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Full text of "Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik"

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Deutsche 


Mecbaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  ftlr  Instrumentenkunde 

und 

Organ  fUr  die  gesammte  Glasinstrumenten-Industrie. 

Vereinsblatt 

ilcr 

Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Herausgegeben  vom  Vorstande  der  Gesellschaft 


Keclttlctioii:  A.  HlrtsoliUe  lii  Horlin. 


Jahrtraiii?  1902. 


Berlin. 

Verlag  von  Julius  Springer. 
r.Ki2. 


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Inhaltsverzeichniss. 

Seitn 

Meeaung  kleiner  Zeittheile.  Von  R.  Etzold 1 

rreifl-AusBchreiben  zur  Erlangung  einer  Vorrichtung  xum  Mosaen  doa  Winddruckea  . . , 3 

Teher  eine  Vorrichtung,  korrekte  Zahnrfltier  auf  der  Drohbank  herzuat^llen.  Von  A.  Kittel  i3.  2t 

PneumatiBcher  Tiefonmeaeer.  Von  C-  Bamhorg 83 

Erwiderung  auf  die  den  Antrag  Sortorlua  betreffenden  Artikel  in  der  DntUehen  Mechaniker’ 

Zig.  1901.  3.  237  u.  1902.  8.  8 . . , 41 

Erklärung  auf  voratehende  Erwiderung 42 

Neue  Mikrometer.  Von  W.  Weicholdt  . ^ ^ &3 

ProfeaaQr  Dr.  Jobannea  Pemet ^ 61 

Die  Telegraphie  ohne  Draht.  Von  H.  Poincare  . ■ .....  63.  73.  114.  144-  237 

Umdustrie  francaite  des  iruirumatts  dt  prfeiaum.  Von  A.  Weatphal  . . . . 81.  93.  101 

Lieber  Thermometer  mit  Panierakalen.  Von  Pr.  Grützmacher.  . . . 84 

lat  die.  Mechanik  und  Optik  ein  Handwerk  oder  eine  Kunst? 104.  113 

Die  Fachacfaulen  für  Optiker  In  den  verachledenen  Staaten  Euronaa.  Von  E.  Berger  121.  183 
Verifikation  einer  Stimmgabel  und  Verauch  einer  nhotographiachen  Prüfungaroethode  von 

SUromgabeln.  Von  A.  Schoenrock . . , . . . 128.  185 

Zum  Xlll.  Doutachon  Mcchanikertage  ....  . . - - . » , 141 

Prazialona-Kurven-Kuntrolapparat.  Von  fl.  Halle  149 

Apparat  zur  orthogonal « paralielprojektiviachen  Aufnahme  von  Röntgcnhildem.  Von 

H.  Boaa - - - ^ ^ 163.  168 

Die  BeachlOaae  dea  Xlll.  Deutachen  Mechanikertagea  . . , . . . 161 

Bericht  Ober  die  biaherigen  Maaaanahnien  des  Vorstandes  gegenüber  dem  Entwurf  elnoa 

Zolltarifgeaetzee.  Von  H.  Krttsa - 173.  181 

Neuere  Thermoataten. Von  Fr.  GrQtimachcr  . . ^ ^ ^ 184.  193.  201 

Protokoll  dea  XIII.  Deutschen  Mechanlkortagea 207 

Protokoll  der  XI.  Hauptveraammlung  «lea  Vereina  Deutacher  Glaeinatninienten-Fabrikanten  222 
Elementare  Daratellung  der  Helligkeit  optbcher  Instrumente.  Von  H.  Krüae  . 24n.  254 

Zum  70.  Geburtstage  von  Hrn.  Geh.  Regierungarath  Prof.  Dr.  W.  Foerator 253 

Kleinere  Mitiheilungen. 

Elektriacbe  Skalenbeleuchtungalampe  mit  aontriach  geradem  Fadoti . 9 

Wasserlfialichea  Trololine-Bohrftl 9 

Eine  einfache  Vorrichtung  zum  cmailleartigen  Lockiren  kleiner  Gegenatande  . . - . 9 

Luthverauche  mit  der  aog.  GusaeiaeivLOth-Paate  „Ferrofti*  . . 16 

Bchutivorrlchtungen  gegen  schädliche  Ueberapannungen 17 

Die  Launen  des  Zinnes 18 

Zirkel  mit  auswechselbaren  Spitzen  ftlr  den  Werkstattgebrauch 18 

Koptoxyl  (Preashol/t 3o 


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IV  lnh»ltsv»tttichnlM 


Seite 

Meteorit 

Schmelzofen  aüt  Knell^aa-Qebllee a« 

Neuee  vom  Megnelioni ^ 

Patenfe-KeiUchreuben.  Voti  W.  Klueamann . . . 

GalvanUche  Lfithung  ....  . . ^ 

gtftblbflltgr  mit  Lünette  . ^ Ah. 

Horchanzciger  für  Foniaprüchanlatcoi; 68 

Neue  Steckkontakte ■ : . , ■ ^ ^ ob 

Kitt  far  Eiden . 62 

Vermeaelngte  Holzechrauben ^ , 59 

Hfihenaupport  für  FrtoarbeUen  . . ^ . 67 

Automatiach  wirkende  Feuermelder ^ ^ 68 

Scheibenetichel-HoUer  . . . . ^ II 

Ein  Univerealkltt  78 

Eiaen-  oder  Stahlblech  mit  einaeitigem  oder  beiderseitigem  Knpferühmiig 78 

Januft»Tolephou . ■ . . . 78 

(teachwindigkeitemeeeor  . . , 87 

Demonatrationaapparat  zur  Meesung  und  Vcranechaulichung  dee  Fallena  und  Strcichena  Uor 

Geateinsachlchten , . 97 

Apparat  zur  Herstellung  oriontirter  Knetallachliffe  nach  E.  A.  Wflifing  . 107 

Nematlampe . , 108 

Krfleerechleiflehre.  Von  W.  Kluaemahii Ulfi 

Featea  Polinnittel  für  Metalle  liHi 

Boya*  Wcrkzeug^Schlelfmaachine , 1 16 

Tauchbatterie  mit  Uhrwerk , . ■ • . - : 12fi 

UntereuchuDgeo  von  Luftbewogungen  mittels  Chronophotographie  . 127 

Eine  neue  elektrische  Mikroskopirlampc  . . . 138 

Der  GiebelerrStahl  ^ ■ - - 138 

Ueber  die  Schlittepbrcmee  am  Jung^schen  Mikrotom  . 139 

Prftzisioiiaaftge  zur  Herateliiing  mikroekopiacher  Prflparate  harter  Subatanzen  ...  - . 146 

Einpolige  StOpaelsIchening , 146 

Ueber  die  Fräecr  . . , , ■ - ■ - : ^ ^ ^ UI 

Oelsteine  vom  alten  Oel  zu  reinigen ^ : . 147 

Geateilbbcke  für  Werktische.  Von  W.  Klueamann  . . . . . . . . 157 

Ein  cicktrolytiacber  Unterbrecher 168 

Expcrimeptolle  Definition  tier  verachiedonon  Arten  X-Strahlen  mittel»  Urs  Ituuiooliroinomotere  168 

Bin  neuer  Acther»Ctefrierapparat  für  Mikrotome 158 

Eine  Bemerkung  ttber  schwach  vergrftaaernde  Fernrohre.  Von  B.  Wanacb 165 

Kurvenlineal  für  Kreisbogen.  Von  C,  A.  de  Cam pos-Rodrtgues 166 

Bewegliche  Leitern  zur  Beobachtung  dea  Xadlra.  Von  C.  A.  de  Campos-Rodriguee  . , 178 

Rleirhen  und  Farben  von  Elfenbein 197 

Der  Kampvlogrsph  . . . . . . - 198 

Ein  neuer  Kegiatrirauparat  Von  E.  Becker ^ 242 

Kew-Mikrometer  . . : . : ^ , 2&Q 

Ueber  die  VeraUberung  dea  Glasea  und  daa  DttguerreatvpverfahrPii 


(ilastechiiisches. 

Eine  neue  Ponn  dea  Llebig'aclien  Kaliapparatea  nai  li  l>r.  Stritar  . . . . . . . . IQ 

Ueber  «in  neue«  Manometer  . ^ : ■ ■ ■ ■ : : , : ^ Ifl 

Ein  leicht  tu  kunglruireiideii  Barometer  , , ^ ^ ^ , . , , . lü 

Material  »um  Dichten  von  (ilaaatopfeii . 11 

Bin«  TrockenriHire , U 

Ein  neue«  Luftbad ^ . . , , , , : : , , , , ^ ^ ^ . . ^ , . ^ ^ ^ 11 

Ein  iieuea  Kpallgaavoltametor 

Ein  TlieniioreEulator 26 

Haratellung  von  Kupfersptegein  auf  Oiaa 26 

Schwefehvaaacratoir-EntwicklunKflapparat  für  Unterrichtalaboratorieii 26 

Metalirnlireii  mit  Glaa  auazukleiden  , ^ ^ ^ ^ ^ ^ , , , : ^ , : ; Ifi 


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iDtialtivei  zcicbniti 


V 


Eine  neue  BOrptte 28 

Plastizitnt  unti  AdhftMivitnt  dea  (ilMaos  t-W  ifowilhnlicher  Temperatur  (DiamantuchniU^ . . . 47 

Ueber  eine  Modifikatlou  dea  Oatwald  achou  15Uro»ep-KaHbrirappar>tee.  . 48 

Automatiflcher  Kiitrirapparat . . . 48 

Chloroform-Extraktionaapparat  für  FlQtitiiAckciten ■ . . . 49 

Apparat  fQr  Leitf&bigkeitameg»UDgeii  an  flachtigen  SubBtanien  ♦ . . 70 

Vorrichtung  zum  Filtrircn  mittela  der  WagaeratrahUnftpumpe .70 

Apparat  zur  HerBtellung  absolut  reinen  Schwefels  durch  Dostillation 71 

Haniack*8cher  Apparat  zur  Boetimmung  der  ObcrflAchenapannung  von  Flüssigkeiten  ...  89 

Titrirappamt  mit  »cibetthflttger  Einstellung  des  NuUpunktoa  . 89 

Der  Schacherrsche  Extrftktionaftpparat . , . , . . - .89 

Apparat  zur  Beatimmung  des  Schmelzpunktes ^ 90 

Dilatometer  »ur  Untcrauchuog  <\er  Dichte  ftueserat  verdünnter  L^ii^ungen . 109 

Bockmann»Therroometer  mit  Hülfatheilung 1 IQ 

Vorlagen  für  fraktioiiirte  T)e8tiiiation  im  Vakuum . . Ul 

Kine  PchlorqueUe  bei  Verwendung  von  Bürettonschwimroor»  . , . . UI 

Abfüllbllrette  fOr  aterile  Flüaalgkeiten . . 12H 

Eine  Moditikntion  dca  Kipp*schen  Apparates ; 128 

Ventilpipette  nach  Kflhn  ^ 147 

Meaaungeo  der  Auedehnung  von  .lenaer  Hariglaa . . 147 

Vorbesaorte  Form  von  U-ROhren - - ■ US 

Neue  Vorlage  für  Stickatoft'boHtimmung . 148 

Eine  Boenerkung  zur  Wirkung  der  Sprengel  gehen  tjueckailberluttpumtH-  , . - 148 

reber  die  EmpfimlUchkett  einoa  Thermoregulatora  . 167 

Apparat,  um  pulvcrUirteti  Pvrit  oder  Markttait  in  einer  Atmoapbnro  vou  KohlemlioNxi 

zuwaechen IfiH 

Kolben  zur  Beatimmnng  des  Kohlenstofl'a  in  Eiseti  und  Stahl 168 

Kin  Regulator  zur  Konstanthaltung  doa  Niveau»  von  Waaacrbftilcrn 169 

Vereint*  und  PoraoneDnachrichten:  4,  8.  15.  23,  34.  41.  43.  55.  Gl.  65  75.  85.  u6.  lü*i.  110. 


125.  137.  141  14&.  1&6.  161.  165.  173.  177  181.  H7.  19G.  203.  2Q7.  222.  241.  249.  257. 

Kleinere  Mittheilungen:  6.  87.  46.  59.  67.  70.  77.  88.  96.  107.  113.  117.  127.  129.  139-  149. 
157.  188, 

(leifCliäftHche  Nötigen;  6.  98  104.  107.  113.  137.  145.  156.  173,  181.  188. 

Bucherachau  und  PreiaKaten:  18.  29.  38.  49.  81.  99.  9H,  101  118.  150.  170.  178.  204.  258. 


PatcnlachanL  IL  19.  20.  30.  39.  50  71.  79.  91.  99.  119.  131.  150.  159.  171.  178.  191.  199  205. 


943.  251.  959. 

1‘atentliatc:  12.  20.  32,  40  52.  tiO.  72.  80.  92.  100.  112.  120. 

132, 

140. 

15? 

lÜO.  179.  192.  200. 

20«.  244.  252.  2«0. 

Gehrauchsniuater  für  glaateehninche  (*egent(ändct  28.  49 

90. 

1)1. 

130. 

149.  169.  190. 

Berichtigungen;  140.  loö.  ^7, 

BriefkaHl<  n der  Redaktion:  260. 

Xnmen*  und  Sachregister  . . . . . 2tll 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  lustnimentenkunde 

nod 

Organ  für  die  gesammte  Olasinstrumenten  • Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  Blaschke,  Berlin  W.,  An  der  Apostelkirche  7b. 

Nr.  1.  1.  Januar.  1902. 

Nsohdraek  nur  mit  üsnshmlgronK  der  Redaktion  ^stattet. 


Messung  kleiner  Zeittheile. 

Von  B.  BtioK  in  L^'üinltzgrand. 

Bei  Versuchen  mit  manchen  Apparaten,  sowohl  bei  ihrem  Bau  in  der  Werkstatt 
wie  bei  ihrer  Benutzung  im  Laboratorium,  kommt  man  in  die  Lage,  kleine  Zeitintervalle 
bestimmen  zu  müssen,  ohne  dass  man  eine  lautschlagende  Pendeluhr  zur  Verfügung 
hat.  Eine  gut  regulirte  Taschenuhr')  ist  in  solchen  Fllllen  wohl  zu  benutzen,  nur  muss 
man  dabei  lernen,  ihre  Schlüge,  die  '/j  Sekunden  angeben,  so  zu  zahlen,  dass  man 
entweder  jeden  oder  nur  jeden  zweiten  bezw.  vierten  Schlag  benutzt,  also  0,2'  bezw.  0,4' 
oder  0,8'  erhalt;  kleinere  Intervalle  kann  man  dann  schützen.  Dabei  muss  man  aber  die 
l'hr  an  das  Ohr  halten  und  verliert  die  bei  Versuchen  wichtige  Freiheit  der  einen  Hand 
und  ferner  — was  zur  Kontrole  oft  erwünscht  ist  — die  Möglichkeit,  einen  Blick  auf 
die  Uhr  zu  werfen. 

Aus  diesen  Gründen  erschien  es  mir  zweckmiissig,  ein  Etui  zu  konstruiren,  das 
sieh  Jeder  leicht  anfertigen  kann  und  welches  den  Schall  der  Taschenuhr  so  verstärkt, 
dass  man  sie  in  ziemlicher  Entfernung  vom  Ohre  liegen  lassen  kann. 

Ein  solcher  Kasten  wurde  zusammengesetzt  aus  acht  gleichen  Stücken  Kiefemleisten; 
je  vier  Stück  kamen  zu  einem  quadratischen,  kaslenurtigen  Rahmen  von  10  cm  Seitenlänge 
zur  Vereinigung  und  zwar  durch  Zusammenleimen  und  ausserdem  auch  noch  durch 
Zusammenschrauhen.  Auf  den  einen  Rahmen  wurde  eine  gleich  grosse  quadratische 
Platte  (am  besten  aus  Zedernholz)  genagelt  und  in  derselben  drei  hervorstehende  Holz- 
schrauben befestigt,  um  die  l'hr  auf  diese  legen  zu  können.  Auf  den  so  gebildeten, 
unten  offenen  Kasten  kam  nun  der  zweite  gleich  grosse  Rahmen  so  zu  liegen,  dass  er 
die  Fortsetzung  des  unteren  bildete;  dann  wurden  beide  Theile  durch  zwei  Scharniere 
auf  der  einen  und  ein  Häkchen  nebst  Oese  auf  der  anderen,  entgegen- 

gesetzten Seite  mit  einander  verbunden,  soilass  man  den  oberen  Theil  aufklappen  und 
die  Uhr  aufziehen  kann,  ohne  sie  aus  den  Kasten  nehmen  zu  müssen.  Der  ganze 
Kasten  wurde  oben  und  auch  unten  (um  das  Innere,  und  damit  auch  die  Uhr  möglichst 
gegen  TemperaturUnderung  und  Staub  zu  schützen)  mit  Deckeln,  am  besten  Schiebe- 
dockeln,  geschlossen,  welche  besser  sind  als  in  Scharnieren  bewegliche,  da  sie 
weniger  Raum  beim  OelTnen  beanspruchen  und  auch  die  OrundllJiehe  des  Kastens 
nicht  vorgrössem,  namentlich  wenn  sie  ganz  horausgezogen  werden;  letzteres  muss 
liesonders  beim  unteren  Deckel  geschehen,  wenn  beobachtet  wird,  damit  der  Schall 
besser  herauskomme,  zu  welchem  Zwecke  der  Kasten  auch  noch  drei  kurze  Metallfüsse, 
resp.  Schrauben  mit  runden  Köpfen  erhält.  Der  obere  Deckel  muss  dann  heraus- 
genommen werden,  wenn  er  keine  kreisförmige,  mit  Aufschiebedcckel  verschliessbare 
Oeffnung  konzentrisch  zum  ZitTerblatte  besitzt.  Durch  letztere  Einrichtung  wird  zwar 
der  Schall  etwas  abgesehwächt.  aber  auch  das  Kasteninnerc  noch  weiter  vor  Temperatur- 
änderungen bewahrt.  Der  vorstehend  angegebene  Versuch  mit  Anfertigung  eines  Schall- 
kastens gelang  sofort  vorzüglich;  die  Verstärkung  der  Uhrschläge  war  bedeutend  und 
ausreichend.  Ich  liess  daher  einen  solchen  Kasten  bei  Herni  Uhrmacher  M.  Weisse 

>)  Auf  eine  .solche  sehr  bequeme  und  gut  versvendbare  Uhr,  die  für  50  Jtf.  (gut  regulirt 
für  70  bis  80  M ) bei  dem  Uhrmacher  Herrn  M.  Weisse  (Dresdon-A.,  Struveatr.  7)  erhältlich  ist, 
habe  ich  ausführlich  ln  meinem  Hucite  .Zoithestimmung  mittels  des  Passage  - Instrumeutes‘ 
(Leipzig,  W.  Diebeuer  1901.  2 Af.)  auf  S.  SS  u.  S3  hingowieseii. 


R.  Etsold,  MMiung  kl*in*r  Z«ittb«U*. 


Deotach« 

Mwh*«lk»r-Ztc. 


2 

anfertijfeii ; er  ist  in  sauberer  Weise  ausjfcführt  und  mit  Leder  überzogen;  letzterer 
Umstand  aber  und  derjenige,  dass  der  Schallboden,  auf  welchem  die  Uhr  liegt,  zu  nahe 
an  dem  unteren,  festen  Boden  sich  befindet,  sind  jedenfalls  die  Ursache,  dass  die 
Schallverstürkung  nicht  so  merklich  geworden  ist,  als  bei  dem  zuerst  beschriebenen 
Kasten:  immerliiu  ist  sie  ganz  annehmbar.  Für  eine  grössere  Tasclienuhr  Hess  ich  mir 
einen  solchen  einfachen  Kasten  beim  Tischler  anfertigen,  wobei  ich  noch  Cardani'sche 
Aufhftngung  zum  Tragen  aiiwandte.  Durch  ein  geschlossenes.  1 cm  breites  und  2 mm 
starkes  Messingband,  welches  sich  in  3 mm  Abstand  tun  seinen  oberen  Theil  zieht, 
ist  der  ganze  Kasten  um  zwei  Zapfen  drehbar;  an  diesem  i|Uadratischen  Messing- 
rahmen ist,  wieder  drehbar  um  zwei  Zapfen,  deren  gemeinschaftliche  Achse  senkrecht  zu 
derjenigen  der  beiden  bereits  erwilhuten  Zapfen  liegt,  ein  rechteckig  geformter  Bügel  zum 
Trugen  des  Kastens.  Durch  diese  Kinrichtung  ist  es  möglich,  die  Uhr  immer  in  horizontaler 
Lage  zu  halten,  was  zur  Genauigkeit  des  Gauges  wesentlich  beiträgt;  man  braucht 
hiernach  das  Werk  auch  nur  für  die  horizontale  Lage  zu  reguliren,  was  viel  einfacher 
ist,  als  für  alle  Lagen.  Will  man  für  gleichinüssige  Temperatur  in  noch  höherem  Grade 
sorgen,  wozu  auch  bei  ’l’aschenuhren  sehr  zu  ralhen  ist,  so  kann  man  den  Uhrkasten 
in  einem  zweiten  Kasten,  ebenfalls  mit  Schiebedeckel,  aufliängen.  Zur  Ablesung  des 
Sekundenzeigers,  namentlich  bei  den  Taschenuhren  gewöhnlicher  Grösse,  Hess  ich  noch 
Lupen  anbringen,  welche  bei  Gebrauch  an  einer  der  AussenwUmle  der  Kästen  so  ver- 
stellbar angebracht  werden,  dass  das  SekundenzilTerblatt  deutlich  sichtbar,  sowie  ZilTer- 
blatt-  und  Lupenmitte  in  einer  zur  Ebene  der  Uhr  senkrechten  Achse  liegen.  Die 
Vergrösserung  braucht  nur  so  stark  zu  sein  (etwa  2-  bis  5-fach),  dass  man  noch  */,„  Sekunden 
sicher  schätzen  kann.  Die  eine  (obere)  Fläche  der  Lupe  muss  bis  auf  etwa  1 wim 
abgeblendet  worden,  damit  das  ,\uge  immer  die  richtige  Lage  einnehme,  um  Parallaxe 
beim  Ablesen  zu  venneiden;  deswegen  muss  auch  der  Zeiger  möglichst  nahe  über  das 
SekundenzilTerblatt  hinstreichen. 

Nach  den  gemachten  Erfahrungen  darf  die  Konstruktion  nur  aus  Holz  (in  Hinsicht 
auf  Schall  und  Temperatur)  beslehtm;  Metall  ist  nur  bei  Scharnieren,  Verschluss-Haken 
und  -Oesen,  Uhrauflagen,  Füssen  eventl.  Cardani  scher  .Aufhängung,  zylinderförmigem 
Ansatz  mit  Befestigung  und  Deckel  für  die  kreisförmige  Oelfnung  im  oberen  Schiebe- 
deckel, und  endlich  Lupe  nebst  Befestigungstheilen  zu  verwenden.  Anstrich  des  Holzes, 
namentlich  des  Schallbodens,  durch  Oelfarbe  oder  auch  nur  Beize,  so  w ünschenswerth 
sie  auch  des  besseren  Aussehens  halber  ist,  wirkt  nicht  günstig.  Durch  das  Eindringen 
namentlich  der  Oelfarbe  in  das  Holz  werden  die  Poren  ausgefüllt,  wodurch  dieses 
weicher  wird.  Was  die  Art  des  Holzes,  besonders  zum  Schallboden  anbelangt,  so  scheint 
Kiefern-,  und  für  letzteren  Zigarrenkistonholz  sehr  j^ünstig  zu  wirken;  man  merkt  es 
übrigens  sofort,  ob  ein  Holz  zur  Schallverstärkung  besser  geeignet  sei  als  ein  anderes, 
indem  man  beide  in  dünner  Brettform  auf  einen  Rahmen  oder  oben  ofl’enen  Kasten 
legt  und  dann  mit  einem  Finger  über  sie  hinstreicht;  dasjenige  Holz,  welches  das 
stärkere  Geräusch  von  sich  giebt,  ist  natürlich  das  geeignetere.  Die  Stärken  der 
Schallbretter  müssen  so  geling  genommen  werden,  als  nur  irgend  angängig.  Hinsichtlich 
Befestigung  des  Schallbodens  auf  der  unteren  Kastenhälfte  scheint  es,  als  wenn  blosses 
Aufnageln  oder  Aufschrauben  besser  sei,  als  Aufleimen,  Vielleicht  wäre  es  sogar 
zweckmässiger,  wenn  der  Schallboden  nur  an  3 Stellen  aufläge  und  daselbst  befestigt 
würde,  bei  einem  .Abstand  des  Brettchens  von  den  Innenwänden  des  Kastens  rings  von 
etwa  3 mm;  oder  wahrscheinlich  noch  besser,  wenn  der  Schallboden  nur  an  einer  Seite, 
und  zw  ar  auf  einer  der  oberen,  schmalen  Seiten  des  unteren  Kastentheiles,  durch  3 Schrauben 
befestigt  würde,  wodurch  er  mitschwingen  könnte,  falls  von  3 Seiten  wieder  ein 
Zwischenraum  von  etwa  3 mm  zwischen  Brett  und  Kasteninnenwänden  bliebe.  Was  die 
Art  der  Befestigung  der  Uhr  auf  dem  Schallboden  betrifft,  so  ist  dieselbe  nicht  unwesentlich 
zum  Gelingen  einer  genügenden  Verstärkung.  Die  Uhr  darf  nicht  ganz  aufliegen,  wie 
ich  beobachtet  habe;  merklich  stärker  hört  man  die  Schläge,  wenn  der  Uhrbügel  ungefähr 
senkrecht  zur  Zifferblattebene  gestellt  und  so  die  Uhr,  die  dann  eine  etwas  geneigte 
Lage  gegen  die  Horizontalebene  erhält,  auf  den  Schallboden  gelegt  wird.  Da  ilic  Uhr  aber 
befestigt  werdt'l)  und  auch  horizontal  liegen  muss,  so  wird  es  wohl  am  Itesteii  sein,  ein 
Lagergestell  aus  .Metall  anzuferligen,  auf  welchem  sie  an  3 Stellen  aufliegt  und  auch 
lu'festigt  werden  kann;  dasselbe  muss  so  hoch  sein,  dass  ilie  Uhr  nach  llerunterdrehung 
des  Bügels  bequem  im  Kasten  aufgezogen  werden  kann.  Eine  bedeutende  Verstärkung 
iler  Uhrschlägo  ergab  sich,  wie  auch  selbstverständlich,  durch  das  Auflegen  der  Uhr 
auf  den  Schallboden  einer  Zither,  welch’  letzterer  freilich  sehr  viel  grösser  ist,  als  er  für 


Pr*UauuehreIb«n  betr.  VerrlcbtunK  zum  Mezten  de«  WlnddruckM.  3 


den  Uhrkasten  sein  darf.  Zu  erwllgen  wäre  übrigens  auch,  ob  im  Kasten  unter  der 
Uhr  nicht  eine  parabolisch  ausgedrehte  Schate  von  hartem  Holze  oder  Metall  an- 
zubringen wöre,  wodurch  der  Schall  nach  einem  bestimmten  Punkte  (dem  Hrennpunkte) 
oberhalb  der  Uhr  konzentrirt  würde. 


Preis-ÄUBBchreiben. 

Zur  Erlangung  einer  Vorrichtung  zum  Messen  des  Winddruckes  wird  ein  Wett- 
bewerb für  Personen  des  In-  und  Auslandes  ausgeschrieben.  Die  besten  Vorrichtungen 
sollen  durch  folgende  Preise  ausgezeichnet  werden: 

Erster  i’reis  ....  5000  M. 

Zweiter  Preis  ....  3000  M. 

Dritter  Preis  ....  2000  M. 

Ausserdem  erhillt  derjenige  Bewerber,  dessen  Vorrichtung  nach  iJlngerer  Beobachtung 
für  den  Gebrauch  zu  staatlichen  Zwecken  am  meisten  geeignet  befunden  wird,  einen 
weiteren  Preis  von  3000  M. 

Die  Entwürfe  müssen  bis  zum  1,  April  1SK)3  bei  der  Deutschen  Seewarte  in 
Hamburg  eingaiigen  sein. 

Als  l’reisrichtcr  werden  thfltlg  sein  die  Herren; 

Hauptmann  bei  der  LuftschilTcrabtheilung  Bartsch  von  Sigsfeld  in  Schöneberg 
bei  Berlin, 

Ober-Ingenieur  BOcking  in  Düsseldorf, 

Zivil-Ingenieur,  Baurath  R.  Gramer  in  Berlin, 

Assistent  bei  der  Deutschen  Seewarte  Dr.  von  Hasenkamp  in  Hamburg, 
Geheimer  Regierungsrath  Jäger  in  Berlin, 

Zivil-Ingenieur  R.  Kohfahl  in  Hamburg, 

.Marine-Oberbaurath  Kretschmer  in  Berlin, 

Geheimer  Regierungsrath  Professor  Müller-Breslau  in  Gninewald  bei  Berlin, 
Wasserwerks-Direktor  Schmelzer  in  Frankfurt  a.  ()., 

Geheimer  Oberbaurath  Dr.  Zimmermann  in  Berlin, 

Ein  im  Kinverständniss  mit  der  Iluulschtm  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik 
zu  bestimmender  Vertreter  der  Feinmechanik. 

Das  Programm  ist  durch  die  Geheime  Registratur  D des  Ministeriums  der  ölTenllichen 
Arbeiten  kostenfrei  zu  beziehen. 

Berlin,  im  Dezember  1901. 

Der  Minister  der  öffentlichen  Arbeiten, 

zugleich  iin  Namen  des  Staatssekretärs  des  Reichs-Marine-Amls,  des  Kriegsministers,  des 
Ministers  für  Handel  und  Gewerbe,  des  Zenlralverbandes  der  Preussischen  Dampfkessel- 
Ueberwachungsvereine  und  des  Vereins  Deutscher  Ingenieure. 


VorBohriften  für  den  Wettbewerb  zur  Erlangung  einer  Vorrichtung 
zum  MeBsen  deB  Winddruckea. 

A.  Technische  Bedingungen. 

1.  Der  Druckmesser  muss  so  eingerichtet  sein,  dass  er  gestattet,  die  Grösse  der 
Mittelkraft  des  Winddruckes  auf  Flächen  und  Körper  einschliesslich  der  vor- 
handenen Saugwirkung  auf  der  Leeseite  so  zu  bestimmen,  dass  die  Beob- 
achtungsergebnisse für  statische  Berechnungen  verwendbar  sind. 

2.  Es  ist  erwünscht,  dass  der  Druckmesser  die  Lage  der  gemessenen  Mittelkraft 
gegen  die  Messüächc  (1)  unzweifelhaft  erkennen  lässt. 

3.  Der  Druckmesser  muss  die  Stärke  des  Winddruckes  selbsttliälig  so  aufzeichnen, 
dass  eine  ununterbrochene  bildliche  Darstellung  des  zeitlichen  Verlaufes  der 
Winddrucke  gewonnen  wird. 

4.  Es  wird  darauf  hingewiesen,  dass  die  Vorrichtungen,  die  den  Winddruck 
mittelbar  durch  Messung  der  Windgeschwindigkeit  bestimmen  sollen,  den 
Anforderungen  dieses  Wettbewerbes  nicht  entsprechen. 


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4 


PreiMUStcbrtibta.  — Vertinsnacbrichlvn. 


PeutM-ba 

MM-bünlkarZtt:. 


B.  Bestimmungen  für  den  Wettbewerh. 

1 . Zum  Wettbeworbo  wi-rdon  PerBonPn  sowohl  des  Inlandes  als  auch  des  Aus- 
landes zugelassen. 

2.  Die  Theilnehmer  am  Wettbewerbe  haben  entweder  einen  nach  ihrem  Ent- 
würfe hergestellten  Druckmesser  selbst  oder  ein  betriebsfähiges  Modell  ein- 
zureichen und  daneben  die  zur  Erläuterung  erfordorlichen  Zeichnungen  und 
Berechnungen  zu  liefern.  Druckmesser  und  Modelle  sind  von  den  Ein- 
sendern auf  eigene  Kosten  an  Ort  und  Stelle  (Deutsche  Seewarte,  Hamburg) 
betriebsfähig  aufzustellen. 

3.  Die  aäinmtlichen  Stücke  mü.ssen  mit  einem  Kennworte  oder  Kennzeichen 
bis  zum  1.  April  1903  an  die  Deutsche  Seewarte  in  Hamburg,  die  die  Er- 
probung der  Druckmesser  bew  irken  wird,  eingesandt  sein.  Später  eingehende 
Entwürfe  werden  nicht  berücksichtigt. 

Getrennt  von  den  Entwürfen  ist  ein  versiegelter,  das  gleiche  Kenn- 
wort oder  Kennzeichen  tragender  Briefumschlag  einzusenden,  der  zu  ent- 
halten hat 

a)  die  Adresse,  an  die  die  Stücke  zurückgehen  können,  oder  unter  der 
mit  dem  Einsender  in  Verbindung  getreten  werden  kann;  bei  auslän- 
dischen Bewerbern  die  Adresse  eines  im  lulande  wohnenden  Ver- 
treters; 

b)  einen  zweiten  verschlossenen  Hriefumschlag  mit  dem  Namen  des 
Einsenders.  Dieser  Umschlag  wird  nur  geöffnet,  wenn  die  Vorrichtung 
einen  Preis  erhalten  hat. 

I.  Für  die  besten,  den  Bedingungim  unter  A am  meisten  entsprechenden  Vor- 
richtungen werden 

ein  erster  Preis  von  ....  .ÖIXX)  itf. 
ein  zweiter  Preis  von  ....  3000  M. 

und  ein  dritter  Preis  von  . 20(X)  M. 
ausgesetzt.  Ausserdem  erhält  derjenige  Bewerber,  dessen  Druckmesser  nach 
längerer  Beobachtung  für  den  Gebrauch  zu  staatlichen  Zwecken  am  besten 
geeignet  befunden  wird,  cinim  weiteren  Preis  von  3000  M.  Dieser  Be- 
werber hat  jedoch,  bevor  ihm  der  Ueberpreis  ausgezahlt  wird,  anzugeben, 
wie  viele  Druckmesser  der  fraglichen  Art  er  bereit  ist,  zu  einem  von  ihm 
zu  nennenden  Preise  den  beim  Wettbewerbe  hetheiligten  Behörden  und 
Körperschaften  zu  liefern. 

5.  Die  preisgekrönten  Entwürfe  gehen  in  den  Besitz  der  Deutschen  Seewarte 
in  Hamburg  über.  Den  Theilnehmern  am  Wettbewerbe  wird  empfohlen, 
sich  etwaige  Patentrechte  an  ihren  Entwürfen  vor  der  Einsendung  an  das 
Preisgericht  zu  sichern. 

6.  Das  Ergebniss  des  Wettbewerbs  wird  im  Deutschen  Reichs-Anzeiger  und 
Königlich  Preussischen  Etaats-Anzeiger,  sowie  ini  Zentralblatt  der  Bauver- 
waltung  bekannt  gegeben. 

Das  Gutachten  des  Preisgerichts  wird  im  Zentralblatt  der  Bauverwaltung  ver- 
öffentlicht und  ausserdem  jedem  Preisbewerber  zugesandt  werden. 

Die  nicht  mit  Preisen  bedachten  Entwürfe  werden  nach  erfolgtem  ttpruch  des 
Preisgerichts  unter  den  angegebenen  Adressen  zurückgesandt. 

Berlin,  im  Dezember  1901. 

Der  Hinister  der  öffentlichen  Arbeiten, 

zugleich  im  Namen  der  übrigen  betheiligten  Behörden  und  Körperschaften. 


Vereinsnachrichten. 


MitgliederverzeichniBs. 

Im  ,Iahre  1901  sind  folgende  Verände- 
rungen im  Mitgliederbestände  bekannt  ge- 
worden. 


A.  Kingctreten  bezw.  naehzulragcn: 

Carl  Becker;  I.eipzig,  Antonstr.  IS.Iipz. 
Edmund  Blau;  Schmiedefeld,  Kreis 
Schleusingen.  Ilm. 


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H«rt  I. 

I.  -Jannsr  190?. 


Vtrtioanachrlchltn. 


5 


H i I m a r B u c k ; Obenveissbneh  i.Thür.  Ilm. 

Ij.  Böhme;  Langewiesen.  Ilm. 

Aug.  Carstens,  Nautische  Instr.;  Ham- 
burg, Steinhöft  19.  Hptv. 

A.Deckert;  8tuttgart,Lindenstr.  11.  Ilm. 

Eichhorn  & Schweitzberger;  GrSfen- 
roda.  Ilm. 

H.  Fabig;  Gera,  Sa.  Koburg  Gotha.  Ilm. 

Pr.  Fuendeling,  Phys.  Demonstra- 
tionsapparate, Elektrotechnik;  Fried- 
berg, Hessen,  Kaiserstr.  57.  Hptv. 

FranzGebhardt;|  BerlinC.,NcueSchOn- 

MaxGebhardt;  i hauser  Str.  6.  Borl. 

E.  Geissler  & Co.,  vorm.  Ch.  F.  Geiss- 
lerSohn;  Berlin N.,  Ziegelslr. 2.  lim. 

L.Germann;  Leipzig, ZeitzerStr. .3.5. Lpz. 

A’milGundelach;  Oehlbergi.Thür.  Um. 

Ludw.  Gundelach;  Leipzig,  Reichslr. 
Lpz. 

Oscar  Hammer;  Leipzig-Gohlis,  Kirch- 
platz  .5.  Lpz. 

t'iirt  Hegewald;  Leipzig,  Hohestr.  Lpz. 

Max  Herpich;  Genf,  Bd.  St.  Georges  6. 
Hptv. 

Carl  Herrmann;  Leipzig,  Bauhofstr.  li. 
Lpz. 

Georg  Heynemann;  Leipzig,  Thomas- 
ring 1.  Lpz. 

Rathenower  Optische  Industrie- 
Anstalt  vorm.  Emil  Busch;  Rathe- 
now Pr.  Herl. 

Oscar  Kästner;  Halle  a.  S.,  Kutsch- 
gasse 1.  Halle. 

Albert  Kloppe;  Leipzig  - Lindenau, 
Guthsmutsstr.  32.  Lpz.  j 

FritzKöhler;  Leipzig.  Linnestr.  2.  Lpz.  i 

Hans  Kollmorgen,  Mechaniker;  Berlin 
W.,  Eisenacherslr.  (i1.  Berl. 

Herrn.  Konetzny;  Leipzig  - Leutsch, 
Hauptstr.  10.  Lpz. 

Hugo  Krahl,  Leipzig -V'olkmarsdorf, 
Ludwigstr.  102.  Lpz. 

.loh.  Leopolder,  1.  Fa  Leopolder  & 
Sohn;  Leipzig  - Schleussig,  Seumc- 
str.  SO.  Lpz. 

Carl  Meissner;  Leipzig, Brandvorwerk- 
str.  30.  Lpz. 

O.  Möller  & Schorr;  Oörrberg  bei 
Grüfenroda.  Ilm. 

Louis  MUller-Unkel,  Glasinstrumente; 
Braunschweig,  Rebenstr.  13.  Hptv. 

irilA.  Paris,  Elektrot.  Bedarfsartikel; 
Hamburg,  Königstr.  30a.  H.-A. 

F.  A.  Plum;  Stolberg  Rhld.  Hptv. 

Otto  Pohley;  Leipzig,  Brühl  5.  Lpz. 

Paul  Reichmann;  Martinroda  b. Elgers- 
burg. Ilm. 

C.  Schücke,  Obenneister  bei  Siemens 
AHalske;  Gr. Lichterfelde, Lorenzst. 61. 
Berl.  1 


Georg  Schmagcr;  Leipzig,  Nicoiai- 
kirchhof.  Lpz. 

O.  Schoene,  Ingenieur  bei  Siemens  Jfc 
Halske;  Charlottenburg,  Leibnizstr.  4. 
Berl. 

AdoIfSchradcr;  Leipzig, Windmühlen ■ 
str.  22.  Lpz. 

Emil  Schulze;  Leipzig  - Lindenau, 
Zschochersche  Str.  8.  Lpz. 

Ferd.  Schulze;  Leipzig-Reudnitz,  Jo- 
sephinen Str.  9.  Lpz. 

Reg.-Ralh  Dr.  H.  Stadthngen,  Mitglied 
der  Normal  - Aichungs  - Kommission; 
Charlottenburg,  Marchstr.  11.  Berl. 

P.  Stenzel;  Hamburg,  Wandsbecker 
Chaussee  153.  H.-A. 

ehr.  Stührmann;  Hamburg-St.  Pauli, 
Brigiltenstr.  3.  H.-A. 

Otto  Thiel;  Roda  8.-W.  Um. 

Felix  Tornier;  Leipzig,  Königsplatz  0. 
Lpz. 

A.  Treffurt;  Ilmenau  i.  Thür.  Ilm. 
llmbreitA  .Matthes;  Leipzig-Plagwitz, 
Ziegelstr.  Lpz. 

Vereinigung  solbstJindiger  Mecha- 
nikeru.Optiker  der  Kreishaupt  mann- 
schaft  Dresden, (Vorsitzender:  Hr.Emi! 
Meiser,  i.  F.  Meiser  & Merlig); 
Dresden-N.,  Kurfürstenstr.  27.  Hptv. 
Gustav  Warkentin;  Leipzig,  Wind- 
mühlenstr.  48.  Lpz. 

A. Wehrsen;  BerlinSO.,Itrückenstr.  10b. 
Berl. 

JuliusWernicke;  Berlins , PlanuferOO. 
Berl. 

D.  Wiegand;  Allenfeld  i.  Thür.  Um. 

B.  Zöller;  Leipzig,  Carolinenstr.  13.  Lpz. 
Zschöckel  & Co.;  Leipzig,  Bauhofstr.  1. 

Lpz. 

B.  Atisgesckieden  bezw.  zu  streichen: 

Carl  Abendroth;  Geschwenda. 

T.  Ch.  Breckenfeld;  Hamburg. 

C.  Bühring  & Co;  Hamburg. 

CAr.  Deckert;  Königsberg  i.  Pr. 

C.  F.  Dieckmann;  Göttingen. 
Berliner  Elektrizitfitswerkstätten; 

Berlin. 

A.  Frank  & Co.;  Grossbreitenbach. 

M.  Gebberl;  Erlangen. 

H.  Greve;  Einbeck. 

K.  A.  Grosse;  Ilmenau. 

Corn.  Heinz  & Co.;  Aachen. 

Ewald  Hildebrandt;  Ilmenau  bezw. 
Gotha. 

Carl  Kellner;  Arlesberg. 

E.  C.  Kühn;  Manebach. 

Geh. Reg.-Ralh  Prof.  A.  .Martens;  Berlin. 
Mechaniker-Verein;  Dresden. 

Carl  Mittelbach;  Langewiesen. 


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6 


V«r«intDAcbriebten. 


Dcatacbe 

M»rh*o)k*r-Zic 


C’üri  MüMor;  Berlin  be*\v.  Köln  a.  Kh. 

E.  Nöhden;  Berlin, 

Alfred  Paris;  Rathenow. 

B'.  Reinicke;  Berlin. 

A.  Rödemeyer;  Bockenbeiin. 

Prof.  Dr.  Schur;  Göttingon. 

Tittel  & Co.;  Geyersthal. 

C.  W.  Trothe;  Halle  a.  S. 

Ed.  Wilhelm;  München. 

Const.  Witzmann;  Slützerbach. 

Alois  Zeltler;  München. 

C.  Aenderun^en  in  den  Adre.s.«e«,  der 
Vereinszugehürigkeil  u.  s.  w. 

Th. Baumann;  BerlinO.,  .Magazinstr.  16. 

M.  Bornhauser;  Ilmenau  1.  Thür., 
ZechenhauBtt  eg  14.  Uptv. 

Prof.  Dr.  E.  Brodhun;  Grunewald,  Hu- 
bertusbader Str.  32.  I 

K.  Friedrich;  Steglitz,  Heesestr.  11. 

Pauf  Haack;  Wien.  Gareiligasse  4. 

Gustav  Halle;  Rixdorf,  Knesebeck- 
str.  145. 

H i r 8 c h m a ti  n (Firma  u.  Inhaber) , Pankow, 
Nordbahnstr.  17  (auch  Berlin  X.,  Ziegel- 
str.  30). 

Dr.  D.  Kaempfer;  Braunschweig,  Neue 
Promenade  17. 

Franz  R.  Kirchner;  Ilversgehofen  bei 
Erfurt. 

W.  .Meyerling;  Halensee,  Bomstedter 
Str.  6. 

Carl  .Mirus;  Stuttgart,  p.  A.  Hr.  F. 
Mollenkopf.  Tborstr.  10. 

H.  Müller;  Privalwohnung:  Berlin  S., 
Tempelherrnstr.  19. 

W.  Petzold;  Leipzig -Kl.  Zschocher, 
Schönauer  Weg  6.  Lp:. 

H.Reisingjun;  Friedenau , Feurigste.  1 3. 

C.  Richter;  Berlin  N.,  .lohannisslr,  20. 

Edw.  Richter;  «lena.  Forstweg  27. 

Erich  Sartorius;  Rauschenwasser,  Post 
Bovenden  b.  Göttingen. 

Hubert  Schmidt;  l’rivatwohnung; 
Berlin  SW.,  Hollmannstr.  35. 

O.  Schöppe;  Lpz. 

Hermann  Schreyer;  Kammerberg  i. 
Thür. 

Geh.  Keg. -Rath  Dr.  O.  Schwirkus; 
Berlin  W.,  Marburger  Str.  5. 

Prof.  Dr.  Herrn.  Th.  Simon;  Göttingen, 
Gttg. 

Dr.  Stöhrer  & Sohn;  Lpe. 

Fritz  Thieme;  Berlin  X.,  Togostr.  80. 

Vereinigung  früherer  Schüler 
u.  8.  w.;  !•’.  Kayser;  Berlin  SW., 

Grossbeeren-Str.  92. 

Otto  Wolff;  Berlin  W.,  Karlsbad  15. 

E.  Z i m ni  0 rm  an  n ; Leipzig,  EmiUcnstr.2 1 . 
Lpe. 


Reg.-Kalh  Dr.  MaxZwink;  Charlot ten- 
burg,  Stuttgarter  Platz  17. 


Kataloge  tod  der  Pariaer  Welt- 
ausstellung. 

Xachstehend  geben  wir  im  Anschluss 
an  die  Mittheilung  in  dieser  Xeitschr.  1001. 
S.  260  u.  ein  Verzeichniss  der  auf  der 
Weltausstellung  Paris  1900  gesammelten 
Kataloge.  Diejenigen  Mitglieder  der  D.  G. 
f.  .M.  u.  O.,  welche  diese  zu  benützen 
wünschen,  wollen  sich  unter  Angabe  der 
verlangten  Kataloge  an  den  GeschSfts- 
fOhrer  wenden;  die  eingesandten  Druck- 
sachen müssen  an  diesen  innerhalb  14  Tage 
wieder  zurückgeschickt  werden. 

I.  Metrologie. 

H.  L.  Becker  fils,  Brassol.  — Waagen, 
Gewichte. 

A.  Berthölemy,  Paris.  — Brückenprobor. 

V.  Brauer,  Jekaterinoslaw.  — Schsdel- 
messor. 

Brewer  friree,  Paris.  — W'aagen. 

Brown  & Sharp,  Providence.  — Kleine 
.Messwerkzeuge  etc. 

VictorChabaud  (MaisonAlvcrgniat  freres), 
Paris,  — Araeometer. 

A.  Collot,  Paria.  — Waagen, 

J.  Digeon  et  fils  sind,  Paris.  — Unter- 
richtsapp.,  Dynamometer,  Mechanik,  Torsions- 
mesaapp. 

G.  Kugolstadt,  Paris.  — Waagen. 

Laboratorio  centraie  metrico,  Rom.  — 

Besdireibg.  der  grossen  BO  iy- Waage'). 

Oesterreichiseber  General-Katalog-). 

Soc.  Gendvoise,  Genf.  — Hauptkatalog  ). 

Ch.  Tostut  fils  et  frdro.  Poris.  — Tafel- 
waagen. 

.1.  Voltor  & Cie.,  Paris,  — Waagen. 

Al.  Wasiutynski.  — Deformationen  von 
Schienen  >). 

II.  Astronomie  und  Geodäsie. 

•los.  & Jan  Frit,  Prag.  — Durchgangsinstr., 
Geod.  Instr. 

H.  Bellieni  fils,  Nancy.  — Geod.  Instr. 

Kr.  .1.  Berg,  Stockholm.  — Bergbauliche 

Instr. 

Brosset  frdres,  Paris.  — Tachometer 
Maury '). 

A.  Claude.  — Anwendung  eines  Roflexioin- 
prismas  in  einem  I'ernrohre'). 

■)  Ist  kein  Prcisverzeichnise,  aoudern  Al>- 
handlung,  welche  jedoch  Angaben  über  eiu- 
schltlgige  Apparate  onthült. 

*)  Gehört  auch  in  die  Ubrigeu  Gruppen. 


I 


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7 


B«rt  3. 

I.  J»nu*r  IB02. 


Varclnraachrlchttn. 


Direction  nat  dos  Servicos  dos  Eaux 
cn  Hongrie.  — 1)  PriUlsionsnivelllmeDto. 
2)  Meeoungen  an  PlusslAufeo*)« 

St.  Elek,  Budapest.  — RektiÜkatort). 

A.  Gautier»  Paris.  — Taachen-Entfemungs- 
messer*). 

Guyard,  Canary  ft  Cie.,  Paris.  — Geod. 
lustrumente. 

ü.  Haalor,  Bern.  — Thormo-Hydrograph, 
Fluthmesser. 

A.  Hurliniano,  Paris.  ~ Sextanten,  Theo- 
dolite. 

Amado  Laguna,  Saragossa.  — Ver- 
messungsinstr. 

A.  Loge  & Co.,  London.  — Fluthmeeeer. 

Lefort  & Duveau,  Paris.  — Vormossungs- 
instrumonte, 

J.  Mar^chal,  La  Talaudiöre  (St.  fetieiine). — 
I^olybussole,  Wegomesser*). 

H.  Morin,  Paris.  — Geod.  Instr. 

Observ.  Centr.  Nicolas,  Petersburg.  — 
Meteorologie  und  MagnütismuH*). 

Pavese.  — Bntfenmngsmeeser. 

F.  Schräder,  Tachograph*). 

U.  Secretan,  Paris.  — Transportabler 
Meridiankreis*). 

Akademie  Selmecbunya,  Ungarn.  — 
Theodolite  u.  dgl.  *). 

Soeiöt^  des  Lunetiere,  i’aris.  — Bous* 
8ole*rapporteur. 

Vion  frores,  Paris.  — Bussolen,  Astron. 
Instr.,  Fernrohre. 

Warner  & Swasey,  Cleveland.  — Astron. 
Instrumente. 

C.  L.  Weyher.  — App.  z.  Unters,  von 
Magneten  *). 

HL  ^feteoroloffie,  Thermofnetrie. 

baudin,  Paris.  — Thermometer. 

G. Berlemont,  Paris.  — Quocksilherpumpon. 

Chateau  pdreft  fils,  Paris.—  Apparate  zur 

Mechanik.  Windrichtungtrogistrirapp. 

D.  Golaz,  Paris.  — Aerostatik  u.  -mechanik, 
Wflrrao. 

J.  J.  Hicks.  London.  — Hydrometer,  Ther- 
mometer u.  B.  w. 

Hector  Lövy,  Paris.  — Registrirende  Ba- 
rometer u.  dgl. 

H.  Pcrillat,  Paris.  — Metallene  Barometer, 
Thermometer. 

Jules  Richard.  Paris.  — Metcorol.  Instr. 

C.  Rohrdanz,  8t.  Petersburg.  — Meteorol. 
Instrumente. 

IV.  Optik. 

H.  Beliicni  fiU,  Nancy.  — Photogr.  App. 

T.  Benoist,  L.  Berthier  & Co.,  Paris,  — 
Projektionsapp. 

L6on  Bloch,  Paris.  — Photogr.  App.  in 
Form  eines  Opernglases. 


J.  H.  Dallmey  er  Lim..  London.  — Objektiv 
„Stigmatic-. 

Jos.  & Jan  FriÄ,  Prag.  — Polarisations- 
app.,  Schleifmaschine. 

J.  J.  Hicks,  London.  — Zielfernrohr. 

L.  Huet  Bucc.,  Paris.  — Doppelfornrohre, 
Kinematographen. 

Victor  Keru,  l'aria.  — Ophthalmologie. 
Kodak  Co.  — Photogr.  App. 

F.  Koristka,  Mailand.  — Teleobjektiv. 
Mikroskope. 

H.  Morin,  Paria.  — Photogr.  App. 

Ph,  PelUn,  Paris.  — Optische  .Mesainslr., 
Projektionsapp,  Refraktion  u.  dgl. 

Ross  Lim.,  I^ondon.  — Prismenfernrohrp. 
Optische  Instr. 

E.  W. Scripture.  Yaleüniv. — Farbensinn- 
prüfer*). 

E.  Vigovano,  Mailand.  — Aiigonglüser. 

V.  Chemische  u,  Chem.-phys.  Forschung', 
Unterricht. 

Baiidin,  Paris.  — Gläserne  Messapp. 

L.  Golaz,  Paris.  — Wosserstrablluftpumpe. 
E.  Langtet  pi*re  et  fils.  Paris.  — Glaa- 

instrumento. 

Scientific  Instr.  Co.,  Cambridge,  — Mi- 
krotom. 

Soc.  centr.  de  produits  cbimii|ueB, 
Paris.  — Luboratoriunisapp. 

VI.  Zeichen-  u.  Reeheninstrumentc. 

Chateau  pöre  ft  flls,  Paris.  — Rechen- 
maschine. 

A.  Foschini.  Rom.  — Recheninstrument. 
Prinz  Gagarin.  — Krümraiingainesser’). 

M.  Krippel,  Budapest.  — TraJisportour*). 
Moreau,  Crozet  Succ.,  Paris.  — Uoiss- 

zouge. 

H.  Morin,  Paris.  — Zeicheninstr. 

W.  T.  Odhner,  8t.  Petersburg.  — Rechen- 
maschine. 

L.  Pape,  Paris.  — Zeichenlnstr. 

L.  Payen,  Paris.  — Rechenmaschine. 

Paul  Pouoch,  Paris.  — Kreisförmiger 
Rechenschieber. 

J.  Ruiz-Castizo,  Madrid.  — Mechanischer 
Integrator'). 

Tavernier  • üravet,  Paris.  — Rechen- 
schieber Peraux,  Vermessungsinstrumente. 

VII.  Werkzeuge  u.  dgl.  Verschiedenes. 

Blau  & Co.,  Wien.  — Werkzeuge. 

L.  Bonetti,  Paris.  — Elektrisirmaacblncn. 
Dumaigo,  Parks.  — Mikrotom  Nageotte. 
Fonwick  frdres  ft  Co.  Succ.,  Paris.  — 
Am.  Werkzeuge,  Schmirgelschoiben  u.  s.  \v. 

Hebert,  Paris.  — Transportable  Schmiedo- 
feiier. 


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8 


V«reininichticht«n. 


D«atMh« 

MK*tuinllier>Ztjr. 


Manufuctnro  fran<;ni80  d'apparcils  do 
pröcislon.  8.-A.,  Paris.  — Phonographen. 

MilPs  Novelty  Cie.,  Chicagu.^Autümaton. 

L.  Pinchart  • Deny,  Paria.  — Feilma* 
achinen  u.  s.  w. 

Pratt  & Whitney  Co.,  Hartfonl,  Conn.  — 
Arbeitsmaachincn,  Werkzeuge. 

D.  G.  r.  M.  u.  O.  Zwelfprereln  Odt- 
tin^en.  Sitzung  vom  10.  Dozcmbor  1901. 
Vorsitzender:  Hr.  R.  Brunnde. 

Neben  einer  grosseren  Zahl  eiuheinuscher 
Mitglieder  waren  auch  die  Herren  Dr.  Kranke- 
Hannover  und  Rohrmann-Lerbach  anweiend. 
Ersterer  machte  auf  eine  Brochtiro  dos  Vor- 
standes des  Metallarbeitorverbanda  aufmerksam, 
einen  Bericht  der  üehülfenvertrotor  über  den 
XII.  Mechanikertag  enthaltend,  In  welchem  die 
Vorgang©  in  Dresden,  insbesondere  dioBothei 
ligung  mehrerer  .Mitglieder  dos  Zweigvcrelns 
GOttingon  an  den  Berathungon,  In  ganz  un- 
richtiger Weis©  wiodorgegeben  wären.  Die 
wichtigsten  dahin  zielenden  Stellen  werden 
verlesen.  Es  wird  beschlossen,  gegen  diese 
Brochtlre  Stellung  zu  nehmen  und  den  Huupt- 
vorstmid  der  D.  G.  f.  .M.  u.  0,  aufzufordern, 
gegen  die  Darstellungen  in  dieser  Brochüre 
Einspruch  zu  erheben. 

Ferner  machte  derVorai  tzend  e auf  die  Kuss, 
notc  aufmerksam,  unterzeichnet:  W.  Handke 
Dr.  Krtlss,  Prof.  Dr.  Woatphal,  welche  sich, 
S.  234  der  D.  Mech  -Zlg.  1901  vorfindet,  in 
welcher  ausgoftlhrt  wird,  dass  der  Beschluss 
Ober  den  Antrag  Sartorius  (den  der  letz- 
tere im  Namen  des  Zweigvereins  Göttingen 
cingebracht  habe)  für  ungültig  erklärt  werde, 
da  entgegen  die  §§  2c,  14,  15  und  16  der  Ver- 
einsstatuten  verstoase.  Es  wird  ausgoftlhrt, 
dass  die  in  diesen  §§  erw.ihnten  Einigungs- 
ämter mit  dem  Anträge  Sartorius  in  keiner 
direkten  Beziehung  ständen,  und  dass  der  An- 
trag doch  zum  mindesten  zu  Recht  bestehon 
bleibe,  solange  ,,er  nicht  auf  einem  späteren 
Mechanikertage  beseitigt  würde. 

Vor  Allem  aber  protestirt  der  Zwelgvorein 
Göttingen  dagegen,  dass  eine  solche  willkür- 
liche Ungültigkeitserklärung  von  3 einzelnen 
VorHtandsmitglicdern  eingebracht  wtirde.  ohne 
dass  der  gesaminte  Hauptvorstand  darum  ge- 
fragt sei.  .Man  beschllesst,  von  dem  Hauptvor- 
»tande  offiziell  eine  Erklärung  darüber  zu  ver- 
langen, wie  eine  solche  Notiz  Oberhaupt  habe 
in  dio  D-  Mteh.'Ztg.  kommen  können. 

Auch  verwahrt  sich  der  Vorsitzende  per- 
sönlich gegen  die  Darstellung  seiner  Bemer- 
kung über  das  Knotcnlmndfest  in  der  Kr.  22 
der  D.  Mech.-Ztg.  uud  wird  verlangen,  dass 
letztere  ein©  richtige  Wiedergabe  dieser  auf 
dem  Mochanikertagc  in  Dresden  gemachten 
Bemerkung  bringe. 


Dio  Wahl  zweier  Mitglieder  des  Zwgv. 
GOttingen  zum  Hauptvorstamle  wird  durch 
Akklamation  vollzogen  und  Rillt  auf  die  Herren 
Prof.  Ambronn  und  Bruiin^e.  B. 

Zu  dem  Inhalte  des  vorstohendon  Berichtes 
über  dio  Sitzung  des  Zweigvereins  Göttingen, 
vom  10.  Dezember  1901  erklär©  Ich  Folgendes: 

In  einer  Fussnote  auf  S.  234  zum  Protokoll 
dos  Meebanikertagos  in  Dresden  habe  ich  im 
Verein  mit  den  Herren  W'.  Handke  und  Prof. 
Dr.  A.  Wostphal  „darauf  aufmerksam  gemacht*', 
dass  der  Beschluss  über  den  Antrag  Sartorius 
ungültig  ist,  und  auf  die  nähere  Begründung 
dieser  Auffassung  in  einem  in  der  nächsten 
Nummer  eracheinenden  Artikel  hingewiesen. 

Es  ist  höchst  bedauerlich,  dass  der  Zweig- 
vorein  Göttingen,  ohne  dleso  Begründung  ab- 
zuwarten, zu  dieser  Fussnote  Stellung  ge- 
Doinmen  hat.  Diese  Stellungnahme  ist  aber 
auch  sachlich  unbegründet.  Dono  es  ist  von 
uns  in  der  fraglichen  Fussnote  nur  darauf  auf- 
merksam gemacht  worden,  dass  der  Beschluss 
über  den  Antrag  Sartorius  ungültig  sei,  nicht 
aber  in  einer  für  die  Gesellschaft  bindenden 
Form  die  Ungültigkeit  des  Beschlusses  erklärt 
worden.  Das  würde  nur  der  Vorstand  der  (!e- 
sellschaft  thun  können. 

Der  GesammtvorsUind  wird  sich  allerdings, 
nachdem  die  Frago  der  Ungültigkeit  des  Be- 
schlusses Uber  den  Antrag  Sartorius  oinmal 
aufgeworfen  umlbngründot  ist,  in  seiner  nächsten 
Sitzung  darüber  entscheiden  müssen,  ob  er  den 
Beschuss  für  gültig  uud  für  soino  Geschäfts- 
führung für  bindend  hält.  Bis  dahin  bat  der 
geachüfltfiihrtnde  Voratand  alles  zu  untorloaseii. 
was  gegen  den  Besclduss  des  Dresdener  Mc- 
ebanikertagen  ist;  er  darf  sich  also  nicht  mit 
der  (iehUlfonfrage  befassen  und  kann  daher 
auch  dem  Wunsche  des  Göttingor  Zweigvereins, 
gegen  dio  Brochüre  des  Metallarhoitor- Verbandes 
Stellung  zu  nehmen,  — falls  dieser  Antrag  in 
offizieller  Form  an  den  Hauptvoratand  gelangen 
sollte,  — nicht  stiittgeben.  Dasselbe  ist  der 
Fall,  wenn  der  Gesamrotvorstand  den  Beschluss 
über  den  Antrag  Sartorius  für  gültig  erklärt. 
Entscheidet  sich  der  Gesammtvorstand  aber  für 
dio  Ungültigkeit,  so  ist  der  frühere  Zustand 
vorläufig  wieder  hergostellt.  Es  tritt  daun  der 
eigenthümlicho  Umstand  ein,  dass  der  Vorstand 
einem  eventuollon  Anträge  des  Zwelgvereins 
Göttingen,  gegen  die  vorgenannte  Brochüre 
Stellung  zu  nehmen,  sfcA  niio  mit  der  Gehiilfeu' 
frage  ru  benchafligen,  Folge  geben  darf,  weil  der 
auf  Veranlassung  desselben  Z\vDig\'ereins  ge- 
fasste Beschluss,  die  Gesellschaft  solle  sich 
nicht  mit  dor  Gehütfoufrage  befassen,  un- 
gültig ist. 

Verliert  hiernach  dor  Protest  gegen  unsere 
Fussnote  auf  S.  234  den  sachUchon  Boden,  so 


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n«*ri  1. 

t.  Januar 

Ut  er  auch  formell  unbegründet,  da  der  Re- 
dakteur in  der  Lage  UL  jede  in  den  Rahmen 
der  D.  Mech.^Ztg.  passende  Mittheüung  auf- 
zunchmen,  gewiss  al»er  eine  Aeussermig  der- 
jenigen drei  Mitglieder  des  Vurstandes,  welchen 
— wie  den  beiden  Vorsitzenden  und  dem 
Schatzmeister  — die  GoschftftafUhrung  des  Vor- 
atandes  obliegt. 

Dr.  Hugo  KrUse. 


Kleinere  Mittheilungen. 

Elektrische  Skalenbeleuchtuofifslampe 
mit  zentrisch  geradem  Faden. 

D.  H.  ü.  M.  163994. 

Nach  einer  Mittheilung  der  Bager.  Glüh- 
lampen-Fabrik. 

Bei  den  bisher  zur  Skalenbeleuchtung 
hauptsächlich  benutzten  elektrischen  Glühlam- 
pen wurde  hftuhg  ein  Bogenfaden  verwendet,  der 
zwei  Striche  oder  Schatten  auf 
der  Skale  bildete  und  dadurch  zu 
Verwechselungen  Veranlassung 
gab.  Auch  die  thoilweise  in  Ver- 
wendung bornidlichen,  zentrisch 
angeordneten  Glühfaden,  welche 
durch  eine  feine  Zugspirale  aus 
Kohle  oder  Stahldraht  gespannt 
erhalten  werden,  haben  sieh 
nicht  bewahrt,  da  entweder  bei 
zu  starkerSpirale  der  leuchtende 
Kohlenfoilcn  riss  oder  bei  zu 
schwacher  sich  nicht  straff 
spannte. 

Die  Bayerische  Glnh- 
lampen-Fabrik  G.  m.  b.  M. 
in  MQnrheti  hat  elno  Lampe 
konstruirt,  bei  der  die  Spannung 
des  zentrisch  geraden  Fadens 
durch  einen  stärkeren  Kohlen- 
faden, welcher  nicht  leuchtet, 
sondern  nur  warm  wird,  erreicht 
wird,  ähnlich  wie  der  Bogen 
eine  Sehne  straff  epannt. 

Diese  Lampe  wird  für  die 
hauptsächlich  benützten  Span- 
mmgen  von  65  bis  125  Volt  hergcstellt  und 
kann  mit  verschiedenartigen  Sockeln  von 
obiger  Firma  bezogen  werden.  Der  Freia  be- 
tragt 1,00  M. 

WaMerlÖslIche«  TroloIlne-ßohrÖl. 

Metallarb.  27.  S.  672.  1901 

Das  Trololine-Buhrol  dient  als  Brsatz  für 
Rüböl  und  Setfenwasscr  zum  Bohren,  Drehen. 
Hübeln  und  Gewindeschneiden.  Ks  wird  von 
der  Firma  F.  C.  Kullak,  Berlin  0.  17,  in  den 


0 


Handel  gebracht  und  stellt  eine  Art  flüssiger 
Seife  dar,  besteht  aber  im  Gegensatz  zu  der 
gewöhnlichen  Seife,  die  nur  sehr  wenig  Schmier- 
fähigkeit besitzt,  ausschliesslich  ausKcttsuhstanz. 
Es  löst  sich  ln  kaltem  wie  warmem  Wasser 
durch  einfaches  Zusammengiessen  sofort  in 
jedem  Verhaltniss  und  bildet  dann  eine  Mischung 
von  grosser  Schlüpfrigkeit.  Es  soll  weder 
Saure  noch  Ilurzgehalt  besitzen,  vielmehr  die 
Rostbildung  verhindern  und  deshalb  blanken 
Stahl  und  Eisen  vor  Rost  schützen.  Die  Schnitt- 
flächen der  damit  bearbeiteten  Metalle  erhalten 
feinen,  glatten  Schlitf,  wahrend  die  Werkstücke 
und  Werkzeuge  vor  Erwannung  geschützt 
werden.  Eine  Auflösung  von  2 bis  30/<j  ge- 
nügt meistens,  nur  in  Ausnahmcfallen  wird 
stärkere  Lösung  empfohlen.  8. 

Eine  einfache  Vorrichtung  zum 
emailleartigen  liackiron  kleiner  Ge- 
genstände. 

la.  Zig.  f.  d.  BUchind.  SO.  S.  1934.  1901. 

Wo  ein  Lackirofeu  nicht  vorhanden  ist, 
kann  man  sich  auf  folgende  Weise  helfen.  Man 
verwendet  ein  Stück  Ofenrohr,  das  etwa  80  cm 
langer  sein  muss  als  der  zu  lackiretide  Gegen- 
stand, hangt  cs  senkrecht  auf  und  verschliesst 
es  oben  mit  einem  Stück  Blech,  an  dem  der 
Gegenstand  befestigt  wird  und  dos  mit  einem 
Loch  versehen  ist.  Nachdem  der  Gegenstand 
mit  Lack  überzogen  ist,  wird  er  in  das  Hohr 
hioeingehOngt.  Dann  stellt  man  einen  ziemlich 
starken  Bunsenbrenner  (200  l Gas  pro  Stunde) 
so  unter  das  Rohr,  dass  sich  die  Flamme  grade 
im  Ruhr  befindet.  Solange  der  Lacküberzug 
durch  die  steigende  Erwarmung  taucht,  bleibt 
das  Loch  im  Deckel  oflen,  dann  wird  es  aber 
80  weit  geschlossen,  wie  cs  erforderlich  ist  um 
die  Temperatur  bis  zur  nothwendigen  Höhe  zu 
steigeni.  Zur  Erkennung  des  Hitzegrades  kann 
man  verschiedene  Materialien  auf  den  Deckel 
bringen,  deren  Steden  oder  Schmelzen  einen 
angenaherten  Anhalt  bietet. 

Die  Wahl  der  Tcm]iOrutur  hangt  von  dem 
angowendeion  Lack  ab.  Die  gewöhnlichen 
Lacke  vertragen  nur  eine  Wäirmo  von  100®; 
sowie  hierbei  dos  Wasser  auf  dem  Deckel 
kocht  muss  die  Temperatur  ermassigt  worden. 
Es  ist  erforderlich,  mit  niedriger  Temperatur 
anzufangen,  da  andernfalls  die  Lackirung  ver- 
dirbt. Weisse  oder  hellfarbige  Lackirungen 
verlangen  längere  Einwirkung  hei  niederer 
Temperatur,  sie  werden  sonst  dunkel.  Uoher- 
haupt  ist  08  besser,  man  lässt  die  Gegenstände 
bei  geringerer  Warme,  aber  dafür  langer  im 
Ofen  hangen.  Die  Zeitdauer  betragt  dalici 
1 bis  2 Stunden,  aber  man  erhalt  bessere 
Lnckiruiigon.  S. 


KIrintr*  MiUb*iluos«n. 


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Glattechaischf*. 


DeuUeb« 

MAcb*Blb«>r-Zte 


JO 

Glastechnisches. 

Eine  neue  Form  des  I.lebig'schcn 
Kallapparates  nach  I)r.  Strltar. 

D.  R.(3.  M.  103  356. 

Von  r.  Haack  in  Wien. 

Der  beisiohend  abgobildete  Apparat  bo- 
sitKt  grosse  Standhaftigkeit,  ist  wenig  üer- 
brechlieh  und  macht  die  Einschaltung  eines 
besonderen  Natronkalkrohres  ÜbertUissig. 
Die  Lauge  iniscbt  sich  nach  dem  Gebrauche 
von  selbst,  wodurch  die  sthrende  Hildung 
von  KHGO^  verhindert  wird,  und  kann 
niemals  zurückstelgon. 


Der  untere  Theil  wird  durch  A aus 
einer  Pipette  oder  durch  Ansaugen  mit 
etwa  15  bis  20  ccm  Kalilauge  vom  spez. 
Gew.  1,27  je  nach  der  Grösse  des  Apparates, 
der  Aufsatz  mit  AT07/- Stückchen  oder  zu 
zwei  Dritteln  mit  Natronkalk,  zu  einem 
Drittel  mit  porÖs*'m  CaCL  beschickt.  A wird 
durch  eine  übergeschohene,  eben  passende 
Glaskappe*),  Rohr  B durch  Drehung  des 
Hahnstopfens  geschlossen.  Das  Gewicht 
des  Apparates  sammt  Füllung  betrügt  etwa 
60^,  der  Preis  des  Apparats  in  Karton 
4.50 Kronen  (rd.  8,704L);  mit  aufgschli (Tenor 
Kappe  derselbe  Preis. 

lieber  ein  neues  Manometer, 

Von  Lord  Kayieigh. 

Ztitach.  f phys.  CAem.  :t7.  S.  713.  1901. 

Der  Verf.  büiiutzto  eine  Vorrichtung,  die 
im  wesentliclien  in  einem  bohlou  Glasupporut 
in  Gestalt  eines  gabelfönnigon  Rohres  mit 
kugelförmigen  Erweiterungen  bestellt.  Etwa 
in  hall>er  Hübe  dieser  Brwoiterungen  befinden 
sich  die  unteren  Enden  zweier  Nadelspitzen, 
welche  mit  den  GIsstbeilen  starr  verbunden 
sind;  der  untere  Stiel  der  Gabel  endigt  in  oin 
kurzes  Stück  Gummirohr,  welches  durch  eine 
Schraube  zusanmiengcdrUckt  werden  kann.  Der 
ganze  Apparat  ist  auf  einem  Nivellirtisch  aii- 

*)  Derselbe  NTer.^chliuis  eignet  sich  auch  für 
rhlürkalziumrdhren  n.  dgl.;  wahrend  24  Stunden 
wurden  GewicbtsdilTcrenzen  von  nur  0.1  bis 
0,2  my  beobachtet. 


gebracht.  Durch  HenuCzung  der  Kompressur- 
schraube  am  Gummischluuch  und  der  Stell* 
schraube  des  Nivellirtiscbes  lässt  sich  das  in 
passender  Menge  in  den  Apparat  eingefüllte 
Quecksilber  sehr  genau  auf  die  gleichzeitige 
Berührung  mit  den  vorher  erwähnten  Nadel- 
spitzen einstellen.  Ist  diese  Einstellung  be- 
wirkt, wenn  der  Druck  der  auf  den  Queck- 
silberobcrflAchen  lastet,  auf  beiden  Seiten  der 
gleiche  ist,  so  wird  die  Einstellung  getrübt, 
wenn  die  auf  die  Queckailbcrflftchen  wirksamen 
Drucke  auch  nur  einen  sehr  geringen  Unter- 
schied aufweisen,  und  die  Schraube  des  Nivellir- 
(isches  muss  verstellt  werden,  um  die  Ein- 
stellung in  ihrer  vollen  Schärfe  wieder  herzu- 
stellen; die  Veiitnderung  in  der  Einstellung 
der  Stellschraube  ist  dann  ein  Maass  des  Druck- 
unterschiedes, welcher  auch  .•meinem  absoluten 
Betrage  nach  berechenbar  ist,  wenn  die  Höhe 
der  Stellschraube,  ihro  GaiighOhe  und  der  Ab- 
stand zwischen  den  Punkten,  bis  zu  welchen 
die  Quecksilborobcrflacheii  gebracht  worden, 
bekannt  Ist.  Ist  der  Raum  Über  der  einen 
QuccksilberoberÜächo  luftleer,  so  stellt  die 
Verimdorting  der  Einstellung  den  absuiuten 
Druck  in  dem  Raum  Uber  der  anderen  Queck- 
silberoberflAche  dar.  Was  den  mit  dom  Nei- 
gungsmanometer  erreichbaren  Genauigkeits- 
grad anlungl,  so  ist  derselbe  ein  sehr  weit- 
gehender: sogar  bei  höheren  Drucken  beträgt 
der  Fehler  nur  etwa  0,01  mm.  während  er  bei 
Drucken  unter  1 mm  kleiner  als  0,004  mm  bleibt. 

Bm. 

Ein  leicht  zu  konstrulrendet 
nnrometer. 

Von  G.  W,  Rüssel. 

Amer.  Chem.  Soe.  S.  508.  1901  nach 

Beill.  z.  Wied.  Arm.  S.  897.  1901. 

Ein  Glasrolir  von  der  Form  eines  gewöhn- 
lichen Hfdierbarumoters  wird  oben  zu  einer 
Kapillare  ausgezogen  und  ein  enges,  wieder 
nach  unten  gebogenes  (Basrobr  daran  ange- 
schmolzen.  Auf  das  untere  otTene  Ende  des 
Barometerrohres  wird  mittels  Gummistopfens 
ein  längeres  Steigrohr  angosetzt,  das  unten  ein 
seitliches  Ausflussrohr  hat  und  oben  in  einen 
Trichter  endigt.  Durch  Kautschukverbindungen 
mit  Qiietschhälmon  können  das  Trichter-  und 
Atisflussrohr  abgeschlossen  werden.  Nach  sorg- 
fältiger Trocknung  des  Apparates  wird  durch 
den  Trichter  heisses  Quecksilber  in  den  A|>parat 
gegossen,  bis  das  Barometerrohr  vollständig 
gefüllt  ist  und  das  Quecksillier  durch  die  Ka- 
pillare überläuft  in  ein  Näpfchen,  in  das  das 
untere  Ende  dos  engen  Rohres  ointaucht.  Lässt 
man  nun  das  Quecksilber  aus  dem  Tricbter- 
rohre  auslaufen.  so  reisst  das  Quecksilber  in 
der  Kapillare  auseinander  und  es  bildet  sich 
Im  HfKometorrohr  oin  Vakuum  mit  beider- 


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H«ft  I. 

I.  Januar 


Glastachnitcbaa.  <>•  Paleniscbau. 


11 


»citigom  Quocksilberverriclilu&s.  Durch  Krhitzcn 
der  Glaswand  mul  Wiederholung  des  boAchrie- 
beiieii  FüllprozesAeA  werden  die  letzten  Spuren 
von  Luft  flusgetriehen  und  die  Kapillare  wird 
alsdanu  abgescbmolzen.  i2m. 

Material  zum  Dichten  von  Gaastopfen. 

Von  Fr.  C.  FhilUpe. 

Joum-  of.  Am.  ehern.  Soc.  HL  S.  678.  1001 
nach  ZeiUchr.  f analyt  Chem.  40»  8.  478.  1001. 

Der  Verf.  eropliehlt  eine  Mischung  von 
70  Theileu  guten  und  nicht  gebrauchten  Kaut* 
schuk,  25  Theilen  Wallrath  und  5 Theilen 
V’asolin.  Von  letzterem  setzt  man  im  W’inter 
besser  etwas  mehr  zu  und  venneidet  dadurch 
ein  Erhärten  der  Masse.  Noch  bessere  Uesul' 
lato  soll  eine  Mischung  von  70  Tbl.  Kautschuk 
und  30  Theilen  gelben  ungebleichten  Bienen* 
Wachses  geben.  firn. 

Eine  Trockenröhre. 

Von  A.  G.  Vornon  Harcurt. 

Chem.  A'eu-'s  7S,  S.  156.  1001  nach 
Zeitgehr.  (■  analyt.  Chem.  40,  S.  476.  1001. 
Die  liöhrc  hut  die  Form  einer  Gay  *Lussuc* 
Bürette  mit  Stopfen  und  rechtwinklig  gebo- 


genem Kohr  am  ufiuiion  Endo  dos  weiten  Theiles. 
Am  unteren  Thell  ist  das  weite  Kohr  mit  einer 
Einschnürungversehen,  aufdieman  ein  grAsaeros 
Stück  liimstein  legt.  Der  übrige  Thoil  ist  nach 
oben  mit  kleineren  Bimstoinstückchen  gefüllt. 
Man  giesst  ausserdem  so  viel  konzentrirte 
Schwofelsüure  ein»  dass  diese  dos  Kohr  bis 
Uber  diejenige  Stelle  füllt»  bei  welcher  das  enge 
Goszulcitungsrohr  angcschmolzen  ist.  Hm. 

Ein  neues  Euftbad. 

Von  F.  F.  Venable. 

Joum.  </.  .4»).  chem.  Soc.  S.  271.  1001 
nach  Zeitachr.  /.  analyt.  Chem-  40.  8.  541.  1901. 

Auf  einer  unten  gebeizten  Platte  steht  eine 
Glasglocke.  Dieselbe  ist  in  der  oberen  Woibung 
zweifach  tubulirt  und  hat  ferner  noch  einen 
Tubulus  unten  an  der  Seitenwaud.  Unter  der 
Platte  steht  ein  Metalldreifuss  mit  einer  mehr- 
fach  gelochten  Platte.  Auf  letztere  stellt  man 
die  zu  erhitzenden  Gegenstände.  In  eine  der 
oberen  OetTnungon  der  Glocke  ist  ein  Thenno- 
moter  eingesetzt,  die  beiden  anderen  OetTnungon 
dienen  zur  Erzeugung  eines  Lnftstromes. 

£m. 


Patentschau. 


Einricbtnng  zur  Herstellung  von  Olashohlkörpem.  P.  Th.  Sievert  in  Dresden.  14.  11.  18311. 

Nr.  115  G06;  Zus.  z.  Pat.  Nr.  109  363.  KI.  32. 

Die  Vorrichtung  dient  zur  Ausführung  dos  im  Pat.  109  363 
geschützten  Verfahrens  und  arbeitet  in  der  Weise,  dass  die  die 
feuchte  Unterlage  und  die  plastische  (ilasschicht  tragende  Platte  a 
auf  eine  hob-  und  seukhare  Tragplatto  e und  unter  darüber  ange- 
ordnete Uohlfomicn  g bezw.  formgohonde  Rahmen  gebracht  wird. 
wobei  durch  Anhehen  der  Tragplatte  c die  Rahmen-  oder  Huhlformeii-  , -1. 

raiider  in  die  Glasschicht  ointreten  und  durch  mehr  oder  weniger 
starkes  Anpressen  der  Platte  a gegen  die  Rahmen  oder  Hohlformon  S i > . T 

der  sich  entwickelnde  Dampfdruck  zur  Huhikörperbildung  ge- 
regelt wird. 

Die  die  feuchte  Unterlage  und  die  plastische  Glasschicbt 
tragendo  Platte  a liegt  auf  einem  Wagen  q,  der  zwischen  Trag- 
platte c und  den  Formen  g hozw.  Uabuieii  citigefahron  und  ange- 
boben,  sowie  behufs  Entleerung  und  Nciiboschickung  ausgefuhreii 
werden  kann. 


Olasbafonofen  mit  direkter  Feuerung.  F.  H.  Becker 
in  Köln-Nippes.  16.  7.  1899.  Nr.  115  636.  KI.  32. 
iJer  GlaAhafenofon  hat  einen  froistehondon 
Feuerschacht  d von  geringer  Wandsl.'lrke,  dessen  Zu- 
gang von  aussen  «lurch  zwischen  sternförmig  ungeord- 
neten Pfeilern  b gespunnte,  die  Ufensohlo  und  die  Hilfen 
tragende  Gewölbe  a ermöglicht  wird,  zu  dem  Zwecke, 
den  Ofenschacht  von  aussen  zu  kühlen  und  AuswechHe- 
hingen  desselben  wfthrend  des  Betriebes  vornehmen 
zu  können. 


12 


Patenttchau.  — PaltRÜltt«. 


Daotaehe 

M«<'b4alker-Ztx 


Umklftppb&re«  Pnamen-Doppellemrohr.  Uartmann  & Braun  in  Frankfurt  u.  M.-Bockenheim. 

23.  12.  1897.  Nr.  117  314.  Kl,  42. 

Die  beiden  Porro’echcn  Rohre  sind  durch  eine  Gelonkanordnung  derart  mit  einander 
verbunden,  dass  das  Instrument  in  zusammengeklapptem  Zustande  der  binokularen  Beobachtung 
dient,  und  zwar  nach  der  einen  Seite  zusaromengolegt  mit  geringerer,  nach  der  anderen  Seite 
mit  gesteigerter  Plastik.  Bei  gestreckter  Lage  dagegen  bildet  das  Instrument  ein  Doppelferh* 
rohr  mit  vergrOsserter  Basis,  bei  welchem  sowohl  beide  Objektive,  wie  beide  Okulare  ent- 
sprechend der  Lange  des  Iiistnimentos  auseinander  gerückt  sind,  sodass  auch  eine  monokulare 
Beobachtung  gleichzeitig  durch  zwei  Personen  möglich  ist. 

Lagerung  des  Eisenkemss  bei  Bfessgeräiben  nach  Deprss  d’Arsonval. 

Reiniger,  Gohbert  & Schall  in  Erlangen.  8.  5.  1900. 

Nr.  115134.  Kl.  21. 

Auf  die  Dockolflachen  des  zylindrischen  Eiaenkernes  c werden 
Thoile  d und  e aus  unmagnotischem  Material  aufgesetzt  und  konzon- 
tri.sch  zur  Achse  des  Kernes  abgedreht;  dabei  findet  die  Lagening 
einerseits  ln  der  Pulschuhbohning,  andererscila  In  einer  konzentrisch 
zu  letzterer  angebrachten  Bindrohung  statt. 


Palenlliste. 

Bis  zum  9.  Dezember  1901. 

Klasse:  jünneldungen. 

21.  B.  29  072.  Vorrichtung  zur  Erzeugung 
von  Röntgenatrahlen.  R.  Burger,  Berlin. 
IH.  4.  01. 

G.  16056.  Einrichtung  zur  Erzeugung  mehrerer 
gleichzeitiger  Punkenontladungcn  mittels 
eines  einzigen  Funkeninduktors.  «I.  P.  H. 
Gjeruiff,  Kopenhagen.  6.  9.  01. 

S.  14  952.  Elektrolytischer  Stromunterbrecher. 
J,  Szczepanik  & Co.,  Wien.  €.  5-  01. 

R.  7589.  Drohstrom  - Messgerftth  nach  Ferra- 
ris'schcm  Prinzip  mit  zwei  Messeystemen, 
welche  dieselbe  Spannung  benutzen. 
Scbuckert  & Co.,  Nürnberg.  19.  4.  01. 

H.  26  324.  Direkt  zeigender  Widerstxindsmesser 
mit  gekreuzten,  in  einem  nicht  homogenen 
Felde  drehbaren  Spulen.  Hartmaiin  & 
Braun,  Frankfurt  a.M.-Bockenheim.  12. 7. 01. 

S2*  G.  15  377.  (ilosblasmaschine  mit  um  eine 
waagerechte  Achse  drehbarem  Formtrhger. 
L.  Grote,  London.  17.  11.  00. 

T.  7601.  Verfuhren  zur  Herstellung  von  In- 
schriften, Zeichen  o.  dgl.  auf  Glas  oder  einem 
.ihnlich  schinnlzbaren  Stoffe.  T.  Thuuberg, 
Upsala,  Scliwedoji.  14.  G.  Ot. 

42.  D.  11882.  Prismen  • Doppolfcrnrohr  mit 
starrer  Verbindung  des  Gestells  der  RInzeU 
fernrohrc.  Th.  U.  Dallmeyer,  T^ondon. 
25.  9.  01. 

M.  19147.  Optischer  Entfernungsmesser  mit 
in  cntgegeiigosotzten  Uichtungüii  drehbaren 
Prismen.  A.  Muiiticolo,  Mailand.  21.1.01. 


Sch.  17  861.  Vorrichtung  zur  Projektion  un- 
durchsichtiger GegenstAude.  F.  Schmidt 
& Haonseh,  Berlin,  18.  10.  01. 

St.  6979.  SphArisch,  chromatisch  und  astig- 
matisch korrigirtca  photographisches  Ob- 
jektiv, R.  Steifihoil,  München.  25.  5.  01. 

B.  29  099.  Lehrmittel  zur  Darstellung  der 
scheinbaren  Bewegungen  der  Gestirne. 
J,  & A.  Bosch,  Sirasshurg  i.  E.  22.  4-  01. 

D.  11  365.  Abgekürztes  Quecksilberbarometer. 
A.  S Dav  ies,  Boundhay,  Leeds,  Grfsch.York. 
II.  3.  01. 

ErtbellODgen. 

21.  Nr.  127  663.  Galvanisches  Element,  bei 
welchem  die  stabförmlgo  Kolilcnelektrodo 
am  Boden  und  im  Deckel  des  Element- 
gefAssos  fcstgestellt  ist.  W.  Erny,  Halle  a,  8. 
20.  11.  00. 

Nr.  127  665.  Vorrichtung  für  doppelten  Tarif 
zur  Messung  von  EloktrizitAt.  Allg.  Elek* 
trizitAts-GcsclIschaft,  Berlin.  28.  2.  01- 

Nr.  127  666.  WechselstrommesegerAth  mit  vor- 
Anderlichor  Empfindlichkeit.  P.  Meyer, 
Berlin.  31.  3.  01. 

Nr.  127  707.  AU  Unterbrecher  wirkender 
Siromregler.  Erie  Exploration  Cy., 
Dover  u.  New-York.  29.  11.  00. 

Nr.  127  708.  Anker  für  EIcktrizitAUzAhler. 
L u X ' s c h e I II  d u 8 1 r i e w e r k 0 , .München. 
28  3.  01. 

42.  Nr.  127  731.  Stellvorrichtiing  für  Mess- 
werkzeuge mit  Schieber.  C.  Mahr,  Ess- 
lingen.  1.  3.  01. 

Nr.  127  793.  Gescliwiiuligkeitsmoasor.  C. 
Zelnuc,  Nürnberg  11.  6.  01. 


l-'Ur  iJio  K«d«ktiuQ  vursDtwurttlcb:  A.  iltttsebke  ia  B«rliQ  W. 

Verlag  Ton  Jiillni  Springer  Io  Borllo  N.  — DmeV  tob  Eml)  Drtyer  In  Berlin  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumentenhunde 

«ad 

Organ  für  die  gesammte  Olasinstruinenten  - Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 


Redaktion:  A.  Blaechke,  Berlin  W.,  An  der  AposteUdrche  7b. 


Nr.  2.  15.  Januar.  1902. 

Haebdmek  nar  mit  Oenehraiganir  der  BedsktleB  ^»tattet. 


üeber  eine  Vorrichtung,  korrekte  Zahnräder  anf  der  Drehbank  herznetellen. 

Auszug  aus  einem  Vortrag, 

gehalten  am  3.  Dezember  1901  im  Zwg^^  Uamhurg-AItona 
TOD  Jl  Xltt.1  In  Mtona. 


Weshalb  laufen  die  Triebwerke  der  Ae(juatoreale  nicht  gleichmassig?  Zur  Beant- 
wortung einer  solchen  Krage  genügt  keine  oberflächliche  Betrachtung,  sondern  es  muss  die 
Art  der  Kraftübertragung  durch  die  Verzahnung  gründlich  behandelt  und  studirt  werden. 
Gewiss  wird  die  Theorie  der  Verzahnungen  in  allen  technisehen  Schulen  und  Hoch- 
schulen gelehrt,  allein  die  Praxis  gebietet  manchmal  andere  Wege,  die  zu  demselben 
Ziele  führen.  Die  jetzige  Anwendung  ist  die,  wie  sie  sich  in  der  Grossindustrie  aus- 
gebildet hat.  Eine  Rücksicht  auf  die  speziellen  Fächer  findet  nicht  statt  und  auch  wohl 
mit  aus  dem  Grunde,  weil  die  Orossindustrie  die  vorherrschende  ist. 

Die  Verzahnungen,  die  je  nach  den  speziellen  FUchem  für  uns  in  Frage  kommen, 
müssen  eine  verschiedene  Berücksichtigung  linden,  um  eine  praktische  Anwendbarkeit 
Oberhaupt  zu  ermöglichen.  Denn  man  stelle  sich  nur  vor,  eine  Drehscheibe  bei  einer 
Eisenbahn  solle  mit  ihrer  Last  durch  eine  Kurbel  und  eine  Zahnübersetzung  angetrieben 
werden,  und  nehmen  wir  dagegen  vorifiuDg  als  Beispiel  ein  Telegraphenwerk,  welches 
wohl  am  meisten  bekannt  ist,  das  durch  eine  starke  Cebersetzung  zu  einer  langsamen 
Geschwindigkeit  gezwungen  wird  mit  einer  kaum  nenneuswerthen  Kraftleistung  — so  ist  der 
Unterschied  der  dabei  in  Frage  kommenden  Verzahnungen  recht  erhel>licher  Art.  Im 
ersteren  Falle  haben  wir  mit  der  Festigkeit  der  Zahne  zu  rechnen,  was  bei  dem  Teio- 
graphenwerke  und  vorzüglich  bei  seinen  letzten  Rädern  ausser  Betracht  kommt.  Bei 
beiden  soll  zwar  eine  möglichst  gleichmüssige  Kraftübertragung  stattfinden,  die  Kraft  ist 
aber  bei  dem  Telegraphen«  erk  nicht  allein  geringer,  sondern  die  Kraftübersetzung  ist 
auch  eine  umgekehrte.  Wahrend  die  Drehscheibe  durch  die  Uebersetzung  eine  grössere 
Energie  hergeben  soll,  nimmt  die  Kraft  bei  dem  letzteren  Werke  ab  und  zwar  iiii  Ver- 
hältniss  zu  der  Uebersetzung,  erreicht  aber  bei  den  letzten  Rädern  eine  so  minimale 
Grösse,  dass  das  Werk  durch  geringe  Reibungen  derselben  sogar  ins  Stocken  ge- 
rathen  kann. 

Um  dies  an  einem  kleinen  Beispiele  zu  denionstriren,  seien  in  einer  Anzahl 
Räderpaare  Ä,  R,  die  Zahnräder,  n,  n.,  die  Getriebe,  p das  Gegengewicht  am 

Hebelarm  1 und  Q das  Antriebgewicht  an  der  Schnurrollc  b,  so  ist  oflenbar  das  Gleichge- 


R, 

Ä2 

. 

1 

»2 

«3 

6 

«1 

Ä, 

n., 

r'. 

"3 

■ Ä3 

■b  Q. 

wicht  vorhanden,  wenn  Q = 

"1  «2  "a  V 

und  daraus  p = ‘ ■ b Q 2) 

Äj  iv.>  XV3 

Sei  nun  der  Theilkreis,  d.  h.  der  eine  von  den  sich  berührenden  Kreisen,  von 
welchen  die  Theilung  der  Räder  ausgeht,  beim  Rade  jK,  = 8 und  6 = 4,  so  wird  für 


die  antreibende  Kraft  ) = ^,  und  in  der  zweiten  Gleichung  6 = 2 zu  setzen  sein. 


Die  Zabnzahlen  seien 

nun  etwa  folgende; 

für  die  Getriebe  . . 

....  10 

10 

für  die  Räderpaare 

....  125 

100 

Alsdann  wird  . . . 

■ ■ ■ P = I2.r,  ■ 

10 

10 

80. 

* . 2 (2  = * -20=  ^ 
8 ^ 1000  ^ 500 


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14 


A.  Vorrichtung,  korrekte  ZabnrBdar  auf  d«r  Drahbank  zu  aehneiden. 


0«Dtach« 

Mecluuiikar'ZtK 


Setzt  man  also  p = l g,  so  müsste  das  Zuggewieht  Q schon  500  g haben, 
damit  es  mit  dem  Drucke  von  1 g bei  p iin  Gleichgewicht  sein  könnte,  vorausgesetzt, 
dass  keine  Keibungen  vorhanden  wären.  In  Wirklichkeit  gelangt  jedoch  nur  ein  ganz 
minimaler  Bruchlheil  von  Kraftwirkung  bei  p an;  was  verloren  gegangen  ist,  ist  auf 
das  Konto  der  Zapfenreibung  und  hauptsächlich  der  Zahnreibung  zu  setzen.  Es  ist  des- 
halb von  grosser  Wichtigkeit,  bei  solchen  üebersetzungen  nicht  allein  eine  richtige, 
sondern  auch  eine  zweckmässige  Zahnform  zu  wählen.  Man  könnte  einwenden,  dass 
die  richtige  theoretische  Zahnfonn 
auch  die  zweckmassigste  sein  müsse. 

Allerdings;  aber  wir  können  einige 
Modifikationen  anbringen  , wodurch, 
wie  man  sehen  wird,  die  unvermeid- 
lichen Fehler  in  den  Zahnfonnen  für 
solche  Üebersetzungen  unschädlich 
gemacht  werden;  denn  allein  durch 
einen  Regulator,  wie  sie  bei  solchen 
Triebwerken  eingewandt  werden,  die 
Unregelmässigkeiten  ausgleichcn  zu 
lassen,  gelingt  niemals  vollständig. 

Um  nun  auf  die  Zahnfonn 
selbst  überzugehen,  so  sollen  die  da- 
bei zur  Verwendung  kommenden  Kur- 
ven zunächst  erläutert  werden. 

Fig.  1 stellt  die  Epizyklolde 
(a  F)  oder  Aufradlinie  dar,  welche 
durch  Rollen  des  Kreises  A'  au/  dem 
Grundkreise  a H entsteht,  h kann  als  Mittelpunkt  für  ein  das  Kurvenslück  von  a‘ 
bis  a-  ersetzendes  ähnliches  Kreisstück  dienen.  Das  KreisstOck  wird  um  so  genauer  die 
Kurve  decken , je  kleiner  dieser  Abstand  gewählt  wird , und  man  kann  die  ganze 
Kurve  aus  solchen  Kreisstücken  zusammensetzen. 

Fig.  2 stellt  die  HypozykloTde  oder  Inradlinie  dar,  die  durch  das  Rollen  de.s  Kreises 
K in  dem  Grundkreise  H entsteht.  Hat  der  Rollkreis  K den  halben  Durchmesser  des 
Grundkreises,  so  geht  die  Inradlinie  in  eine  gerade  Linie,  den  Mittelpunkt  schneidend, 
über,  wovon  wir  für  unsere  Verzahnungen  Gebrauch  machen  wollen. 

Fig.  3 stellt  die  Evol- 
vente oder  Fadenlinie  dar;  die- 
selbe entsteht  durch  Abwicke- 
lung eines  Fadens,  daher  auch 
der  Name  Fadenlinie. 

Die  Zykloiden-  und  Evol-  *- 

ventenlinien  haben  die  Eigen- 
schaft, dass  Zahnköpfe,  die  nach 
solchen  Kurven  geformt  sind, 
eine  gleichmässige  Kraftüber- 
tragung ergeben.  Im  .Maschinen- 
bau sowie  in  der  Grossindustrie 
wird  in  neuerer  Zeit  zumeist 
die  Evolventenverzahnung  ange- 
wandt, also  Verzabnnngen,  deren 
Zahnköpfe  nach  der  Evolvente 
gebildet  sind.  Dieselben  haben 
den  Vorlheil.  dass  der  Achsenabstand  sich  etwas  verändern  kann,  ohne  dem  Eingriff 
zu  schaden,  weil  der  Grundkreis  für  den  Anfang  des  Zahnkopfes  innerhalb  des  Theilkreises 
gelegt  wird.  Für  unsere  starken  Ueliersetzungen  sind  sie  nicht  zu  gebrauchen,  da  sich 
kleine  Vorreibungen')  nicht  vermeiden  lasstm.  Wir  wenden  deshalb  den  Zyklolden- 
eingrilT  mit  Geradtlankenverzahnung  an.  Die  gerade  Planke  des  Triebstabes  hat  ausser- 
dem einen  grossen  Vorlheil  in  der  Ausführung  und  liietet  eine  Garantie  für  ihre  Richtig- 
keit bei  den  kleinen  Verhältnissen  durch  die  radiale  Flanke. 

')  Vorreibungen  heissen  sulche  Reibungen,  welche  vor  der  Linie  entstehen,  die  die  beiden 
Aclisen  der  in  Eingriff  stehenden  Räderpaare  verbinden. 


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H«ft  2. 

I.V  Jantiar  ttN)2. 


V«r«iainachHcht*n . 


15 


Es  ißt  aber  vorher  zu  untersuchen,  oh  ein  solcher  KingrifT  die  an  ihn  gestellten 
üedingungen  auch  erfüllt.  Es  seien  in  Fig,  4 t t und  T T die  Theilkreise  der  beiden 
in  einander  greifenden  Eflderpaare.  Der  Rollkreis  w h 0,  gleich  dem  Halbmesser  vom 
Triebe,  erzeugt  die  Aufradlinie  r i K und  die  Inrad- 
Unie  i h A.  Erstere  bildet  den  Zahnkopf  und  letztere 
die  Triebfianken.  In  Fig.  4 sind  die  Dreiecke 
über  A und  B sich  llhnlich  und  folglich  sind  ihre 
gleichliegenden  Seiten  proportional,  mithin  verhiUt 
sich  A \ B a hf  und  die  Kraft  wird  daher  nicht 
geändert.  Ebenfalls  sind  die  Geschwindigkeiten 
gleich,  da  der  Bogen  r 0 gleich  dem  Bogen  i 0 ist, 
wie  OB  sich  auch  aus  der  Konstruktion  der  Zykloide 
ergiebt.  Die  einzige  Einwendung,  die  man  machen 
könnte,  wäre  die  kleine  gleitende  Reibung,  die 
durch  die  ungleich  in  Wirkung  tretenden  Kurven 


Plg.  4, 


entsteht,  welche  sich  aber  mit  der  grösseren  Anzahl  der  Zühne  vormiadert  und  sich 
erfahningsgemüBS  für  die  »arten  EiiigritTo  wohlthülig  zeigt,  indem  dadurch  jeder  Schniutz 
zur  Seite  geschoben  wird.  Mit  einem  solchen  EingrilT  Hisst  sich  je<le  Vorreibung  ver- 
meitlen,  wenn  man  nur  den  Zahnkopf  des  Triebes  i s in  Big.  4 al)stumpft  und  deni 
iiiuizahne  r x eine  etwas  grössere  Ötürke  giobt. 

{Schlujis  folgt.) 


Vereinsnachrichten. 


D.  G.  f.  M.  11.  O.  Abth.  Berlin  E.  V. 

Jahresbericht  für  1901. 

Erstattet  vom  Vorsitzenden,  Hr.  W.  Handke, 
in  der  Hauptversammlung  um  7.  Januar  1902. 
!m  Jahre  1901  haben  wir,  ebenso  wde  seit 
der  Begründung,  uns  bemüht,  den  Zielen  unserer 
(icsoUschaft  aufs  Beste  imchzukommen.  Seit 
September  1901  sind  wir  in  das  25.  Jahr  des 
Bestehens  unserer  Vereinigung  eiugetreteu. 

Den  neueren  Gesetzen  Rechnung  tragend 
haben  wir  unsere  Satzungen  dem  bürgerlichen 
Gesetzbuch  entsprechend  verändert  und  ist 
Abtheilung  Berlin  unter  dein  3.  April  1901  in 
das  Voreirisregister  des  hiesigen  KOnigl.  Amts- 
gerichts eingetragen  worden.  Hierdurch  haben 
wir  unter  Auaschliisa  des  wirthschaftüchen  Ge- 
bietes Korpoi'utionsrechte  erlangt. 


fm  vergangenen  Jahre  haben  wir  1 Gonoral- 
versaminUmg  am  8.  Januar  1901,  10  urdeiitUcho 
Sitzungen.  6 YorstandH^itzuDgen  ahgohalten. 
In  der  Geiioralversxmimluug  wurden  folgende 
Herren  für  1901  in  den  Vorstand  gewühlt: 

Als Verffitfrndc;  W.  Handke. Prof.  Dr.  West- 
phal,  Fr.  Franc  von  Liechtenstein;  als 
Schriftführer:  A.  Blaschko,  W.  Ilaensch; 

als  Sckfitzm&ifiter:  W.  Niehls;  als  Archivar: 
H.  Romanö:  als  Beisitzer:  0.  Böttger,  Prof. 
Dr.  Litidock,  B.  Ponsky,  F.  Sokol;  als 
Vertreter  im  BaupOorstand : W.  Huonsch,  W. 
Handke.  B.  Pensky  und  an  Stelle  von  Hr. 
Kärger,  der  ablohnte,  Hr.  F.  Sokol. 

Es  wurden  11  Vertrüge  gehalten  und  eine 
grosse  Zahl  technischer  Vorlagen  (von  den  Hrn. 
Seide),  ßlaschke  u A.)  gebracht.  An  die 


Digitized  by  t^ogle 


VvrvlniDAcbrichtM.  — Kl«iQ«r«  Mlttb*Uunc*B« 


D«ut»ch«> 

M»chAalk«r-Zti^. 


t6 

Vorführung  solcher  für  die  WerkatAtten  inter- 
essanten GegenatAnde  hat  sich  stets  eine  rege 
Diakuaaion  angeechlosaen.  sodasa  dieser  Theil 
unserer  Sitzungen  für  die  Sitzungen  recht 
empfehleoawerth  zu  nennen  ist.  Das  Veroins- 
blatt  bat  eine  grosse  Heihe  von  Berichten  Uber 
dio  Werkzeuge  auf  der  Pariser  Weltausstellung 
sowie  über  zweckmAssige  Werkstatt-Vorrich- 
tungen gebracht,  wie  denn  auch  in  den  Refe- 
raten Ober  Olasiostrumenton  • Fabrikation  ete. 
Mancher  befriedigt  worden  ist.  Es  kann  daher 
nur  empfohlen  werden,  dass  auch  von  unserer 
Seite  Hr.  Blaschke  als  Redakteur  durch  Zu- 
wendungen solcher,  die  Werkstätten  hetrelTenden 
Mittheilungen  unterstützt  wird. 

Eine  recht  rege  Th&tigkeit  ist  von  der  Ab- 
theilung  Berlin  dem  gewerblichen  Gebiet  zuge- 
wendet worden. 

Unser  Lehrstellen-Nachweis  hatte  wiederum 
viele  Anfragen  zu  erledigen  und  es  ist  durch 
unsere  Vermittelung  eine  grosse  Zahl  von  Lehr- 
lingen eingestellt  worden. 

Bezüglich  dee  Krankenkassenwesens  standen 
wir  in  stündigerBeziehung  zu  unseren  Vertretern 
im  Vorstande.  Leider  hat  Hr.  0.  Boettgor 
bei  der  letzen  Wahl  diesmal  sein  Amt  nicht 
wieder  annehmen  können.  Es  sei  hier  seine 
treue  Thhtigkeit  dankend  orwAhnt,  wie  auch 
besonders  die  durch  Hm.  Starke  jun.  Ausserst 
sachgemAss  bewirkte  Vertretung  im  Vorstände. 

Von  der  Gewerbedepiitation  des  Magistrats 
wurden  wir  mehrfach  zu  Gutachten  bezügl.  des 
Haltens  zu  vieler  Lehrlinge  aufgefordert  und 
zwar  in  Bezug  auf  die  Anwendnng  des  § 128 
der  Q.-O.,  welcher  sich  gegen  die  Gefährdung 
der  Lehrlingsausbildung  wendet. 

Alle  die  Faebgenossen,  welche  ausserdem 
noch  mit  solchen  Gutachten  betraut  wurden, 
die  also  die  GewerbedeputaHon,  nicht  wir  ver- 
anlasst haben,  worden  die  Schwierigkeit  der 
Begründung  solcher  Mängel  bei  der  Lehrlings- 
ausbildung erfahren  haben. 

Weim  wir  seit  langer  Zeit  bestrebt  sind, 
MissstAnde  zu  beseitigen,  so  muss  es  auch  unsere 
Aufgabe  sein,  die  Kontrolc  der  Behörde  auch 
auf  die  sogenannten  Lehrinstitute  zu  lenken, 
welche  an  ötfentlichen  AnschlagsAulen  ver- 
heissen,  dass  Jeder  Zeit  und  Geld  spart,  der 
dort  in  1 bis  2 Jahren  zu  einem  fertigen 
Mechaniker  ausgebildet  wird. 

Alle  diese  schwierigen  Fragen  haben  den 
Vorstand,  mich  und  die  Kommission  für  dos 
Lehrwesen  besonders  in  der  ersten  HAlfte  dos 
Jahres  1901  sehr  eingehend  beschäftigt. 

(SOthtu  folgt) 

Hauptversammlung  vom  7-  Januar 
1901.  Vorsitzender:  Hr.W.  Handke:  wAhrond 
der  Vorstandswahlen  Hr.  0.  Himmler. 

Hr.  W.  Handke  erstattet,  nachdem  er  den 
Mitgliedern  den  Neujahrsgruss  entboten,  den 


Jahresbericht  (s.G.).  Ira  .Anschluss  daran  dankt  Hr. 
Blaschke  für  die  anerkennende  ErwAhnung 
des  Vereinsblattes  und  spricht  auch  seinerseits 
die  dringende  Bitte  um  thAtige  Antheilnahme 
an  demselben  aus. 

Hr.  W.  Niehls  erstattet  den  Kassenbericht: 
auf  Antrag  der  Revisoren  wird  ihm  der  Dank 
der  Abth.  ausgesprochen  und  Entlastung  er- 
theilt. 

Bei  den  nunmehr  folgenden  Vorstandswahlen 
werden  gewählt:  zu  VornUenden:  W.  Handke, 
Prof.  Dr.  A. W’ es tphal.  Fr. Franc  V. Liechten- 
stein; zu  Schriftführern:  A.  Blaschke  und 
W.  Haensch;  zum  Sehatzmeieter : W.  Niehls; 
zum  Archivar:  F.  Sokol;  zu  Beisiitem:  0. 
Böttger,  0.  Himmler,  Prof.  Dr.  Lindeck 
B.  Fensky, 

In  den  Huuptvorstaud  werden  entsandt : 
W\  Haonach,  W.  Handke.  W.  BchOcke, 
F.  Sokol. 

Schliesslich  werden  dio  Mechaniker  Herren 
A.  Ellermanii  (Keichstagsufer  7/8)  und  E. 
Schoof,  (Grüner  Weg  88)  aufgenommen. 

Bl 


Kleinere  Mittheilungen. 

L5thTer8uche  mit  der  «og.  GasseUea« 
LÖth-Pasta  „Ferroflx**Ton  Frledr.Plch 
ln  Berlin. 

Mittheilungen  aus  den  Königlichen  Versuchs' 
anstalten  zu  Berlin  Uh  S.  86.  1901. 

Es  sind  mit  Anwendung  des  bereits  in 
dieser  Zeitschr.  1900.  S.  105  beschriebenen 
Verfahrens  mehrere  Versuchsreihen  ausgeführt 
wurden,  bei  denen  die  mit  verschiedenem 
Material  hergeatellten  Gusseisenliithungen  so- 
wohl auf  Bruch  wie  auf  Zug  beansprucht 
wurden,  und  dio  a.  a.  0-  hervorgehobene 
Festigkeit  der  Verbindungen  Bestätigung  fand. 

Die  Lötbungen  sind  in  der  Versuchsanstalt 
selbst  ausgefübrt  worden,  und  zwar  dienten 
dazu  PlachstAbe  und  Winkelstücke,  die  zuvor 
zerbrochen  und  dann  wieder  zusammengelöthot 
wurden.  Als  Luthmaterial  dienten  hei  der 
ersten  Reihe  eine  röthliche  Masse,  angeblich 
Kupferoxydut,  MossingfeilspAhne  und  Messing- 
drabt,  Oraolotb,  sowie  eine  Flasche  mit  An- 
rührflUssigkeit  und  Borax.  Das  Verfahren 
wurde  nach  Vorschrift  ausgefübrt.  Bei  den 
3 ungelöthcten  Stücken  betrug  die  Belastung 
bis  zum  Bruch  11,4;  13,8  und  9,61:9  9mm. 

bei  den  5 gelöthoten  dagegen  12,7;  8,7;  10,0; 
13,5  u.  11,9  kg  auf  das  qmm,  wobei  nur  die  zweite 
Probe,  8,7  kg  auf  das  qmm.  in  der  Löthung 
brach.  Hier  ist  wohl  eine  weniger  gute  Löthung 
) die  Ursache  gewesen. 


Dig'*‘  ; by  Goo^k 


8*rt  3. 

tft.  Januar  IM)2. 

KUr  die  Zerreissversucbe  wurden  besondere 
Versuchsstftbe  in  der  Anstalt  onUprecbend 
bearbeitet  und  mit  folgendem  Material  geiötbet: 
Lothpasta  »Ferrofix",  AnrOhrflUssigkeit,  ein 
Flussmittel  ^Bodix*'  und  Messingloth.  Die 
Zugfestigkeit  der  5 ungelötheten  Stöbe  betrug 
17,5;  16,7;  16,7:  17,5;  17,2  ikj  auf  das  qmm,  die  der 
5 gelötheten  16,0;  17.4;  19.4;  17,6;  14.0  kg  auf 
das  qmm,  wobei  der  Bruch  bis  auf  einen, 
ausserbalb  der  Lötbstelle  erfolgte. 

Die  Stabe  hatten  sich  im  Feuer  alle  um 
etwa  0,2  bis  2,1  mm  durchgebogen,  sodass  die 
bei  der  Zugbelastung  entstehenden  Biegtings- 
spannungen  vielleicht  nicht  ganz  ohne  Finfluss 
auf  das  Resultat  geblieben  sind. 

Dos  Gesommtergebnlss  ist  dahin  zusammen- 
gefasst,  .dass  es  bei  sorgfältiger  Ausführung 
möglich  ist.  nach  dem  Verfahren  von  Pich 
Löthungon  an  Gusseisen  hcrzustollen,  die 
praktisch  die  gleiche  Festigkeit  besitxen,  wie 
das  volle  Material“.  8- 

SehQtsTorrlchtangen  gegen  achäd- 
liehe  tJeberspannungen. 

Von  G.  Bentschke. 

Vortrag  im  Flektrot.  Verein  am  26.  3,  01. 

y<uh  einem  Proepekt  der  Aflg  EUktrüithls- 
Oeeelischaft 


17 

Von  erstereu  kommt  zunächst  direkter  Blitz- 
schlag in  die  elektrische  Oberleitung  in  Frage. 
Schutzvorrichtungen  dagegen  giebt  es  bis  jetzt 
nicht:  andrerseits  kommt  direkter  Blitzschlag 
so  selten  vor,  dass  einstweilen  Schutzvorrich- 
tungen dagegen  entbehrt  werden  können.  Viel 
hhuhger  treten  Entladungen  dadurch  auf,  dass 
in  den  Leitungen  durch  die  Gewitterwolken 
starke  Ladungen  induzirt  werden,  oder  dass 
sogenannte  Rückschläge  entstehen,  die  durch 
in  der  Nahe  niedergehende  Blitzschläge  ver- 
ursacht werden. 

Gegen  diese  Art  von  Bntlmlungen  hat  man 
schon  seit  langer  Zeit  Schutzvorrichtungen  an- 
gebracht. indem  man  der  betrotfenden  Ober- 
leitung eine  kurze  Funkenstrecke  gegenüber- 
stellt  und  die  von  der  Funkenstrecke  zur  Erde 
führende  Leitung  möglichst  widorstands-  und 
induktionsfrei  macht  Die  Elektroden  der 

Funkenstrockc  erhalten  die  Gestalt  von  zwei 
HOroern;  geht  zwischen  den  HOrnem  eine  Ent- 
ladung über,  so  wird  der  Entladefunken  durch 
elektrodynamische  Wirkung  und  den  heissen 
Luftstrum  nach  aufw&rts  getrieben  und  dadurch 
verUngert  bis  er  erlifchl.  Dieses  Aufwärts- 
wandern  des  idehtbogens  erfolgt  namentlich 
bei  kleinen  Stromstärken  ziemlich  langsam,  ao- 
dass  das  betreffende  Netz  verhaltnissmAssig 
lange  unter  Kurzschluss  steht. 
Deswegen  hat  Benischke  dem 
Blitzableiter  eine  magnetische 
Ausblasung  hinzugefügt.  Er 
schaltet  in  die  Leitung,  welche 
von  der  Maschine  kommt,kurz 
vor  den  Blitzableiter  einen 

Elektromagneten  ein,  dessen 
einer  Pol  der  Entladestrecke 

gegenüberstehl.  In  Folge  dessen 
wird  der  Lichtbogen  durch  das 
magnetische  Feld  je  noch  der 
Stromrichtung  in  die  eine  oder 
andere  Hälfte  der  beiderseitig 
Bcfarng  aufwärts  gerichteten 
Hörner  getrieben. 

Ueberspitnuungen,  welche  in  dem  Leitungs- 
netze selbst  ihre  Ursachen  haben,  können  nur 

bei  Wechseletromaolagen  verkommen,  deren 

Betriebsstrum  eine  von  der  Stnuslinie  ab- 
weichende Form  hat.  Die  sogenannten  Oher- 
schwlngungen  dieser  Ströme  können  zu  grossen 
und  gefährlichen  Spannungen  Veranlassung 
geben,  w enn  die  in  der  Belastung  befindlichen 
Induktionen  und  Kapazitüton  (Kabel)  zu  ein- 
ander in  einem  ganz  bestimmten  Grössenvor- 
hftltnlss  stehen.  Du  diese  Spannungen  viel 
kleiner  sind,  als  die  durch  atmosphärische  Blok- 
trizitöt  hervorgerufenon,  so  bedürfen  sie  einer 
besonderen  Schutzmaassregel.  Gegenüber  den 
Blitzschutzvorrichtungen  hat  mau  hier  den 
Vortbeil,  das.s  man  nur  ganz  geringe  Blektrizi- 


Schädliche  Ueberspaimungen  in  elektrischen 
Anlagen  können  entw'eder  durch  elektrische 


Ladungen  der  Atmosphitre  oder  durch  söge-  | 
nannte  Kesonanzerscheinungen  des  Betriebs-  I 
Stromes  seihst  erzeugt  werden.  | 


Kl«In*r«  Mitth«UuDg«n. 


