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Deutsche
Mecbaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift ftlr Instrumentenkunde
und
Organ fUr die gesammte Glasinstrumenten-Industrie.
Vereinsblatt
ilcr
Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Herausgegeben vom Vorstande der Gesellschaft
Keclttlctioii: A. HlrtsoliUe lii Horlin.
Jahrtraiii? 1902.
Berlin.
Verlag von Julius Springer.
r.Ki2.
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Inhaltsverzeichniss.
Seitn
Meeaung kleiner Zeittheile. Von R. Etzold 1
rreifl-AusBchreiben zur Erlangung einer Vorrichtung xum Mosaen doa Winddruckea . . , 3
Teher eine Vorrichtung, korrekte Zahnrfltier auf der Drohbank herzuat^llen. Von A. Kittel i3. 2t
PneumatiBcher Tiefonmeaeer. Von C- Bamhorg 83
Erwiderung auf die den Antrag Sortorlua betreffenden Artikel in der DntUehen Mechaniker’
Zig. 1901. 3. 237 u. 1902. 8. 8 . . , 41
Erklärung auf voratehende Erwiderung 42
Neue Mikrometer. Von W. Weicholdt . ^ ^ &3
ProfeaaQr Dr. Jobannea Pemet ^ 61
Die Telegraphie ohne Draht. Von H. Poincare . ■ ..... 63. 73. 114. 144- 237
Umdustrie francaite des iruirumatts dt prfeiaum. Von A. Weatphal . . . . 81. 93. 101
Lieber Thermometer mit Panierakalen. Von Pr. Grützmacher. . . . 84
lat die. Mechanik und Optik ein Handwerk oder eine Kunst? 104. 113
Die Fachacfaulen für Optiker In den verachledenen Staaten Euronaa. Von E. Berger 121. 183
Verifikation einer Stimmgabel und Verauch einer nhotographiachen Prüfungaroethode von
SUromgabeln. Von A. Schoenrock . . , . . . 128. 185
Zum Xlll. Doutachon Mcchanikertage .... . . - - . » , 141
Prazialona-Kurven-Kuntrolapparat. Von fl. Halle 149
Apparat zur orthogonal « paralielprojektiviachen Aufnahme von Röntgcnhildem. Von
H. Boaa - - - ^ ^ 163. 168
Die BeachlOaae dea Xlll. Deutachen Mechanikertagea . . , . . . 161
Bericht Ober die biaherigen Maaaanahnien des Vorstandes gegenüber dem Entwurf elnoa
Zolltarifgeaetzee. Von H. Krttsa - 173. 181
Neuere Thermoataten. Von Fr. GrQtimachcr . . ^ ^ ^ 184. 193. 201
Protokoll dea XIII. Deutschen Mechanlkortagea 207
Protokoll der XI. Hauptveraammlung «lea Vereina Deutacher Glaeinatninienten-Fabrikanten 222
Elementare Daratellung der Helligkeit optbcher Instrumente. Von H. Krüae . 24n. 254
Zum 70. Geburtstage von Hrn. Geh. Regierungarath Prof. Dr. W. Foerator 253
Kleinere Mitiheilungen.
Elektriacbe Skalenbeleuchtungalampe mit aontriach geradem Fadoti . 9
Wasserlfialichea Trololine-Bohrftl 9
Eine einfache Vorrichtung zum cmailleartigen Lockiren kleiner Gegenatande . . - . 9
Luthverauche mit der aog. GusaeiaeivLOth-Paate „Ferrofti* . . 16
Bchutivorrlchtungen gegen schädliche Ueberapannungen 17
Die Launen des Zinnes 18
Zirkel mit auswechselbaren Spitzen ftlr den Werkstattgebrauch 18
Koptoxyl (Preashol/t 3o
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IV lnh»ltsv»tttichnlM
Seite
Meteorit
Schmelzofen aüt Knell^aa-Qebllee a«
Neuee vom Megnelioni ^
Patenfe-KeiUchreuben. Voti W. Klueamann . . .
GalvanUche Lfithung .... . . ^
gtftblbflltgr mit Lünette . ^ Ah.
Horchanzciger für Foniaprüchanlatcoi; 68
Neue Steckkontakte ■ : . , ■ ^ ^ ob
Kitt far Eiden . 62
Vermeaelngte Holzechrauben ^ , 59
Hfihenaupport für FrtoarbeUen . . ^ . 67
Automatiach wirkende Feuermelder ^ ^ 68
Scheibenetichel-HoUer . . . . ^ II
Ein Univerealkltt 78
Eiaen- oder Stahlblech mit einaeitigem oder beiderseitigem Knpferühmiig 78
Januft»Tolephou . ■ . . . 78
(teachwindigkeitemeeeor . . , 87
Demonatrationaapparat zur Meesung und Vcranechaulichung dee Fallena und Strcichena Uor
Geateinsachlchten , . 97
Apparat zur Herstellung oriontirter Knetallachliffe nach E. A. Wflifing . 107
Nematlampe . , 108
Krfleerechleiflehre. Von W. Kluaemahii Ulfi
Featea Polinnittel für Metalle liHi
Boya* Wcrkzeug^Schlelfmaachine , 1 16
Tauchbatterie mit Uhrwerk , . ■ • . - : 12fi
UntereuchuDgeo von Luftbewogungen mittels Chronophotographie . 127
Eine neue elektrische Mikroskopirlampc . . . 138
Der GiebelerrStahl ^ ■ - - 138
Ueber die Schlittepbrcmee am Jung^schen Mikrotom . 139
Prftzisioiiaaftge zur Herateliiing mikroekopiacher Prflparate harter Subatanzen ... - . 146
Einpolige StOpaelsIchening , 146
Ueber die Fräecr . . , , ■ - ■ - : ^ ^ ^ UI
Oelsteine vom alten Oel zu reinigen ^ : . 147
Geateilbbcke für Werktische. Von W. Klueamann . . . . . . . . 157
Ein cicktrolytiacber Unterbrecher 168
Expcrimeptolle Definition tier verachiedonon Arten X-Strahlen mittel» Urs Ituuiooliroinomotere 168
Bin neuer Acther»Ctefrierapparat für Mikrotome 158
Eine Bemerkung ttber schwach vergrftaaernde Fernrohre. Von B. Wanacb 165
Kurvenlineal für Kreisbogen. Von C, A. de Cam pos-Rodrtgues 166
Bewegliche Leitern zur Beobachtung dea Xadlra. Von C. A. de Campos-Rodriguee . , 178
Rleirhen und Farben von Elfenbein 197
Der Kampvlogrsph . . . . . . - 198
Ein neuer Kegiatrirauparat Von E. Becker ^ 242
Kew-Mikrometer . . : . : ^ , 2&Q
Ueber die VeraUberung dea Glasea und daa DttguerreatvpverfahrPii
(ilastechiiisches.
Eine neue Ponn dea Llebig'aclien Kaliapparatea nai li l>r. Stritar . . . . . . . . IQ
Ueber «in neue« Manometer . ^ : ■ ■ ■ ■ : : , : ^ Ifl
Ein leicht tu kunglruireiideii Barometer , , ^ ^ ^ , . , , . lü
Material »um Dichten von (ilaaatopfeii . 11
Bin« TrockenriHire , U
Ein neue« Luftbad ^ . . , , , , : : , , , , ^ ^ ^ . . ^ , . ^ ^ ^ 11
Ein iieuea Kpallgaavoltametor
Ein TlieniioreEulator 26
Haratellung von Kupfersptegein auf Oiaa 26
Schwefehvaaacratoir-EntwicklunKflapparat für Unterrichtalaboratorieii 26
Metalirnlireii mit Glaa auazukleiden , ^ ^ ^ ^ ^ ^ , , , : ^ , : ; Ifi
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iDtialtivei zcicbniti
V
Eine neue BOrptte 28
Plastizitnt unti AdhftMivitnt dea (ilMaos t-W ifowilhnlicher Temperatur (DiamantuchniU^ . . . 47
Ueber eine Modifikatlou dea Oatwald achou 15Uro»ep-KaHbrirappar>tee. . 48
Automatiflcher Kiitrirapparat . . . 48
Chloroform-Extraktionaapparat für FlQtitiiAckciten ■ . . . 49
Apparat fQr Leitf&bigkeitameg»UDgeii an flachtigen SubBtanien ♦ . . 70
Vorrichtung zum Filtrircn mittela der WagaeratrahUnftpumpe .70
Apparat zur HerBtellung absolut reinen Schwefels durch Dostillation 71
Haniack*8cher Apparat zur Boetimmung der ObcrflAchenapannung von Flüssigkeiten ... 89
Titrirappamt mit »cibetthflttger Einstellung des NuUpunktoa . 89
Der Schacherrsche Extrftktionaftpparat . , . , . . - .89
Apparat zur Beatimmung des Schmelzpunktes ^ 90
Dilatometer »ur Untcrauchuog <\er Dichte ftueserat verdünnter L^ii^ungen . 109
Bockmann»Therroometer mit Hülfatheilung 1 IQ
Vorlagen für fraktioiiirte T)e8tiiiation im Vakuum . . Ul
Kine PchlorqueUe bei Verwendung von Bürettonschwimroor» . , . . UI
Abfüllbllrette fOr aterile Flüaalgkeiten . . 12H
Eine Moditikntion dca Kipp*schen Apparates ; 128
Ventilpipette nach Kflhn ^ 147
Meaaungeo der Auedehnung von .lenaer Hariglaa . . 147
Vorbesaorte Form von U-ROhren - - ■ US
Neue Vorlage für Stickatoft'boHtimmung . 148
Eine Boenerkung zur Wirkung der Sprengel gehen tjueckailberluttpumtH- , . - 148
reber die EmpfimlUchkett einoa Thermoregulatora . 167
Apparat, um pulvcrUirteti Pvrit oder Markttait in einer Atmoapbnro vou KohlemlioNxi
zuwaechen IfiH
Kolben zur Beatimmnng des Kohlenstofl'a in Eiseti und Stahl 168
Kin Regulator zur Konstanthaltung doa Niveau» von Waaacrbftilcrn 169
Vereint* und PoraoneDnachrichten: 4, 8. 15. 23, 34. 41. 43. 55. Gl. 65 75. 85. u6. lü*i. 110.
125. 137. 141 14&. 1&6. 161. 165. 173. 177 181. H7. 19G. 203. 2Q7. 222. 241. 249. 257.
Kleinere Mittheilungen: 6. 87. 46. 59. 67. 70. 77. 88. 96. 107. 113. 117. 127. 129. 139- 149.
157. 188,
(leifCliäftHche Nötigen; 6. 98 104. 107. 113. 137. 145. 156. 173, 181. 188.
Bucherachau und PreiaKaten: 18. 29. 38. 49. 81. 99. 9H, 101 118. 150. 170. 178. 204. 258.
PatcnlachanL IL 19. 20. 30. 39. 50 71. 79. 91. 99. 119. 131. 150. 159. 171. 178. 191. 199 205.
943. 251. 959.
1‘atentliatc: 12. 20. 32, 40 52. tiO. 72. 80. 92. 100. 112. 120.
132,
140.
15?
lÜO. 179. 192. 200.
20«. 244. 252. 2«0.
Gehrauchsniuater für glaateehninche (*egent(ändct 28. 49
90.
1)1.
130.
149. 169. 190.
Berichtigungen; 140. loö. ^7,
BriefkaHl< n der Redaktion: 260.
Xnmen* und Sachregister . . . . . 2tll
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für lustnimentenkunde
nod
Organ für die gesammte Olasinstrumenten • Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W., An der Apostelkirche 7b.
Nr. 1. 1. Januar. 1902.
Nsohdraek nur mit üsnshmlgronK der Redaktion ^stattet.
Messung kleiner Zeittheile.
Von B. BtioK in L^'üinltzgrand.
Bei Versuchen mit manchen Apparaten, sowohl bei ihrem Bau in der Werkstatt
wie bei ihrer Benutzung im Laboratorium, kommt man in die Lage, kleine Zeitintervalle
bestimmen zu müssen, ohne dass man eine lautschlagende Pendeluhr zur Verfügung
hat. Eine gut regulirte Taschenuhr') ist in solchen Fllllen wohl zu benutzen, nur muss
man dabei lernen, ihre Schlüge, die '/j Sekunden angeben, so zu zahlen, dass man
entweder jeden oder nur jeden zweiten bezw. vierten Schlag benutzt, also 0,2' bezw. 0,4'
oder 0,8' erhalt; kleinere Intervalle kann man dann schützen. Dabei muss man aber die
l'hr an das Ohr halten und verliert die bei Versuchen wichtige Freiheit der einen Hand
und ferner — was zur Kontrole oft erwünscht ist — die Möglichkeit, einen Blick auf
die Uhr zu werfen.
Aus diesen Gründen erschien es mir zweckmiissig, ein Etui zu konstruiren, das
sieh Jeder leicht anfertigen kann und welches den Schall der Taschenuhr so verstärkt,
dass man sie in ziemlicher Entfernung vom Ohre liegen lassen kann.
Ein solcher Kasten wurde zusammengesetzt aus acht gleichen Stücken Kiefemleisten;
je vier Stück kamen zu einem quadratischen, kaslenurtigen Rahmen von 10 cm Seitenlänge
zur Vereinigung und zwar durch Zusammenleimen und ausserdem auch noch durch
Zusammenschrauhen. Auf den einen Rahmen wurde eine gleich grosse quadratische
Platte (am besten aus Zedernholz) genagelt und in derselben drei hervorstehende Holz-
schrauben befestigt, um die l'hr auf diese legen zu können. Auf den so gebildeten,
unten offenen Kasten kam nun der zweite gleich grosse Rahmen so zu liegen, dass er
die Fortsetzung des unteren bildete; dann wurden beide Theile durch zwei Scharniere
auf der einen und ein Häkchen nebst Oese auf der anderen, entgegen-
gesetzten Seite mit einander verbunden, soilass man den oberen Theil aufklappen und
die Uhr aufziehen kann, ohne sie aus den Kasten nehmen zu müssen. Der ganze
Kasten wurde oben und auch unten (um das Innere, und damit auch die Uhr möglichst
gegen TemperaturUnderung und Staub zu schützen) mit Deckeln, am besten Schiebe-
dockeln, geschlossen, welche besser sind als in Scharnieren bewegliche, da sie
weniger Raum beim OelTnen beanspruchen und auch die OrundllJiehe des Kastens
nicht vorgrössem, namentlich wenn sie ganz horausgezogen werden; letzteres muss
liesonders beim unteren Deckel geschehen, wenn beobachtet wird, damit der Schall
besser herauskomme, zu welchem Zwecke der Kasten auch noch drei kurze Metallfüsse,
resp. Schrauben mit runden Köpfen erhält. Der obere Deckel muss dann heraus-
genommen werden, wenn er keine kreisförmige, mit Aufschiebedcckel verschliessbare
Oeffnung konzentrisch zum ZitTerblatte besitzt. Durch letztere Einrichtung wird zwar
der Schall etwas abgesehwächt. aber auch das Kasteninnerc noch weiter vor Temperatur-
änderungen bewahrt. Der vorstehend angegebene Versuch mit Anfertigung eines Schall-
kastens gelang sofort vorzüglich; die Verstärkung der Uhrschläge war bedeutend und
ausreichend. Ich liess daher einen solchen Kasten bei Herni Uhrmacher M. Weisse
>) Auf eine .solche sehr bequeme und gut versvendbare Uhr, die für 50 Jtf. (gut regulirt
für 70 bis 80 M ) bei dem Uhrmacher Herrn M. Weisse (Dresdon-A., Struveatr. 7) erhältlich ist,
habe ich ausführlich ln meinem Hucite .Zoithestimmung mittels des Passage - Instrumeutes‘
(Leipzig, W. Diebeuer 1901. 2 Af.) auf S. SS u. S3 hingowieseii.
R. Etsold, MMiung kl*in*r Z«ittb«U*.
Deotach«
Mwh*«lk»r-Ztc.
2
anfertijfeii ; er ist in sauberer Weise ausjfcführt und mit Leder überzogen; letzterer
Umstand aber und derjenige, dass der Schallboden, auf welchem die Uhr liegt, zu nahe
an dem unteren, festen Boden sich befindet, sind jedenfalls die Ursache, dass die
Schallverstürkung nicht so merklich geworden ist, als bei dem zuerst beschriebenen
Kasten: immerliiu ist sie ganz annehmbar. Für eine grössere Tasclienuhr Hess ich mir
einen solchen einfachen Kasten beim Tischler anfertigen, wobei ich noch Cardani'sche
Aufhftngung zum Tragen aiiwandte. Durch ein geschlossenes. 1 cm breites und 2 mm
starkes Messingband, welches sich in 3 mm Abstand tun seinen oberen Theil zieht,
ist der ganze Kasten um zwei Zapfen drehbar; an diesem i|Uadratischen Messing-
rahmen ist, wieder drehbar um zwei Zapfen, deren gemeinschaftliche Achse senkrecht zu
derjenigen der beiden bereits erwilhuten Zapfen liegt, ein rechteckig geformter Bügel zum
Trugen des Kastens. Durch diese Kinrichtung ist es möglich, die Uhr immer in horizontaler
Lage zu halten, was zur Genauigkeit des Gauges wesentlich beiträgt; man braucht
hiernach das Werk auch nur für die horizontale Lage zu reguliren, was viel einfacher
ist, als für alle Lagen. Will man für gleichinüssige Temperatur in noch höherem Grade
sorgen, wozu auch bei ’l’aschenuhren sehr zu ralhen ist, so kann man den Uhrkasten
in einem zweiten Kasten, ebenfalls mit Schiebedeckel, aufliängen. Zur Ablesung des
Sekundenzeigers, namentlich bei den Taschenuhren gewöhnlicher Grösse, Hess ich noch
Lupen anbringen, welche bei Gebrauch an einer der AussenwUmle der Kästen so ver-
stellbar angebracht werden, dass das SekundenzilTerblatt deutlich sichtbar, sowie ZilTer-
blatt- und Lupenmitte in einer zur Ebene der Uhr senkrechten Achse liegen. Die
Vergrösserung braucht nur so stark zu sein (etwa 2- bis 5-fach), dass man noch */,„ Sekunden
sicher schätzen kann. Die eine (obere) Fläche der Lupe muss bis auf etwa 1 wim
abgeblendet worden, damit das ,\uge immer die richtige Lage einnehme, um Parallaxe
beim Ablesen zu venneiden; deswegen muss auch der Zeiger möglichst nahe über das
SekundenzilTerblatt hinstreichen.
Nach den gemachten Erfahrungen darf die Konstruktion nur aus Holz (in Hinsicht
auf Schall und Temperatur) beslehtm; Metall ist nur bei Scharnieren, Verschluss-Haken
und -Oesen, Uhrauflagen, Füssen eventl. Cardani scher .Aufhängung, zylinderförmigem
Ansatz mit Befestigung und Deckel für die kreisförmige Oelfnung im oberen Schiebe-
deckel, und endlich Lupe nebst Befestigungstheilen zu verwenden. Anstrich des Holzes,
namentlich des Schallbodens, durch Oelfarbe oder auch nur Beize, so w ünschenswerth
sie auch des besseren Aussehens halber ist, wirkt nicht günstig. Durch das Eindringen
namentlich der Oelfarbe in das Holz werden die Poren ausgefüllt, wodurch dieses
weicher wird. Was die Art des Holzes, besonders zum Schallboden anbelangt, so scheint
Kiefern-, und für letzteren Zigarrenkistonholz sehr j^ünstig zu wirken; man merkt es
übrigens sofort, ob ein Holz zur Schallverstärkung besser geeignet sei als ein anderes,
indem man beide in dünner Brettform auf einen Rahmen oder oben ofl’enen Kasten
legt und dann mit einem Finger über sie hinstreicht; dasjenige Holz, welches das
stärkere Geräusch von sich giebt, ist natürlich das geeignetere. Die Stärken der
Schallbretter müssen so geling genommen werden, als nur irgend angängig. Hinsichtlich
Befestigung des Schallbodens auf der unteren Kastenhälfte scheint es, als wenn blosses
Aufnageln oder Aufschrauben besser sei, als Aufleimen, Vielleicht wäre es sogar
zweckmässiger, wenn der Schallboden nur an 3 Stellen aufläge und daselbst befestigt
würde, bei einem .Abstand des Brettchens von den Innenwänden des Kastens rings von
etwa 3 mm; oder wahrscheinlich noch besser, wenn der Schallboden nur an einer Seite,
und zw ar auf einer der oberen, schmalen Seiten des unteren Kastentheiles, durch 3 Schrauben
befestigt würde, wodurch er mitschwingen könnte, falls von 3 Seiten wieder ein
Zwischenraum von etwa 3 mm zwischen Brett und Kasteninnenwänden bliebe. Was die
Art der Befestigung der Uhr auf dem Schallboden betrifft, so ist dieselbe nicht unwesentlich
zum Gelingen einer genügenden Verstärkung. Die Uhr darf nicht ganz aufliegen, wie
ich beobachtet habe; merklich stärker hört man die Schläge, wenn der Uhrbügel ungefähr
senkrecht zur Zifferblattebene gestellt und so die Uhr, die dann eine etwas geneigte
Lage gegen die Horizontalebene erhält, auf den Schallboden gelegt wird. Da ilic Uhr aber
befestigt werdt'l) und auch horizontal liegen muss, so wird es wohl am Itesteii sein, ein
Lagergestell aus .Metall anzuferligen, auf welchem sie an 3 Stellen aufliegt und auch
lu'festigt werden kann; dasselbe muss so hoch sein, dass ilie Uhr nach llerunterdrehung
des Bügels bequem im Kasten aufgezogen werden kann. Eine bedeutende Verstärkung
iler Uhrschlägo ergab sich, wie auch selbstverständlich, durch das Auflegen der Uhr
auf den Schallboden einer Zither, welch’ letzterer freilich sehr viel grösser ist, als er für
Pr*UauuehreIb«n betr. VerrlcbtunK zum Mezten de« WlnddruckM. 3
den Uhrkasten sein darf. Zu erwllgen wäre übrigens auch, ob im Kasten unter der
Uhr nicht eine parabolisch ausgedrehte Schate von hartem Holze oder Metall an-
zubringen wöre, wodurch der Schall nach einem bestimmten Punkte (dem Hrennpunkte)
oberhalb der Uhr konzentrirt würde.
Preis-ÄUBBchreiben.
Zur Erlangung einer Vorrichtung zum Messen des Winddruckes wird ein Wett-
bewerb für Personen des In- und Auslandes ausgeschrieben. Die besten Vorrichtungen
sollen durch folgende Preise ausgezeichnet werden:
Erster i’reis .... 5000 M.
Zweiter Preis .... 3000 M.
Dritter Preis .... 2000 M.
Ausserdem erhillt derjenige Bewerber, dessen Vorrichtung nach iJlngerer Beobachtung
für den Gebrauch zu staatlichen Zwecken am meisten geeignet befunden wird, einen
weiteren Preis von 3000 M.
Die Entwürfe müssen bis zum 1, April 1SK)3 bei der Deutschen Seewarte in
Hamburg eingaiigen sein.
Als l’reisrichtcr werden thfltlg sein die Herren;
Hauptmann bei der LuftschilTcrabtheilung Bartsch von Sigsfeld in Schöneberg
bei Berlin,
Ober-Ingenieur BOcking in Düsseldorf,
Zivil-Ingenieur, Baurath R. Gramer in Berlin,
Assistent bei der Deutschen Seewarte Dr. von Hasenkamp in Hamburg,
Geheimer Regierungsrath Jäger in Berlin,
Zivil-Ingenieur R. Kohfahl in Hamburg,
.Marine-Oberbaurath Kretschmer in Berlin,
Geheimer Regierungsrath Professor Müller-Breslau in Gninewald bei Berlin,
Wasserwerks-Direktor Schmelzer in Frankfurt a. ().,
Geheimer Oberbaurath Dr. Zimmermann in Berlin,
Ein im Kinverständniss mit der Iluulschtm Gesellschaft für Mechanik und Optik
zu bestimmender Vertreter der Feinmechanik.
Das Programm ist durch die Geheime Registratur D des Ministeriums der ölTenllichen
Arbeiten kostenfrei zu beziehen.
Berlin, im Dezember 1901.
Der Minister der öffentlichen Arbeiten,
zugleich iin Namen des Staatssekretärs des Reichs-Marine-Amls, des Kriegsministers, des
Ministers für Handel und Gewerbe, des Zenlralverbandes der Preussischen Dampfkessel-
Ueberwachungsvereine und des Vereins Deutscher Ingenieure.
VorBohriften für den Wettbewerb zur Erlangung einer Vorrichtung
zum MeBsen deB Winddruckea.
A. Technische Bedingungen.
1. Der Druckmesser muss so eingerichtet sein, dass er gestattet, die Grösse der
Mittelkraft des Winddruckes auf Flächen und Körper einschliesslich der vor-
handenen Saugwirkung auf der Leeseite so zu bestimmen, dass die Beob-
achtungsergebnisse für statische Berechnungen verwendbar sind.
2. Es ist erwünscht, dass der Druckmesser die Lage der gemessenen Mittelkraft
gegen die Messüächc (1) unzweifelhaft erkennen lässt.
3. Der Druckmesser muss die Stärke des Winddruckes selbsttliälig so aufzeichnen,
dass eine ununterbrochene bildliche Darstellung des zeitlichen Verlaufes der
Winddrucke gewonnen wird.
4. Es wird darauf hingewiesen, dass die Vorrichtungen, die den Winddruck
mittelbar durch Messung der Windgeschwindigkeit bestimmen sollen, den
Anforderungen dieses Wettbewerbes nicht entsprechen.
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4
PreiMUStcbrtibta. — Vertinsnacbrichlvn.
PeutM-ba
MM-bünlkarZtt:.
B. Bestimmungen für den Wettbewerh.
1 . Zum Wettbeworbo wi-rdon PerBonPn sowohl des Inlandes als auch des Aus-
landes zugelassen.
2. Die Theilnehmer am Wettbewerbe haben entweder einen nach ihrem Ent-
würfe hergestellten Druckmesser selbst oder ein betriebsfähiges Modell ein-
zureichen und daneben die zur Erläuterung erfordorlichen Zeichnungen und
Berechnungen zu liefern. Druckmesser und Modelle sind von den Ein-
sendern auf eigene Kosten an Ort und Stelle (Deutsche Seewarte, Hamburg)
betriebsfähig aufzustellen.
3. Die aäinmtlichen Stücke mü.ssen mit einem Kennworte oder Kennzeichen
bis zum 1. April 1903 an die Deutsche Seewarte in Hamburg, die die Er-
probung der Druckmesser bew irken wird, eingesandt sein. Später eingehende
Entwürfe werden nicht berücksichtigt.
Getrennt von den Entwürfen ist ein versiegelter, das gleiche Kenn-
wort oder Kennzeichen tragender Briefumschlag einzusenden, der zu ent-
halten hat
a) die Adresse, an die die Stücke zurückgehen können, oder unter der
mit dem Einsender in Verbindung getreten werden kann; bei auslän-
dischen Bewerbern die Adresse eines im lulande wohnenden Ver-
treters;
b) einen zweiten verschlossenen Hriefumschlag mit dem Namen des
Einsenders. Dieser Umschlag wird nur geöffnet, wenn die Vorrichtung
einen Preis erhalten hat.
I. Für die besten, den Bedingungim unter A am meisten entsprechenden Vor-
richtungen werden
ein erster Preis von .... .ÖIXX) itf.
ein zweiter Preis von .... 3000 M.
und ein dritter Preis von . 20(X) M.
ausgesetzt. Ausserdem erhält derjenige Bewerber, dessen Druckmesser nach
längerer Beobachtung für den Gebrauch zu staatlichen Zwecken am besten
geeignet befunden wird, cinim weiteren Preis von 3000 M. Dieser Be-
werber hat jedoch, bevor ihm der Ueberpreis ausgezahlt wird, anzugeben,
wie viele Druckmesser der fraglichen Art er bereit ist, zu einem von ihm
zu nennenden Preise den beim Wettbewerbe hetheiligten Behörden und
Körperschaften zu liefern.
5. Die preisgekrönten Entwürfe gehen in den Besitz der Deutschen Seewarte
in Hamburg über. Den Theilnehmern am Wettbewerbe wird empfohlen,
sich etwaige Patentrechte an ihren Entwürfen vor der Einsendung an das
Preisgericht zu sichern.
6. Das Ergebniss des Wettbewerbs wird im Deutschen Reichs-Anzeiger und
Königlich Preussischen Etaats-Anzeiger, sowie ini Zentralblatt der Bauver-
waltung bekannt gegeben.
Das Gutachten des Preisgerichts wird im Zentralblatt der Bauverwaltung ver-
öffentlicht und ausserdem jedem Preisbewerber zugesandt werden.
Die nicht mit Preisen bedachten Entwürfe werden nach erfolgtem ttpruch des
Preisgerichts unter den angegebenen Adressen zurückgesandt.
Berlin, im Dezember 1901.
Der Hinister der öffentlichen Arbeiten,
zugleich im Namen der übrigen betheiligten Behörden und Körperschaften.
Vereinsnachrichten.
MitgliederverzeichniBs.
Im ,Iahre 1901 sind folgende Verände-
rungen im Mitgliederbestände bekannt ge-
worden.
A. Kingctreten bezw. naehzulragcn:
Carl Becker; I.eipzig, Antonstr. IS.Iipz.
Edmund Blau; Schmiedefeld, Kreis
Schleusingen. Ilm.
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H«rt I.
I. -Jannsr 190?.
Vtrtioanachrlchltn.
5
H i I m a r B u c k ; Obenveissbneh i.Thür. Ilm.
Ij. Böhme; Langewiesen. Ilm.
Aug. Carstens, Nautische Instr.; Ham-
burg, Steinhöft 19. Hptv.
A.Deckert; 8tuttgart,Lindenstr. 11. Ilm.
Eichhorn & Schweitzberger; GrSfen-
roda. Ilm.
H. Fabig; Gera, Sa. Koburg Gotha. Ilm.
Pr. Fuendeling, Phys. Demonstra-
tionsapparate, Elektrotechnik; Fried-
berg, Hessen, Kaiserstr. 57. Hptv.
FranzGebhardt;| BerlinC.,NcueSchOn-
MaxGebhardt; i hauser Str. 6. Borl.
E. Geissler & Co., vorm. Ch. F. Geiss-
lerSohn; Berlin N., Ziegelslr. 2. lim.
L.Germann; Leipzig, ZeitzerStr. .3.5. Lpz.
A’milGundelach; Oehlbergi.Thür. Um.
Ludw. Gundelach; Leipzig, Reichslr.
Lpz.
Oscar Hammer; Leipzig-Gohlis, Kirch-
platz .5. Lpz.
t'iirt Hegewald; Leipzig, Hohestr. Lpz.
Max Herpich; Genf, Bd. St. Georges 6.
Hptv.
Carl Herrmann; Leipzig, Bauhofstr. li.
Lpz.
Georg Heynemann; Leipzig, Thomas-
ring 1. Lpz.
Rathenower Optische Industrie-
Anstalt vorm. Emil Busch; Rathe-
now Pr. Herl.
Oscar Kästner; Halle a. S., Kutsch-
gasse 1. Halle.
Albert Kloppe; Leipzig - Lindenau,
Guthsmutsstr. 32. Lpz. j
FritzKöhler; Leipzig. Linnestr. 2. Lpz. i
Hans Kollmorgen, Mechaniker; Berlin
W., Eisenacherslr. (i1. Berl.
Herrn. Konetzny; Leipzig - Leutsch,
Hauptstr. 10. Lpz.
Hugo Krahl, Leipzig -V'olkmarsdorf,
Ludwigstr. 102. Lpz.
.loh. Leopolder, 1. Fa Leopolder &
Sohn; Leipzig - Schleussig, Seumc-
str. SO. Lpz.
Carl Meissner; Leipzig, Brandvorwerk-
str. 30. Lpz.
O. Möller & Schorr; Oörrberg bei
Grüfenroda. Ilm.
Louis MUller-Unkel, Glasinstrumente;
Braunschweig, Rebenstr. 13. Hptv.
irilA. Paris, Elektrot. Bedarfsartikel;
Hamburg, Königstr. 30a. H.-A.
F. A. Plum; Stolberg Rhld. Hptv.
Otto Pohley; Leipzig, Brühl 5. Lpz.
Paul Reichmann; Martinroda b. Elgers-
burg. Ilm.
C. Schücke, Obenneister bei Siemens
AHalske; Gr. Lichterfelde, Lorenzst. 61.
Berl. 1
Georg Schmagcr; Leipzig, Nicoiai-
kirchhof. Lpz.
O. Schoene, Ingenieur bei Siemens Jfc
Halske; Charlottenburg, Leibnizstr. 4.
Berl.
AdoIfSchradcr; Leipzig, Windmühlen ■
str. 22. Lpz.
Emil Schulze; Leipzig - Lindenau,
Zschochersche Str. 8. Lpz.
Ferd. Schulze; Leipzig-Reudnitz, Jo-
sephinen Str. 9. Lpz.
Reg.-Ralh Dr. H. Stadthngen, Mitglied
der Normal - Aichungs - Kommission;
Charlottenburg, Marchstr. 11. Berl.
P. Stenzel; Hamburg, Wandsbecker
Chaussee 153. H.-A.
ehr. Stührmann; Hamburg-St. Pauli,
Brigiltenstr. 3. H.-A.
Otto Thiel; Roda 8.-W. Um.
Felix Tornier; Leipzig, Königsplatz 0.
Lpz.
A. Treffurt; Ilmenau i. Thür. Ilm.
llmbreitA .Matthes; Leipzig-Plagwitz,
Ziegelstr. Lpz.
Vereinigung solbstJindiger Mecha-
nikeru.Optiker der Kreishaupt mann-
schaft Dresden, (Vorsitzender: Hr.Emi!
Meiser, i. F. Meiser & Merlig);
Dresden-N., Kurfürstenstr. 27. Hptv.
Gustav Warkentin; Leipzig, Wind-
mühlenstr. 48. Lpz.
A. Wehrsen; BerlinSO.,Itrückenstr. 10b.
Berl.
JuliusWernicke; Berlins , PlanuferOO.
Berl.
D. Wiegand; Allenfeld i. Thür. Um.
B. Zöller; Leipzig, Carolinenstr. 13. Lpz.
Zschöckel & Co.; Leipzig, Bauhofstr. 1.
Lpz.
B. Atisgesckieden bezw. zu streichen:
Carl Abendroth; Geschwenda.
T. Ch. Breckenfeld; Hamburg.
C. Bühring & Co; Hamburg.
CAr. Deckert; Königsberg i. Pr.
C. F. Dieckmann; Göttingen.
Berliner Elektrizitfitswerkstätten;
Berlin.
A. Frank & Co.; Grossbreitenbach.
M. Gebberl; Erlangen.
H. Greve; Einbeck.
K. A. Grosse; Ilmenau.
Corn. Heinz & Co.; Aachen.
Ewald Hildebrandt; Ilmenau bezw.
Gotha.
Carl Kellner; Arlesberg.
E. C. Kühn; Manebach.
Geh. Reg.-Ralh Prof. A. .Martens; Berlin.
Mechaniker-Verein; Dresden.
Carl Mittelbach; Langewiesen.
Digitized by Goo-^i
6
V«r«intDAcbriebten.
Dcatacbe
M»rh*o)k*r-Zic
C’üri MüMor; Berlin be*\v. Köln a. Kh.
E. Nöhden; Berlin,
Alfred Paris; Rathenow.
B'. Reinicke; Berlin.
A. Rödemeyer; Bockenbeiin.
Prof. Dr. Schur; Göttingon.
Tittel & Co.; Geyersthal.
C. W. Trothe; Halle a. S.
Ed. Wilhelm; München.
Const. Witzmann; Slützerbach.
Alois Zeltler; München.
C. Aenderun^en in den Adre.s.«e«, der
Vereinszugehürigkeil u. s. w.
Th. Baumann; BerlinO., .Magazinstr. 16.
M. Bornhauser; Ilmenau 1. Thür.,
ZechenhauBtt eg 14. Uptv.
Prof. Dr. E. Brodhun; Grunewald, Hu-
bertusbader Str. 32. I
K. Friedrich; Steglitz, Heesestr. 11.
Pauf Haack; Wien. Gareiligasse 4.
Gustav Halle; Rixdorf, Knesebeck-
str. 145.
H i r 8 c h m a ti n (Firma u. Inhaber) , Pankow,
Nordbahnstr. 17 (auch Berlin X., Ziegel-
str. 30).
Dr. D. Kaempfer; Braunschweig, Neue
Promenade 17.
Franz R. Kirchner; Ilversgehofen bei
Erfurt.
W. .Meyerling; Halensee, Bomstedter
Str. 6.
Carl .Mirus; Stuttgart, p. A. Hr. F.
Mollenkopf. Tborstr. 10.
H. Müller; Privalwohnung: Berlin S.,
Tempelherrnstr. 19.
W. Petzold; Leipzig -Kl. Zschocher,
Schönauer Weg 6. Lp:.
H.Reisingjun; Friedenau , Feurigste. 1 3.
C. Richter; Berlin N., .lohannisslr, 20.
Edw. Richter; «lena. Forstweg 27.
Erich Sartorius; Rauschenwasser, Post
Bovenden b. Göttingen.
Hubert Schmidt; l’rivatwohnung;
Berlin SW., Hollmannstr. 35.
O. Schöppe; Lpz.
Hermann Schreyer; Kammerberg i.
Thür.
Geh. Keg. -Rath Dr. O. Schwirkus;
Berlin W., Marburger Str. 5.
Prof. Dr. Herrn. Th. Simon; Göttingen,
Gttg.
Dr. Stöhrer & Sohn; Lpe.
Fritz Thieme; Berlin X., Togostr. 80.
Vereinigung früherer Schüler
u. 8. w.; !•’. Kayser; Berlin SW.,
Grossbeeren-Str. 92.
Otto Wolff; Berlin W., Karlsbad 15.
E. Z i m ni 0 rm an n ; Leipzig, EmiUcnstr.2 1 .
Lpe.
Reg.-Kalh Dr. MaxZwink; Charlot ten-
burg, Stuttgarter Platz 17.
Kataloge tod der Pariaer Welt-
ausstellung.
Xachstehend geben wir im Anschluss
an die Mittheilung in dieser Xeitschr. 1001.
S. 260 u. ein Verzeichniss der auf der
Weltausstellung Paris 1900 gesammelten
Kataloge. Diejenigen Mitglieder der D. G.
f. .M. u. O., welche diese zu benützen
wünschen, wollen sich unter Angabe der
verlangten Kataloge an den GeschSfts-
fOhrer wenden; die eingesandten Druck-
sachen müssen an diesen innerhalb 14 Tage
wieder zurückgeschickt werden.
I. Metrologie.
H. L. Becker fils, Brassol. — Waagen,
Gewichte.
A. Berthölemy, Paris. — Brückenprobor.
V. Brauer, Jekaterinoslaw. — Schsdel-
messor.
Brewer friree, Paris. — W'aagen.
Brown & Sharp, Providence. — Kleine
.Messwerkzeuge etc.
VictorChabaud (MaisonAlvcrgniat freres),
Paris, — Araeometer.
A. Collot, Paria. — Waagen,
J. Digeon et fils sind, Paris. — Unter-
richtsapp., Dynamometer, Mechanik, Torsions-
mesaapp.
G. Kugolstadt, Paris. — Waagen.
Laboratorio centraie metrico, Rom. —
Besdireibg. der grossen BO iy- Waage').
Oesterreichiseber General-Katalog-).
Soc. Gendvoise, Genf. — Hauptkatalog ).
Ch. Tostut fils et frdro. Poris. — Tafel-
waagen.
.1. Voltor & Cie., Paris, — Waagen.
Al. Wasiutynski. — Deformationen von
Schienen >).
II. Astronomie und Geodäsie.
•los. & Jan Frit, Prag. — Durchgangsinstr.,
Geod. Instr.
H. Bellieni fils, Nancy. — Geod. Instr.
Kr. .1. Berg, Stockholm. — Bergbauliche
Instr.
Brosset frdres, Paris. — Tachometer
Maury ').
A. Claude. — Anwendung eines Roflexioin-
prismas in einem I'ernrohre').
■) Ist kein Prcisverzeichnise, aoudern Al>-
handlung, welche jedoch Angaben über eiu-
schltlgige Apparate onthült.
*) Gehört auch in die Ubrigeu Gruppen.
I
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7
B«rt 3.
I. J»nu*r IB02.
Varclnraachrlchttn.
Direction nat dos Servicos dos Eaux
cn Hongrie. — 1) PriUlsionsnivelllmeDto.
2) Meeoungen an PlusslAufeo*)«
St. Elek, Budapest. — RektiÜkatort).
A. Gautier» Paris. — Taachen-Entfemungs-
messer*).
Guyard, Canary ft Cie., Paris. — Geod.
lustrumente.
ü. Haalor, Bern. — Thormo-Hydrograph,
Fluthmesser.
A. Hurliniano, Paris. ~ Sextanten, Theo-
dolite.
Amado Laguna, Saragossa. — Ver-
messungsinstr.
A. Loge & Co., London. — Fluthmeeeer.
Lefort & Duveau, Paris. — Vormossungs-
instrumonte,
J. Mar^chal, La Talaudiöre (St. fetieiine). —
I^olybussole, Wegomesser*).
H. Morin, Paris. — Geod. Instr.
Observ. Centr. Nicolas, Petersburg. —
Meteorologie und MagnütismuH*).
Pavese. — Bntfenmngsmeeser.
F. Schräder, Tachograph*).
U. Secretan, Paris. — Transportabler
Meridiankreis*).
Akademie Selmecbunya, Ungarn. —
Theodolite u. dgl. *).
Soeiöt^ des Lunetiere, i’aris. — Bous*
8ole*rapporteur.
Vion frores, Paris. — Bussolen, Astron.
Instr., Fernrohre.
Warner & Swasey, Cleveland. — Astron.
Instrumente.
C. L. Weyher. — App. z. Unters, von
Magneten *).
HL ^feteoroloffie, Thermofnetrie.
baudin, Paris. — Thermometer.
G. Berlemont, Paris. — Quocksilherpumpon.
Chateau pdreft fils, Paris.— Apparate zur
Mechanik. Windrichtungtrogistrirapp.
D. Golaz, Paris. — Aerostatik u. -mechanik,
Wflrrao.
J. J. Hicks. London. — Hydrometer, Ther-
mometer u. B. w.
Hector Lövy, Paris. — Registrirende Ba-
rometer u. dgl.
H. Pcrillat, Paris. — Metallene Barometer,
Thermometer.
Jules Richard. Paris. — Metcorol. Instr.
C. Rohrdanz, 8t. Petersburg. — Meteorol.
Instrumente.
IV. Optik.
H. Beliicni fiU, Nancy. — Photogr. App.
T. Benoist, L. Berthier & Co., Paris, —
Projektionsapp.
L6on Bloch, Paris. — Photogr. App. in
Form eines Opernglases.
J. H. Dallmey er Lim.. London. — Objektiv
„Stigmatic-.
Jos. & Jan FriÄ, Prag. — Polarisations-
app., Schleifmaschine.
J. J. Hicks, London. — Zielfernrohr.
L. Huet Bucc., Paris. — Doppelfornrohre,
Kinematographen.
Victor Keru, l'aria. — Ophthalmologie.
Kodak Co. — Photogr. App.
F. Koristka, Mailand. — Teleobjektiv.
Mikroskope.
H. Morin, Paria. — Photogr. App.
Ph, PelUn, Paris. — Optische .Mesainslr.,
Projektionsapp, Refraktion u. dgl.
Ross Lim., I^ondon. — Prismenfernrohrp.
Optische Instr.
E. W. Scripture. Yaleüniv. — Farbensinn-
prüfer*).
E. Vigovano, Mailand. — Aiigonglüser.
V. Chemische u, Chem.-phys. Forschung',
Unterricht.
Baiidin, Paris. — Gläserne Messapp.
L. Golaz, Paris. — Wosserstrablluftpumpe.
E. Langtet pi*re et fils. Paris. — Glaa-
instrumento.
Scientific Instr. Co., Cambridge, — Mi-
krotom.
Soc. centr. de produits cbimii|ueB,
Paris. — Luboratoriunisapp.
VI. Zeichen- u. Reeheninstrumentc.
Chateau pöre ft flls, Paris. — Rechen-
maschine.
A. Foschini. Rom. — Recheninstrument.
Prinz Gagarin. — Krümraiingainesser’).
M. Krippel, Budapest. — TraJisportour*).
Moreau, Crozet Succ., Paris. — Uoiss-
zouge.
H. Morin, Paris. — Zeicheninstr.
W. T. Odhner, 8t. Petersburg. — Rechen-
maschine.
L. Pape, Paris. — Zeichenlnstr.
L. Payen, Paris. — Rechenmaschine.
Paul Pouoch, Paris. — Kreisförmiger
Rechenschieber.
J. Ruiz-Castizo, Madrid. — Mechanischer
Integrator').
Tavernier • üravet, Paris. — Rechen-
schieber Peraux, Vermessungsinstrumente.
VII. Werkzeuge u. dgl. Verschiedenes.
Blau & Co., Wien. — Werkzeuge.
L. Bonetti, Paris. — Elektrisirmaacblncn.
Dumaigo, Parks. — Mikrotom Nageotte.
Fonwick frdres ft Co. Succ., Paris. —
Am. Werkzeuge, Schmirgelschoiben u. s. \v.
Hebert, Paris. — Transportable Schmiedo-
feiier.
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8
V«reininichticht«n.
D«atMh«
MK*tuinllier>Ztjr.
Manufuctnro fran<;ni80 d'apparcils do
pröcislon. 8.-A., Paris. — Phonographen.
MilPs Novelty Cie., Chicagu.^Autümaton.
L. Pinchart • Deny, Paria. — Feilma*
achinen u. s. w.
Pratt & Whitney Co., Hartfonl, Conn. —
Arbeitsmaachincn, Werkzeuge.
D. G. r. M. u. O. Zwelfprereln Odt-
tin^en. Sitzung vom 10. Dozcmbor 1901.
Vorsitzender: Hr. R. Brunnde.
Neben einer grosseren Zahl eiuheinuscher
Mitglieder waren auch die Herren Dr. Kranke-
Hannover und Rohrmann-Lerbach anweiend.
Ersterer machte auf eine Brochtiro dos Vor-
standes des Metallarbeitorverbanda aufmerksam,
einen Bericht der üehülfenvertrotor über den
XII. Mechanikertag enthaltend, In welchem die
Vorgang© in Dresden, insbesondere dioBothei
ligung mehrerer .Mitglieder dos Zweigvcrelns
GOttingon an den Berathungon, In ganz un-
richtiger Weis© wiodorgegeben wären. Die
wichtigsten dahin zielenden Stellen werden
verlesen. Es wird beschlossen, gegen diese
Brochtlre Stellung zu nehmen und den Huupt-
vorstmid der D. G. f. .M. u. 0, aufzufordern,
gegen die Darstellungen in dieser Brochüre
Einspruch zu erheben.
Ferner machte derVorai tzend e auf die Kuss,
notc aufmerksam, unterzeichnet: W. Handke
Dr. Krtlss, Prof. Dr. Woatphal, welche sich,
S. 234 der D. Mech -Zlg. 1901 vorfindet, in
welcher ausgoftlhrt wird, dass der Beschluss
Ober den Antrag Sartorius (den der letz-
tere im Namen des Zweigvereins Göttingen
cingebracht habe) für ungültig erklärt werde,
da entgegen die §§ 2c, 14, 15 und 16 der Ver-
einsstatuten verstoase. Es wird ausgoftlhrt,
dass die in diesen §§ erw.ihnten Einigungs-
ämter mit dem Anträge Sartorius in keiner
direkten Beziehung ständen, und dass der An-
trag doch zum mindesten zu Recht bestehon
bleibe, solange ,,er nicht auf einem späteren
Mechanikertage beseitigt würde.
Vor Allem aber protestirt der Zwelgvorein
Göttingen dagegen, dass eine solche willkür-
liche Ungültigkeitserklärung von 3 einzelnen
VorHtandsmitglicdern eingebracht wtirde. ohne
dass der gesaminte Hauptvorstand darum ge-
fragt sei. .Man beschllesst, von dem Hauptvor-
»tande offiziell eine Erklärung darüber zu ver-
langen, wie eine solche Notiz Oberhaupt habe
in dio D- Mteh.'Ztg. kommen können.
Auch verwahrt sich der Vorsitzende per-
sönlich gegen die Darstellung seiner Bemer-
kung über das Knotcnlmndfest in der Kr. 22
der D. Mech.-Ztg. uud wird verlangen, dass
letztere ein© richtige Wiedergabe dieser auf
dem Mochanikertagc in Dresden gemachten
Bemerkung bringe.
Dio Wahl zweier Mitglieder des Zwgv.
GOttingen zum Hauptvorstamle wird durch
Akklamation vollzogen und Rillt auf die Herren
Prof. Ambronn und Bruiin^e. B.
Zu dem Inhalte des vorstohendon Berichtes
über dio Sitzung des Zweigvereins Göttingen,
vom 10. Dezember 1901 erklär© Ich Folgendes:
In einer Fussnote auf S. 234 zum Protokoll
dos Meebanikertagos in Dresden habe ich im
Verein mit den Herren W'. Handke und Prof.
Dr. A. Wostphal „darauf aufmerksam gemacht*',
dass der Beschluss über den Antrag Sartorius
ungültig ist, und auf die nähere Begründung
dieser Auffassung in einem in der nächsten
Nummer eracheinenden Artikel hingewiesen.
Es ist höchst bedauerlich, dass der Zweig-
vorein Göttingen, ohne dleso Begründung ab-
zuwarten, zu dieser Fussnote Stellung ge-
Doinmen hat. Diese Stellungnahme ist aber
auch sachlich unbegründet. Dono es ist von
uns in der fraglichen Fussnote nur darauf auf-
merksam gemacht worden, dass der Beschluss
über den Antrag Sartorius ungültig sei, nicht
aber in einer für die Gesellschaft bindenden
Form die Ungültigkeit des Beschlusses erklärt
worden. Das würde nur der Vorstand der (!e-
sellschaft thun können.
Der GesammtvorsUind wird sich allerdings,
nachdem die Frago der Ungültigkeit des Be-
schlusses Uber den Antrag Sartorius oinmal
aufgeworfen umlbngründot ist, in seiner nächsten
Sitzung darüber entscheiden müssen, ob er den
Beschuss für gültig uud für soino Geschäfts-
führung für bindend hält. Bis dahin bat der
geachüfltfiihrtnde Voratand alles zu untorloaseii.
was gegen den Besclduss des Dresdener Mc-
ebanikertagen ist; er darf sich also nicht mit
der (iehUlfonfrage befassen und kann daher
auch dem Wunsche des Göttingor Zweigvereins,
gegen dio Brochüre des Metallarhoitor- Verbandes
Stellung zu nehmen, — falls dieser Antrag in
offizieller Form an den Hauptvoratand gelangen
sollte, — nicht stiittgeben. Dasselbe ist der
Fall, wenn der Gesamrotvorstand den Beschluss
über den Antrag Sartorius für gültig erklärt.
Entscheidet sich der Gesammtvorstand aber für
dio Ungültigkeit, so ist der frühere Zustand
vorläufig wieder hergostellt. Es tritt daun der
eigenthümlicho Umstand ein, dass der Vorstand
einem eventuollon Anträge des Zwelgvereins
Göttingen, gegen die vorgenannte Brochüre
Stellung zu nehmen, sfcA niio mit der Gehiilfeu'
frage ru benchafligen, Folge geben darf, weil der
auf Veranlassung desselben Z\vDig\'ereins ge-
fasste Beschluss, die Gesellschaft solle sich
nicht mit dor Gehütfoufrage befassen, un-
gültig ist.
Verliert hiernach dor Protest gegen unsere
Fussnote auf S. 234 den sachUchon Boden, so
Digitized by Google
n«*ri 1.
t. Januar
Ut er auch formell unbegründet, da der Re-
dakteur in der Lage UL jede in den Rahmen
der D. Mech.^Ztg. passende Mittheüung auf-
zunchmen, gewiss al»er eine Aeussermig der-
jenigen drei Mitglieder des Vurstandes, welchen
— wie den beiden Vorsitzenden und dem
Schatzmeister — die GoschftftafUhrung des Vor-
atandes obliegt.
Dr. Hugo KrUse.
Kleinere Mittheilungen.
Elektrische Skalenbeleuchtuofifslampe
mit zentrisch geradem Faden.
D. H. ü. M. 163994.
Nach einer Mittheilung der Bager. Glüh-
lampen-Fabrik.
Bei den bisher zur Skalenbeleuchtung
hauptsächlich benutzten elektrischen Glühlam-
pen wurde hftuhg ein Bogenfaden verwendet, der
zwei Striche oder Schatten auf
der Skale bildete und dadurch zu
Verwechselungen Veranlassung
gab. Auch die thoilweise in Ver-
wendung bornidlichen, zentrisch
angeordneten Glühfaden, welche
durch eine feine Zugspirale aus
Kohle oder Stahldraht gespannt
erhalten werden, haben sieh
nicht bewahrt, da entweder bei
zu starkerSpirale der leuchtende
Kohlenfoilcn riss oder bei zu
schwacher sich nicht straff
spannte.
Die Bayerische Glnh-
lampen-Fabrik G. m. b. M.
in MQnrheti hat elno Lampe
konstruirt, bei der die Spannung
des zentrisch geraden Fadens
durch einen stärkeren Kohlen-
faden, welcher nicht leuchtet,
sondern nur warm wird, erreicht
wird, ähnlich wie der Bogen
eine Sehne straff epannt.
Diese Lampe wird für die
hauptsächlich benützten Span-
mmgen von 65 bis 125 Volt hergcstellt und
kann mit verschiedenartigen Sockeln von
obiger Firma bezogen werden. Der Freia be-
tragt 1,00 M.
WaMerlÖslIche« TroloIlne-ßohrÖl.
Metallarb. 27. S. 672. 1901
Das Trololine-Buhrol dient als Brsatz für
Rüböl und Setfenwasscr zum Bohren, Drehen.
Hübeln und Gewindeschneiden. Ks wird von
der Firma F. C. Kullak, Berlin 0. 17, in den
0
Handel gebracht und stellt eine Art flüssiger
Seife dar, besteht aber im Gegensatz zu der
gewöhnlichen Seife, die nur sehr wenig Schmier-
fähigkeit besitzt, ausschliesslich ausKcttsuhstanz.
Es löst sich ln kaltem wie warmem Wasser
durch einfaches Zusammengiessen sofort in
jedem Verhaltniss und bildet dann eine Mischung
von grosser Schlüpfrigkeit. Es soll weder
Saure noch Ilurzgehalt besitzen, vielmehr die
Rostbildung verhindern und deshalb blanken
Stahl und Eisen vor Rost schützen. Die Schnitt-
flächen der damit bearbeiteten Metalle erhalten
feinen, glatten Schlitf, wahrend die Werkstücke
und Werkzeuge vor Erwannung geschützt
werden. Eine Auflösung von 2 bis 30/<j ge-
nügt meistens, nur in Ausnahmcfallen wird
stärkere Lösung empfohlen. 8.
Eine einfache Vorrichtung zum
emailleartigen liackiron kleiner Ge-
genstände.
la. Zig. f. d. BUchind. SO. S. 1934. 1901.
Wo ein Lackirofeu nicht vorhanden ist,
kann man sich auf folgende Weise helfen. Man
verwendet ein Stück Ofenrohr, das etwa 80 cm
langer sein muss als der zu lackiretide Gegen-
stand, hangt cs senkrecht auf und verschliesst
es oben mit einem Stück Blech, an dem der
Gegenstand befestigt wird und dos mit einem
Loch versehen ist. Nachdem der Gegenstand
mit Lack überzogen ist, wird er in das Hohr
hioeingehOngt. Dann stellt man einen ziemlich
starken Bunsenbrenner (200 l Gas pro Stunde)
so unter das Rohr, dass sich die Flamme grade
im Ruhr befindet. Solange der Lacküberzug
durch die steigende Erwarmung taucht, bleibt
das Loch im Deckel oflen, dann wird es aber
80 weit geschlossen, wie cs erforderlich ist um
die Temperatur bis zur nothwendigen Höhe zu
steigeni. Zur Erkennung des Hitzegrades kann
man verschiedene Materialien auf den Deckel
bringen, deren Steden oder Schmelzen einen
angenaherten Anhalt bietet.
Die Wahl der Tcm]iOrutur hangt von dem
angowendeion Lack ab. Die gewöhnlichen
Lacke vertragen nur eine Wäirmo von 100®;
sowie hierbei dos Wasser auf dem Deckel
kocht muss die Temperatur ermassigt worden.
Es ist erforderlich, mit niedriger Temperatur
anzufangen, da andernfalls die Lackirung ver-
dirbt. Weisse oder hellfarbige Lackirungen
verlangen längere Einwirkung hei niederer
Temperatur, sie werden sonst dunkel. Uoher-
haupt ist 08 besser, man lässt die Gegenstände
bei geringerer Warme, aber dafür langer im
Ofen hangen. Die Zeitdauer betragt dalici
1 bis 2 Stunden, aber man erhalt bessere
Lnckiruiigon. S.
KIrintr* MiUb*iluos«n.
Digitized by Go ||’Ic
Glattechaischf*.
DeuUeb«
MAcb*Blb«>r-Zte
JO
Glastechnisches.
Eine neue Form des I.lebig'schcn
Kallapparates nach I)r. Strltar.
D. R.(3. M. 103 356.
Von r. Haack in Wien.
Der beisiohend abgobildete Apparat bo-
sitKt grosse Standhaftigkeit, ist wenig üer-
brechlieh und macht die Einschaltung eines
besonderen Natronkalkrohres ÜbertUissig.
Die Lauge iniscbt sich nach dem Gebrauche
von selbst, wodurch die sthrende Hildung
von KHGO^ verhindert wird, und kann
niemals zurückstelgon.
Der untere Theil wird durch A aus
einer Pipette oder durch Ansaugen mit
etwa 15 bis 20 ccm Kalilauge vom spez.
Gew. 1,27 je nach der Grösse des Apparates,
der Aufsatz mit AT07/- Stückchen oder zu
zwei Dritteln mit Natronkalk, zu einem
Drittel mit porÖs*'m CaCL beschickt. A wird
durch eine übergeschohene, eben passende
Glaskappe*), Rohr B durch Drehung des
Hahnstopfens geschlossen. Das Gewicht
des Apparates sammt Füllung betrügt etwa
60^, der Preis des Apparats in Karton
4.50 Kronen (rd. 8,704L); mit aufgschli (Tenor
Kappe derselbe Preis.
lieber ein neues Manometer,
Von Lord Kayieigh.
Ztitach. f phys. CAem. :t7. S. 713. 1901.
Der Verf. büiiutzto eine Vorrichtung, die
im wesentliclien in einem bohlou Glasupporut
in Gestalt eines gabelfönnigon Rohres mit
kugelförmigen Erweiterungen bestellt. Etwa
in hall>er Hübe dieser Brwoiterungen befinden
sich die unteren Enden zweier Nadelspitzen,
welche mit den GIsstbeilen starr verbunden
sind; der untere Stiel der Gabel endigt in oin
kurzes Stück Gummirohr, welches durch eine
Schraube zusanmiengcdrUckt werden kann. Der
ganze Apparat ist auf einem Nivellirtisch aii-
*) Derselbe NTer.^chliuis eignet sich auch für
rhlürkalziumrdhren n. dgl.; wahrend 24 Stunden
wurden GewicbtsdilTcrenzen von nur 0.1 bis
0,2 my beobachtet.
gebracht. Durch HenuCzung der Kompressur-
schraube am Gummischluuch und der Stell*
schraube des Nivellirtiscbes lässt sich das in
passender Menge in den Apparat eingefüllte
Quecksilber sehr genau auf die gleichzeitige
Berührung mit den vorher erwähnten Nadel-
spitzen einstellen. Ist diese Einstellung be-
wirkt, wenn der Druck der auf den Queck-
silberobcrflAchen lastet, auf beiden Seiten der
gleiche ist, so wird die Einstellung getrübt,
wenn die auf die Queckailbcrflftchen wirksamen
Drucke auch nur einen sehr geringen Unter-
schied aufweisen, und die Schraube des Nivellir-
(isches muss verstellt werden, um die Ein-
stellung in ihrer vollen Schärfe wieder herzu-
stellen; die Veiitnderung in der Einstellung
der Stellschraube ist dann ein Maass des Druck-
unterschiedes, welcher auch .•meinem absoluten
Betrage nach berechenbar ist, wenn die Höhe
der Stellschraube, ihro GaiighOhe und der Ab-
stand zwischen den Punkten, bis zu welchen
die Quecksilborobcrflacheii gebracht worden,
bekannt Ist. Ist der Raum Über der einen
QuccksilberoberÜächo luftleer, so stellt die
Verimdorting der Einstellung den absuiuten
Druck in dem Raum Uber der anderen Queck-
silberoberflAche dar. Was den mit dom Nei-
gungsmanometer erreichbaren Genauigkeits-
grad anlungl, so ist derselbe ein sehr weit-
gehender: sogar bei höheren Drucken beträgt
der Fehler nur etwa 0,01 mm. während er bei
Drucken unter 1 mm kleiner als 0,004 mm bleibt.
Bm.
Ein leicht zu konstrulrendet
nnrometer.
Von G. W, Rüssel.
Amer. Chem. Soe. S. 508. 1901 nach
Beill. z. Wied. Arm. S. 897. 1901.
Ein Glasrolir von der Form eines gewöhn-
lichen Hfdierbarumoters wird oben zu einer
Kapillare ausgezogen und ein enges, wieder
nach unten gebogenes (Basrobr daran ange-
schmolzen. Auf das untere otTene Ende des
Barometerrohres wird mittels Gummistopfens
ein längeres Steigrohr angosetzt, das unten ein
seitliches Ausflussrohr hat und oben in einen
Trichter endigt. Durch Kautschukverbindungen
mit Qiietschhälmon können das Trichter- und
Atisflussrohr abgeschlossen werden. Nach sorg-
fältiger Trocknung des Apparates wird durch
den Trichter heisses Quecksilber in den A|>parat
gegossen, bis das Barometerrohr vollständig
gefüllt ist und das Quecksillier durch die Ka-
pillare überläuft in ein Näpfchen, in das das
untere Ende dos engen Rohres ointaucht. Lässt
man nun das Quecksilber aus dem Tricbter-
rohre auslaufen. so reisst das Quecksilber in
der Kapillare auseinander und es bildet sich
Im HfKometorrohr oin Vakuum mit beider-
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H«ft I.
I. Januar
Glastachnitcbaa. <>• Paleniscbau.
11
»citigom Quocksilberverriclilu&s. Durch Krhitzcn
der Glaswand mul Wiederholung des boAchrie-
beiieii FüllprozesAeA werden die letzten Spuren
von Luft flusgetriehen und die Kapillare wird
alsdanu abgescbmolzen. i2m.
Material zum Dichten von Gaastopfen.
Von Fr. C. FhilUpe.
Joum- of. Am. ehern. Soc. HL S. 678. 1001
nach ZeiUchr. f analyt Chem. 40» 8. 478. 1001.
Der Verf. eropliehlt eine Mischung von
70 Theileu guten und nicht gebrauchten Kaut*
schuk, 25 Theilen Wallrath und 5 Theilen
V’asolin. Von letzterem setzt man im W’inter
besser etwas mehr zu und venneidet dadurch
ein Erhärten der Masse. Noch bessere Uesul'
lato soll eine Mischung von 70 Tbl. Kautschuk
und 30 Theilen gelben ungebleichten Bienen*
Wachses geben. firn.
Eine Trockenröhre.
Von A. G. Vornon Harcurt.
Chem. A'eu-'s 7S, S. 156. 1001 nach
Zeitgehr. (■ analyt. Chem. 40, S. 476. 1001.
Die liöhrc hut die Form einer Gay *Lussuc*
Bürette mit Stopfen und rechtwinklig gebo-
genem Kohr am ufiuiion Endo dos weiten Theiles.
Am unteren Thell ist das weite Kohr mit einer
Einschnürungversehen, aufdieman ein grAsaeros
Stück liimstein legt. Der übrige Thoil ist nach
oben mit kleineren Bimstoinstückchen gefüllt.
Man giesst ausserdem so viel konzentrirte
Schwofelsüure ein» dass diese dos Kohr bis
Uber diejenige Stelle füllt» bei welcher das enge
Goszulcitungsrohr angcschmolzen ist. Hm.
Ein neues Euftbad.
Von F. F. Venable.
Joum. </. .4»). chem. Soc. S. 271. 1001
nach Zeitachr. /. analyt. Chem- 40. 8. 541. 1901.
Auf einer unten gebeizten Platte steht eine
Glasglocke. Dieselbe ist in der oberen Woibung
zweifach tubulirt und hat ferner noch einen
Tubulus unten an der Seitenwaud. Unter der
Platte steht ein Metalldreifuss mit einer mehr-
fach gelochten Platte. Auf letztere stellt man
die zu erhitzenden Gegenstände. In eine der
oberen OetTnungon der Glocke ist ein Thenno-
moter eingesetzt, die beiden anderen OetTnungon
dienen zur Erzeugung eines Lnftstromes.
£m.
Patentschau.
Einricbtnng zur Herstellung von Olashohlkörpem. P. Th. Sievert in Dresden. 14. 11. 18311.
Nr. 115 G06; Zus. z. Pat. Nr. 109 363. KI. 32.
Die Vorrichtung dient zur Ausführung dos im Pat. 109 363
geschützten Verfahrens und arbeitet in der Weise, dass die die
feuchte Unterlage und die plastische (ilasschicht tragende Platte a
auf eine hob- und seukhare Tragplatto e und unter darüber ange-
ordnete Uohlfomicn g bezw. formgohonde Rahmen gebracht wird.
wobei durch Anhehen der Tragplatte c die Rahmen- oder Huhlformeii- , -1.
raiider in die Glasschicht ointreten und durch mehr oder weniger
starkes Anpressen der Platte a gegen die Rahmen oder Hohlformon S i > . T
der sich entwickelnde Dampfdruck zur Huhikörperbildung ge-
regelt wird.
Die die feuchte Unterlage und die plastische Glasschicbt
tragendo Platte a liegt auf einem Wagen q, der zwischen Trag-
platte c und den Formen g hozw. Uabuieii citigefahron und ange-
boben, sowie behufs Entleerung und Nciiboschickung ausgefuhreii
werden kann.
Olasbafonofen mit direkter Feuerung. F. H. Becker
in Köln-Nippes. 16. 7. 1899. Nr. 115 636. KI. 32.
iJer GlaAhafenofon hat einen froistehondon
Feuerschacht d von geringer Wandsl.'lrke, dessen Zu-
gang von aussen «lurch zwischen sternförmig ungeord-
neten Pfeilern b gespunnte, die Ufensohlo und die Hilfen
tragende Gewölbe a ermöglicht wird, zu dem Zwecke,
den Ofenschacht von aussen zu kühlen und AuswechHe-
hingen desselben wfthrend des Betriebes vornehmen
zu können.
12
Patenttchau. — PaltRÜltt«.
Daotaehe
M«<'b4alker-Ztx
Umklftppb&re« Pnamen-Doppellemrohr. Uartmann & Braun in Frankfurt u. M.-Bockenheim.
23. 12. 1897. Nr. 117 314. Kl, 42.
Die beiden Porro’echcn Rohre sind durch eine Gelonkanordnung derart mit einander
verbunden, dass das Instrument in zusammengeklapptem Zustande der binokularen Beobachtung
dient, und zwar nach der einen Seite zusaromengolegt mit geringerer, nach der anderen Seite
mit gesteigerter Plastik. Bei gestreckter Lage dagegen bildet das Instrument ein Doppelferh*
rohr mit vergrOsserter Basis, bei welchem sowohl beide Objektive, wie beide Okulare ent-
sprechend der Lange des Iiistnimentos auseinander gerückt sind, sodass auch eine monokulare
Beobachtung gleichzeitig durch zwei Personen möglich ist.
Lagerung des Eisenkemss bei Bfessgeräiben nach Deprss d’Arsonval.
Reiniger, Gohbert & Schall in Erlangen. 8. 5. 1900.
Nr. 115134. Kl. 21.
Auf die Dockolflachen des zylindrischen Eiaenkernes c werden
Thoile d und e aus unmagnotischem Material aufgesetzt und konzon-
tri.sch zur Achse des Kernes abgedreht; dabei findet die Lagening
einerseits ln der Pulschuhbohning, andererscila In einer konzentrisch
zu letzterer angebrachten Bindrohung statt.
Palenlliste.
Bis zum 9. Dezember 1901.
Klasse: jünneldungen.
21. B. 29 072. Vorrichtung zur Erzeugung
von Röntgenatrahlen. R. Burger, Berlin.
IH. 4. 01.
G. 16056. Einrichtung zur Erzeugung mehrerer
gleichzeitiger Punkenontladungcn mittels
eines einzigen Funkeninduktors. «I. P. H.
Gjeruiff, Kopenhagen. 6. 9. 01.
S. 14 952. Elektrolytischer Stromunterbrecher.
J, Szczepanik & Co., Wien. €. 5- 01.
R. 7589. Drohstrom - Messgerftth nach Ferra-
ris'schcm Prinzip mit zwei Messeystemen,
welche dieselbe Spannung benutzen.
Scbuckert & Co., Nürnberg. 19. 4. 01.
H. 26 324. Direkt zeigender Widerstxindsmesser
mit gekreuzten, in einem nicht homogenen
Felde drehbaren Spulen. Hartmaiin &
Braun, Frankfurt a.M.-Bockenheim. 12. 7. 01.
S2* G. 15 377. (ilosblasmaschine mit um eine
waagerechte Achse drehbarem Formtrhger.
L. Grote, London. 17. 11. 00.
T. 7601. Verfuhren zur Herstellung von In-
schriften, Zeichen o. dgl. auf Glas oder einem
.ihnlich schinnlzbaren Stoffe. T. Thuuberg,
Upsala, Scliwedoji. 14. G. Ot.
42. D. 11882. Prismen • Doppolfcrnrohr mit
starrer Verbindung des Gestells der RInzeU
fernrohrc. Th. U. Dallmeyer, T^ondon.
25. 9. 01.
M. 19147. Optischer Entfernungsmesser mit
in cntgegeiigosotzten Uichtungüii drehbaren
Prismen. A. Muiiticolo, Mailand. 21.1.01.
Sch. 17 861. Vorrichtung zur Projektion un-
durchsichtiger GegenstAude. F. Schmidt
& Haonseh, Berlin, 18. 10. 01.
St. 6979. SphArisch, chromatisch und astig-
matisch korrigirtca photographisches Ob-
jektiv, R. Steifihoil, München. 25. 5. 01.
B. 29 099. Lehrmittel zur Darstellung der
scheinbaren Bewegungen der Gestirne.
J, & A. Bosch, Sirasshurg i. E. 22. 4- 01.
D. 11 365. Abgekürztes Quecksilberbarometer.
A. S Dav ies, Boundhay, Leeds, Grfsch.York.
II. 3. 01.
ErtbellODgen.
21. Nr. 127 663. Galvanisches Element, bei
welchem die stabförmlgo Kolilcnelektrodo
am Boden und im Deckel des Element-
gefAssos fcstgestellt ist. W. Erny, Halle a, 8.
20. 11. 00.
Nr. 127 665. Vorrichtung für doppelten Tarif
zur Messung von EloktrizitAt. Allg. Elek*
trizitAts-GcsclIschaft, Berlin. 28. 2. 01-
Nr. 127 666. WechselstrommesegerAth mit vor-
Anderlichor Empfindlichkeit. P. Meyer,
Berlin. 31. 3. 01.
Nr. 127 707. AU Unterbrecher wirkender
Siromregler. Erie Exploration Cy.,
Dover u. New-York. 29. 11. 00.
Nr. 127 708. Anker für EIcktrizitAUzAhler.
L u X ' s c h e I II d u 8 1 r i e w e r k 0 , .München.
28 3. 01.
42. Nr. 127 731. Stellvorrichtiing für Mess-
werkzeuge mit Schieber. C. Mahr, Ess-
lingen. 1. 3. 01.
Nr. 127 793. Gescliwiiuligkeitsmoasor. C.
Zelnuc, Nürnberg 11. 6. 01.
l-'Ur iJio K«d«ktiuQ vursDtwurttlcb: A. iltttsebke ia B«rliQ W.
Verlag Ton Jiillni Springer Io Borllo N. — DmeV tob Eml) Drtyer In Berlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenhunde
«ad
Organ für die gesammte Olasinstruinenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaechke, Berlin W., An der AposteUdrche 7b.
Nr. 2. 15. Januar. 1902.
Haebdmek nar mit Oenehraiganir der BedsktleB ^»tattet.
üeber eine Vorrichtung, korrekte Zahnräder anf der Drehbank herznetellen.
Auszug aus einem Vortrag,
gehalten am 3. Dezember 1901 im Zwg^^ Uamhurg-AItona
TOD Jl Xltt.1 In Mtona.
Weshalb laufen die Triebwerke der Ae(juatoreale nicht gleichmassig? Zur Beant-
wortung einer solchen Krage genügt keine oberflächliche Betrachtung, sondern es muss die
Art der Kraftübertragung durch die Verzahnung gründlich behandelt und studirt werden.
Gewiss wird die Theorie der Verzahnungen in allen technisehen Schulen und Hoch-
schulen gelehrt, allein die Praxis gebietet manchmal andere Wege, die zu demselben
Ziele führen. Die jetzige Anwendung ist die, wie sie sich in der Grossindustrie aus-
gebildet hat. Eine Rücksicht auf die speziellen Fächer findet nicht statt und auch wohl
mit aus dem Grunde, weil die Orossindustrie die vorherrschende ist.
Die Verzahnungen, die je nach den speziellen FUchem für uns in Frage kommen,
müssen eine verschiedene Berücksichtigung linden, um eine praktische Anwendbarkeit
Oberhaupt zu ermöglichen. Denn man stelle sich nur vor, eine Drehscheibe bei einer
Eisenbahn solle mit ihrer Last durch eine Kurbel und eine Zahnübersetzung angetrieben
werden, und nehmen wir dagegen vorifiuDg als Beispiel ein Telegraphenwerk, welches
wohl am meisten bekannt ist, das durch eine starke Cebersetzung zu einer langsamen
Geschwindigkeit gezwungen wird mit einer kaum nenneuswerthen Kraftleistung — so ist der
Unterschied der dabei in Frage kommenden Verzahnungen recht erhel>licher Art. Im
ersteren Falle haben wir mit der Festigkeit der Zahne zu rechnen, was bei dem Teio-
graphenwerke und vorzüglich bei seinen letzten Rädern ausser Betracht kommt. Bei
beiden soll zwar eine möglichst gleichmüssige Kraftübertragung stattfinden, die Kraft ist
aber bei dem Telegraphen« erk nicht allein geringer, sondern die Kraftübersetzung ist
auch eine umgekehrte. Wahrend die Drehscheibe durch die Uebersetzung eine grössere
Energie hergeben soll, nimmt die Kraft bei dem letzteren Werke ab und zwar iiii Ver-
hältniss zu der Uebersetzung, erreicht aber bei den letzten Rädern eine so minimale
Grösse, dass das Werk durch geringe Reibungen derselben sogar ins Stocken ge-
rathen kann.
Um dies an einem kleinen Beispiele zu denionstriren, seien in einer Anzahl
Räderpaare Ä, R, die Zahnräder, n, n., die Getriebe, p das Gegengewicht am
Hebelarm 1 und Q das Antriebgewicht an der Schnurrollc b, so ist oflenbar das Gleichge-
R,
Ä2
.
1
»2
«3
6
«1
Ä,
n.,
r'.
"3
■ Ä3
■b Q.
wicht vorhanden, wenn Q =
"1 «2 "a V
und daraus p = ‘ ■ b Q 2)
Äj iv.> XV3
Sei nun der Theilkreis, d. h. der eine von den sich berührenden Kreisen, von
welchen die Theilung der Räder ausgeht, beim Rade jK, = 8 und 6 = 4, so wird für
die antreibende Kraft ) = ^, und in der zweiten Gleichung 6 = 2 zu setzen sein.
Die Zabnzahlen seien
nun etwa folgende;
für die Getriebe . .
.... 10
10
für die Räderpaare
.... 125
100
Alsdann wird . . .
■ ■ ■ P = I2.r, ■
10
10
80.
* . 2 (2 = * -20= ^
8 ^ 1000 ^ 500
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14
A. Vorrichtung, korrekte ZabnrBdar auf d«r Drahbank zu aehneiden.
0«Dtach«
Mecluuiikar'ZtK
Setzt man also p = l g, so müsste das Zuggewieht Q schon 500 g haben,
damit es mit dem Drucke von 1 g bei p iin Gleichgewicht sein könnte, vorausgesetzt,
dass keine Keibungen vorhanden wären. In Wirklichkeit gelangt jedoch nur ein ganz
minimaler Bruchlheil von Kraftwirkung bei p an; was verloren gegangen ist, ist auf
das Konto der Zapfenreibung und hauptsächlich der Zahnreibung zu setzen. Es ist des-
halb von grosser Wichtigkeit, bei solchen üebersetzungen nicht allein eine richtige,
sondern auch eine zweckmässige Zahnform zu wählen. Man könnte einwenden, dass
die richtige theoretische Zahnfonn
auch die zweckmassigste sein müsse.
Allerdings; aber wir können einige
Modifikationen anbringen , wodurch,
wie man sehen wird, die unvermeid-
lichen Fehler in den Zahnfonnen für
solche Üebersetzungen unschädlich
gemacht werden; denn allein durch
einen Regulator, wie sie bei solchen
Triebwerken eingewandt werden, die
Unregelmässigkeiten ausgleichcn zu
lassen, gelingt niemals vollständig.
Um nun auf die Zahnfonn
selbst überzugehen, so sollen die da-
bei zur Verwendung kommenden Kur-
ven zunächst erläutert werden.
Fig. 1 stellt die Epizyklolde
(a F) oder Aufradlinie dar, welche
durch Rollen des Kreises A' au/ dem
Grundkreise a H entsteht, h kann als Mittelpunkt für ein das Kurvenslück von a‘
bis a- ersetzendes ähnliches Kreisstück dienen. Das KreisstOck wird um so genauer die
Kurve decken , je kleiner dieser Abstand gewählt wird , und man kann die ganze
Kurve aus solchen Kreisstücken zusammensetzen.
Fig. 2 stellt die HypozykloTde oder Inradlinie dar, die durch das Rollen de.s Kreises
K in dem Grundkreise H entsteht. Hat der Rollkreis K den halben Durchmesser des
Grundkreises, so geht die Inradlinie in eine gerade Linie, den Mittelpunkt schneidend,
über, wovon wir für unsere Verzahnungen Gebrauch machen wollen.
Fig. 3 stellt die Evol-
vente oder Fadenlinie dar; die-
selbe entsteht durch Abwicke-
lung eines Fadens, daher auch
der Name Fadenlinie.
Die Zykloiden- und Evol- *-
ventenlinien haben die Eigen-
schaft, dass Zahnköpfe, die nach
solchen Kurven geformt sind,
eine gleichmässige Kraftüber-
tragung ergeben. Im .Maschinen-
bau sowie in der Grossindustrie
wird in neuerer Zeit zumeist
die Evolventenverzahnung ange-
wandt, also Verzabnnngen, deren
Zahnköpfe nach der Evolvente
gebildet sind. Dieselben haben
den Vorlheil. dass der Achsenabstand sich etwas verändern kann, ohne dem Eingriff
zu schaden, weil der Grundkreis für den Anfang des Zahnkopfes innerhalb des Theilkreises
gelegt wird. Für unsere starken Ueliersetzungen sind sie nicht zu gebrauchen, da sich
kleine Vorreibungen') nicht vermeiden lasstm. Wir wenden deshalb den Zyklolden-
eingrilT mit Geradtlankenverzahnung an. Die gerade Planke des Triebstabes hat ausser-
dem einen grossen Vorlheil in der Ausführung und liietet eine Garantie für ihre Richtig-
keit bei den kleinen Verhältnissen durch die radiale Flanke.
') Vorreibungen heissen sulche Reibungen, welche vor der Linie entstehen, die die beiden
Aclisen der in Eingriff stehenden Räderpaare verbinden.
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H«ft 2.
I.V Jantiar ttN)2.
V«r«iainachHcht*n .
15
Es ißt aber vorher zu untersuchen, oh ein solcher KingrifT die an ihn gestellten
üedingungen auch erfüllt. Es seien in Fig, 4 t t und T T die Theilkreise der beiden
in einander greifenden Eflderpaare. Der Rollkreis w h 0, gleich dem Halbmesser vom
Triebe, erzeugt die Aufradlinie r i K und die Inrad-
Unie i h A. Erstere bildet den Zahnkopf und letztere
die Triebfianken. In Fig. 4 sind die Dreiecke
über A und B sich llhnlich und folglich sind ihre
gleichliegenden Seiten proportional, mithin verhiUt
sich A \ B a hf und die Kraft wird daher nicht
geändert. Ebenfalls sind die Geschwindigkeiten
gleich, da der Bogen r 0 gleich dem Bogen i 0 ist,
wie OB sich auch aus der Konstruktion der Zykloide
ergiebt. Die einzige Einwendung, die man machen
könnte, wäre die kleine gleitende Reibung, die
durch die ungleich in Wirkung tretenden Kurven
Plg. 4,
entsteht, welche sich aber mit der grösseren Anzahl der Zühne vormiadert und sich
erfahningsgemüBS für die »arten EiiigritTo wohlthülig zeigt, indem dadurch jeder Schniutz
zur Seite geschoben wird. Mit einem solchen EingrilT Hisst sich je<le Vorreibung ver-
meitlen, wenn man nur den Zahnkopf des Triebes i s in Big. 4 al)stumpft und deni
iiiuizahne r x eine etwas grössere Ötürke giobt.
{Schlujis folgt.)
Vereinsnachrichten.
D. G. f. M. 11. O. Abth. Berlin E. V.
Jahresbericht für 1901.
Erstattet vom Vorsitzenden, Hr. W. Handke,
in der Hauptversammlung um 7. Januar 1902.
!m Jahre 1901 haben wir, ebenso wde seit
der Begründung, uns bemüht, den Zielen unserer
(icsoUschaft aufs Beste imchzukommen. Seit
September 1901 sind wir in das 25. Jahr des
Bestehens unserer Vereinigung eiugetreteu.
Den neueren Gesetzen Rechnung tragend
haben wir unsere Satzungen dem bürgerlichen
Gesetzbuch entsprechend verändert und ist
Abtheilung Berlin unter dein 3. April 1901 in
das Voreirisregister des hiesigen KOnigl. Amts-
gerichts eingetragen worden. Hierdurch haben
wir unter Auaschliisa des wirthschaftüchen Ge-
bietes Korpoi'utionsrechte erlangt.
fm vergangenen Jahre haben wir 1 Gonoral-
versaminUmg am 8. Januar 1901, 10 urdeiitUcho
Sitzungen. 6 YorstandH^itzuDgen ahgohalten.
In der Geiioralversxmimluug wurden folgende
Herren für 1901 in den Vorstand gewühlt:
Als Verffitfrndc; W. Handke. Prof. Dr. West-
phal, Fr. Franc von Liechtenstein; als
Schriftführer: A. Blaschko, W. Ilaensch;
als Sckfitzm&ifiter: W. Niehls; als Archivar:
H. Romanö: als Beisitzer: 0. Böttger, Prof.
Dr. Litidock, B. Ponsky, F. Sokol; als
Vertreter im BaupOorstand : W. Huonsch, W.
Handke. B. Pensky und an Stelle von Hr.
Kärger, der ablohnte, Hr. F. Sokol.
Es wurden 11 Vertrüge gehalten und eine
grosse Zahl technischer Vorlagen (von den Hrn.
Seide), ßlaschke u A.) gebracht. An die
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VvrvlniDAcbrichtM. — Kl«iQ«r« Mlttb*Uunc*B«
D«ut»ch«>
M»chAalk«r-Zti^.
t6
Vorführung solcher für die WerkatAtten inter-
essanten GegenatAnde hat sich stets eine rege
Diakuaaion angeechlosaen. sodasa dieser Theil
unserer Sitzungen für die Sitzungen recht
empfehleoawerth zu nennen ist. Das Veroins-
blatt bat eine grosse Heihe von Berichten Uber
dio Werkzeuge auf der Pariser Weltausstellung
sowie über zweckmAssige Werkstatt-Vorrich-
tungen gebracht, wie denn auch in den Refe-
raten Ober Olasiostrumenton • Fabrikation ete.
Mancher befriedigt worden ist. Es kann daher
nur empfohlen werden, dass auch von unserer
Seite Hr. Blaschke als Redakteur durch Zu-
wendungen solcher, die Werkstätten hetrelTenden
Mittheilungen unterstützt wird.
Eine recht rege Th&tigkeit ist von der Ab-
theilung Berlin dem gewerblichen Gebiet zuge-
wendet worden.
Unser Lehrstellen-Nachweis hatte wiederum
viele Anfragen zu erledigen und es ist durch
unsere Vermittelung eine grosse Zahl von Lehr-
lingen eingestellt worden.
Bezüglich dee Krankenkassenwesens standen
wir in stündigerBeziehung zu unseren Vertretern
im Vorstande. Leider hat Hr. 0. Boettgor
bei der letzen Wahl diesmal sein Amt nicht
wieder annehmen können. Es sei hier seine
treue Thhtigkeit dankend orwAhnt, wie auch
besonders die durch Hm. Starke jun. Ausserst
sachgemAss bewirkte Vertretung im Vorstände.
Von der Gewerbedepiitation des Magistrats
wurden wir mehrfach zu Gutachten bezügl. des
Haltens zu vieler Lehrlinge aufgefordert und
zwar in Bezug auf die Anwendnng des § 128
der Q.-O., welcher sich gegen die Gefährdung
der Lehrlingsausbildung wendet.
Alle die Faebgenossen, welche ausserdem
noch mit solchen Gutachten betraut wurden,
die also die GewerbedeputaHon, nicht wir ver-
anlasst haben, worden die Schwierigkeit der
Begründung solcher Mängel bei der Lehrlings-
ausbildung erfahren haben.
Weim wir seit langer Zeit bestrebt sind,
MissstAnde zu beseitigen, so muss es auch unsere
Aufgabe sein, die Kontrolc der Behörde auch
auf die sogenannten Lehrinstitute zu lenken,
welche an ötfentlichen AnschlagsAulen ver-
heissen, dass Jeder Zeit und Geld spart, der
dort in 1 bis 2 Jahren zu einem fertigen
Mechaniker ausgebildet wird.
Alle diese schwierigen Fragen haben den
Vorstand, mich und die Kommission für dos
Lehrwesen besonders in der ersten HAlfte dos
Jahres 1901 sehr eingehend beschäftigt.
(SOthtu folgt)
Hauptversammlung vom 7- Januar
1901. Vorsitzender: Hr.W. Handke: wAhrond
der Vorstandswahlen Hr. 0. Himmler.
Hr. W. Handke erstattet, nachdem er den
Mitgliedern den Neujahrsgruss entboten, den
Jahresbericht (s.G.). Ira .Anschluss daran dankt Hr.
Blaschke für die anerkennende ErwAhnung
des Vereinsblattes und spricht auch seinerseits
die dringende Bitte um thAtige Antheilnahme
an demselben aus.
Hr. W. Niehls erstattet den Kassenbericht:
auf Antrag der Revisoren wird ihm der Dank
der Abth. ausgesprochen und Entlastung er-
theilt.
Bei den nunmehr folgenden Vorstandswahlen
werden gewählt: zu VornUenden: W. Handke,
Prof. Dr. A. W’ es tphal. Fr. Franc V. Liechten-
stein; zu Schriftführern: A. Blaschke und
W. Haensch; zum Sehatzmeieter : W. Niehls;
zum Archivar: F. Sokol; zu Beisiitem: 0.
Böttger, 0. Himmler, Prof. Dr. Lindeck
B. Fensky,
In den Huuptvorstaud werden entsandt :
W\ Haonach, W. Handke. W. BchOcke,
F. Sokol.
Schliesslich werden dio Mechaniker Herren
A. Ellermanii (Keichstagsufer 7/8) und E.
Schoof, (Grüner Weg 88) aufgenommen.
Bl
Kleinere Mittheilungen.
L5thTer8uche mit der «og. GasseUea«
LÖth-Pasta „Ferroflx**Ton Frledr.Plch
ln Berlin.
Mittheilungen aus den Königlichen Versuchs'
anstalten zu Berlin Uh S. 86. 1901.
Es sind mit Anwendung des bereits in
dieser Zeitschr. 1900. S. 105 beschriebenen
Verfahrens mehrere Versuchsreihen ausgeführt
wurden, bei denen die mit verschiedenem
Material hergeatellten Gusseisenliithungen so-
wohl auf Bruch wie auf Zug beansprucht
wurden, und dio a. a. 0- hervorgehobene
Festigkeit der Verbindungen Bestätigung fand.
Die Lötbungen sind in der Versuchsanstalt
selbst ausgefübrt worden, und zwar dienten
dazu PlachstAbe und Winkelstücke, die zuvor
zerbrochen und dann wieder zusammengelöthot
wurden. Als Luthmaterial dienten hei der
ersten Reihe eine röthliche Masse, angeblich
Kupferoxydut, MossingfeilspAhne und Messing-
drabt, Oraolotb, sowie eine Flasche mit An-
rührflUssigkeit und Borax. Das Verfahren
wurde nach Vorschrift ausgefübrt. Bei den
3 ungelöthcten Stücken betrug die Belastung
bis zum Bruch 11,4; 13,8 und 9,61:9 9mm.
bei den 5 gelöthoten dagegen 12,7; 8,7; 10,0;
13,5 u. 11,9 kg auf das qmm, wobei nur die zweite
Probe, 8,7 kg auf das qmm. in der Löthung
brach. Hier ist wohl eine weniger gute Löthung
) die Ursache gewesen.
Dig'*‘ ; by Goo^k
8*rt 3.
tft. Januar IM)2.
KUr die Zerreissversucbe wurden besondere
Versuchsstftbe in der Anstalt onUprecbend
bearbeitet und mit folgendem Material geiötbet:
Lothpasta »Ferrofix", AnrOhrflUssigkeit, ein
Flussmittel ^Bodix*' und Messingloth. Die
Zugfestigkeit der 5 ungelötheten Stöbe betrug
17,5; 16,7; 16,7: 17,5; 17,2 ikj auf das qmm, die der
5 gelötheten 16,0; 17.4; 19.4; 17,6; 14.0 kg auf
das qmm, wobei der Bruch bis auf einen,
ausserbalb der Lötbstelle erfolgte.
Die Stabe hatten sich im Feuer alle um
etwa 0,2 bis 2,1 mm durchgebogen, sodass die
bei der Zugbelastung entstehenden Biegtings-
spannungen vielleicht nicht ganz ohne Finfluss
auf das Resultat geblieben sind.
Dos Gesommtergebnlss ist dahin zusammen-
gefasst, .dass es bei sorgfältiger Ausführung
möglich ist. nach dem Verfahren von Pich
Löthungon an Gusseisen hcrzustollen, die
praktisch die gleiche Festigkeit besitxen, wie
das volle Material“. 8-
SehQtsTorrlchtangen gegen achäd-
liehe tJeberspannungen.
Von G. Bentschke.
Vortrag im Flektrot. Verein am 26. 3, 01.
y<uh einem Proepekt der Aflg EUktrüithls-
Oeeelischaft
17
Von erstereu kommt zunächst direkter Blitz-
schlag in die elektrische Oberleitung in Frage.
Schutzvorrichtungen dagegen giebt es bis jetzt
nicht: andrerseits kommt direkter Blitzschlag
so selten vor, dass einstweilen Schutzvorrich-
tungen dagegen entbehrt werden können. Viel
hhuhger treten Entladungen dadurch auf, dass
in den Leitungen durch die Gewitterwolken
starke Ladungen induzirt werden, oder dass
sogenannte Rückschläge entstehen, die durch
in der Nahe niedergehende Blitzschläge ver-
ursacht werden.
Gegen diese Art von Bntlmlungen hat man
schon seit langer Zeit Schutzvorrichtungen an-
gebracht. indem man der betrotfenden Ober-
leitung eine kurze Funkenstrecke gegenüber-
stellt und die von der Funkenstrecke zur Erde
führende Leitung möglichst widorstands- und
induktionsfrei macht Die Elektroden der
Funkenstrockc erhalten die Gestalt von zwei
HOroern; geht zwischen den HOrnem eine Ent-
ladung über, so wird der Entladefunken durch
elektrodynamische Wirkung und den heissen
Luftstrum nach aufw&rts getrieben und dadurch
verUngert bis er erlifchl. Dieses Aufwärts-
wandern des idehtbogens erfolgt namentlich
bei kleinen Stromstärken ziemlich langsam, ao-
dass das betreffende Netz verhaltnissmAssig
lange unter Kurzschluss steht.
Deswegen hat Benischke dem
Blitzableiter eine magnetische
Ausblasung hinzugefügt. Er
schaltet in die Leitung, welche
von der Maschine kommt,kurz
vor den Blitzableiter einen
Elektromagneten ein, dessen
einer Pol der Entladestrecke
gegenüberstehl. In Folge dessen
wird der Lichtbogen durch das
magnetische Feld je noch der
Stromrichtung in die eine oder
andere Hälfte der beiderseitig
Bcfarng aufwärts gerichteten
Hörner getrieben.
Ueberspitnuungen, welche in dem Leitungs-
netze selbst ihre Ursachen haben, können nur
bei Wechseletromaolagen verkommen, deren
Betriebsstrum eine von der Stnuslinie ab-
weichende Form hat. Die sogenannten Oher-
schwlngungen dieser Ströme können zu grossen
und gefährlichen Spannungen Veranlassung
geben, w enn die in der Belastung befindlichen
Induktionen und Kapazitüton (Kabel) zu ein-
ander in einem ganz bestimmten Grössenvor-
hftltnlss stehen. Du diese Spannungen viel
kleiner sind, als die durch atmosphärische Blok-
trizitöt hervorgerufenon, so bedürfen sie einer
besonderen Schutzmaassregel. Gegenüber den
Blitzschutzvorrichtungen hat mau hier den
Vortbeil, das.s man nur ganz geringe Blektrizi-
Schädliche Ueberspaimungen in elektrischen
Anlagen können entw'eder durch elektrische
Ladungen der Atmosphitre oder durch söge- |
nannte Kesonanzerscheinungen des Betriebs- I
Stromes seihst erzeugt werden. |
Kl«In*r« Mitth«UuDg«n.
18
Klein«« Mittheilungen. — BUcherecheu^
Deuterbe
Merhanlker-ZM;
tAtsmengen abzuleiten braucht, um sofort einen |
erheblichen Spannungsabfall zu erzielen. Dies i
geschieht dadurch, dass von jeder Oberleitung i
eine Leitung durch eine kurze Funkenstrccke
und einen Waseerwiderstaml zur Erde fuhrt;
der in die Leitung eingeschaltete Wasserwider-
Stand iet so gross, dass ein dauernder Licht-
bogen nicht bestehen kann Diese Sichentngs-
form ist auch im Stande, langsamer sich aus-
bildende Ladungen durch atmusphArische Elek-
trizität abzuleiten und so zu verhüten, dass
grossere Ladungen zu Stande kommen.
E. 0.
Die Launen des Zinnes.
Metaihrb. 27. S. S9Z 1901.
Es ist eine sehr wenig bekannte Erscheinung,
dass das Zinn unter gewissen UmstAndeu durch
die KAlte verändert werden kann. Schon aus
dem Alterthum wird berichtet, dass Statuen von
ihren Postamenten gestürzt seien, weil das
zur Befestigung im Stein benutzte Zinn durch
die Einwirkung des Frostes „geschmolzen** sei.
Es war nümlich damals die Ansicht ver-
breitet, dass das Zinn nicht nur in der Hitze,
sondern auch in der Kalte schmelze. Einer
Zeitungsnachricht zufolge hat im Winter
des Jahres 1869/70 der Frost in russischen
Kirchen die zinnernen AltargerAthe zerstört;
nähere Angaben fehlten.
Erst durch einen 1871/72 geführten Prozess
wurde eine merkwürdige Erscheinung desZinnes
allgeineiu ofTenbart. Es huudelte sich dabei um
eine Ladung mit der Eisenbahn versandter
Zinnbarron, die bei strenger KAlte am Be-
stimmungsort anlnngto. Aus dem festeu Zinn
war aber auf dem Woge ein graues grobkörniges
Pulver geworden, d:is sich uicht zusammen-
schmelzen Hess, da sich ein Theil in Zinnasche
verwandelte. Der Bmpfhngcr, einen Betrug an-
nehmend, verweigerte die Auiiabine und leitete
die Kluge ein, wurde aber abgewieson, da ein
Chemiker die besondere Reinheit dos Zinnes
festgestellt hatte (es enthielt nur 0,3^q fremde
Metalle); die Veründening des Zinnes schrieb
er dem Prost und der Erschütterung wahrend
des Transportes zu.
Schon 1868 hatte der Chemiker Fritzscho
an einigen Stücken Banka-Zinn das Zerfallen
desselben beobachten können. Br hatte ein
AufMahon der Oberfläche bemerkt, welches sonst
bei dem Zinn den Beginn des Schmelzons an-
zeigt, und setzte in Folge dessen das Metall
einer Kalte von —82® aus. Nach einigen Stunden
zeigten sich Blasen und Risse und das Metall
zerfiel zu einem grauen Pulver.
Auch andere Chemiker beschäftigten sich mit
der Frage, cs zeigte sich aber in den meisten
Pallen, dass Kalte und Brschütteningon niemals
einen Einfluss auf gewöhniiebes Zinn uuszuüben .
I vermochten, wahrend androraeits bisweilen Zinn-
1 gegenstände anscheinend von selbst zerfielen,
i Auch die Temperatur, bei der die Umwandlung
des Zinnes vor sich ging, wurde ganz ver-
schieden ermittelt. Carl Schaum konnte stang-
liches Zinn schon bei —7® in 24 Stunden
zu Pulver verwandeln.
Das Merkwürdigste dieser Rrscheinimg ist
aber der Uiiislaud, dass das spezifisch leichtere,
pulverförmigo, graue Zinn bei -p 20® wieder
in das schwerere, weisse Zinn übergeht; bei
Anwesenheit von etwas Zinnsalzlösung vollzieht
sich diese Umwandlung etwas schneller.
Hiernach müssten unsere ZimigegeustAnde
schon bei einer Temperatur von weniger als
-p 20® in die graue Modifikation überzugehen
beginnen, sie müssten in jedem Winter im un-
geheizten Zimmer in Pulver zerfallen. Wenn
sich die Zinngegenstande trotzdem im All-
gemeinen als ganz fest und haltbar erw'eiaen,
so kann man nur annehmen, dass sie durch
Guss oder Beimischung anderer Metalle in eine
Art Beharrungszustaiid versetzt werden. Eine
genügende Erklärung für das oigenthümliche
Verhulten des Zinnes fehlt zur Zeit noch.
S.
Zirkel mit auswechtel baren Spitzen
fflr den Werkstattgebrauch.
Zeitechr. f- Wcrkxe%^ina8chininh. tt. Werkz. 1901-
S. 11.
Dieser, von Carl Mahr in Esslingen a N.
in den Handel gebrachte Zirkel trügt lui seinen
Fussemlon drehbare Klemmvorrichtungen zur
Aufnahme von auswechsolburen und vcrechieb-
baron Einsätzen, welche nicht nur gestatten,
die volle doppelte Armlange auszunutzen,
sondern auch dieFührungdes Zirkeiserleichteni.
Die Einsätze können gerade oder gebogen an-
gewendet und auf verschieden hohe Ebenen
eingestellt worden. Hierdurch wird das Messen
unter den verschiedensten Verhältnissen ganz
wesentlich erleichtert. Der Zirkel kann auch
als Spitz-, Loch- und Greifzirkel, sowie als
Scheibensehiieidor benutzt werden. S.
Biichepschau.
0. Auschtitz» Die Photographie im Hause.
Lehrb. f. Amateure. 1. Thl. gr.-8®. VIII,
100 S. m. Abbilügn. Berlin, 0. Anschülz
1901. 2,00 if.; geb. in Leinw. 2,b0 Jtf.
A. Kistner, Schaltungsarteii u. Betriebsvor-
schriften elektr. Licht- u. Kraftanlagen unter
Verwendg. v. Akkumulatoren. gr.-8®. VIII,
210 S. ro. 81 Abbildgu. Berlin, J. Springer
1901. Geb. in Leinw. 4.00 M
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Heft 3.
• s. JxDiur
F*at«nUcb«u.
111
Patentsohau.
ElektrolytUoher Stromanterbreoher. W. A. Hirschmana in Berlin. 35. 6. 1899. Nr. 118668.
Kl. 31.
In den Abtheilunf^en a und b eines den Elektrolyt aufnehniendon
DoppelgefAeaes sind getrennt von einander Cloktrodeu e und d ange-
ordnet unter Belaasung einer schmalen leitenden Verbindung in der
Treunuugswunde. HierbelwirdderStromUbergHiig durcbeine dietrenuendo
ZwUchenwand e unterhalb des FlUssigkeitsepiegels durchsetzende
Brücke f aus Metall, Kohle oder anderen festen Leitern vermittelt zum
Zweck, zwei verschiedene Flüssigkeiten in beiden Abtheilungen ver-
wenden zu können. Um den Widerstand des Unterbrechers und die
Anzold der Unterbrechungen andern zu können, kann die eine Ober-
fläche der stromleitenden Brücke f durch ein verstellbares tsolirstUck g
mehr oder weniger überdeckt werden.
PrismenemsteUung für Prismenlernrohre. M. Uensoldt & Söhne
in Wetzlar. 14.8.1900. Nr. 118 266. Kl. 42.
Die Fassung der Prismen besteht aus zwei durch Schlitzlöcher
und Klemmschrauben verbundenen Tbeilen g und k und ist auf einen
ln der Verlängerung des Objektives liegenden Uuhrstutzen f mit Hülfe
von durch Längsschlitze hindurchgeführten Klemmschrauben drehbar
aufgesetzt. Dadurch wird sowohl eine Drehung der ganzen Fassung
um die Achse des Rohres /*. als auch eine Verschiebung des Prismen-
systems innerhalb des Fossungstheiles g <)uer zur Rohrachse ermöglicht.
Spb&risch, chromatisoh und astigmatisch korripiries Objektiv. R. Lei tz in Wetzlar. 16.7.1899.
Nr 118 433. Kl. 42.
Bei dem als Doppelobjektiv dargestellten Objektiv wird die sphärische und astig-
matische Korrektion in zwei getrennten (iliedern vorgenommen. Diese Glieder sind durch eine
Luftschicht von einander getrennt. Das äussere Glied bildet eine Bi-
konvexlinse A, während das innere aus einer Plankonkavlinse B und
einem positiven Monisku.s C besteht. Die Bikonvexlioso A ist aus
stark brechendem Kronglos hergestellt und dient zur Brreichiing der
astigmatischen Korrektion. Die ephärisebo Korrektion goschiehL wie
bei den Aplanaten, nn der inneren Fläche der verkitteten Doppel-
linse, deren eine Linse Ji eine negative Plintglaslinse, deren andere
ein positiver Meniskus C von schwächer brechendem Krongias ist,
wobei aber die Gesammtbrennweite der Doppellinse negativ ist.
Schaltung für die Telegraphie ohne Droht. Marconi's Wire-
lose - Telegraph Cy. Ltd. in London. 4. 12. 1896.
Nr. 119 259. Kl. 21.
Bei dieser Schaltung an der Kropfangsstation für Tele-
graphie ohne Draht werden in die Verbiiidungsleituiigen zwischen
Fritter und Empfangsappariit vor und hinter der Frhtröhre j
Drosselspulen k eingeachaltet, um die Energie der ankuromenden
elektrischen Wellen auf die Frittröhre zu konzentriren und so die
Empfindlichkeit des Empfängers zu steigern.
Zielfernrohr. A. A. Common in Ealing, Mhld., Engl. 24. 1. 1900.
Nr. 118 623. Kl. 42.
Zur be<iuemen Einstellung in Bezug auf die Fernrohrachee iet dos Objektiv in e.xzcn-
trisch in einander verdrehlmre Ringe eingesetzt. Diese Ringe können zur Verstellung des Ob-
jektive mittels eines durch die Wandung des Fernrohres hindurchgefUhrten und in Löcher der
Hinge eintretenden Stiftes unabhängig von einander im Fernrohrkörper verdreht worden.
Rüntgenrühre mit regelbarem Vakaom. W, A. Hirschmaiin in Berlin. 28.6.1900. Nr.ll8814.
Kl. 42.
Bin mit dom Innenraume der Röhre in Verbindung stehendes KupiUurrohr, welclies
für gewöbulicb durch die Dichtung eines Niedcrschraubventils u. dgl. nach aussen abge*
2ed by
JO
schlossen wird, ermöglicht durch Lockern desselben zur Regulirung des Vakuums die Einfflhmng
geringer Luftmengen aus der Atmosphitre ln das Innere der Röhre.
Gray’soher Sohreibtelegraph. Qrny National Telautograpb Cie. in New-York. 18. 7. 1899
Nr 119 184- Kl. 21.
Die Erfindung bezieht sich auf solche Schrelbtelegraphen, bei weichen die durch die
Oeberfeder in die Fernleitung entsendeten StromsW^se für die eine Bewegungsrichtung positiv,
für die andere negativ sind. Auf der Empfangsstation ist ein Transformator ungeordnet, mit
dessen Sekundärspule der ebenfalls auf der Empfangsstation befindliche Elektromagnet, welcher
den Uemmworkselektromagnet beeinflusst, verbunden ist. Je nachdem der Stromkreis der Phiuftr*
spule geschlossen oder goOifnet wird, werden Btromstösse von der wechselnden Richtung durch
die Wicklung dos Elektromagneten gesandt.
Patenttebau. — PalentlUle.
Daataebe
Hecbaalkw-Zis-
Patenlliate.
Bis zum 80. Dezember 1901.
Kloase: Aameldniigeo.
21. G.lfiOOl.Wagner’scherHammer.E.Goetting,
Berlin. 19. H. 01.
Z. 3394. Elektromagnetische Funkenlösch-
vorrichtung. Th. V. Zwoigborgk, London.
25. 10. 01.
H. 2fi 927. Einrichtung zur Erzeugung eines
zusAtzlichen Drehmomentes in Elektrizitftta-
zlthlem. Hartmann Braun, Frank-
furt a. M.-Bockenheim. 31. 10. 01.
O. 3589. Reglstrir\'Orrk’htung mit Kurven-
führung. F. Oertel und H. Keim, München.
20. 2. 01.
G. 14 937. Verfahren und V'onichtung zur Er-
hitzung von Arbeitsstücken im elektro-
lytischen Rade. J. Girlot, Juniot. 13.10.00.
B. BO 009. Elektrolytischer Elektrizitfttsmesser.
The Bastian Meter Cy. Ltd., Kentish,
London. 11. 9, 01.
H. 26 307. .MotüreloktrizitBtflzAhler. Hart-
mann & Braun, Frankfurt a. M.-Bockeu-
heim. 10, 7. 01.
42. Sch. 17 727. Geachwlndigkeilsmosser für
Drehbewegungen mit umlaufendem Flüssig-
keit shebälter und Druckmesser. H . W. 8 c h 1 o t •
feidt, Kiel. 7. 9. 01.
B. 29 696, Vorrichtung zum Anzeigen der en-
iiBhemden Erreichung der Gleichgewichts-
lage bei Waagen. 0. Brotelle, Brüssel.
28. 7. 01.
B. 29 516. Keilring-Stellvorrichiung für Nivellir-
iiistnimente, Theodolite u. dgl. C. Banzhaf,
Btuttgart. 24. 6. 01.
B. 28 377. Apparate zum .Messen der ZugstArke
von Luft und anderen Gasen. K. Bomhard,
Aachen. 10. 1. 01.
49. G. 15 549. Verfahren zum Vereinigen
metallischer Körper von beliebigem Quer-
I schnitt. H. Goldtchmidt, Essen a. Ruhr.
4. 4. 01.
67. H. 26 077. Fhotometer. D. H offsUmmer,
Berlin. 20. 7. 99.
Ertbelleagen.
21. Nr. 127 848. Schwingender Anker für
Spiegolgalvanometer u. dgl. R. Scherpe,
Charlottenburg. 5. 6. 01.
Nr. 127 873. Messgernth mit beweglicher kreis-
förmiger Spule und feststehendem kugel-
förmigemKem. R. Franke, Hannover. 7.6.01.
Nr. 127 994. Registrireiider Elektrizitatszähler.
J. H. Barker und J. A. Hwring, Cambridge,
Engl. 27. 3. 01.
Nr. 127 902. Elektrischer Flüssigkeitsunter-
brecher; Zue. z. Fat. 127 452 Gehr. Ruh-
strat, Güttingen. 11. 10. 00.
Nr. 127 978. Elektrolytischer Stromunter-
brecher; Zus. z. P. 120 340- A. Wehnelt,
CharlotU’nburg. 20. 3. 01.
Nr. 128 022. Stromunterbrecher für Induktions-
spulen J. Carpentier, Paris. 22.8.01.
Nr. 128 102. Bei Bestrahlung durch elektrische
Wellen den Widerstand AndenideBerühniiigs-
stalle. Allg. Elektrizitüta-Gesell-
schuft. Berlin. 28. 3. Oi.
Nr. 128 150. Galvanometer. M. G. Ponzot,
Vincennes. 27. 3. 01.
Nr. 128 208. Vorrichtung zum Nachprüfeu der
Angaben von BlektrizitAtszAhlern. P. Dario
del Nero und J. Caraino, Madrid.
22. 1. 01.
42. Nr. 128 025. Vorrichtung zur Bestimmung
der Temperatttr hurberhitzter Rüume oder
Gegenstände. L. B a s a e r , Wien. 31. 10. 00.
Nr. 128 104. Tuschenspektroskop mit seitlich
am Prisma gespiegelter Skale. F. Schmidt
& Haensch, Berlin. 8. 5. 01-
49. Nr. 127 947. Loth aus Zink, Kadmium und
Quecksilber. G. Rolka, Bremervörde,
Prov. Hannover. 25. 12. 00.
Per dl« K«d«laloD v«r«otwcirtUrb: A. BUsebk« In Berlin w.
V«rlag TOD Julia« Sprlng«r In Btrlln N. — Dmck ««n Emil Or«y«r in Berlin BW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zelteohiift für Instrumentenkunde
oad
Organ für die geeammte Glaainstrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blsschke, Berlin W., An der Apoetelkirche 7b.
Nr. 3. 1. Februar. 1902.
Nsehdrsek nur mit Gssebmi^nr dar Badsktlen reitattet.
Ueber eine Vorrichtung, korrekte Zahnräder auf der Drehbank herzustellen.
Auszug aus einem Vortrag,
gehalten am 8. Dezember 1901 im Zwgv. Hamburg-Altona
von a. Kltt«l ln Altonn.
Einen Ilhnlichen EingrilT nach demselben Prinzip möchte ich in Fig. 6 vor-
Eclilagen, der den V'ortheil einer leichten Ausführung hat, indem man blos 2 Messing-
scheiben einzukerben hat und passende, flachgedrückte Stahlstabe einsetzl, die durch
Ringe festgehalten werden. Der Rollkreis muss hier
aber etwas kleiner als der Triebhalbmesser sein.
Dieser Eingriff bietet dieselben Vortheile wie die
Stockverzabnung ; letztere sollte niemals angewendet
werden, da sie sehr viele Mangel besitzt.
Nehmen wir in Fig. d < f als Theiikreis und legen
bei a die Tangente !T Tj an ihn, so können wir, ohne grosse Fehler zu begehen, das
Kurvenstück c d durch ein aus h geschlagenes Kreisstück ersetzen und das stärker
gekrümmte Kurvenstück durch den Kreis l. Der Einsatzpunkt h ergiebt sich durch die
e b
Konstruktion der Zykloide und der Winkel u aus dem Stückenverhältniss ^ ^ = sm o.
Sei in Fig. 7 der Kreis K, der Abstand a ft,
und durch die Stellung des Fräsenhallers F
der Winkel o = 20* gegeben, so wird dem
Stichel 8 eine fast mathemaUsche ') Form
ertheilt, mit dem dann die Zahne ausgeschiagen
werden können.
Fig. 8 zeigt eine Vorrichtung, die auf
diesem Prinzipe beruht und auf jeder Dreh-
bank behufs Herstellung von Sticheln zum
Ausschlagen der Zahne angebracht werden
kann, wo durch den Winkel w und den An-
schlag a die Stellung der Spitzfrase gegeben
Je grösser die Anzahl der Zahne in dem Raderpaare ist, um so kleiner kann der Ab-
stand c d genommen werden, umaomebr werden die KreieetUcke sich mit der Kurve decken, so-
daee wohl bei richtiger Wahl eine fast mathematische Ausführung möglich ist.
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22
A. Vorriebtuaf, kamkta Zahortdi« auf dar Dralibank su aehnaidan«
Daotaeka
Ma<‘baelkar>Z(K
ist. Die Grosse des Kreises K ist durch die SpitztrSse selbst zu erreichen, indem
der Stichel an richtiger Stelle eingesetzt wird und der Abstand a b durch entsprechendes
exzentrisches Verstellen der PrSse aus dem Drehpunkte mittels des Nonius n. Beim
Anfr&sen des Stichels 8 wird durch eine entsprechende Drehung des Knopfes K der
Kurvenbogen ausgeführt. Eine genauere Beschreibung crQbrigt sich, da die Figur nach
den vorher Gesagten für jeden Fachmann verständlich ist.
Jetzt mochte ich von den Zahnkurven zu den Aeqnatorealwerken selbst fiber-
gehen. Wenn man die Wichtigkeit der photographischen Aufnahme ffir die Astronomie
beobachtet hat, so wird man sich nicht wundem, wenn man sieht, welche Vorschläge
und Anstrengungen gemacht werden, um die Triebwerke durch sinnreich konstmirte
Regulatoren zu reguliren. Allein es ist selbstverstAndlich, dass, je unregelmässiger das
Kaderwerk lauft, um so grossere Ansprüche an den Regulator gestellt werden mfissen.
Wenn nun Herr Professor W. Pickering vorschlagt, überhaupt kein Räderwerk anzu-
wenden, so möchte ich wohl wissen, wie er das Uadenverk entbehren wollte? Denn
durch eine Schraube allein ist die Verzögerung der Geschwindigkeit bis auf einen Tag
Stemzeit nicht zu erreichen; nur eine Stimmgabel -Regulirung lieeee sich neben einem
guten Regulator verwenden.
Ich will einige Stellen anfUhren, die in der , Anleitung zur Hinunelsphoto-
graphie“ von Dr. v. Konkoly über die Aequalorealtriebwerke geschrieben sind. Es
heisst darin 8. SS9 Z. 17: ,Die verbreitesten Foucoult - Regulatoren sind die-
jenigen mit Ocwichtsregulirung. Sie funktioniren ffir die meisten Arbeiten gut, haben
aber den grossen Fehler, dass das Spiel der Regulirvorrichtung zu gross ist. Bei der
Aufnahme von Sternen würde man anstatt Punkte wohl immer kurze Striche bekommen.“
Ferner Z. 27: „Verfasser hat über die Triebwerke wiederholt Klagen gehOrt, dass
eie allerdings im Sommer gut gehen, aber im Winter stecken bleiben.“ Ferner ist das
vorzfigliche Repsold 'sehe Federpendel darin erwähnt. Ausserdem ist aber bemerkt,
(lass die grossen Gewichte der Regulatoren, vorzüglich bei kleineren Instrumenten, leicht
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B«fl S.
1. P«bni«r 1907.
und FwoowuMichflcIrt«!.
23
ErscbQtterungen den Fernrohrs verursachen. S. 330 heisst es über die Keibun^-
re^Iatoren von John Browning, dass die Federregulirung sehr empfindlich ist und sich
gut reguliren lässt; der Nachtheil dieser Regulatoren ist aber, dass die Kraft der Federn
gegenüber dem Gewichte der Kugeln des Watfschen Pendels verschwindend gering
ist, weshalb ihre Wirkung bei grösseren Unregelmässigkeiten viel langsamer sur Geltung
kommt als bei den Regulatoren, welche die Friktion an einem Ring von grossem Durch-
messer ausführen. Man sieht daraus schon, was für grosse Ansprüche an diese Trieb-
werke gestellt worden und dass jede Verbesserung daran von grossem Werth ist.
Die Regulatoren der Aequatorealtriebwerke sind sum grössten Theile sehr kompli-
zirte Zentrifugalpendel, die man durch künstliche Reibungen und Federn für kleine
und grosse Ausschlagswinkel isochron zu machen sucht. Dass das Zentrifugalpendel nicht
isochron ist, geht aus der Formel 2 a \TeJg cos z hervor, wo z als Variable eingeht.
Man hat deshalb auch eine Zwangsregulirung oder absolute Regulirung eingefübrt, in-
dem durch einen Sekundenkontakt jede Sekunde eine Arretirung stattilndet, was aber
bei starken Vergrösserungen störend wirken
muss, da man dann, wie schon erwähnt, die
Sterne anstatt als Punkte als kurze Striche er-
halten wird.
Besser würde die von Professor Pickering
vorgescblagene Stimmgabelregulirung sein, zu
der ich in Fig. 9 eine solche Einrichtung in
Vorschlag bringe und die aus der Figur schon
ohne Erklärung verständlich ist. Das Rad muss
natürlich eine etwas grössere Geschwindigkeit
haben, als die Schwingungsamplitude der Stimm-
gabel. Die Feder F dient zur Abschwächung der
kleinen Arretirungen. Diese Regulirung Hesse sich aber nur bei einem sehr guten Trieb-
werke mit Regulator verwenden.
Veralns« und Pur
Zur Aufnahme In die D. O. C H.
u. O. gemeldet:
Hr. Fritz Kollmorgen, wissenschaft-
licher Mitarbeiter der Firma Rose
Lim. ; London SW. , 3 North - Side,
Clapham-Common.
Bei dem Unterzeichneten Geschäfts-
führer wird oftmals wegen Bezugsquellen
für bestimmte Apparate angefragt; vielfach
laufen auch Drucksachen zur Vertheilung
an genau bezeichnete Kategorien von
Werkstätten ein. ln solchen Fallen können
im Allgemeinen nur diejenigen Mitglieder
berücksichtigt werden, welche über die
Art ihres Betriebes genauere Angaben im
MitgUederverzeichniss gemacht haben und
sich nicht mit der Bezeichnung „Werkstatt“,
„Mechaniker“, „Optiker“ o. dgl. begnügt
haben, da die Spezialitäten der Fabrikation
anderweitig nur ausnahmsweise ermittelt
werden können. Wenn die letzteren Mit-
glieder bei den bezeichneten Gelegenheiten
unter allen Umständen Berücksichtigung
zu finden wünschen, werden sie daher gut
thun , genauere Angaben über die Art
onunnaohriohtuu.
ihres Betriebes für die Akten der D. G.
an den Geschäftsführer zu senden.
A. Bhuchke,
Geschäftsfnbrer.
Berlin W.SO, Apostelkirche 7<>.
D. G. r. M. u. O. Abth. Berlla E. V.
Jahresbericht für 1901.
Erstattet vom Vorsitzenden, Hr. W. Handke,
in der Hauptversammlung am 7. Januar 1908.
(ZdJum.)
Auf dem Uechanlkertage zu Dresden, der
ja diesmal vorzugsweise gewerbliche Fragen
behandelte, und, srie Ich mit Freude betonen
kann, unter regster Theilnahme der Abtheilung
Berlin, habe ich deshalb einen Vortrag über
Beurtheilung der Lehrlingsausbildung gehalten,
der Ihnen beute zugegangen ist. Wenn der
Mechsnikertag die Drucklegung dieses Vor-
trages nebst Zeichnungen beschlossen bat, so
nehme ich dies als einen Brfoig der Abth.
Berlin an, der, wie ich hoffe, noch manchen
Segen bringen srird. Auch wir müssen „Ge-
rechtigkeit* üben bei der Beurtheilung der
Lehrlingsausbildung; wir mOasen unseren Stand-
punkt auch der Behörde gegenOber klariagen
Die,;:;,; xi by Google
24
V«r*tfu* and P«*ootBnBcbriclil«n.
D«at«rbe
M«^baoik*r'7.te.
können. Auch in den Verhandlungen mit der
HiMdtcerkakammet' Berlin haben wir unsere
Stellung zu allen solchen Kragen ausgesprochen.
Der I>ehr\’ertrag. welcher von der Hand-
werkskammer aufgestellt ist, ist für mechanisch-
optische Werkstätten nicht zutreffend. Wir
haben daher imMhrzd. J. unscm Lehrvertrag nach
dem neueren Gesetz eingerichtet und an unsere
Mitglieder in Berlin ausgegeben, und zwar Im
Bommer 1901 rd. 400 Stock. Eine Beanstandung
unseres Lehrvertrages seitens der Handwerks-
kammer hat bisher nicht stattgefunden. Wir
sind ferner ersucht worden, nach Möglichkeit
die Prtifung der Ausgelemten immer wieder
anzuregen und zu empfehlen. Das Gesetz ist
nun einmal auch für das Mechaniker- und Op-
tiker-Handwerk da; mit dieser Bezeichnung
werden sich unsere Facbgenossen nun wohl
einrichten müssen.
Es besteht die Absicht, laut Gesetzesvor-
schrift Beauftragte der Handwerkskammer zu
ernennen, welche die Werkstätten auf ihre
Lehrlingsausbildung kontrolireu und unter-
lassene Anmeldungen zu den Listen wie zur
(iehOlfenprüfung zur Kenntnlss der Handwerks-
kammer bringen sollen. Strafen bis zu 150 M-
können event. verfügt werden.
Wenn ich auch ln diesem Bericht dies hier
erwähne, so muss ich auch gleich hier mit-
theilen, dass nach Ausweis der Schulnach*
richten der Stadt Berlin im Jahre 1900/1901
allein 1869 Mechaniker die städtischen gewerb-
Hchen Schulen besuchten, welche wir demnach
zu prüfen haben werden, und ausserdem die-
jenigen, welche keine solche Schule bcauchon.
Mit der Gehülfenprüfung wurden als Prüfiings-
uusschuse beauftragt für die Meistervertreter
die Herren W. Handke (Vors.), W. Haonsch
(Stellvertr.), F. Sokol, J. Fftrbcr; als Gehülfen-
vertreter K. Lange, O. Gericke. Im Ok-
tober 1901 hat die erste Prüfung stattgefunden.
Die Handwerkskammer hat verfügt, dass die Zah-
lung der Gebühr von 6 M. nicht an sie, sondern
an den Vorsitzenden zu leisten ist, der ja ge-
meinsam mit dem Prüfiingsousschuss auch die
Abrechnung zu machen hat. Wenn wir uns
sonst niemals mit Prüfungsaugelegenheiteu zu
befassen brauchten, so hat die Abtheilung Berlin
auch bezüglich der Form der Prüfung durch
Umfrage bei Berliner WerkstAtten s. Z. mittels
Fragebogen einen Meinungsaustausch berbei-
gefuhrt. Wir hoffen, dass hei einigem Ent-
gegenkommen der Herren Workstattleiter und
Betriebsinhaber sowie bei weiterem Ausbau der
Feststellungen bezüglich der ungefähren An-
sprüche an einen Ausgelernten des 3. und
4. Lehrjahres, wie solche in der erwähnten
Beurtheilung über die Lehrlingsausbildung in
meehaniscb-optischeu WerkstAtten angedeutot
ist, wir unsere gesetzliche Aufgabe werden
erledigen können.
Der Vorstand hat in 6 Sitzungen alle
dieee neben Bcechaffung der geeigneten
T.-O. für unsere Sitzungen einhergehenden
Dinge eingehend verhandelt, eo auch die an
uns gestellte Anforderung, VorschlAge zur
Meisterprüfung zu machen, welche zwar von
uns durchaus nicht gewünscht wird, wenn wir
uns auch sonst gewissen Angaben hierüber
nicht entziehen konnten. Wir haben indessen
die Meinung, dass ein grösseres Interesse für
die Aufgaben der Handwerkskammer bei unsern
Facbgenossen durchaus am Platze wäre
Auch unser Schatzmeister Herr Niehls,
der Ihnen ja über die finanzielle Seite be-
richten wird, hat Anspruch auf Ihre Mitarbeit.
Durch Heranziehung neuer Mitglieder müssen
wir auch eine grössere Belebung unserer
Sitzungen zu veranlassen suchen. Wir haben
gegenwärtig durch Eintritt von 8 neuen Mit-
gliedern 155 Mitglieder.
Wir hatten durch Tod den Verlust vou
2 treuen Mitgliedern, der Herren Reinicko
und Nöhden, zu beklagen, deren Andenken
wir s. Z. in üblicher Weise ehrten. Wir werden
ihrer auch ferner in Ehren gedenken!
Nach diesem ernsten und geschäftlichen Be-
richt möchte ich auch der angenehmen Nach-
Sitzungen gedenken, welche im Franziskaner
stattfanden, und auch anderer grösserer Poätc
mit wissenschaftlichem Beigeschmack. Am
26. Februar batten wir eine Festsitzung mit
Damen, bei welcher Herr Prof. Müller in
einem Vortrage mit Lichtbildern ,Ueber die Be-
deutung der Farben im Kampfe um’s Dasein“
sprach. Anschlieesend hieran ward als Vor-
bereitung für den Mechanikertag eine Studien-
reise nach der sächsischen Schweiz veran-
staltet, die, wie wir annebmen konnten, sehr
beifällig aufgonommen wurde. Am 18. Juni
fand sodann unsere sehr beliebte Land- und
Wasserparthie mit Damen statt, bei welcher
ausser dem stets bereiten H.-H.-H.-Komitö die
Herren Bioliug und Blankenburg Verdienste
um den Verein sich erwarben.
Auch die Betheiligung am Mechanikertage
in Dresden batte wiederum nach ernsten Ver-
handlungen für die Theilnehmer einige sehr
frohe Tage gebracht. Der Vorstand betbeiligte
sich durch eine Deputation an dem Jubiläum
des Herrn Ludewig und endlich fand wiederum
eine Gratulation an Herrn Direktor Jessen
mit der üblichen Pränüenüberweisung für einen
fleissigen Schüler statt. Wenn wir uns weiter der
Mitarbeit so ausgezeichneter Vertreter unseres
Faches erfreuen dürfen wie bei der in diesem
Jahre erfolgten Abrechnung über Paris, daun
Glückauf für das 25-jährige Besteheu der Abth.
Berlin!
Heft t.
I. F*»bm»r I»n2.
Var«lM- und P«r*oa«iuiAChriehtMi.
25
Zwelirv^ereln GÖttlDKen. Sitzung
vom 13. Januar 1902. Vorsitzender: Hr. R.
Brnnnöe.
Auf der Tagesordnung standen: Bericht
über die bisherigen Verhandlungen betr. die
Gründung einer Fachschule und Berathungcn
über die UngOltigkeitserklürung der Beschluss-
fassung Uber den Antrag Sartorius. Der
erstere Gegenstand kam nicht zur Verhandlung,
da einige der intere^sirten Herren nicht an-
wesend waren. lieber den zweiten Punkt ent-
spann sich eine Debatte, die schliesslich nach
Verlesung eines Schreibens des Hm. Dr. Franke
aus Hannover durch den Vorsitzenden und nach
Bekanntgabe einer Mittheilung des Zweig-
vereins Halle dahin führte, eine direkte weitere
Verfolgung der Angelegenheit bis zur nächaten
Vorstandssitzung des Ilauptvereins auszusetzen.
Dagegen aber soll in einer der nächsten
Nummern der D. Meeh- - Ztg. eine im Namen
des Zweigvereiiis abzugebende Erklilrung
erscheinen , die die Stellungnahme des
Zweigvereins zu den in Nr. 23 und Nr. 1 er-
schienenen Aufsätzen des geeebüftsführenden
.\usBcbusses der D. G. f. M. u. 0. und weiterhin
des Vorsitzenden darlegt. Der Wortlaut dieser
Erklärung wurde in der Sitzung nur in den
HauptzUgen fostgestelU, die deßnitiveHedaktion
soll erst nach geeigneter Kenntnissuahme durch
die zunächst hethoiligton Herren erfolgen. Es
wurde mehrfach der Wunsch geäussert, dass
eine gütliche Beilegung der entatandenen
Differenzen unter Wahrung der gegenaeitigon
Interessen zustande kommen mOge: ein dies
bezüglicher Antrag zum nächsten Mechaniker-
tag bleibt Vorbehalten. Prof. A.
Zwelgrereln Hamburg -Altona.
Am 14. Januar fand das seit mehreren Jahren
üblich gewordene Neujahrfeat statt, welches
die Mitglieder und ihre Damen zu fröhlicher
Festtafel vereinigte. In seinem auf das Wohl
des Zweigv'crcius ausmüiidenden Trinkspruche
hob der Vorsitzende. Hr. Dr. Krüss, hervor,
dass die D. G. f. M. u. 0. in Folge des Beschlusses
des .Mechanikertagea zu Dresden augenschein-
lich schweren Zeiten entgegongehe. Durch den
Beschluss, die GohUlfenfrage aus dem Programm
zu streichen , sei vor der Hand das von den
leitenden Mäunem der D. G. f. M. u. 0. bisher
sorgsam gepflegte freundliche Zusammenarbeiten
mit den GehUifcn, mit denen uns eine Fülle
gemeinsamer Intereaseu verbinde, leider ge-
stört, und eine Aufnahme dieser Beziehungen
auch für den Fall, dass sich der Dresdener
ßesebluBB als ungültig erweise, sehr zweifelhaft.
Um so mehr sei es erforderlich, dass die Mit-
glieder Bich mehr und mehr in enger Kolle-
gialität zusammenachUessen ; diesem Zwecke
dienen aber ln hervorragendem Maasae gesellige
Vereinigungen wie die vorliegende. Der
Verlauf des Festes befriedigte alle Theilnehmer
in hohem Grade, hatte doch das seit Jahren
bewährte Feetkomit4 durch launige Lieder
und verblüffende Ueberraschungen für Heiter-
keit ausreichend gesorgt. Bin Praktikum in
der Mechanik des Tanzens dehnte sich noch
auf einige Stunden des nächsten Tages aus.
H. K.
Abth. BerllBf £. V. Versammlung
mit Damen vom 21. Januar 1909.
Der Bitte des Vorstandes um recht zahl-
reiches Erscheinen hatten die Mitglieder und
ihre Damen in ausgiebigster Weise entsprochen,
und so konnte Hr. W. Handke ln seiner Be-
grflssungBanspracbe mit Befriedigung angesichts
der beiden überfüllten Säle des Schultheissbaues
feststellen, dass das Interesse an der D. O. f.
M. u. 0. auch in dem 25. Jahre ihres Bestehens
nichts an Lebhaftigkeit verloren habe. Den
Vortrag des Abends hielt Hr. Dr. L. Brühl
über einen Sommer im nördlichen Bismeer,
wohin der Vortragende als Mitglied einer frei-
willigen wissenschaftlichen Expedition i. J. 1897
gegangen war; in theils ernster, tbeils humo-
ristischer, stets fesselnder Weise wurde das
Leben in jenen Regionen, insbesondere das der
Tbiere und Pflanzen, an der Hand von Projek-
tionsbildem vorgeführt An den Vortrag, der
trotz seiner fast 2-stQndigen Dauer die Auf-
merksamkeit der Zuhörer bis ans Ende gefesselt
hielt, schloss sich ein Tänzchen, das nur durch
den gemeinsam eingenommenen Kaffee unter-
brochen wurde; hierbei nahm Hr. Hannemann
Gelegenheit, der ununterbrochen belebende))
Mittemuchtsonne der Abth. Berlin, Herrn W.
Handke, den Dank der Anwesenden — und
auch der bereits heimwärts Gegangenen —
nuszusprechen. Dass die eigentliche .Dreh-
arbeit“ präzis und vollendet ausgeführt wurde,
versteht sich wohl bei Mechanikern von selbst;
hervorgehoben zu werden verdient jedoch, dass,
die 8-stOndige Arbeitszeit auch hierbei inno-
gehalten worden sein soll. Bl
Hr. Prof. Dr. F. Kohlrauseh, der Prä-
sident der Pbyä.-Techn. RelchBanstalt bat
den Rothen Adlor-Orden II. Klaeee, Hr. Prof,
Dr. Weinstein, Mitglied der Kais. Normal-
Aichungs • Kommission, denselben Orden
IV. Klasse erhalten.
Hr. Prof. Dr. A. Westpbal ist svan
Oftlzier der Ehrenlegion ernannt worden.
Die Professoren der Technischen Hoch-
schule von Charlottenburg A. Slaby und
Ek Meyer sind zum o. Honorar - Professor
bezw. ao. Professor der Universität Berlin
Digilized by C i^^ogle
26
PtnoocnaachrlcIilMi. — Qla«1«chi>l«ch*t.
DMtBCb*
MA>-b«iüker-Ztx
ernannt worden. Also auch hier wird, wie
beroito »eit längerer Zeit in Göttingen, die
technische Seite der Physik fortan aus-
giebige Berücksichtigung Anden.
Rrnannt wurden: der Landmesser Ciiiiius
Möller an der Landwirthschaftlichen Akademie
Bonn-Poppelsdorf zum Professor der Geodäsie;
Privatdozent Dr. L'. Behn in Berlin zum Do-
zenten für Physik am Physikalischen Verein
in Frankfurt a. M,; Privatdozent Dr. Julius
Sommer an der Universität Göttingen zum
Professor der Mathematik: Privatdozent der
Blektrotecbnik an der Technischen Hochschule
in Wien Dr. Max Reithotfer zum ao. Pro-
fessor; Prof, llugh L, i'allendar zum Professor
der Physik an dem Hoyal CoUege of Seien«,
South Kensington, London (an Stelle des zu-
ruckgetretenen Prof. A. W. Rucker); Prof.
Luigi Pallazzo zum Direktor des H. Ufßdo een-
trale MeUorobgieo e Oeodinamieo al Coüegio
Romano in Rom an Stelle des zurOckgetretenen
Prof. Pietro Tacchini; letzterer behält jedoch
die Leitung der an demselben CoOegic befind-
lichen Sternwarte; zum stellvertretenden Di-
rektor des Chemischen Laboratoriums des
Kais. Instituts für Eiperimental-Medizin in
Petersburg, an Stelle des kürzlich verstorbenen
Prof. M. Nencki, die Aerztin Nadeshda
Sieber-Schumow ; Prof. J. B. Gamer, Peoria,
zum Professor der Chemie am Wabatk CcOege:
der Privatdozent der Mineralogie Dr. WUhelm
Trabeii zum ao. Professor an der Universität
Wien: der Privatdozent der Mathematik Dr.
Chr. .Moser in Bern zum ao. Professor; der
Privatdozent der Mathematik F. Fuguart ao
der Universität Genf zum ao. Professor;
Privatdozent Dr. Fmst t'ohen zum ao. Pro-
fessor der Chemie an der Universität Amsterdam.
Berufen wurden: Prof. Dr. Willib. Nagel
in Freiburg i. B, als Vorsteher der physikalischen
Ahtheilung des Physiologischen Instituts der
Universität Berlin (an Steile des kürzlich ver-
Htorheneu Prof. Arthur König); Prof. Gustav
.Mie von der Techuischen Hoclischule in Karls-
ruhe als ao. Professor für Physik an die Uni-
versität Greifswald.
Habililirt hat sich: Dr. F. F. Martens für
Physik an der Universiläi Berlin.
Glastechnisohes.
Elo neues KnallffasToltameter.
Von Fr. C. (5. Müller.
ZeiUeh- f. phy». u. ehern. Unt. 4. 8. 140. 1901.
nach Beibl z. Wied. Ann. 21». 8. 994. 1901.
Dpt vom V'erf. beschriebene Apparat ver»
meidet u. a. den bei ^ew/ihnlichen Knall^a«-
voltametprn vorhandenen Mangel, welcher in
der Empfindlichkeit gegen Temperaturänderun*
gen des Vertucharaumes besteht. Der Gas-
rezipient und die Zersetzungszelle befinden sich
in einem fast ganz mit Wasser gefüllten Stand-
Zylinder; eine passende Röhreuverbindung mit
Dreiwegbahn Iftsst das Gas in den Rezipienten
oder ins Freie treten, durch Hiuzufügen eliiert
besonders koustruirton Thermobnrometers kann
die Reduktion auf Normalverhftltnisse auto-
matisch gemacht werden. £m.
Ein Thermoregalator.
Von L. Snarbach.
The J<mm. of. Am. ehern. Soe. IS. 8. SIL 1901.
nach Zeitzeh. /. ofiot Chem. 40. S. 478. 1901.
Bei diesem, auf einem bereits hüufig be-
nutzten Prinzip beruhenden Thermoregulator
dient die Ausdehnung eines abgeschlossenen
Luftvolumens zur Regulirung des Gaszutrirtes
zum Brenner. Das Luftgefftss ist direkt, nicht
durch eine längere Leitung, mit dem die Gas-
zufuhr eigentlich regelnden Theil verbunden.
Es hat die Form eines beiderseits in Kugeln
endenden p-Rohres. Die eine etwas grössere
Kugel ist im übrigen ganz geschlossen, die
andere sitzt auf dem einen Schenkel des das
Quecksilber enthaltenden U-Rohres. Rm.
HerstelluDg Ton Kupferspt«geln
auf Glas.
Von Weieakopf & Co.
CAem. Ztg 21f. 8. 940. 1901.
Man bringt die GlasoherflAche in eine alkn-
lieche, mit Zinkchlorid versetzte Kupferchlorid-
lösung, die mit einer Lösung von organischen
Reduktionsmitteln, z. B. einer Losung von Zucker
mit Glyzerin und Formaldehydzusatz versetzt
wird, worauf sich Kupfer in Form eines Spiegel-
helages auf den Olasgegenstünden ausscheidet.
Man kann der Kupforchoridlösuug Ammonium-
nitrat und Seigrnettesalz sowie Platin- und
Goldchloridlösung zusetzen, wodurch das Vor-
fahren sicherer gelingt. Rm-
ScbwefelwaMeratoff-EDtwtcklUQgs*
Apparat för UnterrlchUlahoratorlen.
Von A. Wöhlk.
ZeiUehr. f. anal. Chem. 41, 8. 14. 1902.
Die Zahl der in der Praxis üblichen Typen
von BchwefolwasserstufTapparaton ist bereits
eine recht stattliche; trotzdem werden immer
neue Modelle angegeben mit der BegrUnduDg,
dass bei den vorhandenen Apparaten .Mängel
hervorgotroten seien, welche den Gebrauch
derselben unbequem und unzulänglich gestal-
teten. Es kommt in der Praxis sehr darauf an,
an, in welchem Grade ein Schwefelwasserstoff-
apparat in Anspruch genommen werden soll,
DlgiiizeG Dy Google
B«fl 3.
I. Fobrtiar 190).
Olutaebnkcbe«.
27
um sich für die eine oder andere Form des-
selben zu entscheiden. Eine ganze Reihe ver-
schiedener Typen bewahren sich bei seltener
Benutzung und geringem Verbrauch an Gas
sehr gut, während sie in gr5sscren Labora-
torien mit starkem Verbrauch an Schwefel-
wasserstofT sich als unzureichend erweisen
wurden, so z. B. der bekannte Kippsche Ap-
parat. Der vom Verf. beschriebene (iasent-
wicklor eignet sich nur für grossere Labora-
torien und vermeidet einige beim Kipp’schcn
Apparat hervurtretende Mängel, nämlich 1. das
Auskrj'Btallisiren von Eisenchlorttr im Hals des
obersten Behälters, wodurch derselbe ver-
stopft wird; 2. unvollständige Ausnutzung der
Säure durch das gebildete EUcnchlorUr, ln
Folge dessen häuiige Erneuerung der Säurc-
fttllung verbunden mit erheblicher Belästigung
durch äcbwefelwasserstotVgeruch beim Aus-
scherben bis zu einer Höhe von 6 cm gefüllt
Darüber werden die BchwefeleisenstUcke ge-
bracht, die am besten gross und dick (20 bis
24 ecm gross) und, soweit wie mOglicb, frei
von Pulver und kleineren Stückchen sein
müssen. In den Säurebehälter C. der etwa b l
fasst, wird rohe, arsenfreie Salzsäure, mit ihrem
halben Volumen Wasser gemischt, bis zur
passenden Hübe hineingegossen. Ausser q sind
alle Stäpsel aus Kautschuk. B und C kommuni-
ziren mittels eines 38 cm langen Glasrohres mit
dem Hahn ar, dessen Durchbohrung mindestens
6 mm sein muss. Die Röhren y, die beinahe
bis zum Boden von B und C reichen, sind mit
schwarzen Kautschukscbläuchen versehen, die
mittels Glasstäbchen verschlossen werden; die
Schläuche sind 2- bis 3-mal jährlich zu erneuern.
A ist eine gewölmllche Flasche von 2 bis 4 f
Inhalt, die als Wuschflaeebe dient und deren Zu
einandemehmon des Apparates: 3. Verlust an
Schwefeieisen durch die beim Kipp'schen Ap-
parxite nothwendige starke Zerkleinerung des
Materials und Unverwendbarkeit des Pulvers.
Nach Angabe des Verf. entspricht der von
ihm konstruirte Apparat noch nach mehr als
einjähriger Benutzung durchaus seinen Erwar-
tungen und hat sich im chemischen Labora-
torium der pharmazeutisebon Lehranstalt in
Kopenhagen bei einer Frequenz von rd. 33 Btu-
direnden gut bewährt.
Der Apparat, auf einem hinreichend langen
und starken Holztisch angebracht, besieht aus
zwei starken Muriotto'schen Flaschen B und C
(s. Fig.)y deren Tuben weite bei H und I etwa
4,5 cm ist Der SchwefelcUen-Behälter B, der
rd. 3 / fasst, ist innen zunächst mit grösseren,
dann mit kleineren Porzellan- oder Glas*
leitungsrohr mittels Kautschukschlauchs und
Hofmann'scher Klemmschraube u mit dem
Ableitungsrohr o verbunden ist. D ist ein ge-
wöhnlicher, im Korb stehender Glasballon, etwa
60 l haltend, der als Druckregulator dient.
Beine zwei Glasröhren sind im Stöpsel q ange-
bracht, der mit einer dicken Schicht Pech voll-
kommen luftdicht gemacht wird. E ist eine
gewöhnliche Wulffsche Flasche U/» bis 1 f),
die durch t mit dem .Manometer F in Ver-
bindung steht. F ist ein 35 bis 40 em hoher
und schmaler Zylinder, bis Vs Wasser ge-
füllt. Durch den Wasserstand im Kubro skunn
der Laburutoriumsdieiier leicht beobachten, ob
genügender Druck von Bchwefolwassorstofl’ in
<ier Leitung vorhanden ist. Mittels des Gas-
rohrs r ist der Apparat an die Zinnrohrleitung O
angeschlüssen, durch welche der Schwefel-
Digitized by Got^gle
28
OlMttCbOischM.
D«Qtoe)u
Uwhanlk»r-Ztc
waMerstoir zum Laboratonum geleitet wird.
Hier steht Q in Verbindung mit einem System
von 8 Gloshahneii, die wie r und v eine Durch*
bohruug von 2 mm haben.
Sol! der Apparat in Funktion treten, so wird
erst r, dann « und zuletzt x geöfl'net; soll er
ausser Gang gesetzt werden, so wird erst u und
dann r geschlossen und, wenn der Gasdruck
die Saure nach C zurOckgetriehen hat, der
Hahn x. Dann ÖfTnet man 2 Sekunden lang
den Sicherfaeitshahn v, wobei eine geringe
Menge SchwefelwasserstolT entweicht. Aus C
zapft man alle Tage rd. Vs ^1^ heraus, da-
mit die BisenchlorOrlbsuog und der Schlamm
entfernt werden, ebenso alle 2 bis 3 Tage rd.
Vs l aus B. Am nbehsten Tage wird die aus-
gezapfte ChlorUrlöBung durch frische SAure er-
setzt. An I'rosttagen füllt man statt des
Wassers in A, K und .F eine ziemlich konzen-
trirte Kucbsalzlösung. Rm.
Metallröhren mit Glas auszukleiden.
Von G. Büchner.
Wie aus boistchonder Figur ersichtlich, besteht
der untere Theil der Bürette aus einem Konus
welcher die beiden von einander unahhangigen
KanMc a und 6 besitzt. Ueber den Koitus ist
der mit Handhabe o (ein kleines Glasstück)
versehene King B aufgeschliffen, der bei k
etwas auBgehaucht ist und so gedreht werden
kann, dass k mit a und b zusammenffiUt und
Flüssigkeit aus der Bürette austritt Rm.
Bayer. Ind.- u. Oewerbebl. S. 15. 1903-
Bbenso, wie man bereits seit einiger 2ioit
Glas- und Porzellan GefÄsse und -Rrihren zur
Erhöhung ihrer Festigkeit gegen Äussere Ver-
letzungen und Bruch noch verschiedenen Me-
thoden mit Metall üherfängt (z. B. Thermometer
mit verkupfertem Gefüss, Porzelluuapparate mit
Kupferüberzug von Max Kuohler & Martini),
so ist es auch möglich, Metallröhren innen mit
Glas auszukleiden. Die Methode ist folgende;
Das auszukleidcndo Kohrstück wird zur Hell-
rotbgluth erhitzt und eine gestreckte Glas-
masse cingebracht und aufgeblasen. Sind Ab-
zweigungen vorhanden, so führt ein zweiter
Arbeiter hier einen Glastropfen an einer eisernen
Stange ein, um denselben an die Wand der
Hauptmasse anzukleben und dort die nOthige
Materialmengo zu schaffen. Das Glas bat fol-
gende Zusammensetzung: Trockner Sand 100
Gew.-Thoile: Potaache oder Soda 83 (w ahrschein-
lich ist es am besten, halb Soda und halb Put-
asche zu nehmen. D. Ref.): reines Natrium-
oder Kaliumkarbonat 2; Blei 15; gepulverter
Marmor 5; Kaliumdichromat 0,1; rothea Kupfer-
uxyd 0,05; Antimon 0,05. Merkwürdig ist die
Verwendung regulinischer Metalle ln dem Glas-
Satz; vielleicht sind aus Versehen die .Metalle
statt ihrer Oxyde angeführt. Rm.
Eine neue Bürette.
Von C. Sander.
ZeiUchr. f. anal €kem. 4 t. S 47. 1902, nach
Chem.-Ztg. '^r,. 268. 1900.
Die vom Verf. vorgeschlagene BOrettenform
gehört zu dem Typus der halmloscu Büretten.
Gebrauchsmuster für glasteehnlsche
Gegenst&nde.
Klasse:
12. Nr. 163335. Mit dem Rohr für Natronkalk
aus einem Stück bestehender Kaliapparat.
P. Haack, Wien. 11. 10. 01.
21. Nr. 163 452 Röntgenröhre mit durch Flüs-
sigkeit gekühlter Antikathode, welche aus
einem hohlen Metallkörper besteht, der an
einer oder mehreren, durch die Wandung
eines GlasgefässeB bindurebgohendon Platin-
röhren befestigt ist F. Schilling, Gehl-
berg. 8. 10. 01.
Nr. 163 489. Köntgenröbre mit daran starr
oder verschiehbur an geordneten, eineFunken-
Btrecke enthalteuden Röhren. Voltohra
A.-G., München. 21. 10. 01.
Nr. 163 659. Glühlampe mit flacher Glasbülle,
welche fnehor- oder muschelförroig ausge-
bildet ist, E. A. Krüger & Friedeberg
Berlin. 24. 10- 01.
Nr. 164784. Vakuum-Regenerinmg für Röntgen-
röhren, gekennzeichnet durch zwei oder
mehrere Metallclektroden, zwischen denen
sich feste Stofl'e befinden, welche durch
selbstthfltigos F.inschalten des Induktions-
Stromes mittels zweier Funkenstrocken Gase
entwickeln. F. Schilling, Gehlberg. 8.10.01.
42. Nr. 164 943. Thermometer, dessen Trag-
platte mit eingeprägtor Skale und Verzie-
rungen versehen ist. F. Kirchner, Ilvers-
gehofen. 16. 11. 01.
Nr. 164 763 Vorschlussstopfen für Butyro-
meter nach Gerber, bestehend aus einem
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Heft S.
I Pebru*r 1905.
OtMi*ehnttcb*t. Bflehtnehsu.
29
zweckmftasiß geformten Glasstopfen mit da-
rüber gezogenen Stückchen nicht zu dünn-
wandigen Gummischlauches. G. Diossol-
horst, Hamburg. 11. 11. 01.
Nr. 163 984. Mit einer Skale nuagestatteter
Thermometerhalter, in welchen das Skalen-
lose Thermometer zurToinporaturfeststellung
eingefOhrt wird. L. Vorstftdter, Bialy-
stock. 28. 30. 01.
Nr. 164 091. ThermomoterhUisc, deren Huisen-
kopf durch einen inneren Bajonettverschluss
gehalten wird. A. Zuckechwerdt, II-
menuii. 21. 9. 01.
Nr. 164 094. Beckmanii’echee Thermometer
mit oben rund geblasenem Rc8er\'egefAen
und Erweiterung an der von demselben aus-
gehenden Kapillare. C. Uichtor, Berlin.
26. 9. 01.
Nr. 164 506. Messinstrument zur sofortigen
«luantitaUvon Bestimmung der ilarnsauro
im Urin, bestehend aus einer dreifach gra-
duirten Olasrühre. H.Loowy, Berlin. 17.10.01.
Nr. 165 068. Thermometer, bei denen die
Skalcneintheilung auf einer zweiten (ilas-
rohro angebracht ist. W. Uobo, Zerbst.
12. 11. 01.
Nr. 165 370. Sfturchestflndiger, luftdichter
Slcherheitsverschlusa für Giasinstrumente,
bestehend in einer Scheibe von elastischem,
shureboständigem Material und einer Scheibe
oder Stöpsel aus starrem, stlurobcstAndigom
Material, welche durch Kapseln befestigt
werden. Langguth & Schümm, Il-
menau. 16. 10. 01.
Nr. 165 430. Wasser • (ilaspumpe für den Ge-
bratich im Laboratorium mit kugelförmiger
Gestalt des die Wassorausströmungsötfnung
umgebenden Theils und einem Rückschlag-
ventil im luftleeren Raum. Dr. Bonder &
Dr. Hobein, München. 24. 9. 01.
Nr. 166 281. Harzleim-Arftoroeter, durch dessen
Skala der Harzgohalt im Harzleim nach
Prozenten festgestellt werden kann. W.
Btoraudt, Leipzig. 11. 11. 01.
BQchepschau.
G. Marpmann , Illuatrirte Fachlexika der
gosammten Apparaten-, Instrumenten- und
Maschinenkunde für Wissenschaft, Gewerbe
und Unterricht. Lex.-8<>.
I. Chemisch-analytiscbeTocbnik und Appa-
ratenkunde. In 90 Lief, zu 1,50 M.
Leipzig 1901. Paul Schimmel wltz.
Es ist eine grosse und ungemein schwie-
rige Aufgabe, die sich Marpmann mit der
Herausgabe seiner illustrirten Fachlexika ge-
setzt hat; aber schon eine kurze Durchsicht
der uns vorliegenden ersten 6 Hefte des
ersten Bandes zeigt dass seine Kraft den An-
forderungen, die eine solche Aufgabe an die
wissonBchaftlicho, kritische und literarische
Fähigkeit des Unternehmers stellt, in keiner
Weise gewachsen ist. Wir müssen cs uns ver-
sagen, hier ausführlicher auf die grosse Zahl
von Unklarheiten, wissenschaftlichen Fehlern
und zum Theil otTcnburen Widorsinnigkolteu ein-
zugohen, der wir in diesen 6 Heften begegnet
sind. Eine kleine Auswahl wird genügen, um
die Art und Weise, wie Marpmann seine Auf-
gabe zu lösen versucht hat, zu kennzeichnen.
Auf Mftugel anderer Art, welche wir auf dem
Gebiete der Illustrationen, der kritischen Sich-
tung dos Stoffes und in anderer Beziehung zu
rügen liittten, wollen wir gleichfalls aus Raum-
mangel nicht nöhor eingehen.
Auf 8- 8 findet sich unter dem Titel „Ab-
dampfscholen* unter Hinweis auf die vor-
handenen Figuren eine Zusammenstellung alles
dessen, w as Ober diesen Gegenstand zu erfahren
wUnschenswerlh ist. Die nächsten 5 Artikel
tragen s.’lmmtlich auch die Ueberschrift .Ab-
dnmpfschalon* und enthalten im Grunde nichts,
was nicht schon in dem ersten Artikel über
diesen Gegenstand gesagt worden wäre. Also
statt etnzsden Gegenstand erschöpfenden Artikels
deren itechi! NVelche Erschwening der Orlen-
tiruog bedeutet dasf
Auf 8. J^6 finden wir den Satz; „Bei der
Ermittelung des spezifischen (rewichtes nach
Dr. Goeckol, mit Hülfe des Pyknometers, ver-
Olhrt man bekanntlich in der Weise, dass u.s w.*
Dass Hr. Dr. Goeckel der Erfinder der pykno-
metrischen Methode sei, könnte daraus gefolgert
werden!
Auf 5. 35 unter dem Titel „Aspirator-
heisst es: „Wenn in dom saugenden Gefüss die
Wassershulo steigt oder fällt, so mindert eich
die saugende Kraft und daher bedeutet der
Apparat von Binder mit konstantem Ausfluss
eine stnmlige 8augw irkung."
Auf S. 50 findet sich ferner die Formel:
6 = Solche Druckfehler dürften nicht
stehen bleiben. Den Titel „Büretten“ tragen
39 einzeluo Artikel!
Ueber „Karbid“ woiss Marpmann nichts zu
sogen als; „Kalziumkarbid besitzt ein spezi-
fisches Gewicht; = 2,22 bei 18 e C.“ Eine mit
Rücksicht auf den Titel des ersten Bundes
recht dürftige Behandlung eines so wichtigen
Gegenstandes.
Al.s nächster Artikel kommt: „Karbid-Gas
ist Azetylen, weil dasselbe aus Kulziumkarbid
bereitet wird.“ Da.s ist Alles, was über „Kar-
bidgn.s“ gesagt wird.
S. 193 findet sich unter dem Titel: „Dalton’s
Gesetz“ Folgendes: „ln einem mit Gas gefüllten
Raum erhalt beim Hiuzutreten von Gas, dieses
DiyiiuL^ci by C I *
30
Büebcrtelwu. — PatMtaebau.
Daataeh*
Mechanik «r-ZiK
dieselbe Sättigung, als wenn der Raum luft*
leer wttre. Sein Druck addirt eich zu dem vor-
handeoen. Zwei heterogene Gase verhalten
sich zu einander wie zwei luftleere Räume.
Jedes Gas füllt den vorhandenen Raum aus.“
Bin Kommentar hierzu ist überflüssig.
Endlich wollen wir noch 2 Stellen aus dem
Artikel „Blektruchemische Apparate“ anführen,
welcher zu den stärksten Unwissenschaftlich*
keiten gehört, die uns aufgcatossen sind.
„Nach der heutigen Anschauung besteht
die Materie aus kleinsten Theilchen, die bei
dem^absoluten Nullpunkte ln Ruhe und Toten-
starre, mit beginnender Warme in Bewegung
kommend, in die Wechselbeziehungen treten, die
wir als physikalische oder chemische Erschei-
nungen kennen. Auf der Praezistenz der
kleinsten Bewegung beruht die Rcaktionsnthig-
keit der Materie, w ird diese Bewegung beeinflusst
und in bestimmter Richtung hefürdert, so treten
diejenigen Naturkrüfte auf, welche wir durch
unsere Sinnesorgane als Schall, Wanne, Che-
mismus, Elektrizität und Magnetismus be-
zeichnen. Die Ureacbe der sogenannten Na-
turkrüfte ist dieselbe, es ist die Bewegung.
Die Art der Bewegungen und die Geschwin-
digkeit derselben eine! verschieden.“
„Sobald der Lichtstrahl in eine andere
Etiergio umgesetzt ist, verschwindet derselbe
und tritt auf als Warme, Elektrizität oder che-
mische Energie, und umgekehrt hören die
Eigenschaften der Potentiale auf, sobald die-
selben transmutirt sind. Vorausgesetzt, dass
die elektrische Energie als solche nicht in den
Stromquellen aufgespoichert sein muss, sondern
dass diese aus anderer Kraft, um einmal das
alte bekannte Wort zu gebrauchen, erzeugt
werden kann.“
Mit Rücksicht auf das ganze Werk, soweit
es uns bisher zugänglich ist, erscheint es uns
unbegreiflich, wie eine so grosse Zahl günstiger
und günstigster Rezensionen über das vor-
liegende Buch bat geschrieben werden können,
wie wir sic In den uns mit den Probeheften zu-
gegangenen Prospekten vorfinden. Bm.
R« Rählemiinn, GrundzUge der Gleichstrom-
Technik. Eine gemelnfassl. Darstellg. der
Grundlagen der Btarkstrom * Elektrotechnik
des Gleichstromes. 2. Aull. g^.-80. XIV,
626 S. mit über 400 Abbildgn. I.<eipzig,
0. Deiner 1901. 14,00 M-: geh. in Leinw.
15,50 M.
A. Vogler, Jedermann Elektrotechniker. 4. Bd.
8^ Leipzig, M. Schäfer 1901.
4. Die elektr. Wellen, deren Brzeugg.
u. Anwendg. zur drahtlosen od. Funken-
Telegraphie, Regelung der Uhren u. Fern*
Zeiger, Steuerung der Torpedoe u. s. w.
44 S. m. 19 Abbildgn. 0,75 M-, geb.
1.26 M.
Patentaohau.
Registrirrorrichtono für Apparate rar Aoaffibning von Gasanalyeen. M. Arndt in Aachen.
6. 10. 1899. Nr. 118 724. Kl. 42.
Das Gas, dessen Absorbirbarkeit bestimmt werden soll,
tiefindet sich in der Mossröhre a und den damit in Zusammenhang
stehenden Röhren, wird aber durch Anheben des Gefüsaes mit der
Sperrflüssigkeit in ihr und mit der nach dem Raum e führenden
Verbindung d abgosperrt. Kaum e steht in Verbindung mit Kaum e,
der durch Aaheben des Gefüsses f mit absorbirender Flüssigkeit
gefüllt wird. Durch das Anheben von 6 wird das Gas aus a
nach c gedrängt und drängt seinerseits die Flüssigkeit aus c
nach r, die ihrerseits wieder ira oberen Theil von e befindliche
Luft durch dio Leitung g in die Tauchglocke h treibt.
Dos Mauss der Verdrängung wird um so grösser sein, je
weniger Gas von der Flüssigkeit absorbirt w'ird. Dem ent-
sprechend wird sich auch dio Tauchglocke h mehr oder we?nger
hoben. Das .Maass wird vermöge Hcbelübertragung auf der
Registrirtrommel » durch die Länge der Striche k registrirt.
SphärUeh, chromatisch und astigmatisch korrigirtes Objektiv.
A. H. Rietzschel in München. 4. 3. 1898. Nr. 118 466.
Kl. 42.
Die Brfindung beruht auf Zwuitheilung der mittleren
Linse der bekannten Astigmattypen durch eine Planfläche, die
im Vergleich zur sphärischen Fläche bestimmte Vorthoilo hat. Es
Digitized by Google
PsMotackftO.
31
B«ri 9.
L P»bru*r l9Qg.
treten keine ZwUchenfehlur vuu Achse bU Rand auf^ sie bildet die günstigste Form für gleich-
massige DurchlAssigkeit der zentralen und scbrftgen Strahlenbüscbel und bietet Erleichterung
in der Fabrikation. Das Objektiv selbst besteht aus vier verkitteten Linsen,
einer bikonvexen a, konkavplanen b, einer plankonvexen c und einer bi-
konkaven d, von denen die zweite höhere Dispersion als die dritte hat,
und deren Brechungsindizes der Beschränkung unterliegen, dass die erste
einen höheren Brechungsindex als die zweite, die dritte einen geringeren ~ ^
Brechungsindex als die vierte besitzt.
Vorriehtong sum Bewegen enÜernter Mechanismen mittels Herts’soher Wellen. L. H. Walter
in London. 23.2.1899. Nr. 119 268. Kl. 21.
Bei dieser Vorrichtung entsendet man auf der Gebestelle Zeichen, die aus einem nach
Anzahl und Zeitfolgo feetgoeetzten Kodex bestehen, während auf der Empfongsstello der Mecha-
nismus nur dann in Bewegung gesetzt werden kann, wenn Wellen ankommen, welche in Zahl
und Zeitfolge mit der festgesetzten Reihenfolge Ubereinstimmen, beim Eintreffen von Wellen
in anderer Reihenfolge aber durch eine Bicherheitsvomichtung in seiner Anfangsstellung zurück-
gefübrt wird. Daboi erregt auf der Gebestelle eine Scheibe mit einer Anzahl in bestunniter
Entfernung angeordneter StromschlussstQcke in bestimmten Zeiträumen die Wellen ausaendende
Funkenstrecke, und auf der Brnpfangsstelle arbeitet eine mit der Geberscheibe synchron bewegte
und ihr an Zahl und gegenseitiger Entfernung der StromschlussstQcke entsprechende Empfangs-
scheibe mit einer Schleiffeder so zusammen, dass ein den zu bewegenden Mechanismus fort-
schaitender Stromschluss nur dann erfolgen kann, wenn beim Erregen der PrittrOhre die Schleif-
feder eines der besagten StromschlussstUcke trifft, während beim Erregen der FrittrOhre bei
Stellung der Scbleifl'eder zwischen den Stromechluasstückeii ein die Rückführung des zu be-
wegenden Mechanismus in die Anfangsstellung bewirkender Stromschluss erfolgt.
Frittaröhre mit einer durch Einwirkong eines magnetischen
Feldes Temtirkten Wirkung. Schuckert & Co. in Nürn-
berg. 22. 5.1900. Nr. 1191B6. Kl. 21.
Der die Frittröhre 6 durcbfliesaende Strom des Orts-
Stromkreises ede wird durch eine die Frittröhre umkreisende
Magnetisirungsspule f geführt, welche im Innern der Röhre so
lange ein magnetisches Feld erzeugt, als die Einwirkung der
elektromagnetischen Welle andauert.
Yorrichtiing aur Herstellung von Glashohlkörpem. P. Th. Sie-
vert in Dresden. 18. 8 1899. Nr. 115 635: Zus. z. Pat.
Nr. 109 363. KI. 32.
Die zur Ausführung des Glasblasverfahrens nach Pat
Nr. 109 86S dienenden bohlen oder massiven Platten sind derart
abgeändert, dass zwischen der die Glasmasse t aufnebmonden
Platte a und einem umgebenden aufklappbaren Rahmen d eine
Rille oder Nuth m ausgespart ist, welche die Ränder der Glas-
schiebt aufnimmt , festhalt und mit der Unterlage abdichtet,
ln Folge dessen kann der formgebonde Habmen oder die Hohl-
form g in geringem Abstande von der Glasschicht angeordnet
werden, zum Zwecke, die Platte a mit aufgeblähter Glasmasse
unabhängig vom formgebenden Rohmen oder der Hobifurra be-
hufs Vermeidung von Pünnnähten in Drehbewegung veisetzen
zu können.
Kndookop. L. Levi in Genua. 11. 7. 1899. Nr. 117 205.
Kl. 30.
Eine Scheibe s ist in der Mitte durchbohrt und mit
einem Röhrchen k versehen; dieselbe ist in der Achse des
Femruhrs, senkrecht zu dieser liegend angeorünet und dient
gleichzeitig als Schirm für die Augen gegen Blenden des
Lämpcheoa sowie auch als Reflektor zwecks intensiver Beleuchtung, ohne die Beobachtung zu
beeinträchtigen.
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32
Paientliste.
Bia zum 13. Januar 1901.
Klasse: AnmeldangreB«
21. Sch. 16 481. Verfahren zur Bescitlguug des
remanenten Magnetiamua von HufeUen-Elek-
tromogueten mit einem schwingenden und
einem feststehenden Magnetaystem. P.
Schneider, Berlin, u. J. v. d. Ploeg,
Friedenau-Berlin. SO. 10. 00.
Sch, 16 309. Durch Widorstandavergrosserung
wirkender Erapfhnger für elektrische Weilcnt
bestehend aus einem Spalt in Metallbelag.
B. Schäfer, Frankfurt a. M. 29. 8. 00.
* R. 15 431. Relais für schwache Wechselströme.
M. Reich u. J. Bing, Frankfurt a. M.
28. 4. 01.
B. 80 200. Elektrischer Ein- und Ausschalter
mit UnterdrQckuug des Unterbrechungs-
funkens durch bewegtes Oel. W. Böhning,
Berlin. 15. 10. 01.
S. 15 299. Geschlossene Schmelzsicherung für
oloktrischo Ströme. Siemens & Halske,
Berlin. 9. 8. 01.
K. 20847. OszilUrender BIcktrizitAtsz&blor.
R. Kennedy, Leeds, Engl, 19. 2. 01.
A. 8456. Zeichenapparat zur purallelprojek-
tiviachen Aufnahme von Röntgoobildern.
Allg.Elektrizitats •Gesellschaft.Berlin
31. 10. 01.
80. A. 7538- Spiegel für ärztliche Zwecke.
P. Ph. Adolph, Berlin. 22. 11. 00.
:12. E. 7220. Verfahren zur Herstellung von
galvonoplastiechen Metallauflagen auf Glas,
Stein u. dgl.; Zua. z. Anm. B. 7322. F.
Bppler, Berlin. 20. 10. 00.
42. G. 14 320. GelenkhebelverbUidung zum
Fohren mehrerer Punkte im Kraisimgen als
georaetriachem Ort. A. Gagariii, 8t. Peters-
burg. 19. 3. 00.
K. 22 113. Photometer mit parallel stehenden
Milchglasplatteii. A. Kauer, Wien. 21.9.00.
D. 11091 Wegemeaser für Schiffe. The Do-
lan oy Sa fety Log Co., New-York. 5. II. 00.
H. 25 610. Geschwindigkoitamesscr mit einem
auf einer gleichförmig umlaufenden Scheibe
sich verstellendon Reibrad. J. Hey de u.
A. Guth, Dresden. 13. 3. OL
B. 30030. Höhen- und Gefällmea.‘ter mit stell-
barer Libelle. G. Bonjes, Hasserodo b.
Wernigerode a. Harz. 14. 9. 01.
8. 12 7H7. Vorrichtung zur Projektion mehrerer
Bilder durch ThcilspiegeUnit einem Objektiv.
J. Szczepanik, Wien. 26. 8. 99.
F. 16 668. Belcuchtungavorrichtung an Äblese-
mikroskopen für die Horizontalkreisc astro-
nomischer, geodätischer und ähnlicher ln-
D»«tarb«
Ucchukktr-Zt«
strumciile. 0. Kennel Söhne, Kassel
29. la 01.
Sch. 17 949. Verfahren zur manometrischen
Messung von Flüseigkeitshöhen; Zus. z.
Anm. Sch. 17 621. C. Schmitz, Berlin.
11. 11. 01.
D. 11 562. Schiffsiog mit flossenartigen Flügeln.
The Delanoy Safety Log Co., New-
York 5- 11- 00.
ErthelliuigeB.
21. Nr. 128311. Schroibvorrichtung zur üeher-
tragnng von Zeichen mittels elektrischer
Wellen ohne fortlaufenden Leitungsdruht
J. Cervera, Valencia, Spanien. 13, 9. 99.
Nr. 128 433. Hörnerblitzabloiter mit Widerstand
zur Abschwächung des nachfolgenden Ma-
schinenstromes. W. Lahmeyer & Co.,
Frankfurt a. M. 27. 8. 01.
.\*r. 128 393 Rotirender Stromunterbrecher.
N. G. van Huffel, Utrecht. 15. 6. 01.
Nr. 128740. Elektrolytischer Stromunterbrecher
mit selbstthätiger Reg\iUning der Länge
der in den Elektrolyten cintuuehenden
Anodenspitze. P. Dessauer, Aschafienburg.
9. 6. 01.
32« Nr. 127 931. Vorrichtung zum Läutern und
Reinigen geschmolzeueu Glases. J. Lohne.
Aachen. 1. 7. 99.
Nr. 127 932. Verfahren zum Formen von Glas.
K. MichaöUs, Charlottenburg. 3. 4. 00.
Nr. 128 016. Vorfahren zur Trennung eines
geblasenen GlasbohlkurperB von dem au
der ßlosvorrichtung sitzenden verlorenen
Kopfe. P. Th. Sievert, Dresden. 5.12.00.
Nr. 128 251. Verfahren zur Herstellung von
Glaahohlkörporn. Derselbe. 5. 12. 00.
Nr. 128 667. Spiegel aus Glas mit Metall-
überzug für optische Zwecke und Vorfahren
zu ihrer Herstellung. K. Deloncle, Paris.
2. 2. 01.
Nr. 128705. Verfahren, Draht u. dgl. aus
Nickeleisenlegirungen für das Einschmelxen
in Qlaa geeignet zu machen. Sociöt4 Ano-
nyme de Commentry-Fuurchambault
et Decazeville, Paris. 3. 5. 00.
42. Nr. 128 408. Geschwindigkeitsmesser mit
Reibradgetriebe für Drehbewegungen. 0.
Junghaos, Schrainberg, WttrtL 11. 9. 00.
Nr. 128 352- Stereoskop für in Buchform ge-
bundene Stereoskopbilder. A. W. Jones,
Kansas, V, St. A. 21. 6. 01.
49. Nr. 128 490. Stahlliärtuugsmittel. P. Ga-
lopin, Genf. 7. 5. OL
74, Nr. 128 591, Elektrischer Fernzeicheiigeber
mit Wismuthspulen. Hartmann & Braun,
Frankfurt a. M.-Buckenheim. 81. 10. 00.
For die KedAküoa Tereatwonürb : A. Hlaecbke ia BerHa W.
VerUf Tt)B Jalla» Sprlager ia Berllo H. — Üraek tob Enil Drejer ln Berilo SW.
Digiiized by Google
Deutsche Mecl^nlker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitsohrift für luatrumentenkunde
wkI
Organ filr die gesammte Olasinatrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W., An der Apoatelkirclie 7b.
Nr. 4. 13. Februar. 1902.
Kaehdmok nsr mit Geaehml|riui|r der BedaktloB reetattet.
Pneumatischer Tiefenmesser.
VoQ der Pinna O. BflAitMirir lo KrtedeDau-BerliB
Der pneumatische Tiefenmesser (s. Fig.) besteht aus einer unten konischen, oben
zylindrischen QlasrOhre K, »eiche unten offen, oben durch ein MetallstUck geschlossen
ist; es ist mit einer kleinen Kapillarröhre J versehen, durch
welche beim Lothen das Wasser in die Glasröhre tritt. Kum
Festhalten der Glasröhre Im Gehäuse ist auf dem oberen Ende
derselben ein Metallstfick aufgestreifl und mit Siegellack be-
festiget. An diesem MetallstQck mit Kapillarrohr sitzt fest ver-
bunden die zylindrische Hülse E, deren Oelfnung mit einem
.Musselinnetz überspannt ist, um den Eintritt von Schlick o. dgl.
in die Kapillarröhre zu verhindern. Die Glasröhre selbst trüget
die bis 200 m reichende Tiefenskale; sie ist von einem starken
.Messinggehüuse umgeben und wird unten von einem an dem
.Messinggehüuse sitzenden Ventil D und mittele der Schraube H
verschlossen und geöffnet.
Zum Schutz des Tiefenmesser» sowie zum Befestigten des-
selben an der zwischen Lothdraht und Loth befindlichen Leine
ist noch eine aus starkem verzinnten Eisenblech hergestellte,
oben und unten mit einem Bügel versehene Büchse vorhanden,
welche oben zur Aufnahme des Tiefenmessers offen ist. Der
das untere Ende abschliessende Boden sowie die Büchse selbst
sind mehrfach durchlöchert, damit das Wasser beim Fallen und
Einwinden des Lothes frei hindurchfliessen kann.
Rechtwinklig zu den Befestigungsnieten des oberen Bügels
sind dicht unter der Oberkante der Büchse zwei Löcher gebohrt,
durch welche ein mit Kopf und federndem Schnepper versehener
Bolzen, welcher gleichzeitig auch durch den oberen Ring des
Tiefenmessers gesteckt werden kann, hindurchgeht. Letzterer
hüngtt somit in der Büchse auf dem Bolzen und ist durch diesen
gegen Herausfallen gesichert. Gummiringe, welche ülter den
Tiefenmesser gestreift sind, verhindern ein seitliches Anschlägen
in der Schutzhülse.
Soll der Tiefenmesser zum Lothen fertig gemacht werden,
so ist er aus der Büchse herauszunehmen. um das etwa in der
Glasröhre noch befindliche Wasser durch Oeffnen des Ventils zu
entfernen. Alsdann wrird das Ventil zugeschraubt und der
Tiefenmesser wieder in die Büchse unter Benutzung des er-
wühnten Bolzens gehüng^t.
Wird nun der am Loth befindliche Stropp mit dem untern
und die am Lothdraht befindliche Leine mit dem oberen Bügel
der Büchse verbunden, so hüngt der 'Tiefenmesser zwischen
Loth und Lothdraht und ist zum Lothen fertig.
Beim Fallen des Lothes strömt das Wasser bei O ein,
gfeht durch die Kapillarröhre J und drückt die in der Glas-
34
V«r«ta»- und Pcnoocanncbiicbtvo.
M«ebuitk«r*ZM(
röhre beflmlliche Lufl der Wag^ertiefe entsprechend zusammen. Es findet somit hier
dasselbe wie bei den mit chromsaurem Silber belehn Röhren statt, nur mit dem
Unterschiede, dass das Wasser in dem Tiefenmesser bleibt, während es aus den ge-
nannten Köhren beim Kinwinden des Lothes wieder abfliesst. Das eingedrun^ene Wasser
ist hier das Maass der gelotheten Tiefe, welche an der Tiefenskale direkt abgelegen
wird, während bei den mit chromsaurem Silber versehenen Röhren die erreichte Tiefe
durch die Entfärbung des Belages angegeben vnrd.
Nach erfolgter Ablassung ist das Ventil zu öffnen; nachdem das Wasser aus der
UlasrÖhre vollständig abgetiossen ist, wird der Tiefenmesser in die Büchse gesteckt
und im Maschinonkaston an flein dafür vorgesehenen Ort untergebracht.
Der Vortheil dieses Tiefenmessers gegenüber den dem gleichen Zweck dienenden
Glasröhren mit chromsaurem Silber besteht darin, dass unrichtige Tiefenangaben, welche
durch Verderben des Belages herbeigeführt werden können, hier vollständig aus-
geschlossen sind; ferner ist das innen belegte Glas nur einmal verwendbar, das oben
beschriebene aber beliebig oft, sodass man davon keinen sehr grossen Vorrath an Bord
zu haben braucht.
Vereins« und Personennnchriohten.
D. O. f* M. u. O. ZwgT. Hamburg« '
Altona. Sitzung vom 4. Februar 1902.
Voreltzender: Herr Dr. KrQss.
Der Vorsitzende legt eine Mittheilung der
üewerbekammer vor, nach welcher Handwerker
zur Eintragung in das HandcUrogiater ini All-
gemeinen nicht verpfiiehtet sind, sowie den
Jahresbericht der Industriekommission der Han-
delskammer.
Als Mitglied wird aufgenommen: KnoIl&Co.
G. ra. b. H-, Optische Werkstatto, Altona.
Der Schatzmeister, Herr R. Dennert, er-
stattet die Kaasenabrechnung; nach Revision
derselben durch die Herren Fischer und
Krogsgaard wird dem Schatzmeister mit Dank
für seine Mühewaltung Entlastung crtheilt.
ln den Vorstand werden die Herren Dr.
KrUss, Max Bckel und R. Dennert, zu Ab-
geordneten in den Vorstand der D. G. f M. u. 0.
die Herren R. Dennert und Max Bekel I
wiedergewahlt.
Der Vorsitzende macht darauf aufmerksam,
dass nach den AuafUhrungsbeetimmungen Uber
die Kontrolkommisaionen fUr dos Lehrlings-
wesen die Amtsdauor der tm Februar 1900 ge-
wählten Mitglieder der beiden Kommissionen
für Hamburg und Altona abgclaufen sei. Auf
Grund eingehender Berathung fasst der Verein
folgenden Beschluss:
In Erwägung des Umstandes, dass durch
den Beschluss des Dresdner Mechaniker-
tages 1901, die Regelung der Gchalfen*
fragen aus dem Programm der D. G. f. M.
u. 0. zu streichen, das bisher freundliche
Verhältniss zu den GehUlfeu ln Bezug auf
gemeinsame Behandlung gemeinsamer In-
teressen gefährdet erscheint und man er- i
warten muss, bei Ncuausschreiben der {
Wahlen zur Kontrolkommission vor Erwä- |
gungen prinzipieller Art seitens des Ge-
hülfenschaft gestellt zu werden;
in Erwägung ferner, dass derartige prin-
zipielle Entscheidungen Sache des Vor-
standes der D. O. f. M. u. 0. und des
.Meebanikortages sind und der Zwolgv'erein
sich nicht veranlasst fühlt, hier ein PrA-
zedens zu schalTen;
in Erwägung endlich, dass die Frage
nach der (teltung des erwähnten Beschlusses
des letzten MeebanikerLages erst vom Vor-
stände der D. G. f. M u. 0. entschieden
werden muss und dass die Meinung über
die Behandlung von Fragen wie die vor-
liegende auch in der Gehülfenschaft, ins-
besondere in derjenigen von Hamburg-
Altona, noch nicht ganz geklärt zu sein
scheint.
hält der Verein es für durchaus un-
zweckmässig, jetzt Neuwahlen zu den Kon-
trolkommissionen Hamburg und Altona statt-
ündon zu lassen. Um aber die segensreiche
Tbätigkeit, welche namentlich die Ham-
burger KontrolkomDiisaioQ bisher entfaltet
hat, nicht zu unterbrechen, beschliesst der
Verein, die bUherigon Mitglieder der Kom-
missionen aus dem Kreise der Arbeitgeber
bis auf Weiteres zu bestätigen unter der
Voraussetzung, dass der Verein der Mecha-
niker und Optiker Hamburg-Altona in Be-
zug auf die Vertreter aus dem Kreise der
Arbeitnehmer ebenso verfahren wird.
Hierauf spricht Herr Max Bekel an der
Hand seines der Gewerbekammer erstatteten
Berichtes Ober die Feinmechanik auf der Pa-
riser Weltausstellung, in welchem er haupt-
sächlich die Leistungen der fremden Länder
behandelt. H. K.
Digitized by Google
H*n 4.
1&. Fcbrnar 1902.
Pw*ooMtn*ehrtdU»o. — KMimt«
Ernannt wurden: der ao. Professor der
Mathematik und Physik am Lyzeum zu Prei-
sing, Macher zum o. Professor daselbst; Prof.
I>r. G. Bohlmann» Privatdozent der Mathematik
an der Universitftt Göttingen, zum ao. Professor
daselbst; Dr. F. Hausdorff, Privatdozent der
Astronomie und Mathematik an der Universität
Leipzig, zum ao. Professor; Dr. 1*. Czermak,
Professor der kosmischen Physik an der Uni-
versität Innsbruck, zum o. Professur der Expe-
rimentalphysik: Dr. M'. Felix, Privatdozent an
der BOhm. Technischen Hochschule in Prag,
zum ao. Professor für allgemeine und technische
Physik; Dr. P. Wells, faai6*e de eonfhrenee an
der Universität Lyon, zum Professor der Physik
am Eidgen. Polytechnikum in Zürich; J. M.
Mascart zum Aetrenome aijoint ao der Stern-
warte Paris; W. M, Keed zum Professor der
Astronomie an der Ri$%eetoum ümvereity-
Habilitirt haben sich: Prof. Dr. 0. Lummer,
Mitglied der Physikalisch-Technischen Reichs-
anstalt in Charlottenburg, für Physik an der
Universität Berlin; Dr. H. Pauly als Privat-
dozent für Chemie au der Universität Bonn;
Dr. W. Meigen und Dr. E. Kupp für Chemie
an der Universität Freiburg i. B.; Dr. M. Dehn
für Mathematik an der Akademie in Münster.
Dr. R. Fittig, o. Professor der Chemie an
der Universität Strassburg, beabsichtigt nach
Schluss des Wintersemesters in den Ruhestand
zu treten.
Gewählt wurden von der Kgl. Gesellschaft
der Wissenschaften in G<ittingen zu korrespon-
direndenMitgliedem: Geh. Hofrath Karl Koppe,
Professor der Geodäsie in Rraunschweig, und
Prof. Wilhelm Osfwald, Prof, der Chemie in
Leipzig.
Verstorben sind: Hofratb II. R. v. Perger,
Professor der Farbenchemie an der Technischen
Hochschule in Wien; Charles A. Bacon, Pro-
fessor der Astronomie am Bet<nt College und
Direktor des Smith Obeervaicry, 41 Jahre alt.
Kleinere Mittheilungen.
Koptoxyl (Prewholz).
Bayr. Tnd.- u. Qewerbebl 33, 8. 397. 1901.
Unter dieser Bezeichnung bringt die Firma
B. Harras in Bfihlon, Thür., ein Fabrikat in den
Handel, welches aus aufeinander gelegten, durch
Pressung verbundenen Holzfoumleren besteht.
Die Foumiere werden unter Anwendung eines
wasserfreien Leims kreuzweia über einander ge-
legt und in Hitze unter hydraulischem Druck
stark zusammengepresst. Durch diese Behand-
limg erhält die Dicke derHolxschicht eine wesent-
liche und bleibende Verringerung, sodass die
Pressung zugleich zur Verzierung der Druck-
flächen mit erhabenen Mustern benutzt werden
kann. Bin Werfen oder Schwinden des Holzes
oder eine Veränderung durch Luftfeuchtigkeit
ist wegen der stark verdichteten und kreuz-
weise gelagerten Fasern ausgeschlossen.
Diese letztere Eigenschaft des Koptozyls
machen dasselbe auch für die Feinmechanik
überall dort empfehlenswerth, wo das Holz
seine ihm gegebene Form unbedingt beibe-
halten muss.
Das neue Material wird bis jetzt io Platten
von 3,5 bis 4 mm und 1,5 bis 2 mm Stärke ge-
liefert; das Quadratmeter kostet ohne jogliche
Bearbeitung 6 bis 4 Dieser Preis ist ver-
hältnissmässig niedrig, und da das Koptoxyl
auch geschmeidig und biegsam ist, so scheint
es für viele Zwecke der Feinmechanik recht
brauchbar zu sein. 8.
Meteorit.
Der MetaUarbeiter. 2S, 8. 3- 1902.
Die grosso Zahl der bereits vorhandenen
Aluminlunilegirungen ist in jüngster Zeit noch
durch eine neue, das Meteorit, vermehrt worden.
Dasselbe bildet nach Angabe der Erfinder, der
Meteorit-Gesellschaft m. b. H. (Berlin W., Fran-
zösische Str. 16), nicht eine Legirung in ge-
wöhnlichem Sinne, sondern eine chemische
Verbindung. Das neue Material soll ln Folge
dessen auch besondere Vorzüge besitzen.
Die Zusammensetzung wird geheim gehalten,
jedoch lässt das geringe spez. Gew., 2.50 gegen
2.65 des Aluminiums, darauf schliossen, dass
der Zusatz aus einem Leichtmetail bestehen
muss. Das Meteorit kann für jeden Zweck der
Technik in besonderer Zähigkeit und Härte
hergestellt werden, als Walzmaterial oder als
sehr fester Körper für die Erfordernisse der
Feinmechanik, des Maschinenbaues und der
Kunstgiesserei. Es besitzt eine hohe Säure-
und Wiuerungsbeständigkeit. auch von Laugen,
Ammoniak, Schwefel- und Salpetersäure u. A. m.
wird es fast gar nicht angegriffen, während es
nur in heisser Salpeter- oder Salzsäure löslich
ist. Das Meteorit soll auf gewöhnlichem Wege
gelöthet werden können. Seine Zugfestigkeit ist
dreimal so gross wie die des Aluminiums, sodass
es, weil seine spezifische Leitungsfähigkeit eben-
falls eine hohe ist, sich zur Verwendung für
Starkstromleitungen empfiehlt, da es wegen
seinoB geringen Gewichtes wenig Veranlassung
zu Drahtbrüchen giebt Die Bearbeitung des
Meteorits in den Werkstätten der Felnmechauik
soll nicht die geringsten Schwierigkeiten
bieten; Walzen, Ziehen und Schneiden muss
in kaltem Zustande erfolgen. Es wird be-
sonders darauf hingewiesen, dass das Meteorit
völlig eisenfrei ist und sich deshalb für die
Digiilzr;;! by Cl^)glL'
36
KUioer* MlttheilMnseo.
D«oUcb«
N«>rbanlk«r-Zig
Anfertigung von Meseinetrumenten, Kompaseen
u. s. w. ganz beeondors eignet. £f.
Schmelzofen mit Knallf^na • Oeblftse.
( De/t(^lpHon d*un nouveau four rhaufff
au moyen du chalumeau d et
hydroyt^ie,)
Von H. Moisean.
Ann. de Chim. et de Phys 24, 3. 289. 1901.
Der beschriebene Ofen ist zwar im Prinzip
nicht neu, dürfte sich aber in der mitgetheilten
Form, in weicher er leicht herzustollen ist, für
manche Werkstattszwecke empfohlen, wenn es
Metalle mit sehr hohem Schmelzpunkt zu vor*
flüssigen gilt. An der Hand der Figur ist die
Konstruktion dos Ofens leicht verstündüch.
Br besteht aus einem scheibenförmigen Boden,
zylindrischem Mantel und gewölbtem Deckel;
der letztere ist durchbohrt, um den Flammen-
gasen Abzug zu gewahren ;
in die konische Bohrung
des Bodens passt der (io*
blasobrenner mit sanfter
Reibung. tJeber ihm steht
auf den Kanten dreier
Prismen der Schmelz-
tiegel, welcher also ganz
von den Flammengaseii
umspUlt wird. Die Di-
mensionen dos Ofens sind
12 cm äusserer Durch-
messer, 14 cm Höhe, wah-
rend der Tiegel 8,5 cm
Durchmesser, 4 cm Höhe
und 2 bla 3 mm Wand-
stärke besitzt.
Als Material des Ofens
dient ungelöschter Kalk,
aus welchem Mantel und
Schmelztiegel gedreht,
Deckel und Boden mit
dem Meissol gearbeitet werden. Für Metalle,
die in Verbindung mit Kalk eine leichtflüssige
Schmelze ergeben, zu denen in ereter Linie
Bisen gehört, wird ein (iraphittiegel in den
aus Kalk gefertigten hineingestellt; ein ohne
Schutz den Flammen ausgesetzter Graphit-
tiegel würde verbrennen.
Es sind Temperaturen bis zu 1800® erreicht
worden; wobei das bekannte von Devlllo und
Dftbray herrühreude Geblase benutzt wurde;
den Sauerstoff entnahm man den käuflichen
Flaschen , den Wasserstoff entwickelte man
aus Zink und Schwefelsfture (auch dieses Gas i
Ist jetzt in Flaschen kflufüch zu beziehen). !
Vor Feuchtigkeit geechüUt und durch ein paar i
eiserne Reifen gefestigt, ist der Ofen längere :
Zeit haltbar. Ri-
Neue« yom Mafroallum.
Von Diegel.
FcrA. d. Ver. x. Befd. d. Qewerheß. 1901 S. 277-
Aus einem Vortrag des Torpedo - Stabs-
itigeuieurs Diegel im Verein zur Beförderung
des Gewerbefleisses über die Verweudbarkeit
des Magnaliums sind die nachstehenden Ver-
suchsorgebnisse von Interesse.
Die Bruchfestigkeit des Magnaliums ist bei
einem Magnesiumgchalt von 8 bis I0®/o am
grössten, die Bruchdehnung dagegen sehr ge-
ring; sie ist am grössten hei 3 bis 4^o Mag-
nesiurogohalt, bei 14% dagegen bereits Null.
Für Gus.sstücke soll die Legining mit 3 und
4®/o Magnesium am vortheilhaftesten sein. Eine
Verdrängung des Bronze- oder Rothgusses
durch Magnalium dürfte im Maschinenbau und
verwandten Gebieten indessen unwahrscheinlich
sein. Gegossenes Magnalium mit mehr als
lO®/^ Magnesium kommt wegen zu grosser
Sprödigkeit überhaupt nicht in Frage, wahrend
das 30-pruzenCige wegen Mangels an Jeglicher
Dehnung und genügender Festigkeit kaum
Bf'achtung verdient.
Bei gewalztem Material hat die Erwilrmung
auf 400® einen merkbaren Einfluss auf die
Festigkeit und Dehnung nicht gezeigt. Für
Bleche zum Stanzen, Ziehen und Pressen eignet
sich eino Legirung mit 3®/o Magnesium am
besten, sic zeigt wenigstens eine Bnichdehnung
von fast 18®/o. Eine 6-prozentige Legirung
Uhortrifft in Bezug auf Bruchdehnung und
Festigkeit das reine Aluminium erheblich, das
Magnesium nur wenig. Die Bruchfestigkeit des
Eisens ist dagegen fast das Dreifache des
festesten Magnaliums. Bei der Bearbeitung
mittels schneidender Werkzeuge beginnt ein
erheblicher Unterschied erst bei einer 14-prozen-
tigen Legirung, im Allgemeinen Ist die Bear-
beitbarkeit grösser als bei reinem Aluminium.
Trotzdom muss Oel angewandt werden, will
man rissofreie Oberflflehen haben. Das Schleifen
des Magnaliums geschieht am vortheilhaftesten
mit Kolben und Kluppen u. dgl aus Blei.
Das .Magnalium ist in kaltem Zustande nur
bis zu einem Gehalt von 14®/o Magnesium
hämmerbar, ein grösserer Zusata des letzteren
Metalls macht die Legirung spröde. Das harl-
gehflmmerte .Material kann durch Erwärmen
auf 4CM)® bis 500® und darauf folgendes Ab-
schrecken Ln kaltem Wasser zur Fortsetzung
des Hümmorns geeignet gemacht werden. Hat
dos Magnalium einen Magnesiumgehalt von
6®/o und weniger, so kann durch dieses Kalt-
verdichten eine erhebliche Steigerung der
Festigkeit herboigoführt worden. Bei dom 10-
bis li-prozentigen Maguulium wird die Festig-
keit durch Hümmem nicht beeioflusst; Mag-
I
Dif.:;:.: xl by Google
R«ft 4.
t$. Fobruv 1003.
Kltiaar« Mlttb«tliiBt«o.
37
nalium mit 32 bis 30 M*^neeiuni zerbricht
beim Hhmmem.
Das Ma^alium Iftsst sich nur mit sicem
Maguesiumgehalt bis 4 ^/o bei 400 ^ Ähnlich dem
rothwarmcn Kupfer schmieden, bei mehr als 6'^/o
Magnesiumgeholt Ist die Schmiedbarkeit gleich
Null Bei der Temperatur der dunkelsten Roth-
gluth fallt es auseinander, bei etwas geringerer
Temperatur ist es brQchig.
Die Schmelztemperatur liegt etwas Ober
600 ^ bei 570^ wird das Magnalium weich, bei
626^ fl i esst es bereits.
Das Weichlöthen des Magnaliums ist iw ge-
wöhnlicher Weise nicht ausfahrbar. Jedoch
hatte der Vortragende Proben gesehen, die an>
scheinend gut und dauerhaft gelöthot waren.
(Das Ollven'scho Verfahren dürfte sich dafür
am besten eignen. D. Rof.)
Der Widerstand des Magnaliums gegen die
Einflüsse des Soewassers ist sehr gering. Es
sind darüber ausfübrUebe Versuche gemacht
worden, die ergeben haben, dass sowohl das
.Magnalium für sich als auch in Verbindung
mit anderen Metallen rasch zerstört wird.
Bereits nach b Wochen zeigten die dem Bee>
Wasser ausgesetzten Probestücke einen 6 mm
starken wcisslich grauen Ansatz von Balz, der
nach 4’/} Monaten auf 20 mm Starke ange*
wachsen war. Die dann zerrissenen Stabe
zeigten das Magnalium bis fast auf den innersten
Kern zerstört. Das an Kupfer befestigte Ma-
gnalium hielt sich noch am besten. Diese Er-
fahrungen schliessen dos Magnalium von der
Verwendung an Bord der Seeschiffe voll-
ständig aus.
Nach diesen aus der Praxis stammenden
Darlegungen, die sich vielfach mit bereits be-
kannten Erfahrungen decken, schrumpft der
Werth des Magnaliums bedenklich zusammen.
8.
Facbschale für Feinmechanik elnechl.
Uhrmacherel und Elektromechanik
In Schwenningen a. N.
Von dieser i. J. 1900 eröffueten, unter Lei-
tung von Hr. Dr. Göpel stehenden Fachschule
ist nunmehr ein ausführliches Programm er-
schienen, dem, unter besonderer Berücksich-
tigung des Unterrichts für Mechaniker, die
folgenden Angaben entnommen sind.
Der Unterricht wird ln drei, je am 1. Mai
beginnenden Jahreskurseo — dem Vorkurs, dem
Fachkura und dem Fortbildungskurs — erthoilt
und umfasst sowohl theoretische Fortbildung
als praktische Unterweisung. Der theore
tische Unterricht erstreckt sich auf Mathematik,
Experimentalphysik, Technologie und Werk-
zeugkunde, Zeichnen, kaufmännische Facher
und (im Vorkurs) Schön- und Rechtschreiben, in
den zwei letzten Kursen ferner auf konstruktive
Uebungen und Elektrotechnik. Der praktische
Unterricht der Mechaniker umfaast im Vorkurs:
Uebungen in der Bearbeitung der verechiedenen
Materialien durch Feilen, Drehen, Bohren,
FrOsen; Unterhaltung der Arbeitsmasebinen ;
Anfertigung von Werkzeugen und kleinen Ap-
paraten aus dem Gebiete der Feinmechanik
oder Blektrotechnik; ImKachkura: Bearbeitung
von elektrischen Uhren, Telephonen, Mikro-
phonen, Bussolen und anderen Präzisionsin-
strumenten nach Zeichnung; im Fortbildungs-
kurs; Anfertigung von Präzisionsinstrumenten
des speziellen Berufs des Schülers, bezw. von
Messinstrumenten für elektrotechnische Zwecke,
elektrischen Lampen, Elektromotoren u. s. w.
nach Zeichnung.
Der Unterricht fürUhimacher ist entsprechend
eingerichtet; von besonderem Interesse Ist, dass
hier im Fortbildungskurs auch die Anfertigung
von Marinechronometem gelehrt wird.
In wie intensiver Weise der Unterricht er-
theilt wird, zeigt folgende Uebersicht der
wöchentlichen Stundenzahlen.
Theor.
ünterr.
Prait.
Ünterr.
Sommer
Winter
Sommer
Winter
Forihirf. . . .
23
23
44
40
FaeUnm . . .
21
19
42
38
Foribüdufigde.
11
9
S2
48
Als Mindestalter für die Aufnahme io die
einzelnen Kurse ist das 14., bezw. 15. oder
16. Lebensjahr festgesetzt. Die Aufnahme in die
Jahreskurse, welche in der Regel nur zu Beginn
des Schuljahrs statthndet, setzt das Bestehen
einer Aufnahme- bezw. Promotionsprüfung für
den betreffenden Kurs voraus. Junge Leute,
welche die Berechtigung zum einjährigen Dienst
im Heer oder in der Marine besitzen, können
ausnahmswelso am 15. September in den Vor
kurs aufgenommen werden ; junge Leute, welche
bereits eine Lehre zurückgolegt und eine Fort-
bildungsschule besucht haben, können, wenn
sie bei der Aufnahmeprüfung die erforderlichen
Kenntnisse und Fertigkeiten iiachweisen, un-
mittelbar in den Fachkurs aufgonommen werden;
ausnahmsweise können junge Leute, welche
anderweitig die erforderliche praktische und
theoretische Vorbildung sich erworben haben
imd diese durch Bestehen der Aufnahmeprüfung
darthuD. unmittelbar zu dem Fortbildungskurs
zugelassen werden. Für die im Vorkurs und
die im Fachkurs befindlichen Schüler bildet
eine am Schlüsse des Schuljahrs von denselben
abzulegende Prüfung zugleich dio Aufnahme-
prüfung in den nOchstim Kura; mit der Prüfung
im Fortbildungskurs ist eine Diplomprüfung
verbunden.
Digitizi”i by
38
Kl«in«r« — Ba^«racltau a. Pratelkttn.
D«otKk«
Me<h«attef»Ztg.
Erwachsene Personen, welche schon einen
bestimmten Lebensberuf haben, kßnneo als
Gaste ohne Aufnahmeprüfung zum Besuch des
theoretischen und des praktischeu Unterrichte
längstens auf die Dauer eines Jahres zugelassen
werden: Personen, welche nur als Zuhörer an
einzelnen Fachern des theoretischen Unterrichts
theilnehmen wollen, kann der Besuch dieser
Fächer gestattet werden.
Das Schulgeld betragt: für Heichsangehörige
25 für Ausländer (die nur nach den In-
ländern zugelassen w*erden) 100 M. auf das Jahr;
für Gaste der auf die Zeit ihres Schulbesuchs
entfallende Theil dieser Summe, mindestens
jedoch die Hälfte; für Zuhörer für jede Wochen-
stunde auf das Vierteljahr 3 M. hezw. $ M
Sammtliche Werkzeuge und das Material werden
ohne Entgelt von der Schule geliefert.
Gegenwärtig unterrichten an der Schule im
Ganzen 6 Lehrer, davon 5 im Hauptamt, 3 im
Nebenamt. Die drei bis jetzt im Betrieb be-
hndilcheu Werkstätten enthalten 60 Arbeits-
plätze, von denen 56 besetzt sind und zwar
49 durch Fein- bezw. Elektromechaniker, 7 durch
Uhrmacher. Au Werkzeugmaschinen stehen
zur Verfügung; 21 Drehbänke verschiedener
Grösse und Einrichtung, 3 Bohrmaschinen,
1 Shapingmaschine , 1 Räderfräsmaschine,
1 Wälzmaschine, 1 Blechscbeere, 1 Kaltsäge,
10 Drehstühle mit allem Zubehör. Für den am
1. Mai zur Einrichtung kommenden 3. Jahres-
kurs sind zur weiteren Ausrüstung bewilligt:
eine grössere Säulenfräsmaschine mit elektri-
schem BLuzelantrieb, eine Patronenbaiik (System
Auerbach) und die Einrichtung zu einer .ModoU-
tischlorei. Die Fre<]uenz der Schule wird sich
auch im dritten Jahrgang nicht über 60 Schüler
erhöben, da diese Zahl Im ersten Organisations*
plan der Schule als Grenze bestimmt ist. Für
zukünftige Erweiterungen steht noch eine
Werkstatt von 96 qm Grundfläche zur Ver
fOgung.
Als Schul- bezw. Aufsichtsbehörden für die
Schule sind eine Schuikommissiou, in der die
Lehrerschaft, die Stadtgoroeinde und die Ge-
werbetreibenden des Ortes vertreten sind, ein-
gesetzt, sowie ein Schulrath, dem unter Vorsitz
dos Präsidenten der Kg). Zentralstelle für Ge-
werbe und Handel Vertreter der Gemeinde, derGo-
werbetreibenden des Ortes und des Königreichs
sowie der Leiter der Schule und sein Stell-
vertreter angehören.
Die Fachschule dient ausserdem Unterrichts-
zwecke auch der Aufgabe, der Kgl. Zentralstelle
für Gewerbe und Handel technische Gutachten
zu erstatten und den Gewerbetreibenden des
Landes auf den Arbeitsgebieten der Schule in
mechanisch-technischen Angelegenheiten durch
Ertheilung von Rath und Auskunft gegen ent-
sprechende Vergütung an die Hand zu gehen.
Nach Angabe dee Programms ist Kost und
Wohnung in Schwenningen je nach den An-
sprüchen für 4(X) bis 600 M- zu beschaffen.
Eine grosse IlelmholCa-Biographie hat Hr
Prof. Dr. Leo Königsberger in Heidelberg
zu schreiben unternommen (Verlag von Priedr.
Vieweg & Sohn); hierfür soll auch die Korre-
spondenz von Helmhoitz, die dem Verf. in
grossem Umfange bereits zur Verfügung ge-
stellt worden ist, verworthet werden. Sicherlich
sind auch manche Präzisioosmeebaniker iro
Besitze von Briefen, die für die ln Rede
stehende Arbeit von Interesse sind; sie würden
dieses für die gesammte wissenschaftliche und
teclinische Welt höchst wichtige Werk fördern,
wenn sie diese Briefe Herrn Königsborger
zur Verfügung stellten.
BQcherschau u. Preislisten.
Grosse & Bredt, Berlin (SW., Rttterstr. 47).
Preisverzeichniss Über Messinglacke, Metall-
lacke, Tauchlacke u. s. w. 8*. 30 8. 1902.
Für die zahlreichen und als gut bekannten
Lacke dieser Firma giebt das Preisverzeichniss
zugleich eine Charakteristik und die Vor-
schriften für den Gebrauch. Besonders hin-
gewiesen sei auf die jetzt so stark ln Aufnahme
gekommenen neuen Patina -Beiden -Decklacke
(braun, grün und andere gangbare Farben),
welche die Firma unter der Bezeichnung
„Sezessionslacke I Matt- in lebhaftesten Ver-
kehr bringt.
Paul Gebhardt, Berlin (C., Neue Schönhauser
Str. 6). Preisverzeichniss über physikalische
Apparate. Preisliste Nr. 14. I. Theil. gr.-8®.
48 8. mit vielen Illustr. 1902.
Dieses neue Preisverzeichniss berück-
sichtigt in erster Linie die Einrichtungsgegen-
etände physikalischer und technischer Labo-
ratorien von höheren Schulen und Universitäten.
K. Schmidt» Kompendium d. prakL Photo-
gruphie. 8. Aufl. gr.-8°. VII, VI, 430 8.
m. Ahbildgn. u. 2 Taf. Wiesbaden, 0. Nem-
nich 1902. 5,00 M.. geb. 6,00 M
G. Srhollmeycr» Schule der Elektrizität. Prak-
tisches Handb. der gesammt. Blektrizltäts-
lohre. Unter BorUcksichtigg. der neuesten
Forschgn. u. Erfindgn. gr.-8®. VII, 323 8.
m. 117 Abhildgn. Neuwied, Heuser’s Verl.
1902. 5,00 M.
>V. Sorg, Berechnungen üb. das Gewinde-
schneiden nach den engl, und mm-Mnassen.
12®. III, 61 8. Berlin, A. Seydel 1901.
1,00 M.
Digi;;;od by Google
H«(l 4.
15. PebroAT ivn.
pAtMtaolMa.
39
Patentsohau.
Yeriahren sar Erhtthnng der BearbeittmgsfUiigkeit des Alnmininme. Deutsche Uagnalium*
Gesellschaft m, b. H. in Berlin. 16. 1. 1900. Nr. 119643; Ziis. z. Pat. Nr. 119935. Kl. 40.
Nach Pat. Nr. 118 935 wird die Bearbeitnogsfahlgkeit des Aluminiums dadurch erhöht,
dass demselben auf 100 Theile 3 bie 10 Theile Magnesium zugeseUt werden, und dass als-
dann diese Legirung einem Verdichtungsprozess unterworfen wird. Diese Gigenscbaft kann dem
Aluminium, nachdem ihm genannte Menge Magnesium zugesetzt Ist^ auch dadurch gegeben
werden, dass es durch plötzliches AbkOhlen schnell zum Brstarren gebracht wird.
KontroUeiter Ifir Sobmelasiehertingen von StarkstromanUgen.
23.6.1900. Nr. 119 992. Kl. 21.
Der KontroUeiter besteht aus einem feinen, mit einer
geeigneten IsoUnnaaae verbundenen Metallbelog t, der in einer
schmalen Aussparung f der Isolirmasse angebracht ist. Durch
diese Anordnung ist eine Kontrolvorricbtung für Schmeizsicbe*
ningen geschaffen, die die Anwendung von Kontrolleitem bei
geringer Stromstärke ermöglicht, Gxplosionsger&usch und Licht-
erscheinungen bei höheren Stromstärken beseitigt und den Leiter
fQr die Berührung unzugänglich macht.
PriamsndoppeUernrohr mit Gelenk. J. Stuart ln London. 7. 8. 1900. Nr. 119278. Kl. 42.
ln dem Okularrohrgelenk ist eine Schraubenspindel C
befestigt, die in einer hohlen, in Bohrungen der Gelenkbolzen
der Prismongostelle Ä drehbar gelagerten und mit einem gerieften
Rädchen d und einem Muttergewinde d versehenen Welle D steckt.
Diese Welle wird von einer Muffe E umgeben, die mittels einer
Schraube / zentral zu den Bobrungen der Gelenke befestigt und
durch ein Schräubchen « mit der Welle D lösbar verbunden ist,
uro zwischen den Oelenkarmen der Theile A entfernt werden zu
können, wenn die Schrauben / und e gelöst und die Schrauben-
Spindel C und die hohle Welle Z> weggezogen sind Auf diese
\Yeise wird das Fernrohr zum Einsetzen in ein zu Justirzwecken
dienendes Binstellinstrument vorbereitet.
Elektriaeher Alarmapparat !ftr Flüssigkeitsstände. S. Simon
in Frankfurt a. M. 2.2.1900. Nr. 119 527. Kl. 74.
Bei elektrischen Wasserstandsfernmeldem wird die Strom-
scblussstelle dem Einfluss von Luft und Feuchtigkeit dadurch
entzogen, dass die Stromscblussdrähte f und g in das zum Theil
mit Quecksilber gefüllte, unten trichterförmig erweiterte und mit
einer Membran n abgeschlossene Rohr d eingeschroolzen sind.
Bei steigendem Flüssigkeitestand drückt der Schwimmer b mittels
dos Stempels m die Membran n durch, aodass das Quecksilber im Rohre d
steigt und mit dem Draht g den Ortsstromkreis achUesst.
Linsensystem mit Korrektion der Abweiohnngsn schiefer BttsoheL C. Zeiss
in Jena. 27. 4. 1899. Nr. 119 915. Kl. 42.
Bei Linsonaystemeu zur Erzeugung optischer Bilder, bei denen eine oder
mehrere Flachen durch die von den seitlichen Objektpunkten horrührenden
Strahlenbüschel (die schiefen Büschel) an anderen Stollen durchdrungen
worden als durch das achsiale Büschel, erhalt zur Korroktion der Abweichungen
der schiefen Büschel mindestens eine dieser Linsenflachen eine Krümmung,
die sich vom Scheitel nach dem Rande hin stetig ändert, sodass also min-
destens eine dieser Flächen eine Abweichung von der Kugelgestalt zeigt,
wie sic in änhÜcber Form, aber unter andersartigen Verhältniesen, zu Kor-
rekturzwocken bekannt ist.
Photogzaphiachea ObJ aktiv mit vorgaaohaltatam Linaausyatam. Th. R. Dall-
meyer in London. 13. 12. 1899. Nr. 120480. Kl. 42.
Um ein Bild zu erzeugen, dos im Verhältuise zu dem von dem Objektiv allein er-
zeugten Bilde grösser Ist und dennoch dieselbe Lichtstärke besitzt wie dieses, wird vor das
Mix A Genest in Berlin.
Ptg. I. Flg. 1 1 «r
Digitized by
40
PstefrtUM«.
D«>uebt
Objektiv ein aus einer Sammellinse (vorn) und einer Zorotreuungallnse (hinten) gebildetes Linsen-
System vorgeschaltet, das eine grössere BildOffnung besitzt als das Objektiv selbst. Die vor-
geschalteten Linsen kOnnen gegen einander verstellbar sein.
Patantliste.
Bis zum 37. Januar 1902.
Klasse: AsBisIdangeu.
16. M. 20064. Verfahren zur unmittelbaren
Gravirung eines auf Papier oder anderem,
dem GrilTel nicht Widerstand bietenden Stoffe
befindlichen Urbildes mittels des Panto-
graphen auf Metall oder andere harte Flächen.
Magnier, Gaultier & Co,, Paris. 25.7.01.
21. Z. 8259. Elektromagnetisches Moesgeräth.
R Ziegenberg, SchOneberg-Berlin. 2.5.01.
R. 16 092. Elektrische Isolirung der beiden
Uagnetpolpaare an elektrischen Doppelmess-
gerätben unter Aufrechterhaltung der mag-
netischen Verkettung. Reiniger & Co.,
MUnchen-Laim. 25. 11. 01.
8. 15 447. Verfahren und Vorrichtung zum Be-
triebe von Röntgenröhren mit Wechselstrom.
Siemens & Halske, Berlin. 20. 9. 01.
T. 6936. Schutzvorrichtung fOr elektrische
Apparate gegen plötzlich auftreteode Span-
nuugserhöhuugen. P. H. Thomas, Pitts-
burg, V. 8t. A. 11. 5. 00.
C. 9769. Elektrischer Empfänger. P. de
Cbimkövitch, Paris. 23. 10. 00.
S. 14 472. Gesprächszähler. Blemens &
Halske, Berlin. 17. 1. 01.
8. 14 484. Unvollkommener, aus federnd, mit
regelbarem Druck auf einander gepressten
Leitern gebildeter Kontakt zum Nachweis
elektrischer Schwingungen. Siemens &
Halske, Berlin. 2. 4. 01.
R. 16 072. Elektrische .Messbrücke mit Mikro-
metertheilung sowie gleichzeitiger Aus-
schaltung des Pührungsgewindes und dos
Schleifkontaktes. Qebr. Ruhstrnt, Oöt-
tingen. 18. 11. 01.
40. B. 30 244. Verfahren zum Zähemachen von
Aluminium - Silber - Legirungen. C. Berg,
Eveking i. W. 4. 4. 01.
42. 8. 15 597. Anemometrischc Windfahne mit
senkrecht zur Fahne pendelnd aufgehängtem
WindmesserflQgel. F. Spengler, Berlin.
29. 10. 01.
C. 9095. BchilTslog mit elektrischem Anzeige-
werk. J.C. Coombs und A. N. Mc. Gray,
Boston, V. St. A. 2. 6. OO.
P. 13011. Zugmesser. J. Pelikan, Rosice,
Böhm. 17. 10. 01.
G. 16181. Geschwindigkeitsmesser mit um-
laufendem FlQseigkeitsbebälter und fest-
stehendem, in den FlUssigkeitsring ein-
tauchendem Steigrohr. K. Girard, Magde-
burg-Buckau. 6. 8. 01.
67. W. 17 715. Vorrichtung zur selbstthätigen
Auslösung von Objektivverschlüssen ; Zus.
z. Pat. Nr 122614. C. We iss, Strassburg i. B.
24. 5. 01.
72. R. 15 567. Eine auf der Wirkung einer die
Lichtstrahlen theils reflektireuden , theils
durcblassenden Scheibe beruhende Zielkon-
trolvonrichtung. A. Heymann, Tarnopol,
Galizien. 7. 6. 01.
ErtheiloBgea.
21. Nr. 129017. Morsetaster für Funkentele-
graphie. Allg. Blektrizitäts - Gesell-
schaft, Berlin. 19. 4. 01.
Nr. 129 018. Schaltung für drahtlose Tele-
graphie. Marconi's Wireless Tele-
graph Cy., Ltd., I.K)ndon. 6. 11. 00.
Nr. 129028. Elektrolytischer Stromunterbrecher
mit selbBttbätiger Einstellung der Anode.
F. Dessaus r, Asebaffenburg. 9. €. 01.
Nr. 129 282. Elektrischer Ofen mit beweglichen
und hinter einander geschalteten Elektroden.
Ch.A. Keller, St. Quen, Frankr. 16.12.99.
42. Nr. 128 843. Schwimmkompass. P. J. F.
Lemcke, Stockholm. 18. 8. OL
Nr. 128 959. Queckailberhorlzont. M. Wolz,
Bonn a, Rh. 35. 13. 00.
Nr. 128 980. Vorrichtung zur mittelbaren Ge-
wichtsauflegung bei Waagen, insbesondere
Präzisionswaagen. W. Sartorius, Göttingen.
23. 5. 01.
Nr. 138 960. Präzisionasäge zur Herstellung
mikroskopischer Präparate. G. Arndt,
Berlin. 10. 5. OL
Nr. 129 073. Vorrichtung zum genauen Ein-
stellen der Zifferscheibeu bei Zählwerken.
Ch. F. J. Wernert, Evansville, V. 8t. A.
28. 8. 00.
Nr. 129 216. Zusammenlegbare Taschen-, Hand-
und Stohlupe. H. Wendler, Reutlingen.
27. 4. 01.
FOr die Redaktioo T«r&DtworÜicti: A. Blescbke ln Berlin W.
Veris( TSB JallQB Bprlastr la Berlin K. — Dntk een Bmll Dreyer ln Berlin SW.
‘Digilized by Google
Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeltachrilt fSr Instrumentenkuiide
Organ ftlr die gesammte Olasinetnimenteu - Induztrie.
Verelnablatt der Deutichen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion; A. Blaschke, Berlin W., An der ApostelUrcbe 7b.
Nr. 5. 1. März. 1902.
laehdmek nur mit 0«a«limliniBZ der Redaktion gettattet.
Erwiderung auf die den Antrag Sartorius betreffenden Artikel in der Deutschen
Mechaniker-Zeitung 1901 S, 237 und 1902 S, 8.
Wie aus dem Vereinsblatt der D. Q. f. M, u. 0. vom 15. November v. J. (S. 234)
ersichtlich ist, sind einige Vorstandsmitglieder zu der Ansicht gelangt, dass die Beschlösse
des Mechanikertages statutenwidrig seien, und sie erklären dieselben auch in der Be-
gründung vom 1. Dezember für ungültig, denn dort wird wOrtlich gesagt: 1| Der Be-
schluss des Mechanikertages muss als nicht geschehen betrachtet werden. 2) Der Beschluss
über den Antrag Sartorius ist ungültig und er ist als nicht geschehen anzusehen. Wollen
die Mitglieder ihre Absicht wirklich durchführen, so müssen sie den Antrag aufs Neue
einreichen. 3) Glücklicherweise ist der Beschluss über den Antrag ungültig. Denjenigen,
welche für ihn gestimmt haben, ist bis zum nächsten Mechanikertag Zeit gegeben, sich
die Sache zu überlegen. — Die spateren Krklarungen des Herrn Dr. ICrOss in dem Heft
vom 1. Januar d.J. {S.8), dass die drei Vorstandsmitglieder nur eine persönliche Ansicht
geOussert hatten, sind demnach wohl nicht ganz zutreffend.
ln erster Linie käme also in Frage, ob der Vorstand, oder wie es hier der Fall
ist, drei Vorstandsmitglieder zu solchen Maassnahmen berechtigt sind. Wahrend der Ver-
somralung ist es allerdings Pflicht des Vorstandes, die Verhandlungen statutengemflss
zu leiten, aber hinterher Beschlüsse des Mechanikertages zu verwerfen, hat Niemand,
auch nicht der Gesammtvorstand, ein Recht. Die zweite Frage wäre, in wie weit der
Antrag des Göttinger Zweigvereins mit den Statuten kollidirl. Unsere Statuten ver-
langen die Errichtung von Einigungsämtem. Sind Einigungsämler nun etwa befugt,
eine Regelung des Geholfenwesens vorzunehmen? Kann ein Einigungsamt einem Prin-
zipal einen Minimallohn oder eine Arbeitszeit, welche vom Gesetz abweicht, vorschreiben?
Ein Jeder, welcher nur einigermaassen mit Gesetzen vertraut ist, wird diese Frage mit
Nein beantworten müssen. Unseres Erachtens kann es nur Sache des Einigungsamtes
sein, Meinungsverschiedenheiten irgend welcher Art zwischen Prinzipalen und Geholfen
zu schlichten, soweit sie auf bestehenden Verabredungen oder gesetzmässig festgelegten
Ursachen beruhen, nicht aber solche neue Institutionen zu schaffen.
Weiterhin wäre aber vor Allem zu prüfen, ob der Antrag Abbe wirklich als
eine Förderung der Interessen der die D. G. f. M. u. O. bildenden Prinzipale und
namentlich derjenigen der kleineren und mittleren Betriebe, welche doch bei Weitem
die Mehrzahl bilden, zu betrachten ist. Diese Frage ist aber von fast allen fach-
männischen Mitgliedern, welche auf dem Mechanikertage zu Dresden anwesend waren,
mit einem entschiedenen Nein beantwortet worden. Dass einzelne Fabrikbetriebe von
solchen Einrichtungen Vortheile haben können, wird Niemand, welcher deren Arbeits-
methoden kennen lernte, bestreiten, zumal wenn es sich um Arbeiter, welche
mindestens 22 Jahre alt und mindestens 4 Jahre im Betrieb thätig sind, bandelt. —
Als Entschuldigung dafüi-, dass die Einwendungen gegen die Abstimmung über den An-
trag Sartorius nicht gleich gemacht sind, berufen die Vorstandsmitglieder sich auf ihre
Erregtheit imd dass sie dem Antrag unvorbereitet gegenübergestanden hätten. Ersteres
mag zugegeben werden; dagegen aber war der Vorstand von dem in Aussicht stehenden
Antrag des Göttinger Zweigvereins bereits in der Vorstandssitzung zu Berlin unterrichtet;
schon hier reichte der Zweigverein Göttingen eine Resolution ein und bat, der Vorstand
möge derartige Anträge nicht mehr berücksichtigen, da die Kleinbetriebe hierdurch ge-
schädigt würden. Den gleichen Wunsch sprach der Zweigverein Halle aus. Hierauf
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42
W. Handk«, H. KrOaB, A. Waitphal, ErUInin«.
Dcolaekie
Mee)uQUier*Ztg
wurde der Antrag der Geholfen auch abgelehnt. Erat nachdem Herr Prof. Abbe einen
gleichen Antrag stellte, wurde derselbe bei Stimmengleichheit angenommen, obgleich
die Statuten vorechreiben, dass derartige Anträge, welche erst in der Vorstandssitzung
gestellt werden, nur bei einstimmiger Zustimmung akzeptirt werden dürfen. Die sonstigen
Hctrachtungen in der Begründung vom 1. Dezember könnte man, soweit dieselben Vor-
würfe gegen die Anhänger des Antrags vom Zweigverein Göttingen enthalten, überall
widerlegen. Die Deutsche Gesellschaft ist dazu berufen, alle Interessen, auch die der
Kleinbetriebe, zu schützen, denn diese bilden, wie schon bemerkt, die .Mehrheit der
fachmännischen Mitglieder; statt dessen erklären einige der Vorstandsmitglieder, die von
diesen zum Ausdruck gebrachten Erfahrungen und Kathschläge als eine schroffe Ver-
letzung der Bestrebungen der Gesellschaft. Vogel-Strauss-Politik treiben diejenigen
Mitglieder, welche Anträgen zustimmen. die sie selber nicht erfüllen oder als Nicht-
facbmann gar nicht beurtheilen können. Eine offene Zurückweisung solcher, die Klein-
betriebe stark schädigender Anträge kann Keinem verdacht werden. Zeit war es wahrlich,
dass sich endlich die Stimmen der kleinen Prinzipale geltend machten, da schon zu den
Unterhandlungen und Beschlüssen in Heidelberg viele den Kopf schüttelten und miss-
muthig zurücktraten. Im Uebrigen haben diese Prinzipale sicher ehrlich überall ihr
Theil zu den Erfolgen der Gesellschaft beigetragen und willig grosse Opfer gebracht.
Auch hat die Gesellschaft es nie verschmäht, wenn bei der Regierung um Hülfe ange-
pocht wurde, sich die Unterstützung der Kleinbetriebe zu sichern. Diejenigen Männer,
welche aber verlangen, dass die grosse Mehrzahl der fachmännischen Mitglieder sich
solchen Maassnahmen, wodurch ihre Existenz in Frage gestellt wird, unterwerfen, können
von diesen nicht als Freunde der Gesellschaft betrachtet werden.
Aus Vorstehendem geht auch klar hervor, dass der Beschluss des Mechaniker-
tages Niemand hindert, unwahre Behauptungen des Metallarbeiterverbandes zurückzu-
weisen. Der Zweigverein üöttingen hat sich noch nicht der Ansicht anschliesscn können,
dass Mcchnnikergehülfen und Metallarbeiterverband identisch sind. Im Gegentheil
würden wir es für die zuerst zu stellende Bedingung erachten, falls den Mechaniker-
gehülfen wirklich an der Hebung ihres Standes gelegen ist, dass sie sich aus den
Banden der Metallarbeiter befreien und sich bewusst werden, dass sie die S'ertreter
einer Kunst und nicht eines Handwerhes sind. Dieses Standesbewrusstsein wird die
g-ewissenhaften Gehülfen auch sicher über manche Forderung anders denken lassen und
ihnen zeigen, dass ln vielen Fällen nicht die Verringerung von Leistungen bei erhöhtem
Verdienst das Erstrebenswerthe ist. Ueberdies bildet im Metallarbeiterverband die Agitation
für ungerechte Forderungen meist nur den Deckmantel für ganz andere Bestrebungen.
Der Vorstand
des Zweigvereins Göttingea der B. O. t H- u. O.
Erklärung.
Die vorstehende Erwiderung des Vorstandes des Zweig\ereins GötUngen spricht
wiederholt die bereits in dieser Zeitsehr. 1902 widerlegte irrige Meinung aus, dass die
Unterzeichneten drei geschüftsführenden Vorstan<lsmitglieder in einer für die Gesellschaft
bindenden Form die Ungültigkeit des Dresdener Beschlusses über den Antrag Sartorius
ausgesprochen hätten, während sie doch, wie jedem Unbefangenen klar sein muss, nur
ihrer persönlichen Meinung Ausdruck gegeben haben.
Nachdem einmal erkannt war, dass bei der Beschlussfassung über den Antrag
Sartorius in Dre.sden leider wichtige Bestimmungen der Satzungen ausser Beachtung
geblieben sind, waren die Unterzeichneten, als Führer der Vereinsgeschäfte, schon um
weiteren Vorwürfen zu entgehen, verpflichtet, hierauf aufmerksam zu machen. Das,
und nichts Anderes, ist in dem Artikel vom 1. Dezember 1901 klipp und klar mit Hin-
weisen auf die zutreffenden Paragraphen der Satzungen gesagt und auch dabei aus-
drücklich bemerkt, dass der nächste Mechanikerlug event. durch Aenderung der Satzungen
den Dresdener Beschluss zum Gesetz für die Gesellschaft erheben könne. Wie man
hierin eine Nichtachtung der Beschlüsse des Mechanikertages erblicken kann, ist uns
unerfindlich.
Der mitunterzeichnete W. Handke hat sofort nach Schluss des Mechanikertages
ln Dresden, noch im Sitzungssaale, mehreren der Göttinger Herren erklärt, „dass die
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Rtfl 5.
I. Marr IW3.
V«r«iM> und Ptr*oatnoachrlckt«n.
43
nächste Folge dos Beschlusses Ober den Antrag Sartorius, (dessen gämlich uner-
warteter zweiter Theil die Verhandlungen mit der Gehüirenschaft vom Programm der
I). G. f. M. u. O. streicht) eine Satzungsänderung sei, und dass aisdann die I). G. f. M. u. O.
für event. Einigungsverhandlungen mit der Gehülfenschaft nicht mehr eintreten könnte.“
Hiermit war bereits in Dresden die Trag>veite des Beschlusses gekennzeichnet, die in
unserem Artikel des Näheren ausgeführt ist.
Die ungeheuerliche Unterstellung, dass wir von der grossen Mehrzahl der fach-
männischen Mitglieder Zustimmung zu Maassnahmen verlangten, die ihre Existenz in
Krage stellen, verdient keine Widerlegung. Wenn der Göttinger Vorstand uns nicht
für Freunde der Gesellschaft hält, so werden wir das in dem Bewusstsein zu tragen
wissen, dass w’ir seit mehr ais 20 Jahren — zu unserer Befriedigung, nicht ohne Er-
folg — für die Interessen der deutschen Mechanik und Optik thätig gewesen sind.
Auf die sonstigen irrigen Urtheile und thatsächiiehen Unrichtigkeiten in der Er-
widerung des Vorstandes des Zweigvereins Göttingen näher einzugehen, müssen wir
uns versagen, obwohi sich jeder einzelne Satz leicht widerlegen Hesse. — Der Gesammt-
vorstand wird in seiner nächsten Sitzung hierzu Stellung nehmen, und der Mechanikerlag
wird schliesslich entscheiden.
W. Handke. Sr. H. Krilas. Prof. Sr. A. WeatphaL
Vereins- und Personennaehriohten.
Todesanzeige.
Unser Verein hat einen äusserst schmerz-
lichen Verlust zu beklagen. Am 15. Februar,
2'/. Uhr Morgens, starb im Alter von 57
Jahren ganz plötzlich am SchlagHuss unser
allverehrtes Ehrenmitglied
Herr Dr. Jotiaiiiiea Pernet,
Professor der Experimentalphysik am Eid-
genössischen Pol^echnikum zu Zürich.
Wir betrauern in dem so jäh aus voller
Schaffenskraft Dahingeschiedenen einen
Mann, dem die Glasinstrumententechnik I
vielfache Neuerungen, besonders auf dem '
Gebiete der Wärme- und Druckmessungen, |
und zahlreiche fruchtbare Anregungen ver- |
dankt, und der alle Zeit bereit war, unseren |
Faebgenossen mit Ruth und Thal zur Seite ,
zu stehen.
Ehre seinem Andenken!
Ilmenau, den 26. Februar UK)2.
Der Toretand
tl^
Vereins Deatsoher Glasinstrumenten-FabrikaDten
SU üfflenau,
ZweigTerein der DeaUchen Gesellschalt
für Meeh&nik and Optik.
M. Bieter. Kommerzienrath Dr. R. KQchler.
Prof. A. Böttcher. Prof. Dr. Wiebe.
Kommerzienrath A. Alt. Ed. Herrmanu.
Guat Müller.
ln die D. G. H M. u. O. Ist auf-
grenommen;
Hr. Fritz Kollmorgen, wißsenechaft-
licher Mitarbeiter der Firma Robb
Lim. ; London SW. , 3 Xorth - Side,
Clapham-Common.
Zur Aufnahme In die D. G. £ M«
u. O. gemeldet:
K. Leybold’H Xachfolger, Köln a. Rh.
D. G. f. M. u. O. Abth. Berlin E. V.
Sitzung vom 5. Februar 1902. Vorsitzender:
Ur. W. Handke.
Der Voreitzendo theiU mit, dass Hr. K.
Seibert, Berliner Vertreter der Firma W. & H.
Seibort, sich zur Aufnahme gemeldet hat.
Hr. E. Toussaint spricht über die Fach-
schule für Mechaniker zu Berlin, ihre Ziele,
ihre Erfolge und ihre Beziehungen zur deutschen
.Mechanik und Optik. Der Redner hebt hervor,
dass die Fachschule aus dem Zusammenschluss
der deutschen Mechaniker anlässlich der Ge-
werbe-Ausstellung 1879 entstanden sei; zu ihrem
Gedeihen bedürfe sie nothw'endig des innigen
Anschlussesandiedeutschen Feinmechaniker, die
in der D. G. f. M. u. 0. ihre Vertretung haben.
Auf früheren Mechanikertagen ist wiederholt
über die Fachschule verhandelt worden; leider
haben die späteren .Mechanikortage diese Frage
ganz von ihren Tagosordnungoa abgesetzt, viel-
leicht in dem Gedanken, dass die Schule eine In-
stitutionsei, die lediglich, oder wenigstens haupt>
sächlich, den Berliner Gebülfcn zu Gute käme.
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44
Vtreini* und P«rw>B*naacbriehl«o, — KUteer* MUtb»Uuaf«a.
DwUeb*
MecbaolkerZtc
Den ist nun nicht so, denn die Erfahrung lehrt,
dass niemals mehr als ein Drittel ihrer Schüler
aus Berlin war. Redner geht hierauf zur
Schilderung des Unterricbtsganges w&hrend des
JahreekursuB io den beiden von ihm gelehrten
Fftcheni, der Technologie und dem Zeichnen,
Qbsri). Der technologische Unterricht umfasst
die Lehre von den Metallen (Herkunft, Bear-
beitung, bes. dos Bisons), den Legirungen, den
Halbfabrikaten; das Giessen, Drücken, Stanzen.
Ziehen; Werkzeugmaschinen, Feuerbehandlung
des Stahls, kleine Kraftmaschinen. Zahnriuler.
Im 2ieichenunterricht legt Redner besonderen
Werth darauf, die Schüler zu klarer Raum-
aoBcbauuug zu erziehen; deswegen werden Pro-
jektionen, kinematische Probleme (Zahnrftder)
u. A. sehr eingehend behandelt, die an und für
sich für die mechanische Praxis von geringerem
Werthe sind. Dabei wird aber das verstün<tigo
Zeichnen von Apparaten und deren Thoilen nicht
minder intensiv betrieben. — Die Fachschule
unternehme in jedem Jahre 15 bis 2u Exkursionen
nach Maschinenfabriken. Glessereleii u. s. w.;
mechanische Werkstätten kAmen dabei in nicht
genügendem Maasse in Betracht, daderen Inhaber
vielfach mangelndes Entgegenkommen zeigen.
Besonders hierin müsse eine Aenderuug|eratrebt
werden, damit den Scbnleru moderne Arbeits-
methoden vorgeführt werden k<iiinen; auch
seien hierfür Demunstratiouen in der Anstalt
selbst in ErwAgung zu ziehen. Schliesslich
wandte sich der Vortragende gegen den Vor-
wurf, dass die Schule ihre Zöglinge der Praxis
ontzieho und sic in die Konstruktionsbureaux
treibe; gerade darin werde Wandel elntrcten,
wenn innigere Beziehungen zwischen den Work-
Stattinhabern und der Schule eintreten, um
deren Anknüpfung Redner dringeud bat.
Der Vorsitzende dankte dom Redner für
die Darlegungen und Anregungen, die er ge-
boten habe, und erörterte alsdann den Stand-
punkt der Werkstattinhaber zu der Fachschule;
wenn man in letzter Zuit so wenig mit Vor-
schlAgen und Wünschen an die Schulo heran-
getreten sei. ao müsse gora<!e darin der Aus-
druck des Vertrauens in die Fachschule erblickt
werden, deren Leitung und Unterricht sich ja
in den HAuden der bewAhrtoston Fachleute
befinde; sehr wesentlich sei es, dass die 8chulo
hauptsAcblich solche junge Leute aufnohme,
die schon längere Zeit praktisch thAtig waren;
diese werden stets wiederum gern in die Praxis
zurückkehren. BL
Hr. C. Schücke, Werkstattvorsteher
von Siemens & Halske, hat bei der Er-
*) De der Vortrag an der Hand sehr zahl-
reicher DenioiistrationHohjekte stuttfand, kann
hier nur ein ganz kurzer Auszug gegeben werden.
Öffnung der elektrischen Hoch- und Unter-
grundbahn in Berlin den Rothen Adler-
Orden IV. KI. erhalten.
Die Firma Otto Toepfer in Potsdam ist
in Otto Toepfer A Sohn umgewandelt worden.
Prof. II. Kobold, Observator an der Stern-
warte und ao. Prof. anderUniversitAtBtrassburg.
ist in gleicher Rigenechaft nach Kiel berufen
worden.
Brnannt wurden: Dr. W. Meyerhoffer,
Privatdozent für Elektrochemie an der Univer-
sität Berlin, zum Tit.-Professor; I)r. E. Hartwig,
Direktor der Sternwarte in Bamberg, zum Pro-
fessor; Dr. R. Scliorr zum Professor und zum
Direktor der Sternwarte in Hamburg: Dr. B.
Rassow, Privatdozent der Chemie in Leipzig,
Dr. L. Zebndert Privatdozent für Physik an
der Universität .München, und Dr. H. Hämmert,
Privatdozent für Experimentalphysik an der
UniveraitAt Innsbruck, zu ao. Professoren;
E. Lasker zum Professor der Mathematik am
Neu) CoOefff in Manchester; Dr. Th W. Richards
zum 0. Professor der Chemie an der Barvard
Umverrity in Cambridge, Maas.
Habilitirt bat sich: Dr. W. Schaufelbcrger
für Physik am Polytechnikum in Zürich.
Verstorben ist: Dr. II. Ritter v. IVrger,
Professor der chemischen Technologie an der
Technischen Hochschule in Wien, 58 Jahre alt.
Kleinere Mittheilungen.
Patent • Kellacbrauben.
MitK^theilt von W. Klusamann in Charlotten-
burg.
Auf diesen der Firma Kiffe & Fehr in
Hamburg (Rftdingsmarkt 70) zwar schon
durch ein älteres Patent (Nr. 65 940) ge-
schützten Dübel, welcher dem Ref. erst
jetzt bekannt wurde und der ihm erwShnens-
werth erscheint, sei hier im Anschluss an
Klg. I.
den in der D. Mech.-Ztg. 1901. S. 197
besprochenen Voltohni- Dübel aufmerksam
gemacht.
Der Dübel besteht aus vier Kisenlaacben,
welche durch einen Drahtbund oder mittels
einer übergeschobenen Scheibe lose zu-
samniengehalten werden. Die vier Theile
j bilden einen Hohlraum von i)uadrati8chcm
I l^uerschnitt. der sich innerhalb des Dübels
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Kl*bMr* Mhtfa*ihmgYD.
45
Haft &.
1. Hin IV32._
verjüngt (in den Pig:ureD von links nach
rechts); durch dieses Loch gr^ht ein Bolzen
(eine Schraube o. dgl.) hindurch, der am linken
Kode eine Viorkanlmutter trägt, sodass
letztere durch die Laschen gegen Drehung
gesichert ist. Die Befestigung in der Wand
geschieht derart» dass man mittels Stein>
bohrers ein zylindrisches Loch von dem
Durchmesser des noch nicht gespreizten
Dübels in die Wand schlägt» den Dübel
einsetzt und durch Anziehen der Sechskant-
mutter {Fig. 1) bezw. Drehen des Hakens
{Fig. 2) in Folge des Hineinziehens der
Pi«. a,
Vierkantmutter die Laschen auseinander
spreizt und letztere dadurch gegen die
Wandung des Loches in der Mauer presst.
Kin Eingypsen oder Einkitten ist also nicht
nothwendig.
Die Patentkeilschrauben werden mit
yechskantmuttem {Fig. i), mit versenkten
Schrauben für die Befestigung von Holz-
platten o. dgl.» mit Haken {Fig. 2), Isolir-
rollenhaltem» IsolatorenstÜtsen, sowie auch
mit glatten eisenien Anachweissenden ver-
sehen hergestelit.
Galyantache Lötbung.
Der Metaümimier 27, 8. 6S8. 1901
nach Newioefg Jown.
Unter diesem Ausdruck wird die Verbindung
zweier MetallstOcke durch einen galvanischen
Niederschlag verstanden. Man benutzt zur
Herstellung desselben ein Ge^ss, welches mit
einer konzentrirten Lüsung von Kupfersulfat in
Schw'efelaäure gefüllt und in das ein unten
mittels Blase verschlossonos Qefäss gehängt ist.
ln dem letzteren befiodet sich Zink in ver-
dünnter Schwefelsäure, in dem ersteren als
negative Elektrode eine mit einem hochgebo-
geneu Streifen versehene Kupferplatte, die an
dem Streifen mit dem Zink verbunden ist.
Auf dieselbe wurde ein an einer Stelle durch-
geschnittener Kupferring gelegt und nach
einigen Tagen, während deren die Brregungs-
flüssigkeiteu mehrfach gewechselt wurden, war
der t/t mm breite Zwischenraum völlig mit ho-
mogenem Kupfer geschlossen. Bei einem anderen
Versuch wurde ein Kupferring in zwei Thoile
geschnitten und mit Zw'ischenrnum auf die Platte
gelegt. Bel einem dritten Versuch wiirdou
zwei Ringe so auf einander gelegt, dass sie
einen Zylinder bildeten, dann mit Stanniol be-
kleidet und dieses mit einer Lösung von Wachs
in Terpentin bestrichen, sodass beide Ringe von
einer leitenden Form umechloseen waren. Bei
allen diesen Versuchen, bei denen die Ringe
selbst nur mit Gewalt von der Kupferplatte zu
trennen waren, zeigte sich stets eine tadellose,
homogene Verbindung durch niedergeschlagenes
Kupfer.
Es wurden dieselben Erscheinungen bemerkt
wie in konstanten Bädern. War der Strom zu
stark, so zeigte sich auf der Kupferschicht eine
braune Decke, die durch kurzes Eintauchen
des Gegenstandes in eine Mischung aus Schwefel-
und Salpetersäure entfernt wurde. Noch gründ-
lichem Spülen bildet sich unter der Wirkung
des Stromes sofort wieder ein rother Kupfer-
niederschlag.
Diese Experimente zeigen, dass sich auch
die Verbindung getrennt bergestollter TheUe
auf galvanischem Wegs bewerkstelligen lässt
Ebenso müssen sich auch Niederschläge aus
Gold- und Silbersalzen zur Löthung verwenden
lassen; bei den letzteren ist diese Möglichkeit
bereits beobachtet worden.
Man kann statt dieser Anordnung auch jedes
andere konstante Element verwenden, und wenn
bereits mit einem so unkonstanten wie dem
benutzten so schöne Erfolge gezeitigt sind,
so darf manwobl annebmen, dass, wennder Strom
in der nöthigeu Stärke regulirt werden kann,
die Resultate noch besser ausfallen werden.
fAnm. de» Bef) Es wird sich empfehlen,
nur die Löthstellen blank zu lassen, die übrige
Oberfläche mit Ausnahme der Auflagestellen
mit Wachs, Aetzgrund o. dgl. zu bestreichen,
damit sich nicht auch hier Kupfer niederschlägt
8.
Stohlbalter mit LOnette.
D. R. P. Nr. 123 257.
Bayer. Ind - u. Oewerbebl 34, 8. 39. 1902 nach
Zeitackr. f. Werkteugmaaehinen u. WerhaeHga.
Die in der umstehenden Figur abgebildete,
0. Th. Stier In Offenbacb a. M. patentirte Ein-
richtung dient dazu, auf grossen Dreh- bezw.
Leitspiiidelbänken ein Durchbiegen der zwischen
Spitzen zu drehenden Welle oder der mit Ge-
winde zu versehenden Spindel zu verhüten und
die bei dem Bearbeiten auftretenden Erschütte-
rungen des Gegenstandes aufzufangen. Sie ist
eine zwar komplizirtere, dafür aber feiner ein-
stellbare Vorrichtung an Stelle der sonst üblichen
Widerlager, welche sich auf dem Support mit
dem Stichel mitbewegen und den Druck, den
der Stichel beim Spanabtrennen auf die zu
bearbeitende Achse ausübt. aufnehmen. Die
gewöhnliche Lünette ist nur für kurze Gegen-
Digiti,’;^.'! by
46
KMimt* MUth*Uunc*n.
D«ol*di«
M«chAQlk*r*ZWt
sUinde verwendbar, da dieaelbe fest steht und
sich als» die Entfernung zwischen dem 8tUtz<
punkt durch die Lnnette und dem AogritTspuukt
dos Stichels ständig ändert.
Das Ober den Bolzen des Supports gesetzte
Stichelhaus a wird durch eine Sechskantmutter
auf demselben befestigt. Es ist bQgelförmig
gestaltet und greift Über das Arbeitsstück A B
hinweg. Der Stahlhaltcr e ist in einem T-fÖr-
migen Schlitz mittels des Hebels f ln der be-
kannten Art verachiebharf sodoss, beim Drehen
des Hebels um den Bolzen o ln die punktirte
Lage, der Stift m in dem Schlitz des HebeU f
entlang gleitet und, da o am Sticbelbaus, m um
Halter befestigt ist, der Stichel sich gegen das
Arbeitsstück verschiebt: f findet dabei an dem
denselben cvent. festzuklemmen. Für den
Stift m sind mehrere Löcher vorgesehen, um
bei Arbeitsstücken verschiedener Dicke den
Halter entsprechend einstellen zu können. Die
genauere Einregulirung kann durch Verschieben
des Stichels im Halter, die Einstellung des
Spanes mittels der Supportscbraube für Plan-
zug erfolgen.
An dem gebogenen Theile von a behndeii sieh
die Widerlager welche mittels Bolzen ec*
befestigt werden und durch ihre schlittenartige
Anordnung gegen Drehung gesichert sind. Die
Schrauben dä* dienen zur Feineinstellung.
Pemor ist an demselben gebogenen Theile die
Tropfschale g angebracht, durch deren Mitte
die Stützechraubo r hindurchgeht, sowie ein
Stichelhaus a einen Anschlag und es ist da-
durch die Tiefe der Einstellung hoi dieser Be-
wegung begrenzt. Von dem Schütz in f ist
oin Stück exzentrisch, das übrige konzentrisch
zur Drehachse o, damit erstens bei geringer
Drehung des Hebels aus der Eudstellung (Ent-
fernen desselben von der Anschlagflache wäh-
rend der Arbeit) nicht sofort ein Verstellen
der Spantiofe eintritt, ferner der Stichel durch
das konzentrische Stück in seiner Luge fest-
gehalten wird.
Der Halter t ist der Länge nach durchbohrt;
er nimmt den Stahl % auf, der durch Schratiben
hh befestigt wird. Die Schrauben kk dienen
dazu, unter Zwischenlage der Klemmstücke U
den Halter in seiner Bewegung zu sichern und
zylindrischer Stiftjjzur Aufnahme des Schmier-
gofässes. Die das Arbeitsstück berührenden
Flächen \'onb,b^ und r sind glashart und glatt
geschliffen, um die Heibung möglichst zu vor-
ringem.
Die Einstellung ist ohne Weiteres klar.
Durch die Anwendung des Hebels f ist ein
momentanes Ausrücken erreichbar. Dio mit der
Vorrichtung gedrehten Wellen bezw. geschnit-
tenen Spindeln sind sehr gut zylindrisch.
Physikalischer VereiD zu Frankfurt
am Main.
Der Kursus 1902 Uber Anlngo und Prii-
fung von Blitzableitern findet in der Woche
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B«(t &.
t. Man |»02.
GUstachnUchM.
47
vum 10. bia 15- Mürz uml evciit. oin zweiter vom
17. bia 2^2. Mltrz im limtitut ilee Vereins sUtt
L>(ts Honorar für den Unterricht betrügt
30 M. und ist bei Beginn des Kursus zu eQt>
richten. Anmeldungen sind möglichst früh*
zeitig au den Leiter der Elektrotechnischen
Lehranstalt des Physikalischen Vereins, Herrn
Ür. C. Döguisne (Frankfurt a. M., StifUtr, 82),
zu richten.
Glastechnisches.
Plastizität und Adhäslvltät des
Glases bei fcewöhnllcher Temperatur»
(Diamantschnitt.)
Von J. Piccard.
Ber. iL deutsch, ehern. Oes. 34, S. 3635, 1901.
Verf. behandelt auf Grund einer Reibe von
Versuchen die interessante Frage, ob das Glas
auch bei gewöhnlicher Temperatur die Eigen*
Schaft der AdhÜsivitAt (Vereinigung räumlich
getrennter Theile, Schweissbarkeit) besitzt; ob
z. B. ein feiner Spalt in einem Glaskörper bei
gewöhnlicher Temperatur derartig verwachseu
kann, dass die Festigkeit in, wenn auch un*
vollkommener, doch nachweisbarer, messbarer
Weise wieder hergestellt wird. Verf. hat diese
PYage am Diamantschnitt geprüft.
Macht man mit einem guten Diamanten einen
richtigen, d. h. leichten, kaum sichtbaren Strich
io einer Glasscheibe, so erkennt man unter dem
Mikroskop, dass derselbe aus zwei ganz vor-
schiedeoeo Theilen besteht. Oberflächlich ont*
steht, theils durch Absplitterung, theils durch
plastische Verschiebung der Glasmasse nach
beiden Seiten, eine Rinne, welche bei einem
sauberen Schnitt auf eine Breite von 0,02 mm
nur 0.01 mm Tiefe misst; beim Brechen spielt
sie nur eine untergeordnete Rolle. Vom untereu
Theil dieser oberflächlichen Rinne zieht sich
bis in eine Tiefe von 0,06 bis 0,1 tnm ein ka>
plUarfeinor Sprung senkrecht in den Glaskörper
hinein. Diesem Kapillarsprung ohne messbare
Breite kommt die Hauptbedeutung zu. An und
für sich würde er zwar bei seiner ursprüng-
lichen Tiefe, welche nur ein Zehntel oder
Zwanzigstol der Platte ausmacht, letztere nur
entsprechend wenig scIiwAchon; aber durch
Klopfen und unter dem aufsperrenden Druck
der Hand öffnet er sich weiter und pflanzt
sich durch die ganze Plattendicke fort, bis
schliesslich Bruch durch Aufklappen erfolgt.
In der Tiefe dieses Kapillarsprungs, da wo der
Brechprozees vor sicii geht, beginnt auch der
VemarbuDgsprozess. Zur quantitativen Unter-
suchung des letzteren verfuhr Verf. in folgender
Welse. Kill etwa 70 cm Langer, genau 10 cm
breiter Streifen sauberen Fenster* oder Spiegel*
glasee von gleichmässig verlaufender Dicke
wird mit einem beliebigen Diamanten io 14
nummerirte QuorstQcke abgetheilt, über noch
nicht abgebrochen. Auf der anderen Seite des
Streifens, seiner ganzen Länge nach, wird mit
dem Spczialdiamanten ein feiner Strich gezogen.
Trennt man nun die einzelnen Querstücke von
einander unter Beseitigung der beiden End-
stücke, so erhält man 12 gute Stücke von jo
10 cm Länge auf 6 cm Breite, die durch den
feinen Diamantstrich in zwei gleich grosse Qua-
drate getheilt sind. Man legt sie abwechselnd
in zwei Gruppen von je B Stücken, wovon die
einen zur sorortigeo, die andern zur nachträg-
lichen Kraftprobe bestimmt sind. Zur Kraft-
probe werden sie, Strich oben, zwischen zwei
sorg^ltig gerichteten, mit Tuch belegten Me-
tallplatten bis nahe zum Strich horizontal fcst-
geklemmt und am freien Endo mit einer an
einem Bügel hängenden Blechbüchse beschwort,
in welche man Schrot bis zum Abbruch fliossen
lässt. Zuletzt wird das Gewicht der Schrot-
büchse sammt Bügel bestimmt und notirt. (Zur
Erzielung gut vergleichbarer Resultate müssen
verschiedene Bedingungen beobachtet werden,
wegen deren auf das Original verwiesen werden
muss). Ist man mit den 6 Stücken der ersten
Partie fertig, so werden die zur Vernarbung be-
stimmten 6 anderen, Strich unten, in einer
Blecbrinne horizontal lose eingeklemmt und
am freien Ende mit 60, KX). 200 g Beiplatten
beschwert oder unbeschwert, der Ruhe über-
lassen. Nach 1, 2, 3 Tagen werden sie der
gleichen Kraftprobe wie die anderen unter-
worfen. Dabei zeigt eich konstant eine Zu-
nahme der Tragfähigkeit. Wollte man einen
näheruugswoisen Durchschnitt aus den Ver-
suchsresultaten des Verf. in runden Zahlen
ausdrücken, so könnte mau etwa sagen:
Setzt man die zum Abbruch erforderliche
Belastung eines Glases von anderthalb bis
zwei Millimeter Dicke gleich 100, so wird sie
durch den Diamaiitschnitt auf 30 herabgesetzt,
durch eine 1- bis3-tägige Ruhe unter schwacher
Belastung wieder auf 36, d. h. um 20% erhöht.
Aus den Versuchen des Verf. geht jedcu-
falls unzweideutig hen.'or, dass die durch einen
Diamantschnitt getrennten (ilastheile sich bis
zu einem gewissen Grade wieder vereinigen
können. Dem Verf. gebührt somit das Ver-
dienst, die Adhäsivität oder die Plastizität des
Glases bei gewöhnlicher Temperatur zahlen-
mässig bewiesen zu haben.
Dass feine Sprünge im Glase bis zu einem
gewissen Grade bei gewöhnlicher Temperatur
von selbst veniarben können, ist wohl eine
jedem Glastechiiiker bekannte Thatsache, und
ist auch vom Ref. wiederholt beobachtet worden.
Wie Verf. anfohrt, ist auch von Dr. Chappuis
im .Bureau International des Boids et Mesurea
Digitized i . ^dpgle
48
OluttchakchM^
tf*ehaBUc«r>2tf.
in Sövres bei Paria an einem Normsitiiermo-
meter die Vernarbung eines zarton Sprunges
beobachtet worden.
Von einem gewissnii Interesse ist noch die
Berechnung des Druckes, welchen dos Glas
unter dem mit 950 g hclaateton Schiieidedia*
manten, welchen der Verf benutzte, wahrend
des Schnittes auszuhalten hat. Die Flache, auf
welcher der Diamant während des Ritzens
ruht, beträgt 0,00065 qmm‘, somit kommt auf
das Quadratzentlmeter ein Druck von 150000
Bei diesem ungeheuren Druck von 160000 At«
moephären muss während des Streichens eine
hohe Temperatur entstehen; iu der Thnt be-
merkt man bei grosser Dunkelheit ein Leuchten.
£m.
Ueb«r eine Modlflkatlon de«
Ostwald'achen Bfiretten*Kallbrtr-
apparate«.
Von A. 8. Cushman.
Ckem. Aews 8S* S. 77. 1902.
Der übliche Büretten-KAlibrirapparat von
Ostwald hat im allgemeinen die aus bei-
stehender Figur ersichtliche Form, ohne die
auf den Pipettciistiel geätzte Theilung. Die
Pipette fasst in dom durch zwei aufgeätzte
Marken begrenzten Raum genau 2 ccm. und die '
Fehler der HQrettontheilung werden durch eine [
Reihe von Entleerungen der Pipette gefunden. \
Die Aichung der Pipetten macht eine Reihe .
von surgOiltigen und schwierig auszufUhrenden <
Wägungen mit W’asser nothweiidig. Um diese
zu vermelden, hat der Verf. eine Pipette in
Vorschlag gebracht mit einer Theilung auf dem
Stiel, wie sie heistehende Figur zeigt. Bs ist
nur nothwendig, die Pipette so einzurichten,
dass, wenn dieselbe bis zur aufgeätzten Marke A
gefüllt ist, weitere 2 eem Füllung den Meniskus
in die Nähe der Mitte der Pipettenthellung
bringen. Die Bürette wird bis zum Nullslrich
gefüllt und der untere Meniskus gleichzeitig
auf die Marke A eingestellt. Sodann werden
die ersten 2 cem der BUrettenfüllung in die
Pipette übergelassen und die Ablesungen der
Pipettenskale notirt. Hierauf wird die Pipette
bis A entleert und die nächsten 2 eem aus der
Bürette Qbergelassen. Dieser Vorgang wird
Uber die ganze Länge der BUrettentheilung
wiederholt Man macht eine Beobachtungereihe,
indem mau die Bürette bis zum Nullstricb der
Theilung füllt, eine zweite, indem man von der
Marke 1 eem ausgeht. Um die gefundenen Kor-
rektionen in Anwendung bringen zu kOnneu,
braucht man nur die Pipettenskale durch einige
wenige Theilfttllungen der Pipette aus der
Bürette zu aichen. Sodann wendet man zur
Ermittelung der Fehler der BUrettentheilung
eine der gewöhnlichen Methoden der Kalibrirung
an, indem man etwa die ersten 2 cem der Bü-
rette zunächst als richtig annimmt und dann
die Abweichung vom Sollwerth entsprechend
verthellt. Von besonderer Wichtigkeit zur Er
zielung guter Resultate ist eine äusserst sorg*
fältlge Reinigung der Pipette und der Bürette.
Sehr gut eignet sich hierzu eine mit Schwefel-
säure versetzte Lösung von doppeltchromsaurem
Kali. Bm.
Aotomatlflcher Filtiirapparat.
Von Jos. Winklhflfer.
Chem.‘Ztg. Ä5. 8. 628. 1901
Der Apparat, den die Figur im Durchschnitt
zeigt, besteht aus dem Gefäss A^ welches
die Form eines Trinkglases für Vögel hat,
und aus dem Heber B. DerJApparat wird
in Thätigkeit gesetzt, indem man nach dem
Biulegoii des leeren Hebers B das Gefäss A
neigt, bis an dom Ende e die Flüssigkeit her-
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H«ft h.
I. Man iflo:;.
GlaatccbiütchM. — BQcbcnchan.
49
auatropft. Der Trichter Iftuft voll, bia da«
Niveau NN erreicht let. Sinkt daa Niveau ira
Trichter, dann tritt bei b eine Luftblase in das
Gefltss A ein und die Flßasi^keit flieeat wieder
nach. Ist dos Filtriren oder Auswaschen dos
Niederschlages beendet, so wird der Trichter
etwas gesenkt, der Heber mit einer Spritji-
flascbc abgespUlt und horuusgoriommen.
Rm.
Chloroform-Extniktloneapparat fOr
Flllulgkelten.
Von F. Lentz.
Chem.-Zig. 23. 8. 820. 190J.
Durch den Hals des Glaszylinders A mit
konischem, tubulirtem Boden geht der ver-
kürzte Schenkel einer Ü-Höhro B, wahrend der
andere Schenkel, nach oben zu oß’cn. ungeßlhr
in halhnr Höhe des Zylinders ein Ansatzstück C
trhgt. Dasselbe ragt in eine Giasrhhro C mit
weiterem Lumen, wo es verschiebbar durch
Gummischlauch festgehalten wird. Die Glas-
röhre C führt in den Kolben D, an dessen Hals
sich der Ansatz E befindet, ln demselben ist
der längere Schenkel der U-Köhre F ver-
schiebbar, während der kürzere Schenkel ein©
Spirale tragt Der längere Schenkel besitzt
ausserdem noch ein kurzes durch Gummi ver-
schlieeabares Ansatzstück H Im Zylinder A
befindet sich noch eine Kühlröhro, die ebenso
wie die Spirale durch einen Kork festgohaltcti
wird. Die Spirale ist genau so gearbeitet wie
bei dem Aother-Extraktlonsapparat von Hage-
mann. Zum Betrieb wird der Zylinder zu-
nächst mit etw as Chloroform beschickt und da-
rüber die zu extrahirende Flüssigkeit ge-
schichtet Es lässt sich leicht die U-Röhre so
Stollen, dass nicht zu viel Chloroform nöthig
ist und die Spirale S bis 4 cm in die Flüssig-
keit taucht. Der Kolben Z> wird bis zur Hftlfte
mit Chloroform gefüllt, sodoss das Ende der
Röhre O vollständig bedeckt ist, und dann im
Wasserbad oder Sandbad erhitzt. Festgeklam-
mert wird der Apparat am Kolben und Zy-
Hnderlials. Wird der Betrieb eingestellt, so
öffnet man den Ansatz H der Röhre F, da sonst
in Folge von Druckverminderung eine Aspi-
ration der Flüssigkeit durch die Spirale ln den
Kolben erfolgt. Rm
Gebrauchsmuster fQr glastechuische
Gegenstände.
Klaseo:
12. Nr. 166928. Glas- oder Poi-zellan-Trichter
mit ge.schllll’ener Innenfläche von 60 o. F.
Hugerahoff, Leipzig. 16- 12. 01.
Nr. 167251. Vorrichtung zur Sicherung gegen
Abbruch der in ein Glas einge.schmolzonon
Leitungsdrähte, bestehend aus einem um
das Glas greifenden Ring mit Ansatz und
Haken zwecks Entlastung der Htnschmelz-
stelle beim Anschluss von Leitungen. W.
Niehls, Berlin. 1. 10. 01.
21. Nr. 168216. Glühlampe mituugeschmolzeuem
gläsernem Handgriff. Th© American Eloc-
trical Novelty Mfg. Co. G. m. b. H.,
Berlin. 11. 1. 02.
30 Nr. 167840. Künstliches Menschenaugo mit
nach der inneren Seite der Augenhöhle ein*
gezogenem, abgerundetem Thcil. L. Müller-
üri, Leipzig. 6. 1. 02.
42. Nr. 167111. Pyknometer für Flüssigkeiten,
bei welchem die beim Einsetzen des Ther-
mometers verdrängte Flüssigkeit durch eine
seitliche Röhre mittels eines Zweiweghahns
in einen Hohlraum abgeleitet werden kann.
M. Kuehler & Martini, Berlin 2L 12. 01.
Nr. 167793. Waaaeiatmhlluftpumpo mit in den
verlängerten Vakuumzylinder cingeachrool-
zenem Ausflussrohr. H. Kobe, Berlin. 8.11.01.
Bficherachau.
F. Loescher, Leitfaden der Landschaftsphoto-
graphie. gr.-8®. X, 162 8. mit 24 Tafeln.
Berlin, G. Schmidt 1901. 3,60 Af.; geh.
4,50 M.
Künstlerisches Schaffen erfordert vor allen
Dingen Begabung: und diese Begabung besteht
in Fähigkeiten, die sich nicht erwerben lassen,
nicht durch eisernen Flciss, nicht durch unor-
Digitized by
50
B0eh«rtcbau. — ; P«t«ntscium.
D«alaeb«
MMhA^er^Zu;.
ländlichen Eifer. „Nun ^ebt ee aber/ sogt
der Verfaseor, „eine Unzahl Menschen, die wohl
einen lebhaften Sinn für die Schönheiten der
Natur, ein reiches mitfOhlondes VeretAndniss
für gute Kunstwerke haben, aber nicht im
Stande sind, selbst künstlerisch zu schatTen.
Gerade für diese scheint uns die Photographie
ein yorzUgliches Mittel, ihren Kunsteinn, ihr
feines ftsüietisches Gefühl zu betb&tigen. Sie
sind hier am eigentlichen Entstehen des Bildes
unbetheiligt, können aber in der Leitung des
mechanischen Prozesses ihren Geschmack voll
entfalten.* Dieses Programm für die ThBtig>
keit des Amateurs auf dem Gebiete der Land-
schaftsphotographie klingt sehr bescheiden
neben dem, was man von modernen Kunst-
Photographen zu hören gewohnt ist. Andrer-
seits aber zeigt es ein Ziel, das, wonn auch
erreichbar, vou der Mehrzahl der Amateure
durchaus nicht erreicht wird. Ihnen will der
Verfasser helfen, und sein Buch wird sicher
Allen von Nutzen sein, die ernstlich eine künst-
lerische Bethfttigung im oben umschriebenen
Sinne wünschen.
Die interessanten, frisch geschriebenen Aus-
führungen werden illustrirt durch 24 Tafeln,
zu denen durchweg eigene Aufnahmen dem Ver-
fasser das Material lieferten. Es ist nur zu
bedauern, dass zur Wiedergabe die Autotypie
benutzt ist; es ist durch diese, wie mir scheint,
unangebrachte Sparsamkeit der Reiz der Bilder
in einigen Füllen vollkommen vernichtet, immer
geschwächt. Der Stoff ist dem praktischen
Arbeitsgange entsprechend gegliedert in 3 Haupt-
abschnitte, diesich mit dem beschäftigen, was vor,
wahrend und nach der Aufnahme zu bedenken
und zu IhuD ist. Die Behandlung praktischer und
Ästhetischer Fragen nehmen etw'a gleichen
Kaum ein.
Weiss der V^erfasser als Aestbetiker dem
Anfänger treffliche RatbscblBge zu ertheilen,
so wird ihm der Fortgeschrittene vielleicht
doch nicht immer beistimmen. Aber auch er
wird den Erörterungen mit Interesse folgen.
Die praktischen Rathschlage verrathen
sicheren Ceberhlick über die einschlägigen
Fragen, wie das bei dem als Landschafter be-
kannten Autor nicht anders zu erwarten ist.
Im Kapitel Uber Momentverschlüsse allerdings
empfiehlt der Verf. ein Vorfahren (dos Pendel)
zur Prüfung ihrer Geschwindigkeit in einer
physikalisch unhaltbaren Weise. Halt man sich
an die Vorschriften dos Verf., so kann man
leicht Fehler von 30®/o machen. Berücksichtigt
man die GeschwindigkeitsAndening der schwin-
genden Pendelkugel, so setzt diese Methode
komplizirte Rechnungen oder besondere Tabel-
len voraus. ^
Hiervon abgesehen glaubt der Referent, dos
Buch jedem angehenden Landschaftsphulo-
grapben bestens empfehlen zu dürfen.
Be.
Patentsehau»
Zsigerflbertragong für Messger&the. Hartmann & Braun in Frankfurt a. M.- Bockenbeim.
9. 6. 1900. Nr. 118 721. Kl. 21.
Bei dieser reibungslosen Zoigerübertragung
vou hoher Empfindlichkeit ist parallel zur Zeiger-
achso ein Faden f gespannt und mit seinen Enden
bei 5 S an dieser befestigt. An der Mitte dos
Fadens f greift ein fest verbundenes Uebertragungs-
glied g derart an, dass bei Drehung der Zeigerachse
der Faden auf Torsion beansprucht wird.
Aknatiecher Tonrenameiger. B. Gieseler in Bonn
a. Rh. 8. 8. 1899. Nr. 119306. Kl. 42.
Mit der rotirenden Welle wird ein Apparat
verbunden, der in Folge der Umdrehung regel-
mässige Luftstösse erzeugt, die auf einen Resonator
wirken, aber naturgemass nur dann, wenn die Anzahl der Stösse dem Bigenton des Resonators
entspricht. Das Ertönen des Resonators zeigt also an, dass die Welle eine bestimmte Geschwin-
digkeit bat, das Verstummen, dass sie diese nach der einen oder andern Richtung hin über-
schreitet. Man kann den Resonator für verschiedene Geschwindigkeiten abstimmen. Auch kann
man die Resonatoren, z. B. Stimmgabeln, durch andere Stösse als Luftstösse, z. B. elektro-
magnetische Stösse erregen.
Waagebalken mit korsem Hebelarm. J- Amsler-Laffon & Sohn in Schatlliausen. 22. 12.1839.
Nr. 116 879. KL 42.
Die Ver&nderliclikeit der Hebelarme eines Witagebalkens wird vermieden durch den
Ersatz der Schneiden durch Kugellager. Ein solches ist fast ebenso beweglich wie ein Schoeiden-
lagcr, ohne indessen so empfindlich gegen Beschädigung zu sein. Dadurch, dass man ein
System von Kugelringen um ein zweites Kugelringsystem mit etwas exzentrischer Anordnung
Digitizod by Google
P«t«irt»ekatt.
51
H«n s.
u Min
herumlegt, kann man eiuen beliebig ktoineii Hebelarm beretelloo. Jedes System
nagen vertritt eine Schneide. Die Exzcntrkit&t der beiden Kugelringeyeteme iat
wirksamen Hebelarm des Waagebalkens.
Die Zeichnung stellt eine Laufgewichtawooge mit sehr
kurzem Lastarm dar. An der unteren Oese wird die tu
wägende Last aogebftngt, an der oberen Oese hftngt man die
ganze Waage auf. Die Entfernung der Mittelpunkte der
beiden Kugelkreise ist der wirksame Hebelarm der Waage.
Die Anordnung der exzentrischen Kugelringe eignet
sich besondere für MaterlatprOfungemaschinen, bei denen
eine starke Uebersetzung mit möglichst wenig Hebeln er-
wünscht ist
von Kugel-
gleich dem
pif. t.
Tonichtnng tum Blasen von Hohlglaakörpeni. P. T h. S i e v e r t
in Dresden. 18. 8. 1899. Nr. 116 026; Zus. t. Pat
Nr. 109 363. Kl. 32.
Beim Arbeiten mit den Vorrichtungen nach Pat
Nr. 109 363 und 111 882 hat eich ergeben, dass es sich sur
Herstellung mancher Glashohlkörper empfiehlt, namentlich
wenn das Druckmittel wie bei der Vorrichtung nach dem
Pat. Nr. 111 862 nur durch eine Durch-
brechung der Platte gegen die Mitte der
auf ihr ausgebreiteten und abgeschlich-
teten Glosschlcht geführt wird, der Glas-
schicht e eine in der Mitte etwas ver-
stärkte Dicke tu geben. Dies wird
dadurch erreicht, dass man die Ober-
fläche der massiven oder der hohlen oben durchbrochenen Platte a etwas
mutdonfürmig gestaltet
Apparat sar Erzengang von Röntgexwtrahlen mit waesergekfililter Anti-
* kathode. M. Ehrhardt in Berlin. 1. ». 1899. Nr. 119307. KI. 21.
Bei diesem Apparat hat eine in dessen luftver-
dOimtem Raume angeordnete Metallröhre e die Antikathode
als unteren Abschluss, und zwar steht dieselbe zwecks
rascher Wärmeableitung entweder direkt oder durch Ver-
mittelung eines von ihr getragenen Wärmeleiters mit dem
Boden d einer ihrer ganzen Länge nach im luftvordünnteii
Raume frei hängenden Glasröhre a ln Berührung, welche
in bekannter Weise durch Wasser gekühlt wird.
Olazmaeherpfeile. Oberlauaitzer Glashütten-
werke 0. Hirsch in Weisswaaser, O.-L.
31. 7. 1900. Nr. 118248. Kl. 32.
Dadurch, dass Feuchtigkeit aus dem
Athem dos Glasbäsers in den beim Blasen
entstehenden Glashoblkörper gelangt, erscheint der letztere im Innern von eiuem
bläulichen Hauch überlaufen und bedarf mühsamer Keinlguag. Um diesen Be-
schlag zu verhindern, wird im Kanal der Glasmacherpfeife a ein Raum 6 aiige-
ordnet, ln welchem die Athemfeuchtlgkeit entweder durch
hygroskopisches oder faseriges Material e oder, unter Weg- A
lassung dosselbon, nur durch den Richtungswechsel der Blas- II
luft abgeschieden wird. |
Elektrolytiflcker Stromnnterbreeher. A. Wehnelt in Charlottenburg. 3. 1.
J899. Nr. 120340. Kl. 21.
Dieser selbstthätige elektrolytische Btromunterbrechor für Stromkreise
mit Selbstinduktion besitzt zwei in einen Elektrolyten eintaiichende Elektroden b
und e von ungleich grosser Oberfläche, und zwar hat die Anode c die kleinere
Oberfläche und dient so als wirksame Elektrode.
:kj by Go
52
PataotUttt.
Damtaeb»
M««baiitkar-Zt4-
Patentliste.
Bis zum 17. Februar 1902.
KUiase: AnmeldaBfen.
21. A. 8380. Verfahren zur Beeeiti^ung der bei
DrchatrnmzAhiern durch die Hülfekräfte ver-
ursachten Störung. Ailg. Elektrizitäte-
Goeellschaft, Berlin. 28. 9. 01.
U. 1899. Blektriziltltszübier für Drehstromnetzo
mit vier Leitungen. Union Blektr.-Ges.,
Berlin. 6. 9. 01.
R 15 190. Einrichtungen zur Erzeugung von
Röntgenstrahlen. 8. Riudauer, Budapest.
21. 2. 01.
B. 2R455. Elektrisches Messgorfith. H.P. Ball.
New-York. 22. 1. 01.
S2. W. 16 757. Verfahren zur Entfernung dea
Beluga von Spiegeln in einer Zeichmmg
entsprechenden Umrissen. B. Wagner u.
G, Lorenz« Wien. 29. 9. 00.
C. 8155 BelbstthlUig arbeitende Glasblaa-
moscblne. J. W. Colburn, Toledo, Ohio,
V. St. A. 27. 3. 99.
42. W. 17 315. Chromatisch, sphAriach und
ostigniatUch korrigirtea Dreilinsenobjektiv.
B. Arbeit, Wetzlar. 20. 2. 01.
W. 17 83iV Apparat zur Bezeichnung dea
Mittelpimktea sphAriacher Linsen. J. West,
Oalston, H. J. W. Raphael, Shepherds-
Bush, und H. L. Bttinghauson, Ixmdon.
22. 6. 01.
.M. 20459. Rechenschieber. 8. .Maseru.
Winterthur, Schweiz. 18. 10. 01.
P. 12553. Roiasfeder. K. P. PUschel, Dresden-
Pieschen. 11. 5. 01.
0. 15 391. Prismendoppelfernrohr. C.P.Goerz,
Friedenau-Berlin. 22. 2. 01.
W. 18551. Prlamenfernrohr. M. Henaolilt &
Söhne G. m. b. H., Wetzlar. 27. 12. 01.
74. M, 19 366 und 20 440. Schallrlchtungs-
anzeiger. B. de Meulemeester, Brüssel.
7. 3. 01. u. 12. 10. 01.
B. 28 747. Schallrichtungsanzeiger. E.T. Bloch,
Kopenhagen. 2. 3. 01.
Erthellnng^n.
21. Nr. I29 3G3. Lager für das obere Welleneiidc
bei Motur-BlektrizitAtszAbleru. Allg. Elok-
trizitöts-Uoscllscbaft, Berlin. 5. 6. 01.
Nr. 129 48G. Motorelektriritatszahlcr. F. W.
Rasch ke & Co , Reick-Dresden. 5. 3. 01.
Nr. 129 487. Dreh.strom - Mossgerftth. Uniou
EIoktr.'Gcs., Berlin. 28 . 7. 00.
Nr. 129 432. ElektrolytiacherStromunterbrecher
fUr Wechselstrom. M. Levy u. E. Ruhmer,
Berlin. 26. 4. 01.
.Nr 129 621. .Mugnetsystem für elektrische
DoppeimossgeriUho. Allg. Blek trizitöt a-
Oeaollschaft, Berlin. 17. 9. 01.
Nr. 129 661. Einrichtung zur Aichung von
Wattmetern. Union El. -Ges., Berün. 5.9.01.
Nr. 129 686. BlektriziUtszAhlor; Zua. z. Pat.
Nr. 115667. Deutsch • Kuss. Blcktri-
zitatszflhler-Ges. m. b.H., Berlin. 3. 5. 00.
Nr. 129 668. Vorrichtung zum Auslösen belie-
biger Mechanismen auf Entfernungen durch
die Wirkung von Lichtstrahlen und anderen
Strahlen. J, T. Armstrong u. A. Orlnlg,
London. 19. 5. 99.
Nr. 129 892. Schaltung des EmpfHngerdrahtes
für Funkentelegraphic. Allg. Elektrizi-
tAts-GesolIschaft, Berlin. 16. 10. 00-
Nr. 129 779. Elektrischer Ofen mit metallischem
Ofenmantel. J. Pradon, Paris. 2. 3. 00.
82. Nr. 129 470. Vorrichtung, um Standgefässe
luftdicht zu verschüessen. J. Traube,
Berlin, u. M. E. Anderssen, (iothenburg.
31. 3. 01.
Nr. 129 583. Vomchtung zum Oeffnen und
Schiiessen der Form für (ilasblasemaachincn.
The Automatic Glaas Utowing Pat.
Syndikate Ltd., West Brom wich, Engl.
18. 9. 00.
Nr. 129 634. Vorrichtung zur Regelung der
Luftzufuhr bei Glasblusmascbinoo. Die-
selben. 18 9. 00.
Nr. 128 829. Verfahren zur Herstellung von
Glaaformen; Zus.z.Pat.Nr. 126111. O. Hirsch,
Weisswaaser, O.-L. 25. 10. 00.
Nr. 129 211. Vereinigte Glasapress- und Blase-
maschine. J. J. .Mac Intire, New • York.
4. 4. 00.
42. Nr. 1^4.3^k .Messvarrichtung für Flttseig-
keitshöhen. M. Herz, Wien. 7. 7. 01.
Nr. 129 669. Geschwindigkeits-Moss- und Re-
gistrirvorrichtung mit Dynamomaschine.
R. Goetze, Bochum. 28. 7. 01.
Nr. 129 749 Polygonzirkel. G. Kamp mann,
Düsseldorf. 18 5. 01.
Nr. 129 721. Prftzisionwiflgo zur Herstellung
mikroskopischer Prftparate; Zus. z. Pat. Nr.
128960. ü. Arndt, Berlin. 12. 6. 01.
Nr. 129791. Vorrichtung zum Messen von be-
liebigen. insbesondere vonVerdrehungawider-
stftnden. Dübelwerko G. m. b. H , Nürn-
berg. 7 4. 01.
72. Nr. 129673. Visir-Prismenfernrohr für Ge-
wehre. C. Zcisa, Jena. 13. 3- 00.
74. Nr. 129 688. Einstellvorrichtung für elek-
trische Wärmemelder mit einer aus zwei
verschiedenen .Metallen bosteheuden Ther-
mumoterfeder. 0. Uennert, Leipzig. 19.6.00.
Knr dl« K«d»kUuD T*ruitwartllch: K. Blasr bke Id Berlin W.
Verlag Jnlln« Sttrlnzer in Ucrllo N — Dmck T<>n RmM Oreyar In R«r1ia
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Inatrumentenkunde
and
Organ flir die geeammte Qlasinstrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W., An der Apostelkirche 7b.
Nr. 6. 15. März. 190Z
Naehdmek nur mit Benebmlfra ns der Reduktion irostattet.
Neue Mikrometer.
D. R. P. ansemeldet.
Vi)n WUUui Wmoholdt Id aiDsbait« 8m.
Messinstrumente für kleinste Theile eines Millimeter oder irgend einer anderen
Maasseinheit. welche als Werkzeuge in mechanischen Werkstätten und anderen Betrieben
Verwendung fanden, waren immer so eingerichtet, dass ein Theil eines Kreises ge-
messen und das Resultat durch entsprechend berechnetes Rad und Triebwerk auf den
Zeiger übertragen wurde.
Fig. 1 zeigt z. B. ein solches Instrument, wie es seit etwa 50 Jahren in Glas-
hütte fabrizirt wird. ist der auf der Platte festgeachraubte Theil der Zange und
der um A bewegliche andere Theil. Auf dieser bewegiiehen Zange ist ein Rechen
befestigt, der in das Trieb T*, greift. Auf derselben Achse wie dieses Trieb ist ein
zweiter Rechen & befestigt, welcher wiederum in das Trieb T„ eingreift; dieses trägt
auf dem verlängerten Zapfen den Zeiger.
Pig. I. rig. 2.
Es wird bei diesem Instrument immer die Sehne eines Kreisbogens gemessen,
und diese .Methode bedingt in Folge dessen, dass das Messbereich der Zange immer nur
ein verhältnissmässig kielnes sein kann, wenn man keinen zu grossen Sehnenfehler in
das Resultat bekommen will. Ausserdem haben diese Instrumente den Nachtheil, dass
sich Theilungsfehler in den Rädern und namentlich in den Trieben unangenehm be-
merkbar machen. Wenn ein solches Instrument justirt war, was oft viel Mühe bereitete,
und es wurde nochmals zerlegt, so mussten stets dieselben Zähne des Rades wieder
mit denen des Triebes in EingrilT gebracht werden, anderenfalls war die bisherige
Arbeit des Justirens illusorisch. Dies ist auch die Urstiche, weshalb diese Messwerk-
zeuge wohl zur Vergleichung mit Mustern, aber nicht als wirkliche Mikrometer benutzt
werden dürfen ; denn die Unterschiede der Maassangaben sind oft sehr bedeutend und in
der Praxis schon seit Langem als Uebelstand empfunden worden.
Bei den von mir konstruirten Mikrometern ist allen diesen Mängeln abgeholfen;
es giebt da keinen Sehnenfehler und die etwaigen Theilungsfehler des Triebes und der
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W. Waicbotdtf lf«M Klkrom«t#r.
Dvaueb«
lf»eluuilk«r-Z4C-
hier verwendeten Zahnstange können nur so minimaler Natur sein, dass sie in der
Praxis nicht bemerkbar sind.
Fig. 2 leigt ein solches Mikrometer. Die Bewegung der Messzange ist eine
geradiinige; der bewegliche Theil der Zange ist eine gerade Schiene, die sich in einem
langen Lager in dem Kloben K führt.
Auf dieser Schiene ist eine mit schrägen
Zahnen versehene Zahnstange S be-
festigt, in welche ein Trieb mit ge-
wundenen Zähnen so in BingrilT gebracht
ist, dass jede Zahnluft vermieden ist.
Das Trieb T (Fig. 3) hat keine Zapfen,
sondern hat in der Mitte der Zahnlänge
eine Nut, in welcher es von der Feder F
gehalten und gegen die Zahnstange Z
genügend an gepresst wird.
Der Umfang des Triebes entspricht 4 mm und die Theilung der Zahnstange ist
so, dass 3 zahne auf 1 mm Länge kommen. Trieb und Zahnstange werden auf
besonders für diesen Zweck hergestellten Spezialmaschinen angefertigt. Da das Trieh
gewundene Zähne hat und so lang ist, dass stets,_mindestens 3 Zahne voll im Eingriff
PIS- 4.
stehen, so kann es nicht kanten, sondern rollt an der Zahnstange hin, wie eine glatte
Walze auf einer ebenen Bahn. Das Trieb, welches gleichzeitig auf der nach oben ver-
längerten Welle den Zeiger trägt, reagirt auf die kleinste Bewegung. Ausserdem ist dadurch,
dass 3 Zähne des Triebes stets im Kin-
grilT stehen, ein praktischer Ausgleich
etwa irgend vorhandener Theilungs-
fehler geschaffen. In der That geben
alle bisher angefertigten Instrumente
bis auf kleinste Abweichung, etwa
0,01 mni, untereinander gleiche Mess-
resultate an. Ausserdem ist die Er-
weiterung des Messbereichs der Zangen
unbegrenzt.
Fig. 4 zeigt ein solches Modell
mit 00 mm ZangenölTnung; es ist ein
neues Muster in Vorbereitung mit
100 mm Zangenauszug.
Fig. 5 giebt ein Modell wieder,
welches 0,002 oder 0,001 mm an-
zeigt; es besitzt nothwendiger Weise
eine Uebersetzung , welche jedoch
mit der grössten Präzision hergestellt ist, sodass ein solches Instrument keine nennens-
werthen Abweichungen in den Maassangaben zeigt.
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Vcfain«. uod Ptr*oo«aoftcluricbi«a.
55
Hef) fi.
1&. Mm 19113.
Ich kann wohl sagen, dass ein jedes meiner Messinstrumente für die Praxis ein
Normalmaass ist, dabei sehr stabil imd unverilnderlich. Diese Mikrometer fabrlsire ich
mit direkter Ablesung von 0,02, 0,01, 0,001 und 0,0001 mm, sowie von 0,001 und
0,0001 engl. Zoll.
Bezüglich dos Bingriffes, welcher für dieses Messinslrument charakteristisch ist,
sei noch Folgendes bemerkt:
Man könnte das Trieb auch eine Rolle
oder Walze nennen, welche in den eigenen
Zühnen und in denen der Zahnstange eine
zwangsläufige Führung hat. Ein Eingriff in dem
gew'öhnlichen Sinne ist es eigentlich nicht.
Das Trieb hat keine Wftlzung, sondern läuft auf
dem wirksamen Durchmesser. Die Zähne der
Zahm^ange sind sägenartig, mit geraden Flanken
in einem Winkel von etwa 100* (vgl. Fig. 6\.
Dadurch, dass die Zähne an den Enden abge-
flacht sind, erreiche ich die präzise Nullstellung
des Zeigers, und der beim Gebrauch eines
solchen Werkzeuges sieh cinstollende Staub kann für das Funktloniren nicht hinderlich
w'erden, denn er kann in den Ecken der Zähne entweichen.
Plg
Vereins- und Personennsohriohten*
D. G. r M. U.O. Abth. Berlin. E. V.
Si tzung vom 25. Februar 1902. Vorsitzender;
Hr. Prof. Dr. A. Weatphal.
Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung in
Vertretung dee durch Krankheit verhinderten
Herrn W. Handke und begrüsat die äuaserst
zahlreiche Versammlung, welche den grossen
Hörsoa) des physikalischen Instituts fast ganz
rollt, insbesondere die Gäste und Herrn Geh.
Reg.-Rath Prof. Dr. Seiht, der eich in zuvor-
kommendster Weise habe bereit finden lassen,
Ober die von ihm in Gemeinschaft mit Herrn
Fuess konstruirten Pegelapparate und die
ihm zu verdankenden grossen Fortschritte auf
diesem Gebiete einen zusammenfassenden Vor-
trag zu halten.
Hr. Seibt giebt zunächst einen Ueberblick
Uber die geschichtliche Entwickelung der W^isser-
standsbeoachtungen. Schon im alten Aegypten
ist der Wasserstand des Nils genau beobachtet
worden, entsprechend seiner hohen Bedeutung
fOr die Fruchtbarkeit des Landes und das Wohl-
ergehen der Bevölkerung: ein solcher Pegel ist
auf einervomNil umflossenen Insel noch erhalten,
seine beschaffenheil deutet auf ein Alter von
mehr als tausend .Jahren; die Ablesungen an
diesen Pegeln wurden nicht nach Maassen ge-
macht, sondern, analog wie früher an Barometern
nach den Wetterausaichten, nach den Ernte-
aussiebten (Ueberflusa . . . Hungersnoth). Auch
in China hat man schon in ältesterZelt die Wasser-
stände beobachtet; später haheu in Spanien
die Mauren und in Italien die .Mönche derartige
Arbeiten uusgeführt. Alle diese Messungen
I bezogen sich auf Flusswasserstände und dienten
vornehmlich der rationellen Anlegung von Ka-
nälen. Ebbe und Fluth wurden noch nicht in den
Kreis der Beobachtungen gezogen, da sie sich
in dem Mittelmeere, das fast ausscblieeslich für
dos Alterthum in Frage kommt, nur sehr w enig
bemerkbar machen (nur Herodot erwähnt
kurz die Fluth im rothen Meere). Dieser Er-
scheinung wandte sich erst die Aufmerksamkeit
zu, als die Römer bis an den Atlantischen Ozean
vordrangen. Im Mittelalter ruhten Waseeratands-
beobacht ungen w’ohl gänzlich; erat Newton und
Laplace nahmen in klassischen, zumTheil heut«
noch maassgebenden Untersuchungen diese Ar-
beiten wieder auf Im Anfang des 18. Jahr-
hunderts begann man in England und Frank-
reich mit systematUchen Messungen. Heute wird
den Wasseratandsbeobachtungen in allen Kultur-
ländern die höchste Sorgfalt zugewandt. Ein-
mal siud es wissenschaftliche Fragen der Geo-
physik, welche durch derartige Untersuchungen
der Lösung näher gebracht werden sollen: so-
dann bedarf ihrer die Technik, weil nur auf
diesem Wege eine gute Ausnutzung der na-
türlichen und künstlichen Wasserläufe, eine
geregelte Schifffahrt, der Bau von Kanälen u.s.w.
möglich ist; aus diesen Gründen sind derartige
Boubuchtuugen auch von erheblicher wirth-
schaftlicher Wichtigkeit, sowie ferner wogen
derVorherbeaHmmungvon Wasseratänden, Hoch-
wassern, Ausnutzung des Grundwasaore u. s. w.
Der Redner fülirte darauf an der Hand von
etwa 60 Lichtbildern, welche zum grössten
Theil eigens für diesen Vortrag aageffrtigl
Digilized by
56
V«r«taiB> und ParMnaonaebrkhlae.
D«atHchp
UMbaaikW'Zlc-
worden waren, die Butwickelun^ der Pegel«
apparate de« «Systeme Seibt-Fueei* vor.
Br begann mit den einfachen Skalenpegeln,
die jetzt aus Eisen mit auegelegter Porzellan-
tbeilung bergestellt werden; darauf folgten die
Apparate zur Messung des Grundxvosserstandes,
die Zeigerapparate und deren Verbesserung,
nämlich Apparate mit einem vor einer festen
Marke vorbeigleitenden, entsprechend getheUten
Rollbande. Sodann wurden die registrirenden
Apparate vürgefdhrt. und zwar zunächst die
Scbwiromerapparate, wobei die Kontrolvorrich-
tungen; das Senkloth, doppelte Basisstifte und
die Zeitmarkirung, sowie eine vom Ingenieur
Reitz angegebene Kompensation der Wflrme«
Ausdehnung des Uehertragungsdrahtes genauer
besprochen wurden; cs folgten, wogen der vor«
gerockten Zeit in kürzerer Darstellung, die
Pendelapparate mit Integrirwrerk und Ein*
richtungen zum Abhören des Wasserslandes,
die hydrostatischen Pegel, die Druckiutt-Pegel
mit einer Vorrichtung zur Kompensation der
Einwirkung von Wanne und Wasserdruck auf
die oingeschiossene Luft, und schliesslich die
elektrischen Fernpege), bei deneti das etwaige
Ausbleiben eines Kontaktes niemals zu falschen
Angaben führen kann. Die Gnindgedanken der
einzelnen Konstruktionen und eine Reihe von
ausgeführten Apparaten wurden im Bilde und
an Zeichnungen erläutert.
Dtn Sdüu$$ dt» Vortrages, in treJcJttm Herr
Geheimrath Seiht den Antheil schilderte, den er
und der ausfüMrende PräHsionsmechaniker Herr
Fuese an den vorgeführten Konstruktionen habe,
geben u-ir u:ürtlieh wieder, weil dies ein schönes
Heispiel dafür üt, wie das Yerhältniss :^t!ischen
dem Forscher und Gelehrten einerseits und dem
ausführentlen Techniker andererseits sein soO:
«Wenn ich es vermieden habe, bei Be*
sprechung der Einzelheiten der Ihnen vorge-
lührten Apparate den jedesmaligen geistigen
Urheber derselben namhaft zu mivcheu, so ge-
schah dies absichtlich, und eben wei! es ab-
sichtlich geschah, bin ich Ihnen eine Erklärung
für diese BntHchliessung schuldig. Zwischen
dem intellektuellen Urheber und dem mecha*
iiisoheu Künstler hat in jedem einzelnen Falle
ein so inniges Zusamnionwirken stattgi‘funden,
dass wir cs mit einem völligen Iiieinandor-
fliessen der beiderseitigen Gedanken zu thun
haben, — ein Umstaml, der es geradezu als
ein Unrecht erscheinen lassen würde, wenn
man hinterher das System durcli ein peinliches
Zerpflücken auf die Urheberschaft seiner Einzel
helteii prüfen und mit der Waage in der Hand
jedem der daran Betheiligten sein Anrecht auf
dasselbe zumossen wollt«.
Ich holte es sogar für einen glUcklicbeii
Gedanken, dass wir von vornherein uns dahin
einigten, den beiderseitigen Antheil au Allem,
was auf dom Gebiete des Fegelwesens von
Herrn Feinmechaniker Fuess und mir in ge-
meinsamer Arbeit geschatfen w'erden würde,
in der Hezcichnuug .System Seibt-Fuess“
aufgehen zu lassen; in keinem anderen Falle
wäre es nach meiner und des Herrn Fuess
Ueberzeugung möglich gewesen, in so ersprioss*
lieber Weise, wie es geschehen ist, vorwärts
zu kommen, d. h. ohne dass sich bei Ausbildung
unserer gemeinsamen Sache jemals auch nur
eine Spur von Uneinigkeit, von Missgunst oder
Neid hemmend in den Weg gestellt h&tte.
Bei dieser Gelegenheit möge von mir auch
unseres langjfthrigen Mitarbeiters, des Herrn
Jordan, in anerkennender Weise gedacht
werden, der mit einer Hingabe, die ihres
Gleichen sucht, sich der baulichen Durch-
arbeitung der Apparate unseres Systems an-
genommen hat , und der in manchen Fallen
zur UeberwinduMg der vielen mechanischen
Schwierigkeiten , welche die Umsetzung der
aufgestellten und zur Anwendung zu bringen-
den mathematisch * physikalischen Grundsätze
in die Praxis mit sich brachte, beigetragen hat.
Ich schliesse mit der Versicherung, dass
wir nur zu gut wissen, dass unser Streben
etwas Vollkommnes nicht gezeitigt hat; es
liegt das aber tief in der Menschennatur be-
gründet, denn nicht im Erreichen des Voll*
kommuen, sondern im Ringen nach ihm liegt
unser Aller Bestimmung.
In heisaein Bemühen nach dem Besten
strebend haben wir unsere Befriedigung in
dem gefunden, was zu erreichen uns vergönnt
war, und in diesem Sinne hoffen wir auch
fenierhiii unsere Befriedigung zu finden, ein-
gedenk des herrlichen Wortes, mit dem Lessing
einst dem Porschungstriebe huldigte:
„Gieb die Erkenntniss einer Gottheit mir,
Und ich bcschreite nicht die Uimmelsbrücke,
Zum Tausche mit dem hohen Lebensglücke.
Der Wahrheit nachzuringeu für und für!“
Der Vorsitzende knUpfto au den Vor-
trag folgende Schlussworte: Meine Herren!
Sie haben durcli ihren Beifall das lebhafte
luteresse kundgegeben, das Sie an dem eben
gehörten Vortruge genommen haben. In der
That dürfen die vorgeführteu Apparate das
eingehendste Interesse für sich beanspruchen.
Wer sich der rohen und unvollkommenen
Hülfsmittel erinnert, deren man sich noch vor
wenig mehr als einem Jahrzehnt zur Messung
der WasserstAnde bediente, und sich nun die
Fülle feinster FrAzisionsapparate vergegen-
wärtigt, die wir soeben im Bilde vor uns ge-
sehen haben, der muss sich des errungenen
Fortschrittes von Herzen freuen. Der Weg zu
dem Furtsebritte auf diesem begrenzten und
scheinbar undankbaren Felde der PrAzisions-
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57
V«r*in«. und PMVon«imaehriefat«o.
fl
11^.
mechaoik iat ein typiachea Beispiel fOr die Art,
wie die gegenwärtige BiUthe der deutschen
Prftzisionatecbnik im AUgemoinen erreicht wor-
den ist. Wir sehen auf der einen Seite die
geistvollen Borodhungen des Forschere eich
vereinigen mit der vollendeten technischen Kunst
des Mechanikers, und Beider Arbeit gedeiht
und wächst andrerseits unter dem machtvollen
Schutze der Staatsregierung. Sind die Arbeiten
des Uerm Seiht ausgegaugen von dem
Boden wissenschaftlicher Forschung, von der
Internation2den Erdmessung, und haben sie von
hier die Bedingungen wissenschaftlicher Ge-
nauigkeit geschöpft, SU haben sich diese An-
fänge erst zu der gegenwArtigen Reichhaltig-
keit von Apparatentypen entwickelt, als
Herr Seibt seine Arbeiten in den Dienst
der Wasserbauteebnik stellen konnte. Dem
Schutze des Ministeriums der öflTeiitlichen Ar-
beiten haben wir daher in Sonderheit die glück-
liche Entwickelung der Pegel und registriren-
deu Fluthmesser zu danken. Für heute aber
danken wir dem Hcrra Geheimrath Seibt für
seinen Vortrag und den Gästen, dass sie uns
mit ihrer Anwesenheit beehrt haben.
Es folgt der geschäftliche Theil der Sitzung:
Hr. K. Scibert, Berliner Vertreter der
Firma W. & H. Seibert. wird als Mitglied
aufgenommen. Bl
Zwelgrereln OÖtdDKen, Sitzung
vom 20. Februar 1902. Vorsitzender: Hr. R.
BrunnAe.
Hr. Prof. Ambroon führte einige Universal-
instrumente neuerer Konstruktion vor und be-
sprach die daran vorgenommenen Neuerungen,
wofür die Versammlung ihren Dank aussprach.
Hr. R. Bruonöe weist darauf hin, dass die
Berichte Uber die Verhandlungen des .Mecha-
nikertages leider nicht impier dem Wortlaut
entsprechend abgefasst werden. Nach ein-
gehender Besprechung wird beschlo.Hseu, beim
Vorstand den Antrag zu stellen, dass für die
Folge zu den Verhandlungen ein beeidigter
Stenograph zugezogeri werden möge. Ferner
soll nochmals beantragt werden, dass die aus-
gearbeiteten Anträge der Tagesordnung allen
Mitgliedern einige Wochen vor dem .Mechaniker-
tag übersandt werden.
Aufgenommen wurden Hr. Prof. Dr. 8 c h w arz-
schild und Hr. Schenk (Inh. der Firma
A. Becker).
Zwelg^ereln Halle. Sitzung vom
3. Februar 1902.
In der zahlreich besuchten Versammlung
führte zunächst Herr Mechaniker Hesse die
verschiedensten Arten Nivellirinstruineuto vom
einfachsten bis zum vollkommensten, wie sie
in seiner Werkstatt angefertigt werden, vor.
Nach Erklärung der einzelnen Theile derselben
besprach der V'ortragende die verschiedenen
Arten der Justiruug und Anwendung derselben.
Sodann wurde eine Ersatzwahl zum Vorstand
an Stelle des die Wahl ablehnenden Herrn
WoBselbÖft, die auf Herrn Baumgartel
fiel, vollzogen. Weiter wurden verschiedene
Anträge und Ersuchen an die Handwerkskammer
beschlossen und schliesslich die im Hauptvor-
stand befindlichen hiesigen Mitglieder offiziell
beauftragt, die Einladung des Zweigvereins an
die Deutsche Gesellschaft für Mechanik und
Optik, welch« den XIII. Deutschen Mechanlker-
tag in Halle Mitte August d. J. abbalteu will,
offiziell zum Ausdruck zu bringen. Bin an die
Handwerkskammer gerichteter Antrag hat fol-
genden Wortlaut: „Die Handwerkskammer
wolle beschliessen: Die königlichen und städ-
tischen Behörden sind zu ersuchen, der Hand-
werkskammer umgehend ausreichende Auskunit
Uber die im Kammerbezirk w ohnenden Gewerbe-
treibenden, welche als beitragspflichtig zur
Handwerkskammer irgendwie in Frage kommen,
zu ertheilen." Der Antrag wird damit begründet,
dass zur Zeit dem Vernehmen noch eine ganze
Anzahl Betriebe, die als Handwerksbetriebe zu
bezeichnen sind, noch beitragefrei von der
Handwerkskammer sind; durch Herauziehung
dieserin den bei weitem meisten Fällen leistungs-
fähigen Betriebe meint man die bisherigen
Beiträge, w’elche als eine drückende Last
empfunden werden, bedeutend herabnündern
zu können.
Zweigverein Hamburg-Altonti. Sit-
zung vom 4. März 1902. Vorsitzender; Hr.
Dr. KrOss.
Der Vorsitzende macht zunächst auf die
Vorträge des Rathes bei der Gewerbekammor
in Hamburg, Hrn. Dr. Th. Hampke, Uber die
deutsche Arbeltervorsicherung aufmerksam.
Sodann werden als Mitglieder die Herren
Curl Willmaon und W. A. Hirschmarin
Zweigniederlassung Hambu rg , aufge-
nummen.
Der Verein der Mechaniker und Optiker
Hnmburg-AItona hat in seiner Sitzung am
8. Februar auch die Vertreter der Gehülfen in
den Kontrolkummissionen bis auf Weiteres be-
stätigt, sodass diese Kommissionen weiterar-
beiten können. Im Anschluss daran macht der
Vorsitzende Mittheilung Uber ein Gutachten,
welches die Gowerbekammer io Hamburg Uber
die Auslegung der Normen für die Lehriings-
zuhlen von ihm in Veranlassung eines beson-
deren, von der Hamburger Kontrolkommlssioii
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58
Vtrtias- und P«r*ontiinacbricb<*o. — Kltifitr« MittbtUun(«n.
Daotbch«
M«cbaalk«r>Ztf
der Gewerbekammer aogezeigten Falles ge-
wünscht hat.
Die GehOlfenprOfung wird im Anfang des
April stattÜDden; für die Meisterprüfung hat
die Hamburgische Gewerbokammor aus ihren
Mitgliedern einen st&ndigen Prüfungsausschuss
gebildet, zu welchem Vertreter der einzelnen
Gewerbe als Beisitzer hinzugezogen werden;
mehrere Mitglieder des Zweigvereins sind zu
solchen Belsitzem ernannt worden.
Zum Schluss zeigte Hr. Max Bekel Proben
von Meteorit vor unter Hervorhebung der
Eigenschaften dieses dem Magnalium ver-
wandten Materials (s. dit9< Zeittehr. J90S, 8. 36).
n. K.
Hr. Dr. H. Harting in Braunschweig hat
sich au der dortigen Technischen Hochschule
für wissenschaftliche Photographie habilitirt.
Klainepe Mitlhailungen.
Horchauzelicer f 0 r Fern sprechan laicen.
EUktrotedm. Zdtsckr. K3. S. 13S- 1902.
Der Horchanzeiger hat den Zweck, dem Theil*
uehmer anzugehen, ob und wie lange der Be-
amte des Vermittlungsamtes sich in eine horge-
steilte Verbindung einschaltot, um festzustellen,
ob das üespr&ch zu Stande gekommen bezw.
bereits beendet ist oder um das stattiindende
Gespräch unbefugt mit anzuhOren. Die von
den Hm. Stafsing und Egudr von der
Schwedischen Staatstelephon-Verwaltung her-
rührende Einrichtung ist bei der genannten
HehArde seit etwa einem Jahr elngefuhrt; sic
soll sich gut bewahrt haben und bei den Theil-
nehmem grosser Beliebtheit erfreuen. Sie be-
steht aus einem Galvanoskop o und einem
Doppel-Ausschalter p, welcher in der aus der
Fig.l ersichtlichen Weise an die beiden Theil-
nehmerleitungen gelegt und mit dem Galva-
noskop verbunden ist: von der Mitte des
letzteren führt eine Leitung zur Erde, b ist
der Fernsprecher des Theilnehmers, e deijonige
auf dem Vermittelung^arote, weiches unter
Zwiachenschaltung der Batterie n ebenfalls an
Erde liegt. Schaltet also der Beamte seinen
Stöpsel d ein, so flieset Strom von der Batterie n
durch die Doppelleitung, den Schalter p und
das Galvanoskop o zur Erde und dann wieder
zurück zur Batterie. Das Galvanoskop giebt
Pig. «.
also einen Ausschlag , solange der Beamte
mithört. Das mit zwei astatischen Magnetnadeln
ausgerüstete Galvanoskop trögt auf gemein-
schaftlicher Achse eine Aluminiumscheibe mit
rothen, schwarzen und weissen Sektoren. Diese
Scheibe befindet sich hinter einem schwarz
angestrichenen Fenster, welches theilweise
durchsichtig ist. In der Ruhe sind die schwarzen
Felder der Aluminiumscheibc sichtbar, beim
Mithorchen die rothen oder weissen. Hat der
Ort zwei Aemter, so kann man auf dem einen
Amte den positiven, auf don anderen den nega-
tiven Pol der Batterie an Erde legen und durch
den Ausschlag des Galvanoskops nach der einen
oder anderen Seite (Erscheinen des schwarzen
oder rothen Feldes) ermitteln, von welchem
Amte mitgehorcht wird.
Fig 2 zeigt die Anordnung des Galvanoskops
an einer Tischstation. £Znm
Neue Steckkontakte.
Bkkirottdm. ZHtachr. ÄV. S. 180. 1902.
Um die Funkenbildung beim Stecken und
Ziehen von Steckkontakten zu vermoideo, sind
die von den Bergmann Elektrizitäts-
werken (Berlin N.) hergestellten Steckkou-
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H«ri «.
15. Min 1003.
Kl*lB»r« Minh«Uun(*D,
59
takte mit Aui^enblickeachaltem voraehen. Beim
Stecken ist der Schalter unterbrochen und
durch das Binachalten wird der Stöpsel ver*
riegelt, sodass einem unbeabsichtigten Heraus*
liehen wahrend der Stromabnahme vurge-
beugt ist.
Pig. I.
Pig. 1 zeigt einen sulchen Kontakt für
Spannungen bis 2b0 Volt. Auf der Achse des
Schalters befindet sich der Griff und die mit
Aussparungen versehene Sperrscheibe. Diese
legt sich bei Einschaltung, also Drehung, Uber
Flg. 3.
den Stöpsel. In dieser Ausführung wird der
Steckkontakt für 1.5 Ampere bei 250 Volt und
für 3 Ampere bei 125 Volt angefertigt. Der in
J^. dargestelltc Kontakt für 3 Ampere bei
250 Volt oder 6 Ampere bei 125 Volt ist mit
Pig. 5.
Abachmelzsicherung versehen. Hier hat der
Stöpsel (J^.3) einen mittleren, aufgeschnittenen
Stift, der Ober die Achse des Schalters hinweg-
greift und bei der Drehung des Schalters fesU
gehalten wird. KUtm.
Kitt für Elsen.
MetaBoteckn. Rundsch. II* S. 206. 1902.
Man mischt 48 Th. BisenfellspAhne. 12 Th.
Hammcrschlag und 30 Th. Kochsalz gut zu-
sammen und setzt dann so viel Wasserglas zu.
dass ein Brei entsteht, der dann heiss auge-
weiulet wird. Manche benutzeu statt des Wasser-
glases auch Thiorblut, doch entwickelt dieses
beim Erwörmen einen unangenehmen Geruch.
8.
Vermesaiugte Holzschrauben.
Techn. Rund$ck. S, S. S2. 1902.
Die Firma Blektro-Metallurgie G. m.
b. H. fuhrt eiserne Holzschrauben, die durch
einen .MessingUberzug vor Verrosten geschützt
sind. Sie sehen dadurch hübscher aus, ohne
dabei die Hftrte der Bisenschraubeu elngobOast
zu haben. Diese praktische Neuerung wird
sich die Technik gewiss für viele Zwecke
rasch zu eigen machen. 8.
In einer Reihe von Blattern wird in vielver-
heisseiulen Worten auf eine „Grosse In*
dastrie - Aasatellang Berlin 1902** hinge-
wiesen. Wir glauben unter Berufung auf
sachverständige Urtheile darauf aufmerksam
machen zu sollen, dass diese Ausstellung weder
von staatlichen noch städtischen Behörden
ins I.<eben gerufen ist und lediglich ein pri-
vates Unternehmen darstellt, welches für die
Mitglieder der D. Q. f. M. u. O. kein Interesse
noch irgend welche Vortheile zu bieten ver-
mag.
Die Carl Zciss-Stiftung bat in den letzten
Jahren der Universität Jena sehr bedeutende
Zuwendungen gemacht. Die Staatsministcr der
Brnestinischen I^ander haben hieraus Anlass
genommen, Herrn Prof. Dr. E. Abbe eine
Ehrung zu erweisen; sie überreichten ihm, als
sie zur Berathung eines neuen Universitats-
statuts in Jona beisammen waren, persönlich
folgende Adresse:
»Dem genialen Förderer der Wissen-
schaften , dem opforfreudigGo Gründer der
Carl Zeiss-Stiftung, dem wahren Freunde der
Universität Jena, Herrn Professor Dr. Ernst
Abbe, sprechen für seine hochgesinnte Mit-
wirkung bei Neugestaltung der akademischen
Besulduogsverhaltoisse die Grosshorzoglich und
Herzoglich Sächsischen Staatsministerieu hier-
durch Dank und Anerkennung aus. gez. Ro t h e
V. Heym, v. Helldorf, Hentig.**
Digitized by Goc^Ie
60
Xl*in*r« Mltib«ilunc«n. — Pat»ntlUl«.
Daotach«
Uaebaolkar-Zt«
Das TcchQikum MiUwcida. ein unlor
Staatsaufsicht stehendes höheres technisches
Institut zur Ausbildung von Elektro* und Ma-
scbinen-Ingenicuren, Technikern und Werk-
meistern, zfthlt im gegenwärtigen 36. Schul-
jahre 3667 Besucher. Der Unterricht In der
Elektrotechnik ist in den letzten Jahren er-
heblich erweitert und wird durch die reich-
haltigen Samnalungen, Laboratorien, Werk-
sthtten und Maschinenanlagen (Maschinenbau-
Laboratorium) u. s. w. sehr wirksam unterstützt.
Das Sommersemester beginnt am 16. April;
die Aufnahmen für den am 18. Marz beginnendeu
unentgeltlichen Vorunterricht finden von An-
fang Marz an wocbentAglich statt, ln den mit
der Anstalt verbundenen rd. 1800 qm Grund-
fläche umfassenden Lehr • Fabrikwerketütten
fiuden Volontäre zur praktischen Ausbildung
Aufnahme. Ausführliches Programm mit Be-
richt wird kostentos vom Sekretariat des Tech-
nikums Mittweida (Königreich Sachsen) abge-
geben.
Wegen Raumnumgelt fäüt die Paientechatt
tn dieser Nummer aus.
Patentliste.
Bia zum 3. Marz 1902.
Klasse : AnmeldangSB.
21. M. 19753. Verfahren zur Herstellung von
elektrischen Kondensatoren. G. P. Mans-
hridge. Wimbledon. 20. 5. 01
VV. 17864. V^erfahren zur Isolirung elektrischer
Leiter. C. K. Woods, Chicago. 1. 7 01.
D. 30061. RlektrizitaiszAhler für Wechselstrom;
Zus. z. Pat. Nr. 123929. E. Batault, Genf.
18. 9. 01.
H. 26770 u. (Zus.) 27314. Anker für Motor-
BlektrizitaUzahler. Hartmann & Braun,
Frankfurt a. M.-Bockenbeim. 8. 10.01 be/w.
8. 1. 02.
T. 7734. Beleuchtuiigsapparat für photogra-
phische Zwecke. H. Traut u. Kieser &
Pfeufer, München. 24. 8. 01.
G. 16985. Vorrichtung zur Versorgung der
EmpfAngerfedor von Schreibtelegraphen mit
Tinte. Gray National Tolautograph
Cy., New York. 19. 2. 01.
Z.2806. Blektrodynamomctermitgleiclunässiger
Skale. R. Ziegenberg, Schftneberg-Berlin.
16. 6. 99.
42. Sch. 16062. Fallfederzirkel. G. Schoennor,
Nürnberg. 11. 12. 01.
B. 30082. Geschwindigkeitsmesser mit einem
von der zu überwachenden Welle vorbe-
wogten und durch ein Uhrwerk in gleichen
Zeitabschnitten ausgelösten imd wieder zu-
rückgehenden Zeiger. R. Büttner, Dresden-
Striesen. 25. 9. Öl.
H. 26282. Photographische Registrirvorrich-
tung. K Huhn u. C. J. Mehn, Braun-
schweig. 5. 7 01.
L. 16180. Verfahren zur Herstellung von Ane-
ruldkapseln mit möglichst geringem Warme-
fehlcr. J. LUtJe. Altona. 10. 12. 01.
48. B. 7879. Verfahren zur Erhöhung der Be-
arbeitungsfahigkeit von galvanisch stark
vernickelten Blechen. Elektro-Metal-
lurgie, G. m. b. H., Berlin. 20. 9. 01.
49. ß. 30214. Verfahren zum Harten und An-
lassen von Stahl. W. R. Bennott, New-Bri-
tain, Conn., V. St. A. 18. 10. 01.
H. 26906 Vorrichtung zum Anlassen gehär-
teter Stahlgegenstünde. W. vom Heede,
Krebsöge. 26. 10. 01.
ErtheilBsgen.
21. Nr. 130 122. Empfängerschaltung für Fun-
kentelegraphie; Zus. z. Pat. Nr. 127 730.
Allg. Elektrizitäts-Gesellschaft, Ber-
lin. 13. 12. 00
Nr. 130123. Verfahren zur Erhöhung der Leucht-
Wirkung von Vakuumröhren. The .Moore
Electrica! Cy., New-York. 21. 1. 00.
Nr. 129 906, Einrichtung zur Erzeugung meh-
rerer gleichzeitiger Funkcnentladungon mit-
tels eines einzigen Funkenindukturs. J. P.
H Gjerulff, Kopenhagen. 7. 9. 01.
Nr. 129 974. Vorrichtung zur Erzeugung von
Köntgonstrahlen. R. Burger, Berlin. 19.4 01.
Nr. 150060. Elektrolytischer Stromunterbrecher
Soci^tö des Inventions Jau Szcze-
panik Co., Wien. 7. 5. 01.
Nr. 130 263. Direkt zeigender Widerstands-
messer mit gekreuzten, ln einem nicht ho-
mogenen Polde drehbaren Spulen. Hart-
mann & Braun. Frankfurt a. U.-Bocken-
heim. 13. 7. 01.
Nr. 130 816. Arheitsmessgerath für Wechsel-
strom. Dieselben. 6. 7. 00.
42. Nr. 129 %0. Verfahren zur manometrischen
Messung von FlUssigkeitshöben. C. Schmitz.
Berlin. 10. 8. 01.
Nr. 129 951. Prismeii-Doppelfenirohr mit starrer
Verbindung des Gestells der Einzelfemrohre.
Tb. R. Düllraeyer, London. 26. 9. 01.
Nr. 130 !87. Optischer Bntfenmngsmesser mit
in entgegengesetzten Richtungen drehbaren
Prismen. A. Montirolo, Mailand. 22.1.01.
Nr. 130160. Vorrichtung zur Projektion un-
durchsichtiger Gegenstände. P. Schmidt
& Haeosch, Berlin. 19. 10. 01.
PQr dl« R*dAkUoD TerutwoitUrb: K. Blaschk« Id B*rllD W.
Vtriag TOB JqIIqb Sprtofor Id BerllD N. — Druok tod Emil Drojor La B«rllD 8W.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitsohrift für Izustrumentenkunde
Organ für die geaammte Olasinstnimenten - Induatrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion; A. Blsschke, Berlin W., An der Apostelkirche 7b.
Nr. 7. 1. April. 1902.
Narhilrark nar mit (^D^hmlrQiir d^r R«*diiktlAii
Professor Dr. Johannes Pemet.
ln dieser Zeitschr. 190Ü. S. 43 erfüllten wir die traurige Pflicht, unsere
Mitglieder und Leser von dem am 15. Februar, Morgens 2*.^2 plötalich erfolgten
Hinscheiden unseres Ehrenmitgliedes Dr. .1. Pernet, Professors der Physik am Eid-
genössischen Polytechnikum au Zürich, in Kenntniss zu setzen. Wir geben im Nach-
stehenden unter Benutzung des von Professor Weilenmann bei der Bestattung gehaltenen
Nachrufes ein Lebensbild des Verblichenen, wobei wir seiner Verdienste um die Glaa-
instrumenten-Industrie am Schlüsse noch besonders gedenken.
Pernet ist am 18. Dezember 1845 in Bern geboren. Seine Familie stammte
aus Ormont-dessus im Kanton Waadt. Nach Absolvirung der unteren Schulen begann er
seine Studien im Wintersemester 1864 mit den Hauptrichtungen Mathematik, Physik,
Astronomie und Meteorologie in Bern, wo er unter Leitung von Professor von Wild
den Grund zu seiner spateren Thätigkeit legte. Zur Ergänzung seiner Studien begab
er sich nach Königsberg, angezogen durch den Ruf des theoretischen Physikers F. E.
Neuinann, des 1895 iin hohen Alter von 97 Jahren verstorbenen „alten“ Neumann.
Theils während seiner Studien, theils später, war Pernet Assistent am physikalischen Institut
und an der Sternwarte zu Bern und führte verschiedene meteorologische Arbeiten, namentlich
über Temperaturmessungen, aus. Als Professor v. Wild als Direktor des physikalischen
Zeutralobservatoriums nach St. Petersburg berufen wurde, folgte ihm Pernet ebenfalls
dorthin. Barometrische Untersuchungen sowie Bestimmungen der Erdtemperatur mit
Thermoketten sind die Früchte seines dortigen Aufenthalts. Doch behagte ihm
St. Petersburg nicht, da ihm als Ausländer das Avancement sehr schwer gemacht war.
Deshalb begab er sich nach dreijährigem Aufenthalt nach Breslau, w'o er an der dortigen
Universität Assistent unter Prof. Oskar Emil Meyer wurde. Hier promovirte er 1875
mit seiner für die ganze weitere Entwickelung der Thermometrie grundlegenden Arbeit
„Ueber die Nullpunktsdepressionen der Normalthermometer“ und wurde im folgenden
Jahre Privatdozent für Physik und .Meteorologie, ln der erwähnten Arbeit ist zum ersten
Mal die noch heute geltende Methode der Temperaturauswerthung aus den Ablesungen
am Thermometer angegeben. Bald darauf wurde er von dem damaligen Direktor der
Normal-Aichungs-Kommission, Professor Wilhelm Foerster, nach Berlin berufen, um
seine Kenntnisse und Erfahrungen in Bezug auf die Behandlung und Untersuchung von
Normal- und I.uftthcrmomotern für die Arbeiten diest'r Behörde auf dem Gebiete des
Maass- und Gew'lchtswesens zu verwerthen, wozu bereits Vorarbeiten von Loewenherz
gemacht waren. Hier hat er in Gemeinschaft mitGrunmach, Thlesen und Wiebe
grössere thermometrische Fundamentalarbeiten ausgeführt, die von Grunmach und
Thiesen in den „Metronomischen Beiträgen“ verölTentlicht worden sind.
Dann trat er in das Bureau International des poids et mesures zu Breteuil l>ei Paris
als Savant Hranger über, nahm an den metronomischen Arbeiten dieses Instituts, dessen
interimistische Leitung ihm von 1877 bis 1879 übertragen war, lebhaft und erfolgreich
Antheil. Seine diesbezüglichen Arbeiten sind in den Travaux et Memoires des ge-
nannten Bureaus verölTentlicht.
Von 1885 bis 1887 betheiligte Pernet sich wieder an den Arbeiten der Normal-
Aichungs-Kommission in Berlin; er habilitirte sich 1886 als Privatdozent an der dortigen
Universität. 1887 trat er in die unter Führung von Helmholtz neu gegründete Physi-
kalisch-Technische Reichsanstalt, deren erste, wissenschaftliche .\btheilung er mit ein-
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Profeaior Dr. Job«Dn*i P«ro»t.
D*eUch«
Mi^rluntker'ZtK.
richten half. 18SK) folfrle l’ernet einem Kufe des schweizerischen Schulrathes zur
Uebemahme einer Professur für Physik am EidKenfissischen Polytechnikum zu Zürich.
Was er hier mit verhtUtnissmüssig beschränkten Mitteln geleistet hat. vermag nur der
ganz zu ermessen, der einen Einblick in die Werkstätte seiner Thtttigkeit, in sein physi-
kalisches Laboratorium, gewonnen hat. War seine bisherige Thätigkeit vorzugsweise
der reinen und angewandten Wissenschaft, speziell auf dein Gebiete der Wärme- und
Druckmessung, gewidmet, so galt es jetzt, als Lehrer zu wirken. Mit Eifer und heiligem
Ernst für die Sache trat er sein neues Amt an und suchte die jungen Leute nach besten
Kräften sowohl im HCrsaal als im Laboratorium mit den physikalischen Errungenschaften
bekannt zu machen und zu neuen Forschungen anzuspornen. Wie sehr Pernet es
verstand, die jungen Studirenden an sich zu fesseln, geht wohl zur Genüge daraus
hervor, dass er schon als junger Privatdozent in Breslau in seinem Kolleg über Meteorologie
es auf 20 Zuhörer brachte, hier in Zürich lauschten aber 100 und mehr Schüler seinen
fesselnden Vorträgen. Daneben hatte er sich die Aufgabe gestellt, in der Schweiz ein
Institut einzurichten, ähnlich, wenn auch bescheidener, wie unsere Physikalisch-Tech-
nische Reichsanslalt, namentlich zur Prüfung der wissenschaftlichen Instrumente. Trotz
der eifrigsten Bemühungen konnte der V'erblichene die Erfüllung dieses Lieblings-
wunsches nicht erleben, verfolgte aber mit gespanntem Interesse die Bestrebungen der
anderen Staaten, ähnliche Institute bei sich einzurichlen. Ebenso blieb auch seine
Anregung einer genauen magnetischen Vermessung der Schw'eiz bisher ohne Erfolg.
Für die Ausbildung der praktischen Techniker war er sehr bemüht, ebenso ge-
hörte er der Aufsichtskommission des Technikums in Winterthur an. Die Schule für
Feinmechaniker ist seine Schöpfung. Auch durch populäre Vorträge suchte Pernet das
Verständniss für physikalische Wahrheiten in weiteren Schichten, besonders bei den
Gewerbetreibenden, zu verbreiten.
Als 1895 Röntgen die Entdeckung der nach ihm benannten Strahlen ver-
öUentlichte, machte sich Pernet sofort an die Untersuchung derselben und widmete
ihnen einen grösseren Theil seiner freien Zeit. In der Folge stellte sich ein Augen-
leiden ein, das sich zwar wieder hob, aber bald, im Anfang 1899, wurde er von einem
heftigen Anfall betroffen, der ihn zur längeren Ausspannung und zum Aufenthalt im
Süden (in Canobbio am Lago Maggiore) nöthigte. Am 15. Februar d. J. wiederholte sich
der Anfall, nachdem der Verlilichene erst Tags zuvor einer Sitzung beigewohnt batte,
und Pernet verschied ganz plötzlich, aufs Tiefste betrauert von seiner Familie und
seinen zahlreichen Freunden und Verehrern.
Pernet’s Hauptverdienst liegt darin, dass er frühzeitig die grundlegende Be-
deutung der exakten Wärmemessung für Physik und Meteorologie erkannte und demge-
.mäss sein Streben darauf richtete, das beijuemste aller Temperaturmessinstrumente, das
lange vernachlässigte und vielfach verkannte yuecksilberthermometer, zum Range
eines Präzisionsinstrumentes zu erheben. Seine Bemüliungen in dieser Richtimg sind
für Viele, die später seine Mitarbeiter oder Kollegen wurden, maassgebend und seine
Methoden auf dem Gebiete der Thermometrie mehrfach auch für andere Gebiete der
Metrononde und Physik typisch geworden.
Wie gründlich und weitsichtig Pernet in dieser Beziehung war, geht schlagend
aus dem Programm hervor, das er 1M76 bei seinem ersten Eintritt in die Xorraal-
Aichungs-Kommission dem Direktor Prof Foerster vorlegte. Es enthielt folgende,
für den damaligen Stand der Thermometrie maassgebende Punkte, wobei hinzugefügt
ist, wie der damalige Stand seiner Arbeiten war.
1. Bestimmung der Nullpunkt depressionen der Xormalthennometer (vollendet).
2. Methoden der Fundamentalpunktsbestiinmungen und Bestimmung der von den
Nullpunklsvariationen herrührenden Korrektionen (vollendet).
3. Vergleichung verschieden behandelter Thermometer unter einander (vollendet).
4. Ueber die Kalibrirung der .N'ormallbermomeler.
5- Vergleichung zwischen Luflthermometer und tjuecksilberthermometer. Kritik
der bisherigen Vergleichungen (letzter Theil beinahe vollendet).
6. Studium des Einflusses der Form und Dicke sowie der Glassorte des Oefä-sses
auf die Depressionen.
7. Verhallen der Depressionen bei äusserem Druck.
8. Ueber das Verschwinden der Depressionen im Laufe der Zeit (bereits ziemlich
viel Material und einige wichtige Resultate).
0. Verhalten der Thermometer bei Erwärmungen von 100° bis 300°.
. Google
B«n
t. April t902.
Prof4 Dr. Jobana*! Ptraat.
H. Poiocar^f Dia Talagnpbia ohna Draht.
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Wenn wir heute, nach mehr als 26 Jahren, es erreicht haben, mittels des Queck-
silberthermometers die Temperaturen bis auf wenige tausendstel Orad genau zu messen,
SU ist dies vur allen Dingen dem unermüdlichen streben Pernet’s zu danken. Auch
verstand er es meisterlich, seine Mitarbeiter anzuregeu und zu neuen selbständigen
Forschungen anzuspomen.
Aber nicht allein, dass Pernet’s Bemühungen auf Verbesserung der thenno-
metrischen und barometrischen Messmethoden gerichtet waren, sondeni auch die Kon-
struktion dieser Instrumente ist durch ihn in vielfacher Hinsicht verbessert. Wie Loewen-
berz u. A. hat auch Pernet in Oeraeinschaft mit Kuess zur Verbesserung der Konstruktion
derEinschlussthermometer beigetragen und sie zu einer Vollkommenheit gebracht, die wesent-
lich dazu verholten hat, die Ceberlegenheit der deutschen Thermometerindustrie auf dem
Weltmarkt zu begründen. Er verstand es, die Glasbläser und Thermometerfabrikanten für
seine auf Verfeinerung der Instrumente gerichteten Bestrebungen zu gewinnen, und war uner-
müdlich darin. So sorgte er z. B. bei der Anfertigung der Normaltherinometer dafür, dass
die Form der Gelässe und der in der Kapillare angebrachUm Erweiterungen zweck-
mässig und tadellos gestaltet war, dass die Theilung gleicbmässig und die Theilstriche
hinreichend fein ausgeführt waren u. A. m. Das rniversalthermometer mit Erweite-
rungen an beiden Enden des Messrohrs war seine Erfindung; sie ermöglicht die Be-
nutzung eines und desseiben Instruments und Messrohrs für Temperaturen zwischen
-40» und -j-300».
Auch auf barometrischem Gebiet hat Pernet reformirend gewirkt. In BreteuU
hatte er ein Hauptnormalbarometer ersten Ranges konstruirt, und das Normalbarometer
für Stationen erster Ordnung, wie es von U. Fuess in Steglitz hergestellt wird, ist von
ihm in Gemeinschaft mit Herrn Fuess entworfen worden. Gerade diese Verdienste
um die Verbesserung der Thermometer und Barometer und seine lebhafte Antheilnahme
an den Bestrebungen unseres Vereins bewogen den Verein, Prof. Pernet in der in
Jena abgehaltenen 8. Hauptversammlung i. J. 1899 zum Ehrenmitgliede zu ernennen.
Wie Ihatig aber Pernet auch auf anderen Gebieten der Präzisionsmessungen
war, bezeugen noch seine im vorigen Jahre erfolgten letzten Veröffentlichungen in den
Archives N ^erlandaises , Geber einen Drebkomparator zur Vergleichung und Aus-
dehnungsbeatimmungen von Mujissstaben“ und „Geber die Kalibrirung und Konstruktion
von Messbrücken in Uebungslaboratorien.“
Ein unermüdlicher Arbeiter auf dem Felde der Wissenschaft, voll ernsten Strebena
nach Wahrheit, ist mit Pernet dahingegangen, der sich auch in den Herzen aller, die
ihm im Geben näher traten, ein Denkmal errichtet hat. Wiebe.
Die Telegraphie ohne Draht.
Von II. Poincarc.
Aus dem Annvaire du Bureau de» Lonffiiude» 1903
mit Qenohmigting dra Vprfiuuivr« Qberartxt
TOR W. iQ CharlDUfaborK.
(Inhalt: Prinzip der Telegraphie ohne Draht. — Kurze Beechreibimg der Apparat«. — Theo-
retische Betrachtungen. — Theorie des KohSrers. — Vorzüge und Nachtheiie der Teiegraphie
ohne Draht. — Neuere Vcrbeesorungen.)
Prinzip der Telegraphie ohne Draht.
Seit Faraday ist es bekannt, dass in einem metallischen Stromkreis sekundäre
Ströme — sogenannte induzirte Ströme — erzeugt werden, wenn sich in dessen Nähe
ein intennittirendor, wechselnder oder veränderlicher Strom beflndet. Diese Wirkung
erstreckt sich auch auf die Entfernung und zwar sowohl durch einen Isolator und durch
die Luft, wie durch einen Leiter hindurch. Man hat auf diese Weise, theoretisch we-
nigstens, ein Mittel zur Verfügung, um ohne Benutzung eines Drahtes auf Entfernung
Zeichen zu geben.
Diese Idee schien aber lange unrealisirbar zu sein. Mit den früher zur Ver-
fügung stehenden Hülfsmitteln konnte man nur auf sehr kleine Entfernungen Induktions-
Wirkungen erzeugen, aber es war nicht daran zu denken, diese Erscheinung praktisch zu
verwerthen.
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H Polncar^, Dl« Ttlegnpbi« oha« Draht.
OMtach«
M«chanlk«r-Ztf.
Erat durch die Unterauohungen von Hertz im Jahre 1888 ist die Frage in ein
neues Stadium getreten. Ueber das Prinzip und die Resultate habe ich schon früher
im Annuaire 1894 eine Mittheilung gemacht; ich will mich daher hier nur auf einige
ganz kurze Andeutungen beschränken.
Die von Hertz erzeugten Ströme hatten eine sehr grosse Wechselzahl; sie
wechseln in der Sekunde 100 bis 1000 Millionen-nial ihr Zeichen, sodass ihre Periode
2X10“* bis 2X10“* Sekunden beträgt. Er bedient sich zu diesem Zweck eines
sogenannten Erregers (Geber), der einfach aus zwei nahe an einander befindlichen
Leitern besteht; jeder dieser Leiter trägt an einem Ende eine kleine Kugel, und zwischen
diesen beiden Kugeln springt ein Funke über, wenn die Potentialdifferenz gross genug
ist. Diese beiden Leiter stehen mit den zwei Polen der sekundären Wickelung eines
Ruhmkorff'schen Induktionsapparates in Verbindung.
Die Zeit, welche die sekundären Ströme des Induktoriums zum Entstehen und
Verschwinden brauchen, ist ausserordentlich kurz im Vergleich zu den Zeiten, die ge-
wöhnlich in Betracht kommen; dagegen ist sie sehr lang im Vergleich zu den im Fol-
genden betrachteten Zeiten, die von der Grössenordnung einer fünfzigmilliontel Sekunde
sind. Von diesem Gesichtspunkt aus kann man also sagen, dass das Ruhmkorff'sche
Induktorium die beiden Leiter sehr langsam lädt; wenn dann die Polentialdiffenrnz
gross genug geworden ist, wird ein Funke überspringen und die Leiter werden plötzlich
entladen. Aber diese Entlailung ist nicht einfach, sondern besteht aus einer Reihe von
Schwingungen, in ganz analoger Weise, wie ein aus seiner Gleichgewichtslage entferntes
Pendel erat nach einer Reihe von Schwingungen in die Ruhelage zurückkehrt. Je nach
den Dimensionen des Apparates schwankt, wie erwähnt, die Periode dieser Schwin-
gungen zwischen 2X10“* und 2X10“* Sekunden.
Die Induktionswirkungen werden durch die Schwankungen des Primärstromes
hervorgerufen und sind um so stärker, je schneller die Veränderung der Stromstärke
erfolgt. Es ist daher erklärlich, dass Hertz mit Strömen von solcher Wechselzahl die
Wirkungen auf mehrere Meter Entfernung beobachten konnte.
Er zeigte, dass die Induktionswirkungen sich nicht, wie man lange annahm,
augenblicklich fortpflanzen, sondern mit der Lichtgeschwindigkeit, ferner dass sie alle
Eigenschaften des Lichtes besitzen, wenn sie sich periodisch wiederholen und ausser-
ordentlich schnell wechseln. Hertz gab somit eine Erklärung des Lichts und fand
so die Idee .Maxwell's bestätigt, nach welcher das Licht auf elektrischen Erscheinungen
von sehr kurzer Zeitdauer und wechselndem Sinne beruht.
Die offenbaren Unterschiede bestehen nur in der Dauer der Periode, oder wie
man sagt, in der Wellenlänge, d. h. dem Weg, den die Welle während einer Periode
durchläuft. Wenn diese Wellenlänge einige zehntausendstel Millimeter beträgt, so erhält
man die sichtbaren Strahlen, wenn sie dagegen einige Zentimeter oder Meter beträgt,
die Hertz’schen Strahlen. Gehl man so von den kürzesten zu den längsten Wellen
über, so triITt man nacheinander auf die unsu'htharen ultravioletten, chemisch wirk-
samen Strahlen, auf die violetten Strahlen, die blauen, grünen, gelben, rothen Strahlen,
dann auf die unsichtbaren Wärmestrahlen und schliesslich auf die Hertz'schen Strahlen,
sodass also zwischen diesen und den sichtbaren Strahlen keine andere Art von Unter-
schied besteht, als zwischen den grünen und rothen Lichtstrahlen.
Wenn man aber das gewöhnliche Licht mittels des optischen Telegraphen
zur Zeichengebung benutzen kann, warum soll es dann nicht möglich sein, dass auch
das Hertz’sche Licht, um mich so auszudrücken, eine Lösung des Problems der draht-
losen Telegraphie zulässt?
Die optische Telegraphie verfügt allerdings über ein HOlfsmittel, welches der
Hertz’schen Telegraphie abgoht; bei Ihr werden die Lichtstrahlen mittels Linsen und
Spiegel konzentrirt, die von einer Lichtquelle ausgehenden divergenten Strahlen werden
in ein Bündel paralleler Strahlen verwandelt und in eine bestimmte Richtung gesandt.
Mit den Hertz’schen Strahlen, d. h. mit den Wellen von grosser Wellenlänge ist dies
dagegen nicht möglich.
Man sagt gewöhnlich, dass sich das Licht in gerader Richtung fortpflanzt, aber
das ist nur annähernd richtig; an den Rändern eines Lichtbündels entfernen sich die
Strahlen mehr oder weniger von ihrer geraden Richtung; dieses mit Beugung bezeich-
nete Phänomen tritt um so stärker auf, je grösser die Wellenlänge ist. Das sichtbare
Licht pflanzt sich annähernd in gerader Linie fort und befolgt die bekannten Gesetze
der Reflexion und Refraktion deshalb, weil seine Wellenlänge kleiner ist als ein tau-
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Ilaft T.
L Apm 1907.
H. PoiDC»r<t IN« T«l«gr9phi* ohn« Drmbt — Ver«ia«> und P«r«on*aa«chricbt«e.
65
sendte) Millimeter, ausserordentlich klein also im V’erhaltniss zu den Hindernissen, auf
die es aultrifft, zu den Linsen, durch die es hindurch^eht, und zu den Spiegeln, die es
zurückwerfen.
Um die Hertz'schen Weilen konzentriren zu können, wären also Linsen erfor-
derlich, die bedeutend grösser wären als die betreffende Wellenlänge; andernfalls würde
das Phänomen der Beugung überwiegen und die Brechung würde nicht mehr regel-
mässig erfolgen. Bei Wellen von einigen Meter Länge müsste man den Linsen einen
Durchmesser von mehreren Kilometer geben, bei Wellen von einigen Zentimeter Länge
würden ebenfalls noch sehr grosse Linsen erforderlich werden.
Es giebt übrigens auch noch einen anderen Grund, welcher den Gedanken an
die Verwendung dieser kurzen Weilen nicht aufkommen lässt.
Righi gelang es freilich, sehr kurze Wellen zu erregen, aber mit sehr kleinen
Erregern von sehr kleiner Kapazität, in denen man deshalb auch nur sehr wenig Elek-
trizität, d. h. sehr wenig Energie ansammeln kann. Die Wirkungen werden dann zu
schwach, als dass sie zur Telegraphie Verwendung finden könnten.
Die Konzentration der Wellen ist also unmöglich. Um die Grösse der Schwie-
rigkeit würdigen zu können, muss man sich Rechenschaft geben von der Geringfügig-
keit der Energie, die in einem Erreger entsteht; zu diesem Zweck wollen wir die fol-
gende Ueberlegung anstellen. Bei jeder Entladung wird eine gewisse Menge Energie
in dem Erreger angehäuft; diese erzeugt die Schwingungen und die letzteren würden
unendlich lange bestehen, wenn eich die Energie nicht zerstreuen würde. Aber
dies tbut sie auf zweierlei Weise: erstens durch Strahlung, indem sie sich dem um-
gebenden Aether in der Form Hertz’scher Wellen mittheilt — dieser Theil der Energie
ist nutzbar; - ferner durch den Widerstand der Leiter, der auf die elektrischen
Schwingungen wirkt wie die Reibung auf ein Pendel, derart, dass ein Theil der Energie
sich unter Erwärmung der Leiter in Wärme verwandelt und endgültig verloren geht.
Den grössten Widerstaml besitzt der kleine Raum, in dem der Funke überspringt, fast
die ganze verlorene Energie wird verwandt, um das Licht und die Wärme des Funkens
hervorzubringen.
In grober Annäherung können wir zunächst annehmen, dass die verlorene Energie
den zehnten Theil der Gesammtenergie beträgt. Aber diese verlorene Energie findet
sich nicht in der Form von sichtbarem Licht wieder, der grösste Theil derselben
nimmt die Form der dunklen Wärmestrahlung an. Da die Temperatur des Funkens
ausserordentlich hoch und dementsprechend der Lichteffekt sehr gut ist, kann man an-
nehmen, dass ein Zehntel der Energie des Fimkena in sichtbarem Licht besteht. Die
Lichtenergie des Funkens würde demnach ein Hundertstel von der Energie der
Hertz’schen Wellen betragen; unter sonst gleichen Bedingungen müsste sie also nur
auf den zehnten Theil der Entfernung dringen. (Ich sage auf den zehnten Theil
wegen des Gesetzes vom Quadrate der Entfernungen.) Wenn also die menschliche
Netzhaut dieselbe Empfindlichkeit hätte wie die Apparate, welche aut die Hertz’schen
Wellen bei 300 im Entfernung ansprechen, so müssten wir den Funken auf ,30 km
sehen können und zwar ohne Hülfe eines konzentrirenden Systems. Davon ist aber
ke'me Rede, und wir können daraus schliessen, dass die Telegraphie ohne Draht nie-
mals hätte funktioniren können, wenn man nicht einen Apparat erfunden hätte, der
viel empfindlicher ist als unsere Netzhaut; und diese ist doch schon ein Instrument
von wunderbarer Empfindlichkeit. (Fortsetzung folgt.)
Werein«- und Pepsonennaohrichten.
In die D. 6. t M, o. O. ist anf-
genommen:
E. Leybold’s Nachfolger, Köln a. Rh.
MitgliederverzeichniBB.
ln der Zeit vom 1. .lanuar bis zum
31. .März d. J. sind folgende Veränderungen
bekannt geworden:
A. Neue Mitglieder:
Bock & Fischer, Glasfabrik Sophien-
hütte; Ilmenau. Hm.
A. Ellermann, Mechaniker des Physik.
Instituts der Ilniveraität, Berlin NW. 7,
Reichstagsufer 7/8. Berl.
Paul Harnisch, Mechaniker; Halle-
Trotha, Seebener Str. 3. Halle.
H. Hartwig; Gehlborg 1. Thür. Ilm.
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Vaftlna* und r«f*on«wdchricbttn.
W. A. Hirachmann, Zeigniederlasaunff
Hamburg;; Hamburg, Kolonnaden 92.
H.-A.
KnoII & Co., G. m. b. H., Opliache
Werkstatt ; Altona- Bahrenfeld, Kirchen-
weg 20. H.-A.
Friti Kollmorgen, Wiaaenachaftlicher
Mitarbeiter von Rosa Lim; LondonSW.,
3 North-Side, Clapham Common. Hptv.
E. Leybold'a Nachfolger; Köln a. Kh.
Hptv.
Schenk, Inhaber der Fa. A. Becker;
Oöttingen. Gttg.
E. Schoof, Mechaniker; Berlin 0. 17,
Grüner Weg 68. Berl.
Prof. I)r. Schwarzachild, o. Prof, an
der Universität u. Dir. der Sternwarte ;
Göttingen. Gttg.
Karl Seibert, Vertreter der Fa. W. &
H.Seibert; BerlinNW.6, Luisenatr.ö2.
Berl.
Carl Willmann, Feinmechaniker; Ham-
burg, Neue Abcatr. .3, H.-A.
B. Attsgeschieden:
H. Billmeyer, Halle,
B. Gau, Berlin.
W. Iversen, Hamburg.
Dr. P. Meyer, Berlin.
Prof. l)r. .1. Pernet f. Zürich.
C. Aenderungen in den Adressen:
Max Bekel; Hamburg-Barmbek, Elsa-
atraaae 39.
Prof. Ur, H. E. .1, G. du Bois; Haag,
Beznidenbot 79.
H. Kollenberg, Fachlehrer an der
Gewerbeschule; Hamburg. Alexander-
atrasae 21 II.
W.Oehmke; Privatwohnung: Karlahorst
bei Berlin.
J. Schober; Berlin SO. 16, Köpnicker
Str. 32 a.
Carl Seemann; Hamburg, Carolinen-
atraaae 10.
Otto Toepfer; Firma verändert in;
Otto Toepfer & Sohn.
D. G. r.M. u O. Zwelgrereln Halle a. 8.
Bei den Prüfungen der Lehrlinge hat
sich zu W'iederholten Malen ein so er-
schreckender .Mangel an theoretiachen
Kenntniaaon geziugt, dass sich der Zwgv
Halle veranlasat gesehen hat, ein rd.
24 Oktavseiten entballcndes Heftchen heraua-
zugeben, daa neben allen in Betracht
kommenden Maasaeinheiten (für Länge,
Fläche, Körper, Gewicht, spez. Gewicht,
Elektrizität) fast die ganze Werkstatta-
mathemaük (Flächen-, Umfangs- undKörper-
ÜMlactk*
M«cbAalk«r-Zts.
bereebnuDgen u. s. w.) mit erläuternden
Figuren enthält; dazu kommen Angaben
über Materiale, Hart- und Weichlothe, und
vieles anderes im WerkstattsbetriebeWissens-
werthe. Der Verein glaubt dadurch einem
Hedürfniss abzuhelfen und die Prinzipale zu
entlasten. Der Verein wird auch gern der-
artige Hefte zum SeIbfitko8tonpi*eis von etwa
1,20 bis 1,50 M. für je 10 Stück abgeben.
Da die Heftchen jetzt zum Druck kominen,
so wäre es wünsehenswerth, wenn von den
Herren Kollegen, die dieselben beziehen
wollen, umgebend eine Bestellung mit An-
gabe des etwaigen Bedarfs an Herrn Me-
chaniker K. Kleemann (Halle a. S., Moritz-
zwinger 9) erfolgte, damit nicht ein Neusatz
nochmals nüthig wird. Ks ist l^eabsiehtigt,
diese Heftchen dauernd zu vervollständigen.
Sitzung vom 8. .März 1902.
ZuuSchst wurde beschlossen, die Wiuter-
Versammlungen im „Guldeuen Schiffchen“ ab-
zuhalten. Ba wurde aodann mit Bedauern da-
von Keniitniss genommen, dass ein von dem
Zweigverein an die Handwerkskammer gerich-
teter Antrag betr. Aufstellung einer Statistik
Uber die im Regierungsbezirk Merseburg vor-
handenen selbetatidigen Handwerker von der
Tflgesurünting der letzten Vollversammlung ab-
gesetzt worden ist, obwohl eine solche Zahlung
für Aufstellung des Handwerkskammer-EtaU
von grosser Bedeutung ist. Betreffs des Be-
fähigungsnachweises wurde folgende Resolution
einstimmig angenommen:
„Die Deutsche Gesellschaft fUr Mechanik
und Optik Zweigvcreln Halle kann sich fQr
die Einführung des Benihigungsnachweisea
in irgend einer Fonn nicht erwärmen und
lehnt denselben aus folgenden Gründen ab:
weil dadurch 1. die Heranbildung eines Nach-
wuchses an Zahl bohindort wird; 2. die Ab-
schiebung der Lehrlinge aus dem Handwerk
in die Grossindustrie beschleunigt wirtl; 3.
der Anleitung Jugendlicher Arbeiter Tbltr
und Thor geftffnet wird; 4 leistuugsfAbigo
Handwerksbetriebe veranlasst werden, zum
Grossbetriebe Uberzugehen; 5. Hass und Zwie-
tracht bei Abgrenzung der befähigten Ge-
werbe unausbleiblich sind; 6. der kaufmän-
nische Betrieb des Handwerks in keiner
Weise eingeschränkt, sondern gefördert
wii^.*
Hierauf wurde beschlossen, ein Anschreibeu
an sänimtliche Mechaniker des Bezirks zu ver-
senden, in welchem di© PrUfungsvorschriften
aufgefUhrt und die Prüfung empfohlen werden
soll. Da sich bedenkliche Mängel an Schul-
kenntni^sen bei den Prüfungen von Lehrlingen
berau.sgestellthaben, sollen dichauptaächlicbsten
Digilized by Google
H«A T.
t. AprlMM».
V«r«lM- und PwtMaMtDaebrlebtM). — Kl*iatr« MhthaUunfvn.
67
theoretischen Praxen doa Berufs beantwortet,
durch den Druck ver\'ielf%ltigrt und käuflich
vom Vorstande abgelaasen werden. Ferner
wurde der Anregung zugostimmt, nniglichst in
diesem Monat noch eine allgemeine Versamm-
lung freier Handwerker in Hülle von den hier
bereits bestehenden freien Handwerkerver-
einen (Mechaniker, (»ewerbeveroin, Uhrmacher,
Drechsler) einzuberufen, in welcher der Be-
flthigungenachweis erörtert worden soll.
Um auch dem BeüQrfniss nach Unterhaltung
und Geselligkeit gerecht zu werden, soll «m
24. März ein Ueuter*Abend arrangirt werden,
zu dem auch die PamlüenangehÖrigen 2Sutritt
hoben. Schliesslich wurde noch bekannt ge-
geben, dass der Magistrat in liebenswürdiger
Weise den Stadtverordneten «Sitzungssaal zur
Abhaltung des diesjährigen Deutschen Mecha-
nikertages zur Verfügung gestellt habe.
Abth. Berlin E.V. Sitzung vom 11. März
1902. Vorsitzender: Hr. W. Handke.
Die Sitzung fand ira pliotochemlschen La-
boratorium der Technischen Hochschule statt,
wohin Hr. Prof. Dr. A. Miethe die Mitglieder
entboten batte, um einen von ihm konstruirten,
von Hr. Gustav Meissner gebauten Pro-
jektionsapparat für feu’bige Photographien vor-
zuführen. Um einer UeberfüUung des Audito-
riums vorzubeugen, waren vom Vorstande Ein-
trittskarten in beschränkter Zahl, aufausdrUck«
liehen Wunsch von Hr. Prof. Miethe, ausgo-
geben worden, eine Vorsicht, die sich als sehr
angebrachterwies; denn trotz der etwas frühen
Stunde, 6*/* Uhr, war das Auditorium bis auf
den letzten Platz gefüllt. Hr. Prof. Miethe
erörterte nach einer kurzen geschichtlichen
Einleitung über farbige Photographie die Ver-
besserungen, welche er bei dem Verfahren der
„additiven Synthese nach Helmholtz-Ivos“
zur Anwendung bringt. Dieses Verfahren be-
steht darin, dass man das Objekt unter Vor-
schaltung je eines rnthen, grünen und blauen
sog. Lichtfilters aufnimmt und diese Aufnahmen
durch drei ebensolche Filter übereinander prujl-
zirt Zunächst ist es Hrn. .Miethe gelungen, die
Bmpfindlichkcit der Platten für rothes Licht er-
heblich zu steigern , sodass die Belichtung
hinter diesem PUter nur *o lange zu
dauern braucht, wie hinter dem blauen; so war
es möglich, die 3 erforderliche Aufnahmen
in nur 6 Sekunden zu machen; der Auf-
nahme-Apparat Hess sich so kompendlös ge-
stalten, dass er sehr bequem als Heise-Instru-
ment mitgefohrt werden kann; die relative
Kegulirung der Belicbtungszeiten erfolgt dabei
durch verschiedene Blenden. Sodann ist der
Projektionsapparat so vervollkommnet worden,
dass er sehr genaue Abstimmung der Karben
und scharfes Ueberaneinderbringen der Bilder
ermöglicht. Hr. Miethe hofft zudem, noch zu
einem neuen Verfahren zu gelangen, um sogar
farbige Abzüge herzustellen. Die Vorführung
einer grossen Zahl farbiger Photographien
von Personen, Landschaften, Stickereien u. s. w.
hatte eine geradezu verblüffende Wirkung in
Folge der Naturwahrheit und des Glanzes der
Farben, sowie der Schärfe der Wiedergabe.
Der Vorsitzende sprach hierauf Um. M iethe
den Dank der Abtheilung Berlin für das Ge-
botene aus. Bl
Einige Tagcsblätter brachten die Mitthoilung,
dass Hr. Prof. Dr. Abbe die Absicht habe,
Jena zu verlassen und dauernd nach Lugano
überzusiedeln. Wie wir aus bester Quelle er-
fahren, Ut dies nicht zutreffend. Obschon
Hr. Prof. Abbe sich von seiner anstrengenden
geschäftlichen Thätlgkeit nach und nach zurück-
zuzieben beabsichtigt, steht, wie wir bestimmt
versichern können, seine förmliche Uebersiedlung
nach Lugano zur Zeit nicht ln Frage. Hr. Prof.
Abbe gedenkt zunächst nur den bevorstehenden
Sommer in Lugano und dem Berner Oberlande
zuzubringen, um sich wissenschaftlichen Ar-
beiten hinzugeben und zugleich seine auge-
griffene Gesundheit zu stärken.
Herrn R. Drosten in Brüssel, dem Vertreter
unserer Kollektivausstellung in Paris, ist der
Hothe Adler-Orden IV. Klasse verliehen worden.
Kleinere Miiiheilungen.
Ilöhenaupport für Frftaarbelten
▼OD BellDK & Lfibke.
Der Firma Belinf< & LQbke (Berlin S.,
Admiralstr. l(i) ist als D. K. O, M. Nr. IfiS) IHti
ein Höhensupport fOr Drehbänke mit Ein-
rirhtung zur Itefestigung an der Stimseile
des Bettes geschützt worden.
Dieser Support dürfte wohl für die meisten
mechanischen Werkstätten, welche keine
Prllsmasehine besitzen, von grossem prak-
tischen Werthe sein, da durch denselben
eine kleine Fräsmaschine mit geringen
Kosten geschalTen wird.
Der Support, dessen Einrichtung aus
umstehender Figur ohne Weiteres erhellt,
ist leicht an der Stirnwand einer jeden
Drehbank anzuhringen, ist sehr stabil und
besitzt eine bedeutende Verstellbarkeit der
Schlitten nach allen Richtungen.
Zum Fräsen wird der Spindelkasten der
Drehbank um 180° gedreht und auf ein
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68
Klalntr« Mittb«Uunf«o.
0«Qt*eh*
entsprechendes, niedriges Zwischenstack
gesetzt, da meistens das Bett der Drehbank
einseitig prismatisch ist. Es ist nun ein
Putter mit Prilsen u. s. w. auf die Spindel
zu schrauben, und die Fräsmaschine ist
fertig.
Oie Anordnung der Kurbeln gestattet
es sehr bequem, beim Fräsen die Drehbank
selbst zu treten.
Automatisch wirkende Feuermelder
Ton Siemens & llalske A. 6.
Seit Langem besteht das Bestreben ,
Waarenhäuser, Theater, Museen, Speicher,
Hotels u. 8. w. durch zweckentsprechende
pig. I «.
Meldeeinricbtungen besser gegen Feuers-
gefahr zu schätzen; denn fUr diese Stätten
kommt bei Ausbruch eines Feuers nicht
nur Materialschaden in Betracht, sondern
Der Support ist jederzeit in der genannten
Fabrik zu besichtigen, die zu weiteren Aus-
kOuften gern bereit ist.
es sind häufig Menschenleben gefährdet;
auch sind solche Anlagen manchmal des
Nachts nicht so bewacht, dass ein Feuer
sofort bemerkt wird. Dieser Grund und
der l'mstand, dass bei Ausbruch eines
Feuers in Räumen, die mit Menschen ge-
füllt sind, durch die eintretende Panik ge-
rade die Meldung vergessen wird, lenkt die
Aufmerksamkeit immer wieder auf auto-
matisch wirkende Melder. In Nachfolgendem
seien derartige Einrichtungen, wie solche
von der A.-G. Siemens & Halske ange-
fertigt werden, beschrieben.
In Fig. 1 u. 3 ist ein mit perforirter
Schulzkappe ausgerüsteter, automatisch wir-
1
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H«ft 7.
I. Apm \_90^
69
kender Melder dargestellt. Der wichtigste
Theil dieses Melders ist die in Fig. ia in
natürlicher Grösse abgebildete Glaspatrone,
welche sich husserlich in nichts von einer
Thermometerröhre unterscheidet.
Diese Glaspatrone a wird in eine Boh-
rung b des Sockeis {Fig. 1 u. i") einge-
führt; dabei wird der rechtwinkiig uinge-
bogene Fortsatz .r der Feder f angehoben,
sodass die Glaskugel bis an den Sockel
gebracht werden kann. Der Fortsatz x der
Feder f liegt nunmehr in angehobener
Stellung mit kräftigem Druck auf der Glas-
kugel. Die in der Kugel befindliche Flüs-
sigkeit steigt in dem Kapillarrohr mit zu-
nehmender Temperatur und sprengt die
Kugel, wenn die Temperatur nur um einige
Grade steigt, nachdem die Flüssigkeit bis
an das Ende des Kapiiiarrohres vorge-
drungen ist. Durch das Platzen der Kugel
aber springt die Feder f in ihre Ruhelage
zurück und ölTnet oder schliesst, je nach-
dem der Melder durch die Lage der Feder f'
für Ruhestrom oder für ArbeiUstrom ein-
gerichtet ist, einen Kontakt mit der Feder /'■,
wodurch ein Signal gegeben wird.
Die automatischen Melder können und
dürfen nicht unzugänglich angebracht
werden, sic sind daher nicht nur der im
Nothfali erwünschten Zerstörung durch
Feuer, sondern aus diesem Grunde auch
der unerwünschten mechanischen Zerstörung
ausgesetzt. Ferner ist die elektrische Lei-
tung in einem Hause auch selten so zu
schützen, dass ein Zerstören derselben un-
möglich wird, weshalb es sich empfiehlt,
Ruhestrom anzuwenden, weil hierbei die
Leitung unter steter Kontrole ist. Diese
Gründe sind Veranlassung, dass sich selten
Feuerwehren bereit finden, die direkte elek-
trische Auslösung von unter ihrer Regie
stehenden Feuermeldern zu gestatten: sie
werden aber hinfällig, wenn Niemand da
ist, der durch mechanische Eingriffe einen
unmotivirten Alarm hervorrufen kann, was
wohl ln allen Fällen in den Nachtstunden
und in einzelnen Fällen auch zu bestimmten
Tagesstunden der Fall ist. In Erwägung
dieses Gesichtspunktes hat die Firma Sie-
mens & Halske A.-G. die Einrichtung ge-
pig. ».
Die Verwendung dieser Glaspatrone hat
den Vortheil, dass bis zu gewissen, weit
von einander liegenden Grenzen jede be-
liebige Temperatur für die Feuermeldung
io Betracht gezogen werden kann; vor
allen Dingen ist aber eine mit der Zeit
fortschreitende Formänderung gänzlich aus-
geschlossen.
In Fig. 3 ist die Schaltung einer Melde-
anlage mit Aiarmwecker für Ruhestrom, in
Fig. 4 eine solche für Arbeitsstrom dar-
gestellt. In Fig. S ist, um die örtliche
Lage des bethätigten Melders näher zu
kennzeichnen, der Ruhestromanlage ein
Tableau hiozugefügt. Diese Anlagen ge-
nügen, um bestimmten Personen durch den
Wecker ein Zeichen zu geben, dass Feuer
ansgebrochen ist, und diese Personen zu
veranlassen, die Feuerwehr zu alanniren
oder selbst einzugreifen.
troffen, dass die Anlage für eine bestimmte
Reihe von Stunden mit der Feuerwehr un-
mittelbar verbunden ist, für die übrige Zeit
aber nur mit der Alarmglocke in dem Ge-
bäude selbst; bei der Bethätigung der
letzteren hat der Wächter erst den That-
bestand festzustellen imd dann die Feuer-
wehr zu alarmiren. Für diese Zeitschal-
tung dient ein Uhrwerk, das nach be-
liebiger Einstellung die Umschaltung auf
Feuerwehr und Hausalarm selbstthätig be-
wirkt.
ln Fig. (> ist dieser Apparat dargestellt.
Das links sichtbare Zifferblatt ist das der
Uhr, welche wie jede andere Uhr zu be-
handeln ist, d. h. sie ist zur rechten Zeit
aufzuziehen und bei etwa eintretenden Dif-
ferenzen zu stellen. Das zweite, rechte
Zilferblalt hat ausser ‘i4 Zahlen auch noch
Hinweis auf die Tag- und Nachtzeit. Die
70
KI*io«r« Mltthailuof«». — 01at1«cbols«hM.
DMtoeh«
M»ch4alk»r-Zt«.
Zeiger i und z' dieses Blattes können
unabbAngig von einander auf beliebige Tag-
oder Nachtzeiten eingestellt werden, auf
welchen sie fest stehen bleiben. Die an
diesen Zeigern sichtbaren pfeilartigen An-
sätze stehen einander entgegen und sollen
darauf hinweisen, dass in der Zeit, welche
zwischen den Zeigern in der Pfeilrichtung
lieget, der die Feuerwehr direkt alarmirende
Melder eingeschaltet ist, während in der
anderen Zeit die Feuerw ehr erst nach Fest-
stellung des Thatbestandes alarmirt werden
darf.
Klne Feuermelde - Einrichtung, wie in
dem Schema Fig. 7 dargestellt, bei welcher
neben den automatischen Meldern a, zur
Bestimmung der örtlichen Lage ein Ta-
bleau t, ein Alarmwecker tv für nicht ein-
geschaltete und tv‘ für eingeschaltete Jlelder,
zur sicheren Kontrole ein Galvanoskop g,
schliesslich die oben beschriebene Uhr mit
Schaltvorrichtung u und der von der Firma
Siemens & Halskc A.-G. seit Langem aus-
geführte Melder m mit elektrischer Aus-
lösung vorgesehen sind, giebt den Brand-
direktionen die Möglichkeit, eine Kontrole
leicht auszuüben und von Fall zu Fall zu
bestimmen, über welche Zeit der Melder
eingeschaltet sein darf.
Die diesjährige Versammlung neiitscber
Naturforscher und Aerzte findet vom 21. bis
25 September in Karlsbad (Böhmen) statt.
Glaatechnisches.
(S auck ärm ArtnJbl mu Anfnmg dt$
Apparat für LeitfählgkeltMme«iiunfi^en
an Üflchtlg^on Substanzen.
Von M. Centnersswer.
ZeiUehr. f. phj/sikal. Chem. •HK S. 220. 1901.
Dor Apparat besteht, wie aus bei«lehendor
Pi^ur eraichtiieh, aus einem zylindrischeiijunton
verjflngton Glasg^efftss, In dessen oberer Flftcho
zwei (ilnsröhren eingeschmolzen sind, welche
an ihrem unteren Endo die Elektrudonblcche
tragen; letztere befindeu sich in dem'^untern
engeren Theil des GeH^ses. Die Platindrahte
der Elektroden reichen bU ins Innere der
Trftgerröhren, welche wahrend des Versuches
mit Quecksilber ungefüllt werden. In dieses
seukt man die 2uleUungsdr&hte.
Vorrlchtunif zum Filtrlren mittels
der Wnsaerstrahlluftpumpo
Von H. Zöpfchen.
Chem -Ztg. S. 1008. 1901
Die üblichen Flltrirflaschen, deren Inhalt
schlecht quantitativ zu entleeren ist, eine Noth-
Wendigkeit, die bei leicht trübe laufenden
Nioderschlftgen stets vorhanden ist, werden mit
Vorthei! durch den vom Verf. vorgesehlageneo
Apparat ersetzt. Derselbe (s. ) bestellt aus
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01ut«cboltch«f. — P«t*olschaut
7t
e^n 1.
1. Aj>rtl IM>3.
Btarkem Glas und ist oben kreisrund nusge*
schliffen zur Aufnahme von Kautschukstopfen
mit Trichter. Zur Pumpe führt ein Ansatzrohrf
welches leicht geneigt ist, damit hei der Ver-
wendung von Gooch'Tiegeln (Dichtung mittels
eines Wasserstandsringes) nicht Theile des
Filtrates mit übergerissen werden. Den unteren
Abschluss bildet ein starkwaudiges, etwa 3 mm 1
inncrn Durchmesser besitzendes Kohr mit gilt
eingeschliffenem Hahn. Der Apparat wird ln •
ein Klammerstativ gespannt. Das ov. trübe
Filtrat entleert man nach Aufheben des Va-
kuums in dos Becherglas, in dem die Fällung
stattfand, und bringt mit sehr wenig Wasch-
wasser die letzten Antheile desselben hinzu,
um es von Neuem auf dasselbe oder ein zw'eites
dichteres Filter zu bringen. Den Apparat
liefert die Firma Max Kaehler & Martini
in Berlin. Bm.
Apparat zur Herstellung abfolut
reinen Schwefels durch Destillation.
Von H Biltz und G. Prenner.
ZcttfcAr. f. phytikal. Chem. 39, 3 331- 1901.
Die Verfasser bemerkten, dass der reine um-
ki^stallUirte Öchwcfel aus der .Merck’schen Fa-
brik in Darmstadt bei der Destillation eine ge-
ringe Menge eines schwarzen Rückstandes
hinteritVsst. Es gelang den Vorf. nichts selbst
durch mehrfache DestUlatiou, einen rückstand-
freien Schwefe! zu gewinnen. Erst als die
Destillation im Vakuum uusgoführt wurde,
konnte das Ziel erreicht werden. Da es nOthig
war, die einzelnen Destillationen unmittelbar
hinter einander ohne OeCfnung des nur aus
Glas bestehenden Apparates und ohne dass der
Schwefel irgend mit organischen Stoffen in Be-
rührung kommen konnte, auszuführen, so w'urde
dem Destillationsapparat die aus der Figur
ersichtliche Form gegeben. Es wurden b Deatil-
lirkölbchen. die durch weite Glasröhren ver-
bunden waren, derartig zu einem grossen Ring-
apparate zusammengeschmolzen.dass zum ersten
Kölbchen A das zweite 13 als Vorlage . zu
diesem später dos dritte C als Vorlage u.s. w.
dienen konnte. Der Apparat blieb während
aller Destillationen mit der arbeitenden Wasser-
strahlluftpumpe verbunden. Rm.
Patentsoha u«
Qoeeksilbermanometer. .M. KUnzol in Berlin. 8. 2. 1900. Nr 117681; Zus.
z. Pat. Nr 112740. KI. 42.
In dem zur Aufnahme des Quecksilbers dienenden Gefäss Ist inner-
halb des Rohres a mit entsprechendem Zwischenraum statt des Rohres nach
Patent 112740 ein Vollstab 6, und zwar in dem Gefässc leicht herausnehmbar,
angebracht. Die in letzterem auf dem Quecksilber schwimmende Kugel g
dient hoi Bildung eines Vakuums hei p gegen die mit feiner Bohrung ver-
sehene Schraube / als Abschlussorgan.
Wattstandensäbler !ttr doppelten Tarif. Schuckert v'fe Co. in Nürnberg.
92.11.1899. Nr. 117523. Kl. 91.
Dieser Wattstundenzähler für doppelten Tarif besitzt zwei Zählwerke,
und die Kuppelung derselben wird durch einen von einer Uhr bewegten
Schalter mit Hülfe von Relais bewirkt. Dabei Kst die Rclaiswickluiig mit
der Spunmmgsspule des Zählers hintereinander geschaltet , sodass der
Nebonschlussstrom zur Erregung des Relais nutzbar gemacht wird, wobei
in der einen Stellung des Schalters der Nebenschiassstrom seinen Weg
durch die Relaiawicklung, in der anderen Stellung des Schalters durch einen
äquivalenten Stromkreis nimmt und so abwechselnd Loslassen oder Anziehen
des Relaisankers bewirkt. Erfolgt die Kuppelung mit Hülfe einer elektrisch
betriebenen Uhr, so wird auch die Wicklung der Uhr mit der Spannuugsepulo
Diyiii -xl
t>«oUeh«
M*ekaBlk«rZt|.
^2 Patvolachsu. — Patondiatt.
des Zahlera hiuterciHaader geschaltet, sodass der Nebcaschlussstruni des WatUtundonzahlere
zum Betriebe der Uhr nutzbar gemacht wird. Alsdaun nimmt der NebonechUissstrom bald seinen
Weg durch den Ulirenmagneten. bald durch elnon diesen Magneten umschliesseoden Stromkreis
und führt so von Zeit zu Zeit der Uhr Energie zu.
Verfahren zor Heratellnng Ton Qlaehohlkttrpern P. Th. Sievert in Dresden. 17. 9. 1899.
Nr 113 23Ä; Zua. z. Pot, Nr. 109 363. Kl 32.
Das Verfahren bildet eine AusfOhruiigaform des Verfahrens zur Herstellung von Glas-
hohlkürpem nach Pat. Nr. 109 363 durch Aufblasen einer plastischen Glaslagc e, welche an
einer durchbrochenen Platte a durch formgebende Rahmen f an
den Grundlinien des herzustellonden GlashohlkOrpera festgehalten
wird. Dabei findet dos Fosthalten der Glasmasse nicht wie bisher
dadurch statt, das die Rahmen über die Glusmosac Ubergreifen,
eondem durch Erhitzen der formgehonden Rahmen f zwecks festen
Auhaftens der Glasmasse an dem Rahmeu und besserer Ausnutzung
der Glasmasse. Die Erhitzung geschieht vorzugsweise dadurch,
dass durch die isolirt gelagerten Ralimen aus schlecht leitendem
Metall ein elektrischer Btrom geschickt wird.
Patentliale.
Bis zum 17. März 1902.
Klasse: Annieldntigen.
7. G. 14 898. Verfuhreu zur Brzeugrung scharfer
Prägungen auf flachon GegensUlnden. C.
Huber Co.. Karlsruhe 3. 10. 00.
21. St. 6810. Vorrichtung zum Sichern von
Fernsprechapparaten gegen unbefugte Be-
nutzung. K. B. Stofsing, Stockholm,
u. C. Egnör, Sundbyberg, Schweden.
2b 2. 01.
Ü. 1949. Verfahren zur Vermeidung von
Reibungs&nderungen bei aut einander
gleitenden MetalUlüchen. Union Bl. -Ge-
Bollschaft, Berlin. 16. 1. 02.
F. 15 415. Bewegliche Kontaktfedor für elek-
trische Mess- und Schaltgerftthe. R. Frauke,
Hannover. 17. 9. Ul
Sch. 18000. Quecksüberschalterzur zeitweison
Stromechliossung. Th. Schoon u. W.
Loowen, Breslau. 23 11. 01.
B. 30 637. Induktions Wechsolstromz&hler nach
Ferraris'schem Prinzip. O. T. Blathy, Buda-
pest. 23. 12 01.
E. 7733. Elektrizitatszühler mit schwingendem
System. P. Bibig, Klein-Zschachwitz b.
Dresden. 29. 6. 01.
80. T. 7636. Verfahren zur Herstellung kleiner
gewölbter Spiegel. Tafel-, Saltu- und
Spiegelglasfabriken , A.-G., Fürth i. B.
8. 7. 01.
82. R 14 520. Verfahren zur Schmelzung von
Glasmasse durch elektrische Widerstands-
erhitzuog. B. Redlich, Berlin. 1. 8. 00.
B. 26 755 Vorrichtung zur Herstellung von
Glashohikörpern durch Aufwickeln eines
Glasstabes. The Berrenberg Electric
LampSyndicateLtd. u. A. Berrenberg,
London. 9. 4. 00.
ErthetlBDgeB.
4. Nr. 130 410. Vorrichtung zum selbstthfltigen
Umstellen von Hahnen zu vorauabestimmten
Zeiteu. 0. V. SIgurdsaon, London.
21. 6. 01.
21. Nr. 130 384. Einrichtung zur Erzeugung
eines zusätzlichen Drehmomentes in Elek*
trizitatszahlem. Uartmann & Braun,
Frankfurt a. M.-Bockenheiin. 1. 11. 01.
Nr. 130 609. Motor-Blektrizitatszahler. Die-
selben. II. 7. 01.
Nr. 130 610. Kern für elektromagnetische
Messgerathe. Dieselben. 10. 8. 01.
Nr. 130474. Anker für Elektrizitatszahler.
W. Meissner, Berlin. 13. 6. 00.
Nr. 130 646. Elektrolytischer Elektrizitäts-
messer. The Bastian Meter Cy. Ltd.,
Kentish, London. 12. 9. 01.
80. Nr. 129 993 Vorrichtung um Standgefasse
luftdicht zu verschliesaen; Zus. z. Pat.
Nr. 129 470. J. Traube, Berlin, u. M. E.
Anderssen, Gothenburg. 23. 5. 01.
82* Nr. 130 084. Verfahren zur Herstellung
von Inschriften. Zeichen u. dgl. auf Glas
oder einem ähnlich schmelzbaren Stoffe.
T, Thunberg, Upsaln, 15. 6. 01.
Nr. 130 311. Verfahren zur Herstellung von
Metalloinlagen in Glos-, Stein u. dgl. F.
Eppler, Berlin. 3. 9. 99.
42. Nr. i:i0 333. Geschwindigkeitsmesser mit
feststehenden, in einen umlaufenden Flüssig-
keitsring eintauchenden und nach einem
Druckmesser führenden Röhren. F.
Jacobsen, Berlin-Friedenau. 12. 6. 01.
Nr. 130 335. Elektrische Warmeregelungs*
Vorrichtung; Zus. z. Pat. Nr. 103 194. H.
Schultz, Berlin. 21. 1. 99.
FOr dl« R«d«ktiua T«raatwonIlcli: A. UUsehke io Berlin W.
V«rlz( fOD jQlion Springer In Berlin N. — Dmcb von Bmll Drejrer ln Berlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung,
Beiblatt zur Zeitschrift für lustrumentenkunde
Dbd
Organ für die gesammte Qlasinstrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blascbke, Berlin W., An der Apostelkirche 7b.
-N’r. S. 15. April. 1902.
^chdrnck nur mit Genehmifnuiir dw Radaktion irestottet.
Die Telegraphie ohne Draht.
Von II. Poincaro.
Aue dem Annwiire du Bureau de$ Longitudet 1902
mit 0«Q«bmignug d«« VerfaMM*» Qboraelzt
vvB W. jM^r Id Clutr]»U<tabarg.
( rortMXrusiji.)
Kurie Besehreihung der Apparate.
Dieser Apparat, der von einer ungi'ineinen Emptin(iliebkeit ist und ohne den die
Telegraphie ohne Draht ganz unmöglich gewesen wilre, hat den Namen Kohärer
(Fritter) erhalten. Er besteht einfach aus einer Glasröhre, die mit Metallpulver ge-
füllt ist; an beiden Enden dieser Röhre sind zwei Elektroden befestigt, die mit den
Polen einer Batterie in Verbindung stehen. Eör gewöhnlich isolirt der Kohitrer, da der
Kontakt zwischen den einzelnen .Metalltbeilchen schlecht ist, und der .Strom der Batterie
ist dann unterbrochen; wenn aber der Kohärer von einer Hertz’schen Welle getroffen
wird, wird er leitend und lässt den Strom hindurchgehen. Es genügt dann ein leichter
Schlag, um seine Leitfähigkeit wieder zu vernichten und dadurch den Strom zu unter-
brechen.
Auf diese Weise öffnet eine sehr schwache Welle dem
Strom der Batterie gewissennaassen den Weg, und man kann
diese Batterie so stark wählen, dass ein Morse- Apparat ent-
weder direkt oder mit Hülfe eines Relais anspricht; der Strom
der Batterie offenbart so die Gegenwart der Wellen.
Später komme ich auf die Erklärung dieser Erscheinung
zurück; ich will nur ei-wähnen. dass dieselbe unabhängig in
Frankreich von Branly und in England von Lodge ent-
deckt wurde.
Ein anderes wesentliches Organ der Telegraphie ohne
Draht ist die vertikale Metallstange, die eine Länge von 10
bis ÖO m besitzt und von einem Mast gehalten wird. Sie
steht in Verbindung mit einer der beiden Hälften des Er-
regers (der, wie ich nochmals erwähnen will, aus zwei Leitern
besteht, zwischen denen ein Funke überspringt), während die
andere Hälfte desselben zur Erde abgeleitet ist. Später werde
ich auf die Rolle, die diese Stange spielt, zurückkommen.
Der Geber besteht also aus einem Erreger, dessen eine Hälfte mit einer Stange,
dessen andere mit der Erde verbunden ist (Fig. 1).
Der Empfänger andererseits besteht aus einer Ftange (Auffangedraht) und einem
Kohärer, dessen eine Elektrode mit der Auffangestange (Fig. sf) in V'erbindung steht
sowie andererseits mit dem einen Batteriepol, während die zweite Elektrode mit der
Erde und dem anderen Batteriepol verbunden ist.
1) Diese schematische Figur stoilt den Geber dar; sie ist nicht Im richtigen .Maassstab ge-
zeichnet, auch nicht ungefähr. Du die Stange A 50 m lang ist, so könnten offenbar die anderen
Theile des Apparats nicht mehr dnrgestellt werden, wenn die Proportionen gewahrt bleiben
sollten. Dies gilt auch fttr alle folgenden Figuren.
ms I.
Geber.
A StaOK<*i B RahmkortTaobes
InduktortncD, (7 Faokeastm'k« t).
I
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74
H. Poincarl, DU TtUgraphU ohn« Draht.
DeDlsehe
M»cbaQlk«r-Z(£
Wenn auf der Qcberstation das Ruhrakorff’ache Induktorium in Thäügkeit tritt,
so entstehen elektrische Schwingungen in den von dem Erreger und der Stange ge-
bildeten System; die Energie dieser Schwingungen strahlt nach aussen in Form
Herta’scher Wellen und erreicht so den Auffangedraht; die indusirten Stromschwin-
gungen pflanzen sich dann von dem Draht durch den Kohärer zur Erde fort. Diese
Ströme werden ungemein schwach sein, aber ihre Wirkung genügt, um den Kohärer
in einen Leiter zu verwandeln. Dann gebt der Strom der Batterie durch diesen hin-
durch und setzt den Morseapparat in Bewegung. Ein kleiner schwingender Hammer,
der periodisch den Kohärer trifft, nimmt ihm seine Leitfähigkeit wieder und macht ihn
so fähig, neue Zeichen aufzunehmen.
Theoretische Betrachtungen.
Einige Physiker bekämpfen die Richtigkeit der Erklärung für die Telegraphie
ohne Draht und führen dafür verschiedene Gründe an. die wir im Folgenden lie-
trachten wollen:
1. Sie wundem sich, dass die Wirkung auf hunderte von Kilometern bemerkbar
ist, wenn sie nach demselben Gesetz wie die Idchtstärke abnimmt. Sie schliessen
daraus, dass die Fortpflanzung in diesem Fall in etwas abweichender Weise vor sich
geht, sodaas die Abnahme der Wirkung mit der Entfernung weniger stark ist. Bis jetzt
aber haben sie keine Erklärung Anden können, die mit unseren Kenntnissen über die
Elektrizität vereinbar ist.
2. Sie machen darauf aufmerksam, dass die Hertz'schen
Wellen die Hindernisse umgehen und sich nicht wie das lacht
in gerader Linie fortpflanzen. Sie vergessen aber, dass das
l.icht nur annähernd in gerader Linie sich fortpflanzt, dass in
Folge der Beugung ein Theil des Lichtes in den geometrischen
Schatten dringt. Die Beugung ist um so stärker, je grösser
die Wellenlänge ist; da nun die Hertz'schen Wellen eine
Millionmal länger sind als die Lichtwellen, so werden sie viel
weiter in den geometrischen Schatten eindringen und so Hin-
dernisse umgehen, die uns ungeheuer gross erscheinen, wie
z. B. kleine Hügel oder die Krümmung der Erdkugel, welche
für Entfernungen von mehreren hundert Kilometer ein Hin-
derniss von mehreren hundert Meter Höhe darstellt.
3. Die Fortpflanzung der Wellen ist viel leichter auf
dem Meer als auf dem Lande, wie in der That alle Ver-
suche zeigen; sie schliessen daraus, dass die Leitfähigkeit
des Hodens eine hervorragende Rolle spielt. Aber es ist die Frage, ob dieser Um-
stand der Leitfähigkeit des Meerwassers zuzuschreiben ist, die übrigens für Ströme
hoher Wechselzahl sehr gering ist, oder ob er sich aus der Abwesenheit geometrischer
Hindernisse erklärt; dies ist noch schwer zu entscheiden. Uebrigens hat ein direktes
Experiment gezeigt, dass ein Kohärer funktionirte, wenn er sich auf dem Boden eines
in die Erde gebohrten Loches befand, ohne bedeckt tu sei?i, dass er dagegen versagte,
wenn er eingegraben war. Dies beweist, dass die Wellen nicht durch l>eitung durch
die Erde hindurchgehen, dass sie folglich nicht durch die Hindernisse sich fortpflanzen,
sondern durch Beugung um sie herum geben.
Andererseits ist es allerdings richtig, dass die Uebertragungsfähigkeit beträchtlich
erhöht wird, wenn der Erreger mit der Erde verbunden ist; wir w’erden gleich sehen,
warum. Wenn aber die Verbindung aufgehoben ist, wird die Uebertragung nur ver-
ringert, während sie doch ganz aufhören müsste, wenn sie durch die Erde erfolgen würde.
Fasst man dies Alles zusammen, so ist keiner dieser Gründe für die Mehrzahl
der Physiker überzeugend gewesen. Dagegen entsteht eine andere Frage. Der Erreger
besteht nämlich aus zwei kleinen Kugeln, zwischen denen der Funke überspringt;
haben nun die Wellen dieselbe Periode, wie wenn diese beiden Kugeln isolirt wären,
oder wirkt vielmehr das System der Stange, der Iteiden Kugeln und der Erde wie ein
grosser Erreger, der dann viel längere Wellen aussenden würde? Nach der ersteren
Annahme, an die man lange Zeit glaubte, würde die Stange nur die Rolle eines Lei-
tungsdrahtes spielen, der die von den beiden kleinen Kugeln ausgehenden Wellen bis
zu seinem oberen Ende leiten und dann in den umgebenden Aether abführen
würde.
Pl*. 2.
Etnpfangtapparat.
Digitizüd by Google
H»A 9.
fj. April iw.
H. Poincar<t DU TaUcraphlt ohn« Drahl. — V«r«in»> land PtnooMmaehrkblM.
75
Keine der beiden Annahmen ist absurd; der Apparat konnte kurze oder lange
Wellen aussenden, wie eine schwingende Saite mehrere harmonische Töno erzeugen
kann. Aber das Experiment hat zu Gunsten der zweiten Annahme entschieden. Der
.Varinelieutenant Tissot hat die Periode direkt mit einem rotirenden Spiegel gemessen
und zu 0,06 bis 1,8 . 10"* Sekunden l)estimmt. Die Weilen sind also hundert- bis
tausend mal grösser als die von Hertz erhaltenen, zehn- bis hunderttausendmal grösser
als die von Righi und eine Milliardemal grösser als die Lichlwellen. Gerade in Polge
dieses Umstandes ist die Messung möglich gewesen; die Hertz'schen Schwingungen
würden zu rasch gewesen sein und der rotirende Spiegel hatte den Funken nicht zer-
legen können. Gleichzeitig gilt dies als eine Bestätigung des periodischen Charakters
der Erscheinung.
Um die Theorie vollständig zu kontroliren, müsste man noch die Fortpflanzungs-
geschwindigkeit der Wellen messen; dies erscheint aber nicht unausführbar; man könnte
wohl dieselbe Erschütterung, die vom Erreger ausgeht, auf zwei verschiedenen Wegen zu
einer Station Imten, nämlich durch einen Draht und durch die Luft. Auf der Empfangs-
station würden dann zwei Funken überspringen und man könnte mit Hülfe eines ro-
tirenden Spiegels das Zeitintervall zwischen beiden Funken messen. Man könnte also
die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Hertz'schen Wellen durch die Luft mit der im
Draht vergleichen; die letztere aber ist durch die Untersuchung von Blondlot be-
stimmt worden.
Ferner wäre es auch interessant zu wissen, wie gross die ln den schrägen
Richtungen gestrahlte Energie ist; aber dies könnte nur durch 'Versuche im Ballon
erreicht werden. (Fortsetzung folgt.)
Vereins- und Personennachrichten.
Hr. C. Reichel vollendete am 9. d. M.
das siebzigste Lebensjahr. Die Abth. Berlin
übersandte durch eine Deputation, bestehend
aus den Herren Geheimrath Prof. Dr. W.
Foerster, W. Handke und A. Blaschke,
eine Glückwunschadresse; bei der Ueber-
reichung derselben schilderte Hr. Foerster
den Lebensgang und die Lebensarbeit des
Jubilars und feierte insbesondere die Ver-
dienste Reichel ’s um die Durcharbeitung
der Arbeitsmetboden und Konstruktions-
prinzipien der Feintechnik, seine Leistungen
auf dem Gebiete der Herstellung wissen-
schaftlicher Instrumente, seine Verdienste
um die Forschung durch Schulung genau-
ester Messmittel; Hr. Handke wies dar-
auf hin, dass die Thätigkeit des Jubilars
ein Bindeglied zwischen Wissenschaft und
Praxis darstelle. Eine grosse Zahl von
Glückwünschen wurde Herrn Reichel
ausserdem dargebracht, so u. a. vom Vor-
stande des Hauptvereins, der Zeitschrift für
Instrumentenkunde. Die früheren Schüler
von Hm. Reichel überreichten ihm ein
Jenenser Doppelferarohr und veranstalteten
am Abend des 12. d. M. ein Festessen, an
welchem auch einige andere Verehrer von
Hr. Reichel theilnahimm.
Hr. W. Handke, der V’orsitzendo der
Abth. Berlin und Schatzmeister des Haupt-
vereins, beging am 1. d. M. das Jubiläum des
25-jährigen Bestehens seiner Werkstatt;
Hr. Handke kann auf eine an Erfolgen und
freilich auch an Mühen reiche Thätigkeit
zurückblicken, die zu nicht geringem Theile
den allgemeinen Interessen des Faches gilt;
dass Arbeitskraft und Arbeitslust ihm unge-
schmälert erhalten bleiben mögen, ist der
aufrichtige Wunsch seiner Freunde.
D. G. f. M. u. O. Zwelgvereln Halle.
Sitzung vom 24. .März 1902.
Zunächst kam ein Kail von prinzipieller Be-
deutung zur Sprache; er betraf die von einem
Prinzipal seinem früheren, jetzt geprüften Lehr-
linge verweigerte Arbeitsbescheinigung. Die
Handwerkskammer verwies den Vater des Lehr-
lings an das Gewerbegericht. Der Prinzipat
hatte sich ausserdem auch der Poliioiverwaltung
gegenüber geweigert, die gewünsebte nach-
trägliche Bescheinigung auszustellen. Die Ver-
sammlung fand den Bescheid der Handwerks-
kammer, die doch die berufene Instanz sei, be-
fremdlich. Die bearbeiteten Prtifungsfragen, die
etw-a 24 Oktavaciten umfassen werden, sind in
Druck gegeben worden; nach Ostern soll allen
Bchulleitern ein Exemplar davon zugestellt
werden. Diese PrUfuugsfragen sollen den
Bchulrektoren Aufschluss über das .Maass von
nothw'endigen theoretischen Kenntnissen in
den einzelnen Elemeutarfächern geben, die die
Lehrlinge dos Meebanikergewerbes haben
LI J ‘ .;nrl by Gouglc
76
V«r«iat> und Pertonfonaebrlcbun.
iMaUKif'
Morbanikar-i^tc
mQssen. Die bisher bei den PrüAingen zu |
Tage getretenen theoretischen Kenntnisse
zeigten ganz erschreckende LDcken, die auszu-
füllen den Prinzipalen nach einem 8*jAhrigon {
Schullehrplan nicht wohl noch zugemuthet
werden kann. Der Anschluss an den ge>
planten Goworbeverband wurde gutgehoisseii.
— Nach Schluss der geschnftlichen Mitthei-
lungen loa Herr Mechaniker Schöning einige
Reuter’sche Dichtungen vor, welche ausser-
ordentlich ansprachen und auch den Abend
für die zahlreich erschienenen Damen genuss*
reich machten. Zur Aufnahme in die Gesell-
schaft haben sich gemeldet Hr, Mechaniker
SchOning in Halle und Hr. Mechaniker Zobel
(Koch's Nachf.) in Eisleben, über deren Auf-
nahme die D&cbste Versammlung entscheiden
wird.
Zwelgvereln Göttinfi'en. Sitzung
vom 24. Mftrz 1902. Vorsitzender: Hr. R.
Brunnüe.
Herr Dr. Tetens, der im ßegrilV ist. als
Leiter einer wissenschaftlichen Expedition zum
Zwecke magnetischer, seismischer und meteo-
rologischer Beobachtung nach Samoa zu gehen,
ergreift das \S'ort, um in einem ausführlichen
Vortrag über seine mitzunehmendon Apparate
zu sprechen. Dieselben sind in 4 zerlegbaren
Holzhäusern iintergebracht, deren Konstruktion
gleichfalls vom Vortragenden beschrieben wird.
Zunächst erl&utert Dr. Teteus an der Hund
von photographischen Abbildungen, welche
mittels eines elektrischen ProjektionsapparatOH
gezeigt werden, die von L. Tesdorpf in
Stuttgart gelieferten Apparate, die zur Be-
stimmung des absoluten Werthes der Dekli-
nation, der Inklination und der HorizontaU
IntensitAt dienen. Bs ist dies ein sehr zweck-
mhsBiger „Magnettheodolit“, auf dessen Unter
hau ein grösseres Inklinatorium aufgesetzt
werden kann. Um die Lage des geographischen
.Meridians zu bestimmen, ist der Expedition
von der Potsdamer Sternwarte ein grosses Uni-
vcrsalinstrumont geliehen worden.
Eine zweite Gruppe von Instrumeuton dient
zur Bestimmung der Variation der magne-
tischen Elemente; sie sind von Toepfer &
Sohn in Potsdam gebaut Es sind dies selbst-
registrirenüe Apparate, bei welchen ein von
dem Spiegel des Variometers reflektirter Licht-
strahl durch eine Zylindorlinae auf eine mit
Bromsiiberpapier bedeckte rotirende Walze
geworfen wird, um dort eine Kurve aufzu-
zeichnen, die zur Ausmessung der Variationen
dient.
Zu seismischen Beobachtungen wird der
Vortragende das „astatische Vertikalpoiidel
mit mechanischer Hegistrirung*' verwenden,
welches von d^r Firma (5. Bartels in Got-
tingen nach Angaben von Prof. Wiechert
gebaut wird. Das sehr cmpßndliche. nur olwa
2 m hohe Instrument besteht aus einem etwa
1(K)0 kg schweren, auf einer sehr starken
Stahlfeder ruhenden Pondeikörper, welcher
trotzdem wie ein Pendel von 80 bis 100 m Lange
wirkt.
Zu meteorologischen Zwecken dienen der
Expedition barometrische und thermoinetrische
Registrirapparate, Hygrometer u. dgl , sowie
zu luftelektrischcn Messungen Flammenkollek-
(oron und Entladungsolektrometer, die im
Wesentlichen nach den Angaben von Elster
und Gei toi durch die Firma Günther in
Brannschweig konstruirl wurden. B.
Abth. Berlin E.V. Sitzung vom 25. Mflrz
1902. Vorsitzender: Hr. W. Handke.
Hr. W. Niehls führte einige neue sowie
von ihm verbessert© Altere Apparate vor:
1. Zusammenstellung zur Demonstration der
Herstellung von Thormomotem. 2 Baro*. .Mano-
und Vakuummoter für Demonstrationszwecko.
3. Wasserzersetz-Appurat mit Einrichtung zur
Verhütung dos Spritzens sowie des Abbrechens
der Zuleitungen. 4. .Modell eines DitTcrential-
manorneters. 5. Psychrometer. 6. Hochgradige
Tliormomeler. 7. Meiallthermometer nach Brc-
guet. (Die Apparate werden in der nAchsten
Nummer dieser Zeitschrift unter „Glastechni-
schos“ genauer besprochen werden.)
Nachdem der Voraitzende Herrn Niehls ge-
dankt, machte iir. F. S. Archonhoid auf
den z. Z. sichtbaren grossen Sonnenneck auf-
merksam, sowie auf die von ihm herausge-
gebene Zeitschrift „Das Weltall.“ Bl
Zweigvcreln Hamhurfp^Altona. Sit-
zung vom 8. April 1902. Vorsitzondor: Hr.
Dr. Krüss.
Zur Vorberoitung dos Sommerausfluges wird
eine Kommission aus den Herren Basilius,
R. Dennort und Walthor gownhlt.
Sodann spricht Herr Dr. Krüss über das
Thema: „Was versteht man unter der Licht-
stArke eines optischen Instruments?“ Ausgehend
von der Deftuition der Lichtstarke und der
FiAchenhelligkeit entwickelt der Vortragende
in oiementuror Form die Helligkeit der Bilder,
welche von einer Linse entworfen werdon, und
übertrügt die gowonneneu Ergebuis.'^e auf die
Heiligkeit v<»n Lupen, Mikroskopen, photo-
grnphisdioii Objektiven und Fernrohren, wobei
sich überall ganz einfache und klare Beziehungen
ergeben. Endlich wird auch noch auf den
Licht ve.rluMt in den Linsen selbst Rücksicht
gonommeii, welcher «Inrcli Itefluxion an der
Digilized by Google
B»n B.
t:.. April l»02.
77
Vcrtint- und PvrsonvnnachrichUn. — Kltlncr« MittheUun^en.
OberdAcho und diirrh Absorption im Innern
der GlaHmasäO entsteht. H. K
Theoretische PrUriiii{;skcnn(ni4so für
(Ile GehülfeuprOfung lin Mechaniker*
beruf.
Zusammengestolit von R. Kleomuun,
Mcphanikor. Hallo a. 8.
Kl. -8®. 23 S. mit vielen Figuren.
Doa in der vorigen Summer S. 66 angekUn-
(ligto Hoftchon ist nunmehr orschionen ; oa
kostet 15 Pf. und ist vom Zwgv. Halle zu be-
riehen. Da os kurz vor Hchluss der Redaktion
eingegangen ist, müssen wir uns vorläufig auf
diese kurze Mitthrilung beschrAnken: eine ein-
gehende Besprechung behalten wir uns für die
nftchete Nummer vor.
Eniannt wurden: Dr. W. Sonne zum Pro-
fessor der gewerblichen Chemie an der Tech-
nischen Hochschule ln Darmstadt; Dr. K. Ilcun,
Berlin, zum o. Professor der theoretischen
Mechanik an der Technischen Hochschule in
Karlsruhe; Dr O. Kn4»blaiicli, Professur der
Physik an der UniversitAt Leipzig, zum Pro-
fessur für technische Physik an der Tech-
nischen Hochschule in München: J. Tnmbor,
Privatdozeiit der Chemie an der UniversitAt
Bern, zum Professor; Dr. Griiichant, Dozent
für Physik und .Mineralogie an der FacMlti
des Sciences der Universität CaCn, zum /Vo-
fesseur adjoint: Prof. J. W. Gregory, K. R. 8.,
in London, provisorisch zum Direktor des Oeo^
iogicaj Survey of Ftdorw; Prof. K, Millosevich
zum Direktor des R, Osservaiorio astronomico
del CoUegio Romano in Rom und des damit ver-
bundenen astronomischen Museums, nachdem
Prof. P. Tacchiui mit dem 1. Januar d. J. die
Leitung der Steniwarte niedergelegt hat; Dr.
P. WeisH in Lyon zum Professor der Physik
am Eidgenöss. Polytechnikum in Zürich; T. O.
Bromwich zum Professor der Mathematik am
St. Johns College in Cambridge, Biigl.; A. C.
Dixon zum Professor der Mathematik am
Queens College in Belfast; A. A. Iwanow, Ad-
junkt-Astronom der Pulkowuor Sternwarte, zum
alteren Inspektor am Ilauptinstitute für Moassc
und Gewichte in 8t. Petersl>urg.
Berufen wurde: Dr. Schn<‘Hlcwind in Halle
zum Vorsteher der dortigen Agrikulturche-
mischen Versuchsstatign, als Nachfolger des ver-
storbenen Prof. Dr. .Maerkor: Dr. II. Tliiedo,
ao. Professor der Chemie an der UniversitAt
München, an die UniversitAt 8trassburg als
Nachfolger von Fi tilg.
Habilitirt hat sich: Dr. P. Küthiier für
Chemie an der UniversitAt Halle; Dr. A. <iu(-
bicr als Privatdozent für Chemie an der Uni- l
veraitAt Erlangen; Dr. Iletize für Chemie an |
der UniversitAt Leipzig.
Verstorben ist; Dr C. M. Guldberg, Pro-
fessor der angewandten Mathematik an der
UniversitAt Christianio, bekannt durch seiuo
Arbeit (mit P. Waage) Uber die chemische
AflliiitAt, im Alter von 65 Jahren; Dr. K. Lang,
Direktor des Chemischen Laboratoriums der
schweizerischen Alkoholverwaltung in Bern,
50 Jahre alt.
Kleinere Mittheilungen.
Schelbenatichel-H alter.
D. R. 0. M. 138977.
Bad. Oewerbestg. 34. S. 385. 190L
Die Vortheilo der Bcheihoiistichol, besonders
für Gewindeschneiden und für Fa<;ondrohen,
sind so allgemein bekannt, dass es sich er-
übrigt, dieselben hier nochmals eingehend zu
erörtern.
Ein Halter für derartige Stichel, welcher dem
Mechaniker Carl Ganter in Furtwangeu
durch D. R. G. M. 138977 geschützt ist, ist hier
in Vs uat. Grösse abgebildet ist. Der Schaft
des Halters hat nach Kreisbögen verruudete
Flüchen, welche in entsprechende Aushöhlungen
' "t-
von Klemmbacken passen, sndass er durch
Drohen um seine LAngsachso nach der einen
odorauderen Seite etwas schrAg gestellt werden
kann. Backen und Schaft werden durch versenkte
Schrauben beweglich zusauimengehalten. An
dem Kopf dos Stichelhaltcrs wird der Scheiben-
stichol mittels Bolzens und Sechskantmutter
befestigt. Der Bolzen ist durch eine Nase gegen
Drehung gesichert; auf ihn, passt gerade der
Schoibenstichcl, der eine Ausspuntug hat, su-
daas er sich über die Nuso des Bolzens schieben
und auf dem Bolzen an dessen FIunachnAche
drehen, also seiue Schneide in jede beliebige
Lage oinstclien lasst. Durch Anziehen der
Mutter wird der Stichel unverrückbar befestigt.
I Ein am Kopf angebrachter, um einen Stift
I drehbarer Winkel dient zum Einstcllen der
I Schnciüokante dos Stichels auf richtige Drch-
Imnkapitzeuhöhe; wAhrond der Arbeit wird der
Einstellwinkel zurUckgekIa)»pt.
Das Werkzeug eignet sich sowohl zum I*lan-
bozw. LAiigsdrohon, als auch zum Gewinde-
Digitized by Go^igle
78
Kieinar« Millhcilungtn.
Otattek*
M»chaolk6r-Ztx.
scbneiili'ii. Da nur die ProfUflflche der Stichel-
scheibe naclii^eschtiffen zu werden braucht,
ist die Scheibe sehr lan^e zu benutzen.
Der Preis des oben abgebildcten Halters
mit Stichel ist 12.00 Af,, in Krdaserer Aus-
führung 14.50 M., der Preis eiucs Scheiben-
Stichels 1,40 bis 1,80 M. Klum.
Ein Unlveraalklti,
3>cAn. Rvndsch. 5, 8. 52- 1902.
Der von Prof. Alex. Win sc ho II angegebene
Kitt soll überall verwendbar sein und gut auf
(ilos, Stein, Oberhaupt jedem Mineral kleben.
Br wird durgestelit, indem man 2 Th. klares,
fein gostiissencs Gummi arabikum in so viel
kaltem Wasser lOat, dass ein dicker Schleim
entsteht; hierauf rührt man D/j Th. feine
Starke und */i Th. Zucker hinzu; alsdanu wird
dos Gentes mit der Mischung in kochendes
Wasser gehängt und so lange orwürmt, bis die
Stürko gelbst ist. Dieser Kitt muss so dick
gehalten werden wie Theer. Durch Hinzu-
fügen eines Stückes Kampfer o<ler etwas (»e-
wOrznelkenöl oder auch Sassafrasöl ({.«orbeeröl)
wird der Kitt vor dem Verderben geschützt;
auch soll es gut sein, etwas Alumiiiiumsulfat
hinzuzugeben. 8.
Elsen* oder Stahlblechmit ein-
seitigem oder beiderseitigem Kupfer-
überzug
Metaüarb. '27. 8. 760. 1901
Bisher gelang cs nicht, durch Aufwalzen
einen Kupferüberzug von bestimmter Dicke
auf Eisenbleche zu bringen. Nach dem Patent
Nr. 124H87 von E. Martin werden entweder
eine oder beide Seiten des Eisenblechs auf gal-
vantBchem Wege mit einem Kiipfemiederschlag
versehen und die so vorbereiteten Blech© und
das aufzuwalzeiide Kupferblech in getrennten
Oeten auf Ruthgluth erwürmt; beide Bleche
werden alsdanu hydraulisch zusamiueugepreast
und noch warm weiter gewalzt. Unter mehr-
maligem Glühen kann man die Bleche bis auf
BtArkon von 0,3 bis 0,2 mm uuswalzon; Be-
dingung bleibt jedoch, djiss sich zwischen
Kupfer- und Biseublecb stets ein galvanischer
Kupferniedersebiag befindet. 8.
74. Versammlung Oeulscher Natur-
forscher und Aerzte in Karlsbad.
21. bis 27. September 1902.
Der Vorstand der Abtheilung III Angfwfindtf
Mathfmatik und rhyaik (Ingenieuntisscnachafifn)
hat sich konstituirt; er besteht aus den
Einführenden: Übering. F. Btibrul, Karls-
bad; Professor F. Stark, Prag: Prof. Dr. J.
Puliij, Prag; Direktor Ing. C. Lud w*ik, Prag:
und den ächriftfuhrern: Insp. Ing. .M. Klein,
Karlsbad: Ing. Dr. K .laray. Prag
Da den spAteren Mitthellungen über die
Versammlung, die anfangs Juni zur Versendung
gelangen, bereits ein vorlAufiges Programm
der Verhandlungen beigofügt werden wird,
sollen VortrAge und Demonstrationen, nament-
lich solche, die grossere Vorbereitungen er-
fordern, wenn möglich bis zum 15. Mai bei
Hrn. Btibral angemeldet werden. VortrAge,
die erst spAter, insbesondere erst kurz vor oder
wAhrend der Versammlung angemeldot werden,
können nur dann noch auf die Tagesordnung
kommen, wenn hierfür nach Erledigung der
früheren Anmeldungen Zeit bleibt; eine Ge-
wahr hierfür kann daher nicht übernommen
werden.
Die allgemeine Gruppining der Verhand-
lungen soll so stattfinden, dass Zusammen-
gehöriges (hunlichst in derselben Sitzung zur
Üesprechimg gelangt; im Uebrigen ist für die
Keihenfolgo der VortrAge die Zeit ihrer An-
meldung maassgebend.
Janus-Telephon der A -O. Mix & Genest
Die FeruBprechgobühreii-ürdnung vom Jahre
1900 gewährt jedem Theilnehmer das Recht,
in seinen Wohn- und GeschäftsrAumen an jede
Uauptposüeitung fünf Sprechapparate an-
schliossen zu lassen und diese ln gleichem Um-
fange wie den HauptpostaiiBchluss für deu
Sprochverkehr nach aussen sowohl wie auch
unter sich zu benutzen. Mit dieser Schaffung
von sog. Postnebenstellen hat die deutsche
Rcichspostverwaltung die Privatindustri© vor
die vollständig neue Aufgabe gestellt, die Vor-
theiie, welche sich aus einer derartigen ge-
meinsamen Benutzung einer Fonisprechleitung
ergeben, den vielgestaltigen Bedürfnissen der
Praxis entsprechend, möglichst vielseitig zur
Geltung zu bringen. Dieses Ziel wird durch
das von der A.-G. Mix & Genest geschaffene
und ausgesbilteto Janusayttem für Oeachäflt-
tdephoiäe erreicht, ln dem Namen liegt schon
das charakteristische .Merkmal der ganzen Ein-
richtung: Ein und derselbe Bprechapparat kann
in doppelter Richtung als Pust- und als Haus-
Telephon benutzt werden, die bisherigen zweiten
Apparate für die Nebenstellen sind über-
flüssig. Es ist ferner möglich, wenn z. B.
wAhrend eines Gosprflehs auf der Postleitung
eine Rückfrage im inneren Verkehr erforderlich
wird, diese unter kurzer Unterbrechung des
(icsprAchs durch Umschaltuiig des Janus-Tele-
phons auf das Hausnetz zu bewirken und so-
fort durch Hückschaltuiig das OesprAch wieder
aufzunehmen. Ist das ForngosprAch beendet,
dann mahnt ein Signal zur Rückstellung eines
Knopfes, und die Uaiisleitimg ist wieder ein-
geschaltet.
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H*ri 8.
I.S. April 1903
Patenttchau.
70
Patentsoha u.
Empfänger für Fonkentelegraphie mit Transformetor. Mar*
couTe Wirelcsa Telegraph Cy. Ltü. in London. 21. 3-
1899. Nr. 121424. Kl. 21.
Die Primflrapule c doa Transfonnatore liegt in der Luft-
leitung a und die SekundArapule d im Frittorkreise, und zwar ist
dabei in dem Pritterkreis ein Kondensator e eingeschaltet, derart,
dass er die Wirkungen der Selbstinduktion der Transformatorspiile
kompensirt {Fig. 1). Der Kondensator e und die SekundArspule d
des Transformators sind bei der AuafQhningsform nach Fig. 3
hinter einander in den Fritterkreis geschaltet, derart, dass ein-
mal die Selbstinduktion kompensirt und zum anderen eine
Schliessung der Ortsbatterie bis zur UeborfOhrung des Fritters
in leitenden Zustand verhindert wird.
Emplangaapparat für elektrische Wellen. J. Chr. Schäfer,
O. Lippold und E. Renz in Budapest. 31. 5. 1899.
Nr. 121663. Kl. 21.
Eine dünue, durch enge Spalte in zwei oder mehrere
Theile getrennte Metallbologung ist auf geeigneten Nichtleiteru
angebracht, welche trocken entweder in freier Luft oder in Qe-
fässen eingeschlüsson werden, die mit die Elektrizität leitenden
Gasen angefQllt oder evuküiri siud. Beim Eintrelfen der Wellen
vergrössert diese .Metallbelegung ihren Leitungswiderstand, beim
AufhOren derselben aber kehrt sic selbstthätig in den ursprünglichen Zustand zurück.
Vorriohtong nun Femanseigen der Stellung eines Schifffskompasses. E. K. W. von Mantey
in Kiel. 27. 9. 1899. Nr. 119017.
Das magnetische System a
ist au dem auf Kugeln gelagerten
Träger b so aufgehängt, dass es mit
jenem dieselbe Di^hachso hat, und
trägt eine Luftleituug c, iu welche
durch dio Düse d Druckluft geleitet
wird. Gegenüber der Mündung der
Leitung c sind an dem Träger 6 zwei
WinüflUgel A drehbar aufgebängt.
Erfährt das magnetische Sy-
stem eine Drehung in der einen oder
anderen Richtung, so werden die Flügel
A nach der einen oder anderen Seite
bewegt und der durch Zahnraduber-
tragung mitgenommene Zw’eiweghahn k so eingestellt, dass er entweder ln die Leitung g oder
die Leitung r Druckluft einströmen lasst, die nun mittels eines Windmotors die Anzeigevor-
richtung und mittels des Zahnrades f den Träger b so lange dem magnetischen System in
der entsprechenden Richtung nuchdreht, bis die Achse der Windflügel wieder vor der Mündung
des Rohres r steht, der Windflügel also still steht.
Schreibtelegraph. Gray European Telautograph Cy. in Chicago. 3. 12. 1899. Nr 121106
Kl. 21.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf solche Schrelbtolegraphen, bei welchen ein
besonderer Bmpfängerschreibstift und ein je nach seiner Bewegungsriclituiig Widerstände
ein- bezw. aueschaltender Geberschreibatift vorhanden ist. Der letztere kann Uber bezw. auf der
Schreibplatte bewegt werden. Auf der Empfängerstation bewegt sich der Schroilistift in
vertikaler Richtung, aus welchem Grunde auch dio Schrei!>platte eine senkrechte Luge oin-
nimmt. Solange mit dem Geberschreibstifte geschrieben wird, befindet sich das auf den beiden
Schreibplatten befindliche Papier in Ruhe; ist das Blatt Papier vollgescbriebea, so kann auf
elektromagnetischem Wege eine Weiterscbaltung desselben bewirkt werden. Es wird je nach
Kl. 74.
PIK 1.
Digitized by Googl»
80
Patentsehau. »'PatenÜitle.
Dcotacb«
M»cbasik«r Zi&
dcn'IBewoguD^en dos Bondeschroihstlftos mehr oder wouigor Widerstand in den Stromkreis
dos die Hewogungon der ßmpfangsfodor rogeiuden Blektroniagnetensystems eingeschaltet, so-
dass die Howegnngen der Schreibstifte des Gebers und des ßni]>fnugers durch (iolenkstaugeu,
die mit je 2 Hehelarmcu verbunden sind, in Kreisbewegungen zerlegt bezw . aus solchen zusammen*
gesetzt werden.
Patenlliste.
Bis zum 1. April 1902.
Klasse: Anmeldangen.
21. P, 12 701. Elektrischer ITmschaltor mit Ver-
legung des OeiTiiungsfunkens an Huifsstrom*
schlusBstücke. W. P, Pinchard, Hirmiiig-
bam, Alabama. 1. 7- 01.
L. 15 128- WuttstundenzAhler mit schwingender
Unruhe. P. Lux jun., Ludwigshafen a. Rh.
31. 1. 01.
H. 27342. Elektrolytischer Stromunterbrecher.
W. A.Hirachmann, Panküw-Heriin. 14. 1. 02.
42. M. 18820. Verfahren zum Messon der
Temperatur glühender Körper. E. F. Morse,
Trumanshurg , F. F. Prentiss u. J. I).
Cox, Cleveland, V. St. A. 3. II. OÜ.
M. 18387. Vorrichtung zum solbsttbJUigen
Messen und Wagen von Flüssigkeiten.
S.P.. Mackey u. F. H. Gilbert, KiUgefleld,
V. SL A. 6. 7. 00.
F. 15 503 Optisches Prisma, insbesondere für j
BntfernungsmosseT. G. Forbos, West* i
minstor. 16. 10 01. I
A. 79(^. Vorrichtung zum Verzeichnen und j
Wiedergebon von Lauten und Tönen. J E.
Alexander, West Orange, u. Ch. H. Poll,
Newark, V. Ht. A. 25. 3. 01.
S. 14 954. Projektionsapparnt zur Erzeugung .
mehrerer Bilder mit einem Objektiv. .1.
Szczepanik, Wien. 12. 1. 01.
B. 28 582- Wftrmereglor, bei welchem die
Ausdehnung eines thermometrischen Körpers
auf die Bewegung des VentUcs der Gas*
Zuleitung übertragen wird. 0. Bohne,
Berlin. 8. 2. 01.
7». 3403. Maximum-Thermometer. G. H. Zeal,
Clerkenwell, Engl. 31. 10. 01.
G. 15 183. Zielvorrichtung für Feuerwaffen.
H.Urubb, Rathmiiios. Dublin, und Bickers
Sons and Maxim Ltd., Westminater, Engl.
24. 12. 00.
K. 21 864. GeachwiudigkeUsmesser mit Ver-
gleichsuhrwerk. K. Kisso, Berlin. 5.9.01.
M. 20 478. Stangenplanimetor. 0, May,
Frankfurt a. M. 22.10.01.
Sch. 17 603. Entfernungsmesser mit drehbarem
Spiegel oder Prisma. A. Schietrumpt,
Wenigeujena b. Jena. 5. 8. 01.
S. 14 769. Vorrichtung zum Uegistriren vou
Zeigerstellungeu mittels elektrischerFunkcn*
marken. Siemens & Halske, Berlin.
22. 3. 01.
B. SOiföO. Vorrichtung zur Erzeugung von
Bohrlöchern mit gekrümmter Achse. N.
Becker, Frankfuit a. M- 25. 10. 01.
A.8243. .Mehrspindlige Bohrmaachiue. Auer-
bach & Co., Dresdcn-Pieschcn. 24. 7. 01.
74. A. 8546 Einrichtung zum wechselseitigen
Zeichengeben zwischen inohroren Stationen.
Alig. Elektrizitüts - Gesellschaft,
Berlin. 7. 12. 01.
Brthellnngeii.
21. Nr. 130 797. Durch Widerstandsvergrösse-
rung wirkender Biupfünger für elektrische
Wollen, bestehend aus einem Spalt io Me-
tallhelag. B. Schaefer, Frankfurt a. M.
30. 8, 00
Nr 130 968. Oszillirender ElektrizitAlszflhler.
K. Kennedy. Leeds, 20. 2. 01.
Nr. 131 106. Hitzdrsbtmossgerüth. Schuckert
& Co., Nttniberg. 23. 3. 00.
42. Nr 130 336. Lehrmittel zur Darstellung der
scheinbaren Bewegungoti der Gestirne.
J. Si A. Bosch. Slrassburg i. E. 23.4.01.
Nr. 130 714. Oelenkhebelverhindung zum
Führen mehrerer Punkte im Kreisbogen als
goometrisehem Ort. A. Gagariii, St. Peters-
burg. 20. 3. 00.
Nr. 130 704. Keilring • Stellvorrichtung für
NivilUrinstnimentc . Theodolite u. dgl.
C. Banzhaf, Slut^art. 25. 6. 01.
Nr. 130 539. Vorrichtuug zum Anzeigen der
annilhcniden Erreichung der Gleichgewichts-
lage bei Waagen. 0. Hrotelle, Brüssel.
24. 7. 01.
Nr. 130 508. Prisinensyslem zum Umkehren
des Bildes ohne Aenderung der Sehrichfting.
C. Zoiss, Jena. 7. 7. 01.
Nr. 130 817. Photomoter mit parallel stehenden
Milchglasplatten. A Kauer, Wien. 29.9 00.
67. Nr. 130008 Verfahren zum Binschleifen
von Vertiefungen ln Glasplatten. The
Gracochurch Syndicate Ltd., London.
15. 6. 00.
74. Nr. 129 952. Schaltung zur Uehertragung von
Zeigerstellungen in die Ferne. Schuckerl
& Co., Nürnberg. 3. 2. 01.
KQr di« K«dAkUua rerutworUlcb : A. Bl«*cbk« lo Bsrllo W'.
Verlag TOD Joltn« Springer lo Berlin N. — Drack Ton Hmtl Dreyer ln BerUs SW.
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Deutsche Meehanlker-Zeltung.
Beiblatt zur Zeitachrtft für loatrumentenkunde
«ad
Organ fllr die gesammte Olasinstrumenten - Induatrie.
Vercineblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion; A. Blaachke, Berlin W., An der Apostelkirche 7b.
Nr. 9. 1. Mai. 1902.
Haahdmek anr mit 6enehmi(wi( der Redaktion gestattet.
I/induMrie /'ranfaise des itmtrnments de itricislon.
Catalogue publik par le syndicat des constructeurs en instrumentg d’optique et
de pricision.
Paris 1901 — 1909- Sottl du loeiitis ammta. 28 nie Serpente.
Von l^f. Dr- A. Weatphal ln Borlln.
Unter diesem Titel veröffentlicht das Syndikat selbständiger französischer
Verfertiger von optischen und Präzisionsinstrumenten, eine unserer Gesell-
schaft ähnliche, in ihren Aufgaben ihr aber nicht ganz gleiche Vereinigung einen reich
illustrirten Katalog von 271 Seiten, der in seinem Aeusseren wie in seiner inneren An-
ordnung grosse Aehnlichkeit mit dem Sammelkatalog unserer deutschen Kollektivaus-
stellung auf der Pariser Weltausstellung hat und augenscheinlich in dem Bestreben ver-
fasst ist, etwas Aehnliches für Frankreich zu schaffen, wie unser Katalog f&r Deutschland.
Der Katalog, welcher nachträglich ein Bild der französischen Ausstellung von
Präzisionsinstrumenten in Paris 1900 giebt, führt 148, mit vereinzelten Ausnahmen
sämmtlich Pariser Firmen aut und vertheilt sie auf foigende Unterabtheilungen:
I. Astronomie, Geodäsie und Nautik.
n. Nivellement, Topographie, Feldmess-, Markscheide- und Reise-Instrumente.
III. Mathematische Instrumente.
IV. Optik (Allgemeine Optik, Projektionsapparate, Photographie, Mikroskopie,
Spektroskopie, Photometrie, Refraktion, Polarisationsapparate, Interferenz-
apparate).
V. Glas für wissenechaftliche Zwecke.
VI. Akustik.
VII. Metrologie.
Vin. Thennometrle.
IX. Meteorologie.
X. Elektrizität.
XI. Physiologie und medizinische Apparate.
Xn. Laboratoriumsapparate.
Xm. Unterrichtsapparate.
XIV. Apparate für verschiedene Zwecke.
XV. Fachliteratur.
Der Katalog ähnelt unserem Sammclkatalog auch insofern, als ihm eine all-
gemeine Einleitimg vorangehl, die von keinem Geringeren als dem Physiker A. Cornu')
verfasst ist und die deshalb schon wegen der Person ihres bekannten Verfassers die
Aufmerksamkeit auf sich zieht. Die Einleitung bietet aber auch inhaltlich so Vieles,
was gerade für unsere deutschen Mechaniker und Optiker von Interesse ist, dass wir
sie in vollständiger Uebersetzung folgen lassen:
„Das Syndikat selbständiger Verfertiger von Präzisionsinstrumenten hat mich
ersucht, die Einleitung zu dem vorliegenden Katalog zu schreiben und damit
gleichzeitig eine allgemeine Würdigung seiner Thätigkeit zu verbinden.
') Nach Fertigstellung dieses Artikels geht uns die Trauemachriebt von dem Tode des
berühmten Physikers zu, der in Deutschland nicht minder hoch verehrt wurde wie in Frankreich.
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62
A. W««lphalf Vindustrif franfaise des instniments de prieisiem.
5«<itacb«
MacbanlkarZts.
Ich bin diesem Wunsche nachgekommen, obwohl die Aufgabe ziemlich heikel
ist, da es gilt, die Rücksicht auf berechtigte, nationale und industrielle Em-
pfindlichkeiten mit der Unparteilichkeit des Mannes der Wissenschaft zu ver-
einigen. Ich habe aber die Annahme dieses Auftrages als eine Pflicht betrachtet,
zunächst um das lebhafte Interesse zu bezeugen, das die Physiker den steten
Fortschritten dieser echt französischen Industrie entgegenbringen, dann al>er
auch als ein Zeichen des Dankes für die Unterstützung, welche die Verfertiger
unserer Apparate unseren Arbeiten leihen.
Ich spreche daher im Namen aller meiner Kollegen, wenn ich an die liebens-
würdige Gefälligkeit und die Uneigennützigkeit erinnere, mit welchen die Ver-
fertiger unserer Instrumente unsere Arbeiten im Laboratorium und unsere Vor-
träge ln den wissenschaftlichen Gesellschaften unterstützen.
Ausserdem bietet sich hier eine gute Gelegenheit, die innige Vereinigung
zu bekennen und zu bestärken, die zwischen dem Verfertiger und dem Ge-
lehrten, zwischen der Werkstatt und dem Laboratorium besteht, eine Ver-
einigung, die für Industrie und Wissenschaft in gleichem Maasse von Vortheil ist.
In der That verdankt die Präzisionstechnik der Wissenschaft ihr Entstehen,
sie lobt von der Wissenschaft und sie wächst mit ihr. Jede neue Entdeckung
fügt nicht nur einen neuen Zweig der Industrie hinzu, sie entwickelt auch die
benachbarten Zweige in ungeahntem Maasse. Die ungeheuren Fortschritte der
Beubachtungswissenschaften im letzten Jahrhundert sind dem Zusammenarbeiten
beider Arbeitsgruppen zu verdanken; die einen werden von der Liebe zur
Wissenschaft getrieben, die anderen von der Liebe zu ihrer Kunst und von
dem berechtigten Sinn für ihre Interessen.
Dieses Zusammenarbeiten geht bis zu den ersten Zeiten der Präzisionstechnik
zurück: Dio ersten Präzisionsinstrumente wurden unter Leitung der Astronomen
des 17. Jahrhunderts angefertigt, dann der Geodäten des 18. Jahrhunderts,
seit der Begründung ständiger Observatorien in England, Deutschland und
Frankreich. Die Pariser Akademie der Wissenschaften hat während eines
Jahrhunderts die grosse Bewegung geleitet, welche französische Beob-
achter und französische Instrumente über den ganzen Erdball führte. Picard,
Bougucr, Lacaillc, Auzout, die vier Cassini erfanden und vervollkomm-
neten stetig ihre Messapparate. Die Akademiker der Erdmessungsexpeditionen,
die in Lappland und am Aequator die Hgur der Erde bestimmten, wurden, in
diesen entlegeneren Gegenden, gelegentlich selbst Künstler; mehrere unter
ihnen hatten sich genügende Handfertigkeit angeeignet, um ihre Toisen selbst
zu adjustiren, ihre Pendel zu konstruiren, ihre Quadranten zu theUen u. s. w.
Die Meridianmessungen am Ende des 18. .lahrhunderts für die Zwecke der
Grundlagen des metrischen Systems, neuerdings die Arbeiten für die photo-
graphische Himmelskarte sind die wirksamsten Förderer für den Fortschritt in
der Konstruktion grosser Beobachtungs- und Mes-sapparate gewesen.
Die Geschichte der Astronomie, der Geodäsie und der Physik zeigt uns so
das ständige Zusammenarbeiten von Gelehrten und Männern der Praxis, und
auf jeder Seite dieser Geschichte sicht man berühmte Namen der Wissenschaft
und Praxis innig verbunden; im 19. Jahrhundert finden wir Laplace, Borda,
Lenoir, Delambre, Fortin, später Arago und Oambey, Blot, Babinet
und Soleil, neuerdings Foucault und Froment, Fizeau und Breguet,
Jamin und Jules Duboscq, Le Verrier und Eichene u. s. w.
Der Konvent liat seinerzeit bei der Bildung des Bureau des Longitudes
der hohen Achtung, welche die Gelehrten für ihre Mitarbeiter aus der Praxis
fühlen, und dem innigen Band, welches sie umschliesst, dadurch Ausdruck ge-
geben, dass zwei Stelbm des Bureaus hervorragenden Praktikern Vorbehalten
wurden. Diese Stellen sind zur Zeit von Mitgliedern des Syndikats besetzt;
ihre Vorgänger waren Lenoir, Lerebours, A. L. Breguet, Gainbey,
Cauchoix, Brunner, L. Breguet, Emil Brunner, Gambey. Die beiden
Gambey gehörten sogar der Akademie der Wissenschaften au.
Von den Höhen der reinen Wissenschaft sind die Präzisionsinstrumente zu
den besonderen Zwecken des sozialen Lebens herabgestiegen; hierzu rechne
ich die topographischen Instrumente, die Fernrohre, Thermometer, Barometer,
Waagen, photographischen Kameras u. s. w. Ein eigenthümliches Phänomen
mi
Diyliizc.' i . iOC ’l-.
Haft 9.
. Mal 1902.
K, Waitpbalp I,'ind%istrie pran^aiM des iiu/rummb de pridsi/tH.
8S
begleitet diese Entwickelung; die Verfertigung dieser Instrumente wird zur
Industrie und sie entfernt sich allmählich von der wissenschaftlichen Richtung.
In Folge dessen ist eine Art Erstarrung zu bemerken, ein klarer Beweis, dass
die rein kommerzielle Konkurrenz für die Blüthe eines Industriezweiges nicht
genügt, dessen Beete die Wissenschaft ist und ihrer Entwicklung folgen muss,
wenn sie nicht in Gefahr kommen will, zu vegetircn und zu erlöschen.
Diese wissenschaftliche Richtung, welche sich für die Entwickelung der
chemischen Industrie erfabrungsgemilss so befruchtend gezeigt hatte, hat
Deutschland auf die Konstruktion der Präzisionsinstrumente ausgedehnt. In dem
Bestreben, schnell Industrie- und Handelsstaat zu werden, hat Deutschland, mit
Hülfe mächtiger Finanzgesellschaften, sorgfältig studirte Einrichtungen getroffen,
wo alle Hülfsquellen der modernen Künste benutzt werden. Im Besonderen
hat sich Deutschland bemüht, üu weitesten Maasse die mechanischen Werk-
zeuge einzuführen, welche in den Vereinigten Staaten von Nordamerika auf
eine so vollkommene Stufe gebracht worden sind. Der Staat selbst ist in
wirksamster Weise der Industrie zu Hülfe gekommen, hat ihre kommerzielle
Ausbreitung erleichtert und ihre Interessen im In- und Auslande beschützt.
Diese Art der Entwickelung war gezwungen, die Methoden der Qrossindustrie
nachzuahnien. Das kostspielige Werkzeug legte die Nothwendigkeit rascher
und intensiver Produktion auf; diese erforderte die Eröffnung zahlreicher Absatz-
gebiete, und, um diese w'ieder zu erhalten, musste die breiteste Oeffentlichkeit,
die Reklame im weitesten Mausstabe, um das Wort zu gebrauchen, zu Hülfe
genommen werden.
Die französische Präzisionstechnik hat diese Vorgänge in den letzten Jahren
nicht ohne Beklemmung angesehen; sie hat einen Augenblick eine gefährliche
Konkurrenz und die Verminderung ihrer Kundschaft zu Gunsten der neuen
Bewerber fürchten können, die sich für in jeder Weise so wohl ausgerüstet
ausgaben.
Die Symptome erschienen in der That ziemlich beunruhigend. Belm Heran-
nahen der Weltausstellung von 1900 machten die fremden Firmen alle An-
strengung, um eine möglichst hohe Idee von ihrer kommerziellen Macht zu
geben. Dank einer geschickt gohandhabten Publizistik wurden die düstersten
Prophezeiungen verbreitet. Die französische Industrie, die ihrem alten Rufe
allzusehr vertraut hatte, sollte durch die Grösse und Vullkoinmenheit der
fremden Produktion weggefegt werden; so behaupteten wenigstens die ange-
sehensten Fachorgane.
Die geschickteste dieser Veröffentlichungen war der Sammelkatalog der
deutschen Kollektivausstellung für Mechanik und Optik, der auf Kosten des
Staates ') in der Reichsdruckerei gedruckt worden war. Dieses schön aus-
gestattete Werk enthält, ausser einer kurzen Geschichte der Entwickelung der
verschiedenen Zweige und der Ursachen ihres Fortschritts, eine methodische
Darlegung über die verschiedenen Instrumentenklassen, über ihre Konstruktion
und ihren Gebrauch.
Die Einleitung enthält ein regelrechtes Loblied für alle Zweige der Pro-
duktion und stellt mit schlecht verhehlter Genugthuung die hohe Meinung,
welche Deutschland von seiner l'eberlegenheit hat, fest.
Trotz aller Machenschaften, welche die öffentliche Meinung für sich ein-
nehmen sollten, hat der böse Eindruck nicht lange vorgehalten. Die Aus-
stellung hat die Dinge an ihre richtige Stolle gerückt; die erschreckenden
Prophezeiungen haben sich angesichts der Wirklichkeit als nichtig enviesen und
man hat konstatiren können, dass die französische Präzisionstechnik, weit ent-
fernt, durch ihre Konkurrenten vernichtet zu werden, in den meisten Zweigen
ihrer Wirksamkeit Erzeugnisse bot, denen die fremden Nationen nichts ent-
gegenzusetzen hatten.
Die offizielle Bekräftigung dieses Erfolges stellt sich zunächst in der Zahl
und dem Werthe der durch die internationale Jury bewilligten Auszeichnungen
dar, wobei betont werden muss, dass die Jury aus Personen zusammengesetzt
*) Herr Cornu irrt, wde unsere Leser wissen.
Der UAereeteer,
■ zed by Gooj^Id
84
Fr. Qratzmaebar, TbanneoMlar mit PapUnkalM.
D«OtMb«
M«<hzn]k«r>ZtiCa
war, deren Unparteilichkeit Ober jeden Verdacht erhaben ist. Die fransösischen
AuBsteller der Klasse XV haben erhallen;
20 grosse Preise,
39 goldene Medaillen,
32 silberne Medaillen,
um nur die höchsten Preise zu erwähnen. Diese Zahl hätte noch beträchtlich
höher sein müssen ; die Inhaber von 13 bedeutenden Firmen waren indess
hors Concours als Mitglieder verschiedener .lury-Abtheilungen. Wenn man
diesen aus der Zahl der Preise geschöpften Heweis ausser Hetracht lässt und
die Ausstellungsgegenstände selbst betrachtet, die von Autoritäten der Wissen-
schaft und Industrie in dieser Weise anerkannt worden sind, so erscheint der
Werth des Resultats noch grösser, weil dieser Werth dann absolut wird, anstatt
relativ zu sein. (Fortsetsung folgt.)
üeber Thermometer mit Fapierekalen.
Von Fr. Orfltm*ob«r.
TAchnlscbem HDlfMrb»lt«r bei der PhyRikaUscb-TephQtwbeQ RelrbsABstAU.
Für eine bei der Physikalisch - Technischen Reichsanstalt Abth. II beantragte
grössere Untersuchung war eine Reihe von Thermometern eingesandt worden, welche
trotz ihrer Papierskalen in Temperaturen bis 100° C gebraucht werden sollten.
Bekanntlich ändern jedoch solche Skalen in höheren Temperaturen ihre Länge, je
nachdem das Papier den umgebenden Temperaturen entsprechend einen grösseren oder
geringeren Theil von Feuchtigkeit enthält. Es war demnach nöthig, diese Thermo-
meter ausser auf ihre sonstigen Korrektionen auch auf die Veränderung ihrer Skaleu-
längen hin zu prüfen.
Da nun solche Thermometer in technischen Betrieben wohl noch häufig Ver-
wendung finden und die Prüfung der Skalenänderungen somit von allgemeinerem Inter-
esse sein dürfte, so sollen die Ergebnisse im Folgenden kurz mitgetheilt werden.
Die in ganze Qrade C gelheilten 10 Thermometer wurden in ähnlicher Weise
geprüft, wie zu gleichem Zwecke andere Thermometer von Herrn Wiebe*) bereits
im Jahre 1885 bei Gelegenheit von Depressionsbestimmungen untersucht worden sind.
Bei den von mir geprüften Thermometern beträgt die Länge der am oberen
Ende der Kapillaren in der Nähe der Skalenstclle 100° mit Fischleim angeklebten
Papierskalen für das Intervall 0 bis 100°
bei Nr. i 1 3 '
3
4
S i
fi ’
7
8
9
10
mm 1 212 1 20ö,5
205 1
1 193,5
166 i
196
201 1
16.S
212 ,
197
Die den verschiedenen Temperaturen entsprechenden Längenänderungen der
Skalen wurden nicht direkt mit einem Maassstabe, sondern zwecks grösserer Genauig-
keit und auch der Bequemlichkeit halber aus der Verschiebung bestimmter Theilstriche
gegen teste Marken ermittelt. Zu dem Zwecke waren auf den Umhüllungsrohren seitlich
zu den Skalen Strichmarken aufgeätzt worden, welche mit den Theilstrichen für 0 und
50° übereinstimmten, als die Instrumente noch nicht anderen als Zimmertemperaturen
ausgesetzt waren.
Zunächst wurden die Thermometer zur Bestimmung der Nullpunktskorrektion in
schmelzendes Eis gesteckt, aber nur bis etwas über 0°, sodass also der ganze wirk-
same (d. h. tür die Längenänderung in Betracht kommende) Theil der Skale von ihrem
Befesügungspunkt bei 100° bis zur Skalenstello 0° sich in Zimmertemperatur von etwa
20° befand. Tauchte man dann die Thermometer ganz ein, sodass also 100 Skalen-
grade von 20° bis auf 0° abgekühlt wurden, so ergab sich keine LängendilTerenz;
jedenfalls war dieselbe so minimal, dass sie bei Weitem innerhalb der Beobachtungs-
fehler lag. Dasselbe war bei Erwärmung der Thermometer auf 40° der Fall, ebenso
wie bei Abkühlung derselben auf — 25°. Im letzteren Falle schien es so, als ob die
Skale sich um 0*,01 =0,01*/« ihres wirksamen Theiles verlängert hätte.
Auch bei der Temperatur 77* C (wobei die Thermometer ganz in das Tempe-
raturbad eintauchten und wahrscheinlich doch schon eine Aenderung des Feuchtigkeita-
*) H. F. Wiebe, üeber die Veränderlichkeit der Papierskalen. Zatnhr. f, Instrkde. li.
a. aoi. lass.
Digitized by Googli
H«n 9.
t. Mal 190?.
Pr. QrQtsmBehar, TtMrmom«t«r mH P«pl«rtkaUn. — Varrtm- und PanonansacbrlebtNi.
86
Verhältnisses der Papierskalen zu der in den UmhtUlungsrohren eingeschlossenen Luft
stattfand), war der Unterschied der Skalenlängcn nur gering. Die Lage der Strich-
markon wurde nämlich beobachtet
bei Nr. 1 '
3 '
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4 ^
S 1
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Mittel
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—0,05 1
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— <.),04 1
—0,04 1
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-0,02
-0,04,
Die Skalen waren also wegen ihrer grösseren Trockenheit in ihrer Gesammt-
länge bei der Skalenstelle 0* im Mittel nur um O'.dj = 0,04r,“/« kürzer geworden,
also um einen in thermometrischer Beziehung für die Technik ganz unwesentlichen Betrag.
Bei 100' steigerte sich dieser Betrag mehrfach, und zwar schon um das Doppelte,
wenn die Thermometer nur mit der halben Skale, d. h. bis 50' in den Wasserdampf
eintauchten. Er verdoppelte sich natürlich nochmals (wurde also viermal so gross, wie
bei 77'), wenn die game Skale eintauchte. Hierbei schieden sich aus den Skalen
derartige Mengen Feuchtigkeit aus, dass letztere sich in grossen Tropfen in den kalten
Kuppen der Thermometer niederschlug und an den Innenwänden herabfloss.
Untersuchung der Thermometer in Wasserdampf.
iVr. il«l3l^l«lfii7|8| 9 I 10
Lage der Marken
(Tkemometer bis 50" eüUtmehencl)
60,03 60,01 1 50,03' 50,03 50,0C 60,00] 50,02' 50,02 50,00 60,02 (60,01,)
—0,05 — 0,16| —0,02 -0,12 -0,02 —0,121 —0,05 -0,04 — 0,12| —0,04 -0,07,
(TbermomsUr ganz eintauchmd)
49,96 49,94 49,96 49,97 49,96 49,96 49,98 49,96 49,96 49,97 (49,96,1
—0,17 -0,26 - 0,10 —0,20] —0,15 —0,25 —0,12; — 0,ll' —0,18 —0,10 —0,16,
(Thermometer in Eis, »aek 10 Muiuien)
—0,02 -0.02; 0,001-0,02, 0,(X^ -0,02, 0,00] 0,00] —Ü,02| —0,01
Mittel
Die Einzelbeobachtungen sind in der Tabelle zusammengestellt, die Beträge
weichen merklich von einander ab, offenbar weil die verschiedenen Skalen vorher ver-
schieden feucht waren. Die durch Erwärmung auf 1(X)' eingetretene Verkürzung der
ganzen Skalenlängen, welche von Wiebe bei seinen 'rhermometern bis zu 7a '/» ge-
funden wurde, betrug hier bis zu 0',25=Vi%. t'o Mittel 0,16'/, und wird in tech-
nischen Betrieben ebenfalls keine Beachtung Anden. Diese Skalenänderung kam aber
ausserdem bei den vorliegenden Thennometern überhaupt nicht in Betracht, denn die
Temperatur - Ablesung geschah ja nicht bei 0', wo die Skalenverschiebung eintrat,
sondern bei 1(X)', wo die Skalen an den Kapillaren befestigt waren.
Die ausgeschiedene Feuchtigkeit war übrigens wenige .Minuten nach Abkühlung
der Thermometer von den Skalen wieder absorbirt worden, sodass letztere nach 10 Mi-
nuten im Mittel nur noch um 0',01 zu kurz waren.
Hieraus geht hervor, dass Thermometer mit Papierskalen der vorliegenden Art
sehr wohl mit ausreichender Genauigkeit in Temperaturen über 60' bis 100' und viel-
leicht noch darüber hinaus verwendet werden können, wenn die Skalen am oberen
Ende der Kapillaren befestigt sind und kurz vor dem Zuschmelzen der Umhüllungs-
rohre sorgfältig ausgetrocknet wurden.
Dagegen ist immer wieder darauf aufmerksam zu machen, dass durch event.
Vernachlässigung der Fadenkorrektionen grosse Fehler begangen werden können. Bei
100' betrug nämlich die Korrektion für herausragenden Faden pro Grad etwa 0',01.
Tauchten daher die Thermometer nur bis zur Skalenstelle 50' oder sogar nur bis 0' in
Wasserdampf ein, so zeigten sie ira Mittel um 0',58 bezw. sogar um l',04 zu niedrig.
Charlottenburg, im April 1902.
Vapeina- und Par
Ans der
Sitzung des Hsuptvorstsndes
vom 23. April 1902.
Berlin, Ccntralhötel.
Vorsitzender: Hr. Dr. H. Krüss-Ham-
burg; ferner anwesend die Herren: Prof.
onannnohpioMan.
Dr. L, Ambronn-Göttingen , Dir. Prof.
A. Böttcher-Ilmenau, R. Brunn^e- Göt-
tingen, W. Haensch-Berlin, W. Handke-
Berlin, G. Hey de-Dresden, Dir. Dr.D.Kaem-
pfer-Braunschweig, R. Kleemann-Halle,
Prof. Dr. St. Lindeck - Charlottenburg,
Digitized by Go^'gU
86
Vtrahi»« UBd PtttootofMchrlchtao.
D«alMb«
MtchmnIhwsZtg.
W. Petzold - Lsipzi^, C. Schücke-Ber-
Un, P. SokoI-BerUn, Prof. Dr. A. West-
phal-Berlin, E. Zimmerfflann-Leipzig.
Der erate und wichtigste Gegenstand
der Berathungen war die Stellungnahme
des Vorstandes su dem Beschluss des
Dresdener Mechanikertages über den An-
trag Sartorius.
Der Vorsitzende gab zunächst an
der Hand der in dieser Zeitschrift er-
schienenen Veröffentlichungen (1901. S. 234
u. 237 ; 1902. S. 8 u. 41) einen Ueberblick
Uber Ursache und Entwickelung der ent-
standenen Meinungsverschiedenheit. Die
Sachlage sei z. Z. folgende: Von drei Mit-
gliedern der D. O. — dass dies die ge-
schltftsfUhrenden Mitglieder des Vorstandes
sind, sei zunächst fUr die Beurtheilung
nebensächlich — ist die Gültigkeit des
Dresdener Beschlusses angezweifelt worden,
da er gegen die §§ 2 und 14 bis 16 der
Satzungen verstosse; der Vorstand habe
sich in Folge dessen darüber schlüssig zu
werden, ob er diesen Einspruch für be-
gründet halte; sei dies der Pall, so müsse
der Antrag Sartorius als nicht angenommen
betrachtet werden, da die in § 17 der
Satzungen für deren Aenderung vorge-
schriebenen Formen nicht gewahrt sind.
Hr. Ambronn erklärte, dass im Zwgv.
GOttingen die Frage in den letzten Tagcm
nochmals berathen worden sei; man habe
ihn dort ermächtigt, behufs Beseitigung der
entstandenen Bedenken eine neue, zweifels-
freie Fassung des Antrages Sartorius vor-
zuschlagen folgenden Inhaltes:
Für den Pall, dass der .Mechaniker-
tag den Antrag Sartorius für ungültig
erklären sollte, oder zum Zwecke
schärferer Fassung dieses Antrages
wird der Mechanikertag gebeten, be-
schliessen zu wollen, dass in Zukunft
nur solche Angelegenheiten des Ge-
hülfen- und Lehrlingswesens allge-
meiner Regelung durch die D. Gesell-
schaft für Mechanik und Optik unter-
liegen mögen, welche sich nicht auf
P'estsetzungen über Arbeitszeit und
Lohnbestimmungen beziehen, dass viel-
mehr diese Fragen den Beschlüssen
der Zweigvereine Vorbehalten bleiben
müssen resp. nach den örtlichen Ver-
hältnissen zu regeln sein würden.
Hr. Westphal fand diesen Antrag
nicht genügend; es müsse betont werden,
dass der Dresdener Beschluss den §§14
bis 16 der Satzungen durchaus wider-
spreche, wie Redner unter eingehender
Darlegung der Gründe ausführte.
Die Verhandlungen, welche sich an
diese grundlegenden Erklärungen der Ver-
treter der beiden einander entgegenstehen-
den Anschauungen anschlossen, führten zur
vollständigen Uebereinstimmung sowohl
in Betreff der grundsätzlichen Auffassung
als der weiteren Behandlung der Angelegen-
heit behufs Beseitigung der vorhsmdenen
Schwierigkeiten. Man einigte sich dahin,
dem nächsten Mechanikertage folgenden,
von Hrn. Westphal formulirten Antrag
zu unterbreiten:
Um Widersprüche swischen dem
vom XII. Mechanikertage zu Dresden
beschlossenen Anträge Sartorius und
den Satzungen der D.O. zu beseitigen,
erklärt der XIII. Mechanikertag:
Bestimmungen der Satzungen, welche
von der Oehülfen/rage sprechen,
sind nicht so zu verstehen, dass die
D. O. befugt ist, Beschlüsse über
Arbeitszeit und ArbeiMöhne, die für
die Mitglieder bindend sind, zu fassen.
Dagegen gehört es zu den Befug-
nissen der D. O., über Anregungen
und Meinungsäusserungen betr. der
Oehülfenfrage zu berathen und zu
beschliessen.
Dieser Antrag fand, wie nochmals be-
tont werden soll, einstimmige Billigung der
anwesenden Vorstandsmitglieder.
Aus den übrigen Verhandlungen der
Vorstandssitzung sei noch Folgendes er-
wähnt.
Die Zuziehung eines Stenographen zu
den Vi'rhandlungen der Mechanikertage
erwies sieh als unzweckmäasig.
Dem XIII. Mechanikerlag wird vorge-
Bchlagen werden, eine Kommission nieder-
zusetzen, die für die theoretischen An-
forderungen bei der Oehülfenprüfung
Normen aufstelien soll. Diese Verhand-
lungen des Mechanikertages werden ein-
geleitet werden durch Berichte über die
bisherigen Gehülfenprüfungen.
Betreffs der Zollfrage soll Fühlung
mit der Reichstagskommission genommen
werden. Der Vorstand stellte fest, dass in
dieser Angelegenheit nichts von Seiten der
geschäftsführenden .Mitglieder verabsäumt
worden ist; dem Xlll. Mechanikertag wird
eingehender Bericht über die bisher unter-
nommenen Schritte erstattet werden.
Der XIII. Mechanikertag wird in Halle
am 15. und 16. August d. J. stattflnden.
Bl.
Der hertthmte französische Physiker Alfred
Comn ist am 1 2. April im Alter von 60 Jahren
geetorheu.
Digitized uy Göügli
I. Mal 1903.
P«rtonMuiAebricbt«a. — Kl*la«r« Mitth«Uung«ii.
87
Ur. Dir. L. Straftt»«r iu GtadhUtto Sa. Ist
zum Kgl. Professor ernannt worden.
Kleinere Miitheilungen.
Geschwindigkettameaaer.
D. R. P. 1U328.
Von N. Meurer in Köln a. Rh.
DingUr^a Po^iechn. Jowm. Hü» 8- 93. 1902.
Durch die immer grössere Ausbreitung
schnell laufender Maschinen und Verkehrsmittel
ist man vor die Frage gestellt, wie die momen-
tane Geschwindigkeit von Wellen oder Fahr-
zeugen am bequemsten und sichersten jeder
Zeit festzustelien ist, zumal da nach polizei-
lichen Vorschriften au einzelnen Stollen be-
stimmte Geschwindigkeiten nicht Überschritten
werden dürfen. Von einem Geschwiiidigkoits-
messer für diese Zwecke wird verlangt, dass
er möglichst dauerhaft ist, sich durch einfache
Wirkungsweise auszeichnet und den Aende-
nmgen der Geschwindigkeit sofort folgt.
Der hier zu besprechende Geschwindigkeits-
messer beruht, ähnlich den Brauo'schen Gy-
romet^m, darauf, dass eine FlOssigkeit in
einem rotirenden Gefbss durch die Zentrifugal-
kraft von der Drehachse fortgeschleudert wird;
wenn sie dtis, gewöhnlich zylindrische, Gef&ss
nicht ganz ausfUllt, so steigt, sie dabei au der
Wand ompor und bildet in der Mitte einen pa-
rabolischen Hohlraum; die unterste Stelle des
Paraliolutds liegt um so tiefer, je grösser die
Geschwindigkeit ist, diese kann also an jener
Stelle direkt abgelesen werden. Dieses Prinzip
wird in einer sehr interessanten Weise bei dem
vorliegenden Geschwindigkeitsmesser ange-
wendet.
Der Rotationskörper besteht aus eiuom
Ul -förmigen Dreiwogrohr; dieses wird, wie die
Figur zeigt, gebildet durch das l&ngliche Zel-
luloid- oder HartgummigefAss B mit deu beiden
ausseren aufsteigeuden Kanälen a' aS die sich
oben zu einem inneren Rohre a vereinigen, und
dem mittleren Kanal ee, welcher ln dem
äuaaeren Rohre b endigt. Das GefAss B hangt
mittels eines kardanischen Gehänges o ln der
Gabel p, welche auf dem Ende der Achse q
befestigt ist; diese tragt eine Riemenscheibe.
In dem unteren Theile des GefAsses B befindet
sich eine FlOsslgkeit von grossem spezifischen
Gewicht, auf derselben in dem Raume d und
Rohr c, sowie in den Kanälen a'a' eine leich-
tere, mit der anderen nicht mischbare Flüssig-
keit. Wird der Apparat in Rotation versetzt, so
steigt die schwere Flüssigkeit an den Wanden
empor, hebt die leichtere Flüssigkeit in dem
Kohre a aOi diese sinkt aber iu dem Rohre b;
da a oben offen ist, kann die Luft von a nach b
treten. Das Ruhr & ist mittels eines luftdicht
Bchliessendeu Gummistopfens verschlossen, um
ein Verdunsten der Flüssigkeit zu verhindern.
Die Rohre a und 6 worden von einem Schutz-
glas w umgeben, ln dem sich die aus vier nach
der Mitte zu konvergirenden Streifen bestehende
Skale behiulet. Der Deckel x trügt eine
Schraube z, welche in ein Loch der über Rohr 6
gesetzten Kappe e hineingeht und dazu dient,
das Rohr b mit Rücksicht auf die kiu*dunische
D.K.P 11^1423.
Aufhängung des (icHlssos B in dem Bchutzrohr
zentrisch zu halten. Die Aiefaung muss em-
pirisch erfolgen.
A a. 0. wird dunu ausser einer üesnmmt-
ansicht dieses Apparates noch eine Abbildung
eines Instrumentes mit ZahnradUhersetzuug ge-
bracht, bei dem die Riemenscheibe nicht wie
hier horizontal, sondern vertikal liegt. Ferner
ist die Anwendung des (ieichwindigkeitsmessers
bei der Strassenbahn bezw. an eiuer Loko-
motive sklzzirU
Digilized by Ct( ' Jsjk
88
KlaliMr« Mlnb«llttnf«ii.
DMlaeh»
M«ehAaIker-Ztff.
Die Geschwimligkoitamei»«er werden unter
dom Namen BiftuidtackonuUr von der Rhei-
niachen Tachometerbau - GeeoUaebaft
m. b. U. in KtWn a. Rh., die die Patentrechte
erworben bat, in den Verkehr gebracht worden.
Kl*9m.
Jubiläumi-Stlltunf; der deutschen
Industrie.
Die Stiftung hat zum Zweck die POrdening
der technUchen Wisaenachaften. Ha können
Mittel gewährt werden zur Ausführung wich-
tiger technischer Forachungen und Unter-
Buchungen, zu Forschuuge- und Studionreiaen
hervorragender Gelehrter und Praktiker, zur
Borichterstattung über solche Reiaen, zur Her-
ausgabe techniscb-wisBenachaftlicher Arbeiten,
zur Stellung von Preiaaufgaben, zu Lehrzwecken,
zur Gründung und Forderung von techniach-
wissenschaftlicheD Anstalten und zu sonstigen
Zwecken, welche die Förderung der technischen
Wisaenschaften im Auge haben.
Das Stiftungskapital betragt z. Z. über
1500 000 Ji. Die Verwaltung der Stiftung er-
folgt durch ein Kuratorium und einen Vorstand.
Dos Kuratorium besteht aus 24 ordentlichen
Mitgliedern: 12Vertretem der technischen Hoch-
schulen und Bergakademien und 12 Vertretern
der Industrie sowie der gleichen Zahl von stell«
vertretenden Mitgliedern. Der Vorstand wird
gebildet aus; dem Vorsitzenden, dessen Stell-
vertreter; dom Schriftführer, dessen Stellver-
treter; dem Schatzmeister, dessen Stellvertreter.
Der Vorsitzende im Kuratorium ist der jeweilige
Vertreter der Technischen Hoclischute zu
Berlin, z. Z. Hr. Prof. Rietachel.
Bei dieser Zusammensetzung des Kuratoriums
und der Hohe der Mittel, die ihm zur Ver-
fügung Stehen, darf augenummen werden, dass
die Stiftung unserer Technik zum Segen ge-
reichen wird; Anregungen und AotrAge von
berufener Seite werden gewiss vom Vorstände
mit Freuden begrtlsat werden. UofTentlich
werden die Verwaltungsorgane nicht mit Ge-
suchen der sog. „Erfinder* überschwemmt, wo-
durch ihnen ihre ehrenamtliche Tbatigkeit nutz-
los erschwert werden würde.
VurschlAge und Anträge auf Geldbewilli-
gungen zu machen steht jedem Kuratoriums-
mitgliedc zu. AntrRgo dritter Personen sind
an den Vorsitzenden zu richten bezw. diesem
zu überweisen. __
Die ErÖfThuDgr de« eDglUcben physi-
kalischen Staatslaboratorlums,
A^afure S- 487. 1902-
Unter dem Namen Kational Bhytical LahO“
rülory wurde in London am 19. Mürz d. J. ein
Institut feierlich erOtVnet, für welches die
deutsche Physikalisch-Techuieche Reichsanstalt
als Vorbild gedient hat. Hiermit hat man, wie
der Prinz von Wales in seiner Eröffnungsrede
bemerkte, in England eine neue Bahn be-
schatten, indem zum ersten Male eine unmittel-
bare Leistung von Seiten des BtAates zur Förde-
rung wissenschaftlicher Forschungen erfolgt ist.
Das neugegründete Institut ist jedoch nicht
in gleichem Sinne ein Staatstnstitut wie die
I'hysikalisch-TechnUche Reichsanstalt. Dasselbe
ist vielmehr der Leitung der Londoner Royal
Society unterstellt. Vom Staate sind nur die
Baulichkeiten und die Maschinen für W&rme-,
Licht- und Kraftlieferung zur Verfügung ge-
Htellt, während die Mittel für die Ausstattung
des Institutes mit Apparaten durch Stiftungen
von Seiten der englischen Grossindustriellen
beschafft werden und die laufenden Unkosten
aus den Gebühren für die in privatem Interesse
auBzufUhrenden Untersuchungen gedeckt werden
sollen.
Auch darin unterscheidet sich dies englische
Institut von der Reichsanstalt, dass sein Arbeita-
gebiet ein wesentlich umfangreicheres ist. Ent-
sprechend dem deutschen Staatsinstitut enthält
dasselbe Laboratorien für elektrische, prftzieions-
mechanische, optische und chemische Unter-
suchungen sowie für Messungen von Wärme
und Druck. Ueberdies ist aber in demselben
auch ein Maschinenlaboratorium eingerichtet
für Materialprüfungen und metallurgische Un-
tersuchungen, wie sie in der Mechanisch-Tech-
nischen Versuchsanstalt (z. Z. in Charlottenburg,
demnächst ln Dahlem -Steglitz) ausgefUhrt
werden, ferner ein Laboratorium für Prüfung
nautischer Instrumente, wie wir es in der
Deutschen Seewarte besitzen, und endlich ein
Tank zur Prüfung von Schiffsmodellen, wie ihn
der Nurddeuteche Lloyd in seiner Versuchs-
anstalt gleichfalls besitzt.
Bei der Eröffnungsfeier war nur das ther-
inometrische Laboratorium vollständig eingo-
richtet, was seinen Grund darin hat, dass das
ehemalige Kew-Observalorium in dem neuen
Institut aufgegangen ist. Für die übrigen La-
boratorien fohlten die Einrichtungen zum grossen
Theile, da die Mittel zu deren Ausstattung noch
nicht aufgebracht waren.
Bemerkenswerth ist, dass zur Lieferung der
erforderlichen Apparate mehrfach deutsche
Firmen herangezogen wurden, so z. B. Schaffer
& Budeuberg in Magdeburg, Carl Zeiss in
Jena, Otto Wolff in Berlin. Auch die Ge-
fäase des chemischen Laboratoriums trugen den
deutschen Aichstempel. MJc.
Vom 7. bis 12. Juli soll in Helsingfors der
erste nordische Naturforscher - Kongress
(für Skandinavien und Russland) abgehalten
werden; V^orsitzender ist Sfaaterath L. Linde-
löf, Vize- Vorsitzender Prof. J. W. Runeberg.
Digilized by Google
HWt I.
I. Mal t»02.
OlattcchfitoehM.
89
Qlasteohniftohes.
(«wA« ouek S 94.)
Eine Modifikation de« Harnack'schen
Apparates zur Jtlestlnirounsr der Obei^
fl&chenspaDDUDg Ton Flüssigkeiten
nach der Tropfenmetbode.
Von W. H. Whatraough.
ZHUchr. f. phyaikal. Chem, 30, 8. 156. 1901-
Der aus beietcbonder Figur eraichtUche Ap>
parat besteht aus einem Keservoir A mit
3 Hahnröhren und einer au die Röhre E un-
terhalb des Hahnes aDgeschmolzenen Kapil-
lare C; ferner aus dom die Röhre B um-
echliessenden, mit dieser ver-
schmoUenen Kühler A er-
halt die zu untersuchende
Lösung, indem das Rohr des
Hahnes 1 in die Lösung taucht
und bei geschlossenem Hahn ^
und otTenen Hfthnen 1 und 3
bei E gesaugt wird. Hahn I
wird dann gesperrt. B ist
ein dünnwandiges Rohr, das
mit Ausnahme der b mm von
einem NVassermantel um-
geben ist. um die herab-
fliessende Lösung auf kon-
stanter Temperatur zu er-
halten.
Dieses Rohr wird durch
OefToen des Hahnes .2 mit der
zu prüfenden U'tsung gefüllt
und die Flüssigkeit ln A
dann bis zu einem bestimmten
Theilstrich der Skale abge-
lasseo. Darauf wird Hahn 3
geschlossen und 2 ganz ge-
öffnet. Die Kapillare C lüsst
dann die Luft genügend
langsam eintreten, um am unteren Ende von B
die Bildung von einem Tropfen in der Sekunde
zu gestatten. 30 Tropfen werden in je einem
Gl&schon von bekanntem Gewicht aufgefangen,
und aus dem Gesammtgewicht dos mittlere
Gewicht eines Tropfens berechnet. Bm.
Tltrlrapparot mit «elbsttb&tlger Ela*
•telluDg de« Nullpunkte«.
D. R, G. M. 1629(i2.
Von H. Popper.
Chem.-Ztg. m 8. 11. 1902.
Im Innern einer Bürette (s. befludet sich
in der L.*iog8achse derselben ein oben mit kurzer
heberförmiger Umbiegung versehenes Glasrohr
engen Kalibers, das mit seinem unteren Ende
Uber eine ln der Bürettcnwnnduiig angebrachte
OetTnung angeschmolzen ist uud mit einem der
Aussenwand der Bürette über dieselbe Oeffnung
angeschmolzeneii starken Winkehohr in Ver-
bindung steht, dessen einer t?chenkel Uber den
ihm parallelen Auslauf der Bürette hioausragt.
An diesem Schenke) ist der Apparat in eine
Flasche eingefügt, deren Inhalt mittels Druck-
luft in die Bürette übergeführt werden kann.
Nach erfolgter Füllung der letzteren und noch
Aufliebung des in der Flasche hervorgerufenen
Druckes sickert von der der Bürette zugoführten
Flüssigkeit so viel in die Flasche zurück, dass
die Bürette bis zu der Stelle unterhalb der
V
r
’i*
Hebermünduug gefüllt bleibt, von welcher die
Theilung der Bürette beginnt. Zur Verhütung
des Ueborlaufens tr> die Bürette oben eine
kugclfönnige Erweiterung und ist zwecks Rei-
nigiiug der in den Apparat eiiitretenden Luft
mit einer seitlich tubulirten Biinsen'schen Waseh-
flascho versehen, deren Lufteintrittsrohr zur
Vermeidung des Ausstoasens von Flüssigkeit
zu zwei oder mehreren Kugeln aufgeblasen ist.
Bm.
Der ScbacberUache Extraktion«
apparat*
Von'R. Kunz.
Chem. Ztg., Bepert. 23, 8. 265. 1901.
Der Schacberl'eche Extraktionsnpporat
tindet seine Verwendung bei der Bestimmung der
Milchsäure ira Weine; auf die Untersuchunge-
methode kann hier nicht uäber eingegaugen
werden. Der Apparat (s. Fig.) besteht aus dem
Kolben K, welcher zur Aufnahme der zu extra-
hirenden Flüssigkeit dient und bis zur Marke M,
allenfalls durch Zusatz von Wasser, gefüllt sein
muss; der Kolben L entbült den Aether, dessen
Dampfe durch da« Rohr B in den oberen Theil
des Kolbens K und von da in den Kühler ge-
Digiüzed
QlMtthniKh—.
90
I>«ctaeii«
U»«b«aik€r-Z^
langen und nach erfolgter Kondensation in den
Trichter T flieeaen. Sobald die Äethers&ule
eine gewisse Höhe ln dem Trichterrohr erreicht
hat, tritt der Aether in den Kolben durch-
strömt unter Aufnahme von Milchs&uro die
wflseerige Flüssigkeit und sammelt sich ober,
halb der letzteren an, um schliesslich in den
Kolben L zurUckzufliessen.
Apparat zur BeatlmmunsT des
Schmelzpunktes.
Von H. Thoms.
Chan. Ztg., Report. S. 373. 1901
Der Apparat (a. besteht aus einem
laughalsigen Rundkolben, in welchem ein her-
ausnehmbarer, locker oinzusetjsender Zylinder
als Luftbad zur Aufnahme des Thermometers
sich befindet. Bei c ist durch Binbauchung des
Glases verhindert, dass die Glaswand des in-
neren Zylinders die Äussere be-
rührt. b sind OefTnungen, die beim
Erhitzen der Flüssigkeit (Schwefel-
säure oder Paraffin), welche drei
Viertel des Äusseren Kolbens an-
fttllt, ein Ausströmen der erhitzten
Luft ermöglichen. Mittels eines
Korkes wird das Thermometer ober-
halb a fostgehalten. Die Oetfnungen
hoi a sind Ausströmungsöfl'nungen
für die erhitzte Luft aus dem
inneren Rohre. Das Thermometer
wird so tief in den inneren Zylinder
eingesGukt, dass eich das Queck-
silborgefAss des Thennometera
ira Mittelpunkte der Kolbenkugel befindet.
Ref. glaubt, dass es vortlieilhaft sein wird,
wenn die Oeffnungen bei a mit Watteslopfen
leicht verschlossen werden, um ein Eindringen
kalter Luft von aussen zu vorbimlem. Rm.
Gebrauchsmuster fdr glasteohoische
Gegenstände.
Klasse:
6. Nr. 170494. Flüssigkeitsmanometer mit ge-
fAssartiger Erweiterung an dem in die Luft
mOndeudeQ Schenkel. L. Rohr, Gaarden
b. Kiel. 18. 2. 02.
Nr. 170734. Drehkreuz aus Glas mit einge-
bohrten Löchern, eingeschlifTenen Schenkeln
und Auslaufspitzen, welche durch gegenüber-
stehende Haken mittels Gummischnur zu-
sammeugehalten sind, in einer Pfanne von
Hartgummi und in einer Führung mit Hart-
gummieinlage laufen. C. Grotefendt, Göt-
tingen. 8. 2. 02.
12. Nr. 170170. Bxtraktionsapparat mit einem
am Boden des GefAsses angeacfamolzenen,
mit Glashalm versehenen Ablaserobr. G.
Katzenstein, Berlin. 9. 2. 02.
Nr. 171140. Apparat zur kontinuirlichen Ex-
traktion von PlQssigkeiteu unter Anwendung
von Extraktionsmitteln, welche spezifisch
schwerer sind als die zu exLrahirende Lösung,
sowie zur kontinuirlichen Extraktion von
festen Substanzen mit beliebigen Lösungs-
mitteln, mit Kork- oder Glasechliffverschluss.
C. Desaga, Heidelberg. 27. 1.. 02.
Nr. 170211. Trichter, bei dom der obere
Theil glatt, der untere mit Rillen versehen
ist. W. Kohen, Aschersleben. 4. 4. 01.
Nr. 170482. Analysentriebter mit horizontal
verbreitertem Rande. G. Arends, Karls-
horst-Berlin. 15. 1. 02.
30. Nr. 170618. Injektionsspritze aus Glas, bei
welcher der in dem Zylinder luftdicht ein-
geschliffene Kolben den Spritzenkörper nur
zu einem Theil ausfüllt. G. Wiegand,
Stützerbach i. Th. 12. 2. 02.
Nr. 170628. Prflzisionsspritze für Einspritzun-
gen unter die Haut, mit aus Lamellen mit
Fübrungsflanschen bestehender Fflbrungs-
hülse für die Kolbenstange. G. Tauer,
Berlin. 13. 2. 02.
Nr. 171317. Etuis für Thermometer, Spritzen
u. s. w. mit SicherungsvorrichtuDg. H.
Sachs, Friedenau. 24. 2. 02.
82. Nr. 169853. Mit einer Tretvorrichtung in
Yorbindung stehende, viertheilige Glasfonn
für keilförmige, mit Aufschriften u. dgl zu
versehende OlAser. Spessarter Hohl-
glasw'orke G. m. b. H., Lohr. 5. 2. 02.
Nr. 172374- Aus einer geschlossenen Kammer,
deren entsprechend der Bahn des Arbeits-
tisches gestaltete StirnflAche auf einer HAlfte
mit Ober einander liegenden, auf der an-
deren HAlfte mit neben einander liegenden
feinen Austrittsöffnungen versehen ist, be-
stehender Brenner für GlAser-Verschmelz-
maschinen. D. Guudlacb, Altona. 18.8.02-
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6«A I.
I. ^ 1902.
Nr. 179463. Aue swei neben einander ange-
ordneten Kammern, deren entaprechend der
Bahn dee Arbeitetiecbea geataltete Stirn-
flächen bei einer Kammer mit mehreren
eenkrechten, bei der anderen mit einem
waagerechten Schlitz versehen eind^ be-
stehender Brenner fUr GlOser-Verschmels-
maachinen. Derselbe. 13. 3. 02.
42. Nr. 168720. Blektrieches Fernthermometer,
bestehend aus Thermometorröhre mit Queck-
silberfuUung, zwei Kontakten und durch die
Steigrohre gebendem Kohlefaden in Ver-
bindung mit einer Stromquelle, einem Strom-
anzeiger und einem Regulator. Verein
der Spiritusfabrikanten in Deutsch-
land, Berlin. 21. 12. 01.
91
Nr. 170 543. Elektrisch beleuchtetes Thermo-
meter mit Glühlampe hinter der Hchtdurch-
lässigen Skale. G. Schaffer, Budapest.
19. 2. 02
Nr. 171087. Einschluss - Thermometer, ge-
schützt von einer dasselbe umgebenden
Holzfassung. Alt, Bberhardt & Jager,
Ilmenau i. Tb. 20. 2. 02.
Nr. 171485. Glasapparat zur Bestimmung der
Saure im Magensaft, bestehend aus einer
MessbOrette mit daran befindlicher Mess-
pipette mit Hahn und aus einer an der
Messpipette angebrachten seitlichen Rühre
mit Hahn. G. D. Spineanu, Bukarest.
20. 12. 01.
GUftscbaiaebM. — tschau.
p
Rotireader Stromiukterbreoher. W. A. Hirschmann in Berlin. 7. 6. 1900.
Nr. 121597; Zus. z. Pat Nr 116246. KI. 21.
Bei dieser Abfinderungtform des rotirenden Stromunterbrechers
nach Pat. Nr. 116246 ist der die rotirenden Gleitflachen d und c tragende
Rotationskörper b massiv ausgefOhrl und auf seinem Umfange mit schrilg
laufenden Vertiefungen oder Erhöhungen f versehen, weiche bei der Um-
drehung des Körpers das Quecksilber in Folge der Trägheit des letzteren
derartig anheben, dass es zwischen die Gleitflachen des Unterbrechers
gelangt.
EnifenitutgsmeMer fflr Sehuawalfen. H. Schmook und R. Kagelmann
io Berlin. 20. 6. 00. Nr. 117966. Kl. 42.
An der SchusewatTe werden zwei umlegbare Absehvorrichtungen angebracht, von denen
die eine — das Korn — feet, die andere — die Kimme — durch eine Schraube derart ver-
schiebbar ist, dass, nachdem die Waffe mit Hülfe des dazu gehörigen üblichen Visirs auf das
Ziel gerichtet lat, ein von der Schraubenwelle aus bewegter Zeiger unmittelbar die zu messende
Entfernung angiebt, sobald die optische Achse der beiden Absehvorrichtungen durch Ver-
schiebung der Kimme ebenfalls die Richtung auf das Ziel erbaltsn hat.
Objektiv-Vsrsdiloaa mit regelbarer Sehlitsbreiis. C. Zeiss in Jena. 1. 2.
1900. Nr. 119 788. Kl. 67.
Die Schiitsbreite kann dadurch ge&ndert werden, dass zwei hinter
einander angebrachte Schieber besw. Rouleaus f l, deren jedes mit einer
Oeffhung o g versehen ist, gegen einander verstellt werden. Soll der Ver-
schluss aufgezogen werden, so wird zuerst nur der hintere Schieber l bewegt
und zwar so lange, bis er die Oeffoimg a des vorderen Schiebers f völlig
verdeckt. Erst nachdem dies geschehen ist, wird der Schieber f mit dem
Schieberl durch die Ansätze im selbstthAtig gekuppelt und mitgenommen.
Diese Vorrichtung bewirkt also ein selbsttbatiges Schliessen des Belieb-
tungsapaltes bei Aufziehen des Verschlusses und vermeidet dabei das Ein-
dringen von Licht in die Kamera.
Verfahren sw HsrtteUimg von Qlashoblkörpem. 0. Th. Sievert in 1 •
Dresden. 28. 11. 1899. Nr. 118246; Zus. z. Pat. Nr. 109363. Kl. 32. Fig i. Fig %
Han benützt zum Aufblasen der auf der Unterlage a ausgebreiteten plastischen Glaa-
schicht 6 eine Glasblasorpfeife c, deren Mündung tellerförmig er-
weitert ist, und bringt den Rand d dee Tellers zum Anhaften an
die Glaaschicht, indem man Ihn erhitzt. Man kann auch den Rand d
abaebraubbar gestalten, auf a auf legen, die Glasmasse darein giessen,
abachlichten nunmehr den Teller an d anschrauben und auf-
blasen.
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M«|eUalk«r-Zi(|.
d2
Patentliste.
BU zum 14. April 1902.
Klaase: Anmeldin^n.
21. P. 12 457. Punkenauäblasvon-ichtun^ für
elektriacbe Auaachalter, Sclitnelzsicheruugen
u. dgl. unter Benutzung explosiver oder unter
Druck befindlicher, vom Lichtbogen zur
Wirkung gebrachter Stoffe. O. W. Par-
tridge, London. 12. 4. 01.
S. 14 283. Verfahren zum Dichten von Glüh*
lampen mit ZufUhrungadrfthten aus unedlen
.Metallen mit Hülfe des beim Einschmelzen
sich bildenden Metaloxydes. C. derlei
& Co., Mailand. 29. 11. 00.
ü. 15 195. Verfahren zur Befestigung gut
leitender Kontakte auf keramischen, kohle-
haltigen Widerstandskörpern. Ganz & Co.
u. I>. Szanka, Budapest. 13. 8. 00.
1). 9993. Schalter mit nprungweiser Be-
wegung. H. Th Davis, Pittsburg u. G.
Wright, Wilkinsburg. 24. 7. 99.
.M. 19571. Schaltung für funkentelegraphische,
mit Je zwei Luftieitem ausgestattete Geber
und BmpfAiiger. Marconi’s Wireless Te-
legraph Co. Ltd., London. 13. 4. 01.
82. M. 19410. Verfahren zura RotlifArben von
Glas mittels Kohlenstoffes. N. Meurer,
Köln a. Rh. 15. 3. 01.
A. 8013. Einrichtung zumOeffnen uudScbliessen
der Form einer Glaahlosemaschine. The
Automatic Glass-Blowing Pat. Syn-
dicateLtd., West-Brorawich, Engl. 18.9.00.
B. 30028. Verfahren und Vorrichtung zum Zu-
sehmelzen von Glasröhren. P. Bornkessel,
.Mellenbach i. Thür. 11. 9. 01.
G. 14 546. Elektrischer Schmelzofen für Glas
u. dgl. Becker & Co., G. m. b. H., Köln
a. Rh. 6. 6. 00.
B. 30 357. Form zur Herstellung von Glas-
gegenetllnden. A. Boruce, Lyon, 9. II. ül.
H. 25 677. Verfahren zur Herstellung von
(liasformen aus einer aus Holzkohlenpulver
und einem Bindemittel bestehenden plas-
tischen Masse. 0. Hirsch, Weisswasser,
O.-L. 2. 5 00.
A. 8222. Ofen zum Anwftrmen uud ununter-
brochenen Kohlen von Glasgegenstftndeu.
F. Siemens, A.-G. Dresden. II. 7. 01.
40. C. 10 IGO. Aluminiumlegirung mit über-
wiegendem Gehalt an Aluminium. A. Chas-
sereau u. J. A. Mourlon, Paris. 16. 9. 01.
42. G 16097. Buirichtung zum Zeichnen anvi-
sirter Gegenstände auf einem horizontalen
Zeicbenblatt. P. Galopin, Genf. 21. 9. 01.
Sch. 18095. Schraffirapparut mit Fortschaltung
des ZeicheoUnoales durch eine auf der
Zeichenflache rollende Vorschubwalze. W.
Schmitt, Stuttgart. 17. 12. 01.
ErtfaeUufeii.
21. Nr. 131140. Gesprächszähler. Siemens &
Halske, Berlin. 18. 1. 01.
Nr 131141. UnvoUkommeuer, aus federnd mit
regelbarem Druck auf einander gepressten
Leitern gebildeter Kontakt zum Nachweis
elektrischer Schwingungen. Dieselben.
22. 1. 01.
Nr. 131298. Schaltungsweise für Apparate zur
Kenntlichmachung elektrischer Wellen. Die*
selben. 24. 1. 01.
Nr. 131 145. Verfahren zur photographischen
Aufzeichnung von veränderlichen magne-
tischen Feldern oder der sie her%'orbrin-
gonden Ströme. Dieselben. 7. 9. 01.
Nr. 131305. Regelungsvorrichtung für die
Empfindlichkeit von Frittröhren. Prof.
Braun'sTelegraphie G. m. b. H., Hamburg.
20. 6. 00.
Nr. 131800. Anordnung zur Zentrirung des
Kernes bei elektrischen Messgerüthen mit
in konstantem Magnetfeld schwingender
Spule. Hartmann & Braun, Frankfurt
a. M.-Bockenheim. 7. 5. 01.
Nr. 131371. Elektromagnetisches Messgeratli.
R. Ziegenberg, Schüueberg-Berlin. 3 5.01.
82* Nr. 131291. Verfahren zur Erzeugung von
Glas durch elektrische Schmelzung. Becker
& Co., Köln. 29. 6. 00.
40. Nr. 131514. Kupfer-Zink-Leginmg. R. B.
Wbeatley, London. 25. 4. 01.
Nr. 131517. Verfahren zur Erhöhung der
Zähigkeit, Dichte und Festigkeit des Alu-
miniums. W. Rubel, Berlin. 12. 2. 01.
42. Nr. 131147. Höben- und Gefällmesser mit
stellbarer Libelle. G. Benjes, Haaserode
b. Wernigerode a. H. 15. 9. 01.
Nr. 181212. Boleuchtungsvorrichtung an Ab-
lesemikroskopen für die Horizontalkreise
astronomischer, geodatisober und Ähnlicher
Instrumente. 0. Fennel Söhne, Kassel.
30. 10. 01.
Nr. 131213. Verfahren zur manometrischen
Messung von Flüssigkeitshöben; Zus. z. Pat
Nr. 129950. C. Schmitz, Berlin. 12. 11.01.
Nr. 131148. Wegemesser für Schiffe. Delanoy
Safoty Log Co., Manhattan, V.St A. 6.11.00.
Nr. 131 256. Schiffslog mit flosaenartigen Flügeln.
Dieselbe. 6. 11. 00.
Nr. 131214 u. 131215 Qeschwindigkeitsmesser
mit einem auf einer gleichförmig umlau-
fenden Scheibe sich verstellenden Reibrad.
J.Heyde u. A.Guth, Dresden. 14.3.01,1.9.01.
Nr. 131257. Geschwindigkeitsmesser mit einem
Schwungkugelregler und einer FlUssigkeits-
saule zum Anzeigen der Reglerstellung. L.
86mat, Kaim. 14. 6. 01.
Por die Ked«ktloa venuitwortUcb : A. Blaecbke la BerilQ W.
Verltf TOD Jolint Springer ln BwUn N. — Droek tod Smtl Dreyer ln Berlin BW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
U>d
Organ für die gMammte Qlasinstrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion; A. Blaschke, Berlin W., An der Apostelkircbe 7b.
Nr. 10.
15. Mai.
1902.
Naehdruek nur mit OeneliBilfniag der Bedaktten gestattet.
L'induHtrte /ranptim- des inHtrumcnts de precMon.
Catalogue public par le syndicat des eomtrucleurs en Instruments 4’optique et
de prdcision.
Paris 1901 — 1903 SSM des soeilUs savanta- 38 rue SerpenU.
Voa Prot. Dr. A. WMtphal ia Berlin.
(rortetnmf.)
Lassen wir im Oeiste die bewundertsten Apparate der AusstellunK- an uns
vorOtiergehen, so lenkt sich die Erinnerung naturgemllss auf den kolossalen
Siderostaten, dessen beweglicher Theil nicht weniger als 18 OÜO kg wiegt und
doch dem kleinsten Impuls folgt, und dessen ebener Spiegel, 2 m im Durch-
messer, mit einer erstaunlichen Vollkommenheit auf rein mechanischem Wege
hergestellt ist.
Angesichts dieses bewundemswertlien Instrumentes, welches alle kühnen
Leistungen der Mechanik und Optik am Ende des 19. Jahrhunderts in sich
vereinigt, ist es klar, dass nichts Aehnliches durch die fremden Nationen aus-
gestellt worden ist.
Auch wenn man die verschiedenen Interessentengruppen an sich vorüber-
ziehen lasst, die auf der französischen Abtheilung auf dem Champ-de-Mai-s
ausgestellt waren (und die man in dem vorliegenden Katalog beschrieben
findetl. bemerkt man eine betrlichtliche Anzahl von Erzeugnissen ersten Itanges.
Im Besonderen darf man Leistungen von höchster l'einheit auf dem Gebiete
der Optik und der sich der Gesetze der Interferenz bedienenden Metrologie
erwähnen; auf diesem Gebiete haben es mehrere Mitglieder des Syndikats,
auf Arbeiten von Newton und Fresnel, des Weiteren von Arago, Biot,
Babinet, deS^narmont, des Cloizeaux, Jamin, Fizeau, Foucault u. A.
I)auend, zu einer Vollkommenheit gebracht, die nirgends erreicht ist, auch in
den berühmtesten Werkstätten des Auslandes nicht.
Die Fabrikation unserer grossen optischen GlHser ist so anerkannt, dass diis
Fariser Haus, welches sie erzeugt, keine besseren Abnehmer hat als die
deutschen') und amerikanischen Optiker, welche die Riesenfernrohre herstellen.
Die Industrie der Kegistrirapparate aller Art, für physikalische, meteoro-
logische, physiologische u, s. w. Zwecke, die gleichfalls in Frankreich ihren
Ursprung hat, hat nirgendwo den Grad der Vollkommenheit und Einfachheit
erreicht, den man bei gewissen französischen Ausstellern bemerken konnte.
Ich muss mich weiterer AufzUhlung enthalten, denn wenn man alle be-
merkenswerthen Erzeugnisse auf dem Gebiete der Elektrizität, Therroometrie,
Fhotugraphie, Mikroskopie, Saccharimetrie aufzählen und sie mit den ähnlichen
Apfiaraten des Auslandes vergleichen wollte, würde man zu Diskussionen und
I’rioritätsansprüchen geführt, die aus dem Rahmen dieser Einleitung herausfallen.
Der sachverständige Leser möge sich an den Inhalt des vorliegenden Kata-
logs selbst hallen; er wird selbst über die Fortschritte urthellen können, die
bei uns, dank individueller Initiative, auf allen Konstruktionsgebieten erzielt
worden sind.
D Der Katalog S. 182 bis 184 bestätigt diese Meiatmg nicht.
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94
A. Wcttpbal, L‘inäusirU fratt^aiM« det in$trvmenU de ftrtcision.
Deutsch«
Mechsalker-Ztg.
Der günatiffe Umachwung der ölTentlichon Meinung Über den Stand der
franzöaiachen Industrie, der sich angesichts ihrer auf der Weltausstellung aus-
gestellten Erzeugnisse vollzogen hat, erklärt sich leicht. Man hat erkzinnt,
dass trotz aller gegentheiligen Behauptungen die Benutzung vollkommener
mechanischer Werkzeuge schon in mehreren Werkstätten vor 1870 stattfand.
Die Werkstätten von Breguet, Froment, Brunner, Lemaire, Nachet
z. B. waren schon damals mit vollkommenen Werkzeugen zu guter und
schneller Arbeitsausführung versehen.
Man hat ferner erkannt, dass wissenschaftliche Leitung der Arbeit in der
französischen Industrie schon sehr alt ist. Die Namen von Breguet, Fro-
ment, Brunner bezeugen dies zur GenQge. Dies hat nicht aufgehört und
zahlreiche Finnen werden von früheren Schülern unserer grossen Anstalten
geleitet.
Es bleibt also nichts von diesen so betriebsam zusammengesuchten Beweisen
übrig, welche die französische Präzisionstecbnik herabsetzen wollten.
Die Untersuchung unserer Erzeugnisse durch die Jury hat ihre unzweifel-
haften Vorzüge in helles Licht gesetzt. Diese Vorzüge sind, ausser den ver-
vollkommneten Werkzeugen, zu verdanken den alten in den einzelnen Werk-
stätten hochgehaltenen Ueberlieferungen, der geschickten Pariser Hand, die
einzig in der Welt ist, dem sicheren und gleichzeitig künstlerischen Ge-
schmack, der anpassungsfähigen Intelligenz des französischen Arbeiters, welcher
mit derselben Leichtigkeit graziöse Fantasieartikel und Apparate von hoher
Präzision herstellt. In den wissenschaftlichen Apparaten ist es vor Allem die
vollkommene Anpassung an den jedesmaligen Gebrauchszweck, die Einfachheit
und Kernigkeit der einzelnen Theile, die Eleganz ihrer Anordnung und endlich
die richtige Berücksichtigung der verlangten Genauigkeit. Die Vereinigung
dieser Eigenschaften kennzeichnet die französischen Apparate. Dies hat ihre
Ueberlegenheit begründet und das lässt auch die Fehler der ausländischen
Erzeugnisse, selbst der gepriesensten unter ihnen, recht hervortreten.
Man hat besonders die richtige Abwägung bemerkt, mit welcher unsere
Konstrukteure Jeden Theil dem zu erreichenden Zweck und der gerade erfor-
derlichen Präzision anpassen, ohne sich durch das Suchen nach illusorischer
Genauigkeit verwirren zu lassen.
Diese Fähigkeit, zwischen der wahren und der nominellen Genauigkeit zu
unterscheiden und in jedem einzelnen Falle das Messinstrument der zu er-
reichenden Genauigkeit anzubequemen, hängt g^wissermaassen mit dem natio-
nalen Temperament zusammen; sie hängt von der Gesammtbeit der Eigen-
schaften einer jeden Rasse ab. Es ist hier nicht der Ort, eine Parallele
zwischen dem Charakter der französischen und der fremden Auffassung in Bezug
auf Theorie und Experiment zu ziehen. Die Vergleichung der Instrumente in
den verschiedenen Ländern würde indess ein interessantes psychologisches Ka-
pitel bilden.
Um in den Grenzen der Praxis zu bleiben, will ich mich darauf beschränken
anzugeben, was unsere französischen Konstrukteure fortfahren müssen zu ent-
wickeln, wenn sie sich die Ueberlegenheit erhalten wollen, die sie sich über
ihre Konkuirenten erworben haben. Was sie sorgfältig entwickeln müssen, ist
ilie Gelehrigkeit, dem wissenschaftlichen Impulse auf dem Gebiete zu folgen,
das sie umgiebt und das ihnen doch schliesslich die Nahrung liefert, die sie
leben und gedeihen lässt. Der deutsche Konstrukteur folgt nicht allein dieser
Leitung, nein, er sucht sie, einer Eigenschaft des nationalen Charakters gemäss,
mit einer Art religiösen Respekts geradezu auf, denn in Deutschland steht
Alles, was mit der Wissenschaft zusammenbängt, hei allen sozialen Schichten in
hoher Achtung.
In unseren industriellen und kommerziellen Werkstätten wird der Mann der
Wissenschaft gern als Theoretiker taxirt, womit man sagen will, dass man ihn
für unfähig hält, einen praktischen Rath zu ertheilen. Diese Meinung scheint
glücklicherweise auszusterben.
Ich weiss wohl, dass eine Art Schranke zwischen dem Gelehrten und dem
auslührenden Künstler besteht; es ist die Sprache. Dieselben Gedanken werden
nicht immer durch dieselben Worte ausgedrückt. Die Schwierigkeit, sich zu
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Il«f» t«.
lö Mai lOOt.
A. WtttpbftI, L'industrie fran^aise des insiruments de pricision.
96
verstehen, führt manchmal eine unfreundliche Gesinnuni^ herbei, die in Nicht-
achtung bei dem Einen, in Misstrauen bei dem Anderen ausarten kann. Alle
beide müssen indess, um sich zu verstehen, die grössten Anstrengungen machen,
um die gemeinsamen (iedanken klar herauszuschiilen, welche tlurch die ver-
schiedene Art der Betrachtungsweise verschleiert sind. Dann kann sich das
gegenseitige Vertrauen herausbilden, welches dem Fortschritt der Wissenschaft
und der Technik so nothwendig ist, denn Jeder trügt seinen Theil zum ge-
meinsamen Werke bei; der Gelehrte liefert die neue Idee, der Konstrukteur die
Mittel zur Ausführung.
Die Französische Physikalische Geseilschaft hat sich seit fast 30 Jahren nach
dieser Richtung bemüht, indem sie alljührlich zu Ostern eine aligemeine Aus-
stellung veranstaltet, wo sie die Physiker einladet, ihre neuen Experimente zu
zeigen, und die Konstrukteure, ihre neu erfundenen oder vervollkomraneten
Modelle vorzufOhren.
Diese Vereinigungen, in denen eine grosse Freiheit der Untersuchung und
der Diskussion herrscht, bilden eine wirkliche wissenschaftliche Leitung für die
französische Prllzisionstechnik. Sie bilden ein gemeinsames Band und sie führen
Vertrauen und Einvernehmen zwischen arbeitenden Mlinnem herbei, die so viei
Ursache haben, eich zu verstehen und sich zu achten.
Das gegenseitige Wohlwollen, welches schliesslich durch hüutiges und herz-
liches Zusammensein herlieigeführt wird, bietet die grössten Vortheile. Der
Mann der Wissenschaft, welcher die neu erschienenen Abhandlungen und die
periodischen Zeitschriften liest, kann die Kennlniss der Neuheiten vermitteln,
die im Auslande ausgeführt sind; vermöge seiner Erfahrung kann er die Brauch-
barkeit der Neuerungen, um die hilullg viel Geschrei gemacht wird, kritisiren;
er vermag die kleinen l>isten zu demaskiren, welche die Konkurrenz hiiulig
anwendet, die Patente zu prüfen und auf schon Bekanntes in neuen Erfin-
dungen hinzuweisen. Dank dieser Informationen ist der Konstrukteur, über
das Vorgehen seiner Konkurrenten aufgeklärt, seinerseits in der Lage, den
wahren Ursprung festzustellen und sein Eigenthum in Anspruch zu nehmen,
wenn man es anderswo als neu oder vervollkommnet ausposaunt; er kann
dann leicht eine (Querköpfigkeit bekümpfen, die bei manchen Leuten hüulig ist
und die darin besteht, dass man die nationale Produktion verlüstert und nur
das bewundert, was vom Auslande kommt Denn es ist häufig vorgekommen
— und die Wellausslellung hat zahlreiclie Beispiele hii>rvon geboten -, dass
diese bewunderten Objekte französische Modelle waren, deren ursprünglicher
Name verschwunden und durch einen anderen zu Gunsten irgend einer un-
wichtigen Modifikation ersetzt war.
Es ist ferner sicher, dass der französische Handel gegen die fremde Kon-
kurrenz ungenügend geschützt ist in Beti-elT der internationalen Patent- und
Musterschutz-Konventionen. Obgleich sich diese Frage meiner Beurtheilung
entzieht, glaube ich doch die Aufmerksamkeit des Syndikats hierauf lenken
und ihm rathen zu sollen, bei den staatlichen Organen energisch eine Revision
der Konventionen zu reklatniren, welche unsere kommerziellen Beziehungen zu
den verschiedenen LBndem regeln.
Im loyalen Kampf und mit ritterlichen Waffen hat die französische Präzisions-
technik von der auswärtigen Konkurrenz nichts zu fürchten; sie hat für sich
den alten und bestündlgen Ruf der Ehrbarkeit und der tadellosen Ehrlichkeit,
ihre unvergleichliche Handgeschicklichkeit ebenso wie die starken Traditionen
der Arbeit, die seil Jahrhunderten, unter der Leitung der hervorragendsten
Gelehrten, bei ihr Generationen von Arbeitern und Künstlern geschalTcn haben,
deren Erfindungskraft und Qeschickiicheit in der ganzen Welt geschützt sind.
Das einfache Handwerkzeug der ersten Zeit, welches unter ihren Hünden be-
nierkenswerthe Resultate hat entstehen lassen, ist allmählich und seit längerer
Zeit durch das moderne Werkzeug ersetzt, welches Zeit und Handarbeit erspart.
Um diese für den Kampf glückliche Disposition zu vervollständigen, bleibt
nur noch übrig, gleichfalls die so mflehtige Waffe gemeinsamer Vereinigung
und der Disziplin anzuwenden, dieser Disziplin, die mit Rücksicht auf allge-
meine Interessen gern geübt wird. Eine bewusste Solidarität lässt die Kraft
auf ein gemeinsames Ziel hinwirken, anstatt sie zu Öden Kämpfen zu gel)rauchen.
jilizeu i (iiwio
96
V«r«insnachricbl«n. — Rltinare Mitth«Uun(*n.
IHutsch«
MMhAtüker-ZiK
welche die Schärfe persönlicher Interessen bei Leuten ohne weiteren Blick
hervomift.
Ich wüsste diesen H^ithschlägen kein grösseres Gewicht zu geben, als indem
ich das Zeugniss und die hohe Autorität des vortrefflichen Oberst Laussedat
anrufo, des Vizepräsidenten der Internationalen Jury der Klasse XV auf den
Weltausstellungen von 1878 und 1889 und ihres Präsidenten im Jahre 1900.
Auf einer kürzlichen Zusammenkunft, wo die Mitglieder dieser Klasse ihm eine
ICrinnerungsmedaille zur Erinnerung an die seit so vielen Jahren ihrer Industrie
geleisteten Dienste überreichten, beendete Oberst Laussedat seine Kede mit
folgenden Worten:
„Ich würde mich für schuldig halten, wenn ich mich darauf beschränkte,
Sie zu loben, meine Herren, ohne eine Gefahr zu erwähnen, welche Sie, wie
ich nicht zweifele, vor sich gesehen haben; ich halte es für meine Pflicht, Sie
dringend aufzufordern, ihr die Stirn zu bieten, ohne eine Minute zu verlieren.
„Sie haben den Geist der Solidarität gesehen, welcher die deutschen Kon-
strukteure beseelt, diese Kollektivität, von welcher der in Tausenden von Exem-
plaren verbreitete illustrirle Katalog das sichtbare Zeichen der Einigkeit war.
Mein Wunsch — unter dieser Form spreche ich nminen Rath aus ist, dass
auf der ersten Ausstellung, an welcher Sie Theil nehmen, Sie eine mindestens
gleiche Solidarität und Ihre Ueberlegenheit auf allen Gebieten beüiäügen. auf
denen Sie sich bisher ausgezeichnet haben.** {Schluss folyt,)
Verainsnaohriohten.
D. G. f. M. u* O. Zweigvereln Halle.
Sitzung vom 5. Mai 1902. Vorsitzender; Hr.
U. Kleemann.
ZunflcliBt wurde MechanikerSchÖn in g (Halle)
und Zobel (Bisleben) aufgenommen, sowie die
Mechaniker Block, Ebort, Rast, Lehmann
und Huch zur Aufnahme gemeldet. Sodann
wurde Uber die Sitzung dos Voretmidoe vom
23. v. M. berichtet, Kür den um 15.. 16. und
17. August in Halle abzuhaltenden XIII. Mecha-
nikertag wurde auf Wunsch aus der Ver-
sammlung durch Hr. Kieemann in grosaon
Zügen der ungefähre Plan für die Sitzungen
und Unterhaltungen dargelegt. Als Sitzunga-
lokal ist, wie bekannt, der Stadtverordneten-
Sitzungdsaal zur Verfügung gestellt. Als Kom-
missionen wurde eine Festkommisston, eine
Wohnungskommission und eine Empfangs-
kommission als genügend erachtet, dieBesetznng
derselben wurde dem Vorstand Ühorlossen; im
Laufe dieses Monats wird noch eine Sitzung
anberunmt werden, in welcher die gewählten
Kommissionsmitglieder bestätigt werden sollen.
Kl.
ZwetgTereia llamburg-Altoim. Sit-
zung vom 6. Mai 1902. Vt)rsitzender; Hr.
Dr. KrUss.
Auf Vorschlag der Ausnugskommission wird
eine TngespartU* nach Ratzeburg für den
4. Juni in Aussicht genommen.
Der Vorsitzende berichtete über die statt*
gehabte Sitzung de» Vorstandes vom 23 April.
namentlich über den gefundenen Ausgleich
in Sachen dos Antrages Sartorius (s. diese
Zeitschr. S.8S), was allgemein Beifall fand.
In dem sodann erstatteten Bericht Uber
seine Erfahrungen mit elektrischem Antrieb
der ArbeiUmaschineu hob derselbe hervor, dass
sich die Arl>eitor sehr schnell nicht nur an
denselben gewohnt, sondern auch gelernt hütten,
sich die BigenthUmlichkeiten dieses Betriebes
zu Nutze zu machen; es habe eich in Folge
dessen in seiner Werkstätte die Einführung dos
elektrischen Betriebes gleich nutzbringend für
don Unternehmer wie für die Arbeiter erwiesen.
Das gebt zilfernmässig aus den gemachten Auf-
wendungen und den gezahlten Löhnen hervor,
wozu noch der nicht unwesentliche Umstand
hiiizugofUgt werden muss, dass die Arbeit be-
schleunigt, also in der gleichen Zeit mehr ge-
leistet wird. S. K.
Kleinei*e Mittheilungen.
Im Kpichsamte des Innern iet im Laufe
der letzten Jahre eine ayatematlache
Zusammenitelluni): der Zolltarife des
In* und Auslandes (insgesammt für etwa
60 Lander) ausgearbeitet worden, welche
in fünf Banden die wichtigsten Erwerbs-
zweige in übersichtlicher Gruppirung be-
handelt; Band B. enthält die für unser Ge-
werbe in Betracht kommende Industrie der
Metalle, Steine und l^rdeii.
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u«fi la
IS. Mal IVn,
Kltinar« Mitth«Uuo(«i.
97
Die Bunutzung: dioscs Workos wird die
Bcurlheilung der Ausfuhrverhiill niese wesent-
lich erleichtern.
Der Preis [edes Bandes (bei Band B.
eiiischl. der Nachträge) (Verlag von K. S,
Mittler & Sohn, Berlin SW., Kochstr. 68/71) j
beträgt 3 M. i
Das Keichsamt des Innern ist (vorbe- |
haltlich abweichender Entschliessung im
Einzelfalle) in dankenewerther Weise liereit,
Anfragen über die Zollverhaltnisse dos I
Auslandes in der Art zu beantworten, dass '
auf die einschlägigen Stellen der systema- '
Uemonstrationsapparat zur Messung
und Veranschaulichung des Falleus
und Streichens der Gesteinsschichten.
Da es oftmals mit grossen Schwierig-
keiten verbunden ist, den Schülern die
tischen Zusammenstellung oder des in dem
genannten Verlag erscheinenden, im Keichs-
aiutedeslnnern herausgegebenen , Deutschen
Handelsarchivs“ verwiesen oder das etwa
sonst dort vorhandene Material milgelheill
wird. Eine Gewilhr wird durch die Be-
antwortung nicht übernommen.
Von diesem Anerbieten des Reicheamts
Gebrauch zu machen, wird sich im Bedarfs-
fälle gewiss empfehlen; die D. G. f. .\I. u. O.
hat HandT?. des genannten Werkes beschaITt,
und der Geschäftsführer erlheilt Mitgliedern
auf Grund desselben gleichfalls Auskunft.
Erankfurt a. M. angegebene und von
der Werkslätle G. Kalter & Sohn in
München (Kreuzsir. 33) ausgeführte Demon-
Blrationsapparat dient dazu, das Fallen uml
Streichen der Gesteinsschichten zu veran-
praklische Messung des Fallens und Strei-
chens der Gesteinsschichten in leicht ver-
ständlicher Weise vor Augen zu führen,
dürfte dieses Instrument in Fachkreisen
grossen Anklang finden. Es ist an diesem I
Inslrumento keinerlei komplizirte Anordnung
gelrolTen, sondern alles hßchst einfach, klar
und deutlich dem Verständnisse des I.er-
nenden nahe gebracht; der Apparat ist in
konipendiöser Weise aus hartem Holz und
Messing gebaut.
Der von dem leider so früh verstor-
benen Geologen Dr. Rudolf Schilfer in
schaulichen und für alle vorkoinmenden
Fälle ausreichend genau zu messen. Der
Fallwinkel ist der Winkel, den die Schicht-
fläche mit der horizontalen Ebene ein-
schliesst; er schwankt zw ischen 0" und 90”.
Als Streichwinkel wird der Winkel be-
zeichnet, den die Schnittlinie von Schicht-
llllche und Horizont in diesem mit der
.Millagsiinie bildet ; er w ird vom Xordpunkte
aus, gegen den Lauf des l’hrzeigers, im
Vollkreise herumgezählt, sodass also dem
Westpunkte 90” und dem Ostpunkte ‘270”
entsprechen, während die Bergleute 1 Stunde
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Kl«ln«re Mltih*(lunf*n. — BQchcrachau und Pr«iallat«n.
Deatach*
MMhaBlk»r-Ztg
9S
prlnich 15® also ‘24 Stunden gleich 3(10“
setzen. Die quadratische, um eine hori-
zontale Achse drehbare Platte (vgl. Fig.)
wird parallel zur Schicbtllilche gestellt,
dann liest man an dem kleinen Verlikal-
kreise, dessen Nullpunkte in die Richtung
des Senkels fallen, direkt das Komplement
des Kullwinkels ah. Die Magnetnadel zeigt
(missweisend) nach Norden; die magnetische
Deklination oder Missweisung ist aber be-
kannt (gegenwörtig etwa im Mittel 10®
westlich für Westdeutschland); wenn man
also den beweglichen Bügel so stellt, d:iss
dessen Achse mit der Nudel den De-
klinationswinkel bildet, so liegt die erstere
in der Mittagsiinie. Der Winkel aber, den
die gefundene Linie mit der Mittellinie des
Hügels bildet und der am Limbus des ge-
theillen Kreises direkt abg<*lesen werden
kann, ist gleich dem g<*suchten Streich-
winkel.
Der Preis eines Demonstrationsappnrates
beträgt einschl. Verpackung 40 M.
ElektroIoRlBche und radlologUche
Ausstellung Bern.
29. August bis 6. September 1902.
In Verbindung mit dem II. internationalen
Kongress für medizinische Elektrulogio und
Radiologie, der in Born vom 1. bis 6. September
1902 tagt, wird eine Aiisstellnng stattfinden,
welche die Gebiete der Elektro - Physiologie,
Elektro - Thornpio und gesammten Radiologie
umfassen soll.
Die Ausatetlung der physiologischen Appa-
rate wird im physiologischen Institute statt-
Ümien; die Aussteller werden gebeten, Mit-
theilungen über die auszusteUenden Apparate
direkt an Herrn Profe.seorK ronecker, Direktor
des physiologischen Institutes, zu richten. Der
übrige Theit der Ausstellung wird im Anatomie-
gcbüude stattfinden. Anmeldungen sind sobald
als möglich an den Leiter der Geaammt • Aus-
stellung, Herrn 0. Pasche, Chef des Rrmtgeu-
InstitiitGS am Inseispital Bern, zu richten.
In der physiologischen Abtheilung sind auch
solche Apparate erwünscht, weiche im Zu-
sammenhänge mit oloktrophysiologischen Unter-
suchungen gebraucht worden (graphlsclie Ap-
parate, Chronographen u. s. w.).
Betreffs der Radiologie wird ausdrücklich be-
tont, dass neben der Ausstellung der modernen
loistiingsflihigen physikalischen Apparate (In-
dnklorieii , Influenzmaschinen , Unterbrecher,
Ivohren) das Hauptgewicht gelegt wird auf die
Diagnostik für die Zwecke der iimoren Medizin
und ihre speziellen radioskopischon und radio-
graphischen Hülfsapparate.
Es ist wüiischcnswortii, dass bei der An-
meldung möglichst genaue Angaben über den
zu beanspruchenden Raum (der kostenlos zur
Verfügung gestellt wird), über Art, Spannung
und StArke des Stromes u. s. w. gemacht werden.
Kür die Aussteliiingsgegenstnnde wird Zoll-
freiheit gewährt. Die Aufstellung der grösseren
Apparate Ist von den Ausstellern zu besorgen.
Den Ausstelleni wird die Möglichkeit ge-
geben worden, ihre Apparate im Betriebe vor-
zuführen resp. ihre Diagramme durch Projek-
tionsapparate zu demonstriren, deren neueste
Konstruktionen, zumal episkopische, zur Aus-
stellung erwünscht sind.
Die Eröffnung der Ausstellung ist bereits
auf den 29. August festgesetzt.
Die Tliiinugiscbo (Has - Instrumenten-
Fabrik, .Vit, Kberliardt A Jäger in Ilmenau
hat. der von Herrn Prof, Abbe gegebenen An-
regung folgend, in Ihren Betrieben die Arbeits-
zeit versuchsweise auf 9 Stunden ohne Lohn-
kürzung verringert.
Bflchepachau u. Preislisten.
K. Jung, Heidelberg. Preisverzeichniss I,
Abth. A. Studenten • Mikrotome alter und
neuer Form. 8°. US. mit 3 Fig. 1902.
Das Preisverzeichniss giebt nicht nur eine
Beschreibung der Mikrotome, Aufzahlung der
Ziibehörtheile und nothwendigen Ingredientien,
sondern auch eine kurze Anweisung für den
Gebrauch der Apparate.
A. Steinbeil Sühne, München. Prismen-
Fernrohre (Doppel- und Binzelfcmrohre). 16®.
20 8. mit 8 Eig. 1902.
ln die Reibe der Firmen, welche Fern-
rohre mit bildumkehrenden Prismen bauen, ist
nunmehr auch die Firma Stein heil cingetreten,
deren Begründer zu den Bründem eines bild-
umkehrenden Prismas zu rechnen ist (vgl. diese
Zeitschr. 1896. S.J9). Das iVeisverzeichniss giebt
auch eine Anleitung für die Wahl und den
Gebrauch der Fomrohre. Diese werden mit
6-, 9- und l2-fnctaer, sowie als besonders Ücht*
starke Marineglftsor mit 5V:'facher Vergrösse-
rung hergeatelit.
11. Krat/.crt, Grundrisa d.Elektrotechuik. II.Thl.,
4. u. 5. Buch. 2. Aufl. gr.-8®. Wien, F. Üeu-
ticke 1902.
II, 4. Elektrochemie. X, 207 S. m. 94 Abbld.
5,00 M. — H.5. Elektrotechnik im Bergbau,
in der Landwirthsebaft und Schifffahrt.
VI, 75 8. m. 44 Abbildgn. 2,50 M.
.VdresNfMicb der gesammten »ach», thüring. In-
dustrie. Hrsg. V. Exportveroiii f. d. Kgr.
Sachsen. 8®. XXIX, 438 und 193 8. m. 1 färb.
Karte. Dresden, C. Höckner 1901. 5, CO if.
Digitized by Google
PatcnUchau.
gepasster 8icheniugeii h t derart eingestellt «werden, dass ein Anschlussfltüpsel für eine hostimnite
iStromstArke nur mit einer enUprcchend gesicherten Anachlussdoso verbunden werden kann.
FreihandniTsllinnstrameot mit pendelnd aolgetaängtem Waagebalken. Victor & Westinann
in Berlin. 27. 7. liM). Nr. 120184. Kl. 42.
Dos Gehäuse a ist am Vorderende mit einer SebauAtfnung i versehen, am Uinterende
offen und hier mit QuerfAden 12 3... uusgestuttet. Beim Einspielen des Waagebalkens h
in der Horizontalen wird durch die SchauofVuung in Verbindung mit dem Hintorendoy des Waage-
balkens und einem der Querfftden die Horizontale oder eine bestimmte Neigung festgestellt.
Elektroljtiseher Stromnnterbreeber F. de .Mare in Brüssel. 17. 12. 1891b Nr. 122295. Kl. 21.
Der die Anode bildende Platindraht des Wehnelt'schcn Stromunterbrechers ist in einem
GlaarOhrchen verschiebbar, das in seinem unteren Theile mit einem eingeschmolzeuen Platin-
rObrehen ausgefUttert Ist. Diese Anordnung hat den Zweck, unter Vertheiluug der Wanne dem
Platindraht und dem Glaaröhrcheu freie Ausdehnung zu gestatten, und den Bruch des letzteren
SU verhüten.
Digitiz^by Go6gle
100
f>at«ndiste.
DeBUebe
llArhanlker-Zu
Palentiiste.
Bia ram 28. April 1902.
KlaaHo: Anmeldon^n.
äl. U, 31 157. Vorriehtuntf zur Verhühinf^ fehler-
l)after Angaben und der Uebertaatung von
Hitzdraht • Leiatungameaaen]. R. Baiicb,
P(»t8dam. 21. 12. 01.
W. 17 487. Verfahren und Vnrrichtung zur
.Meaaung der magnetischen Eigenschaften
von 8lahl und Bisen. Wostinghouae
Electric Co. Ltd., London. 1. 4. 01.
.M. 19739. Schmelzsicherung. P. Meyer,
Horlio. 17. 5, 01.
P. 15 8H4. .Measgerftth mit beweglicher kreis-
förmiger Spule, kugelförmigem Kern und
hohlkugelfürmigon Polen; Zua. z. Pat.
Xr. 127873. K. Franko, Hannover. 1.2.02.
K. 22 541. Vorrichtung zum Anzeigen des
tiungunterschiodea zweier Uhr- oder Lauf-
werke sowiezum Antrieb derselben. F. Kuh Io,
Berlin. 20. I. 02.
K. 15971. Schleifkontakt für unmittelbare
Stromabnahme von der Drahtapirolo bei
RegolungswidersUlnden. H. Keman^, Char-
luttenburg. 19. 10. 01.
B.30C40. Hitzdraht-Leistungsmosser. R.Bauch,
Potsdam. 24. 12. 01.
42. K. 15369. Geschwindigkeitsmesser für Dreh-
bewegungen mit Vergloichsuhrwerk. F.
Fröhlich, Berlin, P. Möller, Sehöneborg,
u. F. Thiele, Friedenau. 31. 8. 01.
.M. 19 891. DrohgeschwindigkeiUmesser mit
einem in bestimmten Zeitabschnitten dio
(ieschwimUgkeit angebenden Zeiger. K.
Mencben, München. 20- G. 01.
Z. 3255. Vorrichtung zur photographischen
Aufnahme uud Wiedergabe von Lauten. J.
Zacharias, Charlol tenburg, und B. R u h tn e r,
Berlin. 27. 4. 01.
Z. 3336. Vorfahren zur gleichzeitigen Auf-
nahme und gleichzeitigen Wiedergabe von
Tönen. Dieaelbcn. 27. 4. 01.
B. 30937. Nautisches Instrument zur Ortsbe-
Htirarauug. J. B. Bliach, San Diego, Calif.
31. 1. 02.
GL Sch. 18027. Im Flascbenhala qucrliegender
Hahnverschluas mit elastisch angezogenem
und gesichertem Hnhnküken. A. Schöne-
mann, Haaserode b. Wernigerode a. H.
30. 11. 01.
72. M. 16854. Richtfemrohr mit um eine waage-
rechte Achse drehbarem FonirohrtrJtger. .1.
Biiona de Mesquita, Delft. 5. 6. 99.
Krtfaelloiigen.
15. Nr. 131849. Verfahren zur unmittelbaren
(Jravirung eines auf Papier oder anderem,
dem (iritfel nicht Widerstand bietenden
Stoffe hefmdUchen Urbildes mittels des
Pantographen auf Metall oder andere harte
Flüchen. Magnier,Gaultier&Co., Paris.
20. 7. 01.
21. Nr. 131 549. Umschaltvorrklitung für Motor-
zühler mit einspuligem boweglichem Anker.
Allg.Blektrizitüts-Gcscnschaft.Berlin.
13. 7. 01.
Nr. 131 622. Motor-Hlektrizitatszahlor, Die-
selbe. 26. 5, 01.
Nr. 131 552. Elektrisches Messgerüth mit einem
feststehenden permanenten .Magneten und
drehbarem Anker; Zus. z. Pat. Nr. 122 780.
R. Ziegenberg, Schöneberg-Berlin. 3.3.01.
Nr. 131553. Elektrische Isolirung der beiden
Magoctpolpaaro an elektrischen Doppelmess-
gerflthen unter Aufrechterhaltung der mag-
uetiseben Verkettung. Reiniger & Co.,
.München-Laim. 26, 11. 01.
Nr. 131 992. Isolirmaterial für elektrische
Leiter. W. Reissig, München. 9. 6. 00.
Nr. 131897. Elektrizitfttsiahler für Drehstrom-
netze mit vier Leitungen. Union Blek-
triz itnts-Oesellschaft, Berlin. 7. 9. 01.
42. Nr. 131 679. Anemometrische Windfahne
mit senkrecht zur Fahne pendelnd aufge-
hüngtem Windmesserflügel. F, Spengler,
Berlin. 30. 10. 01.
Nr. 131813. Zugmesser. J. Pelikan, Rosice,
Böhmen. 18- 10- 01.
Nr. 131 913. Apparat zum Prüfen von Zement-
körpern und anderen Materialien auf Zug-
festigkeit: Zus. z. Pat. Nr. 126 385. L
Schoppe r, Leipzig. 5. 9. 01.
Nr. 131 810. Schiffslog mit elektrischem An-
zeigewerk. J. C. Coombs u. A. N. Mc,
üray, Boston. 3. 6. 00.
Nr. 131259. Gcschwindigkeitemosser mit elek-
trischer Anzeigevorrichtung. Mlx&Geuest,
Berlin. 19. 9. 01.
Nr. 131150. Vorrichtung zur Projoktioo meh-
rerer Bilder durch Theilspicgel mit einem
Objektiv. J, Szczepanik, Wien. 27. 8. 99.
Nr. 131460. Geschwindigkeitsmesser mH uin-
laufomlem Flüssigkeitabehüitor und fost-
stebendem, in den Flüssigkoitsring ein-
tauehendem Steigrohr. F. Oirard, Magdo-
burg-Buckau. 7. 8. 01.
Nr. 131461. Verfahren und Vorrichtung zum
Bestimmen der eine Leitung durchströ-
monden Dampfmengo. K. Brendel, Tsebu-
pachowka, Rnssl. 12. 9. 01.
Nr. 131536. Verfahren, sphöroidische Flächen
zu prüfen und Abweichungen von der vor-
gcschriobenon Gestalt nach Lage und Grösse
zu bestimmen. C. Zeiss. Jena. 16. 11. 99.
For <ti« R*d&kUuQ Tsruitwunllcli: A. Blsscbke lo B«tUd W.
VftrlAf YOD JoIlQ« SprlBzsr la Berlla N. — Omek tob Emil Dr*7*r Ui B«rUn SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zelteohrlft für Inatrumeuteukunde
Blxl
Orgfan für die gesammte Olaslnatrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion; A. Blaschke, Berlin W., An der Apoatelkircbe 7b.
Nr. 11. 1, Juni, 1902.
Hsehdmek nnr mit Üeaahmlimns der Bedaktlon se'tattet.
L'induMrie trati^aise den inMrume.ntH d*. itreeinlon.
Cafalogue publie par le syndieat des constructeurs en Instruments d’optique et
de pricision.
Paris 1901 — 1S02. B3UI des soeiUls savontes. 28 rue SerpenU.
VvQ Prof. Dr. A. WMtpbaJ In Berlin.
(ArMtdM.)
Soweit die Einleitung des Herrn Cornu. Aus ihr geht der tiefe Eindruck deutlich
hervor, den unsere deutsche Kollektivausstellung für Mechanik und Optik auf die l•'r^ul-
zosen gemacht hat, sowohl was ihren Inhalt betrifft wie die Art ihrer llusseren Er-
scheinung und Anordnung, worin die französischen Kollegen, wie es scheint, da.s Ge-
heimniss des Erfolges erblicken. Die deutschen Fachgenossen werden von diesem
tiefen Eindruck mit Genugthuung. aber ohne Ueberhebung Kenntnias nehmen und sie
werden auch hieraus zu lernen suchen. Es wird deshalb nicht ohne Interesse sein,
auf die Ausführungen des Herrn Cornu kurz einzugehen.
Deutscheraeits wird unumwunden anerkannt — um! es ist dies in der Einleitung
zu unserem Sammelkatalog zur Genüge geschehen — , dass die französische Prlizisions-
meebanik der deutschen zu Beginn des 19. .lahrhunderts weit überlegen war, wenn
auch einzelne hervorragende Fachgenossen, Brander, Fraunhofer, Reichenbach,
Breithaupt, Repsold, Pistor u. A. m., sich mit den französischen Kollegen ihrer
Zeit wohl messen durften. Es darf auch mit berechtigtem Stolz darauf hingowiesen
werden, dass das von Guinand, dem Sohne des Mitarbeiters Fraunhofer's, errichtete
berühmte Glaswerk auf Fraunhofer's, also auf deutschen Erfahrungen fusst. In
unserem Sammelkatalog ist ferner ausdrücklich anerkannt, dass ein grosser Theil unserer
jetzt lebenden deutschen Mechaniker französischen Meistern einen guten Theil ihrer
Kenntnisse verdanke. Gleichwohl bleibt die Thatsache bestehen — sie wird von
Cornu ausdrücklich betont — , dass die französische PrJizisionstechnik sich in der
letzten Zeit in einem Zustande gewisser Erstarrung befand. Gerade in dieser Zeit ist
aber die deutsche technische Kunst miiehtig emporgeblüht. Der ruhig Urtheilende wird
nun nicht verkennen, dass, trotzdem die französische Technik eine Zeit lang auf ihren
borbeeren zu ruhen schien, doch noch eine grosse Anzahl hervorragender Meister und
bedeutender Firmen in Frankreich Itestehen und V'ortrelfliches leisten, wie cs ja auch
bei dem langen Blühen der französischen Präzisionstechnik gar nicht anders sein kann.
Wenn daher die Fachgenossen in Frankreich planmässige Anstrengungen machen, Ver-
säumtes nachzuholen, so werden die deutschen Mechaniker und Optiker alle Kraft an-
spannen müssen, um ihren jetzigen Platz zu behaupten.
Die Art, wie sich Herr Cornu die schnelle Entwicklung der deutschen Fein-
mechanik zurechtlegt, wird unseren Fachgenossen ein leichtes Eächeln ahnöthigen.
Die Ausführungen zeigen, dass der berühmte Physiker mit diesem Theile der Sache
nicht ganz vertraut ist. Wenn die französischen Kollegen sich dabei beruhigen wollen,
so kann es uns recht sein.
Wenn aber Herr Cornu die Meinung ausspricht, dass die in Folge einer geschickten
Publizistik und der Reklame entstandene Ansicht von der Ueherlegenheit der fremden
(deutschen) Technik durch die Ausstellung glänzend widerlegt sei, so können wir uns
nicht damit einverstanden erklären und möchten glauben, dass hier die , Unparteilichkeit
des Gelehrten“ hinter der „nationaien EmpUndlichkeit“ ein wenig zurückgetreten sei. -
102
A. Wcitphail, L'industrir fran^ais^ des instrummls de prfcitirm.
D«ot«eb«
Mec^ntker-Zts.
Was zuiiHchat die grosse Zalil der den fraiizösiseheu Ausstellern bewilligten Preise be-
trifft, so liegt es uns ganz fern, die Unparteilichkeit der Jury anzuzweifeln. Auch die
französischen Mitglieder der Jury waren sichtlich bemüht, ihre nationale Kmpfindlichkeit
über die deutsche Ueberlegenheil zurückzudröngen und unparteiisch zu urtheilen. Vor
Allem ist das streng objektive und vornehme Verhalten des greisen, 81-jährigen Vor-
sitzenden, Oberst Laussedat, rühmend hervorzuheben. Gleichwohl machte sich die
Thatsache, dass unter den 19 .lurj’-Mitgliedern allein 12 Franzosen waren, naturgemäss
geltend, bi'sonders am Schluss der Berathungen, bei denen von den auswärtigen Mit-
gliedern nur noch ein Deutscher und ein Amerikaner (dieser der französischen Sprache
nicht mächtig und daher auf die Unterstützung seines deutschen Kollegen angewiesen)
anwestmd waren. Wahrend die erste Begutachtung der Jury de classe (Jury erster
Instanz), die sich unmittelbar an die Besichtigung der Objekte jedesmal angeschlossen
hatte, ganz übenviegend zu Gunsten der deutschen Aussteller ausgefallen war, wurde
dieses ausserordentlich günstige Kesultat bei der Schlussberathung wesentlich abgeändert.
Allerdings waren diese ersten Urthiule von Anfang an als nicht feststehend!* bezeichnet
und es war Vorbehalten, sie bei der Schlussberathung zu revidiren. Hierbei wurde nun
geltend gemacht, dass der Werth des „Grand Prix'^ durch zahlreiche Verleihung herab-
geniindert werde; ferner wurde der Grundsatz offen aufgestellt, dass die Deutschen
nicht mehr Preise erhalten könnten als die Franzosen. Hiernach wurde das erste
Kesultat derart geändert, dass die Preise der Deutschen wesentlich heruntergesetzl und
die der Franzosen nicht unbeträchtlich heraufgerückt wurden. Hierbei spielten nach
den Uepllogeiiheiten der .luries bei früheren Pariser Ausstellungen Rücksichten mit, die
mit der Güte der Aus8tellung.*iobjekte nicht das Geringste zu thun hatten, Alter und Ruf
der Firma, früher errungene Preise u. s. w. Rücksichten dieser Art kamen nun fast
ausschliesslich den französischen lönnen zu gut, da sie wegen des höheren Alters
der französischen Industrie fast durchgängig älter sind als der grösste Theil der
di‘utschen Firmen, die erst in den letzten Jahrzehnten begründet sind. Die Rekla-
mation des deutschen Jury-Mitgliedes hiergegen wunlen nicht beachtet, da die franzö-
sischen Kollegen sich bewusst waren, anerkannter Gewohnheit gemäss zu verfahren
und offenbar in gutem Glauben handelten. Trotzdem war das Resultat für die Deutschen
sehr günstig. Nach dem Urtheile der ersten Instanz [Jury de classe), welches durch
die zweite Instanz (Jury de groupe) lediglich bestätigt wurde, i*rhielten:
Orosacr Ootdcne Silberne Bronzene Ekrenvoüe
Breis Medaille Medaille MedcdUe Erwähnung
\on 12J französischen Ausstellern: 1) .‘18 2!) 29 13
,. 7t) deutschen „ 14 31 2ö 3 —
(Hierzu kommen noch die den Staalsanstalten zuerkannten „Grands Prix“, für
Deutschland zwei.) Die oberste Instanz {Jury superieur) scheint, vielleicht in Folge
eingegangener Reklamationen, nach den von Herrn Cornu angegebenen Zahlen dieses
Unheil noch ein wenig zu Gunsten iler franzö.sischen Aussteller geändert zu haben.
Immerhin ist es, besonders bei dem Verhältniss von 123 Franzosen zu 7ti Deutschen,
ilerurt günstig, dass die Behauptung Cornu's, die Ausstellung habe gezeigt, dass die
fremden Nationen den französischen Krzeugnissen nichts entgegenzusetzen gehabt hätten,
kaum aufrecht erhalten werden kann.
Mit noch grösserer Untscliiedenlteit muss aber die Ansicht Cornu's zurOc.k-
gewiesen werden, dass, abgesehen von den Preisen, die Vergleichung der Ausstellungs-
gegenstände selbst zu Gunsten I’rankreichs ausgefallen sei. Wir erkennen, ohne auf
Ivinzelheiten ebensowenig wie Herr Cornu einzugehen, willig an, dass die französische
Ausstellung viel Gutes und Henorragendes bot. Firmen wie Gautier, Pellin, Jobin,
.Nadlet u. A, zeigten geradezu Hervorragendes. Es nimmt dies auch gar nicht
Wunder; eine so alle Industrie, wie diejenige der französischen Präzisionstechnik es
ist, verschwindet nicht auf einmal. Das Qesammturtheil bei der Vergleichung ist aber
ganz entschieden und überwiegend zu Gunsten der deutschen Ausstellung ausgefallen
Hunderte von Urtheilen. auch solche von französischen Gelehrten, bestätigen dies. Wir
wollen nicht näher hierauf eingehen, um uns nicht den Vorwurf nationalen Eigenlobe.s
zuzuziehen; wir verweisen auf Urtheile Nicht-Deutscher, u. a. auf den Artikel in der
englischen Nature Gll. S. 01. 1900, auf das Unheil des italienischen Ingenienrs Vin-
cenzo Reina (vgl. diese Zeitschr. 1901. S. IS u. 21) und ganz besonders auf die
Aeus-serung des Berichterstatters der Internationalen .lury für die Klasse XV, des Herrn
Prof. Pellal, in dem oftizielleu Bericht;
Digiti^eri ■ v .oogl
ti.
I Jaoi 1A02.
A. Wttlphat, K'infiuHrie fran^nisf dnt innlnim^ls dr pririxinn.
103
Deutsche Kollektivausstellung gewilhrt einen sehr schönen Anblick.
Hie bietet dem Auge de« Besuchers eine reiche Sammlung von Instrumenten,
die durch die auf ihre Konstruktion verwendete Sorgfalt, durch einen gewissen
Duxus an Justirungseinrichtungen und auch durch ihre massiven Formi'n
auffallen. Wenn das Auge eines Künstlers vielloichl von dem ein wenig schwer-
fälligen Anblick weniger befriedigt ist. so bemerkt das Auge des Physikers
jedoch mit Vergnügen eine der ersten Kigrmschaften, welche Jeder I’rilzisions-
apparat haben muss: grosse Htabilitfit. .Manche Konstrukteure anderer L.'lnder
sollten sich überseugen, dass dies in der That eine wesentliche Eigenschaft ist,
und sollten ihrethalben, wenn dies überhaupt nothwendig ist, ein wenig an
Eleganz opfern und weniger hohe Fussgestelle und grössere .Metalldicken
withlcn. Die schöne Ausstellung zeigt die grossen Fortschritte, welche Deutsch-
land in der Optik und Präzisionsmechanik gemacht hat.“
Wenn Herr Cornu meint, dass man in den Anastellungsabtheilungen der fremden
Länder vielfach auf ursprünglich französische, nach unwesentlichen .Modifikationen mit
fremdem Namen versehene Modelle gestossen sei, so würde das nur dann ein Vorwurf
sein, wenn es sich um unberechtigte Nachahmungen, unter V'erschweigen der Ursprungs-
idee, handelte. Soweit deutsche Erzeugnisse in I'rage kommen, kann aber liiervon
keine Rede sein; ohne dass damit gesagt werden soll, dass deutsche Mechaniker und
Optiker nicht auch französische V'orbilder benutzten. In Deutschland wird eben die
fremde Literatur ebenso sorgfältig studirt wie die eigene; die Fachzeitschriften tragen
den Männern der Praxis die Ideen des Auslandes wie der heimischen (lelehrten in
kritischer Beleuchtung zu, die Staatslaboratorien uittersuchen sie auf ihre- Brauchbarkeit,
und sie werden von der Technik benutzt, w enn sie nicht durch die Patentgesetzgebung
geschützt sind. So hat mancher Vorschlag, auch solche von Herrn Cornu, Verwendung
gefunden. Viele solcher Vorschläge französischen und anderen Ursprungs sind in
Deutschland nicht „nur unwesentlich“, sondern sehr wesentlich verbessiTt worden und
sie haben erst durch deutsche Forschung und deutsche Kunst ihre technische Brauch-
barkeit erfahren. Andererseits benutzen französische und andere Techniker auch deutsche
Vorbilder, und wir glauben in der Annahme nicht fehlzugehen, dass manches von
dem, was die deutsche Präzisionstechnik in Paris zur Schau gestellt hat, bei den Kol-
legen anderer Länder Eingang finden wird. Es ist kein Vorwurf, sondern eher ein Lob
für ein Volk, wenn es sich mit den Errungenschaften anderer Völker bekannt macht
und sie weiter ausgestaltet; darauf beruht der Fortschritt der wechselseitigen Kultur,
fianz besonders dürfte dies ai)er von einem (iebiete gelten, wie es die Präzisionstechnik
ist, und zwar wegen ihrer innigen Verbindung mit der Wissenschaft. -- Anders würde
die Sache allerdings liegen, wenn Eigenthumsrechte Anderer widerrechtlich benutzt
worden wären. Herr Cornu ist nicht nälier darauf eingegangen, ob und in welchen
einzelnen Fällen dies geschehen ist. Wir sollten meinen, dass die internationalen .Ab-
machungen auf dem Gebiete der Pateutgesetzgebung dies heutzutage verhinderten.
Herr Cornu nimmt nun freilich an, dass die französischen Techniker in Bezug hierauf
benachtheiligt seien. Wir wissen nicht, ob dies so ist, können es uns aber kaum
denken. Sollte dies aber wirklich der Fall sein, so können wir ihnen nur wünschen,
dass gleiches Recht für Alle eingeführt werde. Soweit die deutsche Präzisionstechnik
in Frage kommt, dürfen wir die Versicherung abgeben, das« sie nur mit ritterlichen
und gleichen W’affen zu kämpfen wünscht.
Herr Cornu führt sodann ilie Eigenschaften auf, durch welche die Erzeugnisse
der französischen Präzisionstechnik sich auszeichnen, welche ihnen die Ueberlegenheit
über die auswärtigen Instrumente, auch auf der Pariser Ausstellung, gesichert hätten,
und welche, gewissermaassen als erbliche Eigenschaften, • sie ihnen auch in Zukunft
.«ichem würden. Die geistvollen Bemerkungen, die Herr Cornu hieran über den Ein-
Huss der Rasse-Eigonthümlichkeiten auf den Bau wissenschaftlicher Instrumente knüpft,
sind nicht ohne Interesse. Herr Cornu hält es indess gleichwohl geboten, den fran-
zösischen Mechanikern nach zwei Richtungen Rathschläge zu ertheilen; sie belrt'lfen
erstens das Zusammengehen der .Männer der Praxis mit den Männern der theoretischen
Forschung, zweitens die stärkere Ausbildung des SolidarltJltsgefühls und der Unter-
ordnung des Einzelnen unter die Interessen der Gesommtheit, und Herr Cornu schliesst
seine Ausführung mit den dringenden Mahnworten, welche Herr Oberst Laussedat an das
Syndikat der französischen Mechaniker und Optiker gerichtet hat. Dieser Theil der Einleitung
des Katalogs verdient besomlers die ernsteste Beachtung unserer deutschen' Fachgenossen.
104
Itt di« Mtchanik und Optik «ln Handwtrk oder «in« Kunct?
DcQUeh*
MerbtuilkArZtc.
Das Zusammenarbeiten von Theorie und Praxis, dessen Pflege HerrCornu seinen
Ijandsleuten empfiehlt, haben wir in Deutschland seit mehreren Jahrzehnten. Wir haben
Reichs- und Staatsinstitute, deren direkte Aufgabe entweder die Förderung der PrJl-
zisionalechnik ist oder die durch die N'atur ihres Arbeitskreises sie indirekt unterstötzen,
wir haben in der Zeitschrift für Instrumenlenkunde ein Organ, wie es in keinem Lande
exislirt, das ausschliesslich die Hebung und Förderung von Mechanik und Optik im
Auge hat, und wir sehen überall die stete Verbindung von Mechanikern und Gelehrten
BO in Fleisch und Blut übergegangen, wir haben so augenffUlige Resultate von den
Vorzügen dieses Zusammenarbeilens, dass unsere Prftzisionstechnik auf absehbare Zeiten
sicher diesen erproliten Bahnen folgen wird.
Wie verhält es sich nun bei uns mit dem zweiten Theile der Rathschläge, die
Herr Cornu seinen Landsleuten ertheilt? Seit fast 25 Jahren vereinigt die Deutsche
Oesellschafl für Mechanik und Optik die deutschen Fachgenossen; mancherlei gemein-
same und das Fach fördernde Kinrichtungen sind von ihr geschaffen. Die Gesellschaft
hat erzielt, dass den deutschen Mechanikern und Optikern die Gemeinsamkeit ihrer
Interessen zum Bewusstsein gekommen ist; sie hat erreicht, dass sie von den Behörden
als die berufene V'ertreterin der deutschen Präzisionstechnik anerkannt worden ist. Die
Gesellschaft hat auf einer Reihe von Ausstellungen die Vertretung des Faches über-
nommen und sie hat überall, in Brüssel, in Berlin, in Chicago, in Paris Erfolge erzielt.
Ganz besonders bat die Pariser Ausstellung den Ruhm der deutschen Präzisionstechnik
in das hellste Lieht gestellt, und gerade auf dieser Ausstellung war die Idee, von
welcher unsere Kollektivausstellung ausging und in welcher sie duri'hgeführt worden
ist, die Vorführung der deutschen Prilzisionstechnik als eines einheitlich geschlossenen
Körpers. Diese geschlossene Einheitlichkeit hat unserer Kollektivausstellung zum Riege
verholten und sie hat, wie wir aus der Einleitung des Herrn Cornu und aus dem Um-
stande, dass die französischen Kollegen denselben Weg künftig wandeln wollen, wie-
derum ersehen, den grössten Eindruck gemacht. Ist nun diese Solidarität unter den
deutschen Mechanikern und Optikern wirklich in dem .Vaasse vorhanden, wie es die
Herren Laussedat und Cornu annehmen? Wir wollen auf diese Frage niehl ein-
gehen, wir wollen annehmen, dass es so ist. Wenn es aber noch deutsche Mechaniker
gehen sollte, die von dei' Nothwendigkeit einheitlichen Zusammenhaltens und einer
geschlossenen Solidarität noch nicht durchdrungen sind, so miigen die Worte der
Uerren Laussedat und Cornu und das Vorgehen der framösischen Kollegen sie
eines besseren belehren. HW können ihnen nur das alte lateinische Mahnwort Zu-
rufen: Diseite moniti! Ihr, die es angeht, lernt daraus.'
Ist die Mechanik und Optik ein Handwerk oder eine Kunst?
Geher diese Frage hat zwischen dem Preussischen Handelsministerium und dem
Vorstanil der D. G. f. ,V1. u. O. ein höchst interessanter Schriftwechsel stattgefunden.
Wenn auch der Herr Handelsminister sich der Anschauung, welche ihm von unserem
Vorstände vorgetragen wurde, nicht angeschlossen hat, so führte doch dieser Schrift-
wechsel zu einer erneuten offiziellen Anerkennung der Thäligkeit, welche die D. G. f.
M. u. O. in gewerblichen Fragen entfaltet hat: der Herr Handelsminister hat nämlich
den Handwerkskammern empfohlen, sich bei der Abfassung der Aufgaben für die
Lehrlings- und Meisterprüfung mit der D. 0. f. M. u. 0. ins Benehmen zu setzen.
Wir veröffentlichen hiprunter den höchst interessanten Schriftwechsel.
I. Erlass des Handeismini.sters an die D. Q. f. M. u. 0.
Berlin, den 4. Febntar 1902.
Hei der Ausführung der auf die (Organisation des Handwerks bezüglichen Be-
stimmungen der Reichs-Gewerbe-Ordnung in der jetzt geltenden Fassung ist die Frage
hervorgetreten, ob das (lewerbe der Mechaniker und Optiker zum Handwerk zu rechnen
ist. Von einer Reihe von Handwerkskammern wird diese Frage bejaht; es ist mir je-
doch von Werth, bevor ich darüber entscheide, die Auffassung der betheiligten Berufs-
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Hall tt.
I. Jam 1903.
Ift dl* M*cbaoik und Optik «In Handwerk oder ein* Kaoat?
105
kreise kennen zu lernen. Den Vorstand ersuche ich daher um eine KefHlÜKe fitut-
achtliche Aeusserunf; darüber, ob das Gewerbe der Mechaniker und Optiker, soweit es
nicht rabrikm&ssi); betrieben wird, als zum Handwerk g-ehörig zu betrachten ist.
Der Königlich Preussiache Minister für Handel and Oewerbe.
gez. Möller.
An
den Vorstand der Deutschen Gesellschaft
für Mechanik und Optik
III. Kl. Hamburg,
II. Bericht des Vorstands.
hl
des Uaigl. Prtiiss, Mlnisler fir Haadel and Bewerlie
Hem Mdlier, Extiiluz,
lerlia.
Hamburg, den 2tt. I’ebruar 11)02.
Ad<>)pbsbrn>'kA 4.
Ew. Exrellenz
beehrt sich der Unterzeichnete Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und
Optik auf den hohen Erlass vom 4. d. M. (lila. 1)21) wie folgt zu berichten.
Die Krage, ob dos Gewerbe der Mechanik und Optik, soweit es nicht fabrik-
massig betrieben wird, als zum Handwerk gehörig zu betrachten ist, lltsst sich nicht
ganz leicht beantworten, da es sich um ein Grenzgebiet handelt. Unter Berücksich-
tigung aller Umstande kann aber die Frage mit aller Entschiedenheit dahin beantwortet
werden, dass das Gewerbe ein Ä'unsf-Gewerbe ist und mit dem wichtigsten und weitaus
grössten Theil seiner Lebensbedingungen zu Kunst und Wissenschaft gehört.
Mit Ausnahme der fabrikmassigen Betriebe, die in unserem Gewerbe in Deutsch-
land noch wenig zahlreich sind, wird das Gewerbe der Mechanik und Optik in der
weitaus grössten Mehrzahl in kleinen Betrieben ausgeübt, mit einem Betriebsleiter (meist
dem Inhaber) an der Spitze und wenigen Geholfen und Lehrlingen. In diesen Betrieben
kann naturgemass Theilung der Arbeit nur in geringem Maasse stattfinden und es
werden an den Einzelnen in dem weitaus grössten Theile der Falle hohe Anforderungen
gestellt; es muss von dem einzelnen Mechaniker und Optiker verlangt werden, dass er
wissenschaftliche Instrumente von Anfang bis zu Ende selbständig herstellen kann.
Nun ist es zwar zweifellos, dass die Lehrlinge in unserem Gewerbe handwerks-
massig zunächst ausgebildet werden müssen und dass zum Betrieb des Gewerbes hand-
werksmassige Fertigkeit nothwendig ist. Aber diese Handfertigkeit geht weit über die
Anforderungen auch des gehobenen Kunsthandwerks hinaus. Es wird nicht nur ein
gewisser Schönheitssinn und eine Anpassung an den wechselnden Tagesgeschmack wie
im Kunsthandwerk verlangt, sondern die Handfertigkeit des Mechanikers und Optikers
(z. B. bei den feinen, zu wissenschaftlichen Zwecken dienenden Kreistheilungen, beim
Schleifen der genauen Libellen, beim Schleifen und Justiren der optischen Linsen und
Prismen u. s. w.) muss mit wissenschaftlicher Durchdringung verbunden sein. Der aus-
übende Mechaniker und Optiker, auch der Gehülfe, muss eine Kenntniss der wissen-
schaftlichen Instrumente haben; er muss wissen, zu welchen Zwecken sie dienen und
welche Anforderungen an sie gestellt werden. Zu diesem Zwecke ist Kenntniss der
Instrumentenkunde und ein nicht unbeträchtliches Eindringen in Mathematik, Physik,
Chemie, Technologie u. s. w. erforderlich. Es ist deshalb von der Deutschen Gesell-
schaft für Mechanik und Optik schon seit langer als 20 Jahren mit Erfolg angestrebt
worden, dass die Lehrlinge während der Lehrzeit, noch mehr aber der Gehülfe, nach
der Lehrzeit und nachdem er in der Praxis erprobt ist, Fachschulen besucht. Die
Fachschulen für die Lehrlinge, besonders aber diejenigen für die Gehülfen gehen über
das I>ebrpensum in Handwerker- und Fortbildungsschulen erheblich hinaus. Solche
Fachschulen bestehen z. B. in Berlin und Frankfurt a. M. Die auf Anregung unserer
Gesellschaft begründete Fraunhofer-Stiftung giebt aUjahrlich an bedürftige Gehülfen zum
Besuch solcher Fachschulen Stipendien. Der Kursus ist meist zweisemestrig.
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106
Vereine- und Perionennaclirichten,
l>euUM*ti«
Mecbanlkf^r-ZiR
In orhöhteni Maasse trifTl das Voretehendo auf die Hotriebaloiter äu, niöjfcn sie
nun Inhalier oder bezahlte Werkstatlsvorsteher sein. Es ^idobt kaum eine grftaaere Werk-
»talt, wo nicht entweder der Inhaber eelbst gründliche wissenschaftliche Kenntnisse
besitzt oder sich doch die Mitarbeit wissenschaftlich geschulter Mfinner gesichert hat.
Die Falle, in denen Betriebsleiter unseres Gewerbes regelrechte wissenschaftliche- Bildung
und auch akademische Grade erworben haben, sind schon jetzt nicht selten und sie
nehmen mehr und mehr zu.
Aus diesen Gründen ist unter den Mitgliedern unsen*r Gesellschaft für Mechanik
und Optik die Ansicht fast durchweg vorhanden, dass das Gewerbe der Mechanik und
Optik nicht zum Handwerk gehört und dass in Folge dessen auch die bezüglichen
Bestimmungen der Reichs-Gewerbc-Ordnung in der jetzt geltenden Fassung in vielen
Fullen für unser Gewerbe gar nicht zutreffen.
Trotz dieses Standpunktes hat unsere Gesellschaft dem Umstande Rechnung
tragen müssen, dass die einzelnen Handwerkskainmem das Gewerbe der Mechanik und
Optik zum Hamlwerk rechnen, und wir haben von uns aus Einrichtungen zur lieber-
wachung des Lebrlingswesens getroffen, welche die Anerkennung von Handwerkskammern
gefunden haben. {Schluss folgt.)
Vereins- und Pereonennaohriohten*
D. G. f. M. u. O. Abth. Berlin. E. V.
Bitzuiig vom 13. Mal 190*2. Vorsitzender;
Hr. W. Handke.
Der Vorsitzende erstattete ztiiiAcbet Borlcbt
Uber die Bitziing des Hauptvorstandes vom
23. April und über ihren günstigen Verlauf.
Alsdann wurde die Firma Groos & Graf in
den Verein aufgctiommen.
Als erste tcchntsche MiUhoilung führte Hr. |
G. Halle (Rixdorf) oinen von ihm konstruirten,
für den W<>rks(attgobrauch bestimmten Apparat
vor, welcher zur Vergleichung von Linsen mit
einer Normaliinse dient und durch Verbindung
von Fühihebel und Mikroimdermikroskop die
Ablesung von 0,001 mm ermöglicht. Der Ap-
parat, welcher allsoitiges Interosse erregte,
wurde hierauf von den Anwesenden eingehond
besichtigt.
Herr Handke zeigte und erklärte eine
Kühlvorrichtung, bei welcher die Ablosimg nach
jedem Hube um 7o springt; sie dient zurSum-
mirung der Wügungen an einer automatischen |
Waage, deren konstante Belastung 75 kg betrügt. I
Hr. Blaschke zeigte die in dieser Zeitsrhr.
beschriebenen Dübel (S. 44) und den Stichel-
halter (S. 66) vor.
Sodann wird beschlossen, das diesjährige
Stiftungsfest, weil es das 25. ist, als grössere
Festlichkeit zu begehen; die Vorbereitungen
werden dem H.-H.-H. -Ausschuss Uhertragon,
welchem da« Recht der Zuwahl ertheüt wird.
Von der Veranstaltung eines Sommerausfluges
wird für dieses Jalir abgesehen.
Zum Schluss spricht Hr. Haenech dem
Vorsitzenden die (llOckwUnsehe der Abtheilung
zu seinem 25-jährigen (icschäftsjubUuum aus
und knüpft hieran den Wiinsch. das« die be-
vorstehenden Summerferieii dem Vorsitzenden
völlige Kräftigung nach den Anstrengungen
des verflossenen Winters bringen mögen.
BL
Zweigverein Halle. Sitzung vom
21. .Mai 1902. Vorsitzender; Hr. U. Kleemann.
Als Mitglieder wurden aufgenommen die
Herren Block, Bbert, Huch, Lehmann und
Rast. Alsdnim wurden die Kommissionen ge-
w'ählt, welche die Vorbereitungen für den
Xlll. Mechanikertag zu treffen haben, und zwar:
I. FisikommUsum: die Herren Kleomatin,
Baumgartei, Block, Hesse, Schöning,
U n b e k a n n t, Wo n n h a k. 2. Empfafuitkommission.
die Herren Dreefs, Hacdickc, Hesse, May,
Nordmann, Schöning. 3. FToAnun^lrom-
tnUsion: die Herren Hesse, May, Potzelt,
Schöning. 4. Kommission für Führung der
Damen: die Herren Kertzinger, Nordmanii,
Schnabel; eine Reihe von Daineo der Mit-
glieder hat ihre Mitarbeit für diese Kommission
zugesagt. Im Uobrigen arbeiten diese Kom-
missionen in gcmeinacbuftlichen Sitzungen.
Ein vom Vorstand eiugebrachter Antrag, der
sich gegen die neuerdings vom Finanzroinister
ausgesprochene Absicht einer vermehrten Be-
steuerung von Gewerbe und Grundbesitz richtet,
fand einstimmige Annahme: dieser Antragiaut.et:
•Die Handwerkskammer wolle beschliesseii;
Der Herr Minister für Handel und Gewerbe ist
zu bitten, in Gemeinschaft mit dem Herrn Mi-
nister für die Finanzen baldigst in Brwäguug
zu ziehen, wie der ungeruebteu doppelten und
dreifacheu Besteuerung des Gewerbes und
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It.
I JiiBi 190?
und Pmon«nnachricht*a. — KUio«r« Mitth*iluofMi.
107
(iruodbesitzes zu begegnen ist.** Bbeiido fand
iia«'h langer Krörternng folgender Antrag ein-
stimmige Annabmo: .Die Mitglieder der
Denfdchen tieeellachaft fttr Mechanik und OpUk,
Zweigv, Halle, verpflichten »ich, keinen Lohr-
ting.'der eine Lehre veri.taat. in einer anderen
Werkstatt als Lehrling wieder einzuHlollGn; es
kann aber eine Aiiinahme stattfinden. wenn
eine Versammlung dee Zwoigvoreins Halle nach
Erörterung der obwaltenden HrOndo damit ein-
verstnmlcn ist.* Schliesslich wurde noch ein
gomeinschafilicher Spaziergang an einem Sonn-
tag-Nachmittag nach Neu-Ragoczy in Aussicht
genommen.
Die Firma (L («erlach in Warschau
hat am 11. Mai das 50-jiihrige Bestehen ge-
feiert. Namens der D. G. hat Hr. Handke
dieser wohl bedeutendsten Vertreterin
deutscher Feintecbnik in Russland die
herzlichsten Glückw'Qnsche ausgesprochen,
welche an dieser Stelle wiederholt sein
mögen.
Kleinere Mittheilungen.
Apparat zur Herstellung orlentirter
Krystallechllfle nach E. A. Wülfliig
▼on R. Fuess.
Sach einem Pro»f>ekt.
Der Apparat besteht im woseutlichon aus
2 Haupttlieiien : dem Schleifdreifuss und dem
LibeUeiidroifuss. Der Schleifdreifuss steht zu-
nflchst auf 2 Stellschrauben T und B, welche
diese Bezeichnung auch auf dem Apparat
tragen; den dritten Stützpunkt bildet der Kry-
stüll seihst, welcher auf den mit der Mutter M
feHtschraiibbaren KrystalltrBger k aufgekittet
wird. Dem Apparat sind 4 solcher Krystull-
trSger Jt, ...k« mit verschieden geneigten End-
fl.^chen beigegeben.
Auf den Schleifdreifuss wird zur Korrektur
der Lage des Krystalles gegen die Schleifplatte
der Libclleiidreifuss L auf 3 vorstehende Stabl-
pfannen aufgesetzt. Auf L befindet sich eine
empfindliche Dosenlibelle l, welche durch die
beiden Mikrometerschrauben r und t eingestellt
werden kann. Die Mikrometerschrauben sind
in ihrer Steighöhe und ihrem Abstand vom
dritten Stützpunkt des LihollenfusBes so be-
messen. dass eine einmalige Umdrehung beider
Schrauben einer Neigung von P entspricht;
denkt inan eich den Liheliendreifuss in symine-
triseber Lage so vor sich aufgestellt, dass die
eine Schraube rechte, die andere links liegt
und der dritte Stutzpunkt sich gerade vor dem
Beschauer befindet, dann wirken die Schrauben
in der Weise, dass bei einmaliger Umdrehung
beider Schrauben im gleichen Drehiingssiniie
eine Neigung des Dreifuases von P von vorn
nach hinten oder von hinten nach vorn erfolgt,
wöhrend bei einer einmaligen Umdrehung beider
Schrauben im ootgcgengeaetxten Sinne diese
Neigung von P von rechts nach links oder von
links nach rechts erfolgt.
Die Arbeitsmethode un dem Apparat be-
steht im wesentlichen darin, dass man an den
aufgekilteteu Krystall zuerst nach Augenmuass
eine kleine FlAche anschloift, alsdann die fehler-
hafte Lage dieser FlAche mit Hülfe <los Gonio-
meters bestimmt und nun die entsprechenden
Korrekturen mittels der Mikrometerschrauben r
und t sowie der Stellschrauben R und T an-
bringt, worauf wieder neu geschlifTen wird u. s. w.
Br lasst sich mit diesem Apparat eine (iennuig-
keit innerhalb 2' ohne besondere .Mühe im*-
reichen. Für die Messungen auf dom Ounio-
raeter dient der Halter if. welcher auf i\vu
Zentrirkopf gesteckt wird, ln diesen Halter
wird der ganze Schleifdreifuss an dem Krystall-
trAger k oingespamit
Zur wirksamen Benutzung des Libellcndrei-
fueses ist eine horizontale Ebene nuthweiidig.
Diese wird durch die plane starke Glasplatte O
gebildet, welche auf einem eisernen Konsul IV
ruht und mittels der Schrauben 8 ein für alle-
mal horizontirt werden kann.
Der Apparat wird von der Firma R Fuess
in Steglitz hergestellt; er kostet mit Halter für
den Schleifdreifuss 38 M l eine Schleifscheibe
aus dickem Spiegelglas nebst dazu passendem
eisernem Wandkonsol kostet 6,50 M-
Das Gewicht des Schleifdreifusses in Ausserst
solider und stabiler Ausführung betrügt 160 g.
i
Digitized by Go(l jle
108
ICl*lD*r« MHtb*ilun|«n.
D«atKb«
MwhiDlkw-Zic
Nernatlampe der Allgemeinen Elek-
trlzUftta-Geeellaohaft, Berlin.
Nach einem liroepeht.
Die Nenietlampe, Ober die t}creite wieder-
hult berichtet worden ial (dieee ZeiUehr. 1898.
8. 76 u. 84; 1901. S- 97) wird jetst in zwei Mo-
dellen. dem groaeen .Modell A und dem kleinen
Model) von der Allgeroeinen Blektrizitota-
(ieaellechari in den Handel gebracht. Sie wird
jetzt für alle Spannungen zwiachen 100 und
150 Volt, aowie zwischen 200 und 250 Voll hcr-
gestelll und erfordert Stroroatttrken von 0,25,
0,5 und 1 Ampere an. Die l.umpe iat in allen
Theilen auawechselbar und beatehl aus Sockel,
Brenner, Widerstand und Garnitur, Die Widor-
stAiide, welche die Lampe bei Spannungs-
schwankungen vordem Durchbrennen schützen
sollen, müssen mindcslena 8% der Betrielis-
spannimg abanrbiren, werden somit für 15 und
20 Voll hergeslollU Kür Gleichstrom und
Fräaersehlelflehre
von J. E. Reinecker.
I). K. G. M. Nr. 150272.
Mitgetheilt von W. Klussniann in
Charlottenliurg.
Hin Krilser muss tiel der Arbeit inflg-
lichet genau laufen und alle Zahne sollen
gleich weit von der Achse entfernt sein,
damit jeder einzelne Zahn schneidet; sonst
hat der auf einen einzigen kürzeren oder
ausgebrochenen Zahn folgende bei gleicb-
mOssigem Vorschub des Arbeitsstückes oder
des KrBsers die von dem vorhergehenden
nicht geleistete Arbeit mit zu verrichten,
also bei kürzeren Zahnen von hinterdrehten
I'Vasern sofort die doppelte Arbeit zu leisten.
Das Laufen desFrüserzapfens ist leichtzukon-
troliren, weniger leicht das Laufen der Zahn-
spitzen. DiesemZwecke dient eine derPirma
Wccheelslrom werden verschiedene Brenner
angefertigt. Die folgende Tabelle cnthAlt aus-
zugsweise einige numerische Angaben; die
l.ichlsUrken in Hefnerkerzen sind in der Rich-
tung senkrecht zur Achse des LeiichtkArpers
und zur Lampenachso gemessen.
Tabelle;
iipannuTig
Volt
(Aiorbirte
Spannung
im
Wüifr$tand
Volt
0,25 Ampere
Lieht-
l Ampere
Lieht-
etärhe
% bis lüO
Vi
13.5
1,65
59
1,70
121 . 125
15
18
1,73
76
1,64
146 . L50
15
22
1,70
94
1,59
196 « 200
20
31
1.61
132
1,51
246 . 260
20
40
1,56
168
1.48
I J. K Reinecker in Chemnitz-Gablenz als
D. U. G. M. geschützte Fraserschleiflehre. Die
Anwendung dieses Werkzeuges ist aus der
Figur ohne Weiteres verständlich; es sei
nur bemerkl. dass in die Fraserbohrung
eine genau passende Zentrirscheibe einge-
setzt wird, welche an dem Halter befestigt
ist, und dass die eine Kante des Halters
gleichzeitig zum Prüfen der Fraserzahne
auf radialen Schliff dient. In Folge der
Benutzung einer Scheibe ist die Lehre also
auch für Fraser mit Keilnuthen verwendbar.
Der Preis der Lehre mit Je einer Zen-
trirscheibe von 16, 22, 27, 32 und 40 mm
Durchmesser betrügt 15,00 M. ; Scheiben
von anderen Durchmesseni sind besonders
zu bestelien und kosten je 0,50 M.
E. 0.
Man 11.
I Jtiai 190V.
Klainar« Mittbattungan. — GlMtachnlacbaa.
109
Festes Polirmlttel für Metalle.
MtUüloiecKn. Rundsch. 11» S. 156- 1902.
Man achmilzt 8 bis 9 Th. Stearin, 32 bis
;w Th. Hammeltalp. 2 hi« 2'/, Th. Kolo-
phonium und 2 bis 2Vx Th. Stcarinhl zusammen.
Nach einpetretener vollkuraniener Dünoflüssip-
keif werden 4H bis 60 Th, fein pejuilvortor
Wiener Kalk unter UmrUhren hinzupefüpt; die
Masse wird unter ständigem Rühren erkalten
gelassen. Das Polirmittel ist In gut vor«
flchlossmion Büchsen aufztihewahren.
Bern, det Ref. Wenn der Wiener Kalk nicht
in harten, klingenden Stücken zur Pulverung
gelangt, sondern so verwendet wird, wie man
ihn hftutig genug vorfindet, nftmlich verwittert
und brOcklich, so hat er eine nicht viel bessere
Wirkung als gewöhnliche Schlommkrelde.
S.
Glasteohnisohos.
Klne zur UntersuchuDfp der Dichte
&osserst verdOonter Lösunsren
geeignete Form des Dilatometers.
Von P. Möller,
itnn. d. Phyiik 7. S. 2S6. 1902.
Der Apparat stellt im wesentlichen ein
F^yknometer mit graduirter Kapillare dar.
Die Untersiichungsmethode beruht darauf, dass
die beiden Kumponenten der herzustellendcn
hAsung. also s. ß. Kochsalz und Wasser, in dem
Dilatometer zunächst getrennt gehalten werden,
wobei eine indiflferente Flüssigkeit, etwa Pe-
troleum, als trennendes Medium verwandt wird,
und dann die bei der Vereinigung eintretende
Volumtlndening gemessen wird.
An der Hand beistehender Figur mögen
die wesentlichen Theile des Apparates be-
sprochen werden. Derselbe ist vollstAndig aus
Glas herge.stellt und besteht aus drei selhstAn-
digen Btücken : dem etwa 350 tem fassenden Ge-
lass A, dem Verschlussstuck B und der Ab-
leeekapillnrc C Die Vereinigung der getrenn-
ten Theile wird durch die beiden SchlitTe a und
6 bewirkt. Da als indlfTereote Flüssigkeit Pe-
troleum verwendet wird, muss an Stelle des
sonst üblichen Fettes zur Dichtung der Schliffe
eine in Petroleum unlösliche Substanz, z. B.
zAhflUssige Melasse, aogewendet wenlen. Um
die Schliffe gegen jede [..ockerung zu sichern,
werden eie durch geeignet angebrachte Gummi-
bAnder zusammengepresst. Nahe der kreis-
förmigen OefToung (Durchmesser 3 cm) des Ge-
f’Assee sind in einer Horizontalcbene in gegen-
seitigem Abstand von 120^ drei waagerecht nach
innen ragende, 2 mm lange Stückchen Ptatin-
drabt eingeschmolzen, auf welche ein Draht-
ring aufgelegt werden kann, an dem das zur
Aufnahme der Substanz bestimmte SchAlcben
befestigt wird.
Das V'orschlussstflck £ trAgt ausser dem zur
Aufnahme der Kapillnre dienenden Schlilf eine
zum Nachfullen geeignete Vorrichtung D. Diese
ist nach Art der bekannten TropfflAschchen der
Apotheken in der aus der Figur ersichtlichen
Anordnung konstruirt. Durch Drehen der fast
zylindrischen Glasröhre f um ihre Vertikalachse
aus der gezeichneten Stellung in eine beliebige
andere (durch Punkte angedeutel) tritt an
Stelle der nuthartigen Erweiterung des Zylinder-
mantels der Zylindermantel selbst vor die
Oetfnung o und verschliesst dieselbe. Der
oberste Thoil dos Zylindermauteis wird als
Trichter benutzt. Auf der Glaswand der Ka-
pillare wurde eine Millimeterthellung oingeAtzt
und die Röhre in Bezug auf diesen Maassstab
sorgfAltig kalihrirt.
1
PiR. I.
Die beiden Figuren 2 stellen die Art der
Befestigung des für die Substanz bestimmten
SchAlchens dar, die so eingerichtet sein muss,
dass sie von aussen gelöst werden kann. Das
Schälchen besteht aus der Kalotte einer kleinen
Glaskugel. Ein Henkel aus Platindraht, der
oben zu einer Oese a gebogen ist. dient zum
AufhAngen. Die Befestigung im Apparate ge-
schieht an einem kleinen Träger, der ln folgen-
der Weise konstruirt ist. Aus kräftigem Platin-
draht ist ein Ring r gebogen, der gerade in
die Oetfnung dos GefAsaes A passt; die beiden
Enden des Drahtes sind zuu.lchstein BtUckchen
vereinigt senkrecht zur Ebene des Ringes nach
oben geführt. T)arauf laufen sie in horizon-
taler Richtung gabelartig auseinander und
enden in zwei kleinen HAckehen h, auf welche
ein Biaenstäbchen e, dtts in ein dünnes Glas-
110
Glat1*chiü»cbM.
Dtitseb*
röhrchen eingeachmoUon iot. aufg^ele^t worden
kann. In der Mitte den RisonstltbHien^« ist an
seinem Glasmaiitel senkrecht zur liiini^sachse
desselben ein kurzes Stuck Flatiiidraht d be>
festigt. Von der Vereinigungstelle m der Draht-
gabel ist ein weiterer Draht iu der Mitte
zwischen beiden Zinken gegen das Kisenstnb-
chen zu gebogen, der sich aber in der Nahe
des letzteren nach abwArts wendet und in eine
schief stehende Ooso 6, die ihre Oeffnung dom
RisenstAbchen zukehrt, auslAuft. Der am Risen-
stAbchen befestigte Draht d wird durch diese
Oese gesteckt und bildet in seiner Vereinigung
mit derselben einen Haken , in dem der
das Schftlchen tragende Henkel hängt. Wird
das Kisenstftbchen aus seiner Lage gehoben
und damit der an ihm befestigte Draht aus der
Oeeo b gezogen, so gleitet der Henkel über die
schief stehende Oese nach abwärts, dos BchAl-
chen sinkt in das Lösungsmittel hinab. Du au
dem Schälchen haftende Petroleumtropfen leicht
die Auflösung von Saizkörnchen verhindern
könnten, so ist am Kunde des Schälchens ein
mit dem Träger verbundenes Goldkettchen g
von geeigneter Länge befestigt, sodaas das
Schälchen nach Lnsimg der beschriebenen Auf-
hängevorrichtung in vertikaler Stellung im
Wasser schwebt, die Salzkörnchen also unter
dem anhaftenden Petroleum weg ins Wasser
gleiten können.
Die Versuche gehen in folgender Weise vor
sich Dos Salz und das zum grössten Theil mit
Wasser gefüUto Dilatometer wird mit der
nöthigen Genauigkeit abgewogen, das Salz-
schälchen an seinem Träger befestigt und dieser
in den Apparat eingesetzt. Darauf worden die
Schliffe zusammengefUgt und das Dilatometer
mit Petroleum durch den NachfUllzyllnder ge-
ffllit, dieser aber zunächst nicht verschlossen.
Dann bringt man den Apparat in einem ge-
eigneten Schutzgefäss in ein Waaserbad, welches
die Erzielung einer konstanten Temperatur für
den ganzen Verlauf des Versuches gestattet
Ist die Temperatur längere Zeit konstant ge-
wesen, so wird durch Ansaugen der Petroleum-
faden iii der Kapillare in geeigneter Höhe
eingestellt und durch Drohen des Nachfüli-
Zylinders das Dilatometer geschlossen. Dann
wird mittels eines Fernrohres die Stellung dos
PotroIoumfadoiiH in der Kapillare abgelescn.
Durch momentano Erregung eines passend auf-
gcstelUcn Elektromagneten wird das Eisen-
stäbchen e eedann gehoben und so das Schäl-
chen aus seiner Befestigung gelöst und der
Auflösungsprozess eingoleitet. Man unterstützt
denselben durch oszUIirende Rotation des Dila-
tometers um eine zentrale Achse. Ist die Auf-
lösung des Balzes beendet, so wird die Stellung
des Petroleumfadens in der Kapillare wiederum
ubgeleseii. Die Differenz zwischen erster und
zweiter Ablesung giebt dann unter Anbringung
der nöthigen Korrektionen die Kontraktion der
Lösung. Auf die weiteren Einzelheiten kann
hier nicht näher oingegungen werden. Hm.
Reckmann-ThermoiDeter mH Hülfe-
thelluDg:.
Von D. Siebert Ü Kühn.
Chem.-Ztg. 2G, S. 337. 1902.
Heim Arbeiten mit Reckmann-Thermonieterti
ist 08 oft eine mühsame und zeitraubende Sa4!he,
einigermaassen genau soviel (juecksHher in das
zylindrische Reservoir am oberen Ende der
Kapillare Uberzulassen und abzuklopfen, dass
die Miltcltemperatur des Intorvallcs, innerhalb
dessen das Thermometer gebraucht werden
soll, in die Mitte der eigentlichen Thermometer-
skalo fällt. Das von den Verfassern konstniirte
und in den Handel gebrachte (Firma D. Siebert
& Kuhn, Kassel) Beckmann-Thermometer ge-
stattet, die Einstellung auf ein bestimmtes
Temperaturintervall resp. eine bestimmte Tem-
peratur in bequemer und aichcror Weise aus
Zufuhren. Dies wird ermöglicht durch eine
unter dom zylindrischen Reservoir angebrachte
Hülfstheihing, welche ausserdem zu kontroliren
gestattet, auf welchen Grad das Thermometer
beim letzten Gebrauch eingestellt war. Man
kann in Folge dessen auch sofort feststellen,
ob man (Quecksilber ab- oder zuzulassen hat.
Die llUlfstheiiung ist so eingerichtet, dass, wenn
z. B. beim .Ablassen durch Erwärmen das Queck-
silber in dem zylindrischen Reserv’oir in <lem
Augenblick, wo der .Meniskus auf 50^ zeigt,
abgekiopft wird, die Mitte der in 0®,01 C go-
theilten Skale der Temperatur 50® C entspricht.
Auf diese Weise ist man in der Lage, durch
einmaligei Abtrennen der Quecksilbersäule im
Heeervotr ohne jedes weitere Abklopfen klei-
nerer Quecksilherperlen sofort die gewünschte
Einstellung des Instruments zu erreichen. Muss
Quecksilber in das Keser\ oir abgelassen w erden,
so bringt man durch Neigen des Thermometers
nach vorn das (Quecksilber im oberen Theile
ries Reservoirs zum Anschluss an den Faden,
dann erwärmt inan mittels Spiritus- oder Gas-
flamme das Quecksilbergefäss so lange, bis der
gewünscht« (irad an der HUlfsthoÜung erreicht
ist. Durch einen plötzlichen Ruck nach unten
oder leichtes Klopfen auf eine Tischplatte wird
das übrige Quecksilber auf einmal vom Faden
ahgetrmmt, und der im Moment des Abtrennens
angezeigte Grad auf der Hulfstheilung wird
vom Fudenende in der Mitte der Skale an-
gezeigt. Soll Quecksilber aus dom Reservoir
zurUckgebracht werden, so bringt man gleich-
falls durch Erwärmen des Quecksilhergefässes
den Faden zum Anschluss an die im Reservoir
Digitized by GoogL
B«ft 1t.
t. Jual i»M.
GlaitachnlicbM.
111
befindiiche QuprkMlbormmi|;o, durch Ab-
kohlen soviel einziehen, bU der gewünschte
(irad erreicht ist, und trennt wieder ab wie
üben. Dieses Tliermorouter ist auch zu kalori*
metrischen Bestinituuugei) gut zu verwenden.
iUsselhe wird von der gonaunteii Kirma auf
Wunsch auch in kleineren Dimensionen an-
^refertigt Rm.
Vorlagen für fraktlonirte Destillation
Im Vakuum.
Von M. H. Palomaa.
Chem.-Ztg. 20, S 337. 1902.
Das hhufig vorkommende ündlchtwerden
der gebräuchlichen Vakuumvorlagen vcranlosste
den Verf., eine sehr praktische Form einer
Vorlage zu konstruiren, bei welcher jede stö-
rende Beeinflussung dos luftdichten Schlusses
der Dichtungstheile durch Drehen u. dg), voll-
kommen vermieden ist. Bei diesem Apparate
werden die Vorlagen durch magnetische Ein-
wirkung von aussen in bequemer und sicherer
Weise auagewechselt. Die Vakuiimglocke hat
zwei Tuben; der obere dient zur Einruhrung
des Destillates, der seitliche zum Verbinden
der Glucke mit der Luftpumpe. Das Destillat
tropft in einen kleinen Trichter mit seitlichem
Abflussrohr, welcher auf olner vertikalen Achse
drehbar aufsitzt und mit einer nahe bis an den
Mantel der Vakuumglocke reichenden Magnet-
nadel fest verbunden ist. Um diesen Trichter
herum sind im Kreise die zylindrischen Auf-
fangogefässe angeordnet. Durch Annäherung
eines kräftigen Magnotpoles an das gogenpolige
Ende der mit dem Trichter verbundenen Nadel
und vorsichtiges Entluugführeii am Mantel der
Glocke kann man leicht das Ablaufrohr des
Auffangetrichtors im Innern der Glocke von
Vorlage zu Vorlage drehen. Der Apparat ist
gesetzlich geschützt und ist von der Firma
.Max Knehler& .Martini (Berlin) zu beziehen.
Bm.
Eine Fehlerquelle bet Verwendung
TOD Bürettensohwlmmem.
Von H. Thielo.
Zeitschr. f. off. Ckem. G. 8. 172 nach Zeitichr.
f. analyt. Chtm. 41. 3. 110. 1902.
Da man bei der Verwendung von Büretten-
Schwimmern in Wirklichkeit nicht djw Volumen
misst, welches zwischen zwei Eiuatellungeu der
Schwiminermarke liegt, sondern dasjenige,
welches zwischen den den beiden Einstellungen
entsprechenden FlUssigkeitsmenisken im Bü-
relteiirohr cntbalten ist, so ergiebt sich, dass
«las mit dem Schwimmer ermittelte Volumen |
zwischen zwei TbeiUtricben der BUretie uur I
dann dem wahren Volumen ontsprecheu wird,
wenn die Bürette vollkommen zylindrisch ist.
Nimmt man nümlich an, die Bürette sei konisch
und z. B. nach oben zu enger gestaltet, so ist
offenbar das zwischen zwei Menisken enthaltene
FlUsslgkeitsvolumen, d. h. dasjenige, welches
wirklich aus der Bürette abgelassen wird,
kleiner als dasjenige, welches durch die beiden
Einstellungen der eine Strecke unter dem Me-
niskus liegouden Schwiromermarke definirt Ist.
und zwar ist der Unterschied zwischen beiden
Volumina um so grösser resp. kleiner, je grösser
resp. kleiner die Entfernung der Schwimmer-
marke vom Meniskus am Kopf des Schwim-
mers ist. Der Verf. fand bei einer Bürette von
60 cem Inhalt einen Miuderworth von 0,83 ®/©.
Beim Kugelschwimmer liegen die Verhältnisse
am günstigsten. Als einfachste und sicherste
Ablesung empfiehlt sich immer die am tiefsten
Punkte des freien Flüssigkeitsmeniskus unU^r
Anwendung geeigneter Blenden. Rm.
Gebrauchsmuster fQr glasteehulsche
Gegenst&nde.
Klasse:
12. Nr. 173447. Bohrer mit polypeuartigeu
hohlen Saugarmen, ü. Müller, Ilmenau.
7. 3. 02.
Nr. 173478 Trichter mit abnehmbarem, durch
Gummiring verbundenem und abgedichtetem
Siebeinsafz. F.Hugershoff,Leipzig.24.3.02.
30. Nr. 173563. Für bakteriologische Zwecke
bestimmter Abfüllheber mit einem mit dem
Heberohr durch einen Dreiweghahn ver-
bundenen Saugarm, an dessen oberem Ende
das Saugrohr ebenfalls mittels eines Drei-
weghahus angeschlossen ist. \V. Buaila,
Sulina. 29. 3. 02,
Nr. 173435. Glasspritzc mit RUcktaufkanQle.
H. Kellner, Grüfonroda. 24. 2. 02.
42. Nr. 171111. Glas zur Bestimmung dos Fett-
gehaltes der Milch u. dgl. nach dem Ver-
fahren von Dr. N. Gerber, mit einer die
direkte Anwendung der Kallbrirung ent-
behrlich machenden, getrennt anzuorünenden
Ableeovorrichtung J. Greiner, München.
31. 1. 02.
Nr. 172863. Beckmann’sches Thermometer mit
bezifferter Hülfsthoilung unter dem oberen
zylindrischen Quecksilbergefliss. Siebert
& Kuhn, Kassel. 1. 3. 02. (s. 3- 110.)
Nr. 172892. Apparat zur Bestimmung des
Niederschlage von Flüssigkeiten, mit unter
der Messröhre augeordiietem, durch Hahn
absperrbarem Bodensatzraum. F. O. R.
(ioetze, Leipzig. 15. 3. 02.
Nr. 172682. In einem Schutzrohr aus Glas,
Zelluloid u. dgl. ungeordnetes Ärztliches
Thermometer. C. Richter, Berlin. 10. 2. 02.
112
Deataeh«
M*ctunlk«r-Ztt
OlaslaehaiacbM.
Nr. 173136. Apparat fQr Schnielzpuiiktlieatim*
mungen und Tbermometervergleichungeii ,
aus einem mit Beobachtimgu^lTnungen und
Oefl'nuügeii zur Aufnahme vouThermometem,
iSchmelzpunktröbrcheii oder Thermo -Ble'
meuteu versehenen festen, guten Wiirme-
Itiiter. F. Hugershoff, Leipzig. 19. 3. 02.
Nr. 173825. Aus einem kommuniztrenden
R^hrenpaar mit Sperrflüssigkeit bestehender
Apparat zum selbstthfitigen Reguliren der
(iasentwicklung bei chemischen Prozeeaen,
mit zu* und abgehenden Gasen resp. Flüs*
sigkeiten. J. Deiglmayr. München. 27. 12.01.
Nr. 178906. Thermometer mit von sogenanntem
Metallmehl umgebenem Quecksilbergefüss.
G. A. Schultze. Berlin. 20. 3 02.
Nr 173924. Thermometer mit doppelseitig ab-
lesbarer Skale. \V. Uebe, Zerbst, 29. 3.02.
Nr. 174280. Aerztliche und andere Binschluss*
thermometer, bei welchen der Skalentheil,
auf dem die Kapillarröhre liegt, der Lange
nach mit einem farbigen Untergrund (Strich,
Streifen u. dgl.) versehen ist. Derselbe.
10. 8. 02.
Nr. 174033. Anordnung von drei Kontakt-
drahten au Thermometern, um eine erreichte
höchste und tiefste Temperatur anzuzoigen.
Frhr. V. Schleinitz, Kriewald b. Nieboru-
witz. 2. 4. 02.
Nr. 174109. Vorrichtung zur Regulirung der
Gaszufuhr, bei welcher die Kapillare mit
dem Quecksilber durch den Gosstrom ab-
gekühlt wird. C. Fritsch e. Leipzig. 18.3.02.
Nr. 174030. Bürette mit seitlich angebrachtem
engeren, mit Theilung versehenen Messrohr.
G. Zimroormann, Sttttzerbach. 1. 4. 02.
Nr. 174264. Butyromnter mit abnehmbarer
Skale zum Aufsetzen einer verengten Skale.
Langguth & Schümm, Ilmenau. 10.2.02.
Wegtv liawnmangeU fiUH di« t*at*^HtMchau
in di«$er Nummer atu.
Patentliste.
Bis zum 12. Mai 1902.
Klasse: Aiimeldungeu.
21. U. 1993. Schaltung des .Ankers von Motor*
Kiektrizitatszahlern. Union Kl. -Ges., Berlin.
0. 3. 02.
S. 14 442. Polarisutionsrelais. A. L. Shep-
liurd, London. 9. 1. 01.
G. 16 470. .Messgerüth zur Bestiimnimg des
PhascnvtiiHchiebungswiukeis zwischen zwei
wechselnden oloklromotorischen Kräften. A.
Grammunt, Pont-de-Cherny, Isero, Frankr.
14. 1. 02.
— PstantUst«.
82. R. 14 258. Vorfahren und Presse zur Her-
stellung gepresster Linsen u.dgl. aus flüssiger
Glasmasse. A. Hückl, Neu*Mitrovic, Böhmen.
7. 5. 00.
C. 9 779. Vorrichtung zum Abschneiden von
Glasröhren. H. Cook, Mac Keesport, V. 8t. A.
15. 4. 01.
H. 25 496. Verfahren zur Herstellung von
gleich Hchw'eren und gleichen Fossungsraum
besitzenden Hohlglasgegenständen mittels
der Glasblasmoscbine. U Hilde, Rosewein
i. 8. 26. 2. 01,
42. W. 17 888. Bntfernungs- oder Winkelmesser.
J. Waddel, Glasgow, Schottl. 8. 7. 01.
8cb. 18 111. Entfernungsmesser mit einem
festen und einem stellbaren Spiegel. K.
Bchueider, Fulda. 19. 12. 01.
49. L. 15 931. Selbstthatige Gravirmaschine.
The Linotype Cy. Ltd., London. 20.9 01.
Erthsilufsn.
21. Nr. 132 108. Schaltungsweise des Mikro*
phonempniDgers bei abgestimmten funken-
telegraphischen Stationen, u. Zusatz dazu
Nr.l32l09. Allg. Elek triz itftts- Gesel I-
schaft, Berlin. 26. 4. 01 u. 12. 7. 01.
Nr. 132 007. Verfahren zur Beseitigung der hei
Drehstromzühlcm durch die Hülfskrafle ver-
ursachten Störung. Dieselbe 29. 9. 01.
Nr. 132 277. BlektrizitAtszahler für mehrere
Tarife. C. R. Loubery u. C. F. Baudry,
Paris. 23. 5. 01.
Nr. 132 353. Vorrichtung zur Regelung der Am*
perewlndungen in Hauptstromwlckeluugen
von Wechselstrom • Meseger&then. Union
EL-Ges., Berlin. 24. 10. 01.
Nr. 132 417. Elektrisches Massgerüth. H. P.
Ball, New York. 23. 1. 01.
Nr. 182 243. Einrichtung zur Erzeugung von
Röntgenstrahlen. S. Rindauer, Budapest.
22. 2. 01.
42- Nr. 132 328. Apparat zur Bezeichnung des
Mittelpunktes sphärischer Linsen. J. West,
Dalston, H. J. W’. Raphael, Shepherds
Bush, u. H. L. Ettinghausen, London.
23. 6. 01.
Nr. 132 432. Objektträger für Mikroskope.
H. Albrocht, München. 30. 7. 01.
Nr. 132H49. Abgekürztes Quecksilberbarometer.
A. S. Davis. Roundhay, Leeds, Grfscb.York.
12. 3. 01.
49. Nr. 132057. Selbstthätige Gravirmaschhie.
The Linotype Cy. Ltd., London. 21. 9 01.
"4. Nr. 1.32 146. Schullrichtungsaiizeiger. E. T.
Bloch, Kopenhagen. 3. 3. 01.
Knr die Redaktion verantworUlch : A. Blaiebke in Berlin W.
Verlag ?uB Jtillua H|iringer ln Berlin N. — Oriiok von Ktnl) Ureyer io Berlin SWT.
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Deutsche Meehanlker-Zeltung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
aikd
Organ fUr die gesammte Olasinstnunenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion; A. Blaschke, Berlin W., An der Apostelklrche 7b.
Nr. 12, I,->. Juni. 1902.
Nachdmek nur mit Oenehmlfrnnfc der Redaktion ireitattet.
Ist die Mechanik und Optik ein Handwerk oder eine Kunst?
(ScUku)
Es wßrde aber als eine grosse Erleichterung empfunden werden, wenn zu-
sl.ändigeii Ortes das Gewerbe der -tlechanik und Optik als nicht zum Handwerk gehörig
erkl.lrt werden würde, und eine Entscheidung eines Hohen Kilnigl. Preuss. Ministeriums
für Handel und Gewerbe in diesem Sinne würde dieser Auffassung auch in anderen
deutschen StaJiten zweifellos die Wege ebnen.
Die .Mechanik und Optik bedarf zu ihrer Entfaltung und Auswirkung eines möglichst
grossen Maasses von Freiheit, sie vertrügt Einschrftnkungen durch gesetzliche Verfügungen
nicht ohne Schädigung ihrer Interessen. Bei dem Umstande, dass im Bezirke einer
Handwerkskammer die Anzahl der mechanischen und optischen Werkstätten, von denen
häufig einzelne einen Weltruf geniessen, stets eine verhältnissmässig kleine sein wird,
liegt aber die Gefahr nahe, dass Anordnungen, welche die Handwerkskammer, unter
für unser Gewerbe gar nicht zutreffenden Gesichtspunkten, für das Handwerk im Allge-
meinen beschlossen hat, durch wortgetreue Anwendung auf unsere Betriebe tlieses
schädigen und einengen. Ein Beispiel dafür ist der Versuch der Handwerkskammer
Halle a. S., den von ihr aufgestellten Normal-Lehrvertrag auch den Mechanikern ihres
Bezirkes aufzuzwingen, obgleich er in mehreren wichtigen Punkten für unser Gewerbe
gänzlich unzutreffend ist.
Von grosser Wichtigkeit für die zu treffende Entscheidung ist aber der Umstand,
dass die Deutsche Gesellschaft für .Mechanik und Optik seit .Jahrzehnten seihst dafür
gesorgt hat, dass in unserem Gewerbe in Bezug auf die Ausbildung der l.ehrlinge mit
grösster Sorgfalt verfahren worden ist, und dass sie dabei mitberathen war durch
.Männer der Wissenschaft, welche in Folge ihrer beruflichen Thätigkeit ein zutreffendes
Urtheil darüber haben, welche technischen Leistungen für die Herstellung brauchbarer
wissenschaftlicher Instrumente erforderlich sind.
Die Deutsche Gesellschaft für Mechanik und Optik hat stets unter ihren .Mit-
gliedern eine grosse Zahl von V'ertretern der mathematischen und physikalischen Wissen-
schaften gesehen, und dem dadurch herbeigeführten Zusuininenarbeiten von Praktikern
und Theoretikern, von Produzenten und Konsumenten, verdankt die deutsche Mechanik
und Optik die hohe Bllithe, die sich in dem umfangreichen Export deutscher wi.s.sen-
schaftlicher Instrumente nach dem Auslande zur Genügt* ausspricht und deren latistungen
auf den Weltausstellungen in Chicago und Paris glänzende Anerkennung gefunden haben.
Je mehr aber gesetzliche Bestimmungen das Gewerbe der Mechanik und Optik
einengen und es als ein einfaches Handwerk charakterisiren, um so mehr ist die
Gefahr nahe gerückt, dass sich sowohl die Männer der Wissenschaft von dem bisher
eingenommenen Standpunkte der Gleichstellung mit dem tüchtigen Mechaniker um!
Optiker zurückziehen, und um so weniger werden sich junge Männer von tieferer wi.ssen-
schaftlicher und technischer Durchbildung und künstlerischer Handfertigkeit unserem
Gewerbe zuneigen; beides wird aber unserem Kunstgewerbe, das zur Zeit eine führende
Stellung auf dem Weltmärkte einnimmt, zum Schaden gereichen.
Es ist also auch unter diesem Gesichtspunkte nur zu erholTen, dass Ew. Excellenz
Entscheidung der vorliegenden Frage so fällt, dass das Gewerbe der Mechanik und
Optik aus dem unter die Reichs-Gewerlte-Ordnung fallenden Handwerk ausscheidet.
Sollte im weiteren Verlauf der Angelegenheit eine Aenderung der Gesetzgeltung
beabsichtigt sein, so wäre unsere Gesellschaft sehr dankbar, wenn sie, soweit unser
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114
H. Polncar^f DU TtlegrapbU obc« Draht.
DaoUcbe
Mecbanlker-Ztg
Gewerbe in Betracht kommt, bei <ien vorbereitenden Arbeiten gutachtlich gehört
werden könnte.
ln grösster Hhrerbietung Ew. Excellenz gehorsamster
Vorstand der Deutschen Gescllsch.'ift für Mechanik und Optik.
gez. Dr. H. Krüss.
Vorsitzender.
III. Entscheidung des HandeUministers.
Der Minister für Handel und Gewerbe. Berlin \V. 66, den 26. April 1902.
J.'Nr. lila 217A. Lcipiigcr S(r. 3
Dem Vorstände spr(‘che ich für die mir unter dem 28. Kel.ruar d. .1, vorgelegte
.Aeusserung über die Fragi' der Einbeziehung des Gewerbes der Mechaniker und
Optiker in die Handwerkeorganisation meinen ergebenen Dank aus. Bei weiterer Er-
örterung dieser Frage habe ich allerdings die von ilem Vorstände für seine AulTassung
geltend gemachten Gesichtspunkte nicht als durchgreifend anzuerkennen vermocht.
Vielmehr sprechen überwiegende Gründe dafür, diiss die Bestimmungen der Gewerb(‘-
Ordnung für das Handwerk auch auf das Gewerbe der Mechaniker und Optiker, soweit
es nicht fabrikm.tssig l)etrieben wird, anzuwenden sind. Die Handwerkskammern werden
sich demgemiiss mit der Ausarbeitung von Gesellen- und Meisterprüfungsordnungen für
die Mechaniker und Optiker zu befassen haben. Ich habe die Handwerkskammern
durch den in einem Abdruck beigefügten Erlass vom heutigen Tage empfehlen las.sen,
sich hierbei mit der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik ins Benehmen zu
setzen und ersuche den Vorstand, sie mit eachverstltndigem Hath zu unterstützen.
gez. .Möller.
An
den Vorstand der Deutschen Gesellschaft
für .Mechanik und Optik
Hamburg.
Anlage.
Bei Prüfung der mir zur Genehmigung vorgelegten .\leisterj)rüfungaordmingen
habe ich die Entscheidung über die Prüfungsordnung für die .Mechaniker und Optiker
ausgesetzt, weil es zweifelhaft erschien, ob diese zu den Handwerkern zu rechnen sind.
Nach eingehender Erwägung halte ich diese Zweifel für beseitigt und ersuche daher
die Aufsichtsbehörden der Handwerkskammern, in den Bezirken, wo ein Bedürfniss dafür
vorhanden ist. wegen Aufstellung von Meisterprüfungsordnungen und Bildung von
Prüfungskommissionen für die Mechaniker und Optiker, soweit noch erforderlich auch
wegen Aufstellung von Oesellenprüfungsordnungen und Bildung von Prüfungsauschüssen.
das Entsprechende zu veranlassen. L’eber die zweckmässige Fa.ssung der Prüfungsauf-
gaben werden die Handwerkskammern wohl thun, sich mit der Deutschen Gesellschaft
für Mechanik und Optik in Hamburg, Adolfsbrücke 7. ins Benehmen zu setzen, bevor
sie die Prüfungsordnungen zur Genehmigung einreichen.
gez. .Möller.
An
die Aufsichtsbehörden der Handwerkskammern.
Die Telegraphie ohne Draht.
Von II. Poincart“.
Autt dem Antmaire du Bureau des Longitudes 1902
(Ult G«Dvbmlj;ung des Vcrfii>a«r8 Obvrsiitzt
Tvti W. iusgmt io CharluUt'Obarg.
(ForittUuMf.)
Ich will die theoretischen Betrachtungen schliessen mit der Besprechung der
Bolle, die den Auffangeslangen zukommt. Wie der Versuch gezeigt hat, muss ihre
hänge proportional sein der t^uadratw urzel aus der in Betracht kommenden Entfernung.
Muss dies nur aus dem Grunde der Fall sein, damit die Gerade, welche die Enden der
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H«n I?.
\i luoi 1V02.
H. Polocari» Di« Ttitffrapbl« ohn« Draht.
116
beidpn Slanxcn vprhindet, nicht die Krde trifft? Diese Annahmi- stimmt nicht, da
für diesen Zweck die Stanjfen viel grdsaer sein müssten: es ist dies vielmehr aus dem
Grunde nOthig, weil durch Vergröaserung ihrer Dimensionen die Wellenittnge vergrössert
wird und dadurch auch die Beugungaerscheinung, soiiass die Wellen das durch die
Krümmung der Erde entstehende Hindernisa umgehen können.
Wenn durch die Verbindung des Hrrt-gers mit der Erde ein Vortheil erwuchst,
so ist dies deshalb der Kall, weil auf iliese Weise die Kapazität des zweiten Theils des
Erregers praktisch unendlich wird; dies hat eine Verdopplung der Wellenlänge zur l-'olge.
Warum muss nun aber die Stange vertikal stehen? Die natürlichen Lichtquellen
geben Schwingungen von beständig wechselnder Richtung, sodass die ausgestrahlle
Energie in jeder Richtung gleich ist. Bei einer vertikalen Stange dagegen sind die
Schwingungen geradlinig und immer vertikal ; sie sind demnach geradlinigpo/ansii L Hieraus
folgt, dass die ausgestrahlle Energie in der Horizontalehene, d. h. in der nutzbaren
Richtung grösser ist als in der vertikalen oder in schrägen Richtungen.
Nach der Berechnung ist ilie in der Horizontalehene ausgestrahlte Energie andert-
halbmal grösser als wenn die Strahlung wie beim natürlichen Licht erfolgt, und die
nutzbare Energie ist dreimal so gross, weil die Auffangeslange die ganze Schwingung,
die auf sie trilft, ausnutzt, wenn diese auch vertikal ist. Würde dagegen die Strahlung
ähnlich wie beim natürlichen Licht erfolgen, so könnte ein beliebiger Empfänger nur
die Hälfte der auftrelTenden Energie ausnulzen, nämlich nur die Energie derjenigen
Schwingungen, welche mit ihm gleichgerichtet sind.
-Man würde übrigens auf diese Weise nur eine ungenügimde V'orstellung von der
l’eberlegenheit geradliniger Erreger bekommen. Ein gekrümmter Erreger, wie er
z. B. von einem fast geschlossenen Drahlkreis gebildet wird, der die beiden Belegungen
eines Kondensators verbindet, würde durchaus nicht mit einer natürlichen Lichtiiuelle
ln Parallele gesetzt werden können. Wir würden vielmehr so einen fast geschlossenen
Stromkreis haben und somit einen Draht für die Hinleitung und einen für die Rück-
leitung, deren einander entgegengesetzte Wirkungtm fast gleichzeitig erfolgen würden,
besonders wenn die Dimensionen des Apparates klein sind gegen die Wellenlänge,
Diese Wirkungen würden sich also fast völlig aufhehen; bei einem geradlinigen Er-
reger dagegen summiren sich alle Wirkungen'!. Bei einer natürlichen Lichtquelle er-
folgen die Schwingungen von entgegengesetztem Sinne nicht gleichzeitig, und da die
Reihenfolge desselben unregelmässig ist. so kompensiren sie sich in Kolge dessen
auch nicht.
Die Gesetze der von einem geradlinigen Leiter ausgehetiden Strahlung sind also
dieselben wie bei der Lichtstrahlung: die Amplitmle der Schwingungen ist umgekehrt
proportional der Entfernung, und die Energie, die ihrerseits mit dem Quadrat der Ampli-
tude wächst, ist somit umgekehrt proportional dem t^uadrale der Entfernung Im Falle
einer vollständigen Kompensation dagegen wOrile die .Amplitude dem Quadrate <ler Ent-
fernung umgekehrt proportional sein und die Energie somit umgekehrt proportional der
vierten Potenz derselben. Bei einem fast gescblossenen Erreger würde fast voll-
kommene Kompensation vorhanden sein und man würde sich daher diesem letzteren
Gesetz nähern.
Wie gesagt, wird die .Stange erhöht, um die Wellenlänge zu vergrössern.
Aber man darf nicht glauben, dass man diesellx' Wirkung auch dailurch erreichen
könnte, dass man die Wellenlänge durch andere Mittel vergrössert. indem man auf
irgend eine Weise die Kapazität oder die Selbstinduktion erhöht, da die Wellenlänge
bekanntlich bis auf einen fast konstanten Faktor dem geometrischen .Mittel dieser beiden
Grössen proportional ist. Xach dem Vorstehenden ist also die Form des Erregers sehr
wichtig, und wir haben gesehen, dass sich dieselbe nicht wesentlich von der geraden
Linie entfernen dürfte, ohne dass die Strahlung aufhört.
■) Imlosscn wltrdo keine Uobertrngung staltfluden, i.venn beide Stangen geradlinig und
dabei beide horizontal angeordnet wären. <Ia unter diesen Umständen die direkte Schwingung
mit der von der Erde oder dem .Meere reflektirlen iuterferiren wurde.
D Die ..Dynamische Kapazität“, ilic in die Fonnel fllr die Wellenlänge eingellt, ist, wie
ich bemerken möclite, niebt gleich der durcli statische .Methoden gemeasenen Kapazität, da die
oloktrische Vertheiliing in dem Kondensator während der Schwingungen wesentlich anders ist
als im eloktrostatischen (ileicligcwicht. Ich hebe dies hervor, da liei liestimmtoo Stangen die
dynamische Kapazität zehn- hie fnnfzehnmul grösser al“ die statische sein kann.
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116
P*rtOBennacbrlcht»n. Kltintr« Mittheilunfen.
U«atseb«
M«rbmalk«r'Z(c
Marconi »oheint indessen Versuohe anffestellt 7,n haben, um die Stange duroh
einen breiten kurzen Zylinder zu ersetzen, aber die Resultate werden noch geheim gehalten.
(ForUettung folgt)
Psrsonennaohriohien. KIsinere Mlttheilungen.
Der Adtrononi J. G. Galle, früher o. Pro-
feesor an der Uiiivereitüt Breslnu, feierte am
9. d. M. seinen 90 Geburt)<taf^; Gallo ist weiteren
Kreisen dadurch bekannt i^wordeii, dass er
auf der Berliner Sternwarte mittels des Kraun«
hofer'schen Kofaktors den Planeten Neptun in
der Nflhe derjeuig;en Stelle entdeckte, welche
Leverrier auf Grund vunStnntngon derlTninus-
bahn berechnet hatte.
Ernannt wurden: Der Privat|folührtG >V,
Winkler in Jena wegen seiner Wissenschaft*
liehen Leistungen auf dem Gebiete der Astro-
tiumie 7.uin Ehrendoktor der philosophischen
FakultÄt der UniversitÄt Jena; Prof. Dr. K. Ko-
bold, Observator der Uni vorsitüts-Storn warte
in Strasöburg, zum Observator an der Stern-
warte in Kiel; Dr F. T. Tronlon in Dublin
znm Professor dor Physik am t/tiieersitiy ColUge
in London; Dr. W. Traube, Privatdozent für
anorganische Chemie an der Universität Berlin,
zum Professor; Dr. F, Kose, ao. Professor <ler
chemischen Technologie iti Strassburg, zum
D. Professor; H. Iloheiiner, Privatdozent an
der Technischen Hochschule in München, znm
jio. Professor der Gcodilsio an der Technischen
Hochschule in Stuttgart; Dr C* Xsigmoiidy
zum ao. Professor der Mathe?natik an der Tech-
nischen Hochschule in Wien.
Boys* Werkzeug«Schlelfma«chlDe.
Engint^ng 7*jf. S. 195. 1902.
Gelegentlich einer Ausstellung an einem
rnterhaitungsaiiend der Royal Societg in London
zeigte Prof. C. Vernun Boys eine kleine
Werkzeug-Schloifmoschiue, auf welche er Pa-
tente in verschiedenen iJtndern, u. a. auch in
Deutschland, erhalten hat.
Die .Maschine besteht aus einem Sockel $.
dor auf dem Werktisch festgoschrauht werden
kauii. Durch die beiden Bücke 1 1 geht die
doppelt gelagerte Spindel, in deren Mitte sich
die Riomeiiecheibe r befindet. An jedem Ende
der Spindel ist eine Karborundumscheibe Arü; be-
festigt, eine grobe zum Vorschleifen und eine
Berufen wurde: Prof. Dr. E. Beckninnn zu
Leipzig in die neu errichtete ordentliche Pro-
fessur für pharmazeutische Chemie an der Uni-
versitüt Berlin.
Habilitirt haben sich: Dr. L. Wühler als
Privatdozent für anorganische Chemie an der
TochniHChen Hochschule In Karlsrulie; Dr. J. V.
KohUchütter als Privatdozent für Chemie an
dor Universität .München.
Verstorben sind: K. Schumacher, der Sohn
de» grossen Astronomen H. C. Schumacher,
Observator und Assistent an der Sternwarte in
Kiel. 75 Jahre alt; der Astronom (SelenographI
J. N. Krieger, Verfasser eines grossangelegten
Mondatia.s, dessen Bearbeitung er auf seiner
Sternwarte bei Triest ausgeführt hatte . in
San Keiuu, 37 Jahre alt; Prof. Maxwell Simp-
MHi, .Mitglied der Royal Society, früher Profe.ssor
der Chemie oin Queen'a College in Cork,
87 Jahre alt.
feine zum Nachschleifen. Am Sockel der
Schleifmaschine sind zwei Schlitten zur Be-
festigung von Vorlagen ve, wie sie an jeder
Drehbank gebraucht worden, angebracht; in
üblicher Weise einsotzbaro Auflegestücke
dienen als Stütze für das zu schleifende
Werkzeug.
An Stelle dieser Stützen kann in den beiden
Vurlagohaltern ein mit zw'oi Zapfen versehener
Tisch t befestigt werden, der vier Vorsprünge
(LllJ ) hat. Parallel der Lüngskante befindet
sich in seiner UberflAcbe eine Niith, welche als
Führung für zwei an beiden Seiten geneigte
Platten p dient (vg). auch die Nebenfigur).
Diese letzteren haben auf der Unterseite je
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a«n 13.
iV. JttDi \907.
Kl«lo«rt Mitth«iluaf«n.
117
fine Rippe, mit der eie sich unter jforinger
Reihung in der Xu(h do!<i Tieched vereclüebeu
lasÄOn. Dio Neijfimg: der Oberfläche ist etwa
5^, und zwar bt dieaelbc bei dor einen Platte
etwa« ^r/^aser ab bei der anderen; die eine
Platte dient dann ab Auflage beim Vor-
schleifen dea Werkzeuges auf dor groben
Scheibe, die andere beiin Anschleifen der
Schneide desselben auf der feinen Scheibe. In
der geneigten Oberfläche sind ebonfatla zwei
N'uthen nn angebracht, welche rechtwinklig
zu der Rippe auf der Unterseite verlaufen
und zur Aufnahme von Anschlitgstückeii a
dienen, gegen welche der Schaft des zu
schleifenden Werkzeuges gelegt wird , um
z. B. bei Sticheln zum Gewhideachneideii stets
denselben Winkel der Schneidspitze zu er-
halten. Diese Anschlagstücke bestehen aus
zwei Thoilen, die ln jedem beliebigen Winkel
gegen einander verstellt und durch Bolzen
und Mutter zusammengobalten werden künnon;
der untere derselben gleitet beim Schleifeu
in der Pohrungsnuth, sodass das gegen den
oberen Theil gelegte Werkzeug rni dor Schleif-
scheibe entlang geführt wird.
Die Maschine ist sehr stabil mul handlich
gebaut und wird in Werkstätten, in denen sich
die Anschatfung riner grosseren Schleifmaschine
nicht rentirt, gute Dienste leisten. Klism.
Mitthellung Nr. 5 des Ausachusses
dor VorelolgiiDg für Chronometrie.
Die fünfte Versammlung des Ausschusses
der Vereinigung für Chronometrie hat am
23. Februar 1902 auf der KAniglichon Stern-
warte zu Berlin stattgefunden; an ihr nahmen
die folgenden Mitglieder des Ausschusses Theil:
B. Brocking. Hamburg; W. Diebener, Leip-
zig; Prof. Dr. W. P^oerster, Berlin, E, Lange,
Glashütte; Prof Dr. K. Reuleauz, Berlin;
Direktor L. Strasser, GlashUtto; Astronom
('i. Witt (Berlin), Schriftführer des Aus-
schusses; ausserdem als (iast Herr Redakteur
Wildner, Leipzig.
Verhindert und entschuldigt waren die Mit-
glieder H. Baumann-P'urtwangen; Dr. F.
OOpci - Schwonningon; Kommerzlonrath A.
Junghaiis-Schramberg; Chr. Lauxmann-
Stuttgart; C. Marfels-Berlin; D. Popitz»
f-eipzig; Dr. 8. Riefler-MUrichen und Pro-
fessor Ür. W. Valontiner-Heidelberg.
Die Tagesordnung lautete :
1. Bericht des Voretandes.
2. .Mittheilungen und Beschlussfassung in
Betreff der am 26. Januar d. .J. mit dem Auf-
siclitsrathc der Deutschen Chrmacherschule in
Glashütte bei einer Zusammenkunft in Dresden
eingeleiteten Abmachungen hinsichtlich einer
erweiterten Mitwirkung de» Hen-n Direktor
Strasser an den Arbeiten für die Vervoll-
kommnung der Chronometer.
Zum ersten Gegenstände der Tagesordnung
theilte der Vorsitzende dos Ausschusses, Prof.
W. Foerstor, mit, dass die in der vurjührigen
Versammlung zu Mitgliedern des Ausschusses
ernannten Herren Geh. Hofrath Professor Dr.
H. Bruns-Loipzig und Kummerzienrath A.
Junghaiis-Bchramberg dio auf sie gefallcno
Wahl angenommen haben.
Die Absicht der Veranstaltung einer Aus-
stellung von Rohwerken und Zubehörthoilen
konnte bei Gelegenheit der zweiten Tagung
des Deutschen Uhrinacher-Hiindes zu Berlin
im August v. J. verwirklicht werden. Natiir-
gemHss war die Ausstellung nicht umfungroich;
aber sie erregte lebhaftes Interesse, und die
zur Schau gestellten rein deutschen Arbeiten
fanden uiigetheilte Anerkennung wegen ihrer
musterhaften Ausführung.
Deu Hauptgegonstand der Berathungen bil-
dete der zweite Punkt der Tagesordnung. Die
bisher von deu deutschen Chronometcr-Fabrl-
kanten erzielten Erfolge haben in steigendem
Maasse die Nothwendigkeit erkennen lassen,
rascher als bisher und vor Allem stetiger die
vom Ausschuss aiigehuhnten experimentellen
Arbeiten zu fördern, thunlichst Hand in Hand
mit theoretischen Untereiichungen. Die Kgl.
Sflehsisebe Staatsregierung hatte sich schon
vor Iflngercr Zelt ira Prinzip bereit erklärt, ln
Verbindung mit der Uhnuachersehiile in Glas-
hütte für diesen Zweck Mittel zur Verfügung
zu stclleu. Unter diesen Umstanden lag es
nahe, von Beiten unserer Vereinigung eine Ver-
einbarung mit der Deutschen Uhrmachcrsehule
in Glashütte borheizuführen, wo sowohl dio
persönlichen wie die sachlichen .Momente zu
einer aussichtsreichsten Kombination gegeben
waren, um die vom Vorstande des Ausschusses
für wünschenswerth erachtete Stetigkeit in dor
Bearbeitung der im Interesse der Chronometrie
ergangenen Anregungen zu erzielen. Herr Di-
rektor Strasser, zugleich Mitinhaber der
Firma Strasser & Kohdo. welche auf Ver-
anlassung des Ausschusse.s mit anerkanntem
Erfolge die Rohwerkfahrikation aufgcnonimen
hat, hatte sich nach eingehenden Vorverhand-
lungen bereit erklärt, unter geeigneten Moda-
litäten seine Zelt, sowie seine Erfahrungen,
Kenntnisse und Ideen im Sinne einer ausge-
dehnteren ßethntigung zu Gunsten der Ver-
einigung nutzbar zu machen, wenn ihm eine
Entlastung von gewissen, mehr untergeordneten
Zw’oigen seiner Unterrichts- und Verwaltungs-
tliütigkoit zugesichert werde Eine diesbezüg-
liche Vorstellung seitens de.s Vorsitzenden des
Ausschusses heim Kgl. Süclisischen Untorrichts-
roiaisterlum war von Erfolg begleitet gewesen,
und unter der Voraussetzung einer angenics
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D«at«eb«
Mectuintk»r-Zte
Kltincr« Mitth«tlun(*n. — BQchcrtchaa und Pr*UUsttn.
118
scnon BcthoUiKiiiiif tlor Voreinißrunp an don
entstehenden Kosten wurde dort ein jithr*
licher Beitrag von 1200 M in Aussicht gestellt.
(SMuu folgt)
Prof. Alfred Cornu f.
Nach Sllvanua P. Thompson
Xaiure fiO. S. 12. 1902.
In dein kürzlich verstorbenen Prof. Alfred
Cornu hat Frankreich einen seiner bedeu-
tendsten Physiker verloren, der sich besonders
auf dem Gebiete der Optik durch selbständige
Leistungen ausgezeichnet hat.
A. Cornn wurde 1841 zu ChAleauneuf ge-
boren, trat mit 19 Jahren in das Pariser Mili-
tArinstitut, die Poli/techniqw, ein und nach
vjcrjAhrigem Besuche dieser Anstalt in die
AVö/f dfs Mines, in der er bis 1866 verblieb.
Bin Jahr spAter. im Alter von ^ Jahren, wurde
er Profesaorder Physik an der i^coU Pdf/technique ;
er bekleidete dieses Amt bis an das Ende
seines Lebens.
Seine ersten Arbeiten bezogen sich auf die
Brechung und Hefloxiun des Lichtes, besonders
auf die Krysiullrenexion. Weiterhin behandelte
er die Glas- und Metnllreflozion und cs gelang
ihm, naclizuweison, dass ein stetiger Uebergang
zwischen diesen beiden Brscheinungsgebieten
bestehe. Er stellte Spektrahmtersuchungen an,
bei denen er die Wellenlänge der WasserstofT-
strahlen mit bis dahin unbekannter Genauigkeit
zu messen verstand. Von ihm rührt eine ele-
gante Methode zur Bestimmung der optischen
Konstanten von Linsensyftemen her. Auch er-
fand er ciuoii Fuhlhebelapparat zum Messen der
Krümmungen von Linsen und vervollkommnete
das Jcl i 0 1 1- Prisma für Polarisationamessungen.
Bald nach Beginn seiner Lehrthätigkeit
machte er sich an langwierige Versuche zu
einer Neubestimmung der Portpflanzungsgo-
schwimiigkeit des Lichtes. Seine mühevollen Be-
strebungen auf instrumentcllo Verbesserungen
zur Bestimmung dieser fundamentalen Kun*
stante waren von Erfolggekrönt; der von ihm
ermiltolte Werth hierfür fand allgemeine An-
erkennung und die darauf bezügliche Arbeit
wurde 1H78 von der Pariser Akademie durch
den Lacaze-Preis ausgezeichnet.
Die im Herbste des Jahres 1883 auftretenden
prächtigen Dämmerungserscheinungeu wurden
von ihm zuerst als Beugungserseheimmgon ge-
deutet. hervorgerufen durch feinen Staub, der
von der gewaltigen vulkanischen Explosion des
Krakatoa herstammte.
Ausser diesen [.«eistungen auf optischem
Gebiete sind von ihm auch Arbeiten über
Elektrostatik, Akustik und Elastizität ausge-
geführt. Eoino Thätigkeit wurde ferner viel-
fach durch Theilnalime an Kongressen und
wissenschaftlichen Kommissionen in Anspruch
genommen. 1881 nahm er am ersten Elektriker-
kongresa zu Paria TlieÜ, 1886 wurde er Mitglied
des Burfau fU$ Longuitwh», 1900 trat er
als Mitglied in die internationale Kommission
für Gewichts- und .Manssbestimmung ein, im
gleichen Jahre führte er den Vorsitz auf dom
internationalen Physikorkongress zu Paris. Als
selbständiger Forscher sowohl wie als Lehrer
und weiser Rathgeber hat er sich stets all-
gemeiner Anerkennung zu erfreuen gehabt.
Mk.
Büchepschau u. Ppeislialen.
IMi. Huber, Katechismus der Mechanik. 7. Aufl ,
neu bearbeitet von W. Lange. 8®. XIV,
269 S. mit 21S Abbildgn. Leipzig, J. J.
Woher 1902. Geb. 3.50 M.
Die Nothwendigkeit dos Brschoinens einer
neuen Auflage ist in der Regel ein Bow’ois für
(len Werth eines Buches. Der Vorzug des vor-
liegenden Katechismus beruht augenscheinlich
In der Darbietung von Anw'cndungon der
.Mechanik auf die Kraftmaschinen. Die eig(?nt-
licho theoretische Mechanik hesehrilnkt sich
auf das Wichtigste.
Für eine weitere Neuauflage künnto man
einige Wünsche geltend machen. Die alther-
gebrachte Tabelle der GeschwindigkeUswerthe
könnte etwas beschrankt werden, namentlich
wenn sie nicht den techutschen Fortschritten
entsprechend ergänzt wird: die Ergebnisse
der Schneilbahn-Versucbe Berlin-Zossen fehlen
neben vielem Nebensächlichem: unter den
Schnelldampfern hält in der Tabelle noch «Co-
lumbia'* den Rekord: als Längeneinheit wird
immer noch die geographische Melle neben
dem Meter verwendet. Für bestimmte theo-
retische Begriffe sollten auch nur eindeutige
Bezeichnungen gewählt werden: „Effekt der
Kraft“ und „sokundlicheArbeitsleistung” könnten
gut durch „Leistung der Kraft“ ersetzt %%’erdcn.
Der Druckfehler „Schwerpunktloch*' auf S. 41
wird wohl manchem liaien Kopfzerbrechen
machen. G-
II.Dölpi.Aufgubenz.Difl'erential-u.Integralrechg.
nebst don Resultaten u. den zur Lösg.
nöthigon theoret. Erläutergii., neu bearb. v.
Prof. Dr.B. Netto. 9. Aufl, gr.-8®. HI, 216 S.
Giessen, J. R i c k c r 1901 . Geb. in Lein w. 4.00 M
J. M. Eder, AusfUhrl. Handbuch d. Photographie.
Mit Ub. 1000 Abbildungn. u. vielen Tafeln.
Lu. II. Bd. 2. Aufl.; III. Bd 5. Aufl. In etwa
60Llg. gr.-8®. III. Bd. l.Lfg. S.1-64. Halle.
W. Knapp 1902. LOO M.
L. (irnctz, Die Elektrizität u. ihr« Anw’endg
9. Aufl. (Dyp|)elaufl.) gr.-8". XVI, 620 S. m
622 Fig. Stuttgart, J. Bugelhorn 1902.
7,00 Jtf , geb. 8.00 M
Digitized by Google
Bift 12.
U. Juni 1902.
C. A K. Ki'in, Stuttgart. l*roapekt Nr. 103
über transportable Hohrmaschinon mit elek-
trischem Antrieb fQr Gleich- und Drebstrom.
4‘^. 18 S. mit 13 Figuren und MuaHszeieh-
nuugon.
Der Prospekt giebt zunkebet einen Ceber- '
blick Uber die Verwendungsgebicte der ein- {
!I9
zolnen Typen und alsdann genaue Angaben
Uber die GrOssenverhttltnisse und Preise der
(6) Typen und der ZubehOrtheilc.
Clausen A v. Hroiik, Berlin (N. 4, Chausseestr.3).
PreisverzeichniBS über Selen-Apparate, Tele-
graphie ohne Draiit, Projektionsapparate,
Poulaen sTelegraphon. 8®. 20 S. mit vielenJU.
Palentschau
Patentsoha u.
Typendracktelegrapb. L, Cerebolnni in München. 12. 11. 1899. Nr. 116542. Kl. 21,
Auf der GchesteUo sowohl wie auf der Ktnpfangsstclle befindet sich je ein, unter der
Wirkung eines Triebwerkes stehender Zylinder, auf dem sich leitende und nicht leitende Stellen
biTinden, welche für Jede üebotaate in einer anderen ZneammenstelluDg gew'khlt sind. Ausser
diesen fUr die Tasten bestimmten leiteuden und nicht leitenden Stollen besitzt jeder Zylinder
noch eine Anzahl von ..Zonen“, welche glcichfaUs in von einander abweichender Folge in leitende
uml nicht leitende Stellen führen, die bei der Drehung des Zylinders mit vier Elektromagneten
in Verbindung treten und dadurch den einen oder anderen Stromkreis dieser Eiektromagnotc
echlics-son können. Von diesen vier Elektromagneten dient einer zur elektromagnetischen Aus-
lösung des Triebwerkes für de» Zylinder. Zwei andere Elektromagneto sind zur Fortschaltung
der Typenradwellen vorgesehen, indem z. ß. je nach dom Niederdrücken der jeweilig benutzten
Taste der eine Filektromr^not die Drehung des Typenrades um drei Schritte, der andere um
einen gestattet. Der vierte Kloktrumagnet endlich ist der Druckcloktronaagnet. Süll nun ein
bestimmter Buchstabe übertragen werden, so wird ziinftchst von der ücbestelle ein Strom aus
der Unienbntterie über die Leitung entsendet, welcher sowohl auf der Gebe- wie Empfangsstelle
ein Relais zum Ansprechen bringt. Dieses Relais schliesst nun den Stromkreis für den Aus-
iöseelektromagneten, der andererseits durch die zugehörige Zone auf dem Zylinder leitend mit
einer Ortshatterie verbunden ist. Bei der Drehung der Zylinder werden alsdann entsprechend
deu jeweilig niedergedrückten Tasten die Orlsstromkreise dor beiden Einstellelektroiuagnote
geschlossen, wodurch dos Typonrad ln die Druckstollimg gebracht wird. Endlich wird durch den
vierten Blektromugneton, sobald dussen Stromkreis durch die zugehörige Zone geschlossen ist,
der Abdruck der vorher eingestellten Typ© bewirkt. Die Einstellung der Typenrfldor erfolgt
ähnlich, wie nach Patent Nr. 113 549, jedoch mit dem Unterschiede, dass entsprechend den zwei
Kinstelloloktromagneteu auch zwei Hemmungsrkder abwechselnd zur Wirkung kommen.
Vorrichtang, am mittels Röntgenstrahlen einen Gegenstand in seiner wahren Form and
Grösse nach seinem Schattenbild zu seiohnen. Voltohm, Kloktriziiats-Gosollschart
in München. 20. 3. 1900. Nr. 123 676. Kl. 21.
Die in der Ebene a allseitig vorschiebhare Röiitgeu-
ruhre b und ein mit ihr durch den starren Bügel e fest
verbundenes Zeichen d bestimmen einen zur Zeichen-
ebene t .senkrechten und bei Bewegung der Röhre sich
stets parallel verschiebenden Röutgenstrnhl, durch welchen
der Körper/* umfahren wird, der sich zwischen der Röntgen-
röhre und dor Zeichonflftche bellndot. Der dadurch auf ‘der
Zeichoiiobene erhaltene Riss wird mittels Zeichenstiftes
fixirt.
Sslenphotometer zur Messung aktinischen Lichtes. J. Poliakoff in Moskau. 20. 12. 1899.
Nr. 117 599. KI. 57.
Vor die Seleuzelio wird eine Üchtomphiidliche Platte geschaltet, die zuerst das Licht
fn*i durchfallen lasst und so die Selenzelle frei leitend erhalt, sich dann aber unter Einwirkung
des Lichtes immer mehr verdunkelt und dadurch deu Widerstand der Zelle so erhöht, ibvss sie
nur noch von einem schwachen Strom durchflossen wird. Ist eine bestimmte intensitatsve-rmin-
derung erreicht, so wird selbstthatig, und zwar zweckmässig unter Zwischenschaltung eines
Relais, ein Signal gegeben oder eine Registirung vorgenoiiimeii oder ein mit dem Photometer
verbundener Objektivverschluss geschlossen. Das hierzu erforderliche Zeitintervall dient als
Maass für die LicbtempÖudlichkeit der Platte. Die Platte kann das wirksame Licht durchlassen
oder reflektireu. Es kann auch das Zeitiiitervall genommen werden, das erfurdcrlich ist, um den
Widerstand einer zweiten äelanzclle gleichzumacbon. Diese VergleichszoUc kaun ihr Licht ent-
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120
wedor pbonfalla vou der zu meadomlen Lichtquelle erhalten, d h. nach nngemeMeiier, aber
widiriuid der Louhaditun^ kunntaiitor SchwAchun^ der IntenaitAt durch Uaurh^lAaer o. dg)., oder
von einer Nurrnallichtquelie konatunter IntonnitAt, und zwar entweder direkt oder nach BchwA'
chung durch eiue zweite lichteinpfindliche Sichicht. Die zu beiden Selenzellen gehörigen StrOuie
kOniiLMi z. ß. zwei hinter einander liegende Solenoide mit goineinachaftlichem Kiaonkern durch-
fliesden, der in einer bestimmten Steilung den Relaisstrum schlioast.
PatwiUchau. — Paitntlistc.
Daotarh«
Mae^lker-Zis
Patenlliste.
ßis zum 2. Juni 1902.
Klasse: Anmeldnugen.
21. ß. l.*i 103. Fritter für Telegraphie mittels
Herlz'scher Wellen. 0. Rochefort, Paris.
2*2. 2. ül.
F.8Ü33. Vorrichtungzum Messen des Momentan-
wer! lies periudisciior elektrischer StrOine.
Kolben & Co., Prag-Vysofan. 9. 12. 01.
H. ^)Ü44. I)äoipfuiigseinrichtung an Elektri-
zitAts/Jlhlern. B. S. ilalsey, Chicago. H.
12. 00.
ß. 31 ^2. Schaltung zum Betriebe von Funken-
iiidiiktoren fUr Ronlgenstrablen-Brzeugmig.
II. Bous, Berlin. 14. 3. 02.
K. 8041. Selhstthatigor Umschalter mit Metall-
kuntakten für MessgerAthe. Schuckert
& Co., Nürnberg. 13. 12. 01.
A. 8G25. Hochspanmiugaausschaltor mit Strom-
unterbrechung unter Oc). Allg. Blektri-
zitAts-Cios., Berlin. 15. 1. 02.
H. 29 212. Kinrichtung zur Ucberwachung der
elektromotorischen Kraft der einzolncn^cllen
oitior Akkumiilatureiihatterie. B. J.Brauder,
.Nottingham, Biigl. G. 5. ül.
B. 300t)8. Verfahren zur Herstellung licht-
euiplindlicher Selünzellen. 0. v. Bronk,
Berlin. 21. 9. 01.
K. 21 88o. Blektrischer Stromunterbrecher.
VV. Kösters, Charluttenhiirg. 10. 9. 01.
42. Vj. 3475. Bildcrwechselvorrichtung für Pro-
jektionsapparate. C. Zeiss, Jena. 1.2.02.
F. 15 134. Thorrao-elektrischeB Pyrometer. Ch.
F6ry. Paris. 12 6. 01.
K. 22 514. Loth für Tiefenmessungen mit einem
iin Lothkörper howcgiichen Stempel.' B.
Krumhofff Sontra, Hessen. 16. 1. 02.
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iiAliernden Erreichung der (ileicbgewichts-
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MetnllUherzUgeii durch Kontakt. <J. Lang- .
bein A Co., Leipzig-Sellershausen. 17. 12.01.
ErtheilnBgen.
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Ballier, Paris. 2. 5. 01.
Nr. 132 813. Vorfahren zur IsoHrung elektri-
scher I.*eifor. C. E. W’^oüds, Chicago. 2.7.01.
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Voigt & Haeffner, Frankfurt a. .M. 20. 7.01.
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Hartmaiiii & Braun, Frankfurt a. M.-
Bockenheim. 4. 10. 01.
Nr. 132892. Stromzuführungs- und I>agereiii-
richtungfürEIcktrizitütszAhler. K. Sh. White,
Chicago. 30. 10, 01.
Nr. 132893. Verfahren zur Vermeidung von
HeibuiigsAnüerungen bei auf einander glei-
tenden Metalinachen. Union El. -Ges.,
Berlin. 17. 1. 02.
Nr. 132 440 EIoktrizitAtszAhler für Wechsel-
strom; Zus. z Pat. Nr. 123929. E. ßatault,
Genf. 19. 9. 01.
Nr. 132 541. Verfahren zur Herstellung von
elektrischen Kondensatoren. G. F. Mann-
bridge, W'imbledun, Engt. 21. 5. 01.
40. Nr. 132612. Verfahren zum Zühemacheu
von .Aiumiuium-Silbor-Legirungen. C. Berg,
Eveking i. W'. 5. 4. 01.
42. .Nr. 132 781. Photographieche Kegistrir-
Vorrichtung. K. Hahn u. C. J. .Mehn, Braun-
achweig. 6. 7. 01.
Nr. 132 782. Geschwindigkeitsmesser mit einem
von der zu überwachenden Welle vorbewegten
und durch ein Uhrwerk in gleichen Zeit-
abschnitten uusgelösten und wieder zurück-
gebenden Zeiger. R. Büttner, Dresden.
26. 9. 01-
Nr. 133012. Waage. W. KAstner, Berlin.
24. 3. 00.
Nr. 133 026. Einrichtung zur Reguliruug der
Brennweite bei zusammengesetzten photo-
graphischen Objektiven. W. Taylor, Lei-
ceater, Engl. 9. 8. 01.
Nr. 132 840. Verfahren zur Horstollung von
Aneroidkapseln mit möglichst geringem
Warraefebler. J. Lütje, Altona. 11.12.01.
Far dl« K«dakUoD Teruttwortlirb: A. Blascblte Id Berlin W.
Verlag von Jotln« Sprlogsr lo B«rUo N. — Dmoli tod Emil Drejer ln Berlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
und
Organ für die gesammte Qlasinstrumenten - Industrie.
Vereineblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Rcrlin W., An der Apostelkirche 7b.
Nr. 13. 1. Juli. 1902.
Haehdmek snr mit Gsaehmlsons d«r Redaktion greitattet.
Die Fachschulen für Optiker in den verschiedenen Staaten Europas.
VuB Dr X«U1 B«r9*r ln Pan&,
kurrett|i Mitglied«* der kgl. belgischen ond der kgl- spanlscben Akademie der Mediiln
Männer der WiBsonschaft , vor allen Augenärzte, haben vielfach die Noth-
wendigkeit einer rationellen Heranbildung der Optiker in Fachschulen betont. Ins-
besondere wurde diese Frage in der Französischen Ophthalmologischen Gesellschaft aus
Anlass der Demonstration ') von neuen in Amerika angefertigicn Modellen von Brillen
und Pincene/. und gelegentlich des Vorschlages-) zur Gründung einer französischen
Schule für Optiker erörtert. Der letztere Vorschlag ging von einem amerikanischen
Augenärzte, Dr. Borsch in Philadelphia, aus; aus der seinem Vorträge folgenden sehr
animirten Debatte, an welcher sich Dr. Tscherning, Dr. de Wecker, Dr. Kogman
(Gent), Dr. Augieras, Dr. Dreyer-Dufer, Dr. Chevalier und Prof. Dufour (Lau-
sanne) betheiligten, lässt sich entnehmen, dass das Wissen und Können einer grossen
Anzahl von Optikern weit hinter den berechtigten Forderungen der Augenärzte zu-
rQckstehe.
Alles, was bisher in Kuropa ffir die Gründung von Optiker - Fachschulen
gethan wurde, ist der privaten Initiative zu verdanken. Ks ist eigentlich nicht recht
zu verstehen, warum die Behörden einerseits dem Apotheker trotz seiner langjährigen
an der Universität und im Laboratorium erworbenen theoretischen und praktischen
Kenntnisse nur auf ärztliche Vorschrift die Verabfolgung von Medikamenten gestatten,
andererseits einem jeden, der mit Brillen handelt, auch die Ermächtigung geben, dieselben
zu verordnen. Durch eine fehlerhafte Verordnung von Brillen kann doch der Gesund-
heit resp. dem Auge ebenso Schaden zugefügt werden wie durch eine irrthümliche An-
wendung eines Medikamentes. Meines Wissens existirt bisher nur in Frankreich eine
gerichtliche Entscheidung, in welcher die Brillenverordnung durch einen Brillenbändler
als eine unbefugte Ausübung der ärztlichen Praxis aufgefasst wurde.
Die für Fortschritt empninglicben Optiker haben übrigens selbst die Nothwen-
digkeit einer zweckmässigen Fachbildung anerkannt. So hat z. B. die Optical Society
in London ein Komite {FMucational Committee) ernannt, das die Frage einer besseren
Fachbildung der Optiker studirt. Es ist jedenfalls bemerkenswerth, dass in England,
wo die Einsicht der Kothwendigkeit, für die Brillenvcrordnung die Augenärzte in den
Spitälern oder in ihren Privutsprechzimmern zu konsultiren, mehr als in irgend einem
anderen Lande sich im Publikum verallgemeinert hat, auch nunmehr die ttptiker die
Xothwendigkeit von genaueren Fachkenntnissen anerkennen. Es muss dies denjenigen
Augenärzten (Dr. Rogman, Dr. de Wecker) gegenüber betont werden, welche die
Befürchtung ausspreeben, es dürften in Fachschulen herangebildete Optiker dadurch
dem Publikum schaden, dass sie in vielen Fällen ihre Untersuchung der Refraktion
für ausreichend halten könnten, wo eine ärztliche Behandlung nothwendig wäre. Nach
den mir vorliegenden Erfahrungen ist es die Unwissenheit des Brillenhändlers, welche
dem Publikum Schaden zufügt, während der mit entsprechenden Eachkenntnisaen ver-
sehene Optiker sehr wohl die Fälle zu erkennen im Stande ist, welche seiner Kom-
petenz entgehen und dem Augenärzte zuzuweisen sind. Die Fachschulen für Optiker
*) BuUetina et Mhnoiree tie ta BoeieU Francoite fVOphihalmoiogie Jß. S. 3S0- 2897.
«) a. a. O. 17, S. S07. 1899.
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122
^ Dit Pacfaf«cbulae für Optiktr Id d*n T«r»eU*dMMa Stmatao Europai .
DtoUeb*
haben den Zweck, den letaleren in die Lage zu veraetzen, dem Augenärzte hQlfroich
zur Seite zu stehen, aber nicht sich unbefugt in sein Wirkungsgebiet einzomengen.
Bekanntlich ist uns Nordamerika in der Gründung von Fachschulen für Optiker
vorangeeilt. Was auf diesem Gebiete in Europa bisher geschallen wurde, ISsst eich
sehr kurz zusammenfassen, doch würde es nüch sehr freuen, ergänzende Mittheilungen
nachtragen zu können.
ln England besteht seit 4 Jahren im Northampton Institute in London eine
Fachschule für Optiker, welche allen gerechten Anforderungen entspricht. Bekanntlich
ist das Northampton Institute eine Gewerbeschule, welche in einem Prachtbau, dessen
Kosten im Betrage von 90000 £ durch Legate, Spenden uud einen Beitrag der
Stadt London aufgebracht wurden, untergebracht ist. Unter der Führung des Direktors
derselben, Herrn Prof. Dr. Warmsley, konnte ich die Räume des Northampton
Institute und speziell die für die Heranbildung von Optikern bestimmten Einrichtungen
eingehend besichtigen. Im 1. Stockwerke ist ein grosser Saal den optischen Instru-
menten, insbesondere denen zur Bestimmung der Brennweite und der Zentrirung optischer
Glaser oder zusammengesetzter Systeme, sowie den photographischen Apparaten gewidmet ;
eine Dunkelkammer ist für die Arbeiten der Photographen zur Disposition. In einem
zweiten grossen Saale werden die Arbeiten für die Herstellung und Bearbeitung von
optischen Glasern vorgenommen. Die Anfertigung der Fassungen von Linsen, der Röhren
für zusammengesetzte optische Systeme, der Brillengestelle u. dgl. m. wird in der Ab-
theilung für Mechanik gelehrt
Aufgenommen werden nur Lehrlinge oder Gehülfen von Optikern. Der Unter-
richt wird in Abendkursen ertheilt, deren Honorare (nebst Privatspenden) zur Bestreitung
der Kosten der Fachschule dienen. Die Dauer der Lehrzeit betrügt 2 Jahre, ausnahms-
weise bleiben Lehrlinge des Brillenfaches nur 1 Jahr in der Schule; beabsichtigt wird,
die Lehrzeit auf 4 Jahre auszudehnen. Die grosse Anzahl der Schüler, welche für
jeden Jahrgang 70 bis 80 betrügt, ist Gegenstand ernster Besorgnisse, da man eine
Ueberproduktion von Optikern befürchtet. Beim Abgänge aus der Fachschule erhalten
die Schüler ein Zeugniss, welches die Befähigung derselben auf Grundlage ihrer aus-
geführten Arbeiten darlegt. Dass die Leistungen der Schüler vorzügliche sind, geht aus
den in der Pariser Weltausstellung vom Jahre 1900 und in der Glasgowcr Industrie-
Ausstellung 1901 ausgestellten Arbeiten hervor.
Der Unterricht besteht, wie aus dem Lehrplane des Northampton Institute her-
vorgeht, in theoretischen Vorlesungen und praktischen Arbeiten unter der Leitung von
Fachlehrern. Das Studienprogranim führt deren folgende an:
Vorträge von Prof. Dr. Drysdale über optische und wissenschaftliche Instrumente
a) Messinstrumente, Waagen, Chronographen; b) Mathematische Instrumente, Kompasse, Theo-
dolite, Sextanten: c) Optische Projektionsinstrumente: d) Teleskope, Operngläser, Fernrohre:
e) Photographische Apparate; f) Mikroskope: g) Spektral- und Polarisationsapparate.
Praktische Arbeiten in der Werkstatte in dor Herstellung und Bearbeitung von optischen
(ilasern, unter Leitung von Prof. Dr. Drysdale.
Vorhereilungskure. Vortrage Ober Optik (Licht, Reflexion, Refraktion, Linsen u. s. w.)
von Prof. Dr. Drysdale.
Vortrage von Dr, E. Clande Taylor (Augenarzt) Ober die optischen Fehler des Auges.
Praktische Uebungen in der Werkstatte im Adjustiren von Brillcnglaseni, Herstellung
von Brillen, Pincenez u. dgl. m. unter der Leitung von 2 Fachlehrern (Optikern).
Erganzuugskurs Ober Warme und deren Theorie, Thermometer und Barometer, (Der
Name des Pachprofessors ist nicht augegeben.)
Die Kurse »erden mit ganz besonderer Berücksichtigung auf die Vorbereitung
zum Examen der Spectacle Mähers Company (Genossenschaft der Brillenfabrikanten),
welche eine städtische Zunft (City of London Oitild) vorstellt, abgehalten. Dieses
Examen ist seit 1898 eingerichtet und findet zweimal im Jahre statt. Zu den Exami-
natoren gehören der bedeutende Physiker Prof. Dr. Silvanus Thompson, der durch
seine ophthalmoskopischen Forschungen bekannte Augenarzt Dr. Lindsay Johnson
und mehrere Optiker. Um alteren Optikern die Abhaltung dieses Examens zu er-
leichtern, wird für solche derselben, welche bereits mindestens 7 Jahre lang in diesem
Fache thütig sind, die Prüfung modifizirt und betrifft nur Fachkenntnisse über Brillen,
Pincenez u. s. w., deren praktische Anwendungen, verschiedene Glaserarteu u. dgl. m..
wubrend das volle Examen sich auch auf Physik und allgemeine Optik erstreckt, llr-
H«A 13.
I. Jglt l»03.
A. Sebotnroek, Varlflkatkm «in«r Stimmfmbal.
123
sprQnglich sollte das modiflzirte Examen nur bis znm Juli 1890 abgehalten werden,
doch ist dasselbe immer noch beibebsiten worden. Wer das Examen mit Erfolg besteht,
erhält ein Diplom. Eigene Vorbereitungskurse für dieses Examen werden in einer
Privatschule von Lionei Lawrence für soiche Optiker oder deren GehtUfen, welche
ausserhalb Londons leben, abgehalten. Die Dauer dieser Kurse für letztere ist vom
August bis zum November. Die untere Aitersgrenze für die Zuiassung zum Examen,
zu welchem auch Kandidaten weibiichen Qeschiechtes sich melden dürfen, ist seit 1901
auf 21 Jahre festgesetzt.
Dass die Erlangung dieses Diploms sehr gesucht ist, geht schon aus der grossen
Anzahl von Optikern Londons und der Provinz, welche sich der Prüfung unterzogen haben,
hervor. Selbst die Kolonien sind unter den mit dem Dipiome Versehenen vertreten;
so finde ich unter den letzteren 6 Optiker Australiens, je 1 Optiker von Ceylon, Ost-
indien und Neu-Seeland, sowie 3 Optiker Südafrikas. Die Anzahl der das Diplom der
S. M. C. besitzenden Optiker beträgt derzeit über 400, worunter 14 gegenwärtig ohne
Stellung sind.
Ausser dem Diplome der S. M. C. giebt es noch das der British Optieal
Association, deren Examen eine geringere Anforderung an die Kandidaten stellt und
nur die für den Brillenhändler nüthigen praktischen Kenntnisse verlangt. Auch zu
diesem Examen, dessen erfolgreiche Ablegung gleichfalls zu einem Diplom berechtigt,
werden in einer Privatschule des Mr. Sutcllffe eigene Vorbereitungskurse abgehalten.
Die Namen derer, die das “Examen glücklich bestanden haben, werden jedes-
mal in den Pacbblättem mitgetheilt, und von Zeit zu Zeit wird eine vollständige Liste
der diplomirten Optiker veröffentlicht.
Keines von beiden Diplomen bat einen anderen als einen platonischen Werth, da
auch nicht diplomirte Optiker in England ihrem Berufe obliegen dürfen. Angestrebt
wird allerdings, dass die Ausübung des Berufes des Optikers nur den mit Diplomen
versebonen gestattet werde und dass nur ein Diplom, das der Spectaele Makers Company,
dazu berechtige, da die von der British Optieal Association geforderten Kenntnisse
als unzureichend angesehen werden'). {ScUtus folgt.)
Verifikation einer Stimmgabel and Versuch einer photographischen Friifungsmethode
von Stimmgabeln.
Voo A. Sobo«Bro«k lo St. F«tenibars
Im Herbst vergangenen Jahres hatte ich im Aufträge des Direktors des Physi-
kalischen Nikolai Zentral-Observatoriums, Herrn M. Rykatschew, eine Stimmgabel zu
veriflziren. Es ist dies dieselbe Koenig'sche Stimmgabel von 870 (einfachen) Schwin-
gungen mit angeschliffenem Spiegel, deren Schwingungszahl ich im Jahre 1884 be-
stimmt habe^ und die seither bei der Prüfung von Stimmgabeln im Observatorium als
Vergleicbsinstrument gedient hat.
Es lag eigentlich die Absicht vor, dieses Mal neben der früheren Prüfungsmethode
noch neuere zu verwenden, um nicht allein eine etwaige Aenderung der Schwingungs-
zahl der Stimmgabel sicher zu bestimmen, sondern auch verschiedene Verifikations-
methoden zu vergleichen. Leider gestatteten die Mittel des Observatoriums nicht, die
zu diesem Zweck erforderlichen Apparate anzuschaffen, sodass auch im vorliegenden
Fall, wie damals, ich mich begnügen musste, die Stimmgabel mit der Stimmgabeluhr
von Koenig direkt zu vergleichen.
Nachdem ich mich von dem gleichmässigen Gange der Stimmgabeluhr durch
Vergleichung mit einem Boxchronometer von Frodsham überzeugt hatte, vollführte
ich die Verifikation ganz in derselben Weise, wie bei der ersten Prüfung. Es wurde
nämlich ein metallischer schwarzer Zylinder, in dessen Mantel ein feines Loch gebohrt
war, über eine elektrische Lampe gestülpt. Das aus dem Loch austretende Licht fiel
‘) Vgl. W. A. Dlxey, The Edueation af the Opiieim. Transaetions of th» Optieal Society
mO-1901. 8. 3S.
’) H. Wild, Bericht über eine ueue Verifikation der Bchwingungszahl der Normal-
stimmgabel Itueslands im Physikalischen Zentral-Observatorium. litlangee PhyHjae» et Ckimijuet
tirü du BtiO. de VAead. Imptr. des Sdenees de St. Ptienibomg 13, 1885.
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124
8che»orock, V«riflk«tioo «laar SHmnif«b«l.
M*cb&nlk«r*Ztc.
zuerst auf den Spiegel der zu verifizirenden Stimmgabel, ging von diesem zu dem
Spiegel an der Stimmgabel bei der Uhr, die zur ersteren senkrecht stand und 14b
(einfache) Schwingungen vollfilhrte, und gelangte von hier in ein Fernrohr. In letzterem
konnte dann, wenn beide Stimmgabeln angeregt waren, die Figur von Lissajous
beobachtet werden, die zwar in unserem Fall recht komplizirt ist, aber dennoch in
ihren Wandlungen sehr gut verfolgt werden kann. Um jeden Einfluss auf die Tempe-
ratur der Stimmgabeln auszuschliessen. wurden erforderliche Maassregeln getroffen;
erstens wurden zwischen die Lampe und die Stimmgabeln Glasschirme gestellt, zweitens
wurden alle erforderlichen Ablesungen aus einiger Entfernung mit Hülfe von Fern-
rohren gemacht. Die zwischen den Zinken der Stimmgabeln, nahe dem Sattel ange-
brachten Thermometer zeigten in der That sehr konstante Temperaturen.
Die auf beschriebene Weise am 28. und 30. November 1901 ausgeführte
Prüfung ergab folgende Resultate.
Am 28. November war das wegen seines Ganges korrigirte Chronometer Frods-
ham scheinbar hinter der Uhr des Koenig’schen Apparates im Mittel um 1,88 Sek.
in der Stunde nachgeblieben; daraus ergiebt sich die Schwingungszahl der Stimmgabel
bei der Uhr zu 145.0768 (einfache) Schwingungen. Da die Figur von Lissajous voll-
stflndig unbeweglich war, so findet man als Schwingungszahl der Veriflkationsstimmgabel
870,455, wenn man die Formel benutzt
JV
m
ti
±
s
n
In vorstehender Formel bedeutet N die Schwingungszahl der tieferen Stimm-
gabel, also 145,076, — das angenJiherte Verhällniss der Schwingungszahlen der Veri-
n
flkationsstimmgabel zu derjenigen der Vergleichsstimmgabel, also in unserem Falle 6/1,
und s die Zahl der Schwebungen in einer Sekunde, hier gleich 0.
Die obige Zahl von Schwingungen machte die Stimmgabel bei einer Temperatur
von 20“,9. Wenn wir den früher bestimmten Temperaturkoefflzienten ') dieser Stimm-
gabel 0,(KX)094 5 benutzen, so ergiebt sich 870,940 als Schwingungszahl bei 15", auf
welche Temperatur die Schwingungszahlen bei uns bezogen werden.
Am 30. November betrug der Gangunterschied der Uhren in demselben Sinne
1,53 Sek. pro Stunde; die Stimmgabel bei der Uhr machte also 145,0616 Schwingungen.
Da die Figur von Lissajous wiederum bist unveränderlich blieb, so berechnet sich die
Schwingungszahl der Koenig'schen Stimmgabel zu 870,370 bei 20*,5, oder 870.822
bei 15". Ich will hier noch bemerken, dass sowohl am 28. als am .30. November
mehrere Vergleichungen der Stimmgabel jedes Mal im Verlauf von 6 Stunden gemacht
wurden, sodass die beiden erhaltenen Schwingungszahlen Mittel aus mehreren Be-
obachtungen darstellen.
Das Mittel aus diesen beiden Werthen ergiebt als Schwingungszahl der
Koenig'schen Stimmgabel mit angeschlilfenem Spiegel 870,88 bei 15*. Im .lahr 1884
fand ich die Schwingungszahl dieser Stimmgabel hei 15* zu 870,84; der Unterschied
der beiden Veriflkalionsresultate beträgt also nur 0.04 Schwingungen.
Dieses F.rgebniss beweist einerseits die ausgezeichnete Konstanz unserer als
Normal gellenden Stimmgabel, andererseits legt es Zeugniss ab für die Brauchbarkeit der
angewandten Prüfungsmethode. Es sind nämlich in jüngster Zeit Bedenken gegen die
Slimmgabeluhr erhoben worden-), weil es Vorkommen soll, dass sie Schwingungen aus-
lässt. Das vorstehende Resultat und die bei der früheren Verifikation gemachten Er-
fahrungen, dass nämlich die mittlere Abweichung der Einzelwerthe vom Mittel nur
± 0,04 Schwingungen betrug, gestatten die Voraussetzung, dass wenigstens unsere
Stimmgabeluhr nicht den gerügten Mangel aufweist.
Immerhin war es erwünscht, eine, andere, von der vorliegenden durchaus ver-
schiedene Veriflkationsmethode ausfindig zu machen, die gestalten würde, alle noch
möglichen Zweifel zu beseitigen. Dabei kam es uns iu Folge besonderer vorliegender
Umstände darauf an, eine solche .Methode anzuw'enden, die uns gestatten würde, die
') A. a. 0. S. »40.
A. Leman, Uelier die Nurmalstimmgat>eln der Phys. - Techn. Keichsanstult und die
absolute Zählung ihrer Schwiaguugeii. Zeitnhr. f. Irutrknde 10. S. 7S u. 79. 1890.
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Heft iS.
1, Jnil l«)^
125
A. Scboaorock, V«ifilatioa «iiur SÜjntngmM ^ V«r«ini« und P«t*oo«niMtchriebt«o.
Schwin^ungäzahl der Stimmgabel direkt zu bestimmen, d. h. ohne auf andere Stimm-
gabeln oder irgend welche periodisch schwingende Apparate, ausser der Uhr, zu
rekurriren.
Uns wurde nilmlich eine Stimmgabel zur Prüfung eingeliefert, die angeblich 1000
(einfache) Schwingungen machte und deren Schwingungszahl bis auf einige Zehntel
der einfachen Schwingung bestimmt werden sollte. Da wir keine entsprechende
Vergleichsstimmgabel besitzen und andere uns zur Verfügung stehende Prüfungs-
iiiethoden die erwünschte Genauigkeit nicht zu erreichen gestatteten, mussten wir
damals die Stimmgabel unveriflzirt zurückgeben.
Bei der Ueberlegung, in welcher Weise man eine solche Stimmgabel prüfen
könnte, kam ich auf die Idee, die Schwingungen der Stimmgabeln direkt zu photo-
graphiren.
Die Versucheanordnung war folgende:
Vor eine elektrische Projektionslateme mit Voltabogen wurde ein Diaphragma
mit einer kleinen OefTnung von rd. 0,9 mm Durchmesser gesetzt. Das feine Licht-
bündel wurde von einer Sammellinse von grosser Brennweite auf den Spiegel einer
Stimmgabel geworfen und von letzterem auf eine metallische Trommel, die auf einer
Schrauhenachsc sitzt und sonst berusst zur Aufzeichnung von Stimmgabelschwingungen
dient, retlektirt. Auf diese Weise erhielt man auf der Trommel einen feinen, sehr
hellen Lichtpunkt, resp. einen Lichtstreifen, wenn nämlich die Stimmgabel schwang.
Die Trommel war 24 cm lang und hatte einen Umfang von 5ö cm; aut dieselbe wurde
ein Streifen lichtempfindliches Papier (Papier au gilatirio-hromure B von Lumi^re) ge-
zogen. Bei den ersten Versuchen wurden die Enden des Papierstreifens mit Klebwachs
über einander geklebt; da man aber in fast vollständiger Dunkelheit bei sehr schwachem
rothen Licht hantiren musste, so war es sehr schwer, das freie Ende so fest anzu-
kleben. dass es nicht stellenweise abstand und auf diese Weise einzelne Schwingungen
verloren gingen. Am zweckdienlichsten wäre eine Vorrichtung anzuwenden, wie eie
bei photographischen Seismographen üblich ist, um beide Enden des Papiers in einen
Spalt fest einzuklemmen. Da es aber nicht anging, den Zylinder entsprechend umzu-
ändern, brachte der Mechaniker des Observatoriums, Herr Rohrdanz, folgende Klemm-
vorrichtung an. Ein dünner Metallstreifen, dessen Enden rechtwinklig umgebogen
waren, wurde an die Seitenflächen des Zylinders angeschraubt; man bog das eine Ende
des Papiers scharf um den Metallstreifen, das andere Ende wurde unter denselben ge-
schoben und darauf der Bügel heruntergeklappt. Dadurch wurde erstens das Papier
straff um den Zylinder gezogen, zweitens das obere Papierende fest auf das darunter
liegende Ende gedrückt; an beiden Seiten angebrachte Klemmschrauben verhinderten
das Zurückspringen des Bügels.
Die Stimmgabel, die Sammellinse und die Trommel befanden sich in einer
schwarzen Dunkelkammer, die sonst zu photoraetrischen Versuchen dient, jetzt aber
durch eine rothe Lampe schwach erleuchtet wurde. In einem Nebenzimmer, gegen-
über der Thür zur Dunkelkammer, stand die Laterne; vor der Thür war ein Schirm
aus Pappe angebracht, in welchem ein Loch zum Durchlässen des Lichtbündeis diente;
um die Trommel waren auch Pappschirme angebracht, weicher Lichtschutz sich als
vollständig genügend erwiesen hat.
Da ich bei diesen Versuchen ohne einen Assistenten nicht auskommen konnte,
so war der Inspektor der meteorologischen Stationen, Herr W. Kusnezow, so freundlich
mir behülflich zu sein; alle weiter unten besprochene Arbeiten haben wir gemeinsam
ausgeführt. (Schluss folgt.)
Vereins« und Personennaohriohlen.
Mitgliederverzeichnisg.
In der Zeit vom 1. April bis zum 30. Juni
d. J. sind folgende Veränderungen bekannt
geworden;
A. Neue Mitglieder:
Otto Block; Hallea.S., Niemeverstr. 24.
Halle.
Theodor Ebert; Merseburg, Kl. Ritter-
strasse 1 . Halle.
Groos&Graf, Telegraphen-Bauanstalt,
Medizinische Apparate; Berlin 8. 59,
Urbanstr. 26. Berl.
Berthold Huch, Elektrotechniker und
Mechaniker; Halle a. S. , An der
Schwemme 5. Halle.
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126
V*r*in«- und F«r«ofMBanchrkbi*fi. — KlaiDtr« MHtt«lhinf«n.
0««tKb«
MwhialkwZtc
Gustav Lehmann; WeUsenfels, Beu-
ditzstr. 26. Halte.
Conrad Käst, Elektrotechniker und
Mechaniker; Halle a. S., Geiststr. 28.
Halle.
H. Schoening; Halle u. 8., Gr. Stein-
strasee (17. Halle.
Priedr. Zobel, J. K. Kochs Nachf.,
Mathem., physik. und opt. Instrumente,
spes. geodfttische Instrumente; Kis-
leben, Markt 17. Halle.
(B. Ausgeschieden: Niemand.)
C. Aenderungen in den Adressen:
Otto Baumgartel; Halle a. S., Meckel-
strasse 4.
L. Germann; Mulda I. S.
Otto Himmler; Privatwohnung und
Verkaufslager: Berlin NW. 6, Karl-
etrasse 38 I. (Werkstatt unverändert).
I)r. H. KrQss; Privatwohnung: Ham-
burg, Hochall4e 77.
Wilh. Paris; Hamburg, JSgerstr. 52.
Kdwart Richter; Jena, Sonnenberg-
strasse 3.
K. Schoo f; Steglitz, Florastr. 2a.
D. O. r. M. u. O. Zweigverein Ham-
burg-AItona. Das war wieder ein wohlge-
lungenea Fest, welches am 1. Juni die Mitglieder
des Vereine mit ihren Damen am Gestade des
Ratzeburger Sees vereinigte. Der herrlichste
Sommertag lag Ober dem in Üppiges Buchen-
grün eingebetteten See, in welchem auf einer
Insel das liebliche Stadchen mit seinen altehr-
würdigen Dom liegt. So bot sich unser Aus-
flugsort als Gesummtbild vom Weinberge aus
dem entzückten Auge dar, wo die Goeelischaft
das Frühstück einnahm. Der grösste Theil der
Gesellschaft machte auf schattigem Waldpfade
den Umgang um den See, wahrend der neben-
her fahrende „Salondampfer“ die anderen auf-
nahm. Tiefer Waldesschatten wechselte mit
reizvollen Ausblicken auf den friedlichen See;
die „Parchauor Mühle“ und „Waldesruh“ boten
willkommenen Anlass zum Ausruhen und Er-
frischen; an letzterem, auf hohem Ufer gele-
genen Orte, besagt eine Insclirift, dass dort in den
Jahren 1863— 1888 der Liebliugeplatz Moltke's
gewesen sei. Ein reiches Mahl vereinigte Nach-
mittags die Theilnehmer im Schützenhof zu
Ratzeburg: dass nach demselben noch viele
den Dom mit den Gräbern der Herzöge von
Sachsen- Lauenburg besichtigt haben, glauben
wir kaum, obgleich der grösste Theil der Ge-
sellschaft erst mit dem allerletzten Zuge der
heissen Orosstadt wieder zustrebte. H K.
Auf der AuMtellung: Ärztlicher Lehr-
mittel Berlin 1902 haben folgende Firmen,
die unserer Gesellschaft angeboren, Aus-
zeichnungen erhalten: Ooldene Medaille:
Carl Zeiss. Silberne Medaille: F. 4 M.
Lautenschlüger, E. Leitz, F. Schmidt
4 Haensch. Die Zahl der Aussteller be-
trug rund 150, darunter befanden sich nur
etwa 15 Mechaniker; im Ganzen wurden
3 goldene und 7 silberne Medaillen ver-
theilt; das Ergebniss ist also wiederum für
unsere Mechanik ein glanzendes.
Hr. Dr. C. Stochert, Abtheilungavorsteher
an der Deutschen Seewarte io Hamburg, hat
den Titel Professor erhalten.
Kleinei*« Mittheilungen.
Tsuehhatlerie mit Uhrwerk.
In der Galvanostegie und Galvano-
plastik werden, wo die Aufstellung einer
Dynamo unthunlich ist, Elemente und zwar
vorzugsweise Tauchelemente verwendet.
Aber auch den Tauchbatterien bekannter
Systeme haftet insofern ein Mangel an,
als die Senkung der Elektroden durch die
Hand des Arbeiters geschehen muss. Nun ist
jedoch das Resultat im galvanischen Bade
ausser von der zeitlich genau abzumessen-
den Senkung der Elektroden auch von der
jeweilig eingetauchten Oberfläche dieser
abhängig. Die Senkung der Elektroden in
zeitlich und quantitiv genauen Pausen be-
sorgt besser als der aufmerksamste Arbeiter
OS vermag, die neue Konstruktion der
„Automatischen Senkung der Elektroden
bei Tauchbatterien“. Die Vorrichtung be-
steht aus einem Uhrwerk, welches als
Hemmung einen Kugelregulator besitzt;
dieser gr(‘ift mittels einer rechtwinklig ge-
formten Hakenbremse in gewünschten
Pausen in die Zahnrasten eines seitlich des
Uhrwerks angeordneten Schwungrades ein
und veranlasst so einen Stillstand des Uhr-
werks. Das treibende Gewicht des übrigens
sehr einfachen Uhrwerks bilden die in einer
isolirenden Platte angeordneten Elektroden.
Um auch grössere Arbeiten ausfflhren zu
können, ohne die Zahl der Einzelelemente
DbermSasig zu steigern, ist ferner die Kon-
struktion einer selbstthatigen Auslösung
einer Nachbar- resp. Etagenbatterie vorge-
sehen und damit gieichzeitig eine selbst-
I thfltige Umschaltiing der Batteriestromwege
auf eine Zentralleitung angeordnet. Hier-
I durch ist ein weiterer V'ortheil geschaffen.
l
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I. JjlJi 1909.
ntlMr« MftthtttuiifMi.
127
indem die Batterie nicht im Arbeitsraume
ÄUfgestelll zu werden braucht, was bei An- j
Wendung von Schwefelstturelösung als Kiek- '
trolyt in gesundheitlicher Hinsicht von Vor-
tbetl ist^).
MlttbeltuDg Nr. 5 des Ausschusses
der Vereinigung fOr Chronometrie.
fSBkiiai;
Auf dieser Grundlage wurden am 27. Januar
auf einer Zusammenkunft in Dresden Verhand-
lungen mit dem Aufsichtsratbe der Deutschen
Uhrmacherschulo gepflogen. Von Seiten des
Ausschusses nahmen Herr Prof. W. Foerster
und Herr C. Marfele mit Herrn Direktor
Btrasser an diesen Verhandlungen Theil.
Das Brgebniss derselben war eine beide Theile
befriedigende Vereinbarung, der zufolge Herr
Direktor Strasser in seiner bisherigen Stel-
lung an der Schule durch eine HtUfskraft, für
welche eine geeignete Persönlichkeit inzwischen
gefunden worden war, in bestimmtem Umfange
eine Entlastung erfahren soll. Der Vereinigung
wurde als Gegenleistung die Zusicherung einer
jährlichen Beisteuer zu den erforderlichen
Stellvertretungskosten zur Bedingung gemacht.
In der Versammlung erkl&rte Herr Strasser
seine Bereitwilligkeit, falls der Ausschuss ihn
mit der verantwortungsvollen Aufgabe betrauen
wolle, auf diese Abmachung einzugehen. Br
entwickelte zugleich in allgemeinen Zögen einen
Plan der wichtigeren Arbeiten, deren baldige
Inangriffnahme geboten erscheint, und diu zum
Theil in der eigenen Werkstatt und mit deren
Hölfsmitteln, zum Theil aber unter Mitwirkung
der Uhrmacherschulo ausgefUhrt werden sollen.
In der Diskussion, an der sich die Herren
Bröcking und B. Lange betheiUgten, wurde
dem Wunsche Ausdruck gegeben, womöglich
eine Prüfuogsstelle für Kompensationsunrubon
mit der Uhrmacherschule zu verbinden. Im
Uebrigen wurden die Abmachungen des Vor-
standes des Ausschusses mit dem Aufsichts-
rath der Uhrmacherschule von der Versamm-
lung gutgeheissen und zu diesem Zwecke eine
jahriiehe BoihOlfe von 800 M. auf die Dauer
von fünf Jahren ausgesetzt, welche zusammen
mit der von der Kgl. Sächsischen Hegierung
bewilligten Summe von 1200 M. zur Besoldung
der HUlfskraft für Herrn Direktor Strasser
verwendet werden soll. Mit der Ausführung
dieses Beschlusses im Einzelnen wurden die
Herren Foerster, Reuleaiix und Witt
betraut.
Herr Bröcking empfiehlt, im Interesse dor
deutschen Chronometer-Fabrikation an den
>) Die Verwerthung dieser Erfindung ist
Herrn G. Salinger (Hamburg, Gorhofstr. 32)
übertragen.
maassgebenden Stellen dahin vorstellig zu wer-
den, dass die Bewerthuog der Chronometer
nicht wie bisher ausschliesslich nach den bei
den Konkurrenzprttfungen erzielten Gang-
leiatuiigen bemessen, sondern dass bei den
Prüfungen auch auf den Grad der mechanischen
und ftuesoren Vollendung der einzelnen Theile
angemessene Rücksicht genommen werden
möchte. Da eine solche Maassnahme allgemein
als durchaus berechtigt und zweckdienlich be-
zeichnet wurde, wird der Vorstand zu ermitteln
suchen, unter welchen Voraussetzungen und
in welchem Umfange dieser Anregung Folge
gegeben werden kann.
Anfragen, Bemerkungen und Rathschlüge
in Angelegenheit der Vereinigung wcrdcu an
die Adresse des Schriftführers dos Ausschusses.
0- Witt, Berlin NW. &, Blrkenatr. 29, erbeten.
monvement de Vair Htulie pur
la chranophotographte.
(Untersuchung von Luftbewegungen mittcU
Chronophotographie.)
Von Marey.
Jourti. de phy». 1» 8. 129. 1902^
Verf. nennt Chronophotographie ein Vor-
fahren, durch welches es ihm gelingt, Bewe-
gungen der Luft in Bezug auf Richtung und
Geschwindigkeit ihrer einzelnen Theilchen mit
Hülfe der Photographie zu untersuchen.
Vor einigen Jahren ist vom Verf. bereite
ein Ähnliches Verfahren für die Untersuchung
von Flüssigkeitsbewegungenangegeben worden.
Dasselbe bestand darin, dass der zu unter-
suchenden Flüssigkeit Bläschen einer anderen
Flüssigkeit vom gleichen spezifischen Gewichte
beigemischt wuirden. Bei der Bewegung der
Flüssigkeit bildeten diese Bläschen dann vom
Sonnenlicht hell erleuchtete Faden, welche die
Richtung der Flüsaigkeitsströmung anzeigteii.
Durch Aufnahme mittele eines Kinematographen,
weicher 10 Bilder in jeder Sekunde gab, konnte
man sowohl die Richtung wie auch die Ge-
schwindigkeit der Flüssigkeitsetrömung in allen
ihren Theilen genau bestimmen.
Für die Untersuchung von Luftbewegungen
verwendet Verf. einen rechteckigen Kasten,
dessen Vorderwand und rechte Seitonwand aus
durchsichtigem Glase bestehen, wahrend die
Hinterwand innen mit schwarzem öammt be-
deckt und die linke Seitonwand woisa ange-
Btrichou ist, um die Lichtreflexion zu vermehren.