18 


Klein««  Mittheilungen.  — BUcherecheu^ 


Deuterbe 

Merhanlker-ZM; 


tAtsmengen  abzuleiten  braucht,  um  sofort  einen  | 
erheblichen  Spannungsabfall  zu  erzielen.  Dies  i 
geschieht  dadurch,  dass  von  jeder  Oberleitung  i 
eine  Leitung  durch  eine  kurze  Funkenstrccke 
und  einen  Waseerwiderstaml  zur  Erde  fuhrt; 
der  in  die  Leitung  eingeschaltete  Wasserwider- 
Stand  iet  so  gross,  dass  ein  dauernder  Licht- 
bogen nicht  bestehen  kann  Diese  Sichentngs- 
form  ist  auch  im  Stande,  langsamer  sich  aus- 
bildende  Ladungen  durch  atmusphArische  Elek- 
trizität abzuleiten  und  so  zu  verhüten,  dass 
grossere  Ladungen  zu  Stande  kommen. 

E.  0. 

Die  Launen  des  Zinnes. 

Metaihrb.  27.  S.  S9Z  1901. 

Es  ist  eine  sehr  wenig  bekannte  Erscheinung, 
dass  das  Zinn  unter  gewissen  UmstAndeu  durch 
die  KAlte  verändert  werden  kann.  Schon  aus 
dem  Alterthum  wird  berichtet,  dass  Statuen  von 
ihren  Postamenten  gestürzt  seien,  weil  das 
zur  Befestigung  im  Stein  benutzte  Zinn  durch 
die  Einwirkung  des  Frostes  „geschmolzen**  sei. 
Es  war  nümlich  damals  die  Ansicht  ver- 
breitet, dass  das  Zinn  nicht  nur  in  der  Hitze, 
sondern  auch  in  der  Kalte  schmelze.  Einer 
Zeitungsnachricht  zufolge  hat  im  Winter 
des  Jahres  1869/70  der  Frost  in  russischen 
Kirchen  die  zinnernen  AltargerAthe  zerstört; 
nähere  Angaben  fehlten. 

Erst  durch  einen  1871/72  geführten  Prozess 
wurde  eine  merkwürdige  Erscheinung  desZinnes 
allgeineiu  ofTenbart.  Es  huudelte  sich  dabei  um 
eine  Ladung  mit  der  Eisenbahn  versandter 
Zinnbarron,  die  bei  strenger  KAlte  am  Be- 
stimmungsort anlnngto.  Aus  dem  festeu  Zinn 
war  aber  auf  dem  Woge  ein  graues  grobkörniges 
Pulver  geworden,  d:is  sich  uicht  zusammen- 
schmelzen  Hess,  da  sich  ein  Theil  in  Zinnasche 
verwandelte.  Der  Bmpfhngcr,  einen  Betrug  an- 
nehmend,  verweigerte  die  Auiiabine  und  leitete 
die  Kluge  ein,  wurde  aber  abgewieson,  da  ein 
Chemiker  die  besondere  Reinheit  dos  Zinnes 
festgestellt  hatte  (es  enthielt  nur  0,3^q  fremde 
Metalle);  die  Veründening  des  Zinnes  schrieb 
er  dem  Prost  und  der  Erschütterung  wahrend 
des  Transportes  zu. 

Schon  1868  hatte  der  Chemiker  Fritzscho 
an  einigen  Stücken  Banka-Zinn  das  Zerfallen 
desselben  beobachten  können.  Br  hatte  ein 
AufMahon  der  Oberfläche  bemerkt,  welches  sonst 
bei  dem  Zinn  den  Beginn  des  Schmelzons  an- 
zeigt,  und  setzte  in  Folge  dessen  das  Metall 
einer  Kalte  von  —82®  aus.  Nach  einigen  Stunden 
zeigten  sich  Blasen  und  Risse  und  das  Metall 
zerfiel  zu  einem  grauen  Pulver. 

Auch  andere  Chemiker  beschäftigten  sich  mit 
der  Frage,  cs  zeigte  sich  aber  in  den  meisten 
Pallen,  dass  Kalte  und  Brschütteningon  niemals 
einen  Einfluss  auf  gewöhniiebes  Zinn  uuszuüben  . 


I vermochten,  wahrend  androraeits  bisweilen  Zinn- 
1 gegenstände  anscheinend  von  selbst  zerfielen, 
i Auch  die  Temperatur,  bei  der  die  Umwandlung 
des  Zinnes  vor  sich  ging,  wurde  ganz  ver- 
schieden ermittelt.  Carl  Schaum  konnte stang- 
liches  Zinn  schon  bei  —7®  in  24  Stunden 
zu  Pulver  verwandeln. 

Das  Merkwürdigste  dieser  Rrscheinimg  ist 
aber  der  Uiiislaud,  dass  das  spezifisch  leichtere, 
pulverförmigo,  graue  Zinn  bei  -p  20®  wieder 
in  das  schwerere,  weisse  Zinn  übergeht;  bei 
Anwesenheit  von  etwas  Zinnsalzlösung  vollzieht 
sich  diese  Umwandlung  etwas  schneller. 

Hiernach  müssten  unsere  ZimigegeustAnde 
schon  bei  einer  Temperatur  von  weniger  als 
-p  20®  in  die  graue  Modifikation  überzugehen 
beginnen,  sie  müssten  in  jedem  Winter  im  un- 
geheizten Zimmer  in  Pulver  zerfallen.  Wenn 
sich  die  Zinngegenstande  trotzdem  im  All- 
gemeinen als  ganz  fest  und  haltbar  erw'eiaen, 
so  kann  man  nur  annehmen,  dass  sie  durch 
Guss  oder  Beimischung  anderer  Metalle  in  eine 
Art  Beharrungszustaiid  versetzt  werden.  Eine 
genügende  Erklärung  für  das  oigenthümliche 
Verhulten  des  Zinnes  fehlt  zur  Zeit  noch. 

S. 

Zirkel  mit  auswechtel  baren  Spitzen 
fflr  den  Werkstattgebrauch. 

Zeitechr.  f-  Wcrkxe%^ina8chininh.  tt.  Werkz.  1901- 

S.  11. 

Dieser,  von  Carl  Mahr  in  Esslingen  a N. 
in  den  Handel  gebrachte  Zirkel  trügt  lui  seinen 
Fussemlon  drehbare  Klemmvorrichtungen  zur 
Aufnahme  von  auswechsolburen  und  vcrechieb- 
baron  Einsätzen,  welche  nicht  nur  gestatten, 
die  volle  doppelte  Armlange  auszunutzen, 
sondern  auch  dieFührungdes Zirkeiserleichteni. 
Die  Einsätze  können  gerade  oder  gebogen  an- 
gewendet  und  auf  verschieden  hohe  Ebenen 
eingestellt  worden.  Hierdurch  wird  das  Messen 
unter  den  verschiedensten  Verhältnissen  ganz 
wesentlich  erleichtert.  Der  Zirkel  kann  auch 
als  Spitz-,  Loch-  und  Greifzirkel,  sowie  als 
Scheibensehiieidor  benutzt  werden.  S. 


Biichepschau. 

0.  Auschtitz»  Die  Photographie  im  Hause. 
Lehrb.  f.  Amateure.  1.  Thl.  gr.-8®.  VIII, 
100  S.  m.  Abbilügn.  Berlin,  0.  Anschülz 
1901.  2,00  if.;  geb.  in  Leinw.  2,b0  Jtf. 

A.  Kistner,  Schaltungsarteii  u.  Betriebsvor- 
schriften elektr.  Licht-  u.  Kraftanlagen  unter 
Verwendg.  v.  Akkumulatoren.  gr.-8®.  VIII, 
210  S.  ro.  81  Abbildgu.  Berlin,  J.  Springer 
1901.  Geb.  in  Leinw.  4.00  M 


Digilized  by  Google 


Heft  3. 
• s.  JxDiur 


F*at«nUcb«u. 


111 


Patentsohau. 

ElektrolytUoher  Stromanterbreoher.  W.  A.  Hirschmana  in  Berlin.  35.  6.  1899.  Nr.  118668. 
Kl.  31. 

In  den  Abtheilunf^en  a und  b eines  den  Elektrolyt  aufnehniendon 
DoppelgefAeaes  sind  getrennt  von  einander  Cloktrodeu  e und  d ange- 
ordnet  unter  Belaasung  einer  schmalen  leitenden  Verbindung  in  der 
Treunuugswunde.  HierbelwirdderStromUbergHiig  durcbeine  dietrenuendo 
ZwUchenwand  e unterhalb  des  FlUssigkeitsepiegels  durchsetzende 
Brücke  f aus  Metall,  Kohle  oder  anderen  festen  Leitern  vermittelt  zum 
Zweck,  zwei  verschiedene  Flüssigkeiten  in  beiden  Abtheilungen  ver- 
wenden zu  können.  Um  den  Widerstand  des  Unterbrechers  und  die 
Anzold  der  Unterbrechungen  andern  zu  können,  kann  die  eine  Ober- 
fläche der  stromleitenden  Brücke  f durch  ein  verstellbares  tsolirstUck  g 
mehr  oder  weniger  überdeckt  werden. 

PrismenemsteUung  für  Prismenlernrohre.  M.  Uensoldt  & Söhne 
in  Wetzlar.  14.8.1900.  Nr.  118  266.  Kl.  42. 

Die  Fassung  der  Prismen  besteht  aus  zwei  durch  Schlitzlöcher 
und  Klemmschrauben  verbundenen  Tbeilen  g und  k und  ist  auf  einen 
ln  der  Verlängerung  des  Objektives  liegenden  Uuhrstutzen  f mit  Hülfe 
von  durch  Längsschlitze  hindurchgeführten  Klemmschrauben  drehbar 
aufgesetzt.  Dadurch  wird  sowohl  eine  Drehung  der  ganzen  Fassung 
um  die  Achse  des  Rohres  /*.  als  auch  eine  Verschiebung  des  Prismen- 
systems innerhalb  des  Fossungstheiles  g <)uer  zur  Rohrachse  ermöglicht. 

Spb&risch,  chromatisoh  und  astigmatisch  korripiries  Objektiv.  R.  Lei tz  in  Wetzlar.  16.7.1899. 

Nr  118  433.  Kl.  42. 

Bei  dem  als  Doppelobjektiv  dargestellten  Objektiv  wird  die  sphärische  und  astig- 
matische Korrektion  in  zwei  getrennten  (iliedern  vorgenommen.  Diese  Glieder  sind  durch  eine 
Luftschicht  von  einander  getrennt.  Das  äussere  Glied  bildet  eine  Bi- 
konvexlinse A,  während  das  innere  aus  einer  Plankonkavlinse  B und 
einem  positiven  Monisku.s  C besteht.  Die  Bikonvexlioso  A ist  aus 
stark  brechendem  Kronglos  hergestellt  und  dient  zur  Brreichiing  der 
astigmatischen  Korrektion.  Die  ephärisebo  Korrektion  goschiehL  wie 
bei  den  Aplanaten,  nn  der  inneren  Fläche  der  verkitteten  Doppel- 
linse, deren  eine  Linse  Ji  eine  negative  Plintglaslinse,  deren  andere 
ein  positiver  Meniskus  C von  schwächer  brechendem  Krongias  ist, 
wobei  aber  die  Gesammtbrennweite  der  Doppellinse  negativ  ist. 

Schaltung  für  die  Telegraphie  ohne  Droht.  Marconi's  Wire- 

lose  - Telegraph  Cy.  Ltd.  in  London.  4.  12.  1896. 

Nr.  119  259.  Kl.  21. 

Bei  dieser  Schaltung  an  der  Kropfangsstation  für  Tele- 
graphie ohne  Draht  werden  in  die  Verbiiidungsleituiigen  zwischen 
Fritter  und  Empfangsappariit  vor  und  hinter  der  Frhtröhre  j 
Drosselspulen  k eingeachaltet,  um  die  Energie  der  ankuromenden 
elektrischen  Wellen  auf  die  Frittröhre  zu  konzentriren  und  so  die 
Empfindlichkeit  des  Empfängers  zu  steigern. 

Zielfernrohr.  A.  A.  Common  in  Ealing,  Mhld.,  Engl.  24.  1.  1900. 

Nr.  118  623.  Kl.  42. 

Zur  be<iuemen  Einstellung  in  Bezug  auf  die  Fernrohrachee  iet  dos  Objektiv  in  e.xzcn- 
trisch  in  einander  verdrehlmre  Ringe  eingesetzt.  Diese  Ringe  können  zur  Verstellung  des  Ob- 
jektive mittels  eines  durch  die  Wandung  des  Fernrohres  hindurchgefUhrten  und  in  Löcher  der 
Hinge  eintretenden  Stiftes  unabhängig  von  einander  im  Fernrohrkörper  verdreht  worden. 

Rüntgenrühre  mit  regelbarem  Vakaom.  W,  A.  Hirschmaiin  in  Berlin.  28.6.1900.  Nr.ll8814. 
Kl.  42. 

Bin  mit  dom  Innenraume  der  Röhre  in  Verbindung  stehendes  KupiUurrohr,  welclies 
für  gewöbulicb  durch  die  Dichtung  eines  Niedcrschraubventils  u.  dgl.  nach  aussen  abge* 


2ed  by 


JO 

schlossen  wird,  ermöglicht  durch  Lockern  desselben  zur  Regulirung  des  Vakuums  die  Einfflhmng 
geringer  Luftmengen  aus  der  Atmosphitre  ln  das  Innere  der  Röhre. 

Gray’soher  Sohreibtelegraph.  Qrny  National  Telautograpb  Cie.  in  New-York.  18.  7.  1899 
Nr  119  184-  Kl.  21. 

Die  Erfindung  bezieht  sich  auf  solche  Schrelbtelegraphen,  bei  weichen  die  durch  die 
Oeberfeder  in  die  Fernleitung  entsendeten  StromsW^se  für  die  eine  Bewegungsrichtung  positiv, 
für  die  andere  negativ  sind.  Auf  der  Empfangsstation  ist  ein  Transformator  ungeordnet,  mit 
dessen  Sekundärspule  der  ebenfalls  auf  der  Empfangsstation  befindliche  Elektromagnet,  welcher 
den  Uemmworkselektromagnet  beeinflusst,  verbunden  ist.  Je  nachdem  der  Stromkreis  der  Phiuftr* 
spule  geschlossen  oder  goOifnet  wird,  werden  Btromstösse  von  der  wechselnden  Richtung  durch 
die  Wicklung  dos  Elektromagneten  gesandt. 


Patenttebau.  — PalentlUle. 


Daataebe 

Hecbaalkw-Zis- 


Patenlliate. 

Bis  zum  80.  Dezember  1901. 

Kloase:  Aameldniigeo. 

21.  G.lfiOOl.Wagner’scherHammer.E.Goetting, 
Berlin.  19.  H.  01. 

Z.  3394.  Elektromagnetische  Funkenlösch- 
vorrichtung. Th.  V.  Zwoigborgk,  London. 
25.  10.  01. 

H.  2fi  927.  Einrichtung  zur  Erzeugung  eines 
zusAtzlichen  Drehmomentes  in  Elektrizitftta- 
zlthlem.  Hartmann  Braun,  Frank- 
furt a.  M.-Bockenheim.  31.  10.  01. 

O.  3589.  Reglstrir\'Orrk’htung  mit  Kurven- 
führung.  F.  Oertel  und  H.  Keim,  München. 
20.  2.  01. 

G.  14  937.  Verfahren  und  V'onichtung  zur  Er- 
hitzung von  Arbeitsstücken  im  elektro- 
lytischen Rade.  J.  Girlot,  Juniot.  13.10.00. 

B.  BO  009.  Elektrolytischer  Elektrizitfttsmesser. 
The  Bastian  Meter  Cy.  Ltd.,  Kentish, 
London.  11.  9,  01. 

H.  26  307.  .MotüreloktrizitBtflzAhler.  Hart- 
mann & Braun,  Frankfurt  a.  M.-Bockeu- 
heim.  10,  7.  01. 

42.  Sch.  17  727.  Geachwlndigkeilsmosser  für 
Drehbewegungen  mit  umlaufendem  Flüssig- 
keit shebälter  und  Druckmesser.  H . W.  8 c h 1 o t • 
feidt,  Kiel.  7.  9.  01. 

B.  29  696,  Vorrichtung  zum  Anzeigen  der  en- 
iiBhemden  Erreichung  der  Gleichgewichts- 
lage bei  Waagen.  0.  Brotelle,  Brüssel. 
28.  7.  01. 

B.  29  516.  Keilring-Stellvorrichiung  für  Nivellir- 
iiistnimente, Theodolite  u.  dgl.  C.  Banzhaf, 
Btuttgart.  24.  6.  01. 

B.  28  377.  Apparate  zum  .Messen  der  ZugstArke 
von  Luft  und  anderen  Gasen.  K.  Bomhard, 
Aachen.  10.  1.  01. 

49.  G.  15  549.  Verfahren  zum  Vereinigen 
metallischer  Körper  von  beliebigem  Quer- 


I schnitt.  H.  Goldtchmidt,  Essen  a.  Ruhr. 
4.  4.  01. 

67.  H.  26  077.  Fhotometer.  D.  H offsUmmer, 
Berlin.  20.  7.  99. 

Ertbelleagen. 

21.  Nr.  127  848.  Schwingender  Anker  für 
Spiegolgalvanometer  u.  dgl.  R.  Scherpe, 
Charlottenburg.  5.  6.  01. 

Nr.  127  873.  Messgernth  mit  beweglicher  kreis- 
förmiger  Spule  und  feststehendem  kugel- 
förmigemKem.  R. Franke, Hannover.  7.6.01. 

Nr.  127  994.  Registrireiider  Elektrizitatszähler. 
J.  H.  Barker  und  J.  A.  Hwring,  Cambridge, 
Engl.  27.  3.  01. 

Nr.  127  902.  Elektrischer  Flüssigkeitsunter- 
brecher; Zue.  z.  Fat.  127  452  Gehr.  Ruh- 
strat, Güttingen.  11.  10.  00. 

Nr.  127  978.  Elektrolytischer  Stromunter- 
brecher; Zus.  z.  P.  120  340-  A.  Wehnelt, 
CharlotU’nburg.  20.  3.  01. 

Nr.  128  022.  Stromunterbrecher  für  Induktions- 
spulen J.  Carpentier,  Paris.  22.8.01. 

Nr.  128  102.  Bei  Bestrahlung  durch  elektrische 
Wellen  den  Widerstand  AndenideBerühniiigs- 
stalle.  Allg.  Elektrizitüta-Gesell- 
schuft.  Berlin.  28.  3.  Oi. 

Nr.  128  150.  Galvanometer.  M.  G.  Ponzot, 
Vincennes.  27.  3.  01. 

Nr.  128  208.  Vorrichtung  zum  Nachprüfeu  der 
Angaben  von  BlektrizitAtszAhlern.  P.  Dario 
del  Nero  und  J.  Caraino,  Madrid. 
22.  1.  01. 

42.  Nr.  128  025.  Vorrichtung  zur  Bestimmung 
der  Temperatttr  hurberhitzter  Rüume  oder 
Gegenstände.  L.  B a s a e r , Wien.  31. 10. 00. 

Nr.  128  104.  Tuschenspektroskop  mit  seitlich 
am  Prisma  gespiegelter  Skale.  F.  Schmidt 
& Haensch,  Berlin.  8.  5.  01- 

49.  Nr.  127  947.  Loth  aus  Zink,  Kadmium  und 
Quecksilber.  G.  Rolka,  Bremervörde, 
Prov.  Hannover.  25.  12.  00. 


Per  dl«  K«d«laloD  v«r«otwcirtUrb:  A.  BUsebk«  In  Berlin  w. 

V«rlag  TOD  Julia«  Sprlng«r  In  Btrlln  N.  — Dmck  ««n  Emil  Or«y«r  in  Berlin  BW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zelteohiift  für  Instrumentenkunde 

oad 

Organ  für  die  geeammte  Glaainstrumenten  - Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 


Redaktion:  A.  Blsschke,  Berlin  W.,  An  der  Apoetelkirche  7b. 


Nr.  3.  1.  Februar.  1902. 

Nsehdrsek  nur  mit  Gssebmi^nr  dar  Badsktlen  reitattet.  


Ueber  eine  Vorrichtung,  korrekte  Zahnräder  auf  der  Drehbank  herzustellen. 

Auszug  aus  einem  Vortrag, 

gehalten  am  8.  Dezember  1901  im  Zwgv.  Hamburg-Altona 
von  a.  Kltt«l  ln  Altonn. 

Einen  Ilhnlichen  EingrilT  nach  demselben  Prinzip  möchte  ich  in  Fig.  6 vor- 
Eclilagen,  der  den  V'ortheil  einer  leichten  Ausführung  hat,  indem  man  blos  2 Messing- 
scheiben  einzukerben  hat  und  passende,  flachgedrückte  Stahlstabe  einsetzl,  die  durch 

Ringe  festgehalten  werden.  Der  Rollkreis  muss  hier 
aber  etwas  kleiner  als  der  Triebhalbmesser  sein. 
Dieser  Eingriff  bietet  dieselben  Vortheile  wie  die 
Stockverzabnung ; letztere  sollte  niemals  angewendet 
werden,  da  sie  sehr  viele  Mangel  besitzt. 

Nehmen  wir  in  Fig.  d < f als  Theiikreis  und  legen 


bei  a die  Tangente  !T  Tj  an  ihn,  so  können  wir,  ohne  grosse  Fehler  zu  begehen,  das 
Kurvenstück  c d durch  ein  aus  h geschlagenes  Kreisstück  ersetzen  und  das  stärker 
gekrümmte  Kurvenstück  durch  den  Kreis  l.  Der  Einsatzpunkt  h ergiebt  sich  durch  die 

e b 

Konstruktion  der  Zykloide  und  der  Winkel  u aus  dem  Stückenverhältniss  ^ ^ = sm  o. 

Sei  in  Fig.  7 der  Kreis  K,  der  Abstand  a ft, 
und  durch  die  Stellung  des  Fräsenhallers  F 
der  Winkel  o = 20*  gegeben,  so  wird  dem 
Stichel  8 eine  fast  mathemaUsche ')  Form 
ertheilt,  mit  dem  dann  die  Zahne  ausgeschiagen 
werden  können. 

Fig.  8 zeigt  eine  Vorrichtung,  die  auf 
diesem  Prinzipe  beruht  und  auf  jeder  Dreh- 
bank behufs  Herstellung  von  Sticheln  zum 
Ausschlagen  der  Zahne  angebracht  werden 
kann,  wo  durch  den  Winkel  w und  den  An- 
schlag a die  Stellung  der  Spitzfrase  gegeben 
Je  grösser  die  Anzahl  der  Zahne  in  dem  Raderpaare  ist,  um  so  kleiner  kann  der  Ab- 
stand c d genommen  werden,  umaomebr  werden  die  KreieetUcke  sich  mit  der  Kurve  decken,  so- 
daee  wohl  bei  richtiger  Wahl  eine  fast  mathematische  Ausführung  möglich  ist. 


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22 


A.  Vorriebtuaf,  kamkta  Zahortdi«  auf  dar  Dralibank  su  aehnaidan« 


Daotaeka 

Ma<‘baelkar>Z(K 


ist.  Die  Grosse  des  Kreises  K ist  durch  die  SpitztrSse  selbst  zu  erreichen,  indem 
der  Stichel  an  richtiger  Stelle  eingesetzt  wird  und  der  Abstand  a b durch  entsprechendes 
exzentrisches  Verstellen  der  PrSse  aus  dem  Drehpunkte  mittels  des  Nonius  n.  Beim 
Anfr&sen  des  Stichels  8 wird  durch  eine  entsprechende  Drehung  des  Knopfes  K der 
Kurvenbogen  ausgeführt.  Eine  genauere  Beschreibung  crQbrigt  sich,  da  die  Figur  nach 
den  vorher  Gesagten  für  jeden  Fachmann  verständlich  ist. 

Jetzt  mochte  ich  von  den  Zahnkurven  zu  den  Aeqnatorealwerken  selbst  fiber- 
gehen. Wenn  man  die  Wichtigkeit  der  photographischen  Aufnahme  ffir  die  Astronomie 
beobachtet  hat,  so  wird  man  sich  nicht  wundem,  wenn  man  sieht,  welche  Vorschläge 
und  Anstrengungen  gemacht  werden,  um  die  Triebwerke  durch  sinnreich  konstmirte 
Regulatoren  zu  reguliren.  Allein  es  ist  selbstverstAndlich,  dass,  je  unregelmässiger  das 
Kaderwerk  lauft,  um  so  grossere  Ansprüche  an  den  Regulator  gestellt  werden  mfissen. 


Wenn  nun  Herr  Professor  W.  Pickering  vorschlagt,  überhaupt  kein  Räderwerk  anzu- 
wenden, so  möchte  ich  wohl  wissen,  wie  er  das  Uadenverk  entbehren  wollte?  Denn 
durch  eine  Schraube  allein  ist  die  Verzögerung  der  Geschwindigkeit  bis  auf  einen  Tag 
Stemzeit  nicht  zu  erreichen;  nur  eine  Stimmgabel -Regulirung  lieeee  sich  neben  einem 
guten  Regulator  verwenden. 

Ich  will  einige  Stellen  anfUhren,  die  in  der  , Anleitung  zur  Hinunelsphoto- 
graphie“  von  Dr.  v.  Konkoly  über  die  Aequalorealtriebwerke  geschrieben  sind.  Es 
heisst  darin  8.  SS9  Z.  17:  ,Die  verbreitesten  Foucoult  - Regulatoren  sind  die- 

jenigen mit  Ocwichtsregulirung.  Sie  funktioniren  ffir  die  meisten  Arbeiten  gut,  haben 
aber  den  grossen  Fehler,  dass  das  Spiel  der  Regulirvorrichtung  zu  gross  ist.  Bei  der 
Aufnahme  von  Sternen  würde  man  anstatt  Punkte  wohl  immer  kurze  Striche  bekommen.“ 
Ferner  Z.  27:  „Verfasser  hat  über  die  Triebwerke  wiederholt  Klagen  gehOrt,  dass 

eie  allerdings  im  Sommer  gut  gehen,  aber  im  Winter  stecken  bleiben.“  Ferner  ist  das 
vorzfigliche  Repsold 'sehe  Federpendel  darin  erwähnt.  Ausserdem  ist  aber  bemerkt, 
(lass  die  grossen  Gewichte  der  Regulatoren,  vorzüglich  bei  kleineren  Instrumenten,  leicht 


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B«fl  S. 

1.  P«bni«r  1907. 


und  FwoowuMichflcIrt«!. 


23 


ErscbQtterungen  den  Fernrohrs  verursachen.  S.  330  heisst  es  über  die  Keibun^- 
re^Iatoren  von  John  Browning,  dass  die  Federregulirung  sehr  empfindlich  ist  und  sich 
gut  reguliren  lässt;  der  Nachtheil  dieser  Regulatoren  ist  aber,  dass  die  Kraft  der  Federn 
gegenüber  dem  Gewichte  der  Kugeln  des  Watfschen  Pendels  verschwindend  gering 
ist,  weshalb  ihre  Wirkung  bei  grösseren  Unregelmässigkeiten  viel  langsamer  sur  Geltung 
kommt  als  bei  den  Regulatoren,  welche  die  Friktion  an  einem  Ring  von  grossem  Durch- 
messer ausführen.  Man  sieht  daraus  schon,  was  für  grosse  Ansprüche  an  diese  Trieb- 
werke gestellt  worden  und  dass  jede  Verbesserung  daran  von  grossem  Werth  ist. 

Die  Regulatoren  der  Aequatorealtriebwerke  sind  sum  grössten  Theile  sehr  kompli- 
zirte  Zentrifugalpendel,  die  man  durch  künstliche  Reibungen  und  Federn  für  kleine 
und  grosse  Ausschlagswinkel  isochron  zu  machen  sucht.  Dass  das  Zentrifugalpendel  nicht 
isochron  ist,  geht  aus  der  Formel  2 a \TeJg  cos  z hervor,  wo  z als  Variable  eingeht. 
Man  hat  deshalb  auch  eine  Zwangsregulirung  oder  absolute  Regulirung  eingefübrt,  in- 
dem durch  einen  Sekundenkontakt  jede  Sekunde  eine  Arretirung  stattilndet,  was  aber 
bei  starken  Vergrösserungen  störend  wirken 
muss,  da  man  dann,  wie  schon  erwähnt,  die 
Sterne  anstatt  als  Punkte  als  kurze  Striche  er- 
halten wird. 

Besser  würde  die  von  Professor  Pickering 
vorgescblagene  Stimmgabelregulirung  sein,  zu 
der  ich  in  Fig.  9 eine  solche  Einrichtung  in 
Vorschlag  bringe  und  die  aus  der  Figur  schon 
ohne  Erklärung  verständlich  ist.  Das  Rad  muss 
natürlich  eine  etwas  grössere  Geschwindigkeit 
haben,  als  die  Schwingungsamplitude  der  Stimm- 
gabel. Die  Feder  F dient  zur  Abschwächung  der 
kleinen  Arretirungen.  Diese  Regulirung  Hesse  sich  aber  nur  bei  einem  sehr  guten  Trieb- 
werke mit  Regulator  verwenden. 


Veralns«  und  Pur 

Zur  Aufnahme  In  die  D.  O.  C H. 
u.  O.  gemeldet: 

Hr.  Fritz  Kollmorgen,  wissenschaft- 
licher Mitarbeiter  der  Firma  Rose 
Lim. ; London  SW. , 3 North  - Side, 
Clapham-Common. 


Bei  dem  Unterzeichneten  Geschäfts- 
führer wird  oftmals  wegen  Bezugsquellen 
für  bestimmte  Apparate  angefragt;  vielfach 
laufen  auch  Drucksachen  zur  Vertheilung 
an  genau  bezeichnete  Kategorien  von 
Werkstätten  ein.  ln  solchen  Fallen  können 
im  Allgemeinen  nur  diejenigen  Mitglieder 
berücksichtigt  werden,  welche  über  die 
Art  ihres  Betriebes  genauere  Angaben  im 
MitgUederverzeichniss  gemacht  haben  und 
sich  nicht  mit  der  Bezeichnung  „Werkstatt“, 
„Mechaniker“,  „Optiker“  o.  dgl.  begnügt 
haben,  da  die  Spezialitäten  der  Fabrikation 
anderweitig  nur  ausnahmsweise  ermittelt 
werden  können.  Wenn  die  letzteren  Mit- 
glieder bei  den  bezeichneten  Gelegenheiten 
unter  allen  Umständen  Berücksichtigung 
zu  finden  wünschen,  werden  sie  daher  gut 
thun , genauere  Angaben  über  die  Art 


onunnaohriohtuu. 

ihres  Betriebes  für  die  Akten  der  D.  G. 
an  den  Geschäftsführer  zu  senden. 

A.  Bhuchke, 

Geschäftsfnbrer. 

Berlin  W.SO,  Apostelkirche  7<>. 


D.  G.  r.  M.  u.  O.  Abth.  Berlla  E.  V. 

Jahresbericht  für  1901. 

Erstattet  vom  Vorsitzenden,  Hr.  W.  Handke, 
in  der  Hauptversammlung  am  7.  Januar  1908. 

(ZdJum.) 

Auf  dem  Uechanlkertage  zu  Dresden,  der 
ja  diesmal  vorzugsweise  gewerbliche  Fragen 
behandelte,  und,  srie  Ich  mit  Freude  betonen 
kann,  unter  regster  Theilnahme  der  Abtheilung 
Berlin,  habe  ich  deshalb  einen  Vortrag  über 
Beurtheilung  der  Lehrlingsausbildung  gehalten, 
der  Ihnen  beute  zugegangen  ist.  Wenn  der 
Mechsnikertag  die  Drucklegung  dieses  Vor- 
trages nebst  Zeichnungen  beschlossen  bat,  so 
nehme  ich  dies  als  einen  Brfoig  der  Abth. 
Berlin  an,  der,  wie  ich  hoffe,  noch  manchen 
Segen  bringen  srird.  Auch  wir  müssen  „Ge- 
rechtigkeit* üben  bei  der  Beurtheilung  der 
Lehrlingsausbildung;  wir  mOasen  unseren  Stand- 
punkt auch  der  Behörde  gegenOber  klariagen 


Die,;:;,;  xi  by  Google 


24 


V«r*tfu*  and  P«*ootBnBcbriclil«n. 


D«at«rbe 

M«^baoik*r'7.te. 


können.  Auch  in  den  Verhandlungen  mit  der 
HiMdtcerkakammet'  Berlin  haben  wir  unsere 
Stellung  zu  allen  solchen  Kragen  ausgesprochen. 

Der  I>ehr\’ertrag.  welcher  von  der  Hand- 
werkskammer aufgestellt  ist,  ist  für  mechanisch- 
optische  Werkstätten  nicht  zutreffend.  Wir 
haben  daher  imMhrzd.  J.  unscm  Lehrvertrag  nach 
dem  neueren  Gesetz  eingerichtet  und  an  unsere 
Mitglieder  in  Berlin  ausgegeben,  und  zwar  Im 
Bommer  1901  rd.  400  Stock.  Eine  Beanstandung 
unseres  Lehrvertrages  seitens  der  Handwerks- 
kammer hat  bisher  nicht  stattgefunden.  Wir 
sind  ferner  ersucht  worden,  nach  Möglichkeit 
die  Prtifung  der  Ausgelemten  immer  wieder 
anzuregen  und  zu  empfehlen.  Das  Gesetz  ist 
nun  einmal  auch  für  das  Mechaniker-  und  Op- 
tiker-Handwerk da;  mit  dieser  Bezeichnung 
werden  sich  unsere  Facbgenossen  nun  wohl 
einrichten  müssen. 

Es  besteht  die  Absicht,  laut  Gesetzesvor- 
schrift Beauftragte  der  Handwerkskammer  zu 
ernennen,  welche  die  Werkstätten  auf  ihre 
Lehrlingsausbildung  kontrolireu  und  unter- 
lassene Anmeldungen  zu  den  Listen  wie  zur 
(iehOlfenprüfung  zur  Kenntnlss  der  Handwerks- 
kammer bringen  sollen.  Strafen  bis  zu  150  M- 
können  event.  verfügt  werden. 

Wenn  ich  auch  ln  diesem  Bericht  dies  hier 
erwähne,  so  muss  ich  auch  gleich  hier  mit- 
theilen,  dass  nach  Ausweis  der  Schulnach* 
richten  der  Stadt  Berlin  im  Jahre  1900/1901 
allein  1869  Mechaniker  die  städtischen  gewerb- 
Hchen  Schulen  besuchten,  welche  wir  demnach 
zu  prüfen  haben  werden,  und  ausserdem  die- 
jenigen, welche  keine  solche  Schule  bcauchon. 
Mit  der  Gehülfenprüfung  wurden  als  Prüfiings- 
uusschuse  beauftragt  für  die  Meistervertreter 
die  Herren  W.  Handke  (Vors.),  W.  Haonsch 
(Stellvertr.),  F.  Sokol,  J.  Fftrbcr;  als  Gehülfen- 
vertreter  K.  Lange,  O.  Gericke.  Im  Ok- 
tober 1901  hat  die  erste  Prüfung  stattgefunden. 
Die  Handwerkskammer  hat  verfügt,  dass  die  Zah- 
lung der  Gebühr  von  6 M.  nicht  an  sie,  sondern 
an  den  Vorsitzenden  zu  leisten  ist,  der  ja  ge- 
meinsam mit  dem  Prüfiingsousschuss  auch  die 
Abrechnung  zu  machen  hat.  Wenn  wir  uns 
sonst  niemals  mit  Prüfungsaugelegenheiteu  zu 
befassen  brauchten,  so  hat  die  Abtheilung  Berlin 
auch  bezüglich  der  Form  der  Prüfung  durch 
Umfrage  bei  Berliner  WerkstAtten  s.  Z.  mittels 
Fragebogen  einen  Meinungsaustausch  berbei- 
gefuhrt.  Wir  hoffen,  dass  hei  einigem  Ent- 
gegenkommen der  Herren  Workstattleiter  und 
Betriebsinhaber  sowie  bei  weiterem  Ausbau  der 
Feststellungen  bezüglich  der  ungefähren  An- 
sprüche an  einen  Ausgelernten  des  3.  und 
4.  Lehrjahres,  wie  solche  in  der  erwähnten 
Beurtheilung  über  die  Lehrlingsausbildung  in 
meehaniscb-optischeu  WerkstAtten  angedeutot 


ist,  wir  unsere  gesetzliche  Aufgabe  werden 
erledigen  können. 

Der  Vorstand  hat  in  6 Sitzungen  alle 
dieee  neben  Bcechaffung  der  geeigneten 
T.-O.  für  unsere  Sitzungen  einhergehenden 
Dinge  eingehend  verhandelt,  eo  auch  die  an 
uns  gestellte  Anforderung,  VorschlAge  zur 
Meisterprüfung  zu  machen,  welche  zwar  von 
uns  durchaus  nicht  gewünscht  wird,  wenn  wir 
uns  auch  sonst  gewissen  Angaben  hierüber 
nicht  entziehen  konnten.  Wir  haben  indessen 
die  Meinung,  dass  ein  grösseres  Interesse  für 
die  Aufgaben  der  Handwerkskammer  bei  unsern 
Facbgenossen  durchaus  am  Platze  wäre 

Auch  unser  Schatzmeister  Herr  Niehls, 
der  Ihnen  ja  über  die  finanzielle  Seite  be- 
richten wird,  hat  Anspruch  auf  Ihre  Mitarbeit. 

Durch  Heranziehung  neuer  Mitglieder  müssen 
wir  auch  eine  grössere  Belebung  unserer 
Sitzungen  zu  veranlassen  suchen.  Wir  haben 
gegenwärtig  durch  Eintritt  von  8 neuen  Mit- 
gliedern 155  Mitglieder. 

Wir  hatten  durch  Tod  den  Verlust  vou 
2 treuen  Mitgliedern,  der  Herren  Reinicko 
und  Nöhden,  zu  beklagen,  deren  Andenken 
wir  s.  Z.  in  üblicher  Weise  ehrten.  Wir  werden 
ihrer  auch  ferner  in  Ehren  gedenken! 

Nach  diesem  ernsten  und  geschäftlichen  Be- 
richt möchte  ich  auch  der  angenehmen  Nach- 
Sitzungen  gedenken,  welche  im  Franziskaner 
stattfanden,  und  auch  anderer  grösserer  Poätc 
mit  wissenschaftlichem  Beigeschmack.  Am 
26.  Februar  batten  wir  eine  Festsitzung  mit 
Damen,  bei  welcher  Herr  Prof.  Müller  in 
einem  Vortrage  mit  Lichtbildern  ,Ueber  die  Be- 
deutung der  Farben  im  Kampfe  um’s  Dasein“ 
sprach.  Anschlieesend  hieran  ward  als  Vor- 
bereitung für  den  Mechanikertag  eine  Studien- 
reise nach  der  sächsischen  Schweiz  veran- 
staltet, die,  wie  wir  annebmen  konnten,  sehr 
beifällig  aufgonommen  wurde.  Am  18.  Juni 
fand  sodann  unsere  sehr  beliebte  Land-  und 
Wasserparthie  mit  Damen  statt,  bei  welcher 
ausser  dem  stets  bereiten  H.-H.-H.-Komitö  die 
Herren  Bioliug  und  Blankenburg  Verdienste 
um  den  Verein  sich  erwarben. 

Auch  die  Betheiligung  am  Mechanikertage 
in  Dresden  batte  wiederum  nach  ernsten  Ver- 
handlungen für  die  Theilnehmer  einige  sehr 
frohe  Tage  gebracht.  Der  Vorstand  betbeiligte 
sich  durch  eine  Deputation  an  dem  Jubiläum 
des  Herrn  Ludewig  und  endlich  fand  wiederum 
eine  Gratulation  an  Herrn  Direktor  Jessen 
mit  der  üblichen  Pränüenüberweisung  für  einen 
fleissigen  Schüler  statt.  Wenn  wir  uns  weiter  der 
Mitarbeit  so  ausgezeichneter  Vertreter  unseres 
Faches  erfreuen  dürfen  wie  bei  der  in  diesem 
Jahre  erfolgten  Abrechnung  über  Paris,  daun 
Glückauf  für  das  25-jährige  Besteheu  der  Abth. 
Berlin! 


Heft  t. 

I.  F*»bm»r  I»n2. 


Var«lM-  und  P«r*oa«iuiAChriehtMi. 


25 


Zwelirv^ereln  GÖttlDKen.  Sitzung 
vom  13.  Januar  1902.  Vorsitzender:  Hr.  R. 
Brnnnöe. 

Auf  der  Tagesordnung  standen:  Bericht 

über  die  bisherigen  Verhandlungen  betr.  die 
Gründung  einer  Fachschule  und  Berathungcn 
über  die  UngOltigkeitserklürung  der  Beschluss- 
fassung  Uber  den  Antrag  Sartorius.  Der 
erstere  Gegenstand  kam  nicht  zur  Verhandlung, 
da  einige  der  intere^sirten  Herren  nicht  an- 
wesend waren.  lieber  den  zweiten  Punkt  ent- 
spann sich  eine  Debatte,  die  schliesslich  nach 
Verlesung  eines  Schreibens  des  Hm.  Dr. Franke 
aus  Hannover  durch  den  Vorsitzenden  und  nach 
Bekanntgabe  einer  Mittheilung  des  Zweig- 
vereins Halle  dahin  führte,  eine  direkte  weitere 
Verfolgung  der  Angelegenheit  bis  zur  nächaten 
Vorstandssitzung  des  Ilauptvereins  auszusetzen. 
Dagegen  aber  soll  in  einer  der  nächsten 
Nummern  der  D.  Meeh-  - Ztg.  eine  im  Namen 
des  Zweigvereiiis  abzugebende  Erklilrung 
erscheinen , die  die  Stellungnahme  des 
Zweigvereins  zu  den  in  Nr.  23  und  Nr.  1 er- 
schienenen Aufsätzen  des  geeebüftsführenden 
.\usBcbusses  der  D.  G.  f.  M.  u.  0.  und  weiterhin 
des  Vorsitzenden  darlegt.  Der  Wortlaut  dieser 
Erklärung  wurde  in  der  Sitzung  nur  in  den 
HauptzUgen  fostgestelU,  die  deßnitiveHedaktion 
soll  erst  nach  geeigneter  Kenntnissuahme  durch 
die  zunächst  hethoiligton  Herren  erfolgen.  Es 
wurde  mehrfach  der  Wunsch  geäussert,  dass 
eine  gütliche  Beilegung  der  entatandenen 
Differenzen  unter  Wahrung  der  gegenaeitigon 
Interessen  zustande  kommen  mOge:  ein  dies 
bezüglicher  Antrag  zum  nächsten  Mechaniker- 
tag  bleibt  Vorbehalten.  Prof.  A. 

Zwelgrereln  Hamburg -Altona. 

Am  14.  Januar  fand  das  seit  mehreren  Jahren 
üblich  gewordene  Neujahrfeat  statt,  welches 
die  Mitglieder  und  ihre  Damen  zu  fröhlicher 
Festtafel  vereinigte.  In  seinem  auf  das  Wohl 
des  Zweigv'crcius  ausmüiidenden  Trinkspruche 
hob  der  Vorsitzende.  Hr.  Dr.  Krüss,  hervor, 
dass  die  D.  G.  f.  M.  u.  0.  in  Folge  des  Beschlusses 
des  .Mechanikertagea  zu  Dresden  augenschein- 
lich schweren  Zeiten  entgegongehe.  Durch  den 
Beschluss,  die  GohUlfenfrage  aus  dem  Programm 
zu  streichen , sei  vor  der  Hand  das  von  den 
leitenden  Mäunem  der  D.  G.  f.  M.  u.  0.  bisher 
sorgsam  gepflegte  freundliche  Zusammenarbeiten 
mit  den  GehUifcn,  mit  denen  uns  eine  Fülle 
gemeinsamer  Intereaseu  verbinde,  leider  ge- 
stört, und  eine  Aufnahme  dieser  Beziehungen 
auch  für  den  Fall,  dass  sich  der  Dresdener 
ßesebluBB  als  ungültig  erweise,  sehr  zweifelhaft. 
Um  so  mehr  sei  es  erforderlich,  dass  die  Mit- 
glieder Bich  mehr  und  mehr  in  enger  Kolle- 
gialität zusammenachUessen ; diesem  Zwecke 


dienen  aber  ln  hervorragendem  Maasae  gesellige 
Vereinigungen  wie  die  vorliegende.  Der 
Verlauf  des  Festes  befriedigte  alle  Theilnehmer 
in  hohem  Grade,  hatte  doch  das  seit  Jahren 
bewährte  Feetkomit4  durch  launige  Lieder 
und  verblüffende  Ueberraschungen  für  Heiter- 
keit ausreichend  gesorgt.  Bin  Praktikum  in 
der  Mechanik  des  Tanzens  dehnte  sich  noch 
auf  einige  Stunden  des  nächsten  Tages  aus. 

H.  K. 

Abth.  BerllBf  £.  V.  Versammlung 
mit  Damen  vom  21.  Januar  1909. 

Der  Bitte  des  Vorstandes  um  recht  zahl- 
reiches Erscheinen  hatten  die  Mitglieder  und 
ihre  Damen  in  ausgiebigster  Weise  entsprochen, 
und  so  konnte  Hr.  W.  Handke  ln  seiner  Be- 
grflssungBanspracbe  mit  Befriedigung  angesichts 
der  beiden  überfüllten  Säle  des  Schultheissbaues 
feststellen,  dass  das  Interesse  an  der  D.  O.  f. 
M.  u.  0.  auch  in  dem  25.  Jahre  ihres  Bestehens 
nichts  an  Lebhaftigkeit  verloren  habe.  Den 
Vortrag  des  Abends  hielt  Hr.  Dr.  L.  Brühl 
über  einen  Sommer  im  nördlichen  Bismeer, 
wohin  der  Vortragende  als  Mitglied  einer  frei- 
willigen wissenschaftlichen  Expedition  i.  J.  1897 
gegangen  war;  in  theils  ernster,  tbeils  humo- 
ristischer, stets  fesselnder  Weise  wurde  das 
Leben  in  jenen  Regionen,  insbesondere  das  der 
Tbiere  und  Pflanzen,  an  der  Hand  von  Projek- 
tionsbildem  vorgeführt  An  den  Vortrag,  der 
trotz  seiner  fast  2-stQndigen  Dauer  die  Auf- 
merksamkeit der  Zuhörer  bis  ans  Ende  gefesselt 
hielt,  schloss  sich  ein  Tänzchen,  das  nur  durch 
den  gemeinsam  eingenommenen  Kaffee  unter- 
brochen wurde;  hierbei  nahm  Hr.  Hannemann 
Gelegenheit,  der  ununterbrochen  belebende)) 
Mittemuchtsonne  der  Abth.  Berlin,  Herrn  W. 
Handke,  den  Dank  der  Anwesenden  — und 
auch  der  bereits  heimwärts  Gegangenen  — 
nuszusprechen.  Dass  die  eigentliche  .Dreh- 
arbeit“ präzis  und  vollendet  ausgeführt  wurde, 
versteht  sich  wohl  bei  Mechanikern  von  selbst; 
hervorgehoben  zu  werden  verdient  jedoch,  dass, 
die  8-stOndige  Arbeitszeit  auch  hierbei  inno- 
gehalten  worden  sein  soll.  Bl 

Hr.  Prof.  Dr.  F.  Kohlrauseh,  der  Prä- 
sident der  Pbyä.-Techn.  RelchBanstalt  bat 
den  Rothen  Adlor-Orden  II.  Klaeee,  Hr.  Prof, 
Dr.  Weinstein,  Mitglied  der  Kais.  Normal- 
Aichungs  • Kommission,  denselben  Orden 
IV.  Klasse  erhalten. 

Hr.  Prof.  Dr.  A.  Westpbal  ist  svan 
Oftlzier  der  Ehrenlegion  ernannt  worden. 

Die  Professoren  der  Technischen  Hoch- 
schule von  Charlottenburg  A.  Slaby  und 
Ek  Meyer  sind  zum  o.  Honorar  - Professor 
bezw.  ao.  Professor  der  Universität  Berlin 


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26 


PtnoocnaachrlcIilMi.  — Qla«1«chi>l«ch*t. 


DMtBCb* 

MA>-b«iüker-Ztx 


ernannt  worden.  Also  auch  hier  wird,  wie 
beroito  »eit  längerer  Zeit  in  Göttingen,  die 
technische  Seite  der  Physik  fortan  aus- 
giebige Berücksichtigung  Anden. 

Rrnannt  wurden:  der  Landmesser  Ciiiiius 
Möller  an  der  Landwirthschaftlichen  Akademie 
Bonn-Poppelsdorf  zum  Professor  der  Geodäsie; 
Privatdozent  Dr.  L'.  Behn  in  Berlin  zum  Do- 
zenten für  Physik  am  Physikalischen  Verein 
in  Frankfurt  a.  M,;  Privatdozent  Dr.  Julius 
Sommer  an  der  Universität  Göttingen  zum 
Professor  der  Mathematik:  Privatdozent  der 
Blektrotecbnik  an  der  Technischen  Hochschule 
in  Wien  Dr.  Max  Reithotfer  zum  ao.  Pro- 
fessor; Prof,  llugh  L,  i'allendar  zum  Professor 
der  Physik  an  dem  Hoyal  CoUege  of  Seien«, 
South  Kensington,  London  (an  Stelle  des  zu- 
ruckgetretenen  Prof.  A.  W.  Rucker);  Prof. 
Luigi  Pallazzo  zum  Direktor  des  H.  Ufßdo  een- 
trale  MeUorobgieo  e Oeodinamieo  al  Coüegio 
Romano  in  Rom  an  Stelle  des  zurOckgetretenen 
Prof.  Pietro  Tacchini;  letzterer  behält  jedoch 
die  Leitung  der  an  demselben  CoOegic  befind- 
lichen Sternwarte;  zum  stellvertretenden  Di- 
rektor des  Chemischen  Laboratoriums  des 
Kais.  Instituts  für  Eiperimental-Medizin  in 
Petersburg,  an  Stelle  des  kürzlich  verstorbenen 
Prof.  M.  Nencki,  die  Aerztin  Nadeshda 
Sieber-Schumow ; Prof.  J.  B.  Gamer,  Peoria, 
zum  Professor  der  Chemie  am  Wabatk  CcOege: 
der  Privatdozent  der  Mineralogie  Dr.  WUhelm 
Trabeii  zum  ao.  Professor  an  der  Universität 
Wien:  der  Privatdozent  der  Mathematik  Dr. 
Chr.  .Moser  in  Bern  zum  ao.  Professor;  der 
Privatdozent  der  Mathematik  F.  Fuguart  ao 
der  Universität  Genf  zum  ao.  Professor; 
Privatdozent  Dr.  Fmst  t'ohen  zum  ao.  Pro- 
fessor der  Chemie  an  der  Universität  Amsterdam. 

Berufen  wurden:  Prof.  Dr.  Willib.  Nagel 
in  Freiburg  i.  B,  als  Vorsteher  der  physikalischen 
Ahtheilung  des  Physiologischen  Instituts  der 
Universität  Berlin  (an  Steile  des  kürzlich  ver- 
Htorheneu  Prof.  Arthur  König);  Prof.  Gustav 
.Mie  von  der  Techuischen  Hoclischule  in  Karls- 
ruhe als  ao.  Professor  für  Physik  an  die  Uni- 
versität Greifswald. 

Habililirt  hat  sich:  Dr.  F.  F.  Martens  für 
Physik  an  der  Universiläi  Berlin. 


Glastechnisohes. 

Elo  neues  KnallffasToltameter. 

Von  Fr.  C.  (5.  Müller. 

ZeiUeh-  f.  phy».  u.  ehern.  Unt.  4.  8.  140.  1901. 
nach  Beibl  z.  Wied.  Ann.  21».  8.  994.  1901. 
Dpt  vom  V'erf.  beschriebene  Apparat  ver» 
meidet  u.  a.  den  bei  ^ew/ihnlichen  Knall^a«- 
voltametprn  vorhandenen  Mangel,  welcher  in 


der  Empfindlichkeit  gegen  Temperaturänderun* 
gen  des  Vertucharaumes  besteht.  Der  Gas- 
rezipient und  die  Zersetzungszelle  befinden  sich 
in  einem  fast  ganz  mit  Wasser  gefüllten  Stand- 
Zylinder;  eine  passende  Röhreuverbindung  mit 
Dreiwegbahn  Iftsst  das  Gas  in  den  Rezipienten 
oder  ins  Freie  treten,  durch  Hiuzufügen  eliiert 
besonders  koustruirton  Thermobnrometers  kann 
die  Reduktion  auf  Normalverhftltnisse  auto- 
matisch gemacht  werden.  £m. 

Ein  Thermoregalator. 

Von  L.  Snarbach. 

The  J<mm.  of.  Am.  ehern.  Soe.  IS.  8.  SIL  1901. 
nach  Zeitzeh.  /.  ofiot  Chem.  40.  S.  478.  1901. 

Bei  diesem,  auf  einem  bereits  hüufig  be- 
nutzten Prinzip  beruhenden  Thermoregulator 
dient  die  Ausdehnung  eines  abgeschlossenen 
Luftvolumens  zur  Regulirung  des  Gaszutrirtes 
zum  Brenner.  Das  Luftgefftss  ist  direkt,  nicht 
durch  eine  längere  Leitung,  mit  dem  die  Gas- 
zufuhr eigentlich  regelnden  Theil  verbunden. 
Es  hat  die  Form  eines  beiderseits  in  Kugeln 
endenden  p-Rohres.  Die  eine  etwas  grössere 
Kugel  ist  im  übrigen  ganz  geschlossen,  die 
andere  sitzt  auf  dem  einen  Schenkel  des  das 
Quecksilber  enthaltenden  U-Rohres.  Rm. 

HerstelluDg  Ton  Kupferspt«geln 
auf  Glas. 

Von  Weieakopf  & Co. 

CAem.  Ztg  21f.  8.  940.  1901. 

Man  bringt  die  GlasoherflAche  in  eine  alkn- 
lieche,  mit  Zinkchlorid  versetzte  Kupferchlorid- 
lösung, die  mit  einer  Lösung  von  organischen 
Reduktionsmitteln,  z.  B.  einer  Losung  von  Zucker 
mit  Glyzerin  und  Formaldehydzusatz  versetzt 
wird,  worauf  sich  Kupfer  in  Form  eines  Spiegel- 
helages  auf  den  Olasgegenstünden  ausscheidet. 
Man  kann  der  Kupforchoridlösuug  Ammonium- 
nitrat  und  Seigrnettesalz  sowie  Platin-  und 
Goldchloridlösung  zusetzen,  wodurch  das  Vor- 
fahren sicherer  gelingt.  Rm- 

ScbwefelwaMeratoff-EDtwtcklUQgs* 
Apparat  för  UnterrlchUlahoratorlen. 

Von  A.  Wöhlk. 

ZeiUehr.  f.  anal.  Chem.  41,  8.  14.  1902. 

Die  Zahl  der  in  der  Praxis  üblichen  Typen 
von  BchwefolwasserstufTapparaton  ist  bereits 
eine  recht  stattliche;  trotzdem  werden  immer 
neue  Modelle  angegeben  mit  der  BegrUnduDg, 
dass  bei  den  vorhandenen  Apparaten  .Mängel 
hervorgotroten  seien,  welche  den  Gebrauch 
derselben  unbequem  und  unzulänglich  gestal- 
teten. Es  kommt  in  der  Praxis  sehr  darauf  an, 
an,  in  welchem  Grade  ein  Schwefelwasserstoff- 
apparat  in  Anspruch  genommen  werden  soll, 


DlgiiizeG  Dy  Google 


B«fl  3. 

I.  Fobrtiar  190). 


Olutaebnkcbe«. 


27 


um  sich  für  die  eine  oder  andere  Form  des- 
selben zu  entscheiden.  Eine  ganze  Reihe  ver- 
schiedener Typen  bewahren  sich  bei  seltener 
Benutzung  und  geringem  Verbrauch  an  Gas 
sehr  gut,  während  sie  in  gr5sscren  Labora- 
torien mit  starkem  Verbrauch  an  Schwefel- 
wasserstofT  sich  als  unzureichend  erweisen 
wurden,  so  z.  B.  der  bekannte  Kippsche  Ap- 
parat. Der  vom  Verf.  beschriebene  (iasent- 
wicklor  eignet  sich  nur  für  grossere  Labora- 
torien und  vermeidet  einige  beim  Kipp’schcn 
Apparat  hervurtretende  Mängel,  nämlich  1.  das 
Auskrj'Btallisiren  von  Eisenchlorttr  im  Hals  des 
obersten  Behälters,  wodurch  derselbe  ver- 
stopft wird;  2.  unvollständige  Ausnutzung  der 
Säure  durch  das  gebildete  EUcnchlorUr,  ln 
Folge  dessen  häuiige  Erneuerung  der  Säurc- 
fttllung  verbunden  mit  erheblicher  Belästigung 
durch  äcbwefelwasserstotVgeruch  beim  Aus- 


scherben bis  zu  einer  Höhe  von  6 cm  gefüllt 
Darüber  werden  die  BchwefeleisenstUcke  ge- 
bracht, die  am  besten  gross  und  dick  (20  bis 
24  ecm  gross)  und,  soweit  wie  mOglicb,  frei 
von  Pulver  und  kleineren  Stückchen  sein 
müssen.  In  den  Säurebehälter  C.  der  etwa  b l 
fasst,  wird  rohe,  arsenfreie  Salzsäure,  mit  ihrem 
halben  Volumen  Wasser  gemischt,  bis  zur 
passenden  Hübe  hineingegossen.  Ausser  q sind 
alle  Stäpsel  aus  Kautschuk.  B und  C kommuni- 
ziren  mittels  eines  38  cm  langen  Glasrohres  mit 
dem  Hahn  ar,  dessen  Durchbohrung  mindestens 
6 mm  sein  muss.  Die  Röhren  y,  die  beinahe 
bis  zum  Boden  von  B und  C reichen,  sind  mit 
schwarzen  Kautschukscbläuchen  versehen,  die 
mittels  Glasstäbchen  verschlossen  werden;  die 
Schläuche  sind  2-  bis  3-mal  jährlich  zu  erneuern. 
A ist  eine  gewölmllche  Flasche  von  2 bis  4 f 
Inhalt,  die  als  Wuschflaeebe  dient  und  deren  Zu 


einandemehmon  des  Apparates:  3.  Verlust  an 
Schwefeieisen  durch  die  beim  Kipp'schen  Ap- 
parxite  nothwendige  starke  Zerkleinerung  des 
Materials  und  Unverwendbarkeit  des  Pulvers. 
Nach  Angabe  des  Verf.  entspricht  der  von 
ihm  konstruirte  Apparat  noch  nach  mehr  als 
einjähriger  Benutzung  durchaus  seinen  Erwar- 
tungen und  hat  sich  im  chemischen  Labora- 
torium der  pharmazeutisebon  Lehranstalt  in 
Kopenhagen  bei  einer  Frequenz  von  rd.  33  Btu- 
direnden  gut  bewährt. 

Der  Apparat,  auf  einem  hinreichend  langen 
und  starken  Holztisch  angebracht,  besieht  aus 
zwei  starken  Muriotto'schen  Flaschen  B und  C 
(s.  Fig.)y  deren  Tuben  weite  bei  H und  I etwa 
4,5  cm  ist  Der  SchwefelcUen-Behälter  B,  der 
rd.  3 / fasst,  ist  innen  zunächst  mit  grösseren, 
dann  mit  kleineren  Porzellan-  oder  Glas* 


leitungsrohr  mittels  Kautschukschlauchs  und 
Hofmann'scher  Klemmschraube  u mit  dem 
Ableitungsrohr  o verbunden  ist.  D ist  ein  ge- 
wöhnlicher, im  Korb  stehender  Glasballon,  etwa 
60  l haltend,  der  als  Druckregulator  dient. 
Beine  zwei  Glasröhren  sind  im  Stöpsel  q ange- 
bracht, der  mit  einer  dicken  Schicht  Pech  voll- 
kommen luftdicht  gemacht  wird.  E ist  eine 
gewöhnliche  Wulffsche  Flasche  U/»  bis  1 f), 
die  durch  t mit  dem  .Manometer  F in  Ver- 
bindung steht.  F ist  ein  35  bis  40  em  hoher 
und  schmaler  Zylinder,  bis  Vs  Wasser  ge- 
füllt. Durch  den  Wasserstand  im  Kubro  skunn 
der  Laburutoriumsdieiier  leicht  beobachten,  ob 
genügender  Druck  von  Bchwefolwassorstofl’  in 
<ier  Leitung  vorhanden  ist.  Mittels  des  Gas- 
rohrs r ist  der  Apparat  an  die  Zinnrohrleitung  O 
angeschlüssen,  durch  welche  der  Schwefel- 


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28 


OlMttCbOischM. 


D«Qtoe)u 

Uwhanlk»r-Ztc 


waMerstoir  zum  Laboratonum  geleitet  wird. 
Hier  steht  Q in  Verbindung  mit  einem  System 
von  8 Gloshahneii,  die  wie  r und  v eine  Durch* 
bohruug  von  2 mm  haben. 

Sol!  der  Apparat  in  Funktion  treten,  so  wird 
erst  r,  dann  « und  zuletzt  x geöfl'net;  soll  er 
ausser  Gang  gesetzt  werden,  so  wird  erst  u und 
dann  r geschlossen  und,  wenn  der  Gasdruck 
die  Saure  nach  C zurOckgetriehen  hat,  der 
Hahn  x.  Dann  ÖfTnet  man  2 Sekunden  lang 
den  Sicherfaeitshahn  v,  wobei  eine  geringe 
Menge  SchwefelwasserstolT  entweicht.  Aus  C 
zapft  man  alle  Tage  rd.  Vs  ^1^  heraus,  da- 
mit die  BisenchlorOrlbsuog  und  der  Schlamm 
entfernt  werden,  ebenso  alle  2 bis  3 Tage  rd. 
Vs  l aus  B.  Am  nbehsten  Tage  wird  die  aus- 
gezapfte ChlorUrlöBung  durch  frische  SAure  er- 
setzt. An  I'rosttagen  füllt  man  statt  des 
Wassers  in  A,  K und  .F  eine  ziemlich  konzen- 
trirte  Kucbsalzlösung.  Rm. 

Metallröhren  mit  Glas  auszukleiden. 

Von  G.  Büchner. 


Wie  aus  boistchonder  Figur  ersichtlich,  besteht 
der  untere  Theil  der  Bürette  aus  einem  Konus 
welcher  die  beiden  von  einander  unahhangigen 
KanMc  a und  6 besitzt.  Ueber  den  Koitus  ist 
der  mit  Handhabe  o (ein  kleines  Glasstück) 


versehene  King  B aufgeschliffen,  der  bei  k 
etwas  auBgehaucht  ist  und  so  gedreht  werden 
kann,  dass  k mit  a und  b zusammenffiUt  und 
Flüssigkeit  aus  der  Bürette  austritt  Rm. 


Bayer.  Ind.-  u.  Oewerbebl.  S.  15.  1903- 
Bbenso,  wie  man  bereits  seit  einiger  2ioit 
Glas-  und  Porzellan  GefÄsse  und  -Rrihren  zur 
Erhöhung  ihrer  Festigkeit  gegen  Äussere  Ver- 
letzungen und  Bruch  noch  verschiedenen  Me- 
thoden mit  Metall  üherfängt  (z.  B.  Thermometer 
mit  verkupfertem  Gefüss,  Porzelluuapparate  mit 
Kupferüberzug  von  Max  Kuohler  & Martini), 
so  ist  es  auch  möglich,  Metallröhren  innen  mit 
Glas  auszukleiden.  Die  Methode  ist  folgende; 
Das  auszukleidcndo  Kohrstück  wird  zur  Hell- 
rotbgluth  erhitzt  und  eine  gestreckte  Glas- 
masse cingebracht  und  aufgeblasen.  Sind  Ab- 
zweigungen vorhanden,  so  führt  ein  zweiter 
Arbeiter  hier  einen  Glastropfen  an  einer  eisernen 
Stange  ein,  um  denselben  an  die  Wand  der 
Hauptmasse  anzukleben  und  dort  die  nOthige 
Materialmengo  zu  schaffen.  Das  Glas  bat  fol- 
gende Zusammensetzung:  Trockner  Sand  100 

Gew.-Thoile:  Potaache  oder  Soda  83  (w  ahrschein- 
lich ist  es  am  besten,  halb  Soda  und  halb  Put- 
asche zu  nehmen.  D.  Ref.):  reines  Natrium- 
oder Kaliumkarbonat  2;  Blei  15;  gepulverter 
Marmor  5;  Kaliumdichromat  0,1;  rothea  Kupfer- 
uxyd  0,05;  Antimon  0,05.  Merkwürdig  ist  die 
Verwendung  regulinischer  Metalle  ln  dem  Glas- 
Satz;  vielleicht  sind  aus  Versehen  die  .Metalle 
statt  ihrer  Oxyde  angeführt.  Rm. 

Eine  neue  Bürette. 

Von  C.  Sander. 

ZeiUchr.  f.  anal  €kem.  4 t.  S 47.  1902,  nach 
Chem.-Ztg.  '^r,.  268.  1900. 

Die  vom  Verf.  vorgeschlagene  BOrettenform 
gehört  zu  dem  Typus  der  halmloscu  Büretten. 


Gebrauchsmuster  für  glasteehnlsche 
Gegenst&nde. 

Klasse: 

12.  Nr.  163335.  Mit  dem  Rohr  für  Natronkalk 
aus  einem  Stück  bestehender  Kaliapparat. 
P.  Haack,  Wien.  11.  10.  01. 

21.  Nr.  163  452  Röntgenröhre  mit  durch  Flüs- 
sigkeit gekühlter  Antikathode,  welche  aus 
einem  hohlen  Metallkörper  besteht,  der  an 
einer  oder  mehreren,  durch  die  Wandung 
eines  GlasgefässeB  bindurebgohendon  Platin- 
röhren  befestigt  ist  F.  Schilling,  Gehl- 
berg. 8.  10.  01. 

Nr.  163  489.  Köntgenröbre  mit  daran  starr 
oder  verschiehbur  an  geordneten,  eineFunken- 
Btrecke  enthalteuden  Röhren.  Voltohra 
A.-G.,  München.  21.  10.  01. 

Nr.  163  659.  Glühlampe  mit  flacher  Glasbülle, 
welche  fnehor-  oder  muschelförroig  ausge- 
bildet ist,  E.  A.  Krüger  & Friedeberg 
Berlin.  24.  10-  01. 

Nr.  164784.  Vakuum-Regenerinmg  für  Röntgen- 
röhren, gekennzeichnet  durch  zwei  oder 
mehrere  Metallclektroden,  zwischen  denen 
sich  feste  Stofl'e  befinden,  welche  durch 
selbstthfltigos  F.inschalten  des  Induktions- 
Stromes  mittels  zweier  Funkenstrocken  Gase 
entwickeln.  F.  Schilling,  Gehlberg. 8.10.01. 

42.  Nr.  164  943.  Thermometer,  dessen  Trag- 
platte mit  eingeprägtor  Skale  und  Verzie- 
rungen versehen  ist.  F.  Kirchner,  Ilvers- 
gehofen. 16.  11.  01. 

Nr.  164  763  Vorschlussstopfen  für  Butyro- 
meter nach  Gerber,  bestehend  aus  einem 


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Heft  S. 

I Pebru*r  1905. 


OtMi*ehnttcb*t.  Bflehtnehsu. 


29 


zweckmftasiß  geformten  Glasstopfen  mit  da- 
rüber gezogenen  Stückchen  nicht  zu  dünn- 
wandigen Gummischlauches.  G.  Diossol- 
horst,  Hamburg.  11.  11.  01. 

Nr.  163  984.  Mit  einer  Skale  nuagestatteter 
Thermometerhalter,  in  welchen  das  Skalen- 
lose  Thermometer  zurToinporaturfeststellung 
eingefOhrt  wird.  L.  Vorstftdter,  Bialy- 
stock.  28.  30.  01. 

Nr.  164  091.  ThermomoterhUisc,  deren  Huisen- 
kopf  durch  einen  inneren  Bajonettverschluss 
gehalten  wird.  A.  Zuckechwerdt,  II- 
menuii.  21.  9.  01. 

Nr.  164  094.  Beckmanii’echee  Thermometer 
mit  oben  rund  geblasenem  Rc8er\'egefAen 
und  Erweiterung  an  der  von  demselben  aus- 
gehenden Kapillare.  C.  Uichtor,  Berlin. 
26.  9.  01. 

Nr.  164  506.  Messinstrument  zur  sofortigen 
«luantitaUvon  Bestimmung  der  ilarnsauro 
im  Urin,  bestehend  aus  einer  dreifach  gra- 
duirten  Olasrühre.  H.Loowy,  Berlin.  17.10.01. 

Nr.  165  068.  Thermometer,  bei  denen  die 
Skalcneintheilung  auf  einer  zweiten  (ilas- 
rohro  angebracht  ist.  W.  Uobo,  Zerbst. 
12.  11.  01. 

Nr.  165  370.  Sfturchestflndiger,  luftdichter 
Slcherheitsverschlusa  für  Giasinstrumente, 
bestehend  in  einer  Scheibe  von  elastischem, 
shureboständigem  Material  und  einer  Scheibe 
oder  Stöpsel  aus  starrem,  stlurobcstAndigom 
Material,  welche  durch  Kapseln  befestigt 
werden.  Langguth  & Schümm,  Il- 
menau. 16.  10.  01. 

Nr.  165  430.  Wasser  • (ilaspumpe  für  den  Ge- 
bratich  im  Laboratorium  mit  kugelförmiger 
Gestalt  des  die  Wassorausströmungsötfnung 
umgebenden  Theils  und  einem  Rückschlag- 
ventil im  luftleeren  Raum.  Dr.  Bonder  & 
Dr.  Hobein,  München.  24.  9.  01. 

Nr.  166  281.  Harzleim-Arftoroeter,  durch  dessen 
Skala  der  Harzgohalt  im  Harzleim  nach 
Prozenten  festgestellt  werden  kann.  W. 
Btoraudt,  Leipzig.  11.  11.  01. 


BQchepschau. 

G.  Marpmann , Illuatrirte  Fachlexika  der 
gosammten  Apparaten-,  Instrumenten-  und 
Maschinenkunde  für  Wissenschaft,  Gewerbe 
und  Unterricht.  Lex.-8<>. 

I.  Chemisch-analytiscbeTocbnik  und  Appa- 
ratenkunde.  In  90  Lief,  zu  1,50  M. 

Leipzig  1901.  Paul  Schimmel wltz. 

Es  ist  eine  grosse  und  ungemein  schwie- 
rige Aufgabe,  die  sich  Marpmann  mit  der 
Herausgabe  seiner  illustrirten  Fachlexika  ge- 
setzt hat;  aber  schon  eine  kurze  Durchsicht 
der  uns  vorliegenden  ersten  6 Hefte  des 


ersten  Bandes  zeigt  dass  seine  Kraft  den  An- 
forderungen, die  eine  solche  Aufgabe  an  die 
wissonBchaftlicho,  kritische  und  literarische 
Fähigkeit  des  Unternehmers  stellt,  in  keiner 
Weise  gewachsen  ist.  Wir  müssen  cs  uns  ver- 
sagen, hier  ausführlicher  auf  die  grosse  Zahl 
von  Unklarheiten,  wissenschaftlichen  Fehlern 
und  zum  Theil  otTcnburen  Widorsinnigkolteu  ein- 
zugohen,  der  wir  in  diesen  6 Heften  begegnet 
sind.  Eine  kleine  Auswahl  wird  genügen,  um 
die  Art  und  Weise,  wie  Marpmann  seine  Auf- 
gabe zu  lösen  versucht  hat,  zu  kennzeichnen. 
Auf  Mftugel  anderer  Art,  welche  wir  auf  dem 
Gebiete  der  Illustrationen,  der  kritischen  Sich- 
tung dos  Stoffes  und  in  anderer  Beziehung  zu 
rügen  liittten,  wollen  wir  gleichfalls  aus  Raum- 
mangel nicht  nöhor  eingehen. 

Auf  8-  8 findet  sich  unter  dem  Titel  „Ab- 
dampfscholen* unter  Hinweis  auf  die  vor- 
handenen Figuren  eine  Zusammenstellung  alles 
dessen,  w as  Ober  diesen  Gegenstand  zu  erfahren 
wUnschenswerlh  ist.  Die  nächsten  5 Artikel 
tragen  s.’lmmtlich  auch  die  Ueberschrift  .Ab- 
dnmpfschalon*  und  enthalten  im  Grunde  nichts, 
was  nicht  schon  in  dem  ersten  Artikel  über 
diesen  Gegenstand  gesagt  worden  wäre.  Also 
statt  etnzsden  Gegenstand  erschöpfenden  Artikels 
deren  itechi!  NVelche  Erschwening  der  Orlen- 
tiruog  bedeutet  dasf 

Auf  8.  J^6  finden  wir  den  Satz;  „Bei  der 
Ermittelung  des  spezifischen  (rewichtes  nach 
Dr.  Goeckol,  mit  Hülfe  des  Pyknometers,  ver- 
Olhrt  man  bekanntlich  in  der  Weise,  dass  u.s  w.* 
Dass  Hr.  Dr.  Goeckel  der  Erfinder  der  pykno- 
metrischen  Methode  sei,  könnte  daraus  gefolgert 
werden! 

Auf  5.  35  unter  dem  Titel  „Aspirator- 
heisst es:  „Wenn  in  dom  saugenden  Gefüss  die 
Wassershulo  steigt  oder  fällt,  so  mindert  eich 
die  saugende  Kraft  und  daher  bedeutet  der 
Apparat  von  Binder  mit  konstantem  Ausfluss 
eine  stnmlige  8augw  irkung." 

Auf  S.  50  findet  sich  ferner  die  Formel: 

6 = Solche  Druckfehler  dürften  nicht 

stehen  bleiben.  Den  Titel  „Büretten“  tragen 
39  einzeluo  Artikel! 

Ueber  „Karbid“  woiss  Marpmann  nichts  zu 
sogen  als;  „Kalziumkarbid  besitzt  ein  spezi- 
fisches Gewicht;  = 2,22  bei  18 e C.“  Eine  mit 
Rücksicht  auf  den  Titel  des  ersten  Bundes 
recht  dürftige  Behandlung  eines  so  wichtigen 
Gegenstandes. 

Al.s  nächster  Artikel  kommt:  „Karbid-Gas 
ist  Azetylen,  weil  dasselbe  aus  Kulziumkarbid 
bereitet  wird.“  Da.s  ist  Alles,  was  über  „Kar- 
bidgn.s“  gesagt  wird. 

S.  193  findet  sich  unter  dem  Titel:  „Dalton’s 
Gesetz“  Folgendes:  „ln  einem  mit  Gas  gefüllten 
Raum  erhalt  beim  Hiuzutreten  von  Gas,  dieses 


DiyiiuL^ci  by  C I * 


30 


Büebcrtelwu.  — PatMtaebau. 


Daataeh* 
Mechanik  «r-ZiK 


dieselbe  Sättigung,  als  wenn  der  Raum  luft* 
leer  wttre.  Sein  Druck  addirt  eich  zu  dem  vor- 
handeoen.  Zwei  heterogene  Gase  verhalten 
sich  zu  einander  wie  zwei  luftleere  Räume. 
Jedes  Gas  füllt  den  vorhandenen  Raum  aus.“ 
Bin  Kommentar  hierzu  ist  überflüssig. 

Endlich  wollen  wir  noch  2 Stellen  aus  dem 
Artikel  „Blektruchemische  Apparate“  anführen, 
welcher  zu  den  stärksten  Unwissenschaftlich* 
keiten  gehört,  die  uns  aufgcatossen  sind. 

„Nach  der  heutigen  Anschauung  besteht 
die  Materie  aus  kleinsten  Theilchen,  die  bei 
dem^absoluten  Nullpunkte  ln  Ruhe  und  Toten- 
starre, mit  beginnender  Warme  in  Bewegung 
kommend,  in  die  Wechselbeziehungen  treten,  die 
wir  als  physikalische  oder  chemische  Erschei- 
nungen kennen.  Auf  der  Praezistenz  der 
kleinsten  Bewegung  beruht  die  Rcaktionsnthig- 
keit  der  Materie,  w ird  diese  Bewegung  beeinflusst 
und  in  bestimmter  Richtung  hefürdert,  so  treten 
diejenigen  Naturkrüfte  auf,  welche  wir  durch 
unsere  Sinnesorgane  als  Schall,  Wanne,  Che- 
mismus, Elektrizität  und  Magnetismus  be- 
zeichnen. Die  Ureacbe  der  sogenannten  Na- 
turkrüfte  ist  dieselbe,  es  ist  die  Bewegung. 
Die  Art  der  Bewegungen  und  die  Geschwin- 
digkeit derselben  eine!  verschieden.“ 

„Sobald  der  Lichtstrahl  in  eine  andere 
Etiergio  umgesetzt  ist,  verschwindet  derselbe 
und  tritt  auf  als  Warme,  Elektrizität  oder  che- 
mische Energie,  und  umgekehrt  hören  die 


Eigenschaften  der  Potentiale  auf,  sobald  die- 
selben  transmutirt  sind.  Vorausgesetzt,  dass 
die  elektrische  Energie  als  solche  nicht  in  den 
Stromquellen  aufgespoichert  sein  muss,  sondern 
dass  diese  aus  anderer  Kraft,  um  einmal  das 
alte  bekannte  Wort  zu  gebrauchen,  erzeugt 
werden  kann.“ 

Mit  Rücksicht  auf  das  ganze  Werk,  soweit 
es  uns  bisher  zugänglich  ist,  erscheint  es  uns 
unbegreiflich,  wie  eine  so  grosse  Zahl  günstiger 
und  günstigster  Rezensionen  über  das  vor- 
liegende Buch  bat  geschrieben  werden  können, 
wie  wir  sic  In  den  uns  mit  den  Probeheften  zu- 
gegangenen  Prospekten  vorfinden.  Bm. 

R«  Rählemiinn,  GrundzUge  der  Gleichstrom- 
Technik.  Eine  gemelnfassl.  Darstellg.  der 
Grundlagen  der  Btarkstrom  * Elektrotechnik 
des  Gleichstromes.  2.  Aull.  g^.-80.  XIV, 
626  S.  mit  über  400  Abbildgn.  I.<eipzig, 
0.  Deiner  1901.  14,00  M-:  geh.  in  Leinw. 
15,50  M. 

A.  Vogler,  Jedermann  Elektrotechniker.  4.  Bd. 
8^  Leipzig,  M.  Schäfer  1901. 

4.  Die  elektr.  Wellen,  deren  Brzeugg. 
u.  Anwendg.  zur  drahtlosen  od.  Funken- 
Telegraphie,  Regelung  der  Uhren  u.  Fern* 
Zeiger,  Steuerung  der  Torpedoe  u.  s.  w. 
44  S.  m.  19  Abbildgn.  0,75  M-,  geb. 
1.26  M. 


Patentaohau. 


Registrirrorrichtono  für  Apparate  rar  Aoaffibning  von  Gasanalyeen.  M.  Arndt  in  Aachen. 


6.  10.  1899.  Nr.  118  724.  Kl.  42. 

Das  Gas,  dessen  Absorbirbarkeit  bestimmt  werden  soll, 
tiefindet  sich  in  der  Mossröhre  a und  den  damit  in  Zusammenhang 
stehenden  Röhren,  wird  aber  durch  Anheben  des  Gefüsaes  mit  der 
Sperrflüssigkeit  in  ihr  und  mit  der  nach  dem  Raum  e führenden 
Verbindung  d abgosperrt.  Kaum  e steht  in  Verbindung  mit  Kaum  e, 
der  durch  Aaheben  des  Gefüsses  f mit  absorbirender  Flüssigkeit 
gefüllt  wird.  Durch  das  Anheben  von  6 wird  das  Gas  aus  a 
nach  c gedrängt  und  drängt  seinerseits  die  Flüssigkeit  aus  c 
nach  r,  die  ihrerseits  wieder  ira  oberen  Theil  von  e befindliche 
Luft  durch  dio  Leitung  g in  die  Tauchglocke  h treibt. 

Dos  Mauss  der  Verdrängung  wird  um  so  grösser  sein,  je 
weniger  Gas  von  der  Flüssigkeit  absorbirt  w'ird.  Dem  ent- 
sprechend wird  sich  auch  dio  Tauchglocke  h mehr  oder  we?nger 
hoben.  Das  .Maass  wird  vermöge  Hcbelübertragung  auf  der 
Registrirtrommel  » durch  die  Länge  der  Striche  k registrirt. 

SphärUeh,  chromatisch  und  astigmatisch  korrigirtes  Objektiv. 

A.  H.  Rietzschel  in  München.  4.  3.  1898.  Nr.  118  466. 

Kl.  42. 

Die  Brfindung  beruht  auf  Zwuitheilung  der  mittleren 
Linse  der  bekannten  Astigmattypen  durch  eine  Planfläche,  die 
im  Vergleich  zur  sphärischen  Fläche  bestimmte  Vorthoilo  hat.  Es 


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PsMotackftO. 


31 


B«ri  9. 

L P»bru*r  l9Qg. 

treten  keine  ZwUchenfehlur  vuu  Achse  bU  Rand  auf^  sie  bildet  die  günstigste  Form  für  gleich- 

massige  DurchlAssigkeit  der  zentralen  und  scbrftgen  Strahlenbüscbel  und  bietet  Erleichterung 

in  der  Fabrikation.  Das  Objektiv  selbst  besteht  aus  vier  verkitteten  Linsen, 

einer  bikonvexen  a,  konkavplanen  b,  einer  plankonvexen  c und  einer  bi- 

konkaven  d,  von  denen  die  zweite  höhere  Dispersion  als  die  dritte  hat, 

und  deren  Brechungsindizes  der  Beschränkung  unterliegen,  dass  die  erste 

einen  höheren  Brechungsindex  als  die  zweite,  die  dritte  einen  geringeren  ~ ^ 

Brechungsindex  als  die  vierte  besitzt. 

Vorriehtong  sum  Bewegen  enÜernter  Mechanismen  mittels  Herts’soher  Wellen.  L.  H.  Walter 
in  London.  23.2.1899.  Nr.  119  268.  Kl.  21. 

Bei  dieser  Vorrichtung  entsendet  man  auf  der  Gebestelle  Zeichen,  die  aus  einem  nach 
Anzahl  und  Zeitfolgo  feetgoeetzten  Kodex  bestehen,  während  auf  der  Empfongsstello  der  Mecha- 
nismus nur  dann  in  Bewegung  gesetzt  werden  kann,  wenn  Wellen  ankommen,  welche  in  Zahl 
und  Zeitfolge  mit  der  festgesetzten  Reihenfolge  Ubereinstimmen,  beim  Eintreffen  von  Wellen 
in  anderer  Reihenfolge  aber  durch  eine  Bicherheitsvomichtung  in  seiner  Anfangsstellung  zurück- 
gefübrt  wird.  Daboi  erregt  auf  der  Gebestelle  eine  Scheibe  mit  einer  Anzahl  in  bestunniter 
Entfernung  angeordneter  StromschlussstQcke  in  bestimmten  Zeiträumen  die  Wellen  ausaendende 
Funkenstrecke,  und  auf  der  Brnpfangsstelle  arbeitet  eine  mit  der  Geberscheibe  synchron  bewegte 
und  ihr  an  Zahl  und  gegenseitiger  Entfernung  der  StromschlussstQcke  entsprechende  Empfangs- 
scheibe  mit  einer  Schleiffeder  so  zusammen,  dass  ein  den  zu  bewegenden  Mechanismus  fort- 
schaitender  Stromschluss  nur  dann  erfolgen  kann,  wenn  beim  Erregen  der  PrittrOhre  die  Schleif- 
feder eines  der  besagten  StromschlussstUcke  trifft,  während  beim  Erregen  der  FrittrOhre  bei 
Stellung  der  Scbleifl'eder  zwischen  den  Stromechluasstückeii  ein  die  Rückführung  des  zu  be- 
wegenden Mechanismus  in  die  Anfangsstellung  bewirkender  Stromschluss  erfolgt. 

Frittaröhre  mit  einer  durch  Einwirkong  eines  magnetischen 
Feldes  Temtirkten  Wirkung.  Schuckert  & Co.  in  Nürn- 
berg. 22.  5.1900.  Nr.  1191B6.  Kl.  21. 

Der  die  Frittröhre  6 durcbfliesaende  Strom  des  Orts- 
Stromkreises  ede  wird  durch  eine  die  Frittröhre  umkreisende 
Magnetisirungsspule  f geführt,  welche  im  Innern  der  Röhre  so 
lange  ein  magnetisches  Feld  erzeugt,  als  die  Einwirkung  der 
elektromagnetischen  Welle  andauert. 

Yorrichtiing  aur  Herstellung  von  Glashohlkörpem.  P.  Th.  Sie- 
vert in  Dresden.  18.  8 1899.  Nr.  115  635:  Zus.  z.  Pat. 

Nr.  109  363.  KI.  32. 

Die  zur  Ausführung  des  Glasblasverfahrens  nach  Pat 
Nr.  109  86S  dienenden  bohlen  oder  massiven  Platten  sind  derart 
abgeändert,  dass  zwischen  der  die  Glasmasse  t aufnebmonden 
Platte  a und  einem  umgebenden  aufklappbaren  Rahmen  d eine 
Rille  oder  Nuth  m ausgespart  ist,  welche  die  Ränder  der  Glas- 
schiebt  aufnimmt , festhalt  und  mit  der  Unterlage  abdichtet, 
ln  Folge  dessen  kann  der  formgebonde  Habmen  oder  die  Hohl- 
form g in  geringem  Abstande  von  der  Glasschicht  angeordnet 
werden,  zum  Zwecke,  die  Platte  a mit  aufgeblähter  Glasmasse 
unabhängig  vom  formgebenden  Rohmen  oder  der  Hobifurra  be- 
hufs Vermeidung  von  Pünnnähten  in  Drehbewegung  veisetzen 
zu  können. 

Kndookop.  L.  Levi  in  Genua.  11.  7.  1899.  Nr.  117  205. 

Kl.  30. 

Eine  Scheibe  s ist  in  der  Mitte  durchbohrt  und  mit 
einem  Röhrchen  k versehen;  dieselbe  ist  in  der  Achse  des 
Femruhrs,  senkrecht  zu  dieser  liegend  angeorünet  und  dient 
gleichzeitig  als  Schirm  für  die  Augen  gegen  Blenden  des 
Lämpcheoa  sowie  auch  als  Reflektor  zwecks  intensiver  Beleuchtung,  ohne  die  Beobachtung  zu 
beeinträchtigen. 


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32 


Paientliste. 

Bia  zum  13.  Januar  1901. 

Klasse:  AnmeldangreB« 

21.  Sch.  16  481.  Verfahren  zur  Bescitlguug  des 
remanenten  Magnetiamua  von  HufeUen-Elek- 
tromogueten  mit  einem  schwingenden  und 
einem  feststehenden  Magnetaystem.  P. 
Schneider,  Berlin,  u.  J.  v.  d.  Ploeg, 
Friedenau-Berlin.  SO.  10.  00. 

Sch,  16  309.  Durch  Widorstandavergrosserung 
wirkender  Erapfhnger  für  elektrische  Weilcnt 
bestehend  aus  einem  Spalt  in  Metallbelag. 
B.  Schäfer,  Frankfurt  a.  M.  29.  8.  00. 

* R.  15  431.  Relais  für  schwache  Wechselströme. 
M.  Reich  u.  J.  Bing,  Frankfurt  a.  M. 
28.  4.  01. 

B.  80  200.  Elektrischer  Ein-  und  Ausschalter 
mit  UnterdrQckuug  des  Unterbrechungs- 
funkens durch  bewegtes  Oel.  W.  Böhning, 
Berlin.  15.  10.  01. 

S.  15  299.  Geschlossene  Schmelzsicherung  für 
oloktrischo  Ströme.  Siemens  & Halske, 
Berlin.  9.  8.  01. 

K.  20847.  OszilUrender  BIcktrizitAtsz&blor. 
R.  Kennedy,  Leeds,  Engl,  19.  2.  01. 

A.  8456.  Zeichenapparat  zur  purallelprojek- 
tiviachen  Aufnahme  von  Röntgoobildern. 
Allg.Elektrizitats  •Gesellschaft.Berlin 
31.  10.  01. 

80.  A.  7538-  Spiegel  für  ärztliche  Zwecke. 
P.  Ph.  Adolph,  Berlin.  22.  11.  00. 

:12.  E.  7220.  Verfahren  zur  Herstellung  von 
galvonoplastiechen  Metallauflagen  auf  Glas, 
Stein  u.  dgl.;  Zua.  z.  Anm.  B.  7322.  F. 
Bppler,  Berlin.  20.  10.  00. 

42.  G.  14  320.  GelenkhebelverbUidung  zum 
Fohren  mehrerer  Punkte  im  Kraisimgen  als 
georaetriachem  Ort.  A.  Gagariii,  8t.  Peters- 
burg. 19.  3.  00. 

K.  22  113.  Photometer  mit  parallel  stehenden 
Milchglasplatteii.  A.  Kauer,  Wien.  21.9.00. 

D.  11091  Wegemeaser  für  Schiffe.  The  Do- 
lan oy  Sa  fety  Log  Co.,  New-York.  5.  II. 00. 

H.  25  610.  Geschwindigkoitamesscr  mit  einem 
auf  einer  gleichförmig  umlaufenden  Scheibe 
sich  verstellendon  Reibrad.  J.  Hey  de  u. 
A.  Guth,  Dresden.  13.  3.  OL 

B.  30030.  Höhen-  und  Gefällmea.‘ter  mit  stell- 
barer Libelle.  G.  Bonjes,  Hasserodo  b. 
Wernigerode  a.  Harz.  14.  9.  01. 

8.  12  7H7.  Vorrichtung  zur  Projektion  mehrerer 
Bilder  durch  ThcilspiegeUnit  einem  Objektiv. 
J.  Szczepanik,  Wien.  26.  8.  99. 

F.  16  668.  Belcuchtungavorrichtung  an  Äblese- 
mikroskopen  für  die  Horizontalkreisc  astro- 
nomischer, geodätischer  und  ähnlicher  ln- 


D»«tarb« 
Ucchukktr-Zt« 

strumciile.  0.  Kennel  Söhne,  Kassel 
29.  la  01. 

Sch.  17  949.  Verfahren  zur  manometrischen 
Messung  von  Flüseigkeitshöhen;  Zus.  z. 
Anm.  Sch.  17  621.  C.  Schmitz,  Berlin. 
11.  11.  01. 

D.  11  562.  Schiffsiog  mit  flossenartigen  Flügeln. 
The  Delanoy  Safety  Log  Co.,  New- 
York  5-  11-  00. 

ErthelliuigeB. 

21.  Nr.  128311.  Schroibvorrichtung  zur  üeher- 
tragnng  von  Zeichen  mittels  elektrischer 
Wellen  ohne  fortlaufenden  Leitungsdruht 

J.  Cervera,  Valencia,  Spanien.  13,  9.  99. 
Nr.  128  433.  Hörnerblitzabloiter  mit  Widerstand 

zur  Abschwächung  des  nachfolgenden  Ma- 
schinenstromes. W.  Lahmeyer  & Co., 
Frankfurt  a.  M.  27.  8.  01. 

.\*r.  128  393  Rotirender  Stromunterbrecher. 

N.  G.  van  Huffel,  Utrecht.  15.  6.  01. 

Nr.  128740.  Elektrolytischer  Stromunterbrecher 
mit  selbstthätiger  Reg\iUning  der  Länge 
der  in  den  Elektrolyten  cintuuehenden 
Anodenspitze.  P.  Dessauer,  Aschafienburg. 
9.  6.  01. 

32«  Nr.  127  931.  Vorrichtung  zum  Läutern  und 
Reinigen  geschmolzeueu  Glases.  J.  Lohne. 
Aachen.  1.  7.  99. 

Nr.  127  932.  Verfahren  zum  Formen  von  Glas. 

K.  MichaöUs,  Charlottenburg.  3.  4.  00. 
Nr.  128  016.  Vorfahren  zur  Trennung  eines 

geblasenen  GlasbohlkurperB  von  dem  au 
der  ßlosvorrichtung  sitzenden  verlorenen 
Kopfe.  P.  Th.  Sievert,  Dresden.  5.12.00. 
Nr.  128  251.  Verfahren  zur  Herstellung  von 
Glaahohlkörporn.  Derselbe.  5.  12.  00. 

Nr.  128  667.  Spiegel  aus  Glas  mit  Metall- 
überzug für  optische  Zwecke  und  Vorfahren 
zu  ihrer  Herstellung.  K.  Deloncle,  Paris. 
2.  2.  01. 

Nr.  128705.  Verfahren,  Draht  u.  dgl.  aus 
Nickeleisenlegirungen  für  das  Einschmelxen 
in  Qlaa  geeignet  zu  machen.  Sociöt4  Ano- 
nyme de  Commentry-Fuurchambault 
et  Decazeville,  Paris.  3.  5.  00. 

42.  Nr.  128  408.  Geschwindigkeitsmesser  mit 
Reibradgetriebe  für  Drehbewegungen.  0. 
Junghaos,  Schrainberg,  WttrtL  11.  9.  00. 
Nr.  128  352-  Stereoskop  für  in  Buchform  ge- 
bundene Stereoskopbilder.  A.  W.  Jones, 
Kansas,  V,  St.  A.  21.  6.  01. 

49.  Nr.  128  490.  Stahlliärtuugsmittel.  P.  Ga- 
lopin,  Genf.  7.  5.  OL 

74,  Nr.  128  591,  Elektrischer  Fernzeicheiigeber 
mit  Wismuthspulen.  Hartmann  & Braun, 
Frankfurt  a.  M.-Buckenheim.  81.  10.  00. 


For  die  KedAküoa  Tereatwonürb : A.  Hlaecbke  ia  BerHa  W. 

VerUf  Tt)B  Jalla»  Sprlager  ia  Berllo  H.  — Üraek  tob  Enil  Drejer  ln  Berilo  SW. 


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Deutsche  Mecl^nlker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitsohrift  für  luatrumentenkunde 

wkI 

Organ  filr  die  gesammte  Olasinatrumenten  - Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 


Redaktion:  A.  Blaschke,  Berlin  W.,  An  der  Apoatelkirclie  7b. 


Nr.  4.  13.  Februar.  1902. 

Kaehdmok  nsr  mit  Geaehml|riui|r  der  BedaktloB  reetattet. 


Pneumatischer  Tiefenmesser. 

VoQ  der  Pinna  O.  BflAitMirir  lo  KrtedeDau-BerliB 

Der  pneumatische  Tiefenmesser  (s.  Fig.)  besteht  aus  einer  unten  konischen,  oben 
zylindrischen  QlasrOhre  K,  »eiche  unten  offen,  oben  durch  ein  MetallstUck  geschlossen 
ist;  es  ist  mit  einer  kleinen  Kapillarröhre  J versehen,  durch 
welche  beim  Lothen  das  Wasser  in  die  Glasröhre  tritt.  Kum 
Festhalten  der  Glasröhre  Im  Gehäuse  ist  auf  dem  oberen  Ende 
derselben  ein  Metallstfick  aufgestreifl  und  mit  Siegellack  be- 
festiget. An  diesem  MetallstQck  mit  Kapillarrohr  sitzt  fest  ver- 
bunden die  zylindrische  Hülse  E,  deren  Oelfnung  mit  einem 
.Musselinnetz  überspannt  ist,  um  den  Eintritt  von  Schlick  o.  dgl. 
in  die  Kapillarröhre  zu  verhindern.  Die  Glasröhre  selbst  trüget 
die  bis  200  m reichende  Tiefenskale;  sie  ist  von  einem  starken 
.Messinggehüuse  umgeben  und  wird  unten  von  einem  an  dem 
.Messinggehüuse  sitzenden  Ventil  D und  mittele  der  Schraube  H 
verschlossen  und  geöffnet. 

Zum  Schutz  des  Tiefenmesser»  sowie  zum  Befestigten  des- 
selben an  der  zwischen  Lothdraht  und  Loth  befindlichen  Leine 
ist  noch  eine  aus  starkem  verzinnten  Eisenblech  hergestellte, 
oben  und  unten  mit  einem  Bügel  versehene  Büchse  vorhanden, 
welche  oben  zur  Aufnahme  des  Tiefenmessers  offen  ist.  Der 
das  untere  Ende  abschliessende  Boden  sowie  die  Büchse  selbst 
sind  mehrfach  durchlöchert,  damit  das  Wasser  beim  Fallen  und 
Einwinden  des  Lothes  frei  hindurchfliessen  kann. 

Rechtwinklig  zu  den  Befestigungsnieten  des  oberen  Bügels 
sind  dicht  unter  der  Oberkante  der  Büchse  zwei  Löcher  gebohrt, 
durch  welche  ein  mit  Kopf  und  federndem  Schnepper  versehener 
Bolzen,  welcher  gleichzeitig  auch  durch  den  oberen  Ring  des 
Tiefenmessers  gesteckt  werden  kann,  hindurchgeht.  Letzterer 
hüngtt  somit  in  der  Büchse  auf  dem  Bolzen  und  ist  durch  diesen 
gegen  Herausfallen  gesichert.  Gummiringe,  welche  ülter  den 
Tiefenmesser  gestreift  sind,  verhindern  ein  seitliches  Anschlägen 
in  der  Schutzhülse. 

Soll  der  Tiefenmesser  zum  Lothen  fertig  gemacht  werden, 
so  ist  er  aus  der  Büchse  herauszunehmen.  um  das  etwa  in  der 
Glasröhre  noch  befindliche  Wasser  durch  Oeffnen  des  Ventils  zu 
entfernen.  Alsdann  wrird  das  Ventil  zugeschraubt  und  der 
Tiefenmesser  wieder  in  die  Büchse  unter  Benutzung  des  er- 
wühnten  Bolzens  gehüng^t. 

Wird  nun  der  am  Loth  befindliche  Stropp  mit  dem  untern 
und  die  am  Lothdraht  befindliche  Leine  mit  dem  oberen  Bügel 
der  Büchse  verbunden,  so  hüngt  der  'Tiefenmesser  zwischen 
Loth  und  Lothdraht  und  ist  zum  Lothen  fertig. 

Beim  Fallen  des  Lothes  strömt  das  Wasser  bei  O ein, 
gfeht  durch  die  Kapillarröhre  J und  drückt  die  in  der  Glas- 


34 


V«r«ta»-  und  Pcnoocanncbiicbtvo. 


M«ebuitk«r*ZM( 


röhre  beflmlliche  Lufl  der  Wag^ertiefe  entsprechend  zusammen.  Es  findet  somit  hier 

dasselbe  wie  bei  den  mit  chromsaurem  Silber  belehn  Röhren  statt,  nur  mit  dem 

Unterschiede,  dass  das  Wasser  in  dem  Tiefenmesser  bleibt,  während  es  aus  den  ge- 
nannten  Köhren  beim  Kinwinden  des  Lothes  wieder  abfliesst.  Das  eingedrun^ene  Wasser 
ist  hier  das  Maass  der  gelotheten  Tiefe,  welche  an  der  Tiefenskale  direkt  abgelegen 

wird,  während  bei  den  mit  chromsaurem  Silber  versehenen  Röhren  die  erreichte  Tiefe 

durch  die  Entfärbung  des  Belages  angegeben  vnrd. 

Nach  erfolgter  Ablassung  ist  das  Ventil  zu  öffnen;  nachdem  das  Wasser  aus  der 
UlasrÖhre  vollständig  abgetiossen  ist,  wird  der  Tiefenmesser  in  die  Büchse  gesteckt 
und  im  Maschinonkaston  an  flein  dafür  vorgesehenen  Ort  untergebracht. 

Der  Vortheil  dieses  Tiefenmessers  gegenüber  den  dem  gleichen  Zweck  dienenden 
Glasröhren  mit  chromsaurem  Silber  besteht  darin,  dass  unrichtige  Tiefenangaben,  welche 
durch  Verderben  des  Belages  herbeigeführt  werden  können,  hier  vollständig  aus- 
geschlossen sind;  ferner  ist  das  innen  belegte  Glas  nur  einmal  verwendbar,  das  oben 
beschriebene  aber  beliebig  oft,  sodass  man  davon  keinen  sehr  grossen  Vorrath  an  Bord 
zu  haben  braucht. 


Vereins«  und  Personennnchriohten. 


D.  O.  f*  M.  u.  O.  ZwgT.  Hamburg«  ' 
Altona.  Sitzung  vom  4.  Februar  1902. 
Voreltzender:  Herr  Dr.  KrQss. 

Der  Vorsitzende  legt  eine  Mittheilung  der 
üewerbekammer  vor,  nach  welcher  Handwerker 
zur  Eintragung  in  das  HandcUrogiater  ini  All- 
gemeinen nicht  verpfiiehtet  sind,  sowie  den 
Jahresbericht  der  Industriekommission  der  Han- 
delskammer. 

Als  Mitglied  wird  aufgenommen:  KnoIl&Co. 
G.  ra.  b.  H-,  Optische  Werkstatto,  Altona. 

Der  Schatzmeister,  Herr  R.  Dennert,  er- 
stattet die  Kaasenabrechnung;  nach  Revision 
derselben  durch  die  Herren  Fischer  und 
Krogsgaard  wird  dem  Schatzmeister  mit  Dank 
für  seine  Mühewaltung  Entlastung  crtheilt. 

ln  den  Vorstand  werden  die  Herren  Dr. 
KrUss,  Max  Bckel  und  R.  Dennert,  zu  Ab- 
geordneten in  den  Vorstand  der  D.  G.  f M.  u.  0. 
die  Herren  R.  Dennert  und  Max  Bekel  I 
wiedergewahlt. 

Der  Vorsitzende  macht  darauf  aufmerksam, 
dass  nach  den  AuafUhrungsbeetimmungen  Uber 
die  Kontrolkommisaionen  fUr  dos  Lehrlings- 
wesen  die  Amtsdauor  der  tm  Februar  1900  ge- 
wählten Mitglieder  der  beiden  Kommissionen 
für  Hamburg  und  Altona  abgclaufen  sei.  Auf 
Grund  eingehender  Berathung  fasst  der  Verein 
folgenden  Beschluss: 

In  Erwägung  des  Umstandes,  dass  durch 
den  Beschluss  des  Dresdner  Mechaniker- 
tages  1901,  die  Regelung  der  Gchalfen* 
fragen  aus  dem  Programm  der  D.  G.  f.  M. 
u.  0.  zu  streichen,  das  bisher  freundliche 
Verhältniss  zu  den  GehUlfeu  ln  Bezug  auf 
gemeinsame  Behandlung  gemeinsamer  In- 
teressen gefährdet  erscheint  und  man  er-  i 
warten  muss,  bei  Ncuausschreiben  der  { 
Wahlen  zur  Kontrolkommission  vor  Erwä-  | 


gungen  prinzipieller  Art  seitens  des  Ge- 
hülfenschaft gestellt  zu  werden; 

in  Erwägung  ferner,  dass  derartige  prin- 
zipielle Entscheidungen  Sache  des  Vor- 
standes der  D.  O.  f.  M.  u.  0.  und  des 
.Meebanikortages  sind  und  der  Zwolgv'erein 
sich  nicht  veranlasst  fühlt,  hier  ein  PrA- 
zedens  zu  schalTen; 

in  Erwägung  endlich,  dass  die  Frage 
nach  der  (teltung  des  erwähnten  Beschlusses 
des  letzten  MeebanikerLages  erst  vom  Vor- 
stände der  D.  G.  f.  M u.  0.  entschieden 
werden  muss  und  dass  die  Meinung  über 
die  Behandlung  von  Fragen  wie  die  vor- 
liegende auch  in  der  Gehülfenschaft,  ins- 
besondere in  derjenigen  von  Hamburg- 
Altona,  noch  nicht  ganz  geklärt  zu  sein 
scheint. 

hält  der  Verein  es  für  durchaus  un- 
zweckmässig,  jetzt  Neuwahlen  zu  den  Kon- 
trolkommissionen  Hamburg  und  Altona  statt- 
ündon  zu  lassen.  Um  aber  die  segensreiche 
Tbätigkeit,  welche  namentlich  die  Ham- 
burger KontrolkomDiisaioQ  bisher  entfaltet 
hat,  nicht  zu  unterbrechen,  beschliesst  der 
Verein,  die  bUherigon  Mitglieder  der  Kom- 
missionen aus  dem  Kreise  der  Arbeitgeber 
bis  auf  Weiteres  zu  bestätigen  unter  der 
Voraussetzung,  dass  der  Verein  der  Mecha- 
niker und  Optiker  Hamburg-Altona  in  Be- 
zug auf  die  Vertreter  aus  dem  Kreise  der 
Arbeitnehmer  ebenso  verfahren  wird. 

Hierauf  spricht  Herr  Max  Bekel  an  der 
Hand  seines  der  Gewerbekammer  erstatteten 
Berichtes  Ober  die  Feinmechanik  auf  der  Pa- 
riser Weltausstellung,  in  welchem  er  haupt- 
sächlich die  Leistungen  der  fremden  Länder 
behandelt.  H.  K. 


Digitized  by  Google 


H*n  4. 

1&.  Fcbrnar  1902. 


Pw*ooMtn*ehrtdU»o.  — KMimt« 


Ernannt  wurden:  der  ao.  Professor  der 
Mathematik  und  Physik  am  Lyzeum  zu  Prei- 
sing, Macher  zum  o.  Professor  daselbst;  Prof. 
I>r.  G.  Bohlmann»  Privatdozent  der  Mathematik 
an  der  Universitftt  Göttingen,  zum  ao.  Professor 
daselbst;  Dr.  F.  Hausdorff,  Privatdozent  der 
Astronomie  und  Mathematik  an  der  Universität 
Leipzig,  zum  ao.  Professor;  Dr.  1*.  Czermak, 
Professor  der  kosmischen  Physik  an  der  Uni- 
versität Innsbruck,  zum  o.  Professur  der  Expe- 
rimentalphysik: Dr.  M'.  Felix,  Privatdozent  an 
der  BOhm.  Technischen  Hochschule  in  Prag, 
zum  ao.  Professor  für  allgemeine  und  technische 
Physik;  Dr.  P.  Wells,  faai6*e  de  eonfhrenee  an 
der  Universität  Lyon,  zum  Professor  der  Physik 
am  Eidgen.  Polytechnikum  in  Zürich;  J.  M. 
Mascart  zum  Aetrenome  aijoint  ao  der  Stern- 
warte Paris;  W.  M,  Keed  zum  Professor  der 
Astronomie  an  der  Ri$%eetoum  ümvereity- 

Habilitirt  haben  sich:  Prof.  Dr.  0.  Lummer, 
Mitglied  der  Physikalisch-Technischen  Reichs- 
anstalt in  Charlottenburg,  für  Physik  an  der 
Universität  Berlin;  Dr.  H.  Pauly  als  Privat- 
dozent  für  Chemie  au  der  Universität  Bonn; 
Dr.  W.  Meigen  und  Dr.  E.  Kupp  für  Chemie 
an  der  Universität  Freiburg  i.  B.;  Dr.  M.  Dehn 
für  Mathematik  an  der  Akademie  in  Münster. 

Dr.  R.  Fittig,  o.  Professor  der  Chemie  an 
der  Universität  Strassburg,  beabsichtigt  nach 
Schluss  des  Wintersemesters  in  den  Ruhestand 
zu  treten. 

Gewählt  wurden  von  der  Kgl.  Gesellschaft 
der  Wissenschaften  in  G<ittingen  zu  korrespon- 
direndenMitgliedem:  Geh.  Hofrath  Karl  Koppe, 
Professor  der  Geodäsie  in  Rraunschweig,  und 
Prof.  Wilhelm  Osfwald,  Prof,  der  Chemie  in 
Leipzig. 

Verstorben  sind:  Hofratb  II.  R.  v.  Perger, 
Professor  der  Farbenchemie  an  der  Technischen 
Hochschule  in  Wien;  Charles  A.  Bacon,  Pro- 
fessor der  Astronomie  am  Bet<nt  College  und 
Direktor  des  Smith  Obeervaicry,  41  Jahre  alt. 


Kleinere  Mittheilungen. 

Koptoxyl  (Prewholz). 

Bayr.  Tnd.-  u.  Qewerbebl  33,  8.  397.  1901. 

Unter  dieser  Bezeichnung  bringt  die  Firma 
B.  Harras  in  Bfihlon,  Thür.,  ein  Fabrikat  in  den 
Handel,  welches  aus  aufeinander  gelegten,  durch 
Pressung  verbundenen  Holzfoumleren  besteht. 
Die  Foumiere  werden  unter  Anwendung  eines 
wasserfreien  Leims  kreuzweia  über  einander  ge- 
legt und  in  Hitze  unter  hydraulischem  Druck 
stark  zusammengepresst.  Durch  diese  Behand- 
limg  erhält  die  Dicke  derHolxschicht  eine  wesent- 
liche und  bleibende  Verringerung,  sodass  die 


Pressung  zugleich  zur  Verzierung  der  Druck- 
flächen mit  erhabenen  Mustern  benutzt  werden 
kann.  Bin  Werfen  oder  Schwinden  des  Holzes 
oder  eine  Veränderung  durch  Luftfeuchtigkeit 
ist  wegen  der  stark  verdichteten  und  kreuz- 
weise gelagerten  Fasern  ausgeschlossen. 

Diese  letztere  Eigenschaft  des  Koptozyls 
machen  dasselbe  auch  für  die  Feinmechanik 
überall  dort  empfehlenswerth,  wo  das  Holz 
seine  ihm  gegebene  Form  unbedingt  beibe- 
halten muss. 

Das  neue  Material  wird  bis  jetzt  io  Platten 
von  3,5  bis  4 mm  und  1,5  bis  2 mm  Stärke  ge- 
liefert; das  Quadratmeter  kostet  ohne  jogliche 
Bearbeitung  6 bis  4 Dieser  Preis  ist  ver- 
hältnissmässig  niedrig,  und  da  das  Koptoxyl 
auch  geschmeidig  und  biegsam  ist,  so  scheint 
es  für  viele  Zwecke  der  Feinmechanik  recht 
brauchbar  zu  sein.  8. 

Meteorit. 

Der  MetaUarbeiter.  2S,  8.  3-  1902. 

Die  grosso  Zahl  der  bereits  vorhandenen 
Aluminlunilegirungen  ist  in  jüngster  Zeit  noch 
durch  eine  neue,  das  Meteorit,  vermehrt  worden. 
Dasselbe  bildet  nach  Angabe  der  Erfinder,  der 
Meteorit-Gesellschaft  m.  b.  H.  (Berlin  W.,  Fran- 
zösische Str.  16),  nicht  eine  Legirung  in  ge- 
wöhnlichem Sinne,  sondern  eine  chemische 
Verbindung.  Das  neue  Material  soll  ln  Folge 
dessen  auch  besondere  Vorzüge  besitzen. 

Die  Zusammensetzung  wird  geheim  gehalten, 
jedoch  lässt  das  geringe  spez.  Gew.,  2.50  gegen 
2.65  des  Aluminiums,  darauf  schliossen,  dass 
der  Zusatz  aus  einem  Leichtmetail  bestehen 
muss.  Das  Meteorit  kann  für  jeden  Zweck  der 
Technik  in  besonderer  Zähigkeit  und  Härte 
hergestellt  werden,  als  Walzmaterial  oder  als 
sehr  fester  Körper  für  die  Erfordernisse  der 
Feinmechanik,  des  Maschinenbaues  und  der 
Kunstgiesserei.  Es  besitzt  eine  hohe  Säure- 
und  Wiuerungsbeständigkeit.  auch  von  Laugen, 
Ammoniak,  Schwefel-  und  Salpetersäure  u.  A.  m. 
wird  es  fast  gar  nicht  angegriffen,  während  es 
nur  in  heisser  Salpeter-  oder  Salzsäure  löslich 
ist.  Das  Meteorit  soll  auf  gewöhnlichem  Wege 
gelöthet  werden  können.  Seine  Zugfestigkeit  ist 
dreimal  so  gross  wie  die  des  Aluminiums,  sodass 
es,  weil  seine  spezifische  Leitungsfähigkeit  eben- 
falls eine  hohe  ist,  sich  zur  Verwendung  für 
Starkstromleitungen  empfiehlt,  da  es  wegen 
seinoB  geringen  Gewichtes  wenig  Veranlassung 
zu  Drahtbrüchen  giebt  Die  Bearbeitung  des 
Meteorits  in  den  Werkstätten  der  Felnmechauik 
soll  nicht  die  geringsten  Schwierigkeiten 
bieten;  Walzen,  Ziehen  und  Schneiden  muss 
in  kaltem  Zustande  erfolgen.  Es  wird  be- 
sonders darauf  hingewiesen,  dass  das  Meteorit 
völlig  eisenfrei  ist  und  sich  deshalb  für  die 


Digiilzr;;!  by  Cl^)glL' 


36 


KUioer*  MlttheilMnseo. 


D«oUcb« 

N«>rbanlk«r-Zig 


Anfertigung  von  Meseinetrumenten,  Kompaseen 
u.  s.  w.  ganz  beeondors  eignet.  £f. 

Schmelzofen  mit  Knallf^na  • Oeblftse. 

( De/t(^lpHon  d*un  nouveau  four  rhaufff 
au  moyen  du  chalumeau  d et 

hydroyt^ie,) 

Von  H.  Moisean. 

Ann.  de  Chim.  et  de  Phys  24,  3.  289.  1901. 

Der  beschriebene  Ofen  ist  zwar  im  Prinzip 
nicht  neu,  dürfte  sich  aber  in  der  mitgetheilten 
Form,  in  weicher  er  leicht  herzustollen  ist,  für 
manche  Werkstattszwecke  empfohlen,  wenn  es 
Metalle  mit  sehr  hohem  Schmelzpunkt  zu  vor* 
flüssigen  gilt.  An  der  Hand  der  Figur  ist  die 
Konstruktion  dos  Ofens  leicht  verstündüch. 
Br  besteht  aus  einem  scheibenförmigen  Boden, 
zylindrischem  Mantel  und  gewölbtem  Deckel; 
der  letztere  ist  durchbohrt,  um  den  Flammen- 
gasen  Abzug  zu  gewahren ; 
in  die  konische  Bohrung 
des  Bodens  passt  der  (io* 
blasobrenner  mit  sanfter 
Reibung.  tJeber  ihm  steht 
auf  den  Kanten  dreier 
Prismen  der  Schmelz- 
tiegel,  welcher  also  ganz 
von  den  Flammengaseii 
umspUlt  wird.  Die  Di- 
mensionen dos  Ofens  sind 


12  cm  äusserer  Durch- 
messer, 14  cm  Höhe,  wah- 
rend der  Tiegel  8,5  cm 
Durchmesser,  4 cm  Höhe 
und  2 bla  3 mm  Wand- 
stärke besitzt. 

Als  Material  des  Ofens 
dient  ungelöschter  Kalk, 
aus  welchem  Mantel  und 
Schmelztiegel  gedreht, 
Deckel  und  Boden  mit 


dem  Meissol  gearbeitet  werden.  Für  Metalle, 
die  in  Verbindung  mit  Kalk  eine  leichtflüssige 
Schmelze  ergeben,  zu  denen  in  ereter  Linie 
Bisen  gehört,  wird  ein  (iraphittiegel  in  den 
aus  Kalk  gefertigten  hineingestellt;  ein  ohne 
Schutz  den  Flammen  ausgesetzter  Graphit- 
tiegel würde  verbrennen. 

Es  sind  Temperaturen  bis  zu  1800®  erreicht 
worden;  wobei  das  bekannte  von  Devlllo  und 
Dftbray  herrühreude  Geblase  benutzt  wurde; 
den  Sauerstoff  entnahm  man  den  käuflichen 
Flaschen , den  Wasserstoff  entwickelte  man 
aus  Zink  und  Schwefelsfture  (auch  dieses  Gas  i 
Ist  jetzt  in  Flaschen  kflufüch  zu  beziehen).  ! 
Vor  Feuchtigkeit  geechüUt  und  durch  ein  paar  i 
eiserne  Reifen  gefestigt,  ist  der  Ofen  längere  : 
Zeit  haltbar.  Ri- 


Neue«  yom  Mafroallum. 

Von  Diegel. 

FcrA.  d.  Ver.  x.  Befd.  d.  Qewerheß.  1901  S.  277- 

Aus  einem  Vortrag  des  Torpedo  - Stabs- 
itigeuieurs  Diegel  im  Verein  zur  Beförderung 
des  Gewerbefleisses  über  die  Verweudbarkeit 
des  Magnaliums  sind  die  nachstehenden  Ver- 
suchsorgebnisse  von  Interesse. 