Durch diesen Ktistcn wird mittels eines Venti-
lators die Luft von oben nach unten hindurch-
gesaugt. Um die Strömung gleichmaasig zu
machen, muss die Luft beim Eintritt durch den
Deckel des Kastens und beim Austritt durch
den Boden desselben zwei Netze vou fein-
maschiger Seidengaze passlreu.
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Dwtaeb»
IC«eluaiker-Zlc-
128 Kltiotr» MlRb*Uufi(«n. — Glwt«chnbebM.
Dio Luftatrömuii^ wird aichtbar gemacht,
indem in den oberen Theii des Kastens feine
Uaucli^deu eingefuhrt werden. Diese worden
erzeugt durch den Rauch eines brennenden Ge-
misches von Feuerschwamm und Baumwolle,
den man durch eine Reihe feiner Röhrchen,
die auf dem oberen Gazenetz ruhen, hindurch-
leitet. Hat man in dem Kasten einen Gegen-
stand angebracht, welcher der Luftströmung
ein Hindeniiss bietet, so siebt man, wie die
Rauchf&don sich um diesen herumschliogen
und hinter demselben Gegenströmungen bilden.
Auf diese Weise lassen sich die Strömungen,
welche bei Bewegung verschieden geformter
Körper in der Luft entstehen, eingehend unter-
suchen.
Um aber nicht nur die Richtung, sondern
auch dio Geschwindigkeit der Luftthellchon zu
bestimmen, wird die Reihe kleiner Röhrchen,
aus denen die Hauchfnden austreten, durch
einen elektrischen Krschütterungsapparut einer
fortgesetzten seitlichen Vibration unterworfen,
sodass dieselben in jeder Sekunde 10 seitliche
SchwingungshewegUDgen ausführon. In Folge
hiervon treten die Raucbfhdon nicht geradlinig,
sondern in Form schwach gewellter Kurven aus
den Röhrchen aus, und diese WollcnzQge er«
halten sich auf der ganzen Bahn durch den
Kasten hindurch. Diese Welleiizüge bleiben
gleichroitssig. solange die Geschwindigkeit
überall die gleiche bleibt; sie worden aber ge-
streckt oder zusammengedr&ngt, sobald dio
Geschwindigkeit grösser oder kleiner wird,
und bieten somit ein Milte!, die Strömungs-
geschwindigkeit an allen l’unktenzu bestimmen.
Durch die recht« Binteiiwund des Kastens,
die aus Glas besteht. lAsst sich das Strömungs-
bild durch Mugnesiumblitzlicht erleuchten und
alsdann photographisch fixiren.
Verf. glaubt dieses Verfahron mit Rrftdg
zur Lösung von Fragen aus der Theorie des
Vogelfluges, der Ventilation um! anderen Ge-
bieten anwenden zu können. Mk.
Die diesjährige Versammlung der Astrono-
mischen (tosollschaft wird vom 4. bis 7. August
in Göttingen abgehalten werden.
Glastaohnisohes.
AbfOllbOrette fOr •terlleFIQMlKkelten.
Von 8. Epstein.
Chem. Ztg., Beperi. 26. S. 118. 1903.
Der aus beistehender Figur ersichtliche
Apparat besteht aus einem Erlenmeyerkolben
A mit aufgeschliffonem Holm C, welcher zwei
Üefl'nungen hat. die eine für ein seitliches Rohr
B, w elches. bei E einen Wattanpfropf enthaltend,
mit der Auasenluft koromunizirt, die zweite für
ein bis zum Boden des Kolbens durebgohendes,
eingeschmolzenes Rohr D. Dieses verläuft in
seinem oberen Tbeii horizontal und trägt eine
Barette B. welche durch den Glasstab K
ventilartig vorschliossbar ist. Auf den untern
Theii dieser Bürette ist das zum Schutz gegen
Infektion dienende Goföss M uufgeschlifl'en
Durch Bla.H«n bei B wird die sterile Flüssig-
keit aus A in die Bürette getrieben, und sie
kann dann aus dieser durch Hoben oder Drehen
von K in boliebiger Menge entleert werden.
Um den beim Ansotzeii von M enUtehenden
Uoberdruck auszugleichen, hat dies(>a Gefäss
bei 0 ein winziges Loch. Der Apparat ist zu
beziehen von Dr. Peters & Rost in Berlin (N.,
Chauss^estr. 8). Bm.
Etne Modifikation des Klpp*schen
Apparates.
Von C. Arnold.
Chem.'Ztg. 26. 8. 329. 1902.
Die in dieser Zeiischr. 1901. 8. 167 beschriebene
Modifikation des Kipp'schen Apparates von
F. C. Thiele hat durch den Verf. noch einige
kleine Abänderungen erfahren und soll sich
nunmehr vorzüglich bewähren. Dio Aende-
ningen, welche Verf. für nothwendig hielt, sind
folgende: Die obere Kugel A (s. Fig.) besitzt
an ihrem unteren Theilo ein augeachmolzenes
Ablaufrohr a an Stelle der Th iele'scheo Heber-
vnrrichtung, welche bei ungenügender Beauf-
siehiigutig die obere Kugel leicht ganz ent-
leert, sodass dann erst durch Blasen bei g die
Flüssigkeit wieder in die obere Kugel gebracht
werden muss. Das Giasrohr c Ist an dem un-
teren Theii der Kugel A angeschmolzen und
geht nicht bis zum Boden der Kugel C, wo-
durch ein Ueborlaufen der Kugel A vermieden
wird; dio mit Salzen gesättigte Säure lässt sich
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Bftfl IS.
I. JoH 1902.
Qhtfttclml*ebti.
129
leicht entfernen, indem man das d und e ver*
biudeode SchlauchstUckchen löst und d um>
dreht, Hodaes dessen OelTnun^ seitlich steht.
Um die Zerstfirung des Schlauches zu unter-
drQckeu, ist seiue Lilnge auf einige Centimeter
heschr&nkt, indem an die im Lichten 2 cm
weiten ScitenrAhren a und f mit Gummistopfon
d und e befestigt sind, welche nur 1,5
bis 2 cm von einander abstehon. Am Kohro
e hehndet sich besser ein Glashahn statt eines
Qiietschbahnes, der ebenfalls fUr den üummi-
scblauch bald sch&dlich ist; auch kann dann
beim etwaigen Reisaen des Schlauches beim
nicht benutzten Apparat kein Auslaufen der
SAuro stattfinden. Das an der oberen Kugel
ungeschmolzene Rohr e ist bedeutend enger
als bei den alten Kipp schen Apparaten, da
sonst hei Aussorbetriebsetzung des Apparates
immer noch zu viel FlOssigkeit auf das abge-
schlossene Gas drückt und dasselbe, besonders
hei Ghlorontwicklung, in zu grosser Menge lost.
Der Hals zwischen der mittleren und unteren
Kugel ist BO verengt, dass zwischen ihm und
dem durchlaufenden Rohre c nur ein Zwischen-
raum von Je 0,5cm bleibt. Der seitliche Tubus
der Kugel JB hat 5,5 bis 6 cm im Lichten, so-
(lass ganz grosse Stücke von Schwerelotsen
u. dgl. zur Verwendung kommen können und
sich leicht eine Bleiplatte einschiebeii lüsst,
welche in der Mitte eine dem Durchmesser des
Rohre« e genau entsprechende OolTnung hat.
Auf diese Platte kommt eine Schicht grober
BimasteinstUcko. Die Kugeln haben einen In-
halt von 3,5 bis 4 l. Bei b ist ein langes Glas-
rohr eingeftthrt, welches ins Freie führt. Wie
der Verf. versichert, haben seine Schwefel-
wasserstoff- und Chlorentwickler schon seit Mo-
naten ohne jedes Nachfüllen tadellos funktionirt.
Der Apparat wird von der Firma Franz
Hugerehoff ln Leipzig hergesteUt. Jim.
Die PrÜfuDgaanetalt für Apparate und
Reagentlen tod Dr. Sauer & Dr.QÖckel
ln Berlin.
AaeJt dem H’ocpekt
Es wird von den in der Praxis stehenden
Chemikern in der Regel zu wenig Werth auf
eine sorgfältige Kontrole der richtigen Kon-
struktion und Justirung der von ihnen ge-
brauchten Apparate und Messinstrumente gelegt.
So werden besonders die zur Maassnualyse und
noch mehr die zur Gasanalyse nothwondigen
Messgerftthe, sowie die für spezifische Gewichts-
bestimmung, speziell Arftometrie, erforderlichen
Apparate wohl nur ganz ausunhmaweiso geprüft
und in den meisten Fallen auf Treu und Glaufien
als genau ausgeiiiossen und eingetheilt ange-
nommen. Der Grund, weshalb der Chemiker
die Prüfung der betreffenden Apparate nicht
immer vornimmt, liegt vorzugsweise in der
koropllzlrten und langwierigen Kontrolarbelt,
die auszuführen vielfach die Zeit und auch
die Einrichtung des Laboratoriums (z. B. Mangel
an grösseren, feineren Waagen) nicht gestattet.
Auch sind für solche Kontrolprüfungcn hantig
Spezialkenntnisso und nähere Bekanntschaft
mit der Speziallileratur erforderlich. Diese
Ueberlegungon haben die oben genannten
Herren dazu geführt, für den Chemiker und
für den Gewerbetreibenden ein Speziallabora-
torium für die Prüfung von Apparaten und
Reagentien ins Leben zu rufen.
Die Begründer gedenken sich in demselben
einem eingehenden Studium und der genauen
Definition und Prüfung von Messiustrumenteii
und zwar für die verschiedensten Zwecke <lor
Wissenschaft und Technik zu widmen. Hierbei
sollen für die einzelnen Branchen möglichst
alle Bedürfnisse und Wünsche der botreffeiidoii
Interessenten des In- und Auslandes berück-
sichtigt werden. Durch eine möglichst genaue
Definirung, die nicht nur auf dem PrUfungs-
schein, sondern möglichst auf dom Instrumente
selbst durch entsprechende Üezeichimiigon
Ausdruck finden soll, hofft das Institut, alle
Zweifel in der Prüfung und Justirung aiiszu-
schlieaaen und so die Zuverlässigkeit der in
ihr Gebiet fallenden Instrumente mul folgoweise
auch der mit letzteren ausgeführten Analysen
wesentlich zu erhöhen.
Die Instrumente werden nicht innorlmlb
bostimmterPehlergrenzen als richtig bescheinigt
werden, wie dies bei der Aichung geschieht;
jedes Instrument erhillt vielmehr eine besondere
Nummer nebst einem gleich nuraraorirteri
Prüfungsschein, aus welchem die Korrektionen
an den geprüften oder interpolirten Stellen zu
entnehmen sind. Ausser einer fortlaufenden
Nummer ist bei den Apparaten die Monats-
und abgekürzte Jahreszahl unter der Firma wie
Digitizcü L,
130
folgt aufge&tzt : Die von dem
Institut herauegegebene Preialiat« Ober geprüfte
Meflsgeräthd ist ziemlich umfangreich und ist
wegen der kritischen Abfassung besonders
anerkcnnenswerth. Angeführt sind ln derselben
nur wirklich brauchbare Apparate, während die
weniger bewährten Instrumente nicht namhaft
gemacht sind.
Das Institut bringt jedoch nicht nur geprüfte
Instrumente iu den Handel, sondern prüft auch
eingesandte Instrumente, übernimmt die Her-
stellung aller Instrumente nach Angabe oder
Skizze und ist zu AuskOuften Uber apparaten-
tecbnische Fragen bereit. Es befindet sich
Berlin W, Wilhelmstr. 49. fim.
Gebraucb0mti0ter für giaatecbnlscbe
Gebens t&nde.
Klasse:
12- Nr. 176148. Dampfvakuumapparat, bestehend
aue zwei halbkugelfbrmigen Glaaschalen mit
Dampf-ZufUhrungs- und -Ableitunge-Stutzen.
Peters & Rost, Berlin. 23. 1. C2.
Nr. 176059. Piltrirtrlchter mit zwischen zwei
ebenen, geschliffenen oder sonst eben bear-
beiteten Flächen eingelegter Filtrlracheibo.
E. Zickwolff, Fenne. 6. 1. 02.
Nr. 176180. Schutxtrichter mit zwei Oeffnungen
in der Deckplatte zur Verhinderung des
Spritzons beim Abziehen von Säuren. M.
Kaehler & Martini, Berlin. 17. 4. 02.
Nr 175901. Apparat zur koiorimetridchen
Schwefolbestimmung nach Wiborgh mit
Säurezufubr durch korrespondironde Oeff-
nungen im trichterförmig erweiterten Halse
H. Göckel und J. Wolfmann, Berlin.
10. 4. 02.
Nr. 176149. AbfullbOrette aus Glas in Ver-
bindung mit einem Reservoir für sterile
Flüssigkeiten. Peters & Rost. Berlin.
23. 1. 02. (8. S. m.)
Nr. 176378. Flasche mit festem Trichter. G-
.Mulior, Ilmenau. 21. 3. 02.
21. Nr. 174420. Röntgenröhre mit Schutzhülle
um die Antikathode. C. H. P. .Malier,
Hamburg. 11. 4. 02.
Nr. 174421. Einrichtung zur Befestigung einer
Elektrode an einer Vakuumröhre mit ange-
schrauhtem Elektrodonkörper an einem kolch-
förmigen Röhrenthell und in den hohlen
Röbrenstiel hineinragendem Elektrodenstiel.
Derselbe. 11. 4. 02.
32, Nr. 174990. Vorrichtung zura Entfernen der
beim Arbeiten in Glasformen eiugeschlossenen i
Duft. L. Wolf Nachf., Köpenick. 7. 4. 02.
42. Nr. 174478. Ovale MetÄlibüchae für Ther-
mometer mir ahgoflachten Köpfen und Seiten.
E. Schreyer, Elgersburg. 24 . 3. 02.
M»<hsalkgr-Zuc.
Nr. 175612. Quecksilber- Mano- Vakuummeter
oder Quecksilber Vakuurometer mit über
das eine Schenkelende geschobenem und
an ihm abgedichtetem, theilweise mit Flüs-
sigkeit gefülltem Gefässe, dessen trichter
artiger Innenansatz in die Flüssigkeit taucht.
A. Primavesi, Magdeburg. 26. 4. 02.
Nr. 175613 Quecksilber-Mano-Vakuummeter
oder Quecksilber-Vakuummeter mit Füll-
hahn an einer Stelle des U-fÖrmig gebo-
genen Rohres. Derselbe. 26.4.02.
Nr. 173849. Doppelwandige, das Butyrometer
umschlieisendc. mit Verschlussdeckel ver-
sehene Butyrometer* Hülse. Oebr. Herr-
mann, Manebach. 21. 4. 02
Nr. 176076. Thermometer mit zylindrischem
Quecksilberreservoir, eingeschmolzener Ka-
pillare und Hülfstheilung. 8iebert& Kühn,
Kassel. 18. 4. 02.
BOohepsohau u. Ppeialiaten.
Ferdinand Erneckc» Berlin (SW., Königgrätzer
Strasse 112). Preisliste Nr 18 Über physi
kalische Apparate. 4^. 388 S. mit Uber 1600
Illustrationen.
Die stattliche und schöne Preisliste führt
weit Uber 9000 Nummern auf, darunter in grosser
Zahl SpezialkoDstruktionen der Firma (durch
Unterstreichung gekennzeichnet). Nach dieser
AufzähluiigfolgenZueammenstellungen physika-
lischer Apparate für Schulen, Institute u. s w. in
verschiedenen Preislagen, von 200 M. bis 7800 M.
Den Schluss bilden ausführliche Namen- und
Bachregister. Das Preissvcrzeichniss isc der
besseren Uehersichtlichkeit halber nur deutsch
abgefasst, fremdsprachliche Ausgaben weideu
folgen.
Ernst llcrsc, Patentanwalt, Der Gewerbliche
Rechtsschutz (Patent-, Muster- und Waaren-
zoiehen-Schiitz) in Frage undAntwort. I.Theil.
Deutsches Reich. 8®. XII, 366 S. Berlin,
H. W. Müller 1902. Geb. 4 if.
Ein sehr klar und übersichtlich geschrie-
bener Leitfaden Ober das gesammte dom Patent-
amt unterstellte Gebiet, der dem Interessenten
den Verkehr mit dieser Behörde und seinem
Anwalt wesentlich erleichtern wird. Ausser
der Beantwortung der wesentlicbeteii Fragen
des gewerblichen Schutzrechtes giebt das Buch
auch im Anhang die wichtigsten Gesetze und
Verordnungen sowieein Verzeichniss der Patent-
klassen und derjenigen Stellen, an denen die
Patentschriften zur Einsicht ausliegen.
GUitoehBiscbM. — Baebsrtehau und Prabtitten.
Digitized by Google
1. Jali 1902.
PatMtocbatt.
181
Patentttchau.
Verfahren inr Verhinderung des Sntweichene Utteiiger Glaemaeae. J. Luline in AuchtMi.
1. 7. 1899. Nr. IS0842. Kl. 32,
Die in einem elektriachen
Ofen A geechmolzene Glasmasse lAuft
io den Behälter a und wird ln dem-
selben durch Drehen , Heben und
Senken des glockonartigon RUhrers 6
innig gemischt zwecks Erzeugung
völlig gleichmässiger Dichte des vor-
zugsweise für optische Zwecke be-
stimmten Glases. Der RQhrer bildet
mit den konzentrischen Kingwänden e
und d gleichzeitig eine Lhutcrungs-
vurrichtung, welche von dem Glase
ln der Richtung der Pfeile e durch-
srOmt wird f ist ein 8aiidvcrschluss,
g eine Zuführung für Heizgase, welche
durch die Kanhle h i k nach l ab-
ziohen. m sind die ArbeitsOffnungen,
aus welchen das fertige Glos ent-
nommen wird.
KüntUieher Horizont J. W. Oillie in New Quay, North Shields. 28. 2. 1900. Nr. 122092. Kl. 42.
Die Erfindung betrifft diejenigen kardanisch aufgehängten künstlichen Horizonte, die
eine PlQssigkeitsdämpfuug haben, und deren Horizontlinie im Hauptbrennpunkt des optischen
Systems angebracht ist. Der vorliegende Horizont unterschiedet sich da-
durch von diesen bekannten Horizonten, dass das äussere Glied der karda-
nischen Aufhängung einen geschlossenen Mantel bildet, innerhalb dessen das
die Horizontlinie tragende Kohr pendelnd aufgehängt ist, welches zugleicii
auch die zur Dämpfung dienende Flüssigkeit aufnimmt. Durch eine derartige
Anordnung wird das genannte pendelnde Rohr vor Windwirkungen geschützt
und gleichzeitig der Apparat auf einen geringen Raum zusnmmengedrängf.
Destülations- und Rüekflosskflhler. A. Landsiedl in Wien. 24 . 6. 1900.
Nr. 119 502. Kl. 12. (s. diese Zeitsehr. 1901 S. 148.)
Der Kühler, welcher in unveränderter Stellung sowohl als Destilla-
lions-, als auch Rückflusskühler benutzt werden kann zeichnet sich dadurch
aus, dass sich an den eigentlichen Kondensator A noch ein KuhlkÜrper B
derart anschliesst, dass er bei der Destillation einen hydraulischen Abschluss
bildet und so den Austritt von Dämpfen aus dem Kondensator verhindert.
Durch Verschluss des Abflussrohres C w’ird in einfachster Weise die Ver-
wendung des Kühlers als RUckflusskühler ermöglicht.
Unvsrweohaelbarsjr Stsokkontakt mit konzentrisch angeordnetsn Strom-
sohloasstücken. Siemens & Halske, Berlin. 21. 2. 1900. Nr. 120535.
Kl. 21.
Die Erfindung bezieht sich auf Steckkontakte mit konzentrisch
angeordneten Stromschluasstücken, bei welchen die einander entsprechen-
den Zylinderflächen von Anscblusadose und Stöpsel mit radial ungeordneten
Vorsprüngen und Vertiefungen (Warzen und Nuthen) versehen sind. Die letzteren sind gleich-
mässig auf dem Umfang vertheilt^ und die Anzahl derselben besitzt bei verschiedenen Paaren
keinen gemeinsamen Faktor. Hierdurch wird sowohl die Verwendung zu starker als auch zu
schwacher Sicherungen unmöglich gemacht.
Astrenomisohsz Messinstrament in Form einer dorebsichtigen Doppel-Halbkugsl. J. Thiede
ln Köslin. 8. 10. 1900. Nr. 128 526. Kl. 42.
Um insbesondere Orts- und Zeitbestimmung ohne Uo(‘boungen auszufUhren, wird von
zwei durchsichtigen konzeotrischen Halbkugeln, welche gesondert die eine die Linien des Horizontal-
Systems, die andere die Linien des Aequatorialsystems aufgetrngen enthalten und dabei gegen
Digitizec ■: k .
132
Paturtaehau. — PataolUst«.
D«viaet*
MaeluBik«r*Z^.
einander verdrebbar mnd, der Kugelmittelpunkt in einer zum Visiren geeigneten Weise gekenn-
zeichnet, BOdass unmittelbar durch ViBlrung eine Festlegung der Stellung des Geatirna auf dem
Apparat bewirkt werden kann.
Patenllisle.
Bia zum 16. Juni 1902.
Klaaee: iBmeldniigeii*
21. S. ]ß8ö&. Unverwechselbare Steckkuppluug
mit parallelen Steckstiften. Siemens &
Halake, Berlin. 2. 1. 02.
H. 26 666. Elektrudynaroumeter. Hartmunn
& Braun, Frankfurt a. M. - Bockenheim.
16. 9. 01.
K. 22837. Kcgistrirvorrichtung zum Ueaseti
elektriachor Energie. J. D. Keiley, Xew-
Vork. 9. 12. 01.
L. 15 707. Wechftolötromraessgerivth. P. M.
Lincoln, Niagara Falls, V. St. A. 1. 7. 01.
M. 19 278. Vorrichtung zur Vermohruiig des
Luftinhaltes von Köntgenröhren. C. H. F.
Müller, Hamburg. 15. Z 01.
32. G. 15 824. Vonichtung zum Ausschopfen
flüssiger CilaamasHo. J. M. Garrison, Belle-
Vernon, V. St. A. 24. 6. Ol.
W. 17 138. Vorfahren zur Entfernung des Me-
tallbelages und des Schutzanstriches von
Spiegeln innerhalb von einer Zeichnung
entsprechenden Umrissen. E. Wagner und
G. Lorenz, Wien. 14. 1. 01.
M. 19 575. Verfahren zum Rothbraunfilrben
von Glas durch KohlenstotV und Mangun.
N. Meurer. Köln a. Kh, 13. 4. 01.
R. 8317. Verfahren zur Herstellung von Me-
talleinlagen in Glas, Stein u. dgl. auf gal-
vanischem Wege: Zus. z. Pat. Nr. 130311.
K. Bppler, Berlin. 3. 4. 02.
42. L. 15 976. Arbeitsmesser mit mehreren di-
ametral zwischen den kraftmessendeuTheilen
ungeordneten Spiralfedern. W. v. Pittler,
Leipzig-Wahren. 8. 10. 01.
8. 14 422. Verfahren zur Oraduirung von
Mauomelern. U. Skutsch, Charlottenhurg.
3. 1. 01.
K. 21 143. Hogistrirendor Pumpfmesser zur
Bestimmung der auf konstante Bampfspan-
lumg reduzirten Dampfmenge. G. Kiefer,
Feuerbach, und H. Honold, Stuttgart.
24. 12. 00.
H. 7721. Vorrichtung zur Beseitigung der Bei-
tenstrahlen in Doppelstreuem. Schuckert
& Co., Nürnberg. 24. 6. 01.
67. Sch. 18 072. Vorrichtung zum Photo-
graphiren innererKörperbohlen. J.Schry ver,
Amsterdam. 12. 12. 01.
74. L. 15 607. Diopter für Richtvorrichtungen
an Heliographen. W. Lieruu, Neufahr-
wasser. 3. 6. 01.
ErthellugeB.
21. Nr. 133190. Elektrischer Widerstand mit
pulvcrförmiger Widerstandsmasse. K. Hop-
felt, Berlin. 14. 6. 01.
Nr. 133 217. Bewegliche Kontaktfeder für elek-
trische Mess- und Schaltgerftthe. R. Franke,
Hannover. 18. 9- 01.
Nr. 133219. Verfahren, einen astatieebeu
Anker fOr Motorzühler auf zwei Kerne zu
wickeln. S. Eversbed und Eversbed
& Vignoles Ltd., Ixmdon. 11. 5. 00.
Nr. 133 241. ZentrUebe Lagerung des Kernes
und der Polschuhe bei Messgerftthen mit
Drebspulo. C. W i g a n d , Hannover. 25. 9. 00.
Nr. 138 244. Astatisches Wattmeter mit pro-
portionaler Skala. Union B l. > G e a., Berlin .
14. lü. 00.
Nr. 133 256- Mutor-ElektrizitAtszAhler mit ge-
sondert gelagertem Kommutator. Dieselbe
4. 10. 01.
Nr. 133 487. Aclise für Elektrizitlltsz&hler mit
Stromabgeber. Schuckert & Co., Nürn-
berg. 4. 5. 01.
Nr. 133 488. Drehstrommessgerftth nach Ferra-
ris'schem Prinzip mit zwei Messsystemen,
welche dieselbe Spannung benützen. Die-
selben 20. 4. 01.
32. Nr. 132 584. Vorrichtung zur Heratelluug
von (ilushohlkOrpern durch Aufwickeln eines
GUiSdtahes. The Berrenberg Electric
Lamp Sy udicate, Ltd. u. A. Berrenberg,
London. 10. 4. 00.
Nr. 132972. Verfahren zur Herstellung kleiner
gewölbter Spiegel. Tafel-, Sniin- und
Spiegolglasfabriken A.-G, Fürth i. B.
4. 7. 01.
Nr. 133 342. Ofen zum Anwilrmen und un-
unterbrochenen Kühlen von Glasgestduden.
F. Siemens. Dresden. 12. 7. 01.
Nr, 133 486. V'erfahron zur Entfernung des
Belages von Spiegeln in einer Zeichnung
entsprechenden Umrissen B. Wagner und
G. Lorenz, Wien. 30. 9. 00.
42. Nr. 133180. Optisches Prisma, insbesondere
für Kntfernuugsmesser. G. Forbes, Weat-
minster. 17. 10. 01.
Nr. 133 334. GöschwindigkeitsmesaermitPumpe
und Druckmesser. W. G. Kent undJ.Gor-
don, London. 30. 1. 01.
Nr. 133 390. Projektionsapparat zur Erzeugung
mehrerer Bilder mit einem Objektiv. J.
Szczepanik, Wien. 13. 1. 01.
Nr. 183 430. Maximum • Thermometer, ü. H.
Zeal, Cterkenwell, Engl. 1. 11. 01.
Kar di« R«d*kUoo TeraotwortUeb: A. Blaicbk« Io B«rhD W.
V«rl«( Tgo dDlioa SprlBt«r ta Berlin N. — Druck von KmU Orojor ln Berlin 8W.
Digitized b> “"'ooglr
Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeiteohrift für Inatrumentenkunde
ODd
Organ ftlr die gesammte Olaainstromenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W., An der Apoetelkirche 7b.
.Nr. 14. 15. Juli. 1902.
Hsekdro.k nnr mit fien.limifiiiir dar Redaktion goatattot.
Die Fachschulen für Optiker in den verschiedenen Staaten Europas.
VoD Dr. Sali Bf gw ia Pnris,
kuireap. Mitglied« der kgl. belgischen und der kgl. apünlscben Aksdemle der Medliln.
(Sciiluts)
lieber die Fachbildung der Optiker; in Deutschland konnte ich durch persön-
liche Mittheilungen und einzelne Schriften mich orientiren. ln der Kinleitung des
Sonderkatalogcs der Deutschen Kollektivausstellung für Mechanik und Optik der Welt-
ausstellung in Paris IPOO heisst es (S. 2)\ „Fachschulen zunUchst in Berlin, dann in
lYankfurt a. M., später in vielen anderen Städten, entstanden zur theoretischen Heran-
bildung der jüngeren Generation, an welchen Gelehrte gemeinsam mit Männern der
Praxis thätig sind.“ Bin praktischer Schulunterricht für Optiker scheint jedoch in
Deutschland nicht zu existiren, da ich einer Mittheilung des Geschäftsführers der
Deutschen Qesellschaft für Mechanik und Optik, Herrn A. Blaschke, entnehme, dass
es iu Deutschland spezielle Fachschulen für Optiker leider noch nicht giebt.
Aus einer privaten Mittheilung erfuhr ich, dass es in .Jena und in Chemnitz
Fachschulen für die jungen Fabrikarbeiter giebt, in welchen auch Optiker, soweit die-
selben in den betreffenden Werkstätten Verwendung ünden, herangebildet werden.
Einzelne gehr interessante Daten über die .lenenscr Fachschule erfuhr ich später
durch einen Vortrag von Angus') über das Geheimniss des Fortschrittes in Deutsch-
land. Diese Fachschule, welche eine städtische Anstalt ist, wird fast ausschliesslich
von dem mechanisch-optischen Institute Carl Zeiss erhalten.
Die Einrichtungen der Jenenser Fachschule müssen als mustergültig bezeichnet
werden. Ganz besonders ist bervorzuheben, dass das System einer Abendschule hier
nicht angenommen wurde. Die Hlllfte der Schulzeit fällt mit der Arbeitszeit in der
Fabrik zusammen, und es wird die in der Schule verwandte Zeit in die Arbeitszeit voll
mit eingerechnet.
Es würde den Rahmen einer übersichtlichen Zusammenstellung überschreiten,
wenn ich eingehender die hervorragende Rolle besprechen wollte, welche den deutschen
Universitäten bei der Heranbildung von Physikern und Mathematikern, die sich der
Förderung der Präzisionstechnik und Optik widmen, zukommt und welche glänzenden
Fortschritte die Wissenschaft und die Industrie dieser Phalanx von an den Universitäten
h<Tangebildeten „Optikern“ venlankt.
Gegenwärtig zählen die meisten deutschen Firmen erfahrene Theoretiker zu ihren
ständigen Mitarbeitern. So beschäftigt z. B. die Werkstätte von Carl Zeiss 18 Mathe-
matiker, Physiker und Chemiker; der in derselben für die theoretische Abtheilung ver-
wandte Betrag schwankt jährlich zwischen 120000 und 200000 M.^).
Der grosse Fortschritt auf dem Gebiete der Mechanik und Oplik in Deutschland
ist der zielbewussten gemeinsamen Arbeit der Volks-, Mittel- und Hochschulen und dem
Zusammenwirken der Männer der Wissenschaft mit denen der Praxis zu verdanken'').
Die Heranziehung von an den Hochschulen ausgebildeten Fachgelehrten, welche sich
>) Angus, On tke Secret of Oerman Progras. Adress to the Optieal Societt/. The OpUcian 2‘Z.
s. SS5. ms.
•) Vgl. Angus, o. o. 0. S. S66.
*) Vgl. hierüber auch die Diskussion in der Optieal Society in London. 7^ Optieian
■■IS. 8. 588. ms.
Digitized by C . ^
134
E. B«r(«r, DU PBcb«cbul«n fUr Optlk«r ln d«n vtnchl«d*n«D Suni*a Ettropm.
DvQtaeh»
B«chAnlk»r>Ztc.
der rnduätrie der Präzisionsmechanik oder Optik widmen, ist anderen iJindem, trotz
ihrer vorzüglichen Lehrkräfte auf diesen Gebieten, fast voUsUlndig fremd geblieben.
Meines Wissens hat in Frankreich nur eine Werkstätte für Mikroskope einen Fach-
gelehrten für die theoretischen Arbeiten angestellt.
Dem liebenswürdigen Entgegenkommen des Präsidenten der Wiener Optiker-
Qenossenechaft, Herrn Carl Reichert, verdanke ich die Mittheilungen Über die Or-
ganisation, der einzigen Fachschule, welche Oesterreich besitzt.
Diese Fachschule ist in Wien und werden an derselben seit September 1897 un-
entgeltliche Abendkurse für Lehrlinge und Gehülfen von Optikern abgehalten. Zugelassen
werden nur Schüler, welche eine allgemeine Fortbildungsschule besucht haben. Die
Dauer des Unterrichts beträgt 2 Jahre; der Schüler erhält am Ende jedes Schul-
jahres ein Studienzeugniss; ein Diplom wird nicht verabfolgt. Die Anzahl der Schüler
schwankt jährlich zwischen 25 und 40, so z, B. meldeten sich im Schuljahre 1899/1900
40 Lehrlinge und 1 GehQlfe; doch absolvirUm nur 33 Schüler das ganze Schuljahr.
Der Lehrkörper besteht aus einem Physiker, Dr. Haschek, einem Augenarzt,
Dr. Wittner, und einem Optiker, welcher Unterricht in der praktischen Optik ertheilt.
Eine Schulwerkstätte ist bisher noch nicht eingerichtet worden.
Der neue Lehrplan, welcher gemäss Erlass des Ministeriums für Kultus und
Unterricht vom 21. September 1901 für die Wiener Fachschule besieht, stimmt in den
Grundzügen des Lehrstoffes mit dem des Northamptoo-Institutes überein.
TheorttUcKe OpUk.
GniodbegrifTe dor Optik. Geradlinige Fortpflanzung des Lichtes. Schatten, Lichtgeschwin-
digkeit und ihre Messung, Gesetze der Liebtausbreitung, Photometrie. — Grundbegrilfe aus
der Lehre der Proportionen und Gleichungen. — Reflexionen des Lichtes, Planspiegel, Kon-
struktion dor Spiegelbilder, Erklärung des diffusen Tageslichtes. Sphärische Spiegel. Kon-
kavspiegel, Konstruktion der Bilder, Berechnung der Brennweite aus Bild- und Gegenstands-
weite; Konvexspiegel. — Brechung des Lichtes an der Grenze zweier Medien; Begriif des Brechungs-
expoiienteu; Erklärung einiger Erscheinungen; Gang der Lichtstrahlen durch eine planparallole
Platte und ein Prisma Optische Linsen. Bintheilung, Konstruktion der Bilder; Liiisenformcl. —
Wellentheorie des Lichtes. Interferenzen; Huyghens'sches Prinzip; Konstruktion des Strahlen-
ganges fUr Reflexion und Brechung; Dispersion dos Lichtes; Prismatische Zerlegung; Spektrum,
Spektralanalyse; Achromosie. — Interferenz und Beugungserscheinungen. Heugungeapektnim
(Gitter); Begriff der Wellenlänge. — Polarisation und Doppelbrechung. — Instrumentenkunde.
Spiegelteleskope, Refraktoren, Mikroskop, photographischer Apparat und Photographie, photo-
graphisches Objektiv, Aplauat, Spektralapparat, Hkioptikun, Bplskop, Stereoskop.
Augenkunde.
Bau des Auges, Beneunung der einzelnen Theile (mit Demonstrationen am Schweins-
auge). — Dos Sehen als die Wahmohmung von Erregungen der Netzhaut, vom Zustandekommen
des }$ildes auf der Netzhaut. — Von dor mechanischen und cloktrischeu Erregbarkeit der Netz-
haut (Gesetz der spezifischen Sinnesenergie); vom blinden Fleck. — Die Akkomodation des
Auges; Bedeutung der Iris als Blende. — Einiges über die Farbeuempfindung. Das verschiedene
Aussehen bestimmter Farben bei direkter und indirekter Betrachtung, Erklärung der Erscheinung
(mit Versuchen). — Vom Kontrast (simultaner und sukzessiver Kontrast; schwarzer, weisser und
farbiger Kontrast); Erklärung der Erschoinungen. Der Farbenkreisel (mit Versuchen.) — Vom
Sehen mit zwei Augen, vom Tiefsehen, von den Doppelbildern. ■“ üober die wichtigsten Ano-
malien der Refraktion und Akkomodation und über die Behebung dieser Auoinahon durch Brillen.
Lehrbücher für die Fachbildung der (Jptiker giebt es meines Wissens nur in
iOngland^) und in Frankreich-).
Selbstverständlich kann mH dem Verlassen der Schule die Heranbildung des
Optikers nicht als abgeschlossen betrachtet werden. Es ist nothwendig, dass derselbe
rasch und eingehend von allen wichtigen sein Fach betreffenden Neuerungen in Kenntniss
gesetzt werde. Es muss die grosse Bedeutung, welche in letzterer Hinsicht Fachver-
einiguDgen und Fachzeitschriften für den Optiker haben, hervorgehoben werden. Die
glänzenden Leistungen der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik und der
') H. L. Taylor, Praciieal Optieians Quuie; ferner The Opticians Uandbook. Statularl
Witrk by an Ophthalmie Surgeon^ London, Verlag des „27t« üpiieian".
®) ü. Bull, LunetU et JPinceiiex. Paris, G. Masson.
ii.-.:»;- -.M i-
Cj« ■
H«ft 14.
I&. Juli ipn>.
A. Seho*oroek, Varinkation aintr StlintDf«b«l.
135
Optical Society in I.ondun sind zu sehr bekannt, als dass os nothwondigf wäre, dieselben
hier noch daraulogen. Auch in Beziehung auf Kachzeitechriftcn fftr Optiker sind
Deutschland, wo ea deren drei giebt, und England mit einer grösseren Anzahl derselben,
worunter zwei sehr verbreitete'), in der Lage, den Anforderungen von fortschrittlichen
Optikern gerecht zu werden. Es w.tre sehr vortheilhaft für die lateinischen Lilnder,
insbesondere Frankreich, in welchem Fachvereine und spezielle Organe für Optiker derzeit
noch nicht bestehen, dem Beispiele Deutschlands und Englands zu folgen!
Verifikation einer Stimmgabel und Verenoh einer photographischen Friifungsmethode
von Stimmgabeln.
Von A. ftoho«xm»ok in St retenborK-
Für den ersten Versuch, um zu sehen, wie gut die Wellenlinie auf dem Papier
herauskommt, benutzte ich eine grosse Stimmgabel mit Spiegel, die 145 Schwingungen
macht. Die Wellenkurve kam sehr schön heraus, sodass ohne weitere Versuche sofort
zuni Photographiren der Wellenkurve einer Stimmgabel von 870 Schwingungen ge-
schritten wurde. Mehrmalige Aufnahmen dieser Wellcnkurve ergaben auch aus-
gezeichnete Resultate, sodass jetzt auch die Verifikation der Stimmgabel, d. h. die direkte
Zählung ihrer Schwingungen, vorgenommen werden konnte. Es galt Jetzt nur eine
Vorrichtung zu treffen, um deutliche und genaue Zeitmarken auf der Trommel zu be-
kommen, was aber sehr schwierig ist. Da es nämlich erwünscht ist, die Schwingungs-
zahl der betreffenden Stimmgabel wenigstens bis auf 0,1 (einfache) Schwingungen genau
zu erhalten, müssen die Sekundenmarken bis auf ungefähr 1/800 Sekunde genau er-
folgen. Da mir nicht die erforderlichen Mittel zur V'erfügung standen, um einen ent-
sprechenden speziellen Apparat bauen zu lassen, benutzte ich folgende einfachere Vor-
richtung, mit der ich mich in Anbetracht des durchaus provisorischen Charakters des
Versuches begnügen zu können glaubte. Ein elektromagnetischer Sekundenmarken -
apparat, wie solche gewöhnlich zu Zeitmarken auf einer berussten Trommel angewandt
werden, wurde in der Weise umgeändert, dass die am Ende des längeren Hebels am
Apparat angebrachte Spitze, welche die .^iarken auf dem Zylinder einritzt, entfernt und
der Hebelarm verlängert wurde. Auf das Ende des letzteren wurde ein sehr schmaler
Metallstreifen aufgesetzt und der ganze Apparat dicht vor dem Diaphragma so auf-
gestellt, dass der schmale Metallstreifen sich neben der erwähnten kleinen Blenden-
ölTnung befand. Unser Chronograph, der bei der Verifikation der Anemometer auf dem
Com be 'sehen Apparat benutzt wird, schickte alle Sekunden einen elektrischen Strom
durch den Elektromagneten des Sekundeiizählers, wobei der Anker am kurzen Arm des
Hebels angezogen und auf dies<- Weise der Metallstreifen am Loch rasch vorübergeführt
wurde. Dadurch wurde der Lichtstrahl für eine kurze Zeit zweimal — beim Hin-
und Rückgänge des Streifens — unterbrochen und es entstanden alle Sekunden ent-
sprechende Lücken in der Wellenkurve. Der Anfang der ersten Lücke diente nun als
Zeilniarke. Die Zahl der auf eine Lücke fallenden Schwingungen konnte immer durch
Vergleichung der leeren Strecke mit Nnchliartheilen der Kurve sicher bestimmt werden;
sie betrug gewöhnlich beim ersten Vorübergang des Hebels 4 bis 8 und stieg nur beim
Rückgang desselben zuweilen auf 12 bis 16. Diese Anordnung erwies sich aber, in
Folge von Mängeln der Kontaktvorrichtung am Chronographen, als durchaus un-
brauchbar. Die Sekundenmarken erfolgten sehr unregelmässig in Zwischenräumen, die
sich um mehrere Schwingungen unterschieden, obgleich selbstverständlich die
Schwingungszahl, wegen der unvenneidlichen Ungleichheit der paaren und unpaaren
Sekundenschläge, immer für je 2 Sekunden bestimmt wurde. Da dieser Mangel des
Chronographen nicht beseitigt werden konnte, beschlossen wir, unser Sekundenpendel
zu benutzen, das im Observatorium zur Uhrenvergleichung dient und von der Stern-
warte in Pulkowo elektromagnetisch angetrieben wird. Herr Rohrdanz brachte an
demselben folgende Kontaktvorrichtung an. Zwei kleine Bügel aus feinem Plaündraht,
von denen jeder mit je einem Pole einer Akkumulaüjrenbatterie verbunden war, wurden
unter dem Pendel parallel seiner Schwingungsebene und mit der konvexen Seite nach
') »TÄr Optician'* und „The British Optica! Journal"
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136
A. Sehoanroek, Variflkmtton ainar SlteifD(«be!.
Daataetaa
Mai'haolkar-Zti;
oben aufgeetellt; am Pendel wurde unten ein kurzes Platinstäbchen senkrecht zur
Schwingungsebene so befestigt, dass es bei der tiefsten Stellung, also gerade in dem
Moment, wann das Pendel am raschesten sich bewegte, die beiden Bügel streifte und
so den Strom für kurze Zeit schloss. Es ist sehr wichtig, dass der Kontakt zur Zeit
der schnellsten Bewegung des Pendels erfolgt, weil sich dann etwaige Schwankungen
der Kontaktzeiten am wenigsten fühibar machen. Gleichzeitig wurde auch der
Sekundenschläger etwas modifizirt. Auf das Endo seines längeren Armes wurde statt
des früheren schmalen Metallstreifens ein solcher von 6 mm Breite angebracht, der die
Form etwa einer Krebsscheere hatte, d. h. er besass einen Schlitz, und die eine
Schneide der Scheere war länger als die andere; in der Blende wurden zwei Löcher
horizontal in einer Entfernung von 6 mm von einander gemacht. Der Lichtunterbrecher
wurde jetzt horizontal dicht vor der Blende so aufgestellt, dass in der Ruhelage die
kürzere Schneide das rechte Loch verdeckte, während der Schlitz dicht unter diesem
TiOch und die längere Schneide unter dem linken Loch sich befanden. Wurde der
Hebel beim elektrischen Kontakt in die Höhe gezogen, so trat der Schlitz für kurze
Zeit vor das rechte Loch, während das linke gleichzeitig von der längeren Schneide
verdeckt wurde. In Folge dessen entstand auf dem Papier dicht neben der Lücke in
der Wellenkurve ein kurzes Wellenstück durch das zweite Loch, das in zweifelhaften
Fällen zur Kontrole der Zeitmarken diente. Diese Einrichtung erwies sich, wie wir
weiter unten sehen werden, als sehr brauchbar und genügte den Zwecken unserer, wie
gesagt, nur provisorischen Versuche.
Bei der Verifikation wurde nun folgendermaassen verfahren. Zuerst wurde die
Justirung sorgfältig revidirt. die Temperatur an einem zwischen den Zinken der Habel
nahe dem Sattel aufgestellten Thennometer abgelesen, der Sekundennpparat in Thätig-
keit gesetzt und die Räume, bis auf die rothe Lampe, verdunkelt. Darauf wurde das
photographische Papier auf die Trommel gelegt, die Papierschirme herumgestellt und
der Strom zu der elektrischen Laterne geschlossen. Nachdem man sich noch durch
einen raschen Blick auf die Trommel überzeugt hatte, dass der Lichtpunkt genügend
scharf war, wurde die Stimmgabel durch einen Schlag mit einem weichen Hammer an-
geregt. Da die benutzte Stimmgabel sehr rasch abschwang — in Verlauf von (5 Sekunden
nahm die Amplitude auf dem Papier von 5 bis 1,5 mm ab — , musste die Gabel mehr-
mals während eines Versuches angeregt werden. Die Länge der Schraube an der
Trommel, welche mit einer Geschwindigkeit von rund 1,8 Umgängen in der Sekunde
gedreht wurde, gestattet 23 Umdrehungen, und da kleinere Amplituden als 1 mm schw er
zu zählen sind, so musste die Stimmgabel 2- bis 3-mal angeschlagen werden. Nach
vollendetem Versuch wurde das photographische Papier sofort in den Entwickler gebracht.
Zur Verifikation wählte ich die zweite von den im Jahre 1884 untersuchten
Koenig'schen Stimmgabeln, an der schon vom Mechaniker ein Spiegel angebracht
war und die in der zitirten Arbeit mit dem Buchstaben Z" bezeichnet ist*). Der
Spiegel an dieser Stimmgabel ist nämlich bedeutend blanker, als an der anderen, ül>er
deren Verifikation oben berichtet wurde, und es war zu erwarten, dass er bessere und
lichtstärkere Bilder auf das Papier werfen werde.
Die erste Versuchsreihe von 11 Bestimmungen ergab die Schwingungszahl dieser
Stimmgabel zu 870,100 (einfachen) Schwingungen bei 13“,5, mit einer mittleren Ab-
weichung von -i-0,1; die grösste Abweichung zwischen zwei einzelnen Bestimmungen
betrug 1,4 pro Sekunde. Wenden wir, wie auch bei der Berechnung im Jahre 18S4,
den Temperaturkoeffizienten, den wir oben für die erstere Stimmgabel benutzt haben,
nämlich 0,000 094 5, an, so ergiebt sich die Schwingungszahl der zw eiten Stimmgabel
boi 15* zu 869,977.
Die noch verhältnissmässig grosse mittlere imd absolute Abweichung rührt haujtt-
sächlich davon her, dass die Abblendung des Strahles nicht plötzlich, sondern im
Vergleich zu der raschen Schwingung der Stimmgabel nur alltnählich vor sich geht,
sodass die Wellenkurve nicht scharf abbricht, sondern abschattirt wird und es in Folge
dessen schwierig ist, die Zeit der Abblendung genügend genau zu bestimmen; gewöhnlich
beträgt die Unsicherheit nur einige Zehntel einer Schwingung. In Folge dessen habe
ich die V'ersuchsanordnung in der Weise geändert, dass ich den Sekundenschläger
direkt vor die Trommel stellte.
>) A. a. 0. S. 3i3.
a«fi 14.
I.V JatI 1902.
137
A. Sehotorock, Vcriflkatkm «la«r SHmmgmb«!. — V*r«lM- und Ptr«ooennachrlcht«a.
rtei dieser Aufstellungswcise eetsten die Lücken in der Kur\-e auch noch nicht
plötzlich ein, waren aber doch Schürfer markirt. Leider war die Kontaktvorrichtun«
während dieser Versuche etwas in Unordnung geralhen, sodass dreimal die Schwingungen
nicht über 2, sondern über 4 Sekunden gezählt werden mussten.
Aus 8 Bestimmungen ergab sich die Schwingungszahi der Stimmgabel bei 11*, 3
zu 870,400 + 0.3, oder bei 15 ” zu 870,006 (einfache) Schwingungen. Der Unterschied
der Resultate beider Verifikationen betrügt 0,119, liegt also innerhalb des mittleren
Bcobachtungsfehlers. Die grösste Differenz zweier Kinzclbcstimmungen betrug in diesem
Falle nur noch 0,8.
Das .Mittel aus beiden Bestimmungen ergiebt sich zu 870,037 und weicht von
dem 1884 erhaltenen Werthe (870,175) um 0,14 ab, d. h. auch hier liegt die Differenz
in den Grenzen der mittleren Abweichung.
Die Ergebnisse unserer Untersuchung beweisen zur Genüge die Brauchbarkeit
der von uns angewandten Methode. Bei der von uns ausgeführten nur provisorischen
Versuchsanordnung beträgt die Differenz zweier Versuchsreihen und des Mittels aus
beiden von dem alten Verifikationsresultat nur etwas mehr als 0.1 Schwingungen, was
für die meisten Zwecke gewiss vollstUndig genügt. Diese Differenz ist freilich noch
ungefähr dreimal so gross als die mittlere Abweichung, die sich bei der direkten Ver-
gleichung der ersten Stimmgabel mit der Stimmgabeluhr im Jahre 1884 ergab. Doch
glaube ich, dass die Genauigkeit nicht unerheblich erhöht werden kann, wenn es nur
gelingt, genaue Zeitmarken zu erhalten.
Als sehr zweckdienlich würde sich wahrscheinlich folgende Einrichtung erweisen.
Man Btellt über der Trommel eine l.'hr auf, deren t’endel dicht vor der Trommel schwingt
und durch einen unten angebrachten schmalen Metallsl reifen das Licht in seiner tiefsten
Stellung abblendet. Benutzt man eine Uhr, die 0,5 Sekunden schlägt, so wird wahr-
scheinlich die Unterbrechung der Kurve genügend rasch erfolgen und nur kurze Zeit
dauern, jedenfalls wird sie aber viel präziser eintreten, als bei elektrischen Kontakten.
Wenn man dann noch einen Mechanismus anwondet, der automatisch die Trommel in
eine gleichmässige Rotation versetzt, so wird auch diis ermüdende Abzählen der
Schwingungen sehr vereinfacht werden, indem man dann nur einfach mit dem Zirkel
gleiche .strecken von etwa 10 oder 20 vollen Schwingungen auf dem l’apier abzumessen
braucht.
Leider stand mir eine für diesen Zweck verwendbare Uhr zur Zeit nicht zur
V'erfügiing. Auch hätte der Versuch noch andere Hülfsmittel verlangt, die ich Jetzt
mir zu verschaffen nicht in der Lago war.
Vereins» und Personennachrichten.
Todesanzeige.
Am 29. Juni d. J. starb plötzlich
unser Mitglied
Herr G. Wanke
in Osnabrück.
Der Dahingegangene war, unniittelhar
nach der Rückkehr von einer Reise, in
seiner Eigenschaft als Hauptinann der
Turnerfeuerwehr zur Löschung eines Bran-
des geeilt und wurde auf der Brandstätt«-
vom Herzschlage dahingerafft. Wie sein
Tod ein Zeugniss dafür ist, dass er neben
seiner beruflichen Thätigkeit das Wohl der
Oesainmtheit zu fördern bestrebt war, so
haben auch wir uns seiner -Mitarbeit in
gemeinnützigen Angelegenheiten, beson-
ders bei der Schaffung des Loewenherz-
Gewindes, in dankeuswerther Weise er-
erfreuen können.
Ehre seinem Andenken I
Der Vorstand der D. f. äl, ii, O,
Zur Aufnahme ln die 1). O. f. M.
u. O. gemeldet:
Hr. Richard Geith, Mechanische Werk-
statt und Telegraphen - Bauanstalt;
Breslau II, Tauentzienstr. 56b.
Hr. Ferdinand Ernccke vollendete
am 10. Juli sein 70. Lebensjahr. Aus
diesem Anlass fand eine Feier in den von
der Gehülfenschaft festlich geschmückten
W'erkslatträumen statt; dieselbe wurde ein-
geleitet durch Gesang, alsdann gratulirten
sowohl die engere Familie wie auch die
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138
Vtr*ini« und P*r*on«nnacbricbl«n. — KI«ln«r* Mltth«ihmf«n.
D«QUeba
Merhanlker-Zic
Geholfen in schwunj^vollen Versen; hierbei
konnte man die Beobachlun^ machen, ein
wie herzliches, freundschaftliches Verhillt-
niss zwischen Prinzipal und Gehiilfensehaft
waltet. Der Vorstand der D. G. f. M. u. O.
Ablh. Herlin überreichte durch die Herren
Prof. Dr. Westphal (in Vertretunjy des
verreisten Vorsitzenden, Herrn Handke),
Haensch und Sokol ein prachtvolles
Blumenarrangement; Herr Prof. Dr. West-
phal sprach die Glückwünsche der ge-
sanmiten OeRellschaft aus, wobei er darauf
hinwies, dass auch der Jubilar eifrig mit-
gewirkt habe, die deutsche Prilzisions-
inechanik auf die hohe Stufe zu bringen,
auf der sie jetzt der französischen und eng-
lischen erfolgreich die Spitze bieten kann;
vor allen Dingen ab(‘r habe Ernecke das
deutsche Schulwesen unahhiingig von aus-
hindischer Produktion gemacht, speziell
für den Bezug von physikalischen Gnter-
richtsivpparaten. Nachdem noch die Mit-
inhaber der Pirma, Herr Ernecke jun.
und der Schwiegersohn Herr Kiesewetter,
erstcrer (iurch Verlesung d(T Geschlifts-
chronik, letzterer in Form eines humorvollen
Gedichtes ihre Glückwünsche dargebraeht
halten , schloss ein Gesang die würdige
Feier, TF. II.
Die Finna DÜrfTel & Faerber konnte
am lö. V. M. das jr>-jHhrige Bestehen feiern.
Sie wurde i. J. 1877 von dem verstorbenen
Kommerzienralh P. Dörffel und von ihrem
jetzigen alleinigen Inhaber, Herrn Julius
Faerber, gegründet und beschüftigl sich
mit der Anfertigung ophthabnologisclicr und
und lar>ngologi8cher Instrumente und Ap-
parate, feiner Ueisszeuge u. s, w. Auf
diesem Gebiete hat die Werkstatt eich einen
Weltruf zu erringen gewusst; möge es
ihrem Inhaber, der zugleich ein thütiges
und beliebtes Mitglied unserer Gesell-
scliaft ist — wie dies auch der verstorbene
Mitinhaber war — , vergönnt sein, noch
lange Zeit an der Spitze seiner Schöpfung
zu stehen und ihren Kuhni zu wahren und
zu mehren.
Rniannt wurden: Dr. K. Schiisslcr. ao. Pro-
foHsor der tlarstcllnnden Geometrie an iler
Techniecliüii Huchschule zu Graz, zum o. Pro-
fesHt*r: Dr. Miltoii B. Porter, Dozent der Ma-
thematik, zum ao. Professor an der YaU Uni-
vfrtiiy in New Haven, Y. St. A ; Dr. »'.Schiieiile-
wlml von der agrikulturclieiuischen Versuchs-
station lier Laiidwirthscliaftskammor in Halle
zum ao. Proleörfor an der dortigen Universität;
Hans Freiherr Jüptner von Jonstorff, Ober-
ingenieur der OeBterreicliiachen Alpinen Montan-
GesellBchaft und Privatdozent an der Bergaka-
demie zu Leobon. zum o. Professor der che-
mischen Tocimologie anorganisclier Stoffe an
der Techniflchcii Hochschule in Wien; T. Moii-
reaux zum Direktor dos Observatoriums St Maur;
der Instruktor George P. Baron zum IVufessur
der Physik an der ünivereitAt in Wooster.
Der Im Jahre 1900 von Wien nach I^eipzig
berufene Professor der Physik Ludwig Boltz-
mann wird nach Wien zurOckkehren; I*. Van
Geer, Professor der Mathematik au der Uni-
versität in Leiden, und Dr. Th. Poleck, o. Pro-
fessor der pharmazeutischen Chemie an der
Universität Breslau, treten in den RuhesLind;
der Chemiker Prof. N. Mentachutkiii in
8t. Petersburg hat sein Amt an der dortigen
UniversitAt niedergolegt.
llabilitirt haben sich: Dr. 0. Fröhlich für
praktische Klektromotalhirgiß und Elektrochemie
an der Technischen Hochschule zu Charlotten-
burg; ebendort Oberl. Dr. A. Glcdrheii für
Optik; Dr. Fertl. Heinrich für Chemie an der
Universität Graz; Dr. Martin Kutin für ange-
wandte und reine Mathematik an der Tech-
nischen Hochschule zu Mttuchen; Dr. Pleniolj
für Mathematik an der UniversitAt in Wien,
Verstorben sind: Emile Renou, Gründer
und Direkter des Motenrologischeu Observa-
toriums in St. Maur, 67 Jahre alt, in ParU;
Joseph Nolan, Geologe, .Mitglied des Geclogical
Survfy of Irtlatul, in Dublin; Prof. Dr Hans
Freiherr von Pc'chniann, Professor der Chemie
an der UniversitAt Tübingen; W. H. Penning,
Geologe, Mitglied des Geological Survey of tke
United Kingdoms, in London; Prof. Dr. Joh.
Frentzcl, Dozent der Chemie an der Land-
wirthschaftlichen und Technischen Hochschule
zu Berlin, 42 Jahre alt; Prof. Dr. L. Fuchs,
Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu
Berlin, hervorragender Mathematiker der Ber-
liner UnivcrsllAl, Im G9. Lebensjahre; I’rof. Dr.
K. .Vroudt, Redakteur des Chemischen Zentral-
hlatts (seit 18G2), in Leipzig, 74 Jahre alt; der
berühmte Astronom Fayc in Paris.
Kleinere Mittheilungen.
Eine neue elektrlache MIkroskopir«
lampe.
Von H. Poll.
Zeitschr- f. trissensch. Mikrosk. /A. 8. 413. 1902.
Der Apparat besteht aus einem itn Innen-
raume eines parabolischen Hohlspiegels ange-
brachten GiühlAmpchen. Dasselbe ist auf der
BWl 14.
rs. Jall ISO).
Minbtilunc»*
1S9
Spitzo einer um ein Scharnier drehbaren Säule
befestigt, an welcher sich der Hohlspiegel auf>
und niederacbieben und mittels einer Klemm'
schraube feststellen lässt.
Die Entfernung des leuchtenden Fadens der
Glnhlumpe vom Hohlspiegelbrennpunkt bedingt
die Lichtintensitüt des Apparates. Deraelbo
gestattet also durch Bewegung des Hohlspiegels
die Lichtstarke iu einfacher Welse zu regeln.
Die Ausführung stammt vou der Firma
Ernst Leitz (Berlin und Wetzlar). Mk.
Der OlebelerStabl*
Durch die Zeitschriften macht die Aufsehen
erregende Nachricht die Kunde, dass ein nach
seinem Erfinder benanntes Verfahren einen
Stahl liefere, welcher io Bezug auf Festigkeit
alles bisher dagewesene in den Schatten stellen
sollte und berufen scbieu, eiuen durchgreifenden
Fmschwung in der Stahlerzeugung zu vomn«
lassen. So sollten Messer und Beile aus Gie-
beler*Btahl anderen gehArteteu Stahl ohne
weiteres zersplittern. Der beste BOhler-Stahl
ergab eine Festigkeit von 60 kg für dos
während dieser Werth beim Giebeler'Stahl
144.7 kg betragt. Trotz dieser fabelhaften Er-
höhung der Festigkeit sollen sich die Brzeu-
gungskosten des neuen Stahls um ein Drittel
niedriger stellen, als die des Böhler'schcn,
Krupp'schen und Har vey 'sehen Stahls.
Die von der KönigUchen Mecbuntsch'tcch-
nischeii Versuclisanstult ausgofübrteii Zerreiss*
versuche bewiesen, dass dem Giebeler-Stuhl
nicht der grosse technische Werth innowohnt,
der ihm anfänglich zugeschrieben wurde. Die
Versuche haben allerdings ergeben, dass der
Olebeler-Stahl eine hohe Festigkeit besitzt,
aber es ist auch nicht dos geringste Muasa von
Dehnung festgestcUt worden. Dieser Befund
macht das neue Material für alle Zwecke, bei
denen ausser der Härte auch Zähigkeit gefordert
wird, und dos ist bei Stahl stets der Full, so
gut wie unbrauchbar. Ausserdem werden schon
längst Stahle hergestoüt, die härter sind als
Giebeler-Stahl: ßOhler hat sich eine solche
Sorte patentiren lassen.
Nach diesen Daratcllungeu schwindet der
Werth des Giebeler > Stahls bedenklich zu-
sammen. S.
lieber die Schllttenbremse, eine Neu-
konstruktion am JungVehen Mikrotom
zur Vermehrung der Stabilität.
Von M. Heiüonbain.
Zeitschr. f. iciasensch- Mikrosk. Ifi. S- 138>
Die Einrichtung bezweckt, die Führung jedes
Schlittens auf seiueu zu einander geneigten
Latiffläclien bei solchen Mikrotomen zu sicheni,
bei denen bisher der Anschluss von fünf
Ihinkten des Schlittens an seine Lauftlächen
lediglich durch das eigene Gewicht des Schlittens
und den, vielfach wechselnden, Druck der den
Messersehlitteii führenden Hand bewirkt wurde.
Namentlich bei Herstellung sehr dünner und
ausgedehnter Schnitte hatte sich hier die
während des Schneidens wechselnde Dicke der
Oelschicbteo und bei härteren Objekten die
Neigung der Schlitten, auf ihren Führungen zu
kippen, stOrend bemerkbar gemacht. Die Bin-
richtuDg besteht im wesentlichen in einer im
Schlitten beweglich gelagerten Rolle, welche
sich mit nach Bedarf zu regelndem Federdruck
gegen eine der Führungsrichtung parallel auf
einer Führungsflächo befestigte Leiste logt und
dadurch den Schlitten gegen seine Fühnings-
flächen drückt Obonslehende Figur glebt
schematisch einen thoilweisen Querschnitt durch
Führung und Schlitten, ln ihr bezeichnet a
die Lotste, b die Rolle. Die Drehachse der
letzteren ist am Kmle eines Hebels e befestigt,
dessen mittlerer Theü auf einem im Sciilitten
S befestigten Stift drehbar gelagert ist Gegen
dos andere Ende des Hebels wirkt ein zylin-
drischer Druckstift p, sobald mittels der
Schraube e dieFcdor/ gespannt wird, und drückt
die Kollo 6 gegen die Leiste a, wodurch der
Schlitten S gegen seine FUhrungsflächen ge-
presst wird. P.
Das Technikum .Mittw eida, ein unter Staate*
aufsicht stehendes höheres technisches Institut
zur Ausbildung von Elektro- und Muschinon-
ingenieuren, Technikcni und Werkmeistern,
zählte im verflossenen 35. Schuljahre ^67 Be-
sucher. Der Unterricht ln der Elektrotechnik ist
in den letzten Jahren erheblich erweitert und
wird durch die reichhaltigen Sammlungen, La-
boratorien. Werkstätten und Maschineuanlagen
(Maschinenbau-Laboratorium) u. s. w. sehr wirk-
sam unterstützt. Das Wintersemester begtnut am
14. Oktober, und es linden die Aufnuluncii für den
am 23 September beginnenden unentgeltlichen
Voruuterricht von Anfang September an wucheu-
täglich statt. Ausführliches Prognunm mit Be-
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O«otaebe
M«eh*Blk«r-Zlt
140
K]*intre Mtttbtilunf*n. — Pat*ntU>t«>
rieht wird kosteulus vom S(*kretariat des Tech-
nikums Mittweida (Köni^^ich Sachsen) ab-
^p^obeii. ln den mit der Anstalt verbundenen,
ril. 3000 qm ürundflhehe umfassenden Lehr-
KabrikwerkstAtten linden VoIontAre zur prak-
tischen Ausbildung Aufnahme.
Wetfeyi IiaummangeU fällt die J\tfnifsc/iatt in dieser Nummer aus.
Patentlisie.
Bia zum 30. Juni 1902.
kiasao: Aanielduiigen.
21. M. 20514. UosprtichazAlilcr zur Aufzeichnung
der jedeamallgcn Benutzung einer Fern-
sprechleitung bei dem anrufenden Theil-
nehmer nach Uorstellung der gewünschten
Verbindung. J. H. Moyor, Magdeburg.
30. 10. 01.
R. 16^59. Schleifkontakt für unmittelbare
Stromabnahme von der Drahtspirale bei Ro-
geliingswiderständen ; Zua. z. Anni. R. 15971.
H. Hemand, Charlotteiiburg. 30. 4. 02.
B. 30233. ächattungsweise des Empftlngers für
elektrische Wellen. Prof. Bruun's Tele-
graphie, G. m. b. H., Hamburg. 8. 1. 01.
42. R. 15722. Geschwindigkeitsmesser aus einer
oder mehreren zweischenkligen, mit Flüssig-
keit gefüllten, um eine aufrechte Achse sich
drehenden Rrdiren. P. liibbe, Clmrlotten-
hurg. 3. a 01.
B. 30785. Vorrichtung zum selbatthhtigon Ver-
schieben der Trommel bei itegistrlrappa-
raten. R. Bürk, Bebwenningen a. N. 13. l.(^.
E. 8391. Verhthreu zur Messung von Ge-
schwindigkeit, Umdrehungszahl u. s. w. be-
wegter Körper. W. Lahmeyer& Co., Frank
furt a. M. 1. 5. 02.
B. 16096. Zählvorrichtung mit einer die Zahlen
tragenden, schrittweise aus einem Gehhuso
vorgeschobenen Zahnstange. H. A. Smith,
Cedar Rapide, V. St. A. 21. 2. 02.
Sch. 18219. Ziigmesaer. G. A. Schultze,
Berlin. 17. 1. 02.
C. 9865. Terrestrisches Fonirohr mit Fokussi-
rung durch Verschiebung der Urakehrlinse.
A. A. Common, Ealing, Middl., Engl. 17.5.01.
65. A. 6638. Einrichtung zum Auslösen vou
Bewegungsvorrichtungon von der Ferne aus.
J. T. Armstrong und A. Orling, London.
29. 8. 99.
81. S. 15740. Lagerung für auf Doppelschienen i
laufende Kugeln. F. Spengler, Berlin.
4. 12. 01.
Erthellnngen.
21. .Nr. 133503. Elektrischer Umschalter mit
Verlegung des OetTiiung^funkens an Hülfs-
stroinschlussstUcko. W. P. Plnckard, Bir-
mingham. 2. 7. 01.
Nr. Ki3591. WattstundonzUhler mit schwin-
gender Unruhe. K. Lux jun.. Ludwigs-
hafen a. Rh. 1. 2. 01.
Nr. 133815. OesprAchsz&hler für Fornsprech-
stelteu. bei welchem das Zahlwerk durch
den anrufenden Theilnchmer bei Ueher-
mitteluug eines Signals nach dem Ver-
mittlungsamto fortgeschaltet wird. H. 1).
Stroiid, Chicago- 30. 10. 00.
Nr. 133903. Verfahren zur Herstellung thermo-
elektrischer Säulen aus Scbwefolkupfer. E.
Uermite und Ch. F. Cooper, Paris. 1. 1. 01.
Nr. 133904. Doppelzühlwerk für Messinstru-
mente. Hartmann & Braun, Frank-
furt a. M.'BuckenImim. 24- 11. 01.
Nr. 133905 Vorrichtung für doppelten Tarif
zur Messung von Elektrizität; Zus. z. Pat.
Nr. 127665. Allg. Blektrizitilta-Gesell-
Schaft, Berlin. 27. 7. Ol.
Nr. 134138. ZeDtrische Lagerung des zylin-
drischen Kernes und der Polschuho bei
MessgerAthen mit beweglicher Spule; Zus.
z, Pat. Nr. 133241. C. Wigand, Hannover.
25. 4. 01.
40, Nr. 133910. Aluminiumlegirung mit über-
wiegendem Gehalt an Aluminium. A. Chas-
sereau und J. A. .Mourlon, Paris. 17.9.01.
I 42. Nr. 1S3672. Geschwiadigkeitamesacr mit
Vergleichsuhrwork. K. Kisse, Berlin. 6.9.01.
Nr. 133806. Entfernungsmesser mit drehbarem
Spiegel oder Prisma. A. Sc hie trumpf,
Wenigenjena bei Jena. 6. 8. 01,
Nr. 133797. Ge.schwindigkeitsmesscr mit einer
durch elektrische Stromstösse von der zu
prüfendeu Welle aus absatzweise gehemmten
Laufwerkachse. C. TObelmann, Berlin.
4. 9. 01.
Nr. 133967. Spbhrisch, chromatisch und astig-
matisch korrigirtes photographisches Ob-
jektiv. R. Steinbeil, München. 26. 5. 01.
67, Nr. 133513. Vorrichtung zur genauen zen-
tralen Befestigung von Haltern an Linsen.
J. West, Balaton, H. J, W. Raphael,
Shepherds Bush und 11. L. Ettinghausen,
London. 25. 6. 01.
72. Nr. 133552. Visirfemrohr für Gewehre; Zus.
z. Pat. Nr. 129673. C. Zeias, Jena. 27.7.01.
74. Nr, 133610. Einrichtung zurFernübertragung
der Bewegung von rotirenden Theilen ; Zus.
z. Pat. Nr. 111351. Siemens & Halske,
Berlin. 8. 2. 01.
Für dl« R«4«kUoa T«r«oiwortllcb: A. Bltschke in B«rlio W.
V«r!«c TOD JollQ« 8prlns«r In Barlla N. — Droelc tob Smil Dr«7«r In B«rliB 8W.
7
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
BeibhxU zur Zeitschrift für Instrumeutenkunde
and
< Organ fttr die geaammte Qlasinstrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W., An der Apoatclkirche 7b.
Nr. 15. 1. Aug^ust. 1902.
Haehdrnek nsr mit flenebrai^n; <l*r Redaktion ireatattet
Zum XIII. Deutschen Mechanikertage.
Die wichtigsten Aufgaben, welche sich der D. G. f. M. u. ü. nach glücklicher
Durchführung der Sonderausstellung auf der Weltausstellung in Paris holen, liegen auf
sozislgewerblichem Gebiete; es gilt auf Jahre hinaus im Innern die Ausführung der
Gewerbe-Ordnung in Bahnen zu lenken, die unserer Kunst angemessen sind, und ferner
unsere Handelsbeziehungen zum Ausland so zu gestalten, dass die freie Entwickelung
des Exports nicht gehemmt ist und wir hierbei gegenüber unseren Mitbewerbern auf
dem Weltmärkte nicht benachtheiligt sind. Aus diesen Gesichtspunkten ist die Tages-
ordnung des bevorstehenden Mechanikertages, die vor etwa einem Monat versandt
wurde, aufgestellt worden.
Die bisherige Arbeit der D. G. f. M. u. O. auf sozialem Gebiete bat das Interesse
und die Zustimmung der staatlichen Behörden gefunden ; die Handwerkskammern haben
sich — mit wenigen Ausnahmen, die hofTentlich auch bald ihre Stellungnahme Hndern
werden, — geneigt gezeigt, in gemeinsamer Arbeit mit unsenm Organen die Be-
stimmungen über unser Gewerbe zu erlassen; ist doch sogar den preussischen Kammern
vom Handelsminister gerathen worden, sich mit unserem Vorstande darüber ins Benehmen
zu setzen. Dieser Erfolg legt uns die Verpllichtung auf, mit der grössten Sorgfalt und
dem ernstesten Eifer unsere Arbeiten fortzusetzen. In Bezug auf die Gehülfenprüfung
ist ja die Hauptarbeit bereits gethan, dank der aufopfernden und fachkundigen Thütigkeit
einer Reihe von Mitgliedern; hier gilt es, an der Hand der gewonnenen Erfahrungen
das bisher Geleistete einer Kritik zu unterwerfen und weiter auszubauen. Der
Meisterprüfung gegenüber haben wir uns bis jetzt ziemlich al)l(‘hnend gt'genübergeslellt;
liegt ja doch in unserem Gewerbe kaum ein Bedürfniss danach vor. Aber ebensowenig,
wie man sich durch die Ueberzeugung, dass unser Gewerbe in der Hauptsache eine
Kunst und kein Handwerk sei, angesichts der nun einmal zum Gesetz erliobenen Be-
stimmungen davon abhalten lassen durfte, an zweckmtlssiger Gestaltung der GehUlfen-
prüfung mitzuarbeiten, können wir uns der gleiclien Aufgabe bei der .Meisterprüfung
entziehen, da die Handwerkskammern gezwungen sind, Bestimmungen hierüber zu
erlassen. Deshalb ist diese Angelegenheit erneut dem Mechanikertage zur Berathung
vorgelegt worden.
Weniger Erfolg als auf dem sozialen Gebiete liaben wir bisher bei den Behörden
in Bezug auf die handelspolitischen Kragen gehabt. Wie auf dem Mechanikertage aus-
führlich dargelegt werden wird, liegt dies nicht etwa daran, dass irgend etwas in dies<>r
Beziehung vom Vorstande versäumt worden uttre. Xoch einmal sind vom Vorstande
zu geeignetem Zeitpunkte unsere Wünsche mit eingehender Begründung der Zoll-
tarif-Kommission des Reichstages vorgelegt worden; es wird Aufgabe des .Mechaniker-
tages sein, dieses Vorgehen des Vorstandes durch seine Zustimmung zu unterstützen, so-
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142
D«nU<Lt*
jll^*DUi*r*ZtK.
Xin. D*ut*eb«r MtchaoUiwtag. — Qualav Hall«, Prizlalooa>KutTan*Xontrolapparat.
dass der neue Zolltarif unserem Gewerbe die erfurdcrlicbe Berücksichtigung zu Tbeil
werden lässt.
Es stehen somit wichtige Verhandlungen bevor, nicht tief erregend, aber höchst
anregend, Beschlüsse ohne glänzenden Effekt, aber von weittragender Wirkung. Darum
giebt sich der Vorstand der sicheren Hoffnung hin, dass die Mitglieder unserer Gesell-
schaft sich zahlreich um 15. und 16. d. M. in Halle einfinden werden, um ernster
Berathung und heiteren Zusammenseins zu pflegen.
Zum Schluss sei noch eine dringende Bitte an unsere Mitglieder gerichtet. Es
hat sich allmählich immer mehr der Brauch ausgebildet, die Theilnahme am Meclia-
nikertage erst kurz vor dessen Beginn anzumelden. Dadurch wird dem vorbereitenden
Ortsausschüsse die Arbeit sehr erheblich erschwert, da er im Ungewissen bleibt über
die zu erwartende Zahl der Theilnehmer. Gerade in diesem Jahre sind von den
rührigen Haifischen Fachgenossen einige V'eranstaltungen in Aussicht genommen, nie
die Dampferfahrt am ersten und die Gondelfahrt am zweiten Tage, bei deren Vor-
bereitung cs unbedingt nöthig ist, die Zahl der Theilnehmer wenigstens ungefähr zu
kennen. Deshalb mögen die Mitglieder, die es noch nicht gethan haben, ihre An-
meldung BO bald als irgend möglich nach Halle senden. Ein wohlgelungenes frohes
Fest nach ernster Arbeit wird der Erfolg dieser Rücksichtnahme auf den Ortsausschuss sein.
PrazisionB-Eurven-Kontrolapparat.
Von Me>ehafi]l(er OuatAV Htalla io Rixdorf.
In Hinblick auf die in den letzten Jahren so schnell gesteigerte Massenfabrikation
von photographischen Objektiven dürfte es den in Frage kommenden grösseren optischen
Werkstätten von Interesse sein, wenn in den folgenden Zeilen ein sehr zweckmässiger,
schnell und zuverlässig wirkender Kunirolapparat beschrieben wird, welchen ich speziell
konstruirt habe zur Vergleichung von sphärischen Flächen der Einzellinsen für
photographische Objektivsysteme nach einer bereits gut bestimmten Normallinse des
Objektivgliedes.
Es können mit diesem Apparat sphärische Linsen jeder Grösse und von jedem
Radius, konvex und konkav, mit gleicher Genauigkeit geprüft und ausgeordnet werden.
Der Apparat eignet sich deshalb vorzüglich als praktisches Hülfsinstrument für den die
abgelieferten Einzellinsen prüfenden Werkführer resp. den Zusammensteller der Objek-
Uvsysteme.
Die Anordnung des Apparates ist nach dem Konstruktionsprinzip meiner Präzi-
sions-Prismen-Winkelmesser (Kontrolapparate für Fein-Optik) durchgeführt, also eine Ver-
bindung von mechanischen und ojitischen V'ergrösserungsmitteln ist auch hier benutzt
worden, welche eich bei den anderen Konirolapparaten so vorzüglich bewährt hatten.
Auf einer kräftigen planen Gusseisenplatte A ruht auf niedrigem, gekehltem Sockel
das Gehäuse 0 mit dem Fühlhehel. welcher zwischen zwei glasharten Schraubenspitzen
gidagert eine sehr sichere Bewegung besitzt. Dieser horizontal liegende Fühlhebel,
dessen ungleicharmige Schenkel sich wie 1 ; 10 verhallen, wird an seinem kurzen
Ende von einer vertikal stehenden Schraube in etwa 10 mm Entfernung vom Drehungs-
punkt durchsetzt, welche nach oben in eine schlanke, harte Spitze ausläuft. Diese
Schraube, mit feingängigeni Gewindehals versehen, hat gebohrten Kopf, kann demnach
innerhalb des Gehäuses bequem mit einem Spannstift in der Höhenlage regulirt werden,
und zwar ist es nützlich, die Spitze so hoch zu schrauben, dass sie wie bei jeder guten
Waage die Höhe, der Mittelachse erreicht.
Diese Hebelachse C ist ein harter Slahlzylinder mit polirten Kömergesenken, in
welche die in dem Winkelträger befindlichen Spitzensebrauben eingreifen, sodass die
geringe Kippung des Fühlhebels sich ohne Spielraum, jedoch mit leichter Bewegung
vollzieht. Der gegenüberliegende, 10-mal längere Hebelarm endigt in einer blauharten,
äusserst fein auslaufenden Stahlspilze, welche die 10-fach vergrösserten Hoch- und Tief-
bewegungen der Kontaktschraube markirt. Die geringen Höhenausschläge werden
nun nochmals optisch mittels eines fest montirlen Mikroskopes 0 50-fach linear ver-
Digitized by G- >ogIe
H*n ts.
t. AuKOAt IV03.
Gustav Halls, PrKslatooa-Kurvan-Koirtrol^parat
143
gröBsert. Demnach tritt eine 500-fache Steigerung der wahren Bewegung der Kontakt-
spitze ein, welche auf einer im Bildpunkte der Augenlinse des Mikroskopes befestigten
Mikrometer-Glasskale in einzelnen Intervallen, die je 0,01 mm Steigungswerth darstellen,
tum Ausdruck gelangt. Da nun diese Intervalle im Mikroskop-Sehfelde Uber 3 mm
weit erscheinen, so wird es dem Beobachter leicht, hiervon noch den 10. Theil, dem-
nach die Tausendstel der Auf- und \iederbewegung der Kontaktspitze, abschiitzen zu
können.
Die Kontaktspitze trägt nun den etwa 3 mm dicken Zylinderstab K, welcher,
indem er das Gehäuse und den Messring vertikal durchdringt, den eigentlichen Be-
rührungspunkt mit der zu prüfenden Dinsenfläche abgiebt; mit einer glasharten, fein
auspolirten Kugelpfanne ruht dieser Stahlstab auf der vorher genannten Spitzenschraube
und endet nach oben in eine halbkugelig gerundete Kuppe. Der die zu prüfende Glas-
linse tragende Messring iJ (von etwas geringerem Durchmesser als die erstere) ist
mittels feingängigen, sehr gleichmassig verschraubbaren Gewindes H mit einem oberhalb
des I-'Ublhebelgehäuses durch Flanschenring befestigten Kobrstutzen verbunden, sodass jede
gewünschte Höhe leicht und sicher eingestellt werden kann, d. h. die Fühlhebelspitze
wird mit Hülfe der Normallinse der zu prüfenden Gläser auf den Nullpunkt der Mikro-
nieterskale gebracht. Bei einer vollkommen planen Fläche würde demnach die obere
gerundete Kontaktkuppe des Stahlzylinders genau im Horizonte der Messringe sich
befinden.
Für stark konvexe oder konkave Linsen ist eine Verstellung der Messringe bis
zu ‘20 mm nach oben oder unten vorgesehen; dies dürfte nach dem Urtheile sach-
kundiger Optiker für alle Flächenbestimmungen vollauf genügen.
Bemerkt sei noch, dass die Skalenablesung gleich wie bei meinen Prismen-
Winkelmessern in mattweissem Sehfelde zur Krscheinung kommt. Der Fühlhobel be-
findet sich auch hier in staubdichtem Kasten, die Durchbrechung für das Objektiv des
Mikroskopes ist durch eine plane Spiegelglasplatte geschlossen, während hinter der Zeiger-
spitze eine Milchglasscheibe im Gehäuse befestigt ist; demnach entsteht bei Lampen-
licht jeder Art sowie auch bei Tageslicht stets das angenehme, gleichmässige weissc
Beleuchtungsfeld, welches nie ermüdend auf die Augen wirkt.
Die Abbildung stellt den Apparat in ’/j Orösse dar; die Vorderplatte V ist
abgenommen, um den Fübihebel sichtbar zu machen.
Dem Apparate werden als unentbehrlich 5 Messringe beigegeben von 50, 30,
20, 15 und 10 mm Durchmesser (Ä,); mit diesen Ringen wird der Kurven-Kontrol-
apparat, von Herrn Dr. Kaompfer Sphäroskop genannt, für den mässigen Preis von
165 M. abgegeben. Jeder besondere .Messring, ausser den obengenannten 5, unter
60 mm Durchmesser kostet 6 M, die grösseren über 60 bis zu 120 mm 8 bis 16 Af.
Digitized by Gcipgle
144
H. Poincar^, Di« T«1cgraphi« ohne Draht.
Deotarh«
M«c-hJBtk«r-Zlc
Die Telegraphie ohne Draht.
Von II. Poincare.
Aua dem Anntutire du Bureau des LongiUtda 190S
mit OeoehmigtiBg d«« VerfasMiv Qb«r»«Ut
voD W. jA«aar io CharluUeoborg.
(PoriwtnHi;.)
Theorie des Kohärers.
Der Kohllrer hat recht iiiannig-fache Formen erhalten. Zuerst wandte man ver-
schiedene Feilspilhne oder verechiedene Gemische von solchen an. Kine wesentliche
ItedinKUnK scheint zu sein, dass die anKewandlen Metalle leicht oxydirbar sind; wahr-
scheinlich bedecken sich die Körner mit einer dünnen Oxydschicht, welche dem Strom-
durchganff widersteht, wHhrend die nicht oxydirbaren .Metalle den Strom stets hindurch-
(fehen lassen. Die Oxydschicht darf allordinjfs nicht zu dick sein, da sonst die Röhre
isolirt, auch wenn sie von Hertz'schen Strahlen getrolVen wird. Aus diesem Grund
rieth Lodge, die Röhre zu trocknen und luflleer zu machen, wenn die Metalle einen
passenden Oxydationsgrad erreicht haben. Man kann auch mit Feilspähnen von Silber
gute Resultate erix'ichen, die an der Oberllliche leicht mit SuUid überzogen sind: die
Schicht von Schwefelsilber spielt dann dieselbe Rolle wie die Oxydschicht.
Man hat ferner Kohllrer mit unoxydirbaren Keilspilhnen konstruirt, indem man
dann für die Klekiroden oxydirbare .Metalle nahm. Wahrscheinlich tritt in diesem
Fall <ler AViderstand an der Kontaktstelle zw ischen dem Feilicht und den Rlektroden auf.
Die vortheilhafteste Mischung wurde durch Frobiren gefunden; .Marconi wendet
eine Mischung an, die H(i7o Nickelfeilicht und 4% Silberfeilicht enthlllt.
Die vielfachen Kontakte zwischen den einzelnen Feilspilhnen sind nicht unum-
gänglich nothwendig; es giebt Kohllrer, die sogar nur einen einzigen Kontakt
enthalten oder eine kleine Anzahl von Kontakten zwischen Metallstücken von merk-
licher Grösse, z. B. zwischen kleinen Kugeln oder zwischen kleinen, an einander
stossenden Uhrfedern.
Andererseits sind Kohärer konstruirt worden, bei denen der empfindliche Kontakt
zwischen Kohle und .Metall stattöndet wie bei den Mikrophonen. Diese Kohärer be-
sitzen eine wichtige Kigenschaft; sie nehmen nämlich nach dem Stromdurchgang
von selbst wieder ihren ursprünglichen Zustand an, ohne dass man ihnen einen Stoss
ertheilen muss. Diese Eigenschaft ist, wie man leicht einsieht, für die Anwendungen
in der Telephonie sehr werthvoll, da hier die zu übermittelnden Zeichen aus Ton-
schwingungen bestehen, die bei hohen Tönen sehr rasch erfolgen. Es würde also un-
möglich sein, den Widerstand des Kohärers durch mechanische Mittel nach jeder
Schwingung wieder herzustellen.
Zum Schluss seien noch die sogenannten ^Dekohllrer“ erwähnt, deren Widerstand
unter dem Einfluss der Hertz’schen Wellen nicht ab-, sondern zunimmt. Diese Apparate
haben verschiedene Formen erhalten: die bemerkensw ertheste besteht aus übereinander
gelegten Metallscheiben. Der Kontakt der beiden Scheiben hat einen gewissen Wider-
stand, der geringer wird, wenn die Scheiben benetzt sind; aber der ursprüngliche
Widerstand stellt sich wieder her, wenn die. benetzten Scheiben von Hertz'schen
Wellen beeinflusst werden. Die Dekohärer haben bis jetzt noch keine praktische An-
wendung erfahren. — Dies sind die zu erklärenden Thatsachen.
Die beiden Erfinder der Feilichlröhre haben ihr verschiedene Namen gegeben.
Lodge nannte sie Kohärer und Branly Slrahlensammler {Radioconductor). Diese beiden
Bezeichnungen entsprechen sehr verschiedenen theoretischen Anschauungen. Branly
nimmt an, dass die Hertz’schen Strahlen das Dielektrikum, das die einzelnen Feil-
spähne trennt, modiflzirt, Lodge dagegen, dass die H ertz'schen Wellen zwischen diesen
Feilspähnen Funken erzeugen, welche die isolirende Oxydschicht durchbrechen und
dabei Theile der Spähne fortreissen, welche den Zwischenraum überbrücken und sozu-
sagen diese Spähne aneinanderlöthen. Diese Brücken bestehen dann nach seiner An-
schauung fort, wenn sie einmal gebildet sind, bis sie in Folge eines Stosses auscin-
anderfallen; in den oben erwähnten Apparaten aus Kohle und Metall würden dann
diese Brücken noch leichter zerstörbar sein und nach dem Aufhören der Strahlen von
selbst zerfallen.
Die meisten Physiker haben sich der Ansicht von Lodge angeschlossen; denn
mehrere Beobachter haben direkt unter dem Mikroskop die Erzeugung der Funken und die
Digitizuu „oogle
H«ft Ift.
I. AtiK««l I90S.
K Polnfirt, Dl* T*U(r*pbi* obn« Drmhi. — V*r*la*n*chrlcht*B.
146
Brückenbildung feststellen können. Allerdings haben sie ihre Versuche nicht unter
Bedingungen angestellt, die mit denen der praktischen Telegraphie identisch sind.
Schwer zu erklären ist von diesem Standpunkt aus die Wirkung der Kohärer,
bei denen die Feilspähne in ein festes Dielektrikum, z. B. Paraffin, gebettet sind. Man
nimmt dann an, dass die Funken in dem Paraffin kleine Kanäle bohren, deren Wände
sich mit Metallstaub bedecken. In den Dekohärem wirken die I-'unken so, dass sie kleine
Metallbrücken, die vorher bestanden, verdampfen, oder indem sie das Wasser, welches
die Platten benetzt, zum Theil verflüchtigen. Aber alles dies ist sehr hypothetisch.
Der Kohärer bedarf einer Regulirung; zu diesem Zwecke nähert man die beiden
Elektroden mehr oder weniger, um den Druck der Feilspähne auf einander zu variiren;
wenn dieser Druck zu gross ist, geht der Strom stets hindurch; wenn er dagegen zu
klein ist, so genügen die Hertz'schen Wellen nicht, um den Stromschluss herzustellen.
Innerhalb gewisser Grenzen wird der Widerstand, welcher von der Ordnung eines
Megobm ist, plötzlich unter der Einwirkung der Strahlen um das Millionenfache kleiner
und fällt auf die Ordnung von einem Ohm herab.
Wenn man die Erklärung von Lodge annimmt, so erscheint die grosse Empfind-
lichkeit des Kohärers weniger erstaunlich. Zu seiner Erregung genügt es, dass ein
Funke überspringt; hierzu ist es nöthig, dass die Potentialdifferenz in einem beliebigen
Zeitpunkt eine bestimmte Grenze erreicht. (Dieser Grenzwerth ist übrigens sehr klein,
da die Zwischenräume zwischen den Feilspähnen nur mikroskopisch sind.) Es hängt also
alles von der maximalen Spannung ab. Diese kann sehr beträchtlich sein, obwohl die
gcsammte Energie sehr klein ist, weil die Schwingung nur eine sehr kurze Dauer hat.
Es schadet nichts, dass dieses Maximum nur für einen Augenblick erreicht wird;
denn wenn der Funke übergesprungen ist, haben sich die Brücken gebildet und schliessen
die Lokalbatterie. Die Wirkung der Welle bleibt also bestehen, bis ein Stoss sie auf-
bebt. Etwas Analoges hat man z. B. in dem Nachbildern der Netzhaut, durch welche
diese zum Theil ihre Empfindlichkeit erhält.
Die im Erreger angehäufte Energie zerstreut sich durch Strahlung; die Amplitude
der Schwingungen nimmt also rasch ab; man bezeichnet diese Erscheinung mit
Dämpfung. Je grösser die Dämpfung ist, desto kürzer ist offenbar die Dauer der
Schwingungen; um so grösser wird dann folglich das Maximum der Schwingungen bei
derselben angesammelten Energie sein.
Nach dem Vorstehenden muss man also erwarten, dass eine starke Dämpfung
für eine Uebertragung in die Feme günstig sein muss; dies haben in der Tbat die Ver-
suche von Tissot bewiesen. Einige derselben scheinen auch zu zeigen, dass die Ver-
besserungen der Uebertragungsfähigkeit durch Verbindung des Erregers mit der Erde
nicht allein daher rührt, dass dadurch die Wellenlänge und in Folge dessen die
Beugung vergrössert wird, oder dass die Kapazität und hierdurch die angehäufte Gesammt-
energie wächst, sondern eben daher, dass dadurch eine stärkere Dämpfung erzielt wird.
{ForUetxmg folgt)
Vereinsnachpiohten.
Zur Zolltarif- Vorlage, die jetzt die
Reichstags -Kommission beschäftigt, ist von
der D. G. f. M. u. (). eine Petition nebst
zwei Gutachten dieser Kommission über-
reicht worden; das eine dieser beiden Gut-
achten beschäftigt sich mit den wissen-
schaftlichen Instmmenten u. s. w. , das
andere geht vom Zwgv. Ilmenau aus und !
betrifft speziell die Glasinstruniente. Die
Petition bewegt sich in der Richtung, welche
durch die Verhandlungen der letzten
Mechanikertage festgelegt ist. Ausführliches
wird darüber auf dem nächsten Mechanlker-
tage mitgetbeilt werden.
Verein Deutscher Glaslnstrumenten-
Fabrikanten.
Die diesjährige Hauptversammlung findet
am 8. September in Qehlberg statt. Anträge
hierzu wollen die .Mitglieder gef. bis zum
15. August beim Vorstand einreichen.
Alles Nähere wird durch die besonderen
s. Z. erfolgenden Einladungen bekannt ge-
geben. Der Vorstand.
D. O. f. H. u. O. Zwelgrereln
GOttlngen.
An Stelle der gewöhnlichen Monatssltzuiig
fand am 20. Juni 1902 eine Demonstration der
iiiized by Google
14«
V«r*lnaftBcliriehl«o. ~ Kl«ia«r* Mltth«UunK«o.
D«atsebe
M»c.lunik«r-ZM!:.
hieaigBn Sternwarte statt, wobei die Herren
ProrcAsorcn Dr. Schwarzschild und Dr. Am-
bronn die Führung und Erläuterung über-
nahmen. Zuerst wurden die Bibliuthck und die
daselbst ausgelegten Mondkarten (Vorgrösse-
rungen nach photographischen Aufnahmen) be-
sichtigt. Dann zeigte Herr Prof. Ambronn
eine Zahl von Chronometern uud erklärte das
Kompensationsprinzip derselben. In den beiden
MeridiansAlen w'urde eine Zahl von alteren und
neueren Instrumenten besichtigt, vor Allem der
Repsold'sche berühmte Meridiankreis. Durch
das Reichenbueh'sche Instrument wurde der
Durchgang mehrerer Sterne beobachtet, sodann
ein von Herschel herrührendos grosseres
Spiegelteleskop und schliesslich das in der
Kuppel aufgestellte vortreffliche Heliometer
demonstrirt. Die Mondbeobachtuugen durch
dasselbe wurden durch starke Verschleierung
der Mondscheibe sehr erschwert. B.
Kleinere Mittheiiungen.
PrftzlslODsaftge zur Herstellunff
tnlkrozkoptscher Pr¶te harter
Subetanzen.
Von G. Arndt.
ZnUchr.f.teissenach.MihroAopie- IN. 8.146. 1902.
Die Vorrichtung soll die direkte Herstellung
von Präparaten aus harten Substanzen, wie
Knochen, Zahn, Holz und dergl, unter Ver-
meidung des zeitraubenden Sdileifens er-
möglichen und beruht auf der Aiiweudung von
zwei parallel gespannten Sägeblättern, welche
beim Schneiden zw ischen sich das Präparat als
dünnen Steg stehen lassen. Der zum Einspannen
der SAgeblatter dienende Bügel ist besonders
kräftig gehalten, lässt eine Spaoostrecke der
Sägen von 6,6 an frei und ermöglicht eine
sichere Befestigung und Anspannung der Säge-
blätter, deren Maximalabstaud durch je ein an
jedem Ende zwischen die Sägeblätter gelegtes
Plättchen von entsprechender Dicke bestimmt
wird. Nahe den beiden Binspannstellen ist je
ein die Sägeblätter umfassender Bügel aiige-
ordnet, in welchem sich zwei einander gegen-
über stehende foingäugige Schrauben mit
ebenen Enden befinden. Durch Verstellen
dieser Schrauben kann der Abstand der Säge-
blatlor auf das jeweilig gewünschte Maass ver-
ringert werden.
Als Sägeblätter werden sog. Mailänder
Metallsägen oder besondere, durch Hieb herge-
etellte Blatter verwendet, welche beiderseits
Grate haben und daher frei schneiden. Ule
Vorrichtung wird von der Firma J. Thamm
in Berlin zum Preise von 20 M. geliefert.
P.
Elnpollice StttpMUlchoruDg.
D. R. P.a. und D. R. 0 M.
Nach einem Prospekt.
Die neue Sicherung der Bergmann-Elek-
frizitäts- Werke A.-G. in Berlin N. ist für
Vertheilungeunlagen (Zwei- und Dreileiter»
anlagon) mit durchgelienden Abzweigschionen
bestimmt; sic ist für Stromstärken bis zu 20 Am-
pore bei Spannungen bis zu 650 Volt verwendbar.
Flg. i.
Der Sockel (Piff- besteht aus Porzellan
(Grundfläche 65X67 mm, Höhe 37 mm); er trägt
die mit Bdisongewinde versehene Mossiiig-
brücke, welche von unten her durch drei
Schrauben befestigt ist. ln einer Aussparung
befindet sich die mit der Brücke in Verbindung
stehende Auscblusakiomme; die den anderen
Leitungsdraht aufnehmendc Schiene wird unter
PiR i.
dem Sockel in eine Nuth eingelegt und durch
zwei Kopfschrauben (in Fig. I aind die Löcher
neben der Brücke sichtbar) gehalten. Die beiden
Löcher in den Ecken <lienon zur Befestigung
des Sockels. Die Nuth ist so tief, dass zwischen
Schiene und Unterlage noch ein Luftraum von
10 mm verbleibt. Durch die ganze Anordnung
PtR. s.
ist eine gute Isolation gesichert. Die in Fig 1
sichtbaren .Metalltheile sowie die Sehrauben-
köpfe werden durch eine übergolegte Platte
aus Isolirmaterial {Fig. 2h welche durch einen
auf das Ediaongewiiide der Brücke schraub»
baren Porzellauriog (.^. 3} gehalten wird, ver-
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BeA IS.
1. AufiiHt 1003.
deckt. Fig. 4 zoigt eine Schiene für zwei
Sicherungen; an deraelbon sind links die An-
schluHsklemme und daneben je zwei Befesti-
gungsschrauben für die Sicherungssockel sicht-
bar; ferner ist die Schiene mit zwei Löchern
versehen, in welche Kontaktachrauben ein-
gesetzt werden. Die Schienen haben einen
Querschnitt von 14x4 mm: die Liingo richtet
sich nach der Anzahl der anzubringenden
Sicherungen.
Fig i.
Bei der Montage genügt es, einen Sockel
an der Wand festzuschrauben; die übrigen
werden durch die Befestigung an der Schiene
zur Genüge gehalten. Die in die Sicherung
einzuachraubenden Abechmelzstöpsol sind Ähn-
lich den Lampenfüaeeu von Bdisonglühlampcn.
KUsm.
lieber die Fr&eer.
Von J. Lottner.
Bayer, /m/.- u. Gewerbebi ■ -V-4. S. 174. 1902.
Der Verfasser, Werkmeister an der K. In-
dustrieschule Augsburg, zeigt in einigen Ab-
bildungen die verschiedenen Arten der Fr&ser.
Ueher die ZAhnozahl giebt er an, dass sie nicht
zu gross sein soll, um den SpAhnen genügend
Platz zum Entweichen zu lassen; sie soll sich
nach der Tiefe des wogzunchmenden Materials
richten und zwar soll der eine Zahn nnfangen
zu arbeiten, der zweite arbeiten und der dritte
gerade austreten; es wird dann ein ruckweiaes
Arbeiten vermieden. Ferner wird die Be-
nutzung des FrAaers besprochen und dabei
besonders hervorgehoben, dass beim Rückgang
des FrAsetisches die Maschine weiteriaufen
soll, um ein Ausbrccheu der sonst gicitendon
Zahne zu vermeiden. Ais Umfangsgeschwin-
digkeit der PrAsor giei»t Verf. die folgenden,
ziemlich weit gehaltenen (irenzeti an: für
Schmiede- und Gusseisen 100 bis 300 mm, für
Messing und Kothmotall 200 bis 500 mm; als
Schaltgeschwindigkeit wird O.l bis 0,5 mm In
der Sekunde empfohlen. KUtm.
Oelstelne Tom alten Oel zu reinigen.
PolyUehn. Zmtralbl C*V. S. 67. 1902.
nach Dtuiaeh. Techn.-Ziy.
Zum Entfernen alten Oeies aus Schleif-
ateinen wird empfuhten, einen dicken Brei aus
Schlemmkreide und Wasser hcrzustidlen, den
Oelstein zu erwArmen, den Brei mit einer Bürste
aufzutrageo und die .Masse trocknen zu lassen.
147
Hat sich die Schlemmkreido voll Ool gesogen,
BO wird sio abgeschabt und durch eine neue
ersetzt, und zwar so lange, bis kein Oel mehr
aus dem Oelstein herauetritt'). Klutn.
filaateohnisohes.
Ventllplpette nach KOhn.
Chm -Xtg. 3ß. S. .103. 1903.
Diese neue Pipettenform ist nizch dem Prinzip
des Stechhebers konstruirt, jedoch so. dass der
Abschluss der Pipette beim Heraus-
heben aus der Flüssigkeit auto-
matisch erfolgt. Beistehemle Ab-
bildung zeigt eine solche Pipette.
Dieselbe besteht aus dem Plpotten-
kOrper, dem daraufstohenden Yen-
tilgehftuse mit dem Ventil und
dem mojfWccn Stiel. Zum Abmessoii
bestimmter Mengen Flüssigkeit
werden die Pipetten bis über das
Ventil eingetaucht und zum
schnelicren PMlUen inehnuals auf-
und niedergezogen. Um das Aus
laufen der Flüssigkeit zu bewir-
ken berührt man das Ventil mit
dem Finger oder einem Glasstab.
Das Wntil schliesst jede Flüssig-
keit, auch Aethcr, dicht ab. Die
Pipette ist so juatlrt, dass der
Pipettenkörper vom Ventil bis zur
Ausiaufspitze den aufgeschrie-
bciien Inhalt genau fasst. Sie
eignet sich besonders für Be-
triebe, in denen regelmftssig be-
stimmte Mengen Flüssigkeit, wie Laugen.
Sauren, Milch, Aother u. dgl. zum Ansaugon
nicht geeigneteFlüssigkeitcn, gebraucht worden,
und wird hergestellt in Orösson von 2 bis
200 cem Inhalt. Für diese Pipette ist der
Firma I>r. Sichert & Kühn In Kassel gesetz-
licher Schutz ertheilt worden. firn
MeasuDgen der Ausdehnung von
Jenaer Hartglas.
Von J. T. Bottaraley und W. T. Evans.
mt Mag. 1. S. 125. 1901
nach Wied. Beibt. S. 120. 1901.
Die Verfasser bedienten sich der gefnss-
diiatometrischen .Methode unter Benutzung des
Quecksilbers als Vergleichssubstanz, und legten
V ln gleicher Weisse lasst sich Oel und Fett
aus anderen porösen Ciegenstanden, z. B. un-
lackirtero Holz, herausziehen.
Kl*ln«r* MinhtUungtn. — OlatttehnUcbM.
Digitized by Go<\ e
Ola«t«ehfii*chM.
Daotorb«
MvchAalkar-ZtK-
148
für die Ausdehnung dieses Metalles zwischen
0° und 100® den Werth 0,018I& zu Grunde.
Die DUatomoter waren 10 ctn lange Röhren
von 2 em Durchmesser, unten geschlossen,
oben In eine Kapillare auslaufend; letztere war
an den untersten Punkt der Krümmung einer
U'fdrmig gebogenen zweiten Kapil lare angosotzt.
War der Temporakurnusgleich erreicht, so wurde
durch letztere ein Luftstrom gesaugt, der das
in ihr stehende Quecksilber entfernte, sodass
das Dilatometer also stets bis zu der gleichen
Stelle gefüllt war. Die kubische Ausdehnung,
bezogen auf das Volumen bei 0® aU Einheit,
betrugt zwischen 0® und 100® für Hartglas
(Vorbrennungsröhren) 0,00181, für Verbundglas
(D. R. P. 61 573) 0.0022. Rm.
VerbeMerte Form Ton U-Röhren.
I). R G. M. 167 664.
Von H. Hesse r.
Chem.-Ztg. ‘^0. S 292. 1902-
Der gebrftuchlichen Form der U- Röhren
haften einige uiKiiigenehme Uebelslüiide an.
Boi der Verwendung mehrerer pulvorförmigcr
iteagentien neben oii»ander in einer Röhre tritt
leicht eine Verunreinigung der einzelnen oder
eine Einwirkung auf einander ein, ferner bricht
die Höhre leicht, wenn in der Richtung der
Brhenkelebene auf die Schenkelendeii Druck
wirkt Beide Möngel werden von der vor-
be-sserleii Form für U-Höhren, wie sie die bei*
stehenden Figuren in einigen Typen darstollen,
vcrmledon. Bei derselben ist die U-Porm
gewisHOrniaasscn umgekehrt, die Verbindungs-
rölm* ist oben zwischen den Schenkeln ange*
ordnet Hierdurch gewinnt die Röhre einmal
einen erheblich grösseren Widerstand gegen
Zerbrechen durch seitlichen Druck, zweitens
tritt, wie leicht einzusehen ist, eine Ver-
unreinigung der in den einzelnen Röhren-
Schenkeln eingefünton Heagention durch Ein-
wirkung auf einander nicht mehr ein Auch
können gleichzeitig feste und flüssige Hea-
gentien neben einander verwandt w'erden.
Ein besonderer Vorzug der neuen Uöhreufurm
liegt in der Möglichkeit 2. 3. 4 und mehr Stück
neben uinander zu einer Gruppe zu vereinigen.
sodass sie in ihrer Kombination Absorptions-
und Waschgefksse ersetzen. Rm.
Neue Vorlafce fflr StlelMtoff'
beetlmmung.
Von A. Hedebrund.
Chfm.-Ztg. 2iL S 74. 1902-
Verf, beschreibt eine Vorlage, bei welcher
das Zurücksteigon von Siluro aus der Vorlage
in daa Kühlrohr und das Dcstillationsgefaes in
sicherer Weise vermieden wird. Die Vorlage
besteht aus einem 700 bis 800 ecm fassenden
konischen Kochkolben, an dessen Soitenwand
in mittlerer Höhe ein U-Kohr augeschmolzen
ist. Der Äussere Schenkel des U-Rohros ist
oben zu einer Kugel erweitert, welche 25 bis
30 mm im Durchmesser misst und oben zu
einem nach dem Kolben zu gebogenen Kohr
ausgezogen ist. Das eigentliche U-Robr hat
einen Durchmesser vou 9 mm. Der Kolben
wird vor der Bestimmung mit titrirter Saure
und IndikatorlOsuog beschicktund durch leichtes
Neigen des Kolbens wird eine kleine Menge
der SAnre in daa U*Rohr abgelsssen. Das
durch einen dichten Stopfen In den Kolben ge-
führte Kühlrohr braucht dann nicht in die
Saure zu tauchen und ein Ammoniakverlust ist
nicht zu befürchten, da ein solcher nur ein-
treten kann, solange noch kein Wasserdampf
überdestilUrt. Rm.
Eine Bemerkuiifi: zur WlrkauK der
Sprengerschen Qiiecksllberluft-
pumpe.
Von H. Boas.
Verh. H. D. Physik Oes. 2, S. 24*!. 1900; nach
Bribl. zu U'ifrf. j4nn. V.5. S. .'ifi2. 1901.
Bekanntlich funktionirt eine Sprenge rsebe
Luftpumpe, solange der Gasdruck mir wenig ge-
sunken ist, derart, dass das Quecksilber inGestalt
langer Tropfen, „Kolbi'n", in das Fallrohr eintritt
und eine intermittirendo Säule von Luft und
Quecksilber sich nach unten bewegt. Bei ge-
ringem Druck hat man den Eindnick, als
ströme das Quecksilber in zusammenhängender
SAulo durch daa Fallrohr nach unten. Der Verf.
hat nachgewiesen, dass in Wirklichkeit die
Funktion der Pumpe auch bei niederem Gas-
druck die gleiche ist. wie hei höherem, indem
er dos Fallrohr im verdunkelten Zimmer mit
dem Lichte eines elektrischen Funkens (Ent-
ladung einer Leydener Flasche) beleuchtete.
Bei solcher Beleuchtung kann man mit dem Auge
w’ie auch aus dem unter denselben Umständen
aufgenommenen photographischen Bilde deutlich
erkennen, dass auch bei niederen Gasdrücken
Kolbenbildung eintritt, die nur wegen der
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Ifft IS.
I. Aofnrt liwa.
QlaslcehfilscliM.
149
^Bsen Fallgeftchwindigkelt dee Quecksilbers
bei Dauerbeleuchtung vom Auge nicht wahr»
genommen wird. Rm.
Zudem Referat; ffIMe PrUfuuQtiaruttuftfar
Apparat« und Iteaffentien von Dr. Sauer
/>r. Gihckel in Berlin** {diese Zeiteehr, 1908.
S. 129) fugen wir, um Mieeveratandnieeen vorzu-
beugen, noch hinzu, dass uatUrlich auch die
ärmlichen PrUfungestellen fUr chomieche Meas-
gorAthe, welche zur AuefUhruiig der Aichung
erroftchtigt aind, eowohl fOr aichfhhlge ala auch
fQr nicht aichfhhige chemische Messgorflthe
auf Wunsch PrUfungaachoine mit Angabe der
geuauen Fehler auaatellen. Rm.
V. Internationaler Kongreee für an-
gewandte Chemie, Kerlin 1903.
Der V. luternationalo Kongress für angu-
wandte Chemie, der erste auf deutschem Boden,
wird in der Pfingatwoche des nAchaten Jahrea im
HeichstagegebAude zu Berlin abgehalten werden.
RbrenprAsident dea Kongreaaea ist Oeh. Hath
Prof. Ur. CI. Winkler in Frolberg 1. S., PrA-
sident Geh. Reg.-Rath Prof. Dr. Otto N. Witt
in Berlin, Schatzmeister Dr. H. T. BötUnger,
.Mitglied dea Hauses der Abgeordneten, Direktor
der Rlberfelder Farbenfabriken.
Der Kongreas erregt schon jetzt das Inter«
esse der Reichs«, Staats« und stAdtischen
Behörden; dem KomiM sind bereits bei«
getreten: der Reichskanzler Graf von BUlow,
die StaatosekretAre Graf v. Posadowsky«
Wehner, v. Richthofen und v. Thielmann,
die Herren Minister Möller, v. Rheinbaben
und Dr. Studt, der PrAsident des Deutschen
Reichstages, Graf Balleatrem, der Fürst von
Uonnorsmarck, die Gesandten Graf v. Ler-
chonfeld (Bayern), Freiherr v. VarubUler
(Württemberg), Freiherr v. Stengel (Sachaeu*
Meiningen), Ur. v. Jagemann (Baden) und Dr.
KlUgmaon (HaiisaatAdte), Staataminiater von
Gosalor, OberprAaldent der Provinz West-
preiissen, OberbOrgermeiater Kirsch n er, ferner
Vertreter des Herren« und des Abgeordneten*
hsuses Bowio der Grosaindustrie Deutschlands.
Vom Auslande wird die Entsendung offizieller
Delogirter erbeten werden. In allen Kultur*
lAndem dor Erde Ist die Bildung von Organi-
sationekomit^s theils erfolgt theila angeregt.
Der Kongress wird mit einem BegrUssungs«
abend am Dienstag d. 2. Juni 1903 beginnen.
Am Mittwoch d. 3., Freitag d. 6. und Montag
den 8. Juni werden Plenaraitiungen abgehaiten
werden, für welche bereits VortrAge hervor-
ragender Forscher zugesagt sind.
Die SpezialberathuDgen dos Kongresses wer-
den in folgenden 11 Sektionen stattfinden: I.Ana«
lytische Chemie. Apparate und Instrumente.
II. CThemlsche Industrie der anorganischen Pro-
dukte. UI. Metallurgie, Hottenkunde und Bxplo-
aivstoffo. IV. Chemische Industrie der orga-
nischen Produkte. (A. Organische PrAparate
einschl. Theerprodukte. B. FarbstotVe und
ihre Anwendung.) V. Zuckerindustrie. VI.
GAbrungsgewerbe und StArkefabrikation. VII.
Landwirthacbaftliche Chemie. VIII. Hygiene.
Medizinische und pharmazeutische Chemie.
Nahrungsmittel. IX. Photochemie. X. Elek-
trochemie und physikalische Chemie. XI. Rechts«
und wirthachaftliche Fragen in Verbindung mit
der chemischen Industrie.
Der Verein Deutscher Chemiker, die Deutsche
Bunaen-Geaellachaft für angewandte physika«
Hache Chemie und der Verein Deutscher Ziicker-
techiiiker haben bereite beschlossen, ihre iiAchst«
jährigen Hauptversammlungen nn den Inter-
nationalen Kongress zu Berlin anzugliedeni.
Die Versendung der Einladungen soll im
SpAtherbst diesca Jahres erfolgen. Der Theil-
nohmerheitrag ist auf 20 M. festgesetzt.
Anfragen und Mittheilungen sind an das
Bureau de.s Kongresses, Chariottonburg, Murch«
Strasse 21, zu richten, in welchem Herr Dr. G.
Pulvermacher als wiaaenechaftllcher BekretAr
fuugirt.
Oebraucbsmu<it«r für glastechnlsche
Gegenst&nde.
Klasse:
30* Nr. 177 625. Btandnaschen fQr Apotheker
u. s. w. mit kommuniziretiden LAngs- und
Qiiernllen im oberen Btopfonthoilo und un-
teren Aushöhlungen im Flaschenhälse. C*.
Notbohm, Holzmiuden. 26. 6. 02.
Nr. 177 909. Glasflasche mit schrägem Boden,
innerem, als Hals oben endigendem Steig-
rohr und unterhalb des Halses heflndliclier
Oefi'nung mit Verschliisakapsel. A. Forst«
hrtvol, Dortmund. 30. 4. 02.
42. Nr. 178 084. Aus einem konischen und
einem zylindrischen Theile l>eatehender Ver-
schhissstopfcn für Butyrometer. P, Funke,
Berlin. 2. 6. 02.
Nr. 178 560. Apparat zur Bestimmung des
spezifischen Gewichts von (iason, bestellend
aus einem mit UmstellhAlinen versehenen
Standrobr in Verbindung mit einem Flüssig-
keitsmanometer. G. A. Schnitze, Berlin.
28. 5. 02.
Nr. 177 019. Ueber den SkalenthoH eines Stab-
thermometers zu schiebendes Schutzrohr mit
farbiger Hinterwaiid, welches das Ablcson
dea Stabthermometers ohne farbigen Streifen
erleichtert. W. Niehls -Berlin. 1. 5. 02.
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150
GlMt*cbnUcbM. — BQcb«ncbau. — Patcnttehau.
Nr. 177 036. Hftmometor, bol welchem dae
Glflechen mit der Standardlöaung und daa
(^raduirte (tlftachen fUr dan zu uDtorsuchende
Hlut neben einander in einem (jostoll hinter
schliUförmigcn, auf einer Seite mit einer
Mtlchglaaecheibe bedeckten Auäechnitten
deaaelben untergebracht sind. F. BUchi
& Sohn, Bern. 11. 5. 02.
Nr. 177 050. Mit von oben cineetzbarem
Becherchen versehenes Arnometer als Waage
tOrBecherfQllungen.F. H ugereboff. Leipzig.
20. 5. 02.
Nr. 177 051. Ventilpipette mit durchgeführter,
von oben anhebbarer Ventilspindel. Der*
selbe. 20. 6. 02.
Nr. 177 052. ButyrometerraitRing-TheiUtrichßn
auf dem Skalenrohre. Derselbe. 20.5.02.
BerichÜgung. Nr. 175 849, Doppelwandige
Butyrometer • Hülse, ist der Firma Franz
Hugerehoff in Leipzig geschützt (nicht Gehr.
Herrmann, vgl. diese Zeitschr. 190S. S. 130.)
BOohersohau.
M olfgang Vogel, Schule des Automobilfahrors.
8®. Vm, 189 8. mH 112 IMuatr. Berlin.
G. Schmidt 1902. Goh. 3,G0 Af. geh. 4,20 Jtf.
Dem Mechaniker, besonders in kleineren
SUtdten. kann leicht eine Reparatur an einem
Automobil übergeben werden, da er ja nach
dem bekannten Wort „Alles können“ mus.s. In
Dtalseh«
einem solchen Fall© wird ihm das auch vom
technischen Standpunkte werthvolle Buch gute
Dienste leisten, und deswegen sei an dieser
Stelle darauf hingewiesen.
S. ItcniNClike, Elektrotechnik ln Einzeldar*
Stellungen. Braunschwoig, ViowegA Sohn
um. 80
Heft 1 : Die Schutzvorrichtungen der Stark-
stromtechnik gegen atmosphftrisclie Entla-
dungen. 42 8. Geh. 1,20 Jrf., geh. 1,60 M-
Heft 2: Der Paralielbetrieb von Wechsel-
stroramaschinen. 55 S. Geh. 1.20 Af., gcb.
1,60 Af.
Unter dem Titel „Die Elektrotechnik in
j Einzeldarstellungen" beabsichtigt Dr. Be-
iiischke eine Reihe von Heften herauszugeben,
j die, für Studierende und Ingenieure bestimmt,
j in knapper Form die einzelnen Gebiete der
Elektrutochnik unter Berücksichtigung der
I neuesten Fortschritte behandeln sollen. Die
I beiden ersten BAndchen sind vonDr.Benischke
selbst verfasst.
Die gosammte Darstellung und Gliederung
des StotVes ist in beiden Heftchen einfach und
, klar und wird durch gut ausgewahito und sorg-
fältig ausgefUhrle Figuren unterstützt. Mathe-
matischo Formeln sind möglichst vormioden.
der Hauptiiachdruck ist vielmehr sehr zwcck-
mftssig auf die physikalischen Erscheinungen
gelegt. Die Lektüre beider Bündchen kann
allen, die sich für Elektrotechnik intoresslren.
aufs Wärmste empfobleii werden. K. 0-
Patenisohau.
Herstellung von Olaaformen. 0. Hirsch in Weisswasser, O.-L. 3. 5. 1900. Nr. 126111. Kl. 32
Holzkohlenpulver, vorzugsweise durch Pulveni von Ilolzkohlenabfüllen gewonnen, wird
gesiebt und mit einem Bindemittel, z. B. Theer, und einem FOlistofT, z.. B. Kaolin, versetzt.
Die plastische Masse wird in Blöcke gepresst. Die Blöcke werden im .Muffelofen geglüht und
aus denselben wie aus Holz die Formen herausgearbeitet.
Olasblasemaschine mit lösbarer, in ein Kupplungsrohr eingesetzter Blaspfeife.
The Automatic OUus Bloiring Patents Syndieate Ltd. in West Bromwich, Engl.
18 9.1900. Nr. 126251. Kl. 32.
Die Mündung a der Pressluftleitimg, die sich auf die .Mündung b der Blas-
pfeife e herabsenkt, wenn letztere mit einem Külbo! am anderen Ende versehen
und in an der Maschine angebrachte Halter eingesetzt ist, ist zu einer Kuppelmuffe
auagebildet. Hierbei wird die Muffe d gegen die Wirkung der Feder e so abwArts
geschobeo, dass sie die Quorbohrungen f und g mit einander, also die Pressluft-
leitung mit dem Kübel verbindet. Beim Abnehmon der Pfeife schiebt sich d so
aufwArts, dass / verschlossen und g, also auch der fertige Glaskörper, durch
Bohrung h mit der Aussenhift in Verbindung tritt. Da durch a bestAndig Press,
luft austritt, so herrscht sofort nach dem Anschliessen der Pfeife im Külhel
Betriebsdruck, was der genauen Regelung der Blasariieit förderlich ist. Ist da-
gegen wie üblich ein Ventil oberhalb der Kupplungsmuife in der Prcssluftleitung
angebracht, so verstreicht geraume Zeit, bis .Muffe, Pfeife und KlUbel mit Pressluft vom Be-
triebsdruck angefulit sind.
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P«t«nt»cbau.
151
Befl i&.
l^ogBSt 100).
Apparat xom Anxeigen von Verändercmoen in der Erdanziehung. L. E. Cowoy in Lunilon.
1.5.1900. Nr. 124 568. Kl. 42.
Bei Apparaten mit einer dem Luftdruck nicht auRf^esetzten. zwischen
zwei Luftkammernc und d i>efind!ichen FlüsaigkcitesAule a, die in ihrer Lage
durch den Druck des luftfurmigen Kammeriiihalts gehalten wird, wird diese
Shule an einem Ende gekrUmmt ausgefUhrt und mit einem Btoigröbrehen b
verbunden, das in die eine Luftkammer ausmUndet. Die Weite des Steig*
rf>hrchenB wird im Vergleich zur Säulenstärko Ausserst klein gewählt, und
seine rüllflUssigkeit hat im Vergleich zur SftulenliUssigkeit ein sehr geringes
spezihacbes Gewicht, sodass geringe Aenderungen der Höhenlage der SAule
eine wuhrnehmbare Bewegung des Spiegels im Steigröhrchea zur Kuige
haben. Am Gef&ss kann eine Kammer ungeordnet sein, deren Oberrauiu
mit einem AlkobolbehAlter kommuuizirt, sodass durch Tempcraturschwun*
kungon bervorgerufeno DruckAnderungen im LuftbehAlter vennöge der Aua*
dehiiung dieser Alkoholmenge kompensirt werden.
A
b
\
Hafen zom stetigen Schmelzen and Läatern von Olas. L. M. Röglo
in Xesle Normondeuse, Canton de Blungy. 16. 4. 1900. Nr. 124699.
Kl. 32.
Der Glashafen a besitzt Abflussöffnungen b, der untere durch
die Wand e gctheilte Hafen d eine oder mehrere Arbeitsöflhungen /.
Der Glassatz wird in a geschmolzen, die Schmelze in g golAutert und aus h
vorarbeitot. An a können Ohren zum Einsteckon anzuwUrmender
Flaschen oder Pfeifen angebracht sein, i Ist ein Durchgang für die
Flamme. Die Wand e kann gekrUmmt sein, sodass h zum Theil von g
umfasst wird.
Photographischer Lotbapparat. K. Fuhrmann in Hörde i. W. 27. 1. 1901.
Nr. 123 496. Kl. 42.
Innerhalb eines Lothkörpers A ist eine Lichtquelle Fangebracht, welche
ohne Anwendung eines Linsensystems Licht aus der Lothaebse des Loth-
körpers durch die fein«]) Löcher c auf eine feste lichtempllndiiche Unter-
lage wirft, um auf ihr den Schwingungsmittelpuukt oder Schwingungs-
Itnien zur Ermittelung dieses Punktes darzustollen. Der Lothapparat soll
insbesondere den Zwecken des Markscheidens und dazu dienen, einen Punkt
der TagesoberflAcbo ln die Teufe genau abzulotlien.
Tielemnesser mit einem Mess- and einem Zoflussrohre, die durch ein ver-
engtes Rohr verbunden sind. C. T. R. Clausen ln Kopenhagen.
9. 9. 1900. Nr. 123 497. Kl. 42.
SAmmtlicho Röhren bestehen in der bei manometrischen Tiefen-
messern ohne Verengerung des Verbindungsruhros bekannten Weise aus
Olas und sind zu einem voIlstAndig dichten, U-förmigen Hohr zusammen,
geschmolzen, um die Vortheile der genannten Verengerung mit den Vor-
thcilen des Glases (reibungsloser Durchfluss, vollkommene Dichtheit) zu ver-
knüpfen.
Verfahren sur Rerstellang von Kupferspiegeln auf Olas. W. Heiskopf&Co. in Morehensteni,
Böhmen. 29. 4. 1900. Nr. 124 710. KI. 32.
Setzt man einer alkalischon Kupferlösung Zinkchlorid und ein RediiktiunsmUtcl zu,
z. B. eine Lösung von Rohrzucker, Glyzerin und Formaldehyd in W.osser, so schlAgt sich auf
einer mit der Flüssigkeit in Berührung beflndiiehen GlasoberflAcho ein Kupferspiegel nieder,
iiusatz von Gold- oder Platinlösuug zum Bade erhöht die Sicherheit der Spiegelluldung.
Influenamaschine. Reiniger, Gebbert & Schall in Erlangen. 4. 12. 1900. Nr. 124 259.
Kl. 21.
Vorliegende ErTindung betrifft eine Verbesserung der Influenzmaschine nach Töplor-
Holtz. Die zur Isolirung der Belegungen (Induktoren) von der umlaufenden Arbeitsscheihe
dienende Isolirscbeibo steht hier nicht fest, sondern wird im gleichen oder entgegengesetzten
Sinn wie jene mit einer passenden Geschwindigkeit gedreht, um eine Ansammlung schädlich
wirkender Ladungen auf der der Arbeitsschelbe zugewandton Beite der IsoUrscheibe zu verhindern.
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152
D«aiaeb*
JiMtolktr-Ztf.
Paientliste.
Bis zum 14. Juli 1902.
Klasse: AamsldaiirsB,
21. M. 201U0. Kunschlussvurrichtuiig fOr Blek*
trizitfliszHhler. W. M. Mordey und G. C.
Fricker, London. 17. 9. 00.
G. 167b9. Elektrische Lampe, bei welcher
Gase oder DAmpfe vou Quecksilber oder
Ähnlichen Substanzen zum Leuchten ge-
langen. General Electric Cy., Schenec-
ittdy, New-York. 10. 4. 02.
K. 22466. Verfahren zur FemUbertragung von
Photographien. A. Korn, München. 3.1.02.
T. 7654. Verfahren zur Erzeugung elektrischer
Schw iugungen. N. Tesla, New-York. 9. 7. 01.
SO. T. 8021. Apparat zur Erzeugung Wirbel-
förmiger magnetischer Kraftlinien für thera-
peutische Zwecke. H. Trüb & Co., Berlin.
18. 2. 02.
32. G. 15599. Verfaliren zur Bekleidung vou
Hohlkörpern aus Glas, Porzellan u. dgl. mit
Metall. C. Huber & Co., Karlsruhe 1. B.
20. 4. 01.
.39, B. 29777. Verfahren zur Darstellung eines
gegen Elektrizität isolireuden und zugleich
wasserdichten Produktes. F. H. Bowden,
London, und B. H. Dodd, Blackheath, Engl.
5. 8. 01.
42. 8. 16001. Abstandsmesser mit waagerechter
Basis. J. P. Sorensen, Kopenhagen. 3.2.02.
G. 16265. Geschwindigkeitsmesser mit eiuem
von der zu überwachenden Welle vorbe-
weglen, durch ein Uhrwerk in gleichen Zeit-
abschnitten ausgelösten und dann zurück-
schnellenden Zeiger. 0. Glöckner und
C. Glöckner, Dreaden-A. 19. 11. 01.
49. B. 28982. Verfahren zur Erhöhung der
Federkraft von Btahldraht und gewundenen
Btahldrahtgegeiistftnden. Dahme n & Co.,
Bchaippach, Bay. 4. 4. 01.
64. 8t. 7110. Trichter für Flüssigkeiten. J,
Btokias, Kreuzdorf. 16. 8. 01.
74. B. 30146. Vorrichtung zum Drehen einer
Achse aus der Ferne in bestimmte Stel-
lungen und zum Festhalten in diesen. J.
ii V. Brummer, Kopenhagen. 7. 10. 01.
Ertbsllangeii.
18. Nr. 184356. Vorfahren zum Kohlen der
Oberfläche von Eisen- und Stahlgegen-
ständen mit Hülfe des elektrischen Stromes.
C. Davis. Washington. 12. 11. 01.
21. Nr. 134 271. Verfahren und Vorrichtung zur
.Messung der magnetischen Eigenscliuften
von Stuiil und Eisen. Westinghouse El.
Co. Ltd., London. 2. 4. 01.
Nr. 134846 Vorrichtung zur Verhütung fehler-
hafter Angaben und der Ueberlastung von
Hitzdrabtleistungsmessem. R. Bauch, Pots-
dam. 25. 12. 01.
Nr. 134543. Vorrichtung zum Anzeigen des
Gangunterschiedea zweier Uhr- oder Lauf-
werke sowie zum Antrieb derselben. F.
Kuhlo, Berlin. 21. 1. 02.
Nr. 134024. Galvanisches Element, nach Art
des Meidinger-Blements. F. May, Halle a.S.
15. 9. 01.
Nr. 134072. Widerstandssäule für elektrische
Ströme. Siemens & Halske, Berlin. 22 8.01.
Nr. 134 187. Geschlossene Schmelzsicherung
für elektrische Ströme. Dieselben. 10.8.01-
Nr. 134076- Anker für Motoreleklrizitätszähler;
Zus. z. Pat. Nr. 132815. Hart mann & Braun,
Frankfurt a. M.-Bockenheim. 9. 1. 02.
Nr. 133991. Elektrolytischer Stromunterbrecher.
W. A. Hirschmann, Pankow-Berlin. 15. 1.02.
Nr. 134077. Elektromagnet mit doppeltem
Ausschlag und einer selbsttbAtig mit dem
Ankerhub veränderlichen Uebersetzung zwi-
schen Kraft und Last; Zus. z. Pat. Nr. 116993.
Schuckert & Co., Nürnberg. 22. 1. 02.
32. Nr. 133601. Verfahren und Vorrichtung
zum Zuscbmelzen von Glasröhren. P. Born-
kessel, Mollenbach i. Tb. 12. 9. 01.
Nr. 133502. Verfahren zum Rothtärben von
Glas mittels Kohlenstoffes. N. Meurer,
Köln. 16. 3. 01.
Nr. 133943. Verfahren zur Herstellung mittels
Kalziumphosphuts tbeilweise oder ganz ge-
trübter Gläser. H. B. KnÖspel, UillemQbl,
Böhmen. 29. 4. 00.
Nr. 134268. Vorrichtung zum Halten von Linsen
während des Schneidens. J. West, Dalstoo,
H. J. W. Raphael, Shepherds Bush, und
H L. Ettinghausen, London. S;5. 6. 01.
42. Nr. 134431. Nautisches Instrument zur
Ortsbestimmung. J. B. BUsh, San Diego,
Calif. 1. 2. 02.
Nr. 184408. Sphärisch und chromatisch kor-
rigirtes Objektiv mit anastigmatischer Bild-
ebonung. C. Zeiss, Jena. 3. 11. 99.
Nr. 134U62. SchrafSrapparat mit Fortschaltung
des Zeichenlineals durch eine auf der
Zeichenfläche rollende Vorscbubwalze. W.
Schmitt, Stuttgart. 18. 12. 01.
Nr. 184063. Einrichtung zum Zeichnen an-
visirter Geg^enstäude auf einem horizontaleu
Zeicbenblatt. P. Galopln, Genf. 22. 9. 01.
Nr. 133976. Vorrichtung zum Rogistrireii von
Zeigorstellungeii mittels elektrischer Funken-
marken. Siemens & Halsk e,Berlin.23.3.01.
Nr. 134(^1. Kontrolwaage für Oeldmünzen.
D. Harsangi, Budapest. 19. 7. 01.
KQr di« K«<i«ktton venuatwürillrti: K. Bl«»ehk« lo B«rlio W.
V«ri«( Ton Jnllnn bprlB(«r ta B«rlls N. — Dra«k Bail Dr«}«r ia äarlia BW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt z\ir Zeitschrift für Instrumentenkimde
oad
Organ für die gesammte Olasinstrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W., An der Apostellürche 7b.
Nr. 16. l.'i. August. 1902.
Nuhdmek nor mit Oen.bmifrnnir der Redsktl.n reatsttet.
Apparat zur orthogonal-parallelprojektiviscben Änfnahme von Böntgenbildem.
VoD K. Kom in Berlia.
stellt man eine photographische KOntgenaurnahme von irgend einem Körper-
theile her, so erhalt man ein Bild, das die natürlichen Verhältnisse nicht richtig wieder-
giebt. Es werden nur die unmittelbar an der Platte anliegenden Partien des Objektes
einigermaassen richtig abgezcichnet, alle entfernteren Partien werden stark vergrössert;
eine solche Aufnahme giebl in Folge dessen kein richtiges Bild von dem darzustellenden
Gegenstände. Die Verzeichnung wird um so grösser, je starker der aufzunehmende
Körper ist und Je naher die Röhre sich an der Platte befindet. Zur Feststellung von
Knochenbrüchen u. dgl. ist der Fehler in der Zeichnung, der hierdurch hervorgerufen
wird, nicht von Bedeutung: er ist aber üusserst störend, wenn man die Aufnahme be-
nutzen will, um die thatsltchlichen Verhältnisse zwischen den dargestellten Organen
oder ihre wahre Grösse festzuetellen. Dieser Fall tritt namentlich dann in den Vorder-
grund, wenn es sich bei der Diagnose darum bandelt, zur Feststellung von Anomalien
ein genaues Bild des menschlichen Herzens zu erhalten, eine Forderung, die für die
Diagnose vieler Krankheiten von hervorragender Wichtigkeit ist. Man hat sich in
Folge dessen schon seit den ersten Zeiten des Bestehens der Röntgentechnik darum
bemüht, Einrichtungen zu treffen, welche die Darstellung des Herzens in seiner genauen
Fonn und Grösse ermöglichen. Die erste derartige Vorrichtung ist in den Berichten
der englischen Röntgengesellschaft von Payne angegeben. Eine prinzipiell ähnliche
Einrichtung finden wir in dem Kosen fei d achen Werke über die Diagnostik innerer
Krankheiten sowie in einem Vortrage von Levy-Dorn. gehalten auf dem Kongress
für innere Medizin in Karlsbad, und von Donath in seinem Werk über die Röntgen-
technik beschrieben. Allo diese Autoren benutzen folgendes Prinzip.
Die Zentralprojektion der Objekte, welche man bei Herstellung einer Röntgen-
photographie erhält, wird durch eine Parallelprojektion ersetzt. Diese wird dadurch
erzeugt, dass die Röntgenröhre und eine mit ihr fest verbundene Marke beweglich
gewählt wird und dass mit dieser Markireinrichlung die Grenzen des darzustellenden
Objektes ausgemessen resp. umfahren werden. Sorgt man dafür, dass der Röntgen-
strahl, welcher durch die Markirungslinie „Antikathode der Röhre. Körpergrenze,
Zeichenstift“, festgelegt ist, auf der Zoichnungsebone senkrecht steht, so erhält man
eine orthogonale Projektion, die den Gegenstand genau in seiner Grösse wiedergiebt,
indem auf der Zeichnung ein Schnitt der Körpers dargestellt wird, dessen Schnittflächen
mit der Zeichnungsebene parallel liegen. Diese Schnittflächen des Körpers sind Ebenen,
da der Röntgenstrahl, der in sich parallel um die Grenzen des Objektes herumgeführt
wird, stets rechtwinklig zu allen einzelnen Flächenelementen stehen muss. Bei der
Zentralprojektion, bei der eine Schaar von Tangenten von einem Punkte aus an den
Körper gelegt wird, resultirt nur dann eine dem Körper ähnliche Zeichnung, wenn
alle Berührungspunkte der Tangenten in einer Ebene liegen, d h. wenn der Körper
entweder eine merkliche Tiefenausdehnung in der Richtung des Rüntgenstrahles nicht
besitzt oder wenn der Körper durch eine Rotationsfläche begrenzt wird, deren Rotations-
achse mit der Richtung des Röntgenstrahles zusammenfällt. Die in der Natur vorkom-
menden Körper genügen diesen Bedingungen fast nie, in P'olge dessen wird die
Zentralprojektion einen Körper nicht allein vergrössert, sondern auch verzeichnet
darstellen.
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1Ö4
H. Boait Appmrmt sur ortbOfODal-pkrmllalprqJsktlvlsehcn Aufiubm« von RdatgaobUdarn.
Die bisher erwähnten Vorrichtungen, um mit parallelen Röntgenstrahlen zu ar-
beiten, waren derart hergestellt, dass das hemmungsfreie Umfahren der Körpergrenzen
zum Zweck einer leichten störungsfreien Zeichnung nicht möglich war. Sie gestatten
vielmehr bequem nur die Ausmessung zwischen zwei kuordlnirten Punkten der Grenzen
vorzunehmen. Es wäre selbstverständlich möglich, durch Summation dieser Einzel-
messungen ein genaues Bild des Körpers zu erhalten.
Der erste Apparat, der es bequem ermöglichte, eine wirkliche Zeichnung des
Körpers vorzunehmen, ist vom Prof. Moritz angegeben und von der Voltohm-Gesell-
schaft in Mönchen gebaut. Der Apparat gestattet aber nur die Zeichnung auf hori-
zontal liegender Zeichenfläche, also des Herzens eines Menschen nur in liegender
Stellung. Durch diese Anordnung war praktisch ein grosser Nachtheil gegeben, da
gerade die Menschen, bei denen eine Zeichnung des Herzens von Bedeutung ist, nicht
gut ohne Gefährdung ihrer Gesundheit in liegende Stellung gebracht werden können;
ferner ist bei diesem Apparat wegen der verhältnissmässig grossen Masse der hin- und her-
zubewegenden Theile und ihres dadurch bedingten hohen Trägheitsmomentes die Ab-
zeichnung nicht besonders bequem, weil bei jedem Wechsel der Bewegungsrichtung
eine verhältnissmässig grosse Kraft zur Aufhebung der Massenbeschleunigung in der
Bewegungsrichtung und zur Uebenvindung der Trägheit für die Bewegung in der
neuen Richtung aufgewendet werden muss.
Bei dem Moritz'schen Ap-
parat ist ein Rahmengebilde ober-
halb einesTisches, der mit einem für
Röntgenstrablen durchlässigen Stoff
bespannt ist, auf ein System von
Rollen nach allen Richtungen hin
beweglich aufgelagert derart, dass
sich der Leuchtschirm mit dem
Zeichenstift Ober eine auf dem Tisch
liegende Person fortbewegen kann.
An dem Rahmen sind Halter, die
nach unten gehen, angebracht; sie
tragen an einem Verbindungssteg
unterhalb des Tisches die Röntgen-
röhre. Die hemmungsfreie Bewe-
gung wird dadurch hervorgebracht,
dass auf zwei horizontalen, parallel
liegenden stabförmigon Rollen vier
Rollen laufen, die von einander
unabhängig im Rahmen gelagert
sind. Die Achsen der ersten beiden
Rollen stehen zu den Achsen der
vier Rahmenrollen senkrecht. Jede
am Rahmen ausgeführte Bewegung
veranlasst entweder die obere oder
untere der angebrachten Rollen zu
entsprechendem Umlauf. Eine solche
Konstruktion ist für Zeichnungen in vertikaler Ebene nicht verwendbar, man müsste
denn durch Verdoppelung der Tischrollen eine Art von Schlitz herstellen, in dem die
Rahmenrollen zwangläufig geführt werden, und das ganze Gebilde dann aus-
balanziren.
Viel einfacher erschien es mir, die allseitige Beweglichkeit der Röhre und des
Schirmes dadurch zu bewirken, dass man ein Zweiachsensystem anwendet, das bei
geeigneter Ausführung und genügender Länge seiner Hebelarme einen absolut hemm-
freien Gang der Markireinrichtung hervorruft und das weiter den Vortheil besitzt, ln
jeder Lage verwendet werden zu können. Dadurch nämlich, dass die beiden in sich
parallelen Drehachsen des Marklrungsapparates mit einer dritten Achse versehen werden,
welche zur Richtung der Markirungsachse senkrecht steht, ist man in der Lage, das
ganze Zeichengebilde umzulegen und nun in jeder beliebigen Stellung zu verwenden.
Nach diesen Prinzipien ist ein Zeichenapparat ausgeführt, der im Folgenden an Hand
der boigefügten Abbildungen genauer erläutert werden soll (vgl. Fig. 1 u. 2).
pig. I.
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n^n Iß.
tb. .\ilKUHt 1908.
H. Boai» Apparit zur orthofonal>p«r«llelpr9jtktiviidi«n Aulhahin« voo Rdatg«obOd«rn.
165
Ein Bariumplatinzyaninschirm L ist in der Mitte mit einer etwa 6 mm weiten
OelTnung durchbrochen. Durch diese OefTnun^ hindurch führt ein Schreibstift, der an
dem Rahmen des Schirmes mittels einer Schiebehülse befestigt ist. Der Schirm wird von
einem Stahlrohr a getragen, das mit einem zweiten Stahlrohr b zu einem festen rechten
Winkel verbunden ist. An b ist ein drittes Stahlrohr c mit winkligen Füiirungshülscn
verschiebbar und mittels Klemmmuttern feststellbar. Auf c ist eine Holzklammer an-
gebracht, in welche die Köntgenrübre eingespannt wird. Durch Verschieben des Rohres c
auf dem Rohre b Hisst sich der Abstand zwischen Leuchtschirm und Röntgenröhre den
Bedürfnissen entsprechend bis zu einer Entfernung von 80 cm verändern; durch Fest-
klemmen Jenes Rohres e und passende Einstellung der Röhrenklammer kann die Röntgen-
röhre zum Schirm so orientirt werden, dass ein von der Antikathode ausgehender
Röntgenstrahi, der auf den Markirungsstift trifft, genau senkrecht zur Schirmebene steht,
d. h. also die genaue Verlängerung der Achse des Marklrstiftes bildet. Um diese
Einstellung zu erleichtern, für die im Allgemeinen das Augenmaass genügen wird, wird
ein in die Fübrungsbülse des Zeichcnstlftes passendes kleines Visirrohr mit engem
Augendiapbragma und Fadenkreuz am Röhrenende beigegeben, das statt des Markir-
stiftes in die FOhrungshülse eingesteckt die Achse des Stiftes optisch festzulegen ge-
stattet. Blickt man durch das Markirrohr auf die Röntgenröhre, so muss die Antika-
thode re.sp. der Strahlungsausgangspunkt auf dieser sich in der Mitte des Fadenkreuzes
beflnden. Wir werden aber sehen, dass eine derart genaue Einstellung praktisch kaum
nothv^'endig ist, da für den hier vorliegenden Zweck die geringen Fehler, die durch eine
nicht vollkommen richtige Orientirung hervorgebracht werden, sehr wenig von Belang
sind. Die eigentliche Markir- und Zeichenvorrichtung, aus Röhre und Leuchtschirm
bestehend, ist durch diese U-förmige Drei-Röhrenverbindung gebildet.
Die Markirvorricbtung ist nun
auf folgende Weise in sich pa-
rallel nach allen Seiten ver-
schiebbar gemacht. Das Mittel-
rohr b wird von einer Klemm-
mutter gefasst, die einestheils
die I>agerflache eines Doppel-
Spitzenlagers bildet, andererseits
eine Stahlstango trügt, die einem
Balanzirungsgewicht , das auf
ihr beliebig verschiebbar ist, zur
Führung dient. Das Gewicht
kann leicht so eingestelltwerden,
dass Röntgenröhre und Schirm
sich um die Achse d in indilTe-
rentem Gleichgewicht beflnden.
Ist dieser Zustand erreicht,
so wird zur Aenderung der Be-
wegung nach oben oder unten
stets die gleiche Kraft erforder-
lich sein. Das Spitzenlager d
liegt in einem Gussrahmen, der
sich wiederum um eine zu der Lagerachse d parallele Konusaebse e leicht bewegt.
Als Verlängerung des Rahmens ist wieder eine Stahlstange angeordnet, auf der ein
zweites Balanzlrgewicht die gesammten Massen, welche um e drehbar sind, aus-
zugleicben gestattet. Wird auch Erreichung des indifferenten Gleich-
gewichtes eingestellt, so sind zur Bewegung von Leucbtschinn und Röhre von rechts
nach links die gleichen Kröfte nöthig. Senkrecht zu dieser Konusaebse e ist das ganze
beschriebene .Markirgebilde um eine horizontale Lagerung n drehbar, welche mittels
einer Flügelmutter gelöst und an beliebiger Stelle arretirt werden kann. Diese Achse
erlaubt, das Gebilde derart zu bewegen, dass die Markirlinie von der horizontalen in
jede beliebige andere Lage gebracht werden kann, d. h., dass die Zeichnung in Jeder
gewünschten Orientirungsebene des aufzunehmenden Körpers ausführbar ist. Ein Halte-
arm, welcher die dritte Kaumkoordinate zu den Achsen n und e bildet, trägt ein Stahl-
rohr, an dem eine Art von Reissbrett befestigt ist. Das Reissbrett selbst besteht aus
einem starken Rahmen aus festem Holz, der mit Pressspahn straff überspannt ist. An
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V«rtiAUMchrkb(*n.
Dtntocb*
M»cbiDlk9r>Zt|t
166
zwei Seitenkanten hat daa Brett metallene SchlaKleisten, die ein bequemes Aufepannen
von Zeichenpapier ermöglichen. Je nach Bedttrfnise kann dein Zeichenbrett die ge-
wünschte Stellung gegeben werden. Kbenso kann man es auch einfach durch Heraus-
ziehen eines Halterohres aus der Spannklemine s herausnehnien, da man manchmal in
die Lage kommen wird, an Stelle des Papiers, direkt auf dem Körper zu zeichnen.
Per ganze Apparat ist auf einer kräftigen gusseisernen Grundplatte aufgebaut,
die auf 4 Köllen allseits leicht beweglich ist. Durch die Achsen der Hollen hin-
durch gehen vier Horizontirschrauben, durch deren Anziehen die Köllen entlastet und
der ganze Apparat auf ihre Spitzen gestellt wird; durch entsprechende Einstellung der
Schrauben Hisst sich der Apparat auch bei grossen UngleichmHssigkeitcn des Bodens
bequem vertikal stellen. Die Länge der Tragesilule ist so bemessen, dass die vertikale
Zeichenstellung {Fig. J) der Brusthöhe eines mittleren Menschen entspricht. Wird der
Zeichenapparat bis zur horizontalen Stellung umgelegt {Fig. tf), so boflndet sich das
Zeichenbrett in solcher Höhe, dass unter ihm ein Mensch, der auf einem Tisch nor-
maler Höhe, d- h. von 80 bis 90 cm, liegt, bequem l’lalz hat. Bei der Konstruktion ist
das Hauptaugenmerk auf ijeichtigkeit und Festigkeit gelegt, damit man beim Zeichnen
durch die Trägheit der beweglichen Theile nicht zu sehr behindert wird. So weit an-
gängig, ist deshalb Stahlrohr zur Verwendung gekommen; dadurch war es möglich,
das eine Balanzirgowicht g^ auf 1 hg zu beschränken, das andere g.. braucht 3 kg
nicht zu übersteigen. Bei der geringen Reibung in den Achslagern ermöglicht der
Apparat ein leichtes, ungestörtes Zeichnen. (Schluss folgt.)
Vareinanachrichten.
Todesanzeige.
Am 29. Juli starb nach längeren
schweren Leiden unser Kollege
Hr. Paul ROtbllng.
Der Verstorbene war ein Mitbegründer
unseres Vereins, dessen Arbeiten und In-
teressen zu unterstützen er stets bestrebt
war. Wir werden ihm ein treues Andenken
bewahren.
Der Virstud des Zweiiverelis Hille.
i. A.
R. Klcemann.
Todeianzeige.
Am 4. d. M. starb nach kurzem schwerem
Krankenlager unser Mitglied
Hr. Paul Gebhardt
im 56. Ijebensjahre.
Aus kleinen Anfängen hat der Ver-
storbene seine Werkstatt durch persönliche
Tüchtigkeit und Fleiss zu einer achtens-
werthen Grösse zu entwickeln verstanden.
Wir werden dem Dahingegangenen, der
stets reges Interesse für den Verein be-
kundet hat, ein treues Andenken bewahren
Dir Vorttand der ADIHeiliini Berlin.
W. Handke.
In die D. O. f. M. u. O. ist auf-
genommen:
Hr. Richard Geith. .Mechanische Werk-
statt und Telegraphen - Kauanstalt;
Breslau II, Tauentzienstr. 60 b.
Zur Aufoahme haben sich ge-
meldet;
Hr. Franz Bruder, Optiker und Me-
chaniker; Heidelberg, Hauptstr. 90.
Hr, G. Gehricke, Optiker und Me-
chaniker; Jena, Johannisstr. 15.
Der Zweigverein Leipzig hat als
2. Vertreter (neben Hr. E. Zimmermann)
in den Hauptvorstand Herrn L. Schopper
entsandt.
Ausschüsse für die GehBIfenprOfung.
Der Prüfungsausschuss für Feinmecha-
niker, Elektrotechniker, Maschinenbauer
und verwandte Gewerbe des Mann-
heimer Handwerkskammer • Bezirks
besteht aus folgenden Herren:
VorsiUender: W. Löw. Stellvertr. V’or-
sitzender: Gewerbelehrer Luger. Meister-
Beisitzer: Fr, Runne, A. Veith, J. Kunst;
Ersatzmänner: R. Stoe, K. Vogel, Franz
Weiss. Qehülfen-Beisilzer: F, Beierbach,
J. Rackwitz, W. Weiss; Ersatzmänner:
J. Böhm, J. Koch. (Mit Ausnahme des
Herrn K, Vogel, der in Mannheim wohnt,
sämmtlich in Heidelberg.) Der Sitz des
Prüfungsausschusses ist Heidelberg.
In Leipzig hat die Gewerbekammer
auf Vorschlag unseres dortigen Zweigver-
eins folgenden Prüfungsausschuss eingesetzt:
Meister: W. Petzold, Q. Heyne-
mann, G. Warkentin; Oehülfen: Slonek.
Schröder.
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H«n te.
1&. Aognat 1903-
KUIner« MHth*Uung«n.
157
Kleinere Mittheilungen.
GeBtellblieke fOr Werktiscbe,
MitgetheiK von W. KlusBinann
in Charlotten bürg.
Die in den nachstelieudcn Figuren abge-
bildeten, von der Firma Meier & Wcichclt
M<Hien A-
in Leipzig'Lindenau horgeelelltcn Höcke dienen
als Stutzen fUr Werktischplatten an Stelle der
aus Holzbalken zusammengoatellton. Die ßOcko
k 8»
Mudell B.
werden mittels Bolzen am Fussboden befestigt
und ebenso die Ttschpiatto auf denselben. Das
grosse Moddl B ist iin allgemeinen dünner ge-
Mvdeil C.
halten als Modell A, wie auch die Zusammen-
stellung der Gewichte zeigt. Modell C dient
zum Anscbrauben an die Wand unter Benutzung
der Schlilzlöchcr; auf dem kurzen Kunsolarm
kann ein schmales Brett, auf dem huigen die
Arboitstischplatte mittels Bolzen nufgcschrauht
werden. Das krftftige Modell D hat bei i ein
Loch zum Fostschrauben an den Fusshoden.
bei 2 eins fUrdie Wand; durch 3 und 4 gehen
die Bolzen zum Befestigen der WerktischpIaUc;
durch 5 kann die Stange des Paralleischraub-
stockos geführt worden. Boi K kann (wie
punktirt angedeutet} ein Kasten zur Befestigung
MudoU D.
der Stange von gewöhnlichen Schraubstöcken,
bei W ein Winkel zum Anbringen von Ko-
galen u. s. w. mit angegossen werden.
Die Gewichte und Preise sind die folgenden:
UoitU
Oewieht
Freie
per Stück
A
etwa 20 kg
6,25 31
B
. 18 .
5,65 ,
C
. 34 ,
9,40 „
D
. 25 -
8,15 .
Da
. 33 .
10,75 . (mit W und A')
Db
. 28,5 ,
9,26 „ (mit W, ohne A')
De
. 29,5 „
9,60 , (ohne IF, mit K)-
74. Versammlung Deutscher Natur-
forscher und Aerzte ln Karlsbad«
21. bis 27. September 1902.
Aus dem uunmehr erschienenen ausführlichen
Programm ist Folgendes hervorzuheben:
Der Vcrsammlungsbeitrag ist: für Mitglieder
der Gesellschaft 15 M. (einscbl. 6 M. für den
Bezug der „Verhandlungen“); für Thoilnehmer
20 M- und everitl. weitere 6 M- für den Bezug
der Verhandlungen; für Damen 6 M.
Unter den angemcideten Vorträgen sind für
die Leser dieser Zeitschrift von Interesse: Alig.
Versammlung am 22.9.: A. Voller, Gnindtagen
und Methoden doreioktrischen Wollentelegraphio
(sog. drahtlose Telegraphie). Allg. Versammlung
Digitizea by Go» 'J;lc
Kl«io«r« Milihtilungtn.
i:>8
am 26. 9.; 0. v. Miller, Die NaturkrUfte im
Dienste der Elektrotechnik. — 2. Abih. Fhi/tik,
eiruchl. InsirumenUnkunde und wUsenschaftHche
rhotogruphU: K a h 1 b a u m tßasol). Die Absorption
der Höntgenstrahien (mit Demonstrationen);
Schaum (Marburg a. L.), üeber den photo-
graphischen Negativprozess (mit Demonstra-
tionen). — 3. Abtk- Angeu-andte Mathematik und
Phy$ik: Puluj (Prag), lieber den Schutz der
Telephonstationen gegen die Gefahren der
hochgespannten Starkstrtlme und Uber Mitbe-
nutzung von Starkstromleitungen für telepho-
nische Zwecke. — 4. Abth- Geophysik, Ifrfeoro-
logie und Erdmagnetiamtu: Solar (Laibach),
.Moderne Erdbobonforachung (mit Demonstra-
tionen); Courad(\Vien),Prakti8che Erfahrungen
mit dem Bcnndorf'schen mechaniach-rcgistri-
renden Elektrometer (mit Demonstrationen);
Pircher (Wien), Ueberneuo Haarhygrometer. —
10 Abth. Zoologie einachi Entomologie: Przibram
(Wien), Die neue Anstalt für experimentelle
Biologie in Wien.
Weitere Vortrftge sind bei den Einführenden
der betr. Abtheilungen anzumeldon; es w&re
wUnschenswerth, dass dies in Bezug auf die
Instrumentenkundo noch in ausgiebigem Maosee
erfolge, damit unser Fach in gleich hervor-
ragender Weise vertreten ist. wie dies auf
früheren Versammlungen der Fall war; für
Abth. 2 ist Einführender Hr. Prof Dr. E. Simon,
für Abth. 3 Hr. Oberingenieur K. Stibral, beide
in Karlsbad.
Das Programm enthfllt ferner folgende, für
die Redaktion überroschondo Mittheilung: „Mit
der Versammlung ist eine AHseteüung verbunden,
welche für naturwissenschaftliche und medizi-
nische Zwecke dienende Apparate und Gcgen-
stüode enthalten wird. Diese Ausstellung, deren
Besuch unentgeltlich ist, wird im Kaiserbad
abgehalten*. Nähere Mitthellungcn finden sich
nicht; als Obmann des Ausstellungsausschuascs
ist genannt Hr. Dr. 8. Buxbaum (Karlsbad.
Villa Kensingtou); dort dürfte also Genaueres
zu erfahren sein.
Ein elektrolytischer Unterbrecher.
Von A. H. Taylor.
Fhyeie- Review 14, 8. 118. 1902.
Der von Taylor konstruirte einfache Wch-
nelt-Unterbrocher besteht aus einer zylindrischen
Bleiflasche von 8 cm Höhe und 2,7 cm Durch-
messer, die gieiebzoitig als Kathode dient.
Durch einen Kork wird oino etwa U) cm lange
Rdhre eingefültrt, die an ihrem unteren Endo
einen kleinen Hacken trftgt. Auf letzterem
D«at«eh«
Macbsolker-Zlg.
ruht ein 3 mm dicker Kohlostab. der durch die
Rohre gesteckt ist und In derselben lose passt.
Der Kohlestab ragt aus der Rohre um 1,5 mm
heraus und ist mit dünnem Kupferblech um-
kleidet. Bei Abnutzung des als Anode die-
nenden Koblestabos sinkt derselbe langsam
nach. Ala Elektrolyt wird eine Lösung von
Kalilauge benutzt. Es werden einige Versuche
beschrieben, die mit dem Unterbrecher gemacht
wurden. E. 0.
Experimentelle Definition der Ter-
•chledenen Arten X-Strahlen mittels
de« Radtochromometers.
Von L. Benoist.
Compt. rend. lC/4. 8- 225. 1902.
Bekanntlich besteht im allgemeinen ein
Bündel X-Strahlen aus verschiedenen Strahlen-
Sorten, die für verschiedene Körper verschiedene
Durchlässigkeit besitzen. Um nun ein unge-
fähres Urtheil über die Zusammensetzung eines
solchen Strahlenbündela zu haben, vergleicht
Benoist die Durchlässigkeit derselben für
zwei Substanzen. Das zu diesem Zwecke kon-
atruirto Radiochrnmometer besteht aus einer
kreisförmigen Silbor])latte von 0,tl mm Dicke,
welche ringförmig von 12 Aluminiumsektoren
umgeben ist; die Alumtnlumsektoron haben die
Dicken von 1 bis 12 mm. I>ä8st man auf diese
zusainmongesotzte Platte X-Strahlen fallen, so
wird einer der Sektoren ebenso hell erscheinen,
wie die zentrale Silberpiatte. Die Dicke dieser
Aliiminiumplatto kann dann einen Gradmesser
für die sogenannte „Harte“ der X-Strahlen ab-
goben. S. 0.
Ein neuer Aether-Qefrlerapparat für
Mikrotome.
Von A. Noll.
Zeitachr. f. wiasenach. Mikroakopie 18. 8. 141. 1902.
Die Abkühlung wird durch Verdunsten von
Aethor in einer aus Messing in Form einer ab-
gestumpften Pyramide hergesteUten Kammer
von 3 cm Höhe, 4 zu 2,5 cm Bodenflächo und
2,5 zu 2 cm Dockenflache erzeugt, die mittels
eines Stiels im Mikrotom befestigt uud auf
deren Deckenflache das Objekt gelegt wird.
Von zwei seitlich angesetzten Rohren dient das
eine zum EinfUlIcn des Aethers mittels eines
durch Hahn zu vcrschUcssendeii Schlauches,
dos andere zur Evakulrung der Kammer
mittels einer Wasserstrahl - Luftpumpe. Eine
Füllung der Kummer genügt für eine Gefrier-
Wirkung von 15 Minuten. F.
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Beft 16.
l^Auguit 1903.
Pat«ntfchau.
169
Patentschau.
Apparat zum Hezzeu des speziliscban Oewiebts von Fliiaeigkeiten. Uofaya, äaraain & Co.
ln Lille. 26. 8. 1900. Nr. 123073. Kl. 42 (Vgl. auch dute Zcitschr. IVOl. S. 247.)
ln einem BoliAltcr, der nach vorn durch eine Glaewand ahgeüchlusden ist, sind lAngs
der hinteren Wand durch senkrechte Leisten oder VorsprUngo mehrere Abtheiiungen gebildet.
In jeder derselben belindot sich ein Körper, vorzugsweise in Form einer Kugel. Diese Körper
haben gleiches Volumen, aber verschiedenes, bekanntes spezifisches Gewicht. Wird die zu
untersuchende Flüssigkeit in den Behälter geleitet, so steigen die spezifisch leichteren Kugeln
in die Höhe, die schwereren bleiben am Boden liegen, sodoss man aus dem Gewicht des letzten
io die Höhe gestiegenen KOrpors auf das spezifische üewiclil der Flüssigkeit schliessen kium.
Da der Kosten wasserdicht und sturkwondig ist, so kann man die Bestimmung auch an Flüssig-
keiten ausführen, die unter hohem Druck stehen.
Vokatunrohr. E. Gundelach in (iohtberg i. Thür. 17. 3. 1901. Nr. 124 07&. Kl. 21.
Die eine der Wihrenförmlgen Elektroden o befindet sich frei in der kugelförmigen Er-
weiterung der Vakuumröhre, die andere b ist in dom engen Hals angeurdnet und enthlilt im
Innern einen Glos.stift c mit Knopf, bezw. eine Glasröhre J mit Hand. Der Durchmesser des
Knopfes oder Rundes ist dem äusseren Elektrodendurchmesser miudestens gleich.
N
Das so konstruirte Vukuummhr lAsst elektrische Entladungen nur in einer Richtung
hindurch, nflmlich dünn, wenn a Kathode ist.
Waagebalken ffir Pr&nsionswaagen. J. Bosch
& Söhne in Jungingon, iloheuzollem.
1. 5. 1900, Nr. 124 664. Kl. 42.
Der Hauptwaagebalken te wird einer-
seits von einem ausserhalb der Bmfschneideu
a b angreifenden geradlinigen Stabsysteme e,
andererseits von unmittelbar unter den Eml-
Bchnoidcn endigenden geraden Streben d unter-
stützt.
Vorrichtong zum Verlöschen der Unterbrechungsfanken an Angen-
blickssebaltern. Schlickert & Co. in Nürnberg. 10. 1. 1901.
Nr. 125017. KI. 21.
Mit der bow'eglichen metallischen Stromschlussfeder b, welche
von dem Wirbel a gedreht wird, ist eine Feder e aus Isolirmaterial
fest verbunden, welche der Stromschlussfedor nucheUt. um nach er-
folgtem Ausschniton durch Einspringen in den Wog des Aus-
schaltiichtbogons ein sofortiges Auslöschen desselben zu bewirken.
Elektruitätssabler mit voUstündig in Qnecksilber eintanohendem ijlindrischen Drehkörper.
E. S. Halsey in Chicago. 28. 5. 1899. Nr. 124 0G9. Kl. 21.
Dieser BlektrizitAtszAhler besitzt ein konstantes, ununterbrochenes, starkes magnetisches
Feld mit Ein- und Austritt des Stromes oben und unten an den Enden des Feldes, um einer-
seits doa Drohungsvermögen und anderseits die Foucault'sche Bremswirkung zu verstärken.
Dabei sind die Polstücke des Stahlmagneten in der Mitte breit und noch den Enden des mag-
netischen Feldes zu zugespitzt und unmittelbar in das Gefüss des Zahlers eingebettet, sodoss
sie Theilo der Wandung dos mit Quecksilber augefOllten Raumes bilden, in welchem die Armatur
sich dreht. Der zu messende Strom wird durch Elektroden mit kleiner Einmündungsfiacho derart
in diese Armatur Obergeführt, dass er immer durch den im magnetischen Felde stehenden Tbeil
der Armatur bindurcligeheu muss; durch die ZusammeudrAngung des magnetischen Feldes und
des zu messenden Stromes wird so die Wirkung des Zahlers empfindlich gemacht.
Digitized by
160
D«ntaeb«
PhotograpbUeher Registrirapparat mit einer vor dem Regiatriritreilen sich bewegenden
Llnaenreihe. A. Polluk, J. Vlrag, Vereinlfcte BlektrlzltAte-A.'O. m Budapest und
F. Silberstein in Wien. 16. 12 1900 Nr. 124281. Kl 42.
Bin Konkavspiegel a ist mit dom
oBzillirenden KCrpor, dessen Schwingungen
photographisch registrirt werden sollen, z. B.
mit der Membran eines Telephons 6, so vor'
bunden, dass er ein den Schwingungen ent-
sprechendes LichtstrahlenbUudel auf ein
sieb in Richtung des Prcilcs d bewegendes
lichtempündlichos Bund e wirft. Dabei
werden auf einem zweiten Bande f ange-
brachte Linsen ff durch den Weg dos Licht-
strahleubQndola quer zur Bewogungs-
richtiing des Bandes e geführt, wodurch
das Bild des auf demselben schwingenden
Lichtpunktes zu quer über das Rogistrir-
band e verlaufenden Kurveu nusgezogcn
wird.
Emplangsapparat fbr Fonkentelegraphie mit gemeinsamer Stromquelle im Morse- and Frittor-
stromkreise. A. Slaby in Charlutteiiburg und (t. Uraf von Arco in Berlin. 9. 2. 1900.
Nr. 124 645. Kl 21.
Behufs Beseitigung der besonderen Batterie im Pritterstruinkreiso ist dieser als Neben-
Schluss zum Morsestromkreis abgezweigt.
Patentliste.
Bis zum 28. Juli 1902.
Klasse: Amneldoogen.
21. C. 10 517. Messgerftth zum .Anzeigen des
Phasen- uder Frot^uenzunterschiodes in zwei
Wechselstrom- oder Mehrphasenstromkreisen.
F. Conrad, Wilkinsburg, V. 8t. A. 8.2.02.
B. 8429. InduktionszUhler fQr Wechselströme.
Schuckert & Co., Nürnberg. 20. 5. 02.
U. 16 796. Röntgenröhre mit unschmelzbaren
Elektroden. Th. GuHloz, Nancy. 12, 4. 02.
A. 8983. Verfahren zur Erhöhung der Wirk-
samkeit von FrittrOhren. Mix & Genest,
Berlin. 27. 5. 02.
E. 8378. Einrichtung au ElektrizitAtszithlern
zur Bestimmung des Maximalverbrauchs.
Schuckert A Co., Nürnberg. 24. 4. 02.
K. 22 546. Auf dem Gnngiinterscbied zweier
Uhr- oder Laufwerke beruhender Elektrizi-
zOhler. F. Kuhlo, Berlin. 21. 1. 02.
8. 15507. Blektrizitatszähler. F. SaldaAa, i^uris.
7. 10. 01.
42. St. 7176. EinbeinigeaStockstativ. P. 8 1 e n d e r,
Hamburg. 5. 10. 01.
W. 19 073. Vorrichtung zur Ortsbestimmung
von Schiffen. W. M. Walters, Liverpool
24. 4. 02.
A. 8705. Geschwindigkeitsmesser mit sich
drehendem FlQssigkcitsbehälter und fest-
stehendem Druckmesser. K. A I b e r s , Königs-
berg i. Pr. 17. 2. 02.
Q. 15 512. Geschwindigkeitsmesser mit einem
Windrad, welches ein zweites entgegen der
Wirkung einer Feder mitnimmt. R. Good-
lad, Hampshire, SQdsee. 25. 3. 01.
R. 16 362. Vorrichtung zum Erkennen der
Geschwindigkeit sich drehender Körper.
K. Rachwalsky. Berlin. 11. 2. 02.
8ch. 18 350. Geschwindigkeitsmesser mitReib-
rildern. A. Schwarze, Bielefeld. 17. 2. 02.
W. 18773. Geschwindigkeitsmesser oder -regier
mit einer bei der Drehung iu Flüssigkeit oder
Luft sich verschiebenden Flügelschraube.
A. Watzel. Stuttgart. 15. 2. 02.
57. S. 15 545. Verfahren, um mittels einer all-
seitig verschiebbaren Röntgenröhre einen
Gegenstand in seiner wahren Form und
Grösse zu photographiren. Siemens &
Halske, Berliu. 17. 10. 01.
Ertbellangen.
21. Nr. 134 675. Elcktromagnetordnung für
polarisirtc telegraphische Relais und Abu-
liche Apparate. L. Cerebotani u. C. Mo-
radelli, München. 27. 9. 01-
Nr. 134 706. Vorfahren zum Löthen und
Schweissen von Metallen mittels elektrischen
Lichtbogens. H. Bremer, Neheim a. d. R.
28. 7. 00.
Nr. 134 515. MessgerAth mit beweglicher kre.ia-
förmiger Spule, kugelförmigem Korn und
hohlkugelförmigcn Polen; Zus. z. Pat.
Nr. 127873. R.Frauke, Hannover. 2.2.02.
For dl« K«d«ktioa T«mitwortilcb: A. BUschk« Ui Berlin W.
V«rl«c von Jallu« Springer ln Berlin N. — Drnek von Bmil Drejer tn BerUn 8W.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
QDd
Organ für die gesammte Olasinstrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. lilaschke, Berlin W., An der Apostelkirche 7b.
Xr. 17. 1. Sepfeniber. 1902.
Nsehdmek nnr mit ßenshmignng der Redaktt.n geiUttst.
Die BeschlÜBse des XIII. Deutschen Mechanikertages
in Halle, am 15. und l(i. An^st 1902.
Zolltarif.
1. Der Zolltarifkommiasion des Reichstages spricht der XIII. Deutsche Mechaniker-
t.ag Dank aus für die bei Pos. 891 beschlossene Zollfreiheit für wissenschaftliche In-
strumente. {Einslimmiy.)
2. Der Vor.stand wird beauftragt, die erforderlichen Schritte zu thun, dass der
bei Pos. 757 nocli vorgt'sehene Zoll von 60 .17. auf .Mikroskope in Ueliereinstimmung mit
dem Beschlüsse zu Pos. 891 gebracht werde.
Jlawlelsvert rü ge.
Der Vorsitzende soll in (iemeinschaft mit Herrn .M. Fischer von der Firma
Carl Zeiss und anderen grösseren Firmen das einschlägige .Material bearbeiten und
dem Reichsamte des Innern sowie dem Reichstage überreichen; es ist ferner den
Aellesten der Kaufmannschaft von Berlin gemJtss deren Frsuchen zu übersenden.
ifitarheit hei ihn „Narhrichlen für Handel und Oewerhe“.
Die Mitglieder der D. (I. f. .M. u. O. werden ersucht, ihre Frfahrungen bei der
Hin- und Ausfuhr, soweit denui VerölTentlichung förderlich erscheint, dem Geschäfts-
führer niitzutheilen; das .Material ist im Vereinsblatte bekannt zu gehen und der Redaktion
der , Nachrichten für Handel und Gewerbe'“ zu übersenden,
Antrag des Vorstandes zu dem Beschluss des XII. Deutschen Mechanikerlages in
Dresden über die Oehülfenfrage.
Um Widersprüche zwischen dem vom Xll. Mechanikertage zu Dresden be-
schlossenen Anfrage Sartorius und den Satzungen der D. G. zu beseitigen,
erklärt der XIII. .Mechanikertag: Bestimmungen der Satzungen, welche von der
Gehülfenfrage sprechen, sind nicht so zu verstehen, dass die I). G. befugt ist.
Beschlüsse über Arbeitszeit und Arbeitslöhne, die für die Mitglieder bindend
sind, zu fa.ssen. Dagegen gehört es zu den Befugnissen der D. G., über
Anregungen und .Meitiuiigsllusserungen betr. der Gehülfenfrage zu berathen
und zu beschliessen.
{Xach Begründung durch den TorsiUenden ohne Debatte und einetimmig.)
Qehülf'enprüfung.
1. Bei denjenigen Handwerkskammern, in denen die Prltzisionsinechanik nicht
vertreten ist, soll auf Grund von S 103d der Gewerbe-Ordnung die Zuwahl eines Mecha-
nikers, Optikers oder Glasinstrumenlen-Faltrikanten erstrebt werden,
2. Bei denjenigen Handwerkskammern, welche eine Arbeitsprobe von dem zu
prüfenden Lehrling verlangen, soll erstrebt werden, dass diese Forderung fallen ge-
lassi-n werde.
3. Die von Herrn R. Klecmann verfasste Zusaminenstellung für die theoretischen
Anforderungen soll vom Verfasser sowie den Herren Dir. Dr. F. Göpel und A. Blaschke
weiter bearbeitet werden.
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162
Di« B*«chlflM« de« Xm. D«ut«eh«o Mccbanlkartag««.
D«ataeU
M«cluatk«r-Zt|{ .
MeUterprüfung.
Deo Handwerkskammern wird der folgende Entwurf einer Prüfungsordnung
empfohlen :
§ 1-
Für die Meisterprüfung iet der von der Handwerkskammer unter Berücksichtigung der
verschiedenen Kabrikationszweige eingesetzte Prüfungsausschuss zuständig. Derselbe besteht aus
dem Vorsitzenden;
dessen Stellvertreter;
4 sachverständigen Beisitzern; diese werden zu der Jeweiligen Prüfung einberufeu
(vergl. § 2), und zwar aus einer grosseren Zahl von Fachleuten (mindestens 6).
welche von der Handwerkskammer mit bestimmter Amtsdaucr derart zu ernennen
sind, dass die im Bezirke vertretenen Arbeitsgebiete der Mechanik^ Optik. Elektro-
technik und (ilasinstrumenten lndustrie Berücksichtigung finden.
Das Gesuch um Zulassung zur Meisterprüfung ist schriftlich bei der Handwerkskammer
btizw. dem Vorsitzenden der Meislerprüfungskommissioo einzureicbon.
In dem Gesuch hat der Anmeldonde den Nachweis einer ordentlichen Lehre, der be-
standeneu UehülfenprUfung und einer 3-jährigen Oehülfontbätigkeit zu erbringen, sowie auch
sonst sich über seiue vorherige fachliche Tbütigkeit auszuweiseu.
§ 2-
Die Prüfungstermine werden vom Vorsitzenden der Prüfungskommission nach Bedarf,
aber höchstens 4-mal im Jahre unter Bekanntgabe an die Handwerkskammer anberaumt. Der
Vorsitzende der Prüfungskommission besitzt die Vollmacht, für jeden Fall der Anmeldung unter
ßcrücksichitguiig des Bpeziaifaches des zu Prüfenden die Boisitzor zu bestimmen; dem Prüfling
steht hiergegen Einspruch bei der Handwerkskammer zu. Die Prüfungskommission hat die
PrUfungsaiifgabe festzusetzen.
§ 3.
Gebühren.
§ 4.
Die Prüfung ist eine praktische und eine theoretische.
§ 5.
Die praktxBcke Prüfung besteht in der Herstellung eines Meisterstückes, der dazu or^
forderlichen Werkzeichnungen und der Kostenberechnung. Diese Arbeiten sind in einem von
der Prüfungskommission fostzusetzenden Zeiträume fertigzustelleu.
Als solche Meisterstücke sind zu nennen etwa folgende Instrumente oder deren Haupt-
bestandtheile:
Nivcllirinstrument, Theodolit — Sextant, Kompass — Waage — Mikroskop, Mikrotom
— Bpcktralapparat, F^olarmatioiisapparat — Galvanometer, Rheostat — Luftpumpe,
Elcktrisirmaschine — Kcisszoiig, Maasssläbe, Mikrometer — Laufwerk mit selbst
hergeatellteu Rädern und Trieben, Farbschreiber — Röutgeiiinstrumeutarium,
Uphthalmoskop — Rechetiinascbine, kleine Modoilmaschincn — Quecksilberharometer
— Achromatisches Objektiv und Prisma.
§ 6.
Die theoretiachc Prüfung erstreckt sich auf
1. Fachkenntnlsse;
2. Buch- und Rechnungsführung;
3. Gesetzliche Vorschriften über das Gewerbewesen.
Die Fachkenntuisse beziehen sich auf:
Arbeite- und Hulfsmaachinen;
Werkzeuge und ihre Herstellung;
Materialien, ihre Behandlung und Aufbewahrung;
Mathematik im Lehrumfang der G-klassigen Realschule;
Physik; rechnerische Losung wichtiger physikalischer Aufguhen uns dem Bpezial-
fach des Prüflings.
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I l'JOS ^ Bo**» Appamt sur orthofonal>parftU«tproJ«kilrticb*n Aafhahm« von RöntgcnbUdarn. 163
Oeschä/tliche Angelegenheiten.
1. Abrechnung für 1901/02 und Voranschlag für 1902/03 werden genehmigt
unter Ausdruck des Dankes an den SchatameUter.
2. Zu Revisoren werden wiedergewflhil die Herren Fr. Franc v. Liechtenstein
und W. Niehls.
3. Als Ort des XIV. Deutschen Mechanikertages wird auf Einladung des Vereins
Deutscher Glasinstrumenten-Fabrlkanten Ilmenau bestimmt; die Festsetzung des Zeit-
punktes wird dem Vorstande überlassen.
Apparat zur orthogonal-parallelprojektivischen Äa&ahme von Böntgenbildeni.
VoD K. Bom Ib Berlla.
Die Zeichengenauigkeit und die Einflüsse der Röhrenstellung. Die erste
Forderung für die Richtigkeit der Abzeichnung ist die genaue Parallelität der Achsen e
und d. Diese wird durch die mechanische Herstellung ein- für ailemal gewährleistet.
Zu diesen Achsen muss die Führung des Zeichenstiftes genau peirallel liegen, während
Abweichungen des Leuchtschirraes aus einer zu den Achsen vertikalen Ebene belanglos
sind; doch wird es bequem sein, auch den Leuchtschirm nach Möglichkeit genau zu
orlentiren. Die Richtigkeit dieser Einstellung ist ebenfalls Sache des Mechanikers.
Dagegen ist der Beobachter darauf angewiesen, die Richtung der Zeichenfläche und die
Anordnung der Röhre vorzunehmen. Betrachtet man das aufrecht stehende Stativ und
nimmt man an, dass die Achsen d und e horizontal liegen, dann steht die Ebene des
Zeichenbrettes lothrccht. Die Lage des Zeichenbrettes ist nun durch zwei zu einander
senkrechte Koordinaten gegeben, deren eine lothrecht steht, also mit der Haltesäule
parallel liegt, deren andere horizontale Komponente zu den Achsen d und e senkrecht
tcht; sie liegt daher zum Schirmarm a parallel. Die Einstellung des Zeichenbrettes
kann am besten dadurch erfolgen, dass man es zunächst durch Visiren seiner Kante
über die Haltesäule zur ersten Koordinate richtet. Die Einstellung der zweiten Koor-
dinate erfolgt dann derart, dass mau den Schirm von der rechten zur linken Seite
bewegt und das Zeichenbrett so lange dreht, bis sein Abstand vom Schirm an beiden
Seiten der gleiche ist. Die Genauigkeit der Linienführung selbst ist ausser von der
Geschicklichkeit des Zeichnenden von der Art des zu zeichnenden Objektes, von dem
Abstand zwischen dem Objekt und der Zeichenfläche, von der Einstellung der Röhre und
der Güte derselben abhängig. Mit V'ortheil wird man nur solche Röhren dazu ver-
wenden, die eine kleine Ausgangsstelle der Röntgenstrahlen haben und deren Aus-
gangsstelle nicht auf der Antikathode wandert. Nimmt man an, dass der Ausgangs-
punkt einen Durchmesser von 3 mm besitzt, eine Grösse, die er aber nur selten er-
reicht, dass sein Abstand vom Schirm 500 mm beträgt und eine Objektkontur gezeichnet
werden soll, deren Entfernung vom Schirm 200 mm ist, so beträgt die Breite des sich
ergebenden Halbschattens 1,2 mm. Die Schaltengrenze wird auf dem Schirm sichtbar
genau an der Stelle, wo der Stift die Schirmebene durchbricht. Man kann somit ohne
Parallaxe die Grenze entweder an die rechte oder linke Kante des Stiftes heran-
l)ringen oder auch durch die Mitte durchschneiden lassen. Die Fehler brauchen des-
halb 0,6 mm in dem angezogenen Fall nicht zu übersteigen. Dies ist eine Genauigkeit,
die in der Praxis niemals verlangt wird.
Einflitss unrichtiger Röhreneinstellung Nach dem im Eingang der Beschreibung
Auseinandergesetzten wird eine genaue orthogonale Zeichnung nur dann resulHren,
wenn der Röntgenstrahl, der durch einen Ausgangspunkt und durch den Markirstift
festgelegt ist, zu den Achsen d und e, also auch zur Führung des Markirsüftes genau
parallel liegt. In allen anderen Fällen, wo diese Bedingung nicht erfüllt ist, wird
eine parallelprojektivische Zeichnung resultiren, W'elche mit der Zeichenebene einen
beliebigen Winkel einschliesst. Wir wollen zwei bestimmte Fälle herausgreifen, um
daraus zu sehen, wie gross der Fehler von der ürthogonalprojektion wird, wenn die
Röhre nicht richtig eingestellt ist.
Wir setzen hier erstens den Fall, dass die Röhre 50 cm von der Zeichenebene
entfernt liegt. Die Abweichung des Ausgangspunktes von seiner richtigen Stellung
** ' , i '.oc^Ic
Digiti“"
164
H. Bobi, Apparat aur orthocooal-parallalprojtktiviachafi Aufnahtna von Röaltanbildam.
betrag 6 em, der zu zeichnende Gegenstand sei ein Würfel, dessen eine Flache mit
der Zeichenebene iiarallel liege; der Würfel habe ein Kantenmaass von 100 mm und
seine Achse liege 200 mm von der Zeichenebene entfernt, üezeichnen wir die Ent-
fernung der KOhre von der Zeichenebenc mit a (Fig. 3), den Fehler ihrer Orientirung
mit c, den Abstand der Kante des Würfele, die der Zeichnungsebene zunächst liegt,
mit b, an wird der Fehler der Projektion der der Zeichen-
ebene zunadistllegcnden Kante, den wir mit x bezeichnen
wollen, gegeben sein durch die Gleichung
b c
x= ■
a — b
Bezeichnet man den Fehler, den die rechte Kante auf
dem Schirm abgeben soll, mit y, die Entfernung dieser rechten
Kante von der Zeichenebene mit d, so ergiebt sich
d c
y^ä-d
Die gesammte Kantenlange auf dem Leuchtachirm wird
nun gleich der wahren Kantenlange des Würfels y — x
sein. Führt man die Kechnung für den gegebenen Spezialfall
durch, 80 erhält man a: = 2,14 cm, y = 5,0 cm. Es wird also auf
der Zeichenebene die Kantenlänge sein gleich 10 -|- 5 — 2,11
= 12,86 cm. Die Verschiebung der WOrfelachse au.s der Ebene
3: + y
2
Plf. 3.
also
der Orthogonalprojektion nach der Seite zu wird
in diesem Falle 3,57 cm betragen.
In der Folge wollen wir noch einen zweiten Fall betrachten und uns an ihm in
derselben Weise, wie soeben für den Würfel, den Zeichenfehler und die Verschiebung
berechnen. Wir wählen eine Kugel. Sie habe einen
Radius von 100 mm. Ihr Mittelpunkt liege um 20 mm
von der Zeichenebene entfernt. Die Rühre sei ebenso
wie vorhin mit einem Fehler von 50 mm in einer Ent-
fernung von 500 mm von der Zeichenebene flxirt. Zur Er-
leichterung der Berechnung verbindet man die beiden
koordinirten Röhrenlagen mit dem Mittelpunkt der Kugel
durch die Hülfslinien e und f (Fig. 4). An Stelle der
rein algebraischen Lösung der ersten .Aufgabe wählen
wir der Einfachheit wegen die trigonometrische, da die
algebraische komplizirtc Gleichungen ergeben würde.
Den Winkel der vom lothrechten Strahl und der Hülfs-
linie e eingeschlossen wird, bezeichnen wir mit a, den
Winkel zwischen dem Tangentialstrahl und der Linie e
mit ß. .Mit c ist wie früher der Orientirungsfehler, mit x
der gesuchte Projektionsfehler an der einen, mit ;/ an
der anderen Seite bezeichnet. Die Winkel zwischen /
und den entsprechenden Strahlen sind in analoger Weise y
und J benannt. Es bestehen dann folgende Gleichungen;
an der einen Seite
1. I' (a — bf -f (c -(- r|- = e
c + f
= sin «
e
2.
3. = sin /
e '
4. a \g{tt —ß)
an der anderen Seite
5. I' (a — h)- + (r — c)- = /
6. ^ ^ = sin d
_ r
I. ^. = sin y
S. a • lg (> — d) = c -j- ;/
Führt man die Rechnungen aus, so erhält man e = 33.54 cm: « = 211“ 34'; ß = 17“ 21';
c + a: = 8,ll cm und /■=30,41 cm; d = 9“ 28'; r— l'J’ I-"; c -f i/ = 8,.58 cm.
Es ergiebt sich demnach 3c = 3,llcm. y = 3,58 cm. y — x — 0,47 cm ist der Zu-
wachs des Kugeldurchmessers in der Projektion und = 3,.345cm endlich der Fehler
der Achsenlage. Wie man sieht, ist der Fehler, der durch die scheinbar«“ Vergrösserung
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Heft i:.
1. September IW?
Perconeonachrkblen. -> Kleiner« Mittbellungen. ] ß5
des Ku^reldurohmesgcre in der Projektion entsteht, mit 0,47 cm geffenüber dem wirk-
lichen Durchmegger von 20 cm kaum ins Gewicht fallend, dagegen ist d€*r ürientirungs-
fehler der Achse fast ebenso betr.lchtlicfa wie beim Würfel. Die Organe, welche für
die Abzeichnung in Betracht kommen, vornehmlich das Herz, nähern sich mehr oder weniger
der Kugelform. Betrachtet man weiter, dass die hcrausgegriirenon Pülle die denkbar
ungünstigsten sind, indem die Objekte viel weiter, als dies in der Praxis vorkommt,
vom Schirm nbliegend und ihre Tiefendimension aussergewöhnlich gross angenommen
sind, indem des weiteren die Köntgenröhre als nahe Hegend, ihr Orienlirungsfehler da-
gegen bedeutend angesetzt ist, so kommt man zu dem Schluss, dass geringe Ab-
weichungen von der Orientirung wenig ins Gewicht fallen, wenn es nur darauf ankommt,
die Umrisse eines einzelnen Körpers festzustellen. Hier wird die Einstellung der Köhre
nach dem Augenmaass vollkommen genügen, die sich ja leicht bis auf 1 bis 2 cm genau
ausführen lässt. Kommt es dagegen darauf an, die relative Lage verschiedener Ob-
jekte, die unter einander grosse Tiefenunterschiede haben, genau festzustellen, so wird
es nothwendig sein, die Köhre sehr genau einzustellen. Dann wird man das Kaden-
kreuzrohr kaum entbehren können. Selbstverständlich muss in diesem letzteren Kalle
auch auf die richtige Stellung des menschlichen Körpers, dessen Inneres man zeichnen
will, genau Bedacht genommen werden.
Der beschriebene Apparat wird von der Allgemeinen Klektrizitftts-GesclI-
schnft ausgeführt, die mir für den vorliegenden Aufsatz die Abbildungen der Apparate
in dankenswerther Weise übcrliess.
Pepsonennaohrichten.
Hr. H. Boas hat die Telegraphen-
Bauanstalt O. Bühniach (Berlin 0. 27,
Krautslr. 52) am 1. Juli d. J. übernommen; er
beabsichtigt, die Kabrikntion ausser auf die
bisher hergestellten Apparate auch auf
Konstruktionen der Schwach- und Stark-
stromtechnik zu erstrecken.
Eniaiint wurden: Privatdozont Dr. J. Well-
stciii in Btrossburg zum ao. Professor der
Mathematik an der Universität Gioesen: Prof.
Dr. D. Vorländer, Privatdozent der Chemie
an der Universität Halle zum ao. Professur
daselbst; Dr. v. Ucrichtcii in ätrnssburg
zum ao. Prufessor für technischo Chemie an
der Universität Jena; Privatdozent der Chemie
Fr. Feist an der Universität Kiel zum Professor;
der ao. Prof. Dr. R. Wegscheider zum o. Pro*
fessur der Chemio u. Direktor des I. Chem.
Laboratoriums an der Universität in Wien; Dr.
A. E. Kennelly in Philadelphia zum Professor
der Elektrizität an der Harvard-Universität in
Boston, Cambridge; Dr. W, B. Iluff, bisher
Instruktor ah der John Hopkins-Universität, zum
Aiiociate Professor für Physik an dem Bn/n
Maier CoBege', Dr. II. Bclilundt zum In-ttructor
für physikalische Chemio und A. K. ('ol)lc von
der John Hopkins - Universität znm Professur
der Mathematik an der .Missouri-Universität in
Columbia.
Prof. Dr. L. Iloltzmann wird nacli Wien
zurUckkehron und den Lehrstuhl der theoreti-
schen Physik an der dortigen Univoreität über-
nehmen: an seine Stelle in Leipzig tritt Prof.
W. Wien.
Der ao. Professor für Chemio an der Uni-
vorsität Leipzig (seit 1878) Dr. A. Weddige tritt
am 1. Oktober d. J. in den Ruhestand.
Gewählt wurde: Der Physiker Amngnt,
in Paris an Stolle des ver.-^torhenen A. Cornu
zum Mitgliede der Pariser Akademie der Wissen-
schaften.
Verstorben ist; K. Ileruyt», Dozent der
unalytischoa Geometrie, ln LlUtieh; Prof. Dr.
WiebeL Direktor dos chemischen Staats-
laborntoriums in Hamburg, in Preiburg; Dr.
P, .M, Itiiribaldi, o. Professor der Experimental-
physik an der Universität Genua; Dr. \. Hold,
Professor der Chomie an der jf^eoU Superieure
de Ütarmiicie in Nancy; Dr. E. .Müller. Privat-
dozent der Physik nn der Universität in Er-
langen; Dr. V. A. Julius, Professor der Mathe-
matik an der Universität Utrecht; .\. Abt, Pro-
fessor der Physik an der Universität Klausen-
bürg; <1. C. Ilubbard, Dozent für Chemie an
der Columbia-Universität.
Kleinere Miitheilungen.
KIne BenierkuKK Uber gchwach ver-
(CröMernde Fernrohre,
Von B. Wallach io I'ulsdam.
Hfkanntlich gielit es Theater- und Keiso-
Doppi-Iperspi'ktive nicht nur von sehr ver-
schiedener Äusserer Ausstattung, sondern
auch von sehr verschiedener optischer Voll-
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166
n*ln*r« MitttMÜun^D.
Deatwh«
MerbADtker-Ztä-
kommenheit. Kür daa Theater dürfte die
letztere schon deshalb belanglos sein, weil
man bei normaler Sehschärfe bei dreifacher
Vergrösserung bereits die Schminke der
Schauspieler auch von den weitesten Platzen
aus gar zu störend wahrnimmt, sodass ich
den Operngucker stets ahsichtlich etwas
unscharf einstelle; bei verminderter Seh-
schärfe aber wird bei so schwacher Ver-
grösserung eine verfeinerte Optik auch
nichts helfen.
Ganz abgesehen davon erhielt ich aber
den überraschenden zahlenmässigen Beweis
der vollkommenen Ueberllüssigkelt ver-
feinerter Optik bei TheaterglJlsern, als ich
gelegentlich zwei Gläser sehr verschiedener
optischer Qualität direkt auf ihre relative
Leistungsrnhigkeit hin verglich. Das eine
war oin Opernglas von einer hervorragenden
optischen Kirma mit dreifachen Objektiven
und dreifachen Okularen Im Preise von
32 M., das andere ein fabrikmässig her-
gestelltes Opernglas mit Doppelobjektiven
und einfachen Okularen, und zwar , Optik
zweiter Qualität“, für 8 M. Eine Probe-
schrifl konnte ich mit ersterem (.4) in
E = 5,0 m, mit letzterem (B) in 3,7 m
Entfernung eben lesen; die Vergrösscrungen
aber ergaben sich für das erste T' =. 3,8,
für das zweite = 2,8. Dividirt man nun
E durch V, so erhält man ln beiden Fällen
E:V= 1,32, d. h. nur die stärkere Ver-
grösserung, nicht aber die bessere Kehler-
korrektion macht das theuere Glas dem
billigeren in Detailuuflösung überlegen, und
da in diesem l''alle das billigere noch
obendrein grössere ObjeklivölTnung, also
ein bedeutend grösseres Gesichtsfeld hat,
so ist es als Theaterglas dem theurerr-n
durchaus vorzuziehen. Mit etwas stärkeren
Okularen ausgerüstet hätte also das billigere
Glas, ohne wesentlich Preiserhöhung, ilas-
selbe leisten können, wie da.s tlieuerere.
Bestätigt wurde dieses Ergebniss noch
durch eine Vergleichung mit einem Reise-
glas (C) mit zwei verschiedenen Ver-
grösserungen, welches ebenfalls dreifache
Objektive besitzt und seinerzeit 10 Thaler
gekostet hatte. Die Messungsergebnisse
sind in folgender Tabelle enthalten, worin
auch die oben angeführten Zahlen wieder-
holt sind:
liezeichnunij
E
V
E: V
iic9 Qlasea
m
m
A . .
5,0
3.8
1,32
B . .
3,7
2,8
1,.S2
B . .
3,30
2.9
1,14
C . .
1 4,95
4,2
1,18
(5,95
5,0
1,19
(Die Verschiedenheit der Werthe von
E : V in beiden Reiben beruht auf ver-
schiedener Beleuchtung der Probeschrifl;
die Vergrösserung von J57 : P um 4 •/, für
C gegenüber B ist nicht als reell zu be-
trachten, da die Werthe von V selbst um
reichlich 5 % unsicher sind.)
Es hat also gar keinen Zweck, bei so
schwachen Vergrösserungen durch ver-
feinerte Optik die Instrumente zu ver-
theuem, was ja auch schliesslich nicht gar
zu erstaunlich ist, da ja bekanntlich das
menschliche Auge in rein geometrisch-
optischer Beziehung ein recht miserables
Instrument ist und daher garnicht die
feineren Korrektionen der schwach ver-
grösserten Bilder durch bessere Objektive
zu würdigen vermag; bei starken Ver-
grösserungen haben die besseren Objektive
natürlich ihren praktischen Nutzen, aber
auch nur dann.
Kurvenlineal ffir Kreisbögen.
Von Camjtos-Rodrigucs in Lissubon-
Tapada.
In der Werkstatt der Kgl, Sternwarte
von Lissabon-Tapada habe ich ein verstell-
bares Kurvenlineal herstellen lassen, das
Kreisbögen von grossem Radius zu zeichnen
ermöglicht. Wenn dieses Lineal auch eine
weniger vielseitige Anwendung erlaubt, als
die von Brooks hergestellten (vgl. iliese
Zeitsehr. I9()l. S. 57), so hat es doch
einerseits gemeinsame Vortheile mit ihnen:
man kann z. B,, wie bei zw ei von diesen, den-
selben Kreisbogen an verschiedenen Stellen
der Zeichnung wiederholen; andererseits
wird die biegsame Schiene weder gedehnt
noch zusammengedrückt, sondern lediglich
einerBiegimgunlerworfen, sie bleibt zwischen
ihren Befestigungsstellen völlig frei, während
sie die Form des Kreisbogens annimmt.
Dieses biegsame Stück ist eine Stahl-
slange a b (s. Eig.) von iiuadratischeni
Querschnitt, auf welche an beliebiger Stelle
zwei hölzerne Doppelhebel // IT gelegt
werden können, die an ihren unteren, dem
Papier zugewandten Seiten Rillen zum Ein-
legen von a b besitzen. Im Innern trägt
jeder Hebel an beiden Enden Rollen r r
und r' r', auf der oberen Seife sind diagonal
verlaufende Furchen eingeschnitten, welche
einer Schnur Durchgang gewähren. Das
eine Ende dieser Schnur ist bei E an einer
starren Stange AB befestigt, welche den
ganzen Apparat zusamiuenhält, indem sie
frei durch klauenförmige, flache Einschnitte
der Holzslücke, welche die Hebel H und
IT bilden, hindurchgehl. Von E aus läuft
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B«A t7.
i.Sgjrtemfagr 1902.
Kltin«r* MitthvUufiKtn. — 01aatechaUeb«i.
167
die Schnur um das zunächst liegende
Ende A der Stange AB, umschlingt dann
S*förmig die Rullenpaare r r und r' r', legt
Bich um das Ende B der Stange und endigt
in einer losen Rolle P. Diese erhfllt ihre
Bewegung durch eine zweite Schnur^
welche einerseits an D befestigt ist, einer
auf AB mit Reibung verschiebbaren Klaue,
andererseits sich um den Wirbel C schlingt,
der mit AB fest verbunden ist.
Wie man sieht, werden, je nachdem
man das Band mehr oder weniger spannt,
die Hebel H H' mehr oder weniger kon-
vergiren und so dem Stabe a h verschiedene
Krümmung geben. Da nun die Spannung
der Schnur an allen Stellen dieselbe ist,
80 werden die beiden Krllfte F und F'
Heizung und der gebrAuchlichen Porm des
Thennoregulatona die Temperatur konstant er-
halten kann, wenig bekannt ist, so sind die
Angat»en, welche der Verfasser über diesen
Gegenstand macht, von grossem Interesse. Br
benutzte bei seinen Versuchen einen Thenno-
regulator, dessen hufeisenförmiges Reservoir
einen Inhalt von 390 ccm und eine äussere Ober-
fläche von etwa 650 qcm hatte; an dieses Re-
servoir war die das Quecksilber enthaltende
und, wie gewöhnlich, U-förmig gebogene Rc-
gulatorröhrc angoschmolzen. Die Glasverbin-
düngen waren so angeordnet, dass alle eine
Flüssigkeit enthaltenden Röhren unter dom
Wasser des Bades lagen. Da Toluen als Aua-
delmungsflüssigkoit ange wendet wurde, so
nahm der Verf. zur Abdichtung des den einen
olTonbar einander gleich und entgc‘gen-
gew^izt gerichtet sein; das Gleichgewicht
wird Bomil hergestellt <lurch ein Biegungs-
monient, das lüngs ab konstant ist; ein
solches aber erzeugt stets einen genauen
Kreisbogen zwischen den Stützpunkten a
und6, w'elches auch die Grösse derKrÖmmung
8t*in mag.
Die Spannung der Schnur Iflsst sich
84'hr leicht Andern, sodass man a b auf die
gewünschte Krümmung schnell und scharf
einstcllen kann. Man bringt zunUchst den
Schieber D so auf, dass die erforderliche
Spannung angenüherl erreicht ist, und
juslirt dann mittels des Wirbeds C. Bei einer
ersten Konstruktion w'aren der Schieber 1)
und die bewegliche Rolle P noch nicht
angewandt worden, sodtiss die Einstellung
durch E und C erfolgte; diese Konstruktion
befriedigte jedoch nicht, weil die Einstellung
weniger genau und bequem war.
Glastechnisches.
Ueber die KaipUnfUlchkelt eines
Thernioregulators.
Von A. W. C. Menzies.
Ckem Netes .V5. S. 68. 1902-
Da im allgemeinun übor die Greiizeii, inner-
halb deren man bei Anwendung der (ias-
Schoiikcl des U-Rohres verRchliessenden Stop-
fens rbospiiursAure von SyrupskonsiBteiiz. Das
Wasserbad halte einen Inhalt von 14 l und be-
stand aus einem GofAss von emaillirtem Eisen
ohne AsbestunihüUung. Da eine gute Durch-
rOhrung dos Hades von grösster Wichtig-
keit ist, so war ein von einem kleinen Elektro-
molor getriebener Rührer vorgesehen. Gleich-
zeitig war Vorsorge getrolt'en, dass die Br-
schUticningen <les Rührers sich zum Theil auf
den Thormoregulator fortpüanzten und dem
Quecksilber ein leichtes Nuebgeben gegenüber
den tbermtscheu Ausdobnungssebwankungon
dos Toltiens ermöglichten Die Gaszufuhr zu
der Nothöfl'nung war mittels eines Schrauben-
Ventils ho regulirt, dass die Nothflamme allein
nahezu zur Konstanthaltung der Temporutur
dos Bades genügte. Dio GaszufUhrungsröhre
war unten reebtwinkliebzur Achse abgeschnitten ;
sie soll so weit sein, dass bei einem ent-
sprechenden Versuch das Quecksilber in ihr
höher steigt, als in dem Zw'ischenraum zwischen
ihr mul dem Regulatorrohr.
Bei der Verwendung einer Gasxuflliimiigs-
röhre von 3,1 mm Durchmesser zeigte die Tem-
peratur (18^) des Bades nur eine totale Schwan-
kung vou 0^,008, also eine mittlere Schwankung
von -4- 0O.ÜÜ4 um die Mitteltemperatur. Der
Apparat wurde wAhrond eines Zeitraumes von
24 Tagen beobachtet, bei Anwendung unfiltrirten
Kohleiigases; am Bude des Versuchs war dio
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168
CladfChBitsh»«.
D«Qt»cb«
M^rhftaiker'Zte
Tompenttur dca Uadea noch fc^nau dieselbe,
wio zu Anfang, obensu die totale Temperatur*
Schwankung. Hei Anweuduiig engerer KOhrcn
ist eine Filtration des (iasea noU)wendig. Mit
einer Regulatorrohre von 1,9 mm Durchmoaaer
erhielt der Verfaeser eine noch grössere Kon-
Btanz der Temperatur; die Schwankung botrtig
nunmehr nur noch 4 00,0012. Die Differenz der
Hadtemporatur gegen die Zimmertemperatur
betrug 6 bis 7^: wurde die Heizflamme entfernt,
so kühlte sich das Rad in 4V, Minute um OM
ab. Bin in 0^,01 getheiltes Heckmuiin-Thcrmu-
metcr zeigte wahrend des 24*tagigeii Versuches
einen unveründerton Stand. Die thatsächlich an
zwei grossen, für diesen Zweck besonders kon*
struirten AlkohoUhermomctern (dos eino mit
einem CtefAss von ausserordentlich dUiinom
Glas, I8f) mm lang. Durchmesser 5 mm) be-
obachteten Temporaturschwankungen waren
etwas kleiner, als die oben angegebenen Werthe,
die unter Berücksichtigung der Trägheit der
Thermomfter aus den unmittelbaren Angaben
derselben berechnet wurden. lim.
Apparat, um pulverlslrten Pyrit oder
Markasit ln einer Atmosphäre von
Kohlendioxyd auszuwaschen.
Von H. N. Stokes.
CAfm. Newa «Ä. S. ff.?. 1902.
Im Verlauf der vom Verf. für die Unter-
suchung der oben genannten Mineralien an-
gegobonou Methode, auf die hier im Einzelnen
nicht näher eingegangen werden kann, handelt
es sich darum, das aufs feinste pulverisirte
UntorsuchuDgsmaterial von anhaftenden lös-
lichen Verunreinigungen durch Auswaschen zu
befreien, und zwar, wegen der ausserordentlich
leichten O.xydirharkeit des Pyrit- oder Markasit-
puivors, unter absolutem Ausschluss freien
Sauerstoffes. Der zu diesem Zweck vom Verf.
konstruirte Waschapparat ist aus der bei-
Bteheiuleu Figur ersichtlich. Zu unterst be-
findet sich eine dickwandige Flasche mit seit-
lichem Tubus, an den man. wenn orforderiieh,
die Wasserluftpumpe unschliesscu kann. In
den HaU dieser Flasche ist mittels eines Gummi-
stopfens eino Art verlängerten Chlorkalzium-
roliros eingesetzt, in dessen oberes Ende ein
mit gehärtetem Schleicher & Schüirschen
Filtrirpapier ausgefüttertor Gooch-Tiogo) ein-
gedichtet ist; dieser enthält das Sulphitpulver.
Das Chlorkalziumrohr nebst Tiegel ist um-
geben von einem weiteren zylindrischen Glas-
rohr, das oben und unten mittels doppelt
durchbohrter Gummlstopfeu vorschlossen Ist.
Durch die eine Bohrung im oberen Stopfen ist
das Ablaufrohr eines Tropftrichters mit Hahn
geführt, sodaas daasolhe dicht Uber dem Gooch-
Tlegel endigt. Welchen Zwecken die übrigen
Bobningen der beiden Gummistopfen dienen,
ergiobt sich ohne Weiteres aus einer Betrachtung
der Figur. Durch abwechselndes Evakuiren
und Füllen mit Kohlensäure entfernt mau jede
Spur freien Sauerstoffes aus dom Apparat, wo-
rauf die Auswaschung unter vermindertem
Druck erfolgen kann. Zu diesem Zweck wird
der Hahn des Tropftrlchtera nur soweit ge-
öffnet. dass die in dem letzteren enthaltene
verdünnte Salzsäure tropfenweise uustritt. Bin
geeignetes festes Stativ giebt dem ganzen,
wenig stabilen Arrangement den nöthigen Halt;
die Figur zeigt, wie der Apparat mit dem
Stativ verbunden ist. Rm.
Kolben zur Bestimmung des Kohlen-
stoffs in Elsen und Stahl.
Von A. Kleine.
Stahl und Eisen 8. 614. 1902.
Hei der Uoatimmung des Kohlenstoffgehaltes
von Stahl oder Eisen nach der Methode von
Corlels wird die Verbrennung dos Kohlen-
stofl's mittels Chrumsäure und Schwefelsäure
in dem bekannten Kolben von Corleis be-
wirkt und die Kühlung der entweichenden
Vorbrennungsprodukte wird von der Aussen-
wand eines durch Schliff ln den Kolbenhals
eingehängten Kühlers besorgt. Bei dieser
Anordnung werden die (>ase in Folge der
kurzen Zeit ihrer Berührung mit dem Kühler
nicht wirksam genug nbgekühlt. Der Verf.
hat daher, um eine intensivere Abkühlung und
Entwässerung der Gase zu erzielen, eine Kon-
struktion des Kühlers voi^eschlagen. bei
welcher die Gase auch durch das Innere des
Kühlers gefülirt werden, ohne dass eine Er-
weiterung des letzteren oder des Kolbenhalses
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1. .S.ÄÜ 1902. 0Uft«hnl.ch«. \ (3<J
nothwcndi^^ wird, wodurch dl© Handlichkeit
der Eiorichtung sehr beeintrilchtigt würde.
Aus der beiatohenden Figur ist dieKleino-
dche Abänderung des Kühlers zu ersehen.
Unterhalb des SchlilTes, mit dem der Kühler in
den Kolbenhats eingepasst ist, finden die
Gase bei a Eintritt in ein Schtangonruhr, das im
Innern des Kühlers abwärts führt und unten
in einer Erweiterung b endet, von wo aus die
Leitung der Gase geradlinig aufwärts zum
Ausgange c aus dem Kühler führt, der mit
dem Verbrennungsrohr oder direkt mit den
Absorptionsapparaten zu verbinden ist. Auf
diese Weise werden die von den Verbroimimgs-
goseu nntgerissenen Dämpfe fast vollständig
zur Konden.satiun gebracht. Auch an der
Aussenwand des Kühlers kondensirt sich bo>
reits eine beträchtliche Quantität Wasser und
läuft am Kühler herunter, von dessen unterem
Ende cs tropfenweise in das kochende Säure-
gemlsch fallen und das ruhige Kochen stören
würde. Dies verhindert der Verf. dadurch,
dass er die Kühlerspitze in einen massiven
Fortsatz verlängert, welcher ©in wenig krumm
gebogen ist. Hei geeigneter Lage des Kühlers
lohnt sich dieser krumme Fortsatz an das
LufteinfUhrungsrohr des Kolbens, sodass das
verdichtete Wasser ruhig an dem Rohr hcrab-
flicsson kann. Durch diese Anordnung wird
ein gleichmässiges Kochen erzielt. Das zur
Einführung der AnalyscDsubstanz gebräuchliche
Eimerchon wird an einem an dem massiven
Fortsatz angoschmolzenen Haken aufgehängt.
Durch Neigen des Kolbens und geringe Bo-
wegung desselben gleitet das Eimerchen ln
das Säuregemisch, ohne dass der Kolben ge-
lüftet zu werden braucht. Die Anordnung des
Hakens ist so getroffen, dass das um Kühler
herablaufende kondenslrte Wasser nicht ln das
Eimerchen tropfen kann, was bei den bis-
herigen Koastruktionen leicht geschah. Der
Apparat ist gesetzlich geschützt und wird von
der Firma Ströhloln & Co. in Düsseldorf
hergostellt.
( Verg). die Boschrcibung des von Dr. ( 1 o e c k o 1
vorgeschiagenen Kolbens zur Kohlensttjff-
bofetiromung in Eisen in dUser Zeitichr. 1901.
S. 27.) Rm.
Ein Regulator zur Konstanihaltung
de« Nireau« bei Wasserbftdern.
Von H. Hadfiold.
Chem. Newa Hl. 8. 65. I900y nach Zeitachr. f.
anali/t Chem. 4 t, 3. 244. 1902.
Der aus beistehender Figur ersichtliche
Apparat beruht auf dem (Mnzip des Hebers.
Der eine Schenkel desselben taucht in das
Innere des Wasserbades und ist mit einer kleinen
Oeffnung versehen. Der andere Schenkel,
welcher bei A ein wenig gebogen ist, ist an
dieser Stolle mit einer grossen Oeffnung ver-
sehen. Von dem Scheitel des winkelförmigen
Heberrohres geht ein ira rechten Winkel ge-
bogenes mit Schlaiichansatz versehenes 7j\x-
leitungsrohr aus. ln dieses wird von der Lei-
tung aus Wasser eingeführt und der Zufluss
so regulirt, dass beide Schenkel gerade mit
Wasser angefüllt bleiben. Durch die Heber-
w'irkung regulirt sich der Wassorstand ln dem
Wasserbade stets so, dass er ganz wenig höher
als die Oeffnung A ist. Rm.
Gebrauch«mu8ter für glastechntaclie
Gegeiutftnde.
Klasse:
12. Nr. 178767. Gläserner Thermoraeterrühror mit
Thermometer als Ruhrerstab. G. Müller,
Ilmenau. 7. 3. 02.
21. Nr. 178799. Antikathodcnspiegel, bei welchem
die refloktirondo Platinfläche durch eine
ringsum anliegende Fläche eines geeigneten
Metalls vergrössert ist. R. Burger, Berlin.
13. C. 02
Digilized by GoV^le
170
OlMtvchnlschM. — BQcb«rscbiu und Pr*klwt»n.
l)*QtaelM
M«chaalk«r-ZtK.
42. Nr. 178 735. Aichkolbou zum Meascn eine«
Gftavolumens. gemiUs Gebrauchamuater Nr.
150 970, mit en^eiterter Theilung am Mesa*
halae. H. Junkers, Aacheu. 9. 6. 02
Nr. 176 648. Gebogener, mit drei Marken und
Einschnürung versehener Kcagirzyliuder zur
koiorimetriseben Messung der Borsaure in
Nahrungsmitteln u. dgl. Siebert& Kühn,
Kassel. 7. 5. 02.
Nr. 179 891. Apparat zur Aikoxylbestimmung,
dessen einzelne Theilo durch Glasschlilfe
verbunden sind. P. Haack, Wien. 17.6.02.
BOchersohau u. Ppeialisten.
Wulpert, llr. phil., Adolf, Professor des Bau-
fachs an der Kgl. Industrieschule in NUrn*
borg und Wolpert, Dr. med.. Heinrich,
Privatdozont der Hygiene an der Universi-
tät zu Berlin. Die Ventilation. 8 ®. XV,
d08 B. mit 215 Abbildungen. Berlin C.,
W. & 8. Löwenthal. 1901. 15,00
Jeder, der das Buch liest, wird eine Fülle
nützlicher Belehnmg Ober alle auf dem Gebiete
der Luftuntersuchung und Luftreinigung vor-
huiulenen Fragen daraus schöpfen; besonders
für Besitzer von Fabriken oder grösseren Be-
trieben, Leiter von Schulen u. s. w., die fOr die
Gesundheit einer grösseren Zahl von Menschen
verantwortlich sind, bietet das Buch eine .Menge
nusserst werthvoller Winke und zahlenmOssigor
Angaben. Sflmmtliche Apparate und Vorrich-
tungen, die auf dem Gebiete der Lufthygiene
bekannt sind, werden ausführlich besprochen,
und die Betrachtung ihrer Wirkung wird in den
meisten Fallen auch rechnerisch durebgeführt.
Die Ueborschriften der einzelnen Abschnitte
sind: I. Chemische Ijuftanalyse für gesund-
heitstcclinische Zwecke. II. Luflstaub und Bak-
terien III. Allgemeine Erörterungen in Betreff
der Ventilation. IV. Bereehnuug der Luftge-
schwiiidigkeiten bei Ventilationseiiirichtungen.
V. üeber anthrakomelrischo Ventilatluns-
formein. VI. Ueber Wind und Anemometer.
VH. Vorrichtung für Lüftung durch Tempera*
turdifferenz und Wind. VIII. Mechanische Ven-
tilation. itm.
W. Hiscan, Formeln u. Tabellen f. d. prakti-
schen Elektrotechniker. Hülfs- u. Notizbuch.
5. verni. Aufl. 12o. IV, 128 u. XLVIH 8, m.
Holzschn. u. 4 Taf. Leipzig, ü. Le ine r P»02.
Kart. 2,00 M
I>r. II. Kruss, Das Interesse der feinmechanischen
und optischen Industrie an den Handelsver-
trägen. Heft 12 der vom Handelsvertrags-
verein gesammelten Einzeldarstellungen. 8®.
17 8. Berlin 1902. Für Interessenten gratis
vom Sekretariat des Handelsvertragsvereins
(W. 9, Köthener Str. 21).
Die Schrift beleuchtet zunächst die Be-
deutung, welche die deutsche Feinmechanik
auf dem Weltmärkte einnimmt, wobei die Ver-
dienste der D. 0. f. M. u. 0. und ihrer Fach-
Organe um die Hebung unseres Gewerbes, so-
wie Umfang und Art der Produktion eingehend
dargelegt werden. Dem stehe em im Ganzen
unwesentlicher Import fremder Hülfswerkzcuge
und Fertlgfabrlkate gegenüber, aodass die
deutsche Feinmechanik kaum eines Schutz-
zolles bedürfe, nur eine Reihe geringwerthiger
Instrumente, die von Frankreich importirt
werden, kamen ev. in Betracht: Metallbarometer,
Fernrohre, Foldstecher, photographische Objek-
tive und Brillengläser; letztere kommen neuer-
dings auch aus Nordamerika. Der deutsche
Export hingegen erstreckt sich auf alle Er-
zeugnisse der Feinmechanik und alle Kultur-
länder. Er wird erschwert zunächst für Nord-
amerika durch den ungemein hohen Wertbzoll
der Mc Kinley-Bill von 45®^, die Rigorosität
der dortigen Zollbehörden und die wechselnde
Auslegung der Tarifbestimmungen. Der zuletzt
genannte Uobelstand macht sich gleichfalls bei
Oesterreieh-Ungam sehr fühlbar. Auch die Erlan-
gung von Ursprungszeugnissen und die Behand-
lung der zur Reparatur eingehenden Sendungen
müsste erleichtert werden. Vor Allem aber ist
eine 8tabilitat der Exportverhftltnisso durch
langfristige Handelsverträge zu erstreben.
Rathenower Optische Indastric - Anstalt,
vorm. Emil Busch, A.-G. Einige Worte
über Fabrikation von Operngläsern und
Doppelfernrohren. 8*. 16 8. mit 18 Illustr.
Die Herstellung der Operngläser wird an
der Hand zahlreicher Illustrationen erläutert,
sodann werden Winke für die zwockmOaslge
Auswahl oinesGIases gegeben Daran schliessen
sich Preisangaben über die von der Firma her-
gestellten Erzeugnisse: Operngläser, Perspektive
mit veränderlicher Vergrösserung, MarineglOser,
Reise-, Jagd- und Militär-Perspektive, Doppel-
fernrohre. Feldstecher und Jagd gläser fUrl Auge,
Stockfernrohre. Die Fabrik giebt ihre Fern-
gläser, die zu den beeten Erzeugnissen des In-
und Auslandes gehören, nur an reguläre Hand-
lungen optischer Artikel ab.
A, Prasch, Die Telegraphie ohne Draht gr. 8“.
XV, 268 S. m. 202 Abbildgn. Wien, A. Hart-
leben 1902. Geb. in I^einw'. 5,00 if.
Digiiized by Google
R«A
|.SepMBb«r l«n.
1)1
PatMiichBU.
Verf ihren tut Herst«lliing ▼on Loftdämplerainriohtiingen für Meisgeräthe n. dgl. Hartman ii
& Braun in Frankfurt a. M.-Bockenheiin. 27. 2. 1901. Nr. 124 072. Kl. 21.
Die Kammer der LufldAmpferelnrichtung auflechlioaslich ihres Deckele sammt Anachluee-
stocken fUr die Achslager, wird aus einer Legirung von etwa 75% Zitm, 20% Aiitimun und
5% Wiimuth in Koquillen gegossen, sodass Jede FlAchenboarbeitung und Zeutrirung, sowie Bin*
frftsen des BinfUhrungsschlitzes erspart werden. Dabei besitzt die Koquille ein bewegliches
Kernstück zwecks Herstellung eines Schlitzes in der inneren Kammerwand. Ferner besitzt die-
selbe einen Mittelzapfen zum Aufsetzen einer elnzugiesseoden, das hintere Lager tragenden
Messinghülse. Endlich sind an derselben konische BingusslOoher mit scharfen Kanten an ihrer
unteren Begrenzung angeorduet, welche durch Drehung der beiden KoquiliehAlfton gegen ein-
ander zum Abscheeren der BingUsse beuützt werden können.
Photographisohes DoppelobjekÜT. H. Mejrer in GOrlitz. 6. 6- 1900. Nr. 125560. KI. 42.
Bei photographischon Objektiven noch der ln der Figur dar*
gostellten Gauss’schen Form mit uegativer Luftlinse wird, um in
jedem Gliede dee Objektive mit zwei Linsen auszukomroen, je der
sammelud wirkenden Linse a die geringere relative Dispersion und der
höhere Brechungsindez, der Zerstreuungslinse 5 die höhere Diepersioo
und der niedrigere, höchstens gleiche Brochungsindex gegeben.
QoeeksUber-Rotations-Liiftpiimpe. F. de Mare in Brüssel. 5. 9. 1900.
Nr. 123 677. Kl. 49.
Die Kotationspumpe dient dazu, den Kreislauf des C^uecksUbers
durch die Steige* und Fallrohren der Quecksllberluftpumpen zu bo-
wirkon. Sie unterscheidet sich von den andern bekannten Rotatione*
pumpen dadurch, dass der Quecksilberbohillter, in den das Quecksilber aus
den Fall* oder Saugeröhren gelangt, mit der FlUgelradkammer kommunizirt und etwas höher
sngeordnot ist, sodass der Eintritt des Quecksilbers unter Luftabschluss erfolgt. Auf diese Weise
wird die Pumpe stets betriebeffthig erhalten, was bekanntlich bei den anderen Rotationspumpen
nicht zutrifft, welche vor dem Gebrauch mit der zu hebenden Flüssigkeit gefüllt werden tnUsaeu.
Projektionsapparat i&r Sehiebetachjmeter. R. Pullor In St. Johann, Saar. 26. 2. 1901.
Nr. 123365. Kl. 42.
Zur Ermöglichung der lothrechten Lattenstellung und unmittelbaren Einstellung
dee Unterschiedes der an zwei festen FAdon
im Fernrohr gowonnonen Lattenaldesungen bei
Schiobetachymetem sind zwei einen rechten
Winkel mit einander bildende Seiten ÄA und D
eines verschieblichen Viereckes auf der waag*
rechten Drehachse O des Fernrohres so be-
festigt, dass sie den verschiedenen Neigungen
des letzteren folgen. Die dritte Seite E des
Vierecks ist parallel ihrer LAngsrichtung ver-
schiebbar und mit einem drehbaren Nonius H
für die Höhenablesungen ausgerüstet. Die auf
einer geraden Stange MM verschiebbare vierte
Seite BB endlich trügt eine Theilung sowie
einen Schieber 0 mit drehbarer Hülse und
Notiiue und ist mit der zweiten Seite D durch
ein darauf verschiebliches Prisma golenkartig
verbunden. Der Gebrauch des Instrumentes
geschieht nach bestimmten Formeln , deren
Ableitung in der Patentschrift gegeben ist
Verfahren nun Einichmelsen der Qltthlampensnldhningsdr&hte ans Eisennickelleginingen.
Soci4t6 Anonyme de Commentry-Fourchombault et Decazeville in Paris.
19. 10 1899. Nr. 124262. Kl. 21.
Die Zuführuugsdr.Ahto aus Eiseunickelloglrungen, deren Ausdehnungskoeffizient dem-
jenigen der für die Birne gewAlüten Glassorte angepasst Ut, werden ohne Anwendung eines
U
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172
P«t*o tschau.
Dsntaehe
M*ebt&iksr-Zts
Vakuums oder eines künstlich zugeführten reduzircndon Gases lediglich unter Benutzung der
reduzirenden ßigensebaftcn der beim Erhitzen der Drühte aus diesen entweichenden Gase in
enge, den Zutritt der üussoren Luft verhindernde Glasröhre cingeschmolzen.
Verfahren zur Heretellung von Hetallüberzttgen au! Aluminium oder deasen Legirungen.
A. G. Betts in Laneingburgh, V. St. A. 13. 11. 1900. Nr. 125674. Kl. 48.
Ein verhAltnissmftssig truckonea Salz desjenigen Metallee, mit welchem der Aluininium«
korper überzogen werden soll, wird geschmolzen, und mit der entstandenen Schmelze wird die
zu überziehende AluminiumtlAche in Berührung gebracht. Dabei schlagt sich das in dem go>
schmoizenen Salz enthaltene Metall auf dem Aluminium nieder.
Chromatisch, sphärisch und astigmatisch korrigirtes Objektiv. Voigtlftnder v% Sühn in
ßraunschwetg. 1. 12. 1900. Nr. 124934. Kl. 42.
Zwischen zwei zu einander symmetrische, aus mindestens je
zwei Linsen (Krön uud Flint) bestehende Linsengruppen a, die beide
Krongla« von entweder nur höherer oder nur geringerer Brechung
als das Flintglas enthalten, ist ein drittes, in sich und zu den Ausieren
Systemen symmetrisches System b gestellt. Die den beiden flusseren
Systemen zugewendeten Linsen dieses Systems bilden mit den ihnen
zugekohrlen Linsen der nusserost Systeme je ein Glaspnnr, bei dem
das Glas mit kleinerer Farbenzerstreuung einen grosseren oder un-
gefähr gleichen Hrechungsexponenteu besitzt als das andere.
Manometriachsr Apparat zum Messen von Meerestieien. J. C. Dobbie in Glasgow. Schott*
luiid. 26. 1. 1900 Nr. 124748. Kl. 42.
Zum Messen von Moereatiofen werden bekanntlich Apparate gebraucht, deren Angaben
darauf beruhen, dos in ein ubgosehloascnes rohrartlges Gehftiiae bei dessen Versenkung, der je-
weiligen Wassertiofe entsprechend, mehr oder weniger Wasser eindringt, welches die in dem
Behälter befindliche Luft entsprechend zusammenpresst und unter VVrmittlung eines HUckschlag*
Ventils in dem Behälter so lange festgehalten wird, bis nach Uerausnuhmc des Apparates aus
dem Wasser die Tiefe abgelesen worden ist. Nach der vorliegenden Brtindung wird die U-fürmlgo
Wasserzuführuiigsröhrc solcher Tiefenmesser mit dem Vorschiussdcckel derart veraefaraubt, dass
sie im Fülle des (Jiireinwerdons leicht ausgowechselt werden kann.
Röntgenröhre mit gekühlter Antikathode. Allg. Kloktriziiäts-Gosellschaft ln Berlin.
10. 3. 1901. Nr, 125829. Kl. 21.
Der Stiel der Antikathode ist in ein doppelwandiges, giäsernes Riiisatzrohr eingesetzL
welches die KühlfiUssigkoit uufnimmt.
Messgerätb mit proportional dem Quadrate der au messenden Grösse zunehmender Kraft
und möglichst gleichförmiger Skala. Siemens & Halske in Berlin. 22. 1. 19f)l.
Nr. 126003 Kl, 21.
Auf das bewegliche System wirkt ausser einer Federkraft e noch
die Schwerkraft g zur Vergrössening der Bmpllndlicbkeit bei kleinen Aus-
schlägen und zur Verkleinerung bei grossen Ausschlägen, um die Skalen-
theilung gleichmäsaiger zu machen. Um das Ueberschlagen dos Systems
zu verhindern, kann eine Frellfeder t angeordnot werden.
Quecksilber Luflpumps. F. de Mare in Brüssel. 28 11. 1900. Nr. 124576;
Zus. z. Pat. Nr. 121 H57. Kl. 42.
Wie im Hauptputonto werden die Fall- oder Saugeröhreii durch
Längsnuthen in der Aussemvaud der Steigeröhro gebildet. Diese Um-
hOtlung besteht hier aber aus mehreren fest zusammengepressten Lagen
von elastischem BtofT. Im besonderen wird ein Btreifon von ge-
weichtem Pergamontpapicr spiralförmig um die Steigröhre gewickelt. Diese Luge erhalt darauf
einen Uoberzug von Kopailock. worauf eine neue Lage von Pergamentpapier, jedoch in ent-
gogengesetztem Sinne berumgowunden wird und so fort nach BedUrfniss, bis eine Wand von
genügender Dicke gebildet ist. Das Ganze wird zum Schluss gut getrocknet.
Palentliate folgt in Nr. 18.
Pnr dl« R«daJ(tloo r«r«otwortiicb: A- Blasebke fa Berlla W'.
Varlag voo Jitlla« BprlDg«r lo Barlla N Druck tod BibII Dr«;«r la Barlia SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitsohrift für Instrumentenkunde
Organ für die geesmmte Olasinstrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion; A. Blaschke, DerUn W., An der Apostelkirche 7b.
Nr. 18. 15. September. 1902.
Haehdmek sar mit OenebmissiS der RedakttoB gestattet.
13 « 1* i c li t
Üb(>r die bisherigen
]>3 n, H s 11 n. It in e ik den ^ o t* » t n. ii <1 e
gegenüber dem
Entwurf eines Zolltarif -(lesetzes.
Krstaitet rom
V'orsitzenden der D. G. f. M, u. O., Dr. H. Krüsg,
auf dem
XIII. Deutschen Mcchanikertago in Halle a. S. arn 1.5. August 1902.
Seit .Jahresfrist werden die techniachen und industriellen Kreise Deutschlands in
Athem gehalten durtdi den Hntwurf eines Zolltarir'Geselzos, wie er im Juli v. J. bekannt
wurde und heute noch einer vom Reichstag eingesetzten Kommission zur Herathung
unterliegt, da in demselben augenscheinlich nach allen Seiten hin die HedÜrfnisse der
Industrie gegenüber den Ansprüchen der Agrarier schwer zurückgeselzi werden.
Auf dem vorigen Mechanikertage berichtete ich Über die Sachlage und über die
Krfolglosigkeit unserer bisherigen Bemühungen, die Interessen unseres Gewerbes hierbei
zu vertreten und zu wahren, Bemühungen, die seit Jahren unter gründlicher Bear-
beitung der Materie staltgefunden haben. Damit Sie übersehen können, was Alles
im Laufe der Zeit geschehen ist, will ich ein kurzgefasstes Verzeichniss unserer Arbeiten
in Angelegenheiten der Zolltarif-Gesetzgebung mittheilen.
11. Dezember 189T. Gesuch an den Reichskanzler um Zulassung eines Vertreters der D. G. f.
M. u. 0. zu der Kommission zur Vorbereitung der Handelsvortrftge*).
3. Januar 1898. Genehmigung dieses Gesuches').
14. Marz 1898. Versendung von Fragebogen Ober Erfahrungen und Wünsche bezöglich Zoll-
sätze und Zolibchandlung bei Import und Export.
17. Mflrz 1898. Sendung unserer Fragebogen an den Referenten für die Handelsverträge
im Hoichsamt dos Iiincrn, Fmanzasscssor Müller
16. September 1898. Mechantkertag In Güttingen; Bericht Uber die Komltato der RnquAte.
12. Dezember 1899. Besuch des Hanüelskammersyndikus, Hülfsarbelter im Reiebsamt des Innern
Dr. Voelckor bei Dr KrOss*).
23. Januar 1900. Dr. Voelckor ersucht in Vertretung des Rogieningsratba Müller um
uuseren Bericht.
5. Marz 1900. Absondung des Berichtes an den Herrn Staatssekretär des Innern.
26. Marz 1900. Bitte an den Herrn Staatssekretär des Innern, zur Herathung von Nr 126H
des Zolltarif-Entwurfes eingeladen zu werden.
.'10. April 1900. Frage an diut Bureau des wirthschaftlichen Ausschusses, wann die ßerathiing
Ober Nr 1268 stattfinden wird.
17. Mai 1900. Antwort des Etaats.sokretars des Innern (gez. Wermuth): Anträge bezüglich
Nr 1268 siud schriftlich cinzureicheu.
*) DeHi»che Meeh -Ztg. 1393. S. 28 u. :tO.
*) Ob der Besuch unter Angabe der Stunde vorher angemeMet war. weiss ich nicht
mehr, nehme aber nn, dass es nicht der Fall war, da sich In meinen Akten nichts darüber ho-
iindet; ich batte auch sonst jefltnifalla den Besuch zu Hause erwartet.
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174
0«at*ebe
ÜMhitaikw-ZtE
'Bartcht Qbar di« MMMitahmtD d«« Vorttaad«« gcftoOber d«m ZoWtrlf-EDtwurf.
23. Mai 1900.
3. August 1900.
29. Oktober 1900.
16. Auguät 1901.
VuracblOge zur Abänderung der Nr. 1093. 1044, 1095 und 1263 au das Reichs-
amt des Innern gesandt.
ZoUsAtze auf dem Deutsclien Mechanikertag in Stuttgart berathcn.
Zollsätze dem Staatssekretär des Innern eingesandt.
Bericht auf dem Mechanikcrtxig in Dresden über das Misslingen unserer
Bemühungeu.
Der Meehanikertag in Dresden 1901 beschloss sodann, der Vorstand möge im
Sinne meiner Ausführungen nochmals beim Keichsamt des Innern vorstellig werden.
Das ist in dem folgenden Schreiben vom 8. Oktober 1901 geschehen.
An den
Hamburg, den 8. Oktober 1901.
Herrn Sbiatasokretür des Innern
Herrn Grafen von Fosadowsky-Wehner, Kxcellenz.
Berlin W.,
Betriirt: Wilhelmstrasse 74.
Zollsätze IHr die Erzeagnitie der
dentechen Meebsoik nnd Optik.
Bw. Excollenz
beehre ich mich, auf Beschluss dos XII. Deutschen Meebanikertages vom 16. August d. J. in
Dresden nochmals die Wünsche der deutschen Mechaniker und Optiker bezüglich des neuen
deutschen Zolltarifs ganz ergebenst zu unterbreiten.
Ich erlaubte mir am 23. Mai 1900 im Anschluss an den Entwurf einer Anordnung des
deutschen Zolltarifs darauf hinzuweisen, dass die in diesem Entwurf unter Nr. 1095 u. 1268 aufgefUhrten
wissenschaftlichen Instrumente In einer besonderen Position des 17. Abschnittes aufgeführt
werden müssten, weil sie nach Herstellungsart und Verwendungsweise nicht zu den anderen
in diesen Nummern vereinigten Gegenständen passen; ich fügte ausführliche Vorschläge für die
Aufführung dieser lostrumento bei.
Am 29. Oktober 1900 war ich in der Lage, Bw. Excellenz die Wünsche der deutschen
Mechaniker nnd Optiker auch ln Bezug auf die Zollsätze für ihre Erzeugnisse zu überreichen,
welche iro Wesentlichen dahin gingen, es möchten alle wiasdnechaftlichon Instrumente von Zull
frei sein, weil unsere Industrie zu ihrem Schutze keine Zölle braucht und man hofft, dadurch
auch in anderen Ländern ZoIIfroiboit oder Zollcrmäasigung zu erlangen.
Wir sind nun auf das Höchste bedrückt, dass in dem Entwurf des neuen deutschen
Zolltarifes unsere Wünsche in keiner Weise Berücksichtigung gefunden haben. Nicht nur ist
die Anordnung in Bezug auf unsere Erzeugnisse dieselbe geblieben, wie in dem Entwurf von 1900.
sondern es sind auch die wissenschaftlichen lustrumeute, soweit sie unter Nr. 767 fallen, mit
einem Zollsätze von 120 M., sofern sie unter Nr. 891 gerechnet werdon, mit einem solchen von
60 M. eingesetzt.
SoUteii diese Zollsätze Gesetz werden, so würden wir dadurch eine schwere Schädigung
unserer Industrie erwarten müssen. Nicht nur würde dadurch die Hoffnung auf ZollermDssigung
in anderen Ländern zerstört und der Export unserer Fabrikate, auf den wir durchaus angewieseu
sind, ausserordentlich beeinträchtigt werden, sondern wir würden auch sehr fühlbare Nachtheile
bei Auswahlsemiungen und bei zur Reparatur von auswärts kommenden Instrumenten zu tragen
haben. Ich habe solches schon früher ausführlich durgelegt, nameutUch in einem eingehenden
Berichte, welchen ich die Elire hatte, Ew. Excellenz am 6. März 1900 zu überreichen.
Wir können es nicht erfassen, dass man ernstlich daran denken sollte, gegen die Wünsche
der inländischen Produzenten, welche auf ZollfFoiheit lauten, ihre Erzeugnisse mit einem so er-
heblichen Zulle zu belegen und die dadurch herbeigofOhrto ernstliche Schädigung der bctroffencien
Industrie gänzlich aus den Augen zu lassen.
Deshalb hofTcn wir zuveraichtUcli, dass unsere wiederholten Bitten an Ew. Excellenz um
Erfüllung unserer Wünsche doch noch Gehör finden und dass sie in dem von einem Hohen
Bundesrathe dem Koichstag vorzulegenden Entw'urfe des deutschen Zolltarifs bereits ihre Kr*
fttlluug gefunden haben werden.
In dieser Hoffnung verbleibe ich
Ew'. Excellenz
gehorsamster
gez. Dr. Hugo KrÜBS,
Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft
für Mechanik und Optik.
I
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B«rtcbt Übff dit MaMsnabmtn dt« Vortttndtt g«g«DOb«r dtm ZoIltarif»En(wurf.
175
Heft I'«.
I *>. Stpten^er t
Die am Schlüsse des Schreibens ausgedrückte Hoffnung ist leider nicht in Er-
füllung gegangen.
In der Vorslandssitzung vom 23. April d. J. konnte berichtet werden, dass
ebenso wie von unserer Gesellschaft von der Finna Carl Zeiss in Jena und von der
Handelskammer in Weimar Ähnliche Vorstellungen gegen den Zolltarif-Entwurf an das
Reichsamt des Innern gerichtet worden seien, wie auch die Firma Carl Zeiss während
der Vorarbeiten für den Zolllarif-Entwurf sowohl schriftlich als mündlich durch ihren
Wrtreter, Herrn M. Fischer, ganz in demselben Sinne wie unsere Gesellschaft und in
stetem Einvernehmen mit dem Vorstände bestrebt gewesen ist, die maassgebenden
Instanzen zu beeinllussen.
Es blieb nun noch der Weg übrig, sich an den Reichstag bezw. die Zolltarif-
Kommission des Reichstages zu wenden. Das ist auf Beschluss des Vorstandes am
15. Juli geschehen in einer Eingabe, deren Bearbeitung wir iler Thäligkeit der Herren
A. Schmidt, in Firma E. Leybold’s Nachfolger, in Köln und M. Fischer von der
Firma Carl Zeiss verdanken. Dieselben haben ein Gutachten ausgearbeltet, für
welches ihnen auch an dieser Stelle der beste Dank ausgesprochen werden soll. Herr
Schmidt hat ausserdem durch persönliche Besprechung mit dem Vorstände unseres
Zweigvereins Ilmenau, welcher ursprünglich eine besondere Eingabe an den Reichstag
richten wollte, bewirkt, dass das Gutachten des Vereins Deutscher Glasinstrumenten-
Fabrikanten, bei denen dieselben Gesichtspunkte für den Export zutrelTen wie für die
Fabrikanten feinmechanischer wissenschaftlicher Instrumente, von dem Vorstande unserer
Gesellschaft mit übergeben wurde, wodurch Wiederholungen vermieden woriien sind.
Der Wortlaut dieser Eingaben an die Zolltarif-Kommission ist folgender:
I. Gutscht«n
zur Stelloup der deutechen Febrikintm und Ezporteure von t’r&zisione-
iostrumemen der Hechenik und Optik zur neuen Zollurif-Vnriege.
Pi>«IUoa
In dur neuen ZolItarif'Vorlage sind £. Z. alle fertigen optischen Instrumente In Position 757
zusammengefasst, trotzdem die darin genannten Artikel nach Art. Arbeit und Werth völlig ver>
schieden sind.
Um die Unzweckmftaaigkeit dieser Zusammenstellung zu beleuchten, müssen wir zunächst
auf die amtliche deutsche Statistik zurückgreifen.
Diese statistischen Ziffern werden, soviel uns bekannt, ermittelt nach den Gewichts-
erhebungen, die mit schatzungsweisen Werthen pro 100 kg miiltipHzirt sind. Es ist aber ohne
Weiteres zu ersehen, dass PrAzisionsinstrumente auf Grund von Gewichtsunterlagen auch nicht
aiiiiAhemd richtig geschützt werden können. Feine Apparate, die pro 100 kg eine halbe Million
Mark kosten können, ruugiren hierbei friedlich neben solchen, die einen Marktwerth von 500 Af.
für das gleiche Gewicht repräsentiron.
Wir gestatten uns, den Werth dieser Statistik an Zitfem zu untersuchen, die uns Fach-
leuten zu Gebote stehen.
Auf feinmecbanischem und optischem Gebiete sind in Deutschland mindestens 14 000 An-
gestellte dauernd beschäftigt, welche Verkaufswerthe von mindestens 42 .Millionen Mark jährlich
produziren. Hiervon dürften nur etwa 5 Millionen Mark auf Arbeitsmaterial, der ganze Rest da-
gegen auf Arbeitslohn. Retriebsunkosten und Gewinn entfallen.
Von der jAhrlichen Produktion von 42 Mllliuiien Mark gehen bis ^4, d. h. nach unserer
ächfttzung 28 bis 31 Miüionen Mark nach dem Auslände.
Diese Zahlen stehen in einem aulfhiligcn Widerspruch zu dou Angaben des «Statistischen
Jahrbuchs für das Deutsche Reich 1001**, Spezlalhandol der Gruppe: Astronomische, optische,
mathematische, chemische und physikalische Instrumente, die aufweiaen
für die Jahre 1898 1899 1900
eine GeftammtOiis/iz/ir von Af. 8 975 000 M. 10410001t M. 11 752000
ferner in UbrglAsern, Brillen, I^<»rgDon-, Ste*
reoskop'GlAsern, geschliffenem optischen Glas . 3139 000 « 3 448 000 • 3 615 000
und, wie wir gleich beifügen wollen,
eine Gosamfnt>i:^;i/fiAr
an astronomischen u. s. w. Instrumenten von . 387 000 « 426 ÜOO • 594 000
in Uhrglasern u. s. w ^ 463 000 . 439 000 „ 518 000
Es ist bei dieser Gelegenheit interessant, an einem drastischen Beispiel nachzuweiaen,
dass die amtlichen statistischen Ziffern für unsere Derufsklasse ausserordentlich unterwerthet
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176
Btricbt übtr di« MaaMnabmtn d«t Vottlaodts g»g«nüb«r d«m ZoUtarif-E&twutr.
D«ut*cb«
M«ctui&lk«r<ZtK
und iu Polgo dessen unbrauchbar sind. Wnhrcnd die amtUcbo Statistik für 19(M) eine Gesnmmt-
auafuhr in astronomischen u. s. w. Instruroenton nach England von M. 782 OCO annimmt, hat die
Firma Carl Zeiss, Jena, im Joiirc 1900 alleiu fltr M- 633 OCO nach Bnglaud verkauft. Es ist
uns aus dom goschaftlichen Verkehr mit England bekannt, dass abgesehen von etwa 30 kleineren
Betrieben, die Firmen C. P. Uoerz, Bortin, B. Le itz, Wetzlar, Voigtiänder&Soho, Brauuschweig,
und mehrere grriesorö Rathonower Industrie • Anstalten jährlich mindestens fflr eine weitere
Million Mark derartiger Instrumente nach England verschicken. Im Ganzen betragt die Ausfuhr
an Instrumenten unsoror Branche nach England mindestens 3 bis 4 Millionen Mark jährlich, d.h. gegen-
über der offiziellen Angabe von 782 000 M. pro 1900 mindestens dos 4- bis 6-fache.
Nicht minder unterwerthet sind die amtlichen Ausfuhr-ZilVem nach andern Ländern, z. B.
Frankreich.
ilteraus geht hervor, dass die Gesammtausfuhr in optischen und mechanischen Instru-
moiitoii bedeutend grosser ist, als in der amtlichen Statistik angegeben.
Die Einfuhr an astronomischon ii. s. w. Instrumenten, die sich laut der amtlichen Statistik
pro 1900 auf 594 000 M. beziffert, schücsst in der Hauptsache BriUtn, OpemgliUer, St^ecekope
und billige photopraphUcke Apparate ein, icdche irir gar nicht unter die Präzisionsimtrumente der
Mechanik und Optik einbegriffen wiesen tecUen. Die letztere Kategorie von Instrumenten wird nur
in verschwindend geringer Menge nach Deutschland oingefQhrt, sicher nicht in grosseren Quan-
titäten aU fttr einige Tausend Mark pro Jahr.
Die EinfQhruiig eines FinanzzoUea auf diese Präzisionsinstrumente würde somit ergobniss-
los sein.
Von einem Schutzzoll kann andererseits nur die Rede sein bei einer schwächlichen In-
dustrie. Die deutschen Fabrikanten von Präzisionsinstrumenten der Mechanik und Optik wehren
sich gegen Schutzzone mit aller Entschiedenheit, well sie wissen, dass dadurch mit Sicherheit
Repressivmaassregeln von Seiten fr®mdor Länder herNorgerufen würden. Hohe Zollfonlenmgen
von Seiten anderer Länder würden aber wiederum mit Nothwendigkeit die Gefahr der Verp/fanrun^
unserer blühenden deutschen Industrie ins Ausltmd heraufbeschwören. Schon sind die Anfänge
dazu gemacht in Fabrikationsfilialen der Firmen C. P. Goerz, Berlin, und Voigtländer & Sohn,
Braunschwoig. in den Vereinigten Staaten, wo für unsere Produkte ein unerhört hoher Eingangs-
zoll besteht.
Unerfindlich ist uns, wie bei dieser Sachlage von Regtoruugsseite behauptet werden kann,
die in der Zoütarifvorlage für unsere Branche vermerkten Zöllo sollten nur als KompeneationS’
Objekte dienen. Unserer Meinung nach kann man Zollsätze zur Kompensation bloss dann auf-
stclien, wenn in einer gegebenen Branche dem Export aus Deutschland ein entsprechender Im-
port aus andern Ländern gegenübersteht, was bei unserer Industrie nachgowiesenermaassen nicht
der Fall ist.
Von Kompcnsatlonsobjokton könnte man wohl Bprechen, wenn dem W'unschc und den
Interessen der deutschen Fabrikanten der Feinmechanik und Optik entsprechend deren Fabrikate
im Zolltarif als zollfrei angesetzt würden. Auf dieser Basis würde man dann von den mit uns
einen Vertrag schliessonden fremden Ländern Kompensationon auf andere Positionen erlangen
können.
Die bisherigen deutschen Eingaiigszöile beschwerten angesichts der unbedeuteodeu Ein-
fulir nicht ausländisches Fabrikat, sondern die deutschen Erzeugnisse im Falle der Reparatur,
die meist nur in Deutschland vorgenommen worden kann, sowie bei Rückkehr von Ansichts-
und Lagersendungen. Dio Identifizirung ist meist eine so schwierige Operation, dass viele
Fubrikanteu vor^iehou. stillschweigend den deutschen Blngangszull für ihre eigenen aus dem
Auslande zurUckgekommenen Instrumente zu zahlen, als sich zeitraubenden Zollformalitäten zwecks
zollfreier Wiedereinfuhr auszusetzen.
Es kann unmöglich angenommen werden, dass ein solches Vcrhältniss im Sinne der Re-
gierung liegt; im Interesse der deutschen Fabrikanten liegt cs sicher nicht, sondern es wird dieser
Zustand allseitig als eine lästige Plackerei empfunden.
Wenn man sieht, w'ie eingehend im U. Abschnitt der Zolltarif-Vorlage dio Artikel .Papier,
Pappe und Waaren darous* auf 4 Seiten (S. 110 bis 113) bohaDdelt sind, wie sorgfältig anderer-
seits im 18. und 19. Abschnitt dio Artikel Maschinen, olcktrotochuische Erzeugnisse, Fahrzeuge.
Feuerwaffen, Uhren, Tonwerkzeiige und Kinderspielzeug gegliedert sind, so erscheint die sum*
mansche Behandlung unserer Imlustrio doppelt unverständlich.
Die früheren Eingaben der Doutsebeu Gesellschaft für Mechanik und Optik sowie mehrerer
Experten un das Hcichsamt des Innern sind leider vollkommen wirkuhgslos geblieben. Wir ge-
statten uns daher, auch an dieser Stelle nochmals das driugende Ersuchen uuszudrUcken:
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n«n IS.
|.VN4‘|>U»nib«r 1V»2.
Verein«, und Personennachrleblen.
177
die Positionen 755, 756 tmJ 757 der ZoUlarif- Vortage aus dem 15. Abschnitt (Glas utul Glas-
tcaai-en) tu streichen u«<i unter Artikel 19 des Zolltarifs (Verschiedenes) separat und in sorgfältiger
Klassifizirung unterzubringen.
Dio dahinzielonden Vorachinge der DeutsclieD (iesellacliaft für Mechanik und Optik, dio
8. Z. im Roichftamt des Innern vurfi^elegt worden sind, gestatten wir uns in der Anlage') nochmals
zu unterbreiten und beantragen :
mindestens die unter einschl. soicie unter II nvfgeführten Instrumente com Zoll völlig
zu verschonen.
Im Uebrigon logen wir hanptsAchllch Worth auf den Abschluss langfristiger Handelsverträge
fQr dio Erzougnisso unserer Industrie.
(Schluss folgt.)
Vereins« und Personenneohriohten*
In die D. G. f. M. u. O. sln<l auf-
genommen:
Hr. Franz Bruder, Optiker und Me-
chaniker; Heidelberg, Hauptstr. 90.
Hr. G. Gehricke, Optiker und Me-
chaniker; Jena, Johannisslr. 15.
Prof. Dr. II. E. J. O. du Kols ist
zum o. Prof, der Physik in Utrecht er-
nannt worden.
Bruaunt wurden; Dr. A« l.ocwy. Privat-
dozeat der Mathematik an der Universität
Freibufg i. B., zum ao. Professor; Privatdozont
Dr. K. llUlebrand ln Wien zum ao. Professor
der Aatronomifl an der Universität Graz; Pri-
vatdozent der Meteorologie Dr. W. TrabcTt
in Wien zum o. Professur der kOBinlscheu
Physik an der Universität Innsbruck ; an der Uni-
versität von Nord-Carolina in Kaleigh II. Stacy
zum Dozenten für Mathematik, II. R. Mc
Fadyen für Physik und II. Holland fßr
Chemie; Dr. U. Thoms , ao. Professor der
pharmazeutischen Chemie an der UniversitAt
Berlin, zum Leiter der pharmazeutisch • che-
mischen UniversitAtsaiistalt zu Dahlem bei
Berlin; Dr. J. Ilartmann , Observator am
ostrophysikaliscbcn Observatorium zu Pots-
dam, zum Professor; Privatdozent Dr. M. Ra-
dakowitacb zum ao. Professor der Physik an
der UniversitAt Innsbruck; Prof Dr. F. Kolatck
aus BrOnn zum o. Professor der mathematischen
Physik an der böhmischen UniversitAt in Prag;
Privatdozent II. Andoycr zum Professor der
Mathematik an der UniversitAt zu Parts;
F. Parser zum Professor der Physik am
Trinity-Coüegs in Dublin; Prof. Dr. A. Grave
in Charkow zum i'rofcssor der Mathematik an
der UniversitAt Kiew; Dr. II. IL Curlis zum
Assistenten an der Lick Sternwarte.
Berufen wurden: Prof. Dr. IL Hilbert aus
Göttingen als o. Professor der Mathematik an
die Universität Berlin; Dr W. M'islicenus,
ao. Professor der Chemie an der UniversitAt
Wurzburg, als o. Professur und Direktor des
UiiiversitAtslaboratoriums nach Tübingen aU
Nachfolger V. Pochmann'a; Prof. Dr. II. Min-
kowski, Dozent für höhere Mathematik am
Polytechnikum in Zürich, an die UniversitAt
Göttingen; Dr. R. Haussner, ao. Professor
der Mathematik in Giessen, uU o. Professur an
die techn. Hochschule in Karlsruhe; Dr. C. Hof-
mann, ao. Professor der Chemie an der Uni-
versität München, als o. Prufessor nach Basel.
Habilitirt haben sich; Dr. K. Erdmann
für Chemie an der UniversitAt Halle; Dr. Kohl-
schütter für Chemie an der UniversitAt Btrass-
bürg: Dr. R. II. Weber für Physik an der
UniversitAt Heidelberg.
Dr. Clemens Winkler, Professor der Chemie
an der Bergakademie zu Freiburg i. 8., und
Dr. H. Schwnnert, Professor der Chemie an
der Universität Greifswald, treten Ende dieses
Halbjahres In den Ruhestand.
Prof. C. V- Schiaparclli in Mailand wurde
zum auswärtigen Mitglied der Pariser Akademie
der Wissenschaften gewählt.
Gestorben sind: Dr. K. Schröder, Pro-
fessur der Mathematik an der technischen
Hochschule zu Karlsruhe, In Karlsruhe; der
Astronom A. Kowalski, seit 1694 um Obser-
vatorium in Pulkowo, in Potersburg.
') Diese Anlage ist hier nicht abgedruckt, da sie zu umfangroicli Ist und angesichts
des Beschlusses der Zolltarif-Kommission vom 7. Aug. d.J. auf einheitliche >^ollfreiheit für wissen-
schaftliche Instrumente kein aktuelles Interesse mehr bietet.
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178
Kleinere Mltibel)un|co. — BUchericbau. — Paleniecbau.
Dantaehe
MeduBlker-Ztg.
Kleinere Mittheilungen.
Bewegltche Leitern zur Beobachtung
des Nadirs.
Von A. C. de Campoe-Kodrigues in Lissabon.
Zur Beobachtung dcsXadirs am Meridian-
kreise dienen am Observatorium I.issabon-
Tapoda zwei Leitern, deren obere Platt-
form zum Schutze des Pemrohrs gegen die
strahlende Würmo des Beobachters mit
einem Schirm aus Karton umgeben ist.
l’ra eine solche Leiter leicht beweglich zu
machen, ist an beiden Seiten derselben je
eine horizontale, um A drehbare Stange
(s. Fig.) angebracht, mit der eine andere,
abwärts gehende bei N fest verbunden ist,
die unten eine Rolle R trügt. Bewegt
man das Ende E eines zweiten Hebels, der
sich um 0 dreht, aufwärts (in die punktirte
Stellung), so drückt dieser das Ende B des
erstgenannten Hebels herunter, wodurch
wiederum die Rolle R so auf den Boden
gedrückt wird, dass sich die Leiter hebt;
die Rollen R tragen also die Leiter, die
eich nun in sehr be(|uemer \Vei.sc wie ein
Schubkarren fortbewegen lässt. Klappt man
die Enden E der Hebel wieder herunter.
so setzen eich die vier Fttsse der Leiter
wieder fest auf dem Boden auf. Sie besitzt
also leichte Beweglichkeit neben grosser
Stabilität.
Es sei noch bemerkt, dass die Vertikale
durch den Schwerpunkt der Leiter nicht
durch N gehen darf, sondern dass die Ver-
bindungsstelle der beiden Latten etwas mehr
nach A. hin liegen muss.
Se. Maj. der König von Sachsen haben
am 11. d. M. die P’abriken unserer Mit-
glieder Max Kohl und J, E. Reinecker
in Chemnitz besucht.
BQohersohau.
,H. kroon, fieutsches borgcrliches u. Gewerbe-
recht in ausfnhrl. Erläutcrgn. (Nr. 1—4 u.
8— bO.) gr.-fi* Berlin, Deutscher Verlag 1902
29—33 u. 26. I’ateiitgesete v. 7, IV. 1891,
neb.st Gesotz betr. ilas Urheberrecht an
Mustern u. Modellen v. 11. I. 1876, Gesetz
betr. den Schutz v. Gebrauchsmusteni v.
1. VI. 1891. Gesetz Uh, Markenschutz v.
30. XI. 1874, Gesotz z. Schutz d. Waren-
bezeichngti. v. 12. V. 1891 u. Gesetz z.
Bekampfg. des unlauteren Wettbowerbe.s
V. 27. V. 1896. 6.7 8. 0,80 11.
40,41. Gesetz betr. die Gewerbegerichto
V. 29. VII. 1890 u. Gesetz betr, d. Bescblag-
nahmo d. Arheits* od. Dlcnstlohnes v. 21.
VI. 1869. 32 8. 0,50 .W.
K. l.aocDstcin, Die .Mechanik. Elementaro.s
Lehrb., f. teclin. Mittelschulen u. zum Selbst-
unterricht bearh. 5. Auä. gr.-8®. VII, 203 S.
ni. 215 A bbildgii. Sttittgart. A. B e r g 8 1 r ä 8 8 e r
1902. 4.40 11. : geb. in Leinw. 5,00 M
U. Jaufiiaiiii, Leichtfassl. V'orlesgn. üb. Elektri-
zität n. Licht. gr.*8®. XII, 875 S. m. 188
Abhildgn, Leipzig, J.A. Barth 1902. 6,00 M.;
geh. in Leinw. 7,20 M
A Vlicllie, Lehrb. d. prakt. Photographie.
2. Aull, gr.-b«. VIII, 445 S. m. 180 Abhildgn.
Halle, W. Knapp 1902. 9,00 U.
Patentsohau.
Dibtanz- and HöbenmeBSTorrichtung an tachymetrischen Instramanten. 0. Fenne! Sfibiieiu
Koasel. 1. 7. 1900. Nr. l‘>2901. Kl. 42»)-
Von einum am FemrohrsUnder an^ebrachton feststebeiidon IHaj^ramm (für DiatAnz oder
Hohe oder für boidcä) wird mittola am Fernruhr aitzomlor Friainen und eines Linsensystems ein
gieiclizeitif; mit dom Lattonbüd erscheinendes reelles Hitd in der Hildeltetie dos Fernrohres ent*
worfen. Paaaelhe verucliicht sich heim Kippen des Fernrohres in horizontaler Richtung.
») Clenaue Beschreibung in Zeiiachr. /I InMtrkdt. 5??, 8. äl. 190:H.
I
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Htft Ifl.
!:•. 1909.
Pattntfchau. — Paicntlist«.
t79
Hälfsfaa« für Mikroskope. O. Schelchon in Treptow^Borlin. S7. 3. MiOI. Nr. 12(>007. Kl. 42.
Dieser für Mikroskope ohne Umlege^elenk be*
stimmte HQlfsfuss besteht aus zwei durdt ein Geienk ver-
stellbar verbundenen Platten 6 und c, von denen die
untere c mit einem ausziehbaren Stützbrettchen a versehen
ist und die obere 6 das Mikroskop trügt.
Extraatromapparat zur Ersengung laftlinienfreier Spektra.
F. Brnecke in Berlin. 1. 1. 1901. Nr. 126004. Kl. 21.
Die Uoterbrechungsvorrichtung an dem Au ersehen
Ext rast romapparat wird durch eine Arbeitsquelle angc-
trieben, die von dem die Funkenstrecke enthaltenden Strom-
kreis unabhängig ist.
Vorriehtiing zum Aoagleioben der durch T emperatnrschwanknogen verursachten Fehler
bei registrirenden Pegeln und ähnlichen Apparaten. A. Petrolius in Helsingfors, Fin-
iand. 29.11.1900. Nr. 123 673. KL 42.
Bei registrirenden Pegeln und ähnlichen Apparaten, bei welchen ein die Wasserstands-
kur\e aufzeichnender Stift durch einen Draht mit einem Schwimmer verbunden ist, wird das
den Schwimmer aufnehmende Rohr aus demselben Metall hergcstellf, wie der den Schwimmer
mit der Reglstrirvorrichtung verbindende Draht. Von einem Zeichenstift, der an diesem Ruhr
angebracht ist, wird eine die Temporaturschwankungon anzeigende Kurve auf dem Registrir-
pnpier gezogen, welche die Reduzirung der Wasserstandskurvc auf den richtigen Wcrtli er-
möglicht.
KontakUoltmeter. P. .Meyer in Berlin. 23. 2. 1901, Nr. 126563.
Kl. 21
Dieses Koutaktvoltmoter mit Dcprez-d'Arsonval - Anord-
nung besteht aus einem flachgebogeneo Stahlmagneton a von
Kingform und einem flachen Eisenkern e von gleichem Quer-
schnitt wie der Magnet, der diesen Magnoiring bis auf die beiden
cur Bewegung der drehbaren Spule b nöthigen Schlitze voll-
ständig scbliesst; dabei ist der Querschnitt der Magnetpole und
des Eisenkernes nur wenig grösser als die Breite der Spule,
um die Kraftlinien an der Gebrauchestelle zusammenzuziehcii
und die langen Scitcnnaclicu der drehbaren Spule für den
kleinen Ausschlagwinkel des Gerätbos in ihrer Wirkung möglichst
auszunutzen.
Patentliste.
Bis zum 1. September 1902.
Klasse: Anmeldaugen,
21. A. 8846. Umschaltvorrichtung für .Motor-
Zähler mit einspuligem, beweglichem .\ukor; |
Zu9. z. Pat. Nr.l3l549. Allg, Elektrizitäts- *
Gesollscbaft, Berlin. 9. 4. 02. ^
H. 28 254. Aufhängung der Drehspule elek-
trischer Messgoräthe. Hartmann & Braun,
Frankfurt a. M.-Bockenheim. 3. 6. 02.
D. 12 584. Röntgenröhre. F. Dessauer,
AschalTenburg. 28. 5. 02. | 42.
S. 14 639. Elektrischer Lüthkolbeii, dessen
Heizkörper aus einem Gemisch von Leitern
erster und zweiter Klasse hergestollt ist.
Pnrviilöo Prerea & Co., Paris. 23. 2. 01.
P. 11856. Einrichtung für Fiinkentolegraphio,
um die Zeichen nach bestimmten Richtungen
auszuschliesaen. Prof. Braun’s Tele-
graphie, Q. m. b, H.. Hamburg. 1. 9, 00.
I M. 16993. VcrfahrenzurFenispannungsmessung
^ durch Herstellung eines Miniaturbildos. R.
D. Mershon, New York. lu. 7. 99.
B. 31 292. Stromunterbroehor. R. Buhmund
J. Ziegler, Wien. 19. 3. 02.
St. 7218. Verfahren zur Beatiminung dos Gas-
drucks in Glühlampen. J. Stark, GCttingcn.
30. 10. 01.
A. 8598. Verfahren zum Abstimmen versebie-
dener funkentelegraphischer Stationen auf
eine und dieselbe Wellenlänge. Allg. Blek-
trizitäts-Geaellschaft, Berlin. 31.12.01.
S. 15 553. Spiegclapparat zum Messen der
Zusammendrückung bezw. Ausdehnung von
Körpern bei Prubcbelustungeii. F. Süss,
Budapest. 18. 10. 01.
H. 27 777. FeinmesskaUber mit Minimal- und
.Maximalbolzen. R. Hundhausou, Berlin.
18. 3. 02.
Sch. 17 472. Ein aus Dynamumasebine und
Strommesser bestebenUer Umdrehungsgo-
Dir ‘ by Go
J80
schwindigkoits-MeBRor. K. Schuchhardt,
Berlin. 2<». 6. Ol.
B. 28 743. Drebbaroroeter. K. Bornomann,
OjVttingen. 2. 3. Ol.
K. 22 769. Logarithmiachor KechenRchiehor.
K. Krön, (jolzorn LS. 24. 2. 02.
H. 27186. Fadcnkroiu. K. Hein, Hannover.
13. 12. 01.
H. 27190. Feldmeasinetrument mit lOabarcr Be-
festigung der Horizontalwinkclskale und des
sugehbrigen Zeigers. Derselbe. 14. 12.01.
H. 27 148. Feldmeesiastrument mit Höhenkreis.
Derselbe. 6. 12. 01.
Sch. 17 226. Uegistrirvorrichtung für Go-
schwindigkeitsmesser zur Angabe von Ueber-
schreituiigen beliebig einstellbarerOeschwin-
digkeitsgrenzen. .M. G. Sch inke, Milwaukee.
27. 4. 01.
F. 12817. Geschwindigkeitsanzeiger mit einem
ansteigend belustoten Schwungmassenregler.
P. Polikeit, Drosden-A. 6. 8 01-
A. 6502. Vorrichtung zum Anzeigen und Auf-
zeichnen des Ergebnisses einer durch Ab*
Sorption ausgefUhrten Gasnnaiyse; Zus. z.
Pat. Nr. 100362. M. Arndt, Aachen. 17.6.99.
74. F. 15 854. Vorrichtung zur elektrischen
FernUbertragung von Koropassstellungen.
B. Freese, Delmenhorst. 25. 1. 02.
Ertheilangen.
4. .Nr. 135 529. Bunaenrohr, in welches ein
schraubenförmig gewundener Metallstreifen
oingesotzt ist. C. Ph. Ehinann, Manchester.
21. 9. 01.
7. Nr. 135 547. Verfahren zur Herstellung von
Federzirkeln. G. Schoenner, Nürnberg.
8. 9. 01.
21. Nr. 134 746. Fritter für Telegraphie milteta
Hertz'scher Wellen. 0. Rochefort, Paris.
23. 2. 01.
Nr. 134 781. Abstimmspulen für Kunkentele*
graphie mit veränderlicher Windungszahl.
Altg. ElektrizitätS'GeseltschafL Berlin.
13. 3. 02.
Nr. 134 785. Ein aus einer schwachen Wider*
standespirale gebildeter Regelungswider*
stand. H. Roman ^.Charlottenburg. 20.10.01.
Nr. 134 995. Polarisirtos Relais. A. L. Shepard,
London. 10. 1. 01.
Nr. 185 010. Verfahren zur Herstellung elek-
trischer Lumpen mit eingeschlussonem,
dampf' oder gasförmigem, leuchtendem
Leiter. P. C. Howitt, New York. 26.6.00.
Nr. 135 403- Gesprächsträger für Tolcphono-
graphen, welche nach dem System Poulseo
arbeiten. V. Poulsen, Kopenhagen. 14.8 01.
Nr. 135717. Elektrodynamometer. Hartmann
& Braun, Frankfurt a. M.*Bockouheim.
17. 9. 01.
0«Btseh«
M*ehAaik«r'Zts.
Nr, 135 718. Regiatrirvorrichtung zum MeMon
elektrischer Energie. J.D. Kol!ey,Now York.
10. 12. 01.
Nr. 135 719. Hitzdrabtleistungsmesser. K
Bauch, Potsdam. 25. 12. 01.
Nr. 135 720. Anordnung zur Messung der watt-
losen Komponente eines Wechselstromes.
O. 8. Bragstad und J. L. la Cour, Karls-
ruhe. 16. 3. 02.
Nr. 135 735. Induktions-Wcchselstromzählor
nach Ferrnris'schcm Prinzip. O. T. Blathy,
Budapest. 24. 12. 01.
Nr. 135 736. Uitzdrahtmeasgcräth. Dr. Paul
Meyer A.-G., Berliu. 3. 11. 00.
Nr. 135 713. Selbatthätiger Gesprächszähler.
J. H. Meyer, Magdeburg. 30. 8. 00.
82« Nr. 134 762. Verfahren zur Entfernung dos
Metallbclags und des Bchutzacstrichs von
Spiegeln innerhalb von einer Zeichnung
entsprechenden Umrissen. E. Wagnorund
G. Lorenz, W'ion. 15. 1. 01.
42. Nr. 134 712. Vorrichtung zum Messen und
Anzeigeu von Umdrehungsgeschwindigkeiten
ouf optischem Wege. H. Frahm, Hamburg.
27. 3. 01.
Nr. 134 837. Entfernungsmesser mit einem
festen und einem stellbaren Spiegel. F.
Schneider, Fulda. 20. 12. 01.
Nr. 134 839. Lotb für Tiofmessungen mit einem
im Lothkörpor beweglichen Stempel. B.
Krumhoff, Sontra, Hessen. 17 1. 02.
Nr. 134 845. Verfahren zur Graduirung von
Manometeru. K. Skutsch, Clmrlottenburg.
4. 1. 01.
Nr. 135 183. Vorrichtung zum Zeichiieu von
Spirallinien. E. Spies seu., Remscheid.
22. 9. 01.
Nr. 135 060. Neigungswaage mit senkrecht
rolleiulerGewicbtsroIle. Vägfabriks Ak tie*
bolaget Stathmos, Stockholm. 22 11. OL
Nr. 136362. Hülfsmittol zur Beseitigung bozw.
Verminderung derZononfelüer indioptriseben
Systemen positiver Brennweite. C. P. Uoerz,
Friedenau b. Berlin. 5. 3. 01.
Nr. 135 064. Thermoelektrisches Pyrometer.
C. Föry, Paris. 13. 6. 01,
Nr. 135 742. Chromatisch, sphärisch und astig-
matisch korrigirtes Dreiüusenobjcktiv. K.
Arbeit, Wetzlar, 21. 2. 01.
48. Nr. 134 737. Verfahren zur Herstellung eines
.Metallüberzuges auf Aluaiiuium. H. Jäger,
Lüdenscheid. 11. 5. 00.
Nr. 134 738 Verfahren zur Metallisiruug be-
liebig gestellter Unterlagen durch Ueber-
ziobeu bezw. Tränken mit Losungen von
Verbindungen der Platinmetalle und des
Goldes. R. Laughans, Berlin. 19. 11. 99.
PQr R«4sktioQ T«raaiwortlicb: A. Blascbk« la Bsrlla W.
Verlag TOD Jallea Sprlager la Barlia N. — Dniok tob Bmll Drajsrla Barlla SW.
PatentUst«.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitsobrift für Inatrumentenkunde
BAd
Organ für die gesammte Olasinstrumenten - Induatrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. BIsechke, Berlin W., An der Apoetelkircbe 7b.
Nr. 19. 1. Oktober. 1902.
Haehdmok sor mit eenehmlrniic der Bedsktlen reftattst
e 1* 1 c li t
Ober die bisherigen
a, a. s 8 n a. h m e n de» 'V o r » t a a d e »
gegenüber dem
Entwurf eines Zolltarif -Gesetzes.
KrstaUet voto
Vorsitzenden der D. Q. f. M. u. O. , Dr. H. Krüss,
«nf dem
XIII. Deutschen Mechanikertage in Halle a. S. am 15. August 1902.
{S<-klm$.)
II. Gutachteu
ddi Vereins Deotscher GltsioBtraineiiten-Fibriktoten lu
Position 757 der neuen Zolltarif-Vurlsge.
Das im Vorstehenden Uber PrazUonsinatrumente der Mechanik und Optik Gesagte gilt
im Wesentlichen auch für die in den zahlreichen Glas-Blasercion und -Fabriken Deutschlands,
namentlich in Thüringen, hergestollton Glaslnstrumcnte zu wissenschaftlichen, technischen und
anderen Zwecken. Diese sind in dem neuen Zolltarif überhaupt nicht genannt, obachon dieser
Industriezweig tausenden von Personen sowohl in Betrieben als in der Hausindustrie Beschäf-
tigung giebt. ln diesen Instrumenten wird jübrüch für mindestens 8 Millionen M. produzirt,
von denen der Hauptwerth auf Arbeitslohn entfallt. Auch von diesen Instrumenten gehen mehr
als Vb >^ach dem Auslände, wahrend ein nennensworther Import überhaupt nicht stattfindet
Aus denselben Gründen, die für die Feinmechanik angeführt sind, wünschen die Fabrikanten
von Glasinstrumenten möglichst Zollfreiheit für ihre Erzeugnisse, einmal um den Unannehmlich-
keiten beim Eingang der hier sehr bAuiig vorkummendeu Keparatureii und Rücksendungen aus
dem Auslande zu entgehen, dann aber hauptsächlich, um KeprosBalien dos Auslandes zu ver-
hüten, die ihre Exportindustrie empfindlich schüdigen würden. Um W'iederholungen zu ver-
meiden, sei hier auch auf die auf der folgenden Seite unter Position 891 gemachten Darlegungen
verwiesen, welche in jeder Hinsicht auch auf die Glasinstrumonten-Industrie zutreü’en. Betont
sei aber auch an dieser Stelle, dass hohe AuslandszOlle auch bei der Glasinstnimenton-Industrie
eine iheilweise Verpflanzung ins Ausland nach sich ziehen würden. Anfhngo hierfür sind in den
Vereinigten Staaten, Russland und Oesterreich gemacht zum Thoil unter Unterstützung der
betrefTcndcn Hegiorungon. Der enorm hohe EingangszoU der Vereinigten Staaten von Nord-
amerika seit Inkrafttreten der Me. Kinley-Biü hat z. B. der deutschen Glasinstrumenten-Industrie
schon sehr empfindliche Einbiisse verursacht und eine bereits recht beträchtliche Erstarkung
der durch HinUberzlohen deutscher Glasinstrumenten-Machor drüben entstandenen Konkurrenz
begünstigt. Die Glasinstnimcnten-Fabrlkanton haben daher das grösste Interesse daran, dass
die z. Z. in verschiedenen Ländern bestehende Zollfroihoit erhalten bleibt bezw. in anderen die
für ihre Instriimento bestehenden Zölle ermflssigt bezw'. aufgehoben werden. Es ist dies gerade-
zu eine Lebensfrage für die Industrie, welche anders den hohen Stand, den sie augeubiicklich
einnimmt, unbedingt nicht aufrecht zu erhalten vermöchte, besonders da sie den ausländischen
Abnehmern durch Herabsetzung der bereits sehr gesunkenen Verkaufspreise keine Entschädigung
für eventuelle höhere Zölle bieten könnte.
Ferner wünschen die Glasiiistrumenton-Fabrikanten, dass ihre Erzeugnisse entsprechend
der Bedeutung ihres Industriezweiges im neuen Zolltarif näher präzlsirt werden. Diese Präzi-
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182
Bericht Ober die Mauenfthmeo dee Vorctaodee fegeoOber dem Zoliterif-Entwurf.
Deoteebe
Meehaalker-Zt«.
sirung erscheint wüuschensworth, um den deutschen Zollbeamten beim Eingang von Reparaturen
und Rücksendungen die Indentißzining zu erleichteni, besonders aber ist sie wichtig, um den
deutschen Zolltarif bei spateren Vertragsverbandlungon mit anderen Landern als Unterlage zu
benutzen und die auf Grund derselben fQr die deutache Olaainstrumenten-Industrie unerlOaslichen
Zoll-Ermassigungen bezw. -Befreiungen in anderen Ländern zu erlangen.
Demnach stellt der Verein Deutscher Glasinstrumenten-Pabrikanten, welcher der Gesell-
Schaft für Mechanik und Optik als Zweigveroin angehOrt und fQr sich etwa 100 Firmen vertritt,
die Bitte:
die im Änichluu an die FosiHonen der Oeaeüeehaft für Mechanik und Optik unter
, VIII a—f [tiehe AnlageY) aufgeführien InetrumenU vom Zoll völUg ru befreien.
Bollte Werth darauf gelegt werden, die Erzeugnisse der Glasinstrumenten-Industrie
unter Abschnitt 15, Glas und Glaswaaren, aufzufUhren, so konnten dieselben eventuell an Stelle
des jetzigen Artikels 757 aufgeführt werden, dessen Streichung vou der Deutschen Gesellschaft
für Mechanik und Optik beantragt ist.
Verein Deutsoher Glasiustmmenten-Fabrikauten. £. V.
Sitz Ilmenau.
Der Vorsitzende : gez. Bieler.
III. GaUchten
zor Stslloog der deoUcheii Fsbrikaateo nod Exporteore
TOD PräzieioDiiDitrameDten der Mechaoik Dod Optik lor
DcaeD ZolltarifToriage.
Po»itioQ f<ei.
In den Motiven ist u. A. gesagt:
^Unter diesen Waaren befinden sich einige, die zur Zeit als wissenschaftliche Instrumente
zollfrei sind. Die Aufrechterhaltung der Zollfrelheit der wissenschaftlichen und auch der chirur-
gischen Instrumente erscheint nicht angezeigt, weil die einheimische Industrie, deren Leistungen
als allen Ansprüchen genügend anerkannt sind, den Bedarf des Inlandes vollständig zu decken
vermag, dem Wettbewerb des Auslandes gegenüber sich aber insofern io einer ungünstigen
Lage befindet, als einzelne der von ihr verarbeiteten RobstofTo und Halbfabrikate durch Zolle
ihr vertheuert worden.“
Diese Begründung ist in keiner Weise zutreffend. Der Import von wissenschaftlichen
Instrumenten nach Deutschland ist gänzlich unbedeutend und von einem Wettbewerb des Aus-
landes in Deutschland kann daher nicht geredet werden. Die Uobstoffe zur Herstellung
wissenschaftlicher Apparate sind in erster Linie Messing, ferner Bisen und Holz, die im Inland
gekauft werden. Die Bemerkung „Rohstoffe und Halbfabrikate, die durch Zölle vertheuert
werden“, ist daher nicht verständlich. Abgesehen hier\'on ist der Materialwerth bei wissen-
schaftlichen Apparaten verschwindend gering gegenüber dem Arbeitslohn, wie bereits unter
Pos. 757 ausgefUhrt
Wenn daher die Vorlage, wie aus den obigen Motiven hervorzugehen scheint, die deutsche
Industrie schützen will, so ist ein deutscher Zoll hierfür das denkbar schlechteste Mittel. Wie
bereits unter Pos. 757 angeführt, wird der grösste Theil der in Deutschland verfertigten wiesen-
schafttichen Apparate exporllrt. Hierbei kommt zu statten, dass in einer grosseren Anzahl vou
Ländern, wie Frankreich, Belgien, England, unsere lustnimente zur Zeit zollfrei cingehen, in
anderen sind die Zölle gering (Schweiz 16 Frs. für 100 kg^ Italien 80 Lire für 100 kg). Bs ist
daher zu befürchten, dass wenn das Ausland die deutschen, dem deutschen Fabrikanten absolut
nutzlosen Zolle entsprechend erwidert, der deutsche Export empfindlich geschädigt wird; denn
in einer Anzahl dieser Länder befinden sich leistungsfähige Konstrukteure, mit denen der
deutsche Fabrikant nur bei Zollfreiheit erfolgreich konkurriren kann.
Wesentlich für den Export ist ferner, dass der Rücksendung von Apparaten, sei es zum
Umtausch, sei es zur Reparatur, in Deutschland keine Schwierigkeiten bereitet werden, denn
ondenifalls zieht der ausländische Professor es vor, sich an einen Konstrukteur seines Landes
zu wenden. Schon unter dem jetzigen Tarif sind die Unbequemlichkeiten bei Reparatur-
sendungen aus dem Auslande sehr grosso; es sei als Beispiel von vielen ein Auszug aus dem
Schreiben eines ausländischen Professors angeführt^). Dieselben werden natürlich noch grOsscr
*) Vgl Anm. 1 auf S. 177.
Four ce qui regarde kt baromitret et aulret petits appareils d reparer que je vout ai
expidiee il y a longtemps, nous jouont vraiment de m<dheur: voilä maintenant ijue la douane alle-
mande fait toute espice de di/ficulth, allanl mtme jutgu’ä demander un certi/icat dorigine pour eet
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H«n 10.
I Oktober itNiO.
Bericht Ober die MMsenabroen dM Voratandet fegeoQber dem ZoIHaiif-Botwurf.
183
norden, wenn erst ein deutscher Zoll auf den bisher zollfreien wissenschaftlichen Instrumenten
ruht, und alsdann die meisten ausländischen Käufer abschrecken.
Wenn die deutsche Fabrikation wissenschaftlicher Instruraonto wirksam geschützt
werden soll, kann dies nur geschehen, wenn diese Instrumente wie bisher in Deutschland zoll-
frei eingehen und wenn bei Abschluss von Handelsvertrügen dafür gesorgt wird, dass im Aus-
land die bisherige Zollfrelheit erhalten wird bezw. etwa vorhandene niedrige Zollsätze nicht
weiter erhöht werden.
Demgemäss erneuern wir die dringende Bitte, die Position 891 aus dem Zolltarif zu
streichen und statt dessen unter Artikel 19 des Zolltarifs (Vereebiedenos), die Positionen I — VII
der Vorschläge der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik cinzusetzen und die unter
la — d einscbl sowie unter II aufgeführten wissenschaftlichen Instrumente vom Zoll gänzlich zu
befreien.
Dieser Eingabe an den Reichstag wurde ein Abdruck der Eingabe unserer Ge-
sellschafl vom 29. Oktober 1900 an den Herrn Staatssekretär des Innern beigefügt mit
den von uns gemachten ausführlichen Vorschlägen, welche sich sowohl auf die An-
ordnung des Zolltarifs in Bezug auf unsere Erzeugnisse als auf die Zollsätze selbst
beziehen.
Der Erfolg ist wie zu erwarten war, zunächst kein grosser gewesen. In ihrer
90. Sitzung vom 24. Juli hat die Zolltarif-Kommission wohl den Zoll auf rohes optisches
Glas von 8 M. auf 3 M. für 100 leg und denjenigen für Brillengläser, Lupen u. dgl.
von 80 auf 60 M. herabgesetzt, dagegeu den mit 60 M. vorgeschlagenen Satz für
Mikroskope belassen, für welche wir Zollfreiheit gewünscht hatten und von denen einer-
seits ein nennenswerther Import gar nicht stattfindet, während andererseits unsere sehr
entwickelte deutsche Mikroskopfabrikation eines Zollsohutzes gewiss nicht bedarf.
In der 99. Sitzung der Zolltarif-Kommission am 7. August haben dagegen unsere
Wünsche Gehör gefunden. Es kam dort die Pos. 891 zur Berathung, welche bekanntlich
Läutewerke, Sprechmaschinen u. s. w. in einem grossen Sammelposten und auch fast
alle wissenschaftlichen Instrumente enthält; alle diese Dinge waren im Regierungs-
entwurf mit einem Zoll von 60 M. für 100 ig bedacht.
Es war hauptsächlich der Abgeordnete Gotheln, welcher beantragte, die wissen-
schaftlichen Instrumente aus Pos. 891 herauszunebmen und ln einem besonderen Ab-
satz aufzuführen, welcher lautet:
Astronomische, geodätische, nautische, geophysikalische und meteorologische
Instrumente, Instnunente für Metrologie und Aichwesen, kalorimetrische, thermo-
metrische und barometrische Instrumente, optische Messinstrumente, alle diese
soweit nicht anderweit besonders genannt, Apparate und Modelle für Labora-
torien und Unterricht frei.
Dieser Antrag, welcher wörtlich die Ueberschriften der von unserer Gesellschaft
gemachten und dem Reichsamte des Innern am 29. Oktober 1900 eingereichten Zu-
sammenstellung enthält, wurde angenommen, nachdem der Abgeordnete Gothein ihn
mit den von uns gelieferten Motiven begründet und auch die Abgeordneten Moiken-
buhr, Speck, Dr. Paasche und Graf Kanitz sich dafür ausgesprochen hatten.
Der Regierungsvertreter macht«; sofort darauf aufmerksam, dass durch diesen
Beschluss ein Widerspruch zu dem früheren Beschlüsse über Pos. 751 herbeigeführt werde.
Es betrifft das wesentlich die Mikroskope, welche damals mit einem Zoll von 60 M.
belegt wurden. Das lässt sich ja aber in der zweiten Lesung ausgleichen.
So dürfen wir erfreulicher Weise feststellen, dass unsere jahrelangen Bemühungen
doch noch von Erfolg gekrönt worden sind. Ob der Reiebstag diesem Beschlüsse bei-
treten und ob die Reichsregierung dem ganzen Zolltarifgesotz, wie cs aus der Berathung
des Reichstages hervorgehen wird, ihre Zustimmung geben w ird, das liegt natürlich auf
einem ganz anderen Gebiete.
appareiU dont la plupart datent de einquante am au moini et gui tau» ä peu prl» »ant de provenanee
frantaite. Et pui», je ne comprendt guire pourguoi ton an ete ain»i de» arlicle» gui nt »ont pa»
de»tint» ä re»trr m AUemagne, mai» ä en »ortir aprit rtparation.
Si von» pouvez, Montieur, faire gutigue ehote paur aplanir ce» difßculU» et hCkUr !e voyage
et la remwe cn (tat de ee» quelgue» inelrument», je von» en lerai reeonneueeant.
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184
Pr. GrOtcmacbtri Ntu«r« TbtmoMatto.
D«aUcb«
M*ch«iilk«r‘Zif.
Neuere Thermostaten.
Von Dr Fr. Oiütsmaoher,
Techolsctiea HQlfurbsitcr bei der PbfBik&llccb-TecbiiiscbeQ RekhMDsUlt
Ueber mehrere bei der PhysikallBch- Technischen Reichsanslalt Abth. II tu
Thermometerprüfungen verwendete Thermostaten sind bereits Mittbeilungen ergangen.
Im Folgenden soll nun des Weiteren Ober einige Abänderungen und Neuerungen be-
richtet werden.
1. Wasserhad.
Zur Vergleichung von Thermometern mit Xor-
malinstrumcnten bei Temperaturen bis 50“ war bis
vor 3 Jahren nur ein älteres Wasserbad ') in Gebrauch.
Das DurebrOhren desselben geschah durch eine mit
der Hand betriebene Rotunde, in welcher die Thermo-
meter mit Federn festgeklemmt wurden. Hei einiger
üebuDg gelingt es leicht, durch Zugicssen kleiner
Mengen Eiswassers oder durch Regulirung der Dampf-
tufuhr in den Mantelraum das Had in Temperaturen
bis 40“ längere Zeit auf wenige hundertstel Grade
konstant zu erhalten. DarQber hinaus aber bot die
Regulirung Schwierigkeiten, zumal da während der
Ablesung das Rühren unterbrochen werden musste,
wodurch sich leicht Schichten und Strömungen im
Apparat bilden und somit verschieden lange Instru-
mente ungleichen Temperaturen ausgesetzt werden
konnten. Um diesen Uebelsländen zu entgehen, w'urde
nach Vorgang von Rothe“), welcher für Temperaturen
bis etwa 250“ einen mit elektrischer Heiz- und Rühr-
vorrichtung versehenen Oelnpparat konstruirt hat, in
der Werkstatt der Reicbsanstalt ein neues Wasserhad
angefertigt.
Der in Fig. 1 abgebildete Apparat“) besteht
wie der ältere Apparat aus zwei konzentrischen
Kupferzylindern mit sechsseitigem Glasaufsatz, durch
welchen die Thermometer „ganz eintauchend“ beob-
achtet werden können.
Der äussere, mit Filz um-
gebene Mantel vermindert
nicht nur wegen der ein-
geschlossenen Luftschicht
den Wärmeverlust des
inneren Zylinders, sondern
dient auch zum schnelleren
Anheizen des Bades, in-
dem wie früher wieder in
der Nähe des Bodens ein
mit Löchern versehener
Heizring eingefOhrt ist,
durch welchen aus einem
kleinen Siedekessel Wasser-
dampf in den Zwischen-
raum geschickt werden kann. Die Dampfzufuhr kann durch einen Hahn regulirt werden,
während das Kondenswasser frei in ein Gefäss abläuft. Der innere, l)is 22 l fassende
Zylinder wird vortheilhaft mit dcstillirtem Wasser gefüllt, welches sich einige Wochen
I) H. F. Wiche, Ueber die amtliche Prüfung von Thermometern. ZeiUchr. f. anal. Chan.
30. S. 3. im.
=) R. Rothe, ZtiUchr. f. InHrkie. 10. 8. 143. 1899.
•) Vgl. IFusniscA. Abhandl. der Phy».-Techn. Seieheamtalt 3. S S48. 1900.
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H*n 19.
I. Oktober 1909.
Pr. Qrtttzmaehtr, Neutra Tbarmoatataa.
186
klar erhalt, wahrend Leitungaw asser bald trühe wird und die Genauigkeit der Ablesungen
beeinträchtigt.
Der oben angedeutete Fortschritt dieses Apparates besteht in seiner elektrischen
Heiz- und Rührvorrichtung. Durch drei an den Aussenseiten des Apparates angebrachte
vertikale Stangen wird eine Traverse gehalten, an welcher ein etwa 5,5 cm weites
Messingrohr angeschraubt ist, dessen unteres, mit einer Brücke versehenes Ende auf
einem am Kesselboden angelötheten Zapfen ruht. Durch dieses Messingrohr geht die,
oben mit einer Schnurscheibe, auf der unteren Hälfte mit einer kleinen Schiffsschraube
versehene Achse des Rührwerks, wahrend um die untere Hälfte des Jlessingrohres
herum die Heizspirale aufgewickelt ist. Zur sicheren Isolirung des umsponnenen
Drahtes gegen das Messingrohr dienen Glimmerblattchen und eine Hage Asbestpapier,
die Windungen selbst sind bei der Wickelung durch eine Naht von Heftzwirn in ihrer
Lage flxirt.
lieber dieses Messingrohr ist, soweit die Heizspirale reicht, mittels Ring-
scheiben ein etwas weiteres Messingrohr gelöthet, welches nur am oberen Ende mit
Ansatzröhreben versehene Oeffnungen hat. Aus diesen Röhrchen treten die in be-
sonderen Glasröhrchen steckenden Stromzuführungsdrahte heraus; der Hohlraum zwischen
beiden Zylindern ist zur weiteren Isolirung und besseren Warmeleltung mit Oel ausgefttllt.
Der etwa 20 m lange Heizdraht aus Konstantan hat einen Durchmesser von
0,8 mm und einen Widerstand von ungefähr 16 Ohm, wodurch bei direktem Anschluss
an die Lichtleitung von 110 Volt Spannung die Temperatur des Wasserbades auf 85“
konstant gehalten wird. Die Kegulirung der Temperaturen von 20“ an aufwärts
geschieht durch einen kleinen Vorscbaltwiderstand. Als Beispiele für die erreichbare
Genauigkeit mögen 2 Beobachtungsserien vom 14. September 1900 folgen, deren un-
korrigirte Ablesungen bei langsam steigender Temperatur nur mit der Lupe ausgeführt
wurden und also noch mit Ablesefehlern behaftet sind. Die Reihenfolge der etwa
10 Minuten in Anspruch nehmenden Ablesungen jeder Serie ist durch die Pfeilrichtung
angedeutet.
yorma/thermomettr
AV. ^^5
270
Hit
ll4ß
301
39H
694
w
297
-* 70,166
70,110
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70,417
70,215
69,918
70,145
70,114
70,42.8
189
116
072
448
248
917
150
112
430 *
206
134
093
472
268
947
158
118
438 —
212
148
105
490
290
978
190
153
488
234
180
122
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308
987
200
154
490 — -
240
188
135
520
320
70,002
216
190
511
Mittel: 70,208
70,116
70,198
70,481
70,280
69,958
70,177
70,110
70,464
-H- 80,030
79,944
79,985
80,288
80,110
79,830
80,045
79,963
80,302
OS.*)
989
81,008
305
125
850
060
982
304
087
993
015
310
140
866
081
995
315 .
090
80,002
020
318
152
888
095
80,008
342
110
015
048
332
168
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106
015
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-* 111
017
(KtO
338
168
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106
016
350
Mittel; 80,086
79,993
80,021
80,315
80,144
79,873
80,082
79,997
80,327
Die Beobachtungen werden nach Möglichkeit stets bei langsam steigender
Temperatur ausgeführt, um gute Kuppenbildung zu erzielen und die gleichen Ablese-
fehler an derselben Skalenstelle zu vermeiden.
Temperaturen des Wasserbades über 85“ bis 95“ sind leicht dadurch erzielt
worden, dass wie beim Anheizen noch Wasserdampf in den Mantelraum geschickt wurde.
Ein kleiner Elektromotor von PS treibt die oben erwähnte durch den Heizkörper
gehende Achse, durch deren kleine Schiffsschraube das erwärmte Wasser nicht nur
schnell nach unten weiter befördert, sondern auch gleichzeitig durchgertihrt wird.
Ausserhalb des Heizzylinders uinspült dieses dann, noch mehrfach durch die an der
Rotunde angebrachten Schaufeln durchgerührt, in aufsleigendem Strome die Thermo-
metergefässe, ohne dass es jedoch auf seinem Wege noch wesentlich durch den Heiz-
Digi'I?ed by Gi
186
Pr. GrUtsmachtr, Ntu«re Tbmsottatta
0«aUeh«
M«chanlltef-gt|t.
körper erwflrmt werden kann. Um diesen ist nflmlich zur Verhütung direkter Erhitzung
der Thermometer noch ein weiteres, oben und unten offenes Rohr gesteckt, in dem die
erwärmte Wassersäuie durch den aufsteigenden Strom sofort nach oben fortgespüit wird.
Von hier aus wird sie mit dem übrigen an die Oberfläche gelangten Wasser von
der Turbine durch den bis einige Centimeter unterhaib des Wasserniveaus hinab-
reichenden Spait des Messingrohres wieder in den Heizkörper hinabgesogen.
Der Einschalter des Motors und die Vorschaitwiderslände für drei verschiedene
Oeschwindigkeiten sind gleich am Apparatentische angebracht. Die mit Ringscheibe
und kleinen Rollen auf dem oberen Rande des Olasaufsatzes eingehängte Rotunde kann
mittels Zahnrad- und Schnurübertragung durch die auf dem Tische angebrachte Kurbel
vorwärts und rückwärts bewegt werden, sodass die in Kleinmfedem gehaltenen Thermo-
meter (bis 12 Stück) zur Ablesung in beliebiger Richtung nach einander an dieselbe
Stelle vorgedreht werden können.
Die nutzbare Höhe de« Apparates beträgt etwa 55 cm, sodass sie auch für die
längsten gebräuchlichen Xormalthermometer ausreichen dürfte. Wegen der grossen
erreichbaren Temperaturkonstanz hat sich dieser Apparat unter Anderem besonders für
die mit luftleeren Qlashüllen umgebenen und somit gegen Wärmeleituiig äusserst un-
empflndiichen Insolations- (Maximum-) Thermometer bewährt, deren Prüfung sonst sehr
umständlich war.
2. Thermostat für Siedeflüssigkeiten.
Da das früher benutzte Wasserbad. wie vorhin erwähnt, nur in beschränktem
Maasse Verwendung finden konnte, so war für Temperaturen über 50° der in der
Zeitschr. f. anal. Chemie a. a. 0. beschriebene
Thermostat für die an gleicher Stelle mitgetheilten
SiedeflOssigkeiten in Gebrauch. Dieser Apparat
hat sich gut bewährt, wenn die b'lüsaigkeiten neu , ,
und rein waren. Da sich jedoch mehrere der-
selben bei öfterem Sieden leicht zersetzen und dann
zu unkonstantem und stossweisem Sieden Veran-
lassung geben, da ferner vortheilhaft für jede
Flüssigkeit ein besonderer Apparat vorhanden sein
müsste, so war das neue Wasserbad und, für Tem-
peraturen besonders über 100°, das von Mahlke
konstruirte Oel-*) und Salpeterbad °j , sow ie das
Rothe’sche Palminbad*) in dieser Beziehung ein
grosser Fortschritt. Immerhin sind solche Thermo-
staten für Siedeflüssigkeiten sehr bequem, wenn es
sich nicht um Prüfungen in fortlaufenden Tempe-
raturstufen, sondern nur um eine schnelle Kontrol-
prüfung eines einzelnen Temperaturpunktes handelt.
Diese Apparate sind somit keineswegs überflüssig
geworden, jedoch wurden bei Neuanfertigung der-
selben seit einiger Zeit kleine Abänderungen ein-
geführt (I'ig. ll).
Bei dem alten Apparat wurde nämlich der
obere Verschluss durch einen einzigen grossen Kork
bewirkt, durch welchen die Thermometer in das
Dampfbad eintauchten. Dieser Kork musste für
Thermometer von anderem Durchmesser jedesmal
durch einen neuen ersetzt werden, ausserdem
trocknete er bei seiner Grösse in höheren Tempera-
turen leicht derart zusammen, dass er zu unliebsamen Undichtheiten Veranlassung gab.
Der grosse Kork wurde deshalb durch einen Metaildeckel ersetzt, welcher mit einem am
oberen Rande des äusseren Zylinders hart angelötheten Ringe durch 8 Schrauben fest ver-
*) A. Mahlke, Ein Thermostat für Temperaturen zwischen 50 und 300». Zeitstkr. f.
Irutrkde. 1-t. S. 197. 1893.
»1 Derselbe, Ueber einen Therniometervergleichungsapparat u.s.w. Dieselbe Zeitschr. 14,
S. 73. 1894.
*1 Vgl. S. 181. Anm. 2.
Digitized bv Gooj^Ii.
Heft 19.
1. r>ktob«r 1902.
Pr. OrQlzmaeber, N«u*r« Themottateo. — Varaloa« und PersooMinachrlcht«n.
187
schraubt und durch einen zwischengelegten Asbeetring abgedichtet werden kann. Der
anfangs nur aus 6 mm starkem Messingblech gedrehte Deckel bat 7 etwa 14 mm
weite, etwas konische Löcher, in welchen die Thermometer mit passend beschafften
Korken befestigt werden. Bei der geringen Starke des Deckels ragten jedoch diese
(15 mm hohen) Korke, wenn sie zum Zwecke des dichten Schliessens fest eingedrückt
wurden, mit ihrem unteren Ende etwas in den Apparat hinein. Indem sie dann bei
höheren Temperaturen über den unteren Rand der Löcher hervorquollen und verkohlten
und schliesslich beim Herausziehen aus dem Deckel ubbröckelton, verunreinigten sie
bald die Siedeflüssigkeit, Es wurde deshalb der Deckel durch eine kleinere, in den
Apparat bineinpassende, hart angelöthete Scheibe aus gleichem Material mit ent-
sprechenden Löchern verstärkt, und damit der erwähnte Uebelstand vollständig gehoben.
Ferner hatte der alte Apparat nur ein aufsteigendes, mit Kückflusskühler ver-
sehenes Rohr, welches zum Abdestilliren der leichteren Bestandtheile der Siedeflüssig-
keiten und zugleich als Ventil dienen sollte. Da aber bei unreinen Flüssigkeiten durch
die ungleichmassige Kondensation in diesem Ventilrohre die Oeffnung mehr oder
weniger verstopft wurde, so trat häufig ein stossweises und unregelmassiges Sieden ein.
Dies ist dadurch beseitigt worden, dass an das aufsteigende noch ein abwärts gehendes
Rohr angesetzt wurde, welches nun den Rückflusskühler trügt und in dem Ausflussrohr
des Apparats endigt. Der Ocffnungsquerschnitt des aufsteigenden Rohres wird jetzt
durch kondensirende Dampfe nicht mehr in erheblicher Weise beeinflusst, da die
Kondensation hauptsächlich in dem absteigenden Rohre stattflndet. Je reichlicher
dieselbe eintiitt, um so vortheilhafter ist es sogar, denn dadurch entsteht ein Strömen
des Dampfes und der Flüssigkeit, und es wird auch ein Siedeverzug der letzteren ver-
hindert. Dass aus dem KUblrohre kalte Flüssigkeit in die siedende Flüssigkeit fliesst,
kommt nicht in Betracht, da der L’ebergang allmählich durch das heisse Abflussrohr
stattflndet und die SiedeflUssigkeit am Kesselboden an sich überhitzt ist.
Damit eich nicht etwa KondensHüssigkeit schon am unteren Ende des Mantel-
raumes festsetzt, was die Reinigung des Apparats erschweren würde, ist der Kessel
nach der Seite der Rohre zu etwa 1 cm niedriger, sodass also etwaige Flüssigkeit stets
bequem ablüuft.
Zur besseren Ausnützung der Flammengase ist der Apparat schliesslich mit einem
asbestbekleideten Mantel aus Eisenblech umgeben.
Man heizt den Apparat vortbeilhaft so an, dass bei passend regulirter Flamme
die leichteren Bestandtheile bezw. Zersetzungsprodukte der Siedeflüssigkeit in langsamen
Tropfen durch den oberhalb des Kühlrohres befindlichen Ansatzstutzen in die Vorlage
flberdestilliren, und dann erst wird die Kühlung angesetzt. Es darf also vorher auch
kein Wasser im Kühlrohre sein, da sonst das nöthigo Abdestilliren und damit das
spätere ruhige Sieden der Flüssigkeit verhindert wird.
(Fortatlzunff folgt.)
Vereins* und Personennachriohien.
MitgliederverzeichiuBS.
ln der Zeit vom 1. Juli bis zum 30. Sep-
tember d. J. sind folgende Veränderungen
bekannt geworden;
A. Neue Mitglieder:
Franz Bruder, Mechaniker und Optiker;
Heidelberg, Hauptstr. 90. Hptv.
G. Gehricke, Mechaniker und Optiker;
Jena, Johannisstr. 15. Hptv.
Richard Geith, Mech. Werkstatt und
Telegraphen - Bauanstalt; Breslau II,
Tauentzienstr. 56 b, Hptv.
Rob. Möller, Glasinstrumenten -Fabrik;
Gera (Gotha). Ilm.
Dr. Siebert & Kühn, Glasinstrumenten-
Fabrik; Cassel, Hohenzollemstr. 4. Ilm,
C. Staschen, Glasinstrumenten-Fabrik;
Mellenbach (Thür.). Um.
B. Ausgesehieden:
Paul Gebhardt; Berlin f.
Möller & Schorr; Dörrberg.
P. Röthling; Halle f.
O. Thiel; Roda.
C. Aenderungen in den Adressen:
11. Boas; Fabrik: O 27, Krautstr. 52
(Wohnung wie bisher).
W. Lindt; Deutsch-Wilmersdorf, Bruch-
salstr. 6.
Prof. Dr. 0. Lummer; W .50, Nürnberger
Platz 1.
E. Petltpierro; W 8, Charlottenstr. 33a.
H. Remane; Bure.au: SW 13, Alte
Jakobstr, 139 (Wohnung wie bisher).
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188
Verflog' UAd P«rgon«noachrkbt*n. — Kklimg Mitth«Uuog«ii.
Dgalache
Am 1. d. M. feiern die Herren O.
Himmler • Berlin, F. A. Iliotze • Berlin
und O. Rodenstock-Münebeu das 25*jäh-
rige Jubiläum ihrer Werketütten.
Ferner kann Hr. Robert llacnschf
ein Neffe und Schüler unseres unvergess-
lichen Hermann Haensch, an diesem
Tage auf eine 25-jJlhrige Thatigkeil bei
der Firma E. Petitpierre zurückblicken.
Den Jubilaren seien auch an dieser
Stelle die herzlichsten Glückwünsche aus-
gesprochen.
D. G. f. M. u. O. Abth. Berlin E. V.
Sitzung vom 23. September 1902. Vor-
sitzender: Hr. W. Handke.
Der Vorsitzende begrUast die Mitglieder
anlässlich des Begiuns der Vereinsthatigkeit
nach den Ferien und fordert sie zu reger Mit-
arbeit auf; sodann erinnert er nn den 70. Ge-
burtstag von Hr. F. Brnecke und an den Ver-
lust, den die D. O. durch den Tod von Hr. P.
Gebhardt erlitten hat; die Versammlung ehrt
das Andenken des Verstorbenen durch Erheben
von den Sitzen.
Hierauf erstattet der Vorsitzende einen
kurzen Bericht über den XIII. Mochanlkertag
in Hallo und macht Mittheilung Uber einige
Verfügungen desHandolsministers und der Hand-
werkskammer Berlin. 1) Der Handelsminister
hat es aLs unzulässig erkl&rt, dass der von dem
H.-K. ausgearbeitete Lehrvertrag obligatorisch
für alle Betriebe vorgeschrieben werde; viel-
mehr müsse Gelegenheit geboten werden, dass
die persönlichen Wünsche derVertragschliessen-
don und die Eigenheiten der einzelnen Gewerbe
zum Ausdruck kommen. (Hierdurch ist den
Bestrebungen der D. G., unseren eigenen Lehr-
vertrag zur Geltung zu bringen, der Boden
geebnet.) 2) Der Lehrherr ist gemAss § 131 c der
Gewerbe- Ordnung verpflichtet, den Lehrling
zum Ablegen der Gebülfenprüfung anzuhalton;
^luwiderhandeln wird in § 148,9 der ü.-O. mit
Geldstrafe bis l&O M- ev. Haft bedroht und
von der U.-K, nachdrUcklicbst verfolgt werden.
3) In Fabriken ausgebildoto Lehrlinge dürfen von
den Ausschüssen der H.-K. zur Prüfung zugelassen
werden; Jedoch können, w’onn dadurch grössere
Unkosten entstehen, von solchen Lehrlingen
auch höhere Gebühren erhoben werden; wenn
Fabrikanten, die ja der H.-K. nicht unterstehen,
einen eigenen l’rUfungsausschuss einrichten,
so kann dessen Prüfungszeugniss nicht die aus
dem Bestehen der GohülfenprOfung vor der
H.-K. gesetzlich folgenden Vortheile gewahren.
3) Dio H.-K. Berlin hMt einen Lehr\'ertrag
zwischen Vater und Sohn zwar nicht für er-
forderlich: da aber erforderlich ist, dass der
Vater und der Sohn der H.-K. gegenüber
dokuinentirt, dass ein Lehrvertrag vorliegt, so
hat die H.-K. einen Vertrag ausgearbeitet, der
vom OborprAsidenton genehmigt worden Ut (zu
beziehen von Liobheit & Thiesen, Berlin,
Niederwollatr. 15). 4) Die An- und Abmeldung
von Lehrlingen bei Beginn und Endo der Lehrzeit
lat obligatorisch; VersAumnisse werden mit Geld-
strafe belegt. 5) Die H.-K. Berlin hat für das
Mechanikergewerbe eine Lehrzeit von 4 Jahren
beschlossen. €) Den Beauftragten der Prüfungs-
ausschüsse ist der Zutritt zur Werkstatt behufs
Beaufsichtigung von Prüflingen zu gestatten;
im Weigerungsfälle treten Geldstrafen ein.
Am 11. November d. J. wird die Abth. Berlin
das Fest ihres 25-jAhrigen Bestehens feiern.
Bl
Kleinere Miitheilungen.
Der Zolltarif la der zweiten Leeang.
Die ZolltarifkommisEion hat am 26. Sept.
in der 107. SiUung zwei wichtige Beschlösse
mit Bezug auf die wissenschaftlichen Instru-
mente gefasst.
1. Der Zoll auf Mikroskope (Pos. 757),
der in erster Lesung auf 60 M. per 100 kg
festgesetzt worden war, ist aufgehoben
worden. (Antrag Antrick u. Gen.)
2. Die Zollfrelheit auf wissenschaftliche
Instrumente (Pos. 891), wie sie bereits in
erster Lesung unter Aufführung der In-
strumentengattungen beschlossen worden
war, ist beibehalten worden, jedoch wurde
dafür jetzt folgende Passung gewählt:
Chirurgische Instrumente, die zur
Ausführung von chirurgischen Ope-
rationen unmittelbar dienen, sowie
astronomische, optische, mathematische,
chemische und physikalische Instru-
mente, dio ausschliesslich wissenschaft-
lichen Untersuchungen dienen und nicht
Gegenstand des allgemeinen oder des
gewerblichen Gebrauches sind, werden
zollfrei zugelassen. (Antrag Spahn.)
Die Lehrwerkstatt des sISdtlsctaen Ge*
Werbesaales zu Berlin fOr Mechaniker.
0., Strassmannstr. 6.
Dio Lehrwerkstatt, eine AbtbeilungO des
Berliner Gewerbesaales, soll Gelegenheit geben,
nacA beetidettr lAhrzeit dio praktischen Kennt-
nisse und Fertigkeiten zu erweitern und zu
vervollkommnen.
Es wird jüngeren, wie auch den schon langer
arbeitenden Mechanikergehttlfen, die einige
Monate ohne andere Beschäftigung auf ihre
praktische Weilcrhildung verwenden können,
die .Möglichkeit geboten, sich zu spaterem
1) Diese umfasst auch Lehrwerkstätten für
.Maschinenbauer und Kunstschmiede.
DkV: -“M''
Kltloer« MitihcUungaD.
189
Haft 19.
I. Oktnbor 1909.
eigenen Gebrauch muBtergUltige Werkzeuge
herzustellen und eich mit modernen Werkzeug-
maachinen, auagerUetet mit PrftzLsionsapparaten
aller Art, sowie mit sonstigen Werketattaein-
richtungen und Werkzeugen vertraut zu machen.
In Form von WorkstatUunterricht und Vor-
trag werden wöchentlich in bestimmten Stunden
Erklärungen gegeben aus der Materialienkunde,
Werkzeuglehro, Werkstattmathematik und an-
deren Abschnitten der Technologie.
Die Unterrichtsmittel und Werkzeuge werden
sUmmtlich von der Anstalt gestellt
Die hergestellten Werkzeuge und Workzeug-
vorrichtungen — aber auch andere Arbeiten —
können gegen Erstattung des Preises der Roh*
materinlien von den Theilnebmcrn erworben
werden.
Die Erzeugnisse sollen ferner als Modelle
fOr die 130 Abend- und Sonntagsklaascn des
Gcwerbosaalea und der Maschinonbauachule
verwendet werden, eveniueU auch für auncäriige
Schulen. Es soll nncA MügUchkeii Konkurrenz
gegen hiesige Werkstätten vermieden und nicht
noch Aussen verkauft werden.
Die Kurse dauern 10 Wochen mit rd. 480
Arbeitsstunden, die tägliche Arbeitszeit beträgt
8 Stunden, von 8 bis 12 und 2 bis 6 Uhr im
Winter, von 7 bis 12 und 2 bis 5 Uhr im
Sommer. Die Kurse beginnen im Januar, April,
August und Oktober, im laufenden Jahre am
14. Oktober. Dio Aufnahme kann auf Wunsch
für zwei oder mehrere auf einander folgende
Kurse erfolgen.
Aufnahmebedingung ist regelrechte Lehrzeit,
die im allgemeinen nicht unter 3 Jahre betragen
haben soll, und gute Volksschulbildung. Bei
höherer Schulbildung kann eine geringere Lehr-
zeit als ausreichend erachtet worden.
Das bei Beginn des Kursus zu entrichtende
Lehrgeld beträgt 20 M. und kann hoi guter
Führung und besten Leistungen auf die Hälfte
ermässigt werden; bedürftigen TheUnehraem
können Freistellen gewahrt wenien.
Das Lehrgeld berechtigt zugleich zur Tbell-
nahmc an den Abend- und Sonntagskursen in
jeder GewcrbesaabAbthoilung.
Meister (denen z. B. zur Erprobung gewisser
Arbeitsmethoden geeignete Hülfsmittol in ihren
eigenen Werkstätten nicht zur Verfügung stehen)
können an den Kursen gegen Zahlung von 20 H.
und Vergütung des Rohmaterials theilnehmen.
Jeder Schüler erhält auf Wunsch bei Be-
endigung des Kursus ein Zeugniss mit aus-
führlichen Angaben über dio von ihm gefertigten
Arbeiten, sowie Uber Fleiss, Fähigkeit und
Leistungen.
Die praktischen Uebungen umfassen:
Hcrstollung von typischen Normal -Werk-
zeugen, insbesondere Dreh- und Fa«;;onstählo
fUrvor8chiodencDrehbanktypen(Revolvcrköpfe)
mit besonderen Erläuterungen über Schnitt-
winkel u. B. w. für verschiodono Matorinlien.
Handdrehstähle. Schneiden von Gewinden der
gebräuchlichsten Systeme und von Schrauben
für Messzwecko an LeitspiDdelhänken verschie-
dener Konstruktion, Hülfswerkzonge und Be-
rechnung der Räder. Theile für optische Appa-
rate, Fassungen und Rohrarbeiten an der Pa-
tronenbank. Drohen zwischen todten Spitzen.
Werkzeuge zur Anfertigung einfacher und
schwieriger Fa<;onlheile und Schrauben (Kordel-,
FlUgeUchraubcn u. s. w.) aus gezogenem Ma-
terial au der Schrauben- und Fai^onbank.
Schlitzen und Fortigstellen der Schrauben.
Bearbeitung einfacher und komplizirter Theile
durch Fräsen. Herstellung von Fräsern ver-
schiedener Art; hinterdrohte Fräser, Mosser-
fräsköpfe, Schlagzahn. Fräsen von Schnecken •
und Stirnrädeni, Trieben und Zahnstangen. Ar-
beiten mit dem Thoilkopf an der ünivorsal-
Frä.smaschine (Fräser, konische und zylindrische
Reibahlen u. s. w.). Fräsarbeiteu mit Rund-
support. Anfertigung von Hülfsoinrichtungeu
für Fräsercibetrieb. Herstellung von Original-
Gewindebohrern, Schnoideison; Arbeiten mit
Gewindekluppen verschiedener Konstruktion.
Feil* und Poiirarbeiten am Schraubstock.
Schmieden von Werkzeugen; Behandlung ver-
schiedener Stahlsorten beim Schmieden, Härten,
Anlassen, Glühen und Schweissen, Härtemittül.
Weich- und Hartlöthen, Flussmittel, Lothe.
Schleifen und Instandhaiton der Werkzeuge am
Schleifstein und an der Universal- Werkzeug-
Schleifmaschine. Spiral- und Blattfedern. Hülfs-
oinrichtungen zum Wickeln von Spulen sowie
in der Elektrotechnik vorkommende Arboits-
mctliodon.
Werkzeuge zur Herstellung gestanzter Theile
(Schnitte, Matrizen, PfafTen). Anfertigung von
Messwerkzeugen für den Workstattgebrnuch.
ßohrlehren. Bohrer verschiedener Art und
deren Schneidkanten. Lehren für Dreh-, Fräs-
und Schleifurbeiteii. Schleifen mit Schmirgel-
rädern auf genauestes Maass an der Drehbank.
Behandlung de» Glases und älmlicher Mutori-
allen beim Schleifen. Arbeiten mit galvanischen
Einrichtungen. Schleifen, Poliron, Lackiron
mit .Messinglacken. Praktische Ausführung von
Workstattsrezepten Uber Bronnen, Beizen und
Säuren zum Färben der Metalle. Fertigraachen
und Ausstattung von Apparaten. Aufziehen
von Fadenkreuzen. Anfertigung von EinzcI-
thoflen von Instrumenten und ganzen Apparaten
nach Zeiclmuiigen.
Im Werkitaituntenicht wird u. a. behandelt:
Fehlerhafte und falsche Arbeltsmethodeii.
Bezugsquelle und Art des Einkaufs von Materi-
alien, deren Beschaffenheit und Preise. Auf-
bewahning und Koutrole der für den Allge-
moingobrauch bestimmten Werkzeuge. Arbeits-
Diyitiiicd by CjO'
190
DVQiKh«
llwttin)k*rZU[.
KleiMn Mitthellungcn. — GlattcebaEscfacf
theiluni^ bei umfangreicheren Arbeiten Kal-
kulation von Arbeiten an der Hand von Zeich-
nungen. Gusamodelie und deren Anfertigung,
.fustiren von Inetrumenten.
Wünacho der Theiinehmer, eofem sie im
Hahmen des Lehrpianes und im Interesse des
Fortkommens der Schüler liegen, können be-
sondere Berücksichtigung erfahren.
Lehrer der Werkstatt ist Herr MaxTiode-
raann.
Anmeidungen nimmt Herr K. Hrabowskt,
Direktor des Gewerbesaales , mündiieh (für
Auswärtige auch echriftiieh) entgegen: seine
Sprechstunden sind am Montag und Donners-
tag Vormittag 9 bis 10 Uhr und an jedem 1.
und 3. .Montag im Monat Abends 8 bis 9 Uhr,
Strassmannstr. 6
Diese vom Berliner Magistrat jetzt ge-
schaiTene „Lehrwerkstatt* ist also nicht
für die Ausbildung von Lehrlingen bestimmt,
sondern für die Fortbildung von Gehülfen;
es wHre vielleicht zweckmüssig gewesen,
dies durch eine andere Wahl der Bezeich-
nung zum Ausdruck zu bringen und so ein
Missverstflndniss auszuschliessen. Durch die
Schaffung dieser Forthildungswerkstatt hat
der Magistrat von Berlin den Mechanikern
die Gelegenheit geboten, etwaige einseitige
Ausbildung wahrend der Werkstattlehre aus-
zugleichen. Die D. Q. f. M. u. <). hat
von jeher die Forderung gestellt, dass der
öffentliche Fortbildungsunterricht nach der
Seite der Werkstattpraxis ausgebaut werde
im Interesse der Werkstattinhaber und der
Geholfen (vgl. u. a. W. Handke, Bericht
Ober die Lehrlings- und Geholfenfrage, in
Zeitsehr. f. Instrkde. U. S. 312. 1889, sowie,
die Verhandlungen der verschiedenen
Mechanikertage). Das Programm der Schule
lasst ja, was Umfang des Unterrichtsstoffes
anbetrifft, kaum etwas zu wünschen übrig;
hoffen wir, dass es der neuen Institution
gelingt, das gesteckte Ziel zu erreichen;
sie wird dadurch in gleicher Weise die
Interessen der Geholfen wie der Werkstatt-
inhaber fördern.
Nur in einem Punkte, der schon oben
bei Wiedergabe des Programms hervorge-
hoben worden ist, muss eine Bemängelung
und Warnung ausgesprochen werden. Die
Erzeugnisse der Werkstatt sollen auch an
„auswärtige Schulen“ geliefert werden,
wobei eine Konkurrenz gegen hiesige Werk-
stätten „nach Möglichkeit“ vermieden werden
soll. Ein Wettbewerb mit anderen Werk-
stätten ist also nicht von vornherein grund-
sätzlich ausgeschlossen; das muss aber
durchaus verlangt werden, denn eine aus
öffentlichen Mitteln unterhaltene Anstalt
darf unter keinen Umstanden den um ihre
Existenz kümpfenden Gewerbetreibenden —
gleichviel ob sie in Berlin oder in anderen
Orten wohnen, ob sie Geholfen oder Meister
sind — Konkurrenz machen. Der Magistrat
von Berlin, der auch in dieser Beziehung
gewiss von den wohlwollendsten Absichten
erfüllt ist, wird dies hoffentlich zu vermeiden
wissen.
Die Fachschule für Mechaniker an der
I. Handwerkerschule zu Berlin , sowie die
Tagesklasse für Elektrotechnik beginnen den
neuen Jahreskursus am Ih. Oktober; Anmel-
dungen werden entgegengenommen vom 3. bis
10. Oktober von 6 bis 8 Uhr Abends im Schul-
hause, Lindenstr. 97.
Glasteohnisohes.
(J)«*« at$A f }
Oebrauchsmnstor für gla«techDl»che
Gegenstände.
Klasse:
12. Nr. 180 565. Ciaswaschflasche, bei welcher
die Gase in einem schraubenfOrtnig gewun-
denen Rohre gewaschen w'erden und daa
Sammelgefäss für die WasebflOssigkeit den
Boden der Flasche bildet. A. Haak, Jena.
28. 6. 02.
Nr. 180 301. Hebevorrichtung aus Glas oder
Metall, zum selbstthatigen Abbeben von
Flüssigkeiten, bestehend aus einem in einem
Gefhs<«o befindlichen Abflussrohre und einem
darüber gestülpten, oben geschlossenen, ab-
nehmbaren Aufsaugrohro. F. M o i 1 e n k o p f,
Stuttgart. 10. 5. 02.
Nr. 181 819. Vakuumexsikkator mit elektrischer
Heizung. F. & M. Lautenschlftgor, Berlin.
23. 7. 02.
42. Nr. 179 640. Binschlusathermometer mit in
den Griff der Passung hinoinragondem
Thormometerkbrper. 0. Klrcher, Elgers-
burg. 23. 6. 02.
Nr. löü 188. Aerztliches Fioborthennomotor
mit glatt mattirter, transparenter Skale in
allenFarbeu. P. Müller, Elgersburg. 5.7.02.
Nr. 180 276. Thcrmometerhülsen mit ange-
drücktenGowinden und angedrückteu, hervor-
stehenden Deckolschoiben. AU, Eber-
hardt & Jäger, Ilmenau. 9. 7. 02.
Nr. 180 238. Apparat für Maossanalyee (Titrir-
apparat) , bestehend aus Vorrathsgefäss,
Bürette, Ansaugelettung und absperrbarer
LufteinlassrOhre. L. Hoeglauer, München.
13. 6. 02.
Nr. 180 761. Titrirapparat mit automatischer
Nullpiinkteinstellung durch Verschiebung
der Bürette. J. Brückner & Co., Bmenau.
15. 7. 02.
Dii, ■ ! ' ■
B«A 19.
1.0kiob«rl903.
191
OlutecbnUchtt. — P«t*alschau.
Nr. 180 9ü8. Mosapipette, mit einer eilten, nAch
oben durchgehenden und oben mit seitlicher
Oeffnung versehenen, in die AusllussspiUe
eingeschlifTenen Rfihre. G. Zimmermnnn,
Stutzerbach. 9. 6. 02.
Nr. 180 923. Röhre fUr analytische und andere
Zwecke, mit getrennt einstellbarem Zu* und
Abflusahahn. C. Welcher, Karlsruhe. 17.7.02.
Nr. 180949. BUrette mit einem in ihr oberes
Ende und unterhalb des unteren Bflrettcn-
Verschlusses einmUndenden Rohr. C. Zahn,
Berlin. 24. 6. 02.
Nr. 181 410. Absorptiüii<<gefass zur (iosanalyse
mit einem Zw.lwegchahn und einem auf
den Boden reichenden , die VorlAngerung
des GaseinfUhrungsruhres bildenden Kapillar-
rohr. P. Reidiger, Geisweid. 11. 7. 02.
Nr. 181 609. AbsorptionsgeftUs für Rauchgas-
Untorsuchungsapparato, bestehend aus zwei
konzentrischen, mit Tubusöffnung am tiefsten
Punkt versehenen, kommunizirenden Rohren
und siebartigem StUtzteller für die Full-
röhreben. C. Schmitz, Berlin. SO. 7. 02.
Palentsoha u.
Kinriehtnag snr Kühlung der Antikathode bei Rdntgenröhren
20. 12. 1900. Nr. 126741. Kl. 21.
Sowohl die Verbindungsstelle des Glasträgers a der
Antikathode b als auch die Ableitungsstelle ihres Metall-
trftgers e werden von einem auf die Röhre aufsetzbaren, zur
Aufnahme des Kühlmittels dienenden Behälter d umschlossen.
Das äussere Endo des Metalltrfigers e ist in eine Anzahl
Drfthte zertheilt, deren Enden sich innerhalb des Kühlbehälters
mit der Ableitung f vereinigen, uro die WAnneableitung des
Metallträgers zu begünstigen.
Verfahren snr Trennong eines geblasenen Olashohlkörpers
von dem an der BlasvorrichtuDg sitzenden verlorenen
Kopie. P. Th. Sievert in Dresden, fi. 12. 1900. Nr. 128016.
Kl. 32.
Der formgebende Rahmen, welcher die aufzublasendo
Glasschicbt bei dem Glasblasvcrfahren nach Pat. Nr. 109 363
und 109 festhält, wird nicht unmittelbar auf den Rand der
Form, in weiche hinein die Glasschicht geblasen wird, aufgelegt,
sondern in bemessenem Abstand davon angeordnot. Die in dem
Zwischenraum freiliegende Zone dos Glaskörpers wird durch
weiteres Zufüliren von Pressluft nach dem Anlegen dos Glaskörpers an die FormwAnde durch*
geblasen, sodass der Glaskörper, ohne Abaprengen, von dem an dom Rahmen haftenden Glas*
wuIst getrennt wird.
Verfahren zum Formen von Glas. K. Michaälis in Charlottenburg.
3. 4. 1900. Nr. 127 932. Kl. 32.
Die Erfindung besteht in der Ersetzung der Formen aus
Holz, Eisen u. s. w. durch solche, welche aus derart neben einander
gelagerten Stäben / beliebigen Querschnittes bestehen, dass die
Stabenden die formende Fläche bilden. Durch geeignete Mittel,
Klammem, Bindemittel oder verschraubbare Rahmen h, worden die
Stäbe, nachdem sie durch Vorschieben gegen ein zwischen ihre
Stirnen eingobrachtes Probestück In die gewünschte Lage gebracht
sind, in dieser Lage featgelegt.
KaximaUtrommossgeräth. The Mutual Electric Trust Ltd. iu Brighton, Engl. 14. 8. 1900.
Nr. 127064. KI. 21.
Bei diesem Maximalstrommessgeräth ist eine Flüssigkeit ganz in einem Glasbehältcr
eingeschlossen, der durch die Wirkung des elektrischen Stromes so gedreht wird, dass ein Theil
der FlüBsigkeit, welcher proportional der Drehung des BeliAlters bezw. der hindurchgeflussonen
Strommenge ist, in einen anderen Theil des Rohres hinUberfliesst. Dabei ist dieser Theil des
Rohres so geformt, dass der übergeflosiene Theil der Flüssigkeit von dem Haupttheil getrennt
bleibt, wenn dieser in seine Anfangsstelluug zurückfliesst, sodass der Ubergeflosseno Theil als
. W. A. Hirsebmaun in Berlin.
192
PateoticbAu. — FataDtllst«.
Deottcb«
U*ehABlk«r-Zi(-
Mauss für den hindurchgoflossenen MaximuUtrum dioat Der (iloHhchälter ist auf einem aus
zwei Theilen bestehenden Rahmen angebracht, dessen Tlieile gegen einander veratcllt werden
können, um das Messgerflth auf die NulLstoUung ehistelleu zu können.
Paienlliate.
Bis zum 15. September 1902.
Klasse: Inneldongen.
12. S. 15460. Hebertrichter. SocidtdÄuoDymo
Le Carbone, Levallois*Perrol b. Paris.
21. 9. 01.
21. S. 14 964. Einrichtung zur Umwandlung
BchwacherMembronscbwingungcQ in kräftige
Stromschwankungen. Soci^tä des In*
ventions Jan Szczepanik & Co., Wien.
9. 6. 01.
B. 31 147. Galvauiaches Doppelelement. H.
Bley, Ilmenau L Th. 3. 3. 02.
Sch. 18249. Pritter. F. Schneider, Fulda.
24. 1. 02.
Z. 3373. Lichtempfiiidliche Zelle. J. Zacharias,
Charlottenburg,u. E. R u h m er , Berlin. 2. 10 01.
32. 8. 15 965. Verfahren zur V’ertheilung der
Olasniasae bei Herstellung von GlashohU
körpern durch Durchsinkenlassen, Ausziehen,
Blasen oder durch eine Vereinigung dieser
Verfahren. P.Th. Sievert, Dresden. 25.1.02.
L. 16035. Glasblasemaschine. C.Leistner,
London-Tottenham. 25. 10. 01.
42. A. 6502. Vorrichtung zum Anzeigen und
Aufzeichnen des Ergebnisses einer durch
Absorbtion ausgeführteii (iasanalyse; Zus.
z.Pat. Nr. 100362. M. Arndt, Aachen. 17.6.99.
N. 6181. Vorrichtung zur Prüfung von Polari-
sationsapparaten. C. A. Niendorf, Bernau,
Mark. 1. 5. 02.
H. 27 181. Nivellir- oder Messlatte. K. Hoin,
Hannover. 12. 12. 01.
ErtheflangeB.
21, Nr, 135 719. Hitzdraht-Leiatuiigameseer. R.
Bauch, Potsdam. 12. 01.
Nr. 135 713. Selbst thätiger Gesprächszähler.
J. H. Meyer, Magdeburg. 30. 8. 00.
Nr. 135735. Induktionawochsclstromzfthler nach
Ferraris'aehem Prinzip. Ü.T. Bluthy, Buda-
pest. 24. 12. 01.
Nr. 134 748. Schleifkontakt für unmittelbare
Slromubnahmo von der Drahtspirate bei
Regelungswiderständen. H. Remanö, Char-
lotteuburg. 20. 10. 01.
Nr. 135 796. Hitzdraht-Meeagoräth. P. .Meyer,
Berlin. 3. 11. 00.
Nr. 135 841. Schaltung zum Betriebe von
Funkeninduktoren für Röntgonstrahlen-Br-
Zeugung. H. Boas, Berlin. 15. 3. 02.
Nr. 135 892. Vorrichtung zum Messen des
Momentanwerthes periodischer elektrischer
Ströme. Kolben & Co., Prag -VysoCan.
10. 12. 01.
Nr. 135 894. Schaltung des Ankers von Motor-
Blektrizitätszählern. Union Elektriztäts-
Gesellschaft, Berlin. 6. 3. 02.
Nr. 135 895. Messgerälh zur Bestimmung des
Phasenverschiebungswinkels zwischen zwei
wechselnden elektromotorischen Kräften. A.
Gramroont, Pont de Chemy, Frankreich.
15. 1. 02.
Nr. 136 137. Elektrodynamometer mit gleich-
massiger Skala. R. Ziegenherg, Seböne-
berg. 16. 5. 99.
82« Nr. 134 795. Glasblasemaschino mit von
unten in die Blasform eingefübrter Pressform.
W. Drake u. B. W. Kemp, London. 12.2 01.
Nr. 134 796. Vorfahren zur Herstellung von
gleich schweren und gleichen Fassungsraum
besitzenden Hohlglasgegenständen. H. H 11 d e,
Rossweiü 1.8, 27. 2. 01.
Nr. 134 935. FJektriacher Schmelzofen für Glas
und dgl. Becker & Co., G. m. b. H.
Köln a. Rh. 7. 6. 00.
Nr, 135 421. Verfahren zur Herstellung von
Glasformen aus einer aus Holzkohlcnpulver
und einem Bindemittel bestehenden plas-
tischen Masse: Xuß. z. Pat. Nr, 132 715. H.
Robert, Hannover. 25. 10. 00.
Nr. 135640. Verfahren zur Bekleidung von
Hohlkörpern aus Glas, Porzellan und dgl.
mit Metall. Gesellschaft für Huber-
prossung, C. Huber & Co., Karlsruhe.
21. 4. 01.
Nr. 134 936. Walze zur Herstellung von ge-
mustertem lafelglas. L. Appert, Paris.
25. 6- 01.
42. Nr. 134 838. Schwlmmfähige Metallpell-
stange. P. Köhler, Celle b. Hannover.
22. 12. 01.
Nr. 136110. Entfernungs- oder Winkelmesser.
-I. Wuddell, Glasgow. 9. 7. 01.
Nr. 136111. Reglstrircnder Dampfmesser zur
Bestimmung der auf konstante Dampf-
spannung reduzirten Dampfmenge. 0.
Kiefer, Feuerbach, u. B. Honold, Stutt-
gart. 25. 12. 00.
Ftir dt« K*dAkUua t*ra&tworUlcb: A. Blssebke In B«rUo W.
V«rl&c TOD JqIIqb Sprt&(»r ln B«rlio N. ^ Druck tob Enil Dr^jer la B«rUa SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur ZeitBchrift fttr Instrumentenkuude
QBd
Organ für die gesammte Qlaelnstrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion; A. Blaschke, Berlin W., An der Apostelklrche 7b.
Nr. 20. 13. Oktober. 1902.
Naehdreek aer mit Oesehralgiinir der Redaktlos reatattet.
Neuere Thermostaten.
Von Fr. Ortttsm*«h«r,
TechDlachem Haifurb«iler b(>i der PbyBlkalis^b-TerbQiwhen RelrbuoitUilt.
8. Apparat für Wasserdampf.
Da die Möglichkeit nicht ausgeschlossen erschien, dass in der einfachen Kudberg’-
sehen Röhre bei wenig Wasser und hoher Flamme der Wasserdampf Oberhit/.t wird, so
wurde in der Werkstatt der Reichs-
anstalt der in Fig. 3 abgebildete
Apparat') angefertigt. Bei demselben
ist die Ueberhitzung des die Ther-
mometer bespülenden Dampfes da-
durch ausgeschlossen, dass das Wasser
des inneren Kessels nur durch den
Dampf des ttusseren geheizt wird und
dass zwischen beiden Kesseln keine
metallische Leitung besteht. Dieselbe
wird nSmlich durch zwischengelegte
Asbestringe, welche sich mit P'euch-
tigkeit sättigen, verhindert. Der im
äusseren Kessel entwickelte Dampf
wird vollständig ausgenutzt , indem
er gezwungen wird, durch kleine in
den inneren Kessel tauchende Röhr-
chen und dann durch dessen Wasser
zu gehen.
An beiden Seiten des Dampf-
rohres beflnden sich H.ähne, welche
gestatten, das Ausströinen des I>ampfes
und somit dessen fiir sichere Dampf-
teniperatur nothwendigen Ueberdruck
zu reguliren. Letzterer kann an drei
kleinen Wassennanometern abgelesen
werden. Durch Schliessen der Hähne
entstand ein Ueberdruck bis zu 20 mm
Wasser, wobei die Dructtchwankun-
gen nur etwa 1 mm Wasser betrugen.
Der Dampf strömte in diesem Falle
nur aus den unterhalb der Hähne
zum Abtliessen des Kondenswassers
angebrachten Röhrchen.
Das Schliessen der Hähne ermöglicht nun aber auch mehrere Siedepunkts-
bestimmungen nach einander, wobei durch bessere Kuppcnbildung in Folge Ansteigens
Vgl. Wüsc/iacä. Äbhandl der Phys-Techn- Reicfuanstalt S, 8. 259. 1900.
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194
Pr. GrUtzmschcri N«utr» TbarmoitfttciL
DMtaelM
ll9«luiBlk«r-Zt(.
des Fadens and durch Ablesen an einer anderen Skalenstelle die Beobachtungsfehler
vermindert werden.
Die mit Korken in dem Deckel des Apparates befestigten Thermometer werden
entweder ganz in Dampf eingetaucht und nur schnell für die Dauer der Ablesung
herausgezogen, oder man Hisst sie einige Grad herausragen und bringt dafür bekannte
Fadenkorrektionen an.
Die Füllung der zusammen etvs-a 6 2 fassenden Kessel geschieht derart, dass
man nach Oeffnen des zum fiusseren Kessel führenden Hahnes von oben Wasser in den
inneren Kessel giesst, welches nach Füllung desselben von selbst durch die Röhrchen
in den äusseren Kessel und dessen Wasserstandsrohr fliesst. In den Äusseren Kessel
sind vom Boden bis zur Seite durchgehend 4 Heizrohre zum Durchstreifen der Flammen
hart eingelöthet. Das Dampfrohr ist direkt mit Asbest bekleidet, wahrend um den
unteren Kessel henun sich ein besonderer Mantel befindet. Das Anhelzen des Apparates
dauert etwa eine halbe Stunde; wenn die Instrumente vor den Ablesungen wie üblich
eine halbe Stunde der Dampftemperatur ausgesetzt werden, so nehmen drei auf einander
folgende Siedepunktsbestimmungen von zehn Thermometern etwa 1'/^ Stunden in
Anspruch.
Die Resultate sind recht gute zu nennen, denn wahrend die in der einfachen
Rudberg’schen Röhre früher ermittelten Werthe in einzelnen Fallen mehr als 0,‘*04
von einander abwichen und die von Thiesen, Scheel und Seil') für ihre Xormal-
thermometer angegebenen Oradwerthe noch Abweichungen von einander bis zu 0,“028
zeigen, war unter fünfzehn, am Normalthermometer F. 296 nach seiner Reparatur neuer-
dings ausgeführten Bestimmungen die grösste gegenseitige Abweichung nur 0,°012.
Hierbei ist noch zu bedenken, dass sich die Fehler der Gradwerthe aus den Beobachtungs-
fehlem der Siede- und Kispunktsbestimmungen zusammensetzen und dass alle Be-
obachtungen nur mit der Lupe ausgeführt wurden.
4. Apparat für Kältemischungen.
Für Temperaturen unter 0“ war zu den bekannten Kaltemischungen bisher ein
kleiner Apparat in Gebrauch, welcher aus zwei in einander gesetzten Metallbechera,
Deckel und Ringrührer bestand. Der Äussere Becher war zum Schutze gegen Wärme-
aufnahme mit Filz umkleidet, ln dem mit Haken am Apparat festgeklemmten, mit
Löchern versehenen Deckel wurden die Thermometer mit Korken befestigt. Die
Prüfungsarbeiten mit diesem kleinen Apparat waren jedoch insofern umständlich, .als
ausser dem Beobachter und Protokollführenden auch noch Jemand zum fortwährenden
Durchrühren der Kältemischungen nothwendig war. Diese Arbeit war noch dazu
ziemlich ermüdend, wenn eine grössere Anzahl von Instrumenten mehrere Stunden hin-
durch geprüft werden sollte. Ausserdem war die Prüfung sehr zeitraubend, da gleich
zeitig nur ’i oder 4 Instrumente geprüft w’erden konnten und andererseits die kleine
Menge der breiigen Mischung (etwa 1 2) bald in Lösung überging, deren Temperatur
rasch anstieg, w'odurch dann eine Unterbrechung der Prüfung zwecks Zusammensetzung
einer neuen Mischung nothwendig wurde. Schliesslich war auch die Anordnung des
feststehenden Deckels unbequem, weil dadurch der Beobachter gezwungen wurde, für
jedes Thermometer seinen Standpunkt zu verändern.
Es war deshalb nothwendig, einen grösseren Apparat zu beschaffen, welcher
automatisch durchgerührt werden konnte und einen drehbaren Deckel haben musste.
Als Metall wurde trotz seiner guten Wärmeleitung Kupfer gewählt, da dieses
nur wenig von den Salzmischungen angegriffen wird.
Der in der Werkstatt der Reichsanstalt angefertigte Apparat (Fig. 4) besteht aus
zwei in einander gesetzten zylindrischen Gefässen, welche am, oberen Rande durch eine
Ringscheibe zusammengelöthet sind. Das innere GefAss hat einen Durchmesser von
16 und eine Höhe von 26 cm; das .tussere Gefllss steht hiervon allseitig um etwa
1,6 cm ab und ist nach aussen mehrfach mit imprflgnirtem Filz bekleidet.
Das Wasserdichtmachen') des Filzes ist sehr vorthcilhaft, da andererseits bei
längerem Arbeiten mit Kaltemischungen ein Nasswerden des Filzes unvermeidlich und
damit sein Zweck als Wärme-Isolator verfehlt Ist. Der zwischen beiden Gelassen be-
>) ITusmscA. Äbhandl. lUr Phys -Techn. Snchsanstalt 3. 3. 13. J89S.
•) Sättigen mit AlatmlOsung, eintaucheii in BleizuckerlAsiing (giftig!), in der Warme
trocknen und nachher ausklopfen.
Diu ' ^
MV
Googk
H*n SA.
t& Oktober >903.
Pr. Grütxm«ch«r, Nautr« Th«moftBt«o.
195
flndliche Raum wurde, obwohl ja Luft schon ein schlechter Wärmeleiter ist, doch bis
auf etwa 250 mm Druck ausgepumpt, um das schädliche Zirkuliren derselben möglichst
zu verhindern. Weiler durfte das Evakuircn leider nicht getrieben werden, da sonst
der Apparat zusammengedrQckt worden wäre. (Die so vorzüglichen Dewar’sehen
Gefässe anzuwenden, ist bei dem häufigen Gebrauch, bei automatischem Rührwerk und
in der verlangten Grösse wegen der grossen Bruchgefahr in diesem Falle ausgeschlossen.)
Der aus Hartgummi angefertigte Deckel ist
mit 9 im Kreise liegenden, etwa 24 mm grossen
Löchern versehen und somit zur Aufnahme selbst der
stärksten (in Korken befestigten) meteorologischen
Thermometer geeignet. Seine Beweglichkeit ist
einfach dadurch erreicht worden, dass in seinen
äusseren Rand 3 kleine Rollen eingeschraubt sind,
welche auf dem etwa 5 mm nach oben vorstehen-
den Rande des äusseren Gefässes laufen. Das
Drehen des Deckels geschieht direkt mit der Hand,
und es können, wenn wie üblich 2 Normale be-
nutzt werden , somit gleichzeitig 7 Instrumente
geprüft werden.
Allein das automatische Durchrühren der
Kältemischungen aus geschabtem Eise und den
gebräuchlichen Salzen verursachte einige Schwierig-
keiten. Der durch ein Loch in der Mitte des
Deckels gehende Rührer hatte zuerst an seinem
unteren Ende eine durchlöcherte Scheibe und wurde
von oben durch einen kleinen Elektromotor mittels
grosser Schnurscheibe und Kurbel auf- und ab-
wärts bewegt. Mochte diese Bewegung nun aber
langsam oder schnell ausgeführt werden, die Wir-
kung war dieselbe: es bildete sich ein stationärer
Zustand, derart, dass die noch nicht gelöste Salz-
menge sich am Boden fesllagerte und das noch in
Ueberschuss befindliche Eis oben auf der Flüssig-
keit schwamm, sodass sich also im Apparat mit
den 3 Schichten leider auch 3 verschiedene Tem-
peraturen einstellten. Beim Rühren mit Handbetrieb
tritt dieser Uebelstand in erheblich geringerem
Maasse ein, da hierbei der Rührer nie so genau
denselben Weg innehält und die Mischung deshalb immer etwas in rotirendc Bewegung
gesetzt wird.
Nun wurde der Rührer nach Art einer Pumpe umgearbeitel, indem er unten
anstatt der Scheibe mit Venlilklappen versehen wurde, welche sich beim Auf- und
Abwärtsgehen des Rührers öffneten und schlossen. Damit die Klappen aber pumpende
Wirkung ausüben konnten, mussten sie noch mit einem passenden Zylinder umgeben
werden, worin sie gleichzeitig Führung fanden. Zu dem Zwecke wurde ein 7 cm
weiter, 13 cm hoher Messingzylinder mit drei 5 cm langen Füssen versehen und hier-
mit an der Unterseite des Deckels zentrisch angeschraubt. In diesem Zylinder ging
nun der Rührer wie ein Kolben auf und nieder und schob die Flüssigkeit z. B. beim
Abwärtsgange vor sich nieder, während dieselbe aus dem äusseren Zylinder natürlich
von oben nachströmte, sodass auf diese Weise also ein Zirkuliren der Flüssigkeit
erfolgte, aber eben auch nur der Flüssigkeit, denn thatsächlich war die strömende
Bewegung nicht kräftig genug, das Ablagern des zähen Salzbreies am Boden des
Apparats zu verhindern und die oben schwimmende Eisschicht mit fortzureissen. Wurde
aber die Geschwindigkeit des Rührens sehr beschleunigt, so erreichte man damit weiter
nichts, als dass die stossende und polternde Bewegung des Kolbens derart stark auf-
Irat, dass eine Beschädigung des Rührwerks und auch der Thermometer befürchtet
werden musste.
Was Geräuschlosigkeit und Gleichmassigkeit der Arbeit anbetriHl, so ist ja rotirende
Bewegung des Rührers stets vorzuziehen, aber leider war hiermit bei Kältomischung
immer nur ein ungünstiges Resultat erzielt worden. Trotzdem wurde nochmal ein
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Pr. Orfllsmacbart Nvutrt Th«rroostat*n
— V«r*iD<nachricbtM>.
Dtataeb«
M»clui>tbw-2tf
Versuch ^macht und hierzu an einer vertikalen^ neusilbemen Achse, welche an ihrem
unteren Rnde mit einem Zapfen in dem am inneren Kesselboden angelötheten Lager
läuft und an ihrem oberen Knde eine Schnurscheibe trägt, etwa in der Mitte des um-
gebenden Zylinders eine kleine Flügelschraube angebracht. Ausserdem wurde aber an
dieser Achse, nur wenige Millimeter vom Boden des Apparats entfernt, als Schaber ein zwei-
flügeliger Streifen aus starkem Messingblech angeschraubt, welcher das Ansetzen einer
Salzschicht verhindern sollte, und etwas oberhalb des Zylinderrandcs eine kleine Flügel-
schraube befestigt. Diese sollte die Eisstückchen von der Mitte fort nach der Wandung
des Apparats schleudern, damit sich also auch oben keine ruhende Schiebt bilden konnte.
Nach diesen geringen Verbesserungen arbeitet nun der durch einen kleinen Elektromotor
von 720 betriebene Apparat ausgezeichnet, wie aus folgenden (unkorrigirten) Ab-
lesungszahlen einiger Normalthermometer leicht zu ersehen ist.
25. F-.br. 1902. Anaetien der Miachvng: 10* Ü*"
Thtrm. Nr.
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im
Die Ablesungen geschahen nur mit der Lupe, die Thermometer Nr. u. 67
sind in 0°,2, die Übrigen In 0°,1 ^tbeill.
Die etwa 5 I betragende Kältemischung hatte also ihre Temperatur innerhalb
274 Stunden, wobei sie fortwährend durchgerührl wurde, im Mittel nur um 07022, in
nahezu 374 Stunden nur um 07085 geändert. Der Apparat hat ausserdem den Vortheil,
dass er mit wenigen Handgriffen auseinandergenommen, gereinigt und mit neuer Mischung
beschickt werden kann. {Schluss folgt.)
Vereinsnaohriohten.
D. G. f. M. u. O. ZweliTPerein
Leipzig. Erstes Stiftungsfest am 5. Ok-
tober 1902.
Am Sonntag, den 5. Oktober Narhmittags
*/24Uhr, vereinigte der Zwgv. Leipzig seine Mit-
glieder, ihre Damen und eine Uoihe von Gästen
iro Hotel FUrstonbof zu einem Postroahlo zur
Feier seines ersten Stiftungsfestes. Hr. G.
Sch mager sprach Namens dos Festausschusses
(G. Hoynemann und A. Schräder) seinen
Dank für das aUseitige Erscheinen aus und
bat, mit dem Gebotenen vorlleb nehmen zu
wollen. Der Vorsitzende, Hr. W. Petzold,
gab alsdann seiner Freude Ausdruck, dass es
dem Zwgv. nach Verlauf des ersten, schwersten
Jahres möglich geworden sei, sein Stiftungs-
fest in so vollendetem Rahmen feiern zu
können; er hoffe, dass es nun in leichteren
Hahnen lebhaft vorwärts gehen und dass alle
treu zur Sache halten werden; dann sei be-
stimmt zu erwarten, dass der Zwgv. nicht nur
gewerblich viel Ernstes leisten, sondern auch
noch manches frohe Fest feiern könne; dem
Zwgv. gelte sein Hoch. Hr. E. Zimmermann
wandte eich an die Gäste; er begrüsste hier- j
bei den GeschäfttfUhror, Hr. A. Hlaschke aus j
Berlin, als Vertreter der D. G. f. M. u. 0.; es ^
sei dies nur ein neuer Beweis, wie innig der
Kontakt zwischen der D. G. und ihren Zweig-
vereinen sei; er danke Hr. ßlaschke herzlich
für sein Kommen, ebenso wie er sich freue, so
manches Gesicht begrüssen zu können, das
sonst nicht in dem Alltagsrahmen des Zweigv.
erscheine; bittend die Freundschaft auch für
feruere Feste zu erhalten, leere er mit einem
Hoch auf die Gäste sein Glas. Hierauf dankte
Hr. Blaschke für den Empfang und betonte,
dass der gosammte Hauptveroin regsten
Antheil nohmo an dem Aufblühen der Zweig-
vereine und dass der Leipziger sehr zu-
frieden sein könne, unter so schwierigen Ver-
hnltnissen in der kurzen Zeit so viel erreicht zu
haben ; an der weiteren Mitarbeit, so weit nöthlg,
würde es der Hattet verein nicht fehlen lassen;
bei festem Aushnrren würden auch in Leipzig
mit der Gewerbekammor erspriossUche Ver-
hältnisse sich lierausbilden und wünsche er
I dem Zweigveroin L. ein fröhliches Blühen,
Wachsen und Gedeihen. Hr. L. Schopper
feierte die Herren Dr. H. Krüss und W. Handke
als die bewährten Führer und Berather der
D. G.; von dom letztgonanntcn Herrn war im
Namen der Ai>th. Berlin oin Begrüssungs-
tclcgramm eingelaufen. Ferner toastete Hr.
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Heft 30.
I.v Oktober 1903.
V«r*lD«nachrlchlen Kleiner« Mltlbeilungen.
107
Groaao (Dr. 8tr>hror ft Sohn) in vollendotcr
poetUcher Form auf die Damen, während Hr.
Zulegor dem Postausachuas fQr seine MUhe
und Arbeit dankte.
Die Pausen w'urden ausgefüllt durch Tafel-
Ueder und reizende Lieder, gesungen von Frau
W., sowie durch Gedichte von Baumbach u. A.,
die Hr. Z. zu Gehör brachte. Ein fröhlicher
Ball fesselte die Tbeilnehmer bis zu früher
Stunde. Unterbrochen wurden die Tanzfreuden
durch ein höchst originelles Gastspiel dos
Tiroler Mechanlkerveroina. sowie durch weitere
Lieder von Frau W., Hr. Z. und zündende
humoristische Vortrflge dos Hr. Sch. jr.
Mögen dem Zweigverein noch viele so ge-
lungene Feste beschiedon sein. Z.
Zweigverein Hamburg • Altona.
Sitzung vom 7. Oktober lOOi. Vorsitzender:
Herr Dr. Krttss.
Der Vorsitzende legt einige von ihm während
der Ferien beantwortete Anfragen der Gewerbe-
kammer vor und empfiehlt den Mitgliedern eine
Veröffentlichung des Haths Dr. Hampke über
die Deutsche Arbeiter- Versicherungs-Gesotz-
gebung.
Sodann berichtet der Vorsitzende über den
XIII. Deutschen Mechanikertag in Halle,
welcher Dank der giftnzenden Veranstaltungen
der Hallenser Kollegen und der Unterstützung
der dortigen Behörden einen sehr befriedigenden
Verlauf genommen habe. Namentlich seien dio
Berathungen Uber die Geholfen- und Meister-
prüfungen wesentlich gefördert worden durch
die Theilnahme eines Vertreters des Regierunga-
prftsidenten und der Vertreter der Handwerks-
kammern ln Halle, Erfurt und Leipzig. Ueber
einige Punkte des Berichtes ontspinnt sich eine
lebhafte Diskussion, namentlich Uber die Frage,
oh bei der GehUlfenprUfung neben dem Ge-
hUlfenstUck noch eine Arboitsprobe gefordert
werden solle. Wahrend von den anwesenden
Mitgliedern der GohUlfonprUfungskommission
auf Grund ihrer Erfahrung bei den Prüfungen
grosser Werth gerade auf die Arbeitsprobo
gelegt wird, wird von anderer Seite in der
Vornahme der Arbeitsprobe ein Misstrauens-
votum gegen den Lehrhorrn erblickt, ein Ge-
sichtspunkt, welcher auch bei den Berathungen
in Halle in den Vordergrund ^gerückt war.
-ff- -ff-
Abth. Berlin. E.V. Sitzung vom 7. Ok-
tober 1902. Vorsitzender: Hr.W. Handke.
Hr. B. Pensky berichtet Uber die DUsaol-
dorfor Industrie- und Gewerbe-Ausstellung. Der
Vortragende bespricht, nachdem er einen Ueber-
bück über die Entstehung und den Umfang der
Ausstellung gegeben, zunächst die vorhült*
nissmassig wenigen zur Prazisionsmechanlk zu
rechnenden Ausstollungsgogonstamlo und führt
dann eine Reiho von Objekten an, wie Woik-
zeugmaschinon, Thormit-Löthverfahren, Schleif-
Vorrichtungen u, s. w., welche für den Mechaniker
von grösstem Interos^c waren, wenn sie auch
nicht direkt io sein Arbeitsgebiet gehören. —
Die Herren A. Berger und W. Handke er-
gänzten diese Ausführungen durch MUthcilung
ihrer Beobachtungen auf der Ausstellung.
Zur Aufnahme haben sich gemeldet dio
Herren: Dr. K. G. Frank, Betriebsleilcr der
A.-B.-G.-Kabelworke; Ober- Schöneweide. —
P. Mühlhaus, Telegraphen • Bauonatalt und
mechanische Werkstatt; Gross Lichterfeldo W. —
Rieh. Schuff, Elektrotechniker; Steglitz,
Ahomstr. 29.
Auf Anregungen aus der Mitte der Ver-
sammlung wird dio Brauchbarkeit der Metall-
legirung Meteorit für prazisionsmochanischo
Zwecke erörtert sowie dio Frage besprochen,
wie sich wohl auf Zinkblech schwar/.or Lack
dauerhaft aufbringen licsso.
Der Vorsitzende weist schliesslich auf
die Wahlen zum Gewerbegericht am 14. u.
16. n. M. hin sowie auf den interessanten Vor-
trag über ein neues Schleifvcrfahren, welcher
am 21. d. M. gehalten werden wird. Bl-
Kleinere Mittheilungen.
Bleichen und F&rben von Elfenbein.
Ztittckr. f. Drechsler 1002. S. 74.
Die Gegenatando werden zunächst durch
Aother oder Petroloumbonzin von etwa an-
haftcmlem Fett möglichst befreit und darauf
etwa V, Stunde lang an einem w'armen Ort
getrocknet.
Zum Bleichen dient eine Mischung von
gleichen Thellcn gewöhuUehen, technischen
Wa-sseratoffsuperoxyds mit weichem Wasser.
Dio zu bleichenden (legenstando bleiben so
lange in dieser Mischung, bis dio Entfärbung
eingotreten ist, worauf sio mit Wasser abge-
spült und dann getrocknet werden. Das Wasser-
stoffsuperoxyd verliert mit dem Gebrauch an
Kraft, weshalb die Zeitdauer ueucr Bleichungen
immer tüngor wird. Man benutzt daher dio
schon einmal gebrauchte BloichÜUssigkcit als
Vorbleiche.
Zum JöSrften worden die entfetteten Gegen-
stAnde zuerst auf etwa 2 Minuten in eine aus
18 g SalzsAurc und 1 l Wasser bestehende
Beizo gebracht, wobei man diese mit einem
Glasstab umrUhrt. Darauf giesst mau dio
I Flüssigkeit ab und spült dio Gogonstündo
nochmals mit reinem Wasser, um die anhaftende
Beize zu entfernen. .Man benutzt zum FArbeii
Thoorfarben, die in Wasser aufgelöst werden,
wolclies meistens einen sauren Zusatz (Essig
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Kltlntt* Mitth*UuoK*D.
198
oder Woinsteinsjlurc) erhftU. Man erwUrmt eie
auf etwa 50> C und bring:t die (iegeD»tande
hinein, die dann unter Umrühren eine viertel
bis eine halbe Stunde darin verbleiben. AU-
ilann wird die Farbldsung abgegoasen und zu
ajdUerer Verwendung aufbewahrt. Die Gegen-
stände worden reichlich mit warmem Wasser
gespült und bei mftasigerTeinperatur getrocknet.
Die Gegenstände müssen vor dem Farben fertig
bearbeitet sein, nur die letzte Politur erhalten
sie nachher. 5.
Der KampylOKraph.
Von A. Baur.
Natur und Offenbarung. 4H. 8. 229. 1902.
Vou M. Dechovrens 8. J. ist ein, Kampylo-
graph genannter, Apparat konstniirt worden
{Campt rend. 130, 8. 1816. 1900)^ der es ormdg-
licht, Kurven zu zeiebuen, bei denen die Be-
wegung des Zeichenstiftea die Zusammen-
setzung von 2 bis 5 einfachen Binzelbcwo-
gungen bildet Die einfachere Form dieses
Apparates, welche 3 verschiedene Bewegungen
(2 geradlinig schwingende und eine kreisför-
mige) zulasst, ist vom Verf. beschrieben worden.
gungen um. Dies ermöglichen die beiden
Rahmen £, und die auf je 4 Rädchen
laufend in 2 zu einander senkrechten Rich-
tungen sich geradlinig hin und her bewegen
lassen. Diese pendelnde Bewegung der Rah-
men R, und bewirken 2 Stifte, die mit den
Achsen der Schoiben S, und 8^ des Motors
verbunden sind und in die QuerstUcko und
Qi der beiden Rahmen gleitend eingreifen.
An den Rahmen ist je ein Ende der PUbrungs-
stangen und befestigt, wahrend die anderen
Boden dieser Stangen sich ineinerPührung sobe-
wegcn, dass dieselben bei der Bewegung ein-
ander im gleichen Abstand parallel bleiben.
Zwischen den Stangen und C2 befindet sich
in einem Zabngetriebe ein kleines zentral durch-
bohrtes Rädchen r, welches den Schreibstift tragt.
Der Schreibstift vereinigt in seiner Bewe-
gung die beiden geradlinigen Schwingungen,
welche die Rahmen R^ und ausführon, und
zeichnet diese auf die Zentralscheibe auf.
Bleibt diese Scheibe in Ruhe, so erhalt man
die unter dem Namen Lissajous'schc Figuren
bekannten Kurven, welche durch Kombination
zweier geradliniger Schwingungen entstehen.
Diese besteht aus zwoiTheilcn, dem an der
Unterseite der Zoicbenflache befindlichen Motor
und dem auf der Oberseite derselben ange-
brachten Transformator.
Der Motor (JYy. 1) hat den Zweck, den
Achsen der soitlich befindlichen kleinen
Scheiben 8^ und 8^ eine gleichraassig rotirende
Bewegung zu ortheilon, sodass das Vorhalt-
niss der Umdrehungsgeschwindigkeiten beider
Achsen ein beliebig gegebenes sein kann. Die
Kurbel K dient dazu, die mittlere grosse
Scheibe in Umdrehung zu versetzen. Auf
ihrer Unterseite besitzt dieselbe eine Anzahl
von Krouradern, ebenso auch die kleinen
Scheiben Sy und S^. In diese greifen die beiden
Leitstangen und Gj mit Je 2 auf ihnen ver-
schiebbaren Zahnrädern ein, sodass sie die
Drehung von P, auf die Schoiben und 82
übertragen und je nach Einstellung ihrer Zahn-
räder deren Drehungsgeschwindigkeiten veritn-
derlich machen.
Der Transformator {Fig. 2} setzt die Rotation
der Scheiben und 82 in geradlinige Sebwin-
Flg. 2.
Lasst man auch die Scheibe P, rotlren, indem
man sie mit der Achse der Scheibe P, des
Motors verbindet, so entstehen noch komplizir-
tere Kun-’en.
Durch Aenderung der Geschwindigkeit der
einzelnen Theiic oder des anfänglichen Phasen-
Unterschiedes der beiden Schwingungsbewe-
gungen lasst sich eine unbogreuzt grosse Zahl
von verschiedenen Figuren konstruiren. Die
Aenderung des Pbasenunterschiedes wird durch
Verechiebung des die Rahmen bewegenden
Gleitstiftes erzielt. Interessant ist, dass zwei
mit geringer Aeniierung der Anfangsphase, im
Uebrigon aber völlig gleich gezeichnete Figuren
im Stereoskop räumlich erscheinen.
Die PorraenschOnheit der mit dic.sftra Apparat
erzeugten Kurven, welche in unerschöpflicher
Mannigfaltigkeit Immer neue Motive liefern, hat
den Erfinder veranlasst, eine Sammlung von
Figuren für diesen Zweck herauszugeben, sowie
auch eine solche fürste reoskopischeVerwendung.
Mk
1
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BtftSO.
>s. oiitbbT im.
Pattot*cb«u.
199
Patentsohau.
Spivgelg&lvanometdr lUr sehnelle Sehwingaogen. A. Blondel in Pari». 3.8. 1900. Nr. 124 739.
Kl. 21.
Bei diesem Spiegelgalvanoraeter fUr schneüo Schwingungen ist der Spiegel an einem
oder mehreren in der Querriebtung magnotisirharen BAndem aiifgehAiigt.
Abschlnasorgan Ittr die Düse von BanBenbrennern. U. Roatin in
Wilmersdorf, und B. Arnold in Berlin. 25. 12. 1900. Nr. 127151.
Kl. 4.
In der Düse ist ein Ventlikegel a angeordnet, welcher an
einer durch die Düse hindurchgefUhrten Vcntilstange b befestigt ist.
Die letztere wird von einem federnden Hebelarm c getragen, welcher
den Ventilkegel gegen seinen Sita zu ziehen bestrebt ist. In der Offen«
Stellung wird das Ventil durch einen ungieicharmigen Winkolhcbci ki
gehalten, der durch Reibung in labilem Gleichgewicht erhalten wird.
Vanganarmer, gegebenenfalis aacb Nickel entbaltender Chrom- Silizinm-Stahl nebst Verfahren
BQ teiner HerBtellnng. C. Casperin Bündorotb, und F. Oortel in München. 25. 4. 1899.
Nr. 127266. Kl. 18.
Der Koblenstoffgehalt des Stahles betragt weniger als 0,6%, wahrend der Chrom* und
Siliziunigehalt zuBammongenommen zwischen 1,5 und 2,5% Hegt. Die besten Resultate werden
erzielt, wenn der Chrom* und Süiziumgehalt zusammengenominen 2 bis 2,5% betragt, wahrend
ein niedrigerer Gehalt (bis 1,5% herab) in denjenigen Fallen empfehlenswerth ist, wenn dem
Stahl noch geringe Mengen Nickel (bis 1,5%) zugosetzt werden sollen.
Apparat zam Balbstthätigen Registriren des Standes meteorologischer Inetrnmente auf be«
liebige Entlemangen. L. Corebotani in München, und A. Silbernianu in Berlin.
8. 2. 1900. Nr. 126280; Zus. z. Pat. Nr. 93032. Kl. 42.
Die Lamellen a und b sind auf der nicht leiten«
den Umfinchc der sich unter bestimmten Voraussetzungen
drohenden Trommel t des Hauptpatentes derartig ange-
ordnet, dass die Lamellen a mit dem gemeinsamen
Sammelring c in unmittelbarer Verbindung stehen,
wahrend die Lamellen b sammtlich durch ihren Kamm«
rücken mit der Erde verbunden sind.
Die Batterie d steht unter Vermittlung eines
Elektromagneten v und einer metallenen Scbleiffeder f
mit dem Sammelring c in Verbindung, sodass beim Bin-
schalten in der Empfangsstatiuu o durch den Schalter r
der Zeiger p des betreffenden Meesinstnimentes nach
Auslosung der die Drehung der Trommel t himierudeu
Sperrvorrichtung über die entsprechenden LamcHon a
und b entlang gleiten muss und hierdurch boim Anzeigen
des Standes dieses Instrumentes nach jedem Kontakt
den Liuiendrabt entladet.
Elektromagnetischer Selbstoflierbreeher. W. A. Hirschmann in Berlin. 9.2. 1901. Nr. 126564.
Kl. 21.
Die Kraft der Regelungsfeder a wird
nicht unmittelbar, sondern durch einen Hebel b
auf den beweglichen Ankere des Unterbrechers
übertragen, zur Verringerung der die Strom«
Unterbrechung beeinflussenden Eigeubeweguiig
des Ankers und der dadurch bedingten Aendo-
rung In der Kraft der Feder. Die Kraft der
den Stromschluss bewirkenden Feder a wird durch eine in gleicher Weise am Hebel d an*
greifende Feder e ganz oder thellweise aufgehoben.
Digilized by GoAjIe
200
Asligmatiich korrigirtes Weitwinkalobjektiv. C. P. Goorz in Friedonau-Berlin. 21. 6. 1900.
Nr. 126500. Kl. 42.
Bei cUoaem aus zwei symmetrischen Menisken gobildoton und somit zur Klasse der
sogenannten ,,Kugclobjektive* gehörigen photographischen Objektiv für Aufoabmen unter grösst-
möglichem Bildwinkel ist die Korrektur der sphärischen und chromatischen Ahwoichungen ganz
ausser Acht gelassen und dem allein verfolgten Zwecke^ ein ebenes, von Astigmatismus schräger
Strahlenbuschel befreites Bild von fast unbegrenzter Ausdehnung zu erhalten, geopfert. Die
zur Brreichuug des Zieles erforderliche Verminderung der astigmatischen Fehler geschieht
durch Verkleinerung der Glasdicko in der Weise, dass der grösste Krümmungsradius nicht Ober
9®/o und die Dicke eines Meniskus nicht über 3% der Brennweite betrügt,
Linsenaystem lUr Soheinwerler n. dgl. C. Zeiss in Jena. 29. 1. 1901. Nr. 124584. Kl, 42.
Zwischen der sonst allein angeordneten Fresncrschcn Linse und der Lichtquelle smd
ein oder mehrere annüherml oder streng aplanatische Menisken eingefUgt, wobei, wie die Patent-
schrift nfther begründet, jeder hinzugefUgle Meniskus die Zahl der die Fresnorsche Linse zu-
sammoDsetzenden Ringe auf ungefähr den dritten Thcil herabsetzt, wenn dieselbe Lichtaus-
nutzung und dieselbe (für jeden Ring und die Kernlinse gleiche) Streuung beibehalten wird.
Sohiebermaaaastab. Dennert & Pape in Altona. 10. 3. 1901. Nr. 126499. Kl. 42.
Die Erfindung besteht darin, dass bei Schiobermaassstaben, bei denen sich ein Holz-
schieber zwischen Holzwangen bewegt, der die Wangen verbindende Boden aus einer in der
Querrichtung etwas federnden Platte besteht.
PaUottebau. — PatoDtlltt«.
Dsatabs
HfhaBikw-Hf.
Patenlliate.
Bia zum 1. Oktober 1902.
Klasse: AnmeldnngeD.
21. H. 27 037. Registrirender Maximalstrom-
anzoiger. Hartmaun & Braun, Frankfurt
a. M.-Bückenheim. 18. 11. 01.
L. 16746. Quocksilbervoltaractcr.P.Lux, Heidel-
berg. 3. 5. 02.
E. 8522. Wechselstrom-Mcssgerüth. Schuckert
& Co., Nürnberg. 1. 7. 02.
48. H. 26 855. Vor- und rückwlirts arboitendca
FlUgelradgebUise für Geschwindigkeitsmesser.
W. Heukeshoven, Berlin. 18. 10. 01.
P. 13 023. Verfahren zur Bestimmung dos
Wassergehaltes zähflüssiger Substanzen.
A. Parobek u. W. Gladbach, Cöln a. Rh.
22. 10. Ol.
B. 8101. Zug. und Druckmes.ser mit einer die
Druckiinlerschiedo auf ein Zeigerwerk Über-
tragenden geBchiossenen Metallkapsel. J.
C. Eckardt, Cannstatt. 15. 1. 02.
B. 8258. Zugmessor für Luft und andere
Gose. O. ElHnghaus, Huttrop b. Essen
a. d. Ruhr. 10. 3. 02-
R. 16 470. Vorrichtung an Wituldruckmesscrn
zutTi Messen der hinter der Wiudstossplatte
auftretenden Saugwirkung. G. Kosen-
inütlor, Dresden. 8. 3. 02.
43. ß. 30 836. Vorrichtung zur Registrirung
der Zeit des Eintritts beobachteter Er-
eignisse, z. B. der Ankunft von Brieftauben,
Rennpferden u. s.w. R. Bürk, Schwenningen
a. N. 17. 1. 02.
Erthellugen.
21. Nr. 136 425. Schleifkontakt für unmittel-
bare Stromabnahme von der Drahtspirale
bei RegelungsvsiderstAnden; Zus. z. Pat
Nr. 134 748. H. Ke man 5, Charlottenburg.
1. 5. 02.
Nr. 136 499. Anordnung der Stromzuleitungs-
theile für Motor-Elektrizitätszühler; Zus. z.
Pat. Nr. 97994. Siemens & Hatske,
Berlin. 18. 1. 02.
Nr. 136 641. Schaltungswcise des Bmpfüngers
für elektrische Wellen. Prof. Braun s
Telegraphie G. m. b. II., Hamburg. 9. 1. 01.
Nr. 136 841. Verfahren zur Erzeugung elek-
trischer Schwingungen. N. Tesla, New-
York. 10. 7. 01.
Nr. 136843. Fritter. F. Schneider, Fulda.
3. 5. 02.
Nr. 136 747. Dümpfungseinrichtung an Blek-
trizitniszAhlcrn. B. S. Halsey, Chicago.
15. 12. 00.
Nr. 136 G19. Elektrische Lampe, bei welcher
Gase oder Dämpfe von Quecksilber oder
Ähnlichen Substanzen zum leuchten gelangen.
General Electric Cy., Schenectady, New-
York. 11-4. 02.
39. Nr. 136 623: Verfahren zur Darstellung
eines gegen Elektrizität isolirenden und
zugleich wasserdichten Produktes. F. H,
Bowden, I^ondon, u. B. H. Dodd, Black-
healh, Engl. 6. 8. 01.
42. Nr. 136 694. Abstandsmesser mit waage-
rechter Basis. .1. P. Sürensen, Kopen-
hagen, 4. 2. 02.
Knr d>« fUdaktloo T*raatirortJleb: A. Blaicbk« Uk Berlin W.
Vttrl&c Ton JuIIqi Sprlofer ln Berlin N. — Dnek von lall Dreier tn Berlin 8W.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung
Beiblatt zur Zeitaohrift ftlr Inetrumentenkunde
OBd
Organ für die geeammte Glasinstnmienten - Induetrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion; A. Blaschke, Berlin W., An der Apoetelkirche 7b.
Nr. 21. 1. November. 1902.
Haebdmek sor mit ßenehmlrsar der Bedaktlen reetattet.
Neuere Thermostaten.
Von Dr. Fr. Orfttsmftoh«r,
Tochniscltein ilOlfakrbeiter bei der Phyilkallscb^Technlscheii RalcttsAOBUlt
ö. Apparat für flüssige Kohlensäure.
Für Temperaturen unter — 21° bis — 79° boten Thermometerpr&rungen bisher
einige Schwierigkeiten, da bequeme und einigermaassen konstante BSder nicht vorhanden
waren'). Zwar erreicht man bei einiger Sorgfait durch Mischen von krystaiiisirtem Chlor-
kalzium mit Schnee oder Eis Temperaturen bis unter — 40°; aber bevor die Instrumente,
namentlich die Aikohoi- oder Toluoi-Thermometer u. s. w., noch genügend abgekühit
und die häufig adharirenden PiQssigkeitstrupfen gesammeit sind, steigt die Temperatur
der Mischung meist schon wieder derart schneil, dass eine Vergieichung der Instrumente
nicht mehr möglich ist. Andere Mischungen in diesen Temperaturen sind aber noch
weniger brauchbar.
Das früher in der Reichsanstait angewandte Verfahren^), verschieden starken
Spiritus mit fester Kohlensäure zu einem zähen Brei zusammenzurOhren, dessen nur von
der Stärke des Aikohols abhängige Temperatur bei gptter Isoiirung nahezu stundenlang
konstant bieibt, ist für laufende Prüfungsarbeiten zu kostspieiig, da einerseits für soichen
Brei eine beträchtiiehe Menge Kohiensäure gebraucht wird, andererseits aber auch für
jeden neuen Temperaturpunkt eine neue Mischung erforderiieh ist. Die vorhandene
Mischung kann nämlich durch Zugiesson von Aikohoi oder Wasser fast nicht mehr verändert
werden, da im ersten Palle die Kohiensäure stürmisch verdampft, im zweiten das
Wasser aber gieich zu EisstUckchen gefriert.
Das von Wiebe und Prytz bei anderer Geiegenheit angewandte Prinzip, die in
den bekannten Piaschen unter hohem Druck befindliche flüssige Kohiensäure nicht gleich
bei Atmosphärendruck, sondern in einen gedrosseiten Apparat, weicher ein kieines
Aikohoibad umgab, bei beiiebig variirtem Druck und dementsprechender Temperatur
ausströmen zu iaasen, war wegen des durch die Drosseiung bedingten Vertustes an
Käiteenergie für Thermometerprüfungen ebenfaiis unrentabei. Ausserdem müsste der
Apparat zur Sicherheit mindestens 60 Alm Druck aushalten können.
Hei dem jetzt seit einiger Zeit in Gebrauch befindiiehen Thermostaten wird die
mit ihrer normalen Verdampfungstemperatur von etwa — 78°, 8 C durch eine Kühlschlange
streichende Kohlensäure benutzt, um ein Aikohoibad abzukühlen.
Oer gleichfalls in der Werkstatt der Reicheanstalt angefertigte Apparat (Fig. 3) ist
durch drei in einander gesetzte Kupferzylinder in drei konzentrische Räume getheilt, von
denen der äussere als isolirender Luftmantel dient und die beiden inneren mit der ab-
zukühlenden Badfiüssigkeit angefüllt werden. Die Entfernung des mittleren, 31 cm hohen
und 14 cm weiten Zyiinders von den beiden anderen beträgt etwa 2 cm. Mit seinem
I) Der vor Kurzem von R. Rothe konstniirte und beschriebene Apparat (Ueber einen
Thermostaten fOr tiefe Temperaturen und seine Anwendung bei der Vergieichung von Thermo-
Eiemeoten. Zeitsekr. f. Insirkde ‘i'i. S- 14 u 3H. 1903) entstand ebenfaiis aus dem BedUrfniss, such
fQr Temperaturen zwischen deu Siedepunkten der festen Kohiensäure und der flüssigen Luft
zur Aichung von Thermo-Eiementen brauchbare Bäder zu besitzen,
s) Siehe Wiebe, n. a. 0 S. 8.
Digilized by G'
202
Pr. GrUtsmach^rf N»uar« Tbannoitattn.
D«ui*rb«
MMiiaaik«r-ZU!
Boden sieht dieser Zylinder auf einem Zapfen des üusseren Kessels und trä^ seinerseil
ein Kager, in welchem die Xcusilberachse mit einem Zapfen auf einer Stahlkugel läuft.
Um den oberen Rand des mittleren Kessels ist ein 6 mm starker, 20 mm breiter
Ring gelöthet, welcher in den äusseren Zylinder passt und mit diesem seitiieh verschraubt
werden kann. Hierauf wird wieder der innere (beiderseits offene) Zylinder mit seinem
40 mm breiten Ringe fest verschraubt und durch einen zwischengelegten Asbestring so
abgedichtet, dass Flüssigkeit in den Mantelraum nicht gelangen kann. Die V'erbindung
nach dem mittleren Kesselraum ist jedoch durch grosse, seitliche Ausschnitte hergestellt.
im Mantelraum, am oberen Ende des mittleren Kessels ist das Kegelventil an-
gelöthet, in welches die starkwandige Kapillare von der Kohlensäureflasche aus mündet
und worin das Eintrittsende der Kühlschlange fest verlöthet ist. Die aus 8 mm weitem,
1 mm starkem, etwa 14 m langem Kupferrohr bestehende Spirale, welche bequem
Drucke von einigen hundert ky aushält,
geht in je 16, ungefähr 5 mm von ein-
ander entfernten Windungen im Innern des
mittleren Kessels abwärts, aussen, also im
Mantelraum, wieder hinauf und mündet
schliesslich aus letzterem ins Freie. Die
Durchgangsstelle unten durch den mittleren
Kessel ist verlöthet.
Die durch das leicht zu regulirende
Kegelventil einströmende Kohlensäure giebt
wegen der guten metallischen Leitung den
grössten Theil ihrer Kälte an die im Alkohol-
bade liegende Spirale ab, ein weiterer Theil
wird in der anderen Hälfte der Spirale zur
Kühlung des aussen mehrfach mit Filz um-
kleideten Mantelraumes ausgenützt. Der
Rest der Kälteenergie wird ausserdem noch
dazu verwandt, durch eine andere Kühl-
schlange ein zweites kleines Alkoholbad
abzukühlen, worin eventuell noch Thermo-
meter langsam vorgekühlt werden können.
Das Rührwerk besteht aus 4 kleinen
Flügeln, welche sich im inneren Zylinder
am unteren Ende der mit Elektromotor
betriebenen Achse befinden. Mit diesem
Rührwerk wird eine schnelle Zirkulation
der Flüssigkeit bewirkt, derart, dass die-
selbe im mittleren Kessel aufsteigend an der
Kühlschlange vorbeiströmt und, am oberen
Ende in den inneren Zylinder eintretend,
tüchtig durchgewirbelt an den Thermo-
metern vorbeistreicht. Letztere werden mit
Korken in den 8, etwa 19 mm weiten ko-
nischen Löchern des auf kleinen Rollen
drehbaren Hartgummideckels befestigt. Da-
mit jedoch die Thermometer nicht aus
Versehen einmal zu tief in den Apparat
eingetaucht und durch die Flügel beschädigt werden können, ist dicht oberhalb der
letzteren zur Sicherheit ein weitmaschiges Drahtnetz angebracht Bei dem Apparat
für Kältemiachungen war dies leider wegen deren Dickflüssigkeit zum Schulze gegen
den Schaber nicht möglich.
Zur grösseren Stabilität ist der Apparat mit den die Traverse und das obere
Achsenlager tragenden Stangen auf einem starken Brett montirt.
Die in diesem Thermostaten durch Regulirung der durchstreichenden Kohlensäure-
menge erreichbare Temperalurkonstanz ist mit derjenigen der vorstehenden Apparate
naturgemäss nicht vergleichbar. Immerhin sind die Resultate im Verhältniss zu der mit
Alkoholthermometern in den niederen Temperaturen Oberhaupt erreichbaren Genauigkeit
als befriedigend zu bezeichnen. Allerdings konnten tiefere Temperaturen als — 67®
i
Digiti'“d by Google
I. No'veml^r l\M. Vwrin»- und ^oiMnnichrlchtu 203
nicht erreicht werden, da die in den kalten Apparat einströmende Kohlensäure dann
Test wurde und die feine Oeirnung des Kegelvcntiis verstopfte. Durch starkes Evakuiren
an der Ausströmungsöffnung würde jedoch die Temperatur voraussichtiieh noch erheblich
erniedrigt werden können.
Charlottenburg, im August 1902.
Vereins- und Personennachrichten.
Todesanzeige.
Am *21. OktobtT starb nach kurzem
Krankenlager im 64. Lebensjahn.» unser
Mitglied
Herr Ati^st (lüiiiher
i. Fa; Altstadtmrhe Industrie-Anstalt
Nitsche & Günther, Hathenow.
Io dem Verstorbenen betrauern wir ein
ausserordentlich thtltiges Mitglied, einen
tüchtigen Faebgenossen, einen Heben
Kollegen. Ehre seinem Andenken!
Der Vorstaiil der Mtbeiluiii Berlii.
\y, Handke.
D. G. f. M. u. O. Abth. Berlin £. V.
Sitzung vom 21. Oktober 1902. Vorsitzender;
Hr. W. Handke.
Der Vorsitzende eröffnet die stark besuchte
Versammlung, indem er Herrn Gehoimratb
Prof. Dr. Warburg den Dank der Abth. Berlin
dafür ousspriebt, dass er den grussen Hörsuu!
des Phys. Instituts für den heutigen Abend zur
Verfügung gestellt habe.
Hr. Dr. Schachtel (von der Kaplllar-Oe-
Seilschaft) spricht: Ueber moderne Prttzislons-
Schleiftechnik. Das Ziel seiner Firma sei der
Vertrieb der sog. Kapillar-Schleifscheiben und
die .Binfüiirung der Keramik In die Prüzisions-
iiidustrie**. Die keramischen Produkte weisen
Dicht die drei störenden Eigenschalten der
metallischen auf: den grossen Ausdehuungs-
koüffizientea. die Rostbildung, gute beitfühigkeit
für elektrische StrOme; aber cs war bis jetzt
nicht möglich, Gegenständen aus Thon oder
Porzellan genaue Abmessungen zu geben, da
dos Hchwimimaass beim Brennen sehr ver>
schieden ist und die bislang übliche Bearbeitung
durch Schleifen mit Sand keine zuverlässigen
Resultate gab. Hierin hütte erst Wandel ein-
treten kOnnen, als das Karburundum zum
Schleifen in Gebrauch kam; aber cs steht in
Form von Schleifscheiben dem Schmirgel in-
sofern nach, als es sich schneller „tudtarbeiteP*
und dann drückt, wahrend bei Jenem in Folge
einer sozueagen schwammigen Beschaffenheit
immer neue Spitzen wirksam werden. Der
KapUlar-Oeeellschaft ist es gelungen, die schlei-
fenden Krystalle in den Kapillarschelbon hei
Anwendung von nur wenig Bindematenal so
zu lagern, dass nach der Abnutzung einer Spitze
sofort eine neue in Wirksamkeit tritt. Auf diese
Weise wurde es möglich, keramische Gegen-
stände von höchster Präzision her/ustollon; als
Proben zeigt Vortragender u. A. folgende Gegen-
stündeausPorzellanundThon: Kaiiberbolzeu und
-ringe, Toloranzkallber, konische Kaliber, sehr
gut adharirende Richtplatten, Ventile, Flaschen
mit kapillarem Verschluss zur Aufbewahrung
von Flüssigkeiten unter Verhinderung des Ver-
derbens; ferner einen aus veRtehiedeneu Mate-
rialien (Stahl, hart und weich, Aluminium,
Glas u. B. w.) bestehenden Zylinder, der sehr
genau geschliffen ist; IhÖnemo auswechselbare
Hahne. Die Schleifscheiben seihst zeichnen
sich durch grosse Porosität aus, wie liemonstrirt
wird; sie werden laut Preisverzeichnisa, das zur
Vcrtheiluiig gelangt, in verschiedensten Formen
geliefert. Oie (resellschaft hofft sogar ganze
Instrumente aus Porzellan herstcllen zu können.
— A)\ den Vortrag schliesst sich die Vorfülirurig
der Arbeitsweise von Kapillarscheiben an einer
Drehbank, darunter Schleifen an dem erwähnten
Zylinder. —
In der Diskussion beantwortet Hr. Dr.
Schachtel verschiedene Anfragen, u. A. nach
der Dichtheit der Hähne und Ventile.
Aufgenummen werden die Herren: Dr.
K. ü. Frank, Betriebsleiter der A. E. G.-Kabel-
werke, Ober-Sebönoweido; P. MObIhuus, Tele*
graphou'Buuanstalt und mechanische Werkstatt,
Gross-Lichterfelde W,; Rieh. Schuff, Elektro-
technische Werkstatt, Steglitz, Ahornstr. 29.
Zur Aufnubme haben sich gemeldet: Hr.
Dr. L. Schachtel von der Kapiliar-Gesellschaft,
CharloUenburg, Sophicustr. 8-1 7 und Hr. H.I) e 1 1 e,
Fabrik chirurgischer und zabnärzt lieber Appa-
rate, Berlin S., Grimmstr 27.
Für das am 11. Nov. zu feiernde 25*jahrige
Stiftungsfest werden dem Vorstände 300 M.
aus der Kasse zur Verfügung gestellt.
Hr. Handke fragt, ob es zutrifft, dass für *
die neuen Osmium-Glühlampen eine Aenderung
in den Leitungen nothwcmlig sei.
Hr. H. Remanö erklärt sich iu Folge dessen
bereit, die neuen Lampen In einem besonderen
Vortrag vorzuführeu. Allerdings seien Aende-
rungen in der Installation bei Einführung der
Digilized by Go^iglc
J?04
Lampen erforderlich, jedoch nur deawe>ceii, weil
in der Regel zwei hintereinander geschaltet
werden; diese Aenderungen seien jedoch so
geringfügig, dass sie kaum in Betracht kamen
und gegenüber der grossen Stromerspamiss
von gar keinem Gewicht seien.
Hr. Becker von der Firma W. C. Heraeus
io Uaiiau führt Apparate vor, die aus Berg-
kr\'stali hergestellt sind, wie Kochkolhen,
Gefassc für Luftthermometer, Röhren u. dgl.
Die Anfertigung erfolgt im KnallgaBgebiaee auf
eine Methode, die der von Dufour (s. diese
ZeiUehr. 1901. S. Ä) wesentlich überlegen ist.
Die Gegenstände können bis auf 1200 bis 1300
Grad erhitzt werden, springen nicht, wenn sie
ruthglühend ahgescbrcckt worden, sie sind
reparaturföhig. Die Preise sind z. Z. noch
etwas hoch, jedoch hofft die Firma, sie bald
sehr beträchtlich ermassigen zu können.
_ i?/
DieVereinigung selbständiger Mechaniker
und Optiker der Kreisbauptmnonschaft
Dresden hatte sich hei der dortigen Kreis-
hauptmann.Hchaft über die Dresdener (Jewcrbc-
kuramer beschwert, weil diese den Mechanikern
die Festsetzung einer vierjährigen Lehrzeit
nicht gestatten wollte; daraufhin hat die
Gewerbekumnier ihren Standpunkt aufgegeben
und sich damit einvorstanden erklärt, dass die
.Mitglieder der Vereinigung eine vierjährige
Lehrzeit im Lehrvertrag festsetzen.
BUoherachau.
Leo Graetz, Da.s Licht und die Farben. VI,
150 Seiten mit 113 Abbildungen. Leipzig,
B. fl. Teubner 1900. floh. 1,00 Af., geh.
1,25 Af.
Dieses Buch ist das 17. Bändchen der
Sammlung wissenschaftlich • gemeinverstünd-
lieber Darstellungen aus allen flebioten des
Wissens .Aus Natur und Geisteswelt*. In
sechs Vorlesungen, die der bekannte Verf.
(Professur an der Universität München) im
Winter 1898 im Volkshochschulverein München
vor einem Im wesentlichen aus Künstlern be-
stehenden Publikum gehalten hat, wird eine
kurze Darstellung der hauptsnchUchsten opti-
schen Erscheinungen gegeben. Aus einer Reihe
sorgf.'tltlg ausgewühlter Experimente, die durch
eine grosse Zalnl von Abbildungen erlüutort
werden, werden die Gesetze der Optik und die
Wellentheorie des Lichtes abgeleitet, wobei von
jeder Anwendung der Mathematik abgesehen
wird.
In den sechs Vorlesungen werden behandelt:
geradlinige Ausbreitung. Zurückwerfuug und
Dcntiwh»
MschuilkM'Zt^.
Brechung des Lichts; Farbenzorstreuung.
Farbenmischung, Spektra ; Interferenzen, Wellen-
nutur des Lichts, LichtAther; Binw&nde gegen
die Wellenlheorie, Beugungsereebeinungen;
ultrarothe, ultravioletto Strahlen, Fluoreszenz,
Phosphoreszenz, Photographie, farbige Photo-
graphie; transversale Wellen, Doppelbrechung,
Drehung, elektrische Wellen.
Alle diese optischen Erscheinungen sind
leicht vorstandiieh und bis auf wenige Stellen
auch einwandsfrei dargestellt. 8. 13 heisst es:
.Der Reflexionswinkel a ist immer gleich dem
Einfallswinkel h. Dies ist das Gesetz, und
zwar das einzige, der Spiegel.** Dem ist aber
nicht BO, denn das andere Gesetz, dass beide
Strahlen, der uinfalleude und der reflektirte, in
einer Ebene mit dem Einfallslotb, der Einfalls-
ebene, liegen, ist ebenso wichtig. Auch S. 21
wird vergossen, darauf hinziiweiscn, dass auch
der gebrochene Strahl in der Einfullsebenc
bleibt.
Im Abschnitt der Interferenzen sind die
5. 76 ausgefübrten Rechnungen unrichtig.
Erstens gelten sie nur unter der Voraussetzung,
dass der Hrorhungsexponont der Platte gleich 1
ist, was nicht angegeben wird. Zweitens wird
nicht berücksichtigt, dass bei den Interferenzen
im reflektirten Licht die eine Reflexion schon
einen Gangunterschied von einer halben Wellen-
Imigc hervorhringt, also gerade alle die Farben
vernichtet werden, für welche der Ganguntor-
schied ein Vielfaches der ganzen WellonlAnge
ist. Drittens ist die Zahlenrechnung unrichtig,
denn Z. 18 v. u. kommt nicht „der Strahl mit
der Wollculaiige 0,570 Mi Jö»* genau zwischen
den beiden verstArkteu liegt* (0,380 und
0,760 fl), In Frage, sondern der Strahl mit der
Wellenlftnge 0,507 Mi danach sind dann auch
die folgenden Rechnungen umzu&ndcrn.
Im Abschnitt über die Drehung der Polari-
sationsobene schreibt der Verf. S. 136: .AUo
ist hiermit eine Eigeuschaft der Zuckerlösung
nachgewiesen. nAmlich . . . die Polarisations*
ebene zu drohen. Hs ist betrübend, es zu ge-
stehen. aber es muss gesagt werden, dass von
dieser scheinbar so weit von aller Praxis ab-
liegenden Thatsache die einzelnen Staaten eine
Anwendung gemacht haben, die dazu dient,
um möglichst viel Steuern zu erzielen. . . . Die
Wissenschaft der Optik ist damit also leider ln
den Dienst der Zöllner gestellt.* Derartige Be-
merkungen gehören nicht in ein der Wissen-
schaft gewidmetes Buch. Viel wichtiger und
belehrender wAre z. B. die Bemerkung gewesen,
dass von allen Hulfsmitteln, die die WUsen-
Bchaft der Zuckerfabrikation zur Verfügung
stellte, keines deren Ausbau in höherem Grade
gefördert hat als eben der Polarisationsapparat.
Die Herstellung der Figuren ist vom Verf.
nicht genügend überwacht worden. In Fig. 13
V«r«ini- und Ptrson«onacbricht«o. — BUebarsebau.
Dt li'ijcd by Gooj^lc
Heft 2t.
I. November 1902.
BUcbtrtebau« — Patenticbau.
205
muäfl statt M2 unten rechts Mx stehen. In den
Big. 54t S5 und 56 fehlen einerseits im Text
erwähnte Buchstaben, andrerseits stehen un*
riehtii^e Buchstaben da. Sehr mangelhaft ge-
zeichnet sind die Fig. 25, 26, 29, 101 und 102,
in welchen die Normalen nicht senkrecht sondern
ganz schief stellen. Durch solche mungclharte
Abbildungen wird aber das Verständniss hei
wenig vorgebtldeten Lesern, für die gerade das
Buch bestimmt ist, sehr erschwert. Auch wären
bei einer neuen Auflage die zieinUch zahl-
reichen Druckfehler zu beseitigen.
Ein ausfnlirlichcs InhaitavorzcichnUs und
ein Register erleichtern den Gebrauch des
Buches. Schek
j P. HInschke, Wörterbuch d. Elektrotechnik
in droi Sprachen. Mit e, Vorwort v. Dr.
F. N i 0 1 h a m m 0 r. l.Thl. Dcutsch-Französisch-
Englisoh. Lex. -6° VIII, 145 S. Leipzig, B.
Hirzel 1901. Geb. in Loinw. 5.00 Jf.
P, A. Eulitz» Merkur-Schnellrechnor (D. K. G.
M. a.) zum Gebrauch bei .Multiplikationen,
Divisionen, Proportionsrechnen, Lohnberech-
nungen u. 8. w. 8®. 35 8. Dresden, Pfeil
1901. 0,76 M.
J. Sperber, Leitfaden f. den Unterricht in der
anorgan. Chemie, didaktisch bearb. 2. ThI.
gr.-80. 163 S. m. Abbildgn. Zürich, R. Spei-
del 15)01. 2,40 M.
Patentschau.
Hessgeräth lür Wechselströme, W. .M. Mordey iu Westminater, London, ll. 1. 1901. Nr. 126874.
KI. 21.
Dieses Messgeräth für Wechselströme besitzt eine in unmittelbarer Nähe der festen,
stromführenden Spule a angoordnete, kurzgeschlossene, bewegliche Induktionsspule ef- Dabei
Ut die nur aus einer oder zwei Windungen bestehende Kurzachlussspulo e von geringem Wider-
stande ln dem Kern c des Tranaformatons drehbar angeordnet, und oa wird de^en primäre
Spule von einer Xebensehlussspule b gebildet, wodurch ein hoher Widerstand ln der Haupt-
stromspule a vermieden und somit Energie gespart wird. Ferner sollen hierdurch die Schwan-
kungen, die durch die Wechsel verursacht werden, vermindert oder aufgehoben werden und
eine grössere Genauigkeit der Messung zu erreichen sein. Der mit der primären Wicklung b
verscliene Transformatorkeni c kann {Fig- 1) am Boden des Messgeräthes angeordnet sein und die
Fig. 1. Flg 2. Kig. #.
sekundäre Windung e aus einer in sich kurzgeschlossenen uufgehängten Spule bestehen, die in
einem Raume d des Kernes e frei schwingt und mit einer nach oben gerichteten Verlängerung/’
versehen ist, derart, dass sie über das Feld der festen Spule a greift. Bel einer anderen Aus-
führuiigsform kann die bewegliche Sekundärspuie f {Fig- 2) um eine horizontale Achse drehbar
angeordnet und mit einem über einer Skale t spielenden Zeiger g versehen sein, deren Nutl-
theilstrich der vertikalen Lage des Zeigers entspricht, sodass er nach beiden Richtungen gleich
gilt uusschlagCD kann.
Ferner kann (.FV^. ii) der Transformator des Messgeräthes mit zwei Sekundärspulen e
und p von geringem Widerstande versehen sein, von denen die eine p fest ist und einen als
Spule s ausgebildeton Theil besitzt, durch welchen die Verlängerung f der beweglichen Spule e
hindurchgeht, sodass diese durch die in den beiden Spulen entstehende Induktionswirkung ab-
gelenkt wird.
Digitized by
206
PatvotoclMu. — PfttvatUat«.
D«uiachc
liwhAnlker-Zti;.
Endlich kann die Primämickhmg des Trangfonnaturs so bemessen sein, dass sie den zu
messenden Strom führen kann, sodass das Messgerflth als Ampereineter zu gebrauchen ist.
Polaxiaationsapparat. F. Schmidt & Haeusch in Berlin. 22. 5. 1901. Nr. 136642. Kl. 42.
Bei den bisherigen Polarlsationsapparaten ist das Fernrohr, meistens auch noch die
beiden zur Ablesung der Tbeilung dienenden Lupen, an dem Theilkreise selbst befestigt. Durch
diese Anordnung wird der Theilkreis stark belastet, woraus nicht unwesentliche Fehler ent'
springen, weiche den Werth der Beobachtungen ungünstig beeinflussen. Um die bezeichnet«
Fehlerquelle zu beseitigen, wird das Fernrohr mit den Lupeu und der Spiegelbeleucbtung für
die Tbeilung und Nonien an einer Schutzkappe angeordnet, innerhalb der der Theilkreis drehbar
gelagert ist. Der Theilkreis trhgt hier nur das Nicol, das aber bekanntlich nicht derartig gross
und schwer ist, dass die Bewegung des Theilkreises ungünstig beeinflusst werden konnte.
Verfahren sur Herstellung völlig lofileerer AneroYdkapseln. J. Lütjo ln Altona. 27. 3. 1901.
Nr. 127277. Kl. 42.
Eine an einer Stelle offene Kapsel mit elastischen W'andungen wird mit einer IlüsaigkeLt
gefüllt, die keine Luft euthült, und darauf zusammengepresst, sodass die Flüssigkeit möglichst
vollsUlndig durch die Oetfnung entfernt wird. Die Oefl'nung wird lodann vorlOtbet und die
Kapsel ln ein ßarometerwerk eingesetzt, welches die Wände der Kapsel wieder auseinanderzieht.
Patenlliste.
Bis zum 16. Oktober 1902.
Anmeldangeii.
U lasse:
21» S. 15 997. Uegelbarer Flüsaigkeitswider-
stand. Siomons & Halske, Berlin. 1.2.02.
P. 13 236. Elektrisches Relais mit einer in
einem magnetischen Felde beweglichen
Galvanometerspule. P. Picard, Paris. 2.1.02.
H. 28357. Vorrichtung zum Anzeigen von
Kurzschlüssen; Zus. z. Anm. H. 27 037.
Hartmann & Braun, Frankfurt a. M. •
Bockenheim. 30. 12. 01.
R. 16 943. Vorrichtung zum Messen von Iso*
lationswiderstAnden mit einer der Betriebs-
spannung entsprechenden Fremdspannung.
Reiniger, Gebbert & Schall, Erlangen.
11. 1. 02.
80. 8. 16 267. Verfahren und Apparat zum
Durchleuchten von Körpertheilon mittels
Röntgenstrahlen. Siemens & Halske,
Berlin. 2. 4. 02.
42. D. 12156. Transportabler Kasten zur Auf-
nahme chemisch-physikalischer Instrumente.
J. Drach, Wien. II. 1. 02.
(t. 16 658. Geschwindigkeitsmesser mit Reib-
rädern und Vergleirhauhrwerk. W. Grune-
wald, Potadam. 5. 3. 02.
W. 18 486. Geschwindigkeitsmesser mit einem
in einen FlQssigkoitsbchalter mit Steig-
röhren umlaufenden Schaufelrad. K. Wil-
kens, Berlin. 12. 6. 01.
I. 6563. Instrument zum Messen der Warme-
Wirkung einer Energiequelle, welches gegen
Schwankungen der Aussentemperatur un-
emptindlich gemacht ist. E. Isham, New-
York. 31. 12. H.
ErtfaellBBgeB.
12. Nr. 137 204. Hebertrichter. SoclÄtÄ Ano-
nyme Le Carbone, Levallois-Perret b.
Paris. 22. 9. 01.
21. Nr. 186 876. Verfahren zur FemObertragung
von Photographien. A. Korn, .München.
4. 1. 02.
Nr. 137 043. Imluktionszühler für Wechsel-
ströme. Schuckert & Co.. Nürnberg.
21. 5. 02.
Nr. 187115. Einrichtung an BlektrizitAtazfthlern
zur Bestimmung des Maximalverbrauchs.
Dieselben. 25. 4. 02.
Nr. 137 213. Auf dem Gangunterschied zweier
Uhr- oder I^aufwerke beruhender Elektri-
zitatszfthler. F. Kuhlo, Berlin. 22. 1. 02.
Nr. 137 254. Eleklrizitötszahler. F. Saldana,
Paris. 8. 10. 01.
Nr. 137 146. Röntgenröhre mit umschmelz-
baren Elektroden. Th. Gullloz, Nancy.
13. 4. 02.
42. Nr 137 104. Einbeiniges Stockstativ. P.
Stender, Hamburg. 6. 10. 01.
Nr 137 051. Vorrichtung zum Abfangen von
Gasproben und zum Ueberleitcn derselben
in einen Absorptionsraum. .M Arndt,
Aachen. 25. 10. 01.
Nr 137 164. Vorrichtung zur Ortsbestimmung
von Schiffen. W. .M. Walters, Liverpool.
25. 4 . 02.
Nr 137165. Gesell windigkeitsinosser mit sich
drehendem FlüssigkoitsbehAltor und fest-
stehendem Druckmesser K. Albers, Kö
nigsberg i. Pr 18. 2. 02.
57. Nr. 137 349. Verfahren, um mittels einer
allseitig verschiebbaren Röntgenröhre einen
Gegenstand in seiner wahren Form und
Grösse zu photographiren. Biemens &
Halske. Berlin. 18. 10. 01
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207
M«n 21.
I. yor»mbef ton?.
Protokoll dtf Xtll. D«attch«n MvchaniktriaK**
XUI. Deutscber Mechanikertag in Halle a. S.
Tom 14. bla 17. August 1902.
Verzeichniss der Theilnehmer.
A. Behörden und Ehrengäste:
PliyaikallBch-TechniacheRßichBunHtalt, vertreten durchHm. Fr. Franc v. Liechtenstein.
Regierungsprileident zu Merseburg, vertreten durch Hrn. Reg.^Aesesaor Thiele.
Magistrat zu Halle a. H., vertreten durch die Herren Oberbürgermeister Staude und
Stadtrath PUtter.
Btadtbaiiamt zu Hallo a S., vertreten durch Hrn. Stadtbaurath Oenzmer.
Handwerkskammer zu Erfurt, vertreten durch den Vorsitzenden Hm. Jak obskdtter.
Handwerkskammer zu Halle a, 8., vertreten durch den Vorsitzenden Hrn. Schondorf.
Gewcrbekammer zu Leipzig, vertreten durch Hm. Alex. Grüner, Vorsitzender der H.-K..
und Hm. Herzog.
Kgl. Württomb. Zentralstelle für Handel und Gewerbe, vertreten durch Hrn. Dir.
Dr. Ofipel.
B- Bis Herren:
1. Prof. Dr. L. Anibroim-GiHtingen.
2. C. Auerbach-Dresden,
3. 0. Baumgartel-Halle a. 8.
4. A. Becker-Gottingen.
5. F. Borger-Halle a. S.
6. A. Blaschke-Berlin.
7. 0. BMtger (i. Fa : 0. M. Hempel)-BorUn.
8. W. Brockmann-Humburg.
9. R. Hniun4e-G«Htingen.
10. Th. Burger-Halle a. S.
11. A. Burkhardt-GIashüUo.
12. A. Carstens-Hamburg.
13. W. Demmio-Greifswald.
14. H. Dreefs-Halle a. 3.
15. A. Bichhom-Dresden.
16. E. Ernecke (i. Fa : Ferd. Ernecke)- Berlin.
17. M- Fischer (1. Fa.: Carl Zoifta)-Jena.
18. G. Gericke-Jena.
19. G. Gerlach-Warschau.
20. A. Günther-Ruthonow.
21. R. Haedicke-Halle a. S.
22. W. Haensch-Berliii.
23. \V. Handke-Berlin.
24. P. Harniscli-Halle-Trotha.
25. E. Hartnack-Potsdam.
26. E. Herrmann (i. Fa.: Gebr. Hemnann)-
[Manebach.
27. P. Hesse-Halle a. 8.
28. G. Hoynemann-Loipzig.
29. 0. Kflstner-Halle a. S.
30. P. KortzingerHalle a. 8.
31. E. Kiesewetter (l. Fa.: Ferd. Erneckei-
(Borlin.
32. W. Kiesewettor, caiid. phil., -Berlin.
33. H. Kleemann-Halle a. S.
34. F. Köhler-Leipzig.
35. P. KrJitschmar (i. Fa.: P. A. Dresduer)-
[Merseburg.
36. Ed. Krahmer-Hallo a. 8.
37. Dr. H. Krüss-Hamburg.
38. G. Lorenz-Chemnitz.
39. R. May-Halle a. 8.
40. J. .Metzer-Berlin.
41. A. Meyer-Oschtttz.
42 C. Mittelstrass-.Mogdeburg.
43. E- Miith-Rathenow,
44. \V. Niehls-Berlin.
45. 0. Nordmann-Halle a. 8.
46- F. Perl (Dir, der Rath, OpL Ind.-Anstalt)-
(Rathenow.
47. A. Pessler-Freiberg i, 8.
48. W. Potzold'ljeipzlg,
49. C. Potzelt-Halle a. S.
50. H. Raab-Zeitz.
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208 _ _ _ _
51. C. Schüfer-Halle a. S.
52. O. Schmaj;er*I.<eipzig.
53. H. Schmidt-Berlm.
54. A. Schnabel-Hallo o. 8.
55. L. Schoppor-Leipzig.
56. A. Schrader-Lolpzig.
67. C. Schocke (Vertreter von Siemeim &
Hal»kc)-Ber1in.
58. F. Schulze-SlOtteritz-Leipzig.
59. H. Seidel-BorUn.
60. W. Siedentopt'-WOrzburg.
61. F. 8okol-B**rHn.
C. i’Ö Damen.
D«otB«b«
Uecbuttk«r-Zu
62. L. Trapp-Olaahütte.
63. 0. Unbekannt-Halle a. S.
64. W. Unbekannt-Halle a. S.
65. G. Warkentin-Uoipzlg.
66. C- VVeiinhak-Halle a. 8.
67. R. Wenuhak-Hallü a. S.
68. M. Weeaolhöft- Halle a. 8.
69. Prof. Dr. A. Weatphal-Herlin.
70. H. Wittig-Greifdwald.
71. E. Zimmermann^Lelpzlg
72. F. Zobel-Eisleben.
73. B. Zoller (i. Fa.: F. Hiigershoffl-Leipzig.
Protokoll dM XIU. Douttchtn M«cbanik«rtac«*.
Bericht über die Verhandlungen.
I. Süzuii); vom 1.1. August 1902 im Sitzungssaale der Stadtverordneten.
Der Vorsitzende eröffnet die Verhandlungen uni 10'/4 indem er die
erschienenen Vereinsgenoesen und die Vertreter der Behörden begrüssl.
Hr. Oberbttrgermeiater Staude
heisst den Mechanikertag Namens der stAiltischon Behörden willkommen, die durch Gewährung
des Stadtverordneton-SIUungssaales ihrer Hochachtung vor der PrazisionBmechanik hAtton Aus-
druck geben wollen, sowie ihrer Anerkennung dessen, was die Feintechnik fQr die Komrauiial-
vorwaltungen geleistet habe; alle städtischen Einrichtungen würden ilem Mechanikertage zur
Besichtigung ofTon stehen.
Der V orsitzende
epricht tler Statltverwaitung den Dank für tlaa dem Mechanikertage erwiesene Entgegen-
kommen aus.
Hr. Schondorf
begrttsat die Versammlung Namens der Hainlwerkskammcr, die den sozialpolitischen Arbeiten
der D. G. das wftrmste Interesse ootgegenbriiige.
Der V^orsilzende
botout in seiner Erwiderung, dass die I). G. von Anfang an bestrebt gewesen sei, die wesent-
lichsten Forderungen des neuen Handwerkergesetzes aus sich iieraus zu ort'üllen; nach tlem
Erlass dieses Gesetzes lege sie den höchsten Werth darauf, mit den Handwerkskammern bei der
Durchführung der Bestimmungen des Gesetzes znsammenziiarbeiten.
I. Hierauf erstattet der Vorsitzende den Jahresbericht.
Der über das verflossene Gesellschaftsjahr dem Mochunikertage zu erstatteudo Bericht
muss mit der Feststellung beginnen, da.^s der am Schlüsse des letzten Mechanikertages in Dresden
gefasste Beschluss zur Oohülfenfrage durch Monate hindurch die Kreiso unserer Mitglieder bewegt
und in Bezug auf seine Tragweite die verschiedensten , sich hart widerstreitenden Auf-
fassungen hervorgenifen hat. Erfreulicher Weiso kann aber sofort hinzugofügt werden, dass
der Vorstand durch eingehendste Ueborlegung der Sachlage einen Weg gefunden hat, die ver-
Bchiedenen Meinungen auf einer Mittellinie zu vereinigen und die begründete HofTming hegt, dass
der Mechanikortag seiner Auffassung morgen beitreten wird.
Im Uebrigen ist das hinter uns liegende Jahr ein ruhiges, wenn auch arbeitreiches
gewesen.
Es sind, bevor ich darauf cingehe, noch einige Nachkliingc und Auslflufer der Pariser
Ausstellung zu erwfthnen. l>as Vereinsblatt brachte noch einige Berichte, wesentlich Uber
bemerkenswertho Werkzeuge, und ausserdem wurde auf die Kataloge aufmerksam gemacht,
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31.
November IIW.
Protokoll dee Xin. Doutschen Mecbantkerlofn.
Vi09
welche durch die Aueetellung in ujiaoron Bueitz gelangt waren; ein Vorzeicliniee davon erechien
im Vereinsblatt und unser Herr Gescbftftaführer hält diese Kataloge zur Verfügung der Mit-
glieder. — Das Diplom und die McdaiUo, welche unserer Gesellschaft verliehen worden sind, ge-
langten Ende des Jahres 1901 in unseren Besitz.
Eine besonders eigenartige Anerkennung unseres Erfolges auf der Pariser Ausstellung
haben wir sodann w'ohl in dtnii Umstaude zu sehen, dass das Syndikat aelhstftndigcr franzö*
sischer Verfertiger von optischen und Präzlsious-Instrumenten jetzt nachträglich einen Katalog
Ober die französischen PrftzUionsinstrumonto auf der Pariser Ausstellung veröffentlicht hat,
welcher in seinem Acusseren wie in seiner inneren Anordnung grosse Uebereinstimmung mit dem
Katalog unserer Kollektivausstellung aufweisl. Herr Professor Westphal hat im Vereinsblatt
einen eingeliemlen Bericlit über den interessanten Inhalt dieses Katalogcs gegeben. — Diejenigen
unserer Mitglie<ler, welche Aussteller waren, werden endlich erfreut gewesen sein, dass unser
tüchtiger Vertreter aut der Ausstellung, Herr Robert Drosten in Brüssel, vor einiger Zeit
eine allerhöchste Auszeichnung erhielt, offenbar veranlasst durch seine der deutschen Technik
in Paris geleisteten Dienste.
Die Wirkungen dos Handwerkergeeetzes haben sich im letzten Jahre auch für uns
in sofern <Urekt fühlbar gemacht, als die GehülfenprUfungen im Herbste des vergangenen Jahres
zum ersten Male stattgefiinden haben. Die Vorarbeiten, welche von unserer Gesellschaft in den
letzten Jahren bereits <lafür gemacht worden sind, haben ihr ausserordentlich gute Dienste
geleistet und worden es fenier timii. Jtuloch sind wir noch lange nicht am Ende dieser Arbeiten.
Das Vertrauen, mit welchem uns die Handwerkskammern Überall entgegenkommeii, legt uns
die Pflicht auf, die für die Prüfung in Betracht kommenden Fragen gründlich weiter zu erörtern;
auch unsere diesmaligen Verhandlungen sind zum grossen Theile dieser Materie gewidmet. Die
im vorigen Jahre dem Mechanikertag von Herrn Handke vorgelegten Normen für <lie Lehrlings-
atisbililung der ersten beiden L<>hrjahre sind vervieinUtigt und den Mitgliedern, soweit sie
Betriebsleiter sind, zugesaiidt worden. Herr Handke hat in sehr dunkenswerther Weist* seine
Arbeit fortgesetzt und volleml<*t auch für die weitere Lehrzeit.
Das Vereinsblatt hat vor Kurzem ausführlich eine Erörterung über unsere Stellung zum
Haiidw4?rkergesetz gebraclit. Dieselbe war veranlasst durch ein Schndbeu des Kgl. Preuss.
Handelsministers vom 4. Februar, in welchem der Vorstand zu einer gutachtlichen Aeusserung
aufgefordert wurde, ob das Gewerbt* der Mechaniker und Optiker, soweit es nicht labrikmüssig
betriebon wird, als zum Handwerk gehörig zu betrachten ist. da die Auffassung verschietienor
Hamlvvorkskammern darüber eine verschiedene sei. In dem Antwortschreiben vom 28. Fobniar
ist in ausführlichster W’eiae begründet worden, dass es fffr unser Gewerbe von grosser
Bedeutung sein würde, wenn es aus d<*r Zugehörigkeit zum Hundwerk entlassen worden würde,
da die Mechanik und Optik als Kunsthandwerk zu ihrer Entfaltung und Auswirkung eines mög-
lichst grossen Maaesce von FreUndt bedürfe und da bei der Zerstreutheit unserer Betriebe und
der geringen Zahl, welche in manchen Handwerkskammerbozirken ilavoit vorhanden Ist, die
Gefahr vorliegt, dass die Handwerkskammern unser Gewerbe nicht immer unter zutreffenden
Gesichtspunkten hehaiidelten.
Bei Einnahme des in diesem unserem Schreiben dargelegten Standpunktes ist keines-
wegs übersehen worden, dass die Ziele des Hamlwerkergesetzes. d. h. <Ue Förderung der Lehr-
lingsausbildung, auch für unser Gewerbe anzustreben sind. Wir konnten aber hervorheben, dass
wir diesen Weg schon lange vor Erlass des Handwerkergeaetzea mit Erfolg eingeschtagen haben
und auch in Zukunft ihn nicht vernachlässigen würden.
Die Entscheidung des Handelsministers vom 26. April Ist nun alierdings so gehalten,
dass die Mechanik und Optik auch fornorhiu zum Handwerk zu rechnen sein wird. Der Minister
hat aber dabei durch ©inen besonderen Erlass den Handwerkskammern empfehlen lassen, sich
bei der Ausarbeitung von Gehülfen- und Meisterprüfungsorduungen für die Mechaniker und
Optiker mit unserer Gesellschaft ins Benehmen zu setzen, wahrend er gleichzeitig unseren Vor-
stand ersuchte, sie mit sachverständigem Käthe zu unterstützen.
In Folge dessen haben sieh seither 13 Handwerkskammern an uns gewendet, und wir
haben versucht, so gut wir konnten, unseren Kath zu geben. Dabei hat sich gezeigt. <lass w'ir
selbst manche Punkte noch klarer boruusarbeiten müssen; deshalb hat auch der diesmalige
Mochanikertag mehr als ein bisheriger die Ehrenpflicht, sich wiederum ernst mit (Uesen Fragen
zu beschäftigen.
Nach Schildening dieser Sachlage, welche eine Anerkennung unserer bisherigen Arbeit
auf diesem Gebiete daratollt, darf ich wohl an den Vortrag erinnern, welchen ich auf dem Me-
chanikertag in Gottingen im Jahre 1897 Uber die Organisation des Handwerks auf Grund des
Handwerkergesetzes hielt. Am Schlüsse desselbeu zählte ich die uns aus dem Gesetze erwachsen-
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2t0
Protokoll d«i Xin. Dfrutukto Mcchanlk«tOf«a.
Oout»chfl
Mpchanlker-Ztg-
(len Aufgaben auf, und der Mechanikertag beschloss daraufhin, sich diesen Aufgaben zu widmen,
„damit wir für unser Gewerbe mit Voniciilf^en gerttstet seien in dem Augenblicke, wo die
Handw-erkskanimeru an die Organisation aller dieser Dinge herantreten; dann haben wir Aus-
sicht, dass die Ordnung für unser Gewerbe so geschieht, wie w'ir es selbst für nlUzIich halten.“
Wir dürfen uns Glück wünschen, dass unsere damalige ZiikunftshofTnung so in Erfüllung ge-
gangen ist.
Vom Reichsaml des Innern wurde die Gesellschaft aufgefordert, zu den von dieser
Behfirde lierausgegobonen „Nachrichten für Handel und Industrie“ Angaben über Produktions-
und AbsaUverhftltnisse der deutschen Feinmechanik zu liefern.
Der Kgl. Proussisciie Minister der öfTentUchen Arbeiten hat dem Vorstände angezeigt,
dass er für das Preisgericht für den Wettbewerb um elnoii Winddruckmesaer von uns einen
Mechaniker in Vorschlag gebracht haben möchte; der Vorstand hat in Folge deasen Herrn
O. Ileyde-Dresden vorgeschlagen.
In Bezug auf den neuen Zolltarifentwuirf, welcher seit nunmehr Jahresfrist die deutsche
Industrie auf das Lebhafteste beschäftigt, ist nicht nur der Beschluss des letzten Mechaniker-
tages ausget*Qhrt, sondern es sind noch weitere Schritte unteniommen worden, um unseren
Standpunkte Geltung zu verscliaffen. Ks winl darüber heute noch ausführlich berichtet werden.
Dem Ausscluiss für das Studium der Errichtung einer gewerblich-technischen Relclis-
behörde, welcher von dem Bunde der Industriellen ins I^bcn gerufen wurde, ist unsere Gesell-
schaft, wie schon im Vorjahre berichtigt wurde, beigetreten. Die Arbeiten dieses Ausschusses
befinden sich zur Zeit in dom Stadium, die Frage des Bedürfnisses nach einer gewerblich-tech-
nischen Reichsbehhrde zu klaren durch Herbeischairung von Beispielen aus der Wirklichkeit,
dio die Müngel des jetzigen Ziistandea uachweisen.
Der Vorstand liat satzmigsgemflss zweimal im verfioasenen Jahre eine Sitzung abge-
lialten und zwar am 23. April und am gestrigen Tage.
Die Zweigvereine haben, veranlasst durch das Handwerkergesetz, sich viel mit gewerb-
lichen Fragen hoschnftigt; als besonders erfreulich ist iiervorziiheben, dass unser jüngster Zweig-
verein Leipzig sich, gestützt auf die von imserer Gesellschaft geleistete Vorarbeit, energisch
und mit Erfolg gegen das Bestreben der Gewerbekammer nach Gründung einer Innung ge-
wehrt hat.
Im Laufe des Jahres konnten wir Herrn Geh. Rath Prof. Landolt und Hern» C. Relchol
zu ihrem 70. Geburtstage sowie uneerm treft'lichen Schatzmeister, Herrn Handke, zu seinem
25-jfthrigcii GeschüftHjubilaiim unsere Glückw ünsche darbringeu.
Don Stand unserer Mitglieder zeigt die nachstehende Tabelle:
Hauptvert^in
Zu'ogverein Bi'rlin
„ Hamburg- Altona
„ TZaicnnw . . . .
„ Oöttingen . . .
„ HalU a. S . . .
„ Leipzig ....
Zur Zeit den
XII Meeha-
nikertagfs
Intteischen
ausgetreten eingrtreten
Zur Zeit de»
XIII. Mecha-
nikertage»
150
10
6
148
154
5
10
159
38
2
4
40
105
18
0
96
25
0
3
28
31
2
7
36
13
0
18
29
Zueanimen
olH 37 55 534
Durch den Tod haben wir im verflossenen Jahre die Mitglieder Chr. Dockert-Königs-
berg . Prof. I)r. J. P er net -Zürich . G. Waiike-Osnahrück, Paul Gebhardt-Berlin und
P. Köthling-Halle verlöre». Wir ehren das Andenken der Dahingegangoiien mit Dank für
ilire Lebensarbeit in der üblichen Weise durch Erbeben von den Hitzen. {Oesekieht)
Der Bericht wird ohm* Debatte genehmigt.
II. Hr. StAdtbaurath E. Qenzmer spricht über: Die Mechanik im Dienste
der Städtekanalisation.
Die moderne Methode der Wasserversorgung und Fortführung des Abwassers benutze
im weitesten Umfange die Errungenschaften der Instrumenten- und M^chinenkundo. Dies zeigt
sich zunächst bei den Absteckarbeiten für die Projektion der gesammten Anlage, sowie ferner
bei einer ganzen Reihe von Konstruktionen der einzelnen Theile. Redner führt an Modellen
die Beleuehtungsvorrichtungen der Kanäle, die Rückstau-Ventile, die Verschlüsse, Spüloin-
richtungen u s. w. vor.
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Heft 21.
t. Novemb«r 1902.
Protokoll dM XIU. Doutoebui Moebuilkwtago«.
211
Der Vorsitzende
dunkt dem Vortrageudeu und weist darauf hio, dass andererseiU die Feintechnik ln neuerer
Zeit bestrebt sei, die für sie brauchbaren Konatruktionsprinzipieii dos Maschinenbaues sich
anzueignon.
III. Der Vorsitzende erstattet Bericht über die bisherigen Maassnahmen
des Vorstandes gegenüber dem Entwurf eines Zolltarifgesetzes. (Wörtlich veröffentlicht
ln dieser Zcitschr. 1902. S. 173 u. 181.)
Die Arbeiten des Vorstandes in dieser Beziehung begannen im Dezember 1897, sobald
bekannt geworden war, dass im Reichsanite des Innern die Vorarbeiten zum Zolltarif und zu
den neuen UandcUvortrAgen aufgenommen w'ortlcn seien. Der Vorstand sei seit dieser Zeit, wie
auch die wiederholten Berichte auf den Mochanikertagen bewiesen haben, unausgesetzt bestrebt
gewesen, die Interoason der PrAzisionsmechanik bei dem Keichsamte des Innern zur Geltung zu
bringen, zuletzt in einer Eingabe vom 8. Oktober 1901. Du es nicht gelang, dort fflr die wissen-
schaftlichen Instrumente Zollfroiheit durchzuseUeii, so habe mau sich zusammen mit dem Zwgv.
Ilmenau, der die die Glasinstrumonte betreffendon Fragen bearbeitete, an die Zolltarif-Kommission
dos Reichstages gewandt und In sehr ausführlicher Weiao die Sachlage dargelegt. In der
Kommissionssitzung vom 7. August d. J. sei es glücklicher Weise gelungen, alle Parteien auf
einen Antrag Gothein zu veroinigon, der im engsten wörtlichen Anschiuss an unsere Petition
die Zolifreibeit für wissenschaftliche Instrumente aussprach. Nur der Zoll von 60 M. auf Mikro-
skope sei noch in Pos. 757 stehen geblieben und ein geringfügiger Zoll auf optisches Glas; es
sei jedoch begründete Hoffnung vorhanden, dass in der 3. Lesung auch der Zoll auf Mikroskop«'
fallen werde.
Der Vorstand beantragt:
1. Der Zolltarifkommisaion des Reichstages spricht der XIII. Deutsche
Mechanikerlag Dank aus für die bei Pos. 891 beschlossene Zollfreiheit für
wissenschaftliche Instrumente.
2. Der V'orstand wird beauftragt, die erforderlichen Schritte zu thun,
dass der bei Pos. 757 noch vorgesehene Zoll von 60 M. auf Mikroskope in
Uebereinstittimung mit dem Beschlüsse zu Pos. 891 gebracht werde.
Antrag 1 wird einstimmig angenommen. Zu Antrag 2 bemerkt
Hr. M. Fischer.
In der Sitzung der Sachverständigen für die Glasindustrie, welche am 12. März 1900
im Reichsamto des Innern stattfand, habe er zu seiner grössten Ueberraschung bemerkt, dass
iu der Hauptsache Interessenten für Uohlglas, Fensterglas, Spiegelglas, Glasperlen u. dgl. \bt-
treten waren; er liabo sich vergeblich bemüht zu beweisen, dass es sich bei den wissenschaftlichen
Instrumenlcn nicht, wie behauptet, um eine Produktion von 12 Millionen M., sondern um
40 Millionen M bandele und da»«s man eine solche In«lustrie nicht in einen Sammolpoetcn mit
den obengenannten, ganz andersartigen Gewerbszwoigen zusammonwerfon dürfe. Redner geht
sodann im Einzelnen auf die Begründung des Zollsatzes zu Pos. 757, wie sio in dom Entwurf
dos Gesetzes vom Reichsamto gegeben ist, ein und weist nach, dass die dort aufgestellten
Behauptungen durcliaus falsch sind. Man dürfe sich bei dem Erreichten nicht beruhigen, sondern
müsse die Angelegenheit weiter energisch betreiben.
Da das Wort nicht w'eiter gewünscht wird, so stellt der Vorsitzende fest,
dass Antrag 2 angenommen und der Vorstand mit der weiteren Verfolgung der An-
gelegenheit beauftragt ist.
IV. üeber die Stellungnahme zur Erneuerung der Handelsverträge berichtet
der Geschäftsführer.
Es sei zweifellos, dass die PrüzUiuusmochanik am Abschluss langfriatlger Handels-
verträge das grösste Interesse habe und dass die D. G. ihre Thatigkcit dahin richten muss, s. Z.
das Keichsamt dos Innern und den Reichstag bei den Verhandlungen mit den Vertragsstaaten
mit dem erforderlichen Material zu versehen und bestrebt sein muss, dahio zu wirken, dass unsere
Beziebungen zu fremden Staaten zum Mindesten nicht verschlechtert worden. Sicherlich giebt es
auch eine Reihe von Punkten, in deiion die bestehendeu Handelsverträge, soweit die doutscho
Feinmoebauik in Betracht komme, verbesserungsbedürftig seien. Ausser der direkten Ein-
wirkung auf die maassgebenden Stellen habe sich ln jüngster Zeit noch ein zweiter Weg gc-
Digilized by Go|>gIc
212
zeigt: die Aeltesteii der Kaufinannachatt zu Borliu haben nAmUch an die D. ü. das Ansuchen
gerichtet, ihoon Material hetr. Erneuerung der HandeUvertrAge zur Verfügung zu stolIen. Es
sei wohl zweckmitsaig, die Hülfe, die eich von dieser Seite biete, anzunehmen. Um erfolgreich
in der erwähnten Hichtung Vorgehen zu können, sei es zunächst erforderlich, die vorhandenen
Wüoiche zu sammeln; hierzu sei die Mitarbeit aller intercssirton Personen erforderlich. Das
so gewonnene Material wAro dann zu sichten und weiter zu bearhoUen. Mit dieser Aufgabe
würden am zw'eckmftssigsten diejenigen Personen betraut, welche bisher die Zollfragen bearbeitet
haben; er beantrage daher:
Der Vorsitzende soll in Gemeinschaft mit Herrn M. Fischer von der
Finna Carl Zeisa und anderen grösseren Firmen das einschlägige Material
bearbeiten und dem Reichsamte des Innern sowie dem Reichstage über-
reichen; es ist ferner den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin gemfiss
deren Ersuchen zu übersenden.
Der Vorsitzende
betont, da«M die D. O. , wenn sie auch sich die Unterstützung der Aeltesten der Berliner Kauf-
manneebaft sichere, doch die ganze Angolegonheit selbslAndig in der Hand behalten müsse.
Hr. M Fischer '
erklärt sich zur Mitarbeit bereit; man solle auch einen Vertreter der Rathenower Industrie
heranzieheu, die allein von den deutschen Kollegen Konkurrenz fremder Eäuder für ihre Spe-
zialitäten befürchte. Ferner müsse man auf diejenigen Lander sein Augenmerk richten, ln denen
die Auslegung der Vertragsbostimmungen eine sehr wcchselmlo — mitunter je noch dem Grenz-
zollamte — sei. besonders Oesterreich.
Hr. P. Perl
engt seine Mitarbeit zu.
Der Antrag betr. Handelsverträge wird angenommen.
V. Ueber MHarheit hei den vom Reichsamte des Innern herausgegehenen
^Nachrichten für Handel und Öewerhe^* berichtet der Geschäftsführer.
Die «N. f. H. u. Q." sind dazu bestimmt, Mittheilungen Uber Produktions- und Absatz-
Verhältnisse und über Maassnalunen der Zoll- und Steuergesetzgebung den Betheiligten zur
Küiintniss zu bringen; sie enthalten ferner Uebersichteu über doit Aussonhandel, über die
wirthschaltiichen Verhältnisse, Verkohrsnachrichton u. s. w. Es wird nunmehr vom Keichsamt
des Innern angestrebt, diese Mittheilungen, welche sich der Natur der Sache gemüss in erster
Linie auf die Grosaindustrie bezogen, auch auf andere Enverbszweige zu erstrecken, wenn es
auch nicht möglich sein wird, hierbei gleich weit zu gehen. Es kommt ferner ln Frage, aucli
inländisches Material in stärkerem Maasse zu den Voröifentlichungen heranzuziehen. Das Reicha-
nmt des Innern hat sich nun an die D. G. gewandt mit dom Ersuchen, wofern ein Interesse an
solchen VerötTentiiehungen für die Präzlsionsmcchanik besteht, ihm einschlit;;ige8 Material zur
Verfügung zu stellen. Rcf. glaubt, dass es möglich sein werde, diesen Wunsch zu erfüllen, und
dass derartige Mittheilungen geeignet sein werden, den Export unseres Gewerbes zu heben.
Die VeröfTentllcbung könne nur auf Grund von Notizen geschehen, die von den Interessenten
selbst aiisgeheu, sodass diese in der Lago seien, selbst darüber zu entscheiden, was in weitere
Kreise dringen solle oder nicht Es wäre ferner zweckmiissig, derartige Mittheitungen durch
dos Vereinsblatt unseren Mitgliedern direkt zukommen zu lassen. Ref. beantragt daher:
Die Mitglieder der D. G. f. M. u. O. werden ersucht, ihre Erfahrungen
bei der Ein- und Ausfuhr, soweit deren Veröffentlichung förderlich erscheint,
dem Geschäftsführer mitzutheilen; das Material ist im Vereinsblatte bekannt zu
geben und der Redaktion der „Nachrichten für Handel und Gewerbe“ zu
übersenden.
Hr. M. Fischer:
Im Durchschnitt könne man annehmeu, dass der Verkaufswerth sich auf 3000 M
für den Kopf der im Betriebe Beschäftigten stelle; man solle eine ins Einzelne gehende Vorkauls*
Statistik pflegen, weil sich darnus wesentliche Vortheile für den Absatz ergeben.
Der Antrag des Gcschäftsführei’s wird angenommen.
Protokoll des XIII Deutschen M-chaniktrlages.
Deotaehe
Mecluinlker-Zig.
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I N'>%*mlH<r Protokoll det XIII. Dcuttchtn Mecb«nlk«rUgts 213
VI. Der Geschäftsführer boriehlet über: Die wichtigsten ratente des
letzten Jahres.
Der wirthschaflliche Niedur^anjf dor letzten Zelt sich nicht in der Häufigkeit
(1er genommenen Hatento wieder, wenigstens soweit die PrUzisionsteehnik in Krage komme.
Der Grund hiervon muss wohl darin gesucht werden, dass gerade in Zeiten einer Depression
der Goweridreibende bestrebt ist, sich die alleinige Ausnutzung einer Konstruktion zu sichern
und möglichst viel Neues auf den Markt zu bringen; dadurch gleiche sich das bei einem ge-
schilftlichen Rückgänge zu erwartende Sinken von Patentirungen aus. — Auf dem Gebiete der
Instrumontenkundc sei ein Beweis für das Gesagte die aiiftTilligo Hauflgkeit von Patenten auf
pbutographischo Objektive, Doppelfernrohre und Umkehrprismen. Das vom Roichamarine-Amt
erLassone Ausschroiben auf einen Winddruckmeaaer hat einige neue Konstruktionen auf diesem
Gebiete gezeitigt; hingegen ist das Interesse an dem reglstrirenden Kompass, das s. Z. durch
ein i^reisausschreibeii derselben Behörde stark angefacht worden war, anscheinend im Erlöschen
begriffen. Neu ist die grosse Zahl von Geschwindigkeitsmessern, anscheinend hervorgerufen
durch das Bestreben, die in letzter Zeit sehr gestiegene Schnelligkeit der städtischen Vorkehr«-
mittel zu regeln und zu messen. Aua dem Bereiche der Instrumente sind ferner noch zu nennen
die Distanzmesser und Projektionsapparate. — In der Elektrotechnik halt die Patontirung von
Details an Mesainstnimcnten in unge.achwflehtcr Stürke an. ebenso mit Bezug auf die Röntgen-
instrumente und GesprAchsznhler an Telephonen. Das Patont auf das Osmium-GlOhlicht ist im
letzten Jahro veröffentlicht worden. Besonder« zu erwähnen sind die zahlreichen Patente, welche
der Weltkampf zwischen den verschiedenen Systemen der Funkentelegraphie (Marconi, Slaby-
Arco, Braun) hervorgebrucht hat. — Auf dem Gebiete dor Glasindustrie dauert das Bestrebeu,
die Herstellung und Verarbeitung des Glases zu vereinfachen und zu verbessern, fort, wie die
zahlreichen Patente auf Glasöt'on. Biasmaschinen, Bchleifvorrichtungen u. s. w. zeigen. Eigen
artig sind die Versuche, Glasröhren in dauerhafter Weise mit Metall ausziikleidcn, und umge-
kehrt. Im Uobrigon scheint die Gliisinstrumnnten-Industrio sich lieber des Gcbrauchsmustor-
schiitzcs zu bedienen als des Patentschutzes. — Zum Schlüsse werden einige neue Legi-
rungeii des Aluminiums (mit Silber und Nickel) erwähnt, die noch der Erprobung durch die
Praxis harren.
Hierauf achliesst der Vorsitzende die Sitzun^^ mit der Mittheilung, dass Hr. Adolf
Meyer-Oschatz bereit sei, ein neues Schleifverfahren für Glas den Interessenten vor-
zuführen.
II. Sitzung; vom IG. Atig;u.st ini Sitzuiig:.ssa<'i1o der Stadtverordneten.
Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, indem er die Vertreter des Uegierungs-
prdsidenten und der Handwerkskammern Erfurt und Leipzig begrösst. Sodann wird ein
Schreiben des Rektors der Universität Prof. Dr, theol, Haupt verlesen, in welchem
dieser den innigen Zusammenhang zwischen Wissenschaft und Prüzisionsmechanlk betont.
VII. Ueber den Antrag des Vorstandes zu dem Beschlüsse des XII. Deutschen
Mechanikertages zu Dresden über die Gehülfcnlrage berichtet der Vorsitzende.
Auf dem letzten Mechanikertag in Dresden ist ein von Herrn Sartorius gestellter
Antrag angenommen worden;
Die Regelung dos Gehülfenwoaons au« dem Programm zu streichen und dieso
Frage der freien Vereinbarung zwischen Prinzipal und GchUlfcn zu überlassen.
Dieser Beschluss hot zu einer Meinungsverschiedenheit zwischen den Vertretern des
Antrags und deu geschaftsruhrenden Mitgliedern des Vorstandes geführt, deren Folge sehr leb-
hafte Auseinandersetzungen in iinscrom Verolnsblatlo waren. In ihnen bestritten die Vertreter
des Antrages die von den geschaftsführomlen Mitgliedern des Vorstandes gemachte Feststellung,
dass die nächste Folge des genannten Beachliiases eine Salzunga.’indcrung sein müsse und dass
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slBdaiin die D. G. f. M. u. 0. f(ir ct>vaige EinigUDg.^vorhamUungen mit den GchfUfen nicht mehr
eintreton könnte.
Ich vermeide es absichtlich, <Ue Einzelh<'iten des geführten Streites hier nochmals zu
wi(*derholen, und ich bitte dringend, dass auch von Ihnen darauf v<»rzichtet werden möge.
Dom Vorstand ergab sich ab<^r aus der Sachlage die dringende Pflicht, eine Beilegung
der Meinungsverschiedenlieilon herbeizuführen. denn er konnte sich der Einsicht nicht verschliessen.
dass, im Falle solches nicht gelünge, eino Gefahr für die gedeihliche Weilerentwickelung unserer
Gesellschaft herheigeführt worden würde, nach wolclier Seite auch die Entscheidung, die ja
in den U.'Uuten des diesjuhrigen Mechanikertages gelegen haben würde, fiele.
Dmik der einigenden Kraft der (iemeinsamkoit der Interessen gelang es, eine Form zu
Anden, welche einstimmige Billigung der in der Sitzung vom 23. April anwesenden Vorstands-
mitglieder fand. Man beschloss, dem .Mochanikertag folgenden Anfrog zu unterbreiten, dessen
Wortlaut bereits im Vcrein^laU 1903^ S. 86 bekannt gegeben worden ist:
Um Widersprüche zwischen dem vom XII. Mechanikertage zu Dresden
beachlossenen Anträge Sartorius und den Satzungen der D. G. zu be-
seitigen, erklärt der XIII. Mechanikeiiag: Bestimmungen der Satzungen, welche
von der Oehülfenfrage sprechen, sind nicht so zu verstehen, dass die D. G.
befugt ist, Beschlüsse über Arbeitszeit und Arbeitslöhne, die für die Mit-
glieder bindend sind, zu fassen. Dagegen gehört es zu den Befugnissen
der D. ü., über Anregungen uinl Meinungsäusserungen betr. der Gehülfen-
frage zu berathen und zu beschliessen.
Die ßegrtmdting dioacs Antrages braucht mir kurz zu sein.
Dor einlcitemle Satz bekundet einfach, dass man durcli die nachfolgende Erklürung
etwaige Widersprüche zwischen (U‘m Dresdener BeHchlusiu* und den Satzungen b<‘seitigen wolle,
wahrend die Erklärung selbst das Hecht des Mechaiukertuges wahrt, auch über die den Mit-
giiedorn. soweit eie Werkstattinhaber sind, uusserordontllch naheliegende Gehülfoofrage zu ver-
handeln und dadurch zu verhindern, dass uueore Gesellschaft gerade in Bezug auf diesen wich-
tigen (lOgensland in ihrer Wirksamkeit ausgeschaltet werde, wahrend andererseits klar dabei
ausgesprochen wird, dass die Ergebnisse derartiger Verhandlungen über Arbeitszeit und ArbelU-
löhne nicht bindend für die .Mitglieder sein sollen. Den so gekennzeichneten Standpunkt hat
unsere Gesellschaft übrigens bisher stiilschwoigend eingenommen und einnehmen müssen, weil
ihr keinerlei Machtbefugnisse innewohiteu, durch welche sie die Durchführung der Beschlüsse
der Mechanikertage thaUnchiieh erzwingen kann.
Der Vorsitzende eröflhet die Diskussion, und schliesst sie, da Niemand das
Wort verlangt. Bei der Abstimmung stimmt Niemand gegen den Antrag, der Vor-
sitzende stellt fest, dass derselbe einstioimig angenommen ist. (Beifall.)
VIII. Den Bericht über die Thätigheit der Komnnssionen für das Lehrlings-
wesen erstattet Hr. Dr. H. Krüss als Vorsitzender der Haupl-Konlrolkommission.
Von den in Hamburg, Altona, (Jottingmi und Heidelberg bestehenden Kommissionen
ist ül>er das letzte Jahr nicht viel zu berichten.
Die Qöttinyer Kommission hat eine Sitzung abgehallen, in welcher festgestellt wurde,
dass weder von Beiteu der Arbeitgeber noch der Arbeitnehmer Klagen übor irgend welche
MissatlUide geführt wurden, sodaas der Kommission kein Anlass zum Einschreiten erwachsen ist.
Von (iOttiiigen wird ferner die Beobachtung mitgetheilt, dass in Folge der durch das
Handwerkergesetz h4*rbeigefuhrteii Beschränkung der Lehrlingszahl mehrfach eine grössere
Anzahl von Arheitsburschen eingestellt wurde, was nicht gerade als vorthoilhalt aiizusehen sei
Die Lehrlingskommisaion Hcülelbery berichtet wie im Vorjahre, dass in der einzigeu
der dortigen Werkstätten, in welcher die Lehrliiigszuhl nicht den aufgestellten Normen ent-
spricht, im letzten Jahr die 2nhl der Lehrlinge zurückgegangen sei; übrigens sei die Ausbildung
der Lehrlingi' geroile in dieser Werkstütte eine ganz vorzügliche, was durch die Lehrlings-
arbeiten-Ausstelluiig, welche jährlich stuttflndet, nacligewiesen worden sei.
Der eifrig für die Förderung dor Lehrlingsausbildung bemühte Obmann der Hamburger
Lehrlingskommissiun, Herr Dr. E. Glinzer. berichtet, dass wegen der Lehrlingsverhültnisse bei
Ü Firmen die Hüifo tJor Gowerbekainmer in Anspruch genommen worden sei. Die Aufsichts-
behörde iiat diese I’lllle untersucht, wobei die sämmtlichen 6 Firmeninhaber in der Lago waren,
ilire Angaben über ihre LehrlingsverhAltnisae derart zu berichtigen, dass die Normon nicht
Überschritten scheinen In den meisten Fällen gelang es ihnen, nochzuweisen, dass mehr die
Proiokolt d«t XIII Dsutsebto MschsnUccrlae««.
D«ata«b«<
Mf^hADtker-Zui
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I N«r*mb«r I90£ Protokoll de« XMI. D«ut«ch«a MtcbanUteriaf««
Lehrlinge anleitendc Persönlichkeiten vorhanden sind, als zuerst angegeben waren. Einstweilen
hat also die Behörde diese Falle aiil’ sich bonihen lassen; sie steht dabei auf dem Standpunkt,
dass man zu Anfang nicht zu hart eingreiren. sondern zunächst die Ergebnisse der GehUlfen-
prdfnng abwarten sollte, um in den zweifollmfteii Fallen «dn Urtheil «ber die den Lehrlingen
thatsüchlich ertheilte Ausbildung zu gewinnen.
Trotzdem ist tlas Vorgehen der Kommission durchaus nicht erfolglos geblieben. Nicht
nur hat die Behörde selbst es mit üemigthuiing begrUsst, dass ihr aus den Kreisen des Gewerbes
selbst wohlbegrUndetes Material zur Benrtheilung der Fragen der Lehrlingshaltung zugetragen
und Mittel zur etwa erforderlidten AbhUifo augegeben worden siud, sondern es ist sicher auch
auf die Prinzipale nicht ohne Einfluss geblieben, dass man entschlossen ist, groben Aus«
schreitungen in der Lehrlingshaltung mit Hülfe der Behörde entgegenzutreten. Endlich sind
Anzeichen dafür vorhamien, dass die Eltern bei der Wahl der Lehre aufmerksamer und vor>
sichtiger werden.
Ferner hat die Geworbekammer einem Werkstatthihaber die Haltung von Lehrlingen
untersagt, weil nach einem Gutachten des Vorsitzenden <les 21weigvcreinf die Art des Betriebes
eine Ausbildung von Feinmechanikern nicht gestattet.
Die Kommission hat beschlossen, nach dem 1. April 1903 die Untersuchung Uber die
Lehrlingsverhaltnisse zu erneuern auf Grumt einer sorgthltig vorzubereitonden Fragestellung.
Die Kommission beschloss sodann, ihre Aufgabe zu oi weitern. Die immerfort sich
steigernden Ansprache an das Können des Feinmechanikers verlangen es gebieterisch, dass auch
die Seite der theoretischen Ausbildung des Nachwuchses mehr als bisher Überwacht und beein-
flusst werde. Die Kommission hat deshalb ins Auge gefasst, festzustelleii, ob die staatlichen
Einrichtungen hierfür genügend seien, sowie ob die Prinzipale den Lehrlingen nicht nur die
gesetzlich vorgesehene Zelt zum ^Schulbesuch geben, sondern auch, wie man verlangen müsste,
die Lehrlinge selbst zum Schulbesuch veraulassen.
Ueber Berlin müssen wir, wie im Vorjahre, berichbm, dass dort in Folge der Nlchl-
betheiligung der GchUlfeii, eine Kommission für das Lehrlingswcson noch nicht zu Stande ge-
kommen ist Doch hat der Vorsitzende der Abthellung Berlin unserer Gesellschaft durch Gut-
achten, welche er in mehreren Fallen auf Veraidassung der zuständigen Behörde erstattet hat,
deren Einschreiten gegen Lehrlingszüchterei gefördert.
Für 6 Werkst.ltten mussten Gutachten abgegeben werden; bei 3 von diesen Werkstätten
schwebt das Verfahren noch, weil höhere Instanzen angenifon wurden.
Bei alb'ii Fallen ist die Erklitrung der zu fordernden Ausbildung des Lehrlings sehr
wesentlich durch Herrn Handke's Brochüre und seinen Entwurf von Zeichnungen für Beur«
theilung der Lehrlingsausbildung erleichtert worden.
Hr. W. Handke:
Dio Bestrebungen der I>. G. seien dem Handwerkergesetze voraufgeeilt; jetzt haben wir
durch dieses Gesetz dio Mittel erhalten, unsere Wünsche zur (teltung zu bringen. In Berlin sei
man gegenwärtig dandt beschäftigt, Beauftragte zu ernennen, welche die Ausbildung der Lehr-
linge durch Besuch der Werkstätten üherwachen sollen; das ist also dasselbe, was wir durch
unsere Kontrolkommissionen erstreben. Angesichts der guten Erfahrungen, welche wir betr. der
Mitwirkung der Gehülfenvertreter bei Geliülfenprüfungen gemacht habe», wäre es vielleicht
nicht unangebracht, wenn sich unter diesen Beauftragten Vertreter der Gehidfenschaft befinden
würden. Redner bittet zum Behliiss die anwesenden Vertreter der Uandwerkskammern, den
Wünschen der D. O. thuuüclist entgegenzukummen; die Abtb. Berlin habe in dieser Beziehung
die besten Erfahrungen gemacht.
Hr. K. Hrunnee
spricht zunächst sein Bedauern darüber aus. dass die Prazisionsmcchanlk so wenig in den Hand-
werkskammern vertreten Ist, soduss oft nicht Gelegenheit sei, unsere Wünsche dort vorzutragen.
In GöUlngen haben wir erreicht, dass wir Sitz und Stimme in der Vollversammlung der U.-K.
haben. Es steht zu befürchten, «lass dort, wo dies nicht der Fall ist. zu Kontroleuren Ange-
hörige anderer Betriebe ernannt werden, was eine schweie Bcha<]igung unseres Gewerbes be-
deuten würde. Redner macht darauf eingehendere Mittlioilimgen aus den Vorschriften für die
Kuntroleure seines Bezirkes, die bereits ernannt seien.
Hr. W. Petzold
thcilt mit, dass er von iler Gcwerbekammer Leipzig zum Beauftragten ernannt worden ist.
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Protokoll dM Xlll. Deuiichen Mecbaoi)ierU|{e».
Ib* UtAt’h«*
Mecluiinker-Zii;
Hr. Jakobskötter
halt es fflr berechti^fl, dass die Mechaniker dort, wo sie in erheblicher ^ahl vorhanden sind,
auch Sit% und Stimme in der H.>K. beanspruchen. Wenn in den alljfomeinen Wahlen eine solche
Vertretung nicht zu erreichen war, so bietet die Bestimmung eine Handhabe, dass die H.-K. sich
bis zu einem Fünfte] durch Zuwahl ergänzen kGnne; man solle sich in diesem Sinne an die H.-K.
wenden und ein Mitglied prnsentiren. Es wftre eine Thorheit, wollte man zu Beauftragten
Angehörige anderer Handwerke wtibleii; die Thütigkeit von Gehfilfen in dieser Richtung ist
gesetzlich unzulässig.
Hp. R. Brunnee
theilt dem gegenüber mit. dass er Beauftragter für das Schlussergewcrbo sei.
IXa. Bisherige Erfahrungen bei der Oehiilfenprü/ung. ZunHohst wird über
die einzelnen Bezirke berichtet.
Hr. Dr. H. Krüss;
In Hamburg haben bisher zwei Prüfungen stattgefunden, geprüft wurden 15 Lehrlinge,
davon erhielten 5 die Gesammtnoto „ausgezeichnet*', 8 die Note „gut** und 2 bestanden mit
„genügend“, der Durchschnitt war, wenn man diese drei Noten mit 1, 2, 3 bezeichnet, 1,8. Im
Einzelnen waren die Durchschnittsnoten für das Gohülfenstück 1,5, für die Probearboit 1.9
und für die theoretische Prüfung 2,1.
Man sieht, dass die Probearbeit naturgemüss ungünstiger aiisliel, als dos Gehülfenstück,
weil die Probearbeit unter ungewohnten Verhültnisaeu, nümlich in einer fremden Werkstatte,
stattfand, und hauptsächlich, weil sie in einer bestimmten Zeit geleistet werden musste, wahrend
es bei der Herstellung des Gehülfenslückes auf die Zeit nicht ankommt und schlecht ausgefallene
Theile durch bessere ersetzt werden können.
Den Ausfall der theoretischen Prüfung muss ich als recht unbefriedigend bezeichnen,
da wir bei diesen ersten Prüfungen absichtlich ausserordentlich milde verfuhren und nur einen
geringen Maassstab aulegteii; ein grosser Mangel herrscht namentlich an den allereiufachsten
mathematischen und physikalischon Kenntnissen.
Be iiat sich bei den Prüfungen bereits gezeigt, dass ihre Ergebnisse die Arbeit der
Lehrlingskommission zu stützen im Stande sind. Wenn diese Kommission in manchen Fallen,
in welchen eine in Anbetracht des Betriebes zu grosse Lehrlingszabl vorhanden zu sein schien,
doch ein Einschreiten nicht beschloss, weil entweder die Verhältnisse nicht ganz klar waren
oder mau vermuthete, dass doch vielleicht eine gute Ausbildung der Lehrlinge vorhanden sei,
so sieht sie in dem Falle, dass die Gehülfenprüfung diese letzte Vermuthung bestätigte, ihr
Verhalten gerechtfertigt, bei entgegengesetzter Sachlage besitzt sie eine llaudhabe zuro Ein-
schreiten.
Als ein Uebelstand wird es schon Jetzt empfunden, dass der Prüfungsausschuss zur
Vornahme der Probearbeit darauf angewiesou ist, dass ein Mitglied seine Werkatütte dazu zur
Verfügung stellt: bei eiuem erheblichen Anwachsen der Zahl der Prüflinge kann diese Frage zu
Schwierigkeiten führen.
Wie bereits im vorigen Jahre berichtet, ist die Prüfungsordnung ganz nach den von
unserer Gesellschaft aufgestellten Anforderungen aufgestellt worden.
Hr. R. Kleemann:
In HalU sind die Brfahningen leidlich gut gew'csen; alte Prüflinge bestanden, wenn
auch keiner mit dem Prüdikat „recht gut“; auch in Halle waren die theoretischen Kenntnisse
sehr majigelhaft.
Hr. W. Handke:
In Berlin sind in 2 Terminen 20 Lehrlinge geprüft worden; das sind so wenig, dass
man zugestehon muss, das Gesotz sei in dieser Beziehung noch nicht zur Durchführung ge-
kommen, trotzdem aümmtliche Werkstütteninhaber auf die Nuthwendigkeit der Prüfung durch
Rundschreiben ausdrücklich hingewiesen worden sind, sowie auf die Folgen der Unterlassung
und die Vortheile des Hestoheus. Andererseits melden sich sogar Geholfen, um sich der Prüfung
zu unterziehen. Auf die Kontrole in der Werkstatt des Prüflings muss hoher Werth gelegt
werden sowie auf bessere theoretische Ausbildung.
Hr. A. Becker:
Die Vorschriften der Handwerkskammer für Qottingen (HiUlesheim) sind vielfach Unzweck*
m.lssig und nehmen auf die Verb.'iltnisse der Prüzisjon.smerhanik zu wenig Rücksicht. In Göt-
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Hell 21.
I. NoTAotber 1002.
Protokoll dci XIII. Dauucken MccbaoIk«rta(«s.
217
tiugon haben sich die Lehrmeister geweij^ert, der Prüfungskommission Zutritt zu ihrer Werkstatt
zu gestatteu behufs Koiitrole bei der Aufertiguug des GebUlfenstückes. Von 24 Ausgelernten
haben sich nur 4 der Prüfung unterzogen. Für die gleiche Prüfungsarbeit wurden vou 3 Lehr
Ungen 28, 13 und U Wochen gebraucht. Dem Prüflinge muss unbedingt hinreichend Gelegen-
heit gegeben werden, zu /eigen, was er gelernt hat und was er leistet. Die H.-K. Hildeshelm hat
das Entgegenkommen bewiesen, eine Prüfungawerkstatt oinzurichleu; diese würde die Grundlage
für eine Fachschule bilden; ferner ist jetzt von der H.*K. vorgeschricbon worden, dass höchstens
6 Lehrlinge gleichzeitig geprüft werden dürfen.
Hr. W. Petzold:
In Leipzig haben sich 26 Lehrlinge der Prüfung unterzogen die in ihren Werkstätten
einzeln geprüft wurden; von einer theoretiic'hen Prüfung sah man ab, indem man sich mit dem
Zeugnisse der P'achschule begnügte. Die Gehüifenstücke werden dort vom Innungsverband all-
jährlich ausgestellt, wobei sich die Mechaniker und Optiker beiheiligteu; die besten Stücke er-
halten von der Gowerbokummer Bolobigungen.
Nach einigen weiteren ergänzenden Mittheilungen der Berichterstatter wendet
sich die Besprechung der Frage zu, ob eine Arheitsprohe neben dem Gehüifenstücke
verlangt werden solle. In Berlin und Leipzig ist davon abgesehen worden, in Halle
und Göttingen wird sie für erforderlich gehalten.
Hr. Jakobsköttcr:
Die Arbeitsprobe sei im Gesetz nicht vorgeschrieben sondern nur durch die Prüfungs-
ordnung einiger Handwerkskammern: eine ganze ffeibc von H.-K., z. B. Erfurt und Leipzig, ver-
langen solche nicht, trotzdem die Kcgicning cs wünschte. Wenn das Gehülfenslück unter
Kontrole eines Arbeitsgebers und eines Arbeitnehmers angefortigt wird, so ist dem Gesetz go-
nügt und auch den Anforderungen der Praxis; man brauche sich die Prüfungsarbeit nicht unnütz
zu erschweren.
Hr. Prof. Dr. L. Ambronn
wünscht, dass in dieser Beziehung eine Einheitlichkeit der Prüfungsordnungcu angestrebt
w’erdeu möge.
Der Vorsitzende
schlugt vor, als Brgebniss der Besprechung zu beschliessen:
1. Bei denjenigen Handwerkskammern, in denen die Prflzisionsmeebantk
nicht vertreten ist, soll auf Grund von § 103d der Gewerbe-Ordnung die Zu-
vsahl eines Mechanikers, Optikers oder Glasinstrumenten-Fabrikanten erstrebt
werden.
2. Bei denjenigen Handwerkskammern, welche eine Arbeitsprobe von
dem zu prüfenden Lehrling verlangen, soll erstrebt werden, dass diese
Forderung fallen gelassen werde.
Diese Anträge werden angenommen.
IX b. Der Vorsitzende schlügt vor, die Besprechung der Antorderungen hei
der OehiHfenprüfung gesondert A) auf die praktischen Anforderungen und sodann B)
auf die theoretischen zu erstrecken.
A.
Hr. W. Handke
legt die Fortsetzung seiner Arboit: pBeurthcilung der Lehrlingsausbilduug iu mechanisch-optischen
Werkatütten* vor (Tafel 21 bla 32, 3. und 4. Lehrjahr). Redner nimmt Bezug auf die Verhand-
lungen des vorjährigen Mechanikertages und weist nochmals auf die Wichtigkeit des Umstandes
bin, dass man allen Botheiligten gegenüber sich auf feste Normen für die Ausbildung beziehen
könne. Darauf erläutert er den Inhalt der neuen Tafeln.
Der Vorsitzende
dankt Hrn. Haudke auf das Herzlichste Namens der I). G. für die Durchführung der grossen
Arboit, der er eich unterzogen. Er nimmt an, das» die Ver\ielfi»ltigung und Verbreitung der
T.-ifeln gemüas d«'n BiMchlüasoii des vorjährigen .Mochanikertnges erfolgen solle.
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PfQtokoU dtt Xin. D«ut»efe«n AUcluiolkvrtftfM.
Deata«be
llM4uuilk«r-Ztj|:
Hr. W. Niehls
hat aeinerseita, gemäss der in Dresden Übernommenen Verpflichtung, für die Glasinstrumenten*
Industrie die Anforderungen in einer hektographisch vorvieirältigten Auseinandersetzung zusammen-
gefaset^ die er vorlogt. Br bedauere, dass so wenige Glasinstrumenten'PabrikaDten anwesend
seien. Die praktischen Anforderungen habe er so normirt, dass sie unter allen Umstanden bei
etwas gutem Willen erfüllt werden können; theoretische Anforderungen habe er vorläufig nicht
aufgestellt, weil bei der augenblicklichen Sachlage solche vieler Orts nicht erfüllt werden könnten.
Itedner legt Werth darauf, dass die GchUifenprüfung in ganz. Deutschland, auf Grund seiner
Vorschläge, möglichst gleichmässig sei.
Der Vorsitzende
dankt Hrn. Niehls für die von ihm aiiegefuhrte Arbeit; für sachliche Würdigung der Einzel«
heiten sei der Mechanikertag nicht kompetent; dies muss vielmehr dem Verein Deutscher Glas*
instrumenten-Fabrikanten Vorbehalten werden.
Hr F. Perl
bittet, auch die Anforderungen der Optik in gleicher Weise zu nonniren.
Der Vorsitzende
anerkennt die Berechtigung dieses Wunsches und regt an, dass Hr. Perl selbst die Sache in
die Hand nehme und gemeinsam mit den Rathenower Fachgenossen durchführe.
Hr F. Perl
halt gerade die Rathenower Industrie nicht für geeignet hierzu, da dort eine Mischung von
gewöhnlicherer und feinerer Optik vorhanden sei; es wäre hessor, wenn diese Arbeit in Jena
ausgefohrt würde.
Hr. H. Russ;
In Jena habo sich ein Bedürfniss nach solchen Normen noch nicht heruusgestelU und
man sei dort deswegen der Krage noch nicht naher getreten; er werde die hier gegebene An-
regung übermitteln.
B.
Hr. K. Kleemann
legt das von ihm im Aufträge des Zwgv. Halle verfasste Heftchen, welches die theoretischen
Anforderungen bei der Gehülfenprüfuug ziisaromenfasst, vor.
Der Vorsitzende
dankt Hrn. Kleemann und dem Zwgv. Halle dafür, dass eie sich dieser durchaus nothwendigen
Arbeit unterzogen haben. Die D. G. müsse sich mit dieser Frage eingehend beschäftigen, er
schlage daher vor, zu bestimmen:
Die vonHerrn R. Kleemann verfasste Zusammenstellung für die theoretischen
Anforderungen soll vom V^erfaaser sowie den Herren Dir. Dr. F. Göpel und
A. Blaseh ke weiter bearbeitet werden.
Der Antrag wird angenommen.
Hr. Dir. Dr. F. Göpel
weist, indem er die auf ihn gcfallonc Wahl annimmf, darauf hin, dass cs zweckmässig sei,
eine derartige Zusammenstellung als ein Mindostmaaws von Kenntnissen zu bezeichnen: es
müsse verhütet worden, das.s man sich ailgcinein mit der Erreichung dessen, was in einer
solchen Zusammeustollung enthalten sei, begnüge; vielmehr muss dahin gestrebt werden, die
thooretisebe Ausbildung immer starker zu erhöhen.
X. Anforderungen bei der Meisterprüfung.
Der V’orsitzende
legt einen von ihm, Hrn. Handke und Hrn. Blaschke verfassten Entwurf einer MeLsterprüfungs*
Ordnung vor (s. Anlaye). der den Handwerkskammern zur Annahme empfohlen werden soll.
Wonn OS nnch zweifelhaft sei. ob hiervon sehr starker Gebrauch gemacht worden wird, so liege
andererseits für die Handwerkskammern die gesetzliche Verpflichtung vor, eine solche Prüfung«-
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Protokoll dt« XIII. Dtuttebta Mtehtnlktrtaf««.
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H«H 31.
I. \or«mb«r 1903.
Ordnung zu erlassen; man mdsse durch einen derartigen Vorschlag der H.-K ihre Arbeit er-
leichtern und könne eo verhindern, dass zweckwidrige Bestimmungen erlassen werden.
Hr. R. Kleemann
wünscht auedrUcklich ausgesprochen zti sehen, dass der Vorailzetide der PrlU'iingskonimission
ein Fachmann sein muss.
Hr. I)r. H. Krüsa
bebt dem gegenüber hervor, dass cs vorlheilhatt sei, wenn mehrere Kommiseionou für verschiedene
(iewerbe unter demselben Vorsitzenden sichen, damit in dem gesammfen PrUI'iingawescn eine
gewisse Binheitlichkeit herrsche.
Hr. Jakobskötter
weist darauf hin, dass es oft unmöglich sei, zum Vorsitzenden einen Fachmann zu wählen, so
wQnschensw'erth dies auch sein möge.
Hr. A. Becker
wirft die Frage auf, in welcher Werkstatt die Prüfungen abgehallen werden sollen und wie in
dem Falle zu verfahren sei, wo der Prüfling und der Bxaminatnr Konkurrenten sind.
Hr. Dr. KrQss
glaubt, dass man die Erledigung der Einzelheiten ruhig deu Handwerkskammern llborlaasen dürfe.
Hr. R. Brunndc
fügt hinzu, er nehme überhaupt nicht an, dass sich .Jemand der Prüfung unterziehen werde
Hr. \\^ Handke
weist dem gegenüber darauf hin, dass die Führung des .Meistertitels von dem Bestehen der
Prüfung abhängig sei und dass deswegen grossere I-’abriken vttn den hei ihnen anzustellenden
Meistern die Ablegung der Prüfung furdern könnten.
Hr. A. Burkbardt
theilt mit, dass in Dresden, wo die Angelegenheit schon geregelt sei, bereits eine Anmeldung
zur Prüfung vorliege.
Die Versammlung genehmigt darauf die einzelnen Paragraphen des Entwurfes
und nimmt ihn im Ganzen an.
Hierzu lagen 2 Amendements von Hru. Dir. Dr. F. Göpel vor;
1. in § 1 letzte Zeile hinter ..Thütigkeit“ einzuschieben: „namentlich auch Uber
seine Fertigkeiten im Zeichnen.“
2. in § 5 Z. 3 hinter „Zeiträume* einzuschieben „unter Aufsicht derselben.“
Beide Anträge werden abgelehnt, der erste, weil das Zeichnen in der fachlichen
Thatigkeit einbegriffen sei, der andere, weil diese Forderung bereits im Verordnungswege
erföllt ist.
XI. Oeschäftliehe Angelei/enheilen.
a) Altrechnung für 1901.0H sowie
b) Voranschlag für 1902j03
werden auf Antrag von Hrn. Fr. Franc v. Liechtenstein ohne eingehende Begründung
durch den Schatzmeister angenommen, da die Revisionskommission sich von der voll-
kommenen Richtigkeit der Abrechnung überzeugt habe und der Voranschlag mit der be-
währten Sorgfalt aufgeatellt sei, wie die Durchsicht der vorgelegten Drucksache beweise.
Die Versammlung ertheilt dem Schatzmeister Entlastung; der Vorsitzende
spricht ihm den Dank der D. 0. für seine Amtsführung aus.
c) Zu Revisoren werden w iedergewäblt die Herren Fr. Franc v. Liechtenstein
und \V. Niehls.
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DeuUKb*'
M«^bftnlk«r-Ztx
^20 Protokoll dcf Xlii. Deutichen Mechanikertaget
(1) Fesl$e,Uung betr. den XIV. Deutschen Mechanikerlag.
Vom Zwgv. Ilmenau ist tek'frraphiaeh die Kinladung aua^esprochen worden,
den XIV. Meehanikertag in Ilmenau abzuhalten.
Die Versammlung nimmt diese Binladung mit Dank an und überlässt es dem
Vorstande, den Zeitpunkt des Mechanikertages festzusetzeu.
Zwischen Punkt X und XI der Tagesordnung sprach Hr. Assessor Thiele ilem
Mechanikertag den Dank des Regierungspräsidenten für die Einladung aus und betonte
dabei, dass er aus den Verhandlungen vielfache Anregung und Belehrung geschöpft
habe. Hr. Er. Franc v. Diechtenstein bat alsdann im Anschluss an die Berathungen
betr. das Lehrlings- und Ochülfenwesen um thatkräftige Unterstützung der Fraunhofer-
Stiftung, die auch ihrerseits sich zur Aufgabe gestellt habe, die Ausbildung der Fein-
mechaniker zu fördern.
V.
w. o.
Dr. H. Krüss
Blaschke
Vorsitzender.
Oeschäftsführer.
.Inlage,
Den Handwerkskammern wird der folgende ,
Entwurf einer Meisterprüfunf^urdnun};
empfohlen :
§ 1
Fnr die .Meisterprüfung ist der von der Handwerkskammer unter Berücksichtigung dor
verschiedenen Fabrikatiunszweige eingesetzte PrUfungsausBCtuiss zuständig. Derselbe besteht aus
dem Vorsitzenden ;
dessen Stellvertreter;
4 sachverständigen Beisitzern; diese werden zu der jeweiligen Prüfung einberufen
(vgl. § 2), und zwar aus einer grösseren Zahl von Fachleuten (mindestens 6).
welche von der Handwerkskammer mit bestimmter Amtsdauer derart zu ernennen
sind, dass die im Bezirke vertretenen Arbeitsgebiete der .Mechanik, Optik, Elektro-
technik und Glasinstrumenten-Industrie Berücksichtigung ündeu.
Das Gesuch um Zulassung zur Meisterprüfung ist schriftlich bei der Handwerkskammer
bezw. dem Vorsitzenden der iMeisterprttfuogskommission elnzureicben.
In dem Gesuch hat der Anmeldende den Nachweis einer ordentlichen Lehre, der be-
standenen Gelittlfenprtifung und einer 3-jährigen GehUlfenthätigkeit zu erbringen, sowie auch
sonst sich Uber seine vorherige fachliche Thätlgkeit auszuweisen.
§ 2-
Die Prüfungstermine werden vom Vorsitzenden dor Prüfungskommission nach Bedarf,
aber höchstens 4-mal im Jahre unter Bekanntgabe an diu Handwerkskammer anberauml. Der
Vorsitzende der Prüfungskonimissinn bc.sit/.t die Vollmacht, für joden J'all der Anraeldueg unter
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Hp(I -iU
J. N"Ti»inli^r lyoa.
PtoiokoU diS XIII OtutBctfn Mecbanitctriiigrt. *2‘2i
Berücksichtigung des Spczinlfnchcs dos zu Prüfenden die Beisitzer zu beslifnmcii; dom Prüfling
steht hiergegen Einspruch bei der Handwerkskammer zu. Die Prüfiingskoromission hut die
Prüfungsaufgaho festzusetzen.
§ a.
Gebühren.
§ 4-
Die F'rüfuug ist eine praktische und eine theoretische.
§ &.
Die praktische Prüfung besteht in der Herstellung eines Meisterstückes, der dazu er*
forderücheu Werkzeichnungen und der Kostenberechnung. Diese ArboUon sind in einem von
der Prüfungskommission festzusetzendon Zeiträume fortigzustoUcn.
Ala solche Meisterstücke sind zu neunen etwa folgende Instrumente oder deren Huupt-
bestandthcile:
Nivcllirinstrument, Theodolit — Bextant, Kompass — Waage — Mikroskop, Mikrotom
— Spcktralapparat, Polarisatioiisapparat — Galvanometer, Rheostat — Luftpumpe,
BIcktrisirmaschino — Reisszeug, Maasastübe, Mikrometer — Laufwerk mit selbst
hergeatellten Kadern und Trieben, Farbschreiber — Rüntgeninstrumontarium,
Ophthalmoskop — Rechenmaschine, kleine Modellmaechinen — Q.uecksllberbarumeter
— Achromatisches Objektiv und Prisma.
§ ti.
Die theoretische Prüfung erstreckt sich auf
1. Fachkenntnisse;
2. Buch- und Rechnungsführung;
3. GcsctzUcho Vorschriften Uber das Gewerbeweson.
Die Fachkenntnisso beziehen sich auf:
Arbeita* und Hülfsmascliincn;
Werkzeuge und ihre Herstellung;
Materialien, ihre Behandlung und Autbewahrung;
Mathematik im Lohrunifnng der G'klassigeu Uealschulo;
Physik; redincrischo Losung wichtiger physikalischer Aufgaben aus dem Bpozial’
fach dos Prüflings.
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ProiokoU d«r Xt Hauplvtriamml de» Varains DauUckar Olaalnatrumantcn^Pabrikanian.
Uantaeba
Marbanlkar-Ztt
232
J.
1.
2.
B.
3.
4.
5.
8.
9.
10.
13.
H.
15.
16.
Verein Deutscher Glasinstrumenten - Fabrikanten
Zweigvenin ier Deutschen Gesellschaft fir Mechanik uih Optik.
(Bingctnigoti(>r Vomn.)
XI. HaiiptverKanuiiluiisr ini <iasthaus zur (lehlberj^er Mühle
am S. September 1!M)2.
Verzeichniss der Theilnehmer:
Bfhördfn :
Phyaikaliflch-TechniBcho Reichsandialt zu Charlottonburg, vertreten durch Herrn Professor
Dr. Wiebo.
Orossh, Pmzislonstechiiiache Anataiten zu Ilmenau, vertreten durch Herrn Professor Böttcher.
Die Herren:
M. Bieler, I. Pa. Ephr. (Ireiuer*Stützerbach.
P. Bock, L Fa. Hiimur Bock-Oberweissbach.
Paul Hornkessel, i. Pa. P. G. Bornkossel-
Mellenbach.
B. Pteischhaner, i. Pa. E. Fleischhauer*
Gehlberg.
Alb. Fleischhauer, i. K. Plolachhauer-
Gehlberg.
Mnx Fritz, i. Pa. Gobr. Fritz-Schmiedefeld.
Emil Greiner, L Fa. Groincr & Co.*8tützer-
baoh.
E. Grieshammer als Vertreter der Firma
Schott & Gon -Jena.
Eugen Gundelach, i. Fa. E. Gundelach-
Gehlborg.
.Max Gundelach, i. Fa. E. Gundelach-Gebl*
berg.
A. Haak, i. Fa. A. Haak*Jena.
Hugo Hartwig, i. Fa. Hch. Hartwig-Gohl-
berg.
Eduard Herrmann. i. Fa. Gebr. Horrmami-
Manebnch.
Ernst Herrmanu, i. Fa. Gebr. Herrroann*
.Manebach.
17. Curt Hinneburg, I. Fa. Max Koborne-
Roda S.'W.
18. Rudolf Holland, i. Fa. Meyer, Petri &
Holland'Ilmenau.
19. Frauz Keiner, i.Fa. Keiner, Schramm & Co.-
Arlesbcrg.
20. Otto Kircber, I. Pa. Otto Kircher- Elgers-
burg.
21. Kommerzienrath Dr. Reinh. Küchler, i. Fa.
A. KOchler & Söhne-llmenau.
22. Rieh. Küchler, i. Fa. A. Küchler & Söhne-
llmenau.
23. (i. Kummer, Prokurist der Firma A. Küchler
& Srdine-Ilmenaii.
24 H. R. Lindoniaub, i. Fa. H. R. Llndenlaub-
Schmicdefeld.
25 Gustav Müller, i.Fa. Gustav Müller-Ilmenau.
26. Hans Schilling, i. Fa. Franz Schilling-
Oehlberg.
27. Eugen Schilling, i. Fa. Franz Schilling-
Gehl berg.
28. Carl Schneider, i. Fa. C. Schueider-Ober-
wcissbach.
29. Otto Wagner als Schriftführer, Ilmenau.
Bericht über die Verhandlungen.
Die Hauplvergamiiilung, zu der alle Mitglieder rechtzeitig Kinladungen erhallen
hatten, wurde um 10' , Uhr durch den Vorsitzenden, Herrn M. Bieler, eröffnet.
1. u. 11. Der Herr Vorsitzende heisst zunächst Namens des Vorstandes alle
An\ve.senden aul das Herzlichste willkommen, svünscht den Verhandlungen guten Erfolg,
damit sie der Industrie zum Vortheil gereichen mögen, und hofft, dass eich jeder Einzelne
recht lebhaft an den Berathungeii betheiligen werde.
Hierauf ergreift Herr Emil Fleischhauer im Namen der Ortsgruppe Gehlberg
(Punkt II der Tages-Ordnungi das Wort und führt aus:
Er heisse alle Erschienenen herzlich willkommen an diesem für die (ilaaindiistrie
hislurischen Ort. Schon vor der Gründung der Glasliütto 1645 sei dio Gehlberger Umgegend
von flUchtigeu venetinnisclien Glasmachern besucht gewesen, dio hier ihr üewerlie heimlich
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H«n si.
I. November 1907.
Protokoll der XI. HeupiveiMtnmI. de« Vereint Deuteeber Gleelnetrumenten-Pebrlkanten
223
betrieben hntten, wie dies nachgewiesenerniaussen auch in Böhmen der Fall jfeweaen sei. Orts-
bozeichnuii|;en im hiesigen lievier wie .Venetianer Hrumien**, «Walchthal“ (Walaches Thal)
u. s. w. deuteten unzwelfoihafC darauf hin. You einer oigeiitlichcn Giasindiistrio kuune aller-
dings erst die Kode sein, als ein fürsorgUchor Landesrurst, Herzog Ernst der Fronuno, zu einer
Zeit als in Deutschland Alles daruiederlag uud unter deu Schrecken des dreissigjnhrigon Krieges
die deutsche Kultur bis ins Mark vernichtet erschien, die Gründung der hiesigen Glaahtuto
begünstigt und ermöglicht habe. Die Glasmacherkuiist, welche sodann hier, beeinflusst vou den
jeweiligen ZeitverhaltnUsen^ mit wcchsuliidem Erfolg wahrend mehrerer Jahrhuiutorto betrieben
worden sei und sich wHhroiul dieser Zeit mehr und mehr vervollkommnet habe, sei jedoch erst
von der Zeit an in eine günstigere Periode eingetreten, als eich ihr die Glaahlaserei vor der Eampc
angoglicdert habe uud diese in ii.lbcre Beziehungen zur Wissenschaft getreten sei. Unter dom
Schutz und der Gunst derselben sei sie bis heute eine treue Dienerin der Wissenschaft geblieben
und habe sich damit zu einer der hervorragemUten Industrien cmporgcschwungiui. Die heutige
Versammlung berechtige, durch die Anwesenheit von Vertretern aus den Gclehrtcnkrciaon zu
der Hoffnung, dass dieses Vorhültniss auch weiter walten werde; er spreche den Wunsch aus,
(lass dies auch fernerhin ein Ansporn zur Förderung der Industrie bleibe und dass die heutigen
Verhandlungen in diesem Sinne einen segonbringonden Verlauf oohnion mögen.
Allgemeiner Beifall und Dank des V’orsitzemlen lohnten die warme Begrüssung
und die interessanten Ausführungen des Kedners.
Sodann wird das Protokoll der vorjHhrigen Hauptversammlung verlesen und
genehmigt, indem keinerlei Einwendungen dagegen erhoben wurden.
Herr Professor Dr. Wiebe ergreift nun das Wort, dankt dem Herrn Vorsitzenden
und Herrn Fleischhauer für die freundliche Begrüssung und überbringl die besten Grüsse
der Keichsanstalt, worauf der Herr Vorsitzende der Keiehsanstalt für das stets bewiesene
Entgegenkommen dankt.
Der Herr Vorsitzende gedachte sodann des im letzten Vereinsjahre leider jäh
aus dem Leben geschiedenen Ehrenmitglieds, Professor Dr. Fernet in Zürich, dem die
Industrie eine ganze Reihe vortheilhafter Errungenschaflen verdanke, wie schon in dem
in der Vereinszeitschrifl veröffentlichten Nachruf hervorgehoben worden sei. Der Vor-
sitzende bittet, dem Verblichenen ein ehnmvolles Andenken zu bewahren, was durch
Erheben von den Sitzen zum Ausdruck gebracht wird.
Hierauf erstattet der Vorsitzende den Geschäftsbericht.
Im verflossenen Voreinsjahre fandeu keine eigentlichen Mitgliederversammlungen, sondern
nur YorstandssiUungeiii statt, deren Zahl sich auf 9 belief. Mitglioderversammlungen seien
uiiterbliebcii, da der Vorstand im Stande gewesen sei, Über die zu berathenden Punkte allein zu
beschlicsscii. Der Schriftverkehr sei ein ziemlich reger gewesen, etwa 400 Briefe seien ein- und
über 300 ausgegangen. Durch den Gescliftflsführer waren 90 Schuldner gemahnt worden, von
denen 63 ohne Weiteres regullrt hätten, ln den Schutziinten seien iin verflossenen Jahre 117
solcher die Qeschaftswelt schädigenden Elemente bekaunt gemacht worden, von denen nacii-
träglich 4 in Folge Erfüllung ihrer Verpflicblung zu streichen gewesen wftren.
Die Verbandiungen in den Vürstandssitzimgeii hAtlcn sich auf Folgendes erstreckt:
1. Abfassung einer Eingabe an die Keichsanstalt um yCuiossung der für den Export
bestimmten mit Theilung nach Kdauinur versehenen Thermometer. Die Eingabe lautete:
Verein
Oeatscher Blasiutrumenten - Fabrikanten
21 Ilmenau.
Ilmenau, den 2-1. November 1901.
An
die PhyBikaliHch-Technische Reichsanstalt, Abtheilung !I.
Chariüttenburg.
Wir beehren uns im Namen der diosjfthrigeu Hauptversammlung der Physika). -Tech-
nischen Reichaanstalt für ihr energisches Eintreten zur einboitiiehen Gestaltung unserer Tempo-
raturskole den ehrerbietigsten Dank auszuaprechen und bitten, diese Bestrebungen auch auf die
Ersetzung der Röaumur-Skale durch die Celsius-Skale in der Brauerei- und Brennerei-Technik
auszudehnen, damit in Deutschland in aUen Uuwerbeo u. s. w. nur nach einer einheitlichen
Skale gerechnet wird.
So sehr wir nun diese Bestrebungen für Deutschland als zweckmassig anerkennen, ja
auch selbst bestrebt sind, sie ln unseren Kreisen zu unterstützen, so können wir uns doch aus
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Protokoll drr XI H«uptvcnamrn1. de« Vereins Deutarhei CUtUuirum«nt.*n-P«brikastso.
0«at»rk«
Me<*b«alker*Zte
goachilftlichon HUck^icliten nicht iler Krkcmitnisd vcrdchlieAseii, ilasä die Autmierzu»^ der R^umur*
Skaie für den Export unserer Industrioprodukte nach dem Ausland Überaus schädigend wirkt. So
werden nach Kussland s. B. von Ilmenau aus viele Tausende Tbermomotor, Thormo-Aikoholometer
und Thcroio-Arhometor exportirt, die shmnitUch mit Reaumur-Skaleii verselion sein miUien, da
dort im gewerblichen Vorkehr nur diese Skale gilt. Ein Gleiches trilft noch für einige andere
Lander zu. Sohr hhulig werden aber Thermometer mit amtlichem Attest verlangt, die wir für
die genannten Lftnder von Jetzt an nicht mehr liefern kennen. Wir sehen biorin eine Scblidigung
unserer Industrie und richten daher an die Physikaliscb*Technische Keichsanstalt die Bitte:
veranlassen zu wollen, dtuss die für den Export nach Russland und denjenigen anderen
Landern, in denen die HO'theilige Skale noch Geltung hat, bestimmten Thermometer
nach K6aumur zur smtlicben Prüfung zugelassen werden entsprechend der Zulassung
der für den Export angefertigten Thermometer nach Fahrenheit (vgl. § 15 letzter Ab-
satz der Prüfungsbestimmungen für Thermometer vom 1. April 1898).
Wir erlauben uns zur Vermeidung von missbrAucfaUcher Ausnutzung dieser Befugniss
vorzuschlagcn, für die Bescheinigung solcher Thermometer nur Scheine mit Uebersetzung zu*
xulassen, welche ausserdem noch den deutlichen Aufdruck erhalten würden:
„Für den Export hestimmt".
Wir hoffen im Interesse unserer vielfach auf den Export angewiesenen Industrie, dass die Reichs-
anstalt unseren Antrag in wohlw'ollemle ErwAgung ziehen wird und, wie schon wiederholt, so
auch in diesem Falle ihre Fürsorge für das Gedeihen eines so wichtigen Industriezweiges wie
des unarigen im vollem Maasse bethAtigcn wird.
Der Vorstand
(folgen die UntcrschriRcn).
Die Antwort auf dieses Gesuch lautete:
Der Präsident
der Physiäaliscll-Tcchliscften RelCllsaKtalt. Charlottenhurg, den 3. April 1902.
P. T. R, II. Nr.
An
den Vorstand des Vereins Deutscher Glasinstrumenten -Fabrikanten
zu Ilmenau.
Auf Ihre erneute Eingabe vom 24. 11. 01 um Zulassung der für den Export bestimmten
R6aumur-Thcrraometer zur Prüfung wird erwidert, dass die Reichsanstalt mangels der von Ihnen
diesseits erbetenon statistischen Angaben Uber den Export derartiger Thermometer oiuo Zu-
summonstellung der in den letzten 5 Jahren geprüften, nicht mit Celslus-Theilung verschonen
Thermometer veranlasst hat.
Hiernach sind von 1896 bis 1900 bei der Physikalisch-Technischen Rcichaanstalt und
hoi der Grossh. Büchsischen PrUlüngsanstalt zu Ilmenau geprüft worden an nichtarztlichen')
Thermometern:
im
Jahr
bfi der Fht/sikaUach-Techn.
Rrichsanatalt
bei der Groaah Sächsiachen
Früfungaanatalt
ruxammrrt
hei beiden Behörden
im
Gatuen
da
mit Ein
nr
'on
thrilung
ch
F
im
Ganzen
da
mit Ein
nc
R
von
iheüung
eh
im
Ganzen
davon
mit Kintheilung
nach
R F
B
F
18%
1G03
22
l
887
209
3
2 490
2;!i
4
1897
1 600
25
18
1 193
221
8
2 793
246
26
1898
1379
32
—
1 744
170
2
3123
202
2
1899
1677
4
4
2 562
190
14
4 239
494
18
1900
1 755
1
5
1 48.-1
131
24
3 238
18.5
29
Bummo
80H
81
28
7 869
974
51
15883
1058
79
D AerztUcho Reaumur- Thermometer sind seit dem Bestehen der Physikalisch - Tech-
nischen Reichsanstalt überhaupt nicht geprüft worden.
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l VoTCTb« löO? d*r XI. Hauptvertamml. des V«r«]ni Dcuticher Gla*lMmjmfnten*FabrikBTJtfn. 225
Souaeil betrug für den Zeilraum von 18% bis 1900 in Prozoiilon der (iodammtzahl der
geprüften Thermometer die Anzahl derjenigen mit andern nla CeläiuB'Theilutigon:
R
F
bei der Physikalisch -Technischen Reichsaustult . . .
„ , PrUfungsanatalt
1,0%
12,4%
0,37.
0,6 7.
bei beiden Behörden zusammen
6,7%
0,5 7o
Wie viel von dieaen Thermometern fUr den Export bestimmt waren, lilsst sich nicht
atigebou, aber es ist wohl anzimehmen, dass dies der grossere Thoil davon gewesen ist. Dennoch
muss die Zahl dieser Thermometer im Vergleich zu der Oosammtzahl der Überhaupt amtlich gc>
prüften, die sich für den gleichen Zeitraum auf nahezu 300 000 Stück belaufen, oder gar im Ver-
gleich zu den im gleichen Zeitraum fabrizirten, die etwa 6 Millionen betragen mögen, als ver-
schwindend klein bezeichnet werden.
Es ist einleuchtend, dass die vom Herrn Reichskanzler eiugelcitetcn und schon von
Erfolg bogleitoton Bemühungen um einheitliche (iestaltung der Temporaturmesaung wegen einer
80 geringen Zahl von Thermometern nicht gestört worden können. Dies würde aber geschehen,
wenn man die Prüfung der für den Export bestimmten R^aimuir-Thcrmometer, event. auch nur
unter den in der Eingabe vorgeschlagenen BeschrAnkungon, wieder zulassen wollte.
Es liegt die Gefahr vor. dass eine solche Zulassung vielfach benutzt worden würde, um
das Verbot der Prüfung von RL^aumur-Thermometeru, die mcAf zum Export bestimmt sind,
zu umgehen, was die augestrebte Ausmerzung der nach K^uumur gethciltcn Thormometor im
Iniande wesentlich erschweren würde.
Boi dieser Gelegenlieit darf daran erinnert worden, dass der Verein schon im Jahre 1890
bei der Reichsanstalt die völlige Ausschlicssung der R^aumur-Tbürmometer beantragt hatte. Es
wAre zu wünschen, dass die damals zum Ausdruck gebrachten Bestrebungen auch jetzt noch
ungeschwAcht fortgesetzt werden, wodurch die regierungsseitig unternommenen Schritte zur
Vereinheitlichung der Temperaturmessung wesentlich unterstützt werden würden.
So sehr nun auch die Reichsanstalt bemüht ist, die Interessen der Glasinstrumeoten-
Industrie, speziell der thüringischen, zu fördern, so hat sie sich doch aus den oben angeführten
Gründen nicht cntschliesseu können, die Annahme des Antrags auf Wiederzulassung der für den
Export bestimmten Rdaumur Thermometer zur Prüfung zu befürworten.
Hingegen hat sic die am Bchliisso der Eingabe zum Ausdruck gebrachten beiden Wünsche:
1. auf dem Wege internationaler Vereinbarungen die Anwendung der 100-theiligen Skale
zu verallgemeinern, und 2. dahin zu wirken, dass die Fachschulen und rntorsuchungsAmter der
Brauer und Brenner die Prüfung der Röaumur-Thermoraetor oinstcllen,
gern unterstützt und dem Herrn Staatssekretär zur weiteren Entschliessung unterbreitet.
I. V.:
gez. Hagea.
Der Vorsitzende erklärt, um Schlüsse seines Geschilftsberichts noch einmal auf die
Antwort der Reichsanstalt zurückkommen zu wollen.
2. Die weiteren Beratliungcii in den Varstandssilzungon hAtten eich auf Eingaben um
Herbeiführung von Zoll-Freiheit resp. -ErmAssigung erstrockt. ZunAchat sei die Handelskammer
auf Anregung des deutsch • russischen Vereins in Berlin mit der Bitte an den Verein heran-
getreten, zwei Vertreter zu einer Versammlung nach Leipzig zu entsenden, in welcher die
beim Export nach Russland hervorgotretenen Misshelligkoilou zur Sprache gebracht werden sollten.
Der Vorstand habe die Herren Dr. Küchler und Bd. Herrmann ernannt; für Ersteron habe
dann Heir Prokurist Kummer an den Verhandlungen thoilgenommen, wAhrend HerrKerrmann
durch ein MissverstAndniss an der Theilnahme verhindert wurde. Herr Kummer werde spAter
über den Verlauf der Vorhundlungen noch Näheres berichten. Die im Vorjahre vom Verein
abgefasste umfangreiche Eingabe an die Handelskammer sei verfrüht gewesen, die HandeU-
kammer hatte auch gar keine Schritte bei der Reiebsregierung unternommen. Der Vorstand
habe sich dann mit Herrn Schmidt- Köln, der mit einigen Reichstagsabgeordiieten in naher
Fühlung stehe, in Verbindung gesetzt. Herr Schmidt habe vorgeachlagon, die Petition mit der
des Uauptvoreins zu vereinigen. Wenn auch hierfür anfangs keine Meinung vorhanden gewesen
sei, so habe man daun doch dem Vorschläge zugestimmt und. soweit bis jetzt ersichtlich, mit
Recht. Herr Schmidt sei in Ilmenau. Jena, Hamburg geweaen und habe sich die grösste Mühe
In der Angelegenheit gegeben. Die Eingabe an den Reiebstag, welche auch allen Vereins-
mitgliedem zugogangun ist, sei unter Mitwirkung des Vorstandes im Wesentlichen von den
Herren Schmidt und Kummor ausgearbeitet worden. (Die Versammluug drückte diesen beiden
Digiti
226 Protokoll d*r XJ. Hauptvtrnnml. dot Vtr«lna Doutscbor Cloaliutruraonton-Fabrikaotoo.
Herren ihren wftrmstoii Dnnk und volle Anerkennung* hierfür aus.) Es hatte dann noch eine
perflönlicho Verhandlung dos Herrn Prof. Böttcher mit dem Roichstageabgeordueten und Zoll-
tarif korammsionä- Mitglied Herrn Gothoin io Berlin etattgefunden , welcher unsere Wünsche
voll und ganz anerkenne und versprochen babe\ bei den Berathuugeu auf Berücksichtigung
derselben hinzuwirkon. Genannter Herr hat dann Mittheiiung über den cinzuschlagcnden W'eg
gemacht.
3. Im weiteren seien wogen der Eintragung des Vereins in Jos Vereinsregistor ver*
schiedene Schwierigkeiton entstutulen, sodass man die Frage berathen habe, ob ea nicht besser
sei, die Eintragung löschen zu lassen. Auf diesen Punkt komme er bei Punkt NTI der Tages-
ordnung noch einmal zu sprechen
4. Bezüglich der Anfrage der Handolskamincr wegen etwa zu berücksichtigender
Punkte bei Borathung von HanUeisvertrügeu habe der Vorstand auf die vorjflhrigo Eingabe
Bezug genommen, die alles Wünschenswerthe emhalle.
Der Vorsitzende schliesst hiermit seinen Goschftftsboricht, liotTend, dass das kommende
Jahr auch Stoff für einige Mitgliederversammlungen bringe.
(Inzwischen war ein Telegramm des Herrn Dr. Krüss namens des Hauptvereiua ein*
gegangen, weicher Orüsse übersendet und guten Verlauf der Verbamllungou wünscht.)
Ks wird nun die Antwort der Reichsanstalt in Sachen der Reaumur-Therniomeler
zur Diskussion gestellt und die Frage aufgeworfen, ob man es bei dem ablehnenden
Bescheide bewenden lassen wolle. Auf Befragen erklärt Herr Prof. \Viebe;
Dio KüichsanstalC schliesse jetzt auch Thormonieter mit seitlich angebrachtor, nur zur
Umrechnung dienender K^aumur-Thoilung von der Prüfung aus.
Herr Prof. Böttcher, Direktor der Prtifungsanstalt Ilmenau,
pflichtet diesen Ausrührungon bei, nur in Aitsuahmofallen würden auf besonderen Antrag die
Fehler von Thermometern nach KCaumur brieflich unter Weglassung des Amlsstempcis mitgetheilt
Herr Kommerzienrath Dr. Küchler
ist dafür, dass der abgelehiite Antrag nicht wiederholt werde.
Herr Keiner
beantragt das Gegentheil und verlangt Prüfung dieser Thermometer solange, bis die R6aumur*
Skale gänzlich aus dem Verkehr verschwunden sei. Dies hatte vorläufig allerdings noch lange
Zeit, da die Kunsumonteu sich durch PrivatstaÜonon die Prüfungen der R^aumur-Skalo ermOglichteu.
Herr Prof. Dr. Wiebe
nimmt nochmals Bezug auf die Antwort der Keichsanstalt, wonach dio Prüfung der Röaumur-
Skate in den letzten Jahren der Zulassung doch so gut wie gar nicht mehr verlangt worden
sei, auch sei keine Aussicht aut Wiederzulassung der Röauniur-Skale zur amtlichen Prüfung
vorhanden. Im Uebrigeii habe dio Heichsanstalt dio Angelogonhoit nicht aus dem Auge ge-
lassen. Die Keichsregierung habe an s&mmtlichc Bundesregierungen Anfragen Ober dio Stellung
zu dieser Frage gerichtet. Davon hätten 9 sich dem Vorgehen IVeussens, die RCaumur-Therrao-
meter aus allen öffentlichen Anstalten u.s. w. sofort zu beseitigen, angoschlossen, andere Regierungen
hätten sich auch zustimmend geäussert, jedoch zum Thcil für die Abschaffung der Röaumur-
Thermometer Fristen von 1 bis 3 Jahren gesetzt, zum Theil erklärt, die Beseitigung der R4aumur*
Thermometer in Erwägung ziehen zu wollen. Nur zwei Kegierungen seien abweichender Meinung
gewesen; eine derselben habe sich auf Bundesrathaverordnungoii über die Branntweinbesteueruug
gestützt, worin der Gebrauch von Höaumur-Thermometern vorgeschriebon bezw. gestattet sei.
Die andere Regierung habe eine Benachtheiligung des Exports befürchtet. Auf einen dies-
bezüglichen Bericht der Keichsanstalt hätte das Reiebssebatz - Amt eine Revision der betr.
BrenuerebVerordnungcn in Aussicht gestellt, sich auch sonst entgegenkommend gezeigt. Redner
bittet alle Anwesenden auf Beseitigung der Röaumur-Skale nach Kräften hinzuwirkeii, vielleicht
sei OS auch zweckmässig, wenn der Verein sich an dos Internationale Büreau für Maass und
Gewicht wende mit der Bitte, für schnellere Verallgemeinerung der Celsius-Skale Sorge zu tragen.
Hppt Prof. Böttcher
pflichtet vorstebeuden Ausfühnmgon voll und ganz bei und macht darauf aufmorksam, dass die
Lehrbücher der Brauereien u.s. w. noch die Teinperaturangabeii nach der Kcaumur-Skalo enthalten.
Das Vorgehen der Keichsanstalt sei daher in jeder Beziehung zu begrüsaen. So gut wie es
internationale Maaase und Gewichte gebe, könne auch die einheitliche Temperaturmessung
international durchgeführt worden.
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Heft 21.
1. NoT«>rab«r iwn.
Protokoll d«rXI. Hauptvartamml. dM Verein« D«ut»eb«r GiMliutnimtniMwPabrikMMa.
227
Herr Herr mann
führt aus, dass mit Thermometern jetzt wieder arg f^escbleudert werde. Dies »ei darauf zurlJck-
zufUhren, dass gar nicht danach gefragt würde, ob ein Thermometer richtig anzcige oder nicht.
Br wünscht Brlass von Bestimmungen, dass jedes üi den Handel gebrachte Thermometer, besonders
die ärztlichen Thermometer, gewisse Fehlergrenzen oinzuhalten habe.
Herr Frof. Böttcher
erwidert, dass dies nicht durchführbar sei.
Herr Herrmann
führt weiter in Bezug auf die Höaumur'Skale aus, dass deren Gebrauch zwar von Jahr zu Jahr
abnehme, es jedoch gut sei, wenn die Bestimmungen zur Beseitigung derselben erheblich ver-
schärft würden, um endlich reine Bahn zu bekommen.
Herr Prof. Dr. Wiebe
bemerkt, dass auf Privatpersonen kein Zwang hinsichtlich des Gebrauchs geprüfter Thermometer
auHgeübt werden könne, sondern dass man höchstens von amtlichen Personen und Instituten den
ausschliesslichen Gebrauch geprüfter Thermometer verlangen könne.
Da sich oiemand mehr zum Wort meldet, empfiehlt der Vorsitzende Annahme
des Antrags Dr. Köchler und eine Eingabe an das er^vfthnte Maass- und Gewichtsbüreau.
Der Antrag wird einstimmig angenommen und der Vorstand mit der Aufstellung
und Absendung der Eingabe an das Internationale Bürcau beauftragt.
III. Bericht über die bisherigen ^faas.<^nahmen des Vorstandes gegenüber dem
Entwurf eines Zolltarif-Gesetzes.
Den Bericht hatte Herr Kummer gütigst übernommen, der in dieser Ange-
legenheit eine sehr umfangreiche und verdienstliche Thiltigkeit entfallet, auch die Ver-
handlungen mit Herrn Schmidt, welcher heute am Erscheinen verhindert ist, zum grössten
Theil gepflogen hat.
Br nimmt Bezug auf die vom Vorsitzenden im Geschäftsbericht bereits gemachten
Mitthcilungen. Die daselbst erwAhnte Eingabe nn den Deutsch-russischen Verein sei am 19. MArz
abgegangen und habe sich im Wesentlichen erstreckt auf
1. eine detailUrte Klassifikation der Erzeugnisse der Olaslnstrumenten-lndustrie im
deutschen Zolltarif und Zollfreiheit für den Eingang in Deutschland,
2. eine detaillirte Klassifizirung im russischen Zolltarif und Reduktion der zur Zeit
bestehenden Einfuhrzölle io Russland.
Der Deutsch-ruflsische Verein habe versprochen, diese Anträge an geeigneter Stolle
befürwortend zum Vortrag zu bringen. Ueberhaupt sei genannter Verein beim Gesetzgeber gut
eingeführt, indem er öfter einen Vertreter zu Berathungen zu stellen habe, es sei daher die
Mitgliedschaft seitens unseres Vereins bei jenem Verein nach seiner Ansicht zu empfehlen.
Bezüglich der an den Reichstag gerichteten Eingabe könne er mittheilen, dass gute Aussicht
auf Erfolg unseres Gesuchs vorhanden sei, wie auch aus einem Brief des Herrn Üeschaftsführors
Blaschke, den er vorlicst, hervorgiuge. Während in der 1. Lesung unsero Anträge abgelehnt
worden seien, seien in der 2. Lesung dieselben berücksichtigt worden, es sei nun aber noch
abznwarten, ob auch der Reichstag dasselbe beschliesse. Dass die Erzeugnisse in die Mitte des
Gesuchs gebracht worden seien, wäre erfolgt, um sie leichter mit durchzubringen. In unserer
Eingabe sei die zollfreie Glasinstrumenton-Einfuhr nach Deutschland angestrebt worden, weil dann
das Ausland beim Abschluss von Handelsverträgen jedenfalls ein Gleiches thue oder wenigstens
sich entgegenkommend zeigen werde. Die Angelegenheit dürfe indess keinesfalls aus dem Auge
gelassen werden, sondern sei intensiv weiter zu bearbeiten.
Der Vorsitzende dankt Herrn Kummer für diese Ausführungen, er sei
selbst darüber unterrichtet, dass man sich von der Eingabe guten Erfolg versprochen
könne. Er empfiehlt den Beitritt zum Deutsch-russischen Verein, demzufolge die Ver-
sammlung einstimmig beschliesst, vom 1. Januar 1903 ab beizutreten.
IV Bericht über die Ufitersuehung von Flüssigkeiteiif welche sich zur Füllung
von Six-Thermometern eignen.
Zufolge Beschlusses der voijührigen Hauptversammlung hat sich Herr Professor
Böttcher mit der Untersuchung einer Reihe von P'lOssigkeiten zur Füllung von Six-
Thermometern befasst.
Digitized b\
228 Protokoll d«r XI. Hauplv«mmml.dMV«r«lniD*utschtraiulnitrutn«et«D>P«brlkABt«n.
Dersolbe berichtet, dass er auseer Toluol auch noch einige andere Flüssigkeiten zur
Untersuchung gewfthlt habe, im Ganzen zwölf. Von den Firmen Kessler, Gebr. Herrmann,
Geyer und liindenlaub seien ihm dazu die Röhren angefertigt worden, die er dann habe
juetiren und theilen lassen, um die Prüfung der Thermometer leichter zu bewerkstelligen. Die
Untersuchungen seien im thermometrischen Laboratorium der PrOfungsanstalt ausgeführt worden
und zwar in der Hauptsacho durch Vergleichung der mit gleichm^ssiger Eintheiiiing versehenen
Versuchsröbren mit dem Normalthermometer an den Skalenstellen -1-30, -1-20, -{-10. 0, —10, — 20
und — 30 Grad. Von den verschiedenen untersuchten Flüssigkeiten sind nur 2 zur Füllung der
Six-Therraometer geeignet, und zwar Kreosot und Schwefelsäure. Toluol sei nicht zähe genug,
ebenso die meisten der übrigen Flüssigkeiten, wodurch das Quecksilber des absperreuden Fadens
sich leicht nbtreune und die Flüssigkeit sieb am Quecksilborfaden vorbeizieho. Die kreosot-
haltige Flüssigkeit habe eine ungloichmAssige Ausdehnung und die Skale verkürzt sich nach
unten sehr, wie die aufgozoichnete Kur\-e ergäbe. Schwefelsäure sei dagegen zu empfehlen.
Es sei schon einmal ein Patent auf Schwefelsäure-Thermometer ertheilt worden, doch bestehe
dasselbe nicht mehr zu Hecht.
Es Hesse sich durch Mischung mit Weingeist eine Flüssigkeit mit ganz gleichroässiger
Ausdehnung erzielen. Er werde eine solche Mischung zusaromenstellen und für deren Ausdehnung
eine Mutterskale berechnen. Bei der Herstellung der Thermometer müsse jegliche Erwärmung
vermieden werden. (Die angcfertlgton Röhren werden herumgezeigt.) Des weiteren erwähnt
Redner, dass dieses reglstrlrende Maximum-Minimum-Thermometer im Jahre 1782 von Six in
England bekannt gegeben sei. Es habe seitdem mancherlei Umänderungen erfahren, namentlich
zur Vermeidung dos Weingeistes mit seiner unrogelmäasigen Ausdehnung und zur Verbess erung
der Marken, aber über die Auswahl anderer Flüssigkeiten finde man in der Literatur wenig.
Man habe Versuche mit Quocksilberfüllung gemacht und auch ein Patent hierauf genümroen;
solche Thermometer seien jedoch schwer auzufertigen und theuer.
Herr Müller
wendet ein, dass Schwefelsäure bei einem vorkommenden Bruch der Thermometer, abgesehen von
der stark ätzenden Wirkung, durch welche Holz- und Metallgegenständo bei ßerühmng ver-
dorben würden, direkt feuergefährlich werden könne, auch beim Fabriziren könne der Fall
eintreten. Holzwolle entzünde sich in Berührung mit Schwefelsäure.
Herr Prof. Böttcher
erwidert, wenn nicht konzentrirto sondern verdünnte Schwefelsäure zur Anwendung komme, sei
weniger Gefahr vorhanden.
Herr Lindenlaub
theilt mit, dass er einmal zur Herstellung von Six-Röhren auf das Quecksilber Toluol gebracht
habe, welches aber nicht beständig gewesen sei und noch 6 Monaten das Quecksilber oxydirt
habe. Er habe bisher Weingeist von 99*/» Volumprozent mit 2 Theilen Kreosot vermischt, so-
mit 81,5 Gewichtsprozent erhalten, damit die Röhren gefüllt und sie wie alle anderen Thermo-
meter gekocht zur Vermeidung entstehender Gase.
Herr Grieshammer
meint, dass Schwefelsäure bei hohen Temperaturen aggressiv auf das Glas wirken könne, worauf
Herr Prof. Böttcher erwidert, dass die Six-Thermomeler nur bei niedrigen Temperaturen
Verwendung finden.
Herr Prof. Dr. Wiebo
wünscht, dass die dankonswerthon Untersuchungen dos Herrn Prof. Böttcher nach Abschluss
in der Vereinszeitachrift verötVentllcht werden, was Herr Prof. Böttcher zusagt.
HeiT Prof. Böttcher
erwähnt noch, dass bei .Mkoholometem nach Richter und Tralles noch vielfach die alte Skale
nach Richter angebracht werde, welche doch bis etwa 2®/o falsch sei. Dieselbe wurde auch
bei der amtlichen Prüfung deswegen bisher nicht berücksichtigt. Er empfiehlt den Fabrikanten,
die Skale nur nach richtigen Gewichts- und Volumenprozenten bei 15® zu theilen; die alte Auf-
schrift könne ja beihehalten worden, dann würden beide Skalen der Prüfung unterzogen werden-
Eine nach diesen V'orschlägen angefortigte Musterekale werde Itefereiit den Fabrikanten auf
Wunsch zusendon lassen.
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1 NoTBmb<‘r I0<v> Protokoll dtr XI. Hauptv*rtainm]. de« VeroiniDcuUcber Olaaln«ttum*ot«n*PabrUc«nl*n. JJi)
V. Hr. Prof. Dr. Wiebe hfllt den angekündigten Vortrag
Ueber Erzeuffunff und }fessun(f tiffer Tempcratnrcn.
Meine Herren! Gern bin ich der Aufforderung uuaere.s Voratnndes gefolgt, Ihnen bei
der diesjährigen Hauptversammlung etwas aus dom Arheitagebict der Reichsunstalt mitzutheiien,
und da liegt ea für mich wohl nahe, ein Tlicma aus dem Gebiete der Temperaturmessungen zu
wählen. Ich möchte also an den soeben gehörten Vortrag des Herrn Professor Böttcher über
Six-Thermometer anschliessend, über die Erzeugung und Mo.ssung tiefer Temperaturen sprechen.
Was die Erzexnjxmg tiefer Tempenituroii anbetrifft, so fragen wir zunächst, welche Mittel
stehrn dafür zu Gebote. Das Nüchstliegeude ist wohl die natürliche Külte, wie sie jeder Winter
bringt. Bei uns in Nord- und MitteldmUschland kommen Kältegrade bis zu — 25® C vor, tiefere
Grade nur ganz ausnahmsweise; anders schon, wenn wir weiter nach Norden gehen, in Schweden.
Norwegen, dem nördlichen Theile Russlands. Aber der kälteste Punkt der Erde ist nicht etwa
der nördlichste oder der Nordpol, sondern dieser Punkt liegt im nördlichen Sibirien, wo im
strengsten Winter der Erdboden bis auf — 600 C abkühll. Das ist also die stärkste Külte, die
uns die Natur bietet. Für den sog. leeren Weltraum, von dem man annimint, dass er mit
einem ganz fein vertheilten Stoffe, dem Aother, erfüllt sei, hat Puuillet eine Temperatur von
— 1420C berechnet. Der Unterschied dieser Temperatur gegen die Oberflüchentemperatur der Erde,
der demnach 82® betrügt, giebt die Erwürmung an, welche die Erdoberfläche durch die im
Innern des Erdkörpers vorhandene feurigflttssige .Masse erführt.
Die tiefe Temperatur des Weltraums von — 142® Ist natürlich für irdische Zwecke
nicht nutzbar zu maclien. du wir nicht vuu der Erde fortkönucn. Dagegen stehen uns aber künst-
liche .Mittel zu Gebote, die uns in den Stand setzen, sogar noch viel tiefere Kältegrade zu er-
zeugen, als sie in der Natur oder im Weltenraum Vorkommen. Diese Mittel liegen in der Ueber-
führung eines Aggregatzustandes in den anderen, und zwar — wenn man so sagen darf — eines
niederen in einen höheren, d. h. des festen in den flüssigen oder des flüssigen in den gasförmigen,
wobei Würroe verbraucht, also Külte erzeugt wird. Der einfachste Vorgang dieser Art ist die
Auflösung eines festen Körpers in einer Flüssigkeit, wobei, wie Sie alle wissen, Külteerzeugt wird.
Am besten eignen sich hierzu die Salze, die in Wasser löslich sind. So kann man
I. B. mit dem hokaimteu Salmiak, wenn man 30 Theile davon mit 100 Theileu Wasser mischt,
eine Temperaturerniedrigung von 18® erlialton; GO Theile salpctrigsaures Ammonium mit ebenso
viel Wftsser gebeu eine Abkühlung von 27® und 150 Theile Rhodankalium sogar 35®. Aohnlich
verhalten sich a\ich Gemische von Salzen, mit denen man durchschnittlich Abkühlungen von
10 bis 30® erhalten kann.
Für den Gebrauch bequemer und wirksamer ist es, wenn man statt des Wassers Schnee
oder Bis nimmt: man hat dann gleich in den letzteren Materialien einen bestimmten Kültevorrath,
sudass man sofort Temperaturen unter Null Grad erhült. Es giebt nun eine ganze Reihe von
Salzen, die in bestimmten Verhültnisscn mit Eis oder Schnee gemischt ganz bestimmte feste
Temperaturen liefern. Solche Gemische nennt man eutektische Gemisebc, und die entstehenden
Verbindungen mit festem Erstarrung.spunkt heissen Krxohydrate.
Das bekannteste Kryohydrat bildet das gewöhnliche Kochsalz, das mit der dreifachen
Menge trockenen Eises oder Schnees gemischt eine feste Temperatur von —21®, 3 giebt. 3 Theile
Chlorkalium mit lOTheilen Eis geben eine feste Temperatur von — 1Ü®,9, krystallisirtes Chlorkalzium
in geeignetem Verhültnisa mit Eis gemischt soll sogar — 55® geben. Um diese tiefste Tem-
peratur zu bekommen, muss man die .Materialien In sehr grossen .Mengen verwenden und dos
Chlorkalzium vorher stark abkühlen.
Auch wenn man Flüssigkeiten, z. B. Alkohol oder SchwefelsJViire, mit Schnee mischt,
erhalt man sehr tiefe Temperaturen, doch muss man uheiifails die Flüssigkeiten zuvor abkühlen.
Ferner giebt feste Kuhlensüure gemischt mit Alkohol, Aethcr, Benzol feste Tempera-
turen, die in der Nahe von —79® liegen; Gemische von fester Kohlcnsüure mit Alkoholwasser-
mischungeii gestatten die Herstellung konstanter Temperaturen zwischen — 79 und etwa — 30®.
Eine ziceite Methode. Külte zu erzeugen, liefert die Verdampfung oder Verdunstung
von Flüssigkeiten. Ble alle wissen, dtiss man Wasser, um cs kühl zu halten, in porösen Thon-
gefüssen aufbewnlirt, wobei es sich in Folge der fortgesetzten schw'achcn Verdunstung durch die
feinen Poren der Gefllsswaiidung abkühlt. Ebenso kennen Bio die Erscheinung, dass zum
Trocknen aufgehüngte Wüsche hei kühler Witterung zuweilen ganz steif friert, obwohl in der
Nahe hofindliches Wasser noch nicht gefriert. Auch w'issen Sie, dass nasse Kleidung kühlt.
Alle diese Erscheinungen beruhen auf dem Auftreten von Verdun.^tiingskülte. Der flüssige
Körper bedarf, um in den gaslörmigeii Zustand übergefübrt zu werden, einer Würmezufubr; er
entzieht die nöthigo Wünue seiner Umgebung, die er dadurch abkUblt.
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Protokoll 4*rXI. HouptvorMmmt. dM Varolnt D«uttcb«r Oloilnatrum*nt«o-PobrtlMot«n.
E>eot*cb«
MecluQ)k«r>Z^.
230
So kann man Waaser zum Gefriaren bringen, wenn man ea im luftverdQnnten Raume
verdunaten lAaat und dafür sorgt, dass der entstandene Wasserdampf schneil genug fortgefuhrt
wird, was durch ein Abaorptionsmittel, z. B. Schw'efelsüure, geachohon kann. Auf der Ver-
dunstung und Absorption des Ammoniaks beruht auch die Konstruktion der bekannten Carr^*
sehen Eismaschine.
Die VerdunstuDgskhUe bewirkt auch das Festwerden der flüssigen Kohlensäure, die
man ln eisernen Flaschen aus dem Handel beziehen kann. Indem man die flüssige Kohlensäure
durch Neigen der Flasche ausfliessen lasst und vor die Oefl'nung einen Beutel aus Tuch hält,
fhngt man die feste Kohlens&ure als schneeartige Masse auf.
Wir haben nun noch ein drittes Mittel, Kfllte zu erzeugeu, nämlich die Ausdehnung
komprimirter Gase, das in dem berühmt gewordenen Linde’schcn LuftverflUssigungsverfahren
zu dem wirkungsvollsten Mittel sich gestaltet, welches wir überhaupt zur Verfügung haben.
Das Prinzip der Linde'schen Maschine für Luftverflüssigung ist kurz folgendes:
Durch eineMaschine wird Luft in einem Kompressor angesaugt und dortdurch einen Kolben
komprimirt, wobei sie sich erwärmt. Die erwärmte Luft wird nun durch einen Kühler getrieben,
wo sie ihre Wärme abgiebt. Die abgekühlte komprimlrte Luft wird dann durch einen Gegen-
stromspparat geleitet, der aus zwei in einander gesetzten Zylindern besteht. Beim Austritt aus
dem inucren Zylinder dehnt sich die Luft aus und kühlt sich dabei erheblich ab, da die Aus-
dehnung eine Arbeitsleistung ist, wobei Wärme verbraucht wird. Die expandirte nbgekohlle
Luft geht dann durch den äussern Zylinder wuoder zum Kompressor zurück, wo sich das Spiel
wiederholt. Schliesslich gelingt es, die Abkühlung der Luft so weit zu treiben, dass sie beim
Austritt aus dem inneren Zylinder des Gegenstromapparate tropfbar flüssig geworden ist. Man
kann mit einem solchen Apparat für 12 Pferdekräfte, wieerz.B. in den Räumen der Gesellschaft
für Markt- und Kühlhallen in Berlin aufgestellt ist, stündlich fünf Liter flüssige Luft erhalten.
Der Siedepunkt der flüssigen Luft liegt bei — 192*>, man hat also ln der flüssigen Luft ein äusserst
wirksames Kältereservoir. Wenn man die flüssige Luft an der Atmosphäre stehen lässt, so er-
höht sich allmählich ihr Siedepunkt, indem der flüchtigere Stickstofl* verdampft. BchiicsaUch
bleibt reiner Sauerstoff mit einem Siedepunkt von übrig.
Nicht unerwähnt will ich lassen, dass die flüssige Luft jetzt auch im Handel zu beziehen
ist und zwar von der Ocsellschaft für Markt- und Kühlballon ln Berlin zum Preise von 1,50 M.
für das Liter. Die flüssige Luft kann in entsprechenden Gefässeu sogar auf grossere Strecken
transportirt, auf Eisenbahnen allerdings vorläutig nur in Begleitung von Personen befördert
werden, doch stehen Verhandlungen in Aussicht, die auch diese Schwierigkeit beseitigen werden.
Ich gehe jetzt über zu den Werkzeugen zur Messung tiefer Temperaturen.
Hier haben wir zunächst Thermometer mit verschiedenen Füllungen. Als Normal dient hier
wie überall in der ganzen Thermo- undPyrometrie das Gasthermometer und zwar nach internationaler
Uebereinkunft dos Wasserstotfthermometer. Es kann aber nur als Normalthermomeler dienen,
da sein Gebrauch mit vielen Dmatändlichkeiten verknüpft ist. Bequemer sind mit Flüssigkeiten
gefüllte Thermometer, die ein unmittelbares Ablesen der Temperatur an der Kähre gestatten.
Quecksilberthcrmümeter kann man bis etwa — 37® benutzen, in tieferen Temperaturen eind sie
nicht mehr zuverlässig, da das Quecksilber bei — 89®,6 fest wird.
Man benutzt deshalb eine ganze Reihe anderer Flüssigkeiten zum Füllen der Thermo-
meter für tiefe Temperaturen; Sie haben vorhin erst gehört, welche Flüssigkeiten für die Six-
Thermometer in Betracht kommen
Alkoholthermometer lassen sich bis etwa —90® benutzen, sie haben aber den Nacbthcil,
dass der Alkohol stark an den Wänden adhärlrt, deshalb zur Tropfenbildung neigt, wodurch dis
Säule sich leicht trennt, und die Ablesung ungenau wird. Auch ist es schwer, stets Alkohol
von gleicher Beschaffenheit zu bekommen, sodoss die verschiedenen AlkohoUhermometer in
ihrem Gang nicht mit einander übercinstimmeu. da kleine Verunreinigungen schon grosse Ab-
weichungen verursachen.
Viel besser verhalt sich Toluol, das in seinen verschiedenen Borten bessere Ueberoln-
stimraung in der Ausdehnung zeigt und sehr wenig an den Wänden ndhärirt. Auch können die
Toluolthermometer noch tiefer als die Alkoholthermometer benutzt werden, nämlich bis etwa — 100’’.
da das Toluol erst bei —102® fest wird.
Für noch tiefere Temperaturen benutzt man die Kohlrauscirachen Petroläthorthermo*
meter und die neuerdings von Dr. Rothe angegebenen mit technischem Pentan gefüllten Thermo-
meter. Letztere bleiben noch bis —190®, also in flüssiger Luft, ganz klar uud können daher z.Z.
wohl als diejenigen PlUssigkeitsthernioineler angeseheu werden, die die tiefste Temperatur ver*
i bv Google
231
t S'oTember 1903 ^otakoUd«rXI.Hauptv«rMmmLdMV«r«lMD«ut*cb*rQUalostruin«ot*n-PabrlkaQt9n.
tra(^cn. Auch hat das Pentan den Vortheil, dasa es unmittelbar so verwendet werden kann,
wie es aus dem Handel als technisches Pentan bezogen wird.
Belm Gebrauch aller dieser Flassigkeitstherroometer muss man vorsichtig verfahren
und zunächst immer nur dos Gcfäss in das Kflltomedium bringen und erst allmählich den Stiel,
damit man die Bildung von Hohlräumen (»Blasen") in dem Flüssigkeitsfaden der engen Kapillare
vermeidet.
Ganz fluchtig kann ich hier nur erwähnen, dass man für tiefe Temperaturen auch mit
Vortheil Dampfspannuiigamesser gebrauchen kann, wie sie z. B. von Gay-Lussac in ähnlicher
Weise bei seinen Untersuchungen über die niedrigen Spannungen von Gasen und Flüssigkeiten
benutzt worden sind. Diese Spannungsmesser bestehen z. B. aus einer doppelt-U- förmig ge*
bogeneu Glasröhre, deren eines Ende in eine Kugel ausläuft, während die beiden andern Schenkel
Quecksilber enthalten und als Manometer dienen, an dem der Druck des Dampfes in der Kugel
bestimmt wird. Wenn man den äusseren Schenkel des Manometers luftleer macht und schliesst,
80 ist man auch vom äusseren Druck ganz unabhängig. Da bekanntlich die Spannung des
Dampfes in einem Raum stets der Temperatur des kältesten Punktes entspricht, so ist man
ganz unabhängig von der Temperatur des Schenkels; ein weiterer Vortheil liegt darin, dass man
unabhängig ist von der Ausdehnung der Hülle, also speziell des Glases.
Als weitere Messwerkzeuge für tiefe Temperaturen sind die elektrischen zu nennen: das
Thermo-Blement und das Widerstandsthermometer.
Bin Thermo Element besteht aus einer Kombination zweier Drähte aus verschiedenen
Metallen, die in einer gemeinsamen Löthstello vereinigt sind. Wird nun diese LOthstelle der zu
messenden Temperatur ausgesetzt, w'äbrend die beiden andern Enden derDrähte eineandere bestimmte
Temperatur (in der Regel QO oder Zimmertemperatur) haben, so entsteht in der Drahtkombiuation
ein schw'acher elektrischer Strom, dessen Stärke an der Ablenkung einer Galvauometemadel
gemessen wird. Es ist Ihnen bekannt, dass man solche Thermo-Elemente für sehr hohe Tem-
peraturen benutzt und dazu Platindrähtc in Verbindung mit Platinlegirungen verwendet. So
kann mau das Le Chatelier’sche Thermo-Blement, das aus Platin- und Platinrhodium-Drähten
besteht, bla etwa 1600^ gebrauchen und das Barus'sche, das aus einer Kombination von Platin
und Platiniridium besteht, bis etwa 1750®.
Für tiefe Temperaturen sind nun diese Thermo-Elemente nicht empfindlich genug, d. h.
sie geben nicht genügend grossen Galvaiiometerausschlag. Man benutzt daher für die tiefen
Teraporuturen andere Drahtkombinationen, besonders Eisen-Konstantan und Kupfer-Konstantan,
die beide verhältnissmässig grosse Thormokräfte besitzen.
Ferner benutzt man Widerstandathermometer, wozu chemisch ganz reiner Platindraht
von 0,1 bis 0.2 mm Stärke dient. Dieser Draht wird in vielen Windungen auf ein Kreuz aus
Gliromerplättchen gewickelt und an seinen beiden Enden mit einem elektrischen Mossapparat in
Verbindung gebracht. Bekanntlich ändert sich der elektrische Leitungswiderstand mit der Tempe-
ratur, und mau kann dann durch Messung des Leitungsvormögens die Temperatur bestimmen.
Dos sind, kurz skizzirt, die Hülfsmittcl, die der Wissenichaft und Technik zu Gebote
stehen, um die tiefen Temperaturen nach Graden zu messen.
Es erübrigt mir mm noch, meine Herren, mit ein paar Worten auf die Apparate ein-
zugehen, deren man sich bei der Messung der tiefen Temperaturen bedient. Es kommt, wenn
man r. B. Thermometer prüft oder Justin, vor Allem darauf an. die erzeugte tiefe Temperatur
möglichst lange konstant zu erhalten, was meistens eine recht schwierige Aufgabe ist. Am
leichtCBten ist sie zu lösen, wenn man den Schmelz* oder Siedepunkt einer Subetm>z dabei benutzt.
So biet«t uns ja schmelzendes Eis eine absolut konstante Temperatur, solange man dafür sorgt,
dasa das Schmclzwassor hinreichend entfernt wird. So einfach nun aucli eine Eispunkt-
bestimmung bei einem Thermometer erscheint, so sind doch, wenn man auf die äusserste
Genauigkeit Anspruch macht, vielerlei Dinge dabei zu beachten, wovon man sich für ge-
wöhnlich gar keine Vorstellung macht. Bo ist der Bchmeizpunkt des Eises von dem äusseren
Luftdruck abhängig, ebenso aber auch der Staud des Quecksilberthermometers. Daun kommt
es auf die Beschaffenheit des Eises an; Bchnoe hat einen anderen Bchmeizpunkt als Fluss- oder
Moorcis oder Eis aus destillirtem Wasser, u. A. m.
Ebenso wie Bis liefert auch feste Kohlensäure einen fixen Punkt, den man zur Be-
stimmung von Thormomotem sehr gut benutzen kann, er liegt unter einem Druck von 760 mm
bei —78®, 8.
Die Kr>'ohydrate liefern ebenfalls ein vorzügliches Mittel zur Erzeugung konstanter
Temperaturen. In der Reichsanstalt wird dabei ein von Dr. Grützmacher*) konstruirter Apparat
') Vgl. die$e Zeitschr. 1903. S. 194,
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*232 Protokoll d«t XI. Kauptvercaraml. d«t Verein« Deutscher Claaia*trum»nt«n-Pabrikaoteo.
benutzt, der aua einem zylindriachen Gofnas beateht, in desaen Mitte an einer Achae eine Turbine
angebracht ist; die Turbine ist von einem Zylinder umgeben, der oben OelTnungeu hat. Auaaer-
dem sitzen auf der Achse eowohl oben wie unten Flügel, die bei der Drehung als Rührer
wirken. Sorgt man nun dafür, dass beide ßcstamUheile der Mischung, also sowohl Bis wie auch
Salz, im Uebcrschuss vorhanden sind, so bildet sich das Kryohydrat immer von Neuem und die
Temperatur bleibt konstant. Dos Bis. daa oben schw'immt, wird durch die Oetfnungen im
Zylinder bei bewegter Turbine nach unten gezogen, wahrend das unten lagernde Salz durch
den FlUssigkeitsstrom nach oben befördert wird. Man kann mit diesein kleinen Apparat stunden*
lang innerhalb weniger Hundertstel Grade konstante Temperaturen bekommen. Natürlich ist,
wie bei allen Apparaten für tiefe Temperaturen, ein guter Schutz gegen Wärmeeinwirkung von
aussen auzubringeu, wozu sich am besten eine rmkleidung mit Filz eignet.
Ein anderer Apparat besteht aus einem doppelten Spiralrohr, das in einem mit Alkohol
gefüllten zylindrischen GeHtss liegt. Durch dos Spiralrohr llksst mun verdampfende Kohlensäure,
die aus den bekannten Flaschen entnommen wird, streichen und kühlt dadurch die Flüssigkeit,
welche durch ein Rührwerk durchgemisebt wird, allmählich ab. .Man kann auf diese Weis«
konstante Temperaturen bis etwa — GO® erhalten. Derartige Apparate sind bei der Normal*
AiclningS'Kummission, der Reichsanstalt, dem luternatlonaien Hureau für Maoss und Gewicht
in Paris im Gebrauch. Für noch tiefere Temperaturen benutzt man dann flüssige Luft zur Ab*
kühlung, wozu auch besondere Apparate!) mit Dewar'schen Flaschen dienen. Die Dewar'schon
Flaschen sind doppelwandige Gefässe, 1)ei denen der Zwiscltenraum zw'iachen den beiden
Wänden luftleer gemacht ist. Dadurch wird eine gute Isolation gegen die Warme geschaffen,
da der leere Raum die Wurme nicht leitet.
Hiermit bin ich an den Schluss meines Vortrags angelangt, und wenn ich nun auch
vielleicht den meisten von Ihnen nicht viel Neues vorgetragen habe, so hoffe ich doch, durch
meine Ausführungen diesem oder jenem nach der einen oder anderen Richtung einige Anregung
gegeben zu haben, auf der Sie weiter bauen können, und damit wäre schon der wesentliche
Zweck meines Vortrages erfüllt.
Für diesen höchst intorossanten Vortrag zollte die Versammlung dem Herrn
Referenten allgemeinen Heifall und der Vorsitzende drückte den verbindlichsten Dank
namens der Versammlung aus.
Wegen zu sehr vorgesehriltener Zeit wird die Sitzung durch eine Mittagspause
unterbrochen, wahrend welcher seitens der Ortsgruppe Gehlberg auch für musikalische
Unterhaltung gesorgt war.
Nach Wiedereintritt in die Verhandlung wird zu
V I Sta tu tenn nä er u ng
übergegangen.
Der Vorsitzende
erwähnt die Schwierigkeiten, die jedesmal entstehen, wenn eine neue Vorstandswahl sich nöthig
macht. Kr liest die verschiedenen vom Amtsgericht ergangenen Aufforderungen vor, wonach
bei gerichtlichen Vcrhandlungt'n stets der ganze Vorstand erscheinen müsse, was mit grossen
Umständen verknüpft sei. Um dieses zu vereinfachen, stellt er den Antrag, die Statuten dahin
abzuändern, dass der Verein nur von einem aus 3 Milgliedero bestehenden Vorstand vertreten
werde, dem jedoch zur Unterstützung 4 ßeiräthe zur Seite stehen, ferner, dass, um die alljähriichen
Bintrogungeu zu vermeiden, der Vorstand auf 5 Jahre zu wählen sei. Auch einige sonstige
kleine Abänderungen seluon erforderlich.
Herr Kommerzienrath Dr. Küchler
wirft dem gegenüber zuerst die Frage auf, ob es nicht bes.ser sei, die Eintragung beim Amts-
geriebt löschen und den Verein als eine freie Vereinigung weiter bestehen zu lassen.
Der Geschäftsführer
bemerkt hierzu, dass dann der Verein keine juristische. Person mehr sei und nicht mehr in der
Lage wäre, als Kläger vor Gericht aufzutroteii. Im letzten Yereinsjahre hätten z. ß. verschiedene
*) Vgl. R. Rothe, üeber einen Thermostaten für tiefe Temperaturen und seine An*
Wendung bei ber Vergleichung von Thermo-ElementeD. ZeiUchr. f. Imtrkde. 8. 14. 1902-
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233
Heft 31.
t. November 1\k>^
Protokoll d«rXI.HouptvtrMfflmI.4t«V«r«ln«Deutfch«rGU«loitruiDeoteD-Pabrik«nteo.
Mitglieder wegen rUckstftndigeu JahroHbeitrage verklagt werden müeaeu. Die Kosten für die
EiDtraguDgen seien allerdings ziemlich hoch.
Herr Hermann
hält es für besser, wenn die Hintragung gclOacht würde.
Herr Hieler
schlägt vor, eine (renoseenschaft zu gründen, für welche hei Eintrogungoii seitens der Gerichte
keine Gebühren zur Erhebung kämen.
Herr G reiner
erwidert hierauf, dass eine Genossenschaft wieder andere Schattenseiten aufweise; die Eintra-
gung könne bestehen bleiben, auch könne unmöglich von hoben Bintragungskuston die Hodo sein.
Die hierauf erfolgte Abstimmung ergab einstimniig folgendes Hesultat:
1. Die Eintragung des Vereins soll bestehen bleiben.
2. Die Statuten sollen wie folgt abgeändert werden:
1. Auf Seite 4, sub 5 Zeile 2 wird anstatt .anzuzeigen* gesetzt: „bekannt zu
geben.“
2. Seite &, sub III Nr. 1 erhält folgende Fassung:
Der Verein wählt in der Hauptversammlung zu seiner gesetzlichen Vertretung
3 .Mitglieder als Vorstand auf 5 Jahre, welche denselben gerichtlich und aussergerichtlich
zu vertreton haben, wobei Wiederwahl der ausscheidenden Vorstandsmitglieder ge-
stattet ist. Die Wahl durch Zuruf ist zulässig. Die Wahl eines Vorstandsmitgliedes
ist jederzeit widerruflich, wenn sich dasselbe einer gruben Pflichtverletzung schuldig
macht oder Unfähigkeit zur ordnungsmässigen Geschäftsführung vorliegt.
Ausserdem wählt der Verein jährlich in der Hauptversammlung zur Unter-
stützung des Vorstands 4 Beiräthe, welche beralhende und beschliessende Stimme
im Vorstände haben, jedoch weder zur gerichtlichen noch auasergerichtlichen Ver-
tretung des Vereins befugt, sind.
3. Seite 6, Zeile 4 von oben ist statt „Kassirer“ zu setzen: .Schatzmeister’'.
4. Seite 6, Zeile 9 ist hinter „Mitgliedern* einzuschalten: „oder Beirälhcn“.
5. Seite 6, Zeile 13 ist hinter „Verhandlungen“ olnzuschalten: „und Beschlüsse“.
6. Seite 3, Zeile 12 hinter „Versammlungen* ist einzuschaiten: „hat jedes Mit-
glied eine Stimme und*.
VII. Vorstamh'wahl.
Der Voraltzendo
theitt mit, dass die Amtsperlode des Vorstands abgelaufen und eine Neuwahl erforderlich sei.
Herr Kommerzlenrath Alt habe eine Wiederwahl abgelehnt.
Herr Keiner
erwidert, dass zu einer Aenderuug im Vorstand kein Anlass vorliege, er beantragt die Wieder-
wahl der bisherigen Vorstandsmitglieder Bioler, Dr. Küchlor und G. Müller in den Vorstand
sowie der übrigen Mitglieder als Beiräthe; aU Ersatzmann für Herrn Kommerzlenrath Alt möge
Herr Max Gundelach gewählt werden.
Herr Gundelnch
lehnt jedoch entschieden die Anuahme eines sulchen Amtes ab, da seine Zeit zu sehr iu Anspruch
genommen sei.
Herr Prof. Dr. Wiebe
bittet von seiner Wahl als Boiruth absehen zu wollen, zu einem solchen Posten eigne sich viel
besser ein Pahrikant; unter den Gehlberger Herren wUrdc schon einer zu finden sein.
Herr Prof. Böttcher
drückt sein Ucdaucru über diese Ablehnung aus, bittet Herrn Prof. Dr. Wiebe im Vorstand zu
bleiben, da es wesentlich sei, wenn der Verein eine ständige Vertretung in Berlin habe.
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234
D«iiUrhe>
M(>ctuLiilker*Z(g
Protokoll d«r Xt. KauptvorMinml. dM Vorolnt Dcutscbtr GlotlaMrumiMitto-Pabrlkoiitoa.
Horr Prof. Dr. \Vi(*be
antwortet, auch ohne Beirath zu sein, die Vereinüintereasen in Berlin wahren zu wollen.
Als KpsaUniann für Herrn Kommerxienrath Alt wird nun Herr Emil Fleisch-
hauer vorgescblagen, der jedoch bittet, von seiner Wahl abzusehen. Man entschliesst
sich hierauf fUr die Wahl des Herrn Eugen Schilling, und, da weitere Anträge nicht
gestellt werden, wird zur Abstimmung geschritten. Aus derselben gingen gegen
7 Stimmen hervor; Als Vorsitzender Herr Max Bieler-Stützerbach, als Schatzmeister
Herr Komrnerzienrath Dr. R. Küchler und als Schriftführer Herr Gustav Müller-
Ilmenau.
Zu Beiräthen wurden gewählt die Herren: Prof. Dr. Wiebe-Charlottenburg,
Dir. Prof. Böttcher-Ilmenau. Eduard Herrmann-Manebach, Eugen Schilling-
Gehlberg. Sämmlliche Gewählten erklärten sich zur Uebernahme der ihnen Übertragenen
Aemter bereit.
Von den vorjährigen Kassenrerisoren ist nur Herr Bornkessel anwesend;
dieser erklärt die .lahresrechnung geprüft und in Ordnung gefunden zu haben, worauf
dem Schatzmeister Entlastung ertheilt wird. Als Revisoren für das laufende Vereins-
Jahr werden die Herren Holland und Keiner gewählt.
VlU. Verschiedenes.
a) Zunächst spricht Herr Prof. Dr. Wiebe
Uber das AUerungsver/akren von Thormoinctorn bot der Firma Schott & Gen. Br freut sich, kon>
statiren zukfirmen, dass von dem bei der Firma Scho tt & Gon. eingerichtoton AltentMysvfy/dAren,
worüber HerrGrieshammer in vorjähriger Hauptversammlung berichtet habe, ziemlich ausgiebiger
Gebrauch gemacht worden sei. Es sei selir zu wünschen, dass dies in Zukunft noch mehr
geschehe, da man sonst in England undFrankreiclrinder Herstellung beasorer Thermometer Deutsch-
land überholen w'ürde. Ferner theilt Herr Prof. Wiebe mit, dass in letzter Zeit bei etwa 90**/« der
bei dor Roichsanstalt zur Prüfung oingereichten ärztlichen Thermometer hinterlegte KapiOaren
benutzt seien, wodurch die Ablesung bedeutend erschwert werde. Warum dies geschehe, könne
er nicht begreifen; Referent wirft dabei die Frage auf, ob dieser Mangel sich nicht bcseiügeu
lasse. Es sei nicht ausgeschlossen, dass für die dadurch erschwerte Prüfung erhöhte Gebühren
iu Anrechnung kämen.
Es wird hierauf mehrseitig erwidert,
dass das Belegen der Kapillaren mit Emaille bozw. die Verwendung von farbigen Kapillaren
jetzt allgemein von dor Kundschaft verlangt w ürde, da dadurch das Ablesen durch den Arzt bei
auffallendem Lichte bedeutend erleichtert werde. Die wenig vortheilhafte Neuerung sei aller
dinge aus dom Bestreben, neue Formen in den Handel zu bringen, her\'orgegangeo.
Herr Grlesbammer
theilt mit, dass der Umbau des FelnkUblofens der Firma Schott & Genossen beendet sei. so-
dass für Thermometer wieder kürzere Abfertigungsfristen ointreten würden. Bei Anträgen auf
FeinkUblung sei cs unbedingt nöthig, anzugeben, ob die Thermometer aus weichem oder schwer
schmelzbarem Glase hcrgestellt seien, damit sich das Werk bezüglich der Höbe der Temperatur
beim AuskUhlen danach richten könne. Der Ofen wird gefüllt, jo nachdem optisches Glas in
genügender Menge zur Feinkühlung vorliege.
Herr Prof. Dr. Wiebe
hält es für wUnschenswerth, wenn dos Jenaer Glaswerk einen Ofen besonders für Thermometer-
foinkUhlungen einriebte, damit solche jederzeit vurgonommon werden könnten.
Herr Grieshammer
erwidert, dass dieser Vorschlag nicht gut ausführbar sei, da nur von einem grossen Ofen die
Rede sein könne, ein kleiner Ofen zeige zu viel Unregelmässigkeiten. Doch erklärt er sich
bereit, die Angelegenheit mit Herrn Dr. Schutt zu besprechen. Zur Ausführung dieses Plans
müsse auch eine weit grössere Bethoiligung gefordert werden.
Die Herren Müller und Haak
wünschen, dass das Werk die Kühlungen den Mitgliedern vorher bekannt geben möge.
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t November 11W3 der XI. HauptverMinml. dt* Vertio* 0«ut*cber Gla*itutruni«aten-P*brlk*nteD. 235
Herr Grieshammer
erklärt jedoch dies nicht für durchführbar, da bestimmte Termine nicht eingehalteii werden
könnten. Eine Keiiikühlung beanspruche in der Regel eine Frist von 4—6 Wochon. Auf
Anregung von Herrn Prof. Böttcher und Anderen erklärt Herr Grleshammor sich dahin,
dass wahrscheinlich auch ein Ofen für HohkOhlung des optischen Glases für die Thermometer-
kühliiDg ausreichend sein und sich benutzen lassen werde.
b) Weiter theilt der Vorsitzende mit, dass der nächstjährige Mechanikertag
in Ilmenau statthndet; er schlAgt vor, die nächstjährige Hauptversammlung mit dem
Mecbanikertag zu verbinden. Die Versammlung erklärt sich hiermit einverstanden, mit
Ausnahme für solche Verhandlungen, welche nicht für die weitere Oeffentlichkeit
bestimmt seien.
Bezüglich der sum nächstjährigen Mechanikertag zu treffenden Vorbereitungen
werden die nOthigen Maassnahmen dem Vorstand in Verbindung mit einem zu bildenden
Komitü überlassen, damit diese nach Möglichkeit für angenehmen Aufenthalt der TheiN
nehmer rechtzeitig Sorge tragen können.
c) Laut einem vom Orossh. Staatsministerium in Weimar übermittelten Schreiben
der britischen Botschaß in Berlin theilt letztere mit, dass sie demnächst einen Ver-
treter nach Thüringen zu senden beabsichtige, um den Betrieb der Glasinstrumenten-
Fabriken eingehend zu studiren. Die Versammlung lehnte es entschieden ab, einem
Ausländer zum Studium der Industrie ihre Einrichtungen zu zeigen und deren Ver-
schleppung ins Ausland zu begünstigen. Den Behörden müsse dagegen eigene Ent-
schllessung überlassen werden.
Herr Prof. Dr. Wiebe
erwidert hierauf, dass die Elnriclitungen der Reichsanstalt öfter von Ausländern besichtigt
würden, dies könne nur ein Vortheil für die Industrie sein, die iiöthige Vorsicht werde dabei
immer gew'ahrt.
Herr Qrieshammer
führt dasselbe aus. Auch das Glaswerk von Schott & Gen. werde vielfach von Ausländern
besucht, wodurch werthvolle Geschäftsverbindungen angeknUpft wurden.
d) Herr Max Gundelach spricht über das Liter:
Im Publikum berrscho übnr das Litormnoss noch nicht genügende Klarheit. Violen sei der Unter-
schied zwischen dem Mobr'ecben und dem geaichten Liter nicht bekannt. Um jedem Irrthum
von vornherein zu begegnen, lege er den Sendungen von MesHgeräthon eine Erläuterung folgenden
Inhalts bei:
•Nach Einführung geaichter chemischer Messgerätho, für welche als Einheit dos tcoAre
Liier zu Grunde gelegt wird, macht es sich, um Verwechselungen vorzubeugen, nöthig, für
beide nunmehr gebräuchlichen Maasse (also für das icahre Liter und dos ifoAr’eche Liter) ver-
schiedene Bezeichnungen zu benutzen.
Bisher galt für diese Geräthe nur das Mohr 6che Maass allein, man bezeichnete
Mtnsuren und MetszyHnder mit „Qramm aqua C', Büretten und Pipetten aber mit „ccm“.
Für die Folge werden nun alle nach ifoAr’schem Maasse justirte (icräthe mit
Q. oder
Q. a. d.
25^ C
oder
Gramm
aqua deet
HP C
bezeichnet und nur solche Instrumente, die noch troArem Maass justirt sind, erhalten die
Bezeichnung ccm oder U
Bei letzteren sind die Füllungen so bemessen, dass sie bei einer bequemen Gebrauchs-
temperatur, und zwar bei HP C, richtig sind.
Ein usahrei Liter
= 1000 g Wasser von 4^^ C
gewogen im luftleeren Raum.
Ein AfoAFsches Liter
= 1000 g Wasser von 15® C
unter dem Einfluss atmosphärischer
Luft gewogen.
Ein xcahree Liter Wasser wiegt bol 15® C ln atmosphärischer Luft von 15® C bei einem
Barometerstand von 760 mm nur 9U8,07 g.“
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23f> Protokoll dor XI. Houptvertamml. d«i Vtroloi Deulicbir CUtinttnimonltn-Pkbrlkonloa. yoebMlk^Ztic
Hcfcrent bittet alle Mitglieder, eine gleiche Einführung zu trelTen, und vertheilt unter
alle Anweaenden eine Anzahl Bzemplare dieser Erläuterung, welche allgemeinen Beifaii findet.
p) Herr Prof. liöttcher kommt sodann auf die MUchproberskale £U sprechen.
Redner betont, dass es doch sehr wQrischenwerth sei, dass endlich einmal eine einheitliche Ekale
zur Einführung komme. Hs sei das beste, wenn als spez. Gewicht Wasser von grösster
Dichte (4i)=l zu Grunde gelegt werde, bei den Milchprobern nach Soxbiet beziehe man die
Angaben auf Wasser von lb°=l. Eine Eingabe an die Milchinteressenten um Einführung einer
einheitlichen Skale sei sehr zu empfehlen, womit man jedenfalls schon einigen Erfolg erziele.
Die Versammlung beschliesst, dass der Vorstand geeignete Schritte unter-
nehmen solle.
Da sich Niemand mehr zum W'ort meldete, schliesst der Vorsitzende um S'/c l'hr
Abends die Versammlung unter bestem Dank für die rege Betheiligung und mit dem
Wunsche auf fröhliches Wiedersehen im nächsten Jahre in Ilmenau.
Der sich anschliessende gemOthliche Theil hielt die Anwesenden noch lange
zusammen.
V.
V’orsilzender:
Geschöftsführer:
Bicler.
WaR-ner.
KQr die Redaktion verentironitcb: A. Bleecbke in Berlin W.
VorltK Ton Jnllni Sprlneef Id Berlin K I>mek von Bmtl Dreyer in Berltn BW.
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Deutsche Meel^lker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
QDd
Organ für die gesammte Olasinstrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion; A. Blaachke, Berlin W., An der Apostelktrche 7b.
Nr. 22. 15. November. 1902.
Kachdmek nir sUt Oenehmtsims der Redakttos (reetatteL
Die Telegraphie ohne Draht.
Von H. Poincare.
Aus dem Annuaire du Bureau det Longitudei 1902
mit GAnehmtirung des VerfAstwrs ObürveUt
von W. Id CharloUcnborg.
(«ri/Msr.)
Vortheile und Nachtheile der Telegraphie ohne Draht.
Die Hertz'sehe Telegraphie lässt sich wie gesagt mit der optischen Telegraphie
vergleichen. Indessen sind auch bedeutende Unterschiede vorhanden, die auf der Ver-
schiedenheit der Wellenlänge beruhen. Wenn die Welle länger ist, wird die Beugung
beträchtlich, sodass die Wellen um die Hindernisse herunigehen können. Das wich-
tigste Hinderniss rührt von der Krümmung der Erdoberfläche her. Das gewöhnliche Licht
kann dieses weder durchdringen noch umgehen; bei der optischen Telegraphie könnte
man also nur dann aut grosse Entfernungen telegraphiren, wenn man sehr hoch gelegene
Stationen hätte.
Bei den langen Wellen dagegen ist die Beugung gross genug, dass die Kon-
vexität der Erdoberfläche kein Hinderniss bietet: man kann also zwischen Punkten
telegraphiren, die sich nicht sehen können. Auf diese Weise ist das Haupthindemiss
überwunden, welches die übcrlirückbare Entfernung begrenzte. Mit der optischen Tele-
graphie würde man bei günstig gelegenen Stationen bis zu 40 bis 60 km Entfernung
gehen können, während man mit der Telegraphie ohne Draht zur Zeit bis 300 km
kommen kann.
Andererseits wird das gewöhnliche Licht durch den Nebel zurückgehalten. Wie
verhält es sich in dieser Beziehung nun mit dem Hertz'schen Licht? Wenn das Licht
zurückgehalton wird, so geschieht dies nicht durch eigentliche Absorption, denn es
würde leicht dieselbe Wassennenge im flüssigen homogenen Zustande durchdringen;
es zerstreut sich vielmehr in Folge der vielfachen Kellexioneu, die es an der Ober-
fläche der zahllosen Nebelbläschen erleidet. Aus demselben Grund ist z. B. zerstossenes
Glas kaum durchsichtig, während kompaktes Glas klar ist. Damit aber diese Reflexionen
zu Stande komtnen, müssen die Dimensionen dieser Bläschen gross sein im Verhältniss
zur Wellenlänge. Dies wird durch folgende bekannte Erscheinung verständlich werden.
Man sieht häufig auf Seifenblasen inmitten der gefärbten Zonen völlig schwarze Flecken;
dies sind die Stellen, an denen die Dicke der Seifenblase zwar nicht Null ist (sie ist
dies nirgends, da sie zusammenhängend ist), aber merklich klein gegen die Wellen-
länge. ln diesem Fall reflektirt die Oberfläche der Seifenblase kein Licht und erscheint
deshalb schwarz.
Die Dimensionen der Nebelbkäschen sind sehr gross im Vergleich zur Grösse der
Lichtwellen, dagegen sehr klein gegen die Hertz’schen Wellen, sodass sie für diese
kein Hinderniss darstellen. Hieraus erklärt sich das so verschiedene Verhalten der
beiden Wellenarten.
Diese leichte üebertragung des Hertz’schen Lichtes durch den Nebel ist eine
werthvolle Eigenschaft, und man will sich derselben bedienen, um die Zusammenstösse
auf dem Meere zu vermeiden.
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H. Polneari, Dl* Teltfrmphte ohn* Draht.
as8
Deataeh*
llftch*allt«r~gtK.
Wio wir gesehen haben, muss man darauf verrichten, den Hertz’schen Wellen
eine einzige Richtung zu geben, wie es bei der optischen Telegraphie geschieht. Aber
dieser Nachtheil hat auch einen Vorzug. Wenn die Strahlen auf eine einzige Richtung
konzentrirt sind, muss man diese reguliren; dies ist aber langwierig und mühselig, so-
dass man nur zwischen festen Stationen verkehren kann. Die Hertz’schen Wellen
dagegen gehen nach allen Richtungen und gestatten so, auch mit einer beweglichen
Station zu verkehren, selbst wenn die Lage derselben nicht bekannt Ist. Daher rührt
die Wichtigkeit des neuen Systems für die Marine.
Die Nachtheile der Telegraphie ohne Draht sind die folgenden. Die optische
und die Hertz'sche Telegraphie haben den gemeinsamen Vorzug vor der gewöhnlichen
Telegraphie, dass im Kriegsfall der Feind die Verbindungen nicht durch Abschneiden
der Drllhte unterbrechen kann. Aber bei der optischen Telegraphie wird das Geheimniss
wenigstens insoweit gewahrt, als der Feind das meist in sehr grosser Höhe von
einer Station zur anderen gesandte dünne Lichtbündel nicht erreichen kann. Die
Hertz’schen Wellen gehen dagegen nach allen Richtungen und können daher die
felndlicaen Kohärer ebenso gut erregen, wie die des Freundes, sodass man sich nur
durch chiffrirte Depeschen sichern kann. Der l'eind kann sogar die Verständigung
stören durch Aussendung unzusammenhUngender Zeichen, die sich mit den vom Freund
ausgesandten Zeichen vermischen. iSelbst in Friedenszeiten ist es wichtig, das Geheim-
niss zu wahren, und andererseits lässt sich ein Zeitpunkt voraussetzen, wo beim gleich-
zeitigen Arbeiten vieler Apparate die von mehreren benachbarten Stationen entsandten
Zeichen sich Übereinanderlagern und so eine heillose Verwirrung hervorrufen werden.
Edison drohte bekanntlich seinen europäischen Konkurrenten, auf diese Weise ihre
Versuche zu stören, falls sie in Amerika experimentiren wollten.
Dies sind die Nachtheile, welche die Erlinder zu vermindern versucht haben.
Xettere Verbesserungen.
Viele Verfahren sind vorgeschlagen worden, aber ich will hier nur diejenigen er-
wähnen, die man praktisch zu erproben versucht bat. Sie beruhen alle auf dem Prinzip
der Resonanz, indem sie das bekannte akustische Phänomen nachahmen. Ein tönender
Körper geräth bekanntlich in Schwingungen, wenn er sich in der Nähe eines schwin-
genden Körpers befindet, und diese Schwingungen sind sehr stark, wenn die Eigentöne
der Körper im Einklang stehen; sie werden dagegen fast uniuerklich, wenn man sich
etwas von diesem Einklang enlfornt.
Wenn man dieselben Resultate mit elektrischen Schwingungen erreichen könnte,
wäre das Problem gelöst. Dann könnten sich Zeichen von verschiedener Schwin-
gungsdauer ohne Schaden übereinanderlugern und jeder Empfänger würde die Schwin-
gung herausnehiuen, auf die er abgestimmt ist. .Man würde dann nicht mehr zu
fürchten haben, dass der Feind unsere Telegranuiie abfängt, da er die Periode unserer
Erreger nicht kennt.
Leider stehen dem aber grosse Schwierigkeiten im Wege. Zweifellos schwingt ja ein
Empfänger besser, wenn er sich mit dem Erreger im Einklang befindet; aber wenn
man sich von diesem Einklang entfernt, so werden die Schwingungen nicht wie in der
Akustik fast plötzlich uniuerklich, sondern nehmen nur mit einer gewissen Langsamkeit
an Intensität ab. Es besteht dann Resonanz, aber unvollkommene Resonanz. Diese
Resonanz kennen wir noch von den Hertz 'sehen Versuchen her, bei denen keine
Kohärer angewandt wurden; wir würden sie aber vielleicht noch nicht kennen, wenn
wir uns immer der Feilichtröhre bedient hätten. Der Kohärer ist nämlich so empfindlich,
dass er diese Unterschiede nicht wahrnehmen kann. Er wird von sehr schwachen
Wellen erregt, und da er nur eine Art Relais ist, so reagirt er auf schwache Wellen
ebensogut wie auf starke, wenn nur die Grenze seiner Empfindlichkeit überschritten
ist. Aus diesem Grund kann die Periode zw ischen I und 30 schwanken , was einem
Abstand zweier Töne von 5 Oktaven entsprechen würde, ohne dass man wesentliche
Unterschiede in der Güte der Aufnahme bemerken könnte. Woher rührt nun dieser
Unterschied zwischen der akustischen und elektrischen Resonanz? Der Grund hierfür
besteht darin, dass, wio wir gesehen haben, die elektrischen Schwingungen sehr rasch
gedämpft werden; sie sind deshalb mehr mit einem Geräusch als einem reinen
musikalischen Ton zu vergleichen.
Slaby hat diese Schwierigkeiten überwunden und einen Kunstgriff angewandt,
der sich auf ein s(>hr geistreiches Prinzip gründet; aber hierfür fehlen uns die
Diü'b^ed by Google
H«n n.
15. Norember 1902.
K Polne»r4f DU TaUgraphl* obn« Drabt.
239 '<
näheren Angaben*). Ich will daher nur auf das Verfahren eingehen, dessen sich
Marconi bedient hat, um von Wimereaux nach Dover über den englischen Kanal zu
sprechen und von Antibes nach Korsika über das Mittellftndischo Meer.
Der neue Marconi'sche Geber {Fig. 3) setzt eich zusammen aus einem pri-
mären Erreger und einem sekundären Apparat. Der primäre Erreger wird von dreizehn
Leydener Flaschen gebildet, die parallel geschaltet sind und deren Belegungen mit
einem Draht verbunden sind. Dieser Draht ist auf einige Millimeter unterbrochen und
an dieser Stelle springt der Funken über. Die Belegungen der Flaschen sind anderer-
seits mit den beiden Polen des Kuhmkorff'schen Induktoriums verbunden. Dieses lädt,
wie schon auseinandergesetzt wurde, die Flaschen, und wenn der Funken Überspringt,
entladen sich dieselben unter Schwingungen. Wie man sieht, ist dieser Erreger nicht
geradlinig, sondern fast völlig in sich geschlossen.
Der sekundäre Apparat wird von der direkt mit der Erde verbundenen Stange
gebildet; es besteht also keine direkte Verbindung mehr zwischen der Stange und dem
Erreger. Die Erregung überträgt sich vielmehr durch Induktion auf die Stange und zwar
auf folgende Weise. Es ist bekannt, was ein Transfor-
mator ist-); er besteht aus einer Spule, auf der zwei
Drähte aufgewickelt sind; wenn nun in dem einen Draht
ein veränderlicher Strom öiesst, so erzeugt er in dem
anderen Draht einen induzirten Strom. Ein ganz ähn-
licher Apparat überträgt auch hier die Schwingungen;
um einen Holzrahmen, der in Oel getaucht ist, sind
einerseits einige Windungen des primären Erregerdrahtes
gewickelt und andererseits eine Windung des sekun-
dären Drahtes, der die Stange mit der Erde verbindet.
Man kann voraussehen, dass diese Einrichtung
die Dämpfung verringern wird, sodass die elektrische
Schwingung sich etwas einem reinen musikalischen Ton
nähern wird. Wie oben erwähnt wurde, strahlt ein fast
geschlossener Erreger sehr schlecht; aber gerade deshalb
bewahrt er seine Energie und ist nur wenig gedämpft.
Er würde seine Energie noch viel länger beibehalten, wenn
er nicht durch den Transformator einen Theil derselben an
den sekundären Kreis und an die Stange abgeben wür<le.
Diese strahlt sofort die ihr zulliessende Energie aus,
und trotzdem erhält sich die Amplitude dieser Schwin-
gungen eine Weile, weil sie in dem Muasse, als Energie
durch Strahlung verloren geht, von dom Transformator
neue erhält, bis der im Primärkreis nufgehäufte V'orrath
erschöpft ist.
Aus diesem Grund muss die Dämpfung geringer sein als bei den gewöhnlichen
Apparaten; in erhöhtem Maasse würde dies noch der Fall sein, wenn die strahlende
Stange nicht mit der Sekundärspule verbunden wäre. Dies beweisen die Versuche von
Tissot. Bei der Beobachtung der Funken mit einem rotirenden Spiegel erhielt dieser
mit einem gewöhnlichen Apparat höchstens drei Bilder des Funkens; das heisst also,
dass nach Ablauf von drei Schwingungen die Amplitude derselben unmerklich klein
geworden ist; mit einer Anordnung dagegen, die analog der oben beschriebenen von
Marconi war, erhielt er zehn Bilder und würde noch mehr bekommen haben, wenn
die Stange nicht mit der Sekundärspuie verbunden gewesen wäre.
Ich habe davon gesprochen, dass eine starke Dämpfung für die Uebertragung
auf weite Entfernung günstig sei. Hier ist die Dämpfung verringert, ohne dass die
Uebertragungsfilhigkeit geschädigt wird; denn die gesammte angehäufte Energie ist
grösser in Folge der grossen Kapazität der Leydener Flaschen. Man kann den dieser
*) Mitthcilungen Uber diese Methode sind z. B. erfolgt von Slaby selbst {EUktrot. Zeitschr.
aSl. S. 38. 1901 und Ü3. S. ISS. 1902.) Ferner ist auch von Braun in Strnssburg ein in Deutsch-
land zur Anwendung kommendes Verfahren ansgearbeitet worden, was ich nicht unerwähnt
lassen will. Im Uebrigen sind die Ausführungen des Verf. hier ungeändert wieder gegeben
worden. Anm. da Utberseturt
“) S. den Aufsatz von Cornu im Aimuaire2l901. S. A 84.
MarconVgclKr Qeber.
H KuhtBkorlfm'b*‘s todiiktorlara. CDMH
iirtmArttr Erreger: C Paoken-strerk», b
Leyd«Q«r KliiM-ben, E prlmArr Wti-kSaog
dee TraDsforoiAtoni. AFS aekund&rer
Apparni: A Staage, F «ekondür« Wirb*
long des TrAnefomAtors, S Erd«. Die
L«*ydener PlAMcben D uud d^r Tranefor'
tnaior SF siad io der UbltcbeD |WeiM
NfbeualUcb dergeetellt
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240
H. Polncar4, Di* T*l«si«pbU ohn* Drabt.
D*Qtaeh«
U«cb*olk«r-Zt|:
Kapazität entaprechenden angehlturten Knergievorrath berechnen und ebenso die durch
die Funkenlänge gemessene Spannung; andererseits betrügt die Dauer der Störung
nach dem eben erwähnten Versuch zehn Schwingungen oder eine Milliontel Sekunde.
Während dieser Zeit muss also der Energievorrath abgegeben sein; man findet so, dass
während dieser sehr kurzen Zeit die mittlere Stärke etwa ein dreissigstel Fferdekraft
beträgt. Das Erschütterungsmaximum kann somit, wie man sieht, recht beträchtlich
bleiben. Wenn wirkliche Resonanz vorhanden wäre, so würde dieses Maximum ausserdem
für die ivi Einklang befindlichen Empfänger noch verstärkt werden, da die Wirkungen
der auf einander folgenden Schwingungen gleich wären und sich summiren würden.
Es würde also schliesslich die Uebertragungsfähigkeit für die im Einklang stehenden
Empfänger erhöht und für die anderen geschwächt werden.
Beim Empfänger ist, wie beim Geber, die Stange direkt mit der Erde verbunden
(Fig. 4). Die von der Stange aufgefangene Erschütterung überträgt sich durch In-
duktion mittels eines besonderen, Jigger genannten Apparates, auf den Kohärer. Dieser
Transformator unterscheidet sich wesentlich von dem des Gebers; es handelt sich hier
nämlich nicht mehr darum, von dem Primärkreis (hier der Stange) zum Sekundürkreis
(Stromkreis des Kohärers) die Energie allmählich übertreten zu lassen, um eine schwache
Dämpfung zu erhallen, sondern im Gegentheil sehr rasch, damit die von dem Kohärer
aufgenommene Maximul-ErschOtlerung so gross als möglich ausfällt. Der Sekundärkreis
des Jiggers setzt sich aus zwei getrennten Spulen zusammen, die verbunden sind t) mit
den beiden Belegungen des Kondensators, 2) mit den beiden Elektroden des Kohärers,
S) mit den beiden Polen einer Loknlbatterio, und zwar durch Drähte, die durch Selbst
induktionsspulen hindurchgehen. Der von den Wellenströmen durchflossene Stromkreis
enthalt den Kondensator, die Spulen des Jiggers und den Kohärer; diese Zusammen-
stellung ist also analog dem fast geschlossenen Erregerkreis. Der Stromkreis der Lokal-
batterie enthalt die Batterie, die Selbstinduktionsspulen, die Spulen des Jiggers und den
Kohärer. Der Oleichstromkreis der Batterie kann den ersten Stromkreis nicht beein-
flussen, da er nicht durch den Kondensator fliessen kann; er wird also nur dann ge-
schlossen, wenn der Kohärer durch die Herlz'schen
Schwingungen leitend wird.
Andererseits setzen die Selbstinduktionsspulon
bekanntlich dem Gleichstrom keinen Widerstand ent-
gegen'), während sie die schnellen Wechselströme
abhalten (Drosselspulen); sie sind also ohne Wirkung
auf den Strom der Lokalbatterie, während sie die
Hertz'schen Schwingungen zurückhalten und dadurch
verhindern, dass sie im Stromkreis der Lokalbatterie
verlaufen.
Wie es scheint, kann man mit dieser Ein-
richtung durch passende Kegulirung eine Art Resonanz
erhallen. Möglicherweise ist dies deshalb der Fall,
weil die Dämpfung schwächer ist, aber dies ist nicht
mit Sicherheit zu behaupten.
Indessen darf man sich keine Illusionen Ober
die Vollkommenheit dieser Resonanz machen. Derselbe
Empfänger w ird nur von Wellen, die eine genügend ver-
schiedene Länge besitzen, nicht mehr beeinflusst werden,
in ähnlicher Weise wie ein Ohr, das die Oktave unter-
scheiden könnte, aber kleinere Intervallen nicht mehr.
Das Geheimniss des Verkehrs ist also nicht
gesichert; nehmen wir an, dass die Uebertragung auf
50 km ausgeführt werden soll , so werden die in
diesem Abstund aufgestellten Empfänger nur an-
sprechen, wenn sie ungefähr mit dem Geber im Ein-
klang stehen; aber im Umkreis von 5 km z. B. werden alle Kohärer, ob sie abge-
stimmt sind oder nicht, in gleicher Weise erregt. Und selbst auf weite Entfernungen
wird es keiner laugen V'ersuche bedürfen, um einen genügenden Einklang herzustellen.
Empfänger von Marconi.
AJ3 FiimArltnft«: A SIabcp. J HrimAm>llc
dpü Jinpn«, S Krde. CKOlt C' Stromkreis der
»ekUDdireo SctiwiagunKen: CC Delei^ntigea
des Kundeasstore. Ka" iJekiindAr« Kiiaten
des JlKgorn. Ü Kobsrer. tRB^OKblCCBV
Struinkrela der Lokslbsnerie : i'Lokalbsitsn«.
H Rvisl» fnr d«D Mur»«stip«rat, HB'
iDdiikUüD»*$pu]oD, (Id der Fl^nr kremen
sieb die beiden SiromkreiM In a und u\ sber
dir Drsbte {T*-'bea in Wirklicbkeli Ober ein-
sader furl, ohne io Verblodan^f tu sieben |
1) Vgl. Cornu, o. a. O.
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U«r\ 77.
IS. NoTPialKsr 1W2,
V»r*lni> und P«rten«on«ehrfGfatM.
241
Dagpffen sind dio neuen Verfahren vielleicht ausreichend, um die Verwirrung
der Zeichen au verhindern, die von einer gewissen Zahl benachbarter Stationen ent-
sandt werden.
Vereins- und Personennachriohlen.
D. G. f. M. u. O. Zweigrerein Göt-
tinnen. l^itzuiig- vom 26. September 1902
im Englidchen Hof. V'orsitzender: Hr. li.
Brunnee.
Der Vorsitzende piebt einen eingehenden
Bericht Uber den Möchanikertag in Hallo und
hebt rtthmciul hervor, wio »ehr die Hallenser
Kollegen sich hemOht hiltten, die Tage der
Versammlung den Theilnehmem interes«ant und
angenehm zu gestalten. Auch die städtischen
Behörden wären dabei äu»serst enlgegeuge*
kommen, sodass die Versammlung in Hallo zu
den allerschönsten gehörte.
Zu Kechnungsrevisorcu werden zwei Mit-
glieder des Vereins gewählt.
Sitzung vom 30. Oktober 1902 im Eng-
lischen Hof. Vorsitzender: Hr. R. Brunude.
Nachdem der Kassenwart einen liechnungs-
bericht Ober das verflossene Vereinajahr ge-
geben und dio flnanziollo Lage des Vereins
sich dabei als durchaus günstig herausgestellt
hat, wird eine Neuwahl des Vorstandes durch
Stimmzettel vorgenommon; dieselbe ergiobt eine
Wiederwahl sämmtlicher Vorstandsmitglieder,
nämlich: 1. rartfitrendcr.* Hr.R. Brun u6e; ,i?. For-
iiUender: Hr. Prof. I)r. L. Ambronu; Schrift-
führer; Hr. Prof. O. Behrendson; KoMienwart:
Hr. W. Sartorius. Allo Herren nahmen die
Wahl an. ^ Zu Mitgliedern des Hauptvorstandes
werden durch Akklamation wiedergewählt die
Herren Professor Dr. L. Arobronn und R.
Brunnöe. Beide nehmen die Wahl an.
Ein Vorschlag, im November einen geselligen
Abend zu veranstalten, findet Beifall. Es wird
ferner beschlossen, für dio Bibliothek einen
Schrank aDzusebaffen. Die Vorw’altung der-
selben Qbeniimmt Hr. Prof. Behrondson. Die
Herren A. Bockor und R. Brunn^e stellen
freuodlichst Geschenke für dieselbe in Aussicht.
B.
Zweigverein Halle. Sitzung vom
4. Oktober 1902. Vorsitzender: Hr. R. Klee-
manu.
Mit dieser Sitzung begann der Verein sein
Winterhalbjahr.
Zunächst berichtet der Vorsitzende über den
in allen Theiien gut vorlaulencQ XIH. Deutschen i
Mechanikertag. Anschlicssond hieran wunlo über
denselben die Rechnung gelegt. Die Korn- |
miasiuQ für den XIII. D. M.-T. schlägt vor, das i
entstandene Detizit nicht von den Garantie-
fomlszeichnern oinzuzieheii, sondern der Ver-
einskasse zur Last zu legen. Dieser Antrag
fand einstimmig Annahme. Hr. Unbekannt
hatto die gauzo Rechnung nachgoprüft. Dio
Entlastung wurde erthoilt und somit die Akten
über den XIH. D. M.-T. bis auf das freundliche
Erinnern geschlossen.
Wahrend der Ferien hatte der Vorstand sich
genöthlgt gesehen, über eine Grosskaufshrma
beim Detaiiiistonverband Beschwerde zu führen
wegen Angebotes von optischen Waoreii. Die
Firma erklärte, derartige Annoncen fernerhin
zu unterlassen. Wegen imborechtigcr Führung
des Hufoptiker-Titels seitens eines Kaufmanns
wurde dio Handwerkskammer sowie die Polizci-
verwaltung um Einschreiten ersucht; beide
Behörden gaben dieser Bitte unverzüglich Folge.
Von den geschäftlichen Angelegenheiten, die
im Sommer ausserdem erledigt wurden, schwebt
noch ein für weitere Kreise interessanter
Rechtsstreit darüber, ob aus einem regelrecht
verlaufenden Konkurse durch Aufkauf eines
Restboatandes gleichzeitig die Firma mitgekauft
werden kann und dadurch trotz des regelrecht
verlaufenen Konkurses die Firma wieder auf-
lobon kann. Eine hierüber au den Herrn Justiz-
minister gerichtete Anfrage wurde dahin be-
untwortet, dass diese Frage nur auf dem Wege
dos Prozesses entschieden, ein bestimmter Rath
aber nicht ertheilt werden könne Mit Rücksicht
auf dio ausserordentlich weittragenden Folgen,
die alle Zweige des Handwerks treffen können,
ist die Handwerkskammer gebeten worden,
diesem Prozesse näherziitroton oder bei Ihm
Hülfe zu loiston; Antwort hierauf steht zur Zeit
noch aus. Da die Handwerkskammer jetzt für
jeden von Xichtinimngsnieistorn eingoreicliten
Lehrvertrag eine Einschreibgebühr von 3 M.
fordert, so entstand die Frage, ob der Zwgv.
auch fornorhln für die Eintragung in seine Lohr-
lingsrolle dio dafür bestimmten 3 M. noch er-
heben solle. Es w'urde entschieden, dass dioso
3 M- auch ferner einzuziehen sind. Betreffs
der Lohrverträge wurde noch eine abwarteode
Stellungnahme empfohlen, da der Herr Minister
jetzt vollständig der Ansicht beizutreten scheine,
dass dio Eigenart eines jeden Gewerbes zu be-
rücksichtigen sei. Weiter w urdo auf die merk-
i würdige Bestimmung des Bürgerlichen Gesetz-
buchs verwiesen, wonach der Vater mit seinem
I Sohn keinen Vertrag schliossen dürfe, sondern
! dazu einen Vormund brauche. Da auch hierüber
Di>:ii!ized by
242
V«r«loa- und PirsOQ«onaehrichl«D. — Klcioar* MinliaUuDK«!.
z, Z. noch Vorhandlungen in Berlin schweben,
wurde Abwarten für ratiisam gehalten. Darauf
wurden verschiedene Neuerungen im prak-
tischen Betriebe mitgetheilt. KI.
Zwelgvereln Hambnr|[>Alton». Biu
lung vom 4. November 1902. Vorsitzender:
Hr. Dr. H. KrUss.
Auf Grund eines Schreibens der Hamburger
Gewerbekammer wird beschlossen, auf drei
Exemplare des von den Geworbeknmmern Ham-
burg, Bremen und Lübeck herauszugebendeu
.Hanseatischen Gewerbeblattes“ zu abouniron.
Als Vertreter des Vereins bei dem 2&-jahrigen
.lubiliium des Zweigvereins Berlin wird Hr.
Max Bekel gewählt.
Hr. Carl Heinatz, Fochlehrer für Fein-
mechanik und Eiektroteclinik an der Gewerbe-
schule, wird als Mitglied aui'genommen.
Hr. A. Kittel halt einen Vortrag Uber die
persönliche Gleichung und ihre Bestimmung,
indem er einleitend dos Wesen der persöidichen
Gleichung an allgemeinen Beispielen erläutert
und ihre Bedeutung bei astronomischen Be-
obachtungen darlegt. Im weiteren Verfolg
seiner AusfOhrnngen schildert er die bisher zur
Bestimmung der persönlichen Gleichung be-
nutzten Methoden und geht dann zur Beschrei-
bung und Vorftlhrung eines von ihm konstruirten
Apparates tlber, bei welchem durch ein 1-auf-
werk ein künstlicher Stern durch das Gesichtsfeld
eines Fernrohres bewegt wird. Bin besonderes
Interesse boten die Versuche des Hr. Kittel
Uber die beste Herstellung der elektrischen
Kontakte, welche in der Versuchsanordnung eine
wesentliche Rollo spielen. Hr. Observator Dr.
Schwassmann, welcher mit dem Apparate
bereits Versuche angestellt bat, ergönzto die
Mittheilungen des Vortragenden durch längere
Ausführungen. U. K.
Dr Hugo Schröder ist am 31. Oktober
durch einen abermaligen Schlaganfall von
dem durch den ersten hiTbeige führten
Siechlhum erlöst worden. Die Verdienste,
die sich dieser bedeutende Mann um die
Optik erworben hat, sollen in einer der
nilchsten Nummern ausführlich dargelegt
werden.
Dr. R. Schumann, bisher ständiger Mit-
arbeiter am Oeodiitischen Institut in Potsdam.
(Referent der Zeitschr. f. Instrkde.) ist als
o. Prof, der Geodäsie an die Technische
Hochschule zu Aachen berufen worden.
Kleinere Mittheilungen.
Ein neuer Registrlrapparat.
Mittheilung aus der R. Fuess'schen Werkstfltte.
Von E. Bocker.
Der nachstehend beschriebene Registrir-
apparat ist in der durch Figur abgebildeten
Form eigentlich als Registrator für den Ge-
witterregistrirapparat der Firma gedacht.
Beine überaus einfache Konstruktion gab
jedoch Veranlassung, ihn auch als selbst-
ständigen Registrlrapparat für die verschie-
densten technischen und wissenschaftlichen
Zwecke zu verwenden.
Auf der Grundpiatte B ist eine Metall-
Säule Ä befestigt, die als oberes Stützlager
für die mit einem sägeschnittartigen Ge-
winde versehene Spindel H dient, lieber
die Schraubenspindel ist eine mit dem
Träger D verbundene Muffe geschoben.
welche wiederum ihrerseits zwischen zwei
kleinen Stützen die in die Gewindegänge
passende Sperrklinke F aufnimmt. Eine
an der Sperrklinke befestigte kleine Feder
sichert stets ein festes Einliegen der Klinke
im Gewindegang.
Der Träger D dient zur Aufnahme des
Schrcibsystems S. Ein kleiner Elektro-
magnet E, an dessen Anker die Schreib-
feder befestigt ist und deren Bewegung
nach unten durch den Eisenkern des Ma-
gneten, nach oben durch die Schraube c
begrenzt wird, bildet mit den beiden Pol-
klemmen K die elektrische Ausrüstung des
Instrumentes. Um ein seitliches Ausweichen
des Trägers D zu verhindern, greift ein
in D sitzender Stift in die Nut N des
Ständers A.
Die zur Aufnahme des Registrirpapiers
dienende Trommel U wird von einem Uhr-
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--
werk angetrieben, welches sich im Innern
der Trommel befindet. Ein am Boden der
Trommel U befestigtes Zahnrad T steht im
EingrilT mit dem an der Schraubenspindel H
sitzenden Zahnrad R, sodass die Schrauben-
spindel H an den Umdrehungen der Uhr-
trommel theilnehmen muss. Das Ueber-
setzungBverhftltniss zwischen T und R und
die Ganghöhe der Spindel H sind so ge-
wählt, dass eine Umdrehung der Uhr-
trommel ein Niedersinken des Schreib-
systems jES um 4 mm zur Eolge hat. Die
Uhr ist so konstruirt, dass die Trommel
pro Stunde eine volle Umdrehung macht.
Die Höhe der Trommel reicht für 24 Stunden
aus. Für die nächsten 24 Stunden wird
ein neues I’apierblatt aufgespannt und dann
durch Anheben des Trägers D bis zu seinem
oberen Anschlag die Schreibfeder in ihre
Anfangsstellung gebracht, ohne dass man
gezwungen wäre, irgend eine Schraube
oder dergleichen zu lösen. Eibenso kann
man auch die Schreibfeder nach Nieder-
drücken der Sperrklinke F an eine be-
liebige andere Stelle der Papiertrommel
bringen. Zum Abheben der Schreibfeder
im nicht benutzten Zustande dient der
kleine Winkelhebel M.
In der ahgebildeten Ausführung ist der
Apparat mit einem Elektromagneten aus-
gerüstet; für alle die V'erwendungsgebiete,
wo es erforderlich ist, genaue, von einer
Nonnaluhr gegebene Zeitmarken zu be-
nutzen, ist der Apparat mit zwei Elektro-
magneten ausgerüstet. Da jede durch
SpannbOgel bewirkte Befestigungsart des
Registrirpapiers, wegen der mehrmaligen
Umdrehung der Trommel, nicht verw endbar
ist, so müssen die Papierblatter aufgeklebt
j werden. Dieses geschieht in leichter 4S'eise
dadurch, dass man den gummirten Rand
I des Papiers befeuchtet und über das andere
I Ende legt. Eine in der Trommel befind-
liche, der Zylinderachse parallele Nut er-
leichtert das durch ein Federmesser zu be-
wirkende Ablösen des Papiers. F'ür den
Registrirapparat ist Gebrauchsmusterschutz
I beantragt.
Bin ».
IS. NoT*mbf>r i9oa.
Kleiner« MllthtUunKea. — Palenttchau.
243
Patentsohau.
DoppeUemrobr für Entlernungsmesser. O. Forbos in Westminster, Engl. 30. 3. 1901. NT. 126382.
Kl. 42.
Bel entfomungsmesBCndon, nn die Badie des Inätrumonts anzufUgenden Doppelfernrohren
mit gegen einander verBtellbareii Rohren »Ind dio ln den Okular*
enden der Rohre c befindlichen Fftdoa oder Skalen in drehbar
bewegliche Ringe eingesetzt, die durch eine HnUe g und ein in
letzterer gleitendes Kölbchen h mit einander in der Weise in
Verbindung stehen, dass hei Aenderungen des Abstandes der
Rohre c von einander die Kflden oder Skalen parallel geführt
werden.
ElektrizItäUzäbler mit einem in Abhängigkeit von der
Stellong eines durch ein Amperemoter einge-
stellten Waagebalkens periodisch fortgeschalteten
Zählwerk. Th. A. Edison in IJt'wellyn Park,
V. St. A. 24. 10. 1900. Nr. 12630H. Ki. 21.
Bei diesem Blektrizitätszhhier ist das Zählwerk n
direkt auf dem Waagebalken 6 atigeordnet, und zwar
erfolgt der Antrieb des Zählwerkes durch eine Priktiuiis-
scheibo c, welche periodisch in Berührung mit einem
KurveustUck d tritt, das mit konstanter Geschwindigkeit
rotirt. Die Achse e der Friktioiisschoibo c ist derart
gelagert , dass dio Kuppelung zwischen Friktions-
icheibe c und KurvcnstUck d eine geringe Verschiebung
der Achse der Friktionsscheibe herboifUhrt , um dio
Xothwendigkeit eiues dauernden und sichoron Hin-
griffes zwischen dom Kurvenstück und der Friktions-
scheibe zu vermelden.
RegiatrirkompaM für Schilfe. J. Hope und W. B. Buckley in Liverpool. 4. 5. 1900. Nr 126381.
Kl. 42.
Bei diesem Kompass ist ausser dem ule Träger für dos Sebreibwerkzeug dienenden
Magneten noch ein Magnetaystem oder ein Hauptmagnet unabhängig von dem ersteren, also
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244
PaUnttchau. — PataotlitU.
l>«QtKb*
MecbanUar-Zt«.
frei schwingend angeordnet, welcher sich bei Drehungen dos Schiffes frei und daher sofort
oinstellt. Dieser unabhängige Magnet beeinflusst den sich wegen der Reibung der Schreib'
Vorrichtung nur langsam einstelleuden Schreibmagneten, um so eine schnellere und genauere
Einstellung desselben horboizufUhren.
Rotirender Stromonterbrecher. N. G van Huffel in Utrecht. 15.6.1901. Nr 128393. Kl. 21.
Ais unterbrechender Thell findet eine in Petroleum rotirende, auswechseibare Hart-
gummischeibe Verwendung, die kreUbogenformige Unterbrechungen l)esitzt. Durch diese treten
die zu beiden Seiten der Scheibe gelegenen Stromschlussstncke, die aus Kupferrollen bestehen
und in Federn drehbar gelagert sind, zeitweise mit einander in Berohrung.
Patentliste.
Bis zum 27. Oktober 1902.
K lasse : Anmeldongeo.
21. B. 32116. Anordnung fUr den Zusammen-
bau von ElektrizitatsmotorzAhiern. O. T.
Blathy, Budapest. 12. 7. 02.
8. IG 319. Resonator für elektromagnetische
Wellen auf den Empfangsstationen für
Wellontelegraphie, G. Belbt, Berlin. 16.4.02.
H, 26245. Elektrischer Widerstand. R. Hop-
felt, Berlin. 28. 6. 01.
8. 16 530. Elektrizitütszflhler mit wechsel-
seitigem Antrieb zweier Zahlerwerke. Sie-
mens & Halske, Berlin. 8- 6. 02.
Sch. 18 696. FUilungsroasse für Fritter. P.
Schneider, Fulda. 27. 3. 02.
R. 14 826. Vorrichtung zur Beheizung von
Luft- und Ähnlichen Badern für Labora-
toriumezwecko. C. Regaud, Lyon. 12.11.00.
G. 16 494. Verfahren und Vorrichtung zur
Erzielung verschiedener Feni Wirkungen
mittels Aetherschwingungen. J. Gardner,
Manchester. 20. 1. 02.
D. 11 7U. ElektrizilntszJihler für Gleich- und
Wechselstrom. L. Tb. Ddcombe, Paris.
6. 7. 01.
8t. 7604. Verfahren zur Herstellung eines
radioaktiven MetaUüborzuges. R. Sthamer
u, R. Kasch, Hamburg. 17. 6. 02.
80. H. 28313. Vorrichtung für photographische
Aufnahmen in Kftrperhöhlen. W. A. Hirach-
mann, Pankow-Berlin. 10. 6. 02.
42. B. 28 883. Verfahren zur Bestimmung des
KohlensAuregehalts in Sauerstoff oderWasser-
Stoff enthaltenden Gasgemischen. G. Bod-
läuder, Braunschweig. 20. 3. 01. -
J. 6679. Flösaigkeitaauflriebswaage. M. J.
Jeske, Kuhlsbüttei b. Hamburg. 14. 3. 02,
V. 4710. Chromatisch, sphnrisch und ästig- ]
matisch korrigirtes Objektiv; Zus. z. Pat.
Nr. 124 934. Voigtlander & Sohn, Braun-
schweig. 9. 6. 02.
74. B. 29 624. Vorfahren zur Uebertragung
der Kompassstellung. F. Britt, Osterode,
Ostpr. 12. 7. 01,
ErthelloDgea.
21. Nr. 137 358. Elektrizitatszahler. W. M.
Mordey, Westminster, u. G. B. Fricker,
London. 9. 5. 00.
Nr. 137762. Einrichtung fürPunkenteiegraphie.
um dio Zeichen nach bestimmten Richtungen
auezuschliessen. Prof. Braun's Tele-
graphie G. m. b. H., Hamburg. 2. 9. 00.
Nr. 137 632. Aufhängung der Drohspule elek-
trischer Messgorathe. Hnrtmann & Braun,
Frankfurt a. M.-Bockenhelm. 4. 6. 02.
Nr. 137 713. Verfahren zur Fornspannungs-
messung durch Herstellung eines Miniatur-
bildes. R. D Mershon, New-York. U.7.99.
Nr. 137 693, Rtintgenröhre. F. Oesaauer,
Aschaffenburg. 29. 5. 02.
Nr. 137 800. Verfahren zur Herstellung licht-
ompfindlicher Selenzelloo. O. v. Bronk,
Berlin. 22. 9. 01.
Nr. 137 810. Zeichenapparat zur paraltelpro-
jektivischon Aufnahme von Röntgenbiidem.
Allg.ElektrizitAts-OcselUchaft.BcrHn.
I. U. 01.
42. Nr. 137 865. Geschwindigkeitsmesser mit
einem Windrad, welches ein zweites ent-
gegen der Wirkung einer Koder mitniinmt.
R. Goodlad, Hampshire, SUdsee. 2G. 8. 01,
Nr. 137 363 Oeachwindigkeitsmesser mit Rcih-
rAdem. A. Schwarze, Bielefeld. 18.2.01.
Nr. 137 601. V^orfahron zur Messung von Ge-
schwindigkeit, Umdrehungszahl u. s. w. be-
wegter Körper, W. Lahmoyer & Co.,
Frankfurt a. M. 2. 5. 02.
Nr. 137 637. Geschwindigkeits-Messer oder
•Rogier mit einer bei der Drohung in Flüssig-
keit oder Luft sich verschiebenden KlUgel-
schraube. A. Wetzel, Stuttgart. 16.2.02.
Nr. 137 683. Spiegelappnrat zum Messen der
Zusammendrückung bezw. Ausdehnung von
Körpern bei Probebelaatungon. F. Süss,
Budapest. 19. 10 OL
74. Nr. 136 610. Fahrgeschwindigkeitsanzeiger
mit zwei StromorzGugem. M. Schwarz,
Berlin. 24. 1. 02.
FQr dl« RsdftktioD Tsruitworillcb: A. Bl»«chk* Id W.
V«rUc voB JnliBB 8prlag*r to BbtIIb N. — Droek tob BbU Dr«7«r ta B«rllD BV.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
Olkd
Organ für die geaammte Qlasinatrumenten - Industrie.
Vereinablatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion; A. Blsschke, Berlin W., An der Apostelkirche 7b.
Nr. 23. 1. Dezember. 1902.
Haehdraek ssr mit OenekmlmiBir d«r Redaktion gettattet.
Elementare Darstellung der Helligkeit optischer Instrumente.
Von
Dr Hugt) KrftM Io Hambarg.
Nach einem Vortrage ira Zweigvorcin Hamburg-Altona der D. G. f. M. u, 0.
lieber die Helligkeit optischer Instrumente herrschen unter denen, welche optische
Vorrichtungen an den von ihnen hergestelllen wissenschaftlichen Instrumenten anbringen,
sowie auch nicht selten bei denjenigen, welche sie benutzen, theils gar keine, theils
häufig irrige Vorstellungen. Es hat dieser Umstand verschiedene Ursachen. Es ver-
lassen sich z. B. die P'abrikanten geodätischer Instrumente in sehr vielen Fallen einfach
auf die optische Werkstatte, welche ihnen die optischen Bestandtheile für ihre Fern-
rohre, Lupen und andere Vorrichtungen liefert; es herrschen dafür häufig seit Jahren
gebräuchliche Abmessungen vor, denen die Modelle der Werkslütte angepasst sind.
Ein weiterer Grund für Missverständnisse auf diesem Gebiet liegt aber darin,
dass in den Lehrbüchern der Physik die Frage der Helligkeit optischer Instrumente ent-
weder nur sehr kurz behandelt ist oder, wo es ausführlicher geschieht, die leichte Ver-
ständlichkeit unter der Möglichkeit der Verwechselung von Begriffen leidet, mit denen
der der Sache vollkommen kundige Verfasser mit gi'osser Leithligkeit arbeitet, die aber
dem weniger Eingeweihten Schwierigkeiten bereiten. Es sind wesentlich zwei Haupt-
gruppen von Begriffen, welche hierbei in Betracht kommen. Einmal findet leicht eine
Verwechselung zwischen Lichtmengc und Helligkeit statt. Es ist natürlich durch kei-
nerlei optische Vorrichtung möglich, die einmal gegebene Lichtmenge zu vergrössem,
sie wird naturgemass immer verkleinert werden in Folge des Lichtverlustes durch Re-
flexion an den Flachen der Linsen und durch Absorplion in den Glasmassen oder an
den spiegelnden Flächen. Dagegen kann die Helligkeit eines optischen Bildes eine
sehr verschiedene sein je nach der angewandten optischen Vorrichtung imd die durch
optische Hülfsmittel bewirkte Beleuchtung eines Gegenstandes eine vielfach grössere
als ohne dieselbe, p’emer bietet leicht einen Grund der V'crwechselung die nothwendige
strenge Scheidung zwischen der objektiven Helligkeit der Bilder eines optischen In-
strumentes und der subjektiven, d. b. der Stärke der Helligkeitsempfindung, welche wir
empfangen, wenn wir mit dem Auge durch ein Instrument sehen. Hier ist es natürlich
ganz gleichgültig, welche Helligkeit etwa im Innern des Instrumentes an einer oder
mehreren Stellen entstehende oder konstruirte Bilder des beobachteten Gegenstandes
haben, sondern es kommt einzig und allein an auf die Stärke der Lichtempfindung
in unserem Auge.
Aus den angeführten Gründen mag es nicht ganz ohne Nutzen sein, einmal die
in Betracht kommenden Verhältnisse im Zusammenhang in möglichst einfacher Form zu
entwickeln.
Es seien zunächst noch einige allgemeine Bemerkungen vorausgescbickt. Die
Helligkeit einer Lichtquelle wird bekanntlich in Kerzen ausgedrückl, und zwar wird als
Einheit der Helligkeit die in horizontaler Richtung vorhandene Lichtstärke der Hefner-
lampe angenommen und mit Hefnerkerze (HK)') bezeichnet. Die Stärke der Beleuchtung,
welche eine Fläche durch eine Lichtquelle erfährt, hängt ab von der Helligkeit J der
Lichtquelle und der Entfernung r der Lichtquelle von der Fläche. Sie wird dargestellt
durch den Quotienten Jjr'^, und als Einheit gilt die Beleuchtung durch eine in 1 m Ent-
1) Gewöhnlich wird HK in eine einzige Letter zusammengezogon.
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246
H. KrQii, £l*niMilar« Üvit*llunf d«r Htlllfktlt optltcb« tattnuv«nl«.
Dtotoek«
M»rJwnlk»r-ZUr-
fernung «ufgestellle Lichtquelle von der Einheit der Helligkeit (nämlich 1 HK)’, diese
Beleuchtungsstfirke wird mit 1 Meterkerze {MK) oder 1 Lux (Lx) beseichnet. Die
Helligkeit, mit welcher eine Flache selbst leuchtet, ist aber nicht nur abhängig von der
Starke der auf sie wirkenden Beleuchtung, sondern auch von der BeschafTenheit der
Flache, von ihrer Farbe und der Art ihrer Oberfläche. Ist die Gesammtlichtmenge, welche
eine FIflcbe austrahlt gleich J, ihre Orösse gleich s, so bezeichnet der Quotient J-s
die Flachenhelle; hierbei gilt als Einheit für s das Quadratcentimeter. Die so definirte
Flachenhelle kommt nicht nur bei Flachen in Betracht, welche ihre Helligkeit von aussen
empfangen, sondern auch bei selbstleuchtenden Körpern, wie bei Kohlenntden der elek-
trischen Glühlampen, beim Glühstrumpf des Gasglühlichts und bei dem glühenden Kalk
im Knallgasgeblase; hier trifft die FIflchenhelle zusammen mit demjenigen, w'as man
auch häufig mit Glanz bezeichnet (x Kerzen auf 1 qcm).
Im Folgenden soll nun eine Anzahl von einfachen Fällen der Anwendung
optischer Hülfsmittel ln Bezug auf die bei ihnen vorkommenden Helligkeitsverhaltnisse
untersucht werden. Dagegen wird dabei vollkommen darauf verzichtet, besondere Kon-
struktionen zu behandeln und etwa einen Vergleich zwischen ihnen herbeizuführen;
es soll über den Uahmen einer schematischen Darstellung nicht hinausgegangen werden.
Dabei w ird auch zunächst von dem durch Reflexion und Absorption entstehenden
Lichtverlust ganz abgesehen; diese Faktoren sollen zum Schluss, da eie auf alle optischen
Vorrichtungen der Qualität nach gleicherweise zulrelTen, kurz behandelt werden. Vor
der Hand kommen nur die in Folge der geometrischen Verhältnisse entstehenden Hellig-
keitsverbaltnisse in Betracht.
I. Seleuehtungssysteme.
Eine Flache s, z. B. Skale, Spalt, soll durch eine Lichtquelle von der Intensität
J beleuchtet werden. Es sei angenommen, dass die Ausstrahlung der Lichtquelle nach
allen Richtungen die gleiche sei. Ist die Entfernung der Lichtquelle von der Flache s
gleich r, so wird jeder Punkt von s mit der Helligkeit J/r^ beleuchtet; auf die ganze
Flache s triflt die Lichtmenge (J/r-) s.
Bringt man vor der Lichtquelle J ^ r ' ,
eine Linse oder ein Linsensystem L an,
derart, dass das gesamnUe durch die
Linse gehende Strahlenbüschel nach der
Brechung durch die Linse gerade die
Fläche s beleuchtet {Fig. 1) , so wird
jetzt auf s die gesummte Lichtmenge ver-
einigt, welche von der Lichtquelle J
auf die grössere Fläche S ausgesandt
wird, nämlich (J/r") S, jedes Flächen-
elcment von s wird also mit der Hellig-
keit (jyr-) (S/s) beleuchtet, die Hellig-
keit ist demgemäss mit der Linse L eine
(<S/s)-mal so grosse als ohne die Linse'). ''
Die Grösse der Fläche S und damit also auch die Verstärkung der Helligkeit in s
ist abhängig von der wirksamen OelTnung und von der Brennweite des Linsensystems L.
Wird der Halbmesser der wirksamen Oeffnung mit m, derjenige der Fläche S mit M
bezeichnet, so ist „ „a
.V = r und S = a r=.
a a*
Je grösser demgemfiss der Quotient m/a ist, oder — da a um so kleiner ist,
je kleiner die Brennweite des Systems ist — je grösser die wirksame Oeffnung des Bo-
leucbtungssyslems im VerhäUniss zu seiner Brennweite ist, um so grösser wird die
Verstttrkung der Helligkeit der FlÄche s gegenüber der Beleuchtung dieser Fläche durch
die in der gleichen Entfernung r befindliche Lichtquelle J ohne Anwendung eines
Beleuchtungssyslems.
I) Genauer muss eigentlich anstatt der Flftcho S die Flache der mit r erzeugten Kugel-
haube in Betracht ge/.ogen worden; dann ergiebt sich eine Abhflngigkoit der Lirhtmenge von
der Grösse (1 — cos Vj«)» « d®r Louchtwinkel bei Jist. (Vgl. H. Krüas, Die Abhängigkeit der
Helligkeit von Projektions* und Vergrösserungsapparaten von ihren optischen Beatandthelleu.
Phot Rund»cha)t 15. 8. 133. 1901).
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B«n 33.
1. Di>tfitnb«r 1903.
H. Krflii, Eltniffttar« Daratellunf d«r H«lUgk«H optiicbtr laitruroeot«.
247
Die bisherigen Untersuchungen nahmen eine punktrörmige Lichtquelie J an.
Bei einer ausgedehnten Lichtquelle gilt das gleiche für jeden ihrer Punkte in Bezug
auf alle Punkte der zu beleuchtenden Flache «, welche noch innerhalb des das Linsen-
system L verlassenden Strahlenbüschels liegen, wie eine einfache Betrachtung zeigt.
Selbstverständlich kann man die gleiche Helligkeit in s auch hervorbringen,
wenn man, ohne ein Beleucht ungssystem anzuwenden, die Lichtquelle entsprechend
näher rückt. Das ist aber nicht immer möglich, da die instrumcntelle Anordnung im
Uebrigen es häufig nicht gestattet; im Palle eines Leuchtthurmes z. B. soll ja gerade
durch eine an der gefahrdrohenden Stelle befindliche Lichtquelle Kunde in die Feme
gegeben werden.
Fallen die Strahlen parallel der optischen Achse auf die Linse L, geschieht
also die Beleuchtung durch Sonnenlicht oder das von den weissen Wolken ausgcstrahlte
Licht, dann ist S gleich der Grösse der Linse L = n m- und die Beleuchtung der Fläche s
wird nur abhängig sein von der Grösse der Linse L, beziehungsweise der Grösse
der Eintrittspupille des Linsensystems L. Die Grösse der Brennweite des Linsensystems L
hat keinen Einfluss mehr auf die Stärke der Beleuchtung von s, denn s empfängt eben
die gesammte Lichtmenge, welche auf die Linse L fällt, und die Helligkeit von s hängt
nur von dem Verhaltnies der Grössen der Flächen von s und der Linse 7^ ab; es ist
ganz gleichgültig, ob bei grösserer Brennweite des Linsensystems L die zu beleuchtende
Flache s sich in grösserer Entfernung von L befindet oder bei kleiner Brennweite in
geringer Entfernung.
II. Helligkeit des durch eine Linse erzeugten Bildes.
Es sei in Fig. 3 durch die Linse L von der in der Entfernung a befindlichen
Fläche s ein Bild s' in der Entfernung h erzeugt. Ein einzelner Punkt g der Fläche s
hat sein Bild wiederum in einem Punkto q‘ der Bildfläche Die in q' zur Wirkung
kommende Lichtmenge hängt, wie leicht ersichtlich ist, von der Grösse der Linse L ab,
ist eüso proportional dem (Quadrat ihres liadius m. Im Uebrigen aber gelangt alles auf
die Linse von dem Punkte q kommende Licht nach q‘, die Helligkeit von q' ist also
nicht abhängig von dem Verhältniss der Entfernungen a und h zu einander.
Anders liegt es mit dem Verhältniss
der Helligkeit der Fläche s zu derjenigen
ihres Hildes s‘. Es ist selbstverständlich,
dass die Gesammtlichtmenge, welche von der
Fläche s ausgeht und durch die Linse L
hindurcbgelangt, die Fläche s' bedeckt. Es
ist also zunächst die Helligkeit der Bild-
fläche s‘ wieder abhängig von der Grösse
der Linse L.
Es sei ferner die Plächenhelligkeit von s, also die Lichtmenge aut der Flächen-
einheit gleich H, diejenige von s‘ sei gleich 77', so muss die Beziehung stattflnden
H s = H' s‘, woraus sich einfach ergiebt H = H [sjs') oder unter Berücksichtigung der
Linsengrösse, bezw. der Eintrittspupille des Linsensystems
= 77- m- ■ ,
s V-
wenn man unter V die Vergrösserung versteht. Je stärker die Vergrösserung ist, desto
kleiner ist die Flächenhelligkeit des Bildes. Anstatt des Verhältnisses der Flächen-
grössen s und s' kann man auch das Verhältniss der Entfernungen (a und b) des Ob-
jektes und des Bildes von der Linse einführen, der obige Ausdruck für 77' wird dann
77' = ff • m= • .
Da bei einem und demselben Linsensystem die Grössen a und 6 durch die
Beziehung 1/a -j- 1/5 -- 1/p verbunden sind, wo p die Brennweite des Systems bedeutet,
BO wird bei wachsender Entfernung des Objektes s auch a wachsen. 5 mithin abnehmen,
also auch die Vergrösserung abnehmen und die Flächenhelligkeit 77 von s' zunehmen.
Dagegen ist bei Anwendung von Systemen mit verschieden langen Brennweiten
die Flächenhelligkeit ff' von der Brennweite unabhängig, wenn nur die Vergrösserung V
die gleiche ist.
Anders liegen die Verhältnisse, wenn, wie z, B. in einem photographischen
Apparat, die Grösse der Bildfläche s' konstant ist. Es entsprechen dann dem Bilde s'
Flg. s.
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248
H. KrUsa, Elamaotara Darttdluof dn HaUlfkaH opliachar loatrumanla«
DanUeb«
MecbaBlkwZti.
(Fig. 3) Objekte »j, «3, deren Ausdehnung je nach den Entfernungen o,, Oj. o, ver-
schieden sind; Ihre Durchrnesser sind ihren Entfernungen von der Linse proportional.
Legt man diesen Flüchen s^, die gleichen FlAchenhelligkeiten zu, so sind die auf
ihnen vorhandenen Lichtmengen proportional den Grössen der Flüchen. Die Intensität,
mit welcher sie auf die Linse wirken, ist aber umgekehrt proportional dem Quadrate
der Entfernungen a,, Oj, o,; da aber ist, so bleibt die Helligkeit
des Bildes s' immer die gleiche; je weiter das Objekt entfernt ist, eine um so grössere
Fläche trägt eben zur Erleuchtung bei. Es ist deshalb
wobei b für verschiedene Entfernungen der Objekte eine verschiedene Grösse haben
wird. Für eine unendliche Entfernung von s w ird b — p = der Brennweite des Systems,
sodass die Flächenhelligkeit des Bildes s' proportional ist der Fläche der Eintrittspupille
und umgekehrt proportional dem Quadrate der Brennweite. Aus diesem Grunde wird
auch bei photographischen Objektiven als Maass für ihre Helligkeit immer das Verhältniss
der wirksamen Oeffnung zur Brennweite des Systems angegeben.
Genau so, wie eben geschildert, liegt der Fall beim menschlichen Auge. Man
kann sich in Fig 3 unter L die Summe der brechenden Substanzen des Auges und
unter s' die das Bild empfangende Netzhaut vorstellen. Hier bleibt b konstant, da das
Auge durch die Akkoraodationskrümmung seiner Linse auf verschieden entfernte Objekte
eingestellt wird. Die Flächeneinheit bildet hier die Flüche eines Netzhautelementes,
oder richtiger die Wirkungssphäre eines Netzhautelementes, welche etwas grösser ist als
das Element selbst. Die empfundene Helligkeit hängt nämlich ab von der Lichtmenge,
welche auf das einzelne Netzhautele-
ment füllt, die Ausdehnung des Netz-
hautbildes, oder die Zahl der vom Bilde
bedeckten Netzhautelemente spielt keine
Rolle dabei; es ist also geradezu die
als Flächenhelligkeit deflnirte Grösse,
welche für die Helligkeitsempfindung
maassgebend ist.
Einem Netzhautelement entspre-
chen nun, wie Fig. 3 zeigt, bei ver-
schiedener Entfernung des gesehenen
Gegenstandes verschiedene Grössen des-
selben. Die empfundene Helligkeit ist
also nicht abhängig von der Entfernung
des gesehenen Gegenstandes. Ein weisses Haus in der Nähe und ein solches in grösserer
Feme, welche gleich gegen die sie bescheinende Sonne orientirt sind, erscheinen dem
Auge gleich hell. Da b konstant ist, so ist die vom Auge empfundene Helligkeit
wo m der Halbmesser der Pupille ist. In der Dunkelheit erweitert sich die Pupille ganz
ausserordentlich und bringt so eine entsprechende Erhöhung der Helligkeit H' hervor.
Hierbei ist vorausgesetzt, dass die in das Auge cintretenden Strablenbündel die
Pupille ganz ausfüllen. Ist der Durchmesser der Strahlenbündel kleiner als derjenige
der Pupille, so tritt deren Halbmesser an Stelle des Pupillenhalbmessers in den Ausdruck
für H' ein.
Dieser letzten Betrachtung kann unmittelbar angefügt werden die Folgerung,
dass auch durch Bewaffnung des Auges mit einer Lupe die Helligkeit des gesehenen
Objektes dieselbe bleibt, wie bei Betrachtung des Gegenstandes mit unbewaffnetem Auge,
welche Brennweite auch die Lupe haben möge. Es kann die Linse L in Fig. 3 ebenso
wie sie als schematische Darstellung der brechenden Kraft der Augenmedien aufgefasst
wurde, auch die Summe von Auge und Lupe darstellen. Die Wirkung der Lupe ist
nur die, dass das Auge näher an das Objekt herangebracht werden kann, sodass dieses
grösser erscheint, aber nicht heller, denn der Durchmesser der auf ein Netzhautelement
wirkenden Fläche des Objektes nimmt in dem gleichen Verhältniss ab, wie die Ent-
fernung vom Objekt.
Anders als mit der empfundenen Helligkeit der Bilder ausgedehnter Objekte
liegt es mit der Helligkeit der Bilder punktförmiger leuchtender Objekte oder auch
I
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H«A 21
I, Dcx<>mb4ir ld02.
VarvintaachrichieD.
24^
solcher, deren Hild bo klein ist, dass sie eine kleinere Kläohe als ein Netzhaulolement
(Winkelwerth 1 Minute) bedecken. Die Flächenhelligkeit des Hildes eines leuchtenden
Punktes nimmt natürlich mit dem (Quadrate seiner Kntremung ab, sodass hier
H' = H ■ a'/m^ ist. {Schluss folgt.)
Vereinsnachriohien.
Zur Aufnahaio in die D. O. f. M.
u. O. hat eich gemeldet:
Hr. P. Stein, i. Fa. Flesch & Stein,
Werkzeugmaschinen - Fabrik; Frank-
furt a. M., Schulstr. 22.
D. O. f. M. u. O. Abth. Berlin E. V.
Feier des 25-jührigen Stiftungsfestes.
Am 11. November feierte die Ab-
theilung Berlin ihr 25-jähriges Bestehen
durch einen Abendtisch und Ball in den
Neumann'schen Festsälen. Wenn sich auch
die Mitglieder mit ihren Damen alijährlich
zu einer kleineren Festlichkeit in ähnlicher
Weise zusammenfanden, etwa zu einem
grösseren Vorträge mit darauffolgendem
Tanz, oder in humorvoller Weise zu einer
V'ergnügungsfahrt oder dgl., so glaubte doch
der Vorstand in diesem dahre von dem
Althergebrachten abweichen und eine
grössere Festlichkeit vorschlagen zu dürfen ;
so hatte denn das H.-H.-H.-Komitd in Ver-
bindung mit dem vom Vorstand gewählten
Festausschuss (Herren Reg.-Rath Dr. Stadt-
hagen, Blaschke, Boettger, Haensch,
Himmler und Sokol) ein entsprechendes
Programm entworfen, welches am Fest-
abend, wie nachstehender Bericht zeigt,
glänzend durchgeführt wurde. Hervorzu-
heben an dieser Stelle, neben den anderen
Herren vom Festkomite und den beiden
anderen H.-H., ist besonders das erste H.,
unser Vorsitzender Herr Handke, mit
seiner unermüdlichen Thätigkeit; denn er
hat es verstanden, trotz vieler zu über-
windender Schwierigkeiten, eine mühevolle
und grosse Arbeit in verbältnissmässig
kurzer Zeit zu vollenden, die wohl an
jenem Abend im allgemeinen Festestrubel
leider nicht voll zur Geltung kam; es ist
dies der Bericht über die äö- jährige
Thätigkeit der Abtheilung Berlin, der
neben einleitenden herzlichen Worten des
Verfassers ein übersichtliches und voll-
ständiges Bild giebt über das Wirken und
Schaffen der Gesellschaft während jedes
Jahres. Der Bericht weist ferner Tabellen auf
über die während der 25 Jahre gehaltenen
Vorträge, ein Verzeichniss der Vorstände,
ein Namensregister der .Mitglieder mit dem
Jahre des Eintritts, ferner eine ancrkennens-
werthe und von allen Seiten voll gewür-
digte Ehrentafel zum Gedächtniss der ver-
storbenen Mitglieder, dann das vom Ver-
fasser selbst vielfach bearbeitete Thema in
kurzen Angaben, wie cs in neuerer Zeit durch
Gesetz vorgeschrieben, die Regelung des
Lehrlingswesens und dergleichen mehr
— cs sind hier nur einige Hauptpunkte
erwähnt. — Alles dieses schildert der \'er-
fasser in kurzen, sachlichen und auch
wieder warmherzigen Worten, sodass das
Werk einem jeden Kollegen sowie jedem
sich für unser Fach Interessirenden zu ge-
nauer Kenntnissnahme zu empfehlen ist.
Es bleibt eine Erinnerungsschrift an den
11. November 1902 und wird ein neues
Blatt in dem Ruhmeskranze der Deutschen
Geselischaft für Mechanik und Optik sein.
Zu der Feier waren ausser den Mit-
gliedern mit ihren Damen auch die Freunde
und Gönner aus den wissenschaftlichen,
technischen und Unterrichts-Kreisen ge-
laden.
ln erfreulicher Weise wurde dieser Ein-
ladung entsprochen; ausser einer grossen
Zahl von Milgliedem und deren Damen
erschienen die Herren Prof. Dr. Foerster,
Prof. Dr. Eandolt, Dir. O. Jessen, Dir.
K. Hrabowski, Dr. H. Krüss als Ver-
treter des Hauptvereins, M. Bekei als
V'ertreter des Zwgv. Hamburg -Altona,
E. Zimmermann aus Leipzig, Geh.-Reg.-
Rath Dr, G. Schwirkus u, A. m.
Es mochten wohl 160 Personen an der
Festtafel versammelt sein, an deren Stirn-
seite unter dem alten Mechanikerbanner
von 1861 die Bilder unserer drei Führer,
P. Dörffel, H. Haensch und L, Loewen-
herz, aus einer Palmengruppe auf die Ver-
sammlung herniederblickten.
Den ersten Trinkspruch brachte Herr
Prof. Dr. Westphal auf den Kaiser aus;
alsdann begrüsste Namens des Festaus-
schusses Herr W. Haensch die Er-
schienenen, insbesondere die Ehrengäste.
Hr. W. Handke hielt die Festrede, in der
er einen kurzen Ueberblick gab von dem,
was in seinem Bericht in ausführlischer
Weise über die Thätigkeit der Abtheilung
Berlin in den Jahren 1877 bis 1902 ge-
sagt ist, den in Form einer Festschrift ein
jeder Theilnehmer auf seinem Platze vor-
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fand. Die Kede klang aus in pinem Hoch
auf die gosammtc Dputsche Gesellschaft
für Mechanik und Optik. Ihm antwortete
Hr, Dr. H. Krüss mit einer Würdigung
der Verdienste, die sich die Abth. Berlin
um unser Fach erworben hat: ihrem fer-
neren Gedeihen weihte der Hedner sein
Glas. Von den weiteren Festrednern sind
SU erwAhnen Hr. K. Hendrichs, der Ver-
treter des Vereins Berliner Mechaniker, der
in formvollendeter Rede die Grtissc und
Glückwünsche seines Vereins für das fernere
Blühen, Wachsen und Gedeihen der Ab-
Iheilung Berlin überbrachtc, und Hr. K.
Friedrich, der im Namen der jüngeren
Generation sprach, ln vorgerückter Stunde
ergriff Hr.W. Handke nochmals das Wort,
um in humorvoller Weise die Tischkarte
üu erläutern, welche einen illustrirten
Ueberblick über die himmlischen Freuden
und irdischen Leiden der Vereinsmitglieder
gab.
Gegen Schluss der Tafel erschien Hr.
A. Hannemann auf der Bühne als Besitzer
eines „Mechanischen KariUUenkabinets“;
die Vorführung seiner Instrumente, die mit
verblüffend einfachen Mitteln grösste Zweck-
massigkeit, allerdings nicht immer die aller-
höchste Präzision erreichten, entfesselte
dröhnende Lachsalven. Zum .Schluss aber
Hel der hochverehrte Herr aus der Rolle,
indem er einen trefflichen poetischen
Damentoast ausbrachte, den man wohl von
einem gemüthvollen Dichter, nicht aber
von einem Museumbesitzer erw arten durfte.
Nach Ausklingen des Toastes überreichte
Herr Handke dem Herrn Hannemann,
der mit der Feier des 25-jährigen Bestehens
der Gesellschaft zu gleicher Zeit sein
2ö-jahriges .lubilAum als Hausdichter be-
gehen konnte, iin Namen des Vorstandes
mit herzlichem Glückwunsch eine mit ent-
sprechender Widmung versehene Einband-
inappe, enthaltend die Festschrift.
Wahrend der Festtafel erfreute Frl.
Haensch die Gesellschaft durch Gesänge,
die sie in vollendeter und gefühlvoller
Weise zu Gehör brachte, ebenso ein be-
reits genannter ungenannter Dichter durch
zwei Tafellieder.
In den Zwischenpausen wurden die von
hiesigen und auswärtigen Kollegen ein-
gelaufenen Glückwunschtelegramme ver-
lesen, unter anderen von:
Prof. Eugen Hartmann - Frankfurt
a. M., Firma Carl Zeis-Jena, L. Tes-
dorpf- Stuttgart, C. Reichert-Wien, Zweig-
vereine Göttingen und Halle, Rechnunga-
rath Th. Baumann, Brandt, Pankow, i
D«ots«b«
M«cbaalk«r-Zie.
Die Geisterstunde war Iftngst vorüber,
als die Tafel aufgehoben und zum zweiten
Thoil des Festes, dem Tanz, übergegangen
wurde. Wie lange der gedauert hat, möge
verschwiegen werden; in jedem Falle haben
die vor der Thür des Festhauses zahlreich
aufgefahrenen Nachldroschken schlechte
Geschäfte gemacht, denn die grösste Zahl
der Theilnehmer konnte zur Heimfahrt die
— nicht einmal ersten — Stadtbahnzüge
benutzen. W. H. - Bl.
Kleinere Mittheilungen.
Kew-Mikrometer.
Nüiure GG. S. 348. 1902.
Unter dem Namen .Kew-Mikrometer" wird
von der Firma Baird in Edinburgh ein von
Sir Joseph Hookor angegebenes Instrument
empfohlen, welches Botanikern, Entomologen
u. A. zur Messung kleiner Objekte dienen soll.
Dasselbe ist ein kleiner Zirkel, dessen
Schenkel Ober das Gelenk hinaus verlängert
sind. An der einen Verlängerung ist ein
kleiner Maassstab in einem Scharnier drehbar
angebracht, auf dem dann das Endo der Ver-
längerung des anderen Zlrkelschenkels die
Entfernung angiebt, in dor sich die Zirkel-
spitzen von einander befinden. Das wesentlich
Neue dieses Apparats durfte wohl der Name
sein. Mk.
Heber die VersUberung des Glases
und das DaguerreotypTerfahren.
Von Izarn.
Compte/t rend- 135, S. 240- 1902.
Verf. empfiehlt das Daguerreotypverfiihren
zur Verwendung bei optischen Untersuchungen
im Laboratorium und glebt zur Herstellung der
hierzu erforderlichen Silberspiegcl folgende
Regeln :
Man stelle eine einprozentige Lösung von
frisch durch reines Ammoniak geffllltom Bilbcr-
nitrat her und schotte hiervon die zur Operation
ausreichende Menge in ein Glas; darauf in ein
zweites Glas von kAufUchem vierzigprozentigem
Formel mit Hülfe eines Tropfenzählers die in
unten angegebener Weise genau bestimmte
Anzahl von Tropfen. In dieses zweite Glas
giesse man auch die im ersten Glase befindliche
Silhcrlüsuiig, darauf das Gemisch wieder Ins
erste Glas und von diesem in dos zur Operation
bestimmte Gefass. Dies Alles muss so rasch
geschehen, dass mit der Flüssigkeit keinerlei
FarbenverAnderung Vorgehen kann. Schliess-
lich schwenke man zur Beendigung der Ope-
ration das Gefass mit der Flüssigkeit andauernd
hin und her. Die Gesamrotdaucr der Operation
darf eine Minute nicht überschreiten.
Vvrtininaebrlebtta — Kleiner« Mittheilungen
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H«A 33.
I. PaiMBW 1903.
Xltlntr« Mittb*ilunff«D. — PattntlchAu.
251
Die Bestimmung der orforderllchen Tropfen*
zahl des Formols geschieht folgendormaassen :
Man nehme eine gut gereinigte Schale von
woissem Porzellan, spQle sie zunächst in Am*
moniak und darauf in reichlichem Wasser ab;
in diese gicaso man eine bestimmte Menge der
SilberlödUDg, z. B. 15 ccm, und hierzu unter fort-
währendem Schütteln tropfenweise das Formo),
bb die Flüssigkeit sich Htrbt Diese Fhrbung
tritt sehr plötzlich ein, ist zuerst rosa, dann
violett, mehr und mehr dunkler werdend, und
plötzlich erscheint auf der Wandung des (Je-
fi^es ein Niederschlag, der im ersten Augen-
blick unbestimmt in der Farbe ist, dann nach
einander rosa, violett, blau, eisengrau wird und
schliesslich das Aussehen des polirien Silbers
annimmt, während die jetzt fast durchsichtige
Flüssigkeit sich auf der Oberfläche mit metal-
lischen BlAttcben bedeckt, die ihr ein ölartiges
Ansehen geben.
Die Operation ist beendet, wenn sieb die
Flüssigkeit mit deutlich sichtbaren Klümpchen
füllt War die Menge des Formols zu gering,
so wird die Flüssigkeit schmutzig grau; war
dieselbe zu gross, so folgen eich die beschrie-
benen Rrscheinungen mit grösscrerOeschwindig-
keit und der Niedorschiag wird nicht metallisch,
oder wenn er dies bei sehr geringem üeber-
schliss des Formols wird, verschwindet er bei
ganz schwachem Reiben mit dem Finger. Ist
dagegen die Operation gelungen, so lAsst sich
der Niederschlag nach dom Abspülen mit vielem
Wasser auch durch das heftigste Reiben nicht
entfernen.
iliorzu ist jedoch eine besonders sorgfAitige
Roiiiigung der zu versilbeinden Glasplatte er-
forderlich. Man muss dioselbe wahrend der
Behandlung mit Sfturc und Ammoniak durch
einen feuchten, mit Engliscbroth betupften
Wattobauscli energisch abreiben und darauf
mit vielem Wasser rein spülen, ebenso wie das
Gefass, in welchem die Operation vor sich
gehen soll. Hierbei hat man sich vor dom
Berühren mit den Fingern zu hüten, indem man
sich erforderlichenfalls eines Glasstabes bedient.
Nach dem Abspülen und Trocknen kann
man sofort das Pollren mittels Hirschleders und
Eoglischroth vornehmen, um den übrigons sehr
schwachen üeberzug des Metalls zu entfernen.
Dosselbo wird nHmllch sehr schnell hart. Will
man daher in die Metallschicht etwas eingra>
viron, so thut man gut, dies unmittelbar nach
dem Truckuen des Niederschlags auszuführen.
Mk.
Glaateohnisches
füllt in dieter Nummer (und denen rem f. /. «wd
1. 2- 03) fort, da der dafür verfUghttre Platz bereits in
der Nummer 21 vom 1. Nov. 02 durch den Abdruck
des ProUikolU über die Xf. Hauptversammlung des
Vereins Deutscher Glasinslrumenten- Fabrikanten
zu Oehlberg verbraucht worden ist
Patentsoha u.
Hömerblltsableiter mit Widerstand inr Absehwäcbang des nachfolgenden Maachinenatromes.
W. Lahmey er & Co. in Frankfurt a. M. 27. 8. 1901. Nr. 128433. KI. 21,
Zu einer oder mehreren ln die Höruer
des Blitzableiters eingefUgton Unterbrechungs-
Stellen ab werden ein oder mehrere Ohm'sche
oder induktive Widerstünde B eingeschaltet.
Eine zwischen der Funkenstrecke des Blitzab-
leiters Obergebende statische Entladung findet
daher bei Ihrem Abfliessen in die Erde E einen
verbültniasmüssig geringen Widerstand, wAhrend
der dieser Entladung nacbfolgondc Maschinen-
etrom, mit seinem Lichtbogen in die Höhe
steigend, den Widerstand B durchfliesson muss*
Bei der Ausführungsform nach Fig- 2 ist die
UnterbrechuDgsstelle selbst wieder ata Blitz-
ableiter auagebildet.
Vielfaeh-Werkseaghalter. Riess&Osen-
berg in Berlin. 3. 10. 1900.
Nr. 128189. Kt 49.
Der die Werkzeuge tragende
Theil e des Werkzeughalters ist auf einer
am Reitnagel zu befestigenden Kugel b
oach Art eines Kugelgelenkes dreh- und
einstellbar, um die einzelnen Werkzeuge
in Richtung der Drebbankspindelachse
bringen zu können.
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f^»t«nt»chau. Pataadisl«.
Daotnrh*
MMbnaik^Zt«.
26*2
TucheDipektrogruph mit •eitlieh am Prisma gespiegalter Skale. F. Schmidt & Haeoscb
in Berlin. 8. &. 1901. Nr. 138104. Kl. 42.
Eine Reihe verschieden scharfer, auf einer drehbaren exzentrischen Scheibe oder in
Ähnlicher Weise angeordnetar Linsen, die durch Drehen der Scheibe oder auf Ähnliche Weise
vor die Austiittsöffnung des Instrumentes gebracht werden können, ermöglicht es. dass ver>
schicdene Augen Spektrum und Skale scharf einstellen können und zugleich bei der Einstellung
die scheinbare Lange von Spektrum und Skale konstant bleibt.
Elektrischer Fldssigkeitsanterbrecher. Uebr. Ruhstrat in
Göltingen. 11. 10. 1900. Nr. 127902; Zus. z. Pat. Nr. 127452.
Kl. 21.
Eine Membran a aus nicht leitendem Material, z. B.
Glas, welche eine die beiden Glasgefäase d und e verbindende
OefTnung verachliesst, wird durch die beim Strorodurchgang
entwickelten Gase in Schwingungen vereetzt, wodurch der
Strom in rascher Folge geöffnet und geschlossen wird
Kontaktthermometer mit liütdicht geschlossenem Thermometerrohr. W. Pruase in Buch-
Wald i. Riesengeb. 9. 10. 1900. Nr. 124335. Kl. 43.
Die bei Temperaturerhöhung steigende Quecksilbersäule berührt eine im Innern des
Rohres angebrachte Kontakthülse aus Eisen. Die Höhe des Berührungspunktes wird von aussen
durch einen Magneten eingestellt, der bei seiner Verschiebung die Hülse mitnimmt und in seiuer
Ruhelage sie in der Schwebe erhalt. Sollte die Hülse durch die steigende QuecksilbersAule
über den Kontaktpunkt hinaus in die Höhe getrieben werden, so wird sie beim Fallen des
Quccksilbersplegcls durch den Magneten wieder in die Ruhelage zurückgezogen.
Paientliste.
Bis zum 17. November 1902.
Klasse: Anmeldungen.
81. T. 7611 u. 8372. Verfahren und Vorrichtung
zur Nutzbarmachung von aus der Perne durch
den Aether oder die Erde oder beide ge«
sandten elektrischen Impulsen oder Schwin«
gungeo. N. Tesla, New«York. 19.6.01.
T. 8373. Verfahren zur Nutzbarmachung von
aus der Feme durch den Aether gesandten
Einwirkungen. Derselbe. 19. €. 01.
J. 6863. Stromunterbrecher. B. B. Jirotka,
Berlin. 26. 6. 02.
8. 16 704. Resonanzinduktorium. G. Seiht,
Berlin. 15. 7- 02.
D. 12 341. Thermo • Element 8, P. Dross*
bach, Freiberg i. S. 8. 3. 02.
L. 16 143. Empfangsapparat für elektrische
Wellen. P. Lohberg, Höchst a.M. 27.11.01.
48. St 7452. Wioddruckmesser zum Messen
des Winddruckes auf verschieden gestaltete
Flachen und Körper. F. P. Strauss, Berlin.
20. 3. 02.
G. 16 923. Wossertiefenmeeser; Zue. z. Pat
Nr. 114699. 0. Gutt, Berlin. 13. 5. 02.
N. 5824. Geschwindigkoitsmessor für Schiffe
mit zwei in das Fahrwasser ragenden Flüssig«
keitssüulen. E. Nicholson, Lakewood,
V. St A. 29. a 01.
F. 13 066. Geschwindigkeitsmesser für Loko-
motiven u. dgl. mit einem wAhrend gleicher
Messzeiton vorwärts geschalteten und dann
wieder zurückspringenden Schaltrade. B.
Flanian, Paris. 29. 6. 00.
W. 18 750. Kontaktvorrichtung für BchiffaJogs.
Th. F. Watker, Birmingham. 11. 2. 02.
Erthellugen.
2t. Nr. 137 850. Stromunterbrecher. R. Bohm
u. J. Ziegler, Wien. 20. 3. 02.
Nr. 188144. Verfahren zum Abstimmen ver-
schiedener funkeotelegraphischer Stationen
auf eine und dieselbe WellenlAoge. Allg.
BlektrizitAts - Gesellschaft, Berlin.
1. 1. 02.
48. Nr. 187863. Fadenkreuz. K. Hein, Han-
nover. 14. 12. 01.
Nr. 137 990. Feldroessinstrument mit lösbarer
Befestigung der Horizontalwinkelskale und
des zugehörigen Zeigers. Derselbe.
15. 12. 01.
Nr. 138 109. Feldmessinstrument mit Hoben-
kreis. Derselbe. 7. 12. 01.
Nr. 138110. Nivellir- oder Messlatte. Der-
selbe. 13. 12. 01.
Nr. 137 865. Drehbarometer. F. Boroemann,
Güttingen. 3. 3. 01.
Nr. 137 938. Registrirvorrichtung für Ge-
schwindigkeitsmesser zur Angabe von lieber-
schreitungen beliebig einstelibarer Ge-
echwludigkeitsgrenzen. M. G. Schinke
Milwaukee. 28 4. 01.
Per dis RsdskUoB Tsrunworülcb: A. Bltsebks ln B«rUn W.
VtrUf voB Jollet B^rlagsr In BtfliA N. — &rook voa Satl Dr«y«r la Bsrllo SW.
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Deutsche Meehanlker-Zeltung.
Beiblatt zur Zeitaohrift fUr Instrumentenkunde
Organ für die gesammte Olasinstrumenten • Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W., An der Apostelkirche 7b.
Xr. 24. 15. Dezember. 1902.
Naehdmek nnr mit Genehmlganr der Redaktton gcatattet.
Zum 70. Geburtstage
von
Herrn Geh. Reg.=Rath Prof. Dr. W. Foerster.
Am 16. Dezember bringen nicht nur die (Jelehrten Herrn Prof. Foerster als
einem der Bedeutendsten unter ihnen ihre Glückwünsche zu seinem 70. Geburtstage
dar, sondern auch weite Kreise des deutschen Volkes sprechen an diesem Tage ihrem
Förderer und Führer auf der Bahn des Fortschritts achtungsvollen Dank aus.
Zu diesen dürfen sich auch die Deutsche Gesellschaft für Mechanik und Optik
sowie die Mitarbeiter an dieser Zeitschrift rechnen.
Die Deutsche Gesellschaft für Mechanik und Optik erblickt in Herrn Prof. Foerster
den hervorragendsten Vertreter des Gedankens, der zu ihrer Begründung geführt hat
und bei ihrer Leitung von jeher maassgebend war, dass nliuilich nur durch inniges Zu-
sammenwirken von Wissenschaft und Technik die gedeihliche Kntwickelung unserer
Kunst gewährleistet werden kann. Diesem Gedanken hat Herr Prof. Foerster stets den
thatkräftigsten Ausdruck gegeben, indem er die reichen Erfahrungen, welche er als
Direktor der Berliner Sternwarte, als Leiter weitausschauender astronomischer Unter-
nehmungen, als Vorsteher unserer nationalen und der internationalen Maass- und
Gewichts-Behörde gewann, der deutschen Präzisionsmechanik zur Erhöhung der Schärfe
und Genauigkeit ihrer Erzeugnisse zu Gute kommen liess und indem er als Lehrer die
hohe Bedeutung jenes Gedankens auch seinen zahlreichen Schülern übermittelte. Es
ist ein markantes Zeichen dieser seiner Wirksamkeit und seiner Gesinnung gegen unsere
Vereinigung, dass ein Vortrag von Herrn Prof. Foerster ,Ueber Genauigkeit in der
Präzisionstechnik“ die erste Belehrung bildete, die der Fachvorein Berliner Mechaniker
am Beginne seiner Thiltigkeit im Jahre 1878 aus den Kreisen der Wissenschaft
empfangen durfte, und dass Herr Foerster wiederum zeitlich der erste war, der seine
Theilnahme an der Feier unseres 25-jährigcn Bestehens anmeldete.
Der vereinten Thatigkeit von Prof. Foerster, Prof. Schellbach und
Dr. L. Loewenherz, die bereits vor mehr als 25 Jahren einsetzte, ist zum guten Theile
die SchafTung der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt zu danken, die für unser Gewerbe
eine Förderung bedeutet, welche ihm die Suprematie auf dem Weltmärkte erringen half.
Foerster’s eigenster Gedanke und fast ausschliesslich sein Werk jedoch ist die Begründung
der Zeitschrift, welche berufen ist, dem Zusammenwirken von Gelehrsamkeit und Technik,
von Wissen und Können eine Stätte zu bieten, der Zeitschrift für Instrumentenkunde.
Die Deutsche Gesellschaft für .Mechanik und Optik und diese Zeitschrift dürfen
sich der frohen Zuversicht hingeben, dass ihnen auch fernerhin die Mitarbeit von
Herrn Prof. Foerster in ungeschwächtem .Maasse zu Theil werden und dass diese, wie
bisher, ihnen die schönsten Früchte tragen wird.
Digitized by^ioogle
264
H. KrQtt, Bl«m«Qtart DantclluBg dar HalUgkalt optUchar loatrumaoto.
Daaiaek«
Elementare Darstellung der Helligkeit optischer Instrumente.
Von
Or. Hur« KrftM tn HarobnrK
Nach einem Vorträge im Zweigvereiu Hamburg- Altonu der I). G. f. M. u. 0.
(Scsklior)
111. HeUigkeit der Fernrohre.
Wenn man von der Helligkeit der Fernrohre im Allgemeinen spricht, so ist da-
mit nur gemeint die Grösse der Helligkeitsempfindung auf der Netzhaut; die aus der
Konstruktion der optischen Bestandtheile entspringende Helligkeitsverminderung ist aus
dieser schematischen Betrachtung ausgeschlossen. .Man hat also hierbei Fernrohr und
Auge als ein einziges optisches Instrument zu betrachten, und man kann deshalb, da
das Okular nichts anderes ist als eine Hupe, mittels deren das vom Objektiv ent-
worfene Bild angesehen wird, Auge und Okular als eine einzige Linse darstellen,
wie solches auch in der vorstehenden Erörterung Über die Wirkung einer Lupe
geschehen ist.
Es hüngt die Stilrke der Helligkeitsempfindung, wie oben nachwiesen, einerseits
von der Orösse derjenigen Fläche des Objektes ab, welche auf ein Netzhautelement
wirkt, und andererseits von der Grösse der Eintrittspupille des Auges. Diese beiden
Einflüsse sind in den beiden Figuren Fig. 4a und 4b dargestellt. Hier bedeutet L,
Flg, 4 b.
das Objektiv, L.^ die Summe von Okular und Auge. Ist das Fernrohr auf Unendlich
eingestellt, so ist die Entfernung des Objektivs vom Okular gleich der Summe F p
der Brennweiten der beiden Bestandtheile. Hinter der Linse L„ ist die Eintrittspupille
des Auges mit dem Halbmesser m., dargestellt und in N die Netzhaut.
Zur Feststellung derjenigen Flüche, welche auf ein Netzhautelement wirkt, sei
der Halbmesser des Netzhautelementes gleich n {Fig. 4a). Die vom Umfange des Netz-
hautelementes durch den Knotenpunkt K von L„ gehenden Strahlen treffen das
Objektiv in einem Kreise vom Halbmesser M; hier werden sie gebrochen und er-
zeugen im Funkte B ein Bild von K.
Bei unbewaffnetem Auge würde ein Netzhautelement bedeckt von den Strahlen,
welche innerhalb des Winkels «j liegen, bei Benutzung des Fernrohres von solchen
Strahlen, deren Winkelraum durch den Winkel dargestellt wird.
Nun ist 1 _ 1 . 1
F ~ BL, ^ KL, ’
wo BL, und KL, die Entfernungen der Punkte B und K vom Knotenpunkte des
Objektivs L, bedeuten, oder 111
F = Bi:+F+p'
ßL, = WP).
P
Die Lichtmenge, welche von B auf das Objektiv L„ also bei Benutzung des
Fernrohrs auf ein Netzhautelement, fällt, wird dargestellt durch Ausdruck iFj(BL,Y,
Digitized by Google
U«n 24.
15. D«t«m)>er 1902.
H. Kf atif El«m*ntar« Dftrvi^u&f d«r Halttgkvtl optltcktr IiwtrusMCt««
255
diejenige Lichtmenge aber, welche ohne Benutzung des Fernrohrs auf ein Netzhaut-
element fallen würde, durch den Ausdruck n^KKNf = M'^HKL^)-.
Also ist die Lichtmenge auf einem Netzhautelement bei Benutzung eines Fern-
rohres gegenüber dem Sehen ohne Fernrohr
(Ä'z.j)= _ {P + p)2 „■>_ pj _ 1
(DL,y “ (P+iO“ ~ p^- ~ V"-’
wenn man mit V die Vergrösserung des Fernrohrs bezeichnet.
Es werde nun der zweite Faktor für die Helligkeitsempflndung, nämlich die Grösse
der Eintriftspupille, untersucht. An Stelle der Eintrittspupille des Auges mit dem Halb-
messer m, tritt, wie Fig. 4b zeigt, die entsprechende Eintrillspupille des Objektivs Z/,
vom Halbmesser m,. Diese erhält man aber bei einem auf unendlich eingestelltem Fern-
rohre, wenn man vom Rande der Augenpupille ein nach dem gemeinsamen Brennpunkt
von Okular und Objektiv konvergirendes Strahlenbttschel konstruirt und dieses bis zum
Objektiv verlängert. Es wird also, wie Fig. 4b zeigt, die Eintrittspupille vom Halb-
messer trij durch das Fernrohr auf diejenige vom Halbmesser m, vergrössert, die
wirksame Lichtmenge also um den Faktor gesteigert. Nun ist aber
Die Gesammtwirkung des Fernrohres in Bezug auf die Helligkeit ist also
d. h. die mit dem Fernrohr gesehenen Bilder haben genau die gleiche Helligkeit wie
die mit unbewaffnetem Auge gesehenen. Es wird bei steigender Vergrösserung die
in dem Winkelraume a, liegende Fläche in demselben Wrhältniss kleiner, in welchem
die wirksame Oeffnung des Objektivs grösser wird.
In der Fig. 4b ist die wirksame Oeffnung [Sm^) kleiner als der Objektivdurch-
messer. Es könnte also das Objektiv P, ohne Beschränkung der Helligkeit auch kleiner
sein, auch herabgehen bis auf den Halbmesser »>1^; umgekehrt kann auch, eben-
falls ohne Helligkeitseinbusse, die Vergrösserung so weit gesteigert werden, bis die
wirksame Oeffnung dem Objektivdurchmesser gleichkommf (Normalvergrösserung). Wird
die Vergrösserung noch weiter gesteigert, so wird der Durchmesser der Austritlspupille des
Fernrohrs kleiner als der Durchmesser der Eintrittspupille (2»M2) des Auges, letztere wird von
dem Strahlenbttschel nicht mehr ausgefüllt, und es tritt nunmehr eine Verringerung der Licht-
menge, welche auf ein Netzhautelement fällt, ein und zwar im Verhältniss der Fläche
der Augenpupille zu derjenigen der Austrittspupille, oder was dasselbe ist, im Verhält-
niss des Quadrats der die Normalvergrösserung I n übersteigenden Vergrösserung Yg. Die
Helligkeitsempfindung unter Benutzung eines Fernrohres bleibt also bei Steigerung der \'er-
grösserung bis zur Normalvergrösserung dieselbe wie ohne Fernrohr, nämlich gleich der Ein-
heit; nach Ueberschrcilen der Normalvergrösserung wird sie durch den echten Bruch
Tb yVq - dargestellt.
Bei Betrachtung punktförmiger Objekte ist Winkel a, ebenso wie Winkel
gleich Null; der eine, in Fig. 4a dargestellte, Faktor für die Grösse der Helligkeitsempflndung
fällt vollkommen fort, es bleibt nur der zweite Faktor übrig, nach welchem die Hellig-
keit gleich ist. Hier wächst also die Helligkeit mit Zunahme der Grösse der
Eintrittspupille oder mit der Vergrösserung des Objektivdurchmessers.
Die Grösse mj/m„ ist aber gleich der Vergrösserung V; die Helligkeit punkt-
förmiger Objekte ist also bis zur Normalvergrösserung V gleich V-. Steigt die Ver-
grösserung über die Normalvergrösserung auf Vg , so würde sich die Helligkeit auch
auf Vg * erhöhen, wenn nicht nun, wie oben schon ausgeführt, die Austrittspupille
kleiner als die Augenpupille und dadurch die Helligkeit im umgekehrten Verhältniss
beeinflusst, d. h. im Verhältniss Tj-:T'n‘ verkleinert würde; die Helligkeit wird also
lYg-)Vg'^ = Vn". Es kann also die Helligkeit punktförmiger Objekte bei Ver-
mehrung der Vergrösserung über die Normalvergrösserung hinaus nicht mehr gesteigert
werden, sie bleibt in der Höhe wie bei der Normalvergrösserung, nimmt also nicht ab.
Betrachtet man z. B. mit einem Fernrohr den Sternenhimmel, so wird, solange
die Vergrösserung unter der Normalvergrösserung ist, die Himmelsfläche dieselbe Hellig-
keitsempfindung im Auge hervorrufon, wie mit unbewaffnetem Auge, die Sterne werden
aber im Verhältniss 1 ; V- heller erscheinen; übersteigt die Vergrösserung die Norraal-
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256
H. Krüiii Elemtotare Darvtwllung dar Htillfkait opttiebar loifmmant«.
Daotacbe
Macb^ky-Zif.
vcrgrösacrung V», so behalten die Sterne die Helligkeit F« - bei, während das Bild der
Himmelsfläche im Verhältniss 1 ; Vn'P^g- schwächer wird. Es wird also bei allen Ver
grösserungen der Helligkeitsunterschied zwischen Sternen und Himmelsfläche mit dem
Fernrohr ein grösserer sein als mit unbewaffnetem Auge.
IV. Heiligkeit der Mikroskope.
Für die Helligkeit der Mikroskope gelten im Allgemeinen dieselben Grundsätze
wie für das Fernrohr, sie brauchen also nicht nochmals entwickelt zu werden.
Die aus Fig. 4a gezogenen Folgerungen für die Grösse der auf ein N'etzhaut-
element treffenden Lichtbüschel sind für das Mikroskop dieselben wie für das Fernrohr,
In Bezug auf Fig. 4b ist aber hier zu bemerken, dass die Linse L^ , d. h. das Objektiv,
des Mikroskops im Verhältniss zu seiner V'ergrösserung fast immer kleiner sein wird
als der Durchmesser desjenigen Lichtbüschels, welches die Augenpupille gerade ausfülll,
dass also die Vergrösserung Vg immer grösser ist als die Xormalvergrösserung Fi, , so-
dnss die Helligkeit immer proportional der Grösse Vn/Vg oder, da Vn eine Konstante
ist, umgekehrt proportional dem Quadrate der Vergrösserung gesetzt w erden muss, voraus-
gesetzt, dass die auf das Objektiv wirkende Helligkeit immer dieselbe ist.
Diese letztere Helligkeit ist aber nicht wie bei dem Fernrohr unahhängig vom
Instrumente selbst, sondern sie ist mit bedingt durch die optischen Eigenschaften des
.Mikroskopobjektives, durch seinen Ocffnungswinkel « (Fig. S), oder richtiger durch seine
numerische Apertur, welche nach Abbe gleich n sin a ist, also von dem Brechungs-
verhaltniss des Mediums zwischen Objekt und Objektiv mit abhängt. Dieses Medium
ist bekanntlich nicht immer Luft, sondern bei
Immersionsobjektiven die Immersionsllüssig-
keit. Bei einer und derselben Vergrösserung
ist die Helligkeit des mikroskopischen Biides
proportional der numerischen Apertur,
V'. TAchtverhist in den Bestandiheilen der optüchen Instrumente.
Bisher ist gänziieh abgesehen worden von dem Lichtverluste, welcher an und
in den Bestandiheilen der optischen Instrumente, also wenn man von etwaigen Prismen
absieht, an und in den Linsen slaltflndet. Dieser Verlust entsteht durch Refle.xion an
den Flächen der Linsen und durch Absorption in ihrer Masse. Es sollen hier nur einige
Angaben gemacht werden, die als Anhalt für weitere Berechnungen dienen können.
Trifft das Licht auf die Fläche einer Linse, so wird, auch bei senkrechtem Auf-
fall, nicht alles Licht hindurchgehen, sondern ein Theil zurückgeworfen werden. Das
bedeutet einen Verlust, derselbe tritt bei jedem Eintritt in eine Linse und bei jedem
Austritt ein. Er ist abhängig ausser von dem Auffallswinkel von dem Brechungsver-
hältniss des Glases, je höher dasselbe ist, desto grösser ist der Reflexionsverlust. Für
verschiedene Glassoiten, deren Brechungsindex zwischen 1,5 und 1.8 liegt, gelten bei
senkrechtem Auffall folgende Zahlen für die durch eine und zwei Flächen in Folge des
Reflexionsverlustes hindurchgehende Lichtmenge, wenn die auffallende Lichtmenge gleich
1 gesetzt wird.
Brechungsexponent n 1,5 1,6 1,7 1.8
eine Fläche ./, 0,060 0,917 0,0:13 0,918
zwei Flächen 0.026 0,899 0,874 0.849.
Daraus folgt die hindurchgehende Lichlmenge bei n = 1,5
für eine Linse .7, = 0,92
. zwei Linsen J^ = 0,84
. drei Linsen .1^ = 0,78
. vier Linsen = 0,74.
Der Absorptionsverlust in der Glasmasse ist sehr verschieden je nach der Be-
schaffenheit des Glases, ausserdem ist auch für die verschieden brechbaren Strahlen der
Absorplionsverlust ein verschiedener, w-as schon aus der verschiedenen Färbung des
Glases hervorgeht.
Deshalb soll hier nur auf das Resultat einer interessanten Untersuchung von
H. C. Vogel') hingewiesen werden. Er beschäftigte sich u. a. mit zwei Jenaer Glas-
sorten Flint 0.640 und Crown O.203, deren Brechungsverhältniss für die Praunhofer’schc
0 Bert. Mouatsber. 4G. S. IHW. ISgß tl.
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H«fl U.
I&. D«t»mb«r 1903.
V«r*lDSMebriebt*e.
Linie 5^ gleich 1,583 bezw. 1,521 war, und fand, dass bei einer Dicke von 10 cm 15
bis 16®/o absorbirt wurden. Unter Annahme des Reflexionsfaktors einer FlÄche zu 0,954,
für vier Flächen also 0,83, stellte er eine Tabelle für ein aus zwei Linsen bestehendes
Objektiv zusammen, welche abgekürzt hier wiedergegeben ist.
Durehmeuer ^ Dicke
des Objdsiivs
j Abaorptions-
fakior
1
Absorpiionsfaktor
X Beftexionsfaktor
= hindurc^ehende Lichtmenge
24 cm
4 cm
: 0,93
0.77
4^4 ,
8 ,
1 0.87
0.72
92 , ,
12 ,
1 0,82
0,67
96 ,
16 .
1 0,76
0,63
120 .
20 .
1 0,71
0,59
144 . 1
24 „
0,67
0,55
16>j .
28 ,
0.62 1
0,52
192 . 1
32 .
0,58
0,48
216 .
.36 .
0,55
0,45
240 .
40 «
0.6i j
0,42
Berichtigung. Auf S. Z. 3 v. o. in vorig. Nr. dieser Zeitschr. muss es
heissen H‘ = H ■ m'ja^.
Vepeinsnachpiohien.
D. G. f. M. a. O. Abth. Berlin. E. V.
Sitzung vom 2. Dezember 1902. Vorsitzender:
Hr. F. Franc v. Liechtenstein.
Zunächst theilt der Vorsitzende mit, das»
der Vorstand in seiner letzten Sitzung be>
schlossen hat, Hrn. W. Handke Dank und An-
erkennung auazuspreebon für die grosso und
erfolgreiche Mühewaltung, dur er sich anläss-
lich des 2b-jährigen Stiftungsfestes unterzogen
habe, insbesondere für die Abfassung des aus* i
gezeichneten Berichtes Uber die bisherige
Thätigkeit der D. G. Das Schreiben, welches
derVorstand in diesem Sinne an Hrn. W. Handke
gerichtet hat, wird verlesen.
Hr. V. Liechtenstein zeigt einen SticheU
halter für grbssero Drehbänke vor, ferner einen
von Hm. Handke übersandten sog. India-Ocl-
stein und ein von Kamsden angefertigtes
galileisches Fernrohr.
Der Vorstand beantn^t, dass der von Hrn.
W. Handke verfasste Bericht Uber die bisherige
Thätigkeit der D. G. und der Abth. Berlin so-
wohl an sämmtliche Mitglieder der Abth. als
auch an eine Reihe von Männern versandt
werde, w'etche Interesse für unsere Arbeiten
gezeigt haben; die Kosten hierfür, sowie für
die Drucklegung des Berichtes sollen aus der
Kasse entnommen werden. Der Antrag wird
nach kurzer Begründung durch den Vorsitzenden
sowie durch die Herren W. Haensch und
W. Niehls angenommen.
Aufgonommen werden die Herren H. Dette,
Fahr, chirurgischer und zahnärztlicher Appa-
rate, Berlin S 59 , Orimmstr. 27 und Dr. L.
Schachtel (Kapillar-Gesellschaft), Charlotten-
burg 2, Sophienstr. 8 bis 17.
In die Wahlv<>rbereitung$k<mmU8i(m werden ge-
wählt die Herren L.BIankenburg, H.Debmel,
M. Gebhardt, F. Mühlhaus und H. Schmidt;
zu Ka»»enrevuortn werden ernannt die Herren
0. Ahlborndt und B. Halle. BL
ZwelgverelD Hamburg • Altona.
Sitzung vom 2. Dezember 1902. Vorsitzender:
Hr. Dr. H. KrUss.
Als Mitglieder worden aufgenommen die
Herren Bdmuiid Voigt und Heinrich Frühe!
Nachf.
Hr. Max Hokel berichtet über das 25-jäh-
rige Jubiläum dos Zwoigvereins Berlin, welchem
er als Vertreter des hiesigen Zweigvereins bei-
wohnte.
Es wird beschlossen, das Stiftungsfest am
13. Januar in der „Erholung** zu begehen.
Hierauf führt Hr. Dr. KrUss einen Heilig-
keitsmesser vor, mit welchem auf einfache
Weise die Flächenhelligkeit von Arbeitsplätzen,
namentlich in Schulen, bestimmt werden kann.
Einleitend werden die verschiedenen, dem
gleichen Zwecke dienenden Methoden erläutert
und wird hervorgehoben, dass nur die physi-
kalische Messung im Stande sei, einwandfreie
Ergebnisse zu liefern. H. K-
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268
Büchanchtu.
Dtatacb«
Mtdualkwr-Zty.
BOohepsohau.
C« Arldt» Elektrische Kraftübertragung und
Kraftvertheilung. Nach Ausführgn. durch
die Allgemeine Blektrizit&ls • Gesellschaft,
Berlin. 3. Ausg. 8<*. 387 9. in. Abblldgn.
Berlin, J. Springer in Komm. 1901- Geb.
in Leinw. 4,00 M.
Das im Jahre 1804 in erster Auflage er-
schienene Buch hat bei den Interessenten eine
derartige Aufnahme gefunden, dass bereits eine
dritte Auflage nothwendig geworden ist unter
besonderer Berücksichtigung der modernsten
Einrichtungen auf dem Gebiete der elektrischen
Kraftübertragung. Das Buch ist ausseret kurz
gefasst; cs Ist auch nur bezweckt, dem Inter-
essenten einen kleinen Ueberblick zu geben
Uber die von der A. B. O. hcrgcstellten Ma-
schinen und Motore für obiges Anwendungs-
gebiet.
Zunächst erhalt der Leser einen Einblick ln
das Wesen der elektrischen Kraftübertragung
bei Benutzung von Gleich- und von Wechsel-
strom, spez. von Drehstrom; es werden die
Wirkungsweise der stromerzeugenden Dynamo-
maschine und des durch den Strom angetriebenen
Motors sowie die den Strom übertragenden
Leitungen besprochen. Der folgende Abschnitt
behandelt die Arten der Kraftübertragung und
zeigt die Uoberlegonheit der elektrischen Ueber-
tragung: an vier verschiedenen Systemen
(Druckluft, Druckwasser, Dampf und Elektrizi-
tät) wird durch Zahlen nachgewiesen, welche
Vortheile die Uebertragung durch Elektrizität
hat. Der 3. Abschnitt bespricht den Elektro-
motor als Antriebsmitte]. Nachdem zunächst
die Anordnung der Primftrstationen sowie das
Parallclschalten von Maschinen besprochen ist,
gehl Verf. auf die Kraftübertragung mit Glelch-
und mit Drehstrom naher ein unter besonderer
Berücksichtigung der zu benutzenden Metall-
und Flüssigkeit» - AnlasswidersUlndc und der
Transformatoren und erwähnt kurz die Ver-
bindungsarten des Elektromotors mit der anzu-
treibenden Maschine durch direkte Kupplung,
ZahmiUler, Riemen und Friktlonsrader. Im
4. Abschnitt wird an zahlreichen Abbildungen
nebst Erläuterungen der elektrische Antrieb
von Ventilatoren, Pumpen, Aufzügen. Kranen.
Werkzeugmaschinen. Maschinen für die Textil-
industrie und Buchdrnckerei, die Lmidwlrth-
»chaft und das Borg- und Hüttenwesen, für
Hchiffszwecko und Bahnbetrieb besprochen.
Das für die Leser dieser Zeitschrift besonders
interessante Kapitel über Werkzeugmaschinen
zeigt den Antrieb von Bohr-, Früs- und Hobel-
maschinen, Drehhllnken, Kreissngen. Schleif-
und Polirmaschinen und Sügen für Holzbear-
beitung. Der 5. Abschnitt „Maschinentabelicn"
giebt eine Uobersicht Uber die IvOistungen, Ge-
I Wichte, ÄbmeasuDgen und Preise der verschle-
j denen von der A. B. G. hergestellten Dynamos
und Motore. In einem Anhang sind noch einige
Muster zu Fragebogen betr. elektrische Antriebe
find ein Verzeichniss der elektrischen Maass-
einheiten aufgenommen. Bin ausführliches
Sachregister schliesst das Buch.
KUam.
K. Moritz, Berechnuug und Konstruktion von
Oleichstrommaschinon. Eine praktische An-
leitung zum Entwurf und zur Ausführung
kleiner und mittelgrosser Maschinen. 8^
VII. 111 S. mit €7 Ahbildungen, 11 Kurvon-
tafeln nnd 3 Konstrukllonstafoln. Leipzig,
Hachmeister & Thal. 1901. Geb. in
Leinw. 4,00 Af.
Der Inhalt dos Buches zerfallt in 4 Thcüe.
Im ersten werden die Erzeugung des magne-
tischen Felde.s, das Entstehen der elektro-
motorischen Kraft und die Verluste einer
Dynamomaschine besprochen und die für die
Berechnung dieser Grössen erforderlichen An-
leitungen gegeben. Die Grössen, die man bei
der Berechnung nach der Erfahrung aonehnien
muss, sind in den beigegebenen Kurventafeln
enthalten. Der zw eite Thcil beschäftigt sich mit
der mechanischen Ausführung der einzelnen
Konstruktioustheile. Lobenswerth hierbei ist
die für die Zwecke des Huches ausreichende
Behandlung der Ankerwicklungen. Der dritte
Thoil onthAlt die vollständig durchgofuhrten
Berechnungen einer Nebenscblussdynamo (110
bis 150 VolL 25 Ampere) eines Hauptstrom-
motors (‘/g PS, 12 Volt) und eines Neben-
schlussmotors (15 PS, 220 Volt). Zum dritten
Theil gehören die dem Buche beigegebenen
3 Konstruktionstafelii, nach denen die Aus-
führung der berechneten Maschinen erfolgen
kann und die ausserdem gute Vorbilder für
die zeichnerische Darstellung derartiger Kon-
1 struktionen sind. Der vierte und letzte Theil
de» Buches macht auf die bei elektrischen
Maschinen am häufigsten eiutretenden Störungen
aufmerksam und giebt Anweisungen zu deren
Beseitigung. Auch enthalt er verschiedene
brauchliare Tabellen, unter ihnen eine Draht-
tabello und eine Tabelle für die Preise der
verschiedenen Konstniktionematerialien.
Der Verfasser setzt heim Leser elementare
Kenntnisse im Maschinenbau und in der
Elektrotechnik voraus. Seine Auseinander-
setzungen sind sogleich durch passend gewählte
Beispiele erläutert. Eine Anzahl guter und
klarer Figuren unterstützt in hervorragender
Weise den Text. Die Ausstattung des Buches
ist gut.
Dos Buch kann allen, die für sich selbst
oder im Kleinen Dynamomaschinen und Motore
hersteilen wollen, empfohlen werden.
•fW.
Digitizod by Googic
U«ft 2t.
D«xemb»r 1902.
PatcnUchau.
259
Patentsoha u.
Galvanometer. M. 0. Pouzot io Vincenues, Seine. 37. 3. 1901. Nr. 128 160. Kl. 21.
Dieses Galvanometer ohne permanenten Magneten gehOrt zu derjenigen Art, bei welcher
in einer Stromspule a feste und bewegliche Eisentheile aogeordnot sind, die beim Stroradurch-
gang durch die Spule gleichnamig magoetisirt werden und sich in Folge dessen gegenseitig
abstossen.
Bei dieser Ausführungsform besteht nun
der feststehende Eisentheil aus einem Ring oder
Band c aus weichem Bisen von ellipsenförmiger
Gestalt der um eine aus unmagnetischem
Material bestehende Hülse angeordnot ist, oder
aus zwei Halbellipscn 2), die mit ihren um-
gebogenen Enden ee durch Oelfuungen treten,
die an der Hülse b oben und unten angebracht
sind und sich in zwei Funkten gegenüberliegen.
Innerhalb’dieser Ellipsen ist ein schrüg liegender
Stab d so augeorduet, dass er mit seinen utngebogenen Enden f f nahe dem Bisonringe c zu
liegen kommt und beim Stromdiirchgaug durch das Solenoid von dem feststehenden Bisenring e
abgestossen wird. Hierdurch wird einer Wolle g eine Winkeldrehung erthcilt, deren Grösse von
einem an der Welle befestigten Zeiger it angezcigt wird und ein Maasa für die Stürko des durch
die Spule fliessenden Stromes bildet.
Elektrolytischer Stromonterbrecher. F. de Mare in Brüssel.
28. 12. 1900. Nr. 123 392; Zus. z. Fat. Nr 122295. Kl. 21.
Das die FlatindrahtAiiode a umgebende Flatinfutter b
wird Uber dom Flatindraht selbst ausgewalzt oder ausgezogen
und in den Hals des mit dem Deckelkörper d aus einem
Stück bestehenden Porzeltanröhrchen c dicht elngeschlilTen,
wobei der Flatindraht durch die seine Verstellung bewir-
kende Schraube lediglich ln achsialer Richtung unter Aus-
schluss einer Drehbewegung verschoben wird.