Die  Bruchfestigkeit  des  Magnaliums  ist  bei 
einem  Magnesiumgchalt  von  8 bis  I0®/o  am 
grössten,  die  Bruchdehnung  dagegen  sehr  ge- 
ring; sie  ist  am  grössten  hei  3 bis  4^o  Mag- 
nesiurogohalt,  bei  14%  dagegen  bereits  Null. 
Für  Gus.sstücke  soll  die  Legining  mit  3 und 
4®/o  Magnesium  am  vortheilhaftesten  sein.  Eine 
Verdrängung  des  Bronze-  oder  Rothgusses 
durch  Magnalium  dürfte  im  Maschinenbau  und 
verwandten  Gebieten  indessen  unwahrscheinlich 
sein.  Gegossenes  Magnalium  mit  mehr  als 
lO®/^  Magnesium  kommt  wegen  zu  grosser 
Sprödigkeit  überhaupt  nicht  in  Frage,  wahrend 
das  30-pruzenCige  wegen  Mangels  an  Jeglicher 
Dehnung  und  genügender  Festigkeit  kaum 
Bf'achtung  verdient. 

Bei  gewalztem  Material  hat  die  Erwilrmung 
auf  400®  einen  merkbaren  Einfluss  auf  die 
Festigkeit  und  Dehnung  nicht  gezeigt.  Für 
Bleche  zum  Stanzen,  Ziehen  und  Pressen  eignet 
sich  eino  Legirung  mit  3®/o  Magnesium  am 
besten,  sic  zeigt  wenigstens  eine  Bnichdehnung 
von  fast  18®/o.  Eine  6-prozentige  Legirung 
Uhortrifft  in  Bezug  auf  Bruchdehnung  und 
Festigkeit  das  reine  Aluminium  erheblich,  das 
Magnesium  nur  wenig.  Die  Bruchfestigkeit  des 
Eisens  ist  dagegen  fast  das  Dreifache  des 
festesten  Magnaliums.  Bei  der  Bearbeitung 
mittels  schneidender  Werkzeuge  beginnt  ein 
erheblicher  Unterschied  erst  bei  einer  14-prozen- 
tigen Legirung,  im  Allgemeinen  Ist  die  Bear- 
beitbarkeit grösser  als  bei  reinem  Aluminium. 
Trotzdom  muss  Oel  angewandt  werden,  will 
man  rissofreie  Oberflflehen  haben.  Das  Schleifen 
des  Magnaliums  geschieht  am  vortheilhaftesten 
mit  Kolben  und  Kluppen  u.  dgl  aus  Blei. 

Das  .Magnalium  ist  in  kaltem  Zustande  nur 
bis  zu  einem  Gehalt  von  14®/o  Magnesium 
hämmerbar,  ein  grösserer  Zusata  des  letzteren 
Metalls  macht  die  Legirung  spröde.  Das  harl- 
gehflmmerte  .Material  kann  durch  Erwärmen 
auf  4CM)®  bis  500®  und  darauf  folgendes  Ab- 
schrecken Ln  kaltem  Wasser  zur  Fortsetzung 
des  Hümmorns  geeignet  gemacht  werden.  Hat 
dos  Magnalium  einen  Magnesiumgehalt  von 
6®/o  und  weniger,  so  kann  durch  dieses  Kalt- 
verdichten eine  erhebliche  Steigerung  der 
Festigkeit  herboigoführt  worden.  Bei  dom  10- 
bis  li-prozentigen  Maguulium  wird  die  Festig- 
keit durch  Hümmem  nicht  beeioflusst;  Mag- 


I 


Dif.:;:.:  xl  by  Google 


R«ft  4. 

t$.  Fobruv  1003. 


Kltiaar«  Mlttb«tliiBt«o. 


37 


nalium  mit  32  bis  30  M*^neeiuni  zerbricht 
beim  Hhmmem. 

Das  Ma^alium  Iftsst  sich  nur  mit  sicem 
Maguesiumgehalt  bis  4 ^/o  bei  400  ^ Ähnlich  dem 
rothwarmcn  Kupfer  schmieden,  bei  mehr  als  6'^/o 
Magnesiumgeholt  Ist  die  Schmiedbarkeit  gleich 
Null  Bei  der  Temperatur  der  dunkelsten  Roth- 
gluth  fallt  es  auseinander,  bei  etwas  geringerer 
Temperatur  ist  es  brQchig. 

Die  Schmelztemperatur  liegt  etwas  Ober 
600  ^ bei  570^  wird  das  Magnalium  weich,  bei 
626^  fl i esst  es  bereits. 

Das  Weichlöthen  des  Magnaliums  ist  iw  ge- 
wöhnlicher Weise  nicht  ausfahrbar.  Jedoch 
hatte  der  Vortragende  Proben  gesehen,  die  an> 
scheinend  gut  und  dauerhaft  gelöthot  waren. 
(Das  Ollven'scho  Verfahren  dürfte  sich  dafür 
am  besten  eignen.  D.  Rof.) 

Der  Widerstand  des  Magnaliums  gegen  die 
Einflüsse  des  Soewassers  ist  sehr  gering.  Es 
sind  darüber  ausfübrUebe  Versuche  gemacht 
worden,  die  ergeben  haben,  dass  sowohl  das 
.Magnalium  für  sich  als  auch  in  Verbindung 
mit  anderen  Metallen  rasch  zerstört  wird. 
Bereits  nach  b Wochen  zeigten  die  dem  Bee> 
Wasser  ausgesetzten  Probestücke  einen  6 mm 
starken  wcisslich  grauen  Ansatz  von  Balz,  der 
nach  4’/}  Monaten  auf  20  mm  Starke  ange* 
wachsen  war.  Die  dann  zerrissenen  Stabe 
zeigten  das  Magnalium  bis  fast  auf  den  innersten 
Kern  zerstört.  Das  an  Kupfer  befestigte  Ma- 
gnalium hielt  sich  noch  am  besten.  Diese  Er- 
fahrungen schliessen  dos  Magnalium  von  der 
Verwendung  an  Bord  der  Seeschiffe  voll- 
ständig aus. 

Nach  diesen  aus  der  Praxis  stammenden 
Darlegungen,  die  sich  vielfach  mit  bereits  be- 
kannten Erfahrungen  decken,  schrumpft  der 
Werth  des  Magnaliums  bedenklich  zusammen. 

8. 

Facbschale  für  Feinmechanik  elnechl. 
Uhrmacherel  und  Elektromechanik 
In  Schwenningen  a.  N. 

Von  dieser  i.  J.  1900  eröffueten,  unter  Lei- 
tung von  Hr.  Dr.  Göpel  stehenden  Fachschule 
ist  nunmehr  ein  ausführliches  Programm  er- 
schienen, dem,  unter  besonderer  Berücksich- 
tigung des  Unterrichts  für  Mechaniker,  die 
folgenden  Angaben  entnommen  sind. 

Der  Unterricht  wird  ln  drei,  je  am  1.  Mai 
beginnenden  Jahreskurseo  — dem  Vorkurs,  dem 
Fachkura  und  dem  Fortbildungskurs  — erthoilt 
und  umfasst  sowohl  theoretische  Fortbildung 
als  praktische  Unterweisung.  Der  theore 
tische  Unterricht  erstreckt  sich  auf  Mathematik, 
Experimentalphysik,  Technologie  und  Werk- 
zeugkunde, Zeichnen,  kaufmännische  Facher 
und  (im  Vorkurs)  Schön-  und  Rechtschreiben,  in 
den  zwei  letzten  Kursen  ferner  auf  konstruktive 


Uebungen  und  Elektrotechnik.  Der  praktische 
Unterricht  der  Mechaniker  umfaast  im  Vorkurs: 
Uebungen  in  der  Bearbeitung  der  verechiedenen 
Materialien  durch  Feilen,  Drehen,  Bohren, 
FrOsen;  Unterhaltung  der  Arbeitsmasebinen ; 
Anfertigung  von  Werkzeugen  und  kleinen  Ap- 
paraten aus  dem  Gebiete  der  Feinmechanik 
oder  Blektrotechnik;  ImKachkura:  Bearbeitung 
von  elektrischen  Uhren,  Telephonen,  Mikro- 
phonen, Bussolen  und  anderen  Präzisionsin- 
strumenten nach  Zeichnung;  im  Fortbildungs- 
kurs; Anfertigung  von  Präzisionsinstrumenten 
des  speziellen  Berufs  des  Schülers,  bezw.  von 
Messinstrumenten  für  elektrotechnische  Zwecke, 
elektrischen  Lampen,  Elektromotoren  u.  s.  w. 
nach  Zeichnung. 

Der  Unterricht  fürUhimacher ist  entsprechend 
eingerichtet;  von  besonderem  Interesse  Ist,  dass 
hier  im  Fortbildungskurs  auch  die  Anfertigung 
von  Marinechronometem  gelehrt  wird. 

In  wie  intensiver  Weise  der  Unterricht  er- 
theilt  wird,  zeigt  folgende  Uebersicht  der 
wöchentlichen  Stundenzahlen. 


Theor. 

ünterr. 

Prait. 

Ünterr. 

Sommer 

Winter 

Sommer 

Winter 

Forihirf.  . . . 

23 

23 

44 

40 

FaeUnm  . . . 

21 

19 

42 

38 

Foribüdufigde. 

11 

9 

S2 

48 

Als  Mindestalter  für  die  Aufnahme  io  die 
einzelnen  Kurse  ist  das  14.,  bezw.  15.  oder 
16.  Lebensjahr  festgesetzt.  Die  Aufnahme  in  die 
Jahreskurse,  welche  in  der  Regel  nur  zu  Beginn 
des  Schuljahrs  statthndet,  setzt  das  Bestehen 
einer  Aufnahme-  bezw.  Promotionsprüfung  für 
den  betreffenden  Kurs  voraus.  Junge  Leute, 
welche  die  Berechtigung  zum  einjährigen  Dienst 
im  Heer  oder  in  der  Marine  besitzen,  können 
ausnahmswelso  am  15.  September  in  den  Vor 
kurs  aufgenommen  werden ; junge  Leute,  welche 
bereits  eine  Lehre  zurückgolegt  und  eine  Fort- 
bildungsschule besucht  haben,  können,  wenn 
sie  bei  der  Aufnahmeprüfung  die  erforderlichen 
Kenntnisse  und  Fertigkeiten  iiachweisen,  un- 
mittelbar in  den  Fachkurs  aufgonommen  werden; 
ausnahmsweise  können  junge  Leute,  welche 
anderweitig  die  erforderliche  praktische  und 
theoretische  Vorbildung  sich  erworben  haben 
imd  diese  durch  Bestehen  der  Aufnahmeprüfung 
darthuD.  unmittelbar  zu  dem  Fortbildungskurs 
zugelassen  werden.  Für  die  im  Vorkurs  und 
die  im  Fachkurs  befindlichen  Schüler  bildet 
eine  am  Schlüsse  des  Schuljahrs  von  denselben 
abzulegende  Prüfung  zugleich  dio  Aufnahme- 
prüfung in  den  nOchstim  Kura;  mit  der  Prüfung 
im  Fortbildungskurs  ist  eine  Diplomprüfung 
verbunden. 


Digitizi”i  by 


38 


Kl«in«r«  — Ba^«racltau  a.  Pratelkttn. 


D«otKk« 

Me<h«attef»Ztg. 


Erwachsene  Personen,  welche  schon  einen 
bestimmten  Lebensberuf  haben,  kßnneo  als 
Gaste  ohne  Aufnahmeprüfung  zum  Besuch  des 
theoretischen  und  des  praktischeu  Unterrichte 
längstens  auf  die  Dauer  eines  Jahres  zugelassen 
werden:  Personen,  welche  nur  als  Zuhörer  an 
einzelnen  Fachern  des  theoretischen  Unterrichts 
theilnehmen  wollen,  kann  der  Besuch  dieser 
Fächer  gestattet  werden. 

Das  Schulgeld  betragt:  für  Heichsangehörige 
25  für  Ausländer  (die  nur  nach  den  In- 
ländern zugelassen  w*erden)  100  M.  auf  das  Jahr; 
für  Gaste  der  auf  die  Zeit  ihres  Schulbesuchs 
entfallende  Theil  dieser  Summe,  mindestens 
jedoch  die  Hälfte;  für  Zuhörer  für  jede  Wochen- 
stunde  auf  das  Vierteljahr  3 M.  hezw.  $ M 
Sammtliche  Werkzeuge  und  das  Material  werden 
ohne  Entgelt  von  der  Schule  geliefert. 

Gegenwärtig  unterrichten  an  der  Schule  im 
Ganzen  6 Lehrer,  davon  5 im  Hauptamt,  3 im 
Nebenamt.  Die  drei  bis  jetzt  im  Betrieb  be- 
hndilcheu  Werkstätten  enthalten  60  Arbeits- 
plätze, von  denen  56  besetzt  sind  und  zwar 
49  durch  Fein-  bezw.  Elektromechaniker,  7 durch 
Uhrmacher.  Au  Werkzeugmaschinen  stehen 
zur  Verfügung;  21  Drehbänke  verschiedener 
Grösse  und  Einrichtung,  3 Bohrmaschinen, 
1 Shapingmaschine , 1 Räderfräsmaschine, 

1 Wälzmaschine,  1 Blechscbeere,  1 Kaltsäge, 
10  Drehstühle  mit  allem  Zubehör.  Für  den  am 
1.  Mai  zur  Einrichtung  kommenden  3.  Jahres- 
kurs  sind  zur  weiteren  Ausrüstung  bewilligt: 
eine  grössere  Säulenfräsmaschine  mit  elektri- 
schem BLuzelantrieb,  eine  Patronenbaiik  (System 
Auerbach)  und  die  Einrichtung  zu  einer  .ModoU- 
tischlorei.  Die  Fre<]uenz  der  Schule  wird  sich 
auch  im  dritten  Jahrgang  nicht  über  60  Schüler 
erhöben,  da  diese  Zahl  Im  ersten  Organisations* 
plan  der  Schule  als  Grenze  bestimmt  ist.  Für 
zukünftige  Erweiterungen  steht  noch  eine 
Werkstatt  von  96  qm  Grundfläche  zur  Ver 
fOgung. 

Als  Schul-  bezw.  Aufsichtsbehörden  für  die 
Schule  sind  eine  Schuikommissiou,  in  der  die 
Lehrerschaft,  die  Stadtgoroeinde  und  die  Ge- 
werbetreibenden des  Ortes  vertreten  sind,  ein- 
gesetzt, sowie  ein  Schulrath,  dem  unter  Vorsitz 
dos  Präsidenten  der  Kg).  Zentralstelle  für  Ge- 
werbe und  Handel  Vertreter  der  Gemeinde,  derGo- 
werbetreibenden  des  Ortes  und  des  Königreichs 
sowie  der  Leiter  der  Schule  und  sein  Stell- 
vertreter angehören. 

Die  Fachschule  dient  ausserdem  Unterrichts- 
zwecke auch  der  Aufgabe,  der  Kgl.  Zentralstelle 
für  Gewerbe  und  Handel  technische  Gutachten 
zu  erstatten  und  den  Gewerbetreibenden  des 
Landes  auf  den  Arbeitsgebieten  der  Schule  in 
mechanisch-technischen  Angelegenheiten  durch 
Ertheilung  von  Rath  und  Auskunft  gegen  ent- 
sprechende Vergütung  an  die  Hand  zu  gehen. 


Nach  Angabe  dee  Programms  ist  Kost  und 
Wohnung  in  Schwenningen  je  nach  den  An- 
sprüchen für  4(X)  bis  600  M-  zu  beschaffen. 

Eine  grosse  IlelmholCa-Biographie  hat  Hr 
Prof.  Dr.  Leo  Königsberger  in  Heidelberg 
zu  schreiben  unternommen  (Verlag  von  Priedr. 
Vieweg  & Sohn);  hierfür  soll  auch  die  Korre- 
spondenz von  Helmhoitz,  die  dem  Verf.  in 
grossem  Umfange  bereits  zur  Verfügung  ge- 
stellt worden  ist,  verworthet  werden.  Sicherlich 
sind  auch  manche  Präzisioosmeebaniker  iro 
Besitze  von  Briefen,  die  für  die  ln  Rede 
stehende  Arbeit  von  Interesse  sind;  sie  würden 
dieses  für  die  gesammte  wissenschaftliche  und 
teclinische  Welt  höchst  wichtige  Werk  fördern, 
wenn  sie  diese  Briefe  Herrn  Königsborger 
zur  Verfügung  stellten. 


BQcherschau  u.  Preislisten. 

Grosse  & Bredt,  Berlin  (SW.,  Rttterstr.  47). 
Preisverzeichniss  Über  Messinglacke,  Metall- 
lacke, Tauchlacke  u.  s.  w.  8*.  30  8.  1902. 
Für  die  zahlreichen  und  als  gut  bekannten 
Lacke  dieser  Firma  giebt  das  Preisverzeichniss 
zugleich  eine  Charakteristik  und  die  Vor- 
schriften für  den  Gebrauch.  Besonders  hin- 
gewiesen sei  auf  die  jetzt  so  stark  ln  Aufnahme 
gekommenen  neuen  Patina -Beiden -Decklacke 
(braun,  grün  und  andere  gangbare  Farben), 
welche  die  Firma  unter  der  Bezeichnung 
„Sezessionslacke  I Matt-  in  lebhaftesten  Ver- 
kehr bringt. 

Paul  Gebhardt,  Berlin  (C.,  Neue  Schönhauser 
Str.  6).  Preisverzeichniss  über  physikalische 
Apparate.  Preisliste  Nr.  14.  I.  Theil.  gr.-8®. 
48  8.  mit  vielen  Illustr.  1902. 

Dieses  neue  Preisverzeichniss  berück- 
sichtigt in  erster  Linie  die  Einrichtungsgegen- 
etände  physikalischer  und  technischer  Labo- 
ratorien von  höheren  Schulen  und  Universitäten. 
K.  Schmidt»  Kompendium  d.  prakL  Photo- 
gruphie.  8.  Aufl.  gr.-8°.  VII,  VI,  430  8. 
m.  Ahbildgn.  u.  2 Taf.  Wiesbaden,  0.  Nem- 
nich  1902.  5,00  M..  geb.  6,00  M 
G.  Srhollmeycr»  Schule  der  Elektrizität.  Prak- 
tisches Handb.  der  gesammt.  Blektrizltäts- 
lohre.  Unter  BorUcksichtigg.  der  neuesten 
Forschgn.  u.  Erfindgn.  gr.-8®.  VII,  323  8. 
m.  117  Abhildgn.  Neuwied,  Heuser’s  Verl. 
1902.  5,00  M. 

>V.  Sorg,  Berechnungen  üb.  das  Gewinde- 
schneiden nach  den  engl,  und  mm-Mnassen. 
12®.  III,  61  8.  Berlin,  A.  Seydel  1901. 
1,00  M.  


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H«(l  4. 

15.  PebroAT  ivn. 


pAtMtaolMa. 


39 


Patentsohau. 

Yeriahren  sar  Erhtthnng  der  BearbeittmgsfUiigkeit  des  Alnmininme.  Deutsche  Uagnalium* 

Gesellschaft  m,  b.  H.  in  Berlin.  16. 1.  1900.  Nr.  119643;  Ziis.  z.  Pat.  Nr.  119935.  Kl. 40. 

Nach  Pat.  Nr.  118  935  wird  die  Bearbeitnogsfahlgkeit  des  Aluminiums  dadurch  erhöht, 
dass  demselben  auf  100  Theile  3 bie  10  Theile  Magnesium  zugeseUt  werden,  und  dass  als- 
dann diese  Legirung  einem  Verdichtungsprozess  unterworfen  wird.  Diese  Gigenscbaft  kann  dem 
Aluminium,  nachdem  ihm  genannte  Menge  Magnesium  zugesetzt  Ist^  auch  dadurch  gegeben 
werden,  dass  es  durch  plötzliches  AbkOhlen  schnell  zum  Brstarren  gebracht  wird. 

KontroUeiter  Ifir  Sobmelasiehertingen  von  StarkstromanUgen. 

23.6.1900.  Nr.  119  992.  Kl.  21. 

Der  KontroUeiter  besteht  aus  einem  feinen,  mit  einer 
geeigneten  IsoUnnaaae  verbundenen  Metallbelog  t,  der  in  einer 
schmalen  Aussparung  f der  Isolirmasse  angebracht  ist.  Durch 
diese  Anordnung  ist  eine  Kontrolvorricbtung  für  Schmeizsicbe* 
ningen  geschaffen,  die  die  Anwendung  von  Kontrolleitem  bei 
geringer  Stromstärke  ermöglicht,  Gxplosionsger&usch  und  Licht- 
erscheinungen bei  höheren  Stromstärken  beseitigt  und  den  Leiter 
fQr  die  Berührung  unzugänglich  macht. 

PriamsndoppeUernrohr  mit  Gelenk.  J.  Stuart  ln  London.  7.  8.  1900.  Nr.  119278.  Kl.  42. 

ln  dem  Okularrohrgelenk  ist  eine  Schraubenspindel  C 
befestigt,  die  in  einer  hohlen,  in  Bohrungen  der  Gelenkbolzen 
der  Prismongostelle  Ä drehbar  gelagerten  und  mit  einem  gerieften 
Rädchen  d und  einem  Muttergewinde  d versehenen  Welle  D steckt. 

Diese  Welle  wird  von  einer  Muffe  E umgeben,  die  mittels  einer 
Schraube  / zentral  zu  den  Bobrungen  der  Gelenke  befestigt  und 
durch  ein  Schräubchen  « mit  der  Welle  D lösbar  verbunden  ist, 
uro  zwischen  den  Oelenkarmen  der  Theile  A entfernt  werden  zu 
können,  wenn  die  Schrauben  / und  e gelöst  und  die  Schrauben- 
Spindel  C und  die  hohle  Welle  Z>  weggezogen  sind  Auf  diese 
\Yeise  wird  das  Fernrohr  zum  Einsetzen  in  ein  zu  Justirzwecken 
dienendes  Binstellinstrument  vorbereitet. 

Elektriaeher  Alarmapparat  !ftr  Flüssigkeitsstände.  S.  Simon 

in  Frankfurt  a.  M.  2.2.1900.  Nr.  119  527.  Kl.  74. 

Bei  elektrischen  Wasserstandsfernmeldem  wird  die  Strom- 
scblussstelle  dem  Einfluss  von  Luft  und  Feuchtigkeit  dadurch 
entzogen,  dass  die  Stromscblussdrähte  f und  g in  das  zum  Theil 
mit  Quecksilber  gefüllte,  unten  trichterförmig  erweiterte  und  mit 
einer  Membran  n abgeschlossene  Rohr  d eingeschroolzen  sind. 

Bei  steigendem  Flüssigkeitestand  drückt  der  Schwimmer  b mittels 
dos  Stempels  m die  Membran  n durch,  aodass  das  Quecksilber  im  Rohre  d 
steigt  und  mit  dem  Draht  g den  Ortsstromkreis  achUesst. 

Linsensystem  mit  Korrektion  der  Abweiohnngsn  schiefer  BttsoheL  C.  Zeiss 
in  Jena.  27.  4.  1899.  Nr.  119  915.  Kl.  42. 

Bei  Linsonaystemeu  zur  Erzeugung  optischer  Bilder,  bei  denen  eine  oder 
mehrere  Flachen  durch  die  von  den  seitlichen  Objektpunkten  horrührenden 
Strahlenbüschel  (die  schiefen  Büschel)  an  anderen  Stollen  durchdrungen 
worden  als  durch  das  achsiale  Büschel,  erhalt  zur  Korroktion  der  Abweichungen 
der  schiefen  Büschel  mindestens  eine  dieser  Linsenflachen  eine  Krümmung, 
die  sich  vom  Scheitel  nach  dem  Rande  hin  stetig  ändert,  sodass  also  min- 
destens eine  dieser  Flächen  eine  Abweichung  von  der  Kugelgestalt  zeigt, 
wie  sic  in  änhÜcber  Form,  aber  unter  andersartigen  Verhältniesen,  zu  Kor- 
rekturzwocken  bekannt  ist. 

Photogzaphiachea  ObJ aktiv  mit  vorgaaohaltatam  Linaausyatam.  Th.  R.  Dall- 
meyer  in  London.  13.  12.  1899.  Nr.  120480.  Kl.  42. 

Um  ein  Bild  zu  erzeugen,  dos  im  Verhältuise  zu  dem  von  dem  Objektiv  allein  er- 
zeugten Bilde  grösser  Ist  und  dennoch  dieselbe  Lichtstärke  besitzt  wie  dieses,  wird  vor  das 


Mix  A Genest  in  Berlin. 


Ptg.  I.  Flg.  1 1 «r 


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40 


PstefrtUM«. 


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Objektiv  ein  aus  einer  Sammellinse  (vorn)  und  einer  Zorotreuungallnse  (hinten)  gebildetes  Linsen- 
System  vorgeschaltet,  das  eine  grössere  BildOffnung  besitzt  als  das  Objektiv  selbst.  Die  vor- 
geschalteten Linsen  kOnnen  gegen  einander  verstellbar  sein. 


Patantliste. 

Bis  zum  37.  Januar  1902. 

Klasse:  AsBisIdangeu. 

16.  M.  20064.  Verfahren  zur  unmittelbaren 
Gravirung  eines  auf  Papier  oder  anderem, 
dem  GrilTel  nicht  Widerstand  bietenden  Stoffe 
befindlichen  Urbildes  mittels  des  Panto- 
graphen  auf  Metall  oder  andere  harte  Flächen. 
Magnier,  Gaultier  & Co,,  Paris.  25.7.01. 

21.  Z.  8259.  Elektromagnetisches  Moesgeräth. 
R Ziegenberg, SchOneberg-Berlin.  2.5.01. 

R.  16  092.  Elektrische  Isolirung  der  beiden 
Uagnetpolpaare  an  elektrischen  Doppelmess- 
gerätben  unter  Aufrechterhaltung  der  mag- 
netischen Verkettung.  Reiniger  & Co., 
MUnchen-Laim.  25.  11.  01. 

8.  15  447.  Verfahren  und  Vorrichtung  zum  Be- 
triebe von  Röntgenröhren  mit  Wechselstrom. 
Siemens  & Halske,  Berlin.  20.  9.  01. 

T.  6936.  Schutzvorrichtung  fOr  elektrische 
Apparate  gegen  plötzlich  auftreteode  Span- 
nuugserhöhuugen.  P.  H.  Thomas,  Pitts- 
burg, V.  8t.  A.  11.  5.  00. 

C.  9769.  Elektrischer  Empfänger.  P.  de 
Cbimkövitch,  Paris.  23.  10.  00. 

S.  14  472.  Gesprächszähler.  Blemens  & 
Halske,  Berlin.  17.  1.  01. 

8.  14  484.  Unvollkommener,  aus  federnd,  mit 
regelbarem  Druck  auf  einander  gepressten 
Leitern  gebildeter  Kontakt  zum  Nachweis 
elektrischer  Schwingungen.  Siemens  & 
Halske,  Berlin.  2.  4.  01. 

R.  16  072.  Elektrische  .Messbrücke  mit  Mikro- 
metertheilung  sowie  gleichzeitiger  Aus- 
schaltung des  Pührungsgewindes  und  dos 
Schleifkontaktes.  Qebr.  Ruhstrnt,  Oöt- 
tingen.  18.  11.  01. 

40.  B.  30  244.  Verfahren  zum  Zähemachen  von 
Aluminium  - Silber  - Legirungen.  C.  Berg, 
Eveking  i.  W.  4.  4.  01. 

42.  8.  15  597.  Anemometrischc  Windfahne  mit 
senkrecht  zur  Fahne  pendelnd  aufgehängtem 
WindmesserflQgel.  F.  Spengler,  Berlin. 
29.  10.  01. 

C.  9095.  BchilTslog  mit  elektrischem  Anzeige- 
werk.  J.C.  Coombs  und  A.  N.  Mc.  Gray, 
Boston,  V.  St.  A.  2.  6.  OO. 

P.  13011.  Zugmesser.  J.  Pelikan,  Rosice, 
Böhm.  17.  10.  01. 


G.  16181.  Geschwindigkeitsmesser  mit  um- 
laufendem FlQseigkeitsbebälter  und  fest- 
stehendem, in  den  FlUssigkeitsring  ein- 
tauchendem  Steigrohr.  K.  Girard,  Magde- 
burg-Buckau. 6.  8.  01. 

67.  W.  17  715.  Vorrichtung  zur  selbstthätigen 
Auslösung  von  Objektivverschlüssen ; Zus. 
z.  Pat.  Nr  122614.  C.  We iss,  Strassburg  i.  B. 
24.  5.  01. 

72.  R.  15  567.  Eine  auf  der  Wirkung  einer  die 
Lichtstrahlen  theils  reflektireuden , theils 
durcblassenden  Scheibe  beruhende  Zielkon- 
trolvonrichtung.  A.  Heymann,  Tarnopol, 
Galizien.  7.  6.  01. 

ErtheiloBgea. 

21.  Nr.  129017.  Morsetaster  für  Funkentele- 
graphie.  Allg.  Blektrizitäts  - Gesell- 
schaft, Berlin.  19.  4.  01. 

Nr.  129  018.  Schaltung  für  drahtlose  Tele- 
graphie. Marconi's  Wireless  Tele- 
graph Cy.,  Ltd.,  I.K)ndon.  6.  11.  00. 

Nr.  129028.  Elektrolytischer  Stromunterbrecher 
mit  selbBttbätiger  Einstellung  der  Anode. 
F.  Dessaus r,  Asebaffenburg.  9.  €.  01. 

Nr.  129  282.  Elektrischer  Ofen  mit  beweglichen 
und  hinter  einander  geschalteten  Elektroden. 
Ch.A.  Keller,  St.  Quen,  Frankr.  16.12.99. 

42.  Nr.  128  843.  Schwimmkompass.  P.  J.  F. 
Lemcke,  Stockholm.  18.  8.  OL 

Nr.  128  959.  Queckailberhorlzont.  M.  Wolz, 
Bonn  a,  Rh.  35.  13.  00. 

Nr.  128  980.  Vorrichtung  zur  mittelbaren  Ge- 
wichtsauflegung bei  Waagen,  insbesondere 
Präzisionswaagen.  W. Sartorius,  Göttingen. 
23.  5.  01. 

Nr.  138  960.  Präzisionasäge  zur  Herstellung 
mikroskopischer  Präparate.  G.  Arndt, 
Berlin.  10.  5.  OL 

Nr.  129  073.  Vorrichtung  zum  genauen  Ein- 
stellen  der  Zifferscheibeu  bei  Zählwerken. 
Ch.  F.  J.  Wernert,  Evansville,  V.  8t.  A. 
28.  8.  00. 

Nr.  129  216.  Zusammenlegbare  Taschen-,  Hand- 
und  Stohlupe.  H.  Wendler,  Reutlingen. 
27.  4.  01. 


FOr  die  Redaktioo  T«r&DtworÜicti:  A.  Blescbke  ln  Berlin  W. 

Veris(  TSB  JallQB  Bprlastr  la  Berlin  K.  — Dntk  een  Bmll  Dreyer  ln  Berlin  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeltachrilt  fSr  Instrumentenkuiide 
Organ  ftlr  die  gesammte  Olasinetnimenteu  - Induztrie. 
Verelnablatt  der  Deutichen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion;  A.  Blaschke,  Berlin  W.,  An  der  ApostelUrcbe  7b. 


Nr.  5.  1.  März.  1902. 


laehdmek  nur  mit  0«a«limliniBZ  der  Redaktion  gettattet. 


Erwiderung  auf  die  den  Antrag  Sartorius  betreffenden  Artikel  in  der  Deutschen 
Mechaniker-Zeitung  1901  S,  237  und  1902  S,  8. 

Wie  aus  dem  Vereinsblatt  der  D.  Q.  f.  M,  u.  0.  vom  15.  November  v.  J.  (S.  234) 
ersichtlich  ist,  sind  einige  Vorstandsmitglieder  zu  der  Ansicht  gelangt,  dass  die  Beschlösse 
des  Mechanikertages  statutenwidrig  seien,  und  sie  erklären  dieselben  auch  in  der  Be- 
gründung vom  1.  Dezember  für  ungültig,  denn  dort  wird  wOrtlich  gesagt:  1|  Der  Be- 
schluss des  Mechanikertages  muss  als  nicht  geschehen  betrachtet  werden.  2)  Der  Beschluss 
über  den  Antrag  Sartorius  ist  ungültig  und  er  ist  als  nicht  geschehen  anzusehen.  Wollen 
die  Mitglieder  ihre  Absicht  wirklich  durchführen,  so  müssen  sie  den  Antrag  aufs  Neue 
einreichen.  3)  Glücklicherweise  ist  der  Beschluss  über  den  Antrag  ungültig.  Denjenigen, 
welche  für  ihn  gestimmt  haben,  ist  bis  zum  nächsten  Mechanikertag  Zeit  gegeben,  sich 
die  Sache  zu  überlegen.  — Die  spateren  Krklarungen  des  Herrn  Dr.  ICrOss  in  dem  Heft 
vom  1.  Januar  d.J.  {S.8),  dass  die  drei  Vorstandsmitglieder  nur  eine  persönliche  Ansicht 
geOussert  hatten,  sind  demnach  wohl  nicht  ganz  zutreffend. 

ln  erster  Linie  käme  also  in  Frage,  ob  der  Vorstand,  oder  wie  es  hier  der  Fall 
ist,  drei  Vorstandsmitglieder  zu  solchen  Maassnahmen  berechtigt  sind.  Wahrend  der  Ver- 
somralung  ist  es  allerdings  Pflicht  des  Vorstandes,  die  Verhandlungen  statutengemflss 
zu  leiten,  aber  hinterher  Beschlüsse  des  Mechanikertages  zu  verwerfen,  hat  Niemand, 
auch  nicht  der  Gesammtvorstand,  ein  Recht.  Die  zweite  Frage  wäre,  in  wie  weit  der 
Antrag  des  Göttinger  Zweigvereins  mit  den  Statuten  kollidirl.  Unsere  Statuten  ver- 
langen die  Errichtung  von  Einigungsämtem.  Sind  Einigungsämler  nun  etwa  befugt, 
eine  Regelung  des  Geholfenwesens  vorzunehmen?  Kann  ein  Einigungsamt  einem  Prin- 
zipal einen  Minimallohn  oder  eine  Arbeitszeit,  welche  vom  Gesetz  abweicht,  vorschreiben? 
Ein  Jeder,  welcher  nur  einigermaassen  mit  Gesetzen  vertraut  ist,  wird  diese  Frage  mit 
Nein  beantworten  müssen.  Unseres  Erachtens  kann  es  nur  Sache  des  Einigungsamtes 
sein,  Meinungsverschiedenheiten  irgend  welcher  Art  zwischen  Prinzipalen  und  Geholfen 
zu  schlichten,  soweit  sie  auf  bestehenden  Verabredungen  oder  gesetzmässig  festgelegten 
Ursachen  beruhen,  nicht  aber  solche  neue  Institutionen  zu  schaffen. 

Weiterhin  wäre  aber  vor  Allem  zu  prüfen,  ob  der  Antrag  Abbe  wirklich  als 
eine  Förderung  der  Interessen  der  die  D.  G.  f.  M.  u.  O.  bildenden  Prinzipale  und 
namentlich  derjenigen  der  kleineren  und  mittleren  Betriebe,  welche  doch  bei  Weitem 
die  Mehrzahl  bilden,  zu  betrachten  ist.  Diese  Frage  ist  aber  von  fast  allen  fach- 
männischen Mitgliedern,  welche  auf  dem  Mechanikertage  zu  Dresden  anwesend  waren, 
mit  einem  entschiedenen  Nein  beantwortet  worden.  Dass  einzelne  Fabrikbetriebe  von 
solchen  Einrichtungen  Vortheile  haben  können,  wird  Niemand,  welcher  deren  Arbeits- 
methoden kennen  lernte,  bestreiten,  zumal  wenn  es  sich  um  Arbeiter,  welche 
mindestens  22  Jahre  alt  und  mindestens  4 Jahre  im  Betrieb  thätig  sind,  bandelt.  — 
Als  Entschuldigung  dafüi-,  dass  die  Einwendungen  gegen  die  Abstimmung  über  den  An- 
trag Sartorius  nicht  gleich  gemacht  sind,  berufen  die  Vorstandsmitglieder  sich  auf  ihre 
Erregtheit  imd  dass  sie  dem  Antrag  unvorbereitet  gegenübergestanden  hätten.  Ersteres 
mag  zugegeben  werden;  dagegen  aber  war  der  Vorstand  von  dem  in  Aussicht  stehenden 
Antrag  des  Göttinger  Zweigvereins  bereits  in  der  Vorstandssitzung  zu  Berlin  unterrichtet; 
schon  hier  reichte  der  Zweigverein  Göttingen  eine  Resolution  ein  und  bat,  der  Vorstand 
möge  derartige  Anträge  nicht  mehr  berücksichtigen,  da  die  Kleinbetriebe  hierdurch  ge- 
schädigt würden.  Den  gleichen  Wunsch  sprach  der  Zweigverein  Halle  aus.  Hierauf 


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W.  Handk«,  H.  KrOaB,  A.  Waitphal,  ErUInin«. 


Dcolaekie 

Mee)uQUier*Ztg 


wurde  der  Antrag  der  Geholfen  auch  abgelehnt.  Erat  nachdem  Herr  Prof.  Abbe  einen 
gleichen  Antrag  stellte,  wurde  derselbe  bei  Stimmengleichheit  angenommen,  obgleich 
die  Statuten  vorechreiben,  dass  derartige  Anträge,  welche  erst  in  der  Vorstandssitzung 
gestellt  werden,  nur  bei  einstimmiger  Zustimmung  akzeptirt  werden  dürfen.  Die  sonstigen 
Hctrachtungen  in  der  Begründung  vom  1.  Dezember  könnte  man,  soweit  dieselben  Vor- 
würfe gegen  die  Anhänger  des  Antrags  vom  Zweigverein  Göttingen  enthalten,  überall 
widerlegen.  Die  Deutsche  Gesellschaft  ist  dazu  berufen,  alle  Interessen,  auch  die  der 
Kleinbetriebe,  zu  schützen,  denn  diese  bilden,  wie  schon  bemerkt,  die  .Mehrheit  der 
fachmännischen  Mitglieder;  statt  dessen  erklären  einige  der  Vorstandsmitglieder,  die  von 
diesen  zum  Ausdruck  gebrachten  Erfahrungen  und  Kathschläge  als  eine  schroffe  Ver- 
letzung der  Bestrebungen  der  Gesellschaft.  Vogel-Strauss-Politik  treiben  diejenigen 
Mitglieder,  welche  Anträgen  zustimmen.  die  sie  selber  nicht  erfüllen  oder  als  Nicht- 
facbmann  gar  nicht  beurtheilen  können.  Eine  offene  Zurückweisung  solcher,  die  Klein- 
betriebe stark  schädigender  Anträge  kann  Keinem  verdacht  werden.  Zeit  war  es  wahrlich, 
dass  sich  endlich  die  Stimmen  der  kleinen  Prinzipale  geltend  machten,  da  schon  zu  den 
Unterhandlungen  und  Beschlüssen  in  Heidelberg  viele  den  Kopf  schüttelten  und  miss- 
muthig  zurücktraten.  Im  Uebrigen  haben  diese  Prinzipale  sicher  ehrlich  überall  ihr 
Theil  zu  den  Erfolgen  der  Gesellschaft  beigetragen  und  willig  grosse  Opfer  gebracht. 
Auch  hat  die  Gesellschaft  es  nie  verschmäht,  wenn  bei  der  Regierung  um  Hülfe  ange- 
pocht wurde,  sich  die  Unterstützung  der  Kleinbetriebe  zu  sichern.  Diejenigen  Männer, 
welche  aber  verlangen,  dass  die  grosse  Mehrzahl  der  fachmännischen  Mitglieder  sich 
solchen  Maassnahmen,  wodurch  ihre  Existenz  in  Frage  gestellt  wird,  unterwerfen,  können 
von  diesen  nicht  als  Freunde  der  Gesellschaft  betrachtet  werden. 

Aus  Vorstehendem  geht  auch  klar  hervor,  dass  der  Beschluss  des  Mechaniker- 
tages Niemand  hindert,  unwahre  Behauptungen  des  Metallarbeiterverbandes  zurückzu- 
weisen. Der  Zweigverein  üöttingen  hat  sich  noch  nicht  der  Ansicht  anschliesscn  können, 
dass  Mcchnnikergehülfen  und  Metallarbeiterverband  identisch  sind.  Im  Gegentheil 
würden  wir  es  für  die  zuerst  zu  stellende  Bedingung  erachten,  falls  den  Mechaniker- 
gehülfen  wirklich  an  der  Hebung  ihres  Standes  gelegen  ist,  dass  sie  sich  aus  den 
Banden  der  Metallarbeiter  befreien  und  sich  bewusst  werden,  dass  sie  die  S'ertreter 
einer  Kunst  und  nicht  eines  Handwerhes  sind.  Dieses  Standesbewrusstsein  wird  die 
g-ewissenhaften  Gehülfen  auch  sicher  über  manche  Forderung  anders  denken  lassen  und 
ihnen  zeigen,  dass  ln  vielen  Fällen  nicht  die  Verringerung  von  Leistungen  bei  erhöhtem 
Verdienst  das  Erstrebenswerthe  ist.  Ueberdies  bildet  im  Metallarbeiterverband  die  Agitation 
für  ungerechte  Forderungen  meist  nur  den  Deckmantel  für  ganz  andere  Bestrebungen. 

Der  Vorstand 

des  Zweigvereins  Göttingea  der  B.  O.  t H-  u.  O. 


Erklärung. 

Die  vorstehende  Erwiderung  des  Vorstandes  des  Zweig\ereins  GötUngen  spricht 
wiederholt  die  bereits  in  dieser  Zeitsehr.  1902  widerlegte  irrige  Meinung  aus,  dass  die 
Unterzeichneten  drei  geschüftsführenden  Vorstan<lsmitglieder  in  einer  für  die  Gesellschaft 
bindenden  Form  die  Ungültigkeit  des  Dresdener  Beschlusses  über  den  Antrag  Sartorius 
ausgesprochen  hätten,  während  sie  doch,  wie  jedem  Unbefangenen  klar  sein  muss,  nur 
ihrer  persönlichen  Meinung  Ausdruck  gegeben  haben. 

Nachdem  einmal  erkannt  war,  dass  bei  der  Beschlussfassung  über  den  Antrag 
Sartorius  in  Dre.sden  leider  wichtige  Bestimmungen  der  Satzungen  ausser  Beachtung 
geblieben  sind,  waren  die  Unterzeichneten,  als  Führer  der  Vereinsgeschäfte,  schon  um 
weiteren  Vorwürfen  zu  entgehen,  verpflichtet,  hierauf  aufmerksam  zu  machen.  Das, 
und  nichts  Anderes,  ist  in  dem  Artikel  vom  1.  Dezember  1901  klipp  und  klar  mit  Hin- 
weisen auf  die  zutreffenden  Paragraphen  der  Satzungen  gesagt  und  auch  dabei  aus- 
drücklich bemerkt,  dass  der  nächste  Mechanikerlug  event.  durch  Aenderung  der  Satzungen 
den  Dresdener  Beschluss  zum  Gesetz  für  die  Gesellschaft  erheben  könne.  Wie  man 
hierin  eine  Nichtachtung  der  Beschlüsse  des  Mechanikertages  erblicken  kann,  ist  uns 
unerfindlich. 

Der  mitunterzeichnete  W.  Handke  hat  sofort  nach  Schluss  des  Mechanikertages 
ln  Dresden,  noch  im  Sitzungssaale,  mehreren  der  Göttinger  Herren  erklärt,  „dass  die 


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Rtfl  5. 

I.  Marr  IW3. 


V«r«iM>  und  Ptr*oatnoachrlckt«n. 


43 


nächste  Folge  dos  Beschlusses  Ober  den  Antrag  Sartorius,  (dessen  gämlich  uner- 
warteter zweiter  Theil  die  Verhandlungen  mit  der  Gehüirenschaft  vom  Programm  der 
I).  G.  f.  M.  u.  O.  streicht)  eine  Satzungsänderung  sei,  und  dass  aisdann  die  I).  G.  f.  M.  u.  O. 
für  event.  Einigungsverhandlungen  mit  der  Gehülfenschaft  nicht  mehr  eintreten  könnte.“ 
Hiermit  war  bereits  in  Dresden  die  Trag>veite  des  Beschlusses  gekennzeichnet,  die  in 
unserem  Artikel  des  Näheren  ausgeführt  ist. 

Die  ungeheuerliche  Unterstellung,  dass  wir  von  der  grossen  Mehrzahl  der  fach- 
männischen Mitglieder  Zustimmung  zu  Maassnahmen  verlangten,  die  ihre  Existenz  in 
Krage  stellen,  verdient  keine  Widerlegung.  Wenn  der  Göttinger  Vorstand  uns  nicht 
für  Freunde  der  Gesellschaft  hält,  so  werden  wir  das  in  dem  Bewusstsein  zu  tragen 
wissen,  dass  w’ir  seit  mehr  ais  20  Jahren  — zu  unserer  Befriedigung,  nicht  ohne  Er- 
folg — für  die  Interessen  der  deutschen  Mechanik  und  Optik  thätig  gewesen  sind. 

Auf  die  sonstigen  irrigen  Urtheile  und  thatsächiiehen  Unrichtigkeiten  in  der  Er- 
widerung des  Vorstandes  des  Zweigvereins  Göttingen  näher  einzugehen,  müssen  wir 
uns  versagen,  obwohi  sich  jeder  einzelne  Satz  leicht  widerlegen  Hesse.  — Der  Gesammt- 
vorstand  wird  in  seiner  nächsten  Sitzung  hierzu  Stellung  nehmen,  und  der  Mechanikerlag 
wird  schliesslich  entscheiden. 

W.  Handke.  Sr.  H.  Krilas.  Prof.  Sr.  A.  WeatphaL 


Vereins-  und  Personennaehriohten. 


Todesanzeige. 

Unser  Verein  hat  einen  äusserst  schmerz- 
lichen Verlust  zu  beklagen.  Am  15.  Februar, 
2'/.  Uhr  Morgens,  starb  im  Alter  von  57 
Jahren  ganz  plötzlich  am  SchlagHuss  unser 
allverehrtes  Ehrenmitglied 

Herr  Dr.  Jotiaiiiiea  Pernet, 

Professor  der  Experimentalphysik  am  Eid- 
genössischen Pol^echnikum  zu  Zürich. 

Wir  betrauern  in  dem  so  jäh  aus  voller 
Schaffenskraft  Dahingeschiedenen  einen 
Mann,  dem  die  Glasinstrumententechnik  I 
vielfache  Neuerungen,  besonders  auf  dem  ' 
Gebiete  der  Wärme-  und  Druckmessungen,  | 
und  zahlreiche  fruchtbare  Anregungen  ver-  | 
dankt,  und  der  alle  Zeit  bereit  war,  unseren  | 
Faebgenossen  mit  Ruth  und  Thal  zur  Seite  , 
zu  stehen. 

Ehre  seinem  Andenken! 

Ilmenau,  den  26.  Februar  UK)2. 

Der  Toretand 

tl^ 

Vereins  Deatsoher  Glasinstrumenten-FabrikaDten 
SU  üfflenau, 

ZweigTerein  der  DeaUchen  Gesellschalt 
für  Meeh&nik  and  Optik. 

M.  Bieter.  Kommerzienrath  Dr.  R.  KQchler. 
Prof.  A.  Böttcher.  Prof.  Dr.  Wiebe. 
Kommerzienrath  A.  Alt.  Ed.  Herrmanu. 
Guat  Müller. 


ln  die  D.  G.  H M.  u.  O.  Ist  auf- 
grenommen; 

Hr.  Fritz  Kollmorgen,  wißsenechaft- 
licher  Mitarbeiter  der  Firma  Robb 
Lim. ; London  SW. , 3 Xorth  - Side, 
Clapham-Common. 

Zur  Aufnahme  In  die  D.  G.  £ M« 
u.  O.  gemeldet: 

K.  Leybold’H  Xachfolger,  Köln  a.  Rh. 

D.  G.  f.  M.  u.  O.  Abth.  Berlin  E.  V. 
Sitzung  vom  5.  Februar  1902.  Vorsitzender: 
Ur.  W.  Handke. 

Der  Voreitzendo  theiU  mit,  dass  Hr.  K. 
Seibert,  Berliner  Vertreter  der  Firma  W.  & H. 
Seibort,  sich  zur  Aufnahme  gemeldet  hat. 

Hr.  E.  Toussaint  spricht  über  die  Fach- 
schule für  Mechaniker  zu  Berlin,  ihre  Ziele, 
ihre  Erfolge  und  ihre  Beziehungen  zur  deutschen 
.Mechanik  und  Optik.  Der  Redner  hebt  hervor, 
dass  die  Fachschule  aus  dem  Zusammenschluss 
der  deutschen  Mechaniker  anlässlich  der  Ge- 
werbe-Ausstellung 1879  entstanden  sei;  zu  ihrem 
Gedeihen  bedürfe  sie  nothw'endig  des  innigen 
Anschlussesandiedeutschen  Feinmechaniker,  die 
in  der  D.  G.  f.  M.  u.  0.  ihre  Vertretung  haben. 
Auf  früheren  Mechanikertagen  ist  wiederholt 
über  die  Fachschule  verhandelt  worden;  leider 
haben  die  späteren  .Mechanikortage  diese  Frage 
ganz  von  ihren  Tagosordnungoa  abgesetzt,  viel- 
leicht in  dem  Gedanken,  dass  die  Schule  eine  In- 
stitutionsei, die  lediglich,  oder  wenigstens  haupt> 
sächlich,  den  Berliner  Gebülfcn  zu  Gute  käme. 


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44 


Vtreini*  und  P«rw>B*naacbriehl«o,  — KUteer*  MUtb»Uuaf«a. 


DwUeb* 

MecbaolkerZtc 


Den  ist  nun  nicht  so,  denn  die  Erfahrung  lehrt, 
dass  niemals  mehr  als  ein  Drittel  ihrer  Schüler 
aus  Berlin  war.  Redner  geht  hierauf  zur 
Schilderung  des  Unterricbtsganges  w&hrend  des 
JahreekursuB  io  den  beiden  von  ihm  gelehrten 
Fftcheni,  der  Technologie  und  dem  Zeichnen, 
Qbsri).  Der  technologische  Unterricht  umfasst 
die  Lehre  von  den  Metallen  (Herkunft,  Bear- 
beitung, bes.  dos  Bisons),  den  Legirungen,  den 
Halbfabrikaten;  das  Giessen,  Drücken,  Stanzen. 
Ziehen;  Werkzeugmaschinen,  Feuerbehandlung 
des  Stahls,  kleine  Kraftmaschinen.  Zahnriuler. 
Im  2ieichenunterricht  legt  Redner  besonderen 
Werth  darauf,  die  Schüler  zu  klarer  Raum- 
aoBcbauuug  zu  erziehen;  deswegen  werden  Pro- 
jektionen, kinematische  Probleme  (Zahnrftder) 
u.  A.  sehr  eingehend  behandelt,  die  an  und  für 
sich  für  die  mechanische  Praxis  von  geringerem 
Werthe  sind.  Dabei  wird  aber  das  verstün<tigo 
Zeichnen  von  Apparaten  und  deren  Thoilen  nicht 
minder  intensiv  betrieben.  — Die  Fachschule 
unternehme  in  jedem  Jahre  15  bis  2u Exkursionen 
nach  Maschinenfabriken.  Glessereleii  u.  s.  w.; 
mechanische  Werkstätten  kAmen  dabei  in  nicht 
genügendem Maasse  in  Betracht, daderen Inhaber 
vielfach  mangelndes  Entgegenkommen  zeigen. 
Besonders  hierin  müsse  eine  Aenderuug|eratrebt 
werden,  damit  den  Scbnleru  moderne  Arbeits- 
methoden vorgeführt  werden  k<iiinen;  auch 
seien  hierfür  Demunstratiouen  in  der  Anstalt 
selbst  in  ErwAgung  zu  ziehen.  Schliesslich 
wandte  sich  der  Vortragende  gegen  den  Vor- 
wurf, dass  die  Schule  ihre  Zöglinge  der  Praxis 
ontzieho  und  sic  in  die  Konstruktionsbureaux 
treibe;  gerade  darin  werde  Wandel  elntrcten, 
wenn  innigere  Beziehungen  zwischen  den  Work- 
Stattinhabern  und  der  Schule  eintreten,  um 
deren  Anknüpfung  Redner  dringeud  bat. 

Der  Vorsitzende  dankte  dom  Redner  für 
die  Darlegungen  und  Anregungen,  die  er  ge- 
boten habe,  und  erörterte  alsdann  den  Stand- 
punkt der  Werkstattinhaber  zu  der  Fachschule; 
wenn  man  in  letzter  Zuit  so  wenig  mit  Vor- 
schlAgen  und  Wünschen  an  die  Schulo  heran- 
getreten sei.  ao  müsse  gora<!e  darin  der  Aus- 
druck des  Vertrauens  in  die  Fachschule  erblickt 
werden,  deren  Leitung  und  Unterricht  sich  ja 
in  den  HAuden  der  bewAhrtoston  Fachleute 
befinde;  sehr  wesentlich  sei  es,  dass  die  8chulo 
hauptsAcblich  solche  junge  Leute  aufnohme, 
die  schon  längere  Zeit  praktisch  thAtig  waren; 
diese  werden  stets  wiederum  gern  in  die  Praxis 
zurückkehren.  BL 

Hr.  C.  Schücke,  Werkstattvorsteher 
von  Siemens  & Halske,  hat  bei  der  Er- 

*)  De  der  Vortrag  an  der  Hand  sehr  zahl- 
reicher DenioiistrationHohjekte  stuttfand,  kann 
hier  nur  ein  ganz  kurzer  Auszug  gegeben  werden. 


Öffnung  der  elektrischen  Hoch-  und  Unter- 
grundbahn in  Berlin  den  Rothen  Adler- 
Orden  IV.  KI.  erhalten. 

Die  Firma  Otto  Toepfer  in  Potsdam  ist 
in  Otto  Toepfer  A Sohn  umgewandelt  worden. 

Prof.  II.  Kobold,  Observator  an  der  Stern- 
warte und  ao.  Prof.  anderUniversitAtBtrassburg. 
ist  in  gleicher  Rigenechaft  nach  Kiel  berufen 
worden. 

Brnannt  wurden:  Dr.  W.  Meyerhoffer, 
Privatdozent  für  Elektrochemie  an  der  Univer- 
sität Berlin,  zum  Tit.-Professor;  I)r.  E.  Hartwig, 
Direktor  der  Sternwarte  in  Bamberg,  zum  Pro- 
fessor; Dr.  R.  Scliorr  zum  Professor  und  zum 
Direktor  der  Sternwarte  in  Hamburg:  Dr.  B. 
Rassow,  Privatdozent  der  Chemie  in  Leipzig, 
Dr.  L.  Zebndert  Privatdozent  für  Physik  an 
der  Universität  .München,  und  Dr.  H.  Hämmert, 
Privatdozent  für  Experimentalphysik  an  der 
UniveraitAt  Innsbruck,  zu  ao.  Professoren; 
E.  Lasker  zum  Professor  der  Mathematik  am 
Neu)  CoOefff  in  Manchester;  Dr.  Th  W.  Richards 
zum  0.  Professor  der  Chemie  an  der  Barvard 
Umverrity  in  Cambridge,  Maas. 

Habilitirt  bat  sich:  Dr.  W.  Schaufelbcrger 
für  Physik  am  Polytechnikum  in  Zürich. 

Verstorben  ist:  Dr.  II.  Ritter  v.  IVrger, 
Professor  der  chemischen  Technologie  an  der 
Technischen  Hochschule  in  Wien,  58  Jahre  alt. 


Kleinere  Mittheilungen. 

Patent  • Kellacbrauben. 

MitK^theilt  von  W.  Klusamann  in  Charlotten- 
burg. 

Auf  diesen  der  Firma  Kiffe  & Fehr  in 
Hamburg  (Rftdingsmarkt  70)  zwar  schon 
durch  ein  älteres  Patent  (Nr.  65  940)  ge- 
schützten Dübel,  welcher  dem  Ref.  erst 
jetzt  bekannt  wurde  und  der  ihm  erwShnens- 
werth  erscheint,  sei  hier  im  Anschluss  an 


Klg.  I. 

den  in  der  D.  Mech.-Ztg.  1901.  S.  197 
besprochenen  Voltohni- Dübel  aufmerksam 
gemacht. 

Der  Dübel  besteht  aus  vier  Kisenlaacben, 
welche  durch  einen  Drahtbund  oder  mittels 
einer  übergeschobenen  Scheibe  lose  zu- 
samniengehalten  werden.  Die  vier  Theile 
j bilden  einen  Hohlraum  von  i)uadrati8chcm 
I l^uerschnitt.  der  sich  innerhalb  des  Dübels 


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Kl*bMr*  Mhtfa*ihmgYD. 


45 


Haft  &. 

1.  Hin  IV32._ 

verjüngt  (in  den  Pig:ureD  von  links  nach 
rechts);  durch  dieses  Loch  gr^ht  ein  Bolzen 
(eine  Schraube  o.  dgl.)  hindurch,  der  am  linken 
Kode  eine  Viorkanlmutter  trägt,  sodass 
letztere  durch  die  Laschen  gegen  Drehung 
gesichert  ist.  Die  Befestigung  in  der  Wand 
geschieht  derart»  dass  man  mittels  Stein> 
bohrers  ein  zylindrisches  Loch  von  dem 
Durchmesser  des  noch  nicht  gespreizten 
Dübels  in  die  Wand  schlägt»  den  Dübel 
einsetzt  und  durch  Anziehen  der  Sechskant- 
mutter {Fig.  1)  bezw.  Drehen  des  Hakens 
{Fig.  2)  in  Folge  des  Hineinziehens  der 


Pi«.  a, 

Vierkantmutter  die  Laschen  auseinander 
spreizt  und  letztere  dadurch  gegen  die 
Wandung  des  Loches  in  der  Mauer  presst. 
Kin  Eingypsen  oder  Einkitten  ist  also  nicht 
nothwendig. 

Die  Patentkeilschrauben  werden  mit 
yechskantmuttem  {Fig.  i),  mit  versenkten 
Schrauben  für  die  Befestigung  von  Holz- 
platten o.  dgl.»  mit  Haken  {Fig.  2),  Isolir- 
rollenhaltem»  IsolatorenstÜtsen,  sowie  auch 
mit  glatten  eisenien  Anachweissenden  ver- 
sehen hergestelit. 


Galyantache  Lötbung. 

Der  Metaümimier  27,  8.  6S8.  1901 
nach  Newioefg  Jown. 

Unter  diesem  Ausdruck  wird  die  Verbindung 
zweier  MetallstOcke  durch  einen  galvanischen 
Niederschlag  verstanden.  Man  benutzt  zur 
Herstellung  desselben  ein  Ge^ss,  welches  mit 
einer  konzentrirten  Lüsung  von  Kupfersulfat  in 
Schw'efelaäure  gefüllt  und  in  das  ein  unten 
mittels  Blase  verschlossonos  Qefäss  gehängt  ist. 
ln  dem  letzteren  befiodet  sich  Zink  in  ver- 
dünnter Schwefelsäure,  in  dem  ersteren  als 
negative  Elektrode  eine  mit  einem  hochgebo- 
geneu  Streifen  versehene  Kupferplatte,  die  an 
dem  Streifen  mit  dem  Zink  verbunden  ist. 
Auf  dieselbe  wurde  ein  an  einer  Stelle  durch- 
geschnittener  Kupferring  gelegt  und  nach 
einigen  Tagen,  während  deren  die  Brregungs- 
flüssigkeiteu  mehrfach  gewechselt  wurden,  war 
der  t/t  mm  breite  Zwischenraum  völlig  mit  ho- 
mogenem Kupfer  geschlossen.  Bei  einem  anderen 
Versuch  wurde  ein  Kupferring  in  zwei  Thoile 
geschnitten  und  mit  Zw'ischenrnum  auf  die  Platte 
gelegt.  Bel  einem  dritten  Versuch  wiirdou 
zwei  Ringe  so  auf  einander  gelegt,  dass  sie 


einen  Zylinder  bildeten,  dann  mit  Stanniol  be- 
kleidet und  dieses  mit  einer  Lösung  von  Wachs 
in  Terpentin  bestrichen,  sodass  beide  Ringe  von 
einer  leitenden  Form  umechloseen  waren.  Bei 
allen  diesen  Versuchen,  bei  denen  die  Ringe 
selbst  nur  mit  Gewalt  von  der  Kupferplatte  zu 
trennen  waren,  zeigte  sich  stets  eine  tadellose, 
homogene  Verbindung  durch  niedergeschlagenes 
Kupfer. 

Es  wurden  dieselben  Erscheinungen  bemerkt 
wie  in  konstanten  Bädern.  War  der  Strom  zu 
stark,  so  zeigte  sich  auf  der  Kupferschicht  eine 
braune  Decke,  die  durch  kurzes  Eintauchen 
des  Gegenstandes  in  eine  Mischung  aus  Schwefel- 
und  Salpetersäure  entfernt  wurde.  Noch  gründ- 
lichem Spülen  bildet  sich  unter  der  Wirkung 
des  Stromes  sofort  wieder  ein  rother  Kupfer- 
niederschlag. 

Diese  Experimente  zeigen,  dass  sich  auch 
die  Verbindung  getrennt  bergestollter  TheUe 
auf  galvanischem  Wegs  bewerkstelligen  lässt 
Ebenso  müssen  sich  auch  Niederschläge  aus 
Gold-  und  Silbersalzen  zur  Löthung  verwenden 
lassen;  bei  den  letzteren  ist  diese  Möglichkeit 
bereits  beobachtet  worden. 

Man  kann  statt  dieser  Anordnung  auch  jedes 
andere  konstante  Element  verwenden,  und  wenn 
bereits  mit  einem  so  unkonstanten  wie  dem 
benutzten  so  schöne  Erfolge  gezeitigt  sind, 
so  darf  manwobl  annebmen, dass, wennder Strom 
in  der  nöthigeu  Stärke  regulirt  werden  kann, 
die  Resultate  noch  besser  ausfallen  werden. 

fAnm.  de»  Bef)  Es  wird  sich  empfehlen, 
nur  die  Löthstellen  blank  zu  lassen,  die  übrige 
Oberfläche  mit  Ausnahme  der  Auflagestellen 
mit  Wachs,  Aetzgrund  o.  dgl.  zu  bestreichen, 
damit  sich  nicht  auch  hier  Kupfer  niederschlägt 

8. 


Stohlbalter  mit  LOnette. 

D.  R.  P.  Nr.  123  257. 

Bayer.  Ind  - u.  Oewerbebl  34,  8.  39.  1902  nach 
Zeitackr.  f.  Werkteugmaaehinen  u.  WerhaeHga. 

Die  in  der  umstehenden  Figur  abgebildete, 
0.  Th.  Stier  In  Offenbacb  a.  M.  patentirte  Ein- 
richtung dient  dazu,  auf  grossen  Dreh-  bezw. 
Leitspiiidelbänken  ein  Durchbiegen  der  zwischen 
Spitzen  zu  drehenden  Welle  oder  der  mit  Ge- 
winde zu  versehenden  Spindel  zu  verhüten  und 
die  bei  dem  Bearbeiten  auftretenden  Erschütte- 
rungen des  Gegenstandes  aufzufangen.  Sie  ist 
eine  zwar  komplizirtere,  dafür  aber  feiner  ein- 
stellbare Vorrichtung  an  Stelle  der  sonst  üblichen 
Widerlager,  welche  sich  auf  dem  Support  mit 
dem  Stichel  mitbewegen  und  den  Druck,  den 
der  Stichel  beim  Spanabtrennen  auf  die  zu 
bearbeitende  Achse  ausübt.  aufnehmen.  Die 
gewöhnliche  Lünette  ist  nur  für  kurze  Gegen- 


Digiti,’;^.'!  by 


46 


KMimt*  MUth*Uunc*n. 


D«ol*di« 

M«chAQlk*r*ZWt 


sUinde  verwendbar,  da  dieaelbe  fest  steht  und 
sich  als»  die  Entfernung  zwischen  dem  8tUtz< 
punkt  durch  die  Lnnette  und  dem  AogritTspuukt 
dos  Stichels  ständig  ändert. 

Das  Ober  den  Bolzen  des  Supports  gesetzte 
Stichelhaus  a wird  durch  eine  Sechskantmutter 
auf  demselben  befestigt.  Es  ist  bQgelförmig 
gestaltet  und  greift  Über  das  Arbeitsstück  A B 
hinweg.  Der  Stahlhaltcr  e ist  in  einem  T-fÖr- 
migen  Schlitz  mittels  des  Hebels  f ln  der  be- 
kannten Art  verachiebharf  sodoss,  beim  Drehen 
des  Hebels  um  den  Bolzen  o ln  die  punktirte 
Lage,  der  Stift  m in  dem  Schlitz  des  HebeU  f 
entlang  gleitet  und,  da  o am  Sticbelbaus,  m um 
Halter  befestigt  ist,  der  Stichel  sich  gegen  das 
Arbeitsstück  verschiebt:  f findet  dabei  an  dem 


denselben  cvent.  festzuklemmen.  Für  den 
Stift  m sind  mehrere  Löcher  vorgesehen,  um 
bei  Arbeitsstücken  verschiedener  Dicke  den 
Halter  entsprechend  einstellen  zu  können.  Die 
genauere  Einregulirung  kann  durch  Verschieben 
des  Stichels  im  Halter,  die  Einstellung  des 
Spanes  mittels  der  Supportscbraube  für  Plan- 
zug erfolgen. 

An  dem  gebogenen  Theile  von  a behndeii  sieh 
die  Widerlager  welche  mittels  Bolzen  ec* 
befestigt  werden  und  durch  ihre  schlittenartige 
Anordnung  gegen  Drehung  gesichert  sind.  Die 
Schrauben  dä*  dienen  zur  Feineinstellung. 
Pemor  ist  an  demselben  gebogenen  Theile  die 
Tropfschale  g angebracht,  durch  deren  Mitte 
die  Stützechraubo  r hindurchgeht,  sowie  ein 


Stichelhaus  a einen  Anschlag  und  es  ist  da- 
durch die  Tiefe  der  Einstellung  hoi  dieser  Be- 
wegung begrenzt.  Von  dem  Schütz  in  f ist 
oin  Stück  exzentrisch,  das  übrige  konzentrisch 
zur  Drehachse  o,  damit  erstens  bei  geringer 
Drehung  des  Hebels  aus  der  Eudstellung  (Ent- 
fernen desselben  von  der  Anschlagflache  wäh- 
rend der  Arbeit)  nicht  sofort  ein  Verstellen 
der  Spantiofe  eintritt,  ferner  der  Stichel  durch 
das  konzentrische  Stück  in  seiner  Luge  fest- 
gehalten  wird. 

Der  Halter  t ist  der  Länge  nach  durchbohrt; 
er  nimmt  den  Stahl  % auf,  der  durch  Schratiben 
hh  befestigt  wird.  Die  Schrauben  kk  dienen 
dazu,  unter  Zwischenlage  der  Klemmstücke  U 
den  Halter  in  seiner  Bewegung  zu  sichern  und 


zylindrischer  Stiftjjzur  Aufnahme  des  Schmier- 
gofässes.  Die  das  Arbeitsstück  berührenden 
Flächen  \'onb,b^  und  r sind  glashart  und  glatt 
geschliffen,  um  die  Heibung  möglichst  zu  vor- 
ringem. 

Die  Einstellung  ist  ohne  Weiteres  klar. 
Durch  die  Anwendung  des  Hebels  f ist  ein 
momentanes  Ausrücken  erreichbar.  Dio  mit  der 
Vorrichtung  gedrehten  Wellen  bezw.  geschnit- 
tenen Spindeln  sind  sehr  gut  zylindrisch. 

Physikalischer  VereiD  zu  Frankfurt 
am  Main. 

Der  Kursus  1902  Uber  Anlngo  und  Prii- 
fung  von  Blitzableitern  findet  in  der  Woche 


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B«(t  &. 
t.  Man  |»02. 


GUstachnUchM. 


47 


vum  10.  bia  15-  Mürz  uml  evciit.  oin  zweiter  vom 
17.  bia  2^2.  Mltrz  im  limtitut  ilee  Vereins  sUtt 
L>(ts  Honorar  für  den  Unterricht  betrügt 
30  M.  und  ist  bei  Beginn  des  Kursus  zu  eQt> 
richten.  Anmeldungen  sind  möglichst  früh* 
zeitig  au  den  Leiter  der  Elektrotechnischen 
Lehranstalt  des  Physikalischen  Vereins,  Herrn 
Ür.  C.  Döguisne  (Frankfurt  a.  M.,  StifUtr,  82), 
zu  richten. 


Glastechnisches. 

Plastizität  und  Adhäslvltät  des 
Glases  bei  fcewöhnllcher  Temperatur» 
(Diamantschnitt.) 

Von  J.  Piccard. 

Ber.  iL  deutsch,  ehern.  Oes.  34,  S.  3635,  1901. 

Verf.  behandelt  auf  Grund  einer  Reibe  von 
Versuchen  die  interessante  Frage,  ob  das  Glas 
auch  bei  gewöhnlicher  Temperatur  die  Eigen* 
Schaft  der  AdhÜsivitAt  (Vereinigung  räumlich 
getrennter  Theile,  Schweissbarkeit)  besitzt;  ob 
z.  B.  ein  feiner  Spalt  in  einem  Glaskörper  bei 
gewöhnlicher  Temperatur  derartig  verwachseu 
kann,  dass  die  Festigkeit  in,  wenn  auch  un* 
vollkommener,  doch  nachweisbarer,  messbarer 
Weise  wieder  hergestellt  wird.  Verf.  hat  diese 
PYage  am  Diamantschnitt  geprüft. 

Macht  man  mit  einem  guten  Diamanten  einen 
richtigen,  d.  h.  leichten,  kaum  sichtbaren  Strich 
io  einer  Glasscheibe,  so  erkennt  man  unter  dem 
Mikroskop,  dass  derselbe  aus  zwei  ganz  vor- 
schiedeoeo  Theilen  besteht.  Oberflächlich  ont* 
steht,  theils  durch  Absplitterung,  theils  durch 
plastische  Verschiebung  der  Glasmasse  nach 
beiden  Seiten,  eine  Rinne,  welche  bei  einem 
sauberen  Schnitt  auf  eine  Breite  von  0,02  mm 
nur  0.01  mm  Tiefe  misst;  beim  Brechen  spielt 
sie  nur  eine  untergeordnete  Rolle.  Vom  untereu 
Theil  dieser  oberflächlichen  Rinne  zieht  sich 
bis  in  eine  Tiefe  von  0,06  bis  0,1  tnm  ein  ka> 
plUarfeinor  Sprung  senkrecht  in  den  Glaskörper 
hinein.  Diesem  Kapillarsprung  ohne  messbare 
Breite  kommt  die  Hauptbedeutung  zu.  An  und 
für  sich  würde  er  zwar  bei  seiner  ursprüng- 
lichen Tiefe,  welche  nur  ein  Zehntel  oder 
Zwanzigstol  der  Platte  ausmacht,  letztere  nur 
entsprechend  wenig  scIiwAchon;  aber  durch 
Klopfen  und  unter  dem  aufsperrenden  Druck 
der  Hand  öffnet  er  sich  weiter  und  pflanzt 
sich  durch  die  ganze  Plattendicke  fort,  bis 
schliesslich  Bruch  durch  Aufklappen  erfolgt. 
In  der  Tiefe  dieses  Kapillarsprungs,  da  wo  der 
Brechprozees  vor  sicii  geht,  beginnt  auch  der 
VemarbuDgsprozess.  Zur  quantitativen  Unter- 
suchung des  letzteren  verfuhr  Verf.  in  folgender 
Welse.  Kill  etwa  70  cm  Langer,  genau  10  cm 
breiter  Streifen  sauberen  Fenster*  oder  Spiegel* 


glasee  von  gleichmässig  verlaufender  Dicke 
wird  mit  einem  beliebigen  Diamanten  io  14 
nummerirte  QuorstQcke  abgetheilt,  über  noch 
nicht  abgebrochen.  Auf  der  anderen  Seite  des 
Streifens,  seiner  ganzen  Länge  nach,  wird  mit 
dem  Spczialdiamanten  ein  feiner  Strich  gezogen. 
Trennt  man  nun  die  einzelnen  Querstücke  von 
einander  unter  Beseitigung  der  beiden  End- 
stücke, so  erhält  man  12  gute  Stücke  von  jo 
10  cm  Länge  auf  6 cm  Breite,  die  durch  den 
feinen  Diamantstrich  in  zwei  gleich  grosse  Qua- 
drate getheilt  sind.  Man  legt  sie  abwechselnd 
in  zwei  Gruppen  von  je  B Stücken,  wovon  die 
einen  zur  sorortigeo,  die  andern  zur  nachträg- 
lichen Kraftprobe  bestimmt  sind.  Zur  Kraft- 
probe werden  sie,  Strich  oben,  zwischen  zwei 
sorg^ltig  gerichteten,  mit  Tuch  belegten  Me- 
tallplatten bis  nahe  zum  Strich  horizontal  fcst- 
geklemmt  und  am  freien  Endo  mit  einer  an 
einem  Bügel  hängenden  Blechbüchse  beschwort, 
in  welche  man  Schrot  bis  zum  Abbruch  fliossen 
lässt.  Zuletzt  wird  das  Gewicht  der  Schrot- 
büchse sammt  Bügel  bestimmt  und  notirt.  (Zur 
Erzielung  gut  vergleichbarer  Resultate  müssen 
verschiedene  Bedingungen  beobachtet  werden, 
wegen  deren  auf  das  Original  verwiesen  werden 
muss).  Ist  man  mit  den  6 Stücken  der  ersten 
Partie  fertig,  so  werden  die  zur  Vernarbung  be- 
stimmten 6 anderen,  Strich  unten,  in  einer 
Blecbrinne  horizontal  lose  eingeklemmt  und 
am  freien  Ende  mit  60,  KX).  200  g Beiplatten 
beschwert  oder  unbeschwert,  der  Ruhe  über- 
lassen. Nach  1,  2,  3 Tagen  werden  sie  der 
gleichen  Kraftprobe  wie  die  anderen  unter- 
worfen. Dabei  zeigt  eich  konstant  eine  Zu- 
nahme der  Tragfähigkeit.  Wollte  man  einen 
näheruugswoisen  Durchschnitt  aus  den  Ver- 
suchsresultaten des  Verf.  in  runden  Zahlen 
ausdrücken,  so  könnte  mau  etwa  sagen: 

Setzt  man  die  zum  Abbruch  erforderliche 
Belastung  eines  Glases  von  anderthalb  bis 
zwei  Millimeter  Dicke  gleich  100,  so  wird  sie 
durch  den  Diamaiitschnitt  auf  30  herabgesetzt, 
durch  eine  1-  bis3-tägige  Ruhe  unter  schwacher 
Belastung  wieder  auf  36,  d.  h.  um  20%  erhöht. 

Aus  den  Versuchen  des  Verf.  geht  jedcu- 
falls  unzweideutig  hen.'or,  dass  die  durch  einen 
Diamantschnitt  getrennten  (ilastheile  sich  bis 
zu  einem  gewissen  Grade  wieder  vereinigen 
können.  Dem  Verf.  gebührt  somit  das  Ver- 
dienst, die  Adhäsivität  oder  die  Plastizität  des 
Glases  bei  gewöhnlicher  Temperatur  zahlen- 
mässig  bewiesen  zu  haben. 

Dass  feine  Sprünge  im  Glase  bis  zu  einem 
gewissen  Grade  bei  gewöhnlicher  Temperatur 
von  selbst  veniarben  können,  ist  wohl  eine 
jedem  Glastechiiiker  bekannte  Thatsache,  und 
ist  auch  vom  Ref.  wiederholt  beobachtet  worden. 
Wie  Verf.  anfohrt,  ist  auch  von  Dr.  Chappuis 
im  .Bureau  International  des  Boids  et  Mesurea 


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48 


OluttchakchM^ 


tf*ehaBUc«r>2tf. 


in  Sövres  bei  Paria  an  einem  Normsitiiermo- 
meter  die  Vernarbung  eines  zarton  Sprunges 
beobachtet  worden. 

Von  einem  gewissnii  Interesse  ist  noch  die 
Berechnung  des  Druckes,  welchen  dos  Glas 
unter  dem  mit  950  g hclaateton  Schiieidedia* 
manten,  welchen  der  Verf  benutzte,  wahrend 
des  Schnittes  auszuhalten  hat.  Die  Flache,  auf 
welcher  der  Diamant  während  des  Ritzens 
ruht,  beträgt  0,00065  qmm‘,  somit  kommt  auf 
das  Quadratzentlmeter  ein  Druck  von  150000 
Bei  diesem  ungeheuren  Druck  von  160000  At« 
moephären  muss  während  des  Streichens  eine 
hohe  Temperatur  entstehen;  iu  der  Thnt  be- 
merkt man  bei  grosser  Dunkelheit  ein  Leuchten. 

£m. 

Ueb«r  eine  Modlflkatlon  de« 
Ostwald'achen  Bfiretten*Kallbrtr- 
apparate«. 

Von  A.  8.  Cushman. 

Ckem.  Aews  8S*  S.  77.  1902. 

Der  übliche  Büretten-KAlibrirapparat  von 
Ostwald  hat  im  allgemeinen  die  aus  bei- 
stehender  Figur  ersichtliche  Form,  ohne  die 
auf  den  Pipettciistiel  geätzte  Theilung.  Die 


Pipette  fasst  in  dom  durch  zwei  aufgeätzte 
Marken  begrenzten  Raum  genau  2 ccm.  und  die  ' 
Fehler  der  HQrettontheilung  werden  durch  eine  [ 
Reihe  von  Entleerungen  der  Pipette  gefunden.  \ 
Die  Aichung  der  Pipetten  macht  eine  Reihe  . 
von  surgOiltigen  und  schwierig  auszufUhrenden  < 


Wägungen  mit  W’asser  nothweiidig.  Um  diese 
zu  vermelden,  hat  der  Verf.  eine  Pipette  in 
Vorschlag  gebracht  mit  einer  Theilung  auf  dem 
Stiel,  wie  sie  heistehende  Figur  zeigt.  Bs  ist 
nur  nothwendig,  die  Pipette  so  einzurichten, 
dass,  wenn  dieselbe  bis  zur  aufgeätzten  Marke  A 
gefüllt  ist,  weitere  2 eem  Füllung  den  Meniskus 
in  die  Nähe  der  Mitte  der  Pipettenthellung 
bringen.  Die  Bürette  wird  bis  zum  Nullslrich 
gefüllt  und  der  untere  Meniskus  gleichzeitig 
auf  die  Marke  A eingestellt.  Sodann  werden 
die  ersten  2 cem  der  BUrettenfüllung  in  die 
Pipette  übergelassen  und  die  Ablesungen  der 
Pipettenskale  notirt.  Hierauf  wird  die  Pipette 
bis  A entleert  und  die  nächsten  2 eem  aus  der 
Bürette  Qbergelassen.  Dieser  Vorgang  wird 
Uber  die  ganze  Länge  der  BUrettentheilung 
wiederholt  Man  macht  eine  Beobachtungereihe, 
indem  mau  die  Bürette  bis  zum  Nullstricb  der 
Theilung  füllt,  eine  zweite,  indem  man  von  der 
Marke  1 eem  ausgeht.  Um  die  gefundenen  Kor- 
rektionen in  Anwendung  bringen  zu  kOnneu, 
braucht  man  nur  die  Pipettenskale  durch  einige 
wenige  Theilfttllungen  der  Pipette  aus  der 
Bürette  zu  aichen.  Sodann  wendet  man  zur 
Ermittelung  der  Fehler  der  BUrettentheilung 
eine  der  gewöhnlichen  Methoden  der  Kalibrirung 
an,  indem  man  etwa  die  ersten  2 cem  der  Bü- 
rette zunächst  als  richtig  annimmt  und  dann 
die  Abweichung  vom  Sollwerth  entsprechend 
verthellt.  Von  besonderer  Wichtigkeit  zur  Er 
zielung  guter  Resultate  ist  eine  äusserst  sorg* 
fältlge  Reinigung  der  Pipette  und  der  Bürette. 
Sehr  gut  eignet  sich  hierzu  eine  mit  Schwefel- 
säure versetzte  Lösung  von  doppeltchromsaurem 
Kali.  Bm. 

Aotomatlflcher  Filtiirapparat. 

Von  Jos.  Winklhflfer. 

Chem.‘Ztg.  Ä5.  8.  628.  1901 
Der  Apparat,  den  die  Figur  im  Durchschnitt 
zeigt,  besteht  aus  dem  Gefäss  A^  welches 


die  Form  eines  Trinkglases  für  Vögel  hat, 
und  aus  dem  Heber  B.  DerJApparat  wird 
in  Thätigkeit  gesetzt,  indem  man  nach  dem 
Biulegoii  des  leeren  Hebers  B das  Gefäss  A 
neigt,  bis  an  dom  Ende  e die  Flüssigkeit  her- 


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H«ft  h. 

I.  Man  iflo:;. 


GlaatccbiütchM.  — BQcbcnchan. 


49 


auatropft.  Der  Trichter  Iftuft  voll,  bia  da« 
Niveau  NN  erreicht  let.  Sinkt  daa  Niveau  ira 
Trichter,  dann  tritt  bei  b eine  Luftblase  in  das 
Gefltss  A ein  und  die  Flßasi^keit  flieeat  wieder 
nach.  Ist  dos  Filtriren  oder  Auswaschen  dos 
Niederschlages  beendet,  so  wird  der  Trichter 
etwas  gesenkt,  der  Heber  mit  einer  Spritji- 
flascbc  abgespUlt  und  horuusgoriommen. 

Rm. 


Chloroform-Extniktloneapparat  fOr 
Flllulgkelten. 

Von  F.  Lentz. 

Chem.-Zig.  23.  8.  820.  190J. 

Durch  den  Hals  des  Glaszylinders  A mit 
konischem,  tubulirtem  Boden  geht  der  ver- 
kürzte Schenkel  einer  Ü-Höhro  B,  wahrend  der 
andere  Schenkel,  nach  oben  zu  oß’cn.  ungeßlhr 


in  halhnr  Höhe  des  Zylinders  ein  Ansatzstück  C 
trhgt.  Dasselbe  ragt  in  eine  Giasrhhro  C mit 
weiterem  Lumen,  wo  es  verschiebbar  durch 
Gummischlauch  festgehalten  wird.  Die  Glas- 
röhre C führt  in  den  Kolben  D,  an  dessen  Hals 
sich  der  Ansatz  E befindet,  ln  demselben  ist 
der  längere  Schenkel  der  U-Köhre  F ver- 
schiebbar, während  der  kürzere  Schenkel  ein© 
Spirale  tragt  Der  längere  Schenkel  besitzt 
ausserdem  noch  ein  kurzes  durch  Gummi  ver- 
schlieeabares  Ansatzstück  H Im  Zylinder  A 
befindet  sich  noch  eine  Kühlröhro,  die  ebenso 
wie  die  Spirale  durch  einen  Kork  festgohaltcti 
wird.  Die  Spirale  ist  genau  so  gearbeitet  wie 
bei  dem  Aother-Extraktlonsapparat  von  Hage- 
mann.  Zum  Betrieb  wird  der  Zylinder  zu- 
nächst mit  etw  as  Chloroform  beschickt  und  da- 


rüber die  zu  extrahirende  Flüssigkeit  ge- 
schichtet Es  lässt  sich  leicht  die  U-Röhre  so 
Stollen,  dass  nicht  zu  viel  Chloroform  nöthig 
ist  und  die  Spirale  S bis  4 cm  in  die  Flüssig- 
keit taucht.  Der  Kolben  Z>  wird  bis  zur  Hftlfte 
mit  Chloroform  gefüllt,  sodoss  das  Ende  der 
Röhre  O vollständig  bedeckt  ist,  und  dann  im 
Wasserbad  oder  Sandbad  erhitzt.  Festgeklam- 
mert  wird  der  Apparat  am  Kolben  und  Zy- 
Hnderlials.  Wird  der  Betrieb  eingestellt,  so 
öffnet  man  den  Ansatz  H der  Röhre  F,  da  sonst 
in  Folge  von  Druckverminderung  eine  Aspi- 
ration der  Flüssigkeit  durch  die  Spirale  ln  den 
Kolben  erfolgt.  Rm 


Gebrauchsmuster  fQr  glastechuische 
Gegenstände. 

Klaseo: 

12.  Nr.  166928.  Glas-  oder  Poi-zellan-Trichter 
mit  ge.schllll’ener  Innenfläche  von  60  o.  F. 
Hugerahoff,  Leipzig.  16-  12.  01. 

Nr.  167251.  Vorrichtung  zur  Sicherung  gegen 
Abbruch  der  in  ein  Glas  einge.schmolzonon 
Leitungsdrähte,  bestehend  aus  einem  um 
das  Glas  greifenden  Ring  mit  Ansatz  und 
Haken  zwecks  Entlastung  der  Htnschmelz- 
stelle  beim  Anschluss  von  Leitungen.  W. 
Niehls,  Berlin.  1.  10.  01. 

21.  Nr.  168216.  Glühlampe  mituugeschmolzeuem 
gläsernem  Handgriff.  Th©  American  Eloc- 
trical  Novelty  Mfg.  Co.  G.  m.  b.  H., 
Berlin.  11.  1.  02. 

30  Nr.  167840.  Künstliches  Menschenaugo  mit 
nach  der  inneren  Seite  der  Augenhöhle  ein* 
gezogenem,  abgerundetem  Thcil.  L.  Müller- 
üri,  Leipzig.  6.  1.  02. 

42.  Nr.  167111.  Pyknometer  für  Flüssigkeiten, 
bei  welchem  die  beim  Einsetzen  des  Ther- 
mometers verdrängte  Flüssigkeit  durch  eine 
seitliche  Röhre  mittels  eines  Zweiweghahns 
in  einen  Hohlraum  abgeleitet  werden  kann. 
M.  Kuehler  & Martini,  Berlin  2L  12.  01. 

Nr.  167793.  Waaaeiatmhlluftpumpo  mit  in  den 
verlängerten  Vakuumzylinder  cingeachrool- 
zenem  Ausflussrohr.  H.  Kobe,  Berlin.  8.11.01. 


Bficherachau. 

F.  Loescher,  Leitfaden  der  Landschaftsphoto- 
graphie. gr.-8®.  X,  162  8.  mit  24  Tafeln. 
Berlin,  G.  Schmidt  1901.  3,60  Af.;  geh. 

4,50  M. 

Künstlerisches  Schaffen  erfordert  vor  allen 
Dingen  Begabung:  und  diese  Begabung  besteht 
in  Fähigkeiten,  die  sich  nicht  erwerben  lassen, 
nicht  durch  eisernen  Flciss,  nicht  durch  unor- 


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50 


B0eh«rtcbau.  — ; P«t«ntscium. 


D«alaeb« 

MMhA^er^Zu;. 


ländlichen  Eifer.  „Nun  ^ebt  ee  aber/  sogt 
der  Verfaseor,  „eine  Unzahl  Menschen,  die  wohl 
einen  lebhaften  Sinn  für  die  Schönheiten  der 
Natur,  ein  reiches  mitfOhlondes  VeretAndniss 
für  gute  Kunstwerke  haben,  aber  nicht  im 
Stande  sind,  selbst  künstlerisch  zu  schatTen. 
Gerade  für  diese  scheint  uns  die  Photographie 
ein  yorzUgliches  Mittel,  ihren  Kunsteinn,  ihr 
feines  ftsüietisches  Gefühl  zu  betb&tigen.  Sie 
sind  hier  am  eigentlichen  Entstehen  des  Bildes 
unbetheiligt,  können  aber  in  der  Leitung  des 
mechanischen  Prozesses  ihren  Geschmack  voll 
entfalten.*  Dieses  Programm  für  die  ThBtig> 
keit  des  Amateurs  auf  dem  Gebiete  der  Land- 
schaftsphotographie klingt  sehr  bescheiden 
neben  dem,  was  man  von  modernen  Kunst- 
Photographen  zu  hören  gewohnt  ist.  Andrer- 
seits aber  zeigt  es  ein  Ziel,  das,  wonn  auch 
erreichbar,  vou  der  Mehrzahl  der  Amateure 
durchaus  nicht  erreicht  wird.  Ihnen  will  der 
Verfasser  helfen,  und  sein  Buch  wird  sicher 
Allen  von  Nutzen  sein,  die  ernstlich  eine  künst- 
lerische Bethfttigung  im  oben  umschriebenen 
Sinne  wünschen. 

Die  interessanten,  frisch  geschriebenen  Aus- 
führungen werden  illustrirt  durch  24  Tafeln, 
zu  denen  durchweg  eigene  Aufnahmen  dem  Ver- 
fasser das  Material  lieferten.  Es  ist  nur  zu 
bedauern,  dass  zur  Wiedergabe  die  Autotypie 
benutzt  ist;  es  ist  durch  diese,  wie  mir  scheint, 
unangebrachte  Sparsamkeit  der  Reiz  der  Bilder 


in  einigen  Füllen  vollkommen  vernichtet,  immer 
geschwächt.  Der  Stoff  ist  dem  praktischen 
Arbeitsgange  entsprechend  gegliedert  in  3 Haupt- 
abschnitte, diesich  mit  dem  beschäftigen,  was  vor, 
wahrend  und  nach  der  Aufnahme  zu  bedenken 
und  zu  IhuD  ist.  Die  Behandlung  praktischer  und 
Ästhetischer  Fragen  nehmen  etw'a  gleichen 
Kaum  ein. 

Weiss  der  V^erfasser  als  Aestbetiker  dem 
Anfänger  treffliche  RatbscblBge  zu  ertheilen, 
so  wird  ihm  der  Fortgeschrittene  vielleicht 
doch  nicht  immer  beistimmen.  Aber  auch  er 
wird  den  Erörterungen  mit  Interesse  folgen. 

Die  praktischen  Rathschlage  verrathen 
sicheren  Ceberhlick  über  die  einschlägigen 
Fragen,  wie  das  bei  dem  als  Landschafter  be- 
kannten Autor  nicht  anders  zu  erwarten  ist. 
Im  Kapitel  Uber  Momentverschlüsse  allerdings 
empfiehlt  der  Verf.  ein  Vorfahren  (dos  Pendel) 
zur  Prüfung  ihrer  Geschwindigkeit  in  einer 
physikalisch  unhaltbaren  Weise.  Halt  man  sich 
an  die  Vorschriften  dos  Verf.,  so  kann  man 
leicht  Fehler  von  30®/o  machen.  Berücksichtigt 
man  die  GeschwindigkeitsAndening  der  schwin- 
genden Pendelkugel,  so  setzt  diese  Methode 
komplizirte  Rechnungen  oder  besondere  Tabel- 
len voraus.  ^ 

Hiervon  abgesehen  glaubt  der  Referent,  dos 
Buch  jedem  angehenden  Landschaftsphulo- 
grapben  bestens  empfehlen  zu  dürfen. 

Be. 


Patentsehau» 


Zsigerflbertragong  für  Messger&the.  Hartmann  & Braun  in  Frankfurt  a.  M.- Bockenbeim. 
9.  6.  1900.  Nr.  118  721.  Kl.  21. 

Bei  dieser  reibungslosen  Zoigerübertragung 
vou  hoher  Empfindlichkeit  ist  parallel  zur  Zeiger- 
achso  ein  Faden  f gespannt  und  mit  seinen  Enden 
bei  5 S an  dieser  befestigt.  An  der  Mitte  dos 
Fadens  f greift  ein  fest  verbundenes  Uebertragungs- 
glied  g derart  an,  dass  bei  Drehung  der  Zeigerachse 
der  Faden  auf  Torsion  beansprucht  wird. 

Aknatiecher  Tonrenameiger.  B.  Gieseler  in  Bonn 
a.  Rh.  8.  8.  1899.  Nr.  119306.  Kl.  42. 

Mit  der  rotirenden  Welle  wird  ein  Apparat 
verbunden,  der  in  Folge  der  Umdrehung  regel- 
mässige Luftstösse  erzeugt,  die  auf  einen  Resonator 
wirken,  aber  naturgemass  nur  dann,  wenn  die  Anzahl  der  Stösse  dem  Bigenton  des  Resonators 
entspricht.  Das  Ertönen  des  Resonators  zeigt  also  an,  dass  die  Welle  eine  bestimmte  Geschwin- 
digkeit bat,  das  Verstummen,  dass  sie  diese  nach  der  einen  oder  andern  Richtung  hin  über- 
schreitet. Man  kann  den  Resonator  für  verschiedene  Geschwindigkeiten  abstimmen.  Auch  kann 
man  die  Resonatoren,  z.  B.  Stimmgabeln,  durch  andere  Stösse  als  Luftstösse,  z.  B.  elektro- 
magnetische Stösse  erregen. 

Waagebalken  mit  korsem Hebelarm.  J-  Amsler-Laffon  & Sohn  in  Schatlliausen.  22. 12.1839. 
Nr.  116  879.  KL  42. 

Die  Ver&nderliclikeit  der  Hebelarme  eines  Witagebalkens  wird  vermieden  durch  den 
Ersatz  der  Schneiden  durch  Kugellager.  Ein  solches  ist  fast  ebenso  beweglich  wie  ein  Schoeiden- 
lagcr,  ohne  indessen  so  empfindlich  gegen  Beschädigung  zu  sein.  Dadurch,  dass  man  ein 
System  von  Kugelringen  um  ein  zweites  Kugelringsystem  mit  etwas  exzentrischer  Anordnung 


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P«t«irt»ekatt. 


51 


H«n  s. 
u Min 

herumlegt,  kann  man  eiuen  beliebig  ktoineii  Hebelarm  beretelloo.  Jedes  System 
nagen  vertritt  eine  Schneide.  Die  Exzcntrkit&t  der  beiden  Kugelringeyeteme  iat 
wirksamen  Hebelarm  des  Waagebalkens. 

Die  Zeichnung  stellt  eine  Laufgewichtawooge  mit  sehr 
kurzem  Lastarm  dar.  An  der  unteren  Oese  wird  die  tu 
wägende  Last  aogebftngt,  an  der  oberen  Oese  hftngt  man  die 
ganze  Waage  auf.  Die  Entfernung  der  Mittelpunkte  der 
beiden  Kugelkreise  ist  der  wirksame  Hebelarm  der  Waage. 

Die  Anordnung  der  exzentrischen  Kugelringe  eignet 
sich  besondere  für  MaterlatprOfungemaschinen,  bei  denen 
eine  starke  Uebersetzung  mit  möglichst  wenig  Hebeln  er- 
wünscht ist 


von  Kugel- 
gleich  dem 


pif.  t. 


Tonichtnng  tum  Blasen  von  Hohlglaakörpeni.  P.  T h.  S i e v e r t 

in  Dresden.  18.  8.  1899.  Nr.  116  026;  Zus.  t.  Pat 
Nr.  109  363.  Kl.  32. 

Beim  Arbeiten  mit  den  Vorrichtungen  nach  Pat 
Nr.  109  363  und  111  882  hat  eich  ergeben,  dass  es  sich  sur 
Herstellung  mancher  Glashohlkörper  empfiehlt,  namentlich 
wenn  das  Druckmittel  wie  bei  der  Vorrichtung  nach  dem 
Pat.  Nr.  111  862  nur  durch  eine  Durch- 
brechung der  Platte  gegen  die  Mitte  der 
auf  ihr  ausgebreiteten  und  abgeschlich- 
teten  Glosschlcht  geführt  wird,  der  Glas- 
schicht e eine  in  der  Mitte  etwas  ver- 
stärkte Dicke  tu  geben.  Dies  wird 
dadurch  erreicht,  dass  man  die  Ober- 
fläche der  massiven  oder  der  hohlen  oben  durchbrochenen  Platte  a etwas 
mutdonfürmig  gestaltet 

Apparat  sar  Erzengang  von  Röntgexwtrahlen  mit  waesergekfililter  Anti- 
* kathode.  M.  Ehrhardt  in  Berlin.  1.  ».  1899.  Nr.  119307.  KI.  21. 

Bei  diesem  Apparat  hat  eine  in  dessen  luftver- 
dOimtem  Raume  angeordnete  Metallröhre  e die  Antikathode 
als  unteren  Abschluss,  und  zwar  steht  dieselbe  zwecks 
rascher  Wärmeableitung  entweder  direkt  oder  durch  Ver- 
mittelung eines  von  ihr  getragenen  Wärmeleiters  mit  dem 
Boden  d einer  ihrer  ganzen  Länge  nach  im  luftvordünnteii 
Raume  frei  hängenden  Glasröhre  a ln  Berührung,  welche 
in  bekannter  Weise  durch  Wasser  gekühlt  wird. 

Olazmaeherpfeile.  Oberlauaitzer  Glashütten- 
werke  0.  Hirsch  in  Weisswaaser,  O.-L. 

31.  7.  1900.  Nr.  118248.  Kl.  32. 

Dadurch,  dass  Feuchtigkeit  aus  dem 
Athem  dos  Glasbäsers  in  den  beim  Blasen 

entstehenden  Glashoblkörper  gelangt,  erscheint  der  letztere  im  Innern  von  eiuem 
bläulichen  Hauch  überlaufen  und  bedarf  mühsamer  Keinlguag.  Um  diesen  Be- 
schlag zu  verhindern,  wird  im  Kanal  der  Glasmacherpfeife  a ein  Raum  6 aiige- 
ordnet,  ln  welchem  die  Athemfeuchtlgkeit  entweder  durch 
hygroskopisches  oder  faseriges  Material  e oder,  unter  Weg-  A 
lassung  dosselbon,  nur  durch  den  Richtungswechsel  der  Blas-  II 
luft  abgeschieden  wird.  | 

Elektrolytiflcker  Stromnnterbreeher.  A.  Wehnelt  in  Charlottenburg.  3.  1. 

J899.  Nr.  120340.  Kl.  21. 

Dieser  selbstthätige  elektrolytische  Btromunterbrechor  für  Stromkreise 
mit  Selbstinduktion  besitzt  zwei  in  einen  Elektrolyten  eintaiichende  Elektroden  b 
und  e von  ungleich  grosser  Oberfläche,  und  zwar  hat  die  Anode  c die  kleinere 
Oberfläche  und  dient  so  als  wirksame  Elektrode. 


:kj  by  Go 


52 


PataotUttt. 


Damtaeb» 

M««baiitkar-Zt4- 


Patentliste. 

Bis  zum  17.  Februar  1902. 

KUiase:  AnmeldaBfen. 

21.  A.  8380.  Verfahren  zur  Beeeiti^ung  der  bei 
DrchatrnmzAhiern  durch  die  Hülfekräfte  ver- 
ursachten Störung.  Ailg.  Elektrizitäte- 
Goeellschaft,  Berlin.  28.  9.  01. 

U.  1899.  Blektriziltltszübier  für  Drehstromnetzo 
mit  vier  Leitungen.  Union  Blektr.-Ges., 
Berlin.  6.  9.  01. 

R 15 190.  Einrichtungen  zur  Erzeugung  von 
Röntgenstrahlen.  8.  Riudauer,  Budapest. 
21.  2.  01. 

B.  2R455.  Elektrisches  Messgorfith.  H.P.  Ball. 
New-York.  22.  1.  01. 

S2.  W.  16  757.  Verfahren  zur  Entfernung  dea 
Beluga  von  Spiegeln  in  einer  Zeichmmg 
entsprechenden  Umrissen.  B.  Wagner  u. 
G,  Lorenz«  Wien.  29.  9.  00. 

C.  8155  BelbstthlUig  arbeitende  Glasblaa- 
moscblne.  J.  W.  Colburn,  Toledo,  Ohio, 

V.  St.  A.  27.  3.  99. 

42.  W.  17  315.  Chromatisch,  sphAriach  und 
ostigniatUch  korrigirtea  Dreilinsenobjektiv. 
B.  Arbeit,  Wetzlar.  20.  2.  01. 

W.  17  83iV  Apparat  zur  Bezeichnung  dea 
Mittelpimktea  sphAriacher  Linsen.  J.  West, 
Oalston,  H.  J.  W.  Raphael,  Shepherds- 
Bush,  und  H.  L.  Bttinghauson,  Ixmdon. 
22.  6.  01. 

.M.  20459.  Rechenschieber.  8.  .Maseru. 
Winterthur,  Schweiz.  18.  10.  01. 

P.  12553.  Roiasfeder.  K.  P.  PUschel,  Dresden- 
Pieschen.  11.  5.  01. 

0.  15  391.  Prismendoppelfernrohr.  C.P.Goerz, 
Friedenau-Berlin.  22.  2.  01. 

W.  18551.  Prlamenfernrohr.  M.  Henaolilt  & 
Söhne  G.  m.  b.  H.,  Wetzlar.  27.  12.  01. 

74.  M,  19  366  und  20  440.  Schallrlchtungs- 
anzeiger.  B.  de  Meulemeester,  Brüssel. 
7.  3.  01.  u.  12.  10.  01. 

B.  28  747.  Schallrichtungsanzeiger.  E.T.  Bloch, 
Kopenhagen.  2.  3.  01. 

Erthellnng^n. 

21.  Nr.  I29  3G3.  Lager  für  das  obere  Welleneiidc 
bei  Motur-BlektrizitAtszAbleru.  Allg.  Elok- 
trizitöts-Uoscllscbaft,  Berlin.  5.  6.  01. 

Nr.  129  48G.  Motorelektriritatszahlcr.  F.  W. 
Rasch  ke  & Co  , Reick-Dresden.  5.  3.  01. 

Nr.  129  487.  Dreh.strom  - Mossgerftth.  Uniou 
EIoktr.'Gcs.,  Berlin.  28  . 7.  00. 

Nr.  129  432.  ElektrolytiacherStromunterbrecher 
fUr  Wechselstrom.  M.  Levy  u.  E.  Ruhmer, 
Berlin.  26.  4.  01. 


.Nr  129  621.  .Mugnetsystem  für  elektrische 
DoppeimossgeriUho.  Allg.  Blek  trizitöt  a- 
Oeaollschaft,  Berlin.  17.  9.  01. 

Nr.  129  661.  Einrichtung  zur  Aichung  von 
Wattmetern.  Union  El. -Ges.,  Berün.  5.9.01. 

Nr.  129  686.  BlektriziUtszAhlor;  Zua.  z.  Pat. 
Nr.  115667.  Deutsch  • Kuss.  Blcktri- 
zitatszflhler-Ges.  m.  b.H.,  Berlin.  3.  5. 00. 

Nr.  129  668.  Vorrichtung  zum  Auslösen  belie- 
biger Mechanismen  auf  Entfernungen  durch 
die  Wirkung  von  Lichtstrahlen  und  anderen 
Strahlen.  J,  T.  Armstrong  u.  A.  Orlnlg, 
London.  19.  5.  99. 

Nr.  129  892.  Schaltung  des  EmpfHngerdrahtes 
für  Funkentelegraphic.  Allg.  Elektrizi- 
tAts-GesolIschaft,  Berlin.  16.  10.  00- 

Nr.  129  779.  Elektrischer  Ofen  mit  metallischem 
Ofenmantel.  J.  Pradon,  Paris.  2.  3.  00. 

82.  Nr.  129  470.  Vorrichtung,  um  Standgefässe 
luftdicht  zu  verschüessen.  J.  Traube, 
Berlin,  u.  M.  E.  Anderssen,  (iothenburg. 
31.  3.  01. 

Nr.  129  583.  Vomchtung  zum  Oeffnen  und 
Schiiessen  der  Form  für  (ilasblasemaachincn. 
The  Automatic  Glaas  Utowing  Pat. 
Syndikate  Ltd.,  West  Brom  wich,  Engl. 
18.  9.  00. 

Nr.  129  634.  Vorrichtung  zur  Regelung  der 
Luftzufuhr  bei  Glasblusmascbinoo.  Die- 
selben. 18  9.  00. 

Nr.  128  829.  Verfahren  zur  Herstellung  von 
Glaaformen;  Zus.z.Pat.Nr.  126111.  O. Hirsch, 
Weisswaaser,  O.-L.  25.  10.  00. 

Nr.  129  211.  Vereinigte  Glasapress- und  Blase- 
maschine. J.  J.  .Mac  Intire,  New  • York. 
4.  4.  00. 

42.  Nr.  1^4.3^k  .Messvarrichtung  für  Flttseig- 
keitshöhen.  M.  Herz,  Wien.  7.  7.  01. 

Nr.  129  669.  Geschwindigkeits-Moss-  und  Re- 
gistrirvorrichtung  mit  Dynamomaschine. 
R.  Goetze,  Bochum.  28.  7.  01. 

Nr.  129  749  Polygonzirkel.  G.  Kamp  mann, 
Düsseldorf.  18  5.  01. 

Nr.  129  721.  Prftzisionwiflgo  zur  Herstellung 
mikroskopischer  Prftparate;  Zus.  z.  Pat.  Nr. 
128960.  ü.  Arndt,  Berlin.  12.  6.  01. 

Nr.  129791.  Vorrichtung  zum  Messen  von  be- 
liebigen. insbesondere  vonVerdrehungawider- 
stftnden.  Dübelwerko  G.  m.  b.  H , Nürn- 
berg. 7 4.  01. 

72.  Nr.  129673.  Visir-Prismenfernrohr  für  Ge- 
wehre. C.  Zcisa,  Jena.  13.  3-  00. 

74.  Nr.  129  688.  Einstellvorrichtung  für  elek- 
trische Wärmemelder  mit  einer  aus  zwei 
verschiedenen  .Metallen  bosteheuden  Ther- 
mumoterfeder.  0.  Uennert,  Leipzig.  19.6.00. 


Knr  dl«  K«d»kUuD  T*ruitwartllch:  K.  Blasr bke  Id  Berlin  W. 

Verlag  Jnlln«  Sttrlnzer  in  Ucrllo  N — Dmck  T<>n  RmM  Oreyar  In  R«r1ia 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Inatrumentenkunde 

and 

Organ  flir  die  geeammte  Qlasinstrumenten  - Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  Blaschke,  Berlin  W.,  An  der  Apostelkirche  7b. 

Nr.  6.  15.  März.  190Z 

Naehdmek  nur  mit  Benebmlfra  ns  der  Reduktion  irostattet. 


Neue  Mikrometer. 

D.  R.  P.  ansemeldet. 

Vi)n  WUUui  Wmoholdt  Id  aiDsbait«  8m. 

Messinstrumente  für  kleinste  Theile  eines  Millimeter  oder  irgend  einer  anderen 
Maasseinheit.  welche  als  Werkzeuge  in  mechanischen  Werkstätten  und  anderen  Betrieben 
Verwendung  fanden,  waren  immer  so  eingerichtet,  dass  ein  Theil  eines  Kreises  ge- 
messen und  das  Resultat  durch  entsprechend  berechnetes  Rad  und  Triebwerk  auf  den 
Zeiger  übertragen  wurde. 

Fig.  1 zeigt  z.  B.  ein  solches  Instrument,  wie  es  seit  etwa  50  Jahren  in  Glas- 
hütte fabrizirt  wird.  ist  der  auf  der  Platte  festgeachraubte  Theil  der  Zange  und 
der  um  A bewegliche  andere  Theil.  Auf  dieser  bewegiiehen  Zange  ist  ein  Rechen 
befestigt,  der  in  das  Trieb  T*,  greift.  Auf  derselben  Achse  wie  dieses  Trieb  ist  ein 
zweiter  Rechen  & befestigt,  welcher  wiederum  in  das  Trieb  T„  eingreift;  dieses  trägt 
auf  dem  verlängerten  Zapfen  den  Zeiger. 


Pig.  I.  rig.  2. 

Es  wird  bei  diesem  Instrument  immer  die  Sehne  eines  Kreisbogens  gemessen, 
und  diese  .Methode  bedingt  in  Folge  dessen,  dass  das  Messbereich  der  Zange  immer  nur 
ein  verhältnissmässig  kielnes  sein  kann,  wenn  man  keinen  zu  grossen  Sehnenfehler  in 
das  Resultat  bekommen  will.  Ausserdem  haben  diese  Instrumente  den  Nachtheil,  dass 
sich  Theilungsfehler  in  den  Rädern  und  namentlich  in  den  Trieben  unangenehm  be- 
merkbar machen.  Wenn  ein  solches  Instrument  justirt  war,  was  oft  viel  Mühe  bereitete, 
und  es  wurde  nochmals  zerlegt,  so  mussten  stets  dieselben  Zähne  des  Rades  wieder 
mit  denen  des  Triebes  in  EingrilT  gebracht  werden,  anderenfalls  war  die  bisherige 
Arbeit  des  Justirens  illusorisch.  Dies  ist  auch  die  Urstiche,  weshalb  diese  Messwerk- 
zeuge wohl  zur  Vergleichung  mit  Mustern,  aber  nicht  als  wirkliche  Mikrometer  benutzt 
werden  dürfen ; denn  die  Unterschiede  der  Maassangaben  sind  oft  sehr  bedeutend  und  in 
der  Praxis  schon  seit  Langem  als  Uebelstand  empfunden  worden. 

Bei  den  von  mir  konstruirten  Mikrometern  ist  allen  diesen  Mängeln  abgeholfen; 
es  giebt  da  keinen  Sehnenfehler  und  die  etwaigen  Theilungsfehler  des  Triebes  und  der 


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64 


W.  Waicbotdtf  lf«M  Klkrom«t#r. 


Dvaueb« 

lf»eluuilk«r-Z4C- 


hier  verwendeten  Zahnstange  können  nur  so  minimaler  Natur  sein,  dass  sie  in  der 
Praxis  nicht  bemerkbar  sind. 

Fig.  2 leigt  ein  solches  Mikrometer.  Die  Bewegung  der  Messzange  ist  eine 
geradiinige;  der  bewegliche  Theil  der  Zange  ist  eine  gerade  Schiene,  die  sich  in  einem 
langen  Lager  in  dem  Kloben  K führt. 

Auf  dieser  Schiene  ist  eine  mit  schrägen 
Zahnen  versehene  Zahnstange  S be- 
festigt, in  welche  ein  Trieb  mit  ge- 
wundenen Zähnen  so  in  BingrilT  gebracht 
ist,  dass  jede  Zahnluft  vermieden  ist. 

Das  Trieb  T (Fig.  3)  hat  keine  Zapfen, 
sondern  hat  in  der  Mitte  der  Zahnlänge 
eine  Nut,  in  welcher  es  von  der  Feder  F 
gehalten  und  gegen  die  Zahnstange  Z 
genügend  an gepresst  wird. 

Der  Umfang  des  Triebes  entspricht  4 mm  und  die  Theilung  der  Zahnstange  ist 
so,  dass  3 zahne  auf  1 mm  Länge  kommen.  Trieb  und  Zahnstange  werden  auf 
besonders  für  diesen  Zweck  hergestellten  Spezialmaschinen  angefertigt.  Da  das  Trieh 
gewundene  Zähne  hat  und  so  lang  ist,  dass  stets,_mindestens  3 Zahne  voll  im  Eingriff 


PIS-  4. 


stehen,  so  kann  es  nicht  kanten,  sondern  rollt  an  der  Zahnstange  hin,  wie  eine  glatte 
Walze  auf  einer  ebenen  Bahn.  Das  Trieb,  welches  gleichzeitig  auf  der  nach  oben  ver- 
längerten Welle  den  Zeiger  trägt,  reagirt  auf  die  kleinste  Bewegung.  Ausserdem  ist  dadurch, 
dass  3 Zähne  des  Triebes  stets  im  Kin- 
grilT  stehen,  ein  praktischer  Ausgleich 
etwa  irgend  vorhandener  Theilungs- 
fehler  geschaffen.  In  der  That  geben 
alle  bisher  angefertigten  Instrumente 
bis  auf  kleinste  Abweichung,  etwa 
0,01  mni,  untereinander  gleiche  Mess- 
resultate an.  Ausserdem  ist  die  Er- 
weiterung des  Messbereichs  der  Zangen 
unbegrenzt. 

Fig.  4 zeigt  ein  solches  Modell 
mit  00  mm  ZangenölTnung;  es  ist  ein 
neues  Muster  in  Vorbereitung  mit 
100  mm  Zangenauszug. 

Fig.  5 giebt  ein  Modell  wieder, 
welches  0,002  oder  0,001  mm  an- 
zeigt;  es  besitzt  nothwendiger  Weise 
eine  Uebersetzung , welche  jedoch 
mit  der  grössten  Präzision  hergestellt  ist,  sodass  ein  solches  Instrument  keine  nennens- 
werthen  Abweichungen  in  den  Maassangaben  zeigt. 


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Vcfain«.  uod  Ptr*oo«aoftcluricbi«a. 


55 


Hef)  fi. 

1&.  Mm  19113. 


Ich  kann  wohl  sagen,  dass  ein  jedes  meiner  Messinstrumente  für  die  Praxis  ein 
Normalmaass  ist,  dabei  sehr  stabil  imd  unverilnderlich.  Diese  Mikrometer  fabrlsire  ich 
mit  direkter  Ablesung  von  0,02,  0,01,  0,001  und  0,0001  mm,  sowie  von  0,001  und 
0,0001  engl.  Zoll. 

Bezüglich  dos  Bingriffes,  welcher  für  dieses  Messinslrument  charakteristisch  ist, 
sei  noch  Folgendes  bemerkt: 

Man  könnte  das  Trieb  auch  eine  Rolle 
oder  Walze  nennen,  welche  in  den  eigenen 
Zühnen  und  in  denen  der  Zahnstange  eine 
zwangsläufige  Führung  hat.  Ein  Eingriff  in  dem 
gew'öhnlichen  Sinne  ist  es  eigentlich  nicht. 
Das  Trieb  hat  keine  Wftlzung,  sondern  läuft  auf 
dem  wirksamen  Durchmesser.  Die  Zähne  der 
Zahm^ange  sind  sägenartig,  mit  geraden  Flanken 
in  einem  Winkel  von  etwa  100*  (vgl.  Fig.  6\. 
Dadurch,  dass  die  Zähne  an  den  Enden  abge- 
flacht sind,  erreiche  ich  die  präzise  Nullstellung 
des  Zeigers,  und  der  beim  Gebrauch  eines 
solchen  Werkzeuges  sieh  cinstollende  Staub  kann  für  das  Funktloniren  nicht  hinderlich 
w'erden,  denn  er  kann  in  den  Ecken  der  Zähne  entweichen. 


Plg 


Vereins-  und  Personennsohriohten* 


D.  G.  r M.  U.O.  Abth.  Berlin.  E.  V. 
Si  tzung  vom  25.  Februar  1902.  Vorsitzender; 
Hr.  Prof.  Dr.  A.  Weatphal. 

Der  Vorsitzende  eröffnet  die  Sitzung  in 
Vertretung  dee  durch  Krankheit  verhinderten 
Herrn  W.  Handke  und  begrüsat  die  äuaserst 
zahlreiche  Versammlung,  welche  den  grossen 
Hörsoa)  des  physikalischen  Instituts  fast  ganz 
rollt,  insbesondere  die  Gäste  und  Herrn  Geh. 
Reg.-Rath  Prof.  Dr.  Seiht,  der  eich  in  zuvor- 
kommendster Weise  habe  bereit  finden  lassen, 
Ober  die  von  ihm  in  Gemeinschaft  mit  Herrn 
Fuess  konstruirten  Pegelapparate  und  die 
ihm  zu  verdankenden  grossen  Fortschritte  auf 
diesem  Gebiete  einen  zusammenfassenden  Vor- 
trag zu  halten. 

Hr.  Seibt  giebt  zunächst  einen  Ueberblick 
Uber  die  geschichtliche  Entwickelung  der  W^isser- 
standsbeoachtungen.  Schon  im  alten  Aegypten 
ist  der  Wasserstand  des  Nils  genau  beobachtet 
worden,  entsprechend  seiner  hohen  Bedeutung 
fOr  die  Fruchtbarkeit  des  Landes  und  das  Wohl- 
ergehen der  Bevölkerung:  ein  solcher  Pegel  ist 
auf  einervomNil  umflossenen  Insel  noch  erhalten, 
seine  beschaffenheil  deutet  auf  ein  Alter  von 
mehr  als  tausend  .Jahren;  die  Ablesungen  an 
diesen  Pegeln  wurden  nicht  nach  Maassen  ge- 
macht, sondern,  analog  wie  früher  an  Barometern 
nach  den  Wetterausaichten,  nach  den  Ernte- 
aussiebten  (Ueberflusa  . . . Hungersnoth).  Auch 
in  China  hat  man  schon  in  ältesterZelt  die  Wasser- 
stände  beobachtet;  später  haheu  in  Spanien 
die  Mauren  und  in  Italien  die  .Mönche  derartige 
Arbeiten  uusgeführt.  Alle  diese  Messungen 


I bezogen  sich  auf  Flusswasserstände  und  dienten 
vornehmlich  der  rationellen  Anlegung  von  Ka- 
nälen. Ebbe  und  Fluth  wurden  noch  nicht  in  den 
Kreis  der  Beobachtungen  gezogen,  da  sie  sich 
in  dem  Mittelmeere,  das  fast  ausscblieeslich  für 
dos  Alterthum  in  Frage  kommt,  nur  sehr  w enig 
bemerkbar  machen  (nur  Herodot  erwähnt 
kurz  die  Fluth  im  rothen  Meere).  Dieser  Er- 
scheinung wandte  sich  erst  die  Aufmerksamkeit 
zu,  als  die  Römer  bis  an  den  Atlantischen  Ozean 
vordrangen.  Im  Mittelalter  ruhten  Waseeratands- 
beobacht ungen  w’ohl  gänzlich;  erat  Newton  und 
Laplace  nahmen  in  klassischen,  zumTheil  heut« 
noch  maassgebenden  Untersuchungen  diese  Ar- 
beiten wieder  auf  Im  Anfang  des  18.  Jahr- 
hunderts begann  man  in  England  und  Frank- 
reich mit  systematUchen  Messungen.  Heute  wird 
den  Wasseratandsbeobachtungen  in  allen  Kultur- 
ländern die  höchste  Sorgfalt  zugewandt.  Ein- 
mal siud  es  wissenschaftliche  Fragen  der  Geo- 
physik, welche  durch  derartige  Untersuchungen 
der  Lösung  näher  gebracht  werden  sollen:  so- 
dann bedarf  ihrer  die  Technik,  weil  nur  auf 
diesem  Wege  eine  gute  Ausnutzung  der  na- 
türlichen und  künstlichen  Wasserläufe,  eine 
geregelte  Schifffahrt,  der  Bau  von  Kanälen u.s.w. 
möglich  ist;  aus  diesen  Gründen  sind  derartige 
Boubuchtuugen  auch  von  erheblicher  wirth- 
schaftlicher  Wichtigkeit,  sowie  ferner  wogen 
derVorherbeaHmmungvon  Wasseratänden,  Hoch- 
wassern, Ausnutzung  des  Grundwasaore  u.  s.  w. 

Der  Redner  fülirte  darauf  an  der  Hand  von 
etwa  60  Lichtbildern,  welche  zum  grössten 
Theil  eigens  für  diesen  Vortrag  aageffrtigl 


Digilized  by 


56 


V«r«taiB>  und  ParMnaonaebrkhlae. 


D«atHchp 

UMbaaikW'Zlc- 


worden  waren,  die  Butwickelun^  der  Pegel« 
apparate  de«  «Systeme  Seibt-Fueei*  vor. 
Br  begann  mit  den  einfachen  Skalenpegeln, 
die  jetzt  aus  Eisen  mit  auegelegter  Porzellan- 
tbeilung  bergestellt  werden;  darauf  folgten  die 
Apparate  zur  Messung  des  Grundxvosserstandes, 
die  Zeigerapparate  und  deren  Verbesserung, 
nämlich  Apparate  mit  einem  vor  einer  festen 
Marke  vorbeigleitenden,  entsprechend  getheUten 
Rollbande.  Sodann  wurden  die  registrirenden 
Apparate  vürgefdhrt.  und  zwar  zunächst  die 
Scbwiromerapparate,  wobei  die  Kontrolvorrich- 
tungen;  das  Senkloth,  doppelte  Basisstifte  und 
die  Zeitmarkirung,  sowie  eine  vom  Ingenieur 
Reitz  angegebene  Kompensation  der  Wflrme« 
Ausdehnung  des  Uehertragungsdrahtes  genauer 
besprochen  wurden;  cs  folgten,  wogen  der  vor« 
gerockten  Zeit  in  kürzerer  Darstellung,  die 
Pendelapparate  mit  Integrirwrerk  und  Ein* 
richtungen  zum  Abhören  des  Wasserslandes, 
die  hydrostatischen  Pegel,  die  Druckiutt-Pegel 
mit  einer  Vorrichtung  zur  Kompensation  der 
Einwirkung  von  Wanne  und  Wasserdruck  auf 
die  oingeschiossene  Luft,  und  schliesslich  die 
elektrischen  Fernpege),  bei  deneti  das  etwaige 
Ausbleiben  eines  Kontaktes  niemals  zu  falschen 
Angaben  führen  kann.  Die  Gnindgedanken  der 
einzelnen  Konstruktionen  und  eine  Reihe  von 
ausgeführten  Apparaten  wurden  im  Bilde  und 
an  Zeichnungen  erläutert. 

Dtn  Sdüu$$  dt»  Vortrages,  in  treJcJttm  Herr 
Geheimrath  Seiht  den  Antheil  schilderte,  den  er 
und  der  ausfüMrende  PräHsionsmechaniker  Herr 
Fuese  an  den  vorgeführten  Konstruktionen  habe, 
geben  u-ir  u:ürtlieh  wieder,  weil  dies  ein  schönes 
Heispiel  dafür  üt,  wie  das  Yerhältniss  :^t!ischen 
dem  Forscher  und  Gelehrten  einerseits  und  dem 
ausführentlen  Techniker  andererseits  sein  soO: 
«Wenn  ich  es  vermieden  habe,  bei  Be* 
sprechung  der  Einzelheiten  der  Ihnen  vorge- 
lührten  Apparate  den  jedesmaligen  geistigen 
Urheber  derselben  namhaft  zu  mivcheu,  so  ge- 
schah dies  absichtlich,  und  eben  wei!  es  ab- 
sichtlich geschah,  bin  ich  Ihnen  eine  Erklärung 
für  diese  BntHchliessung  schuldig.  Zwischen 
dem  intellektuellen  Urheber  und  dem  mecha* 
iiisoheu  Künstler  hat  in  jedem  einzelnen  Falle 
ein  so  inniges  Zusamnionwirken  stattgi‘funden, 
dass  wir  cs  mit  einem  völligen  Iiieinandor- 
fliessen  der  beiderseitigen  Gedanken  zu  thun 
haben,  — ein  Umstaml,  der  es  geradezu  als 
ein  Unrecht  erscheinen  lassen  würde,  wenn 
man  hinterher  das  System  durcli  ein  peinliches 
Zerpflücken  auf  die  Urheberschaft  seiner  Einzel 
helteii  prüfen  und  mit  der  Waage  in  der  Hand 
jedem  der  daran  Betheiligten  sein  Anrecht  auf 
dasselbe  zumossen  wollt«. 

Ich  holte  es  sogar  für  einen  glUcklicbeii 
Gedanken,  dass  wir  von  vornherein  uns  dahin 
einigten,  den  beiderseitigen  Antheil  au  Allem, 


was  auf  dom  Gebiete  des  Fegelwesens  von 
Herrn  Feinmechaniker  Fuess  und  mir  in  ge- 
meinsamer Arbeit  geschatfen  w'erden  würde, 
in  der  Hezcichnuug  .System  Seibt-Fuess“ 
aufgehen  zu  lassen;  in  keinem  anderen  Falle 
wäre  es  nach  meiner  und  des  Herrn  Fuess 
Ueberzeugung  möglich  gewesen,  in  so  ersprioss* 
lieber  Weise,  wie  es  geschehen  ist,  vorwärts 
zu  kommen,  d.  h.  ohne  dass  sich  bei  Ausbildung 
unserer  gemeinsamen  Sache  jemals  auch  nur 
eine  Spur  von  Uneinigkeit,  von  Missgunst  oder 
Neid  hemmend  in  den  Weg  gestellt  h&tte. 

Bei  dieser  Gelegenheit  möge  von  mir  auch 
unseres  langjfthrigen  Mitarbeiters,  des  Herrn 
Jordan,  in  anerkennender  Weise  gedacht 
werden,  der  mit  einer  Hingabe,  die  ihres 
Gleichen  sucht,  sich  der  baulichen  Durch- 
arbeitung der  Apparate  unseres  Systems  an- 
genommen hat , und  der  in  manchen  Fallen 
zur  UeberwinduMg  der  vielen  mechanischen 
Schwierigkeiten , welche  die  Umsetzung  der 
aufgestellten  und  zur  Anwendung  zu  bringen- 
den mathematisch  * physikalischen  Grundsätze 
in  die  Praxis  mit  sich  brachte,  beigetragen  hat. 

Ich  schliesse  mit  der  Versicherung,  dass 
wir  nur  zu  gut  wissen,  dass  unser  Streben 
etwas  Vollkommnes  nicht  gezeitigt  hat;  es 
liegt  das  aber  tief  in  der  Menschennatur  be- 
gründet, denn  nicht  im  Erreichen  des  Voll* 
kommuen,  sondern  im  Ringen  nach  ihm  liegt 
unser  Aller  Bestimmung. 

In  heisaein  Bemühen  nach  dem  Besten 
strebend  haben  wir  unsere  Befriedigung  in 
dem  gefunden,  was  zu  erreichen  uns  vergönnt 
war,  und  in  diesem  Sinne  hoffen  wir  auch 
fenierhiii  unsere  Befriedigung  zu  finden,  ein- 
gedenk des  herrlichen  Wortes,  mit  dem  Lessing 
einst  dem  Porschungstriebe  huldigte: 

„Gieb  die  Erkenntniss  einer  Gottheit  mir, 

Und  ich  bcschreite  nicht  die  Uimmelsbrücke, 
Zum  Tausche  mit  dem  hohen  Lebensglücke. 
Der  Wahrheit  nachzuringeu  für  und  für!“ 

Der  Vorsitzende  knUpfto  au  den  Vor- 
trag folgende  Schlussworte:  Meine  Herren! 

Sie  haben  durcli  ihren  Beifall  das  lebhafte 
luteresse  kundgegeben,  das  Sie  an  dem  eben 
gehörten  Vortruge  genommen  haben.  In  der 
That  dürfen  die  vorgeführteu  Apparate  das 
eingehendste  Interesse  für  sich  beanspruchen. 
Wer  sich  der  rohen  und  unvollkommenen 
Hülfsmittel  erinnert,  deren  man  sich  noch  vor 
wenig  mehr  als  einem  Jahrzehnt  zur  Messung 
der  WasserstAnde  bediente,  und  sich  nun  die 
Fülle  feinster  FrAzisionsapparate  vergegen- 
wärtigt, die  wir  soeben  im  Bilde  vor  uns  ge- 
sehen haben,  der  muss  sich  des  errungenen 
Fortschrittes  von  Herzen  freuen.  Der  Weg  zu 
dem  Furtsebritte  auf  diesem  begrenzten  und 
scheinbar  undankbaren  Felde  der  PrAzisions- 


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57 


V«r*in«.  und  PMVon«imaehriefat«o. 


fl 

11^. 

mechaoik  iat  ein  typiachea  Beispiel  fOr  die  Art, 
wie  die  gegenwärtige  BiUthe  der  deutschen 
Prftzisionatecbnik  im  AUgemoinen  erreicht  wor- 
den ist.  Wir  sehen  auf  der  einen  Seite  die 
geistvollen  Borodhungen  des  Forschere  eich 
vereinigen  mit  der  vollendeten  technischen  Kunst 
des  Mechanikers,  und  Beider  Arbeit  gedeiht 
und  wächst  andrerseits  unter  dem  machtvollen 
Schutze  der  Staatsregierung.  Sind  die  Arbeiten 
des  Uerm  Seiht  ausgegaugen  von  dem 
Boden  wissenschaftlicher  Forschung,  von  der 
Internation2den  Erdmessung,  und  haben  sie  von 
hier  die  Bedingungen  wissenschaftlicher  Ge- 
nauigkeit geschöpft,  SU  haben  sich  diese  An- 
fänge erst  zu  der  gegenwArtigen  Reichhaltig- 
keit von  Apparatentypen  entwickelt,  als 
Herr  Seibt  seine  Arbeiten  in  den  Dienst 
der  Wasserbauteebnik  stellen  konnte.  Dem 
Schutze  des  Ministeriums  der  öflTeiitlichen  Ar- 
beiten haben  wir  daher  in  Sonderheit  die  glück- 
liche Entwickelung  der  Pegel  und  registriren- 
deu  Fluthmesser  zu  danken.  Für  heute  aber 
danken  wir  dem  Hcrra  Geheimrath  Seibt  für 
seinen  Vortrag  und  den  Gästen,  dass  sie  uns 
mit  ihrer  Anwesenheit  beehrt  haben. 

Es  folgt  der  geschäftliche  Theil  der  Sitzung: 

Hr.  K.  Scibert,  Berliner  Vertreter  der 
Firma  W.  & H.  Seibert.  wird  als  Mitglied 
aufgenommen.  Bl 

Zwelgrereln  OÖtdDKen,  Sitzung 
vom  20.  Februar  1902.  Vorsitzender:  Hr.  R. 
BrunnAe. 

Hr.  Prof.  Ambroon  führte  einige  Universal- 
instrumente  neuerer  Konstruktion  vor  und  be- 
sprach die  daran  vorgenommenen  Neuerungen, 
wofür  die  Versammlung  ihren  Dank  aussprach. 

Hr.  R.  Bruonöe  weist  darauf  hin,  dass  die 
Berichte  Uber  die  Verhandlungen  des  .Mecha- 
nikertages  leider  nicht  impier  dem  Wortlaut 
entsprechend  abgefasst  werden.  Nach  ein- 
gehender Besprechung  wird  beschlo.Hseu,  beim 
Vorstand  den  Antrag  zu  stellen,  dass  für  die 
Folge  zu  den  Verhandlungen  ein  beeidigter 
Stenograph  zugezogeri  werden  möge.  Ferner 
soll  nochmals  beantragt  werden,  dass  die  aus- 
gearbeiteten Anträge  der  Tagesordnung  allen 
Mitgliedern  einige  Wochen  vor  dem  .Mechaniker- 
tag  übersandt  werden. 

Aufgenommen  wurden  Hr.  Prof.  Dr.  8 c h w arz- 
schild  und  Hr.  Schenk  (Inh.  der  Firma 
A.  Becker). 

Zwelg^ereln  Halle.  Sitzung  vom 
3.  Februar  1902. 

In  der  zahlreich  besuchten  Versammlung 
führte  zunächst  Herr  Mechaniker  Hesse  die 
verschiedensten  Arten  Nivellirinstruineuto  vom 


einfachsten  bis  zum  vollkommensten,  wie  sie 
in  seiner  Werkstatt  angefertigt  werden,  vor. 
Nach  Erklärung  der  einzelnen  Theile  derselben 
besprach  der  V'ortragende  die  verschiedenen 
Arten  der  Justiruug  und  Anwendung  derselben. 
Sodann  wurde  eine  Ersatzwahl  zum  Vorstand 
an  Stelle  des  die  Wahl  ablehnenden  Herrn 
WoBselbÖft,  die  auf  Herrn  Baumgartel 
fiel,  vollzogen.  Weiter  wurden  verschiedene 
Anträge  und  Ersuchen  an  die  Handwerkskammer 
beschlossen  und  schliesslich  die  im  Hauptvor- 
stand befindlichen  hiesigen  Mitglieder  offiziell 
beauftragt,  die  Einladung  des  Zweigvereins  an 
die  Deutsche  Gesellschaft  für  Mechanik  und 
Optik,  welch«  den  XIII.  Deutschen  Mechanlker- 
tag  in  Halle  Mitte  August  d.  J.  abbalteu  will, 
offiziell  zum  Ausdruck  zu  bringen.  Bin  an  die 
Handwerkskammer  gerichteter  Antrag  hat  fol- 
genden Wortlaut:  „Die  Handwerkskammer 

wolle  beschliessen:  Die  königlichen  und  städ- 
tischen Behörden  sind  zu  ersuchen,  der  Hand- 
werkskammer umgehend  ausreichende  Auskunit 
Uber  die  im  Kammerbezirk  w ohnenden  Gewerbe- 
treibenden, welche  als  beitragspflichtig  zur 
Handwerkskammer  irgendwie  in  Frage  kommen, 
zu  ertheilen."  Der  Antrag  wird  damit  begründet, 
dass  zur  Zeit  dem  Vernehmen  noch  eine  ganze 
Anzahl  Betriebe,  die  als  Handwerksbetriebe  zu 
bezeichnen  sind,  noch  beitragefrei  von  der 
Handwerkskammer  sind;  durch  Herauziehung 
dieserin  den  bei  weitem  meisten  Fällen  leistungs- 
fähigen Betriebe  meint  man  die  bisherigen 
Beiträge,  w’elche  als  eine  drückende  Last 
empfunden  werden,  bedeutend  herabnündern 
zu  können. 


Zweigverein  Hamburg-Altonti.  Sit- 
zung vom  4.  März  1902.  Vorsitzender;  Hr. 
Dr.  KrOss. 

Der  Vorsitzende  macht  zunächst  auf  die 
Vorträge  des  Rathes  bei  der  Gewerbekammor 
in  Hamburg,  Hrn.  Dr.  Th.  Hampke,  Uber  die 
deutsche  Arbeltervorsicherung  aufmerksam. 

Sodann  werden  als  Mitglieder  die  Herren 
Curl  Willmaon  und  W.  A.  Hirschmarin 
Zweigniederlassung  Hambu  rg , aufge- 
nummen. 

Der  Verein  der  Mechaniker  und  Optiker 
Hnmburg-AItona  hat  in  seiner  Sitzung  am 
8.  Februar  auch  die  Vertreter  der  Gehülfen  in 
den  Kontrolkummissionen  bis  auf  Weiteres  be- 
stätigt, sodass  diese  Kommissionen  weiterar- 
beiten  können.  Im  Anschluss  daran  macht  der 
Vorsitzende  Mittheilung  Uber  ein  Gutachten, 
welches  die  Gowerbekammer  io  Hamburg  Uber 
die  Auslegung  der  Normen  für  die  Lehriings- 
zuhlen  von  ihm  in  Veranlassung  eines  beson- 
deren, von  der  Hamburger  Kontrolkommlssioii 


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58 


Vtrtias-  und  P«r*ontiinacbricb<*o.  — Kltifitr«  MittbtUun(«n. 


Daotbch« 

M«cbaalk«r>Ztf 


der  Gewerbekammer  aogezeigten  Falles  ge- 
wünscht hat. 

Die  GehOlfenprOfung  wird  im  Anfang  des 
April  stattÜDden;  für  die  Meisterprüfung  hat 
die  Hamburgische  Gewerbokammor  aus  ihren 
Mitgliedern  einen  st&ndigen  Prüfungsausschuss 
gebildet,  zu  welchem  Vertreter  der  einzelnen 
Gewerbe  als  Beisitzer  hinzugezogen  werden; 
mehrere  Mitglieder  des  Zweigvereins  sind  zu 
solchen  Belsitzem  ernannt  worden. 

Zum  Schluss  zeigte  Hr.  Max  Bekel  Proben 
von  Meteorit  vor  unter  Hervorhebung  der 
Eigenschaften  dieses  dem  Magnalium  ver- 
wandten Materials  (s.  dit9<  Zeittehr.  J90S,  8.  36). 

n.  K. 

Hr.  Dr.  H.  Harting  in  Braunschweig  hat 
sich  au  der  dortigen  Technischen  Hochschule 
für  wissenschaftliche  Photographie  habilitirt. 


Klainepe  Mitlhailungen. 

Horchauzelicer  f 0 r Fern  sprechan  laicen. 

EUktrotedm.  Zdtsckr.  K3.  S.  13S-  1902. 
Der  Horchanzeiger  hat  den  Zweck,  dem  Theil* 
uehmer  anzugehen,  ob  und  wie  lange  der  Be- 
amte des  Vermittlungsamtes  sich  in  eine  horge- 
steilte  Verbindung  einschaltot,  um  festzustellen, 


ob  das  üespr&ch  zu  Stande  gekommen  bezw. 
bereits  beendet  ist  oder  um  das  stattiindende 
Gespräch  unbefugt  mit  anzuhOren.  Die  von 
den  Hm.  Stafsing  und  Egudr  von  der 
Schwedischen  Staatstelephon-Verwaltung  her- 
rührende  Einrichtung  ist  bei  der  genannten 
HehArde  seit  etwa  einem  Jahr  elngefuhrt;  sic 


soll  sich  gut  bewahrt  haben  und  bei  den  Theil- 
nehmem  grosser  Beliebtheit  erfreuen.  Sie  be- 
steht aus  einem  Galvanoskop  o und  einem 
Doppel-Ausschalter  p,  welcher  in  der  aus  der 
Fig.l  ersichtlichen  Weise  an  die  beiden  Theil- 
nehmerleitungen  gelegt  und  mit  dem  Galva- 
noskop verbunden  ist:  von  der  Mitte  des 
letzteren  führt  eine  Leitung  zur  Erde,  b ist 
der  Fernsprecher  des  Theilnehmers,  e deijonige 
auf  dem  Vermittelung^arote,  weiches  unter 
Zwiachenschaltung  der  Batterie  n ebenfalls  an 
Erde  liegt.  Schaltet  also  der  Beamte  seinen 
Stöpsel  d ein,  so  flieset  Strom  von  der  Batterie  n 
durch  die  Doppelleitung,  den  Schalter  p und 
das  Galvanoskop  o zur  Erde  und  dann  wieder 
zurück  zur  Batterie.  Das  Galvanoskop  giebt 


Pig.  «. 

also  einen  Ausschlag , solange  der  Beamte 
mithört.  Das  mit  zwei  astatischen  Magnetnadeln 
ausgerüstete  Galvanoskop  trögt  auf  gemein- 
schaftlicher Achse  eine  Aluminiumscheibe  mit 
rothen,  schwarzen  und  weissen  Sektoren.  Diese 
Scheibe  befindet  sich  hinter  einem  schwarz 
angestrichenen  Fenster,  welches  theilweise 
durchsichtig  ist.  In  der  Ruhe  sind  die  schwarzen 
Felder  der  Aluminiumscheibc  sichtbar,  beim 
Mithorchen  die  rothen  oder  weissen.  Hat  der 
Ort  zwei  Aemter,  so  kann  man  auf  dem  einen 
Amte  den  positiven,  auf  don  anderen  den  nega- 
tiven Pol  der  Batterie  an  Erde  legen  und  durch 
den  Ausschlag  des  Galvanoskops  nach  der  einen 
oder  anderen  Seite  (Erscheinen  des  schwarzen 
oder  rothen  Feldes)  ermitteln,  von  welchem 
Amte  mitgehorcht  wird. 

Fig  2 zeigt  die  Anordnung  des  Galvanoskops 
an  einer  Tischstation.  £Znm 


Neue  Steckkontakte. 

Bkkirottdm.  ZHtachr.  ÄV.  S.  180.  1902. 

Um  die  Funkenbildung  beim  Stecken  und 
Ziehen  von  Steckkontakten  zu  vermoideo,  sind 
die  von  den  Bergmann  Elektrizitäts- 
werken (Berlin  N.)  hergestellten  Steckkou- 


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H«ri «. 

15.  Min  1003. 


Kl*lB»r«  Minh«Uun(*D, 


59 


takte  mit  Aui^enblickeachaltem  voraehen.  Beim 
Stecken  ist  der  Schalter  unterbrochen  und 
durch  das  Binachalten  wird  der  Stöpsel  ver* 
riegelt,  sodass  einem  unbeabsichtigten  Heraus* 
liehen  wahrend  der  Stromabnahme  vurge- 
beugt  ist. 


Pig.  I. 


Pig.  1 zeigt  einen  sulchen  Kontakt  für 
Spannungen  bis  2b0  Volt.  Auf  der  Achse  des 
Schalters  befindet  sich  der  Griff  und  die  mit 
Aussparungen  versehene  Sperrscheibe.  Diese 
legt  sich  bei  Einschaltung,  also  Drehung,  Uber 


Flg.  3. 


den  Stöpsel.  In  dieser  Ausführung  wird  der 
Steckkontakt  für  1.5  Ampere  bei  250  Volt  und 
für  3 Ampere  bei  125  Volt  angefertigt.  Der  in 
J^.  dargestelltc  Kontakt  für  3 Ampere  bei 
250  Volt  oder  6 Ampere  bei  125  Volt  ist  mit 


Pig.  5. 


Abachmelzsicherung  versehen.  Hier  hat  der 
Stöpsel  (J^.3)  einen  mittleren,  aufgeschnittenen 
Stift,  der  Ober  die  Achse  des  Schalters  hinweg- 
greift und  bei  der  Drehung  des  Schalters  fesU 
gehalten  wird. KUtm. 


Kitt  für  Elsen. 

MetaBoteckn.  Rundsch.  II*  S.  206.  1902. 

Man  mischt  48  Th.  BisenfellspAhne.  12  Th. 
Hammcrschlag  und  30  Th.  Kochsalz  gut  zu- 
sammen und  setzt  dann  so  viel  Wasserglas  zu. 
dass  ein  Brei  entsteht,  der  dann  heiss  auge- 
weiulet  wird.  Manche  benutzeu  statt  des  Wasser- 
glases auch  Thiorblut,  doch  entwickelt  dieses 
beim  Erwörmen  einen  unangenehmen  Geruch. 

8. 

Vermesaiugte  Holzschrauben. 

Techn.  Rund$ck.  S,  S.  S2.  1902. 

Die  Firma  Blektro-Metallurgie  G.  m. 
b.  H.  fuhrt  eiserne  Holzschrauben,  die  durch 
einen  .MessingUberzug  vor  Verrosten  geschützt 
sind.  Sie  sehen  dadurch  hübscher  aus,  ohne 
dabei  die  Hftrte  der  Bisenschraubeu  elngobOast 
zu  haben.  Diese  praktische  Neuerung  wird 
sich  die  Technik  gewiss  für  viele  Zwecke 
rasch  zu  eigen  machen.  8. 


In  einer  Reihe  von  Blattern  wird  in  vielver- 
heisseiulen  Worten  auf  eine  „Grosse  In* 
dastrie  - Aasatellang  Berlin  1902**  hinge- 
wiesen. Wir  glauben  unter  Berufung  auf 
sachverständige  Urtheile  darauf  aufmerksam 
machen  zu  sollen,  dass  diese  Ausstellung  weder 
von  staatlichen  noch  städtischen  Behörden 
ins  I.<eben  gerufen  ist  und  lediglich  ein  pri- 
vates Unternehmen  darstellt,  welches  für  die 
Mitglieder  der  D.  Q.  f.  M.  u.  O.  kein  Interesse 
noch  irgend  welche  Vortheile  zu  bieten  ver- 
mag. 


Die  Carl  Zciss-Stiftung  bat  in  den  letzten 
Jahren  der  Universität  Jena  sehr  bedeutende 
Zuwendungen  gemacht.  Die  Staatsministcr  der 
Brnestinischen  I^ander  haben  hieraus  Anlass 
genommen,  Herrn  Prof.  Dr.  E.  Abbe  eine 
Ehrung  zu  erweisen;  sie  überreichten  ihm,  als 
sie  zur  Berathung  eines  neuen  Universitats- 
statuts  in  Jona  beisammen  waren,  persönlich 
folgende  Adresse: 

»Dem  genialen  Förderer  der  Wissen- 
schaften , dem  opforfreudigGo  Gründer  der 
Carl  Zeiss-Stiftung,  dem  wahren  Freunde  der 
Universität  Jena,  Herrn  Professor  Dr.  Ernst 
Abbe,  sprechen  für  seine  hochgesinnte  Mit- 
wirkung bei  Neugestaltung  der  akademischen 
Besulduogsverhaltoisse  die  Grosshorzoglich  und 
Herzoglich  Sächsischen  Staatsministerieu  hier- 
durch Dank  und  Anerkennung  aus.  gez.  Ro  t h e 
V.  Heym,  v.  Helldorf,  Hentig.** 


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60 


Xl*in*r«  Mltib«ilunc«n.  — Pat»ntlUl«. 


Daotach« 

Uaebaolkar-Zt« 


Das  TcchQikum  MiUwcida.  ein  unlor 
Staatsaufsicht  stehendes  höheres  technisches 
Institut  zur  Ausbildung  von  Elektro*  und  Ma- 
scbinen-Ingenicuren,  Technikern  und  Werk- 
meistern, zfthlt  im  gegenwärtigen  36.  Schul- 
jahre 3667  Besucher.  Der  Unterricht  In  der 
Elektrotechnik  ist  in  den  letzten  Jahren  er- 
heblich erweitert  und  wird  durch  die  reich- 
haltigen Samnalungen,  Laboratorien,  Werk- 
sthtten  und  Maschinenanlagen  (Maschinenbau- 
Laboratorium)  u.  s.  w.  sehr  wirksam  unterstützt. 
Das  Sommersemester  beginnt  am  16.  April; 
die  Aufnahmen  für  den  am  18.  Marz  beginnendeu 
unentgeltlichen  Vorunterricht  finden  von  An- 
fang Marz  an  wocbentAglich  statt,  ln  den  mit 
der  Anstalt  verbundenen  rd.  1800  qm  Grund- 
fläche umfassenden  Lehr  • Fabrikwerketütten 
fiuden  Volontäre  zur  praktischen  Ausbildung 
Aufnahme.  Ausführliches  Programm  mit  Be- 
richt wird  kostentos  vom  Sekretariat  des  Tech- 
nikums Mittweida  (Königreich  Sachsen)  abge- 
geben. 


Wegen  Raumnumgelt  fäüt  die  Paientechatt 
tn  dieser  Nummer  aus. 


Patentliste. 

Bia  zum  3.  Marz  1902. 

Klasse : AnmeldangSB. 

21.  M.  19753.  Verfahren  zur  Herstellung  von 
elektrischen  Kondensatoren.  G.  P.  Mans- 
hridge.  Wimbledon.  20.  5.  01 

VV.  17864.  V^erfahren  zur  Isolirung  elektrischer 
Leiter.  C.  K.  Woods,  Chicago.  1.  7 01. 

D.  30061.  RlektrizitaiszAhler  für  Wechselstrom; 
Zus.  z.  Pat.  Nr.  123929.  E.  Batault,  Genf. 
18.  9.  01. 

H.  26770  u.  (Zus.)  27314.  Anker  für  Motor- 
BlektrizitaUzahler.  Hartmann  & Braun, 
Frankfurt  a.  M.-Bockenbeim.  8.  10.01  be/w. 
8.  1.  02. 

T.  7734.  Beleuchtuiigsapparat  für  photogra- 
phische Zwecke.  H.  Traut  u.  Kieser  & 
Pfeufer,  München.  24.  8.  01. 

G.  16985.  Vorrichtung  zur  Versorgung  der 
EmpfAngerfedor  von  Schreibtelegraphen  mit 
Tinte.  Gray  National  Tolautograph 
Cy.,  New  York.  19.  2.  01. 

Z.2806.  Blektrodynamomctermitgleiclunässiger 
Skale.  R.  Ziegenberg,  Schftneberg-Berlin. 
16.  6.  99. 

42.  Sch.  16062.  Fallfederzirkel.  G.  Schoennor, 
Nürnberg.  11.  12.  01. 

B.  30082.  Geschwindigkeitsmesser  mit  einem 
von  der  zu  überwachenden  Welle  vorbe- 


wogten  und  durch  ein  Uhrwerk  in  gleichen 
Zeitabschnitten  ausgelösten  imd  wieder  zu- 
rückgehenden  Zeiger.  R.  Büttner,  Dresden- 
Striesen.  25.  9.  Öl. 

H.  26282.  Photographische  Registrirvorrich- 
tung.  K Huhn  u.  C.  J.  Mehn,  Braun- 
schweig.  5.  7 01. 

L.  16180.  Verfahren  zur  Herstellung  von  Ane- 
ruldkapseln  mit  möglichst  geringem  Warme- 
fehlcr.  J.  LUtJe.  Altona.  10.  12.  01. 

48.  B.  7879.  Verfahren  zur  Erhöhung  der  Be- 
arbeitungsfahigkeit  von  galvanisch  stark 
vernickelten  Blechen.  Elektro-Metal- 
lurgie,  G.  m.  b.  H.,  Berlin.  20.  9.  01. 

49.  ß.  30214.  Verfahren  zum  Harten  und  An- 
lassen von  Stahl.  W.  R.  Bennott,  New-Bri- 
tain,  Conn.,  V.  St.  A.  18.  10.  01. 

H.  26906  Vorrichtung  zum  Anlassen  gehär- 
teter Stahlgegenstünde.  W.  vom  Heede, 
Krebsöge.  26.  10.  01. 

ErtheilBsgen. 

21.  Nr.  130  122.  Empfängerschaltung  für  Fun- 
kentelegraphie; Zus.  z.  Pat.  Nr.  127  730. 
Allg.  Elektrizitäts-Gesellschaft,  Ber- 
lin. 13.  12.  00 

Nr.  130123.  Verfahren  zur  Erhöhung  der  Leucht- 
Wirkung  von  Vakuumröhren.  The  .Moore 
Electrica!  Cy.,  New-York.  21.  1.  00. 

Nr.  129  906,  Einrichtung  zur  Erzeugung  meh- 
rerer gleichzeitiger  Funkcnentladungon  mit- 
tels eines  einzigen  Funkenindukturs.  J.  P. 
H Gjerulff,  Kopenhagen.  7.  9.  01. 

Nr.  129  974.  Vorrichtung  zur  Erzeugung  von 
Köntgonstrahlen.  R.  Burger,  Berlin.  19.4  01. 

Nr.  150060.  Elektrolytischer  Stromunterbrecher 
Soci^tö  des  Inventions  Jau  Szcze- 
panik  Co.,  Wien.  7.  5.  01. 

Nr.  130  263.  Direkt  zeigender  Widerstands- 
messer mit  gekreuzten,  ln  einem  nicht  ho- 
mogenen Polde  drehbaren  Spulen.  Hart- 
mann & Braun.  Frankfurt  a.  U.-Bocken- 
heim.  13.  7.  01. 

Nr.  130  816.  Arheitsmessgerath  für  Wechsel- 
strom. Dieselben.  6.  7.  00. 

42.  Nr.  129  %0.  Verfahren  zur  manometrischen 
Messung  von  FlUssigkeitshöben.  C.  Schmitz. 
Berlin.  10.  8.  01. 

Nr.  129  951.  Prismeii-Doppelfenirohr  mit  starrer 
Verbindung  des  Gestells  der  Einzelfemrohre. 
Tb.  R.  Düllraeyer,  London.  26.  9.  01. 

Nr.  130  !87.  Optischer  Bntfenmngsmesser  mit 
in  entgegengesetzten  Richtungen  drehbaren 
Prismen.  A.  Montirolo,  Mailand.  22.1.01. 

Nr.  130160.  Vorrichtung  zur  Projektion  un- 
durchsichtiger Gegenstände.  P.  Schmidt 
& Haeosch,  Berlin.  19.  10.  01. 


PQr  dl«  R*dAkUoD  TerutwoitUrb:  K.  Blaschk«  Id  B*rllD  W. 

Vtriag  TOB  JqIIqb  Sprtofor  Id  BerllD  N.  — Druok  tod  Emil  Drojor  La  B«rllD  8W. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitsohrift  für  Izustrumentenkunde 
Organ  für  die  geaammte  Olasinstnimenten  - Induatrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 
Redaktion;  A.  Blsschke,  Berlin  W.,  An  der  Apostelkirche  7b. 

Nr.  7.  1.  April.  1902. 

Narhilrark  nar  mit  (^D^hmlrQiir  d^r  R«*diiktlAii 


Professor  Dr.  Johannes  Pemet. 

ln  dieser  Zeitschr.  190Ü.  S.  43  erfüllten  wir  die  traurige  Pflicht,  unsere 
Mitglieder  und  Leser  von  dem  am  15.  Februar,  Morgens  2*.^2  plötalich  erfolgten 

Hinscheiden  unseres  Ehrenmitgliedes  Dr.  .1.  Pernet,  Professors  der  Physik  am  Eid- 
genössischen Polytechnikum  au  Zürich,  in  Kenntniss  zu  setzen.  Wir  geben  im  Nach- 
stehenden unter  Benutzung  des  von  Professor  Weilenmann  bei  der  Bestattung  gehaltenen 
Nachrufes  ein  Lebensbild  des  Verblichenen,  wobei  wir  seiner  Verdienste  um  die  Glaa- 
instrumenten-Industrie  am  Schlüsse  noch  besonders  gedenken. 

Pernet  ist  am  18.  Dezember  1845  in  Bern  geboren.  Seine  Familie  stammte 
aus  Ormont-dessus  im  Kanton  Waadt.  Nach  Absolvirung  der  unteren  Schulen  begann  er 
seine  Studien  im  Wintersemester  1864  mit  den  Hauptrichtungen  Mathematik,  Physik, 
Astronomie  und  Meteorologie  in  Bern,  wo  er  unter  Leitung  von  Professor  von  Wild 
den  Grund  zu  seiner  spateren  Thätigkeit  legte.  Zur  Ergänzung  seiner  Studien  begab 
er  sich  nach  Königsberg,  angezogen  durch  den  Ruf  des  theoretischen  Physikers  F.  E. 
Neuinann,  des  1895  iin  hohen  Alter  von  97  Jahren  verstorbenen  „alten“  Neumann. 
Theils  während  seiner  Studien,  theils  später,  war  Pernet  Assistent  am  physikalischen  Institut 
und  an  der  Sternwarte  zu  Bern  und  führte  verschiedene  meteorologische  Arbeiten,  namentlich 
über  Temperaturmessungen,  aus.  Als  Professor  v.  Wild  als  Direktor  des  physikalischen 
Zeutralobservatoriums  nach  St.  Petersburg  berufen  wurde,  folgte  ihm  Pernet  ebenfalls 
dorthin.  Barometrische  Untersuchungen  sowie  Bestimmungen  der  Erdtemperatur  mit 
Thermoketten  sind  die  Früchte  seines  dortigen  Aufenthalts.  Doch  behagte  ihm 
St.  Petersburg  nicht,  da  ihm  als  Ausländer  das  Avancement  sehr  schwer  gemacht  war. 
Deshalb  begab  er  sich  nach  dreijährigem  Aufenthalt  nach  Breslau,  w'o  er  an  der  dortigen 
Universität  Assistent  unter  Prof.  Oskar  Emil  Meyer  wurde.  Hier  promovirte  er  1875 
mit  seiner  für  die  ganze  weitere  Entwickelung  der  Thermometrie  grundlegenden  Arbeit 
„Ueber  die  Nullpunktsdepressionen  der  Normalthermometer“  und  wurde  im  folgenden 
Jahre  Privatdozent  für  Physik  und  .Meteorologie,  ln  der  erwähnten  Arbeit  ist  zum  ersten 
Mal  die  noch  heute  geltende  Methode  der  Temperaturauswerthung  aus  den  Ablesungen 
am  Thermometer  angegeben.  Bald  darauf  wurde  er  von  dem  damaligen  Direktor  der 
Normal-Aichungs-Kommission,  Professor  Wilhelm  Foerster,  nach  Berlin  berufen,  um 
seine  Kenntnisse  und  Erfahrungen  in  Bezug  auf  die  Behandlung  und  Untersuchung  von 
Normal-  und  I.uftthcrmomotern  für  die  Arbeiten  diest'r  Behörde  auf  dem  Gebiete  des 
Maass- und  Gew'lchtswesens  zu  verwerthen,  wozu  bereits  Vorarbeiten  von  Loewenherz 
gemacht  waren.  Hier  hat  er  in  Gemeinschaft  mitGrunmach,  Thlesen  und  Wiebe 
grössere  thermometrische  Fundamentalarbeiten  ausgeführt,  die  von  Grunmach  und 
Thiesen  in  den  „Metronomischen  Beiträgen“  verölTentlicht  worden  sind. 

Dann  trat  er  in  das  Bureau  International  des  poids  et  mesures  zu  Breteuil  l>ei  Paris 
als  Savant  Hranger  über,  nahm  an  den  metronomischen  Arbeiten  dieses  Instituts,  dessen 
interimistische  Leitung  ihm  von  1877  bis  1879  übertragen  war,  lebhaft  und  erfolgreich 
Antheil.  Seine  diesbezüglichen  Arbeiten  sind  in  den  Travaux  et  Memoires  des  ge- 
nannten Bureaus  verölTentlicht. 

Von  1885  bis  1887  betheiligte  Pernet  sich  wieder  an  den  Arbeiten  der  Normal- 
Aichungs-Kommission  in  Berlin;  er  habilitirte  sich  1886  als  Privatdozent  an  der  dortigen 
Universität.  1887  trat  er  in  die  unter  Führung  von  Helmholtz  neu  gegründete  Physi- 
kalisch-Technische Reichsanstalt,  deren  erste,  wissenschaftliche  .\btheilung  er  mit  ein- 


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62 


Profeaior  Dr.  Job«Dn*i  P«ro»t. 


D*eUch« 

Mi^rluntker'ZtK. 


richten  half.  18SK)  folfrle  l’ernet  einem  Kufe  des  schweizerischen  Schulrathes  zur 
Uebemahme  einer  Professur  für  Physik  am  EidKenfissischen  Polytechnikum  zu  Zürich. 
Was  er  hier  mit  verhtUtnissmüssig  beschränkten  Mitteln  geleistet  hat.  vermag  nur  der 
ganz  zu  ermessen,  der  einen  Einblick  in  die  Werkstätte  seiner  Thtttigkeit,  in  sein  physi- 
kalisches Laboratorium,  gewonnen  hat.  War  seine  bisherige  Thätigkeit  vorzugsweise 
der  reinen  und  angewandten  Wissenschaft,  speziell  auf  dein  Gebiete  der  Wärme-  und 
Druckmessung,  gewidmet,  so  galt  es  jetzt,  als  Lehrer  zu  wirken.  Mit  Eifer  und  heiligem 
Ernst  für  die  Sache  trat  er  sein  neues  Amt  an  und  suchte  die  jungen  Leute  nach  besten 
Kräften  sowohl  im  HCrsaal  als  im  Laboratorium  mit  den  physikalischen  Errungenschaften 
bekannt  zu  machen  und  zu  neuen  Forschungen  anzuspornen.  Wie  sehr  Pernet  es 
verstand,  die  jungen  Studirenden  an  sich  zu  fesseln,  geht  wohl  zur  Genüge  daraus 
hervor,  dass  er  schon  als  junger  Privatdozent  in  Breslau  in  seinem  Kolleg  über  Meteorologie 
es  auf  20  Zuhörer  brachte,  hier  in  Zürich  lauschten  aber  100  und  mehr  Schüler  seinen 
fesselnden  Vorträgen.  Daneben  hatte  er  sich  die  Aufgabe  gestellt,  in  der  Schweiz  ein 
Institut  einzurichten,  ähnlich,  wenn  auch  bescheidener,  wie  unsere  Physikalisch-Tech- 
nische Reichsanslalt,  namentlich  zur  Prüfung  der  wissenschaftlichen  Instrumente.  Trotz 
der  eifrigsten  Bemühungen  konnte  der  V'erblichene  die  Erfüllung  dieses  Lieblings- 
wunsches nicht  erleben,  verfolgte  aber  mit  gespanntem  Interesse  die  Bestrebungen  der 
anderen  Staaten,  ähnliche  Institute  bei  sich  einzurichlen.  Ebenso  blieb  auch  seine 
Anregung  einer  genauen  magnetischen  Vermessung  der  Schw'eiz  bisher  ohne  Erfolg. 

Für  die  Ausbildung  der  praktischen  Techniker  war  er  sehr  bemüht,  ebenso  ge- 
hörte er  der  Aufsichtskommission  des  Technikums  in  Winterthur  an.  Die  Schule  für 
Feinmechaniker  ist  seine  Schöpfung.  Auch  durch  populäre  Vorträge  suchte  Pernet  das 
Verständniss  für  physikalische  Wahrheiten  in  weiteren  Schichten,  besonders  bei  den 
Gewerbetreibenden,  zu  verbreiten. 

Als  1895  Röntgen  die  Entdeckung  der  nach  ihm  benannten  Strahlen  ver- 
öUentlichte,  machte  sich  Pernet  sofort  an  die  Untersuchung  derselben  und  widmete 
ihnen  einen  grösseren  Theil  seiner  freien  Zeit.  In  der  Folge  stellte  sich  ein  Augen- 
leiden ein,  das  sich  zwar  wieder  hob,  aber  bald,  im  Anfang  1899,  wurde  er  von  einem 
heftigen  Anfall  betroffen,  der  ihn  zur  längeren  Ausspannung  und  zum  Aufenthalt  im 
Süden  (in  Canobbio  am  Lago  Maggiore)  nöthigte.  Am  15.  Februar  d.  J.  wiederholte  sich 
der  Anfall,  nachdem  der  Verlilichene  erst  Tags  zuvor  einer  Sitzung  beigewohnt  batte, 
und  Pernet  verschied  ganz  plötzlich,  aufs  Tiefste  betrauert  von  seiner  Familie  und 
seinen  zahlreichen  Freunden  und  Verehrern. 

Pernet’s  Hauptverdienst  liegt  darin,  dass  er  frühzeitig  die  grundlegende  Be- 
deutung der  exakten  Wärmemessung  für  Physik  und  Meteorologie  erkannte  und  demge- 
.mäss  sein  Streben  darauf  richtete,  das  beijuemste  aller  Temperaturmessinstrumente,  das 
lange  vernachlässigte  und  vielfach  verkannte  yuecksilberthermometer,  zum  Range 
eines  Präzisionsinstrumentes  zu  erheben.  Seine  Bemüliungen  in  dieser  Richtimg  sind 
für  Viele,  die  später  seine  Mitarbeiter  oder  Kollegen  wurden,  maassgebend  und  seine 
Methoden  auf  dem  Gebiete  der  Thermometrie  mehrfach  auch  für  andere  Gebiete  der 
Metrononde  und  Physik  typisch  geworden. 

Wie  gründlich  und  weitsichtig  Pernet  in  dieser  Beziehung  war,  geht  schlagend 
aus  dem  Programm  hervor,  das  er  1M76  bei  seinem  ersten  Eintritt  in  die  Xorraal- 
Aichungs-Kommission  dem  Direktor  Prof  Foerster  vorlegte.  Es  enthielt  folgende, 
für  den  damaligen  Stand  der  Thermometrie  maassgebende  Punkte,  wobei  hinzugefügt 
ist,  wie  der  damalige  Stand  seiner  Arbeiten  war. 

1.  Bestimmung  der  Nullpunkt depressionen  der  Xormalthennometer  (vollendet). 

2.  Methoden  der  Fundamentalpunktsbestiinmungen  und  Bestimmung  der  von  den 
Nullpunklsvariationen  herrührenden  Korrektionen  (vollendet). 

3.  Vergleichung  verschieden  behandelter  Thermometer  unter  einander  (vollendet). 

4.  Ueber  die  Kalibrirung  der  .N'ormallbermomeler. 

5-  Vergleichung  zwischen  Luflthermometer  und  tjuecksilberthermometer.  Kritik 
der  bisherigen  Vergleichungen  (letzter  Theil  beinahe  vollendet). 

6.  Studium  des  Einflusses  der  Form  und  Dicke  sowie  der  Glassorte  des  Oefä-sses 
auf  die  Depressionen. 

7.  Verhallen  der  Depressionen  bei  äusserem  Druck. 

8.  Ueber  das  Verschwinden  der  Depressionen  im  Laufe  der  Zeit  (bereits  ziemlich 
viel  Material  und  einige  wichtige  Resultate). 

0.  Verhalten  der  Thermometer  bei  Erwärmungen  von  100°  bis  300°. 


. Google 


B«n 

t.  April  t902. 


Prof4  Dr.  Jobana*!  Ptraat. 


H.  Poiocar^f  Dia  Talagnpbia  ohna  Draht. 


63 


Wenn  wir  heute,  nach  mehr  als  26  Jahren,  es  erreicht  haben,  mittels  des  Queck- 
silberthermometers  die  Temperaturen  bis  auf  wenige  tausendstel  Orad  genau  zu  messen, 
SU  ist  dies  vur  allen  Dingen  dem  unermüdlichen  streben  Pernet’s  zu  danken.  Auch 
verstand  er  es  meisterlich,  seine  Mitarbeiter  anzuregeu  und  zu  neuen  selbständigen 
Forschungen  anzuspomen. 

Aber  nicht  allein,  dass  Pernet’s  Bemühungen  auf  Verbesserung  der  thenno- 
metrischen  und  barometrischen  Messmethoden  gerichtet  waren,  sondeni  auch  die  Kon- 
struktion dieser  Instrumente  ist  durch  ihn  in  vielfacher  Hinsicht  verbessert.  Wie  Loewen- 
berz  u.  A.  hat  auch  Pernet  in  Oeraeinschaft  mit  Kuess  zur  Verbesserung  der  Konstruktion 
derEinschlussthermometer  beigetragen  und  sie  zu  einer  Vollkommenheit  gebracht,  die  wesent- 
lich dazu  verholten  hat,  die  Ceberlegenheit  der  deutschen  Thermometerindustrie  auf  dem 
Weltmarkt  zu  begründen.  Er  verstand  es,  die  Glasbläser  und  Thermometerfabrikanten  für 
seine  auf  Verfeinerung  der  Instrumente  gerichteten  Bestrebungen  zu  gewinnen,  und  war  uner- 
müdlich darin.  So  sorgte  er  z.  B.  bei  der  Anfertigung  der  Normaltherinometer  dafür,  dass 
die  Form  der  Gelässe  und  der  in  der  Kapillare  angebrachUm  Erweiterungen  zweck- 
mässig und  tadellos  gestaltet  war,  dass  die  Theilung  gleicbmässig  und  die  Theilstriche 
hinreichend  fein  ausgeführt  waren  u.  A.  m.  Das  rniversalthermometer  mit  Erweite- 
rungen an  beiden  Enden  des  Messrohrs  war  seine  Erfindung;  sie  ermöglicht  die  Be- 
nutzung eines  und  desseiben  Instruments  und  Messrohrs  für  Temperaturen  zwischen 
-40»  und  -j-300». 

Auch  auf  barometrischem  Gebiet  hat  Pernet  reformirend  gewirkt.  In  BreteuU 
hatte  er  ein  Hauptnormalbarometer  ersten  Ranges  konstruirt,  und  das  Normalbarometer 
für  Stationen  erster  Ordnung,  wie  es  von  U.  Fuess  in  Steglitz  hergestellt  wird,  ist  von 
ihm  in  Gemeinschaft  mit  Herrn  Fuess  entworfen  worden.  Gerade  diese  Verdienste 
um  die  Verbesserung  der  Thermometer  und  Barometer  und  seine  lebhafte  Antheilnahme 
an  den  Bestrebungen  unseres  Vereins  bewogen  den  Verein,  Prof.  Pernet  in  der  in 
Jena  abgehaltenen  8.  Hauptversammlung  i.  J.  1899  zum  Ehrenmitgliede  zu  ernennen. 

Wie  Ihatig  aber  Pernet  auch  auf  anderen  Gebieten  der  Präzisionsmessungen 
war,  bezeugen  noch  seine  im  vorigen  Jahre  erfolgten  letzten  Veröffentlichungen  in  den 
Archives  N ^erlandaises  , Geber  einen  Drebkomparator  zur  Vergleichung  und  Aus- 
dehnungsbeatimmungen von  Mujissstaben“  und  „Geber  die  Kalibrirung  und  Konstruktion 
von  Messbrücken  in  Uebungslaboratorien.“ 

Ein  unermüdlicher  Arbeiter  auf  dem  Felde  der  Wissenschaft,  voll  ernsten  Strebena 
nach  Wahrheit,  ist  mit  Pernet  dahingegangen,  der  sich  auch  in  den  Herzen  aller,  die 
ihm  im  Geben  näher  traten,  ein  Denkmal  errichtet  hat.  Wiebe. 


Die  Telegraphie  ohne  Draht. 

Von  II.  Poincarc. 

Aus  dem  Annvaire  du  Bureau  de»  Lonffiiude»  1903 

mit  Qenohmigting  dra  Vprfiuuivr«  Qberartxt 
TOR  W.  iQ  CharlDUfaborK. 

(Inhalt:  Prinzip  der  Telegraphie  ohne  Draht.  — Kurze  Beechreibimg  der  Apparat«.  — Theo- 
retische Betrachtungen.  — Theorie  des  KohSrers.  — Vorzüge  und  Nachtheiie  der  Teiegraphie 
ohne  Draht.  — Neuere  Vcrbeesorungen.) 

Prinzip  der  Telegraphie  ohne  Draht. 

Seit  Faraday  ist  es  bekannt,  dass  in  einem  metallischen  Stromkreis  sekundäre 
Ströme  — sogenannte  induzirte  Ströme  — erzeugt  werden,  wenn  sich  in  dessen  Nähe 
ein  intennittirendor,  wechselnder  oder  veränderlicher  Strom  beflndet.  Diese  Wirkung 
erstreckt  sich  auch  auf  die  Entfernung  und  zwar  sowohl  durch  einen  Isolator  und  durch 
die  Luft,  wie  durch  einen  Leiter  hindurch.  Man  hat  auf  diese  Weise,  theoretisch  we- 
nigstens, ein  Mittel  zur  Verfügung,  um  ohne  Benutzung  eines  Drahtes  auf  Entfernung 
Zeichen  zu  geben. 

Diese  Idee  schien  aber  lange  unrealisirbar  zu  sein.  Mit  den  früher  zur  Ver- 
fügung stehenden  Hülfsmitteln  konnte  man  nur  auf  sehr  kleine  Entfernungen  Induktions- 
Wirkungen  erzeugen,  aber  es  war  nicht  daran  zu  denken,  diese  Erscheinung  praktisch  zu 
verwerthen. 


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64 


H Polncar^,  Dl«  Ttlegnpbi«  oha«  Draht. 


OMtach« 

M«chanlk«r-Ztf. 


Erat  durch  die  Unterauohungen  von  Hertz  im  Jahre  1888  ist  die  Frage  in  ein 
neues  Stadium  getreten.  Ueber  das  Prinzip  und  die  Resultate  habe  ich  schon  früher 
im  Annuaire  1894  eine  Mittheilung  gemacht;  ich  will  mich  daher  hier  nur  auf  einige 
ganz  kurze  Andeutungen  beschränken. 

Die  von  Hertz  erzeugten  Ströme  hatten  eine  sehr  grosse  Wechselzahl;  sie 
wechseln  in  der  Sekunde  100  bis  1000  Millionen-nial  ihr  Zeichen,  sodass  ihre  Periode 
2X10“*  bis  2X10“*  Sekunden  beträgt.  Er  bedient  sich  zu  diesem  Zweck  eines 
sogenannten  Erregers  (Geber),  der  einfach  aus  zwei  nahe  an  einander  befindlichen 
Leitern  besteht;  jeder  dieser  Leiter  trägt  an  einem  Ende  eine  kleine  Kugel,  und  zwischen 
diesen  beiden  Kugeln  springt  ein  Funke  über,  wenn  die  Potentialdifferenz  gross  genug 
ist.  Diese  beiden  Leiter  stehen  mit  den  zwei  Polen  der  sekundären  Wickelung  eines 
Ruhmkorff'schen  Induktionsapparates  in  Verbindung. 

Die  Zeit,  welche  die  sekundären  Ströme  des  Induktoriums  zum  Entstehen  und 
Verschwinden  brauchen,  ist  ausserordentlich  kurz  im  Vergleich  zu  den  Zeiten,  die  ge- 
wöhnlich in  Betracht  kommen;  dagegen  ist  sie  sehr  lang  im  Vergleich  zu  den  im  Fol- 
genden betrachteten  Zeiten,  die  von  der  Grössenordnung  einer  fünfzigmilliontel  Sekunde 
sind.  Von  diesem  Gesichtspunkt  aus  kann  man  also  sagen,  dass  das  Ruhmkorff'sche 
Induktorium  die  beiden  Leiter  sehr  langsam  lädt;  wenn  dann  die  Polentialdiffenrnz 
gross  genug  geworden  ist,  wird  ein  Funke  überspringen  und  die  Leiter  werden  plötzlich 
entladen.  Aber  diese  Entlailung  ist  nicht  einfach,  sondern  besteht  aus  einer  Reihe  von 
Schwingungen,  in  ganz  analoger  Weise,  wie  ein  aus  seiner  Gleichgewichtslage  entferntes 
Pendel  erat  nach  einer  Reihe  von  Schwingungen  in  die  Ruhelage  zurückkehrt.  Je  nach 
den  Dimensionen  des  Apparates  schwankt,  wie  erwähnt,  die  Periode  dieser  Schwin- 
gungen zwischen  2X10“*  und  2X10“*  Sekunden. 

Die  Induktionswirkungen  werden  durch  die  Schwankungen  des  Primärstromes 
hervorgerufen  und  sind  um  so  stärker,  je  schneller  die  Veränderung  der  Stromstärke 
erfolgt.  Es  ist  daher  erklärlich,  dass  Hertz  mit  Strömen  von  solcher  Wechselzahl  die 
Wirkungen  auf  mehrere  Meter  Entfernung  beobachten  konnte. 

Er  zeigte,  dass  die  Induktionswirkungen  sich  nicht,  wie  man  lange  annahm, 
augenblicklich  fortpflanzen,  sondern  mit  der  Lichtgeschwindigkeit,  ferner  dass  sie  alle 
Eigenschaften  des  Lichtes  besitzen,  wenn  sie  sich  periodisch  wiederholen  und  ausser- 
ordentlich schnell  wechseln.  Hertz  gab  somit  eine  Erklärung  des  Lichts  und  fand 
so  die  Idee  .Maxwell's  bestätigt,  nach  welcher  das  Licht  auf  elektrischen  Erscheinungen 
von  sehr  kurzer  Zeitdauer  und  wechselndem  Sinne  beruht. 

Die  offenbaren  Unterschiede  bestehen  nur  in  der  Dauer  der  Periode,  oder  wie 
man  sagt,  in  der  Wellenlänge,  d.  h.  dem  Weg,  den  die  Welle  während  einer  Periode 
durchläuft.  Wenn  diese  Wellenlänge  einige  zehntausendstel  Millimeter  beträgt,  so  erhält 
man  die  sichtbaren  Strahlen,  wenn  sie  dagegen  einige  Zentimeter  oder  Meter  beträgt, 
die  Hertz’schen  Strahlen.  Gehl  man  so  von  den  kürzesten  zu  den  längsten  Wellen 
über,  so  triITt  man  nacheinander  auf  die  unsu'htharen  ultravioletten,  chemisch  wirk- 
samen Strahlen,  auf  die  violetten  Strahlen,  die  blauen,  grünen,  gelben,  rothen  Strahlen, 
dann  auf  die  unsichtbaren  Wärmestrahlen  und  schliesslich  auf  die  Hertz'schen  Strahlen, 
sodass  also  zwischen  diesen  und  den  sichtbaren  Strahlen  keine  andere  Art  von  Unter- 
schied besteht,  als  zwischen  den  grünen  und  rothen  Lichtstrahlen. 

Wenn  man  aber  das  gewöhnliche  Licht  mittels  des  optischen  Telegraphen 
zur  Zeichengebung  benutzen  kann,  warum  soll  es  dann  nicht  möglich  sein,  dass  auch 
das  Hertz’sche  Licht,  um  mich  so  auszudrücken,  eine  Lösung  des  Problems  der  draht- 
losen Telegraphie  zulässt? 

Die  optische  Telegraphie  verfügt  allerdings  über  ein  HOlfsmittel,  welches  der 
Hertz’schen  Telegraphie  abgoht;  bei  Ihr  werden  die  Lichtstrahlen  mittels  Linsen  und 
Spiegel  konzentrirt,  die  von  einer  Lichtquelle  ausgehenden  divergenten  Strahlen  werden 
in  ein  Bündel  paralleler  Strahlen  verwandelt  und  in  eine  bestimmte  Richtung  gesandt. 
Mit  den  Hertz’schen  Strahlen,  d.  h.  mit  den  Wellen  von  grosser  Wellenlänge  ist  dies 
dagegen  nicht  möglich. 

Man  sagt  gewöhnlich,  dass  sich  das  Licht  in  gerader  Richtung  fortpflanzt,  aber 
das  ist  nur  annähernd  richtig;  an  den  Rändern  eines  Lichtbündels  entfernen  sich  die 
Strahlen  mehr  oder  weniger  von  ihrer  geraden  Richtung;  dieses  mit  Beugung  bezeich- 
nete  Phänomen  tritt  um  so  stärker  auf,  je  grösser  die  Wellenlänge  ist.  Das  sichtbare 
Licht  pflanzt  sich  annähernd  in  gerader  Linie  fort  und  befolgt  die  bekannten  Gesetze 
der  Reflexion  und  Refraktion  deshalb,  weil  seine  Wellenlänge  kleiner  ist  als  ein  tau- 


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Ilaft  T. 

L Apm  1907. 


H.  PoiDC»r<t  IN«  T«l«gr9phi*  ohn«  Drmbt  — Ver«ia«>  und  P«r«on*aa«chricbt«e. 


65 


sendte)  Millimeter,  ausserordentlich  klein  also  im  V’erhaltniss  zu  den  Hindernissen,  auf 
die  es  aultrifft,  zu  den  Linsen,  durch  die  es  hindurch^eht,  und  zu  den  Spiegeln,  die  es 
zurückwerfen. 

Um  die  Hertz'schen  Weilen  konzentriren  zu  können,  wären  also  Linsen  erfor- 
derlich, die  bedeutend  grösser  wären  als  die  betreffende  Wellenlänge;  andernfalls  würde 
das  Phänomen  der  Beugung  überwiegen  und  die  Brechung  würde  nicht  mehr  regel- 
mässig erfolgen.  Bei  Wellen  von  einigen  Meter  Länge  müsste  man  den  Linsen  einen 
Durchmesser  von  mehreren  Kilometer  geben,  bei  Wellen  von  einigen  Zentimeter  Länge 
würden  ebenfalls  noch  sehr  grosse  Linsen  erforderlich  werden. 

Es  giebt  übrigens  auch  noch  einen  anderen  Grund,  welcher  den  Gedanken  an 
die  Verwendung  dieser  kurzen  Weilen  nicht  aufkommen  lässt. 

Righi  gelang  es  freilich,  sehr  kurze  Wellen  zu  erregen,  aber  mit  sehr  kleinen 
Erregern  von  sehr  kleiner  Kapazität,  in  denen  man  deshalb  auch  nur  sehr  wenig  Elek- 
trizität, d.  h.  sehr  wenig  Energie  ansammeln  kann.  Die  Wirkungen  werden  dann  zu 
schwach,  als  dass  sie  zur  Telegraphie  Verwendung  finden  könnten. 

Die  Konzentration  der  Wellen  ist  also  unmöglich.  Um  die  Grösse  der  Schwie- 
rigkeit würdigen  zu  können,  muss  man  sich  Rechenschaft  geben  von  der  Geringfügig- 
keit der  Energie,  die  in  einem  Erreger  entsteht;  zu  diesem  Zweck  wollen  wir  die  fol- 
gende Ueberlegung  anstellen.  Bei  jeder  Entladung  wird  eine  gewisse  Menge  Energie 
in  dem  Erreger  angehäuft;  diese  erzeugt  die  Schwingungen  und  die  letzteren  würden 
unendlich  lange  bestehen,  wenn  eich  die  Energie  nicht  zerstreuen  würde.  Aber 
dies  tbut  sie  auf  zweierlei  Weise:  erstens  durch  Strahlung,  indem  sie  sich  dem  um- 
gebenden Aether  in  der  Form  Hertz’scher  Wellen  mittheilt  — dieser  Theil  der  Energie 
ist  nutzbar;  - ferner  durch  den  Widerstand  der  Leiter,  der  auf  die  elektrischen 
Schwingungen  wirkt  wie  die  Reibung  auf  ein  Pendel,  derart,  dass  ein  Theil  der  Energie 
sich  unter  Erwärmung  der  Leiter  in  Wärme  verwandelt  und  endgültig  verloren  geht. 
Den  grössten  Widerstaml  besitzt  der  kleine  Raum,  in  dem  der  Funke  überspringt,  fast 
die  ganze  verlorene  Energie  wird  verwandt,  um  das  Licht  und  die  Wärme  des  Funkens 
hervorzubringen. 

In  grober  Annäherung  können  wir  zunächst  annehmen,  dass  die  verlorene  Energie 
den  zehnten  Theil  der  Gesammtenergie  beträgt.  Aber  diese  verlorene  Energie  findet 
sich  nicht  in  der  Form  von  sichtbarem  Licht  wieder,  der  grösste  Theil  derselben 
nimmt  die  Form  der  dunklen  Wärmestrahlung  an.  Da  die  Temperatur  des  Funkens 
ausserordentlich  hoch  und  dementsprechend  der  Lichteffekt  sehr  gut  ist,  kann  man  an- 
nehmen, dass  ein  Zehntel  der  Energie  des  Fimkena  in  sichtbarem  Licht  besteht.  Die 
Lichtenergie  des  Funkens  würde  demnach  ein  Hundertstel  von  der  Energie  der 
Hertz’schen  Wellen  betragen;  unter  sonst  gleichen  Bedingungen  müsste  sie  also  nur 
auf  den  zehnten  Theil  der  Entfernung  dringen.  (Ich  sage  auf  den  zehnten  Theil 
wegen  des  Gesetzes  vom  Quadrate  der  Entfernungen.)  Wenn  also  die  menschliche 
Netzhaut  dieselbe  Empfindlichkeit  hätte  wie  die  Apparate,  welche  aut  die  Hertz’schen 
Wellen  bei  300  im  Entfernung  ansprechen,  so  müssten  wir  den  Funken  auf  ,30  km 
sehen  können  und  zwar  ohne  Hülfe  eines  konzentrirenden  Systems.  Davon  ist  aber 
ke'me  Rede,  und  wir  können  daraus  schliessen,  dass  die  Telegraphie  ohne  Draht  nie- 
mals hätte  funktioniren  können,  wenn  man  nicht  einen  Apparat  erfunden  hätte,  der 
viel  empfindlicher  ist  als  unsere  Netzhaut;  und  diese  ist  doch  schon  ein  Instrument 
von  wunderbarer  Empfindlichkeit.  (Fortsetzung  folgt.) 


Werein«-  und  Pepsonennaohrichten. 


In  die  D.  6.  t M,  o.  O.  ist  anf- 
genommen: 

E.  Leybold’s  Nachfolger,  Köln  a.  Rh. 

MitgliederverzeichniBB. 
ln  der  Zeit  vom  1.  .lanuar  bis  zum 
31.  .März  d.  J.  sind  folgende  Veränderungen 
bekannt  geworden: 


A.  Neue  Mitglieder: 

Bock  & Fischer,  Glasfabrik  Sophien- 
hütte; Ilmenau.  Hm. 

A.  Ellermann,  Mechaniker  des  Physik. 
Instituts  der  Ilniveraität,  Berlin  NW.  7, 
Reichstagsufer  7/8.  Berl. 

Paul  Harnisch,  Mechaniker;  Halle- 
Trotha,  Seebener  Str.  3.  Halle. 

H.  Hartwig;  Gehlborg  1.  Thür.  Ilm. 


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66 


Vaftlna*  und  r«f*on«wdchricbttn. 


W.  A.  Hirachmann,  Zeigniederlasaunff 
Hamburg;;  Hamburg,  Kolonnaden  92. 
H.-A. 

KnoII  & Co.,  G.  m.  b.  H.,  Opliache 
Werkstatt ; Altona- Bahrenfeld,  Kirchen- 
weg 20.  H.-A. 

Friti  Kollmorgen,  Wiaaenachaftlicher 
Mitarbeiter  von  Rosa  Lim;  LondonSW., 
3 North-Side,  Clapham  Common.  Hptv. 
E.  Leybold'a  Nachfolger;  Köln  a.  Kh. 
Hptv. 

Schenk,  Inhaber  der  Fa.  A.  Becker; 
Oöttingen.  Gttg. 

E.  Schoof,  Mechaniker;  Berlin  0.  17, 
Grüner  Weg  68.  Berl. 

Prof.  I)r.  Schwarzachild,  o.  Prof,  an 
der  Universität  u.  Dir.  der  Sternwarte ; 
Göttingen.  Gttg. 

Karl  Seibert,  Vertreter  der  Fa.  W.  & 
H.Seibert;  BerlinNW.6,  Luisenatr.ö2. 
Berl. 

Carl  Willmann,  Feinmechaniker;  Ham- 
burg, Neue  Abcatr.  .3,  H.-A. 

B.  Attsgeschieden: 

H.  Billmeyer,  Halle, 

B.  Gau,  Berlin. 

W.  Iversen,  Hamburg. 

Dr.  P.  Meyer,  Berlin. 

Prof.  l)r.  .1.  Pernet  f.  Zürich. 

C.  Aenderungen  in  den  Adressen: 
Max  Bekel;  Hamburg-Barmbek,  Elsa- 

atraaae  39. 

Prof.  Ur,  H.  E.  .1,  G.  du  Bois;  Haag, 
Beznidenbot  79. 

H.  Kollenberg,  Fachlehrer  an  der 
Gewerbeschule;  Hamburg.  Alexander- 
atrasae  21  II. 

W.Oehmke; Privatwohnung:  Karlahorst 
bei  Berlin. 

J.  Schober;  Berlin  SO.  16,  Köpnicker 
Str.  32  a. 

Carl  Seemann;  Hamburg,  Carolinen- 
atraaae  10. 

Otto  Toepfer;  Firma  verändert  in; 
Otto  Toepfer  & Sohn. 

D.  G.  r.M.  u O.  Zwelgrereln  Halle  a.  8. 

Bei  den  Prüfungen  der  Lehrlinge  hat 
sich  zu  W'iederholten  Malen  ein  so  er- 
schreckender .Mangel  an  theoretiachen 
Kenntniaaon  geziugt,  dass  sich  der  Zwgv 
Halle  veranlasat  gesehen  hat,  ein  rd. 
24  Oktavseiten  entballcndes  Heftchen  heraua- 
zugeben,  daa  neben  allen  in  Betracht 
kommenden  Maasaeinheiten  (für  Länge, 
Fläche,  Körper,  Gewicht,  spez.  Gewicht, 
Elektrizität)  fast  die  ganze  Werkstatta- 
mathemaük  (Flächen-,  Umfangs-  undKörper- 


ÜMlactk* 
M«cbAalk«r-Zts. 

bereebnuDgen  u.  s.  w.)  mit  erläuternden 
Figuren  enthält;  dazu  kommen  Angaben 
über  Materiale,  Hart-  und  Weichlothe,  und 
vieles  anderes  im  WerkstattsbetriebeWissens- 
werthe.  Der  Verein  glaubt  dadurch  einem 
Hedürfniss  abzuhelfen  und  die  Prinzipale  zu 
entlasten.  Der  Verein  wird  auch  gern  der- 
artige Hefte  zum  SeIbfitko8tonpi*eis  von  etwa 
1,20  bis  1,50  M.  für  je  10  Stück  abgeben. 
Da  die  Heftchen  jetzt  zum  Druck  kominen, 
so  wäre  es  wünsehenswerth,  wenn  von  den 
Herren  Kollegen,  die  dieselben  beziehen 
wollen,  umgebend  eine  Bestellung  mit  An- 
gabe des  etwaigen  Bedarfs  an  Herrn  Me- 
chaniker K.  Kleemann  (Halle  a.  S.,  Moritz- 
zwinger  9)  erfolgte,  damit  nicht  ein  Neusatz 
nochmals  nüthig  wird.  Ks  ist  l^eabsiehtigt, 
diese  Heftchen  dauernd  zu  vervollständigen. 

Sitzung  vom  8.  .März  1902. 

ZuuSchst  wurde  beschlossen,  die  Wiuter- 
Versammlungen  im  „Guldeuen  Schiffchen“  ab- 
zuhalten. Ba  wurde  aodann  mit  Bedauern  da- 
von Keniitniss  genommen,  dass  ein  von  dem 
Zweigverein  an  die  Handwerkskammer  gerich- 
teter Antrag  betr.  Aufstellung  einer  Statistik 
Uber  die  im  Regierungsbezirk  Merseburg  vor- 
handenen selbetatidigen  Handwerker  von  der 
Tflgesurünting  der  letzten  Vollversammlung  ab- 
gesetzt  worden  ist,  obwohl  eine  solche  Zahlung 
für  Aufstellung  des  Handwerkskammer-EtaU 
von  grosser  Bedeutung  ist.  Betreffs  des  Be- 
fähigungsnachweises wurde  folgende  Resolution 
einstimmig  angenommen: 

„Die  Deutsche  Gesellschaft  fUr  Mechanik 
und  Optik  Zweigvcreln  Halle  kann  sich  fQr 
die  Einführung  des  Benihigungsnachweisea 
in  irgend  einer  Fonn  nicht  erwärmen  und 
lehnt  denselben  aus  folgenden  Gründen  ab: 
weil  dadurch  1.  die  Heranbildung  eines  Nach- 
wuchses an  Zahl  bohindort  wird;  2.  die  Ab- 
schiebung der  Lehrlinge  aus  dem  Handwerk 
in  die  Grossindustrie  beschleunigt  wirtl;  3. 
der  Anleitung  Jugendlicher  Arbeiter  Tbltr 
und  Thor  geftffnet  wird;  4 leistuugsfAbigo 
Handwerksbetriebe  veranlasst  werden,  zum 
Grossbetriebe  Uberzugehen;  5.  Hass  und  Zwie- 
tracht bei  Abgrenzung  der  befähigten  Ge- 
werbe unausbleiblich  sind;  6.  der  kaufmän- 
nische Betrieb  des  Handwerks  in  keiner 
Weise  eingeschränkt,  sondern  gefördert 
wii^.* 

Hierauf  wurde  beschlossen,  ein  Anschreibeu 
an  sänimtliche  Mechaniker  des  Bezirks  zu  ver- 
senden, in  welchem  di©  PrUfungsvorschriften 
aufgefUhrt  und  die  Prüfung  empfohlen  werden 
soll.  Da  sich  bedenkliche  Mängel  an  Schul- 
kenntni^sen  bei  den  Prüfungen  von  Lehrlingen 
berau.sgestellthaben,  sollen  dichauptaächlicbsten 


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H«A  T. 
t.  AprlMM». 


V«r«lM-  und  PwtMaMtDaebrlebtM).  — Kl*iatr«  MhthaUunfvn. 


67 


theoretischen  Praxen  doa  Berufs  beantwortet, 
durch  den  Druck  ver\'ielf%ltigrt  und  käuflich 
vom  Vorstande  abgelaasen  werden.  Ferner 
wurde  der  Anregung  zugostimmt,  nniglichst  in 
diesem  Monat  noch  eine  allgemeine  Versamm- 
lung freier  Handwerker  in  Hülle  von  den  hier 
bereits  bestehenden  freien  Handwerkerver- 
einen  (Mechaniker,  (»ewerbeveroin,  Uhrmacher, 
Drechsler)  einzuberufen,  in  welcher  der  Be- 
flthigungenachweis  erörtert  worden  soll. 

Um  auch  dem  BeüQrfniss  nach  Unterhaltung 
und  Geselligkeit  gerecht  zu  werden,  soll  «m 
24.  März  ein  Ueuter*Abend  arrangirt  werden, 
zu  dem  auch  die  PamlüenangehÖrigen  2Sutritt 
hoben.  Schliesslich  wurde  noch  bekannt  ge- 
geben, dass  der  Magistrat  in  liebenswürdiger 
Weise  den  Stadtverordneten  «Sitzungssaal  zur 
Abhaltung  des  diesjährigen  Deutschen  Mecha- 
nikertages zur  Verfügung  gestellt  habe. 


Abth.  Berlin E.V.  Sitzung  vom  11. März 

1902.  Vorsitzender:  Hr.  W.  Handke. 

Die  Sitzung  fand  ira  pliotochemlschen  La- 
boratorium der  Technischen  Hochschule  statt, 
wohin  Hr.  Prof.  Dr.  A.  Miethe  die  Mitglieder 
entboten  batte,  um  einen  von  ihm  konstruirten, 
von  Hr.  Gustav  Meissner  gebauten  Pro- 
jektionsapparat für  feu’bige  Photographien  vor- 
zuführen.  Um  einer  UeberfüUung  des  Audito- 
riums vorzubeugen,  waren  vom  Vorstande  Ein- 
trittskarten in  beschränkter  Zahl,  aufausdrUck« 
liehen  Wunsch  von  Hr.  Prof.  Miethe,  ausgo- 
geben  worden,  eine  Vorsicht,  die  sich  als  sehr 
angebrachterwies;  denn  trotz  der  etwas  frühen 
Stunde,  6*/*  Uhr,  war  das  Auditorium  bis  auf 
den  letzten  Platz  gefüllt.  Hr.  Prof.  Miethe 
erörterte  nach  einer  kurzen  geschichtlichen 
Einleitung  über  farbige  Photographie  die  Ver- 
besserungen, welche  er  bei  dem  Verfahren  der 
„additiven  Synthese  nach  Helmholtz-Ivos“ 
zur  Anwendung  bringt.  Dieses  Verfahren  be- 
steht darin,  dass  man  das  Objekt  unter  Vor- 
schaltung je  eines  rnthen,  grünen  und  blauen 
sog.  Lichtfilters  aufnimmt  und  diese  Aufnahmen 
durch  drei  ebensolche  Filter  übereinander  prujl- 
zirt  Zunächst  ist  es  Hrn.  .Miethe  gelungen,  die 
Bmpfindlichkcit  der  Platten  für  rothes  Licht  er- 
heblich zu  steigern , sodass  die  Belichtung 
hinter  diesem  PUter  nur  *o  lange  zu 

dauern  braucht,  wie  hinter  dem  blauen;  so  war 
es  möglich,  die  3 erforderliche  Aufnahmen 
in  nur  6 Sekunden  zu  machen;  der  Auf- 
nahme-Apparat Hess  sich  so  kompendlös  ge- 
stalten, dass  er  sehr  bequem  als  Heise-Instru- 
ment mitgefohrt  werden  kann;  die  relative 
Kegulirung  der  Belicbtungszeiten  erfolgt  dabei 
durch  verschiedene  Blenden.  Sodann  ist  der 
Projektionsapparat  so  vervollkommnet  worden, 
dass  er  sehr  genaue  Abstimmung  der  Karben 


und  scharfes  Ueberaneinderbringen  der  Bilder 
ermöglicht.  Hr.  Miethe  hofft  zudem,  noch  zu 
einem  neuen  Verfahren  zu  gelangen,  um  sogar 
farbige  Abzüge  herzustellen.  Die  Vorführung 
einer  grossen  Zahl  farbiger  Photographien 
von  Personen,  Landschaften,  Stickereien  u.  s.  w. 
hatte  eine  geradezu  verblüffende  Wirkung  in 
Folge  der  Naturwahrheit  und  des  Glanzes  der 
Farben,  sowie  der  Schärfe  der  Wiedergabe. 

Der  Vorsitzende  sprach  hierauf  Um.  M iethe 
den  Dank  der  Abtheilung  Berlin  für  das  Ge- 
botene aus.  Bl 

Einige  Tagcsblätter  brachten  die  Mitthoilung, 
dass  Hr.  Prof.  Dr.  Abbe  die  Absicht  habe, 
Jena  zu  verlassen  und  dauernd  nach  Lugano 
überzusiedeln.  Wie  wir  aus  bester  Quelle  er- 
fahren, Ut  dies  nicht  zutreffend.  Obschon 
Hr.  Prof.  Abbe  sich  von  seiner  anstrengenden 
geschäftlichen  Thätlgkeit  nach  und  nach  zurück- 
zuzieben  beabsichtigt,  steht,  wie  wir  bestimmt 
versichern  können,  seine  förmliche  Uebersiedlung 
nach  Lugano  zur  Zeit  nicht  ln  Frage.  Hr.  Prof. 
Abbe  gedenkt  zunächst  nur  den  bevorstehenden 
Sommer  in  Lugano  und  dem  Berner  Oberlande 
zuzubringen,  um  sich  wissenschaftlichen  Ar- 
beiten hinzugeben  und  zugleich  seine  auge- 
griffene  Gesundheit  zu  stärken. 

Herrn  R.  Drosten  in  Brüssel,  dem  Vertreter 
unserer  Kollektivausstellung  in  Paris,  ist  der 
Hothe  Adler-Orden  IV.  Klasse  verliehen  worden. 


Kleinere  Miiiheilungen. 

Ilöhenaupport  für  Frftaarbelten 
▼OD  BellDK  & Lfibke. 

Der  Firma  Belinf<  & LQbke  (Berlin  S., 
Admiralstr.  l(i)  ist  als  D.  K.  O,  M.  Nr.  IfiS)  IHti 
ein  Höhensupport  fOr  Drehbänke  mit  Ein- 
rirhtung  zur  Itefestigung  an  der  Stimseile 
des  Bettes  geschützt  worden. 

Dieser  Support  dürfte  wohl  für  die  meisten 
mechanischen  Werkstätten,  welche  keine 
Prllsmasehine  besitzen,  von  grossem  prak- 
tischen Werthe  sein,  da  durch  denselben 
eine  kleine  Fräsmaschine  mit  geringen 
Kosten  geschalTen  wird. 

Der  Support,  dessen  Einrichtung  aus 
umstehender  Figur  ohne  Weiteres  erhellt, 
ist  leicht  an  der  Stirnwand  einer  jeden 
Drehbank  anzuhringen,  ist  sehr  stabil  und 
besitzt  eine  bedeutende  Verstellbarkeit  der 
Schlitten  nach  allen  Richtungen. 

Zum  Fräsen  wird  der  Spindelkasten  der 
Drehbank  um  180°  gedreht  und  auf  ein 


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68 


Klalntr«  Mittb«Uunf«o. 


0«Qt*eh* 


entsprechendes,  niedriges  Zwischenstack 
gesetzt,  da  meistens  das  Bett  der  Drehbank 
einseitig  prismatisch  ist.  Es  ist  nun  ein 


Putter  mit  Prilsen  u.  s.  w.  auf  die  Spindel 
zu  schrauben,  und  die  Fräsmaschine  ist 
fertig. 


Oie  Anordnung  der  Kurbeln  gestattet 
es  sehr  bequem,  beim  Fräsen  die  Drehbank 
selbst  zu  treten. 

Automatisch  wirkende  Feuermelder 
Ton  Siemens  & llalske  A.  6. 

Seit  Langem  besteht  das  Bestreben , 
Waarenhäuser,  Theater,  Museen,  Speicher, 
Hotels  u.  8.  w.  durch  zweckentsprechende 


pig.  I «. 


Meldeeinricbtungen  besser  gegen  Feuers- 
gefahr zu  schätzen;  denn  fUr  diese  Stätten 
kommt  bei  Ausbruch  eines  Feuers  nicht 
nur  Materialschaden  in  Betracht,  sondern 


Der  Support  ist  jederzeit  in  der  genannten 
Fabrik  zu  besichtigen,  die  zu  weiteren  Aus- 
kOuften  gern  bereit  ist. 

es  sind  häufig  Menschenleben  gefährdet; 
auch  sind  solche  Anlagen  manchmal  des 
Nachts  nicht  so  bewacht,  dass  ein  Feuer 
sofort  bemerkt  wird.  Dieser  Grund  und 
der  l'mstand,  dass  bei  Ausbruch  eines 


Feuers  in  Räumen,  die  mit  Menschen  ge- 
füllt sind,  durch  die  eintretende  Panik  ge- 
rade die  Meldung  vergessen  wird,  lenkt  die 
Aufmerksamkeit  immer  wieder  auf  auto- 
matisch wirkende  Melder.  In  Nachfolgendem 
seien  derartige  Einrichtungen,  wie  solche 
von  der  A.-G.  Siemens  & Halske  ange- 
fertigt werden,  beschrieben. 

In  Fig.  1 u.  3 ist  ein  mit  perforirter 
Schulzkappe  ausgerüsteter,  automatisch  wir- 


1 


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H«ft  7. 

I.  Apm  \_90^ 


69 


kender  Melder  dargestellt.  Der  wichtigste 
Theil  dieses  Melders  ist  die  in  Fig.  ia  in 
natürlicher  Grösse  abgebildete  Glaspatrone, 
welche  sich  husserlich  in  nichts  von  einer 
Thermometerröhre  unterscheidet. 

Diese  Glaspatrone  a wird  in  eine  Boh- 
rung b des  Sockeis  {Fig.  1 u.  i")  einge- 
führt; dabei  wird  der  rechtwinkiig  uinge- 
bogene  Fortsatz  .r  der  Feder  f angehoben, 
sodass  die  Glaskugel  bis  an  den  Sockel 
gebracht  werden  kann.  Der  Fortsatz  x der 
Feder  f liegt  nunmehr  in  angehobener 
Stellung  mit  kräftigem  Druck  auf  der  Glas- 
kugel. Die  in  der  Kugel  befindliche  Flüs- 
sigkeit steigt  in  dem  Kapillarrohr  mit  zu- 
nehmender Temperatur  und  sprengt  die 
Kugel,  wenn  die  Temperatur  nur  um  einige 
Grade  steigt,  nachdem  die  Flüssigkeit  bis 
an  das  Ende  des  Kapiiiarrohres  vorge- 
drungen ist.  Durch  das  Platzen  der  Kugel 
aber  springt  die  Feder  f in  ihre  Ruhelage 
zurück  und  ölTnet  oder  schliesst,  je  nach- 
dem der  Melder  durch  die  Lage  der  Feder  f' 
für  Ruhestrom  oder  für  ArbeiUstrom  ein- 
gerichtet ist,  einen  Kontakt  mit  der  Feder  /'■, 
wodurch  ein  Signal  gegeben  wird. 


Die  automatischen  Melder  können  und 
dürfen  nicht  unzugänglich  angebracht 
werden,  sic  sind  daher  nicht  nur  der  im 
Nothfali  erwünschten  Zerstörung  durch 
Feuer,  sondern  aus  diesem  Grunde  auch 
der  unerwünschten  mechanischen  Zerstörung 
ausgesetzt.  Ferner  ist  die  elektrische  Lei- 
tung in  einem  Hause  auch  selten  so  zu 
schützen,  dass  ein  Zerstören  derselben  un- 
möglich wird,  weshalb  es  sich  empfiehlt, 
Ruhestrom  anzuwenden,  weil  hierbei  die 
Leitung  unter  steter  Kontrole  ist.  Diese 
Gründe  sind  Veranlassung,  dass  sich  selten 
Feuerwehren  bereit  finden,  die  direkte  elek- 
trische Auslösung  von  unter  ihrer  Regie 
stehenden  Feuermeldern  zu  gestatten:  sie 
werden  aber  hinfällig,  wenn  Niemand  da 
ist,  der  durch  mechanische  Eingriffe  einen 
unmotivirten  Alarm  hervorrufen  kann,  was 
wohl  ln  allen  Fällen  in  den  Nachtstunden 
und  in  einzelnen  Fällen  auch  zu  bestimmten 
Tagesstunden  der  Fall  ist.  In  Erwägung 
dieses  Gesichtspunktes  hat  die  Firma  Sie- 
mens & Halske  A.-G.  die  Einrichtung  ge- 


pig. ». 


Die  Verwendung  dieser  Glaspatrone  hat 
den  Vortheil,  dass  bis  zu  gewissen,  weit 
von  einander  liegenden  Grenzen  jede  be- 
liebige Temperatur  für  die  Feuermeldung 
io  Betracht  gezogen  werden  kann;  vor 
allen  Dingen  ist  aber  eine  mit  der  Zeit 
fortschreitende  Formänderung  gänzlich  aus- 
geschlossen. 

In  Fig.  3 ist  die  Schaltung  einer  Melde- 
anlage mit  Aiarmwecker  für  Ruhestrom,  in 
Fig.  4 eine  solche  für  Arbeitsstrom  dar- 
gestellt. In  Fig.  S ist,  um  die  örtliche 
Lage  des  bethätigten  Melders  näher  zu 
kennzeichnen,  der  Ruhestromanlage  ein 
Tableau  hiozugefügt.  Diese  Anlagen  ge- 
nügen, um  bestimmten  Personen  durch  den 
Wecker  ein  Zeichen  zu  geben,  dass  Feuer 
ansgebrochen  ist,  und  diese  Personen  zu 
veranlassen,  die  Feuerwehr  zu  alanniren 
oder  selbst  einzugreifen. 


troffen,  dass  die  Anlage  für  eine  bestimmte 
Reihe  von  Stunden  mit  der  Feuerwehr  un- 
mittelbar verbunden  ist,  für  die  übrige  Zeit 
aber  nur  mit  der  Alarmglocke  in  dem  Ge- 
bäude selbst;  bei  der  Bethätigung  der 
letzteren  hat  der  Wächter  erst  den  That- 
bestand  festzustellen  imd  dann  die  Feuer- 
wehr zu  alarmiren.  Für  diese  Zeitschal- 
tung dient  ein  Uhrwerk,  das  nach  be- 
liebiger Einstellung  die  Umschaltung  auf 
Feuerwehr  und  Hausalarm  selbstthätig  be- 
wirkt. 

ln  Fig.  (>  ist  dieser  Apparat  dargestellt. 
Das  links  sichtbare  Zifferblatt  ist  das  der 
Uhr,  welche  wie  jede  andere  Uhr  zu  be- 
handeln ist,  d.  h.  sie  ist  zur  rechten  Zeit 
aufzuziehen  und  bei  etwa  eintretenden  Dif- 
ferenzen zu  stellen.  Das  zweite,  rechte 
Zilferblalt  hat  ausser  ‘i4  Zahlen  auch  noch 
Hinweis  auf  die  Tag-  und  Nachtzeit.  Die 


70 


KI*io«r«  Mltthailuof«».  — 01at1«cbols«hM. 


DMtoeh« 

M»ch4alk»r-Zt«. 


Zeiger  i und  z'  dieses  Blattes  können 
unabbAngig  von  einander  auf  beliebige  Tag- 
oder Nachtzeiten  eingestellt  werden,  auf 
welchen  sie  fest  stehen  bleiben.  Die  an 
diesen  Zeigern  sichtbaren  pfeilartigen  An- 
sätze stehen  einander  entgegen  und  sollen 
darauf  hinweisen,  dass  in  der  Zeit,  welche 
zwischen  den  Zeigern  in  der  Pfeilrichtung 
lieget,  der  die  Feuerwehr  direkt  alarmirende 
Melder  eingeschaltet  ist,  während  in  der 
anderen  Zeit  die  Feuerw  ehr  erst  nach  Fest- 
stellung des  Thatbestandes  alarmirt  werden 
darf. 


Klne  Feuermelde  - Einrichtung,  wie  in 
dem  Schema  Fig.  7 dargestellt,  bei  welcher 
neben  den  automatischen  Meldern  a,  zur 
Bestimmung  der  örtlichen  Lage  ein  Ta- 
bleau t,  ein  Alarmwecker  tv  für  nicht  ein- 
geschaltete und  tv‘  für  eingeschaltete  Jlelder, 
zur  sicheren  Kontrole  ein  Galvanoskop  g, 
schliesslich  die  oben  beschriebene  Uhr  mit 
Schaltvorrichtung  u und  der  von  der  Firma 
Siemens  & Halskc  A.-G.  seit  Langem  aus- 
geführte Melder  m mit  elektrischer  Aus- 
lösung vorgesehen  sind,  giebt  den  Brand- 
direktionen die  Möglichkeit,  eine  Kontrole 
leicht  auszuüben  und  von  Fall  zu  Fall  zu 
bestimmen,  über  welche  Zeit  der  Melder 
eingeschaltet  sein  darf. 


Die  diesjährige  Versammlung  neiitscber 
Naturforscher  und  Aerzte  findet  vom  21.  bis 
25  September  in  Karlsbad  (Böhmen)  statt. 


Glaatechnisches. 

(S  auck  ärm  ArtnJbl  mu  Anfnmg  dt$ 

Apparat  für  LeitfählgkeltMme«iiunfi^en 
an  Üflchtlg^on  Substanzen. 

Von  M.  Centnersswer. 

ZeiUehr.  f.  phj/sikal.  Chem.  •HK  S.  220.  1901. 
Dor  Apparat  besteht,  wie  aus  bei«lehendor 
Pi^ur  eraichtiieh,  aus  einem  zylindrischeiijunton 


verjflngton  Glasg^efftss,  In  dessen  oberer  Flftcho 
zwei  (ilnsröhren  eingeschmolzen  sind,  welche 
an  ihrem  unteren  Endo  die  Elektrudonblcche 
tragen;  letztere  befindeu  sich  in  dem'^untern 
engeren  Theil  des  GeH^ses.  Die  Platindrahte 


der  Elektroden  reichen  bU  ins  Innere  der 
Trftgerröhren,  welche  wahrend  des  Versuches 
mit  Quecksilber  ungefüllt  werden.  In  dieses 
seukt  man  die  2uleUungsdr&hte. 

Vorrlchtunif  zum  Filtrlren  mittels 
der  Wnsaerstrahlluftpumpo 

Von  H.  Zöpfchen. 

Chem  -Ztg.  S.  1008.  1901 
Die  üblichen  Flltrirflaschen,  deren  Inhalt 
schlecht  quantitativ  zu  entleeren  ist,  eine  Noth- 


Wendigkeit,  die  bei  leicht  trübe  laufenden 
Nioderschlftgen  stets  vorhanden  ist,  werden  mit 
Vorthei!  durch  den  vom  Verf.  vorgesehlageneo 
Apparat  ersetzt.  Derselbe  (s.  ) bestellt  aus 


Digilized  by  Coogle 


01ut«cboltch«f.  — P«t*olschaut 


7t 


e^n  1. 

1.  Aj>rtl  IM>3. 

Btarkem  Glas  und  ist  oben  kreisrund  nusge* 
schliffen  zur  Aufnahme  von  Kautschukstopfen 
mit  Trichter.  Zur  Pumpe  führt  ein  Ansatzrohrf 
welches  leicht  geneigt  ist,  damit  hei  der  Ver- 
wendung von  Gooch'Tiegeln  (Dichtung  mittels 
eines  Wasserstandsringes)  nicht  Theile  des 
Filtrates  mit  übergerissen  werden.  Den  unteren 
Abschluss  bildet  ein  starkwaudiges,  etwa  3 mm  1 
inncrn  Durchmesser  besitzendes  Kohr  mit  gilt 
eingeschliffenem  Hahn.  Der  Apparat  wird  ln  • 
ein  Klammerstativ  gespannt.  Das  ov.  trübe 
Filtrat  entleert  man  nach  Aufheben  des  Va- 
kuums in  dos  Becherglas,  in  dem  die  Fällung 
stattfand,  und  bringt  mit  sehr  wenig  Wasch- 
wasser die  letzten  Antheile  desselben  hinzu, 
um  es  von  Neuem  auf  dasselbe  oder  ein  zw'eites 
dichteres  Filter  zu  bringen.  Den  Apparat 
liefert  die  Firma  Max  Kaehler  & Martini 
in  Berlin.  Bm. 


Apparat  zur  Herstellung  abfolut 
reinen  Schwefels  durch  Destillation. 

Von  H Biltz  und  G.  Prenner. 

ZcttfcAr.  f.  phytikal.  Chem.  39,  3 331-  1901. 

Die  Verfasser  bemerkten,  dass  der  reine  um- 
ki^stallUirte  Öchwcfel  aus  der  .Merck’schen  Fa- 
brik in  Darmstadt  bei  der  Destillation  eine  ge- 
ringe Menge  eines  schwarzen  Rückstandes 
hinteritVsst.  Es  gelang  den  Vorf.  nichts  selbst 
durch  mehrfache  DestUlatiou,  einen  rückstand- 
freien  Schwefe!  zu  gewinnen.  Erst  als  die 
Destillation  im  Vakuum  uusgoführt  wurde, 
konnte  das  Ziel  erreicht  werden.  Da  es  nOthig 


war,  die  einzelnen  Destillationen  unmittelbar 
hinter  einander  ohne  OeCfnung  des  nur  aus 
Glas  bestehenden  Apparates  und  ohne  dass  der 
Schwefel  irgend  mit  organischen  Stoffen  in  Be- 
rührung kommen  konnte,  auszuführen,  so  w'urde 
dem  Destillationsapparat  die  aus  der  Figur 
ersichtliche  Form  gegeben.  Es  wurden  b Deatil- 
lirkölbchen.  die  durch  weite  Glasröhren  ver- 


bunden waren,  derartig  zu  einem  grossen  Ring- 
apparate zusammengeschmolzen.dass  zum  ersten 
Kölbchen  A das  zweite  13  als  Vorlage . zu 
diesem  später  dos  dritte  C als  Vorlage  u.s. w. 
dienen  konnte.  Der  Apparat  blieb  während 
aller  Destillationen  mit  der  arbeitenden  Wasser- 
strahlluftpumpe  verbunden.  Rm. 


Patentsoha  u« 


Qoeeksilbermanometer.  .M.  KUnzol  in  Berlin.  8.  2.  1900.  Nr  117681;  Zus. 
z.  Pat.  Nr  112740.  KI.  42. 

In  dem  zur  Aufnahme  des  Quecksilbers  dienenden  Gefäss  Ist  inner- 
halb des  Rohres  a mit  entsprechendem  Zwischenraum  statt  des  Rohres  nach 
Patent  112740  ein  Vollstab  6,  und  zwar  in  dem  Gefässc  leicht  herausnehmbar, 
angebracht.  Die  in  letzterem  auf  dem  Quecksilber  schwimmende  Kugel  g 
dient  hoi  Bildung  eines  Vakuums  hei  p gegen  die  mit  feiner  Bohrung  ver- 
sehene Schraube  / als  Abschlussorgan. 

Wattstandensäbler  !ttr  doppelten  Tarif.  Schuckert  v'fe  Co.  in  Nürnberg. 

92.11.1899.  Nr.  117523.  Kl.  91. 

Dieser  Wattstundenzähler  für  doppelten  Tarif  besitzt  zwei  Zählwerke, 
und  die  Kuppelung  derselben  wird  durch  einen  von  einer  Uhr  bewegten 
Schalter  mit  Hülfe  von  Relais  bewirkt.  Dabei  Kst  die  Rclaiswickluiig  mit 
der  Spunmmgsspule  des  Zählers  hintereinander  geschaltet , sodass  der 
Nebonschlussstrom  zur  Erregung  des  Relais  nutzbar  gemacht  wird,  wobei 
in  der  einen  Stellung  des  Schalters  der  Nebenschiassstrom  seinen  Weg 
durch  die  Relaiawicklung,  in  der  anderen  Stellung  des  Schalters  durch  einen 
äquivalenten  Stromkreis  nimmt  und  so  abwechselnd  Loslassen  oder  Anziehen 
des  Relaisankers  bewirkt.  Erfolgt  die  Kuppelung  mit  Hülfe  einer  elektrisch 
betriebenen  Uhr,  so  wird  auch  die  Wicklung  der  Uhr  mit  der  Spannuugsepulo 


Diyiii  -xl 


t>«oUeh« 

M*ekaBlk«rZt|. 


^2  Patvolachsu.  — Patondiatt. 

des  Zahlera  hiuterciHaader  geschaltet,  sodass  der  Nebcaschlussstruni  des  WatUtundonzahlere 
zum  Betriebe  der  Uhr  nutzbar  gemacht  wird.  Alsdaun  nimmt  der  NebonechUissstrom  bald  seinen 
Weg  durch  den  Ulirenmagneten.  bald  durch  elnon  diesen  Magneten  umschliesseoden  Stromkreis 
und  führt  so  von  Zeit  zu  Zeit  der  Uhr  Energie  zu. 

Verfahren  zor  Heratellnng  Ton  Qlaehohlkttrpern  P.  Th.  Sievert  in  Dresden.  17.  9.  1899. 

Nr  113 23Ä;  Zua.  z.  Pot,  Nr.  109  363.  Kl  32. 

Das  Verfahren  bildet  eine  AusfOhruiigaform  des  Verfahrens  zur  Herstellung  von  Glas- 
hohlkürpem  nach  Pat.  Nr.  109  363  durch  Aufblasen  einer  plastischen  Glaslagc  e,  welche  an 
einer  durchbrochenen  Platte  a durch  formgebende  Rahmen  f an 
den  Grundlinien  des  herzustellonden  GlashohlkOrpera  festgehalten 
wird.  Dabei  findet  dos  Fosthalten  der  Glasmasse  nicht  wie  bisher 
dadurch  statt,  das  die  Rahmen  über  die  Glusmosac  Ubergreifen, 
eondem  durch  Erhitzen  der  formgehonden  Rahmen  f zwecks  festen 
Auhaftens  der  Glasmasse  an  dem  Rahmeu  und  besserer  Ausnutzung 
der  Glasmasse.  Die  Erhitzung  geschieht  vorzugsweise  dadurch, 
dass  durch  die  isolirt  gelagerten  Ralimen  aus  schlecht  leitendem 
Metall  ein  elektrischer  Btrom  geschickt  wird. 


Patentliale. 

Bis  zum  17.  März  1902. 

Klasse:  Annieldntigen. 

7.  G.  14  898.  Verfuhreu  zur  Brzeugrung  scharfer 
Prägungen  auf  flachon  GegensUlnden.  C. 
Huber  Co..  Karlsruhe  3.  10.  00. 

21.  St.  6810.  Vorrichtung  zum  Sichern  von 
Fernsprechapparaten  gegen  unbefugte  Be- 
nutzung. K.  B.  Stofsing,  Stockholm, 
u.  C.  Egnör,  Sundbyberg,  Schweden. 
2b  2.  01. 

Ü.  1949.  Verfahren  zur  Vermeidung  von 
Reibungs&nderungen  bei  aut  einander 
gleitenden  MetalUlüchen.  Union  Bl. -Ge- 
Bollschaft,  Berlin.  16.  1.  02. 

F.  15  415.  Bewegliche  Kontaktfedor  für  elek- 
trische Mess-  und  Schaltgerftthe.  R.  Frauke, 
Hannover.  17.  9.  Ul 

Sch.  18000.  Quecksüberschalterzur  zeitweison 
Stromechliossung.  Th.  Schoon  u.  W. 
Loowen,  Breslau.  23  11.  01. 

B.  30  637.  Induktions  Wechsolstromz&hler  nach 
Ferraris'schem  Prinzip.  O.  T.  Blathy,  Buda- 
pest. 23.  12  01. 

E.  7733.  Elektrizitatszühler  mit  schwingendem 
System.  P.  Bibig,  Klein-Zschachwitz  b. 
Dresden.  29.  6.  01. 

80.  T.  7636.  Verfahren  zur  Herstellung  kleiner 
gewölbter  Spiegel.  Tafel-,  Saltu-  und 
Spiegelglasfabriken , A.-G.,  Fürth  i.  B. 
8.  7.  01. 

82.  R 14  520.  Verfahren  zur  Schmelzung  von 
Glasmasse  durch  elektrische  Widerstands- 
erhitzuog.  B.  Redlich,  Berlin.  1.  8.  00. 

B.  26  755  Vorrichtung  zur  Herstellung  von 
Glashohikörpern  durch  Aufwickeln  eines 
Glasstabes.  The  Berrenberg  Electric 
LampSyndicateLtd.  u.  A. Berrenberg, 
London.  9.  4.  00. 


ErthetlBDgeB. 

4.  Nr.  130  410.  Vorrichtung  zum  selbstthfltigen 
Umstellen  von  Hahnen  zu  vorauabestimmten 
Zeiteu.  0.  V.  SIgurdsaon,  London. 
21.  6.  01. 

21.  Nr.  130  384.  Einrichtung  zur  Erzeugung 
eines  zusätzlichen  Drehmomentes  in  Elek* 
trizitatszahlem.  Uartmann  & Braun, 
Frankfurt  a.  M.-Bockenheiin.  1.  11.  01. 

Nr.  130  609.  Motor-Blektrizitatszahler.  Die- 
selben. II.  7.  01. 

Nr.  130  610.  Kern  für  elektromagnetische 
Messgerathe.  Dieselben.  10.  8.  01. 

Nr.  130474.  Anker  für  Elektrizitatszahler. 

W.  Meissner,  Berlin.  13.  6.  00. 

Nr.  130  646.  Elektrolytischer  Elektrizitäts- 
messer. The  Bastian  Meter  Cy.  Ltd., 
Kentish,  London.  12.  9.  01. 

80.  Nr.  129  993  Vorrichtung  um  Standgefasse 
luftdicht  zu  verschliesaen;  Zus.  z.  Pat. 
Nr.  129  470.  J.  Traube,  Berlin,  u.  M.  E. 
Anderssen,  Gothenburg.  23.  5.  01. 

82*  Nr.  130  084.  Verfahren  zur  Herstellung 
von  Inschriften.  Zeichen  u.  dgl.  auf  Glas 
oder  einem  ähnlich  schmelzbaren  Stoffe. 
T,  Thunberg,  Upsaln,  15.  6.  01. 

Nr.  130  311.  Verfahren  zur  Herstellung  von 
Metalloinlagen  in  Glos-,  Stein  u.  dgl.  F. 
Eppler,  Berlin.  3.  9.  99. 

42.  Nr.  i:i0  333.  Geschwindigkeitsmesser  mit 
feststehenden,  in  einen  umlaufenden  Flüssig- 
keitsring  eintauchenden  und  nach  einem 
Druckmesser  führenden  Röhren.  F. 
Jacobsen,  Berlin-Friedenau.  12.  6.  01. 

Nr.  130  335.  Elektrische  Warmeregelungs* 
Vorrichtung;  Zus.  z.  Pat.  Nr.  103 194.  H. 
Schultz,  Berlin.  21.  1.  99. 


FOr  dl«  R«d«ktiua  T«raatwonIlcli:  A.  UUsehke  io  Berlin  W. 

V«rlz(  fOD  jQlion  Springer  In  Berlin  N.  — Dmcb  von  Bmll  Drejrer  ln  Berlin  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung, 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  lustrumentenkunde 

Dbd 

Organ  für  die  gesammte  Qlasinstrumenten  - Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 


Redaktion:  A.  Blascbke,  Berlin  W.,  An  der  Apostelkirche  7b. 


-N’r.  S.  15.  April.  1902. 

^chdrnck  nur  mit  Genehmifnuiir  dw  Radaktion  irestottet. 


Die  Telegraphie  ohne  Draht. 

Von  II.  Poincaro. 

Aue  dem  Annwiire  du  Bureau  de$  Longitudet  1902 
mit  0«Q«bmignug  d««  VerfaMM*»  Qboraelzt 
vvB  W.  jM^r  Id  Clutr]»U<tabarg. 

( rortMXrusiji.) 

Kurie  Besehreihung  der  Apparate. 

Dieser  Apparat,  der  von  einer  ungi'ineinen  Emptin(iliebkeit  ist  und  ohne  den  die 
Telegraphie  ohne  Draht  ganz  unmöglich  gewesen  wilre,  hat  den  Namen  Kohärer 
(Fritter)  erhalten.  Er  besteht  einfach  aus  einer  Glasröhre,  die  mit  Metallpulver  ge- 
füllt ist;  an  beiden  Enden  dieser  Röhre  sind  zwei  Elektroden  befestigt,  die  mit  den 
Polen  einer  Batterie  in  Verbindung  stehen.  Eör  gewöhnlich  isolirt  der  Kohitrer,  da  der 
Kontakt  zwischen  den  einzelnen  .Metalltbeilchen  schlecht  ist,  und  der  .Strom  der  Batterie 
ist  dann  unterbrochen;  wenn  aber  der  Kohärer  von  einer  Hertz’schen  Welle  getroffen 
wird,  wird  er  leitend  und  lässt  den  Strom  hindurchgehen.  Es  genügt  dann  ein  leichter 
Schlag,  um  seine  Leitfähigkeit  wieder  zu  vernichten  und  dadurch  den  Strom  zu  unter- 
brechen. 

Auf  diese  Weise  öffnet  eine  sehr  schwache  Welle  dem 
Strom  der  Batterie  gewissennaassen  den  Weg,  und  man  kann 
diese  Batterie  so  stark  wählen,  dass  ein  Morse- Apparat  ent- 
weder direkt  oder  mit  Hülfe  eines  Relais  anspricht;  der  Strom 
der  Batterie  offenbart  so  die  Gegenwart  der  Wellen. 

Später  komme  ich  auf  die  Erklärung  dieser  Erscheinung 
zurück;  ich  will  nur  ei-wähnen.  dass  dieselbe  unabhängig  in 
Frankreich  von  Branly  und  in  England  von  Lodge  ent- 
deckt wurde. 

Ein  anderes  wesentliches  Organ  der  Telegraphie  ohne 
Draht  ist  die  vertikale  Metallstange,  die  eine  Länge  von  10 
bis  ÖO  m besitzt  und  von  einem  Mast  gehalten  wird.  Sie 
steht  in  Verbindung  mit  einer  der  beiden  Hälften  des  Er- 
regers (der,  wie  ich  nochmals  erwähnen  will,  aus  zwei  Leitern 
besteht,  zwischen  denen  ein  Funke  überspringt),  während  die 
andere  Hälfte  desselben  zur  Erde  abgeleitet  ist.  Später  werde 
ich  auf  die  Rolle,  die  diese  Stange  spielt,  zurückkommen. 

Der  Geber  besteht  also  aus  einem  Erreger,  dessen  eine  Hälfte  mit  einer  Stange, 
dessen  andere  mit  der  Erde  verbunden  ist  (Fig.  1). 

Der  Empfänger  andererseits  besteht  aus  einer  Ftange  (Auffangedraht)  und  einem 
Kohärer,  dessen  eine  Elektrode  mit  der  Auffangestange  (Fig.  sf)  in  V'erbindung  steht 
sowie  andererseits  mit  dem  einen  Batteriepol,  während  die  zweite  Elektrode  mit  der 
Erde  und  dem  anderen  Batteriepol  verbunden  ist. 

1)  Diese  schematische  Figur  stoilt  den  Geber  dar;  sie  ist  nicht  Im  richtigen  .Maassstab  ge- 
zeichnet, auch  nicht  ungefähr.  Du  die  Stange  A 50  m lang  ist,  so  könnten  offenbar  die  anderen 
Theile  des  Apparats  nicht  mehr  dnrgestellt  werden,  wenn  die  Proportionen  gewahrt  bleiben 
sollten.  Dies  gilt  auch  fttr  alle  folgenden  Figuren. 


ms  I. 

Geber. 

A StaOK<*i  B RahmkortTaobes 
InduktortncD,  (7  Faokeastm'k« t). 


I 


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74 


H.  Poincarl,  DU  TtUgraphU  ohn«  Draht. 


DeDlsehe 

M»cbaQlk«r-Z(£ 


Wenn  auf  der  Qcberstation  das  Ruhrakorff’ache  Induktorium  in  Thäügkeit  tritt, 
so  entstehen  elektrische  Schwingungen  in  den  von  dem  Erreger  und  der  Stange  ge- 
bildeten System;  die  Energie  dieser  Schwingungen  strahlt  nach  aussen  in  Form 
Herta’scher  Wellen  und  erreicht  so  den  Auffangedraht;  die  indusirten  Stromschwin- 
gungen  pflanzen  sich  dann  von  dem  Draht  durch  den  Kohärer  zur  Erde  fort.  Diese 
Ströme  werden  ungemein  schwach  sein,  aber  ihre  Wirkung  genügt,  um  den  Kohärer 
in  einen  Leiter  zu  verwandeln.  Dann  gebt  der  Strom  der  Batterie  durch  diesen  hin- 
durch und  setzt  den  Morseapparat  in  Bewegung.  Ein  kleiner  schwingender  Hammer, 
der  periodisch  den  Kohärer  trifft,  nimmt  ihm  seine  Leitfähigkeit  wieder  und  macht  ihn 
so  fähig,  neue  Zeichen  aufzunehmen. 

Theoretische  Betrachtungen. 

Einige  Physiker  bekämpfen  die  Richtigkeit  der  Erklärung  für  die  Telegraphie 
ohne  Draht  und  führen  dafür  verschiedene  Gründe  an.  die  wir  im  Folgenden  lie- 
trachten  wollen: 

1.  Sie  wundem  sich,  dass  die  Wirkung  auf  hunderte  von  Kilometern  bemerkbar 
ist,  wenn  sie  nach  demselben  Gesetz  wie  die  Idchtstärke  abnimmt.  Sie  schliessen 
daraus,  dass  die  Fortpflanzung  in  diesem  Fall  in  etwas  abweichender  Weise  vor  sich 
geht,  sodaas  die  Abnahme  der  Wirkung  mit  der  Entfernung  weniger  stark  ist.  Bis  jetzt 
aber  haben  sie  keine  Erklärung  Anden  können,  die  mit  unseren  Kenntnissen  über  die 
Elektrizität  vereinbar  ist. 

2.  Sie  machen  darauf  aufmerksam,  dass  die  Hertz'schen 
Wellen  die  Hindernisse  umgehen  und  sich  nicht  wie  das  lacht 
in  gerader  Linie  fortpflanzen.  Sie  vergessen  aber,  dass  das 
l.icht  nur  annähernd  in  gerader  Linie  sich  fortpflanzt,  dass  in 
Folge  der  Beugung  ein  Theil  des  Lichtes  in  den  geometrischen 
Schatten  dringt.  Die  Beugung  ist  um  so  stärker,  je  grösser 
die  Wellenlänge  ist;  da  nun  die  Hertz'schen  Wellen  eine 
Millionmal  länger  sind  als  die  Lichtwellen,  so  werden  sie  viel 
weiter  in  den  geometrischen  Schatten  eindringen  und  so  Hin- 
dernisse umgehen,  die  uns  ungeheuer  gross  erscheinen,  wie 
z.  B.  kleine  Hügel  oder  die  Krümmung  der  Erdkugel,  welche 
für  Entfernungen  von  mehreren  hundert  Kilometer  ein  Hin- 
derniss von  mehreren  hundert  Meter  Höhe  darstellt. 

3.  Die  Fortpflanzung  der  Wellen  ist  viel  leichter  auf 
dem  Meer  als  auf  dem  Lande,  wie  in  der  That  alle  Ver- 
suche  zeigen;  sie  schliessen  daraus,  dass  die  Leitfähigkeit 

des  Hodens  eine  hervorragende  Rolle  spielt.  Aber  es  ist  die  Frage,  ob  dieser  Um- 
stand der  Leitfähigkeit  des  Meerwassers  zuzuschreiben  ist,  die  übrigens  für  Ströme 
hoher  Wechselzahl  sehr  gering  ist,  oder  ob  er  sich  aus  der  Abwesenheit  geometrischer 
Hindernisse  erklärt;  dies  ist  noch  schwer  zu  entscheiden.  Uebrigens  hat  ein  direktes 
Experiment  gezeigt,  dass  ein  Kohärer  funktionirte,  wenn  er  sich  auf  dem  Boden  eines 
in  die  Erde  gebohrten  Loches  befand,  ohne  bedeckt  tu  sei?i,  dass  er  dagegen  versagte, 
wenn  er  eingegraben  war.  Dies  beweist,  dass  die  Wellen  nicht  durch  l>eitung  durch 
die  Erde  hindurchgehen,  dass  sie  folglich  nicht  durch  die  Hindernisse  sich  fortpflanzen, 
sondern  durch  Beugung  um  sie  herum  geben. 

Andererseits  ist  es  allerdings  richtig,  dass  die  Uebertragungsfähigkeit  beträchtlich 
erhöht  wird,  wenn  der  Erreger  mit  der  Erde  verbunden  ist;  wir  w’erden  gleich  sehen, 
warum.  Wenn  aber  die  Verbindung  aufgehoben  ist,  wird  die  Uebertragung  nur  ver- 
ringert, während  sie  doch  ganz  aufhören  müsste,  wenn  sie  durch  die  Erde  erfolgen  würde. 

Fasst  man  dies  Alles  zusammen,  so  ist  keiner  dieser  Gründe  für  die  Mehrzahl 
der  Physiker  überzeugend  gewesen.  Dagegen  entsteht  eine  andere  Frage.  Der  Erreger 
besteht  nämlich  aus  zwei  kleinen  Kugeln,  zwischen  denen  der  Funke  überspringt; 
haben  nun  die  Wellen  dieselbe  Periode,  wie  wenn  diese  beiden  Kugeln  isolirt  wären, 
oder  wirkt  vielmehr  das  System  der  Stange,  der  Iteiden  Kugeln  und  der  Erde  wie  ein 
grosser  Erreger,  der  dann  viel  längere  Wellen  aussenden  würde?  Nach  der  ersteren 
Annahme,  an  die  man  lange  Zeit  glaubte,  würde  die  Stange  nur  die  Rolle  eines  Lei- 
tungsdrahtes spielen,  der  die  von  den  beiden  kleinen  Kugeln  ausgehenden  Wellen  bis 
zu  seinem  oberen  Ende  leiten  und  dann  in  den  umgebenden  Aether  abführen 
würde. 


Pl*.  2. 