Messger&th nach Ferraris’sehem Prinzip !ür Drehstrom-
■yateme. Hartmann & Braun in Frankfurt a. .M-
Bockenheim. 25. 8. 1901. Nr. 128873. Kl. 21.
Bei diesem Meesgerath durchsetzen die vom Haupt-
strom erzeugten magnetischen Linien zwecks Verschiebung
ihrer Phase gegen den erzeugenden Strom massives Eisen.
Bei der In der Figur dargestellton Anordnung sind der
Magnet m und der Anker a aus lamoUirtem Bisen hergestellt
und der NebenschlusB ist derart auf diesen Kern gewickelt,
dass die magnetischen Nebenschlusalinien nur in diesem lamel-
lirten Eisen verlaufen. Die Hauptetromspule dagegen ist der-
art über beide Schenkel des Kernes m gelegt, dass sich die
von dieser Wickelung erzeugten magnetischen Linien durch
den aus massivem Bisen hergestellteu Rückschluss g schlicssen
roOasen, wodurch dann die genannte Wirkung (Fhaaenvor-
Bchiebung) zu Stande kommt.
Spiegel anz Glas mit Metallüberzug für optische Zwecke und Verfahren zu ihrer Herstellong.
F. Deloncle in Paris. 2. 2. 1901. Nr. 128 667. Kl. 30.
Grosse Reflektoren für optische, besonders astronomische Zwecke sollen aus entglaatem
Glase hergestellt werden, einmal weil entglastes (ilas für solche Zwecke sich seiner physikalischen
Eigenschaften halber vortrefflich eignet, und weil die Hereteilung in der bekannten Weise, dass
Digiiized by Google
•260
Patentikchtu. Pu<*nUute. — Brielk^sien.
)!•*> iMUiKer-£t'-
man Olaspulver bis nuhe zum Schmolzen erhitzt uml die teigige Maase presat. die (iewinnung
der ftuaserordentlich grossen RobstUcke (z. B. 15 000 erheblich erleichtert gegenüber dem
bisher angowendeton (iicssen geschmulzoncn Glases. Das gepulverte Glos wird wie üblich in
einer feuerfesten Form bis zur Entglasung erhitzt, und dann wird mittels hydraulischen Druckes
ein Stempel auf die Glasmasse niedergefUhrt, dessen Unterseite die spiegelnde Flftcho formt,
wahrend entlang seinen Rhndem eine Stange befestigt ist^ welche den Umriss des Spiegels aus
der Glasmasse horausschnoidet.
Quecksilberhorizont. M. Wolz In Bonn. 25. 12. 1200. Nr. 12Ö959- Kl. 42.
Bei Quocksilberhorizonton ist es schwierig, den schwimmenden Spiegel in der Horizon>
talen einzustollen, weil das nicht bedeckte t^uecksilbor schon durch die leiseste Erschütterung
in Bewegung versetzt wird. Der Spiegel gleitet deshalb beständig auf der Obcrftüche des
Quecksilbers umher, und wenn er bei dieser Bewegung bis an den Rand des Gefassos kommt,
so legt er sieb sofort dort fest. Nimmt miui einen Spiegel, dessen Durchmesser aniifthernd der-
selbe ist wie der des GefAsses, so gleitet er direkt nach dem Runde zu. sodass er schief steht.
Diese Uobolständo können nuu. wie Versuche gezeigt haben, dadtirch vermieden werden,
dass man einen im Durchmesser kleineren Spiegel als das GeRiss durch einen weniger tief als
der Spiegel selbst einsinkenden Ring aus beliebigem Material in der Gefaaamitto zentrirt. Man
hat schon versucht, eine solche Zentrining <lurch Anschlugo oder Stifte zu erreichen, wodurch
aber in Folgo der Reibung die Genauigkeit der Einstellung beeinträchtigt wird. Der er^Shnte
Zentriruogsring hat diese Wirkung nicht, denn sein iiinurer Durchmesser ist etwas grösser als
der Aussero des Spiegels, sodass sicli beide nicht berühren und Reibung nicht entstehen kann.
Spiegel und Ring bloibon hierbei voiisUtndig ruhig auf der Oberfläche des Quecksilbers liegen,
und da der Spiegel an keiner Stelle der Peripherie uiiliegt, so befindet er sich in genau hurizau'
tiiier Lage.
Arbeitsmessger&th iUr Drehstrom. Hurtinann & Braun in Fruiikrurt a. M. > Bockenhoiin.
16. 2. 1901. Nr. 128 789. Kl. 21.
Bei diesem Arbeitsmossgernth für Drehstrum wird die Messung der GesammUrbeit mit
nur einer Spannung und zwei Strömen ermöglicht, und zwar dadurch, dass die Hauptstromfeder
in enlsprecliender Weise in ihrer Phase gegen die erzeugenden Hauptströme verschoben werden.
Paientiiste.
Bis zum 1. Dezember 1902.
Klasse : Anmeldungen.
21. R. 17194. Isülationamosser für Wechsel-
strom. Reiniger, Gebbcrt & Schall, Er- |
langen. 15. 9. 02. I
St. 7350. Vorrichtung zum Ein- und Ausschalten '
elektrischer Stromkreise aus der Feme |
mittels elektrischer Wellen. H. Studto, |
Köln a. Rh, und 0. Drenkelfort, Char- |
lottenburg. 18- 1. 02. ;
D. 12 776. Verfahren zur Verminderung des ’
Einflusses der Hysteresis bei elektromagne-
tischen Relais u. dgl. Deutsch -Russische
ElektrizitAtszAhler-GesclIschaft m. b.
H., Berlin. 16. 8. 02.
42. R. 16 812. Vorrichtung an Winddruckmes-
sern zum Messen der hinter der Windstoss-
platto auftretenden Saugwirkung; Zus. z.
Anm.R. 16470. G.Kosenmüller, Dresden-N.
12. 6 02.
Z. 3560. Apparat zum Messen des Druckes
oder epezilischon Gewichtes von Gosen und
Dömpfon, bei welchem der Druck zweier
GassAulen vorglichen wird. C. Zoissig,
Darmstadt. 28. 4. 02.
ErthelluDgen.
21. Nr. 138 329. Registrirender Maximuistroin-
anzeiger. Hartroonii & Braun, Frank-
furl a. M -Bockenheim. 19. 11. 01.
42. Nr. 138 262. Geschwimiigkeitsanzeiger mit
einem ansteigend belasteten Schwungmassen-
regier. P. Polikeit, Dresden. 7. 8. 01.
Briefkasten der Redaktion.
Wer liefert Quarzfhden von 6 g TragfAhig-
i keit?
POr dl« RadakUuo rer&otvortllch: A. BlAftrhke Id BerllD W.
VertAK TOB Jalino Bprlnic*r in BerÜD N Ünck von Krall Dr«p«r In Berlin •‘«W.
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Namen- und Sachregister.
In dem oachatehendeii He{?ister sind für die sachUcht Ordnung hauptsächlich eine Koihe
von (fett gedruckten) HtichwCrtorn bonutzt, z. H. Akustik, ElektrizitAt, Laburatoriumsappnrate.
Vereinsnachrichten, Werkstatt u. dg).
Akustik tAkust.Tourenanzeigor,
Gieseler 50. — Verifikation
ein« r Stimmgabel u. s. w.,
Schoenruck 123, 1 ‘5.
Allgemeine Eiektrizitftte-
GesolUchuft, Schutzvor- •
richtgn. gegen Ueberspannuu-
gen, licoischkc 17. — Nernst- '
lampo 108. — Röntgenröhre ;
172.
Aluminium s. Metalle u. Werk-
statt.
Amsler-Laffon, J., & Sohn,
Waagebalken 50.
Aastalien: Fachschule f. Fein-
rocchnnik Schwenningen 87
— Physika!. Verein Frankfurt
a. M. 46 ~ Kngi. physikal. i
StaaUlaboratoriuinSH. — Fach-
schulen f. Optiker in Hurupa,
Berger 121, 183. — PrUfunga-
austalt f. App. u. Reagentien
V. I)r. Sauer & Dr. Göckel in
Berlin 129, 149. — Technikum
Mittweidu 60.139. — Lehrwerk-
statt f. Mechaniker zu Berlin
188. — Fachschule f. .Mecha-
niker zu Berlin 100.
V. Arco, G. Graf, s Slaby.
Arldt, C., Blcktr. KruftOber-
tragung 258.
A rndt, G., Pröziaioiissage f. rai
kroskop. Präparate, Tbamm
146.
Arndt, M., Reglstrirvorrichtg.
f. Gaeannlysenapp. 80.
Arnold, C'., Kipp'scher App.,
Hugershoff 128.
Arnold, B., s. Rostin
Astronomie: KUostl. Horizont,
Gillie 131. - Durchsichtige ,
Doppel -Halbkugel als .Mess-
instr., Thiede 131. — Bewcgl.
Leiter, de Campos-Hodrigues
178. — Quecksilberhurizuut,
Wolz 260.
Ansdehnniig: Ausdehng. v. Jena-
er Hartglas. Bottamloy, Evans
147.
Ansfohr: ZoUtarif 96, 145, 188.
Maassnahmen z. Entwurf d.
Zolltarifes, KrOss 173, 181. —
Dass<'lbo, Kummer 227. — Han-
delsverträge 211.
Ausstellniigeii :
PariserWcItausstllg. 1900:
Kataloge 6; 81. 93, 101. —
Auszeichnung 67-
Grosso Industrie • Aus-
stollg. Berlin 1902: 59.
Blektrologische u. radio-
logische Ausstellg.Bern
1902: 9«.
Ausstellg. Arztl. Lehrmit-
tel Berlin 1902: Auszeich-
nungen 126.
Autom. Glass Blowing Pa-
tents Synd. Ltd., GUtsblos-
maschino 150.
Baird, Kew-Mikrometer 250.
Bamberg. C., Pnoumat. Tiofen-
raess(‘r 33.
Baur,A., Kainpylograph, Deche-
vrens 198.
Bavorischc Glühlampen-
b r i k , Skalcnbelcucht ungs-
lampo 9.
B e c k e r, B., RegUtrirapp., Fucss
242.
Becker. F.H.. Gla^hafenofeult.
BelIng&Lübke, Höhensupport
67.
Benischke, G., Schutzvor-
ricbtgn. gegen Ueberspannun-
en 17. — Elektrotechnik in
inzeldarstellgn. 150.
Bonoist.L , Definition der Arten
von X Strahlen 158.
Berger, E . Fachschulen f Op-
tiker in Europa 121, 133.
Bergmfinnlseh« Apparnte: App.
z..Mes8g d.Fal lens u. Streichens
d. (iesteinsachichten, Falter &
Sohn, Schilfer 97. — Photo-
graph. Lotha])p., Fuhrmann
151.,
Bergmann-Eloktrizithts-
werko, Steckkontakte 58. —
Stöpselsicherg. 146
Besser, H., U-Röbren 148.
, Botts, A. G., Metallüberzüge auf
I Aluminium 172.
Blitz. H , u. G. Prenner, Her-
stellg. absolut reinen Schwefels
71.
ßlondel. A., Spiogelgalvano-
meter 199.
Boas. H.. Sprongerscho Queck-
silberluftp. 148 — App. z. Auf-
nahme von Röntgenbildorn
153. 163.
Bosch, J., & Söhne, Waage-
balken 159.
Bottamloy, J. T., u. W. T.
Evans. .Ausdehng. v. Jenaer
' Hartglas 147.
Boys, C. V., Werkzeug-Schleif-
maschine 116.
Briefkasten 260.
Buchuer, U. Motallröhren m.
Glos nuszukloidon 28.
jBuckley, W. E., s. Hupe.
Busch, E., 8. Rnthouowor Opt.
Industrie-Anstalt.
|deCampos-Rodrigues, C.A.,
I Kurvenlineal 166. — Beweg-
I liehe Leitern 178.
ICasper, C., u. F. Oortel, Man-
ganarmer Chrom • Silizium-
Stahl 199
Contnorszwer, .M., App.f.Leit-
fahigkeitsmessgu. 70.
Cerebotani, L, Typondruck-
tolegraph 119.
— u. A. Silbermann, Regi-
sirirapp. f. moteor. Instr. 199.
'Chronometer: Mossg. kleiner
Zeittheile, Etzold 1. — Aus-
schuss der Voreinlgg. f. Chro-
nometrie 117, 127.
Clausen, C. T. B., Tiefen-
messer 151.
Common, A. A., Zielfernrohr 19.
I Corn u , A., L'indxatrie fran^. des
irwsfr. de pric. 81, 93, 101. —
•j* (Nachruf) 118.
I Cowoy, L. E , Anzeigen v. Ver-
ftodergn. in d. Erdanziohg. 151.
Cushmaii, A. S., ßUretten-Ka-
librirapp. 48.
Digitized by G(|
Nftinco* UDd Sachn^tar.
_262
Dallmeyer, Th. R.» Photo- '
graph. Objektiv 39.
ÜGchevrens, M., Kampylo*
^raph, Baur 198.
Dofays, Sarasin Sc Co., App.
zur Bcstimiug. d. apoz. Uew.
V. Flüsaigk. 169.
Deloucle, F., (tlaaspiegol m. I
Metallüberzug V69. i
DoDioiutrationsapparate : De- 1
monatr.d.Fallens u. Streichens I
d. Gosteinsschichton, Falter & '
Sohn, Schäfer 97. j
Donnert & Pape, Schieber- 1
maasastab 200.
Deutsche Magnallum-Go-'
Seilschaft, Bearbeitunga- i
fähigkeit d. Alumiuiums 39. |
Diogol, Magnalium S6. !
Dilatometer s. Lnborat.
Dobbie, J. C., App. zum Messen i
von Meerestiefen 172. i
Kdieon, Th. A., ElektrizitAta- i
zAhlor 243. !
Bgner s. Stafsing. j
Elirhardt.M.. Höntgonr^hrebl. |
Kiffe & Fehr, Patent - Keil- .
schrauben, Kluesmunn 44. !
Elektrizität: I. Theorie: Defi-
nitiuu d. X-Strahlen, Benoist |
158. — II. Elemente u. Bat- i
terien: Tauchbatterie, Sa- 1
Iingerl26. — IlI.Messinstru- i
mente; Eisenkern bei Mess- |
gerathen, Reiniger, Gebbert
& Schall 12. — Knallgasvolto-
ineter, Müller 26. — Zeiger- ;
Übertragg., Uartmann Sc Braun
f)0. — Leitfühigkeitsmessgn.. i
Centnerszwer 70. — Watt- 1
stundonzühlcr, Bchuckert & I
Co. 71. — ElektrizitAtdzfthlor, |
Halsev 159. — Luftdampfer- |
einricKtgn., Hartmann & Braun
171. — Messgvrath, Siemens !
Halske 172. — Kontaktvolt- 1
inoter, Mejer 179. — Maximal- 1
sirommessgeratb, The Mutual \
El. Tnut 191. — Spiegelgal-
vanometer, Blondel IM. — |
WechaelsLrommessor, Mordey
205. — Elektrizitatszähler,
Edison 243. — Galvanometer, i
Pouzot 259. — Messgerätli
für Drehstrom, Hartmunn u. ,
Braun 259, 260. — IV. Mikro- i
phone, Telephone, Gram - 1
mophone, Phonographen |
u. s. w. : Telegraphie ohne
Draht, Mareoni’s Wireless- Tele-
graph Cy- 19. — Schreibtele-
graph, Gray NnHonal Telauto-
graph Cy. 20. — Bewegen enb- •
fernler Mecbntiismen in. Hertz’-
scher Wellen, Walter 31. —
Frittrfthrc, Schuckert 31. —
Horchanzeiger, Stafsing, Egn^r
58. — Telegraphie ohne Draht,
PoincarÄ, Jaeger 63, 73, 114,
144, 237. — Janus-Telephon,
.Mix & Genost 78. — Empfange-
app. f. elektr. Wellen, SchAter,
Lippold,Ronz 79. — Empfänger
f.lVnkentelegraphie.ifarcem's
WireleBM-TeUgraph Cy. 79. —
Scbreihtelegraph. Gray Euro-
pcfl» Telautograph Cy. 79. —
Typondrucktclegrapn , Cere-
botani U9. — Empfangsapp.
f. Funkentolegraphie, Slaby,
Graf von Arco 160. — V Be-
leuchtung; Skalenbeleuch-
tungslampo , Bayer. Glüh-
lampen-Fabr. 9. — Nernst-
lampe, Allg. El. -Ges. 108. —
Mikroskopirlampe, Poll, Leitz
138. — GlühiampendrAhte aus
Nickcloiscn, Sioc. deCommentry-
Fourchamba%ät 171. — VI. All-
gemeines: Scbutzvorrichtg.
gegen Ueherspanngn., Be-
nischke, Allg. El. -Ges. 17. —
Stromunterbrecher , Hlrsch-
mann 19, 91. ~ Röntgen-
röhre, Hirschroann 19, 191. —
Schmolzsicherg., Mix& Genest
39. — Alarmapp. f. Flüssig-
keitsstAnde , Simon 39. —
Röntgenröhre. Ehrhardt 51. —
Stromunterbrecher , Wehiielt
51. — Steckkontakte, Berg-
mann BlektrizItAtswerke 58.
— Feuermelder, Siemens &
Halske 68. — Spulouaufbau f.
hochgespannte Ströme, Klin-
gelfuss 99. — Steckdose m.
Schmelzsicberg., Siemens St
Halske 99. — Stromunterbre-
cher, de Mare 99,259. — Gegen-
stand m. Röiitgcnstrahleu zu
zeichnen, Voltohm EI. - Ges.
119. — Steckkontakt, Siemens
ft Halske 131. — Stöpsel-
sicherg., Bergmann-Eloktrizi-
tütsworko 146 — Influenz-
maschine, Reiniger, Gebbert
& Schall 151. — App. z. Auf-
nahme V. Röntgenbildem,
Boas 153,163. — Unterbrecher,
Taylor 158. — Vakuumrohr,
Gundelach 159.— Augenblicks-
Schalter, Schuckert & Co. 159.
— Röntgenröhre, Allg. El.-Ge».
172. — Extrastroniapp., Er-
necke 179. — Selbstunter-
brecher, Hirschraann 199. —
Stromunterbrecher, van Huffel
244. — Mömerblitzableiter,
Lahmeyer ft Co. 251. — FIüs-
sigkeits Unterbrecher, Ruhstrat
262.
Elektro - Metallurgie - Ge-
sellschaft, Vormessiogte
Holzschrauben 59.
Entfernangemef aer : E n tfer-
nungsmesscr, Schmook, Kagel-
mann 91. — Distanz- u. Höhen-
messer, Feunel Söhne 178. —
Doppelfemruhrf.Entfernungs-
messer, Forbes 243.
Epstein, S., Bürette, Peters
& Rost 128.
Ernecke, F., Bxtrostcomapp.
179.
Etzold, R., Messg. kleiner Zeit-
theile 1.
Evans, W. T., s Bottamley.
Ostttscb*
M««h&olker‘Ztf.
Ifacbschulen s. Anstalten.
, Falter, G . ft Sohn, App. z.
Messg. d Fallens u. Streichens
d. Gesteinsschichten, Schäfer
97.
FennelSöhno,0., Distanz- u.
Höhenmesavorrichtg. 178.
Fernrohre: Prismendoppelf.,
Hartmann & Braun 12. — rris-
roenf., Hensoldt & Söhne 19.
— Zieh’., Common 19. — Pris-
I mendoppelf., Stuart 39. —
I Schwach vergrössernde F.,
I Wanachl65. — Doppelf. f. Ent-
! fornungsmeaser, Forbes 243.
Feuermelder s. Elektr.
Foerster, W., Zum 70. Ge-
burtstage 253.
Forbes, G., Doppelfcmrohr f.
Entfernungsmesser 243.
. Fuees, R., App. z. Herstellg. v.
Krystallschliffen 107. — Itegi-
strirapp., Becker 242.
i Fuhrmann, K., Photogr. Loüt-
app. 151.
I Ganter, C., Scheibenstichel-
Halter 77.
Gase : KnallgasvoUameter, Müller
I 26. — Schwefelwasserstoff-
I Kntwickelungeapp , Wöhlk 26.
— Registrirvorrichtg. f. Gas-
analysenapp., Arndt 80. —
j Vorlage f.Stickstofrbeetimmg.,
I Hedebrand 148. — Kolben z.
Kühlenstoffbestimmg., Kleine,
Ströhlein ft Co. 168.
I Gebraaebainaater: 28. 49, 90,
111. 130, 149, 169, 190.
Gehalfenwesen s. Soziales.
Oeodäale:!. Basismessungen.
I — II. Astronomisch-geo-
I datische Instrumente s.
I Astronomie. — III. Apparate
zum Winkclabstecken. —
1 — IV. Winkelmessinstru-
' mente und Apparate für
I Topographie: Nivollirinstr.,
Victor & Westmann 99. —
V. Höhenmessinstru-
mente und ihre Hülfs-
I apparate. — VI. Tachy-
I metrie: Projektionsapp. f.
Schiebetachymeter, Puller 171.
Distanz- und Höhenmesser,
Fenncl Söhne 178. — VII. All-
gemeines.
Gesehiftllebe Notiien: 44, 75,
I 98. 107, 138, 165, 178, 188.
Geschwindigkeltonesser: Tou-
renanzeiger, Giescler 50. —
Geschwindigkeitsmesser, Rhei-
i nische Tachometerbau-Gesell-
schaft 87.
GssetigebBBg (s. a. Soziales):
Zolltarif 96, 145, 188. — Ist
Mechanik u. Optik Handwerk
od. Kunst? 104, 113- — Maas-
nahmeu z. Zolltarif, Krüss
173, 181. — Dasselbe, Kummer
2^. — Handelsverträge 211. —
Keaumurthermometer-Prüfg.
223.
Giebeler-Stahl s. Metalle.
I Gieseter,E.,Tourenanzeiger50.
D'git-zc'' by CjvX)
1902.
Kam*o> uod S«chr*gitt*r
263
Oiltio, J. W.y KUnstl. Horizont
131.
Glas (s. a. Lnborntoriums-
apparate): i{er»tellg.v.G)as-
hohlkörpcrn, Biovert 11, 31,
51, 72, 91, 191. — Ghißhafeii-
ofon. Becker 11. — Kupfer-
»piegel auf G!aa, WeUskopf
Ä Co. 26. — .Meüllrfthreu in.
ülaa uuszukldden, Hiichncr 28.
— PloatizitAt und AdhAsivitftt
d. Glaaoa, Piccord 47. — Glaa-
macherpfcifo, Hirsch 51. —
Verhinderg. d. Entwclchena
flüss. (jlasmasBO, Lühno 131.
— Aiisdehng. v. Jenaer Hart*
Bottamley, Evans 147. —
(jlaaforni, Hirsch 150. — tila»-
blascmuBcbiiio, Autom. Glasit
Bhwing Pat. Synd. IW. — (iins-
hafon. Regle 151. — Formen
V, tilaa, MichaOlin 191. — Vor-
ailherg. d. Glases, Izurn 250.
— Spiegel mit Metallüberzug,
Deloncle 259.
Glühlampen s. Lampen.
Goerz, C. P., Objektiv 200.
Graetz, L., Das Licht u. die
Farben 204.
Gray European Telauto*
gruph Cv., Schreibtelogroph
79.
Gray National Telauto*
graph Cy , Schreibtelegraph
20.
GrUtzmachcr. F., Thermo-
meter m. Paplerekulen 84.
Thermostaten 184. 193, 201.
üundelach, E., Vakuumruhr
159.
Haack, P., Kaliapp. 10.
Hadficld, H., Regulator f.
koust. Niveau 169.
Halle, G., Kurven- Kontrolapp.
142.
Halsey, B. S., Elektrizitütä-
zShler 159.
Harcourt, A. ü. V., Trocken-
röhre 11.
Harras, B., Presaholz 35.
Hartmanu & Braun, Doppol-
fernrohr 12. — Zeigerüber*
tragg. 50. — Dflinpfung.seln-
richtgii. 171. — Mesögorath f.
Drohstrom 259, 260.
Ucdebrand, A., App. z. Stick*
stoffbestimmg. 148.
Heidenhain, M.. Schlitten*
bremse an Mikrotomen 139.
Heiskopf & Co., Kupferspiegol
auf Glas 151.
Hensoldt, M., & Söhne, Pris-
menfernrohre 19.
H e rs e . E. , Gewerblicher Rechts-
schutz 130.
Hirsch, 0., Giasmnclierpfeifc
51. — Glaaformon 150.
Hirschmann, \V. A., Strom-
unterbrecher 19, 91. — Rönt-
genröhre 19, 191. — Selbst-
untorbrecher 199.
Hookcr, J., Kow'Mikrumcter
260.
Hope, J., u. W. E. Buckley,
K^ompass 243.
Huber, P.. Katechismus der
.Mechanik 118.
van Huffel, N. G., Stromunter-
brecher 244. I
Hugershoff, F., Kipp'schcr I
App,, Arnold 128.
Izarn, Versilberg. d. Glases 250. .
Jaeger. \V., Telegraphie ohne I
Draht, Poincaro 63, 73, 114, '
144, 237.
K ae h 1 0 r, M., & M a r t i n i, Filtrir-
app. m. Luftpumpe. Zfipfchen,
70. — V'orlagen f. fraktiunirte
Destillation, Palonma 111.
Kagelmann, R., s. Schmook.
Kampylograph s. Zeichetiapp. '
Katalog denSyndicatdeaConatr. ■
en inatr- d'opt. et pric , Westphal '
81, 93. 101.
Kittel, A., Vorrichtg., korrekte i
Zahnrüder herzustellon 13, 21.
Kleine, A., Kolben z. Kohlen-*
stotl bestimmg., Ströhlein Co. ]
168. ;
Klingelfuss, F., Spulenaufbau |
f. hochgespHiinte Ströme 99. i
Klussmann, W., Patent-Keil- '
schrauben. Eiffe & Fehr 44. —
Früserschleiflchre, Reinecker !
108. — Gestellböcke f. Work- 1
tische, .Meier & Weichelt 157. '
iKompAMe: Femanzeiger für'
Scbitfsk., V. Mantey 79. —
Registrlrk., Hope, Buckley 243.
Koptoxyl s. Werkst.
Krüss, IL, Das Interesse d.
feinmechan. u. opt. Imluslrie
an den Haudelsvertrügou 170.
— Maossmihmeri z. Zolltarif
173, 181. — Elementare Dar-
stellg. d. Heiligkeit opt. Instr.
245, 254.
Krjstallographte: Herstellung
orientirter KrystallHchlifTe,
Fuess 107.
KllnzcL M., QuecksilbcrmaDo-
meter 71.
Kulink, F. C., Bohröl 9.
Kunz, R. , Extraktionsapp. 89.
KnrTcn: Kunonliucal, de Cam*
pos-Kodrigues 166. — Kam-
pylograph, Baur, Dechevren»
198.
IjAboratorinmsapparAte: Kali-
app., Haack 10. — Manometer,
Kaylcigli 10. — Barometer,
Rüssel 10. — Trockenröhre,
Harcurt 11. — Luftbad, Vc*
nable 11. — Knallgasvolta-
meter, Müller 26. — Thermo-
regulator, Saarbach 26. —
Schwcfehvassorstoff-Kntwick-
lungsa pp, Wöhik 26. — B Ürct te.
I Sander 28. -- Rogistrirvur-
I richtg. für GaKaimlysenapp.,
■ Arndt 30. — Schmelzofen.
Mois.sun 36. — Bün^tten-Kali-
brirapp., Cushmun 48. —
Filtrirapp , Winklhöfer 48. —
I Chloroform - Extraktionsapp. ,
j Lentz 49. — Leitfühigkeits-
nu'.ssgn., Centaerszwer 70. —
Filtrirapp., Zöpfchen, Kaohler
u. Martini 70. — App. z. Her-
stellung reinen Schwefels,
Blitz, Brenner 71. — (^ueck-
silbermaiiometor, Künzcl 71.
— Bestimmg. d, Oberflftchen-
^tanng, Whatmuugh 89. —
Titrirapp. , Popper 89 — Ei-
traktiunsapparate, Kunz 89.
— Schmelzpunktsbestimmg.,
Thoma 90. — Herstellg. orieu-
tirter KryslallschlifTe. Fuess
107. — Dilatometer z. Dichte-
untcrsuchg., Möller 109. —
Vorlagen f. frakt. Destillation,
Palumaa, Kaehier u. Martini
111. — Fchlerquello an Bü-
rettcnsch wimmern, Thiele 111.
— AbfUllbUrctte, Epstein,
Petei-s & Rost 128. — Kipp-
scher App., Arnold, Hugers-
hoft' 128. — Destillationa- u.
Rückflusskühler, Landsiedl
131, — Pmzisionssage f. mikro-
«kop.Prftparato, Arndt, Thamm
146. — Ventilpipctte, Siebert
& Kühn 147. — U • Rühren,
Besser 148. — Vorlage f.
StickstoITboatimmg., Hede-
brand 148. — Dueckailbcrlutt-
pumpe, Bona 148. — Aether-
{jofrierapp., Noll 158. — Spezif.
Gewicht von Flüs.sigkeiten,
Defap. Sarasiii & Co. 159. —
Empiindlichk. o. Thermoregu-
lators. Menzies 167. — Wasch-
app. f. Pyrit in Kohlendioxyd,
Stockes 168. — Kolben z.
KuhlenstolTbostimmg. in Eisen
u. Stahl, Kleine, Ströhlein &
Co. 168. — Regulator f. konat.
Niveau. Hadtield 169. — Luft-
pumpe, de Mare 171, 172. —
Thermostaten, Grüt/.macher
184, 193, 2t)l. — Bunseu-
bronncr, Rostin, Arnold 199
Lahm ey er, W.,&Co., Hörner-
blitzabloiter 25L
Lampeut Skalonbeleuchtungsl.,
Bayer. ülUhlampen-Fabrik 9.
— Nern.stl., Ailg. El.-Gee. 108.
— Elektr. Mikroskopirl.. Poll,
Loitz 138. — GlUlilampen-
drahte aus Bisennickel. Soc.
de Comnientru 171. — Linsen-
System f. Seneinwerfer, Zeiss
2^.
Landsiedl, A., Destillatlons-
u. Rückflusskühler 131,
Lchrliiigswoseu s. Soziales.
Lo hr werkst tuten s.Anstalten.
Leit z, E., Objektiv 19. — Mikro-
skopirlampo, Poll 138.
Lentz, F., Extraktionsapp. 49.
Levi, L.. Kiidoskop 31.
Lippold, G.. 8. Schftfor.
LUeratur (Bücherschaa) : 18,
29, 38, 19, 81, 93, 98, 101, 118,
130. 150, 170, 178, 204, 258.
Loescher, F.. Leitfaden der
Lamlsclmttspfiotographie 49.
Lothupparat s. Bergmann.
App. u. Nautik.
iLottner. J., Frftser 147.
Luhne, J., Verhiuderg. d. Ent-
I weichena flUss. Glasmasse 131.
004 Nmm«a* und Snchragittar.
Lütje, J., Aneroidkapeoin 206. | Thamm 146. — MikroskopfuBs,
Luflpompen: Quecksilberluft- | Scheichen 179.
piimpo, Boas 148. — Luft- | Mikrotome: SchliltenbremHO, i
puropo, de Mare 171, 172. Heulenhain 139. — Aolher* '
Gelrierapp., Noll 158.
Mix &Geneet, Schmcizäichcrg. ,
MIaaasKtlbe und MaasiTer^lei* 39. — Janus-Telephon 78.
chaoffeti: Schiebermaasaatab, I Möller, F., Dilatometer 109.
Donnert & Fapo 200. iMoiasan, H., Schmelzofen 36.
Mahr» C., Zirkel f. d. Werkstatt i Mordey, W. M., Wechselstrom- ,
18. ' inosser 205.
Manometer: Mauomcter. Lord Moritz. K.. Gleichatromma-
Rayieit^h 10. — Quecksilber- schiiion 258.
manümetor, KUdzoI 71. ■— Mn- , .Müller. Fr. C. ü , Knallf^aa- j
nometr. Meeiosliefenmesser, ; voltameter 26. !
Dobbie 172. [.Mutual Electric Trust Ltd » i
V. Mantey, E. F. W., Fernnn- , Maxinialstroniraeasjreräth 191.
zeijjer f. Schiffskompasse 79.
Marconl's Wireless-Telc-
f^raph Cy., Telegraphie ohne Maturforscherversainmlg
l)raht 19. — Empfiinger f. s. Vereine.
Funkentelegraphie 79. Xaatlk: Tiefenmesser, Bamberg i
de Mure, F., Stromunterbrecher j 33. — Künstl, Horizont, Gillie •
99, 259. — Luftpumpe 171, 172. | 131. — Tiefenmesser, Clausen '
Marey, Untersuchg. v. Luft- [ 151. — Tiefenmesser, Dobbie ;
beweggn. 127. ' 172. j
Marpmann, O., Illuatr. Fach-lNoll, A., Gefrierapp. f. Mikro-
lexika (Chem.-anulyt. Techn. j tome 158.
u. Appnrntenkimdc) 29.
Martin, E., Eisen- od Stahl-
blech m. Kupferühorzug 78. Gerte!, F.. s. Cusper.
Mechanikertags. Vereine. lOptik: I. Theorie. Unter-
Meier & Weichelt, Gestell- • suchungsmethoden und
böcke f. Werktische, Kluss- Apparate f. theoretische
mann 157. Forschung: Deßnition d.
Menzles, A.W.C., Empfindlich- I X-Strahlen, Benoist 15M. —
keit c. Thermoregulators 167. 1 Schwach vergrösserndo Fern-
Metalle imd Metall -Lealriiutren ' rohre, Wumich 165. — Hollig-
(s. a. Werkstatt): Launen d. keit opt. Instr., Krüss 245, 254-
Zinnes 18. — Kupferspiegel! — II. .Methoden u. Appa-
üufGias, Weisskopf & Co, ' rate d. praktischen Op-
— Metallröhren m. Glas aus- tik; Prismen-Doppelfemruhr,
zukleiden, Büchner 28 — Me- Hartniann & Braun 12 —
tcorit35. — -Magnaliura, DIegel Prismenfernrohr, Hensuldt &
36. — Glebelcr-Stahl 139. — Söhne 19. — Objektiv. Leitz
.Mangüiiarmer Chrom-Silizium- 19. — Zielfernrohr, Common
Stahl, Casper, Ocrlel 199, 19. — Objektiv, Uietzschel 80.
.Meteorit-Gesellschaft. ,Me- Prismendoppelfernrohr, Stuart
leorit 35. 39. — Linseiisystem, Zciss 39.
Metonrolorfe (Thermometer — Übjoktiv, Dallmever 89. —
8. Thermometrie): I. Baro- Selenphutüiucter,Pofiakofril9.
meter; Aneroidc: Baro- — Kurven Kontrollopp., Halle
meter, Rüssel 10. — Anoroid- 142. — Doppelobjektiv, Meyer
kapseln, Lütje 206. — II. 171. — Objektiv, Voigtlander
Anemoraetor (Windmessorj: & Sohn 172. Objektiv, Guerz
Preisausschreiben f. Wina- 200. — Linsensystem!’. Schein-
druckmesser 8. — Untersuchg, werfer, Zeiss 200. — Polari- 1
V. Luftbeweggn., Marey 127.— sationsapp.,Schmidt&Haenach
II. Hygrometer (Feuchtig- 2u6. — versilberg. tl. Glases,
koitsmes.ser). — IV. Regen- Izam 250. — Taschenspektro-
messen. — V. Allgemoinos: graph, Schmidts Hacnsch 252.
Registrirapp., Cerebotani, Sil- — Glasspiegel mit Metall-
ticrmnmi 199. — Registrirapp , Überzug, Doloncle 259.
Becker, Fuess 242.
.Mourer. N., Geschwindigkeits-
messer 87. Palomua, .M. H , Vorlagen f.
D«oUche
Mecbinlk«^-Zif.
116, 118, 126. 137, 138, 156,
165, 177. 178, 203, 242.
Peters & Rost, Bürette, Ep-
stein 128.
Petrelius, A., Temperatur-
schwankgn. bei Pegeln 179.
Phillips, Fr. C., Dichten v.
Glasstopfen II.
Phetographle: Objektiv, Dali-
meyer 39. — Objektivver-
schluBS, Zelss 91. — Verifi-
kation einer Stimmgabel und
Versuch einer phutogr. Prü-
fungamothude v. Stimmgabeln,
Schoeiirock 123, 135. — Unter-
suebg. V. Luftbeweggn. m.
Chronophotographie , Marey
127. — Photogr. Lothapp.,
Fuhrmann 151. •— Definition
d. X-Strahlen, Benoist 158. —
Photogr Registrirapp , Pollak,
Virag Vereinigte El. • A. • 0.,
Silberstein 160. — Doppel-
objektiv, Meyer 171.
Photometrie: Selcnphotometer,
Poliakoff 119.
Piccard, J., Plastizität u. Ad-
bäsivitat des Glases 47.
Pich, F., Löth-Pasta 16.
P 0 i n c a r 6 , H. , Telegraphieohne
Draht. Jaeger 63, 73, 114, 144,
237.
Polarisation: Polarisationsapp.,
Schmidt & Hacnsch 206.
Poliakoff.J., Selcnphotometer
119.
Poll, H-, Mikroskopirlampe,
Leitz 138.
Pollak, A., J. Virag, Ver. El-
A.-G. u F. Silberatein,
Registrirapp. 160.
Popper, H., Tilrirapp. 89.
Pouzot, M. G., Galvanometer
269.
Preisausschreiben betr.
WinJdruckmcsser 3.
Prelsllsteu : Grosse & Bredt 38.
— P. Gebhardt 38. — R Jung
98. — C. A. Steinheil Söhne
98. — C. & E. Fein 119. —
Clausen & v. Bronk 119. —
F. Eriieeke 130. — Itathenower
Opt Industrie-Anstalt 170.
Prenner, G., s. Blitz.
Prismen (Polarisationspris-
men 8. Polarisation): Prismen-
fernrohr, Hensoldt & Söhne
19.
Prussc, W., Kontaktthermo-
raoter 252.
Puller, E., Projoktionsapp. f.
Schiebetachymeter 171.
Rathenower Optische In-
dustrie-Anstalt, Einige
Meyer, II., Photograph. Doppel-
objektiv 171.
Meyer. P., Kontaktvollmeter
179.
.Michaöiis, K., Formen v. Glas
fraktlonirte Destillat Ion, Kaeh-
lor & Martini Ul.
Pateiitliste: 12, 20, 32, 40, 52,
60, 72, 80, 92, 100, 112, 120,
132, 140, 152, 160, 179, 192,
Worte über Fabrikation v.
Operngläsern u. Doppelfem-
rohreu 170.
Rayleigli, Lord, Manometer 10.
Kerhsnapparate: Schiebor-
191. 200,206, 244,252,260. maassstab, Dennert&Pape 200.
Mikroskopie; Elektr. .Mikro- Pnrnct, J., t (Nachruf) 61. Reglstrirnpparate: Registrir-
skopirlnmpe, Pull, Leitz 138. Persoiicuiiachrlchteu: 25, 35, 43. vorriebtg. f. üaannalyeenapp.,
— Präzisionseäge , Arndt, j 44, 58, 61, 67, 75, 77, 86, 107, ; Arndt 30. — Photograph. Re-
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J«br(uig 1902.
Mamto^ und SachragUtar.
2Q6
fiitrirapp., Politik, Virag, Ver.
leklr.-A.-ü^ SUboratcin 160.
— R(>giHtrirapp f. met^orolog.
loetr., Cercbotani, Silbormann
199. — Regietrirapp., Becker,
Puesd 242.
Rdglo, L. M., OlashafoD 151.
Reinecker, J.E., Früaeraclileif-
lehro, KluRsmann 1<>8.
Reiniger, Gebbert & Schall,
Eisenkern bei Me.‘»ögerftthrn
12. — Influonzmaachine 151.
Kcni, E., B. Schäfer.
Kiesd & Osenberg, Viellach-
Werkzeughalter 251.
Rletzschel. A. H., Objektiv ,10.
RSatgeinitralileii: Röntgenröhre,
Hirschnuinn 19,191. — ^Röntgen-
röhre, Ehrhardt M. — App z.
Aufnahme v. Köntgenbildei n,
Buaa 153, 163. — Vakuumrolir,
Gundclach 159. — Röntgen-
röhre, Allg. RIektr.-Ges 172.
Rohre: MetaÜrohie m. Glas aus-
zukleiden. Büchner 28. —
U'Röhreii. Beeaer 148.
Rostin, H., u. E. Arnold,
Bunsenbrenner 199.
Ruhstrat, Gebr, Flüssigkeits-
uuterbreeber ^2.
Rüssel, G. W., Barometer 10.
SSaarbach, L., Thermoregu-
iator 26.
Salinger,G.,TauchbattGriel26.
Sander, C., Bürette 28.
Sauer & Göckel, Prüfunga-
anstalten 129. — Zusatz 149.
Schäfer, J. Ch., G. Lippoid '
u. E. Renz. Empfangsnpp. f.
elektr. Wellen 79.
Schäfer, R , App. z. Mo&sg. des
PalleoB u. Streichens der Ge-
steinsschichten, Falter & Sohn
97.
Scheichen, 0., Hülfsfuss f.
Mikroskope 179.
Schmidt, F., & Haenscii,
Polarisationsapp. 206. — Ta-
flchenspektrograph 252.
Schmook, H., u. R. Kagel-
mann, Entfemungamesaer 91.
Schoenroek, A.. Veriftkatlon I
c. Stimmgabel 123, 135.
Schraabent Vermeasingte Holz-
schrauben, Elektro - Melal-
lurgie-Gea. 69.
Schuckert & Co.. Frittröhre
81. — WattstundenzAhler 7l.
— Augcnblicksschalter 159.
Schwere n* Mchweremesaaiigen:
App. z. Anzeigen v. Verände-
rgn. in d. Erdanziebg., Cowey j
151. I
Siebert, D., & Kühn, Beck-
mann • Thermometer 110. —
Ventilpipctto 147.
Siemens &HaIske, Automat.
F’euermolder 68. — Steckdose '
m. Schmel/sicherg. 99. —
Steckkontakt 131. — Mess-
gerftth m. möglichst gleich- '
förmiger Skale 172.
Sievert, P. Th., Horatellg. v.
(ilashohlkörpcrn 11, 51, 72,
91, 191.
Silbermann, A.. s. Cerobutani.
Silberstein, F., s. Polläk.
Simon, S., Aiarmapp. f.Flüsaig-
kcitristftndc 39.
Slaby. A , u. G. Graf v. Arco,
Empfangaapp. f. Funkenteie-
graphie 160.
Societö Anonyme de Com-
mentry FourchambauUet
Uecaze v^Ue,GlUh}nmpenzu-
fÜh^ung8drahte aus Eisen-
nicke! 171.
Soxlalenfa. a. Gesetzgebung!:
Gehülfenlrago (Antrag Sar-
torius I H. 4 1 ,42, 213. — Theurol.
PrOfungskeniitniBHe f. GohUl-
fenprüfg. im Meehanikerberuf
77. — 9 stümlige Arbeitszeit
98. — Ist Mechanik u. Optik
Handwerk od, Kunst? 104, 113.
— Ausschuss f.Gehülfenprüfg-
156. — Lchrlingskommmissinn
214. — Gehülfenprüfungen 2l6.
— Meisterprüfungen 218. 220-
SpektraUtta];to:Extrasrromupp.
f. Spektra, Ernecko 179. —
Taschenspoktrograph.Schmidt
& llaensch 252.
Spczifliclies Gewicht: Dilato-
meter z. Dichteuntersuchg .
Möller 109. — App. f. spezif.
Gew. V Flüssigkeiten, Defays,
Sarasin & Co. 159.
SpteiTfl: Kupfcrspiegel auf Glas,
Weis-skopf & (Jo. 26, 151. —
Versilberg.d. Glases, Izani 250.
— Metallüberzug auf Glas.
Oelonde 259.
Stafsing u. Egnör, Horeban
zciger f. Fornsprechanlagen 58.
Stier, G. Th., Stahlhalter 46.
Stiftongen: 59. 88.
Stokes, H. N., App., pulvcri-
sirton Pyrit auszuwaschen 168.
Ströhlciii & Co., Kolben z.
Kohlonstoffbestimmg., Kleine
168.
Stuart. J., Prismondoppelfcrn-
Tohr 39.
Taylor, A. H., Unterbrecher
158.
TemperatiirregnUtoreii : Luft-
bad, Venablo 11. — Thermo-
regiilator, Saarbach 26. — Em-
pHndlichk. e. Thermoregula-
tors. Menzies 167. — Thermo-
staten, Grützmacher 184, 193,
201.
Thamm, J., Prazisionssöge,
Arndt 146.
Thermometrlo: Thermometer m.
Papierskalon, Grützmacher 81.
— Beckmann - Thermometer,
Siebert& Kühn 1 10. — Thermo-
staten, Grützmacher 184, 193,
201. — R^aumurthonnometof-
Prüfung 223. — Siithermo-
meter 227. — Erzeugg. u.
Messg. tiefer Temperaturen,
Wiebe 229. — Kontakt-Ther-
mometer, Prusse 252.
Thiede,.!., Durchsichtige Dop-
pel-Halbkugel als astr. Meas-
inatr. 131.
Thiele, H.. Fehlerquelle an
I BOrettonschwimmorn 111.
Thompson, S. P,, Cornu f
(NachruO 118.
Thoins, U., Schmelzpunktsbe-
, stimmg. 90.
Tiefenmosser ». Bergmänni-
sche App. u. Nautik.
il'hren: Messg. kleiner Zeit-
I theilo, Etzold 1.
i Venable, F. P,, Luftbad II-
Vereinigto EloktrizitAts-
A.-G. s. Polläk.
Terelti^iiarhricliten:
Deutsche Oes f. M. u.O.:
Vorstand: 8, 23, 42, 85, 104,
113, 145.
.Mitgliederverzeichniss:
a) Allgemeines: 4, 43, 65,
75, 125, 137, ir>6. 187,203.
b) Aufnahme: 43.65,156,177.
c) Anmeldung: 23, 43, 137,
156, 249.
Xlir. Mechanikertug; 141, 161,
173, 181, 207.
XI. Glasblftsertag: 145, 222.
Sitzungsberichte d. Zweig-
vereine:
u) Berlin; 15, 23, 25, 43, 55.
67, 76. 106, 188, 197, 203
249, 257.
b) Göttingen: 8, 25, 41, 57,
76. 145, 241.
c) Halle: 57, 66, 75, 96, 106,
241.
d) Hamburg-Altonu: 13, 21.
25, 34 , 57. 76, 96, 126,
197, 242. 245, 267.
e) Ilmenau: 43, 181.
f) Leipzig: 156, 196.
Vereinigung selbstündigor
Meclianiker u. Optiker
d. Kreishauptniannscbafl
Dresden 2t H.
Naturforscherversnmml.
70, 78, 157.
Nordischer Naturfor
scher-Kongress: 88.
Vereinigung f. Chrono
motrie: 117, 127.
Astronomische Gesell
Schaft: 128.
V. Intern. Kongress f. an
gewandte Chemie: 149.
Victor & Westmann, Frci-
hundnivolliriiistr. 99.
Viräg, J.. 8. Polläk.
Vogel, W., Schule d. Auto-
mobilfahrors 150.
VoigtlAndor & Sohn, Ob-
jektiv 172.
VoUohm-Elektr. - (iOB., Zoi-
cheuapp. f. Röntgenstrahlen
119.
Waagen nnd WSgnngen: Waage-
balken. Amsler-LatTon & Sohn
50. — Waagebalken, Bosch &
Söhne 169.
C._ : by
266
Wärme: I.Thcorie. — II. Ap-
parate (Thermometer s.Ther-
mometrie): Luftbad, Venablc
11. Schmelzofen, Moisiaan
36. — Thermostaten, (Irütz-
macher 184, 193, 201. — Er-
zetigg. u. Mcsag. tiefer Tem-
peraturen, Wiebe 229.
Walter, L. H., Eewegen ent- 1
fcniter Mechunlamen mittels
HeriÄ’scher Wellen 31.
Wonach, B. , Schwach ver-
grbsscmdo Fonirobro 165.
WnsiertUndfameiger: Alarm-
app. f. FlüBHigkeitsstando,
Simon 89. — Temperatur- •
Hchwankgn. b. Pegeln, Pelre- ,
liu» 179.
Wehnelt, A. , Stromunter-
brecher 61-
WT e i c h o I d t , \V. , M ikromoter 53.
W'eiaskopf & Co., Kupfer-
Bpiegel auf Glas 26.
Werkstatt: I. Apparate und
W’erkzeu^e: Lackir\orrich-
tung 9. — vorrichtg., korrekte
Zahnräder auf d. Drehbank
horzustellen, Kittel 13, 21. —
Zirkel, Mahr 18. — Schmelz-
ofen, Moissan 36. — Pateut-
Keilschraubcu , Klussraann,
Eitle & Fohr 44. — Stahl-
liulter 45. — Mikrometer,
Weicholdt 63. — Vermes*
singte Holzschrauben, Elektro-
Metailurgie-Ges. 59. Höhen-
Support, Beling & Ltibke 67.
Natncn- und Saehr«gUtcr
Scheibenstichel-HaUer, Gunter
77. — Fraserschleiflehre.Kiuas-
mann, Heinecker 108. — Boys'
Werkzeug - Schleifmaschme
116. — Kurven > Kontrolapp.,
Halle 142. — Fräser, Lottner
147. — Qeatellböcke f. Werk-
tische, Kliiasmann, Meier &
Weichelt 157. — Bunsen-
brenner, Hostin, Arnold 199.
— Kew - Mikrometer, Baird,
Hocker 250. — Vielfach- Werk-
zeughalter. Riess & Osenberg
1K)1. — II. Rezepte (s. a.
Metalle): Troluliiio • Bohröl,
KuUsk 9. — Dichten v. tllas-
Btopfen 11. — Guöseison-Löth-
Pasta, Pich 16. — Kupfer-
spiogel auf Glas, WeissKopf
& Co. 26, 151. — Metallrohro
m. Glas nuszukleiden. Büchner
— Koptoxyl (Pressholz),
Harras 35. — Meteorit, Mete-
orit-Ges. 35. — Magnulium,
Diegel 36. — Bearbeitungs-
fähigkeit des Aluminiums,
Deutsche Magnalium-Ges. 39.
— Galvan. Löthung 45. —
Kitt für Eisen 59. — Uni-
versalkiU. Winscbell 78. —
Eisen- od.Stahlhlcchm. Kupfer-
Überzug, Martin 78. — rolir-
roittel 109. — Giebeler-Stahl
139. — Oelstcine zu reinigen
147. — Gluhlampendrflhto aus
Eisennickel, Soc. an. de Com-
mentry 171. — Metallüberzüge
Druik viD Einil Droyer ta B«jUn sW
D*atMh«
M»chamker-Zic
, auf Aluminium. Botts 172. —
Bieicben und Färben v. Elfen-
bein 197. — Vemilberg. d.
Glases, Izarn ^>0.
Wcstphal, A., L'industrie fron-
^isedeeinstrumcnUdeprfcüion,
Cornu 81, 93, 101.
Whntmough, W. H., Ober-
flachenspanng.v. Flüssigkeiten
89.
; Wiebe, H.F., Erzeugg, u. Messg.
I tiefer Temperaturen 229.
: Winklhöfor, J., Filtrirapp. 48.
W i n s c h e 1 1 , A., Uni vcrsalkitt78.
Wöhlk, A., 8chwefelwa.s#er-
stoff-Entwirklungsapp. 26.
Wolpert, A. u. H., Die Venti-
lation 170.
Wolz, M., QueckaUI»erhorizont
■ 260.
Zeichenapparate: App. z. Auf-
nahme von Röntgenbildem,
I Boas 153, 163. — KurvculineM,
de Canipos-Rodrigucs 166. —
I Kampylugraph, Baur, Dechc-
vrens 198.
/eigerniestluftraiBeBte: Zeiger-
Übertragung, Hartmann &
Braun 50.
Zoiss, C., Linsensystein 39. —
Objcktivverschluss 91. — Lin-
sonsystem f. Scheinwerfer 200.
Zöpfc'hon,H., Filtriren m. Luft-
pumpe, Kaehlor & Martini 70.
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Deutsche
Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift fDr Instrumentenkunde
und
Organ ftlr die gesamte Glasinstrumenten-Industrie.
Vereinsblatt
d€*r
Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Herausgegeben vom Vorstande der Gesellschaft.
I-^eciaVctlon: A. Blaactilce in BerJiii.
Jahrgang 1903.
Berlin.
Verlag von Julius Springer.
l!KCt.
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Inhaltsverzeichnis.
Seite
über Noueruügen an polariaiorteD Relais. Von K. Q. Frank t
Tber den Anstieg des Eispunktes der Tbermomeler aus Jenaer Glas l6Ht Von W. Schloesser 2
H. D. RObmkorfT. Dem Andenken eines deutschen Mechanikers . 9
Apparat zur Brroittolung der persönlichen Gleichung. Von A. Kittel 17. 25
Apparat zur Projektion durchsichtiger und undurchsichtiger Gegenstände. Von W. Haunscb 33. 45
Einige Methoden zur Prüfung der Haltbarkeit von Ol&sem für optische Zwecke. Von
E. Zschimmer 58
Tragbarer Belastungswiderstand. Von B. Orlich 65
Über das Zeichnen, im besonderen das Facbzeichnen und die Werkstattzeicbnung. Von
C. Heinatz 78. 96- 134
Der Pantograph. Vom Urstorchscbnabel zur modernen Zeichenmaschine. 1603—1908. Von
G. Pellehn 85. 98. 105. 118. 126
Zum 14. Deutschen Mechanikertage 138
Cber den Gabel-Kegistrierapparat und seine Anwendung zur Beobachtung der Blitze. Von
P. WL von Zukotyöaki 145
Der 14. Deutsche Mechanikertag in Ilmenau 152
Prüfung und Kühlung der Thermometer. Von A. Böttcher 154
Eine neue Mikrometerschraube für Kreisbewegung. Von H. LOeehner 165
Cber Quarzglas Von H. Heraeus 178
Arbeiteleiatung und Lohnzahlung io Amerika 185
Protokoll des 14. Deutschen Mecbanikertagee Ifö
Zur Technik der hochgradigen Thermometer. Von W. Niehls 205
Über die Herstellung konkaver Gitter. Von K. ÖtOckl 217
Eine Reglstrierwalze für wissenschaftliche und technische Zwecke. Von 0. Steffens . . 72b
Das Prftmiensystem bei der Lohnzahlung 287
Kleinere Mitteilungen.
Das Tessar 5
Pertinax, eine neue LOtsubstanz 6
Craig'Mmen-KristaU-Korundum 6
Das Demanthartrad. Von A. Meyer 18
Amerikanische „India'‘-ölsteioe 18
Elektrische Handbohrmaschinen 14
Die Einführung des metrischen Maß- und Oewichtssystems in den V. 8t. v. A 20
Cber Stereoskopbilder • 21
Apparate zur Bestimmung der PlAchenbelllgkeit 28
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tnhaltsv*r2*icbnic .
IV
Seite
Die prakÜBche Auebildung dea Maacbinenbauers 90
EfTektbogenlampe der Firma ßiemene ft Halako A -0 37
lustrumcnt zum Zeichnen von Sinuakurven 37
Eloktriech geheizte Laboratoriumaöfen für hohe Temperaturen 38
Die Oamiumlainpe 49
Liiiput-Bogenlampe der A.-G. Slemcna ft Halske 57
Univeraai'Stahlhaiter System Langer & Bock 69
Eine Diekuaeion Ober Einführung dea molrischen Maßsystems io England 70
Bin neuer Empfänger für drahtloee Telegraphie 77
Hochspannungskabel der A. E. G 77
Tber eine Schutzkleidung gegen die Gefahren hoher Spannungen 78
Jahresbericht über die Tätigkeit des englischen physikalischen Staatslahoratnriiims ... 91
Hämmerbares Weißlot 91
Beteiligung Englands an der Weltausstellung in St. Louis 1904 99
Der Schnelltelegraph von Polläk und Vinig 108
Präzisionstaster 110
Das Beizen von Bisen 111
Feintaater. Von W. Klußmann 117
Über die Anwendung von Mctallbädem beim Färben von Stahl 118
Glimmer' und Mikanit-Fabrikate der A. E. G 118
Zeichengerät als Ersatz für Reißschiene und Winkel 130
Der Einfluß des Glühens und Abschreckens auf die Zugfestigkeit von Eisen und Stahl . . 130
Eine elektrische Mikroskopierlampe . 138
(iiimmidichtuiigen dampf- und waaserdicht zu machen 139
Isolieranstrich für elektrische Leitungen und Apparate 189
Bin einfaches Hygroskop 148
Verfahren zur Motallisiorung beliebig gestalteter Unterlagen durch Oberziehen besw. Tränken
mit Lösungen von Verbindungen der Platiiimetalle und des Goldes 148
Bin einfacher Rheostut 160
Punktiorapparat zum Ziehen von unterbrochenen geraden oder kreisförmigen Linien von
CI. Riefler I6I
Reinigen des QuecksilberschlammGa in <<^iiecksilberunterhrechnrn 162
Apparate für elektrolytische Analysen 166
Das onglischo physikalische Stoatslaboratorium ... 167
Über Hartgummi 167
Verfahreu um Stahl zu härten 167
FUllreißfeder von CI. Riefler 168
Ätzmittel für Messing 168
Kill Poliennitte! für Stahl 168
Schweißen des Aluminiums mit Stahl und Eisen 168
Über die Louchtdauer des Magnesiumblitzlichtes 178
Projektionsmikroskop für das Epidiaskop von Carl Zeiß 179
Schraubzwinge mit Kugelfuß 180
Biektrische Uhren 180
Auerbachs Bohrkopf „Radikal** zum Bohren kantiger Löcher. Von W. Klußroann ... 187
Rin seltuitaündendor Bunsenbrenner. Von M. Eborstelii 207
PräzisionS'Zaugondrehbank von Lorch, Schmidt & Co 208
Zwei hydrostatische Apparate 208
Eine einfache Form des Wehnoltunterbrecheis 209
Haltbare braune Farbe auf Kupfer 210
Riemenscheiben aus Stahlblech ^ 211
Drehstrom-Ol-Transformatore« der A. E G. von 1 bis 50 KW 221
Stereoskope für große Bilder 221
Neues vom Wachwitz- Verfahren 227
Ein besonderer Fall von Rostbildung 227
Der Standpunkt der modernen Röntgentechnik 228. 241
DuppcI'Annstigmat für Reproduktionen mit vermindertem sekundärem Spektrum. Von
W. Zschükke 229. 239
IV. Kungroß des Intern. Verbandes für die .Materialprüfungen der Technik 242
Digiiized bv Gooj^le
lnhaltsv«rsttchnia.
V
Glafitechnischea.
8oito
Der Urspning des Fahrenheit-Thermometers 40
Bin elektrolytischer Zahler nach A. Wright 41
über das (Jaedruckgesetz zwischen 75 und 150 mm Quecksilber 58
Eine neue Form der Kaliröhre 59
Ein Volumometer für kleine SubstniizmengeD 59
Das Luftbarometer als Taschenbarometer 79
Butyrometer zur Bestimmung der Butter in der Milch 79
Der Ursprung des Wortes Barometer 80
Befestigung von Metall auf Glas 80
Kitten von Glas auf Glas 80
Bürette mit automatischer Einstellung des Nullpunktes und Entleerung durch direktes
ZurUckfließen der nicht verbrauchten Flüssigkeit 81
Anschrciben des Reichskanzlers Ober das hundertteilige Thermometer 100
Bio neues Pyknometer für chemisch-technische Zwecke . 100
über eine automatische QuecksUberstrahlpumpe nebst einigen glastechniachen Einzel-
heiten 101. 118
über die Schichtungen im Lichte der Wasseratofr-Vakuumröhren 121
Ein neuer Bxtraktionsapparat 140
Entladungsrohre zur Beobachtung der elektrischen und magnetischen Ablenkung schneller
Kathodonstrahten 140
Über die Darstellung von Argon mittels elektrischer Funken 141
Uoiversaldreifuß mit verstellbaren Zungen 141
Bestimmungen des englischen National Phytical Laboraiory für die Prüfung chemischer
Meßgeräte zur Untersuchung der Milch 180
Über die Änderung der Angaben von hochgradigen Pabrikthermometern bei verschiedenen
Eintauchtiefen. Von G. Moeller 211
Automatische Meßpipetto 213
Bin Kryophor 213
.Meniskus-Visierblende 23t
Zur Vorgesebiebte des Thermometers 232
Verbesserter Qeißlerscher KohlcDSfturobcstiromungsapparat zum Gebrauche in den Tropen . 282
Apparat zur Feststellung des Verhältnisses zwlscbon den Volumina gewisser unter einander
reagierender Gase und den der bei diesen Reaktionen entstehenden Gase 233
Bin neuer Kjeldahlapparat 233
Vereioa- nnd Personeonacbiichten: 4 9. 11. 19. 27. 35. 47. 56. 67. 75. 90. 98. 108. 117. 130.
138. 147. 160. 166. 176. 186. 190. 206. 219. 227. 238.
Kleinere MiHeilnngen: 20. 30. 39. 48. 56. 91. 99. 118. 131. 139. 149. 161. 167. 180. 211.
220. 231. 239.
Geschäftliche Notizen: 21. 58. 70. 78. 149. 162. 178. 186. 188. 211.
Bücherseban und Preislisten: 6. 14. 22. 43. 49. 62. 70. 82. 123. 131. 142. 149. 162. 169. 182.
188. 214. 234. 2-12.
PatenUebau: 7. 15. 23. 31. 43. 51. 63. 71. 82. 103. 112. 123. 132. 143. 151. 163. 170. 182. 215.
223. 234. 243.
Patentliate: 8. 16. 24. 32 44 . 52. 64. 72. 84 . 92. 104. II2. 124. 132. 144. 152. 16». 172. 184. 189.
216. 224 . 236. 244.
Gebrauchsmuster für glastechnische (■egenstände: 41. 61. 81. 122. 142. 162. 181. 213. 234.
Briefkasten der Redaktion: 24. 32. 184. 244.
Namen« und Sachregister 245
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
lind
Organ für die gesamte Qlasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. HIaschke, Berlin W30, An der Apoatelkirche 7b.
Nr. 1. 1. Januar. 1903.
Naehdruek nur mit der Reduktion ^o^tatteL
Über Neuerungen au polarisierten Relais.
V«n
Dr. X. O. FzftJik Id ober'S(-hOD«w«ide.
Die hohen Anforderungen, die man auf dem Gebiete der Funkentelegraphie an
die Rmpfindlichkeit und an das exakte Arbeiten der Relais stellt, halien die Allgemeine
Flektrizitats-Gesellschaft (Schwncbstrora-Ableilung Kabelwerk Oberspree) veranlaUt,
eine Ansahl von Neuerungen an ihren Relais anzubringen.
i—T'^ — ^ Dieselben bestehen in Folgendem:
Fl* I.
Spulenkernes verstärkt, den des anderen
wird also die bei Stromlosigkeit im genau
Erstens ist die Zunge zwischen dem Schenkel
des permanenten Magneten derart gelagert,
dab die seitliche Beanspruchung des Lager-
zapfens der Zunge durch magnetischen Zug
völlig aufgehoben ist; zweitens ist in ein-
facher Weise eine sehr exakt und ohne
toten Gang arbeitende Einstellung erzielt
worden, und drittens ist die Relaiszunge
so zu dem die Kontaktschrauben tragenden
Bock befestigt, dali der Winkel zwischen
der Achse der beiden Schraulien und der
Relaiszunge bei dem Einstellen des Relais
konstant bleibt.
Im übrigen ist die gewöhnliche
Anordnung der polarisierten DosenreUis bei-
bchalten. Ein rechtwinklig gebogener
permanenter Magnet m umschlieUt in der
Einfräsung seines einen Poles eine in
Zapfen gelagerte Zunge t aus weichem
Eisen, deren eines mit zwei l’lutinplllttchen
belegtes Ende zwischen zwei Kontakt-
schrauben c c spielt. Auf dem anderen
Ende des permanenten Magneten sind zwei
zylindrische, hohle Spulenkerne aus weichem
Eisen aufgesetzt, die je eine Spule aus
etwa 20 000 Windungen feinen Drahtes
tragen. Das Ganze bildet also einen Huf-
eisenmagneten, dessen einer, die Zunge in
der Mitte umschlioläender Pol von den
beiden Spulenkernen gebildet wird.
Die Spulen sind nun so gewickelt,
daU ein die Windungen durcbllielSender
Strom den von dem periiianenlen Mag-
neten herrührenden Magnetismus des einen
schwächt. Boi Durchflieüen eines Strome.s
labilen Gleichgewicht an der Ruhe Kontakt-
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2
K. G. Frank* Polariaiartet Retait. — W. Schloeaser, Anaileg des Eispunktes.
Deniacbe
Mocbaalker-Ztg.
sibiaube anliegende Zunge von dem magnetisch verslSrklen Spulenkern angezogen,
Bodaß sie sich an den Arbeitakontakt anlegt und den Starkstromkreis achlietil.
Aub den beiden Abbildungen, die die erwähnten Neuerungen andeuten, ersieht
man die Einzelheiten; Fig. 1 zeigt das Relais im Schnitt, Fig. 2 im GrundriU.
Das gabelförmige Ende h des permanenten Magneten nt ist zylindrisch aus-
gebohrt und in diese Bohrung sind zylindrische Zapfen, deren genau konzentrische
kleine Bohrung die Zapfenlager für die Zunge z bilden, konzentrisch eingepaUt, wo-
durch erreicht wird, daß nunmehr auch die Achsenzapfen der Relaiszunge z genau
konzentrisch in der Ausbohrung sind und mit deren Achse zusammenfallen. Ferner
ist das Ende der Zunge z, das deren Achse enth<, als zylindrischer Ansatz aus-
gebildet, dessen Achse ebenfalls mit der Drehungsachse der Zunge und der Achse der
zylindrischen Ausbohrung zusammenfallt. Der die Kontaktböcke tragende Hebel h ist
so angeordnet, daß sein Drehpunkt fast mit dem Drehpunkte der Zunge zusammen-
fallt, was dadurch erreicht wird, daß die federnde Befestigung des Hebels h sich an
einem Klotz l befindet, der möglichst nahe der Drehachse der Zunge am Gehäuse an-
geschraubt ist. Hierdurch wird erreicht, daß sieh bei Einstellung des Relais die Zunge
um nahezu die gleiche Achse dreht wie der federnde Hebel, also auch bei dessen
Verstellung eine nahezu unveränderte Lage zu diesem beibehalt. Hei der bisher ge-
bräuchlichen Anordnung liegt bekanntlich die Drehungsachse des Hebels horizontal
und sehr entfernt von der Zunge; dies hat den Nachteil, daß sich durch die Ein-
stellung der Spielraum der Zunge zwischen den beiden Kontaktschrauben ändert.
Als dritte und wichtigste Verbesserung ist die Einstellvorrichtung der Zunge
zu betrachten. Dieselbe besteht aus einer ^likrometerschraube mit kegelförmigem
Zapfen k, gegen den sich der Hebel h seitlich fest federnd anpreßt. Die Wu-kungs-
weise der Einstell-Mikrometerschraube ist ohne weiteres klar: der Hebel mit den
Kontaktschrauben, und somit auch die Zunge, werden um ihre Achse gedreht und da-
durch die Einstellung des Relais bewirkt. Die Erfahrung hat gezeigt, daß diese Ein-
stellung äußerst exakt und genau arbeitet. Da man es in der Hand hat, durch Ver-
änderung der Steigung des Gewindes und des konischen Zapfens die seitliche Drehung
des Hebels je nach Bedarf sehr fein zu beeinflussen, so laßt sich diese Anordnung
auch wohl bei anderen Apparaten mit Vorteil verwenden, wo man eine ähnliche Be-
wegungsUbertragung erzielen will. Im vorliegenden Fall betragt die Lageverflnderung
der Zunge zwischen den beiden Polschuhen etwa 0,01 »im bei einmaliger Drehung
der Schraube.
Durch zweckentsprechende Abgleichung der magnetischen und elektrischen
Größen kann man die Empfindlichkeit des beschriebenen Relais ganz erheblich er-
höhen; es ist uns gelungen, dieselbe bis auf 0,000 015 Ampere zu steigern, das ist
eine Empfindlichkeit, wie sie sonst nur bei Relais mit aufgehllngtcr Spule erreicht
wir<l. ("her weitere Einzelheiten soll spütr-r berichtet werden.
Ober den Anstieg des Eispunktes der Thermometer ans Jenaer Glas 16"'
Die Lage des Eispunktes der yuecksilbertberraometer hangt bekanntlich ab von
der Temperatur, der das Instrument ausgesetzt war, und von seinem Alter. Während
nun die Änderungen, welche durch die ersterwähnte Ursache hervorgebracht werden,
speziell die Erniedrigung (Depression) des Eispunktes, die nach Erwärmung des Thermo-
meters eintritt, für eine Anzahl von Glassorten durch zahlreiche Versuche festgestellt
ist, gilt dies nicht in gleichem Maße für die im Laufe der Zeit eintretende („säkulare")
Hebung des Eispunktes. Dieser Anstieg imtsteht durch die allmähliche Zusammen-
ziehung des Gefäßes, die ihrerseits wieder durch das V'erschwinden der von der hohen
Anfertigungstemperatur herrührenden Nachwirkungserscheinungen bedingt wird; er hängt
deshalb auch, wie die Depression, wesentlich von der Zusamraenselzung des Glases ab.
Am reinsten kommt die Wirkung der Zeit zum Ausdruck, wenn das Thermometer stete
auf derselben Temperatur gehalten wird, was sich natürlich mit seinem praktischen Ge-
brauche nicht verträgt. Wird das Thermometer höheren Wärmegraden ausgesetzt, so
wird die stetige Zusammenziehung des Gefäßes und somit der zeitliche Verlauf der
Hebung durch das Eintreten der Depression gestört und zeitweilig unterbrochen.
Amb'ii'i-f-N k.-mi m n auch das Verschwinden der Nachwirkungserscheinungen be-
3
1 J&ooar 1W)3 W. Schlotsscr, Ansilt; des EUpunktei.
schleunigen, wenn man das Thermometer vor Einstellung seiner Skale längere Zeit
auf höhere Wärmegrade, z. B. auf die Siedetemperatur des Wassers, bringt und dann
langsam abküblen läßt. In diesem Falle bleibt die Hebung des Eispunktes in engeren
Orenzen, als es ohne den Prozeß des künstlichen Alterns geschehen wäre.
Was den Verlauf der Hebung selbst betrifft, so sind mir für das am meisten
verwandte Jenaer Glas aus früherer Zeit nur Angaben von Wiebe und von Allihn
bekannt geworden. Ersterer') fand nach 3 Monaten einen Anstieg von 0*,04, der nach
»eiteren 7 Monaten keine Zunahme erfahren hatte. Allihn-) beobachtete für acht Thermo-
meter, deren Eispunkt zum ersten Male „kurz nach der Anfertigung bestimmt worden
war“, nach etwa dreijährigem Lagern einen mittleren Anstieg von 0’,026, nach etwa
vierjährigem Lagern einen solchen von 0*,036.
In jüngster Zeit hat nun die Xormal-Aichungs-Kommission*) Beobachtungen an
einer Anzahl von Einschlussthermometem aus Glas 16 veröffentlicht, die insofern von
Wert sind, als 16 dieser Instrumente, aus dem Ende der achtziger Jahre vorigen Jahr-
hunderts stammend, nie über 30°, 9 andere, die im Jahre 1892 angefertigt wurden,
nur bei der fundamentalen Bestimmung auf 100°, sonst nicht über 50° erwärmt worden
sind. Ordnet man diese und die vorhin angeführten Beobachtungen nach der Zeit, so
ergeben sich folgende mittleren Anstiege:
Nach
etwa
3
Monaten
0°,04 Beobachter :
Wiebe
f»
7t
10
„„
0»,04
fl
Wiebe
12
0°,018
N. A. K.
(Therm. Nr. 17
bis 25)
n
n
36
1i
0«,026
Allihn
n
45
»
0»,030
N. A. K.
(Therm. Nr. 17
bis 25)
n
48
0°,036
Allihn
n
50
0°,036
N. A. K.
(Therm. Nr. 1
bis 16)
73
7t
85
0°,051
N. A. K.
(Therm. Nr. 1
bis 16)
112
0’,042
7t
N. A. K.
(Therm. Nr. 17
bis 25)
n
L53
0»,068
„
N. A. K.
(Therm. Nr. 1
bis 16)
Die Beobachtungen
stimmen.
namentlich wenn
man das verschiedenartige
Material berücksichtigt, mit Ausnahme der von Wiebe mitgeteilten — die an den
ersten aus der fraglichen Glasart überhaupt angefertigten und Jedenfalls ganz jungen
Thermometern angestellt wurden — gut zu einander. Man darf aus ihnen den Schluß
ziehen, daß bei Thermometern aus Glas 16'“, die höheren Temperaturen nicht aus-
gesetzt gewesen sind, die Hebung des Eispunktes in den ersten 4 Jahren im Durch-
schnitt jährlich 0°,01 betrügt und daß sie schon vom 6. Jahre an die Hälfte dieses
Betrages nicht mehr erreicht. Es ist interessant, daß bei den Thermometern aus
französischem Hartglas, die in Bezug auf die Relation zum Wasserstoff-Thermometer
und die Depression des Eispunkts mit denen aus Glas 16“' große Ähnlichkeit zeigen,
auch der Anstieg des Eispunkts dem für letztgenanntes Glas sehr nahe kommt. Nach
Guillaunie*) beträgt nämlich dieser Anstieg bei Thermometern aus Hartglas nach bezw.
5, 10, 16 Jahren 0°,060, 0°,067, 0°,070, während sich für Glas 16“' etwa 0*,042,
0°,0.56, 0°,006 ergeben würde. Um wieviel günstiger sich die beiden Glasarten gegen-
über dem früher in Deutschland gebrauchten „Thüringer“ Glas in dieser Beziehung ver-
halten, geht aus einer Beobachtung Wiebe’s") hervor, nach welcher Thermometer aus
letzterem Glase in 4 Jahren einen Anstieg von 0°,43, also mehr als den zehnfachen
Betrag des an Thermometern aus Glas 16“' beobachteten Anstieges zeigten,
W. Sehloes/ter.
■) Wiebe, Binfluü der Zusammensetzung des Glases bei Thermometern. Sitimgtbtr.
d. Bert Akad. 44. 8 1023. 1883.
0 Allihn, über das Ansteigen des Eispunktes bei Quecksilborthermometcrn aus
Jenaischem Normalglas. ZeUsehr. f. anal. Chm. 2S. 8. 433. 1889 und 29, 8. 381. 1890.
•) Ändening des Eispunktes an Thermometern. Mitteilungen der Normal-Aichungi-
Kommission. 2. Reihe. 8. 147.
Comptes rendus des Sfances de la IIIo«“ Conf. ghu des poids et mesures 1901. 8. 24.
») Wiobo, Über die amtliche IMIfung von Therraomeloni. Zeitsehr. f. anal. Chem.
30. S. 3. 1891.
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Vereins* und Fersonennachrichten.
Vereins* und Personennachriohten.
Deataeb«
M^haolker-Zti*.
ln die D. G. f. M. u. O. Ist auf>
Krnommen:
Hurr I’. Stein, i. F" Deutgch-Amerika-
niselie Fabrik für l’ryzisionginascbineii
Flesch & Stein; Frankfurt a. M.,
Schulstr. 22.
Mitgliederverzeichuis.
In der Zeit vom 1. Oktober 1902 bis
zum .Inhresaehlusse sind folgende Ver-
änderungen bekannt geworden;
A. Neue Mitglieder:
Hahniann & Spindler, Olasinstru-
inenten-Fabrik; Stützerbach. Ilm.
H. Dette, Fabrik chirurgischer und
zahnärztlicher Apparate; licrlin S59,
Oriininstr. 27. Herl.
l)r. K. G. Frank, Hetriebeleiter der
A. E. G.-Kabebverke; Über-Schöne-
weide. Berl.
H. Fröbel Nachf., Fabrik von Aneroid-
barometern; Hamburg, Abcatralie 13.
H. -A.
0. Heinatz, hehrer der Instrumenten-
kunde und Elektrotechnik an der
Gewerbeschule; Handturg, Jügerstr.
18. H.-A.
I’. -Mühl haus, Telegraphen-Bauanstalt
und mechanische Werkstatt; Groß- 1
I. ichterfelde W, Steglitzer Str. 21. Berl,
O. Reichert, Chemiker; Berlin NO 18,
Friedensstr. 47. Berl.
I)r. L. Schachtel (Kapillar-Gcsellschaft);
Charlottenburg 2, Sophienstr. 8/17.
Berl.
Kud. Schoeps, i. F* Carl Juffa’s Ww.,
Glaainstrumenten-Fabrik; Halle a. S.
Ilm.
Rich.Schuff, Elektrotechniker; Steglitz,
Ahornstr. 29. Berl.
P. Stein, i. F*- Deutsch-Amerikanische
Fabrik für PrÄzisionsmaschluen Flesch
& Stein; Frankfurt a. .M., Schulstr. 22.
Hptv.
.1/ a X’ S t u h 1, G lastechnische WerksttUlen ;
Berlin N 21, Friedrichstr. 130. Hm.
Heinrich Syre, Glasinstrumenten-
Fabrik; Schleusingen. Ilm.
Edmund Voigt, Ausarlmitung von
Patenten, .Modellen pp.; Hamburg,
V'alenlinskamp 17. H.-A.
B .1 i:.ige.icliicili ti :
Otto Glaue; Berlin.
Paul Görs: Berlin.
C Hager: laixemburg.
F. A .Meyer; Haml)Uig.
Oscar Möller; Hamburg.
Gurt Weber; Hamburg.
Constantin Wolf; Wien.
C. .inderungen in den Adressen:
Prof, Dr. H. Aron; Charlottenburg!,
Wilmersdorfer Str. 39.
C. Bamberg; Friedenau, Kaiserallee
87/88.
J. Berliner; Hannover, Kniestr. 18,
Prof. Dr, H. E. J. G. du Bois; Utrecht
(Holland), Universitüt.
Otto Fennel Söhne; Kassel, Königs-
tor Ifi.
H. Fröbel; Hamburg, Richardstr. 8(i.
Die Finna Paul Gebhardt ist geändert
in: Paul Gebhardt Söhne.
Wilhelm Haensch; Berlin S 12,
Prinzessinnenstr. 16 (Privatadresse;
8 14, Prinzenstr. 71).
A. Kittel; Altona (Elbe), Gr. Mühlen-
straße 27.
H. Kollenberg; Hildesheim, Bergstein-
weg 26. Hptv.
Hans Kollraorgen; Berlin W 57,
Bülowstr. 57.
G. A. Küster; Hamburg, Böckinann-
straUe 16/18.
ll'ilA. Paris; Altona (Elbe), Königslr.91,
G. Rodenstock; München X, Staub-
straUe 41.
O. Schoene; OroU-Eichterfelde 0.
Annastr. 2.
B. Sickert; Reinickendorf, Residenz-
straUe 39.
A. Wehrsen; Berlin S033, Schlesische
StraBe 31.
.). Wernicke; Berlin SW 12, Koch-
straBe 54'’-
W. Wicke; Berlin S 42, Prinzessinnen-
straBe 16.
Hr. Prof. Dr. M. Thiesen hat den Titel
Geh. Regierungsrat erhalten.
Ernannt wurden; Dr. B. Rassow, ao. Pro-
fessor an der Universitüt Ltnpzig. zum o. Pro-
fessor der chemischen Technologie an Stelle
des in den Ruhestand tretenden Prof. Dr A,
Woddige; Dr. J. B. Mcsscrschmitt, bisher
Assistent an der Sternwarte in Hamburg, zum
'. Observator des erdmugnetischen Observatoriums
an der Sternwarte in .München; Dr. J. Tafel,
I ao. Professor in Wurzburg, zum o. Professor
f der Chemie; Dr. C. II. Wind, Groningen, zum
I Direktor des holländischen astronomischen In-
! stituta in De Bilt; II. W. Malcolm zum Pro-
' fessor der Physik am Vniv. rsity College in Bristol;
Dr. W. H. Mills, Cambridge, zum Direktor des
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t
t. .fnoaiir luv/3
V«rtlns- und Personennnchrichttn. — Rltin«r« MlltcUuntcn.
chemischen Inatituts am Korihem Polyttehnic
InttHuU; an der FaculU des Sciences in Beaan(;on
Privaidozent Andradc» Montpellier, zum Pro-
fossor der theoretiachen und augewaudten
Mechanik, und Privatdozent Pvrrean, Nancy,
zum Professor der Physik; an der EcoU dt
Hiamaeie in Nancy Dr. Gurrin zum Professor
der analytischen Chemio. und Dr. Favrcl zum
Professor der Chemie; Captain ColbyM* Chester
zum Direktor der NavalObservatory, Washington;
S. R. Mc. CoU von der Tennessee L'niversitftt
in Knoxville zum ao, Professor der Thermody-
namik an der Purdue UnlvcrsitHt in Da Fayette,
Ind.
Berufen wurde: Privaidozent Dr. R. Weiii-
laod, München, als ao. Professor für pharma-
zeutische Chemie an die Univorailflt Tübingen.
Der Titel Professor wurde verliehen: dem
Dozenten für Elektrotechnik G. Rasch inAachen.
dom Privatdozenton der Chemio Dr. \, Coehii
in (iottingon, dem Astroiiumen Dr. J. H. Klein
in Köln.
Hahilitirt hat sich: Dr. A. Frey an der t'iii-
versilftt in Wien für Astronomie und Ceodüaie.
Oestorben sind: R. Felici, emer. Professor
der i'hysik und 40 Jahre lang UedaktcMir der
physikalischen Zeitschrift „// uuoco Cimmto",
8J Jahre alt; Professor Dr. ilcinrich Wild, der
langj^Uirigc Direktor des physikalischen Zentral-
Ohsorvatoriuras in 8t. I’etersbiirg, HO Jahre alt
in Zürich: (ich. Borgrut Dr. R. Finkcoer,
Professor der Minoralanalyse nii der Bergaka-
domic in Berlin, zu Burgsteinfurt. imG9. Lebens*
jalire; Dr. J. II. Gladstone» hokanntor Physiker,
in London. 76 Jahre alt; Prof. Dr. II. WisU-
ccDu», ü. Prof. (1er Chomi« in Leipzig, 63
Jahre alt.
Kleinere Mitteilungen.
Da« Tesaar.
Mitteilung aus der
Optischen Werkstlitte von Carl Zeiss , .Icna.
Abteilung für Photographie.
Die Firma Carl üeiss tritt soeben mit
einem neuen photographischen Objektiv
an die ÖlTentlichkeit, welches sowohl für
die Momentphotograpbic als auch fUr die
Reproduktionstechnik von Rcdcutung ist.
Das Objektiv gehört üur Klasse der
Triplets und die Ulende trennt das aus
zwei unverkltteten l.insenelemeiitcn be-
stehende Frontglied von einem aus zwei
Teilen verkitteten Hinterglied. Das Objektiv
ist kure gebaut und die zu den vier dünnen
l/insen verwendeten Glasartcn sind sehr
haltbar und sehr lichtdurchltissig. Das
Tessar, eine Neueinführung Dr Rudolph s,
ist von der Firma zum Patent angemeldet
worden.
Die lichtstarken Anastigmate, deren
Front- und HintergUed aus unter sich ver-
kitteten Linsen bestehen, besitzen für die-
selbe Objeklentfemung bei verschieden
starker Abblendung verschiedene Ein-
stellungsweiten. Man muß also bei An-
wendung dieser Objektive mit derjenigen
Blende das Bild einstellen, mit welcher die
Aufnahme gemacht werden soll, wenn man
bestmögliche Bildsebtirfe des Hauptobjekts
erreichen will. Einstellung mit großer
Öffnung und Aufnahme bei kleiner Blende
ist daher eine für diese Objektive nicht
empfehlenswerte Regel.
Die EinstelldilTerenzpn sind bei neueren
Objektiven vermindert worden. Diese Ob-
jektive bestehen aber dann aus mehr als
aus zwei durch Luft getrennten Teilen.
Darunter fallen Planar und Unar aus 4 ge-
trennten Linsen; sie sind besonders licht-
stark und dienen zur Herstellung starker
Vergrößerungen, zur Fixierung kürzester
ßewegungsmomente und zur Aufnahme von
Porlraits und Gruppen. Die bekannten
anastigmatiseben Triplets (diese besitzen 3
durch Luft getrennte Teile) sind entweder
lichtschwRcher oder sie besitzen ein im
Verhältnis zur Öffnung nur kleines brauch-
bares Bildfeld.
Die durch die besondere Lichtstarke des
Planars und Unars 1 : 4,5 bedingten großen
Linsendurebmesser aber machen dieselben
für diejenigen Handapparate unbrauchbar,
w eiche zur Erzielung größter KompendiositUt
auf die angängig kleinsten Dimensionen
gebracht worden sind. Da außerdem die
universelle Anwendungslähigkeit in dem
Maße beschränkt wird, als die Lichtstärke
des Objektivs vergrößert wird, verfolgten
wir mit dem Tessar 1 : 6,.T die Absicht, ein
Objektiv von mittlerer Lichtstärke anzu-
bieten, welches an die kompendiösesten
Handapparate angepaßt und für universelle
Benutzung seitens des Amateurs an erster
Stelle empfohlen werden kann. Dabei ist
es gelungen, dem Tessar eine bemerkens-
werte Konstanz der Einstellung bei ver-
schiedenen Blenden, eine vollkommene
anastigmatische Bildebenung bei gleich-
müßiger Bildschärfe von Mitte nach Rand
Digilized by
6
Kleinere Mitteilungen. — Glnitechniechee. — BUcherechau und PreUUeten.
Deuteeb«
Mechaniker-Ztf'
und ein von störenden Keflexen freies,
brillantes Bild zu ^eben. Eine Verzeichnung
gerader Linien am Rande findet nicht statt.
Das Tessar 1 : 0,3 eignet sich demnach
besonders gut für Momentbilder, welche
nachtrÄglich vergröüert werden sollen, für
i’ortraits, Gruppen und Landschaften, sowie
für VergröUerungen, Projektionen und Re-
produktionen. Die kleinen Brennweiten
empfehlen sich für Handapparate, die grofien
furStativ-Reiseapparate und fürden Gebrauch
im Atelier. Die Tessare 1:0,3 werden in
den verschiedensten GröUen hergestellt, vom
Durchmesser 7 mm bis zum Durchmesser
04 mm (Ä<iuivalent-Brennweile 40 bis 590
mm)\ die Preise bewegen sich zwischen
70 und 900 M. (Genaueres gibt die be-
sondere Preisliste hierüber an.)
Infolge der schon bei groUer Öffnung
vorhandenen gleichmHliig guten Bildschlirfe
von Mitte nach Rand und der bemerkens-
werten Konstanz der Einstellung bei ver-
schiedener Abblendung war es angezeigt,
nach dem Tessartypus auch Spezialobjek-
tive für die Zwecke der Reproduktion zu
konstruieren. Es konnte dabei das sekundäre
Farbenspektrum vermindert werden, sodali
die Objektive auch für das Dreifarbendruck-
verfahren sehr gute Dienste leisten werden.
Diese Apochromat- Tessare werden mit
einem Öffnungsverhältnis von bis Yjq
in regulärer Fabrikation bis zu einer Brenn-
weite von 1800 mm hergestellt. Diese
Brennweite reicht aus, um Platten von 1,5 m
Seitenlänge genügend scharf auszuzoichnen.
Auf besondere feste Bestellung liefern wir
auch Apochromat- Tessare, welche noch
gröüere Platten scharf decken.
tiena, im Dezember 1902.
Perilnax, eine neue LöUubstanz.
Mitt. d. Vereins der KMpferschmiedereien Deutsch-
lands t:t. 8. 334S. 1903.
Pertinax dient in neuerer Zeit als Ersatz für
Borax beim Hartlätou von Kupfer, Messing,
RoCguU, Schmiedeeisen und soll dnbcl mit
grojiem Vorteil Verwendung Kmlen. Ks ist
eine ziemlich dickbreiige Masse, wird mit '
Schlaglot vermischt auf die Lötstelle gebracht
und im Feuer ohne Anwendung von Borax in
üblicher Welse weiter behandelt. Ein vor-
heriges Aufhronnon wio beim Borax ist nicht
erforderlich, es haumt sich auch nicht auf wie
dieses, sodaü das Abspringen von Lotteilen,
das mau bet Anwendung von Borax oft beob-
achten kann, nicht stattfindet. Das Pertinax
bewirkt einen leichten schnellen Klub, infolge-
deeseo das Lot gletchmäüig dünnflüssig wird
und rasch durch die L«itfugo fliebt. Nach
Versuchen ist die Festigkeit der Pertinax-
lötungen gröber als die der Boraxlötungen.
Als Vorteil wird noch besonders angeführt,
dab bei der Anwondung von Pertinax eine
%*orherige Reinigung der Lötstellen bei Kupfer
und Messing nicht unbedingt erforderlich ist
und dab die mit dom neuen Lötmittel vorbe-
reiteten .Metallstücke ohne Schaden 6 bis 8 Tage
stehen können, ehe sie gelötet werden.
Wahrend sich bei der Anwendung von Borax
eine schwer zu entfernende, glasharte Kruste
auf der Lötstelle bildet, entsteht beim Löten
mit Pertinax nur ein geringer schlackenartiger
Pberztig, der sich mit einigen leichten Hammer-
schlügen rasch entfenien lilbt. Der Preis des
neuen Lötmittels ist verhnltnismübig geringer
als der von Borax; es ist zu beziehen von
Carl Wiedomann, Waldhausen - Hannover,
Waldstr. 6. _ S
Cralg-Mlnen-Krystall-Korundutu.
Der UetaUarheiier 38, 8. 326. 2902.
Dieses Material, dessen Bezeichnung wohl
nur der Ähnlichkeit mit dem bereits gut ein-
goführton Kurhorunduffl wegen so gewühlt
worden ist, ist ein Naturprodukt und wird in
Kanada bergmännisch gewonnen. Es soll im
wesentlichen aus Korund bestehen und den
Schmirgel an ßchloiffühigkeit bedeutend über-
treffen. .Nach Analysen soll der beste Schmirgel
nur bO bis GO®/o Korund enthalten : das Craig-
Korutidiin] hingegen soll aus 95.S4®/© Korundum,
0,87% Silizium, 0,8% Eisen, 1,22% chemisch
gebundenem Wasser bestehen; es ist demnach
sehr rein und wird für alle ßchleltzwecke in
Gestalt von Pulver, Körnern. Scheiben, Abzieh-
steinen u. s. w. verwuudt. Für Deutschland
Ist die bequemste Bezugsquelle Pike Mfg. Co.,
Köln a. Rh., Eitelstr. 22- S
I Qlastechniftches
j /'itlU in difser Xummer (und der vom /. 2- 03}
fort, da der dafür oer/iUjbarc IHats hrreits in der
j yummer 21 vom ]. Xov 02 durch den Abdruck
des Protokolls Uber die XI. Hauptversammlung iles
\ Vereins Deutscher Glasinstrumenten- Fabrikanten
zu üehlberg verbraucht worden ist.
Bächeraohau u. Ppeislialen.
II. Wirtz II. 0, Erfurth, Hulfsb. f. Elektroprak-
tiker. 8. Auft. 13». VIII. 436 S. m 327 Fig.
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maschinc. 8^ 19 S. mit 14 Abbildgn. Leip-
zig, S. Schnurpfoii 1902. 0,&0 M.
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The Carhorundwn Cy-, Niagara Falls. 8^
32 S. mit vielen lUustr. Vertretung für
Deutschland: W. A. Derrick, Berlin C, (iroUe
Prflsidentenstr. 9 und Neue Promenade 4.
Die amerikanische Firma sucht in aner-
kennenswerter Weise allen Anforderungen der
verschiedensten Industriezweige gerecht zu
werden. Die reichhaltige Preisliste ist gut ge-
ordnet und gibt annähernd einen Cberblick
über die grobe Menge der Karbonindumfabri-
kato. Von letzteren bilden die Schleifscheiben
den Hauptteil, sie werden in 19 verschiedenen
Härtegraden nach angegebener Skale angefer-
tigt und haben gegen die Schmirgelschoibcn
den Vorzug, dab sie frei von Fabrikationsrissou
sind und das zu schleifende Material nicht ver*
brennen. Die Form der Scheiben ist so viel-
gestaltig. dab gewiU jede Technik die passende
finden dürfte. Auch Schleif- und Abziehsteine
in verschiedenster Körnung und Form, ebenso
lose Schleifpulver und Schleifpapicrc bis zur
feinsten Körnung werden aus Karborundum
hergestellt. Neben Abbildungen von Abrichte-
Vorrichtungen für Schleifscheiben enthält die
Preisliste auch wertvolle Hinweise für dio Be-
handlung des Materials. S.
R. lloilbron, F^IcmontarG Vorlosgn. über Tele-
graphie u. Telephonie. In etwa 5 Lfgn.
1 Dfg. gr.-8. S. 1 bis 64 m. Abbiidgn. Ber-
lin, G. Siemens 11X12. 1,60 Af.
L. Boutan, Im Phoiogmphie saus-manne et let
progrt$ de la Photographie- 8®. Mit 10 Taf.
u. 62 Fig. Paris 1902. 8.50 M.
J. Sheldon u. II. Manon, Dynamo ‘ eUctric
Machinery. Vol. l n«d II: AUemating and
Direct Current Machines. 8®. Mit 386 lllustr.
London 1902. Geh. in Lein w. jed. Bd. 12,50 A/.
Patentsoha u.
Präzisionsäge zur Herstellung mikroekopisoher Pr¶te. G. Arudt in
Berlin. 10. 6. 1301. Nr. 128960. KI. 42.
Die Präzisionssäge hat zwei oder mehr parallel neben einander
gespannte Sägeblätter, deren Abstand der Dicke des zu erzielenden
Präparates entsprechend unter Wahrung der Parallelstellung genau ein-
stellbar ist. Sie kann mit einer Vorrichtung zur Führung (der Säge) nach
Art der Mikrotoiumesser vereinigt werden.
PräzieionesKge zur Herstellung mikroekopiseher Pr¶te. U. Arndt in
Berlin. 12. 6. 1901. Nr. 129721; Zua. z. Pat. Nr. 128960. Kl. 42.
Die in einen Bügel a gespannten Sägen sind zur Herstellung mi-
kroskopischer Präparate weicher Substanzen durch leicht auswechsolbaro
und in ihrem Schueidenabstando verstellbare doppelte Messerklingen b
ersetzt. Das Instrument kann so ausgeführt werden, dab von den Rücken
aus zwischen die Klingeu greifende Koilstücke g je nach dem Mabc ihres
Vorschiebens durch dio Schraube h den Schneidonabstand verstellen.
SohwimmkompaPs. F. J. F. Lemcke ln Stockholm. 13. 8. 1901. Nr. 128 843.
Kl. 42.
Um den FlUsslgkeitsbehälter für den Schwimmkörper
ist noch ein anderer geschlossener Behälter d angeordnet,
dessen Hohlraum unten durch Löcher e mit dom inneren
Behälter ln Verbindung steht, um die abgedampfto Flüssigkeit
des inneren Behälters allmählich zu ersetzen.
Luitpumpe. M. Toupikof u. Ch. Graham in St. Petersburg.
11. 10. 1900. Nr. 128 795. Kl. 27.
Bei den gewöhnlichen Pumpen, dio zum Absaugen von
Luft oder Gas benutzt werden, befindet sich über dem Kolben
am Ende des Hubes ein schädlicher Raum, dessen darin befind
liehe Luft es unmöglich macht, über einen bestimmten Grad
dee Vakuums hinaus auszupumpen.
Das Wesen des Brfindungsgegenstandes besteht mm darin, daß das Eiitleerungaventil im
Innern des mit Ol überdeckten Kolbens derartig angeordnet ist, dab es, wenn der Kolbeu sich
vollständig unten befindet, unmittelbar über dem Säugventil Hegt, ohne dab beide Ventile durch
einen Kanal von einander getrennt sind. Wenn der Kolben sich also an dem unteren Endo des
Di.ji' by Gt^Oglc
8
Patentschau. — patentlisie.
t>«atach«
Mechankker-Zt^
Hubes befindet, nimmt dns Ol. wolches durch ihn in seinem Hube nach unten hindurcht^iiijf,
jeden echftdlichen Kaum ein, w5hrend alle Luft ebenso wie Jeder ÖlUberachull aus^otrieben wird.
Elektroljtisoher Stromonterbreoher mit selbsttätiger Einsteilang
der Anode. F. Dessauer in Aschaffeaburg. 9. 6. 1901.
Nr. 129 02a. Kl. 21.
Die selbsttAtige Einstellung bezw. die selbsttAtige Ver-
iitngerung oder Verkürzung der Platinspitzo d bei einer durch irgend
eine Ursache bervurgerufenen Stromschwankung wird durch eine
Nobenschluüapule f bewirkt, die Ähnlich wie bei einer Bogenlampe
angeordnet ist. Diese 8pule wirkt auf einen Eisenkern der an
der Flatinanode p befestigt und durch eine Feder h an einem
Doppelhebel t aufgehAngt ist. Dieser Hebel t schwingt um den
festen Punkt I und kann durch eino Schraube k in bestimmter Weise
eingestellt werden.
Stromonterbracher lür Indaktions-
spulen, d. Carpentier in Paris.
22. 3. 1901. Nr. 128022. Kl. 21.
Die Riseninasse der Koutakt-
feder a des bekannten he! den Rhiim-
korfTschen Induktionsapparaten verwendeten Unterbrechers fehlt
und lat durch eine feste Platte g ersetzt, die periodisch um das
schneidenartig auagebildete Ende einer Auskerbung der Eisen-
masse t schwingt und gegen diese sowie gegen die Steil«
schraube p durch die Feder o gehalten wird. Die Spannung
der Feder o wird so geregelt, daü die Platte g erst dann ange-
zogen wird, wenn der Magnetismus des Spulenkerns c den erfor-
derlichen Grad erreicht hat. Dio Schrauben p und d werden so
eingestellt. daU die Platte g bereits eine grobe Geschwindigkeit
erreicht hat, wenn sie die Unterbreclierfeder a trifft, damit eine
plötzliche und schnelle Unterbrechung des PrlmArstromes erfolgt
und der Funke des B.'ctraslromes keinen Bogen bilden kann.
Patentlisie.
Bis zum 16. Dezember 1902.
Antneldingen.
Klaase:
21. H. 28 888. Kegistrierendsr Maximalstrom-
anzeiger; Zus. z. Anm. H. 27037. Hert-
mann A Braun. Frankfurt a. M.-Buckeii-
heim. 11. 9. 02.
T. 7988. RlektrizitAtezBblernachFerraris'schem
Prinzip. Th eil er & Co., Zug, Schweiz.
1. 2. 02.
42. B. 31 615. Wiükelmelivorrichtung. K.
Broichgans, Aachen. 21. 4. 02.
J. 6794. Beobachlungsn'vhren für Polarisations-
apparate. .M. Jeschek, Aschersloben.
17. 5. 02.
C. 10 459. Würmeregler, bei welchem die Aus-
dehnung einer cingeschlosscnon Flüssigkeit
auf elastische Wandungen übertragen wird.
O. u. A. Clorius. Kopenhagen. 15. 1- 02.
D. 12104. Gesebwindigkeitsmesser mit pinem
von der zu prüfenden Welle zeitweise uii-
gestoüenen Pendel. J. W. Darley jr..
East-Baltimore, V. St. A. 23. 12. 01.
E. 8271 u. Zus. E. 8642. Auslaßventil mit An-
zeigevorrichtung fürOeschwIndigkeitaraesser
mit Luftpumpe, ü. Ehlers, Berlin. 10.2 02
u. 4. 10. 02.
H 29 023. tieschwindigkeitamesfler für mehrere
Meßbereiche. Th. Horn, tiroß-Zachocher-
Leipzig. 4. 10. 02.
ErtellBBgea.
21. Nr. 138 400. Quecksilhervoltameler. F. Lux.
Heidelberg. 4. 6. 02-
Nr. 1 38 506. WechaelstrommeßgerAt .Schuckert
& Co., Nürnberg. 2. 7. 02.
42. Nr. 136 355. Vorrichtung zur Prüfung von
Polarisationsapparaten. C. A. Niendorf,
Bernau (Mark). 2. 5. 02.
Nr, 138359. Vorrichtung zum Anzeigen und
.4ufzeichneii des Ergebnisses einer durch
Absorption uusgefübrten Gosanalyse; Zus. z.
Pat. Nr. 100 302. M. Arnd t, Aachen. 18.6.99.
Filr die Ki'dakUun verantwurttK ii : A. Iltaerbke lu Uerlio W
VerUz Ti>o Julius Springer ln Berlin N. — Druck vun {Cnll Drnyer in Berlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift fUr Instrumentenkunde
nnd
Or^an für die gesamte Glasinstrumenten* Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Rpdaklion; A. Ülaschke, Berlin \V30, An der Apostelkirche 7b.
Nr. 2. 13. Januar. 1903.
Suhdniek nnr mit G«a.hmlrsne der Redaktion reatattet.
H. D. Bühmkorff.
Dem Andenken eines deutschen Mechanikers.
Am 15. Januar ist die hundertste Wiederkehr des Tages, an welchem Heinrich
Daniel RQhmkorfr zu Hannover im Hause Rote Reihe 3 geboren wurde. Der Name
Rühmkorffs ist allgemein bekannt geworden als des Erfinders des Funkeninduklors,
jener Form des Induktionsapparates, welche sowohl in technischer Hinsicht wie auch
namentlich in wissenschaftlicher Beziehung von höchster Wichtigkeit geworden ist.
Rühmkorff, der sich aus eigener Kraft emporgearbeitet hat, wurde von seinem
Vater, einem mit sehr zahlreicher Familie gesegneten Postschirrmeister, bei einem
Drechsler in die Lehre gegeben. Er besaü aber ein bedeutendes mechanisches Talent
und bildete sich daher in Stuttgart als .Mechaniker aus. Nach zweijähriger Wander-
schaft kam er nach Paris, damals dem Mittelpunkt der physikalischen Wissenschaft und
der mechanischen Kunst. Hier war Rühmkorff u. a. bei einem Professor der Physik
als Gehülfe tätig. Als er sich einmal erbot, einen in Unordnung geratenen englischen
Apparat wiederherzustellen, schlug dies der Gelehrte mit der Begründung ab, daü dieser
Apparat nur in England angefertigt und repariert werden könne. Nach einiger Zeit
brachte Rühmkorff eine aus dem Gedächtnis konstruierte Nachbildung des Apparats,
die das Original fast übertraf. Dieser Erfolg, der ihm das gröBte Lob und Vertrauen
des Gelehrten einbrachte, ermutigte Rühmkorff, nach England zu gehen, wo er bei
dem bekannten Josef Bramah arbeitete. Um eich nach RuUland einzuschilTen, begab
er sich nach Stettin, versäumte aber zu seinem Glück das Schilf, von dessen V'erbleib
man nie wieder etwas hörte. Infolge dieser Schicksalsfügung kehrte er nach Deutschland
zurück und arbeitete längere Zeit bei dem Präzisionsmechaniker Frerk in Celle. Um
sich in den Zweigen der praktischen Physik weiter auszubilden, ging er sodann aber-
mals nach Paris, wo in jenen Zeiten die Naturwissenschaften die eifrigste I'flege fanden.
Nachdem er längere Zeit bei Chevalier, dem berühmten Verfertiger von Mikroskopen,
als Werkmeister tätig gewesen war, machte er sich im Jahre 1839 selbständig. Das
war ein kühnes Unternehmen, denn in Paris bestand kein Mangel an mechanischen
Werkstätten, welche großen Ruf genossen. Seine Anfänge waren auch recht bescheiden,
da ihm außer seiner Intelligenz und Geschicklichkeit nur geringe Ersparnisse zu Gebote
standen. Doch die in seinem einfachen Wohnzimmer (gegenüber der Sorbonne) mit den
einfachsten Mitteln verfertigten zahlreichen Instrumente legten beredtes Zeugnis von
seinem Können ab und begründeten seinen Ruf als eines der geschicktesten Mechaniker. In
Paris hatte er auch im Verkehr mit den berühmtesten französischen Physikern jener
Zeit, wie Biot, Becquerel und Dumas, Gelegenheit, sich theoretisch fortzuhilden.
Die Erfolge seiner Geschicklichkeit und seines Fleißes blieben nicht aus. ln den
wöchentlichen Berichten der Akademie der Wissenschaften wird Rühmkorffs Name
seit dem Jahre 1842 häufig als des Verfertigers von vorzüglichen physikalischen,
namentlich elektrischen Apparaten erwähnt. Schon 1844 auf der ersten französischen
Industrie-Ausstellung erhielt er eine silberne Medaille sowohl wegen der Eleganz und
Präzision seiner Apparate überhaupt, als iin besonderen wegen seines therino-elektrischen
Apparates, mit welchem Mellonl seine V'ersuche über die strahlende Wärme anslellte.
Besonders hat sich Rühmkorff um die Ausbildung des Induktionsapparates verdient
gemacht. Der zur Erzeugung großer elektrischer Funken eingerichtete Apparat dieser
Art führt noch heute den Namen „Rühmkorffscher Induktor“ oder kurz ,Rühmkorir".
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10
H. D> RUhmkorfT. Dem Andenken einet deultchen Mechanikers.
DenUebe
Mechaniker-Ztg.
Ein von ihm im Jahro 1851 fertiggeatollter Apparat hatte das für die damalige Zeit
überraschende Ergebnis, daü in freier Luft l’unken von 2 cm Lange auftraten. Unter
Anwendung des von Foucault angegebenen Queckeilberunterhrechers, sowie eines nach
Pizeau mit dem Apparate vereinigten Kondensators gelang es Rühmkorff mit seinem
gröBeren Apparate, auf dessen Sekundarspule Kupferdrahte bis zu 100 km Länge gewickelt
wurden, unter Verwendung von 6 llunsenelementen Funken von über 40 cm Länge zu
erzeugen, die nach Moignos Urteile Blitzschlflgen ähnlich waren und .deren Anblick auch
den Unerschrockensten zittern machen konnte“. Dieser Apparatwurde auf der internationalen
Industrie-Ausstellung in Paris 1859 zum erstenmal der Öffentlichkeit vorgeführt und
brachte Rühmkorff die grolle goldene Medaille. Die Akademie der Wissenschaften
verlieh ihm 1858 den Tremont-Preis von je 1000 fr. für 5 Jahre. Höchst charakte-
ristisch für das Wesen Rühmkorffs und die Achtung, der er sich erfreute, sind
folgende Worte aus dem von Poncelel, Morin, Pouillet u. A. verfallten Bericht, mit
dem die Verleihung dieses Preises begründet wurde: .Wenn man behauptet, daß Rühm-
korff besonders auf dem Gebiete der Eleklriziliit und des Magnetismus von den Ge-
lehrten aller Länder, welche neuer Apparate für ihre Untersuchungen bedürfen, bevor-
zugt wird, BO rührt dies daher, daß man sicher ist, bei ihm eine völlige Kenntnis des Stoffes
zu finden, eine seltene Einsicht, welche sich von allem Rechenschaft gibt, und ein Ent-
gegenkommen sowie eine Uneigennützigkeit, welche fast ohne Beispiel sind. Er denkt an
die Wissenschaft mehr als an die Opfer, die er sich auferlegt, um ihr zu dienen.“
Die ersten Induktorien Rühmkorffs befinden sich \m Conservatoire des Artt ei
Metiers’, sie unferscheiden sich nur wenig von der heute gebräuchlichen Form, die
wesentlich zu den großen Erfolgen beigetragen hat, welche in der Lehre von der Elektri-
zität in den letzten Jahrzehnten zu verzeichnen sind. Mit Hülfe des Funkeninduktors
sind nicht nur die Erscheinungen untersucht worden, welche auftreten, wenn der von
ihm erzeugte elektrische Funken in verdünnten Gasen (in den sog geißlerschen Röhren)
überspringt, und welche zu der Entdeckung der Kathodenstrahlen und Röntgenstrahlen ge-
führt haben, sondern er ist auch das wesentlichste Hülfsmittel geworden, dessen man sich
bei der sog. Telegraphie ohne Draht bedient, um elektrische Wellen zu erzeugen.
Im Jahre 1864 wurde Rühmkorff für seine Erfindung die größte Anerkennung
zuteil, indem ihm seitens der Pariser Akademie der von der französischen Regierung
ausgesetzte Volta-Preis im Betrage von 50000 fr. zuerkannt wurde. .Auch in dem
Berichte hierüber wird Rühmkorffs Uneigennutzigkeit in äußerst schmeichelhaften
Worten hervorgehobeu.
Rühmkorff, dem vom Kaiser von Frankreich das Ritterkreuz der Ehrenlegion
verliehen wurde, blieb dauernd in Paris; auch während der Belagerung 1870/71 verließ
er die Stadt nicht und er slart) daselbst am 20. Dezember 1877; sein Grab befindet
sich auf dem Friedhofe .Mont Parnasse. Die Werkstatt Rühmkorffs wurde von Car-
pentier weilergeführf.
Wfihrend Rühmkorff in Frankreich große Anerkennungen zuteil geworden
sind, z. B. in Paris, seinem langjährigen Wohnorte, eine Straße nach ihm benannt
wurde, hat er in Deutschland, seinem \5iterlande, bisher keine angemessene Ehrung
erfahren. Der Hannoversche Elektrotechniker-Verein hat daher Schritte eingeleitet,
um das Versäumte nachzuholen. Seitens des Magistrats seiner Vaterstadt Hannover ist
nunmehr auch daselbst eine neue Straße mit Rühmkorffs Namen belegt worden, und
eine an seinem hundertsten Geburtstage zu enthüllende Gedenktafel wird in Zukunft
sein Geburtshaus kenntlich machen. Endlich soll an diesem Tage eine Festsitzung ver-
an.staltet werden, in welcher durch einen Vortrag des Geheimen Regierungsrates Prof.
Dr. W. Kohlrausch aller Errungenschaften gedacht werden wird, welche die Wissen-
schaft durch Benutzung des Funkeninduktors aufzuweisen hat. Der Vortrag wird von Ex-
perimenten begleitet sein, zu welchen die bedeutendsten Firmen die Apparate zur Ver-
fügung gestellt haben. Bei dieser Gelegenheit wird ein auch im Buchhandel erhält-
liches Festbuch*) herausgegeben, in welchem Diplomingenieur Kosack ein Lebensbild
des berühmten Physikers entwirft.
>) Emil Kosack. Heinrich Daniel Rtthmkurtr. Ein Lebensbild zu seinem 100. Geburts-
lage. ßi. 3k ß. Hunnuver. Hahnschc Buchhandlung. Das Huch ist höchst iuteressant und lesens-
wert; es cnth.Ht eine durch ein Bild RUhrokurtfs und zahlreiche Illuslrationen geschmückte
Darlegung seines Lebensganges und seiner Wirksamkeit. Das von dem genannten Verein freund*
liehst zur VerfOgueg gestellte Exemplar sowie ein Auszug aus dem Buche liegen obiger Darstellung
zugrunde.
Digilized h; Coo^l
Uen 2.
1$. Jaauar lOOS.
Vereins* und Personennachrichton.
11
Vereins- und Personenneohpiohten.
D. 6. f. M. u. O. Abteilung Herlln E. V.
Jahresbericht für 1902.
Erstattet in der Hauptversammlung am
fi. Jauuar 1903 vom 3. Voraitzondon Fr. Franc
V. Liechtenstein.
Im verfloaaenen Jahre ^vurdcn zusammen i
U Sitzungen ubgehaltcn, und zwar 1 Haupt'
veraainmlung, 8 ordentliche Sitzungen. 2 Ver-
gDflgungssitzungen. Statutengemäß wurden in
der Hauptvoraammlung am 7. Januar die neuen
.Mitglieder des Vorstandes gewählt und zwar
folgende Herren: i. Voraitzender. W. Handke,
2. Vorsitzender: Prof. Dr. A. Westphal, 3. Vor- \
sitzender: Fr. Franc von Liechtenstein;
Sekriftführer: A. Blaschke, W. Haensch;
Schatzmeister: W.Niehls; .drcAit'nr.' F. Sokol;
Beisitzer: 0. Boettger, 0. Himmler, Prof.
Dr. St. Lindeck, B. Ponsky.
Als Vertreter der Abteilung Berlin in rfem
Hauptvorstand wurden folgende Herren ge>
wählt: W. Handke, \Y. Haensch. C.
Schocke, F. Sokol.
In die Wahh:orl>ereitung8kommission wurden
am 2. Dezember gewählt die Herren: L. Blau-
kenburg, H. Debmel, P. Uebhardt, P.
.Mühlhaus und H. Schmidt; zu Kassenrevi-
soren in derselben Sitzung die Herren 0. Ahl*
berudt und B. Halle. Tber die an den
Sitzungsabenden gehaltenen Vorträge und die
Verhandlungen geben die in unserem Vereins*
blatte veröffentlichten Protokolle Auskunft.
Der 11. November war der Feier unseres
25 jahrigen Stiftungsfestes gewidmet. Es war
für dieses Fest eine große Anzahl von Hin'
ladungen ergangen und es war eine große Fest-
Versammlung erschienen; wir hatten u. u. die
grobe Freude, die Herren Prof. Dr. Foerstor,
Prof. Dr. Landolt, Dir. 0. Jessen, Dir. K.
Hrabow'ski, Dr. H. KrüÜ, als Vertreter des
Haupt vereius, M. Bckel, als Vertreter des
Zweigvereins Hamburg'Altoiia. E. Ziinm er-
mann aus Leipzig. Geh. Kegierungsrat
Dr. G. Schwirkus unter uns zu sehen. Wie
nicht anders zu erwarten war, fiel der Löwon-
anteil für die Ausführung des Festes ander
dem gewühlten Festkomitee, welches aus den
Herren Regieningsrul Dr. Stadthagen.
Blaschke, Boettger, Haensch, Himmler
und Sokol bestaud. dem H. H. H.-Koinitee zu.
Boi dieser Gelegenheit möchte ich noch*
mala besonders hervorhoben, daü unser Vor-
sitzender, Hr. W. Handke, trotzdem er so viel-
seitig in Anspruch genommen ist, noch die Zeit
fand, einen Bericht über die Tätigkeit der .Ab-
teilung Berlin in den letzten 25 Jahren zu
schreiben. Ihnen allen ist Ja dieser Bericht
zugogangen, und viele von Ihnen, namentlich
aber die alteren Mitgilodor, werden aus diesem
Bericht alte Hebe Erinnerungen wieder aufge-
frischt haben.
Ich kann es nicht unterlassen, Hrn. Handke,
der immer ein so warmes Herz für unser Fach
hat, nochmals unseren innigsten Dank aus-
sprechen für seine so uneigennützige Tätigkeit.
In dem vergangenen Jahre wurde der Vor-
stand und namentlich wieder unser erster Vor-
sitzender, Hr, W. Handke, seitens der Hand-
werkskammer vielfach heraugezugen und zur
Berichterstattung aufgefordert. Die Abteilung
Berlin kann ihrem ersten Yoraitzenddn nicht
dankbar genug sein für alle Arbeit und Mühe-
waltung, denen ersieh in der gewerblichen Frage
unterzogen hat und durch welche diese ganze
Angelegenheit für uns einen so glatten Verlauf
genommen hat.
Als Mitglieder der PrüfungakommUsion für
die Lehrlinge fungieren die Herren: W. Handke,
Vorsitzender; W. Haensch, Stellvertretender
Vorsitzender. F. Sokol uud J. Pftrbor, Bei-
sitzer. Es wurden im Laufe des vergungonen
Jahres schon mehrere Prüfungen vorgenommen.
Drei unserer Mitglieder feierten im ver-
gangenen Jahre ihren 70. Geburtstag: 1. Am
9. April Hr. C. Reichel; seitens der Abteilung
I Berlin waren zur Beglückwünschung erschienen
die Herren Prof. Dr. W, Foerster, W. Handke
und A. Blaschke. 2. Am 10. Juli Hr. F. Er-
necke; die Herren Prof. Dr. A. Westphal,
W. Haensch und F. 8okol überbrachten
die Glückwünsche des Vereins. 8. Am 16. De-
zember Herr Geheimer Regierungsrat Prof.
Dr. Foerster; da unser Ehronmitglied sich
allen Ovationen durch eine Reise nach der
Schweiz entzogen hatte, konnte der Vorstand
seine Glückwünsche nur schriftlich unter Bei-
fügung einer BlumcMi.spende ausdrUcken.
Ferner begingen das Fest ihres 25-jBhrigen
(leschäftsjubilAums; am 1. April Hr W. Handke,
«m 15. Juli Hr. J. Färber, am 1. Oktober die
I Herren 0. Himmler und F. A. Hiutze. 25 Jahre
Geschäftatütigkeit, welche Fülle von Sorgen
und getäuschten HotVnungon, aber auch wie
viele Lichtblicke bergen sie in sich. Wir alle
aber wünschen unseren Jubilaren, daß es ihneu
vergönnt sein möge, sich ihren geschäftlichen
I Obliegenheiten in guter Gesundheit und unge-
I schwächter Schatfensfrendigkeit noch viele Jahre
I hingeben zu können.
Zum XIII. Deutschen Mechanikertage,
welcher am 16. inid 16. August zu Halle a. d.
I Saale abgohaltcn wurde, war eine große An-
I zahl Mitglieder der Abteilung Berlin erechieuon.
Digitized by Gi
ri
Vereint* und Pereonennechrichten.
Deuter be
Mecbaolk«r-Zt«.
Wir znhitpn am Beginne (iea Jahres J63 Mit-
glieder, es traten ein 8, es traten aus 5, sodaü
die Abteilung BorUn jetzt 156 Mitglieder hat.
Wir verloren durch den Tod zwei liehe Mit-
glieder: OB starben am 4. August Hr. Paul
(iebhardt, Berlin, und am 21. Oktober Hr. Aug.
Günther, Rathenow.
Mit Schluß dieses Berichtes legt der Vor-
stand seine Mandate ln die HAndo der Mitglieder
zurück, indem er noch allen Herren herzlich
dankt für die UnterstiUzung, die ihm zu teil
geworden Ut; er knüpft jedoch daran auch die
Bitte, daß die Mitglieder unserer Abteilung die
Sitzungen fernerhin recht fleißig besuchen
mdgen.
Haupt Versammlung vom 6. Januar 1903.
Vorsitzender: Hr. Fr. Franc v. Liechten-
stein.
Der Vorsitzende begrüßt die Versammlung
zum Beginne des neuen Vereiusjahrea und
erstattet darauf den Jahre^fricht (s. e.). Im
Anschluß hieran gibt Hr. W. Niehls eine
Übersicht Ober die als zufriedenstellend zu be-
zeichnende Finanzlage.
Hr. ß. Hallo beantragt namens der Kassen-
revisoren Entlastung de» Schatzmeisters, welche
einstimmig ausgesprochen wird.
Der Vorsitzende verliest ein Schreiben von
Hr. Prof. Dr. A. Westphal, w'olcher wogen
Überlastung mit GeschAften bittet, von seiner
Wiederwahl als Vorsitzender abzusehen; ferner
verliest der Vorsitzende einen Brief von Hrn.
W. Handke, worin dorselbo sein Fernbleiben
entschuldigt und den Wunsch ausspricht, nicht
zum Vorsitzenden wiedergowAhlt zu werden; sein
körperliches Befinden lege ihm die Verpflich-
tung auf, sich vorerst tunlichst zu schonen und
rodglichst bald Berlin auf einige Zeit zur Er-
holung zu verlassen. Hr. v. Liechtenstein
bemerkt hionsu, daß »eines Erachtens nicht da-
von die Rede sein könne, cition anderen als
Hrn. Handke an die Spitze der Abteilung zu
stellen; allerdings müßte man Jede Arbeit vor-
lAüfig von Hrn. Handke fernhalten, der seine
Kräfte nicht zum geringsten Teile für die
Zwecke der (fOsel)schaft geopfert habe; es
werde Aufgabe der anderen Vorsitzenden sein,
80 lange die (ieschAfto zu führen, bis Hr.
Handke wieder völlig horgestcllt sei, was
hoffentlich in nicht zu ferner Zeit eintreton
werde iBeifaü).
Hierauf findet unter Leitung von Hm. H.
Hchinidt die V'urstandswahl statt. Da» Er-
gebnis ist folgendes:
VorBxtzcnde: W. Handke, Fr. Franc
V. Liechtenstein, W. Haonsch; Schrift-
führer: A. Blaschke, H. Schmidt; Schatz-
meister: W. Niehls; Archivar: F. Sokol;
Bei$itzer: U. Buettger, O. Himmler, lie-
gierungsrat Dr. H. Stadthagen, Prof. Dr.
A. Westphal.
Hr. V. Liechtenstein übernimmt wieder
den Vorsitz.
Als Vertreter der Abteilung Berlin im Haupt-
Vorstände w'crden wiedergewAhlt die Herren:
W. Haensch, W, Handke, C. SchUcke,
F. Sokol.
Zur Aufnahme hat sich gemeldet Hr. Ro-
bert Ansbach, i. F*- Otto Glauo; W 64.
Passage 29.
Hr. P. Mühlhaus zeigt einen sehr ein-
fachen und zweckmäßigen Stichelhalter vor.
Auf eine Anfrage von Hr. v. Liechtenstein
Uber die Bearbeitungsffthigkeit von Nickel-
aluminium teilt Hr. Dr. K. G. Frank mit. daß
dieses Material entschieden besser »ei als Alu-
minium, man könne in ihm unter Verwendung
von Ol gut Gewinde schneiden und bohren.
Hr. K. Heiidrichs fragt nach der Eignung
von Minckin für Prflzisionsinstnimentc; die Ver-
wendbarkeit dieses .Materials wird von mehreren
Seiten auf Grund von Erfahrungen bestritten.
Bl
Emannt wurden: Dr. F. Niethammer,
Ohoringenicur der berliner Union ElektrizitAts-
Gesclischaft, zum o. Professor dnr Elektrotechnik
an der Deutschen Technischen Hochschule in
Brünn; C. RoKsian, Privatdozent an der Unt-
versitAt Odessa, zum Professor der Astronomie
an der Universität Krakau; Dr. V, Rothmund,
Privatdozent an der Universität Leipzig, (vorher
in München), zum ao. Professor der physikaii-
Bchcn Chemie an der Deutschen UniversitAt in
Prag; Dr. W. G. Cady zum ao. Professor der
Physik an der Wesleyan ünivereity; Fabrik-
dircktor D. J. Sumcc in Brünn zum ao. Pro-
fessor der Elektrotechnik an der dortigen
Böhmischen Technischen Hochschule; Dr. M-
V. Rudzki, 0. Professor der Meteorologie ao
der UniversitAt Krakau, zum o. Professor der
Astronomie; an der Bergakademie in PHbram
zu o. Professoren A. Ilarpf für Chemie und
Probierkunde und Dr. J. Theurer für Physik.
Habilitiert haben »ich: Dr. P. Eitner an der
Technischen Hochschule in Karlsruhe für che-
mische Technologie und Dr. S. Bragsladt
ebendaselbst für Elektrotechnik; Dr. Rohland
für anorganische Chemie an der Technischen
Hochschule in Stuttgart.
Der Direktor des Oeologieal Survey in Cal-
cutta. C. L. Griesbach, ist aus seinem Amte
ausgeschieden.
Verötor!)on ist: Dr. H. Schwanert, Pro-
fessor der Chemie an der Universität Greifs-
wald, im 74 Lebensjahre.
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Hen 9.
15. JAfiau* 1903.
KUintra Mittailungan.
13
Kleinere Mitteilungen.
Da* Demanthartrad.
Von A. Meyer in Üechatz.
Auf dem XIII. Deutschen Mechanikertage
in Halle 1902 wurde von mir eine neue
Schleifscheibe, deren Vorsöge io großer
Härte sowie in bedeutender Schleifkraft
bei geringer Abnutzung liegen, vorgeführt.
Die Scheibe „Demanthartrad“ erregte all-
gemeines Interesse, ebenfalls die Maschine,
welche bei hoher Tourenzahl einen sehr
leichten Gang batte, stabil gebaut war und
preiswert erschien.
Ein Mechaniker in Halle, der die dort
ausgestellte Maschine kaufte und dieselbe
gründlich probierte, gab am 8. Oktober 1902
folgendes Urteil ab:
„Ich bestätige Ihnen gerne, dass ich mit
dem von Ihnen auf dem XIII. Deutschen
Mechanikertage vorgeführten und von mir
sofort übernommenen Schleifapparat mit
Demanthartrad-Scheibe außerordentlich zu-
frieden bin, nachdem die kleinen not-
wendigen Abänderungen vorgenommen
waren. Die außerordentlich zweckmäßige
Höhe gestattet ein Arbeiten ohne Bücken.
Die Schärfe des Steins gestattet eine weit
größere Arbeitsleistung; so habe ich ein
Glas von — 25 Dioptrien in 7 Minuten
vollständig einsatzfertig hergestellt. In
unserem Zweigverein ist der Apparat von
mir lobend besprochen worden. Der Gang
des Apparates ist durch seine Kugellagerung
spielend leicht.“
Die angeregten .Änderungen, welche
sich auf den Wasserabfluß beziehen, werden
an den Maschinen jetzt immer angebracht.
Demanthartrad ist ein sehr gutes
Karborundumpräparat, desstm nähere Zu-
sammensetzung nicht preisgegeben wird.
Die Bindung besteht aus l’orzellanmasse,
welche nach erfolgter Trocknung einem
großen hydraulischen Druck unterworfen
wird und nach dem Brennen noch porös
bleibt, jedoch die Karborunduinkrystalle bis
zum letzten Rest festhält und sehr wider-
standsfähig gegen Abnutzung ist. Das Rad
wird in allen Körnungen angefertigl und
in jeder gewünschten Form und Größe
geliefert.
Die zugehörigen Schleifmaschinen be-
währen sich bei Optikern sehr gut und
Anden für die mannigfaltigsten Arbeiten
Verwendung. Die Stahlspindel läuft in
Kugellagern, die Schwungradwelle in langer
Metallbüchse; der Gang ist spielend leicht.
I.ager und Spindeln sind nach Kaliber
gearbeitet und alles läßt sich leicht aus-
wechseln. Die Sebutzkappe verhindert dos
Spritzen des Wassers und die ganze
Maschine ist äußerst solide gearbeitet.
Über die .Maschine und das Rad liegt
eine große Zahl von anerkennenden fach-
männischen Urteilen, darunter solche von
allerersten Firmen, vor.
Amerikanische „Indin* • Ülsteine,
Unter dem Namen India-Dlsteino bringt die
F'irmn Schiichardt & ScbQlte (Horlin C 2.
SpaudauerStr.öü.GIjkflnstlicho, nach einem ganz
neuen Verfahren aus Kurundum hergestolito
Ölsteino als Ersatzmittel fUr die natltrlichen
gewöhnlichen Ülsteine in den Handel. Vor
diesen haben die india-ölstelne eine Reihe von
Vorzüge: sie besitzen eine größere Festigkeit,
zeigen weder Adern noch Risse und sind durch
und durch von gleichmäßiger ßlruktur, Körnung
und Härte; bei geringerem Verschleiß greifen
sie leichter an und erzeugen einen gleichmäßi-
geren, durchaus sauberen Sclditf; sie können
für besondere Zwecke in den verschiedensten
Härtegraden uud Körnungen, sowie in allen
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14
KliiiMra KltteUunftn. — BQchvrKhau.
DaQMel»
MftchAnlkeF-ttt.
gewODBChten Farmen hergestellt werden (pa-
rallelepipedisch, zylindrUch, röhrenförmig, ko-
nisch, keilförmig u. e. w.).
Die Steine werden unter Anwendung von
<H benutzt, was am besten durch Eintauchen
in dUnnee. klares öl, mit dem sie eich ganz
vollsaugen, geschieht; sie werden gewöhnlich
in 3 Körnungen geliefert: fein, mittel und grob.
Pttr mechanische Werkstätten eignet sich
am besten ein Stein von mittlerer Körnung,
welcher, wovon Referent sich durch Versuche
Überzeugt hat, die Stöhle iu aulierordentlich
kurzer Zeit vorzQglich anschleift.
Der Preis der Steine, worüber dos Preis-
verzeichnis der Firma genauere Auskunft gibt,
ist wesentlich niedriger als der der.Mississippi-
Steine; z. B. kestet ein India-Ölstein von den
Abmessungen IbO mm. 40 mm, 20 mm in mitt-
lerer Körnung nur 2,65 U- Bi
Elektrische Handbohrmaschinen.
Feststehende Bohrmaschinen haben sich
in Maschinenfabriken und ähnlichen Be-
trieben in mehrfacher Hinsicht nicht bewahrt,
wenn es sich um groSe Maschinenteile
handeite, die erst mittels umständlicher
Hebevorrichtungen unter grober Mühe und
beträchtlichem Zeitverlust in die geeignete
Lage zu dem Bohrer gebracht werden
muUten. Neuerdings hat man deshalb zum
elektrischen Handbohrer seine ZuSucht ge-
nommen, durch den es gelang, bei gröberen
Maschinenteilen die notwendigen Löcher
nach jeder Richtung hin zu bohren, Kin-
frasungen herzustellen und Bchrauben-
gewinde einzuschneiden. Wahrend man
nun früher zu solchen Handbohrmaschinen
fahrbare Antriebsmotore mit biegsamer
Welle benutzte, hat man jetzt elektrische
Handbohrmaschinen in Betrieb, bei welchen
der mechanische und der elektrische Teil
zu einem Apparate vereinigt sind. Der
Motor erhalt seine elektrische Energie durch
ein biegsames Kabel, welches die An-
wendbarkeit der Maschine in jeglicher Lage
gestattet. Diese Handbohrmaschinen hat
die Firma Siemens & Halske A.-Q. für
Glcichslrom hergestellt. Das Material für
das Magnefjoch des Motors ist Schmiede-
eisen, während die Lagerscbilder, Handgriff
und Brustschild aus Aluminium bestehen.
Im hinteren Lagerschild dient eine mit
einem Aluminiumdeckel verschlossene
Öffhung dazu, Kollektor und Bürsten leicht
zu erreichen. Der Ausschalter ist mit dem
Handgriff vereinigt und wird durch einen
Druck eingeschaltet, durch Aufheben des
Druckes ausgeschaltet. Die Leitungstrommel
ist mit dem Brustschild vereinigt. Die
Handbohrmaschinen werden io zwei Gröben
angefertigt, die kleinere für 110 Volt (b..Fi(7.)
kann Löcher bis zu 6 mm bohren, wahrend
es die gröbere mit 220 Volt Spannung
bis zu einer Leistung von 16 mm bringt.
Die Handhabung einer solchen Bohrmaschine
ist eine verhaltnismauig leichte und er-
fordert viel weniger Kraft, als bei dem
früheren Verfahren mittels fahrbaren An-
triebsmotors, bei dem die Vibrationen der
Welle das genaue Arbeiten sehr erschwerten.
E. N.
BQcherachau.
Ch. M. van Deventer, Physikal. Chemie fOr
Anfänger. Mit einem Vorwort v. Prof. Ür.
J. H. van 't Hoff. 2. Aull., besorgt von
Dr. E. Cohen. gr.-8“ VIII, 168 S. m. Fig.
u. 1 Tab. Amsterdam 1901. Leipzig, W.
Bngelmann. Geb. in Leinw. 4,00 M-
Arthur Wilke, Der elektrotechnische Beruf.
Eine kurzgefassle Darstellung des Bildungs-
ganges und der Aussichten des Elektrotech-
nikers, dos Elektrochemikers und der elektro-
technischen Gewerbetreibenden. 3. Aufl.
8®. VIII, 127 S. Leipzig, Oskar Deiner 1902.
2,00 U„ geb. 2,60 M.
In diesem Büchlein hat der Verfasser in
dankenswerter Weise alles zusammengetragen,
was für einen jungen Elektrotechniker, der an
der Pforte der Ausbildung steht , wissenswert
ist. Die einzelnen Zweige der Elektrotechnik
werden iu sachgemäßer Weise besprochen
und die verschiedenartigen Tätigkeiten des
Elektrotechnikers sowie die AusbUdung für
dieselben eingehend erörtert. Zum Schluß
findet sich eine Zusammenstellung von Lehr-
anstalten für Elektrotechnik, z. T. mit näheren
Angaben über Zweck, Umfang, Kosten u. s. w.
Sonderbarer Weise sind darin die Togeskloasen
der Berliner Handwerkerscbulen, welche all-
jährlich eine große Zahl gut ausgebildeter
junger Leute in die Praxia entsenden, nicht
aufgenominon. E 0-
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B»ft 7.
i:.- Jtoiiif tWW.
Pattnttcbau.
15
Patentsoha u.
Frittröhr« fttr «lektrisohe Wellen. Siemens & Ualeke, A.G. in Berlin. 5.1.1900. Nr. 117489.
KL 21.
Zur Erzielung einer präzisen Auslosung^ werden für die Elektroden oder deren wirk*
lame Oberfläche Stahl oder Hartguss verwendet.
Selbettiltiger regiatrirender Maximal- and Minimal - Strommeeeer.
Mutuel Electric Trust Ijtd, in Brighton. 9.6.1901. Nr. 129 215.
Kl. 21.
Bei diesem selbsttätig registrierenden Maximal* und Minimal-
Strommesser ist der Exponaionekopf a mit dem einen Schenkel 6 der
U-förmigen Röhre mittels einer in eine Erweiterung d mundenden
Düse c verbunden , um ein Eiutreteii der Flüssigkeit in den Raum a
bei umgekipptem Gefäß zu verhindern, sowie zu vermeiden, daß in-
folge CbertritU der Luft aus dem Komprossionsraum in den Expan-
sioDskopf ein Abkohlen desselben beim KOckfUllen stattflndet.
Vorrichtang sur mittelbaren Qewichtsaaiiegong bei Wagen , inabe*
sondere Priaiaionawagen. W. Sartorius in Göttingen. 28. 5.
1901. Nr. 128 930. Kl. 42.
Beliebig geformte Gewichte a werdon mittels parallel zu sich
selbst einzeln auf- und abbeweg*
barer Arme b getragen, die
durch entsprechende Ausspa-
rungen oder Zwischenräume der
untereinander angeordneten Auf-
lagestelienc hindurchtreten kön-
nen. Die Tragarme 6 werden
durch Zahnstangengetriebe d e
gehoben bezw. gesenkt, w'elche
mittels entsprechender, an der Vorderseite der Wage
angoordnoter Drehknöpfe f bewegt werden können.
Viair-Priamenfernrobr itlr Gewehre. C. Zeisa in Jena. 13. 3. 1900. Nr. 129 673. Kl. 72.
Das Visir-Prismenfernrohr a ist mittels der Puße b derart auf dem Gewehr c befestigt,
daß das Fernrohr kleinen Augenabstaud und großes Gesichtsfeld besitzt, wobei einerseits behufs
Erzielung bequemer Kopfhaltung
das Okular a" der Seelenachse so
uahe liegt, daß bei einem gerad-
sichtigen, Übrigens aber entspro-
cheuden Fernrohr der Gesichtafeld*
kegel den vorderen Teil des Laufes
in sich aufnehmen wurde, anderer-
seits, um das Eintreten des Laufes
in daa Gesichtsfeld zu verhindern,
das Objektiv a" von der Seelen-
achse weiter entfernt ist, als das
r ‘
Okular.
Elektriaeher Fenueiohengeber mit WismaUpolen.
Hartmann & Braun in Frankfurt a. M.-
Bockenheim. 81. 10. 1900. Nr. 128 Ml. Kl. 74.
Zur t'bortragung der Bewegung eines
Zeigers t nach einer entfernten Stelle wird die be-
kannte Eigenschaft des Wismuts, in einem magne-
tischen Felde seinen Widerstand lu erhöhen, in der
Weise verwendet, daC durch einen am Zeiger t be-
festigten W'ismutwiderstand s bei dessen Lagevor-
anderung gegenüber dem Magnetfelde f die Btrom-
verhaltnisee des Anieigestromkrelses so verändert
werden, daß an der Empfangerslelle eine Anzeigevorrichtung b in Tätigkeit tritt.
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16
Pattottchau. — PaUntUite.
D«aU<‘b«
Mecbanlker-Zif
Lager für daa obere Wellenende bei MotorelektriaitütaaKhlem. Allgemeine
Blektrizitnta-GeeelUchaft in Berlin. 5. G. 1901. Nr. 129 363. Kl. 21.
Bei tliosom Lager für daa obere Wellenende ist der Lagerzapfen a
auGorgowAhnlii’h lang und dUnn gemacht und der Lagerhals mOglichat nahe
an dein freien Zapfenende gelagert, zwecks Erzielung grober WidcrstandS'
fahigkeit hei möglichst geringer Lagerreibung. Dabei wird der Lagerlials
durch ein dünnes, auewecbselbares Plättchen 6 gebildet, um eine weitere
KeibungsverminderuDg zu erzielen und den ausgelaufenen Lagerhals durch
einen ueuen ersetzen zu können. Um die Federung des Lagerzapfens a regeln
zu können, ist in einer den Zapfen haltenden Hülse c ein den Zapfen seitlich
abstutzendes Ringchen d verschiebbar angeordnet.
Elektmitütssäbler. Deutsch-Russische ElektrizitatszAhler - Gesell-
schaft m. b. H. in Berlin. 26. 4. 1901. Nr 129 686; Zus. z. Pat.
Nr. 115 667. Kl. 21.
An Stelle der im Kraftfeide fester Stromspulen schwingenden
Spatmungsspulo des ElektrizitAtszAlilers nach dem Hauptpatent Nr. 115 667
wird ein permanenter .Magnet oder ein mittels einer feststehenden Spannungs*
spule polarisierter entsprechend geformter Eisenaoker angewendet, dessen
Rückkehr durch elektromagnetischen Rückstoß erfolgt und dessen Schwin-
gungen gezählt werden; hierdurch soll bei geringem Gewicht der schwingen-
den Teile eine hohe Zugkraft erzielt worden.
Stromabnehmer für MotorelektrizitkUi&hler mit Stromwendern. W. Math lesen in Leutzsch-
Leipzig. 3.3.1901. Nr. 129 748. Kl. 21.
Bei diesem Stromabnehmer für MotorelektriziUitszähler mit Stromwendern wird der fßr
die BtromfUhronden Teile erforderliche Auftagcdruck durch eine direkte magnetische Wirkung
zwischen Stromwender und Stromabnehmer erzeugt.
Patentliste.
Bis zum 5. Jauuar 1903.
Anmeldongeo.
Klasse:
21. G. 16 173. Einrichtung zur Regelung der
Empfindlichkeit eines Fritters. Gesell-
schaft für drahtlose Telegraphie m. b.
U.. Berlin. 21. 10. 01.
S. 10 048 u. Zus. 16 761. Empfänger für elek-
trische Wellen. Soc. Fran^. des T416-
graphes et TOtöphones sans fil, Paris.
10. 2. 02 u. 1. 8. 02.
H. 28 867. Oszillationsgalvauometer zur Mes-
sung der Intensität von elektrischen Wellen.
E. P. Huth, Rostock. 8. 9. 02.
42. A. 8741. Vorrichtung zum Anzeigen und
Aufzeichnen des Ergebnisses einer durch
Absorption ausgefUhrten Gasanalyeo; Zus.
z. Pat. Nr. 100362. M. Arndt, Aachen.
17. 6. 99.
P. 13 399. Vorrichtung zur Erzeugung eines
Beohachtungshintorgrundes an einem mit
Kollimator versehenen Gyroskop. Ponthus
& Therrodo, Paris. 26. 2. 02.
P. 13 637. Vorrichtung zur Ingangsetzung des
mit Kollimator versehenen und im luftvor-
dUnnten Raum laufenden Gyroskops. Die-
selben. 26. 2. 02.
74. Bt. 7578. Elektrischer Wärmemelder.
F. Btreintz, Graz, Osterr. 28. 2. 02.
ErteiluBgeB.
21. Nr. 138 852. Elektrisches Relais mit einer
in einem magnetischen Felde beweglichen
Galvauometerspule. P. Picard, Paris.
3. 1. 02.
Nr. 138 800. Vorrichtung zum Messen von
Isoiationswiderständeu mit einer der Betriebs-
spannung entsprechenden Premdspaonung
Hoinlger, Gehbert & Bchall, Erlangen.
22. 7. 02.
Nr. 138 855. MotorelektrizUätezähler; Zus. z.
Pat. Nr, 131 622. Allg. Elektrizitäts-
Gesellschaft, Berlin. 30. 1. 02.
Nr. 138 857. Röntgenröhre. F. Dessauer,
AsebaflTenburg. 11. 4. 02.
Nr. 139 194. Elektrizitätazähler mit wechsel-
seitigem Antrieb zweier Zählerwcrke. Sie-
mens & Halsko, Berlin, 4. 6. 02.
42. Nr. 138 912. Transportabler Kasten zur Auf-
nahme chemisch-physikalischer Instrumente.
J. Drach, W*ien. 12. 1. 02.
67. Nr. 138 737. Schleifwerkzeug zum genauen
Schleifen zylindrischer Körper. B. Graf,
Ravensburg, Württ, 81. 12. 01.
FQr die RedaktioD voramwurtlich: A. Blasebke to üerllo W.
Verlag Ton Jallna Springer tn Berlin N. — Dmek Ton Emil Dreyer Ui Berlin 8W.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
und
Organ für die gesamte Qlasinstrumeuten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion; A. Blaschke, Berlin W30, An der Apostelkirche 7b.
Nr. 3. 1. Februar. 1903.
Hsehdraek nor nüt 6«aebmtgan; der Redaktion frestattet.
Apparat zur Ermittelong der persönlichen Qleiohong.
Auszug aus einem Vortrage,
gehalten im Zweigverein Hamburg - Altona , am 4. November 1902
Ton Kittel la Alton«.
Unter Beobachtungsfehler versteht man gewöhnlich solche Fehler, welche bei der
Beobachtung von beweglichen Objekten nach irgend einer Richtraarke oder nach hör-
baren Merkzeichen entstehen. Diese Fehler sind von unserem persönlichen Auffassungs-
vermögen abhängig; allein es ist die Auffassung durch unsere Sinne ohne Anwendung
künstlicher HOIfsmittel keine allzu feine. So nimmt z. B. das Ohr schnell aufeinander
folgende StöBe als Gcr&usch oder als Schwirren oder als Ton wahr; wir sind aber
niebt imstande, die Zahl dieser Stöbe ohne künstliche Hülfsmittel anzugeben oder die
Intervalle abzumessen, wenngleich die Empfindlichkeit unserer Nerven eine sehr feine ist.
So können wir z. B. die Differenz der Tonhöhe zweier Töne sehr genau unterscheiden
und bestimmen: wir wissen, mit welcher Virtuosität der TonkUnstler einen fehlerhaften
Ton aus einem ganzen Orchester heraushört.
Ferner ist das Auge nicht imstande, sehr kurz aufeinander folgende Lichterschei-
nungen zu trennen. Wir unterscheiden zwei hintereinander folgende Lichtmomente nur
noch als doppelt, wenn die Zwischenzeit der Lichtblitze nicht weniger als Vio Sekunde
beträgt; sobald diese Zwischenzeit kleiner wird, verschmelzen beide Lichterscheinungen
in eine.
Diese Unvollkommenheit in der zeitlichen Vergleichung aufeinander folgender
Eindrücke entsteht dadurch, daU erst der Eindruck zum BewuUtseln gelangen muli. Es
verflielil offenbar eine gewisse Zeit bis der Eindruck des empfindenden Nervs zum
Zentralnervensystem gelangt ist. Ebenfalls mufi es eine gewisse Zeitdauer beanspruchen,
bis der zum Bewußtsein gelangte Eindruck in Tätigkeit durch unsere Muskeln um-
gesetzt wird, wenngleich wir gewöhnlich meinen, einen Eindruck sofort in eine
Tätigkeit übersetzen zu können. Die ersten Untersuchungen hierüber sind wohl von
Helmholtz ausführlich angestellt wurden. Er schließt aus seinen Untersuchungen, daß,
wenn an irgend einer Hautstelle eine Nervenreizung ausgeführt wird, der empfindende
Nerv die Nachricht mit einer Geschwindigkeit von 60 m in der Sekunde furtpHanzt,
und nach dem Eintreffen des Reizes im Gehirn soll eine Zeit von */io vergehen,
bis der Wille auch bei der angespanntesten Aufmerksamkeit die Botschaft an die
Muskelnerven abzugeben Imstande ist; wird also z. B. einem Menschen an irgend einer
Hautetelle ein elektrischer Schlag beigebracht, so wird eine darauf unwillkürlich folgende
Handbewegung immer etwas später erfolgen.
Auch bei den astronomischen Zeit- und Stemortbestimmungen müssen persön-
liche Beobachtungsfehler eintreten, und in der Tat sind in den älteren Sternkatalogen
Abweichungen in Rektaszension und Deklination vorhanden, die wohl zum Teil auf die
persönlichen Beobachtungsfehler zurückzuführen sind. Erst der große Astronom Bes fei
entdeckte die merkwürdige Differenz verschiedener Individuen in Bezug auf die astro-
nomische Zeitbestimmung.
Das zur Beobachtung dienende Fernrohr ist gewöhnlich im Meridian aufgestellt;
in der Hrennpunktsebene des Okulars sinil eine Anzahl VertikalfUden angebracht, welche
der beobachtete Stern passiert. In dem Augenblick des Verschwindens des Sterns hinter
dem Faden wird dann entweder nach dem Fendelschlage einer astronomischen Uhr der
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18
A. Kittel, Apparat zur Ermittelung der persönlichen Gleichung.
Deatach«
MechaalkerZtg
Bruchteil einer Sekunde abgeschJltzt. oder es wird mit der Hand ein elektrischer Kon-
takt gegeben, der alsdann auf dem Papierstreifen eines Chronographen ein Zeichen her-
stellt. Solche Sterndurchgänge sind bei einiger Übung mit einer Genauigkeit von Sek,
zu bestimmen, allein diese Genauigkeit ist von dem Auge und der Handbewegung oder
in dem andern Falle vom Auge und Gehör abhängig. Die bei solchen Beobachtungen
entstehenden Fehler sind unter dem Namen „persönliche Gleichung“ bekannt und können
dadurch bestimmt werden, dall zwei Beobachter die Sterndurchgänge beobachten. Der
eine von ihnen beobachtet den Stern an einigen der ersten Seitenläden, der andere aber
an den darauf folgenden; alsdann kehrt man bei einem anderen Stern die Reihen-
folge um. Durch viele solcher Beobachtungen ist man imstande, aus dem Unterschied
zwischen den auf diese Weise für jeden Beobachter berechneten Sterndurchgängen durch
den Mittelfaden die persönliche Gleichung zu bestimmen. Immerhin gehört zu einer
solchen Bestimmung eine ganze Reihe von Beobachtungen, die dann noch mit Fehlem
des Chronographen behaftet sein können, die von den mehr oder minder schnellen Er-
regungen der Elektromagnete herrühren.
Da aber die Durchgangsgeschwindigkeit der Polsteme viel kleiner ist als die
der Äi|uatorsterne, so wird sich bei dem Beobachter eine große Verschiedenheit in der
Augenblicksauffassung zeigen, die zudem trotz der praktischen Übung von dem jedes-
maligen physischen Zustand des Beobachters abhängig ist. Diese durch die Nerven-
reizung entstehende Augenblicksauffassung läßt sich vergleichen, mit dem Mittönen gleich-
gestimmter Saiten.
Aus dem Gesagten ergibt sich, daß es für den Astronomen sehr wünschenswert
sein muß, einen Apparat zu besitzen, womit man in jedem Augenblick die persönliche
Gleichung bestimmen kann, um diesen Fehler jeden Tag unter Kontrolle zu haben.
Bei der Kleinheit dieser Fehlergröße ist es notwendig, daß der Apparat zur Bestimmung
des Fehlers äußerst präzise funktioniert, sodaß etwaige Unregelmäßigkeiten im Apparat
selbst gering sein und sich eliminieren lassen müssen. Versuche, solche Apparate her-
zustellen, sind bei der Wichtigkeit der Sache schon gemacht, jedoch müssen dieselben
hinter den Erwartungen zurückgeblieben sein, da man noch nichts Wesentliches darüber
gehört hat. Es sollen übrigens im ganzen nur drei solche Apparate existieren; ich konnte
nur die Beschreibung eines derselben in den Annalen der Leidener Sternwarte 1870
Band 2 erhalten. Derselbe ist in zweierlei Ausführung angefertigt, wovon die eine
transportabel ist; er besitzt zur Schließung des elektrischen Stromes (juecksilberkontakte,
W'ns schon wegen der leichten Oxydation und Verbrennung des (Quecksilbers leicht zur
Unsicherheit Anlaß geben kann.
An und für sich würde ein solcher Apparat sehr einfach sein. Man denke sich
einen wandernden Lichtpunkt durch ein Reversionspendel hergestellt, der durch ein
l'’ernrohr mit Vertikalfäden beobachtet wird; im .Moment des Verschwindens hinter dem
.Mittelfaden wird ein Kontakt hergestellt, wodurch auf den Papierstreifen eines Chrono-
graphen eine Marke entsteht. Dies wäre die einfachste Lösung der Aufgabe.
Allein es ist zu bedenken, daß Kontakte sehr veränderlich sind und die Un-
sicherheit noch durch das seiir empfindliche Reversionspendel erhöht würde. Ich ent-
schloß mich deshalb, zunächst eine Untersuchung der Kontakte anzustellen.
Ich befestigte auf einem Brettchen einen Bügel mit zwei Schneiden, der mit
dem einen Pol der Batterie in Verbindung stand. Auf diese Schneiden legte ich einen
Wagebalken, dessen eines Ende ein Schräubchen trug, das mit einer Gold- oder Platin-
spitze versehen war. Etwas vom Endo entfernt war eine leichte Schale von Aluminium
befestigt, um kleine Gewichte darauf legen zu können. Unter die Platin- oder Gold-
spitze konnten verschiedene Melallplättchen geschoben werden, die jedesmal mit einer
Bussole, einer Induktionsspule und mit dem andern Pol der Batterie ln leitende \'er-
bindung gebracht wurden. Ich beobachtete nun den Ausschlag der Nadel an der Bussole,
wobei ich in die Schale verschiedene Gewichte legte (700 g und 1000 g) und die Metalle
der Kontakte wechtadte; durch kurze Unterbrechungen wurde die Stromleitung für einen
Augenblick unterbrachen und der Stand der Nadel jedesmal von neuem abgelesen. Ich
untersuchte den Kontakt zwischen Platin und Gold sowie zwischen Platin und Platin')-
Es ergab sich, daß bei Gold auf Platin die Nadel der Bussole stets einen
größeren und beständigeren Ausschlag zeigte als bei Platin auf Platin. Gold ist ein
•) Die erste Untersuchung wurde vor einer Reihe von .lahron gemacht und veröffentlicht.
Ein paar Jahre darauf wurde mir von Herrn Prof. Rüraker die Beschreibung eines amerikanischen
ostrunomlachen Pendels gegrlten, worin ich dieselbe Anordnung fand.
1 Fr-brw^l903 ^>*^*1* Apparat a. Ermitlelung; d. para. Gleicbuns. — Vercinanachrichtan. 19
besserer Leiter und scheint den Widerstand der Verbrennungsoxyde und die Ijuftschicht
zwischen den Kontakten besser zu überwinden. AuUerdem bat aber das Gold in chemisch
reinem Zustande die Eigenschaft, sich unter dem elektrischen Funken zu verflüchtigen,
ohne zu oxydieren, wodurch das Platin geschont und die Kontakte sich besser rein
halten. Ermittelt man ferner mit einem Rheostaten, wieviel Widerstand einem Grad
N’adelausschiag der Bussole gleichkommt, so kann man den Widerstand in der Leitung
berechnen. Dies ist nicht unwichtig für die Bewickelung der Elektromagnete, da der
Widerstand der Elektromagnete in einem gewissen Verhältnis zum Leitungswiderstand
stehen muß, um überhaupt eine genügende Induktion in den Spulen zu erhalten.
iSchiuti folgt.)
Vepeinsnachrichten.
D. O. f. M. u. O. Zwelgrereln
Halle. Sitzung vom 5. Januar 1903. Vor-
sitzemior: Hr. R. Kleemann.
Nach begrüCenUen Worten des Vorsitzenden
erstattete Hr. Unbekannt den Jahresbericht.
Aus demselben sei hervorgehoben, daß sich der
Mitgliederbestand von 30 auf 36 gehoben hat.
Durch den Au^chuß für die GehalfenprOfuug,
der aus den Qesellschaftsmitgliederu bestellt
Ut, wurden 24GehüIfen geprüft; darunter waren
2 itltere. schon früher ausgelcmte Ciehülfen.
Durch die bedauerlichen Lücken, die das theo-
retische Wissen in den einfachsten Gegen-
ständen zeigte, wurde der Zweigverein veran-
laßt, Minimal-Prttfungsvorschriften für die theo-
retische Prüfung kurzerhand zuBammenzustellen
und in Druck zu geben. Wenn auch in manchen
Falten ein Auswendiglernen nicht zu verkennen
war, 80 bat doch das gesamte Prilfungsorgebnis
eine w’esentliche Vertiefung der theoretischen
Kenntnisse bewiesen. Die Heftchen sind nach
allen Teilen Deutschlands begehrt, vor allen
Dingen nach Hamburg, su daß bereits über
800 Stück vergriffen sind; da noch etwa
200 Heftchen vorhanden sind, glaubt der Zwgv.,
genügend Reserve zu haben, bis die Neubear-
beitung seitens der D. G. erfolgt sein wird.
Aus diesem Grunde ist auch Abstand von einer
für einige Zweige notwendigen Vertiefung ge-
nommen worden. Im verflossenen Jahre hat
ein reger Meinungsaustausch zwischen dem
Hauptvorstand sowie der Handwerkskammer
und dem Zweigvercin stattgefunden.
Wegen Krankheit dos Kassonführors konnte
die Rechnungslegung nicht erfolgen; jedoch
konnte mitgeteilt werden, daß der Kasseu-
bostand trotz der rbernahme dos Defizits vom
.\1II. Deutschen Mechanikertage auf die Ver-
einsknsse gegen das Vorjahr gestiegen sei.
Als Mitglieder MauptvorsUmde wurden die
Herren Kleemann und Otto Unbekannt
wiedergewahlt. Sodann wurde Hr. 0. Küstner
als Mitglied neu aufgenommen.
Eine längere Erörterung rief .unser Lehr-
vertrag vor der Handwerkskammer“ hervor.
Irrtümlicherweise hätte ein Kollege unsern
Vertrag der Polizeiverwaltung behufs Zu-
führung eines entlaufenen Lehrlings oingereicht.
Der Vertrag wurde von der H.-K., obgleich sie
ein Exemplar der drei von ihr vorgesciirlobenon
' H.-K. -Formulare behufs Anmeldung zur Lehr-
lingsrollo in Händen hatte, für ungültig erklärt.
In ihrer Mitteilung brachte dieselbe dann in
Unkenntnis der Gesellschaftsanordnungen Be-
richte, welche den Tatsachen auch nicht ent-
fernt entsprachen. Die auf Grund von § 11 dos
Preßgesetzea verlangte Erklärung sollte erst
vom Vorstand der H.-K. in der Form fest-
gestellt worden, bevor die Veröffentlichung er-
folgen sollte. Bis heute ist aber auch dieses, nicht
einmal zulässige Verfahren nicht zur Ausführung
gekommen. Weiter wurde beschlossen, in Ge-
meinschaft mit der Polytechnischen (fosollschaft
und dom Haridwerkermcister-Verein einen Pro-
jektiunsabond zu veranstalten.
In die Wablbcwegung zur Ergänzung der
H.-K., deren Mitglieder zur Hälfte au.sscbeiden,
soll in Gemeinschaft mit den anderen wahl-
fähigen Vereinen eingetreten werden. Unter
Vereinsangelegeuhelten kam ein Bescheid der
H.-K. zur Verlesung, welcher auf eine Anfrage
erteilt war, ob es möglich sei, daß bei einer in
Konkurs geratenen Finna nach Ausverkauf
aller Waren durch den Konkursverwalter
der unverkäuflich gebliebene Rest mit der
FMrma, also als Wertobjekt, verkauft werden
dürfe , mit dem Hecht, die Firma wieder auf*
loben zu lassen. Der Käufer fungierte im
Konkursverfahren als Verkäufer und war Vor-
hesitzer der bankerotten Firma. Die Antwort
befriedigte in keiner Weise, und wurde Klage
darüber geführt, daß der H.-K. so schwer für
alle einigermaßen verzwickte Fragen zu haben
sei. Kl.
Zweigverela Hamburg • Altona.
Winterfest vom 13. Januar 1903.
Das Winterfest wurde wie alljährlich um
diese Jahreszeit mit Damen unter sehr zahl-
reicher Beteiligung gefeiert, Die Veranstalter
Digiii^ad by C^ogle
20
leitete nicht nur der Wunsch, die Mitglieder
auf einige Slundeu fesselnd zu unterhalten, son-
dern vor allem der Gedanke, unter den sonst nur
zu ernster Arbeit versammelten Genossen die
Bande der Kollegialität und Freundschaft zu
festigen und, wo sie noch nicht bestanden, sie
neu zu knüpfen. Der Berichterstatter kann
nicht umhin festzuBtellen, daU alles auf das
beste gelungen ist, daß der bekannte Altonaer
Vorgnflgungsausschuß wiedenim Schbnes und
ritorraschendes geleistet hat. Vor allem sind hier
horvorzuheben die Vorführungen des Kollegen
WUimunn auf dem Gebiete der höheren Magie,
in welchen er zeigte, wie die Anwendung
mechanischer Gesetze in V'erbindung mit red-
nerischen Leistungen zu Ergebnissen fuhren
kann, die außer aller Werkstattberechnung
Hegen. Wann das Fest anfangen sollte, war
vorher bekannt gemacht; wann es geendet hat,
ist Dicht bekannt geworden. H- K-
Abt Berlin. E. V. Sitzung vom
20. Januar 1903. Vorsitzender: Hr. Fr. Franc
V. Liechtenstein.
Hr. W. Haenech führt einen Projektions-
apparat für durchsichtige und undurchsichtige
Objekte vor. (Genauere Beschreibung folgt in
einer der nächsten Nummoni.)
Hr. I*rof. Dr. A. Westphal macht einige
Mitteilungen über die Weltausstellung in
St. Louis 1904: dasHeich beabsichtigt, eine sehr
umiassonde Darstellung des gesamten deutschen
Unterriclitswesens vorzuführen.
Hr. A. Hirsebmann zeigt einen ameri-
kanischen Stichelhalter von Shelton in Con-
necticut vor.
Hr. Fr. Franc v. Lioebtenstein demon-
striert sog. Wachwitzmetall, Bleche aus Eisen,
Kupfer u. dg!., auf welche ein anderes Ma-
terial, wie Nickel, Aluminium u. s. w. auf einer
uder beiden Seiten anfgewal/t ist.
Hr. Kob. Ansbach, Nachfolger von Otto
(flaue, W ()4, Passage 29. wird aufgenommen.
Bl
Kleinere Mitteilungen.
Neue Zolltarife für Öderreich und
Ruuland.
Dpr Entwurf dea Ö.sterreichlachen
Zolltarifa erhöht den Zoll auf Iiigtrunienle,
der jetzt Uü,05 bis 7I 4,2‘.I Kronen betrögt,
auf 120 bia 1100 Kronen für 100
Der in den letzten Tagen gleichfalls
veröffentlichte Ruaalache Zolltarif ent-
halt folgende für unser Gewerbe in Be-
tracht kommende Bestimmung:
MeciuialkcrZtg.
Maschinen, Apparate, Konstruktions-
modelle dazu, vollständig oder unvoll-
ständig, zusammengestellt oder ausein-
andergenommen, jeder Art, aus Kupfer
oder Kupferlegierungen, oder solche, in
denen Kupfer dem Gewichte nach das Haupt-
material ausmachl (för 1 Pud — 16,38 kg)
über die Seegrenze .... 9,00 Rubel
„ „ westliche Landgrenze 10,80 „ .
(Bisher betrug derVerlragszoll 4,32Rubel.)
Ob und ev. mit welchen Ermäßigungen
diese Zolltarife in Wirksamkeit treten, hängt
davon ab, ob unsere Handelsverträge mit
beiden Ländern gekündigt w’erden und
welche Bestimmungen etwaige neueVerträge
enthalten.
Die ElnfQhrung dea roetrlachen Mafa-
und Gewichtaayatema In den Ver-
einigten Staaten Ton Amerika^).
Bayer. Ind.- «. Qew.-Bl H4. &. 4£9. J902 nach
Schweiz. Bautig.
Dem Repräsentantenhaus der Vereinigten
Staaten liegt ein Gesetzentwurf vor, nach
welchem vom 1. Januar 1904 an alle Verwal-
tungen der Vereinigten Staaten hei Amts-
handlungen. die den Gebrauch von Maß und
Gewicht nötig machen, mit Ausnahme von Ver-
messungen ofentiieher Ländereien, aussebiieß-
lich metrische Maße und Gewichte anwenden
sollen; vom 1. Januar 1907 an soll nur noch
das metrische System gesetzmäßig gültig sein.
Zu diesem Antrag hat neuerdings der Aus-
schuß für Münzen, Maße und Gewüchte einen
Bericht erstattet, aus dem zu ersehen ist, wie
alt die Bewegung zugunsten des metrischen
Systems in den V^eroinigtoii Staaten ist und
wie langsam diese Angelegenheit vorwärts ge-
gangen ist, während sich die Amerikaner doch
sonst Fortschritten auf technischem Gebiete
von jeher sehr zugänglich gezeigt hüben.
Bereits Washington hat wiederholt auf das
Bedürfnis htngowiesen, ein einheitliches Maß-
und Gowiebtssystem einzufUhren, und Jeffer-
son hat, bevor er Präsident wurde (1801), zwei
Entwürfe zur Einführung einheitlicher Maße
und Gewichte vorgelegt, von denen der eine
das metrisclie System betraf.
John Qutucy Adams hat sich als Staats-
sekrotilr im Anfang dos 19. Jahrhunderts eben-
falls eifrig mit dieser Frage beschäftigt und
sieb entschieden zugunsten des metrischen
Systems ausgesprochen; allerdings hat er zu
einem Aufschub für dessen Einführung geraten,
bis man Erfahrungen über das metrische
I Nystem. da') damals noch in den Kinderschuhen
steckte, gesammelt haben würde. Seit dieser
*) Vgl. hierzu diese ZeiUchr. 1893. S. 166
u. 1895. S. 89.
Vtrelnanachrkhttn. — Kleiner« MiUellungen.
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Refl 3.
1. F.'broar 1903.
Kleiner« Mitteilungen.
21
Zeit ist die Einführung der metrischen Maße
und Gewichte in den Vereinigten Staaten
wiederholt von amtlicher Stelle empfohlen
worden und im Jahre 1866 sind dieselben auch
gesetzlich zugelassen worden, wobei den ein*
zelnen Staaten durch einen Kongreßakt Kopien
des Urmeters zur Verfügung gestellt wurden.
Seither ist zwar von mehreren AmUstellen und
Gewerben das Metermaß in Gebrauch genommen
wurden; die gesetzmAßige und allgemeine Ein-
führung hatte aber weitere Fortschritte nicht
zu verzeichnen, obwohl es nicht an Stimmen
einsichtiger und weitsebuuender Männer dafür
gefehlt hat. Es ist jedoch möglich, daß der
eingangs erwähnte Gesetzentwurf trotz des
Widerstandes einiger Industrieller demnächst
angenommen wird. Die American Society of
Mechanical Engineer» hat sich zwar vor einiger
Zeit dagegen ausgesprochen, weil sie darin eine
Störung für die Fortentwickelung der Industrie
erblickt; die American Society of CivÜ Enginecrt
jedoch hat sich dafür erklärt. Neuerdings hat
aucli die Weitem Society of Enginetra in Chi-
cago eine Abstimmung unter ihren Mitgliedern
veranstaltet, w’obei 130 für die Einführung des
metrischen Systems und nur 23 dagegen ge-
stimmt haben.
Über Stercoflkopbllder.
Das Interesse an der Photographie hat in
allen gebildeten Kreisen so zugenomnien, daß
der größte Teil der Vergnügungsreisenden. mit
der Handkamera ausgerüstet, seine Keiso in
interessanten Bildern für immer festzuhalten
bestrebt ist. Im Landschaftsfache haben es
daher die .Amateure*' sehr weit gebracht, sie
haben vielfach die Faebphotographen darin
Überflügelt. Der Grund dafür liegt darin, beim
Anschauen der aufzunehmenden Landschaft dos
Wesentliche, Charakteristische hcrauszufinden
und auf die Platte zu bannen ist, wozu der be-
schäftigte Berufsphotograph gewöhnlich sich
nicht die Zeit nimmt. Und doch, betrachtet
man später das fertige Bild, wie wenig zeigt
es von der wirklichen Schönheit der Natur!
Man vermißt die Farbe, den Fomhlick, die
Plastik; man w^Unscht sich ein besseres Mittel,
die Natur abzukonterfeieii. Wenn auch die
Farbenphotographie erst in der Entwicke-
lung begriffen und noch nicht praktisch und
bequem anwendbar ist, so kann doch die
Stereoskopphotographie uns die greifbare
Plastik der Natur anschaulich machen. Jedoch
hat bis jetzt die Storeoskopphotographie wenig
Anhängor, weil die vorhandenen Btereoskop-
bilder, von Fachphotogrspben gemacht, meist
ohne die gewohnte Schärfe und ohne sonder-
lich plastische Wirkung hergestellt sind und
nicht dazu anreizen, sich der Stereoskoppho-
tographie zu ergeben. Es gehört auch ein ge-
wisses Können dazu, ein gutes Stereoskophild
berzustellen. Wie schön Stereoskopbilder w'ir-
ken können, haben wir an einigen Bildern ge-
sehen, die uns zur Begutachtung vorliegen
und die von einem Amateurphotographon, Hr.
C. Mittelstraß in Magdeburg, aufgenummen
sind; u. a. nahm Hr. Mittelstraß auf dem
Deutschen Mechanikertage ln Halle einige
Gruppen sowie malerische Blicke auf. Diese
Bilder besitzen eine feine Schärfe und aiisgo-
znichnete Plaatik. so daß sie eine schöne Erinno-
rung an die gesehenen Naturschönhcltcn bilden.
Die Bildersammlung, die außer Hallo be-
sonders den Harz, Thüringen und Magdeburg
umfaßt, wird an Wledcrvorkäufer durch die
Firma Gebr. Mittelstraß ln Magdeburg ge-
liefert und läßt sich wohl mit gutem Nutzen
verkaufen. Für die Projektionslaterne werden
dieselben Bilder auch als Glasbilder angefortigt.
Die Finna Carl Zciss hat ihren GieUorei*
betrieb so vergrößert, daß eie auch für andere
Firmen, insbesondere für mechanische Werk-
stätten, Präzisionaguß herzustelleu imstande ist.
Außer Messing. Rotguß, Reiri-Ahimininm liefert
sie zwei, aus eigenen Versuchen In ihrem neuen
Gießereilahoratorium hervorgegangene Leicht*
metalle, das sog. A-Metaü und das B-MetalU
die in ihrem eigenen Betriebe seit über Jahro.s-
frist im Gebrauch sind und die Firma in huhem
Maße befriedigen.
Das A-Metall hat ein spez. Gewicht von
weniger als 3,0 (rd. 2,95) und ist für alle foin-
mechanischon Zwecke sehr gut geeignet; es
läßt bei vorzüglicher Dichtigkeit eich trocken
und sauber bearbeiten, insbesondere lassen
sich auch feinste Gewinde darein schneiden;
Mutter und Gewinde aus A-Metall fressen sich,
wenn trocken gekendy nicht mehr als etwa
Messing an.
Das B-Motall hat inbezug auf Bearbeitungs-
fäbigkeit die gleichen Eigenschaften wie da.n
A-Metall, besitzt aber eine größere Hörte und
eine beträchtlich größere, etwa dem Rotgüsse
glcicho Zugfestigkeit; sein spez. Gewicht be-
trägt etwa 3,35.
Die Farbe beider Leichtmotalle ist silber-
weiß. Sie lassen sich mattieren wie auch mit
Hochglanz polieren und eignen sich zum Über-
ziehen mit Lack bei hoher Temperatur.
Das B-Motall ist vorzugsweise für solche
Apparate und Apparatenteilo zu verwenden,
bei denen auf größere mechanische Festigkeit,
wie Zug- oder Druckfestigkeit, Wert gelegt
wird, und insbesondere in solchen Fällen, wo
sich dämm handelt, die gegebenen Appa-
ratenteile trotz großer Beanspruchung keinerlei
Doformatiun erleiden zu lassen. Dagegen ist
das A-Metull in sulchen Fällen vorzuziehen,
L'iyiiiZCv vv ^'.ooglc
22
Kleiner« MiiteUungea. — Qlattechnischet. — BUcbenchau.
D«Bt*eh«
MeehAnlk«r-Z4c,
wo Richten des ArbeitsstQckes, Gratumlegen
und dgl. nbtig ist und wo die mechanische
WiderstandsfOhigkeit erst io zweiter Lioie in
Betracht kommt.
Außer diesen Legieningen liefert die Firma
Kupftrguß, der sich fast ebenso wie Messing
bearbeiten Iftßt, daher aus ftsthetischen Gründen
sich oft als Ersatz für dasselbe empfehlen wird.
Die Preise der Metalle sind per kg wie folgt
festgesetzt (ausschl. Packung, in Jens): Messing
2.30 M., Rotguß 2,70 U , Kupferguß 3,50 M..
A-Metall 6,00 3f., B-Metall 5,50 M.. Rein-
Aluminium 6.00 M. Bei sehr kleinen oder kom-
plizierten Modellen ist ein angeraosseuer Auf-
schlag Vorbehalten. Auch wird Guß nach eln-
gelieforten Zeichnungen hergestellt, wobei die
Herstellung der Modelle zum Selbstkostenpreise
berechnet wird. Diese Modelle bleiben Eigen-
tum der Firma; betragon die Bestellungen an
Guß im Jahre mehr als das 20-fache der Mo-
dellkoBten, so werden diese nicht berechnet bezw.
/.urückcrstattet.
filastechniaohes
fäüt in dieser A’wmtfier fort, da der dafür ver^
fügbat-e Fiats bereits in der Summer 21 vom
1. Sov. 02 durch den Abdruck des l^otokoUs über
die XI. Hauptversammlung des Vereins Deutscher
Olasinstrumenten- Fabrikanten su Oehlberg ver-
braucht worden ist
BQchePBOhau.
E. MüUentlorff, Aufgaben aus der Elektro-
technik, nebst deren Lüsungeii. Ein Uebungs-
und Hülfshuch für Studierende u. Ingenieure.
gr-80. VII, 113 S. m. 14 F’ig. Berlin,
G. Siemens 1902. Geb. in Lcinw. 2,50 Jtf.
Max Lindnor» Schallungsbueh für Schwach-
stromanlagnn. 2. Aufl. 80. VJII, 224 8. mit
164 Fig. Leipzig, Hachmeistor & Thal
1902. Geb. in Leinw. 2,00 3f.
Das Büchlein enthalt 164 Schaltungs- und
Stromverlaufsskizzeii, die durch kurzen Text sach-
gemäß erläutert werden. Auf etwaigen Schutz
einer Schaltung durch Patente ist hingcvviosen.
Die einzelnen Abteilungen behandeln: Haus-
telegraphen und Signalanlagen, Fernsprech'
anlagen, Wasserstandsmelde- und Sicherheits-
anlagen, Wächter- und Temperatur - Kontroll-
anlagen sowie selbsttätige Feuermelder für
abgeschlossene Raume, elektrische Uhren,
Feuermelde- und Alarmanlagen für Fahriken,
Dörfer und Städte, Anlagen für zeitw'eise
Batterie • Beleuchtung. Der Anhang enthalt
eine Tabollensammlung über Gewichte und
Widerstande von Leitungsmaterialien (Kabeln),
über Spannung, Widerstand und zul&ssige Be-
anspruchung von Betriebselementen und über
Widerstand und Stromverbrauch von Apparaten.
E. 0.
H« Schmidt, Anleitung zur Projektion photo-
graphischer Aufnahmen und lebender Bilder
(Kinematographie). VIII, 121 S. mit 56 Ah-
bildgn. Berlin, GustavSchmidt 1901. Geh.
2,50 If.; geb. 3,00 M.
In diesem kurzen Bpezlalwerk, Nr. 13 der
Photographischen Bibliothek, w*elches eine große
Zahl guter Abbildungen enthalt, kommt die op-
tische Projektion zur Darstellung. Der Verf.
wollte eine Anleitung schaffen, w'elche besonders
den Anfänger nicht im Stiche laßt und ihn
befähigt, auf rasche Weise möglichst große
Fertigkeit ln der Vorfülirung von Bildern zu er-
langen. Dem Verf. ist dies wohl gelungen, da
das Büchlein trotz seines geringen Umfangs das
Thema klar und ausführlich behandelt. Den
Inhalt bilden: das Glas - Diapositiv, das Ob-
jektiv, der Schirm, die Lichtquellen, der Konden-
sor, das Gehäuse, die DurchfUhning einer
Projektion, die Projektion lebender Bilder.
Schdt.
Instruments de precisinn. L*Industrie
ioise des Instruments de prfeision, 1901—
1902. Catalogue publii par le Syndieat des
eonstrueteurs en Instrument« ^optique et de
prkeUion. Atfee introduction par A. Cwnu.
kl.-40. XXXIV, 271 S. m. zahlr. Fig. Paris
1902. 6.(X) if. (vgl. diese Zeitsehr. 1902, 8. 81.)
Ingenieurs Taschenbuch. Hrsg, vom akadem.
Verein „Hütte*. 18., neu bearb. Aufl. 2 Abtlgn.
80. XI, 1199 und IV, 867 6. m. üb. 1400 Fig.
Berlin, W. Ernst ft Sohn 1902. Geb. in
Leder 16,00 if.
<i« SchoUmeyer, Schule der Blekrizitat. Prakt.
Handb. d. gesamten Blektrizitatelehre. 8o.
VII, 328 8. m. 117 Fig. Neuwied, Heusers
Verl. 1902. Geb. 6,00 if.
W. Weiler, Die galvan. Induktionsapparate.
Leichtfaesliche Anleitg. zur Anfertigg., Br-
hnitg. u. Herechng. der Rühmkorff-, Tesla-
und medizin. Rollen, deren Verweudg. m.
Oeissler- u. Röntgen-Röhren, in physiolog.
u. Hertzschen Versuchen, Funkentelcgraphie,
Spektroskopie, Zündungen u. s. w\ 80. VIII.
216 8. ra. 173 Fig. Leipzig, M. Schäfer 1902.
3,00 if; geb. 3,50 M.
R. Grimshaw, Besondere Verfahren im Ms-
Bchiuenbau. Aiißcrgewuhnliche Werkzeuge,
Lehren. Maschinen, Vorrichtgii. u. Arbeits-
methoden aus der amerikan. Praxis. gr.-80.
XVI, 288 S. m. 593 Fig. Hannover, Gebr
Jäuecke 1902. 5,00 if; geb. 6,(X) if.
Digilized by Google
Htfl S.
t. F»bni*f 1X0.
Pattnticbftu.
23
Patentsohau.
Prismendoppeliernrohr mit starrer Verbindung das Gestells der Einself emrobre. T. R. Dali*
meyer in London. 26. 9. 1901. Nr. 129961. Kl. 42.
Das Okular ist entweder nur in einem oder in beiden Pemrohren mit einem der
Prismen verbunden und in Führungen des Gestells derart swanglüufig verschiebbar, daß durch
Verschiebung der Abstand der beiden Okulare von einander entsprechend dem Augenabstande
verändert werden kann, ohne daß die Starrheit des Gestells aufgegeben zu werden braucht
Polygonahrkel. C. Kampmann in DOeseldorf. 18. 6. 1901. Nr. 129749. Kl. 42.
Oer bewegliche Schenkel f ist l&ngs einer Kreisteilung d gegen den festen Schenkel g
verstellbar und mit einem tangential geführten Maßstab c veraohen, der eine LlUigsfUhrung für
die Zeichenvorrichtung enthalt Um bei einer
Verstellung derselben ein Abheben des Zeichen*
Stiftes von dem Papier und ein sicheres Binstellen
der Endpunkte der Polygonseiton zu ermöglichen,
ist die Zeichenvorrichtung an dem Führungs-
stücke k federnd sowie auf- und abwärts boweglich
angebracht. Ferner ist die Zoichenvorrichtung gegen den Tragarm des bewoglicbeu Schenkels f
ln radialer Richtung längs eines Maßstabes k einstellbar.
Biegsame Welle. Elektrizitäts-Gesellschaft Hansa, Kammerhoff & Winkelstroeter
in Hamburg. 10. 7. 1901. Nr. 129248. Kl. 47.
Der Schraubenkern der biegsamen Wolle besteht aus einem
hoebkannt gewickelten Metallbaude o, zum Zweck, die Biegsamkeit
und Widerstandsfähigkeit der Welle bei gleichzeitiger Gewichtsver-
minderung zu erhöhen.
Vomchtnng snr Ersengnng von Rdntgenstrahlen. R. Burger in Berlin. 19. 4. 1901. Nr. 129974.
KI. 21.
Die Antikathode ist mit dem einen und zwar
geschlossenen Ende einer aus dem Vakuum heraustreteii-
den Platinröhre e verbunden, welche luftdicht mit einem
in das Vakuum hineinragenden und die KuhlflUssigkeit
enthaltenden Glaszylinder h verschmolzen ist, und in welcher
ein die Wärme gut leitender Metallstab d steckt.
Kam Iftr elektromagneUsehe Mefsgeräte. Hartman n &
Braun in Frankfurt a. M. - Bockenheim. 10. 8. 1901.
Nr. 180610. Kl. 21.
Dieser Kern für elektromagnetische Meßgeräte
besteht aus mit paramagnetischen Metallen legierten Bison-,
insbesondere Bisennickel-Legienmgen mit einem 33 + 10^/«
betragenden Nickelgehalt; dies hat den Zweck, die infolge
von magnetischer Remanenzwirkung bei Benutzung von
nicht legiertem Bisen auftretenden Uugenauigkeiten der
Anzeige zu beseitigen.
Digitized by Google
24
Patentllsie. — Bri«rkaaten der Redaktion.
D«ntarbe
Meebanikfr-Ztg
Patentliste.
Bia xum Id. Januar 1903.
Klaaae: Aameldoiiffen.
21. A. 8976. Voirichtunjir für doppelten Tarif
zur Messung von ElektrizitAt. Allg. Blök*
trizit&ts-GeselUchaft. Berlin. 24. 6. 02.
A. 9237. MotorelektriziiRtozfthler mit zwei, ge-
kreuzte Felder erzeugenden Ankerwicklunga*
gruppen. Mix & Genest, Berlin. 14. 8. 02.
A. 9267. Bmpfangsapparat für olektriache
ZeiclienUberrragung. J. T. Armstrong u.
A. Orling, London. 18. 10- 01.
B. 31514. Vorrichtung zur Ermittlung der
Richtung elektrischer Stralden; Zus. z. Fat.
Nr. 113 187. G. F. R. Blochmann, Kiel.
21. 4. 02.
F. 16365. Röntgenröhre mit Regelungs*
Substanzen für die Gasdichte. A. Fried*
laonder, Berlin. 5. 6. 02.
H. 25983. Blektrizitntsz&hler mit hin und her
schwingendem Motoranker und umlaufenden
Schwung* oder Bremsmassen. H. Heimann,
Berlin. 15. 5. 01.
H. 29245. ArbeitsmeUgerftt für Wechselstrom.
Hartmann & B r au n,Frankfurta.M. 10.11.02.
Sch. 19033. Schalt* und Aufzugseinrichtung
für kombinierte Schalterzfthler. F. W.
Schneider, Eschersheim bei Frankfurt a. M.
17. 7. 02.
42* B. 32292. Vorrichtung zum Anzeigen der
annRlHTDden Erreichung der Gleichgewichts-
lage bei Wagen. 0. Brotelle, Charleroi,
Belg. 19. 6. 02.
B. 32595. Vorrichtung zum selbsttätigen Ver-
schieben der Trommel bei Hegiatrierappa*
raten. K. Bflrk, Schwenningen a. N. 17.9.02.
F. 15788. Elektrisch registrierendes Log. J.
Fua, Colorabea, Frankr. 10. I. 02.
H. 27871. Wage mit zwei Drehschueiden-
systemen. H. Hausrath, Karlsruhe i.B.3.4.02.
N. 6329. Stereoskop in Kastenform. Neue
Fhotographische Gesellschaft, Steg-
litz. 5. 9. 02.
R. 17015. Kulorimeter zur Bestimmung dos
Heizwertes brennbarer Gase. H. liaupp,
Mainz. 5. 8. 02.
T. 8099. Bchreibvorrichtung für Registrier-
upparate. J. Tabelliou, Aachen. 24 3.02.
Sch. 18818. Als Stangeuzlrkel venvendbaro
Kelüschiene. C. Schräders Nachf., Han-
nover. 28. 5. 02.
ErtellaageB«
21. Nr. 139229. Füllungsmasso für Fritter. F.
Schneider, Fulda, 28. 3. 02.
Nr. 139463 u. Zus. Nr. 139676. Einrichtung
zum ungestörten Verkehr zwischen einem
beliebigen und mehreren Teilnehmern in
einem Bndorte und euiem solchen ln einem
anderen Endorte über dieselbe Linienleitung.
L. Cerebotaui, München. 8. 2. 01 bezw.
15. 2. 02.
Nr. 139464 u. 139465. Verfahren und Vor-
richtung zur Nutzbarmachung von aus der
Feme durch den Äther oder die Erde oder
beide gesandten (elektrischen) Impulsen oder
Schwingungen. N. Tesla, New-Vork. 20.6.01.
Nr. 189466. Verfahren zur Nutzbarmachung
von aus der Feme durch den Äther ge-
sandten Einwirkungen. Derselbe. 20. 6. OL
Nr. 139467. Elektrischer Telegraph. L. Des-
pradels, Paris. 27. 5. 02.
Nr. 139469. Quecksilbersicheruug; Zus. z. Pat.
Nr. 138299. B. Mies, Hamburg. 8. 1. 02.
Nr. 139472. BlektrizitRtszahlor für Gleich* und
Wechselstrom. L. Ph.D6combe,Paris.7.7.0L
Nr. 139473. Vorrichtung zur Beheizung von
Luft* und Rhnlichcn Bftdem für Labora-
toriumszwecke. C. Kegaud, Lyon. 13.11.00.
80. Nr. 139331. Vorrichtung für photographische
Aufnahmen in Körperhöhleu. W. A. Hirsch-
mann, Berlin. 11. 6. 02.
42, Nr. 189525. PlUBsigkeitsauftriebswage. M.
J.Jeske, Fuhlsbüttel bei Hambtug. 15.3.02.
Nr. 139527. Verfahren zur Bestimmung des
FarbstofTgehalts von Flüssigkeiten. G.
Gftrtnor, Wien. 8. 9. 01.
Nr. 139649. Vorfahren zur Bestimmung des
KohlensRuregebalts in Sauerstofi'oder Wasser-
stoff enthaltenden Gasgemischen. G. Rod*
lAnder, Braunschweig. 21. 3. 01.
74. Nr. 189491. Einrichtung zum AuswAhlen
einer beliebigen elektrischen Vorrichtung
aus einer Gruppe von mehreren. B, v. Rö-
sing, 8t. Petersburg. 28. 6. 01.
Bpiefkasien dep Redaktion.
Auf mehrere Anfragen. — H. D. Rähm-
korff hat niemals Ruhmkorff geheiüen; er
hat sich nur, solange er in Frankreich lebte,
Ruhmkorff geschrieben, well dort u wie ü ge-
sprochen wird uud ein ü unbekannt ist. So-
lange or aber in Deutschland war, schrieb er
sich, wie er und seine Vorfahren sich nannten:
Rtihmkorff. Die auf 8. 9 u. 10 gewählte
Schreibweise, die sieb mehrfach auch andorwRrU
findet, ist daher für eine deutsche Zeitschrift
die allein richtige und wird hoffentlich die weit
verbreitete falsche Aussprache des Namens be-
seitigen; Ruhmkorff ist also nicht die Frau-
zösierung eines deutschen Namens, wie Sie
annehmen, sondern umgekehrt die Wiederher-
stellung eines deutschen Namens.
FQr die KedilkUoD venaiworüich: A Btaecbke In Berlin W,
Verlag vuo JalinB Springer ln Berlin N. ~ Druck Ton Emil Dreyer In Berlin SW.
by
Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitachrift für Inatrumentenkunde
und
Organ für die gesamte Olasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft fUr Mechanik und Optik.
Kedaktion; A. Blaschke, Berlin W30, An der Apostelkirche 7b.
Nr. 4. 13. Februar. lOO.'l.
Haslidmek nnr mit Oesehmlrnar der Redektlen reetsttet.
Apparat zur Ermittelong der persönlichen G-leichnng.
Auszug aus einem Vortrage,
gehalten im Zweigverein Hamburg - Altona , am 4. November 1902
TOD A. tD AltODD.
(filcA/HU.)
Ich habe nun versuchsweise einen Apparat von einem jungen Mann zur Be-
stimmung der persönlichen Gleichung anfertigen lassen. Derselbe besteht nicht in einem
freien Pendei, sondern es wird ein sog. künst-
licher Stern zwangsweise durch ein Laufwerk
geführt, wodurch Ich mehr Sicherheit in den
Kontakten zu erhalten hoffte.
Der Apparat, welcher auch als ( bunga-
apparat für Studierende benutzt werden kann,
ist in Fig. 1 dargestellt, Fig. 2 gibt eine Ansicht von hinten unter Weglassung
der Rückwand des UmschluUkastens. R ist das Fernrohr zur Stern beobachtung; in
dem Brennpunkte seines Okulars befinden sich 3 Vertikalfaden. Der künstliche, durch
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A. Kittel, Apparat zur Ermittelung der perefinlichen Gleichung.
Dooterlw
UecheBltut-Ztf
ein GlUhlflmpchen erleuchtete Stern winl durch ein Pendel, das von einem Laufwerk
{betrieben wird, im Qehfiusc hin und her geführt. Oben auf dem Gehäuse sitzt der
Regulator des Laufwerks: w tv sind Zentrifugal-Windflügel, die durch Spiralfedern f in
aufrechter Stellung gehalten werden; durch Ausziehen und Zusammenschieben des Re-
gulators mittels der Schräubchen v f kann die Geschwindigkeit stark verändert werden:
A ist die Arretierung des Laufwerks. Bei B befindet eich der Zeiger einer Bussole, der,
wenn die Bussole durch den Ausschalter bei B^ eingeschaltet ist, vermittelst des am
Pendel angebrachten Kontaktes ausschlägt. Bei K sind die Klemmschrauben für das
Qlühlämpchen und bei K^ die für den Kontakt. S S ist ein drehbarer Sektor hinter dem
künstlichen Stern, mit weiUem und rotem Papier bekiebt, um den Stern in
weißem oder rotem Lichte erscheinen zu lassen.
Ein Exzenter E (in Fig. 3 vergrößert dargestellt) wird durch ein
oben im Gehäuse angebrachtes Laufwerk gedreht; das Pendel P mit dem
Sterne legt sich durch das (Sewicht 0 mit dem in seinen Zapfen ruhenden
Röllchen r gegen dieses Exzenter und erhält dadurch seine Bewegung. t'is »
Der Kontakt ist mit sogenanntem Ruhestrom eingerichtet, d. h. der elektrische
Strom für den Registrierapparat ist geschlossen und wird nur für einen Moment durch
den Kontakt unterbrochen. Diese Unterbrechung geschieht nämlich schneller, als wenn
beim Schließen des Kontaktes die Magnete des Registrierapparates erst erregt werden
müssen, da durch den Extrastrom beim Stromschluß stets eine Verringerung der Strom-
stärke eintritt. Durch bifilare, parallel geschaltete Widerstände am Chronographen ist
der Induktionsfunke beim Kontakte außerdem verringert.
Fig. 4 zeigt den Kontakt in etwas vergrößerter Dar-
stellung. Derselbe ist an der Schiene L befestigt. Vermittelst
der Mikroineterschraube m kann der Kontakt so eingestellt
werden, daß die Unterbrechung des elektrischen Stromes genau
dann stattfindet, wenn der künstliche, ira Fernrohr R beob-
achtete Stern den Mittelfaden passiert. Für die beijueme Ein-
stellung zur Übereinstimmung der Bisektion des Sternes mit
der Stromunterbrechung sowie auch zur Untersuchung der-
selben dient eine Teilung unter dem Regulator auf dem Ge-
häuse. Das Schräubchen p ist mit einer Goldspitze versehen,
worauf sich die Kontaktfeder mit dem Steinprisma i legt. Durch die Spitze o am Pendel
flmlct die Unterbrechung statt.
Herr Dr. Schwassmann hatte die Güte, den Apparat auf der Hamburger Stern-
warte zu probieren. Es wurde die persönliche Gleichung von zwei Herren A und B
mit dem Apparate an verschiedenen Tagen und nach jedesmaliger Justierung festgestellt;
die persönlichen Gleichungen waren;
bei A bei B
+ 0,040 Sek.
4- 0,040 ,
-f 0,054 „
(beobachtete zu spät)
— 0,016 Sek.
— 0,030 ,
— 0,053 „
(beobachtete zu früh)
Das Mittel Ist bei A -|- 0,'043, bei B — 0,‘033, also der Unterschied zwischen
A und B 0,'076, während vordem aus 90 Stemdurchgängen 0,’045 Unterschied ge-
funden wurde, also eine Abweichung von 0,‘03. Dabei ist zu bemerken, daß die Stern-
durchgänge an verschiedenen Tagen natürlich auch verschiedene Werte für den Unter-
schied ergeben, so daß die Abweichung von 0,'03 nicht ungünstig erscheint.
Es wurde ferner untersucht, ob es einen Unterschied ausmaebt, wenn als Re-
gistriennoment derjenige Augenblick gewählt wird, wo der künstliche Stern vom Faden
biseziert wird, oder derjenige, wo er ihn berührt. Der größte Unterschied, der be-
obachtet wurde, betrug 0,*002.
I
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Ilflt 4.
iS. Februar IdOS.
Vereinsnachriohten.
D. G. t. M. u, O. Abt. Berlin. E. V.
Sitzung vom 3. Februar 1903. Vorsitzender:
Hr. F. Franc v. Liochtonstein.
Hr. A. Blaschko zeigt einen zusammen*
IrgbarcD Holzmaßstab, angefertigt von dor
A.*G. C. A. Schictrumpf & Co. iu Jena,
welcher neben der Bezifferung die Quadrat-
zahlen sowie Umfang und Inhalt des Kreises
von dem betr. Durchmesser aufweist.
Hr. A. Hübket), der Berliner Vertreter dor
Allgemeinen Thermit Gesellschaft m. b. H.
(Essen-Ruhr), spricht über Thermit und seine
Anwendung.
Das Thermit ist eine Mischung von einem
Metalloxyd, in erster Linio Eisenoxyd, mit pul-
verisiertem Aluminium. Hr. Dr. Hans Gold-
Bchmidt hat bereits vor einigen Jahren >) ge-
zeigt, daß eine entsprechend zusammengesetzte
.Mischung, wenn sie an einer einzigen Stelle
entzündet wird,wcitcrbrcnnt und dabei cincTem-
peratur von etwa 3000'^ annimmt; hierbei geht
der SuueratofT vom Eisen zum Aluminium und
GS entsteht Aluminiumoxyd (Korund) und reines
Eisen (Schmiedeeisen). Um aber das Thermit
zu entzümioD, bedarf man einer Temperatur
von rd. 1400^; zur Erzeugung derselben hat
Hr. Dr. Goldschmidt eine Mischung von
Alumiuiumpulver und Hariumsuperoxyd ange-
geben, die schon durch ein Streichholz entflammt
werden kann; sie wird in ganz geringen
Mengen beim Arbeiten mit Thermit gebraucht.
Dieses selbst ist, w*ie betont werden muß, ab-
solut nicht feuergefilhrllch. Die Thermit-Ge-
sellschaft liefert auch die Tiegel, deren man
beim Arbeiten mit Thermit benötigt; sie sind
aus Eisenblech gefertigt und innen mit einer
feuerfesten Masse ausgekleidot.
Die Anwendungen des Thermits zerfallen in
3 Gruppen: a) Verwendung der erzeugten
hohen Temperatur. 6) Verwendung dos sich er-
gebenden reinen heißen Eisens, e) Herstellung
von sehr reinen Metallen.
Die erzeugte hohe Temperatur wird in
erster Linie benutzt zum Schweißen von Roh-
ren. Man gießt dabei die Schmelze so aus,
daß die oben befindliche Schlacke, das Korund,
zuerst an die zu schweißenden Stücke gelangt;
dabei erstarrt sie und bildet einen Mantel, der
die direkte Berührung mit dem nachfolgenden
heißen Bisen verhindert und nur dessen hohe
Temperatur zur Wirkung kommen laßt. Will
man zwei ei.serne Rohre miteiuander ver-
binden, BO legt man sie mit den nietallreiii
gemachten Schweiß-Enden stumpf aneinauder
unter Benutzung eines von der Thermit-Gesell-
t) Adresse: Berlin C 19, Unterwasserstr. 7.
*) Vgl. diese Zeiischr. 18if8. S. 92.
27
Schaft hcrgestellten Klemmapparates ; die
Schweißstelle wird alsdann mit einer, gleichfalls
von der Fabrik gelieferten, geteilten, oben
ofl^enen Form umgeben; die obere Öffnung deckt
man fast völlig durch eine Schamotteplatto ah;
durch den verbleibenden Spalt gießt man nun-
mehr die Schmelze ein Nach kurzer Zeit sind
die Schweiß-Enden heiß und man drückt nun-
mehr die Rohre mittels einer am Klemmapparat
belindtichen Vorrichtung aneinander. Die Um-
hüllung, die sich an der Schweißstelle ge-
bildet hat. laßt sich leicht mit ein paar Hammer-
schlAgen entfernen Die Schweißung, die nach
einiger Übung stets gut gelingt, ist außerordent-
lich fest; die Rohre halten den höchsten Dnick
aus, sie laasoD sich bearbeiten, z. D. zu Schlangen
hiegen oder hämmern, ohne daß die Schweiß-
stelle undicht wird. Eine derartige Rohrver-
bindung ist daher bei weitem besser, als eine
Verschraubung oder Verflanschung, ganz abge-
sehen davon, daß die letztgenannte stets noch
Unterhaltungskosten verursacht.
Will man das erzeugte heiße Eisen selbst
verwenden, so muß man die Schmelze von
unten her aus dein Tiegel fließen lassen, da
oben das Koruud schwimmt; Hr. Dr. Gold-
Schmidt bat zu diesem Zwecke einen geeig-
neten Abstichtiegel konstruiert. Man umgibt
das zu umgießendo Stück mit einer Schamotte*
form, in der man den Einguß so anbringt, daß
das Eisen von unten nach oben au das Arbeits-
stück gelangt; dieses sowie die Form werden
zweckmäßig vorher angewftrrat. Nach der üm-
gießuDg, bei der sich das Eisen des Thermits
mit dem des Arbeitsstückes zu einem Ganzen
verbindet, wird das überschüssige Material auf
beliebige Weise entfernt. Die Anwendungen
des Thermits in diesem Binne sind äußerst
zahlreich: Ausbessern von Fehlstellen (z. B.
an Zahnrädern), Herstellung von Stegen,
Köpfen u. dgl. auf Eiseustücken, vor allem in
jüngster Zeit das Verbinden der Schienen bei
Straßenbahnen; gerade hier, im Gegensatz zu
den Fcnibahnen. dürfte die Wirkung der Aus-
dehnung des Stranges infolge der Sonnenwftrmo
durch die Last des auf die Geleise drückenden
Pflasters paralysiert werden; die Wagen be-
kommen einen stoßfreien Gang und werden
dadurch ganz wesentlich geschont, dazu kommt
die gute elektrische Leitung gegenüber den
bisher üblichen Kupfcrlaschen. Die Erfahrungen
sind bis jetzt gute, besonders seitdem man
nicht nur den Kopf, sondern auch den Fuß der
Schienen umgießt. Auch bei Reparaturen auf
Schiffen hat man das Thermit mit großem Er-
folge angewandt; man erspart hier wesentlich
an Zeit, und vielleicht wird bald jedes größere
Schiff einen Vorrat von Thermit auf der Fahrt
mitführon, um Brüche an Kurbclweilen u. s. w.
auf See ausbessern zu können.
Vereins nschrichttn.
; J'. C by CjOO^Ic
28
Ver*insnachrichl«n. — Kleinere MiUellunfen.
Mittels dos Thermits kann man jetxt Metalle
in einer Reinheit fabrikmftßigr herstellen^ wie
sie früher nur ira chemischen Lahorntorium
möglich war. Man erzeugt auf diese Weise
vor allem Chrom und Mangan. l>as erstge-
nannte findet zur Herstellung von Chromstahl
ausgedehnte Verwendung und wird von der
Firma, trotz des nicht unerheblichen Preises
von 5.25 Jtf. für das Kilogramm, in großen
Mengen in den Handel gebracht; Mangan (von
9H bis Feingehalt) wird hauptsAchlich zur
Legierung mit Kupfer benutzt und ÜhortrifTt in
dieser lieziehung den Phosphor. Das von der
Firma hergestellte Mangan hält sich unbegrenzt
lange unverändert, wahrend das bisher im
Handel erhültüche Metall bald in ein graues
Pulver zerfhllt. Die Schlacke, das Koiund, die
von der Firma unter dem geschützten Namen
Korubin in den Hsndel gebracht wird, findet
zur Herstellung von sehr scharfen Scbleifrhdern
Verwendung; auch Rohrschlangen ti. dgl. für
chemische Betriebe werden aus ihr angefertigt
wegen ihrer hohen Würoieleitung.
Thermit-Titan dient zur Veredelung dos
Eisengusses; cs wird in Büchsen geliefert, die
man in die flüssige Hisenmasso hlueinwirfl; cs
schmilzt darin und reinigt dabei die Masse,
so daß die (jiißstUcko poronfrei ausfallen.
Die Anwendung des Thermits, von dem 1 kg
1,75 Id. kostet und Q,bkg Eisen liefert, erfordert
keine großeübung; diese wird dadurch erleichtert,
das die Firma Probesendungen mit ausführlicher
Gebrauchsanweisung abgibt. {LAkafter Beifall)
Der Vortragende zeigte wahrend des Vor-
trages eine große Zahl von Probestücken vor,
u. a. einfache und Abstich-Tiegel, die Klemm-
vorrichtung für das Schweißen von Rohren,
geschweißte Rohre (auch gebogen und durch-
gosügt), eine Platte mit aufgegosaeuem Zylin-
der (auch durchgoschnittoD, um die innige Ver-
einigung zu zeigen), umgossene Schienen,
Koruhin und eine daraus gefertigte Bchloif-
scheibe, reines Chrom und Mangan io großen,
schon lange Zeit der Luft ausgesetzten Blocken.
Nach dem Vortrage wurden etwa 0,5 kg Ther-
mit entzündet und von der Schmelze die
Schlacke und das Eisen gesondert in jo einen
schmiedeoisernon Napf entleert; die Schlacke
ließ sich nach dem Erstarren durch einen
Schlag mit dem Hammer vollständig aus dem
Napf hernusbringon. wahrend das Eisen mit
dem Napf zu einem Stück verschmolzen war.
Hr. V. Liechtenstein teilt auf Wunsch von
Hr. K. Hendrichs, dem Vorsitzenden des
Vereins Berliner Mechaniker, mit, daß dieser
Verein am 21. Februar sein 25-Jühriges Stiftungs-
fest in den BismarcksAleo (Neue Grünstraße)
feiert. Bl
PoUUH'b»
M^rh«nlke^•Zli;.
ZwelgTeroln Hambarg-Altona. Siu
zung vom 3. Februar 1903. Vorsitzender;
Hr. Dr. H. Krüss.
Der Schatzmeister, Hr. Rieh. Deiinert,
legt die Abrechnung Uber das Jahr 1902 vor;
nach Prüfung derselben durch die Hm.
Krogsgaard und Seemann wird dem Schati-
meister mit Dank für eoino Mühewaltung Ent-
lastung erteilt.
Nach einigen geschäftlichen Mitteilungen
seitens des Vorsitzenden wird das Lehrvertrags-
formular, welches neu gedruckt werden muß,
besprochen und insbesondere beschlossen, an
der Fahrung der Lohrlingsrolle festzulmlton.
da diese Einrichtung sich In jeder Beziehung
bewAhrt habe.
Hr. Carl Heinatz halt einen Vortrag über
das Fachzeiclincn. Nach Vorführung des ganzen
Unterrichtsganges im Zeichnen hebt er die
wichtigsten Anforderungen hervor, welche an
eine gute und brauchbare Werkstattzeichnung
zu stellen sind, wobei er besonders betont,
daß die Zeichnung stets die richtigen Maße
einhalten und so oingerichtot sein müsse, daß
jeder einzelne Teil ausreichend dargestellt sei,
derart, daß der Arbeiter, ohne viel zu fragen,
alles, was er wissen muß, aus der Zeichnung
entnehmen kßnne. Die durch ein sehr reich-
haltiges Demonstrationsmaterlal unterstützten
Ausführungen fandeu lebhaften Beifall.
H K.
Kleinere Mitteilungen.
Apparate zur OeatlmmuDK der
FlächenhelllKkelt
Von H. Krüss.
Jaum. /. Gasbel w. Waaserven. 4Ü, S. 738. 1902.
Von Baurat Wingeu in Bonn ist ein ein-
facher und billiger Apparat konstruiert worden,
mit welchem jeder Laie leicht und scbuell bo-
stimmen kann, ob ein horizontaler Arbeitsplatz
eine hinreichende Beleuchtung (10 bis 50 MK)
erhalt. Dieser Apparat wurde von Dr. Krüss
in mehreren Punkten verbessert. 1 zeigt
die neue Anordnung. Im Innern eines ge-
schlossenen und innen mattschwsrz gestrichenen
Kastens ist eine von außen in ihrer Flammen-
j hhho einstellbare Benzinlampe B angebracht
Die Strahlen derselben fallen nahezu senkrecht
auf den schritg gegen die BodenfiAche gestellten
w'elßen Pappkarton Cf Die eine Seiteuwand
des Kastens enthAlt ein mit einer Marke
versehenes Glasfenster, die gegenüberliegende
Innenwand trügt eine Teilung mit 5 Strichen,
welche mit 10, 20, 30, 4ü, 60 bezeichnet sind.
Stellt man die Flammenspitze durch Visieren
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J
n«n I.
16. Februar 1003.
Klainere MilteUunfcn.
20
ober dio Marke M so eio, daß sie nach ein-
ander scheinbar an die fOnf Striche anspielt,
so wird die FlAchc c, mit 10, 20, 30, 40, 50 UK
Kl«. I.
beleuchtet. In der VerlAngerunf? der Boden-
flache befindet sich der mit c, aus demselben
Plg. 2.
Stück geschnittene Karton Der letztere
wird an diojenige Stelle gebracht, deren Be-
leuchtung gemessen werden soll. Das oberhalb
des Rohres 0 befindliche Auge sieht durch zwei
rote Glaser R auf die beiden Flachen Ci und
Erscheinen Cj und ^ gleich holl, so sind sie
gleich stark beleuchtet; erscheint die Flache c,
dunkler als Cj, so ist sie weniger stark be-
leuchtet als letztere. Indem man nacheinander
auf dio 5 Teiistriebo 10, . . 50 einstellt, kann
man also sofort entscheiden, ob auf dem Ar-
beitsplatz eine Beleuchtungsstärke zwischen 10
und 60 MK herrscht.
Ferner hat Dr. Krüss einen zweiten Appa-
rat konstruiert, wolchcr genauere Messungen
als der eben besciiricbeno gestattet. Die
Ilcfncrlampo H 2) beleuchtet die eine
Seite dos Gipssebirmes J eines etwas modifi-
zierten Lummer-Brodhun sehen Photometors,
mit welchem sie durch einen Balg verbunden
ist. Bin zweiter, fest mit dem Apparate ver-
bundener, J vollkommen gleicher Gipsschirm F
wird an die horizontale Stelle, deren Bclouch-
tiing man messen will, gebracht. Die Strahlen
von J fallen mittels des Spiegels 8. die Strahlen
von F durch einen Glasplattensatz Q, welcher
genau denselben Licbtverlust wie der Spiegel
her\’ormft , auf den Lummer-Brodhunschen
Gleichheitswürfel L- Das beobachtende Auge
bei d sieht durch das Okular 0 und das Ke-
flexionspriaroa R auf die Hypotenusenflftche ab.
Die Hefnerlampe wird solange verachoben, bis
ab als eine gleichmäßig leuchtende Flache er-
scheint. Alsdann ist die Beleuchtung von F
gleich derjenigen von J. Dio letztere kann
unmittelbar an einer Teilung abgolosen werden,
längs welcher die Hefnerlampe H verschiebbar
ist. Bei O befindet sich ein nach gerichtetes
Rohr zum Abblenden falschen Lichtes. Will
man die Beleuchtungsstärken beliebig gerich-
teter Flachen bestimmen, so hat man den
ganzen Photometerkopf um eine durch die
Mitte der Hefnerlampe und des Schirmea J ge-
hende horizontale Achse solange zu drehen,
bis die Flache F in die gewünschte Lage
kommt. Vermöge dieser Einrichtung läßt sich
der Apparat auch als Straßenpliotometer zur
Messung von Lichtstärken benutzen.
Der Abstand zwischen der Hefnerlampe und
dem Schirm J schwankt zwischen 0,5 und 0,1 m,
demnach die auf J erzeugte Beleuchtung
zwischen 4 und 100 MK. Zur Vergrößerung des
Meßbereiches bedient eich KrUsa
einer Itauchglaeplatte, welche 10^/^ der
auffallende Strahlen durchlaßt. In der
in der Figur mit 1,0 bezeichneton
Stellung ist sie ausgeschaltet; in
der mit O.t bezw'. 10 bezeichneton
Stellung ist sie in den Gang der
von J bezw. F kommenden Strahlen
eingeschaltet.
Der Meßbereich des Apparates ist demnach
folgender:
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30
Kl«tn«r« Milleilungen.
OeatKb«
MMbulkeF'Zt^-
Stellung /O.l: BcrDich von 0,4 bis 10 MK
dea Rauch- 1 1,0: „ » 4 , 100
glaacsnuf: I 10: . „ 40 . 1000 „
Lb.
Die praktische Ausbildung des
Maschinenbauers.
Von Arthur Wilke.
Hand tn Hand, Amtl Organ de* Bundts der In-
d\t$trietien 4, 8. 2H. 1902.
Da die Abhandlung viele auch für den Mecha-
niker beaebtenewerto Winke enthält, bo sei
hier uuf ihren Inhalt kur/, eingegangen,
zumal da der Übliche Lehrgang bei der Aus-
bildung des Lehrlings in der Mechanik im all-
gemeinen mit dem im Maschinenbau Uborein-
Btimmt.
Vorf. hebt hervor, daß in Deutschland wohl
die wiasenschaftlicho Ausbildung der Ingenieur«
und Techniker besser l&t als in andern Ländern,
daß wir jedoch In der praktischen Ausbildung
von Amerika übertroffen werden. Den Grund
findet Vf. in der Lehrmethode. Gewöhnlich be-
ginnt man bei uns mit dem Feilen, und erst
wenn darin einige Fertigkeit erreicht ist, geht
man zum Drehen über u.s.w. Vorf. bespricht nun
eine Methode, auf die ihn Hr. Albert Wilde
Ingenieur und Maschineufabrikant in Lucken-
walde, hingewiesen hat.
Hr. Wilde sucht zunächst da» Inierettt des
Lehrlings an der Arbeit zu wocken, während
im allgemeinen, wenn die Lehre mit dem Feilen
beginnt, erat die Ausdauer auf die Probe ge-
stellt wird. Kr läßt daher den Lehrgang zuerst
mit dem weniger langweiligen Drehon beginnen
und später die Feilarbeit folgen. Muß der
Lehrling nämlich bereits zu Anfang stunden-,
ja tagelang am Schraubstock stehen, so ist er
bald ermüdet, und durch die immer nach-
lässigere Haltung der Feile wird die herzu-
eteilonde Fläche eher schlechter anstatt
besser: der Lehrling verliert dadurch die Lust
zur Arbeit. Kommt er hingegen zunächst an
die Drehbank, so wird er bald die Früchte
seiner Arbeit sehen, und es wird das Interesse
an den weiteren Arbeiten in ihm wachgehalten,
wenn er sieht, daß er etwas Brauchbares
fertiggeetellt hat; die Lust zum Berufe wird
dadurch erhöht.
Verf. gibt dann den Lehrgang der Wilde-
sehen Unterriebtamethode wieder, der kurz der
folgende ist (natürlich auf den Maschinenbau
ziigeschnitten). Der Lehrling beginnt zunächst
mit der Arbeit an der Haiidsupport-Drchbank,
Leitspindelbank und Fräsmaschine: dann folgt
das Gewindeschneiden an der Leitapindel-
bank, die Benutzung der Hubelraosehine,
der Stoßmaschine. Wenn jetzt der Lehrling
weiß, was Maschinenbau bedeutet, und er sich
an die schwere Arbeit seines Berufes gewöhnt
'L
hat, beginnt die Handarbeit, das Folien, Schaben
und Schmieden, und es wird ihm nunmehr
dieses nicht mehr langwellig Vorkommen.
Beim Schmieden verfolgt Wilde die fol-
gondo Methode. Da der Anfilngcr beim
Schlagen auf das glühende BisenstUck gewöhn-
lich vor den herurofliegenden Funken Furcht
hat, laßt er denselben seine ersten Schmiede-
versuche an einem langen Stück Biel machen,
aus dem er Keile, Vier- und Sechskantachrauhen
u. s. w. schmieden muß; dann muß er lernen,
ein kurzes Stück Blei beim Schmieden sicher
in der Zange zu halten Hat er am Blei einige
Siclierheil, so wird ihm das Schmieden von
glühendem Eisen keine großen Schwierigkeiten
mehr bereiteu.
Wilde zieht dann in seine Lehrmetliode
auch das Skizzieren und Aufzeichnen mit
ein. Cr gibt dem Lehrling Anleitung Uiter die
Begrhfe: Aufriß, Grundriß, Seitenriß, Mittel-
linie, Maßlinie u. s. w'. und läßt denselben dann
einfache Gegenstände skizzieren und zeichnen.
Auch unterrichtet er denselben bereits bei der
Arbeit, die Härte des zu bearbeitenden Ma-
terials zu berücksichtigen und also beim
Drehen die richtige Umdrehungszahl, Schnitt-
geschwindigkeit u. 8. w. anzuwetiden. Hierbei
ist allerdings zu beachten, daß Hr. Wilde Iiv
haber einer Lehrfabrik ist, die sich speziell mH
der Ausbildung von jungen Leuten für den
Maschinenbau befaßt, und daß seinen Lehr-
lingen kaum ein guter Fortbildungsscbui-
unterricht geboten sein wird.
Auf jeden Kall scheint die Methode von
Hr. Wilde auch für die Anioitung derMecha-
nikcrlehrlinge sehr boachienswert zu sein.
Elßm.
Der diesjährige Nobel-Preis für Physik
wurde getollt und Hrn. Prof. H. A. Lorenz in
Leiden wegen hervorragender Leistungen auf
dem Gebiete der Elektrochemie verliehen, so-
wie Hrn. Prof. P. Zeoman in Amsterdam,
w'elcher besonders durch die von ihm entdeckte
Beeinflussung der Spektralünlen durch das
magnetische Feld (sog. Zeemanschee Phä-
nomen) bekannt gowonion ist.
Der nächst« Kursus dos Phys. Vereins zu
Frankfurt a. M. über Anlage and Prüfong von
Blitzableitern findet in der Woche vom 23. bis
28. März statt. Anmeldungen sind zu richten
au Hr. Dr. C. Deguianc (Frankfurt a. M.,
Btiftstr. 32). Der Unterricht findet von 10 bis
12 Uhr Vm. und 3 bis 5 Uhr Nm. statt, er wird
erteilt von Hr. Dr. Nippoldt. Das Honorar
beträgt 30 M. und ist bei Beginn des Kursus
zu entrichten.
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H«n 4.
IS. K^bmar IW3.
Pat«ntachau.
31
Patentschau.
Lehrmittel nr Derstellaag der acheinbaren Bewegungen
der Gestirne. J. & A. ßoDCh in Straßburg i. B. 23. 4.
IMI. Nr. 130336. Kl. 42. (Vgi. diae ZfiUchr. 1901.
8. 127.)
Eine feste Erdkugel k bofind«*t sich in dem Mittel-
punkt einer durchsichtigen, drehbaren Himmelskugel e.
Lt^tatcre kann mit Hülfe eines sie tragenden Halters / an
einem Gradbogen g verschoben werden, an welchem die ver-
schiedene geographische Linien (wie Horizuntalebeno und
Meridian) darstellenden Reifen c d befestigt sind, so daß die
scheinbaren Bewegungen der üostime auf ihren ganzen Rahnen
und von an verschiedenen Stellen boßndliclion Personen ver-
folgt werden können.
Eiostellvorriehtang lUr elektrische Wärmemelder mit einer aae swei Tsrechiedenen Metallen
bestehenden Thermometerleder. 0. Ronnert in Leipzig. 19.6.1900. Nr. 129688. Kl. 74.
Cber der uU StromeclilußstQck dienenden, aus zwei verschiedenen
Metallen bestehenden Thormometerfedor a befiudet sich als zweites Strom-
schlußstQck dio nach einer Skale c auf verschiedeno Temperaturen cinzu*
stellende Schraubo'fc. Diese Schraube ist in dem um den Bolzen d dreh-
baren und sich gegen dio Stellschraube g legenden Arm e befestigt, so daß
sie zur Justierung des Wärmemelders ohne Veränderung der Steilung des
Zeigers i an der Skale nach der Thennometerfeder hin- bezw. von der-
selben wegbewegt werden kann.
Allg. Blektrizitftts-Üo-
Nr. 130122; Zus. z. Pat.
Empfängereehaltong Ihr Fankentelegraphie.
Seilschaft in Berlin. 13. 12. 1900.
Nr. 127730. Kl. 21.
Bei dieser Ausbildung der Bmpftingerschnltung nach Pat
Nr. 127 730 wird das Relais R und dio Ortsbattcrie L bezw. der zu ihnen
parallel geschaltete Kondensator C in einen Schwinguiigsknoton des elek-
trischen BropfAngorsystemB gelegt.
-EDEB-
Qeschwindigkeitsmesser mit feststehenden ,
tauchenden und nach einem Drack-
measer führenden Rühren. J. Jacob-
son in Friedenau-Berlin. 12. 6. 1901.
Nr. 130333. Kl.' 42.
Die zum Dnickmesser fübrcndmi
Rohren werden durch Bohrungen h In einer
festatehenden Scheibe f gebildet, um Stau-
ungen der Flüssigkeit an den einzelnen
Rohren zu vermeiden. Ferner besitzt dos
den Fiflssigkeitering haltende GefAß außer
der Hauptrinne e eine oder zwei seitliche
Nebenrinnen d und e, aus welchen die
Flüssigkeit bei der Drehung durch Rohre t
nach der Hauptrinno c gedrückt wird, uro
von da über die Kanten l nach den Neben*
riimen zurückzufließen und dadurch die
Hauptriiine immer gefüllt zu erhalten.
in einen nmlanfenden Flttssigkeitaring ein*
Ksilrlng-SteUTorriohtnng für NiveUierinstmmente, Theodolite and dgl. C. ßanzhaf in Stutt-
gart. 25. 6. 1901. Nr. 130704. Kl. 42.
Die Ringe der bekannten Keilstellung sind mit Zahnkrünzen versehen, in welche kleine,
von Hand drehbare Triebrädchen oingreifen. Bei Drehung dieser Rädchen werden die Keil-
ringo in bekannter Welse verstellt und das betreffende Instnimtmt dadurch in dio richtige
Stellung gebracht.
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32
Pa(«ntUt(«. — Bri*rkasttn d«r R«d&ktion.
DeoUcb«
Patentliste.
Bis zum 2. Februar 1903.
Klasse: AnmeWanffeB,
21. H, 2723*i. Röntgenröhre. W. A. Hirsch*
mann, Berlin. 34. 12. 01.
H. 29310. WechselstroDizfthler nach Ferraris*
schcm Prinzip; Zub. zu Pat. Nr. 123411.
Hartmann & Braun, Frankfurt a. M.
18. 11. 02.
M. 21C76. Empfönger für die Telegraphie
ohne fortlaufenden Draht. Marconis Wire*
ess Telegraph Cy. Lim., London. 11.6.02.
H. 22260. Röntgonn)hre mit mehreren un-
gleichen oder ungleich in der Röhre ange*
ordneten Kathoden. C. H. F. Mttller, Ham-
burg. 29. 9. 02.
Sch. 18371. Verfahren zur Erzeugung elek-
trischer Schwingungen mit Hälfe mehrfacher
Transformierung. R. Scharf, MOnchen.
21. 2. 02.
42. O. 15421. Registrierender Dampfmesser.
M. Gehre, Rath bei Dtlsscldorf. 2. 3. 01.
G. 16942. Taschen * WinkelmeOinstrument.
Grunde Fabrique Fan^. de Vorres de
Lunettes et d’Optique, Ligny, Meuse.
17. 5- 02.
R. 17425. Ablesvorrichtung für den Stand
anzeigender Flüssigkeitssauion. Th. v. Re*
kowsky, Berlin. 11. II. 02.
Sch. 16645. Schutzvorrichtung für die Stahl-
röhrenfedern an Manometern gegen Oxy-
dation im Innern derselben. Schaffer &
Budenborg, Magdeburg. 18. 4. 02.
Z. 3557. Sphärisch, chromatisch und astig-
matisch korrigiertes Objektiv aus vier, durch
die Blende in zwei Gruppen geteilten Linsen.
C. Zeiss, Jena. 24. 4. 02.
49. D. 12548. Verfuhren, stabförmige Körper
aus Stahl oder Stahllegierungen zu ver-
dichten. R. Daelen und F. Marcotty,
Berlin. 16. 5. 02.
74. B. 30 015. Geschwindigkeitsmelder. A.
Bonack, Nürnberg. 12. 9. 01.
ErtsÜBBgen.
21. Nr. 189512. Verfahren uud Vorrichtung zur
Erzielung verschiedener Pomwirkungen
mittels Ätherschwiugungen. J. Gardner,
Manchester. 21. 1. 02.
Nr. 139580. Resonauzimluktorium. ü. Seiht,
Berlin. 16. 7. 02.
Nr. 139926. Thermo • Element. G. P. Droß-
hoch, Freiberg I. Sa. 9. 3. 02.
Nr. 139927. Magnetische Hemmvorrichtung
fUrMotorelektrizitatszÄhler. Union EI. -Oes.,
Berlin. 11. 7. 02.
22. Nr. 139968. Verfahren zum Aufbringen
einer Schutzschicht auf Kupferoberflacbeo.
W. Riemke, Berlin. 4. 6. 01.
42. Nr. 139877. Wassertiofenmesser ; Zus. z.
Pat. Nr. 114699. 0. Gutt, Berlin. 14.5.02.
Nr. 139906. Geschwindigkeitsmesser mit
einem von der zu überwachenden Welle
vorbewegten, durch ein Uhrwerk in gleichen
Zeitabsebnitten ausgelösten und daun zu-
rückschnellenden Zeiger. 0. und C. Glöck-
ner, Dresden. 20. 11. 01.
Nr. 1.S9740. Verfahren zur Bestimmung der
EzploaionsgrößevouSprengstolfon. A. Kette,
Siegersdorf i. Schi. 13. 2. 02.
Nr. 139741. Verfahren zur Prüfung von
Schmiermitteln. K. Wilkeus, Berlin.
7. 8. 02.
Nr. 139938. Winddruckmesser zum Messen
des Winddruckes auf verschieden gestaltete
Flftchou und Körper, F.P. Strauß, Berlin.
21. 3. 02.
Nr. 139994- Geschwindigkeitsmesser fürSchiffe
mit zwei in das Fahrwasser ragenden FlOssig-
keitssnulcn. R. Nicholson, Lakewood,
V. 8t. A. 30. 8. 01.
74. Nr. 189799. Verfahren zur Fernübertrngung
von Kompaßstellungen. Siemons&Halake,
Berlin. 16. 5 00.
Bpiefkaalen der Redaktion.
Herrn A. P. in M. Ans der Beobachtung
bei 0^ ergibt sich der Inhalt des herausragen-
deii Teiles, gemessen von 20 cm oberhalb des Ue-
fAßes bis zum Anfang der Skale, zu 381 aus
der Beobachtuog bei 100^ die genauer ist, zu
436®; die Bestimmung wkre sicherer geworden,
wenn die Ablesung auf zehntel Grad erfolgt
wAre. Unter der für den vorliegenden Fall
w'ohl ausreichenden Annahme, daß der Inhalt
des Halses etwa 400® betragt, würde das In-
strument bei einer Eintauchtiefe bis zum An-
fang der Skale, also rd. 1 mi
bei 0® um 10,3 niedriger
, 100 0 , 5® höher
„ 200® „ 10«, 7
„ 300® „ 16®,6
, 4000 . 220,2
. 500® . 27®, 7
zeigen, als hei einer Eintauchtiefe von 20 cm.
Aus der Größe der Korrektionen ist zu er-
sehen, daß das Instrument für die letztgenannte
Eintauchtiefe konstruiert Ist; der Inhalt der
Verbiiidungskapillare ist bei einer Eintauch-
tiefe von 1 m zu groß, er soll nicht melir als
etwa 100® betragen.
FOr die R^dakUvo veraDtwurüteb: A. Biftsebke in Berlin W’.
V«Hbz Tun JdMd» Springer la B«rlln N. — Drack ron Emil Dr«;er ln B«rlln SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumenteukunde
UD«I
Organ für die gesamte Olasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Rpilaktion: A. Blaschke, Berlin W 30, An der Apostelkirrhe 7b.
Nr. 3. 1. März. 1903.
llsehdmck nur mit üea.kialrsnz dar Redaktlos faitattat.
Apparat zur Projektion durchsichtiger und undurchsichtiger Gegenstände.
Voo W. SMiiaoh Id Bf-rtiD.
Der in der Werkstatt von Franz Schmidt & Hnensch gebaute Apparat gestattet
nicht nur, durchsichtige Objekte (Diapositive, Küvetten, Galvanoskope u. s. w.) zu
projizieren, sondern ist auch eingerichtet zur Projektion von undurchsichtigen liegenden
oder stehenden Objekten, wie Abbildungen aus Büchern, Zeichnungen, Metali-BruchtlHchen,
anatomischen Präparaten in Schalen und Slandgefäßen, körperlichen Gegenständen und
slimtlichen Experimenten, die bei chemischen V'erauehen in vertikal stehenden GeflUlen
vorgenommen werden, sowie für horizontal liegende durchsichtige Objekte, wie Krj'stalli-
sationen, Darstellungen der Kraftlinien, Klangfiguren u. s. w.
Der Konstruktion des Apparates liegt die Idee zu Grunde, für die Projektion
von undurehsiehtigen Objekten eine Einrichtung zu schaffen, die sich ohne weiteres
als ein Zusatzapparat sowohl an unsere in reichlicher Anzahl schon gelieferten
Projektionsapparate als auch an andere im Gebrauch befindliche anbringen ließe.
Der Aufbau und die .Montierung dieser Apparate sollten möglichst in ihrer jetzt be-
stehenden Form beibehalten werden, d. h. Uchtquelle, Bcleuchtungslinsen und Projektions-
Objektiv sollten in derselben axialen Anordnung bleiben und der Zusalzapparnt sich
zwischen Objektiv und Beleuchtungslinsen leicht einschalten lassen. Diesen Anforderungen
wird entsprochen durch die nachstehend beschriebene Konstruktion.
In Fig. 1 ist zunächst der Strahlengang schematisch dargestellt. Es bedeuten
L die Licht(iuelle, C die Bcleuchtungslinsen. Ö das Objektiv; die aus C austretenden
parallelen Strahlen werden durch den in P ungeordneten lieflexionskörper nach T
reflektiert. Wenn man sich vorstellt, daß die punktiert gezogene Einie a c den
eigentlich unter rd. 25“ zur .Achse geneigten Reflexionsspiegel darstellte, der sämtliche aus
C austretenden parallelen Lichtstrahlen aufnehmen und die günstigste Beleuchtung für
ein darunter liegendes Objekt ausüben würde, so wUre aber, wie aus der Abbildung
ersichtlich, die Länge des Spiegele <l c so groß, daß derselbe sich nicht ohne weiteres
zwischen Objektiv und Linsen einschalten ließe; dabei ist noch zu berücksichtigen, daß
die Linsen enUprechend gefaßt und außerdem auch Wasserkühlkilsten angebracht
werden müßten. Das Objektiv selbst müßte eine vertikale Stellung erhalten und mit
entsprechendem Reflexionsspiegel oder Prisma versehen sein, um ein Bild von dem
horizontal liegenden Objekt auf der vertikalen Projektionaftäche zu entwerfen; es müßte
Digilized by Coogle
W.ha«{iiich, Projakliontapparat f. durctuichtlK« und undurcluichllc* Q«ienitttnd«.
boi dieser Anordnung auch der Reflexionsspiegel o c eine andere Neigung und Stellung
erhalten, kurz, es wäre nicht möglich, die Apparate in ihrer jetzigen Montierung beizu-
behalten. Denkt man sich nun aber diesen großen Spiegel a c, der zugleich auch die
längere Diagonale des Rhombus ab c d bildet, ersetzt durch eine Reihe kleiner reflek-
tierender Flächen, in Form von Spiegeln oder reflektierenden Prismen, deren reflek-
tierende Flächen insgesamt genau der Länge des großen Spiegels resp. der längeren
Diagonale a c entsprechen, so ist es möglich, mittels dieser Einrichtung sämtliche aus
den Kondensoren C austretenden Strahlen aufzunehmen und nach einem für unsere
Konstruktion günstiger gelegenen, in unserer Abbildung mit T bezeichneten Platz
zu reflektieren. Auf T legt man das zu projizierende Objekt, welches jetzt den vollen
aus den Kondensoren austretendon Lichteffekt erhält. Darüber wird ein auf der Plan-
seite versilberter, unter 45® zur optischen Achse geneigter Reflexionsspiegel S ange-
bracht und so ein Bild von dem Objekt durch diesen Spiegel in Verbindung mit dem in
ursprünglicher Stellung bleibenden Objektiv 0 auf der vertikalen Projektionsfläcbe ent-
worfen. Der Reflexionskörper P ist aus einer entsprechenden Anzahl trapezförmiger,
reflektierender Prismen hergestellt und ebenso wie Spiegel S um die optische Achse
des Ajjparates drehbar angeordnet. Das Scharfstellen des Objektes geschieht durch
Verstellen des Tisches T, der zu diesem Zwecke mit einer Höhenverstellung durch
Zahn und Trieb versehen ist. Durch die vorher erw'llhnte Drehung des Reflexions-
körpers und des Spiegels S ist es möglich, die Strahlen rechtwinklig zu der in
Fig. 1 abgebiideten Darstellung nustreten zu lassen, wodurch ohne weiteres vertikal
stehende undurchsichtige Objekte beleuchtet, mithin auch projiziert werden können.
Bei dieser Projektion werden freilich die Objekte auf dem Kopf stehend abgebildet,
was indes in den meisten Fäilen, z. H. bei anatomischen Prlliiaraten, keine große Rolle
spielt. Falls es wünschenswert erscheint, kann man das Bild durch ein über das
Objektiv gesetztes rmkehrprisma wieder aufrichten. Diese Einrichtung der Projektion
für stehende Objekte ist bis jetzt in keinem der bisher konstruierten Apparate vor-
handen und zu erzielen, da eben dazu die ganz spezielle Anordnung des reflektierenden
Körpers P notwendig ist.
Aus obiger Darstellung geht hervor, daß dieser Zusatzapparat zur Projektion
von liegenden und stehenden undurchsichtigen Objekten ohne weiteres an alle be-
stehenden Projektionsapparate angepaßt werden kann unter der Voraussetzung, daß
eine genügend starke Lichtquelle und ein sehr lichLstarkes Objektiv vorhanden sind.
Es ist bei derartigen Projektionen als Lichtquelle eine elektrische Bogenlampe von
inindeatens 25 bis 150 Ampere notwendig, um wirklich effektvolle Bilder zu erzielen.
In Fig. 2 ist der Strahlengang dargestclit für horizontal liegende durchsichtige
Objekte, Für diesen Zweck ist die Tischplatte T durchbrochen, so daß die aus P aus-
tretenden parallelen Lichtstrahlen auf den unterhalb des Tisches angebrachten Spiegel S'
fallen und von diesem nach B reflektiert werden, wo sich das Objekt befindet. Unter-
luilb IS ist die dritte Konden.so'linse ,4 angebracht, aus welcher die Strahlen konvergent
Digilized by Google
I. Mm 1903.
VercioS' uod P*r»on«nn«chricht*n.
35
austrpten. Spiegel S mit Objektiv 0 wird so Über das Objekt gesteilt, datl die Spiegel-
mitte zur optischen Achse des Ganzen zentrisch steht; alsdann ist es möglich, alle
Experimente, die in horizontaler Lage vorgenommen werden niUssen, zu projizieren. Die
Scharfstellung des Objektes erfolgt hier durch Trieb am Objektiv, wahrend T unverändert
stehen bleiben muü, da sonst die reflektierten Lichtstrahlen eine andere Neigung be-
kommen würden und nicht mehr das in B liegende Objekt voll beleuchten könnten.
{Schlufl folgt.)
Vepeina- und Pepsonennachrichten.
D. O. f. M. u. O. ZwelgTerein Göt-
tlngen. Sitzung vom 24. Januar 1903.
Vorsitzender: Hr. H. Bruun^e.
Die Sitzung fand im physikallächen Hör*
saale des Kgl. Gymnasiums statt, wo Hr. Prof.
Bohrendsen den .Mitgliedern und den dazu
eingeladenen Gehflifen die Hauptsätze der
Wärmelehre, durch Experimente erläutert, vor*
führen wollte.
Der Vortragende begann mit der Erklärung
des Weeens der Wärme; er zeigte, daß das,
was wir als Wärme empfinden, nur eine enge
Gruppe von Bewegungserscheinungen der
kleinsten Teile sowie des alle KiVper und den im
allgemeinen als leer angesehenen Baum durch-
dringenden und orfUUendon Äthers ist, nur
(juantitativ verschieden vom Licht und den
chemisch wirksamen Strahlen. Die meisten
der vielen sehr interessanten Experimente
wurden mit Hülfe sehr cmpfindlicber Thermo-
Säulen zur objektiven Darstellung gebracht,
indem man die Wärmewirkungen auf ein Gal*
vanomoter übertrug, welches wiederum durch
einen optischen Zeiger In Gestalt einer auf
einer geeigneten Skale hin und her schwin-
genden LichtUnio den Ausschlag der Nadel
nach Richtung und Stärke sofort erkennen ließ.
Ausgehend von dom Satze, daß alle Körper,
mägeu sie nun nach unserem Sprachgebrauch
warm oder kalt sein, Strahlen aussenden und
zwar teils sichtbare, teils unsichtbare dunkle
— , zeigte der Vortragende, wie die Gesetze
dieser Strahlung ganz denen analog sind,
welche wir gewöhnlich nur an den Licht-
strahlen wahrzunehmen pflegen. Auch die
dunklen, die Wärmestrahlen, üben eine dem
Quadrat der Entfernung umgekehrte Wirkung
aus, sie folgen den Gesetzen der Reflexion und
denen der Brechung. Die dor Wirkung eines
warmen Körpers umgekehrte, eines stark ab*
gekühlten, zeigte der Vortragende in besonders
schöner Weise dadurch, daß er feste Kohlen-
säure in den Brennpunkt eines Hohlspiegels
brachte und sodann mittelst eines zweiten weit
entfernten Hohlspiegels die „Kältestrahlen“ auf
die Thennosäule einwirkeu ließ. Im weiteren
Verlauf des Vortrages wurde gezeigt, daß auch
die Absorption und Emission der Wärmestrahlen
nicht nur von der Temperatur des Körpers,
sondern auch von seiner OborflächenboschalTen-
heit abhängt. Ein dunkler Fleck auf spiegelnder
Fläche absorbiert am meisten Wärme, bei hoher
Temperatur emittiert er aber dafür am meisten
Licht. Diese Tatsache wurde auch durch den
sogenauuteu Leslieschen Würfel und* den
Tyndallschen Apparat für Absorptionserschei-
iiungen vorgefuhrl. Die Durebiäasigkeit ver-
schiedener Körper für helle und dunkle IStrahlen
ist sehr verschieden; der Vortragende zeigte
dies besonders an Platten aus f^toinsaiz,
welches 95% aller Strahlen durcbläßt; Glas
läßt belle Strahlen gut, dagegen dunkle fast
gar nicht durch, ebenso ist es bei Alaun, Alaim-
lösung, dagegen umgekehrt bei Schwefel*
kohlenstotT. Daran anschließend gab der Vor-
tragende noch eine interessante Zusainmon-
stellung über den Nutzwert dor verschiedenen
Lichtquellen und zeigte, daß alle bisher be-
kannten Methoden, Wärmestrahlung (dunkle
Strahlen) in Lichtstrahlung umzusetzen, noch
recht unökonomisch sind, indem nur bei dem
ganz kürzlich angegebenem „Quecksilberlicht“
bis hnhstens 30% der aufgewandten Energie
in Licht umgewandelt werden.
Auch auf die Higenscliatten des „Spektrums'',
welches die Wärmestrahlen z. B nach dem
Durchgang durch ein Steinsulzprisma liofem,
ging der Vortragende noch ein; leider konnte
er aber der vorgerückten ZqH wegen die dazu
in Aussicht genommenen Experimente zum be-
sonderen Bedauern der Anwesenden, die mit leb-
haftem Interesse dem Vortrage gefolgt waren,
nicht mehr ausführoii.
Nachdem der Vorsitzende Hni. Prof. Beh*
rondson gedankt, teilte derselbe noch mit,
daß sich Hr. GewerbeschuldirekUir Berlepsch
und Hr. Julius Bartorius zur Aufnahme ge-
meldet haben. Nachdem keinerlei weitere Ver-
handlung über deren Aufnahme beliebt wurde,
erklärte der Vürsitzeude die Herren als in den
Zweigverein aufgeuommen.
Bchluß der Sitzung IOV4 Uhr. A.
Digilized by Ci^ogle
36
Vereint* und Perion*nnachricht*n.
Deuliicb*
U«chaniker-Zt7.
Zwelffvereln Halle. SUzunic vom
10. Februar 1903. Vorwitzemlor: Hr. U. Klee-
raanu.
Vor ßintritt in tUo Tageaonlnunn: enl-
»rhuldigt der Vorsitzende sein langes Aus-
bleibeu, da er eine lungere grOndliche Aus*
Sprache mit der Handwerkskammer gehabt
habe, die das Gute gezeitigt hätte, daß auf
beiden Seiten das Hedßrfuis nach einer fried-
lichen, freundschaftlichen Stellung und einem
Zusammenarbeiten au der Hebung des Hand-
werks sich gezeigt habe, so daß diese halbe
Stunde hotTentiieh recht schöno Früchte tragen
werde.
Behufs Konstituierung des Einigungsamtes
und der Kontrulkouimission werden von den
großjährigen Gehülfeu die Herren Oötsche)
und Arnecko gewählt Sodann legt Herr
Buumgartol den Hechmingsabachluß für 1902
vor. Derselbe ist von den Herren Kertzinger
und Nordmann geprüft und für richtig be-
funden worden: es wird Entlastung beantragt
und erteilt. Neu angemoldet sind die Herren
Oansaugo (Torgau), M Ader & Pan nicr (Halle)
und Schmalz (Zeitz).
Sodann wurde ein Antrag des Vorstandes,
wonach alle bisher erschienenen Verfügungen
der Handwerkskammer, sowie die gesetzlichen
Bestimmungen und die für alle Mitglieder ver-
bindlichen Beschlüsse des Zweigvereins in
Druck gegeben und Jedem Mitglied zugestellt
werden sollen, angenommen. Hierbei konnte
mitgeteilt werden, daß die Neuherausgabc der
Lehrverträge sehr bald liovorstehe.
Der anwesende Sekretär der Handwerks,
kammor, Herr Dr. Mühlpfordt, sprach ira
Namen der H.-K. seine Anerkennung für das
Vorhaben aus und gab einige beherzigenswerte
Winke für kleiue redaktionelle Änderungen; er
versicherte außerdem, daß die nouen VertrAge
ohue weiteres von der H..K. genehmigt werden
würden. In längerer Ausführung verweilte Herr
Dr. Mühlpfordt bei der Geholfen- und Meister-
prüfung, deren Vorteile auaoinandersetzend.
Der weit vorgeschrittenen Zeit wegen brach
der Vorsitzende die Besprechung ab und ver-
tagte dieselbe auf die uftchste Sitzung, in
welcher ev. die ganze Frage nochmuia aufge-
rollt werden soll.
Herr Ingenieur Schulz, Vertreter der Adler-
Fahrradwerke. hielt sodann einen Vortrag über
die verschiedenen Arten der Schreibraaschluco,
deren Vorzüge und Nachteile erl.äuternd. Der
Vortrag fand großes Interesse. Kl
Abteilung; Berlin. E. V. Sitzung
vom 17. Februar 1903. Vorsitzender: Hr.
Fr. Franc v. Liechtenstein.
Zu dem Vortrage von Herrn Dr. K. (i.
Franke ,t^ber die Funkentelegraphie der All-
gemeinen Elek trizitnts • Gesellschaft.
System 8Iaby>Arco* hatte sich eine außer-
ordentlich zahlreicheZuhörerschafl eingefiinden
Der Vortragende behandelte eiuleitenU die
physikalischen Grundlagen der drahtlosen Tele-
graphie, gab hierauf einen gescbichtürheii
{'‘bcrblick über ihre Entwickelung und erörterte
dann die Eigenart des Systems Slaby-Arco
dasselbe wurde ferner an einem von der A. ß. G,
gebauteu Demonstrationsapparat erläutert und
vorgeführl.
Hr. Geheimrat Prof. Dr. Foerster fragt,
ob die neuesten Versuche einen Anhalt fUrüie
Vermutung ergeben hätten, daß die elektrischen
Wellen sich längs der NTveauflächen der Erde
und nicht geradlinig furtpflanzen. Der Vor-
tragende hat in der Literatur keine bestimmten
Angaben darüber gefunden.
Der Vorsitzende läßt eine längere Pause
eintreten. während der die aufgcstellten Appa-
rate besichtigt werden.
Es folgt eine Reihe technischer Mittei-
lungen.
Hr.H. Seidel hat Vorrichtungen zum Fräsen
der Pincenezteile, die bis Jetzt durch Handarbeit
angefertigt wurden, gebaut. Derselbe zeigt
ferner einige Drehbankfutter vor.
Hr. Dr. K. G. Franke deraonstrierl ein
SUitiv der A. R. G. mit einem eigenartigen, ein-
fachen Kugelgelenk; die Kugel wird nämlich
zwischen zwei Winkelstücke geklemmt, an
deren Schenkelflächen sich versenkte Löcher
beßnüeu.
Der Vorsitzende teilt mit, daß für die
nächste Sitzung ausschließlich »Technische
Mitteilungen" auf die Tagesordnung gesetzt
werden sollen, und bittet die Mitglieder, hier-
zu recht viel Material beizusteuem. Bl
Herrn Dir. Dr. F, Göpel in Schwen-
ningen ist der Titel Professor, Herrn
\j. Tesdorpf in Stuttgart die Goldene
Medaille für Kunst und Wissenschaft am
Bande des Friedrichsordens vom König
von Württemberg verliehen worden.
Ernannt wunlen: Prof. Dr. A. Stavenhagen,
Dozent für analytische Chemie an der Tech-
nischen Hochschule, zum etatmäßigen Professor
an der Bergakademio in Berlin als Nachfolger
des verstorbenen Prof. R. Ftnkener: l>r.
W. Kaiifmauii, Privatdozent für Physik in
Güttingen, zum ao. Professor an der Universität
in Bonn: Dr. E. Weber, Privatdozent an
der Universität Müncheu. zum ao. Professor
der Physik und Mathematik um Lyzeum in
Diliingen; Privatdozent Dr. II. Matthes zum
Inhaber des neuen Lehrstuhls für Pharma-
zie und Nahrungsmittelchemie an der Univer-
sität in Jena: Dr. J. Fulaj, o. Professor der
Physik an der Deutschen Technischen Huch*
V .OO :;li
Heft &.
t. HAn 1903
PertoaenoachHcbtcn. — Xleintr« MitteUunKsn.
37
Bchule in Prag, zum o. Professor der Elektro-
technik; Dr. T. K. Rose zum Chemiker der
königlichen MOnze in London, als Nachfolger
von Bir W. C. Roberts-Austen; Professor
E. A. Faertes zum Professor der Astronomie
an der Comell UniversltAt in Ithaca; Dr.
A. Balfoar» Edinburgh, zum Direktor der neu
errichteten chemischen und physiologischen
Laboratorien des Gordon Memorial College in
Khartum, Sudan.
Habilitiert haben sieb: Ingenieur Foldmann
aus Köln fUr Elektrotechnik an der Technischen
Hochschule in Darmstadt; Dr. O. Berg, Assistent
des physikalischen Instituts, an der UniversltAt
Greifswald; Dr. Keiser für organische Chemie
an der Technischen Hochschule in Hannover;
Dr. Kahiähnc an der Universität Heidelberg
fnr Physik.
Der Titel Professor wurde dem Dozenten
fUr chemische Matcrialienkunde organischer
Stoffe an der Technischen Hochschule in Char-
lottenburg Dr. D. Holde und dem Direktor des
Technikums Mittweida A. Holst verliehen.
Hr. A. A. Michclson, Prof, an der Unlver-
sitAt Chicago, wurde von der Boyal Society of
London zum auswärtigen Mitgliede gewiihlt.
Kleinere Mitteilungen.
Eirektbogeolampe der Firma Siemens
& Halike A.>0.
Die neuen Bffektbogenlampen, welche die
A.-G. Siemens & Halske ln den Handel
bringt, zeichnen sich durch die Winkelstellung
Inatrument sum Zeichnen Ton
Slnuskarven.
Von Stanley Mackenzie.
Pkya. Bcv. IS, 8. 366. 1903.
Für das Zeichnen von Sinuakui^’en, wie sie
besonders zu Demonstrationszwecken öfters er-
forderiieh sind, dient das vom Verf. konstruierte
und in untenstehender Figur wiedergegebene
Instrument.
Mit der Grundplatte AOA ist die Schiene
CCC durch drei Arme EF beweglich ver-
bunden. Den mittleren Arm EF bildet eine
Kreisscheibe, auf deren Umfang eine Schnur
aufgewunden ist. Diese Schnur ist mit einem
Ende an dem auf der Scheibe befindlichen
Knopf befestigt und liegt in einer Auskehlung
des Scheibenumfanges. Von letzterem aus lAuft
sie um die feste Rolle M und ist mit ihrem
anderen Bode an dem FuhrungsstOck TT des
Schiebers V befestigt. Das FübrungsstUck TT
bewegt sich in der Nut 88 der Grundplatte
und mit dieser ist ein Ende einer Spiralfeder
verbunden, deren anderes Ende an der Grund-
platte befestigt Ist.
Die Schnur wird also in gespanntem Zu-
stande erhalten und der Schieber V muss sich
gleichmäßig mit der Drehung der Scheibe be-
wegen. In die Nut BR des Schiebers V greift
das Führungsstück OPO, welches seinerseits
in der Nut N der beweglichen Schiene CCC
gleitet, mit seinem mittleren Quadrat P ein,
so daß der unterwärts in P beflndliche Schreib-
stift den Beweguugen des Schiebers V und der
Schiene CCC gleichzeitig folgt. Dies ergibt
aber eine Sinuskurve, welche der Stift auf ein
der Kohlen aus, wodurch das Licht nach unten
geworfen und durch eine dem Lichtbogen mög-
lichst nahe gebrachte kleine Glasglocke auf
eine große unterhalb der Lampe befindliche
Flache konzentriert wird. Das Licht ist ein
völlig stetiges, weil die Kohlen infolge der
besonderen Konstruktion des Regulierw'erkes
langsam nachgleitcn, wodurch das bei Bffekt-
bogenlampen öfters beklagte Flackeni des
Idchtbogens völlig vermieden wird. Die weißes,
rotes und gelbes Licht erzeugenden Kuhlen
von Gebrüder Siemens & Co. sind scblacken-
frei und veraschen gut. Die größte Lichtfülle
wird von den gelben Kohlen hervorgebracht.
Pie Siemensschen Efrektbogeolampen sind
sowohl für Gleichstrom als auch für Wechsel-
strom geeignet. E. N.
unter dem Instrument befindliches Blatt auf-
zeichnet.
Die Amplitude der Sinuskurve ist gegeben
durch die Lange der beweglichen Arme EF.
Durch verschiedene Einstellung der Knöpfe F
in den Schlitzen der Arme kann man dieselbe
verändern. Die Wellenlänge der Sinuskun’e ist
gleich dem Umfang der Scheibe (X), wenn die
Schnur direkt an dem am Pühnmgsstück TT
befindlichen Haken befestigt wird. Wird die-
selbe dagegen um die bei T befindliche Rolle
geschlungen und an einen Haken bei Y geknüpft,
so wird die Wellenlänge gleich X!3. Die Schnur
kann aber auch um 2 Rollen bei T und bei Y
geführt und an dem Haken bei T befestigt
befestigt werden, alsdann wird die Wclieutänge
gleich X/3. Durch weitere Vermehrung der
Digiiized by Google
38
Kltintr« Mitt«Uung*n.
D«gtache
Mecluiilkg^ZMt-
Rollen laaseo sich noch andere Bruchteile von
X als Wellenl&nge der Sinuskurve erzielen.
Man kann aber auch ganz beliebige Wellen-
längen erhalten, wenn man eine andere Scheibe
von dem entsprechenden Umfange auf dem
Apparate anbringt. Sfk.
Elektrisch geheizte Laboratoriums-
Ofen für hohe Temperaturen.
Nach einer Mitteilung von W. C. Heraeue
in Hanau a. M.
Die durch ihre Platinfabrikation bekannte
Finna W.C. Heraeue ln Hanau hat eine neue
Art von elektrisch geheizten Laboratoriumshfen
konstruiert, die sich dadurch auszeichnet, daß
als Erhitzungswiderstand nicht wie bisher eine
Platindrahtspirale, sondern eine dQnne Platin-
folie von etwa 0,007 mm Starke angewandt wird.
Diese wird als Spirale in langen Streifen um
den PorzellankOrper des Ofens gewickelt, so daß
zwischen den einzelnen Windungen ein Zwischen-
raum von nur wenigen Millimeter Breite un-
Bis zu 1500® lAßt sich der Ofen aber auf jede
beliebige Temperatur bringen und auf dieser
beliebig lange erhalten.
Ein besonderer Vorzug dieser AuefUhrunt{B>
form ist, daß die Kolienbewickelung für jede
beliebige Spannung allein durch Variieren der
Breite der Folie bei gleichbleibender Starke
eingerichtet werden kann. Es laßt sich dieser
Ofen also auch mit einem Strom von höherer
Spannung bei beschrankter Amperezahl, wie sie
gewöhnlich zur VerfOgung steht, heizen, wahrend
der Betrieb der bisherigen elektrisch geheizten
r>fen große Stromstärke bei niedriger Spannung
erforderte.
Da die PlatiufoUe nur von so außerordentlich
geringer Starke zu sein braucht, so ist der
Bedarf an Platin fUr die Herstellung eines
solchen Ofens auch nur ein sehr geringer. Die
AnschafTungskosten sind deswegen verhältnis-
mäßig unbeträchtlich und niedriger, als die
eines entsprechenden Ofens mit Oasheizung.
Die Öfen werden sowohl mit horizontalem
belegt bleibt und also die Oberfläche des Körpers
nahezu vollkommen bedeckt wird.
Dadurch wird eine gleichmäßige Erhitzung
des Ofens erzielt, zumal da die Folie infolge ihres
festen Anliegens an die Oberfläche des Ofen-
körpers ihre durch den elektrischen Strom ent-
wickelte Warme sofort an den Ofen abgibt und
deswegen auch bei den höchsten Temperaturen
nicht wesentlich heißer wird als dieser selbst.
Infolge hiervon laßt sich der Ofen bis nahe
an den Schmelzpunkt des Platins, bis etwa 1700®,
erhitzen, ohne daß die Platin foUe schmilzL
Allerdings lassen sich dauernde Erhitzungen
nur bis etwa 1500® vornehmen, da oberhalb
dieser Temperatur das Ofenmaterial leitend
wird und deswegen die Platlnfotie angreift.
Heizrohr, als auch kippbar, sowie als Vertikal-
öfen hergestellt. Die in vorstehonder Figur
abgebildete Form ist eine solche von größeren
Dimensionen. Das Rohr, welches die Muffel
desselben bildet, hat 66 mm Uchte Weite und
60 cm Lange. Auf 30 cm Lauge, iimerhalb der
ummantelten Strecke, ist dasselbe mit Platin-
belag versehen; die am Stativ unten sichtbaren
Drahte dienen zur StromzufQbning. Dieser
Ofen ist noch mit besonderen Vorrichtungen
versehen: Das Muffolrobr ist an den Enden
durch zwei Flanschen luftdicht abgeschlossen;
die in denselben angebrachten gekrnmmten
Rohrstutzeu gestatten die Einfühniug von Stick-
stoff, Wassemtoff oder eines anderen Gases,
wenn die Glühung im Ofen nicht in atmo-
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39
HeA
t. Min 1903
Kleinere MlKeUunKen. ~ Clastechnlachet.
sphäriicher Luf(, sondern in einem solchen
Gase vorgenommeo werden soll. Außerdem ist
in diesem Ofen ein Thermo-Etement (ln der
Fig. links Uber dem gekrümmten GaszufUbrungs*
rohr sichtbar) angebracht und mit einem Gal-
vanometer verbunden, so daß eich die Tempe-
ratur im Innern des Ofens Jederzeit genau
bestimmen lAßt.
An eloktrischer Energie verbraucht dieser
Ofen 3000 Watt; dies entspricht etwa 4 Pferde-
starken oder dem Verbrauche von etwa 60
gewöbolicben Glühlampen. Uk.
Dem im vorigen Jahre gogründeteu t.Vor-
band höherer technischer Lehranstalten in
Deutschland*^ gehören folgende höhere tech-
nische Lehranstalten an : Technikum Altenburg,
Biogen a. Rh., Hainichen, llroonau, Ingenieur-
schule Mannheim. Technikum Mittweida, In-
genieurschule Zwickau. Der Verband hat steh
u. a. auch die Aufgabe gestellt, Mißstiinden
und Mißbrauchen auf dem Gebieto der tech-
nischen Lehranstalten entgegenzutreten; so
beschäftigte er sich in seiner Februarsitzung
in Erfurt mit den auf einer privaten „Gewerbe-
akademie* herrschenden Zuständen; die Pro-
gramme und Vordffentlichungen jener Anstalt
enthalten nämlich Angaben, die teils unrichtig,
teil.s wenigstens irrefnbrend sind. Zur Auf-
klärung sei noch bemerkt, daß in letzter Zeit
seitens einiger technischer Lehranstalten Ver-
suche gemacht werden, die gegenseitige Stellung
der Huch- und Fachschulen dadurch zu ver-
schieben und zu verdunkeln, daß letztere sich
akademische Titel, wie z. B. Gewerbeakadomio,
beilegen und akademische Zeugnisse ver-
sprochen Es gibt aber unter den in Deutsch-
land bestehen<len städtischen und privaten
Fachschulen keine einzige, die einen irgendwie
anerkannten akademischen Charakter trägt.
Derselbe kommt lediglich den technischen
Hochschulen zu.
Das Technikum Mittweida zählte im letzten
Schuljahre 3610 Besucher; dos Soinmersemester
beginnt am 16. April, der unentgeltliche Vor-
unterricht am 17. März; die Aufnahmen fimlen
von Anfang des .Monats März an statt.
Glastechnisohes
V. Internktlonaler KonKrer« fUr an-
gewandte Chemie, Berlin 1903').
Die Vorbereitungen für den in der Pfingst-
wuche d. J. in Berlin tagenden Internationalen
Kongreß für angewandte Chemie, den ersten
seiner Art auf deutschem Boden, schreiten in
erfreulicher Weise fort. Die an den würdigen
') Vgl. die»€ Zäiachr. 190H. S- 149.
Verlauf desselben geknüpften Erwartungen
dürften wohl kaum getäuscht werden. Die
Zahl der Mitglieder des Gesamtausschusses und
des von demselben delegierten Organisations-
Komitees ist etwa auf 150 angewachson. Etwa 80
hervorragende Vertreter der deutschen Wissen-
schaft und Industrie bereiten als Organisatioiis-
komitee den Kongreß vor. Für die Bestreitung
der Unkosten sind sehr bedeutende Mittel be-
roitgestellt worden, welche von dem Schatz-
meister dos Kongresses, Herrn I..andtageahge-
ordneten Dr. Böttinger, verwaltet werden.
Die ausländischen Staaten, deren Regie-
rungen auf diplomatischem Wege von dem Kon-
gresse in Keontniß gesetzt und zur Entsendung
von Delegierton aufgefordert wurden, haben
eigene Organisatiouskomitees gebildet, welche
sich mit dem Berliner in steter Verbindung
halten. Es ist eine starke Beteiligung an den
Verhamllungen des Kongresses aus allen Ländern
Europas und sogar aus den überseeischen
Ländern zu erwarten.
Die Arbeiten werden in 11 Sektionen erledigt
werden. Der Präsident des Kongresses, Herr
Geheimer Regierungsrat Professor Dr. Otto
N. Witt, hat in einer Sitzung mit den an die
Spitze der einzelnen Sektionen gestellten Herren
die grundlegenden Prinzipien für die wissen-
schaftliche Ausgestaltung des Kongresses fest-
gestellt. Die Sektionen sind wie folgt einge-
teilt worden: I. Analytische Chemie, Apparate
und Instrumente. Vorsitzender: Professor Dr. G.
von Knorro, Charlottenburg, Technische Hoch-
schule. — II. Chemische Industrie der anor-
ganischen Produkte. Vorsitzender: Geheimer
Regierungsrat Dr. Ueinecke, Berlin XW,
Wegelystr. — III. Metallurgie, Hüttenkunde
und Explosivstoffe. Vorsitzender: Gebeimor
Kegiorungsrat Professor Dr. J. Woeren, Char-
lottenburg, Stuttgarter Piatzl3. — IV. Chemische
Industrie der organischen Produkte. Sub-
sektion A: Organische Präparate einschl. Teer-
produkte. Vorsitzender: Geheimer Hegienings-
rat Professor Dr. H. Wichelhaus, Berlin NW 40.
Große Ouer-Allee 1. Subsektion B: Farbstoffe
und ihre Anwendung. Vorsitzender: Regierungs-
rat Lohne, Grunewald. Trabencr Straße 9. —
V. Zuckerindustrie. Vorsitzender: Professor
Dr. Horzfeld, Grunewald, Glllatr. 12. —
VI. Gährungsgeworbe und Stärkefabrikation.
Vorsitzender: Geheimer Regierungsrat Professor
Dr. M. Delbrück, Berlin W 15, Fasanenstr.44.—
VII. Landwirtschaftliche Chemie. Vorsitzender:
Geheimer Hofrat Professor Dr. Wagner, Darm-
stadt. — VIII. Hygiene, medizinische und phar-
mazeutische Chemie, Nahrungsmittel. Xor-
sitzender: Medizinalr.'it Dr. B. A. Merck, Darm-
.Stadt. — IX. Photochemie. Vorsitzender: Pro-
fessor Dr. A. M i 0 1 h e , Charlotten bürg, Kantstr. 42.
— X. Elektrochemie und physlkaUsche Chemie.
Digitizod by C .i^Oglc
40
OlMtKhfUaehM.
Vorsitzender: Dr. Henry T. BAttin^er, Biber*
feld. — XI. Rechts* und wirtschaftliche Fragen
in Verbindung mit der chemischen Industrie.
Vorsitzender: Dr. C. A. Martius, Berlin W 9,
Voßstr. 12.
Diese Sektionen sind bereits konstituiert
und haben auch eigene Sitzungen abgchalten,
in denen alles vorliegende Material beraten
wurde. Von jeder Sektion werden einige
Fragen von allgemeiner und internationaler
Bedeutung aufgestellt werden, fQr welche Refe-
renten und Korreferenten ernannt sind, und
an deren Behandlung sich eine Diskussion
sowie schließlich eine dem Kongreß ln seiner
Schlußsitzung vorzulegende Resolution zu
knöpfen bat. Außerdem liegt bereits fdr
jede Sektion eine Anzahl von Binzelvortrflgen
von Fachgenossen des Inlandes sowie des Aus-
landes vor.
In den 3 Tlenarsitzungen werden außer den
offiziellen ErAffnungs- und Schlußreden von
seiten hervorragender Vertreter der Wissen-
schaft und Industrie verschiedener Lander zu-
sammenfassende Vortrage gehalten werden.
Eine Reihe von besonders wichtigen Fragen
aus dem Gebiete der analytischen Chemie wird
von einer besonderen internationalen Analysen-
kommiasion bearbeitet.
Von den in Aussicht genommenen Be-
sprechungen und angemeldeten Vortragen sind
folgende für unsere Leser von Interesse;
Sektion /. Ober refraktometrische analy-
tische Methoden. Über metallographische Me-
thoden. Ober Fortschritte im Bau analytischer
Wagen. — l>r. H. Göckel, Die präzise Defi-
nition chemischer Meßinstrumente.
Sdetion IL Glas: Prof. Dr. F. Myliua,
W. Ü. Heraeus (Quarzglas), R Dralle (Gtas-
blaaemaschine).
IIIB. J. Formanok (Prag), Wie
hat eich daa Spektroskop zur Prüfung von
Farbstoffen in Substanz und auf der Faser be-
wahrt ?
Sektion F- F. Sachs (Brüssel), Sollen die
chemischen Meßgefäße nachderalten M oh rschen
Methode oder nach der neuen in Deutschland
und Frankreich offiziellen Methode graduiert
werden?
Eine besondere Ausstellung von Apparaten
und Präparaten wird der Kongreß als solcher
nicht veranstalten. Es ist indessen sicher, daß
den Mitgliedern des Kongresses wahrend der
Tagung desselben vielfache Gelegenheit geboten
werden wird. Neuerungen aus den verschie-
densten Gebieten der Chemie kennen zu lernen.
Vortrage mit Demonstrationen werden auch in
den Sitzungen der einzelnen Sektionen zuge-
lassen werden.
Die Plenarsitzungen sowie die Sektions-
beratungen werden im Reichstagsgebaude atatt-
D«BtKbe
M8ChAttUlT-Z><.
finden. Nur die Sektion X (Blektruchemie und
physikalische Chemie) wird weg^n der mit den
Vortragen verbundenen E:(perimente im Hör-
saal des physikalischen Institutes tagen.
Ein Ortsausechuß ist unter dem Vorsitz des
Uerru Kommerzienrates Dr. J. F. Holti kon-
stituiert worden. Das reichhaltige Programm
der festlichen Veranstaltungen ist bereits auf-
gestellt worden. Geplant wird am Abend des
2. «Juni nach der Begrüßung im Reichstags-
gebaude eine zwanglose Zusammenkunft an ge-
eigneter Stelle, ferner im Laufe der Kongreß-
woche ein Festdiner und ein Kommers. Auch
wird die Stadt Berlin einer großen Zahl von
Koogreßmitgliedem ein Fest geben. Eine Vor-
stellung im Opemhause und ein Gartenfest
sind ebenfalls in Aussicht genommen. Bin ge-
meinsamer Ausflug in die Umgegend von Berlin
wird den Kongreß zum Abschluß bringen.
Die Einladungen zum Kongreß, welche alle
für die Teilnehmer wissenswerten Einzelheiten
enthalten, sind bereits in 40 bis 50000 Exem-
plaren an die seit nahezu zwei Jahren gesam-
melten Adressen in allen Landern der Welt
versandt worden.
Mitteilungen und Anfragen sind an das
Bureau des Kongresses (Cbarlottenburg, March-
Btraße 21) zu richten.
Der Ursprung des Fahrenbett-
Thermometers.
Von 8. Wilks.
Knowledge nach Promefketu 4, 8 14. 190i.
Die Fahrenheitskala soll ursprünglich von
Newton herrühren, welcher 1701 In einer
Denkschrift der FkUoeopkiaU Traneaetume die
menschliche Blutwarme zum Ausgangspunkt
der Gradteilung vorgescblagen hatte. Newton
beschreibt sein Thermometer als eine mit Lein-
öl gefüllte Glasröhre, für deren Skala er als
untersten Punkt den Gefrierpunkt und als Aus-
gangspunkt die Bhitwürme annahm. Dies<>
wurde nach dom damals bestehenden Duodezi-
malsystem mit 12 bezeichnet. Der Raum
zwischen Blutwarme und Gefrierpunkt wurde
also in 12 gleiche Teile geteilt, wobei dann
der Siedepunkt des Wassers als dreißigster
Grad bezeichnet wurde. Spater fand dann
Fahrenheit, daß die Newtonscheu Grade
zu weit und für feinere Temperaturmessuogen
ungeeignet waren, und halbierte die 12 Grade
bis zur Blutwärme, so daß diese mit 24 be-
zeichnet wurde. Spater ging er dann noch von
einer Kaltemischung aus Kochsalz und Bis aus.
deren Temperatur nach seiner Skala 8^ unter
dom Gefrierpunkte lag, und teilte auch das
Intervall von 8° bis zur Blutwarme ln 24 Teile,
so daß nun der Gefrierpunkt bei 8^ und der
Siedepunkt bei 53^ lag. Indem er spater er-
G< o ^k
Hf>n A.
I. März (»•rt
Olastcchniiches.
41
kannte, daß für feine Temperaturiueseun^eii
kleinere GrodintervaUe notwendig seien, teilte
or jeden seiner Grade nochmals in vier Teile
und erhielt nun für den Gefrierpunkt 4 X 8 n: 32^
fOr die blutwarme 4 X24= und für den
Siedepunkt des Wassers 4 X 53 = 213®.
M.
Ein elektrolytischer Zftbler nach
A. Wrlght.
Von J. R. Dick.
JvMm. of tht Inst of Electr. Kngin. 31, S.95.VJ01.
Dieser Zahler besteht aus einem vollständig
zugeschmolzenon Glaskörper, der in eine weite
Röhre L und eine Kugel K zerfallt. An der
Ansatzstelle der letzteren wird durch einen
Glasrand eine ringförmige Rinne gebildet, in
der sich als Anode Quecksilber befindet Um
das Niveau des Quecksilbers, das sieb bei
Stromdurchgang auflöst, konstant zu erhalten,
ist ein Kes6r\'oir D angeblasen, das mit Qiieck*
Silber gefallt ist (Rrinzip der alten Gllaropeu).
Unterhalb der ringförmigen Quecksllberanodc
behndot steh die kegelförmige Anode B aus
Kohle oder dünnem Platinblecb. Als Elektrolyt,
mit dom das ganze GefAß gefüllt ist, dient
Mercuronitrat. Durch dieso Anordnung ist ein
kleiner und ziemlich konstanter Widerstand
des Zahlers gewährleistet. Koiizontrutionsande-
ningen an den Elektroden können nur eine
untergeordnete Rulle spielen, weil die an der
Anode entstehende konzentrierte Lösung durch
ihre Schwere hinuntersinkt und sich wieder mit
der verdünnten Lösung der Kathode mischt.
Das an der Kathode niedergeschlagene Queck-
silber wird vom Trichter J aufgefangon und
fällt in ein weiteres Rohr, an dem man mittels
einer Skale das ausgefallene Quecksilber und
somit die verbrauchten Amperestunden able.sen
kann. Dieses w’eiterc Rohr kommuniziert mit
einem engeren, in welchem daher das Niveau
des Quecksilbers stets niedriger Ist. Diese
Niveaudifferenz genügt, um das ganze Rohr
durch Heberwirkung zu entleeren, sobald da«
Niveau im engeren Rohr Uber die Umbiegung
hinausgestiegen ist. Der Stand des in den
unteren Raum geflossenen Quecksilbers wird
an einer zweiten Skale abgelesen, welche ein
bestimmtes Vielfaches (das 10-fache) der eraten
Skale ist. Durch Umkippen des ganzen Ge-
fäßes wird sämtliches Quecksilber wieder in
das Reservoir D befördert. Die Zähler sind so
dimensioniert, dass das Zurückfüllen jährlich nur
einmal notwendig ist.
Der Apparat ist in direkter Schaltung nur
für ganz schwache Ströme brauchbar. Bei
stärkeren Strömen muss ein Shunt R ange-
wandt werden, von dem der Apparat mit Vor-
achaltwiderstand abgezweigt winl. Letzterer
besteht zum Teil aus Kupfer, um den nega-
tiven TemperaturkoöfllzieDten des Elektrolyten
zu kompensieren. Bel einemZählcr fOrbAmpere
betrug der Widerstand des Shunts 0,2 Ohm.
der dos gesamten Nebenschlusses 40 Ohm.
Die Polarisation an den Elektroden ist so klein,
dass sie praktisch ohne Bedeutung ist. Man
kann den Apparat in einfacher Weise mit dem
Wrightschen Anzeiger des maximalen Stroroee
verbinden, der zum Zweck der Rabattberech*
nung angebracht wird. Dazu kann man gleich-
zeitig den Shuutwiderstand des Zahlers als
Heizwiderstand des Maximumaazeigers bc-
Ä
nutzen, ohne einen weiteren Spannungsabfall
hervorzurufen.
Mit diesem Apparat scheint ein grosser
Teil der schweren Mangel, die die elektro-
lytischen Zahler bisher hatten, beseitigt zu sein.
Wenn es sich herausatellte, dass Zerbrechlich-
keit der einzig übrig bleibende Fehler wäre,
so wäre namentlich für kleinere Konsumenten
ein grosser Fortschritt erzielt. Denn dieser
Mangel wird sicherlich durch den geringen Preis
des Zahlers wettgemacht. R. 0-
GebrnuchBiDuater für glastechDlaehe
Gegenstände.
Klasse:
12. Nr. 18.'! 15B. Vorrichtung zum gasdichten
Verbinden von Glasröhren mit Federapparat
ohne Gummischlauch. H. Mettegang,
Schlebusch. 23. 7. 02.
Digilized by Google
42
GUsttchmichM.
Doatacte
M«eb*Blk9T-Zi(
Nr. 184 815. Kochkolben mit ein- oder mehr-
fach gebotenem Halse. F. Öoltslen«
(lörlite. 18. 9. 02.
Nr. 184 870. Saugheber mit Luftblaaeiifiliigor.
H. Frings jr., Aachen. 21. 8. 02.
Nr. 185 893. Kaliappurat zur Bestimmung
der Koblensdure bei der organischeD Blemen*
taraoalyse, mit zylimlrisciiem GetHO und
darin augeordneten kugeligen Gefäßen, in
denen die Kuhlenafturo, nachDurchstreichuiig
des zylindrischen Gefäßes, absorbiert wird.
C. Gerhardt, Bonn. 17. 9. 02.
Nr. 186 788. Kaliapparat mit an den Glocken
belindlicben Gaslcitungsrohrchen zur Ue>
Stimmung von Kohlensnure bei der orga*
nischen Eletnentaranalyse. C. Gerhardt,
Bonn. 2. 10. 02.
21. Nr. 183 503- Evakuierte Rdbren mit daran
befestigter regulierbarer Fiinkenstrecke. M.
Lovy, Berlin. 23. 8. 02.
30. Nr. 183 422. Thermometerschutzhülle aus
elastiacheiD, auf seine Randvorstarkung auf*
rollbarem Robr. U. Vaughan u. J. W.
Arruwsmith, Morristowu. 23- 8. 02.
Nr. 183 423. Tbermometerschulzhülso aus
dünnem , durchaicbtigem , die Fom\ eines
Thermometers zeigendem Material (Zellu-
lose, Zelluloid o.dgl.). Dieselben. 23.8.02.
Nr. 184 482. Verschlusskapsel für Glasgefüas«
mit zylindrischem Halse, welche mit seit-
lichen Einschnitten versehen ist. F. G.
Bornkessel, Mellenbach 1. Th. H. 9. 02.
32. Nr. 183334. Hohlglaservcrachmelzmaschinn
mit als vcretßlibare Gabeln uusgobildelen
Haltern, in welche sich die auf rotierende
Kogel gesetzten Zylinder lehnen. J. Rolko,
Weisswasser 0,-B. 19. 8. 02.
Nr. 183 357. Vorrichtung zum Lochen von
Glaswaron, mit neben der Lötflamme zum
Brliitzen der Lochsteile angeordnetem Loch-
stempel. Gebr. Putzlor, Penzig O.-L.
9. 7. 02.
42. Nr. 181 720. ThermometerschutzhUlso aus
Holz, Metall oder Hartgummi, mit im Boden
und Deckel dorHUlse angebrachten federnden |
Spiralen. B. Braun, Melsungen. 7 7. 02.
Nr. 181 979. FlOssigkeitsmeßapparat aus zwei
Büretten oder Pipetten mit gomeinschaftlicfaer
Ueborlaufshoblkugel und gemeinschaftlichem
Abflußrohr. Fritz Fischer & Röwer,
Stutzerbach. 17. 7. 02.
Nr. 182 086, Kugelgelenk für Themaometor,
aus einer um Thermometerhalter befestigten,
zwischen den kreisförmigen Klauen eines
Bügels gehaltenen Kugel. J. Baetz, Gotha.
31. 7. 02.
Nr. 182503. In 500 Raumteile geteilte Bü-
rette zur Untersuchung von Orubenluft, mit
drei eingoblasencu Kugelu von 20, 70 und |
290 Raumteilen Inhalt. J. H. BQchler,
Breslau. 12. 8. 02.
Nr. 182 670. Wetterfestes Thermometer, dessen
Bkale durch einen durchsichtigen, von einem
Blecbmantel gehaltenen ZelluloIdOherzug
geschützt ist. Joh. Mart. Biobert, Gotha.
2. 8. 02.
Nr. 182 775. Apparat zur Untersuchung des
Zuckerrübenbreies mittels kalter, wässeriger
oder alkoholischer Digestion, bestehend aus
Vorratsflasche für die DigestionsflOssigkeit,
Bürette und einigen tarierten Glaskolben.
Peters & Rost, Berlin. 2. 8. 02.
Nr. 183 214. Aerztliches Rektum-Thermomeler,
welches sich vermöge der eigenartigen,
olivenfurmigen Gestaltung seines Queck-
silbergefüsses für Fiebermessungen Im Most-
darro (Rektum) besonders eignet. A. KOch-
ler & Sehne, Ilmenau. 21. 8. 02.
Nr. 183 259. Fenster- oder Tischthermoineter
mit seitlich umgebogenem, frei liegendem
Quecksilbergefüß zur Einsetzung in ein-
armigen Halter oder Sockel. H. R. Linden-
laub, Schmiedefeld, Kr. Schleuaingen
11. 7. 02.
Nr. 183 270. Kolben für exakte gewichts-
analytische Kohlenstofl'be.stimmung in Stahl
und Eisen, mit direkt an dem Kolben an-
gepasstem AbsorptionsgeOlß zur Aufnahme
des Kuhlcndioxydgases der Luft. P. Martin
Döhlen, Bez. Dresden. 1. 8. 02.
Nr. 183 457. EinschluUthermometer nach 8 ix
mit freiliegendem und nach unten umge-
bugenem TbermometergefÄü zur Einsetzung
in einarmigen Halter oder Sockel. H. R.
Lindenlaub, Schmiedofeld. 11, 7. 02.
Nr. 184 265. Kieborthermometer, dessen Metall-
skalo eine von der sonstigen Karbe des
Metalls abweichende, andersfarbige Grund-
fläche hat. W. L. Scheffer & Kühn,
Manebach i. Thür. 20. 8. 02.
Nr. 184 763. Instrument zur gleichzeitigen
Bestimmung des Fett- und Wassergehaltes
der Butter, bestehend aus einer unten io
eine Kugel endigenden Röhre, in deren
erweiterte« Gofhas ein schief abgeschnittener
Zylinder oingeschllfTen ist. M. Vogtherr,
Berlin. 29. 7. 02.
Nr. 184 990. Bürette, deren oberes, zu einer
Kapillare ausgezogenes Ende in einen mit
der Bürette unterhalb des unteren Büretten-
verschlusses in Verbindung stehenden Raum
einmUndet. C. Zahn, Berlin. 5. 8. 02.
Nr. 185 406. Ärztliches Thermometer mit am
Hülsendeckel verstellbarer Skale. Alt,
Eberha-rdt & Jitger, Ilmenau i. Thür.
5. 9. 02.
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BUchtrschau und PraUliiten. Patenticbau.
43
t!«n L
L Mar» I90a.
Bfloherschau U. Ppeislisten. I M^^hunik fester KOrper. Von Ober-
____ i realach-'Dir.Prof.Dr. A Wernicke. 4.Aufl.
It. Bauer, Elektriiitatszilhler. Vortrag. gr.-8». j ^ ‘^**‘*K Statik u. Kinetik des .starren
21 B. m. 13 Abbildgii. Berlin, C. Uuncker | Körpers. IS u. 8. 315 — »09 mit Kig.
1901. 0,60 M. I 36 8. 6.00 U.: geb. 6,60 M.
Ch. Rc^'el, DarsteUciide Geometrie. Mit einer Carl ZeiU, Opciache Werkstfltte. Jena. Go-
i^axnmlg. v. 1800 Diflpoaitionen zu Aufgaben braucheanwoiBuug für den mit Justierpriamen
aus der darstell. Geometrio. gr.*8°. XII, (D. R. P. Nr. 73 568) ausgerüsteten Stereo*
189 8. m. 1 Taf. Leipzig, B. G. Teubner skopiachen Entfernungsmesser von 1,5 m
1901. Geb. in Leinw. 3,60 M. Basis und 23-facher VergruCerung. 8®. VII,
Fr. Nabelok, Pie Himmelsuhr. Eine prakt. mit 7 Fig.
Anleitg., den gestirnten Himmel als Uhr u. Bekanutiieh kann man mittels dos atereu*
Kalender zu benutzen. 12®. 32 8. Kremsier, skopischen Entferiiuugsmoaaera die Entfernung
H. Gusek 1901. 0,50 3f. eines Objektes durch unmittelbares Ableaen
Werner v. Siemens, Lobenserinneningen. Mit und mit einer von der Art und dem Aussehen
dem Bildnis des Verf. in Kupferfttzg. 3. Aufl. der Gegenstände nahezu unabhhngigen Ge*
2. Abdr. gr.-8®. 317 S. Berlin, J. Springer nauigkeit feststelleu. Der obige Entfernuugs*
1901- 5,00 Jtf.; geb. in Hulbldr. 7,00 M mossor ist für Entfernungun von 750 bis 10000 m
— , diisselbe. 6. Aufl. Wohlfeile Yolksausg. eingerichtet. In dom Heft werden ln über-
298 8. Ebenda 1901. Geb. in Leinw. sichtlicher Weise behandelt die Prüfung der
2,00 M. Gobrauchsfhhigkeit des Rntferoungsinossers,
A. Wemicke's Lehrb. d. Mechanik In elemen* die Wahl des Beobachters, die Vorschriften für
tarer Darstellg., mit .^nwondgii. u. Übgn. die Ausbildung zum Beobachten mit dem Ent-
auH den Gebieten der Physik u. Technik. ferniingsinesser, suwie die Vorschriften über
I. T. , 2. Abtlg. gr. • Hraimschweig, Transport, Aufl»ewahren und Reinigen d<*s Ent*
F. Vieweg & Sohn 1901. ferniingsinesaers. Sehek
PatentBohau.
Vorrichtung zur Herstellung von Qlashohlkörpern. P. Tli. Sievert in Dresden. 13. 1. 1900-
Nr. 116 682; Zus. z. Pat. \r. 109 363. KI. 32.
Die Vorrichtung dient zur Ausführung des in der Patent*
Schrift Nr. 109363 beschriebenen Verfahrens. Der mit einem Deckel x
versehene obere Rand der Form g bildet zusammen nnt dom hob*
und sonkbareu falschen Boden n die Platte zur Ausbreitung der
aufzublühendon Glasschicht e. deren Dicke durch Einstellung des
falschcu Bodens geregelt werden kann.
Einrichtung zur Äiebung von Wattmetern. Union Blektri*
zitüts-GeseUschaft in Berlin. 5. 9. 1901. Nr. 129 661.
Kl. 21.
Diese Einrichtung zur Aichiing von Wattmetern bezw.
Blektrizitatszilhlem für Ein* und Mehrphasenstrom besteht aus
zwei miteinander starr verkuppelten Ein- oder .Mohrphasen*
goneratoren. Es ist hierbei der Stander des einen Generators
um seinen Läufer von Hami drehbar gemacht, um willküriiche
Phasenverschiebungen in den die beiden Spulen des Wattmeters
speisenden StrOmen hervorzubringen.
Einrichtung für Elektrizitätszähler zu deren Verwendung für ver-
änderlichen Taril. C. L. Loubery in Paris. 18. 8. 1899.
Nr. 130 093. Kl. 21.
Zu der Zeit, wahrend deren nicht der volle Tarif gilt, wird der Zahler in kurzen, dem
wechselnden Tarif angepabten Zwischenräumen durch eiu von Gleich* oder Wechselstrom durch-
flossenes Relais aus* und eingeschaltet.
Arbeitsmeisgerät für Wechselstrom. Hart mau n & Braun, Frankfurt a. .M.*Bockenhelm. 6.7. 1900.
Nr. 130 316. KI. 21.
Dieses ArbeitsmeügerAt für Wechselstrom besteht aus drei Wechselstrommagneten, von
denen der eine sowohl vom Verbrauchsstrom, als auch von einem der Verbruuchsspanmmg pro*
Digitized by
44
Patenticbau. — PatentlUi*.
^«Qtaphi*
Mv’cbaoikt'r-Ztj;
portioDalen Strome eutweder in Suromen- oder in Difforenzwirkuug, die anderen beiden dagegen
von je einem der beiden genannten Ströme allein erregt werden; diese drei Wechselstrom-
magnete Oben in bekannter Weise ein Drehmoment auf einen Drehkörper aus, so zwar, daß das
Gesamtdrehmoment gleich ist dem erateren vermindert um die beiden letzteren.
Patenlliste.
Bis xum 16. Februar 1903.
Klaase ; Aomeldongen.
21. A. 9342. Ferraris-Meßgerftt mit einem mehr-
Bchenkligen Elektromagnetkörper. Mix &
Genest, Berlin. 23. 9. 02-
A. 9441. Synchronismusanzeiger für mit einem
QuecksUberstrahl arbeitende Stromunter-
brecher; Zua. z. Pat. Nr. 114243. Allgem.
Blektrizitats - Gesellschaft, Berlin.
6. 11. 02.
H. 31503. Verfahren zur Herstellung von Glüh-
lompenbirnen mitSpirxilwimlungon. E.ßöhm.
London. 18. 4. 02.
K. 23085. Vorrichtung zum Aussemlen elek-
trischer Wellen. S. Kaliacher, Berlin.
19. 4. 02.
L. 17012. Empfangsvorrichtung fUr elektrische
Wellen. 0. J. Lodge, Birmingham, A. Muir-
head, Shortlands. und B. E. Robinson,
Birmingham, England. 17. 7. 02.
M. 21 794. Hemmvorrichtung für den schwin-
genden Anker von Blektrizitatszahlern. W.
M. Mordey und G. C. Fricker, West-
müister. 1. 4. 02.
S. 17004. Härteskala fUr liöntgenrOhron.
ß. Seifert & Co., Hamburg. 6. 10. 02.
S. 17 OOö. Vorrichtung zur Bestimmung der
Härte von Röntgenröhren mit Härteskala.
Dieselben. 6. 10. 02.
30. A. 9821. Olasflasche mit aufgeschlilTener
Kappe zur Aufbewahrung leicht flOchtiger
oder zeraetzlicher FlUssigkeitt'ii. A.-G. für
Auilinfabrikatlon, Berlin. 13. 9. 02.
82. 8. 14 690. Verfahren und Vorrichtung zum
raschen Kohlen von Olasgcgonatiknüen durch
Druckluft. P. Th. Sievert, Dresden.
7. 3. 01.
K. 21 615. Vorfahren zur Verhinderung der
ülasgallenbilduDg beim Brschroelzen von
Sulfatglas unter Zusatz von KohlenstoflT.
F. H. Becker, Köln-Nippes. 16. 7. 01.
B. 29 900 u. Zus. 32 029. Verfahren zum Er-
schmelzen von Glas aus den Rohstotfen
mittels elektrischen Lichtbogens. B. Bockor,
Gelsenkirchen. 22. 8. 01 u. 20, 9. 02.
42. S. 16 166. Pipette mit in der Höhe der Ab-
grenzungsmarke liegender, seitlicher Oofi-
nung. Siebert & Kühn, Cassel. 10.3.02.
49. D. 12094. Vorfahren zum Härten von Stahl
an der Oberfläche oder nur an einzelneo
Stellen derselben. C. Davis, Washington.
21. 12. 01.
74. W. 19228. Vorrichtung zur FernObertragung
von Zeigcrstetlungen mittels bei Belichtung
ihren i..eitungswideretand ändernder (Selen*)
Zelten. K. Weinert, Berlin. 9. 6. 02.
Ertellongen*
21. Nr. 140 283. Isolationamesser fOr Wechsel-
strom. Reiniger, Gebbert & Schall, Er-
langen. 16. 9. 02.
Nr. 140 340. Empfaugsappurat für elektrische
Wellen. P. Lohberg, Höchst a. M. 28. II. 01.
Nr. 140 364. Elektrische Lampe mit leitender
Gas- und Danipfsäute. P. C. Hewitt, New-
York. 26. 6. 00.
82. Nr. 136199. Selbsttätig arbeitende (ilas-
blasemaechitie. J. W. Colburn, Toledo.
Ohio. 28. 3. iB.
Nr. 137 831. Verfahren zur Herstellung von
durch Auflöten eines Deckels luftdicht ver-
schließbaren Gefäßen aus Glas, Porzellan
oder anderen keramischen .Massen. Storr &
Stein, Berlin. 2. 4. 02.
Nr. 138 628. Verfahren und Vorrichtung zum
raschen Kühlen von Glasgegenständen durch
Druckluft. P.Th, Sievert, Dresden. 8.3.01.
Nr. 139337. Verfahren zur Heratelluug gefäß-
förmiger Glaskörper. Schotte Gen., Jena.
28. 2. 09.
42. Nr. 140165. Geschwindigkeitsmesser fOr
Lokomotiven u. dergl. mit einem withrend
gleicher Meßzeiten vorwärts geschalteten
und dann wieder zurückspringenden Sclialt-
rade. E. Flnman, Paris. 30. 6. 00.
Nr. 140 166. Kontaktvorrichtung für Schiflfs*
logs. Th. F. Walker und Th. S. Walker,
Birmingham. 12. 2. 02.
Nr. 140 233. MeÜvorrichtting. N. D. Hamei,
Gardner. V. St. A, 27. 3. 02.
Nr. 140 264. Auslaßventil mit Anzeigevor-
richtung für GeachwindigkeiUmeeser mit
Luftpumpe. B. Ehlers, Berlin. 12. 11.01.
Nr. 140386. Loch-, Meß- und Zentriervor-
richtung. T. Szökely, Budapest. 21.2.02.
Nr. 140 389. Vorrichtung zur Erzeugung fest-
stehender Bilder von bewegten Objekten.
H. L. Huet und A. Daubressc, Paris,
tl. 4. 00.
Für dl« Kt*d«kiK>a wraotwurtluli: A. tllasebk« la Bvrlia W.
V«rlag WD Jolla« S|)ring«r fa Berlin N. — Drark von Emil Dreier 1'^ Dorlin .SW*.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkuude
und
Organ für die gesamte Qlasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W30, An der Ajiostelkirche 7b.
Nr. 6. 15. .März. 1903.
Haehdraek anr mit flenehrairanr dar Kmiaktl.n ir«itatt«t.
Apparat znr Projektion dorchaichtiger und audurchaichtiger Oegenatände.
VüD W, g*»moh in Brrlia.
(»JÜHM.)
Fig. 3 zeigt den Apparat in seiner Zusammensteliung als Kpiskop (für Projektion
undurchsichtiger Oegenstände). Innerhalb der mit DoppelwUnden aus Stahlblech her-
gestellten Kamera befinden sich die Lichtquelle, eine selbstregulierende elektrische Bogen-
lampe von 30 Ampere, die ersten beiden Linsen des dreifachen Kondensorsystems von
IÖ.5 mm Durchmesser und die Wasserkammer; außerhalb derselben ist der refiektierende
Flg. 8.
Körper P, drehbar um die optische Achse des Apparates und leicht abnehmbar, ange-
bracht; an den beiden horizontal stehenden Stahlrohren ist der das Objektiv 0 mit
Spiegel S tragende, leicht auf den Kohren verstellbare Arm montiert; Spiegel S ist
ebenfalls um die optische Achse drehbar und kann außerdem nach oben weggeschlagen
werden; auf dem durch Kurbelrad R verstellbaren Tisch liegt das Objekt; die ganze
Einrichtung wird lichtdicht abgeschlossen durch einen bis zur Erde herabb&ngenden
Friesvorhang. Es ist möglich, jeden beliebigen Köiqier, welche Form und Größe derselbe
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W. ProJ«ktlonMppar«t f. durch*tchtigt und undurchsichilgt G«gtnttande.
4d
auch haben mOge, auf der Tischplatte unterzubringen. Uie erieuciitete zu projizierende
Piache ist etwa 12X^2 em grob.
Für Projektion von vertikal stehenden Objekten wird der Keflezionskörper F
um 90° um die optische Achse gedreht, ebenso Spiegei S; die zu projizierenden Gegen-
stände werden auf die Tischplatte gesetzt und in der Höhe durch Kurbelrad R einge-
stellt; die Scharfstellung geschieht durch den seitlich angebrachten Trieb C. Hierbei
ist zur Umkehrung des Bildes eventuell ein Umkehrprisma in Passung Ober das Objektiv
zu setzen.
Für mikroskopische Projektion kann eine mit den neuesten Verbesserungen ver-
sehene Einrichtung von ZeiU unserem Apparat angepasst werden (in Fig. 3 mit darge-
PI* 4.
Stellt). Für diesen Zweck ist auf der Kückseite des Spiegels 5 ein zweiter Spiegel
angebracht, der nach Wegnahme des Körpers P die aus den Kondensoren C austretenden
parallelen Strahlen nach dem oberhalb des Spiegels stehenden .Mikroskop reflektiert, wo
eie durch entsprechende Kondensoren vereinigt werden. Die zu projizierenden mikro-
skopischen Präparate liegen horizontal und werden durch einen am Projektionssystem
befindlichen guten Planspiegel auf der vertikalen Projeklionsfläche abgebildet. In dieser
Kombination sind Kondensor und System unverändert fest montiert; die Einstellung auf
Schärfe wird durch Bewegung des Objekltisches mit Objekt selbst vorgenommen.
Fig. 4 zeigt den Apjiarat in der Zusammenstellung für Projektion von horizontal
liegenden durchsichtigen Objekten. Die Tischplatte ist durchbrochen; die aus dem
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Heft A.
II llAre tW)3.
Vtreins* und Pertonennachnchteo.
47
Kärper P austretenden Strahlen fallen auf Spiegel 5,, der unterhalb der Tischplatte an-
geordnet ist, werden reBek-
tiert und durch die bei B lie-
gende dritte Linse vereinigt.
Bei if liegt das Objekt; durch
den darüber zentrisch befind-
licben Spiegel S und Objek-
tiv 0 wird es in der üb-
lichen Weise abgebildet. Die
ScbarfstelluDg geschieht hier
am Objektiv 0.
Fig. 5 zeigt noch
eine weitere Zusammenstel-
lung des Apparates für Pro-
jektion von Diapositiven und
sonstigen durchsichtigen ste-
henden Objekten. An Stelle
des Körpers P ist die dritte
Kondensorlinse mit Bilder-
rahmen E eingesetzt; für die
verschiedenen PlattengröUen
sind entsprechende Holzrühm-
cben vorhanden ; die Ein-
führung in E geschieht von
oben nach unten. Der Spiegel
S wird nach oben geschlagen
und Objektiv O auf den
Stahlrohren zurScharfstellung
verschoben. Alle weiteren
Objekte lassen sich hier mit
Leichtigkeit zwischen Objek- Fig. s.
tiv und ßeleuchtungslinsen
einscbalten, so daü man die verschiedenen Experimente in konvergentem Licht vor-
führen kann ').
Vereins« und Personennnohriohlen.
D. G. f. M. u. O. Abteilung Berlin.
E. V. Sitzung vom 3. Marz 1903. Vor-
sitzender: Hr. Fr. Franc v. Liechtenstein.
Der Vorsitzende teilt mit, daß der Hand-
werkskammer auf ihren Wunsch Vorschläge
fhr die MeisterprUfungskommission gemacht
worden sind, und zwar folgende Herren: W.
Handke als Vorsitzender. W. Haensch nie
dessen Steiiverlreter: R. Krllger, W. Niehis,
M. Runge und O. Wolff ata Beisitzer; R.
Burger, J. Faerber, H. Haecke und 0.
Himmier ais Stelivertreter.
Sodann macht der Vorsitzende Mitteilung
Uber die Wahlen zum Handelskammer - Aus-
schuß für Chirurgie, Mechanik und Optik
(t. u.). Hr. W. llaonsch weist bet diesem
Anlaß auf die Wichtigkeit dieses Auschusaes hin.
Die Firma W. Eisen fuhr hatte mehrere
■) Der Apparat wurde in der Abt. Berlin am 20. Januar d. J. vorgefQhrt; dabei demon-
strierte der Vortragende die verschiedenen Zusammenstellungen des Apparates, indem er ent-
sprechende Objekte jedesmal projizierte. So zeigte derselbe mit der Zusammenstellung f7g. 1
und Fig- 3 eine Reihe von Zeichnungen, Abbildungen aus Suchern, Wachsmasken, Bruchflachen
von Metallen, eine tiammlung von Schmetterlingen uud Käfern, bei deren Projektionen die getreue
Wiedergabe der herrlichen Farben die größte Anerkennung fand: ferner wurde eine Reihe
stehender Objekte in. Staiulgefaßen vorgefuhrt, die in vorzüglicher Auswahl von dem bekannten
naturhistorischeu Institut „Linnea" in liebenswürdigster Weise zur Verfügung gestellt waren.
Mit Zusammenstellung Fig. 2 und Fig- 4 wurden die Kraftlinien u. s. w. in anschaulicher Weise
projiziert, und mit Vorführung der Zusammenstellung Fig- 5 und Projektion einer Reibe inter-
essanter Diapositive fand der sehr beifällig aufgenommeue Vortrag seinen Abschluß.
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48
Vcrtini* und Pcriontnntcbricblcn.
Lorchsche Drehbänke und Kroiasägen für
Metall ausgeatellt, weiche von eiuem Vcrlreter
der Firma erläutert wurden.
Hr. H. Seide! demonstriert an Probe-
stücken die Wirkung, welche das Höher- und
Tieferstellen des Stichels bei der Herstellung
konischer Löcher und voller Kegel hat. Der-
selbe xeigt, daß man mit der gleichen Krflso jede
beliebige Rundung drehen kann, wenn es auf
sehr große Genauigkeit der Kreisform nicht
ankommt. Sodann weist er ein einfaches und
xweckmflßiges Kastenfutter und einen kleinen
Höhensupport vor.
Hr. P. StOckrath zeigt einen elektrischen
Widerstand aus Grauguß von Ludw. Loewe,
der durch seine mäanderartige Form große
Biegsamkeit besitzt; bei diesem Anlaß weist
er auf die Güte des von gen. Firma gelieferten
Gusses hin.
Hr. H. Bieling erläutert einen von ihm
konstruierten , am Drehbauksupport schnell
aufsetzbaren Planzug. (Nähere Beschreibung
folgt in dieser Zeitsehr.).
Von Hm. A. Cochius werden vorgeführt:
Zange zum Einschrauben von Schrauben;
Bcheerzange mit Zähnen zum Abkneifen sehr
harten Drahtes; rechts und links wirksamer
Schraubenzieher; Innentaster mit Keil.
Hr. Fr. Franc v. Liechtenstein zeigt
vor: ein französisches Taschenreißzeug von
höherem Alter, Außen- und Innentaster, sog.
Zehntelmaße. Bl
Hr. Kegierungsrat I)r. Stadthagen hat der
Bibliothek eine Reihe kürzlich von ihm ver-
öff’entlichter Arbeiten geschenkt, wofür ihm der
Vorsitzende dankt.
ZwelgTerelD Hamburg • Altona.
Sitzung vom 3. März 1903. Vorsitzender:
Hr, Dr. H. KrOss.
Der Vorsitzende legt eine Anzahl Druck-
sachen über die Beteiligung des Reiches an der
Weltausstellung in St. Louis 1904 vor, unter
Betonung, daß die Deutsche Gesellschaft für
Mechanik und Optik schwerlich in der Lage
sein werde, wie bei den Ausstellungen in Chi-
cago und Paris eine korporative Ausstellung
ins Leben zu rufen.
Herr Franz Büchner wird als Mitglied in
den Verein aufgeuommen.
Hierauf spricht Hr. Dr. Krüss über .Magna-
lium, Meteorit und Zcißsches A-Metall unter
Berichten Ober die mit diesen MeLillon ge-
machten Erfahrungen, die von anderer Seite
ergänzt werden.
Derselbe berichtet sodann Uber die von
ihm ausgearbeiteten Methoden zur Messung der
Helligkeit in Fernrohren (s. Zeitschr. f. Instrkde.
'4H. 8. S. 1901).
n«uts<rbft
Jl6ebulk«r-ZiC-
Zum Schluß teilt der Vorsitzende noch
mit, iiaß durch den Direktor der Sternwarte,
Hni. Prof. Dr. Schorr, eine Besichtigung des
Instituts für den 15. März gütigst gestattet
worden sei. H. K.
Der FachausschoB für chirurgische In-
Ntrumente, Mechanik und Optik der Handels-
kammer Berlin wurde am 2. d. M. unter Vor-
sitz des Mitgliedes der Handelskammer, Hrn.
Emil Jacob, gewählt. Er besteht aus fol-
genden Herren:
1) Moritz Böhme. 2) Paul Buß. 3) Carl
Friedrich Dowitt. i. Fa. Uewitt & Herz.
4) C. P. Goerz. 5) W. Haensch. 6) R Han-
sel, Vertreter von Carl Zeiß. 7) Rudolf
Hauptner. 8) Alfred Hirschmanu. 9) Emil
Kiesewetter, 1. Fs. Ferd. Bmecke. 10) F.
Lau te lisch iäger. ll)Brnst Len tz. l2)Heinr.
Loowensteiu. 13) Karl Müller. 14) Heinr.
Simon, i. Fa. Max Kahnemann. 151 Max
Wind 1er. Vorsitzender des Fachausschusses
ist Hr. Jacob, stellvertretender Vorsitzender
Hr. Max Windler.
Die Gewählten waren von der Gesellschaft
für Chirurgie-Mechanik und der Abt. Berlin der
1>. 0. f. M. u. 0. vorgeschlagen worden; die
unter Nr. 4, 5, 6, 8, 9, 10 geuanoteu Herren
sind unsere Mitglieder.
Dem Jahresbericht der V. f. S. für 1902
entnehmen wir, daß die Anzahl der Mitglieder
49 beträgt; der Vorstand ist bemüht, den .Mit-
gliedern vakante Stellen sofort zur Anzeige zu
bringen, und bittet die Mitglieder und Freunde
der V. f. S. , entsprechende Mitteilungen an
den Schriftführer, Hrn. H. Heintz (Friedenau.
Rembrandtatr. 6), gelangen zu lassen.
Eniannt wurden: Dr. K. Fischer, Privat-
dozent für Physik an der Technischen Hoch-
schule in München, zum ao. Professor; G. l)ar-
bou\, ständiger Sekretär der Aeadtmie des
»citnees in Paris, zum Mitglied des dortigen
Bureau des TAnxgiUndes, an Stelle des verstorbenen
Professor A. Cornu.
Berufen wurde: Dr. A. Haatssch, o. Pro-
fessor der Chemie in WUrzburg, an die Uni-
versität Leipzig, als Nachfolger des verstorbenen
Professor J. Wisliconus.
Habilitiert haben sich: Dr. E« Grosamann,
Assistent der Stcrnw'arte in Kiel, für Astronomie
«n der Pniversität daselbst; Dr. G. Kcppelcr
für Chemie an der Technischen Hochschule in
Darmstadt.
Den ständigen Mitarbeitern am Geodätischen
Institut in Potsdam Dr. A. Galle, L. llaaKemann
und Dr. O. Hecker wurde der Charakter als
Professor verliehen.
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Hen (S.
1&. Märt l»03
Verstorben einü: Cb. Dnfoor, Astronom,
Begrrunder der Bidgen^saiscben Kommission für
Meteorologie und des metoorologischen NeUes
der Schweiz, in Morges, 75 Jahre alt; Dr.
11. M'« Watson» Mitglied der Royal Society,
Mathematiker und Physiker.
Kleinere Mitteilungen.
Die Oamlumlampe. ')
Vortrag, gehaiton auf der Jahrosversammtung
des .Mittelrhcio. (las- u. Wassorfuchmftnncr*
Vereins in Freiburg 1902.
Von H. Keman^.
Zcitoehr. /. Oasbel. u. Wasoervert. S. 864. 1902.
Die gegenwärtig gebräuchlichen elektrischen
Glühlampen, in denen das Licht durch elek-
trisches OiOhon von Kohlenfaden erzeugt wird,
gestatten einen verhältnismäßig nur geringen
Teil der ihnen ziigeführten elektrischen Energie
in Licht zu verwandeln. Dies beruht darauf,
daß die Kohle im Vakuum nicht diejenige hohe
Temperatur auszuhalteu vermag, welche zur
Erzielung einer günstigen Lichtausbeute er-
forderlich ist, da die Kohlenfaden im Vakuum
schon bei relativ niedriger Temperatur unter
dem Einfluß der Hitze und des elektrischen
Stromes zu zerstäuben beginnen und deswegen
durchbrennen.
Der Erfinder des Gasglühlichtes, Auer
V. WeUbach, ist dadurch veranlaßt worden,
die Kohle in den Glühlampen durch das am
schwersten schmelzbare aller Metalle, das
Osmium, zu ersetzen. Diese Neuerung hat nach
fast jeder IHchtung hin Vorteile im Gefolge
gehabt. ZunAchst ist der Energieverbrauch
dadurch auf die HAlfte verringert. Während
eine Kohlonfadenlampe pro Normalkerze 3 oder
mehr Watt verbraucht, betrügt der Verbrauch
bei der Osmiumlampe nur D/i Watt pro Normal*
kerze. Man kann mit einer Pferdekraft IS bis
14 Kohlenfadenlampen von 16 Kerzen Hellig-
keit., dagegen 27 Osmiiimlampen von der
gleichen Lichtintensiiflt speisen.
Bin anderer Vorzug der Osmiumlampen
besteht in ihrer langen Lebensdauer. Diejenige
der Kohlenfadenlampeii betrügt nur etwa
500 lirennstunden. Dabei nimmt ihre Leucht-
kraft nach einer so langen Brenndauer, und
auch schon früher nach 400 und weniger
Brennstunden. um etwa 20% ab. Hingegen
überstoben die Osmiiimlampen im Mittel eine
Brenndauer von nahezu 1000 Stunden. Ihre
Leuchtkraft ist am Ende dieser Zeit kaum merk-
lich geringer als zu Anfang, in nicht seltooen
Fällen nimmt dieselbe sogar zu.
*) Vgl. auch diese ZciUchr. 1898. S. 84.
49
Die lange Lebensdauer der Osmiumlampo
hat ihre Crsacbe in der geringen Empflml-
licbkeit derselben gegen Spannungsschwankun-
gen in den elektrischen Anlagen. Man kann
diese Lampen mit einer um 50 oder mehr
Prozent erhöhten Spannung beanspnichon,
ohne daß sie sich schwArzt oder durchbrennt,
während Kohlonfadenlampen bei Spamiungs-
Uberschreitnngen von nur wenigen Prozenten
bereits erheblich geschädigt werden.
Ein für viele Zwecke recht wesentlicher
Vorzug der Osmiumlampe Ist ihre nur halb so
große Wärmeausstrahlung gegenüber der
Kohlenfadenlampe, was durch das günstigere
UmsetzungsverhäUnis von elektrischer Energie
in Licht bedingt ist. Dies macht sich auch
bemerkbar in der erheblich weißeren, mehr dem
Tageslicht Ähnelnden Farbe der Osmiumlampe,
während das Licht der Kohlenfadenlampe aus-
gesprochen gelb erscheint.
Nachteilig für die Einführung der Osmium-
lampe ist der Umstand, daß sie nur für
Spannungen bis höchstens 60 Volt hergostellt
werden kann. Es müssen daher in Gleich*
Stromanlagen mehrere Lampen hintereinander
geschaltet werden, um die übliche höhere
Spannung der Anlagen voll ausnutzen zu
können, ln Wecliselstroinanlagen wird man
die Spannung auf den erforderlichen geringeren
Betrug heruntertransformieren. Ein weiterer
Nachteil der Osmiumlampe ist, daß sie nur in
hängender Lage gebraucht werden kann.
Immerhin sind diese letzteren Schwierig-
keiten bei Benutzung der neuen Lampe un-
erheblich gegenüber ihren vielfachen sehr
wesentlichen Vorzügen. Hk.
In Palermo ist eine Internationale Bota-
nische Station unter Leitung des dortigen Di-
rektors des Botanischen Gartens. Prof. A. Borzi,
errichtet worden. Ihre Tätigkeit soll sich im
wesentlichen erstrecken auf die Entwicklung
der verschiedenen Zweige der Botanik, beson-
ders Morphologie und Anatomie. Physiologie und
Biologie der Pflanzen, auf das Studium der
Pathologie der Nutzpflanzen u. s. w. In den
mit der Station verbundenen Laboratorien
stehen den Butanikeni aller Nationen Arbeits-
plätze. mit den nötigsten Instrumenten versehen,
zum jahrlicheu Preise von 1000 Lire zur Ver-
fügung.
BOchepschau.
A. Kolb und F. Baumann, Skizzeiitafel nebst
den Tabellen: Kreis-luhalte und -Umfänge,
Quadrate, Kuben, Quadrat- und Kubik-
wurzeln. Lex. -8®. VI, 22 u. 2 S. Trier,
F Lintz 1903. 1,60 M
Pcrson*nnachrtcblcn. — Kleinere Mitteilungen. •» BUcherschau.
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60
BUcbtrichau.
Oaatseb«
Mc«^buiker'Zi(.
E. Schultz, Vipretellige mathematischo Tafoln.
Ausgabe A (Maschinenbau). 4. Auf!. 8^. 108 S.
EsseD, Bftdeker 1901. Geb. 1,60 M-
Der Verfasser, Oberlehrer ander Maacbinen*
bau* und Hüttonschule zu Duisburg, Ist ein
eifriger Verfechter des Gebrauchs oMrstetliger
Tafeln; seine so eingerichteten Tafeln sind in
Ausgaben für Baugewerkscbulen, Maschioen-
bauachulen, Oberrealschulcn, Gymnasien und
Realgymnasien, endlich für Handwerker* und
Fortbildungsschulen bereits viel verbreitet.
Er stellt die Satze auf: ,don technischen
Schulen technisches Rechnen !** und „die vier-
stelligen Logarithmen mit ihrer Genauigkeit
(rd. 0,0001) genügen der Praxis!**
Man muß dem ersten dieser Satze unbedingt
zustimmen, wenn es auch nicht überflüssig wäre,
sich darüber zu verständigen, was alles unter
„technischem Rechnen* zu verstehen ist; bei
dem zweiten Satz jedoch müsste angegeben
werden, welcher Praxis die vierstelligen Loga-
rithmen genügen sollen. Die Praxis der niodern
Geodäsie ist doch auch eine technische Praxis,
und ihr genügen vielfach, sogar meist, vierstel*
lige Logarithmen nicht; und derartige Palle tech-
nischer Rechnungen gibt es genug. Der Ref.
möchte deshalb auch hier die Gelegenheit wahr-
nehmen, sein Bedauern darüber auszusprechen,
daß man neuerdings auf Anregung einiger nord-
deutscher Lehrer (Schülke u. A.) in allen
Schulen, Gymnasien und Realschulen 4-stellige
Logarithmen statt der jetzt üblichen 5-stelligen
einführen will und zum Teil schon eingefUhrt hat.
So gerechtfertigt es war, die noch vor 30 Jalireu
fast allgemein gebräuchlichen 7-stelligen Loga-
rithmen durch 5-steIligo zu ersetzen, so sehr
schießt nun die neue Forderung der scldaU
du progris nach der andern Richtung über dos
Ziel hinaus. Wer mit b-stelUgen Tafeln ordent-
lich umgehen gelernt und die 4-steIligen wo
möglich schon daneben benutzt hat, findet sich
leicht in allen Tafeln, die er gelegentlich be-
nutzt, zurocht. Daß man aber z. B. bei Gelegen-
heit der Einführung der vierstelligen Tafeln
bestrebt ist, die Interpolation ganz aus den
Tafeln zu verbannen, halte ich nicht für zweck-
mäßig.
Ich will mit diesen Bemerkungen keineswegs
das Verdienst der im allgemeinen recht zw'eck-
mäßig oingorichtoten vorliegenden Tafel
schmälern; besonders die erste Tafel, (Potenzen
2, 3, Vs» Vr — 1 (Reziproken), Kreisumfängo und
Kreistnhalie für n = 1 bis n = 1000 durchaus
mit dem Intervall 1, ist vielfach nützlich. Die
Tafeln der Logarithmen der Zahlen und
der goniometrischeii Fuiiktionswerte dürften
zweckmäßiger nugeordnet sein (in der ersten
stehen in der Argumentenspalte 30 statt der
üblichen bO Zahlen, so daß das Argument trotz
des großen Vordrucks in der obem Ecke nicht
leicht genug, mechanisch, aufzufinden ist),
in der zweiten ist die Hauptanordnung im Kopf
der Tafel nach Minuten gemacht, 8 auf jeder
Seite, so daß auch hier das Aufsuchen nicht
besonders bequem ist.
In allen Tafeln, auch in den den Anhang
bildenden technischen und physikalischen,
durchbricht die Scharfe der Zahlenaogaben ge-
legentlich das Prinzip des Verf.. wie dies oft
genug bei solchen Tafeln vorkommt (z. B.
Gewicht eines 6-kantlgen EUeustabs von SlOfnm
Durchmesser gleich 297,483 kg pro laufendes
Meter; wozu der Dezimalenluxus? Wäre nicht
schon mit Rücksicht auf das Schwanken des
spezifischen Gewichts 297 kg genügend?).
Hammer.
E« Greve» V^ierstellige logarithmische und trigo-
nometrische Tafeln. Hoch-8®. Glogau, Flem-
ming 1901. geh. 2,&0 if.
„Für höhere Schulen und Privatgcbrauch*
bestimmt, gibt diese Tafel vierstellige Loga-
rithmen tu so großer Ausführlichkeit, daß
Interpolation kaum irgendwo nötig wird (wozu
sind z. B. 8. 10 bis 61 die Schaltteile für 2 und 1
sorgfältig aufgefUhrt?). Bei deu Zahlenlogarith-
men geht das Argument von 1000 bis 10 000
mit dem Interxall 1, so daß diese Tafel nicht
weniger als 60 Seiten beansprucht. Ähnlich
bei den Logarithmen der goniometrischen Zahlen
(90 Seiten!), wo dos Intervall überall 1' beträgt:
dagegen ist dann bei den «wahren Werten*
dieser Zahlen das Argumentintervall P offenbar
für die wirkliche Verwendung dieser Tafel viel
zu groß. Die Kreietabellon dürften Oberhaupt
vollst.ändiger sein; Sehuen, PfeilhOhen u. s. w.
werden bei uns in Deutschland immer noch zu
wenig benutzt. Zahlen und Tabellen aus
Chemie, Physik, Astronomie und Geographie
(Kuriosum 8. J78: Halbachsen des BrdollipauVds
auf 0,1 km angegeben, im ganzen also 5-stellig,
die Bllipsoldoberflächc aber auf 1 qkm, d. h.
mit 9 Ziffern; wenn die Halbachsen um 0,1 km
sich verändern, um wieviel ändert sich die
Oberfläche? Lies ebenda b = 5356,1 statt
5356,1 km) bilden den Schluß.
Die roten Endziffern (wo die letzte Stelle
erhöht ist) werden wenig Nutzen bringeD: wo
die Genauigkeit gesteigert werden soll, greift
man doch lieber zu Logarithmen, die eine
Stelle mehr haben; und jedenfalls sollten rote
Zahlen dann nicht auch zu andern Zwecken
(runde Argumentzablen, die doch ebensogut
durch fetten Druck hervorgehobeii werden
können) verwendet sein.
Vielen Schulmännern, die in der vierstelligen
Logarithmentafel das Ideal der SchiiUafel er-
blicken und die dabei womöglich alle Inter-
polation vermieden sehen möchten, wird die
I Tafel willkommen sein; der Ref. hat sich hier-
Digilizcd dy
BUchcrschau. — Patcntschau.
Haft «.
tS. Marx IMS.
aber schon an anderem Ort dahiu aust^eaprochen,
dass er mit diesen Bestrebungen nicht einver-
standen ist. Der Preis Ut (durch den großen
Umfang der Tafel bedingt) fUr eine vierstellige
Tafel sehr hoch. Hammtr.
E* A. Braacr, Springende Logarithmen. Ab-
gekOnte fünfstellige Logarithmentafel mit
zunehmenden Onindzahlstufen. 4^. Karls-
ruhe, Braun 1901. Kart. 0,90 M.
Mit einiger Erwartung wird Mancher gleich
dem Ref. dieses Heft bestellt haben, da es nach
der Ankündigung eine wesentllcho Erleichterung
der logarithmischen Rechnung für technische
Zwecke bedeuten sollte. Der Ref. hat diese
Angabe nicht bestätigt gefunden. Einmal ist
die Abkürzung der Tafel nicht sehr groß: statt
19 Seiten eines schmalen Oktav in der fünfstel-
ligen Tafel von Gauß oder von Rex nehmen
die Zahlenlogaritbmen hier 8 Seiten eines aufge-
schlagen einen sehr großen Raum bedecken-
den Quart ein; sodann aber, und dies scheint
mir die Hauptsache, findet iium bei der gewöhn-
lichen Anordnung der Zahlenlogaritlimon (linke
Hftlfte einer Doppelseite bis . . . ßO, rechte bis
... 00) beim Aufsuchen des Logarithmus die Ar-
gumentstelle ganz mechanisch, w’ührend man
hier, wo die einzeluen Kuluronen des Arguments
(Zahl Z) ganz ungleichen Umfang buben, diese
Stelle erst suchen muß.
Die Tafel ist eine fünfstellige Logarithmen-
tafel mit einfacher Argumentspalte, mit 1000
beginnend und bis 9999 fortgehend, wobei das
Intervall des Arguments (Grundzahl Z) zwischen
1000 und 20(X) 1, zwischen 2000 uud 3000 2,
zwischen 3000 und 4000 Su.s.w. ist. Die Gründe,
die der Verf. im Vorwort für diese Einrichtung
angibt, lassen sich wohl hören; aber sie sind
nicht durchschlagend, und der Ref. glaubt
nicht, dass die bisherige bewührtc Anordnung
sobald den „springenden" Logarithmen das Feld
räumen wird, auch bei technischen Rechnungen.
Hammer.
Patentschau.
Schaltong des Sende* und Empfangsdrahtes für Funkentelegraphie. Allg. Elektrizitäts-
Gesellschaft io Berlin. 17. 10. 1900. Nr. 130723. Kl. 21-
Bei diesen Schaltungen des Sende* und Empfangsdrahtes für Punkentolographie liegt
zur Benutzung (vorhandener) geerdeter Vertikalleiter der Wellenerreger bezw. Wellonimlikator
in einem von dem Vertikalleitor abgezweigten und auf diesen abgestimmten, frei oder tu einem
geerdeten Kondensator endigenden Leiter. Eine besondere AusfUhrungsform der Sclialtung für
den Empfängerdrabt besteht darin, daß bei
Reihenschaltung des Empfüngers mit dem
Zeichengeber der letztere in Parallelschaltung
zu dem am Ende des abgezweigten Leiters
befindlichen Kondensator liegt
Elektroljtiseher Elektriait&tsmesser. The
Bastian Meter Cy. Ltd. in Kentish,
London. 12. 9. 1901. Nr. 130646. Kl. 21.
Bei diesem elektrolytischen Elektri-
zitätsmesser wird jeder (zweckmäßig aus Blei
bestehende) Zuleitungsdraht 6 6 in eine nicht
zerbrechbare, am oberen Ende bei dd luftdicht
abgeschlossene Hülse cc eingelegt; das untere
Emie dieser Hülsen ist mit einem offenen,
zum Schutze der Elektroden gg angeordneten
Rahmenwerk i verbunden, in wel-
chem die Elektroden gg durch ein
geeignetes Gitter h oder dgl. von-
einander frei aufgebäugt werden,
um die einzelnen Teile als Ganzes
in einen entsprechenden Behälter
a a einsetzen zu können. Fig.
Richtung des Pfeiles gesehen.
3 ist eine öchnittansichl nach der Linie x x der Fig. 2, in der
Xjjxxiohiong sur Eneugtmg einer kugeligen Fläche an einem rotierenden Werkstück. C. Zelß
in Jona. 28. 6. 1901. Nr. 131079. Kl. 49.
Um den Radius beliebig (blsc-c) vergrößern zu können, dient zur Führung des Werk-
zeuges ein zwangläufiges Getriebe, dos von dem als Bauernfeindschcr Binschneidezirkel
l^elcAniiten Zyklographen abgeleitet ist. Wie bei dem Bauernfeindschen Einechueidezirkel
Digitized by Gocl^Ie
Patentschau. — Patcntlisle.
Deotsebe
Meehanlker-Zt(
b-2
irtt auch hier tUo gcüiuetriache Achse des Gcicukbolzens, der, BGokn*cht zur Eboue der Bogen-
führung stehend, beide Schenkel dieeer Führung verbiudet, die Schnittlinie der Fohrungeebenea
beider Schenke). Der eine Schenkel trägt das Werkzeng in solcher Anordnung, dal! zwischen
dessen in die Schnittlinie der Schenkell'Uhrungsebenon zu bringender Spitze und dem Oelenk-
bolzen Raum für das Werkstück bleibt. Per Gelenkbolzen greift als Mitnehmerzapfen in einen
das Werkzeug tragenden Schlitten, der als Oborscblitten auf einem senkrecht dazu geführten
Cnterschlitten verschiebbar ist. Es kann auch dadurch Raum für das Werkstück geschaffen
werden, dab die Schnittlinie der Führungsebenen beider Schonkei der Bogenführuug, ln welcher
die Werkzeugspitze liegt, aus der geometrischen Achse des Gelenkbolzens horausgedrUckt ist.
Zum Antriebe der BogenfUhrung dient ein Zahnrad und eine Zahnstange, von denen letztere
an dem einen Schenkel parallel zu dessen Führungsoboue befestigt ist. wfthrend die Achse de«
ersteren mit der festen Führungslinie für diesen Schenkel zusammenfAlIt.
Patentliste.
Bia zum 2. Mürz 1903.
Klasse: AnmeldnngeB.
21. A. 91bb. Elektrodyuamisches Meügeriit mit
Eisen im magnetischen Felde. Mix & Ge<
liest, Berlin. 21. 7. 02.
A. 9188. Zwei- oder mehrteiliger Kommutator
hezw. Kollektor für elektrische Meßgeräte,
Maschinen, Signalapparatc, Relais uud für
Kontaktwerke. Dieselben. 28. 7. 02.
A. 9572. Anker für Meß- und Signalgeräto
mit Verbindung zwischen Kommutator und
Ankor im Innern des letzteren. Dieselben.
38. 7. 02.
A 9603. Apparat zur parallelprojektivischen
Aufnahme von Rbntgcnbildern: Zua. z. Pat.
Nr. 137810. Allgem. Eläktrizltats-Ge-
Seilschaft, Berlin. 31. 12. 02.
IJ. 32 710. ElektrizilÄtszahlcr für verschiedenen
Einheitspreis. A. Baumann, Frankfurt a. M.
3. 10. 02.
M. 21 891. ZoitzühlorfUreinoAnzahl Verbrauchs-
stromkreise. G. Magini, Florenz. 21. 7. 02.
R 17 246 Strahlenempfindliche Zelle zur Be-
stimmung der Intensität von HOntgen- und
ähnlichen kurzwelligen Strahlen. B. R u b m er,
Berlin. 30. 9. 02.
!M). B. 31 161. Vorrichtung zur Untersuchung
der Hürnthigkeit mit Fcrnaprechhörem für
den Arzt und den Patienten. E. Trdtröp,
Antwerpen. 4. 3. 02.
42. C. 10 553. Vorrichtung zum selbsttätigen
Aufzeichneii der Stellungen von Meßiustru-
menten unter Benutzung von überspringenden
Funken. P. de Chlmkdvitch u. B. Ba*
razer, Paris. 21. 2. 02.
H. 26 652. Prismenfemrohr mit Prismenstuhl.
W. H, Harvey, Westminiater. 13- 9. 01,
H. 28 932. Zirkelartige Meßvorrichtung mit
einem festen und einem beweglichen Schenkel.
H. Hill, Philadelphia. 22. 9. 02.
ErteilQBgen.
21, Nr. 140516. Polarisiertes Relais. G. Möller,
Kopenhagen. 14 2. 01.
Nr, 140 578. Registrierender Maximalstrom-
anzeiger; Zua. z. Pat. Nr. 138 .329. Hart-
mann & Braun, Frankfurta.M.-Bockenheim.
12. 9. 02.
Nr. 140 G35. Kleidung zum Schutze gegen
elektrische Hochspannung. Siemens &
Ualske, Berlin. 29. 6. 02.
Nr. 140 833. Thermu-Elemcnt, bei welchem die
Wärme der Heizflamme von einem thermo-
elektrisch wirkenden Körper nach der Br-
rcgungssUdlo hingeleitet wird. A. Heil.
Frankfurt a. M. 3. 10. 01.
Nr. 140 834. Thermo-Element, bei welchem die
Wärme der Heizflamme den wirksamen
Körpern durch einen Wärmeübertrager zu-
gefObrt wird. Derselbe. 4. 2. 02.
Nr. 140 838. Elektrischer Ofen zum Erhitzen
und Schmelzen beliebiger Stoffe mit von
Induktionsstrümen durchflossenem und von
diesen erhitztem Heizwideratand. Keller,
Leloux & Cie., Paris. 31. 1. 02.
Nr. 140871. EmpHutger für elektrische Wellen.
Soc. Franc* des T616graphcs ot T414*
phoncB sans fil, Paris. 11. 2. 02.
42. Nr. 140 741. Vorrichtung an Winddruck-
messorn zum Messen der hinter der Windstoß-
platte auftretenden Saugwirkung; Zus. z. Pat.
Nr. 139230. G. Rosenmüller, Dresden.
13. 6. 02.
Nr. 140 747. Apparat zum Messen des Druckes
oder spezifischen Gewichtes von Gasen und
Dämpfen, bet welchem der Druck zweier
Gassäulen verglichen wird. C. Zeissig.
Darmstadt. 29. 4. 02.
Nr. 140 769. Winkelmeßvorrichtung. F.Broich-
gaus, Aachen. 22. 4. 02.
Nr. 140 887. Geschwindigkeitsmesser mit einem
von der zu prüfenden Welle zeitweise an-
gestoßenen Pendel. J. W. Darley jr., Bast-
Baltimore. 24. 12. 01.
Nr. 140 889. Wärmeregler, bei welchem die
Ausdehnung einer cingoachloBsenen Flüssig-
keit auf elastische Wandungen übertragen
wird C. Clorius u. A. Clorius, Kopen-
hagen. 16. 1. 02.
}''0r dl» RtodakUun veinDtworUirb : A. Blsschke Io Berlin W.
V»rl&s wn JallQS Spribgtr lo U»rlia N. — Drock ron Emil Drejer ln BerUa SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
II ad
Organ für die gesamte Olasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin \V30, An der Apostelkirche 7b.
Nr. 7. 1. April. 1903.
Haetutmek nur mit Üenehmlgunir der Bedaktlos (reitattet.
Einige Methoden zur Prüfung der Haltbarkeit von Qläsem iiir optische Zwecke.
(Mitteilung aus dem Glaswerk Schott & Gen.)
VvB
Dr Z. ZMhlnuBsr ln
Mit Einführung der grollen Zahl verschiedener .lenaer Glasarten für optische
Zwecke ist mehr und mehr das Bedürfnis zu Tage getreten, durch geeignete und zu-
verlässige Methoden die „Haltbarkeit“ einer Glasart prüfen zu können. Der Optiker
will wissen, ob sich eine polierte Glasllitche an der freien Duft, im abgeschlossenen
Kaum oder verkittet „hillt“, d. h. nicht merklich und störend für den optischen Effekt
verändert. Die Arten von VerJtnderungen der Glasfläche, welche bei Gläsern ver-
schiedener chemischer Zusammensetzung Vorkommen, sind nun folgende:
1. An freier Duft überziehen sich weniger haltbare Glasarten mit Beschlägen
von Flüssigkeitströpfchen oder weißlichen Krj'stallnadeln („Eisblumen“). Die Fläche
wird „blind“.
2. Beim Anfassen mit schweißigen Fingern werden polierte Flächen mancher
Flintgläser dauernd beschädigt durch Bildung von Flecken. Die Gläser werden oft
auch aus unbekannten Gründen fleckig, doch scheint diese Veränderung ebenfalls auf
der Einwirkung saurer Agentien zu beruhen, die sich etwa aus anhaftenden organischen
Staubpartikelchen (Harzteilchen von Kitt u. dgl.) bilden könnten u. s. w.
3. Durch dauernde Berührung mit flüssigem Wasser (resp. wässrigen Flüssig-
keiten) erhalten manche Gläser einen bunt schillernden oder bräunlich erscheinenden
Überzug oder sie werden gar rissig und matt.
Auf diese Beanspruchungen der polierten Glasfläche wird man in erster Dinie
Rücksicht nehmen müssen, um einer Qlasart den geeigneten Platz in optischen Systemen
anzuwelsen, namentlich aber bei Anfertigung von Dinsen oder Prismen, deren Halt-
barkeit die bestmögliche sein soll. Es ist daher notwendig, Methoden zu haben, um
den Grad der Veränderlichkeit festzustellen. Diese Methoden müssen aber nicht allein
möglichst zuverlässig sein, sondern vor allem auch in kurzer Zeit zum Resultat führen.
.Man möchte die erst nach Wochen, Monaten oder Jahren zu Tage tretenden
Veränderungserscheinungen doch sobald als möglich erkennen, da der Zeitverlust einer
langwierigen Beobachtungsdauer dem Optiker schon bedeutenden Nachteil bringen kann.
Besonders aus dem letztgenannten Grunde erschien es mir der Untersuchung wert, ob
sich ein derartig abgekürztes Prüfungsverfahren für die oben unter 1 bis 3 genannten
Arten der Veränderlichkeit finden ließe. Dies glaube ich mit folgendem kurz mittcllen
zu können.
1. f'riifung der Lu/lbesländif/keit.
Die nach Wochen oder Monaten auf den Flächen „hygroskopischer“ Gläser
auftretenden Beschläge von Tröpfchen oder Krystallen erkennt man leicht unter dem
Mikroskop im durchfallenden Dicht, während sie dem bloßen Auge als blinde Beschläge
und nur bei besonders stark hygroskopischen Gläsern als Tröpfchen oder eisblumen-
artige Krystallüberzüge erscheinen. Es hat sich nun gezeigt, daß Gläser, welche sich
in dieser Weise verändern, die Eigenschaft haben, in einer mit Wasserdampf stark
beladenen Atmosphäre von höherer Temperatur als der gewöhnlichen auf ihrer Fläche
schon nach wenigen Stunden Wasser in Tröpfchenform zu verdichten, ln der Tat ge-
Digilized by
D«ol*cbe
)^MtLUilker-Zi«
q4 C. 2*chimm«r« Methoden sur PrU fung dar Kalibarkeit von OUUaro für optlteba Zwacka.
wahrt eine in warmer, stark feuchter Luft befindliche Fläche von hygroskopischem ülasf
unter dem Mikroskop betrachtet dasselbe Bild, wie es diese Fläche zeigen würde, wenn
sie Wochen- oder monatelang der freien Luft ausgesetzt wäre. Und es läßt sich ferner
mit Bestimmtheit aus dem Grade der Beschläge in warmer feuchter Luft auf die Stärke
der an freier Luft zu erwartenden Tröpfchen oder des Krystallbeschlages schließen.
Hierauf gründet sich das nachfolgend beschriebene Prüfungsverfahren.
Das zu untersuchende Glasstück kommt in Form eines Würfels oder Plättchens
poliert auf den Objektträger 0 {Fig. 1) aus gut haltbarem Glase. Dieses liegt in einem
weiten Olasrohr U, welches an den Enden in massive VerschlußstOcke m eingekittet
ist imd oben durch eine polierte Deckplatte Z) aus gut haltbarem Glase abgeschlossen
ist Als Verschluß dienen zwei Spiralfederklemmen F. Zwei in m eingelassene Hähne
ermöglichen den Durchzug von feuchter Luft.
Fis. 1.
Dieses Untersuchungsgefäß wird verbunden einerseits mit einer Glasrohrsptrale S
{Fig. äb) und dem Wasser haltenden Rohr W, andererseits mit dem Kondensator C,
(Fig. 2a) nebst anschließendem Rohr und Kondensflaschc C2, von welcher die Ver-
bindung nach einer Säugpumpe hergestellt wird.
Der Heizapparat {Fig. 2a) besteht aus einem doppelten Blechkasten, der
zwischen den Wänden und oben mit Sand abgedichtet wird.
Man saugt nun mit Hülfe einer Wasserstrahlpumpe bei C,. Damit tritt Luft in
das Einsaugrohr E {Fig. 2a), streicht in dem Wasserrohr TV {Fig. 2b) über Wasser her,
nimmt in der Spirale S vollends die Temperatur des Kastens an, strömt (nach Abgabe
von etwas Kondenswasser) dui'ch das halbkreisförmig gleichmäßig gekrümmte (!) Rohr
in das Untersuchungsgefäß ü und zieht durch Kondensator C, {Fig. 2a) und Kondens-
flasche nach der Pumpe ab. T (Fig. 2a) ist ein Thermometer.
Heizt man nun den Kasten auf etwa 60 bis 70 “ an, so fällt nach Abdrehen
der Flamme (oder bei kleiner Flamme) die zunächst noch um 5 bis 10 ° aufwärts
steigende Temperatur allmählich ab, und man beobachtet nach etwa 8 bis 12 Stunden
die Beschläge auf dem Glasstück in dem Untersuchungsgefäß U. Man schließt zu dem
Zwecke die Hähne, bringt das Gefäß in einem geeigneten Halter unter das Mikroskop
und beobachtet bei etwa 80-facher Vergrößerung im durchfallenden Incht.
Öffnet man das Gefäß, welches mit feuchter Luft angefüllt ist, so verschwinden
momentan die stärkeren Tröpfchenbeschläge, da sie nur aus reinem Wasser bestehen;
während die nach langer Einw irkungsdauer auf Glasflächen gebildeten Tröpfchen alkali-
haltige Lösungen sind und daher bleiben.
Digilized by Google
lion 7.
I A)irtl l«n
55
E. Ztchlmmer, Methoden zur PrtirUn^ d«r Haltbarktlt von Glfltern ftlr optiache Zwecke.
Soll die AusfOhrung des Versuchs gelingen, so muB für gleichmäßige Luft-
ahfuhr gesorgt werden. Dies erreicht man durch Betrieb der Pumpe aus einem Bassin
von konstantem Niveau. Wenn plfltaliche Strom-Stockung oder -Beschleunigung eintritt,
so kann leicht Kondensation auf den Glasflächen erfolgen während des Fallens der Tem-
peratur. Um diese Kondensation („Taubildung“) su vermeiden, welche natflrlich die
Prüfung illusorisch macht, hat man für den gegebenen Apparat das Verhältnis von Tem-
peraturgefälle und Luflstromgeschwindigkeit so zu regulieren, daß auf einem an freier
Luft unveränderlich bleibendem Glase sich kein Beschlag zeigt. Man wird ein solches
unveränderliches .Testglas“ daher zur Kontrolle immer den zu prüfenden Gläsern bei-
fügen (z. B. Jenaer Borosilikntkron).
Untersucht man nach diesem Verfahren nun verschiedene Glasarten, so findet
man mannigfaltige Abstufungen im Grade der Luftbeständigkeit, kenntlich an der mehr
oder weniger großen Menge von verdichtetem Wasser in Tröpfchenform. Da diese
Verdichtung von Wasser auf der Oberfläche eine von der Temperatur abhängige Eigen-
schaft ist, so läßt sich durch Wahl verschieden hoher Prüfungstemperaturen zwischen
20 und etwa 80 “ auch feststellen, bei welcher Temperatur innerhalb derselben Zeit ein
Glas anfängt, sich mit Wassertröpfchen zu beschlagen. Ich ziehe es aber vor, immer
zwischen 60 bis 70 " zu beobachten und aus der Stärke des auftretenden Beschlages
die Haltbarkeit zu beurteilen.
2. Die Fleekenhildung (Schiveißempfindlichheit).
Schwach sauere Agentien erzeugen auf gewissen, auch auf hygroskopisch einwand-
freien Glasarten, namentlich stark „basischen“ Gläsern (schweren Flinten u. s. w.) bleibende
Zersetzungsflecke, rot, grün, braun schillernde Beschläge. Die Empfindlichkeit, welche
ein Glas in Bezug auf die Berührung mit solchen Agentien (wie Schweiß der Finger
u. s. w.) zeigt, läßt sich nun in den feinsten Abstufungen erkennen, wenn man einen
Tropfen einer schwach sauren Lösung („künstlicher Schweiß“) auf die polierte Fläche
bringt und nach etwa 24 Stunden abspült.
Ich bediene mich hierzu einer Lösung von 0,5 % konzentrierter Essigsäure
und 0,05 ”/o Glyzerin in Wasser. Ein Tropfen solcher Lösung hinterläßt nach dem
Verdunsten einen feuchten Beschlag (das Glyzerin ist hygroskopisch!) ähnlich dem
„Fingerabdruck“ eines schweißigen Fingers. Nach 24-stündiger Einwirkung dieses
„sauren Fleckes“ zeigt sich dann die von FlintgiUsern bekannte Zersetzungsersebeinung,
wenn man die Fläche gut mit Wasser (und Alkohol) abgespült und getrocknet hat.
Je nach der Stärke des „Schweißfleckens“ kann man aber auf den Grad der
Fleckenempflndlichkeit schließen.
3. Veränderlichkeit durch Berührung mit ßüseigem Krosser.
Manche Gläser, welche durchaus nicht hygroskopisch zu sein brauchen, werden
von flüssigem Wasser angegrilTen. Man darf daher diese Art der Einwirkung nicht
unterlassen zu prüfen. Taucht man Glasplättchen zur Hälfte mit polierter Fläche in
Wasser, so erkennt man nach 2 bis 3 Tagen die Veränderung der eingetauchten Hälfte
leicht an dem Farbenspiel derselben. Man beobachtet ebenfalls bei stark basischen
Gläsern (Flinten) oft starke, dauernde Veränderungen dieser Art. Es empfiehlt sich, die
Unterseite des Plättchens nach der Einwirkung schw'arz zu lackieren, da man im reflek-
tierten Lichte dann feinste Veränderungen leichter erkennt. Dasselbe gilt auch für die
Präparate der Pleckenprobe (2).
Es gibt zwar nur wenige Glasarten, deren Politur bei sorgfältiger Untersuchung
diesen drei Proben absolut standbält. Man wird jedoch auch viele Gläser, welche nur
geringe Veränderungen zeigen, diesen als „gut haltbare“ zur Seite stellen dürfen, um
nicht die Verwendbarkeit gänzlich einzuschränken auf wenige Typen. Gestimmte
Grenzen lassen sich natürlich nicht angeben, vielmehr muß es dem Urteil des Praktikers
überlassen bleiben, sich nach Maßgabe der nach dieser Prüfung zu erwartenden Ver-
änderlichkeit für das eine oder andere Glos seinem Zwecke entsprechend zu entscheiden.
Digitized by Ct^ogle
V«r*ln*> und P«rton«nnachrichten.
Deuucrbe
MerbAniker-Zti;.
6G
Vereins* und Personennachriohten.
Hitgliederverzeichnia.
In der Zeit vom 1. daniuir bis zum
31. März d. J. sind folgende Verände-
rungen bekannt geworden:
A, Neue Mitglieder:
Robert Ansbach, Nachfolger von Otto
Glaue; Berlin \V 64, Passage 29.
Berl.
Karl Berlepsch, Qewerbeschuldirektor;
(löttingen, Friedlünder Weg. Gttg.
Franz Büchner, Reparaturwerkstatt für
Schreibmaschinen; Hamburg, Gr. Rei-
chenstr. 20. H.-A.
Karl Kästner, .Mechaniker; Halle a. S.,
Friedrichstr. 56. Halle.
■fulius Sartorius, Mechaniker; Göt-
tingen, Weender Chaussee 96/98. Gttg.
B. Ausgeschieden:
Niemand.
C. Änderungen in den Adressen:
Max Cochius, Inh. Ernst Kallen-
bach; Berlin S42, Alexandrinenstr. 35.
F. Dencker; Hamburg, Gr. Bäckerstr.
13/15.
Regierungsrat Dr. H. Homann; Frie-
denau, Kaiserallee 120.
C. Mirus, Stuttgart, Rotebüblstr. 51.
Hermann Reising jr. ; Friedenau,
Rheinstr. 6.
S. Simon, i. F*- R. Blänsdorf Nachf.;
Frankfurt a. M., Schlllerstr. 29.
Vereinigung früherer Schüler pp.;
Briefadresse: Hans Heintz, Friedenau,
Reinbrandtstr. 6.
G. Wanke; Osnabrück, Wittekindstr. 11.
I
D. G. f. M. u. U. Abteilung Berlin.
E. V. Sitzung vom 17. März 1903. Vor-
Bitzender: Hr. Fr. Franc v. Eiechtoosteiu.
Hr. Gustav Pcllehii, Kartograph im
Koichamarinoamt, spricht an der Hand von
Zeichnungen, Projektionahildern und Modellen
aber das Thema; Der Panlograph, vom ersten
Storchschnabel zur modernen Zeichenmaschine.
(Der Vortrag, welcher lebhaftes Interesse und
groBen Beifall bei der zjthlreicheii Versamm-
lung fand, wird in dieser Zeitschrift ausfllhrlich
veröffentlicht werden.)
Zur Aufnahme hat sich gemeldet und wird
zum ersten Maie veriesen die Firma Wilh.
Bisenfuhr. Berlin 814. Komroandantenair, 31a I
Bl.
Der Vorstand des Zwcig:>'ercins Halle a. 8.
hat gemnß dom Veroinsbeachluß vom 10. Fe-
bruar d. J. eine Zuaammenstellung vorfaßt, die
alle Boatimmungon des neuen Handwerker-
geaetzes, die Verfügungen der dortigen Hand*
werkakainmor und die BoachlUaae des Zweig-
vereint umfaßt, soweit sulche sich auf das
Lehriinga- und Gehülfenweaeo und das Prü-
fungaweaen beziehen; angefügt ist die Bestim-
mung dea § 133 der G.-O. botr. Führung des
Meiatertitela.
MeUterprQfuog fttr Mechaniker, Op*
tlker und Installateure elektrischer
Anlagen zu Berlin.
Die Handwerkskammer Berlin hat die
von dem Deutschen Mechanikertage in
Halle aufgestellten Anforderungen für die
Meisterprüfung wortgetreu in ihre Prüfungs-
bestimmungen übernommen (vgl. D. Mech.^
Ztg. 1902. S. 221 § 5 u. § tf). Nur hat
die H.-K. statt „Mathematik im Lehrumfang
der 6'klassigen Keal6chule‘' gesetzt „Mathe-
matik, soweit sie zur Ausübung des Hand*
Werks erforderlich ist*^; diese unbestimmte
Formulierung, welche die Höhe der An-
forderungen dem Ermessen der jeweiligen
Prüfungskommission anheimgibt, ist wohl
kaum eine Verbesserung des genau prä-
zisierten Vorschlages der D, G.
Krnannt wurden: Hofrat Dr. J. M. Eder,
ao. Professor für I^hotochemie an der Tech-
nischen Hochschule iu Wien, zuin o. Professor;
Dr Föry zum Professor der Physik an der
Kcde de phytique et ehimie io Paris; G. 8ani
zum ao. Professor der aogewandten Chemie
an den leiituto auperiore agrario in Perugia: Dr.
E. C. Franklin, bisher Professor der physi-
kalischen Chemie an der Universität von Kansas,
zum Professor für organische Chemie an
der Standford-Univorsitttt in Californien; Dr. J.
MauthiKT, ao. Professor an der Universität
Wien, zum o. Professor der angewandten medi-
zinischen Chemie.
Berufen wurde: Prof. Dr. Th. Den Uoudrea
als o. Professor Dir theoretische Physik nach
iieipzig.
Verstorben sind; Kebonl, Professor der
Chemie an der FaeulU des Seieneea in .Marseille,
korrespondierendes Mitglied der Akademie der
Wissenschaften: J. Wimshurat, Mitglied der
Royal Society in London, durch seine Elek-
trisiormasehine weiteren Kreisen bekannt ge-
worden. 70 .Ishre alt; Prof. tJ. Blsrliof. früher
Professor der technischen Chemie am Andertotu
by CjOO^Ic
Iltfl 7.
1. Apni im
Penonennachricbten. — Xletner* Mittailungvn.
College, Glasgow. G8 Jahre alt, iu London; der
Physiker 8ir. G. G. Stokes» Mitglied der Royal
Society, 83 Jahre alt, in Cambridge; N. M.
Fcrrcrs, Mitglied der Royal Society, 74 Jahre alt,
in Cambridge; Dr.F.Garelli» früher Professor der
Physik an der Universität in Turin, 78 Jahre
alt; Grtiey, Direktor der Sternwarte iu Be-
sanvon; J. Glaisber» Mitglied der Royal Society
in London, Meteorologe und Astronom, 94 Jahre
alt, in London; der Astronom F. C. Penrosc»
Mitglied der Royal Society. 85 Jahre alt, in
London.
Kleinere Mitteilungen.
Llliput-BoKenlampe
der A.-G. Siemens & Halske.
Die Frage, ob dos elektrische Bogenlicht
auch da in Koiikurrenr. treten könne, wo bisher
nur Glühlampen von großer Kerzenetärke io
Betracht kamen, dürfte durch eine neue Bogen-
lampe von kleinsten Abmessungen — genannt
Liiipiit-Bogenlampe — , die die Aktie n gesell-
Schaft Siemens & Halske auf den .Markt
bringt, ihrer Lösung näher gebracht sein. Die
mittlere hemisphärische Helligkeit der mit Ala-
basterglocke versehenen Lampe beträgt 130
die Brenndauer eines Kohlenpaares währt bis
20 Stunden, und das Auswechseln kann jeder
I>aie ohne Schwierigkeit besorgen; die Kosten
der Kohlen betragen pro Stunde noch triebt
0,% Pfennig. Die Lumpe besitzt kein subtiles
Werk wie die großen Bogenlampen; gegen die
sttrkston Erschütterungen ist sie in solchem
(irade unempfindlich, daß selbst <loa Kütteln
eines Eisenbahnwagens ihr absolut nichts an-
haben könnte. Zur Beleuchtung von Sftlen und
Salous ist sie in Wandarmen, Stäuderlampon.
an Hängearroon und in Kronen vorzüglich ge-
eignet. Als Zentrallampe in Glühlichtkronen
iintergebracht zeigt sie so recht den stark,
aber dem Auge angenehm entgegenspringenden
Kontrast zum Glühlicht, mit dem sie zugleich
doch viel besser zusammenpaßt als das oft in
diesen untergebrachte Auerllcht. Der Strom-
verbrauch einer LiUput-Lampe ist etwa gleich
dem von 4 16-kerzigen Glühlampen. Die erzielte
Kerzenstärke ist bei der Liliput>r.ian]pe — hemi-
sphärisch gemessen — etwa gleich dem Doppel-
ten der 4 Glühlampen, das Auge aber schätzt
ihre Lichtstärke und die Helligkeit in dem be-
leuchteten Raume um ein Vielfaches höher.
K. .V
75. \'er8ammlun|C Deutscher Natur-
forscher und Ärzte
in Kaesel, vom 20. bis 20. September 1903.
Für die Abteilung Phyaik , einsehl.
Instrutnentenkunde und u isscnsrkaßliche
:u
Photographie sind Einführende: Prof. Dr.
Merkelbach (Murhardstr. 33j , Prof.
Geyger , Oberlehrer Dr. Heermann;
Schriftführer: die Oberlehrer Dr. Christ
und Dr. Gorges.
Da den späteren Mitteilungen über die
Versammlung, die im Juni zur Versendung
gelangen, bereits ein vorläufiges Programm
der Verhandlungen beigefügt werden soll,
so sind Vorträge und Demonstrationen —
namentlich solche, die etwa größere Vor-
bereitungen erfordern, — wenn möglich
bis zum 15. Mai bei dem Einführenden,
Prof. Dr. W. Merkelbach, anzumelden.
Vorträge, die erst später. Insbesondere erst
kurz vor oder während der Versammlung
angemeldet werden, können nur dann noch
auf die Tagesordnung kommen, w'enn nach
Erledigung der früheren Anmeldungen Zeit
bleibt; eine Gewähr hierfür kann daher
nicht übernommen werden.
An der i. Ilandwerkerschule za Berlin
(Lindenstr 97/98) beginnt das Soromerhalbjahr
am 15. April und schließt am 30. September.
Das Städttsrhe Technikum Neustadt iu
Meckl. ist eine staatlich subventionierte Lehr-
anstalt für Elektrotechnik. Maschinenbau, Eisen-
bau und Bauiiigeirieurweson, verbundeu mit
Werkmeisterachule; ausführliches Programm,
das über den Lehrgang, die Aufnahmebedin-
gungen u. s. w. Auskunft erteilt, wird von dem
Direktorium der Schule kostenlos auf Wunsch
zugesandt.
Aus dem Friedrichs-Gewerbeatipendium
zu Berlin werden alljRlirlich im Monat Januar
Beträge von je 150 M. an Gewerbegehülfen
behufs ihrer weiteren gewerblichen Ausbildung
verteilt. Einen Anspruch darauf haben nur in
Berlin geborene und ortaangehörige , nicht
uutor 18 und nicht Ober 30 Jahre alte Gewerbe-
gobülfen, welche wilhrend ihrer Lehrzeit resp.
ihrer Beschäftigung als Gewerbegehülfen Fleiß,
Tüchtigkeit, insbesondere aber auf Vervoll-
kommnung in ihrem Handwerk gerichteten
Lerntrieb un den Tag gelegt haben. Diejenigen
Gewerbegehülfen, welche mit einem Stipendium
bedacht werden wollen , haben ihr selbst-
geschriebenes Gesuch unter Beifügung eines
Lebenslaufs . der Geburtsurkunde und der
Originale oder beglaubigten Abschriften der
Atteste ihres Lehrherrn bezw. der Arbeitgeber in
Betreff ihrer praktischen Geschicklichkeit, ihres
Fleißes sowie ihrer sonstigen Aufführung dem
Kuratorium desFriodrichs-Gewerbestipendiums,
Berlin C2, Stralauer Str. 3/6. bis spätestens
Ende Juni d. J. einzureichen.
Digiiized by Go6gle
Kleiner« Miiteilungen.
Gloichzcttig ist oachxuweison, daü der Be-
werber eine der hier bestehenden Unterrichte-
onstalten. w'elche die allgemeine intellektuelle
wie auch im besonderen die gewerbliche resp.
technische Fortbildung der dom Handwerker-
stande angehörigen Personen bezwecken, min-
destens ein .Jahr hindurch mit Fleiß und Er-
folg besucht hat.
Gesuche, bei denen auch nur eines der vor-
stehend bezeichneten Beweisstücke mangelhaft
ist oder ganz fehlt, künnen nicht berücksichtigt
werden.
Oie Firma W. A. Iltrschmann in Fankow-
Berlin hat am 20- v. M. in ihrem ROntgen-
laboratorium die 10000. Aufnahme aiigefertigt.
Die Finna stellt diese Bilder hauptsächlich für
Ärztliche Kreise her — die genannte Aufnahme
war für die Kgl. chirurgische Klinik in Berlin
bestimmt — und zwar sowohl zu diagnostischen
als zu Versuchszwecken.
Glaeteohnisohes
Über da« Oaadmektceaetz zwlschea
75 und 150 imn Qiie*ckallber.
Von Lord Hayleigb.
Zeiitehr- f. pkytik. Chemie 41. S, 7t. 1902.
Von dem Verf. ist früher (o. o. O. S7,
8. 712. 1901) bereits eine Untersuchung ver-
Afl’entlicht Ober das Boyle-Mariotte’ecbe Gesetz,
wonach eich das Volumen einer Gasmenge im
umgekehrten Verhältnisse mit deren Dnick
Ändert. Unter Anwendung eines für diese
Untersuchung besonders konstruierten Neige-
manometers gelang es ihm, dieses Gesotz für
sehr niedrige Drucke bis 1,5 mm Quecksilber
mit einem hohen Grade der Genauigkeit zu
verifizieren.
Auch für die neue Arbeit, welche sich auf
das Intervall von 75 bis 150 mm Quecksilber-
druck bezieht, hat Verf. ein Manometer von
neuer Form konstruiert, welches in Fig. 1 dar-
gestellt ist. Dasselbe besteht aus den beiden
HoblrAumen A und B. welche nur durch die
gebogene Röhre C miteinander in Verbindung
stoben, wahrend der Hals D durch Zement
luftdicht verkittet ist. Durch diesen Verschluß |
wird auch der Meßstab FDE gehalten, dessen
Spitzen F und E mit ihren Bildern auf den
QueckeiiberoberfiAcheu zusammenfallon müssen,
wenn die Einstellung des Manometers erfol-
gen soll.
Die Verwendung von zwei derartigen, mög-
lichst genau miteinander Uboreinstimmenden
• ^Gl*»‘«'hnUchei^ Met henOcer Ztg
^ Manometern geschah in der Weise, dass die zu
untersuchende Gasmenge zunächst in ein aus
zwei nahezu gleichen Glaskugeln bestehendes
r
;i I
H
I.
Reservoir gepresst und ihr Druck dem einen der
75 mm QuecksilbersAule anzeigenden Manometer
angepaßt wurde. Darauf wurde dieselbe Gas*
menge auf die Hälfte ihres Volumens reduziert,
indem sie in die obere Glaskugel des Reser-
voirs zuearomengepreßt «nd zur Bestimmung
des nun doppelt so großen Druckes das
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H«rt 7.
>. Aprtl n>na
GlutcchnUches.
59
swoitf» Manometer dom ihm gleichen craten
vorgeschaltet wurde.
Der angewandte Apparat hatte das in Fig.2
akitzierte Auasehon. QHI tat die aU Gas-
reservoir dienende Doppelkugel. Dieselbe ist
mit dem unteren Raume des Manometers CD
verbunden. Die genaue Einstellung Ut er*
mOglicht durch den Nebenapparat J K, der
eine Vergrößerung oder Verkleinerung des
Volumens gestattet. Der obere Raum dee
Manometers CD ist luftleer und steht durch
das zweite Manometer A B bei F mit der
Luftpumpe ln Verbindung. Zwischen beide
Manometer ist noch ein Hülfsreservolr E ein-
gefügt, durch welches Gas zugefnhrt werden
kann, wenn beide Manometer gleichzeitig an-
zeigen sollen, sobald die in das Hauptroservoir
eingescblossene Gasmenge auf ihr halbes Vo-
lumen bis M zurückgedr&ngt wird. 9ftmt-
liche fünf nach unten führende Röhren
A, S, C, /, K sind über BarometerhÖho lang
und endigen in Quecksilberbehalteni.
Dieser Apparat gestattete, absolute Messun-
gen fast ganz zu vermeiden. Es war, von
kleinen Korrektionen abgesehen, nur nötig,
die Volumina der beiden Glaskugeln und die
Manometer unter sich zu vergleichen. Hier-
durch w'urde eine Genauigkoit von 0,000 1 er-
zielt. Innerhalb dieser Genauigkeitsgrenze
folgten Luft und Wasserstoff dem Boyle-
Hariotte'schen Gesetze vollständig, w&brend
Argon, Sauerstoff und Stickstoffoxydul geringe
Abweichungen zeigten. Mk.
JSln« aeoe Form der Kallröbre.
Von J. N. Tervot.
CA«m. Neu-» AJ. S. m. 1902.
Die gebräuchlichen KalirObren, sowohl die
nach Liebig, wie die nach Geißler, haben
zwei Nachteile. Einmal wird die Kalilauge
nicht gleicbmAßig verbraucht; sodann kommt
es häufig vor, daß sich Krystallc von Kalium-
karbonat bilden und den Durchgang des Gases
durch die Flüssigkeit hindern. Diese Mangel
werden Lei der vom Verf. vorgeschlageneu ver-
besserten Form der Kaliröhren dadurch ver-
mieden, daß der Gasstrom selbst die Kalilauge
zur Zirkulation durch den ganzen Apparat
bringt. Gleichzeitig werden Gas und Absorptions-
flOssigkeit in so innige Berührung miteinander
gebracht, daß die Absorption äußerst energisch
verlauft und somit die Zeit einer Verbrennung
in schätzenswerter Weise abgekürzt worden
kann. Wie aus beistehondor Figur zu er-
sehen ist, besteht der Apparat aus 4 Kugeln.
Wenn der Apparat außer Gebrauch Ist, befindet
sich der grüßte Teil der Kalilauge in A. Die
Verbindung zwischen der oborou Kugel B und
A wird durch die Röhre E gebildet, welche
an ihrem unteren Ende schrAg abgeschnitten
ist. Ferner sind A und B auch durch die
Heberröhre F verbunden. C und D sind
Sicherhoitskugeln. Das Gas tritt durch D ein
und drückt in A die Kalilauge so lange nach
unten, bis es durch die schräge Öffnung von
E entweichen kann. Es steigt In E in einem
Strom kleiner Bläschen in die Höhe und treibt
hierbei die Kalilauge nach B hinauf; von hier
aus fließt die Lauge durch die Heberr(»hre F
nach A zurück. Die Lauge zirkuliert somit be-
ständig Im ganzen Apparat und wird ganz
gleichmäßig verbraucht. Das Gewicht des
ganzen mit Lauge beschickten Apparates betrögt
40 bis 45 g. Der Apparat hat sich bisher sehr
gut bewahrt, soweit dies aus den angeführten
Analysenzahlen ersehen werden kann. Er wird
von der Firma Max Kaehler & Martini in
Berlin hergestellt und wird auch mit unmittel-
bar aogeschmolzenemChlorkalziumrobr geliefert.
(S linke Seite der Figur ) Rm.
Ein Volumometer für kleine Substans-
mengen.
Von L. Zeliinier.
An«, d. Fhyaik lO» S. 40- 190J.
Ein Volumometer zur Dichtobestimmung von
kleinen Substanzmengen Ist vom Vorf. für
Mineralogen und Chemiker in neuer Form kon-
struiert worden.
Dasselbe besteht im wesentlichen aus einem
Quecksilberbarometer (s. Fig. 1\ in dessen luft-
verdünnten Raum dor Körper k, dessen Dichte
zu bestimmen ist, mittels des Stöpselflöschchens
f mit einer gewissen Luftmenge gebracht wird.
Dos etwa 95 cm lange Harometerrohr 56 ist eine
beiderseits offene (ilasröhre, deren oberer, durch
Quecksilber abgedichteter Verschluß durch den
eingeschliffenen und mit dem Glasgriff g ver-
sehenen Glasstöpsel Sj gebildet wird. Unten
taucht dasselbe in ein langes, in seinem oberen
Teile erweitertes Glasgei^ß OQy In welchem es,
Digitized by Goqgle
80
Glastach nif chei .
D«ataeh«
MacluatiurZ4!
soweit als notwendig, auf und ab geschooen
werden kann. Dies muß geschehen, um das in
dem Rohr befiDillicho Quecksilber mit seinem
Meniskus auf den schwarzen Olaszeiger r. wel-
cher gleichzeitig als Stützpunkt für das Fläsch-
chen/dient, ungefähr einzustellen. Die feinere
Einstellung ermöglicht ein in einer Führung
mit sanfter Reibung verschiebbarer gläserner
Kegulierzapfen r, mit dem man durch Eintauchen
in das Quecksilber den Meniskus in gewünschter
Weise mit dem Zeiger g in Berührung bringt.
Um die Höhe der Quecksilbersäule zu messen, i
ist das Rohr 66 auf seinem unteren Teile mit '
einer von dem Zeiger z an zählenden Skale
versehen, welche von etwa 38 bis 76 cm reicht.
Auf dieser Skale liest man mittels der Lupe Z,.
die Einstellung der QuecksilbeHläche 7 ab,
während die Lupe Li zur Einstellung des Me- 1
niskus auf den Zeiger z dient. Uber das Rohr
66 ist auf der oberen Strecke das Glasrohr kk
gezogen, um das Quecksilber während der Ver-
suche vor Erw'ärmung möglichst zu schützen.
Der über den GlaegrifT g des Stöpsels a, ge-
stülpte Deckel d soll das Eindringen von Staub
in den Apparat verhindern, und der unten im
Gefäß OG bpfindliche Gummipfropfen p dient
dem Glosrohr 66 zur Auflage, um dasselbe er-
forderlichenfalls unten verschließen zu können.
Vor Benutzung des Apparates hat man das
Volumen des Rohres 66 zwischen dom Meniskus
bei g und dem Stöpsel zu bestimmt*). Zu
diesem Zweck ist das Rohr bei a. mit einem
zweiten Schliff versehen, in welchen das Ende
eines langen Glasstabcs quecksilberdicht ein-
paßt. Man bringt das Rohr mit dem Glasstabe
in vertikale Lage und füllt dasselbe mittels
eines geeigneten Trichters bis zum Stöpsel «,
mit Quecksilber au, Indem man das Quecksilber
zunächst bU zum oberen Bude der Röhre steigen
läßt, darauf den Stöpsel a, eliidrUckt und das
über demselben betindliclie Quecksilber wieder
absaugt. Sodann saugt man den oberen Teil
des Quecksilbers ab. bis es nur bis zum Zeiger
z reicht. Diesen abgesaugten Teil des Queck-
silbers wägt man underhältdadurchdas gesuchte
Volumen, welches bei dem Apparate des Verf.
1.2608 ccm betrug. Gleichzeitig hat man durch
Quecksilberwägungen Volumen und Kapa-
zität des Stöpsolfläschcbons / zu bestimmen.
Diese beiden Größen betrugen 0,18484 und
0,30754 ccm.
Nach Ermittelung dieser Werte nimmt man
die Versuche selbst in der Weise vor, daß man
das Hohr 66 (ohne den nur zur Volumenboetim-
mung dienenden Glasstab) mit seiner Hülle AM
in dos mit Quecksilber gefüllte Gefäß GO ein-
taucht, bis es den Pfropfen p eben leicht be-
rührt Daun saugt man das Queck-
silber in dem Rohre bis nahe an dessen oberes
Endo hoch und drückt das Rohr fest auf den
Pfropfen auf, indem man es mittels des an der
Btange S vertikal verschiebbaren Trägers T be-
festigt. Hierdurch ist die im Rohr befindliche
Quecksilbersäule unten abgeschlossen. Mao
kann jetzt oben das Fläschchen / mit dem zu
untersuchenden Körper in das Rohr einfUhren
und mittels des Stöpsels «, in das Quecksilber
untertaueben. Durch Eindrücken des Stöpsels
in seinen Schliff ist dann die Barometerröhre
oben verschlossen, so daß man dieselbe von
dem Gummipfropfen p abheben kann. Unter
dem Stöpsel 3, bildet sich dann ein luftver-
dünnter Raum, welchen die im Fläschchen /
mit eingeftthrte Luftmenge erfüllt, indem das
Quecksilber in ilom Rohr fällt. Um demselben
das Vorbeiströmen bei dem Fläschchen f zu er-
leichtern. ist an der Innenwand des Rohres
uüben dem Fläschchen eine Furche e angebracht
Digiti?ed by Google
Heft 7.
I- April 19nT
Glatt«chiiisch*i.
61
Man hebt daa Barometerrobr eo lange, bis
der Meniskus des Quecksilbers in demselben
sieb auf den Zeiger t einstellt. Dann laßt sich
aus der Höhe der Quecksilbersäule zwischen
X und q und dem bekannten Volumen zwischen
«, und X mit Hülfe von Temperatur- und Baro-
meterstandmessungen die Menge der mit dem
Fläschchen eingeftthrten Luft, welche den
Raum über dem Meniskus erfüllt, bestimmen.
Aus den übrigen Konstanten des Apparates er-
gibt sich hiernach das Volumen des Körpers k
und somit nach erfolgter WAgung desselben
seine Dichte.
Die vom Verf. unter Anwendung der sorg-
^tigsten Vorsichtsmaßregeln mit diesem Appa-
rate angestellten Versuche ergaben bei Ver-
wendung von Bubstanzmengen, die nur Bruch-
teile eines Grammes betrugen, eine Genauigkeit
bis auf einige Zehntel Prozent Hierbei unter-
schieden sich die mit pulverisierter und die mit
körniger Substanz erhaltenen Resultate kaum
voneinander. Besonders zu schätzen an der
Methode ist noch, daß die Substanzen mit keiner
Flüssigkeit in Berührung gebracht werden.
Mk.
Gebrsuobsimuter fQr glaatechniaeb«
Oegenst&nde.
Klasse:
90. Nr. 185477. Fassung für Maximalthermo-
meter zum Heruntorschleudem des Queck-
silberfadens. W. L. Scheffer & Kühn,
Manebach i. Th. 4. 9. 02.
Nr. I8ß 332. Aufstellbare Tropfpipette mit die
Flüssigkeit von der Membran abhaltendem
Trichter. Blokusewski, Niederbreisig.
26. 6. 02.
42. Nr. 185811. Baugpipette mit oder ohne selbst'
tätig sich anhebende Spindel und mit durch
den Piüssigkeitsraum durchgeführtero Über-
laufsrohr. F. Hugershoff, Leipzig. 25.9.02.
Nr. 185944. Saugpipette mit von außen an-
hebbarer, als über- und Ablaufrohr ausge
bildeter hohler Ventilspindel. Derselbe.
26. 9. 02.
Nr. 186 827. Kontrollthermometer mit doppel-
seitiger Kapillare. W. Uebe, Zerbst. 1710.02
Nr. 187 899. Vollpipette mit einem unterhalb
eines unteren Pipettenverschlusses seitwärts
abzweigenden und in ihr oberes Ende ein-
mündenden Rohr. C. Zahn, Berlin. 20. 10.02
Nr. 187 723. Zur raschen Bestimmung des
Starkegebaltes in der Preßhefe dienende
Amylometerröhren, deren verjüngter ge-
schlossener Bndteil mit einer direkt den
Prozentgehalt angebenden Skale versehen
ist Lenoir & Förster, Wien. 30.10.02.
Nr. 188811. Cberlaufpipette mit VorratagefÄß.
C. Richter, Berlin. 14. 11. 02.
Nr. 188812. Saugpipette mit Einstellung durch
Gummiverschluß. Derselbe. 14- 11. 02.
Nr. 189945. Thermometerröhre mit hinter
farbigen Streifen liegender Kapillare, zwecks
besserer Sichtbarmachung der Quecksilber-
säule. 0. Lange, Ilmenau i. Thür. 2.12 02.
Nr. 190 149. Durch Belastung am unteren Ende
aufrecht schwimmendes Thermometer zum
Messen der Temperatur von Flüssigkeiten
und Bädern. F. Neupert, Berlin. 20. 11.02.
Nr. 190546. Thermometer für höhere Tem-
peraturen, mit in geschlitztem, die massive
Skale führendem Hohlzylinder vorgesehener
Regulierfeder. Cb. Günther, Stützerbach
i. Th. 6. II. 02.
Nr. 191 289. Thermometer mit einer an der
Hülse oder am Futteral oder am Thermo-
meter selbst angebrachten Vorrichtung zum
Notieren der Temperaturen. 8. Looser,
Berlin. 11. 12. 02.
Nr. 191 931. Thermometer mit durch die
Wand hindurchzuführendem, eine Vergröße-
rungslinse enthaltendem Schaurohr, dessen
Innenraum vorn etwa der Größe der Skale
entspricht und nach hinten verjüngt ist.
A. Schumann, Düsseldorf. 31. 12. 02.
Nr. 192264. Thermometer, dessen Quecksilber-
faden sich durch seitwärts angoordnete
Prismen auch von den Seiten aus vergrößert
zeigt. W. L. Scheffer & Kühn, Manebach
i. Th. 20. 12. 02.
Nr. 192 274. Von einem an einem Sebaurohr
angebrachten, nach vom offenen Mantel und
außerdem von einem Glaszylinder um-
schlossenes Thermometer. A. Schumann.
Düsseldorf. 31. 12. 02.
Nr. 192382. Dlfferentialmanometer für Flüssig-
keiten von faet dem gleichen spezifiseben
Gewicht, gekennzeichnet durch ebie Erwei-
terung im unteren Teile des Skalenschenkels
für die Aufnahme der leichteren Flüssig-
keit beim rberschreltcu des auf der Skale
angezeigten Druckes. H. Rabe, Berlin.
7. I. 03.
Nr. 193018. Beim Sterilisieren zu verwendendes
Thermometer, dessen Skale mit einer Kenn-
zeichnung der für die einzelnen Nahrungs-
mittel erforderlichen Sterilisiertemperatur
versehen ist. J. Weck, Uflingen. 22.11.02.
Nr. 193162. Automatische Pipette mit auto-
matischer Nullpunkteinstellung und Kück-
laufleituiig zum Plüssigkeitsge^ß. F. Hu-
gershoff, Leipzig. 15. 12. 02.
Nr. 19vJ 626. Meßfiaschen mit hohlem, einge-
sclilifTenem Stopfen von größerem Raum-
inhalt, der als SchUttelraum benutzt wird.
Peters & Rost, Berlin. 6. 1. 03.
Nr. 193 702. Medizinische Thermometer, rieren
Skalen, aus Aluminium oder anderem Ma-
ntized by Gopgle
62
Qlattechnischei. — BUcherschau und Preitlist«n.
l>«uUicU*
B<*ctualk9r-Zii;
terial, im oberen Teil mit einer Ausbuchtunf?
bezw. einem Einocbnitt versehen sind. \V.
Uebe, Zerbst. 31. 1. 03.
Nr. 194 270. Gläeemes MeO^efftß mit einer
durch stellenweise Mattierung der glatten
OberflAcbe seiner Wandung mittels eines
SandstrahlgeblAscs gebildeten Skale. G.
Schmidt & V. d. Bitz, Schmiedofeld i. Th.
6. S. 03.
Nr. 194 278. Doppelt wirkende Quecksilber-
luftpumpo mit zwei Aufnahmebehältern und
einem Vierweghahn. H. Burger, Berlin.
9. 2. 03.
Nr. 194 548. Instrument zur Bestimmung des
Fettgehaltes in Khse, bestehend aus einer
unten in einen Kolben endigenden gradu-
ierten Köhre, welche oben in einen Trichter
sicherweitert. M. Vogtherr, Berlin. 28.1.03.
Nr. 194 593. Doppelbarometer mit einer Höhrn
mit zwei Öffnungen. AU, Bberhardt &
•Iftger, Ilmenau 1. Th. 12. 2. 03.
Bflehepsohau u. Ppeialiaten.
W. Biscan, Der Wechselstrom und die Wechsel-
strommaechinen. 8^. 108 S. mit 90 Fig.
Leipzig, Oscar Leiner 1903. 2,50 M . geh.
.3,00 M
Das Buch ist, wie der Titel sagt, zum
Selbststudium für Mechaniker, Installateure.
Maschinenschlosser, .Monteure u. s. w. bestimmt.
Bs verlangt immerhin einige mathematische
Kenntnisse.
Nach Einführung in die magnetischen
Grundbegriffe werden die GeseUe dos Wechsel-
Stromkreises besprochen. Daran schließt sich
die Besprechung von Maschinen, Motoren und
Transformatoren für einphasigen Strom. Es
folgen Kapitel über Mehrphasensysteme und
allgemeinere für den Betrieb erforderliche
Dinge. E. 0-
W. 8chcffer, Dos .Mikroskop, seine Optik.
Geschichte und Anwendung, gemeinver-
ständlich dargestellt. 8®. V, 114 8. mit66Ab-
bildgn. Leipzig. B. G. Teubner 1902.
1,00 Af.. geh. L25 M.
Mit dem vorliegenden Büchlein, dem
35. Bündchen der Sammlung wissenschaftlich-
gemelnverstnudlichor DarstellungeD aus allen
Gebieten des Wissens „Aus Natur und Oeistes-
welt“, wirtl bezweckt, einem grösseren Kreise
Interesse und Verständnis für das Mikroskop
zu erwecken. Nachdem einleitend die Brechung
und Reflexion von Lichtstrahlen erörtert ist,
wird zunächst die Konstruktion und die op-
tische Wirkung der einfachen Lupe uud des
zusammengesetzten Mikroskops crLnutert Da-
bei wird auch auf ihre histurieebo Entwicklung
an dor Hand zahlreicher Originalreproduktionen
aus ftltereo Werken iiAher eingegangeii. Als-
dann folgt eine Beschreibung der modernen
Mikroskope und Uülfsapparate sowie der
Vorrichtungen zum Zeichnen und Photogra-
phieren mikroskopischer Bilder. Zum Schluß
finden sich noch die physikalischen und che-
mischen Methoden, die zu untersuchenden
Objekte für das Mikroskop tauglich herzu-
richten, kurz dargcstellt. Zu rügen ist, daß
stets Abb4 statt Abbe gedruckt ist
Sehek.
J. C, Müller, Lehrb, d. Elektrotechnik. Mit
besond. Berücksichtgg. der elektr. Anlagen
auf Schiffen. gr.-8». XV, 393 S. m. Abbildgn.
Braunschweig, F. Viewog & Sohn 1903.
6,40 M , geb. in Leinw. 7,00 M.
Photographische Bibliothek. 16. Bd. gr.-8<*.
Berlin, G. Schmidt.
16. B. Holm, Photographie bei künst-
lichem Licht Anleitg. zum Photogra-
phieren bei Magnesiumlicht X, 124 S.
m, zalilreichen Abbildgn. u. 6 Taf. 1903.
2.50 M., geb. 3,00 M.
Elektrotechnik in Binzeldarstcllungen. Hrsgg.
V, Ob.-Ing. Dr. G. ßenischke. 3- Heft.
gr.-8®. Braunschweig, F. Vieweg & Sohn.
3. G. Benischke, Die Grundgesetze
der Wechselstromtechnik. X. 141 S. m.
113 eingedr. Abbildgn. 1902. 3,60 Jf-,
geb. 4,20 Af.
M. Müller u. Mattersdorff, Die Bahn-
motoren für Gleichstrom, ihre Wirkungs-
weise, Bauart u. Behandlg. Ein Handbuch
f. Bahntochniker. gr.-8“. XI. 418 8. mH 231
in den Text gedr. Fig. u. 11 Itlh. Taf., so-
wie e. Übersicht der ausgefohrten T>'pen.
Berlin, Julius Springer 1903. Geb. in
Leinw. 15,00 M.
Max Kaehler & Martini, (Berlin W 66, Wü-
belmstr. 50). Preisverzeichnis über che-
mische Apparate und Gcrfttechaflen, 6. Aiifl.
gr.-80. XVI. 500 Selten mit vielen Abbildg.
1908. Geb. 5,00 Af.
E. J. Wade, Seeoundary Batitriet, tkeir Theory,
Construction and Cf«. 8®. 502 S. m. Fig.
London 1902. Geb. in Leinw. 10.80 Af.
F. Schmidt, Leitfaden d, Momentphotogrsphie.
8®. IX, 118 8 m. Abbildgn. Wieabaclen.
0, Nemnich 1903. Geb. ln Leinw. 1,50
Elektrotechninchc Bibliothek. 57 Bd. 8®.
W'ien, A. Ilartleben.
57. J. Zacharias, Elektrische Straßen-
bahnen. XIII, 240 8. ra. 198 Abbildgn.
1903. 4,00 M., geb. 5 if.
Digilized by Google
U«tt 1.
April
^aienuchau.
0^-i
Patentsehau.
Optiseber Eatfernongtoieaser mit in entgeg*nges6tst«n lUehttmgen drehbaren
PriBmen. A. Monticolo in Mailand. 22. 1. 1901. Nr. 130187. Kl. 43.
Um bei EntferaungsmeBsem der vorliegenden Art ein Mir die gleich«
mäßige Einteilung der Skale günatigee VerhaUnis zwiechen den Bilderver-
rückungen und den Pritimendrehungen zu schaffen, ist zwischen den drehbaren
Prismen e ein festes Prisma f angebracht, dessen Refraktionswert gleich der
Summe der Brechungsworte der erstereu zwei Prismen ist. Infolge dieser
Prismeneinschaltung rücken die die größeren Entfernungen bedeutenden Teil-
striche der Skale weiter auseinander.
Vorrichtung war Projektion nndorchsiobtiger Gegen*
stlLnde. F. Schmidt & Haensch io Berlin.
19.10.1901. Nr. 130160. Kl. 42. (Vgl. diese Zeitsek.
Iff03. 8. 33.)
Um die Beleuchtung und Abbildung eines un-
durchsichtigen Gegenstandes g unter Beibehaltung der
gewöhnlichen Stellung des Projektionsobjektivs p und
des Kondensators für die Projektion durchsichtiger
Gegenstände zu ermöglichen . ist der aus den Teil-
stücken a bestehende gegliederte Spiegel eingeschaltet.
Bei der Projektion durchsichtiger GegensUnde wird
dieser HUlfsspiegel entfernt.
Scbaltongsweiae der Gebe* and Empiangutation für Fankentelegrapbie mit vertikalen Loft-
leitangen. A. Slaby in Charlotten bürg und Graf v. Arco in Berlin. 23. 13. 1898.
Nr. 124 IB4. Kl. 21.
Bei der Gebestatiou wird unter Einschaltung von Kondensatoren das obere Ende des
Sendedrahtes mit dem vom anderen Pol der Kunkenstrecke ausgehenden, geerdeten Leiter ver-
bunden oder wie dieser gleichfalls geerdet. In Verbindung mit dieser Schaltungsweise der
Gebestation wird auf der Empfangsstation das obere Ende des Eropfangsdrahtes mit dem anderen
geerdeten Leiter verbunden, welcher vom Fritter ausgeht und das Relais und die Ortsbatterio
enthalt, oder wie dieser gleichfalls geerdet.
Elektriaeber Olaasehmeliolen mit treppenlörmigem , von
Lichtbögen bestrahltem SobmelskaaaL Gesell-
schaftzur Verwertung der Patente für Glas-
erzeugung auf elektrischem Wege, Becker
ft Co. m. b. H. in Köln a. Rh. 28- 9. 1900. Nr. 128260.
Kl. 32.
Der Glassatz wird durch die Förderschnecke a
und Fallrohr 6 den Lichtbögen bei c und d zugefnhrt. Vier
Schmelzkanftle e spoisen bei f das geschmolzene Glas in
den Bebftlter g, woselbst es mittels eines zwischen den
Elektroden h durch das Glas geführten Stromes durch
Widerstandserhitzung gelhiitert wird. Das gelauterte Glas
fließt durch t nach k und wird durch l entnommen. Die bei
e und d entstebenden brennbaren Gose werden bei I zur
Beheizung von k benutzt.
Einiichtong sor Erzeagong eines zasätzlichen Drehmomentes in ElektrisiUUssltblern. Hart-
mann & Braun in Frankfurt a. M.-Bockenheim. 1. 11. 1901. Nr. 130384. Kl. 21.
bei dieser Einrichtung zur Erzeugung eines zusätzlichen Drehmomentes in Blektrizitats-
Zahlern ist eine Difforcntialspule mit Nebent<chIuU- und Haiiptstromspnlen nebst einem in ihr
beweglich angeordneten Magneten in einer der vorliamlenen Hauptstromspulen des Zahlers unter-
gebracht und mit ihrer Achse um 90® gegen die Aclise dieser Hauptstromspule verdreht; bei
offenem Hauptstrom steht dann «1er Magnet unter dem Einfluß der Nebenschlußw'ickehmg senk-
recht zum Hauptstronileld»* und i»t für den Anker wirkungslos, wahrend h«*i Vorhandensein des
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64
Pal«nt«chatt. — PataoUltt*.
Dratacb«
M«chaii1ker-Zcg
geringsten xu meÄseiideii HaupUtromes die Wirkung der liifferentialspule gleich Null wird und
der Magnet sich unter dem Rinfluß der Hauptatromspulo konachsial zu dieser einatelU und auf
den Anker gleichsinnig mit doraelbcn wirkt
Veriahran sor HarateUung von Inachrilian, Zaiohan odar dgl. aaf Olaa oder ainam dhiilieh
sehmelabaran StoUa. T. Thunberg in Upaäla, Hchweden. 15. ]. 1901. Nr. 130084. KI.32.
Eine erhitzte Platinspitze oder dgl. wird Ober das Olaa gefQhrt, so daß sich durch teil-
weise Schmelzung Eindrücke in der Glaaoberfl&che bilden. (Vgl. diese ZeiUehr. 190J. 8. 12$).
Bagaloagavorrfebtiing ffir die EmptindUohkaii von Frittröhraa. Prof. Brauns Telegraphie,
G. m. b. H. in Hamburg. 20. 6 1900. Nr. 131 3C5. Kl. 21.
Die Empfindlichkeit der FrittrOhren wird durch eine veränderliche, zur Frittröhre
parallel geschaltete Kapazität geregelt.
Patentliate.
Bis zum 16. Mftrz 1903.
Klasse: Aamaldnogan.
21. A. 9621. Vorfahren zum Abstimmen ver«
schiedener funkentelegraphischer Stationen
auf eine und dieselbe Wellcnl≱ Zus. z.
Pat Nr. 138144. Allgem. Elektrizitäts-
Gesellschaft, Berlin. 8. 1. 03.
A. 9641. Veränderlicher Kondensator. Die*
selbe. 16. 1. 03.
B. 28 %7. Richtf&hige Einrichtung zur elek-
trischen Punkenteiegraphie. R. Bloch-
mann, Kiel, und C. E. Bichel, Hamburg.
3. 4. 01.
E. 8S61. ElektrizitatszAhler zur Registrierung
des nach Pberschreitung einer festgesetzten
Energie stattfindendeu Energieverbrauchs.
Schuckert & Co., Nürnberg. 8. 12. 02.
F. 16 611. Verfahren zum Telegraphieren
mittels elektromagnetischer Wellen. R. A.
F essenden, Mantoo, V. St. A. 12. 8. 02.
H. 28921. Röntgenröhre; Zue. z. Anm. H. 27236.
W.A Hirschmann, Pankow-Berlin. 19. 9. 02.
K. 17 193. AlsTascheninstrument ausgebildetor
Spannungsmesser. Reiniger, Gebbert &
Schall, Erlangen. 15. 9. 02.
R. 17 195. Elektrisches Meßgerät. Dieselben.
15. 9. 02.
T. 8378. Rotierender Anker für Motorelektri-
zitütszühler. Theiler & Co., Zug, Schweiz.
15. 8. 02.
82. H. 26 421. Glas-Preß- und -Blasemaschine.
J. Haley, Akron, V. St. A. 31. 7. 01.
J. 6518. Verfahren zur Herstellung von Durch-
lochungen an Glaskörpern mittels der Stich-
flamme. E. JAhde, Sehönborn - Dobrilugk,
N.-L. 7. 12. 01,
42. H. 27 230. Zirkel mitvier ansoinenSchenkeln
angeordneten Einsätzen. C. Halassy, Hont-
Varsany, Üng. II. 2. 02.
H. 28815. Reißfeder zum Ziehen breiter Linien.
K. Happe, Letmathe t. Westf. 1. 9. 02.
P. 13845. Schiffslog mit Schaufelrad. M. Pie hl.
Hamburg. 19. 7. 02-
ErUUnagea.
21. Nr. 140 %2. Einrichtung zur Regelung der
Empfindlichkeit eines Fritters. Ges. f. draht-
lose Telegraphie, System Prof. Braun
u. Siemeus & Halske, Berlin. 22. 10- 01.
Nr. 141 114 u. 141 115. Kleidung zum Schutz
gegen elektrische Hochspannung: Zus. z.
Pat. Nr. 140635. Siemens & Halske,
Berlin. 31. 8. 02.
Nr. 141 167. Verfahren zum Aufspüren, Auf-
fangen oder Stören einer funkentelegraphi-
schen Korrespondenz. Mix & Genest,
Berlin. 18. 4 02.
Nr. 141 294. Influenzmaschine mit zwei in ent-
gegengesetzter Richtung laufenden Trom-
meln; Zus. z. Pat Nr. 107 617. C. 8. Lem-
Btröm, Heleingfors, Pinl. 27. 8. 02.
42. Nr. 140932. Beobachtungsröhren für Po-
larisationsapparate. M. Jeschek. Aschers-
leben. 18. 5. 02.
Nr. 141031 u 141 032. AuslaßvenUl mit An-
zeigevorrichtung fUrOeschwindigkoitameaser
mit Luftpumpe; Zus. z. Pat. Nr. 140 264.
B. Ehlers, Berlin. 18. 1. 02 u. 11. 2. 02.
Nr. 141033. Geschwindigkeitsmesser für meh-
rere Meßbereiche. Th. Horn, GroßMChocher-
Leipzig. 5. 10. 02.
Nr. 141 097. Terrestrisches Fernrohr mit Fo-
kussierung durch Verschiebung der Umkebr-
ILnse. A.A. Common, Ealing, Engl. 18. 5.01.
Nr. 141 148. Verfahren zur Bestimmung des
KohlensAuregehaltes in Bauerstoff oder
Wasserstoff enthaltenen Gasgemischen ; Zus.
%. Pat. Nr. 139649. G. BodlAnder, Braun-
Bchwoig. 17. 11. 01.
FOr di« Kodtlcüun Terzntwortlicb: A. BiRsebke in B«rUo W.
V«rUg vun JdHdb Sprlngsr in B«rlln N- — Drnrk von Emil Diey«r in Berlin SW.
Digilized b, üoogle
Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumenteukunde
und
Organ für die gesamte Olasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaachke, Berlin W30, An der Apostelkirche 7b,
Nr. S. 15. April. 1903.
Ksehdnek nar mit 6enehmlr>uir der Bedaktlon gestattet
Tragbarer Belastungawiderstand,
Von Or Z. OrUoli ln Ctiarlo(t«nbnri;
Tragbare Belastungawideratflnde werden in der Praxis häufig gobrauclil;
namentlich Elektrizitätswerke und elektrische Prüfämter benötigen bei der Prüfung von
Elektrizitätszählem derartiger Apparate. Die Bedingungen,
die bei der Konstruktion erfüllt werden müssen, sind im wesent-
lichen folgende:
1. Der Widerstand soll bei gegebener Kapazität ein
möglichst geringes Gewicht haben.
2. Die Wärmeabgabe soll ohne Hülfe von Kühlflüssig-
keiten (Wasser) erfolgen,
3. Der Widerstand soll eine form haben, die sich
beiguem tragen läUt,
4. Die Schaltung muß so einfach sein, daß sie ohne
besondere Überlegung gehandhaht werden kann,
5. Alle Teile müssen möglichst leicht zugänglich sein,
so daß Fehler leicht erkannt und Reparaturen schnell aus-
geführt werden können,
6. Der Widerstand darf nicht leicht zerbrechliche
Teile enthalten (z, B, keine GlühlampenI,
Ein nach diesen Prinzipien in der Reichsanstalt her-
gestellter Belastungswiderstand für fi Kilowatt Leistung, der
sich im praktischen Betriebe bereits gut bewährt hat, soll
im folgenden beschrieben werden.
Als Wideretandsmaterial wurde Konstantandraht von
0,7 und 0,3 mm Durchmesser verwandt. Ersterer ist in Spi-
ralen von 12 mm Weite aufgewunden und kann eine Belastung
von maximal 6 Ampere vertragen, letzterer bildet Spiralen von 8 mm Weite und wird
mit 2,5 Ampere maximal belastet.
Aus dem Draht von 0,7 mm Dicke wurden 8 Spiralen zu je 24 Ohm (in jeder
etwa 18 m Draht) hergestellt, aus dem Draht von 0,3 mm Dicke 4 Spiralen zu je 48 Ohm
(in jeder etwa 7 m Draht).
.lede der Spiralen wird in drei gleiche Teile von je 34 cm Länge zerlegt und
in der durch Fitf. 1 gekennzeichneten Weise mittels einfacher Messinghaken in einem
Holzrahmen befestigt, so daß also Anfang und linde der Spirale an entgegengesetzten
Enden liegen. Fig. 2 zeigt wie die 12 X ^ Spulen in einem hölzernen Rahmen ange-
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öü
E. Orlich» Tragbarer Belaatungfwiderttand.
Deotarb«
Mechaatker«Z4g.
ordnet Bind; die Spiralen Meißen alle borizonlal und sind so gegeneinander versetzt, daß
vertikal oberhalb und unterhalb jeder Einzelepirale keine weiteren Stromleiter liegen, so
daß nur kalte Luft an die Stromleiter tritt und oberhalb des Widerstandes die erhitzte
Luft frei abziehen kann. Es ist fOr eine freie Luftzirkulation nOtig, daß die obere und
untere PlBche des Widerstandes nicht abgeschlossen werden; ein durcblochtes Aluminium-
blech, das während des Transportes auf der oberen Seite befestigt ist, wird vor dem
Gebrauch abgenommen Um von unten her eine ausgiebige Luftzirkulation zu ermög-
lichen, ist der Widerstand auf 4 schräg gestellte, mit Scharnieren befestigte Holzleisten
Flf. I.
gestellt, von denen je zwei mittels durchlochter Aluminiumbleche miteinander verbunden
sind. Für den Transport werden die FQQe in den Scharnieren umgeklappt, so daß die
Aluminiumbleche die Unterseite des Widerstandes vollständig bedecken (s. Fig. 4 u. 5).
Die Schaltung ist derart ausgeffihrt, daß der Widerstand entweder mit 120 Volt
oder mit 240 Volt gebraucht werden kann; im ersteren Falle ist er maximal mit
50 Ampere, im zweiten mit 25 Ampere belastbar. Die Schaltung wird durch gewöhn-
liche zweipolige Stöpsel bewerkstelligt, deren Stifte durch ein Kupferblech verbunden
sind. Die auf einer Stabilitplatte angebrachten Löcher für die Stöpsel sind in 3 Keihen
angeordnet, von denen die beiden äußeren bei 120 Volt Betriebsspannung die mittlere
Flg. 1. PI*, i.
bei 240 Volt zu benutzen ist. Wie aus dem Schaltungaschema {Fig. 3) ersichtlich,
werden durch Stecken der 2X5 Stöpsel der Außenreihen folgende Stromstärken erhalten;
2,5 2,5 5 5 10 Ampere | ,orv\r i.
2.5 2,5 5 5 10 Ampere I Volt,
so daß man in Abstufungen von 2,5 Ampere bis zu 50 Ampere einschalten kann. Bei
Benutzung der mittleren Keihe sind Je zwei dreiteilige Spiralen in Serie geschaltet.
Durch Stecken der fünf Stöpsel dieser Reihe erhält man:
2.5 2,5 5 5 10 Ampere bei 240 Volt.
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u«rt n.
i:.. April ii>oa
E. Orlich, Tragbarer Balastungawideraiand. Varalni- und Peraonaanachrichten.
67
Man hat somit die Möglichkeit in Abstufungen von 2,5 Ampere den Widerstand bis auf
25 Ampere zu belasten. Es ist darauf zu achten, daß, wenn die Außenreihen benutzt
werden sollen, in der Mittelreihe kein StOpsel steckt und umgekehrt Man kann dies
durch eine etwas veränderte Anordnung der Stöpsellöcher leicht erreichen: in dem ab-
gebildeten Widerstand sind im ganzen sechs parallele Keihen von Stöpsellöchem ange-
ordnet, von denen Reihe 1, 2 und 5, 6 für 120 Volt, Reihe 3, 4 für 240 Volt bestimmt
sind: wie aus dem Scbaltungsschema ersichtlich, kann man Reihe 2, 3 und 4, 6 in je
eine vereinigen, so daß bloß vier Reihen übrig bleiben. Ein Kurzschluß durch ver-
sehentliche Schaltung ist in dieser verbesserten Ausführung ausgeschlosssen. Ein Strom-
schlüssel, eine Sicherung und zwei Anschlußklemmen vervollständigen die Schaltung.
Für den Transport ist eine wasserdichte Segeltuchhülle hergestellt, die einen
OrilT für das Tragen mit der Hand und einen abnehmbaren Riemen besitzt, um den
Apparat als Tornister auf dem Rücken tragen zu können. Die äußeren Abmessungen,
45 X 45 X 10 cm, machen beide Arten des Transports sehr bequem. Das Gewicht des
Widerstandes beträgt 4 hg, mit Segeltuchhülle 5,6 hg.
Vepeins« und Pepsonennnohriohten.
Neuer Lehrvertrag.
Von den Herren Dr. H, Krüss und
W. Handke ist ein neues Formular für
den Lehrvertrag ausgearbeitet worden, bei
welchem die Anforderungen der Novelle
zur Gewerbeordnung berücksichtigt worden
sind; der Wortlaut lehnt sich im wesent-
lichen an den Vertrag an, den der Preußische
Handelsrainister zur Einführung empfohlen
hat. Die D. G. f. M. u. 0. hat nunmehr bei
allen Handwerks- und Gewerbekammem
beantragt, daß das von der D. G. ausge-
arbeitete Formular für die Angehörigen
unseres Gewerbes zugelassen werde.
Formulare des neuen Lehrvertrages
werden an unsere Mitglieder kostenlos ab-
gegeben und können von diesen abverlangt
werden:
soweit sie Mitglieder eines Zweigvercins
sind, vom Vorsitzenden des Zweigvereins;
(für Abt. Berlin auch vom Schriftführer Hr. A.
Blascbke);
sow'eit sie Mitglieder des Hauptvereins
sind, von Hr. W. Handke (Berlin N 37,
Lottumstr. 12) und vom Geschäftsführer
(Berlin W 30, Apostelkirche 7 b).
Mechaniker, welche nicht Mitglieder der
D. G. sind, erhalten die Lehrverträge von
einem der beiden zuletzt genannten Herren
gegen Erstattung von 10 Pf. für jedes Stück,
welcher Betrag vorher einzusenden ist.
Oer Virstaiil der 0. C. f. M. n. 0.
D. O. f. M. u. O. Abteilung Berlin,
E, V. Sitzung vom 7. April 1903. Vor-
sitzender: Hr. Fr. Franc v. Liechtenstein.
Hr. Regierungsrat Dr. H. Stadthugen
spricht über Wageinatcrialiwn.
Um beim Wagebalken die Masse möglichst
zu verringern, ist man dazu flbergegangen, das
froher allgemein benutzte .Messing durch leich-
tere .Materialien zu ersetzen. Da das Alu-
minium wegen seiner schwierigen Verarbeitung
wenig zweckmäßig ist, hat man in neuerer
Zeit mit Aluminiumlegierungen Versuche an-
gestellt (Partinium, Magnalium, Meteorit), die
leichter bearbeitbar sind. Das Magnalium hält
sich nach den Erfahrungen des Vortragenden
an der Luft gut, es nimmt nur sehr wenig an
Masse zu, wohi infolge der Adsorption von
Luft, d. i. des Ansaugens und Verdichtens von
Luft an der Oberfläche, wie es bei allen Kör-
pern eich beobachten läßt; von dostilUertem
Wasser wird Magnalium wenig, dagegen von
Leitungswasser stark angegriffen; eine für
Wägungszwecke nicht gerade vorleUhafte
Eigenschaft ist seine hohe Ausdehnung durch
, die Wärme (0,034 mm auf 1 m und 1»), Vor-
I tragender weist <larauf hin, daß die Masse der
; Gehänge und Schalen, welche natürlich die für
die Belastung genügende Festigkeit haben
müssen, bei der Bemessung der Tragfähigkeit
dos Balkens, bezw. bei dessen Konstruktion
nicht immer hinreichend berücksichtigt wird.
Für die Schneiden empfiehlt der Vortragende
auf Grnnd seiner Erfahrungen Stahl, für die
Pfannen Achat. Dieser ist allerdings stark
' hygroskopisch, und es erscheint möglich, daß
I verschiedene Sorten es in verschiedenem Maße
I sind: deshalb sollte man bei feineren Wagen
, die beiden Pfannen der Gehänge stets aus
[ demselben Stücke anfertigen.
I Die feineren Gewiehtetüeke werden aus
Platin. Platiuiridium und vergoldetem Messing
' angefertigt. Die beiden erstgenannten Mate-
rialien siud für größere Stücke, soweit es
I nicht auf die gnindlegende Präzision ankomint.
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V«r«inB> und P*r«on«nnacbr!cht«n.
\l<-<-bAuik«rZtK
(i8
zu (euer. Vorgoldetea Meosiog hat sich im alt-
gemeinen gut bewährt : die Normal-Bichunga-
Kommission hat bei der NachprQfung der im
Jahre 1872 ausgegebenen Hau)>tnormale der
Bichungsinspektionen feetgestollt, daü aotche
Stocke in der Zeit von 1872 bis 1882 an Masse
gewachsen sind, von 1882 bis 18^ aber abge-
nommen haben und zwar etwas mehr, als die
anfängliche Zunahme betrug; bei diesen Nach-
prüfungen zeigte sich, daß die Adsorption mit
der umgebenden Luft variirt, so daß aiicli in
kürzeren Perioden Vorflnderuiigen der Masse
eintreten können.
Im allgemeinen läßt sich sagen, daß unsere
heutigen Wagen eine sehr hohe und vorläufig
genügende VoUkommenheit erreicht haben und
daß es z, Z. zwecklos ist. diese zu erhöhen;
viel wichtiger ist es, für die Gewichtstücke
Materialien zu findeu, die eine größere Kon-
stanz zeigen. Versuclie nach dieser Richtung
sind bei der K. N. B. K. im Gange.
Hr. W. Ha eil sch führt einen etwa 40 Jahre
alten Mikroprojektionsapparat von Hugo
Schroeder vor, bei dem die Objekte hori-
zontal gelagert werden könuen. Der Grund-
gedanke bei der Konstruktion ist hier bereits
derselbe, wie bei den nioderuen Apparaten von
C. Zeiß und F. Schmidt ä Haonsch (diese
Apparate werden durch Projcktiousbilder kurz
erläutert). Das Schroederscho Instrument be-
sitzt eine dem galileischeii Fernrohr nachge-
bildete Vorrichtung zur Erhöhung der Ver-
größerung, verschiedene Objektive und nicolscho
Prismen zur Vorführung mineralogischer Objekte.
Zum Schluß werden mit dem Sohroeder-
schen Apparat einige Photographien und Dünn-
scblifTo projiziert.
Hr. F. Franc v. Liechtenstein zeigt
das neueste Wachw'itzmetall, das aus Eisenblech
mit Kupferplattierung besteht.
Die Firma Wilhelm Eisenfuhr, Berlin S 14,
Kuiiimandaiitenstr. 3la, wird aufgenommen;
zum Eintritt hat sich gemeldet und wird zum
ersten Male verlesen Hr. G. Peliehn. Karto-
graph im Heichsmarineamt. Bi
Zwelgyereln Uatubur^ • Altona.
Sitzung vom 7. April 1908. Vorsitzender:
Herr Dr. H. Krüß.
Herr W. Weichling in Firma Sievert &
Weichling wird als .Mitglied atifgenommeo.
Die Vorbereitung des SommorausHuges wird
dem Herrn W. Basilius, R. Denn er t und
C. Walter übertragen.
Herr Carl Hoinatz hält einen Vortrag
Ober Modell. Form und Guß. Au der Hmu)
eines reicheu DeiDonstrationsmaterials sowie
einer Anzahl sehr instrtiktiver Zeirliniiiig<'ii
wurden die Anfertigung des Modells, die An-
forderungen au dasselbe, die Herstellung der
Gußformeii, das Schützen derselben durch Gra-
phit, Kotiiepulver u. dgl., die Schmelzung der
Metalle und der Guß selbst mit Rücksicht aut
die verschiedenen zur Verwendung kommenden
Metalle und den Zweck dos Gußstückes ein-
gehend erläutert. U K.
Zur Gehülfenpriifung in Berlin Ostern 1903
waren 38 Lehrlinge angemeldet worden. Bei
der Revision der Anfertigung ihrer Probear-
beiton in der Werkstatt erwiesen sich die Ar-
beiten von 2 Lehrlingen so geringfügig, daß
sich die Prüfungskommission daraus kein Urteil
Uber die vollatäodige Ausbildung der Prüflinge
bilden konnte; diese beiden jungen Leute zogen
daher auf Anraten der revidierenden Examina-
toren ihre Anmeldung zurück und nahmen ihr«
Prüfung für einen späteren Termin in Aussicht;
dies war ihnen möglich, well der Lehrherr auch
für einen späteren Zeitpunkt ihnen die Werkstatt
zur Anfertigung ein«»« Gehülfenatückes zur Ver-
fügung stellte. Es kann aus diesem Anlaß
nicht gen\ig betont werden, daß sich die Lehr-
herrn vor der Anmeldung ausreichend darüber
informieren sollen, welche Anrorderungeii in
Bezug auf die zu leistende Probearbeit von der
i’rüfungskommission gestellt werden. Es waren
also 3fi lyehrlinge. darunter 2 Optiker, zu prüfen,
wofür 5 Termine (23., 26., 30. März, 2. und
6. April) angeaetzt wurden; es bestanden sämt-
liche Prüflinge, davon 2 mit dem Prädikat
„recht gut“.
Ernmmt wurden; Dr. M. Dittrich und R.
.SfoIIo, Privatdozenten für Chemie an der Uni-
versität Heidelberg, zu ao. Professoren; Dr.
L. NatansuD, ao. Professur der mathematischen
Physik an der Universität Krakau, zum o. Pro-
fessor; Professor K. Mazcllt» zum Direktor des
k. k. Astronomisch - Meteorologischen Obser-
vatoriums zu Triest; die PrivaWozenton für
Chemie II. Rupe und F. Fichter zu ao. Pro-
fessoren an der Universität Basel; T. U. Uollanil
zum Direktor des Qtological Survey c/ India in
Calcutta, anstelle des zurückgotretenen Direktors
C. L. Griesbach.
Berufen wurde: der ao. Professor Dr. II.
Thierfclder in Berlin als o. Professor der phy-
siologischen Chemie an die deutsche Faiver-
sität in Prag.
Habilitiert hat sich; Dr. Homer fUr .Mete-
orologie an der Technischen Hochschule zu
Lemberg.
Dem Abteilungsvorstand am Meteorolo-
gischen Institut Berlin, Dr. R. Stirint*, «^wie
Digiilifid by Google
Hell -
1^. Ai<ni iw'».
Peraoncnnachrichtco. — Kleinere Mitteilungen.
nt)
den atniidigeii Mitarbeitern deeacUiou Inatilut«, j
lir. (i. Lacbmaiiii und Dr. Th. Anidl. wurde
der Charakter eiuca Profeasora verliehen.
Veratorbon aind: Dr. B. Lachowicz, no.
[’rofeasor der allgemeinen Chemie an der Uni-
vereitiU Lemberg. 48 .iabre alt; Prof. Win. '
Harkneaa. der trübere Aatronomlache Direktor !
dea U. S. Nacat Obaervaitrry in Waahington;
(!eneralin.ajor C. J. B. Kiddell, .Mitglied der j
Royal Society , Phyaiker und .Meteorologe,
86 .lahre alt. I
Kleinere Mitteilungen.
UniTersal - Stabihalter „Syetem
Ldmger & Bock*.
I). K. P. Nr. Hl 271.
Trotz der offenbaren Vorteile, welche
die Stahlhalter besitzen, ist keinos'von den
vielen bisher konstruierten Systemen im-
stande gewesen, den geschmiedeten Stahl
zu ersetzen, weil ihnen recht erhebliche J
Xachteile anhaften. Kntweder ist die Hand-
habung zu umstfindlicb, zeitraubend, mit
Schlüsseln oder sonstigen Hülfswerkzeugen,
oder die Brauchbarkeit erstreckt sich nur
auf das Überdrehen zylindrischer oder ebener I
Flüchen, da das Bearbeiten komplizierter
Arbeitsstücke durch hervorstehende Schrau-
ben, Kröpfungen, Zapfen o. dgl, verhindert
wird, teils vibriert der Stichel infolge der
sich abnutzenden verschiedenartigen Ver-
stellungen, oder der zu verwendende Kin-
satzstahl hat solchen Durchmesser, daU
man ihn ganz gut ohne jeden Halter in
den Support spannen kann.
Der vorliegende , Herrn H. Langer
(Steglitz, Herderstrasse 10) durch D. R. P.
Xr. 141 271 geschützte Stabihalter hat den
Vorzug vielseitigster Verwendbarkeit bei
denkbar einfachster und doch solider Kon-
struktion.
Der Erfinder ist von dem Grundsatz
ausgegangen, einen in Form und Hand-
habung möglichst einfachen und doch
leistungsfähigen stabilen Halter zu kon-
struieren, der in seiner ilutlem Form den
gewohnten sellistgeschmicdcten Stühlen
möglichst ähnelt. In der Tat besitzt der
Stahlhalter keine hervorstehenden, das be-
liebige Festspannen auf dem Support hin-
dernden Teile.
Der Stahlhalter besteht aus dem quadra-
tischen, bei tt’ kegelartig verjüngten Slahl-
körper v. In demselben befindet sich in
windschiefer Richtung eine Ausbohrung,
welche zur Aufnahme des aus 6 mm starkem
Uundstahl bestehenden Einsatzstahles ;/
dient. Ein zweiter Bohrkanal z, welcher
dieselbe Auslrittsöffnung wie der erste
hat, dient zur Aufnahme des Sperrgestänges.
Dasselbe besteht aus der rilnderierten, mit
verhltltnismltliig feinem Gew inde versehenen
Spannschraube s; mit derselben ist durch
Kugelgelenk die Sperrstange u zwjing-
lUuflg verbunden; diese ist bei x ent-
sprechend dem mit dem Stahl gebildeten
spitzen Winkel abgeschrägt, so dall dieser
schlanke Keil in Verbindung mit dem Ge-
winde der Spannschraube bei mütligem
Anziehen durch die bloße Hand die ein-
fachste und sicherste Festspannung be-
wirkt.
Zur Befestigung des Einsatzstahles
braucht man also keinerlei Hülfswerkzeug,
als Schlüssel, Schraubenzieher, Keil o. dgl.;
das Fest- und Losspannen geschieht ledig-
lich mittels der Hand.
Hervorzuheben ist ferner die große
Stabilitlit, da der aus t> mm starkem Rund-
stahl bestehende Einsatzstahl entsprechend
weit zurückgestellt werden kann und im
Halter selbst ein Vibrieren absolut ausge-
Bchloss<‘n ist. Man kann den Einsatzstahi
durch einfaches Drehen um seine Achse,
je nach .Material, im Angriffswinkel ver-
stellen. Kleine Differenzen in der Stellung
des Stahls auf Mitte lassen sich durch Vor-
resp Zurückschieben desselben ausgleichen.
Ein weiterer großer Vorteil liegt in der
Verwendung von Rundstahl als Einsatz-
stahl, welcher beliebig lang und bis auf
ein kurzes Stück von 2 cm aufgebraucht
werden kann; es findet eine bedeutende
•Materialersparnis sowohl an .Stahl als auch
an Feilen, Schleifstein u. s. w. und auch
an Zeit und Arbeitskraft statt, da der Stahl
nicht ausgeschraiedet zu werden braucht. Da
derselbe ferner in der tjualitflt bedeutend
besser i.st als der allgemein verwendete
Vierkantstahl, so härtet man ihn bei Dunkel-
rotglut, ohne ihn anzulassen; infolgedessen
hüll die Schneide betrflchtlich länger vor.
Der Stabihalter ermöglicht fenier das Aus-
drehen engster Bohrungen, Schneiden von
Schnecken, Außen- und Innengewinden,
sowie die Anwendung von Hakenstühlen.
Dicjilii xl by Google
70
Kleinere Mitteilungen. » Bücherachau.
Deutaclie
iCadunlkaf»Itc.
Abstecbstählen, Unken StAhlcn und Spezial-
stählen.
Eine Dltkiisalon fib«r Elnfflhrang dea
metrischen Marssystems ln England.
The EUctrician S. 730. 768, 772. lOOH.
In der of Electrieal Engineere zu
London wurde von Alexander Siemens der
Vorschlag gomachL fUr die zwaogeweise Ein-
fQhning des metrischen Maß- und Gewichts-
Systems, wie es in Zentraleuropa herrschend ist,
einzutreten.
In dem Bericht, mit welchem die Verhand-
lung Uber diesen Vorschlag eingeleitet wurde,
führte Alexander Siemens aus, daß zuerst
James Watt, veranlaßt durch die Schwierig-
keiten bei Vergleichung der Ergebnisse seiner
Experimente mit denen von Lavoisier und
Laplace, im Jahre 1783 auf die Idee eines
internationalen Maßsystems gekommen sei, um
durch dieses die bei Reduktion der Muße und Ge-
wichte verschiedener Lander aufeinander eintre-
tenden umständlichen Rechnungen zu vermeiden.
James Watt schlug bereits die Einführung
eines dezimalen Systems vor, dessen Einheit
durch die Länge des Sekundenpondeis fest-
gelcgt werden sollte. Seine Vorschläge, die
Laplace und anderen Pariser Gelehrten vor-
gelegt wurden, fanden bei diesen allgemeinen
Beifall und haben aller WahrschoinUebkeit nach
den ersten Anstoß gegeben zur Ausbildung des
in der Folgezeit in Frankreich eingefQhrten
metrischen Systems. Die mitteleuropäischen
Staaten haben sich diesem fast durchweg an-
gescblossen. Auch in den Vereinigten Staaten
steht die allgemeine gesetzliche Einführung des
metrischen Systems in Aussicht*). Nur in Eng-
land ist man Ober fruchtlose Versuche, dieses
einfache Maßsystem an SUdle der alten kompli-
zierten Maße und Gewichte einzuführen, bisher
nicht hinausgekommen.
Auch die Diskussion, welche sich an den
Vortrag von Alexander Siemens anschloß,
war, wie seitens der Redaktion des EUctrician
bemerkt wird, mit Enttäuschungen verknüpft
und in vieler Hinsicht inhaltlos. Während
James Watt bereits behauptet hatte, daß
jeder denkende Mensch von den Vorteilen
eines internationalen Systems unmittelbar über-
zeugt sein müsse, war die Versammlung mit
wenigen Ausnahmen gegen die Einführung
dos metrischen Systems eingenommen. Unter
anderem wurde auch als Grund dagegen an-
geführt, daß die deutschen Lieferanten sofort
bereit sein würden, alle die unzähligen Ge-
wichtssätze und Maße zu liefern, welcher die
Kleinhändler im britischen Kelche bei Ein-
führung dos neuen Systems bedürfen würden.
Nach Ansicht der Redaktion des EUctrician
ist die obligatorische Binftthnmg des metrischen
Systems durch Parlamentsbeschluß in England
in absehbarer Zeit gänzlich aussichtslos; die
Zeitschrift äußert den Wunsch, daß, wenn von
England oder Amerika etwa Schritte in dieser
Hinsicht getan werden sollten, dies von beiden
gemeinschaftlich geschehen mOge. Der Gesetz-
entwurf, nach welchem die obligatorische Ein-
führung des metrischen Systems io den Ver-
einigten Staaten am 1. Januar 1907 atattfindeu
sollte, ist allerdings inzwischen wieder zurück-
gezogen worden, angeblich nicht, weil es an
Stimmenzahl für seine Durchbringung im Kon-
greß fehlte, sondern in der Absicht, zuvor die
eifrigsten Gegner umzustimmen. Mk.
Ausateltung auf 4er 75- Veraammluog
deutscher Natnrforecher und Ärzte
in Kassel vom 20. bis 26. September 1903.
Auch auf der diesjährigen Versammlung soll
eine wissenschaftliche Ausstellung veranstaltet
werden. Da die zur Verfügung stehenden
Räumlichkeiten beschränkt sind, besteht die
Absicht, nur neue, besonders wichtige Gegen-
stände vorzufübren, welche sicher sind, die
Aufmerksamkeit der zahlreichen Besucher der
Versammlung zu Anden.
Nähere Auskunft erteilt der Vorsitzende des
Ausstellungsausschusses, Herr Dr. Meder in
Kassel.
Die Inhaber der Firma Kranz Schmidt A
Hacnsch hatten zur Feier der Erweiterung ihrer
neuen Werkstatträume am 4. d. M. ihre sämt-
lichen Angestellten und einige Freunde der
Firma zu einem Abendessen geladen. Das
kleine Fest, das in der angeregtesten und ge-
mütlichsten Weise verlief, legte Zeugnis dafür
ab. daß bei dieser Firma nach wie vor zwischen
Chefs und Angestelleu ein inniges persönliches
Verhältnis besteht.
Bflohersohau.
F. Borckhardt, Zur Geschichte des Thermo-
meters. Berichtigungen und Ergänzungen.
gr.-4®. 22 S. Basel, Carl Beck 1902. 2,00 Af-
A. Kdnigswerther, Konstruktion u. Prüfling
der ElcktriziläUzähler. gr.-S® XII. 328 S.
u.IXS. Formulare m.362 Abbildgn. Hannover,
Gehr. Jänecke 1903. Geb. in Leinw. 9.00 if
') Vgl. dictc ZriUrhr. 1U03- S 20.
i^Aprt i»w. '
I
J. RiiOner» GnindzUge der Tele^^raphio und [
Tolephonie für den Gebrauch an tcchnisclien
LohranatAlten. 8^* VllI, 274 S. mit 423 Abb.
u. 1 Tafel. Hannover, Gebr. Jftnecko 1902.
4.80 if., ETOb. 6.26 M.
Daa Buch enthalt in ziemlicher Vulb
stAndigkeit daa auf dem Gebiet der Telegraphie
und Telephonle Wiaaenawerte. Da ea voniohm*
lieh ein Leitfaden für Studierende aein aoll, ao
ist die Daratellung der hiatoriachen Entwicklung
berechtigt, zumal die ueneaten Erningenachaften
berückaichtigt aind. Dahin gehörea die Kapitel:
Punkentelegraphie. die Mehrfachtypendnicker,
der Schnelltelegraph von Pollak und Virag.
Zahlreiche gut auageführte Figuren unter*
atutzeii daa VeratAndnia dea klar geaehrlebeiien
Textea. E. 0.
— Pattnticbau. 7 1
I
I W. Borchera, ElektrumetaUurgie. Die Ge-
winnung der Metalle unter Vermittig. d.
clektr. Stromes. 3. verm. u. völlig umgearb.
Aufl. 1. Abt gr.-8o IV, 288S. m. I69Abbildg.
I./eipzig, S. Hlrzel 1902. 9,00 Jf.
R. Mayr, Einführung zum VeratAndnia der
elektriachen Maße, ihrer Peataetzg., ihres
Zuaammenhangea und ihrer praktiachen An-
wendg. gr.*8® VI, 508. München, Th. Acker-
mann 1903. 1.20 3f.
C. Erfartb, Sammig. v. Leitungaakizzen f.
Schwachatromanlagen. Zum Gebrauch f.
Inatallateure u. zum Selbstunterricht. gr.-8®.
81 Taf mit IV u. II B. Text Wien, A. Uart-
leben 1903. Geb. in Leinw. 3.00 if.
Patenischau.
UBToUkommener, au ledernd, mit regelbarem Draek auleinander geprefkten Leitern gebildeter
Kontakt znm Nachweia elektriaeher Schwingungen. Siemena & Halake ln Berlin.
22. 1. 1901. Nr. 181141. Kl. 21.
Bei diesem unvollkommenen, aus federnd, mit regelbarem Druck aufeinander gepreßten
Leitern gebildeten Kontakt zur Kenntlichmachung von Schwingungen und Abschätzung ihrer luten*
sitAt wird der Druck derart bemessen, daß der Kontakt von Äußeren Erschütterungen nahezu
iinabhAngig wird. Es muß alsdann die Grüße der wirkenden elektromotorischen Kraft der StArke
des Druckes angepaßt sein. Eine besondere AusfQhrungsform besteht darin, daß der unvoll*
kommene Kontakt zwischen einer polierten Stabiplatte und einer Kohlenspitze gebildet ist.
Tarlahren aur Beaeitigoiig des remanenten Hagnetiamna von Holeieenelektromagneten mit
einem schwingenden nnd einem leetetebenden Magnetsyetem. F. Schneider in Berlin
und Jansma van d. Ploeg in Friudenau. ,S1. 10. 1900. Nr. 13Ü759. KL 21.
Zwei starken Hufeiseneloktromagneten
ah und eft welche ln einem gewissen Abstand
mit aufwArta gerichteten Schenkeln auf einer
Grundplatte befestigt sind, stehen die ungleich-
namigen Polo zweier um eine Achse schwing*
barer, gleich starker Elektromagnete cd und
gh gegenüber. Um ein Klebenbleiben der an-
gezogenen PolflAchen nach Umschaltuug des
Stromes nach dem anderen Elektromagneten*
paar zu verhüten, aind die Pole der schwingen-
den Elektromagnete durch zwei Balken xx'
aus magnetisierbarem Material verbunden, w'o*
durch in den jeweilig zu trennenden PolflAchen gleichnamige l’olaritAt erzeugt wird.
Photometer mit parallel stehenden Milohglaeplatten. A. Kauer In Wien. 22. 9. 1900.
Nr. 130817. Kl. 42.
Zur acharfen Abgrenzung der beiden Beleuchtungsfelder
werden die den Platten a auUegenden Prismen p bis a abgestumpft,
so daß sie sich mit einer FlAche s i* berühren. Die Schatten der
Verdeckung t werden bei dieser Einrichtung unschAdlicb, weil sie
nicht auf die reflektierende Flacher», sondern auf die durchsichtige
PlAcbe r$ fallen, wahrend bei nicht abgestumpften Prlamcn, welche
schon bei r enden, die undurchsichtige Platte bis u reichen muß,
ihren Schatten auf die reflektierende FlAche r» wirft und die beiden
Beobachtungafelder dadurch gerade an der wlclitigsten Stelle teil-
weise verdunkelt
Digitized by Google
72
Patentschau. — Patentlisle.
Deotarb«
Ue«h*mk«r-Ztc
Sehiffslog mit ftoesenartigen Flügeln. The Delunuy Safety Lo^ Co. in Manhattan, V. 8t. A.
6. 11. 1900. Nr. 131 25G. Kl. 42.
AU Träger der Flügel dient eine durchbohrte Hülse, welche heim Gebrauch des Logs
mit ihrem vorderen Ende nach ubwärta geneigt ist, um durch den die Hülse durchfliegenden
Wusserstrom die unverütuierliche Lage und ruhige Bewegung des Loga zu sichern.
Es ist ferner als zweckinüOig bezeichnet, die Durchbohrung der LoghUUe uach ihrem
hinteren Ende hin zu erweitern.
Patentlisie.
Bis zum 30. Mürz 1903.
Klasse: Anneldangeu.
21. G. 16740. Verfahren zur Beeinflussung der
elektrischen Eigenschaften der bei den
Geber- und Empfängerschaltungen für Fun-
kentelegrapbie verwendeten Leiter. Ges. f.
drahtlose Telegraphie System Prof.
Braun und Siemens & Halske, Berlin.
26. 3. 02.
H. 29 846. Aufiiftugung des Drehkörpers in
elektrischen, magnetischen oder ähnlichen
Meßgeräten mittels gespannter Aufhüngc-
drahte und Ringführungen; Zus. z. Pal.
Nr. 137 632. Hartmann & Braun, Frank-
furt a. M. 3. 2. 03.
M. 21 796. ElektrizlIiUaznhler. W. M. Mordey '
u. G. C. Fricker, Westminster, Engl. 1.4.02. ;
V. 4599. Vorrichtung zum sclbstthUgeo Ein-
setzen neuer Schmelzsicherungen auf elektro-
magnetischem Wege. W. Völker, ßerlm.
5. 3. 02. i
V. 4903. Verfahren zur Herstellung von ‘
Widerstandseleinenteu aus Drahtspiralen, j
Voigt & Haeffner, Frankfurt a. M.- |
Bockenheira. 26. 9. 02.
42. D. 12148. Entfernungsmesser. C. Davis, |
Washington. 9. 1. 02.
F. 13 991. Entfernungsmesser. G. Forbes,
W'estminater, Engl. 29. 3. 01.
G. 16 870. Prismendoppelfernrohr. C. P. Görz,
Friedenau. 28. 4. 02.
G. 17 164. Sphärisch, chromatisch und astig-
matisch korrigierbares, nicht streng apla-
uatisches Objektiv. Derselbe. 15. 7. 02. ;
J. 6652. Kiitfeniungsmesser für Doppel-
feriirolire. V. Junoscu, Bukarest. 5.3.02.
8. 16 565. Einstellvorriclitung für Operngläser.
Feldstecher u. dgl. W. Salt u. A. E. Salt,
London. 10. 6. 02.
Seil. 18 385. Apparat zur graphischen Dar-
stellung von Zahlenwerten in beliebigen
Verhältnissen. F. Schmidt & Huonsch,
Berlin. 22. 2. 02.
W. 19 339. Vorrichtung zum Festlegen des
Standorts und der Hohe von Mark- und
Grenzsteinen. Th. Welgor, Wurzacli,
Württ. 9. 7. 02.
74 F. 14 023. Elektrische .Meldcvorricbtung
für bestimmte Wärmegrade. M. Franke,
Berlin. 10. 4. 01.
P. 12 442. Auf verachiedeno Geschwindig-
keiten einstellbarer Oeschwindigkeitemelder.
A. F. Poillevillain gen. P. Villain, Paris.
4. 4. 01.
Ertaflnagen.
21. Nr. 141 377. Oszillationsgalvanoineter zur
Messung der Intensität von clektriachen
W^ellen. E. F. Huth, Rostock. 9. 9. 02.
Nr. 141458. Empfänger für elektrische
Wollen; Zus. z. Pat, Nr. 140871. Soc.
Frant;. desTöIögraphesetTölephones
Sans fil, Paris. 2. 8. 02.
Nr. 141 515. Arbeitsmoßgerät für Weehsel-
strom. Hartmann & Braun, Frankfurt
o. M. 11. 11. 02.
Nr. 141 630. Motor-Elektrizitätszähler mit zwei
gekreuzte Felder erzeugenden Anker-
wicklungsgruppeu. .Mix & Genest, Berlin.
15. 8. 02.
Nr. 141 676. Kombinierter Scheinwerfer uod
Projektionsapparat. Siemens & Halske,
Berlin. 7. 5. 02.
Nr 141 732. Blektrizitätazähler mit hin und
her schwingendem Motoranker und um-
laufenden Schwung' und Brememassen. H.
Hermann, Berlin. 16. 5. 01.
Nr. 141 742. Vorrichtung zur Hrmittiung der
Richtung elektrischer Strahlen: Zus. z. Pat.
Nr. 113187. G. F. R. Blochmanu, Kiel.
22. 4. 02.
42. Nr 141 323. Vorrichtung zum Anzeigen und
Aufzeichnen des Ergebnisses einer durch
Absorption ausgefuhrten Gosanalyse: Zua. z.
Pat. Nr 100362. M. Arndt, Aachen. 18.6.99.
Nr 141 540. Feinmeßkaliber mit Minimal- xiiui
Maximulholzen. R. Hundhausen, Berlin.
19. 3. 02.
Nr 141601. Schiebelehrenartige -Meß- und
Anroißvorriehtung. H. Neubauer u. R.
Schutz. Mühlhausen 1. Th. 29. 7. 02.
Nr. 141602. Vorrichtung zur Erzeugung eines
Bcobachtungshintergnindea an einem mit
Kollimator versehenen Gyroskop. Poathiie
& Tberrode, Paris. 27.2.02.
Nr 141l>03. Vorrichtung zur Ingangsetzung
des mit Kollimator versehenen und rm Iiift-
vordünnton Raume laufenden Gyroskops.
Dieselben. 27. 2. 02.
KQr <ti» KisdakUus v»ramwunl>ch: A- BlaHcbk« In S«flln w.
V*rl»z Tun Jnllnt Sprlngnr in Berlin N. — Drnck von Emil Drnyer In Dorlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für lustrumentenkunde
uod
Organ für die gesamte Olasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, BerUnW3U, An der Apostelkirche 7b.
.Nr. 9. 1. Mai. 1903.
Naehdrnok nur mit Geashmlgnns der Redaktion ^aatattet.
Ober das Zeichnen, im besonderen das Fachzeichnen und die Werkstattzeichnung.
Nach einem Vortrage,
gehalten ün Zweigverein Hamburg-Altona am .‘S. l'ebruar 190.3.
Von Oarl in Hamburg
Die Zeichnung ist die internationale, in allen Industriestaaten verständliche
.Sprache des Technikers und vor allem das wichtigste, oft das einzige Ausdrucksmittcl
desselben. Aus diesem Grunde sind hei der Anfertigung auch allgemein übliche Regeln
zu befolgen, die durch Gefühl, Geschmack und Stil in keiner Weise beeiniluUt werden.
Die Zeichnung übermittelt dem ausführenden Arbeiter die Vorstellung des Kon-
strukteurs, dessen Ausdrucksmittel ausschließlich von der Korderung der Praxis, dem
beabsichtigten Zweck, abhiingig sind.
Die Skizze, der Vorgänger der Zeichnung, ist die Darstellung des Wesentlichen
einer Sache, in möglichst einfacher Art, nach beliebigem Maßstab, jedoch in richtigem
GröBenverhaltnis. Der Konstrukteur bedient sich derselben als Entwurf, indem er zu-
nächst in rohen Umrissen die Gedanken niederzulegen sucht, wahrend Schulskizzen die
liegensiande (Modelle) genau, d. h. mit allen Einzelheiten sowie .Mittel- und MaUlinien
wiedergeben müssen, um danach die Zeichnung herzustellen; eine solche Skizze ist also
kein llüchtig und nachlässig gezeichneter Entwurf.
Dies voraufgeschickl, soll eine Darstellung des Zeichenunterrichts in der hiesigen
Allgemeinen Gewerbeschule, soweit derselbe für das Mechaniker- und Elektrotechniker-
fach in Krage kommt, folgen, ln Betracht zu ziehen sind; ,Kreihand- und Zirkel-
zeichnen“, „Projektionslehre und Durchdringungen“, „Elemente des Kachzeichnens“
und dos .Kachzeichnen“ selbst; für die Elektrotechniker kommt die „Darstellende Geo-
metrie“ noch hinzu.
Das Kreihandzeichnen, welches schon Schulknnben, die mit dem 12. I.ebens-
jahre zum Unterricht zugelassen werden, in 4 Abteilungen mit Je 4 wöchentlichen
Stunden in der Zeit von .') bis 7 Uhr nachmittags gelehrt wird, bildet den Grundstein
«ler Formvorstellung, des plastischen Denkens, indem hier das Zeichnen nach Wand-
tabellen, prismatischen und zylindrischen Körpern sowie nach Kombinationen der ge-
nannten und nach Rolationskörpei-n, endlich nach Geräten, Naturgegenstanden, Gips-
al)gössen architektonischer Ornamente u. s. w. vorgenommen wird. Die Körper, aus
Holz oder Weißblech bestehend, werden in .ModellgröUe im Umriß und unter Angabe
dcT unsichtbaren Kanten in verschiedenen Stellungen, gewöhnlich 4 bis fl, wieder-
gegehen, wahrend die übrigen Gegenstände, z. B, Tabellen und Gipsabgüsse, Übungen
irn Schattieren und Anwendung der Karl)e veranlassen.
Zirkelzeichnen und Projektionslehre, eheufalla Unterrichtsstoffe der Knaben- und
I.ehrlingsabteilungen, bis 14 Stunden wöchentlich (von 5 bis 7 Uhr für Knaben und
von 7 bis 9 Uhr für Eehrlinge), nehmen in nachstehender Weise ihren Verlauf .Mil
Hülfe des Dreiecks, der Reißschiene und des Zirkels werden an Hand des Sluhlmannschen
IjehrHuches „Zirkelzeichnen“ einfache Kiachenmuster, Kreisteilungen, Sterne und Ro-
setten, praktisch wichtige Konstruktionen in der Ebene, Ellipsen, Parabeln, Hyperbeln.
Schraubenlinien, einfache prismatische, zylimlrische, kegel- und kugelförmige Körper
nacli Aufmuß derselben in gerader und schiefer l’rojeklion einschließlich Sch. litt-
koiistruklionen in der Bialtgröße ö(j0X420mni dargestellt; Durchdringungen bilden den
Übergang zum Kachzeichnen.
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74
C. Heioatx, Da« Zakhnan, im btsondvran das Fachaaichnen u. di« Werkstattxaichnui
D«uta«be
’ Mti hanlkcr-i^lZ
Ks Boi hier ganz heBonclera liervorgehobeii, dali erfreulicherweise auch Ochülfen
in stattlicher Anzahl der Lehrlingsabteilung beitreten, um die Lücken ihres Wissens nach
Heendigung der Werkstattarl)eit auszufßllen.
Normal veranlagte Schüler bringen es bei 4-slOndiicheni Unterricht pro Woche
im Freihand- und Zirkelzeichnen so weit, daU sie spätestens bei Beginn ihrer Lehrzeit
die Projektionalehre durchnehmen. Damit haben sie das Abc des Zeichnens hinter sich
und können dann, neben dem Kachzeichnen, die aulJerdem zum Berufe erforderlichen
Fächer belegen. Fs ist somit wohl die Wichtigkeit, Schulknaben und Lehrlinge früh-
zeitig zum Berufe vorzubilden, hinreichend bewiesen.
Das Fachzeichnen, drei Abteilungen mit je 4 wöchentlichen Stunden, wochentags
von 7 Itis fl Uhr abends und sonntags von S'/a vormitttigs, beginnt mit
dem Aufmessen und Darstellen von Uohrstutzen, Schrauben, Nieten und deren Ver-
bindungen, Kohrkrümmem, Instrumcntenteilen u. a. m. nach vorhandenen Modellen.
Dieser Einleitung, den „Elementen des Fachzeichnens“ gewissermaßen, folgt das Auf-
messen und Darstellen in Skizze und Werkzeichnung geodätischer, nautischer und
physikalischer Instrumente nach Modellen, die den Schülern während des Skizzierens
zur Verfügung stehen. Die Klektrotechniker müssen zunächst einfache Maschinenteile
in gleicher Art vornehmen und werden erst dann zum speziellen Fachzeichnen zu-
gelass«'n. Sie bringen also die Kenntnisse der Elemente mit und können, sobald sie
die Schwachstromappamte, als Telephone, .Mikrophone, Glocken u. s. w., genügend dar-
gestellt haben, Schalttafelapparate, als Meßinstrumente, Hebelschalter, Zellenschalter.
Automaten u. s. w., sowie Bogenlampen, Motoren und Dynamomaschinen einschließlich
Berechnung, teils nach vorhandenen Modellen, teils nach Maßskizzen in AngrilT nehmen,
Schaltungsschemata für Schwach- und Starkstrom, Installationspläne einschließlich
Leitungsberechnung unter Anwendung der Vorschriften der Städtischen Elektrizitäts-
werke und des Verbundes deutscher Elektrotechniker sowie des Germanischen Lloyds,
bilden neben kompletten Schaltanlagen (Schalttafeln) großer Anlagen u. a. m. den Fort-
gang des Unterrichts. Vorgeschrittene Schüler müssen, um den Wert der Skizze einer-
seits, um die „Kniffe“ und Schwierigkeiten des Skizzierens andererseits noch besser
kennen zu lernen, Apparate an Ort und Stelle, z. B. Zellenschalter, Schalthebel u. s. w.,
außerhalb der Schule (in Betrieben oder Frivathüusern) unter Aufsicht bezw. Anleitung
des Lehrers skizzieren.
Den alteren Feinmechanikern und Elektrotechnikern (angehenden Gehülfen) wird
es gestattet, Unterlagen für ihre .Gehülfenstücke“ heil)eizuschaffen, um in der Schule
die erforderlichen Zeichnungen herstellen zu können. Es ist damit den Feinmechanikern
und Elektrotechniken! noch günstige Gelegenheit geboten, ihre Facbkenntnisse und
zeichnerischen Fähigkeiten zu vervollkommnen').
Nur derjenige ist fähig-, vernünftige Zeichnungen herzustellen, welcher die ein-
gangs geschildi-rten Elemente tieherrscht.
Durch das Zeichnen sind Geistesfähigkeilen zu entwickeln, die nur durch rich-
tiges Sehen, Kaum- und Formvorstellung, plastisches Denken und Ausdrucksvermögen
nusgebildid werden können.
Ala notwendige Folge des Zwecks der Zeichnung ist die sachliche Begründung
bestimmter, zeichnerischer Darstellungen anzuaehen.
Werden dem Anfänger diese Darstellungen durch richtige ntl'f feblerhafle
Beispiele veranschaulicht, so ist ihm viel lehrreicheres .Material geboten, als durch ein-
fache, nackte Beschreibungen.
■) Bei dieser Gelegenheit sei auf Redtenbuchor, ehern. Professor des .Maschiiienbauoa
an der Technischen Hochschule zu Karlsruhe, vei-wiesen, der sich schon I8ä2 über <lie Schöpfer
iiorUclitigtcr Schuizeichnuiigen foIgenrlermaUen äußerte:
„In den Schulen wird gewöhnlich mit dem Zeichnen unendlich viel gespielt. Es w'orden
oliiuuls schön schattierte und illuminierte oder gar perspektivische Bildchen gemacht, auf douen
alles, nur niclit das, was man zur Ausführung t!rauc.ht. enthalteu ist; daher auch das Renommet*.
in welchem die „flehulzeicbnungen“ stehen. Wer einmal erfahren hat, welcher Aufwand voir
Zeit und .Mühe erforderlich ist. um die Zeichnungen so aiiszuarheilen. daß man danach aiisftllrren
kann, ilum vergeht die l.ust zu derlei kindischen Beschailigungen, Verständige Zeichnungen
sntiton nicht mehr und nicht weniger enthalten, als zur Ausführung nach denselben not-
wendig ist **
DigitizT- 1- , Gon'<n
I Mal ivüs Zeichnen u. s. w. — Vereins- und Personennachrichten. 75
Das Faehzeichnen erfordert nun außer dem Raumainn und Voratellungaver-
niögen, dem plaatischen Denken, soviel Sachkennlnia und lirfahrung, daß die Beziehungen
der darzuBtellenden Form zum Zwecke der Darstellung und zur praktischen Ausführungs-
form richtig aufgefaßt und berQckaichtigt werden, endlich genügende Handfertigkeit.
Der Anfang der Sachkenntnis muß durch Werkslattpraxis erworben werden.
Da« volle sachliche Verständnis kann erst im Laufe der Zeit durch fachwissenschaftlichen
Unterricht und durch eigene, sachliche lirfahrung erlangt werden.
Die Bedingungen der i’raxis werden soweit als mOglich auf den Unterricht
übertragen, weil es eine schaffende Tätigkeit ohne Berücksichtigung dieser Bedingungen
nicht gibt.
Um vollständige und sachlich richtige, auf Sorgfalt und Zuverlässigkeit Anspruch
machende Zeichnungen zu erlangen, ist der Hauptwert auf die „Detailzeiehnungen“
zu legen. Sind diese vollkommen und zweckentsprechend hergestellt, so sind die „Zu-
sammenstellungen“ anzufertigen. In Großbetrieben werden letztere, um sicher zu gehen,
von anderen Konstrukteuren, also nicht vom Detailkonstrukteur, an Hand der Details
nusgeführt. Es bietet sich dann noch Gelegenheit, event. das eine oder andere richtig-
zustellen bezw. umzuändern. Ist die Zusammenstellung fertig und sind die Details
kontrolliert und event. berichtigt, so wandern sämtliche Zeichnungen als sog. Blau-Weiß-
oder Sepiapausen in die Werkstatt.
Wie schon an anderer Stelle erwähnt, handelt es sich nicht allein um zeich-
nerische, sondern auch um sachliche Richtigkeit; diese ist wiederum die Vorbedingung
der ersteren, weshalb einige oft erlebte Fehler aufgezählt werden sollen.
Fehler entstehen u. a. durch gedankenlose N'aehahmung schlechter Vorbilder,
weil es leider zahlreiche Werke mit veralteten Illustrationen, veraltete Skizzen und nicht
einwandfreie Vorlagen u. a. m. im Buchhandel gibt, die, nebenbei bemerkt, nur den
alteren, mit besonderen Fähigkeiten ausgestatteten Schülern als schlechte Beispiele ge-
zeigt und kritisiert, aber nicht weiter als Unterrichtsmittel benutzt werden.
Schlechte Vorbilder sind außerdem manche Veröffentlichungen in den Patenl-
■sehriften und im Patentblatt. Die Skizzen und Abbildungen, mit Erläuterungen, finden
auch in Fachzeitschriften Aufnahme (u. a. auch in unserm Vereinsblatt), da selbslredend
die Patente und Zeichungen nach der Veröffentlichung genau kopiert werden müssen,
weil sich der Schutz nur auf das in der Patentschrift Dargestellte bezieht.
Die Bemängelung fehlerhafter Darstellungen wird gern damit begründet, daß
gesagtt wird, die Einzelheiten seien nebensächlich und können hinzugedacht werden,
während es bei Schriftstücken doch durchaus unzulässig ist, irgend ein Wort hinzu- oder
wegzudenken.
Konstruktionen, die im Widerspruch mit der praktischen Ausführung stehen,
bilden ebenfalls Grundlagen schlechter Zeichnungen mit sachlichen Fehlern.
{Fvrtittzung folgt.)
Vereins- und Personennachrichten.
D. G. f. M. u* O. Zwelgreretn Halle.
SUzuiif? vom 6. April 1903. Vorsitzender;
Hr. K. Kleemano.
^unftchet werden die Ergobnieee der theo-
retischen Gehülfenprüfung besprochen, dio nach
Ansicht des Vereins zur Zeit viel zu wünschen
übrig lassen. Wahren<l Herr Dir. Brumme in
UebenswUrdigt^ter Weise die zu Tage getretenen
Cboletünde mit alieu Mitteln »bzustellon vor-
!<prach, war eine gleiche Zusage vom Isoiter
der Volkü- und Mittelschulen nicht zu erlangen,
ßs wurde beschlossen, noch einen Jahrgang
Prüflinge ahzu warten, dann aber der Haiul wo.rka-
kammor nn heimzugeben, den KlementarKohul-
kenntniaaon nicht mehr den Wert hei den
Prüfungen einzurüumen wie bisher, da es un-
möglich sei, einem vorzüglichen Arbeiter des-
halb das Prüfung.Hzeugnis zu verschlechten!,
weil er es in der Schule nicht weit genug ge-
bracht hat.
I I>le neuesten Vorgänge in der Handwerks-
! kammer wurden gestreift und bemerkt, wenn
I die Einberufung einer Vollvorsammhmg bis
; zum gerichtlichen Abschluß der Angelegenheit
I hinausgezögert werden solle, so könne leicht
der Herbst herankommen; deshalb sei die Kur-
' deruiig einer solchen bereits in die Wege ge-
I leitet. Als Mitglied resp. Krantzmnnn für die
j demnächstigen Hamlwerkskammerwahlen ist
I von den freien Vereinigungen Mechaniker Klee*
Digitized by Google
Vertlns- und P«rson«nnachrichl*n.
U^uUrb*
MMhAiilk«r-Zic
7ö
mann rosp. Buchdruckeroihcbitzer Vo|?t (Quer*
furt) an^oiiommen.
Die Herren R. Gaiuiau^e, P. Mflder und
0. Pannier wurden neu aufgenomnien. Sodann
hielt Hr. R. Kleemann einen eingehenden Vor*
trag Uber die Oberflftchenherstellung von Glu*
eem fUr die Augenheilkunde. Weniger um den
Kollegen etwas wesentlich Neues zu bieten,
sondern um dem weniger unterrichteten Pu«
blikum gegenüber auf die entstellenden und
verwirrenden Anzeigen von Bazaren und Händ-
lern optischer Bedarfsartikel aufklhrend zu
wirken, sei vom Vorstand dieser Vortrag ge*
wählt. Redner kennzeichnete die vieifoeben
Anforderungen, die an einen tüchtigen Optiker
sciteDS des Arztes und des Publikums ge-
stellt werden müssen, um ihn in Bezug auf
den optischen Teil der Ärztlichen Kunst zur
rechten Hand des Arztes zu machen. Lang-
jnhrlge Erfahrungen seien dazu erforderlich,
nnd die könnten in einem Bazar oder Kauf-
laden nicht gesammelt werden. Aber auch im
Interesse der Ärzte selbst inOssc gegen der-
artiges Vorgehen der Hündler seitens der Ge-
sellschaft protestiert werden, denn eachverstlin-
dige, wissenschaftliche Augenuntersuchungen
kamen nur dem Arzte zu. Die samtlicbon in
der Augenheilkunde vurkotnmenden und an-
gewandten Gl.lser wurden skizziert, dabei auch
die oft marktschreierisch empfohlenen Barium-
silikat-Isometrop-GlAser erwAhnt, die neben
einem 6-facb höheren Preis die Unannehmiicii-
keit der bedeutend gröberen Schwere und
Weichheit bosAßeii, weshalb sie auch von hie-
sigen Ärzten nicht angewendel w'Urden. Aus
der Mitte der Versammlung heraus wurde von
einem Nichtoptiker in Hinsicht auf die ver-
schiedenen Inserate folgende Resolution vor-
geschlageu: ,B.s ist zu bedauern, daß die
Hallische Optik durch nicht gelernte Optiker,
die mir Hitudlor mit optischen Artikeln sind,
auf ein Niveau herabgedrückt wird, das die
gesamte Optik auf da» schwerste gefnhrdet,
weil dadurch im Publikum der Annahme Vor-
schub geleistet w ird, daß zur Herstellung guter
AugengiAsor wenig Sachkenntnis erforderlich
sei. Nach den Versprechungen, welche der
Herr Minister wiederholt gemacht, das gelernte
Handwerk zu schützen, wArc doch nicht unzu-
nehmen, daß sich hiesige Behörden oder Ärzte
den in jenen Inseraten zum Ausdruck gebrachten
Ansichten anschlössen.“
Das Stiftungsfest soll am 9. Mai gefeiert
werden, es wurde der gewählten Kommission,
den Herren Kortzinger. .May und Nord mann,
dafür ein Kredit bis 100 M. zur Verfügung
gestellt.
Ks wurde vom Vorsitzenden mitgeteilt,
daß die neuen LehrvertrAgo minmebr benutzt
werden sollen und zwar in vier Exemplaren, so
daß ein Lelirvertrag stets zu den Akten einzu-
reichen sei.
Ferner macht der Vorsitzende Mitteilung
davon, daß die vom Zweigvorein herausgege-
beneii theoretischen Prüfungshefte bis auf
wenige Exemplare vergriffen wAren: die Fach-
schule für Mechaniker in Berlin habe deren
allein 210 Stück bezogen, so daß Uber kurz
oder lang eine Neuauflage beschafft werden
müsse. Dieselbe solle auf derselben Gnind-
läge, die sich bewAhrt, aufgebaut, aber in Bezug
auf die Theorie von Apparaten, Dynamo-
maschinen. Induktion, Influenz, Wagen u. s. w.
in den grundlegenden Prinzipien erweitert
werden. Kl-
Abt. Berlin. E. V. Sitzung vom
21. April 1903. Vorsitzender: Hr. Fr. Franc
V. Liechtenstein.
Hr. V. Liechtenstein spricht über Gemmen
unter Vorführung von Abgüssen und Kupfer-
stichen.
F,s folgt eine Reihe technischer Vorlagen
und .Mitteilungen, danint<‘r ein außerordentlich
einfacher und billiger Moment« und Zeitver-
Bchluß durch Hr. Laiighoinrich.
Hr. (i. Pellehn, Kartograph im Reichs-
marineumt tCharloltenburg 5, Scharrenstr. 29).
wird aufgonominen. Bl
Ernannt wurden: Dr. M. Toeplor, Privat-
dozent für Physik an der technischon Hoch-
Hchuio in Dre.Hden, zum aiißeretatsmäßigen
ao. Professor; Oberingenieur W. Wondelin,
Wien, zum Dozonteu der Elektrotechnik an der
Bergakademie in Leoben; Dr. A. tiockel, Pri-
vatdozent für Physik und Meteorologie an der
üniversitJU Freiburg i. d Bchwoiz, zum ao. Pro-
fessor: Professor E. F. Nichols vom Dort-
moutJi College zum Professor der Physik an der
Columbla-GniversitÄt in Now-York.
Vorlieben wunle: Das Prfldikat Professor
dem 1. Assistenten um Physikalischen Staats-
laboratorium in Hamburg Dr. II. ('lassen.
Habilitiert haben steh: Dr. W. A. Roth für
Chemie an der Universitnt Berlin; Dr.
K. Schwalbe für organische Chemie nn der
Technischen Hochschule in Darmstadt; Dr.
W. BorNchr, Assistent nm chemischen Ijabora-
torium der Universltikt Oöttingen, für Chemie.
Verstorben ist: Der Professor der Astro-
nomie an der ('ornell-UniversitAt, E. A. Fuerte»,
in Ittiaca, G4 Jahre alt.
Dl'lli'
Hen V.
t. Mat KKI5
Kleinere Mitteilungen.
77
Kleinere Mitteilungen.
Ein neuer Empfänsrer für drahtlose
Telegraphie.
Von E, Brunly.
Comptes rendus 134* S. 1197. 1902.
Branly aetzt an Stelle der Fritterröhre
folgenden Kontakt: an einer kleinen Metnll-
scheibe sind drei Stahlstifte befestigt, deren
Spitzen ganz leicht oxydiert sind; die Spitzen
ruhen auf einem polierten Stahltiachcheu. Der
Grad der Oxydation der Spitzen und die
Politur des Tischchens sind wesentlich, um
eine gute Wirkung zu erzielen. Die leichte
Oxydationshhile soll eich mehrere Monate un-
vortlndert erhalten.
Der Einbau dieaea Apparaten in die Bm>
pfangaatation bietet nichta Neuen. E O.
Hochspannungflkabel der A. E. G.
Sach einem Proipekt.
Die Vorteile der Kraftobertragung durch
unterirdisch verlegte Kabel gegenüber der
durch Freileitungen liegen auf der Hand. Die
Freileitung ist ln hohem MnUe den Unbilden
der Witterung und ganz besonders den atmo-
aphnriachen Störungen (Gewittern u. a. w.) aus*
gcaetzt. und die Notwendigkeit, die Leitungen
und die mH denselben verbundenen Maachineu
und Transformatoren gegen die schweren
Schiulen durch Blitzschläge zu schützen, wilchat
um so mehr, je höher die Spannung steigt.
Dazu kommt, daß die Gefahren derartig hoch-
gespannter Ströme in Freileitungen für die
Sicherheit der Anwohner nicht gering sind.
Die Ortapolizeibehördeu verlangen daher fast
in allen Fällen außerordentlich umfassende
Schutzmaßregeln gegen eine unbeabsiclitigto
Berührung der Drähte, gegen ein Reißen der-
selben und ähnliche mögliche Unfälle, wodurch
die Kosten der gesamten Anlage sich wiederum
nicht unerheblich erhöhen. Dem gegenüber
ist eine unterirdisch verlegte Kabelleitung voll-
kommen gefahrlos, sie bleibt unbeeinflußt von
Wind und Wetter, sie ist Blitzschlägen in keiner
Weise auagesetzt und atört auch den Betrieb
benachbarter Feniaprechleitungoii nicht im
roindeaten. Freilich wird in jedem Falle der
Preis der Kabelleitungen immerhin höher bleiben
ale der einer Freileitung; aber wenn diese
Preisunterschiede nicht zu sehr ins Gewicht
fallen, wird man sich in Anbetracht der be-
deutend größeren Betriebaaicherheit einer
Kabelleitung doch in vielen Fällen zu dem
liöberen Preise entachiießen.
Während man bis vor einigen Jahren
10 000 Volt fast allgemein als zulässige obere I
Grenze erachtet hat, ist man in neueren An- I
lagen bis auf das Doppelte dieses Wertes ge-
gangen, ja in Amerika sind Anlagen mit
40 000 und 50 000 Volt Spannung in ständigem
Betriebe. Die A. B. 0. ist durch die reichen
Erfahrungen an den eigenen im Betriebe bo-
fiiidiichon Anlagen sowie durch umfassende
Versuche auf besonders dafür gebauten Vor-
sucbaatrocken und im Laboratorium dazu ge-
führt worden, in ihrem Kabelwerke Hoch-
spannungakabel zu fabrizieren, die für jede
Spannung bia 40UO0 Volt vollkommen betriebs-
sicher sind. Dabei ist auch auf die Reduktion
des Preises der Kabel volle Aufmerkaamkeit
gerichtet wurden, und es ist tatsächlich
auch gelimgen, billigen Preis mit tadelloser
Qualität zu vereinigen. Das hauptsächlichste
Mittel, w’olchcs zur Lösung dieser Aufgabe
führte, besteht in der umfassenden Anwendung
des Papiers als rsolationsmatorial. Während
früher die Brüchigkeit dieaea StofTea oftmals
von seiner Verwendung Abetand zu nehmen
zwang, ist die A. E. G. nunmehr durch eine
eigene Art des Imprägniorverfahrena dazu ge-
langt, dem Papier den hohen Grad von Ge-
schmeidigkeit zu verleihen, den das Kabel be-
sitzen muß, um bei der Verlegung nicht be-
schädigt zu werden. Niclitsdesto weniger muß
das Papierkabel vorsichtig und sachgem.'iß ge-
handhabt werden, besonders ist eine Verlegung
bei Frostwetler durchaus unzulässig Nur bei
sehr hohen Spannungen, die eine außerordent-
lich starke Isulatiun erfordern, nimmt die A. B. G.
gewöhnlich von der Anwendung des Papiers
Abstand, um die Biegsamkeit des Kabel.s nicht
zu achr zu beeinträchtigen, und stellt die Iso-
lation durch Kombinatton einer Spezial Gummi-
isoliermoase mit besonders präparierten Fascr-
stotTeii her.
Entsprechend der allgemeinen Einführung
des Drehstromes für große Kraftübertragungen
sind Hochapunnungskahel heutzutage fast
durchgängig Kabel für Drniphaaeiistrom, und
zwar gehören dieselben jetzt stets der Type
der dreifach verseilten Kabel an. Die einzelnen
Adern dieser Kabel werden zunächst mit einer
aus vielen Lagen Papier bestehenden Isuiation.s-
hülle veraehen, das vorher mit einer ge-
schmeidig machenden Tränkmasse imprägniert
war, darauf werden sie verseilt und erhalten
wiederum eine Papierumspinuung. Nach grüml-
ticher Trocknung im Vakuumschrank und noch-
maliger Tränkung mit einer Spezialmaase im V a-
kuumkesset wird da.s Kabel mit dem ßlei-
maiitel umpreßt, worauf dann die Armierung in
der üblichen Weise vor sich geht, l'in die
einzelnen Adern unterscheiden zu können, er-
halten dieselben in der Regel über der obersten
Papierlage noch eine Umspinnung mit farbiger
Leinowand. Um das Volumen eines Kabels
und somit soinen Preis möglichst zu verringern.
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7«
Kleinere Mitteilungen. Glaitechnischcs.
wird den Querschnitten der einzelnen Adern
anstatt der Kreiaform die Gestalt eines Kreis*
Sektors gegeben, wodurch eine gr5ßere Ratim-
auBDutzuug erzielt und der tute, mit Isulalioti
auszufollende Raum bedeutend verringert wird.
Für kleine Querschnitte wird der sektorftirmige
Draht direkt als massiver Leiter dieser Form
gezogen, für größere Querschnitte, bei denen
eine verseilte Litze zur Anwendung kommt
wird die Sektorgestalt durch die eigerartige
Verseiluog selbst bergestellt. Nur bei Kabeln
von sehr starkem hußeren Durchmesser sieht
man zweckmäßig von der Sektorform ab. weil
dieselbe die bei solchen Kabeln an und für
sich schon schwierig zu erreichende Biegsam-
keit etwas beeinträchtigt.
S&mtliche Kabel worden im Laboratorium
der A. B. 0. mit der doppelten Betriebs-
spannung mehrere Stunden lang geprüft, um
gegebenenfalls schsrache Stellen in der Iso-
lation sicher zum Durchschlagen zu bringen.
Bin besonderes Merkmal der ueuen Hoch-
spannungskabel beetolit auch darin, daß die
Isolation zwischen dem einen Leiter und dem
Bleimantel so stark gewählt ist, wie der vollen
Betriebsspannung entspricht. Im normalen
Betriebe beträgt zwar die Spannung eines
jeden Leiters gegen den Bleimantel nur etwa
60% der zwischen den einzelnen Phasen herr-
schenden verketteten Spannung, so daß eine
geringere Isolation an dieser Stelle zulässig
wäre. Sobald aber durch eine Boiriebsstörung
in der Zentralstation oder irgendwo in dem
Netze selbst In einer Phase ein Erdschluß er-
folgt, steigt die Spannung der andern Phasen
gegen den Bleimantel auf die Höhe der vollen
Betriebsspannung an. so daß bei einer zu ge-
ring bemessenen IsolationsatArko hier eine Ge-
fhhrdung der Isolation möglich wäre.
Die Kapazität der Hochspaiimingskabel ist
außerordentlich klein, und auch die Leerlauf-
Verluste sind w'egen des hohen Isolationswidcr-
Standes und der vorzüglichen elektrischen
Eigenschaften der Isoliermaterialien sehr gering.
Ober eine Schutzkleidung gegen die
Gefahren hoher Spannungen.
Von N. Artemieff.
EUkiroiechn. ZeiUchr. V-#. S. 210. 190H.
Um den menschlichen Körper gegen die
Gefahren hoher Spanmingon zu schützen, kann
man zwei Wege gehen. Man umgibt den zu
schotzenden Körper entweder mit einer iso-
lierenden oder mit einer gut leitenden Hülle.
Letzteren Wog hat der Vorfos.sor gewählt, in-
dem er einen mit einem dichtmaschigen Netz
von Kupferdrählen durchwehten Anzug her-
stellte. Berührt ein mit einem derartigen .An-
UecbanikM'Ztz
zug bekleideter .Mensch den einen Pot einer
Hochspannungsquelle, so treten Ladungscr-
scheimmgen auf, die aber infolge der motatli-
schon Einlage nicht in den Körper eiudringen
können. Wird ein .Mensch in einen Hoch-
spannungsstromkreia direkt eingeschaltet, so
fließen die BtrÖme ebenfalls nur durch clos
Drahtnetz an der Oberfläche. Hierbei kann
eine Gefahr nur dadurch entstehen, daß infolge
zu hoher S^trmnsWrke die Wärmewirkung zu
groß wird oder ein Lichtbogen an der Ein-
tritts- oder Austrittsstelle das Gewebe zerstört
Ströme von 350 Ampere kömieu dauernd von
1000 Ampere vorübergehend ertragen werden.
V’erfasaer konnte einen Drehstromgenerator
von 170 Kilowatt Lei&tung bei 1000 Volt I^e^r-
Spannung ohne Gefahr durch seinen Körper
kurz schließen. Dasselbe konnte er mit einem
Transformator von IbOtXX) Volt Sekuudär-
spannung.
Die A.-G. Biemens i't Halske hat dss
Patent Arlemieffa erworben und läßt derartige
Anzüge herstellen. E 0-
Die Siemens-Scbuckert- Werke G. ni. b II.
(Berlin SW 46, Askanischer Platz 3), haben am
1. April d. J. ihren Geschäftsbetrieb aufge-
nummon ; die von der A.-G. Siemens & Halske
bisher auf dem Gebiete der Starkstromtechnik
geführten Geschäfte sind aufdie neue Gesellschaft
Uhergegarigen; auch die technischen Bureaux
von Siemens & Halske sind gleichzeitig mit
in den Dienst der neuen Gesellschaft getreten,
unterzeichnen aber bis auf weiteres In der bisheri-
gen Weise. — Geschäftsführer der Gesellschaft
sind die Herren: Dr. Alfred Berliner, Karl
Diehlmann, Prof. Robert M. Friese, Hugo
Natalis, Fidelis Nerz, Reg.-Baumoiater a. D.
Oskar Petri, Reg.-BaumeUter a. D. Hein-
rich Schwieger und Friedrich Albert
Spieker; atellvertretender Geschäftsführer ist
Hr, Oberingenietir Richard Werner; ferner
haben ‘J3 Herren Prokura erhalten.
An der Universität Münster soll ein Lehr-
stuhl für Astronomie gegründet werden; damit
wird wohl auch die Ausrüstung einer Stern-
warte mit modernen Instrumenten verbunden
werden müssen.
Olaatechnisches.
I>H8 Luftbarometer als Taechenbaro*
meter.
Von H. A, Naber.
Amt (tl Ehysik 4. 8. 822. 190t-
Rin lufterfüiltes, in eine Kapillare auage-
hendes Gef.lß, wolclios man auf konstanter
GlastechnUcItes.
19
livft 9.
I. Mw nm».
Temperatur erhftU. IftGl an der Verschiebung
eines in der Kapillare belindlfchen Tropfens
lediglich die 8 'bwankungeii des Luftdrucks
erkennen und stellt somit ein Luftbarometer
dar. Der Verf. hat dom von ihm konstruierten
Barometer die Form eines Thermometers ge-
geben. \soIchc8 mit Luft angofOllt ist und dessen
Kapillare» in Waaser tauchend, zum Teil mit
solchem erfüllt ist. Die Verschiebungen des ab-
schlieüenden Wassorfadens in der Kapillare
zeigen dann sowohl die Änderungen des atmo-
sphärischen Luftdruckes, als auch diedurchTem-
peraturschwankungen bedingten Volumände-
ningeii der im Barometer enthaltenen Luft-
menge an. Dn man jedoch nur die Luftdruck-
Bcbwankiingen beobachten will, so mudte man
entweder durch geeignete Vorkehrungen für
die Konstanz der Temperatur des Instrumentes
sorgen oder in irgend einer Weise die nur
auf Temperaturäiiderungen zurUckzufübrenden
Stsndändernngeo des Wassorfadens ermitteln,
um unter rechnerischer ßerücksichtigung der-
selben die reinen baromotri.scheii Angaben des
Instrumentes zu erhalten.
Der Verf. wendet hierfür ein von Hooke
angegebenes Prinzip an. A (s. die Mi^.) ist
ein QuecksUberthermometer (etwa von 0^ bis
30®), B ein Luftthermoineter. weiches als Luft-
baroraoter verwendet werden soll; sie werden
durch Guumiiringe neben einander festgehalten
und sind enthalten in einer Kfthro C, welche
zum gröüten Teil mit Wasser gefüllt ist; die
OlTnungen E und (? stellen die Kommunikation
mit der Atmosphäre her, Da Quecksilber in
dem hier in Betracht kommenden Tomperatur-
intervall eine als gieichroäüig aiiziisehende
Ausdehnung durch die Wärme erfährt, so läßt
sich das Lufttbermometer durch geeignete Wahl
des Verhältnisses von Kapillarenqucrschnitt
und Oefäßinhalt stets so konstruieren, dal>
bei gemeinsamer Erwärmung von A und B
sich der relative Stand der Indexfäden (in A
Quecksilber, in Luft) nicht ändert. Man liest
also nur diesen relativen Stand ab, dessen (IrOCe
lediglich von der ursprünglichen Justierung dos
Instrumoiitos und von dem Jeweilig herrschenden
atmosphärischen Luftdruck abhängt. Man gibt
der Bequemlichkeit hniber dem Instrument B
(oder auch A. eins der beiden braucht nur ge-
teilt zu sein) eine solche Skala, daß Ände-
rungen des relativen Standes ohne Umrechnung
in .Millimeter Quecksilber abgfdesan werden
können. Zur Kuustauterhaltung der Temperatur
während der Ablesung dienen die Luftbäder
D und F. Heim Ablesnn hält man das Iiistrii'
ment horizontal und sorgt für glcichmäßigo
Temperatur durch gelindes Neigen nach jeder
Seite. Will man zum Versenden die t)ff-
nung K vorschließen, so kann F um 90® ge-
dreht werden, so daß der Pfropfen J vor die
Öffnung kommt und sic abschlicßt. Damit
keine Luft in B eindringt, ist ein Wattepfropf
n in geeigneter Welse angebracht. — Der
Verfasser hat solche Instrumente monatelang in
der Tasche getragen und beständig kontrolliert.
Es zeigte sich eine Koutraklion dos Luftvo-
lumens in B, welche anfänglich groß war, dann
aber immer kleiner wurde und fast völlig auf-
hörto, als der Verf. die Instrumente nicht bei
sich trug. (Wahrscheinlich ist die Kontraktion
des Luftvolumons eine Folge von allmählicher
Auflösung der Luft in dem Ahschlußwasser.)
Es ist dem Verfasser auch noch nicht gelungen,
diesen störenden EtTekt ganz zu beseitigen; es
ist dies aber der einzige Fehler dos Instrumentes,
und es Ut, wenn die Möglichkeit häufiger Kon-
trollen durch ein gutes Aiicroid oder ein Queck-
silberbarometer vorhanden ist, bei Bergbestei-
gungen dem Aiieroid jedenfalls vorzuziehon.
Denn es ist sehr handlich und gegen Erschüt-
terungen u. 8. w. viel weniger empfindlich, als
ein Aneroid.
Das in der Figur dargestelUe Instrument (rd.
i/j der wahren Größe) ist ebenso fein wie ein
Quecksilberbaromoter; es entspricht also 1 mm
Veränderung des relativen Standes von A und
B genau 1 mm Quecksilber. Rm.
Butyrometer zur Bestimmung der
Butter ln der Milch.
Von Manzet und Malion.
Joum. de Pharm- et Chim. /Ö. 8. S31. 1902 nach
CAcm Ztg. 17, S. 23. 1903.
Die Milch wird, nachdem vorher geschüttelt,
mit einer langstieligen Pipette bis zum Strich L
(s. Fig.) in das Butyrometer gebracht und das
von den Verfassern angegebene Re-
I agona bis zum Strich R zugegeben.
Dos Gefäß w ird dann verschlossen und
geschüttelt und in ein Wasserbad von
^ 37® gebracht, worin dasselbo 5 bis
^ 7 Minuten verbleibt , bis sich alle
■.'S' Butter abgeschieden hat. Hierauf ent-
^ fernt man das Instrument aus dem
nl\ Wasserbad. wendet es um und dreht
7 \ den Stopfen so . daß das obere
/ j Niveau der Flüssigkeit bei L oder
10 abschneidet. Die Menge Butter
wird aus der Gradeinteilung ln Kilogramm
abgeiesen. -M.
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ÖO
Der Ursprung: des Wortes Barometer.
Von H Carrington Holton.
Chem News S7. S- m. m.r
Das Barocneter wurde früher nach seinem
Erfinder als Torricellische Röhre bezeichnet;
Gtiericke, der Erfinder der Luftpumpe, nannte
sein ungeheuer großes Wasserbarometcr Semper
VifMm, auch Wettormannchon, mit dem grie-
chischen Ausdruck Anemoskopium.
Bald nach 1665 wurden die Worte Baruskup
und Barometer in England allgemein üblich,
wahrend derjenige, dem diese Bezeichnungen
zu danken waren, unbekannt blieb. Die Be-
hauptung, die von einem Mitarbeiter der
Edinburgh Review im Jahre 1812 gemacht wurde,
daß das Baroskop zuerst von Prof. George
Sinclair im Jahre 1668 angewondet worden
sein soll, ist ein Irrtum; beide Worte, Baroskop
und Barometer, waren bereits 4 Jahre früher
in dem l*hil. TVansaetten/ erwähnt, ln dem be-
treffenden Passus heißt es; .,Moderne Forscher
nannten, um Weitläufigkeiten zu vermeiden,
(las Instrument, welches nach Art des Torri-
cellisehen Experiments einen mit Quecksilber
gefüllten Zylinder von 23 bis 31 Zoll Höhe
besitzt, ein Barometer oder Baroskop imd
benutzten dasselbe zur Messung des Drucks
und Gewichts der Luft, vor allem der berühmte
Naturforscher Boyle. dem auch diese Bezeich-
nung zugeschricben wird.“
Die Verbindung der Worte mit dem Namen
Robert Boyle veranlaßten den Verftmsor zur
genauen Durcharbeitung von Boylea umfang-
reichen Schriften.
In der ersten Publikation Boylea vom
Jahre 1660 „Neue Physiko-Mechanische Experi-
mente betreffonü den Prsprung und das Ge-
wicht der Luft“ kommen die Worte Baroskop
und Barometer nicht vor er wendet immer die
W'orto «Rohr“ und „Qecksilberzyliiidor“ an.
•\uch sind diese Worte von ihm In der Ver-
teidigung seiner Lehre Uber den Ursprung und
das Gewicht der Luft auf die Entgegnung von
Franziscus Linus, 1663, nicht gebraucht
worden.
Auf die tatsflcliMche Anwendung der frag-
lichen Worte im Jahre 1665 durch die ano-
nymen Mitarbeiter der Phil. Transactions ist
bereits hingewiesen worden, und es würde nun
orObrigen, denjenigen zu ermitteln, der so be-
scheiden seinen Namen verheimlichte. Vennut-
lieh war es Boyle selbst. Dieser bedeutende
Manu, der so frei von allem Ehrgeiz war, daß
er nicht in eine ihm angetrageuo AdeUwürde
willigte, hatte die Gewohnheit, von sich selbst
und seinen wissenschaftlichen Arbeiten nur in
dritter Person zu schreiben, und oft sprach er
von sich seihst in pliantastisclien und erdich-
teten Namen, wie „Philaretus“ (in seiner frag-
D«uucb«
U«cbuUk«r-Z^
mentarischen „Autobiographie“) und „Car-
neodes” (im Seepiieal Chymisi). Daß er eine
nicht unterschriebene Mitteilung an ein Journal
schickte, war nicht überraschend, denn er hatte
durch die Unterzeichnung Gelegenheit gehabt,
sich selbst nennen zu müssen.
Ein Jahr spater als die Veröffentlichung in
deu PhiL Transactions, im April 1666, schreibt
Boyle wörtlich an diese Zeitschrift:
„Barometrische Beobachtungen (wie ich sie
zur Abkürzung nannte) “ und wandte
dabei diesmal das persönliche Fürwort an. An
einer anderen Stelle derselben Zeitschrift
finden sich auch die Bezeichnungen Barometer,
Baroskop und barometrische Beobachtungen.
In seiner Fortsetzung der „Neuen Physiko-
Mechanischen Experimente“, deren Vorrede 1667
geschrieben ist, findet sich folgende Stelle;
„Aber obgleich um das Barometer (da andere
durch Ihre Nachahmung mir zugostanden haben,
das Instrument so zu nennen)“ ....
Dieser Satz beweist, daß Boyle, ermutigt
und unterstützt durch Andere, dos Wort Baro-
meter zur (loltung gebracht hat. Das Wort
Barometer scheint demnach 1665 durch Boyle
in die englische Sprache cingeführt zu sein.
Boylo war auch klassisch gebildet und wohl
in der Lage aus dem Griechischen ein neues
englisches Wort zu bilden. Murray, Skoats
und andere bedeutende englische Wörterbücher
referieren lediglich aus den Phil. 7Vansaefü>»iSuud
geben die Etymologie des Wortes au. M.
HefeatlgUDg von Metall auf Glas.
Diamant S. 146. 1903.
Eine .Mischung von 100 g feinst gepulverter
Silberglftttc und 50 g trocknem Bleiweiß wird
mit 3 Teilen gekochtem Leinöl und l Teil
Kopaliack zu einem knetbaren Teig verarbeitet
Man setzt von der Mischung den trockneu
Siihstauzen soviel zu, bis man einen zühen Teig
erhalt. Das Metall wird unten ausgehöhlt und
Kitt eingefttllt; dann drückt man es an das Glas
und enU'ernt den t'^berschuß des Kiltes mit
irgend einem Instrumente. M.
Kitten von Glai auf Glaa.
Diamant S. 149. 1903.
.Man benutzt eine Mischung von 100 Teilen
magerem Käse, 50 Teilen Wasser, 20 Teilen
gelöschtem Kalk. Der von der Rinde befreite
und in kleine Stücke zerschnittene Käse wird
mit Wfwser so lange abgcricben, bis eine ganz
gleichartige, fadenzioheude .Masse entstanden
ist, in welche man das Kalkpulver rasch ein-
rührt. ^
Ciaaiechnlschtf.
H<‘n V.
i. Mai
Glastechnisches.
81
BQrette mit aotomstlscher Ein*
■tellanfi: des Nullpunktes und Ent>
leerung durch direktes ZurÜcklllersen
der nicht verbrauchten Flttsslgkelt.
Von C. Zahn.
ZeiUch f. angew, Ckem. /ö, 190:J. S. :i82.
Fig. i veraudchaulicht die BQreUc. bei
welcher daa Prinzip des Hebers zur automati-
schen EtitHtolluDg' des Nullpunktes in der Weise
VerweDdung findet, daß Rohr d unterhalb des
Hahnes f sich abzweigt und oben in die zu
einer Kugel 6 erweiterte Büretto a einmündet; j
d ist all seinem oberen Ende zu einer Kapillare i
ausi^ezogen; c ist ein Bntlüftnngarohr. Die
Handhabung des Apparates ist aua der Zeich- {
nun^ ersichtlich. Die Füllung geschieht durch i
Einblaseu von Luft durch t mittels cinos
Gummigebl&aes; das Abfließon der Überschüssigen
Flüssigkeit erfolgt durch selbsttätiges Ab-
hebern durch d. Nicht verbrauchte Flüssigkeit
kann durch f in die Flasche II zurückgelassen
werden.
Der Vorzug des Apparates besteht in stets
präziser Einstellung des Nullpunktes, sparsamem
Verbrauch der Tilerflüssigkelt und 8chutz der-
selben gegen Außere Einflüsse, da sie bis auf
das bedeckte Entlüftungarohr c von der Außen-
luft abgeschlossen ist.
Kig. *.
Fig. 2 zeigt die weitere Verwendung des
Prinzips für Vollpipotten; die Anordnung ist
aus der Abbildung ohne weiteres ersichtlich.
Die Apparate sind als D. U. (i. M. geschützt
und werden von der Firma C. Richter,
Berlin N24, Johannisstraße 14/15, ungefei'tigt.
M.
I Gebrauchsmuster für glastecholache
Gegenstände.
I Klasse:
I lä, Nr. 195 530. Apparat zur geruchlo.*»en Gas-
entwicklung, bostehond aus oben mit Rohr-
stutzen versehener (ilasflasche, einem in
diese cingeschlifTeuen, unten bis auf enge
Öffnung geschlossenen Glaszylinder und
einem in letzteren eingeschUffenen Gasab-
loitungshelm mit HahnrOhre. H Kreis u.
F. Morin & Sohn, Basel. 2fi. 2. 03.
Nr, 195 597. Schutzkappe für den Ausfluß-
rand Weinholdscher (Dewarscher) Gefilßo.
A. Stock, Berlin. 26. 2. 01
Nr. 196 492. Apparat zur Bestimmung der
KohiensUure, gekennzeichnet durch drei in-
einander angeordnete AbsorptionsgefAße
und ein U-formig gebogenes TrockeurOhr-
eben. ii. Türk, Berlin. 9. 3. 03.
Digitized by Google
82
Büchorschau und Preislisten. — Palentachau.
UeuüKbe
M«cbBQiker-Zu
42. Xr. 196 497. Meüglas für PlttMigkoiten. mi(
diirchf^eheiidero Ein- und Ausluufrohr und
ulmehmbaren Glud oder alinelimbarer, Re-
flexion bewirkender Rückwand. 0. Schröck.
Ilmenau. 17. 2. 03.
Bflohepschau u. Ppeialisten.
M. Corsepiua, Leitfaden zur Konstruktion von
Dynamomaschinen und zur Berechnung von
elektrischen Leitunf^en. 3. Aufl. 8®. IX, 27 S.
mit 108 Fig. u. 2 Tab. Berlin, Julius
Springer 1903. Geb. in Leinw, 5.03 M.
Das rühmlicbst bekannte Buch von Corso-
pi US ist nach einer Pause von mehreren Jahren
in dritter Auflage erschienen. Die inzwischen
cingetretene KlArung der Anschauungen Uber
die zweckm.lüigsten Konstruktionen haben
wesentliche Änderungen und Umarbeitungen
erforderlich gemacht.
Im ersten Abschnitt werden die Gesetze
des Magnetismus und die für die Berechnung
des magnetischen Kreislaufs einer Maschine
wichtigen GrundsHtzo und Methoden entwickelt.
Der zur Prüfung dos Eisens vornehmlich
empfohlene «Siderognost* durfte nach Ansicht |
des Ref. nicht allgemeinen Beifall linden.
Es folgen eingehende Kapitel über die Kon-
struktion der Oleichstrommaschinen, der ein-
phasigen und mehrphasigen Wechselstrom-
maschinen. Transformatoren, asynchrone Motoren
und Wechselstrom • Gleichstromumformer sind
in vorhnltaismttßig kurzen Abschnitten be-
handelt. Den Bchluß bildet die Berechnung
elektrischer Leitungen, der eine Tafel für die
Annahme von *2 Volt Spannungsverlust bei-
grgeben ist. Auf die inzwiarhon aiisgearbeiteten
Vurschriften des Verbandes Deutscher Elektro-
techniker ist gebührend Rücksicht genommen
und hingewiesen. Das Buch wird jedem Fach-
mann eine große Fülle des Wissenswerten
bieten und liefert in der vorliegenden Form
ein zutrelTondes Bild vom derzeitigen Stande
des Dynamobaues. E- O.
L. Jelinek, Matbemat. Tafeln f. technische An-
stalten, besonders bbhero Gewerbeschulen,
3. Aufl.; Abdruck der 2. Aufl. gr.-8®. 223 8.
Wien, A. Pichlers Wwe. & Sohn 1902.
Geh. in Leinw. 2,60 M.
R. Frickc, Hauptsntzc der DiiferentiaU u. Inte-
gral-Rechnung, als Leitfaden zum Gebrauch
hei Vorlesgn. zusammeugestellt. 1. TI.
2. Abdr, gr -8^ IX, 80 S. m. 45 Fig. Brauii-
achweig, F. Viowog & Sohn 1902. 2,00 M-
Jahrbuch f Photographie und Reproduktions-
technik f. d. J. 1902. Unter Mitwirkg. her-
vorragender Fachmänner hreg. v. Dir. Hofr.
Prof. Dr Joe. Maria Eder. 16. Jahrg. 8'^.
IX. 755 S. m. Abbildgn. im Texte u.
28 Kunst beilagcu. Halle, W. Knapp. 8,00 Jf.
K. Ileun, Formeln u. Lehrsätze der allgemeinen
Mechanik, in systematischer u. geschicht-
licher Entwicklung dargestellt. 8\ VlIJ.
112 S. m, 25 Fig. Leipzig. G. J. Gftschen
1902 Geb. in Leinw. 3,60 M.
Julius Rasrhko in Glogau. Auszug aus dem
Proisv'orzolchnis Über Vermessungsinstru-
mente. 2 S. Folio.
Pari Zoiü ln Jena. 1) Kleines Mikroskop fOr
histologische und bakteriologische Unter-
suchungen. 2) Mikroskope für Trichinen-
schau. Je 2 S. 8®.
p
Torriohtong xom Liotsrn and Reinigen gssohmolsenen Glases. J. Lühnc in Aachen. 1. 7. 189^.
.\r. 127 931. Kl. 32.
Die Vurriclitung ist besonders zum Lautem und Reinigen von auf elektrischem Wege
geschmolzenem Glase bestimmt. Die Reinigung ge-
schieht durch in den Schmelzraum eingebaute RingwAnde
a b e, welche in konzentrischer Anordnung abwechselnd
von der Ofendecke bis unter die Oberfläche und vom
Wannenboden bis fast an die Oberfläche des geschmul-
zenen Glases reichen, Eine oder mehrere von oben ein*
tauchemlo Ringwände krtnnen in senkrechter Richtung
bewegbar ungeordnet sein, zutn Zweck, den Durchfloß
der Sehmel/e regeln zu k'innen.
Das Glas tritt bei d ein, unter b hinweg. Uber a
nach dem Inuern, durch d^n Kanal e nach außen mul wird durch f zwecks Bearbeitung ent-
nommen. g ist eine Zuführung für Heizgase.
Patentschau.
Heft 0.
1. Mai itK>3.
83
Verfahren zum Einicbleiien von Vert.ofuugcn in Qlasplatten. The (iraeeciturch Syndikate
Lira. In London. 15. 5. 1^00. Nr. 15Ü008. Kl. ß7.
Auf der Glasplatte a, welche io einem
^letallralimen c befestigt ist , werden durch ein
schlittenfftrmigee Schleifwerkzeug f aus .Metall mit
dem gewünschten Profil auf der Unterseite in Ver-
bindung mit einem beliebigen Schleifmittel gerad-
linige. Ihngs oder quer verlaufende Vertiefungen er-
zeugt, indem dos Werkzeug auf der Platte oder die
Platte unter dem Werkzeug odor beide gegeneinander versciiubeu werden.
Priaa&enajatem zum Umkehren de« Bildes ohne Änderung der Sehrichtung. C. Zelti tu Jena.
7. 7. 1901. Nr. 130 508. Kl. 43.
Boi Uinkebrsystcmen mit 4 totalen Refloxiotion, %'on denen zwei an einem sugenanuten
Dach atattfiiideii, wird, um das Glasvoiumen des Systems zu vermindeni, die eine unmittelbar
vor oder hinter dem Dach d angeordnete reflektierende Flüche nicht nur
in ihrer der Reflexion nicht mehr dienenden Verlängerung, sondern teil-
weise auch In dem reflektierenden Teile von den vom Dach kommenden
bezw. zum Dach gehenden Strahlen durchsetzt, wobei der Aebsenstrahi
vom senkrechten Durchtritt im Sinne stärkerer Neigung gegen die Dach-
firste abweicht. Zur Wiederaufhebung der Strahlenablenkuiig . die an
der Durchtrittsflache statthat, ist diese Fläche nur durch eine dünne Luftschicht I von dem
gegenüberliegenden Teil 6 des Prismensystems geschieden.
Vorrichtung, um Standgelälse luftdicht zu Terschliefeen J.Traube in Berlin u. M. E. Anderssen
in (iothenburg, Schweden. 31. 3. 1901. Nr. 129 470. Kl. 30.
Diese Vorrichtung zum luftdichten Verschluß von Statidgefüßen besteht darin, daß der
Stöpsel oder Flaschoiihais eine ringförmige Hille b (Fig. J) besitzt die mit iler Außenluft durch
Kanäle c d in Verbindung steht, um durch diese
Kanäle eine Sperrflüssigkeit in die ringförmige Rille
eiuzuführen. Zu demselben Zwecke kann auch am
unteren Teile des (leOtßhalses eine Ausbuchtung a
{Fig angeurdnet sein, die je nach der Stöpsel-
steilung in und außer Verbindung mit einer am
Stöpselumfang befindlichen schrägen Rille 6 ge-
bracht werden kann, welche mittels zweier Kanäle
cd mit der SperrflussigkeU gefüllt wird. Die Ka-
näle können für den Transport mit Stöpseln abgeschlossen werden (Hy. 1 u. .7).
Vorriebtong, um Standgcf&fse luftdicht zu veraehliersen. J. Traube in Berlin und M. E
Anderssen in Uolhenburg, Schweden. 23. 5. 1901. Nr. 129993;
Zua. z. Pat. Nr. 129470. Ki 30.
Während bei der Binrichtimg zum luftdichten Abschließen des
Innern von Standgefäßen nach dem Hauptpatent die Rille am Stöpsel
oder im Flaschenhals angebracht ist, verläuft hier der die Verbindung
mit der Außeniuft vermittelnde Kanal e zum Teil Im Stöpsel, zum Teil
Im Flaschenhals, so daß beim Drehen des Stöpsels die Verbindung der
SperrflUseigkeit mit der Außenluft aufgehoben wird. Diese (ie^ße haben
vor den im llauptpatent besebriebenon Gläsern noch den besonderen
Vorteil, daß nach Füllung der zur Aufnahme von Flüssigkeiten bestimmten Vorrichtung das
Ausfließen der Flüssigkeit durch eine einfache Drohung dos Stöpsels verhindert wird.
Kupfer-Zink-Legierong. K B. Wheatley in London. 25. 4. 1901. Nr. 131514. Kl. 40.
Eine Gruodleglening aus einem Gemisch von 57 Gewichtstellen Kupfer und 43 Gewichts-
teilen Zink erhalt, je nach dem angestrehton Verwendungszweck, wecliselnde Zusätze von nach-
stehenden vier Metallgeroischen:
1. 80 Gewichtsteile Kupfer, 20 Oewichtsteiie Mangan,
2. 40 Gewichtsteile Nickel. 10 (iewichtsteile Zinn, 40 (lOW'iclttsteile Kupfer,
3 80 (iewichtsteile Kupfer, 20 Gewichtstcile Aluminium.
4 2 Gewichtsteile Phosphor-Wolfram,
durch w'elchen Zusatz der Legierung hauptsächlich der üolügianz gegeben wird.
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84
PAtsnttcbau. — PattnUiat*.
D«<iUf-hn
UprhaBtkrf'Zlc
Eine gute Legierung erhalt man 2 H , indem man 79 (sewichtsteilen der Kupfer-Zink*
Legierung zusetzt
von 1. 3,5 (icwichtsteile; von 2. 1,5 Gewichtsteilc; von 3. 14,0 Gewichtoteile; von 4. 2.0 (icwichtsteile.
Die fertige Legierung enthält sonach 59,63®/© Kupfer, 33,97% Zink. 2,8 ®/o Aluminium,
2,0®/o Wolfram, 0,75®/o Nickel, 0,1% Maitgan und 0.15 ®/o Zinn.
Höhen- and Oef&Umeeser mit stellbarer Libelle. 6. Bonjis in Hasserodo h. Wernigerode a. H.
15. 9. 1901. Nr. 131 147. KI. 42.
Die Libelle a dee Höhenmessers behndot sich auf einer drehbaren, unter der Wirkung
einer Spiralfeder « steheuden Achse e, mit
der auch ein halbkreisförmiges Über-
tragungsrad 6 fest verbunden ist An diesem
Had ist dos mit einer verschiebbaren Zahn-
stange verbundene Stahlband e befestigt.
Aus der zur Einstellung der Libelle not-
i i 1 i !
■ 1 ■ryty
wendigen Zahl der Umdrehungen des in die Zahnstange grelfeuden Uewlnderinges g
sich der Höhcnwinkcl. Dessen Rohablesung erfolgt auf der bei 0 sichtbaren 8kale
Stange oder genauer auf dem mit Trommelteilung
ergibt
der Zahn*
ersehenen l'mfange des (lewinderinges g.
Palentlisi«.
Bis zum 14. April 1903.
Klasse: AnmelUangen.
3L A. 9138. Telegraphon nach dem magnet
elektrischen V erfahren. Aktieseiskabet
Telografoneii Pat. Poulsen.Kopenhagen.
15. 7. 02.
B. 32 474- Pendeleluktrizitätazähler. A. Beetz,
Posen. 25. 8. 02.
G. 17 150. Einpräiigürschaltung für Funken-
telegraphie. Ges. f. drahtlose Tele-
graphie System Prof. Braun u. Sie-
mens & llalske, Berlin. 11. 7. 02.
S. 16 261, Schleifengeber für Telegraphie
mittels elektromagnetischer Wellen. G. S e Ib t ,
Berlin. 1. 4. 02.
S. 17 6fö. Empfangsaystom für drahtlose
Telegraphie und Tclephonin mittels unge-
dämpfter elektrischer Schwingungen.
H. Th. Simon u. M. Reich, Göttingen.
28. 2. 03.
St. 7724. ElektrizitÄtazähler. W. Stanley,
Great Barrington, V. Bt. A. 27. 8. 02.
T. 8 741. Einrichtung zum Schutz und zur
schnellen un<l bequemen Auswechselung von
Filden (Drähtenl für Instrumente jeder Art
mit Fadenaufhängung. O. Toepfer &
Sohn, Potsdam. 17. 2. 03.
tl9. G. 16 756. Verfahren, Asbest oder Glimmer
ata flüssige oder plastische Masse zu ver-
wenden. J. G. Grube, Hamburg. 1. 4. 02.
42. B. 32066. Kurv'enlineal mit gelenkig ver-
bundenen und unabhängig voneinander für
die gewUiischtv Krümmung einstellbaren
Ketlengliedem. C. Busch, Nürnberg.
7. 7. 02.
D. 12 380. Verfahren und Vorrichtung zum
Messen der Steigung von Schrauben.
G. E. Diehl, Chemnitz. 19. 8. 02.
74. P. 14 096. Vorrichtung zur FernQberlragung
der Kompaüstcllungeu; Zus. z. Pat.
Nr. 124 587. A. Pieper, Berlin. 9.10.02.
ErtellBBgea.
21. Nr. 141 810. Vorfahren zur Herstellung von
Isolationsscheiben für Funkeninduktoren.
II. Boas. Berlin. 24. 9. 02.
Nr. 141 909. Vorfahren zur Erzeugung elek-
trischer Schwingungen mit Hülfe mehr-
facher Transformierung. K. Scharf. Mün-
chen. 22. 2. 02.
Nr. 142 060. Wechselslromzähler nach E«'erra-
risschem Prinzip; Zus. z. Pat. Nr. 123 411.
Hartmann & Braun, Frankfurt a. M.
19. 11. 02.
82. Nr. 134 583. Vorrichtung zum Abschneiden
von Glasröliren. H. Cook, Mac Keesport,
V. St. A. 16. 4. 01.
42. Nr. 141813. Wage mit zwei Drehschneiden-
systemen. H Hausrath, Karlsruhe. 4.4.02.
Nr. 141 829. Elektrisch registrierendes Log.
J. Fua, Colombes. Frankr. 11. 1. 02.
Nr. 141 830. Vorrichtung zum Anzeigen der
anuäherudeu Erreichung der Gleichgewichts-
lage bei Wagen; Zus. z. Pat. Nr. 130 539.
O. Brotelle, Charleroi. 20. 6. 92.
Nr. 141831. Kalorimeter zur Bestimmung des
Heizwertes brennbarer Gase. H. Raupp,
Mainz. 6. 8. 02-
Nr. 141866. Vorrichtung zum selbsttätigen
Verschieben der Trommel bei Registrior-
apparaten. R. Bürk, Schwenningen, Württ.
18. 9. 02.
FOr lil* Ke<t©ktiuo v«miiwt)rUicb: A.Bl©scbke Id Borha W
Vtrikg Tun Julias 8prlDg*r in Beriln N. — Druck tob BmlJ Droyer in Borilo SW.
Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt ziir Zeitschrift für Instrumentenkunde
und
Organ für die gesamte Olasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblati der Deutschen Gesellschaft fUr Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin NV30, An der Apostelldrcbe 7b.
Nr. 10. 15. Mai. 1903.
Naohdniek nur mit denahmlzanz der Redaktien r*>tattet.
Der Fantograph.
Vom Urstorohschnsbel zur modernen Zeichenmaschine.
1603 - 1903.
Von O. P«U«hn in CbarloU^nbarg,
Knrtvgrn|th loi Rplcb»iBRrin4t«mt.
I. Theorie.
Allgemein versteht man unter Pantograph ein Zeieheninstrument zum Verkleinern
und Vergrößern. Die Idee eines solchen ist rund 300 Jahre alt, ein Zeitraum, in dem
die ursprüngliche Bezeichnung allmählich ein Sammelname geworden ist Tür eine ganze
Reihe verschiedener Instrumente, die von Zeichnern. Lithographen, Graveuren, Bild-
hauern u. a. m. benutzt werden. Äußerlich weichen sie wohl mehr oder weniger von-
einander ab; alle jedoch haben folgende Orundidee gemeinsam.
Drei Punkte i', Z, F {Fig. 1) liegen in einer geraden Linie. P ist ein fester
Drehpunkt der Geraden, F läßt sich nach allen Richtungen in der Kbene bewegen;
durch Übertragung wird Z gleichzeitig P z F
und so mitbewegt, daß alle 3 Punkte a, m - o - -
stets in der Geraden bleiben und die
Absthnde PZ und PF das gleiche, vor-
her bestimmte, Verhältnis behalten.
Ist diese Voraussetzung gegeben,
so zeichnet Z jede von F umfahrene
Figur nach. Beide Figuren sind dann ähn-
lich und ihre Linien stehen in demselben
angedeuteten Verhältnis zueinander.
Denn denkt man sich F nach
F' geführt und dadurch die Gerade N
nach N' geschwenkt, so entsteht ein
Dreieck mit der Spitze ln P und FF'
als Grundlinie. Von den beiden anderen
.Seiten sind in Z und Z' proportionale
Stücke abgeschnilten; dadurch ist Z Z'
parallel zur Grundlinie F P' gezeichnet
und
Z Z' : F F' == P Z : P F.
Setzen sich nun mehrere derartige Linien
zu Figuren zusammen, so werden in
beiden die gleichliegenden Linien pimallel und die gleiohlicgenden Winkel gleich.
P'olglich werden auch die Figuren ähnlich und ihre MaUstäbe stehen in demselben Ver-
hältnis zueinander wie die Abstände PZ und PF.
Grundlagen für die Voraussetzung. Fig. t? zeigt das Schema einer (iber-
tragung, deren mathematische Betrachtung mit entsprechenden kleinen Abweichungen
für alle Schienenanordnungen gilt.
4 Schienen sind so aneinan<ler gelenkt, daß ein Parallelogramm Z A B C ent-
stellt, und zwar ist B C = A Z aber auch = A P
ferner A B = Z C „ „ = C F.
,I
T
F''- N'
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G. P«ll*hn, Dtr Panto^aph.
Daotacba
M(>i-haalker-Ztx
86
Wird nun eine Linie N durch PZ F gelegt, so wflre zu beweisen, daß sie eine (ierade
ist und bleibt, und dall das Verhältnis P Z : P F sich nicht ändert.
f her P F erhebt sich das gieichschenklige Dreieck PDF und darin über P X
das gleichschenkiige Dreieck PA/. Beide haben gleiche Winkel an der Spitze; sie
sind also ähnlich und müssen demnach auch gleiche Basiswinkel haben. Der gemein-
same Winkel bei P ist daher in beiden Dreiecken gleich groß und P / fällt auf
P F, folglich ist N eine Gerade. Der Ähnlichkeit wegen ist ferner
PZ : PF = PA : PB.
Wird nun das Ganze und damit die Gerade JV um P geschwenkt und F nach F
{Fiff. 1) geführt, so ändern sich in dem System höchstens die Winkel; die Linien bleiben
dieselben, damit aber auch die .Ähnlichkeitsbedingungen. Mithin ist auch
P Z‘ ■. P F‘ = P A . P B und schlieülich Z Z' : F F‘ = P A : P B,
d. h. bei Pol (P) am Ende verhallen sich Nachzeichnung und Original wie das ah-
geteilte Stück zur ganzen Schienenlänge. Ist ilic Punktordnung P Z F, so ist die
Nachzeichnung stets kleiner als das Original. Ist die Punklordnung PF Z, so ist
die Nachzeichnung größer als das Original.
lat die Ordnung der Punkte Z P F, d. h. Pol in der Milte, so entstehen die
ähnlichen Dreiecke nicht in einander, sondern als Scheiteldreiecke mit parallelen Grund-
linien, für die bekanntlich dieselben mathematischen Lehrsätze gelten. Z zeichnet dann
aber ein auf dem Kopf stehendes Bild.
Ferner gilt hier die Kegel: bei Pol in der Mitte verhallen sich Nachzeichnung
und Original wie die ahgeteilten Stücke einer Schiene. Die Nachzeichnung wird
dabei kleiner, ebenso groß oder größer als das Original.
Allgemein ergibt die theoretische Betrachtung für die schnelle Prüfung eines
Instruments und dessen Einstellung folgende Regel:
1. Pol, Zeichenstift und Führer müssen in einer geraden Visierlinie stehen.
2. Bei zusainmengeklapptem Instrument müssen die entsprechenden Schienen
genau parallel aufeinander stoßen.
II. Die l'hertragung.
Nebenstehende Tafel gibt eine Übersicht der verschiedensten 1'bertragungs-
systeme. Die Buchstaben P ZF bedeuten: Pol — Zeichenstift — Führstifl. Aus dem
vorigen geht hervor, daß die Stifteordnung sich ändert, je nachdem der Pol in der Milte
oder am Ende steht; auch kann sie sich zum Vergrößern und Verkleinern ändern.
Allgemein steht der Führstifl rechts, damit das Licht von links auf die Arbeit fällt und
die rechte Hand führen kann.
Für Zeichner und Lithographen. Nr. 1. Schema des ersten Pantographen.
erfunden 1603 vom Schwaben Christoph Scheiner. Dieser wurde 1623 Rektor des
.lesuitenkollegs zu Neiße in Schlesien, begab sich aber der Kriegswirren wegen bald
nach Rom, wo er die Resultate seiner langjährigen, Heißigen, astronomischen Beobach-
tungen in einem Werk zusammenstellte. 1I>31 veröffentlichte er dort auch die ausführ-
liche Beschreibung seines Pantographen (d. i. Allsehreiber, Allzeichner). 1033 kehrte er
nach Wien und 1639, nachdem die Schweden Schlesien geräumt hatten, nach Neiße zurück.
Der Pantograph wurde bald bekannt und auch wohl zur Herstellung bezw. Ver-
vielfältigung von Wegekarten, Festungsplänen u. s. w, vielfach verwendet. Die derben
Kriegsleute aber gaben ihm, augenscheinlich der Form wegen, den Namen , Storch-
schnabel“, und unter diesem Namen wurde das Instrument von den Schweden später
auch heimgeführt.
Nils Marelius, Premierleutnant des kgl. schwed. Landmesserkontors, gibt in
den , Abhandlungen der schwedischen Akademie der Wissenschaften aus Natur, Haus-
hallungskunst und Mechanik auf das Jahr 1706“ einen längeren Aufsatz Ober Storch-
schnäbel und erwähnt dabei auch „einen Storchschnabel, den man voriges .lahr (1765)
aus Frankreich erhalten hat und den man als eine kostbare, zum Nachzeichnen der
Karten höchst unentbehrliche Maschine unter dem Namen Pantograph (!) beschreibt.'
Danach wäre also dieser Name den Schweden völlig fremd gewesen. Im schwedischen
Wörterbuch findet man heule noch das Instrument nur unter Storknäbb verzeichnet.
Im Dänischen heißt es Storke.tnahel und im Holländischen Teekenaap (Zeichenaffe)
neben Pantograaf. Die übrigen Kullursprachen enthalten nur die Bezeichnung
Pantograph.
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ii«n \>\
i:>. Mai 1V03
G. Peltcba, Der Pantograph.
87
MareliuB bespricht nun neunerlei Formen, die aus den 4 Unealen Schoiners
gebildet werden konnten. Bei der bizarrsten Form treten an allen vier Fcken des
Parallelogramms je 2 Linealenden kreuzweise heraus. Die wirklich benutzten Formen
sind nachfolgend mit eingeordnet.
Die überstellenden Enden verschwanden mit der Zeit. Beste der Urform sind
noch Nr. 2 und 3.
Nr. 2. Schema von Gavard, Paris, Mitte des vorigen Jahrhunderts; auch von
.1. Kern, Aarau i. d. Schweiz, noch vor einigen Jahren verwandt.
Nr. 3. Übertragungssystem einer Oravierinaschine von Hofer in Berlin 1874, jetzt
Bcrnert in Uharlottenbur«, zum .Ausschneiden von Schriftmatrizen, Petschaften.
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88
G. P«il«hn, Der Paotograph.
Deatacb«
Mechanlker-Zt^^
stempeln u. b. w. An der Stelle des Zeichenstifts sitzt ein Schlitten mit dem Werk-
stück, das unter dem darüber rotierenden Frftsbohrer hin und her bewegt wird.
Nr. ■}. Von Marelius schon besprochen und als unbequem bezeichnet. 1875 in
Nuture (London) .ordinary pantograpli“ genannt, demnach also in England die ge-
bräuchlichste Form. Bemerkenswert ist die Einstellung; wahrend an den vorigen
Systemen die Schienen parallel verschoben, die Gelenke also gelöst werden, bleibt da.«
Parallelogramm hier unverändert. Dadurch werden nur zwei Einstellungen erforderlich;
beide müssen aber besonders errechnet werden, was gewöhnlich der Mechaniker über-
nimmt und durch zwei verschiedene Bruchskalen dem Zeichner bequem macht. Damit
lassen sich allerdings nur die vorgesehenen Verhältnisse einstellen. Wird darin unbe-
schrankter Spielraum verlangt und eine Teilung nach MaUeinheiten gegeben, so hat
der Zeichner beide Einstellungen zu errechnen. Ein wesentlicher Ühelstand ist noch
die beschrankte Bewegungsfreiheit; diese wird immer kleiner, je mehr der mittlere
Stift sich aus der Mitte entfernt,
Nr. 6. Der altere Pantograph nach E. Fischer; hat dieselben Eigenschaften
(Carls Repertorium 1806). Die eine Schiene des Parallelogramms von Nr. 4 ist hier
verlängert. Nicolai Bion gibt in seiner „Mathematischen Werkschule, Frankfurt 1712"
(woraus auch Marelius schöpft) nach diesem Schema einen stehenden Pantographen
mit dem Pol quer durch das mittlere Gelenk. Marelius erwähnt diese Form nur
nebenher. Ferner beschreibt George Adams in „Geometrische und Graphische Versuche
d. mathem. Instrumente“ (übersetzt von Geißler, Leipzig 1795) einen Storchschnabel in
dieser Form; durch F. W. Breilhaupt in Kassel war sie im vorigen Jahrhundert bis
Anfang der 70er Jahre allgemein verbreitet. Auch T. Ertel A Sohn in München benutzten
dieses Schema mit der Abweichung, daß die innere Polschiene etwas verlängert und
die zweite innere nach F zu parallel mit sich verschoben wurde. Große .Ähnlichkeit
mit dem Ertelschen hatte auch die zweite Form des von J. Kern, Aarau, gebauten
Pantographen.
Nr. 6. Die Mailander Form, die sich Jenseits der Alpen entwickelt halte und
in Deutschland durch F. Härtner „Niedere Geodäsie“ (Wien 1862) naher bekannt
wurde und, soweit ersichtlich, in Österreich sehr beliebt war; Breithaupt baute z. B.
neben seinen Instrumenten nach Form 5 noch besondere für Österreich in dieser Mai-
länder Form. Sie bietet die größte Stabilität bei gleicher Schienenstarke und eignet
sich deshalb besonders für die sog. Säulenpantographen ; ferner bringt sie das alle
System der Parallelvorschiebung, das bei Nr. 4 und 5 nicht erforderlich war, wieder
zur Geltung. Die fünfte Schiene bedingt aber auch zwei weitere Gelenke. Nebst dem
französischen Einfluß haben wir dieser Form wohl die Verdrängung des Wortes „Storch-
schnabel“ zu verdanken.
Nr. 7. Eine vereinzelte Form von P. Holler in Nürnberg; wahrscheinlich um
die Mitte des vorigen Jahrhunderts, kurz nach Auftauchen der Mailänder Form, gebaut.
Die eine Außenschiene ist nach innen verschoben, eine zweite (die dem Führarm gegen-
überliegende) um etwa ’/j verkürzt, da das beseitigte Stück doch niemals benutzt wird.
Auch ist das Gelenk beim Führstift wieder frei geworden.
Nr. 8. Die Form des Pantographen von Kraft & Sohn in Wien; am meisten
aber bekannt geworden als die heutige, vornehmlich seil 1874 von G. .Coradi, A. Ott
und E. Sprenger benutzte Form, auf die im nächsten Teil näher eingegangen
werden wird.
Nr. 9. Der sogen, ältere Pantograph oder Storchschnabel nach Hunäus'). ln
Schweden zur Zeit des .Marelius allgemein verwendet. Die inneren Schienen des l'r-
storchschnabels sind nach oben hinausgeschoben und legen die Gerade frei vor den
Zeichner, erleichtern eine Übersicht der Arbeit und geben den Händen freies Arbeitsfeld.
Nr. 10. Nach Marelius schon 1697 für das schwedische Landmesseramt von
Ulf Walling gebaut. Ferner besitzt Herr Franc v. Liechtenstein, Mitglied der
Phys.-Techn. Reichsanstalt, einen Storchschnabel nach diesem Schema mit der Jahres-
zahl 1782. Auch C. Reichel in Berlin benutzt diese Form für seinen Gravierapparal.
Diese Form hat dieselben Vorzüge wie Nr. 9, beschneidet aber das den mittleren Stift
hebelartig in die Höhe hebende Gewicht der überstehenden Schienenenden. Einen
Übelstand haben Nr. 9 und 10 mit Nr. 4, 6. 7, 8, gemein: Ein Gelenk muß gleichzeitig einen
Stift senkrecht halten, bei Nr. 6 werden sogar zwei Gelenke dafür beansprucht. Des-
1) „Die geomefrisrben fnstnimente“, Hannover 1804.
Digilized ^ -.
Heft 10,
I.V Uai Uhm.
G. Pcllehn. Der Pdnlograph.
89
halb findet man auch häufig daa mittlere Gelenk etwas einwärts gesetzt, um ein
Schienenende für den mittleren Stift frei zu bekommen, wie es ähnlich bei in
Nr. 2, 3, 7 geschieht.
Nr. 11. P. Naegele in Berlin baut Holzsiorchschnabel in dieser Form. Sie be-
seitigt den angedeuteten Übelstand durch Einführung einer fünften Schiene in das Schema
Nr. 0. Ebenso wie in Nr. 0 werden dadurch die Gelenke wieder auf sechs vermehrt.
Nr. 12. Der Marinestorchschnabel, von A. Blankenburg in Berlin gebaut,
beseitigt die beiden Gelenke wieder, derselbe Vorgang wie bei Nr. 8. Ebenso wie jene
stellt diese Form die letzte Phase einer besonderen Entwickelungsreihe dar und wird
ebenfalls im nächsten Teil näher betrachtet werden.
Charakteristisch ist die Entwickelung jenseits und diesseits der Alpen, dort ent-
steht die , unfreie Gerade^ an Form 6, hier die „freie Gerade“ der 3. Keihe.
Die Formen Nr. 6, 6, 9, 10, 11 werden gegenwärtig noch für die wohlfeilei-cn
Holzstorchschnäbel verwendet.
Eine neue Erscheinung bieten die nächsten beiden Formen.
Nr. 13. Vom Mecklenburger E. Hollarz 1883 erdacht; beseitigt das Schienen-
parallelogramm und setzt dafür zwei gleich grotte Scheiben mit Schnurübertragung. Die
Scheiben drehen sich in der einen Schiene, mit den beiden anderen sind sie starr ver-
bunden. Die Einstellung ist wie bei Nr. 5.
Nr. 14. Ein ähnlicher T>’p; von Prof. Wollaston') in Edinburgh 1821 erfunden
und Eidiograph (Bildzeichner) genannt. Die Idee ist reizend, für den praktischen
Gebrauch aber ebenso wie Nr.13 fraglich. Unabhängig von Wollaston, wie wir annehmen
dürfen, kam ein Schwede vor einigen Jahren auf dieselbe Idee. Zur Zeit baut der
Mechaniker Lyth in Stockholm das Instrument unter dem Namen Homograph, der für
einen Pantographen aber nicht glücklich gewählt ist, denn es wird nichts Gleiches,
sondern etwas Ähnliches gezeichnet, auch liegt gerade bei dieser Form die Nachzeichnung
niemals gleich, sondern steht durchweg auf dem Kopf, ln England und Amerika wird
daher auch dasselbe Instrument unter dem obigen, in Eidograph abgerundeten Namen
vertrieben.
Alle diese Formen (Nr. 1 bis 14) dienen zur direkten Übertragung von Flächen
und kommen vornehmlich für Zeichner und Lithographen in Betracht,
Nr. 15 zeigt das Schema eines Bildhauerpantographen. P ist ein grobes
Universalgelenk, in dem die lange Schiene S sich schwenken läBt. Auf 8 gleiten der
Führer F' und der Zeichenstift Z' vor Original bezw. Nachbildung hin und her. Die
Übertragung vermittelt irgend ein stabiles Storchschnabelsystem jenseits von P ; Z und Z‘,
F und F' sind durch Stangen so verbunden, dali P Z . P Z‘ = PF. PF' . Die Ge-
rade niuB durch die Gelenke F, Z, P und weiter durch die Spitzen Z' und F' gehen.
Für Oraveiire. Die nächste Gruppe zeigt Diagramme von Pendelpantographen
für kleine Gravierungen nach einer Schablone. Hier können die 3 Punkte der Geraden
keine Plätze wechseln.
Nr. 10. Von Ourdan in Washington U. S. A., ähnlich auch von Th. Wegener in
Berlin für Zahlen und Schrift gebaut. Oben die Schablone S, bei P ein an einer Säule
senkrecht verstellbares Universalgelenk, unten parallel zu S die Metallplatte T. Durch P
wird ein Stab geführt, am oberen Ende führt ein Bügel um die Schablone und endigt
in der Verlängerung des Stabes als hohler Griff, in dem der Führstift sieh teleskopartig
bewegt. Daa untere Ende des Stabes hält den Reißer Z. Das Ganze ist eigentlich
die denkbar simpelste Form der Pantographen-lilee.
Nr. 17 stammt von Prof. Dr. Leman und wird von K. Hendrichs in Charlotten-
burg zum selben Zweck wie Nr. 16 gebaut. Hier ist die Schablone unten und senk-
recht verstellbar, F verschiebt sich teleskopartig in dem die Gerade darstellenden Rohr.
P ist ein unverstellbares Kugelgelenk. Z ist mit einem Schlitten kardanisch verbunden
und überträgt die Bewegung des Führers auf den Reißer Z‘, der hier durchweg senk-
recht arbeiten kann, im Gegensatz zum vorigen.
Nr. 18. Von Linn Boyd Benlon in Milwaukee U. S. A. /’, F, S wie vorher,
das obere Ende der Geraden ist ein Rahmen, in dem der Fräser B senkrecht rotiert.
In M ruht an Stelle des Zeichenstifts das Werkstück. Der Arbeitsvorgang ist hier, wie
auch der Zweck der Maschine, derselbe wie bei Nr. 3 angedeutet.
') So nach F,. Fischer [Carle Repertorium IftfiS). -Meyers Lexikon nennt als Er-
finder Wnitace in Edinburgh 1821.
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'JO
G. P«ll«hn, D«r P«ntograph. Vereinsnachrkhten.
OmjLhcIk'
M«^baniker-Zl{
Zu er«’ilhnen ist noch ein Pendelpantograph in der Reichsdruckerei, eine wert-
volle Maschine von F. O. Wagner jr, Inhaber O. Reichenow in Berlin, 1874 gebaut,
zum Gravieren auf kleiner Fljlche nach einer Schablone. Die Wiedergabe kann ein
ähnliches Bild sein, nach irgend einer Richtung verzerrt, schräg verschoben, Spiegel-
bild u, a. m. Die dazu nötigen Übertragungen bewirken ein pendelnder Rahmen,
Triebstangen, Zahnräder, Hebel u. s. w., wobei die einfache Fantographenidee allein
aber nicht mehr genügt.
Ein Instrument der Gruppe 1(1, 17, 18 wurde schon beschrieben von J. Lohse
iin .Jahresbericht d. Hamburger Ges. zur Verbreit, matbem. Kenntn. Hamburg 1832"
und Ikonogt-aph (Bildzeichner) genannt. Die Beschreibung paüt genau auf Nr. 16; der
Schlußsatz jedoch, den auch Meyers Lexikon ungeprüft übernommen hat, nach dem
der untere Stift die Zeichnung .auf einen Stein gleich verkehrt auftragen sollte“, zeigt,
daü es sich kaum um ein fertiges Instrument handelte; der Augenschein hätte gelehrt,
daß das Bild nur auf dem Kopf steht; s. Nr. 19.
Das SpiegeUiild. Das für die graphische Vervielfältigungskunst hochwichtige
Ziel, eine gegebene Originalzeichnung in beliebiger GröUe bis etwa 1X1 ™ durch
mechanische Übertragung in ein Spiegelbild von ebenso beliebiger Größe zu verwandeln,
wird zur Zeit noch nicht einwandfrei erreicht.
Nr. 20. Umkehrungsparallelogramm von Gavard in Paris. Zwei Gleitstücke
(Rollen) G und G' bewegen sich ln einer festgelegten Schiene S. Mit ihnen ist ein
gleichseitiges Parallelogramm vcricnkt. F wird an den Zeichenstift eines eingestellten
Pantographen gekuppelt; Z zeichnet das Spiegelbild.
Nr. 21. Coradi in Zürich konstruierte das Instrument für die topographische
Abteilung in Tunis und erhöhte die Stabilität durch einen Gleitstab quer durch F und Z.
Dasselbe taten Kolb & Ourdan in Washington.
Die zwangläufige Bewegung unterbindet aber das Zutrauen zu Nr. 20 und 21.
Nr. 22. Pananograph von Zabel in Koblenz 1896. Dasselbe wie Nr. 20; die
Gleitrollen sind durch zwei schwere eiserne Kreissektoren O und G' ersetzt, auf die
Seite und gegen die feste Schiene gelegt, die stark magnetisch gemacht wird und da-
durch G und G‘ dauernd zum Anschmiegen zwingt. Wie vorher, wird auch hier F an
den Zeichenstift eines Storchschnabels gekuppelt.
Im nächsten Teil wird der Storchschnabel des Zeichners, vornehmlich der des
Kartographen, auf seinem Entwickelungsgang durch die Werkstatt des Mechanikers ver-
folgt worden.
(Fortuiivng folgt-)
Vepeinsnachi“ichten.
Todesanzeige.
Am 23. April d. .1, verschied in seinem
6,5. Lebensjahre unser Mitglied
Hr. J. H. Möller
in Fa. Möller & Sander zu Altona.
Wir werden dem Dahingegangenen stets
ein liebevolles und ehrendes Andenken be-
wahien.
Der Verstand des Zwelgvereins Hambarg-Mtona.
Aus der Sitzung des Hauptvorataudoa {
Tom 0. Mal 1903.
Die Mitglieder des Vorstandes waren
fast vollzählig im Beratungsziramer des
Vereins Deutscher Ingenieure, der in der
entgegenkommendsten Weise diesen wür-
digen Raum zur Verfügung gestellt hatte,
erschienen. Aus den Verhandlungen sei
folgendes als besonders wichtig erwähnt;
1. Dem XIV. Deutschen Mechaniker-
tage wird ein Antrag des Vorstandes auf
Abänderung von § 6 Abs. 3 und tj JO
der Satzungen zur Beschlußfassung unter-
breitet werden. Der Antrag bezweckt, die
Zusammensetzung des Hauptvorstandes so
zu ändern, daß ilen Mitgliedern des Haupl-
vereins eine ausreichende Vertretung ge-
sichert ist; der Wortlaut des Antrages wird
in einer der nächsten Nummern des Vereins-
blattes veröffentlicht werden.
2. Über den Stand der Vorbereitungen für
die Weltausstellung in St. Louis berichtete
Hr. Prof. Dr. Lindeck, welcher auf An-
suchen des Reichskommissars diese Ar-
beiten in Bezug auf die wissenschaftlichen
Instrumente üljemommen hat, nachdem
Hr. Prof. Dr. Weslphal dies wegen Über-
lastung abgelehnt hatte. Auf Grund der
Darlegungen von Hr. Prof. Dr. Lindeck
stellte sich der Vorstand der Angelegen-
U»ft 10.
li. Ml» 1003.
V«r«ininachricht«n.
heit (iurchauB freundlich ^e^nüber, was
auch dadurch zum Ausdruck kam, daß
beschlossen wurde, eine Kommission von
etwa 5 Mitgliedern , darunter der Vor-
sitzende, EU wählen, welche sich bei den
Arbeiten für die Ausstellung beteiligen und
insbeBondere die Interessen der uusstellen-
tlen Firmen vertreten soll.
3. Der XIV. Deutsche Mechanikertag
wird im August d. J. in Dmenau
stattfinden. Die Vorarbeiten ßind seitens
des Ortsausschusses bereits sehr weit ge-
fördert; das ausführliche Progranini nebst
Tagesordnung wird am Anfang des Monats
Juli versandt werden. Bl.
D. O. f. H. II. O. Zweigverein OÖt-
llngen. HitKung vom 27. Marz 1903.
Vursitzender: Hr. H. Bruiinde.
über die Prüfung der Rcclmungsflihrung
des Vorjahres berichten dio itevisoron, dio
Herren Huhstrat und Behrendaeii. worauf
dem Kassenwart, Herrn W. Sartorius, De*
Charge erteilt wird. Letzterer hat auch einen
Bibliothekschrank für den Verein besorgt und
übergibt doneelben. Die Verwaltung der Ver-
einsbibliotbek übernimmt Herr Professor Beh*
rendsen.
Darauf demoustriert Herr J. Sartorius eine
neue Analysenwage der Firma, bei welcher das
Auflegen der Gewichte (bis 200 g) von auOen
vurgeuommoii werden kann, wodurcli das so
überaus störende Off'nen der Tür des Gehäuses
fortfaiU. Die Wage findet allgemeinen Beifall.
Herr Brunn6e führt oiu von ihm nach An-
gaben von Professor VViechert gebautes, sehr
ioterossantes Spektrometer für Nordlichtbe-
obaebtungen vor. Das drehbar in allen Rich-
tungen einstellbare Instrument besitzt einen
mit MeQtrommel versehenen PrAzisionsspatt.
Dos sehr lichtstarke Fernrohr und ein großes
Ruthcrfordsches Prisma gestatten ein Wahr-
nebtuen dos Nordlichtapektrums, auch wenn
makroskopisch das Phänomen nicht erkenn*
bur int.
Sitzung vom 30. April 1903 im Rnglischon
Hof. Vursitzender; Hr. H. Brunnöe.
Der Vorsitzende gibt einen Bericht über die
letzte Sitzung der Handwerkskammer in Hildes-
heim. Seitens des Sekretärs derselbeu würden
dl« Lehrverträge der Göttinger Mechaniker be-
uustandet; namentlich stoße man sich daran,
daß in ihnen eina Venrichening der Lehrlinge
abgelehnt würde. Eine solche zu verlangen,
sei ungeselzlicb. außerdem nähme die (jöttin*
ger Krankenkasse überhaupt keine Lehrlinge
nuf.
Darauf findet eine Besprechung der zur
nächaten Vorstundssitzung der D. G. f. M. u. 0. *
— ' Kleinere Mitteilungen. f) |
gPHtellteu Anträge statt. Die Versammlung
beschließt, zwei Zusatznnträge einzubringett.
B
Kleinere Mitteilungen.
Jahresbericht Über die Tätigkeit des
ODglUchen physlkallachen Staats«
laboratorlums.
KUeUician .5«. S. 945 u. 987. 19Ö:i.
Von dem englischen physikalischen Staat s-
laboratorium, Uber dessen Eröffnung früher
Zeiiachr 1902. 8. 88) berichtet wurde,
ist der erste Jahresbericht verOfTentlicht. Nach
demselben befindet sich dieses Institut, welches
bezüglich seiner Unterhaltung im wesentlichen
auf Unterstützung von privater Seite und auf
Einnahmen durch Gebühren für seine Unter-
suchungen angewiesen ist, in einer schwierigen
fiDanzicIlen Lage. Dies ist der Fall, trotzdem dem
Institute nicht nur reiche Geldspenden in Ge-
stalt von einmaligen Zahlungen und jährlichen
Beiträgen zugowiesen wurden, sondern ihm
auch wertvolle Bestandteile zu seiner Aus-
rüstung als Geschenke zugiugon. So stifteten
Gebrüder Siemens die maschinelle Aus-
rüstung zur Erzeugung von Wecbselströmen,
und von einigen anderen Firmen wurde ge-
meinsam die Einrichtung für photometrischo
Untersuchungen geschenkt.
Die Tätigkeit des neuen Institutes be-
schränkte sich naturgemäß zunächst fast gänz-
lich auf die Aufstellung und Prüfung der für
die eigene Einrichtung erforderlichen Apparate.
An anderweitigen Arbeiten wurden außer den
bereits in dem früheren Kew-Ubservaturium
vorgenommenen Prüfungen meteorologischer
Instrumente besonders Eichungen von elek-
trischen Nürmalinstrumenten sowie magnetische
Untersuchungen von Biseusorten uusgefuhrt.
Eine besondere Aufgabe wurde dem Institute
von dem englischen Kriegsministerium gestellt,
nämlich die Herstellung von Nonnalspindeln
für Drehbänke. Eine Maschine für diesen
Zweck wurde von der Firma W. 8. Armstrong.
Whitworth & Co. geliefert und soll in einem
bpsoudereii Gebäudo aufgoatollt werden. Die-
selbe wird dazu dienen, Normalspindcin sowohl
für die SfaatswerksUitten wie für Privatfirmen
fertigzustellen. Mk.
Hämmerbares Weifslot.
Ztitadkr f. KUktrot u. Maachintftbait *5, 8.414.1902.
38 TI. Kupfer worden unter einer Kohlen-
decke eiiigeschmoizcn und nach erfolgtem
Fluß 12 Ti. Nickel hinzugesetzt. Nachdem
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Klcutere Miiieilungen. — PatentUst«.
D«awrb«
M»ctuuitic«r-Zi$
leCzlorcs gcschmul/on, wonlon noch 60 TI. i
Zink hinzugefügt. Dxtrauf wird dio I^egierung |
mit einem Holzstabe gut durchgerührt und in
bekannter Weise durch Bingießon in Wiisser
granuliert
Anm. des Ref. Die hier angegebene Her*
stellungsweUe des WeiBlotea liUU sich dadurch
vereinfachen, daü man unter Anwendung von
etwas Borax das Nickel mit dem Kupfer zu-
sammen in den Tiegel bringt In diesem Kalle
schmelzen beide Metalle gleichzeitig, indem die
verhultnismAüig geringe Nlckolmenge, ohne
daü man die Temperatur steigern muß, von
I dom flieUeiiden Kupfer aufgelost wird. Man
I erspart dadurch Zeit und Heizmaterial. A’^-
i^e. Maj. der KOnig von Sachsen haben am
8. d. M. die Werkstatt unseres Mitgliedes Hr.
Max Hildebrand in Freiberg besucht.
Wef/en Raummangels fällt die Patetttuchaa in dieser Rümmer aus.
Patentliste.
Bis zum 4. Mai 1903.
Klasse: InneUnngeii.
Sl. 1>. 12 231. Vorrichtung zum Isolioren elek-
Uischer Leitungen. H. W. Dover» Nort-
hampton. 6. 2. 02.
F. 17053. Elektrischer Polsuchor. Kritsebe
& Fischon» Berlin. i6. 12. 02.
I*. 14118. WechaelstromzAhler nach Ferraris-
schem Friuzip. A. Feloux, Genf. 15.10.02.
40. I. 6 870. Maugan-Aluminlum'Bronzo. Isa«
bellenhutte G. m. b. H., DUIenburg.
1. 7. 02.
I. 7 107. Vorfahren zur I.)ar8tolIung magneti-
sierbarer Mangunlegierungen. Dieselbe.
1. 7. 02.
42. F. 16 429. Neigungs- und GnfAllniesaer zum
BtalVeln und gleichzeitigen Messen von
Neigungswinkeln mit transporteurartigem
Halbkreis. 0. Fichtner, Wilmersdorf-
Berlin. 21. 6. 02.
11 23 875. Registrlervorrichtuiig mit einem
durch einen Kiirvenhebel geführten Schreib-
stift. J. Hofmann, Oppeln, und A. Pros-
kaucr, Kiel. 8. 9. 02.
K. 24 102. Geschwindigkeitsmesser mit
Hchloudergowichten und gleichmüBiger
Skala. M. Kühn, Wuldheim 1. S. 29.10.02.
N. 6043. Einstellvorrichtung bei DitTorenz*
lehren. J. W. Ne wall, London. 6. 2 02.
Sch. 19 265. Neigungswago. C. Schmidt,
Tegel b. Berlin. 13. 9. 02.
«7. W. 20 105. Vorrichtung zum Schleifen der
Fiueetten an HrillcnglAsern u. dgl. 0. Wer-
nicke und K. Kahn, Hathenuw. 12. 1. 03.
ErUlluigsn.
21. Nr. 142152. Elektrische Heizapparate.
W. C. Heraeus, Hanau a. M, 9. II. OL
Nr. 142 224. Empfänger für die Telegraphie
ohne fortlaufenden Draht. .Marconis j
Wirolcss Telegraph Cy. Ltd., London.
12. 6. 02.
Nr. 142 284. Verfahren zur Erzielung des
Gleichlaufes zwischen zwei oder mehreren
an vonoinaudor entfernten Orten aufge-
stellten Apparaten oder Maschinen. The
Rowland Telegraphie Cie., Baltimore.
19. 4. 02.
Nr. 142 287. Ferrarisraoügorat mit einem
mehrschenkligen Kiektromagnetkbrper. Mix
& Genest, Berlin. 24.9.02.
Nr. 142421. Heranivorrichtung für den
schwingenden Ankervuii Elektrizitatszühlon).
W. M. Mordey und G. C, Fricker, Weat-
minster. 2. 4. 02.
Nr. 142 423. Verfuhren zur Herstellung von
GlOhhunpenbinicn mit Spiral Windungen.
E. Bohm, London. 19. 4. 02.
Nr. 142 424. Vorrichtung zur Bestimmung der
Hnrte von Röntgenröhren mit HürteskaU*.
K. Seifert & Co., Hamburg. 7. 10. 02.
42. Nr. 142 207. TaschenwinkelmebinsLrumeoi.
Qr. Fahr. Fran^. deVerres de Lunettea
et d’ üptique Soc. An., Ligny, Meuse.
18. 6. 02.
Nr. 142 208. Schutzvorrichtung für die SUhl-
röhrenfedern an Manometern gegen Oxy-
dation im Innern derselben. Sch&ft'or &
Budenberg, Magdeburg-Buckau. 19.4.02.
Nr. 142 232. Stereoskop in Form eines
handlichen Kliatchens. S. Lederer, Prag.
31. 10. 01.
Nr. 142 262- Sph&risch, chromatisch und
astigmatisch korrigiertes Objektiv aus vier,
durch die Blende in zwei Gruppen geteilten
Linsen. C. Zeiß, Jena. 25. 4. 02.
Nr. 142 346. Ablesvorrichtung fOr den Stand
anzeigender FlQssigkeitssftulon. Th. v. Re-
kowsky, Berlin. 12. 11. (^2.
49. Nr. 142 600. Verfahren zum Harten von
Stahl an der Oberltüche oder nur an
einzelnen Stellen derselben. C. Davis,
Washington. 22. 12. 01.
Für di» KedikUun veraatwurUicIi: A. DIaschk» in B«rlio W.
V»rl»s Jnlliii Sprloger In Berila N. — Ornck tob Kmll Dr»y«r ln Berlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instriuneutenkunde
uod
Organ für die gesamte Olaslnstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Kedaktloo: A. Blaachke, Berlin W3U, An der Apostelkirche 7b.
Nr. 11. 1. Juni. 1903.
Rashdraek snr mit Gsashmlsanr d.r Badakttaa cestattst.
Der Pantograph.
Vom Urstorohschnabel zur modernen Zeichenmaschine.
1603 - 1903.
Voo O. F«U«kii Io CbArloUdoburg.
KartugfAph im Ki-lt-bsmArlavamt.
fri>r4aeUuN$r.)
III. Der Storchschnabel des Zeichners und seine Entwickelung.
Ist irgend ein Cbertragungesystem gegeben, so verlangt der Zeichner ferner,
um ein brauchbares Instrument zu haben, 1. starre, gerade Schienen; 2. eine Ein-
stellungsmOglichkeit; 3. (ielenke, die festsitzen und sanft arbeiten; 4. einen unverrückbar
festzustellenden Pol; 5. eine Tragvorricbtung, die das Schienensysteni etwas erhaben
Ober der Zeichnung und parallel dazu hält; 6. Gelenkachsen und Stifte müssen senkrecht
zur Schienenebene stehen und mit ihren Mittelpunkten in den bezüglichen Verbindungs-
linien lagern; Zeichen- und Führstift müssen genau zentrisch zugespitzt sein; 7. eine
Zeichenstift-Auslösung.
Betrachten wir nun daraufbin die einzelnen Bntwickelungsphasen im Laufe der
verflossenen .300 Jahre.
(Fig. 3.) Der Urstorchschnabel von Chr. Scheiner, 1631 (nach E. Fischer)
zeigt Holzlineale, Kinstellungslöcher, hölzerne Oelenkachsen mit Splinten, Hulzpflock als
Pol, neben den 3 Stiften trügt ein wei-
terer Holzpflock; F3ihrer aus Holz und
Bleistift wurden passend zugeschnitten.
Für eine bessere Ausführung wurden
metallene Zubehörstücke (im Bilderechts),
Uelenkschrauben mit Muttem, ein in den
Tisch zu schraubender Polstift verwendet.
Das schon erwähnte schwedische
Werk bespricht im Jahre 1756 einen
Storchschnabel mit einer Kopiernadel.
1766 gibt dann, wie schon er-
wllhnt, Nils Marelius eine umfassende
Beschreibung der um jene Zeit be-
kannten Formen für Kartographen. Die
Entwickelung zeigte folgende Errungen-
schaften;
Als Schienen Stahl- oder .Messinglinealc; zur Einstellung Teilstriche und
Schieberholsen; z. T. an den .Schienen seitlich herausgerOckt; ais Trimer spitze Stahl-
stifte (?), auch Rollen aus Elfenbein; Bleistiflauslösung. Feder zum selbsttütigen Heben
des Bleistifts und Gewichtschale zur Verstürkung des Drucks nach unten. Wichtig ist
ferner eine Schleifvorrichtung, um die nach einiger Zeit abgenutzte Bleistiftspitze wieder
zentrisch scharf machen zu können. Der Hinweis schließlich auf 3 Spezialmechaniker:
Eckström, Steinholz und Westberg, zeugt von einer regen Tätigkeit im Storch-
schnabelbau um Jene Zeit.
(Fig. 4.) Holestorchschnabel nach Form 10 aus dem Jahre 1782. Das Inslru-
mentchen war augenscheinlich für Zwecke der im 18. Jahrhundert beliebten Miniattir-
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Q. Ptll^hn, D«r PMOtograpb.
D«ot»eb«
MMhABlk«r-Zt(
malerei gebaut. Es zeigt Locheinatellung, Mesainggeleoke, measingneD Polstift zum
Featachrauben, Elfenbeintrltger, ebenaolchen FtUir-
atift, über der Zeicbenatifthülae eine Gewichtechale
auB Elfenbein; auUerdem geatattete eine ent-
aprechende Randteilung den Gebrauch ala Zoll- • O
atock, wie denn Oberhaupt daa Ganze einachl.
Etui ala Tascheninatrument gearbeitet iat. Ä 'y ^1
(Fig. 5.) Der „ältere Pantograph“ nach '
Form 5. Gm 1800 (?). Die Lineale aind aua Meaaing ^
oder Stahl mit Teilung und Schieberhülaen; die Folachiene iat geachlitzt, um die Pol-
acbae in der Verbindungaiinie der betreffenden Gelenke zu halten und dieae wiederum
nicht aeitlich herauarflcken zu müssen; die
Gelenke sind noch einfache Zapfen mit ^ ~ ~ /
Muttern; der PolfuB iat neu, mit Blei aua- /
gegossen und hat feine Stahlspitzen unter- /
halb; ferner fallen ginfache Tragrollen auf a. - ^
aus Messing oder Elfenbein ; der Führer F ^
aua Stahl ist mit seiner Hülse fest vor- _
bunden; der Zeichenstift Z steckt in einer
Blechröhre, oben trügt er eine Gewicht- "l^f~ ^ ^ ~
schale zur Aufnahme von Schrotkörnem ; // I! — /
eine Schnur (in der Zeichnung fortgelaasen) /
lauft vom Zeichenatift an D, C und B fie. a.
vorbei nach F\ durch Zug an ihr wird
der Zeichenstift gehoben').
(Fig. (>.) Der andere „ältere" ;
Pantograph nach Form 9. Dieaes von
Hunäus (Hannover 1804) beschriebene
Instrument ist charakteriatiech durch Holz- 1 . , , r- *5^ _ _
lineale mit Elnheitateilung, MetallbeachlRge .. "
zur Aufnahme von Zirkelgelenken, Schieber
mit Noniuaeinstellung, PolfuU mit Knopf und '
senkrecht stehendem Polstift, nachschlep-
pende Trilgerrollen. Neben dem Führstift -■ - v- v -• . j
aus Elfenbein befindet sich eine kleine
Säule zum Entlasten des Führers und zum
Bremsen auf schrttger Zeichenebene. Der
Zeicbenstift mit Gewicbtachale kann durch pie. «.
einen kleinen Hebel gehoben werden.
[Fig. 7.) Der Mailänder Pantograph nach F. Härtner. (Wien 1852.) Die
Ausführung ühnelt der des vorigen. Der Pol mit BleifuB steht hier in der Milte; die
Gelenke sind, wie beim vorigen, Zirkel-
gelenke und treten ebenfalls aus den
Schienen heraus. Eine einfache Zug-
schnür dient zur Auslösung des Bleistifts; I
im Gegensatz zum vorigen ist hier die
Schnur unbedingt erforderlich wegen der C -v
zurückgezogenen I-age des Zeichenstifts. H —
(Fig. 8.) Pantograph von Fr., .1
//oücr (Nürnberg) von E. Fischer 1866 nach i
einum Modell der geodätischen Sammlung i
der polytechnischen Schule zu München ge-
zeichnet. Bemerkenswert ist hier, neben j .•
dem früher erwähnten Beschneiden der 77 .T~ “
einen vorderen Ecke, die Anordnung und ‘
Befestigung des Pols; der Polstift steht am Pig i.
') Dieae Zeichnung von E. Kischer (t’or& Rq>ertmum) enthält einen Fehler: Die
Stifte Z ttnd F sitzen tiebeti den Schienen, während die betreffenden Gelenke nicht heraus-
gviuckl sind.
Diyiiized i V Cit -Oj^U
I Juol IU03 C«Heinats» DMZ*lehnen, im bMond*reo dasPachzcichncn u. di« Werkttaltzeichnung.
Ende und dreht sich zwischen Stahlspitzen in einem Bügel, der mittels Mutter am
Tisch restgeklemmt wird. Neben dem Führstift befindet sich die schon von Hunilus
gegebene Trag- und Bremssitule, die hier gleichzeitig als Griff beim Führen dient.
Die Zeichenstiftauslösung weist eine eigenartige Anordnung auf: Beim Druck auf den
kleinen Winkelhebel am Fahrarm wird gleichzeitig der Zeichenstifl nach unten gepresst;
bei Aufhebung des Drucks hebt die Spiralfeder am oberen Ende des Zeichenstifts diesen
wieder in die Höbe. Diese Anordnung ent-
spricht wie keine andere dem natürlichen
Gefühl; zu grober Druck hebt aber die
dünne Schiene in die Höhe. Die Schnur-
hebel bewegen sich gleichfalls zwischen
Spitzen. Befremdend wirkt diesen Fort-
schritten gegenüber der Schienonkörper;
dünne Messinglineale mit einfacher Loch-
einstellung und einfache Zapfengelenke mit
groSer Reibung stören die Harmonie des
Ganzen. Augenscheinlich ist dieses Instrument nur als Unterrichtsmodell bei einem
sonst tüchtigen Mechaniker bestellt worden, der sich aber bis dahin nie mit Fan-
tographen beschäftigt hatte. [FortstUimg folgt.)
Über das Zeichnen, im besonderen das Fachzeichnen and die Werkstattzeichnong.
Nach einem Vortrage,
gehalten im Zweigv’erein Hamburg-Altona am 3. Februar 1903.
VoQ 0*rl B^iUkts In Hamborg.
{l'ortultumf.)
Itn GegeiiBatz zu zeichneriBcben Fehlem, sei nuumehr der zeichnerischen
Richtigkeit gedacht.
Jeder darzustellende Gegenstand muü in so viel Stellungen (Projektionen) bezw.
Schnitten gezeichnet werden, dab er unzweifelhaft und vollständig bestimmt ist. Schüler
haben natürlich sämtliche Stellungen, Aufrib, Qrundrib und ein oder mehrere Seitenrisse
nebst dazu gehörigen Längs- und Querschnitten anzufertigen, während die Praxis zu-
weilen wesentliche Vereinfachungen zulAbt, indem die Gestalt des Gegenstandes oft
schon im Längsschnitt oder in einer andern Ansicht klar zu erkennen, zu „lesen“ ist.
rig I.
Schematisch« DantallOBg »loe« T-8(aiavD nach dea eta-
heUltcheo der _bareteUend«a Ueomelrie“ (Pro-
jektiooslehrel.
Plg. 3.
Plg. 3 aioIU dea T'StuU«ii >*rBt dann nrbtig dar. wenn
Ansicht II (aroBdrlß) wi« «eiurirbeU gex«lchnei. ver*
biHMMirt and AoMchl IV (BeiteoriUl durch den ao-sdrOcli-
lieben Vermerk .in Pfoilrlchiong (von recbin) gesehen"
crganti wird-
Es mub eine bestimmte Ordnung in der Darstellung der Schnitte (s. Fig 1 u. 3)
strengstens innegehalten werden, ohne Rücksicht auf „schönes Aussehen“, denn die
Zeichnungen haben einen praktischen Zweck. Hei Platzmangel ist es ausnahmsweise
statthaft, Ansichten und Schnitt entgegen der oben geforderten, bestimmten Ordnung
in anderer Weise anzuordnen; dann aber dürfen passende Bezeichnungen, z. B. „Ansicht
in Pfeilrichtung“ oder „Schnitt x bis y von rechts gesehen“, nicht fehlen.
Der Aufrib, im allgemeinen die Darstellung, welche zunächst zu Papier gebracht
wird, mub der Wirklichkeit entsprechen und somit in richtiger Stellung gezeichnet
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C.Heinatt» Dai Z«lchn«n, im beaondarcn dai Facbztichntn u. di« Warkstattseichoung.
werden; das gleiche ist für die Grund- und Seitenrisse, die Schnitte und deren Anord-
nung maßgebend.
Schnitte, die das Innere eines oder mehrerer Qegensttlnde klar legen sollen,
ordnet man, sobald es sich um symmetrische Formen handelt, mit Kecht derart an, daß
sie neben eine andere, entsprechende AnsichtshHlfte gesetzt werden, um so das Äußere
und Innere in bestmöglichster Weise neben einander zu haben. Die angeführte Er-
läuterung der Schnitte, das Innere darzustellen, beweist zur Genüge, daß es unnötig
ist, Teile, z. H. Schrauben, Achsen und Spindeln im Schnitt darzustellen, denn die
Schnittdarstellung wird nur dann herangezogen, wenn Ansicht und Schnitt voneinander
abweichen. Die Schnittdarstellung fällt auch dann fort, wenn die Mitten der Schrauben,
Achsen, Spindeln u. s. w. in der Schnittebene liegen; quer zur geometrischen Achse der
bezeichneten Teile werden die Schnitte dieser jedoch berücksichtigt. Versteifungsrippen
und Radarme werden ebenfalls nie im Schnitt gezeichnet, wenn sie der Länge nach
in die Schnittebene fallen. In außergewöhnlichen Fällen erhalten die Schnittrichtungen
nähere Marken (vgl. Fig. 7).
Vor den Schnittebenen liegende Teile werden strichpunktiert gezeichnet.
Kig 3.
Dlt' j«wc>|ltga Froj(>kUoQ eotsprlrht der Korpertl^IlaDg
«nf W Zttkhs'Brkwn«. Der „AufriU“ (St«llanx 1) von a
D«rb iihK'O et*f>eh«n. orRibt dun nürundrlB“ (II); r<r»i«rur,
von d narb oben beirarhlet, die -Anhicbl von
•odhch VI d«t( „Spkefceibild" vom Aafn« n. «. w. Dtu bicr
fraigebaltrnu Muthodu lat dt« gunatigato und deutilrbat«.
well Judo SiuUung ln dur -Sebrlcblniig'’ so ßnden Ist.
riR.
Hl»*r stad die Ansirbtea so aiiK«ordn«t. dab »le d«a kom*
piellen fiugunMand g«-b«o. sobald al« tUMuameuKeklappt
wurden. Dies« Darvt*‘UnDg«mothode lat In D<‘Uta(-bUnd
wentger gebriurbheb als di« durrb Kls- 3 M‘Uut«rt«.
Die (iegenidUzu werden in beiden iiirb«natirieh«& Wieder-
gaben guoOgend anfgehlart.
Die einzelnen Schnitte geben außerdem über die zu verwendenden Materialien
annähernd Auskunft, indem sie mit entsprechender Materialfarbe getont, ,,angelegt' werden.
Eine allgemein gebräuchliche Farbenskala mag nachstehend Platz Anden ;
Rotguß, Dronze: rotgelb,
Messing: gelb,
Schmiedeeisen: hellblau,
Gußeisen : neutraltinte,
Stahl gewalzt: intensiv violett,
Stahl gegossen: schwach violett, mehr
karminrot,
Kupfer; karminrot,
Blei: graugrün,
Glas und Porzellan: hellgrün,
Fiber: intensiv karminrot oder zinnoberrot,
Hartgummi: graubraun,
Holz: siena
u. a. m.
Genaue Angaben des Materials muß die sogenannte Stückliste jeder Zeichnimg
aufweisen.
Neben der vielfarbigen Methode existiert auch eine einfarbige, schwarze, die
u. a. in Lehrbüchern Anwendung findet.
Ohne auf die Materialandeutung, die auch in schwarzer Ausführung, den Stoffen
entsprechend, verschieden, z. B. gestrichelt, punktiert, strichpunktiert u. s. w. dargestellt
wird. Rücksicht zu nehmen, kann man unter Vermeidung optischer Täuschungen, die
zusaiiimengehürigen Teile im Schnitt auch schraffieren (s. Fig. 8).
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t I90:t C.Heinatz, Das Z«ichnen. tm b«sondcren das Pachzeichnen u. die Werkitattzcichnun^.
97
Von dem vielfach gepflegten RUnderungsverfahren, neben der farbigen Schnill-
darstellung sämtliche Konturen der verschiedenen Ansichten mit entsprechender Material-
farbe zu versehen, ist wegen Beunruhigung der Zeichnung Abstand zu nehmen.
Um die Übersichtlichkeit der zeichnerischen Darstellung zu erhöhen, werden
alle beweglichen Teiie in den ungünstigsten Stellungen gezeichnet, z. B. Dampfkolhen
in tiefster und höchster Stellung; man pflegt dann den Kolben, der in diesem Falle nur
als AnschluBkonstruktion anzusehen ist, sobald es sich um die Zylinderzeichnung handelt,
strichpunktiert oder rot anzudeuten.
BtoprbQctiaeobrille, nacti Art der 8cbtllerarb«Mten ga-
Miebnet
Pig. fl.
Wie Pig ö, Dach Torolafacbter, Io der iy«uri> zuUa-'>iger
Art gezetrbort. Die Hthchputiktlerte f>gAazuDs dleot
zur Klaratelltmg de« Ldog8»-hn)tt««.
Neben der Deutlichkeit und Einfachheit der Darstellung, sowie richtigen und
übersichtlichen Verteilung der einzelnen Figuren, gewinnt eine Zeichnung durch kräftige
Striche, deren Stärke sich selbstredend nach dem Maßstab der Zeichnung richtet. Als
Minimal-Strichslärke dürfte mm, für größere Gegenstände, z. H. Maschinenteile, da-
gegen ’/< ”*”» wählen sein.
Unsichtbare Linien sind, weil nebensächlich, gestrichelt, als dünne l.inien mit
langen Strichen und geringen Spielräumen wieder zu geben. Die alle Methode, un-
Fl«. T.
ttm SchDiUn Torstandllcb ood klar danuotellcQ. (brl
Dampfz^Iladcm z. B.) muß die ood eveot. dio
Loft dtrulUm gcaao angegobeo werden.
Oie Arbee ist In Anntcbl. Scheibe u. a w. dageges Im SchntU
uod unBiebtbare Lloleu, tcvH ummotf/, Di<*bi gcseicboct.
sichtbare Linien zu punktieren, ist wegen der mühsamen Herstellung und Beunruhigung
der Zeichnung nicht empfehlenswert.
Das bisher Aufgezählte bezieht sich auch auf die Werkstattzeichnung, die das
ausschließliche Ausdrucks- und Verständigungsmiltel des Konstrukteurs den Arbeitern
gegenüber bildet. Jede Werkstattzeichnung muß deshali) unzweideutig sein und alles ent-
halten, was zur Ausführung erforderlich ist.
Um die Zeichnung zu schonen, eine Unabhängigkeit von der l’apierveränderung
zu erzielen, irrtümliche Abmessungen zu verhüten und vor allem vollkommene Klarheit
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98
C. Heinalz» Das Zeichnen u. s. w, — Vereinsnachiichlen.
Deutacbe
Mecbaniker-ZtK
ülxT (li-n anzurertigenden Gegenetaiid zu »chnfTen, isl die Werkslatlzeiehnung (Detail-
zeirhnuiig) in auaführlicliBter und zweekdienlichster Weise mit Malten zu versehen. Eine
/Cusjiminenstellung erhalt dagegen nur die Hauptmalle, die eben fQr die Montage oder
den Zusammenbau erforderlich sind, z. H. Achsenabstände, die genau inne gehalten
«erden müssen, ferner Zylinder- und Kiemenscheiben-Üurchmesser u. s. w.
Die Malle müssen sich stets auf die rotgozeichneten Mittel- oder Symnietrie-
linien (Achsen) beziehen. Die Mittellinien bilden nicht allein für die zu entwerfende
Zeichnung den Anfang, sondern sind gleichzeitig die erste Tat an dem zu bearbeitenden
Werkstück.
Die Malte müssen, wie schon aus dem angeführten Heispiel ersichtlich, dem
Vorgänge der Ausführung entsprechend, leicht sichtbar und dort zu Anden sein, wo
man sie wahrend der Bearbeitung des Gegenstandes naturgemaü sucht.
In groben Fabriken gibt es sogenannteAnreilier,das sind Leute, die aulter den Mittel-
linien die Bearbeitung anzureilten haben. Gült- und Schmiedestücke werden mit heller,
scbnelltrocknemlcr Farbe bestrichen, dann mit Hilfe der Parallelreißer und anderer
Werkzeuge auf der Planplatte hergerichtet, d. h. mit Mittellinien u. s. w. versehen;
endlich werden die abzudrehenden oder abzuhobelnden Flächen längs der Kanten mit
Körnerpunkten begrenzt. Zu bohrende Löcher u. s. w. werden in ähnlicher Weise an-
gerissen; es ist somit dem Arbeiter mechanische Tätigkeit an seiner Spezialmaschine
überlassen, indem er die zwecks Bearbeitung zugegebenen Stärken u. a. m. zu ent-
fernen hat. {ForUeUung fotgt-J
Vepeiiisnachpiohten.
Der diesjährige Hechanlkertag findet a
Antrag des V'orstandes
Itie KetcnÜichsUn Abtinderungtvortchiäge find
kursiv gedruckt.
Der Mechanikertag wolle beschließen,
Ü 6 Absatz 3 und § 10 der Gesellschafts-
Satzungen wie folgt zu fassen:
§ 6 Absatz 3: Zweigvereine, welche
minde.stens zehn Mitglieder umfassen,
haben das Recht, im Vorstande der
Gesellschaft (s. (} 10) vertreten zu
sein, und zwar entsenden sie für
jedes angefangene BO ihrer Mitglieder-
zahl jo einen Vertreter in den Vor-
stand der Gesellschaft. Den Zweig-
vereinen ist die Art der Wahl dieser
Vertreter, sowie die Bestimmung über
ihre Amtszeit überlassen. Scheidet
ein solches Vorstandsmitglied aus, so
hat der Zweigverein für Ersatz zu
sorgen. Mehr als 5 Vertreter darf
ein Zweigverein nicht entsenden.
tj 10: Der Vorstand besteht aus
1 . Mitgliedern, welche vom Mechaniker-
tage auf zwei Jahre gewählt werden,
2. den von den Zweigvereinen zu ent-
sendenden Mitgliedern (S 6),
3. dem ersten Redakteur der Zeitschrifl
für Instrumentenkunde.
Die Wahl der Vorstandsmitglieder zu 1
erfolgt auf dem Meehanikertage mittels
Stimmzettel durch einfache Stimmenmehr-
heit, und zwar wählt der Mechanikertag
n 14. und 15. August in Ilmenau statt.
auf Satzungsänderung,
Jetzt geltende Fassung.
Diejenigen Beetimmunaen, die geändert tcerden
tollen, tinil kurriv gedruckt.
§ 6 Absatz 3; Zweigvereine, welche
mindestens zehn Mitglieder, umfassen, haben
das Recht, ein .Mitglied in den Vorstand
der Gesellschaft zu entsenden, und zwar
entsenden sie
einen Vertreter, wenn die Mitgliederzahl
25 nicht übersteigt,
zwei Vertreter, wenn die Mitglieder zahl
26 bis 75 beträgt,
drei Vertreter, wenn die Mitgliederzahl
76 bis 125 betragt,
u. s. f.
Mehr als fünf Vertreter darf ein Zweig-
verein nicht entsenden.
§ 10: Der Vorstand besteht aus
a) sechs .Mitgliedern, welche vom Me-
chanikertag auf zwei Jahre gewählt
werden,
b) den von den Zweigvereinen zu ent-
sendenilen Mitgliedern (§ 6),
c) dem ersten Redakteur der Zeitschrift
für Instrumentenkunde.
Die Wahl der Vorstandsmitglieder zu a
erfolgt im Anschluß an den Mechanikerlag
mittels Stimmzettel durch einfache Stiniiiien-
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Mc>rt 11.
.Inol 1005.
Verelrunachrichten. — KIcinar« Mitteiluog«n.
99
a) aus der Zahl der zu keinem Zweig-
verein gehörenden Mitglieder für
jedes angefangene ÖO,
b) aus der Gesamtmitgliederzahl für
jedes angefangene l(k)
je ein Vorstandsiuitfflied. Für dieae Wahlen
hat der im Amte befindliche Vorstand Vor<
scblüf^e in doppelterAnzahl der zu wählenden
Mitglieder zu machen, doch ist der Mecha-
nikertag an diese Vorschläge nicht gebunden.
Die Ausscheidenden sind wieder wählbar.
Scheidet innerhalb der Wahlzeil eines der
vom Mechanikertagc gewählten Vorstands-
mitglieder aus, so kann der Vorstand sich
durch Heiwahl für die Zeit bis zum nächsten
Mechanikertage wieder ergänzen.
D. O. f. M. u. O. Zwelgvereln Ham-
burg • Altona. Sitzung vom 5. Mai 1903.
V’orsitzender: Herr Dr. H. Krttß.
Der Vürsitzende gedeukt in ehrenden
Worten des am 23. April verstorbenen Mit-
gliedes J. H. Möller in Firma Möllert Sander
in Altona.
Herr P. Martini, Leiterder (iesehäftsstello
von Carl Zeiß in Hamburg, wird als Mitglied
aufgenommen.
Auf Vorschlag der Ausniigskommissioii wird
beschlossen, den Sommeraustlug Anfang Juni
nach der Rulfshagencr Kupformühle stattfinden
zu lassen.
Herr Carl Heinatz demonstriert im An-
schluß an seinen letzten Vortrag Zerreiß- und
Bruchproben verschiedener Metalle unter Schil-
derung der Vorrichtungen, welche zur Vor-
nahme solclier Versuche dienen.
Herr Dr. Krüß berichtet über dos in Nord-
Amerika vielfach mit gr«>ßero Erfolge cingo-
führte gemischte Lolinsystom. Nacii demselben
wird neben dem Mindestlohn eine Mindest-
leistuDg vereinbart. Der Arbeiter, welcher
diese Mindestleistung nicht erreicht, wird ent-
lassen; wer aber mehr leistet, erhält einen
Lohnzuschlag in der Art, daß der Wert der
Mehrleistung ihm zu einem Teil, meistens zur
Hälfte, zu gute kommt. H. K.
Abteilung Berlin. E. V. Bitzung
vom 12. Mai 1903. Vorsitzender; Ur. Fr. Franc
V. Liechtenstein.
Hr. Prof. Dr. Bt. Lindeck berichtet über
den Btand der Vorarbeiten für die Weltaus-
stellung in St. Louis 1901. Hieran knüpft sich
eine sehr lebhafte Aussprache, an der außer
dem Hcfercntcn insbesondere toilnahnicn die
Herren Georg Hirschmann, Prof. Dr. A.
Westphal, Regierungsrnt Dr. H. Btadt-
hagen, W. Haensch und W. Niehls.
Hr. Prof. Dr. Westphal berichtet über den
Antrag auf Änderung der Batzungoo, der den
mehrheit. Hierbei hat der im Amt befind-
liche Vorstand Vorschläge ln doppelter An-
zahl der .Mitglieder zu machen, doch ist
der .Mechauikertag an diese nicht gebunden.
Die Aussebeidonden sind wieder wählbar.
Scheidet innerhalb der Wahlzeit eines der
unter a genannten Mitglieder aus, so kann
der Vorstand sich durch Beiw'ahl bis zum
nächsten Mechanikertng wieder ergänzen;
für den Ersatz eines von den Zweigvereinen
gewühlten Mitgliedes sorgt der betreffende
Zweigverein.
nächsten Mechauikertag beschäftigen wird (s.
oben).
Auf Antrag des Vorsitzenden wird be-
schlossen, einen Bommerausflug und außerdem
während der bevorstehenden Bommorferien
einmal monatlich eine gemütliche Zusammon-
kunft zu veranstalten. BL
Kleinere Mitteilungen.
BetelllganK Englands an der Well*
auBstellung ln 8t. Louis 1904.
In England ist kürzlich eine aus nahe-
zu 40 der einflußreichsten Personen zu-
sammengesetzte, unter dem Präsidium des
Prinzen von Wales tagende „Königliche
Kommission“ ernannt worden, mit dem
Zweck, eine möglichst gute Vertretung
Englands und der englischen Besitzungen
auf der Ausstellung in St. Louis 1904 her-
beizuführen. Aus der Reihe der Kom-
missionsmitglieder sei hier nur der be-
kannte Physiker Vernon Boys genannt,
dtks englische Mitglied der internationalen
Jury für die Klasse „Wissenschaftliche In-
strumente“ auf der letzten Pariser Welt-
ausstellung. Die Bemühungen dieses Ge-
lehrten werden jedenfalls in erster Linie
darauf gerichtet sein, die englische Me-
chanik und Optik zu einer möglichst glän-
zenden Beschickung der Ausstellung zu
veranlassen.
In der Rede, mit welcher der Prinz
von Wales die erste Sitzung der Kom-
mission erölTnete, wird auf die Anstren-
gungen der französischen und der deut-
schen Regierung hingewiesen, unter Auf-
wendung groUer Geldmittel eine würdige
Vertretung beider Länder auf den in Be-
tracht kommenden Gebieten herbeizuführen.
Es wird ferner dem Wunsche Ausdruck ge-
geben, die englischen Industriellen möchten
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100
Kleinere Mitt^lunfen. >> Glastechnieche«.
sich möglichst in der Form von Kollektiv-
Ausstellungen beteiligen. Denn es käme
nicht der Wettbewerb der einzelnen eng-
lischen Aussteller unter einander in Frage,
sondern der Wettstreit der Gesamtheit der
englischen Aussteller gegenüber ihren aus-
ländischen Rivalen.
Glaalechnisohes.
Anaclirelben des Reichskanzlers
Ober das
hundertteilige Thermometer.
(BeitkUDiUts Ititll.) den 19. Mai 1903.
I A 705.
Xach tj 7 Absatz 5 der PrQfungsbestim-
mungen für Thermometer vom 25. Januar
1898 [Kentralhlatt für das Deutsche Reich
S. 76) sind seit dem 1. Januar 1901 alle
mit Heaumurskalen versehenen Thermo-
meter von der Prüfung ausgeschlossen.
Diese liestimmung verfolgt den Zweck,
die Keaumurthemiometer allmlihlich aus
dem Verkehre verschwinden zu lassen. Aua
diesem Grunde und um überhaupt eihe
Einheitlichkeit in den Temperatunneasun-
gen herbeizufOhren, ersuche ich die Ge-
sellschaft ergebenst, gefälligst so weit als
möglich auf den ausschließlichen Gebrauch
des hundertteiligen Thermometers hinzu-
wirken, namentlich auch bei allen Ver-
ölTentlichungen darauf su hallen, daß Tem-
peratur-Angaben nur in Celsiusskala er-
folgen.
Besonderer Wert wird außerdem darauf
zu legen sein, daß die der Gesellschaft
als Mitglieder angehörigen Inhaber opti-
scher Geschäfte möglichst viele Thermo-
meter mit der hundertteiligen Skala feil-
hallen und bei ihren Kunden die Alinahme
gerade dieser Thermometer zu erwirken
suchen.
Im Aufträge
gez. Hopf.
An
die Deutsche Gesellschaft
für Mechanik und Optik
Hamburg.
KIn neues Pyknometer für chemisch-
technische Zwecke.
Von C. N. Rüber.
€hrm-Ztg. t7. S. 94. 1903.
Verfasser weist in seiner Abhandlung darauf
hin. wie notwendig beigenauen pyknonietrischen
Arbeiten eineReduktion auf l.uftteere ist. und hat
deshalb nebenstehend abgebildetes Pyknometer
konstruiert, bei dom jeile Rechnung fortfällt.
llwbuilk«r*Ztf
Dasselbe faüt ^enau 20g Waaaer (auf Luftleere
reduziert), weshalb man daa j?efundeno Gewicht
derFlüsfli^keit nur durch 20 zu dividieren braucht,
um da« Bpezifische Gewicht zu bekommen.
Entgegengesetzt wie bei anderen Pykno-
metern wird das Temperieren der Flüssigkeit
in dem etwa 70 ccm fassenden, mit Thermometer
versehenen Kölbchen A (vgl. die vorge-
iiommen. Die FlUMigkeit wird also temperiert
in dos PyknoiDotor eingesogen. Daa Pykno-
meter selbst besteht aus einem glilsemen Zy-
linder B, an dessen beiden Enden Kapiliarrohren
angeschmolzen sind. Daa kurze Röhrchen b ist
zur Spitze ausgezogen, wodurch dio Öffnung zu
einem feinen Loch verengt ist. Für flüchtige
Substanzen wird das Kohrh mit aufgeachlilfenem
Hütchen versehen.
Daa Kapillarrohr d trügt die Marko zum Ein-
stellen der Flüssigkeit. Der Pyknometerkörper
hat zwei kleine glftaerne Füße, und daa In*
struroent wird in horizontaler Lage gew'ogeo.
Heim Nichtgebrauch wird ea am besten mit dem
Kolird nach unten in dem Hals einer Flnache
aiifbowahrt. Auch das Kölbchen liebt man vor-
teilhaft umgekehrt in einem Zylinder auf.
Die Hamlhabung des Pyknometers ist fol-
gende. Sobald die Flüssigkeit im Kölbchen
die gewünschte Temperatur hat, was durch
leichtes Krwünmen oder Abkühlen des Kölb-
chens zu erreichen ist, temperiert man den
Pyknoinoterkörper durch mehrfaches Ansaugen
und Auslassen der Flüssigkeit mittels Guromi-
balU. Ist das Pyknometer temperiert und dis
Temperatur konstant, so faßt man Rohr 6 mit
der rechten Hand und mit der linken Hand
das Kapillarrobr d, ileaaen Öffnung man mit
dem Zeigefinger rasch verschließt
Man halt nun dos Pyknometer mit der linken
Hand in horizontaler Stellung und trocknet mit
einem Tuche das Hohr 6 ab, faßt daa Instrument
dann mit der rechten Hand bei Kohr b und
trocknet mit der linken Rohr d ab, ohne den
Pyknometerkörper zu berühren und die hori-
zontale Lage desselben zu verilndem.
.Man berührt nun mit einem Stückchen Flieil*
papier das Rohr 6, wodurch Flüssigkeit aus dem
Pyknometer gesaugt und dadurch daa Kapillar-
I rohr d, welchea vorher ganz mit Flüssigkeit
j voll war, von außen nach innen entleert wird.
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Hrfl II
I Juni TMis.
GUiii«chnischcs.
101
In dieser Weise wird so viel FlOssi^keit ent*
fernt, bis der Meniskus oben bei der Marko des
Rohres d steht. Jetzt wird in horizontaier
Stellung l^ewo^on.
C steiit dos Taraf^ewicht dar. wclcbos
i;enau das Gewicht dos mit Wasser bei der
NormHllemperatur gefüllten Pyknometers bO'
sitzt und außerdem solche Gestalt hat. daß sein
Außeres Volumen ebensoviel wie dasjenige dos
gefüllten Pyknometers betrügt.
Diese Pyknometer werden von der PrUfungs-
anstaltvon Dr.äauer & Dr. GOckcl hergostellt.
3f.
Über eine automatiaohe Quecksilber*
Strahlpumpe nebst einlKen Riastech-
nlsohen Einzelheiten.
Von 8. Zehnder.
Ann. d. I^ytik 10, 623. 1903.
Der Verf. hat die Kahlbaumscho Qiiock-
silberluftpumpo durch eine Reihe von Vorbesse*
rungen leichter herstellbar und somit billiger
zu machen versucht. Die SchlifTe werden, wie
es Fig. 1 zeigt, durch anoinander geschobene
Glasröliren G, und Gjt die durch einen darüber
geschobenen Gummischlauch S gedichtet sind,
ersetzt. Bio Uber diese Udhren geschobenes
weiteres Glusrohr welches bei P mit einem
rig. t. F»g 3.
Pfropfen verschlossen ist und auf Gj aufsitzt,
wird bis H mit Quecksilber gefüllt und stellt so
einen einfachen Quecksilborver.Hchluß dar. Soll
der Verschluß aufgehoben worden, so braucht
nur das Umhüllungsrohr G% auf dem Rohr Q,
heruntergeschoben zu werden und die Verbin-
dung kann ganz gelöst werden.
Eine analoge Vorbimlung stellt Fig. 2 dar
Hier sind nicht nur zwei ungleich dickwandige
Röhren aneinander gesetzt, sondern die obere
Röhre umgreift auch die untere. Diese Anord-
nung hat vor der zuerst beschriebenen den Vor-
teil, daß. wenn man innerhalb des Schlauches S
etwas Quecksilber gelangen laßt, das Schlauch-
stück beiderseits vom Quecksilber umspült wird
und die Luft beim Atmospbürendruck in der
Pumpe (nach dem OtTnen derselben) nicht
jedesmal wieder die Form des Bchlauchstückes
erfüllen kann, wodurch ein unnötig langes
Pumpen und somit Zeit gespart wird. Zu dom
Propfen P wühlt man guten Kork mit nicht
durchgehenden Poren, oder man umwickelt die
Röhre mit einer Lage feinsten Packpapiers und
schiebt einen Gummistopfen darüber, wodurch
das Auf- und Abschieben des Verschlusses
wesentlich erleichtert wird.
Eine vollkommene Heweglichkelt der Rohr-
verhindungen erhalt der Verf. durch Verbindung
des zu evakuierenden Apparates mittels Luft-
pumponschlauches mit der Pumpe (s. Fig. ,7).
Br umgibt diesen Schlauch mit einem weitem,
den er mit Quecksilber füllt, uud erzielt so
voUstiindige Dichtung und ollseitige Beweg-
lichkeit. Begreiflicherweise dauert das Er-
reichen eines hohen Vakuums bei dieser Art
Dichtung ziemlich lange, weil die Luft nur
ziemlich langsam aus den Poren des Schlauches
heraus dlffundiort.
Ktg. 3. Fig. I.
Die llühue ersetzt der Verfasser durch die
bekannten Quecksilberbarometer - Verschlüsse
oder durch leicht herstellbare Ventile, wie
solches in Fig. 4 veranschaulicht ist. Z ist
ein oben konisch verschlosBcnes, an seiner
mittleren Stelle etwas eingezogenes Glasruhr,
welches in dem weitern Glasrohr G, das am
oberen Ende eine kleine Erweiterung trügt,
leicht verechiebbar ist. Beide Röhrchen
wurden durch einen dünnen Gummisclilauch
zusammengehaltcn, welcher auf Z mit dem
dünnen Eisendraht d fostgeschnürt wird. Das
Röhrchen Z hat bei 0 ringsum verteilt vier
kleine runde rin'mingeu in der Nahe des cin-
gezogenen, aber doch über dom zylindrischen
Teil von Z. Ware nun der Druck im Innern
von G größer als außerhalb, so gleichen sich
die Drucke unter Erweitening des Röhrchens
durch 0 aus. Ist der Druck innen kleiuer als
außcMi, so schließt derselbe das Röhrchen ab und
das darüber beßndliche Quocksiiher gibt eine
vollständige Dichtung.
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GUttcchnitchei.
Mts'biinlkt^r'Ztic.
J02
Fig. 5 Atellt einen als Ventil wirkenden
Schlitr ohne Fett und ohne Gummischlauch
dar. Der Hauptteil des SchlifTea S8 läuft oben
in einen Schlauchansatz aus. In diesem paUt
genau das etwa 5 mm weite, unten geschlossene
HChrchen r, welches nahe dem SchUfT eine
kleine seitliche r)(Tnung hat. Die Schliffn.iche
ist etwa 4 Ms 5 mm lang und muß stets mit
etwas (Quecksilber gefüllt sein. Das Arbeiten
mit diesem Ventil ist ein sehr einfaches. Man
setzt oben einen Gummischlauch G an, der
sich noch sehr leicht Ober den SchliflTkÜrper
schiebt aber auf dem Schlau chansaU passt.
Das Ansaugen von Luft gelingt durch diesen
Schlauch leicht entweder durch automatisches
Heben des KOhrchons r oder, indem man den
Schlauch G bei r zusammendrückt und hierauf
das dadurch gefaßte Röhrchen etwas hebt, was
durch den elastischen Schlauch leicht zu machen
ist. In den Schlauch Ist ein kurzes, horizontal
zu haltendes Glasstück mit seitlich ange«
blasenem Bauch B, in welchen man etwas
reines Quecksilber füllt, eingeschaltet Nach
Ansaugen richtet man das Röhrchen hoch,
wodurch das Quecksilber auf den Schliff fällt
und diesen dichtet. Holl Luft durch das Ventil
eingelassen werden, so kann das Quecksilber
Plg- S. Ptg. 8.
oben durch das Röhrchen r hindurch zuerst
abgesnugt werden. Für QueckHÜberluftpumpen
ist es zweckmäßig, dieses Ventil durch den
Deckel i>’vor Staub zu schützen ; man kann dann
unbedenklich das rein gebliebene Quecksilber
durch Heben von r in die Pumpe fließen lassen.
Soll durch das Ventil aus einem unter ihm be-
flndlichen luftverdünnten Raum Luft nach»
gesaugt werden, so läßt man noch einige Milli-
meter (Quecksilber über dem Schliffe stehen,
drückt das Röhrchen r durch den Schlauch
in den Schliff und saugt hoi geschlossenem
Schlifl' an. Die dadurch erzielte Undichtigkeit
des Schliffes erlaubt ein fortgesetztes Ansaugen
nach .Maßgabe des noch Uber dem Schliff
stehenden Quecksilbersäulchens.
Dieses Ventil läßt sich auch in größeren
Dimensionen anfertigeu, nur ist es dann nötig,
bei r diamcntral gegenüber 2 Löcher anzu- i
ordnen, durch die ein kurzes Stängelchen ge-
steckt werden kann, zum Lösen des wegen
starken Fberdnickes etwa festaitzendon Ventils.
Vorteilhaft ist es, bei diesen Ventilen den
Konus nicht zu spitz zu wählen.
Beide beschriebenen Ventile brauchen jedoch
nur da Verwendung zu finden, w*o jede An-
wendung von Fett bei der Pumpe vermiedeo
werden muß. Im übrigen sind gut gefettete
Hähne gut zu verwenden, wenn das (Queck-
silber, welches mit dom Fett in Berührung ge-
kommen ist. nicht in die Pumpe gelangt. Fig 6
Plg- 7.
zeigt einen einfachen Hahn mit (Quecksilber
abgodichtot. In Fig- 7 sehen wir einen ein-
fachen Apparat, mittels dessen das (Quecksilber
über den Hähnen und dasjenige an (Queck-
silbordichtuDgen Fig- 1, 2, 3, 4, durch eine in
eine feine Röhre £ endigende Flasche A oder
B hindurch bis zum letzten Rest mittels der
Wasserstrahlpumpe oder des Mundes abgezogen
werden kann.
Plg. 8.
Um das Ineinanderschmelzen zweier Röhren
zu umgehen und so auch die Herstellung der
einzelnen Teile der Pumpe dem Ungeübten
leichter zu machen, schlägt Verf. vor, anstatt,
wie bei Fig. 7 die Röhren g g ineinander zu
schmelzen, dies in der Weise, wie es Fig- 8 B
zeigt, zu machen. In das äußere Rohr B wird,
bevor die Biegung angebracht ist, in dem
zylindrischen Teil J J das genau hineinpasseode,
oben etwas aufgerandelte Rohr r eingesetzt
und daun erst das innere Rohr umgebogen.
Wenn r gut ln t paßt und zentrisch zum
äußeren Rohr setzt, Hlllt das Quecksilber durch
dasselbe ebeuso leicht wie durch das innen
angosetzte Röhrchen wie bei Fig. 8 A-
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Httt II.
t. Janl I90S.
PaUnltchau.
103
Patentso
Selbttt&tiger Qaeok«Ub«r>Aiuiohalt6r. Union Blektrizitats-GeselU
Schaft in Berlin, 4.10.1901. Nr. 131 863. Kl. 21.
Die Erfindung bezieht sich auf Quecksilber-Ausschalter, die durch
Bipansion eines vom Strome erw&rmten Gases wirken. An das Gefäß g,
welches das zu expandierende Gas enthält, ist ein Heber angeschlossen,
aus dem das Quecksilber, wenn es seinen Scheitelpunkt bei w erreicht hat,
schnell ausstrOmt, sodaß die Stromunterbrechung nicht allmAhlicb unter
Wirkung des zu expandierenden Gases, sondern plötzlich durch die von
der Expansion eingeleitete Heherwirkung erfolgt.
Anker fOr KlektriziUltsalUüer. J. Lutz in Eibach, Mittelfr. 8. U. 1901.
Nr. 131069: Zus. z. Pat. Nr. 127114. Kl. 21.
Bei dieser Form des Zählerankers nach Fat. Nr. 127114 werden,
um ein funkenfi-eles Arbeiten des Kollektors zu erzielen, die einzelnen
Anker während des Umachaltens kurz geschlossen.
Oszillierender Blektrisit&tuiihler. R. Kennedy in Leeds. 20. 2. 1901.
Nr. 180968. KI. 21.
Dieser Zähler besitzt feststehende Stromspulen a 6, schwingende, durch Umschalter e
abwechselnd ein> besw. umgeschaltcte Spannungsepulen d und eine Luftbremse e. Letztere wirkt
am einen Ende des Wage-
balkena f und besteht ans einer
in eine Flüssigkeit eiotauchen-
den Glocke g, welche Luft mit
einer der treibenden Kraftwir-
kung entsprechenden Geschwin-
digkeit durch eine Öffnung A
hindurchdrUckt oder durch sie
ansaugt In einer besonderen
AusfQhniiigsform der Bremse
strOmt die durch die Luftbremse
bewegte Luft durch ein Kohr
von solcher Länge gegenüber
dem Durebmeeeer , daß der
zu überwindende Widerstand
gleichbleibt Das Luftrohr k
kann entweder an der beweg-
lichen Taucherglocke g befestigt
oder auch durch die Wandung
des feetstchenden FlUsslgkeits-
behältere s hindurch in das Innere der Glocke g über den Klüssigkoitespiegel geführt sein.
Sehaltnng des Emplangsdrabtes für Fnnkentelegraphie zur Benntrang geerdeter Vertikaleiter.
Allg. Blektrizitäts-Oeaoliscbaft in Berlin. 10. 11. 1900. Nr. 131584; Zus. z. Pat
Nr. 130 723. KI. 21.
Zum Zwecke dea unabhängigen Betriebes mehrerer gleichzeitig angehängter Bmpfaiigs-
apparate unter Benutzung nur eines VertikaUlrahtes ist die Summe der Drahtlängen des ver-
tikalen und des Zusatzdrahtes jedesmal gleich der halben Länge der von dem entsprechenden
Geber auegeetrahlten Wellen.
Schaltung des Emplangsdrahtes für Fnnkentelegraphie zur Benntsnng geerdeter Vertikalleiter.
Dieselbe. 7. 2. 1901. Nr. 181585; Zua. z. Pat Nr. 130 723. Kl. 21.
Die an dem abgestimmten Vertikaldraht angeschaltete Zusatzläoge ist gleich der dop-
pelten I^ängo des Vertikaldrahtes gemacht und ihr freies Ende geerdet, während der epannunge-
empfindliche Wellenindikator an den in der Mitte der Zusatzläuge entstehenden Wellenbauch
angelegt ist.
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104
Palcnttchau. — PaitnUiit«.
D«Btach«
SehaltoAg des SendedrshtM lür Fankentelegraphie sor BenaisaDg geerdeter Vertikalleiter.
Dlesolbe. 10. II. 1900. Nr. 181586; Zui. z. Put. Nr. 130 723. Kl. 21.
Die l'uiikenstrecko Ut einerseits unmittelbar mit dem unteren Ende des Verükalleiters,
andererseits mit einem isolierten, gegebenenfaUs aufgeepulten Leiter verbunden, dessen Lftug^
durch die Form, in der der Vertikalleiter schwingen soll, bestimmt ist.
BeleaehtnngsTorrichtoDg an Ableaemikroakopen für die Horiaon-
talkreise aatronomiseber, geodätischer and ähnlicher In-
Btramente. 0. Fennol Söhne in Kassel. 30. 10. 1901.
Nr. 131 212. Kl. 42.
Durch das vertikale Beleuchtungsrohr b, welches mit dem
Rohrstutzen e an der Verdeckung v fest verbunden ist. wird unter
Ausschluß jeder Seltenbeleuchtung ZenitUebt auf die Teilungs-
Hache a des Hurizontalkreises und von dieser ln das passend ge-
neigte Mikroskop m geworfen.
Patentlisto.
Bis zum 18. Mai 1903.
K lasse : Aameldangen.
81. A. 9712. Verfahren zur Messung des Ver-
brauches von elektrischer Energie. Allg.
Elektr.-Gesollschaft, Berlin. 6. 2. 03.
B. 32 807. Dämpfungsvorrichtung für oloktrischc
Meßgeräte. A. 0. Benecke, Vailsburg, V.
St. A. 17. 10. 02.
L. 17 387. Mebgerat zum Anzeigen der Phasen-
beziehung zweier Wechsel- oder Mehrphasen-
ströme. P. M. Lincoln, Niagara Falls.
1. 7. 01.
S 16 377. Widerstandsanordnung zur Ausglei-
chung des Einflusses der Temperaturschwuo-
kungeii bei elektrischen Strom- und Span*
nungsmosseni. Siemens & Halske, Berlin.
1. 5. 02.
Sch 19960. Elektrisches MaUgorat. A.Scboeller,
Frankfurt a. M. 23. 2. 03.
Z. 3641. Quecksilberunterbrecher P. Ziper-
nowsky, Budapest. 9. 7. 02.
48. H. 29 415. Geschwindigkeitsmesser mit einem
auf einer gleichförmig umlaufenden Scheibe
sich verstellenden Ueibrod; Zus. z. Pat.
Nr. 131214. F. Heydo und A. Beyer,
Dresden. 4. 12. 02.
K. 24 338. Vorriclitung zum Abgehen eines
Signals bei Betriebsstörungen an elektrischen
Jvogregistriervorriebtungeo. H. v. Köhler,
Stockholm. 6. 12. 02.
L. 17 204. Winddruckniesser mit beweglicher,
den Winddruck durch Auhebon von Ge-
wichten bestimmender Windstobplatte. H.
Löhr, Kray bei Essen. 8. 9. 02.
49. B. 30 894. Hartemosse für Werkzeuge zum
Bearbeiten von Glas und Verfahren zur Uer-
Steilung derselben. G. Hruckert, StraU-
burg i. E. 27. l. 02.
74. fj. 17 799. Gleichstrommebgerat zur Be-
stimmung der Lage von Kontakthebeln an
Widerstanden, Zellenschaltero u. s. w. in Netzeu
mit wechselnder Spannung. U. Loechner,
SchOneberg. 13. 2. 03.
ErisUoBgen.
81. Nr. 142 717. Anordnung für den Zusammen-
bau von Blektrizitatsmotorzahlern. 0. T.
Blathy, Budapest, 13. 7. 02.
Nr. 142 792. Schaltung für elektrische Punken-
tolegraphie. P. Braun, Straßburg i. B.
1. 1. 01.
Nr. 142 794. Kmpfangsvorrichtung für elek-
trische Wellen. O. J. Lodge, Birmingham,
A.Muirhead.Shortlands, u. B. E. Robinson.
Birmingham. 18. 7. 02.
Nr. 142 868. Blektrizitatszahler nach Perraris-
schem Prinzip. Theiler & Co.« Zug, Schweiz.
2. 2. 02.
Nr. 142 871. Strahlenempfindliche Zelle zur
Bestimmung der Intensität von Röntgen-
und ähnlichen kurzwelligen Strahlen.
E. Ruhmer, Berlin. 1. 10. 02.
Nr. 142 872. Apparat zur parallelprojektivischen
Aufnahme von Köntgenbildern; Zus. i. Pat
Nr. 137 810. Allg. Blektr.-Gesellschaft,
Berlin. 1. 1. 03.
Nr. 143 124. Blektrizitatszahler zur Registrie-
rung des nach Überschreitung einer fest-
gesetzten Energie stattfindenden Energie-
verbrauches. Schuckert & Co., Nürnberg.
9. 12. 02.
42« Nr. 143 082. Zirkelartige Meßvorrichtung
mit einem festen und einem bewcgiicbon
Schenkel. E. Hill, Philadelphia. 23. 9. 02.
74. Nr. 142 723 Geschwlndigkeitsmeldor
H. Dahl. Berlin. 5. 5. 01.
Nr. 142 724. Vorrichtung zur PernObertragung
von Zcigerstellungen mittels bei Belichtung
ihren Lcitungswiderstand ändernder (Selen-I
Zellen. K. Weinert, Berlin. 10. 6. 02.
Kilr Ul» UcUktlwn vi-r«ntwurl)ich: A. HI«»cbko la B«rliD W.
Verlag tod Jtilioa SpriDger io Barlio N. — üraek vun Euill Dr»3'«r ia Rerlio SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für lustrumentenkunde
oad
Organ für die gesamte Qlasinstrumenten - Industrie.
Vcreinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. ßlaschke, Üerlin W30, An der Apostelkirche 7b.
Nr. 12. 15. Juni. 1903.
Nsehdmek sor mit Gesehmlgssir der Redaktlan irettattet.
Der Fantograph.
Vom Uretorchschnabel zur modernen Zeichenmaschine.
1603 - 1903.
Von O. PnUnhB lo C1uriou«nborg,
Knrtogriiph loi Kfuhümkrlneami.
{Pig. 9.) Pantograph von A. Oavard (Paris, Mitte des vorifren ilahrhundert.s)
Form 2. Die obere Querschiene ist fortzudenken, sie zeigt nur die Art und Weise
der Kinsteilung durch paralleles Verschieben der Mittelschiene und entsprechendes Ver-
stellen des Zeichenslifts auf derselben, genau wie bei der Mailünder Form; die Holz-
schienen haben einfache Bruchteilung. Die
Ausführung ühnelt zunächst der des
Hunü US sehen Storchschnabels. Oanz neu
ist aber das Umkehrungsparallelogramm
(s. Tafel auf S. 87, Nr. HO). In C‘ ist die
Verkuppelung, in E entsteht das Spiegelbild
in dem eingestellten Verhältnis 1 : 2. Be-
merkenswert ist neben dem einfachen Polfuß
die Elfenbeinkugel als Breinsträger wde aucli
als Griff für die rechte Hand anstelle der
einfachen Holzsaule des vorigen. Der Kugel-
halter ist scharnierartig mit der Schiene
verbunden. Die nachschleppenden Träger-
rollen zeigen eine verbesserte Senkrecht-
ffihrung. Die Zeichenstiftauslösung ist wieder
die einfache Zugschnur.
ln einer FuBbenierkung hierzu sagt I)r. Carl ISlifi: ,Ich habe bei Gavard
auch Pantographen gesehen, bei welchen anstatt eines einzigen Zeichenslifts ein Kalimen
mit 6 Stiften angebracht war, sodaß man
die Kopie des Originals zu gleicher Zeit
sechsmal erhält.
iFig. 10.) Pantograph von F. H'.
Breithaupt <£• Sohn (Cassel. Von Anfang
der 20-er .fahre des vorigen .Jahrhundert,
bis Ott und Coradi auftraten.) Form 5.
Neu sind an diesem aus der letzten Zeit
stammenden Instrument die Schienen aus
Messingröhren, ferner die vorzüglich er-
dachten Stahlspitzengelenke, die die Reibung
auf ein Mindestmaß beschränken, ferner,
etwa seit 1860, die Lagerung des Polstiftes
in einer Pfanne auf dem PolfuB mittels Nuß
und Riegel, die die genaue Senkrecht-
justierung des Polstiftes oder Domes im
Polfuß überflüssig macht. Der letztere kann mittels kleiner Flanschen auf dem Tisch
festgeschraubt werden. Saubere Arbeit zeigen die nachschleppenden Trägerrollen,
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106
O. Pcllehn, D«r Pantograpb.
Daaiaeb«
MM-baalktr-Zu.
die ebenfalls zwischen Spitzen laufen; die Senkrechlführung ihrer vertikalen Dreh-
achsen scheint aber nicht so stabil zu sein, als beim vorigen. Sodann f&llt als
neu auf beim Fübrstift (oben im Bild) ein querabstehender HandgrilT. Die Bremsträger-
shule ist verkleinert zu einem kleinen Stift mit kugeligem PuB. SchiieUlich gestattet eine
eigenartige Anordnung, durch eine Bewegung Ftihr- und Zeichensüft gleichzeitig zu
heben oder zu senken; der Zeichenstift kann außerdem direkt aus seiner Hülse gehoben
und ebenso bequem wieder eingesteckt werden.
(Fiff. 11.) Pantograph von T. Ertel & Sohn (München). Dieses Instrument
tauchte neben dem vorigen auf und ist ihm auch nacbgebildet. Die Figur zeigt die
im vorigen Teil erwähnte Verschiebung der einen inneren Fetrallelogrammseite, um mehr
Spielraum für die Einstellung 1:1 zu gewinnen. Die Schienen liegen nümlich sämtlich
in gleicher Höhe, die innere Oelenkgabel würde hier mit dem Schieber des l'ulstifla
eher kollidieren als beim vorigen, wo der
Folschieber sich über die tieferliegende
Nachbarschiene noch frei bewegen kann.
Der Fahrgriff fehlt, dafür ist der ganze
Führstift als Griff ausgebildet. Die Schienen
sind nicht hohl, sondern dünnere Messing-
Kundstäbe mit Bruchteilung oder auch
Dache Lineale mit Transversalteilung. Be-
merkenswert ist der Schwanenhals am Fahr-
arm und die leicht verständliche Zeichen-
stiftauslösung. Der Folstift sitzt wieder als
fester Dorn senkrecht im Folfuß.
Die Anordnung der Trägerrollen
bei Ertel weicht von der Breithauptschen
ab. Wohl sichert die letztere eine stabilere
Lage, die genaue .lustierung der vielen
nacbschleppenden Rollen aber ist zeit-
raubend und kostspielig, auch verlangt die
vorgeschobene Lage einiger Rollen einen
sehr großen besonderen Fantographiertisch.
Das suchte Ertel zu beschränken, wie die
Verwendung und Anordnung von nur2 Rol-
len zeigt. Ein Übelstand konnle aber auch dadurch nicht beseitigt wenien: bei ungleich
hohen Ebenen für Original und Nachzeichnung waren die Rollen immer noch ein
Hindernis. Schon der Ruck über die Fapierkante ist unangenehm, um wieviel mehr
der Sprung von der Kante eines Reißbrettes. Der Lithograph gar konnte auf der
empfindlichen Wachsscbicht diese Tragvorrichtung überhaupt nicht gebrauchen.
FIZ l»
Flg. IS.
Der Gedanke an eine Aufhängung des so sehr vervollkoramneten Instruments
mitfUe daher kommeu; den ersten, allerilings unvollkommenen \ ersuch zeigt fig» f2.
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«»■fl IJ.
I.v Juni itMM
G. Ptllthn, D«r Pantofraph.
107
eine Skizze der von Ilreithaupt nach Österreich gelieferten Mailfinder Pantographen,
die mit dem nach oben gerichteten Polstift (Pol in der Mitte) an einer Schiene teilweise
aufgehfingt wurden. Da nun die Stabilität der Mailfinder Form auch zu Gravierungsversuchen
mit dem Diamanten reizte, so entstand allmählich für Lithographen der Sfiulenpanlograph
von F. G. Wagner jun. (Berlin 1854) und der von Soltau (Frankfurt a. M. 1859).
Fig. 13 zeigt links den heutigen Sfiulenpantograpb von Wagner jun. (Inh.
0. Reichenow, Berlin) mit dpm geschlossenen Mailänder Viereck und vollständiger
gleichmäUiger Aufhängung, rechts ein Instrument von Krebs (Frankfurt a. M.) mit
einem Form 10 ähnlichen Fbertragungssystem (s. Teil II Nr. 10, SchluBbemerkung),
bei^^dem die Gelenke den Schienenteil mit dem Gravierstift tragen, wodurch ein genaues
Arbeiten fraglich wird, im ganzen sind cs kostbare Maschinen, die nur für groBe
Kunstinstitute zur Herstellung von Wertpapieren gebaut werden.
{Fig. 14.) Der schwebende 1‘tintograph von J. Ooldschmid in Zürich
(Form 9), dem Prof. J. H. Kronauer in der Schweiz, polytechn. Zeitschr. U. eine
lange und ausführliche Beschreibung widmete. Neu sind zunächst die Schienen aus
Messing- Vierkantrohr mit Millimeterteilung. Der Teilungsnullpunkt liegt in der Mitte der
Schienen , wodurch die Einsteilungsberechnung bei Pol in der Mitte bequemer
wird. Neu ist vor allem die wichtige Aufhängung. Am PolfuB fallen auf eine Dosen-
libelle, Stellschrauben und der Kranichbügel; von diesem gehen 2 Drähte nach den
Uberstehenden äußeren Enden der beiden Polschienen. Vom Kranich hängt in der
Polachse ein kleines Senkblei herab, um
die Senkrechtstellung der genannten
Achse prüfen zu können. Alles übrige
ist schon bekannt. Auf das Wesen der
Aufhängung wird später näher einge-
gangen werden.
Bahnbrechend war dieser Ver-
such nicht. Auch Goldschmid selbst
war nicht zufrieden. Das fiuBere Gelenk
hatte keine Unterstützung. Coradi
berichtet hierüber, wie auch über wei-
tere Versuche ausführlich in Zeitschr.
f. Ferm. ltV7. Selbst die Aufhängung
eines Ertelschen Instruments wurde versucht, umsonst — es arbeitete auf
Rollen genauer. Schließlich steilte Goldschmid die Versuche wieder ein und als
Coradi ihn 1867 verließ, beherrschten Breilhaupt und Ertel nach wie vor dius Feld
bis A. Ott und 0. Coradi sich 1874 in Kempten vereinigten. Jener halte sich in
Wien (wo beide sich kennen lernten) und
in Mailand vorbereitet, dieser bei Gold-
schmid und in Wien. Die Aufhängungs-
versuche wurden wieder aufgenommen
und an der Mailänder Form glücklich
durchgeführt.
(Fig. 15.) Die erste Abbildung
eines Pantographen von Ott Coradi
ls7ö. Die Form selbst war schon 1866
bekannt, denn E. Fischer schreibt in
Carh Repertorium über die Mailänder
l’anlographen: „An manchen Instrumen-
ten ist der Arm g h als überflüssig weg-
gelassen und ebenso hat zh nur etwas
über die Hfilfte seiner wahren liänge,
da dieses für den Gebrauch genügt“
(vgl. hierzu Fig. 7). Hiermit begann
nun ein neuer Zeitabschnitt. Neben den Genannten in Süddeutschland baute Ed. Sprenger
in Berlin ähnliche Pantographen. 1880 trennte sich Coradi von Ott und richtete sich
in Zürich ein. Breithaupt stellte seine Tätigkeit auf diesem Gebiete allmählich ein ;
auch Ertel kommt seitdem ernstlich nicht mehr in Frage. Neuerdings macht auch
Sprenger keine Spezialität mehr daraus, und so wird zur Zeit der Bau dieses Instru-
ments vornehmlich nur von Coradi und von Ott gepflegt. {Fortsetzung folgt.)
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Deulsrho
U*ctMQikcr-ZMt
P«rton«nnachrichten. -<
Personennachriohten.
Ernannt wurden: Dr. J. A. Kablakow,
rrivatdozent der Chemie un der UniversttAt
Moskau, /.um ao. Professor; >V. Ridgelcy Orda-
dorff, ao. Professor für organische Chemie,
uml E. (i. Merritt, ao. Professor für Physik an
der CorncIl'UniversittU ln Ithaka, zu o. Pro-
fessoren; S. .Vlbrocht von der üniversilRt von
Wisconsin zum Observator an der Lick Stern-
warte, Mount Hamilton, Californien; A. Leheuf«
bisher Dozent der Astronomie an dor Univer-
sität zu Montpellier, zum Direktor der Stern-
warte in Besan(^on als Nachfolger des verstor-
benen Direktors Gruey.
Verliehen wurde: der Charakter eines Pro-
fessors dem Privatduzonten der Chemie Dr. K.
Schaam an der UniversiUlt Marburg, sowie dem
Observator A. Biehl um Astrophysikallschen
Observatorium in Potsdam.
(tewRhlt wurden; Dr. E. W'iechert, ao. Pro-
fessor der Meteorologie an der Universität
Döttingen, zum o. Mitglied der mathematisch-
physikaliachen Klasse der Gesellschaft der
Wissenschaften in Göttingen; G. Mppmanii an
Stelle von Poincarö zum Präsidenten der
französischen Astronomischen Gesellschaft.
Verstorben sind: Prof. S, Miele» Physiker
und Chemiker, in Neapel, im 54. Lebensjahre;
Dr. E. Toldt, Privatdozent an der l'echnischen
Hochschule in Graz; Dr Rene Thomas*
Mamert» Professor der organischen Chemie an
der Universität Freiburg i. d. Schweiz; Dr. C.
A. Bjerknes, Professor der Mathematik an der
Universität Christiania, 77 Jahre alt; Kapitän
G. A. Runge, zweiter Direktor des .Meteoro-
logischen Instituts in Kopenhagen; der o. Pro-
fessor der Geodäsie und frühere Oberst Dr. II.
Hartl in Wien, 64 .fahre alt; der Meteorologe
A. F. Osler, Mitglied dor Uoyal Society in
London, 95 Jahre alt.
Kleinere Mitteilungen.
Der SchnellteleKraph von Politik und
VlrftK-
Elektrotfchn. Xeitsekr. ‘iO. S. 469. 2899 «. »/.
S. 848. 2900; Bayr. Ind ~ u. Oew.-Bl- *V.5. S. 226
w. 123, 1903.
Der von Polläk und Viriig orsonnone,
ganz eigenartige Telegraph, der mit allen be-
kannten Systemen kaum etwas gemeinsam hat.
stellt in seiner Jetzigen Form einen sehr er-
heblichen Fortschritt auf dem Gebiete der
Telegraphie dar, wohl den grÖtUen, der seit der
Erlimlung d«s Typondrucktelegraphen durch
Kltintrt Mitlcilung«n.
Hughes gemacht worden ist. Seine hervor-
ragendsten Eigenschaften sind die aulJerordent-
liche, durch kein anderes System erreichte
Schnelligkeit der rbermittlung (an 100000 Worts
ln der Stunde) und die direkte Niedertchrift
des Telegramms in lateinischer KurrontsrhriR
auf photographischem Wege.
Die Telegraphiergeschwindigkeit ist so groü,
daü sie die Schnelligkeit des gesprochenen
Wortes um etwa das Zehnfacho übersteigt,
während z. B. der gewöhnliche Morseschreiber
mir etwa 500, der Hughes-Apparat etwa 1000
Worte zu übermitteln vermag. Diese groüe
Schnelligkeit wird dadurch erreicht, dali die
Schwingung einer Telephonmcmbmn, deren
Dauer sich nur nach tausendstel Sekunden be-
mißt, zur Zeichengebung benutzt wird. Die
direkte Niederechrift des Telegramms in Kur-
rentschrift ist erst in einem späteren Stadium
des Apparates erreicht worden, ursprünglich
schrieb er eine Art Morseschrift. Zum besseren
Verständnis des Prinzips möge zunächst die
ursprüngliche einfachere Anordnung des Appa-
rats erläutert werden.
Der Geber {Fig- 1) besteht aus zwei Bürsten
Bl B. die auf einem Metallzylinder Z Z schleifen
und mit ihm in leitende Verbindung kommen,
wenn der auf dem Zylinder sich abrollcnde
Papierstreifen eine entsprechende Durchlochung
aufweist. Je nachdem nun Bi oder B* den
Zylinder i)erührt, w ird aus der Akkumulatoren-
batterie A ein Strom in der einen oder andeni
Kichtuog durch die Leitung geschickt. Der
Empfänger wird von einem Telephon T ge-
bildet, dessen Membran Af mit einem leichten
Hohlspiegel so verbunden ist, daß sich dieser
hei der Bewegung der Membrau um eine fest-
liegende Achse nach der einen oder andern
Seite dreht. Ein auf den Spiegel fallender
Lichtstrahl wird auf ein lichtempfmdlichesPapier
zmückgeworfen, das sich auf einem Zylinder
abrollt, und zeichnet auf diesem die Ausachläg«
des Spiegels auf. Die aufwärts bezw. abwärts
gerichteten Ausschläge werden als Punkte oder
Striche des Morsealphabets aufgefaßt. Die
Durchlochung dos Papierstreifens für den Sender
geschieht auf einer Schreibmaschine, welche
dl« jedem Hnehstaben entsprechenden Stanien
1 enthält.
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Hpfl VI.
lii. JODt IV<ta.
Dio genialste Idee der Brßnder ist aber die
Ausbildung diceer Einrichtung zur Erzeugung
einer direkten Schrift, eodaC eine Übertragung
des Telegramms nicht notwendig ist. Sie er-
reichen dies dadurch , daß eie zwei Telephone
anwenden, von denen das eine dem Spiegel
vertikale, das andere horizontale Ausschlage ver-
schiedener Starke erteilt. Durch geeignete
Kombination dieser horizontalen und vertikalen
Ausschläge, die der Geber wieder durch einen
gelochten Papierstreifen erzeugt, werden die
Buchstaben zusammengesetzt. Dies ist in großen
Zogen die Idee des Apparates, dessen Einzel-
heiten nun naher beschrieben werden sollen.
109
von den zugespitzten Polen eines permanenten
Magneten gehalten und ist zu diesem Zweck
auf der Rückseite mit einer Bisenplatto ver-
sehen.
Der Telegraph in seiner letzen Form bedarf
wegen der beiden Telephone zweier Kabel und
einer Erdleitung, wahrend bei der orsten Form
nur ein Kabel nötig war. Die Schaltungsweise
ist aus J^. ersichtlich. Die Bürsten Bi und B2
schleifen auf dem aus 5 isolierten Metallringen
bestehenden Zylinder R, welcher mit den Akku-
mulatorenbatterien /bis VI durch die Leitungen
1 bis 6 in Verbindung steht. Die von der
Bürste Bl ausgehenden Ströme durchlaufen dio
KUintr« Milt«Uuo(«n.
Fi« '£■
Wie bereits erwähnt, werden die Schwin-
gungen derTelephunmembrau zurZeichengebung
benutzt; ehe die Membran aber ein neues Zeichen
aufnehmen kann, muß die vorangegangene
Schwingung vollständig abgeklungen sein, weil
sich sonst die Schwingungen Uber einander
lagern und dadurch unreine Zeichen entstehen.
Da eine Dampfung der Schwingungen nicht zu
erreichen ist ohne Verringerung der Empflnd-
lichkeit. so verfahren die Erfinder auf folgende
Weise. Sie machen durch passende Wahl der
Lochgröße im Papieretreifeu des Gebers und
durch Regulieren der Ablaufgeschwindigkeit
deseelben den in das Telephon gelangenden
Stromstoß kürzer, als die Zeitdauer eines Aus-
Schlags der Membran betragt, dann ist nach
Ablauf des Stromstoßes die Membran nahe in
ihre Ruhelage zurückgekehrt. Der Rest der
Bewegung wird dadurch gedampft, daß zum
Telephon dauenid ein Kondensator (iT, J^. 1)
parallel geschaltet ist, der sich wahrend des
Stromstoßes ladt und sich nach dem Aufltören
deeselben durch das Telephon wieder entladt;
die passende Größe des Kondensators wird durch
Probieren gefunden. Auf die Scharfe der Zeichen
wirkt ferner die ln langen Leitungen vor-
handene Selbstinduktion ungünstig ein. Diese
Störung w'ird durch eine Solbstinduktionsspule
(,/, Fig-1) von passender Größe, die im Neben-
schluß zu den Leitungen liegt. gemildorL Von
wesentlicher Bedeutung ist die leichte Beweg-
lichkeit des Spiegels, auf den die Bewegung
der Membran übertragen wird; er wird deshalb
durch die Kabel l und gebildete Schleife und
erregen das Telephon L, wahrend auf die Bürste
Ba nur das Telephon t, ansprlcht, da sich die
Ströme infolge der gleich großen Widerstande
W und Wi in den Leitungen l und in gleicher
Starke verteilen, sich im Telephon f, aufheben
und dann durch das zweite Telephon und die
Erde zur Batterie ziirückgelangen. Die Konden-
I sstoren Ki, k,. sowie die Induktionsrullcn
' W, Wi, W,, welche zum Teil gleichzeitig als
I Widerstünde dienen, sind zu den früher er-
wähnten Zwecken, der Dampfung der Schwin-
! gungen und der Beseitigung des schädlichen
I Einflusses der Selbstinduktion, bestimmt. Das
. Telephon bewirkt die vertikalen, f, die hori-
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110
Kl«iner* Mhleilungen.
D«at»(h*
M»rbuilk<«-Zte.
zonta[en*AusachI&ge dee Spiegels in der aus
.? und ersichtlicbeo Weise; Die Spitze u
ist fest, die nabe senkrecht darüber befindliche
Spitze 8 steht mit t,, die Spitze u? mit t, in Ver-
bindung. Die Befestigung des Spiegels auf
den S]>itzen geschieht durch Vermittelung des
permanenten Magneten f.
Für die Erzeugung der Schrift werden, ent-
sprechend den fünf Schleifringen fünf Kompo-
nenten, drei vertikale und zwei horizontale,
verwendet. Der Hing i bewirkt ein aufwärts
gerichtetes Zeichen. Ring 2 ein abwärts ge-
richtetes von gleicher Stärke, Ring H ein eben-
solches von doppelter Stärke, Ring i ruft eine
horizontale Bewegung im einen Sinn, Ring 5 im
entgegengesetzten Sinn hervor. Aus der Schal-
tungsskizze {Fig 2) ergibt sich, in welchor Weise
PERFORtTION
...o - o - -0 I
oo- ^ ♦♦ O -’O*- O O II
7 o «I
! .. • -o - O -O *• oo • -O o IV
— -''♦0---000 — ~ a -oy
VERTICtL.
RESULUNTE.
~\^dMVXvJ\~
Fl?. U.
dabei die verschiedenen Teile der beiden Batterien
zur Wirkung komnien. Dadurch, daß noch die
Lochgrftße auf dom SeiiderHtreiren variiert wird,
kfinnen auch kleinere Ausschläge horvorgerufon
werden, wie sie z. B. bei dem kurzen Haken
des geschrtpbenen Buchstaben v nOtig werden.
In welcher Welse der Papierstreifen durchlocht
werden muß, um z. B. das Wort »tolcgraf- zu
schreiben, geht ebenso wio die Zerlegung der
Schrift in die vertikalen und horizontalen Be-
standteile aus Fig-S hervor; eine ganze Schrift-
probe zeigt Fig. 6.
Interessant ist noch die Methode, wie die
Zeilenabteilung hervorgebracht wird. Zu dem
Zweck befindet sich die als Lichtquelle dienende
Fsden-GlUblampe f 5) im Innern des hohlen
um seine Achse drehbaren Zylinders k, in dessen
Mantel ein Schlitz in Gestalt eines ganzen
Schraubengangs eingeschnitton ist. Infolge
dioBcr beweglichen Blende wandert der Licht-
punkt auf dem Papierstreifen c w.ihrend einer
Umdrehung des Zylinders k von der einen zur
andern Seite und springt, wenn der Schrauben-
K>( t.
gang zu Ende ist, wieder zur Anfangsstellung
zurück; die geneigte Stellung der Zeilou wird
durch die gleiclizeitige Fortbewegung des licht-
empfindlichen Papierstreifens bewirkt.
Nach der Belichtung durchläuB der Streifen
noch ein photographisches Bad, aus dem er
entwickelt und fixiert herauskommt.
Gegenüber den Typendrucktelegrapben. mit
denen man bei Anwendung von Vielfach- und
Gegensprechen auch eine bedeutendo Ge-
schwindigkeit erreichen kann, besitzt der hier
beschriebene Apparat den Vorteil, daß der
dort notwendige Synchronismus zw ischen Gel^r
und Empfänger fortfallt und daß die Telegramme
nicht buchstabenweise abtelegraphiert werden
müssen, sondern daß die gelochten Papierstreifen
vorher an beliebiger Stelle und zu beliebiger
Zeit angefertigt werden können. W. J-
PräsUlonataater.
D. R. G.M. 144 2&4.
Nach einem li'Oipekt.
Die übliche Methode, Lochdurchmesser
mittels Federtasters zu bestimmen, bei der an
und für sich noch ziemliche Genauigkeit er-
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Heft tj.
iä. Jqnl IMS.
Kleinere Mitieiluogen.
111
reichbar ist, hat den Cbeletand, daU die langen
Schenkel federn und man daa Maß nicht direkt
ableaen kann, aondern erst wieder durch eine
Außenmeasung bestimmen muß; auch ist diese
Art der Messung zu sehr vun dem GefQhPdes
Arbeitenden abhängig.
Für das Messen größerer LOcher sind aller«
dings gewöhnlich die Schnäbel der ScMebe-
lehren eingerichtet, jedoch ist die mit denselben
erreichbare Genauigkeit nicht viel größer als
Vio mm.
Das hier abgebildeto, in der Sitzung der
Abteilung Berlin vom 3. März d. J. von Herrn
A. CochiuB, in Firma Bluth & Cochius
(Berlin C 19, Wallstr. 3/4) vorgefuhrte Werk-
zeug besteht aus einem Meßkeil, der an einem
.Maüstab befestigt ist. Auf letzterem befindet
sich ein mit Nonius versehener Schieber, der
auf der Rückseite zwei um Schrauben drehbare
Taster trägt. Die kurzen Arme der letzteren
werden durch eine Feder auseinander gespreizt
und dadurch die in die langen Arme einge-
setzten Stifte gegen die Keilkanten gedruckt.
90 mm eingerichtet. Der Preis beträgt je nach
der Größe 10 bis 15 M.; Btui dazu 1,25 bis 2,00 Af.
Kl0m.
Daa Beiseo tod Klaen.
Polyt ZentraWl 02. S. 334. 1902
nach lietatlarb.
Uro Bisen mit einem metallischen Tberzug
zu versehen, muß man vorher die Oberfläche
von Oxyd,'Fett u. s. w. befreien. Gewöhnlich
wird zum Reinigen der Oberfläche des Metalls
das Beizen in Schwefelsäure angewendet, welche
je nach der Konzentration (auf etwa 1 : 10. d.
Uef.) verdünnt werden muß. Beim Mischen der
Säure mit Wasser muß mau stets die Säure in
das Wasser gießen und zwar tropfenweise,
unter beständigem Umrühren. Die Gegenstände
bleiben solange in der BelzflUseigkeit hängen,
bis sich die Oxydschicht gelöst hat und die
Oberfläche mattgraue Tönung zeigt. Nach dem
Abbeizen sind die Gegenstände in Wasser gut
Beim Gebrauch wird der Schieber zunächst
nach rechts gebracht, dann der Keil io das aus-
zumessenüe Loch eingeführt und nun der
Schieber so weit nach links verschoben, daß
die Endflächen der laugen Arme sich gegen
(len Rand der Bohrung aolegen. Die Loch-
weite ist dann an der Teilung mittels Nonius
ablesbar. Der Keil hat eine Steigung 1 : 5; ein
Intervall des Maßstabes ist 0,5 mm groß und die
Benutzung des Nonius gestattet die Ablesung
vun 1/10 dieses Intervalles. AbUabar ist somit
der Lochdurchmosser auf Vioo ft*m-
Für nicht durchgehende Löcher von geringer
Tiefe kann der Taster unter Umstunden nicht
benutzt werden; ebenso dUrfon die Löcher
nicht mit Fazette oder abgerundeter Kante
versehen sein , wenn die höchste mit dem
Werkzeug erreichbare Genauigkeit uiigostrebt
wird. Trotzdem dürfte sich der Taster für
vi(de Zwecke sehr gut eignen.
Das Werkzeug wird aus bestem Werkzeug-
Stahl hergestellt und die Teile, welche der Ab-
nutzung unterworfen sind, sind gut gehärtet;
auch ist der Taster nachstellbar, um den durch
geringe Abnutzung dennoch mit der Zeit ent-
stehenden Fehler berichtigen zu können.
Der Taster wird ln 5 Größen, zum .Messen von
6 bis* 20, 10 bis 30, 30 bis 50. 50 bis 70, 70 bis
abzuspUlen und diejenigen, die den metallischen
('berzug erst später erhalten sollen, so aufzuhe-
wahren. daß eine Oxydierung ihrer Oberfläche
verhindert wird. Hat daa Bad durch längeren
Gebrauch an Wirkung verloren, so gieße man
etwas Säure nach.
Annxerk. des "Rrf.: Ferner sei noch auf ein
anderes Verfahren des Beizens hingewieaen.
Der zu reinigende Gegenstand wird mit einem
Stück Zink durch einen Bisendraht metallisch
verbunden und in ein Wasserbad, das mit etwas
Schwefelsäure angeaäuert ist, eingehängt. Es
Ist besonders darauf zu achten, daß das Zink
mit dem Eisen einen gutleitenden, elektrischen
Kontakt bildet. Nach Verlauf einer gewissen
Zeit hat sich die Oxydschicht vollständig gelöst
und die Oberfläche zeigt dann ein schwarzes
Aussehen. Die Gegenstände w'erdeu gut ab-
gespült und getrocknet. Die Dauer der Ein-
wirkung des Bades kann bis zu einer Woche
Zeit in Anspruch nehmen, je nach dor Tiefe
der eingefressenen Roatschicht.
Beim Vergolden von Bisen empfiehlt es sich,
die Oberfläche nach dem Beizen erst zu ver-
kupfern, weil damit eine größere Haltbarkeit der
Vergoldung erzielt wird. Ky.
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112
PalMtftchau. — PatMtUst«.
D«Qt«<*b«
tf*cbiuilk«r-Ztf
Patentsoha u.
Photometer. D. Hoffaümiuer in Berlin. 21. 7. 1899. Nr. 1S0964. Kl. bl.
Daa Photometar beatebt in einein Gehftuae A, daa eine Scheibe d mit r*Tl
Feldern eyatematiech abgeatuftor Llchtdurchlnsaigkeit und einen nach Innen und wn
auUen drehbaren ßeh<er mm' mit phoaphoreazierender Substanz sowie eine | |
OtTnung l zur Beobachtung durchfallenden Lichtea neben dieaem Behälter enthalt.
Die Felder der IlchtdurchlAasigen Scheibe laaaen sich vor der Beobachtungsöffnung
vurboibewegen und ermöglichen ao die AbechwAchung des
durchfallendeu Lichtes in numerisch beetimmbarem Grade. w ,/w
Bei dem Photometer besteht der die phoaphorszierende ( / ~?ll
Substanz enthaltende BehAltor m m' aus zwei Teilen, doren '■"■i
einer immer dem Lichte auagesetzt ist, wAhrend der andere
zur Meaaung dient, und umgekehrt.
Verfahren snr £rh5hnng der Isolationaf&higkeit and Elektrisierbarkeit von Seide. Ch. Henry
in Paria. 2. 7. 1899. Nr. ISO 977. Kl. 8.
Man trAnkt die Seide mit einer sehr verdünnten Kollodium* oder Zelluloidlösung von
1 % Nitrozelluloaegühalt.
Anordnung sor Zentrierang des Kernes bei elek>
triseben Mefsger&ten mit in konstantem
Magnetfeld sehwingender Spule. Hart«
mann & Braun in Frankfurt a. M. «Bocken*
beim. 7. B. 1901. Nr. 131 300. Kl. 21.
Der mit Nuten versehene Kcm a ist in
Rippen r geführt, die mit den Magnetpolen direkt
{Fig. 2) oder mittels einer Platte p {Fig- St u. 3)
indirekt fest verbunden ist.
r
riK 1-
Pateniliate.
Bia zum 2. Juni 1903.
Klasse: AnmelduBgen.
17. M. 21812. Biapuivoriaierungsmaachine. L.
Murat, Toulouae, Krankr. 7. 7. 02.
£1. A. 9810. BlektrizitAtazAhler. Mix & Genest,
Berlin. 6. 3. OS.
K. 9068. Blnphaaen > Wechaelatrommagnet.
Schuckert & Co., Nürnberg. 9. 8. 03.
F. 16 794. Elektrischer Unterbrecher. 8. M.
Fischer, Hoboken, N.*J^ V. St. A. 8.10.02.
S. 16 579. Lagerung des beweglichen Syetems
bei elektriachen Meßinstrumenten. S i e m e n s &
Halske, Berlin. 13. 6. 02.
S. 16 896. Verfahren zur Kompenaierung oder
Cberkompensierung des Binflusacs der Tem*
peraturachwankungen auf dea Drehmomeut
von MeßgerAten nach Feirariaachem Prinzip.
Dieaelbon. 8. 9. 02.
r. 2195. DoppoltarifzAhler. Union Elektr.«
Gesellschaft, Berlin. 20 1. 03.
42. St. 7138. Zusammenlegbarer Projektions-
apparat. F. Stoedtner, Beriin, 10. 9. 01.
Ertallangea.
21. Nr. 143 253. Uichtfähigo Einrichtung zur
elektrischen Funkentelegraphie. R. Bloch«
mann, Kiel, und C. B. Bichel, Hamburg.
4. 4. 01.
Nr. 143 301. Verfahren zum Abstimmen ver-
schiedener funkenlelegraphischer Stationen
auf eine und dieselbe WellenlAnge; Zu» z.
Pat. 138 144. Allg. Elektr.'Geaellschaft,
Berlin. 9. 1. 03.
Nr. 143 352. Elektrische Lampe mit Oamiurn-
glnhfAden; Zua. z. Pat. 136 135. Tlsterr.
Oasglahlicht« und BloktrlzitAts-Ge*
aelUchaft, Wien. 20. 2. 00.
Nr. 143 386. Verfahren zum Telegraphieren
mittels clektromagnetUcber Wellen. R. A.
Feasenden, Mauteo, V. St. A. 13. 8 02
Nr. 143 512. Ala Taacheninatrument ausgebit-
doter Spanoungamesaer. Reiniger, Geb-
bert & Schall, Erlangen. 16. 9. 02.
42. Nr. 143 204. Priamenfenirohr mit Prismen«
atuhl. W. H. Harvey, Westminator. 14.9.01.
Nr. 143 429. Reißfeder zum Ziehen breiter
Linien. K. Happe, Letmathe i. W. 2. 9.02.
Nr. 143 521. Zusammenlegbares Stativ. C. W.
Howard, Kirkwood, V. St. A. 23. 3. 02.
Nr. 143 522. Zusammenlegbares Stativ. J. Prö*
berg, Finapong, Schweden. 4. 11. 02.
49. Nr. 143 397. Aluminiumlot und Verfahren
zur Herstellung desselben. E. B. Neild u.
F. Campbell, Holly l.odge. Engl. 3. 6. 02
57. Nr. 143487. Reflexkamera. F. Kricliel-
dorff, Berlin. 16. 11. 02.
FAr dl* Ked*kUua Tarutwortlicli: A- BI**cbke In B«rMa W.
V*rlaf fvo JnllQ» Sprtaz«r in B«rIiB N. — Dmrk tob Emil Diojer Id Borhs SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitachrift für Instrumentenkunde
uod
Organ für die gesamte Qlasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft fUr Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blascbke, Berlin W 3Ü, An der Apostelkirche 7b.
Nr. 13, 1. Juli. 1903.
naehdraek snr mit Oea.hralpinir der Redaktion reitattet.
Der Fantograph.
Vom Urstorohschnabel zur modernen Zeichenmaschine.
1603 - 1903.
Vun O. F«U«lin in CbArioUenbunr,
Kartugruph im KeiehitmarineaEBL
(Fig. 16.) Der heutige freiachwebende Prilzlsionspantograph, der nun eine etwas
mehr eingehende Betrachtung erheischt, wobei nur die besseren Instrumente in b’rage
kommen. Im Besonderen ist Coradis Arbeit in Fig. 16 u. Iti, Otts Arbeit in Fig. 16a
gegeben.
Schienen. Vierkantrohre aus Messing, vernickelt; bei Sprenger bisher Drei-
kantrohre. Die Lange ist verschieden; 4S, 60, 72, 84 und 96 cm. Die Zahl wird so
gewählt, daß eine Teilung durch die Zahlen 1 bis 20 möglichst ohne Rest geschieht.
Teilung. Auf den Staben /, 2 und H soweit als Kinstellungen möglich sind.
Die Schienenlange ist also nicht direkt ablesbar. Neben einer Bruchteilung wird eine
Millimeterteilung gegeben.
Gelenke. Stahlspitzen bei den teueren, konische Stuhlzapfen bei den anderen
Instrumenten. Zwei Oelenke (C u. Dj des Parallelogramms sind fest, die anderen
beiden {A u. B) vereinigen die Enden der Mittelschiene mit verschiebbaren Vierkant-
bfUsen. Eine dritte SchieberhQIse sitzt auf der .Mittelschiene und tragt seitlich FQhrungs-
tlanachen für den Zeichenstift Z; dementsprechend sind auch die Endgelenke der Alitlel-
schiene seitlich herausgerückt.
Einstellung. Nonien an den drei Schieberhülsen mit Feinschrauben gestatten
Einstellung bis auf 0,1 mm genau. Für genaue Arbeiten kann nur die Millimeterteilung
in Betracht kommen, da fast stets mit Papiereinlauf zu rechnen ist. In der vom Kgl.
PreuBS. Qeneralstab herausgegebenen „Vorschrift für Topographen. Berlin, Mittler
dt Sohn 1898“ wird diese Frage an der Hand von Beispielen für die verschiedensten
Kltlle eingehend erklürt. Unbedingt notwendig ist, dali der Zeichner die Schienen-
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114
C. P«Uthn, Der Panlo^aph.
Daokaeb*
M»chaalk«r>Zut-
lange seines Instrumentes stets weiß. Eine bezOgiiehe Bemerkung im Kastendcckel wfire
empfehlenswert.
Der Pohtifl aus Stahl, in der Achse des Gelenks /), hat unten den schon be-
kannten Kugelzapfen mit Hiegel. Der Poifuß wird entweder durch aufgelegte Gewichte
oder durch Befestigungsschrauben auf seinem Standort festgebaiten.
Die Tragvorrichtung. Sie ist das wesentlichste Merkmal des modernen Panlo-
graphen. Bekanntlich handelt es sich darum, die Schienen parallel zur Zeichnung zu
halten. Dazu trägt hier der Polstift eine Ecke des Parallelogramms; senkrecht darüber
(in der Polachse also) sind zwei Drähte über die Kranichspitze gehakt, wodurch die anderen
Enden der im Pol zusammengelenkten Schienen gehalten werden. Der Fahrarm wird
an einem Ende ebenfalis von dem einen Draht getragen; am anderen Ende trägt neben
dem Führstift der schon seit Holier bekannte Träger. Völlig „freischwebend“ ist das
Instrument also nicht; diese Bezeichnung gebührt allein dem Säulenpantographen von
Wagner {Fig. 13 links). Die Idee für die Parallelstellung ist nun folgende. Der Tisch
wird horizontiert, darauf der Polfuß mit dem Kranich mittels Libelle und Stellschrauben SS
so justiert, daß die Polachse senkrecht zum Tisch steht, endlich werden die Schienen
mittels aufgesetzter Röhrenlibelle und Berichtigungsschrauben an den Drahtenden und
beim Fahrträger ebenfalls horizontal gelegt, wodurch die Parallelität hergestellt ist.
Liegt ein Reißbrett unter einem der Stifte, so muß das natürlich auch erst horizontiert
werden. Der wichtigste Punkt ist jedenfalls die senkrechte Stellung der Polachse, sie
darf sich nach keiner Seite neigen und, da die Kreuzlibelle auf dem Polfuß trotz
Justierung durch den Mechaniker beim Transport in Unordnung geraten kann wie auch
sonst geprüft werden muß, so gibt Coradi folgendes einfaches Verfahren an. Die
kurze Schiene 3 wird im Pol allein eingesetzt, horizontal gehängt und mit der auf-
gesetzten Röhrenlibelle berumgeschwenkt. Der Ausschlag der Luftblase gibt dann den
gewünschten Anhalt für eine etwaige Berichtigung.
Der Zeichenstift Z ist ein metallner Schraubstift, in den die A. W. Faberschen
Künstlerstift-Einlagen passen. Sprenger gestattet nur Einspannen der ganz dünnen
Zirkeleinlagen. In den Führungsflanschen fällt der Zeichenstift frei nach unten; durch
aufgelegte Gewichtplättchen wird der Druck auf das Papier geregelt.
Die Zeichetistißausläsung. Bei Coradi wird nach dem jedesmaligen Einstecken
des Zeichenstifts unten eine Klemme angesetzt; an dieser sitzt das dortige Schnürende.
Bei Ott sitzt dieses Schnürende an einem Hebel, in dem der Zeichenstift ruht. Das
Führstiftende der Schnur sitzt bei beiden an einem Hebelarm; der Zeichenstift senkt
sich bei Coradi durch Druck nach unten, bei Ott durch Druck nach oben; er hebt sich
bei jenem automatisch, wenn der Druck aufhört, bei diesem wird ein besonderer Druck
nach unten verlangt. Bei Sprenger lag der Zeigefinger während des Führens in dein
ringartigen Ende eines Hebelarmes. Neuerdings wendet er die Anordnung Coradis an.
Diese steht nun in enger Beziehung zum Führstift.
Der Führstift F ist ein in seiner Führung lose sitzender spitzer Stahldom,
dessen Höhe über der Zeichnung durch Mutter und Feder am oberen Ende geregelt wird.
Coradi hat unten noch eine kleine Stütze angeklemmt. Als Handhabe dient bei Ott
ein schon bei Breithaupt vorhandener, querab stehender derber Handgriff, mit dem
die rechte Hand das Instrument beciuem in der Gewalt hat (s. Fig. 13a). Coradi hat
dafür eine Hülse G als Handhabe um den I^hrstift gelegt, die aber nur von den
Fingerspitzen erfaßt werden kann. Die Hülse läßt sich nun am Führstift senken und
heben und setzt dabei die erwähnte Zeichenstiftauslösung in Tätigkeit. Der Gedanke ist
sinnreich, hat aber in der Praxis seine Schattenseiten. Der dauernde Druck nach unten
überträgt sich auf den Träger und vermehrt die Reibung, die dann wiederum von den
Fingerspitzen einer Hand allein nicht überwunden werden kann, die linke Hand muß
mithelfen. Außerdem ermüden die Finger sehr bald. Neuerdings kann die abwärts
gedrückte Handhabe durch Drehen arretiert werden. Diese Neuerung findet bei den
Zeichnern aber noch nicht viel Gegenliebe.
Der Fahrträger ist ein Sorgenkind. Das Schienengewicht verlangt ihn. Ursprünglich
war cs, wie schon bei Holler (s. Fig.S 8. 30) ersichtlich, eine einfache Säule, zum Teil ist
sie es heute noch. Dann war es eine Elfenbeinkugel, die der Handgriff wiederum über-
flüssig machte. Coradi vereinigt jetzt die Säule mit einer iiachsehleppenden, in der
Höhe verstellbaren Rolle, um die bremsende Tätigkeit beliebig zu mildern, nachdem er
vorübergehend eine Platte mit drei nach verschiedenen Richtungen weisende Rollen
unter die Stütze gelegt hatte.
w?n 13,
1. Juli luns.
G. Pellehn, Der Panto^aph.
115
Die Instrumente von Ott unterscheiden sich, mit Ausnahme der erwähnten
Abweichungen, dem Wesen nach nicht von denen Coradis.
Fig. 16a zeigt zwei dieser Pantographen von Ott, auf Anregung des Rechnungs-
rat Duncker, V’ermessungs-Dirigenten im Kgi. Preuß. Generalstab, ähnlich zusammen-
gekuppelt wie es Gavard mit seinem Umkehrungsparallelogramm am Pantographen tat.
Diese Verkuppelung ist für bedeutende Verkleinerungen sehr wichtig. Soll z. B. auf
Vso '’erkleinert werden, so sind dazu mit nur einem Instrument zwei Übertragungen nötig,
eine auf '/s. die andere davon wieder auf Vio- Diese zweifache Verkleinerung erfolgt
hier gleichzeitig und genauer.
Kig. iRa.
Ein Gesamtblick auf diesen freischwebenden Pantographen zeigt nun eine Ver-
vollkommnung, die es verständlich macht, daß alle anderen Instrumente verdrängt wurden.
Die Aufhängung zwang aber den Pol, seinen alten Platz in
der Mitte, den er schon seit dem 18. Jahrhundert bei den wert- <
volleren Instrumenten innegehabt, zu verlassen. Mit Pol am
Ende kann die Mailänder Form aber nur verkleinern; ver-
größern ist wohl möglich, jedoch umständlich und ungenau.
Zeichnen in gleicher Größe aber wie auch geringe Ver-
kleinerungen und Vergrößerungen gestattet nur die Stellung
Pol in der Mitte. Dabei aber versagte die direkte Aufhängung
hier genau so, wie bei den Goldschmidschen Versuchen,
und noch 1877 rät Coradi, für solche Fälle das Instrument
auf Rollen zu setzen. Bald darauf aber fanden Ott und
Coradi folgenden Ausweg (s. Fig. 17).
Pol- und Zeichenstift wechseln ihre Platze. Ein 5. Stab wird mit einem Endo
an den Pol F gelenkt und das andere Ende a mittels Draht horizontal gehängt. Bei h
Fig. 17.
Fig, 18.
trägt der 2. Draht. Bei Z wird durch einen ähnlichen Fahrträger unterstützt wie am
Fahrarm. Die Trägerrolle bei c, die sonst auf dem Tisch rollte, erhält eine Rille, um
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Ilß
C> Pellehn, Der Panto^raph.
Daataeb«
M*chaatk«r-ln
Flg m
auf dem tragenden 5. Stab laufen zu können. Ursprünglich lag dieser oberhalb, jetzt liegt
er unterhalb des Instruments. Eine Ansicht des so hergerichteten Instruments gibt Fig. 18.
(Fig. 18). Der freischwebende Prüzisions-Pantograph mit Pol in der Mille.
Wiederum ein bedeutender Schritt seit der Zeit der einfachen Formen Breithanpts,
Krtels u. s. w., und doch entsteht hier unwillkürlich die Frage: War die Aufgabe jener
Formen, jener schon so vorzüglichen Instrumente notwendig? Dieser einfache Trag-
stab hatte die Aufhüngungsfrage von vornherein doch in bester Weise gelöst. Warum
muBle dazu erst die Mailänder Form gewühlt werden, denn auch aufgehüngt behalt sie ihre
Schattenseiten für den Zeichner; die trotz der Verkürzung ewig störende Schiene .3, die
zurückgezogene Lage des Zeichenstifts mit den Hindernissen auf dem Wege dahin und
der beschrankte Blick auf die Zeichnung. Für die Suche nach einer anderen Form
sei zunächst eine kleine Abschweifung gestattet. Dr. Sylvester in London veröffent-
lichte in Naturr 1875 folgende Betrachtung.
Am Pantographen (Form 4) lenkte er in a und b
(Fig. 19) je eine neue Schiene an, die unter beliebigem
Winkel a mit der anliegenden Parallelogrammseite starr
verbunden werden konnte. Zeichen- und Führstift setzte
er mit ihrem vorherigen Abstand vom Gelenk auf die neue
Schiene. War nun Winkel a' = Winkel a" und o z' = a r
und b F' = b F, so blieb der anstelle der Geraden ent-
stehende Winkel Z‘ P F‘ = n stets = o' = «" und Z'
zeichnete dasselbe ähnliche Bild der von F' umfahrenen
Figur, wie Z ea F gegenüber getan hatte. Das von Z'
gezeichnete Bild war aber um den Winkel a gedreht. Die
Richtigkeit laut sich mit Hülfe des Satzes vom Sehnen-
tangentenwinkcl und dem zugehörigen gleichgroUen Peripheriewinkcl leicht beweisen.
Dr. Sylvester nannte das so entstandene Instrument sketv paniigraph, auf deutsch
etwa windschiefer Storchschnabel.
Sollte sich das nicht für die Aufhängung des Mai-
landei Pantographen verwenden lassen? Betrachten wir den-
selben mit Pol am Ende, In a und b oufgehangt (Fig. 20),
vor der Aufgabe, gleich groU zu zeichnen. Für die Ein-
stellung 1 : 1 rückt die Mittelschiene ganz heraus und Z
fallt mit F zusammen. Natürlich kann so nicht gezeichnet
werden. Setzen wir nun nach Sylvester in a und b zwei
neue Schienen je unter dem Winkel n an, so werden
schlieülich Führ- und Zeichenstift räumlich getrennt. Ver-
gröBern wir den Abstand noch mehr durch Vergrößern des
Winkels a und machen diesen schließlich gleich 180°, so
entsteht aus dem Mailänder Pantographen die alle bekannte
Form f) (Fig. 21). Die Drähte in a und h werden überflüssig, die frühere Ecke wird
durch einen Tragstnb unterstützt und wir sind dort wieder angelangt, wo wir vorhin
abschweiften.
Unseren heutigen Ansprüchen genügt diese Form z
jedoch auch nicht mehr. Wohl bietc't sie die „freie
Gerade“' und freies Arbeitsfeld. Die Gerade darf aber
kein Gelenk schneiden ; die drei Stifte müssen je an
einem Schienenende sitzen, unbehindert sein und be-
quemes Auswechseln unter einander jederzeit sofort ge-
statten. Die Lust zum Pantographieren darf auch nicht
durch eine Kette von mehr oder minder wichtigen Um-
ständlichkeiten vertrieben wertien. Im Ganzen aber muß
zum alten System zurückgekehrt werden , das unter
Pantograph oder Storchschnabel ohne Einschränkung ein
Instrument zum Verkleinern, Zeichnen in gleicher Größe
und zum Vergrößern verstehen ließ. Der weitaus größte Teil
der Zeichner kennt dieses Instrument höchstens noch dem
Namen nach, und selbst innerhalb eines und desselben Instituts sind nur einige
„Wissende“ genügend dahin unterrichtet, daß die Pantographen nicht nur dem Preise
nach, sondern auch hinsichtlich der Verwendungsmöglichkeit recht verschieden sind.
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Heft 13
I. iull 1W03
V*r«infnachr1chl«n. — Kleiner« Mitteilungen.
m
Bei der erstmaligen RescbalTung eines Pantogrspben dürften diese Kenntnisse in den
allerseltensten Fällen verbanden sein. Spätere Naebbestellungen aber und Verwertung
der mittlerweile gemachten Erfabrungen können sieb nur einzelne große Institute leisten.
(Forttet^unff foigt-)
VereiiienaohpioMan.
Todeunieige.
Am 8. Juni d. J. starb plötzlich in
seinem 48. Lebensjahre unser langjähriges
Mitglied
Herr Oustar Hiebe
zu Hildesheim.
Der Verstorbene war als ein tüchtiger
und persönlich sehr fleißiger Mann bekannt
und fanden seine Arbeiten vielseitige Aner-
kennung. Wir werden dem Dahingegan-
genen stets ein ehrendes Andenken be-
wahren.
Der Viretud des Zweigvtreies Cittiifu.
Toduaezeige.
Am 22. Juni d. J. verschied nach
längerem Leiden im 62. Lebensjahre unser
treues Mitglied
Herr Otto Himmler,
welcher unserer Gesellschaft seit dem Jahre
1877 angehörte. Durch rastlose Tätigkeit
in seinem Berufe als Mechaniker und
Optiker hat er sein Geschäft von kleinem,
mühevollen Anfang bis zu wohlberechtigter
Achtung in weiteren Kreisen gebracht.
Was aber diesen einfachen Mann noch
besonders auszeichnete, war seine kollegiale
Art, welche nie versagte, wenn es galt,
gemeinsam, sei es zu ernster Förderung
des Berufes, wie zur Mitwirkung bei
geselligen Veranstaltungen zu arbeiten.
Groß war denn auch die Teilnahme bei
seiner Bestattung.
Ein rechtschaffener Mann mit deutscher
Treue, seiner Familie, wie seinen Berufs-
genossen gegenüber, schied mit ihm dahin.
Sein Andenken wird stets bei uns in
Ehren bleiben!
Berlin, im Juni 1903.
Der Veritud der Mtheiluog Derlle.
W, Handke.
Kleinere MilteiDungen.
Feintaster.
D. K. G. M. Nr, 181 165.
Mitgeteilt von W. Klußmann in t'har-
lottenburg.
Die Maschinenfabrik Autolog G.m.
b. H. in Karlsruhe (Baden) bringt den
nebenstehend abgebildeten Fühlhebel in
den Handel, der seiner Größe nach mehr
für den Maschinenbau berechnet ist. Dem-
entsprechend ist er auch
sehr solide gebaut , sodaß
Beschädigungen durch un-
richtige Behandlung so gut
wie ausgeschlossen sind.
Das Prinzip des Fein-
tasters ist äußerst einfach. Er
besteht aus einem einarmi-
gen, etwa 50 mm langen
Hebel; ungeßhr 8 mm vom
Drehpunkt drückt gegen die-
sen der in der Figur unten
sichtbare Fühler. Die Bewe-
gung des äußersten Endes
des Hebels wird mittels eines
an demselben befestigten und
um die ungefähr 4 mm dicke
Zeigeraebse geschlungenen
Fadens auf diese letztere und
somit auf den Zeiger über-
tragen. Das andere Ende
des Fadens wird von einer
Feder gespannt gehalten. Die
Spitze des Zeigers spielt vor
einer Skale und zeigt die zu
bestimmenden Fehler mitetwa
12.5 - facher Ver-
größerung an. Die
Teile sind in einen
ausgehöhlten
Stahlklotz von
60X60X30 mm
eingebaut. Der an
demselben befind-
liche Halter kann
auch in das in
der Figur rechts
sichtbare Loch
eingesebraubt ,
werden.
Der Preis des
Feintasters ist 42,00 M. Eine Gebrauchs-
anweisung erläutert die verschiedenen An-
wendungen als Außen- und Innentaster,
zur Prüfung von Linealen und Winkeln,
sowie seine Benutzung auf der Drehbank,
Schleif-, Hobel- und Stoßmaschine, event,
unter Benutzung der (in der Figur oben
befindlichen) geschabten Fläche.
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1^8
Über die AnwendanB: ron Metall*
b&dem beim Färben von Stahl.
MetaUarh. 2S. S. 234. 1902.
FOr die strohgelbe AnlauffArbe eignet sich
ein Bad von 4 TI. Zinn und 9 TI. Bloi, das auf
240® bis 260® erwflrmt wird. Für Werkzeuge,
die dunkelrot angelaeaen werden sollen, ist ein
Bad von 4,5 TI. Zinn und 21 TI. Blei zu em-
pfelden . für die blaue Färbung dagegen ein
solches, bestehend aus 3,5 TL Zinn und 47 Ti.
Blei mit 297® Schmelztemperatur. Die in diesen
Bhdern erwärmten QogenetAnde werden, wie
üblich, in Wasser abgeschreckt.
Schneidwerkzeuge, welche den HürtepruzeC
öfters zu durchlaufen haben, verlieren an
Kohlenstoff und es stellen sich dadurch die
bekannten Härterisse ein. In solchen Fallen
wendet man vorteilhaft Kochsalz als Härte-
mittel an. Das Balz wird in einem (lefhß ge-
schmolzen, hierauf der zu b.lrtonde Ocgenstand
hineingelegt, und nachdem letzterer die Tem-
peratur des Bades angenommen hat, in Wasser
abgelöscht. Statt des Kochsalzes benutzen
einige Finnen Mischungen von Chlomatrium,
Chlorkalzium, schwefelsaurem Mangan als Pluß-
mittcl. Die .Metalllegierungen sind vor der
Anwendung auf ihre Schmelztemperatur zu
erhitzen. Kg.
Glimmer- und Mlkanlt-Fabiikate der
A. E. O.
Kack einem Proepekt
Die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft
fertigt aus Olimmor gestanzte Scheiben, Kinge,
Segmente u. s. w. in allen Fa^ons nach Zeich-
nung und Schablone an. Da größere Tafeln
aus Naturglimmer sehr teuer sind, so werden
solche Tafeln durch ('berlappen von Segmenten
horgestellt. Mikanltplatten werden in zwei
Ausführungen in den Handel gebracht:
a) Weißes Mikanit, bei dem durch sehr starken
Druck der größte Teil des Bindemittels aus-
gepreßt wird. Man erhalt dadurch eine hohe
Isolierfähigkeit, aber das Material blättert ver-
hältnismäßig leicht ab. b) Braunes Mikanit,
entsteht durch weniger starkes Auspressen.
Es laßt sich besser bearbeiten, als das weiße,
hat aber eine geringere Widerstandsfähigkeit
gegen Hitze und elektrische Spannungen.
JE. 0.
Mit dem Musee Ort‘anografthi*fue in
Monaco wurde auf Befehl des Fürsten von
Monaco ein chemisches Laboratorium verbunden,
das von dom Direktor des Museums, Dr. J.
Richard, eingerichtet wurde auf Grund seiner
Erfalirungen im Pasteur-Institut zu Paris und
unter Beirut von Prof. Bortrnnd und f’rof.
Deutjch«
M«chanJk«r-lic
Thoulet Privatdozent Dr. Th. Weyl sus
Berlin wurde auf seinen Wunsch ermächtigt,
in diesem Laboratorium selbständig zu arbeiten.
filastechnisohe*.
über eine automatiache Queckailber-
atrablpumpe nebst einigen giaatech*
niaeben Einzeibeiten.
Von S. Zehnder.
Ann. d. Fhyeik 10, 3. 623. 1903.
(3eklHu)
Fig. 9 stellt nun die vom Verfasser kon-
struierte Modifikation der Kahlbau micheo
Pumpe dar.
Wahrend des Betriebes der Pumpe fließt
aus dem mit dem Trockenrohr Ti versehenen
OeBtß Gl Quecksilber durch den mit Schrauben-
quetschhahn K versehenen Schlauch Si und
durch das Glassteigrohr in den Luftfang L.
aus diesem durch Fallrohr F der Sprengel-
pumpe in dos Gefhß O2 mit der Trockenröhre 7,.
Eine an die Trockenflasche 7, angesotzte
Wasserstrahlpumpe saugt beständig Luft durch
das Steigrohr Gefhß an.
Taucht dieses Steigrohr in Gefhß G| in Queck-
silber ein, so wird dieses bis nahezu zur Baro-
meterhöho angesaugt. Das Steigrohr R^ hat
nun bei 0 eine sehr feine Öffnung durch die
auch Luft aus dem Gefhß angesaugt wird.
Dos Quecksilber ist also mit Luft gemischt
und wird, weit Quecksilber und Lufts.lulen ab-
wcchslungsweise aufeinander folgen, viel weiter
als bis zur Barometerhöhe gehoben. Auf diese
Weise gelangt dos mit Luft gemischte Queck-
silber noch dem Gefäß wo sich beide
trennen, indem das Quecksilber in das Gefäß Gt
fällt und die Luft durch das TrockengcHtb 7,
hindurch durch die Wasserstrahlpumpe abge-
sogen wird.
Das Trockengefäß wird mit wasserfreier
Phosphursäure gefüllt; an dasselbe schließt sich
das zu evakuierende Rohr R an. Vollständige
Trocknung der Pumpe und des verwendeten
Quecksilbora vor Inbetriebsetzung ist zur Er-
reichung eines starken Vakuums nötig.
An den Gefäßen L und 7< befinden sich
entweder gewöhnliche Glashähne Hi und H*
oder, falls Fettdämpfe vermieden werden sollen.
Ventile, wie in Fig. 5 beschrieben. Tbrigens
gibt nach Röntgen eine Mischung von
Paraffin und Vaselinöl kaum bemerkenswerte
Fettdampfbildung, sodaß in den meisten Fällen
Hähne, die mit dieser Mischung gedichtet
sind, genügen.
Die Inbetriebsetzung der Pumpe geschieht
nun folgendermaßen. Nach sorgfältiger Reini-
gung und Trocknung aller GlastoUc and
KUlnere MilUilunj:en. — Gla$t«chnUcb*<.
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H<>n IS.
I- .Inll 1903
Schlauche wird in 6j durch die ()ffnung, in
der sonst das TrockengefAß steckt, soviel
Quecksilber eingefUllt, daß die untere OfTnung
von die 10 bis 12 mm höher stehen
soll als die untere OfTiiiiDg von F, eben
verschlossen ist; dann wird Cr, voll-
ständig mit (Quecksilber gefüllt und K ge-
schlossen. Das Ventil (oder den Hahn)
schließt man durch Bingießen von Quecksilber
durch r und Iftßt die Wasserstrahlpumpe durch
Tt durch das Ventil (Hahn) i/, bis zur
Grenze ihrer WirkungsfähigkoU an.saugou. Das
Quecksilber steigt mm in den Liiftfang auf,
doch bevor es in F bei A Uberzußießen be-
ginnt, schließt man A'- Wenn L vollslßudig
119
mit (Quecksilber angefülU ist. wird auch
durch Aufgießen von (Quecksilhor geschlossen,
und die Pumpe ist betriebsbereit. Wird nun
der Schlauch mit dom Gefäß Gg verbunden
und K geöffnet, so beginnt selbsttsitig dos
Pumpen in Fwio das Heben des berabgefallenen
(Quecksilbers in
Um die Pumpe abzustellen, schließt man
zuerst K, lößt das in G, angesammelte Uber-
schOssige Quecksilber möglichst nach Gg hin-
Ubersaugen, zieht den Schlauch von 7g ab und
sperrt die Wasserstrahlpumpe ab.
Für das weitere Arbeiten mit der Pumpe
geschieht das Luftcinlassen in dieselbe und
das Vorpumpen mit der Wasserstrahlpumpe
stets durch das Ventil (oder dem Hahn) Hg,
oder, wenn man noch ein Ventil an der Pumpe
sparen will, durch das Ventil Hg.
Die Höhe von der Mitte von G^ bis zur
Fberlaufsstelle A muß gleich dom mittleren
Barometerstand des betrelTenden Ortes der
Pumpenaufstellung sein. Brreicht wird dieses
durch Heben oder Senken des Gefäßes G ,.
Viele Änderungen, die Vorf. an der Kahl-
baumschen Pumpe vorgenommen hat, haben
nur den Zweck, diese Pumpe leichter herstellbar
zu machen, andere sind jedoch wirkliche Ver-
boBseningen auf die hier eingegangen werden
soll.
So ist das Steigrohr Hg aus Glas angeord-
net und ist mit L in der Weise verbunden,
wie 08 Fig. 1 zeigt.
Bei der Kahlbaumschen Pumpe tragt L
einen Schliff, wahrend der Verf. oben bei H,
ein Ventil (oder einen Hahn) anbringt, wobei
eireioht wird, daß auch wahrend des Betriebes
der Pumpe Luft aus dem Luftfang abgesaugt
werden kann.
Das Höhrchon f ist 4 mm im Lichten ge-
wählt, da sich bei engerem Rohr eine Luft-
blase von mehr oder minder großem Druck
bei A bildet, die jedesmal nach dem Abstellon
der Pumpe in den zu evakuierenden Raum
expandiert.
Als Fallrohr dient ein gewöhnliches Biog-
rohr von 3,5 bis 3,7 mm licht<*r Weite, welches
nach Art der Fig. 2 mit dem Pumpenkörper
verbunden ist.
Das Steigrohr Hg l^t aus 6 mm woitem
Biegrohr gefertigt, also auch enger als bei der
Kahlbaumschen Pumpe, und ist an den Ein-
laufstellen des Quecksilbers durch schwache
Umbörtelung etwas erweitert. Die feine
Öffnung 0 Ut nicht rund, sondeni lAnglich
gewählt, wodurch eine Regulierung der ()ffnung
möglich wird. Der Verf. erreicht dieses
dadurch, daß er unmittelbar über der Öffnung
O auf das Fallrohr F einen Gummiring zieht,
der stark wandig genug Ist, um gegen das
Steigrohr zu drücken. Dreht man uuu das
CUat*chnUcbM.
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120
Glut*cbnische«.
M«cbuiOitr-ltc
Stei^ohr mit der Öffnung nach dem Fallrohr
2U und hebt oder eenkt letzteres etwas, eu
kann man den Luftzutritt dadurch bequem re-
gulieren uud das Vermengen unnütz großer
Luftmengen mit dem Quecksilber verhüten.
Dae Gefftß 0^ hat ebenfalls eine Abänderung
erfahren. Das Einlaufrobr ist an seinem an-
geschmolzenen Ende möglichst vertikal gerich-
tet. Hierdurch hört das Schlagen des Queck-
silbers gegen die Wandungen des Gefttßes auf
und der Gang der Pumpe ist ruhiger. Dae
Fallrohr ist 8 mm weit, unten geschlossen und
hat eine seitliche Öffnung, wie aus der Zeich-
nung zu ersehen ist.
rig. 10. Fig. II.
Die Trockenröhren 7| und Tj sind einseitig,
wie die Abbildung es zeigt, hierdurch wird ein
leichteres FOllcn und Keinigen der Uöhren er-
zielt.
Die in 7| hineinragenden beiden Röhren
haben seitliche Öffnung (s. Fig. 10), wodurch
ein Mitreißen von Flüssigkeit bei zu raschem
Lufteintritt vermieden wird.
Das Trockengefaß 7\ trögt zum NachfoUen
oder zum Herausnehmen der verbrauchten
Piff. 12.
Phusphorpentoxyds ein Glosvontil dos auch
durch einen einfachen Ubergeworfenen (ilashut
mit Gummischlaiichverbindung und Quecksilber-
diebtung nach Art der l>Hg. 2 (e. Fig. 12) er-
eetzt werden kann. Die auszupumpenden
Röhren können in einfachster Weise uach
Fig. 1 oder hierzu nach Fig. 2 mit Gummi-
schlauch und Quecksilberversebluß angesetzt
worden.
Will man messende Versuche anstelleii,
dann ist es für alle Falle besser, die zu evaku-
ierenden Uöhren und auch das Fallrohr anzu-
schmelzen. anstatt es wie in Fig. 9 angegeben
zu befestigen. In diesem Falle setzt man auf
das starkwandige Fallrohr oin Biegrohr wie
Fig. 11 veranschauUeht, dieses laßt sich daun
leicht mit den übrigen Röhren verschmolzen.
Fig. 12 stellt diejenigen Teile der Pumpe
dar, die noch einfacher, unter Wegfall aller
komplizierten Glasblftserarhciten. hergestellt
werden können. Die Gefäße Oj
einfacher als in Fig. 9. Ebenso sind alle
inneren RohransAtze vermieden.
Dadurch bekam der Luftfang h
eine leichter herstellbare Form
und der obere Teil der Bprengel-
seben Pumpe erhielt statt des eio-
gescbmolzenen ein lose eingesetztes
Röhrchen /, wie dies schon l>e-
reits oben beschrieben w'orden ist.
Die Pumpe gebraucht etwa 250 ccm
(d ü^) Quecksilber, und die Lei-
stungs^higkeit derselben ist eine
ganz vorzügliche.
Für ganz geringe Luftdnick-
messungon in den zu evakuieren-
den Röhren benutzte Verf. das in
Fig. 13 abgebildeto (ohne das
Rohr R") Mac Leodsche Mano-
meter.
Die Röhren B und B' müssen
möglichst gleich und zylindrisch
sein, ebenso das engere MeßrOhr-
eben C und dae unmittelbar neben
ihm aufsteigende Röhrchen C\
welches als Abzweigung von B'
oben und unten mit demselben
verschmolzen ist. Am unteren Ende
des Manometers befindet sich der
nach unten gerichtete Ansatz für
den Schlauch 5, der zu dem Ge-
fäß G fuhrt, durch dessen Heben
und Senken die Messungen oinge-
leltet werden. Neben diesem An-
satzstück befindet sich ein zweites
kürzeres Rohr R' von gleichem
Durchmesser wie R. welches unten
bei e stark verengt ist. Bei e be-
findet sich eine Teilung mit 0 als
Nullpunkt. Ebenso ist R in der Nahe
von 70 an, 0 als Nullpunkt ange-
nommen. soweit als nötig geteilt
G wird nun mit Quecksilber gefallt
und das Oeföß so gestellt ,
nach Brreichung eines nahezu luft-
leeren Raumes der Quecksilbermeniskus in R'
möglichst bei 0 steht. Demnach w'lrd also in B
der augenblickliche absolute Druck abgelesen
sein.
Für annähernde Dnickbestimmungen dient
der untere, für genauere der obere Teil des
Manometers.
Die zu plötzlichen Niveauverftnderungen des
Quecksilbers bis zum schnellen Heben und
Kig IS.
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13.
t Juli 1903.
Qla*t«chniich*t.
121
Senken von 0 werden durch den stark ver-
engten Teil e dee Rohres JS' verbotet, nament-
lich aber das Eindringen der Luft in R und
in den evakuierten Raum bei zu raacbem
Senken.
Luftblasen, die zufhllig in den Schlauch 8
gelangt sind, werden in unscbAdlich ge-
macht und können nicht in R aufsteigon und
das Manometer in Unordnung bringen. R' ist
aber durch einen porOsen Kork K gegen Staub
verschlossen. M-
Über die Schlehtungen Im Lichte
der WaMerstoff-Vakoumrdhreo.
Von Sir William Crookee.
Chem. New» ÄÄ. S. 8S 190ä
Verf. teilt die Ergebnisse von seit dem
Jalire 1884 angestellten Versuchen mit, Vakuum-
röhren mit reinem WasserstofT zu follen.
Pig 2.
Die spektroskopische Untersuchung dos in
solchen Röhren durch InduktionsstrOme er-
zeugten Lichtes zeigt stets außer dem Wasser-
Stoff auch die Anwesenheit von Quecksilber an,
welches von der zur Evakuierung der Röhren
benutzten Luftpumpe stammt Die einzelnen
Schichten, aus denen dieses Licht besteht,
haben nach dem positiven Pole zu eine blaß-
rote Färbung, nach dem negativen zu dagegen
eine blaue. Dieser blaue Teil des Lichtes
gerade liefert im Spektrometer die charakte-
ristischen Quecksilberlinien.
Bs erwies sich im Laufe der Untersuchungen
als unmöglich, Röhren, welche schon Queck-
silberspureo eothiclten, hier\’on wieder zu
befreien, und es war daher nötig, bei Her-
stellung der Röhren uud der übrigen Teile
des Apparates stete frisches, bisher unbenutztes
Glas zu verwenden.
Den entweder aus Aluminium, oder aus
Platin hergestellten Elektroden, welche durch
Absorption von Gasen Anlaß zur Verunreinigung
des Wasserstoffes geben können, verlieh Verf.
die in Fig- 1 dargestellte Form. Dieselbe er-
möglicht es, die Elektroden mittels durch sie
hindurch geleitete elektrische Ströme zu er-
hitzen, wahrend Induktionaströme durch die
Vakuumröhre gehen. Durch die Erhitzung
werden die von den Elektroden absorbierten
Gase ausgetriebsn und können durch die Luft-
pumpe abgesogen werden.
Die nach langjährigen Versuchen dem
Apparat schließlich gegebene Form ist die in
Fig. 3 dargestellte. In derselben sind Fr. 1
Fr. 3 und Fr. 3 Wasserstoff-Entwickler. In
Fr. 1, welcher nur dazu dienen soll, um die Luft
aus den übrigen Teilen des Apparates zu ver-
drängen, wurde der Wasserstoff
durch die chemische Einwirkung
von SalzsAuro auf Zink erzeugt.
Nachdem die Entwicklung
2 Stunden hindurch vor sich
gegangen, wurde Fr. 1 bei A
abgeschmolzen. Dann wurde
der Entwickler Fr. 3 in Tätig-
keit gesetzt, in welchem der
Wasserstoff ebenso wie in Fr. 3
durch elektrolytische Zerlegung
von verdünnter BalzsAure er-
zeugt wurde. Die Elektroden
werden von einer im Roden
der OefAße befindlichen Paste
aus Zinkamalgam und einem
Platinblech gebildet.
Der in Fr. 3 erzeugte reine
Wasserstoff, welcher den im
Apparate befindlichen, aus J^r.i
stammenden unreinen Wasser-
stoff ersetzen sollte, wurde zu-
nächst durch die mit Natronlauge teilweise
gefüllten Gefäße C, darauf durch das teil-
weise mit konzentrierter Schwefelsäure gefüllte
Gefäß D geleitet, um von Verunreinigungon
durch Säure und Feuchtigkeit befreit su
werden. Nachdem der Entwickler Fr. 3 etwa
2 Stunden lang gewirkt hatte, wurde er bei B
abschmolzen und Fr. 3 in Tätigkeit gesetzt.
Das aus Fr. 3 entwickelte Gas ging zu-
nächst durch das mit konzentrierter Schwefel-
säure gefüllte Gefäß E, darauf durch die mit
Stucken von Ätznatron aiigefullte Röhre F,
sowie durch die Phosphorpentozyd enthaltende
Röhre G. Bevor dasselbe in die beiden mit
Platin- uud Aluminiumelektroden von der oben
dargestellten Form ausgerüsteten beiden
Vakuumröhren L und eintrat, musste es das
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122
GlaitMhniscbe«.
DfttiUicb«
ll(>cb^ker*Zl(.
durch dio HAhne H und I abgeschlossene
kleine Reservoir K puasteren. Durch ab-
wechselndes Offnen und Schließen der beiden
Hahne S und I ließ sich der Zutritt des
WasserstoiTs zu den Vakuumröhren L und M
nach Belieben regeln. Zwischen die Vakuum-
röhren und den einen Abschluß von der Luft-
pumpe bewirkenden Hahn 0 war noch die in
Biawuaser getauchte Glasspirale A' eingeschaltet,
welche den Zutritt der QuecksilberdAmpfe von
der Luftpumpe her verhindern sollte.
Auch aus den mit Phosporpentoxyd gefüllten
Trockenröhron der Luftpumpe gelangten Ver-
unreinigungen in die Vakuumröhren. In letzte-
ren wurde dadurch eine hellblaue Färbung des
Lichtes erzeugt, welche von der durch Queck-
sUberdftmpfe hervorgerufenen dunkelblauen
Fiirbung wohl unterschieden ist. Im Spektro-
meter zeigt dieses hellblaue Lichtkeine Phosphor*
linien und glaubt Verf. deswegen, daß es von
niederen Oxydationsshifen des Phosphors her*
rührt, durch welche das Phosphorpentoxyd der
Trockenröhren verunreinigt ist. Durch wieder-
holtes Erhitzen der gefüllten Trockenröhren
bis nahe an den Subliroationspunkt des Phos-
phorpentoxyds mit darauf folgendem Evakuieren
ließen sich diese Verunreinigungen beseitigen.