Etnpfangtapparat. 


Digitizüd  by  Google 


H»A  9. 

fj.  April  iw. 


H.  Poincar<t  DU  TaUcraphlt  ohn«  Drahl.  — V«r«in»>  land  PtnooMmaehrkblM. 


75 


Keine  der  beiden  Annahmen  ist  absurd;  der  Apparat  konnte  kurze  oder  lange 
Wellen  aussenden,  wie  eine  schwingende  Saite  mehrere  harmonische  Töno  erzeugen 
kann.  Aber  das  Experiment  hat  zu  Gunsten  der  zweiten  Annahme  entschieden.  Der 
.Varinelieutenant  Tissot  hat  die  Periode  direkt  mit  einem  rotirenden  Spiegel  gemessen 
und  zu  0,06  bis  1,8  . 10"*  Sekunden  l)estimmt.  Die  Weilen  sind  also  hundert-  bis 
tausend  mal  grösser  als  die  von  Hertz  erhaltenen,  zehn-  bis  hunderttausendmal  grösser 
als  die  von  Righi  und  eine  Milliardemal  grösser  als  die  Lichlwellen.  Gerade  in  Polge 
dieses  Umstandes  ist  die  Messung  möglich  gewesen;  die  Hertz'schen  Schwingungen 
würden  zu  rasch  gewesen  sein  und  der  rotirende  Spiegel  hatte  den  Funken  nicht  zer- 
legen können.  Gleichzeitig  gilt  dies  als  eine  Bestätigung  des  periodischen  Charakters 
der  Erscheinung. 

Um  die  Theorie  vollständig  zu  kontroliren,  müsste  man  noch  die  Fortpflanzungs- 
geschwindigkeit der  Wellen  messen;  dies  erscheint  aber  nicht  unausführbar;  man  könnte 
wohl  dieselbe  Erschütterung,  die  vom  Erreger  ausgeht,  auf  zwei  verschiedenen  Wegen  zu 
einer  Station  Imten,  nämlich  durch  einen  Draht  und  durch  die  Luft.  Auf  der  Empfangs- 
station würden  dann  zwei  Funken  überspringen  und  man  könnte  mit  Hülfe  eines  ro- 
tirenden Spiegels  das  Zeitintervall  zwischen  beiden  Funken  messen.  Man  könnte  also 
die  Fortpflanzungsgeschwindigkeit  der  Hertz'schen  Wellen  durch  die  Luft  mit  der  im 
Draht  vergleichen;  die  letztere  aber  ist  durch  die  Untersuchung  von  Blondlot  be- 
stimmt worden. 

Ferner  wäre  es  auch  interessant  zu  wissen,  wie  gross  die  ln  den  schrägen 
Richtungen  gestrahlte  Energie  ist;  aber  dies  könnte  nur  durch  'Versuche  im  Ballon 
erreicht  werden.  (Fortsetzung  folgt.) 


Vereins-  und  Personennachrichten. 


Hr.  C.  Reichel  vollendete  am  9.  d.  M. 
das  siebzigste  Lebensjahr.  Die  Abth.  Berlin 
übersandte  durch  eine  Deputation,  bestehend 
aus  den  Herren  Geheimrath  Prof.  Dr.  W. 
Foerster,  W.  Handke  und  A.  Blaschke, 
eine  Glückwunschadresse;  bei  der  Ueber- 
reichung  derselben  schilderte  Hr.  Foerster 
den  Lebensgang  und  die  Lebensarbeit  des 
Jubilars  und  feierte  insbesondere  die  Ver- 
dienste Reichel ’s  um  die  Durcharbeitung 
der  Arbeitsmetboden  und  Konstruktions- 
prinzipien der  Feintechnik,  seine  Leistungen 
auf  dem  Gebiete  der  Herstellung  wissen- 
schaftlicher Instrumente,  seine  Verdienste 
um  die  Forschung  durch  Schulung  genau- 
ester Messmittel;  Hr.  Handke  wies  dar- 
auf hin,  dass  die  Thätigkeit  des  Jubilars 
ein  Bindeglied  zwischen  Wissenschaft  und 
Praxis  darstelle.  Eine  grosse  Zahl  von 
Glückwünschen  wurde  Herrn  Reichel 
ausserdem  dargebracht,  so  u.  a.  vom  Vor- 
stande des  Hauptvereins,  der  Zeitschrift  für 
Instrumentenkunde.  Die  früheren  Schüler 
von  Hm.  Reichel  überreichten  ihm  ein 
Jenenser  Doppelferarohr  und  veranstalteten 
am  Abend  des  12.  d.  M.  ein  Festessen,  an 
welchem  auch  einige  andere  Verehrer  von 
Hr.  Reichel  theilnahimm. 


Hr.  W.  Handke,  der  V’orsitzendo  der 
Abth.  Berlin  und  Schatzmeister  des  Haupt- 
vereins, beging  am  1.  d.  M.  das  Jubiläum  des 


25-jährigen  Bestehens  seiner  Werkstatt; 
Hr.  Handke  kann  auf  eine  an  Erfolgen  und 
freilich  auch  an  Mühen  reiche  Thätigkeit 
zurückblicken,  die  zu  nicht  geringem  Theile 
den  allgemeinen  Interessen  des  Faches  gilt; 
dass  Arbeitskraft  und  Arbeitslust  ihm  unge- 
schmälert erhalten  bleiben  mögen,  ist  der 
aufrichtige  Wunsch  seiner  Freunde. 

D.  G.  f.  M.  u.  O.  Zwelgvereln  Halle. 

Sitzung  vom  24.  .März  1902. 

Zunächst  kam  ein  Kail  von  prinzipieller  Be- 
deutung zur  Sprache;  er  betraf  die  von  einem 
Prinzipal  seinem  früheren,  jetzt  geprüften  Lehr- 
linge verweigerte  Arbeitsbescheinigung.  Die 
Handwerkskammer  verwies  den  Vater  des  Lehr- 
lings an  das  Gewerbegericht.  Der  Prinzipat 
hatte  sich  ausserdem  auch  der  Poliioiverwaltung 
gegenüber  geweigert,  die  gewünsebte  nach- 
trägliche Bescheinigung  auszustellen.  Die  Ver- 
sammlung fand  den  Bescheid  der  Handwerks- 
kammer, die  doch  die  berufene  Instanz  sei,  be- 
fremdlich. Die  bearbeiteten  Prtifungsfragen,  die 
etw-a  24  Oktavaciten  umfassen  werden,  sind  in 
Druck  gegeben  worden;  nach  Ostern  soll  allen 
Bchulleitern  ein  Exemplar  davon  zugestellt 
werden.  Diese  PrUfuugsfragen  sollen  den 
Bchulrektoren  Aufschluss  über  das  .Maass  von 
nothw'endigen  theoretischen  Kenntnissen  in 
den  einzelnen  Elemeutarfächern  geben,  die  die 
Lehrlinge  dos  Meebanikergewerbes  haben 


LI  J ‘ .;nrl  by  Gouglc 


76 


V«r«iat>  und  Pertonfonaebrlcbun. 


iMaUKif' 

Morbanikar-i^tc 


mQssen.  Die  bisher  bei  den  PrüAingen  zu  | 
Tage  getretenen  theoretischen  Kenntnisse 
zeigten  ganz  erschreckende  LDcken,  die  auszu- 
füllen  den  Prinzipalen  nach  einem  8*jAhrigon  { 
Schullehrplan  nicht  wohl  noch  zugemuthet 
werden  kann.  Der  Anschluss  an  den  ge> 
planten  Goworbeverband  wurde  gutgehoisseii. 
— Nach  Schluss  der  geschnftlichen  Mitthei- 
lungen loa  Herr  Mechaniker  Schöning  einige 
Reuter’sche  Dichtungen  vor,  welche  ausser- 
ordentlich ansprachen  und  auch  den  Abend 
für  die  zahlreich  erschienenen  Damen  genuss* 
reich  machten.  Zur  Aufnahme  in  die  Gesell- 
schaft haben  sich  gemeldet  Hr,  Mechaniker 
SchOning  in  Halle  und  Hr.  Mechaniker  Zobel 
(Koch's  Nachf.)  in  Eisleben,  über  deren  Auf- 
nahme die  D&cbste  Versammlung  entscheiden 
wird. 

Zwelgvereln  Göttinfi'en.  Sitzung 
vom  24.  Mftrz  1902.  Vorsitzender:  Hr.  R. 
Brunnüe. 

Herr  Dr.  Tetens,  der  im  ßegrilV  ist.  als 
Leiter  einer  wissenschaftlichen  Expedition  zum 
Zwecke  magnetischer,  seismischer  und  meteo- 
rologischer Beobachtung  nach  Samoa  zu  gehen, 
ergreift  das  \S'ort,  um  in  einem  ausführlichen 
Vortrag  über  seine  mitzunehmendon  Apparate 
zu  sprechen.  Dieselben  sind  in  4 zerlegbaren 
Holzhäusern  iintergebracht,  deren  Konstruktion 
gleichfalls  vom  Vortragenden  beschrieben  wird. 

Zunächst  erl&utert  Dr.  Teteus  an  der  Hund 
von  photographischen  Abbildungen,  welche 
mittels  eines  elektrischen  ProjektionsapparatOH 
gezeigt  werden,  die  von  L.  Tesdorpf  in 
Stuttgart  gelieferten  Apparate,  die  zur  Be- 
stimmung des  absoluten  Werthes  der  Dekli- 
nation, der  Inklination  und  der  HorizontaU 
IntensitAt  dienen.  Bs  ist  dies  ein  sehr  zweck- 
mhsBiger  „Magnettheodolit“,  auf  dessen  Unter 
hau  ein  grösseres  Inklinatorium  aufgesetzt 
werden  kann.  Um  die  Lage  des  geographischen 
.Meridians  zu  bestimmen,  ist  der  Expedition 
von  der  Potsdamer  Sternwarte  ein  grosses  Uni- 
vcrsalinstrumont  geliehen  worden. 

Eine  zweite  Gruppe  von  Instrumeuton  dient 
zur  Bestimmung  der  Variation  der  magne- 
tischen Elemente;  sie  sind  von  Toepfer  & 
Sohn  in  Potsdam  gebaut  Es  sind  dies  selbst- 
registrirenüe  Apparate,  bei  welchen  ein  von 
dem  Spiegel  des  Variometers  reflektirter  Licht- 
strahl durch  eine  Zylindorlinae  auf  eine  mit 
Bromsiiberpapier  bedeckte  rotirende  Walze 
geworfen  wird,  um  dort  eine  Kurve  aufzu- 
zeichnen,  die  zur  Ausmessung  der  Variationen 
dient. 

Zu  seismischen  Beobachtungen  wird  der 
Vortragende  das  „astatische  Vertikalpoiidel 
mit  mechanischer  Hegistrirung*'  verwenden, 
welches  von  d^r  Firma  (5.  Bartels  in  Got- 


tingen nach  Angaben  von  Prof.  Wiechert 
gebaut  wird.  Das  sehr  cmpßndliche.  nur  olwa 
2 m hohe  Instrument  besteht  aus  einem  etwa 
1(K)0  kg  schweren,  auf  einer  sehr  starken 
Stahlfeder  ruhenden  Pondeikörper,  welcher 
trotzdem  wie  ein  Pendel  von  80  bis  100  m Lange 
wirkt. 

Zu  meteorologischen  Zwecken  dienen  der 
Expedition  barometrische  und  thermoinetrische 
Registrirapparate,  Hygrometer  u.  dgl , sowie 
zu  luftelektrischcn  Messungen  Flammenkollek- 
(oron  und  Entladungsolektrometer,  die  im 
Wesentlichen  nach  den  Angaben  von  Elster 
und  Gei  toi  durch  die  Firma  Günther  in 
Brannschweig  konstruirl  wurden.  B. 


Abth.  Berlin E.V.  Sitzung  vom  25.  Mflrz 
1902.  Vorsitzender:  Hr.  W.  Handke. 

Hr.  W.  Niehls  führte  einige  neue  sowie 
von  ihm  verbessert©  Altere  Apparate  vor: 
1.  Zusammenstellung  zur  Demonstration  der 
Herstellung  von  Thormomotem.  2 Baro*.  .Mano- 
und  Vakuummoter  für  Demonstrationszwecko. 
3.  Wasserzersetz-Appurat  mit  Einrichtung  zur 
Verhütung  dos  Spritzens  sowie  des  Abbrechens 
der  Zuleitungen.  4.  .Modell  eines  DitTcrential- 
manorneters.  5.  Psychrometer.  6.  Hochgradige 
Tliormomeler.  7.  Meiallthermometer  nach  Brc- 
guet.  (Die  Apparate  werden  in  der  nAchsten 
Nummer  dieser  Zeitschrift  unter  „Glastechni- 
schos“  genauer  besprochen  werden.) 

Nachdem  der  Voraitzende  Herrn  Niehls  ge- 
dankt, machte  iir.  F.  S.  Archonhoid  auf 
den  z.  Z.  sichtbaren  grossen  Sonnenneck  auf- 
merksam, sowie  auf  die  von  ihm  herausge- 
gebene  Zeitschrift  „Das  Weltall.“  Bl 


Zweigvcreln  Hamhurfp^Altona.  Sit- 
zung vom  8.  April  1902.  Vorsitzondor:  Hr. 
Dr.  Krüss. 

Zur  Vorberoitung  dos  Sommerausfluges  wird 
eine  Kommission  aus  den  Herren  Basilius, 
R.  Dennort  und  Walthor  gownhlt. 

Sodann  spricht  Herr  Dr.  Krüss  über  das 
Thema:  „Was  versteht  man  unter  der  Licht- 
stArke  eines  optischen  Instruments?“  Ausgehend 
von  der  Deftuition  der  Lichtstarke  und  der 
FiAchenhelligkeit  entwickelt  der  Vortragende 
in  oiementuror  Form  die  Helligkeit  der  Bilder, 
welche  von  einer  Linse  entworfen  werdon,  und 
übertrügt  die  gowonneneu  Ergebuis.'^e  auf  die 
Heiligkeit  v<»n  Lupen,  Mikroskopen,  photo- 
grnphisdioii  Objektiven  und  Fernrohren,  wobei 
sich  überall  ganz  einfache  und  klare  Beziehungen 
ergeben.  Endlich  wird  auch  noch  auf  den 
Licht  ve.rluMt  in  den  Linsen  selbst  Rücksicht 
gonommeii,  welcher  «Inrcli  Itefluxion  an  der 


Digilized  by  Google 


B»n  B. 

t:..  April  l»02. 


77 


Vcrtint-  und  PvrsonvnnachrichUn.  — Kltlncr«  MittheUun^en. 


OberdAcho  und  diirrh  Absorption  im  Innern 
der  GlaHmasäO  entsteht.  H.  K 

Theoretische  PrUriiii{;skcnn(ni4so  für 
(Ile  GehülfeuprOfung  lin  Mechaniker* 
beruf. 

Zusammengestolit  von  R.  Kleomuun, 
Mcphanikor.  Hallo  a.  8. 

Kl. -8®.  23  S.  mit  vielen  Figuren. 

Doa  in  der  vorigen  Summer  S.  66  angekUn- 
(ligto  Hoftchon  ist  nunmehr  orschionen ; oa 
kostet  15  Pf.  und  ist  vom  Zwgv.  Halle  zu  be- 
riehen.  Da  os  kurz  vor  Hchluss  der  Redaktion 
eingegangen  ist,  müssen  wir  uns  vorläufig  auf 
diese  kurze  Mitthrilung  beschrAnken:  eine  ein- 
gehende Besprechung  behalten  wir  uns  für  die 
nftchete  Nummer  vor. 

Eniannt  wurden:  Dr.  W.  Sonne  zum  Pro- 
fessor der  gewerblichen  Chemie  an  der  Tech- 
nischen Hochschule  ln  Darmstadt;  Dr.  K.  Ilcun, 
Berlin,  zum  o.  Professor  der  theoretischen 
Mechanik  an  der  Technischen  Hochschule  in 
Karlsruhe;  Dr  O.  Kn4»blaiicli,  Professur  der 
Physik  an  der  UniversitAt  Leipzig,  zum  Pro- 
fessur für  technische  Physik  an  der  Tech- 
nischen Hochschule  in  München:  J.  Tnmbor, 
Privatdozeiit  der  Chemie  an  der  UniversitAt 
Bern,  zum  Professor;  Dr.  Griiichant,  Dozent 
für  Physik  und  .Mineralogie  an  der  FacMlti 
des  Sciences  der  Universität  CaCn,  zum  /Vo- 
fesseur  adjoint:  Prof.  J.  W.  Gregory,  K.  R.  8., 
in  London,  provisorisch  zum  Direktor  des  Oeo^ 
iogicaj  Survey  of  Ftdorw;  Prof.  K,  Millosevich 
zum  Direktor  des  R,  Osservaiorio  astronomico 
del  CoUegio  Romano  in  Rom  und  des  damit  ver- 
bundenen astronomischen  Museums,  nachdem 
Prof.  P.  Tacchiui  mit  dem  1.  Januar  d.  J.  die 
Leitung  der  Steniwarte  niedergelegt  hat;  Dr. 

P.  WeisH  in  Lyon  zum  Professor  der  Physik 
am  Eidgenöss.  Polytechnikum  in  Zürich;  T.  O. 
Bromwich  zum  Professor  der  Mathematik  am 
St.  Johns  College  in  Cambridge,  Biigl.;  A.  C. 
Dixon  zum  Professor  der  Mathematik  am 
Queens  College  in  Belfast;  A.  A.  Iwanow,  Ad- 
junkt-Astronom der  Pulkowuor  Sternwarte,  zum 
alteren  Inspektor  am  Ilauptinstitute  für  Moassc 
und  Gewichte  in  8t.  Petersl>urg. 

Berufen  wurde:  Dr.  Schn<‘Hlcwind  in  Halle 
zum  Vorsteher  der  dortigen  Agrikulturche- 
mischen  Versuchsstatign,  als  Nachfolger  des  ver- 
storbenen Prof.  Dr.  .Maerkor:  Dr.  II.  Tliiedo, 
ao.  Professor  der  Chemie  an  der  UniversitAt 
München,  an  die  UniversitAt  8trassburg  als 
Nachfolger  von  Fi  tilg. 

Habilitirt  hat  sich:  Dr.  P.  Küthiier  für 
Chemie  an  der  UniversitAt  Halle;  Dr.  A.  <iu(- 
bicr  als  Privatdozent  für  Chemie  an  der  Uni-  l 
veraitAt  Erlangen;  Dr.  Iletize  für  Chemie  an  | 
der  UniversitAt  Leipzig. 


Verstorben  ist;  Dr  C.  M.  Guldberg,  Pro- 
fessor der  angewandten  Mathematik  an  der 
UniversitAt  Christianio,  bekannt  durch  seiuo 
Arbeit  (mit  P.  Waage)  Uber  die  chemische 
AflliiitAt,  im  Alter  von  65  Jahren;  Dr.  K.  Lang, 
Direktor  des  Chemischen  Laboratoriums  der 
schweizerischen  Alkoholverwaltung  in  Bern, 
50  Jahre  alt. 


Kleinere  Mittheilungen. 

Schelbenatichel-H  alter. 

D.  R.  0.  M.  138977. 

Bad.  Oewerbestg.  34.  S.  385.  190L 
Die  Vortheilo  der  Bcheihoiistichol,  besonders 
für  Gewindeschneiden  und  für  Fa<;ondrohen, 
sind  so  allgemein  bekannt,  dass  es  sich  er- 
übrigt, dieselben  hier  nochmals  eingehend  zu 
erörtern. 

Ein  Halter  für  derartige  Stichel,  welcher  dem 
Mechaniker  Carl  Ganter  in  Furtwangeu 
durch  D.  R.  G.  M.  138977  geschützt  ist,  ist  hier 
in  Vs  uat.  Grösse  abgebildet  ist.  Der  Schaft 
des  Halters  hat  nach  Kreisbögen  verruudete 
Flüchen,  welche  in  entsprechende  Aushöhlungen 


' "t- 


von  Klemmbacken  passen,  sndass  er  durch 
Drohen  um  seine  LAngsachso  nach  der  einen 
odorauderen  Seite  etwas  schrAg  gestellt  werden 
kann.  Backen  und  Schaft  werden  durch  versenkte 
Schrauben  beweglich  zusauimengehalten.  An 
dem  Kopf  dos  Stichelhaltcrs  wird  der  Scheiben- 
stichol  mittels  Bolzens  und  Sechskantmutter 
befestigt.  Der  Bolzen  ist  durch  eine  Nase  gegen 
Drehung  gesichert;  auf  ihn, passt  gerade  der 
Schoibenstichcl,  der  eine  Ausspuntug  hat,  su- 
daas er  sich  über  die  Nuso  des  Bolzens  schieben 
und  auf  dem  Bolzen  an  dessen  FIunachnAche 
drehen,  also  seiue  Schneide  in  jede  beliebige 
Lage  oinstclien  lasst.  Durch  Anziehen  der 
Mutter  wird  der  Stichel  unverrückbar  befestigt. 
I Ein  am  Kopf  angebrachter,  um  einen  Stift 
I drehbarer  Winkel  dient  zum  Einstcllen  der 
I Schnciüokante  dos  Stichels  auf  richtige  Drch- 
Imnkapitzeuhöhe;  wAhrond  der  Arbeit  wird  der 
Einstellwinkel  zurUckgekIa)»pt. 

Das  Werkzeug  eignet  sich  sowohl  zum  I*lan- 
bozw.  LAiigsdrohon,  als  auch  zum  Gewinde- 


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78 


Kieinar«  Millhcilungtn. 


Otattek* 

M»chaolk6r-Ztx. 


scbneiili'ii.  Da  nur  die  ProfUflflche  der  Stichel- 
scheibe  naclii^eschtiffen  zu  werden  braucht, 
ist  die  Scheibe  sehr  lan^e  zu  benutzen. 

Der  Preis  des  oben  abgebildcten  Halters 
mit  Stichel  ist  12.00  Af,,  in  Krdaserer  Aus- 
führung 14.50  M.,  der  Preis  eiucs  Scheiben- 
Stichels  1,40  bis  1,80  M.  Klum. 

Ein  Unlveraalklti, 

3>cAn.  Rvndsch.  5,  8.  52-  1902. 

Der  von  Prof.  Alex.  Win  sc  ho  II  angegebene 
Kitt  soll  überall  verwendbar  sein  und  gut  auf 
(ilos,  Stein,  Oberhaupt  jedem  Mineral  kleben. 
Br  wird  durgestelit,  indem  man  2 Th.  klares, 
fein  gostiissencs  Gummi  arabikum  in  so  viel 
kaltem  Wasser  lOat,  dass  ein  dicker  Schleim 
entsteht;  hierauf  rührt  man  D/j  Th.  feine 
Starke  und  */i  Th.  Zucker  hinzu;  alsdanu  wird 
dos  Gentes  mit  der  Mischung  in  kochendes 
Wasser  gehängt  und  so  lange  orwürmt,  bis  die 
Stürko  gelbst  ist.  Dieser  Kitt  muss  so  dick 
gehalten  werden  wie  Theer.  Durch  Hinzu- 
fügen eines  Stückes  Kampfer  o<ler  etwas  (»e- 
wOrznelkenöl  oder  auch  Sassafrasöl  ({.«orbeeröl) 
wird  der  Kitt  vor  dem  Verderben  geschützt; 
auch  soll  es  gut  sein,  etwas  Alumiiiiumsulfat 
hinzuzugeben.  8. 

Elsen*  oder  Stahlblechmit  ein- 
seitigem oder  beiderseitigem  Kupfer- 
überzug 

Metaüarb.  '27.  8.  760.  1901 

Bisher  gelang  cs  nicht,  durch  Aufwalzen 
einen  Kupferüberzug  von  bestimmter  Dicke 
auf  Eisenbleche  zu  bringen.  Nach  dem  Patent 
Nr.  124H87  von  E.  Martin  werden  entweder 
eine  oder  beide  Seiten  des  Eisenblechs  auf  gal- 
vantBchem  Wege  mit  einem  Kiipfemiederschlag 
versehen  und  die  so  vorbereiteten  Blech©  und 
das  aufzuwalzeiide  Kupferblech  in  getrennten 
Oeten  auf  Ruthgluth  erwürmt;  beide  Bleche 
werden  alsdanu  hydraulisch  zusamiueugepreast 
und  noch  warm  weiter  gewalzt.  Unter  mehr- 
maligem Glühen  kann  man  die  Bleche  bis  auf 
BtArkon  von  0,3  bis  0,2  mm  uuswalzon;  Be- 
dingung bleibt  jedoch,  djiss  sich  zwischen 
Kupfer-  und  Biseublecb  stets  ein  galvanischer 
Kupferniedersebiag  befindet.  8. 

74.  Versammlung  Oeulscher  Natur- 
forscher und  Aerzte  in  Karlsbad. 
21.  bis  27.  September  1902. 

Der  Vorstand  der  Abtheilung  III  Angfwfindtf 
Mathfmatik  und  rhyaik  (Ingenieuntisscnachafifn) 
hat  sich  konstituirt;  er  besteht  aus  den 
Einführenden:  Übering.  F.  Btibrul,  Karls- 
bad; Professor  F.  Stark,  Prag:  Prof.  Dr.  J. 
Puliij,  Prag;  Direktor  Ing.  C.  Lud w*ik,  Prag: 
und  den  ächriftfuhrern:  Insp.  Ing.  .M.  Klein, 
Karlsbad:  Ing.  Dr.  K .laray.  Prag 


Da  den  spAteren  Mitthellungen  über  die 
Versammlung,  die  anfangs  Juni  zur  Versendung 
gelangen,  bereits  ein  vorlAufiges  Programm 
der  Verhandlungen  beigofügt  werden  wird, 
sollen  VortrAge  und  Demonstrationen,  nament- 
lich solche,  die  grossere  Vorbereitungen  er- 
fordern, wenn  möglich  bis  zum  15.  Mai  bei 
Hrn.  Btibral  angemeldet  werden.  VortrAge, 
die  erst  spAter,  insbesondere  erst  kurz  vor  oder 
wAhrend  der  Versammlung  angemeldot  werden, 
können  nur  dann  noch  auf  die  Tagesordnung 
kommen,  wenn  hierfür  nach  Erledigung  der 
früheren  Anmeldungen  Zeit  bleibt;  eine  Ge- 
wahr hierfür  kann  daher  nicht  übernommen 
werden. 

Die  allgemeine  Gruppining  der  Verhand- 
lungen soll  so  stattfinden,  dass  Zusammen- 
gehöriges (hunlichst  in  derselben  Sitzung  zur 
Üesprechimg  gelangt;  im  Uebrigen  ist  für  die 
Keihenfolgo  der  VortrAge  die  Zeit  ihrer  An- 
meldung maassgebend. 

Janus-Telephon  der  A -O.  Mix  & Genest 

Die  FeruBprechgobühreii-ürdnung  vom  Jahre 
1900  gewährt  jedem  Theilnehmer  das  Recht, 
in  seinen  Wohn-  und  GeschäftsrAumen  an  jede 
Uauptposüeitung  fünf  Sprechapparate  an- 
schliossen  zu  lassen  und  diese  ln  gleichem  Um- 
fange wie  den  HauptpostaiiBchluss  für  deu 
Sprochverkehr  nach  aussen  sowohl  wie  auch 
unter  sich  zu  benutzen.  Mit  dieser  Schaffung 
von  sog.  Postnebenstellen  hat  die  deutsche 
Rcichspostverwaltung  die  Privatindustri©  vor 
die  vollständig  neue  Aufgabe  gestellt,  die  Vor- 
theiie,  welche  sich  aus  einer  derartigen  ge- 
meinsamen Benutzung  einer  Fonisprechleitung 
ergeben,  den  vielgestaltigen  Bedürfnissen  der 
Praxis  entsprechend,  möglichst  vielseitig  zur 
Geltung  zu  bringen.  Dieses  Ziel  wird  durch 
das  von  der  A.-G.  Mix  & Genest  geschaffene 
und  ausgesbilteto  Janusayttem  für  Oeachäflt- 
tdephoiäe  erreicht,  ln  dem  Namen  liegt  schon 
das  charakteristische  .Merkmal  der  ganzen  Ein- 
richtung: Ein  und  derselbe  Bprechapparat  kann 
in  doppelter  Richtung  als  Pust-  und  als  Haus- 
Telephon  benutzt  werden,  die  bisherigen  zweiten 
Apparate  für  die  Nebenstellen  sind  über- 
flüssig. Es  ist  ferner  möglich,  wenn  z.  B. 
wAhrend  eines  Gosprflehs  auf  der  Postleitung 
eine  Rückfrage  im  inneren  Verkehr  erforderlich 
wird,  diese  unter  kurzer  Unterbrechung  des 
(icsprAchs  durch  Umschaltuiig  des  Janus-Tele- 
phons auf  das  Hausnetz  zu  bewirken  und  so- 
fort durch  Hückschaltuiig  das  OesprAch  wieder 
aufzunehmen.  Ist  das  ForngosprAch  beendet, 
dann  mahnt  ein  Signal  zur  Rückstellung  eines 
Knopfes,  und  die  Uaiisleitimg  ist  wieder  ein- 
geschaltet. 


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H*ri  8. 

I.S.  April  1903 


Patenttchau. 


70 


Patentsoha  u. 


Empfänger  für  Fonkentelegraphie  mit  Transformetor.  Mar* 
couTe  Wirelcsa  Telegraph  Cy.  Ltü.  in  London.  21.  3- 
1899.  Nr.  121424.  Kl.  21. 

Die  Primflrapule  c doa  Transfonnatore  liegt  in  der  Luft- 
leitung a und  die  SekundArapule  d im  Frittorkreise,  und  zwar  ist 
dabei  in  dem  Pritterkreis  ein  Kondensator  e eingeschaltet,  derart, 
dass  er  die  Wirkungen  der  Selbstinduktion  der  Transformatorspiile 
kompensirt  {Fig.  1).  Der  Kondensator  e und  die  SekundArspule  d 
des  Transformators  sind  bei  der  AuafQhningsform  nach  Fig.  3 
hinter  einander  in  den  Fritterkreis  geschaltet,  derart,  dass  ein- 
mal die  Selbstinduktion  kompensirt  und  zum  anderen  eine 
Schliessung  der  Ortsbatterie  bis  zur  UeborfOhrung  des  Fritters 
in  leitenden  Zustand  verhindert  wird. 

Emplangaapparat  für  elektrische  Wellen.  J.  Chr.  Schäfer, 

O.  Lippold  und  E.  Renz  in  Budapest.  31.  5.  1899. 

Nr.  121663.  Kl.  21. 

Eine  dünue,  durch  enge  Spalte  in  zwei  oder  mehrere 
Theile  getrennte  Metallbologung  ist  auf  geeigneten  Nichtleiteru 
angebracht,  welche  trocken  entweder  in  freier  Luft  oder  in  Qe- 
fässen  eingeschlüsson  werden,  die  mit  die  Elektrizität  leitenden 
Gasen  angefQllt  oder  evuküiri  siud.  Beim  Eintrelfen  der  Wellen 
vergrössert  diese  .Metallbelegung  ihren  Leitungswiderstand,  beim 
AufhOren  derselben  aber  kehrt  sic  selbstthätig  in  den  ursprünglichen  Zustand  zurück. 

Vorriohtong  nun  Femanseigen  der  Stellung  eines  Schifffskompasses.  E.  K.  W.  von  Mantey 
in  Kiel.  27.  9.  1899.  Nr.  119017. 

Das  magnetische  System  a 
ist  au  dem  auf  Kugeln  gelagerten 
Träger  b so  aufgehängt,  dass  es  mit 
jenem  dieselbe  Di^hachso  hat,  und 
trägt  eine  Luftleituug  c,  iu  welche 
durch  dio  Düse  d Druckluft  geleitet 
wird.  Gegenüber  der  Mündung  der 
Leitung  c sind  an  dem  Träger  6 zwei 
WinüflUgel  A drehbar  aufgebängt. 

Erfährt  das  magnetische  Sy- 
stem eine  Drehung  in  der  einen  oder 
anderen  Richtung,  so  werden  die  Flügel 
A nach  der  einen  oder  anderen  Seite 
bewegt  und  der  durch  Zahnraduber- 
tragung  mitgenommene  Zw’eiweghahn  k so  eingestellt,  dass  er  entweder  ln  die  Leitung  g oder 
die  Leitung  r Druckluft  einströmen  lasst,  die  nun  mittels  eines  Windmotors  die  Anzeigevor- 
richtung und  mittels  des  Zahnrades  f den  Träger  b so  lange  dem  magnetischen  System  in 
der  entsprechenden  Richtung  nuchdreht,  bis  die  Achse  der  Windflügel  wieder  vor  der  Mündung 
des  Rohres  r steht,  der  Windflügel  also  still  steht. 

Schreibtelegraph.  Gray  European  Telautograph  Cy.  in  Chicago.  3.  12.  1899.  Nr  121106 
Kl.  21. 

Vorliegende  Erfindung  bezieht  sich  auf  solche  Schrelbtolegraphen,  bei  welchen  ein 
besonderer  Bmpfängerschreibstift  und  ein  je  nach  seiner  Bewegungsriclituiig  Widerstände 
ein-  bezw.  aueschaltender  Geberschreibatift  vorhanden  ist.  Der  letztere  kann  Uber  bezw.  auf  der 
Schreibplatte  bewegt  werden.  Auf  der  Empfängerstation  bewegt  sich  der  Schroilistift  in 
vertikaler  Richtung,  aus  welchem  Grunde  auch  dio  Schrei!>platte  eine  senkrechte  Luge  oin- 
nimmt.  Solange  mit  dem  Geberschreibstifte  geschrieben  wird,  befindet  sich  das  auf  den  beiden 
Schreibplatten  befindliche  Papier  in  Ruhe;  ist  das  Blatt  Papier  vollgescbriebea,  so  kann  auf 
elektromagnetischem  Wege  eine  Weiterscbaltung  desselben  bewirkt  werden.  Es  wird  je  nach 


Kl.  74. 


PIK  1. 


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80 


Patentsehau.  »'PatenÜitle. 


Dcotacb« 
M»cbasik«r  Zi& 


dcn'IBewoguD^en  dos  Bondeschroihstlftos  mehr  oder  wouigor  Widerstand  in  den  Stromkreis 
dos  die  Hewogungon  der  ßmpfangsfodor  rogeiuden  Blektroniagnetensystems  eingeschaltet,  so- 
dass  die  Howegnngen  der  Schreibstifte  des  Gebers  und  des  ßni]>fnugers  durch  (iolenkstaugeu, 
die  mit  je  2 Hehelarmcu  verbunden  sind,  in  Kreisbewegungen  zerlegt  bezw  . aus  solchen  zusammen* 
gesetzt  werden. 


Patenlliste. 

Bis  zum  1.  April  1902. 

Klasse:  Anmeldangen. 

21.  P,  12  701.  Elektrischer  ITmschaltor  mit  Ver- 
legung des  OeiTiiungsfunkens  an  Huifsstrom* 
schlusBstücke.  W.  P,  Pinchard,  Hirmiiig- 
bam,  Alabama.  1.  7-  01. 

L.  15  128-  WuttstundenzAhler  mit  schwingender 
Unruhe.  P.  Lux  jun.,  Ludwigshafen  a.  Rh. 
31.  1.  01. 

H.  27342.  Elektrolytischer  Stromunterbrecher. 
W.  A.Hirachmann,  Panküw-Heriin.  14.  1.  02. 

42.  M.  18820.  Verfahren  zum  Messon  der 
Temperatur  glühender  Körper.  E.  F.  Morse, 
Trumanshurg , F.  F.  Prentiss  u.  J.  I). 
Cox,  Cleveland,  V.  St.  A.  3.  II.  OÜ. 

M.  18387.  Vorrichtung  zum  solbsttbJUigen 
Messen  und  Wagen  von  Flüssigkeiten. 
S.P.. Mackey  u.  F.  H.  Gilbert,  KiUgefleld, 
V.  SL  A.  6.  7.  00. 

F.  15  503  Optisches  Prisma,  insbesondere  für  j 

BntfernungsmosseT.  G.  Forbos,  West*  i 
minstor.  16.  10  01.  I 

A.  79(^.  Vorrichtung  zum  Verzeichnen  und  j 
Wiedergebon  von  Lauten  und  Tönen.  J E. 
Alexander,  West  Orange,  u.  Ch.  H.  Poll, 
Newark,  V.  Ht.  A.  25.  3.  01. 

S.  14  954.  Projektionsapparnt  zur  Erzeugung  . 
mehrerer  Bilder  mit  einem  Objektiv.  .1. 
Szczepanik,  Wien.  12.  1.  01. 

B.  28  582-  Wftrmereglor,  bei  welchem  die 
Ausdehnung  eines  thermometrischen  Körpers 
auf  die  Bewegung  des  VentUcs  der  Gas* 
Zuleitung  übertragen  wird.  0.  Bohne, 
Berlin.  8.  2.  01. 

7».  3403.  Maximum-Thermometer.  G.  H.  Zeal, 
Clerkenwell,  Engl.  31.  10.  01. 

G.  15 183.  Zielvorrichtung  für  Feuerwaffen. 

H.Urubb,  Rathmiiios.  Dublin,  und  Bickers 
Sons  and  Maxim  Ltd.,  Westminater,  Engl. 
24.  12.  00. 

K.  21  864.  GeachwiudigkeUsmesser  mit  Ver- 
gleichsuhrwerk. K.  Kisso,  Berlin.  5.9.01. 

M.  20  478.  Stangenplanimetor.  0,  May, 
Frankfurt  a.  M.  22.10.01. 

Sch.  17  603.  Entfernungsmesser  mit  drehbarem 
Spiegel  oder  Prisma.  A.  Schietrumpt, 
Wenigeujena  b.  Jena.  5.  8.  01. 

S.  14  769.  Vorrichtung  zum  Uegistriren  vou 
Zeigerstellungeu  mittels  elektrischerFunkcn* 


marken.  Siemens  & Halske,  Berlin. 
22.  3.  01. 

B.  SOiföO.  Vorrichtung  zur  Erzeugung  von 
Bohrlöchern  mit  gekrümmter  Achse.  N. 
Becker,  Frankfuit  a.  M-  25.  10.  01. 

A.8243.  .Mehrspindlige  Bohrmaachiue.  Auer- 
bach & Co.,  Dresdcn-Pieschcn.  24.  7.  01. 
74.  A.  8546  Einrichtung  zum  wechselseitigen 
Zeichengeben  zwischen  inohroren  Stationen. 
Alig.  Elektrizitüts  - Gesellschaft, 
Berlin.  7.  12.  01. 

Brthellnngeii. 

21.  Nr.  130  797.  Durch  Widerstandsvergrösse- 
rung  wirkender  Biupfünger  für  elektrische 
Wollen,  bestehend  aus  einem  Spalt  io  Me- 
tallhelag.  B.  Schaefer,  Frankfurt  a.  M. 

30.  8,  00 

Nr  130  968.  Oszillirender  ElektrizitAlszflhler. 

K.  Kennedy.  Leeds,  20.  2.  01. 

Nr.  131  106.  Hitzdrsbtmossgerüth.  Schuckert 
& Co.,  Nttniberg.  23.  3.  00. 

42.  Nr  130  336.  Lehrmittel  zur  Darstellung  der 
scheinbaren  Bewegungoti  der  Gestirne. 
J.  Si  A.  Bosch.  Slrassburg  i.  E.  23.4.01. 
Nr.  130  714.  Oelenkhebelverhindung  zum 
Führen  mehrerer  Punkte  im  Kreisbogen  als 
goometrisehem  Ort.  A.  Gagariii,  St.  Peters- 
burg. 20.  3.  00. 

Nr.  130  704.  Keilring  • Stellvorrichtung  für 
NivilUrinstnimentc . Theodolite  u.  dgl. 

C.  Banzhaf,  Slut^art.  25.  6.  01. 

Nr.  130  539.  Vorrichtuug  zum  Anzeigen  der 
annilhcniden  Erreichung  der  Gleichgewichts- 
lage bei  Waagen.  0.  Hrotelle,  Brüssel. 
24.  7.  01. 

Nr.  130  508.  Prisinensyslem  zum  Umkehren 
des  Bildes  ohne  Aenderung  der  Sehrichfting. 
C.  Zoiss,  Jena.  7.  7.  01. 

Nr.  130  817.  Photomoter  mit  parallel  stehenden 
Milchglasplatten.  A Kauer,  Wien.  29.9  00. 
67.  Nr.  130008  Verfahren  zum  Binschleifen 
von  Vertiefungen  ln  Glasplatten.  The 
Gracochurch  Syndicate  Ltd.,  London. 
15.  6.  00. 

74.  Nr.  129  952.  Schaltung  zur  Uehertragung  von 
Zeigerstellungen  in  die  Ferne.  Schuckerl 
& Co.,  Nürnberg.  3.  2.  01. 


KQr  di«  K«dAkUua  rerutworUlcb : A.  Bl«*cbk«  lo  Bsrllo  W'. 

Verlag  TOD  Joltn«  Springer  lo  Berlin  N.  — Drack  Ton  Hmtl  Dreyer  ln  BerUs  SW. 


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Deutsche  Meehanlker-Zeltung. 

Beiblatt  zur  Zeitachrtft  für  loatrumentenkunde 

«ad 

Organ  fllr  die  gesammte  Olasinstrumenten  - Induatrie. 
Vercineblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion;  A.  Blaachke,  Berlin  W.,  An  der  Apostelkirche  7b. 

Nr.  9.  1.  Mai.  1902. 

Haahdmek  anr  mit  6enehmi(wi(  der  Redaktion  gestattet. 


I/induMrie  /'ranfaise  des  itmtrnments  de  itricislon. 

Catalogue  publik  par  le  syndicat  des  constructeurs  en  instrumentg  d’optique  et 

de  pricision. 

Paris  1901 — 1909-  Sottl  du  loeiitis  ammta.  28  nie  Serpente. 

Von  l^f.  Dr-  A.  Weatphal  ln  Borlln. 

Unter  diesem  Titel  veröffentlicht  das  Syndikat  selbständiger  französischer 
Verfertiger  von  optischen  und  Präzisionsinstrumenten,  eine  unserer  Gesell- 
schaft ähnliche,  in  ihren  Aufgaben  ihr  aber  nicht  ganz  gleiche  Vereinigung  einen  reich 
illustrirten  Katalog  von  271  Seiten,  der  in  seinem  Aeusseren  wie  in  seiner  inneren  An- 
ordnung grosse  Aehnlichkeit  mit  dem  Sammelkatalog  unserer  deutschen  Kollektivaus- 
stellung auf  der  Pariser  Weltausstellung  hat  und  augenscheinlich  in  dem  Bestreben  ver- 
fasst ist,  etwas  Aehnliches  für  Frankreich  zu  schaffen,  wie  unser  Katalog  f&r  Deutschland. 

Der  Katalog,  welcher  nachträglich  ein  Bild  der  französischen  Ausstellung  von 
Präzisionsinstrumenten  in  Paris  1900  giebt,  führt  148,  mit  vereinzelten  Ausnahmen 
sämmtlich  Pariser  Firmen  aut  und  vertheilt  sie  auf  foigende  Unterabtheilungen: 

I.  Astronomie,  Geodäsie  und  Nautik. 

n.  Nivellement,  Topographie,  Feldmess-,  Markscheide-  und  Reise-Instrumente. 

III.  Mathematische  Instrumente. 

IV.  Optik  (Allgemeine  Optik,  Projektionsapparate,  Photographie,  Mikroskopie, 
Spektroskopie,  Photometrie,  Refraktion,  Polarisationsapparate,  Interferenz- 
apparate). 

V.  Glas  für  wissenechaftliche  Zwecke. 

VI.  Akustik. 

VII.  Metrologie. 

Vin.  Thennometrle. 

IX.  Meteorologie. 

X.  Elektrizität. 

XI.  Physiologie  und  medizinische  Apparate. 

Xn.  Laboratoriumsapparate. 

Xm.  Unterrichtsapparate. 

XIV.  Apparate  für  verschiedene  Zwecke. 

XV.  Fachliteratur. 

Der  Katalog  ähnelt  unserem  Sammclkatalog  auch  insofern,  als  ihm  eine  all- 
gemeine Einleitimg  vorangehl,  die  von  keinem  Geringeren  als  dem  Physiker  A.  Cornu') 
verfasst  ist  und  die  deshalb  schon  wegen  der  Person  ihres  bekannten  Verfassers  die 
Aufmerksamkeit  auf  sich  zieht.  Die  Einleitung  bietet  aber  auch  inhaltlich  so  Vieles, 
was  gerade  für  unsere  deutschen  Mechaniker  und  Optiker  von  Interesse  ist,  dass  wir 
sie  in  vollständiger  Uebersetzung  folgen  lassen: 

„Das  Syndikat  selbständiger  Verfertiger  von  Präzisionsinstrumenten  hat  mich 

ersucht,  die  Einleitung  zu  dem  vorliegenden  Katalog  zu  schreiben  und  damit 

gleichzeitig  eine  allgemeine  Würdigung  seiner  Thätigkeit  zu  verbinden. 


')  Nach  Fertigstellung  dieses  Artikels  geht  uns  die  Trauemachriebt  von  dem  Tode  des 
berühmten  Physikers  zu,  der  in  Deutschland  nicht  minder  hoch  verehrt  wurde  wie  in  Frankreich. 


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62 


A.  W««lphalf  Vindustrif  franfaise  des  instniments  de  prieisiem. 


5«<itacb« 

MacbanlkarZts. 


Ich  bin  diesem  Wunsche  nachgekommen,  obwohl  die  Aufgabe  ziemlich  heikel 
ist,  da  es  gilt,  die  Rücksicht  auf  berechtigte,  nationale  und  industrielle  Em- 
pfindlichkeiten mit  der  Unparteilichkeit  des  Mannes  der  Wissenschaft  zu  ver- 
einigen. Ich  habe  aber  die  Annahme  dieses  Auftrages  als  eine  Pflicht  betrachtet, 
zunächst  um  das  lebhafte  Interesse  zu  bezeugen,  das  die  Physiker  den  steten 
Fortschritten  dieser  echt  französischen  Industrie  entgegenbringen,  dann  al>er 
auch  als  ein  Zeichen  des  Dankes  für  die  Unterstützung,  welche  die  Verfertiger 
unserer  Apparate  unseren  Arbeiten  leihen. 

Ich  spreche  daher  im  Namen  aller  meiner  Kollegen,  wenn  ich  an  die  liebens- 
würdige Gefälligkeit  und  die  Uneigennützigkeit  erinnere,  mit  welchen  die  Ver- 
fertiger unserer  Instrumente  unsere  Arbeiten  im  Laboratorium  und  unsere  Vor- 
träge ln  den  wissenschaftlichen  Gesellschaften  unterstützen. 

Ausserdem  bietet  sich  hier  eine  gute  Gelegenheit,  die  innige  Vereinigung 
zu  bekennen  und  zu  bestärken,  die  zwischen  dem  Verfertiger  und  dem  Ge- 
lehrten, zwischen  der  Werkstatt  und  dem  Laboratorium  besteht,  eine  Ver- 
einigung, die  für  Industrie  und  Wissenschaft  in  gleichem  Maasse  von  Vortheil  ist. 

In  der  That  verdankt  die  Präzisionstechnik  der  Wissenschaft  ihr  Entstehen, 
sie  lobt  von  der  Wissenschaft  und  sie  wächst  mit  ihr.  Jede  neue  Entdeckung 
fügt  nicht  nur  einen  neuen  Zweig  der  Industrie  hinzu,  sie  entwickelt  auch  die 
benachbarten  Zweige  in  ungeahntem  Maasse.  Die  ungeheuren  Fortschritte  der 
Beubachtungswissenschaften  im  letzten  Jahrhundert  sind  dem  Zusammenarbeiten 
beider  Arbeitsgruppen  zu  verdanken;  die  einen  werden  von  der  Liebe  zur 
Wissenschaft  getrieben,  die  anderen  von  der  Liebe  zu  ihrer  Kunst  und  von 
dem  berechtigten  Sinn  für  ihre  Interessen. 

Dieses  Zusammenarbeiten  geht  bis  zu  den  ersten  Zeiten  der  Präzisionstechnik 
zurück:  Dio  ersten  Präzisionsinstrumente  wurden  unter  Leitung  der  Astronomen 
des  17.  Jahrhunderts  angefertigt,  dann  der  Geodäten  des  18.  Jahrhunderts, 
seit  der  Begründung  ständiger  Observatorien  in  England,  Deutschland  und 
Frankreich.  Die  Pariser  Akademie  der  Wissenschaften  hat  während  eines 
Jahrhunderts  die  grosse  Bewegung  geleitet,  welche  französische  Beob- 
achter und  französische  Instrumente  über  den  ganzen  Erdball  führte.  Picard, 
Bougucr,  Lacaillc,  Auzout,  die  vier  Cassini  erfanden  und  vervollkomm- 
neten  stetig  ihre  Messapparate.  Die  Akademiker  der  Erdmessungsexpeditionen, 
die  in  Lappland  und  am  Aequator  die  Hgur  der  Erde  bestimmten,  wurden,  in 
diesen  entlegeneren  Gegenden,  gelegentlich  selbst  Künstler;  mehrere  unter 
ihnen  hatten  sich  genügende  Handfertigkeit  angeeignet,  um  ihre  Toisen  selbst 
zu  adjustiren,  ihre  Pendel  zu  konstruiren,  ihre  Quadranten  zu  theUen  u.  s.  w. 
Die  Meridianmessungen  am  Ende  des  18.  .lahrhunderts  für  die  Zwecke  der 
Grundlagen  des  metrischen  Systems,  neuerdings  die  Arbeiten  für  die  photo- 
graphische Himmelskarte  sind  die  wirksamsten  Förderer  für  den  Fortschritt  in 
der  Konstruktion  grosser  Beobachtungs-  und  Mes-sapparate  gewesen. 

Die  Geschichte  der  Astronomie,  der  Geodäsie  und  der  Physik  zeigt  uns  so 
das  ständige  Zusammenarbeiten  von  Gelehrten  und  Männern  der  Praxis,  und 
auf  jeder  Seite  dieser  Geschichte  sicht  man  berühmte  Namen  der  Wissenschaft 
und  Praxis  innig  verbunden;  im  19.  Jahrhundert  finden  wir  Laplace,  Borda, 
Lenoir,  Delambre,  Fortin,  später  Arago  und  Oambey,  Blot,  Babinet 
und  Soleil,  neuerdings  Foucault  und  Froment,  Fizeau  und  Breguet, 
Jamin  und  Jules  Duboscq,  Le  Verrier  und  Eichene  u.  s.  w. 

Der  Konvent  liat  seinerzeit  bei  der  Bildung  des  Bureau  des  Longitudes 
der  hohen  Achtung,  welche  die  Gelehrten  für  ihre  Mitarbeiter  aus  der  Praxis 
fühlen,  und  dem  innigen  Band,  welches  sie  umschliesst,  dadurch  Ausdruck  ge- 
geben, dass  zwei  Stelbm  des  Bureaus  hervorragenden  Praktikern  Vorbehalten 
wurden.  Diese  Stellen  sind  zur  Zeit  von  Mitgliedern  des  Syndikats  besetzt; 
ihre  Vorgänger  waren  Lenoir,  Lerebours,  A.  L.  Breguet,  Gainbey, 
Cauchoix,  Brunner,  L.  Breguet,  Emil  Brunner,  Gambey.  Die  beiden 
Gambey  gehörten  sogar  der  Akademie  der  Wissenschaften  au. 

Von  den  Höhen  der  reinen  Wissenschaft  sind  die  Präzisionsinstrumente  zu 
den  besonderen  Zwecken  des  sozialen  Lebens  herabgestiegen;  hierzu  rechne 
ich  die  topographischen  Instrumente,  die  Fernrohre,  Thermometer,  Barometer, 
Waagen,  photographischen  Kameras  u.  s.  w.  Ein  eigenthümliches  Phänomen 


mi 


Diyliizc.'  i . iOC  ’l-. 


Haft  9. 

. Mal  1902. 


K,  Waitpbalp  I,'ind%istrie  pran^aiM  des  iiu/rummb  de  pridsi/tH. 


8S 


begleitet  diese  Entwickelung;  die  Verfertigung  dieser  Instrumente  wird  zur 
Industrie  und  sie  entfernt  sich  allmählich  von  der  wissenschaftlichen  Richtung. 
In  Folge  dessen  ist  eine  Art  Erstarrung  zu  bemerken,  ein  klarer  Beweis,  dass 
die  rein  kommerzielle  Konkurrenz  für  die  Blüthe  eines  Industriezweiges  nicht 
genügt,  dessen  Beete  die  Wissenschaft  ist  und  ihrer  Entwicklung  folgen  muss, 
wenn  sie  nicht  in  Gefahr  kommen  will,  zu  vegetircn  und  zu  erlöschen. 

Diese  wissenschaftliche  Richtung,  welche  sich  für  die  Entwickelung  der 
chemischen  Industrie  erfabrungsgemilss  so  befruchtend  gezeigt  hatte,  hat 
Deutschland  auf  die  Konstruktion  der  Präzisionsinstrumente  ausgedehnt.  In  dem 
Bestreben,  schnell  Industrie-  und  Handelsstaat  zu  werden,  hat  Deutschland,  mit 
Hülfe  mächtiger  Finanzgesellschaften,  sorgfältig  studirte  Einrichtungen  getroffen, 
wo  alle  Hülfsquellen  der  modernen  Künste  benutzt  werden.  Im  Besonderen 
hat  sich  Deutschland  bemüht,  üu  weitesten  Maasse  die  mechanischen  Werk- 
zeuge einzuführen,  welche  in  den  Vereinigten  Staaten  von  Nordamerika  auf 
eine  so  vollkommene  Stufe  gebracht  worden  sind.  Der  Staat  selbst  ist  in 
wirksamster  Weise  der  Industrie  zu  Hülfe  gekommen,  hat  ihre  kommerzielle 
Ausbreitung  erleichtert  und  ihre  Interessen  im  In-  und  Auslande  beschützt. 

Diese  Art  der  Entwickelung  war  gezwungen,  die  Methoden  der  Qrossindustrie 
nachzuahnien.  Das  kostspielige  Werkzeug  legte  die  Nothwendigkeit  rascher 
und  intensiver  Produktion  auf;  diese  erforderte  die  Eröffnung  zahlreicher  Absatz- 
gebiete, und,  um  diese  w'ieder  zu  erhalten,  musste  die  breiteste  Oeffentlichkeit, 
die  Reklame  im  weitesten  Mausstabe,  um  das  Wort  zu  gebrauchen,  zu  Hülfe 
genommen  werden. 

Die  französische  Präzisionstechnik  hat  diese  Vorgänge  in  den  letzten  Jahren 
nicht  ohne  Beklemmung  angesehen;  sie  hat  einen  Augenblick  eine  gefährliche 
Konkurrenz  und  die  Verminderung  ihrer  Kundschaft  zu  Gunsten  der  neuen 
Bewerber  fürchten  können,  die  sich  für  in  jeder  Weise  so  wohl  ausgerüstet 
ausgaben. 

Die  Symptome  erschienen  in  der  That  ziemlich  beunruhigend.  Belm  Heran- 
nahen der  Weltausstellung  von  1900  machten  die  fremden  Firmen  alle  An- 
strengung, um  eine  möglichst  hohe  Idee  von  ihrer  kommerziellen  Macht  zu 
geben.  Dank  einer  geschickt  gohandhabten  Publizistik  wurden  die  düstersten 
Prophezeiungen  verbreitet.  Die  französische  Industrie,  die  ihrem  alten  Rufe 
allzusehr  vertraut  hatte,  sollte  durch  die  Grösse  und  Vullkoinmenheit  der 
fremden  Produktion  weggefegt  werden;  so  behaupteten  wenigstens  die  ange- 
sehensten Fachorgane. 

Die  geschickteste  dieser  Veröffentlichungen  war  der  Sammelkatalog  der 
deutschen  Kollektivausstellung  für  Mechanik  und  Optik,  der  auf  Kosten  des 
Staates  ')  in  der  Reichsdruckerei  gedruckt  worden  war.  Dieses  schön  aus- 
gestattete Werk  enthält,  ausser  einer  kurzen  Geschichte  der  Entwickelung  der 
verschiedenen  Zweige  und  der  Ursachen  ihres  Fortschritts,  eine  methodische 
Darlegung  über  die  verschiedenen  Instrumentenklassen,  über  ihre  Konstruktion 
und  ihren  Gebrauch. 

Die  Einleitung  enthält  ein  regelrechtes  Loblied  für  alle  Zweige  der  Pro- 
duktion und  stellt  mit  schlecht  verhehlter  Genugthuung  die  hohe  Meinung, 
welche  Deutschland  von  seiner  l'eberlegenheit  hat,  fest. 

Trotz  aller  Machenschaften,  welche  die  öffentliche  Meinung  für  sich  ein- 
nehmen sollten,  hat  der  böse  Eindruck  nicht  lange  vorgehalten.  Die  Aus- 
stellung hat  die  Dinge  an  ihre  richtige  Stolle  gerückt;  die  erschreckenden 
Prophezeiungen  haben  sich  angesichts  der  Wirklichkeit  als  nichtig  enviesen  und 
man  hat  konstatiren  können,  dass  die  französische  Präzisionstechnik,  weit  ent- 
fernt, durch  ihre  Konkurrenten  vernichtet  zu  werden,  in  den  meisten  Zweigen 
ihrer  Wirksamkeit  Erzeugnisse  bot,  denen  die  fremden  Nationen  nichts  ent- 
gegenzusetzen hatten. 

Die  offizielle  Bekräftigung  dieses  Erfolges  stellt  sich  zunächst  in  der  Zahl 
und  dem  Werthe  der  durch  die  internationale  Jury  bewilligten  Auszeichnungen 
dar,  wobei  betont  werden  muss,  dass  die  Jury  aus  Personen  zusammengesetzt 


*)  Herr  Cornu  irrt,  wde  unsere  Leser  wissen. 


Der  UAereeteer, 


■ zed  by  Gooj^Id 


84 


Fr.  Qratzmaebar,  TbanneoMlar  mit  PapUnkalM. 


D«OtMb« 

M«<hzn]k«r>ZtiCa 


war,  deren  Unparteilichkeit  Ober  jeden  Verdacht  erhaben  ist.  Die  fransösischen 
AuBsteller  der  Klasse  XV  haben  erhallen; 

20  grosse  Preise, 

39  goldene  Medaillen, 

32  silberne  Medaillen, 

um  nur  die  höchsten  Preise  zu  erwähnen.  Diese  Zahl  hätte  noch  beträchtlich 
höher  sein  müssen ; die  Inhaber  von  13  bedeutenden  Firmen  waren  indess 
hors  Concours  als  Mitglieder  verschiedener  .lury-Abtheilungen.  Wenn  man 
diesen  aus  der  Zahl  der  Preise  geschöpften  Heweis  ausser  Hetracht  lässt  und 
die  Ausstellungsgegenstände  selbst  betrachtet,  die  von  Autoritäten  der  Wissen- 
schaft und  Industrie  in  dieser  Weise  anerkannt  worden  sind,  so  erscheint  der 
Werth  des  Resultats  noch  grösser,  weil  dieser  Werth  dann  absolut  wird,  anstatt 
relativ  zu  sein.  (Fortsetsung  folgt.) 


üeber  Thermometer  mit  Fapierekalen. 

Von  Fr.  Orfltm*ob«r. 

TAchnlscbem  HDlfMrb»lt«r  bei  der  PhyRikaUscb-TephQtwbeQ  RelrbsABstAU. 

Für  eine  bei  der  Physikalisch  - Technischen  Reichsanstalt  Abth.  II  beantragte 
grössere  Untersuchung  war  eine  Reihe  von  Thermometern  eingesandt  worden,  welche 
trotz  ihrer  Papierskalen  in  Temperaturen  bis  100°  C gebraucht  werden  sollten. 
Bekanntlich  ändern  jedoch  solche  Skalen  in  höheren  Temperaturen  ihre  Länge,  je 
nachdem  das  Papier  den  umgebenden  Temperaturen  entsprechend  einen  grösseren  oder 
geringeren  Theil  von  Feuchtigkeit  enthält.  Es  war  demnach  nöthig,  diese  Thermo- 
meter ausser  auf  ihre  sonstigen  Korrektionen  auch  auf  die  Veränderung  ihrer  Skaleu- 
längen  hin  zu  prüfen. 

Da  nun  solche  Thermometer  in  technischen  Betrieben  wohl  noch  häufig  Ver- 
wendung finden  und  die  Prüfung  der  Skalenänderungen  somit  von  allgemeinerem  Inter- 
esse sein  dürfte,  so  sollen  die  Ergebnisse  im  Folgenden  kurz  mitgetheilt  werden. 

Die  in  ganze  Qrade  C gelheilten  10  Thermometer  wurden  in  ähnlicher  Weise 
geprüft,  wie  zu  gleichem  Zwecke  andere  Thermometer  von  Herrn  Wiebe*)  bereits 
im  Jahre  1885  bei  Gelegenheit  von  Depressionsbestimmungen  untersucht  worden  sind. 

Bei  den  von  mir  geprüften  Thermometern  beträgt  die  Länge  der  am  oberen 
Ende  der  Kapillaren  in  der  Nähe  der  Skalenstclle  100°  mit  Fischleim  angeklebten 
Papierskalen  für  das  Intervall  0 bis  100° 


bei  Nr.  i 1 3 ' 

3 

4 

S i 

fi  ’ 

7 

8 

9 

10 

mm  1 212  1 20ö,5 

205  1 

1 193,5 

166  i 

196 

201  1 

16.S 

212  , 

197 

Die  den  verschiedenen  Temperaturen  entsprechenden  Längenänderungen  der 
Skalen  wurden  nicht  direkt  mit  einem  Maassstabe,  sondern  zwecks  grösserer  Genauig- 
keit und  auch  der  Bequemlichkeit  halber  aus  der  Verschiebung  bestimmter  Theilstriche 
gegen  teste  Marken  ermittelt.  Zu  dem  Zwecke  waren  auf  den  Umhüllungsrohren  seitlich 
zu  den  Skalen  Strichmarken  aufgeätzt  worden,  welche  mit  den  Theilstrichen  für  0 und 
50°  übereinstimmten,  als  die  Instrumente  noch  nicht  anderen  als  Zimmertemperaturen 
ausgesetzt  waren. 

Zunächst  wurden  die  Thermometer  zur  Bestimmung  der  Nullpunktskorrektion  in 
schmelzendes  Eis  gesteckt,  aber  nur  bis  etwas  über  0°,  sodass  also  der  ganze  wirk- 
same (d.  h.  tür  die  Längenänderung  in  Betracht  kommende)  Theil  der  Skale  von  ihrem 
Befesügungspunkt  bei  100°  bis  zur  Skalenstello  0°  sich  in  Zimmertemperatur  von  etwa 
20°  befand.  Tauchte  man  dann  die  Thermometer  ganz  ein,  sodass  also  100  Skalen- 
grade von  20°  bis  auf  0°  abgekühlt  wurden,  so  ergab  sich  keine  LängendilTerenz; 
jedenfalls  war  dieselbe  so  minimal,  dass  sie  bei  Weitem  innerhalb  der  Beobachtungs- 
fehler lag.  Dasselbe  war  bei  Erwärmung  der  Thermometer  auf  40°  der  Fall,  ebenso 
wie  bei  Abkühlung  derselben  auf  — 25°.  Im  letzteren  Falle  schien  es  so,  als  ob  die 
Skale  sich  um  0*,01  =0,01*/«  ihres  wirksamen  Theiles  verlängert  hätte. 

Auch  bei  der  Temperatur  77*  C (wobei  die  Thermometer  ganz  in  das  Tempe- 
raturbad eintauchten  und  wahrscheinlich  doch  schon  eine  Aenderung  des  Feuchtigkeita- 

*)  H.  F.  Wiebe,  üeber  die  Veränderlichkeit  der  Papierskalen.  Zatnhr.  f,  Instrkde.  li. 

a.  aoi.  lass. 


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H«n  9. 

t.  Mal  190?. 


Pr.  QrQtsmBehar,  TtMrmom«t«r  mH  P«pl«rtkaUn.  — Varrtm-  und  PanonansacbrlebtNi. 


86 


Verhältnisses  der  Papierskalen  zu  der  in  den  UmhtUlungsrohren  eingeschlossenen  Luft 
stattfand),  war  der  Unterschied  der  Skalenlängcn  nur  gering.  Die  Lage  der  Strich- 
markon  wurde  nämlich  beobachtet 


bei  Nr.  1 ' 

3 ' 

3_J 

4 ^ 

S 1 

1 

r 1 

a 

9 ! 

40 

Mittel 

49,97 

60,(W  1 

60,00  ' 

49,98  . 

49,98 

49,9sl 

49,99  i 

49,98  ' 

49,97 

60,00 

-Ü,09 

—0,06  [ 

-0,02 

—0,05  1 

“0,04 

-0,05 

— <.),04  1 

—0,04  1 

—0,04 

-0,02 

-0,04, 

Die  Skalen  waren  also  wegen  ihrer  grösseren  Trockenheit  in  ihrer  Gesammt- 
länge  bei  der  Skalenstelle  0*  im  Mittel  nur  um  O'.dj  = 0,04r,“/«  kürzer  geworden, 
also  um  einen  in  thermometrischer  Beziehung  für  die  Technik  ganz  unwesentlichen  Betrag. 

Bei  100'  steigerte  sich  dieser  Betrag  mehrfach,  und  zwar  schon  um  das  Doppelte, 
wenn  die  Thermometer  nur  mit  der  halben  Skale,  d.  h.  bis  50'  in  den  Wasserdampf 
eintauchten.  Er  verdoppelte  sich  natürlich  nochmals  (wurde  also  viermal  so  gross,  wie 
bei  77'),  wenn  die  game  Skale  eintauchte.  Hierbei  schieden  sich  aus  den  Skalen 
derartige  Mengen  Feuchtigkeit  aus,  dass  letztere  sich  in  grossen  Tropfen  in  den  kalten 
Kuppen  der  Thermometer  niederschlug  und  an  den  Innenwänden  herabfloss. 


Untersuchung  der  Thermometer  in  Wasserdampf. 
iVr.  il«l3l^l«lfii7|8|  9 I 10 


Lage  der  Marken 


(Tkemometer  bis  50"  eüUtmehencl) 

60,03  60,01 1 50,03'  50,03  50,0C  60,00]  50,02'  50,02  50,00  60,02  (60,01,) 

—0,05  — 0,16|  —0,02  -0,12  -0,02  —0,121  —0,05  -0,04  — 0,12|  —0,04  -0,07, 

(TbermomsUr  ganz  eintauchmd) 

49,96  49,94  49,96  49,97  49,96  49,96  49,98  49,96  49,96  49,97  (49,96,1 

—0,17  -0,26  - 0,10  —0,20]  —0,15  —0,25  —0,12;  — 0,ll'  —0,18  —0,10  —0,16, 

(Thermometer  in  Eis,  »aek  10  Muiuien) 

—0,02  -0.02;  0,001-0,02,  0,(X^ -0,02,  0,00]  0,00] —Ü,02| —0,01 


Mittel 


Die  Einzelbeobachtungen  sind  in  der  Tabelle  zusammengestellt,  die  Beträge 
weichen  merklich  von  einander  ab,  offenbar  weil  die  verschiedenen  Skalen  vorher  ver- 
schieden feucht  waren.  Die  durch  Erwärmung  auf  1(X)'  eingetretene  Verkürzung  der 
ganzen  Skalenlängen,  welche  von  Wiebe  bei  seinen  'rhermometern  bis  zu  7a  '/»  ge- 
funden wurde,  betrug  hier  bis  zu  0',25=Vi%.  t'o  Mittel  0,16'/,  und  wird  in  tech- 
nischen Betrieben  ebenfalls  keine  Beachtung  Anden.  Diese  Skalenänderung  kam  aber 
ausserdem  bei  den  vorliegenden  Thennometern  überhaupt  nicht  in  Betracht,  denn  die 
Temperatur  - Ablesung  geschah  ja  nicht  bei  0',  wo  die  Skalenverschiebung  eintrat, 
sondern  bei  1(X)',  wo  die  Skalen  an  den  Kapillaren  befestigt  waren. 

Die  ausgeschiedene  Feuchtigkeit  war  übrigens  wenige  .Minuten  nach  Abkühlung 
der  Thermometer  von  den  Skalen  wieder  absorbirt  worden,  sodass  letztere  nach  10  Mi- 
nuten im  Mittel  nur  noch  um  0',01  zu  kurz  waren. 

Hieraus  geht  hervor,  dass  Thermometer  mit  Papierskalen  der  vorliegenden  Art 
sehr  wohl  mit  ausreichender  Genauigkeit  in  Temperaturen  über  60'  bis  100'  und  viel- 
leicht noch  darüber  hinaus  verwendet  werden  können,  wenn  die  Skalen  am  oberen 
Ende  der  Kapillaren  befestigt  sind  und  kurz  vor  dem  Zuschmelzen  der  Umhüllungs- 
rohre sorgfältig  ausgetrocknet  wurden. 

Dagegen  ist  immer  wieder  darauf  aufmerksam  zu  machen,  dass  durch  event. 
Vernachlässigung  der  Fadenkorrektionen  grosse  Fehler  begangen  werden  können.  Bei 
100'  betrug  nämlich  die  Korrektion  für  herausragenden  Faden  pro  Grad  etwa  0',01. 
Tauchten  daher  die  Thermometer  nur  bis  zur  Skalenstelle  50'  oder  sogar  nur  bis  0'  in 
Wasserdampf  ein,  so  zeigten  sie  ira  Mittel  um  0',58  bezw.  sogar  um  l',04  zu  niedrig. 

Charlottenburg,  im  April  1902. 


Vapeina-  und  Par 

Ans  der 

Sitzung  des  Hsuptvorstsndes 
vom  23.  April  1902. 

Berlin,  Ccntralhötel. 
Vorsitzender:  Hr.  Dr.  H.  Krüss-Ham- 
burg;  ferner  anwesend  die  Herren:  Prof. 


onannnohpioMan. 

Dr.  L,  Ambronn-Göttingen , Dir.  Prof. 
A.  Böttcher-Ilmenau,  R.  Brunn^e- Göt- 
tingen, W.  Haensch-Berlin,  W.  Handke- 
Berlin,  G.  Hey  de-Dresden,  Dir.  Dr.D.Kaem- 
pfer-Braunschweig,  R.  Kleemann-Halle, 
Prof.  Dr.  St.  Lindeck  - Charlottenburg, 


Digitized  by  Go^'gU 


86 


Vtrahi»«  UBd  PtttootofMchrlchtao. 


D«alMb« 

MtchmnIhwsZtg. 


W.  Petzold  - Lsipzi^,  C.  Schücke-Ber- 
Un,  P.  SokoI-BerUn,  Prof.  Dr.  A.  West- 
phal-Berlin,  E.  Zimmerfflann-Leipzig. 

Der  erate  und  wichtigste  Gegenstand 
der  Berathungen  war  die  Stellungnahme 
des  Vorstandes  su  dem  Beschluss  des 
Dresdener  Mechanikertages  über  den  An- 
trag Sartorius. 

Der  Vorsitzende  gab  zunächst  an 
der  Hand  der  in  dieser  Zeitschrift  er- 
schienenen Veröffentlichungen  (1901.  S.  234 
u.  237 ; 1902.  S.  8 u.  41)  einen  Ueberblick 
Uber  Ursache  und  Entwickelung  der  ent- 
standenen Meinungsverschiedenheit.  Die 
Sachlage  sei  z.  Z.  folgende:  Von  drei  Mit- 

gliedern der  D.  O.  — dass  dies  die  ge- 
schltftsfUhrenden  Mitglieder  des  Vorstandes 
sind,  sei  zunächst  fUr  die  Beurtheilung 
nebensächlich  — ist  die  Gültigkeit  des 
Dresdener  Beschlusses  angezweifelt  worden, 
da  er  gegen  die  §§  2 und  14  bis  16  der 
Satzungen  verstosse;  der  Vorstand  habe 
sich  in  Folge  dessen  darüber  schlüssig  zu 
werden,  ob  er  diesen  Einspruch  für  be- 
gründet halte;  sei  dies  der  Pall,  so  müsse 
der  Antrag  Sartorius  als  nicht  angenommen 
betrachtet  werden,  da  die  in  § 17  der 
Satzungen  für  deren  Aenderung  vorge- 
schriebenen Formen  nicht  gewahrt  sind. 

Hr.  Ambronn  erklärte,  dass  im  Zwgv. 
GOttingen  die  Frage  in  den  letzten  Tagcm 
nochmals  berathen  worden  sei;  man  habe 
ihn  dort  ermächtigt,  behufs  Beseitigung  der 
entstandenen  Bedenken  eine  neue,  zweifels- 
freie Fassung  des  Antrages  Sartorius  vor- 
zuschlagen folgenden  Inhaltes: 

Für  den  Pall,  dass  der  .Mechaniker- 
tag den  Antrag  Sartorius  für  ungültig 
erklären  sollte,  oder  zum  Zwecke 
schärferer  Fassung  dieses  Antrages 
wird  der  Mechanikertag  gebeten,  be- 
schliessen  zu  wollen,  dass  in  Zukunft 
nur  solche  Angelegenheiten  des  Ge- 
hülfen-  und  Lehrlingswesens  allge- 
meiner Regelung  durch  die  D.  Gesell- 
schaft für  Mechanik  und  Optik  unter- 
liegen mögen,  welche  sich  nicht  auf 
P'estsetzungen  über  Arbeitszeit  und 
Lohnbestimmungen  beziehen,  dass  viel- 
mehr diese  Fragen  den  Beschlüssen 
der  Zweigvereine  Vorbehalten  bleiben 
müssen  resp.  nach  den  örtlichen  Ver- 
hältnissen zu  regeln  sein  würden. 

Hr.  Westphal  fand  diesen  Antrag 
nicht  genügend;  es  müsse  betont  werden, 
dass  der  Dresdener  Beschluss  den  §§14 
bis  16  der  Satzungen  durchaus  wider- 
spreche, wie  Redner  unter  eingehender 
Darlegung  der  Gründe  ausführte. 


Die  Verhandlungen,  welche  sich  an 
diese  grundlegenden  Erklärungen  der  Ver- 
treter der  beiden  einander  entgegenstehen- 
den Anschauungen  anschlossen,  führten  zur 
vollständigen  Uebereinstimmung  sowohl 
in  Betreff  der  grundsätzlichen  Auffassung 
als  der  weiteren  Behandlung  der  Angelegen- 
heit behufs  Beseitigung  der  vorhsmdenen 
Schwierigkeiten.  Man  einigte  sich  dahin, 
dem  nächsten  Mechanikertage  folgenden, 
von  Hrn.  Westphal  formulirten  Antrag 
zu  unterbreiten: 

Um  Widersprüche  swischen  dem 
vom  XII.  Mechanikertage  zu  Dresden 
beschlossenen  Anträge  Sartorius  und 
den  Satzungen  der  D.O.  zu  beseitigen, 
erklärt  der  XIII.  Mechanikertag: 
Bestimmungen  der  Satzungen,  welche 
von  der  Oehülfen/rage  sprechen, 
sind  nicht  so  zu  verstehen,  dass  die 
D.  O.  befugt  ist,  Beschlüsse  über 
Arbeitszeit  und  ArbeiMöhne,  die  für 
die  Mitglieder  bindend  sind,  zu  fassen. 
Dagegen  gehört  es  zu  den  Befug- 
nissen der  D.  O.,  über  Anregungen 
und  Meinungsäusserungen  betr.  der 
Oehülfenfrage  zu  berathen  und  zu 
beschliessen. 

Dieser  Antrag  fand,  wie  nochmals  be- 
tont werden  soll,  einstimmige  Billigung  der 
anwesenden  Vorstandsmitglieder. 

Aus  den  übrigen  Verhandlungen  der 
Vorstandssitzung  sei  noch  Folgendes  er- 
wähnt. 

Die  Zuziehung  eines  Stenographen  zu 
den  Vi'rhandlungen  der  Mechanikertage 
erwies  sieh  als  unzweckmäasig. 

Dem  XIII.  Mechanikerlag  wird  vorge- 
Bchlagen  werden,  eine  Kommission  nieder- 
zusetzen, die  für  die  theoretischen  An- 
forderungen bei  der  Oehülfenprüfung 
Normen  aufstelien  soll.  Diese  Verhand- 
lungen des  Mechanikertages  werden  ein- 
geleitet  werden  durch  Berichte  über  die 
bisherigen  Gehülfenprüfungen. 

Betreffs  der  Zollfrage  soll  Fühlung 
mit  der  Reichstagskommission  genommen 
werden.  Der  Vorstand  stellte  fest,  dass  in 
dieser  Angelegenheit  nichts  von  Seiten  der 
geschäftsführenden  .Mitglieder  verabsäumt 
worden  ist;  dem  Xlll.  Mechanikertag  wird 
eingehender  Bericht  über  die  bisher  unter- 
nommenen Schritte  erstattet  werden. 

Der  XIII.  Mechanikertag  wird  in  Halle 
am  15.  und  16.  August  d.  J.  stattflnden. 

Bl. 

Der  hertthmte  französische  Physiker  Alfred 
Comn  ist  am  1 2.  April  im  Alter  von  60  Jahren 
geetorheu. 


Digitized  uy  Göügli 


I.  Mal  1903. 


P«rtonMuiAebricbt«a.  — Kl*la«r«  Mitth«Uung«ii. 


87 


Ur.  Dir.  L.  Straftt»«r  iu  GtadhUtto  Sa.  Ist 
zum  Kgl.  Professor  ernannt  worden. 


Kleinere  Miitheilungen. 

Geschwindigkettameaaer. 

D.  R.  P.  1U328. 

Von  N.  Meurer  in  Köln  a.  Rh. 

DingUr^a  Po^iechn.  Jowm.  Hü»  8-  93.  1902. 

Durch  die  immer  grössere  Ausbreitung 
schnell  laufender  Maschinen  und  Verkehrsmittel 
ist  man  vor  die  Frage  gestellt,  wie  die  momen- 
tane Geschwindigkeit  von  Wellen  oder  Fahr- 
zeugen am  bequemsten  und  sichersten  jeder 
Zeit  festzustelien  ist,  zumal  da  nach  polizei- 
lichen Vorschriften  au  einzelnen  Stollen  be- 
stimmte Geschwindigkeiten  nicht  Überschritten 
werden  dürfen.  Von  einem  Geschwiiidigkoits- 
messer  für  diese  Zwecke  wird  verlangt,  dass 
er  möglichst  dauerhaft  ist,  sich  durch  einfache 
Wirkungsweise  auszeichnet  und  den  Aende- 
nmgen  der  Geschwindigkeit  sofort  folgt. 

Der  hier  zu  besprechende  Geschwindigkeits- 
messer beruht,  ähnlich  den  Brauo'schen  Gy- 
romet^m,  darauf,  dass  eine  FlOssigkeit  in 
einem  rotirenden  Gefbss  durch  die  Zentrifugal- 
kraft von  der  Drehachse  fortgeschleudert  wird; 
wenn  sie  dtis,  gewöhnlich  zylindrische,  Gef&ss 
nicht  ganz  ausfUllt,  so  steigt,  sie  dabei  au  der 
Wand  ompor  und  bildet  in  der  Mitte  einen  pa- 
rabolischen Hohlraum;  die  unterste  Stelle  des 
Paraliolutds  liegt  um  so  tiefer,  je  grösser  die 
Geschwindigkeit  ist,  diese  kann  also  an  jener 
Stelle  direkt  abgelesen  werden.  Dieses  Prinzip 
wird  in  einer  sehr  interessanten  Weise  bei  dem 
vorliegenden  Geschwindigkeitsmesser  ange- 
wendet. 

Der  Rotationskörper  besteht  aus  eiuom 
Ul -förmigen  Dreiwogrohr;  dieses  wird,  wie  die 
Figur  zeigt,  gebildet  durch  das  l&ngliche  Zel- 
luloid- oder  HartgummigefAss  B mit  deu  beiden 
ausseren  aufsteigeuden  Kanälen  a'  aS  die  sich 
oben  zu  einem  inneren  Rohre  a vereinigen,  und 
dem  mittleren  Kanal  ee,  welcher  ln  dem 
äuaaeren  Rohre  b endigt.  Das  GefAss  B hangt 
mittels  eines  kardanischen  Gehänges  o ln  der 
Gabel  p,  welche  auf  dem  Ende  der  Achse  q 
befestigt  ist;  diese  tragt  eine  Riemenscheibe. 
In  dem  unteren  Theile  des  GefAsses  B befindet 
sich  eine  FlOsslgkeit  von  grossem  spezifischen 
Gewicht,  auf  derselben  in  dem  Raume  d und 
Rohr  c,  sowie  in  den  Kanälen  a'a'  eine  leich- 
tere, mit  der  anderen  nicht  mischbare  Flüssig- 
keit. Wird  der  Apparat  in  Rotation  versetzt,  so 
steigt  die  schwere  Flüssigkeit  an  den  Wanden 
empor,  hebt  die  leichtere  Flüssigkeit  in  dem 
Kohre  a aOi  diese  sinkt  aber  iu  dem  Rohre  b; 
da  a oben  offen  ist,  kann  die  Luft  von  a nach  b 


treten.  Das  Ruhr  & ist  mittels  eines  luftdicht 
Bchliessendeu  Gummistopfens  verschlossen,  um 
ein  Verdunsten  der  Flüssigkeit  zu  verhindern. 
Die  Rohre  a und  6 worden  von  einem  Schutz- 
glas w umgeben,  ln  dem  sich  die  aus  vier  nach 
der  Mitte  zu  konvergirenden  Streifen  bestehende 
Skale  behiulet.  Der  Deckel  x trügt  eine 
Schraube  z,  welche  in  ein  Loch  der  über  Rohr  6 
gesetzten  Kappe  e hineingeht  und  dazu  dient, 
das  Rohr  b mit  Rücksicht  auf  die  kiu*dunische 


D.K.P  11^1423. 


Aufhängung  des  (icHlssos  B in  dem  Bchutzrohr 
zentrisch  zu  halten.  Die  Aiefaung  muss  em- 
pirisch erfolgen. 

A a.  0.  wird  dunu  ausser  einer  üesnmmt- 
ansicht  dieses  Apparates  noch  eine  Abbildung 
eines  Instrumentes  mit  ZahnradUhersetzuug  ge- 
bracht, bei  dem  die  Riemenscheibe  nicht  wie 
hier  horizontal,  sondern  vertikal  liegt.  Ferner 
ist  die  Anwendung  des  (ieichwindigkeitsmessers 
bei  der  Strassenbahn  bezw.  an  eiuer  Loko- 
motive sklzzirU 


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88 


KlaliMr«  Mlnb«llttnf«ii. 


DMlaeh» 

M«ehAaIker-Ztff. 


Die  Geschwimligkoitamei»«er  werden  unter 
dom  Namen  BiftuidtackonuUr  von  der  Rhei- 
niachen  Tachometerbau  - GeeoUaebaft 
m.  b.  U.  in  KtWn  a.  Rh.,  die  die  Patentrechte 
erworben  bat,  in  den  Verkehr  gebracht  worden. 

Kl*9m. 

Jubiläumi-Stlltunf;  der  deutschen 
Industrie. 

Die  Stiftung  hat  zum  Zweck  die  POrdening 
der  technUchen  Wisaenachaften.  Ha  können 
Mittel  gewährt  werden  zur  Ausführung  wich- 
tiger technischer  Forachungen  und  Unter- 
Buchungen,  zu  Forschuuge-  und  Studionreiaen 
hervorragender  Gelehrter  und  Praktiker,  zur 
Borichterstattung  über  solche  Reiaen,  zur  Her- 
ausgabe techniscb-wisBenachaftlicher  Arbeiten, 
zur  Stellung  von  Preiaaufgaben,  zu  Lehrzwecken, 
zur  Gründung  und  Forderung  von  techniach- 
wissenschaftlicheD  Anstalten  und  zu  sonstigen 
Zwecken,  welche  die  Förderung  der  technischen 
Wisaenschaften  im  Auge  haben. 

Das  Stiftungskapital  betragt  z.  Z.  über 
1500  000  Ji.  Die  Verwaltung  der  Stiftung  er- 
folgt durch  ein  Kuratorium  und  einen  Vorstand. 
Dos  Kuratorium  besteht  aus  24  ordentlichen 
Mitgliedern:  12Vertretem  der  technischen  Hoch- 
schulen und  Bergakademien  und  12  Vertretern 
der  Industrie  sowie  der  gleichen  Zahl  von  stell« 
vertretenden  Mitgliedern.  Der  Vorstand  wird 
gebildet  aus;  dem  Vorsitzenden,  dessen  Stell- 
vertreter; dom  Schriftführer,  dessen  Stellver- 
treter; dem  Schatzmeister,  dessen  Stellvertreter. 
Der  Vorsitzende  im  Kuratorium  ist  der  jeweilige 
Vertreter  der  Technischen  Hoclischute  zu 
Berlin,  z.  Z.  Hr.  Prof.  Rietachel. 

Bei  dieser  Zusammensetzung  des  Kuratoriums 
und  der  Hohe  der  Mittel,  die  ihm  zur  Ver- 
fügung Stehen,  darf  augenummen  werden,  dass 
die  Stiftung  unserer  Technik  zum  Segen  ge- 
reichen wird;  Anregungen  und  AotrAge  von 
berufener  Seite  werden  gewiss  vom  Vorstände 
mit  Freuden  begrtlsat  werden.  UofTentlich 
werden  die  Verwaltungsorgane  nicht  mit  Ge- 
suchen der  sog.  „Erfinder*  überschwemmt,  wo- 
durch ihnen  ihre  ehrenamtliche  Tbatigkeit  nutz- 
los erschwert  werden  würde. 

VurschlAge  und  Anträge  auf  Geldbewilli- 
gungen zu  machen  steht  jedem  Kuratoriums- 
mitgliedc  zu.  AntrRgo  dritter  Personen  sind 
an  den  Vorsitzenden  zu  richten  bezw.  diesem 
zu  überweisen.  __ 

Die  ErÖfThuDgr  de«  eDglUcben  physi- 
kalischen Staatslaboratorlums, 

A^afure  S-  487.  1902- 

Unter  dem  Namen  Kational  Bhytical  LahO“ 
rülory  wurde  in  London  am  19.  Mürz  d.  J.  ein 
Institut  feierlich  erOtVnet,  für  welches  die 
deutsche  Physikalisch-Techuieche  Reichsanstalt 


als  Vorbild  gedient  hat.  Hiermit  hat  man,  wie 
der  Prinz  von  Wales  in  seiner  Eröffnungsrede 
bemerkte,  in  England  eine  neue  Bahn  be- 
schatten, indem  zum  ersten  Male  eine  unmittel- 
bare Leistung  von  Seiten  des  BtAates  zur  Förde- 
rung wissenschaftlicher  Forschungen  erfolgt  ist. 

Das  neugegründete  Institut  ist  jedoch  nicht 
in  gleichem  Sinne  ein  Staatstnstitut  wie  die 
I'hysikalisch-TechnUche  Reichsanstalt.  Dasselbe 
ist  vielmehr  der  Leitung  der  Londoner  Royal 
Society  unterstellt.  Vom  Staate  sind  nur  die 
Baulichkeiten  und  die  Maschinen  für  W&rme-, 
Licht-  und  Kraftlieferung  zur  Verfügung  ge- 
Htellt,  während  die  Mittel  für  die  Ausstattung 
des  Institutes  mit  Apparaten  durch  Stiftungen 
von  Seiten  der  englischen  Grossindustriellen 
beschafft  werden  und  die  laufenden  Unkosten 
aus  den  Gebühren  für  die  in  privatem  Interesse 
auBzufUhrenden  Untersuchungen  gedeckt  werden 
sollen. 

Auch  darin  unterscheidet  sich  dies  englische 
Institut  von  der  Reichsanstalt,  dass  sein  Arbeita- 
gebiet  ein  wesentlich  umfangreicheres  ist.  Ent- 
sprechend dem  deutschen  Staatsinstitut  enthält 
dasselbe  Laboratorien  für  elektrische,  prftzieions- 
mechanische,  optische  und  chemische  Unter- 
suchungen sowie  für  Messungen  von  Wärme 
und  Druck.  Ueberdies  ist  aber  in  demselben 
auch  ein  Maschinenlaboratorium  eingerichtet 
für  Materialprüfungen  und  metallurgische  Un- 
tersuchungen, wie  sie  in  der  Mechanisch-Tech- 
nischen Versuchsanstalt  (z.  Z.  in  Charlottenburg, 
demnächst  ln  Dahlem -Steglitz)  ausgefUhrt 
werden,  ferner  ein  Laboratorium  für  Prüfung 
nautischer  Instrumente,  wie  wir  es  in  der 
Deutschen  Seewarte  besitzen,  und  endlich  ein 
Tank  zur  Prüfung  von  Schiffsmodellen,  wie  ihn 
der  Nurddeuteche  Lloyd  in  seiner  Versuchs- 
anstalt gleichfalls  besitzt. 

Bei  der  Eröffnungsfeier  war  nur  das  ther- 
inometrische  Laboratorium  vollständig  eingo- 
richtet,  was  seinen  Grund  darin  hat,  dass  das 
ehemalige  Kew-Observalorium  in  dem  neuen 
Institut  aufgegangen  ist.  Für  die  übrigen  La- 
boratorien fohlten  die  Einrichtungen  zum  grossen 
Theile,  da  die  Mittel  zu  deren  Ausstattung  noch 
nicht  aufgebracht  waren. 

Bemerkenswerth  ist,  dass  zur  Lieferung  der 
erforderlichen  Apparate  mehrfach  deutsche 
Firmen  herangezogen  wurden,  so  z.  B.  Schaffer 
& Budeuberg  in  Magdeburg,  Carl  Zeiss  in 
Jena,  Otto  Wolff  in  Berlin.  Auch  die  Ge- 
fäase  des  chemischen  Laboratoriums  trugen  den 
deutschen  Aichstempel.  MJc. 

Vom  7.  bis  12.  Juli  soll  in  Helsingfors  der 
erste  nordische  Naturforscher  - Kongress 
(für  Skandinavien  und  Russland)  abgehalten 
werden;  V^orsitzender  ist  Sfaaterath  L.  Linde- 
löf, Vize- Vorsitzender  Prof.  J.  W.  Runeberg. 


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HWt  I. 

I.  Mal  t»02. 


OlattcchfitoehM. 


89 


Qlasteohniftohes. 

(«wA«  ouek  S 94.) 

Eine  Modifikation  de«  Harnack'schen 
Apparates  zur  Jtlestlnirounsr  der  Obei^ 
fl&chenspaDDUDg  Ton  Flüssigkeiten 
nach  der  Tropfenmetbode. 

Von  W.  H.  Whatraough. 

ZHUchr.  f.  phyaikal.  Chem,  30,  8.  156.  1901- 

Der  aus  beietcbonder  Figur  eraichtUche  Ap> 
parat  besteht  aus  einem  Keservoir  A mit 
3 Hahnröhren  und  einer  au  die  Röhre  E un- 
terhalb des  Hahnes  aDgeschmolzenen  Kapil- 
lare C;  ferner  aus  dom  die  Röhre  B um- 
echliessenden,  mit  dieser  ver- 
schmoUenen  Kühler  A er- 
halt die  zu  untersuchende 
Lösung,  indem  das  Rohr  des 
Hahnes  1 in  die  Lösung  taucht 
und  bei  geschlossenem  Hahn  ^ 
und  otTenen  Hfthnen  1 und  3 
bei  E gesaugt  wird.  Hahn  I 
wird  dann  gesperrt.  B ist 
ein  dünnwandiges  Rohr,  das 
mit  Ausnahme  der  b mm  von 
einem  NVassermantel  um- 
geben ist.  um  die  herab- 
fliessende  Lösung  auf  kon- 
stanter Temperatur  zu  er- 
halten. 

Dieses  Rohr  wird  durch 
OefToen  des  Hahnes  .2  mit  der 
zu  prüfenden  U'tsung  gefüllt 
und  die  Flüssigkeit  ln  A 
dann  bis  zu  einem  bestimmten 
Theilstrich  der  Skale  abge- 
lasseo.  Darauf  wird  Hahn  3 
geschlossen  und  2 ganz  ge- 
öffnet. Die  Kapillare  C lüsst 
dann  die  Luft  genügend 
langsam  eintreten,  um  am  unteren  Ende  von  B 
die  Bildung  von  einem  Tropfen  in  der  Sekunde 
zu  gestatten.  30  Tropfen  werden  in  je  einem 
Gl&schon  von  bekanntem  Gewicht  aufgefangen, 
und  aus  dem  Gesammtgewicht  dos  mittlere 
Gewicht  eines  Tropfens  berechnet.  Bm. 

Tltrlrapparot  mit  «elbsttb&tlger  Ela* 
•telluDg  de«  Nullpunkte«. 

D.  R,  G.  M.  1629(i2. 

Von  H.  Popper. 

Chem.-Ztg.  m 8.  11.  1902. 

Im  Innern  einer  Bürette  (s.  befludet  sich 
in  der  L.*iog8achse  derselben  ein  oben  mit  kurzer 
heberförmiger  Umbiegung  versehenes  Glasrohr 
engen  Kalibers,  das  mit  seinem  unteren  Ende 
Uber  eine  ln  der  Bürettcnwnnduiig  angebrachte 
OetTnung  angeschmolzen  ist  uud  mit  einem  der 


Aussenwand  der  Bürette  über  dieselbe  Oeffnung 
angeschmolzeneii  starken  Winkehohr  in  Ver- 
bindung steht,  dessen  einer  t?chenkel  Uber  den 
ihm  parallelen  Auslauf  der  Bürette  hioausragt. 
An  diesem  Schenke)  ist  der  Apparat  in  eine 
Flasche  eingefügt,  deren  Inhalt  mittels  Druck- 
luft in  die  Bürette  übergeführt  werden  kann. 
Nach  erfolgter  Füllung  der  letzteren  und  noch 
Aufliebung  des  in  der  Flasche  hervorgerufenen 
Druckes  sickert  von  der  der  Bürette  zugoführten 
Flüssigkeit  so  viel  in  die  Flasche  zurück,  dass 
die  Bürette  bis  zu  der  Stelle  unterhalb  der 


V 


r 

’i* 

Hebermünduug  gefüllt  bleibt,  von  welcher  die 
Theilung  der  Bürette  beginnt.  Zur  Verhütung 
des  Ueborlaufens  tr&gt  die  Bürette  oben  eine 
kugclfönnige  Erweiterung  und  ist  zwecks  Rei- 
nigiiug  der  in  den  Apparat  eiiitretenden  Luft 
mit  einer  seitlich  tubulirten  Biinsen'schen  Waseh- 
flascho  versehen,  deren  Lufteintrittsrohr  zur 
Vermeidung  des  Ausstoasens  von  Flüssigkeit 
zu  zwei  oder  mehreren  Kugeln  aufgeblasen  ist. 

Bm. 


Der  ScbacberUache  Extraktion« 
apparat* 

Von'R.  Kunz. 

Chem.  Ztg.,  Bepert.  23,  8.  265.  1901. 

Der  Schacberl'eche  Extraktionsnpporat 
tindet  seine  Verwendung  bei  der  Bestimmung  der 
Milchsäure  ira  Weine;  auf  die  Untersuchunge- 
methode  kann  hier  nicht  uäber  eingegaugen 
werden.  Der  Apparat  (s.  Fig.)  besteht  aus  dem 
Kolben  K,  welcher  zur  Aufnahme  der  zu  extra- 
hirenden  Flüssigkeit  dient  und  bis  zur  Marke  M, 
allenfalls  durch  Zusatz  von  Wasser,  gefüllt  sein 
muss;  der  Kolben  L entbült  den  Aether,  dessen 
Dampfe  durch  da«  Rohr  B in  den  oberen  Theil 
des  Kolbens  K und  von  da  in  den  Kühler  ge- 


Digiüzed 


QlMtthniKh—. 


90 


I>«ctaeii« 

U»«b«aik€r-Z^ 


langen  und  nach  erfolgter  Kondensation  in  den 
Trichter  T flieeaen.  Sobald  die  Äethers&ule 
eine  gewisse  Höhe  ln  dem  Trichterrohr  erreicht 
hat,  tritt  der  Aether  in  den  Kolben  durch- 
strömt unter  Aufnahme  von  Milchs&uro  die 


wflseerige  Flüssigkeit  und  sammelt  sich  ober, 
halb  der  letzteren  an,  um  schliesslich  in  den 
Kolben  L zurUckzufliessen. 


Apparat  zur  BeatlmmunsT  des 
Schmelzpunktes. 

Von  H.  Thoms. 

Chan.  Ztg.,  Report.  S.  373.  1901 
Der  Apparat  (a.  besteht  aus  einem 

laughalsigen  Rundkolben,  in  welchem  ein  her- 
ausnehmbarer, locker  oinzusetjsender  Zylinder 
als  Luftbad  zur  Aufnahme  des  Thermometers 
sich  befindet.  Bei  c ist  durch  Binbauchung  des 
Glases  verhindert,  dass  die  Glaswand  des  in- 
neren Zylinders  die  Äussere  be- 
rührt. b sind  OefTnungen,  die  beim 
Erhitzen  der  Flüssigkeit  (Schwefel- 
säure oder  Paraffin),  welche  drei 
Viertel  des  Äusseren  Kolbens  an- 
fttllt,  ein  Ausströmen  der  erhitzten 
Luft  ermöglichen.  Mittels  eines 
Korkes  wird  das  Thermometer  ober- 
halb a fostgehalten.  Die  Oetfnungen 
hoi  a sind  Ausströmungsöfl'nungen 
für  die  erhitzte  Luft  aus  dem 
inneren  Rohre.  Das  Thermometer 
wird  so  tief  in  den  inneren  Zylinder 
eingesGukt,  dass  eich  das  Queck- 
silborgefAss  des  Thennometera 
ira  Mittelpunkte  der  Kolbenkugel  befindet. 

Ref.  glaubt,  dass  es  vortlieilhaft  sein  wird, 
wenn  die  Oeffnungen  bei  a mit  Watteslopfen 
leicht  verschlossen  werden,  um  ein  Eindringen 
kalter  Luft  von  aussen  zu  vorbimlem.  Rm. 


Gebrauchsmuster  fdr  glasteohoische 
Gegenstände. 

Klasse: 

6.  Nr.  170494.  Flüssigkeitsmanometer  mit  ge- 
fAssartiger  Erweiterung  an  dem  in  die  Luft 
mOndeudeQ  Schenkel.  L.  Rohr,  Gaarden 
b.  Kiel.  18.  2.  02. 

Nr.  170734.  Drehkreuz  aus  Glas  mit  einge- 
bohrten Löchern,  eingeschlifTenen  Schenkeln 
und  Auslaufspitzen,  welche  durch  gegenüber- 
stehende  Haken  mittels  Gummischnur  zu- 
sammeugehalten  sind,  in  einer  Pfanne  von 
Hartgummi  und  in  einer  Führung  mit  Hart- 
gummieinlage laufen.  C.  Grotefendt,  Göt- 
tingen.  8.  2.  02. 

12.  Nr.  170170.  Bxtraktionsapparat  mit  einem 
am  Boden  des  GefAsses  angeacfamolzenen, 
mit  Glashalm  versehenen  Ablaserobr.  G. 
Katzenstein,  Berlin.  9.  2.  02. 

Nr.  171140.  Apparat  zur  kontinuirlichen  Ex- 
traktion von  PlQssigkeiteu  unter  Anwendung 
von  Extraktionsmitteln,  welche  spezifisch 
schwerer  sind  als  die  zu  exLrahirende  Lösung, 
sowie  zur  kontinuirlichen  Extraktion  von 
festen  Substanzen  mit  beliebigen  Lösungs- 
mitteln, mit  Kork-  oder  Glasechliffverschluss. 
C.  Desaga,  Heidelberg.  27.  1.. 02. 

Nr.  170211.  Trichter,  bei  dom  der  obere 
Theil  glatt,  der  untere  mit  Rillen  versehen 
ist.  W.  Kohen,  Aschersleben.  4.  4.  01. 

Nr.  170482.  Analysentriebter  mit  horizontal 
verbreitertem  Rande.  G.  Arends,  Karls- 
horst-Berlin. 15.  1.  02. 

30.  Nr.  170618.  Injektionsspritze  aus  Glas,  bei 
welcher  der  in  dem  Zylinder  luftdicht  ein- 
geschliffene  Kolben  den  Spritzenkörper  nur 
zu  einem  Theil  ausfüllt.  G.  Wiegand, 
Stützerbach  i.  Th.  12.  2.  02. 

Nr.  170628.  Prflzisionsspritze  für  Einspritzun- 
gen unter  die  Haut,  mit  aus  Lamellen  mit 
Fübrungsflanschen  bestehender  Fflbrungs- 
hülse  für  die  Kolbenstange.  G.  Tauer, 
Berlin.  13.  2.  02. 

Nr.  171317.  Etuis  für  Thermometer,  Spritzen 
u.  s.  w.  mit  SicherungsvorrichtuDg.  H. 
Sachs,  Friedenau.  24.  2.  02. 

82.  Nr.  169853.  Mit  einer  Tretvorrichtung  in 
Yorbindung  stehende,  viertheilige  Glasfonn 
für  keilförmige,  mit  Aufschriften  u.  dgl  zu 
versehende  OlAser.  Spessarter  Hohl- 
glasw'orke  G.  m.  b.  H.,  Lohr.  5.  2.  02. 

Nr.  172374-  Aus  einer  geschlossenen  Kammer, 
deren  entsprechend  der  Bahn  des  Arbeits- 
tisches gestaltete  StirnflAche  auf  einer  HAlfte 
mit  Ober  einander  liegenden,  auf  der  an- 
deren HAlfte  mit  neben  einander  liegenden 
feinen  Austrittsöffnungen  versehen  ist,  be- 
stehender Brenner  für  GlAser-Verschmelz- 
maschinen.  D.  Guudlacb,  Altona.  18.8.02- 


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6«A  I. 

I.  ^ 1902. 

Nr.  179463.  Aue  swei  neben  einander  ange- 
ordneten Kammern,  deren  entaprechend  der 
Bahn  dee  Arbeitetiecbea  geataltete  Stirn- 
flächen bei  einer  Kammer  mit  mehreren 
eenkrechten,  bei  der  anderen  mit  einem 
waagerechten  Schlitz  versehen  eind^  be- 
stehender Brenner  fUr  GlOser-Verschmels- 
maachinen.  Derselbe.  13.  3.  02. 

42.  Nr.  168720.  Blektrieches  Fernthermometer, 
bestehend  aus  Thermometorröhre  mit  Queck- 
silberfuUung,  zwei  Kontakten  und  durch  die 
Steigrohre  gebendem  Kohlefaden  in  Ver- 
bindung mit  einer  Stromquelle,  einem  Strom- 
anzeiger und  einem  Regulator.  Verein 
der  Spiritusfabrikanten  in  Deutsch- 
land, Berlin.  21.  12.  01. 


91 

Nr.  170  543.  Elektrisch  beleuchtetes  Thermo- 
meter mit  Glühlampe  hinter  der  Hchtdurch- 
lässigen  Skale.  G.  Schaffer,  Budapest. 

19.  2.  02 

Nr.  171087.  Einschluss  - Thermometer,  ge- 
schützt von  einer  dasselbe  umgebenden 
Holzfassung.  Alt,  Bberhardt  & Jager, 
Ilmenau  i.  Tb.  20.  2.  02. 

Nr.  171485.  Glasapparat  zur  Bestimmung  der 
Saure  im  Magensaft,  bestehend  aus  einer 
MessbOrette  mit  daran  befindlicher  Mess- 
pipette  mit  Hahn  und  aus  einer  an  der 
Messpipette  angebrachten  seitlichen  Rühre 
mit  Hahn.  G.  D.  Spineanu,  Bukarest. 

20.  12.  01. 


GUftscbaiaebM.  — tschau. 


p 


Rotireader  Stromiukterbreoher.  W.  A.  Hirschmann  in  Berlin.  7.  6.  1900. 

Nr.  121597;  Zus.  z.  Pat  Nr  116246.  KI.  21. 

Bei  dieser  Abfinderungtform  des  rotirenden  Stromunterbrechers 
nach  Pat.  Nr.  116246  ist  der  die  rotirenden  Gleitflachen  d und  c tragende 
Rotationskörper  b massiv  ausgefOhrl  und  auf  seinem  Umfange  mit  schrilg 
laufenden  Vertiefungen  oder  Erhöhungen  f versehen,  weiche  bei  der  Um- 
drehung des  Körpers  das  Quecksilber  in  Folge  der  Trägheit  des  letzteren 
derartig  anheben,  dass  es  zwischen  die  Gleitflachen  des  Unterbrechers 
gelangt. 

EnifenitutgsmeMer  fflr  Sehuawalfen.  H.  Schmook  und  R.  Kagelmann 
io  Berlin.  20.  6.  00.  Nr.  117966.  Kl.  42. 

An  der  SchusewatTe  werden  zwei  umlegbare  Absehvorrichtungen  angebracht,  von  denen 
die  eine  — das  Korn  — feet,  die  andere  — die  Kimme  — durch  eine  Schraube  derart  ver- 
schiebbar ist,  dass,  nachdem  die  Waffe  mit  Hülfe  des  dazu  gehörigen  üblichen  Visirs  auf  das 
Ziel  gerichtet  lat,  ein  von  der  Schraubenwelle  aus  bewegter  Zeiger  unmittelbar  die  zu  messende 
Entfernung  angiebt,  sobald  die  optische  Achse  der  beiden  Absehvorrichtungen  durch  Ver- 
schiebung der  Kimme  ebenfalls  die  Richtung  auf  das  Ziel  erbaltsn  hat. 


Objektiv-Vsrsdiloaa  mit  regelbarer  Sehlitsbreiis.  C.  Zeiss  in  Jena.  1.  2. 

1900.  Nr.  119  788.  Kl.  67. 

Die  Schiitsbreite  kann  dadurch  ge&ndert  werden,  dass  zwei  hinter 
einander  angebrachte  Schieber  besw.  Rouleaus  f l,  deren  jedes  mit  einer 
Oeffhung  o g versehen  ist,  gegen  einander  verstellt  werden.  Soll  der  Ver- 
schluss aufgezogen  werden,  so  wird  zuerst  nur  der  hintere  Schieber  l bewegt 
und  zwar  so  lange,  bis  er  die  Oeffoimg  a des  vorderen  Schiebers  f völlig 
verdeckt.  Erst  nachdem  dies  geschehen  ist,  wird  der  Schieber  f mit  dem 
Schieberl  durch  die  Ansätze  im  selbstthAtig  gekuppelt  und  mitgenommen. 
Diese  Vorrichtung  bewirkt  also  ein  selbsttbatiges  Schliessen  des  Belieb- 
tungsapaltes  bei  Aufziehen  des  Verschlusses  und  vermeidet  dabei  das  Ein- 
dringen von  Licht  in  die  Kamera. 


Verfahren  sw  HsrtteUimg  von  Qlashoblkörpem.  0.  Th.  Sievert  in  1 • 

Dresden.  28.  11.  1899.  Nr.  118246;  Zus.  z.  Pat.  Nr.  109363.  Kl.  32.  Fig  i.  Fig  % 
Han  benützt  zum  Aufblasen  der  auf  der  Unterlage  a ausgebreiteten  plastischen  Glaa- 
schicht  6 eine  Glasblasorpfeife  c,  deren  Mündung  tellerförmig  er- 
weitert ist,  und  bringt  den  Rand  d dee  Tellers  zum  Anhaften  an 
die  Glaaschicht,  indem  man  Ihn  erhitzt.  Man  kann  auch  den  Rand  d 
abaebraubbar  gestalten,  auf  a auf  legen,  die  Glasmasse  darein  giessen, 
abachlichten  nunmehr  den  Teller  an  d anschrauben  und  auf- 
blasen. 


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M«|eUalk«r-Zi(|. 


d2 


Patentliste. 

BU  zum  14.  April  1902. 

Klaase:  Anmeldin^n. 

21.  P.  12  457.  Punkenauäblasvon-ichtun^  für 
elektriacbe  Auaachalter,  Sclitnelzsicheruugen 
u.  dgl.  unter  Benutzung  explosiver  oder  unter 
Druck  befindlicher,  vom  Lichtbogen  zur 
Wirkung  gebrachter  Stoffe.  O.  W.  Par- 
tridge,  London.  12.  4.  01. 

S.  14  283.  Verfahren  zum  Dichten  von  Glüh* 
lampen  mit  ZufUhrungadrfthten  aus  unedlen 
.Metallen  mit  Hülfe  des  beim  Einschmelzen 
sich  bildenden  Metaloxydes.  C.  derlei 
& Co.,  Mailand.  29.  11.  00. 

ü.  15 195.  Verfahren  zur  Befestigung  gut 
leitender  Kontakte  auf  keramischen,  kohle- 
haltigen Widerstandskörpern.  Ganz  & Co. 
u.  I>.  Szanka,  Budapest.  13.  8.  00. 

1).  9993.  Schalter  mit  nprungweiser  Be- 
wegung. H.  Th  Davis,  Pittsburg  u.  G. 
Wright,  Wilkinsburg.  24.  7.  99. 

.M.  19571.  Schaltung  für  funkentelegraphische, 
mit  Je  zwei  Luftieitem  ausgestattete  Geber 
und  BmpfAiiger.  Marconi’s  Wireless  Te- 
legraph Co.  Ltd.,  London.  13.  4.  01. 

82.  M.  19410.  Verfahren  zura  RotlifArben  von 
Glas  mittels  Kohlenstoffes.  N.  Meurer, 
Köln  a.  Rh.  15.  3.  01. 

A.  8013.  Einrichtung  zumOeffnen  uudScbliessen 
der  Form  einer  Glaahlosemaschine.  The 
Automatic  Glass-Blowing  Pat.  Syn- 
dicateLtd.,  West-Brorawich,  Engl.  18.9.00. 

B.  30028.  Verfahren  und  Vorrichtung  zum  Zu- 
sehmelzen  von  Glasröhren.  P.  Bornkessel, 
.Mellenbach  i.  Thür.  11.  9.  01. 

G.  14  546.  Elektrischer  Schmelzofen  für  Glas 
u.  dgl.  Becker  & Co.,  G.  m.  b.  H.,  Köln 
a.  Rh.  6.  6.  00. 

B.  30  357.  Form  zur  Herstellung  von  Glas- 
gegenetllnden.  A.  Boruce,  Lyon,  9.  II.  ül. 

H.  25  677.  Verfahren  zur  Herstellung  von 
(liasformen  aus  einer  aus  Holzkohlenpulver 
und  einem  Bindemittel  bestehenden  plas- 
tischen Masse.  0.  Hirsch,  Weisswasser, 
O.-L.  2.  5 00. 

A.  8222.  Ofen  zum  Anwftrmen  uud  ununter- 
brochenen Kohlen  von  Glasgegenstftndeu. 
F.  Siemens,  A.-G.  Dresden.  II.  7.  01. 

40.  C.  10  IGO.  Aluminiumlegirung  mit  über- 
wiegendem Gehalt  an  Aluminium.  A.  Chas- 
sereau  u.  J.  A.  Mourlon,  Paris.  16.  9.  01. 

42.  G 16097.  Buirichtung  zum  Zeichnen  anvi- 
sirter  Gegenstände  auf  einem  horizontalen 
Zeicbenblatt.  P.  Galopin,  Genf.  21.  9.  01. 

Sch.  18095.  Schraffirapparut  mit  Fortschaltung 
des  ZeicheoUnoales  durch  eine  auf  der 
Zeichenflache  rollende  Vorschubwalze.  W. 
Schmitt,  Stuttgart.  17.  12.  01. 


ErtfaeUufeii. 

21.  Nr.  131140.  Gesprächszähler.  Siemens  & 
Halske,  Berlin.  18.  1.  01. 

Nr  131141.  UnvoUkommeuer,  aus  federnd  mit 
regelbarem  Druck  auf  einander  gepressten 
Leitern  gebildeter  Kontakt  zum  Nachweis 
elektrischer  Schwingungen.  Dieselben. 
22.  1.  01. 

Nr.  131298.  Schaltungsweise  für  Apparate  zur 
Kenntlichmachung  elektrischer  Wellen.  Die* 
selben.  24.  1.  01. 

Nr.  131 145.  Verfahren  zur  photographischen 
Aufzeichnung  von  veränderlichen  magne- 
tischen Feldern  oder  der  sie  her%'orbrin- 
gonden  Ströme.  Dieselben.  7.  9.  01. 

Nr.  131305.  Regelungsvorrichtung  für  die 
Empfindlichkeit  von  Frittröhren.  Prof. 
Braun'sTelegraphie  G.  m.  b.  H.,  Hamburg. 
20.  6.  00. 

Nr.  131800.  Anordnung  zur  Zentrirung  des 
Kernes  bei  elektrischen  Messgerüthen  mit 
in  konstantem  Magnetfeld  schwingender 
Spule.  Hartmann  & Braun,  Frankfurt 

a.  M.-Bockenheim.  7.  5.  01. 

Nr.  131371.  Elektromagnetisches  Messgeratli. 
R.  Ziegenberg,  Schüueberg-Berlin.  3 5.01. 
82*  Nr.  131291.  Verfahren  zur  Erzeugung  von 
Glas  durch  elektrische  Schmelzung.  Becker 
& Co.,  Köln.  29.  6.  00. 

40.  Nr.  131514.  Kupfer-Zink-Leginmg.  R.  B. 

Wbeatley,  London.  25.  4.  01. 

Nr.  131517.  Verfahren  zur  Erhöhung  der 
Zähigkeit,  Dichte  und  Festigkeit  des  Alu- 
miniums. W.  Rubel,  Berlin.  12.  2.  01. 

42.  Nr.  131147.  Höben-  und  Gefällmesser  mit 
stellbarer  Libelle.  G.  Benjes,  Haaserode 

b.  Wernigerode  a.  H.  15.  9.  01. 

Nr.  181212.  Boleuchtungsvorrichtung  an  Ab- 
lesemikroskopen für  die  Horizontalkreise 
astronomischer,  geodatisober  und  Ähnlicher 
Instrumente.  0.  Fennel  Söhne,  Kassel. 
30.  10.  01. 

Nr.  131213.  Verfahren  zur  manometrischen 
Messung  von  Flüssigkeitshöben;  Zus.  z.  Pat 
Nr.  129950.  C.  Schmitz,  Berlin.  12.  11.01. 
Nr.  131148.  Wegemesser  für  Schiffe.  Delanoy 
Safoty  Log  Co.,  Manhattan,  V.St  A.  6.11.00. 
Nr.  131 256.  Schiffslog  mit  flosaenartigen  Flügeln. 
Dieselbe.  6.  11.  00. 

Nr.  131214  u.  131215  Qeschwindigkeitsmesser 
mit  einem  auf  einer  gleichförmig  umlau- 
fenden Scheibe  sich  verstellenden  Reibrad. 
J.Heyde  u.  A.Guth, Dresden.  14.3.01,1.9.01. 
Nr.  131257.  Geschwindigkeitsmesser  mit  einem 
Schwungkugelregler  und  einer  FlUssigkeits- 
saule  zum  Anzeigen  der  Reglerstellung.  L. 
86mat,  Kaim.  14.  6.  01. 


Por  die  Ked«ktloa  venuitwortUcb : A.  Blaecbke  la  BerilQ  W. 

Verltf  TOD  Jolint  Springer  ln  BwUn  N.  — Droek  tod  Smtl  Dreyer  ln  Berlin  BW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde 

U>d 

Organ  für  die  gMammte  Qlasinstrumenten  - Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 


Redaktion;  A.  Blaschke,  Berlin  W.,  An  der  Apostelkircbe  7b. 


Nr.  10. 

15.  Mai. 

1902. 

Naehdruek  nur  mit  OeneliBilfniag  der  Bedaktten  gestattet. 

L'induHtrte  /ranptim-  des  inHtrumcnts  de  precMon. 

Catalogue  public  par  le  syndicat  des  eomtrucleurs  en  Instruments  4’optique  et 

de  prdcision. 

Paris  1901 — 1903  SSM  des  soeilUs  savanta-  38  rue  SerpenU. 

Voa  Prot.  Dr.  A.  WMtphal  ia  Berlin. 

(rortetnmf.) 

Lassen  wir  im  Oeiste  die  bewundertsten  Apparate  der  AusstellunK-  an  uns 
vorOtiergehen,  so  lenkt  sich  die  Erinnerung  naturgemllss  auf  den  kolossalen 
Siderostaten,  dessen  beweglicher  Theil  nicht  weniger  als  18  OÜO  kg  wiegt  und 
doch  dem  kleinsten  Impuls  folgt,  und  dessen  ebener  Spiegel,  2 m im  Durch- 
messer, mit  einer  erstaunlichen  Vollkommenheit  auf  rein  mechanischem  Wege 
hergestellt  ist. 

Angesichts  dieses  bewundemswertlien  Instrumentes,  welches  alle  kühnen 
Leistungen  der  Mechanik  und  Optik  am  Ende  des  19.  Jahrhunderts  in  sich 
vereinigt,  ist  es  klar,  dass  nichts  Aehnliches  durch  die  fremden  Nationen  aus- 
gestellt worden  ist. 

Auch  wenn  man  die  verschiedenen  Interessentengruppen  an  sich  vorüber- 
ziehen lasst,  die  auf  der  französischen  Abtheilung  auf  dem  Champ-de-Mai-s 
ausgestellt  waren  (und  die  man  in  dem  vorliegenden  Katalog  beschrieben 
findetl.  bemerkt  man  eine  betrlichtliche  Anzahl  von  Erzeugnissen  ersten  Itanges. 
Im  Besonderen  darf  man  Leistungen  von  höchster  l'einheit  auf  dem  Gebiete 
der  Optik  und  der  sich  der  Gesetze  der  Interferenz  bedienenden  Metrologie 
erwähnen;  auf  diesem  Gebiete  haben  es  mehrere  Mitglieder  des  Syndikats, 
auf  Arbeiten  von  Newton  und  Fresnel,  des  Weiteren  von  Arago,  Biot, 
Babinet,  deS^narmont,  des  Cloizeaux,  Jamin,  Fizeau,  Foucault  u.  A. 
I)auend,  zu  einer  Vollkommenheit  gebracht,  die  nirgends  erreicht  ist,  auch  in 
den  berühmtesten  Werkstätten  des  Auslandes  nicht. 

Die  Fabrikation  unserer  grossen  optischen  GlHser  ist  so  anerkannt,  dass  diis 
Fariser  Haus,  welches  sie  erzeugt,  keine  besseren  Abnehmer  hat  als  die 
deutschen')  und  amerikanischen  Optiker,  welche  die  Riesenfernrohre  herstellen. 

Die  Industrie  der  Kegistrirapparate  aller  Art,  für  physikalische,  meteoro- 
logische, physiologische  u,  s.  w.  Zwecke,  die  gleichfalls  in  Frankreich  ihren 
Ursprung  hat,  hat  nirgendwo  den  Grad  der  Vollkommenheit  und  Einfachheit 
erreicht,  den  man  bei  gewissen  französischen  Ausstellern  bemerken  konnte. 

Ich  muss  mich  weiterer  AufzUhlung  enthalten,  denn  wenn  man  alle  be- 
merkenswerthen  Erzeugnisse  auf  dem  Gebiete  der  Elektrizität,  Therroometrie, 
Fhotugraphie,  Mikroskopie,  Saccharimetrie  aufzählen  und  sie  mit  den  ähnlichen 
Apfiaraten  des  Auslandes  vergleichen  wollte,  würde  man  zu  Diskussionen  und 
I’rioritätsansprüchen  geführt,  die  aus  dem  Rahmen  dieser  Einleitung  herausfallen. 

Der  sachverständige  Leser  möge  sich  an  den  Inhalt  des  vorliegenden  Kata- 
logs selbst  hallen;  er  wird  selbst  über  die  Fortschritte  urthellen  können,  die 
bei  uns,  dank  individueller  Initiative,  auf  allen  Konstruktionsgebieten  erzielt 
worden  sind. 


D Der  Katalog  S.  182  bis  184  bestätigt  diese  Meiatmg  nicht. 


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94 


A.  Wcttpbal,  L‘inäusirU  fratt^aiM«  det  in$trvmenU  de  ftrtcision. 


Deutsch« 

Mechsalker-Ztg. 


Der  günatiffe  Umachwung  der  ölTentlichon  Meinung  Über  den  Stand  der 
franzöaiachen  Industrie,  der  sich  angesichts  ihrer  auf  der  Weltausstellung  aus- 
gestellten Erzeugnisse  vollzogen  hat,  erklärt  sich  leicht.  Man  hat  erkzinnt, 
dass  trotz  aller  gegentheiligen  Behauptungen  die  Benutzung  vollkommener 
mechanischer  Werkzeuge  schon  in  mehreren  Werkstätten  vor  1870  stattfand. 
Die  Werkstätten  von  Breguet,  Froment,  Brunner,  Lemaire,  Nachet 
z.  B.  waren  schon  damals  mit  vollkommenen  Werkzeugen  zu  guter  und 
schneller  Arbeitsausführung  versehen. 

Man  hat  ferner  erkannt,  dass  wissenschaftliche  Leitung  der  Arbeit  in  der 
französischen  Industrie  schon  sehr  alt  ist.  Die  Namen  von  Breguet,  Fro- 
ment, Brunner  bezeugen  dies  zur  GenQge.  Dies  hat  nicht  aufgehört  und 
zahlreiche  Finnen  werden  von  früheren  Schülern  unserer  grossen  Anstalten 
geleitet. 

Es  bleibt  also  nichts  von  diesen  so  betriebsam  zusammengesuchten  Beweisen 
übrig,  welche  die  französische  Präzisionstecbnik  herabsetzen  wollten. 

Die  Untersuchung  unserer  Erzeugnisse  durch  die  Jury  hat  ihre  unzweifel- 
haften Vorzüge  in  helles  Licht  gesetzt.  Diese  Vorzüge  sind,  ausser  den  ver- 
vollkommneten  Werkzeugen,  zu  verdanken  den  alten  in  den  einzelnen  Werk- 
stätten hochgehaltenen  Ueberlieferungen,  der  geschickten  Pariser  Hand,  die 
einzig  in  der  Welt  ist,  dem  sicheren  und  gleichzeitig  künstlerischen  Ge- 
schmack, der  anpassungsfähigen  Intelligenz  des  französischen  Arbeiters,  welcher 
mit  derselben  Leichtigkeit  graziöse  Fantasieartikel  und  Apparate  von  hoher 
Präzision  herstellt.  In  den  wissenschaftlichen  Apparaten  ist  es  vor  Allem  die 
vollkommene  Anpassung  an  den  jedesmaligen  Gebrauchszweck,  die  Einfachheit 
und  Kernigkeit  der  einzelnen  Theile,  die  Eleganz  ihrer  Anordnung  und  endlich 
die  richtige  Berücksichtigung  der  verlangten  Genauigkeit.  Die  Vereinigung 
dieser  Eigenschaften  kennzeichnet  die  französischen  Apparate.  Dies  hat  ihre 
Ueberlegenheit  begründet  und  das  lässt  auch  die  Fehler  der  ausländischen 
Erzeugnisse,  selbst  der  gepriesensten  unter  ihnen,  recht  hervortreten. 

Man  hat  besonders  die  richtige  Abwägung  bemerkt,  mit  welcher  unsere 
Konstrukteure  Jeden  Theil  dem  zu  erreichenden  Zweck  und  der  gerade  erfor- 
derlichen Präzision  anpassen,  ohne  sich  durch  das  Suchen  nach  illusorischer 
Genauigkeit  verwirren  zu  lassen. 

Diese  Fähigkeit,  zwischen  der  wahren  und  der  nominellen  Genauigkeit  zu 
unterscheiden  und  in  jedem  einzelnen  Falle  das  Messinstrument  der  zu  er- 
reichenden Genauigkeit  anzubequemen,  hängt  g^wissermaassen  mit  dem  natio- 
nalen Temperament  zusammen;  sie  hängt  von  der  Gesammtbeit  der  Eigen- 
schaften einer  jeden  Rasse  ab.  Es  ist  hier  nicht  der  Ort,  eine  Parallele 
zwischen  dem  Charakter  der  französischen  und  der  fremden  Auffassung  in  Bezug 
auf  Theorie  und  Experiment  zu  ziehen.  Die  Vergleichung  der  Instrumente  in 
den  verschiedenen  Ländern  würde  indess  ein  interessantes  psychologisches  Ka- 
pitel bilden. 

Um  in  den  Grenzen  der  Praxis  zu  bleiben,  will  ich  mich  darauf  beschränken 
anzugeben,  was  unsere  französischen  Konstrukteure  fortfahren  müssen  zu  ent- 
wickeln, wenn  sie  sich  die  Ueberlegenheit  erhalten  wollen,  die  sie  sich  über 
ihre  Konkuirenten  erworben  haben.  Was  sie  sorgfältig  entwickeln  müssen,  ist 
ilie  Gelehrigkeit,  dem  wissenschaftlichen  Impulse  auf  dem  Gebiete  zu  folgen, 
das  sie  umgiebt  und  das  ihnen  doch  schliesslich  die  Nahrung  liefert,  die  sie 
leben  und  gedeihen  lässt.  Der  deutsche  Konstrukteur  folgt  nicht  allein  dieser 
Leitung,  nein,  er  sucht  sie,  einer  Eigenschaft  des  nationalen  Charakters  gemäss, 
mit  einer  Art  religiösen  Respekts  geradezu  auf,  denn  in  Deutschland  steht 
Alles,  was  mit  der  Wissenschaft  zusammenbängt,  hei  allen  sozialen  Schichten  in 
hoher  Achtung. 

In  unseren  industriellen  und  kommerziellen  Werkstätten  wird  der  Mann  der 
Wissenschaft  gern  als  Theoretiker  taxirt,  womit  man  sagen  will,  dass  man  ihn 
für  unfähig  hält,  einen  praktischen  Rath  zu  ertheilen.  Diese  Meinung  scheint 
glücklicherweise  auszusterben. 

Ich  weiss  wohl,  dass  eine  Art  Schranke  zwischen  dem  Gelehrten  und  dem 
auslührenden  Künstler  besteht;  es  ist  die  Sprache.  Dieselben  Gedanken  werden 
nicht  immer  durch  dieselben  Worte  ausgedrückt.  Die  Schwierigkeit,  sich  zu 


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Il«f»  t«. 
lö  Mai  lOOt. 


A.  WtttpbftI,  L'industrie  fran^aise  des  insiruments  de  pricision. 


96 


verstehen,  führt  manchmal  eine  unfreundliche  Gesinnuni^  herbei,  die  in  Nicht- 
achtung bei  dem  Einen,  in  Misstrauen  bei  dem  Anderen  ausarten  kann.  Alle 
beide  müssen  indess,  um  sich  zu  verstehen,  die  grössten  Anstrengungen  machen, 
um  die  gemeinsamen  (iedanken  klar  herauszuschiilen,  welche  tlurch  die  ver- 
schiedene Art  der  Betrachtungsweise  verschleiert  sind.  Dann  kann  sich  das 
gegenseitige  Vertrauen  herausbilden,  welches  dem  Fortschritt  der  Wissenschaft 
und  der  Technik  so  nothwendig  ist,  denn  Jeder  trügt  seinen  Theil  zum  ge- 
meinsamen Werke  bei;  der  Gelehrte  liefert  die  neue  Idee,  der  Konstrukteur  die 
Mittel  zur  Ausführung. 

Die  Französische  Physikalische  Geseilschaft  hat  sich  seit  fast  30  Jahren  nach 
dieser  Richtung  bemüht,  indem  sie  alljührlich  zu  Ostern  eine  aligemeine  Aus- 
stellung veranstaltet,  wo  sie  die  Physiker  einladet,  ihre  neuen  Experimente  zu 
zeigen,  und  die  Konstrukteure,  ihre  neu  erfundenen  oder  vervollkomraneten 
Modelle  vorzufOhren. 

Diese  Vereinigungen,  in  denen  eine  grosse  Freiheit  der  Untersuchung  und 
der  Diskussion  herrscht,  bilden  eine  wirkliche  wissenschaftliche  Leitung  für  die 
französische  Prllzisionstechnik.  Sie  bilden  ein  gemeinsames  Band  und  sie  führen 
Vertrauen  und  Einvernehmen  zwischen  arbeitenden  Mlinnem  herbei,  die  so  viei 
Ursache  haben,  eich  zu  verstehen  und  sich  zu  achten. 

Das  gegenseitige  Wohlwollen,  welches  schliesslich  durch  hüutiges  und  herz- 
liches Zusammensein  herlieigeführt  wird,  bietet  die  grössten  Vortheile.  Der 
Mann  der  Wissenschaft,  welcher  die  neu  erschienenen  Abhandlungen  und  die 
periodischen  Zeitschriften  liest,  kann  die  Kennlniss  der  Neuheiten  vermitteln, 
die  im  Auslande  ausgeführt  sind;  vermöge  seiner  Erfahrung  kann  er  die  Brauch- 
barkeit der  Neuerungen,  um  die  hilullg  viel  Geschrei  gemacht  wird,  kritisiren; 
er  vermag  die  kleinen  l>isten  zu  demaskiren,  welche  die  Konkurrenz  hiiulig 
anwendet,  die  Patente  zu  prüfen  und  auf  schon  Bekanntes  in  neuen  Erfin- 
dungen hinzuweisen.  Dank  dieser  Informationen  ist  der  Konstrukteur,  über 
das  Vorgehen  seiner  Konkurrenten  aufgeklärt,  seinerseits  in  der  Lage,  den 
wahren  Ursprung  festzustellen  und  sein  Eigenthum  in  Anspruch  zu  nehmen, 
wenn  man  es  anderswo  als  neu  oder  vervollkommnet  ausposaunt;  er  kann 
dann  leicht  eine  (Querköpfigkeit  bekümpfen,  die  bei  manchen  Leuten  hüulig  ist 
und  die  darin  besteht,  dass  man  die  nationale  Produktion  verlüstert  und  nur 
das  bewundert,  was  vom  Auslande  kommt  Denn  es  ist  häufig  vorgekommen 
— und  die  Wellausslellung  hat  zahlreiclie  Beispiele  hii>rvon  geboten  -,  dass 
diese  bewunderten  Objekte  französische  Modelle  waren,  deren  ursprünglicher 
Name  verschwunden  und  durch  einen  anderen  zu  Gunsten  irgend  einer  un- 
wichtigen Modifikation  ersetzt  war. 

Es  ist  ferner  sicher,  dass  der  französische  Handel  gegen  die  fremde  Kon- 
kurrenz ungenügend  geschützt  ist  in  Beti-elT  der  internationalen  Patent-  und 
Musterschutz-Konventionen.  Obgleich  sich  diese  Frage  meiner  Beurtheilung 
entzieht,  glaube  ich  doch  die  Aufmerksamkeit  des  Syndikats  hierauf  lenken 
und  ihm  rathen  zu  sollen,  bei  den  staatlichen  Organen  energisch  eine  Revision 
der  Konventionen  zu  reklatniren,  welche  unsere  kommerziellen  Beziehungen  zu 
den  verschiedenen  LBndem  regeln. 

Im  loyalen  Kampf  und  mit  ritterlichen  Waffen  hat  die  französische  Präzisions- 
technik von  der  auswärtigen  Konkurrenz  nichts  zu  fürchten;  sie  hat  für  sich 
den  alten  und  bestündlgen  Ruf  der  Ehrbarkeit  und  der  tadellosen  Ehrlichkeit, 
ihre  unvergleichliche  Handgeschicklichkeit  ebenso  wie  die  starken  Traditionen 
der  Arbeit,  die  seil  Jahrhunderten,  unter  der  Leitung  der  hervorragendsten 
Gelehrten,  bei  ihr  Generationen  von  Arbeitern  und  Künstlern  geschalTcn  haben, 
deren  Erfindungskraft  und  Qeschickiicheit  in  der  ganzen  Welt  geschützt  sind. 
Das  einfache  Handwerkzeug  der  ersten  Zeit,  welches  unter  ihren  Hünden  be- 
nierkenswerthe  Resultate  hat  entstehen  lassen,  ist  allmählich  und  seit  längerer 
Zeit  durch  das  moderne  Werkzeug  ersetzt,  welches  Zeit  und  Handarbeit  erspart. 

Um  diese  für  den  Kampf  glückliche  Disposition  zu  vervollständigen,  bleibt 
nur  noch  übrig,  gleichfalls  die  so  mflehtige  Waffe  gemeinsamer  Vereinigung 
und  der  Disziplin  anzuwenden,  dieser  Disziplin,  die  mit  Rücksicht  auf  allge- 
meine Interessen  gern  geübt  wird.  Eine  bewusste  Solidarität  lässt  die  Kraft 
auf  ein  gemeinsames  Ziel  hinwirken,  anstatt  sie  zu  Öden  Kämpfen  zu  gel)rauchen. 


jilizeu  i (iiwio 


96 


V«r«insnachricbl«n.  — Rltinare  Mitth«Uun(*n. 


IHutsch« 

MMhAtüker-ZiK 


welche  die  Schärfe  persönlicher  Interessen  bei  Leuten  ohne  weiteren  Blick 
hervomift. 

Ich  wüsste  diesen  H^ithschlägen  kein  grösseres  Gewicht  zu  geben,  als  indem 
ich  das  Zeugniss  und  die  hohe  Autorität  des  vortrefflichen  Oberst  Laussedat 
anrufo,  des  Vizepräsidenten  der  Internationalen  Jury  der  Klasse  XV  auf  den 
Weltausstellungen  von  1878  und  1889  und  ihres  Präsidenten  im  Jahre  1900. 

Auf  einer  kürzlichen  Zusammenkunft,  wo  die  Mitglieder  dieser  Klasse  ihm  eine 
ICrinnerungsmedaille  zur  Erinnerung  an  die  seit  so  vielen  Jahren  ihrer  Industrie 
geleisteten  Dienste  überreichten,  beendete  Oberst  Laussedat  seine  Kede  mit 
folgenden  Worten: 

„Ich  würde  mich  für  schuldig  halten,  wenn  ich  mich  darauf  beschränkte, 
Sie  zu  loben,  meine  Herren,  ohne  eine  Gefahr  zu  erwähnen,  welche  Sie,  wie 
ich  nicht  zweifele,  vor  sich  gesehen  haben;  ich  halte  es  für  meine  Pflicht,  Sie 
dringend  aufzufordern,  ihr  die  Stirn  zu  bieten,  ohne  eine  Minute  zu  verlieren. 

„Sie  haben  den  Geist  der  Solidarität  gesehen,  welcher  die  deutschen  Kon- 
strukteure beseelt,  diese  Kollektivität,  von  welcher  der  in  Tausenden  von  Exem- 
plaren verbreitete  illustrirle  Katalog  das  sichtbare  Zeichen  der  Einigkeit  war. 
Mein  Wunsch  — unter  dieser  Form  spreche  ich  nminen  Rath  aus  ist,  dass 
auf  der  ersten  Ausstellung,  an  welcher  Sie  Theil  nehmen,  Sie  eine  mindestens 
gleiche  Solidarität  und  Ihre  Ueberlegenheit  auf  allen  Gebieten  beüiäügen.  auf 
denen  Sie  sich  bisher  ausgezeichnet  haben.**  {Schluss  folyt,) 


Verainsnaohriohten. 


D.  G.  f.  M.  u*  O.  Zweigvereln  Halle. 

Sitzung  vom  5.  Mai  1902.  Vorsitzender;  Hr. 
U.  Kleemann. 

ZunflcliBt  wurde  MechanikerSchÖn in g (Halle) 
und  Zobel  (Bisleben)  aufgenommen,  sowie  die 
Mechaniker  Block,  Ebort,  Rast,  Lehmann 
und  Huch  zur  Aufnahme  gemeldet.  Sodann 
wurde  Uber  die  Sitzung  dos  Voretmidoe  vom 
23.  v.  M.  berichtet,  Kür  den  um  15..  16.  und 
17.  August  in  Halle  abzuhaltenden  XIII.  Mecha- 
nikertag wurde  auf  Wunsch  aus  der  Ver- 
sammlung durch  Hr.  Kieemann  in  grosaon 
Zügen  der  ungefähre  Plan  für  die  Sitzungen 
und  Unterhaltungen  dargelegt.  Als  Sitzunga- 
lokal  ist,  wie  bekannt,  der  Stadtverordneten- 
Sitzungdsaal  zur  Verfügung  gestellt.  Als  Kom- 
missionen wurde  eine  Festkommisston,  eine 
Wohnungskommission  und  eine  Empfangs- 
kommission  als  genügend  erachtet,  dieBesetznng 
derselben  wurde  dem  Vorstand  Ühorlossen;  im 
Laufe  dieses  Monats  wird  noch  eine  Sitzung 
anberunmt  werden,  in  welcher  die  gewählten 
Kommissionsmitglieder  bestätigt  werden  sollen. 

Kl. 

ZwetgTereia  llamburg-Altoim.  Sit- 
zung vom  6.  Mai  1902.  Vt)rsitzender;  Hr. 
Dr.  KrUss. 

Auf  Vorschlag  der  Ausnugskommission  wird 
eine  TngespartU*  nach  Ratzeburg  für  den 
4.  Juni  in  Aussicht  genommen. 

Der  Vorsitzende  berichtete  über  die  statt* 
gehabte  Sitzung  de»  Vorstandes  vom  23  April. 


namentlich  über  den  gefundenen  Ausgleich 
in  Sachen  dos  Antrages  Sartorius  (s.  diese 
Zeitschr.  S.8S),  was  allgemein  Beifall  fand. 

In  dem  sodann  erstatteten  Bericht  Uber 
seine  Erfahrungen  mit  elektrischem  Antrieb 
der  ArbeiUmaschineu  hob  derselbe  hervor,  dass 
sich  die  Arl>eitor  sehr  schnell  nicht  nur  an 
denselben  gewohnt,  sondern  auch  gelernt  hütten, 
sich  die  BigenthUmlichkeiten  dieses  Betriebes 
zu  Nutze  zu  machen;  es  habe  eich  in  Folge 
dessen  in  seiner  Werkstätte  die  Einführung  dos 
elektrischen  Betriebes  gleich  nutzbringend  für 
don  Unternehmer  wie  für  die  Arbeiter  erwiesen. 
Das  gebt  zilfernmässig  aus  den  gemachten  Auf- 
wendungen und  den  gezahlten  Löhnen  hervor, 
wozu  noch  der  nicht  unwesentliche  Umstand 
hiiizugofUgt  werden  muss,  dass  die  Arbeit  be- 
schleunigt, also  in  der  gleichen  Zeit  mehr  ge- 
leistet wird.  S.  K. 


Kleinei*e  Mittheilungen. 

Im  Kpichsamte  des  Innern  iet  im  Laufe 
der  letzten  Jahre  eine  ayatematlache 
Zusammenitelluni):  der  Zolltarife  des 
In*  und  Auslandes  (insgesammt  für  etwa 
60  Lander)  ausgearbeitet  worden,  welche 
in  fünf  Banden  die  wichtigsten  Erwerbs- 
zweige in  übersichtlicher  Gruppirung  be- 
handelt; Band  B.  enthält  die  für  unser  Ge- 
werbe in  Betracht  kommende  Industrie  der 
Metalle,  Steine  und  l^rdeii. 


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u«fi  la 
IS.  Mal  IVn, 


Kltinar«  Mitth«Uuo(«i. 


97 


Die  Bunutzung:  dioscs  Workos  wird  die 
Bcurlheilung  der  Ausfuhrverhiill  niese  wesent- 
lich erleichtern. 

Der  Preis  [edes  Bandes  (bei  Band  B. 
eiiischl.  der  Nachträge)  (Verlag  von  K.  S, 
Mittler  & Sohn,  Berlin  SW.,  Kochstr. 68/71)  j 
beträgt  3 M.  i 

Das  Keichsamt  des  Innern  ist  (vorbe-  | 
haltlich  abweichender  Entschliessung  im 
Einzelfalle)  in  dankenewerther  Weise  liereit, 
Anfragen  über  die  Zollverhaltnisse  dos  I 
Auslandes  in  der  Art  zu  beantworten,  dass  ' 
auf  die  einschlägigen  Stellen  der  systema-  ' 

Uemonstrationsapparat  zur  Messung 
und  Veranschaulichung  des  Falleus 
und  Streichens  der  Gesteinsschichten. 

Da  es  oftmals  mit  grossen  Schwierig- 
keiten verbunden  ist,  den  Schülern  die 


tischen  Zusammenstellung  oder  des  in  dem 
genannten  Verlag  erscheinenden,  im  Keichs- 
aiutedeslnnern  herausgegebenen , Deutschen 
Handelsarchivs“  verwiesen  oder  das  etwa 
sonst  dort  vorhandene  Material  milgelheill 
wird.  Eine  Gewilhr  wird  durch  die  Be- 
antwortung nicht  übernommen. 

Von  diesem  Anerbieten  des  Reicheamts 
Gebrauch  zu  machen,  wird  sich  im  Bedarfs- 
fälle gewiss  empfehlen;  die  D.  G.  f.  .\I.  u.  O. 
hat  HandT?.  des  genannten  Werkes  beschaITt, 
und  der  Geschäftsführer  erlheilt  Mitgliedern 
auf  Grund  desselben  gleichfalls  Auskunft. 

Erankfurt  a.  M.  angegebene  und  von 
der  Werkslätle  G.  Kalter  & Sohn  in 
München  (Kreuzsir.  33)  ausgeführte  Demon- 
Blrationsapparat  dient  dazu,  das  Fallen  uml 
Streichen  der  Gesteinsschichten  zu  veran- 


praklische  Messung  des  Fallens  und  Strei- 
chens der  Gesteinsschichten  in  leicht  ver- 
ständlicher Weise  vor  Augen  zu  führen, 
dürfte  dieses  Instrument  in  Fachkreisen 
grossen  Anklang  finden.  Es  ist  an  diesem  I 
Inslrumento  keinerlei  komplizirte  Anordnung 
gelrolTen,  sondern  alles  hßchst  einfach,  klar 
und  deutlich  dem  Verständnisse  des  I.er- 
nenden  nahe  gebracht;  der  Apparat  ist  in 
konipendiöser  Weise  aus  hartem  Holz  und 
Messing  gebaut. 

Der  von  dem  leider  so  früh  verstor- 
benen Geologen  Dr.  Rudolf  Schilfer  in 


schaulichen  und  für  alle  vorkoinmenden 
Fälle  ausreichend  genau  zu  messen.  Der 
Fallwinkel  ist  der  Winkel,  den  die  Schicht- 
fläche  mit  der  horizontalen  Ebene  ein- 
schliesst;  er  schwankt  zw  ischen  0"  und  90”. 
Als  Streichwinkel  wird  der  Winkel  be- 
zeichnet, den  die  Schnittlinie  von  Schicht- 
llllche  und  Horizont  in  diesem  mit  der 
.Millagsiinie  bildet ; er  w ird  vom  Xordpunkte 
aus,  gegen  den  Lauf  des  l’hrzeigers,  im 
Vollkreise  herumgezählt,  sodass  also  dem 
Westpunkte  90”  und  dem  Ostpunkte  ‘270” 
entsprechen,  während  die  Bergleute  1 Stunde 


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Kl«ln«re  Mltih*(lunf*n.  — BQchcrachau  und  Pr«iallat«n. 


Deatach* 

MMhaBlk»r-Ztg 


9S 

prlnich  15®  also  ‘24  Stunden  gleich  3(10“ 
setzen.  Die  quadratische,  um  eine  hori- 
zontale Achse  drehbare  Platte  (vgl.  Fig.) 
wird  parallel  zur  Schicbtllilche  gestellt, 
dann  liest  man  an  dem  kleinen  Verlikal- 
kreise,  dessen  Nullpunkte  in  die  Richtung 
des  Senkels  fallen,  direkt  das  Komplement 
des  Kullwinkels  ah.  Die  Magnetnadel  zeigt 
(missweisend)  nach  Norden;  die  magnetische 
Deklination  oder  Missweisung  ist  aber  be- 
kannt (gegenwörtig  etwa  im  Mittel  10® 
westlich  für  Westdeutschland);  wenn  man 
also  den  beweglichen  Bügel  so  stellt,  d:iss 
dessen  Achse  mit  der  Nudel  den  De- 
klinationswinkel  bildet,  so  liegt  die  erstere 
in  der  Mittagsiinie.  Der  Winkel  aber,  den 
die  gefundene  Linie  mit  der  Mittellinie  des 
Hügels  bildet  und  der  am  Limbus  des  ge- 
theillen  Kreises  direkt  abg<*lesen  werden 
kann,  ist  gleich  dem  g<*suchten  Streich- 
winkel. 

Der  Preis  eines  Demonstrationsappnrates 
beträgt  einschl.  Verpackung  40  M. 

ElektroIoRlBche  und  radlologUche 
Ausstellung  Bern. 

29.  August  bis  6.  September  1902. 

In  Verbindung  mit  dem  II.  internationalen 
Kongress  für  medizinische  Elektrulogio  und 
Radiologie,  der  in  Born  vom  1.  bis  6.  September 
1902  tagt,  wird  eine  Aiisstellnng  stattfinden, 
welche  die  Gebiete  der  Elektro  - Physiologie, 
Elektro  - Thornpio  und  gesammten  Radiologie 
umfassen  soll. 

Die  Ausatetlung  der  physiologischen  Appa- 
rate wird  im  physiologischen  Institute  statt- 
Ümien;  die  Aussteller  werden  gebeten,  Mit- 
theilungen über  die  auszusteUenden  Apparate 
direkt  an  Herrn  Profe.seorK  ronecker,  Direktor 
des  physiologischen  Institutes,  zu  richten.  Der 
übrige  Theit  der  Ausstellung  wird  im  Anatomie- 
gcbüude  stattfinden.  Anmeldungen  sind  sobald 
als  möglich  an  den  Leiter  der  Geaammt  • Aus- 
stellung, Herrn  0.  Pasche,  Chef  des  Rrmtgeu- 
InstitiitGS  am  Inseispital  Bern,  zu  richten. 

In  der  physiologischen  Abtheilung  sind  auch 
solche  Apparate  erwünscht,  weiche  im  Zu- 
sammenhänge mit  oloktrophysiologischen  Unter- 
suchungen gebraucht  worden  (graphlsclie  Ap- 
parate, Chronographen  u.  s.  w.). 

Betreffs  der  Radiologie  wird  ausdrücklich  be- 
tont, dass  neben  der  Ausstellung  der  modernen 
loistiingsflihigen  physikalischen  Apparate  (In- 
dnklorieii , Influenzmaschinen , Unterbrecher, 
Ivohren)  das  Hauptgewicht  gelegt  wird  auf  die 
Diagnostik  für  die  Zwecke  der  iimoren  Medizin 
und  ihre  speziellen  radioskopischon  und  radio- 
graphischen  Hülfsapparate. 

Es  ist  wüiischcnswortii,  dass  bei  der  An- 
meldung möglichst  genaue  Angaben  über  den 


zu  beanspruchenden  Raum  (der  kostenlos  zur 
Verfügung  gestellt  wird),  über  Art,  Spannung 
und  StArke  des  Stromes  u.  s.  w.  gemacht  werden. 

Kür  die  Aussteliiingsgegenstnnde  wird  Zoll- 
freiheit  gewährt.  Die  Aufstellung  der  grösseren 
Apparate  Ist  von  den  Ausstellern  zu  besorgen. 

Den  Ausstelleni  wird  die  Möglichkeit  ge- 
geben worden,  ihre  Apparate  im  Betriebe  vor- 
zuführen resp.  ihre  Diagramme  durch  Projek- 
tionsapparate zu  demonstriren,  deren  neueste 
Konstruktionen,  zumal  episkopische,  zur  Aus- 
stellung erwünscht  sind. 

Die  Eröffnung  der  Ausstellung  ist  bereits 
auf  den  29.  August  festgesetzt. 

Die  Tliiinugiscbo  (Has  - Instrumenten- 
Fabrik,  .Vit,  Kberliardt  A Jäger  in  Ilmenau 
hat.  der  von  Herrn  Prof,  Abbe  gegebenen  An- 
regung folgend,  in  Ihren  Betrieben  die  Arbeits- 
zeit versuchsweise  auf  9 Stunden  ohne  Lohn- 
kürzung verringert. 


Bflchepachau  u.  Preislisten. 

K.  Jung,  Heidelberg.  Preisverzeichniss  I, 
Abth.  A.  Studenten  • Mikrotome  alter  und 
neuer  Form.  8°.  US.  mit  3 Fig.  1902. 
Das  Preisverzeichniss  giebt  nicht  nur  eine 
Beschreibung  der  Mikrotome,  Aufzahlung  der 
Ziibehörtheile  und  nothwendigen  Ingredientien, 
sondern  auch  eine  kurze  Anweisung  für  den 
Gebrauch  der  Apparate. 

A.  Steinbeil  Sühne,  München.  Prismen- 
Fernrohre  (Doppel-  und  Binzelfcmrohre).  16®. 
20  8.  mit  8 Eig.  1902. 
ln  die  Reibe  der  Firmen,  welche  Fern- 
rohre mit  bildumkehrenden  Prismen  bauen,  ist 
nunmehr  auch  die  Firma  Stein  heil  cingetreten, 
deren  Begründer  zu  den  Bründem  eines  bild- 
umkehrenden Prismas  zu  rechnen  ist  (vgl.  diese 
Zeitschr.  1896.  S.J9).  Das  iVeisverzeichniss  giebt 
auch  eine  Anleitung  für  die  Wahl  und  den 
Gebrauch  der  Fomrohre.  Diese  werden  mit 
6-,  9-  und  l2-fnctaer,  sowie  als  besonders  Ücht* 
starke  Marineglftsor  mit  5V:'facher  Vergrösse- 
rung  hergeatelit. 

11.  Krat/.crt,  Grundrisa  d.Elektrotechuik.  II.Thl., 
4.  u.  5.  Buch.  2.  Aufl.  gr.-8®.  Wien,  F.  Üeu- 
ticke  1902. 

II,  4.  Elektrochemie. X,  207  S.  m.  94  Abbld. 
5,00  M.  — H.5.  Elektrotechnik  im  Bergbau, 
in  der  Landwirthsebaft  und  Schifffahrt. 
VI,  75  8.  m.  44  Abbildgn.  2,50  M. 
.VdresNfMicb  der  gesammten  »ach»,  thüring.  In- 
dustrie. Hrsg.  V.  Exportveroiii  f.  d.  Kgr. 
Sachsen.  8®.  XXIX,  438  und  193  8.  m.  1 färb. 
Karte.  Dresden,  C.  Höckner  1901.  5, CO  if. 


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PatcnUchau. 


gepasster  8icheniugeii  h t derart  eingestellt  «werden,  dass  ein  Anschlussfltüpsel  für  eine  hostimnite 
iStromstArke  nur  mit  einer  enUprcchend  gesicherten  Anachlussdoso  verbunden  werden  kann. 

FreihandniTsllinnstrameot  mit  pendelnd  aolgetaängtem  Waagebalken.  Victor  & Westinann 
in  Berlin.  27.  7.  liM).  Nr.  120184.  Kl.  42. 

Dos  Gehäuse  a ist  am  Vorderende  mit  einer  SebauAtfnung  i versehen,  am  Uinterende 
offen  und  hier  mit  QuerfAden  12  3...  uusgestuttet.  Beim  Einspielen  des  Waagebalkens  h 


in  der  Horizontalen  wird  durch  die  SchauofVuung  in  Verbindung  mit  dem  Hintorendoy  des  Waage- 
balkens und  einem  der  Querfftden  die  Horizontale  oder  eine  bestimmte  Neigung  festgestellt. 

Elektroljtiseher  Stromnnterbreeber  F.  de  .Mare  in  Brüssel.  17.  12.  1891b  Nr.  122295.  Kl.  21. 

Der  die  Anode  bildende  Platindraht  des  Wehnelt'schcn  Stromunterbrechers  ist  in  einem 
GlaarOhrchen  verschiebbar,  das  in  seinem  unteren  Theile  mit  einem  eingeschmolzeuen  Platin- 
rObrehen  ausgefUttert  Ist.  Diese  Anordnung  hat  den  Zweck,  unter  Vertheiluug  der  Wanne  dem 
Platindraht  und  dem  Glaaröhrcheu  freie  Ausdehnung  zu  gestatten,  und  den  Bruch  des  letzteren 
SU  verhüten.  


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100 


f>at«ndiste. 


DeBUebe 

llArhanlker-Zu 


Palentiiste. 

Bia  ram  28.  April  1902. 

KlaaHo:  Anmeldon^n. 

äl.  U,  31  157.  Vorriehtuntf  zur  Verhühinf^  fehler- 
l)after  Angaben  und  der  Uebertaatung  von 
Hitzdraht  • Leiatungameaaen].  R.  Baiicb, 
P(»t8dam.  21.  12.  01. 

W.  17  487.  Verfahren  und  Vnrrichtung  zur 
.Meaaung  der  magnetischen  Eigenschaften 
von  8lahl  und  Bisen.  Wostinghouae 
Electric  Co.  Ltd.,  London.  1.  4.  01. 

.M.  19739.  Schmelzsicherung.  P.  Meyer, 
Horlio.  17.  5,  01. 

P.  15  8H4.  .Measgerftth  mit  beweglicher  kreis- 
förmiger Spule,  kugelförmigem  Kern  und 
hohlkugelfürmigon  Polen;  Zua.  z.  Pat. 
Xr.  127873.  K.  Franko,  Hannover.  1.2.02. 

K.  22  541.  Vorrichtung  zum  Anzeigen  des 
tiungunterschiodea  zweier  Uhr-  oder  Lauf- 
werke sowiezum  Antrieb  derselben.  F.  Kuh  Io, 
Berlin.  20.  I.  02. 

K.  15971.  Schleifkontakt  für  unmittelbare 
Stromabnahme  von  der  Drahtapirolo  bei 
RegolungswidersUlnden.  H.  Keman^,  Char- 
luttenburg.  19.  10.  01. 

B.30C40.  Hitzdraht-Leistungsmosser.  R.Bauch, 
Potsdam.  24.  12.  01. 

42.  K.  15369.  Geschwindigkeitsmesser  für  Dreh- 
bewegungen mit  Vergloichsuhrwerk.  F. 
Fröhlich,  Berlin,  P.  Möller,  Sehöneborg, 
u.  F.  Thiele,  Friedenau.  31.  8.  01. 

.M.  19  891.  DrohgeschwindigkeiUmesser  mit 
einem  in  bestimmten  Zeitabschnitten  dio 
(ieschwimUgkeit  angebenden  Zeiger.  K. 
Mencben,  München.  20-  G.  01. 

Z.  3255.  Vorrichtung  zur  photographischen 
Aufnahme  uud  Wiedergabe  von  Lauten.  J. 
Zacharias, Charlol tenburg,  und B. R u h tn  e r, 
Berlin.  27.  4.  01. 

Z.  3336.  Vorfahren  zur  gleichzeitigen  Auf- 
nahme und  gleichzeitigen  Wiedergabe  von 
Tönen.  Dieaelbcn.  27.  4.  01. 

B.  30937.  Nautisches  Instrument  zur  Ortsbe- 
Htirarauug.  J.  B.  Bliach,  San  Diego,  Calif. 
31.  1.  02. 

GL  Sch.  18027.  Im  Flascbenhala  qucrliegender 
Hahnverschluas  mit  elastisch  angezogenem 
und  gesichertem  Hnhnküken.  A.  Schöne- 
mann,  Haaserode  b.  Wernigerode  a.  H. 
30.  11.  01. 

72.  M.  16854.  Richtfemrohr  mit  um  eine  waage- 
rechte Achse  drehbarem  FonirohrtrJtger.  .1. 
Biiona  de  Mesquita,  Delft.  5.  6.  99. 

Krtfaelloiigen. 

15.  Nr.  131849.  Verfahren  zur  unmittelbaren 
(Jravirung  eines  auf  Papier  oder  anderem, 
dem  (iritfel  nicht  Widerstand  bietenden 


Stoffe  hefmdUchen  Urbildes  mittels  des 
Pantographen  auf  Metall  oder  andere  harte 
Flüchen.  Magnier,Gaultier&Co.,  Paris. 

20.  7.  01. 

21.  Nr.  131  549.  Umschaltvorrklitung  für  Motor- 
zühler  mit  einspuligem  boweglichem  Anker. 
Allg.Blektrizitüts-Gcscnschaft.Berlin. 
13.  7.  01. 

Nr.  131  622.  Motor-Hlektrizitatszahlor,  Die- 
selbe. 26.  5,  01. 

Nr.  131  552.  Elektrisches  Messgerüth  mit  einem 
feststehenden  permanenten  .Magneten  und 
drehbarem  Anker;  Zus.  z.  Pat.  Nr.  122  780. 
R. Ziegenberg,  Schöneberg-Berlin.  3.3.01. 

Nr.  131553.  Elektrische  Isolirung  der  beiden 
Magoctpolpaaro  an  elektrischen  Doppelmess- 
gerflthen  unter  Aufrechterhaltung  der  mag- 
uetiseben  Verkettung.  Reiniger  & Co., 
.München-Laim.  26,  11.  01. 

Nr.  131  992.  Isolirmaterial  für  elektrische 
Leiter.  W.  Reissig,  München.  9.  6.  00. 

Nr.  131897.  Elektrizitfttsiahler  für  Drehstrom- 
netze  mit  vier  Leitungen.  Union  Blek- 
triz itnts-Oesellschaft,  Berlin.  7.  9.  01. 

42.  Nr.  131 679.  Anemometrische  Windfahne 
mit  senkrecht  zur  Fahne  pendelnd  aufge- 
hüngtem  Windmesserflügel.  F,  Spengler, 
Berlin.  30.  10.  01. 

Nr.  131813.  Zugmesser.  J.  Pelikan,  Rosice, 
Böhmen.  18-  10-  01. 

Nr.  131  913.  Apparat  zum  Prüfen  von  Zement- 
körpern  und  anderen  Materialien  auf  Zug- 
festigkeit: Zus.  z.  Pat.  Nr.  126  385.  L 
Schoppe r,  Leipzig.  5.  9.  01. 

Nr.  131 810.  Schiffslog  mit  elektrischem  An- 
zeigewerk. J.  C.  Coombs  u.  A.  N.  Mc, 
üray,  Boston.  3.  6.  00. 

Nr.  131259.  Gcschwindigkeitemosser  mit  elek- 
trischer Anzeigevorrichtung.  Mlx&Geuest, 
Berlin.  19.  9.  01. 

Nr.  131150.  Vorrichtung  zur  Projoktioo  meh- 
rerer Bilder  durch  Theilspicgel  mit  einem 
Objektiv.  J,  Szczepanik,  Wien.  27.  8.  99. 

Nr.  131460.  Geschwindigkeitsmesser  mH  uin- 
laufomlem  Flüssigkeitabehüitor  und  fost- 
stebendem,  in  den  Flüssigkoitsring  ein- 
tauehendem  Steigrohr.  F.  Oirard,  Magdo- 
burg-Buckau.  7.  8.  01. 

Nr.  131461.  Verfahren  und  Vorrichtung  zum 
Bestimmen  der  eine  Leitung  durchströ- 
monden  Dampfmengo.  K.  Brendel,  Tsebu- 
pachowka,  Rnssl.  12.  9.  01. 

Nr.  131536.  Verfahren,  sphöroidische  Flächen 
zu  prüfen  und  Abweichungen  von  der  vor- 
gcschriobenon  Gestalt  nach  Lage  und  Grösse 
zu  bestimmen.  C.  Zeiss.  Jena.  16.  11.  99. 


For  <ti«  R*d&kUuQ  Tsruitwunllcli:  A.  Blsscbke  lo  B«tUd  W. 

VftrlAf  YOD  JoIlQ«  SprlBzsr  la  Berlla  N.  — Omek  tob  Emil  Dr*7*r  Ui  B«rUn  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zelteohrlft  für  Inatrumeuteukunde 

Blxl 

Orgfan  für  die  gesammte  Olaslnatrumenten  - Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion;  A.  Blaschke,  Berlin  W.,  An  der  Apoatelkircbe  7b. 

Nr.  11.  1,  Juni,  1902. 

Hsehdmek  nnr  mit  Üeaahmlimns  der  Bedaktlon  se'tattet. 


L'induMrie  trati^aise  den  inMrume.ntH  d*.  itreeinlon. 

Cafalogue  publie  par  le  syndieat  des  constructeurs  en  Instruments  d’optique  et 

de  pricision. 

Paris  1901 — 1S02.  B3UI  des  soeiUls  savontes.  28  rue  SerpenU. 

VvQ  Prof.  Dr.  A.  WMtpbaJ  In  Berlin. 

(ArMtdM.) 

Soweit  die  Einleitung  des  Herrn  Cornu.  Aus  ihr  geht  der  tiefe  Eindruck  deutlich 
hervor,  den  unsere  deutsche  Kollektivausstellung  für  Mechanik  und  Optik  auf  die  l•'r^ul- 
zosen  gemacht  hat,  sowohl  was  ihren  Inhalt  betrifft  wie  die  Art  ihrer  llusseren  Er- 
scheinung und  Anordnung,  worin  die  französischen  Kollegen,  wie  es  scheint,  da.s  Ge- 
heimniss  des  Erfolges  erblicken.  Die  deutschen  Fachgenossen  werden  von  diesem 
tiefen  Eindruck  mit  Genugthuung.  aber  ohne  Ueberhebung  Kenntnias  nehmen  und  sie 
werden  auch  hieraus  zu  lernen  suchen.  Es  wird  deshalb  nicht  ohne  Interesse  sein, 
auf  die  Ausführungen  des  Herrn  Cornu  kurz  einzugehen. 

Deutscheraeits  wird  unumwunden  anerkannt  — um!  es  ist  dies  in  der  Einleitung 
zu  unserem  Sammelkatalog  zur  Genüge  geschehen  — , dass  die  französische  Prlizisions- 
meebanik  der  deutschen  zu  Beginn  des  19.  .lahrhunderts  weit  überlegen  war,  wenn 
auch  einzelne  hervorragende  Fachgenossen,  Brander,  Fraunhofer,  Reichenbach, 
Breithaupt,  Repsold,  Pistor  u.  A.  m.,  sich  mit  den  französischen  Kollegen  ihrer 
Zeit  wohl  messen  durften.  Es  darf  auch  mit  berechtigtem  Stolz  darauf  hingowiesen 
werden,  dass  das  von  Guinand,  dem  Sohne  des  Mitarbeiters  Fraunhofer's,  errichtete 
berühmte  Glaswerk  auf  Fraunhofer's,  also  auf  deutschen  Erfahrungen  fusst.  In 
unserem  Sammelkatalog  ist  ferner  ausdrücklich  anerkannt,  dass  ein  grosser  Theil  unserer 
jetzt  lebenden  deutschen  Mechaniker  französischen  Meistern  einen  guten  Theil  ihrer 
Kenntnisse  verdanke.  Gleichwohl  bleibt  die  Thatsache  bestehen  — sie  wird  von 
Cornu  ausdrücklich  betont  — , dass  die  französische  PrJizisionstechnik  sich  in  der 
letzten  Zeit  in  einem  Zustande  gewisser  Erstarrung  befand.  Gerade  in  dieser  Zeit  ist 
aber  die  deutsche  technische  Kunst  miiehtig  emporgeblüht.  Der  ruhig  Urtheilende  wird 
nun  nicht  verkennen,  dass,  trotzdem  die  französische  Technik  eine  Zeit  lang  auf  ihren 
borbeeren  zu  ruhen  schien,  doch  noch  eine  grosse  Anzahl  hervorragender  Meister  und 
bedeutender  Firmen  in  Frankreich  Itestehen  und  V'ortrelfliches  leisten,  wie  cs  ja  auch 
bei  dem  langen  Blühen  der  französischen  Präzisionstechnik  gar  nicht  anders  sein  kann. 
Wenn  daher  die  Fachgenossen  in  Frankreich  planmässige  Anstrengungen  machen,  Ver- 
säumtes nachzuholen,  so  werden  die  deutschen  Mechaniker  und  Optiker  alle  Kraft  an- 
spannen  müssen,  um  ihren  jetzigen  Platz  zu  behaupten. 

Die  Art,  wie  sich  Herr  Cornu  die  schnelle  Entwicklung  der  deutschen  Fein- 
mechanik zurechtlegt,  wird  unseren  Fachgenossen  ein  leichtes  Eächeln  ahnöthigen. 
Die  Ausführungen  zeigen,  dass  der  berühmte  Physiker  mit  diesem  Theile  der  Sache 
nicht  ganz  vertraut  ist.  Wenn  die  französischen  Kollegen  sich  dabei  beruhigen  wollen, 
so  kann  es  uns  recht  sein. 

Wenn  aber  Herr  Cornu  die  Meinung  ausspricht,  dass  die  in  Folge  einer  geschickten 
Publizistik  und  der  Reklame  entstandene  Ansicht  von  der  Ueherlegenheit  der  fremden 
(deutschen)  Technik  durch  die  Ausstellung  glänzend  widerlegt  sei,  so  können  wir  uns 
nicht  damit  einverstanden  erklären  und  möchten  glauben,  dass  hier  die  , Unparteilichkeit 
des  Gelehrten“  hinter  der  „nationaien  EmpUndlichkeit“  ein  wenig  zurückgetreten  sei.  - 


102 


A.  Wcitphail,  L'industrir  fran^ais^  des  instrummls  de  prfcitirm. 


D«ot«eb« 

Mec^ntker-Zts. 


Was  zuiiHchat  die  grosse  Zalil  der  den  fraiizösiseheu  Ausstellern  bewilligten  Preise  be- 
trifft, so  liegt  es  uns  ganz  fern,  die  Unparteilichkeit  der  Jury  anzuzweifeln.  Auch  die 
französischen  Mitglieder  der  Jury  waren  sichtlich  bemüht,  ihre  nationale  Kmpfindlichkeit 
über  die  deutsche  Ueberlegenheil  zurückzudröngen  und  unparteiisch  zu  urtheilen.  Vor 
Allem  ist  das  streng  objektive  und  vornehme  Verhalten  des  greisen,  81-jährigen  Vor- 
sitzenden, Oberst  Laussedat,  rühmend  hervorzuheben.  Gleichwohl  machte  sich  die 
Thatsache,  dass  unter  den  19  .lurj’-Mitgliedern  allein  12  Franzosen  waren,  naturgemäss 
geltend,  bi'sonders  am  Schluss  der  Berathungen,  bei  denen  von  den  auswärtigen  Mit- 
gliedern nur  noch  ein  Deutscher  und  ein  Amerikaner  (dieser  der  französischen  Sprache 

nicht  mächtig  und  daher  auf  die  Unterstützung  seines  deutschen  Kollegen  angewiesen) 

anwestmd  waren.  Wahrend  die  erste  Begutachtung  der  Jury  de  classe  (Jury  erster 

Instanz),  die  sich  unmittelbar  an  die  Besichtigung  der  Objekte  jedesmal  angeschlossen 
hatte,  ganz  übenviegend  zu  Gunsten  der  deutschen  Aussteller  ausgefallen  war,  wurde 
dieses  ausserordentlich  günstige  Kesultat  bei  der  Schlussberathung  wesentlich  abgeändert. 
Allerdings  waren  diese  ersten  Urthiule  von  Anfang  an  als  nicht  feststehend!*  bezeichnet 
und  es  war  Vorbehalten,  sie  bei  der  Schlussberathung  zu  revidiren.  Hierbei  wurde  nun 
geltend  gemacht,  dass  der  Werth  des  „Grand  Prix'^  durch  zahlreiche  Verleihung  herab- 
geniindert  werde;  ferner  wurde  der  Grundsatz  offen  aufgestellt,  dass  die  Deutschen 
nicht  mehr  Preise  erhalten  könnten  als  die  Franzosen.  Hiernach  wurde  das  erste 
Kesultat  derart  geändert,  dass  die  Preise  der  Deutschen  wesentlich  heruntergesetzl  und 
die  der  Franzosen  nicht  unbeträchtlich  heraufgerückt  wurden.  Hierbei  spielten  nach 
den  Uepllogeiiheiten  der  .luries  bei  früheren  Pariser  Ausstellungen  Rücksichten  mit,  die 
mit  der  Güte  der  Aus8tellung.*iobjekte  nicht  das  Geringste  zu  thun  hatten,  Alter  und  Ruf 

der  Firma,  früher  errungene  Preise  u.  s.  w.  Rücksichten  dieser  Art  kamen  nun  fast 

ausschliesslich  den  französischen  lönnen  zu  gut,  da  sie  wegen  des  höheren  Alters 
der  französischen  Industrie  fast  durchgängig  älter  sind  als  der  grösste  Theil  der 
di‘utschen  Firmen,  die  erst  in  den  letzten  Jahrzehnten  begründet  sind.  Die  Rekla- 
mation des  deutschen  Jury-Mitgliedes  hiergegen  wunlen  nicht  beachtet,  da  die  franzö- 
sischen Kollegen  sich  bewusst  waren,  anerkannter  Gewohnheit  gemäss  zu  verfahren 
und  offenbar  in  gutem  Glauben  handelten.  Trotzdem  war  das  Resultat  für  die  Deutschen 
sehr  günstig.  Nach  dem  Urtheile  der  ersten  Instanz  [Jury  de  classe),  welches  durch 
die  zweite  Instanz  (Jury  de  groupe)  lediglich  bestätigt  wurde,  i*rhielten: 

Orosacr  Ootdcne  Silberne  Bronzene  Ekrenvoüe 

Breis  Medaille  Medaille  MedcdUe  Erwähnung 

\on  12J  französischen  Ausstellern:  1)  .‘18  2!)  29  13 

,.  7t)  deutschen  „ 14  31  2ö  3 — 

(Hierzu  kommen  noch  die  den  Staalsanstalten  zuerkannten  „Grands  Prix“,  für 
Deutschland  zwei.)  Die  oberste  Instanz  {Jury  superieur)  scheint,  vielleicht  in  Folge 
eingegangener  Reklamationen,  nach  den  von  Herrn  Cornu  angegebenen  Zahlen  dieses 
Unheil  noch  ein  wenig  zu  Gunsten  iler  franzö.sischen  Aussteller  geändert  zu  haben. 
Immerhin  ist  es,  besonders  bei  dem  Verhältniss  von  123  Franzosen  zu  7ti  Deutschen, 
ilerurt  günstig,  dass  die  Behauptung  Cornu's,  die  Ausstellung  habe  gezeigt,  dass  die 
fremden  Nationen  den  französischen  Krzeugnissen  nichts  entgegenzusetzen  gehabt  hätten, 
kaum  aufrecht  erhalten  werden  kann. 

Mit  noch  grösserer  Untscliiedenlteit  muss  aber  die  Ansicht  Cornu's  zurOc.k- 
gewiesen  werden,  dass,  abgesehen  von  den  Preisen,  die  Vergleichung  der  Ausstellungs- 
gegenstände selbst  zu  Gunsten  I’rankreichs  ausgefallen  sei.  Wir  erkennen,  ohne  auf 
Ivinzelheiten  ebensowenig  wie  Herr  Cornu  einzugehen,  willig  an,  dass  die  französische 
Ausstellung  viel  Gutes  und  Henorragendes  bot.  Firmen  wie  Gautier,  Pellin,  Jobin, 
.Nadlet  u.  A,  zeigten  geradezu  Hervorragendes.  Es  nimmt  dies  auch  gar  nicht 
Wunder;  eine  so  alle  Industrie,  wie  diejenige  der  französischen  Präzisionstechnik  es 
ist,  verschwindet  nicht  auf  einmal.  Das  Qesammturtheil  bei  der  Vergleichung  ist  aber 
ganz  entschieden  und  überwiegend  zu  Gunsten  der  deutschen  Ausstellung  ausgefallen 
Hunderte  von  Urtheilen.  auch  solche  von  französischen  Gelehrten,  bestätigen  dies.  Wir 
wollen  nicht  näher  hierauf  eingehen,  um  uns  nicht  den  Vorwurf  nationalen  Eigenlobe.s 
zuzuziehen;  wir  verweisen  auf  Urtheile  Nicht-Deutscher,  u.  a.  auf  den  Artikel  in  der 
englischen  Nature  Gll.  S.  01.  1900,  auf  das  Unheil  des  italienischen  Ingenienrs  Vin- 
cenzo  Reina  (vgl.  diese  Zeitschr.  1901.  S.  IS  u.  21)  und  ganz  besonders  auf  die 
Aeus-serung  des  Berichterstatters  der  Internationalen  .lury  für  die  Klasse  XV,  des  Herrn 
Prof.  Pellal,  in  dem  oftizielleu  Bericht; 


Digiti^eri  ■ v .oogl 


ti. 

I Jaoi  1A02. 


A.  Wttlphat,  K'infiuHrie  fran^nisf  dnt  innlnim^ls  dr  pririxinn. 


103 


Deutsche  Kollektivausstellung  gewilhrt  einen  sehr  schönen  Anblick. 
Hie  bietet  dem  Auge  de«  Besuchers  eine  reiche  Sammlung  von  Instrumenten, 
die  durch  die  auf  ihre  Konstruktion  verwendete  Sorgfalt,  durch  einen  gewissen 
Duxus  an  Justirungseinrichtungen  und  auch  durch  ihre  massiven  Formi'n 
auffallen.  Wenn  das  Auge  eines  Künstlers  vielloichl  von  dem  ein  wenig  schwer- 
fälligen Anblick  weniger  befriedigt  ist.  so  bemerkt  das  Auge  des  Physikers 
jedoch  mit  Vergnügen  eine  der  ersten  Kigrmschaften,  welche  Jeder  I’rilzisions- 
apparat  haben  muss:  grosse  Htabilitfit.  .Manche  Konstrukteure  anderer  L.'lnder 
sollten  sich  überseugen,  dass  dies  in  der  That  eine  wesentliche  Eigenschaft  ist, 
und  sollten  ihrethalben,  wenn  dies  überhaupt  nothwendig  ist,  ein  wenig  an 
Eleganz  opfern  und  weniger  hohe  Fussgestelle  und  grössere  .Metalldicken 
withlcn.  Die  schöne  Ausstellung  zeigt  die  grossen  Fortschritte,  welche  Deutsch- 
land in  der  Optik  und  Präzisionsmechanik  gemacht  hat.“ 

Wenn  Herr  Cornu  meint,  dass  man  in  den  Anastellungsabtheilungen  der  fremden 
Länder  vielfach  auf  ursprünglich  französische,  nach  unwesentlichen  .Modifikationen  mit 
fremdem  Namen  versehene  Modelle  gestossen  sei,  so  würde  das  nur  dann  ein  Vorwurf 
sein,  wenn  es  sich  um  unberechtigte  Nachahmungen,  unter  V'erschweigen  der  Ursprungs- 
idee,  handelte.  Soweit  deutsche  Erzeugnisse  in  I'rage  kommen,  kann  aber  liiervon 
keine  Rede  sein;  ohne  dass  damit  gesagt  werden  soll,  dass  deutsche  Mechaniker  und 
Optiker  nicht  auch  französische  V'orbilder  benutzten.  In  Deutschland  wird  eben  die 
fremde  Literatur  ebenso  sorgfältig  studirt  wie  die  eigene;  die  Fachzeitschriften  tragen 
den  Männern  der  Praxis  die  Ideen  des  Auslandes  wie  der  heimischen  (lelehrten  in 
kritischer  Beleuchtung  zu,  die  Staatslaboratorien  uittersuchen  sie  auf  ihre-  Brauchbarkeit, 
und  sie  werden  von  der  Technik  benutzt,  w enn  sie  nicht  durch  die  Patentgesetzgebung 
geschützt  sind.  So  hat  mancher  Vorschlag,  auch  solche  von  Herrn  Cornu,  Verwendung 
gefunden.  Viele  solcher  Vorschläge  französischen  und  anderen  Ursprungs  sind  in 
Deutschland  nicht  „nur  unwesentlich“,  sondern  sehr  wesentlich  verbessiTt  worden  und 
sie  haben  erst  durch  deutsche  Forschung  und  deutsche  Kunst  ihre  technische  Brauch- 
barkeit erfahren.  Andererseits  benutzen  französische  und  andere  Techniker  auch  deutsche 
Vorbilder,  und  wir  glauben  in  der  Annahme  nicht  fehlzugehen,  dass  manches  von 
dem,  was  die  deutsche  Präzisionstechnik  in  Paris  zur  Schau  gestellt  hat,  bei  den  Kol- 
legen anderer  Länder  Eingang  finden  wird.  Es  ist  kein  Vorwurf,  sondern  eher  ein  Lob 
für  ein  Volk,  wenn  es  sich  mit  den  Errungenschaften  anderer  Völker  bekannt  macht 
und  sie  weiter  ausgestaltet;  darauf  beruht  der  Fortschritt  der  wechselseitigen  Kultur, 
fianz  besonders  dürfte  dies  ai)er  von  einem  (iebiete  gelten,  wie  es  die  Präzisionstechnik 
ist,  und  zwar  wegen  ihrer  innigen  Verbindung  mit  der  Wissenschaft.  --  Anders  würde 
die  Sache  allerdings  liegen,  wenn  Eigenthumsrechte  Anderer  widerrechtlich  benutzt 
worden  wären.  Herr  Cornu  ist  nicht  nälier  darauf  eingegangen,  ob  und  in  welchen 
einzelnen  Fällen  dies  geschehen  ist.  Wir  sollten  meinen,  dass  die  internationalen  .Ab- 
machungen auf  dem  Gebiete  der  Pateutgesetzgebung  dies  heutzutage  verhinderten. 
Herr  Cornu  nimmt  nun  freilich  an,  dass  die  französischen  Techniker  in  Bezug  hierauf 
benachtheiligt  seien.  Wir  wissen  nicht,  ob  dies  so  ist,  können  es  uns  aber  kaum 
denken.  Sollte  dies  aber  wirklich  der  Fall  sein,  so  können  wir  ihnen  nur  wünschen, 
dass  gleiches  Recht  für  Alle  eingeführt  werde.  Soweit  die  deutsche  Präzisionstechnik 
in  Frage  kommt,  dürfen  wir  die  Versicherung  abgeben,  das«  sie  nur  mit  ritterlichen 
und  gleichen  W’affen  zu  kämpfen  wünscht. 

Herr  Cornu  führt  sodann  ilie  Eigenschaften  auf,  durch  welche  die  Erzeugnisse 
der  französischen  Präzisionstechnik  sich  auszeichnen,  welche  ihnen  die  Ueberlegenheit 
über  die  auswärtigen  Instrumente,  auch  auf  der  Pariser  Ausstellung,  gesichert  hätten, 
und  welche,  gewissermaassen  als  erbliche  Eigenschaften,  • sie  ihnen  auch  in  Zukunft 
.«ichem  würden.  Die  geistvollen  Bemerkungen,  die  Herr  Cornu  hieran  über  den  Ein- 
Huss  der  Rasse-Eigonthümlichkeiten  auf  den  Bau  wissenschaftlicher  Instrumente  knüpft, 
sind  nicht  ohne  Interesse.  Herr  Cornu  hält  es  indess  gleichwohl  geboten,  den  fran- 
zösischen Mechanikern  nach  zwei  Richtungen  Rathschläge  zu  ertheilen;  sie  belrt'lfen 
erstens  das  Zusammengehen  der  .Männer  der  Praxis  mit  den  Männern  der  theoretischen 
Forschung,  zweitens  die  stärkere  Ausbildung  des  SolidarltJltsgefühls  und  der  Unter- 
ordnung des  Einzelnen  unter  die  Interessen  der  Gesommtheit,  und  Herr  Cornu  schliesst 
seine  Ausführung  mit  den  dringenden  Mahnworten,  welche  Herr  Oberst  Laussedat  an  das 
Syndikat  der  französischen  Mechaniker  und  Optiker  gerichtet  hat.  Dieser  Theil  der  Einleitung 
des  Katalogs  verdient  besomlers  die  ernsteste  Beachtung  unserer  deutschen' Fachgenossen. 


104 


Itt  di«  Mtchanik  und  Optik  «ln  Handwtrk  oder  «in«  Kunct? 


DcQUeh* 

MerbtuilkArZtc. 


Das  Zusammenarbeiten  von  Theorie  und  Praxis,  dessen  Pflege  HerrCornu  seinen 
Ijandsleuten  empfiehlt,  haben  wir  in  Deutschland  seit  mehreren  Jahrzehnten.  Wir  haben 
Reichs-  und  Staatsinstitute,  deren  direkte  Aufgabe  entweder  die  Förderung  der  PrJl- 
zisionalechnik  ist  oder  die  durch  die  N'atur  ihres  Arbeitskreises  sie  indirekt  unterstötzen, 
wir  haben  in  der  Zeitschrift  für  Instrumenlenkunde  ein  Organ,  wie  es  in  keinem  Lande 
exislirt,  das  ausschliesslich  die  Hebung  und  Förderung  von  Mechanik  und  Optik  im 
Auge  hat,  und  wir  sehen  überall  die  stete  Verbindung  von  Mechanikern  und  Gelehrten 
BO  in  Fleisch  und  Blut  übergegangen,  wir  haben  so  augenffUlige  Resultate  von  den 
Vorzügen  dieses  Zusammenarbeilens,  dass  unsere  Prftzisionstechnik  auf  absehbare  Zeiten 
sicher  diesen  erproliten  Bahnen  folgen  wird. 

Wie  verhält  es  sich  nun  bei  uns  mit  dem  zweiten  Theile  der  Rathschläge,  die 
Herr  Cornu  seinen  Landsleuten  ertheilt?  Seit  fast  25  Jahren  vereinigt  die  Deutsche 
Oesellschafl  für  Mechanik  und  Optik  die  deutschen  Fachgenossen;  mancherlei  gemein- 
same und  das  Fach  fördernde  Kinrichtungen  sind  von  ihr  geschaffen.  Die  Gesellschaft 
hat  erzielt,  dass  den  deutschen  Mechanikern  und  Optikern  die  Gemeinsamkeit  ihrer 
Interessen  zum  Bewusstsein  gekommen  ist;  sie  hat  erreicht,  dass  sie  von  den  Behörden 
als  die  berufene  V'ertreterin  der  deutschen  Präzisionstechnik  anerkannt  worden  ist.  Die 
Gesellschaft  hat  auf  einer  Reihe  von  Ausstellungen  die  Vertretung  des  Faches  über- 
nommen und  sie  hat  überall,  in  Brüssel,  in  Berlin,  in  Chicago,  in  Paris  Erfolge  erzielt. 
Ganz  besonders  bat  die  Pariser  Ausstellung  den  Ruhm  der  deutschen  Präzisionstechnik 
in  das  hellste  Lieht  gestellt,  und  gerade  auf  dieser  Ausstellung  war  die  Idee,  von 
welcher  unsere  Kollektivausstellung  ausging  und  in  welcher  sie  duri'hgeführt  worden 
ist,  die  Vorführung  der  deutschen  Prilzisionstechnik  als  eines  einheitlich  geschlossenen 
Körpers.  Diese  geschlossene  Einheitlichkeit  hat  unserer  Kollektivausstellung  zum  Riege 
verholten  und  sie  hat,  wie  wir  aus  der  Einleitung  des  Herrn  Cornu  und  aus  dem  Um- 
stande, dass  die  französischen  Kollegen  denselben  Weg  künftig  wandeln  wollen,  wie- 
derum ersehen,  den  grössten  Eindruck  gemacht.  Ist  nun  diese  Solidarität  unter  den 
deutschen  Mechanikern  und  Optikern  wirklich  in  dem  .Vaasse  vorhanden,  wie  es  die 
Herren  Laussedat  und  Cornu  annehmen?  Wir  wollen  auf  diese  Frage  niehl  ein- 
gehen,  wir  wollen  annehmen,  dass  es  so  ist.  Wenn  es  aber  noch  deutsche  Mechaniker 
gehen  sollte,  die  von  dei'  Nothwendigkeit  einheitlichen  Zusammenhaltens  und  einer 
geschlossenen  Solidarität  noch  nicht  durchdrungen  sind,  so  miigen  die  Worte  der 
Uerren  Laussedat  und  Cornu  und  das  Vorgehen  der  framösischen  Kollegen  sie 
eines  besseren  belehren.  HW  können  ihnen  nur  das  alte  lateinische  Mahnwort  Zu- 
rufen: Diseite  moniti!  Ihr,  die  es  angeht,  lernt  daraus.' 


Ist  die  Mechanik  und  Optik  ein  Handwerk  oder  eine  Kunst? 

Geher  diese  Frage  hat  zwischen  dem  Preussischen  Handelsministerium  und  dem 
Vorstanil  der  D.  G.  f.  ,V1.  u.  O.  ein  höchst  interessanter  Schriftwechsel  stattgefunden. 
Wenn  auch  der  Herr  Handelsminister  sich  der  Anschauung,  welche  ihm  von  unserem 
Vorstände  vorgetragen  wurde,  nicht  angeschlossen  hat,  so  führte  doch  dieser  Schrift- 
wechsel zu  einer  erneuten  offiziellen  Anerkennung  der  Thäligkeit,  welche  die  D.  G.  f. 
M.  u.  O.  in  gewerblichen  Fragen  entfaltet  hat:  der  Herr  Handelsminister  hat  nämlich 
den  Handwerkskammern  empfohlen,  sich  bei  der  Abfassung  der  Aufgaben  für  die 
Lehrlings-  und  Meisterprüfung  mit  der  D.  0.  f.  M.  u.  0.  ins  Benehmen  zu  setzen. 

Wir  veröffentlichen  hiprunter  den  höchst  interessanten  Schriftwechsel. 


I.  Erlass  des  Handeismini.sters  an  die  D.  Q.  f.  M.  u.  0. 

Berlin,  den  4.  Febntar  1902. 

Hei  der  Ausführung  der  auf  die  (Organisation  des  Handwerks  bezüglichen  Be- 
stimmungen der  Reichs-Gewerbe-Ordnung  in  der  jetzt  geltenden  Fassung  ist  die  Frage 
hervorgetreten,  ob  das  (lewerbe  der  Mechaniker  und  Optiker  zum  Handwerk  zu  rechnen 
ist.  Von  einer  Reihe  von  Handwerkskammern  wird  diese  Frage  bejaht;  es  ist  mir  je- 
doch von  Werth,  bevor  ich  darüber  entscheide,  die  Auffassung  der  betheiligten  Berufs- 


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Hall  tt. 

I.  Jam  1903. 


Ift  dl*  M*cbaoik  und  Optik  «In  Handwerk  oder  ein*  Kaoat? 


105 


kreise  kennen  zu  lernen.  Den  Vorstand  ersuche  ich  daher  um  eine  KefHlÜKe  fitut- 
achtliche  Aeusserunf;  darüber,  ob  das  Gewerbe  der  Mechaniker  und  Optiker,  soweit  es 
nicht  rabrikm&ssi);  betrieben  wird,  als  zum  Handwerk  g-ehörig  zu  betrachten  ist. 

Der  Königlich  Preussiache  Minister  für  Handel  and  Oewerbe. 

gez.  Möller. 

An 

den  Vorstand  der  Deutschen  Gesellschaft 
für  Mechanik  und  Optik 
III.  Kl.  Hamburg, 


II.  Bericht  des  Vorstands. 


hl 

des  Uaigl.  Prtiiss,  Mlnisler  fir  Haadel  and  Bewerlie 
Hem  Mdlier,  Extiiluz, 

lerlia. 


Hamburg,  den  2tt.  I’ebruar  11)02. 

Ad<>)pbsbrn>'kA  4. 


Ew.  Exrellenz 

beehrt  sich  der  Unterzeichnete  Vorstand  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und 
Optik  auf  den  hohen  Erlass  vom  4.  d.  M.  (lila.  1)21)  wie  folgt  zu  berichten. 

Die  Krage,  ob  dos  Gewerbe  der  Mechanik  und  Optik,  soweit  es  nicht  fabrik- 
massig  betrieben  wird,  als  zum  Handwerk  gehörig  zu  betrachten  ist,  lltsst  sich  nicht 
ganz  leicht  beantworten,  da  es  sich  um  ein  Grenzgebiet  handelt.  Unter  Berücksich- 
tigung aller  Umstande  kann  aber  die  Frage  mit  aller  Entschiedenheit  dahin  beantwortet 
werden,  dass  das  Gewerbe  ein  Ä'unsf-Gewerbe  ist  und  mit  dem  wichtigsten  und  weitaus 
grössten  Theil  seiner  Lebensbedingungen  zu  Kunst  und  Wissenschaft  gehört. 

Mit  Ausnahme  der  fabrikmassigen  Betriebe,  die  in  unserem  Gewerbe  in  Deutsch- 
land noch  wenig  zahlreich  sind,  wird  das  Gewerbe  der  Mechanik  und  Optik  in  der 
weitaus  grössten  Mehrzahl  in  kleinen  Betrieben  ausgeübt,  mit  einem  Betriebsleiter  (meist 
dem  Inhaber)  an  der  Spitze  und  wenigen  Geholfen  und  Lehrlingen.  In  diesen  Betrieben 
kann  naturgemass  Theilung  der  Arbeit  nur  in  geringem  Maasse  stattfinden  und  es 
werden  an  den  Einzelnen  in  dem  weitaus  grössten  Theile  der  Falle  hohe  Anforderungen 
gestellt;  es  muss  von  dem  einzelnen  Mechaniker  und  Optiker  verlangt  werden,  dass  er 
wissenschaftliche  Instrumente  von  Anfang  bis  zu  Ende  selbständig  herstellen  kann. 

Nun  ist  es  zwar  zweifellos,  dass  die  Lehrlinge  in  unserem  Gewerbe  handwerks- 
massig  zunächst  ausgebildet  werden  müssen  und  dass  zum  Betrieb  des  Gewerbes  hand- 
werksmassige Fertigkeit  nothwendig  ist.  Aber  diese  Handfertigkeit  geht  weit  über  die 
Anforderungen  auch  des  gehobenen  Kunsthandwerks  hinaus.  Es  wird  nicht  nur  ein 
gewisser  Schönheitssinn  und  eine  Anpassung  an  den  wechselnden  Tagesgeschmack  wie 
im  Kunsthandwerk  verlangt,  sondern  die  Handfertigkeit  des  Mechanikers  und  Optikers 
(z.  B.  bei  den  feinen,  zu  wissenschaftlichen  Zwecken  dienenden  Kreistheilungen,  beim 
Schleifen  der  genauen  Libellen,  beim  Schleifen  und  Justiren  der  optischen  Linsen  und 
Prismen  u.  s.  w.)  muss  mit  wissenschaftlicher  Durchdringung  verbunden  sein.  Der  aus- 
übende Mechaniker  und  Optiker,  auch  der  Gehülfe,  muss  eine  Kenntniss  der  wissen- 
schaftlichen Instrumente  haben;  er  muss  wissen,  zu  welchen  Zwecken  sie  dienen  und 
welche  Anforderungen  an  sie  gestellt  werden.  Zu  diesem  Zwecke  ist  Kenntniss  der 
Instrumentenkunde  und  ein  nicht  unbeträchtliches  Eindringen  in  Mathematik,  Physik, 
Chemie,  Technologie  u.  s.  w.  erforderlich.  Es  ist  deshalb  von  der  Deutschen  Gesell- 
schaft für  Mechanik  und  Optik  schon  seit  langer  als  20  Jahren  mit  Erfolg  angestrebt 
worden,  dass  die  Lehrlinge  während  der  Lehrzeit,  noch  mehr  aber  der  Gehülfe,  nach 
der  Lehrzeit  und  nachdem  er  in  der  Praxis  erprobt  ist,  Fachschulen  besucht.  Die 
Fachschulen  für  die  Lehrlinge,  besonders  aber  diejenigen  für  die  Gehülfen  gehen  über 
das  I>ebrpensum  in  Handwerker-  und  Fortbildungsschulen  erheblich  hinaus.  Solche 
Fachschulen  bestehen  z.  B.  in  Berlin  und  Frankfurt  a.  M.  Die  auf  Anregung  unserer 
Gesellschaft  begründete  Fraunhofer-Stiftung  giebt  aUjahrlich  an  bedürftige  Gehülfen  zum 
Besuch  solcher  Fachschulen  Stipendien.  Der  Kursus  ist  meist  zweisemestrig. 


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106 


Vereine-  und  Perionennaclirichten, 


l>euUM*ti« 

Mecbanlkf^r-ZiR 


In  orhöhteni  Maasse  trifTl  das  Voretehendo  auf  die  Hotriebaloiter  äu,  niöjfcn  sie 
nun  Inhalier  oder  bezahlte  Werkstatlsvorsteher  sein.  Es  ^idobt  kaum  eine  grftaaere  Werk- 
»talt,  wo  nicht  entweder  der  Inhaber  eelbst  gründliche  wissenschaftliche  Kenntnisse 
besitzt  oder  sich  doch  die  Mitarbeit  wissenschaftlich  geschulter  Mfinner  gesichert  hat. 
Die  Falle,  in  denen  Betriebsleiter  unseres  Gewerbes  regelrechte  wissenschaftliche- Bildung 
und  auch  akademische  Grade  erworben  haben,  sind  schon  jetzt  nicht  selten  und  sie 
nehmen  mehr  und  mehr  zu. 

Aus  diesen  Gründen  ist  unter  den  Mitgliedern  unsen*r  Gesellschaft  für  Mechanik 
und  Optik  die  Ansicht  fast  durchweg  vorhanden,  dass  das  Gewerbe  der  Mechanik  und 
Optik  nicht  zum  Handwerk  gehört  und  dass  in  Folge  dessen  auch  die  bezüglichen 
Bestimmungen  der  Reichs-Gewerbc-Ordnung  in  der  jetzt  geltenden  Fassung  in  vielen 
Fullen  für  unser  Gewerbe  gar  nicht  zutreffen. 

Trotz  dieses  Standpunktes  hat  unsere  Gesellschaft  dem  Umstande  Rechnung 
tragen  müssen,  dass  die  einzelnen  Handwerkskainmem  das  Gewerbe  der  Mechanik  und 
Optik  zum  Hamlwerk  rechnen,  und  wir  haben  von  uns  aus  Einrichtungen  zur  lieber- 
wachung  des  Lebrlingswesens  getroffen,  welche  die  Anerkennung  von  Handwerkskammern 
gefunden  haben.  {Schluss  folgt.) 


Vereins-  und  Pereonennaohriohten* 


D.  G.  f.  M.  u.  O.  Abth.  Berlin.  E.  V. 
Bitzuiig  vom  13.  Mal  190*2.  Vorsitzender; 
Hr.  W.  Handke. 

Der  Vorsitzende  erstattete  ztiiiAcbet  Borlcbt 
Uber  die  Bitziing  des  Hauptvorstandes  vom 
23.  April  und  über  ihren  günstigen  Verlauf. 
Alsdann  wurde  die  Firma  Groos  & Graf  in 
den  Verein  aufgctiommen. 

Als  erste  tcchntsche  MiUhoilung  führte  Hr.  | 
G.  Halle  (Rixdorf)  oinen  von  ihm  konstruirten, 
für  den  W<>rks(attgobrauch  bestimmten  Apparat 
vor,  welcher  zur  Vergleichung  von  Linsen  mit 
einer  Normaliinse  dient  und  durch  Verbindung 
von  Fühihebel  und  Mikroimdermikroskop  die 
Ablesung  von  0,001  mm  ermöglicht.  Der  Ap- 
parat, welcher  allsoitiges  Interosse  erregte, 
wurde  hierauf  von  den  Anwesenden  eingehond 
besichtigt. 

Herr  Handke  zeigte  und  erklärte  eine 
Kühlvorrichtung,  bei  welcher  die  Ablosimg  nach 
jedem  Hube  um  7o  springt;  sie  dient  zurSum- 
mirung  der  Wügungen  an  einer  automatischen  | 
Waage,  deren  konstante  Belastung  75  kg  betrügt.  I 

Hr.  Blaschke  zeigte  die  in  dieser  Zeitsrhr. 
beschriebenen  Dübel  (S.  44)  und  den  Stichel- 
halter (S.  66)  vor. 

Sodann  wird  beschlossen,  das  diesjährige 
Stiftungsfest,  weil  es  das  25.  ist,  als  grössere 
Festlichkeit  zu  begehen;  die  Vorbereitungen 
werden  dem  H.-H.-H. -Ausschuss  Uhertragon, 
welchem  da«  Recht  der  Zuwahl  ertheüt  wird. 
Von  der  Veranstaltung  eines  Sommerausfluges 
wird  für  dieses  Jalir  abgesehen. 

Zum  Schluss  spricht  Hr.  Haenech  dem 
Vorsitzenden  die  (llOckwUnsehe  der  Abtheilung 
zu  seinem  25-jährigen  (icschäftsjubUuum  aus 


und  knüpft  hieran  den  Wiinsch.  das«  die  be- 
vorstehenden Summerferieii  dem  Vorsitzenden 
völlige  Kräftigung  nach  den  Anstrengungen 
des  verflossenen  Winters  bringen  mögen. 

BL 

Zweigverein  Halle.  Sitzung  vom 
21.  .Mai  1902.  Vorsitzender;  Hr.  U.  Kleemann. 

Als  Mitglieder  wurden  aufgenommen  die 
Herren  Block,  Bbert,  Huch,  Lehmann  und 
Rast.  Alsdnim  wurden  die  Kommissionen  ge- 
w'ählt,  welche  die  Vorbereitungen  für  den 
Xlll.  Mechanikertag  zu  treffen  haben,  und  zwar: 
I.  FisikommUsum:  die  Herren  Kleomatin, 
Baumgartei,  Block,  Hesse,  Schöning, 
U n b e k a n n t,  Wo  n n h a k.  2.  Empfafuitkommission. 
die  Herren  Dreefs,  Hacdickc,  Hesse,  May, 
Nordmann,  Schöning.  3.  FToAnun^lrom- 
tnUsion:  die  Herren  Hesse,  May,  Potzelt, 
Schöning.  4.  Kommission  für  Führung  der 
Damen:  die  Herren  Kertzinger,  Nordmanii, 
Schnabel;  eine  Reihe  von  Daineo  der  Mit- 
glieder hat  ihre  Mitarbeit  für  diese  Kommission 
zugesagt.  Im  Uobrigen  arbeiten  diese  Kom- 
missionen in  gcmeinacbuftlichen  Sitzungen. 

Ein  vom  Vorstand  eiugebrachter  Antrag,  der 
sich  gegen  die  neuerdings  vom  Finanzroinister 
ausgesprochene  Absicht  einer  vermehrten  Be- 
steuerung von  Gewerbe  und  Grundbesitz  richtet, 
fand  einstimmige  Annahme:  dieser  Antragiaut.et: 
•Die  Handwerkskammer  wolle  beschliesseii; 
Der  Herr  Minister  für  Handel  und  Gewerbe  ist 
zu  bitten,  in  Gemeinschaft  mit  dem  Herrn  Mi- 
nister für  die  Finanzen  baldigst  in  Brwäguug 
zu  ziehen,  wie  der  ungeruebteu  doppelten  und 
dreifacheu  Besteuerung  des  Gewerbes  und 


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It. 

I JiiBi  190? 


und  Pmon«nnachricht*a.  — KUio«r«  Mitth*iluofMi. 


107 


(iruodbesitzes  zu  begegnen  ist.**  Bbeiido  fand 
iia«'h  langer  Krörternng  folgender  Antrag  ein- 
stimmige Annabmo:  .Die  Mitglieder  der 

Denfdchen  tieeellachaft  fttr  Mechanik  und  OpUk, 
Zweigv,  Halle,  verpflichten  »ich,  keinen  Lohr- 
ting.'der  eine  Lehre  veri.taat.  in  einer  anderen 
Werkstatt  als  Lehrling  wieder  einzuHlollGn;  es 
kann  aber  eine  Aiiinahme  stattfinden.  wenn 
eine  Versammlung  dee  Zwoigvoreins  Halle  nach 
Erörterung  der  obwaltenden  HrOndo  damit  ein- 
verstnmlcn  ist.*  Schliesslich  wurde  noch  ein 
gomeinschafilicher  Spaziergang  an  einem  Sonn- 
tag-Nachmittag nach  Neu-Ragoczy  in  Aussicht 
genommen. 

Die  Firma  (L  («erlach  in  Warschau 
hat  am  11.  Mai  das  50-jiihrige  Bestehen  ge- 
feiert. Namens  der  D.  G.  hat  Hr.  Handke 
dieser  wohl  bedeutendsten  Vertreterin 
deutscher  Feintecbnik  in  Russland  die 
herzlichsten  Glückw'Qnsche  ausgesprochen, 
welche  an  dieser  Stelle  wiederholt  sein 
mögen. 


Kleinere  Mittheilungen. 

Apparat  zur  Herstellung  orlentirter 
Krystallechllfle  nach  E.  A.  Wülfliig 
▼on  R.  Fuess. 

Sach  einem  Pro»f>ekt. 

Der  Apparat  besteht  im  woseutlichon  aus 
2 Haupttlieiien : dem  Schleifdreifuss  und  dem 
LibeUeiidroifuss.  Der  Schleifdreifuss  steht  zu- 
nflchst  auf  2 Stellschrauben  T und  B,  welche 
diese  Bezeichnung  auch  auf  dem  Apparat 
tragen;  den  dritten  Stützpunkt  bildet  der  Kry- 
stüll  seihst,  welcher  auf  den  mit  der  Mutter  M 
feHtschraiibbaren  KrystalltrBger  k aufgekittet 
wird.  Dem  Apparat  sind  4 solcher  Krystull- 
trSger  Jt,  ...k«  mit  verschieden  geneigten  End- 
fl.^chen  beigegeben. 

Auf  den  Schleifdreifuss  wird  zur  Korrektur 
der  Lage  des  Krystalles  gegen  die  Schleifplatte 
der  Libclleiidreifuss  L auf  3 vorstehende  Stabl- 
pfannen  aufgesetzt.  Auf  L befindet  sich  eine 
empfindliche  Dosenlibelle  l,  welche  durch  die 
beiden  Mikrometerschrauben  r und  t eingestellt 
werden  kann.  Die  Mikrometerschrauben  sind 
in  ihrer  Steighöhe  und  ihrem  Abstand  vom 
dritten  Stützpunkt  des  LihollenfusBes  so  be- 
messen. dass  eine  einmalige  Umdrehung  beider 
Schrauben  einer  Neigung  von  P entspricht; 
denkt  inan  eich  den  Liheliendreifuss  in  symine- 
triseber  Lage  so  vor  sich  aufgestellt,  dass  die 
eine  Schraube  rechte,  die  andere  links  liegt 
und  der  dritte  Stutzpunkt  sich  gerade  vor  dem 
Beschauer  befindet,  dann  wirken  die  Schrauben 


in  der  Weise,  dass  bei  einmaliger  Umdrehung 
beider  Schrauben  im  gleichen  Drehiingssiniie 
eine  Neigung  des  Dreifuases  von  P von  vorn 
nach  hinten  oder  von  hinten  nach  vorn  erfolgt, 
wöhrend  bei  einer  einmaligen  Umdrehung  beider 
Schrauben  im  ootgcgengeaetxten  Sinne  diese 
Neigung  von  P von  rechts  nach  links  oder  von 
links  nach  rechts  erfolgt. 

Die  Arbeitsmethode  un  dem  Apparat  be- 
steht im  wesentlichen  darin,  dass  man  an  den 
aufgekilteteu  Krystall  zuerst  nach  Augenmuass 
eine  kleine  FlAche  anschloift,  alsdann  die  fehler- 
hafte Lage  dieser  FlAche  mit  Hülfe  <los  Gonio- 
meters bestimmt  und  nun  die  entsprechenden 
Korrekturen  mittels  der  Mikrometerschrauben  r 
und  t sowie  der  Stellschrauben  R und  T an- 
bringt, worauf  wieder  neu  geschlifTen  wird  u.  s.  w. 


Br  lasst  sich  mit  diesem  Apparat  eine  (iennuig- 
keit  innerhalb  2'  ohne  besondere  .Mühe  im*- 
reichen.  Für  die  Messungen  auf  dom  Ounio- 
raeter  dient  der  Halter  if.  welcher  auf  i\vu 
Zentrirkopf  gesteckt  wird,  ln  diesen  Halter 
wird  der  ganze  Schleifdreifuss  an  dem  Krystall- 
trAger  k oingespamit 

Zur  wirksamen  Benutzung  des  Libellcndrei- 
fueses  ist  eine  horizontale  Ebene  nuthweiidig. 
Diese  wird  durch  die  plane  starke  Glasplatte  O 
gebildet,  welche  auf  einem  eisernen  Konsul  IV 
ruht  und  mittels  der  Schrauben  8 ein  für  alle- 
mal horizontirt  werden  kann. 

Der  Apparat  wird  von  der  Firma  R Fuess 
in  Steglitz  hergestellt;  er  kostet  mit  Halter  für 
den  Schleifdreifuss  38  M l eine  Schleifscheibe 
aus  dickem  Spiegelglas  nebst  dazu  passendem 
eisernem  Wandkonsol  kostet  6,50  M- 

Das  Gewicht  des  Schleifdreifusses  in  Ausserst 
solider  und  stabiler  Ausführung  betrügt  160  g. 


i 

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108 


ICl*lD*r«  MHtb*ilun|«n. 


D«atKb« 

MwhiDlkw-Zic 


Nernatlampe  der  Allgemeinen  Elek- 
trlzUftta-Geeellaohaft,  Berlin. 

Nach  einem  liroepeht. 

Die  Nenietlampe,  Ober  die  t}creite  wieder- 
hult  berichtet  worden  ial  (dieee  ZeiUehr.  1898. 
8.  76  u.  84;  1901.  S-  97)  wird  jetst  in  zwei  Mo- 
dellen. dem  groaeen  .Modell  A und  dem  kleinen 
Model)  von  der  Allgeroeinen  Blektrizitota- 
(ieaellechari  in  den  Handel  gebracht.  Sie  wird 
jetzt  für  alle  Spannungen  zwiachen  100  und 
150  Volt,  aowie  zwischen  200  und  250  Voll  hcr- 
gestelll  und  erfordert  Stroroatttrken  von  0,25, 
0,5  und  1 Ampere  an.  Die  l.umpe  iat  in  allen 
Theilen  auawechselbar  und  beatehl  aus  Sockel, 
Brenner,  Widerstand  und  Garnitur,  Die  Widor- 
stAiide,  welche  die  Lampe  bei  Spannungs- 
schwankungen vordem  Durchbrennen  schützen 
sollen,  müssen  mindcslena  8%  der  Betrielis- 
spannimg  abanrbiren,  werden  somit  für  15  und 
20  Voll  hergeslollU  Kür  Gleichstrom  und 


Fräaersehlelflehre 
von  J.  E.  Reinecker. 

I).  K.  G.  M.  Nr.  150272. 

Mitgetheilt  von  W.  Klussniann  in 
Charlottenliurg. 

Hin  Krilser  muss  tiel  der  Arbeit  inflg- 
lichet  genau  laufen  und  alle  Zahne  sollen 
gleich  weit  von  der  Achse  entfernt  sein, 
damit  jeder  einzelne  Zahn  schneidet;  sonst 
hat  der  auf  einen  einzigen  kürzeren  oder 
ausgebrochenen  Zahn  folgende  bei  gleicb- 
mOssigem  Vorschub  des  Arbeitsstückes  oder 
des  KrBsers  die  von  dem  vorhergehenden 
nicht  geleistete  Arbeit  mit  zu  verrichten, 
also  bei  kürzeren  Zahnen  von  hinterdrehten 
I'Vasern  sofort  die  doppelte  Arbeit  zu  leisten. 
Das  Laufen  desFrüserzapfens  ist  leichtzukon- 
troliren,  weniger  leicht  das  Laufen  der  Zahn- 
spitzen. DiesemZwecke  dient  eine  derPirma 


Wccheelslrom  werden  verschiedene  Brenner 
angefertigt.  Die  folgende  Tabelle  cnthAlt  aus- 
zugsweise einige  numerische  Angaben;  die 
l.ichlsUrken  in  Hefnerkerzen  sind  in  der  Rich- 
tung senkrecht  zur  Achse  des  LeiichtkArpers 
und  zur  Lampenachso  gemessen. 

Tabelle; 


iipannuTig 

Volt 

(Aiorbirte 

Spannung 

im 

Wüifr$tand 

Volt 

0,25  Ampere 
Lieht- 

l Ampere 

Lieht- 

etärhe 

% bis  lüO 

Vi 

13.5 

1,65 

59 

1,70 

121  . 125 

15 

18 

1,73 

76 

1,64 

146  . L50 

15 

22 

1,70 

94 

1,59 

196  « 200 

20 

31 

1.61 

132 

1,51 

246  . 260 

20 

40 

1,56 

168 

1.48 

I J.  K Reinecker  in  Chemnitz-Gablenz  als 
D.  U. G.  M.  geschützte  Fraserschleiflehre.  Die 
Anwendung  dieses  Werkzeuges  ist  aus  der 
Figur  ohne  Weiteres  verständlich;  es  sei 
nur  bemerkl.  dass  in  die  Fraserbohrung 
eine  genau  passende  Zentrirscheibe  einge- 
setzt wird,  welche  an  dem  Halter  befestigt 
ist,  und  dass  die  eine  Kante  des  Halters 
gleichzeitig  zum  Prüfen  der  Fraserzahne 
auf  radialen  Schliff  dient.  In  Folge  der 
Benutzung  einer  Scheibe  ist  die  Lehre  also 
auch  für  Fraser  mit  Keilnuthen  verwendbar. 

Der  Preis  der  Lehre  mit  Je  einer  Zen- 
trirscheibe  von  16,  22,  27,  32  und  40  mm 
Durchmesser  betrügt  15,00  M.  ; Scheiben 
von  anderen  Durchmesseni  sind  besonders 
zu  bestelien  und  kosten  je  0,50  M. 


E.  0. 


Man  11. 

I Jtiai  190V. 


Klainar«  Mittbattungan.  — GlMtachnlacbaa. 


109 


Festes  Polirmlttel  für  Metalle. 

MtUüloiecKn.  Rundsch.  11»  S.  156-  1902. 

Man  achmilzt  8 bis  9 Th.  Stearin,  32  bis 
;w  Th.  Hammeltalp.  2 hi«  2'/,  Th.  Kolo- 
phonium und  2 bis  2Vx  Th.  Stcarinhl  zusammen. 
Nach  einpetretener  vollkuraniener  Dünoflüssip- 
keif  werden  4H  bis  60  Th,  fein  pejuilvortor 
Wiener  Kalk  unter  UmrUhren  hinzupefüpt;  die 
Masse  wird  unter  ständigem  Rühren  erkalten 
gelassen.  Das  Polirmittel  ist  In  gut  vor« 
flchlossmion  Büchsen  aufztihewahren. 

Bern,  det  Ref.  Wenn  der  Wiener  Kalk  nicht 
in  harten,  klingenden  Stücken  zur  Pulverung 
gelangt,  sondern  so  verwendet  wird,  wie  man 
ihn  hftutig  genug  vorfindet,  nftmlich  verwittert 
und  brOcklich,  so  hat  er  eine  nicht  viel  bessere 
Wirkung  als  gewöhnliche  Schlommkrelde. 

S. 


Glasteohnisohos. 

Klne  zur  UntersuchuDfp  der  Dichte 
&osserst  verdOonter  Lösunsren 
geeignete  Form  des  Dilatometers. 

Von  P.  Möller, 
itnn.  d.  Phyiik  7.  S.  2S6.  1902. 

Der  Apparat  stellt  im  wesentlichen  ein 
F^yknometer  mit  graduirter  Kapillare  dar. 
Die  Untersiichungsmethode  beruht  darauf,  dass 
die  beiden  Kumponenten  der  herzustellendcn 
hAsung.  also  s.  ß.  Kochsalz  und  Wasser,  in  dem 
Dilatometer  zunächst  getrennt  gehalten  werden, 
wobei  eine  indiflferente  Flüssigkeit,  etwa  Pe- 
troleum, als  trennendes  Medium  verwandt  wird, 
und  dann  die  bei  der  Vereinigung  eintretende 
Volumtlndening  gemessen  wird. 

An  der  Hand  beistehender  Figur  mögen 
die  wesentlichen  Theile  des  Apparates  be- 
sprochen werden.  Derselbe  ist  vollstAndig  aus 
Glas  herge.stellt  und  besteht  aus  drei  selhstAn- 
digen  Btücken : dem  etwa  350  tem  fassenden  Ge- 
lass A,  dem  Verschlussstuck  B und  der  Ab- 
leeekapillnrc  C Die  Vereinigung  der  getrenn- 
ten Theile  wird  durch  die  beiden  SchlitTe  a und 
6 bewirkt.  Da  als  indlfTereote  Flüssigkeit  Pe- 
troleum verwendet  wird,  muss  an  Stelle  des 
sonst  üblichen  Fettes  zur  Dichtung  der  Schliffe 
eine  in  Petroleum  unlösliche  Substanz,  z.  B. 
zAhflUssige  Melasse,  aogewendet  wenlen.  Um 
die  Schliffe  gegen  jede  [..ockerung  zu  sichern, 
werden  eie  durch  geeignet  angebrachte  Gummi- 
bAnder  zusammengepresst.  Nahe  der  kreis- 
förmigen OefToung  (Durchmesser  3 cm)  des  Ge- 
f’Assee  sind  in  einer  Horizontalcbene  in  gegen- 
seitigem Abstand  von  120^  drei  waagerecht  nach 
innen  ragende,  2 mm  lange  Stückchen  Ptatin- 
drabt  eingeschmolzen,  auf  welche  ein  Draht- 


ring aufgelegt  werden  kann,  an  dem  das  zur 
Aufnahme  der  Substanz  bestimmte  SchAlcben 
befestigt  wird. 

Das  V'orschlussstflck  £ trAgt  ausser  dem  zur 
Aufnahme  der  Kapillnre  dienenden  Schlilf  eine 
zum  Nachfullen  geeignete  Vorrichtung  D.  Diese 
ist  nach  Art  der  bekannten  TropfflAschchen  der 
Apotheken  in  der  aus  der  Figur  ersichtlichen 
Anordnung  konstruirt.  Durch  Drehen  der  fast 
zylindrischen  Glasröhre  f um  ihre  Vertikalachse 
aus  der  gezeichneten  Stellung  in  eine  beliebige 
andere  (durch  Punkte  angedeutel)  tritt  an 
Stelle  der  nuthartigen  Erweiterung  des  Zylinder- 
mantels der  Zylindermantel  selbst  vor  die 
Oetfnung  o und  verschliesst  dieselbe.  Der 
oberste  Thoil  dos  Zylindermauteis  wird  als 
Trichter  benutzt.  Auf  der  Glaswand  der  Ka- 
pillare wurde  eine  Millimeterthellung  oingeAtzt 
und  die  Röhre  in  Bezug  auf  diesen  Maassstab 
sorgfAltig  kalihrirt. 

1 


PiR.  I. 

Die  beiden  Figuren  2 stellen  die  Art  der 
Befestigung  des  für  die  Substanz  bestimmten 
SchAlchens  dar,  die  so  eingerichtet  sein  muss, 
dass  sie  von  aussen  gelöst  werden  kann.  Das 
Schälchen  besteht  aus  der  Kalotte  einer  kleinen 
Glaskugel.  Ein  Henkel  aus  Platindraht,  der 
oben  zu  einer  Oese  a gebogen  ist.  dient  zum 
AufhAngen.  Die  Befestigung  im  Apparate  ge- 
schieht an  einem  kleinen  Träger,  der  ln  folgen- 
der Weise  konstruirt  ist.  Aus  kräftigem  Platin- 
draht ist  ein  Ring  r gebogen,  der  gerade  in 
die  Oetfnung  dos  GefAsaes  A passt;  die  beiden 
Enden  des  Drahtes  sind  zuu.lchstein  BtUckchen 
vereinigt  senkrecht  zur  Ebene  des  Ringes  nach 
oben  geführt.  T)arauf  laufen  sie  in  horizon- 
taler Richtung  gabelartig  auseinander  und 
enden  in  zwei  kleinen  HAckehen  h,  auf  welche 
ein  Biaenstäbchen  e,  dtts  in  ein  dünnes  Glas- 


110 


Glat1*chiü»cbM. 


Dtitseb* 


röhrchen  eingeachmoUon  iot.  aufg^ele^t  worden 
kann.  In  der  Mitte  den  RisonstltbHien^«  ist  an 
seinem  Glasmaiitel  senkrecht  zur  liiini^sachse 
desselben  ein  kurzes  Stuck  Flatiiidraht  d be> 
festigt.  Von  der  Vereinigungstelle  m der  Draht- 
gabel ist  ein  weiterer  Draht  iu  der  Mitte 
zwischen  beiden  Zinken  gegen  das  Kisenstnb- 
chen  zu  gebogen,  der  sich  aber  in  der  Nahe 
des  letzteren  nach  abwArts  wendet  und  in  eine 
schief  stehende  Ooso  6,  die  ihre  Oeffnung  dom 
RisenstAbchen  zukehrt,  auslAuft.  Der  am  Risen- 
stAbchen  befestigte  Draht  d wird  durch  diese 
Oese  gesteckt  und  bildet  in  seiner  Vereinigung 
mit  derselben  einen  Haken , in  dem  der 
das  Schftlchen  tragende  Henkel  hängt.  Wird 
das  Kisenstftbchen  aus  seiner  Lage  gehoben 
und  damit  der  an  ihm  befestigte  Draht  aus  der 
Oeeo  b gezogen,  so  gleitet  der  Henkel  über  die 
schief  stehende  Oese  nach  abwärts,  dos  BchAl- 
chen  sinkt  in  das  Lösungsmittel  hinab.  Du  au 
dem  Schälchen  haftende  Petroleumtropfen  leicht 
die  Auflösung  von  Saizkörnchen  verhindern 
könnten,  so  ist  am  Kunde  des  Schälchens  ein 
mit  dem  Träger  verbundenes  Goldkettchen  g 
von  geeigneter  Länge  befestigt,  sodaas  das 
Schälchen  nach  Lnsimg  der  beschriebenen  Auf- 
hängevorrichtung in  vertikaler  Stellung  im 
Wasser  schwebt,  die  Salzkörnchen  also  unter 
dem  anhaftenden  Petroleum  weg  ins  Wasser 
gleiten  können. 

Die  Versuche  gehen  in  folgender  Weise  vor 
sich  Dos  Salz  und  das  zum  grössten  Theil  mit 
Wasser  gefüUto  Dilatometer  wird  mit  der 
nöthigen  Genauigkeit  abgewogen,  das  Salz- 
schälchen an  seinem  Träger  befestigt  und  dieser 
in  den  Apparat  eingesetzt.  Darauf  worden  die 
Schliffe  zusammengefUgt  und  das  Dilatometer 
mit  Petroleum  durch  den  NachfUllzyllnder  ge- 
ffllit,  dieser  aber  zunächst  nicht  verschlossen. 
Dann  bringt  man  den  Apparat  in  einem  ge- 
eigneten Schutzgefäss  in  ein  Waaserbad,  welches 
die  Erzielung  einer  konstanten  Temperatur  für 
den  ganzen  Verlauf  des  Versuches  gestattet 
Ist  die  Temperatur  längere  Zeit  konstant  ge- 
wesen, so  wird  durch  Ansaugen  der  Petroleum- 
faden iii  der  Kapillare  in  geeigneter  Höhe 
eingestellt  und  durch  Drohen  des  Nachfüli- 
Zylinders  das  Dilatometer  geschlossen.  Dann 
wird  mittels  eines  Fernrohres  die  Stellung  dos 
PotroIoumfadoiiH  in  der  Kapillare  abgelescn. 
Durch  momentano  Erregung  eines  passend  auf- 
gcstelUcn  Elektromagneten  wird  das  Eisen- 
stäbchen e eedann  gehoben  und  so  das  Schäl- 
chen aus  seiner  Befestigung  gelöst  und  der 
Auflösungsprozess  eingoleitet.  Man  unterstützt 
denselben  durch  oszUIirende  Rotation  des  Dila- 
tometers um  eine  zentrale  Achse.  Ist  die  Auf- 
lösung des  Balzes  beendet,  so  wird  die  Stellung 
des  Petroleumfadens  in  der  Kapillare  wiederum 
ubgeleseii.  Die  Differenz  zwischen  erster  und 


zweiter  Ablesung  giebt  dann  unter  Anbringung 
der  nöthigen  Korrektionen  die  Kontraktion  der 
Lösung.  Auf  die  weiteren  Einzelheiten  kann 
hier  nicht  näher  oingegungen  werden.  Hm. 


Reckmann-ThermoiDeter  mH  Hülfe- 

thelluDg:. 

Von  D.  Siebert  Ü Kühn. 

Chem.-Ztg.  2G,  S.  337.  1902. 

Heim  Arbeiten  mit  Reckmann-Thermonieterti 
ist  08  oft  eine  mühsame  und  zeitraubende  Sa4!he, 
einigermaassen  genau  soviel  (juecksHher  in  das 
zylindrische  Reservoir  am  oberen  Ende  der 
Kapillare  Uberzulassen  und  abzuklopfen,  dass 
die  Miltcltemperatur  des  Intorvallcs,  innerhalb 
dessen  das  Thermometer  gebraucht  werden 
soll,  in  die  Mitte  der  eigentlichen  Thermometer- 
skalo fällt.  Das  von  den  Verfassern  konstniirte 
und  in  den  Handel  gebrachte  (Firma  D.  Siebert 
& Kuhn,  Kassel)  Beckmann-Thermometer  ge- 
stattet, die  Einstellung  auf  ein  bestimmtes 
Temperaturintervall  resp.  eine  bestimmte  Tem- 
peratur in  bequemer  und  aichcror  Weise  aus 
Zufuhren.  Dies  wird  ermöglicht  durch  eine 
unter  dom  zylindrischen  Reservoir  angebrachte 
Hülfstheihing,  welche  ausserdem  zu  kontroliren 
gestattet,  auf  welchen  Grad  das  Thermometer 
beim  letzten  Gebrauch  eingestellt  war.  Man 
kann  in  Folge  dessen  auch  sofort  feststellen, 
ob  man  (Quecksilber  ab-  oder  zuzulassen  hat. 
Die  llUlfstheiiung  ist  so  eingerichtet,  dass,  wenn 
z.  B.  beim  .Ablassen  durch  Erwärmen  das  Queck- 
silber in  dem  zylindrischen  Reserv’oir  in  <lem 
Augenblick,  wo  der  .Meniskus  auf  50^  zeigt, 
abgekiopft  wird,  die  Mitte  der  in  0®,01  C go- 
theilten  Skale  der  Temperatur  50®  C entspricht. 
Auf  diese  Weise  ist  man  in  der  Lage,  durch 
einmaligei  Abtrennen  der  Quecksilbersäule  im 
Heeervotr  ohne  jedes  weitere  Abklopfen  klei- 
nerer Quecksilherperlen  sofort  die  gewünschte 
Einstellung  des  Instruments  zu  erreichen.  Muss 
Quecksilber  in  das  Keser\  oir  abgelassen  w erden, 
so  bringt  man  durch  Neigen  des  Thermometers 
nach  vorn  das  (Quecksilber  im  oberen  Theile 
ries  Reservoirs  zum  Anschluss  an  den  Faden, 
dann  erwärmt  inan  mittels  Spiritus-  oder  Gas- 
flamme das  Quecksilbergefäss  so  lange,  bis  der 
gewünscht«  (irad  an  der  HUlfsthoÜung  erreicht 
ist.  Durch  einen  plötzlichen  Ruck  nach  unten 
oder  leichtes  Klopfen  auf  eine  Tischplatte  wird 
das  übrige  Quecksilber  auf  einmal  vom  Faden 
ahgetrmmt,  und  der  im  Moment  des  Abtrennens 
angezeigte  Grad  auf  der  Hulfstheilung  wird 
vom  Fudenende  in  der  Mitte  der  Skale  an- 
gezeigt. Soll  Quecksilber  aus  dom  Reservoir 
zurUckgebracht  werden,  so  bringt  man  gleich- 
falls durch  Erwärmen  des  Quecksilhergefässes 
den  Faden  zum  Anschluss  an  die  im  Reservoir 


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B«ft  1t. 
t.  Jual  i»M. 


GlaitachnlicbM. 


111 


befindiiche  QuprkMlbormmi|;o,  durch  Ab- 

kohlen  soviel  einziehen,  bU  der  gewünschte 
(irad  erreicht  ist,  und  trennt  wieder  ab  wie 
üben.  Dieses  Tliermorouter  ist  auch  zu  kalori* 
metrischen  Bestinituuugei)  gut  zu  verwenden. 
iUsselhe  wird  von  der  gonaunteii  Kirma  auf 
Wunsch  auch  in  kleineren  Dimensionen  an- 
^refertigt  Rm. 


Vorlagen  für  fraktlonirte  Destillation 
Im  Vakuum. 

Von  M.  H.  Palomaa. 

Chem.-Ztg.  20,  S 337.  1902. 

Das  hhufig  vorkommende  ündlchtwerden 
der  gebräuchlichen  Vakuumvorlagen  vcranlosste 
den  Verf.,  eine  sehr  praktische  Form  einer 
Vorlage  zu  konstruiren,  bei  welcher  jede  stö- 
rende Beeinflussung  dos  luftdichten  Schlusses 
der  Dichtungstheile  durch  Drehen  u.  dg),  voll- 
kommen vermieden  ist.  Bei  diesem  Apparate 
werden  die  Vorlagen  durch  magnetische  Ein- 
wirkung von  aussen  in  bequemer  und  sicherer 
Weise  auagewechselt.  Die  Vakuiimglocke  hat 
zwei  Tuben;  der  obere  dient  zur  Einruhrung 
des  Destillates,  der  seitliche  zum  Verbinden 
der  Glucke  mit  der  Luftpumpe.  Das  Destillat 
tropft  in  einen  kleinen  Trichter  mit  seitlichem 
Abflussrohr,  welcher  auf  olner  vertikalen  Achse 
drehbar  aufsitzt  und  mit  einer  nahe  bis  an  den 
Mantel  der  Vakuumglocke  reichenden  Magnet- 
nadel fest  verbunden  ist.  Um  diesen  Trichter 
herum  sind  im  Kreise  die  zylindrischen  Auf- 
fangogefässe  angeordnet.  Durch  Annäherung 
eines  kräftigen  Magnotpoles  an  das  gogenpolige 
Ende  der  mit  dem  Trichter  verbundenen  Nadel 
und  vorsichtiges  Entluugführeii  am  Mantel  der 
Glocke  kann  man  leicht  das  Ablaufrohr  des 
Auffangetrichtors  im  Innern  der  Glocke  von 
Vorlage  zu  Vorlage  drehen.  Der  Apparat  ist 
gesetzlich  geschützt  und  ist  von  der  Firma 
.Max  Knehler&  .Martini  (Berlin)  zu  beziehen. 

Bm. 


Eine  Fehlerquelle  bet  Verwendung 
TOD  Bürettensohwlmmem. 

Von  H.  Thielo. 

Zeitschr.  f.  off.  Ckem.  G.  8.  172  nach  Zeitichr. 
f.  analyt.  Chtm.  41.  3.  110.  1902. 

Da  man  bei  der  Verwendung  von  Büretten- 
Schwimmern  in  Wirklichkeit  nicht  djw  Volumen 
misst,  welches  zwischen  zwei  Eiuatellungeu  der 
Schwiminermarke  liegt,  sondern  dasjenige, 
welches  zwischen  den  den  beiden  Einstellungen 
entsprechenden  FlUssigkeitsmenisken  im  Bü- 
relteiirohr  cntbalten  ist,  so  ergiebt  sich,  dass 
«las  mit  dem  Schwimmer  ermittelte  Volumen  | 
zwischen  zwei  TbeiUtricben  der  BUretie  uur  I 


dann  dem  wahren  Volumen  ontsprecheu  wird, 
wenn  die  Bürette  vollkommen  zylindrisch  ist. 
Nimmt  man  nümlich  an,  die  Bürette  sei  konisch 
und  z.  B.  nach  oben  zu  enger  gestaltet,  so  ist 
offenbar  das  zwischen  zwei  Menisken  enthaltene 
FlUsslgkeitsvolumen,  d.  h.  dasjenige,  welches 
wirklich  aus  der  Bürette  abgelassen  wird, 
kleiner  als  dasjenige,  welches  durch  die  beiden 
Einstellungen  der  eine  Strecke  unter  dem  Me- 
niskus liegouden  Schwiromermarke  definirt  Ist. 
und  zwar  ist  der  Unterschied  zwischen  beiden 
Volumina  um  so  grösser  resp.  kleiner,  je  grösser 
resp.  kleiner  die  Entfernung  der  Schwimmer- 
marke vom  Meniskus  am  Kopf  des  Schwim- 
mers ist.  Der  Verf.  fand  bei  einer  Bürette  von 
60  cem  Inhalt  einen  Miuderworth  von  0,83  ®/©. 
Beim  Kugelschwimmer  liegen  die  Verhältnisse 
am  günstigsten.  Als  einfachste  und  sicherste 
Ablesung  empfiehlt  sich  immer  die  am  tiefsten 
Punkte  des  freien  Flüssigkeitsmeniskus  unU^r 
Anwendung  geeigneter  Blenden.  Rm. 

Gebrauchsmuster  fQr  glasteehulsche 
Gegenst&nde. 

Klasse: 

12.  Nr.  173447.  Bohrer  mit  polypeuartigeu 
hohlen  Saugarmen,  ü.  Müller,  Ilmenau. 
7.  3.  02. 

Nr.  173478  Trichter  mit  abnehmbarem,  durch 
Gummiring  verbundenem  und  abgedichtetem 
Siebeinsafz.  F.Hugershoff,Leipzig.24.3.02. 
30.  Nr.  173563.  Für  bakteriologische  Zwecke 
bestimmter  Abfüllheber  mit  einem  mit  dem 
Heberohr  durch  einen  Dreiweghahn  ver- 
bundenen Saugarm,  an  dessen  oberem  Ende 
das  Saugrohr  ebenfalls  mittels  eines  Drei- 
weghahus  angeschlossen  ist.  \V.  Buaila, 
Sulina.  29.  3.  02, 

Nr.  173435.  Glasspritzc  mit  RUcktaufkanQle. 
H.  Kellner,  Grüfonroda.  24.  2.  02. 

42.  Nr.  171111.  Glas  zur  Bestimmung  dos  Fett- 
gehaltes der  Milch  u.  dgl.  nach  dem  Ver- 
fahren von  Dr.  N.  Gerber,  mit  einer  die 
direkte  Anwendung  der  Kallbrirung  ent- 
behrlich machenden,  getrennt  anzuorünenden 
Ableeovorrichtung  J.  Greiner,  München. 
31.  1.  02. 

Nr.  172863.  Beckmann’sches  Thermometer  mit 
bezifferter  Hülfsthoilung  unter  dem  oberen 
zylindrischen  Quecksilbergefliss.  Siebert 
& Kuhn,  Kassel.  1.  3.  02.  (s.  3-  110.) 

Nr.  172892.  Apparat  zur  Bestimmung  des 
Niederschlage  von  Flüssigkeiten,  mit  unter 
der  Messröhre  augeordiietem,  durch  Hahn 
absperrbarem  Bodensatzraum.  F.  O.  R. 
(ioetze,  Leipzig.  15.  3.  02. 

Nr.  172682.  In  einem  Schutzrohr  aus  Glas, 
Zelluloid  u.  dgl.  ungeordnetes  Ärztliches 
Thermometer.  C.  Richter,  Berlin.  10.  2.  02. 


112 


Deataeh« 

M*ctunlk«r-Ztt 


OlaslaehaiacbM. 


Nr.  173136.  Apparat  fQr  Schnielzpuiiktlieatim* 
mungen  und  Tbermometervergleichungeii , 
aus  einem  mit  Beobachtimgu^lTnungen  und 
Oefl'nuügeii  zur  Aufnahme  vouThermometem, 
iSchmelzpunktröbrcheii  oder  Thermo -Ble' 
meuteu  versehenen  festen,  guten  Wiirme- 
Itiiter.  F.  Hugershoff,  Leipzig.  19.  3.  02. 

Nr.  173825.  Aus  einem  kommuniztrenden 
R^hrenpaar  mit  Sperrflüssigkeit  bestehender 
Apparat  zum  selbstthfitigen  Reguliren  der 
(iasentwicklung  bei  chemischen  Prozeeaen, 
mit  zu*  und  abgehenden  Gasen  resp.  Flüs* 
sigkeiten.  J.  Deiglmayr.  München. 27. 12.01. 

Nr.  178906.  Thermometer  mit  von  sogenanntem 
Metallmehl  umgebenem  Quecksilbergefüss. 
G.  A.  Schultze.  Berlin.  20.  3 02. 

Nr  173924.  Thermometer  mit  doppelseitig  ab- 
lesbarer Skale.  \V.  Uebe,  Zerbst,  29.  3.02. 

Nr.  174280.  Aerztliche  und  andere  Binschluss* 
thermometer,  bei  welchen  der  Skalentheil, 
auf  dem  die  Kapillarröhre  liegt,  der  Lange 
nach  mit  einem  farbigen  Untergrund  (Strich, 
Streifen  u.  dgl.)  versehen  ist.  Derselbe. 
10.  8.  02. 