Durch den oben beschriebenen Apparat ge-
lang es dem Verf. in den Vakuumröhren L und
M, die Schichtungen des Lichtes in rein blaß-
roter Fftrhung zu erhalten, sodaß sie im
Spektrometer dos reine Wosserstoffspektrum
zeigten. Mk.
Gebrauchamiuter fQr glaatechniache
Gegeiutftnde.
Klasse:
tu Nr. 200 794. Schutzglocko für elektrische
Olühlampon, mit neben dem Rande einlaufen-
deii Wulste zur ^Viiflago des Befestigungs-
rhiges. SiemenS'Schuckertwerke, Ber-
lin. 9. B. 03.
Nr. 200 799. Quocksilberlampe mit hohler
Decke für aufwärts gerichtete Bideiichtung.
C. Zeiß, Jena. II. 6. 03.
30> Nr. 198 272. Zerstäuber, ganz aus Glas für
flüchtige und atzende Substanzen, welcher
durch Drehung des Stöpsels verschließbar
und von zwei Seiten zu reinigen ist. Fi.
Fleischhauer, Gehlberg l. Thür. 23.2.03.
Nr. 200 879. Mit aiifgeschlilTener Dvekkappe
versehene Tropfflasche. F. 0. K. Goetze,
Leipzig. 8. 5. 03.
42. Nr, 194 918. Meßzylinder für Flüssigkeiten,
dessen durch eichamtUche Stempelung bo-
feetigtor Deckel einen aufklappbaren Teil
besitzt. A. Friedrich, Haynau i. Schl.
17. 2. 03.
Nr. 19B 836. Abiesevorrichtung für Thermo-
meter, Büretten und graduierte Rühren,
bestehend aus einem verschiebbaren und
leicht abnehmbaren Gestell als Träger für
die Lupe, Visiervorrichtung, das elektrische
Glühlampchen und die Spiegel • Einsätze.
F. Köhler, Ivcipzig-N. 2. 1. 03-
Nr. 195857. Fieberthermometer, bei welchem
die Grade von einer Uber die die Queck-
silbersäule enthaltende Röhre zu schiebenden
Hülse abgelesen werden. Deutsche Ver-
wertungs-Sozietät G. m. b. H., Berlin,
18. 2. 03.
Nr. 196028. ThermometerliQlsenverechlußkopf,
aus einem Stück Blech gezogen und an
einem Ende kantig zusamroengedrückt.
0. Langlots, Ruhla i. Tb. 27. 2. 03.
Nr. 196 089. Thermostat mit verstellbarer
QuecksilberfUlIung. M. Gehre, Rath b.
Düsseldorf. 2. 3. 03.
Nr. 196 865. Butyrometer mit einem flachen
Skalonhalse. P. Funke, Berlin. 17. 3. 03.
Nr. 197 104. Aus einem im Innern eines Glas-
gefaßes angeordneten , einen Schwimmer
nebst Milchmesser enthaltenden Zylinder
bcstehendo Vorrichtung zum sofortigon An-
zeigen der Beschaffenheit von Milch beim
Ankauf derselben. U. Taylor, Portsmouth.
14. 3. 03.
Nr. 197 548. Instrument zur schnellen Bestim-
mung des absoluten und spezifischen Ge-
wichtes kleiner Flüssigkeitsmengen , be-
stehend aus einer thermoarOometerförmigen
Spindel und einem abnehmbaren oder auch
fest angeschmolzonen Auftiahmegefüß für
dio Flüssigkeit. Peters & Rost, Berlin.
14. 3. 03.
Nr. 197 031. Auseinander nehmbarc Meßpipette,
deren beide Teile durch eine Umlage aus
Gummi o. dgl. zusammengehalten werden.
H. Friedlander, Charlottonburg. 7. 2. 03.
Nr. 107 728- Meteorologisches Instrument, be-
stehend aus einem durch eine gemeinsame
Metallgrundplatte mit einem Baro- oder
Hygrometer vereinigten Thermometer. J.
Finder, München. 18. 3. 03.
Nr. 198818. Meßgefäß aus Hartglas. A. Leone-
berg, Düsseldorf. 2. 2. 03.
Nr. 200 754. Einrichtung zur Bestimmung des
Salzgehaltes der Butter , bestehend aus
einem Wasch- und Schloudergefaß, einer
gewöhnlichen Pipette und einer Titrier-
pipetto, von welcher das Schleudorgefäß
nach Schmelzung der aufgenommen Butter
zentrifugiert wird. N. Gerberu. P. Wieske,
Zürich. 2. 5. 03.
64. Nr. 200 675. Mit Mundstück versehener
Dreiwegehahn für Flüssigkeitsheber. Ph.
Hilge, Mainz. 2. 5. 03.
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B«A IS.
I.JoU IMS.
BUcbcrtehau. — Patentichau.
12.n
BOchepschaH.
G. A. Schultze, Berlin (SW. 11, Schünebor-
gerstr. 4 ) Broschüre über elektrische Fern-
und Signal-Thermometer. 8®. 29 S, ra. Fig,
Die Broschüre gibt AufschluC über die
von obiger Firma hergestelltou Temperatur-
Kontrollapparato, sowie Uber die Art der An-
^^endutlg an Hand von SchaUungsachemataa
verschiedener Konstruktionen. Den Schluß
bildet eine „Vergleichende rbersicht der un-
geführeu Herstellungskosten einer Anlage“.
Bibliothek, Elektrotechnische. 3. Bd. 8®. Wien,
A. Hnrtloben.
3. Dr. A. Ritter v. Urbanitzky, Das
elektrische Licht und die elektrische
Heizung. 4. Aull. VllI, 232 S. mit 103 Ab-
bildgii. 1903. 3,00 U \ geb. 4,00 Af.
R. Müller, Leitfaden für die Vorlesungen Über
darstellende Geometrie un der horzogi. tech-
nischen Hochschule zu Braunschweig. 2. Aufl.
gr.-8®. Vin, 95 S. m. Abbildgn. Braunschweig,
F. Vioweg & Sohn 1903. 2,50 M.
II. Puhl, Die Montage elektrischer Licht- und
Kraftanlagen. Ein Taschenbuch für Blektro-
monteurc, Installateure und Besitzer elek-
trischer Anlagen. 8*. XIV, 272 S. m. 328
in den Text gedruckten Beispielen und
Schaltungen. Hannover, Gebr. JAnecke
1903. Geb. in Leinw. 4.40 M.
W. Reichel, Dio Verwendung des Drehstromes,
insbesondere des hochgespannten Dreh-
stromos für den Betrieb elektrischer Bahnen.
Betrachtungen und Versuche. gr.-80. VIII,
158 8. m. Abbildgn. und 7 Tafeln. München,
R. Oldenbourg 1903. Gob. in Leinw.
7,50 M,
Patenisoha
ReoiatrierYornohtnng für Apparate snr Atuiührang Ton Oaeanalysen.
M. Arndt in Aachen. 15. 6. 1901. Nr. 129 163; Zus. z. Pat.
Nr. 118 724. Kl. 42.
Bei der Registriervorrichtung nach dem Hauptpatente Ist es
für richtiges Aufzeichnen des Resultats einer jeden Analyse Bedingung,
daß die den Luftraum a begrenzende OberflAche der AbsorptionstlUssig-
keit e vor Beginn einer jeden Analyse stets auf eiue bestimmte
Niveaumarke einspielt , weil bei jeden Absorptionsvorgang von der
steigenden AbsorptionsflUssigkeit e stets ein bestimmt abgemessenes
Volumen Luft erat durch das Rohr m verdrängt werden soll, bevor ein
der absorbierten Gasroenge entsprechender Teil des sodann im Raum a
abgefangenen Luftrestes durch Rohry der justierten Registrierglocke A
zugedrAngt wird. Um nun das Einstellen der AbsorptiousÜüssigkeU auf
die Niveaumarke selbsttAtig zu regeln, wird der Absorptionsraum a
durch einen Überlauf bezw. ein Niveaurohr r und einen Schlauch • sy-
phonartig mit einem AbiaufgefAß f verbunden, an welchem ein zweiter
Überlauf I In einer der Niveaumarke im Absorptionsraum a entsprechen-
den Hübe angebracht ist.
Veriahren sor Verzneidiing von Reihnngeänderangen bei aufeinander gleitenden MetaUflächen.
Union ElektrizitAts-Gesellschaft in Berliu. 17. 1. 1902. Nr. 132893. Kl. 21.
Die aufeinander gleitenden MetallflAchen werden mit einer Lösung eines scliwefelsaiireii
Salzes bestrichen, welches dio OberflAchen mit einem Überzug versieht, sodaß weitere VerAnde-
Hingen durch den Einfluß der Luft ausgeschlossen sind.
Schallrichtungsanaeiger. E. T. Bloch in Kopenhagen. 3. S. 1901.
Nr. 132146. Kl. 74.
Um den Brennpunkt des parabolüldfürmigeD AuffAngers a
ist ein aus schalldämpfendem Stoff verfertigter Schirm b so angc-
ordnet, daß er einen großen Teil derjenigen Schallwellen auffängt
deren Richtung wenig von der Achse des AuffAngers abweicht. In*
folgedessen wird bei einer geringen Bewegung der Tonquelle aus
der Achse des AuffAngers eine rasche Verminderung der Scliallwirkuug
walirgenommen und dadurch das Aufflnden der Schallrichtung
erleichtert.
Verfahren xur flerstellung von Legierungen der Metalle der Eisengmppe mit Aluminium.
W. PruazkowskI in Schodnica, Galizien. 8. 5. 1901. Nr. 132794. Kl. 40.
X ”■ Der Erfinder hat fcstgcstollt, daß die Metalle der Eiaengruppe, mit Aluminium im Ver-
hältnis von je einem Atomgewicht des letztereu auf je zwei Atomgewichte des erstereu zusammeu
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124
Pal*ntichau. — Pat«ntU«U.
t>«o(»cb»
Mochaalktir-Ztf
geschmolzen, Legierungen ergeben, welche dadurch gekennzeichnet sind, daß sie 1. im Gegen-
saU zu der für Legierung geltenden allgemeinen Regel einen viel höheren Schmelzpunkt be-
sitzen, als die einzelnen sie zusammensetzenden Metalle, und 2. nichts an ihrer Im allgemeinen
bedeutenden Harte und Widerstandsnihigkeit verlieren, wenn man sie bis Rotglut erhitzt.
Die in Rede stehenden Legierungen sind nach der allgemeinen Fonnei zu-
sammengesetzt, wobei M ein oder mehrere Metalle der Bisengruppe bedeuten soll. Als spezielle
Zusaromensetzungsbeispiele solcher Legierungen seien hier als die praktisch wichtigsten die-
jenigen angeführt, welche beziehungsweise den Formeln Nii Al, i^3 Al oder (Nig^ Al^i =
+ Fe* Al entsprechen; von diesen ist es insbesondere die nach der letztgenannten
Formel zusammengesetzte Legierung, die sich vorzüglich zur Herstellung der Schneiden von zum
Drehen und Hobeln von Bisen bestimmten Werkzeugen eignet. Derlei Schneiden gestatten die
Anwendung von Arbeitsgeschwindigkeiten, welche sich mit den bisher bekannten Stahlsorten
bei Weitem nicht erreichen lassen.
Patttiitlist««
Bis zum 15. Juni 1903.
K lasse : Anmeldungen.
21. B. 34 064. Blektrizitatszahler für verschie-
denen Binheitspreis; Zus. z. Anm. B. 32 710.
A. Baumann, Zürich. 31. 3. 03.
D. 12 761. Wärmeregler für Thermophore mit
elektrischer Heizung unter Verwendung
eines im Quecksilber befindlichen und
bei Temperaturschwankungen von diesem
bewegten Schwimmers. Deutsche Ther-
mophor-A.-Q., Andernach a. Rh. 11. 8. 02.
F. 18031. Magnet-Induktor. A.-O. Mag-
net a*‘, Zürich. 19. 6. 00.
H. 30 295. Arbeitsmeßgerat für Drehstrom;
Zus. z. Pat. 128739. Hartmann & Braun ,
Frankfurt a. M. 11 4. 03.
L. 17 600. Binrichtung zur Hervorbiinguug
elektrischer Schwingungen veränderlicher
Frequenz. R v. Lieben u. B. Reiez, Wien.
18. 12. 02.
84. L. 17 253. Veretellbarer KelßbrettetOnder.
M. Linse, Berlin. 22. 9. 02.
48. G. 17 315. Projektionslineal mit einem
drehbar an einem längs der Reißbrettkante
geführten Schieber angebrachten Lineal.
Th. Grenzstein, Düsseldorf. 22. 8. 02.
Sch. 19 532. Gescbwindigkeitamesser mit einem |
umlaufenden Magneten und einer von diesem
durch Wirbelslröme beeinflußten Metall-
scbeibe. 0. Schulze, Straßburg i. B.
6. 10. 02.
Sch. 20 142. Maximum- bozw. Minimumanzeiger
für Manometer. Schaffer & Budenberg,
Msgdeburg-Bukau. 30- 3. 03.
49. L. 15 966. Werkzeughalter für Gravier-
maschinen. The Linotype Co. Ltd., Lon-
don. 25. 5. 01.
H7. Sch. 19280. Schraubenschlüssel, bei welchem
die Verstellung der auf dem Steg der festen
Backe verschiebbaren Dacko durch Schwingen
des an dem Stege angelsnkten Griffs er-
folgt. H. Scheffer, Aachen. 18. 9. 02.
Sch. 19615. Schraubenschlüssel; Zus. z. Anm.
Sch. 19 280. Derselbe. 81. 10. 02.
ErtstlnngeD.
81. Nr. 143 557. Blektrlzitatazahler. W. M.
Mordej u. G. C. Fricker, Westmiiieter.
2. 4. 02.
Nr. 143 558. Aufhängung des Drehkörpers in
slektrischen, magnetischen oder ähnlichen
Meßgeräten mittels gespannter Aufhange-
drahte uodRingfOhrungen; Ziu.z.Pat.l37632.
Hartmann & Braun. Frankfurt a. M.
4. 2. 03.
Nr. 143605. Bmpfaugischaltung für draht-
lose Telegraphie. Prof. Brauns Tele-
graphie O. m. b. H., Hamburg. 2. 8. 01.
Nr. 148 759. Sockelbefestigung für Globlampen,
A. W. Vt. Miller, South Orange. 3. 9. 02.
Nr. 143760. Wechselstrominduktor. N. Vasi-
lesco-Karpen, Paris. 9. 11. 02.
48» Nr. 143718. Prismendoppelfemrohr. ü. P.
Goerz, Friedenau-Berlin. 23. 2. 01.
Nr. 143 782. Apparat zur graphischen Dar-
stellung von Zablenwerten in beliebigen
Verhältnissen. Fr. Schmidt & Haenscb,
Berlin. 28. 2. 02.
Nr. 143807. Biitfemungsmesser für Doppsl-
fernrohre. V. Jonescu, Bukarest. 6.3.02.
Nr. 143 341. Sphärisch, chromatisch und astig-
matisch korrigierbares, nicht streng apla-
natUches Objektiv. Derselbe. 16. 7. 02.
Nr. 143 839. Chromatisch, sph&riseh und astig-
matisch korrigiertes Objektiv; Zus. z. Pat
124934. VoigtUnder & Sohn, Braun-
schweig. 10. 6. 02.
49. Nr. 143 641. Bohrwerkzeug. Maschlneo-
fubrik Lorenz, Bttllngen. Bad. 9. 10. 02-
Nr. 143 734. Fraskopf. K. Vogl, Braua-
schweig. 7. 10. 02.
Nr. 143 811. BleiantimoDzinolot; Zus. z. Pst.
13T 897. K. Küppers, Aachen. 18. 1. 01
FOr dl« KedakUon Teraotwortitcb : A Bl«schke Io B«rllo W'.
V«ri*z TuD Juilnt 8priti{«r to Berlin N. — Druck von EnU Dreytr Ui Bertis SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumenteukunde
und
Organ für die gesamte Olasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Kedaktion; A. Blaschke, Berlin W30, An der Apostelkircbe 7b.
Nr. 11.
15. Juli.
Nashdraek nsr mit Qsnsbmirsnr dsr Bedaktl.n sestattst
190H.
Der Pantograpb.
Vom Urstorchsohnabel zur modernen Zeichenmaschine.
1603 - 1903.
Von O. in CbarlotUinbarf.
Knrtogniph im Rpk-bsmannv«mt.
(AMku.)
{Fig. 2ä.) Der Marinestorchschnabel, gebaut von A. Blankenburg (Berlin S.O.).
Den Namen erhielt ursprünglich ein einfache» Modell, das die Kaiserliche Marine für
Bordzwecke einführte. Die Abbildung zeigt ein für die höheren Ansprüche der karto-
graphischen Abteilung verbessertes Modell in der Stellung ,l’ol am Ende“. Ein neueres
Modell weist noch weitere V'ervollkominnungen auf und, allen bisher besprochenen
I'antographen gegenüber, Umwälzungen in fast allen Teilen, wobei gleich bemerkt sei,
dali die kleinere (jucrschiene der l.ünge nach umgedreht ist, das feste Endgelenk also
auf der Mittelschiene unweit vorn Ende sitzt. Das Übertragungsschema iibnelt dadurch
wieder der Korm 10.
Schienen. Hartgezogene Vierkantrohre aus M.ignalium verringern das (lewicht
auf Ya desjenigen gleich grolSer Mes.singrohre. Die hänge von liU cm gibt ein Be-
streichungsfeld von etwa 1,10 m. Da», wie auch die Anordnung der .Schienen, ge-
staltet dem vor den Tisch sitzenden Zeichner stets bequeme Übersicht der Arbeit und
bequeme Bedienung der einzelnen Stifte.
Teilung. Bruchskale und .Millimeterteilung sind verworfen. Die Schienenlänge
ist in 1000 Maßeinheiten zerlegt. Dadurch wird die Einstellungsberechnung wesentlich
vereinfacht. Ist z. B. eine Strecke im Original 721 mm und in der Kopie 312 mm, so
würde nach der Eormel
Kopie : Original .= abgeteiltes Schienenstück : ganzen Schienenlange
für eine beispielsweise lltlO mm lange Schiene mit Millimeterteilung die Einstellung
312 .312
X = - .. . BOO sein. Hier dagegen wird das Verhältnis . nur in einen Dezimulbruch
i21 <21
verwandelt und alsdann dos Komma um 3 Stellen nach rechts versetzt.
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126
G> Pallehn, Der Puilo^raph.
Oeoteehe
Merhealker-Ztr.
Die Nonien gestatten Einstellung auf '/, der Teileinheit (d. i. 0,15 mm).
Zwischen den Teilstrichen Iaht sich bequem schätzen und jede gewünschte Grfiüe
genügend scharf einstellcn. Die Schienenteilung gibt nur jeden 2. Strich, die Nonius-
teilung ergänzt das übrige. Diese Anordnung erhöht die Lesbarkeit für den Zeichner
und erspart dem Mechaniker die halbe Teilung.
Oelenie. Zwei feste Gelenke mit konischen Stahlzapfen und zwei Spitzen-
gelenke an den SchieberhOlsen. Die Drehpunkte liegen sämtlich in den Mittellinien
der Schienen.
Schieberhülsen. Zwei kleine und eine lange Hülse sind unter einander verlenkt
und vermitteln die Schienenverstellung. Die Mittelscbiene wird in der langen Hülse
verschoben und festgeklenimt. Diese lange Hülse stellt gewissermaßen die 5. Schiene
dar, erspart aber das 5. und 0. Gelenk und einen 4. Nonius. Die Vorteile dieser An-
ordnung sind bei dem neueren Modell wieder aufgegeben, um bei gleich leichten Schienen
die größere Stabilität der Formen 9 und 10 zu erhalten.
PoUtiß. I‘> wird unten durch einen gabelartigen Riegel im Polfuß gehalten
Diese Befestigung justiert sich selbst bezw. der Zeichner. Die drei Stifte können
beliebig ihre Plätze wechseln.
Das Wesen des gewichtigen Polfußes mit dem Kranich (von Ooldschmid
„Gestelle“ genannt) hängt mit der ganzen Idee des Instruments eng zusammen. In den
weitaus meisten Fällen wird vom Original in eine schon vorhandene Neuzeichnung
übertragen. Das dazu erforderliche Einpassen des Pantographen wird hier zwar schon
durch die V'erlegung der Geraden nach den Schienenenden erleichtert; man ist aber
besonders beim Kartenzeichnen oft gezwungen, den Polfuß auf eine oder gar beide
Karten zu stellen; dann jedoch läßt sich unter einem schweren Instrument nur um-
ständlich und ungenau oder Oberhaupt nicht einpassen. Dieser t'belstand wird hier
nebst einer Menge anderer Nachteile eines großen und schweren Instruments gänzlich
vermieden. Das geringe Schienengewicht gestattet eine derartige Verringerung des
Polfußgewichtes, daß dieses die Schienen trägt, fest stehen bleibt und doch noch leicht
genug ist, um durch eine Hand des Zeichners be<|uem verschoben werden zu können.
So wird das Einpassen überaus einfach; Nachzeichnung und Original werden parallel
zueinander festgelegt; das ganze Instrument wird darauf gesetzt, die rechte Hand stellt
den FOhrstift auf einen passenden Punkt des Originals und die linke verschiebt den Pol,
bis der Zeichenstift auf dem entsprechenden Punkt der Nachzeichnung steht. Die Form
des Polfußes gestattet dem Zeichner zum Überfluß jeden beliebigen seiner Kartenbe-
schwerer Bufzulegen. Dementsprechend ist der Kranich vom befestigt. Dieser trägt
oben die Hangerspindel, über die der einzige Hangerdrabt gehakt wird uml damit auch
gleich für die Höbe berichtigt werden kann.
Polachse. Dieselbe läßt sich senkrecht zur Zeichenebene sehr beiguem ein-
stellen, wenn sie an der senkrecht stehenden Kathete eines rechtwinkligen Zeichen-
dreiecks vorbei von vom und von der Seite her anvisiert und durch die beiden I’olfuB-
Bchrauben eingerichtet wird. Das von Coradi angegebene Verfahren, das Hemmschwenken
einer einzeln eingehängten Schiene, dient zur Kontrolle.
Tragvorrichtung. Ebenso wie die Gelenke auf eine Mindestzahl beschränkt
werden müssen, verlangt auch die Tragvorrichtung eine solche Beschränknng und Be-
seitigung aller überflüssigen KeibungS(|uellen. Deshalb tragen hier nur, und das geringe
Schienengewlcht gestattet es, der Polslift, der schon erwähnte einzige Hangerdraht, ein
Kugelrollträger beim Zeichenslift und der Führstift. Das Höhenmaß für den Parallel-
abstand zwischen Schienen und Tischebene wird vom Polstift durch eine einfache Leere
(s. Fig. neben dem Polfuß) nach den drei andern Punkten übertragen. Libellen und
deren Justiemng oder, wo diese fehlen, Justierung der Tragvorrichtung erspart hierdurch
der Mechaniker. Das Instrument wird wieder frei von dem horizontierten Tisch und
steht neben oder auf jedem Zeichenbrett immer dienstbereit. Der Hangerdraht wird bei
Pol am Ende in die Hangerklemme auf der Polschiene gehakt, bei Pol in der Mitte
trägt er den Laufstab. Die Hangerklemme wird dann mit der gekerbten Laufrolle so
an eine Schiene gesetzt, daß das Gewicht gleichmäßig verteilt wird.
Führsliß. Derselbe ist aus Stahl gefertigt und bat unten eine abgerundete
Spitze nebst kleiner Stütze. Diese und eine .Mutter regeln seine Höhe. So steht er
starr in der leichten Schiene und schniit'gt sich zwischen die Finger der führenden Hand
wie derselbe Stift beim Plauimeter Bei geradlinigen Konstruktionszeichnungen, Sladt-
plänen u. a. m. kann der Zeichner sein Lineal uneingeschränkt verwenden und den
H-fi n-
t.S. Juli ttffi:«.
G« Pellehn» Der Panlograph.
127
FDhratift daran onUang führen; kein Fahrträger hindert ihn daran. Diesen verlangt
aber das Instrument neben dem Zeichenstift. Kr stellt sich dar als KugelroUtrii ger. In
der Birne unten roilt eine Kugel und foigt willig und ohne jeden Kuck Jeder Bewegung
nach irgend einer Richtung. Die Birne liegt mit drei kleinen Stahirollen auf der Kugei,
die so angeordnet sind, dati drei Auflagepunkte von oben gegeben sind, aber auch an
den Seilen angreifen. Jede l’rllzisionsjustierung, wie die senkrechten Achsen der nach-
schleppenden Rollen sie verlangen, um die Schiene stets in gleicher Höhenlage zu er-
halten, ist erspart, und V'ersetzen des Trägers nach anderen Schweren ohne weiteres
möglich.
Der Zeichenstift und seine Auslösung. Der übliche metallne Schraubstift, für
die gebräuchlichsten Bleistiftstärken passend, fällt In seiner Führung senkrecht frei nach
unten und hängt mit einem Kragen in einem Hebel, an dem das Schnürende festsitzt.
Das Schnürende am Führstift sitzt an einer Feder, neuerdings an einem kleinen Hebel,
der beim Führen neben dem Zeigefinger hängt. Einfaches Heben und Senken der
Fingerspitze hebt und senkt den Zeichenstift ohne jede Kraftanwendung. Zu gröberen
Pausen wird der Hebel etwas höher gehoben und dann von einer kleinen Zungenfeder
gehaiten.
Die Mittelschiene. Herausgezogen, den Zeichenstifl am Ende festgeklammert
und den Zirkelschieber (s. Fig. neben der Leere) aufgeschoben, ergibt sie einen 60 cm
langen Stangenzirkel mit Mikrometerbewegung.
So stellt sich der Marinestorchschnabel als ein Instrument dar, das zunächst
folgender Forderung gerecht wird. Die Arbeit eines von der Hand geführten Panto-
graphen entspricht der Grobbewegung irgend eines Meßinstruments; eine Feinbewegung
laßt sieh nicht Zwischenschalten. Um also genau zeichnen zu können, muß der Zeichner
BO bei|uem wie möglich sitzen, die führende Hand darf nicht vorzeitig ermüden, jede
Reibung muß auf ein Mindestmaß beschränkt sein, die Tätigkeit der Hand am Führstift
darf nichts anderes sein, als wenn sie mit dem in gewohnter Weise lose zwischen den
Fingern liegenden Bleistift eine Linie verfolgt. Ferner wird durch die große Handlichkeit
das bisherige Verwendungsgebief des Pantographen bedeutend erweitert. Es kann
sogar ein Meßtischblatt mit einem Minutennetz in ein ebensolches Netz einer Merkator-
karte minutenweise bequem eingepaßt und, da die Konvergenz der Meridiane innerhalb
eines Minutenvierecks im Maßstab 1 : 25 000 nicht mehr meßbar ist, auch ohne
Skrupel von einer Kegelprojektion in das Merkatornetz übertragen werden. Schließlich
behält das zusammengeklappte Instrument nur einfache Schienenlänge, während eine
gleich große Mailänder Form doppelt so lang svird. Der Kasten bleibt also verhältnis-
mäßig klein und macht im Verein mit dem geringen Schienengewicht das Instrument
außerordentlich leicht transportabel und als Reisestorchschnabel besonders für Ver-
messungs-Detachements sehr geeignet. Der Topograph hatte für diesen Zweck bisher
nur ein Holzinstrument mit Locheinstellung.
IV. Die moderne Zeichenmaschine.
Somit wären wir in der neuesten Gegenwart angelangt. Ein umfassender Rück-
blick zeigt den Storchschnabel zuerst als einfaches Hülfsmittel, rohes Nachzeichnen zu
erleichtern. Während die l'bertragungsidee im Laufe der Zeit mancherlei Verwendung
bei Maschinen fand und für Gravierarbeiten schließlich eine wesentlich andere Form ent-
stand, wurde der alte Storchschnabel auf dem Gebiet der Kartographie bald recht heimisch.
Mit der allmählichen Vervollkommnung der Vermessungen wuchsen die Ansprüche des
Kartographen an seine Hülfsmittel, selbst eine Zentrispitzvorrichtung war 1766 schon
vorhanden. Im 19. Jahrhundert versuchte Gavard einen Vervielfältigungsapparat aus
dem Storchschnabel zu schaffen. Vereinzelte neuere Versuche in dieser Richtung
müssen als rückständig betrachtet werden. Die moderne Vervielfältigungstechnik hat
längst ganz andere Wege eingeschlagen und Ziele erreicht, zu denen der Storchschnabel
nimmer führen kann. Besonders zwang die photographische Kamera den Storchschnabel,
sich als kostbarer Präzisionspantograph zu einem vornehmen, aber einsamen Dasein in
einige größere Institute zurückzuziehen, wo er gelegentlich V'ermessungsarbciten ko-
piert. Für den einzelnen Zeichner ist er nicht erschwinglich: der billigere Holzstorch-
schnabel hingegen ist zum Spielzeug herabgesunken. So gerät dieses Instrument für
die große Masse der Techniker allmählich in Vergessenheit. Endlich dringt nun auch
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128
G. Pollehiit Der Pantograph.
Dentaebe
Met'baaiker-Zts
die Kamera selbst auf dem Gebiet der KartO(fraphie vor und macht dem Pantographen
auch dieses Feld streitig. Hier aber zeigen sich schon die Schwächen der Kamera.
1. Sie ist noch kostspieliger und lohnt sich nur für Kinzelübertragungen mit vielen
Details. 2. Eine genaue saubere Zeichnung auf starkem, maUhaltenden Papier kann
eie nicht liefern. 3. Zusammentragen aus verschiedenen MaBstäben zu einer Original-
zeichnung ist sehr umständlich und nur angängig, wo Schönheit nicht geboten, Klebe-
arbeit gestattet und die Zeichnung später nicht als Urkunde dient. 4. Strichzeichnungen
können höchstens auf '/* verkleinert werden. 5. Farbige Karten oder vergilbte Zeich-
nungen geben unklare Kopien.
Während hierfür der bisherige Präzisionspantograph z. T. schon in Betracht
kommt, gibt es doch eine Menge kartographischer Arbeiten noch, bei denen auch er
versagt, z. B. für die unter .3. angedeutete Arbeit, ferner auch überall dort, wo aus
einer Projektion in eine andere übertragen und damit eine gewisse V'erzerrung des
Ganzen bedingt wird. Dafür hinwiederum IllBt sich der neue Marinestorchschnabel mit
Vorteil benutzen.
Soll also der Pantograph zu neuem Leben erweckt werden, so müssen die ge-
nannten beiden Instrumente einander ergänzen und zunächst dort eintreten, wo die
Kamera versagt. Ferner müssen sie mit dieser auch dort in Wettbewerb treten, wo
die Vorzüge der letzteren, genaue Wiedergabe und fertiges Fixieren der Zeichnung,
ausschlaggebend sind. Diesen Eigenschaften müssen gleichwertige gegenübergestellt
wurden. Zu beachten wären auch die BeschafTungs- und Unterhaltungskosten. E. Fischer
schreibt schon 1806 „so hat man noch keinen Pantographen in der Art zu konstruieren
sich bemüht, daß diese Punkte durch den Zeichner selbst verstellbar wären, und bleibt
bei vorhandenen Fehlern des Instruments nichts anderes übrig, als daß der Mechaniker
eben selbst diese berichtige“. Beschränkung der verteuernden Justierungsarbeiten auf
das Mindestmaß wäre also ein wichtiges Erfordernis.
Der große Dräzisions- Pantograph verlangt nun einen festen Platz auf einem
besonderen, eben geschliffenen, horizontierten, schweren Tisch und eine große Schulz-
kappe bei Xichtgebrauch. Naturgemäß wird er kostspielig bleiben, dafür aber auch
größte (ienauigkeit bieten müssen. Die Libellen könnten erspart und durch eine Leere
ersetzt, die Schienen ferner auf 1000 mm verlängert werden. Mit der verschlossenen
Mailänder Form müssen wir uns schon befreunden, da ihre Stabilität für das große
Instrument nicht zu entbehren ist. Der Handgriff Otts (s. Fig. 16a vorn in der Mille)
müßte beibehalten werden, in der P'orm aber dem Kolben eines Revolvers ähneln, da-
mit die Hand auf dem Tisch ruhen und doch den ganzen Griff bequem umspannen
kann. Der Zeichenstift muß ohne Klemmung mit der Auslösung verbunden sein. Der
Abwärlsdruck für die letztere darf keine Reibung auf dem Papier verursachen, vor
allem auch während des Führens nicht dauernd sein.
Der Marinestorchschnabel bietet für die große Menge der Einpassungsarbeiten
bei der Land- und Seekarlenherstellung zunächst alles wünschenswerte; er kann schnell
über der betreffenden Stelle aufgestellt und ebenso schnell beiseite gesetzt oder in den
Kasten gelegt werden. Was an ihm noch verbesserungsfähig ist, muß die Zeit lehren,
wie ja auch die Entwickelung des vorigen selbst nach 30 Jahren noch nicht ab-
geschlossen ist.
Erwünscht wäre ein Verkuppelungsstück, um für bedeutendere Verkleinerungen
beide Instrumente vereinigen zu können.
Die Punktiernadel. Bei den Originalzeichnungen der Kataslerämter, Strom-
bauverwaltungen u. a. m. gestattet der große Maßstab (meist 1 ; 2000) ein Zerlegen in
Punkte und gerade Linien. Zu gleich großen und wenig verkleinerten Nachzeich-
nungen überträgt der Pantograph nur die Punkte, die dann mittelst Ziehfeder und
Lineal in Tusche verbunden werden. Die Nadelspitze verlangt eine durchlochte Schutz-
kappe, mit der auch die Länge der ins Papier cindringenden Spitze geregelt wird.
Eine kleine Feder, die die Nadel nach oben schnellt, sobald das Fallmoment zur Ruhe
gekommen ist, würde die Auslösungsschnur sehr entlasten. Besser noch wäre eine
Aufsleilungsmöglichkeit, bei der die linke Haml führt und die rechte den Punkt sticht
und in Blei markiert.
Der Bleistift verlangt von der Fassung, daß er zentrisch und ohne Schief-
stellung feslgeklemmt werden kann. In diese Fassung muß jeder einer IloUfassung
entnommene Bleistift passen, denn ein solcher ist überall leicht zu ersetzen, auch
Google
129_
brechen die dünnen sogen. Zirkeleinlagen zu leicht ah. Der Stift zeichnet hier nur
senkrecht stehend und es nutzt sich die zentrisch angeschüffene Spitze schneli ab. Da auch
ferner ein zu weicher iileistift schmiert, so greift der Zeichner zu immer neuen Hllrle-
graden, bis er schlieülich beim Non plus ultra: Koh-i-noor HHHHHHH angelangt ist,
dessen Spitze aber wieder größeres Gewicht erfordert, um einen sichtbaren Strich zu
zeichnen. Dadurch wird aber die Reibung vermehrt und die Feder der selbsttlUigen
Auslösung zu sehr beansprucht. Kommt ferner hinzu, daß die fertigen Bleieinlagen
mehr KlebstolT enthalten als solche in Holzeinfassungen, daher auch nicht so sanft
gleiten als diese, so ergibt sich als passender Bleistift schließlich: A. W. Faber oder
Koh-i-noor, einer Holzfassung entnommen, und zwar etwa HHH für glattes Papier und
Pauspapier, HHHH bis HHHHH für rauheres Zeichenpapier. Die Spitze darf nicht zu
schlank sein, um leichter zu gleiten, auch nicht zu lang herausstehen, um elastische
Bewegungen zu vermeiden.
Die Reißfeder. Nachzeichnungen von einwandfreien Vorlagen gestatten wahrend
der Übertragung gleichzeitiges Ausziehen in Tusche mit einer geeigneten Feder, die
als notwendigster Zubehörteil des modernen Pantographen gelten muß. Solche Reiß-
federn werden schon seit Jahren liergestellt, haben sich aber bis jetzt wenig einge-
fiihrt. Die Glasindustrie erzeugt Schreibröhren, bei denen die Tusche in der Spitze
aus einem feinen Kapillarröhrchen berausfließt. Der umgebende Glasrand wischt den
Strich aber zu breit, um für Strichzeichnungen in Betracht zu kommen, Ott und
Sprenger schleifen die Spitze der gewöhnlichen Reißfeder zu einer halbrunden Kante,
die ein selbsttätiges Einstellen der in ihrer Führung sich frei drehenden Feder auf die
jeweilige Fabrrichtung bewirken soll, was bei sanften Kurven auch wohl geschieht,
aber nur denkbar ist, wenn der Berührungspunkt etwas nachschleppt, also c.xzenirisch
liegt. Coradi gibt derselben Reißfeder für eine bestimmte Strichstärke eine konische
Spitze, die kein Drehen erfordert und auf glattem Papier einen sehr schönen gleich-
mäßigen Strich zieht. Weitere Versuche mit Federn nach Art einiger Füllfedern ergaben
ebenfalls einen guten Strich, Das einfachste ist aber vorläufig die Feder Coradis.
Der Zeichner ist an ihre Behandlung gewöhnt. Die Tusche muß natürlich möglichst
dünnflüssig sein. Zu schnelles Eintrocknen ist nicht zu befürchten, da sich nur die
Spitzen der Feder berühren. Die Handgriffe zum Durchwischen, Reinigen und Neu-
füllen müssen deshalb möglichst einfach sein. Auch muß der Zeichner neben der
Beobachtung des Führstifts den Strich des Zeichenstifts bequem im Auge behalten können;
der Zeichenstift muß so bequem zu erfassen, herauszulieben und wieder zurückzustecken
sein, daß die ganze Handhabung der Reißfeder möglichst derjenigen bei gewöhnlichen
Auszieharbeiten entspricht. Auch hier ergibt sich ganz von selbst wieder die Forderung
der „freien Geraden“ und des lose eingesetzten Zelchenstilts.
Eine /.entrispitzvorrichtnng ist ebenso notwendig, aber auch ebenso wenig be-
kannt wie die Reißfeder. Ohne zentrische Zeichenstiftspitze ist alle Präzisionsmechanik
am Instrument vergebliche Mühe gewesen. Coradi bietet einen kleinen Doppollager-
bock, in den der Zeichenstift seines Pantographen gelegt und darin mit der darüber
streichenden flachen Hand hin und her um sich selbst gedreht werden kann. Eine
gegen die Bleistiftspitze gedrückte Peile ermöglicht das gewünschte Anspitzen.
Blankenburgs Zentrileier (s. Fig. links oben) ist ein kleiner Drehstubl, der jeden
Halter der im Handel betlndlichen Pantographen bis zu 15 cm Länge schnell ein-
span non läßt. Die Spitze des einzuspannenden Zeichenstifls wird dabei durch die
iiohrung in der Spindel gesteckt und ragt vorn heraus. Schwungrad und Schnur ver-
mitteln schnelle Umdreliung; geeignetes Schleifmaterial gegen die Spitze gedrückt
erzeugt das Übrige.
Die Bedingungen für eine neue Zeit des mechanischen Zeichnens wären somit
gestellt und zum größten Teil ja auch schon erfüllt. Wie aber die Photolechnik bisher
unaufhaltsam vorgeschritten ist, wird sie auch fernerhin nicht rasten. Da sie jedoch
den Zeichner schließlich überflüssig macht und durch den Photographen ersetzt, so
ist eine stetige Entwickelung der angedeuteten Zeichenmaschine vom Standpunkt des
Zeichners nur zu wünschen und zu unterstützen.
iitn II.
1^ Juli 11103.
G. Pcllehn» Der Pantograph.
Digitized by G> ifigle
130
Vepeinsnachrichten.
D. U. t. H. u. O. ZwelKverpln Ham<
burg'Altona.
Am 16. Juni unternahm der Verein den
alljilihrUchen Summerauafluf;. dessen Ziel dieses
Mal die idyllisch an Wald und ^ee gelogene
KupfermUhle in Rolfshagen war. Der durch
Jahre bewahrte Festausschuß hatte auch dieses
Mal alles auf das Beste vorbereitet. Vom
BChdnsten Wetter beglUistigt, gaben sich die
Teilnehmer an dem Ausflug den gebotenen
Freuden dos geistigen und leiblichen Genusses
hin, Bodaß auch ein in der letzten Stunde ein-
tretender Gewitterregen dem Frohsinn keinen
Abbnich mehr tun konnte. Mehr als die Sit-
zungen brachte dieses gesellige Zusummensoiii
die Mitglieder auch persönlich naher mitein-
ander in Berührung und die harmlos ver-
gnügte Stimmung weckte io Jedem freund-
liche Gedanken gegenüber den tüchtigen Kol-
legen , die mileinander in einem Ititereason-
kreis verbunden sind. H. K
Kleinere Mitteilungen.
ZelchengerAt aln Ersatz für Reifs«
schiene und Winkel.
Von Chas. H. BUtle.
Zeitachr. d. Ver. d. Ing. 47. 8. SiO. 19ö'l.
In Amerika ist als Ersatz für Reißschiene
und Winkel ein vou Chas. H. Littlo erfundenes
D«uUrb*>
Uprbsnilitr Zi«
sind, unter 90^ versetzt, Gelenke für die Stangen
6 6 angebracht, die wiederum mit ihren andern
Enden drehbar am Knopfe d befestigt sind-
I>a die Gelenke der Stangen a parallel zur
Grundlinie des Zeichenbrettes orientiert sind,
so müssen die Gelenke der Stangen 6 stets
senkrecht zu derselben liegen. Der Knopf d
bleibt also bei der Bewegung über die Zeichen-
ebene bin stets zu der Koordinatenrichtung
derselben in gleicher Lage und die an dem
Knopfe d angebrachten Lineale c müssen stets
sich selbst parallel bleiben. Da diese Lineale e
nun an dem Knopfe d mittels einer Sperrklinke
in den üblichen Winkeln von 30**, 45 60®, 90®
ziioinnnder foatgostellt werden können, so
lassen eich mit dieser Vorrichtung dieselben
Operationen auf dem Zeichenbrett« ausführen,
wie mit Reißschiene und Winkel. Mk.
Der Elollur« des Glühen« und Ab*
«chrocken« auf die Zugfestigkeit Ton
Elsen und Stahl.
MetaUarbtiUr S. 698. 1902.
Wahrend man annimmt, daß bearbeitetes
Material durch Glühen an Festigkeit und
FJastizitat verliert, hat Brinell an 13 ver-
schiedenen Eisen- und Stahlsorten festgestelit,
daß Erwarmung bis auf 350® und lang-
sames Erkalten die Elastizität und die Zähig-
keit des Materials erhöhen, ohne die ab-
solute Festigkeit wesentlich zu boeintrAcbtigen.
Veixinsnachrlchlen. — Kleinere Mitteilungen.
und von der Universal Draßing Maehint Co. in I
Cleveland hergestelltes Zeichengerat in ver-
schiedenen Zeicheiiburoaus in Gebrauch ge-
nommen. das nach nobonsfohender Abbildung
folgendermaßen eingerichtet ist.
An der oberen linken Ecke des Zeichen-
brettes sind mittels einer Klammer zwei Stangen
aa drehbar befestigt, deren andere Enden dreh-
bar an einem Ringe angreifeu, An diesem Hinge
Durch Abschrecken eines Stahles bei 750®
ohne nachfolgendes Anlassen tritt eine Ab-
nahme der Zähigkeit ein, die bei weichem
.Materiale starker auftritt als bei hartem. Da-
gegen wird bei ersterem die Streck* und Bruch-
grenze erhöht.
Der Grad der Dehnbarkeit, welcher durch
Abschrecken verloren ging, wird durch spätere»
Anlassen auf 350® wiedergowoniicn. Abge-
Digitized by CoogU'
U»ft 14.
jSiJan mr
Kleiner« MUteitun^en. BUchenchau.
131
löschte Prob(>n zei^^en, daü die güiiRtigstc
HariuDgatemperatur bei 850^ Hegt, dab es aber
ohne wesentlichen Rinfluü ist, wenn das Ab>
löschen bei lOOO^ geschieht.
In Öl von 80*^ gehärtete Materiale besitzen
einen geringeren Härtegrad als in Wasser
gehärtete.
Maogan steigert das Hftrtungsverniögen des
Stahles, Silizium bewirkt eine Abnahme der
iSilhigkoit und eine Zunahme der Festigkeit.
Schwefel macht das Material brüchig, bei
einem Gehalt von 15% ist es aber dem
sehwefelfreieii vollständig gleichwertig.
Kg.
Facbtehute fttr Felnmechaalk elnschl.
Uhrmacherei und Elektromechanik In
Schwennigen a. N.
GewcröcW. aus Wtirtiemberg ÄV5, S. 178. 190.1.
Die Fachschule hat mit dem 16. April d. J.
ihr drittes Schuljahr und damit auch den Auf*
bau der drei Jahreskurso, in welche der Lehr-
plan zerfällt, abgeschlossen.
Auf den Zweck der Fachschule und die Er-
reichung desselben ist bereits in dUser Zeit-
schrift 1901. 8. 9S; 1902. 8. 37 hingewiesen. Fa
sei nur noch erwähnt, daß der Unterricht im
Summer ungefähr 60. im Winter 54 Wochen-
stunden Arbeitszeit umfaßt. Hiervon entfallen
auf den Werkstattunterricht
im I. Jahreskurs 41 bezw. 37 Stunden
, II. . 39 , 35 ,
.III. . 49 . 46 .
Don abgedruckten Angaben Ober die Aus-
rüstung der Anstalt sowie Ober die Art der
Anleitung dur Schüler nach zu urteilen, scheint
die Fachschule allen Anfurderungon, welche
man an eine derartige Lehranstalt steilen kann
(von einer gewöhnlichen Werkstatt kann man
auviel nicht immer verlangen), in vollstem
Maße zu genügen. Es wäre sehr wünschens-
wert, wenn vielleicht einer der sachverständigen
Herren aus der Früfungskommission, der die
Schule und ihre Leiatung doch aus eigenem
Augenschein kennt, eich darüber geiegentüch
an dieser Stelle äußern würde.
Im K. Landes-Gewerbermiseum war eine
Ausstellung der SchQlerarbeiten veranstaltet.
Die vorgefUhrten ArbciUstücko des 111. Jahres
bildeten zugleich die Qehülfeimrbeiten für die
Abschlußprüfung.
Das von der Großh. Soclisen-Weimariaebeu ‘
Staataregiening unterstützte Tccbnikuin Stadt- 1
sulza bildet Werkmeister, Techniker und |
Ingenieure des Maschinenbaues und der Elektro- j
techuik, sowie künftige ßaugewerksmeirtter,
Tiefbau- und Tischioreitechniker theoretisch
aus. Der Erfolg ln den unter Vorsitz eines ^
Ministcrialbaurats abgchaltenen Uoifeprüfungen
der beiden letzten Halbjahre war ein guter, da
mehr als % sämtlicher Kandidaten die Kcife-
prUfung mit »gut* bestand. In den beiden
letzten Halbjahren sind auch ganz bedeutende
Aufwendungen für die Lehrmittelsaminlungon,
insbesondere für das clcktrotoclmische Labora-
torium gemacht worden.
Der 4. doutache Handwerks* und Ge*
werUekainiiiertag wird vom 10. bi.n 12. Sept.
d. J. in Münchm stattfinden.
Auf dos Freisausschndbeii zur Frlaugtmg
einer Vorrichtung zum MesHen des Wind-
drucks (vgi. diese Zeitsekr. 1902. 8.3) sind noch
^Die Werkstatt" 10<> Modelle eingesandt worden,
welche z Z. in der Seewarte in Hamburg auf-
gestellt sind. Wann die Entscheidung über die
oingcgungeiien Modelle erfolgen wird, steht
noch nicht fest.
BCoherschau.
M. Kohn, Elemente der Elektrotechnik. Nach
Vorträgen. gr.-S*». V, 108 S. m. 121 AbbiUlgn.
Wien, K. Douticko 1902. 2,50 Af.
A. Stange, EinfUtiruug in die Uescblchte der
Chemie. gr.-80. 308 8. m. 12 Taf. u. 1 Tab.
Münster, Coppenrath 1902. 6,00 M.‘, geb.
in Leiaw'. 7,50 M.
W. Itrüsch , Grundriß der Fllektrotechnik f.
techn. Lehranstalten. gr.-80. XII, 168 8. m.
248 Abbildgn. Leipzig, H. G. Teubner 1902.
Ueb. in Leinw. 3,00 M.
W. Weiler, Physikbuch. gr.-80. X, 435 u. XIV,
S. mit 1074 in den Text eingedr. färb. Ab-
bildgn. Eßlingen, J. F. Schreiber 1902.
Geb. io lx>inw. 12,00 M.
A. Vuller, (inindlagen u. Methoden der olektr.
Wellontelegraphie (sogen, drahtlose Tele-
graphie). Vortrag. Erweit. Abdr. m. 17 Kig.
im Text. gr.-8o. 52. S. Hamburg, L. Vuß 1903.
1,80 M.
). B. McsHerschmitt, Ergebnisse v. SexUnteu-
Prüfungen au der deutschen Seewarte.
gr.-80. II, 44 u. IV 8. m. Fig. Hamburg,
L. Friederichsen & Co. 1902. 3,00 3f.
F. K. Ludwig, Das lugarithmische Rechnen.
Leichtfaßliche Darleggn. Ob. das Wesen,
die Berechnung u. Anwendg. der Logarith-
men liebet zahlreichen Beispielen m. aus-
führ). Lösgn. Zum Selbstunterricht bearb.
gr.-8®. III, 52 3. Reichenherg, P. Sollors
1902. 1,00 M.
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132
Patcnitchau. — PatentUsta.
Daataeb«
Machaoiker-Ztg
Patentschau.
Bitzdrahtmehger&t. Schuckert & Co. in Miniberg. 23. 3. 1300. Nr 131 100 Kl. 31
Der Hitzitraht a wird in seiner I>angsrichlung durch
zwei nach Art der BiKlaraiifhAngung wirkende MetallhAndor f g
gespannt gehalten. An dem Verbindungssteg h dieser Bänder
wirkt eine verdrehende Kraft (Feder t) derart, daß die VerlAn-
gerung dos Hitzdrahtee unter Verdrehung des letzteren um
seine Achse eine Vergrodorung dos Drehungswinkets zur
Folge hat.
Photographische Registriervorrichtong. K. Hahn und C. J.
Mehii in Braunschweig. 6.7.1901. Nr. 132781. Kl. 42.
Der üeiger wird mit einem radioakti%'en Stotfe ver-
sollen und der Uegistrierstrcifen wird fflr die von diesem Stoff'
auflgebendon Strahlen empfindlich gemacht. Dies hat gegen-
über den üblichen photographischen Hegisiriervorrichtungen
den Vorteil, dad eine besondere Uchiquelie eutbehrlich wird
und sich infolgedessen die mechanische und optische Rinrichtung
dos Apparates vereinfacht. JUr
Patenllisle.
Bis ziiiz) 29. Juni 1903.
Klasse: AnmeldoBgen.
21. C. 11467. Elektrizitätszahler nach Ferraris-
schem Prinzip Compagnie p. la Fu>
brication dos Compteura et Mat^riel
d’Uaines a üaz, Paris. 12. 2. 03.
E. 9133. Wecliselstrommeligerftt nach Ferraria-
schem Prinzip. Bchuckert & Co., Nürn-
berg. 8. 4. 03.
U. 17 831- Urtnlgenröhren mit Vorrichtung zur
Veränderung des Härtegrades. Reiniger,
üebbert & Schall, Erlangen. 23. 2. 03.
S. 16 201. Verfahren zur telegraphiachen l'ber-
mittelung von Buchstabenschrift mittels
synchron rotierender Apparate. Siemens &
HaUko, Berlin. 18. 3. 02.
S. 1? 102. Schaltung zum Messen der eiek«
trischen Energie nach dem Doppeltarif-
System. Siemens & Halske. Berlin.
28. 10. 02.
42, F. 16967. Doppolfemrohr für Entfeniungs-
messer u. dg). H. Korbes, Westminstcr.
Engl. 24. n. 02.
O. 16 340. Sphärisch, chromatisch und astig-
matisch korrigiertes Zweilinsensystem; Zus.
z. Pat. 109 283. C. P. (toerz, Friedenau-
Berlin, 9. 12. 01.
S. 17053. Thermoelektrisches Mcüinetrumcnt
für Temperaturen. Siemeus & Haleke,
Berlin. 16. 10. 02.
W. 19114. Vorrichtung zur Erzeugung optischer
Bilder eines Mustors in Wiederholungen nach
zwei Richtungen hin durch Spiegolsysleme.
K. Weber, Mülhausen i. E. 5. 5. 02.
49. A. 9628. Vorrichtung zum Bohren eckiger
Löcher. Auerbach & Co., Dresden-Pieschen.
13, 1. 03.
B. 34 229. Drohstahlhalter für mehrere Stlüile
J. Blancko, Charlottenburg. 24. 4. Ü3.
ErteiliBgea.
21. Nr. 143 896. Hftrteskalo für Röntgenröhron.
U. Seifert & Co., Hamburg, 7. 10. 02.
Nr. 143 999. ElektrizitfltszAhler. W. Stanley,
Great Barrington, V. St. A. 28. 8. 02.
Nr. 144 091. Einrichtung zum Schutz und zur
schnellen und bequemen Auswechselung
von Faden (Drahten) für Instrumente jeder
Art mit Fadenaufhängung. 0. Toepfer &
Sohn. Potsdam. 18. 2. 03.
Nr. 144 247. Vorfahren zur telegraphischen
rbermittluug von Nachrichten in Buch-
stabenschrift Siemens & Halske, Berlin.
19. 3. 02.
42. Nr. 144 064. Entfernungsmesser. C. Davis.
Washington. 10. 1. 02.
49. Nr. 144 133. Gewindeschnoider. W. Scott,
Boston. 25. 9. 02,
Nr. 144 204. Spannfutter. F. A. Errington,
j Richmond. 27. 6. 02.
FOr di« Kedaliituo Tsraotworilirb : A. Blatcbk« ia B«rIlD W.
V«rla« TOB Joliaa eprlDf«r ia B«rlin N. Druck tob Kmll Dr«;«r la BtfUa BW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
uod
Organ für die gesamte Qlasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W30, An der Apostelkirche 7b.
Xr. 15. 1. August. 1903.
Saehdm.k nsr ailt BenshmlsoD; der Bedaktl.B reitattst.
Zum 14. Deutschen Mechanikertage.
In der Mitte liieses Monats (am 14. und 15.) werden die Mitgiieder der D. G. f.
M. u. O., sowie die Freunde der Prflzisionstechnik sich zum vierzehnten Maie versammein,
diesmai in Ilmenau, im Herzen Thüringens, in einem der lieblichsten Thier des
deutschen Vaterlandes, an einem Orte mit regem industriellen Leben, mit mustergültigen
Vorbereitungsanstalten für die feinmechanischen und glastechnischen Fächer, an dem
Sitze des Vereins Deutscher Glasinstruinenten-Fabrikanten, welcher seit Jahren als Zweig-
verein unserer Gesellschaft angehört und nun mit Eifer bestrebt ist, die Tagung der
Gesellschaft in würdiger Weise vorzubereiten.
So sind die äußeren Bedingungen dieses Mal außerordentlich günstige. Bei der
zentralen Lage des Versammlungsortes ist die Reise dorthin für kein Mitglied eine all-
zuweite ; das schöne Thüringerland ladet zu weiteren herrlichen AusllOgen, zur Erfrischung
nach der emsigen Arbeit ein; in fröhlichem Beisammensein mit den Kollegen werden
alte Beziehungen aufgefrischt und befestigt, neue Bande geknüpft werden.
Abgesehen von allen diesen mächtig anlockenden Momenten sollte aber auch
jedes Mitglied der D. 0. f. M. u. O. die Verpflichtung empfinden, die Mechanikertage
möglichst regelmäßig zu besuchen; es sollte jeder das Bestreben haben, mitzuraten und
mitzutaten; die reiche Erfahrung aller einzelnen Mitglieder in technischer, in gewerblicher,
in wissenschaftlicher und in handelspolitischer Beziehung kann nicht entbehrt werden,
wenn die durch das Vertrauen der Mitglieder in den Vorstand berufenen Männer
tatsächlich in allen, häufig schwierigen, Fragen das richtige Interesse der deutschen
Mechanik und Optik erfassen, dafür eintreten, handeln und kämpfen sollen; die Männer
an der Spitze müssen stets das Gefühl haben, daß eine starke Macht in den zahlreichen
Kollegen im ganzen Deutschen Reiche hinter ihnen steht.
Doch nicht nur aus seinen Erfahrungen etwas geben zum allgemeinen Nutzen
soll das einzelne Mitglied durch sein Mitarbeiten an den gemeinsamen Aufgaben, sondern
vielmehr noch soll es empfangen zu seinem eigenen Vorteil aus demjenigen, was die
Kollegen, sei es in den Verhandlungen selbst, sei es in den kollegialen Gesprächen hei
den geselligen Veranstaltungen, darbieten.
Die Grundlage dieser fördernden Gespräche bildet naturgemäß die Tages-
ordnung der Verhandlungen. Auch in diesem .lahre werden sie sich wieder mit der
Ausbildung der Lehrlinge befassen und der Stellung unseres Faches zu den Handwerks-
kammern. Tüchtige Arbeit früherer Mechanikertage hat hierin schon anerkannte
Leistungen erzielt. Wie in den letzten .lahren zum Zolltarifentwurf hat die D. G. f. M. u. 0.
jetzt zu den kommenden Handelsverträgen Stellung zu nehmen, auf demselben, geschäft-
lichen Gebiete liegt die Beteiligung unseres Faches an der Weltausstellung in St. Louis
im Jahre 1904. Die wissenschaftlichen Vorträge werden sich in Ansehung des Ver-
sammlungsortes mit Fragen der Temperaturmessung und der Glastechnik befassen.
Darum :
Den Gurt um die Lenden, den Stab in die Hand
Zur fröhlichen Reise ins Thüringer Land!
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1,^4 HcinatXy Da» ^icbatn, im bttoodtran das Pacbxaichntn u, di» Warkitattaalchnunf.
Über das Zeichnen, im besonderen das Fachzeichnen und die WerkstaUzeichnong.
Nach einem Vortrage,
gehalten im Zweigverein Hamburg-Aitona am 3. Februar 1903.
Von Oarl Mmtmmi* in Hanbars.
(ftWua.)
Fehlerhaft ist es, Maße nicht auf die Mitteiiinien zu beziehen oder Maße ein-
zuschreilien, welche mit der Ausführung nicht flbereinstimmen oder am WerkstQck nicht
abgemessen werden können.
Wahrend man früher die Maßlinien rot darstelite, wählt man jetzt allgemein
blaue, schwache Linien, die durch schwarze Pfeile begrenzt werden. Rote Linien würden
zu grell aus der Zeichnung hervortreten, im besonderen aber durch die rot markierten
„Hearbeitungslinien“ unübersichtlich bleiben.
t'aehKeBAUe n»r8l«nuog eioe» Burke» (Hr Duppel-ZvlIoDacbaUer
uDier genauer Befolgung «1er in Pig. :t tuiu Auedrurk gebrarhien
AnunlDuog!iw«>i'-e der Auvirbtes (Stellungen) tuelQaiider.
c
5
Fig. »0.
PnbUrtufte Danlellang Uoialltalg. weil di«
de« ioKIg. 9 dnrgoeUUU'n Linien *. i und k fehleo-
Bt>c-k«« Die Rippe darf,
ubglelrh In der S'-hniU-
ebene liegend, oirbt ge-
»chDltlen werden.
Mußzahlen, stets senkrecht zur Maßlinie
(schwarz) eingeschrieben, stehen gewöhn-
lich ohne Jede Bezeichnung der Maßein-
heit und bedeuten dann stets die ent-
Hirr i»l it»r;«li» Kugel go- l’ntuttsaige Dar»t«llaQg der
M'hiutien. um AofiK'liloii Ubvr Pig. 11a. Der Zapfao. iin
iiroii«' nud Tiefe d»r UuüruDg SrbmU DtcbtM N«ae» bietend.
au girlN‘1». mUtUe ln Aa»l>'bt gneiebnet
»eiu. Autk>rdi.‘{B hbUe dte
Kugel entg^engeeeUt
erlirnfflert werden mo.seen.
Die Malt« eiod hier tn no-
QbersirbUlrber Weise and
tellwelM nicht einmal weil'
bar angegeben.
sprechende Anzahl Millimeter. Hine Aus-
nahme hiervon machen die Größen-
angaben der Gasrohre, Gewinde der
Rohre und der größeren Schrauben. Die
Maßeinbeitsbestimmung ist in diesem
Falle unerläßlich; es heißt dann z. B. 3"
Gasrohre (89 mm Äußerer Durchmesser)
oder bei Rohren und Verschraubungen,
z. B. Rechtsgewinde, 11 Gang auf 1"
englisch, und bei Schrauben Vs"
u.B.w. Die Gewinde für Verschraubungen
und Rohre u, s. w. tragen also außer dem
äußeren Durchmesser noch die Angabe
der Gange , gewöhnlich für 1 " (Zoll)
englisch.
Bnglander und Amerikaner pBegen
jedem Maße die Maßeinheit zuzuffigen;
sie schreiben z. B. 3' 4" (3 Fuß 4 Zoll)
Durchmesser und Vierkant beiw. Qua-
drat mit cingezeichneten Querschnitten
und bestimmen manche Dimensionen
aufs ausführlichste. Die Maßangabe eines
Rohres lautet z. B. 3" engl. 1. W. oder
3" engl. I. D.; es wäre damit die lichte
(innere) Weite oder der lichte Durch-
messer gleich 3 Zoll englisch gemeint.
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I. AngOHl 7»3. C. H • i n a t « , Daa Zeichnen, im beeonderen das Pachaeichnen u. die Werkatattaeichnunz. 1 ,*55
Es ist gleicbgfiltig, ob die Zeichnung in natürlicber Größe oder in verkleinertem
Maßstabe (1:5, 1:25, 1:100) entworfen ist. Die eingescbriebenen Maße entsprechen
stets der Wirklichkeit, also dem auszuführenden Werkstück.
Jede Zeichnung muß in allen Dimensionen genau, d. h. maßstJiblich hergestellt
werden, um ein naturgetreues Hild zu erhalten. Stimmen demnach .Maß und Zeichnung
nicht überein, so sind die betreffenden Maße durch Unterstreichen auffällig zu kenn-
zeichnen. Diese Regel kommt nicht zur Anwendung, sobald die Gegenstände, z. B.
lange Spindeln, abgebrochen gezeichnet sind.
a h e d t f
Fig. 12.
Für ScArrjit^Mi. die ojieh NormalieB (Bcbneideitaen, Kluppen, Tabellen o. a, w.) hergaMtelli werden, ueoligt eine zrAmwi/ueA«
DmiMuttfi derbelben. Die Pig 12a bis 12c (eigen die pabruueM*cbalaN and iwer.kenW'prechendiKvD MtOiodmt, endlich Fig. tld
bia 13^ aehr maogelbafie Daretellnngcn.
übliche Maßstäbe sind ’/,, ’/j, '/so- Vm “• <1®^ natürlichen Größe. Der
■Maßstab '/, nat. Gr. wird nur in beeonderen Ausnahmefällen verwendet, während der
Maßstab 1 : 1 der gebräuchlichste für Werkstattzeichnung sein sollte.
W'enngleich der Modelltischler nach SchwindmaUstäben arbeitet, so erfolgen die
Maßangaben und Darstellungen nach natürlichem Maß, also in Millimeter, denn für den
Modelltischler sind nur die eingeschriebenen Maße gültig.
Schwindmaß ist bekanntlich eine Zahl, welche die Schwindung angibt. Ge-
gossene Metalle schwinden beim Abkühlen, d. h. ihre Dimensionen sind infolge der
Wärmeabgabe um ein Gewisses kleiner geworden, weshalb die Gußmodelle entsprechend
größer sein müssen, als die zu erwartenden Gußstücke (Abgüsse). Das Linearschwind-
maß des Messings schwankt beispielsweise zwischen '/„ und '/.vo> Gußeisens
beträgt im Mittel '/,j, d. h. also, Gußeisen schwindet auf 96 mm Länge um 1 mm.
Fig. IS.
Dlo xllgamoin flbllt'b* und »iDogtinaU« Daniullaog d«« FU<*hg<>wlodM bi*tH Pig. 12. <irOU«r« Hplndelo »rtialt«n Dor
•ni Aafaog QBd am Fiid« de« Gewindes einige Gänge Io der D«r*icUang. wahrend die Übrigen Gange in gekcnnteicbneter
Weifte Hcbematlech angegeben werden, ln Enoasgetanc besgnderer werden die enbprKht»‘Un Sckmlt» stHrh-
ptinktlert fimftttiekmt SUmmen Zeicbnnng ond Mab nicht Oberein. so lat da» betn.'0<*ade MaC* durch VnUr$trrick*n anfftiihf
dar*mttUefi.
Die erwähnte farbige Trennung zwischen Darstellungs- und Maß- und Mittellinien
filllt selbstredend beim „Pausen“ (Kopieren auf Papier oder Leinwand) fort, sobald die
Kopien zur Herstellung der Lichtpausen dienen. Die Mittel- und Maßlinien werden in
diesem Falle ebenfalls schwarz und in geringer Strichstärke ausgeführt. Lichtpausen werden
genau wie beim photographischen Kopierverfahren (Gewinnung der Abzüge) verfertigt,
indem hinter die Papier- oder Leinwandpause das lichtempfindliche Papier gelegt
wird u. s. w.
Dem Anfänger bietet natürlich die Behandlung der Maßzahlcn große Schwierig-
keit, im besonderen die genügende, richtige und übersichtliche Anordnung derselben.
Die Schüler erkennen den Wert der Mittel- und Maßlinien meistens erst beim Aufreiüen
der Teile nach vorher aufgenommener Skizze.
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136
C. Htln • ts, Dat Z«ichn«n, im btaondaran das Pachzatchnan u. dla Warkatattzaichnung.
Wie schon erläutert und auch auf den in der Sitzung vorgefDhrten Zeichnungen
vermerkt, stellen die Schüler die Zusammenstellung (Blatt 2 bezw. 3 oder 4) nach den
ßinzelzeicbnungen her. Sie stoßen dabei auf fehlende, sowie falsch eingetragene Maile
(die sie natürlich nachträglich zu ergänzen bezw. zu berichtigen haben), welches eine gute
Übung ist und zur gewünschten und anzustrebenden Einsicht und Selbständigkeit führt.
Es ist außerordentlich wichtig, gerade auf die Skizzen und die nach diesen
angefertigten Detiülzeichnungen großen Wert zu legen. Die Schüler lernen das Innerste
der Sache gründlich kennen und gewinnen erst dann ein Bild des Ganzen.
Eine Werkstattzeichnung muß die Bearbeitung des Materials ohne weitere Er-
kundigung und Nachfrage klarstellen; dies wird durch Bänderung mit roter Farbe im
Original und rotem Kreidestift in der Arbeitszeichnung erreicht. Der schriftliche Zusatz
,für die rotgeränderten Stellen ist entsprechende Bearbeitungsstärke zuzugeben" oder
„die rotgeränderten Stellen sind zu bearbeiten“ schließt jeden Irrtum aus. W'erden
dagegen fast alle Teile bearbeitet, so wird gewöhnlich die Angabe ,die blaugeränderten
Stellen bleiben unbearbeitet“ ausreichen.
Andere Beschreibungen, z. B. Angaben wie „Lackieren“, „Vernickeln“, „sauber
schmieden und katzgrau bezw. überall sauber bearbeiten* u. s. w., finden sinngemäße
Anwendung und sind stets anzugeben.
Jede für die Werkstatt bestimmte Einzelzeichnung muß ferner eine sog. Stück-
liste enthalten, eine Liste, welche, wie die Bezeichnung schon sagt, die einzelnen
Stücke n. s. w der herzustcllenden Arbeitsgegenstände enthält, etwa wie die folgende
Tabelle.
Be-
zeieh-
nung
Material
m
Bemerkungen
A
Bchieferplatte
Schiefer
1
Obere Seite u. Kanten bearbeiten
bb,
MeBBiiigschienen
Messing
b21; b,2
polieren und gelb lackieren
c
»
0
1
0 n 0 0
d
IjAgerbock
n
4
D.Z. 100
Kanten u. Auflageflftchen hobeln
e
Bpindei mit BteUrin^
Schmiedeeisen
2
f
Plachschieneu
Messing
2
polieren und lackieren
e
Kurbel mit Holzgriff
Gußeisen
2
D. Z. 101
h
Mutter
Messing
2
D. Z. 102
i i|
FoderbOgel
^ •>
iß; i,2
polieren und gelb lackieren
k
Kontaktfedern
Kupfer
24
.
FederbUgol
Messing
12; 1,2
p
m
S*fach federnder Bügel
•
2
M 0 0 0
n
Schiene
2
0
0
UntorlegBcheibo
Metssln^ tind
ülltutDcr
G12; M2
w m 0 0
p
Widerstund
Nicketin
2
r
Winkel
Schmiedeeisen
2
B
»
•
2
t
BQchso
Messing
2
u
Knopf
Hartgummi
2
polieren
V
Sechökantschraube
Schmiedeeisen
18
w
, . mit Mutter
f.
*4
X
1mm Schraube m. Senkk.
50
y
Kopfachraube
Messing
10
polieren und gelb lackieren
z
Sochskantechrnube m. M.
Schmiedeeisen
10
A
Kopfschraubc
Messing
10
polieren und gelb lackieren
B
3mm „
p
50
n H n <•
C
3 mm p
p
n
m «
f
Digitized by - ioogle
I A<!^uii'|903 C. Heina!*, Da» Zeichnen, inihesonderB cUa FachzBichnen u. die Werkstanzeichnung. 1,^7
Die Stückliste ist für den z\rbeiter nach jeder Richtung maßgebend. Sie gibt
ihm Auskunft Ober das Material und seine Heurbeitung, die Modell-Marken der Gußstücke,
Zeicbnungs-Numraem der übrigen Details, Stückzahl der Teile u. s. w. Die Stückliste
enthalt gewöhnlich nur die Teile für ein voli.standiges Instrument oder komplettes
Maschinendetail. Um nun dem Meister und Arbeiter die nötigen Werkstattauftrage zu-
zuführen, beispielsweise für 8 Mikroskope, so würde es genügen, wenn seitens der
technischen Leitung bezw. des Bureaus die entsprechende Werkstattzeichnung mit nach-
folgendem Vermerk, in der Kühe der Stückliste befindlich, herausgegeben wird.
3. Februar 1903.
Für S. in H. (oder Auftrag Nr. . . .): 8 Mikroskope, davon 2 Stück nach
Skizze „y“ (Fuß „m“) und 6 wie gezeichnet, sämtlich mit dem Objektiv-
System ^B". Linsenfassungen sind vom Lager zu nehmen; die erforderlichen
Linsen sind auswärts bestellt. Lieferzeit der 8 Instrumente Knde Mürz 1903.
Schaltungs- bezw. Wicklungsschemata, Wicklungstabellen. Angaben über Um-
drehungszahlen pro Minute, Spannungen, Stromstärken u. dgl. dürfen bei Kinzel- und
Zusainmenstellungszeichnungen der Dynamomaschinen und elektrischen .Motoren nie
fehlen; ebenso muß jede Zeichnung über Größe und Art der Linsen, deren Brennweite u.s.w.
genaue Angaben enthalten.
Das Original, im Archiv des Bureaus verbleibend, muß natürlich die gleiche
Order dokumentieren.
Zweckentsprechend angebrachte laufende Nummern ergänzen die Werkstatt-
zeicbnung.
Stellen sich nun bei der Bearbeitung Schwierigkeiten oder wegim Benutzung
einer Zeichnung für ähnliche Zwecke erforderliche Urnänderungpen heraus, so werden
diese sofort zeichnerisch berichtigt, zuweilen auch in roter, im Wiederholungsfälle in
blauer Farbe vorgenoinmen. Mine diesbezügliche Ergänzung wird dann unter der (’ber-
schrift, welche die Benennung der Zeichnung (Name des Instruments u. s. w.) und MaU-
stabangabe ('/p */s „Rundschrift- enthält, angeordnet, etwa „rote
-Änderungen ^Itig i>. Januar 1902, desgl. blaue Änderung 8. -März 1902“.
Eine andere Methode, vorhandene Zeichnungen für ähnliche Fälle, etwa für
Links- und Rechtsmodelle bezw. Ausführungen zu benutzen, ist folgende. Abweichende
Formen und Einzelteile werden neben die bestehende Darstellung gezeichnet oder
skizziert, besonders markiert und in der Stückliste bezw. in der Aufgabe zweckent-
sprechend erwähnt, z. B, li Stücke Auszugsrohre „d“ wie gezeichnet und 2 desgl.
nach Skizze „z“.
Werkstattzeichnungen sind gewissermaßen Dokumente früherer und in Arbeit
befindlicher Ausführungen; es ist daher besonders wichtig, sie aufzuheben. -Man sollte
aus diesem Grunde nie Originalzeichnungen in die Werkstatt geben, sondern stets nur
Kopien in Gestalt sogenannter Pausen, die auf durchsichtigem Papier oder l-einwandstofl',
resp. auf chemischem Wege hergestellt sind. Sie führen dann die Bezeichnung Sepia-,
Blau- oder Weißpausen und haben dementsprechend weiße Linien auf braunem oder
blauem Grunde bezw. schwarze oder blaue Linien auf weißem Grunde. Diese Licht-
pausen bieten wegen ihrer an anderer Stelle schon angedeuteten, einfachen, sicheren
und wenig zeitraubenden Herstellungsweise und wegen ihrer Billigkeit vorzügliche
Arbeitszeichnungen, die sich durch Lacküberzüge u. s. w. vorteilhaft konservieren lassen.
Bei strikter Durchführung der vorstehend näher bezeichneten Anforderungen,
die an eine gute Werkstattzeichnung zu stellen sind, bleiben dem leitenden Meister
zeitraubende Erklärungen und Demonstrationen erspart; auch ist ein Mißverständnis
dieser Aufklärungen somit völlig ausgeschlossen.
Die in der Februarsitzung vorgelegten Scbülerzeichnungen, von mehr oder
minder begabten Schülern des laufenden Semesters in der hiesigen Haupt -Gewerbe-
schule hergestellt, gaben die besonders gründliche Bearbeitung der Einzelteile mit dazu
gehörigen Zusammenstellungen unter peinlichster Anw endung der vorstehend näher klar-
geiegten Ausführungen, die man in einer brauchbaren Werkstattzeichnung erwartet,
wieder. Es behalten die in der Sitzung vorgeführten Fachzeiebnungen natürlich ilen
Charakter von Schulzeichnungen, indem sie manches enthalten, was in <ler Praxis ein-
facher zu gestalten sei, z. B. einfachere Darstellungen u. a. m., indem z. B. zuweilen
der Längsschnitt eines Gegenstandes genügt, die Konstruktion festzulegen. Die Schüler
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D»ut»4-b»
M«K’haiitl(*r-Z(r
138
V«r«iQt* uad P«r*otMnnachrlcht«n. — Klvinvr« Mttt*iiunc*n.
werden aber angehalten und gezwungen, alles in sämtlichen Stellungen, also AutriB.
OrundriB, Seitenansicht, sowie Quer- und Längsschnitte darzustellen.
Auf die Darstellung der Zahn- und Kettenräder, Schnecken und Schneckenräder,
Teilungen (Kreise, Nonien, Trommeln u. dgl.) konnte wegen vorgeschrittener Zeit am
Vortragsabend nicht näher eingegangen werden; aus gleichem tirunde konnten die
Montierungspläne. Installationszeichnungen der Klektrotechniker u. s. w. nicht berück-
sichtigt werden.
lin«- und Pepsonttnnaohri«
Znr Auftiahme in die D. Q. t M,
u« O« gemeldet:
Hr Gustav Emil Meiser, Mechaniker,
Inhaber der Firma Melser & Mertig,
Physlkal. - techn. Werkstätten, Dres-
den-N., Kurfttrstenalr. 27.
Bmaont wurden: Dr. H. Stade» wIbbcd-
BchaftUcher Hilfsarbeiter am Meteorologischen
Institut in Berlin zum ständigen Mitarbeiter;
Dr. Ea Anding» Privatdosent für Astronomie
an der Universität München, zum ao. Professor;
Privatdozent Dr. O. Rau zum o. Professor der
techn. Chemie an der Technischen Hochschule
in Aachen; Profeesor Dr. M. Cantor» Straüburg,
sum ao. Professor der theoretischen Physik an
der Universität WUrzburg; der ao. Professor
Dr. E. Ott sum o. Professor der Mathematik an
der Universität in Bern; G. W. Stewart aus
Ithaca, N. Y., zum Professur der Physik an der
Universität zu Grand-Forks, N. D.; Dr. G. II.
Howe sum Professor der Physik am DorimotUA
CoU^ ln Hanover. N. H., als Nachfolger des
nach New York berufenen Prof. B. P. Nichols;
Dr. II. M« Reese vom Lick-Obsorvatorium zum
Observator am Yerkes- Observatorium; seine
Stelle an der Lick-Sternwarte, Mount Hamilton,
ist von J« II. Moore übernommen worden; an
der Mc Gill-Universität in Montreal Professor
J. Harkneas» bisher am Bryn Mmpt CaÜege^
zum Professor der Mathematik und der Dozent
der Mathematik H. .M. Tory znm Assistent-
Professor.
Berufen wurden: Profeesor Dr. J. Thiele»
Straßburg, als o. Profeesor der Chemie an die
Universität Würzburg: Dr. W. Ziegler» Assistent
am Physikalischen Institut der Technischen
Hochschule in Dresden, als Professor der Physik
an die Universität in Santiago in Chile,
Habilitiert haben sich: Dr. W. Scblink als
Privatdozent für Mechanik an der Technischen
Hochschule in Uarmstadt; Dr. J. K. W. Ebcrt,
bisher Assistent der Sternwarte in Straßburg,
ale Privatdozent für Astronomie an der Univer-
sität Greifswald; Dr. A. Dahms und Dr. E. Marx
als Privatdozenten für Physik an der Univer-
sität Leipzig.
Professor Dr. W. Lossen» Direktor des che-
mischen l>aboratoriun)s an der Universität
Königsberg, wird mit Ablauf des Sommer-
semesters sein Amt niederlegen.
Verstorben sind: Prof. Dr. F. I>eichinäller,
Observator der Kgl. Sternwarte in Bonn, 4^ Jahre
alt; der Chemiker Dr. E. Lucius» Mitbegründer
derHOchsterParbwerke, 70 Jahre alt; Ph.Kellcr»
0. Hon.-Professor der Physik an der Univer-
sität in Hom, 77 Jahre alt; Professor Dr. M.
Hamburger» Dozent der Mathematik an der
Technischen Hochschule zu Berlin, 65 Jahre
alt: Dr. \» ('ommoii, praktischer Astronou)
und Konstrukteur großer Refraktoren. Mitglicii
der Boyal Society, in Ealing-Lomlon, 62 Jahre
alt; Oberlehrer Dr. Rob. Lüpke, Klektroche-
miker in Berlin, 45 Jahre alt.
Kleinere MitteilnnBon.
Eine elektrlzche MIkroskoplerlainpe.
Von T. Tammes.
Zeittchr. f. vis§. Mikroekopie IS, S. 280. 1902-
Verf. hat zum Gebrauche in Mikroskopier-
sälen die in nachstehender Figur dargestellte
Mikroskopierlampo für elektrisches Gltthlicht
kunsiruiert. Die Lichtquelle derselben bildet
eine kugelförmige Glühlampe von etwa 4 cm
Durchmesser. Dieselbe ist ln einem gußeisernen
Kasten befestigt. Beim Arbeiten wird der an
der vorderen Seito des Kostens vorspringende
Teil a zwischen Fuß und Tisch des Mikroskopes
geschoben, sodoß weder das Licht der eigenen
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Heft IV
I. AiiiOiBt
Kleinere Mitteüuni'en.
189
Lampo noch dati der Lampen in der NAhe ar-
beitender Peraonen direkt in die Augen scheint.
Die an dem vorspringondeu Teile des
Kastens angebrachten Leisten d ermöglichen
in Verbindung mit den Zapfen e das Rlnschiehen
von matten Glasscheiben, welche ein Gesichts-
feld von gleichmABiger Helligkeit im Mikro-
skope herstellen. Für hinreichende Helligkeit
genügen bei Vergnvßerung bis zum 500-fachen
Glühlampen von 5 Kerzen LichtstArke; bei
stärkerer Vergrößerung, auch bei Immersiona-
Systemen, reichen solche von 10 Kerzen noch
vollkommen aus.
Die Leitungsschnüre der Lampe sind in der
oben am Apparate befindlichen Klemme 6 ge-
faßt, welche es ermöglicht, die Lampe ohne
Schaden au den DrAhten aufzuheben, sodaß die
Handhabung des Apparates überaus bequem ist.
Die Mikroskopierlampe wurde von der Firma
F. J. Kipp & Zonen in Delft, Holland, ange-
IfrtigL Mk.
Gummidichtungen dampf und wasser-
dicht zu machen.
Fachztg. f. Blechbtürh. «. Inst. 10, 3. 26S. 1903.
Um Gummidichtungen dampf- und wasser-
dicht zu machen, empfiehlt sich eine Lösung
bestehend aus gepulvertem Harz und Salmiak-
geist (etwa 1 : 10). Die Lösung bildet eine
zAhe, dickflüssige .Masse, die aber nach einigen
Wochen dünnflüssig wird und dann gebrauchs-
fertig ist. Mit dieser Lösung bestreicht man
die betreifenden Stellen und macht sie dadurch,
nachdem die Masse erhörtet ist, für Flüssig-
keiten undurchdringlich. Die Masse haftet
leicht an Holz und Metall. Kg-
Isolleranstrlch für elektrische Lei-
tungen und Apparate.
MetaUarb. 2.S, S 82- 1902.
Die Mittel, mit wolchen man die Isolation
an elektrischen Leitungen und Apparaten durch-
fuhrt, sind sehr mannigfaltige und müssen dem
jeweiligen Zweck entsprechend, angepuüt
werden. Die Firma Frischauer & Co. (Wien 6,
Oumpendorferstr. 41) bringt unter dem Namen
.UuKoUt-Isolationalack** eiuen Lack in den
Handel, der allen Anforderungen, die an eine
gute Isolation gestellt werden, gerecht wird.
Der Lack laßt sich auf alle Materialien auf-
tragen und wird nicht rissig. Br leitet die
Warme sehr schlecht, ist in allen Agenzien un-
löalich und vertrügt eine Temperatur von
3250 c. (‘ber die IsoHerfahigkoit des Lackes
hat die Versuchsanstalt für Elektrotechnik des
k. k. Technologischen Gewerbemuaeums Ver-
suche angestellt. die ergeben haben, daß eine
Lackdchicht von ungefähr 0,06 mm StArke erst
zwischen 5300 bis 6300 Volt durchgeschlagen
wurde.
Die in feuchten RAuroen zur Verlegung
kommenden LeitungsdrAhte besitzen außer der
Garnumspinnung noch eine aus reinem Para-
gummi hergestellte Umwicklung. Da der
Schwefel des Gummis mit dem Kupfer eine
chemische Reaktion eingeht, müssen die DrAhte
verzinnt sein. Hier würde eich der laolier-
anstrich bedeutend billiger stellen. Auch für
umklöppelte Kupforlitzen, GlühllchtschnUre,
die einer wasserdichten Isolation bedürfen,
wendet man vortollhaft den Rusolit-Isolatloiis-
lack an. Aber nicht nur für LeitungsdrAhte,
sondern auch für Maschinenteile, Apparate, die
einen isolierten Zustand erhalten sollen, em-
pfiehlt sich der Isolieranstrich.
Der Überzug mit obigem Lack bietet nicht
nur eine sichere Gewahr für eine absolute Iso-
lation, sondern stellt sich gegenüber anderen
Isolatioiismitteln bedeutend billiger. Kg.
Aus dem Gewerks • Aussfellungafonda
zu Berlin sind statutengemäß alljährlich im
Monat Januar zehn Stipendien zu je 60 M. an
Gewerbegehülfen behufs ihrer weiteren gewerb-
lichen Ausbildung zu verteilen. Einen An-
spruch darauf haben nur GehUlfen, die Inländer
sind und Zeugnisse ihres Wohlverhaltens und
Über erworbene Geschicklichkeit vorlegeii
können, auch zwei Jahre lang als Gebülfen in
Berliner Werkstätten gearbeitet haben, vor-
zugsweise aber mir solche Gehülfeu, die in
Berlin geboren sind.
Diejenigeu, welche mit einem Stipomlium
bedacht werden wollen und vorstehende Be-
dingungen erfüllen können, haben ihre selbst-
geschriebenen Gesuche unter Beifügung
eines Lebenslaufs, der Geburtsurkumle und
der Originale oder beglaubigten Abschriften
der Lehrzeugnisse, sowie der Wohlvor-
haltungs- und Geschicklichkeitsatteste ihrer
Arbeitgeber bei dem Kuratorium des Ge-
werks-Ausstelluogs - Fonds, Berlin C 2, Stra-
lauerstr. 3/6, bis spätestens Ende September
d. J. einzureichon.
Gesuche, bei denen auch nur eins der vor-
stehend bezeichnetea Beweisstücke mangelhaft
ist oder ganz fehlt, können nicht berücksichtigt
werden.
Die diesjährige 75. Versammlung Deutscher
Naturforscher und .\rztc findet am 20.— 26.
September in Kassel statt.
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140
Glastechnifches.
M*rb«nikfr>Zlx
Glaateohnisohes.
Ein neaer Extraktlonsnpparat.
Von Dr. W. I’ip.
y.exiachr. f. angew. Chem. Ui. S. ß^7. 1903.
Der in nebonstohondor Vl^ur abgcbildete
Apparat dient zur Extraktion von FIbssigkciton
mit Äther oder anderen BpczlfiBch leichten
Klhesigkeiten. Die Vordamprung des Extrak*
tionBmittelB geschieht in dom ftundkolben. Der
Dampf gelangt auf dem aus der Zeichnung er*
sichtlichem Wege in das Hohr, welches in den
mittleren Tubus des E\traktionsgenu>es mUndot,
und tritt hier in die zu extrahierende Flüssig-
keit ein, kondensiert sich und steigt, durch
eine lose idngelegte, perforierte Purzcllanplatto
feiiistens verteilt, in Tropfenform hoch. Der
Äther saminoU sich oben, gesättigt mit extra-
hierter Substanz, an und wird durch das schritgo
('horlaufrohr dem Kolben wieder zugefOhrt.
Durch genOgend lange Fortsetzung dieses
Kreisprozesses wird alle in Äther K>sUchc Sub-
stanz iu den Rumlkolben UborgefUhrt. Der
Apparat wird von der Firma Kaehler &
Martini in ßerlhi hergostellt. M.
EotlRduDgeröhre zur Beobachtung
der elektrischen und magnetischen Ab-
lenkung schneller Kathodenstrablen.
Von H. Starke.
Verhandl. d- DruUeh. phytikal- Ge$. Ä. 8. 241
1903.
Von der Firma Geißler in Bonn hat Vorf.,
um bei Ablenkung schneller, unter einem hohen
Bntiadiingspotential erzeugter Kathodonstrahlen
durch ein magnetisches Feld sowohl wie durch
ein elektrisches Feld messen zu können, die
folgende Kntladungsröhre anfertigen lassen.
Dos Bemerkenswerte an dieser aus 3 Teilen
bestehenden Röhre ist, daß der mittlere Teil
in zwei Schliffen drehbar ist und in seinem
Innern einen Kondensator enthfllt, der zur elek-
trischen Ablenkung der zwischen seinen Platten
hindurch gehenden Kathodenstrahlen dient
Diese werden in dem Unken Teil der Röhre
erzeugt. Das am Ende dieses Teiles bcrmdllcho
\
I
1
Diaphragma mit einer Öffnung von 0,5 bis
1 mm bewirkt auf dem im rechten Tolle der
Röhre angebrachten Glimmerschirm einen scharf
abgegrenzten Lichtflock. Auf dem (ilimmer-
schirm sind zwei zueinander senkrechte Milli-
mcterteilungen eiugeritzt. Durch die Drehbar-
keit des mittleren Teils der Röhre ist es also
ermöglicht, den Lichtfleck so auf diese Tel-
hingen fallen zu lassen, daß die durch den
Kondensator bewirkte Ablenkung in Richtung
<ler einen Teilung erfolgt und derart die Größe
der Ablenkung gemessen worden kann. Die
(in der Figur nicht wiedergegebenen) Spulen
zur Erzeugung des magnetischen Feldes waren
so allgeordnet, daß die magnetische Ablenkung
senkrecht zur elektrischen erfolgte und also
dann auf der zweiten Teilung des Glimmer-
Bchirmes abgelesen worden konnte.
Die aus der Figur orsicbtHcbe Anordnung
der Schliffe bewahrte sich sehr gut. Es ist
dabei vermieden, daß Fett sich im Entladungs-
raum befindet oder von den Kathodonstrahlen
getroffen wird, was zur Erzielung konstanten
V'akuums erforderlich ist. Mk.
Digitized i)y ('- - igle
R«n Io
I- Angost lyiä.
Glas(«chnltchM.
Hl
Über die Darstellung: ▼on Ar^on
mittels elektrifcher Funken.
Von A. Bockor.
Zeitsehr. für KUktroehemie 0. S, 600. 2900.
Din Gowinnunf? des Argons aus der atmo-
sphärischen Luft, der zu diesem Zwecke der
Stickstoff entzogen werden muß. gesclüeht ge-
wöhnlich durch Absorption des Stickstoffes der
Luft vermittels Magnesium. Eine andere Me-
thode, die zuerst von den Entdeckern des
Argons, Lord Rayleigh und W. Ramsay.
angewandt wurde, beruht auf der Oxydation
des Stickstoffes unter der Einwirkung elek-
trischer Funken und darauffolgender Absorption
der so entstandenen Oxyde des Stickstoffes.
Verf. hat fOr diese Methode den in unten-
stohonder Figur dargestellton Apparat kon-
struiert, der es ermöglicht, die Einwirkung der
Kunkenstrecke auf den Stickstoff der zu be-
handelnden Luftmenge unter möglichst günsti-
gen FrostAnden vor sich gehen zu lassen.
Der mit F bezeichnete Teil des Apparates
dient zur Oxydation des Stickstoffes. Dieser
wird gebildet von einem mit Ktihlwaseer an-
gefullten Oe^iße aus Zinkblech, durch dessen
Boden zwei Messingrohre führen, die oben durch
ein enges Messingrohr verbunden sind. An
dieses Messingrohr schließt sich dann ein als
Kühlschlange dienendes Bleirohr an. Dieser
Teil des Apparates ist aus Metall hergeatellt,
lim der infolge der elektrischen Entladungen
auftretendcD Erhitzung Widerstand leisten zu
können, was bei Horstellung aus Glas nicht
möglich wttre.
In den Boden der beiden Messingrobre ist
jo ein Glasrohr mittels eines Gummistöpsols
befestigt, welches sowohl zum Zuführen der
Luft, als auch zur Isolation der in ihnen be-
findlichen die Elektroden darstellenden Kupfer-
drahte dient. Diese sind im unteren Eude der
Glasröhre eingegipst und fülireii zu den So-
kuudarpolen des Transformators. Eie endigen
oben etwa in der Mitte der Messingrohre.
Oberhalb Ihrer Kodmi ist in jedem Rohr eine
Messingscheihe mit zeritraler(')ffnung eingeprel'd,
wolche die Gase nötigt, die Funkenstrecke in
engem Strome zu passieren, und so deren Ein-
wirkung erhöht
Die zu behandelnde Luft wird, mit der an-
gemessenen Menge Sauerstoff vermischt, in den
Gasometer gebracht. Im Laufe des Versuches
laßt man dieses Gemisch in der durch die Pfeile
angedeuteten Richtung durch den Funken-
Apparat F und darauf durch das Abaorptions-
gefaßt nach dem Gasometer strömen. Nach
Umstellen der Hahne n, b und e laßt sich dann
das Gasgemeiige wieder durch F und A nach
Gj zurOckleiten. Diese Operationen werden so
oft wiederholt bei öfterer Zufügung von neuem
Luft-Bauerstoffgemisch durch den Hahn o. bis
eine hinreichende Monge Argon in dem Apparate
angesammolt ist.
Bei Benutzung von zwei Punkenapparaten
ergab sich eine mittlere Absorption von
8 Liter pro Stunde, sodaß es möglich war,
io wenigen Tagen einen Rest von 2 Liter (ias
zu gewinnen, der in kleinem Maßstabe weiterer
Behandlung durch eine Funkenstrecko ausge-
setzt, etwa 600 ccm Argon lieferte. Mk
Untverial-Drelfuni mit Teratell baren
Zongen«
Von F. Allihn.
Chem -Zlg. ZT, 8. 664. m:i.
Der Universal-Dreifuß hat die übliche Form
der gewöhnlichen Dreifüße {Fig. /), an dessen
unterer Flache des Ringes sich drei Ösen be-
Pif. I.
finden, durch welche Zungen hindurch gesteckt
sind, die durch Schrauben in jeder gewünschten
Lage festgebalten werden können. Durch diese
Anordnung ist es ermöglicht, Tiegel jeder
Größe oder andere Gefäße ohne Anwendung
von Drahfdreiockon zu erhitzen {Fig. 2). Da
die Zungen nach vorn oder hinten in jede Lago
gebracht werden können, demnach große und
Digl'iliOd by -Ogle
142
Gta«t*chnlichts. — BQchcrtcbau.
0«aUch«>
Mfchjuükargtg
kleine Tiegel ohne Anwendung einoa Draht-
netzes zu erhitzen eiiid, eo vereinigt dieser
Dreifuß zwei der am meisten gebrauchten
Laboratoriumsgerate, den Dreifuß und das
Drahtdreiock, zu einem Gerat. Auch als Filter-
gestell, wie es Fig. 3 zeigt, ist der Dreifuß zu
benutzen. Fig. 4 veranschaulicht die Form
des Drahtnetzes, wie solches bei Benutzung
des Dreifußes zu empfehlen ist.
Flg 4.
Der Universal-Dreifiiß ist zum Gebrauchs-
muster angoraeldel und wird von der Firma
Warmbrunn, Quilitz & Co. in Berlin C. in
mehreren Größen in den Handel gebracht.
M.
Gebrauchsmuster für glastechnlsche
Gegenstände.
Klasse :
13. Nr 201 473. Abschlußhahn, bei welchem
die Dichtungsflache des Kükens aus Kuhle
besteht. W. Thlem, Halle a. S. 17. 9, 02.
Nr. 202 836. Rückfluß- und Destlllationskühler
für Laboratoriumszwecke. Wagner&Munz,
München. 6. 6. 03.
31. Nr. 201 89B. Röntgenröhre mit einer im
Innern derselben in metallischer Berührung
mit der Antikathode angebrachten Blende.
Voltohm Elektr. Gesellsch., Frankfurt
a. M. 26. 5. 03.
30. Nr. 201643. Elektrische Untorsuchungs-
lampe mit abnehmbarer, durchsichtiger
Schutzholse. G. W. Bauer, Berlin. 19, 5. 03.
Nr. 202 088. Chloroform-Tropfgofaß mit Ka-
pillarhals. Medizin. Warenhaus A.-G.>
Berlin. 30. 6. 03.
Nr. 202 213. Zerstäuber für Flüssigkeiten, bei
welchem der Glasbehälter an seiner Öffnung
einen Ring trägt, über welchen eine mit der
Kanäle verbundene Kappe zur Erzielung
einer größeren Füllöffnung und festeren
Verbindung der Teile aufgeschraiibt ist.
Ch. Pongo, Berlin. 24. 4. 03.
Nr. 202 346. Flasche mit als Verschluß die-
nendem Einsatz zur Aufnahme und Fällung
einer Spritze. A. Strauß, Barmen. 1. 5. 03.
Nr. 202 364. Medikamentenflasche mit ver-
stärktem Halsraude. H. Ulbrich, Igelshiob
b. Neubaus a. Rennweg. 2. 6. 03.
42. Nr. 201 479. Maximumthermometer mit
einer als Minutenzähler dienenden Sanduhr.
0. Drescher, Charlottenburg. 14. 3. 03.
Nr. 201 646. Fieberthermometer mit Erwei-
terung im KapUlarrohr. E. Kantorowicz,
Berlin. 19. 5. 03.
Nr. 201 929. Aräometer, dessen Belastungs-
kugcl eine Öse zum Anhängen verschieden
schwerer Körper und welches demgemäß
eine mehrfache Skale aufweist. J. Brückner
& Co., Ilmenau 1. Thür. 24. 4. 03.
Nr. 202 266. Butyrometer mit dachförmig ge-
stalteter Schaufläche. P. Funke, Berlin.
30. 5. 08.
Nr. 202 862. Butyrometer mit prismatischem
Querschnitte im belegten oder mit matter
Rückwand versehenem Skalenrohre oder der
ganzen Butyrometerrohre. Fr. Hugers-
hoff, Leipzig. 26. 6. 03.
Nr. 203 074. Pipette mit durchgehendem, oben
und unten eingeschliffenem, massivem Glas-
hahnstopfen, dessen Bohrungen mit an die
Pipette angesetzten Köhren in Verbindung
stehen und durch einfache Drohung des
Stopfens nach links oder rechts ein Fullen
oder Entleeren der Pipette ermöglichen.
A. Primavesi, Magdeburg. 16 5. 03.
Nr. 203 067. Aus einer graduierten Röhre be-
stehendes Niederschlagssjtccharometer zur
Bestimmung des Prozentgebaltes von Zucker
im Ham oder in einer anderen Zuckerlösung.
E. C. Behrendt, Berlin. 28. 5. 03.
Nr 203 102. Hochgradiges Thermometer, bei
welchem im oberen Teile ein Trockenmittel
dauernd angebracht ist. W. Niehls, Berlin.
5. 6. 03.
64. Nr. 201 666. Mit Ausgußrohr versehener
Flaschenstopfen, dessen LuftzufUbrrohr ge-
bogen ist. Fr. Turck, Lüdenscheid. 19.5.03.
Nr. 202 249. Schwimmer aus Glas für die Meß-
gefäße selbsttätiger Schankvorrichtungen.
Weber, Kaltraann & Co., Köln. 27.5.03.
BQohersohau.
Monographien üb. angewandte Elektrochemie.
Hrsg. V. Oberingen. V. Engelhardt. 6. Bd.
gr.-8®. Halle, W. Knapp.
6. W. Borchers, Elekfcro-Metallurgie
des Nickels. 36 8. m. 4 Flg. 1903. 1,60 H
A. Mlothc, Grundzüge d. Photographie. 3.,verb.
Aufl. 120. IV, 94 8. m. 40 Fig. Halle.
W. Knapp im l.OO M
Digitized by G- )OgIe
H«ft U.
t. AdfO*« IVOS.
Pauouchau.
143
Patentsoha
w
Fig. J.
ik 1 -l 1-
h.:~V — ^
AbgeküntM QnaektUbarbaromster. A. S. Davia in Roundhay, Leeda, Grafech. York.
12. 3. 1901. Nr. 132 349. Kl. 42.
Daa Instrumcut gehurt zu der Klasse derjenigen Quecksilberbarometer, bei
denen dar Kaum fOr die abzusperrende Luftmenge vor jeder Messung mit der
äußeren Luft in Verbindung ge-
I < bracht wird. Bigantttmlich ist ihm,
I t daß das auf sich selbst zurückge-
bogene Barometerrohr a 6 (J^. l)
um eine Achse c an dem festen
Ge8telldschwingt(J^..2) und durch
ein verschiebbares Gegengewicht e
in der senkrechten und wagerechten
Lage gehalten wird. In der wage-
rechten Lage, also bei Nicbtge-
brauch, ist alles Quecksilber aus
der Meßröbre a in den mit der
Atmosphäre durch ein luftdurch-
lässiges Diaphragma in Verbindung
stehenden Beh<er/ geflossen. Die
Rohre a 6 ist in diesem Kalle mit
Luft gefüllt, welche die augen-
blicklich herrschende Spannung
der Atmosphäre hat. Zum Zwecke
der Messung dreht man das Baro-
meter in die senkrechte Stellung.
Das Quecksilber steigt in die ROhre a hinab und preßt die abgesperrto Luftmenge entsprechend
ihrer jeweiligen Spannung auf ein mehr oder weniger kleines V'olumen zusammen.
fir -i.
Form zur Herstellong von Qlasgegenstk&den. A. Bocuze in Lyon. 10. 11. 1901. Nr. 132711.
Kl. 82.
Diejenigen Oberflitchen dor Porai} welche dazu bestimmt sind, mit dem heißen, bezw.
geschmolzenen Glase in Berührung zu treten, bestehen ganz oder teilweise aus Nickel.
Veriahren zur Herstellong von Glasformen aas einer aas Holskoblenpolver and einem Binde«
mittel bestehenden plastischen Makzse. H. Robert io Hannover. 3. 5. 1900. Nr. 132 715.
Kl. 32.
Eine aus Holzkohlonpulver und einem Bindemittel bestehende plastische Masse wird
zu Blöcken gepreßt, welche darauf im Muffelofen ausgegloht werden. Aus den Blöcken wei-deu
die Glaeformen herausgearbeitet.
GesohwindigkeiUmesser mit einem aal einer gleiehlOrmig
omlaofendleA Scheibe sich veratellendsn Reibrad.
J. Heyde und A. Guth in Dresden. 14. 3. 1901.
Nr. 131 214. Kl. 42.
Eine mit der zu prüfenden Welle a {t'lg- 1) fest ver-
bundene Schnecke b dreht eine zweite Schnecke c, die mit
ihrer Welle d verschiebbar verbunden Ist. Letztere wird
von der gleichmäßig umlaufen<len Scheibe k .9) mit
Hülfe eines verschwenkbaren Hahmens p, dor das auf der
Scheibe k gleitende Reibrad o und entsprechende Zwischen-
räder n, m, o, w, y zum
Antrieb der Welle d
trügt, in Umdrehung
setzt. Beim Vorachie-
ben der Schnecke c
, auf ihrer Achso d wer-
den der Rahmen p und
die Holle o auf dor
Fig. 2.
Digitized by Güogl
t44
^atcntichau. t*at«nUiit«.
Daotacti«
M*ctualker-Ztf.
Scheibe A; mitteU citior MulTe g ao venicliweDkt, daß die Wclleo a und d die gleiche Ucecbwindig-
keit erhalten. Diese wird durch einen mit der MiifTe g
verbundenen Zeiger angegeben.
OesohwindigkeiUmeeaer mit einem aal einer gleioh-
lörmig umlaolenden Scheibe eich veratellen-
denReibrad. Dieselben. 1.9.1901. Nr.l3l21f>;
Zue. z. Pat. Nr. 131 214. Kl. 42.
Der die radialen Verechiebungen der Reib-
rulle 0 auf der Scheibe k und die achsialen Bewe*
gungen der Schnecke c übertragende und ver*
adiwenkbare Kahmeu des Hauptpatentea ist durch
einen geradlinig geführten Kohroen m ersetzt, um
vermöge der geradlinigen Verschiebung der Ueib-
rulle 0 die UeachwindigkeiUunterschiede auf einer
Skale mit gleichmAUiger Teilung ablesen zu können.
Palentliste.
Bis zum 13. Juli 1908.
Klasse: AnmeUangen.
21. B. 32 734. Verfahren zum Empfangen funken-
telegraphischer Zeichen. {{.Bauer, Berlin.
14. 10. 02.
E. 8872. Blektrolyllacher Unterbrecher. F. Dea-
sauer, Aechatfenburg. 13. 12. 02.
H. 28 919. Elektrolytischer Elektrizitatszühler.
J. B. y Uernaudez, B. M. y Miuru, L. y
Braäa u. J. B. Ortega, Madrid. 19.9.02.
S. 16 40C. llitzdraiiLmeßgor&t. H. Siovers,
Berlin. 6. 5. 02.
S. 16 642. Poiarisiertos Kelaia. SiemenaA
Halake, Berlin. 28. 6. 02,
S. 17232. (lalvauoskop. Dieselben. 24-11.02.
42. K. 8479. Schieübrltle mit Zielllnae. J. Endor,
Landeck i. Schl. 14. 6. 02.
F. 16 076. Sttttzvoirichtung an Fernrohren.
Ü. A. Fisko, New York. 25. 3, 02.
P. 14 205. Meßvorrichtung. K. Pesch, Neu-
Sandez. 5. 11. 02.
49. B. :M229. Drchstahlhalter für mehrereStahle.
J. Biancke, Charlottenburg. 24 . 4 . 03.
C. 11059. WeiclilOtmasae. J. Calimann u.
K. Bormann, Berlin-Rixdorf. 16. 8. 02.
K. 8353. Kopierfräsmaschine. Eloktrogra*
vOre, 0. m. b. H., Leipzig - Sellerhausen.
18. 4. 02.
L. 16041- Gewindefräser. E. Lange, Crone-
berg, Khld. 20. 6. 01.
K. 17 553. Fräser. F. Richter, Auasig. 10. 12. 02.
7<K K. 24 199. Vorrichtung zum Zeichnen pa-
ralleler Linien in bestimmten Abständen.
U. Klapp, Berlin. 13. 11. 02.
74- 11- 29 358. Elektrischer Foruzeiger. Hart*
manu Hc Braun, Frankfurt a. M. 25.11.02.
ErUUugeo.
21. Nr. 144 178. Telegraphen nach dem magnet-
clek'.rischeu Verfahren. Aktieaelakabe.
Telegru Tonen Patent Poulaon, Kopen-
hagen. 16. 7. 02.
Nr. 144337. Pendelelektrizitätszähler. A. Beetz,
E. Blumenthal u. 8. Schlesinger, Posen.
26. 8. 02.
Nr. 144 494. Elektrischer Polaucher. Pritsche
& Pischon, Berlin. 16. 12. 02.
Nr. 144 535. Wcchselatromzählcr nach Ferraris-
achem Prinzip. A. Peloux, Genf. 16.10.02.
42. Nr. 144 541. Nadelzirkel. J. Boaaart*
Bächli, Subr-Aarau. 18. 2. 02.
Nr. 144 587. Verfahren zur Erhöhung der
Meßgenauigkeit bei Oeschwindigkeitaiues*
eungen nach Pat. 137 601; Zus. z. Pat. 137 601-
W. Lahmey er & Co., Frankfurt a. M. 27.7.02.
Nr. 144 590. Geachwindigkeitsmeaser mit
Schleudergewichten und gleichmäßigerSkale.
M. Kuhn, \Valdheim 1. S. 30. 10. 02.
49. Nr. 144451. Fräser. P. W. Uardenblcker,
Kemacheid. 2. 11. 02.
Nr. 144 652. Schneckeuarliger Zahnrodfräaer
mit verstellbaren Schueidzähnen. V. Bauer,
Düsaeldorf. 10. 7. 02.
07. Nr. 144 511. Vorrichtung zum Schleifen der
Kazetten an BrUlengläacrn u. dgl. 0. Wer*
nicke u. K. Rahn, Rathenow. 13. 1. 03.
74. Nr. 144 349. Vorrichtung zur FernOber-
traguüg von Kompaßatellungen; Zua. z. Pat.
124687. A. Pieper, Berlin. 10.10.02.
FOr dl» KedAkUoD Tsrutwortllcb: A. Bltscbke Ja BerUo W.
V»rt»z *uQ JbUd» SpriDgvr In B«rlln N. — Drock vod £mll Dr*y»r Io B«rlla SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für lustriunenteakuude
liD«l
Organ fttr die gesamte Olasiustrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion; A. Blaschke, Uorlin W 30, An der Apoatelkirche 7b.
Nr. 1t>. 13. August. 1903.
Rsehdm«k nsr mit Üraehmlraag d*r Kmtakti.a r«at.tt«t.
Ober einen Oabel-Begistrierapparat und seine Änwendaug zur Beobachtung der Blitze.
Von
Prof. F. Wl. ZaJuttyftAld H. J. la Chyrlw. GtUikco.
In den letzten Zeiten ist die lieobaebtung der weit entfernten Blitze, die Ge-
witter zu begleiten pWegen, lebendig geworden. Da der von mir konstruierte Registrier-
apparat dieselbe sehr erleichtert, so will ich denselben hier naher bekannt geben, zumal
der genannte Apparat auch zu anderen Beobachtungen dienen kann.
Auf der Zeigeraehse einer Uhr ist ein Metallstreifcn a aufgesetzt. An den
beiden Enden desselben sind in gleicher Entfernung von der Achse zwei Drahte bh
rechtwinklig zum Metallstreifen eingenietet, sodali sie mit demselben eine „Gabel“
bilden. Demnach beschreiben die Enden der Gabel, wenn die ITir in Bewegung ge-
setzt wird, konzentrische Kreise von gleichen Durchmessern. Gleichsam eine Ver-
längerung der Uhruchse bildet eine flache, etwa 37 cm lange Schraube e , die
mittels einer kleinen Kurbel d gedreht werden kann, ohne daü eine Veränderung ihrer
Lage zu befürchten ist. Während nämlich der mit einem 12,3 cm langen Gewinde
versehene und der Uhr zugewandte Teil der Schraube am auüeren Ende eine kleine
Bohrung aufweist und dadurch auf der Uhrachse gewissermaßen aufsitzt, ohne jedoch
einen Druck nach unten auszuüben, stützen den übrigen glatten Teil der Schraube, der
von der Uhr abgewandt ist, zwei in einer Entfernimg von etwa 5 cm sich befindende
LagerbOcke / und /'. Der äußere / hat einen I.agerdeckel, welcher leicht geöffnet
werden kann; der innere /' besteht nur aus dem unteren Lagerteil. Der Durchmesser
der Schraube beträgt etwa 10 mm, die Steigung 2 mm.
Auf dem Teile der Schraube, der das Gewinde trägt, ist eine Trommel aus
dünnem Bleche und von entsprechendem Umfange angebracht; anstatt der Böden sind
Blechstreifen eingesetzt, um dieselbe nicht unnötig zu beschweren; die Länge der
Trommel ist gleich der des Gewindes, also 12, ö cm. Zwei l'edern g auf der Ober-
fläche ermöglichen das Keathalten des aufgespannten l’apiers; durch ein Gegengewicht
im Innern der Trommel wird ihr Gewicht ausgeglichen.
Die Achse der l'rommel besteht aus einem die Schraube leicht umhüllenden
Röhrchen; ihre Bewegung wird auf folgende Weise bewerkstelligt. Die Enden der
Digitizad by Gd|pgle
a
146
Dmtacb«
MtwhtDilc^r-Zu
P. Wl. von Zukotynski, üb»r einen Gabel-Regiitrierapparat.
Gabel ragen in zwei Schütze hinein, die sich in der zur l'hr hingewandten Bodenfl&cbe
der Trommel befinden, und verursachen so die Drehung der Trommei um ihre eigene
Achse. Die Führung längs der Schraube bewirkt eine Feder h, weiche gleichsam die
Schraubenmutter vertritt, dadurch, daU sie, mit einem Ende fest an dem Boden der
'Trommel angebracht, beinahe ^/, ihrer Lange vom festen Punkte entfernt in das
Schraubengewinde eingreift und sich in den Gängen der Schraube fortbewegt. Um
eine zu große Reibung durch allzu festes Anliegen der Feder an die Schraube zu
venneiden, ist im Boden ein kleiner Stift eingesetzt, der die Feder stützt. Bei einer
einmaligen Umdrehung der Uhrachse wird also die Trommel um die Größe der
Schraubensteigung fortbewegt.
Das freie Hin- und Herschieben der Trommel auf der Schraube ist da-
durch ermöglicht, daß man mittels eines dünnen Drahtes i die Feder leicht von
dem Schraubengewinde abheben kann; der Draht ist zu diesem Zwecke mit einem keil-
förmigen Haken versehen, der aus dem Boden der Trommel hervorragt. Man kann die
Trommel selbst dann, wenn sie sich in der kleinsten Entfernung von der Uhr befindet,
mit großer Leichtigkeit hin- und herbewegen. Auf diese Weise kann man auch die
Trommel, nachdem sie zur Kurbel hingeschoben ist und die Gabel sich nicht mehr in den
Schlitzen befindet, ohne Schwierigkeit umdrehen, z. B. zum Auflegen von neuem Papier.
Eine elastisch angebrachte Richard sehe Schreibfeder h. die mittels einer
Schraube l der Trommel genähert bezw. von derselben entfernt werden kann, zeichnet
nun auf das aufgespannte Paj>ier eine Spirale mit derselben Steigung wie die der
Schraubenspindel. So oft jedoch eine Erscheinung auf den Apparat einwirkt, deren
Tätigkeit registriert werden soll, notiert die Richardsche Feder, von jenem Apparat
unmittelbar oder von einem elektrischen Klopfer gestoßen, einen Querstrich.
Will man die Zeit bestimmen, in welcher gewisse Erscheinungen stattfanden,
so bedient man sich dazu einer ein für allemal auf Glas oder Papier hergestellteu
(z. B. GO-teiligen) Skale, deren Länge dom Umfange der Trommel glelchkommt. Wenn
die Trommel innerhalb einer Stunde eine Kreisbewegung vollendet, d. h. wenn die
(Jabel direkt auf der Achse des Minutenzeigers der Uhr befestigt ist, so ist selbst bei
geringem Umfange der Trommel ein V'ersehen fast unmöglich, vorausgesetzt, daß die
Uhr ziemlich genau geht. Ist der Umfang der Trommel etwas größer, dann kann man
bei regelrechtem Gange der Uhr die Ereignisse selbst auf die Sekunde (natürlich nur
annähernd) bestimmen.
Doch ist nur selten ein Kegistrierapparat erforderlich, der sogar die Sekunden
berücksichtigen soll; bei Beobachtungen, welche diese Genauigkeit fordern, wäre es
geradezu unvernünftig, sich auf den Apparat zu verlassen.
Wenn die Gabel auf der Achse des Stundenzeigers der Uhr aufgesetzt ist, so
betrügt die Länge der Linie, die der Registrierap])arat in der Frist von 24 Stunden
aufzeichnet, den zweifachen Umfang der Trommel, ln diesem Falle kann man Stunden
und V'iertelstunden mit aller Genauigkeit ablesen.
Der ganze Apparat ist so einfach gebaut, daß jeder sich denselben selbst herstellen
kann. Wer die Konstruktion anderer Kegistrieraitparate kennt, möge selbst die Eigen-
schaften erwägen, welche den eben beschriebenen Apparat auszeiebnen. Die Trans-
mission behufs Drehung der Trommel ist mirailtelbar, was die Reibung aufs Minimum
reduziert. Jede etwaige Ausbesserung, die im Falle einer Beschädigung notwendig
werden sollte, kann bei der so einfachen Konstruktion des Apparates, wenn nicht eigen-
händig, so doch wenigstens an Ort und Stelle bewerkstelligt werden, so daß ein dies-
bezügliches V'ersenden zu dem V'erfertiger erspart wird. Die Kosten sind äußerst gering,
sowohl in Bezug auf den Apparat selbst, als noch mehr in Bezug auf das gewöhnliche
Papier, auf das derselbe schreibt. Selbst in dem Falle, daß die Gabel an der Achse des
Stundenzeigers befestigt ist, ist die Länge der Aufzeichnungslinie bedeutend größer als bei
.Apparaten anderer Konstruktion, was für die Genauigkeit in der Bestimmung von großer
Wichtigkeit ist. Die Bedienung des Apparates, besonders bei Anwendung einer Uhr
mit achttägigem Giing und bei der Befestigung der Gabel auf der Stundenachse bietet
keine Schwierigkeiten, denn es genügt, einmal monatlich frisches Papier aufzulegen
und einige Tropfen 'Tinte (in Wasser aufgelöstes Anilin mit Glyzerin) in die Richardsche
Feder einzufüllen. Der Apparat kann auch zu anderen Zwecken dienen; man braucht
dann nur die Trommel zu ändern und die Feder entsprechend zu verschieben; sonst
bleibt alles ungeändert.
P. Wl. von Zukotynski, Über ein«n GabeURegUtrierapparai. Per«onennachrichten. ]47
Der größeren Befiuemlichkeit wegen könnte die Achse, welche die Gabel halt,
die Kildchen der Uhr nicht unmittelbar aut sich tragen, sondern von einem KOhrchen
umgeben sein, auf welches erst der Dreiling und das Rad befestigt wfiren. Diese Ein-
richtung würde dazu dienen, im Notfälle die Trommel ohne Beschädigung des Uhr-
werks beliebig umdrehen zu können. Wenn nämlich die Achse an dem Ende, an
welchem die Gabel sitzt, so verdickt ist, daß sie in das Innere der Röhre nicht hinein-
schlOpfen kann, ferner, wenn sie an dem entgegengesetzten Ende, das aus der Röhre
hervorragt, mit einem Gewinde und einer Schraubenmntter versehen ist, so kann man
leicht nach Losdrehung der .Mutter die Gabel mit der Trommel umdrehen bezw. durch
Festschrauben sie wieder an das Uhrwerk ansehalten. Da jedoch eine Drehung der
Trommel während der Tätigkeit des Registrierapparates nur selten notwendig ist, so
kann man diese Veränderung, um eine gewöhnliche Uhr anwenden zu können, unbe-
rücksichtigt lassen. Kleine Verschiebungen der Trommel lassen sich leicht mittels
der Kurbel d bewerkstelligen.
Will man den Apparat z. B. zur Beobachtung von Gewittern anwenden, so
verbinde man die Feder k mit dem Klopfer m einer elektrischen Glocke. Wenn der
„Batteriekohärer, System Fenyi')*- und die Glocke hinter einander verbunden sind, so
bewegt sich beim Blitzen der Klopfer m der Glocke, schlägt an den Kohärer n, stößt
an die Richardsche Feder und zeichnet auf diese W'cise die Anzahl und die Zeit der
Blitze auf. Dazu ist die eine Stütze des Kohärers mit der Erde verbunden; die
andere ist mit der Telegraphen- oder Telephonleitung in Verbindung, welche als Auf-
fangedraht dient. Zum Betriebe des Apparates genügt, bei der von J. Fenyi sehr ver-
einfachten Aufstellung des Batteriekohärers und der Schreibfeder, ein Eeclanche-
Element.
In ähnlicher Welse wurde dieser Kegistrierapparat von mir schon im Jahre 1901
in Boroma, Südost-Afrika, zur Aufzeichnung der Wandstärke benutzt.
Ferner kann der beschriebene Apparat bei größerem Umfange der Trommel,
in Verbindung mit dem Batteriekohärer, bei Schulexperimenten der Telegraphie ohne
Draht gute Dienste leisten. Die dünnen Querstriche vertreten dabei die Punkte, die
dickeren dagegen die Striche des Morseschen Alphabetes.
Apparate der beschriebenen Konstruktion stellt seit Juli 1902 Victor Hoser
(Budapest 1, Apnd uicza 11) her.
Pepsonennaohi'ich'len.
Herr W. Lambrecht zu Göttingen
vollendete am IH. Juli das siebzigste Lebens-
jahr. Der Name des Jubilars kann wohl
mit Recht alsweltbekannt bezeichnet werden;
ist es doch eines seiner wesentlichsten
Verdienste, in den breitesten Schichten
den Sinn für eine Beschäftigung mit den
Gesetzen der äußeren Natur geweckt zu
hulien, und erfreuen sich seine meteoro-
logischen Instrumente zur W'ellervoraus-
sage einer sehr großen Beliebtheit.
Durch zahllose Glückwunschschreiben,
Anerkennungen und Adressen wurde der
Jubilar an diesem Tage geehrt, während
das Geschäftspersonal den Tag in froher
Feier beging.
Geh. Regierungsrat Prof. Dr.'A. Paalzow,
o. Prof, der Physik an der Technischen
Hochschule in Charlottenburg, feierte am
5. August seinen 80. Geburtstag. Bereits
*) Sw la natwe du cchfreur. Comp, rend
1872 wurde er an die Berliner Handels-
akademie berufen und trat 1879 bei der
Vereinigung derselben mit der neubegrün-
deten Teclinischen Hochschule zu dieser über.
Ernannt wurden: Dr. K. J. P. Orton zum
Professor der Chemie am Univertity CoUtge of
North WaUs in Bangor; an der Harvard-Uni-
versität, Cambridge, Mose.: Prof. Ch. R, Banger
zum Direktor des chemisclien Laboratoriums,
K, W. Witlsf»!! zum Professor der Astronomie;
Dr. K. Neher zum Professor der analytischen
und organischen Chemie an der Prlncelon-Uni-
versit.ät; Prof. .1. .V. Neyes zum Direktor des
neugegründeten Laboratoriums für physika-
lische Chemie am Ma»»aehutetU Institute of
Technology.
C. Elision, Direktor der Hotterdamer Stern-
warte, wurde von der Universität Groningen
znm Ehrendoktor der Mathematik und Astro-
nomie promoviert.
I. laS. S. 30. 1903; Bioistä (Padua) 1903. S. 707.
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148
Penonennachrichlen. — Kleinere Mitteilungen.
Dentache
MecbHDlk«^r-Ztr
Gewählt wurden von der Wiener Akademie
der WirtsenachAfteii zu korreaponüieremlen Mit*
gUeUeni; J. M. Kder, ao. I*rofc88or der Photo*
Chemie bei der Technischen Hochschule ln
Wien: Sir W, Kamsav, Professor der Chemie
Verfahren xur Metallisierung beliebig
gestalteter Unterlagen durch Über-
ziehen bezw. Trftnken mit Lösungen
an dem Universiit/ CoUfge in London: II. Ptdn-
care, Professor der Astronomie in Paria, uud
Wlrkl. Geh. Admiralithtarat Prof. G. von Neu-
iiinyer» Hamburg.
Habilitiert hat sich: Dr. Kocthner für an-
organische Chemie an der TechnUchou Hoch-
schule Charloltenbiirg.
Kleinere Mitteilungen.
Eiu einfaches Hygroskop.
Von \V. Weiler in Eßlingen.
Zeitschr. f. d. phys. «. cAem. Unterr. /fL S.22-t. 1903-
Zwei Korke KK^ sind an einer festen Wand
befestigt. In einen Stroh- oder Grashalm G
sind zwei Locher OOi mittels einer glühenden
Nadel eingebrannt, durch welche zwei mit sehr
verdünnter Hotiolüsiing vorher entfettete Haare
HU gezogen und die in den Korken befestigt
werden. Jedoch befinden sich diese Enden in
den Korken nicht dicht neben einander, wie in
der Figur gezeichnet, sondern hinter einander.
Anstatt der Haare kann man auch 2 bis 3 mm
breite Gelatinestreifen, Papieratreifon oder
Baumwollfnden benutzen. Je Kluger nun G ist
und je kleiner die Entfernung der Löcher OOi
gewühlt wird, desto empfindlicher wird das
Hygroskop. Die Einstellung des Zeigers an
einem sehr feuchten Tage (im Sommer bei
Uegenwottcr) und an einem sehr trockenen
(etwa im kaltem Winter bei gebeiztem Zimmer)
bezeichnet man an der Wand und macht daun
zwischen diesen beiden Einstellungen beliebig
viele ünterabtelludgeii. Kl^hn.
Ton Verbindungen der Platinmetalle
und des Ooldes.
Metaüarif. V#. S. 646. J902.
Das Verfahren besteht seinem Wesen nach
in der Anwendung der Sulfinsalzo (Doppo'.ver-
bindungen, welche Thioäther mit Chlorür,
Chlorid, Bromid, Jodid der Platinmetaile und
des Goldes bildet) zur .Metaüisiening mit Platin-
metallen und Gold, durch überziehen genannter
Verbindungen und darauf folgender Keduklion
durch Hitze. Die Ilersteilungsweise der Sulfm-
salze ist folgende:
a) 516 g Platinchiorid werden in einem
Kolben mit 200 g Athyisulfid Uhergosseti und
das Gemisch wird langsam erwürmt. Ist die
Keaktiou beendet, so werden Wasser, Salzsäure
und der AtliyUuifidüberschuß abdestilliert, wo-
bei das gelbe PlatintUhylsulfidchlorid zurück-
bleibt.
5) 265 g i'Iatinchlorid werden in einem
Kolben mit 200 g Äthylsulfid übergossen; die
Reaktion ist hußerst heftig. Das Gemisch ist
längere Zeit auf 80^ bis 90^ zu ballen, da das
Platinchlurür sich nur langsam mit dem Äthyl-
sultid verbindet. Die braune, homogene Mas.^e, die
nach beendeter Reaktion zurückblcibt, wird noch
weiter erhitzt, um sie von dem überschüssigen
Äthylsultid zu befreien. Der Rückstand stellt
das Platinhthylsulfidchlorür dar.
In gleicher Weise und mit den gleichen
.Mengen, im ersten wie im zw-eiten Fall, ver-
fährt man mit den übrigen Platinmetallchloriden
hozw. Platinmetütlchlorüren, und es entstehen
die zusammengesetzten Ätylcbioridsutfido bezw.
AethylsulfidchlorUre dieser Metalle. Die su er-
haltenen Salze werden dann in Bromoform,
auch Alkohol oder Chloroform, aufgelöst. Die
Mctallisienmg kann nun auf zw*eierlei Arten
erfolgen. Soll die Unterlage erhalten bleiben,
dann verfährt man folgendermaßen: .Man trankt
die zu metallisierende Unterlage mit der ent-
sprechenden Lösung und laßt eie verdampfen,
hierauf erhitzt man langsam und gieichmüßig
bis nahe an die Zersetzungstemperatur. Nach-
dem sich die Ungleichmäßigkeiten in der Ver-
teilung ausgeglichen haben, steigert man die
Hitze. Beim Metalllsieron von Holz, Papier,
Gewebe, also bei Unterlagen, die aus orga-
nischon Substanzen bestehen, ist darauf zu
achten, daß die Unterlage beim Erhitzen nicht
verkohlt. Die zweite Art des Verfahrens be-
steht in der Zerstörung der Unterlage wahrend
der Prozedur. Hier finden die halogenfreien
Nitrate Anwendung, da sie ein gleichmäßiges
Verbrennen der Unterlage ermöglichen.
Die Herstellungsweise der halogenfreien
Nitrate geschieht zweckmäßig wie folgt: Äthyl-
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Heft lA.
i&. AQRQet 190A.
Kleinere Mitteilungen. — BUcherschau.
119
sulfidchlorUr (nach obigem Vorfahren hergeatollt)
in Hromoform und Sübcrnitrat in Woasor werden
nach erfolgter Lösung zusammen gegossen und
gut durchgescbOttelt und hierauf durch ein mit
Bromofonn angefeuchtetes Filter gegossen. Die
Nitratlösung geht durch, wahrend die Chlor-
silberemulsion-Lösung zurhckbleibt. Mit diesem
Filtrat wird die zu metallisierende Unterlage
getrflnkt und nach dem Trocknen erhitzt, bis
das Nitrat geschmolzen ist. Nachdem letzteres
eingetreten, steigert man die Hitze, wobei mit
der Reduktion des Nitrats die Unterlage ver-
brennt. Für die Ooldmetallisiening ist eine
Temperatur von 50* bis 150° für die Salze der
Platinmetallo eine solche von 150* bis 350<> er-
forderlich.
Zum Schluß sei auf einige technische An-
vreiidungen dieses Verfahrens hingewieson.
1. Bei der Erzeugung von Metallspiegeln auf
(iliis, Porzellan u. 8. w verfahrt man folgender-
maßen. Nachdem die Oberflüche der Unterlage
sorgfältig gereinigt ist, bestreicht man sie mit
der Lösung eines gewählten Sulliiisaizes und er-
hitzt langsam und gleichmäßig bis zur Schmelz-
temperatur. Hierauf wird die Erhitzung ge-
steigert bis zur völligen Zersetzung des Nitrats.
Will man den erhaltenen Bpiegel einbrennen,
80 steigert man die Krhitzuiig bis zur Rotglut
des Gegenstandes. 2. Folien aus Papier, As-
best. Schiefer, die metaliiaiert werden sollen,
tnänkt man mit der Lösung. Nach dem Trock-
nen erhitzt man langsam, bla das Balz ge-
schmul/eu ist und steigert dimaiif, unter Berück-
sichtigung der Unterlagensubstanz, die Hitze bis
Uber die Zersotzungstemperatur des Nitrates.
Kg.
Technolexikon.
Das Anfang 1901 vom Krrein HruUckcr In-
genieure ins Loben gerufene Unternehmen eines
aUgemeinen techniechm Wärterbuchet in den drei
Hpracheii Deutsch. Englisch und Französisch
hat im In- und Auslande großen Ankiang und
wesentliche Förderung gefunden. Bis Jetzt
(Ende Juni) arbeiten 343 Vereine und 2362
größere Firmen und Einzelpersonen mit, ent-
weder durch planmäßige Sammlung der tech-
nischen Ausdrücke und Redowondungeo der
durch sie vertretenen FAcher, durch souatige
nachhaltige Förderung (inshesondero durch
Werbung von Mitarbeitern) oder endlich durch
Zusendung ein- und mehrsprachiger Texte.
Allein das Ausziehen von Wörterbüchern,
Katalogen, Preislisten, Lehrbüchern u. s. w.
hat bisher im ganzen 1300000 Wortzettel er-
gehen. Dazu kommen nun in den nächsten
zwei Jahren die Huiiderttausende von Wort-
zettoln, die sich aus den Mitarbeiterbeitrügen
ergeben werden. Zur Niederschrift dieser Bei-
träge bat der Verein Deutscher Ingenieure den
Technolexikon-Mitarbeitern besondere handliche
«Merkhefte** zugesandt; diese sollen im Laufe
des Jahres 1904 von der Redaktion des Techno-
lexikons einberufen werden. Unaufgefordert
sind schon jetzt 244 gefüllte Merkhefte in der
weiter unten angegebenen (ioschnftastelle ein-
gelaufen. Beiträge, auch bloß ein»pracbigo,
aus allen technischen Fächern (eiriscblioßlich
der Handwerke) sind willkommen. Ks ist klar,
daß kleine Beiträge von einer erheblichen An-
zahl verschiedener Mitarbeiter ebenso nützlich
sein werden, wie große Beiträge von Wenigen
zusammcngestcllt, die natürlich nicht so viele
Fächer oingeheud behandeln können. Ende
1906 wird die Redaktion geschlossen.
Zu jeder weiteren Auskunft ist der leitemie
Redakteur gern bereit; Adresse: Technolexikon,
Dr. Hubert Jansen, Berlin NW 7, Doro-
theonstraßü 49.
Büohepsohau.
F. Auerbach, Das Zeißw'ork und die Uarl
Zeiü'Stiftung in Jena, ihre wissenschaftliche,
technische und soziale Entwicklung und
Bedeutung, für weitere Kreise dargestellt.
gr.-flo. VI, 124 S. mit 78 Abbüdgn. Jena,
G. Fischer 1903, 2.00 M.
Unter den vielen, in der neueren Zeit in
Deutschland zur Entwicklung gelangten ge-
werblichen Großbetrieben ist keiner in sozialer,
technischer und wissenschaftlicher Buziohung
so durch seine Eigenart ausgezeichnet wie das
Zoißwerk in Jena. Trotzdem ist über dasselbe
bisher keine /usammenfaasendo Darstellung
veröffentlicht. Verf. hat sich dieser Aufgabe
offenbar mit großer Liebe gewidmet und in
seiner Beschreibung ein Werk geliefert, dessen
Lektüre ebonso genußreich wie instruktiv ist.
An der Hand seiner Schilderung lernen wir
sowohl die Männer kennen, denen das Zelß-
werk seine Entstehung und weitere Entwicklung
verdankt, als auch die Einzelheiten des Be-
triebes und seiner eigentümlichen Organisation,
über welche so viel irrige Meinungen ver-
breitet sind. Er schildert uns, wie das Work
zunächst au» der Verbindung zweier Männer
entstand: Carl Zeiß, der 1846 in Jena eine
feinmechanische Werkslätte von sehr be-
scheidenem Umfange gründete, und Ernst
Abbe, der 1863 als Dozent an die Jenaer Uni-
versität kam. Gegen Ende der sechziger Jahre
des vorigen Jahrhunderts, als beide Männer
sich zusammenfanden, um auf dem Gebiete der
1 praktischen Optik die bedeutsamsten Fort-
Digitized by Ci
BUcherschau.
150
Bchritto der Neuzeit her%’orzurufen. war die
Herstellung olnoa guten Mikroskopes vom Spiel
des Zufalls abhftngig. Selbst die besten da»
mals angefcrtigteii Mikroskope waren nur Pro-
dukte bundortfAltigen Probioreus, die durch
wieder und immer wieder vurgonommene
Änderungen der Linsen des Instrumentes zu-
stande kamen. Zeiß kam zu der Erkenntnis,
daß diesem Zustaudo ein Endo bereitet werden
mdsso und dies nur auf wissenschaftlicher
Grundlage geschehen könne; er sah ein, daß
er zur Erreichung seines Zieles der Unter-
stützung durch einen wisseDschuftlioh geschulten
Mitarbeiter bedürfe, und fand diese Unter-
stützung durch Abbe.
Durch seine Verbindung mit derZeißscben
Werkstdtte angeregt und auf Grund der in
dieser fortgesetzt erzeugten Probestücke stellte
Abbe in seiner .Theorie der Abbildung nicht-
leuchtender Objekte* die Prinzipien fest, welche
für den Mikroskopbau maßgebend sind. Nach
Jahrelangem, oft vom Mißerfolg begleiteten
Bemühen gelangte man dahin, die für die vom
Mikroskope geforderte Wirkung passende Form
der Linsen von vornherein vorschreiben zu
künneu, so daß von dem Linseuscbleifer nichts
mehr probiert oder variiert zu werden brauchte.
Aber noch fehlte eins, um die gewonnene Er-
kenntnis ihrem ganzen Umfange nach fruchtbar
gestalten zu können; es fehlte das Glasmaterinl
für die Ausführung all der theoretisch mög-
lichen Formen von Mikroskopen. Hier trat
nun als Dritter zu den beiden Begründern dos
W'erkcs Otto Schott hinzu, der im Jahre 1884
das .ülastechnidche Laboratorium* zu Jena
mit Unterstützung durch das preußische Unter-
richtsministerium begründete. Aus diesem mit
der Zeißschen W'erkstütte in enger Verbindung
stehenden Glaswerk ging dann eine große An-
zahl von neuen Glasarten hervor, welche die
Wunsche der Optiker nach allen Richtungen
befriedigten.
Die hierdurch ermöglichten Neukon-
struktionen begründeten den Weltruf der Firma
Zeiß und gestatteten, aus der einfachen Wcrk-
eUltte einen fabrikatorischen Großbetrieb zu
scharfen. Außer der Mikroskopie wurde die
gesamte praktische Optik in den Bereich der
Fabrikation gezogen, und neben der fortge-
setzten Herstellung von Mikroskopen wurden
Apparate für Projektion und Mikrophotographie,
photographische Objektive und Einrichtungen,
Fernrohre für Himmels- und Erdbeobachtung,
sowie feine Meßapparate unter die Erzeugnisse
des für Mnsaenfahrikatiou organisierten Be-
triebes aufgenummen.
Gleichwie in dem Umfang des Betriebes und
den Erzeugnissen seiner Fabrikation w'ar in-
zwischen auch in der Organisation seiner
Leitung eine bedeutende Veründerung c'mge-
D«uü»cb«
Meehnlker-Z<s.
treten. Der erste Gründer des Werkes, Carl
Zeiß, war 1888 verschieden und Abbe im
folgenden Jahre alleiniger Besitzer des Werkes
geworden. In dieser Eigenschaft übertrug er
sein Hesitzrecht an dem Werke auf die von
ihm begründete Carl Zeiß-Stiftung und legte
ln einem Statut fest, wie der Ertrag des Werkes
zum Besten der Angestellten des Werkes und
zu gümeiunützigen Zwecken verwendet werden
Sülle. Dom Wcimarischen KuUusdepartemeiit
wurde die Überwachung Ober die Ausftthruug
dieses Statuts mit landeshorrlichorGenehmigun^
übertragen. So war es durch den hochherzigen
Eutschlus Abbes möglich, sowohl Beamte uud
Arbeiter des Werkes die Vorteile des Ge-
deihens des Werkes genießen zu lassen, als
auch mehr denn 3 Millionen Mark für gemein-
nützige Zwecke aufzuwenden.
Wie Verf. sich ausdrückt, sind alle Ein-
richtungen des W’erkes von der einen Idee be-
herrscht: die Arbeit dos Menschen, die nach
der Schrift sein köstlichstes ist, unter Bedin-
gungen zu steilen, die sie auch wirklich dazu
machen, sie in jeder Hinsicht so auszugestalten,
daß sie nicht die Strafe, sondern der Lohn des
Lebens sei. We.
R. Ileilhrunn, Telegraphie und Telephonie.
з. Lfg. Berlin, Siemens. 1,60 jlf.
Leitsätze üb. den Schutz der Gebäude gegen
(Jen Blitz, uufgeatellt vom .Elektrotech-
nischen Verein“. 12®. 6. S. Berlin, J. Sprin-
ger 1903. 0,20 3f.
L. Graetz, Die EIoktrizitAt und ihre Anwen-
dungen. 10. verm. Aufl. (Doppelaufl.) gr.-8®.
XVI, 636 S. m. 540 Abbildgn. Stuttgart.
J. Engelhorn 1903. Geb. in Lcinw. 8,00 Af
C. Arldt, Die Fiinkentolegraphie. Mit einer
Eink'itg. üb, Wert der Funkentelegraphie f.
die moderne Schiffahrt v. Prof. 0. Flamm.
gr.-8®. IV, 72 S. m. 75 Ahbiidgn. Leipzig,
Th. Thomas 1903. 1,80 M.
Guometcrkalender, Neuer Deutscher, für
d. J. 1903. Ausg. f. das Königr. Preußen.
Hrsg. V. K. Mühlenhardt. 2. Jahrg. 2 Tie.
8®. 143 8., Schroibkalomler u. 117 8. m.
1 Karte. Liebenwerda, R. Reiß. Geb. in
Loinw. u. geh. 2,00 M.
II. Ost, Lehrb. d. chemischen Technologie.
Mit e. Schlußabschnitt «Metallurgie“, hearb.
V. Prof. Dr. F, Kolbeck. 5., urogcarb.
Aufl. gr.-S®. VIII, 721 8. ra. 253 Ahbiidgn.
и. Taf. Hannover, Gehr. jAnecko 1903.
Geb. in Halhfrz. 15.00 Jtf.
G. Moreau, Thiorit da Moieurs d gaz. gr.-8®.
Mit 38 Fig. Paris 1902. Geb. in Leinw.
10,50 U.
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RAft Ifl.
1^. Aagust 1M3._
Pattntichau.
151
Palentschau.
Optisches Prisma, insbesondere für Kntfernnngsmcsser. G. Forbes in Weatmiuster, Borland.
17.10.1901. Nr. 133 180. Kl. 42.
Das Prisma ist ein Prandlschea, bei welchem jedoch die beiden reflektierenden Flachen
durch zwei rechtwinklig zueinander uud unter 45*^ zur Uezugaebene (Standebene des Prismas)
stehende Flächen ersetzt sind. Hei dieser Flächenanordnung zeigt dann das Prisma vier
Inneoreflexionen anstatt zwei, und
zwar vier totale Reflexionen, bei
denen ein Lichtverlust kaum auf-
tritt.
Bei der Vens'enduug als Rnt-
fernuiigsmesser wird in den Enden
eines Rohres jo ein derartiges
Prisma mit den korrespondierenden
Flächen parallel zueinander aber
in entgegengesetzter Richtung ein-
gesetzt {Fig. 1). Bas Prisma besitzt
sechs wirksame Flächen {Fig.l und
3) , von denen zwei (i und 6)
rechtwinklig zueinander und zu
einer Bezugsebene liegen und die
anderen [3 bis 5) rechtwinklig zueinander und unter 4b® zur Bezugsebene in der Weise angeordnet
sind, dab die Schnittlinien von 3 und 3 und von 4 und 5 parallel zur Bezugsebene, unter gleichem
Winkel zu 1 und 6 uud unter 45® zueinander stehen.
Transformator für Mehrphasenstrom-UefSapparate. Union Eiektrizitfits-Gesellschaft in
Berlin. 21. 10. 1900. Nr. l32 80Ti. Kl. 21.
Dieser Transformator ist för solche Mehrphasenstroni-Meßapparate bestimmt, in welchen
eine Suraraon- oder Difforenzkombinatiun von zwei oder mehr NetzstrOmen oder Netzspannungen
zur Wirkung kommen soll, und zwar ist zu diesem Zwecke eine Anzahl vonoLuander unab-
hängiger Primärwicklungen angeordnet, die von den zu kombinierenden Strdmen bcz. Spannungen
vorschiodener Phasen gespeist werden, während nur eine Sekundärwicklung vorhanden lat, welche
zum Meßapparat führt.
i
Visirfernrohr für Gewehre. C. Zeiß in Jena. 27. 7. 1901. Nr. 133 552; Zusatz zum Patent
Nr. 129 673. Kl. 72.
Dos bildaufrichtende Prismonsystem des Prismenfornrohrea weicht derart von der
paralloisichtigen Anordnung ob, daß Okularachse und Objektlvuchse sich vor dem Objektiv
schneiden oder kreuzen. Dadurch verkürzt sich der Prismenkasteii a bei ungoändortor Lage
des Auges e von unten her, und es wird infolgedessen mehr Raum für die Handhabung der
Vorschlußvorrichtung unter den Prismenkasten goschalTen.
Anker für Metorelektrizitätuähler. Hartmann & Braun in Frankfurt a. M. • Bockenheim.
4.10.1901. Nr. 132 815. Kl. 21.
Der Anker Ist aus einer Anzahl einander parallel geschalteter, stromfülirender Leiter-
systome zusammengesetzt, deren jedes aus einer wirksamen Spule nebst Vorsohaltwiderstand
besteht und so mit einem Kollektorsegment verbunden wird, daß das letztere an die Yerbinduiigs-
stolle zwischen Spule uud Vorscbaltwiderstand angeschlossen ist, während die gemeinsame
ötromzufUhruDg am Yoreiniguugspunkt der Vorschalt widerstände erfolgt.
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162
Patenischau. — FattniliiU.
Dautarb«
M*<*basU«r-Zir
Bewegliche Kontaktleder für elektrische Hers* und Sch&Itgeräte. K. Kranke in Hannover.
18. 9. 1901. Nr. 133217. Kl. 21.
Zur Erzielung eiiiee auf die parallen Flitchen
a b gleichmäßig wirkenden Druckes wird die Feder f in
ihrem FuhrungsstUcke e in einer zu diesen Strouischluü-
flachen a und b parallelen Achse o beweglich gelagert.
Apparat zur Bezeichnung des Mittelpunktes
sphärischer Linsen. J. West In
Dalston, H. J. W. Kaphael in 8hep-
hords Bush und H. L. Ettinghausen
in London. 23. 6. 1901. Nr. 132828.
Kl. 42.
Die Linse g wird zwischen zwei in einer Linie über oiuauder angeordnete
und an ihren einander zugekehrten Enden fluchgedrehte Köhren a b, von denen die
untere fest gelagert oder durch Schrauben verstellbar und die obere vertikal ver-
schiebbar ist, genau anliegend eingesetzt. Durch einen innerhalb der oberen Höhre a
in einem Zylinder A zentrisch ungeordneten, federnd beweglichen Markierstift t winl
die Mitte der Linse bezeichnet.
Patentiiste.
Bis zum 27. Juli 1903.
Klasse: Anmeldougsn.
21. A. 9186. Unterbrecher für den UrimArstrom
von RuhmkorfTapparaten. H. Arnoux, Paris,
u. E. Guerre, Neuilly aur Seine, Fraiikr. j
12. 7. 02.
A. 9968. Vorrichtung zum Anhalten der Uhr
oder des Laufwerke bei ElektrizitAtszühlern.
H. Aron, Charlottenburg. 7. 1. 03.
R. 18 099. Verfuhren zur Herstellung von
lichtemptindlichen Zellen. E. Ruhmer,
Berlin. 29. 4. 03.
8. 16 862. Plattenfeder für elektromagnetische
Apparate. Siemens & Halske, Berlin.
27. 8. 02.
St. 7693. Hitzdrahtraeßgeröt. R. 8. Stewart,
Detroit, Mich., V. 8t. A. 11. 8. 02.
42. A. 8997. Flüchonmcßmaschine. A. Andres,
Niederwalluf a. Hh. 2. 6. 02.
U. 16 952. Zu einem Dreieck zu vereinigende
Lineale zum Messen und Abtragen von
Winkeln. A. üüttlor, Köpprich b. Neu-
rode i. Schl. 22. 5. 02.
K. 24 552. Vorrichtung zum Registrieren von
Zeigcrstellungen durch etektrulytiscbc Zer-
setzung mittels des elektrischen Funkens.
Keiser & Schmidt, Berlin. 20. 11. 02.
M. 21 075. Winddruckmesser mit Übertragung
der Bewegung eines federnden Meßkörper«
mittels Gelenkparallelogramma auf ein Re-
gistrierwerk. A. Müller, Uasserode u. Harz.
18. 2. 02.
8. 16 097. Entfenuing^mcsser. K. Spuhl,
Friedrichabagen. 22. 2. 02.
8. 17 489. Photographischer Kurvenzeicliner,
bei dem die phutugraplüsche Trommel außer
der Drehung eine relative achsiale Ver-
schiebung erhalt. Siemens & Halske,
Berlin. 24. 1. 03.
V. 5031. Indikator, insbesondere für schnell
laufende Maschinen, mit iutormittierender
Aufzeichnung des Diagramms; Zus. z. Atim.
V. 4523. W. Vogel, Halensee b. BerUo.
10. 1. 02.
47. C. 10771. Kugellager, M. E. Clark, New
York. 5. 5. 02.
49. L. 18129. Paralletachraubstock. J. U. Long,
Cleveland, V. St, A. 4. 5. 03.
R. 16 618. Verfahren zur Herstellung von
Feilen. C. W. Hamm u. F. P. Eckhardt,
Chemnitz. 17. 4. 02.
V. 5105. Lötworkzoug für leichte Kabel-
armaturen. Voigt & Haeffner, Frank-
furt a. M. - Bockenheim. 1. 5. 03.
57. B. 30 957. Apparat zum Aufnehmen und
Betrachten stereoskupiseber Bilder. L.BIocb,
Paris. 1. 2. 02.
07. St. 7439. Vorrichtung zum Schleifen von
Werkzeugen , mittels deren da« Werkzeug
in jede beliebige Lage zum Schleifkörper
gebracht werden kann. W. Stoll, Lucken-
walde. 14. 8. 02.
ErUllBAgeo.
21. Nr. 144 747. WechselstromraoßgcrAt. P. M.
Lincoln, Niagara Falls, V. St. A. 2. 7. Öl.
M. 144 770. Schaltung zur eelbsttütigen Schluß-
zeichengabe aufFonisprechAmtern. H. Eich-
w'cde, Berlin. 10. 11. 01.
49. Nr. 144 781. Spindelstock für DrehbAnke.
H. Wobleuberg, Hannover. 21. 6. 02.
For dl« KedAktloD TerastvorUlcb: A. Blsscbke la ß«rlin W*.
V«rl«a TOD JqIIv« SprlB««r la Bsrlia N. — Drack tod Eall Ur«y«r lo BwUb SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkuude
ua«l
Organ für die gesamte Qlasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W HO, An der Apostclkirche 7b.
Nr. 17. 1. Septeinbor. 1903.
Nulidmek uar mit G«B«hmlsan; dw Bedsktisa gutattet.
Der 14. Deutsche Mechanikertag in Ilmenau.
Die 14. JahreBversammlung der D. (}. f. M. u. O. hat in den Tagen vom 13.
bis 15. August in Ilmenau stattgefunden und nach Jeder Richtung einen höchst befriedi-
genden Verlauf genommen. Schon auf der vorjährigen Versammlung in Halle a. S. wurde die
freundliche Einladung des Vereins Deutscher Glasinstruinenten-Fabrikanten, im Jahre 1903
in Ilmenau su tagen, freudig aufgenommen. Ist doch die Verbindung mit unserem
Zweigverein in Ilmenau eine nicht nur nuUerliche: denn nicht nur ist die Arbeitsweise
bei der Herstellung von ülasinstrumenten der Art des Betriebes in manchen Zweigen
der klechanik und Optik ähnlich, sondern die Erzeugnisse der ThOringer Kollegen dienen
auch denselben Wissenschaften, wie die Instrumente des Mechanikers, nAmlich vor allem der
physikalischen und chemischen Forschung. So fand denn die diesjährige Versammlung
zahlreichen Besuch aus den verschiedensten 'Teilen Deutschlands; die herbeigeeilten
Kollegen mögen neben den geistigen Belehrungen und Anregungen auch Erfrischung
in der herrlichen Umgebung Ilmenaus erhofll haben.
V'or allem gebührt herzlicher Dank und vollste Anerkennung dem Ortsausschuß
für die mit der Versammlung verbundenen wohlgelungenen V'eranstaltungen ; was Herr
Kommerzienrat Dr. Küchler am Begrüßungsabend in Aussicht stellte, hat sich, vom
schönsten Wetter begünstigt, voll erfüllt; namentlich wird die Fahrt durch den dichten
Wald auf die Höhe von Oabelbach und die freundliche Bewirtung durch die „Walküren“,
wie der herrliche Abend in dein glAnzend illuminierten Oarten des Korbschen Kur-
hauses den Teilnehmern unvergeßlich sein.
Als der V'orsitzende der D. O. f. M. u. O., Herr Dr. Krüß. am Morgen des
14. August die V'ersaramlung im „Felstmkeller“ eröffnele, war der gcr.Aumige Saal gut
gefüllt. Die freundlichen BegrüUungsworle des Herrn Bürgermeisters BleymOller,
des Herrn Kommerzienrats Müller seitens der Handelskammer Weimar und des
Herrn Sekretärs Ifaemiuler seitens der Handwerkskammer Weimar fanden begeisterten
Wiederhall und zeigten, daß die Versammlung auf thüringer Boden willkommen sei und
für ihre Bestrebungen V'erstiindnis und Unterstützung finde.
Den Hauptvortrag des ersten Tages hielt Hr. Oeheimrat Prof. Dr. Hagen über
elektrische Teinperaturmessungen, und er fesselte die Zuhörer durch seine klaren Aus-
fOhrungt'n in hervorragendem Maße; die zu den wohlgelungenen Experimenten be-
nötigten zahireichen Instrumente waren von den Firmen Siemens & Halske, Hartmann
& Braun, 0. A. Schulze, Schmidt & Haensch und H. Boas in dankenswertester Weise
zur Verfügung gestellt wonlen. Herr Professor Böttcher machte aus seinen Erfahrungen
Mitteilungen über die Auskühlung und Prüfung hochgradiger Thermometer, wahrend die
kernigen und beherzigenswerten Anregungen des Herrn N'iehls über die Herstellung von
Thermometern die erste Sitzung beschlossen.
Die zweite Sitzung brachte das Referat des Herrn Prof Dr. Lindeck über die
Beteiligung der deutschen Feinmechanik an der Weltausstellung ln St. I.ouis 1904 und
den Bericht des Herrn Fischer Ober die .Maßnahmen des Vorstandes in Bezug auf die
zukünftigen Handelsverträge. Die Verhandlung belebte sich außerordentlich durch den
Bericht des Herrn Brunnee über die Stellung der Handwerkskammern zur Prüzisions-
technik. Mit großem Danke ist hier anzuerkennen das Eingreifen des Herrn Sekretärs
Raemmler, der durch seine wohlwollenden Ratschläge die V’erhandlung wirksam
förderte.
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154 D«uUcher Mechanikerlag. — A. Böttcher* Prüfung u. Kühlung d. Thermometer. y<.<rkanlkerZif.
Nach Erlediifung dar gpscbäftlichon Angelogenheiten, die eine Wiederwahl des
bisherigen Vorstandes und einen Heschluö über eine Änderung betr. die Art der Vor-
standawahl brachten, endete die Versammiuug mit einem durch Herrn Professur Hart-
niann ausgesprochenen Dank an den Versammlungsleiter.
Der gute und erfolgreiche Verlauf der Verhandlungen hat, »ie ein Redner bei
dem sich daran schlieUenden prlichtigen l’estmahle besonders hervorhob, die erfreuliche
Tatsache bekundet, daU diejenigen, welche im Laufe des Jahres bemOht sind, im
Interesse der I). G. f. M. U.4.*. su wirken, den Beifall und die Anerkennung der Mit-
glieder hinter sich haben.
Der Gipfel der Feslstimmung wurde bei dem Festmahle erreicht und in zahl-
reichen wohlgelungenen und geistvollen Tischreden festgelegt. Ein sanftes Ausklingen
fand dann am nhcbsten Tage, durch den Ausilug zur Gehlberger Mühle statt, wo die
fremden Gilste von ihren freundlichen Wirten und den schönen grünen Bergen und
Tälern des Thüringer Landes Abschied nehmen mulSten.
Prüfung und Kühlung der Thermometer.
Nach einem Vorträge,
gehalteii auf dem 14 Doufsdieu Mecliauikurtage zu Ilmenau um 14. August 1903')
TOR
Dir IVuf A. Böttohor lo llmmau.
Die .Anfertigung der Thermometer, welche Tetuperaturen über .‘JöO* mit nur
geringen Fehlern angeben sollen, ist eine der schwierigeren Arbeiten des Glasbläsers,
tlem langjährige Erfahrung hierbei zur Seite stehen muU, wenn er den Anforderungen
hinsichtlich der Genauigkeit der Einteilung, guter therniomotrischer Beschaffenheit und
Unveründerlichkeit der Angaben bei wiederholter Benutzung in den höchsten anzu-
zeigenden Temperaturen genügen will, wie sie Wissenschaft und Technik jetzt in der
TtMiiperaturmessung zu stellen berechtigt sind.
Bis vor etwa lö Jahren galt IfX)* als höchste Temperatur, die mit Quecksilber-
Ihermometern sich genau messen Meli, und erst die Einführung der Jenaer Erzeugnisse in
die Thermometerindustrie machte es möglich, die Grenze bis Ober 500* zu erhöhen.
Zuerst machte Herr I’rof. Wiebe im Jahre IbüO darauf aufmerksam, daU Thertno-
ineler aus Jenaer Xormal-Thermometerglas Ui'", die über dem Quecksilber mit trockener
Luft gefüllt waren, bis 4fi0” benutzt werden können, wenn die oberhalb der Kapillare
beündliche Erweiterung derart in der Größe bemessen war, daß der Druck der
durch das emporsteigende Quecksilber zusammengepreßten Luft 4,5 Atm. betrug,
t'nd Herr Dr. Scholl gab iin Jahr»' ISi'l ein in seinem Glaswerk geschmolzenes
Glas, das seitdc'in viel untersuchte Borosilikatglas 51'"', bi'kannt, dessen Erweichungs-
li'iiiperalur er zwar zwischen ddO* und 140’ schätzte, das aber nach seinen Versuchen
so langsam in di'r Plastizität forlschreitet, daß er seine Anwendbarkeit als Thermometer-
glas bis 550“ annahm.
Seitdem sind wohl hin uml wieder Versuche mit noch härteren Gläsern, neuer-
dings mit Rühren aus geschmolzenem Quarz, angestellt wurden, ohne daß damit bisher
der Thermometer-Industrie ein neues, besseres, schwerer schmelzbares .Material geboten
wurden wäri', das gleichmäßig in guter Beschaffenheit fabrikmäßig für einen nicht zu
hohen Preis hergeslellt wird.
foforl nach Bekanntwerdeii des neuen Jenaer Gbiaes, welches die Grenzen der
Anwendbarkeit des Quecksilberthermometers so wesentlich erweiterte, trat auch an die
'riiermomelermacher die Aufgabe heran, d.as Glas nun zweckentsprechend zu verarbeiten,
du Nachfrage nach den neuen hochgradigen Thermometern bald sich einstellte. Herr
Dr. Schott hatte bereits angegeben, wie man zur Erzielung eines möglichst gleich-
mäßigen Gasdruckes in das mit großer Erweiterung versehene Thermometerrohr Slick-
stolT unter Druck eiiileilen und nach Vornahme eines provisorischen V'ersc.hlusses das
Thermometer oberhalb dieses Verschlusses auch zuschmelzcn könne. Dieses Verfahren
wurde auf .Mahlkes Vorschlag') durch Anwendung der käuflich leicht zu beziehenden
') Diese Mitleilungen sind nur im Auszug»' um 14. August vorgetragen worden, da zur
voll.-lamligi’ii Wiedergabe die Zeit fehlte.
0 y.ciUclir i- Inatrk,l<\ /V'. S. 40X.
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H«ri 17.
y .■'•pu'inb^r tww.
A. BQltcher, Prüfung und Kühlung d»r Thermometer.
165
flüssigen Kohlens.’lure noch vereinfacht. Man konstruierte hierzu passende Apparate,
deren Anwendung verhUltnisniflUig einfach und leicht ist. Neuerdings verwendet
man wieder trockenen Stickstoff, da die Kohlensäure in genügend trockenem
Zustande nicht leicht zu erhalten ist und sich auch nicht so leicht trocknen läUI wie
SlickstolT. Wenn so nach dieser Seite hin der Fabrikation hochgradiger Thermometer
Schwierigkeiten nicht erwachsen, da ja auch die erhöhten Anforderungen, welche an
die Beschaffenlieit der Kapillan* und des Quecksilbers zu stellen waren, sich nicht allzu
schwer erfüllen ließen, so gelang zuerst weniger die Herstellung von konstanten Teni-
peraturbndem , die zur .Justierung und l’rüfung solcher Thermometer geeignet waren.
.Man wendete hier den Dampf siedenden Schwefels und im übrigen geschmolzenen
Salpeter (horgestellt aus 54*/« KNO_, und 4t>% NaNO^) an. Beide Temperaturböder
sind mit Vorsicht zu benutzen. Die Salpetermischung ist nicht leicht zu schmelzen und
noch weniger leicht in größerer .Menge auf konstanter Temperatur zu erhalten. Nach-
dem im Jahre 1894 von .Mahlke ein hierzu geeigneter Apparat konstruiert und be-
schrieben war'), der durch Gasflammen zu heizen und mit zwei Schraubenflügel- Kühr-
werken zur Erzielung der Temperaturkonstanz versehen w ar, ist neuerdings ein I’rüfungs-
apparat fürt'lfüllung oder als Euftbad von Herrn Dr. Kothe im themiometrischen Labo-
ratorium der Physikalisch-Technischen Reichsanstall zusammengestellt und in der Zeit-
schrift für Instrumentenkunde-) besprochen wonlen, welcher mit elektrischer Heizvorrichtung
und Kührwerk versehen ist. Die den elektrischen Heizdraht tragende Köhre befindet
sich in der vertikalen Achse des Flüssigkeitsbades, das Kührwerk rotiert in dieser Köhre,
befördert die an den geheizten Flächen erwärmte Flüssigkeit ttach außen, sorgt für
neuen Zufluß kalter und bewirkt so geeignete Zirkulation und Erzielung von Temperatur-
gleichheit in verschiedenen Schichten.
Nach den bis jetzt vorliegenden Krfabrungen ist der Apparat in Temperaturen
bis 260" recht brauchbar, und er wird auch in der Keichsaustalt und in der l’rüfungs-
anstalt, mit entsprechender olfülluug versehen, so angewendet. Für Salpeterfüllung ist
er jedoch nicht konstruiert und auch nicht zu empfehlen, da er hier zu viel elektrische
Energie verbraucht, bei 225'’ mit olfüllung schon .fliO Walt, und weil der erstarrende
Salpeter das Rührwerk, das fest eingebaut ist, allmählich zerstören würde.
Es sind deshalb bis jetzt meist Salpeterbäder angewandt worden, die mit Gas-
flammen geheizt werden, ln ilieseu befindet sich der Salpeter in einem großen eisernen
Gefäß, und das durch Motor bewegte Rührwerk wird von oben eingefOhrt. Solche
Apparate sin<l für die Thermometermacher nicht leicht zu handhaben, und diese suchen
auch nach Möglichkeit ihre Anwendung zu vermeiden, indem sie die Justierung nur an
Skalenstellen vornehmen, deren Temperatur weniger schwer zu erzielen und konstant
zu halten ist. Sie können dies auch meistens tun, da durch die thermometrischen
Fntersuchungen der I’hysikalisch-Technischen Reichsanalalt die Ausdehnung des Queck-
silbers im Borosilikatglase bis 600" festgeslellt worden ist, sodaß es möglich war, da-
nach Normalskalen für die Teilmaschinen anzufertigen. Der Therniometerinacher hat
dazu das Kohr sorgfältig zu kalibrieren und dann den Gradwert zu bestimmen. .-Xus
den kalihrischen Abweichungen und der für ein bestimmtes Temperalurinlervall er-
mittelten Gradlänge Läßt sich dann mit Hülfe der Normulskale die Teilung auch für die
höheren Temperaturgrade, die außerhalb des durch .Justierung festgeatellten Temperatur-
intervalls liegen, mit einiger Sicherheit ausführen. Doch bleibt in vielen Fällen die
Justierung und Vergleichung in Temperaturbädern über 100" unerläßlich.
Was nun die Erzielung der Konstanz in der Teinperaturangahe anbetrilft, die
mau von einem guten Thermometer fordern muß, so ist diese bei einem Instrument,
das bis .600" benutzt werden soll, nicht so leicht zu erreichen wie bei Thermometern
für weniger hohe Temperaturen.
Man wurde schon vor längerer Zeit darauf aufmerksam, daß neu angefertigte
Thermometer nach einiger Zeit Erhöhung ihrer Angaben zeigten, was am einfachsten
am Eispunkt festgestellt werden konnte. Diese Erhöhung tritt bekanntlich besonders
daun ein, wenn ein solches Thermometer auf höhere Temperatur erwärmt war. Bei
andauernder Erwärmung auf die höchste Temperatur, die das Thermometer angehen
soll, verschwindet dieser allmähliche Anstieg und dfUi Instrument wird für alle
Temperaturen, die unter jener Erhitzungstomperatur liegen, unveränderlich, abgesehen
*) ZeiUchr, f, Tnstrkäe. 14. S. 73. 1894.
") ZeiUchr. f. Intbrkle. S. US 1899.
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A. Böticher, Prüfung und Kühlung der Thermometer.
Deatech«
MeK'hMlker-Zt«.
^66
von der für ein beasereB Thermometerglaa geringen, nach jeder Krwllniiung auflretenden
Depreaaion der Angaben in niederen Oraden.
Man bat also iin andauernden Erhitzen eines Tbermumeters auf die höchste
Temperatur, die es anzeigen soll, ein Mittel gefunden, um die Anforderung der Konstanz
in den Angaben zu erfüllen, um das Thermometer also möglichst unverltnderlich zu
machen. Schon Person berichtete 1814 über die Erhebungen des Eispunktes von
Thermometern aus Kristallglas, die er längere Zeit in geschmolzenem Salpeter auf
430* bis 450® erwUrmt hatte; er stellte Eispunkterhebungen von 12® bis 17® fest.
Person sprach danach die Vermutung aus, daß 24-stündiges Erhitzen auf 450® genüge,
um feste Eispunkte zu erhallen,
Auch Kegnault erhitzte seine Thermometer auf höhere Temperatur als die,
bei welcher die Instrumente gebraucht werden sollten; ebenso nahm Kopp wiederholte
Erhitzungen der für seinen Gebrauch bestimmten Thermometer vor. Sjetematisch wurde
dieses Verfahren zuerst von Welsh ln Kew angewandt, der die unter 100® zu benutzenden
Thermometer auf 100® andauernd erhitzte und dann langsam nbkühlle. Er nannte
dieses Verfahren annealhi/) proeesf. Später wurde es von Wiebe „künstlich alt machen“
genannt, woraus der jetzt gebräuchliche Ausdruck „Altern“ entstanden ist.
Systematische Versuche über den Hetrag der Eispunkterhebung und die Mittel
zur möglichst schnellen und vollständigen Beseitigung sind später von l>aft und be-
sonders von Wiebe angeführt worden. Des Letzteren Versuche begannen 1877 und
wurden später mehrfach fortgesetzt.
Wiebe fand, daß, wie auch Craft schon festgestellt hatte, die Eispunkterhebnng
erst schneller, dann langsamer verschwinde und einem Grenzzustand zustrebe. Er-
wärmungen auf einen unterhalb der Erhitzungstemperatur liegenden Grad ändern dann
nichts mehr. Wiebe fand ferner, daß Thermometer aus Thüringer Glas sich un-
günstiger verhalten, als solche aus Jenaer Normalglas, und zwar dreimal so ungünstig.
Er fand ferner, daß einer größeren zeitlichen Nachwirkung, d. h. einer größeren Depression
des Eispunkts nach Erwärmung, auch eine höhere säkulare Erhebung nach andauernder
Erwärmung entspreche. Dann glaubte er noch die hei der Erhitzung auftretenden Gas-
abscheidungen im Thermonietergefäß als aus der Glasmasse stammend ansehen zu müssen.
Diese ersten Versuche wurden in der Kaiserlichen Normal-Eichungs-Kommission
angestellt. Sie wurden später in der Physikalisch-Technischen Keichsanstalt von Wiebe
fortgesetzt und auf höhere Temperaturen ausgedehnt. Bei Thermometeni aus Jenaer
Normalglas 16"', die bis über die Erweichungstemperatur hin erwärmt wurden, ließ
sich ein Ansteigen des Eispunkts bis 23® dabei feslstellen. Bei noch höherer Erwärmung
erweiterten sich die Therinometergefäße infolge des Gaialrucks, der auf das (Quecksilber
wirkte. Weitere Versuche dieser Art wurden dann von Herrn Dr. Schott angestelll,
als er verschiedene optische Gläser und das damals neu zusaimnengestellte Borosilikat-
glas 59'" daraufhin untersuchte, bei welcher niedrigsten Kühlungstemperatur die
Spannungen, welche bei schneller Abkühlung des aus dem Schmelzofen verarbeiteten
Glases entstehen, verschwinden. Die Untersuchung der betreffenden Proben geschah
im polarisierten Licht. Schott bediente sich hierl>ei stark gespannter, in freier Luft
ausgezogener Stäbe, von denen 2 bis 4 cm lange Stücke abgeschnitten und an den Enden
plan geschliffen waren.
Diese zeigen, wenn man sie zwischen zwei Nicols bringt, ein schwarzes Kreuz
und eine mehr oder weniger große .Anzahl farbiger Ringe. Setzt man solche Stücke
darauf höherer Temperatur aus und untersucht sie dann wieder auf dieselbe Weise, so
sieht man, daß ein Teil der Ringe verschwunden ist, und kann daraus schließen, daß
eine Abnahme der Spannung statigefunden habe.
Schott fand, daß bei Normalglas 16'" dieser Spannungsausgleich zwischen 400*
und 410®, bei Borosilikatglas zwischen 430® und 440“ erfolgte, und er stellte diese Tem-
peraturen als unterste Grenze der Erweichung fest, in der schon eine Verschiebung der
kleinsten Teile stattündet. Die Zeit der Erwärmung betrug 20 bis 24 Stunden. Schott
gibt dabei zu. daß länger andauernde Erhitzung auf eine niedrigere Temperatur eine
ähnliche Wirkung werde haben können.
Schott untersuchte weiter, ob ein Thermometergefäß oberhalb dieser Tem-
peratur deutliche Zeichen der Plastizität zeige. Er ließ so die ersten Probethermometer
aus seinem Borosilikatglas verfertigen, versah sie mit Erweiterungen am oberen Ende
und preßte Stickstoff von 10 .4fm. Druck hinein. Die Einteilung wurde nach der Grad-
länge des Eundamenlalabstands hergestellt. Er beobachtete bei Erwärmung bis gegen
.. rji:i/oa l.'y Clooglt’
UeU 17.
i. S4>pipinb«>r IVOS.
A. Böttcher, Prüfung und Kühlung der Thermometer.
157
500’ zunächst nur lirhebunj; des Kispunkts. Diese betrug nach zwei- bis dreitägiger
Krwnrinung auf 470“ bi« 477 ’ und nachtriiglicher weiterer Krwannung auf 3ti0* wahrend
9 Tagen, 13“ bis 15“. Dann trieb er die Erwarmung über 600* und stellte erst bei
030’ ein starkes Aufblasen der Thermometergefaße fest.
Schott schloß daraus, wie schon vorher erwähnt, daß man das ßorosilikat-
glas zu Thermometern bis 5.50” werde benutzen können, und ferner, daß durch ge-
eignete Eeinkühlung die Thermometer unveränderlich gemacht werden könnten.
Mahlke*) hat dann gelegentlich der Vergleichungen von Thennometern aus
Borosilikatglas noch fesigestellt, daß das Auskühlen des noch nicht mit Gasdruck ver-
sehenen Thermometers nicht genüge, sondern daß nach erfolgter Gasfüllung noch
wahrend mehrerer Stunden Erhitzung auf 500” stattflnden müsse. Er gibt damit also
eigentlich dem Verfahren den Vorzug, nach welchem erst die fertig geblasenen und
gefüllten Thermometer zu altern sind.
Nach diesen Erfahrungen konnte die I’hysikalisch-Technische Reichsanstalt dazu
übergehen, in den im .lahre ISOS herausgegebenen l’rüfungsvorschriften für Thermometer”)
in den „Allgemeinen Bestimmungen“ festzusotzen: „Thermometer, welche in Tempera-
turen Uber 100” zu prüfen sind, sowie alle feineren (allgemein wissenschaftlichen und
meteorologischen Zwecken dienenden) Thermometer müssen vor der Einlieferung einem
künstlichen Alterungsverfahren unterworfen worden sein. Dasselbe besteht je nach
Höhe ihrer Temperaturangaben in einer 10- bis 30-stündigcn Erhitzung auf die höchste
Temperatur, welche sie anzeigen sollen, und einerdarauf folgenden langsamen Abkühlung.
Bei Einreichung der Thermometer ist demgemäß die ErklÄrung, daß die Erhitzung statt-
gefunden hat, beizufügen“.
ln den „Besonderen Bestimmungen“ wird dann noch für die Siedethermometer
besonders gefordert, ilaß sie vor Einreichung dem Allerungsverfahren unterworfen werden.
Man ist hier also noch nicht soweit gegangen, auch für Thermometer, die für
den gewerblichen Gebrauch bestimmt sind, die sogenannten b'abrlktherraometer, das
Alterungeverfahren vorzusehreiben, auch hat man noch davon abgesehen, zu fordern,
daß die Thermometer, die den Vorschriften gemüü gealtert sein müssen, mit einer dem-
entsprechenden .Aufschrift auf den Skalen versehen sein sollen, obwohl diese Forderung
wohl berechtigt wäre; denn sie würde «ich dem im Auslände bereits bestehenden Ge-
brauche ansehließen, indem solche Thermometer in 1'rankn‘ich die Bezeichnung „rectiU"
und in England „annealed“ erhallen. Die Fabrikanten von Thermometern geben nun
entsprechend jener Vorschrift seit einer Reihe von .lahren an, ob die zur Prüfung ein-
gercichten Thermometer gealtert worden sind. Soweit das unterbliebeu ist, wird die
Erkiflrung nachtrilglich gefordert.
Wenn die Erweiterung der Prüfungsvorschriflen n.aeh dieser Richtung hin als
ein wesentlicher Fortschritt zu bezeichnen ist, so darf man doch bei dem jetzigen Zu-
stande nicht bleiben. Die Vorschrift des Alterns wird zunächst auf die Fabrikthermo-
moter ausgedehnt werden müssen, auch wird man die äußere Kennzeichnung der
Alterung fordern.
Es fragt sich nun, welche .Mittel stehen dem Thermometermacher zur Verfügung,
um die verschiedenartigen Thermometer genügend zu altern. Wird es zweckmüßig
sein, jedes Instrument seinem Skalenumfatig entsprechend besonders zu behandeln, oder
wird man nicht vielmehr dazu überzugehen haben, die aus einer Ghisart gefertigten
Thermometer möglichst gleichmlißig zu behandeln, gleichgiltig, welche höchsten Tem-
peraturen sie angeben sollen.
Wie schon erwtthnt, eignet sich die Siedetemperatur des Schwefels, welche für
7(i0 mm Druck 444,7” betrügt, für Thermometer aus .lenaer Glas 16'", die über diese
Teinperaturgrenze hinaus nicht zu benutzen sind. Nur fehlt nach mehrstündigem Ver-
weilen in den Schwefeldflmpfen dann eine Vorrichtung zur langsamen Abkühlung, die
am besten in heißem <d, Paraffin oder llhnlichem schwer siedenden Material vorge-
nommen wird.
Dr. ü. Hecker in Potsdam hat in unserer .Mechaniker-Zeitung 1901. S.41 eine
einfache und recht praktische Methode der künstlichen Alterung und Abkühlung von
Thermometern beschrieben. Kr heizt ein mit Infusorienerde gefülltes Messinggefäß
durch einen umgewickelten Widerstandsdraht, der vom Gefflß durch eine Gliramerechicht
') ZeiUchr. f. InsirMt. tH. S. m. ms.
•) ZntKhr. f. Instrkde tu. S. 76. 1698-
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A. BSttchcFt Prüfung und Kühlung der Thermometer.
Deatarbe
MerhARfker-ZiK
J58
isoliert ist, mit elektrischem Strom und reguliert diesen auf langsames Abfallen mittels
automatischer, durch ein einfaches Uhrwerk bewirkter Einschaltung einer Kheostaten-
rolle. Er konnte so innerhalb 14 Stunden die Temperatur des Heizkörpers von 400*
auf 18* erniedrigen.
Die Erhitzung und langsame Abkühlung in Salpeter ist nicht ausführbar, da der
erstarrende Salpeter die eintauchenden Instrumente zertrümmeni würde. Ein Luftbad,
das wohl vielfach angewandt wird, verlangt eine auüerordenllich gute Kegulierung für
die Heizeinrichtung, um Überhitzung zu vermeiden und auch nur annähernde Tempe-
raturkonetanz im Innern des Kühlraumes zu erzielen.
Die andere Krage, ob nicht eine gleichmäßige Behandlung der Thermometer,
die aus einerlei Material gefertigt sind, sich empfehle, dürfte unbedingt zu bejahen
sein. Und zwar ist die Alterung möglichst bald nach dem Blasen vorzunehinen, noch
vor dem Abschmelzen des Küllungstrichters. So wird es möglich sein, ohne erheblichen
Aufw and an Material und Zeit, also an Kosten, die Alterung allgemein an allen Thermo-
metern, die Ober 50* gebraucht werden, vorzunehinen.
Ganz besondere wichtig ist natürlich die Alterung der hochgradigen Thermometer
aus schwer schmelzbarem Glase. Aber hier ist sie auch schwieriger, denn sic er-
fordert die Erzeugung von Temperaturen über 500*. Da es der einzelnen Werkstatt
nicht immer möglich ist, sich Thermostaten für so hohe Temperaturen zu beschalTen
und gut zu überwachen, ferner um einen Schritt zu tun zur Erreichung des vorher
angegebenen Zieles, eine allgemeine Keinkühlung der Thermometer durchzuführen, hat
die l-'irma Schott & Gen. schon seit einigen Jahren in dankenswerter Weise Kein-
kühlungen von Thermometern ausgeführt, und erst neuerdings hat sie einen besonderen
Ofen hierfür eingerichtet. Uher die ältere Feinkühlung hat Herr Grieshammer vor
zwei .lahren in der Hauptversammlung des Vereins deutscher Glasinstrumenten-
Kabrikanten in Schmiedefeld ausführlich berichtet; sie war die beim optischen Glas an-
gewandte. Die jetzige Keinkühlung erfolgt in einem großen eisernen Kasten, in welchem
die auszukühlenden Thermometer senkrecht in Hülsen gehalten werden. Der Kasten
wird von den Abgasen eines Schmelzofens für optisches Glas umspült, und die Zu-
führung der heißen Gase kann so reguliert werden, daß danach die Keinkühlung in den
gewünschten Temperaturgrenzen gehalten werden kann. Nach mehrtägiger Erhitzung
über die Erweichungstemperatur läßt man dann den Kühlofcn langsam innerhalb
24 Stunden erkalten. Die Temperaturmessung wird mittels Thermoelements ausgeführt,
das aus einem Doppelelement Konstantan-Eisen besteht. Die thermoelektrische Kraft
beträgt nach meinen Messungen für die hier angewandten -Metalle für 0" bis 100“ etwa
10,5 und für 0“ bis 500* etwa 57 Millivolt. Sie wird im Glaswerk an einem abseits
befindlichen Galvanometer, das nach Uelsiusgraden geeicht ist, abgelesen. Dieses In-
strument ist gemeinschaftlich für eine lieihe von Thermoelementen derselben Art, mit
welchen die Temperatur in Kühlöfen für optisches Glas beobachtet wird.
Obwohl so auf recht zweckmäßige Weise verfahren wird und man annehinen
sollte, daß die nach diesem Verfahren gekühlten Thermometer nun spannungsfrei ge-
worden sein müßten, zeigten doch fünf so gealterte Instrumente aus Borosilikatglas mit
Einteilung bis 550", welche der hiesigen Urüfungsanstalt zur Prüfung eingereichl worden
waren, nach mehrstündiger Erwärmung auf 500* eine Eiajiunkterhebung von 2* bis 4*.
Die deswegen an das Glaswerk Schott & Gen. gerichtete Keklamation hatte zur
Kolge, daß man versprach, die Angelegenheit näher zu untersuchen, und daß man mir
nahe legte, hierbei mitzuwirken. So habe ich mich in der letzten Zeit mit diesem
Gegenstände beschäftigt.
Ich richtete mein Augenmerk zunächst auf die Herstellung eines bequem zu harnl-
habenden und gut zu regulierenden Kühlofens. der sich im Laboratorium aufstellen läßt.
Da in der Urüfungsanstalt seit Begründung des elektrischen l’rüfamles elektrischer Strom
von verschieden hoher Spannung zur Verfügung steht, so war es naheliegend, die
elektrische Heizung zu wählen.
Ich begann zunächst mit einem kleineren Porzellankörper, mit Konstantandraht
umwickelt und durch Asbestmäntel gegen Wärmeabgabe nach außen tunlichst geschützt.
Die hier gewonnenen Resultate waren äußerst günstige, namentlich wenn ich die Er-
hitzung der Thermometer nicht in Luft, sondern in Kieselgur vornahm. Der Konstautan-
draht hielt sich bis über 550* gut, und der Verbrauch an elektrischer Energie war recht
gering. Der zur Kühlung verfügbare Raum war jedoch zu klein, und ich sah mich
genötigt, einen größeren Ofen herzustellen. Ich bediente mich dazu der hier in den
Dinitize d l' v Googk’
A. Böttchtr, Prüfung und KUhlung der Thermometer.
159
Heft 11.
I ._8«‘pt«‘mber 1903.
Porzellanfabriken benutzten trroben Sdiamottomasse, die zu den Brennkapseln verwendet
wird. Ich ließ Zylinder von 10 bis 11 cm innerer Weite und 35 cm innerer Höhe
anfertigen und mit Konstantandraht von 1,3 mm Durchmesser umwinden. Der so um-
wickelte Zylinder wurde nun in einen weiteren Schamottezylinder eingesetzt und der
Zwischenraum mit Masse ausgefüllt. Das Ganze wurde dann bis über .500“ erhitzt und
so ganz schwach gebrannt. Der so gewonnene Heizzylinder erhielt dann noch zwei
weitere Schaniüttemüntel. Ich habe drei Stück dieser nfen im Betriebe, von denen
der eine mit dem längsten Heizdraht etwa 380, die anderen beiden je etwa 360 Watt
verbrauchen. Der erste ist im Innern mit Kieselgur gefüllt und die Zwischenrilume
zwischen den Isolierschichten sind mit Luft gefüllt. Die beiden anderen sind Luft-
bäder und zwischen den isolierenden Chamottezylindern der eine mit Kieselgur, der
andere mit Asbestwolle gefüllt. Alle drei sind in Hintereinanderschaltung und lassen
sich mit 200 bis 220 Volt Spannung betreiben. Im ersten erhält man so 550* bis 600",
im zweiten 450* bis 480", im dritten etwa -100*. Die auszukühlenden Thermometer
werden zuerst in den Apparat mit der höchsten Temperatur, dann in den zweiten und
schließlich in den dritten eingesetzt. Im dritten erkalten sie entweder, oder, bei
andauerndem Betriebe, werden sie dort in ein besonderes Asbestgefäß gel)rachl, das
dann herausgenommen und in einem doppelwandigen Glasgefäß langsam abgekühlt wird.
Ich habe, da diese Ofen sich als Luftbäder ausgezeichnet bewährten, nach dem-
selben Prinzip Flüssigkeitsbäder bauen lassen für thermometrisebe Vergleichungen und
ähnliche Zwecke. Für höhere Temperaturen wurde das innere Gefäß aus Eisen, und
zwar aus Mannesmannrohr, hergestellt. Dieses Gefäß wurde mit zwei Lagen Asbest-
pappe umkleidet und dann mit dem vorher erwähnten Heizdraht umwickelt. Dann
wurde daa Ganze in Schamottemasse eingebettet, durch Strom erhitzt und schwach
gebrannt. Im weiteren wurde das Erhitzungsgefäß gerade so in zwei Schamottezylinder
eingebaut, wie die vorher erwähnten Luftbäder. Ich habe einen solchen Apparat auf-
gestellt und mit Strom geheizt. Er verbraucht zur Konstanterhaltung beispielsweise der
Temperatur von 460* 5(X) Watt. Ein Wittscher Kührer aus Glas ist passend angebracht
und bewirkt außerordentliche Temperaturgleichheit in verschiedenen Schichten. Diese
kleinen, glockenförmigen, aus Glas leicht anzufertigenden Kührer bewähren sich viel
besser als die aus Schranbenllügeln bestehenden. Sie stellen sich leicht achsial ein,
spritzen nicht und können außerordentlich schnell rotieren. Der Wärmeschutz des
Apparates ist ausgezeichnet, sodaU man die eingetauebten Instrumente betjuem, und
ohne durch die Heizung belästigt zu werden, ablesen kann.
Kür Temperaturen unter 250° wurden Apparate für Olfüllung in ähnlicher
Weise gebaut, bei denen das Flüssigkeitsgefäß jedoch aus .Messing besteht.
Die Apparate haben sich so gut bewährt, daß die Prüfung in höheren Tempe-
raturen bis 500* kaum mehr Schwierigkeit bietet, als die bei Temperaturen zwischen
0“ und 100*. Denjenigen Herren, welche sich für die Apparate besonders interessieren,
bin ich bereit, in der Prüfungsanstalt solche vorzuführen. Zur Prüfung sehr langer,
sogenannter Stockthermometer, die bisher nur sehr schwer ausführbar war, wird man
ohne erhebliche Kosten hohe Flüssigkeitsbäder nach diesem System hersteilen können,
in welchen die notwendige Temperaturkunstanz durch schnell rotierende Kührer zu er-
reichen sein wird.
Ich habe die eben erwähnten Prüfungsapparate bei der Vergleichung mehrerer
Thernioelemente mit den yuecksilber-N'orninllhermometern der hiesigen Prüfungsanstalt
erprobt und diese Vergleichung von 100" bis aOO* durehgeführt. Es gebang mir dabei
die Regulierung der Temperatur durch entsprechende Variation der Spannung, indem
ich mittels geeigneten Zellenschalters eine Anzahl Zellen einer Akkumulatorenbatterie
entsprechend zu- und entgegenschaltete. Ich vermied so einen V'orschaltwiderstand und
erzielte, größere Ökonomie.
Die bei Vergleichung benutzten Thermoelemente sollen zur Teniperaturmossung
in den vorher erwähnten Kühlöfen dienen. Ich habe mehrere solcher als Doppelelemente
herstellen lassen, deren zweite Lötstelle sich entw eder in einem Wasserbad oder im oberen
Teile des l'mhüllungsrohres befand. Hier ist ein Thermometer mit seinem Gefäß ganz
nahe den Lötstellen in Asphalt eingegossen und gibt so die Temperatur der zweiten
Lötstelle an. Eine Korrektion der gemessenen thermoelektrischen Kraft wird dann not-
wendig, die sich aber leicht ausführeu läßt.
Die gewonnenen Kesultate der Vergleichung habe ich benutzt, um Temperatur-
skalen für die Thermoelemente darzustellen. Es zeigte sich dabei, daß die für niedrige
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160
Versinkti^chfichitn.
Kleinere Mitteilungen.
Uenurn«
MtehABlker-Zic.
Temperaturen benutzte quadratische Korniel l =ae + bc^ nicht ausreiebt, sondern dsB
noch zwei Glieder der dritten und vierten Potenz der Spannung e hinzugeriigt werden
müssen. Als einfachste Formel dieser Art ergab sich die folgende:
t= ae + f>e* |1 + 0,001 e - 0,0001 e-|.
Für vier aus etwas verschiedenem Material gefertigte Elemente, deren thermo-
elektrische Kräfte zum Teil über 10% voneinander abw eichen, ist diese Formel sehr brauchbar.
Was nun die bisherigen Ergebnisse anbetrifft, welche bei der Feinkflhiung
von hochgradigen Thermometern gewonnenen wurden, so kann ich, da die Versuche
sich noch nicht abschlieüen liegen, nicht endgültig darüber berichten. Nur so viel
scheint bisher festzustehen:
1. Die durch Feinkühlung bewirkte Eispunktserhebung ist erheblich größer,
als bisher festgestellt worden ist, und geht in einzelnen Fallen bis zu 40“.
2. Man wird die Kühlung wahrscheinlich in kürzerer Zeit vornehmen können,
als angenommen w urde, indem man die Erwarmung auf mehr als 100 • über den TIeginn
der Erweichung steigert.
3. Die allmähliche Abkühlung braucht, da es sich hier nicht um dickwandige Glas-
stücke handelt, dann nicht besonders ausgedehnt zu werden.
4. Es wird vielleicht möglich sein, dem Glasbläser ein einfaches Verfahren an
die Hand zu geben, sofort nach dem Blasen die Alterung vorzunehmen.
Zum Schlüsse möchte ich noch zwei Proben von Entglasung zeigen. Diese
kann eintreten, wenn die Erhitzung zu weit getrieben wird. Das eine Stück ist das
Umhüllungsrohr eines Thermoelements, das bei der Messung der Temperatur in einem
Kühlofen für optisches Glas versehentlich zu hoch erwärmt worden ist.
Ich Bchlielle meine Ausführungen mit dem Dank an die Firma Bchott Ik Gen.,
die mir Köhrenmaterial für Hersti'llung der Versuchstherniometer kostenfrei zur Ver-
fügung gestellt hat, und mit der Versicherung, daß ich über die weiteren Ergebnisse in
dem Vereinsblatte berichten werde.
Vereinanachrichten.
In die I>. O. f. M. u. O. Ist auf*
nommen:
Hr. Gustav Emil Meiser, Mechaniker,
Inhaber der Firma Meiser & Mertig,
Physikal.-Techn. WerksIHtten ; Dres-
den-N., Kurfürstenstr. 2T.
Zur Aufnatame ln die D. O. f. M.
u. O. haben sich gemeldet:
Hr. M. Fischer, Mitglied der Geschllfts-
leitung von Carl Zeiü; Jena.
Hr. H. Ruß, Werkführer bei Cari Zeiß;
Jena.
Kleinere Mitteilungen.
Ein einfacher Rheostat.
Von G. F. C. Bearle.
Phil. Mag. «. S. 173. 1903.
Kur viele elektrische Versuche ist es wlln-
schenswert, einen Widerstand zu besitzen, welcher
kontinuierlich geändert werden kann. Man er-
reicht diesz.B. dadurch, dadmanden Widerstands-
draht geradlinig ansspannt oder auf dem Umfang
einer Trommel, wie bei den Walzenrheostaten,
aufwickelt und auf dem Draht ein Kontaktstock
oder eine Holle gleiten laßt. Dabei bietet aber
die BerOhrungMtelle zwischen Kontakt und
Draht einen variablen Ubergangswiderstand,
und es kann beim Verschieben auch leicht eine
vollständige Unterbrechung des Stromkreises
erfolgen, ftieaem Unterbrechen ist nun schon
dadurch vorgebeugt worden, daß man zwei
Drllhte nehenemander ausupanut. an dem
I oinen Endo mitoinandor verbunden sind und «n
dem anderen je eine Anschlußklemme haben. Bin«
über beide Drilhte gelegte Brücke achlicßt dano
‘ einen Teil de» Widerstandes kurz; jedoch
-_iO >gU
Digiti^''''
UeCl 17.
1. .S«pt»nb«r IW.
beim Abheben der HrUcke immer noch der
gante Draht eingeschaltet, der Stromkreis also
noch nicht vollstAndig unterbrochen.
Verf. hat nun den nebenstehend dargestollten
Apparat konstruiert. An einem vertikal ste-
henden Brett befindet sieb unten ein U-fOrmig
gebogenes Glaerohr von etwa 8 mm innerem
Durchmesser und 90 cm LAngo. Durch das Rohr
ist der 165 cm longo Widerstamisdraht gezogen,
dessen Enden so miteinander verbunden sind,
daß er einen endlosen Draht bildet. Oben ist
an dem Brett eine um eine Achse drehbare,
mit einer Nut versehene Rolle angebracht, Ober
die der Draht gelegt ist. An dem Widerstands-
draht ist in der Nfthe der Vereiniguiigsstello
seiner beiden Enden eiue leicht bewegliche
Leitungsschour angelötot, die zu der einen
Klemme führt. Mit der anderen Klemme ist
ein Draht verbunden, der in das Quocksilher
hineinragt, welches hi das U-Rohr eingobracht
ist, um swisclien diesem Draht und dem Wider-
standsdraht guten Kontakt herzustellen. Der
Widerstand kann nun durch Ver-
schieben dM Drahtes, also Ändern der
L&nge zwischen der Quecksilberobcr-
flftche und der Befestigungsstello der
beweglichen Schnur variiert werden.
Der Radius der Holle ist etwas
größer gewfthlt als der Krümmungs-
radius des Glasrohres, damit der Draht
die Wandungen in den geraden Enden
der Schenkel des Rohres nicht berührt.
Durch eine Spiralfeder, welche gegen
das hinter Klammern verschiebbare
U-Kohr drückt, wird der Druht ge-
spannt gehalten, da er infolge der
Erwärmung boi Strumdurchgang selno
Lange Ändert. Die Grundplatte ^ist
mit einem etwa 3,5 cm hohem Rand
versehen, um etwa verschüttetes Quecksilber
aufzufangeo.
Nach den Erfahrungen des Verfassers eignet
sich Neusilberdraht nicht als WiderstandsmatoHal
für diesen Apparat, da Neusilber durch Queck-
silber angegriffen wird; von ihm wurde dazu
Platinoiddraht verwendet. Ebenfalls brauchbar
dürfte das in letzter Zeit für Reguliorwider-
Stande viel benutzte Konstantan sein, da dieses
Material aus Nickel und Kupfer besteht und
kein Zink enthalt, welches sich mit dem Queck-
eilber leicht verbindet. Kl^.
Punktlerapparat zum Ziehen von
unterbrochenen geraden oder kreis-
förmigen Linien.
D. R. G. M. Nr. 209 581.
Von CI. Riofler in Nesselwang und München.
Nach einem Prospekt.
Mit dem Punktierspparat können unter-
brochene Linien sowohl von gerader als auch
1dl
von Kreis-Porm in beliebiger Starke gozeichnot
werden. Derselbe besteht, wie aus der Figur
ersichtlich Ist, aus einem mit Griff versehenen
MetallgohAuse; in diesem befindet sich das ge-
zahnte Gleitrad, welches sich beim Gebrauch
dos Instruments auf der PaplerfiAche abwickolt,
und die Oleitrolle, welche neben dem Gleitrad
angebracht ist und den Zweck hat, den Apparat
stets in senkrechter Stellung zur Paplerebono
zu halten. Auf dem Gehäuse ist das aus-
wechselbare, durch eine Schraube an dom An-
satz der Drehachse des Gleltrades festgchaltene,
den Jeweils zu zeichnenden Linien entsprechend
gezahnte Punktierrad aiigeordnot sowie die
Reißfeder, welche durch die Zahne dos Punktler-
rades bei dessen Drehbewegung von der Papier-
flache gehoben und auf dieselbe gesenkt wird.
Beim Ziehen von geraden Linien wird der
Apparat entweder freihändig oder an einem
Lineal von beliebiger Stärke entlang geführt.
Zum Zeichnen von Kreisen wird er aut einen
mit Nadeleinsatz und Mikrometerschraube ver-
sehenen Stab gesteckt und mittels dos Griffes
daran befestigt. Der Apparat kann auch für
jeden beliebigen Stangenzirkel passend einge-
richtet werden, wenn an Stelle des Griffes ein
der Stangenzirkclhülse entsprechender Einsatz-
zapfen angebracht wird.
Die Punktiorradchen gehen folgende Linien:
i 4
Der Punktlerapparat kostet einschl Etui
mit 6 Rädchen und Mikrometerstab für Kreise
bis 55 cm Durchmesser 14 M.; ohne Mikro-
meterstab, für die Staugouzirkel Nr. 24 bis 27
passend, 9 M.
75. Versammlung deutscher Natur«
forscher und Ärzte ln Kassel Tom
20. bis 26. September 1903.
Das für die Tagung aufgestellto Programm
ist überaus reichhaltig, namcutlicli auch in
Ktoiner» Mltteüutigtn.
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D«ntorbe
M«4'b«aik«r-Z(c
1G2 Klt(n«rt Mitteilungen. Glaetechnitchei. — BUchertchau.
Bezug auf die Vorführung vou neuen Appa>
raten. Unter den auf aoiche bezüglichen Vor-
trAgen sind zu erwähnen:
Drude (Gießen), Meßapparato für elektri-
pche Schwingungen; Levy (Berlin), Neuer pneu-
matiechcr Flüasigkeitaunterbrecher; Neeaen
(Berlin) , Doppelt wirkende Quecksilberluft-
pumpe; Betzold (Chemnitz), Projektion von
Diapositiven mit stereoakopischcr Wirkung;
Siedentopf (Jena), Sichtbarmachung uUra-
mikroBküpiacher Teilchen; Griinsohl (Ham-
burg), Neue physikalische Unterrichtanpparate;
Asher (Bern), Neuer Farbenmisebappurat für
spektrale Farben; Heine (Breslau), Neues
Epidiaskop; O0tmann(Marburg), Praktische An-
wendung eines Hörmessers; Zacharias (Pl5hn),
Demonstration von Apparaten zur Planktonfor-
schling sowie Vorlage von Mikrophotogrammen.
Abgesehen von den wissenschaftlichen Wr-
anstaltungen ist in üblicher Weise ein umfang-
reiches Festprogramm aufgestellt, um den
Teilnehmern den Aufenthalt in der durch Reize
der Natur wie durch Werke der Kunst und
Technik in gleicher Weise ausgezeichneten
Stadt zu verschönen. Mk.
Reinigen des QuecksllberHchlamme«
ln Queckflllberunterbrecheru.
Von R. Grimsehl in Hamburg.
ZeiUckr.f d.phys. u. ehern. C7«terr./6*. S.224. IdOii.
NVird bei Quecksilberunterbrechorn für In-
duktionsapparate zur Vermeidung der starken
Funkenbildung und der dabei stattHndendeuVer-
dampfung des Quecksilbers auf die Oherflftch©
des letzteren Petroleum gegossen, so bildet sich
mit der Zeit ein Ihtchlamm. aus dem das Queck-
silber gewöhnlich sehr schwer wiederzuge-
winnen ist. Der Bchlamm besteht n&mlich aus
ganz kleinen Quocksilbertröpfchen, die mit
einer PetroleumhUlle umgeben sind und sich
daher nicht leicht miteinander vereinigen
laiBcn. Verf. gießt nun zu der Emulsion kon-
zentrierte Kali- oder Natronlauge oder schüttelt
dieselbe mit aus grüner Schmierseife berge-
stelliem Seifwaaaer; dann scheidet sich bald
das Quecksilber in einer zusammenhAngonden
Masse al>. Klßm.
Die Firma C. P. Goerz ist in eine Aklion-
gesellscliaft mit einem Kapital vou 3 500 000 M.
iimgowandelt worden. Hr. Goerz hat den
V'orsitz im AufsichtsratG übernommen, Hr. C.
SchUcke, unser Vorstandsmitglied, ist von
Biemons & Halske zu C. P. Goerz Uberge-
treten, um die technische Leitung zu führen.
Glastechniaches.
(S .I4db S. U4)
Gebrauchsmuster fOr Klasicchnlsche
Gegenstände.
Klasse:
12. Nr. 205 487. Filtrierlrichlpr mit kapillarem
Ausflußrohr. W. J. Rohrbock's Nnchf.,
Wien. 16. 7. 03.
12. Nr. 204 210. OofAO mit trichterförmigem Aus-
guß zur Verhinderung des Vorheifließens der
auBzugioßenden Sulmtanzen. W. Halden-
wanger, Charlottonburg. 12. 6. 03.
Nr. 2C4 5CÄ. Waudtherraometer, welches die
Temperatur unbeeinflußt durch Temperatur-
ein Wirkung oder Temperaturausstrahlung
der für den Aunuingepuiikt dienenden
Haumwami anzcigt. GrOscho & Koch,
Ilmenau I. Thür. 1. 7. 03-
BOcherschau.
II. Bobn, I’hysikalische Apparate und Ver-
suche einfacher Art aus dem SchAffer-
museum. 8“ VI. 134 S. mit 216 Abb. Berlin,
Otto Balle 1902. 2,00 Af.
Aus dem Nachlaß des i. J. 1900 zu .lens ge-
storbenen UnlversitAtsprofessors Dr. SchAffer
ist eine Sammlung von Tausenden physika-
lischer Apparate, welche der Verstorbene wah-
rend seiner ein halbes Jahrhundert umfassen-
den Wirksamkeit in Jena angesammelt hatte,
in den Besitz der Carl Zeiß-Slifliing Uberge-
gangen. Diese Sammlung, welche in dem
Volksbauae zu Jena in besonderen RAiirocn
Übersichtlich als „Schäß'ermuseum*' aufgestellt
ist, hat Verf. Im Aufträge des Kgl. Preußischen
Unterrichtsministeriums einer Bearbeitung unter-
zogen; in vorliegendem Buche ist eine Aus-
wahl von in weiteren Kreisen unbekannten
Apparaten beschrieben.
Die Apparate der Sammlung, welche alle
Zweige der Physik berücksichtigt, sind für
Schul- und Demonstrationszwecke bestimmt
und durchweg mit den einfachsten Htllfsmitteln
hergestelit. Vielfach haben PUIenschachteln,
Strohhalme, Eierschalen und Ähnliche Dinge
als KonstruktioiiBmaterial gedient, sodaß die
Apparate hAußg ohne besondere Kosten an-
gefertigt werden können.
Andererseits sind in der Sammlung vor-
zugsweise solche Apparate vertreten, welche
dem Lernenden einen Einblick in ihr inneres
Getriebe gestatten. Zu diesem Zwecke sind
sie entweder als DurchschDittsmodelle ange-
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H«ft I'. . .
1. S«ptemb«'r IDWI. BUcherichau.
fertigt oder auch »ua Glas hergesteUt. Die
Thüringer Glashütten sind durch ächüffora
fortgesetztes ßemUheii veranlaßt worden» eine
große Anzahl physikalischer Apparate nach
seinen Angaben zu verfertigen, iind diese haben
weite Verbreitung gefunden.
Die in dem Buche ausgewfthlten Museuma-
apparate sind mit Hülfe zahlrnicher Abbildungen
iu klarerund leicht faßlicher Welse beschrioben,
und es bietet sich in demselben eine uner-
schdpflicho Fülle von Anregungen, namentlich
für Physiklehrer und Fabrikanten von Bchul-
Unterrichtsapparaten. Mk.
PaUoUchsu.
E. Claussen» Die Kleinmotoren, ihre wirtschaft-
liche Bedeutung f. d. Kleingewerbe, ihre
Konstruktion u. Kosten. Aligcroein versUlnd-
lieh dargestellt. 2. umgearb. u. verm. Aufl.
gr.-8« IV, 144 8. m. 82 Abbildgn. Berlin.
G. Siemens 1903. Geb. in Leinwand 3 3f.
II. Zipp, Berechnung elektrischer Leitungs-
netze, mit spezieller Berückskhtigg. der
Hochspannung. 2 Tie. gr.-8®. Steglitz-
Berlin, Buchhandl. d. Utcrar. Monats-
berichte 1902. Geb. in Leinw. 3,60 M.
1. V, ?9 S. m. 49 Abbildgn 1,60 M. —
2. V, 91 S. m. 49 Abbildgn. 2,00 if.
Patentachau.
Objektivträger für Mikroskope. H. Albrecht in München. 30. 7. 1901. Nr. 132432. Kl. 42.
Der Objektivtrügor besteht aus einem unten
am Tubus d auswechselbar befestigten und unter diesem
mit einer Durchbrechung versehenen Doppolring a g.
Der untere Hing g ist gegen den oberen verechiebbnr
und besitzt in einer Anzahl von Durchbrechungen die
senkrecht zueinander beweglichen Trüger j n für dua
Objektiv o. Durch Drehen des Ringes y werden die ein-
zelnen Objektive durch Verschieben der Tr.lgerjl n zen-
triert.
Vorrichtong ZQm Absebneiden von Glasröhren. H. Cook in Mac Keesport. V. St. A. 16.3 1901.
Nr. 134 583. Kl. 32.
Man setzt die Hülse a in die Glasröhre e ein, so daß die Mutter b am oberen Endo der
aufrecht stehenden Glasröhre c aiistelit. Man legt sodami die InnenHücho der einen Hand auf
den HundgrifT d und die Hülse a mit der anderen Hand um. Dadurch >verdon die .Messerarme c,
welclie um einen Holzen f drehbar sind, beim EinwtlrtHgehen der Stange g gegen den Keil h
gedrückt und durch diesen auseinander gespreizt, sodaß ihre Spitzen i durch die FUhruugs-
schlitze k der Hülse treten, an der Innenseite der Glasröhre angreifeu und beim darauffolgenden
Umdrehen der Hülse ein Stück Glasröhre abschneiden.
Vorrichtung zum Halten von Linsen während des Schneidens.
J. West in Dalston, U. J. W. Raphael in Shepherds Bush
und H. L. Ettinghausen in Lundtm. 25. 6. 1901. Nr. 134 25K.
Kl. 32.
Auf einer ubgostuften Scheibe d ist niittels schwaiben-
echwanzl'örmiger Leiste c und Nut ein die zu schneidende Linse b
aufnehmender Halteraa' verschiebbar geführt und zwischen einem
an der Scheibe festen Auschlug e mit einer dem Cmriß des Halters
angepaßten konkaven Backe und einer zweiten entsprechend kon-
kaven, au einem Handhebel g ausschwiugbureii konkaven Backe g’
in steU gleicher Stellung zum Mittelpunkt der Scheibe d gehalten
SU daß die Linse mit der Scheibe in stets gleicher Loge in einer
Schneidvorrichtung festgcstollt werden kann. Eine Feststellvur-
richtung für den Hebel g besteht aus einer an der Scheibe d be-
festigten Blattfeder, welche mit einer N:iae hinter den in Halle-
stellung befindlichen Hebel greift.
d
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164
P«t«otschau. - Pai«nlUit«.
Daulaek«
¥Mhaatk»rZi^
Elektrolxtuoher Stromonterbrecher. W. A. UirachmaDD in Pankow -Berlin. 15. 1. 1902.
Nr. 193991. KI. 21.
Die plaCtenfCrmige aktive Elektrode a liegt zwiachen dem
röhrciiförfnig gestalteten, die Etromzulcitung der Elektrode a um«
schließenden PorzellankArpor 5 und dem ihm gegenüberliegenden ^
Porzellankörper c. Beide Porzellankörper bositzen plangeschlifTene P
Endflächen, welche durch die Schraube d gegen die Flüchen der |,
Elektrode a dicht angepreßt werden, so daß nur die durch die Por- [
zellankörper nicht Überdeckten Flüchen am llmraug der aktiven j'
Elektrode a mit dem Elektrolyten in K<>rUhrung kommen können, so r
daß weniger oder gar kein Gas in den freien Uingraum und zum
Brenner strömen kann.
Verfahren ond Vorrlohtong anm Zasehmelsen von Olasröhren.
P. Bornkessel in Mellenbach i. Thür. 12.9. 1901. Nr. 133 601.
KI. 39. ^
Die Erhitzung des Glasrohres an
der zuzuschmclzenden Stelle wird mit-
tels einer Flammenebcnc jeder Flam-
menschneide vorgenommen, welche
durch im Kreise angoordnete. einwürts
gerichtete SticUfluminen gebildet wird. Die einzelnen Brenner-
düsen d sind an einem Bogen b radial verstellbar angeordnet.
Oeaebwlndigkeitsmesser mit Vergleiehiuhrwerk. K. Kissc in
Berlin. 6.9.1901. Nr. 133 679. Kl. 42.
Auf zwo! konischen Rlemschoibon, von denen die eine
durch ein I’hrwerk mit gleichförmiger Winkelgcscbwintligkeit,
die andere von tier Wagenachse aus angetrieben wird . lüuft
ein Kiemen. Dieser Riemen gleitet immer nach der Stelle hin, an welcher die beiden Fieiu-
scheiben dieselbe Umfangsgeschwindigkeit Imben. Die Stellung des Riemens gibt daher du
Maß für die zu messende Geschwindigkeit und wird an einer Bkale abgelesen.
Pat«nliiate.
Bis zum 17. August 1903.
Klasse : ABmeldBoren.
21. L. 16 745. Elektrolytischer ElcktriziUtts-
znhler. F. Lux, Heidelberg. 3. 5. 02.
B. 17 651- Schaltiingseinnchtung zur Messung
der Isolation und Bpamiiing in Wechsel*
stromanlagen. Siemens & Halske, Ber-
lin. 24. 2. 03.
24. D. 11 426. VorrichUing zur Vermeidung dos
Diircbacblagons der Flamme bei Bunsen-
brennern. L. J. K. v. d. Driesebo, Brüssel.
13. ö. 99.
^10. G. 17C60. Glasflasche zur Aufbewahrung
von Athylidoncblorid ii. dgl. mit iu dom
I'lascbenbals cingekitteter Kapillare. H.
(iuetz, Frankfurt a. M. 2. 12. 02.
32. 10 342. Verfahren zur llerslellnng vm»
t iht.ihublkörpern. J. A. GhamberH, PUts-
bürg. V. St. A. 2. 12. 01.
V. 11 420. Vorrichtung zur Horstellung vrm
Hohlglaskörpern durch Auttheben eines
Hohlkörpers aus der geschmolzenen Glas-
masse. Dursolbe. 2. 12. ÜI.
42. G. 17 610. Kederregulierung bei Dampf-
meßapparaton. M. Gehre, Kalb b. Düssel-
dorf. 13. U. 02.
K. 24 229. Verfahren zur raschen Ermitlolung
des Biweißgohaltos von FlOssigkoiton, ins-
besondere des Urins. A. K wilcckl, Breslau.
18. 11. 02.
67. M. 20 388. Maschine zum Schleifen und
Polieren von Glas mittels doppelseitig an*
geordneter Lüufer. M. M. M ab e r n. K. Barn e r.
Kittanning, V. St. A. 80. 9, 01.
ErielIaog«B.
17. Nr. 144 791. Verfahren und Vorrichtung zur
Kälteerzeugung. L. v. Bngdany. Budapest,
3. G 02.
21. Nr. 144 H03. Bleklromognetisclicr Strom-
uutorbrechor. H. Bremer, Neheim a. K.
31. 12. 01.
Kor dl* iUdaktloQ T*rwftiwon]lrh ; A Bl*«rbk* In B«rlla W.
Y*rl*( fon Jailn* Bprlngtr io b*rho N. — bruck too Bnlt Dr«y«r to Bwils SW.
Diglili Jd by Googlt
Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
und
Organ für die gesamte Qlasinstrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Geseilschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion; A. Blaschke, Berlin W30, An der Ajiostelkirche 7b.
Nr. IS. 15. Septeiiiber. 1903.
Xachdraok nur mit GenehuilKauz der Kedaktlon ireststt«t.
Eine neue Mikrometerschraube für Kreisbewegung.
Vvjd Dr BL ItösoliBttr Io (irai.
In neuerer Zeit werden von dem math.-niech. Institut R. & A. Rost in Wien
für die feine Kreisbewegung an Theodoliten und Tachymetern eigenartige Mikrometer-
schrauhen angebracht, deren Konstruktion gewiU volle lleachtung verdient.
Die zur Zeit am meisten verwendete einfache .Mikrometerschraube, deren
Spindelspitze sich bei der Feinbewegung an der SeitenHIlche des KIcnimarmes a (s. Fü/.)
dreht, schließt nämlich, insbesondere hei abgenutzter t'chrauben.spitze oder wenn diese
nicht genau in der Spindelachse liegt, den i'belstand nicht aus, daU beim Anziehen
und Lüften der Mikrometerschraube ein kleiner, vertikal gerichteter Druck auf die
Seitenfläche des Klemmarmes a ausgeübt wird, welcher ein einseitiges Heben bezw.
Senken der Alhidade und ein, wenn auch sehr geringes, die feinen Beobachtungen
immerhin beeinträchtigendes Klaffen oder Reiben der Alhidmie zur Folge haben kann.
Auch bei der Mikrometerschraube der Höhenbowegung des Fernrohres wird die
Möglichkeit der Kntstehung einer einseitigen, vertikalen Bewegung der horizontalen
Drehachse des Fernrohres bei abgenutzter Schraube oder bei solcher mit exzentrischer
Spitze nicht ohne weiteres abgeleugnet werden können, wennselhst diese Besvegung
bei Instrumenten mit schwererer Höhenkreisgarnitur uml namentlich bei Anwendung
von Schließen mit Federdruck für die Achsenlager des Fernrohres nicht s<‘hr merklich
sein kann.
Tatsächlich haben Mechaniker an die erwälmlen Momente schon Ituige gedacht.
Dies beweisen die Verfeinerungem der .\likronieter8chraul)en. So wird zur tunlichsten
Verhütung der Abnutzung der Schrauhenspitze letztere oft aus hartem Stahl liergestellt
und wirkt dann auf einen harten Stahlkörper des Kleininariiies. Bei allen Bussulen-
instrumenten, die eisenfrei sein müssen, versagt dieses Mittel allerdings vollständig.
Andere Konstruktionen wollen wir liier übergehen.
Das neue, hier abgebildete Mikrometer liestoht aus einer durchbohrten (lewinde-
spindel s, einem darin verschiebbaren, fein polierten Stift t mit beidseitigen Spitzen
und einer mit ränderiertem Kopfe versehenen Schraubenmutter m, welche zur Erreichung
des federnden Ganges in üblicher Weise aufgeschlitzt ist. Der Schraubenkopf i ist
in der .Mitte durchbrochen; diese olTnung wird mittels einer .Schraube r aus
gehärtetem Stahl, welche an ihrem ebenen Spindelende, woselbst die scharfe Spitze
des Stiftes < anliegt, hochpoliert ist, verschlossen.
Bei Bussoleninstrumenlen wird in der Versclilußschraube ein Achatplältchen
befestigt und der Stift t aus Argentan hergestellt.
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160
H. Lölchner, Mikromettrtchraub*. — P*nonecnaehricht«n. — Kl«in«r« MUuUun^o. Uflcbaalktr’ztg
Die zweite, etwas abgerundete Spitze des Stiftes t berührt die Seitenfläche des
Klemmarmes a, ihr stetes Anliegen an derselben wird wie bei der gewObnlicben
Mikrometersehraube durch die Oegenwirkung des federnden Stiftes t‘ erreicht. Die
Hülse h bildet den Schulz vor dem Eindringen von Staub.
Das Charakteristische des neuen .Mikrometers liegt nun darin, daB der an den
Klemmarm a ansitzende Stift t bei der Benutzung der Mikrometerschraube sich nicht
mit<treht, weil er in seiner langen Lagerung mehr Reibung findet, als an der zentrischen
Spitze, welche an die harte Stahl- oder AchatflHche der Schraube r gedrückt wird.
Hiervon kann man sich leicht überzeugen, indem man auf den sichtbaren Teil des
Stiftes t etwa mittels Lacks einen Punkt setzt und diesen dann während des Drehens
der Mikrometerschraube betrachtet; das Zeichen macht dann keine Drehung mit.
Die beschriebene Mikrometervorricbtung zerstreut alle Bedenken betreffend das
Entstehen irgend welcher schädlichen Spannungen. Mögen auch diese Bedenken und
damit die Verfeinerung der bisher gebräuchlichen einfachsten Mikrometerschraube
manchem Instruraentenkundigen — besonders in der niederen Geodäsie — als ,0ber-
llüssige Feinheiten“') erscheinen, so wird doch Jeder zugeben, daü das neue Mikrometer
gegenüber anderen Konstruktionen bei verhältnismäBig groBer Einfachheit gröBte Voll-
kommenheit und Eleganz zeigt.
Aussec, im August 1903.
Personennaohriohien.
Ernannt wunlen; B. S. Mari^old zum ao.
ErofOBsor dpr Choraio am Clark College', Dr. E.
>'aetscli, Privutcluzeiit dor Mathematik an der
Tecim. Kochschulo zu Dreadcn.zum ao. Professor;
Dr. Ed, V. Weber, Privatilozent für Mathematik,
und Dr. Kurn, Privutdozent für Physik an
der Universität MUnclieu. sowie U. Rost, Privat-
dozeni für Mathematik an der Universität Würz-
bur^, zu ao. Professuren; ). Sahulka, Tech-
iiischor Kat im Patentamt in Wien, zum o. Pro-
fessor der Elektrotechnik an der dortigen Tech-
nischen Hochschule.
Habilitiert buben sieb: Prof. Dr. R. Schnum
für Physik an der Universität Marburg; Dr.
Saod für Chemie an der Universität München;
Dr. Fr. v. Ilemmclsinayr, Professor an der
Landea-Oberrealschule, für Chemie an der Uni-
vereitAt Graz.
Verstorben sind: Dr. W, Rider, Professor
der Chemie an der Colby Uinversitftt in W’ater-
ville, Me.; Hofrat Dr. E. Weyr, o. Professor
der Mathematik an der böhmischen Technischeu
Hochschule in Prag, in Zabor; 1*. Henry, Astro-
nom der Pariser Steniwarte, im Tale Iva Valoiae
bei Pomogon in den Savoyer Alpen, infolge
eines Unfalls: Dr. J. Munk, Professor der
Physiologie an der Berliner UniversitAt.
Kleinere Mitteilungen.
ApparntefOr elektrolytische Analysen.
Vuu K. -M. Porkin.
Chem. Newa SS. S- Wit. 190.1.
Bei dem in nouererZeit erheblich gesteigerten
Preiso des Platins bl cs von großer Bedeutung,
den für elektrolytische Analysen unentbehrlichen
Platinelektroden ein möglichst geringes Ge-
wicht geben zu können. Verf. hat deswegen
.“^eine Elektrodon in folgender Form herslellon
lassen.
Die Kuthode ist nach Art einer nach uuten
gekehrten Fahne gestaltet. Der Schaft der-
selben besteht aus einem Platindraht und an
diesem siui ein Platiii-lridium-ltAhmchen, dessen
Flüche von einem Flatinürahtgeflecht ausgefülU
ist. Am oberen Ende des Schaftes, an dem
dos Rühmchen in das elektrolytische Bad
getaucht wird, befindet sich eine Schleife, die
das Anhftngen der Elektrode an die Wage
ermöglichen soll. Die Anode bildet ein ge-
gabelter Platindraht, dessen beide AuslAufer
mehrfach hin und her gewunden sind. Bei
der Benutzung umfaßt dereelbe mit seinen
Windungen die Kathode und gestattet es, beide
Seiten derselben als Niederschlagsflüchen H)r
die Analyse uuszunützen.
Da es bei Ausführung maucher Analysen
erforderlich ist, die Kathode rotieren zu lassen.
') l>ie«en Ausdruck gebrauchte Jordan in seinem „Handbuch der VermeasungakimdC*
Bd. :ä. 1*10. lSif7.
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KltlAtr« Mitl«Uuag«n.
!ÖT
Hen IH.
15. 8t>pt»Bibf !»>:>-
eo hat Verf. auch für derartige Zwecke geeignete
Elektroden konetruirt. Die Anode ist wiederum
aus Platindrabt in Gestalt eines Körbchens her-
gestellt, während die von dieser umschlossene
Kathode aus einem Zylinder besteht, dessen
Mantelfläche ein Platindrahtgeflecht ist. Die
Achse des Zylinders wird von einem Drahte
gebildet, dessen Verlängerung an einer dreh-
baren Welle befestigt ist. Mittels einer an
dieser W'elle angebrachten Rolle kann diese
durch einen Elektromotor oder durch eine
Turbine angetrieben und so die Kathode in
Rotation versetzt werden. Mk.
Da« englische physikalische Staats-
laboratorium.
Ckem. Nw H8, S. 205. X90:i.
('^ber die Tätigkeit des englischen physika-
lischen Staatslnboratoriums, dessen Gründung
und weitere Entwicklung io dieser Zeitschrift
wiederholt besprochen wurde, hat der Direktor
dieses Institutes fUr die erste Hälfte des
Jahres 1903 einen Bericht veröffentlicht.
Hiernach sind die Arbeiten des Institutes
in regem Fortschreiteii begriffen. Im Ingenieur-
laboratorium wurden Untersuchungen Uber die
GröBe des Winddruckes auf senkrecht zur
Windrichtung gestollte oder unter einem Winkel
zu dieser geneigte ebene Flächen angeitellt
und anderweitige Versuche fQr technische
Zwecke unternommen. In der thermomotrischon
Abteilung wurde eine Vergleichuugdes Luftther-
mometers mit Platin widerstandsthormometern
aiisgefQhrt zwischen den Temperaturen von 0^
und 1050^ und die spezifische Wärme des EUons
zwischen 700® und 1000® bestimmt. In der
elektrischen Abteilung wurde eine Anzahl von
Quecksilber -Widerstandsnonnalen hergestellt
und hierbei der spezifische Widerstand des
Quecksilbers in guter Übereinstimmung mit
dem von der Reichsanstalt ermittelten Werte
gefunden. Ferner fanden Untersuchungen über
das Clark-Element und Ober den Widerstand von
technischen Isolationsmaterialicn statt. Auf me-
tallurgischom Gebiete wurden Nickelstahlsnrten
untersucht und die Erstarrungspunkte sowie
die AbkQhlungskurveu fUr Bisenschmelzeii be-
stimmt, welche einen Kohlegehalt von 0,15 bis
3,55 besaßen.
Am Echlusse des Berichtes werden die Prü-
fungsvorschriften wiodorgogebenfUrdie Eichung
von Meßgeräten und Untersuchungsapparaten
fUr Milch, andere Genußmittel, und für
technisch wichtige Flüssigkeiten. Aus Allem
ist ersichtlich, daß sich das Institut immer
weiteren Zweigen der englischen Industrie
dienstbar macht. Mk.
Über Hftrtgucuml.
Mitteilung de» Kabelwerks der AUg. ElektriziUHs-
OcseJUchafU Berlin.
Der Fabrikatlou des wichtigsten aller Iso-
lationsmaterialien, des Hartgummis, hat die
A. B.G. von Jeher besondere Beachtung gewidmet.
Die Auswallt des RohstufTcs, die geeignete
Zusammensetzung und sorgfältige Verarbeitung,
die denkbar peinlichste Überwachung des Yul-
kanisationsprozosses, vor allem die stete Kon-
trolle auf Reinheit von metallischen, die Iso-
lationsfähigkeit beeinträchtigenden Bestand-
teilen sind der Gegenstand fortlaufender Be-
obachtungen und Untersuchungen.
Die Qualitäten P. L. Nr. 5668 und 5669 re-
präsentieren einen technisch fast reines Hart-
gummi und sind speziell dort zu empfehlen,
wo besonderer Wen auf elue hervorragende
Uocbglanzpolitur, vorzügliche Elastizität, hoben
Isolationswider stand sowie große mechanische
Festigkeit gelegt wird. Die Qualitäten P. L.
Nr. 26 751 und 26 752 sind gute Mittelqualitäten,
die einen ziomlich hohen Widerstand besitzen
und in der Regel den meisten Ansprüchen ge-
nügen dürften. Die Qualitäten P. L. Nr. 26753
und P. L. Nr. 26 756 sind billige, aber doch in
jeder Hinsicht brauchbare Mischungen, die
freilich nur eine matte Politur zulassen. P. L.
Nr. 26 755 wird speziell für Btraßenbahn-Ober-
leitungsmateriu) verwendet und findet auch
ausgedehnte Benutzung für Marinezwocke.
P. L. 26 754 ist eine säurefeste MDchmig.
Aus den genannten Qualitäten werden Platten,
Btaugon, Rohre sowie auf Wunsch sämtliche
Formstücke nach Zeichrtung oder Modelt ge-
liefert; ferner werden aus dcnsolhcn Umpres-
sungen um Metailtcile hergestellt sowie Anna-
tureii für ober- und unterirdische Leitungen
und elektrische Bahnen; auch werden Arma-
turen für elektrische Schwach- mul SUrkstrom-
leituDgoii sowie Zubehitrteile für elektrotech-
nische und physikaiiaclie Apparate fabrlziort.
Da die Werkstätten der A. E. G. über ein um-
fangreiches Formcnmatorial vorfügen, so wird
in vielen Fällen direkt die gewünschte oder
mindestens eine ähnliche Form geliefert werden
können und alsdann billiger, als wenn solche
noch Modell hergostellt werden müßte.
Verfnhren um Stahl zu b&rten.
lüustr. ZeiUehr. f. Bleehind. 8. 1188. 290^.
Um ätahletüeke von ungleichmäßiger Ge-
stalt. z. B. durchbohrte, mit Gew inde veraoheue
u. 8. w., beim Härten vor dem Springen zu
hewahron, hat sich die folgende, in England
übliche .Methode gut bewährt. Zum .\b!ö8cheii
der Gegenstände bedient man sich einer ge-
sättigten Lösung von Balz und Wasser. Ob
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168
Kleintre Milleiluogen.
Ueutaebe
M<H'hanlk*r-Zte
ilas Wasser nül Satz gCdfltU>?t ist, erkennt man
am spcziflMcheu Gewicht; z. B. geht ein rohes
Hi nicht unter, ('her das SiUzwaaaer gießt man
gutes Öl (KiAchöl, Knuchcurd) in einer Schicht
von ungoffthr 8 bis 10 ctn Hohe. Alsdann werden
die GegeiistlUido dunkeirot abgeiöscht, wobei
man sie hin und her bewegt. Die (Hschicht
vermindert die Tendenz der StahlstUcke, Itisse
zu bekommen, wesentlich, da das Öl den (iegon-
stand nicht so sclmell abkühlt wie Wasser.
Kg.
Füllreirtfccler,
Von n. Kiofler in Nosselwang und Mlhiclieii.
jVflcA cinctM Prospekt.
Die Fullreißfoder dient zum Ziehen sehr
langer oder vieler Linien mit einer einzigen <
TuschefUllung.
Dioselbo besteht aus der oigontlichon Heiß*
feder und dem an dieselbe angesteckten (irÜTo,
welcher zugleicli den Tiischebcliftlter bildet. Der
GrifT ist ein MetalJruhr, in welchem sich ein
Kolben durch eine Schraube mit langer Spindel
vor« und rückwärts schieben Inßt. Boi der
Uückw.'trt.sbewegmig des Kolbens wird die
Tusche durch ein am anderen Rndo des GrifTes
Flu PolieroilUel für Stahl.
Hlustr. Zeitschr. f. Blechinst 8. 1S50- IB03.
VolistAndig trockenes Kochsalz wird milder
gleichen Menge Eisenvitriol gemischt und in
einem Schmelztiegel der Glflhhitze ausgosetzt;
das entstandene Natron wird nach dem Erkalten
mit Wasser ausgewaschen. Dos so erhaltene,
grQnlich glilnzende Pulver wird mit t’)! ange*
riehen und ist zum Gel>rauch fertig. Statt des
nies verwendet inon auch Talg oder Vasoline;
zum Aufträgen der Masse auf üoa ArbeitsstOck
eniptichlt sich ein Ledertuch. Kg
Schwoifacn «Ich Alumluiums mit Stahl
und Fiacn.
hIetaUarb. 'itt S. 410. 1903.
Die zu schweißenden Arbeitsstücke mü.ssoii
ziinUchst einen elektrolytischen Kupfcrdberziig
erhalten. Man macht das Arbeitsstück an der
Stelle, wo die Schweißung staMtiiiden soll,
metallisch rein und billigt es in ein saures
Kupforaminonoxalutbad, dessen Anoden aus
Kupferblech bestehen. Will man den Pberziig
vorsUirken. »o empliehlt cs »Ich, den Gegenstand
angeschraubtes Haarröhrchen in den Griff ein-
gesogen, wahrend bei der Vurwartsbewegiiiig
desselboii die Tiisciie aus dem Behälter durch
das Htuirröhrchen in die Heißiodcrspalto ein-
gedrückt und die l'^dor gebrauchsfertig wird.
Nach dem Gebrauche wird die iinverhrnuchto
Tusche durch KUckwiirtsdrehon des Kolbens
in den Belihller zurückgesogen und die Feder
wie eine gewöhnliche Reißfeder gereinigt.
Der Preis der Füllreißfedor botnlgt 5 M.
vVtzmlltel für Mcsaliig.
lllustr. Zeilschr. f. Bleehiwi. H'!. 8. lüHO. I90.'i.
Um Messing zu iltzeii, ist außer ilor vor-
(iilnnten tfalpetorsilure auch folgende Mischung
zu empfehlen: 8 TI. SulpotersÄuro vom apezi-
tlschen Gewicht 1,4 und 80 Ti. Wasser werden
mit einer Ldauug von 3 TI. chlorsaurem Kalium
io 50 TI. Wasser ztisammengegossen. Diese
Ätzflüssigkeit giebt dem .Messing eine blankere,
glattere Oherflilcbo, als die mit verdünnter
Salpeferftduro erzeugte. Polierte FUclien über-
ziebt man zweckmäßig vorher mit Asphaltlack,
damit sie von der Ätztlüssigkeit nicht ange-
griffen werden können. l\g.
in ein zweites Bad zu bringen, bestellend aus
Kupfersulfal und Schwefelsäure. Nach dem
Trocknen bringt man die zu schweißenden
Körper in eine geeignete Form und gießt rot-
warmes Aluminium hinein; dieses verbindet
sich sehr innig mit dem Kupfer und infolge-
dessen haften die beiden Körper fest auoinunder.
Kg.
1. Handwerkerachule zu Berlin.
Mit dem Wintorhalbjahro beginnen nm
15. Oktober auch die Jabreskurse der Fach-
schule für. Mechaniker und derjenigen für Kiek tro*
technik. .\nnieldungen werden entgegenge-
nommen vom 5. bis 10. Oktober zwischen Ü und
8 Uhr Abends im Schulhauae, Lindonatr. 97/98
Ansrührlicho Prngramnie sind von dort zu ho-
zieheii sowie auch beim (icschAftsführor der
D. G. erhnltlich.
I Die Scfiweizorischi' Naturfor»€her*ticseii*
I Schaft hat ihre 8G. Bitzung vom 2. bis &. Sep-
tember ln l^ocaniü abgebaltcn.
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i:.. IttM, BüchertchttU
BCIcherschau u. Preislisten.
<'arl /ciU, Optladio WerkeUltte, Jena Mikro-
skope und mikroskopUcIiO HUlfeapparate.
32. AuBgitbo 1902. VIII, 162 S. mit 65 Ab-
bildungen.
Die vorliegoiido neue Aufgabe des Kata
löge über Mikroskope weist gegenObor der
letzteu. 1H98 oreebienenen viele durchgreifende
Verilmlerungen auf, zumal was die Anordnung
und Fassung des Textes betrifft. Der orato,
114 Seiten umfassende, allgemeine Teil, in
welchem die neschreibiingen der einzelnen
Apparate (mit ihren rreisen und Telegramm-
Worten) systematisch angoordnot sind, trügt
jetzt weniger den Cliarakter eines l’reisvcr-
zeiebnisaes als den einer kurzen Anleitung und
gestattet infolge der sachgemäßen Gruppierung
der Apparate ein leichteres Zureclitßmlen. Noch
größere Bequemlichkeit für das Nachschiageu
bietet dos darauf folgende, besondere Preisver-
zeichnis, welches nur die kurzen Bezeichnungen
der Apparate nebst den Preisangaben und
Telegrummwurten, sowie Verweisungen auf die
ausführlicheren Beschreibungen und die Ab-
bildungen tm allgemeinen Teile enthält. Kiiie
größere Anzahl von Zusammenstellungen voll-
stAiidiger mikroskopischor Einrichtungen für
die verschiedenartigsten Zwecke und ein aus-
führliches Register beschließen die neue Auf-
lage.
Konstruktionsünderungoii, die zum ersten
Male in diesem Katalog erwähnt worden, weisen
besonders die Mikroskop-Tisclio und -Stative
sowie die Zeichenappurate auf.
Es sei noch darauf iiingowiosen, daß die
iioiion (jliuiaorten, welche die Firma Zeiß seit
1895 zu den Apochromaten und zum Teil auch
bei den stärkeren Achromaten verwendet, hin-
sichtlich ihrer Haltbarkeit auch unter un-
günstigen klimatischen Vorhaltnissen, wie sie
besonders in <leit KüstenlAudern und den Tropen
vorherrschen, nunmehr genügend erprobt sind,
um Gewahr für die dauernde Unveränderlich-
keit der daraus verfertigten Übjoktivo zu hieton.
Schek.
W. Biscaii, Was ist Elektrizität? 8“. IV, 85 8.
mit 17 Pig. Leipzig, Hachmeister &
Thal 1902. 1,50 M.
Der Verfasser hat sein Büchlein „für Ge-
bildete aller Stünde“ geschrieben und will
seinen Lesern erklären, welche Vorstellungen
man sich vom Wesen der EiektrizitAt gebildet
hat. um die elektrischen Brsebetnungen ver-
stehen zu künnen.
In der Einleitung worden die mechanischen
Grundbegriffe auseinandergesotzt ; die Art und
und PreUlislen. IBO
Weise, wie hier der Begriff der Kraft aufge-
faßt und erklärt wird, muß jeden Facbmanu
stutzig machen; 8. 11 steht: „Kraft nennen wir
bewegte Masse, bewegten Stoff oder Masse mit
Geschwindigkeit“ und gar (5. //) „Kraft ist die
Zustandsüuderuug eines Körpers*. Dabei tritt
eine wunderliche Vermengung der Begriffe
„Kraft, Arbeit, Energie“ zutage. Ref. glaubt
nicht, daß eich ein Laie daraus eine klare Vor-
stellung dieser Begriffe, die gar nicht scharf
genug definiert werden können, bilden kann.
Die Darstoliuug der elektrischen Er-
schotnuugen ist im großen und ganzen sachlich
richtig; ob aber ein Laie imstande ist, daraus
sich ein zutreffendes Bild von dem zu machen,
was ihm beigebracht worden soll, mag dahin-
gestellt bleiben. 8o löblich an und für sich
der Versuch ist, dos Laienpublikum über das
Wesen der Elektrizität aufzuklAren, so schwierig
ist die Ausführung.
Philosophisch • ndigiöse Bemerkungen, wie
die am Endo des 5. Kapitels, bleiben lieber weg.
K 0
K. Kosenberg, Elektrische Starkstromtechnik.
8°. VII, 29G S. mit 284 Abbildungen. Leipzig,
Oskar Loinor 1902. 7.00 M . geh. 8,00 J/.
Dos Buch soll, wie das Titelblatt
siigt, eine loichlfaßllche Darstellung als Lohr-
huch für Monteure, Tocliniker, Inalallateure,
Mc-chanikor, Schlosser und die Hülfaarbeiter in
der Elektrotechnik sowie für Laien bieten; oh
ist horvurgegaiigen aus einem Zyklus von Vor-
trägen, die der Verfasser vor Arbeitern und
Beamten einer großen olektrotechnlacben
Fabrik in Wien gehalten hat.
Es ist eine ungemein schwere Kunst, physi-
kaliHche und speziell elektrische Vorgüngo
einem Laienpublikum klar zu machen; ein
Muster dafür werden stets die Schriften
Tyndalls bleiben. Hcf. glaubt nicht, daß da.s
vorliegende Buch bei aller sachlicher Korrekt-
heit und Klarheit des Ausdrucks ein Lehrbuch
für die oben genaunteu Personen sein
kann. Dafür erscheint die Darstellimgs-
weise zu akademi.sch und „gelehrt“. Jeder
der Gelegenhoit goiiabt hat, Vorträge vor
.Monteuren, Mechanikeni u. s. w. zu halten und
sich durch FrageiUlUn von der Wirkung seines
Vortrags überzeugt hat, wird die Vergeblich-
keit trockener akademischer Auseinander-
setzungen kennen gelernt haben. Ist aUo das
Buch für das Publikum, für welches es dem
Titel nach vomohmUdi hestiimnt Ist, wohl zu
schwierig, so wird es docli allen denen, die
sich bereits ein wissenschaftlich geschultos
Denken erworben haben, von Nutzen sein und
mannigfache Bulehniiig bieten. Zahlreich© Ab-
bildungen in meist vortrefflicher Ausführung
siud dom Text eingefügt. Nach zwei ein*
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BQch«r«ch»u und Pr*islUt«o. — Pnunttchau.
170
leitenden Abicbnitten Uber die Gruodlft^e der
Lehre von BlektrizitAt und Ma^netiemue folgen
Kapitel Uber die Maechine und den Motor fllr
Gleichstrom. Akkumulatoren, elektrische Be-
leuchtung, die Grundlagen fOr die Wechael-
Btromtechnik, Uber Maschinen, Motoren und
Transformatoren für ein- und mehrphasige
Wechselströme, Uber Hochspannungs- und Biitz-
echutzvorricbtungen. 0-
O. Anschttts, Die Photographie im Hause.
Lehrb. f. Amateure. II. Ti. II. Abtig. Moment-,
LandscbaftS' und andere Aufnahmen.
gr.-8®. V, 70 8. mit vielen Abbildgn. im
Text u. mehreren Vollbildern. Berlin.
0. Anschutz 1902. Geb. in Leinw. 8,00 Af-
Webers illustriorto Katechismen. 214. Bd. 8^.
Leipzig, J. J. Weber.
214. Th. Schwartze, Allgemeine Ma-
schinenlehre. Beschreibung der gebräuch-
lichsten Kraft- und Arbeitsmaschinen der
verschiedenen Industriezweige. XI, 410 8.
mit 327 in den Text gcdr. Abbildungen.
1908. Geb. in Leinw. 6,00 U-
L. Gracts, Kurzer Abriß der Elektrizität. 8. vor-
mehrte Aufl., gr.-8®, VIII. 197 S. m. 161 Ab-
bildungen. Btuttgart, J. Bngelborn 1903.
Geb. in Leinw. 3,00 M.
D90ts«he
MecUnttf-Ztg.
H. SchnaasN, Diapositive. Anleitg. z. Anfertigg.
V. Glaspholographien f. den Projektionsapp.,
das Stereoskop, zum Fensterschmuck sowie
zum Zwecke des Vergrößems und der
Reproduktion. 4., umgearb. u. verm. Aufl.
8° III, 134 8. m. 44 Abbildgn. Dresden,
Verlag des pApoUo* 1903. 2,00 if.
A. Wolfram, Chemisches Praktikum. II. Teil.
Pr¶tive und fabrikator. Übungen. Mit
13Pig. im Text und einem Atlas unter dem
Titel: «Die Apparate der ehern. Technik u.
des Laboratoriums, sowie die Einrichtung
vollstund. Betriebe'', enthaltend 721 Einzel-
bilder in 564 Fig. u. 11 Taf. 8«. XII, 680 S.
u. Atlas. VIII, 156 S. in gr.-4®. Leipzig,
W. Bngclmann 1903. Geb. in Leinw.
28.00 M.\ Text allein 15,00 M.\ Atlas allein
20.00 M.
F. Schmidt, Kompendium der praktischen
Photographie. 9. Aufl. gr.-8®. IX, VI, 442 8.
m. Abbildungen u. 2 Taf. Wiesbaden, 0.
Nemnich 1903. 5,00 Af.; geh. 6,00 M.
F. Grünwald, Die Herstellung der Akkumula-
toren. Ein Leitfaden. 3. Aufl. 12®. VI, 158 8.
m. 91 Abbildungen. Halle, W. Knapp 1903.
8.00 Af.
Patentsohaa.
DoppeUEhlwerk fflr Meflunstramente. Hartmann A Braun in Frankfurt a. M. • Bockenheim.
24. 11. 1901. Nr. 183 904. Kl. 21.
Um zeitweilig durch das eine oder das
andere Z&hlwerk die Bewegung eines Meßinstru-
mentes zu summieren oder zu registrieren, werden
die Zählwerke a6 durch eine gemeinsame Achse mit
Hülfe eines Planetoidengetriebes d in Gang gesetzt.
Dasjenige Zählwerk, welches jeweilig Stillstehen soll,
wird mittels einer beliebigen Hperrvorrichtung t ge-
hemmt, wahrend gleichzeitig die Hemmvorrichtung
des anderen durch beliebige Mittel ausgelöet wird.
Veriahren rar Herstellang tob Aneroidkapseln mit möglichst geringem Wkrmalehler. J. Lutje
in Altona, ll. 12. 1901. Nr. 132 840. KI. 42.
Bei stark luftleer gepumpten Kapseln steigt das Aneroidbarometer in der Warme zu
weit nach rechts, bei nicht genügend luftleeren Kapseln zu weit nach linke. Man müßte also
immer eine ganz bestimmte Quantität Luft in der Kapsel zurUcklassen, um diesen Fehler zu
kompensieren. Es ist aber technisch sehr schwierig, beim Auspumpen der Kapsel gerade die
richtige Luftverdünnung zu trelTen. Das vorliegende Verfahren sieht die möglichst starke
Evakuierung der Kapsel vor, w'odurch man praktisch immer um die gleich große minimale Loft-
menge in der Kapsel zurücklaßt. In das Innere der Kapsel hat man aber vor dem Auspumpen
einen nicht verdunstenden Körper, Metall, Hartgummi, ül, Glyzerin oder dergleichen gebracht,
dessen Quantität gemäß seinem Ausdehnungskoeffizienten bei gleicher Größe der herzustellenden
Kapseln und möglichst starker Evakuierung derselben nach Versuchen derart bemesseD wird
daß der Wnrmefehler genau kompensiert wird.
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Heft I fl. »» . . i. . » .
l-..Septepbf im Palenttch»^
Verimhren rar flersUUang einer Platinelektrode. W. C. Heraeus in Hanau. SS. 3. 1901.
Nr. 132588. Kl. 12-
Eine Anaahl von Platinetifton sind der Reihe nach in eine als Hülle für den aus anderem
Metall wie Quecksilber bestehenden Stromzuleiter dienende OlasrOhre clngescbmolzen. An die
herausragenden Enden wird ein an der Olasrühre anliegendes dünnes Platinblecb angeschweißt
Eine größere Blektrodeooberflache erzielt man, wenn man zwlachen mehrere Elektroden dieser
Art Platlofolien oder Piatindrahüietze aueepannt.
Eine dnroh Kondensator geschlossene, an Erde liegende
Sendesobleile lUr Fonkentelegraphie. A. Slaby io
Charlottenburg und O. Graf v. Arco in Berlin. 4. 11. 1899.
Nr. 133718. Kl. 21.
Bei dieser durch den Kondensator g geechlossenen,
an Erde liegenden Sendoscbleife wird durch ungleiche Bo-
roessung der Belbetlnduktiun in den Vertikalleitorn a c und
e d die Ausbildung von Teilschwingungen hoher Frequenz nur
in einem derselben, nftmlich im I.«eiterea5e ermöglicht.
Spiral* oder wellenidrmige Lenohtikden nnd Oanuomdrkbte.
C. Auer V. Wolsbach in Wien. 21.2.1900. Nr. 134 665.
Kl. 21.
Durch die Wellen oder Spiralen des Leuchtfadens Ist
ein den Inneiiraum der Windungen oder Wellungen nicht aus-
füllender, letztere nur in je einem Punkto borUhrender,
äußerst feiner, mit den Leuchtfaden nicht mitgluhender Faden
BUS einem völlig feuerbestAndigen Oxyde gezogen, der die
Leuchtfaden stützt und verstArkt und eine Lösung oder Ver-
Änderung der Form des fertigen Leuchtfadens hintaiihAlt.
Sphärisch, ohromatiseh and astigmatisch korrigiertes photographisches Objektir. H. Stein-
heil in München. 26. 5.1901. Nr. 133 957. KI. 42.
Das Objektiv besteht aus zwei Linsen mit bestimmtem
Abstand, deren Brechungse.xpoiieoten für eine Farbe gleich
sind und deren Pseudobreimweiten für dieselbe Farbe ent-
gegengesetzt gleich sind. Durch Gegenüberstellung zweier
solcher — identischer oder Ähnlicher (im Maßstab verschiedener)
~ Objektive kann ein Doppolobjektiv gebildet werden.
Serienapparat mit optischem Aaegleioh der Biidwanderang durch Prismenwirkang» H. Tön-
nies ln Charlottonburg. 26. II, 1901. Nr. 134 534. Kl 42.
Am Objektivrobr m ist das Ansatzstück als Fassung
der Linse a dienend, mit Gewinde angesehraubt, so daß durch
Links- oder Rochtsdrehung von n die Linse a der Linse 6
genAhcrt oder von ihr entfernt werden kann, dadurch das
durchgesendete Strablenbild vergrößernd oder verkleinernd.
Das Bild vor dem ausgleichenden Prisma p kann also auf seine
richtige Größe eingestellt werden.
Maximom-Thermometer. G. H. Zoal in Clerkenwell, Engl. 1. 11. 1900. Nr. 133 430. Kl. 42.
Dieses Thermometer gehört zu derjenigen, besonders zum Ärztlichen Gebrauch bestimmten
Art, bei welchen der zum Anzeigen des Maximums dienende Teil des Queckailberfadens durch
eine Verengung oder einen Knick der Röhre von dem übrigen Quecksilber abgerissen wird.
Zum Zwecke der Wiedervereinigung der beideu QuocksilbcrfAden lAuft die Quecksilberröhre oben
in eine schmale, tiefe, mit Quecksilber gefüllte Kammer aus. Ihre Wündc bestehen aus dünnem
elastischem Glase, das dem Fingerdruck nachgeben kann. Unterhalb dieser Kammer Ist eine
Erweiterung der Röhre, welche zur Aufnahme des infolge Erw'Armcns aus der Kammer aus-
tretenden Quecksilbers dient. Eine andere Erweiterung der Röhre befindet sich über der Bin-
schnUrungsstelle. Diese soll verhiudern, daß, wenn zuviel Quecksilber beim Zusammeodrückeii
der oberen Kammer heruntersteigt, sich dieses Uber die EiuschnUrungsstelle hinwegbewegt.
Zweckmäßig Ut zwisclien dem Quecksilber der oberen Kammer und dem anzeigenden Queck-
silberfadeu ein gasförmiges Medium eingeschaltet.
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t*at«nttchau. -» PatantUal«.
172
E^aau^b»
M*cäaDli(er-Zte
EnUenmogtmeuer mit drehbarem Spiegel oder PrUma. A. Schietrumpf in Wenigenjena
bei Jena. 6. 8. 1901. Nr. 1S3 806. Kl. 42.
An dem drehbaren Deckel e der Dose a ist ein mit einer Marke ä veraehones Priema b
bofeBtigt. J>a8 mit den Fadenkreuzen f anvisirte Ziel wird mit
dem durch Spiegelung an b oder Brechung in 6" an der Marke
des Spiegels oder Prismas erhaltenen Bilde dieses Ziels zur
Deckung gebracht und aus der hierzu nötigen Verdrehung
des Prismas die Kutfemung des Objektes bestimmt. Eine
Skale e dient zum Ablesen der Entfernung.
An Stelle des drehbaren Spiegels oder Prismas
können stapelartig übereinander angeordnote feste Spiegel
oder Prismen von kleinerer Ilöhenabmessung , die gegen*
einander um ein geringes versetzt sind, oder ebenso ange*
ordnete Prismen mit verschiedenen Kantonwinkeln benutzt
werden. Die Entfernung wird alsdann an dem, Bild und Objekt
am besten eimleckendcn Spiegel oder Prisma ahgelesen
Wärmeregler, bei welchem die Ansdehnnng eines thermome-
trischen Körpers aal die Bewegung des Ventils der
Oaazuleitang übertragen wird. O. Bohne in Berlin.
9. 2. 1901. Nr. 133 429. Kl 42-
Das Ventil ist an einer Gasometerglocke befestigt, welche in einem mit Sperrflüssig-
keit gefüllten Hingraume sich auf und nieder bewegen kann. Zwischen diesem Kaum und dem
hierzu konzentrischen aufrechten Gaszuleitungsrohr ist ein freier Uingraum gebildet, der mit
dem zum heuenden Brenner führenden Rohre in offener Verbindung steht und ebenso wie das
(laszuleitungsrohr von der Gasometerglocko überdeckt ist. Die letztere büngt an dem einen
Arm ciiioa in Schneidelagem ruhenden Wagcbalkens, an dessen einem Ende der thenmometrische
Körper angreift und dessen anderes Ende ein Gegengewicht trügt. Dehnt sich der thormonie*
trische Körper aus, so wird die Gasometerglocke niedergedrückt und die Veutilöffnung des
aufrechten Guszuleitungsrohres gedrosselt oder ganz geschlossen.
S
f — ~.r.~
r
fl
IL i
Flg. I. Fig. *.
Alominiamlegierong mit überwiegendem Gehalt an Aluminiam. A. Chasserau und J. A.
Mourlon in Paris. 17. 9. 1901. Nr. 133910. Kl 40.
Die Legierung besteht aus 900 Teilen Aluminium, 50 Teilen Wismut, 25 Teilen Buen,
25 Teilen Nickel
Palenlliate.
Bis zum 31. August 1903.
Klaeao: A«m«Wiiiie«n.
81. D. 12 777. Wechselstrom - MotorzUhler.
Deutsch • Uusslscho Elektrizitüts-
zhhler • Gese llachaft m. b. H., Berlin,
16. 8. 02.
U 17 616. Elektrolytischer Eluktrizitütszilhler.
F. Lux, Heidelberg. 3. 6. 02.
B. 17 286- Polarisiertes Relais, dessen Anker
unter der Wirkung zweier sich gegenüber-
stehenden, gleichnamig polarisierten Elektro-
magneten steht. diemens & Halsko, Ber-
lin. 5. 12. 02.
48. N. ^)61. Tragbares Ptnidel-Nivollier- und
WinkelmeU - Instrument. L. Näel, Paris.
21. 2. 02,
P. 14 705. Log. C. Plath, Hamburg. 3. 4. 03.
Sch. 18556. Geschwindigkeitsmesser mit einer
durch ein Uhrwerk ein- und uusgerUckten
Kuppelung zwischen der Aotriebwelle und
einem in die Nullstellung zurückepringeodea
Zeiger. E. Schultz, Berlin. 29. 3. 02.
Ertellangen.
18. Nr. 145060. I>^ Eutweichen von Dümpfen
verhindernder Abfülltrichtor. U. Ptitzor,
Barmeii-Wichlinghiiusen. 5. 11. ü2.
21. Nr. 144 841. Isolator für hohe Spannungen.
8. LemetrÖm, Holsingfurs, Ftnnl 30.5.01
Nr. 144 961. Quecksilberunterbrecher. F. Zl-
pertiovszky, Budapest. 10. 7. 02.
Nr. 145 225. Elektrumagnetiscbes Relais mit
drehbar angeorduetem Anker. Lux’sche
Induatriewerko, München. 21. 5. 02.
48. Nr. 145014. Zusammenlegbarer Projektions-
apparat. P. Stoedtnor, Berlin. 11. 9. OL
Nr. 145 107. Vorrichtung zum Abgeben eines
Signals beiBetriebsstürungen an elektrischeii
Logregistriervorrichtungen. H. v, Köhler,
Stockholm. 7. 12. (t2.
Nr. H5 392. Entfernungsmesser. G. Forbes,
Westminstor. 30. 3. 01.
Fdr di* Redaktion Teraotwortlicb: A. Blascbk« In Berlin W.
V*r]ag Tun Jolloa Springer io Berlin N. — Druck tod Kuli Dr*7«r ln R*rllo SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumeutenkunde
und
Organ für die gesamte Qlasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaechke, Berlin W 30, An der Apostelkirche 7b.
Nr. 19. 1. Oktober. 1903.
Rsohdrnek nsr alt der Bsdaktloa cutattct
Über Quarzglas.
Nach einem Vortrage vor dem V. Inteniationalen Kongreli für angewandte Chemie in Berlin.
VuD SL Baraan. in Hanau.
Die Herstellung des Quarzglases ist dem Wesen nach nichts Neues. Der Fort-
schritt, den wir im I.aufe des letzten Jahres zu verzeichnen hatten, ist zwar in seiner
Wirkung derart, daU es nun möglich ist, jeden beliebigen Apparat, welchen der Glas-
bläser aus gewöhnlichem Glas vor der Lampe herstellen kann, auch aus Quarzglas zu
erhalten ; indessen handelt es sieh in der Tat doch nur um einen kleinen Schritt weiter
auf dem Wege, dessen Anfang bis in das Jahr 1839 zurückliegt. Herr W. A. Shen-
stone hat im März des .Jahres 1901 in einem Vortr.ag vor der Royal htstilution of
Great Britain in einem historischen Rückblick auf seine V'orgflnger hingewiesen; wenn
ich hier nur die Namen Gaudin, Gautier, Boys, Dufour wiederhole, so
habe ich damit diejenigen genannt, welchen es bereits früher gelungen ist, Quarz zu
einem homogenen Glase zu schmelzen und teilweise auch daraus kleine Gefälie her-
zustelien.
Ich selbst habe dann im Jahre 1899 bereits gröBere Mengen Bergkristall auf
einmal im Knallgaaofen geschmolzen, indem ich dazu Gefnße aus reinem Iridium ver-
wandte, dem einzigen bekannten Material, welches die zum Schmelzen nötige Tempe-
ratur von wenigstens 1850“ aushlilt und dabei keinerlei Anlaß zur Verunreinigung des
Schmelzgutea bietet. Kin großes Stück Glas sandte ich damals an Herrn Prof. Abbe,
welcher Brechungsindex und Dispersion daran bestimmte. Fast gleichzeitig war es auch
der Firma Schott & Gen. gelungen, im elektrischen I.ichtbogen größere klare Stücke
geschmolzenen Bergkristalls herzustellen, welche auf der Pariser Weltausstellung zu
sehen waren.
In der Folgezeit unternahm ich es dann, das Glas, welches in der erwähnten
Weise erschmolzen war, vor dem Knallgasgehläse zu Gefäßen zu verarbeiten, und ge-
langte mit Hülfe der Firma Dr. Siebort & Kühn in Cassel sehr bald dazu, mit diesen
GeBißen an die nITentlichkeit zu treten. Es geschah dies zuerst auf der Würzburger
Versammlung der Deutschen Bunsengesellschaft 1909. Mir war damals der schon erwähnte
Vortrag von Herrn Shenstone noch nicht bekannt, aus welchem ich dann sah, daß
dieser schon im Jalire 1901 sehr schöne und bemerkenswerte Resultate in der gleichen
Richtung zu verzeichnen hatte. In neuerer Zeit hat dann noch Hutton seine Ver-
suche verölTentlicht, rohe und dicke Röhren aus Quarzglas im elektrischen Lichtbogen
zu formen (September 1902 in einer V'ersammlung der American Electroehemical Society).
Die Technik der Herstellung von fiefäßen aus Quarzglas umfaßt zwei Aufgaben:
erstens die Erschmelzung des Glases und zweitens die l'’ormung des Glases zu Gefäßen.
Was die erste Aufgabe anlangt, so hat die Natur uns in vielen Varietäten
des Bergkristalls ein .Material von so idealer Reinheit iinil Klarheit geschaffen, daß man
cs auf das lebhafteste bedauern muß, daß es nicht möglich ist, die großen klaren
Stücke, welche uns z. B. Brasilien liefert, und welche in natura zu zalilreichen op-
tischen Apparaten verschlilfen werden, einfach einem Erweichungsprozeß zu unter-
werfen, um daraus ein ebenso homogenes und klares Glas zu erhalten. Der Berg-
kristall muß bekanntlich bei der Erwärmung ein Temperaturgebiet durchlaufen, in welchem
eine plötzliche Änderung seiner vorher stetigen Ausdehnung eintritt, die in interesanter
Weise parallel läuft mit einer Änderung der optischen Eigenschaften. In diesem bei 670“
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174
H. H«ra*utf Üb«r QuarsgUi.
Deotoeba
Mechaalbef-Ztg
liegendem Oebiel zersplittern einigermaßen große Stücke in zahlreiche Bruchstücke.
Aus diesem Grunde war es z. B. Shenstone nicht möglich, im Knallgasgeblllse größere
Stücke zum Erweichen zu bringen. Er erhitzte vielmehr größere Stücke auf etwa lOOO“,
warf sie in Wasser und erhielt nun ein Material, welches zwar seine Kiarheit voll-
kommen verloren hatte, welches er aber nun, ohne daß es weiter zerfiel, weil es eben
schon durch die Abschreckung in kleinste Teilchen zerfallen war, im Knallgasgeblllse
verglasen konnte. Ich habe dies nacbzumachen versucht, erhielt aber naturgemSß ein
Glas, welches dicht erfüllt war mit kleinsten LuftblUschen, so daß ich dazu zurfick-
kehrte, das Produkt, wie es die Natur liefert, in Iridiumgefaßen einzuschmelzen. Es
geschieht dies leicht, indem man in einem aus feuerfestem Material (Kalk oder Ma-
gnesia) bestehenden Ofen die Gefäße direkt mit einer großen Knallgasflamme erhitzt
und die Temperatur mittels Thermoelementen kontrolliert, die aus Iridium und einer
Iridium-Ruthenium-hegierung bestehen. Die Temperatur, bei welcher (juarz in die glasige
Modilikation übergeht, habe ich als bei ITOO* liegend gefunden, also noch etwa 80*
unter Platinschmelzhitze. Das erhaltene Produkt enthält nur größere einzelne Luft-
blasen, da der Bergkristall zunächst in kleine Stöcke zerspringt und die zwischen-
liegenden Luftmengen zum Teil mit eingeschlossen werden, ist aber im übrigen voll-
kommen klar und durchsichtig. Der Versuch, durch lange andauerndes Erhalten im
geschmolzenen /Zustande die Luftblasen zum Aufsteigen zu bringen, verspricht wenig
Erfolg, da das (Quarzglas sehr zähe Ist und eigentliche Dünnflüssigkeit erst bei einer
Temperatur erreicht, bei welcher es gleichzeitig sehr lebhaft verdampft. An sich würde
die Erreichung und Erhaltung dieser Temperatur auf lange Zeit keine besonderi"
Schwierigkeiten mehr bieten, seitdem wir beliebig große Rohre aus reinem Iridium her-
steilen können, welche elektrisch auf dem Schmelzpunkt dieses Metalls naheliegende
Temperaturen, 2200“, für beliebig lange Zeit gebracht werden können.
Was nun weiter das Formen des so erhaltenen Glases zu Hohlkörpern irgend
welcher Art betrilll, so wissen wir aus den Mitteilungen von Shenstone, eine wie müh-
same Arbeit der Aufbau kleiner Hohlkörper aus kleinen Stückchen geschmolzenen
Glases war, deren allmähliche Vergrößerung wieder nur durch successives Aufträgen
weiterer kleiner Mengen erfolgen konnte. Auf diese Weise zu einer eigentlichen Fa-
brikation beliebiger Gefäße zu gelangen, schien von vornherein aussichtslos. Es gelang
denn auch unter .Mitwirkung von Herrn Kühn, wenigstens Hoblkugeln von etwa bO rrm
Inhalt aus einem einzigen Stücke (Quarzglas auf einmal aufzublasen, und durch Zu-
sanimensetzen solcher Kugeln gelingt es der bewunderungswerten Geschicklichkeit dieses
Herrn, beliebige Gefäße herzustellen. Freilich mühsam und aufs höchste anstrengend ist
die Ausübung dieser Kunst auch heute noch. Das Getöse der großen Knallgasgebläse
erfordert starke Nerven und das Arbeiten mit Temperaturen über 2000“ in nächster Nähe
des Künstlers große Hingabe desselben an seine Aufgabe, selbst wenn sie von so
schönen Erfolgen gekrönt ist wie bisher.
Was nun ferner die Eigenschaften des tjuarzglases anlangt, so Anden wir in
dem schon wiederholt erwähnten Vortrage Ehenstunes bereits eine erschöpfende Dar-
stellung derselben, und ich habe nur wenig Neues hinzugefügt, wenn ich Ihnen das
bemerkenswerte Verhalten dieses edelsten aller Gläser hier nochmals vor Augen führe.
In chemischer Beziehung hat Herr Prof. .Mylius bereits die Unangreifbarkeit
des (Quarzglases durch Wasser, Säuren und Salzlösungen und die Angreifbarkeit durch
alkalische p'lüssigkeiten mitgeteilt. Bei hohen Temperaturen sind alle Oxyde dem (Quarzglas
gefährlich. Es ergibt sich daraus u. a. die Notwendigkeit, Gefäße aus (Quarzglas, welche
bei hohen Temperaturen gebraucht werden sollen, sehr sorgfältig zu reinigen und dann
nicht mehr mit den Fingern zu berühren, da die Schweißteilchen bei hohen Tempera-
turen durch ihren Alkaligehalt zur Bildung von unentfernbaren Flecken von Alkali-
silikat Veranlassung geben. Wenn man ein (Quarzglasrohr, welches frei im Innern
eines elektrisch heizbaren Porzellanrohres sich befindet, längere Zeit (2 bis 3 Stunden)
auf etwa 1300“ erhitzt hat und dann dasselbe aus dem Ofen herausnimmt, so ist es
zunächst vollkommen klar und durchsichtig. Mit der Lupe erkennt inan allerdings
schon, daß irgend eine Veränderung der Oberfläche vorgegangen ist. Wenn sich aber
das Röhrchen dann soweit gekühlt hat, daß man es zur Not schon mit der Hand an-
fassen kann, so wird plötzlich die ganze Oberfläche trüb und undurchsichtig. Ich glaubte
anfangs, daß cs sich hier um eine Entglasung der amorphen Kieselsäure selbst handle.
Die Überlegung indes, daß die Erscheinung nur eine oberflächliche ist und auch auf
der inneren Fläche des geschlossenen (Qimrzglasrolires nicht eintritt, ließ mich ver-
8'^
H»n 19.
Oklntor IMS.
H. Heratui, Übar Quaraglas.
175
muten, daß es sich um eine miniinaie Verunreinij^ung der Oberflilche des Rohres, etwa
durch verbrannte Staubteilchen, deren Asche bei der hohen Temperatur mit dem (Quarz-
glas zusammenschmolz, bandle, so daß also die Entglasung keine solche dos (Quarz-
glases, sondern eines hauchdönnen Silikat-Schmelzllusses vorstelle. Ich habe dann ein
(Quarzglasrohr in ein geschlossenes Platinrohr gesteckt und in gleicher Weise, wie oben
beschrieben, behandelt, und die Entglasung blieb tatsächlich aus.
Bei hohen Temperaturen wird das Glas ferner angegrilTen von Phosphorstture,
indem sich nach einer Mitteilung von Prof. Mylius kristallisierte Kiesolphosphorsliure
bildet. Dieser Angriff geschieht auch beim GlQhen der phosphorsauren Ammoniak-
Magnesia bei Phosphorstiurebestimmungen
Auf dieses Verhalten ist Rücksicht lu nehmen beim Arbeiten mit Tiegeln aus
Quarzglas, welche im übrigen wegen ihrer Durchsichtigkeit und Unemplindlichkeit
gegen Temperaturwechsel für Eaboratoriumsarbeiten so außerordentlich vorteilhaft sind.
Von oxydfreion Metallen wird das (Quarzglas auch bei den höchsten in Betracht
kommenden Temperaturen nicht angegrilTen. Es wurden in letzter Zeit in meinem
Laboratorium Siedepunktsuntersuchungen im V'akuum, u. a. bei Wismuth, Antimon, Zink
und Blei, von Prof. Krafft angestellt, aus denen die Gefäße bei Abwesenheit von
Oxyden gttnzlich unversehrt hervorgingen.
Villard und Cbappuis haben eine schwache Durchlässigkeit des Quarzglases
gegenüber Wasserstoff bei hoher Temperatur festgestellt. Dieselbe ist indessen viel
geringer als bei Platin und tritt anscheinend auch erst bei höherer Temperatur als bei
diesem auf. Es will fast scheinen, als ob die Durchlässigkeit merkbare Werte erst in
dem Erweichungsgebiet des Quarzglases erreicht.
Shenstone berichtet, daß ein Gemenge von Stickstoff und Sauerstoff, in (Quarz-
glasgefäßen über Platinschmelzhitze erhitzt, sich zu Untersalpetersäure vereinigt. Diese
Beobachtung macht man alsbald, sowie man beginnt, Hohlkörper aus Quarzglas herzu-
stellen, denn es verbreitet sich ein sehr deutlicher Geruch nach diesem Körper an der
Arbeitsstelle und ein jedes geblasene Gefäß enthält merkbare Mengen desselben.
Über die physikalischen Eigenschaften ist folgendes zu bemerken.
Die Umwandlung des ßergkristalls in den glasigen Zustand geschieht bei etwa
1700 ”, wie ich durch pyrometrische Messung festgestellt habe. Der Erweichungspunkt
des Glases ist naturgemäß nicht genau festzulegen, da der Übergang, wie bei allen
Glasern, ein ganz kontinuierlicher ist. Soviel ist nur zu sagen, daß man bei 1330°
noch einigermaßen starkwandige Gefäße, in denen Vakuum herrscht, stundenlang be-
nutzen kann, ohne daß sie sich deformieren, und daß das Glas bei 1500° schon merkbar
plastisch ist. Die Temperatur bei welcher die Herstellung der Gefäße geschieht, schätze
ich auf über 2000°. Dabei dürfte die Temperatur, auf welciie das Glas im Gebläse
selbst erhitzt wird noch wesentlich höher, etwa bei Iridiumschmelzhitze (etwa 2300 bis
2400°) liegen. Bei dieser Temperatur verdampft die Kieselsäure sehr stark, wie das
schon Gaudin im Jahre 1839 beobachtete. Der Dampf kondensiert sich zu einem
flockigen Mehl. Ich habe einmal festgestellt, daß bei intensivem Arbeiten vor einem
Gebläse in der Stunde etwa 20 g verdampften.
Das spezifische Gewicht des Glases beträgt 2,22 (nach Chappuia und Hol-
born); seine Härte liegt zwischen Feldspat und Quarz. Sein Ausdehnungskoeffizient
ist außerordentlich klein, weit kleiner als derjenige aller bekannten Körper; er wurde
von Le Chatelier, Chappuis, Holborn und Henning und Scheel bestimmt und
beträgt bis zu 1000° nur etwa desjenigen von Platin. Daher ist denn auch das
Quarzglas ganz unempfindlich gegen jeden Temperaturwechsel. Es ist bekannt, daß man
weißglühendes Glas, ohne daß es springt, ins Wasser tauchen kann. Diese geringe
Ausdehnung durch die Wärme macht das Material insbesondere auch für thermo-
metrische Zwecke außerordentlich geeignet, und die Firma Dr. Siebert & Kühn hofft, auch
Thermometer aus Quarzglas demnächst in den Handel bringen zu können.
ln optischer Beziehung ist das Quarzglas deshalb bemerkenswert, weil es voll-
kommen durchlässig ist für den ultravioletten Teil des Spektrums. Aus diesem Grunde
dürften u. a. V'akuumröhren aus Quarzglas für manche Untersuchungen interessrnnte
Resultate geben. Es können Vakuumröhren beliebiger Form hergestellt und mit metal-
lischen Zuleitungen versehen werden, die aus eingeschmolzencn Iridiumdrähten be-
stehen und allerdings noch der Nachdichtung mit Siegellack oder dergleichen bedürfen.
Laßt man durch eine evakuierte Röhre aus Quarzglas die Entladungen eines
Induklorinms gi'hen. so verbreitet sich alsbald ein deutlicher Geruch nach Ozon. Wir
Digiü/LciJ by Google
176
H. HeraeuB, Ob«r Quarzglat. — Vereins* und Pertonennachrichten.
ÜeatBcb«
stellten ferner eine Aronssche Quecksilberlampc aus Quarzglas her. Selzt iiiaii diese
in (lang, so geht die Uildung von Ozon in solcher Menge vor sich, dall längerer
Aufenthalt des Experlinentlerenden in der Nähe der Röhre unmöglich wird; die Schleim-
häute werden stark gereizt. Man hat hier offenbar jene Wirkung ultravioletter Strahlen
vor eich, welche in anderer Weise schon Lenard {Amt. d. Physik I, S. 503. HAJO)
beobachtete.
Nach Messungen von Prof. Abbe ist der Brechungsinde.x für D 1,4585, die
Dispersion von C — F 0,00076.
Wenn wir die soeben kurz skizzierten Eigenschaften des (Quarzglases über-
blicken, so kann es uns nicht zweifelhaft sein, dall wir ein äuBerst wertvolles Material
vor uns haben, zunächst für wissenschaftliche Apparate, ln erster Linie werden infolge
der Durchsichtigkeit und Beständigkeit in hohen Temperaturen zahlreiche sich bei
hohen Temperaturen abspielende Prozesse der Beobachtung in ganz anderer un<l viel
vollkommenerer Weise zugänglich als bisher. Die Unempfindlichkeit gegen Temperatur-
wechsel erlaubt dabei schnelle und lokale Abkühlungen an den kompliziertesten Appa-
raten, ohne dall diese im geringsten Schaden erleiden. Andere Verwendungsgebiete
habe ich vorher schon angedeutet, neue werden sich ohne Zweifel im Laufe der
Zeit ergeben.
Hier wird es zweckmäßig sein, auch kurz die Preisfrage zu berühren. Die
Herstellungskosten sind leider außerordentlich hohe, und darauf ist es allein zurückzu-
führen, daß die Apparate nicht billiger geliefert werden können. Die Preise derselben
sind ja sehr hoch, wenn man sie mit denjenigen von tllasapparaten vergleicht. Dieser
Vergleich, den ja das Aussehen der Gefäße herausforderl, ist aber innerlich sehr unge-
rechtfertigt, so ungerechtfertigt etwa, als wollte man den Preis dos Amethystes mit
demjenigen des Saphirs vergleichen. Wenn es auch im Laufe der Zeit gelingen sollte,
namentlich durch Verbilligung der SauerstolTherstellung, die Preise etwas zu ermäßigen,
so wird man doch, soweit das heute zu überblicken ist, niemals darauf rechnen können,
die Preise, wenn ich so sagen darf, in eine andere Größenordnung überzuführen
Quarzglas wird immer etwas Kostbares bleiben und die Glasindustrie hat in ihm keinen
Konkurrenten zu fürchten.
Vereins* und PersonennacKrichten.
Todesanzeigen.
Am 20. September starb zu Potsdam
nach längerem schweren Leiden unser
Mitglied
Hr. Julius Wsnschaff
im 60. Lebensjahre.
In Wanschaff ist einer der bedeu-
tendsten Jünger unserer Kunst dahinge-
gangen, dessen Ruf durch die vollendete
Präzision seiner Instrumente sich über die
ganze zivilisierte Welt verbreitet hat, ein
Mann, dessen Name nicht nur von seinen
Fachgenossen mit Hochachtung genannt
wurde, sondern auch von den zahlreichen
Gelehrten, mit denen er seit einer langen
Reihe von Jahren zusammengearbeitet hat. i
Ehre seinem Andenken!
Wenige Tage später wurde uns ein
zweites treues Mitglied entrissen; am
24. September starb zu Bernau nach langer
schwerer Krankheit
Hr. C. A. Niendorf
im 67. Lebensjahre.
Der Verstorbene hat sich durch persön-
liche Tüchtigkeit und rastlosen Fleiß aus
kleinen Anfängen zu einem weit bekannten
Optiker heraufgearbeitet; an den Arbeiten
unserer Gesellschaft hat er sich, solange
seine Gesundheit es erlaubte, mit regem
Eifer beteiligt.
Auch sein Andenken wird bei uns in
Ehren fortleben.
Der Veritinil Der D. B. f. M. u. 0.
Abteilung Berlin E. V.
In die D. O. t M. u. O. sind auf-
genommen:
Hr. M. Fischer, Mitglied der Oeschrdts-
leitung von Carl Zeiß; Jena.
Hr. H. Kuß, Werkführer bei Carl
Zeiß; .Jena.
Zur Auftaahme In die D. G. f. M.
u. O. hat sich gemeldet:
Hr. Fritz Harnisch, Spezialfabrik
mechanischer Schiffskommando-Tcle-
M
Digiiized by Google
Fi«f( t;i
I. Ojttnbrr 1903
Vvrtini* und r«rton«onachrichteo.
177
graphen, eleklrisclipr Sigiialapparate,
nautischer und optischer Instrumente;
Stettin, JunkerstraUe 13.
Bekanntmachung.
Der Vorstand hat durch schriftliche Ab-
stimmung f^emHli § II Aba. 1 der Satzungen
die VorstandsJlinter verteilt, und zwar sind
gewählt zum
Vorsitsenden: Dr. H. KrüU,
Stellvertretenden Vorsitzenden: l’rof.
Dr. A. Westphal,
Schatzmeister: W. Handke.
Der Voreltzende.
I)r. H. KrüB.
Bekanntmachung.
OeninB HeschluB des 14. Mechaniker-
tags in Ilmenau ist über den Antrag auf
Abänderung von § 6 und Sj 10 der Satzungen
(vgl. diese Zeitschr. 1903. S. 98) eine
schriftliche Abstimmung der in Ilmenau
nicht zugegen gewesenen Mitglieder (§ 17
der Satzungen) herbeigeführt worden. Hs
sind bis heut 375 zustiinmende Krklllrungen
eingegangen, so daü sich einschlieBlich der
35 bei der persönlichen Abstimmung in
Ilmenau Beteiligten im ganzen 410 Mit-
glieder für Ablinderung von !} 6 und § 10
der Satzungen gemSB dem Vorstandsantrag
ausgesprochen haben. Da die Zahi unserer
Mitglieder z. Z. 541 betrugt, so ist Zwei-
driltcl-Mehrheit erzielt und der Antrag des
Vorstandes in der Form, wie er in dieser
Zeitsehr. 1903. S. 98 abgcdruckt ist, end-
gültig angenommen.
Der Vorstand.
Dr. II. KrüB.
Vorsitzender.
Mitgliederrerzeichnis.
In der Zeit vom 1. April bis zum
30. September 1003 sind folgende Ver-
Underungen bekannt geworden:
A. Neue Mitglieder:
E. Dittmar 4 Vierth, Glasinstrumenle;
Hamburg, Spaldingslr, 143 Hm.
R. Ebermayer, GIa.sinstruinente;
München, Schilierstr. 28. Ilm.
Wilhelm Eisenführ, l.ager von Werk-
zeugen, Werkzeugmaschinen, Schleif-
steinen, Messingrohren; Berlin S 14,
Kommandantenstr. 31». Berl.
M. Fischer, Mitglied der GeschUfts-
leitung von Carl Zeiß; .leiia. Hptv.
Rieh. Gansauge, Mechaniker; Torgau,
Leipziger Str. 7 1 . Halle.
Fridolin Oreiner, Glasinstrumente;
Neuhaus a. R. Ilm.
SelmarKuip , Glasinstrumente ; Quedlin-
burg. lim.
Paul Müder, Mechaniker; Halle a. S.,
Magdeburger Str. 63. Halie.
Paul Martini, Leiter der Geschäfts,
stelle von Carl Zeiß; Hamburg,
Rathausmarkt 8. H.-A.
Gustav Emil Meiser, Feinmechanische
Werkstälte; Dresden-N., Kurfürsten-
straße 27. Hptv.
Otto Pannier, .Mechaniker; Halle a. S.,
Henriettenstr. 33. Halle.
Gustav Pellehn, Kartograph iniReichs-
inarineamt; Charlottenburg5, Scharren-
slraße 29. Berl.
H. Ruß, Werkführer bei Carl Zeiß; .lena.
Hptv.
Selzer & Co., Glasinstrumente; Cassel.
Hm.
Thiele & Groiner, Hofl., Glasinstru-
mente; Lauscha S.-M. Hm.
W. Warkling, i. F» Sievert & Wark-
ling, Elektrotechniker: Hamburg,
Wandsbecker Chaussee 213. H.-A.
B. Ausgeschieden:
J. L. Ulumenfeld; Berlin.
Dr. K. G. Frank; Berlin.
Fritz Fischer & Röwer; Slülzerbach.
Emil Oreiner: RuBliOtte.
Robert Httdicke; Halle.
C. Hoppe; Berlin.
A. Robert Kahl; Frauenwald.
Carl Aug. Kühn; Kaimnerberg.
E. Lobinüller; Berlin.
W. Löscher; Berlin.
Herrn. Preunel; Friedersdorf.
Paul Reichmann; Martinroda.
H. Schöning; Halle.
Karl Seibert: Berlin.
Joh. Martin Siebert; Gotha.
C. Änderungen in den Adressen:
Prof. Dr. Th. Des Coudres, o. Prof
der Physik; Leipzig.
Prof. Dr. J. Epstein; Frankfurt a. M.,
Leerbachstr. 32.
E. Geißler & Co.; Berlin NW5, Birken-
straße 29.
Max Herpich; Genf, Rue du Conseil
General 16.
Franz Hopp; Budapest, Kis-hid-uteza
8 sz.
A. Kittel; Altona, Gr. Mühlenstr. 27.
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178
V«rettu* und Panontnnachrichten. — KUin«rt MituUungen.
R. Reiß; Liebenwerda. Zwgv. Halle.
Edw-, Richter; Jena, Sonnenbergetr. 3.
C. Schücko, Technischer Direktor bei
C. P. Ooerz, A.-G.
S. Simon; Ernnkfurt a.M., 8chillerBtr.28.
Franz Stolzer; Berlin N39, Lynarstr, 1.
Heinr. Stieberilz; Dresden, Spencr-
straße 6.
F. Thieine; Steglitz bei Berlin, Ahorn-
BtraUe 1.
Fritz Tießen; Berlin NW 6, SchilT-
bauerdaniin 13.
J. Wernicke; Berlin SW 12, Wilhclm-
atraße 105.
Prof. Dr. A. Westphal; Wilraersdorr-
Berlin, Uhlandatr. 107.
Prof. Dr. Zeißig; .lugenheiin a. d, B.
Reg.-Rat Dr. Zwink; Sieglitz -Berlin,
Albrechtatr. 110.
D«at*elM
Mechjuilkw-Zlg.
Absicht verwirklicht, sich von <!er Teil-
nahme an der Verwaltung der Carl Zeifü
Stiftung zurückzuziehen und sich in der
F'olge auf die Mitarbeit an wissenschah-
lichen und technischen Aufgaben zu be-
schränken. Schon mit dem 1. April d. 4.
ist dieser Wechsel tataflchlich vor sich ge-
gangen.
An Stelle von Prof. Abbe ist Herr
Dr. S. Czapski getreten; der bisherige
wissenschaftliche Mitarbeiter Prof. Dr. Kud.
Straube! ist in die Gcschäftsleitung der
Firma Carl Zeit! berufen worden. Diese
besteht daher nunmehr aus den Herren;
Dr. Siegfried Czapski, Max Fischer,
Dr. Otto Schott, Prof. Dr. Rudolf
Straube!.
Hr. P. Goerz ist zum Kgl. Kommerzien-
rat ernannt worden.
D. G. f. M. u. O. Abt. Berlin. E. V.
Sitzung vom 15. September 1903. Vor-
sitzender: Hr. Fr. Franc v. Liechtenstein.
Der Vorsitzende begrüßt die Versammlung
und spricht die HoÜ'ming aus, daß dos bevor-
stehende Winterhalbjahr eine reiche und erfolg-
reiche Tätigkeit im Vereine sehen werde. So-
dann gedenkt er mit warmer Anerkennung der
Verdienste des im Sommer verstorbenen .Mit-
gliedes O. Himmler; die Vorsammhing ehrt
das Andenken des Dahingegangonen durch
Erhoben von den Sitzen.
Hr. W. Ilaensch berichtet über den 14. Me-
ehanikertag in Ilmenau, wobei er hervorhebt,
daß auch die diesjährige Versammlung sowohl
ausgezeichnete wissenschaftliche, technische
und gewerbliche Vorträge als auch geliuigene,
vom Wolter größtenteils begünstigte Veran-
staltungen des Ortsausschusses gebracht habe.
Der Vorsitzendo zeigt den Prospekt der
Firma Auerbach & Co. (Dresden • Pieschen)
Uber ihren Bohrkopf .RndikaP sowie Bohr-
proben vor. Bl
Der Präsident des Kaiserlichen Sta-
tietiseben Amtes hat durch »Schreiben vom
12. September den Vorsitzenden der D. 0.
r. M. u. O., Herrn Dr. Krüü, ersucht, der
KommUslOD für die Ermittelung der
Werte des deutachen AufaenhandeU
als Sachverständiger für Waren der Mechanik
und Optik beizulreten.
Herr Prof. Dr. Abbe hat gegen Ende
September seine schon seit Jahren gehegte
Die Firma Dr. Robert Muencke,
Berlin, Luisenslralie 58, feierte ihr fünf-
undzwanzigj.'ihriges Geschäftsjubiläum,
Kleinere Mitteilungen.
Über die Eeiiclitdauer des Magnesium*
blitzllcbtes.
Von A. Londe.
Compi. rend. 8. 1301. 1902-
Mehrere Autoren hatten die Leuchtdaucr
der in der Photographie viel gebrauchten Blitz-
lichtpulver auf nur */iso bis Vioo Sekunde ge-
schätzt Genaue Messungen des Verf. ergaben
dagegen die Leuchtdauer zu V«o bis */4 Sekunde;
die meisten der gebräuchlichen Blitzlicht-
pulver lieferten Werte, die zwischen 1/(5 und
1/1 Sekunde lagen. Die Messungen wurden in
der Weise aiisgefübrt, daß das Blitzlicht durch
eine enge Otfnung eines Diaphragmas, welches
an einer Stimmgabel befestigt ICMX) Schwin-
I gungen in der Sekunde machte, auf eine in
Bewegung gesetzte Trockenplatte fiel. Fenier
ergab sich, daß die Verbreunungsdauer pro-
portional der Pulvormonge ist und mit der Ent-
zUndungsmethodo variiert. Bei elektrischer
Entzündung durch Schmelzen eines dünnen
Plutiiidrahtes ist die Verhreuuungsgeschwindig-
ikeit bedeutend größer als hei Entflammung
mittels eines Zündhölzchens. Zu einem Berge
gehäuftes Pulver verbrennt schneller als die
eiue längliche Form besitzenden Patronen.
Der Verfasser hat auch die verschiedenen
Btadien des Blitzlichtes photographisch aufge-
numinen. Dazu diente ein großer Apparat mit
12 Objektiven, deren .Momentvorschlüsse nach-
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Heft IW.
I Oktober I90S.
Kleiner« Mitteilungen.
179
rinniulor in AbstftiiütMi von 0,01 Si>k. tiiingolOfll
werden. Es er^ab sich, daß die InlcnsUftt der
cheniidch wirksamen Strahlen des Btltzlirhtes
nach Verlauf von 0,02 bis 0,03 Sek ihr Maximum
erreicht, daun 0.05 bU 0,06 Sek. lani; konstant
bleibt und hierauf atlmAhlich ahnimml. Es
empfiehlt sich also, bei .Momentaufnahmen vnn
weniger als etwa 0,03 Sekunden Dauer das Blitz-
lichtpulver mittels eines geeigneten Apparates
0,03 bis 0,04 Sek. vor AiislAsung des Objektiv-
vcrschlusses zu entzünden. Schek.
Projektlonamlkroskop für das
Kpldlaskop von Carl Zelts.
ATocA einem Proepekte.
l'm dom Epidiaskop (vgl. das Referat in
dieser Zeitsehr. 190J. S. äI6) eine vicisoitfgoro
Verwendbarkeit zu geben, hat es noch eine
den Schirm projiziert wird. Gegen den Rtiud
dos OhjektivtrAgers lehnt sich eine an der
Ahblendtingsvorrichtung bofoatigto Klappe ,
welche das neben dem Ohjoktivtrflgor vorbei-
gehende Licht ahhiendet. Durch die geOirnoten
Schiebetüren hindurch sieht man auf dem
groben Ohjektisch des Epidiaskops den
Schieber mit dem Beleuchtungsapiegcl, welcher
das von dem Scheinwerfer ausgehende Licht
der Beleuchtungslinse zuführt ; beim Gebrauche
des Apparates w*ird dieser Tisch mit dem
Spiegel soweit als möglich in die Höhe ge-
kurbelt. Durch Drohen und Neigen mittels
der hierfür vorgesehenen Bewegungen stellt
man dann den Spiegel so, daU die Beleuch-
tungsliiiBo ein Bild des Scheinwerfer-Reflektors
in der Mitte der Öffnung des ObjektivtrAgers
erzeugt. Auf der schmalen uro den Apparat
hcrumlaufondcn Tischplatte liegen verschiedene
Einrichtung für .Mikroprojektion crhalton. In |
der obciiBtehonden Figur steht das Drojektions-
niikroskop innerhalb der Abblendungsvorrich-
(ung, deren VorhAngo zurUckgesehlagon sind.
In dem ringförmigen Fußo seines Stativs sitzt
die grobe, aus zwei Plankonvexlinsen bostohendo
Boleuchtungslinse, darüber der mittels Zahn
und Trieb in senkrechter Richtung einstellbare
Objekttlscli mit Kühler, und darüber festge-
schraubt der ObjeklivtrAger. ('bor dom Ob-
jektiv befindet sich der große vcrstoilbare
Bildumkehrspiegel, durch den das Bild in hori-
zuntalor Richtung oder schrAg uacli oben auf
I Objektive. Beleuchtungslinseii und Tischblonden;
rechts daneben steht zur Benutzung von .Mikro«
skopobjektivon mit Okularen ein Okulartubus
mit Okular und zugehörigem Spiegel. Dieser
unten durch Blei beschwerte Tubus kann nach
Zurückklappcn des großen Bildumkehrspiegels
auf den ObjeklivtrAger aufgesetzt werden.
Der Preis des Projektionsmikroskops mit
Boleuchtungsspiegel, Beleuchtungsllnse, Küh-
ler, Okulartubus und Abblenduiigsvorrichtung,
aber ohne Objektive und Okulare betrügt rd.
260 M. Schek.
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Glditcchnitchcs.
Kleiner« Mitteilungen.
Scliraubzwln^pe mit Kugelfuf«.
D. li. (1. M. — Palcnt aii^cmeMet.
|)lo Firma Uichard Soll wart/.kopff iBor-
lin N30, Müllorstr. 172») fortij;t eine öchraiib*
zwinge mit Kngolfnß, dio ca gestaitot, Arboita-
8(ückc, deren FInchoii nicht parallel aind, »icher
zu verbinden.
Die Zwingen sind aus Tomperatahlguß von
einer Koaligkcit von 4U kg, in X Qnerachnlu
mit verätürktem Rdcken hergeatcDt und leichter,
wideratniidat'iihiger und billiger ala geachmiedete
Zwingen. Dieselben lassen sich, wenn sie
durch rboranstfcngiing verbogen sind, ebenso
wie geschmiedete Zwingen warm richten. Dio
Zwinge wird in 8 vorachiedonen Großen berge*
stellt: die kleinste Zwinge hat eine Spannweite
von 5 bis o5 mm, die größte von 150 bis 380 mm;
die Preise gehen von 6 bis 40 M-
Elektrische Uhren.
In jedem Betriebe macht sich das Bedürfnis
nach einer gleichmftßigen und möglichst ge-
nauen Zeitbestimmung in den vereebiedenen
Haiimen geltend; besonders staatliche und
stAdtische Vcrwaltnngen haben ein Interesse
daran, für einboltlicbe und astronomisch rich-
tige Zeitbestimmung Sorge zu tragen. Man
hat schon seit längerer Zeit auch für die
Uhren dio Elektrizität dienstbar gemacht. Bis-
her kam dio Elektrizität jedoch vorzugsweise
hei Stadt- oder Fabrikuhren zur Verwendung,
indem diese durch Kabel mit einer Bternwarlo
oder sonstigen Zentralstelle verbunden waren,
von der aus die RGgtiliening oder der elek-
trisciio Antrieb geschah. Jetzt hält die Blek-
triziiät auch dio Uhr des Hauses, der Familie
in Gang. Die elektrischen Etanduhron der
Sieinens-Schiickert-Werko vertreten die
Stelle der bisher gebräuchlichen UhroD auf
Kaminen, Schreibtischen u. s. w. und werden
entweder durch Trockenelemente, Batterie,
Akkumulator betrieben oder an eine vorhan-
dene Leitung angeschloflson. Sie bestehen aus
einem Us-Sekundmipendol mit elektrischem An-
trieb, so daß sie nicht aufgezogen zu werden
brauchen, und aus einem in höchst eintacher
Weise vereinigten (Job- und Kontaktworkc.
Der Gang der Uhren ist fost geräuschlos, und
sio sind so gut reguliert, daß erst nach Wochen
eine etwa aiiftreteudo Abweichung von der
genauen Normalzeit durch Einstellen des So-
DeuUeb«
M«rbaDlker-2^
kundenzeigors korrigiert zu worden braudit.
Für Fabriken, Bureaus und Ähnliche Bctricbo
eignen sich elektrische Zentraluhren, von denen
jede mit einer Gruppe von Nebenuliren ver-
bunden werden kann. Das Prinzip dieser
Uhren laßt sich dahin charakterisieren, daß eine
gut gehende elektrisch angotriebene Binzeiuhr
als Haupt« oder Zentraluhr in kurzen Zwisebeu-
räumen den Strom einer galvanischen Batterie
schließt, wodurch in den sAmtlichen aoge-
sebtossenen Nobenuhron durch elektromogne-
tlscho Wirkung ein Vorrttcken der Zeiger be-
wirkt wird. Diese Zentraluhren können auch
ale Kolais-Hauptiihren gebaut w'erden, und des
ist eine bedeutsame Neuerung der Siemons-
Bchiickert'Wcrko. Bisher wurde ein Kreis
von Uhren in Kabelverbindung mit einer Zen-
trale gebracht; jetzt kann jede an diese Haupt-
loUung angeschlosseno Uhr wieder der Mittel-
punkt eines neuen Uhronnclzee werden. Selbst
wenn also von der Zentrale die Minutenregu-
lierung infolge von Störungea ausbleibt, so be-
treibt die Relaisulir ihre Nebenuhron doch noch
weiter, da sie als selbständiges Werk mit
eigenem elektrischen Antrieb gebaut ist.
Die Zeiiiraluhron worden ferner zum Geben
von Zcitsignaleii für Lehranstalten, Fabriken
u.s.w.cingerichtet. Die Siemens-Schuckort-
Werke liefern außerdem Kontaktworke, die
an Gowichtsuliren angebracht worden können
und diese dann iii Zentraluhren zum Betriebe
von 30 Nebemibrcii mit olektromagnctischeni
Anker machen. S- S
Das Technikum Mitlwcida, ein uiiterStaats-
aufsicht stehendes höheres technisches Institut
zur Ausbildung von Elektro- und Maschinen-
Ingeniouren, Technikern und Werkmeistern,
zählte im verflossenen 36. Schuljahre SGIO Be-
sucher. Der Uiileiricht in der Elektrotechnik
ist in den letzten Jahren erheblich erweitert
und wird durch dio reichhaltigen Sammlungen,
Laboratorien, Werkstätten und Maschinenan-
Ingcn (Maschinenbau-Laboratorium) u. s. w. sehr
wirksam unterstützt. Das Wintersemester bo
ginnt am 13. Oktober. Ausführliches Programm
mit Bericht wird kostenlos vom Sekretariat des
Technikums Mittweida (Königreich Sachsen)
abgegeben.
Gla«technisoliea.
auch S. iiS )
BestlmmuDKen des englischen
National Physical Laboratory für die
Prüfung chemischer Mefsgerftie xur
Untersuchuag der Milch.
Chem. Neu» StI. S. 105. 1903.
Deu englUcbe Btsatelsboratorium prflb
1) „Test'-Flaschpn für Milch, Btitter, Kbse und
1
Digitized by C^o- jgU
H»n 10.
i, Oktober IWin.
GlastechnUchet.
zur Boätimmun;; do9 \Va99(>rgGlittlt9 dor Miicli.
Dio Fehler dürfen an keinem Punkte der Toi*
hitiK mehr als 6 cmm betragen, und ebenso darf
dio Differenz der Fehler zweier Toilabschnitto
diesen auüerordcntlich geringen Fietnig niclit
überedireiten. Ferner sind zugelassen 2f Voll-
pipetten für Schwefelafluro vom spez. (low.
1,820 bis 1,825; für Amylalkohol, Milch, Sahne;
3| Voll* und MeCpipetten für Wswacr und end-
lich 4) Meßglhsor mit Teilung. Letztere werden
ebenso wie die Tost-Fluschen an fünf Punkten
geprüft.
Für die Pipetten ist eine Jlfindesf*Abflußzeit
vorgeschrieben. Dio Gröüe der zulnasigeu
Kehler sowie dio Aiifordeningen an die ftuüero
Beschafl'eiihoit der Gerate schiieüen sich z. T.
an dio hetr. Bestimmungen der deutschen
Nonnal-BichungB-Kümmission an. Namentlich
sollen die Teilstriclie so lang sein, daß sie
„eine genaue Messung* ermöglichen, was be-
dingt, daß sie sich mindestens auf dio Hälfte
des Rohnimfangos erstrecken. Ferner ist die
Temperatur, bei der die Uaumgelmitsangabe
.der Marko onUpricht*, aufzuOtzen; eine be*
stimmte Temperatur, wie in Deutschland, ist
jedoch nicht vorgeschriehen. Endlich müssen
dio Gerate für diejenige Flüssigkeit gekenn-
zeichnet sein, für welche sie bestimmt sind
(z. B. A für SOuro, M für Milch, IV für Wasser),
Diese Bezeichnungen kOimcn indes nur so lange
ihren Zweck erfüllen, als eine geringe Zahl
von Flüssigkeiten in Frage kommt. Besser
w.*ire es deshalb, die Worte auszuschreiben
oder doch so ahzukürzeii, daß über ihren Sinn
kein Zweifel sein kann. Bo sehr im übrigen
auch anzuerkennen Ut, daß die GertUo nur für
bestimmte Flüssigkeiten cingorichtot worden
solien. so braucht die Spezialisierung doch
nicht so weit getrieben zu werden, wie es tut*
sAchlich geschehen ist. Warum z. B. die Pipette
für SclnvefclsAuro nur bei Milchuntersuchungen
benutzt werden soll, ist nicht zu verstehen;
denn es kommt doch nur darauf an, daß aus
der Pipette dio angegobone Menge Siture aus-
tritt, nicht aber, wozu letztere gebraucht wird.
Richtig befundene GorAto erhalten als
Stempel das .Monogramm des Laboratoriums
und oin daneben gesetztes 3f. Letzteres soll
andeuten, daß die GerAte nur für die Unter*
suchuug von Milch, Butter und Sahne bestimmt
sind. Dio Anstalt versichert die GerAte gegen
Diebstahl, Bruch und Transportechndeu und
erhebt die Prämien mit den Gebühren. Letztere
sind mäßig hoch. Sie betragen für Test-Fluachoii
mit Vollpipetten bO If., Meßglaser mit einer
Marke 80 Pf., MeÜpipoUen 1,60 M , Meßgläaer
mit Teilung 1,80 if.; für nicht eichOlhig be-
fundene (lorAto wird die halbe Gebühr er-
hoben-
l_8l
V'oii hesundorem Interesse ist, daß dos
Laboratorium nur metrische Maße zuliißt, um so
mehr, als dio Gerate doch nicht nur Im Laho*
ratorium, sondoru auch bei marktpollzeilichcii
Untersuchungen benutzt werden künneii. Hoff'en
wir, daß dieser von dem unlängst gegründeten
Institute ausgehende Anstoß dazu beitragen
wird, den Boden für die allgemeine Einführung
des metrischen Systems auch In dom so hart-
näckig an seinem Maß- und Gowichtssystem
l'eslhaltcnden englischen Volke zu bereiten.
Sr.
Gebrauchsmuster n&r i^lastechiilsclie
Gesenst&nde.
Klasse:
12, Nr. ÄOfißGl, 206 662 u. 206663. Sichende
NatronkalkahsürptionsgefAßefürKuldonsAuro
in der Eleinontaranalyse. M. Dennstodt,
Hamburg. 29. 6. 03.
42. Nr. 205 245. Auf jode beliebige Flasche
passondo Bürette mit darunter angourdnelem
Fallrohr aus einem Stück und einem d>i.s
Abflußrohr mit dem FuUrohr verbindemlen
Rohr oder Schlauch. W.FIemmlng, Danzig.
19. 3. 03.
Nr. 205 690. Mnstdarmthermomoter mit kuge-
liger Auftreibung oberhalb des Quecksilber-
hehalters, J. Hoermaiin, Essen. 4. 7. 03.
Nr. 206 832. Normaltropfpipette, bestehend aus
einer Kapillare mit bauchiger Hrwoitoning
und einer darüber befindlichen, verschließ-
baren Öffnung. Warmbrnnii, Quilitz &
Co-, Berlin 22. 7. 03.
Nr. 207 184. Butyrometer mit Skalenträger
dreieckigen Querschnitts. H. FriodlAiider,
Charlottenhurg. 9. ö. 03.
Nr. 207 713. Hülsen für medizinische Thermo-
meter, mit Ausschnitt und Einrichtung zura
Festhalten des Thermometers. W. Uobe,
Zerbst. 8. 8 03.
Nr. ^7 619. Ammoniakvorhist-Kuntrullapparat,
bei welchem in einem Gehäuse ein Aräo-
meter für leichtere Flüssigkeiten dauernd
schwimmt. A. Roedol, Worms n. Rh.
8. 5. 03.
64. Nr. 206 172. Mit zwei durch elno Scheide-
wand gotrennteu Räumen versehener Trich-
ter. .1. Höllenstein, Straßburgi.B. 16.7.03.
Nr. 206 222. Abfülltrichter mit sich selbst-
tätig verschließendem Luftahzugskanul. P.
Weigand. Zeilsheim b. Höchst a..M. 29. 7. 03.
Digitized by Google
182
Büchenchau und PrciaUsivn. — Palentschau.
D«atsrb«
BQchepachau u. Preialisien.
O. Lummer, I)ici Ziele der Lciichttechnik. gr.-
8^ 112 S. mit Abbildungen. Manchen,
R. Oldonbourg 1903. 2.50 Af.
G. PoUohn, Der Pantograph. 1603-1903. Vom
ürstorchschnabol zur modernen Zolchon-
mnachine. (Aus: Deutsch. Mcch.'Ztg. mit e.
Nachtrag.) I.»ex.-aö. 20 S. m. 18 Abbildungen
voi^cModoner Pnntograpben, 7 Textfiguren,
1 rbersichtdcr rbortraguiigssyttteme. Berlin,
L>. Reimer in Komm. 1903. 1,00 M.
Pateniaohau.
Naatifohei Instrnment zur Ortabeatimmang. 8. B. ßiish in San Diego. Califomien. 1. 2. 1902.
Nr. 134 431. Kl. 42.
Rino doa Bild des im Rücken des Beobachters liegenden Objektes
reflektierende Prismenanordnung A' ist derart an einer VisierN-orrichlung
(Fernrohr, Doppelferiirobr, Sextant o. dgl.) angebracht, daß der Beobachter
den Abstand seines Standpunktes von der Verbindungslinie dos rUckwArU
liegenden und eines direkt nnvUierten Objektes aus der Entfernung der im
Instrument erscheinenden beiden Objektbiider bestimmen kann.
Lot fUr Tiefenmessungen mit einem im Lotkbrper bewegUehen Stampel.
E. Krumhoff in Sontra, Hussen. 17. 1. 1902. Nr. 134 839. Kl. 42.
In dem Lotkörper a ist eine überall dicht geschlossene, achsiale
Bohrung angeordnet, in welcher sich ein Stempel l mit laugem Hube zur
Erzielung oiues das Eindringen von Wasser in die Bohrung bindernden Luft-
druckes dicht fuhrt. Im oberen Teil der Bohrung sind zwei oder mehrere
Kontakte angebracht, die durch den Aufwnrtsgang des Btcmpols iii zeitlicher
Folge geschlossen werden.
Fritter für Telegraphie mittels Hertzscher Wellen. 0. R oche fort in Paris.
23. 2. l‘X)l. Nr. 131 746. KI. 21.
Die beiden Elektroden b und d sind durch ein teilendes oder nicht-
leUcmles und im ersteren Falle wenigstens von der einen Elektrode iso-
liertes Wtabchen v ttberhrflekt. Durch dio dio Frittung aufliobende Erschütterung werden die
Feilspjinc o. dgl. gegen dieses Stäbchen geschleudert; sie worden infolgedessen stark durcheiu-
l
ander gemischt und die Frittung wird rascher und vollkommener aufgehoben als bei Frittern,
bei welchen ein derartiges, sich der Bewegung der Fcilsptliie o. dgl. eiitgegenstellendes Hin-
dernis nicht vorgesehen ist.
Mefsger&t mit beweglicher kreisförmiger Spule, kugelförmigem Kern and hohlkugelförmigen
Polen. R. Franke in Hannover. 2. 2. 1902. Nr. 134 515: Zus. z. Pat. Nr. 127 87.3, Kl. 21.
Das zusammoiihflugende, zur Aufnahme der Polschuho und des Kugelkernes dlcnendo
Trögcrstück des Hauptpatentes ist aus mehreren, sich zu einem einzigen Zwischenstück ver-
einigenden Einzelteilen gebildet, um den ganzen Träger unabhängig von Polschuhon und Kugel-
kern herstoUen und bearbeiten zu können.
Vorrichtung zum Messen und Anzeigen von Hmdrehongsgesohwindigkeiten auf optischem
Wege. U. Frabm in Hamburg. 27.3. 1901. Nr. 134 712. Kl. 42.
Der Geachwindigkeitemesser beruht auf der Eigentümlichkeit elastischer Massenteile,
in kräftige Schwingungen zu geraten, sobald in ununterbrochoner Folge kleine Kraftimpulse auf
4'arl ZeiB, Jena. Kostenanschlag über Appa-
rate zur Untersuchung ultramikruskopischer
Teilchen nach Siedentopf und Zsigmondy.
8“. 4 8.
IL Wielz n. C. Erfurtb, Hülfsbuch f. Elektro-
praktiker. 4. verm. u. vorb. Aufl. 12®. VHI,
461 8. ra, 315 Fig. im Text u. auf 2 Taf. u.
1 Hisenbahnkurte. Leipzig, Hachraolster
& Thal 1903. (Job. in Leinw. 3.00 M-
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ffeft 10.
Oktober tO(^S.
Patentschau.
m
Bio wirkon. wolcho dleaelbo Porioilo wio ihre Hi^otiBchwtngungon haben. Dioso Ei{?eiitOmik’]i>
koit soll nun zur Erzeugung sichtbarer, nicht dngcgeu zur Erzeugung hörharor Schwinguiigoii
benutzt werden. Es sei b eine Weile, deren Umdrehungen gemessen
werden solieo, a stellt eine elastische Feder dar, welche in dom \
Schlitz d des drebbareii Hebels /* in der Längsrichtung verschoben \
und so auf jode beliebige Schwingungszahl cinge.ttellt werden \
kann. Letztere ist auf einer Skale t», die empirisch bestimmt sein \
kanu, mittels eine« Zeigers r abzuleseu. An Stelle des elastischen >
Körpers von einstellbarer Lilnge kann auch eine Reihe verschiodoii
langer, bezw. verschieden abgestimmtor, elastischer Körper ver-
wendet worden, welche zugleich von der zu untersuchenden Welle
Stüde onipfangeti und von denen der mit dem gröütou Ausschlag
schwingende die Umdrehungszahl der Welle auzolgt.
5‘
Durch Liehteiuwirkang mittel« liehtemplindlieher Zelle und Relais
in Tätigkeit geeetstes elektromagnetUchea Abschlureorgan
für Oaa oder elektrischen Strom. R. Klebort und B. Kulnner
in Berlin. 2. 3. 1902 Nr. 130 094. Kl. 21.
Ein oder inohrero durch ein im
Strorokroia der Zelte a belindliches
Relais b eingeschaltete, auf dos Ab-
HchluÜorgan oinwirkeude Stromkreise
sind nur so lange geschlossen, bis die
dem Anzünden bezw. Auslüschen der
Lampen entsprechende Umsteuerung
des Abachluüurgans erfolgt ist. Die Unterbrechung geschieht
durch die Uherspringfeder t, welche, naclidcm sio durch die
Kiiiwirkung dos Solenoids über ihre Mittellago gebracht ist,
gegen das Ende des Hubes den Schalter k so umlegt, dntl der
wirkende Strom uiitcrbrochon wird. Gleichzeitig wird für den
Stromkreis des andern Solenoids der Kontakt durch den Schalter k
soweit hcrgestellt, dab der Strom im gegeheuen Moment vom
Relais geschlossen worden kann, bei welcher Gelegenheit sich
da.s Spiel nach der andern Seite wiederholt.
Vorrichtung für doppelten Tarif zur Messung von Elektrizität.
Allg. Elektrizltüts-Gcselldchaft in Berlin. 27. 7. 19Ü1.
Nr. 133 905: Zus. z. Pat. Nr. 127 065. Kl. 21.
l>io Vorrichtung nach Pat. Nr. 127 665 wird ln der Weise
ausgeführt, daU die Kupplung des zweiten Zöhlwerks nicht 'elek-
trisch , sondern mechanisch durch die Uhr geschieht. Hierzu
dienen zwei feststehende, von Hand einstoUbare Schnecken-
scheiben a und 6, in welche zwei auf einem 24-Stuiiden-Raü
beweglich gela-
gerte und unter
Federdruck
stehende Hebel e und d einfallen, wodurch die
Zählwerke unmittelbar ein- und ausgeschaltet
werden. Die Schneckenscheibcn sind konzen-
trisch und zu einer und derselben Achse des
Uhrwerke drehbar gelagert, um s.lmtlicho Zeiten
auf einem und demselben ZllTerblalt ehistellcn
können.
Verfahren zur Oraduierung von Manometern.
R. Skutsch in Charlottenburg. 4. 1.
1901. Sr. 134^5. Kl. 42.
Hel diesem Verfahren wird des VerhüUnis eines Flüssigkeitsdruckes zu der durch ihn
bewirkten Bewegung eines Manometerpunktes in bestimmter Richtung ormillelt. Es geschieht
die« durch experimentelle Feststellung des gleichwertigen Verhältnisses einer an diesem Mano-
Digitized by C
184
moterpunkt unü in dieser Richtung aiigreifenden Kraft zu der durch sie vorursachteo GröÜeo*
Änderung des Mauometerhoblraumoa.
Verfahren snr Bekleidung Ton Hohlkörpern aus Olae, Poriellan o. dergL mit Metall. C. Huber
& Co. ln KarUniho i. ü. 21. 4. 1901. Nr. 135 640. Kl. 32.
Dfld Verfahren ist aus einem hekminten Verfahren zum hydraulischen Preseen von
MetallfurmstUcken entwickelt (Huberpressung}. Pin in der Gestalt dem zu bekleidenden Glas*
körper entsprechender Metallblechmantol wird auf den Glaskörper aufgeschoben und an den
HftnUern gegen das Glas abgediciitet. worauf das Ganze einem auf die gesamte freie PlAcho des
Glasmctallkörpers wirkenden PiUssigkeitsürucko von solcher Höhe ausgesetzt wird, daC der
Mctallmantel in innige Berühning mit der Giosohernache kommt bezw. in alle ihre Vertiefungen
eingedruckt wird.
Verfahren and Vorrichtung zum Betriebe von Röntgenröhren mit Wechselatrom. Siemens
& Halske in Berlin. 21. 9. 1901. Nr 135 737. Ki. 21.
An Stell« einer Vakuumröhre wird eine regelbare, aus Platte und Spitze bestehende
Funkenatrecko vor die Röhre geschaltet
Patentschau. — PatentUstc. — Briefkasten der Redaktion.
Deatache
Uae^ik^Zte.
Patentlieie.
Bis zum 14. September 1903.
K [aase : Anmeldnngeo«
21, E. 9134. Wcchsolatrümmeligerat; Zus. z.
Pat. Nr. 138506. Scbuckert & Co„ Nürn-
berg. 8. 4. 03.
r. 2271. ElektrizitUtszUhlnr für Drehstroin mit
vier Leitungen. Union Bleklrizitilts-
Ges., Berlin. 15. 5. 03.
30. O. 4224. Vorrichtung zur Beobachtung und
Aufzeichnung von Hlutdruckschwankungen
beim Menschen und Tier. W. Oehmke,
Berlin. 2. 5. 03.
42. 1>. 12899. Wage mit mechanischer Ein- und
Ausschaltung der Gewichte. L. Dreyfus,
Frankfurt a. M. 13. 8. 02.
K. 24 971. Nelgnngswage. G. Kley, Siegburg.
12. 8- 02.
ErUUugen.
21. Nr. 145 788. Röntgenröhre mit Rogolungs-
Substanzen für die Gasdichte. A. Fried-
l.öndor. Berlin. 6. 6. 02.
Nr. 146 184. Lagonmgdes bewegtichen Systems
bei elektrischen Meßinstrumenten. Siemens
& Hnisko, Berlin. 14. 6. 02.
Nr. 146 185. Vorrichtung zur Kegelting der
Geschwindigkeit von Elcktrizitatezühlorn.
Allg. ßtektrizitÜts-Oosellflchnft, Ber-
lin. HO. 8. 02.
Nr. 146 1H6. Verfahren zur Kumpoiisierung
ud<‘r (’lierkumpensiorung des Einflusdes der
Tcmperaturscliwankimgen utif das Dreh-
in(unent von Meßgeräten nach Ferrarisschem
Fi inzip. Siemens & Halske, Berlin. 9. 9. 02.
Nr. 146 189. Wcchsolstrummeßgcr.lt noch Fer-
rarisschem Prinzip. Dieselben. 18. 12.02.
Nr. 146190. DoppeltarifzAhler. Union Elek*
trizittUs-Oes., Berlin. 21. 1. 03.
82. Nr. 145 G29. Verfahren zur Erzeugung me-
tallischer Tberzüge, Verzierungen u. dgl.
auf Glas. J. Duc geh. Deseötea und
A. de Cttranza, Paria. 29. 6. 02.
42. Nr. 145 466. Winddruckraesser mit beweg-
licher, den Wiuddruck durch Anhehen von
Gewichten bestimmender Windstoßplatte.
H. LÖhr, Kray b. Essen. 9. 9. 02.
Nr 145638. Vorstcltbaror Anschlagwitikel ftlr
zylindrische und kegelförmige Gegenstände.
F. Köhler, Bielefeld. 12. 8. 02.
Nr 145639. Neigungs und Gefftiimeaaer zum
Staffeln und gleichzeitigen .Messen vos
NeiguDgHwinkcln, mit transportourartigem
Halbkreis. G. Fichtner, Wilmeradorf-BcrÜD.
22. 6. 02.
Nr 145 779. Reißfeder J. Fiedler, Wien.
9. 9. 02.
Nr 145 927. Frojektionslineal mit einem dreh-
bar an einem lAngs der Reißbrettkanto ge-
führten Schieber angebrachten Lineal.
Th- Crcnzsfcein, Düpseldnrf, 23. 8-
Nr 146134. Geschwimligkeitamessermiteinem
nmlaufemlen .Mi^ncton und einer von dicaem
durch Wirbelströme beeinflußten Metall-
scheibe. O. Schulze, Straßburg i. B.
7. 10. 02-
Briefkasien dep Redaktion*
Hr. A. F. in SL Einen ausführlichen Artikel
Ober Ihre Frage worden Sie in der Nummer vom
1. Nov. finden; in einer Briefkastemiotu läßt
sich die Sache nicht erledigen.
Par dl« KedaktioB T«nuuworükb: A. BlaBchk« Ib b«rliQ W.
V«rl«z foo JallBfl Bprinf«r ta Bcrlla N. — Dmrk «oa Kmll Dt«y«r In B«rlla SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
UB<i
Organ für die gesamte Qlasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blascbke, Berlin W 30, An der Apostelkirche 7b.
Nr. 20. 15. Oktober. 1903.
Raohdrack nur mit Genehmlgiinr der Rwlaktloa r<>tattet.
Arbeitsleistang und Lohnzahlung in Amerika.
Der Hnndelssachverständige bei dem Kaiserlichen Generalkonsulat in ^'ew-^'ork,
Gewerbeinspeklor Waetzold, hat in seinem vorjährigen Bericht ein besonderes Kapitel
der I.eistung des amerikanischen Arbeiters und der Bemessung der Lohnsätze gewidmet.
Fast übereinstimmend haben alle Fachleute, welche amerikanische Fabrikation studieren
und mit der deutschen vergleichen konnten, der Ansicht Ausdruck gegeben, daü für
gleiche Erzeugung von Arbeit in Amerika weniger Arbeiter benötigt werden als bei uns.
Gewiß haben die größere Anwendung von Maschinen, das genaue Verständnis des
Arbeiters für die Arbeitsweise seiner Maschine und die Fertigkeit in ihrer Behandlung
wie auch die ganze Organisation des Betriebes ihren ursächlichen Anteil an dieser Er-
scheinung. Einen n'esentlichen Teil des Erfolges trägt aber dabei die Arbeitsleistung
des Einzelnen. Neben der freien sozialen Stellung der Arbeiter innerhalb und außerhalb
der Betriebe, die geeignet ist, die Arbeitsfreudigkeit zu heben, ist die Art der
Lohnbemessung an der Steigerung der Leistungen beteiligt gewesen. Soweit wie möglich
ist man von den einseitig den Arbeitgeber oder den Arbeitnehmer begünstigenden
reinen Akkord- oder Zeitlöhnen abgegangen und hat sich einem gemischten
System, das man als Prämiensystem bezeichnen kann, zugewandt. Es wird zwischen
Arbeitgeber und Arbeitnehmer nämlich vereinbart: „für das Stück in der und der Zeit
ein bestimmter Lohn“. Bringt der Arbeiter die ihm in Auftrag gegebene Stückzahl in
einer kürzeren Zeit zur Ablieferung, so erhält er eine sogenannte Zeitprämie, d. h. der
durch Verkürzung der Zeit entstandene Nutzen wird gewöhnlich zu gleichen Teilen
zwischen den beiden Parteien geteilt, l'm dieses System erfolgreich durchzuführen,
müssen natürlich die Lohnvereinbarungen für längere Zeit unverändert erhalten bleiben,
damit die Arbeiter Gelegenheit haben, den Nutzen aus ihrer durch die I bung wachsenden
Geschicklichkeit zu ziehen; höchstens durch Einführung neuer Maschinen dürfte eine Ab-
änderung des Lohnsatzes herbeigeführt werden. Reiswitz') berichtet in einer sehr
lesenswerten Schrift aus einer Fabrik in Pittsburg, wo elektrische Maschinen hergestellt
werden, aus einer wöchentlichen Lohnliste, daß über 1000 Arbeiter Prämien verdient
hatten, welche zwischen 25 und 100*/o ‘'•ts Minimallohnsalzes variierten. Andererseits
gehört zu diesem Lohnsystem, um die Güte der Arbeit nicht leiden zu lassen, eine
genaue Kontrolle der Leistungen; in vielen Werken sind sogenannte „Standard-Bureaus“
eingerichtet, in welchen die von den einzelnen Arbeitern gelieferte Arbeit streng und
unparteiisch geprüft wird. Es muß hier eingeschaltet werden, daß in einigen deutschen
Maschinenfabriken und SchilTswerften bereits mit einem ähnlichen Lohnsystem der Anfang
gemacht worden ist. Die Kehrseite des Systems ist natürlich die, daß Arbeiter, welche
eine bestimmte Arbeit in der festgesetzten Zeit nicht oder nicht gut fertig stellen, ent-
lassen werden müssen; und das wird überall rücksichtslos durchgeführt. Solche Leute
können eich Arbeit suchen, welche für ihre geringeren Fähigkeiten paßt. Der intelligente
und geschickte amerikanische Arbeiter aber steht sich vorzüglich bei diesem System
und die ganze amerikanische Industrie auch. Die Bestrebungen unserer deutschen
Arbeiterschaft zielen allerdings nach ganz anderer Richtung. Bei Gelegenheit der im
August d. J. im Zeißwerk stattgefundenen Entlassung einer Anzahl von Arbeitern schob
*) W. G. H. V. Reiswitz: Ca'canny (Nur immer hübsch langsam). Ein Kapitel aus der
modernen Gewerkschaftspulitik. Berlin, Otto Elsner 1902.
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180 H.K., ArbcUslBlslun^ u. Lobncahlutiff ln Amerlkft. — Verelni* u. Pmon*Dnaehrlefat«n. ji^^anfKr Zte
die „Erfurter Tribüne“ und im Anschluß daran der „Vorwärta“ vom 7. Au^st die Ursache
dieses Vorfalls dem Umstande zu, daß bei Einführung des Achtstundentages nicht
das Akkordsystem beseitigt worden sei, und erklärte ganz freimütig, die Einführung
kürzerer Arbeitszeit habe nur dann Nutzen und eigentlich nur den Zweck, mehr Arbeiter
mit Arbeit zu versorgen. Entgegen einem volkswirtschaftlich allein richtigen Grundsätze,
daß eine Hebung der Lebenshaltung nur durch Vermehrung und Verbesserung der
Arbeitsleistung des einzelnen Arbeiters sowohl wie der Oesamtindustrie herbeigeführt
werden kann, wird hier ganz offen eine verminderte Arbeitsleistung verlangt. Will die
deutsche Industrie ihre mühsam Schritt für Schritt errungene Stellung auf dem Welt-
märkte sich erhalten, immer mehr befestigen und ausdehnen, so darf sie diesen Weg
nicht gehen; sonst würde cs gar bald mit der vielfach an dieWand gemalten amerikanischen
Gefahr Ernst werden. H. K.
Vereins* und Personennaohrichten.
D. G. f. M. u« O. Abt. Berlin. E. V.
Sitzung vom 29. September 1903. Vor-
ttiUender: Hr. Kr. Krane v. Lieebtouatein.
Der Vorsitzende gedenkt zunächst der
schweren Verluste, welche die D. ü. In den
letzten Tagen durch den Tod von J. Wan-
schaff und C. A. .Niendorf erlitten hat: die
Versammlung ehrt das Andenken an die Vor-
storbonon durch Erheben von den Sitzen.
Darauf spricht Hr. Hütteningenieur Schott
von der Kgl. Bergakademie Uber die Hülfe-
mittel und Zielo der Metallographie. Die An-
ninge dieser jungen Wissenschaft reichen nur
in die sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts
zurück, zu welchur Zeit der Engländer Sorby
die ersten Arbeiten auf diesem Gebiete ver-
ötTentlicbte. Auf feste Grundlage ist sie durt*h
Prof. A. Murtens von der Mcch.-Techn. Vor-
suclisanstalt, jetzt in I>ahlem, gestellt worden.
Die Untersuchung der .Metalle geschieht erstens
durch mikroskopische Betrachtung und mikro-
photographische Aufnahme sehr sorgfältig hor-
gestelltcr und manchmal angeiUzter Schlilfo;
ein derartiger Apparat, welcher von der Firma
Kranz Bchmidt & Haensch gebaut ist, wurde
demonstriert. Auf diesem Wege sind die Kestig-
keitsoigenschaften der Metalle untersucht und
die bislang alleiu übitciieu mechanischen Proben
ergänzt und berichtigt worden. Kerner unter-
sucht die Metallographie die Schmelzpunkte
der .Metalle, und sie hat auf diesem Wege die
wichtigsten Aufschlüsse über die innere Struk-
tur der Legierungen geliefert, indem sie zeigte,
dnU diese sich wie Salzlösungen verhalten.
Nachdem der Vorsitzende dem Vortragenden
gedankt hatte, führte Hr. Ing. Lange von der
Firma W. Biuenführ eine Lorchscho Zangon-
drehhank und Hr. P. Mühlhaus eine Vorrich-
tung zum Bohren viereckiger Löcher vor.
Der Vorsitzende verliest eiu Schreiben, in
dem llr. Hermann Wanschaff für das seiner
Familie beim Ableben seines Vaters bezeugte
Beileid dankt. Bl.
Jallus Wansebatf, der nach kurzem Leiden,
leider für die Mechanik und Wissenschaft viel
zu früh V'erstorbcne, wurde am 27. Mai 1844 zu
Berlin als der Sohn eines wohlhabenden Tisch-
lermeisters geboren. Nachdem er das Werder-
sehe Gymnasium besucht hatte, trat er, bereits
18 Jahre alt. in die Lehre bei A. Meiüner
(Keko Friedrich- und Tauhenstraßei. Nach
3 Jahren bereits konnte Wanschaff als Ge-
hülfe nach Paris gehen, wo er bla zum Aus-
bruche des Krieges bei Söcrctan arbeitete;
nach seiner Rückkehr war er noch einige Zeit
bei Martins tätig. Alsdann machte Wan-
achaff sich gemeinsam mit Otto Rohne, dem
jetzigen Fabrikanten feinster Aneroido, selb-
ständig. übernahm spater die Leitung der
Werkstatt von J. G. Greinerjun. & GeiBler
und gründete endlich nach Martins Tode I. J.
1876 allein eine prazisionsmcchanlsche Werk-
statt, welclic sich zuerst in der Hagelsborgor
Straße, dann in der GroUboerenstraße, schlieC-
lieh am ßlisabethufer hefami: aus ihr sind seine
Meisterwerke hervorgegangen , die seinem
Namen auf der ganzen Erde Ruhm verschafft
haben. Sein erstes Werk war die Kreisteil-
maschine, mit der er an Genauigkeit uner-
reichte Teilungen nuMgeführt hat; es ist bekannt,
daß die Wanschaffscheu Kreise bei einer ver-
gleichenden Untersuchung, welche der Nieder-
ländische Gencralstnb i. J. 1889/90 angestellt
hat, sich als die bei weitem besten erwiesen
hüben. Von anderen Werken dos Wanschaff-
sehen Genies und seiner i’rnzision sind zu
nennen ; Kreisteilungsuntersucher, Kompara-
toren, Lüngenteiimaschinen und Längenmaße,
Zenitteleskope, Theodolite für Triangulationen
erster Ordnung, Distanzmesser für Infanterie
nach Major Bickel, ordmagnctische Instru-
mente, Regiatricrapparate für Erdetrüme, Bpek-
trometcr, Henoxionsgittor, Univorsaliustrumente
u.s.w. AlleWanschaffschcn Arbeiten zeichnen
sich ebenaoeehr durch feine Konstruktion wie
vollendetes Außere und höchste Präzision aus.
4
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Hen 20.
IS OHtob^T IWtS.
Vereins* und Personennachrichten. Kleinere Mllteiluni^en.
187
Ernannt winden: Prof. X. E« liilbcrt zum
Professor dor Physik am Darimouth CoHege in
Hanovor, N.*H., V. 8t. A.; der Privatdozcnt der
Physik Prof. 0. Krigar«Mcnzel in Berlin zum
etalsmhUigen Professor an der Technischen
Hochschule Berlin.
Prof. Dr. Th. Bes l'oudrc.s wurde von der
SflchsUchon Gesellschaft der Wissenschaften in
der malhem.-physikal. Klasse zuro o. Mitglied
gewählt.
A. Ücrson» ständiger Mitarbeiter am kgt.
meteorologischen Institut, der .bekannte Luft-
schilfer, hat den Titel eines Professors er-
halten.
Uabilitiort haben sich: fUr Physik Dr. W.
Schmidt an dor Univoraitnt Gießen; für Ex-
perimentalphysik Dr. G. KuCera, bisher Privat-
dozent an der Techn. Hochschule in Darmstadt,
an der Böhmischen Universität in Prag; fUr
Chomio Dr. C. Neabcrg au der Universität
Berlin, Dr. 0. Schmidt in Bonn, Dr. J. Meyer
an der Universität Bresluu, Dr. K. Brand an
der Universität Gießen, Dr. W. Biltz an dor
Universität Göttingen, Dr. G. Preuner an der
Universität Kiel, Dr. U. P. T. Ocrum an der
Universität in Kopenhagen.
Dr. K. II. Huppert, o. Professor für modizi-
oische Chemie an der deutschen Universität in
Prag, ist in den Uuhestund getreten.
Kleinere Mitteilungen.
Auerbach. Bohrkopf „Radikal“ zum
Bohreu kantiger Löcher.
Mitgctoilt von W. KluUmituu in Charlottenburg.