Nr.  174033.  Anordnung  von  drei  Kontakt- 
drahten au  Thermometern,  um  eine  erreichte 
höchste  und  tiefste  Temperatur  anzuzoigen. 
Frhr.  V.  Schleinitz,  Kriewald  b.  Nieboru- 
witz.  2.  4.  02. 

Nr.  174109.  Vorrichtung  zur  Regulirung  der 
Gaszufuhr,  bei  welcher  die  Kapillare  mit 
dem  Quecksilber  durch  den  Gosstrom  ab- 
gekühlt  wird.  C.  Fritsch  e.  Leipzig.  18.3.02. 

Nr.  174030.  Bürette  mit  seitlich  angebrachtem 
engeren,  mit  Theilung  versehenen  Messrohr. 
G.  Zimroormann,  Sttttzerbach.  1.  4.  02. 

Nr.  174264.  Butyromnter  mit  abnehmbarer 
Skale  zum  Aufsetzen  einer  verengten  Skale. 
Langguth  & Schümm,  Ilmenau.  10.2.02. 


Wegtv  liawnmangeU  fiUH  di«  t*at*^HtMchau 
in  di«$er  Nummer  atu. 


Patentliste. 

Bis  zum  12.  Mai  1902. 

Klasse:  Aiimeldungeu. 

21.  U.  1993.  Schaltung  des  .Ankers  von  Motor* 
Kiektrizitatszahlern.  Union  Kl. -Ges.,  Berlin. 
0.  3.  02. 

S.  14  442.  Polarisutionsrelais.  A.  L.  Shep- 
liurd,  London.  9.  1.  01. 

G.  16  470.  .Messgerüth  zur  Bestiimnimg  des 
PhascnvtiiHchiebungswiukeis  zwischen  zwei 
wechselnden  oloklromotorischen  Kräften.  A. 
Grammunt,  Pont-de-Cherny,  Isero,  Frankr. 
14.  1.  02. 


— PstantUst«. 

82.  R.  14  258.  Vorfahren  und  Presse  zur  Her- 
stellung gepresster  Linsen  u.dgl.  aus  flüssiger 
Glasmasse.  A.  Hückl,  Neu*Mitrovic,  Böhmen. 
7.  5.  00. 

C.  9 779.  Vorrichtung  zum  Abschneiden  von 
Glasröhren.  H.  Cook,  Mac  Keesport,  V.  8t.  A. 
15.  4.  01. 

H.  25  496.  Verfahren  zur  Herstellung  von 
gleich  Hchw'eren  und  gleichen  Fossungsraum 
besitzenden  Hohlglasgegenständen  mittels 
der  Glasblasmoscbine.  U Hilde,  Rosewein 
i.  8.  26.  2.  01, 

42.  W.  17  888.  Bntfernungs- oder  Winkelmesser. 
J.  Waddel,  Glasgow,  Schottl.  8.  7.  01. 

8cb.  18  111.  Entfernungsmesser  mit  einem 
festen  und  einem  stellbaren  Spiegel.  K. 
Bchueider,  Fulda.  19.  12.  01. 

49.  L.  15  931.  Selbstthatige  Gravirmaschine. 
The  Linotype  Cy.  Ltd.,  London.  20.9  01. 

Erthsilufsn. 

21.  Nr.  132  108.  Schaltungsweise  des  Mikro* 
phonempniDgers  bei  abgestimmten  funken- 
telegraphischen  Stationen,  u.  Zusatz  dazu 
Nr.l32l09.  Allg.  Elek  triz  itftts- Gesel  I- 
schaft,  Berlin.  26.  4.  01  u.  12.  7.  01. 

Nr.  132  007.  Verfahren  zur  Beseitigung  der  hei 
Drehstromzühlcm  durch  die  Hülfskrafle  ver- 
ursachten Störung.  Dieselbe  29.  9.  01. 

Nr.  132  277.  BlektrizitAtszahler  für  mehrere 
Tarife.  C.  R.  Loubery  u.  C.  F.  Baudry, 
Paris.  23.  5.  01. 

Nr.  132  353.  Vorrichtung  zur  Regelung  der  Am* 
perewlndungen  in  Hauptstromwlckeluugen 
von  Wechselstrom  • Meseger&then.  Union 
EL-Ges.,  Berlin.  24.  10.  01. 

Nr.  132  417.  Elektrisches  Massgerüth.  H.  P. 

Ball,  New  York.  23.  1.  01. 

Nr.  182  243.  Einrichtung  zur  Erzeugung  von 
Röntgenstrahlen.  S.  Rindauer,  Budapest. 
22.  2.  01. 

42-  Nr.  132  328.  Apparat  zur  Bezeichnung  des 
Mittelpunktes  sphärischer  Linsen.  J.  West, 
Dalston,  H.  J.  W’.  Raphael,  Shepherds 
Bush,  u.  H.  L.  Ettinghausen,  London. 
23.  6.  01. 

Nr.  132  432.  Objektträger  für  Mikroskope. 

H.  Albrocht,  München.  30.  7.  01. 

Nr.  132H49.  Abgekürztes  Quecksilberbarometer. 
A.  S.  Davis.  Roundhay,  Leeds,  Grfscb.York. 
12.  3.  01. 

49.  Nr.  132057.  Selbstthätige  Gravirmaschhie. 

The  Linotype  Cy.  Ltd.,  London.  21.  9 01. 
"4.  Nr.  1.32 146.  Schullrichtungsaiizeiger.  E.  T. 
Bloch,  Kopenhagen.  3.  3.  01. 


Knr  die  Redaktion  verantworUlch : A.  Blaiebke  in  Berlin  W. 

Verlag  ?uB  Jtillua  H|iringer  ln  Berlin  N.  — Oriiok  von  Ktnl)  Ureyer  io  Berlin  SWT. 


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Deutsche  Meehanlker-Zeltung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde 

aikd 

Organ  fUr  die  gesammte  Olasinstnunenten  - Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion;  A.  Blaschke,  Berlin  W.,  An  der  Apostelklrche  7b. 


Nr.  12,  I,->.  Juni.  1902. 

Nachdmek  nur  mit  Oenehmlfrnnfc  der  Redaktion  ireitattet. 


Ist  die  Mechanik  und  Optik  ein  Handwerk  oder  eine  Kunst? 

(ScUku) 

Es  wßrde  aber  als  eine  grosse  Erleichterung  empfunden  werden,  wenn  zu- 
sl.ändigeii  Ortes  das  Gewerbe  der  -tlechanik  und  Optik  als  nicht  zum  Handwerk  gehörig 
erkl.lrt  werden  würde,  und  eine  Entscheidung  eines  Hohen  Kilnigl.  Preuss.  Ministeriums 
für  Handel  und  Gewerbe  in  diesem  Sinne  würde  dieser  Auffassung  auch  in  anderen 
deutschen  StaJiten  zweifellos  die  Wege  ebnen. 

Die  .Mechanik  und  Optik  bedarf  zu  ihrer  Entfaltung  und  Auswirkung  eines  möglichst 
grossen  Maasses  von  Freiheit,  sie  vertrügt  Einschrftnkungen  durch  gesetzliche  Verfügungen 
nicht  ohne  Schädigung  ihrer  Interessen.  Bei  dem  Umstande,  dass  im  Bezirke  einer 
Handwerkskammer  die  Anzahl  der  mechanischen  und  optischen  Werkstätten,  von  denen 
häufig  einzelne  einen  Weltruf  geniessen,  stets  eine  verhältnissmässig  kleine  sein  wird, 
liegt  aber  die  Gefahr  nahe,  dass  Anordnungen,  welche  die  Handwerkskammer,  unter 
für  unser  Gewerbe  gar  nicht  zutreffenden  Gesichtspunkten,  für  das  Handwerk  im  Allge- 
meinen beschlossen  hat,  durch  wortgetreue  Anwendung  auf  unsere  Betriebe  tlieses 
schädigen  und  einengen.  Ein  Beispiel  dafür  ist  der  Versuch  der  Handwerkskammer 
Halle  a.  S.,  den  von  ihr  aufgestellten  Normal-Lehrvertrag  auch  den  Mechanikern  ihres 
Bezirkes  aufzuzwingen,  obgleich  er  in  mehreren  wichtigen  Punkten  für  unser  Gewerbe 
gänzlich  unzutreffend  ist. 

Von  grosser  Wichtigkeit  für  die  zu  treffende  Entscheidung  ist  aber  der  Umstand, 
dass  die  Deutsche  Gesellschaft  für  .Mechanik  und  Optik  seit  .Jahrzehnten  seihst  dafür 
gesorgt  hat,  dass  in  unserem  Gewerbe  in  Bezug  auf  die  Ausbildung  der  l.ehrlinge  mit 
grösster  Sorgfalt  verfahren  worden  ist,  und  dass  sie  dabei  mitberathen  war  durch 
.Männer  der  Wissenschaft,  welche  in  Folge  ihrer  beruflichen  Thätigkeit  ein  zutreffendes 
Urtheil  darüber  haben,  welche  technischen  Leistungen  für  die  Herstellung  brauchbarer 
wissenschaftlicher  Instrumente  erforderlich  sind. 

Die  Deutsche  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik  hat  stets  unter  ihren  .Mit- 
gliedern eine  grosse  Zahl  von  V'ertretern  der  mathematischen  und  physikalischen  Wissen- 
schaften gesehen,  und  dem  dadurch  herbeigeführten  Zusuininenarbeiten  von  Praktikern 
und  Theoretikern,  von  Produzenten  und  Konsumenten,  verdankt  die  deutsche  Mechanik 
und  Optik  die  hohe  Bllithe,  die  sich  in  dem  umfangreichen  Export  deutscher  wi.s.sen- 
schaftlicher  Instrumente  nach  dem  Auslande  zur  Genügt*  ausspricht  und  deren  latistungen 
auf  den  Weltausstellungen  in  Chicago  und  Paris  glänzende  Anerkennung  gefunden  haben. 

Je  mehr  aber  gesetzliche  Bestimmungen  das  Gewerbe  der  Mechanik  und  Optik 
einengen  und  es  als  ein  einfaches  Handwerk  charakterisiren,  um  so  mehr  ist  die 
Gefahr  nahe  gerückt,  dass  sich  sowohl  die  Männer  der  Wissenschaft  von  dem  bisher 
eingenommenen  Standpunkte  der  Gleichstellung  mit  dem  tüchtigen  Mechaniker  um! 
Optiker  zurückziehen,  und  um  so  weniger  werden  sich  junge  Männer  von  tieferer  wi.ssen- 
schaftlicher  und  technischer  Durchbildung  und  künstlerischer  Handfertigkeit  unserem 
Gewerbe  zuneigen;  beides  wird  aber  unserem  Kunstgewerbe,  das  zur  Zeit  eine  führende 
Stellung  auf  dem  Weltmärkte  einnimmt,  zum  Schaden  gereichen. 

Es  ist  also  auch  unter  diesem  Gesichtspunkte  nur  zu  erholTen,  dass  Ew.  Excellenz 
Entscheidung  der  vorliegenden  Frage  so  fällt,  dass  das  Gewerbe  der  Mechanik  und 
Optik  aus  dem  unter  die  Reichs-Gewerlte-Ordnung  fallenden  Handwerk  ausscheidet. 

Sollte  im  weiteren  Verlauf  der  Angelegenheit  eine  Aenderung  der  Gesetzgeltung 
beabsichtigt  sein,  so  wäre  unsere  Gesellschaft  sehr  dankbar,  wenn  sie,  soweit  unser 


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114 


H.  Polncar^f  DU  TtlegrapbU  obc«  Draht. 


DaoUcbe 

Mecbanlker-Ztg 


Gewerbe  in  Betracht  kommt,  bei  <ien  vorbereitenden  Arbeiten  gutachtlich  gehört 
werden  könnte. 

ln  grösster  Hhrerbietung  Ew.  Excellenz  gehorsamster 

Vorstand  der  Deutschen  Gescllsch.'ift  für  Mechanik  und  Optik. 

gez.  Dr.  H.  Krüss. 

Vorsitzender. 

III.  Entscheidung  des  HandeUministers. 

Der  Minister  für  Handel  und  Gewerbe.  Berlin  \V.  66,  den  26.  April  1902. 

J.'Nr.  lila  217A.  Lcipiigcr  S(r.  3 

Dem  Vorstände  spr(‘che  ich  für  die  mir  unter  dem  28.  Kel.ruar  d.  .1,  vorgelegte 
.Aeusserung  über  die  Fragi'  der  Einbeziehung  des  Gewerbes  der  Mechaniker  und 
Optiker  in  die  Handwerkeorganisation  meinen  ergebenen  Dank  aus.  Bei  weiterer  Er- 
örterung dieser  Frage  habe  ich  allerdings  die  von  ilem  Vorstände  für  seine  AulTassung 
geltend  gemachten  Gesichtspunkte  nicht  als  durchgreifend  anzuerkennen  vermocht. 
Vielmehr  sprechen  überwiegende  Gründe  dafür,  diiss  die  Bestimmungen  der  Gewerb(‘- 
Ordnung  für  das  Handwerk  auch  auf  das  Gewerbe  der  Mechaniker  und  Optiker,  soweit 
es  nicht  fabrikm.tssig  l)etrieben  wird,  anzuwenden  sind.  Die  Handwerkskammern  werden 
sich  demgemiiss  mit  der  Ausarbeitung  von  Gesellen-  und  Meisterprüfungsordnungen  für 
die  Mechaniker  und  Optiker  zu  befassen  haben.  Ich  habe  die  Handwerkskammern 
durch  den  in  einem  Abdruck  beigefügten  Erlass  vom  heutigen  Tage  empfehlen  las.sen, 
sich  hierbei  mit  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik  ins  Benehmen  zu 
setzen  und  ersuche  den  Vorstand,  sie  mit  eachverstltndigem  Hath  zu  unterstützen. 

gez.  .Möller. 

An 

den  Vorstand  der  Deutschen  Gesellschaft 
für  .Mechanik  und  Optik 

Hamburg. 

Anlage. 

Bei  Prüfung  der  mir  zur  Genehmigung  vorgelegten  .\leisterj)rüfungaordmingen 
habe  ich  die  Entscheidung  über  die  Prüfungsordnung  für  die  .Mechaniker  und  Optiker 
ausgesetzt,  weil  es  zweifelhaft  erschien,  ob  diese  zu  den  Handwerkern  zu  rechnen  sind. 
Nach  eingehender  Erwägung  halte  ich  diese  Zweifel  für  beseitigt  und  ersuche  daher 
die  Aufsichtsbehörden  der  Handwerkskammern,  in  den  Bezirken,  wo  ein  Bedürfniss  dafür 
vorhanden  ist.  wegen  Aufstellung  von  Meisterprüfungsordnungen  und  Bildung  von 
Prüfungskommissionen  für  die  Mechaniker  und  Optiker,  soweit  noch  erforderlich  auch 
wegen  Aufstellung  von  Oesellenprüfungsordnungen  und  Bildung  von  Prüfungsauschüssen. 
das  Entsprechende  zu  veranlassen.  L’eber  die  zweckmässige  Fa.ssung  der  Prüfungsauf- 
gaben werden  die  Handwerkskammern  wohl  thun,  sich  mit  der  Deutschen  Gesellschaft 
für  Mechanik  und  Optik  in  Hamburg,  Adolfsbrücke  7.  ins  Benehmen  zu  setzen,  bevor 
sie  die  Prüfungsordnungen  zur  Genehmigung  einreichen. 

gez.  .Möller. 

An 

die  Aufsichtsbehörden  der  Handwerkskammern. 


Die  Telegraphie  ohne  Draht. 

Von  II.  Poincart“. 

Autt  dem  Antmaire  du  Bureau  des  Longitudes  1902 

(Ult  G«Dvbmlj;ung  des  Vcrfii>a«r8  Obvrsiitzt 
Tvti  W.  iusgmt  io  CharluUt'Obarg. 

(ForittUuMf.) 

Ich  will  die  theoretischen  Betrachtungen  schliessen  mit  der  Besprechung  der 
Bolle,  die  den  Auffangeslangen  zukommt.  Wie  der  Versuch  gezeigt  hat,  muss  ihre 
hänge  proportional  sein  der  t^uadratw  urzel  aus  der  in  Betracht  kommenden  Entfernung. 
Muss  dies  nur  aus  dem  Grunde  der  Fall  sein,  damit  die  Gerade,  welche  die  Enden  der 


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H«n  I?. 

\i  luoi  1V02. 


H.  Polocari»  Di«  Ttitffrapbl«  ohn«  Draht. 


116 


beidpn  Slanxcn  vprhindet,  nicht  die  Krde  trifft?  Diese  Annahmi-  stimmt  nicht,  da 
für  diesen  Zweck  die  Stanjfen  viel  grdsaer  sein  müssten:  es  ist  dies  vielmehr  aus  dem 
Grunde  nOthig,  weil  durch  Vergröaserung  ihrer  Dimensionen  die  Wellenittnge  vergrössert 
wird  und  dadurch  auch  die  Beugungaerscheinung,  soiiass  die  Wellen  das  durch  die 
Krümmung  der  Erde  entstehende  Hindernisa  umgehen  können. 

Wenn  durch  die  Verbindung  des  Hrrt-gers  mit  der  Erde  ein  Vortheil  erwuchst, 
so  ist  dies  deshalb  der  Kall,  weil  auf  iliese  Weise  die  Kapazität  des  zweiten  Theils  des 
Erregers  praktisch  unendlich  wird;  dies  hat  eine  Verdopplung  der  Wellenlänge  zur  l-'olge. 

Warum  muss  nun  aber  die  Stange  vertikal  stehen?  Die  natürlichen  Lichtquellen 
geben  Schwingungen  von  beständig  wechselnder  Richtung,  sodass  die  ausgestrahlle 
Energie  in  jeder  Richtung  gleich  ist.  Bei  einer  vertikalen  Stange  dagegen  sind  die 
Schwingungen  geradlinig  und  immer  vertikal ; sie  sind  demnach  geradlinigpo/ansii  L Hieraus 
folgt,  dass  die  ausgestrahlle  Energie  in  der  Horizontalehene,  d.  h.  in  der  nutzbaren 
Richtung  grösser  ist  als  in  der  vertikalen  oder  in  schrägen  Richtungen. 

Nach  der  Berechnung  ist  ilie  in  der  Horizontalehene  ausgestrahlte  Energie  andert- 
halbmal  grösser  als  wenn  die  Strahlung  wie  beim  natürlichen  Licht  erfolgt,  und  die 
nutzbare  Energie  ist  dreimal  so  gross,  weil  die  Auffangeslange  die  ganze  Schwingung, 
die  auf  sie  trilft,  ausnutzt,  wenn  diese  auch  vertikal  ist.  Würde  dagegen  die  Strahlung 
ähnlich  wie  beim  natürlichen  Licht  erfolgen,  so  könnte  ein  beliebiger  Empfänger  nur 
die  Hälfte  der  auftrelTenden  Energie  ausnulzen,  nämlich  nur  die  Energie  derjenigen 
Schwingungen,  welche  mit  ihm  gleichgerichtet  sind. 

-Man  würde  übrigens  auf  diese  Weise  nur  eine  ungenügimde  V'orstellung  von  der 
l’eberlegenheit  geradliniger  Erreger  bekommen.  Ein  gekrümmter  Erreger,  wie  er 
z.  B.  von  einem  fast  geschlossenen  Drahlkreis  gebildet  wird,  der  die  beiden  Belegungen 
eines  Kondensators  verbindet,  würde  durchaus  nicht  mit  einer  natürlichen  Lichtiiuelle 
ln  Parallele  gesetzt  werden  können.  Wir  würden  vielmehr  so  einen  fast  geschlossenen 
Stromkreis  haben  und  somit  einen  Draht  für  die  Hinleitung  und  einen  für  die  Rück- 
leitung, deren  einander  entgegengesetzte  Wirkungtm  fast  gleichzeitig  erfolgen  würden, 
besonders  wenn  die  Dimensionen  des  Apparates  klein  sind  gegen  die  Wellenlänge, 
Diese  Wirkungen  würden  sich  also  fast  völlig  aufhehen;  bei  einem  geradlinigen  Er- 
reger dagegen  summiren  sich  alle  Wirkungen'!.  Bei  einer  natürlichen  Lichtquelle  er- 
folgen die  Schwingungen  von  entgegengesetztem  Sinne  nicht  gleichzeitig,  und  da  die 
Reihenfolge  desselben  unregelmässig  ist.  so  kompensiren  sie  sich  in  Kolge  dessen 
auch  nicht. 

Die  Gesetze  der  von  einem  geradlinigen  Leiter  ausgehetiden  Strahlung  sind  also 
dieselben  wie  bei  der  Lichtstrahlung:  die  Amplitmle  der  Schwingungen  ist  umgekehrt 
proportional  der  Entfernung,  und  die  Energie,  die  ihrerseits  mit  dem  Quadrat  der  Ampli- 
tude wächst,  ist  somit  umgekehrt  proportional  dem  t^uadrale  der  Entfernung  Im  Falle 
einer  vollständigen  Kompensation  dagegen  wOrile  die  .Amplitude  dem  Quadrate  <ler  Ent- 
fernung umgekehrt  proportional  sein  und  die  Energie  somit  umgekehrt  proportional  der 
vierten  Potenz  derselben.  Bei  einem  fast  gescblossenen  Erreger  würde  fast  voll- 
kommene Kompensation  vorhanden  sein  und  man  würde  sich  daher  diesem  letzteren 
Gesetz  nähern. 

Wie  gesagt,  wird  die  .Stange  erhöht,  um  die  Wellenlänge  zu  vergrössern. 
Aber  man  darf  nicht  glauben,  dass  man  diesellx'  Wirkung  auch  dailurch  erreichen 
könnte,  dass  man  die  Wellenlänge  durch  andere  Mittel  vergrössert.  indem  man  auf 
irgend  eine  Weise  die  Kapazität  oder  die  Selbstinduktion  erhöht,  da  die  Wellenlänge 
bekanntlich  bis  auf  einen  fast  konstanten  Faktor  dem  geometrischen  .Mittel  dieser  beiden 
Grössen  proportional  ist.  Xach  dem  Vorstehenden  ist  also  die  Form  des  Erregers  sehr 
wichtig,  und  wir  haben  gesehen,  dass  sich  dieselbe  nicht  wesentlich  von  der  geraden 
Linie  entfernen  dürfte,  ohne  dass  die  Strahlung  aufhört. 

■)  Imlosscn  wltrdo  keine  Uobertrngung  staltfluden,  i.venn  beide  Stangen  geradlinig  und 
dabei  beide  horizontal  angeordnet  wären.  <Ia  unter  diesen  Umständen  die  direkte  Schwingung 
mit  der  von  der  Erde  oder  dem  .Meere  reflektirlen  iuterferiren  wurde. 

D Die  ..Dynamische  Kapazität“,  ilic  in  die  Fonnel  fllr  die  Wellenlänge  eingellt,  ist,  wie 
ich  bemerken  möclite,  niebt  gleich  der  durcli  statische  .Methoden  gemeasenen  Kapazität,  da  die 
oloktrische  Vertheiliing  in  dem  Kondensator  während  der  Schwingungen  wesentlich  anders  ist 
als  im  eloktrostatischen  (ileicligcwicht.  Ich  hebe  dies  hervor,  da  liei  liestimmtoo  Stangen  die 
dynamische  Kapazität  zehn-  hie  fnnfzehnmul  grösser  al“  die  statische  sein  kann. 


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116 


P*rtOBennacbrlcht»n.  Kltintr«  Mittheilunfen. 


U«atseb« 
M«rbmalk«r'Z(c 

Marconi  »oheint  indessen  Versuohe  anffestellt  7,n  haben,  um  die  Stange  duroh 
einen  breiten  kurzen  Zylinder  zu  ersetzen,  aber  die  Resultate  werden  noch  geheim  gehalten. 

(ForUettung  folgt) 


Psrsonennaohriohien.  KIsinere  Mlttheilungen. 


Der  Adtrononi  J.  G.  Galle,  früher  o.  Pro- 
feesor  an  der  Uiiivereitüt  Breslnu,  feierte  am 
9.  d.  M.  seinen  90  Geburt)<taf^;  Gallo  ist  weiteren 
Kreisen  dadurch  bekannt  i^wordeii,  dass  er 
auf  der  Berliner  Sternwarte  mittels  des  Kraun« 
hofer'schen  Kofaktors  den  Planeten  Neptun  in 
der  Nflhe  derjeuig;en  Stelle  entdeckte,  welche 
Leverrier  auf  Grund  vunStnntngon  derlTninus- 
bahn  berechnet  hatte. 

Ernannt  wurden:  Der  Privat|folührtG  >V, 
Winkler  in  Jena  wegen  seiner  Wissenschaft* 
liehen  Leistungen  auf  dem  Gebiete  der  Astro- 
tiumie  7.uin  Ehrendoktor  der  philosophischen 
FakultÄt  der  UniversitÄt  Jena;  Prof.  Dr.  K.  Ko- 
bold, Observator  der  Uni vorsitüts-Storn warte 
in  Strasöburg,  zum  Observator  an  der  Stern- 
warte in  Kiel;  Dr  F.  T.  Tronlon  in  Dublin 
znm  Professor  dor  Physik  am  t/tiieersitiy  ColUge 
in  London;  Dr.  W.  Traube,  Privatdozent  für 
anorganische  Chemie  an  der  Universität  Berlin, 
zum  Professor;  Dr.  F,  Kose,  ao.  Professor  <ler 
chemischen  Technologie  iti  Strassburg,  zum 
D.  Professor;  H.  Iloheiiner,  Privatdozent  an 
der  Technischen  Hochschule  in  München,  znm 
jio.  Professor  der  Gcodilsio  an  der  Technischen 
Hochschule  in  Stuttgart;  Dr  C*  Xsigmoiidy 
zum  ao.  Professor  der  Mathe?natik  an  der  Tech- 
nischen Hochschule  in  Wien. 


Boys*  Werkzeug«Schlelfma«chlDe. 

Engint^ng  7*jf.  S.  195.  1902. 

Gelegentlich  einer  Ausstellung  an  einem 
rnterhaitungsaiiend  der  Royal  Societg  in  London 
zeigte  Prof.  C.  Vernun  Boys  eine  kleine 
Werkzeug-Schloifmoschiue,  auf  welche  er  Pa- 
tente in  verschiedenen  iJtndern,  u.  a.  auch  in 
Deutschland,  erhalten  hat. 

Die  .Maschine  besteht  aus  einem  Sockel  $. 
dor  auf  dem  Werktisch  festgoschrauht  werden 
kauii.  Durch  die  beiden  Bücke  1 1 geht  die 
doppelt  gelagerte  Spindel,  in  deren  Mitte  sich 
die  Riomeiiecheibe  r befindet.  An  jedem  Ende 
der  Spindel  ist  eine  Karborundumscheibe  Arü;  be- 
festigt, eine  grobe  zum  Vorschleifen  und  eine 


Berufen  wurde:  Prof.  Dr.  E.  Beckninnn  zu 
Leipzig  in  die  neu  errichtete  ordentliche  Pro- 
fessur für  pharmazeutische  Chemie  an  der  Uni- 
versitüt  Berlin. 

Habilitirt  haben  sich:  Dr.  L.  Wühler  als 
Privatdozent  für  anorganische  Chemie  an  der 
TochniHChen  Hochschule  In  Karlsrulie;  Dr.  J.  V. 
KohUchütter  als  Privatdozent  für  Chemie  an 
dor  Universität  .München. 

Verstorben  sind:  K.  Schumacher,  der  Sohn 
de»  grossen  Astronomen  H.  C.  Schumacher, 
Observator  und  Assistent  an  der  Sternwarte  in 
Kiel.  75  Jahre  alt;  der  Astronom  (SelenographI 
J.  N.  Krieger,  Verfasser  eines  grossangelegten 
Mondatia.s,  dessen  Bearbeitung  er  auf  seiner 
Sternwarte  bei  Triest  ausgeführt  hatte . in 
San  Keiuu,  37  Jahre  alt;  Prof.  Maxwell  Simp- 
MHi,  .Mitglied  der  Royal  Society,  früher  Profe.ssor 
der  Chemie  oin  Queen'a  College  in  Cork, 
87  Jahre  alt. 


feine  zum  Nachschleifen.  Am  Sockel  der 
Schleifmaschine  sind  zwei  Schlitten  zur  Be- 
festigung von  Vorlagen  ve,  wie  sie  an  jeder 
Drehbank  gebraucht  worden,  angebracht;  in 
üblicher  Weise  einsotzbaro  Auflegestücke 
dienen  als  Stütze  für  das  zu  schleifende 
Werkzeug. 

An  Stelle  dieser  Stützen  kann  in  den  beiden 
Vurlagohaltern  ein  mit  zw'oi  Zapfen  versehener 
Tisch  t befestigt  werden,  der  vier  Vorsprünge 
(LllJ  ) hat.  Parallel  der  Lüngskante  befindet 
sich  in  seiner  UberflAcbe  eine  Niith,  welche  als 
Führung  für  zwei  an  beiden  Seiten  geneigte 
Platten  p dient  (vg).  auch  die  Nebenfigur). 
Diese  letzteren  haben  auf  der  Unterseite  je 


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a«n  13. 

iV.  JttDi  \907. 


Kl«lo«rt  Mitth«iluaf«n. 


117 


fine  Rippe,  mit  der  eie  sich  unter  jforinger 
Reihung  in  der  Xu(h  do!<i  Tieched  vereclüebeu 
lasÄOn.  Dio  Neijfimg:  der  Oberfläche  ist  etwa 
5^,  und  zwar  bt  dieaelbc  bei  dor  einen  Platte 
etwa«  ^r/^aser  ab  bei  der  anderen;  die  eine 
Platte  dient  dann  ab  Auflage  beim  Vor- 
schleifen  dea  Werkzeuges  auf  dor  groben 
Scheibe,  die  andere  beiin  Anschleifen  der 
Schneide  desselben  auf  der  feinen  Scheibe.  In 
der  geneigten  Oberfläche  sind  ebonfatla  zwei 
N'uthen  nn  angebracht,  welche  rechtwinklig 
zu  der  Rippe  auf  der  Unterseite  verlaufen 
und  zur  Aufnahme  von  Anschlitgstückeii  a 
dienen,  gegen  welche  der  Schaft  des  zu 
schleifenden  Werkzeuges  gelegt  wird , um 
z.  B.  bei  Sticheln  zum  Gewhideachneideii  stets 
denselben  Winkel  der  Schneidspitze  zu  er- 
halten. Diese  Anschlagstücke  bestehen  aus 
zwei  Thoilen,  die  ln  jedem  beliebigen  Winkel 
gegen  einander  verstellt  und  durch  Bolzen 
und  Mutter  zusammengobalten  werden  künnon; 
der  untere  derselben  gleitet  beim  Schleifeu 
in  der  Pohrungsnuth,  sodass  das  gegen  den 
oberen  Theil  gelegte  Werkzeug  rni  dor  Schleif- 
scheibe entlang  geführt  wird. 

Die  Maschine  ist  sehr  stabil  mul  handlich 
gebaut  und  wird  in  Werkstätten,  in  denen  sich 
die  Anschatfung  riner  grosseren  Schleifmaschine 
nicht  rentirt,  gute  Dienste  leisten.  Klism. 


Mitthellung  Nr.  5 des  Ausachusses 
dor  VorelolgiiDg  für  Chronometrie. 

Die  fünfte  Versammlung  des  Ausschusses 
der  Vereinigung  für  Chronometrie  hat  am 
23.  Februar  1902  auf  der  KAniglichon  Stern- 
warte zu  Berlin  stattgefunden;  an  ihr  nahmen 
die  folgenden  Mitglieder  des  Ausschusses  Theil: 
B.  Brocking.  Hamburg;  W.  Diebener,  Leip- 
zig; Prof.  Dr.  W.  P^oerster,  Berlin,  E,  Lange, 
Glashütte;  Prof  Dr.  K.  Reuleauz,  Berlin; 
Direktor  L.  Strasser,  GlashUtto;  Astronom 
('i.  Witt  (Berlin),  Schriftführer  des  Aus- 
schusses; ausserdem  als  (iast  Herr  Redakteur 
Wildner,  Leipzig. 

Verhindert  und  entschuldigt  waren  die  Mit- 
glieder H.  Baumann-P'urtwangen;  Dr.  F. 
OOpci  - Schwonningon;  Kommerzlonrath  A. 
Junghaiis-Schramberg;  Chr.  Lauxmann- 
Stuttgart;  C.  Marfels-Berlin;  D.  Popitz» 
f-eipzig;  Dr.  8.  Riefler-MUrichen  und  Pro- 
fessor Ür.  W.  Valontiner-Heidelberg. 

Die  Tagesordnung  lautete  : 

1.  Bericht  des  Voretandes. 

2.  .Mittheilungen  und  Beschlussfassung  in 
Betreff  der  am  26.  Januar  d.  .J.  mit  dem  Auf- 
siclitsrathc  der  Deutschen  Chrmacherschule  in 
Glashütte  bei  einer  Zusammenkunft  in  Dresden 
eingeleiteten  Abmachungen  hinsichtlich  einer 
erweiterten  Mitwirkung  de»  Hen-n  Direktor 


Strasser  an  den  Arbeiten  für  die  Vervoll- 
kommnung der  Chronometer. 

Zum  ersten  Gegenstände  der  Tagesordnung 
theilte  der  Vorsitzende  dos  Ausschusses,  Prof. 
W.  Foerstor,  mit,  dass  die  in  der  vurjührigen 
Versammlung  zu  Mitgliedern  des  Ausschusses 
ernannten  Herren  Geh.  Hofrath  Professor  Dr. 
H.  Bruns-Loipzig  und  Kummerzienrath  A. 
Junghaiis-Bchramberg  dio  auf  sie  gefallcno 
Wahl  angenommen  haben. 

Die  Absicht  der  Veranstaltung  einer  Aus- 
stellung von  Rohwerken  und  Zubehörthoilen 
konnte  bei  Gelegenheit  der  zweiten  Tagung 
des  Deutschen  Uhrinacher-Hiindes  zu  Berlin 
im  August  v.  J.  verwirklicht  werden.  Natiir- 
gemHss  war  die  Ausstellung  nicht  umfungroich; 
aber  sie  erregte  lebhaftes  Interesse,  und  die 
zur  Schau  gestellten  rein  deutschen  Arbeiten 
fanden  uiigetheilte  Anerkennung  wegen  ihrer 
musterhaften  Ausführung. 

Deu  Hauptgegonstand  der  Berathungen  bil- 
dete der  zweite  Punkt  der  Tagesordnung.  Die 
bisher  von  deu  deutschen  Chronometcr-Fabrl- 
kanten  erzielten  Erfolge  haben  in  steigendem 
Maasse  die  Nothwendigkeit  erkennen  lassen, 
rascher  als  bisher  und  vor  Allem  stetiger  die 
vom  Ausschuss  aiigehuhnten  experimentellen 
Arbeiten  zu  fördern,  thunlichst  Hand  in  Hand 
mit  theoretischen  Untereiichungen.  Die  Kgl. 
Sflehsisebe  Staatsregierung  hatte  sich  schon 
vor  Iflngercr  Zelt  ira  Prinzip  bereit  erklärt,  ln 
Verbindung  mit  der  Uhnuachersehiile  in  Glas- 
hütte für  diesen  Zweck  Mittel  zur  Verfügung 
zu  stclleu.  Unter  diesen  Umstanden  lag  es 
nahe,  von  Beiten  unserer  Vereinigung  eine  Ver- 
einbarung mit  der  Deutschen  Uhrmachcrsehule 
in  Glashütte  borheizuführen,  wo  sowohl  dio 
persönlichen  wie  die  sachlichen  .Momente  zu 
einer  aussichtsreichsten  Kombination  gegeben 
waren,  um  die  vom  Vorstande  des  Ausschusses 
für  wünschenswerth  erachtete  Stetigkeit  in  dor 
Bearbeitung  der  im  Interesse  der  Chronometrie 
ergangenen  Anregungen  zu  erzielen.  Herr  Di- 
rektor Strasser,  zugleich  Mitinhaber  der 
Firma  Strasser  & Kohdo.  welche  auf  Ver- 
anlassung des  Ausschusse.s  mit  anerkanntem 
Erfolge  die  Rohwerkfahrikation  aufgcnonimen 
hat,  hatte  sich  nach  eingehenden  Vorverhand- 
lungen bereit  erklärt,  unter  geeigneten  Moda- 
litäten seine  Zelt,  sowie  seine  Erfahrungen, 
Kenntnisse  und  Ideen  im  Sinne  einer  ausge- 
dehnteren ßethntigung  zu  Gunsten  der  Ver- 
einigung nutzbar  zu  machen,  wenn  ihm  eine 
Entlastung  von  gewissen,  mehr  untergeordneten 
Zw’oigen  seiner  Unterrichts-  und  Verwaltungs- 
tliütigkoit  zugesichert  werde  Eine  diesbezüg- 
liche Vorstellung  seitens  de.s  Vorsitzenden  des 
Ausschusses  heim  Kgl.  Süclisischen  Untorrichts- 
roiaisterlum  war  von  Erfolg  begleitet  gewesen, 
und  unter  der  Voraussetzung  einer  angenics 


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D«at«eb« 

Mectuintk»r-Zte 


Kltincr«  Mitth«tlun(*n.  — BQchcrtchaa  und  Pr*UUsttn. 


118 


scnon  BcthoUiKiiiiif  tlor  Voreinißrunp  an  don 
entstehenden  Kosten  wurde  dort  ein  jithr* 
licher  Beitrag  von  1200  M in  Aussicht  gestellt. 

(SMuu  folgt) 

Prof.  Alfred  Cornu  f. 

Nach  Sllvanua  P.  Thompson 
Xaiure  fiO.  S.  12.  1902. 

In  dein  kürzlich  verstorbenen  Prof.  Alfred 
Cornu  hat  Frankreich  einen  seiner  bedeu- 
tendsten Physiker  verloren,  der  sich  besonders 
auf  dem  Gebiete  der  Optik  durch  selbständige 
Leistungen  ausgezeichnet  hat. 

A.  Cornn  wurde  1841  zu  ChAleauneuf  ge- 
boren, trat  mit  19  Jahren  in  das  Pariser  Mili- 
tArinstitut,  die  Poli/techniqw,  ein  und  nach 
vjcrjAhrigem  Besuche  dieser  Anstalt  in  die 
AVö/f  dfs  Mines,  in  der  er  bis  1866  verblieb. 
Bin  Jahr  spAter.  im  Alter  von  ^ Jahren,  wurde 
er  Profesaorder  Physik  an  der  i^coU  Pdf/technique  ; 
er  bekleidete  dieses  Amt  bis  an  das  Ende 
seines  Lebens. 

Seine  ersten  Arbeiten  bezogen  sich  auf  die 
Brechung  und  Hefloxiun  des  Lichtes,  besonders 
auf  die  Krysiullrenexion.  Weiterhin  behandelte 
er  die  Glas-  und  Metnllreflozion  und  cs  gelang 
ihm,  naclizuweison,  dass  ein  stetiger  Uebergang 
zwischen  diesen  beiden  Brscheinungsgebieten 
bestehe.  Er  stellte  Spektrahmtersuchungen  an, 
bei  denen  er  die  Wellenlänge  der  WasserstofT- 
strahlen  mit  bis  dahin  unbekannter  Genauigkeit 
zu  messen  verstand.  Von  ihm  rührt  eine  ele- 
gante Methode  zur  Bestimmung  der  optischen 
Konstanten  von  Linsensyftemen  her.  Auch  er- 
fand er  ciuoii  Fuhlhebelapparat  zum  Messen  der 
Krümmungen  von  Linsen  und  vervollkommnete 
das  Jcl  i 0 1 1-  Prisma  für Polarisationamessungen. 

Bald  nach  Beginn  seiner  Lehrthätigkeit 
machte  er  sich  an  langwierige  Versuche  zu 
einer  Neubestimmung  der  Portpflanzungsgo- 
schwimiigkeit  des  Lichtes.  Seine  mühevollen  Be- 
strebungen auf  instrumentcllo  Verbesserungen 
zur  Bestimmung  dieser  fundamentalen  Kun* 
stante  waren  von  Erfolggekrönt;  der  von  ihm 
ermiltolte  Werth  hierfür  fand  allgemeine  An- 
erkennung und  die  darauf  bezügliche  Arbeit 
wurde  1H78  von  der  Pariser  Akademie  durch 
den  Lacaze-Preis  ausgezeichnet. 

Die  im  Herbste  des  Jahres  1883  auftretenden 
prächtigen  Dämmerungserscheinungeu  wurden 
von  ihm  zuerst  als  Beugungserseheimmgon  ge- 
deutet. hervorgerufen  durch  feinen  Staub,  der 
von  der  gewaltigen  vulkanischen  Explosion  des 
Krakatoa  herstammte. 

Ausser  diesen  [.«eistungen  auf  optischem 
Gebiete  sind  von  ihm  auch  Arbeiten  über 
Elektrostatik,  Akustik  und  Elastizität  ausge- 
geführt.  Eoino  Thätigkeit  wurde  ferner  viel- 
fach durch  Theilnalime  an  Kongressen  und 
wissenschaftlichen  Kommissionen  in  Anspruch 


genommen.  1881  nahm  er  am  ersten  Elektriker- 
kongresa  zu  Paria  TlieÜ,  1886  wurde  er  Mitglied 
des  Burfau  fU$  Longuitwh»,  1900  trat  er 
als  Mitglied  in  die  internationale  Kommission 
für  Gewichts-  und  .Manssbestimmung  ein,  im 
gleichen  Jahre  führte  er  den  Vorsitz  auf  dom 
internationalen  Physikorkongress  zu  Paris.  Als 
selbständiger  Forscher  sowohl  wie  als  Lehrer 
und  weiser  Rathgeber  hat  er  sich  stets  all- 
gemeiner Anerkennung  zu  erfreuen  gehabt. 

Mk. 


Büchepschau  u.  Ppeislialen. 

IMi.  Huber,  Katechismus  der  Mechanik.  7.  Aufl  , 
neu  bearbeitet  von  W.  Lange.  8®.  XIV, 
269  S.  mit  21S  Abbildgn.  Leipzig,  J.  J. 
Woher  1902.  Geb.  3.50  M. 

Die  Nothwendigkeit  dos  Brschoinens  einer 
neuen  Auflage  ist  in  der  Regel  ein  Bow’ois  für 
(len  Werth  eines  Buches.  Der  Vorzug  des  vor- 
liegenden Katechismus  beruht  augenscheinlich 
In  der  Darbietung  von  Anw'cndungon  der 
.Mechanik  auf  die  Kraftmaschinen.  Die  eig(?nt- 
licho  theoretische  Mechanik  hesehrilnkt  sich 
auf  das  Wichtigste. 

Für  eine  weitere  Neuauflage  künnto  man 
einige  Wünsche  geltend  machen.  Die  alther- 
gebrachte Tabelle  der  GeschwindigkeUswerthe 
könnte  etwas  beschrankt  werden,  namentlich 
wenn  sie  nicht  den  techutschen  Fortschritten 
entsprechend  ergänzt  wird:  die  Ergebnisse 
der  Schneilbahn-Versucbe  Berlin-Zossen  fehlen 
neben  vielem  Nebensächlichem:  unter  den 

Schnelldampfern  hält  in  der  Tabelle  noch  «Co- 
lumbia'*  den  Rekord:  als  Längeneinheit  wird 
immer  noch  die  geographische  Melle  neben 
dem  Meter  verwendet.  Für  bestimmte  theo- 
retische Begriffe  sollten  auch  nur  eindeutige 
Bezeichnungen  gewählt  werden:  „Effekt  der 
Kraft“  und  „sokundlicheArbeitsleistung”  könnten 
gut  durch  „Leistung  der  Kraft“  ersetzt  %%’erdcn. 
Der  Druckfehler  „Schwerpunktloch*'  auf  S.  41 
wird  wohl  manchem  liaien  Kopfzerbrechen 
machen.  G- 

II.Dölpi.Aufgubenz.Difl'erential-u.Integralrechg. 
nebst  don  Resultaten  u.  den  zur  Lösg. 
nöthigon  theoret.  Erläutergii.,  neu  bearb.  v. 
Prof.  Dr.B.  Netto.  9.  Aufl,  gr.-8®.  HI,  216  S. 
Giessen,  J.  R i c k c r 1901 . Geb.  in  Lein w.  4.00  M 
J.  M.  Eder,  AusfUhrl.  Handbuch  d. Photographie. 
Mit  Ub.  1000  Abbildungn.  u.  vielen  Tafeln. 
Lu.  II.  Bd.  2.  Aufl.;  III.  Bd  5.  Aufl.  In  etwa 
60Llg.  gr.-8®.  III.  Bd.  l.Lfg.  S.1-64.  Halle. 
W.  Knapp  1902.  LOO  M. 

L.  (irnctz,  Die  Elektrizität  u.  ihr«  Anw’endg 
9.  Aufl.  (Dyp|)elaufl.)  gr.-8".  XVI,  620  S.  m 
622  Fig.  Stuttgart,  J.  Bugelhorn  1902. 
7,00  Jtf , geb.  8.00  M 


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Bift  12. 

U.  Juni  1902. 

C.  A K.  Ki'in,  Stuttgart.  l*roapekt  Nr.  103 
über  transportable  Hohrmaschinon  mit  elek- 
trischem Antrieb  fQr  Gleich-  und  Drebstrom. 
4‘^.  18  S.  mit  13  Figuren  und  MuaHszeieh- 
nuugon. 

Der  Prospekt  giebt  zunkebet  einen  Ceber-  ' 
blick  Uber  die  Verwendungsgebicte  der  ein-  { 


!I9 

zolnen  Typen  und  alsdann  genaue  Angaben 
Uber  die  GrOssenverhttltnisse  und  Preise  der 
(6)  Typen  und  der  ZubehOrtheilc. 

Clausen  A v.  Hroiik,  Berlin  (N. 4, Chausseestr.3). 
PreisverzeichniBS  über  Selen-Apparate,  Tele- 
graphie ohne  Draiit,  Projektionsapparate, 
Poulaen  sTelegraphon.  8®.  20 S.  mit  vielenJU. 


Palentschau 


Patentsoha  u. 

Typendracktelegrapb.  L,  Cerebolnni  in  München.  12.  11.  1899.  Nr.  116542.  Kl.  21, 

Auf  der  GchesteUo  sowohl  wie  auf  der  Ktnpfangsstclle  befindet  sich  je  ein,  unter  der 
Wirkung  eines  Triebwerkes  stehender  Zylinder,  auf  dem  sich  leitende  und  nicht  leitende  Stellen 
biTinden,  welche  für  Jede  üebotaate  in  einer  anderen  ZneammenstelluDg  gew'khlt  sind.  Ausser 
diesen  fUr  die  Tasten  bestimmten  leiteuden  und  nicht  leitenden  Stollen  besitzt  jeder  Zylinder 
noch  eine  Anzahl  von  ..Zonen“,  welche  glcichfaUs  in  von  einander  abweichender  Folge  in  leitende 
uml  nicht  leitende  Stellen  führen,  die  bei  der  Drehung  des  Zylinders  mit  vier  Elektromagneten 
in  Verbindung  treten  und  dadurch  den  einen  oder  anderen  Stromkreis  dieser  Eiektromagnotc 
echlics-son  können.  Von  diesen  vier  Elektromagneten  dient  einer  zur  elektromagnetischen  Aus- 
lösung des  Triebwerkes  für  de»  Zylinder.  Zwei  andere  Elektromagneto  sind  zur  Fortschaltung 
der  Typenradwellen  vorgesehen,  indem  z.  ß.  je  nach  dom  Niederdrücken  der  jeweilig  benutzten 
Taste  der  eine  Filektromr^not  die  Drehung  des  Typenrades  um  drei  Schritte,  der  andere  um 
einen  gestattet.  Der  vierte  Kloktrumagnet  endlich  ist  der  Druckcloktronaagnet.  Süll  nun  ein 
bestimmter  Buchstabe  übertragen  werden,  so  wird  ziinftchst  von  der  ücbestelle  ein  Strom  aus 
der  Unienbntterie  über  die  Leitung  entsendet,  welcher  sowohl  auf  der  Gebe- wie  Empfangsstelle 
ein  Relais  zum  Ansprechen  bringt.  Dieses  Relais  schliesst  nun  den  Stromkreis  für  den  Aus- 
iöseelektromagneten,  der  andererseits  durch  die  zugehörige  Zone  auf  dem  Zylinder  leitend  mit 
einer  Ortshatterie  verbunden  ist.  Bei  der  Drehung  der  Zylinder  werden  alsdann  entsprechend 
deu  jeweilig  niedergedrückten  Tasten  die  Orlsstromkreise  dor  beiden  Einstellelektroiuagnote 
geschlossen,  wodurch  dos  Typonrad  ln  die  Druckstollimg  gebracht  wird.  Endlich  wird  durch  den 
vierten  Blektromugneton,  sobald  dussen  Stromkreis  durch  die  zugehörige  Zone  geschlossen  ist, 
der  Abdruck  der  vorher  eingestellten  Typ©  bewirkt.  Die  Einstellung  der  Typenrfldor  erfolgt 
ähnlich,  wie  nach  Patent  Nr.  113  549,  jedoch  mit  dem  Unterschiede,  dass  entsprechend  den  zwei 
Kinstelloloktromagneteu  auch  zwei  Hemmungsrkder  abwechselnd  zur  Wirkung  kommen. 

Vorrichtang,  am  mittels  Röntgenstrahlen  einen  Gegenstand  in  seiner  wahren  Form  and 

Grösse  nach  seinem  Schattenbild  zu  seiohnen.  Voltohm,  Kloktriziiats-Gosollschart 

in  München.  20.  3.  1900.  Nr.  123  676.  Kl.  21. 

Die  in  der  Ebene  a allseitig  vorschiebhare  Röiitgeu- 
ruhre  b und  ein  mit  ihr  durch  den  starren  Bügel  e fest 
verbundenes  Zeichen  d bestimmen  einen  zur  Zeichen- 
ebene t .senkrechten  und  bei  Bewegung  der  Röhre  sich 
stets  parallel  verschiebenden  Röutgenstrnhl,  durch  welchen 
der  Körper/*  umfahren  wird,  der  sich  zwischen  der  Röntgen- 
röhre und  dor  Zeichonflftche  bellndot.  Der  dadurch  auf ‘der 
Zeichoiiobene  erhaltene  Riss  wird  mittels  Zeichenstiftes 
fixirt. 

Sslenphotometer  zur  Messung  aktinischen  Lichtes.  J.  Poliakoff  in  Moskau.  20.  12.  1899. 

Nr.  117  599.  KI.  57. 

Vor  die  Seleuzelio  wird  eine  Üchtomphiidliche  Platte  geschaltet,  die  zuerst  das  Licht 
fn*i  durchfallen  lasst  und  so  die  Selenzelle  frei  leitend  erhalt,  sich  dann  aber  unter  Einwirkung 
des  Lichtes  immer  mehr  verdunkelt  und  dadurch  deu  Widerstand  der  Zelle  so  erhöht,  ibvss  sie 
nur  noch  von  einem  schwachen  Strom  durchflossen  wird.  Ist  eine  bestimmte  intensitatsve-rmin- 
derung  erreicht,  so  wird  selbstthatig,  und  zwar  zweckmässig  unter  Zwischenschaltung  eines 
Relais,  ein  Signal  gegeben  oder  eine  Registirung  vorgenoiiimeii  oder  ein  mit  dem  Photometer 
verbundener  Objektivverschluss  geschlossen.  Das  hierzu  erforderliche  Zeitintervall  dient  als 
Maass  für  die  LicbtempÖudlichkeit  der  Platte.  Die  Platte  kann  das  wirksame  Licht  durchlassen 
oder  reflektireu.  Es  kann  auch  das  Zeitiiitervall  genommen  werden,  das  erfurdcrlich  ist,  um  den 
Widerstand  einer  zweiten  äelanzclle  gleichzumacbon.  Diese  VergleichszoUc  kaun  ihr  Licht  ent- 


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120 

wedor  pbonfalla  vou  der  zu  meadomlen  Lichtquelle  erhalten,  d h.  nach  nngemeMeiier,  aber 
widiriuid  der  Louhaditun^  kunntaiitor  SchwAchun^  der  IntenaitAt  durch  Uaurh^lAaer  o.  dg).,  oder 
von  einer  Nurrnallichtquelie  konatunter  IntonnitAt,  und  zwar  entweder  direkt  oder  nach  BchwA' 
chung  durch  eiue  zweite  lichteinpfindliche  Sichicht.  Die  zu  beiden  Selenzellen  gehörigen  StrOuie 
kOniiLMi  z.  ß.  zwei  hinter  einander  liegende  Solenoide  mit  goineinachaftlichem  Kiaonkern  durch- 
fliesden,  der  in  einer  bestimmten  Steilung  den  Relaisstrum  schlioast. 


PatwiUchau.  — Paitntlistc. 


Daotarh« 

Mae^lker-Zis 


Patenlliste. 

ßis  zum  2.  Juni  1902. 

Klasse:  Anmeldnugen. 

21.  ß.  l.*i  103.  Fritter  für  Telegraphie  mittels 
Herlz'scher  Wellen.  0.  Rochefort,  Paris. 
2*2.  2.  ül. 

F.8Ü33.  Vorrichtungzum  Messen  des  Momentan- 
wer! lies  periudisciior  elektrischer  StrOine. 
Kolben  & Co.,  Prag-Vysofan.  9.  12.  01. 

H.  ^)Ü44.  I)äoipfuiigseinrichtung  an  Elektri- 
zitAts/Jlhlern.  B.  S.  ilalsey,  Chicago.  H. 
12.  00. 

ß.  31  ^2.  Schaltung  zum  Betriebe  von  Funken- 
iiidiiktoren  fUr  Ronlgenstrablen-Brzeugmig. 
II.  Bous,  Berlin.  14.  3.  02. 

K.  8041.  Selhstthatigor  Umschalter  mit  Metall- 
kuntakten  für  MessgerAthe.  Schuckert 
& Co.,  Nürnberg.  13.  12.  01. 

A.  8G25.  Hochspanmiugaausschaltor  mit  Strom- 
unterbrechung  unter  Oc).  Allg.  Blektri- 
zitAts-Cios.,  Berlin.  15.  1.  02. 

H.  29  212.  Kinrichtung  zur  Ucberwachung  der 
elektromotorischen  Kraft  der  einzolncn^cllen 
oitior  Akkumiilatureiihatterie.  B.  J.Brauder, 
.Nottingham,  Biigl.  G.  5.  ül. 

B.  300t)8.  Verfahren  zur  Herstellung  licht- 
euiplindlicher  Selünzellen.  0.  v.  Bronk, 
Berlin.  21.  9.  01. 

K.  21 88o.  Blektrischer  Stromunterbrecher. 

VV.  Kösters,  Charluttenhiirg.  10.  9.  01. 

42.  Vj.  3475.  Bildcrwechselvorrichtung  für  Pro- 
jektionsapparate. C.  Zeiss,  Jena.  1.2.02. 

F.  15  134.  Thorrao-elektrischeB  Pyrometer.  Ch. 
F6ry.  Paris.  12  6.  01. 

K.  22  514.  Loth  für  Tiefenmessungen  mit  einem 
iin  Lothkörper  howcgiichen  Stempel.'  B. 
Krumhofff  Sontra,  Hessen.  16.  1.  02. 

B.  31  32G.  Vorrichtung  zuni  Anzeigen  der  an- 
iiAliernden  Erreichung  der  (ileicbgewichts- 
läge  an  Waagen;  Zus.  z.  Pnt.  Nr.  130  539. 
O.  Brot  eile.  Charieroi.  24.  3.  02. 

K.  22  G87.  Metermaass.  F.  \V^  Krohm  u. 

E.  Klose,  Danzig.  12.  2-  02. 

O.  ;i819.  tielbstthAtige  Waage  für  Flüssig- 
keiten. W.  Otsiiiowski  u.  W.  Urieb.  Ruda 
Pabianicka  bei  Lodz.  31.  12-  01.  [ 

|H,  L.  IG  210.  Verfuhren  zur  Herstellung  von  ! 
MetnllUherzUgeii  durch  Kontakt.  <J.  Lang-  . 
bein  A Co.,  Leipzig-Sellershausen.  17.  12.01. 


ErtheilnBgen. 

21.  Nr.  132871.  Vorrichtung  zur  Versorgung 
der  EmpfAiigerfeder  von  Sehreibtelegraphoii 
mit  Tinte.  Gray  National  Telautograph 
Cy.,  New  York.  20.  2.  01. 

Nr.  132  924.  Therroo-olektrischc  Battorio.  L. 
Ballier,  Paris.  2.  5.  01. 

Nr.  132  813.  Vorfahren  zur  IsoHrung  elektri- 
scher I.*eifor.  C.  E.  W’^oüds,  Chicago.  2.7.01. 

Nr.  132  835.  Vorrichtung  an  Schaltern  zum 
Auslösclieu  des  Lichtbogens  durch  Luftzug. 
Voigt  & Haeffner,  Frankfurt  a.  .M.  20.  7.01. 

Nr.  132  815.  Anker  für  MotorelektrizitAtszAhler. 
Hartmaiiii  & Braun,  Frankfurt  a.  M.- 
Bockenheim.  4.  10.  01. 

Nr.  132892.  Stromzuführungs-  und  I>agereiii- 
richtungfürEIcktrizitütszAhler.  K. Sh. White, 
Chicago.  30.  10,  01. 

Nr.  132893.  Verfahren  zur  Vermeidung  von 
HeibuiigsAnüerungen  bei  auf  einander  glei- 
tenden Metalinachen.  Union  El. -Ges., 
Berlin.  17.  1.  02. 

Nr.  132  440  EIoktrizitAtszAhler  für  Wechsel- 
strom; Zus.  z Pat.  Nr.  123929.  E.  ßatault, 
Genf.  19.  9.  01. 

Nr.  132  541.  Verfahren  zur  Herstellung  von 
elektrischen  Kondensatoren.  G.  F.  Mann- 
bridge, W'imbledun,  Engt.  21.  5.  01. 

40.  Nr.  132612.  Verfahren  zum  Zühemacheu 
von  .Aiumiuium-Silbor-Legirungen.  C.  Berg, 
Eveking  i.  W'.  5.  4.  01. 

42.  .Nr.  132  781.  Photographieche  Kegistrir- 
Vorrichtung.  K.  Hahn  u.  C.  J.  .Mehn,  Braun- 
achweig.  6.  7.  01. 

Nr.  132  782.  Geschwindigkeitsmesser  mit  einem 
von  der  zu  überwachenden  Welle  vorbewegten 
und  durch  ein  Uhrwerk  in  gleichen  Zeit- 
abschnitten uusgelösten  und  wieder  zurück- 
gebenden  Zeiger.  R.  Büttner,  Dresden. 
26.  9.  01- 

Nr.  133012.  Waage.  W.  KAstner,  Berlin. 
24.  3.  00. 

Nr.  133  026.  Einrichtung  zur  Reguliruug  der 
Brennweite  bei  zusammengesetzten  photo- 
graphischen Objektiven.  W.  Taylor,  Lei- 
ceater,  Engl.  9.  8.  01. 

Nr.  132  840.  Verfahren  zur  Horstollung  von 
Aneroidkapseln  mit  möglichst  geringem 
Warraefebler.  J.  Lütje,  Altona.  11.12.01. 


Far  dl«  K«dakUoD  Teruttwortlirb:  A.  Blascblte  Id  Berlin  W. 

Verlag  von  Jotln«  Sprlogsr  lo  B«rUo  N.  — Dmoli  tod  Emil  Drejer  ln  Berlin  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde 

und 

Organ  für  die  gesammte  Qlasinstrumenten  - Industrie. 
Vereineblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  Blaschke,  Rcrlin  W.,  An  der  Apostelkirche  7b. 

Nr.  13.  1.  Juli.  1902. 

Haehdmek  snr  mit  Gsaehmlsons  d«r  Redaktion  greitattet. 


Die  Fachschulen  für  Optiker  in  den  verschiedenen  Staaten  Europas. 

VuB  Dr  X«U1  B«r9*r  ln  Pan&, 

kurrett|i  Mitglied«*  der  kgl.  belgischen  ond  der  kgl-  spanlscben  Akademie  der  Mediiln 

Männer  der  WiBsonschaft , vor  allen  Augenärzte,  haben  vielfach  die  Noth- 
wendigkeit  einer  rationellen  Heranbildung  der  Optiker  in  Fachschulen  betont.  Ins- 
besondere wurde  diese  Frage  in  der  Französischen  Ophthalmologischen  Gesellschaft  aus 
Anlass  der  Demonstration ')  von  neuen  in  Amerika  angefertigicn  Modellen  von  Brillen 
und  Pincene/.  und  gelegentlich  des  Vorschlages-)  zur  Gründung  einer  französischen 
Schule  für  Optiker  erörtert.  Der  letztere  Vorschlag  ging  von  einem  amerikanischen 
Augenärzte,  Dr.  Borsch  in  Philadelphia,  aus;  aus  der  seinem  Vorträge  folgenden  sehr 
animirten  Debatte,  an  welcher  sich  Dr.  Tscherning,  Dr.  de  Wecker,  Dr.  Kogman 
(Gent),  Dr.  Augieras,  Dr.  Dreyer-Dufer,  Dr.  Chevalier  und  Prof.  Dufour  (Lau- 
sanne) betheiligten,  lässt  sich  entnehmen,  dass  das  Wissen  und  Können  einer  grossen 
Anzahl  von  Optikern  weit  hinter  den  berechtigten  Forderungen  der  Augenärzte  zu- 
rQckstehe. 

Alles,  was  bisher  in  Kuropa  ffir  die  Gründung  von  Optiker  - Fachschulen 
gethan  wurde,  ist  der  privaten  Initiative  zu  verdanken.  Ks  ist  eigentlich  nicht  recht 
zu  verstehen,  warum  die  Behörden  einerseits  dem  Apotheker  trotz  seiner  langjährigen 
an  der  Universität  und  im  Laboratorium  erworbenen  theoretischen  und  praktischen 
Kenntnisse  nur  auf  ärztliche  Vorschrift  die  Verabfolgung  von  Medikamenten  gestatten, 
andererseits  einem  jeden,  der  mit  Brillen  handelt,  auch  die  Ermächtigung  geben,  dieselben 
zu  verordnen.  Durch  eine  fehlerhafte  Verordnung  von  Brillen  kann  doch  der  Gesund- 
heit resp.  dem  Auge  ebenso  Schaden  zugefügt  werden  wie  durch  eine  irrthümliche  An- 
wendung eines  Medikamentes.  Meines  Wissens  existirt  bisher  nur  in  Frankreich  eine 
gerichtliche  Entscheidung,  in  welcher  die  Brillenverordnung  durch  einen  Brillenbändler 
als  eine  unbefugte  Ausübung  der  ärztlichen  Praxis  aufgefasst  wurde. 

Die  für  Fortschritt  empninglicben  Optiker  haben  übrigens  selbst  die  Nothwen- 
digkeit  einer  zweckmässigen  Fachbildung  anerkannt.  So  hat  z.  B.  die  Optical  Society 
in  London  ein  Komite  {FMucational  Committee)  ernannt,  das  die  Frage  einer  besseren 
Fachbildung  der  Optiker  studirt.  Es  ist  jedenfalls  bemerkenswerth,  dass  in  England, 
wo  die  Einsicht  der  Kothwendigkeit,  für  die  Brillenvcrordnung  die  Augenärzte  in  den 
Spitälern  oder  in  ihren  Privutsprechzimmern  zu  konsultiren,  mehr  als  in  irgend  einem 
anderen  Lande  sich  im  Publikum  verallgemeinert  hat,  auch  nunmehr  die  ttptiker  die 
Xothwendigkeit  von  genaueren  Fachkenntnissen  anerkennen.  Es  muss  dies  denjenigen 
Augenärzten  (Dr.  Rogman,  Dr.  de  Wecker)  gegenüber  betont  werden,  welche  die 
Befürchtung  ausspreeben,  es  dürften  in  Fachschulen  herangebildete  Optiker  dadurch 
dem  Publikum  schaden,  dass  sie  in  vielen  Fällen  ihre  Untersuchung  der  Refraktion 
für  ausreichend  halten  könnten,  wo  eine  ärztliche  Behandlung  nothwendig  wäre.  Nach 
den  mir  vorliegenden  Erfahrungen  ist  es  die  Unwissenheit  des  Brillenhändlers,  welche 
dem  Publikum  Schaden  zufügt,  während  der  mit  entsprechenden  Eachkenntnisaen  ver- 
sehene Optiker  sehr  wohl  die  Fälle  zu  erkennen  im  Stande  ist,  welche  seiner  Kom- 
petenz entgehen  und  dem  Augenärzte  zuzuweisen  sind.  Die  Fachschulen  für  Optiker 

*)  BuUetina  et  Mhnoiree  tie  ta  BoeieU  Francoite  fVOphihalmoiogie  Jß.  S.  3S0-  2897. 

«)  a.  a.  O.  17,  S.  S07.  1899. 


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122 


^ Dit  Pacfaf«cbulae  für  Optiktr  Id  d*n  T«r»eU*dMMa  Stmatao Europai . 


DtoUeb* 


haben  den  Zweck,  den  letaleren  in  die  Lage  zu  veraetzen,  dem  Augenärzte  hQlfroich 
zur  Seite  zu  stehen,  aber  nicht  sich  unbefugt  in  sein  Wirkungsgebiet  einzomengen. 

Bekanntlich  ist  uns  Nordamerika  in  der  Gründung  von  Fachschulen  für  Optiker 
vorangeeilt.  Was  auf  diesem  Gebiete  in  Europa  bisher  geschallen  wurde,  ISsst  eich 
sehr  kurz  zusammenfassen,  doch  würde  es  nüch  sehr  freuen,  ergänzende  Mittheilungen 
nachtragen  zu  können. 

ln  England  besteht  seit  4 Jahren  im  Northampton  Institute  in  London  eine 
Fachschule  für  Optiker,  welche  allen  gerechten  Anforderungen  entspricht.  Bekanntlich 
ist  das  Northampton  Institute  eine  Gewerbeschule,  welche  in  einem  Prachtbau,  dessen 
Kosten  im  Betrage  von  90000  £ durch  Legate,  Spenden  uud  einen  Beitrag  der 
Stadt  London  aufgebracht  wurden,  untergebracht  ist.  Unter  der  Führung  des  Direktors 
derselben,  Herrn  Prof.  Dr.  Warmsley,  konnte  ich  die  Räume  des  Northampton 
Institute  und  speziell  die  für  die  Heranbildung  von  Optikern  bestimmten  Einrichtungen 
eingehend  besichtigen.  Im  1.  Stockwerke  ist  ein  grosser  Saal  den  optischen  Instru- 
menten, insbesondere  denen  zur  Bestimmung  der  Brennweite  und  der  Zentrirung  optischer 
Glaser  oder  zusammengesetzter  Systeme,  sowie  den  photographischen  Apparaten  gewidmet ; 
eine  Dunkelkammer  ist  für  die  Arbeiten  der  Photographen  zur  Disposition.  In  einem 
zweiten  grossen  Saale  werden  die  Arbeiten  für  die  Herstellung  und  Bearbeitung  von 
optischen  Glasern  vorgenommen.  Die  Anfertigung  der  Fassungen  von  Linsen,  der  Röhren 
für  zusammengesetzte  optische  Systeme,  der  Brillengestelle  u.  dgl.  m.  wird  in  der  Ab- 
theilung für  Mechanik  gelehrt 

Aufgenommen  werden  nur  Lehrlinge  oder  Gehülfen  von  Optikern.  Der  Unter- 
richt wird  in  Abendkursen  ertheilt,  deren  Honorare  (nebst  Privatspenden)  zur  Bestreitung 
der  Kosten  der  Fachschule  dienen.  Die  Dauer  der  Lehrzeit  betrügt  2 Jahre,  ausnahms- 
weise bleiben  Lehrlinge  des  Brillenfaches  nur  1 Jahr  in  der  Schule;  beabsichtigt  wird, 
die  Lehrzeit  auf  4 Jahre  auszudehnen.  Die  grosse  Anzahl  der  Schüler,  welche  für 
jeden  Jahrgang  70  bis  80  betrügt,  ist  Gegenstand  ernster  Besorgnisse,  da  man  eine 
Ueberproduktion  von  Optikern  befürchtet.  Beim  Abgänge  aus  der  Fachschule  erhalten 
die  Schüler  ein  Zeugniss,  welches  die  Befähigung  derselben  auf  Grundlage  ihrer  aus- 
geführten  Arbeiten  darlegt.  Dass  die  Leistungen  der  Schüler  vorzügliche  sind,  geht  aus 
den  in  der  Pariser  Weltausstellung  vom  Jahre  1900  und  in  der  Glasgowcr  Industrie- 
Ausstellung  1901  ausgestellten  Arbeiten  hervor. 

Der  Unterricht  besteht,  wie  aus  dem  Lehrplane  des  Northampton  Institute  her- 
vorgeht, in  theoretischen  Vorlesungen  und  praktischen  Arbeiten  unter  der  Leitung  von 
Fachlehrern.  Das  Studienprogranim  führt  deren  folgende  an: 

Vorträge  von  Prof.  Dr.  Drysdale  über  optische  und  wissenschaftliche  Instrumente 
a)  Messinstrumente,  Waagen,  Chronographen;  b)  Mathematische  Instrumente,  Kompasse,  Theo- 
dolite, Sextanten:  c)  Optische  Projektionsinstrumente:  d)  Teleskope,  Operngläser,  Fernrohre: 
e)  Photographische  Apparate;  f)  Mikroskope:  g)  Spektral-  und  Polarisationsapparate. 

Praktische  Arbeiten  in  der  Werkstatte  in  dor  Herstellung  und  Bearbeitung  von  optischen 
(ilasern,  unter  Leitung  von  Prof.  Dr.  Drysdale. 

Vorhereilungskure.  Vortrage  Ober  Optik  (Licht,  Reflexion,  Refraktion,  Linsen  u.  s.  w.) 
von  Prof.  Dr.  Drysdale. 

Vortrage  von  Dr,  E.  Clande  Taylor  (Augenarzt)  Ober  die  optischen  Fehler  des  Auges. 

Praktische  Uebungen  in  der  Werkstatte  im  Adjustiren  von  Brillcnglaseni,  Herstellung 
von  Brillen,  Pincenez  u.  dgl.  m.  unter  der  Leitung  von  2 Fachlehrern  (Optikern). 

Erganzuugskurs  Ober  Warme  und  deren  Theorie,  Thermometer  und  Barometer,  (Der 
Name  des  Pachprofessors  ist  nicht  augegeben.) 

Die  Kurse  »erden  mit  ganz  besonderer  Berücksichtigung  auf  die  Vorbereitung 
zum  Examen  der  Spectacle  Mähers  Company  (Genossenschaft  der  Brillenfabrikanten), 
welche  eine  städtische  Zunft  (City  of  London  Oitild)  vorstellt,  abgehalten.  Dieses 
Examen  ist  seit  1898  eingerichtet  und  findet  zweimal  im  Jahre  statt.  Zu  den  Exami- 
natoren gehören  der  bedeutende  Physiker  Prof.  Dr.  Silvanus  Thompson,  der  durch 
seine  ophthalmoskopischen  Forschungen  bekannte  Augenarzt  Dr.  Lindsay  Johnson 
und  mehrere  Optiker.  Um  alteren  Optikern  die  Abhaltung  dieses  Examens  zu  er- 
leichtern, wird  für  solche  derselben,  welche  bereits  mindestens  7 Jahre  lang  in  diesem 
Fache  thütig  sind,  die  Prüfung  modifizirt  und  betrifft  nur  Fachkenntnisse  über  Brillen, 
Pincenez  u.  s.  w.,  deren  praktische  Anwendungen,  verschiedene  Glaserarteu  u.  dgl.  m.. 
wubrend  das  volle  Examen  sich  auch  auf  Physik  und  allgemeine  Optik  erstreckt,  llr- 


H«A  13. 

I.  Jglt  l»03. 


A.  Sebotnroek,  Varlflkatkm  «in«r  Stimmfmbal. 


123 


sprQnglich  sollte  das  modiflzirte  Examen  nur  bis  znm  Juli  1890  abgehalten  werden, 
doch  ist  dasselbe  immer  noch  beibebsiten  worden.  Wer  das  Examen  mit  Erfolg  besteht, 
erhält  ein  Diplom.  Eigene  Vorbereitungskurse  für  dieses  Examen  werden  in  einer 
Privatschule  von  Lionei  Lawrence  für  soiche  Optiker  oder  deren  GehtUfen,  welche 
ausserhalb  Londons  leben,  abgehalten.  Die  Dauer  dieser  Kurse  für  letztere  ist  vom 
August  bis  zum  November.  Die  untere  Aitersgrenze  für  die  Zuiassung  zum  Examen, 
zu  welchem  auch  Kandidaten  weibiichen  Qeschiechtes  sich  melden  dürfen,  ist  seit  1901 
auf  21  Jahre  festgesetzt. 

Dass  die  Erlangung  dieses  Diploms  sehr  gesucht  ist,  geht  schon  aus  der  grossen 
Anzahl  von  Optikern  Londons  und  der  Provinz,  welche  sich  der  Prüfung  unterzogen  haben, 
hervor.  Selbst  die  Kolonien  sind  unter  den  mit  dem  Dipiome  Versehenen  vertreten; 
so  finde  ich  unter  den  letzteren  6 Optiker  Australiens,  je  1 Optiker  von  Ceylon,  Ost- 
indien und  Neu-Seeland,  sowie  3 Optiker  Südafrikas.  Die  Anzahl  der  das  Diplom  der 
S.  M.  C.  besitzenden  Optiker  beträgt  derzeit  über  400,  worunter  14  gegenwärtig  ohne 
Stellung  sind. 

Ausser  dem  Diplome  der  S.  M.  C.  giebt  es  noch  das  der  British  Optieal 
Association,  deren  Examen  eine  geringere  Anforderung  an  die  Kandidaten  stellt  und 
nur  die  für  den  Brillenhändler  nüthigen  praktischen  Kenntnisse  verlangt.  Auch  zu 
diesem  Examen,  dessen  erfolgreiche  Ablegung  gleichfalls  zu  einem  Diplom  berechtigt, 
werden  in  einer  Privatschule  des  Mr.  Sutcllffe  eigene  Vorbereitungskurse  abgehalten. 

Die  Namen  derer,  die  das  “Examen  glücklich  bestanden  haben,  werden  jedes- 
mal in  den  Pacbblättem  mitgetheilt,  und  von  Zeit  zu  Zeit  wird  eine  vollständige  Liste 
der  diplomirten  Optiker  veröffentlicht. 

Keines  von  beiden  Diplomen  bat  einen  anderen  als  einen  platonischen  Werth,  da 
auch  nicht  diplomirte  Optiker  in  England  ihrem  Berufe  obliegen  dürfen.  Angestrebt 
wird  allerdings,  dass  die  Ausübung  des  Berufes  des  Optikers  nur  den  mit  Diplomen 
versebonen  gestattet  werde  und  dass  nur  ein  Diplom,  das  der  Spectaele  Makers  Company, 
dazu  berechtige,  da  die  von  der  British  Optieal  Association  geforderten  Kenntnisse 
als  unzureichend  angesehen  werden').  {ScUtus  folgt.) 


Verifikation  einer  Stimmgabel  and  Versuch  einer  photographischen  Friifungsmethode 

von  Stimmgabeln. 

Voo  A.  Sobo«Bro«k  lo  St.  F«tenibars 

Im  Herbst  vergangenen  Jahres  hatte  ich  im  Aufträge  des  Direktors  des  Physi- 
kalischen Nikolai  Zentral-Observatoriums,  Herrn  M.  Rykatschew,  eine  Stimmgabel  zu 
veriflziren.  Es  ist  dies  dieselbe  Koenig'sche  Stimmgabel  von  870  (einfachen)  Schwin- 
gungen mit  angeschliffenem  Spiegel,  deren  Schwingungszahl  ich  im  Jahre  1884  be- 
stimmt habe^  und  die  seither  bei  der  Prüfung  von  Stimmgabeln  im  Observatorium  als 
Vergleicbsinstrument  gedient  hat. 

Es  lag  eigentlich  die  Absicht  vor,  dieses  Mal  neben  der  früheren  Prüfungsmethode 
noch  neuere  zu  verwenden,  um  nicht  allein  eine  etwaige  Aenderung  der  Schwingungs- 
zahl der  Stimmgabel  sicher  zu  bestimmen,  sondern  auch  verschiedene  Verifikations- 
methoden zu  vergleichen.  Leider  gestatteten  die  Mittel  des  Observatoriums  nicht,  die 
zu  diesem  Zweck  erforderlichen  Apparate  anzuschaffen,  sodass  auch  im  vorliegenden 
Fall,  wie  damals,  ich  mich  begnügen  musste,  die  Stimmgabel  mit  der  Stimmgabeluhr 
von  Koenig  direkt  zu  vergleichen. 

Nachdem  ich  mich  von  dem  gleichmässigen  Gange  der  Stimmgabeluhr  durch 
Vergleichung  mit  einem  Boxchronometer  von  Frodsham  überzeugt  hatte,  vollführte 
ich  die  Verifikation  ganz  in  derselben  Weise,  wie  bei  der  ersten  Prüfung.  Es  wurde 
nämlich  ein  metallischer  schwarzer  Zylinder,  in  dessen  Mantel  ein  feines  Loch  gebohrt 
war,  über  eine  elektrische  Lampe  gestülpt.  Das  aus  dem  Loch  austretende  Licht  fiel 

‘)  Vgl.  W.  A.  Dlxey,  The  Edueation  af  the  Opiieim.  Transaetions  of  th»  Optieal  Society 
mO-1901.  8.  3S. 

’)  H.  Wild,  Bericht  über  eine  ueue  Verifikation  der  Bchwingungszahl  der  Normal- 
stimmgabel Itueslands  im  Physikalischen  Zentral-Observatorium.  litlangee  PhyHjae»  et  Ckimijuet 
tirü  du  BtiO.  de  VAead.  Imptr.  des  Sdenees  de  St.  Ptienibomg  13,  1885. 


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124 


8che»orock,  V«riflk«tioo  «laar  SHmnif«b«l. 


M*cb&nlk«r*Ztc. 


zuerst  auf  den  Spiegel  der  zu  verifizirenden  Stimmgabel,  ging  von  diesem  zu  dem 
Spiegel  an  der  Stimmgabel  bei  der  Uhr,  die  zur  ersteren  senkrecht  stand  und  14b 
(einfache)  Schwingungen  vollfilhrte,  und  gelangte  von  hier  in  ein  Fernrohr.  In  letzterem 
konnte  dann,  wenn  beide  Stimmgabeln  angeregt  waren,  die  Figur  von  Lissajous 
beobachtet  werden,  die  zwar  in  unserem  Fall  recht  komplizirt  ist,  aber  dennoch  in 
ihren  Wandlungen  sehr  gut  verfolgt  werden  kann.  Um  jeden  Einfluss  auf  die  Tempe- 
ratur der  Stimmgabeln  auszuschliessen.  wurden  erforderliche  Maassregeln  getroffen; 
erstens  wurden  zwischen  die  Lampe  und  die  Stimmgabeln  Glasschirme  gestellt,  zweitens 
wurden  alle  erforderlichen  Ablesungen  aus  einiger  Entfernung  mit  Hülfe  von  Fern- 
rohren gemacht.  Die  zwischen  den  Zinken  der  Stimmgabeln,  nahe  dem  Sattel  ange- 
brachten Thermometer  zeigten  in  der  That  sehr  konstante  Temperaturen. 

Die  auf  beschriebene  Weise  am  28.  und  30.  November  1901  ausgeführte 
Prüfung  ergab  folgende  Resultate. 

Am  28.  November  war  das  wegen  seines  Ganges  korrigirte  Chronometer  Frods- 
ham  scheinbar  hinter  der  Uhr  des  Koenig’schen  Apparates  im  Mittel  um  1,88  Sek. 
in  der  Stunde  nachgeblieben;  daraus  ergiebt  sich  die  Schwingungszahl  der  Stimmgabel 
bei  der  Uhr  zu  145.0768  (einfache)  Schwingungen.  Da  die  Figur  von  Lissajous  voll- 
stflndig  unbeweglich  war,  so  findet  man  als  Schwingungszahl  der  Veriflkationsstimmgabel 
870,455,  wenn  man  die  Formel  benutzt 


JV 


m 

ti 


± 


s 

n 


In  vorstehender  Formel  bedeutet  N die  Schwingungszahl  der  tieferen  Stimm- 


gabel, also  145,076,  — das  angenJiherte  Verhällniss  der  Schwingungszahlen  der  Veri- 
n 

flkationsstimmgabel  zu  derjenigen  der  Vergleichsstimmgabel,  also  in  unserem  Falle  6/1, 
und  s die  Zahl  der  Schwebungen  in  einer  Sekunde,  hier  gleich  0. 

Die  obige  Zahl  von  Schwingungen  machte  die  Stimmgabel  bei  einer  Temperatur 
von  20“,9.  Wenn  wir  den  früher  bestimmten  Temperaturkoefflzienten ')  dieser  Stimm- 
gabel 0,(KX)094  5 benutzen,  so  ergiebt  sich  870,940  als  Schwingungszahl  bei  15",  auf 
welche  Temperatur  die  Schwingungszahlen  bei  uns  bezogen  werden. 

Am  30.  November  betrug  der  Gangunterschied  der  Uhren  in  demselben  Sinne 
1,53  Sek.  pro  Stunde;  die  Stimmgabel  bei  der  Uhr  machte  also  145,0616  Schwingungen. 
Da  die  Figur  von  Lissajous  wiederum  bist  unveränderlich  blieb,  so  berechnet  sich  die 
Schwingungszahl  der  Koenig'schen  Stimmgabel  zu  870,370  bei  20*,5,  oder  870.822 
bei  15".  Ich  will  hier  noch  bemerken,  dass  sowohl  am  28.  als  am  .30.  November 
mehrere  Vergleichungen  der  Stimmgabel  jedes  Mal  im  Verlauf  von  6 Stunden  gemacht 
wurden,  sodass  die  beiden  erhaltenen  Schwingungszahlen  Mittel  aus  mehreren  Be- 
obachtungen darstellen. 

Das  Mittel  aus  diesen  beiden  Werthen  ergiebt  als  Schwingungszahl  der 
Koenig'schen  Stimmgabel  mit  angeschlilfenem  Spiegel  870,88  bei  15*.  Im  .lahr  1884 
fand  ich  die  Schwingungszahl  dieser  Stimmgabel  hei  15*  zu  870,84;  der  Unterschied 
der  beiden  Veriflkalionsresultate  beträgt  also  nur  0.04  Schwingungen. 

Dieses  F.rgebniss  beweist  einerseits  die  ausgezeichnete  Konstanz  unserer  als 
Normal  gellenden  Stimmgabel,  andererseits  legt  es  Zeugniss  ab  für  die  Brauchbarkeit  der 
angewandten  Prüfungsmethode.  Es  sind  nämlich  in  jüngster  Zeit  Bedenken  gegen  die 
Slimmgabeluhr  erhoben  worden-),  weil  es  Vorkommen  soll,  dass  sie  Schwingungen  aus- 
lässt.  Das  vorstehende  Resultat  und  die  bei  der  früheren  Verifikation  gemachten  Er- 
fahrungen, dass  nämlich  die  mittlere  Abweichung  der  Einzelwerthe  vom  Mittel  nur 
± 0,04  Schwingungen  betrug,  gestatten  die  Voraussetzung,  dass  wenigstens  unsere 
Stimmgabeluhr  nicht  den  gerügten  Mangel  aufweist. 

Immerhin  war  es  erwünscht,  eine,  andere,  von  der  vorliegenden  durchaus  ver- 
schiedene Veriflkationsmethode  ausfindig  zu  machen,  die  gestalten  würde,  alle  noch 
möglichen  Zweifel  zu  beseitigen.  Dabei  kam  es  uns  iu  Folge  besonderer  vorliegender 
Umstände  darauf  an,  eine  solche  .Methode  anzuw'enden,  die  uns  gestatten  würde,  die 


')  A.  a.  0.  S.  »40. 

A.  Leman,  Uelier  die  Nurmalstimmgat>eln  der  Phys.  - Techn.  Keichsanstult  und  die 
absolute  Zählung  ihrer  Schwiaguugeii.  Zeitnhr.  f.  Irutrknde  10.  S.  7S  u.  79.  1890. 


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Heft  iS. 

1,  Jnil  l«)^ 


125 


A.  Scboaorock,  V«ifilatioa  «iiur  SÜjntngmM  ^ V«r«ini«  und  P«t*oo«niMtchriebt«o. 


Schwin^ungäzahl  der  Stimmgabel  direkt  zu  bestimmen,  d.  h.  ohne  auf  andere  Stimm- 
gabeln oder  irgend  welche  periodisch  schwingende  Apparate,  ausser  der  Uhr,  zu 
rekurriren. 

Uns  wurde  nilmlich  eine  Stimmgabel  zur  Prüfung  eingeliefert,  die  angeblich  1000 
(einfache)  Schwingungen  machte  und  deren  Schwingungszahl  bis  auf  einige  Zehntel 
der  einfachen  Schwingung  bestimmt  werden  sollte.  Da  wir  keine  entsprechende 
Vergleichsstimmgabel  besitzen  und  andere  uns  zur  Verfügung  stehende  Prüfungs- 
iiiethoden  die  erwünschte  Genauigkeit  nicht  zu  erreichen  gestatteten,  mussten  wir 
damals  die  Stimmgabel  unveriflzirt  zurückgeben. 

Bei  der  Ueberlegung,  in  welcher  Weise  man  eine  solche  Stimmgabel  prüfen 
könnte,  kam  ich  auf  die  Idee,  die  Schwingungen  der  Stimmgabeln  direkt  zu  photo- 
graphiren. 

Die  Versucheanordnung  war  folgende: 

Vor  eine  elektrische  Projektionslateme  mit  Voltabogen  wurde  ein  Diaphragma 
mit  einer  kleinen  OefTnung  von  rd.  0,9  mm  Durchmesser  gesetzt.  Das  feine  Licht- 
bündel wurde  von  einer  Sammellinse  von  grosser  Brennweite  auf  den  Spiegel  einer 
Stimmgabel  geworfen  und  von  letzterem  auf  eine  metallische  Trommel,  die  auf  einer 
Schrauhenachsc  sitzt  und  sonst  berusst  zur  Aufzeichnung  von  Stimmgabelschwingungen 
dient,  retlektirt.  Auf  diese  Weise  erhielt  man  auf  der  Trommel  einen  feinen,  sehr 
hellen  Lichtpunkt,  resp.  einen  Lichtstreifen,  wenn  nämlich  die  Stimmgabel  schwang. 
Die  Trommel  war  24  cm  lang  und  hatte  einen  Umfang  von  5ö  cm;  aut  dieselbe  wurde 
ein  Streifen  lichtempfindliches  Papier  (Papier  au  gilatirio-hromure  B von  Lumi^re)  ge- 
zogen. Bei  den  ersten  Versuchen  wurden  die  Enden  des  Papierstreifens  mit  Klebwachs 
über  einander  geklebt;  da  man  aber  in  fast  vollständiger  Dunkelheit  bei  sehr  schwachem 
rothen  Licht  hantiren  musste,  so  war  es  sehr  schwer,  das  freie  Ende  so  fest  anzu- 
kleben. dass  es  nicht  stellenweise  abstand  und  auf  diese  Weise  einzelne  Schwingungen 
verloren  gingen.  Am  zweckdienlichsten  wäre  eine  Vorrichtung  anzuwenden,  wie  eie 
bei  photographischen  Seismographen  üblich  ist,  um  beide  Enden  des  Papiers  in  einen 
Spalt  fest  einzuklemmen.  Da  es  aber  nicht  anging,  den  Zylinder  entsprechend  umzu- 
ändern, brachte  der  Mechaniker  des  Observatoriums,  Herr  Rohrdanz,  folgende  Klemm- 
vorrichtung an.  Ein  dünner  Metallstreifen,  dessen  Enden  rechtwinklig  umgebogen 
waren,  wurde  an  die  Seitenflächen  des  Zylinders  angeschraubt;  man  bog  das  eine  Ende 
des  Papiers  scharf  um  den  Metallstreifen,  das  andere  Ende  wurde  unter  denselben  ge- 
schoben und  darauf  der  Bügel  heruntergeklappt.  Dadurch  wurde  erstens  das  Papier 
straff  um  den  Zylinder  gezogen,  zweitens  das  obere  Papierende  fest  auf  das  darunter 
liegende  Ende  gedrückt;  an  beiden  Seiten  angebrachte  Klemmschrauben  verhinderten 
das  Zurückspringen  des  Bügels. 

Die  Stimmgabel,  die  Sammellinse  und  die  Trommel  befanden  sich  in  einer 
schwarzen  Dunkelkammer,  die  sonst  zu  photoraetrischen  Versuchen  dient,  jetzt  aber 
durch  eine  rothe  Lampe  schwach  erleuchtet  wurde.  In  einem  Nebenzimmer,  gegen- 
über der  Thür  zur  Dunkelkammer,  stand  die  Laterne;  vor  der  Thür  war  ein  Schirm 
aus  Pappe  angebracht,  in  welchem  ein  Loch  zum  Durchlässen  des  Lichtbündeis  diente; 
um  die  Trommel  waren  auch  Pappschirme  angebracht,  weicher  Lichtschutz  sich  als 
vollständig  genügend  erwiesen  hat. 

Da  ich  bei  diesen  Versuchen  ohne  einen  Assistenten  nicht  auskommen  konnte, 
so  war  der  Inspektor  der  meteorologischen  Stationen,  Herr  W.  Kusnezow,  so  freundlich 
mir  behülflich  zu  sein;  alle  weiter  unten  besprochene  Arbeiten  haben  wir  gemeinsam 
ausgeführt.  (Schluss  folgt.) 


Vereins«  und  Personennaohriohlen. 


Mitgliederverzeichnisg. 

In  der  Zeit  vom  1.  April  bis  zum  30.  Juni 
d.  J.  sind  folgende  Veränderungen  bekannt 
geworden; 

A.  Neue  Mitglieder: 

Otto  Block;  Hallea.S.,  Niemeverstr.  24. 
Halle. 


Theodor  Ebert;  Merseburg,  Kl.  Ritter- 
strasse 1 . Halle. 

Groos&Graf,  Telegraphen-Bauanstalt, 
Medizinische  Apparate;  Berlin  8.  59, 
Urbanstr.  26.  Berl. 

Berthold  Huch,  Elektrotechniker  und 
Mechaniker;  Halle  a.  S. , An  der 
Schwemme  5.  Halle. 


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126 


V*r*in«-  und  F«r«ofMBanchrkbi*fi.  — KlaiDtr«  MHtt«lhinf«n. 


0««tKb« 

MwhialkwZtc 


Gustav  Lehmann;  WeUsenfels,  Beu- 
ditzstr.  26.  Halte. 

Conrad  Käst,  Elektrotechniker  und 
Mechaniker;  Halle  a.  S.,  Geiststr.  28. 
Halle. 

H.  Schoening;  Halle  u.  8.,  Gr.  Stein- 
strasee  (17.  Halle. 

Priedr.  Zobel,  J.  K.  Kochs  Nachf., 
Mathem.,  physik.  und  opt.  Instrumente, 
spes.  geodfttische  Instrumente;  Kis- 
leben,  Markt  17.  Halle. 

(B.  Ausgeschieden:  Niemand.) 

C.  Aenderungen  in  den  Adressen: 

Otto  Baumgartel;  Halle  a.  S.,  Meckel- 
strasse 4. 

L.  Germann;  Mulda  I.  S. 

Otto  Himmler;  Privatwohnung  und 
Verkaufslager:  Berlin  NW.  6,  Karl- 
etrasse 38  I.  (Werkstatt  unverändert). 

I)r.  H.  KrQss;  Privatwohnung:  Ham- 
burg, Hochall4e  77. 

Wilh.  Paris;  Hamburg,  JSgerstr.  52. 

Kdwart  Richter;  Jena,  Sonnenberg- 
strasse 3. 

K.  Schoo f;  Steglitz,  Florastr.  2a. 

D.  O.  r.  M.  u.  O.  Zweigverein  Ham- 
burg-AItona.  Das  war  wieder  ein  wohlge- 
lungenea  Fest,  welches  am  1.  Juni  die  Mitglieder 
des  Vereine  mit  ihren  Damen  am  Gestade  des 
Ratzeburger  Sees  vereinigte.  Der  herrlichste 
Sommertag  lag  Ober  dem  in  Üppiges  Buchen- 
grün  eingebetteten  See,  in  welchem  auf  einer 
Insel  das  liebliche  Stadchen  mit  seinen  altehr- 
würdigen  Dom  liegt.  So  bot  sich  unser  Aus- 
flugsort als  Gesummtbild  vom  Weinberge  aus 
dem  entzückten  Auge  dar,  wo  die  Goeelischaft 
das  Frühstück  einnahm.  Der  grösste  Theil  der 
Gesellschaft  machte  auf  schattigem  Waldpfade 
den  Umgang  um  den  See,  wahrend  der  neben- 
her fahrende  „Salondampfer“  die  anderen  auf- 
nahm. Tiefer  Waldesschatten  wechselte  mit 
reizvollen  Ausblicken  auf  den  friedlichen  See; 
die  „Parchauor  Mühle“  und  „Waldesruh“  boten 
willkommenen  Anlass  zum  Ausruhen  und  Er- 
frischen; an  letzterem,  auf  hohem  Ufer  gele- 
genen Orte,  besagt  eine  Insclirift,  dass  dort  in  den 
Jahren  1863— 1888  der  Liebliugeplatz  Moltke's 
gewesen  sei.  Ein  reiches  Mahl  vereinigte  Nach- 
mittags die  Theilnehmer  im  Schützenhof  zu 
Ratzeburg:  dass  nach  demselben  noch  viele 
den  Dom  mit  den  Gräbern  der  Herzöge  von 
Sachsen- Lauenburg  besichtigt  haben,  glauben 
wir  kaum,  obgleich  der  grösste  Theil  der  Ge- 
sellschaft erst  mit  dem  allerletzten  Zuge  der 
heissen  Orosstadt  wieder  zustrebte.  H K. 


Auf  der  AuMtellung:  Ärztlicher  Lehr- 
mittel Berlin  1902  haben  folgende  Firmen, 
die  unserer  Gesellschaft  angeboren,  Aus- 
zeichnungen erhalten:  Ooldene  Medaille: 
Carl  Zeiss.  Silberne  Medaille:  F.  4 M. 
Lautenschlüger,  E.  Leitz,  F.  Schmidt 
4 Haensch.  Die  Zahl  der  Aussteller  be- 
trug rund  150,  darunter  befanden  sich  nur 
etwa  15  Mechaniker;  im  Ganzen  wurden 
3 goldene  und  7 silberne  Medaillen  ver- 
theilt; das  Ergebniss  ist  also  wiederum  für 
unsere  Mechanik  ein  glanzendes. 

Hr.  Dr.  C.  Stochert,  Abtheilungavorsteher 
an  der  Deutschen  Seewarte  io  Hamburg,  hat 
den  Titel  Professor  erhalten. 


Kleinei*«  Mittheilungen. 

Tsuehhatlerie  mit  Uhrwerk. 

In  der  Galvanostegie  und  Galvano- 
plastik werden,  wo  die  Aufstellung  einer 
Dynamo  unthunlich  ist,  Elemente  und  zwar 
vorzugsweise  Tauchelemente  verwendet. 
Aber  auch  den  Tauchbatterien  bekannter 
Systeme  haftet  insofern  ein  Mangel  an, 
als  die  Senkung  der  Elektroden  durch  die 
Hand  des  Arbeiters  geschehen  muss.  Nun  ist 
jedoch  das  Resultat  im  galvanischen  Bade 
ausser  von  der  zeitlich  genau  abzumessen- 
den Senkung  der  Elektroden  auch  von  der 
jeweilig  eingetauchten  Oberfläche  dieser 
abhängig.  Die  Senkung  der  Elektroden  in 
zeitlich  und  quantitiv  genauen  Pausen  be- 
sorgt besser  als  der  aufmerksamste  Arbeiter 
OS  vermag,  die  neue  Konstruktion  der 
„Automatischen  Senkung  der  Elektroden 
bei  Tauchbatterien“.  Die  Vorrichtung  be- 
steht aus  einem  Uhrwerk,  welches  als 
Hemmung  einen  Kugelregulator  besitzt; 
dieser  gr(‘ift  mittels  einer  rechtwinklig  ge- 
formten Hakenbremse  in  gewünschten 
Pausen  in  die  Zahnrasten  eines  seitlich  des 
Uhrwerks  angeordneten  Schwungrades  ein 
und  veranlasst  so  einen  Stillstand  des  Uhr- 
werks. Das  treibende  Gewicht  des  übrigens 
sehr  einfachen  Uhrwerks  bilden  die  in  einer 
isolirenden  Platte  angeordneten  Elektroden. 
Um  auch  grössere  Arbeiten  ausfflhren  zu 
können,  ohne  die  Zahl  der  Einzelelemente 
DbermSasig  zu  steigern,  ist  ferner  die  Kon- 
struktion einer  selbstthatigen  Auslösung 
einer  Nachbar-  resp.  Etagenbatterie  vorge- 
sehen und  damit  gieichzeitig  eine  selbst- 
I thfltige  Umschaltiing  der  Batteriestromwege 
auf  eine  Zentralleitung  angeordnet.  Hier- 
I durch  ist  ein  weiterer  V'ortheil  geschaffen. 


l 


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I.  JjlJi  1909. 


ntlMr«  MftthtttuiifMi. 


127 


indem  die  Batterie  nicht  im  Arbeitsraume 
ÄUfgestelll  zu  werden  braucht,  was  bei  An-  j 
Wendung  von  Schwefelstturelösung  als  Kiek-  ' 
trolyt  in  gesundheitlicher  Hinsicht  von  Vor- 
tbetl  ist^). 

MlttbeltuDg  Nr.  5 des  Ausschusses 
der  Vereinigung  fOr  Chronometrie. 

fSBkiiai; 

Auf  dieser  Grundlage  wurden  am  27.  Januar 
auf  einer  Zusammenkunft  in  Dresden  Verhand- 
lungen mit  dem  Aufsichtsratbe  der  Deutschen 
Uhrmacherschulo  gepflogen.  Von  Seiten  des 
Ausschusses  nahmen  Herr  Prof.  W.  Foerster 
und  Herr  C.  Marfele  mit  Herrn  Direktor 
Btrasser  an  diesen  Verhandlungen  Theil. 
Das  Brgebniss  derselben  war  eine  beide  Theile 
befriedigende  Vereinbarung,  der  zufolge  Herr 
Direktor  Strasser  in  seiner  bisherigen  Stel- 
lung an  der  Schule  durch  eine  HtUfskraft,  für 
welche  eine  geeignete  Persönlichkeit  inzwischen 
gefunden  worden  war,  in  bestimmtem  Umfange 
eine  Entlastung  erfahren  soll.  Der  Vereinigung 
wurde  als  Gegenleistung  die  Zusicherung  einer 
jährlichen  Beisteuer  zu  den  erforderlichen 
Stellvertretungskosten  zur  Bedingung  gemacht. 

In  der  Versammlung  erkl&rte  Herr  Strasser 
seine  Bereitwilligkeit,  falls  der  Ausschuss  ihn 
mit  der  verantwortungsvollen  Aufgabe  betrauen 
wolle,  auf  diese  Abmachung  einzugehen.  Br 
entwickelte  zugleich  in  allgemeinen  Zögen  einen 
Plan  der  wichtigeren  Arbeiten,  deren  baldige 
Inangriffnahme  geboten  erscheint,  und  diu  zum 
Theil  in  der  eigenen  Werkstatt  und  mit  deren 
Hölfsmitteln,  zum  Theil  aber  unter  Mitwirkung 
der  Uhrmacherschulo  ausgefUhrt  werden  sollen. 

In  der  Diskussion,  an  der  sich  die  Herren 
Bröcking  und  B.  Lange  betheiUgten,  wurde 
dem  Wunsche  Ausdruck  gegeben,  womöglich 
eine  Prüfuogsstelle  für  Kompensationsunrubon 
mit  der  Uhrmacherschule  zu  verbinden.  Im 
Uebrigen  wurden  die  Abmachungen  des  Vor- 
standes des  Ausschusses  mit  dem  Aufsichts- 
rath der  Uhrmacherschule  von  der  Versamm- 
lung gutgeheissen  und  zu  diesem  Zwecke  eine 
jahriiehe  BoihOlfe  von  800  M.  auf  die  Dauer 
von  fünf  Jahren  ausgesetzt,  welche  zusammen 
mit  der  von  der  Kgl.  Sächsischen  Hegierung 
bewilligten  Summe  von  1200  M.  zur  Besoldung 
der  HUlfskraft  für  Herrn  Direktor  Strasser 
verwendet  werden  soll.  Mit  der  Ausführung 
dieses  Beschlusses  im  Einzelnen  wurden  die 
Herren  Foerster,  Reuleaiix  und  Witt 
betraut. 

Herr  Bröcking  empfiehlt,  im  Interesse  dor 
deutschen  Chronometer-Fabrikation  an  den 

>)  Die  Verwerthung  dieser  Erfindung  ist 
Herrn  G.  Salinger  (Hamburg,  Gorhofstr.  32) 
übertragen. 


maassgebenden  Stellen  dahin  vorstellig  zu  wer- 
den, dass  die  Bewerthuog  der  Chronometer 
nicht  wie  bisher  ausschliesslich  nach  den  bei 
den  Konkurrenzprttfungen  erzielten  Gang- 
leiatuiigen  bemessen,  sondern  dass  bei  den 
Prüfungen  auch  auf  den  Grad  der  mechanischen 
und  ftuesoren  Vollendung  der  einzelnen  Theile 
angemessene  Rücksicht  genommen  werden 
möchte.  Da  eine  solche  Maassnahme  allgemein 
als  durchaus  berechtigt  und  zweckdienlich  be- 
zeichnet wurde,  wird  der  Vorstand  zu  ermitteln 
suchen,  unter  welchen  Voraussetzungen  und 
in  welchem  Umfange  dieser  Anregung  Folge 
gegeben  werden  kann. 

Anfragen,  Bemerkungen  und  Rathschlüge 
in  Angelegenheit  der  Vereinigung  wcrdcu  an 
die  Adresse  des  Schriftführers  dos  Ausschusses. 
0-  Witt,  Berlin  NW.  &,  Blrkenatr.  29,  erbeten. 

monvement  de  Vair  Htulie  pur 
la  chranophotographte. 
(Untersuchung  von  Luftbewegungen  mittcU 
Chronophotographie.) 

Von  Marey. 

Jourti.  de  phy».  1»  8.  129.  1902^ 

Verf.  nennt  Chronophotographie  ein  Vor- 
fahren, durch  welches  es  ihm  gelingt,  Bewe- 
gungen der  Luft  in  Bezug  auf  Richtung  und 
Geschwindigkeit  ihrer  einzelnen  Theilchen  mit 
Hülfe  der  Photographie  zu  untersuchen. 

Vor  einigen  Jahren  ist  vom  Verf.  bereite 
ein  Ähnliches  Verfahren  für  die  Untersuchung 
von  Flüssigkeitsbewegungenangegeben  worden. 
Dasselbe  bestand  darin,  dass  der  zu  unter- 
suchenden Flüssigkeit  Bläschen  einer  anderen 
Flüssigkeit  vom  gleichen  spezifischen  Gewichte 
beigemischt  wuirden.  Bei  der  Bewegung  der 
Flüssigkeit  bildeten  diese  Bläschen  dann  vom 
Sonnenlicht  hell  erleuchtete  Faden,  welche  die 
Richtung  der  Flüsaigkeitsströmung  anzeigteii. 
Durch  Aufnahme  mittele  eines  Kinematographen, 
weicher  10  Bilder  in  jeder  Sekunde  gab,  konnte 
man  sowohl  die  Richtung  wie  auch  die  Ge- 
schwindigkeit der  Flüssigkeitsetrömung  in  allen 
ihren  Theilen  genau  bestimmen. 

Für  die  Untersuchung  von  Luftbewegungen 
verwendet  Verf.  einen  rechteckigen  Kasten, 
dessen  Vorderwand  und  rechte  Seitonwand  aus 
durchsichtigem  Glase  bestehen,  wahrend  die 
Hinterwand  innen  mit  schwarzem  öammt  be- 
deckt und  die  linke  Seitonwand  woisa  ange- 
Btrichou  ist,  um  die  Lichtreflexion  zu  vermehren. 
Durch  diesen  Ktistcn  wird  mittels  eines  Venti- 
lators die  Luft  von  oben  nach  unten  hindurch- 
gesaugt.  Um  die  Strömung  gleichmaasig  zu 
machen,  muss  die  Luft  beim  Eintritt  durch  den 
Deckel  des  Kastens  und  beim  Austritt  durch 
den  Boden  desselben  zwei  Netze  vou  fein- 
maschiger Seidengaze  passlreu. 


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Dwtaeb» 

IC«eluaiker-Zlc- 


128  Kltiotr»  MlRb*Uufi(«n.  — Glwt«chnbebM. 


Dio  Luftatrömuii^  wird  aichtbar  gemacht, 
indem  in  den  oberen  Theii  des  Kastens  feine 
Uaucli^deu  eingefuhrt  werden.  Diese  worden 
erzeugt  durch  den  Rauch  eines  brennenden  Ge- 
misches von  Feuerschwamm  und  Baumwolle, 
den  man  durch  eine  Reihe  feiner  Röhrchen, 
die  auf  dem  oberen  Gazenetz  ruhen,  hindurch- 
leitet. Hat  man  in  dem  Kasten  einen  Gegen- 
stand angebracht,  welcher  der  Luftströmung 
ein  Hindeniiss  bietet,  so  siebt  man,  wie  die 
Rauchf&don  sich  um  diesen  herumschliogen 
und  hinter  demselben  Gegenströmungen  bilden. 
Auf  diese  Weise  lassen  sich  die  Strömungen, 
welche  bei  Bewegung  verschieden  geformter 
Körper  in  der  Luft  entstehen,  eingehend  unter- 
suchen. 

Um  aber  nicht  nur  die  Richtung,  sondern 
auch  dio  Geschwindigkeit  der  Luftthellchon  zu 
bestimmen,  wird  die  Reihe  kleiner  Röhrchen, 
aus  denen  die  Hauchfnden  austreten,  durch 
einen  elektrischen  Krschütterungsapparut  einer 
fortgesetzten  seitlichen  Vibration  unterworfen, 
sodass  dieselben  in  jeder  Sekunde  10  seitliche 
SchwingungshewegUDgen  ausführon.  In  Folge 
hiervon  treten  die  Raucbfhdon  nicht  geradlinig, 
sondern  in  Form  schwach  gewellter  Kurven  aus 
den  Röhrchen  aus,  und  diese  WollcnzQge  er« 
halten  sich  auf  der  ganzen  Bahn  durch  den 
Kasten  hindurch.  Diese  Welleiizüge  bleiben 
gleichroitssig.  solange  die  Geschwindigkeit 
überall  die  gleiche  bleibt;  sie  worden  aber  ge- 
streckt oder  zusammengedr&ngt,  sobald  dio 
Geschwindigkeit  grösser  oder  kleiner  wird, 
und  bieten  somit  ein  Milte!,  die  Strömungs- 
geschwindigkeit an  allen  l’unktenzu  bestimmen. 

Durch  die  recht«  Binteiiwund  des  Kastens, 
die  aus  Glas  besteht.  lAsst  sich  das  Strömungs- 
bild durch  Mugnesiumblitzlicht  erleuchten  und 
alsdann  photographisch  fixiren. 

Verf.  glaubt  dieses  Verfahron  mit  Rrftdg 
zur  Lösung  von  Fragen  aus  der  Theorie  des 
Vogelfluges,  der  Ventilation  um!  anderen  Ge- 
bieten anwenden  zu  können.  Mk. 

Die  diesjährige  Versammlung  der  Astrono- 
mischen (tosollschaft  wird  vom  4.  bis  7.  August 
in  Göttingen  abgehalten  werden. 


Glastaohnisohes. 

AbfOllbOrette  fOr  •terlleFIQMlKkelten. 

Von  8.  Epstein. 

Chem.  Ztg.,  Beperi.  26.  S.  118.  1903. 

Der  aus  beistehender  Figur  ersichtliche 
Apparat  besteht  aus  einem  Erlenmeyerkolben 
A mit  aufgeschliffonem  Holm  C,  welcher  zwei 
Üefl'nungen  hat.  die  eine  für  ein  seitliches  Rohr 


B,  w elches.  bei  E einen  Wattanpfropf  enthaltend, 
mit  der  Auasenluft  koromunizirt,  die  zweite  für 
ein  bis  zum  Boden  des  Kolbens  durebgohendes, 
eingeschmolzenes  Rohr  D.  Dieses  verläuft  in 
seinem  oberen  Tbeii  horizontal  und  trägt  eine 
Barette  B.  welche  durch  den  Glasstab  K 
ventilartig  vorschliossbar  ist.  Auf  den  untern 
Theii  dieser  Bürette  ist  das  zum  Schutz  gegen 
Infektion  dienende  Goföss  M uufgeschlifl'en 


Durch  Bla.H«n  bei  B wird  die  sterile  Flüssig- 
keit aus  A in  die  Bürette  getrieben,  und  sie 
kann  dann  aus  dieser  durch  Hoben  oder  Drehen 
von  K in  boliebiger  Menge  entleert  werden. 
Um  den  beim  Ansotzeii  von  M enUtehenden 
Uoberdruck  auszugleichen,  hat  dies(>a  Gefäss 
bei  0 ein  winziges  Loch.  Der  Apparat  ist  zu 
beziehen  von  Dr.  Peters  & Rost  in  Berlin  (N., 
Chauss^estr.  8).  Bm. 

Etne  Modifikation  des  Klpp*schen 
Apparates. 

Von  C.  Arnold. 

Chem.'Ztg.  26.  8.  329.  1902. 

Die  in  dieser  Zeiischr.  1901.  8. 167  beschriebene 
Modifikation  des  Kipp'schen  Apparates  von 
F.  C.  Thiele  hat  durch  den  Verf.  noch  einige 
kleine  Abänderungen  erfahren  und  soll  sich 
nunmehr  vorzüglich  bewähren.  Dio  Aende- 
ningen,  welche  Verf.  für  nothwendig  hielt,  sind 
folgende:  Die  obere  Kugel  A (s.  Fig.)  besitzt 
an  ihrem  unteren  Theilo  ein  augeachmolzenes 
Ablaufrohr  a an  Stelle  der  Th  iele'scheo  Heber- 
vnrrichtung,  welche  bei  ungenügender  Beauf- 
siehiigutig  die  obere  Kugel  leicht  ganz  ent- 
leert, sodass  dann  erst  durch  Blasen  bei  g die 
Flüssigkeit  wieder  in  die  obere  Kugel  gebracht 
werden  muss.  Das  Giasrohr  c Ist  an  dem  un- 
teren Theii  der  Kugel  A angeschmolzen  und 
geht  nicht  bis  zum  Boden  der  Kugel  C,  wo- 
durch ein  Ueborlaufen  der  Kugel  A vermieden 
wird;  dio  mit  Salzen  gesättigte  Säure  lässt  sich 


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Bftfl  IS. 

I.  JoH  1902. 


Qhtfttclml*ebti. 


129 


leicht  entfernen,  indem  man  das  d und  e ver* 
biudeode  SchlauchstUckchen  löst  und  d um> 
dreht,  Hodaes  dessen  OelTnun^  seitlich  steht. 
Um  die  Zerstfirung  des  Schlauches  zu  unter- 
drQckeu,  ist  seiue  Lilnge  auf  einige  Centimeter 
heschr&nkt,  indem  an  die  im  Lichten  2 cm 
weiten  ScitenrAhren  a und  f mit  Gummistopfon 
d und  e befestigt  sind,  welche  nur  1,5 
bis  2 cm  von  einander  abstehon.  Am  Kohro 
e hehndet  sich  besser  ein  Glashahn  statt  eines 
Qiietschbahnes,  der  ebenfalls  fUr  den  üummi- 
scblauch  bald  sch&dlich  ist;  auch  kann  dann 
beim  etwaigen  Reisaen  des  Schlauches  beim 
nicht  benutzten  Apparat  kein  Auslaufen  der 
SAuro  stattfinden.  Das  an  der  oberen  Kugel 
ungeschmolzene  Rohr  e ist  bedeutend  enger 
als  bei  den  alten  Kipp  schen  Apparaten,  da 
sonst  hei  Aussorbetriebsetzung  des  Apparates 
immer  noch  zu  viel  FlOssigkeit  auf  das  abge- 
schlossene Gas  drückt  und  dasselbe,  besonders 


hei  Ghlorontwicklung,  in  zu  grosser  Menge  lost. 
Der  Hals  zwischen  der  mittleren  und  unteren 
Kugel  ist  BO  verengt,  dass  zwischen  ihm  und 
dem  durchlaufenden  Rohre  c nur  ein  Zwischen- 
raum von  Je  0,5cm  bleibt.  Der  seitliche  Tubus 
der  Kugel  JB  hat  5,5  bis  6 cm  im  Lichten,  so- 
(lass  ganz  grosse  Stücke  von  Schwerelotsen 
u.  dgl.  zur  Verwendung  kommen  können  und 
sich  leicht  eine  Bleiplatte  einschiebeii  lüsst, 
welche  in  der  Mitte  eine  dem  Durchmesser  des 
Rohre«  e genau  entsprechende  OolTnung  hat. 
Auf  diese  Platte  kommt  eine  Schicht  grober 
BimasteinstUcko.  Die  Kugeln  haben  einen  In- 
halt von  3,5  bis  4 l.  Bei  b ist  ein  langes  Glas- 
rohr eingeftthrt,  welches  ins  Freie  führt.  Wie 
der  Verf.  versichert,  haben  seine  Schwefel- 
wasserstoff- und  Chlorentwickler  schon  seit  Mo- 
naten ohne  jedes  Nachfüllen  tadellos  funktionirt. 
Der  Apparat  wird  von  der  Firma  Franz 
Hugerehoff  ln  Leipzig  hergesteUt.  Jim. 


Die  PrÜfuDgaanetalt  für  Apparate  und 
Reagentlen  tod  Dr.  Sauer  & Dr.QÖckel 
ln  Berlin. 

AaeJt  dem  H’ocpekt 

Es  wird  von  den  in  der  Praxis  stehenden 
Chemikern  in  der  Regel  zu  wenig  Werth  auf 
eine  sorgfältige  Kontrole  der  richtigen  Kon- 
struktion und  Justirung  der  von  ihnen  ge- 
brauchten Apparate  und  Messinstrumente  gelegt. 
So  werden  besonders  die  zur  Maassnualyse  und 
noch  mehr  die  zur  Gasanalyse  nothwondigen 
Messgerftthe,  sowie  die  für  spezifische  Gewichts- 
bestimmung,  speziell  Arftometrie,  erforderlichen 
Apparate  wohl  nur  ganz  ausunhmaweiso  geprüft 
und  in  den  meisten  Fallen  auf  Treu  und  Glaufien 
als  genau  ausgeiiiossen  und  eingetheilt  ange- 
nommen. Der  Grund,  weshalb  der  Chemiker 
die  Prüfung  der  betreffenden  Apparate  nicht 
immer  vornimmt,  liegt  vorzugsweise  in  der 
koropllzlrten  und  langwierigen  Kontrolarbelt, 
die  auszuführen  vielfach  die  Zeit  und  auch 
die  Einrichtung  des  Laboratoriums  (z.  B.  Mangel 
an  grösseren,  feineren  Waagen)  nicht  gestattet. 
Auch  sind  für  solche  Kontrolprüfungcn  hantig 
Spezialkenntnisso  und  nähere  Bekanntschaft 
mit  der  Speziallileratur  erforderlich.  Diese 
Ueberlegungon  haben  die  oben  genannten 
Herren  dazu  geführt,  für  den  Chemiker  und 
für  den  Gewerbetreibenden  ein  Speziallabora- 
torium für  die  Prüfung  von  Apparaten  und 
Reagentien  ins  Leben  zu  rufen. 