Die Herstellung runder Löcher, sei es
durch Bohren oder durch Ausdrehen, ist
eine jedem geläufige Arbeit. Mittels des
sogen. Uvalwerks ist man imstande, ellip-
tische Löcher auszudrehen. Aber auch die
Herstellung von kantigen Löchern durch
einen Bohrer ist möglich. Die bekannte
Methode, auf dem zu bohrenden Gegen-
stand eine gehärtete Lehre mit einem Loch
von (juadratisebem Querschnitt zu befestigen
und in diesem Loch einen Bohrer von
gleichseitig-dreieckigem Querschnitt, dessen
Dreieckseite gleich der Seite des zu boh-
renden Quadrates ist, derart zu bewegen,
daO sich die Seiten des Dreiecks in denen
des Quadrates abwickeln, ist schon viel-
fach angewandt worden*). Ebenso könnte
') Vgl. «. B. Bitzungsber. <1. D. G. f. M. «.
0. in der ZeUtchr. f. Inttrkde. O, S. 38. 1886-
man auch z. H. 5-eckige Löcher mit einem
4-kanligen Bohrer herstollen. Der dreisei-
tige Bohrer, oder richtiger KrJlser, ist an
der Endllfiche mit Kerben, ähnlich wie
etwa ein Stirnfräser, versehen. Die Prismen-
kanten eines solchen Bohrers nützen sich
natürlich in der harten Lelire sehr schnell
ab, und die zu bolirenden Löcher werden
dann nicht mehr scharfkantig; auch ist die
Führung des Bohrers nicht besonders sicher.
Die Grundidee dieser zuletzt bespro-
chenen Methode ist von der Präzisions-
Werkzeugmaschinen-Fabrik Auer-
bach & Co. in Dresden N.-Pieschen benutzt
worden, um ein brauchbares Bohrfutter
berzustellen. Als Querschnitt des Bohrers
ist jedoch nicht die gleichseitig-dreieckige
Form mit geraden Seitenkanten gewählt,
sondern es besteht die Profliform, den kine-
Flg. t.
matischen Gesetzen entsprechend, aus einem
Dreieck mit bogenförmigen Seiten, um ein
sicheres, nicht ruckweises Abwickeln zu
gewährleisten.
Fig. 1 zeigt eine Gesamtansicht des
Bohrfutters (unter demselben die Futter-
scheibe, die das Spindelgcwinde für die
Drehbank, Bohr- oder Fräsmaschine, auf
der das Bohrfutter benutzt werden soll,
trägt); aus Fig. 2 ist die innere Einrich-
tung des Futters ersichtlich.
An der Futterscheibe a ist der konische
Körper b mittels dreier Schrauben befestigt;
auf letzterem sitzt der Scbablonenkörper c
und wird durch die Überfangmutter d ge-
halten. ln e ist seitlich der Stab o einge-
' schraubt, damit er durch Anlegen an ir-
Digitized by Google
188
gond einen festen Teil der Maschine beim
Kotieren der Werkzeugmaschine und mit
ihr des konischen Körpers b den Bcha-
blonenkör]>er festhlilt, so daU er sich nicht
mitdrehen kann. Die durch Schraube /'
verstellbaren Hacken e, welche wie bei den
bekannten selbstzentrierenden Hohrfuttern
ineinander greifen und dabei eine i|ua-
dratische Öffnung freilassen, dienen als
FQhrungsschablonc und geben dem sich
in der <iffnung bewegenden Hohrer eine
sichere Führung, so daß er sich noch eben
dicht in derselben drehen kann; ein solcher
Hohrer Ist in der f'iff. ii rechts unten dar-
gestellt. Die Weite der Öffnung wird jeder
Bohrerst.lrke entsprechend eingestellt.
Schraube /"hat demzufolgeliechts- und Links-
gewinde und wird mittels eines Vierkant-
schlüssels verstellt. Jede der Backen kann
nach erfolgter Einstellung durch eine Druck-
schraube noch besonders gesichert werden.
Zwischen c und h bewegt sich der Mit-
nehmerkörper g, in den die Hohrer mittels
Deatsrbe
Ucclunlker-Zts
Dio Firma d Holm )iat vütd
1. Oktober ü. J. ab in BerUn (SW 12, Zimmer-
Straße 95/96, Telephon 1, 1169) eine eelhstamlige
ZwoigniodcrlassuDg’ unter der Firma Voigt*
Iflnder & Sohn A.-G., Ooschflftastelle
Berlin errichtet; cs befindet eich dort ein voli*
t*thndig08Engru8)agershmtUcherEr/.eugniase der
Fabrik, so daß Bestellungen sofort ansgeführt
werden können. Die Leitung der GeschafUsteile
ist Herrn Eduard Berger übertragen, welcher
ermächtigt ist, Uber Zahlungen u. s. w. rechts*
gültige (Quittung zu erteilen.
Die M'anschaff’sche Werkstatt wird von
dem Bohne des verstorbenen J. Wanschaff,
Herrn llermanii Wanschaff, unter der Firms
J. Wanschaff 8ohn wcltcrgefuhrt,- Hr. Her-
mann Wanschaff stand der Werkstatt bereits
während der Krankheit seines Vaters unter
dessen Leitung vor.
Kleiotrt MitlaUungen. — BUchcrachau.
PIg. J.
konischen Gewindes eingeschraubt werden ; I
eine Oegenschraube h verhindert das Fest- |
setzen des konischen Gewindes der Bohrer.
Der Mitnehnierkörper hat zwei Lappen k,
die in entsprechende Aussparungen m und n
des Körpers b eingreifen und so in der
Drehrichtung niilgenominen werden; er ist
zwischen zwei harten Scheiben l und i
sicher gelagert, und außerdem wird der
Stirndruck durch einen Kugelring abge-
fangen.
Der Bohrkopf ist für jedes Metall sowie
für Holz geeignet; er wird in 5 Größen,
zum Bohren von quadratischen Löchern
von 1 bis 8, G bis 13, 10 bis 20, 15 bis 30,
20 bis 45 mm, geliefert; das kleinste Muster
ist etwa 2-mal, das größte 5- bis G-inal
so groß wie in der Fig. 1 dargestellt.
BQohersohau.
J. HroBmann, Lehrbuch der Uhrmacberci nach
den Gesetzen der Mechanik, hcrausgegeben
und vervollständigt von Dir. H. Groß mann.
Deutsch V. 8ternw.-Dir. Dr. L. Arndt und
Ingenieur L. Defossoz. In etwa 23 Lfgn.
I. Lfg., 1. Bd. gr.-8“. V u. S. 1—42 ni. Ab-
bildungen. Bautzen, ß. HQbner 1903. 1,00 Jff.
SicUerhcitavorachriften f. d. Errichtung elek-
trischer Starkstromanlngen, herausgegebeii
vom Vorbande deutacher Elektrotechniker,
Eingetragener Verein. 1. Niederapaimnog.
II, Hoebspnnnung. Festgesetzt nach den
BeschiOsaon der Bicherheitakommission zu
Jena vom 12. bis 15. Jan, 1903- 12*. II 8.
und 4-1 Doppels. Berlin, J. Springer 1903.
Kart. 0,80 Af.
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Heft 20.
15. Oktober 190S.
189
Weyen Haummangels fällt die Veitenttichua in diceer Nummer aus.
Patentliste.
Bis zum 28. Beptomber 1903.
Klasse: ABmeWanr««.
21. A. 9313. Klopfer für die Fritlröhre bei
EmpfAngeru fOr die drahtlose Telegraphie.
L. Ancel, Parii. 10. 9. 02.
A. 9205. ElektrizitAtszAhier, bei welchem peri-
odisch die Anspanuung einer Kcder durch
ein Uhr* oder Laufwerk gemessen wird, H.
Aron, Charlottenburg. 23. 8. 02.
A. 9634. ElektrizitAtszAhier mit absatzweisor
Aufzeichnung des Verbrauchs durch ein in
gleich langen ZwischenrAumen in die Null-
stellung zurückgefUhrtos Dynamometer.
Derselbe. 16. 1. 03.
A. 10077. Hegelungsvorrichtung für Elektri*
zitAtszAhlcr mit absatzweiser Aufzeichnung
des Verbrauchs durch ein Dynamometer.
Derselbe. 15. 1. 03.
B. 33 978. Vorfahren zur Herstellung eines
metallischen WArmeloiters für die Antika-
thode von KAntgenrÖhren. R. Burger,
Berlin. 23. 3. 03.
G. 18036. Morsotaster Zurübermittlung funkOD-
telegraphischer Nachrichten. Gesellschaft
für drahtlose Telegraphie System
Prof. Braun und Siemens & Halsko,
Berlin. 20. 2. 03.
J. 7291- Kondensator. Initiativkomitee für
d ieHe rst ellung von Stickstoff halt igeu
Produkten, Freiburg, Schweiz. 6. 4- 03.
N. 6753. Elektrolytischer ElektrizitAtszAhier.
B. North, Manniugham bei Bradford, Engl.
14. 3. 03.
O. 4209. llitzdrahtmeßgerAt. K. Ochs, Lud-
wigshafen a. Rh. 15. 4. 03.
V. 4780. Vorrichtung zur Vermehrung der
Luft in Vakuumröhren mittels Hülfdkathode
und gasabgebender HUlfsantikathode. Volt-
ohm, BlektrizitAtsgosellechaft, Frank-
furt a. M.- Sachsenhausen. 7. 8. 02.
42. K. 2*2 955. Schraflierapparat. K. Kieser,
Stuttgart. 24 . 3. 02.
&i. 23 229. Frei schwingende Meßplatte für
Wiiiddruckmesacr. B. Müller, Chemnitz-
Gablenz. 31. 3. 03.
Sch. 18 657. Spiegelhaltevorrichtung für op-
tische Indikatoren. 0. Schulze, Straßburg
L E. 18. 4. 02.
Bch. 20 059. Selbstaufzeichnender Winddruck*
messor mit einem unter Foderwirkung
stehenden Schwinghebel. L. Schopper,
Leipzig. 14. 3. 03.
W. 20 241. Vorrichtung zur Untersuchung von
FlUssigkeits* oder GasstrOmen, dio sich
durch Rinnsale oder Rühren bewegen. A.
Wagener, Berlin. 16. 2. 03.
Erteilangen.
21. Nr. 146214. Elektrisches MeßgerAt. A.
BchooUor, Frankfurt a. M. 24 . 2. 03.
Nr. 146 217. WechselstromraeßgciUt nach Fer-
rarisschem Prinzip. Schuckert & Co.,
Nürnberg. 9. 4. 03.
Nr. 146 258. Meßtransformator für Hitzdraht-
wattmeter sowie auf gleichem Prinzip be-
ruhende Instrumente. R. Bauch, Potsdam.
27. 3. 03.
Nr. 146 259. Verfahren zur VorAndorung der
Längo der von einer aus hohlen, mit Kugeln
gefüllten Elektroden gebildeten Funken-
strecke ausgesandten Wellen. J. T. Arm*
strong und A. Orling, London 17. 4. 01.
Nr, 146 262 Verfahren zur Herstellung licht-
empfindlicher Setenzolien mit bililar um den
Träger gewickelten MetalldrAhtcn. G. W.
Ruhm er, Berlin. 12. 10. 02.
Nr. 146 264. Röntgenröhre mit Vorrichtung
zur Veränderung des Härtegrades. Reiniger,
Gebbert & Schall, Erlangen. 24- 2. 03.
Nr. 146 302 u. 146 303. Mit einem aus ein-
zelnen Leitern zusammen gesetzten Hohl*
Spiegel verbundener Geber und Empfänger
für drahtlose Telegraphie. Prof. Brauns
Telegraphie G. m. b. H., Hamburg. 14. 7. 01
u. I. 8. 01.
Nr. 146 505. Röntgenröhre. W. A. Hlrsch-
maun, Berlin. 25. 12 Ol.
Nr. 146 593. Elektrolytischer ElektrizitAtszAhier.
J. BattleyHernandez, E. Mier yMiura,
L. de la Pona y Brufia und J. V. Ortega,
Madrid. 20. 9. 02.
Nr. 146 764. Seiidosystom für drabtloac Tele-
graphie und Telophonie mit ungedämpften
eieklrischcn Schwingungen. H. Th. Simon
und M. Reich, Göttingen. 8. 10. 02.
Nr. 146 765. Verfahren zum Empfangen funken-
tolographischer Zeichen. H. Bauer, Berlin.
15. 10. 02.
30. Nr. 145 596. Induktionsapparat. J. Koller,
Nürnberg. 25. 9. 02.
42. Nr. 146380. Doppelfernrohrfür Entferiumgs-
messer u. dgl. G. Forbos, Westminster,
Engl. 25. 11. 02.
Nr. 146 564. Thermoelektrisches Meßinstru-
ment fUrTemperaturen. Siemens & Halsko,
Berlin. 17. 10. 02.
Nr. 146601. Winkelteiler. K. Frankhauser,
Hamburg. 11. 3. 02.
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iS s
190
DtQlarlu
M»rlUBik*r'Ztc
Protokoll dos 14. D«uuch«o Mccbamlkcrlarkt.
14. Deutscher Mechanikertag in llmenan
vom 13. bit 16. August 1003.
Verzeichnis der Teilnehmer.
A. Behörden und Bhrenffäete:
1. PbyaikalUch • Technische Reichsanstalt, vertreten durch den Direktor Hm.
Oeb. Regierun^srat Prof. Dr. Hagen und das MitglltKl Hm. Prof. Dr. Wiebe.
2. Kaiserl. Normal>Bichung8*KommlBsion, vertreten durch Hm. Regioningsrst
Dr. Stadthagen.
3. GroBherzogl. PrAzisionstechnische Anstalten, vertreten durch den Direktor
Hm. Prof. Boettcher.
4. Stadtgemeinde Ilmenau, vertreten durch Hm. Bürgermeister BleymOller,
sowie den Vorsitzenden des (iemeinderats und des ßadekomitoes Hm. R. Tromsdorf.
b. Handelskammer für das Oroßherzogtum Sachsen, vertreten durch den Vor*
sitzenden Hm. Kommerzienrat H. Müller (Apolda) und das Mitglied Hm. ConsL
Heintz (Stützerbach).
6. Handwerkskammer für das Großherzogtum Sachsen, vertreten durch
Hm. Sekretär Raemmler.
7. KOnigl Württemb. Zentralstelle für Handel und Gewerbe, vertreten durch
Hm. Direktor Prof. Dr. Göpol.
8. Der Reichskommissar für die Weltausstellung In St Louis 1904, vertreten
durch Hm. Prof. Dr St Lindeck.
B. Die Herren:
1. 0. Ahlberadt-Berltn.
2. Prof. Dr. L. Ambronn-Gftttingon.
3. C. Auerbach'Dresden.
4. Dr. A. Barcz>neki, Bichungsinspektor-
[Magdeburg.
b. G. Bartols-Giittingon.
6. M. Bekel-Hamburg.
7. M. Berger, Werkführer bei Carl Zeiß-
(Jena.
8. M. Bieler (1. Fa. Ephr. Greiuer)-StUtzerbacli.
9. 0. Boettger (i. Fa. 0. M. Hempel)*Berlin.
10. M. BomhAuser>Ilmenau.
11. F. J. Bosch-Straßburg I. B.
12. W. J. Brockmann-Hamburg.
13. U. Brunnöe-Qüttingen.
14. G. Butenschön-Bahreoteld bei Hamburg.
15. Jul. Dürges (i. Fa. J. Brückner & Co )•
[Ilmenau.
16. R. Eckstein-Eisenach.
17. M. Fischer, Geschäftsführer bei Carl Zeiß-
[Jena.
18. B. Fleiscbbauer-Gohlberg.
19. B. Fliedner-Elgeraburg.
20. G. Goliricke-Jenu.
21. G. Gerlach-Warschau.
22. Emil Greinor (i. Fa. Greiner & Co.)-
[Stützerbach.
23. Fr. Gröaehe (i. Fa. GrOsche & Kochj-
[llmensu.
24. W. Haensch (1. Fa. Fr. Schmidt & Haensch)-
[Berlin.
. W. Handke-Berlin.
. Fr. Harnisch-Stettin.
27. I'rofessor K. Hurtmami-Fraukfurt a. .M.
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28. Balduin Herrmann ]
29. Ed. Herrmann ( (I. Fa. Gebr. Herrmann)
80 Ernst Herrmann I Manebach.
81. Otto Herrmann 1
32. Curl Horrmann-Mauebach.
33- W. Heyne-OfTenbach.
84. A. Hohenstam-Potersburg.
85. R. Holland (1. Fa. Meyer, Petri & Holland)-
[Ilmenau.
86. Fr. Jager (i. Fa. Alt, Eberhardt ft JllgerV
jllinenau.
37. W. Jordan-Ilmenau.
38. Dir. Dr. D. Kaompfer Braunschweig.
89. H. Kasemodel-Ilmonau.
40. C. Kohr, Werkfübrer bei Siemens ft
[Halske-Berlm.
41. F. Keiner (I. Fa. Keiner, Schramm ft Co )-
lArlssberg.
42. R. KLeemann-Halle a. 8.
43. Edm. Koch-Ilmenau.
44. Fritz Kühler-Leipzig.
45. C. Kriltz-Loogewiesen.
46. Dr. H. Krüß-Hamburg.
47. Kommerzienrat Dr. R. KOchlor (L Fa.
(A. Küchler & Sühne)-llmeDau.
48. Richard Küchler (I. Fa. A. Küchler ft Sühne)-
[Tlmenau.
49. A. Kühn (I. Fa. Dr. Siobert & Kühn)-KaaseL
60. R. Laugenberg (i. Fa. Alt, Eberhardt ft
[Jftger)'Ilmensu.
51. J. Metzer-Berlin.
52. W. Meyerling-Halensee bei Berlin.
53. C. MiUclstraß-Magdeburg.
54. Gust Müller-Ilmoiiau.
H»n vi.
Oktober 1903.
Protokoll dM «4. Deutschen Mechtnlkertafes.
191
55. W. Niehls-Berliu.
56. C. Petri (i. Fa. Meyer, Petri & Holland)-
(llmenau.
67. W. Petzold-Leipzig.
58. 0. Rehni (t. Pa. Alt, Bberh&rdt & Jager)-
[Ilmenau.
59. B. Kuhetral-Göttingen.
60. H. Ruß, Werlcführer bei Carl Zeiß-Jena.
61. B. ßartoriufl-GOttingen.
62. G. Schmager-Leipzig.
63. H. Schmidt (L Fa. Fr. Schmidt & Haensch)-
[Beriiii.
64. F. SchOnfeld-Ilmenau.
65. L. Schopper-Leipzig.
66. H. Schreyer-Kammerberg.
67. C. Schücke-Groß-Lichterfelde.
68. Rieh. Bchultze (i. Pa. G. A. Schulze)-Berlin.
C. 30 Damen.
69. F. Schwab (Oroßh. Fachachule)-Ilmeoau.
70. C. Seemann-Hamburg.
71. F. Sokol-Berlin.
72. F. Staercke-Berlin.
73. P. Stein (1. Fa. Fleach & Stein)-
[Frankfurt a. M.
74. L. Tesdorpf-Stuttgart.
75. 0. Ulrich (i. Fa. J. Brückner & Co.)-
[Ilmenau.
76. Otto Unbekannt-Halle a. S.
77. Prof. Dr. A. Westphal-Wilmersdorf bei
[Berlin.
78. H. Zieger-Heiligensee bei Berlin.
79. Pr. Zobel-Eisleben.
80. Br. Zuller (i. Fa. F. HugerahofT)- Leipzig.
81. A. ZuckBchwerdt-Rmenau.
82. Pr. Zuckschwerdt-llmonau.
Bericht über die Verhandlungen.
I. Sitzung: vom Freitag-, den 14. August 1903, im Saale des Felsenkellers.
Der Vorsitzende, Hr. Dr. KrÜß, eröffnet die Sitzung um IOY4 Uhr, indem er
ausfOhrt, daß es für die D. 0. f. M. u. 0. eine große Freude sei, die Beratungen in
diesem Jahre am Sitze des Ilmenauer Zweig\ereins abbalten zu können. Alsdann be-
grüßt er die Vertreter der Behörden und dankt diesen sowie allen übrigen Herren
für ihr zahlreiches Erscheinen.
Hr. Bürgermeister Bleymüllcr
heißt deu Mechsnikertag im Namen der Stadtgemeinde willkommen und spricht den Dauk
der Bürgerschaft aus für die besondere Ehre, die der Stadt durch die Abhaltung desMecha-
nikertags erwiesen werde; er wünscht, daß die Verfaandlungen zur Forderung der deutschen
PrAzisionstechnlk beitragen mögen.
Hr. Kommerzienrat Müller
spricht im Namen der Handelskammer für das Großherzogtum Sachsen Dank für die Ein-
ladung aus; er habe mit Bedauern erfahren, daß der Export etwas zurückgegangeu sei; die
Handelskammer des Großherzogtums Sachsen werde nach Kräften dazu beitragen, günstige
Zollsätze für optische und mechanische Instrumente zur Hebung des Biports zu erzielen.
Hr. Sekretär Kaemmler
dankt als Vertreter der Handwerkskammer in Weimar gleichfalls herzlicbst für die Einladung;
auch die Handwerkskammern hatten an den Beratungen des Meebanikertags ein großes
Interesse, umsomehr, als auf der Tagesordnung der Punkt •Theoretische Ausbildung der
Lehrlinge** sich befinde.
Hr. Direktor Prof. Dr. Hagen
gibt im Namen der Physikalisch-Technischen Helcbsaustalt seiner Freude Ausdruck, an deu
Verhandlungen teilnehmen zu können, denen er den besten Erfolg w'Onsche.
Hr. Regierungsrat Dr. Stadthagen
überbringt die Grüße der Kaiserl. Normal-Bichungs-Kommission und freut sich, an den Verhand-
lungen der Gesellschaft, in welcher Theoretiker und Praktiker so harmonisch Zusammen-
wirken, teilnehmen zu können. Auf diesem Wege gemeinsamer Arbeit von Männern der
naturwissenschaftlichen Forschung, des Schreibtisches und denen der Werkstatt werde die
deutsche Pr&zisionsmecbanik die gegenwärtige Stellung dauernd behaupten.
Nachdem der Vorsitzende allen Rednern gedankt, erstattet er den
I. Jahresbericht:
Der zu erstattende Jahresbericht hat sich vor allem mit der Aueführung der Beschlüsse
des vorjährigen Mechuuikertages zu beschäftigen.
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192
Protokoll d«t 14. Dtutichpii Mtchanlkcrtag**.
D«at«rb»
Mechaniker Zif.
Ea standen auf unserer letzten Vereammlung im Vordergründe die Behandlung unserer
Erzeugnisse im Zontarifent^iirf und die durch die Gewerbegesetzgebung bedingten Arbeiten.
In Bezug auf die ZolIverhAUnisse konnte ich damals berichten, daß die Zolltarif'
kommiaaiou des Reichstages, intetge eines auf Grund der Eingabe unserer Gesellschaft an
die Koromission gestellten Antrages des Abg. Gothoin, die wissenschaftlichen Instruments
aus dem großen Sammelposten der Pos. 891 herausgeuommen und sic in einem besonderen
Absatz aufgeführt hatte, welcher lautete:
Astronomische, geodätische, nautische, geophysikalische und meteorologischo
Instrumente, Instrumente für Metrologie und Eichwesen, kaloriraetriache, thermo>
metrische und barometrische Instrumente, optische äleßinstrumente, alle diese, soweit
sie nicht anderweit besonders genannt, Apparate uud Modelle fUr Laboratorien und
Uaterricht frei.
Per Vorstand wurde beauftragt, die erforderlichen Bciirltte zu tun, daß der bei Pos. 757
noch vorgesehene Zoll von GO M. auf Mikroskope in Übereinstimmung mit diesem Bc-
Beschlüsse zu Pos. 891 gebracht werde.
In Erfüllung dieses Auftrages habe ich in einem Schreiben vom 28. August vor. Jahres
den Abgeordneten Gothein auf den noch vorhundenou Mangel an Übereinstimmung mit
der Bitte um Abänderung in zweiter Losung aufmerksam gemacht; dieses Schreiben lautet:
P-
Hamburg, den 28. August 1902.
An den
Koichslogsabgeordneten Herrn Gothein,
Adr. Sekretariat des Uandelsvcrtragsvereins
Berlin \V9,
Kothener Straßi* 21.
Sehr geehrter Herr!
Gestatten Sie, daß ich Ihnen zunächst noch persönlich danke für Stellung Ihres An-
trages zu Pos. 891 dos Zolltarifgesotzeotwurfos; die Aimabmo desselben seitens der Zoll-
tarifkommission hat den lobhaftesten Dank des 13. Deutschen Mecimnikertages am 15. d. M.
in Hallo a. S. hervorgenifen.
V^oranlassung zu diesem Schreiben ist die vom Mcchanikortage ausgesprochene ergobeiio
Bitte, bei der zweiten I.esung des Entwurfs die Konsequenz aus dem erwähnten Beschlui^
zu ziehen und den Widerspruch aufzuheben, auf welchen bereits der Herr Rcgicrungsver-
treter in der Sitzung vom 7. August aufmerksam machte und der darin besteht, daß unter
Pos. 757 einige noch unter Glas aufgoführte Instrumente, wie Mikroskope und Prismen-
fomrohro, mit einem Zoll von 60 bezw. 120 M. belegt werden.
Da Sie In Ihrem Anträge zu Pos. 891 die Überschriften der von unserer GoscUschaft
om 29. Oktober 1900 dem Herrn Staatssekretär des Innern eingereichten Zusammenstellung
Uber unsere h'abrikato aufnabmen, so meinten Sie sicherlich damit auch diejenigen Instru-
mente, welche unter diese Überschriften zusamroengefaßt sind, und zu dieser gehören
unter Id „Optische Instrumente“ auch Mikroskope und Prismenfernrohre.
Derartige Widersprüche, wiesle jetzt oingetrcteu sind, lassen sich schwer vermeiden, womi
unsere Erzeugnisse auf verschiedene Abschnitte des Zolltarifgesetzcs verteüt sind, nämlich
einmal Im 15. Abschnitt unter „Glas und Glasw*aren”, das andere Mal im 17. Abschnitt
unter „Mctallwaren**.
Ich gestatte mir deshalb, die von unserem Industriezweige schon so oft ausgesprochene
Bitte nochmals zu wiederholen:
Die Erzeugnisse der .Mechanik und Optik entsprechend der von unserer G<^II*
Schaft am S9. Oktober 1900 dem Ötautssekretftr des Innern eingoreichten und unserer
Petition an den Hohen Reichstag vom Juli d. J. wieder boigefügten Zusammen-
stellung in Abschnitt 15 und 17 zu streichen und in Abschnitt 19 besonders auf-
Zufuhren,
Die Eigenartigkeit unserer Erzeugnisse und die Bedeutung unserer Industrie rocht*
fertigen eine solche Maünahmo vollkommen.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Ihr ergebener
gez. Dr. Hugo KröB,
Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft
für Mechanik und Optik.
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HeO 20.
r>. Oktob«r
Protokoll d*i 14. D*utich«n Machanlktrtagei.
193
Bä ist danu bei der zweiten Lesung dea Zulltarlfeutwurfa in der 107. Sitzung vom
26. September vorigen Jahres der Zoll auf Mikroskope aufgehoben, dabei aber leider die Ile-
Stimmung der ZoIIfroiheit wissenschaftlicher Instrumento wesentlich ungünstiger gefaßt
worden, uAmlich:
Chirurgischo Instrumeute, dio zur Ausführung chirurgischer Operationen un-
mittelbar dienen, sowie astronomische, optische, mathematische, chemische und
physikalische Instrumente, die ausschließlich wissenschaftlichen rntersuchungen
dienen und nicht Gegenstand des allgemeineD oder des gewerblichen Gebrauchs
sind, w'ordeu zollfrei zugelasaen.
Der von der Kommission festgestellte Zolltarif ist dann ln der bekannten Weise vom
Reichstage verabschiedet, vom Bundesrnt unverändert angenommen und als Gesetz vom
2ö. Dezember 1902 in Nr. T>2 des Reichsgesetzblattes vorkOmligt worden.
Dos ferneren hat der letzte Mechanikertag mich in Gemeinschaft mit den Herren
M. Fischer-Jona und Direktor Pcrl-Itathenow beauftragt, das einachhlglge Material in
Bezug auf dio neu abzuschließenücii Handelsverträge zu bearbeiten. Diese Arbeit ist io
außerordentlich anorkennonswerter Weise von Herrn M. Fischer mit Unterstützung des
Herrn A. Schmidt von der Firma B. Leybold's Nachfolger in K^Un und unter Mit-
beratung von Herrn Direktor Perl ausgel'ührt und das Ergebnis von mir in einer vom 7. Juni
d. J. datierten Eingabe an den Herrn Reichskanzler geleitet worden. Im einzelnen wird
Herr Fischer morgen darüber berichten.
Die gewerblichen Beschlüsse der vorjährigen Versammlung sind au alle deutschen Hand*
workskammcni versandt worden. Dieselben haben uns mancherlei Zuschriften und Anfragen
dieser Behörden, numentUch Uber dio zulftssige Anzahl der Lehrlinge eingetragen. Wie
8. Z. unsere auf dem Mechauikertage in Stuttgart beschlossenen VorschriHen über die Ge«
hülfenprOfung von einigen Handwerkskammern wörtlich übeniommon worden sind, so haben
w'ir dieses Mal mit Freuden feststellen können, daß die in Halle beschlossenen Vorschriften
über die Meisterprüfung im Gewerbe der Feinmechanik von dor Handwerkskammer Berlin
in ihre PrUfiingsbostimraungen übernommen wurden, allerdings mit der Abänderung, daß sie
anstatt «Mathematik im Lehrumfang der 6-klassigen Realschule*' gesetzt bat „Mathematik,
soweit sie zur Ausübung des Handwerks erforderlich ist“. Es kann nicht als Verbesserung
bezeichnet werden, daß die Höho der Anforderung in das jeweilige Ermessen der Prüfungs-
kommission gelegt wird, nachdem die berufenen Vertreter des Faches in ernster Beratung
genau prilztsiori hatten, wie weit die Mathematik zur Ausübung dos Handwerks erfonlerlich ist.
Was die vor einem Jahre gegebene Anregung betrifft, auch die Anforderungen der
Optik für die Lehrlingsauabildung zu normieren, so habe ich mich s. Z. dem erhaltenen
Aufträge entsprechend mit den maßgebenden Herren in Jena in Verbindung geseDt, aber
die Antwort erhalten, daß dort bisher kein Bedürfnis dafür hervorgetreten sei, was übrigens
auch bereits von Herrn Kuß«Joua auf dem .Mochanikertage selbst geäußert worden ist.
Die Lehrvertrage sind nun redigiert und herausgegoben worden; darüber wird am
zweiten Verhandlungstago noch ein kurzer Bericht erfolgen.
Die Tätigkeit der Lehrlingskommissionen und der Ausfall der GohOlfonprUfung, welche
die letzten Mcchanikertago lebhaft beschäftigte, stehen dieses Mal nicht auf der Tages-
ordnung. Man darf daraus nicht auf eine geringe Beachtung dieser Gegenstftnde seitens
des Vorstandes schließen. Die Sachlage ist vielmehr die, daß durch die bisherigen Bera-
tungen die Verimltnisse nun tatsAchlich ln eine gewisse Ordnung gebracht worden sind, in
welcher sie erst einmal längere Zeit fortwirken müssen; dann wird man auch wieder zu«
samrocnfassoiid darüber berichten können. Was die Lehrliagsverhlllinisse anbetrifft, so hat
sich eben durch die vou uns an manchen Orten angcstollten Versuche ergeben, daß sie
nicht gar so schlecht sind, als man vielleicht am Aufango der Arbeit vermutete. Einige
Auswüchse hat man auf Grund unserer Verhandlungen und der bestehenden Gesetze unter
dem Rate von Mitgliedern unserer Gesellschaft beseitigen können. Auch ist noch zu be-
rücksichtigen, daß, wenn wir uns in den letzten Jahren auch auf dio in unser gewerbliches
Lehen eingreifenden Gesetze rüsten mußten, nunmehr uns doch auch ein Teil der Arbeit
durch dio diese Gesetze handhabenden Behörden abgenomroen wird.
So sind wir orfreulicherweiae in die Lage gekommen, uns wieder höheren, wissen«
scbattlichen Intoressoii in unseren Versammlungen zuzuwenden, die ich für meine Person
nur höchst ungern in den letzten Jahren zurückgedrüngt habe, weil ich mich verpflichtet
hielt, unser Gewerbe vor den möglichen Nachteilen dor Gewerbegesetzgebung, die für uns
nicht paßt, nach Möglichkeit zu schützen.
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t94
Von den Zwoigvcroinen iat nichta Boi^onderes zu bericbton. Soweit ihre Tätigkeit
eich auf Gogenstäude allgemeinen Intereeeee bezug, ist eio in den Beratungen des Vor-
standes zur Geltung gekommen.
Der Vorstand selbst hat am 6. Mai und am gestrigen Tage eine Sitzung abgebalton.
Eine besondere Erwähnung verdient noch die Feier des 25-jährigcn Bestehens der Ab-
teilung Berlin am 11. November 1902, bei welcher ich dio Freude hatte, die GlQckwauscho
der D. G. f. M. u. 0. auezusprechen. Es ist auch heute Bedürfnis, daß wir unsere Freude
Uber das kräftige Gedeihen dieses wichtigeton unserer Zweig\'eroino ausdrücken und ihm
auch fUr die Zukunft ein frisches Gedeihen und wie bisher stete tüchtige, opferbereite
Männer an seiner Spitze wOnseben.
Wenn auch zunächst mit Widerstreben habe ich doch pflichtgemäß im Verein mit
mehreren Kollegen an Vorberatungen über eine Beteiligung der deutschen Mechanik und
Optik an der Weltausstellung St. LouU 1904 teilgenommen, woraus sich eine gewisse Or-
ganisation für diese Beteiligung bereits ergeben hat. Darüber wird morgen des Näheren
berichtet werden.
Den Stand unserer Mitglieder zeigt die nachstehende Tabelle:
Zur Zeit des
Set (dm
Zur Zeit det
13. MeeKa-
nikertage»
ausgetreten
eingetreten
14. Mecha-
niker tages
Sauptverein
116
3
5
148
Zweigverein Berlin
159
2
3
160
• Hamburg- Altona .
40
3
6
13
M Ilmenau ....
96
9
8
95
R OötHngen . . .
28
0
2
30
n Halle a. S. . . .
36
1
3
38
. Mptig ....
29
2
0
27
Zusammen
631
20
27
541
Durch den Tod haben wir im letzten Jahre verloren die Mitglieder August Günther*
Rathenow, J. li. Müller-Altona, Otto Himmlor-ßorlio, Gustav Miehe-Hildesheim; sie
haben Jeder an seinem Teile unsere Kunst gefördert und sind als tüditigo Kollegen in
ihrem Wirkungskreise hoch geschätzt worden. Wir ehren ihr Andenken in üblicher Weise
durch Erheben von den Sitzen. {Getchieht).
B. Hr. Dir. Prof. Dr. Hagen; Elektrische Temperaturmessungen.
Der Vortragende erläuterte einleitend, auf welchen Gebieten die Anwendung derElektriziUt
zur Temperaturmossung nötig sei. Dio Elektrizität wurde zunächst nur dazu verwendet, um
die Angaben eines Thermometers in dio Ferne zu übertragen; derartige Apparate wurden be-
sonders von G. A. Schnitze ausgebildet. Sodann benutzt mau aber auch die elektrischen Eigen-
schaften der Metalle unmittelbar zur Temperaturmessung, und zwar erstens die Änderung
des Widerstandes mit der Temperatur (Apparat von Wilh. Siemens, Hartmann & Braun
II. A.), ferner die Erregung der thermoelektrischen Strömo (le Cbatoilcr, Siemens &
Halske, Horaeus u. A.).
Der Vortrag wurde durch eine große Zahl von Experimenten und Demonstrationen
erläutert. Am Schluß wurden noch die in neuester Zeit konstruierten optischen Pyrometer
besprochen.
HI. Hr. Dir. Prof. A. Böttcher: Auskühlung und Prüfung hochgradiger
Thermometer.
Nach einem Rückblick auf die Entwicklung der Herstellung hochgradiger Thermometer
und der zugehörigen F^rüfungsapparate wies der Vortragende auf die Wichtigkeit einer
künstlichen Alterung behufs Erzielung konstanter Angaben gerade bei diesen Instrumenten
hin und besprach dio bisherigen Verauebo in dieser Richtung. Jetzt wird von der Relchs-
anstalt eine solche künstliche Alterung für wissenschaftliche Thermometer verlangt und für
solche, die in Temperaturen über 100® zu prüfen sind: Redner ist durchaus dafür, daß diese
Forderung auch für gow'erbliche Thermometer erhoben werde. Man müsse deshalb darauf
bedacht sein, die künstliche Alterung möglichst bequem und billig zu gestalten. In dieser
Richtung hat schon vor Jahren das Glaswerk von Schott & Oen. eine Einrichtung getroifen.
deren Benutzung allen Interessenten möglich ist. Der Vortragende hat mit bestem Erfolg
kleinere Apparate für elektrische Heizung konstruiert; diese Apparate wurden eingehend
besprochen und auch am Nachmittag einigen Mitgliedern in der Prüfungsanstait vorgeführt.
(Ausführliche Wiedergabe des Vortrages s. dieae Zcitschr. 1903. 8. 154 )
Protokoll dtt 14. Deuuehen Mechanikertaget.
Deotsche
Hecbaolk'>r-7.t?.
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Hon io.
r. Oktober Itfos.
Protokoll det 14. Deutschen Mechanikertages. 196
IV. Hr. W. Niehls: Technische Mitteilungen.
Der Vortrag beschflftigte aich zimflchet mit der Bedeutung des heransragondeti Padena
bei Fabrikthermometern und der Notwendigkeit, dessen Volumen so klein ala mügUch zu
machen, damit die Angaben der Thermometer zuveriaasig bleiben. Sodann rögto der Vur-
trageiide, daU Thermometer in Verkehr gebracht werden, welche bis 650^ oder gar 700^ ge-
teilt seien, wodurch die Abnehmer irregefuhrt werden und die Produzenten in MiÜkredil
geraten. Schließlich orihutertc der Vortragende die von ihm erfundene Vorrichtung, um das
Oxydieren des QuecksUbera in hochgroiilgen Thermometern zu verhindern. (Dieaer Vortrag
erscheint auafuhrüch in Nr. 21 dieser Zeitschrift.)
V. Die wichtigsten Patente des letzten Jahres.
Der Vorsitzende teilt mit, daß der Geschäftsführer, Hr. Blaachke, wegen längerer
Krankheit leider nicht am Mechauikertag teilnehmen könne, weshalb dieser Punkt aus-
fallen müsse.
VI. Die Beratung über den Antrag des Ytirstandes auf Änderung der §§ 6
und 10 der Satzungen in Bezug auf die Zusammensetzung des Vorstandes
wird wegen vorgeschrittener Zeit auf die II. Sitzung vertagt.
II. Sitzung: vom Sonnabend, den 15.Aug:astl903, im Saale des Felsenkellers.
Die Eröffnung der Sitzung erfolgt um 10 ‘/4 Uhr durch den Vorsitzenden. Es
wird zuDüchst beraten über den
I. Antrag des Vorstandes auf Änderung der 6 und 10 der Satzungen in
Bezug auf die Zusammensetzung des Vorstandes. (Wortlaut b. diese Zeitschr. lüOÜ. S. OS.)
Hr Prof. Dr. Weetphal
weist als Referent darauf hin, daß die beantragte SatzungsAnderung sehr wünschenswert sei,
da die rd. lf>0 Mitglieder, die keinem Zwelgverein angehören, nicht genügend im Vorstaiido
vertreten seieu. Wenn der Antrag Annahme finde, würden dom Vorstand in Zukunft nur
20, nicht, wie bisher, 22 Mitglieder angehören (9 auf dem Mechanikortag zu wühlende, 10
aus den Zweigvereinen und der Red.tktcur der Zeitschrift für InstrumcntenUundc); dann
würde auch «las richtige Verhältnis herbeigeführt werden.
Der Antrag gelangt bei einer Beteiligung von 35 Mitgliedern oinstimnng zur
Annahme; diese Abstimmung ist jedoch noch nicht die entscheidende, da sich nach § 17 der
Satzungen mindestens % aller Mitglieder der D. 0. bei der AbsUmuiung beteiligen
müssen; die nicht anwesenden Mitglieder sollen aufgefordert werden, ihr Stimmrecht
schriftlich auszuüben^). Ferner wird beschlossen, den Vorstand auf diesem Mechaniker-
tage noch nach den alten Salzungen, aber nur auf ein Jahr, zu wühlen und eine Vor-
stnudswahl nach den neuen Bestimmungen ev. erst auf dem nüchsten Mechanikerlage
vorzunehraen.
Der Vorsitzende
erklärt auf die Frage von Hrn. Prof. Dr. ilugeu, ob dies nicht satzungawidrig sei, daß ein
andrer Weg sich nicht habe ßnden lassen.
(Die gedruckten Stimmzettel für die Vorstandswahl gelangen nun zur Verteilung.)
II. Die Beteiligung der deutschen Präzisionsmeehanik und Ojdik an der
Weltausstellung in St. Louis 1904.
Hr. Prof. Dr. St. Lindeck
macht genaue zahlenmäßige Angaben über den Fmfang der Ausstolliing und die in Frage
stehenden Haiuletainteresson sowie die Betelligiiiig dos Deutschen Reiches und der detitschon
Industrio.
1) Diese entscheidende Abstimmung ist im Monat September erfolgt; die vorgesehlagenen
Satzungsänderungen sind mit 410 Stimmen (bei 541 Mitgliedern) aiigenummen worden (a. diese
Zeitschr. 1903. S. 177).
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190
Protokoll de« 14. Deutschen Mechanikertagee.
Deoiarb«
Mecbaolker-Zts.
Der Vorsitzende
dankt Hru. Prüf. ]>r. Liudock für aetne Darlegungen und betont, daü die deutsche PrAzisiona-
inechanik stolz darauf sein kAnne, olneii ao eifrigen Vertreter gefunden zu haben; er wünsche,
daß seine HemOhungen den ersehnten Erfolg haben möchten.
Hr. R. Bruunee
wünscht, wenn wieder ein gemcinaamor Vertreter auf die Weltausstellung entsandt werde,
hierfür einen Mann, der keinerlei eigenes geschäftliches Interesse habe, sondern eine un-
parteiische Persönlichkeit sei.
Hr. Prof. Dr. St. Lindeck
erwidert, daß hierüber vor der Wahl die Interessenten gehört werden würden.
III. Die Stellung der Priizisionstecknik zu den J/andelsvertragen.
Hr. M. Fischer:
Auf dem vorjährigen Deutschen Mechanikertag in Halle berichtete der Vorsitzende.
Herr Dr. KrUß, über die Maßnahmon des Vorstandes gegenüber dem Entwurf eines Zoll*
tarifgesetzes und im Anschluß daran, der ücschftftsführcr, Herr Blaschke, über die Btellung-
iiahme zur Erneuerung der HandolsvortrAge.
Nachdem inzwischen im Dezember vorigen Jahres der neue deutsche Zolltarif vom
Heicbatag votiert worden ist, ergibt sich heuto, iro Verfolg jener Angelegenheiten, eine
natürliche Verschmelzung dieser beiden Themata.
Von dem Vorsitzenden, Herrn Dr. Krüß, zum Referat eingeladen, erlaube Ich mir,
über die bezüglichen Vorgänge seit dem letzten Mechanikertag zu berichten.
Unter der Hast, mit der im Reichstag am 14. Dezember 1902 das neue deutsche Zull-
tarifgosotz gutgebeißen wurde, litten auch die Brzeugnisao unserer Branche. In Pos. 891
dos Zolltarifs wurde zwar, dem Anträge der D. G. f. M. u. 0. entsprechend, Zollfreihcit für
wissenschaftltclie Instrumente festgesetzt und unter diese Position auch Mikroskope, ein
wichtiger deutscher Exportartikel, einbegrifTcn, aber in der Hauptsache ist den Anträgen der
D. 0. f. .M. u. 0. nicht stattgegeben worden.
Auf den ersten Blick erscheint die Vorschrift in Pos. 15 a 2 des z. Z. noch gültigen
Tarifs vom 15. Juli 1879, nach welcher astronomische, chirurgische, optische, mathematische,
chemische und physikalische Instrumente zollfrei sind, einfach und unzweideutig. Aber
gerade hier ist der Interpretation der weiteste Spielraum gelassen; denn das Warenverzeichnis
allein bestimmt, was als zollfreies Instrument im ginne der Pos. 15 q 2 anzusohen ist oder
nicht. Lediglich durch Auslegung des Zolltarifgesotzes, ohne VerAnderung dieses Gesetzes
durch Reichstag und Bumlosrat, kann eine Ware zum wissenschaftlichen Instrument geprSgt
und dadurch zollfrei werden. Findet sich die Hoglcning dagegen nicht bewogen, durch die
AiisfUhnmgsbcstimmung einen Artikel als wissenschaftliches Instrument anzuerkennen, so
rangiert er einfach »nach Beschafl'enhelt des Materials“ und wird unter , Kupfer“ u. s. w.
verzollt. Die letztere Tarifierung wird in diesem Falle dor Bewertung eines Kulturmenschen
nach dem Gewicht an Fleisch und Knochen statt nach der Intelligenz entsprechen.
Dies ist ein drastisches Beispiel für die eine Gefahr, die die schlecht ditVoronzierte
Klassifikation dor unsere Branche berUhrondon Positionen des neuen Zolltarifgesotzes mit
sich bringt. Die andere Gefahr aber liegt in dor Unmöglichkeit, aus den willkürlichen Po-
sitionen, in die die Erzeugnisse unserer Branche mit heterogeoon Artikeln zusammenge-
würfelt sind, eine brauchbare amtliche deutsche Ausfuhratatistik zusammenzustellen.
Ich habe in mehreren Eingaben der Finna Carl Zeiß an die maßgebenden Behörden
nachgowlcsen, daß die vorUegenden statietiscbeii Angaben ttbor die Ausfuhr der Erzeugnisse
der deutschen Medianik und Optik falsch sind und auf Grund der jetzt bestehenden Unter-
lagen falsch sein müssen. Bie sind ntlmlich erheblich uuterwertet und iiifolgedesseu hat
man denn auch unserer Industrie nicht den erbetenen und ihrer Bedeutung nach gebührenden
Platz in einem besonderen Abschnitt zuge.billigt, wie z. B. den elektrotecluiischen Er-
zeugnissen.
Die früher von Seiten der Vertreter der deutschen Mechaniker und Optiker ausgo-
sprocheno Befürchtung, daß die fremden Staaten, mit denen wir Vertrüge abzuschließen be-
müht sind, die gegen imsern Einspruch erhöhten Positionen des dcutsclion Zolltarifs als eine
Provokation anaohen und in ihren Zolltarifen Repressalien ausQben würden — wozu für sie
als Konsumenton die Versuchuug nahe lag , hat sieb vollinhaltlich bestAtigt. So hat denn
die D. G. f. M. u. O. unter MUvertretung der luterossoiv der deutschen Glasinstrumentsn-
fabrikanten sich veranlaßt gesehen, in einer Eingabe ihres Vorsitzendeu vom 7. Juni 1903
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Protokoll d«i 14. D«u(sch«n Mtchanik«iiaf«t.
197
Heft 20.
i.w»iiiober I90S.
an dou Horm Reichskanzler und einige HandeUkanimorn dio Bosehwerden und Wunsche
nnsoror Industrie zusammonzufassen. Für frcuodliche Mitarbeit spreche ich hiermit Horm
Direktor Perl in Rathenow und Herrn A. Schmidt i. Fa. ß. Leybold's Nachf. in Köln
den besten Dank aus.
Ha würde zu weit führen, jene Eingabe hier vollständig zu wiederholen; ich darf mich
darauf boechrünken, einige Leitsätze daraus zu zitieren.
Die Eingabe wies zunächst darauf hin, daß die unsere Industrie berührenden Positionen
der frcmdoii Tarife fast durchgehends und zum Teil recht wesentlich erhöht worden seien,
und lautet dann wörtlich:
„Es wird daher Aufgabe der Deutschen Regierung sein, bei anzubuhnenden Verträgen
günstigere Bedingungen für unsere zumeist auf den Export augowieseno Industrie zu er-
halten. Die durch die I>. O. f. M. u. 0. formulierten Wünsche unserer Branche sind bei
Aufstellung des deutschen Zolltarifs leider so vuUkommcn ignoriert worden, daß wir Jetzt
einen schwierigen Stand haben, um auf Grund des deutschen Tarifs unsere Exportinteressen
zu wahren.
„Wir haben uns leider vorgeblich bemüht, dio Krzougnisse unserer Branche im neuen
deutschen Zolltarif im Sinne der beiliegenden Vorschläge (vom 29. Oktober 1900 au dou
Staats-ekretär des Innern; diese Vorschläge sind s. Z. sämtlichen Mitgliedern der D. G. f.
M. u. 0. zugegangen) zu einem besonderen Abschnitt vereinigt zu sehen. Statt dessen hat
man einen großen Teil unserer ErzeugnUso nach Art des Materials geordnet, so daß dadurcti
nicht nur die Vertretung unserer Zullinteressen, sondern auch die künftige Ausfuhrslatistik
und damit die Erhebungen über unsern swoifellos bedeutenden Export, die dio Wichtigkeit
unserer Zollinteressen klar begründen könnten, erschwert werden. Im Gegensätze zu unsern
Wünschen und zu den von der Schweiz und Osterreich-Ungani geschafTenou Tarifordnungen,
die die zusammengehörigen Erzeugnisse unserer Branche vereinigen, ist nunmehr unsere
Industrie gezwungen, auf Grund willkürlich aufgestcliter Tarifpusitionen au die Verhaml-
lungen mit dem Ausland heranzutreten.“
Dio Eingabe ersucht sodann, in den Handelsvertrngsverhaudluugen mit den fremden
Staaten auf dio Zollsätze der Vorschläge der D. ü. f. M. u. O, vom 29. Oktober 1900 lurück-
zugehen.
Die Eingabe zählt weiter lu namentlicher Aufführung dio Positionen in den neuen
Tarifordnungen von Österreich-Ungarn, Rußland und der Schweiz auf, für die bei dou
Hnndclsvertragsverhandlungon eine Ermäßigung der Zollsätze anzustreben sei.
Wörtlich lautet ferner die Eingabe:
„Von besoudorer Wichtigkeit ist für unsere Industrie die Möglichkeit der zollfreien
Wiedereinfuhr in alle fremden Länder der zur Reparatur vorttbergehond aus dem Anslande
nach Doutschhuid retourgegangenen Instrumente, sowie die Zollwiedororstattung im Falle
von Aosichtesondungen. Der Identitätsnachweis sollte Überall in möglichst entgegen-
kommender Form gehandhabt werden. Wir können es nur begrüßen, daß in jüngster Zeit
Deutschland mit gutem Beispiel vorangegangen ist, um bei Ideulitätanachweison eine mildere
Praxis zu eröffnoii. In Holland gelingt cs manchmal, die erneute Erhebung von Zoll bol
Wiedereingang von Roparatursondungen zu verhüten, doch sind damit stets große Schwierig-
keiten verknüpft.
„Geradezu vexatorisch sind dio Verhältnisse in den Vereinigten Staatpn von Nord-
amerika. Die Erzeugnisse unserer Industrie unterliegen daselbst einem Zoll von 40^/0 bezw,
60% vom Werte, und Reparatursendungen werden daselbst aufs neue zu den gleichen Sätzen
verzollt. Die obigen Zollsätze in den Vereinigten Staaten sind für viele Erzeugnisse unserer
Industrie direkt prohlbitiv, und es wäre eine äußerst dankbare Aufgabe, bei späteren Ver-
handlungen eine Änderung dieser ungünstigen Verhältnisse anzustrohon.
„WTr gestatten uns schließlich darauf hinzuweisen, daß unsere Industrie das grüßte
luterosso an langfristigen Handelsverträgen mit den wichtigsten Kulturländern hat. Diese
Frage ist zum Teil für uns wichtiger als die absolute Höhe der Zölle.“
Ich glaube im Sinne der ganzen Versammlung zu sprechen, wenn ich der Hoffnung
Ausdruck verleihe, daß die Wünsche unserer Industrie angesichts unserer bedeutenden
Ezportinteressen bei den anzubahnonden Handelsverträgen die gebührende Beachtung linden
mögen.
Es erübrigt mir noch, Ihnen Mitteilung zu machen von einer Eingabe der Firma Carl
Zeiß vom 1. April 1903 an dio Handelskammer in Weimar in Beantwortung einer Anfrage
des KaiscrI. Statistischen Amtes in Berlin, wie das bestehende amtliche Warenveizcichnis
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198
Protokoll des 14. Deutschen Mechanikertages.
Deotaete
tfachanlker-ZtK.
zum iiSoiltArif zweckmäßiger zu gestalten sei. Die Firma Carl Zetß sagte in ihrer Eingabe
vom 1. April 1903 wörtlich:
.Die bisherige deutsche Klassifikation der feinmechanischen und optischen Instrumente
ist sowohl für die Zwecke der Statistik wie der Zoilbehandlung ungemein schwer verständ-
lich, und OB ist uns daher erfreulich zu bemerken, daß auch das Kaiserl. Statistische Amt
eine bessere Oiiedening dieser Waren für angezeigt hält. Wir fühlen una außer stände, im
Kähmen des bestehemlen Zolltarifs ein dem praktischen Bedürfnis entsprechendes bessorea
Warenverzeichnis vorzuschlageu, und erklären den Entwurf des neuen deutschen Zolltarifs
als ein ebenso verfehltes Machwerk. (Wir brauchen nur darauf hinzuweisen, daß darin unter
Positionen 765, 756, 767, 868, 879, 880, 891 die vorsclnedcnartigsten Dinge zusammengeworfen
sind.) Wir gestatten uns dagegen ein Exemplar einer Eingabe der D. G. f. M. u. 0. an den
Heichstag beizulegen, worin die Wunsche unserer Branche für einen neuen deutschen Zoll-
tarif zusammcngestellt sind.
„Es würde uns sehr freuen, wenn durch Vermittelung des Statistischen Amts die Not>
Wendigkeit einer besseren Gruppierung der Erzeugnisse unserer Industrie erwiesen worden
könnte, nachdem dies den Anstrengungen der Mitglieder unserer Industrie beim Zolltarif
leider nicht gelungen iat.
.Bei dieser Gelegenheit möchten wir uns erlauben, eine Anregung für die Statistik des
Warenverkehrs zu geben : Die Ausfuhr-Anmeldescheine zum Zwecke der statistischen Er-
hebungen sollteu nicht mit den Zoll IiibaltscrkläruDgcn Ubereinstimmeu müssen. Die Zoll-
luhaltserklArungen müssen sich nach den ausländischen Zolltarifen richten, die Ausfuhr-
Anmeldescheine dagegen sollen der amtlichen deutschen Statistik dienen. Ein Beispiel wird
genügen, um zu zeigen, wie heute die Dingo liegen.
»Der Artikel Mikroskope erfordert
für Kußland die Zoll-Inhaltserklärung: Physikalische Instrumente
für Belgien » » WiasenschaftUche Instrumente
für Frankreich » » Wiasenschaftiiehe Instrumente
für Italien » „ Präzisionsinatrumente
für die Schweiz » » Mikroskope
■ Metallstative vorwiegend aus Messing;
für die Voroinigten Staaten » » | Mahagoni-Etuis, poliert und lackiert,
1 und optische Instrumentcntoile
für Spanien » » Apparate aus Messing und Glas.
Für Österreich-Ungarn ist gur getrennter Versandt in 2 Kolli nötig, worauf die günstigste
Verzollung daaeibst nach folgenden Normen erfolgt:
1) Stativ, in Seidenpapicr verpackt, wird in dieser »letzten Umhüllung" ohne das
Mahagoui-Etui gewogen und als »Fassungen für optische Instrumente“ zu 1 fl.
Gold ö. W. = 2 Jkf per kg verzollt.
I 2) Mahagoni-Etui wird als »feinste Hoizware mit Beschlag“ zu 15 Gold ö. W. =
30 ^£. per 100 kg verzollt.
I 3) Optische Teile (Kondensor, Spiegel, Okulare, Objektive u.a. w.) in einem sepa-
raten Kollo verpackt, unterliegen eiuem Zoll von 2 fl Gold ö. W. = 4 Mf. per kg.
»Es ist klar, daß angesichts dieser Verhältnisse die jetzt speziell von der Post ge-
forderte (Übereinstimmung der ZolMnhaltserklärungcii, w*ovou ein Stück für statistische
Zwecke in Deutschland verbleibt, die übrigen Exemplare ins Ausland mitgebeu, dem Kaiserl.
Statistischen Amt ganz enorme Schwierigkeiten bieten muß. Eine Besserung hierin kann
unseres Erachtens nur eintreton, wenn die Anmeldescheine für die Ausfuhr nach dem amt-
lichen Warenverzeichnis des deutschen Zolltarifs ausgestellt werden, die für das Ausland
bestimmten ZolUInhaUserklärtingen dagegen die für das betreffende Exportland vorgesebrie-
benen, abw'eichenden Benennungen tragen dürfen.
»Eine zutreffende Ausfuhratatistlk wird aber auch dann noch nicht möglich sein, bis
nicht eine vernünftige Gruppierung der Erzeugnisse unserer Branche im Zolltarif eingetreten
ist. Wenn nach der Jetzigen zollgesetzlichen Bestimmung unter »astronomischen, optischen,
mathematischen, chemischen und phyeikaltschon Inatrumcuton” uur solche verstanden werden,
»welche ausschließlich wissenschaftlichen l'nterauchungen dienen und nicht Gegenstand des
allgemeinen oder gowerblichen Gebrauchs sind“, während ihrer Natur und ihrem Werte nach
gleichartige Instrumente, »nach BeschalTenheit des .Materials geordnet*, unter Kupferwaren
(Pos. 19 d 2 oder 19 d 3 des Zolltarifs) oder Kurzwaren (Pos. 20 c 2) verzeichnet werden, so
ist ein zuverlässiger statistischer (^berblick Uber die Erzeugnisse unserer Industrie überhaupt
nicht möglich. Die Folgen dieser stiefmütterlichen Behandlung unser Industrie haben sich
Erstes
Kollo
Zweites
Kollo
f
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Protokoll d«i 14. D«ulich*n Mtchanlktrtagei
199
Heft 70.
ii Oktober tw».
bei Aufstellung der neuen Zoiltarifvorloge gezeigt: Trotzdem von Seilen der hervor*
ragendsten Vertreter unserer Branche auf die unzweckmHUige Anordnung dos bestehenden
Zolltarifs, soweit er unsere Branche berührte, und die darauf nufgebaute irroführondo
Statistik eiudringlich hingewiesen wurde, sind die mechanischen und optischen Instrumente
wiederum in einer so unzwockmüCIgon Weise auseinandergerissen worden, daU nicht nur
ZollbohandluDg und Statistik, sondern in erster Linie wir Interessenten der Branche darunter
leiden müssen.“
Der Vorsitzende
bittet Hrn. Fischer, die Bearbeitung dieser Angelegenheit auch weiter zu bobaUon, da er
ja in dieser Hinsicht von dem Vertrauen der D. G. getragen sei, wie der seinem lieferata
gespendete Beifall zeige.
Hr. M. Fischer erklärt sich hierzu bereit.
IV. und V. J?ie Stellung der llandtrerkskammem und Handwerkerlage gege^i-
über den Interessen der Präzisionstechiiik und Die «eimi Lehrvertriiqe der I). Q. /.
M. u. 0.
Diese beiden Punkte werden zusammen beraten.
Hr. R. Brunn^e:
Wie aus dem Vorträge von Hm. Handke auf dem 10. DouUehen Mechanikortage zu
Jena ersichtlich ist, hat sich der Fachverein Berliner Mechaniker bereits 1877 mit den Lehr-
lingsfragen eingehend besebüftigt; danach sind dort auch damals Vorechlage zur Hebung des
Lehrlingswesena und Gründung von Fachschulen gemacht worden; ebenso bat es die D. G.
f. M. u. 0. seit ihrem Bestehen nicht an Interesse fehlen lassen, welches schon auf dem
ersten Mechanikortage zu Heidelberg 1869 zum Ausdruck kam. Seit dieser Zeit hat die
Lehrlingsfrage stets auf der Tagesordnung gestanden und Ist durch Kommissionen alijührüch
sehr intensiv bearbeitet worden. Wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann, waren auch
die Mechaniker in den Provinzstadten, wo noch keine guten Schulen bestanden, stets sehr
bestrebt, die Lebrünge nicht allein in technischer, sondern auch ln theoretischer Beziehung
auBzublldcn; so erhielten *. B. in Göttingen schon von jeher die Lehrlinge Sonntags unter
persönlicher Aufsicht der Prinzipale Zeichenunterricht, bis in den 90*er Jahren die Gewerbe-
schule einen besondern Unterricht für Mechaniker einrichtetc Die D. G. f. M. u. O hat dem-
nach, bevor an ein Zustandekommen des Handwerkergesetzes gedacht wurde, schon alle die
Rinrichtungen, welche heute gesetzlich verlangt werden, eingeführt und durchgearbeitet. Es
waren bereits Nomiallohrverlriige, Zeugnisse, Lehrplftue nebst Zusammenstellung über die
Mindestleistung, sogar Kontrollkommissionen vorhanden. Hs ist also Tatsache, daü die Mecha-
niker stets, vielleicht mehr als jedes Handwerk, bestrebt waren, die Ausbildnng der Lehr-
linge zu fördern. Dieses möchte ich im voraus feststcllen, um den haltlosen AngriiTen,
welche heute hier und da von Handwerkern und Handwerkskammern gegen die Mechaniker
gerichtet werden, entgegenzutreten.
Dagegen wird jeder Fachmann, welcher nur einigermaßen mit unserem Gewerbe ver-
traut ist, bestttigon, daß unsere Interessen von denjenigen der Handwerker sehr abweieheo
und cs somit dringend erwünscht ist, daß die Handwerkskammern angewiesen worden, hier-
auf Rücksicht zu nehmen. Nach meinem Ermessen würde es nun in erster Linie nötig sein,
festzustellen, in welcher Beziehung das Handworkergesotz geeignet ist, unsere Interessen zu
sch.ldigoD, Und inwiefern sich solches bisher geltend gemacht hat. Um dieses zu ermitteln,
würde es wichtig sein, daß hierüber aus allen Gegenden Berichte eingefordert worden, da
gerade diejenigen Betriebe, welche etwas Isoliert dastehen, doch am meisten hierunter leiden,
wahrend solche Bezirke, in welchen Zweigvereine bestehen, in der Lage sind, sich hiergegen
zu verteidigen, was freilich oft sehr schwer ist. Dies hat sich bereits in Halle und in Göt-
tingen gezeigt. Auch der Vorstand unserer Gesellschaft Ist bereits auf viele Schwierigkeiten
gestoßen. 80 haben verschiedene Kammern sich gegen die Zulassung des durch die Hni.
Krüß und Handke sorgülltigst au.sgearbeiteten Lehiw’ortrags erklärt, obgleich darin
vom Syndikus Hr. Dr. Nculiaua nichts entdeckt wurde, was gegen das Gesetz verstößt, und
trotzdem der Hr. .Minister verfügt hat, daß Verträge von Verbänden, sobald dieselben
den gesetzlichen Vorschriften entsprechen, ziigelassen werden sollen. Auch der
Vorstand der Handwerkskammer zu Hildesheim hat dem Vertrag bisher die Genehmi-
gung versagt, indem derselbe den § 3a, nach welchem der Vater des Lehrlings,
sofern dieser keinerlei Vergütung erhält, sich verpflichtet, bei Erkrankungen für alle
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200
Protokoll d*s 14 D«ulBcb«n M*chanik«rtag*t
D«atfirb(‘
Kuston aufzukomtuou, fitr un^CHetzlich erklärt. Mein Hinwoi« auf dao deuUche Heichagesetz,
nach welchem doch nur Arbeiter, welche gegen Lohn oder Kost arbeiten, veraichonings-
pflichtig Bind, wie auch die Zusendung eines Rundschreibens des Kronkenkassenverbandes,
welcher die Aufnahme unserer Lehrlinge verweigert, genügten nicht, die Herren hiervon zu
überzeugen; vielmehr erkltlrte der Vorstand, daß der Hr. Minister einen Vertrag, in welchem
die Anmeddung zur Krankenkasse ln einem fettgedruckten Paragraphen verlangt w’ird, ge*
iiehmigt habe, somit könnten sie keinen Vertrag zulas.sen, welcher hiervon abweiebt. Auf
mein Ersuchen, doch eine bestimmte ErklHruiig abzugeben, in welcher Weise wir es denn
anstellen könnten, wenn wir den Vertrag der Handwerkskammer benutzen wollten, erhielt ich
die Antwort, daß man den Lehrlingen ja einen bestimmten Lohn zahlen könne. Ähnliche
Antworten hat der Vorstand der D. G. f. M. u. 0. von verschiedenen Handwerkskammern
erhalten. Es ist somit notwendig, daß unsererseits Klarheit geschaffen und die Zulassung
unserer Verträge für ganz Deutschland beim Minister beantragt wird.
Aus dom Bericht von Hm. Handke haben wir ferner ersehen, daß schon der Berliner
Fachverein es für untunlich, in vielen Füllen sogar als sehr schftdlich bezeichnete, wenn
feste Normen Ober die Zahl der Lehrlinge festgesetzt würden: auch die in Heidelberg 1889
ernannto Kommission zur Beratung über Lehrlings- und Gehülfenangelegenhcitcn kam zu
demselben Resultat. Die im Jahre 189C ernannto Kommissiou zur Regelung des Lebrlings-
wesons, bestehend aus Hrn. Dr. Krüß, Hrn. W. Handke und mir, berichtete in gleichem
Sinne mit dem Hinweis, daß gerade viele kleinere Werkstfltten zur Ausbildung von Lehrlingen
besonders geeignet seien. Trotzdem faßte der Mechanikertag zu Jena mit geringer Majoritüt
den Beschluß, dio bekannten Normen festzusetzen. Dieser Beschluß hat, wie allgemein
bekannt Ist, viel Ärger und Verdruß erregt und mußte bereits abgcschwAcbt werden. Die
unangenehmen Wirkungen haben sich indessen schon geltend gemacht, von verschiedenen
Seiten ist in diesem Sinne Klage geführt. Der Handwerkertag zu Darmstadt beRchflftigte
sich ebenfalls mit einem dahin gehenden Antrag, aber auch hier wurde derselbe abgolebnt.
Der Sekretür de/ Handwerkskammer zu Hildesheim stellte statistisch fest, daß man im
allgemeinen iu diesem Bezirk keine Klage führen könne, indem in 7000 Betrieben des
organisierten Handwerks 3400 Lehrlinge beschüftigt würden, wahrend 6000 ^Betriebe des
unorganisierten Handwerks nur 1340 Lehrlinge ausbiUieten. und daß für Einzelfhlle die gesetz-
lichen Destiinmungcn ausreichton, um Lehrlingszüchtcroien zu beseitigen. In cinerVolIversamin-
lung der Handwerkskammer zu Uildcsheim vom 17. April d. J. empfahl der Sekretär, Hr. Hart-
jenstoin, nun ganz entgegengesetzt die Annahme von verschiirften Normen für das unorgani-
sierte Handwerk, wogegen ich natürlich entschieden protestierte. Trotzdem wurde einstimmig
beschlossen, den unorganisierten Handwerkern für die Folge nicht zu gestatten, mehr als
einen Lehrling auf je einen OehUlfon zu halten. Bei einer weiteren Diskussion hob der
Sekretär hervor, daß mau gegenüber den Herren Mechanikern, welche zu stolz seien, Innungen
zu bilden und den HnndwerksmeisterÜtel zu führen, keinerlei Rücksichten nehmen dürfe;
gerade derartige Verfügungen seien geeignet, die Herren Mechaniker zu veranlassen,
Innungen zu bilden; dann könnten sie sich selbst Normen aufstellen. In anderen Sitzungen
wurde von Mitgliedern der Handwerkskammern Klage darüber geführt, daß die Mechaniker
und Schlosser ein Geschah aus der Lehrlingszüchterei machten, wahrend z. B. in Göttingen
kein Lehrling, welcher ordnungsmäßig 4 Jahre lenit, etwas zahlt. Ferner wurde auch bereits
darauf hingowiesen, daß die Ausbildung von Volontären In einem Jahre, selbst wenn die
jungen Leute hierauf das Technikum besuchen wollen, nicht zulässig sei. Wenn sich in
anderen Bezirken noch keine derartigen Mißatnndc gezeigt haben, so worden sie doch nicht
hier%’on verschont bleiben; selbst die Inhaber größerer Werkstätten, welche als Fabrikbetriebe
eingetragen sind, werden sicher sehr bald iu Mitleidenschaft gezogen, da einige Handwerks-
kammern schon jetzt die in Fabrikbotrieben uusgebildcten Lehrlinge nicht als Oehülfen an-
erkennen wollen und die Prüfung derselben verweigert haben.
Somit ist es wUiischonswert, daß die 1). G f. M. u. O. weitere Schritte beim Ministerium
tut, uro dio Interessen der Mechanik und Optik rechtzeitig zu schützen. Am vollkoniroonsten
ist dieses natürlich durch einen Iiinungsvorband, welcher sich über ganz Deutschland erstrecken
müßte, zu erreichen. Die Genehmigung hierzu w'üre vom Reichskanzler abhängig, würde
wohl schwerlich erteilt werden; auch würe die Sache wohl kaum durchführbar. In anderer
Weise hat das Gesetz aber keine einheitliche Regelung vorgesehen; demnach können wir
nur durch Verhandlungen mit dem Ministerium erreichen, daß die Handwerkskammern an-
gewteaen worden, keine Vorfüguugen zu erlassen oder anzuwenden, welche geeignet sind,
unsere luteressen zu eebüdigen, insbesondere die LehrvertrAge zu genehmigen, und daß Be-
schlüsse, welche verschärfte Nonneu für das Halten von Lehrlingen enthalten, keine Geneh-
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Heft JO.
IS. Oktober 1903
Protokoll des u Dtuttcbtn Mechanlkertage«
201
migung: erhaltcu. Zuletzt sei noch crwfthnt, daß der Göttinger Zweigverein Infolge dea Be-
flcblusses der Handwerkskammer zu Hüdeaheini bereits beim Hegierungspiasideiiten wie auch
beim Ministerium voratctlig geworden ist und hierbei durch ein Gutachten der Herren
Brofesaoron in wohlwollender Weise unterstützt wurde; dieses Gutachten ist von Hm. Prof.
Dr. L. Ambronn ausgearbeitot. Ich empfehle, daß der Mechanikertag beschließt, Ähnliche Ein-
gaben beim Hrn. Minister einzureichen. Zu diesem Zwecke beantrage ich Wahl einer
Kommission, die eine Denkschrift ausarbeitet, in welcher um Beseitigung der Härten des
Handwerkergesetzes in Bezug auf die Mechanik« und Optikbraiiche ersucht wird. Sonst
droht für uns eine große Gefahr, da in den verschiedenen Bezirken auch das Handwerker«
gesetz verschieden ausgelegt wird und die Ansichten der Handwerkskammern zum Teil
weit auseinandergehen.
(Die vom Göttingor Zweigverein abgefaßto Eingabe wird verlesen.)
Hr. Dr. H. Krüß:
Ich stimme dem von Hm. Brunne gestellten Antrag zu und empfehle dessen Annahme.
Tber unseren neuen I..ohrvertrag habe ich Folgendes zu berichten.
Das Lohrvortragsformular unserer Gesellschaft ist im Anfänge dieses Jahres von Horm
Hand ko und mir neu bearbeitet worden. Da wir den Wunsch haben mußten, daß unser
Entwurf möglichst von allen Handwerkskammern ziigelassen werden möge, haben wir nicht
nur den gesetzlichen Anordnungen vollkommon zu entsprechen versucht, sondern auch unter
Zurückstellung unserer eigenen Wünsche, soweit es irgend tunlich war, uns dem vom
Preußischen Herrn Ilandelsmioister s. Z. zur Einführung empfohlenen Formulare angoschlosseii.
mit welchem unser Lehr\crtragsformular tatsächlich in allen wesentlichen Punkten wörtlich
Obereinstimmt.
Diesen Lehrvertrag hat der Vorstand am 8. April d. J. an sämtliche 71 Handwerks-
kammeru des Deutschen Keiches unter dom Ausdrucke der Hoffnung zugesandt, daß er von
den Kammern in ihren Bezirken für die in Betracht kommenden Gewerbetreibenden zuge«
lassen werde.
Obgleich dos begleitende Anschreiben seiner Fassung nach keine Antwort erforderte,
sind doch 43 Antworten eingelaufcn, während 28 Handwerkskammern «ich nicht geäußert
haben. In ihren Antworten sprachen sich 28 Kammern für Zulassung unseres Lehrvertrags«
formulara aus, 15 dagegen. Es erscheint mir dieses Ergebnis um so befriedigender, als man
annebmen kann, daß die 28 Kammern, welche nicht antworteten, voraussichtlich gegen das
eingesandte Formular keine so erheblichen Bedenken gehabt haben, daß sie Veranlassung
gehabt hätten, sich dagegen zu äußern; so hat z. B. die Haiidworkskammor in Stuttgart
unsere Lcbn’orträge zugelaseon, ohne eine Antwort an uns ergehen zu lassen.
Ohne weiteres erklärten die Zulassung unseres Lohrvertragsformulars die Kammern in
Altona, Aachen, Berlin, Danzig, Düsseldorf, Flensburg, Halle, Kassel, Liegnitz, Magdeburg.
Münster, Oppeln, Osnabrück, Posen, Saarbrücken, Wiesbaden, Hamburg, Augsburg, Chemnitz,
Plauen, Freiburg l. B., Karlsruhe, Braunschweig, Gera; die Kammer in Frankfurt a. 0. will
den Vertrag nur auf Mitglieder unserer Gesellschaft bcschr.'tnkt wissen, Weimar wünscht, es
möge auf den Wert der Gesellenprüfung hingowiosen werden, was m. E. In § 15 unseres
Entwurfes genügend geschieht. Die Kammer in Gotha wünscht, daß in § 17, worin die Par-
teien sich im Folie von Streitigkeiten unserer LehrUngskommission unterworfen, noch hin-
zugefügt werde, daß hierfür das Gewerbegericht zuständig sei, während die Stettiner Hand-
werkskammer die §§ 6a und 17 derart abgeändert haben will, daß unsere LehrUngskommission
nicht ohne weiteres Auskunft über die Lehrlingsausbildung geben und SlreUigkoiteii
schlichten, sondern, daß durch die Handwerkskammer unsere LehrUngskommission zu solcher
Tätigkeit im Einzelfalle aufgefordert werden soll. Dagegen ließe sich kaum etwas eiu-
wenden, da dadurch die Handwerkskammer unsere Einrichtungen gleichsom in ihren Schutz
nimmt. Aber ca ist überaus fraglich, ob alle Handwerkskamraorn dazu bereit wären; des-
halb glaube ich nicht, daß wir unser Formular in diesem Sinne werden ändern können.
Außerdem wünscht die Handwerkskammer in Stettin unsern Entwurf eines Lehrzeugrüsses
zu genehmigen.
Von den die Zulässigkeit unseres Lehrvertragsformulars ablehnenden Handwerkskammern
erklärt die Kammer zu Köln, sie könne »unter den dort waltenden Umstäuden“ die Zu«
lasfiung nicht genehmigen; welcher Art diese üraständo sind, wird nicht gesagt. Die Hand-
workskamroern in Breslau. Oldenburg, Nürnberg, Leipzig, Zittau, Heilbronn, Ulm, Arnstadt
und Schwerin wollen in ihren Bezirken überhaupt keine anderen Formulare haben, als die
von ihnen selbst herausgegebenen. Stralsund icbnt die Zulassung ab „wegen der zalil«
Digiti^ “Ji IV .
202
Protokoll des 14. D«u(schen MechanikertagM.
Deatache
Uwbanik^rZtg.
reichen Zusatze und Abweichungen von dem Karomerfonnular“, die Haudwerkskammer zu
Königsberg i. Pr. deshalb, weil die in unserem Furmular enthaltenen Bestimmungen Ober
die Lehriiitgskomtuission (§§ 5a und 17) sowie Ober das Lehrzeugnis (§ 16) mit dem dort
gültigen Fomiulur sich nicht in Einklang bringen ließen.
Die ilundwerkskammer in Dessau wünscht die in unserm Formular nur für den Pali,
daß der Lehrling I^ohn erhalt, in Aussicht genommene Anmeldung zur Krankenkasse unter
allen Umstandoii eingeführt zu sehen, und rAt, damit solches möglich sei, eine Vergütung
für den Lehrling festzusetzen, sei es in Geld oder in Wohnung und Beköstigung oder in
beidem. Denselben Standpunkt nimmt die Handwerkskammer zu Hildesheim ein. Das sind
natürlich Fordorungoii, die wir unmöglich erfüllen können, und eine solche Zwangsmaßregel,
durch welche Zustande berbeigeführt werden müßten, die für unser Gewerbe vollkommen
unzutreffend und schädlich sind, liegt ganz gewiß nicht im Sinne des Handwerkergesetzes,
weiches das Handwerk heben, aber nicht heruntordrücken will.
Am interessantesten ist die Ablehnung der Oewerbekammer in Dresden, in welcher
hervorgehoben wird, daß unser Formular des Lehn ertrages deshalb nicht genehmigt werden
könne, weil in unserem Formular die Vorschriften des Preußischen Ministers für Handel und
Gewerbe befolgt seien, die ln Dresden erlassenen Vorschriften Uber das Lehrlingswesen aber
andere seien. Das bezieht sich namentlich auf § 9, Ziffer 9 und lü unseres Formulars, gegen
welche übrigens auch die nicht<preußischen Kammern Gotha und Hamburg Einwendungen
machten, ich kann zu meiner Freude hierzu bemerken, daß auch ich s. Z. gegen diese
speziell preußischen Vorschriften Bedenken hatte, aber erfahren mußte, daß ein Fortlassen
derselben unser Formular für Preußen wertlos machen würde.
Außerdem erwAbnt die Dresdener Oewerbekammer, daß ihr unser Lebrzeugnis zunAchsl
vurgelegt werden müsse, bevor sie dessen Anwendung zulassen könne, und tlieilt mit, daß
der nAchste Deutsche Handwerkskammertag voraussichtlich auch Formulare für Lebr- und
PrUfungszcugnlsse cntw'erfen werde.
• Hr. SekreUlr Raemmler:
Warum in dem Bericht des Hrn. Brunn 6c der Hundwerkskaromersekretör so sehr in
den Vordergrund gestellt ist, kann ich nicht begreifen; der Sektretör hat sich doch nur an
die Beschlüsse der Handwerkskammer zu halten.
Den von Hrn. Bruiin6e proponierten Weg halte Ich nicht für den richtigen. Ich bin
der Meinung, daß es besser ist, die betreffende Denkschrtft an den Handworkskammertag.
auf dem die Handwerkskammerverbflnde sich versammeln, zu richten. Der Vorort dafür ist
Hannover.
Was die Bildung von Innungen betrifft, so beißt es im Gesetz nur, daß sich das Hand-
werk zu Innungen vereinigen kann, nicht muß. Für Ihre ludustrio halte ich selbst die Bil-
dung von Innungen für schwer, weil die Abgrenzung zwischen Klein- und Großbetrieb nicht
leicht erscheint. Wir haben Im Großherzogtum Sachsen auch noch keine Differenzen mit
Mechanikern gehabt, wo ein Meister ohne GehUtfen 3 Lehrlinge halten darf.
Hr. W. Handke:
Ich begrüßo die AusfOhningcti des Hm. Brunn6e, bin ebenso gegen die Bildung von
Innniingen, möchte aber nicht, daß man den Hm. Minister direkt angeht, sondern den In-
stanzenweg einhnlt. Ich möchte dazu empfehlen, daß die Herren Paebgenossen in ihrem
Handwerkskammorbozirk sich möglichst an den Arbeiten der Handwerkskammer beteiligen,
jedenfalls aber unsere Wünsche in vermehrtem Maße daselbst zum Ausdruck bringen.
NVenn schon bereits, wie der Vorsitzende soeben angeführt hat, Handwerkskammern
uusorem Vertragsentwurf die ZusticumuDg erteilt haben, so ist doch damit schon etwas er-
reicht und anerkannt, daß unsere Bestrebungen nicht vorgeblich sind. Ich gebe zu, daß
Hr. Briinn6o schon üble Erfahrungen gemacht hat; doch bin ich der Meinung, die Ver-
handlungen mit den Handwerkskammern vorläufig noch aufrecht zu erhalten; der letzte Weg
bleibt immer noch offen.
Daß wir mit einer Innung nicht auskommeu können, hüben die Uandwerkskammern
auch schon anerkannt.
Hr. K. Brunnee:
Ich muß bei meinen AusfOhningeu stehen bleiben und raten, den direkten Weg einzu-
schlagen; Hr. Handke hat lediglich die VorhAltnisae in Berlin im Auge, die für andere Be-
zirke nicht maßgebend sind. Falls die anzugoiiendeu Behörden unsere Forderungen ab-
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Hett 90.
IS. Oktober KKW.
Protokoll des 14. Deuuchon MecharUkeria^es.
203
lehnen, worden in Göttinfren eventuotl 5 Betriebe sich al» Fabrikbetriebo ansohen und aua
der Handwerkskammer ausscheidon.
Hr. R. Kleemann:
Ee sind nicht alle Handwerkskammern so entgojfenkomraend, wie die Weimarische. 80
hat z. B. die Handwerkskammer Gera strenge Normen für das Halten von Lehrlingen auf-
gestellt. Auch in Hallo geht man mit einer derartigen Absicht um. Eine solche BeachrAn-
kung ist aber höchst nachteilig für uns und kann bewirken, daß unsere Industrie die Kon-
kurrenzfähigkeit verliert und statt der Lehrlinge jugendliche Arbeiter eingestellt werden.
Der Antrag dos Hm. Brunndo ist deshalb im Auge zu behalten.
Hr. Reji^erungsrat Dr. H. ätadthagen:
Vielleicht laßt es sich ormbglichen, daß in jedem Kammerbczirk ein Schiitzkomilee. be-
stehend aus 2 Handwerkern und 1 Wiasenschartlor (ev. Oberlehrer oder Ingenieur) errichtet
wird; dieses müßte mit der Handwerkskammer in steter Fühlung bleiben und sie mündlich
aufklüren.
Hr. Raeminler:
l>en von mir vorgesclilagenen Weg kann ich mir nochmals empfehlen. Vorschriften
Uber das Halten von liOhrlingen lassen sich nicht entbehren. Es tut mir leid, wenn von Hni.
Kleemann angedeutet worden ist, nur jugendliche Arbeiter oder Volontäre einzustellen;
dies Ist und bleibt ein schwor zu beseitigender Kampf. Ich hoffe indes, daß der Hand-
werksknmmertag die vorgoschlagene Petition in zufriodenstellender Weise erledigen wird,
Bodaß die Befürchtungen wegen Einstellung von lugendlicheu Arbeitern sich nicht erfüllen
werden.
Hr. Dr. H. Krüß
dankt Herrn Hnommler für seine Ausführungen, deren Winke befolgt werden sollen;
seit 1A98 habe cs sich gezeigt, wie gut cs sei, wenn persöiiliche Aussprachen mit don Be-
höixien stattßmleu, die dazu berufen seien, die Gesetze zur Ausführung zu bringen; überall
habe man Entgegenkommen gefunden.
Der Antrag Brunnce:
Der 14. Deutsche Mechanikertag möge eine Kommission wählen, die eine
Denkschrift ausarbeilet, in welcher uni Beseitigung der Härten des Hand-
werkergeselzes in Bezug auf die Branche der Mechanik und Optik ersucht
wird,
wird angenommen.
In die Kommission werden die Hrn. Dr. H. KrÜß, W. Handke und R. Brunnee
durch Zuruf einstimmig gewählt.
VI. Die theoreiische Ausbihinng der Lehrlinge.
Hr. Direktor E’rof. Dr. F. Göpel:
In dieser Angelegenheit habe ich mit Hrn. Blaschke melirfach korrespondiert. Wegen
längerer Krankheit desselben haben die Verhandlungen zu einem Ergebnis noch nicht ge-
führt, doch wird die Baclie im Auge behalten werden.
Die Versammlung verlängi'rt das Mandat der für diese Angelegenheit gewählten
Kommission, bestehend aus den Hrn. A. Blaschke, Prof. Dr. F. Göpel, li. Kleemann.
VH. Oesckäftliche AjigelegenheÜen.
a) Der Vorsitzende teilt den Inhalt eines vom provisorischen Komitee für die
Errichtung eines deutschen Museums von Meisterwerken der Wissefischaft und lechnik
in München eingegangenon Schreibens vom 17. »luni 1003 mit, in welchem um Ein-
lieferung bezüglicher Gegenstände ersucht wird, und bittet dieses Projekt zu unter-
unterstützon.
b) Abrechnung über das Jahr
Der Schatzmeister Hr. W. Handke erstattet den Kassenbericht.
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D«ot*eh«
M«<bADlk«>r ZtR
204
ProiokoU dei 14. Deutschen Mcchtnikeriages.
Hr. W. Niehls
orklllrt naiiieiis der Kusenroviaorcn. ilaC alles in Ordnung befundon worden sei, und bean-
tragt Entlastung des Schatzmeisters.
Die Entlastung wird einstimmig erteilt.
c) Haushaltsplan für das Jahr 1903/04.
Der Voranschlag findet nach Erllluterung durch den Schatzmeister debattelose Ge-
nehmigung.
d) Wahh'n zum Vorstand auf Grund t on § 10 der Satzungen.
Ala Stimmzfihler fungieien die Hrn. W. Petzold und L. Tesdorpf. Es er-
hielten
Hr. Dr. H. KrQB 45 Stimmen
„ L. Tesdorpf . . 13 ,
, Prof. Dr. A. Westphal .... 42 ,
, Dr. D. Kaempfer 3.5 ,
, W. Petzold 34
, 0. Heyde 34
Diese Herren, welche somit laut Heschlutl zu Punkt I der heutigen Tagesord-
nung (s. S. 195) auf 1 .Jahr gewühlt sind, nehmen die Wahl an.
e) IVahl zweier Revisoren.
Es werden wieder die Hrn. Er. Franc von Diechteiistein und W. Niehls
gewühlt.
f) Festsetzung hetreffend den 10. Deutschen Mechanikertag.
Es werden Karlsruhe, Nürnberg und Hamburg in Vorschlag gebracht. Dem
Vorstand winl es überlassen, Zeit und Ort des nüchsten Mechanikertages festzuselzcn.
Hierauf wird die Sitzung, nachdem Hr. Prof. E. Hartmann dem Vorsitzenden
herzliche Dankesworte gewidmet halte, um 1 Uhr geschlossen.
V.
W.
0.
Der Vorsitzende;
Dr. H. KriiU.
Der l’rotokollführer
Ollo Wagner.
FOr «!(• Redaktion Tenunwortlich: A. Blaacbke in fierlia W.
Verlas tob Jsllne Bpringer la Berllo N. ~ Drack tob Emli Drejer ln Berlin SW.
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Deutsche Meehanlker-Zeltung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
UDd
Organ für die gesamte Olasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin \V 30, An der Aposteikirche 7b.
Nr. 21. 1. November. 1903.
Haehdraek nnr alt OcBebal^Bf der RedakUoB reiUttet.
Zar Technik der hochgradigen Thermometer.
Nach einem Vortrage
vor dem 14. Deutschen Mechanikerlage in Ilmenau am 14. August 1903.
Von W. >l*kU lt> B.-rlla
Der Bedeutung des herausragenden Fadens längerer Thermometer, insbesondere
der hochgradigen Thermometer für den Gel)rauch in der Fabrik und Technik, wird im
allgemeinen nicht die Aufmerksamkeit geschenkt, welche doch überaus notwendig ist.
wenn man annähernd genaue Temperaturmessungen vornehmen will. Nehmen wir ein
gewöhnliches Fabrikthermomeler bis etwa 100“ oder 200“ zur Hand, so Anden wir, daU
die Verbindungskapillare, d h. das Kohr vom tjuecksilberbehulter bis zur Kkale, oft so
großen Querschnitt hat, daß eine größere oder geringere Kintauchtiefe erhebliche Ab-
weichungen der Angaben des Thermometers gegen ein Normaltbermometer hervorruft ;
übermäßig groß werden oft diese Abweichungen bei hochgradigen Thermometern, d, h.
solchen, welche noch für .Messungen bis 500“ und darüber Verwendung Anden sollen.
Mir liegen Thermometer vor, welche bei einer Gesamtlänge von 1 bis 1,6 m durchw eg
dieselbe iiffnung haben wie das Skiilenrohr. Ist das Thermometer nun für ganz ein-
lauchenden Faden berechnet, d. h. belindet sich das Thermometer der jeweiligen Tem-
peratur entsprechend vollständig in dem bolrelTenden Bade, so würde seine Angabe
wohl stimmen; ebenso würde man gute Resultate erzielen, wenn man die Temperatur
des aus dem Bade herausragenden Fadentcils ermitteln kann. Dieses ist, wie die Er-
fahrung lehrt, nicht gut angängig; denn Thermometer, welche 1 bis 3 m oder noch
länger sind, werden durch Mauern und Lufträume von oft recht verschiedener Temperatur
geführt; hier würde eine Feststellung der Temperatur sehr große Schwierigkeiten ver-
ursachen, denn in diesem Falle können Fehler bis 100“ und darüber entstehen. Wir
sind nun aber in der Lage, uusern Abnehmern, den Technikern, die Arbeit ganz be-
deutend zu erleichtern, wenn wir den Querschnitt des herausragenden Fadens so eng
wie möglich wählen; dann können die bei den verschiedenen Eintauchtiefen entstehenden
Fehler vernachlässigt werden. Es soll die Verbindungskapillare, d. h. das Stück Kohr
vom Quecksil berge fäß an bis zum Nullpunkt der Skale, höchstens 200 der jeweiligen
Skalengrade enthalten ; dann werden die Fehler, ob größere oder geringere Eintauchtiefe
stattfindet, nicht mehr als 10“ betragen, vorausgesetzt, daß das Thermometer sonst
richtig und gut hergestellt und feingekühlt ist.
Seit einer langen Reihe von Jahren fertige Ich die längeren Thermometer derart
an, daß noch eine geringere Quecksilbomienge als 200“ den angegebenen Raum
ausfüllt; mehrfache anerkennende Äußerungen haben mir gezeigt, welcher Vorteil den
Ingenieuren und Technikern hei ihren so oft unter erschwerenden Umständen ausgeführten
Arbeiten, besonders bei der Kauchgasanalyse, daraus erwächst.
Schon 1890 bei Gelegenheit des Glasbläsertages in Berlin hat Herr Professor
Dr. H. F. Wiehe auf die Bedeutung des herausragenden Fadens bei hochgradigen
Tberinometem aufmerksam gemacht; ich selbst legte damals meterlange Kapillaren als
Muster, wie ich sie verwende, vor, auch die Physikalisch-Technische Keichsanslalt hat
eine einschlägige Vorschrift für die zur Prüfung zuzulassenden Thermometer in ihren
Bestimmungen über die Prüfung von Thermometern mit aufgeuommen; aber es liat
alles nicht viel genützt. Die Frage, weshalb, ist leicht zu beantworten. Die Herstellung
dieser Thermometer, wie ich sie seit einer langen Reihe von Jahren anfertige, nimmi
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206
D«»!»' b«
W. HlahtSy Zur Technik d«r hoeb^adlf*n Th*nnofn*t«r. — Varvinsnachricbtcn.
viel mehr Zeit in Anspruch, als die der andern mit weiten Kapillaren. Die Vorteile
sind aber, wie ausg:effihrt, so ^oU, daS man von den Abnehmern auch gern höhere
Preise p^zahlt bekommt; auch sind doch Instrumente nicht mehr Thermometer
SU nennen, wenn Abweichungen, wie die oben erwähnten, möglich sind.
Bei Thermometern, welche eine entsprechend enge Kapillare haben, sollte
man die Aufschrift .für heransragenden Faden“ und für die, welche mit weiterer
Kapillare versehen sind, die Aufschrift „für ganz eintauchenden Faden“ auf der Skale
anbringen; dann weih der Abnehmer wenigstens, wie er das Instrument zu behandeln
und zu verwenden hat; doch werden im letzteren Fall oft Schwierigkeiten entstehen.
Ferner will ich darauf aufmerksam machen, daß mir einige Thermometer vor-
liegen, welche aus Borosilikatglas gefertigt sind und Einteilungen bis 650“ und 700*
aufweisen. Der Fabrikant glaubte, hierdurch wohl seinem Geschäft Vierteil zu bringen;
in Wirklichkeit aber kommen die Thermometer auf soiche Weise in Mißkredit, denn
will sie Jemand bis dahin gebrauchen, dann wird sich der im Thermometer befindliche
Druck bemerkbar machen und das erweichte Glas bis zu unförmlicher Größe aufblähen
Thermometer aus Borosilikatglas 59'" dürfen für Temperaturmessungen von längerer
Dauer nur bis 525“, höchstens bis 530“ benutzt werden. Gebraucht man diese Vor-
sicht nicht, so wird das Thermometer unbrauchbar. Als ich im .lahre 1892 die ersten
derartigen Thermometer in der Physikalisch-Technischen Keichsanstalt fertigte, wurde die
Gebrauchsgrenze dieser Thermometer, wenn die Temperatur des herausragenden Fadens
gehörig l^rücksichtigt wurde, noch bis 550“ mit Recht festgestellt. In der Praxis
sollte man aber oben Gesagtes beachten.
Die hochgradigen Thermometer, welche sich in den technischen Betrieben so
gut eingefOhrt haben, werden oft nach kürzerer oder längerer Zeit am oberen Teil der
Quecksilbersäule mit einer Oxydschicht bedeckt, und zwar ist nicht das Quecksilber
allein, sondern auch das Glas angegriffen. Die Hauptursache hiervon sind geringe Spuren
von Feuchtigkeit, welche auch trotz großer Sorgfalt bei Herstellung der Thermometer
sich schwer entfernen lassen, sich wohl auch während des Gebrauche entwickeln
Ich habe nun, wie es scheint mit Erfolg, im oberen Teile einen Trockenstoff
angebracht; durch dieses patentierte V'erfahren sollen etwa noch vorhandene oder später
entstehende schädliche Stoffe beseitigt werden. Bei dieser Einrichtung kommt die von
mir seit langen Jahren eingeführte Trennung des unteren vom oberen Teil der Kapillare
zustatten. Schon diese schützte das Instrument vor Verunreinigungen und bot manche
andere Vorteile.
Bei dieser (Jelegenheit mache ich noch darauf aufmerksam, daß die verschiedenen
Nachahmungen dieser Trennungsvorrichtung deren guten Zweck fast durchweg verfehlt
haben. Der patentamtliche Schutz dieser Vorrichtung ist bereits abgelaufen, und es ist
viel richtiger, sich der von mir mit gutem Erfolg angewendeten Form zu bedienen.
Dabei ist es zweckmäßig, den Teil unterhalb des eingeschmolzenen Tellers möglichst
groß zu wählen, damit bei etwaigem geringen Druck aufschießendes Quecksilber wieder
zurücklließt.
Im Interesse unserer Kunst, im Interesse der Ingenieure imd Techniker, welche
bei der Entnahme von Instrumenten glauben, zuverlässige Thermometer zu erhalten,
sollte man dies bei Herstellung der Fabrikthermometer genau beachten, es wird für
beide Teile, für den Fabrikanten wie für den Konsumenten, von Vorteil sein. Die
hochgradigen Thermometer kommen sonst in Mißkredit und werden von den elek-
trischen Temperaturmeßinstrumenten verdrängt werden; glücklicherweise ist deren Preis
noch ein hoher und die Gefahr noch nicht nahe, wenn wir versuchen, möglichst gute
Instrumente aus Glas herzustellen.
Vareinsnaohpicht«n.
In die D. O. H M. n. O. lat auf-
genommen:
Hr. Fritz Harnisch, Ingenieur; Spezial-
fabrik mechanischer SchilTskommando-
Telegraphen. elektrischer Signalajipa-
rate, nautischer und optischer Instru-
mente; Stettin, Junkerstraße KI.
U. G. f. M. u. O. Abt. Berlin. E. V.
Der Vorstand der Abt. Berlin hat am
1.3. Oktober 1903 gemäß ^ 12, Abs. 2 der
Satzungen Herrn Alfred Hirschmann an
Stelle des verstorbenen Hm. O. Himmler
in den Vorstand gewählt; Hr. A. Hirsch-
mann hat diese Wahl angenommen
I
Digilized by Googli
ii«rt .’i.
I Nn%'Mi)bfrtW>3.
Ver«ln<n«chrichten. ~ KI«>ntre Mitttitungon.
207
uml ist somit in den Vorstand eingo>
treten.
Der Vorsitzende
i. V.
durch den Laboratoriumsvorsteher der Deut-
schen Gas-SelbstzÜnder-Aklien-Qesellschafl
in Berlin, Herrn Schimmel, eine wichtige
Fr. Franc v. l.,iecb<cnM(ein.
Sitzung vom 13. Oktober 1903. Vor-
Ritrender: Hr. Fr. Franc v. Liochtenatoin.
Hr. \V. Oehmke fnbrt einen von ihm kou-
etrulertcn Pulswellen-Zeichenapparat vor, der
einerseitfl empfindlicher, andereraoit.s einfacher
in der Handhabung ist, als die bisher ge-
brfluchlichen. Der Apparat zeigt die Pulawolle
sogar nber dem vollständig bekleideten Arm
und Inßt eich hei Operationen zur t'hcrwachung
der Narkose i)Otiutzen.
Hr, VV'. Haensch berichtet über die Aus-
stellung von Apparaten anlAßÜrh der 75. Deut-
schen Nuturforscherversammlung in Kassel.
Hedoor gibt oine kurze AufzAhluiig und ßo-
sprcchting der hauptsftchUchsten Ausstellungs-
gegeiiBtande; er ist durchaus dafür, daU mehr
als bisher derartige günstige Gelegenheiten
itenutzt würden, mit den Fachgenosacti und den
Abnehmern in nähere Verbindung zu treten;
der Aiisstellungsausschud in Kassel habe die
Arrangements sehr sorgfältig getroffen.
Hr. K-Dehmol zeigt rohe und bearbeitete,
von der Zeißschen Gießerei gelieferte Guß-
stücke aus dem weißen Metall B vor. Bl
Zwelgrereln Hamburg • Altona.
Sitzung vom 13. Oktober 1903. Vorsitzen-
der: Hr. Dr. H. Krüß.
Der Vorsitzende macht zunächst Mit-
teilungen aus den Jahresberichten der Ham-
burger Gewerbekamraer und der Handwerks-
kammer in Altona.
Als Mitglieder werden aufgonommeii die
Hrn. Carl Müller in Wedel, Hugo Rothen-
burg, Arnold & Neumeister in Hamburg,
Adolph Paris in Altona.
Sodann führt Hr. Curl Ifeiiiatz den Lehr-
gang im Fochzeichneu für Feinmechaniker und
F.lektrotechniker vor, welcher wegen seiner
klaren und die Bedürfnisse derPraxis erfüllenden
Anordnung vollen Beifall findet.
Bndlich berichtet der Vorsitzende über den
io jeder Beziehung zufrledensteüonden Verlauf
des 14. Deutschen Mechanikertages in Ilmenau.
ü. K.
Kleinere Mitteilungen.
Ein selbitzflnilender Hunsenbrenner.
Von M. Eberstein in Schlaclitensee.
Eines der wichtigsten InventarstOcke
des Laboratoriums, der Bunsenbrenner, hat
Verbesserung erfahren. Bei den meisten
Arbeiten in der Werkstatt und ira Labora-
torium wird der Bunsenbrenner mit Unter-
p«
Flg. J.
hrechung benutzt. Die stetig wachsende
Aufnahme der bekannten Sparbrenner
sollte dem Cbelstande des wiederholten
Fit. 1.
Digitized
2ns
Klvlnere Mlitellungvo.
ü«atacb«
)i*rluintk#r-Ztr.
AnzOndens begegnen. Leider aber bringt
ein geringer Luftzug das kleine Spar-
flämrachen zum VerlÖBchen und die Folge
davon ist oft ein Btundenlanges Ausströmen
unverbrannten Gasea.
Dieeem I belBtande beugt der hier ab-
gcbildete Brenner vor. Eine kurze RechtB-
drehung dca HahneB {Fig. 1) bringt mittels
einer Platinmohrpille das Fl&mmchen zur
Entzündung. Eine weitere Drehung nach
unten bringt die Flamme zur vollen Ent-
wickelung und die ZündHamme erlischt
(Fig 2). Zum Schulze der Pille gegen
Verunreinigung dient eine kleine Haube.
Die Zündfähigkeit der Pille bleibt jahre-
lang erhalten : übrigens ist die ZOndpille
Jederzeit leicht auswechBelbar. Bereits
seit über 2 Jahren ist dieser Bunsenbrenner
in vielen Exemplaren in meinem Labora-
torium täglich im Gebrauch und hat eich
dort außerordentlich gut bewährt. Ein
Ersatz der Zündpllien ist bis jetzt noch
nicht nötig gewesen. Der eelbstzündende
Bunsenbrenner, der durch Patent und Ge-
brauchsmuster geschützt ist, wird von der
Finna Julius Schober, (Berlin 80 lö,
Köpenicker Str, 32 a) fabriziert.
Präzl8iona>Zangendrelibank von
Ijorch, Schmidt & Co.
Die Finna Wilhelm Eisenführ (Ber-
lin SO Ifi, Kommandantenstr. 31 a| führte
in der Sitzung der Abt. Berlin vom 29. Sep-
tember 1903 durch ihren Ingenieur Hrn.
Lang eine Präzisions-Zangendrehbank von
Lorch, Schmidt & Co. vor. Die Dreh-
bank ist bestimmt zum Bearbeiten von ko-
nischen Zinktrommeln, die zur Aufnahme
von Phonographenwalzen dienen. Die
Rümpfe dieser Zinktronimeln sind stumpf
zusammengelölet; die beiden Kopfstücke,
wovon das größere mit vier Löchern ver-
sehen ist, sind eingesetzt und verlötet. Als
Mitnehmer dient die Spindelslockspitze, die
mit einem verstellbaren Winkel versehen
ist, der in eines der vier Löcher oingreift
und somit die Trommel in Rotation bringt.
Das Abdrehen des Trommelumfanges ge-
schieht automatisch durch eine Selbslgang-
vorrichlung, die am Kreuzsupport ange-
bracht ist. Die Selbstgang\'orrichtung wird
von einem Zwischenvorgelege, dessen Ge-
schwindigkeit durch einen Wirtel mit vier
Rillen beliebig zu regeln ist, angetrieben;
sie ist auf die gewünschte Arbeitslunge
ganz genau einstellbar und rückt auf der
bestimmten Stelle selbsttätig aus.
Damit das mit den Löchern versehene '
Kopfstück bearbeitet werden kann, muß ‘
die Trommel umgespannt werden; hier
kommt das Zangensystem zur vollen Geltung.
Die Drehbankspindel ist mit einem
Spindelaufsatzc versehen, der vom eine
konische Öffnung aufweist. Hierin ist ein
dreimal aufgeschnittenes, sogenanntes Spe-
zialstufenfutter aus Gußstahl eingepaßt,
dessen äußerer Konus mit der konischen
Öffnung des Aufsatzes übereinstimmt und
innen zur Aufnahme der Trommel auf etwa
25 mm Länge passend ausgedreht ist. Die
Zinktrommel wird also einfach in das Spe-
zialstufenfutter eingeführt, und es genügt ein
kleiner Anzug mittels des Zangenschlüssels,
um die Trommel festzuklemmen. Ohne
jedes weitere Zentrieren läuft die Trommel
sofort genau rund. Nachdem das Kopf-
ende bearbeitet worden, öffnet man durch
eine ganz kleine Drehung des Zangen-
schlüssels in entgegengesetzter Richtung das
Spezialstufenfutter.
Die Zangendrehbank dient ferner zum
Bearbeiten von Messingkapseln, wie solche
ähnlich bei Objektiven verwendet werden.
Diese sind aus einem Stück Messing ge-
zogen und vorn sowie der Länge nach
sauber abzudrehen, l'm nun die Kapseln
schnell und sicher laufend festzuspannen,
dient wiederum ein dreimal aufgeschnittenes
hohles Gußstahl fulter, das mit dem Zangen-
schlüssel in der Spindelbohrung und deren
konischer Öffnung festgezogen wird. Durch
dieses hohle [‘hitter sowie durch den Zangen-
BchlüBsel ist eine Stahlstange gesteckt, die
vorn ein konisches Kopfende besitzt und
hinten mit Gewinde versehen ist. Der
konische Kopf geht beim Anziehen der
Stahlstange, das mittels eines Handrädchens
geschieht, radial auseinander, wodurch die
Messingkapsel festgeklemmt wird. Zum
Anziehen und Loslaisen genügt wiederum
eine ganz minimale Bewegung des Hand-
rädchens nach rechts oder links. Das
lästige Zentrieren fällt auch hier vollständig
weg, und die Arbeit wird bei der aller-
geringsten Aufmerksamkeit peinlich genau.
Zwei hydrostatische Apparate.
Von A. Höfler.
Zriischr. f.d. phyg, u. ehern, ünterr. 10. S.2.*>7.1903.
1. Bodendruck-. Apparat.
Der Apparat dient zur Demonstration desFItts-
sigkeitadruckes auf dem Boden eines GetItCes.
Ein Kolben aus Hartgummi, der quecksilber-
dicht in einen gläaenion Zylinder paßt, ist auf
einer Eieenschale befestigt. Der Glaszylinder,
welcher tlber den Kolben gestülpt wird, ist am
oberen Endo mit einem Stahldeckel verechlosecn
zouby Googlt
ii»rt 21.
I.SoTADberlOOS.
Kltintre MItteUunK«n.
209
und trägt in dieaom eingekiltet eine mit einem
Trichter versehene Olftsröhro. Um die Vcrsuchs-
bediugungen in anechnulicher Weise verändern
zu können, sind Kolben und Olaszylindor in
zwei Größen vorhanden, nftmlich mit 1 und
2 cm Durehmeeser; ebenfalU lassen sich nachein'
ander zwei Glaaröhran von 1 und 2 mm innerem
Durchmeeeer in den Stahldeckel einaetzen.
Der Apparat wird zusammengesetzt und in
die TriebterrOhre Quecksilber gegossen. Fig- 1
stellt eine Versuebsaoordnung dar, bei welcher
durch aufgelegte Gewichte der Druck gemessen
wird, welchen die Quecksilbersäule der Glas-
röhre von unten auf den Stahldeckel des Zy-
linders ausQbt. Zur Veranschaulichung des auf
den Kolben ausgeObten Bodendruckes ist jedoch
am besten die in Fig. 2 abgebildete Anord-
nung geeignet. Die Bisenschale des Apparates
ist auf die eine Schale einer Wage gestellt,
während die Glasröhre mit dem Stahldeckel
durch ein Stativ ln konstanter Höhe festge-
haiton wird. Auf der andern Wageschale be-
findet sich ein Standglas, dessen innerer Durch-
oino Platte von zylindrischer Krümmung eben-
falls für einen stets wasserdichten Abschluß
der beiden Kammern gegen einander gesorgt.
Bezeichnet man die Hohe der Drehachse Ober
dem Boden mit A, so sind auf den Glaswänden
die Höhen h, 2A und Sk durch Striche mar-
kiert. Wird jetzt die linke Kammer des Ge-
fäßes Uber die Höhe.?A mit Wasser gefüllt, so
wird der obere Teil der beweglichen Platte
nach rechts gedrängt, die Resultierende der
Druckkräfte greift oberhalb der Drehachse an.
Sinkt jedoch der Wasserspiegel genau bis auf
die Hohe 3h, so hat die Wand weder die Ten-
denz nach rechts noch nach links umzuschlagen,
da jetzt die Resultierende durch die Drehachse
geht. Nach links kippt die Wand erst um,
wenn der Wasserspiegel unter die Höhe 3A
gesunken ist. Es ist gut, die bewegliche Platte
in Bezug auf die Drehachse auazubalaiiciereu.
Schwierigkeiten bereitet besonders die
dichte und doch möglichst reibungslose Führung
der beweglichen Platte zwischen den Seiten-
wänden und dem Boden. Hier lassen sich viel-
FJs 2.
Flj?. 3.
messer gleich dem Durchmesser des Hart-
gummikolbens gewählt wird. Nach vorge-
nommener Tarierung wird links in die Glas-
röhre bis zu einer bestimmten Höhe Queck-
silber eingefullt; daun epiolt die Wage auf
Null erst wieder ein, wenn in das Standgefiiß
rechts soviel Quecksilber gegossen wird, bis
auf beiden Seiten die wirksamen Quecksilber-
säulen einander gleich sind.
2. Ein Apparat für den Seilendruck.
Die Resultierende oller Kräfte, welche von
einer Flüssigkeit in einem Gefäß auf eine senk-
rechte Seitenw’and ausgeUbt werden, greift in
der Höhe der Plüsaigkeitssäulo an. Dies
läßt sich mit dem in F^. 3 nbgebildeten Appa-
rate bestätigen. Ein rechteckiges, zum Teil
mit Glaswänden versehenes Gefäß ist dureli
eine bewegliche Wand in zwei voneinander
getrennte Kammern geteilt. Die Wand ist um
eine wagerechte Achse drehbar und schleift
wasserdicht zwischen zwei gläsernen Seiten-
wänden des Gefäßes. Am Buden ist durch
leicht noch zweckmäßige konstruktive Ver-
besserungen nnbringen.
Die beschriebenen Apparate werden von
der Firma W. J. Rolirbeck (Wien I, Kärtner
Straße 59) zum Preise von 70 Kronen für tlen
ersten, von 48 Kronen für den zw’elten Appa-
rat geliefert. -^ns.
Eine einfache Form dea Wehnelt«
Unterbrecher«.
Vun L. Zehnder.
Ann. d. Physik 12. S. 417. 1903.
Uro diejenigen Teile des FlUssigkeitsiinter-
brecliers nach Wehnelt, welche beim Gebrauch
stark dem Verschleiß ausgesetzt sind, leicht
und mit nur geringen Küsten auswechseln zu
können, ist vomVerf. die nachstehend beschrie-
bene Konstruktion angegeben worden. Bei einer
Reihe der gebräuchlichen Konstniktionen ist
der als positive Elektrode dienende Plntindmht
mit einer Btromzuleiliing versehen, welche durch
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Kl*lntrt MiUeüungtn.
Deo Urb«
M*rb«nn<er'Z*K
J\0
ein übergeecbobenofl Hartgummirohr von der
PUlMigkeit isoHort wird. Der Platindraht tritt
durch eine dicht schließende Specksteinduse
am unteren Ende aus dem Hartgummirohr heraus.
Sowohl Dose wie Rohr werden bald unbrauch-
bar und müseen ersetzt werden.
Die Fig. 1 und 2 erläutern die Ausfuhning
der neuen Konstruktion. Der Platindraht P ist
mit Hartlot (Silber) in eine etwa 5 mm starke
Measingstange 8 eingelötet; am oberen Ende
der Stange sitzt eine Klemme zum Anschluß
der positiven StromzufOhrung. Als HQhnuig
fOr 8 dient ein Messingrohr M vou rd. 8 mm
innerem Durchmesser, das mit dem Hotzdeckel H
des Unterbrechers verschraubt ist. Oben ist
dieses Itohr mit einer Klemmvorrichtung A' ver-
sehen, um die Stange 8 in verschiedenen Höhen
fcsUtellen zu können, so daß sie selbst bei den
starken ErschOtteruiigen während des Betriebes
nicht herabainkt. Am unteren Ende verengt
sich das Rohr zu einer Bohrung, welche eben
dem Platindraht den Durchtritt gestattet. Da-
mit beim Hineinschieben der Stange 5 in das
Messingrohr der Platindraht leicht und sicher die
für ihn besümmle (ilTnung findet, ist die größere
Weite der Röhre durch eine konische VerjOn-
gimg allmählich in die engo Bohrung Ober-
geführt.
Vor das unten stumpf abgeschnittene .Mes-
singrohr ist eine zylindrische Düse D aus Speck-
stein gesetzt mit einer Bohrung, durch welche
der Platindraht genau passend hindurchgeht,
so daß das Innere des Meesingrohres gegen die
Flüssigkeit (HjäOi) des Unterbrechers gut ab-
gescldossen ist Meeeiugrohr und Düse worden
durch Aufziehen eines nicht zu dünnwandigen
tiummischlauches G miteinander verbunden.
Das Aufziehen des Sclilauches erleichtert mau
sich dadurch, daß man aus der engen Bohrung
des Kohroe Wasser unter m&ßigero Druck aus-
strömen Iflßt und den aufzuschiebenden Schlauch
an dem einen Ende zuklemmi; dann weitet
beim Aufziehen des offenen Endes der Wasser-
druck den Schlauch auf, so daß er verhöltnis-
milßig leicht über das Rohr hinObergesclioben
werden kann. Die [Jlnge des Gummischlaudies
wird so gewühlt, daß sein oberes Ende bis in
den Holzdeckel JI hineiiireicht. Damit die
Säure nur mit dem unteren Ende des Schlauches
in Berührung ist, wird er von einer Glasröhre A
eingeachlossen. deren Durchrae.sser sich unten
verengt. Diese Einschnürung der Glasröhre
preßt den Gummi fest auf die Specksteindüse D
und bewirkt einen wasserdichten Abschluß.
Als negative Elektrode ist in der Figur eine
Blciplatto gezeichnet worden. Mao kann aber
auch ein Schlaugenrohr aus Blei wühlen und
dann bei Dauerbetrieb des Unterbrechers dieses
von kaltem Wasser durchströmen lassen, um
eine zu starke Erwärmung der elektrolytischen
Flüssigkeit zu verhindern.
Damit möglichst wenig Säure durch die
DUsenöfluung am Platindraht P vorbei zur
Stange 8 und zum Rohr M dringt, wird dieses
vor dem Zusammonstecken des Apparates bis
oben mit Wasser gefüllt. Beim (»ebrauch nutzt
sich jedoch die Specksteindüse mehr und mehr
ab, die Säure gelangt bla zur Messingstaogo
und diese sowie das Messingrohr beginnen aU
Elektrode zu fungieren und zerstört zu werden.
Um diese Abnutzung zu verhüten, schlägt der
Verfasser vor, sowohl Stange wie Rohr aus Kupfer
herzusteilen und innen wie außen stark zu ver-
bleien. Wird dann auch die Lötstelle des Plaiin-
drahtes mit Blei überzogen, so kann die Saure
keine Teile mehr auflösen.
Ist die Bohrung der Düse D nach längerem
Gebrauch so weit geworden, daß ein gute««
Funktionieren des Unterbrechers in Frage ge-
stellt wird, so ist sie durch eine neue zu er-
setzen. Zu beziehen sind derartige Speckstein-
dasen,nach Angabe des Verfassers hergestellt, l>ei
Böhm & Wiedemann in München für 0,30 if
das Stück. Auch das untere Endo des Gummi-
schlauches muß nach einiger Zeit auf 4 bis 5 nn
Lange erneuert werden.
Der Verfasser hat seine Konstruktion des
Wehnelt-Unterbrechors als haltbar erprobt.
Haltbare braune Farbe auf Kupfer.
Metaüarb. ?f>. S. 480. 2903.
Das blanke Kupfer wird mit einer ly.sung
von GrUtispaii in Essig bestrichen und dsiio
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H>-n 21.
!. No»**iab<T IVOS.
mit Zinkspfinen bestreut; letztere werden nach
f>ini|;en Minuten abgewaschen, worauf man das
Kupfer erwflrml. Auf diese Welse kann man
auch Zeichnungen hervorhringen, wenn man
Zinkstiftc statt [der Ziukspanc anwendet. Das
Verfahren empfiehlt sich auch für Gold, Silber
und Kisen. Kq.
Rlemenicheiben aus Stahlblech.
Metaüarh. tiU, S. 1903.
Die ChomnitzerStanzwerkein BurgstRdt
bei Chemnitz bringen seit einigen .Jahren Kiemen«
scheiben auf den Markt, welche ganz aus Stahl-
blech hergesltdlt sind. Die Scheiben zeichnen
sich gegenüber den Riemenscheiben aus
Schmiedeeisen oderUulz besonders durch große
Stabilität. gleichmRüig runden Gang, gute Ad-
häsion des Treibriemens und einfache, dabei
haltbare Befestigungsart auf der Transmissions-
welle aus, sie sind erheblich leichter als Scheiben
aus Schmiedeeisen. Der Kranz der Scheiben
besteht aus Stahlblech, die Künder sind nach
innen umgelegt, wodurch der Kranz bedeutend
an Festigkeit gewinnt: Nabe und Speichen sind
aus einem Stück hergestctlt und mit einge-
preßten Verstarkungsrippeii versehen. Die Be-
festigung der Scheibe auf der Welle erfolgt
durch Anziehen zweier auf den Nabenspeichen
vorgesehenen Schrauben. Die Nurmalbohning
der Scheibe betrügt SO mm: für andere Boh-
rungen finden Einlegebucbseu, ebenfalls aus
Stahlblech gepreßt, Anwendung. Die Scheiben
werden in Durchmessern von 150 bis 700 mm
und in Breiten von GO bis 200 mm geliefert.
Gegenüber den Riemenschiobon aus Holz haben
die hier beschriebenen den großen Vorteil, daß
eie sowohl in dampferfüllten Rüumen wie auch
im Freien laufen können, da sie gegen Tem-
peratureinflüsse unempfindlich sind; das Ge-
wicht der Scheiben ist ungefähr gleich dem der
Holzrieroenschoiben. Kg.
Die Prüfanga-Austnlt für Apparate und
Rcagentiou Dr. Sauer A Dr. GÖckcl in Berlin
ist mit dem 1. Oktober in den alleinigen Besitz
von Herrn Dr. Heinrich Göekel übergo-
gangen; sie befindet eich jetzt Königgrützer
Straße 19, und die Firma lautet nunmehr
Dr. HeinrichOockel. Fhysikalisch-Chemisches
Institut.
Auch in Berlin ist die Einführung des obli-
gatorischen Fortbilduugsuiiterrichts geplant ;
der Magistrat ist mit den Vorarbeiten hierzu
und der Ausarbeitung einer entsprechenden
Vorlage für die Stadtverordneten beschäftigt.
211
Giastechnisches.
(.Stak« aHrk S- S0H}
über die Änderung der Angaben von
hochgradigen Fabrikthermometern
bei Terschledenen Eintauchtiefen.
Von Dr. G. .Moellcr in Charlotlenburg.
A. Mahlke gibt in seiner Abhandlung
.Über die Bestimmung der Skale von hoch-
gradigen Thermometern aus .Jenaer Boro-
silikatglas 59'"“ (Zeitschr. f. Instrumenten-
künde /■>. S. 171. 1SU5) an, in welcher
Weise man letztere, ohne sie in Bildern
von verschiedenen Temperaturen mit einem
Normalinstrument zu vergleichen, durch
eine einfache Kalibrierung bestimmen kann.
Auch über die Herstellung der Skale
von Kabrikthermometern gibt er auf S. 17&
u. 17!) seiner Abhandlung eine Methode
an, nach welcher man solche Thermüineler
in gleicher Weise auf 1“ bis 2* richtig
machen kann.
Unberücksichtigt liißt jedoch Mahlke
die bei langen Kabrikthermometern vor-
handene Verbindungskapillare, von deren
Eintauchtiefe die Angaben der Thermometer
sehr erheblich beeinilußt werden können.
Nach § 14 der PrOfungsbestimmungen
der Phys.-Techn. Reichsanstalt für Thermo-
meter soll zwar bei
.Kabrikthermometern die Ver-
bindungskapillare (der sogenannte Hals)
zwischen OefHß und Skale so fein
gewühlt werden, daß die Angaben des
Thermometers durch die Temperatur
des Halses, im Verhültnis zu der bei
diesen Instrumenten erforderlichen
Genauigkeit, nicht merklich beeinflußt
werden“ *).
Mehrfache, an die Redaktion der
„Deutschen Mechaniker-Zeitung“ gerichtete
Anfragen über die Eintauchtiefe und die
Bestimmung der Skale hochgradiger Kabrik-
thermometer zeigen jedoch, ilaß hierüber
noch oft Unklarheit herrscht; sie sind auch
Veranlassung der folgenden Ausführungen,
die durch ein Beispiel erläutert werden
mögen.
Die Vorschrift, daß der Inhalt des Halses
möglichst klein sein soll, ist aus folgenden
Gründen gegeben.
Angenommen, ein Kabrikthermometer
von 1,5 m Gesamtlange habe einen Hals
von 1 m Ulnge, dessen yuecksilberinhall,
ge.messen vom Gefäß bis zum .Anfang der
Skale, nur 100 “ betrage, so würde,
*) \'gl. Zeitschr. f. Insirkde. tS. S. 81. 1898
u, Zmtratbl. f. d. Deutsette Reich S. SO. 1898.
Klein«re Mitteilungen. — Glastechniichc«.
Digiiized by Google
212
GlasiechnI«chM.
D«atarb»
M*ctMnlk«r-Ztx.
wenn sieh beim Bestimmen des IW-Punktes
der ganze Hals bis zur Skale in Wasser-
dampf beHndet, das Thermometer um 1,2*
hölier zeigen, als wenn nur das Gefäß ein-
taueht. Da nämlich im ersten Falle das
(Quecksilber des Halses 100“, im letzteren
aber nur 80“ warm ist, so dehnt sich ein
(Quecksilberfaden von 100“ Länge für den
Temperaturunterschied von 100“ — 30“ um
(100 - 30) X 100« _ ,
6100
mehr aus als derselbe (Quecksilberfaden,
wenn er sich statt in Wasserdampf in Luft
beHndet. Hierbei bedeutet , den schein-
()1U0
baren Ausdehnungskoeffizienten von (Queck-
silber im Glase 59 Bei 200“ würde der
Hals vielleicht eine mittlere Temperatur von
.86' statt 30« haben, bei .800“ 40“ u. s. f.,
bei 500“ etwa 50 Kür diese letztere
Temperatur 500“ würde der Hals ganz
eintauchend eine Temperatur von 500«
haben, so daß das Thermometer bei ganz
eintauchendem Hals um
(.500 - 60) X 100 « _ . ,
0100
hölier zeigen müßte als bei ganz heraus-
ragendem Hals. Dieser ungünstige F’sll
wird allerdings selten Vorkommen, da sich
ein Teil des Halses wohl immer in der zu
messenden Temperatur beHndet.
In der Reic.hsanslalt werden Fabrik-
thermometer von großer Länge nur bis zu
einer Eintauchtiefe von .80 em geprüft, da
für eine größere E'mtauchticfe die l'rüfungs-
apparate unverhältnismäßig große Dimen-
sionen annehmen müßten, deren Kosten
und Schwierigkeiten beim Gebrauch sehr
groß sein würden.
Ist andererseits der Inhalt der Ver-
bindungskapillare bedeutend größer als
100«, etwa, wie es liei unzulässigen Ther-
mometern vorgekoramen ist, 3(X)« bis 400«
und mehr, so wächst der Fehler, den man
beim Gebrauch der Thermometer in ver-
schiedenen Eintauchtiefen macht, ganz be-
deutend. Z. B. für einen Halsluhalt von
400« und für die höchste Temperatur 500«
beträgt der Fehler
450 X 400« _ .
6100
Es ist daher für einigermaßen exakte
Messungen nötig, Thermometer zu ver-
wenden, die nicht mehr als 100« in der
Verbindungskapillare enthalten,
Außer durch Kalibrierung vor der Fertig-
stellung der Instrumente kann man den
Inhalt der Verbindungskapillare auch durch
Beobachtung feststellen, indem man den
Stand des Thermometers einmal mit ganz
eintauchendem Hals und ferner mit ganz
herausragendem Hals in Wasserdampf be-
obachtet. Die Differenz der Stände mit
6100 multipliziert und durch den Temperatur-
unterschied, den der Hals bei beiden
Messungen hat, etwa 70« dividiert, ergibt
den Inhalt der Kapillare.
_ . . , Stawl bei
tGU mm
Thermometer in Wasserdampf
bis zum Anfang der Skale
eintauchend 100,0 «
Thermometer nur mit dem Gefäß
eintauchend 98,9
Differenz; 1,1 «
CT . s !•! X <5100
Halsinhalt = - = 94 «
lO
Man muß also bei Anfertigung von
Fabrikthermometem unbedingt darauf
achten, nur möglichst enge Verbindungs-
kapillaren zu verwenden und sich von der
ungefähren Größe des Inhalts derselben im
Verhältnis zum Gefäß vorher durch Aus-
wägung oder Kalibrierung Kenntnis ver-
schaffen. Würde man dies nicht tun, so
könnte bei langen Thermometern der Fehler
bei verschiedenen Eintauchtiefen die Teni-
peraturermittlung unsicher machen.
Der obere Teil der Kapillare, welcher
das eigentliche Meßrohr bildet, bleibt bei
Fabrikthermometem mit Hals bei allen
Eintauchtiefen in ungefähr derselben Tem-
peraturschicht, deren eventuelle .inderungen
nicht so groß sind, daß sie auf die An-
gaben der Instrumente einen erheblichen
Einfluß ausüben können.
Wenn ein Fabrikthermometer mit einem
Temperaturbereich von 0« bis 5(X)« für eine
Eintauchtiefe bis zum Anfang der Skale
justiert werden soll, so kann man nach der
von Mahlke angegebenen .Methode in der
Weise verfahren, daß man den Eis- und
Siedepunkt bestimmt, indem man das
Thermometer bis zum Anfang der Skale
eintaucht. Auf den so gefundenen Eispunkt
legt man den Nullpunkt der Teilung, den
Punkt 100« Jedoch auf den der Temperatur
98,5 « entsprechenden Punkt, und mit
diesem Intervall (0 bis 100) teilt man dann
gleichmäßig weiter ’).
Schließlich ist noch darauf aufmerksam
zu machen, daß nach der Füllung unter
Druck der Stand des (Quecksilbers um etwa
2« erniedrigt wird. Es ist also aus diesem
Grunde die ganze Skale noch um 2« tiefer
zu legen.
') Vgl. .Mahlke. a. a. 0. S- 178.
4
Digitized by C^- -ogle
Hon 21.
i, Noromber 100A.
GlatlecbnUchta.
213
Automatische Mersplpette.
Von GoorgSchmidt & v. d. Ritz in Schroiede*
fold i. Thür.
D. U. G. M. 203 275.
Chem.-Zlg. 27, 8. 893. J90 l.
Die IMpotte soll zum Abmea.‘*en {floichor
riüAsij^keitamengen bouutzt worden. Das Meü-
gefnb befindet sich dabei an der HahnliUUo
und wird durch Drehung dieser gefOllt und
entleert
Ks kann auf die MoUpipotte ein Trichter
mitteU SchlifTs aiifgcaetzt werden, auch kann
die Zuleitung der nbzuinesscndon Klüesigkeit
aus einem anderen Gefhü erfolgen. J.
Ein Kryophor.
Von E. Grimsohl.
ZeHschr.f.tl.phjfx.H.dtfm ünUrr. IG, 8.276. i90:i.
Der nachstehend nbgehildete einfache Ap-
parat. dessen Einrichtung au» der Figur sofort
zu erkennen ist, lÄÜt sich zu verschiedenen Schul-
versuchen sehr bequem vorwendeu.
Er wird durch gleichzeitiges Sieden von
Wasser in beiden Gefaben luftleer gemacht,
worauf die vorher gelockerten Gummistopfen
fest eiogedrQckt werden. So kann man das
Sieden bei niedriger Temperatur und das Ge-
fi’ieren des Waesers durch eigene Verdunstung
zeigen. Um diesen zweiten Versuch auszuführen,
hat man, nachdem dos ganze Wasser nach A
gebracht ist. durch das Hahntrlchterrohr kon-
zentrierte Schwefelsäure bis zu V» B so ein-
zufüllen, daß dabei keine Luft einstrümen kann.
Es erfolgt dann dio Aufnahme der Wasserdampfe
sehr lebhaft und demgemäß die Verdunstung
und Abkühlung in A, welche noch schneller
von statten geht., wenn man durch Bewegen
des Apparats die Wände des Gefäßes B mit
Scbwefolsäure bedeckt. Dem Verf. ist es ge-
lungen, die Abkühlung des Wassers von Zimmer-
temperatur bis zu b*’ bis ß*’ unter Null zu er-
reichen. Die Bisbildung erfolgt dann bekannt-
lich plötzlich, während das Thermometer auf 0*^
steigt. Der Apparat wird von A. KrUß (Ham-
burg, Adolplisbrücke 7) geliefert.
Bern, da Ref. Ref. mOchte empfehlen, die
Gummistopfen durch GiasschlitTo nach Art der
Hahnstfipeel zu ersetzen. Es wird dann die
Handhabung bequemer und das Abdichteii
leichter zu erreichen sein. Die Befürchtung
des Verf., daß durch FlQssigwerden des Schliff-
fettes die Schlilfe undicht werden, ist wirklich
guten SchlifTon gegenüber nicht angebracht
und kann auch durch Anwendung schworer
schmelzbaren Hahnfetta beseitigt werden.
J.
Gebrauchsmuster f&r ^lastechulscUe
GegenstAnde.
Kla.sso:
21. Nr. 209 040. Elektrische OlUhbime mit
gläsernem, mit dem Körper aus einem Stück
bestehendem, dos Gewinde und die Kontakte
tragendem Sockel. H. Hülse, Mülheim a.Kh.
5. 6. 03.
Nr. 209 468. Röntgenröhre mit verstellbarer
Kathode. Al lg. Bloktrlzit ä ts - Gesell-
Schaft, Berlin. 19. 9. 03.
42. Nr. 208 055. Thermometeretui mit einer
oder zwei Hülsen für ärztliche Thermometer.
W. Uebe, Zerbst 17. 8. 03.
Nr. 208 201. Trockenkaateu mit einer als
Thermometer, Manometer uud Temperatur-
rogulator dienenden Vorrichtung, welche
aus einem graduierten Skalenrohr in Ver-
bindung mit einem Quecksilber enthaltenden
Manometorrohr besteht A. Kreidl, Prag.
1. 7. 03.
Nr. 208 583. Butyrometer mit Skaienträgor
halbrunden Querschnitts. H. Friodländer,
Charlottcnburg. 9. 6. 03.
Digitized by Google
an
Gl4«technischcs. — Bucher»chau. — Patenlschau.
Dautsrb«
M»rhaDiker-Zti;.
Nr. 208 H4Ö. AraiUiclies Therroometor mit
fariiiger Angabo der Kicbergrenzen. I*.
Müller, Elgersburg. 5. 9. 03.
Nr. S09 297- Mediziiiisclie Thermometer mit
wellenförmigem QuecksilbergefAß. W. liebe,
Zerbst. 14. 9. 03.
Nr. 209 öG6. Schüttelvorrichtiing für Gaa-
absorption, bestehend aus zwei aneinander
geschmoizenen Glaskugeln, von welchen die
untere durch eine Kapillare mit der Luft
und dtirch ein anderes Ruhr mit der oberen
Kugel verbunden ist. E. H. Wikander,
Stolhcrg, Rhld. 18. 8. 03.
Nr. 209 698. Röntgejiröhre, bei welcher die
um die Antikathode herumliegendo Rohr*
blonde an der Austriltsstelle für dioKathoden-
strahlen mit einem abgezweigten Rohrstück
versehen ist. M. Ehrhardt, Berlin. 22.9.03.
04. Nr. 2086fi3. Trichter mit geripptem Einlauf- |
teil. K. Goller, München. 10. 8. 03. |
BQoh0P*ohau.
F, Loo.se, Taschenbuch für Monteure elektr.
StraUonbahnen. Eine Anlcitg. zum Bau und
zur Unterhaltg. elektr Straßenbahiien mit
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M. Schiemann. 2. TiteLAufl. 12®. IV u.
131 S. m. 112Abbildgn. Leipzig, 0. Leinor
(1899] 1903. Geb. in Lcinw. 1,50 M.
>V. lIofTnieister und K. M'nster, Ratgeber f.
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buch. Fol. 12 S. 0,20 H.\ 4 doumalbücher.
Fol. u. gr.-Fol. 28, 24, 28 u. 22 S. 0.65, 0,70,
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ihrer Verwendung für nautische Zwecke.
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B. G. Teubner 1903. 0.60 Af.
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(galvtmischen) Metallnicderachbige (Galvauo-
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gung d. Kontaktgalvanisierungen, Eiiitauch-
verfahron, dos Fürbens der Metalle, sowie
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Grund neuester Anschauungen u. Bcubacb-
achtungen vollstAnüig umgoarb. Aufl. gr.-8®.
XXIII, 656 8. mit 155 Abbildungen. Leipzig.
J. Klinkhardt 1903. 7,50 if.
F. Ncurcitcr, Die Verteilung der elektrischen
Energie. 2., neu vorf. Aufl. gr-8®. X, 276 8.
m. lSGFig. Leipzig, 0. Leiner 1903. 9,00 Af.
gob. in Leinw. 10,00 A/.
Patentschau.
Induktions • Wecbselstromzäbler nach Ferrarieschem Prinzip, tt. 7'.
24. 12. 1901. Nr. 135 735. Kl. 21.
Dieser Zahler besteht aus einem U- förmigen und einem
£• förmigen Eisenkern ober- uud unterhalb der Drehscheibe in derartiger
[jage, daß die Schenkel des U- Kernes den Seitenschonkeln des E- Kernes
gegenUberstehen. Der U-Koru ist mit einer Spaimungawicklung und
der Mittelachenkel des E- Kernes mit einer Hauptstrom Wicklung ver-
sehen. Durch diese Anordnung eoll ein geringer Energieaufwand mit
einer guten ProportionaliUU über den ganzen Meßbereich veroinigt
werden.
Um eine innigere Verkettung der in der Drehscheibe verlaufen-
den StromfAden mit den die Scheibe durchsetzenden Kraftlinien zu
erzielen, können an den Schenkeln des U- und des E-Kernes Pol-
erweiteningon angebracht werden. Soll ProportlonalitAt auch bei ge-
ringen StrometArken bestehen, so ist im Eisen des Mlttelachcnkels des
E- Kernes eine Unterbrechung oinzuschalten. Auch kann behufs Ein-
stellung der Zühlcrkonstanto der Mittelschonkel des E-Kernes vcrschiob-
bar eoin {Fig. 2).
Blathy in Budapest
Verfahren zur Meseang von Geschwindigkeit, Umdrehungszahl o. s. w. bewegter Körper.
W. Lahmeyer & Co, in Frankfurt a. M, 2. 5. 1902. Nr. 137 GOL Kl. 42.
Durch den bewegten Körper wird direkt oder indirekt ein mit Selbstinduktion be-
hafteter Stromkreis periodisch ein- und ausgeschaltet, in welchem ein Meßinstrument angeordnet
I
Digitized by Google
Heft n.
I. Nusember
Patenttchau.
215
ist. dosseo AuSHchlog ein MaU fdr die Ooichwiiidi)^keit nb;;ibt An Stelle der Hiii' und Auä'
achaltung kann auch eine Umkehrung der Stromrichtung vorgonommen werden.
Dh8 £ur Strommessung benutzte Instrument wird von zwei ditVerential gewickelten
Wicklungen beeinflußt, von welchen die eine wie üben angegeben geschaltet ist, wahrend die
zweite an die Klemmen der Stromquelle angeschlossen ist. Die Selbstinduktiouaspule kann ferner
mit einer zweiten Spule magnetisch verkettet werden, in der das Mefliostrument eingeschaltet ist.
Röntgenröhre. F. Desaauer in Aschaffenburg. 29. 5. 1902. Nr. 137 593. Kl. 2t.
Die Antikathode c wird mit einer
Uubrblende b aus Qlas umgeben, welche sich
beim Durchgang von Kathodenstruhleii an der
Innern Wandung mit statischer Rlektrizitilt ladt
und durch diese Ladung eine Zusammen-
drftngung der Kathudenstrnhlen und damit eine
Verkleinerung ihres Brennpunktes bewirkt.
Um die Wirkung der Blonde noch zu erhöhen,
wird aic mit einem Metallrohr d, dos ala Belag für diese dient, umgeben.
Verfahren som HanteUen Uehtemptindlieber SelenseUan. 0. v. Bronk in Berlin. 22. 9. 1901.
Nr. 137 800. Kl. 21.
Die auf den Beleiitrftgor aufgoxogenou Motalldrfthte werden wahrend des Auftragons
des geschmolzenen Selens durch Gewichts- oder Federwirkung in gespanntem Zustande erhalten,
derart, daß sie die ihnen anfänglich gegebene vollkommen parallele Lage unverändert belbe-
halten.
Elektrodynamometer. Hartmann & Braun iu Frankfurt a M.-Rockenheim. 17.9.1901. Nr. 135 717.
Kl. 21.
Um die AnfangsemplindUchkoit solelior Hlektro-
dynaniomcter, bei denen die Kraftlinien des bewegliclu'ii
Spulensystems a wesentlich senkrecht zur Drehachse ver-
laufeu und die Linien dos festen Hauptfeldes 5 kreuzen, zn
vergrößern, sind hier eine oder mehrere feste Zu^atzspulen c
angeordnet, welche den boweglichen Spulen a in deren
Ruhelage mit paralleler Windungsflache nulie gegenüber-
stehen und sie in der Richtung ihrer magnetischen Achse
nhstoßon.
Vorriehtong snm Photographieren innerer Körperhöhlen. J. Schryvor in Amsterdam. 13. 12. 1901.
Nr. 135469. Kl. 57.
Die Vorrichtung dient zum l'hotographicren innerer Körperhöhlen, I
insbesondere des Mageuinnern. Die Kamera i^tt mit einer elektrischen Licht- J
cpielle verbunden und sitzt am Ende eines in die Körperhöhle einzuführenden M
Schlauches. Sie ist mit einem System wechsolatiimlig angeordnetor, einen ganzen k ]
oder nahezu ganzen Umkreis behorrschonder Linsen a ausgerüstet, zum Zweck,
verschi<‘denc Aufnahmen von derselben Stelle aus gleichzeitig miicben zu können.
Die Kamera selbst besteht aus einem von einem Gehäuse c umschluHsenen, drei-
seitigen Prisma, welches durch Bcheidewftnde in mehrere EinzelpriMuen zerlegt
und an seinen abgestumpften Kauten mit don wechscIstUiidig migeordneteii
Linsen a versehen ist.
Aal dom Oangnntenohied zweier Uhr- oder Lanlwerke beruhender Klektrisit&tz-
siLhler. F. Kuh Io in Berlin. 22. 1. 1902 Nr. 137 213. Kl. 21.
Die Pendel werden hei gleichzeitiger Änderung der Drehrichtnng des
Zeigerwerkes abwechsolinl in entgogengesi^tztom Sinne beoiiiflußt, und zwar
erfolgt die Äiidenmg der Drehrichtnng dos Zeigerwerkes dadurch, daß ein aut
der Antriebsachse des beide Uhrwerke gomeinscbaftlich antreibenden Diüeren-
tialwerkes fest gekoppelter Motor abwoclisolnd nach beidtm Kiehtimgen umlauft.
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Paunilistt.
DosUche
Mechulk«r-Zte
2t(i
Pateiitlisie.
Uta zum 19. Oktober 1903.
Klaeau: Aameldmig^B.
91. B. 33 759. Vorrichtung^ zum Anzeigen von
Fchiero un elektrischen Leitungen. K. J.
Bott, Tottenham, u. J. .M. Moffat, Wands-
worth, Engl. 26. 2. 03.
E. 9156. Einrichtung zur Veränderung der
Selbstinduktion von Spulen. W. Lahmeyer
& Co., Frankfurt a. M. 20. 4. 09.
B. 9234. Wattstundenzftliler fUr Gleichstrom.
F. Bibig, Tolkewitz. 2. 6. 03.
F. 17 172. AbstimmungsvoiTichtung für die
bei der drahtlosen Telegraphie verwendeten
otfenen Schwingungssysteme. K. A. Pesseo«
den, Manteo, V. 8t, A, 12. 8. 02.
H. 31015. Hitzdrahtmcßgerilt. R. Harpner,
Wien. 27. 7. 03.
K. 24935. Verfahren zum Betriebe von Röntgen-
röhren und andeni, sonst mit einem Rühm-
kortfscheii Funkeninduktor betriebenen
Apparaten. F. J. Koch jun., Chemnitz.
19. 3. 03.
8. 17207. Magnetelektrischer Funkeninduktor
L. Seil, Berlin. 8. 12. 02.
30. B. 32 050. Verfahren und Vorrichtung zur
Erzeugung eines sinusartig verlautenden
magnetischen Feldes mittels eines rotierenden
Magneten. B. Buhtz, Charlottenburg. 4.7 02.
39. A. 9979. StAuder für Gtasmacherpfeifen.
F. Siemens, Dresden. 5. 5. 03.
O. IG 906. Verfahren und Ofenanlage zum
Kohlen von Glas in hinter einander ge-
schalteten Kühlkammern. E. Gobbe, Jumet,
Belg., u. Henning & Wrode, Dresden.
9. 5. 02.
H. 28 804. Verfahren zur Herstellung von
Giasgefilüen mitBruclinAhten. F. Hartmanu,
Berlin. 29. 8. 02.
S. 16583. Maschine zur Herstellung von solchen
niohlampenfasaungen, bei welchen ein Glos-
pfropfen die Metallteiio der Fassung ver-
liindet. A. Swau, New-York. 13 6. 03.
8. 17 101. Verfahren zur Herstellung von Glas-
liohlkörperu. F. Th. Sievert, Dresden-A.
28. 10. 02.
49. D. 13824. Lehre zur gleichzeitigen Prüfung
von Schrauben auf Bolzendicke, Kerndicke,
Steigung und Gewindoform. ß. Fischer
Winsch, Dresden. 16. 2. 03.
F. 17 062. Dampfmesser. F. Bayer & Co.,
Elberfeld- 17. 12. 02.
J. 7429. Geschwindigkeitsunzeiger für Fahr«
zeuge. A. F. Japy, Paris. 15. 7. 03.
N. G205. Entfenumgsmeaaer. J. Neilson,
Larchmont-Manor, V. St. A. 20. 6. 02.
67. S. 17 454. Vorrichtung zum Schleifen und
Polieren von Glasplatten o. dgl. St. Louis
Plate Giess Co., St. Louis, V. St. A. 19.1.03.
ErUlloageii.
91. Nr. 146814. Polarisiertes Relais. Siemens
Si Hatske, Berlin. 29. 6. 02.
Nr. 146 883. Galvanoskop. Dieselben.
25. II. 02
Nr. 147 090. Unterbrecher für den Primärstroro
von RühmkoriTapparaten. K. Arnoux, Paris,
u. E. Guerre, Neuilly sur Seine, Frankr.
13. 7. 02.
Nr. 147 113. Verfahren zur Herstellung von
lichtempfindlichen Zellen. E. Kuhmer,
Berlin. 30. 4. 03.
Nr 147231. HitzdrahtraeÜgemt. R.9. Stewart,
Detroit. 12. 8. 02.
Nr. 147315. Einrichtung an BlektrizitAtszAhlern
zur Bestimmung des Maximalverbrauche.
Allgem. ElektrizitAts • Gesellschaft.
Berlin. 1. 2. 03.
30. Nr. 146 957. Schutzhülle für Ärztliche Ther-
mometer. U. Vaughan u. J. W. Arrow-
smith, Morristowu, V. St. A. 18. 7. 02.
39. Nr. 146 269. Verfahren und Vorrichtung
zum Blasen von Huhlglasgegenst.Anden mit
Prellluft. H. Heye, Hamburg. 16. 12. 02.
Nr. 147 366. Verfahren zur Herstellung von
Giashohlkurpern. J. A. Chambers, Pitts-
bürg, V. 8t. A. 3. 12. 01.
Nr. 147 367. Vorrichtung zur Herstellung von
Hohlglaskörpern durch Ausheben eines Hohl-
körpers aus der geschmolzenen Glasmasse.
Derselbe. 3. 12. 01.
49« Nr. 146 819. Apparat zur Bestimmuug des
UngleichförmigkeiUgrados und der Winkel-
abweichung von Kurbelkraftmaschiiieii mit
Hülfe stroboskopischer Scheiben. C. Eber«
hardt, Karlsruhe. 18. 11. 02.
Nr. 146 858. StlUzvorrlchtung an Fenirohren.
B. A. Fiske, New-York. 26. 3. 02.
Nr. 146923. Geschwindigkeitsmesser mit regel-
barer ReibradUbereetzung zum Vergleichen
einer Umlaufgeschwindigkeitmit einergleioh-
förinigen bekuimten. O. Mende, Berlin.
17. 7. 02.
Nr. 147 243. Bnfornungsmesser. K. Spubl.
Friedrichshagen. 23. 2. 02.
Nr. 147 374. Apparat zur Mengenbeatimmung
fester Beimischungen von Gasen. L.Martlus,
Kladno, Böhmen. 11. 6. 02.
67. Nr. 147 346. Vorrichtung zum Schleifen von
Werkzeugen, mittels derer das Werkzeug in
jede beliebige Lage zum Schleifkörper ge-
bracht werden kann. W. 8 toll, Luckeo-
walde. 15. 3. 02.
Nr. 146897. Elektrischer Fernzoiger. Hart-
manu & Braun, Frankfurt a. M. 26- 11.02.
PQr ill* K«<lAktka Teruitworüicb: A- Blasebk« la EsrllD W.
V*rUz vuD Jnllo» SprinR«r In Bsrlln N. — l>rnrk T»n Kmll Dr*j«-r tn BArlifi SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkuude
qd4
Organ für die gesamte Olasinstrumenteu - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion; A. Blaschke, Berlin W 30, An der Apostelkirche 7b.
Nr. 22. 15. November. 1903.
Haehdnek nar mit Geoehmlvoar der Bedaktlon (eitattet
Über die Herstellung von Eonkavgittem.
Nach Tb. Lyman, Falte ipectra from Ihe Rowland concave graUng. Pkyt. Bev- i'-i- S. J. 1901 und
An eaplanaUon of tke falte tpectra from diffraetion graüngt. Ebenda 16. S. 2S7. 1903;
W. Rollina, On ruUng eoncave gratingt. Am. Joum. of Sdenee 16. 8. 19- 1903.
Von Dr. X. IMekl In Wanbarg.
Theodore Lyman suchte die Messungen Schumanns im Gebiete der
auBersten ultravioietten Strahien mit HQire eines Vakuumspektrophotographen zu wieder-
hoien, und zwar unter Anwendung eines Rowiandschen Konkavgitters, wahrend
Schumann ein Fiuoritprisma benutzt hatte. Hierbei fand er Spektrallinien, welche
Schumann nicht beobachtet hatte, namentlich im Gebiete der koräesten Wellenlängen
bei Anwendung von Magnesiumelektroden. Diese Linien bildeten sich auf der photo-
graphischen Platte ab auch dann, wenn die zwischen den Magnesiumelektroden über-
springenden Funken sich weit von dem Fluoritfenster des Vakuumspektrophotographen
befanden, wahrend doch die Strahlen sehr kurzer Wellenlänge nach den bis dabin
gewonnenen Erfahrungen von der durchsetzten Luftschicht absorbiert werden; sie blieben
auch dann, als Luft in den Vakuumspektrophotographen eingelassen wurde, ja selbst
dann noch, als innen derselbe Luftdruck herrschte wie auUen. Diese Liniengruppen
hatten eine gewisse .Ähnlichkeit mit solchen im Gebiete größerer Wellenlänge; sie waren
nur im Spektrum 1. Urdnung vorhanden, fehlten aber im Spektrum 2. Ordnung.
Daraus folgt nun, daU diese Linien im ITtraviolett überhaupt nicht vom Licht
dieser Wellenlänge herrühren, sondern durch Diffraktion hervorgerufen werden und
Wiederholungen einer Linie von größerer Wellenlänge sind, die von Spektren niederer
Ordnung stammen. Solche Linien sind nicht wirkliche Speklrallinien, verursacht von
•Strahlen dieser Wellenlänge; es sind falsche Linien, welche durch Vngenauigkeiten des
benutzten Konkavgitters hervorgerufen werden. Diese Fehler der Gitterteilung waren
nicht lokal, sondern sie erstreckten sich über die ganze GitterüBche, und sie traten bei
allen benutzten Konkavgittem auf.
Lyman suchte sodann die Ursachen der Erscheinung der falschen Spektra
aufzuklären und ihre Theorie zu entwickeln. Diese falschen Spektrallinien sind wesentlich
von den gewöhnlich beobachteten, sogenannten „Gespenstern“ verschieden. Diese
„Gespenster“ sind eine schwache Nachbildung einer wirklichen Linie und liegen ini
allgemeinen nur wenige Angstrüm-Einheiten von der erzeugenden Linie entfernt, die
„falschen Linien“ dagegen viele 100 Angström-Einheiten.
Nicht nur die konkaven Beugungsgitter, sondern auch die ebenen Beugungsgitter
bringen Spektra hervor, in denen sich „falsche Linien“ finden (namentlich auch im
Ultraviolett). Dies wies Lyman an zwei ebenen Gittern nach, die auf Rowiands
Maschine geteilt waren.
Die Theorie der „falschen Spektren“ kann auf Grund von Betrachtungen ent-
wickelt werden, welche Runge in ihren (irundzOgen dem Verfasser mitteilte. Als
Ursache werden Fehler in der Gitterteilung angenommen, welche über die ganze Oitter-
teilung sich erstrecken und teils periodischer Natur (ungleich weiter Abstand der einzelnen
Oilterstriche, der sich periodisch wiederholt), teils nicht periodischer Natur sind.
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218
R. Stöcklt Ober die HereleUung von Konkavgittern.
Deo loche
Meclia^er>Z^.
W. Rollins Buchte ebenfalls die Ursache der falschen Linien im Beugun^-
spektrum, entworfen von Konkavgittem, aufzukltlren und Konstruktionen anzugeben,
welche solche Konkavgitter liefern, die diese fehlerhafte Erscheinung nicht geben. Diese
Arbeit von Kollins ist im .lanuar 1903 erschienen, die zweite Arbeit von Lyman erst
im Mai, so daU Kollins diese letztere Arbeit nicht kannte. Rollins nimmt an, daß nur
die Konkavgitter die „faischen Spektra“ im Ultraviolett geben.
Die bisher gebräuchliche Methode,
Konkavgitter herzustellen, ist in kurzen
Worten folgende. Die Oberfläche des Metall-
Stückes, welches das Beugungsgitter tragen
soll, wird auf die gewünschte Krümmung
geschlilTen und dann poliert. Das Metall-
stück wird auf eine Schiebevorrichtung ge-
setzt, welche dasselbe auf gerader Bahn mit
Hülfe der langen Schraubenmutter einer
Präzisionsschraube unter dem Diamanten vor-
beiführt, der die Oitterstriehe einschneidet.
Ideale Beschaffenheit der führenden Schraube
und des ritzenden Diamanten vorausgesetzt,
würde diese Methode gute ebene Gitter
liefern. Denn die Hauptforderungen, die
an ein gutes Beugungsgitter gestellt werden,
lassen sich konstruktiv auf diesem Wege erfüllen; diese Forderungen sind:
1. Alle Striche müssen voneinander gleiche Entfernung haben.
2. Die begrenzenden Handflächen der einzelnen Striche müssen alle gleich
beschaffen sein.
3. Diese begrenzenden Itandflächen müssen mit der GitteroberflUche alle den
gleichen Winkel bilden.
Bei den konkaven Gittern aber liefert obige Erzeugungsweise nicht die gleichen
vorzüglichen Resultate wie bei den ebenen Gittern, und eine einfache Betrachtungsweise
ergibt, daß keine der drei genannten Bedingungen auch nur annähernd erfüllt ist.
A (Fig. 1) sei der Mittelpunkt der
kreisförmig gekrümmten Gitteroberfläche.
Die Linien B bis K stellen gleich große
Verschiebungen des Gitters unter der Dia-
mantspitze dar, wie sie durch die gleich-
förmige Bewegung der Schraube hervorge-
bracht werden.
Würde es sich um ein ebenes
Gitter handeln, so würden die Striche alle
voneinander gleich weit entfernt sein. Hier
aber, beim Konkavgitter, nimmt der Ab-
stand zwischen den einzelnen Strichen,
längs der gekrümmten Oberfläche des Gitters
gemessen, von der Mitte nach dem Rande
hin zu; dies sieht man in Fig. 1 (rechte
Hälfte) sehr deutUch, wenn man die Flächen-
normalen in den Punkten 1, 2 ... 10 er-
richtet. Ebenso zeigt diese Figur, daß die
begrenzenden Randflächen der einzelnen
Striche um so ungleicher werden, je mehr
man sich von der Mitte des Beugungs-
gitters den Enden nähert; in demselben
Maße ändern sich auch die Winkel dieser Kandflächen mit der Oberfläche.
Den einen Fehler könnte man durch eine Kompensationsvorrichtung beseitigen,
welche an der Führungsschruubenmutter sitzt; die beiden anderen Fehler aber können
mit den bisherigen Gitterteilungsraethoden nicht korrigiert werden. Wenn das Metall-
stück, das die Gitlerteilung tragen soll, festgehalten würde, so könnte man den Diamanten
an einer Führung befestigen, deren Drehpunkt znit dem Mitteljiunkt A der Gitterkrümmung
zusammenfallt; dadurch würde die Diamantspitze längs gleicher Bogenstücke weiter-
.4
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H«ft T2.
lä.Kov(>mt«rl903-
K. Sifiekl, Ober die Herstellung von KonkavgUlern. — Verelosnachrlchten.
219
bewegt; so würde man Gitterstriche mit gleichen RandüAchen und mit gleichen Rand-
winkeln gegen die Oberfläche erhalten, wie die linke Hälfte von Fig. 1 mit den kleinen
Ziffern 1 bis 10 zeigt. Ist aber der Krümmungsradius des Gitters groU, so würde der
Führungsann des Diamanten eine solche Ränge erhalten, daß Stabilitätsgründe die Aus-
führung verbieten.
Statt nun die Diamantspilze auf einem Kreisbogen weiter zu bewegen, kann
man auch den Träger des Melallstückes um den Krümmungsmittelpunkt des Gitters
durch eine Schraube längs eines Bogens auf einem KurvenstUck sich drehen lassen. Die
Schraubenmutter ist mit dem Träger nicht starr verbunden, sondern erteilt ihm die
Bewegung durch einen Arm, der längs einer gekrümmten Bahn gleitet (Fig. ä) (Kom-
pensationsvorrichtung zur Erzielung gleich weit voneinander entfernter Gitterstriche).
Wesentlich also ist, daß der Träger des Metallstückes, auf dem das Gitter eingeritzt
wird, nicht auf gerader Bahn unter der Diamantspitze weiterbewegt wird, sondern auf
gekrümmter Bahn. Ein Bild einer solchen Gitterteilmaschine gibt Fig. 2.
Fig. 3 zeigt eine andere
Möglichkeit, das Prinzip der
Fortbewegung des Trägers
auf gekrümmter Bahn auszu-
führen; die Krümmung des
Gitters ist sehr kurz ge-
nommen, um die zu Grunde
liegende Idee klar zu zeigen.
Das Metallstück BK, das
geteilt werden soll, ist auf
dem Träger C befestigt, der
sich auf einem Bogenstück
bewegt. Die Bewegung wird
übermittelt durch eine lange
Schraubenmutter SN , mit
Hülfe eines dünnen, angepaßten Stahlbandes B, das bei N‘ und N“' befestigt ist. Wenn SN
nach links in Richtung des Pfeiles i bewegt wird, so dreht sich der Träger C in Richtung
des Pfeiles 2, wie die gestrichenen Linien zeigen; hierbei kommen der Reihe nach
andere Teile des Melallstückes unter den ritzenden Diamanten D. Diese Anordnung
verlangt keine Kompensationsvorrichtung, abgesehen von solchen, welche die periodischen
Fehler der Schraube äquilibrieren.
Vereins» und Personennaohpichten.
Todesanzeige.
Am 1. November verschied plötzlich
am HerzBchla^e unser Mitglied
Hr. LouU Armbruvter
i. Fa. August Sauter zu Khingen
im Alter von 55 Jahren.
Wir werden das Andenken des geach*
teten und beliebten Vercinsmitgliedes stets
in Ehren halten.
Der Verstand der D. G. f. M. u. 0.
D. G. f. M. u. O. ZwelgTereln Halle.
Sitzung vom 2. November 1903. Vor»
sitzender: Hr. li. Kleomann. [
Hr. Briiy führt die wühl kleiuaten der bis-
her konstruierten Akkmnulatoren für die viel-
fach im Oebmuch bePmülicheo kleinen Haud-
Intorncn vor.
Diese LAmpchen wurden bisher durch
Trockenelement gespeist, und nur wenige Me-
chaniker werden dnhsr diese Laternen als Ver-
kaufsobjekt dem Publikum zugänglich gemacht
haben, weil sie wußten, daß die Elemente sich
sehr schnell abnutzteu und sogar im Ruhezu-
stand vollstAudig aufhörten. Die Beschaffung
der neuen Batterie bei den billigsten Lampen
erforderte Immerhin &0 bis 7b Pf.
Durch den Akkumulator ist die .Möglichkeit
gegeben, denselben wiederholt aufzuladen; er
gestattet trotz seiner Kleinheit eine ununter-
brocheno Brenndauer von 1 bis D/a Stunden,
die gröberen für Nnchtleuchter u. s. w. sogar
von 8 bis 9 Stunden. Die Batterie der einen
kleinen Lampe, welche zu Demonstrationen
gebraucht worden war, wurde sodann durch
Einschalten der Eampe geschlossen und un-
unterbrochen im Schlub erhalten. Ohne sicht-
bare Abnahme der Helligkeit erlosch die Lampe
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'220
V«r«iA«* und P*r«onennaehricht*n.
OMtaeb*
nach Verlauf einer reichlichen Stunde. Die
Aufladung kann auch mit Elementen erfolgen,
die natQrlich eine weeentlich höhere Spannung
haben müssen als der Akkumulator. Die Akku-
mulatoren sind trocken, aleo ist jede Beschä-
digung durch Säure ausgeschlossen Die Kosten
dee Ladens belaufen sich auf 20 Ff. für den
Privatmann und 10 Ff. für den Wiederverkäufer.
Durch Einführung dieser Batterien dürfte sich
der Verbrauch an Taschenlampen wesentlich
steigern, da nun auch jeder solide Wiedervor-
käufer im Stande ist, den Verkauf zu übernehmen
und zu befürworten.
Im weiteren Meinungsaustausch wurden die
bisherigen Erfahrungen mit Cupron-Bleroenten
besprochen.
Sodann gelangte ein vom Vorstand einge-
brachter Antrag, eine Anmeldestelle für freie
Lehrlingsstellen zu schafTen, einstimmig zur
Annahme. Dieselbe soll beim Vorsitzenden
eingerichtet werden, so daß daselbst sowohl
das Publikum freie Stellen und die Branchen
der Lehrherren erfahren, als aucli die Prin-
zipale etwaigen Bedarf anmeldeii können.
Den Verhandlungen wohnte Hr. Bichungs-
Inspektor Dr. Barczynski aus Magdeburg als
Gast bei. Derselbe wurde gebeten, versuchen
zu wollen, die Magdeburger Mechaniker zu
einem Zweigverein zusammenzuschließen.
ja
ZwelgTeretn Hamburg • Altona.
Sitzung vom 18. November 1903, Vor-
sitzender: Hr. Dr. H. Krüß.
Es wird beschlossen, das Stiftungsfest in
üblicher Welse am 12. Januar zu begehen; die
Vorbereitungen dazu werden einer Kommission
anvertraut.
Herr Max Bekei spricht über den Auer«
bachschen Bohrkopf „Radikal" zum Bohren
kantiger Löcher unter Vorzeigung von Modellen,
w'elche den Vorgang bei Benutzung dieses
Werkzeuges veranschaulichen, und einer An-
zahl von Bohrprüben ln verschiedenem Material.
Die merkwürdige Arbeitsvorrichtung fand all-
seitig großen Beifall.
Herr Carl WUImann regt die Frage au,
wie sich die D. G. f. M. u. 0. zur Zwangs-
InvaliditätsverBicherung der solbstlndigen Hand-
werker stelle, welche vom Deutschen Hand-
werkskamroortag befürwortet wird; er selbst
hält diese Versicherung nicht für empfehlens-
wert; ea werde dadurch der selbständige Hand-
werker dem Lohnarbeiter gloichgeatcilt, es
ßnde eine Belastung statt und zwar in sehr
ungerechter Verteilung, und die zu erwartende
Heilte werde nicht eiumal ausreichend sein,
das (ranze aber hohe Verwaltungskosten ver- i
Ursachen. Die Versammlung stimmt diesen ^
Ausführungen zu und beschließt, die Angelegen-
heit dem Vorstande der Gesellschaft zu über-
weisen.
Zum Schluß findet noch eine von Herrn
Heinatz angeregte Aussprache über die prak-
tische Ausbildung der Ijehrlinge statt.
n K
I Die NormleruDgr der Lebritnffezahl
j durch die Handwerkskammer SU Qers.
Die Gemeinsame Handwerkskammer su
Gera, welche sich schon frUher für Zu-
lassung der Lehrverträge derD. G. f. M. u. 0.
erklärt hatte, macht unter Bezugnahme
auf eine Bemerkung im Protokoll des 14.
Deutschen MechanikertagesfDeufÄCÄe.VccÄ.-
Zig. S. 201) in einem an den Vor-
sitzenden der D. G. f. M. u. 0. gerich-
teten Schreiben vom 2. November d. J. die
Mitteilung, sie habe allerdings nach Anbören
aller bestehenden Standesvertretungen des
Bezirks die Höchstzahl der zu haltenden
Lehrlinge
bei 0 und 1 Gesellen auf 3 Lehrlinge
„ 2, 3 und 4 „ „4
„ mehr als 4 » „0 »
festgesetzt, sieh aber die Zulassung von
Ausnahmen von dieser Bestimmung fQr
verschiedene Handw'erkszweige Vorbehalten.
Daraufhin habe ein Feinmechaniker des
Bezirks vorgebracht, daß gerade kleinere
feinmechanische Werkstätten vorzflglich zur
Ausbildung von Lehrlingen geeignet seien,
größere Betriebe dagegen viel weniger,
BO daß die vielen jungen Leute, die die
Feinmechanik zu erlernen wünschten, auf
die, wenigstens in Thüringen, spärlich vor-
handenen Kleinbetriebe angewiesen seien;
Infolge dieser Verhältnisse sei er in den
letzten 15 Jahren ordentlich überschüttet
worden mit Lehrlingen; er bat schließlich,
die Handwerkskammer möge genehmigen,
daß die Feinmechaniker je einen Lehrling
mehr halten dürfen, als nach der Fest-
setzung angängig sei.
Dieser am 15. August 1902 bei der
Handwerskammer angebrachten Bitte sei
bereits am 20. desselben Monats entsprochen,
so daß die Gemeinsame Handwerkskammer
in Gera es keineswegs an Entgegenkommen
auf die Wünsche der Feinmechanik habe
fehlen lassen.
Ernannt wurden: Dr. W, Küstert ao. Pro-
fessor in Tübingen, zum o. Professor der Chemie
an der Tierärztlichen Hochschule in Stuttgart;
Artillcriehauptmann A. J. J. Lafay zum Pro-
fessor der Physik an der ^ecU PolyMmi<im in
Paris.
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u*rt t2.
I &. NoTMnb«r 1 WM.
Ptrtonennachrlchien. — Kleln«re Mitleilungtn.
221
Dr. W. Manchot, Privatdoz«nt in OMtiDgon,
wurde ala ao. Profeaaor der Chemie an die
Universität München berufen.
Der Fabrikbesitzer Hauswaldt in Magde^
bürg wurde von der UniveraUät Tübingen wegen
seiner wissenschaftlichen Leiatinigen auf dem
Gebiete der Interferenserschoinungon sum
Dr. hon. c. promoviert.
Habilitiert haben eich: Dr. F. Sachs für
Chemie an der Universität Berlin ; Dr. II. Mostcr
für Elektrochemie an der Technischen Hoch-
Bchaio in Braunschweig; Dr. G. Berndt für
Physik an der Universität Breslau; Dr. J. Vil-
Ihzer für physikalische Chemie an der Univer-
sität Wien; Dr. L. Kann für technische Physik
an der deutschen Technischen Hochschule in
BrUnn.
Kleinere Mitteilungen.
Drehttrom • Öl ■ Transformatoren der
A. E. O. Ton 1 bis 50 KW.
Nack einem Frotpekt.
Die Allg. El. -Ges. bringt drei neue Typen
kleiner Drehstrom-Öl-Transforniatoren für \ bis
50 KW auf den Markt;
1) Type A D Of verwendbar bis zu 6000 Volt
und zwar in 10 Abstufungen von 1 bis
50 KVA.
2) Type BDO bis 3000 Volt in 11 Ab-
stufungen von 1 bis 52 KVA.
3) Type CDO bis 10000 Volt in 6 Ab-
stufungen von 5 bis 50 KVA.
Die Transformatoren sind nacli dem schon
früher benutzten Patent der A. ß. O. gebaut;
neu ist, daß das Joch nicht mehr stumpf auf-
gesetzt, sondern erst, nachdem die Spuleu auf
die Kerne gesetzt sind, eingcschichtet wird.
Der Kern ist möglichst ohne durchgehende
Bolzen und mit nur wenig gußeisernen Ar-
miorungsteilen konstruiert. Durch diese beiden
Verbesserungen soll erreicht werden, daß die
zusätzlichen Verluste nahezu ganz vcrschwin-
den, das „Brummen* gänzlich beseitigt ist und
der Leerlaufstrom auf ein Minimum reduziert
wird. Evontuelle Reparaturen sind wesentlich
dadurch vereinfacht, daß das Joch nicht mehr
aus einem Stücke besteht und so ohne Krahn
von einem Mann allein abgehoben werden kann.
Die gußeiserne Armiening ist als Rippen-
körper ausgebildet, wodurch die Anlageflächen
an den Blechkörper tunlichst klein werden und
ao dem Hl möglichst freien Zutritt zu den
Kernen gewähren.
Glatte gußeiserne Olkästen sind für kleine
Transformatoren bis etwa 10 KW gowäblt. Bei
den größeren Modellen muß künstlich für gute
Wärmeableitung gesorgt werden; hier werden
deshalb, auch um dabei Gewicht zu sparen.
Kästen verwendet, deren Wellblechwände mit
ihrem Weißblecbboden fest verlötet sind, die
gleichzeitig den Vorteil haben, mit ()i probiert
werden zu können, ehe der Transformator eiu-
montiert wird.
Die kleineren Nummern bis zu ADOi und
B D 0|2 (der Index entspricht der Belastung
in KVA) haben konzentrische Wicklungen
mit auOenliegender Hochspaonungswicklung,
während die übrigen unterteilte Wicklung
haben, eine Verschiedenheit, welche durch die
Rücksicht auf gute Isolation und leichte Repa-
ratur verursacht ist.
Auf die Wahl des Isolaüonsmaterials, dos
Papiers sowie des Ols ist besondere Sorgfalt
verwendet; die fertigen Transformatoren
werden nach strengerem PiUfverfahren unter-
sucht. als der Verband Deutscher Elektrotech-
niker vorsebreibt.
Die Erwärmung steigt bei 24-stOndlger Arbeit
mit Vollast nur bis 400C, im Ol gemessen; die
Temperaturen von Eisen und Kupfer sind etwas
höher, so daß momentane Überlastung von mehr
als 100 o/o ohne Schaden ausgehalten werden,
ebenso je nach der Größe dos Transformators
länger andauernde Überlastungen von 30 bis
40 o/o.
Der Wirkungsgrad bei der Type ADO
liegt bei Vollast und cosy = 1 (bei Licbtbetrieb)
je nach der Größe zwischen 91,0 und 97,2 o/o
bei einem Spannungsabfall von 4 bis 1,5 o/q.
Bei den BDG-Transformatoren bis etwa 20 KW
sind die betrelTenden Zahlen etwas ungünstiger,
doch ist dafür an Gewicht gespart. Die Zahlen
liegen ähnlich gut, wie die genannten, auch
bei der Type CDO: hier iat die besondere
Sorgfalt noch auf die Befestigung der Zuleitung
auf der Hochspannungsseite verwendet worden.
Z.
Stereoskope fBr flfrofse Bilder.
Von H. KrÜß.
Physik. Zeitschr. S. 361- 1902.
Bekanntlich wird in der Radiographie die
Stcreoskopie mit großem Erfolge benutzt. So-
fern die einzelnen Röntgenaufnabmeu nicht
breiter als etwa 7 cm sind, so daß sie in einem
gewöhnlichen Stereoskopapparate Platz finden
können, genügt ein solcher zur stereoskopischen
Betrachtung vollkommen. Meistens sind aber
die Aufnahmen bei weitem größer; bei solchen
dos Beckens oder dos Brustkorbes z. B. werden
photographische Platten bis zur Größe 40 em
X 50 cm angewendet. Es entstand daher das
Bedürfnis nach Stereoskopapparaten, mittels
derer die großen stereoskopischen Röntgen-
aufnahmen direkt stereoskopisch betrachtet
werden können. Der Verfasser beschreibt nun
zwei solche Stereoskope, die sich im Gebrauch
bereits bestens bewährt haben.
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222
Kleinert Milieilungen.
Deutsche
MecbenUteT'Ztf.
Dos eine ist ein Spiegelstereoakop, Ähnlich
dem Hcimholtzschon Tolostoreoakop, und in
Fig. 1 achomatUch dargcstellt. und lat
der Ort der Augen, p^ und p, aind die kleinen,
und 9, die großen Spiegel, 0, und 0« die
Mittelpunkte der beiden neben einander auf*
gestellten storcuskopUchen Röntgenaufnahmen.
Wie aua dem in der Figur dargestellten Strahlen*
gang folgt, vereinigen sich dann in dem gemein*
0
samen Bild 0 die Bilder der beiden Aufnahmen
zu einem einzigen Bilde fUr die beiden Augen
Al und A,.
Die ganze, einfache optische Einrichtung
befindet sich in einem Kasten, deesen Hinter-
heule FiAchen gekittete Flintglaskeilo achro*
matisiert werden, so daß eine Ablenkung von
etwa 14^ Übrig bleibt. Auf einem Fuß F steht
ein Rahmen fii Rn, dessen Hinterwand eine
Mattscheibe bildet. Vor diese können beider*
seits Glasbilder bis zur Größe 40 cm X bO cm
eingpschoben werden; bei Anwendung kleinerer
Formate kann der Raum über, unter und neben
den Platten abgeblendet werden. Auch können
undurchsichtige Papierbilder eingesetzt werden,
welche man dann von vom beleuchtet.
Der Okularteil des Apparats enthalt bei p,
und beiden Prismen, durch welche den
beiden Augen Ax und A^ die Mittelpunkte Oj
und O3 der beiden Objekte in der Mitte des
Gesichtsfeldes erscheinen. Durch eine soitliche
Schraube s laßt sich die Entfernung der beiden
Prismen voneinander je nach der Augenweite
des Beobachters elnstellen. Zur Abhaltung
fremden Lichts ist vor den Prismen beiderseits
eine Schutzhaubo angebracht. Der ganze
Okularteil steht auf einer Säule in gleicher Höhe
mit der Mitte der Objekte 0| und Oi- Diese
Säule ist auf einer Stange T befestigt, welche
sich unter den Fuß F hindurchschiebt, eo daß
der Okularteil in verschiedene Bntfemuogea
zu dem Objekt gebracht werden kann.
Die Prismen p, und P3 sind noch durch
Pig 2.
KIg Ä.
seito aus Fig. 2 ersichtlich ist und durch zwei
Mattscheiben von der Größe der aufzunohmenden
Röntgennegative gebildet wird. Diese werden
also in durchfallendom Lichte beobachtet. Sie
werden von der Seite in den Kasten hinein*
geschoben. Zur Befestigung kleinerer Auf-
nahmen sind verschiebbare Halter vorhanden.
Das andere Stereoskop ist ein Prismen-
stereoskop nach Dubosc(|schem Prinzip und
in Fig. .7 abgebildet. Hier befindet sich vor
jedem Auge ein achromntisiertes Prisma mit
der brechenden Kante nasonwArts. Es sind
Kronglasprismen von 60^ welche durch auf
nach oben heraiisragendo Knöpfe um 180° um
die Vertikale drehbar. Man sieht dann mit den
rechten Auge A^ das linke Objekt Oi. mit dem |
linken Auge Ax das rechte Objekt 0,. Durch
diese Einrichtung wird die Möglichkeit gegebeo,
dos stereoskopische Relief umzukehren, einea
pseuduskopischen Blfekt herbeizufUhren, was
in Fallen, wo die Deutung der mit dem Apparat
boobaclitoteii stereoakopischon ROutgeoauf*
nahmen auf Schwierigkeiten stußL, von Vorteil
sein kann. Schd.
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Patenischau.
Heft n.
t5. November 1903.
223
Patentsohau.
Indnktionasiihler für Wechselströme. Schuckort & Co. in NQrnborg. 21. 5. liK)2. Nr. 137 043-
Kl. 21.
Die Haupt- und NebenschluOwicklun^eo werden von getrennten, auf der einen Seite
der drehbaren Scheibe Hegenden Hufoiaen getragen, während auf der andern Seite der Scheibe
für die getrennten Hufeisen ein susammenbAugendes oder geteiltes SchluüstUck angeordnet ist,
in w’elchem die beiden Felder gemeinsam verlaufen.
Qeschwmdigkeitsmesser mit einom Windrad, welches ein xweites entgegen
der Wirkung einer Feder mitnimmt. R. Goodlad iu Hampshire,
SOdsee. 26. 3. 1901. Nr. 137 862. Kl, 42.
Die auf der Zeigerwelle angebrachte, von einer Bremsfeder m be-
einflußte Bremsscheibe o weist an der der Nullage entsprechenden Stelle
einen Ausschnitt $ auf, um den Zeiger unter Entlastung der Zeigerfedor
selbsttätig ln die Nullstellung zurUckzufUbren. Die Bremsscheibe o ist
ferner zum Zweck, entgegengesetzt gerichteto Geschwindigkeiten zu
messen, mit zwei von dem Binschoitt z aus in entgegengesetzten Rich-
tungen ansteigenden, nahezu je einen Halbkreis bildenden Schrauben-
bahnen versehen.
Aolhlngimg der Drebspnle elektrischer Mefsgerkte. Hartmann &
Braun in Frankfurt a. M. - Bockenheim. 4. 6. 1902. Nr. 137 632.
Kl. 21.
Zum Zw'ccke möglichst reibungsloser Lagerung des beweg-
lichen Systems von DrcbapuImcßgerAten wird die Drehspule an einem
durchgehenden gepannten Draht oder Faden etwa in ihrer Mitte befestigt
und mit einem Rohre versehen, welches den AufhAugedraht konzentrisch
umgibt. In die Enden dieses Rohres sind Ringlager eingesetzt, die dem
AufliAngodraht in der Nahe seiner Befestigungspunkte eine reibungslose
Führung geben. Das System ist auf diese Weise sehr empfindlich auf-
gehängt und bedarf trotzdem keiner genau senkrechten Aufstellung.
Verfahren anr Herstellong einer Platinelektrodo. W. C. Heracus iu
Hanau. 18. 6. 1901. Nr. 138 537; Zu2. z. Fat. Nr. 132 588. KI. 12.
Zum Zwecke der StromzufUhrung wird an jedem der einge-
schmolzenen Platinstifte im Innern der Glasröhre ein Kupferdraht ein-
gelötet.
Sehaltong des Ankers von Hotordiektrizitktaiahlem.
Berlin. 6. 3. 1902. Nr. 135894. Kl. 21.
Der Kollektor des Schalters a Hegt
mit einem Vorschaltwiderstand b im Neben-
schliißstromkreis. Um bei dieser Schaltung
die Spannung zwischen Kollektor und Bürste
heim Abfedeni der letzteren zu vermindent,
wird zwischen den Bürsten des Ankers ein
Widerstand r eingeschaltet.
Union Kiekt rizitats-Gesollschuft in
r
-A'' Wyvv\'^ V-
0
Einrichtung für Funkentelegraphie, um die Zeichen nach bestimmten Richtungen auszu-
■ohliefSen, Prof. Brauns Telegraphie G. m. b. 11. ln Hamburg. 2. 9. 1900. Nr. 137 762.
KI. 21.
Diese Einrichtung besteht aus geeigneten MetatlschlrmeD, welche um den Sendedraht
angeordnet sind, und zwar worden die .Metallschirme aus Drähten, DrahtbUndeln oder schmalen
Metallstreifen gebildet, die in einem Abstande vom Sendedraht angebracht sind, der ein Viel-
faches der Breite oder des Durchmessers dos ersteren (Metallstroifens, Drahthündels u. s. w.) aus-
macht. Bei einer besondem Ausführungsform dieser Binriclitung sind um den Sendedraht
mehroro Scbirmleitcr in bestimmten, nach den verschiedenen Empfangsstellcn führenden Rich-
tungen ungeordnet, und diese Leiter können von der Sendeetolle aus beliebig einzeln oder zu
mehreren an Erde gelegt oder von letzteror isoliert worden, um nur beiiehigeu von verschiedenen
BmpfangsstcUen Zeichen geben zu können.
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234
Patvntschftu. PatvntlUt«.
Daotacb«
Verfahren, am mitUls einer Alleeitig Tereehiebbaren RöntgenrShre einen OegenaUnd in seiner
wehren Form and Gröfbe an photographieren. Siemena & HaUke in Berlin. 18. 10. 1901.
Xr. 137 349. Kl. 57.
Alle von der Röntgenröhre auagesendeten Strahlen werden abgeblendet bia auf ein
auf der Platte senkrecht stehendes StrahlenbQndel. Der von diesem StrahlenbOndel getroflTene
Punkt des Körpers wird senkrecht auf die photographische Platte projiziert und dort featge-
halten. Durch eine gleichm&Oige Bewegung der Röhre in der zur Platte parallelen Ebene wird
dann der ganze Körper Punkt für Punkt durch das senkrechte Strahlenbündel bestrichen und
photograpliiert, wobei eine Orthogonalprojektion des Körpers ln natürlicher Größe und Form
entsteht Um ein klares Bild zu erhalten, muß die Bewegung, welche in einer kontinuierlichen,
engen Zickzack*. Spirallinie o. dgl. von Hand oder automatisch ausgefobrt werden kann, eine
vollkommen gleichmäßige sein, damit jeder Punkt die gleiche Belichtung erfahre. Sie erfolgt
am zweckmäßigsten mittels eines für Hand* und Motorbetrieb eingerichteten, zwangläufigen
Getriebes.
Sdtaltongsweise des EmptEngera fflr elektrische Wellen. Prof. Brauns Telegraphie, 6. m.
b. H. in Hamburg. 9. 1. 1901. Nr. 136 641. Kl. 21.
Zur Abstimmung und Steigerung der Wirkung des EmpAngera wird an den Bmpfänger-
draht ein geechlusaener Resonator angeschlossen, der entweder die gewünschten Schwingungen
aufnimmt oder die nicht gewünschten ausacheidet.
Pateniliaie.
Bis zum 2. November 1903.
Klasse: Aaneldnagea.
21. B. 9380. Anker für MotorelektrizitätszAhlor.
P. Bibig, Dresden-Tolkewitz. 30- 7. 03.
G. 18 230. Apparat zur Bestimmung der
Wellenlänge und zur Beobachtung der |
Schwingungsvurgänge in einem elektrischen |
Schwingungssystem. Ges. f. drahtlose ■
Telegraphie System Prof. Braun u.
Siemens & Halske Berlin. 3. 4. 03.
J. 7156. Elektrischer Flüssigkeitsstrumunter*
hrechor. M. Uevy, Berlin. 16. 1. 03.
K. 24 427. Verfuhren zur Verringerung der
Dämpfung stehender eloktrischiT Wollen.
S. Kalischer, Berlin. 20. 12. 02.
S. 17 968. Pliasenindikator für Wechselströme.
Siemens-Schuckert-Worke, G. m. b. H.,
Berlin. 3. 5. 03.
W. 19438. Elektrisches Meßgerät. B. Weston,
Waverly, V. St. A. 2. 8. 02.
W. 20 645. Vorfahren und Vorrichtung zum
Auffangen elektrischer Schwingungen. L. H.
W alter, London, u. J. A.H wing, Cambridge,
Engl. 13. 5. 03.
Z. 3547. Mit einem Elektrizitäts* oder Zeit-
zähler vereinigter selbsttätiger Ausschalter.
F. Zipernovszky, Budapest. 14. 4. 02.
42* K. 25 262. V^orrichtung zum Aufträgen von
Winkolo auf der Außen- oder Innenseite von
kugelförmig gekrümmten Flächen. U. Kau-
delka, Dresden. 9. 5. 03.
M. 23 188. Binstellvorrichtung für Bogeu-
zirkel. A. Miliz, Schmargendorf. 24.3.02.
N. 6155. Enirernujigamesser. E. M. Nelson,
London. 18. 4. 02.
R. 18245. Analytische Wage. G. Reimann,
Berlin. 2. 6. 03.
8t. 8151. Winddnickmesser mit elektrisch an-
getriebenem Registrierwerk. A. P. Sturm,
Schopfheim i. B. 30. 3. 08.
8i. 8196. Zeigerthermometer mit selbsttätiger
Korrektion der Zeigerstolluug. Stoinle &
Hartung, Quedlinburg. 22. 4. 03.
Erteil oagea.
21. Nr. 147658. Schnell arbeitendes Telegrapheu-
relais. Siemens & Halske, Berlin.
2. 12. 02.
Nr. 147 756. Magnetinduktor. Akt -Ges.
.Magneta*, Zürich. 90. 6. 00.
Nr. 147 792- Elektrolytischer Blektrizitäts-
zählcr. F. Lux, Heidelberg. 4. 5. 02.
Nr. 147 802. Bmpfangssystem für drahtlose
Telegraphie und Telephonie mittels unge-
dämpfter elektrischer Schwingungen. H. Th.
Simon und M. Reich, GOtUngen. 1. 3. 03.
24* Nr. 147 682. Vorrichtung zur Vermeidung
des Durchschlagens der Flamme bei Bunsen-
brennern. L. J. R van den Driessche,
Brüssel. 14. 5. 99,
42. Nr. 147 643. Oszillierende Gaspumpe
M. Arndt, Aachen. 1. 12. 01.
Nr. 147 690. Ein- oder zweiseitiger Rechen-
schieber, bei welchem die Zunge und de/
Körper durch Führungsklammern zusammen-
gehalten werden. Erben von G. Wisli-
ceny, Berlin. 26. 4. 02.
Nr. 147 744. Vorrichtung lum Registrieren
von Zeigorstollungen durch elektrolytiachs
Zersetzung mittels des elektrischen Funkens.
Keiser & Schmidt, Berlin. 21. 11. 02.
F&r 41« fu«l*i[Uoa vtrutwortlicli: A. Biaacbk« io B«rUa W.
Vtrifec TOB jBtisa Spriagaf la Btrlin N — Droek tob Emil Dr*7«r li Bsrils 8W.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
uod
Or^an für die gesamte Olasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
RcJaktion: A. Blaschke, Berlin W 30, An der Apostelkirche 7b.
Nr. 23. 1. Dezeiiiber. 1903.
Naehdm.k nar mit Üen.hinlsonK der Redaktion r*>tattet.
Eine Eegistrierwalze für wisBensohaftliche und teclinisclie Zwecke.
Volt O. Stefftna In Berlin.
Registrierwerke, die in einer durch ein L'hrwerk der Zelt j>roportional in l’ra-
drehung versetzten, mit Papier belegten Walze Itestehen, finden in der^ Wissenschart
und Technik zu den mannigfaltigsten Zwecken ausgedehnte Verwendung. Daher^dürfte
eine neue Konstruktion der Registrierwalze, welche vor den alteren Formen gewisse
Vorzüge besitzt, von Interesse sein.
Auf einer metallenen Orundplatto P ist ein Uhrwerk U aufgesetzt, welches
durch ein (lehüuse fast luftdicht verdei’kt ist. Aus dem letzteren ragt ein konischer
Zapfen Z heraus, welcher senkrecht über der .Mitte d<‘r Grundplatte steht und durch
das Uhrwerk in Umdrehung versetzt wird. Die eigentliche Kegislriertrommol besteht
lediglich in einem Zylinder C mit zwei ziemlich eng aneinander gerückten Böden B,
welche in der Mitte durch ein .Messingstück J verbunden sind. Der obere Boden trügt
einen Knopf D zum Abheben der Trommel, und mittels einer Schraube S kann die
gesamte Vorrichtung an dem Knopfe D geir.agen werden. Das .Messingstück J ist mit
einer zentralen konischen Öffnung versehen, mittels der die Trommel auf den konischen
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226
0. St«ff«o«, Ein« n«u« RcfUtriarwalx« fUr wlMtnicbnftliche u («cbnUch« Zweck«.
Zapfen Z aufgesetzt wird, so dall diese an der Umdrehung des letzteren teilnimmt und
mit ihrem unteren Rand bis nahe auf die Grundplatte herabreiebt, also das Uhr-
werk einschließt.
Durch diese Anordnung sind recht wesentliche \'orteile erreicht.
Erstens nflmlich ist es fast überall, wo Registrierwerke gebraucht werden, auUer-
ordentlich erwünscht, eine Reservetrommel zu besitzen, um die mit der Kurve beschriebene
Walze durch eine andere, bereits vor dem Auswechseln mit Papier belegte ersetzen zu
künnen, damit einmal möglichst wenig von der Registrierung verloren geht und ferner
die Registriertrommel eines in freier Atmosphlire stehenden Apparates (Thermographen,
Hygrographen u. s. w.) zur Bekleidung mit einem neuen Reglstrierblatt nicht ins Zimmer
transportiert zu werden braucht, wo sie im Winter regelmäßig beschlilgt, so daß das
Papier naß wird und sich wirft. Bei den vorhandenen Registrierwalzen ist dies nicht
anders möglich, als durch Benutzung von zwei Walzen der gleichen Konstruktion, so
daß sich der Anschaffungspreis verdoppelt (denn das Uhrwerk ist mit der Trommel fest
verbunden, die letztere kann daher nur mit diesem gemeinsam aus dem Apparat heraus-
genommen werden). Bei der beschriebenen neuen Form bleibt das Uhrwerk ein für
alle Mal in dem Apparat stehen und man ersetzt einfach den Registrierzylinder durch
einen mit frischem Papier bespannten der gleichen Art.
Sodann muß Vorkehrung getroffen sein, die aufgesetzte Walze auf genaue
Zelt einstellen zu können, was bei den älteren Formen dadurch geschieht, daß das
Triebrad, welches mittels federnder Buchse auf der verlängerten Ubraebse durch
Reibung festhaflet, mit einem den Reibungswiderstand überwindenden Kraftaufwand
gedreht wird. Infolgedessen sind die Räder und die Zapfen des Uhrwerks der Be-
schädigung ausgesetzt, und eine genaue Zeiteinstellung der Walze ist sehr erschwert oder
fast unmöglich gemacht durch die mechanische Deformierung infolge der gewaltsamen
Drehung, da die Walze nach versuchter Einstellung zurückfedert. Von diesem Ubel-
stande ist die neue Konstruktion frei; denn die Einstellung auf Zeit geschieht durch
Drehung der Trommel auf dem konischen Zapfen, dessen Reibungswiderstand nach
I.ockerung der Schraube S gleich Null ist. Die Zeiteinstellung kann daher mit größerer
Genauigkeit geschehen. Auch ist der sogenannte tote Raum, nämlich ein Stück freier
Beweglichkeit der Trommel, welcher sich bei dem RUckwärtsdrehen einer laufenden
Trommel verrät und der sich bei .8 Tage-WerkeiU auf etwa ' j bis */t Stunde zu be-
laufen pflegt, beträchtlich vermindert, indem er nur einige Minuten umfaßt und bei
, Tage- Werken“ fast ganz verschwindet.
Auch darin dürfte ein Vorteil zu erblicken sein, daß das Uhrwerk ein weit
geringeres Gewicht, nämlich nur das leere Trummeigehäuse, zu bewegen hat und
staubdicht eingebaut ist, so daß auch das Triebrad verdeckt ist.
Durch den Knopf D kann die Walze bc(|uem abgehoben werden, ohne daß
das Registrierpapier mit der Hand lädiert wird. Mittels der Schraube S kann die
ganze Vorrichtung an dem Knopfe D getragen und die Trommel mit dem Zapfen Z
fest verbunden werden, so daß sie an dessen Drehung unbedingt teilnehmen muß.
Schließlich sei hervorgehoben, daß diese neue Registrierwalze sich in ihren
Dimensionen und ihrer äußeren Form von den älteren nicht unterscheidet. Was die
Variation der Umdrehungsgeschwindigkeit und des Durchmessers der Walze betrifft, so
ist dieselbe bei der alten und der neuen Konstruktion in derselben Weise zu bewirken.
Die beschriebene Registrierwalze erscheint daher für den täglichen Gebrauch
für die Zwecke der Wissenscliaft, besonders der meteorologischen, und der 'fechnik.
besonders da, wo das Werk Verschmutzungen und dergleichen ausgesetzt ist, geeignet').
Physik. Kabinet der Kgl. Landwirtsch. Hochschule zu Berlin, Oktober 1903.
*) Registrierwalzen der beschriebenen Art, die zum l'atent angemeldet sind, werden
liergestclit von der Firma Aibert Sans & Cu., Werkstätten ftlr Prazisionsapi>urate, Berlin NW' 40.
Srhurnliorstslr. 3. Oer Preis beträgt ftlr die Ubliciien Formen liei Anoroidbarogru|dien. 'i'hernio-
grapben. ilygrograpben ii. e. w, mit 2 'rmmmein 45 M-
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ii«'n
I U«xe[ub«r 1403.
V*r«iof* und Penonennacbricbltn. — Kl«lo«r» Mitl«iluns*n.
227
V«pain*> und Popsonnn«
nnohriohten.
U. G. r. M u. O. Abt. Berlin. E. V.
SUzung vom 17. November 1903. Vor-
sitzender: Hr. Fr. Franc v. Licchtea-
dtein.
Der Vorsitzende teilt mit. daß Hr. Alfred
Htrschmann an Stelle des verstorbenen
0. Himmler in den Vuretand kooptiert worden
ist und daß Hr. Hirschmnnn diese Wahl an-
genoimueu hat.
Hr. V. LiechteuHtein führt nltere Instru-
mente ans dem Besitze von Hr. W. Sieden-
topf (Würzburg) vor, welche dieser ihm zu
vorliegendem Zwecke gelieheo hat. Für den
heutigen Abend will sich Vortragender lediglich
auf Fernrohre beschranken; die übrigen In-
strumente (Mikroskope, Kompasse u. s. w.)
sollen in der nhcliaten Sitzung demonstriert
werden. Es werden vorgeführt: ein terrestri-
sches Fernrohr von 2,75 i» Lange aus dom
Endo des 17. Jahrhunderts sowie 4 weitere
von kleineren Abmessungen; 3 Spiegelteleskope
(eines von G. F. Brander in Augsburg, die
anderen von unbekannten Verfertigern): 3 Fern-
rohre von Dollond, welcher zuerst achro-
matische Objektive angewandt hat: 2 Fernrohre
von Hamsden; mehrere Stockfernrohre (eins
von Ramsden, d:is andere von l>olland);
ein F r a tt n h o f e r sches nstrunoiuischoe S-zdlltges
Fernrohr; Fernrohre von Plößl, Prokosch
und Oberhäuser. Der Vortragende erläutert
die Binzoiheiten der Kuustruktion und macht
üabei Angaben Über den Lobenslauf und die
wichtigslon Arbeiten der Verfertiger.
Hr. W. Handke teilt mit, daß eine General-
versammlung der Krankenkasse am 15. No*
vembor den Beitrug von 40 auf 50 Tf. erhöht
und den ortsüblichen Tagelohn auf 4,00 Af. nor-
miert habe , was gleichfalls eine Erhöhung
der Beitrngo mit sich bringe; diese Beschlüsse
seien gefaßt worden, um gemüß einem Wunsche
des Herrn Oberprüsidenten den Kesorvefonds
auf die vorgeschriobene Höhe zu bringen.
Ue<lncr befürwortet dringend, daß die Inhaber
der WerkstAtten mehr als bisher Anteil nehmen
an den Vorg&ngen Innerhalb der Kasse.
Hr. Alfred Ilirschmann teilt mit, daß
die Handelskaiumor einen Jahresbericht für
1903 veröffentlichen will; er habe es über-
nommen, das erforderliche Material über die
Feinmechanik zu beschaffen; zu diesem Zwecke
habe er einen kioliien Fragebogen ausge-
arbeitet und versandt; Redner bittet, die
wenigen Fragen, welche er verliest, zu beant-
worten. hi-
Hr. Gehelmrat I^rof. Dr. H. Landolt
in Berlin hat um 30. November das
50-jfthrige Doctorjubiläum gefeiert.
Geh. Regierungerat Prof. Dr. Ilittorf liat
von der Londoner Royal Society die Hughes-
Medaille für seine Forschungen über die elek-
trische IjOitung der Gaso und Blektrotyte
erhalten.
Verstorben sind: Dr. II« L. Smith, ehom.
Professor der Physik und Astronomie am Hobart
CoUege, Qenevo, N. Y., 81 Jalire alt: Dr. O.
Decher, Professor der Topographie und Goo-
diisie am Eidgenössischen Polytechnikum in
Zürich.
Kleinere Mitteilungen.
Neue, Tom Wachwltzverfaliren.
MetaUari. iO. 8. 413. 1903.
Das neuo Wachwitzroetall, kupferjdattlerte
Flußstahlbleche, kann da Verwendung finden,
wo es darauf ankommt, Eisen vor Oxydation
zu schützen. Die Versuche im Bayr. Gewerbe-
museum zu Nürnberg haben ergeben, daß dieser
Schutz durch das Plattieren mit Kupfer voll-
kommen erreicht ist. Die Bigonschuft des Alu-
miniums, in der Wörme nicht zu oxydieren, und
die leichte Schweißbarkeit desselben, benützt
Waebwitz dazu, Bisen mit Kupfer zu ver-
schweißen. Zu diesem Zweck werden die Eisen-
und Kupferblöcke mit einer dünnen Schicht
Aluminium überzugeu und dann zusammen-
geschweißt. Wie die Versuche gezeigt haben,
steht das verzinnte, verzinkte und verbleite
Eisenblech an Güte und Haltbarkeit hinter dom
Wachw'itzschen Kupforciscnbloch bedGiiteiid
zurück. Kg.
Ein besonderer Fall von Rostbildung.
Verh.d. Yer.f.Bef.d.Gew/t. .V2. S. ISl 2903.
Im Verein zur Bclörderung des Geworbo-
fleißes wurde nm 4. Mai 1903 ein besonderer
Fail von Rosttdldung an einem .Messer ho-
sprociien, nnlöBlich einer Mitteilung, die Hr-
Geh. Bergrat Professor H. Wedding in Ver-
tretung von Hrn. Professor Dr. G. Rößler
machte.
Das Messer rostete nach dem Hörten in
Wasser immer an derselben Stelle, wenn der
Rost wieder abgeschnffeii war, und zwar einer-
lei, ob nur ein Teil oder das ganze .Messer be-
feuchtet oder in Wasser getaucht war, eine
Erfahrung, die wohl auch schon die meisten
der Leser gemacht haben, ohne sieh die Er-
Hcheimnig erklären zu können, ln dem vor-
liegenden Falle hat nun die Chemisch-Physi-
kalische Versuchsanstalt von Friedrich
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Kleiner« Milieilungen.
Krupp io Bdsen Versuche an^estellt, üeroti
Ergebnis folgenttes war.
Beim Purchbreclien des Mefaers verbug
sich der gerostete Teil und erst uacli meh*
reren Schlftgon trat der Bruch ein. wahreml au
den anderen Stollen ein Schlag zum Brechen
genügte, wobei kein Verbiegen eintrat. Die
chemische Zusammensetzung war, wie die
Untersuchung ergab, an beiden Stellen die
gleiche. Dafür, daß der gerostete Teil dea
Eisens weich war, sprechen außer dem Ver-
biegen das gröbere Koro der Brucliatclle und
der stärkere Angrifi’ verdünnter Sflure auf der
polierten Brucliflache. Die starke Rostbildung
in diesem Falle wird vuo dem Entstehen eines
elektrischen Stromes zwischen dem metallisch
verbundenen harten und weichen Metall unter-
stützt, wie durch den folgenden Versuch er-
wiesen scheint. Ein Stück weiches und ein
Stück hartes Bisen wurden in schwach
gesäuertes Wasser gebracht und durch ein
Meßinstrument verbunden: dieses zeigte einen
Strom an, und zwar wurde an dem weichen
Stück Sauerstoff*, an dem harten WaaserstotV
entwickelt. Die zur Rostbildung erforder-
liche Bedingung ist aber die Anwesonheit von
Sauerstoff und Wasi»©r.
Herr Wedding fügte hinzu, er sei der
Ansicht, daß der Kohlenatotf, ohschon er
in gleicheu Mengen vorhanden ist, desliaib
einen Strom erzeuge, weil er in verschiedenen
Modifikationen auBrete, einmal ata Hartekohlen-
stoff*, das andere Mal als Karbldkoblen^toff.
Man müßte also, um das Kosten bei ähnlichen
Gegenstnmleu zu vermeiden, darauf achten,
daß der Kohlonatoff nicht nur der Menge und
chemischen Zusammensetzung nach, sondern
auch in der Modifikation gleich vorhanden ist.
Herr Professor Rudeluff, der schon 1902
über einen ähnlichen Fall in den Mitteilungen
der Kgl. Mech.- technischen Versuchsanstniten
berichtet hat. gab im Anschluß hieran eine
kurze i'bcraicht seiner Beobachtungen. Zer-
reißproben an Schienen aus Flußeiaen zeigten
an der Oberfläche das Auftreten von reihenweise
angeordneten kurzen Querrissen, sog. .Hffrte-
adeni“, die darauf zurückzuführen sind, daß die
weicheren Teile eich noch ausdehnen, wenn die
harten Aderu infolge der geringeren Dehnbar-
keit schon zerreißen. Ohne n.'iher auf die dies-
bezüglichen Brkllirungon einzugehen, will er
nur berichten, daß die schon seit 9 Jahren la-
gernden Stücke gerade an den Hürtoudeni |
Rostbildung zeigen, wnhrend die weichen Teile
von Rust frei blieben. Zu Untersuchungen |
hierüber ist es in der Versuchsanstalt nicht |
gekommen: doch ist Herr Professor Kudeloff
der Ansicht, daß auch hier elektrische f^trüine ,
milgowirkt haben k‘>nnen. ohne daß er jedoch .
große Unterschiede in der Zusamnionsetzung
D«tiUrb«
j|«rhsAtk*r-Ztc
des Materials aimehmen will. Diese Aiunicht
stützt er auch auf Versuche, die Herr Professor
Hein mit zwei unmittelbar nebeneinander aus
demselben Bruch geschnittenen Plättchen
machte. Hier zeigte eich ein elektriiM'hcr
Strom, ohne daß die Plättchen im Wasser iu
iinmitteibure gegenseitige Berührung gebracht
wurden.
Herr Dr. Frank berichtet über Platten aus
Thumasclsen für einen Gasometer, deren einer
Teil bald nach dem Füllen desselben Risse
zeigte, die, wie die Untersuchung ergab, von
verschiedenen Spanuungeii in den Platten her-
rührten. Mau hatte nämlich vergessen, diese
Platten noch einmal abziiwflrmen. so daß sie hart
geblieben waren; die Zusammensetzung war in
allen Platten die gleiche. Dos Auftreten elek-
trischer StrAme in eoichen Fallen ist leicht
nachzuwoisen, wenn man ein Stück Elsen lange
hämmert und ein anderes nicht; dasselbe hat
Dr. Frank auch bei Zink gefunden, wo ein
solches Durchfresseii unter Bildung recht gut
iiachwoisharer elektrischer Strüme eintmt. Er
ist der Ansicht, daß dabei in weit höherem
.Maße die physikalische Beschaffenheit mitwlrkt,
als die chemische Zusammensetzung. Er weist
auf die Polarisationserscheinung für durcii-
gehendes Licht bei an einer Stelle gepressten
Glasplatten hin, die doch auch nur durch ver-
schiedene Lagerung der einzelnen Teile etn-
tritt.
Herr Prof. Dr. v. Knorrc meint, es komme
im weseutlicben auf die physikalischen Eigen-
schaften des .Materials an. Daß Elektroden aus
gleichem Material, aber von verschiedener
Dichte in einer und derselben Flüssigkeit sich
elektromotorisch gegen einander verhalten,
stehe fest: dasselbe zeigen auch Drahte, z. B.
aus Eisen und Kupfer, von gleichem Material,
das eine Mal gedehnt, das andere .Mal nicht.
Auch sei angelassener Stahl gegen hartereti
elektropositiv. In allen diesen Fallen sind die
Ströme natürlich von sehr geringer Starke.
Z
Der Standpunkt der modernen
Röntgentechnik.
Von 0. Pasche.
Schweuerische Blätter f. Elektrotechnik
Dr. 0. Pasche, technischer Leiter des Ruot-
geninstituts am Inselspital in Bern, berichtet im
Anschluß an die internationale Ausstellung für
medizinische Elektrologle und Radiologie in
Bern tSept 1902) in kritischer Form über
Apparate mit besonderer Berücksichtigung der
medizinischen Praxis.
Was zunächst die zurVerwendung kommeod<'
Etrumart anlangt, so ist Gleichstrom aus Akku-
mulatorenbatierlon bei vollkommen freier Wahl
228
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M«fl 33.
I D*r»Bib®r
Kldnar« MilltUungtn.
229
cntMcliicdcn ctcm WecliflpUtrom uiler dem Strom
der Influenxmaachinen vumirJehen, weil er am
beeten die Hoiiutzunj^ des für Hont^onarbidten
80 vorteilhaften VVehneltunterbrechers ge-
stattet. Die günstigate ßetriebsHpannung liegt
dabei zwischen 00 und HO V'olt bei StrumstUrken
von 10 bis Ober 30 Ampere hinaus. Nun
steht in den meiston Fdlien aber Wechaeb
oder Drehstrom zur Verfügung, der dann erst
mit Hülfe eines UmformeraggregaU umge*
wftndelt werden muß, was die Anlage be-
deutend verteuert, da oin direktes Arbeiten
mit dem .Maschinenstrom auch für jede kleine
Aufnahme zu umständlich wsre, so daß die
Akkumulatorenbatterie doch nicht entbehrt
werden kann. Zw*eckmflüig wühlt man diese
dann zu 40 Volt bei 20 bis 25 .\mpere Bntlade-
Strom und arl>eUot nur bei sehr schwierigen
Aufnaiimen, wie Beckenphotographien, direkt
mit der Maschine.
Wenn sich die neuerdings in den Handel
gebrachten „(ileichrichtcr" mit dem Prinzip der
GrAlzschen Zellen für Wechsel- und Droh-
strom bewAhren. so wird sich die ganze An
läge wesentlich vereinfachen lassen. Die
Grissongleichrichter scheinen sich in ihrer
neuen Form mit hurlzontalen Platten zu be-
wahren, der Klfektverlust betrügt bei ihnen rd
20%. Der Kohlsche Gleichrichter eignet sich
nicht zum direkten Anschluß an das Indukto-
ritim, sondern zum Laden einer Batterie, dOrfto
aber dann zweckmäßiger als ein rrafomier
sein, vorausgesetzt, daß er sich als IcUtuiigs-
fühig zeigt; Versuche liegen hierüber nicht vor.
Der WechsoUtrgm kann aber auch mit Hülfe
geeigneter Filterbrecher direkt zum Betriebe
d('B Imluktoriiims verwendet werden. Der
Wehnoltuntcrbrecher kann hier zwar auch be-
nutzt werden, doch steht er zurück im Vergleich
mit dem eigentlichen Wechselstrom-rnterbrecher
(Kontakt-, Turbinen- und Quecksilber -rotcr-
brecher), die selbst alter hinter dom Wohnelt-
sehen mit Gleichstrom sowoid in Bezug auf
Leistung als auf Einfachheit der Handhabung
zuriickbleiben.
Von den Fnterbrechern steht jetzt ln erster
Reihe der Wchneltuntcrbrecher , aber erst,
nachdem es gelang, das zu schnelle Hartwerden
der Kohren durch den SchlieUuiigsfmiken der
starken Sekundärentladung zu vermeiden.
Ein anderer elektrolytischer rnlerbrocher
ist der Plattchenmiterbrechor. der die Platin-
elektrodo vermeidet. Hier wird der Strom ge-
zwungen, eine enge (HTiiung zu passieren, dos
Erhitzen des Elektrolyten an die.sor Stelle ver-
ursacht die Unterbrechung; die KeguHerung
geschieht mit auswechselbaren Porzellanplütt-
chen deren Öffnungen versebiedene Grftße
haben. I>ie hoho Betriobespanming dieser
Apparate wird ihrer Einführung immer nach-
teilig entgegenstebeu.
Platinnntorbrecher sind fast voHstümtig,
wenigstens von den größeren Induktorien. ver-
schwunden. Hier wftre der Voltohm-Elektro-
magnetunlerhrccher mit sehr praktischer Ke-
giilierung als recht gut zu erwähnen, dann der
Kontaktunterbrcchor von Kohl, der aber
immer nur gleichgerichtete Phasen unterbricht
und so mehr als die halbe Energie verloren
gehen l&ßt.
Die Turblnennnterbrecher wurden in letzter
Zeit immermehr zu Apparaten herausgehilüet,
die auch in der Köiitgentechnik gute Dienste
leisten. Die Quecksilberstrahl - Unterbrecher
bieten bei geringem Stromverbrauch recht
Gutes, unbequem ist das öfters notwendige
Heinigen des Züblert. Macht man die Hotation
von der Pcriodenzalil des zu verwendeten Pri-
mörstroraes abhängig, so kann die Unterbrechung
so eingerichtet werden, daß nur die eine Phase
unterbrochen wird Eine besonders schöne
Auafühning die.ser Art bringt die Allg. Bi, -Ges.
auf den Markt. Keiiiiger, Gebbert & Schall
haben an Ihren Ähnlichen Unterbrechen! noch
eine Vorrichtung zur Untenlrückung des
Schließungsfunkens, die bei einiger Pbung
recht gut arbeitet. Bei der Aufstellung dieser
Apparate ist aber wegen der hochgespannten
Bekundftrstrftme große Vorsicht und peinliche
Isolierung nötig.
Eine Mittelstellung zwischen den beiden zu-
letzt genannten Typen nimmt der Gleitkontakt-
unterbrecher ein. Um große Keibuug zu ver-
lueideu, ist auch hier Quecksilber zwischen
den Kontakten, jedoch etwa nur ein Zehntel der
zu den Queckeilberstrahl-Unterhrechorn nötigen
Menge; Erfahrungen liegen jedoch Uber ihre
Leistungen nicht vor.
Doppel • Anastigmat für Keproduk-
tlonen mit vermindertem sekundären
Spektrum.
Mitteilung der optischen Anstalt C. P. Goerz-
Friedenau.
Von W. Zschokke.
Ahtlruck aus der I^otogr. Korr. i903.
An die Keproduktionsobjoktivo wurden früher
lediglich die Anforderungen gestellt, daß sie ge-
schnitten scharf zeichneten und frei von chemi-
schem Fokus waren. Es ließen sich diese Be-
dingungen verhftltnisniAßig leicht erfüllen, zumal
da die Helligkeit eine sehr geringe, selten über
F : 20 war und nur ein kleiner Bildwinkel aiis-
genutzt wurde.
In neuerer Zeit vermehrten »Ich die .An-
forderungen. Zunächst genügte die Helligkeit
nicht mehr; eie wurde erhöht auf F;ll, bei
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Kltinir« MitttUung«n.
D«ouch*
Mectuinike^Ztg
einigen Konefcniktionen und namentlich bei Ob*
jektiven von verhaltniernftBig kurzer Brenu*
weite sogar noch hoher, und schließlich kam
noch die Bedingung dazu, daß die Objektive
für drei Farben des Spektrums korrigiert sein
sollten. Dadurch wurde die Konstruktion der
Reproduktionsobjektive ganz erheblich er-
schwert. Nichtsdestoweniger haben schon einige
Firmen hierin sehr schöne Resultate erreicht
In der PhoU>graphUchen Korrttpondenz S. 522.
1902 ist von Dr. H. Harting der Korrektious-
zustand des Apochromatkollinears angegeben,
und io derselben Zättchrift 8. 19:>. 1902 be-
schreibt Dr. Rudolph das Planar mit ver-
mindertem sekundären Spektrum.
Auch der Doppel •Anastigmat F : 11 der
Firma C. P. Qoerz*Friedenau, namentlich in
den kleinen Nummern, hat diesen modernsten
Anforderungen schon in hohem Maße ent-
sprochen. Nichtsdestoweniger war man bemüht,
die Apochromaale noch weiter zu ven’oll*
kommnen, die Fehlerreste so su reduzieren,
daß sie such bei Objektiven von längerer
Brennweite nicht mehr störend waren. Nach
langen eingehenden Versuchen und mUbeTolleii
Berechnungen ist dies auch gelungen. In nach-
folgendem sei nun kurz der Entwicklungsgang
der Berechnung, wie sie von Herrn Frans
Urban und vom Verfasser durchgefUhrt wurde,
dargestellt und schließlich auch das Endresultat,
zu dem wir gelangten.
Noch sei erwähnt, daß wir, da das Bedürfnis
für Objektive von längerer Brennweite drin-
gender war. diese besonders berücksichtigten.
Es ist ohne weiteres klar, daß die Fehlerreste
bei diesen Objektiven entsprechend größer sind,
als bei solchen von kleinerer Brennweite,
erstere daher bei gleichem OfTnungsverhältnis
nie die gleiche Bcbärfe besitzen können wie
letztere. Wir begnügten uns daher von vome-
bereiu mit der ÖtTnung F ; U.
Wir gingen aus von dem Zweilinsensystem
nach D. R. I*. Nr. 109 283, da uns diese Kon-
.struktion sowohl wegen ihres ebenen und astig-
matisch gut korrigierten Bildfeldes, als auch
wegen ihrer verhältnismäßig guten Vereinigung j
der verschiedenen Farben sehr geeignet schien,
und versuchten zunächst, wie weit hei diesem
Objektiv durch geeignete Wahl der Olassorten
und Krümmungen die Parbenfehler sich Ober-
haupt reduzieren hissen. diesem Zwecke
verfolgten wir rechnerisch den Gang eines zur
Achse parallelen Strahlenbüschels durch die
Hinterlinse. Diese Art der Durchrechnung
führt zu demselben Ergebnis, als ob man durch
das ganze Objektiv ein StrahlenbUscfae) rechnet, I
das jenes symmetrisch durchläuft. Dies ist |
bekanntlich der Fall, wenn ein Objekt in natür- j
lieber Größe abgebildet wird, was in der Re- |
Produktionstechnik sehr häufig vorkommt. Die i
Berechnungen wurden mit sechsstelligen Loga-
rithmen durchgefUhrt; als günstigen Fall mit
nur zwei Linsen erhielten wir:
I. Zweüin9en$y$itm F= 100 {Fig. 1).
r, = — 16, 1&
rfj = 0,8 extra leichtes Flint
r. ^ 20,62
= 0,56 Luft
r, = + 38,46
d, s=s 0,55 schwerstes Bar\t-Crowu
r* = — 11,66
Blendenabstand 1,04.
II. Optieehe KigensthafUn der verwendeten
Qla$arten.
Qlaaart
fl/, CbuF »' DbieF Fbi»G
Extra leichtes
Flint
1,540180,01132 47,70,0080.30,00663
0,709 0,B86
Schw. Baryt -
Crown ....
1,611810,01070 57,20,007560.00612
0,707 0,570
in der folgenden Taiielle sind die Diü'erenzeti
der Schnittweiten (auf dem Zentralstrahl für
bezogen) für die vier Spoktralfarbeu C, D,
Ft O' zusammengestellt.
111. TabflU der Schmtitceilend^erenzen.
KinfalU'
höhe
fc P°D Pi> — p'‘uPr — P°i>
Pu- -fo
0
+0,084 0.000 -0,090
—0,019
1.7
-0,070 - 0,147 -0,180 ‘
—0,054
2,3
—0,090 -0,133 -0,098
+0,079
Bei schiefen Strahleubüscheln schneiden
sich die Hauptstrahlen in der Blendenmitte; der
Astigmatismus wurde deshalb nur so bestimmt,
daß von der Blendenmitte aus unter verschie-
denen Winkeln Hauptstrahlen gerechnet wurden
mit je einem nncndlich benachbarten, der .Me-
ridtonal- und Aquatorialebene angehörigen
Strahl. Die io Tabelle IV zusaminengestollten
Fehler sind die ElnstolIungsditTerenzen für Me-
ridional- und Äquatorinlstrahleii bezogen auf
eine Ebene, die im Schnittpunkt des gelben
Zentralstrabies mit der optischen Achse auf
dieser senkrecht steht. Der Winkel u» wird
diu’ch den austretenden Hauptatrah) mit der
optischen Aciise gebildet.
IV. Tabelle der asiigmatitehen Bildfehler.
J «gw.
// mer.
Vj (/f »I[U. + .imrr )
13»
49'
-0.67
-0,68
—0,67
20»
9'
—0,95
-0,63
—0,79
24»
36'
—0,63
+0,08
-0,28
Digilized t v Googic
Kleinere Mitteilungen.
Diese Fehlertabellen igelten strenp: go-
iioramon nur für eine Hinterlinse von 100 mm
Brennweite und dem OlfnungsverhAltnis F : 22.
Die Erfahrung lehrt aber, daü ein symmetrisches
DoppelobjekÜv von 100 mm Brennweite und
dem OfTnungsverbhltnU F : 11 sehr nahe die-
selbe Korrektion aufw'eist. Man kann daher,
ohne einen großen Fehler zu begehen, von der
Hinterlinse direkt auf ein ganzes Obiektiv mit
dersülben Brennweite, aber doppeltem ntTmings-
verhaltnis schließen.
I. L)ex«mb«r 1903.
Um den Grad der Korrektion besser zu ver*
aiischaiiUehen, sei die jetzt übliche graphische
Darstellung gewählt, ln Fij- 2 sind die DitTe-
renzen der Schiattweiten 100-mal vergrößert
als Abszissen, die F/infallshöheii 40-nuiI ver-
größert als Ordinaten uufgetragen, wahrend
5^- 1 ■ 2'-
*>00
Fig. 3 die astigmatischen Bildfehler darstelU,
wobei 12 mm auf der Ordinatenachsc einem
objektseitigeu Neigungswinkel von 5<> ent-
sprechen und die EiristcUuiigsabweichungen
der schiefen Büschel als Abszissen im Maßstab
4 : 1 gozeichuet sind.
Ans Fig- 2 ersieht man, daß zwar die Farben
sehr nahe zusammenfallen, die Fehlerreste aber
immer noch zu groß sind, als daß eie bei Ob-
jektiven von langer Brennweite nicht störend
wirken würden. Sie können aber nicht weiter
reduziert werden, weil die Dispersionen der
einzelnen Spoktralfarben in den beiden ver-
Clastechnlicho«. 231
w'endeten Gl&sern nicht proportional verlaufen.
Wahrend C, D und F in derselben Ueihenfolge
liegen wie im Spektrum, ist Q’ durch die stftr-
kere relative Dispersion der negativen Unso
in der Achse über JF, am Rande sogar über C
hinaus abgelenkt worden. Wollte man C und F
noch naher zusammenbringenf so würde G'
noch starker flberkompensiert, und umgekehrt
eine weniger starke Fberkorrektion von Q‘
hatte zur Folge, daß C und F noch weiter aus-
einanderrUckten. Man erkennt somit, daß man
mit nur zwei Linsen aus Glasern, wie sie die
heutige Glustechnlk herzustellen imstande ist.
nicht genügend Mitte) zur Verfügung hat, um
iu einem Objektiv von dieser Helligkeit die
verschiedenen Farben eo zu vereinigen, daß die
Fehlerroste ohne Belang sind.
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, namentlich wenn
man sie mit den Kurven anderer Objektivkon-
struktionen, wie in M. v. Rohrs „Theorie und
Geschichte der photographischen Optik" zu-
sammongestellt sind, vergleicht, daß die ana-
stigmatieche Bildfeldobiumg In sehr hohem
Maße erreicht ist. Nichtsdestoweniger hat ein
praktischer Versuch gezeigt, daß für große
Brennweiten auch diese kleinen Fehler noch zu
groß sind.
l'm zunächst eine bessere Farbonkoirektion
zu erhalten, mußte der zu starken Zerstreuung
der Farbe G‘ ln der negativen Linse entgegen-
gewirkt werden. Wir vorkittetoii zu diesem
Zwecke die negative Flintgiaslinse mit einer
Crownglasliiise von hoher Brechung, aber ge-
ringer Zerstreuung. Die anaeiigmatUche Bild-
t'eldebnuiig gedachten wir sodann dadurch zu
vervollkumnmcn, daß wir das Objektiv für ein
etwas kleineres Gesichtsfeld korrigierten.
(OrAtiMu (vifL)
Iler 8. ititcrniKionaleGeograplienkoiigreU
iindet vom 8. bis 14. September 1204 in Wa-
sliington, ein iiiteriiatioiialer Elcktrikerkon-
grt'U vom 12. bis 17. September 1204 in St.
Louis, V. St. .A., statt.
Glastaohnisohes.
Menlskiis-VUlerblende.
Von H. Göckel.
Vhcm.-Zlg- 8. 1036. lim.
Verfasser bespricht und kritisiert die bisher
üblichen Hülfsmittol zur Abblendung und Vor-
meidung parallaktischer Fehler, welche bei der
Ablesung des Flüsaigkoitsatundes an geteilten
gläsernen Meßröhren, wie Büretten, Meßpipetten
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232
und Metljdjbern, nnyowundt werden, iitul om- j
{dielilt eine VlBierhlende, welche sich woni^ [
von tier bei der Kni^erl. NurmaUHiehiiii^B-Kom*
miasiuu bonidzteii und von Bergmann’) und |
Schl ft Her-) bearhriohonon unterscheidet. Die I
hurizontalcn Klachoii der Blcndo werden gleich- j
zeitig nis Visier benutzt. Die Klemmbacken
sind SU gestaltet, daU die Blende an MoÜrfthren
von 9 bis 20 nmi Durchmesser verwendet werden
kann,
Dcntuch«
MxAaatifr-Zm
stellen. Daniello Antunini, ein Schüler Gali-
leis. hat dann zuerst diese Ri'diro zueiiiorthermo-
metrischen V'urrichtung gem^^cht. dadurch, dat>
er die gerade gestaltete Röhre mit einem die
.Merkstrieho enthaltenden Tftfelcheu versah.
BpAter hat die Drob hei sehe Röhre noch
mehrere AhAndorungen erfahren und ist das
Ursprnngsinstrument für die von Mersenne
' (in-44), llonricua Regius (1646), I’. Leure-
I chon (1628) und CasperBns (1636) beschrio-
(JUtlcvhntschca.
tu , Visier Blende nach DrGöcKei
HtOMemsbüs
Die Figur zeigt die Vorrichtung hoi der Ab-
lösung des Wasser- und Qiicckailbcr-Mcniskus
sowie in der Ansicht von vom. J.
Zur Vorgeschichte des Thermometers.
Vom E. Wohl will.
MUleil z. Ofich. d. Mfilizin nach ZeiUchr. f.
phiiiik. «. ehern. Ünterr. Jtt. S. 304- 1U03.
Es wird aus mehreren kürzlich in der gruCon
Nationulausgahe von Galileis Werken vorftfl cnt-
lichten Briefen vom Anfang des 17. Jahrhun-
derts und aus anderen Urkunden dieser Zeit
bewiesen, daü sowohl dio Drebbelscho Hfthre
als auch das GaUIeische Thermoskop von
Drehhol und Galilei nicht zu Zwecken der
Temperatunnessung verwendet wurden, beide
vielmehr aus dem bis auf Hcron zurück- j
reichenden Versuch horzulcitcn sind . hoi
welchem die Luft aus einer mit dem Hals in |
Wasser tauchenden Retorte zum Teil ausge- j
trieben wird und das Wasser darauf in die
Retorte eindringt. Dagegen scheint der Arzt
Bantorio dio GaUIeische Vorrichtung zuerst I
zur Temporatnrmessung verwendet zu haben j
und zwar in seinom Bestreben, dos t)uaiititative
in der Medizin zu bostimmtm. Kr hat dazu
4 Instrumente konstruiert, von denen eines das {
Thermometer ist. Drebbols Glasröhre, welche 1
aus einer zwei Kugeln verbindenden dünnen
gebogenen Röhre bestand, dionto mehrfachen
Zwecken, Eine der hei<len Kugeln war ge-
schlossen, die andere hatte eine (Mfiiung, nml
die Röhre culhiolt Wasser. So wurde sie auch
als Perpetuum mobile angesehen, und sic ist I
votiDrohbel sicherlich konstruiert worden, um '
mit der neuen und interessanten Vorrichtung j
möglichst staunonerregemlo Versuche anzu- j
*) Zeitschr. f. angeiv- Chem. 1t* S.8fi3. 189S.
ZeiUchr. f. angew. Chem. 10. S 96’J. 190.3.
beneii Thermoskope geworden. Di© beiden
letzten haben übrigens zuerst das Wort „Ther-
mometer* angewendot.
Verbesserter Golsslerscher Kohlen-
säure bestlinminigsapparat zum Ge-
brauche In den Tropen.
Von A. C. Kuyt.
Ckem.-Ztg 27* S. 108ß. 190.3.
Infolge der Feuchtigkeit der Luft in den
Tropen lassen sich die üblichen Apparate zur
Bestimmung der KohlensAure dort nicht gut
verwenden.
Verf., wedehor in Burabuja auf Java loht, er-
setzt dio Röhronstöpsel auf Säure- und Trocken-
geiaUen G und D durch Trockonröhron B und A.
B wird mit Natronkalk, A mit Chlorkalzium
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H«n
t. D««‘tubcr 1903.
Glaslechnisch««.
233
jjefüllt. nu B wird noch tlas kleinere Chlor-
kalziumrohr C mittels SchlitTs angesetxt.
Beim Ausflicilcn der Sflure in den Zer-
•et/.nngsbaUon wird die nachstrumende Luft si>
in den Trockenvorlagen B und C getrocknet
und die Schwerolsitiire in D wird durch Trocken-
rohr A vor der Einwirkung feuchter Luft ge-
schützt
Gewogen wird der Apparat, nachdem die
zugefUgteu 3 TrockonrAhren durch die GrllT-
stopsel B und D ersetzt sind Augefortigt
wird der als D. R. G. M, Nr 2!0ft0ß gcschtitzto
Apparat von der Firma I)r. H. Goiülers Nachf.
Franz Müller in Bonn.
Brm- da Bf/.: Die angebrachten Ver-
besserungen dürften auch für andere als
tropische Gegenden zu empfehlen sein. J.
Apparat zur Feafstellung de« Ver-
hältnisses zwischen den Volumina
gewisser untcrciaauder reagierender
Gase und den der bol diesen Reak*
tlonen entstehenden Gase.
(Engl I»at. Nr. 10937.)
Von J. Wilson in London.
Chem.-Zt(/. y?. 8. 906. 190:i.
Den Apparat bilden die durch Halm F ge-
trennten (iasbUrotten £) und E, C ist das beweg-
liche Niveaurohr. Durch Droiwegbahn II wird
< .1 K
r.
II
I
//
jedes der beiden Gase nacheinander eingelassen,
in Abgemessen und dann nach geleitet, wo die
Reaktion erfolgt, erforderlichenfalls auch durch
elektrische P'unkon, die bei A zwischen cin-
geschmolzenpn Drahten überspringen kimnen.
herbeigenthrt worden kann. Das iVodukt wird
dann wiederum in K auf die beknnnto Weise
gemessen. J.
Rin neuer KJoldahlapparat.
Von M. Vogtherr.
Ckem.-Ztg. ?7. S. 9S8. 1903.
Verf. hat den Kjoldnhlkolbcn A mit eiiige-
scbliffonem Destiliationshelm B versehen und
das Dcstillationsrohr in den birnlorinigon Ab-
sorptionstnehtor C mittels Gummi- oder Kork-
stopfens eingesetzt; C reicht bis auf den Boden
des Btchkulbcns D.
So zusammengesetzt kann der Apparat zur
AusfAiirung des ganzen KJelduldprozesscs in
bester Weise dienen.
Das beim Verbrennen der Substanz über-
gehende Schwefeldioxyd wird in Kolben D mit
Natronlauge gebunden und mit dieser in Na-
triunisiiKit und Natriumbisuint umgewaodeU,
braucht also nicht i)e8omlers abgeleitet und so
unschädlich gemacht zu werden. Bei dem
weiteren Erhitzen beginnt zwar die Schwofel-
sttnre in A sich zu verflüchtigen, kondensiert
sich aber wieder an den Wandungen des langen
Kolbenhalses und dos DestUlationshelms, flieOt
zurück und nimmt dabei die an der Wandung
haftenden Kohleteiichen mit. Ist der Kolben-
inhalt hell geworden, so wird nach sorgfältigem
Reinigen dos Dostillationsrohra und des Ab-
sorptionstrichters und Entfernen der Ssnre der
weitere ProzeC wieder in diesem Apparate aus-
goführt und das üliergebcnde Ammoniak in 1/
mit titrierter Säuro gebnndoii und mit An-
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2,!}
Cl«stechnl»cbcs. BUchcrtvhau. — Paivntichau.
Daularh«
Maehtnlktf-tu
weiidmig von Methylorungo oder UesoUAure
titriert.
Der Apparat Ut auch fUr eine Reihe anderer
Operationen sehr brauchbar, so zur Bestimmung
des Ammoniaks in Ammoniumsiilfat, des Chili*
Salpeters nach Ulsch, der SalpetcrsUure in
Wasser, sogar des Natriumsulfits im Fleisch.
Neuerdings hat Verf. den Helm des Zer*
setzmigskolbens noch mit einem eingeschmol/e-
neu, bis zum Boden des Kolbens reichenden
Ruhr versehen zum Zuleitcn von (iusen oder
Witfserdampf. ./.
Gebrauchsmuster fQr glastechnisehe
Gegenstände.
Klasse ;
RS. Nr. 209 607. AbsorptionsgeftlO mit mehroriMi |
Anschlubstutzcn am Gemuhalsc und zu einem j
Hahn niisgebiideten Stopfen. P. Altmann, j
Berlin. 22. 9. 03. i
Nr. 209 812. Spritzflosche mit Verschluß im
Flaschenhals. E. Fleischhauer, Gehlberg
i. Th. 24. 9. 03.
32. Nr. 210 393. Breimdüse für Glasabapreng-
maschmen mit glatten Seiienwnndon zur \
Hrzielung einer feinen geraden Stichflamme.
A. Gebauer, Penzig, 0.*L. 2. 10. 03.
42. Nr. 210 1S5. Schwiinmersatz aus Glas zur
Bestimmung der Temperatur der flüssigen
Ruft. K. Burger. Berlin. 19. 9. 03.
Nr. 210195. Mit einem Reservegoffttl versehene,
sethstwirkendo Abmeßpipotte, deren oberer
Teil ein cingeschliirenes Röhrchen mit iiiuerer
Spitze und mit zwei unterhalb der Spitze I
betiudlichen Auslauflöchern darstellt. H.
Frieditlnder, Charlottenburg. 20. 7. 03. !
Nr. 210225. Automatischer Titrierupparat für
Massentitrution, bestehend aus einem Arbeite' :
haliii, an den eine Bürette mit automatischer f
Nullpuukteinstellung, eine Pipette mit auto-
matischer Ahraessuug der zu titrierondon
Flüssigkeit uod ein IndikutionshehAiter an-
geschlossen ist. H. Frings jr., Aacheu.
12. 9. 03.
Nr. 210 277. Thermometer-Rückwand, welche
außer der Skato noch mit einem Reklame-
ie\t versehen ist. W. Hegomaiiti, Biele-
leid. 19. 9. 03.
Nr. 210 806. Vorrichtung zum GeiBlerichen
Kohlensa urebesUmmungHapparat. bestehend
aus drei, auf letzterem aufgeschlifTenen
Chlorkatziumröhreii zur Absorption der
Feuchtigkeit der Luft. A. C. Kuyt, Sura-
baja, NiederlAndisch-Indien. 28. 5. 03.
Nr. 211215. Einschlußthermometer, bei welchem
durch die eigenartige P'orm einer in die
Außere rmhoUungsrßhre eingeschobenen
zweiten Röhre eine V’ergrößcrung der Queck-
silber- oder sonstigen Füllung bewirkt wird.
A. Küchlor & Söhne, Ilmenau. 9. 10. 03.
Nr. 211 520. Eiuschlußthermomoter mit Skale
auf eiuor inneren Glasröhre, ln welcher eine
hellfarbige Platte aus Milchglas, lielluloid
oder sonstigem Material angebracht ist, um
das Quecksilber oder andere Füllung in der
Kapillare sowie die Skale besser zu er-
kennen. Dieselben. 10. 10. 03.
BQchspsohau.
<!. Ilctin, Die Biuriclitung elektr. Beleuclitmigs-
aiilagon f. Olcichstrombetrieb. 4. umgearh.
Aufl. gr.-8*'- XI, 672 8. m. €05 Abbildgii.
Leipzig, 0. Leiuor 1903 11,50 M-. geb.
iu Ijeinw. 12,50 M.
S. Herzog, Piloktrisch betriebene StraßenbaJmeii.
Taschenbuch f. deren Berechnung, Kon-
stniktion, Montage, Lieforungsausschreibg.,
Projektiorg. u. Betrieb. 19®. XII, 476 8. m.
377 Fig. u. 4 Taf. München, R. Oldoii-
bourg 1903. Geb. in Ldr. 8,00 M.
G. I.okasiew icz. Das BerochntMi und Schneiden
der Gewinde. 8., verb. u. verm. Aufl. gr.-8<'.
VI, 92 B. m. 20 Abbildgn. Leipzig. B. F. Voigt
1904 . 2,50 Af-
K. Arnold, Die Gleichsirominascliine. Theorie,
Konstruktion, Berechug., Untersuchg. u. Ar-
beltaweifto derselben. 2. Bd. gr.-8®. XV, 655 S.
m. 481 Fig. u. 11 Taf. Berlin. 3. Springer
im Geb. in Leinw. 18.00 M.
J. llcubacli, Der T>rehstrommotor. Bin Humih.
f. Studium u. Praxis. gr.-8”. XVIII. 356 8.
m. IBS Fig. Borliii, J. Springer li>03. Geb.
in Loiow. 10,00 M.
Patentschau.
Gesprächszähler zur Aalzeichimng der jedesmaligen Benutzung einer Fornaprochleitung bei
dom anrulenden Teilnehmer nach Hereteilung der gewünschten Verbindung. 3. H. Meyer
in Magdeburg. 31. 10. 1901. Nr. I3B244. Kl. 21.
Auf dom Vormittlungeamt ist ein StromachJießer angeordnet, welcher beim Abscbalteii
des Abfragea])paratos auf ein Relais, desseu Anker, solange er nicht angezogen ist, die Linieo-
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Utft SS.
I. DeMtDbtr IVOS.
I^atenttchau.
235
leitung scliließt, in der Weise einwirkt, daü der Strom einer beim Ahschalten des Abfrageappa-
rates zur Anschaltung golangciulen Zfthlbatterie zu der Spreclistelle dos aiiruretidon Toilnehnicrs
entsendet wird, wahrend gleichzeitig die Leitung des gewdnscliten TeilDChmors von derjenigen
des Anrufers getrennt wird. Auderdoiii fmdet eine Verriegelung der Sprechstelle des anrufen*
den Teilnehmers statt, welche so lange bestehen bleibt, bis der anrufende Teilnehmer auf eine
mittels des Zählstromea durch Auslösen einer Signalscheibe oder Ablenkung einer (ialvanoskop-
nadel an ihn gerichtete Aufforderung die Zahlung der Oesprächsverbindung vornimmt. Daboi
stellt er durch roterbrechon des Zflhistromes und Abschaltcu der Batterie die regelrnttUige
t^haltung der beiden Leitungen — unter Auniebuiig der Trennung derselben an dem Relais des
Vermittlungsamtes und der Verriegelung der Teilnehmerstelle — wieder her, so Und er nunmehr
mit dem gewünschten Teilnehmer ungehindert in Verkehr treten kann.
Molleiofen inm Erhitxen von Qlasgegenstlnden mit mehreren im Ofenranm Tereinigtsn and
dareh eine gemeinschaitliche Fenerang
beheiaten Muffeln. H. 0 eilte In Brüssel.
1.5.1901. Nr. 1S8 629. Kl. 32.
Die Muffeln f sind wie die HAfun in
einem kreisrunden Hafeiiofen aufgestellt. Die aus
dem Schacht aufsteigenden Flammen schlagen
vom Gewölbe h abwärts, umspUlen die Muffeln,
welche nur vorn an die Ffeiler e anschlicßen, seit-
lich und am Boden und ziehen durch periphere
Öffnungen und Kanüle / ab. Soll eine Muffel
müdig beheizt werden , so werden nach ent-
sprechender Umstellung der Vontilo die Feuer-
gase vom Schacht aus unmittelbar durch einen
radialen Kanal p und durch l abgeführt.
Verfahren und Vorrichtung zum raschen Kühlen von Gtasgegsnstünden durch Druckluft.
1*. Th. Sievert in Dresden. 8. 3. ISKJI. Nr. l.'f8G2H. Kl. 32.
Hei dem Verfahren werden
trausporlahlc, vor dom Beschicken
zu erhitzende, doppelwandige Kühl-
gefAßn a angewendel. Die Druck-
luft tritt durch ein Rohr a in die
Wandung und aus dem von d«^n
Doppel Wandungen gebildeten Hohl-
raum h durch vielfache Durch- >
brechungen l der luiieion Doppol-
wand c fein verteilt in den Küld-
ranm ein.
Zur Verfeinerung der Abstufung des Temperaturald'alles und imcli ncliuden zur Herbei«
führuiig eines ununterbrochenen Kühlvorganges wird die abzii'hondo warme Luft eines jeden
Kühlgefilües durcii ein oder mehrere folgende Kulilgefüße derart geleitet, daß die Froüluft vom
jeweils küliisten zum würmsteii GefAße fortHchreitet.
Feldmeisinstrument mit lösbarer Befestigung der HorizontalwinkeUkale und des zugehörigen
Zeigers. K. Hein in Humiuver. 15, 12. 1901. Nr. 1371*90. Kl. 42.
Die scheibenförmige Skale t ist v«ni
oben her auf einen Instrumententeil, z. B. da.t
Diopterlineal c. gesteckt. Sie wird in ihrer
zur senkrechten Drehachse des Instruments kon-
zentrischen Lage durch einen kunzontrischen
FQhrungskrauz h gesichert und durch Schraulien-
köpfe (Muttern o. dgl.) am Verschieben nach
oben hin gehindert. Der Skalenzoiger n wird auf
einen durch eine mittlere Bohrung m der
Skalenscheibe i bindurchroichenden konzenlrischen
Zapfen / des senkrechten Drehbulzeiis aufgestet-kl
oder uufgeschraubt.
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236
Patentschau. Patentlist«.
Doatarbe
Me>'luuilker-Ztf
>>'
Zeiebenapparat xar paraUelprojektiTtschen Aalnahme von Röntgenbildern.
trizitöts • <ic>8oltachaft in Berlin. 1. U. IHOl.
Xr. 137 8IÜ. Kl. 21. (\V1. diese Zeitschrift 1903.
S. iö5.)
Die Rönt^enröhro H iet an der einen Seite, der
Louchtocliirm J mit der Marke A' an der anderen Seite
einea drehbaren Rahmene Ö befestigt, dessen Achslager FF
von einem zweiten, gleichfalls drehbaren Rahmen A' getragen
werden. Die Drehachsen der beiden Rahmen liegen dem
durch die Röhre If und die Marke K bestimmten Strahl
parallel, ao dal) dieser durch die beiden Gelenke mit eich
seihst parallel um die Konturen des zu zeichnenden
GebiUles herumgefUhrt w'orden kann.
Die Rahmen G und E sind durch die olnsteUbaren
Gegengewichte ausbalanziert, so daö eine vollkommen bein*
muugsfreie Beweglichkeit von Röhre und Marke erzielt wird.
Um die Richtung des Röntgenstrahles entsprechend
der Lage des aufzunehmenden Gebildes beliebig im Raume
vcrilndom zu können , ist der Zeiebenapparat noch um
eine zur Bboiie der beiden andern Achsen scuikrcchte dritte
Achse C drehbar.
Hlek-
Patentlisie.
Bis zum 16. November 1903.
Klaaae: Anmeldnngen.
21. K. 16 613- Rmplilngcr für elektrische Wellcu.
R. A. Feasenden, Munteo, Grafsch. Dare,
V. St. A. 12. B. 02.
11. 31 057. Resonanzrclais für zwei oder mehr
verschiedene Fre<iuenzen periodisch wirken-
der Krüfte. llartuiann & Braun, Frank-
furt a. M. 1. 8. 03.
Z. 3849. VfatUtundenzUhler. K. Ziegenberg.
Schüneberg. 2. 3. 03.
42. H. 30327. Selhstregistrierender Winddrurk*
und Windrichtungsanzeiger 11. A. Hunt,
Marrickville. Austr. 15. 4. 03.
11. 31 234. Registriervurrichtung mit Nadel
zur Herdtelliiug farbiger Punkte, llart-
mann & Braun, Frankfurt a. M. 31. 8.03.
Sch. 19 316. Thermometer. W. Scbofl'er &
Kühn, M.iuebach i. Th. 29. 9. 02.
67. A.8657. Fazettenschleifmaschine für Brillen-
gläser; Zus. z. Pat. No, 141219. Alt-
stndtisciie opt. Industrie • Anstalt,
Rathenow. 29. 1. 02.
A. 9162. Fificbeu- und Augenschleifmoschlno
für Hohlglaswaren mit pendelnder Bewegung
der Schleifscheiben. Automatic Glass-
kutting Machine Syud., London. 22. 7. 02.
Ertellaagen.
21, Nr. 147 98ü. Elektrolytischer Elektrizitüta-
zilliler. F. Lux. Heidelberg. 4. 5. 02.
Nr. 147981. W’echaelstrommotorztthler. Dtsch.-
Russische Elektrizit.'ltszühler - Ge-
sellschaft m. b. H-. Berlin. 17. 8. 02.
Nr. 148 001. Schaltuiigswcise für Funken-
telegraphie. Prof. Brauns Telegraphie.
G. m. b. H., Hamburg. 28. 3. 01.
Nr. 148030. WechselatromnieügerAt; Zus. z.
Put. Nr. 138 506. Schuckert & Co., Nürn-
berg. 9. 4. 03.
32. Nr. 147 562. Verfaliren zur nassen Ver-
goldung von Glas. Porzellan u. dgl. F. Herr-
manu, Berlin. 5. 2. 03.
Nr. 147 583. Verfaliren zur Herstellung eines
metallischen, stark glAnzendeu Therzugs
auf Glasgegeustüudon ii. dgl. K. Schierack.
Dresden-Löbtau. 14. 12. 02.
42t Nr 147 912. Verfahren zur raschen Er-
mittelung des Bivveiügehaites von Flüssig-
keiten, insbesondere des Urins. A.K wllecki,
Breslau. 19. 11. 02.
Nr. 148 014. Geschwindigkeitsmesser mit einer
durch ein l'hrwerk ein- und uusgerückteu
Kuppeliitig zwischen der Antriehwolle und
einem in die Nullstellung zurückspringenden
Zeiger. E. Schultz, Berlin. 30. 3. 02.
Nr 148 015. Kontrollvorrichtung für Ge-
schwindigkeitsmesser mit Dynamumoschine
und Strommesser. B. Neuberg, Berlin.
11 12. 02.
Nr 148 053. Verfahren und Vorrichtung zum
Messen der Steigung von Schrauben. G. E.
Dlelil, Chemnitz, 20. 3. 02-
07, Nr 147 834. Maschine zum Schleifen und
Polieren von Glas mittels doppelseitig an-
geordneter Lflufer .M .M .Muheru.R.Barncr,
Kittaiiniiig, V. St. A. 1. 10. 01.
K'Dr dl« Rsdaktioa reraotwortllrh : A Bltarhbe in BerlfD W.
V«rl«z «(JD JnltoB SpriDc«r iQ B«rhD N. ~ Unirk tob Emi) Dr«jr«r la B«rllo SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
uad
Organ für die gesamte Olasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W30, An der Apostelkirche 7b.
Nr. 24. 15. Dezember. 1903.
Haehdm.k anr mit Genehmlrnas dsr Bedaktioa rs'tattet.
Das Pr&mienBystem bei der Lohnzablong.
Das amerikanische PrSmiensystem, dessen Grundzüge in dem Artikel , Arbeits-
leistung und Lohnzahlung in Amerika“ {diese Zeitschr. 1903. S. 185) angegeben sind,
verdient wegen seiner Eigenart und weil es vielleicht berufen ist, späterhin eine Rolle
auch bei uns zu spielen, eine nähere Beleuchtung, zumal da es nicht so bekannt ist, wie
es seiner inneren Bedeutung entspricht').
Steigert ein Arbeiter im Stundenlobn seine Leistungsfähigkeit, so zieht hiervon
in der Hauptsache der Arbeitgeber den Vorteil, der für dasselbe Geld mehr Arbeit er-
hält; umgekehrt ist bei Akkordlohn der Vorteil erhöhter Leistung fast nur auf seiten
des Arbeitnehmers, der mehr Geld verdient. Abgesehen davon, ob diese beiden Ergeb-
nisse vom theoretischen Standpunkt zu erstreben sind, sind sie aus praktischen Gesichts-
punkten unerwünscht: im ersten Palle ist für den Arbeiter nur die Möglichkeit eines
erhöhten Stundenlohnes als Ansporn zu iutensiverer Tätigkeit vorhanden, im zweiten
liegt die Gefahr nahe, dall der Arbeitgeber zur Reduktion des Akkords greift.
Um Verbilligung der Produktion und Erhöhung des Arbeitsverdienstes zu er-
reichen, schlug Halsey in Amerika folgendes Verfahren ein: Der Arbeiter wird grund-
sätzlich im Stundenlohn beschäftigt; für jede Arbeit jedoch wird eine Normalzeit fest-
gesetzt, in der sie vollendet sein soll; braucht der Arbeiter weniger Zeit, so erhält er
für jedes gelieferte Stück eine Prämie, deren Höhe das Produkt aus ersparter Zeit,
Stundenlohn und einem echten Bruch (Roduktionsfaktor, in der Regel '/j oder '/„
selten bis ist. Es sei z. B. der Stundenlohn 60 Pf., die Normalzeit für ein Stück
10 Stunden, so beträgt die Prämie für jedes Stück bei
einer ersparten Zeit von 1 2 3 4 6 8 Stunden,
wenn der RedukUonsfaktor 7- ist 30 60 90 120 180 240 Pf. oder
„ , , '/I , 20 40 60 80 120 160 .
AuSerdem erhält der Arbeiter den Lohn für die gebrauchte Arbeitszeit, d. i. bei
einer ersparten Zelt von 0 1 2 3 4 6 8 Stunden, also
, verbrauchten „„ 10 987642 ,
an Lohn 600 640 480 420 360 240 120 Pf., dazu
an Prämie die obengenannten Beträge, also zusammen Lohn -{- Prämie, d. i.
Einstandspreis 600 570 540 610 480 420 360 Pf. (Reduktionsfaktor 7->)
oder 600 560 520 480 410 360 280 , ( , '4»
Das sind die Beträge, die der Arbeitgeber für jedes gelieferte Stück zu be-
zahlen hat; je intensiver der Arbeitnehmer also arbeitet, desto billiger stellt sich das
Produkt für den Arbeitgeber — genau wie beim Stundenlohn. Andererseits aber erhöht
sich — wie beim Akkordsystem — der Stundenverdienst des Arbeiters; denn wenn man die
verbrauchte Zelt in Lohn -f- Prämie dividiert, so erhält man bei
ersparter Zeit 0 1 2 3 4 6 8 Stunden, einen
Stundenlohn von 60 63 67 73 80 105 180 Pf. (Reduktionafaktor '/,)
, , 60 62 65 69 73 90 140 „ ( . '/,)
Diese Zahlen zeigen einen Punkt an, der als ein Nachteil des Halseyschen
Systems aufgefaüt werden kann. Während nämlich der Einstandspreis in Arbeitslohn
*) AusführUebo Mitteilungen hierüber a. Zeitschr. d. Ver. d. Ing. 47, S.17Ji u. 2233, 2903.
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238
Om Pr&mienayittm b«l der Lohnzahlung. — Vereins* und Personennacbrichten.
Oeolwhs
MecbaDlk»r*Zm
für den Arbeitgeber nur von 6 M. auf 3,60 M. (oder 2,80 .V.), also rd. auf die Httlrte
sinkt, steigt der Stundenlohn von 60 Pf. auf 180 oder 140 Pf., d. 1. auf das 3- oder
2,5-fache. Theoretisch sogar stellt sich die Sache so, daß der Einstandspreis nur bis zu
einer gewissen Grenze, der Stundenlohn aber ins Ungemeasene steigen kann. Denn
bezeichnet man den ursprüngiichen Stundenlohn mH /, die nonnale Zeit für 1 Stück
mit «, die bei der Arbeit gesparte mit s und den Reduktionsfaktor mit f, so wird
die Prämie = 8 - f I und, da die verbrauchte Zeit = n — s ist, der Einstandspreis
E = (n — i) l-^8ß = l{n — s + */); dividiert man diese Größe durch n — s, so er-
halt man den schließlichen Stundenlohn L = 1 1«//(« — «) + 1). Im Bußersten, nur theo-
retisch denkbaren Palle, wenn s sein Maximum, d. i. = n wird, wird der Einstandspreis
= 8- f-l, hingegen der Stundenlohn = l (n//0 -j- 1), d. !. unendlich groß.
Nun ist sicherlich dieser extreme Pall nur theoretisch denkbar; aber in der
Praxis wird doch der Umstand, daß der Arbeiter bei Halseys System mit Verringerung der
Arbeitszeit einen starken Verdienst erreicht, die gleiche Folge haben, wie derselbe
Umstand bei einfachem Akkordlohn: der Arbeitgeber wird immer bestrebt sein, den
Verdienst des Arbeiter zu kürzen, entweder indem er den Reduktionsfaktor f oder den
Grundlohn l verkleinert. Aisdann hatte man wieder dieselben LohndilTerenzen, wie
heim Akkordsystem, nur noch verstärkt durch den Umstand, daß so erhebliche Zeit-
ersparnisse, wie hier angenommen, ledigiich einem Fehler des Arbeitsgebers zuzu-
schreiben sind, der von vornherein die Arbeit falsch taxiert hat.
Diese Klippe sucht ein englische rPabrikbesitzer Rowan dadurch zu vermeiden,
daß er ein reines Stundenlohnsystem zu Grunde legt und nur den Stundenlohn steigen
läßt proportional der ersparten Zeit; d. h. wenn der Arbeiter z. B. Vs <1®^ Normalzeit
erspart, so erhält er für die verbrauchte Zeit einen Stundenlohn von 1 + Va des Orund-
lohnes. Wenn l, n und 8 dieselben Größen bedeuten wie oben, so wird jetzt der Stunden-
lohn L‘ =. l {I tind der Einstandspreis E' = l(n^ — 8-)/n. Man sieht, daß hier
L' im extremsten Falle, wo 8 = n ist, = 2 l werden kann, während alsdann der Ein-
standspreis unendlich klein wird. Theoretisch ist also dieses Lohnsystem für den
Arbeiter ungünstig, für den Fabrikanten günstig; praktisch liegt aber die Sache gerade
umgekehrt; denn die mäßigen Zeitersparnisse werden doch die Kegel sein, in diesem
Falle aber steigt der Stundenlohn bei Rowan stärker als bei Halsey und sinkt bei
Rowan der Einstandspreis nicht so schnell wie bei Halsey. Die folgenden beiden
Tabellen zeigen dies; zu Grunde gelegt ist wieder eine Normalzeit von 10 Stunden
und ein Grundlohn von 60 Pf.
A. Einstandspreis.
Arbeitszeit p. Stück :
10
9
8
6
4
2
1 St.
Halsey j | ~
6W
570
540
480
420
360
330 Pf.
CÜO
560
520
440
360
280
240 ,
Rowan
600
594
B. Stu
576 504
ndenlohn.
384
216
114 .
Arbeitszeit p. Stück;
10
9
8
0
4
2
1 St.
Halsey j | Z y’
60
63
67
80
105
180
330 Pf
60
62
65
73
90
140
240 .
Rowan
60
66
72
84
96
108
114 ,
ln Amerika sind die Meinungen über das Prämiensystem noch nicht geklärt;
wir in Europa und ganz besonders die kleineren Betriebe dürften gut tun, noch ab-
zuwarten, welche Erfahrungen die Amerikaner mit dem geschilderten Lohnsystem machen
werden, ehe wir uns auf eine für unsere Verhältnisse sehr einschneidende Veränderung
des Lohnsystems einlassen. Bl.
Yereins- und Personennachpichten.
D. U. f. M. u. O. Abt. Berlin. E. V.
Sitzung vom 1. Dezember 190B. Vor-
sitzender: Hr. Fr. Franc v. Liechten-
stein.
Hr.v. Liechtenstein setzt dio Vorführungen
und Erläuterung älterer Inalrumente, besonders
aus der Sammlung des Hm. W. Siedentopf
(Würzhurgj fort; es werden demonstriert: 4 Mi-
kroskope; Sonnenuhren (.Äquatoreal-. Horizontal-
und Vertikal-Uhren); Kompasse und Bouaeolen;
MaCsIäbe, Keiäfedern, Transporteure; MOnz-
Wagen und -Gewichte; eine Kanalwage; Winkel-
J
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H*n 34.
1^. Oezemb«r 1903-
Verein«- und Penonennachrichten. •» Kltinvr« Mitttilunfcn.
moßiiietnimente, darunter ein Astrolabium;
Gioben.
In die Kommission zur Vorbereitung der Vor*
standswahlen werden eotsandt die Horron
Blankenburg, Dehmel, Galle, Gebhardt,
Pellehn, zu Kaasenrevisoren ernannt die
Herren Ahlberndt und Pfeil. Bl
ZwelK^orelii Hamburg • Altona,
Sitzung vom 1. Dezember 1903. Vor-
sitzender; Hr. Dr. H. KrQß.
Hr. Albert Hayn wird als Mitglied in den
Verein aufgenommen.
Auf Bericht der dazu eiugeaotzten Kom-
mission wird beschlossen, das Stiftungsfest am
19- Januar abzuhalten.
Hr. Carl Heiuatz spricht über das Ge-
winde unter Vorführung eines reichen Materials
an Arbeitsstncken und Zeichnungen Der Vor-
tragende behandelt die verschiedenen Arten
von Schrauben, die Schraubenköpfo und
Schraubenmuttern, Schraubenlehren, Sclmeid-
eiaen und Gewindekluppen. Eine angeregte
Besprechung schließt sieh an den Vortrag an.
H K.
Ernannt wurden ; Privatdozeut Dr. 1*. Schultz
zum Vorstand der speziell-physiologischen Ab-
teilung am physiologischen Institut der Uni-
versität Berlin als Nachfolger des verstorbenen
Prof. linm. Munk; Dr. C. Kiilfs zum etats*
mäßigen Chemiker hei der Geologischen Landes-
anstalt und Bergakademie zu Berlin; der ao.
Professor Dr. A. Pnrtheil In Boim zum o.
Professor und Direktor dos Pharmazeutisch-
chemischeu lostitus an der Universität Königs-
berg; Kantonchemiker F. Seiler zum ao. Pro-
fessor der Chemie an der Universität Lausanne;
Dr. S, Yoiing, Leciurer am Universiiy C<Al(gt in
Bristol, zum Professor der Chemie am Trinity
College in Dublin; Dr >V. Smith zum Pro-
fessor der Physik an der Universität von Michi-
gan in Ann Arbor; Dr. F. j. Pond zum ao.
Professor der technischen Chemie am Stevens-
Institut in Hüboken; Dr G. D. lliiincliH zum
Professor der Chemie an der Washington Uni-
versität zu Bt. Louis, .Mo.
Privatdozent Professor Dr M. SelioHz in
Breslau wurde als ao. Professor fUr Chemie an
die Universität Greifswald berufen.
Habilitiort haben eich: Dr. C. W, Wirtz,
Observator an der Sternwarte zu Btraßburgi. B..
an der dortigen Universität für Astronomie. Dr
J. Billitxer an der Universität Wien für physi-
kalische Chemie.
Verstorben sind: Professor Clir. .Vtig. Nagel,
früher Professor der Geodäsie an der tech-
nischen Hochschule in Dresden, im 83. Lebens-
jahre; R. H. Thiirston, Dir des Sibley College I
239
und Prof, der angew. Mechanik und des In-
geniourw'esens an der CemcZ^ Unirersity in Ithaca,
N. Y., einer der Herausgeber der Zeitschrift
„Sctcnce“ (New York), in Ithaca
Die diesjährigen Nobelpreise sind erteilt
worden für Physik an Prof. Arrheriius,
für Chemie an Herrn Becquerel und das
Ehepaar Curie fUr ihre Forschungen über die
strahlende Materie.
Klainspe Mitteilung*ii.
Doppel - Anaitiicmat fOr Reproduk-
tionen mit vermindertem sekundären
Spektrum.
.Mitteilung der optischen Anstait C. P. Goeri-
Friedenau.
Von W. Zschokke.
Abdruck au$ der Photogr. Korr. 1903.
(StMtwi)
Die Konstruktionsdaton dieser neuen Form,
ihre Fehler und deren graphische Darstellung
sind analog zusammengestellt wie oben.
V. Ztceilinseneyetem F WO (Fy J).
T| = — 12,06
dl — 0,27 Fernrohrflint
= -f- 4,43 (Crown
dj = 0,53 schweres Bariumsilikat-
r, - + 14,41
dl « 0,15 Luft
r* = -f 23,77
d^ — 0,60 schw erstes Üaryt-Crown
Ti = — 10,84
Blendenabstand 0,46.
VI. Optuehe Kigen$eha/ten der verwendeten
Olaaarten.
Ohtarl
CfrwFj V JJbisF
1
FWsG'
Fernrohrflint .
1,521030,0101251,40.00715
0,00580
ßchw. Barium-
1 0,707
0,673
silikat-Crown
1 ,574520,01003 57,30,00707 0,00567
Schw. Bar> t •
1 0,706
0,569
Crown ....
1,611050,01080 56.50,007640,00617
1 : ,0,707
0,571
VII.
Tabelle der Schnitticeitendiff'erenim.
Einfalls-
höhe
Pc - p’/i Pb - P°B Pf ~ P^b
Pe- “P'ö
0
+0.036 i 0,00 -0,096
-0,088
1,7
-0,107 -0,093 1 —0,131
+0,002
2,8
—0,341 ' -0,287 —0,118
+0.123
Digitized by Google
240
Kltmtr* MiltcUungtn.
D*ct»cb«
M*chaniker-Zig<
VIII. TaMU der aetigmatUcken Bildfekler.
,/
V» U äqu. +
äqu. 1
1 nicr.
, t mer.)
13» 55'
—0,040
—0,073
-0,056
20» 19-
+0,491
+0,800 j
+0,646
WAhrend os uns gelungen war, boiniihe voU-
stAndige Bildfeldebnung zu erreichen (s. Fig. 6),
läßt die Farbcnkorroktion noch zu wünschen
übrig (8. Fig. 8). Wohl sind in der Achso die
verschiedenen Farben nAher zusamroengerOckt,
aber die Fehler der Randslrahleu sind größer
geworden. Der Grund liegt darin, daß das
ganze Syatem durchgebogeii werden mußte.
Dadurch entstanden für die Randstrahlcn
größere Einfallswinkel, und da auch am zer>
streuenden Radius r, der Unterschied der
Brechungsindizes gewachsen ist, wiegt natürlich
bei den Randstrahlen die Wirkung der zer-
streuenden Linse vor. Dennoch ergab der prak-
5^9 V.
^00
tische Versuch ein sehr günstiges Resultat,
sobald mou auf F/15 abblendeto Die Ein-
stellungsditferenz für verschiedene Farben war
so gering,' daß sie auch bei einer Brennweite
von Thümm die Schärfe nicht heointrAchtigte.
Gleichwohl konnte uns dieses Resultat nicht
hefriedigon; wir suchten es noch weiter zu
verbessern.
Wir vorteilten die sammelnde Wirkung in
der Nogativliuio auf zwei Kittflächeo, so daß
die Crownglaslinse von FUntglaslinseu um-
schlossen war. Dadurch erhielten wir um
Radius (a. Fig. 7) wieder geringere Unter-
schiede der Brechungsindizos und konnten die
Äußeren Radien wieder etwas abflachen. Bei
dieser Anordnung gelangten wir zu den nach-
stehenden Konstruktionselementen und Re*
sultaten.
IX. ZweiUneenegstem F= 100 {Fig 7).
T| = — 16,67
d] = 0,8 Fernrohrflint
r, = + 16,67
i, = 0,7 schwerstes Barvt-Crown
r, = — 10.31
dj = 03 Femrohrflint
+ 20,28
d. = 0.3 Luft
r* - + 40,48
d, = 0.65 schwerstes Baryt-Crown
r, = - 17,34
Abstand der Olcndenmitte 1,0.
^3- T. Ä5. S-
i3'
X. Optische Eigenschaften der veneendcUn
Glasarten.
!
Glasart
ChisF *• DhisF FhisG'
Fernrohrflint .
1,522100,0102251,10,007210,00585
0,705 0.572
Schw. Baryt-
Crown ....
1 ,6 1 546 0,01 1 1 5 55.2 0.00787 0,00639
0,706 0.673
Digitizad by
Men 34.
tii Deiember 1903.
KlMner« Mlttallungan.
241
XI. Taheüc der SchniHweiiendiffertnten^
Kinfall»~
höhe
Pc -P*u Pd — P°d
Pl—P^B
Pb--P"b
0
—0,008 0,000
—0,013
—0,037
1.7
-0.050 -0.020 '
+0,012
+0,024
2,3
—0,052 —0,008
+0.078
+0,118
XU. Tabeüe der aatigmatieeKen Bildfehler.
V« äqu. +
äqu.
mer.
J mer.)
13" 59'
-0,12 ,
-+>.4G
-0,29
18" 36-
+0.11
+0,17 1
+0,14
Aus Fig. 8 ersieht man, daß zwar die Rand-
strahlen immer noch etwas überkompenaiert
sind, aber die vorschiedenon Farben sind doch
so nahe zusainmengerUckt, daß die noch bfei-
bendeo Fehlerreste für die Praxis ganz ohne
Belang sind. Die Bildebnung {Fig. 9) ist analog
wie im vorigen Pall in sehr hohem Maße er-
reicht.
Bin praktischer Versuch mit einem nach
diesen Angaben auegoführten symmetrischen
Doppelobjcktiv von 900 mm Brennweite hat die
günstigen theoretischen Resultate volikonimen
bestätigt. Bchon bei der optischen Kinstelluiig
fällt die überraschende Klarheit des Bildes auf,
und die Aufnahmen durch Rot-, Grün- und Blau-
filter sowie auf KoUodiumplatto ergaben eine
vollständige Übereinstimmung der Binstcllung.
Die Strichschftrfo seitlich der Achse dehnt
sich bis Über 40^ Gesichtsfeld aus. so daß mit
diesem Objektiv bei Aufnahmen in natürlicher
Grr>ße und Blende F : 15,5 Platten vom Format
1 m X 1 m ausgezeichnet werden.
Der Standpunkt der modernen
Röntgentechnik«
Von 0. Pasche.
Sehweiterische Blätter f. Elektrotechnik 1903.
(aeUuu)
Die Huuptapparatc der Rnntgonarheiten, die
Rohren selbst, sind ihrer Hauptsache noch be-
kannt, ebenso wio die Tatsache des „Hart-
werdens“ durch zunehmendes Vakuum. Der
nach mehr oder weniger langem Gebrauch sich
auf der der Antikathode gegenüber befind-
lichen Röhrenhaltte bildende Belag wirkt ab-
sorbierend auf Luft, so (laß bald nur noch kun-
trastlose Bilder erhalten werden künuen. Bei
stärkeren Schließungsfunkon unter Benutzung
des Webneltunterbrechers stelgorto sich dieser
Übolstand außerordentlich. Diesem und dem
Hoißwerden der Antikode mußte abgeholfen
werden; die große Warmomengo kann sogar
diese von ihrem Haltor abschmelzen. Rin I
starker Metallblock mit Plalinbelag hilft be-
sonders bei längerer Versuchsdauer noch nicht
genügend. Gute Dienste leistet ein durch
die Antikathode angeschmolzener Wasserbe-
hälter. dessen luhalt so berechnet sein muß,
daß auch bei den längsten Arbeiten das Wasser
nicht zum ISieden kommt, weil dieses auch bei
guter Aufhängung ein Schaukeln verursacht
und BO die Klarheit des Bildes beeinträchtigt.
Wie weit das Hartwerden durch Gasreser-
voirs und andere neuere Regulierungen des
Vakuums vermieden wird, muß erst die Praxis
noch zeigen; bis jetzt funktiontorien diese Vor-
richtungen meist anfangs recht befriedigend,
war aber einmal die Rühre hart geworden, so
trat dieser Zustand immer bald wieder ein.
Bessere Resultate wurden mit Verschaltung
von hohen Selbstinduktionen erreicht; dann
wurden primär noch besondereSolbstinduktionen
mit gutem Erfolg vorgeschaltet, bis heute durch
Änderung der Selbstinduktion der Primärspulen
selbst das Beste erreicht ist.
Walter stellt auf Grund seiner Arbeiten
folgende Grundsätze auf für gute Rüntgen-
appurate uuter Berücksichtigung der Benutzung
des Wchneltimterbrechers , möglichste Scho-
nung der Röhreu und volle Ausnutzung des
Induktoriums: I. Selbstinduktion veränderlich
durch einfache Schaltung der Primärspulen.
2. Je weicher die Rohro, desto grüßer die nö-
tige Selbstinduktion. 3. Jo welcher die Röhre,
desto kürzer der Platinstift des Wehneltunter-
brechers, oder jo größer die verwendete Solbst-
imluktion, desto kleiner dio Stiftiänge. 4. Die
günstigste Betriebsspaimung ist 50 bis 80 Volt.
Stöpselumschalter oder besser Mohrfachiim-
Schalter dienen zur Änderung der primären
Bülbstinduktiüu. Die Vorstellung des Stiftes
am Wehneitunterbrecher geschieht am besten
von Hand, der .Mehrlach-Wohncltunterbrechor,
bei dem mehrere Stifte verschiedener Länge
beliebig eingeschaltet werden können, ist nicht
besumiors gut zu nennen, da eine feinere Re-
gulierung ausgescldossen Ui
Größereluduktorieu sind den kleineren immer
vorzuziehen, da diese für Arbeiten wie Becken-
photographien doch nicht genügen. Will man
von der teueren und schw'er truns]>ortabeln
Akkumulatoronbatterio und dem Induktorium
ganz absohen, so liefern die statischen Maschinen
recht gute Resultate: sie haben noch den Vor-
teil, beliebig nah© an die Röhre gebracht werden
zu können, ohne den Brennpunkt zu voräudern,
was von den Imlukturien wegen der Ablenkung
der Kathodenstrahlcn durch .Magnete nicht ge-
sagt werden kann.
.Mit Hülfe von Röntgenstrahlen erzeugte
Bilder sind Zontralprojektionen , folglich er-
scheinen dio untersuchten Teile vergrößert,
und um so mehr, je weiter der Gegenstand
Digitized by Go<^Ie
KUintre Miti«Uung«n. — Bttcbtrtch«u und Prvislutcn.
DtaUch«
UecbaQlk«r-Zt«.
242
von der Platte entfernt ist. Da nun die
Kont^enstrahlen durch kein Mittel gebrochen
oder reflektiert werden können, so ist es nicht
möglich ein Büschel paralleler Strahlen zu er-
halten. Dm nun ein Bild in wirklicher Größe
zu erhalteu, umführt man mit Hülfe des Ortho-
diagraphon das Objekt nur mit dem auf dem
Fluoreszenzachirm senkrecht stohenden^Xormab
strahl*. Der Orthudiagraph besteht im wesent-
lichen aus der starren Verbindung der Rühre
und einer Mire durch einen zweimal recht-
winklig gebogenen Arm; das System ist in
zur ÜurchlcMichtungsebene parallelen F^beno
verschiebbar. Um alle auch von den GlaawAnden
der Rühro ausgehenden Strahlen von dem
Bilde abzuhalton werden doppelte Blenden be-
nutzt, auf deren Anwendung genauer einzu-
gehen hier nicht der Platz sein dürfte. Z.
Der IV. Kongreß des Interuationalen
Verbandes für die Materialprüfungen der
Technik wird vom 18. bis 24. August PKW in
6t. Petersburg stattfinden. Außer den Be
ratungen. deren Programm bald vorüfTentHcht
werden wird, ist dor Besuch der wichtigsten
industriellen Anlagen, wahrend eines Ruhe-
tages ein Ausflug nach Finnland und nach dem
Kongreß eine Reise nach Moskau geplant. Der
Preis der Teilnehmerkarte betragt für Herren
10 Rubel, für Damen 7 Rubel. Die Damen
werden von einem besonderen Damenkomitee
empfangen, welches sich bemühen wird, ihnen
wahrend der Sitzungsstunden die Besichtigung
der Stadt zu erleichtern. Das Organisations-
komitoe wird in nächster Zeit die Begünsti-
gungen bekannt geben, welche den Mitgliedern
auf Bahnen. Schiffen, in Hotels u. dgl. gewahrt
werden.
Alle Zuschriften sind zu richten an das
Comite d*Org(ini$aUon du IV. Congrh Internatio-
nal pour feasai dea math'iaux, St Peterabourg,
Perapeviive dea Baleana 9, Laboratoire Mfeamque
de rinalitut dea Inghiüura dea i'oiea de communi-
cofitm. Ausführliche Programme sind auch von
der deutschen GeschaftsstcUo dos Internatio-
nalen Verbandes (Prof. A. Martens. Groß-
Lichterfelde W) zu beziehen.
Büchepschau u. Preislisten.
Carl /fiU, Optische WorkstAtto, Jena. Der
Minimum Palmoa, Modell 1904. S(>. 8 S. mit
4 Abbildungen. August 1903.
— Die Palmos * Rollfilm - Kassette. Modell 1903.
4 6. mit 8 Abbildungen.
Bekanntlich stellt die Firma Carl Zeiß
seit einiger Zeit Hundkamerus selbst her, wo-
rüber im November 1902 ein ausführliches Preis
Verzeichnis (Photo - Objektive, Palmos • Hand-
apparate, 23 6. mit vielen Illustr.) erschienen
ist. Für l'latten von 9X12 em ist die bekannte
vortreffliche Konstruktion gewählt, bei welcher
das Objektivbrett durch Balgen und 4 einklapp-
bare Stangen mit dem Kamerarahmen ver-
bunden ist. In den Kamerarahmen künnen
Kassetten mit Glasplatten oder Planfilms oder
eine Rollfilm-Kassette eingesetzt werden, bei
welcher der zwischen zwei Rollen gespannte
Teil des Rollfilms au derselben Steile liegt wie
bei Anwendung dor einfachen Kassetten mit
Glasplatte die photographische Schicht.
So bequem es auch ist, die Aufnahmen auf
Rollfilms zu machen und diese vom Photogra-
phen entwickeln und kopieren zu lassen, so
bietet doch die selbst vorgenommeue Einlage
und Entwickelung von Glasplatten mehr Be-
lehrung und mehr Vergnügen.
Für kleinere Bildgrüßen insbesondere von
6x9 cm verfertigt die Firma Apparate einer
etwas anderen Konstruktion. Diese sind nur
für Rollfilms bestimmt; deshalb sind die beiden
Seiten des Kainerarahmens zur Aufnahme je
einer der beiden Filmrollen eingerichtet. Zwi-
schen den beiden Rollen ist der Film gespannt
und zur Belichtung bereit. Ala Objektive sind
w'ohl Tessare (1:6,3) im allgemeinen am
meisten zu empfehlen; Unare (l:4,ö) sind frei-
lich noch lichtst Arker, aber deshalb auch von
geringerer Tiefenschärfe. Af«.
Paul Gebhardt Söhne (Berlin C., Neue Schön-
hauser Str. 6). Katalog und Preisverzeichnis
Nr. 16 über Einrichtungen physikalischer
Lehr- und Vorbcreitungszimmer und physi-
kalische Apparate. 8°. 280 S. mit vielen Fig.
1903.
Der Katalog enthalt 3858 Nummern; ihm
sind 3 Gmndrisse für ein einfaches, ein mitt-
leres und ein reich ausgestattetes physikalisches
Gymnasiallaboratorium hoigefOgt.
£. Kuhmer, Berlin. Preisverzeichnis Über
Selen-Zellen uud -Apparate. 8®. 16 8. mit
11 Fig. 1903.
F. M. Feldbaus, Die Erfindung der elektrischen
VorstArkungaflasebo durch Ewald Jürgen v.
Kleist. Zur GeschichtederFunkentelcgraphie.
gr.-8^ 29 8. Heidelberg, C. Winter 190.3.
0,80 M.
S. M. Jörgenseu, Onindbegrifl'D der Chemie,
au Beispielen und einfachen Versuchen er-
läutert. 8®. IV, 196 S. m. 13 Fig Hamburg,
L. Voß 1903. 2.00 Af
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Ueft 24.
IV Dotfinbvridua.
PatcatKbau.
243
Patentaohan.
Vorrichtong xom Abf&sg«n von Qaaproben and zom Oborleiton derselben in einen Absorp-
tionsraom. M. Arndt in Aachen. 2b. 10. 1901. Nr. 137061. Kl. 42.
In einem die SperrflOssigkeit S onthaltenden und von dem su untersuchenden Gasgemisch
in der Richtung 7. 7/ durchzogenen Behälter i befindet eich ein mit unterem Zufluß 4 veraehenes
Schöpfgefltß 3, an das ein enges zu dem Absorptionsrauro 23 fQhrendes und oben verschließ-
bare« Rohr 5 angcsetst ist. Von dem oberen Ende des SchOpfgef&ßos 3 geht ferner ein Zu-
leitungsrohr 6 ab, welches etwas Ober der Mon-
dung des Stutzens 4 sich nach unten Öffnet.
Taucht man bei geöffnetem Rohre 5 das Schöpf-
gefftß 3 in die SperrflOssigkeit 3 bis zur punk-
tiert gezeichneten Lage hinab, so füllt es sich
mit FlQssigkeit Hebt man das SchöpfgeAß bei
geschlossenem Rohr 3, bis die untere MQodung
des Rohres 5 frei wird, so fließt durch den
Stutzen 4 die FlQssigkeit aus und saugt das su
untersuchende Gasgemisch io das Schöpfgof&ß.
Taucht man hiernach das Schöpfgef&ß wieder
in die SperrflOssigkeit, so wird die Gssprobe in
den Absorptionsraum 33 gedrftngt Je mehr Gas
aus der abgofaogenen Probe in 33 absorbiert
wird, desto weniger hoch steigt die Absorptions-
flUssigkeit in den Raum 35, 36, wobei die Skale
den Gshalt des Gasgemisches an dem absor-
bierten Bestandteil abzulesen gestattet Das
Pollen und Leeren des io diesem Falle natür-
lich feststohendeu Gef&ßes 3 kann auch durch
Heben und Senken eines mit dem Behälter 1
durch ein bewegliches Rohr oder einen Gummi-
schlauch verbundenen andern Gefößes ge-
schehen. Desgleichen kann das Öffnen und
Schließen des Rohres S selbsttätig durch eine
Ventileinrichtung erfolgen , welche zwangs-
läufig zugleich mit dem zu hebendon und zu
senkenden Gefäß gesteuert wird.
Fritter. F. Schneider in Fulda. 26. 1. 1902. Nr. 138277. Kl 21.
Dieser Fritter wird gebildet von zwei aus einem elektrisch gut loitcnüon Material be-
stehenden hohlkegelförmigen Körpeni
D E, welche sich mit ihrer Grund-
fläche unter Zwischcnlage eines Ringes
F aus isolierendem Material gegon-
Qberstehen und in ihrem gemeinsamen
Bobiraum die Frittermasse O auf-
nehmen. Durch die Außenwanduugen
der Hohlkegel werden dabei die in
der Nähe etwa auftretendeo Wellen,
die nicht durch den Empfangsdraht H
kommen, von der Frittermasse fern-
gehalten bozw. absorbiert.
Ein ans Dynamomaschine and Strommssssr beetshender Umdrehaagegesohwindigkeitsmeeser.
F. Schuchhardt in Berlin. 30. 6. 1901. Nr. 137893, Kl. 42.
Um den Geschwindigkeitsmesser für verschieden große Hatidurchmcaser einstellbar zu
machen, ist der Strommesser mit einer verstellbaren Anzeigevorrichtung versehen.
Digitized by
D«otsrhe
M«rbAWkerZ<K-
244
Palenttchau. PatentlUl*. — Brletkuten der Redaktion.
8pi»g«iapp«rat nun HeMea der Zasammendrflekang bexw. Aoedehntmg von Körpern beiProbe-
belastnngen. F. Büß in Budapeet. 19. 10. 1901. Nr. 137683. Kt. 42.
schlosaen. Dabei nimmt die Blattfeder e die
bildet sugleich den reibungslosen Drehpunkt d
Zur Vermeidung jeglichen toten Ganges
bei der Drehung des Spiegele von Spiegelappa*
raten fOr Meßzwecke wird das eine lamellen-
förmig auslaufende Ende der Spiegelachse durch
eine Verschraubung feetgeklemmt, das andere
dagegen frei drehbar gelagert. Die Drehung
dos Spiegels erfolgt daher unter Torsion der
Achse.
Hitsdrahtmelsgerät. P. Meyerln Berlin. 3.11.
1900. Nr. 185 736. KI. 21.
An einem von einer Blattfeder e ge>
tragenen zweiarmigen Hebel c ist einerseits
der Hitzdraht a und andererseits der den
Zeiger h bewegende Spanndraht f ango-
Angenverändemng des Hitzdrahtes a auf und
Uebelsystems.
Palentlisle.
Bis zum 7. Dezember 1903.
Klasse: Aameldangen,
2t. D. 13120. Blektrizitatsz&hler. A. u. 0. DOo-
kel» Leipzig. 15. 12. 02.
D. 13 960. Federnde Aufhängevorrichtung fdr
Meßgeräte. Deutsch • Russische Elek>
trizitatsz&hler* Oes. m. b. H. , Berlin,
31. 8. 03.
M. 21 631. Einrichtung zur elektrischen Be*
leucbtung mittels mit Oss oder Dampf ge*
fullter Röhren. Moore Electrica! Cy.,
New-York. 4. 6. 02.
V. 5064. Einrichtung an elektrischen Meß-
geräten zur Brmflglichung genauer, von
äußeren magnetiscben Einflüssen unabhän*
giger Ablesungen. T. W. Vorley, New-
York, 24. 3. 03.
30. K. 26 063. Induktionsapparat; Zus. z. Pat
Nr. 146696. V. Reichenberger u. B.
Weiersmaller, NOmberg. 29. 9. 03.
42. A. 7727. Photographisches Objektiv mit fQnf
lichtbrecbenden Flächen. H. L. Aidls,
Lauterdale, Engl. 4. 2. 01.
B. 32 719. Elektrisches Widerstandstbermo-
roeter fUr Gefäße mit Rührwerk und dgl.
H. BUchler, Zürich. 4. 10. 02.
B. 17 741. Projektionsschirm aus Gewebe.
R. Seffert, Dalldorf-Berlin. 12. 3. 03.
Bch. 20 034. Gelenkartigo Binsatzbefestigung
an Flachzirkeln. G. Schoenner, Nürnberg.
9. 8. 03.
St. 7896. Vorrichtung zum Messen und Auf-
zeiebnen des Winddruckes. Bteinle &
Hartung, Quedlinburg. 22. 11. 02.
W. 19 967. Instrument zum Untersuebeu des
Sehvermögens. E. F. W'aits, Corinth, V.
St A. 8. 12. 02.
Z. 3591. Logarithmischer Rechenschieber auf
zylindrischen Flächen. A. Zlehl, Berlin.
28. 5. 02.
ErUtluagea.
21. Nr. 148161. Elektrizitätszähler für Dreh-
Strom mit vier Leitungen. Union El.-Gee.,
Berlin. 16. 5. 08.
Nr. 148 279. Klopfer für die Frlttröhre bei
Empfängern für die drahtlose Telegraphie.
L. Aocel, Paris. 11. 9. 02.
Nr. 148 303. StÖpeelsicherung. Bergmann
Elektrizitätswerke, Berlin. 23. 2. 03.
Nr. 148 316. Verfahren zur Herstellung eines
metallischen Wärmeleiters für die Anti-
kathode von Röntgenröhren. R. Burger,
Berlin. 24. 3. 02.
80. Nr. 148 130. Vorrichtung zur Beobachtung
und Aufzeichnung von Blutdruckschwan-
kungon beim Menschen und Tier. W. Oehm*
ke, Berlin. 3. 6. 03.
42. Nr. 148 092 Tragbares Pendelnlvollier- und
Winkelmeß-Instrument. L. N4el, Paris.
22. 2. 02.
Nr. 148 105. Einstellvorrichtung bet Differenz-
lehren. J. W. Newall, Ijondon. 7. 2. 02.
Nr. 148 370. Schraffiempparat. K. Kieser,
Stuttgart. 25. 3. 02.
Briefkasten der Redaktion.
Dr. S. in B. Die Adresse der Firma, welche
die kleinen Akkumulatoren (diese Zeitackr. 1903.
S. m9) herstetu. ist: Wilb. Brny, Halle a. S.,
Neue Promenade 14.
FBr dl» RedakUoa TerkatwbrtUi'b: A- BJasebk» lo B«rl>o W.
Verlaf roo itillB» Sfrlne»r m Bariin N. — Dmrk too Bnil Dr»7»r ta Bsrltn SW.
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Namen- und Sachregister,
Für die sachliehe Ordnung Ut haupUAchlich eine Anzahl von (fett gedruckten) ätkh-
wörtern benutzt, z. B. Akuetik, Btektrizitüt, Laburatoriumsapparate, Vereinsimchrichten, Werk-
statt u. dgl.
Bei der Hinordnung eind A, d, Q als a, o, u angesehen worden.
A kistik : Schallri<‘htungsanzei-
ger 123.
Albreciit, H., ÜhjektivtrAger
f. Mikroskope 163.
Allgemeine Blektrizitnts-
Gesellschaft, MotnrzAbler
16, — Schaltg. f. Funkentele* i
graphie 31. 51, 103, 104- —
HochspannungsktdM-l 77. —
Glimmer- u. Mikanit-Fabrikate
118. — Hartgummi 167, —
HlektrizitAtszAhler f. dupp.
Tarif 183. — Drehatrom-Öl- ;
Transformatoren 221. — Zoi-
chonappurnt f. Röntgenbilder
236.
Allihn, F., Universal - DrcifiiU i
141.
Anderssen, M. E., 8 Traube.
ADStalteii: Physikal.Ver. Frank-
furt a. M. (ßlitzahleitorkursus)
30. —Techn. Mittweida 39, 180.
— I. Handwerkersvhiilü Berlin
57, 168. — Stadt. Techn. Neu- .
Stadt i, Meckl. 57. — Univ.
Münster 78- — Engl, phvsikal.
Staatölab. 91, 167, 180. —
Chem. Lab. d. Mugit Ociano-
grMkiqyu 118. — Fachdchule
f.reinmechanikSchwenningoD
331. — Techn . S t adtsu Iza 1 3 1. —
Phy$. Lab. 180. — Prtt-
fuDgsanstalt f. App. u. Ro-
agentien 211.
V. Arco, Graf, s. Slaby.
Arndt, G., PrAzisiunasAge f.
mikroskop. PrAparate 7.
— , M., Hegistriervorrichtg. f.
Gasanalysen 123. — Abfangen
von Gasprobeii 243.
Artcmieff, N., Schutzkleidg.
gegen hohe Spanngn. 78.
AltrODomiet App. z. Brmittelg.
U. porsönl. (ilcicbg. 17, 25. —
Dorstellg. d. scheinbaren Be-
weggn. d. Gestirne 3|. — Bc-
leuchtungsvurrichtg. un Ab-
lesemikr. 104.
Auer V. Welsbuch, C., Leucht-
fäden u. OsmiiimdrAtbe 171.
Auerbach. F.. Dtis Zeißwerk
u. die Carl Zeiü-Stiftg. 149-
Auerbach & Co., Bohrkopf z.
B<*hren kantiger Löcher 187.
Ansfnlir: Zolltarife f. Österreich
u. Rußland 20. — Ivommlasiun
f. d. Erniittolg. der Worte d.
doutsch. Außenhandels 178
— Zolltarif 192.
Ansstellaugeii:
— aufd. 75. Naturforscher-
vers. 70,
Welt— St. LouisOO, 99. 195.
Schafferimiseum 162.
Bunzhaf, C., Stell vorrichtg. f.
Nivelliorinatr. ii. dgl. 31.
Bditian Metn' Cy. Ltd , Elektro-
lyt. Klektrizitnfsme»*er 51.
Becker. A., Argon 141.
Becker & Co., Gla.sHchmolzufen
6J.
Behren dsen . Warme lehre ( Vor-
trag) 35.
Benjis, (*., Höhen- u. üefall-
messer 84.
Biecan, W., Wechselstrom 62.
•— Was ist Elektrizität? 169.
Bliithy, O. T., Wechaelstrom-
, zAhler 214.
Blish. S. B., Naut. Inslr. 182. i
Bloch, B. T., Schallrlchtungs- [
anzoiger 123.
Bluth & Cochius, PrAzisions- ;
tastor 111.
Bocuzo, A., Form f. Glasgegen- |
stAmle 143.
Bohne, O., Wärmeregler 172.
Bolton, H. C., Ursprung d.
Wortes Barometer 80.
Bornkcssel, P., Zuschmelzen
V. Gasröhrcu 164.
Bosch, J. & A., Darstellg. d.
schoitib. Bewegg. d. Gestirne
31.
Böttcher, A , Prüfg. u. Kuhlg.
d. Thermometer 154, 194
Branly.E-, BmpfAngcr f- draht-
lose Telegraphie 77.
Brauer, B. A., Spring. Log. 51.
Pi-auns Telegraphie, G. m.
I b. H., Frittröhr© 64. — Ein*
richtg. f. Funkentcl. 223, 224.
nrlefkAftteu! 24, 32, 184. 244.
iBrinell, Zngfostigk. v. Kiseii
I II. Stahl 130.
V. Bronk. (>., Selenzellen 215.
Brunnöo, R., Stollg. d. Hand-
werk skamroeniu, Handwerker-
tnge gegonUberd. Interessen d.
PrAzisionstechoik 199. — Neue
LohrverlrAg« d. D. G. f. .M. u.
O. ^V^)^t^ag) 199.
Burger, R., Röntgenröhre 23.
Carborundum Cy-, Karborund. 7.
('arpentier, 3., Stromunter-
brecher 8.
Cha88orau,A..u.J.A.Mourloii,
Aluminiumlogierg. 172.
Chemie: PrUfg. chem. Meßger.
vom Nat Phy» Lab- 180.
Chemnitzer Stanz werke.
RicnienschcibenausStuldblcch
211.
Cook, H., Abschneidon v. Glas-
röhren 163.
CorsepiuSfM.. Leitf. zurKonstr.
V. Dynamomaschinen 82.
246
Crookes, Sir \V., Wasaoratoff-
Vakuumrf'hren 121,
Dallmeyer, T. R, Priamon-
doppelfemrohr 23.
Davl», A. 8., Barometer 143.
Delanoy Safety Log- Co.. Lok
Uemonstratlootapparaie :
Scheinbare Beweggn. d. Oe-
atirne 81- — ^PP-
SchnfTermuaeum 162. — Zwei
hydroat App. 208. — Krj'ophor
213.
Desaauer, F., Stromunler*
brecher 8. — K^intgenrohre
215.
Deutsch • ru88. Hleklriisl-
tatsz&hler*Go8., Bloktrizi»
tatszAhler 16.
Dick.J.R, Elektrol. ZAhlor 41.
Druck: Zwei hydrostat, App. 208.
— ZusammendrUckung von
Körpern 244.
Eberstoin, M., ßunaonbrenner
207.
Bisenfülir, \V., Zangendreb-
bank 208.
Elektrizitit: 1. Theorie. - II.
Blemonte: Kleine Akkumu-
latoren (Vortrag) 219. — III.
Meßinstrumente: Regi •
slrier • Strommesser 15. —
Lager bei Motorzllhleru 16, —
Elektrizitntazöhler 16, 41. 43,
63. 108, 151, 183. 214, 215, 223.
— Stromabnehmer f. Motor-
zAhler 16. — Kern f. Meßge-
räte 23. — Eichg. von Watt-
metern 43. — Arbeitsroeßgerät
f. Wechselstrom 43. — Elek-
troK't. Elektrizitätsmesser 51.
— Zontrlerg. d. Kornes v. Meß-
geräten 113. — Hitzdrahtmeß-
gerat 1 32, 244 — Transformator
(. Mehrphasenstrom • Meßapp.
151. Doppelzfthlwork f.
Meßiiistr. 170. — Meßgerät
in bewogl. Spule 182. —
Eloktr. Temperaturmessg 104.
— Elektrodynamometer 215.
— Aufhängung d. Drehspule
eloktr. Meßgeräte 223. — Oe-
sprächsrAbler 234. — IV. Mi-
krophone, Telephone,
Grammophone, Phono-
graphen u. 8. w.: Frittröhro
15, 182, 243. — Schaltg. f. Fun-
kentel. 31, 51, 63. 103, 104,
171, 223, 224. — Regeluiigs-
vorrichtg. f. Frittröhren
— GrundzQge d. Telegraphie
u.Telephonle71. — EmpDingcr
f. drahtlose Telegr. 77. —
SchnelltelcgraphlOS. — V, Be-
leuchtung: Effektbogen-
Iampe37. — Osmiumlampe 49.
— Liliput-Bogenlampe 57. —
Mikroskoptorlampe 139. —
Louclitfnden u. Osmiunidrähto
171. — • VI, Allgemeines:
Polarisierte Relais 1. — Strom-
unterbrecher 8, 164. — Hand-
bohrmaschine 14. — Fern-
Namtn- und Sachregister.
Zeichengeber m. Wismutspulen
15. — ScbaltungBbucn f.
Schwachstromanlagen 22. —
Röntgenröhre 23. — Wärme-
melder 31. — Laboratoriums-
öfen 38. — Wechselstrom u.
WechaelstrommaBchinen 62. —
Glasschmelzofen 63. — Ballast-
widerstand 65. — Nachweis
elektr. Schwinggn. 71. —
Hochspannungskabel 77. —
Schutzkleidg. gegen hohe
Spannung 78. — Leitfaden z.
Konstruktion v. Dynamoma-
scbineti82. — Selbsttät. Queck-
silber-Ausschalter 103. — Er-
I höhg. d. Isolatiousfähigk. u.
j Eloktrisierburk. v. Seide 112.
— Isolieranstrich 139. — Ent-
ladungsröhre 140. — Daretellg
V. Argon 141. — Kontaktfeder
152. — Rheostal 160. — Elek-
trolyt. Analysen 166. — Was
I Ut BL? 169. — Starkstrom-
techuik 166. — Platinelektrode
171,223. — Elckfr. Uhren 180.
— Elektromagnet Abschluß-
organ f. Gas od. elektr. Strom
18J. — Röntgenröhren mit
I Wechselstrom 184. — Wehnelt-
' Unterbrecher 209. — Ge-
schwindigkeitsmesser 214. — ^
Röntgenröhre 215. — Selen-
zellen 215. — Drehstrom-Dl-
Transformatur 221. — Mittels
Röntgenröhren in wahrer Form
z. photographieren 224. Stand-
punkt d. Röntgentechnik 228,
241.
Blektrizitäts - Gos. Hansa,
Kammerhoff & Winkel-
stroeter. Biegsame Welle 28.
Entferanugsmesser: 63, 172. —
Gebrauchsauweisg. f. d. ste-
i reoskop. — 43. — Prisma f.
j — 151.
I Epidiaskop s. Projoktionsapp.
|Erny, W.. Kleine Akkumula-
' toren 219.
I Ettinghausen, H. L. s. West.
; EennelSöhue,0.,Beleuchtgs-
I vorrichtg. an Abicsemikro-
skopen 104.
Fernrohre: Visier - Prismen —
15. 151. — Prismendüppel —
23.
Fischer, M., Hundelsverträgo
(Vortrag) 196.
Korbes, <L. Prisma f. Entfer-
nungsinosser 151.
Frahro, H., Umdrehungsge-
schwindigkeitsmeeser 182.
Frank, K. G., Polarisierte Re-
lais 1.
Franke, R., Kontaktfeder f.
eloktr. .Meß- u. Schaltapp. 152
— Meßgerät m, bewegl. Spule
182.
Frischauer & Co., Isolier-
analrich 139
Clase: Guedruckgesetz zw. 75 u.
150 mm 58. — H(?gistriervor-
richtg. f. Gasanalysen 123. —
D«ut«ch«
Mecb4olk«r-Zi9.
Darslellg. v. Argon 141. — Ab-
fangen von (iasproben 243.
nohraaclisniQiter: 41. 61, 81,
122, 142, 162, 181, 213. 234.
Goille, E., .MufTelofen 235.
Geißler, H, Entladungsröbrc
I f. Kathudonetrahlen 140. —
Kohlcnsäurebestimmungsapp.
232.
I GeodXsle: I.Basismessungen.
I — II. Astronomisch-geo-
I dätisebe Instrumente s.
Astronomie. — Hf. Apparate
I zum Winkelabstecken. ~
IV. W ink elme ßinstrumen -
to und Apparate fUrTopo-
I grapbie: Feldmeßinstr. 2Sb.
— V. Höhenmeßinstru-
mente und ihre Hulfs-
apparatc: Höhen- und Ge-
fällmesser 84. — VI. Tachj?-
raclrie. — VII. Allgemei-
nes: Stellvorrichtg. f. Nivel-
! lierinstr, Theodolite u. dg).
31. — Pantograph 86, 93, Itti.
113, 125. — Beleuchtungsvor-
richtg. an Ablosemikrosk. 104.
GeschifUleho Nottien : 21 , 58, 70,
, 78, 149, 162. 178, 186, 188,211.
Gesehlebte: Ursprung d. Fahren-
heit-Thermometers 40. — Mi-
kroskop 62. — Ursprung d.
Wortes Barometer 80 —
I Ältere In8tr.( Vortrag) 227,238.
1 — Vorgeschichte d. Thermo-
meters 232.
Oefchwindlgkelttineuer: 31, 143,
144, 164, 214, 223. — Schiffs-
log 72. — Umdrehungs — 182,
243.
Gesellschaft f.Glascrzeugg.
auf elektr. Weges. Becker
& Co.
Geteiigebniig (s. a. Soziales»:
Metr. Maßsystem in den V. Sr.
V. A. 20. — Dgl. in England
70. — HundertteiligesThermo-
! meter 100. — Stellg. d. Prä-
I zisiunsteclmik zu den Uandels-
I vertragen 196, 199.
[Gitter s. Optik.
Glas (s- e. Laboratoriums-
I apparate): Eispunkt d. Ther-
mometer aus Glas 16 nt 2. —
Heretellg v. Glashohlkörpcrn
43. — Prüfg. d. Haltbark. v.
opt. Gläsern 58. — Elektr.
Glasschmelzofen 68. — Her-
I stellg. v. Inschriften 64. —
Befestigg. v. Metall auf Glas
90. — Kitten v. Glas auf Glas
80 — Lautem und Reinigen
geschmolzenen Glases 82. —
iiiachleifen v. Vertiefgn. in
Glasplatten 83 — Form f.
Glasgogcnstande 143. — Ht*r-
stellg. V. Glasformen 143 —
Prüfg. u. KOhlg. d. Thermo-
meter 154,194 — Abschneideu
V. Glasröhren 163. — Zu-
schmelzen v. Glasröhren 164.
— Quarzglas 173. — Bck-leidg.
V. Hohlkörpern aus Glas, Por-
zellan u. dgl. m. Metall 184. —
Mu fVülnfon z. Erhitzen v. Glas-
.gl
JahrguiK id09.
Namen* und Sachregiatar.
247
^egen^tAnden 2^. — KUhlon
V. GlaAgegenstanden durch
Druckluft 235.
Göckel, H., Meniakua-Viaicr-
blende 231.
Goerz, C. P., Doppel' Anaatig'
inat 229.
Gotdacbmidt, U., Thermit
(Vortrag) 27.
Good lad,R.,Gc8chw^nd^gkeitH•
me9aer 2^.
Gracechurch Synd., Ver-
tiefgn. in Glasplatten 83.
Graham, Ch., a. Toupikof.
Grevc.R , Vieratell. logarilhm.
Tafeln 50.
Grimsehl, KeinigendeaQueck*
ailberachlaromea 162. — Kry*
uphor 213.
Guth, A., H. Heyde.
Haenacb, W., Projektions'
apparat 33, 45.
Hagen, B„ Blektr. Temperatur*
mosagn. (Vortrag) 194.
Hahn. K., u. C. J. Mehn, Ue-
glatrlervorrichtg. 132.
Hartmann & Braun, Fern«
zeicheugeber 15. — Kern f. I
clektromagnet. Meßgeräte 23. ^
112. — Arbeitamcßgerat f. i
WcchaeUtrom 43. — Blektri* I
zitAtazabler 63, 151. — Doppel« |
zahlwerk f. Meßinstr. 170. —
Elektrodynamometer 215. — j
AufbAngg. d.Drehapule elektr. I
Meßgeräte 223.
Hein, K., Peldmeßinatr. 235.
Ueinatz, C., Zeiebneu, im be-
sonderen das Fachzeichnen u.
Werkatattzeichng. 73, 95, 134
Herueus, W. C., Blektr. ge« I
heizte Laboratoriumsöfen 38 '
— Herstellg. e. Platinclektrode
171, 123. — Quarzglas 173.
Henry, Ob., leolationsfahigk. u.
Elektrisierbark. v. Beide 112.
Heyde, J., u. A. Guth, Ge-
BchwindigkeiUmosser 143, 144.
Hirschmann.W. A .Stromunter-
brecher 164.
HoffsUmmer, D., Photomoter
112.
Höfler, A~, Hydrostaf. App. 208.
Hoser, V., Registriorapp 145,
Huber, B., & Co., Bekleidg, v.
Hohlkörpern aus Glas. Por-
zellan u. dgl. mit Metall 164.
Hubke, A., Thermit (Vortr.) 27,
Jacobson, .1., Goschwindig«
keitsmesser 31.
Jansina van d. Plocg s.
Schneider.
Kaehier, M., & Martini, Kali-
röhre 59. — Bxtraktionsiipp.
140.
Kampinann, C., Polygonzirkc!
23.
Kauer, A, Photoraeter 71.
Kennedy, R. Blektrizitats«
Zahler 103.
Kipp & Zonen, P. J., .Mikro
ekopierlarape 138.
Kisse, K , Goichw'indigkcits-
messer 164.
Kittel, A , App. z. Brmittelg.
d. persönl. Gleichg. 17, 25.
Klebert, B., u. B. Ruhmer,
Elektromagnet. Abschlußorgan
f. Gas u. elektr. Strom 183.
Kleemann. R, Oborflachen-
herstellg v. Glasern (Vortr.) 76.
Kiußmann, W., Feinraster 117
— Bohrkopf z. Bohren kanti-
ger I^’^cher 187.
Eompaiiei Schwimmkompaß 7.
Krumhoff, E., Lot f. Tiefon-
messgn. 183.
KrUß, H , Bostimmg. d. Flachen«
helllgkeit 28. — Krj'ophor
213. — Stereoskope f. große
Bilder 221.
Kuhlo, P., Elektrizitatszahlor
215.
EBrren: Instr. z. Zeichnen v.
Binuskurveu 37.
Kuyt, A. C., Geißlerscher Koh-
ionsaurebcstlmmungsapp. 232.
LaboraterUmsapparate : Labo-
ratoriumsöfen f. hohe Temp.
38. — Gusdruckgesetz zw. 75
u. 150 aim 58. — KalirÖhro
59. — Volumometer 59. —
Butyrometer 79. — Bürette
81. ' — StondgefAße luftdicht
zu verschließen 83. — Pykno-
meter 100. — Automat. Luft-
pumpe 101, 118. — Schich-
tungen im Lichte d. Wasser-
stoff «V’akuumröhren 121- —
Hegistrlervorrichtg. f. App. z
Gasannlyse 123. — E.xtrak-
tlonsupp. 140 — Kntladungs-
röhre 140. — Dreifuß 141. —
App. f. elektrolyt. Analysen
166. — Selbstzündender Bun-
senbrenner 207. — Automat.
Meßpipette 213. — Kryophor
207. — MeniakuS'VIslerblende I
231. — Geißlerscher Kohlen- I
sAurebestimmungsapp 232. — j
App. z. Festetellg. d. VerhAlt-
nisses zwischen d. Volumina
von Gasen 223 — Kjeldahl-
app. 233. — Abfangen von
Gasproben 243.
Lahmoy er & Co., Geschwindig- i
keitsmosaer 214.
Lampen: EfTokthogen — 87. —
Osmium- - 57. — Mikrosko-
pier — 138. — Leuchtiaden u.
OsmiumdrAhto 171. — Elektr.
Hand — (Vortrag) 219.
Langer & Bock, Uiiiveraal-
Stahlhalter 69.
Lemcko, F. J F., Schwimm-
kompaß 7.
Liechtenstein, Fr. Franc v.,
Ältere Instrumente 227.
Lindner, M., Schaltungsbuch
22.
Llteratar (BBcherschaQ): 6, 14,
22. 43, 49, 62. 70, 82, 123, 131.
142, 149, 162, 169, 182, 188,
214, 234.
Little, Ch. H., Zeichengerüt 130.
Londe, A., .Mugnesiumblitz-
licht 178.
Lorch, Schmidt & Co., Zan«
geudrebbank 208
Löschner, H., Mikrometer-
schraube f. Kreisbewegg. 165.
Loubery, C. L., ElektrizitAts-
Zahler 43.
Loftpampen: ~ 7. — Automat.
Quecksilber - 101, 118.
Luhne, J., Lautern u. Reinigen
geschmolz. Glases 82.
Lütje, >L, Aneroidkapaeln 170.
Lutz, J., Anker f Zahler 103.
MagaetlsBiat o. Erdmagnetii-
moa: Beseitigg. d. remanen-
ten Magnetismus v. Hufeisen-
elektromagncten 71. — Bnt-
ladungsröhre z. Beobachtg. d.
elektr. u. magnet. Ablenkg.
schneller Kalhodenstrahlon
140.
Malion s. Mauzet.
Manometer: Oraduierg. v, —
183.
Manzet u. Mulion, Butyro-
meter 79.
Maschinenfabrik Autolog,
Feintaster 117.
Hafsitlbe and BlafsTerglel-
chnngea: Metr. Maßsystem in
' d. Ver. St. 20. — Dgl. in Eng-
land 70.
Mathiesen.W., Stromabnehmer
f Motorzahler 16.
Mehn, C. J., s. Hahn.
Metalle und Metall • Lefleraugen
(s a. Werkstatt): Zeiß' A. u.
I B-MefaU 2l. — Befestigg. v.
Metall auf Glos 80. Kupfer-
Zink Legiorg. 83. — Leglerg.
d. Metalle d. Eisengruppe m.
Aluminium 123. — Einfluß d.
Glühens u. Abschreckens auf
d. Zugfestigk. v. Eisen u. Stahl
130. — Stahl zu harten 167.
■— Platinelcktrode 171, 223.
— Aluminiuinlegierg. 172. —
Bekleidg. v. Hohlkörpern aus
Glas m. Metall 184. — HtÜfs-
mittel u. Ziele d. Metallographie
(Vortrag) 186. — WachwUz-
Verfahren 227.
Meteorolegle: I. Barometer
Luftbar. als Taschenbar. 78-
• — Ursprung d. Wortes — Kl-
, Quecksilber — 143. — HersUlg.
v. Aneroidkapaeln 170. - — 1(-
Anoraometer. — HL Hy-
grometer: Hygroskop 148.
— IV. Kegonmesser. — V.
Allgemeines : Gabel * Ro-
giatricrapp. u. seine Anwendg.
z. Beobachtg. d. Blitze 145
.Meyer, A, Demanthartrad 13.
— , J. H., GesprächazAhler 234.
, — , P., HitzdrahtmoßgerAt 244.
NamtD* und Sachr*fiit«r.
t>*oUch«
M«chAat1i^-Zt{:
248
Xiknikopfe: Prflzlsionsäfl^^e f.
Pr¶te 7. — Das — , «joine
Optik, Geschichte u Anwend^.
62. — Beleuchtungsvorrichtg.
f. Ablese— 104. — Mikro*
skopierlempe 138, — Obiek-
tivtrager 163. u. ralkro-
skop. Hülfsapp. 169. — l*ro-
jcktions— 179.
■iBeralegle: Quartglas 173.
MitteUtraß, Gebr, Stereo*
skopbilder 21.„
Moeller, G., Änderg. d. An*
gaben v. hochgradigen Pabrik-
thermometem bei verschied.
Eintauchtiefen 211.
Monticolo, A., Botfomungs-
messer 63.
Mourlon, J. A., s. Chasserau.
Mutual Elictric Trust Ltd., Strom-
messer 13.
Naber, H. A., Luftbarometer
ula Tascboiiburometer 78.
5antik: Schwimmkompaß 7. —
Schiffslüg 72. — Instr. z.
Ortsbeet immg. 182. — Lot 182.
Niehls, \\'., Hochgradige Ther-
mometer 205.
Optik: I. Theorie, Unfer-
suchuugsmethoden und
Apparate f. theoretische
Forschung: Das Mikroskop,
seine Optik, Geschichte u.
Anwendg.62.- II. .Methoden
u.Apparated. praktischen
Optik: Tessar 5. — • Stereo-
sknphilder 21. — PrOfg. d.
Haltbarkeit v. Glasern f. opt
Zwecke 53- — Entfemungs-
mosser 63. — Oberflächen-
herstellg. v. Glasern (Vortrag)
76. — Prisroensystem 82
Prisma f. Entfernungsmesser
151. — App. z. Bezeichng. d.
.Mittelpunktes spbar. Linsen
152. — Objektivtrager f. Mi-
kroskope 163. — Vorrichtg. t.
Halten v. Linsen wahrend d.
Schneidens 163. — Objektiv
171. — Serienapp. 171. —
Umiirehge -GeschwiDdigkeits-
nipjwer 182. — Lichtemptindl
Selenzellen 215. — Konkave
Gitter 217. — Stereoskope f.
große Bilder 221. — Doppel-
Ariastigmat 229. 239
Orlich, E., Tragt. Belastungs-
widerstand 65.
Pasche, 0., I>er Standpunkt d.
Röntgentechnik 228, 241.
PateiitlUtc: 8. 16, 24, 32, 44. 52.
64, 72, 84, 92. 104. 112, 124,
132. 144, 152, 164. 172, 184.
189, 216, 221, 236, 244.
Pollehn, (i., Pantügraph tfö,
93, 105, 113, l‘Ä.
Porkin, F. M , App. f. elektro-
lyt Analysen 166.
PcrsoiieaiiHohrichteii: 4, 9, 12.
24. 36, 48, 56, 68, 76. 108, 138,
147. 166, 178, 186, 220. 227,
230.
Phfttograpkie: Tessar 5. — Sie-
reoskopbUder2l.— Projektion
1 phoiogr. Aufnahmen 22. —
I Kegiatriervorrichtg. 132. —
Objektiv 171. — Serienapp.
171. — Leuebtdauer des Mag-
I Desiumblitzlichte« 178. — Pho-
I tographieren innerer Körper-
I hbhleQ2t5. — .MittelsKöntgen-
I röhre einen Gegenstand in
I wahrer Form u. Größe zu
photographieren 224. — Dop-
pel-.Anastigmat 229, 239.
Photonetrte: Bestimmg. d. Fla-
chenbclligkeit 28. Photo*
raeter 71, 112.
Pike Ufa. Co., Craig-Miueo-
I Kristail-Kunindum 6.
, Pip, W., Extraktionsapp. 140.
Pollak u. Yirag, Schoelltele-
graph 108.
Preisausschreiben betr.
Winddruckmesser 131.
Prelfltsten : TheCarborundumCy.
] (Vertr.: W. A Derrick) 7. —
M. Kaehlor & Martini 62. —
' J. Rasebke 82. — C. Zeiß 82.
169, 182. 242. — P. Gebhardt
242. - E. Kuhmer 242.
PiismeB: EDtfemungsmeeser m.
dreht. — 63. -System 83
— — f. Entfenmngsmesser
i 151. — Serienapp. m. opt. Aus-
! gleich, d. Bildwandcrg. durch
! — Wirkung 171. — Entfer-
nungsmesser m. dreht. Spiegel
od. — 172.
Projektionsapparate: Anleitg. z.
Projektion 22. — Projektion
durchsichtiger u. undurch-
sichtiger Gegenst.4ndo 32. 45,
63. — Projeklionsmikroskop
179.
Pruszkowski, W., Legiergn.
d. Metalle d. Eisongruppe m.
Aluminium 123.
Raphael, H. J. W,, e. West
Rayleigb. Lord, Goadruckge-
setz zwischen 75 u. 150 mm
58.
Begistrierapparate : — f. Gas-
analysen 123. — Photogr. —
132. — Registrierwalze für
wissenschaftliche und tcchn.
Zwecke 225.
Reman^. H.. Osmiumlampe 49.
Ronnert, O, Wflrmenielder 81.
Richter, C., Bürette 81.
Riefier, C.. Punktierapp. 160.
FttUroißfeder 168.
Rüber, C. N., Pyknometer 100.
Robert, H , Herstellg. v, Glas-
formen 143.
Rochefort. 0., Fritter 182.
Rohrbeck, W. J., Zwei hydro*
stat. Apparate 208.
RdatgeDütrahlen: Röntgenröhre
23, 215 — Betrieb v. Rönt-
genröhren m. Wechselstrom
184 — Stereoskop f. große
Bilder 221. — Mittels Rönt-
I genröhre einen tiegenstand
I in wahrer Form u. Größe zu
photographieren 224. — Der
' Standpunkt d. modern. Rönt-
I gcntechnik 228. 24 1 . — Zeichen-
I app. f. ROntgenbilder 236
Rosenberg. E., Elektr. Stark-
stromtechnik 169.
Ruhroer, E., s. Klebert.
Rühmkorff, H. D., 9, 24.
Rußner.J., GnmdzQge d. Tele-
graphie u. Telephonie 71.
Martorius, W., Oewichtaauf*
I legg. 15.
Scheffer, W., Mikroskop 62.
Schietrumpf, A., Entfernungs-
messer
Schloesser, W., Bispunkt d.
^ Thermometer aus Glas I6i>t 2.
Schmidt, H , Projektion photo-
graph. Aufnahmen 22.
Schmidt, F.» & Haensch, Pro-
jektion durchsichtiger u. un-
durchsichtiger Gegenstände
33. 45. 63.
Schmidt, G., & v. d. Eltz,
Meßpipette 213.
Schneider, P., Fritter 243.
Schneider. P., u. Jansma van
I d. Ploeg. Beseitigg. d, re-
manenten Magnetismus 71.
Schober, J., Bunsenbrenner
207.
Schott, Metallographie (Vor-
trag) 186.
SchoU & Gen , PrQfg. d. Halt-
barkeit V. GlAaern f. optische
Zwecke, Zschimmer 53.
Hc1iraoben:Mikrometerscb raube
f. Kreisbewegg. 166.
Schry ver, J., l^hotographiereii
innerer Körperhöhlen 215.
Schuchardt & Schütte, In-
dia-Olstelne 13.
Schuchardt. F., ümdrebungs-
z&hler 243.
Schuckert & Co., Hitzdraht.
meßgerftt 132. — Induktions-
zahler 223.
Schultz, E., Vierstell. Tafeln 50.
Schuitze, G. A.. Fent- und
Signal-Thermometer 123.
Schwartzkopf, R., Schraub-
zwinge m. Kugelfuß 180.
Searle, G. F. C., Rheostat 160.
Siemens & Halske, Hand-
buhrmasebinen 14. — Fritt-
röhre 15. — • Effektbogenlampe
37. — Liliput-Bogenlanipe 57.
— Kontakt z. Nachweis elektr.
Sebwinggn. 71, — Schutzklei-
dung gegen hohe Spanngn.
78 — Betrieb von Röntgen-
röhren m. Wechselstrom 184.
— Mittels Röntgenröhre einen
Gegenstand in wahrer Form
u. Größe zu photographieren
224
Siemens - Schuckert - Wer-
ke. Elektr. Uhren 180.
Sievert, P. Th., Herstellg. v.
Glashoblkörpem 43. — Kühlen
V. Glasgegenstaoden 235.
Skutsch, R,, Graduierg. von
Manometern 183.
: : . GuOgli
4
IMS.
Nam«n> und SachrvgltUr.
24d
Slaby,A.,u.Grafv. Arco,8chftl-
tuiiK t. Kunkentelegr. 63. 171.
Stiiales (a. a. Gesetzgebung):
Frakt Ausbildg. d. Maarhincii-
bauers 30. — FachausschuB
f. Mechanik d. Handelskammer
Rorliri 48. — Meiaterprüfg. in
Berlin 66. — GehUlfenprUfg.
in Berlin 68. — Neuer Lehr-
vertrag der D. O. f M. u. 0. 67,
199. — Zeißwerk u. Zeißatif-
lung 149. — ArbeitaleUtg. u.
Luhtizahlg. in Amerika 185.
— UbUgator. Fortbildunga-
unterr. 211. — Normierg. d
I^ehriingazahl durch d. Hand-
werkskammer zu Gera 2i0. —
PrÄmienayatom bei Lohnzah-
lung 237.
Spetlfltcbes Gewicht: Volumo-
meter 59. — Pyknometer 1 0
Spiegel: Entfernungamesaor m.
drehb. Spiegel od. Prisma 172.
—app. f. Zuaammendrttckung
244.
Stndthagen, H., Wagen (Vor-
trag) 67
Starke, H, Entladungaröhre f
Kathodenatrahlcn 140
Stoffene, 0., Regiatrierwalzo
225.
Steinheil, R., Objektiv 171.
Stlflongen: 30, 57, 139. 178.
StÖckl. K, Heretollg. kon-
kaver Gitter 217.
Süü, F., Spiegelapp. 244.
Tainmoa,T.,Mikroakopierlampe
138.
Temperatnrregnlatoren: Elektr.
geheizte Laboratoriiimanfen
38. — Wärmeregler 172.
Tberoooietrle: Anatieg d. Ria-
punktos d. Thermometer aua
Glas 16**t 2. — Elektr. Wftrme-
ineldor3l. — Briefkaatemiotiz
32. — Ursprung des Kahren-
heit-Thermometera 40. An-
schreiben d. Kcichakanzlera
flb. d. hundertteilige Thermo-
meter 100. — Prüfg. u. Kohlg.
d. Thermometer 154, 194. — |
Maximum - Thermometer 171. j
— Elektr. Teinperaturmeaag.
194. — Tecliii. Mitteilgn. üb.
Fabriktbennumeter 195.
Zur Technik d. hochgradigen
Thermometer 2(X). - Änderg.
d. Angaben von hochgradi;^en
Fabrikthermometern bei ver-
schied. Eintauchtiefen 211. —
Vorgeschichte des Thermo-
meters 232.
Tervet, J. N., Kaiiröhre 59.
Thunberg, T., Heretellg. v. In-
schriften auf Glas 64. ^
Tflnnios, H., Serienanp. 171.
Toupikof, M., u. Ch (Waham,
Luftpumpe 7.
Traube, J., u. M. B. An dorasen,
Standgofaße 83.
lehren: Elektr. Uhren 180-
Union - Bloktrizitats - Ge-
sellschaft, Eichung v. Watt-
I metern 43. Quocksilber-
Auaschalter 103 Veriucidg.
V. ReibungaAndergn. bei gtei-
I temlen MetullfiAchen 123. —
Transformator 161. — .Motor-
elektrizitatszAhier 223.
I VsrelnsBMhrlehUn:
I Deutacbe Ges. f. M. u. 0.:
i Vorstand: 67. 90. 98. 177.
Mitgliederverzeichniss:
; a) Allgemeines: 4. 56, 90,
' 117, 176. 177. 219.
b) Aufnahme: 4.160,176,206.
c) Anmeldung: 138,160,176.
14. Mechunikertag: 98, 133,
I 153, 190.
Sitzungsberichte der Zwoig-
vereine:
I a) Berlin: 11, 20, 27. 36, 47.
56, 67, 76. 99, 178, 186,
206. 227, 238.
b) Göttingen: 35, 91.
I c) Halle: 19, 36, 66. 75, 219.
d) Hamburg- Altona: 19,28,
48, 68, 99, 1 30, 207, 220, 239.
Verband li Oberer tecli-
nisch. Lehranstalten in
Deutschland: 39.
V. I ntorn. Kongress f, an-
gewandte Chemie: 39.
Ver. früherer Schüler d.
Fachschule f. Moch. u.
ElektroC: 48.
N a t u r fo rsc h e r v e r s a m m l. :
57. 70. 139, 161.
4. Deutsch. Handworka-
u. Goworbekainmertag:
131.
Schweizerische Natur-
forschor-Ge8ellsch.:168
8. intern. Goographen-
kongreß: 231.
Intern. Hlcktrikerkon-
groß: 231.
4. Intern. Kongreß f. Ma-
terialprüfung 242.
Virug a. Pulläk.
Vogtherr, M., Kjeldahl - App.
233.
Wi^ea aad Wlgaogea: Ge-
wlchtsaufiegg. bei Wagen 15.
— Vortrag Uber Wagen 67.
W a r in I) r u n n . (Quilitz & Co.,
Universal-Dreifuß 141.
IV&rnie: I. Theorie: Haupt-
sätze d. WAnnelelire (V’ortrag)
35. II. A p p a r u t e (Thermo-
raeters.Thermoraeirio): Elektr.
Wärmemelder 31. — Elektr.
gebeizleLaboratoriumsOfenSS.
— Elektr. Giasachmelzofen 63.
— Muffelofen 235.
Weiler. W., Hygroskop 148.
Werkstatt: I. Apparate und
Werkzeuge: Dematuhartrud
13. — Elektr. Handbohrma-
schine 14. — Biegeamo Welle
23. — Erzciigg. e. kugeligen
Flache 51. — Stahlhalter 69.
— PrAziaionstaster 1 10, —
Keintaster 117. — Universal-
Dreifuß 141. — Bezclebug. d.
Mittelpunktes sphärischer Lin-
sen 152. — Abschneiden v.
Glasröhren 163. — Halten v.
Linsen wahrend d Sebneidens
163. — Mikrometerschraube
f. Kreisbewegg. 165. —
Schraubzwinge m. Kugelfuß
180.— Bohren kantiger Löcher
187. — Selbstzündonder Bun-
senbrenner 207. — Zangen-
drehbuiik 208. — Riemen-
scheiben aus Stahlblech 211.
— Mutfelofen 235. — H. Re-
zepte (s. a. Metalle): Lötsub-
Btaiiz Pertinax 6. — Craig-
Minoii- Kristall-Korundum 6.
— Karborundum-Schlcifmittel
7. — India- Oisteine 13. —
Zeiß’ A- u. B-.Metall 21. —
Thermit 27. — Herstollg. v,
Inschriften auf Glas 64. —
Befeatigg. v. Metall auf Glas
80. — Kitten v Glas auf Glos
80. — Kupfer-Zlnk-Legierg.
83. — Hammerbares Weißlot
91. — Beizen v. Eisen 111. —
Erhöhg. d. IsoIationsfAhigkeit
II. Elektrisierbarkeit v. Seide
112. — .MetallhAder beim Far-
ben v. Stahl 118. — Günimer-
u. Mikanit-Fabrikate derA.B.G.
118. — RcibungsAnderg bei
Metallflachen 123. Herstellg.
v. I.<egiergn. d. Metalle der
Eisongrm>pe m. Aluminium
123. — Einfluß d. GiUhons u.
Abschreckens auf d. Zug-
festigkeit V. Eisen u. Stahl
130. — Gummidichtgn. dampf-
u. wasserdicht zu machen
139. — Isolieranstrich 139. —
Metallinierg. durch überziehen
bezw. Tranken m. Lösgn. v.
Verbindg. der Platinmetalle
u. dos Goldes 148 Heinigoii
d. Quecksiiberschlammes 162.
— Hartgummi 167.. Stahl
zu harten 167. — Ätzmittel f.
Messing 168- — PoUermitt«!
f. Stahl 168. — Schweißen d.
Aluminiums m. Stahl u. Eiaon
168. - Herstellg. c. Platin-
olektrodo 171, 223. — A!u-
miniumlegierg 172. — Halt-
bare braune Farbe auf Kupfer
210. — Waebwitz- Verfahren
227. — Bosunderor Fall von
Rostbildg. 227.
West, J., H. J. W. Raphael
u. H. L. Ettinghausen. Bo-
zoichnmig d. Mittelpunktes
sphAr. Linsen 152. — Halten
v. Linsen wAhrend <1. Schnei-
dens 163.
Whoatley, R. B., Kupfer-Ziuk-
Legiorg? 83
Wiedemann, C., Lötsubstanz
Pertinax 6.
Wilke, A., Elektrotechn. Beruf
14. — Ausbildg. d. .Maschinen-
bauers 30.
Wilks. S., Ursprung d. Fahren-
heil-Tliormoineters 40.
Wilson, J., Feststellg. d. Ver-
hAltnisses zw. den Volumiua
von Gasen 233.
^ _
Wohl will, B. Vorgoachlclile
d. Thcrmometerö 232.
Wright, A, Blektroivt. Zahler
41.
Kahn, C., BUrette 81.
Zeal, G. H., Maximum-Thermo-
meter 171.
Zehndor, L, Volumometer 59.
— Quecksilberstrahlpumpe
101, 118. — WehneU-ünler-
brecher 209.
Zelrhenapparate: Polygonzirkel
23. — > Instr. 2 Zeichnen v.
äiiuiakiirven 37. Zeichnen,
Nsmtn* uod Sschrtgittcr.
im besonderen d. Fachseichnen
u. die Werkstatizeichng. 73,
95, 134 — Pantograph 86, 93,
106, 113, 125. — Zeichengerat
i ala Ersatz f. Reibschiene u.
Winkel 130. — Punklierapp.
161. — PQllreillfeder 167. — •
Zeichenapp. f. HOntgenbilder
I 23G.
|ZeiU, C., Tessar 5. — Visier-
fernrohr 15, 151. — A- u. B-
' Metall 21. — Gebrauchaan*
woisg. f. atereoakop. Entfer-
nungsmesser 43. — Erzougg.
1 einer kugeligen Flache 51. —
bri.rk TuB Emil brvjrfr tu Berlin sW*.
Dsataeb«
Uec]u^«r-^.
Primenaystem 83 ~ DaaZeiß-
werk u. die Carl ZoiB Stiftg.
149. ~ Mikroskope u. mikro-
kop. HUlfeapp, 169. — Pro-
Jektionsmikroakop f. d. Epi-
diaskop 179.
Zschimmor, E , Methoden z.
Prüfung d. Haltbarkeit v.
Glasern f. opt. Zwecke 58.
Zachokke, W.. Doppel-Ana-
etigmat 229, 239.
V. Zukotviiaki, P. Wl., Gabel-
Registrferapp. u. seine An-
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1 Blitze 145.
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Diese Logarithmen-Tafel weicht von den sonst gebrAuchlichen Tafeln sowohl in Bezug
auf ihre Außere, als auch Ihre innere, wisseuschuftlicne Einrichtung ^anz w'csentlich ab. Bio
eigenartiger Rand-Index ermöglicht es, von jeder beliebigen Beite aua einen jeden beliebigen
Logaritbmua und Numerus mit einem Griff aufzuschlagen. Die Schnelligkeit, mit
welcher sich an Hand dieser Tafel logarithmiache Rechnungen durchfuhren lassen, wirkt über-
raschend. Die Benutzung der Tafel bereitet auch dem ^icht-Mathematiker nicht die
geringsten Schwierigkeiten.
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Funkenioductoren mit Vorrichtung zur Answechsiung der Unterbrecher.
Condensatoren. («»»
Vtrl&f TuD d Dliu« .Springer ln Berlin S. — Druck von Emil Drejer iS Borlla SW.
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OCT 19 1904.,