Die  Begründer  gedenken  sich  in  demselben 
einem  eingehenden  Studium  und  der  genauen 
Definition  und  Prüfung  von  Messiustrumenteii 
und  zwar  für  die  verschiedensten  Zwecke  <lor 
Wissenschaft  und  Technik  zu  widmen.  Hierbei 
sollen  für  die  einzelnen  Branchen  möglichst 
alle  Bedürfnisse  und  Wünsche  der  botreffeiidoii 
Interessenten  des  In-  und  Auslandes  berück- 
sichtigt werden.  Durch  eine  möglichst  genaue 
Definirung,  die  nicht  nur  auf  dem  PrUfungs- 
schein,  sondern  möglichst  auf  dom  Instrumente 
selbst  durch  entsprechende  Üezeichimiigon 
Ausdruck  finden  soll,  hofft  das  Institut,  alle 
Zweifel  in  der  Prüfung  und  Justirung  aiiszu- 
schlieaaen  und  so  die  Zuverlässigkeit  der  in 
ihr  Gebiet  fallenden  Instrumente  mul  folgoweise 
auch  der  mit  letzteren  ausgeführten  Analysen 
wesentlich  zu  erhöhen. 

Die  Instrumente  werden  nicht  innorlmlb 
bostimmterPehlergrenzen  als  richtig  bescheinigt 
werden,  wie  dies  bei  der  Aichung  geschieht; 
jedes  Instrument  erhillt  vielmehr  eine  besondere 
Nummer  nebst  einem  gleich  nuraraorirteri 
Prüfungsschein,  aus  welchem  die  Korrektionen 
an  den  geprüften  oder  interpolirten  Stellen  zu 
entnehmen  sind.  Ausser  einer  fortlaufenden 
Nummer  ist  bei  den  Apparaten  die  Monats- 
und  abgekürzte  Jahreszahl  unter  der  Firma  wie 


Digitizcü  L, 


130 


folgt  aufge&tzt : Die  von  dem 

Institut  herauegegebene  Preialiat«  Ober  geprüfte 
Meflsgeräthd  ist  ziemlich  umfangreich  und  ist 
wegen  der  kritischen  Abfassung  besonders 
anerkcnnenswerth.  Angeführt  sind  ln  derselben 
nur  wirklich  brauchbare  Apparate,  während  die 
weniger  bewährten  Instrumente  nicht  namhaft 
gemacht  sind. 

Das  Institut  bringt  jedoch  nicht  nur  geprüfte 
Instrumente  iu  den  Handel,  sondern  prüft  auch 
eingesandte  Instrumente,  übernimmt  die  Her- 
stellung aller  Instrumente  nach  Angabe  oder 
Skizze  und  ist  zu  AuskOuften  Uber  apparaten- 
tecbnische  Fragen  bereit.  Es  befindet  sich 
Berlin  W,  Wilhelmstr.  49.  fim. 


Gebraucb0mti0ter  für  giaatecbnlscbe 
Gebens  t&nde. 

Klasse: 

12-  Nr.  176148.  Dampfvakuumapparat,  bestehend 
aue  zwei  halbkugelfbrmigen  Glaaschalen  mit 
Dampf-ZufUhrungs-  und  -Ableitunge-Stutzen. 
Peters  & Rost,  Berlin.  23.  1.  C2. 

Nr.  176059.  Piltrirtrlchter  mit  zwischen  zwei 
ebenen,  geschliffenen  oder  sonst  eben  bear- 
beiteten Flächen  eingelegter  Filtrlracheibo. 
E.  Zickwolff,  Fenne.  6.  1.  02. 

Nr.  176180.  Schutxtrichter  mit  zwei  Oeffnungen 
in  der  Deckplatte  zur  Verhinderung  des 
Spritzons  beim  Abziehen  von  Säuren.  M. 
Kaehler  & Martini,  Berlin.  17.  4.  02. 

Nr  175901.  Apparat  zur  koiorimetridchen 
Schwefolbestimmung  nach  Wiborgh  mit 
Säurezufubr  durch  korrespondironde  Oeff- 
nungen  im  trichterförmig  erweiterten  Halse 
H.  Göckel  und  J.  Wolfmann,  Berlin. 
10.  4.  02. 

Nr.  176149.  AbfullbOrette  aus  Glas  in  Ver- 
bindung mit  einem  Reservoir  für  sterile 
Flüssigkeiten.  Peters  & Rost.  Berlin. 
23.  1.  02.  (8.  S.  m.) 

Nr.  176378.  Flasche  mit  festem  Trichter.  G- 
.Mulior,  Ilmenau.  21.  3.  02. 

21.  Nr.  174420.  Röntgenröhre  mit  Schutzhülle 
um  die  Antikathode.  C.  H.  P.  .Malier, 
Hamburg.  11.  4.  02. 

Nr.  174421.  Einrichtung  zur  Befestigung  einer 
Elektrode  an  einer  Vakuumröhre  mit  ange- 
schrauhtem  Elektrodonkörper  an  einem  kolch- 
förmigen  Röhrenthell  und  in  den  hohlen 
Röbrenstiel  hineinragendem  Elektrodenstiel. 
Derselbe.  11.  4.  02. 

32,  Nr.  174990.  Vorrichtung  zura  Entfernen  der 
beim  Arbeiten  in  Glasformen  eiugeschlossenen  i 
Duft.  L.  Wolf  Nachf.,  Köpenick.  7.  4.  02. 

42.  Nr.  174478.  Ovale  MetÄlibüchae  für  Ther- 
mometer mir  ahgoflachten  Köpfen  und  Seiten. 

E.  Schreyer,  Elgersburg.  24  . 3.  02. 


M»<hsalkgr-Zuc. 

Nr.  175612.  Quecksilber-  Mano-  Vakuummeter 
oder  Quecksilber  Vakuurometer  mit  über 
das  eine  Schenkelende  geschobenem  und 
an  ihm  abgedichtetem,  theilweise  mit  Flüs- 
sigkeit gefülltem  Gefässe,  dessen  trichter 
artiger  Innenansatz  in  die  Flüssigkeit  taucht. 
A.  Primavesi,  Magdeburg.  26.  4.  02. 

Nr.  175613  Quecksilber-Mano-Vakuummeter 
oder  Quecksilber-Vakuummeter  mit  Füll- 
hahn an  einer  Stelle  des  U-fÖrmig  gebo- 
genen Rohres.  Derselbe.  26.4.02. 

Nr.  173849.  Doppelwandige,  das  Butyrometer 
umschlieisendc.  mit  Verschlussdeckel  ver- 
sehene Butyrometer*  Hülse.  Oebr.  Herr- 
mann, Manebach.  21.  4.  02 

Nr.  176076.  Thermometer  mit  zylindrischem 
Quecksilberreservoir,  eingeschmolzener  Ka- 
pillare und  Hülfstheilung.  8iebert&  Kühn, 
Kassel.  18.  4.  02. 


BOohepsohau  u.  Ppeialiaten. 

Ferdinand  Erneckc»  Berlin  (SW.,  Königgrätzer 
Strasse  112).  Preisliste  Nr  18  Über  physi 
kalische  Apparate.  4^.  388  S.  mit  Uber  1600 
Illustrationen. 

Die  stattliche  und  schöne  Preisliste  führt 
weit  Uber  9000  Nummern  auf,  darunter  in  grosser 
Zahl  SpezialkoDstruktionen  der  Firma  (durch 
Unterstreichung  gekennzeichnet).  Nach  dieser 
AufzähluiigfolgenZueammenstellungen  physika- 
lischer Apparate  für  Schulen,  Institute  u.  s w.  in 
verschiedenen  Preislagen,  von  200  M.  bis  7800  M. 
Den  Schluss  bilden  ausführliche  Namen-  und 
Bachregister.  Das  Preissvcrzeichniss  isc  der 
besseren  Uehersichtlichkeit  halber  nur  deutsch 
abgefasst,  fremdsprachliche  Ausgaben  weideu 
folgen. 

Ernst  llcrsc,  Patentanwalt,  Der  Gewerbliche 
Rechtsschutz  (Patent-,  Muster-  und  Waaren- 
zoiehen-Schiitz)  in  Frage  undAntwort.  I.Theil. 
Deutsches  Reich.  8®.  XII,  366  S.  Berlin, 
H.  W.  Müller  1902.  Geb.  4 if. 

Ein  sehr  klar  und  übersichtlich  geschrie- 
bener Leitfaden  Ober  das  gesammte  dom  Patent- 
amt unterstellte  Gebiet,  der  dem  Interessenten 
den  Verkehr  mit  dieser  Behörde  und  seinem 
Anwalt  wesentlich  erleichtern  wird.  Ausser 
der  Beantwortung  der  wesentlicbeteii  Fragen 
des  gewerblichen  Schutzrechtes  giebt  das  Buch 
auch  im  Anhang  die  wichtigsten  Gesetze  und 
Verordnungen  sowieein  Verzeichniss  der  Patent- 
klassen  und  derjenigen  Stellen,  an  denen  die 
Patentschriften  zur  Einsicht  ausliegen. 


GUitoehBiscbM.  — Baebsrtehau  und  Prabtitten. 


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1.  Jali  1902. 


PatMtocbatt. 


181 


Patentttchau. 


Verfahren  inr  Verhinderung  des  Sntweichene  Utteiiger  Glaemaeae.  J.  Luline  in  AuchtMi. 

1.  7.  1899.  Nr.  IS0842.  Kl.  32, 

Die  in  einem  elektriachen 
Ofen  A geechmolzene  Glasmasse  lAuft 
io  den  Behälter  a und  wird  ln  dem- 
selben durch  Drehen , Heben  und 
Senken  des  glockonartigon  RUhrers  6 
innig  gemischt  zwecks  Erzeugung 
völlig  gleichmässiger  Dichte  des  vor- 
zugsweise für  optische  Zwecke  be- 
stimmten Glases.  Der  RQhrer  bildet 
mit  den  konzentrischen  Kingwänden  e 
und  d gleichzeitig  eine  Lhutcrungs- 
vurrichtung,  welche  von  dem  Glase 
ln  der  Richtung  der  Pfeile  e durch- 
srOmt  wird  f ist  ein  8aiidvcrschluss, 
g eine  Zuführung  für  Heizgase,  welche 
durch  die  Kanhle  h i k nach  l ab- 
ziohen.  m sind  die  ArbeitsOffnungen, 
aus  welchen  das  fertige  Glos  ent- 
nommen wird. 


KüntUieher  Horizont  J.  W.  Oillie  in  New  Quay,  North  Shields.  28.  2.  1900.  Nr.  122092.  Kl.  42. 

Die  Erfindung  betrifft  diejenigen  kardanisch  aufgehängten  künstlichen  Horizonte,  die 
eine  PlQssigkeitsdämpfuug  haben,  und  deren  Horizontlinie  im  Hauptbrennpunkt  des  optischen 
Systems  angebracht  ist.  Der  vorliegende  Horizont  unterschiedet  sich  da- 
durch von  diesen  bekannten  Horizonten,  dass  das  äussere  Glied  der  karda- 
nischen  Aufhängung  einen  geschlossenen  Mantel  bildet,  innerhalb  dessen  das 
die  Horizontlinie  tragende  Kohr  pendelnd  aufgehängt  ist,  welches  zugleicii 
auch  die  zur  Dämpfung  dienende  Flüssigkeit  aufnimmt.  Durch  eine  derartige 
Anordnung  wird  das  genannte  pendelnde  Rohr  vor  Windwirkungen  geschützt 
und  gleichzeitig  der  Apparat  auf  einen  geringen  Raum  zusnmmengedrängf. 

Destülations-  und  Rüekflosskflhler.  A.  Landsiedl  in  Wien.  24  . 6.  1900. 

Nr.  119  502.  Kl.  12.  (s.  diese  Zeitsehr.  1901  S.  148.) 

Der  Kühler,  welcher  in  unveränderter  Stellung  sowohl  als  Destilla- 
lions-,  als  auch  Rückflusskühler  benutzt  werden  kann  zeichnet  sich  dadurch 
aus,  dass  sich  an  den  eigentlichen  Kondensator  A noch  ein  KuhlkÜrper  B 
derart  anschliesst,  dass  er  bei  der  Destillation  einen  hydraulischen  Abschluss 
bildet  und  so  den  Austritt  von  Dämpfen  aus  dem  Kondensator  verhindert. 

Durch  Verschluss  des  Abflussrohres  C w’ird  in  einfachster  Weise  die  Ver- 
wendung des  Kühlers  als  RUckflusskühler  ermöglicht. 

Unvsrweohaelbarsjr  Stsokkontakt  mit  konzentrisch  angeordnetsn  Strom- 
sohloasstücken.  Siemens  & Halske,  Berlin.  21.  2.  1900.  Nr.  120535. 

Kl.  21. 

Die  Erfindung  bezieht  sich  auf  Steckkontakte  mit  konzentrisch 
angeordneten  Stromschluasstücken,  bei  welchen  die  einander  entsprechen- 
den Zylinderflächen  von  Anscblusadose  und  Stöpsel  mit  radial  ungeordneten 
Vorsprüngen  und  Vertiefungen  (Warzen  und  Nuthen)  versehen  sind.  Die  letzteren  sind  gleich- 
mässig  auf  dem  Umfang  vertheilt^  und  die  Anzahl  derselben  besitzt  bei  verschiedenen  Paaren 
keinen  gemeinsamen  Faktor.  Hierdurch  wird  sowohl  die  Verwendung  zu  starker  als  auch  zu 
schwacher  Sicherungen  unmöglich  gemacht. 

Astrenomisohsz  Messinstrament  in  Form  einer  dorebsichtigen  Doppel-Halbkugsl.  J.  Thiede 
ln  Köslin.  8.  10.  1900.  Nr.  128  526.  Kl.  42. 

Um  insbesondere  Orts-  und  Zeitbestimmung  ohne  Uo(‘boungen  auszufUhren,  wird  von 
zwei  durchsichtigen  konzeotrischen  Halbkugeln,  welche  gesondert  die  eine  die  Linien  des  Horizontal- 
Systems,  die  andere  die  Linien  des  Aequatorialsystems  aufgetrngen  enthalten  und  dabei  gegen 


Digitizec  ■: k . 


132 


Paturtaehau.  — PataolUst«. 


D«viaet* 

MaeluBik«r*Z^. 


einander  verdrebbar  mnd,  der  Kugelmittelpunkt  in  einer  zum  Visiren  geeigneten  Weise  gekenn- 
zeichnet, BOdass  unmittelbar  durch  ViBlrung  eine  Festlegung  der  Stellung  des  Geatirna  auf  dem 
Apparat  bewirkt  werden  kann. 


Patenllisle. 

Bia  zum  16.  Juni  1902. 

Klaaee:  iBmeldniigeii* 

21.  S.  ]ß8ö&.  Unverwechselbare  Steckkuppluug 
mit  parallelen  Steckstiften.  Siemens  & 
Halake,  Berlin.  2.  1.  02. 

H.  26  666.  Elektrudynaroumeter.  Hartmunn 
& Braun,  Frankfurt  a.  M.  - Bockenheim. 
16.  9.  01. 

K.  22837.  Kcgistrirvorrichtung  zum  Ueaseti 
elektriachor  Energie.  J.  D.  Keiley,  Xew- 
Vork.  9.  12.  01. 

L.  15  707.  Wechftolötromraessgerivth.  P.  M. 
Lincoln,  Niagara  Falls,  V.  St.  A.  1.  7.  01. 

M.  19  278.  Vorrichtung  zur  Vermohruiig  des 
Luftinhaltes  von  Köntgenröhren.  C.  H.  F. 
Müller,  Hamburg.  15.  Z 01. 

32.  G.  15  824.  Vonichtung  zum  Ausschopfen 
flüssiger  CilaamasHo.  J.  M.  Garrison,  Belle- 
Vernon,  V.  St.  A.  24.  6.  Ol. 

W.  17  138.  Vorfahren  zur  Entfernung  des  Me- 
tallbelages und  des  Schutzanstriches  von 
Spiegeln  innerhalb  von  einer  Zeichnung 
entsprechenden  Umrissen.  E.  Wagner  und 
G.  Lorenz,  Wien.  14.  1.  01. 

M.  19  575.  Verfahren  zum  Rothbraunfilrben 
von  Glas  durch  KohlenstotV  und  Mangun. 

N.  Meurer.  Köln  a.  Kh,  13.  4.  01. 

R.  8317.  Verfahren  zur  Herstellung  von  Me- 
talleinlagen in  Glas,  Stein  u.  dgl.  auf  gal- 
vanischem Wege:  Zus.  z.  Pat.  Nr.  130311. 
K.  Bppler,  Berlin.  3.  4.  02. 

42.  L.  15  976.  Arbeitsmesser  mit  mehreren  di- 
ametral zwischen  den  kraftmessendeuTheilen 
ungeordneten  Spiralfedern.  W.  v.  Pittler, 
Leipzig-Wahren.  8.  10.  01. 

8.  14  422.  Verfahren  zur  Oraduirung  von 
Mauomelern.  U.  Skutsch,  Charlottenhurg. 
3.  1.  01. 

K.  21 143.  Hogistrirendor  Pumpfmesser  zur 
Bestimmung  der  auf  konstante  Bampfspan- 
lumg  reduzirten  Dampfmenge.  G.  Kiefer, 
Feuerbach,  und  H.  Honold,  Stuttgart. 
24.  12.  00. 

H.  7721.  Vorrichtung  zur  Beseitigung  der  Bei- 
tenstrahlen in  Doppelstreuem.  Schuckert 
& Co.,  Nürnberg.  24.  6.  01. 

67.  Sch.  18  072.  Vorrichtung  zum  Photo- 
graphiren innererKörperbohlen.  J.Schry  ver, 
Amsterdam.  12.  12.  01. 

74.  L.  15  607.  Diopter  für  Richtvorrichtungen 
an  Heliographen.  W.  Lieruu,  Neufahr- 
wasser. 3.  6.  01. 


ErthellugeB. 

21.  Nr.  133190.  Elektrischer  Widerstand  mit 
pulvcrförmiger  Widerstandsmasse.  K.  Hop- 
felt, Berlin.  14.  6.  01. 

Nr.  133  217.  Bewegliche  Kontaktfeder  für  elek- 
trische Mess-  und  Schaltgerftthe.  R.  Franke, 
Hannover.  18.  9-  01. 

Nr.  133219.  Verfahren,  einen  astatieebeu 
Anker  fOr  Motorzühler  auf  zwei  Kerne  zu 
wickeln.  S.  Eversbed  und  Eversbed 
& Vignoles  Ltd.,  Ixmdon.  11.  5.  00. 

Nr.  133  241.  ZentrUebe  Lagerung  des  Kernes 
und  der  Polschuhe  bei  Messgerftthen  mit 
Drebspulo.  C.  W i g a n d , Hannover.  25.  9.  00. 

Nr.  138  244.  Astatisches  Wattmeter  mit  pro- 
portionaler Skala.  Union  B l.  > G e a.,  Berlin . 
14.  lü.  00. 

Nr.  133  256-  Mutor-ElektrizitAtszAhler  mit  ge- 
sondert gelagertem  Kommutator.  Dieselbe 
4.  10.  01. 

Nr.  133  487.  Aclise  für  Elektrizitlltsz&hler  mit 
Stromabgeber.  Schuckert  & Co.,  Nürn- 
berg. 4.  5.  01. 

Nr.  133  488.  Drehstrommessgerftth  nach  Ferra- 
ris'schem  Prinzip  mit  zwei  Messsystemen, 
welche  dieselbe  Spannung  benützen.  Die- 
selben 20.  4.  01. 

32.  Nr.  132  584.  Vorrichtung  zur  Heratelluug 
von  (ilushohlkOrpern  durch  Aufwickeln  eines 
GUiSdtahes.  The  Berrenberg  Electric 
Lamp  Sy udicate,  Ltd.  u.  A.  Berrenberg, 
London.  10.  4.  00. 

Nr.  132972.  Verfahren  zur  Herstellung  kleiner 
gewölbter  Spiegel.  Tafel-,  Sniin-  und 
Spiegolglasfabriken  A.-G,  Fürth  i.  B. 
4.  7.  01. 

Nr.  133  342.  Ofen  zum  Anwilrmen  und  un- 
unterbrochenen Kühlen  von  Glasgestduden. 

F.  Siemens.  Dresden.  12.  7.  01. 

Nr,  133  486.  V'erfahron  zur  Entfernung  des 
Belages  von  Spiegeln  in  einer  Zeichnung 
entsprechenden  Umrissen  B.  Wagner  und 

G.  Lorenz,  Wien.  30.  9.  00. 

42.  Nr.  133180.  Optisches  Prisma,  insbesondere 
für  Kntfernuugsmesser.  G.  Forbes,  Weat- 
minster.  17.  10.  01. 

Nr.  133  334.  GöschwindigkeitsmesaermitPumpe 
und  Druckmesser.  W.  G.  Kent  undJ.Gor- 
don,  London.  30.  1.  01. 

Nr.  133  390.  Projektionsapparat  zur  Erzeugung 
mehrerer  Bilder  mit  einem  Objektiv.  J. 
Szczepanik,  Wien.  13.  1.  01. 

Nr.  183  430.  Maximum  • Thermometer,  ü.  H. 
Zeal,  Cterkenwell,  Engl.  1.  11.  01. 


Kar  di«  R«d*kUoo  TeraotwortUeb:  A.  Blaicbk«  Io  B«rhD  W. 

V«rl«(  Tgo  dDlioa  SprlBt«r  ta  Berlin  N.  — Druck  von  KmU  Orojor  ln  Berlin  8W. 


Digitized  b>  “"'ooglr 


Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeiteohrift  für  Inatrumentenkunde 

ODd 

Organ  ftlr  die  gesammte  Olaainstromenten  - Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  Blaschke,  Berlin  W.,  An  der  Apoetelkirche  7b. 


.Nr.  14.  15.  Juli.  1902. 

Hsekdro.k  nnr  mit  fien.limifiiiir  dar  Redaktion  goatattot. 


Die  Fachschulen  für  Optiker  in  den  verschiedenen  Staaten  Europas. 

VoD  Dr.  Sali  Bf  gw  ia  Pnris, 

kuireap.  Mitglied«  der  kgl.  belgischen  und  der  kgl.  apünlscben  Aksdemle  der  Medliln. 

(Sciiluts) 

lieber  die  Fachbildung  der  Optiker;  in  Deutschland  konnte  ich  durch  persön- 
liche Mittheilungen  und  einzelne  Schriften  mich  orientiren.  ln  der  Kinleitung  des 
Sonderkatalogcs  der  Deutschen  Kollektivausstellung  für  Mechanik  und  Optik  der  Welt- 
ausstellung in  Paris  IPOO  heisst  es  (S.  2)\  „Fachschulen  zunUchst  in  Berlin,  dann  in 
lYankfurt  a.  M.,  später  in  vielen  anderen  Städten,  entstanden  zur  theoretischen  Heran- 
bildung der  jüngeren  Generation,  an  welchen  Gelehrte  gemeinsam  mit  Männern  der 
Praxis  thätig  sind.“  Bin  praktischer  Schulunterricht  für  Optiker  scheint  jedoch  in 
Deutschland  nicht  zu  existiren,  da  ich  einer  Mittheilung  des  Geschäftsführers  der 
Deutschen  Qesellschaft  für  Mechanik  und  Optik,  Herrn  A.  Blaschke,  entnehme,  dass 
es  iu  Deutschland  spezielle  Fachschulen  für  Optiker  leider  noch  nicht  giebt. 

Aus  einer  privaten  Mittheilung  erfuhr  ich,  dass  es  in  .Jena  und  in  Chemnitz 
Fachschulen  für  die  jungen  Fabrikarbeiter  giebt,  in  welchen  auch  Optiker,  soweit  die- 
selben in  den  betreffenden  Werkstätten  Verwendung  ünden,  herangebildet  werden. 

Einzelne  gehr  interessante  Daten  über  die  .lenenscr  Fachschule  erfuhr  ich  später 
durch  einen  Vortrag  von  Angus')  über  das  Geheimniss  des  Fortschrittes  in  Deutsch- 
land. Diese  Fachschule,  welche  eine  städtische  Anstalt  ist,  wird  fast  ausschliesslich 
von  dem  mechanisch-optischen  Institute  Carl  Zeiss  erhalten. 

Die  Einrichtungen  der  Jenenser  Fachschule  müssen  als  mustergültig  bezeichnet 
werden.  Ganz  besonders  ist  bervorzuheben,  dass  das  System  einer  Abendschule  hier 
nicht  angenommen  wurde.  Die  Hlllfte  der  Schulzeit  fällt  mit  der  Arbeitszeit  in  der 
Fabrik  zusammen,  und  es  wird  die  in  der  Schule  verwandte  Zeit  in  die  Arbeitszeit  voll 
mit  eingerechnet. 

Es  würde  den  Rahmen  einer  übersichtlichen  Zusammenstellung  überschreiten, 
wenn  ich  eingehender  die  hervorragende  Rolle  besprechen  wollte,  welche  den  deutschen 
Universitäten  bei  der  Heranbildung  von  Physikern  und  Mathematikern,  die  sich  der 
Förderung  der  Präzisionstechnik  und  Optik  widmen,  zukommt  und  welche  glänzenden 
Fortschritte  die  Wissenschaft  und  die  Industrie  dieser  Phalanx  von  an  den  Universitäten 
h<Tangebildeten  „Optikern“  venlankt. 

Gegenwärtig  zählen  die  meisten  deutschen  Firmen  erfahrene  Theoretiker  zu  ihren 
ständigen  Mitarbeitern.  So  beschäftigt  z.  B.  die  Werkstätte  von  Carl  Zeiss  18  Mathe- 
matiker, Physiker  und  Chemiker;  der  in  derselben  für  die  theoretische  Abtheilung  ver- 
wandte Betrag  schwankt  jährlich  zwischen  120000  und  200000  M.^). 

Der  grosse  Fortschritt  auf  dem  Gebiete  der  Mechanik  und  Oplik  in  Deutschland 
ist  der  zielbewussten  gemeinsamen  Arbeit  der  Volks-,  Mittel-  und  Hochschulen  und  dem 
Zusammenwirken  der  Männer  der  Wissenschaft  mit  denen  der  Praxis  zu  verdanken''). 
Die  Heranziehung  von  an  den  Hochschulen  ausgebildeten  Fachgelehrten,  welche  sich 

>)  Angus,  On  tke  Secret  of  Oerman  Progras.  Adress  to  the  Optieal  Societt/.  The  OpUcian  2‘Z. 

s.  SS5.  ms. 

•)  Vgl.  Angus,  o.  o.  0.  S.  S66. 

*)  Vgl.  hierüber  auch  die  Diskussion  in  der  Optieal  Society  in  London.  7^  Optieian 
■■IS.  8.  588.  ms. 


Digitized  by  C . ^ 


134 


E.  B«r(«r,  DU  PBcb«cbul«n  fUr  Optlk«r  ln  d«n  vtnchl«d*n«D  Suni*a  Ettropm. 


DvQtaeh» 

B«chAnlk»r>Ztc. 


der  rnduätrie  der  Präzisionsmechanik  oder  Optik  widmen,  ist  anderen  iJindem,  trotz 
ihrer  vorzüglichen  Lehrkräfte  auf  diesen  Gebieten,  fast  voUsUlndig  fremd  geblieben. 
Meines  Wissens  hat  in  Frankreich  nur  eine  Werkstätte  für  Mikroskope  einen  Fach- 
gelehrten für  die  theoretischen  Arbeiten  angestellt. 

Dem  liebenswürdigen  Entgegenkommen  des  Präsidenten  der  Wiener  Optiker- 
Qenossenechaft,  Herrn  Carl  Reichert,  verdanke  ich  die  Mittheilungen  Über  die  Or- 
ganisation, der  einzigen  Fachschule,  welche  Oesterreich  besitzt. 

Diese  Fachschule  ist  in  Wien  und  werden  an  derselben  seit  September  1897  un- 
entgeltliche Abendkurse  für  Lehrlinge  und  Gehülfen  von  Optikern  abgehalten.  Zugelassen 
werden  nur  Schüler,  welche  eine  allgemeine  Fortbildungsschule  besucht  haben.  Die 
Dauer  des  Unterrichts  beträgt  2 Jahre;  der  Schüler  erhält  am  Ende  jedes  Schul- 
jahres ein  Studienzeugniss;  ein  Diplom  wird  nicht  verabfolgt.  Die  Anzahl  der  Schüler 
schwankt  jährlich  zwischen  25  und  40,  so  z,  B.  meldeten  sich  im  Schuljahre  1899/1900 
40  Lehrlinge  und  1 GehQlfe;  doch  absolvirUm  nur  33  Schüler  das  ganze  Schuljahr. 

Der  Lehrkörper  besteht  aus  einem  Physiker,  Dr.  Haschek,  einem  Augenarzt, 
Dr.  Wittner,  und  einem  Optiker,  welcher  Unterricht  in  der  praktischen  Optik  ertheilt. 
Eine  Schulwerkstätte  ist  bisher  noch  nicht  eingerichtet  worden. 

Der  neue  Lehrplan,  welcher  gemäss  Erlass  des  Ministeriums  für  Kultus  und 
Unterricht  vom  21.  September  1901  für  die  Wiener  Fachschule  besieht,  stimmt  in  den 
Grundzügen  des  Lehrstoffes  mit  dem  des  Northamptoo-Institutes  überein. 

TheorttUcKe  OpUk. 

GniodbegrifTe  dor  Optik.  Geradlinige  Fortpflanzung  des  Lichtes.  Schatten,  Lichtgeschwin- 
digkeit und  ihre  Messung,  Gesetze  der  Liebtausbreitung,  Photometrie.  — Grundbegrilfe  aus 
der  Lehre  der  Proportionen  und  Gleichungen.  — Reflexionen  des  Lichtes,  Planspiegel,  Kon- 
struktion dor  Spiegelbilder,  Erklärung  des  diffusen  Tageslichtes.  Sphärische  Spiegel.  Kon- 
kavspiegel, Konstruktion  der  Bilder,  Berechnung  der  Brennweite  aus  Bild-  und  Gegenstands- 
weite;  Konvexspiegel.  — Brechung  des  Lichtes  an  der  Grenze  zweier  Medien;  Begriif  des  Brechungs- 
expoiienteu;  Erklärung  einiger  Erscheinungen;  Gang  der  Lichtstrahlen  durch  eine  planparallole 
Platte  und  ein  Prisma  Optische  Linsen.  Bintheilung,  Konstruktion  der  Bilder;  Liiisenformcl.  — 
Wellentheorie  des  Lichtes.  Interferenzen;  Huyghens'sches  Prinzip;  Konstruktion  des  Strahlen- 
ganges  fUr  Reflexion  und  Brechung;  Dispersion  dos  Lichtes;  Prismatische  Zerlegung;  Spektrum, 
Spektralanalyse;  Achromosie.  — Interferenz  und  Beugungserscheinungen.  Heugungeapektnim 
(Gitter);  Begriff  der  Wellenlänge.  — Polarisation  und  Doppelbrechung.  — Instrumentenkunde. 
Spiegelteleskope,  Refraktoren,  Mikroskop,  photographischer  Apparat  und  Photographie,  photo- 
graphisches Objektiv,  Aplauat,  Spektralapparat,  Hkioptikun,  Bplskop,  Stereoskop. 

Augenkunde. 

Bau  des  Auges,  Beneunung  der  einzelnen  Theile  (mit  Demonstrationen  am  Schweins- 
auge). — Dos  Sehen  als  die  Wahmohmung  von  Erregungen  der  Netzhaut,  vom  Zustandekommen 
des  }$ildes  auf  der  Netzhaut.  — Von  dor  mechanischen  und  cloktrischeu  Erregbarkeit  der  Netz- 
haut (Gesetz  der  spezifischen  Sinnesenergie);  vom  blinden  Fleck.  — Die  Akkomodation  des 
Auges;  Bedeutung  der  Iris  als  Blende.  — Einiges  über  die  Farbeuempfindung.  Das  verschiedene 
Aussehen  bestimmter  Farben  bei  direkter  und  indirekter  Betrachtung,  Erklärung  der  Erscheinung 
(mit  Versuchen).  — Vom  Kontrast  (simultaner  und  sukzessiver  Kontrast;  schwarzer,  weisser  und 
farbiger  Kontrast);  Erklärung  der  Erschoinungen.  Der  Farbenkreisel  (mit  Versuchen.)  — Vom 
Sehen  mit  zwei  Augen,  vom  Tiefsehen,  von  den  Doppelbildern.  ■“  üober  die  wichtigsten  Ano- 
malien der  Refraktion  und  Akkomodation  und  über  die  Behebung  dieser  Auoinahon  durch  Brillen. 

Lehrbücher  für  die  Fachbildung  der  (Jptiker  giebt  es  meines  Wissens  nur  in 
iOngland^)  und  in  Frankreich-). 

Selbstverständlich  kann  mH  dem  Verlassen  der  Schule  die  Heranbildung  des 
Optikers  nicht  als  abgeschlossen  betrachtet  werden.  Es  ist  nothwendig,  dass  derselbe 
rasch  und  eingehend  von  allen  wichtigen  sein  Fach  betreffenden  Neuerungen  in  Kenntniss 
gesetzt  werde.  Es  muss  die  grosse  Bedeutung,  welche  in  letzterer  Hinsicht  Fachver- 
einiguDgen  und  Fachzeitschriften  für  den  Optiker  haben,  hervorgehoben  werden.  Die 
glänzenden  Leistungen  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik  und  der 


')  H.  L.  Taylor,  Praciieal  Optieians  Quuie;  ferner  The  Opticians  Uandbook.  Statularl 
Witrk  by  an  Ophthalmie  Surgeon^  London,  Verlag  des  „27t«  üpiieian". 

®)  ü.  Bull,  LunetU  et  JPinceiiex.  Paris,  G.  Masson. 


ii.-.:»;-  -.M  i- 


Cj«  ■ 


H«ft  14. 

I&.  Juli  ipn>. 


A.  Seho*oroek,  Varinkation  aintr  StlintDf«b«l. 


135 


Optical  Society  in  I.ondun  sind  zu  sehr  bekannt,  als  dass  os  nothwondigf  wäre,  dieselben 
hier  noch  daraulogen.  Auch  in  Beziehung  auf  Kachzeitechriftcn  fftr  Optiker  sind 
Deutschland,  wo  ea  deren  drei  giebt,  und  England  mit  einer  grösseren  Anzahl  derselben, 
worunter  zwei  sehr  verbreitete'),  in  der  Lage,  den  Anforderungen  von  fortschrittlichen 
Optikern  gerecht  zu  werden.  Es  w.tre  sehr  vortheilhaft  für  die  lateinischen  Lilnder, 
insbesondere  Frankreich,  in  welchem  Fachvereine  und  spezielle  Organe  für  Optiker  derzeit 
noch  nicht  bestehen,  dem  Beispiele  Deutschlands  und  Englands  zu  folgen! 


Verifikation  einer  Stimmgabel  und  Verenoh  einer  photographischen  Friifungsmethode 

von  Stimmgabeln. 

Von  A.  ftoho«xm»ok  in  St  retenborK- 

Für  den  ersten  Versuch,  um  zu  sehen,  wie  gut  die  Wellenlinie  auf  dem  Papier 
herauskommt,  benutzte  ich  eine  grosse  Stimmgabel  mit  Spiegel,  die  145  Schwingungen 
macht.  Die  Wellenkurve  kam  sehr  schön  heraus,  sodass  ohne  weitere  Versuche  sofort 
zuni  Photographiren  der  Wellenkurve  einer  Stimmgabel  von  870  Schwingungen  ge- 
schritten wurde.  Mehrmalige  Aufnahmen  dieser  Wellcnkurve  ergaben  auch  aus- 
gezeichnete Resultate,  sodass  jetzt  auch  die  Verifikation  der  Stimmgabel,  d.  h.  die  direkte 
Zählung  ihrer  Schwingungen,  vorgenommen  werden  konnte.  Es  galt  Jetzt  nur  eine 
Vorrichtung  zu  treffen,  um  deutliche  und  genaue  Zeitmarken  auf  der  Trommel  zu  be- 
kommen, was  aber  sehr  schwierig  ist.  Da  es  nämlich  erwünscht  ist,  die  Schwingungs- 
zahl der  betreffenden  Stimmgabel  wenigstens  bis  auf  0,1  (einfache)  Schwingungen  genau 
zu  erhalten,  müssen  die  Sekundenmarken  bis  auf  ungefähr  1/800  Sekunde  genau  er- 
folgen. Da  mir  nicht  die  erforderlichen  Mittel  zur  V'erfügung  standen,  um  einen  ent- 
sprechenden speziellen  Apparat  bauen  zu  lassen,  benutzte  ich  folgende  einfachere  Vor- 
richtung, mit  der  ich  mich  in  Anbetracht  des  durchaus  provisorischen  Charakters  des 
Versuches  begnügen  zu  können  glaubte.  Ein  elektromagnetischer  Sekundenmarken - 
apparat,  wie  solche  gewöhnlich  zu  Zeitmarken  auf  einer  berussten  Trommel  angewandt 
werden,  wurde  in  der  Weise  umgeändert,  dass  die  am  Ende  des  längeren  Hebels  am 
Apparat  angebrachte  Spitze,  welche  die  .^iarken  auf  dem  Zylinder  einritzt,  entfernt  und 
der  Hebelarm  verlängert  wurde.  Auf  das  Ende  des  letzteren  wurde  ein  sehr  schmaler 
Metallstreifen  aufgesetzt  und  der  ganze  Apparat  dicht  vor  dem  Diaphragma  so  auf- 
gestellt, dass  der  schmale  Metallstreifen  sich  neben  der  erwähnten  kleinen  Blenden- 
ölTnung  befand.  Unser  Chronograph,  der  bei  der  Verifikation  der  Anemometer  auf  dem 
Com be 'sehen  Apparat  benutzt  wird,  schickte  alle  Sekunden  einen  elektrischen  Strom 
durch  den  Elektromagneten  des  Sekundeiizählers,  wobei  der  Anker  am  kurzen  Arm  des 
Hebels  angezogen  und  auf  dies<-  Weise  der  Metallstreifen  am  Loch  rasch  vorübergeführt 
wurde.  Dadurch  wurde  der  Lichtstrahl  für  eine  kurze  Zeit  zweimal  — beim  Hin- 
und  Rückgänge  des  Streifens  — unterbrochen  und  es  entstanden  alle  Sekunden  ent- 
sprechende Lücken  in  der  Wellenkurve.  Der  Anfang  der  ersten  Lücke  diente  nun  als 
Zeilniarke.  Die  Zahl  der  auf  eine  Lücke  fallenden  Schwingungen  konnte  immer  durch 
Vergleichung  der  leeren  Strecke  mit  Nnchliartheilen  der  Kurve  sicher  bestimmt  werden; 
sie  betrug  gewöhnlich  beim  ersten  Vorübergang  des  Hebels  4 bis  8 und  stieg  nur  beim 
Rückgang  desselben  zuweilen  auf  12  bis  16.  Diese  Anordnung  erwies  sich  aber,  in 
Folge  von  Mängeln  der  Kontaktvorrichtung  am  Chronographen,  als  durchaus  un- 
brauchbar. Die  Sekundenmarken  erfolgten  sehr  unregelmässig  in  Zwischenräumen,  die 
sich  um  mehrere  Schwingungen  unterschieden,  obgleich  selbstverständlich  die 
Schwingungszahl,  wegen  der  unvenneidlichen  Ungleichheit  der  paaren  und  unpaaren 
Sekundenschläge,  immer  für  je  2 Sekunden  bestimmt  wurde.  Da  dieser  Mangel  des 
Chronographen  nicht  beseitigt  werden  konnte,  beschlossen  wir,  unser  Sekundenpendel 
zu  benutzen,  das  im  Observatorium  zur  Uhrenvergleichung  dient  und  von  der  Stern- 
warte in  Pulkowo  elektromagnetisch  angetrieben  wird.  Herr  Rohrdanz  brachte  an 
demselben  folgende  Kontaktvorrichtung  an.  Zwei  kleine  Bügel  aus  feinem  Plaündraht, 
von  denen  jeder  mit  je  einem  Pole  einer  Akkumulaüjrenbatterie  verbunden  war,  wurden 
unter  dem  Pendel  parallel  seiner  Schwingungsebene  und  mit  der  konvexen  Seite  nach 

')  »TÄr  Optician'*  und  „The  British  Optica!  Journal" 


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136 


A.  Sehoanroek,  Variflkmtton  ainar  SlteifD(«be!. 


Daataetaa 

Mai'haolkar-Zti; 


oben  aufgeetellt;  am  Pendel  wurde  unten  ein  kurzes  Platinstäbchen  senkrecht  zur 
Schwingungsebene  so  befestigt,  dass  es  bei  der  tiefsten  Stellung,  also  gerade  in  dem 
Moment,  wann  das  Pendel  am  raschesten  sich  bewegte,  die  beiden  Bügel  streifte  und 
so  den  Strom  für  kurze  Zeit  schloss.  Es  ist  sehr  wichtig,  dass  der  Kontakt  zur  Zeit 
der  schnellsten  Bewegung  des  Pendels  erfolgt,  weil  sich  dann  etwaige  Schwankungen 
der  Kontaktzeiten  am  wenigsten  fühibar  machen.  Gleichzeitig  wurde  auch  der 
Sekundenschläger  etwas  modifizirt.  Auf  das  Endo  seines  längeren  Armes  wurde  statt 
des  früheren  schmalen  Metallstreifens  ein  solcher  von  6 mm  Breite  angebracht,  der  die 
Form  etwa  einer  Krebsscheere  hatte,  d.  h.  er  besass  einen  Schlitz,  und  die  eine 
Schneide  der  Scheere  war  länger  als  die  andere;  in  der  Blende  wurden  zwei  Löcher 
horizontal  in  einer  Entfernung  von  6 mm  von  einander  gemacht.  Der  Lichtunterbrecher 
wurde  jetzt  horizontal  dicht  vor  der  Blende  so  aufgestellt,  dass  in  der  Ruhelage  die 
kürzere  Schneide  das  rechte  Loch  verdeckte,  während  der  Schlitz  dicht  unter  diesem 
TiOch  und  die  längere  Schneide  unter  dem  linken  Loch  sich  befanden.  Wurde  der 
Hebel  beim  elektrischen  Kontakt  in  die  Höhe  gezogen,  so  trat  der  Schlitz  für  kurze 
Zeit  vor  das  rechte  Loch,  während  das  linke  gleichzeitig  von  der  längeren  Schneide 
verdeckt  wurde.  In  Folge  dessen  entstand  auf  dem  Papier  dicht  neben  der  Lücke  in 
der  Wellenkurve  ein  kurzes  Wellenstück  durch  das  zweite  Loch,  das  in  zweifelhaften 
Fällen  zur  Kontrole  der  Zeitmarken  diente.  Diese  Einrichtung  erwies  sich,  wie  wir 
weiter  unten  sehen  werden,  als  sehr  brauchbar  und  genügte  den  Zwecken  unserer,  wie 
gesagt,  nur  provisorischen  Versuche. 

Bei  der  Verifikation  wurde  nun  folgendermaassen  verfahren.  Zuerst  wurde  die 
Justirung  sorgfältig  revidirt.  die  Temperatur  an  einem  zwischen  den  Zinken  der  Habel 
nahe  dem  Sattel  aufgestellten  Thennometer  abgelesen,  der  Sekundennpparat  in  Thätig- 
keit  gesetzt  und  die  Räume,  bis  auf  die  rothe  Lampe,  verdunkelt.  Darauf  wurde  das 
photographische  Papier  auf  die  Trommel  gelegt,  die  Papierschirme  herumgestellt  und 
der  Strom  zu  der  elektrischen  Laterne  geschlossen.  Nachdem  man  sich  noch  durch 
einen  raschen  Blick  auf  die  Trommel  überzeugt  hatte,  dass  der  Lichtpunkt  genügend 
scharf  war,  wurde  die  Stimmgabel  durch  einen  Schlag  mit  einem  weichen  Hammer  an- 
geregt. Da  die  benutzte  Stimmgabel  sehr  rasch  abschwang  — in  Verlauf  von  (5  Sekunden 
nahm  die  Amplitude  auf  dem  Papier  von  5 bis  1,5  mm  ab  — , musste  die  Gabel  mehr- 
mals während  eines  Versuches  angeregt  werden.  Die  Länge  der  Schraube  an  der 
Trommel,  welche  mit  einer  Geschwindigkeit  von  rund  1,8  Umgängen  in  der  Sekunde 
gedreht  wurde,  gestattet  23  Umdrehungen,  und  da  kleinere  Amplituden  als  1 mm  schw  er 
zu  zählen  sind,  so  musste  die  Stimmgabel  2-  bis  3-mal  angeschlagen  werden.  Nach 
vollendetem  Versuch  wurde  das  photographische  Papier  sofort  in  den  Entwickler  gebracht. 

Zur  Verifikation  wählte  ich  die  zweite  von  den  im  Jahre  1884  untersuchten 
Koenig'schen  Stimmgabeln,  an  der  schon  vom  Mechaniker  ein  Spiegel  angebracht 
war  und  die  in  der  zitirten  Arbeit  mit  dem  Buchstaben  Z"  bezeichnet  ist*).  Der 
Spiegel  an  dieser  Stimmgabel  ist  nämlich  bedeutend  blanker,  als  an  der  anderen,  ül>er 
deren  Verifikation  oben  berichtet  wurde,  und  es  war  zu  erwarten,  dass  er  bessere  und 
lichtstärkere  Bilder  auf  das  Papier  werfen  werde. 

Die  erste  Versuchsreihe  von  11  Bestimmungen  ergab  die  Schwingungszahl  dieser 
Stimmgabel  zu  870,100  (einfachen)  Schwingungen  bei  13“,5,  mit  einer  mittleren  Ab- 
weichung von  -i-0,1;  die  grösste  Abweichung  zwischen  zwei  einzelnen  Bestimmungen 
betrug  1,4  pro  Sekunde.  Wenden  wir,  wie  auch  bei  der  Berechnung  im  Jahre  18S4, 
den  Temperaturkoeffizienten,  den  wir  oben  für  die  erstere  Stimmgabel  benutzt  haben, 
nämlich  0,000  094  5,  an,  so  ergiebt  sich  die  Schwingungszahl  der  zw  eiten  Stimmgabel 
boi  15*  zu  869,977. 

Die  noch  verhältnissmässig  grosse  mittlere  imd  absolute  Abweichung  rührt  haujtt- 
sächlich  davon  her,  dass  die  Abblendung  des  Strahles  nicht  plötzlich,  sondern  im 
Vergleich  zu  der  raschen  Schwingung  der  Stimmgabel  nur  alltnählich  vor  sich  geht, 
sodass  die  Wellenkurve  nicht  scharf  abbricht,  sondern  abschattirt  wird  und  es  in  Folge 
dessen  schwierig  ist,  die  Zeit  der  Abblendung  genügend  genau  zu  bestimmen;  gewöhnlich 
beträgt  die  Unsicherheit  nur  einige  Zehntel  einer  Schwingung.  In  Folge  dessen  habe 
ich  die  V'ersuchsanordnung  in  der  Weise  geändert,  dass  ich  den  Sekundenschläger 
direkt  vor  die  Trommel  stellte. 


>)  A.  a.  0.  S.  3i3. 


a«fi  14. 

I.V  JatI  1902. 


137 


A.  Sehotorock,  Vcriflkatkm  «la«r  SHmmgmb«!.  — V*r«lM-  und Ptr«ooennachrlcht«a. 


rtei  dieser  Aufstellungswcise  eetsten  die  Lücken  in  der  Kur\-e  auch  noch  nicht 
plötzlich  ein,  waren  aber  doch  Schürfer  markirt.  Leider  war  die  Kontaktvorrichtun« 
während  dieser  Versuche  etwas  in  Unordnung  geralhen,  sodass  dreimal  die  Schwingungen 
nicht  über  2,  sondern  über  4 Sekunden  gezählt  werden  mussten. 

Aus  8 Bestimmungen  ergab  sich  die  Schwingungszahi  der  Stimmgabel  bei  11*, 3 
zu  870,400  + 0.3,  oder  bei  15  ” zu  870,006  (einfache)  Schwingungen.  Der  Unterschied 
der  Resultate  beider  Verifikationen  betrügt  0,119,  liegt  also  innerhalb  des  mittleren 
Bcobachtungsfehlers.  Die  grösste  Differenz  zweier  Kinzclbcstimmungen  betrug  in  diesem 
Falle  nur  noch  0,8. 

Das  .Mittel  aus  beiden  Bestimmungen  ergiebt  sich  zu  870,037  und  weicht  von 
dem  1884  erhaltenen  Werthe  (870,175)  um  0,14  ab,  d.  h.  auch  hier  liegt  die  Differenz 
in  den  Grenzen  der  mittleren  Abweichung. 

Die  Ergebnisse  unserer  Untersuchung  beweisen  zur  Genüge  die  Brauchbarkeit 
der  von  uns  angewandten  Methode.  Bei  der  von  uns  ausgeführten  nur  provisorischen 
Versuchsanordnung  beträgt  die  Differenz  zweier  Versuchsreihen  und  des  Mittels  aus 
beiden  von  dem  alten  Verifikationsresultat  nur  etwas  mehr  als  0.1  Schwingungen,  was 
für  die  meisten  Zwecke  gewiss  vollstUndig  genügt.  Diese  Differenz  ist  freilich  noch 
ungefähr  dreimal  so  gross  als  die  mittlere  Abweichung,  die  sich  bei  der  direkten  Ver- 
gleichung der  ersten  Stimmgabel  mit  der  Stimmgabeluhr  im  Jahre  1884  ergab.  Doch 
glaube  ich,  dass  die  Genauigkeit  nicht  unerheblich  erhöht  werden  kann,  wenn  es  nur 
gelingt,  genaue  Zeitmarken  zu  erhalten. 

Als  sehr  zweckdienlich  würde  sich  wahrscheinlich  folgende  Einrichtung  erweisen. 
Man  Btellt  über  der  Trommel  eine  l.'hr  auf,  deren  t’endel  dicht  vor  der  Trommel  schwingt 
und  durch  einen  unten  angebrachten  schmalen  Metallsl reifen  das  Licht  in  seiner  tiefsten 
Stellung  abblendet.  Benutzt  man  eine  Uhr,  die  0,5  Sekunden  schlägt,  so  wird  wahr- 
scheinlich die  Unterbrechung  der  Kurve  genügend  rasch  erfolgen  und  nur  kurze  Zeit 
dauern,  jedenfalls  wird  sie  aber  viel  präziser  eintreten,  als  bei  elektrischen  Kontakten. 
Wenn  man  dann  noch  einen  Mechanismus  anwondet,  der  automatisch  die  Trommel  in 
eine  gleichmässige  Rotation  versetzt,  so  wird  auch  diis  ermüdende  Abzählen  der 
Schwingungen  sehr  vereinfacht  werden,  indem  man  dann  nur  einfach  mit  dem  Zirkel 
gleiche  .strecken  von  etwa  10  oder  20  vollen  Schwingungen  auf  dem  l’apier  abzumessen 
braucht. 

Leider  stand  mir  eine  für  diesen  Zweck  verwendbare  Uhr  zur  Zeit  nicht  zur 
V'erfügiing.  Auch  hätte  der  Versuch  noch  andere  Hülfsmittel  verlangt,  die  ich  Jetzt 
mir  zu  verschaffen  nicht  in  der  Lago  war. 


Vereins»  und  Personennachrichten. 


Todesanzeige. 

Am  29.  Juni  d.  J.  starb  plötzlich 
unser  Mitglied 

Herr  G.  Wanke 
in  Osnabrück. 

Der  Dahingegangene  war,  unniittelhar 
nach  der  Rückkehr  von  einer  Reise,  in 
seiner  Eigenschaft  als  Hauptinann  der 
Turnerfeuerwehr  zur  Löschung  eines  Bran- 
des geeilt  und  wurde  auf  der  Brandstätt«- 
vom  Herzschlage  dahingerafft.  Wie  sein 
Tod  ein  Zeugniss  dafür  ist,  dass  er  neben 
seiner  beruflichen  Thätigkeit  das  Wohl  der 
Oesainmtheit  zu  fördern  bestrebt  war,  so 
haben  auch  wir  uns  seiner  -Mitarbeit  in 
gemeinnützigen  Angelegenheiten,  beson- 
ders bei  der  Schaffung  des  Loewenherz- 


Gewindes,  in  dankeuswerther  Weise  er- 
erfreuen  können. 

Ehre  seinem  Andenken  I 

Der  Vorstand  der  D.  f.  äl,  ii,  O, 

Zur  Aufnahme  ln  die  1).  O.  f.  M. 
u.  O.  gemeldet: 

Hr.  Richard  Geith,  Mechanische  Werk- 
statt und  Telegraphen  - Bauanstalt; 
Breslau  II,  Tauentzienstr.  56b. 

Hr.  Ferdinand  Ernccke  vollendete 
am  10.  Juli  sein  70.  Lebensjahr.  Aus 
diesem  Anlass  fand  eine  Feier  in  den  von 
der  Gehülfenschaft  festlich  geschmückten 
W'erkslatträumen  statt;  dieselbe  wurde  ein- 
geleitet durch  Gesang,  alsdann  gratulirten 
sowohl  die  engere  Familie  wie  auch  die 


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138 


Vtr*ini«  und  P*r*on«nnacbricbl«n.  — KI«ln«r*  Mltth«ihmf«n. 


D«QUeba 

Merhanlker-Zic 


Geholfen  in  schwunj^vollen  Versen;  hierbei 
konnte  man  die  Beobachlun^  machen,  ein 
wie  herzliches,  freundschaftliches  Verhillt- 
niss  zwischen  Prinzipal  und  Gehiilfensehaft 
waltet.  Der  Vorstand  der  D.  G.  f.  M.  u.  O. 
Ablh.  Herlin  überreichte  durch  die  Herren 
Prof.  Dr.  Westphal  (in  Vertretunjy  des 
verreisten  Vorsitzenden,  Herrn  Handke), 
Haensch  und  Sokol  ein  prachtvolles 
Blumenarrangement;  Herr  Prof.  Dr.  West- 
phal sprach  die  Glückwünsche  der  ge- 
sanmiten  OeRellschaft  aus,  wobei  er  darauf 
hinwies,  dass  auch  der  Jubilar  eifrig  mit- 
gewirkt habe,  die  deutsche  Prilzisions- 
inechanik  auf  die  hohe  Stufe  zu  bringen, 
auf  der  sie  jetzt  der  französischen  und  eng- 
lischen erfolgreich  die  Spitze  bieten  kann; 
vor  allen  Dingen  ab(‘r  habe  Ernecke  das 
deutsche  Schulwesen  unahhiingig  von  aus- 
hindischer  Produktion  gemacht,  speziell 
für  den  Bezug  von  physikalischen  Gnter- 
richtsivpparaten.  Nachdem  noch  die  Mit- 
inhaber der  Pirma,  Herr  Ernecke  jun. 
und  der  Schwiegersohn  Herr  Kiesewetter, 
erstcrer  (iurch  Verlesung  d(T  Geschlifts- 
chronik,  letzterer  in  Form  eines  humorvollen 
Gedichtes  ihre  Glückwünsche  dargebraeht 
halten  , schloss  ein  Gesang  die  würdige 
Feier,  TF.  II. 


Die  Finna  DÜrfTel  & Faerber  konnte 
am  lö.  V.  M.  das  jr>-jHhrige  Bestehen  feiern. 
Sie  wurde  i.  J.  1877  von  dem  verstorbenen 
Kommerzienralh  P.  Dörffel  und  von  ihrem 
jetzigen  alleinigen  Inhaber,  Herrn  Julius 
Faerber,  gegründet  und  beschüftigl  sich 
mit  der  Anfertigung  ophthabnologisclicr  und 
und  lar>ngologi8cher  Instrumente  und  Ap- 
parate, feiner  Ueisszeuge  u.  s,  w.  Auf 
diesem  Gebiete  hat  die  Werkstatt  eich  einen 
Weltruf  zu  erringen  gewusst;  möge  es 
ihrem  Inhaber,  der  zugleich  ein  thütiges 
und  beliebtes  Mitglied  unserer  Gesell- 
scliaft  ist  — wie  dies  auch  der  verstorbene 
Mitinhaber  war  — , vergönnt  sein,  noch 
lange  Zeit  an  der  Spitze  seiner  Schöpfung 
zu  stehen  und  ihren  Kuhni  zu  wahren  und 
zu  mehren. 


Rniannt  wurden:  Dr.  K.  Schiisslcr.  ao.  Pro- 
foHsor  der  tlarstcllnnden  Geometrie  an  iler 
Techniecliüii  Huchschule  zu  Graz,  zum  o.  Pro- 
fesHt*r:  Dr.  Miltoii  B.  Porter,  Dozent  der  Ma- 
thematik, zum  ao.  Professor  an  der  YaU  Uni- 
vfrtiiy  in  New  Haven,  Y.  St.  A ; Dr.  »'.Schiieiile- 
wlml  von  der  agrikulturclieiuischen  Versuchs- 
station lier  Laiidwirthscliaftskammor  in  Halle 
zum  ao.  Proleörfor  an  der  dortigen  Universität; 


Hans  Freiherr  Jüptner  von  Jonstorff,  Ober- 
ingenieur der  OeBterreicliiachen  Alpinen  Montan- 
GesellBchaft  und  Privatdozent  an  der  Bergaka- 
demie zu  Leobon.  zum  o.  Professor  der  che- 
mischen Tocimologie  anorganisclier  Stoffe  an 
der  Techniflchcii  Hochschule  in  Wien;  T.  Moii- 
reaux  zum  Direktor  dos  Observatoriums  St  Maur; 
der  Instruktor  George  P.  Baron  zum  IVufessur 
der  Physik  an  der  ünivereitAt  in  Wooster. 

Der  Im  Jahre  1900  von  Wien  nach  I^eipzig 
berufene  Professor  der  Physik  Ludwig  Boltz- 
mann wird  nach  Wien  zurOckkehren;  I*.  Van 
Geer,  Professor  der  Mathematik  au  der  Uni- 
versität in  Leiden,  und  Dr.  Th.  Poleck,  o.  Pro- 
fessor der  pharmazeutischen  Chemie  an  der 
Universität  Breslau,  treten  in  den  RuhesLind; 
der  Chemiker  Prof.  N.  Mentachutkiii  in 
8t.  Petersburg  hat  sein  Amt  an  der  dortigen 
UniversitAt  niedergolegt. 

llabilitirt  haben  sich:  Dr.  0.  Fröhlich  für 
praktische  Klektromotalhirgiß  und  Elektrochemie 
an  der  Technischen  Hochschule  zu  Charlotten- 
burg; ebendort  Oberl.  Dr.  A.  Glcdrheii  für 
Optik;  Dr.  Fertl.  Heinrich  für  Chemie  an  der 
Universität  Graz;  Dr.  Martin  Kutin  für  ange- 
wandte und  reine  Mathematik  an  der  Tech- 
nischen Hochschule  zu  Mttuchen;  Dr.  Pleniolj 
für  Mathematik  an  der  UniversitAt  in  Wien, 

Verstorben  sind:  Emile  Renou,  Gründer 
und  Direkter  des  Motenrologischeu  Observa- 
toriums in  St.  Maur,  67  Jahre  alt,  in  ParU; 
Joseph  Nolan,  Geologe,  .Mitglied  des  Geclogical 
Survfy  of  Irtlatul,  in  Dublin;  Prof.  Dr  Hans 
Freiherr  von  Pc'chniann,  Professor  der  Chemie 
an  der  UniversitAt  Tübingen;  W.  H.  Penning, 
Geologe,  Mitglied  des  Geological  Survey  of  tke 
United  Kingdoms,  in  London;  Prof.  Dr.  Joh. 
Frentzcl,  Dozent  der  Chemie  an  der  Land- 
wirthschaftlichen  und  Technischen  Hochschule 
zu  Berlin,  42  Jahre  alt;  Prof.  Dr.  L.  Fuchs, 
Mitglied  der  Akademie  der  Wissenschaften  zu 
Berlin,  hervorragender  Mathematiker  der  Ber- 
liner UnivcrsllAl,  Im  G9.  Lebensjahre;  I’rof.  Dr. 
K.  .Vroudt,  Redakteur  des  Chemischen  Zentral- 
hlatts  (seit  18G2),  in  Leipzig,  74  Jahre  alt;  der 
berühmte  Astronom  Fayc  in  Paris. 


Kleinere  Mittheilungen. 

Eine  neue  elektrlache  MIkroskopir« 
lampe. 

Von  H.  Poll. 

Zeitschr-  f.  trissensch.  Mikrosk.  /A.  8.  413.  1902. 

Der  Apparat  besteht  aus  einem  itn  Innen- 
raume  eines  parabolischen  Hohlspiegels  ange- 
brachten GiühlAmpchen.  Dasselbe  ist  auf  der 


BWl  14. 

rs.  Jall  ISO). 


Minbtilunc»* 


1S9 


Spitzo  einer  um  ein  Scharnier  drehbaren  Säule 
befestigt,  an  welcher  sich  der  Hohlspiegel  auf> 
und  niederacbieben  und  mittels  einer  Klemm' 
schraube  feststellen  lässt. 

Die  Entfernung  des  leuchtenden  Fadens  der 
Glnhlumpe  vom  Hohlspiegelbrennpunkt  bedingt 
die  Lichtintensitüt  des  Apparates.  Deraelbo 
gestattet  also  durch  Bewegung  des  Hohlspiegels 
die  Lichtstarke  iu  einfacher  Welse  zu  regeln. 

Die  Ausführung  stammt  vou  der  Firma 
Ernst  Leitz  (Berlin  und  Wetzlar).  Mk. 


Der  OlebelerStabl* 

Durch  die  Zeitschriften  macht  die  Aufsehen 
erregende  Nachricht  die  Kunde,  dass  ein  nach 
seinem  Erfinder  benanntes  Verfahren  einen 
Stahl  liefere,  welcher  io  Bezug  auf  Festigkeit 
alles  bisher  dagewesene  in  den  Schatten  stellen 
sollte  und  berufen  scbieu,  eiuen  durchgreifenden 
Fmschwung  in  der  Stahlerzeugung  zu  vomn« 
lassen.  So  sollten  Messer  und  Beile  aus  Gie- 
beler*Btahl  anderen  gehArteteu  Stahl  ohne 
weiteres  zersplittern.  Der  beste  BOhler-Stahl 
ergab  eine  Festigkeit  von  60  kg  für  dos 
während  dieser  Werth  beim  Giebeler'Stahl 
144.7  kg  betragt.  Trotz  dieser  fabelhaften  Er- 
höhung der  Festigkeit  sollen  sich  die  Brzeu- 
gungskosten  des  neuen  Stahls  um  ein  Drittel 
niedriger  stellen,  als  die  des  Böhler'schcn, 
Krupp'schen  und  Har vey 'sehen  Stahls. 

Die  von  der  KönigUchen  Mecbuntsch'tcch- 
nischeii  Versuclisanstult  ausgofübrteii  Zerreiss* 
versuche  bewiesen,  dass  dem  Giebeler-Stuhl 
nicht  der  grosse  technische  Werth  innowohnt, 
der  ihm  anfänglich  zugeschrieben  wurde.  Die 
Versuche  haben  allerdings  ergeben,  dass  der 
Olebeler-Stahl  eine  hohe  Festigkeit  besitzt, 
aber  es  ist  auch  nicht  dos  geringste  Muasa  von 
Dehnung  festgestcUt  worden.  Dieser  Befund 
macht  das  neue  Material  für  alle  Zwecke,  bei 
denen  ausser  der  Härte  auch  Zähigkeit  gefordert 
wird,  und  dos  ist  bei  Stahl  stets  der  Full,  so 
gut  wie  unbrauchbar.  Ausserdem  werden  schon 
längst  Stahle  hergestoüt,  die  härter  sind  als 
Giebeler-Stahl:  ßOhler  hat  sich  eine  solche 
Sorte  patentiren  lassen. 

Nach  diesen  Daratcllungeu  schwindet  der 
Werth  des  Giebeler > Stahls  bedenklich  zu- 
sammen. S. 

lieber  die  Schllttenbremse,  eine  Neu- 
konstruktion am  JungVehen  Mikrotom 
zur  Vermehrung  der  Stabilität. 

Von  M.  Heiüonbain. 

Zeitschr.  f.  iciasensch-  Mikrosk.  Ifi.  S- 138> 

Die  Einrichtung  bezweckt,  die  Führung  jedes 
Schlittens  auf  seiueu  zu  einander  geneigten 


Latiffläclien  bei  solchen  Mikrotomen  zu  sicheni, 
bei  denen  bisher  der  Anschluss  von  fünf 
Ihinkten  des  Schlittens  an  seine  Lauftlächen 
lediglich  durch  das  eigene  Gewicht  des  Schlittens 
und  den,  vielfach  wechselnden,  Druck  der  den 
Messersehlitteii  führenden  Hand  bewirkt  wurde. 
Namentlich  bei  Herstellung  sehr  dünner  und 
ausgedehnter  Schnitte  hatte  sich  hier  die 
während  des  Schneidens  wechselnde  Dicke  der 
Oelschicbteo  und  bei  härteren  Objekten  die 
Neigung  der  Schlitten,  auf  ihren  Führungen  zu 
kippen,  stOrend  bemerkbar  gemacht.  Die  Bin- 
richtuDg  besteht  im  wesentlichen  in  einer  im 
Schlitten  beweglich  gelagerten  Rolle,  welche 
sich  mit  nach  Bedarf  zu  regelndem  Federdruck 


gegen  eine  der  Führungsrichtung  parallel  auf 
einer  Führungsflächo  befestigte  Leiste  logt  und 
dadurch  den  Schlitten  gegen  seine  Fühnings- 
flächen  drückt  Obonslehende  Figur  glebt 
schematisch  einen  thoilweisen  Querschnitt  durch 
Führung  und  Schlitten,  ln  ihr  bezeichnet  a 
die  Lotste,  b die  Rolle.  Die  Drehachse  der 
letzteren  ist  am  Kmle  eines  Hebels  e befestigt, 
dessen  mittlerer  Theü  auf  einem  im  Sciilitten 
S befestigten  Stift  drehbar  gelagert  ist  Gegen 
dos  andere  Ende  des  Hebels  wirkt  ein  zylin- 
drischer Druckstift  p,  sobald  mittels  der 
Schraube  e dieFcdor/ gespannt  wird,  und  drückt 
die  Kollo  6 gegen  die  Leiste  a,  wodurch  der 
Schlitten  S gegen  seine  FUhrungsflächen  ge- 
presst wird.  P. 


Das  Technikum  .Mittw  eida,  ein  unter  Staate* 
aufsicht  stehendes  höheres  technisches  Institut 
zur  Ausbildung  von  Elektro-  und  Muschinon- 
ingenieuren, Technikcni  und  Werkmeistern, 
zählte  im  verflossenen  35.  Schuljahre  ^67  Be- 
sucher. Der  Unterricht  ln  der  Elektrotechnik  ist 
in  den  letzten  Jahren  erheblich  erweitert  und 
wird  durch  die  reichhaltigen  Sammlungen,  La- 
boratorien. Werkstätten  und  Maschineuanlagen 
(Maschinenbau-Laboratorium)  u.  s.  w.  sehr  wirk- 
sam unterstützt.  Das  Wintersemester  begtnut  am 
14.  Oktober,  und  es  linden  die  Aufnuluncii  für  den 
am  23  September  beginnenden  unentgeltlichen 
Voruuterricht  von  Anfang  September  an  wucheu- 
täglich  statt.  Ausführliches  Prognunm  mit  Be- 


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O«otaebe 

M«eh*Blk«r-Zlt 


140 


K]*intre  Mtttbtilunf*n.  — Pat*ntU>t«> 


rieht  wird  kosteulus  vom  S(*kretariat  des  Tech- 
nikums Mittweida  (Köni^^ich  Sachsen)  ab- 
^p^obeii.  ln  den  mit  der  Anstalt  verbundenen, 


ril.  3000  qm  ürundflhehe  umfassenden  Lehr- 
KabrikwerkstAtten  linden  VoIontAre  zur  prak- 
tischen Ausbildung  Aufnahme. 


Wetfeyi  IiaummangeU  fällt  die  J\tfnifsc/iatt  in  dieser  Nummer  aus. 


Patentlisie. 

Bia  zum  30.  Juni  1902. 

kiasao:  Aanielduiigen. 

21.  M.  20514.  UosprtichazAlilcr  zur  Aufzeichnung 
der  jedeamallgcn  Benutzung  einer  Fern- 
sprechleitung  bei  dem  anrufenden  Theil- 
nehmer  nach  Uorstellung  der  gewünschten 
Verbindung.  J.  H.  Moyor,  Magdeburg. 
30.  10.  01. 

R.  16^59.  Schleifkontakt  für  unmittelbare 
Stromabnahme  von  der  Drahtspirale  bei  Ro- 
geliingswiderständen ; Zua.  z.  Anni.  R.  15971. 
H.  Hemand,  Charlotteiiburg.  30.  4.  02. 

B.  30233.  ächattungsweise  des  Empftlngers  für 
elektrische  Wellen.  Prof.  Bruun's  Tele- 
graphie, G.  m.  b.  H.,  Hamburg.  8.  1.  01. 

42.  R.  15722.  Geschwindigkeitsmesser  aus  einer 
oder  mehreren  zweischenkligen,  mit  Flüssig- 
keit gefüllten,  um  eine  aufrechte  Achse  sich 
drehenden  Rrdiren.  P.  liibbe,  Clmrlotten- 
hurg.  3.  a 01. 

B.  30785.  Vorrichtung  zum  selbatthhtigon  Ver- 
schieben der  Trommel  bei  itegistrlrappa- 
raten.  R.  Bürk,  Bebwenningen  a.  N.  13.  l.(^. 

E.  8391.  Verhthreu  zur  Messung  von  Ge- 
schwindigkeit, Umdrehungszahl  u.  s.  w.  be- 
wegter Körper.  W.  Lahmeyer&  Co.,  Frank 
furt  a.  M.  1.  5.  02. 

B.  16096.  Zählvorrichtung  mit  einer  die  Zahlen 
tragenden,  schrittweise  aus  einem  Gehhuso 
vorgeschobenen  Zahnstange.  H.  A.  Smith, 
Cedar  Rapide,  V.  St.  A.  21.  2.  02. 

Sch.  18219.  Ziigmesaer.  G.  A.  Schultze, 
Berlin.  17.  1.  02. 

C.  9865.  Terrestrisches  Fonirohr  mit  Fokussi- 
rung  durch  Verschiebung  der  Urakehrlinse. 
A.  A.  Common,  Ealing,  Middl.,  Engl.  17.5.01. 

65.  A.  6638.  Einrichtung  zum  Auslösen  vou 
Bewegungsvorrichtungon  von  der  Ferne  aus. 
J.  T.  Armstrong  und  A.  Orling,  London. 
29.  8.  99. 

81.  S.  15740.  Lagerung  für  auf  Doppelschienen  i 
laufende  Kugeln.  F.  Spengler,  Berlin. 

4.  12.  01. 

Erthellnngen. 

21.  .Nr.  133503.  Elektrischer  Umschalter  mit 
Verlegung  des  OetTiiung^funkens  an  Hülfs- 
stroinschlussstUcko.  W.  P.  Plnckard,  Bir- 
mingham. 2.  7.  01. 


Nr.  Ki3591.  WattstundonzUhler  mit  schwin- 
gender Unruhe.  K.  Lux  jun..  Ludwigs- 
hafen a.  Rh.  1.  2.  01. 

Nr.  133815.  OesprAchsz&hler  für  Fornsprech- 
stelteu.  bei  welchem  das  Zahlwerk  durch 
den  anrufenden  Theilnchmer  bei  Ueher- 
mitteluug  eines  Signals  nach  dem  Ver- 
mittlungsamto  fortgeschaltet  wird.  H.  1). 
Stroiid,  Chicago-  30.  10.  00. 

Nr.  133903.  Verfahren  zur  Herstellung  thermo- 
elektrischer Säulen  aus  Scbwefolkupfer.  E. 
Uermite  und  Ch.  F.  Cooper,  Paris.  1. 1. 01. 

Nr.  133904.  Doppelzühlwerk  für  Messinstru- 
mente. Hartmann  & Braun,  Frank- 
furt a.  M.'BuckenImim.  24-  11.  01. 

Nr.  133905  Vorrichtung  für  doppelten  Tarif 
zur  Messung  von  Elektrizität;  Zus.  z.  Pat. 
Nr.  127665.  Allg.  Blektrizitilta-Gesell- 
Schaft,  Berlin.  27.  7.  Ol. 

Nr.  134138.  ZeDtrische  Lagerung  des  zylin- 
drischen Kernes  und  der  Polschuho  bei 
MessgerAthen  mit  beweglicher  Spule;  Zus. 
z,  Pat.  Nr.  133241.  C.  Wigand,  Hannover. 
25.  4.  01. 

40,  Nr.  133910.  Aluminiumlegirung  mit  über- 
wiegendem Gehalt  an  Aluminium.  A.  Chas- 
sereau  und  J.  A.  .Mourlon,  Paris.  17.9.01. 

I 42.  Nr.  1S3672.  Geschwiadigkeitamesacr  mit 
Vergleichsuhrwork.  K.  Kisse,  Berlin.  6.9.01. 

Nr.  133806.  Entfernungsmesser  mit  drehbarem 
Spiegel  oder  Prisma.  A.  Sc  hie  trumpf, 
Wenigenjena  bei  Jena.  6.  8.  01, 

Nr.  133797.  Ge.schwindigkeitsmesscr  mit  einer 
durch  elektrische  Stromstösse  von  der  zu 
prüfendeu  Welle  aus  absatzweise  gehemmten 
Laufwerkachse.  C.  TObelmann,  Berlin. 
4.  9.  01. 

Nr.  133967.  Spbhrisch,  chromatisch  und  astig- 
matisch korrigirtes  photographisches  Ob- 
jektiv. R.  Steinbeil,  München.  26.  5.  01. 

67,  Nr.  133513.  Vorrichtung  zur  genauen  zen- 
tralen Befestigung  von  Haltern  an  Linsen. 
J.  West,  Balaton,  H.  J,  W.  Raphael, 
Shepherds  Bush  und  11.  L.  Ettinghausen, 
London.  25.  6.  01. 

72.  Nr.  133552.  Visirfemrohr  für  Gewehre;  Zus. 
z.  Pat.  Nr.  129673.  C.  Zeias,  Jena.  27.7.01. 

74.  Nr,  133610.  Einrichtung zurFernübertragung 
der  Bewegung  von  rotirenden  Theilen ; Zus. 
z.  Pat.  Nr.  111351.  Siemens  & Halske, 
Berlin.  8.  2.  01. 


Für  dl«  R«4«kUoa  T«r«oiwortllcb:  A.  Bltschke  in  B«rlio  W. 

V«r!«c  TOD  JollQ«  8prlns«r  In  Barlla  N.  — Droelc  tob  Smil  Dr«7«r  In  B«rliB  8W. 


7 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

BeibhxU  zur  Zeitschrift  für  Instrumeutenkunde 

and 

< Organ  fttr  die  geaammte  Qlasinstrumenten  - Industrie. 

Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  Blaschke,  Berlin  W.,  An  der  Apoatclkirche  7b. 

Nr.  15.  1.  Aug^ust.  1902. 

Haehdrnek  nsr  mit  flenebrai^n;  <l*r  Redaktion  ireatattet 


Zum  XIII.  Deutschen  Mechanikertage. 

Die  wichtigsten  Aufgaben,  welche  sich  der  D.  G.  f.  M.  u.  ü.  nach  glücklicher 
Durchführung  der  Sonderausstellung  auf  der  Weltausstellung  in  Paris  holen,  liegen  auf 
sozislgewerblichem  Gebiete;  es  gilt  auf  Jahre  hinaus  im  Innern  die  Ausführung  der 
Gewerbe-Ordnung  in  Bahnen  zu  lenken,  die  unserer  Kunst  angemessen  sind,  und  ferner 
unsere  Handelsbeziehungen  zum  Ausland  so  zu  gestalten,  dass  die  freie  Entwickelung 
des  Exports  nicht  gehemmt  ist  und  wir  hierbei  gegenüber  unseren  Mitbewerbern  auf 
dem  Weltmärkte  nicht  benachtheiligt  sind.  Aus  diesen  Gesichtspunkten  ist  die  Tages- 
ordnung des  bevorstehenden  Mechanikertages,  die  vor  etwa  einem  Monat  versandt 
wurde,  aufgestellt  worden. 

Die  bisherige  Arbeit  der  D.  G.  f.  M.  u.  O.  auf  sozialem  Gebiete  bat  das  Interesse 
und  die  Zustimmung  der  staatlichen  Behörden  gefunden ; die  Handwerkskammern  haben 
sich  — mit  wenigen  Ausnahmen,  die  hofTentlich  auch  bald  ihre  Stellungnahme  Hndern 
werden,  — geneigt  gezeigt,  in  gemeinsamer  Arbeit  mit  unsenm  Organen  die  Be- 
stimmungen über  unser  Gewerbe  zu  erlassen;  ist  doch  sogar  den  preussischen  Kammern 
vom  Handelsminister  gerathen  worden,  sich  mit  unserem  Vorstande  darüber  ins  Benehmen 
zu  setzen.  Dieser  Erfolg  legt  uns  die  Verpllichtung  auf,  mit  der  grössten  Sorgfalt  und 
dem  ernstesten  Eifer  unsere  Arbeiten  fortzusetzen.  In  Bezug  auf  die  Gehülfenprüfung 
ist  ja  die  Hauptarbeit  bereits  gethan,  dank  der  aufopfernden  und  fachkundigen  Thütigkeit 
einer  Reihe  von  Mitgliedern;  hier  gilt  es,  an  der  Hand  der  gewonnenen  Erfahrungen 
das  bisher  Geleistete  einer  Kritik  zu  unterwerfen  und  weiter  auszubauen.  Der 
Meisterprüfung  gegenüber  haben  wir  uns  bis  jetzt  ziemlich  al)l(‘hnend  gt'genübergeslellt; 
liegt  ja  doch  in  unserem  Gewerbe  kaum  ein  Bedürfniss  danach  vor.  Aber  ebensowenig, 
wie  man  sich  durch  die  Ueberzeugung,  dass  unser  Gewerbe  in  der  Hauptsache  eine 
Kunst  und  kein  Handwerk  sei,  angesichts  der  nun  einmal  zum  Gesetz  erliobenen  Be- 
stimmungen davon  abhalten  lassen  durfte,  an  zweckmtlssiger  Gestaltung  der  GehUlfen- 
prüfung  mitzuarbeiten,  können  wir  uns  der  gleiclien  Aufgabe  bei  der  .Meisterprüfung 
entziehen,  da  die  Handwerkskammern  gezwungen  sind,  Bestimmungen  hierüber  zu 
erlassen.  Deshalb  ist  diese  Angelegenheit  erneut  dem  Mechanikertage  zur  Berathung 
vorgelegt  worden. 

Weniger  Erfolg  als  auf  dem  sozialen  Gebiete  liaben  wir  bisher  bei  den  Behörden 
in  Bezug  auf  die  handelspolitischen  Kragen  gehabt.  Wie  auf  dem  Mechanikertage  aus- 
führlich dargelegt  werden  wird,  liegt  dies  nicht  etwa  daran,  dass  irgend  etwas  in  dies<>r 
Beziehung  vom  Vorstande  versäumt  worden  uttre.  Xoch  einmal  sind  vom  Vorstande 
zu  geeignetem  Zeitpunkte  unsere  Wünsche  mit  eingehender  Begründung  der  Zoll- 
tarif-Kommission des  Reichstages  vorgelegt  worden;  es  wird  Aufgabe  des  .Mechaniker- 
tages sein,  dieses  Vorgehen  des  Vorstandes  durch  seine  Zustimmung  zu  unterstützen,  so- 


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142 


D«nU<Lt* 

jll^*DUi*r*ZtK. 


Xin.  D*ut*eb«r  MtchaoUiwtag.  — Qualav  Hall«,  Prizlalooa>KutTan*Xontrolapparat. 

dass  der  neue  Zolltarif  unserem  Gewerbe  die  erfurdcrlicbe  Berücksichtigung  zu  Tbeil 
werden  lässt. 

Es  stehen  somit  wichtige  Verhandlungen  bevor,  nicht  tief  erregend,  aber  höchst 
anregend,  Beschlüsse  ohne  glänzenden  Effekt,  aber  von  weittragender  Wirkung.  Darum 
giebt  sich  der  Vorstand  der  sicheren  Hoffnung  hin,  dass  die  Mitglieder  unserer  Gesell- 
schaft sich  zahlreich  um  15.  und  16.  d.  M.  in  Halle  einfinden  werden,  um  ernster 
Berathung  und  heiteren  Zusammenseins  zu  pflegen. 

Zum  Schluss  sei  noch  eine  dringende  Bitte  an  unsere  Mitglieder  gerichtet.  Es 
hat  sich  allmählich  immer  mehr  der  Brauch  ausgebildet,  die  Theilnahme  am  Meclia- 
nikertage  erst  kurz  vor  dessen  Beginn  anzumelden.  Dadurch  wird  dem  vorbereitenden 
Ortsausschüsse  die  Arbeit  sehr  erheblich  erschwert,  da  er  im  Ungewissen  bleibt  über 
die  zu  erwartende  Zahl  der  Theilnehmer.  Gerade  in  diesem  Jahre  sind  von  den 
rührigen  Haifischen  Fachgenossen  einige  V'eranstaltungen  in  Aussicht  genommen,  nie 
die  Dampferfahrt  am  ersten  und  die  Gondelfahrt  am  zweiten  Tage,  bei  deren  Vor- 
bereitung cs  unbedingt  nöthig  ist,  die  Zahl  der  Theilnehmer  wenigstens  ungefähr  zu 
kennen.  Deshalb  mögen  die  Mitglieder,  die  es  noch  nicht  gethan  haben,  ihre  An- 
meldung BO  bald  als  irgend  möglich  nach  Halle  senden.  Ein  wohlgelungenes  frohes 
Fest  nach  ernster  Arbeit  wird  der  Erfolg  dieser  Rücksichtnahme  auf  den  Ortsausschuss  sein. 


PrazisionB-Eurven-Kontrolapparat. 

Von  Me>ehafi]l(er  OuatAV  Htalla  io  Rixdorf. 

In  Hinblick  auf  die  in  den  letzten  Jahren  so  schnell  gesteigerte  Massenfabrikation 
von  photographischen  Objektiven  dürfte  es  den  in  Frage  kommenden  grösseren  optischen 
Werkstätten  von  Interesse  sein,  wenn  in  den  folgenden  Zeilen  ein  sehr  zweckmässiger, 
schnell  und  zuverlässig  wirkender  Kunirolapparat  beschrieben  wird,  welchen  ich  speziell 
konstruirt  habe  zur  Vergleichung  von  sphärischen  Flächen  der  Einzellinsen  für 
photographische  Objektivsysteme  nach  einer  bereits  gut  bestimmten  Normallinse  des 
Objektivgliedes. 

Es  können  mit  diesem  Apparat  sphärische  Linsen  jeder  Grösse  und  von  jedem 
Radius,  konvex  und  konkav,  mit  gleicher  Genauigkeit  geprüft  und  ausgeordnet  werden. 
Der  Apparat  eignet  sich  deshalb  vorzüglich  als  praktisches  Hülfsinstrument  für  den  die 
abgelieferten  Einzellinsen  prüfenden  Werkführer  resp.  den  Zusammensteller  der  Objek- 
Uvsysteme. 

Die  Anordnung  des  Apparates  ist  nach  dem  Konstruktionsprinzip  meiner  Präzi- 
sions-Prismen-Winkelmesser  (Kontrolapparate  für  Fein-Optik)  durchgeführt,  also  eine  Ver- 
bindung von  mechanischen  und  ojitischen  V'ergrösserungsmitteln  ist  auch  hier  benutzt 
worden,  welche  eich  bei  den  anderen  Konirolapparaten  so  vorzüglich  bewährt  hatten. 

Auf  einer  kräftigen  planen  Gusseisenplatte  A ruht  auf  niedrigem,  gekehltem  Sockel 
das  Gehäuse  0 mit  dem  Fühlhehel.  welcher  zwischen  zwei  glasharten  Schraubenspitzen 
gidagert  eine  sehr  sichere  Bewegung  besitzt.  Dieser  horizontal  liegende  Fühlhebel, 
dessen  ungleicharmige  Schenkel  sich  wie  1 ; 10  verhallen,  wird  an  seinem  kurzen 
Ende  von  einer  vertikal  stehenden  Schraube  in  etwa  10  mm  Entfernung  vom  Drehungs- 
punkt durchsetzt,  welche  nach  oben  in  eine  schlanke,  harte  Spitze  ausläuft.  Diese 
Schraube,  mit  feingängigeni  Gewindehals  versehen,  hat  gebohrten  Kopf,  kann  demnach 
innerhalb  des  Gehäuses  bequem  mit  einem  Spannstift  in  der  Höhenlage  regulirt  werden, 
und  zwar  ist  es  nützlich,  die  Spitze  so  hoch  zu  schrauben,  dass  sie  wie  bei  jeder  guten 
Waage  die  Höhe,  der  Mittelachse  erreicht. 

Diese  Hebelachse  C ist  ein  harter  Slahlzylinder  mit  polirten  Kömergesenken,  in 
welche  die  in  dem  Winkelträger  befindlichen  Spitzensebrauben  eingreifen,  sodass  die 
geringe  Kippung  des  Fühlhebels  sich  ohne  Spielraum,  jedoch  mit  leichter  Bewegung 
vollzieht.  Der  gegenüberliegende,  10-mal  längere  Hebelarm  endigt  in  einer  blauharten, 
äusserst  fein  auslaufenden  Stahlspilze,  welche  die  10-fach  vergrösserten  Hoch-  und  Tief- 
bewegungen der  Kontaktschraube  markirt.  Die  geringen  Höhenausschläge  werden 
nun  nochmals  optisch  mittels  eines  fest  montirlen  Mikroskopes  0 50-fach  linear  ver- 


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H*n  ts. 

t.  AuKOAt  IV03. 


Gustav  Halls,  PrKslatooa-Kurvan-Koirtrol^parat 


143 


gröBsert.  Demnach  tritt  eine  500-fache  Steigerung  der  wahren  Bewegung  der  Kontakt- 
spitze  ein,  welche  auf  einer  im  Bildpunkte  der  Augenlinse  des  Mikroskopes  befestigten 
Mikrometer-Glasskale  in  einzelnen  Intervallen,  die  je  0,01  mm  Steigungswerth  darstellen, 
tum  Ausdruck  gelangt.  Da  nun  diese  Intervalle  im  Mikroskop-Sehfelde  Uber  3 mm 
weit  erscheinen,  so  wird  es  dem  Beobachter  leicht,  hiervon  noch  den  10.  Theil,  dem- 
nach die  Tausendstel  der  Auf-  und  \iederbewegung  der  Kontaktspitze,  abschiitzen  zu 
können. 

Die  Kontaktspitze  trägt  nun  den  etwa  3 mm  dicken  Zylinderstab  K,  welcher, 
indem  er  das  Gehäuse  und  den  Messring  vertikal  durchdringt,  den  eigentlichen  Be- 
rührungspunkt mit  der  zu  prüfenden  Dinsenfläche  abgiebt;  mit  einer  glasharten,  fein 
auspolirten  Kugelpfanne  ruht  dieser  Stahlstab  auf  der  vorher  genannten  Spitzenschraube 
und  endet  nach  oben  in  eine  halbkugelig  gerundete  Kuppe.  Der  die  zu  prüfende  Glas- 
linse tragende  Messring  iJ  (von  etwas  geringerem  Durchmesser  als  die  erstere)  ist 
mittels  feingängigen,  sehr  gleichmassig  verschraubbaren  Gewindes  H mit  einem  oberhalb 
des  I-'Ublhebelgehäuses  durch  Flanschenring  befestigten  Kobrstutzen  verbunden,  sodass  jede 
gewünschte  Höhe  leicht  und  sicher  eingestellt  werden  kann,  d.  h.  die  Fühlhebelspitze 
wird  mit  Hülfe  der  Normallinse  der  zu  prüfenden  Gläser  auf  den  Nullpunkt  der  Mikro- 
nieterskale  gebracht.  Bei  einer  vollkommen  planen  Fläche  würde  demnach  die  obere 
gerundete  Kontaktkuppe  des  Stahlzylinders  genau  im  Horizonte  der  Messringe  sich 
befinden. 


Für  stark  konvexe  oder  konkave  Linsen  ist  eine  Verstellung  der  Messringe  bis 
zu  ‘20  mm  nach  oben  oder  unten  vorgesehen;  dies  dürfte  nach  dem  Urtheile  sach- 
kundiger Optiker  für  alle  Flächenbestimmungen  vollauf  genügen. 

Bemerkt  sei  noch,  dass  die  Skalenablesung  gleich  wie  bei  meinen  Prismen- 
Winkelmessern  in  mattweissem  Sehfelde  zur  Krscheinung  kommt.  Der  Fühlhobel  be- 
findet sich  auch  hier  in  staubdichtem  Kasten,  die  Durchbrechung  für  das  Objektiv  des 
Mikroskopes  ist  durch  eine  plane  Spiegelglasplatte  geschlossen,  während  hinter  der  Zeiger- 
spitze  eine  Milchglasscheibe  im  Gehäuse  befestigt  ist;  demnach  entsteht  bei  Lampen- 
licht jeder  Art  sowie  auch  bei  Tageslicht  stets  das  angenehme,  gleichmässige  weissc 
Beleuchtungsfeld,  welches  nie  ermüdend  auf  die  Augen  wirkt. 

Die  Abbildung  stellt  den  Apparat  in  ’/j  Orösse  dar;  die  Vorderplatte  V ist 
abgenommen,  um  den  Fübihebel  sichtbar  zu  machen. 

Dem  Apparate  werden  als  unentbehrlich  5 Messringe  beigegeben  von  50,  30, 
20,  15  und  10  mm  Durchmesser  (Ä,);  mit  diesen  Ringen  wird  der  Kurven-Kontrol- 
apparat,  von  Herrn  Dr.  Kaompfer  Sphäroskop  genannt,  für  den  mässigen  Preis  von 
165  M.  abgegeben.  Jeder  besondere  .Messring,  ausser  den  obengenannten  5,  unter 
60  mm  Durchmesser  kostet  6 M,  die  grösseren  über  60  bis  zu  120  mm  8 bis  16  Af. 


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144 


H.  Poincar^,  Di«  T«1cgraphi«  ohne  Draht. 


Deotarh« 

M«c-hJBtk«r-Zlc 


Die  Telegraphie  ohne  Draht. 

Von  II.  Poincare. 

Aua  dem  Anntutire  du  Bureau  des  LongiUtda  190S 
mit  OeoehmigtiBg  d««  VerfasMiv  Qb«r»«Ut 
voD  W.  jA«aar  io  CharluUeoborg. 

(PoriwtnHi;.) 

Theorie  des  Kohärers. 

Der  Kohllrer  hat  recht  iiiannig-fache  Formen  erhalten.  Zuerst  wandte  man  ver- 
schiedene Feilspilhne  oder  verechiedene  Gemische  von  solchen  an.  Kine  wesentliche 
ItedinKUnK  scheint  zu  sein,  dass  die  anKewandlen  Metalle  leicht  oxydirbar  sind;  wahr- 
scheinlich bedecken  sich  die  Körner  mit  einer  dünnen  Oxydschicht,  welche  dem  Strom- 
durchganff  widersteht,  wHhrend  die  nicht  oxydirbaren  .Metalle  den  Strom  stets  hindurch- 
(fehen  lassen.  Die  Oxydschicht  darf  allordinjfs  nicht  zu  dick  sein,  da  sonst  die  Röhre 
isolirt,  auch  wenn  sie  von  Hertz'schen  Strahlen  getrolVen  wird.  Aus  diesem  Grund 
rieth  Lodge,  die  Röhre  zu  trocknen  und  luflleer  zu  machen,  wenn  die  Metalle  einen 
passenden  Oxydationsgrad  erreicht  haben.  Man  kann  auch  mit  Feilspähnen  von  Silber 
gute  Resultate  erix'ichen,  die  an  der  Oberllliche  leicht  mit  SuUid  überzogen  sind:  die 
Schicht  von  Schwefelsilber  spielt  dann  dieselbe  Rolle  wie  die  Oxydschicht. 

Man  hat  ferner  Kohllrer  mit  unoxydirbaren  Keilspilhnen  konstruirt,  indem  man 
dann  für  die  Klekiroden  oxydirbare  .Metalle  nahm.  Wahrscheinlich  tritt  in  diesem 
Fall  <ler  AViderstand  an  der  Kontaktstelle  zw  ischen  dem  Feilicht  und  den  Rlektroden  auf. 

Die  vortheilhafteste  Mischung  wurde  durch  Frobiren  gefunden;  .Marconi  wendet 
eine  Mischung  an,  die  H(i7o  Nickelfeilicht  und  4%  Silberfeilicht  enthlllt. 

Die  vielfachen  Kontakte  zwischen  den  einzelnen  Feilspilhnen  sind  nicht  unum- 
gänglich nothwendig;  es  giebt  Kohllrer,  die  sogar  nur  einen  einzigen  Kontakt 
enthalten  oder  eine  kleine  Anzahl  von  Kontakten  zwischen  Metallstücken  von  merk- 
licher Grösse,  z.  B.  zwischen  kleinen  Kugeln  oder  zwischen  kleinen,  an  einander 
stossenden  Uhrfedern. 

Andererseits  sind  Kohärer  konstruirt  worden,  bei  denen  der  empfindliche  Kontakt 
zwischen  Kohle  und  .Metall  stattöndet  wie  bei  den  Mikrophonen.  Diese  Kohärer  be- 
sitzen eine  wichtige  Kigenschaft;  sie  nehmen  nämlich  nach  dem  Stromdurchgang 
von  selbst  wieder  ihren  ursprünglichen  Zustand  an,  ohne  dass  man  ihnen  einen  Stoss 
ertheilen  muss.  Diese  Eigenschaft  ist,  wie  man  leicht  einsieht,  für  die  Anwendungen 
in  der  Telephonie  sehr  werthvoll,  da  hier  die  zu  übermittelnden  Zeichen  aus  Ton- 
schwingungen  bestehen,  die  bei  hohen  Tönen  sehr  rasch  erfolgen.  Es  würde  also  un- 
möglich sein,  den  Widerstand  des  Kohärers  durch  mechanische  Mittel  nach  jeder 
Schwingung  wieder  herzustellen. 

Zum  Schluss  seien  noch  die  sogenannten  ^Dekohllrer“  erwähnt,  deren  Widerstand 
unter  dem  Einfluss  der  Hertz’schen  Wellen  nicht  ab-,  sondern  zunimmt.  Diese  Apparate 
haben  verschiedene  Formen  erhalten:  die  bemerkensw ertheste  besteht  aus  übereinander 
gelegten  Metallscheiben.  Der  Kontakt  der  beiden  Scheiben  hat  einen  gewissen  Wider- 
stand, der  geringer  wird,  wenn  die  Scheiben  benetzt  sind;  aber  der  ursprüngliche 
Widerstand  stellt  sich  wieder  her,  wenn  die.  benetzten  Scheiben  von  Hertz'schen 
Wellen  beeinflusst  werden.  Die  Dekohärer  haben  bis  jetzt  noch  keine  praktische  An- 
wendung erfahren.  — Dies  sind  die  zu  erklärenden  Thatsachen. 

Die  beiden  Erfinder  der  Feilichlröhre  haben  ihr  verschiedene  Namen  gegeben. 
Lodge  nannte  sie  Kohärer  und  Branly  Slrahlensammler  {Radioconductor).  Diese  beiden 
Bezeichnungen  entsprechen  sehr  verschiedenen  theoretischen  Anschauungen.  Branly 
nimmt  an,  dass  die  Hertz’schen  Strahlen  das  Dielektrikum,  das  die  einzelnen  Feil- 
spähne  trennt,  modiflzirt,  Lodge  dagegen,  dass  die  H ertz'schen  Wellen  zwischen  diesen 
Feilspähnen  Funken  erzeugen,  welche  die  isolirende  Oxydschicht  durchbrechen  und 
dabei  Theile  der  Spähne  fortreissen,  welche  den  Zwischenraum  überbrücken  und  sozu- 
sagen diese  Spähne  aneinanderlöthen.  Diese  Brücken  bestehen  dann  nach  seiner  An- 
schauung fort,  wenn  sie  einmal  gebildet  sind,  bis  sie  in  Folge  eines  Stosses  auscin- 
anderfallen;  in  den  oben  erwähnten  Apparaten  aus  Kohle  und  Metall  würden  dann 
diese  Brücken  noch  leichter  zerstörbar  sein  und  nach  dem  Aufhören  der  Strahlen  von 
selbst  zerfallen. 

Die  meisten  Physiker  haben  sich  der  Ansicht  von  Lodge  angeschlossen;  denn 
mehrere  Beobachter  haben  direkt  unter  dem  Mikroskop  die  Erzeugung  der  Funken  und  die 


Digitizuu  „oogle 


H«ft  Ift. 

I.  AtiK««l  I90S. 


K Polnfirt,  Dl*  T*U(r*pbi*  obn«  Drmhi.  — V*r*la*n*chrlcht*B. 


146 


Brückenbildung  feststellen  können.  Allerdings  haben  sie  ihre  Versuche  nicht  unter 
Bedingungen  angestellt,  die  mit  denen  der  praktischen  Telegraphie  identisch  sind. 

Schwer  zu  erklären  ist  von  diesem  Standpunkt  aus  die  Wirkung  der  Kohärer, 
bei  denen  die  Feilspähne  in  ein  festes  Dielektrikum,  z.  B.  Paraffin,  gebettet  sind.  Man 
nimmt  dann  an,  dass  die  Funken  in  dem  Paraffin  kleine  Kanäle  bohren,  deren  Wände 
sich  mit  Metallstaub  bedecken.  In  den  Dekohärem  wirken  die  I-'unken  so,  dass  sie  kleine 
Metallbrücken,  die  vorher  bestanden,  verdampfen,  oder  indem  sie  das  Wasser,  welches 
die  Platten  benetzt,  zum  Theil  verflüchtigen.  Aber  alles  dies  ist  sehr  hypothetisch. 

Der  Kohärer  bedarf  einer  Regulirung;  zu  diesem  Zwecke  nähert  man  die  beiden 
Elektroden  mehr  oder  weniger,  um  den  Druck  der  Feilspähne  auf  einander  zu  variiren; 
wenn  dieser  Druck  zu  gross  ist,  geht  der  Strom  stets  hindurch;  wenn  er  dagegen  zu 
klein  ist,  so  genügen  die  Hertz'schen  Wellen  nicht,  um  den  Stromschluss  herzustellen. 
Innerhalb  gewisser  Grenzen  wird  der  Widerstand,  welcher  von  der  Ordnung  eines 
Megobm  ist,  plötzlich  unter  der  Einwirkung  der  Strahlen  um  das  Millionenfache  kleiner 
und  fällt  auf  die  Ordnung  von  einem  Ohm  herab. 

Wenn  man  die  Erklärung  von  Lodge  annimmt,  so  erscheint  die  grosse  Empfind- 
lichkeit des  Kohärers  weniger  erstaunlich.  Zu  seiner  Erregung  genügt  es,  dass  ein 
Funke  überspringt;  hierzu  ist  es  nöthig,  dass  die  Potentialdifferenz  in  einem  beliebigen 
Zeitpunkt  eine  bestimmte  Grenze  erreicht.  (Dieser  Grenzwerth  ist  übrigens  sehr  klein, 
da  die  Zwischenräume  zwischen  den  Feilspähnen  nur  mikroskopisch  sind.)  Es  hängt  also 
alles  von  der  maximalen  Spannung  ab.  Diese  kann  sehr  beträchtlich  sein,  obwohl  die 
gcsammte  Energie  sehr  klein  ist,  weil  die  Schwingung  nur  eine  sehr  kurze  Dauer  hat. 

Es  schadet  nichts,  dass  dieses  Maximum  nur  für  einen  Augenblick  erreicht  wird; 
denn  wenn  der  Funke  übergesprungen  ist,  haben  sich  die  Brücken  gebildet  und  schliessen 
die  Lokalbatterie.  Die  Wirkung  der  Welle  bleibt  also  bestehen,  bis  ein  Stoss  sie  auf- 
bebt. Etwas  Analoges  hat  man  z.  B.  in  dem  Nachbildern  der  Netzhaut,  durch  welche 
diese  zum  Theil  ihre  Empfindlichkeit  erhält. 

Die  im  Erreger  angehäufte  Energie  zerstreut  sich  durch  Strahlung;  die  Amplitude 
der  Schwingungen  nimmt  also  rasch  ab;  man  bezeichnet  diese  Erscheinung  mit 
Dämpfung.  Je  grösser  die  Dämpfung  ist,  desto  kürzer  ist  offenbar  die  Dauer  der 
Schwingungen;  um  so  grösser  wird  dann  folglich  das  Maximum  der  Schwingungen  bei 
derselben  angesammelten  Energie  sein. 

Nach  dem  Vorstehenden  muss  man  also  erwarten,  dass  eine  starke  Dämpfung 
für  eine  Uebertragung  in  die  Feme  günstig  sein  muss;  dies  haben  in  der  Tbat  die  Ver- 
suche von  Tissot  bewiesen.  Einige  derselben  scheinen  auch  zu  zeigen,  dass  die  Ver- 
besserungen der  Uebertragungsfähigkeit  durch  Verbindung  des  Erregers  mit  der  Erde 
nicht  allein  daher  rührt,  dass  dadurch  die  Wellenlänge  und  in  Folge  dessen  die 
Beugung  vergrössert  wird,  oder  dass  die  Kapazität  und  hierdurch  die  angehäufte  Gesammt- 
energie  wächst,  sondern  eben  daher,  dass  dadurch  eine  stärkere  Dämpfung  erzielt  wird. 

{ForUetxmg  folgt) 


Vereinsnachpiohten. 


Zur  Zolltarif- Vorlage,  die  jetzt  die 
Reichstags -Kommission  beschäftigt,  ist  von 
der  D.  G.  f.  M.  u.  ().  eine  Petition  nebst 
zwei  Gutachten  dieser  Kommission  über- 
reicht worden;  das  eine  dieser  beiden  Gut- 
achten beschäftigt  sich  mit  den  wissen- 
schaftlichen Instmmenten  u.  s.  w. , das 
andere  geht  vom  Zwgv.  Ilmenau  aus  und  ! 
betrifft  speziell  die  Glasinstruniente.  Die 
Petition  bewegt  sich  in  der  Richtung,  welche 
durch  die  Verhandlungen  der  letzten 
Mechanikertage  festgelegt  ist.  Ausführliches 
wird  darüber  auf  dem  nächsten  Mechanlker- 
tage  mitgetbeilt  werden. 


Verein  Deutscher  Glaslnstrumenten- 
Fabrikanten. 

Die  diesjährige  Hauptversammlung  findet 
am  8.  September  in  Qehlberg  statt.  Anträge 
hierzu  wollen  die  .Mitglieder  gef.  bis  zum 
15.  August  beim  Vorstand  einreichen. 

Alles  Nähere  wird  durch  die  besonderen 
s.  Z.  erfolgenden  Einladungen  bekannt  ge- 
geben. Der  Vorstand. 

D.  O.  f.  H.  u.  O.  Zwelgrereln 
GOttlngen. 

An  Stelle  der  gewöhnlichen  Monatssltzuiig 
fand  am  20.  Juni  1902  eine  Demonstration  der 


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14« 


V«r*lnaftBcliriehl«o.  ~ Kl«ia«r*  Mltth«UunK«o. 


D«atsebe 

M»c.lunik«r-ZM!:. 


hieaigBn  Sternwarte  statt,  wobei  die  Herren 
ProrcAsorcn  Dr.  Schwarzschild  und  Dr.  Am- 
bronn die  Führung  und  Erläuterung  über- 
nahmen. Zuerst  wurden  die  Bibliuthck  und  die 
daselbst  ausgelegten  Mondkarten  (Vorgrösse- 
rungen  nach  photographischen  Aufnahmen)  be- 
sichtigt. Dann  zeigte  Herr  Prof.  Ambronn 
eine  Zahl  von  Chronometern  uud  erklärte  das 
Kompensationsprinzip  derselben.  In  den  beiden 
MeridiansAlen  w'urde  eine  Zahl  von  alteren  und 
neueren  Instrumenten  besichtigt,  vor  Allem  der 
Repsold'sche  berühmte  Meridiankreis.  Durch 
das  Reichenbueh'sche  Instrument  wurde  der 
Durchgang  mehrerer  Sterne  beobachtet,  sodann 
ein  von  Herschel  herrührendos  grosseres 
Spiegelteleskop  und  schliesslich  das  in  der 
Kuppel  aufgestellte  vortreffliche  Heliometer 
demonstrirt.  Die  Mondbeobachtuugen  durch 
dasselbe  wurden  durch  starke  Verschleierung 
der  Mondscheibe  sehr  erschwert.  B. 


Kleinere  Mittheiiungen. 

PrftzlslODsaftge  zur  Herstellunff 
tnlkrozkoptscher  Pr&parate  harter 
Subetanzen. 

Von  G.  Arndt. 

ZnUchr.f.teissenach.MihroAopie-  IN.  8.146.  1902. 

Die  Vorrichtung  soll  die  direkte  Herstellung 
von  Präparaten  aus  harten  Substanzen,  wie 
Knochen,  Zahn,  Holz  und  dergl,  unter  Ver- 
meidung des  zeitraubenden  Sdileifens  er- 
möglichen und  beruht  auf  der  Aiiweudung  von 
zwei  parallel  gespannten  Sägeblättern,  welche 
beim  Schneiden  zw  ischen  sich  das  Präparat  als 
dünnen  Steg  stehen  lassen.  Der  zum  Einspannen 
der  SAgeblatter  dienende  Bügel  ist  besonders 
kräftig  gehalten,  lässt  eine  Spaoostrecke  der 
Sägen  von  6,6  an  frei  und  ermöglicht  eine 
sichere  Befestigung  und  Anspannung  der  Säge- 
blätter, deren  Maximalabstaud  durch  je  ein  an 
jedem  Ende  zwischen  die  Sägeblätter  gelegtes 
Plättchen  von  entsprechender  Dicke  bestimmt 
wird.  Nahe  den  beiden  Binspannstellen  ist  je 
ein  die  Sägeblätter  umfassender  Bügel  aiige- 
ordnet,  in  welchem  sich  zwei  einander  gegen- 
über stehende  foingäugige  Schrauben  mit 
ebenen  Enden  befinden.  Durch  Verstellen 
dieser  Schrauben  kann  der  Abstand  der  Säge- 
blatlor  auf  das  jeweilig  gewünschte  Maass  ver- 
ringert werden. 

Als  Sägeblätter  werden  sog.  Mailänder 
Metallsägen  oder  besondere,  durch  Hieb  herge- 
etellte  Blatter  verwendet,  welche  beiderseits 
Grate  haben  und  daher  frei  schneiden.  Ule 
Vorrichtung  wird  von  der  Firma  J.  Thamm 
in  Berlin  zum  Preise  von  20  M.  geliefert. 

P. 


Elnpollice  StttpMUlchoruDg. 

D.  R.  P.a.  und  D.  R.  0 M. 

Nach  einem  Prospekt. 

Die  neue  Sicherung  der  Bergmann-Elek- 
frizitäts- Werke  A.-G.  in  Berlin  N.  ist  für 
Vertheilungeunlagen  (Zwei-  und  Dreileiter» 
anlagon)  mit  durchgelienden  Abzweigschionen 
bestimmt;  sic  ist  für  Stromstärken  bis  zu  20  Am- 
pore bei  Spannungen  bis  zu  650  Volt  verwendbar. 


Flg.  i. 


Der  Sockel  (Piff-  besteht  aus  Porzellan 
(Grundfläche  65X67  mm,  Höhe  37  mm);  er  trägt 
die  mit  Bdisongewinde  versehene  Mossiiig- 
brücke,  welche  von  unten  her  durch  drei 
Schrauben  befestigt  ist.  ln  einer  Aussparung 
befindet  sich  die  mit  der  Brücke  in  Verbindung 
stehende  Auscblusakiomme;  die  den  anderen 
Leitungsdraht  aufnehmendc  Schiene  wird  unter 


PiR  i. 


dem  Sockel  in  eine  Nuth  eingelegt  und  durch 
zwei  Kopfschrauben  (in  Fig.  I aind  die  Löcher 
neben  der  Brücke  sichtbar)  gehalten.  Die  beiden 
Löcher  in  den  Ecken  <lienon  zur  Befestigung 
des  Sockels.  Die  Nuth  ist  so  tief,  dass  zwischen 
Schiene  und  Unterlage  noch  ein  Luftraum  von 
10  mm  verbleibt.  Durch  die  ganze  Anordnung 


PtR.  s. 


ist  eine  gute  Isolation  gesichert.  Die  in  Fig  1 
sichtbaren  .Metalltheile  sowie  die  Sehrauben- 
köpfe  werden  durch  eine  übergolegte  Platte 
aus  Isolirmaterial  {Fig.  2h  welche  durch  einen 
auf  das  Ediaongewiiide  der  Brücke  schraub» 
baren  Porzellauriog  (.^.  3}  gehalten  wird,  ver- 


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BeA  IS. 

1.  AufiiHt  1003. 

deckt.  Fig.  4 zoigt  eine  Schiene  für  zwei 
Sicherungen;  an  deraelbon  sind  links  die  An- 
schluHsklemme  und  daneben  je  zwei  Befesti- 
gungsschrauben für  die  Sicherungssockel  sicht- 
bar; ferner  ist  die  Schiene  mit  zwei  Löchern 
versehen,  in  welche  Kontaktachrauben  ein- 
gesetzt werden.  Die  Schienen  haben  einen 
Querschnitt  von  14x4  mm:  die  Liingo  richtet 
sich  nach  der  Anzahl  der  anzubringenden 
Sicherungen. 


Fig  i. 


Bei  der  Montage  genügt  es,  einen  Sockel 
an  der  Wand  festzuschrauben;  die  übrigen 
werden  durch  die  Befestigung  an  der  Schiene 
zur  Genüge  gehalten.  Die  in  die  Sicherung 
einzuachraubenden  Abechmelzstöpsol  sind  Ähn- 
lich den  Lampenfüaeeu  von  Bdisonglühlampcn. 

KUsm. 

lieber  die  Fr&eer. 

Von  J.  Lottner. 

Bayer,  /m/.-  u.  Gewerbebi  ■ -V-4.  S.  174.  1902. 

Der  Verfasser,  Werkmeister  an  der  K.  In- 
dustrieschule Augsburg,  zeigt  in  einigen  Ab- 
bildungen die  verschiedenen  Arten  der  Fr&ser. 
Ueher  die  ZAhnozahl  giebt  er  an,  dass  sie  nicht 
zu  gross  sein  soll,  um  den  SpAhnen  genügend 
Platz  zum  Entweichen  zu  lassen;  sie  soll  sich 
nach  der  Tiefe  des  wogzunchmenden  Materials 
richten  und  zwar  soll  der  eine  Zahn  nnfangen 
zu  arbeiten,  der  zweite  arbeiten  und  der  dritte 
gerade  austreten;  es  wird  dann  ein  ruckweiaes 
Arbeiten  vermieden.  Ferner  wird  die  Be- 
nutzung des  FrAaers  besprochen  und  dabei 
besonders  hervorgehoben,  dass  beim  Rückgang 
des  FrAsetisches  die  Maschine  weiteriaufen 
soll,  um  ein  Ausbrccheu  der  sonst  gicitendon 
Zahne  zu  vermeiden.  Ais  Umfangsgeschwin- 
digkeit der  PrAsor  giei»t  Verf.  die  folgenden, 
ziemlich  weit  gehaltenen  (irenzeti  an:  für 
Schmiede-  und  Gusseisen  100  bis  300  mm,  für 
Messing  und  Kothmotall  200  bis  500  mm;  als 
Schaltgeschwindigkeit  wird  O.l  bis  0,5  mm  In 
der  Sekunde  empfohlen.  KUtm. 


Oelstelne  Tom  alten  Oel  zu  reinigen. 

PolyUehn.  Zmtralbl  C*V.  S.  67.  1902. 
nach  Dtuiaeh.  Techn.-Ziy. 

Zum  Entfernen  alten  Oeies  aus  Schleif- 
ateinen  wird  empfuhten,  einen  dicken  Brei  aus 
Schlemmkreide  und  Wasser  hcrzustidlen,  den 
Oelstein  zu  erwArmen,  den  Brei  mit  einer  Bürste 
aufzutrageo  und  die  .Masse  trocknen  zu  lassen. 


147 

Hat  sich  die  Schlemmkreido  voll  Ool  gesogen, 
BO  wird  sio  abgeschabt  und  durch  eine  neue 
ersetzt,  und  zwar  so  lange,  bis  kein  Oel  mehr 
aus  dem  Oelstein  herauetritt').  Klutn. 


filaateohnisohes. 

Ventllplpette  nach  KOhn. 

Chm  -Xtg.  3ß.  S.  .103.  1903. 

Diese  neue  Pipettenform  ist  nizch  dem  Prinzip 
des  Stechhebers  konstruirt,  jedoch  so.  dass  der 
Abschluss  der  Pipette  beim  Heraus- 
heben  aus  der  Flüssigkeit  auto- 
matisch erfolgt.  Beistehemle  Ab- 
bildung zeigt  eine  solche  Pipette. 
Dieselbe  besteht  aus  dem  Plpotten- 
kOrper,  dem  daraufstohenden  Yen- 
tilgehftuse  mit  dem  Ventil  und 
dem  mojfWccn  Stiel.  Zum  Abmessoii 
bestimmter  Mengen  Flüssigkeit 
werden  die  Pipetten  bis  über  das 
Ventil  eingetaucht  und  zum 
schnelicren  PMlUen  inehnuals  auf- 
und  niedergezogen.  Um  das  Aus 
laufen  der  Flüssigkeit  zu  bewir- 
ken berührt  man  das  Ventil  mit 
dem  Finger  oder  einem  Glasstab. 
Das  Wntil  schliesst  jede  Flüssig- 
keit, auch  Aethcr,  dicht  ab.  Die 
Pipette  ist  so  juatlrt,  dass  der 
Pipettenkörper  vom  Ventil  bis  zur 
Ausiaufspitze  den  aufgeschrie- 
bciien  Inhalt  genau  fasst.  Sie 
eignet  sich  besonders  für  Be- 
triebe, in  denen  regelmftssig  be- 
stimmte Mengen  Flüssigkeit,  wie  Laugen. 
Sauren,  Milch,  Aother  u.  dgl.  zum  Ansaugon 
nicht  geeigneteFlüssigkeitcn,  gebraucht  worden, 
und  wird  hergestellt  in  Orösson  von  2 bis 
200  cem  Inhalt.  Für  diese  Pipette  ist  der 
Firma  I>r.  Sichert  & Kühn  In  Kassel  gesetz- 
licher Schutz  ertheilt  worden.  firn 

MeasuDgen  der  Ausdehnung  von 
Jenaer  Hartglas. 

Von  J.  T.  Bottaraley  und  W.  T.  Evans. 
mt  Mag.  1.  S.  125.  1901 
nach  Wied.  Beibt.  S.  120.  1901. 

Die  Verfasser  bedienten  sich  der  gefnss- 
diiatometrischen  .Methode  unter  Benutzung  des 
Quecksilbers  als  Vergleichssubstanz,  und  legten 

V ln  gleicher  Weisse  lasst  sich  Oel  und  Fett 
aus  anderen  porösen  Ciegenstanden,  z.  B.  un- 
lackirtero  Holz,  herausziehen. 


Kl*ln«r*  MinhtUungtn.  — OlatttehnUcbM. 


Digitized  by  Go<\  e 


Ola«t«ehfii*chM. 


Daotorb« 

MvchAalkar-ZtK- 


148 

für  die  Ausdehnung  dieses  Metalles  zwischen 
0°  und  100®  den  Werth  0,018I&  zu  Grunde. 
Die  DUatomoter  waren  10  ctn  lange  Röhren 
von  2 em  Durchmesser,  unten  geschlossen, 
oben  In  eine  Kapillare  auslaufend;  letztere  war 
an  den  untersten  Punkt  der  Krümmung  einer 
U'fdrmig  gebogenen  zweiten  Kapil  lare  angosotzt. 
War  der  Temporakurnusgleich  erreicht,  so  wurde 
durch  letztere  ein  Luftstrom  gesaugt,  der  das 
in  ihr  stehende  Quecksilber  entfernte,  sodass 
das  Dilatometer  also  stets  bis  zu  der  gleichen 
Stelle  gefüllt  war.  Die  kubische  Ausdehnung, 
bezogen  auf  das  Volumen  bei  0®  aU  Einheit, 
betrugt  zwischen  0®  und  100®  für  Hartglas 
(Vorbrennungsröhren)  0,00181,  für  Verbundglas 
(D.  R.  P.  61  573)  0.0022.  Rm. 

VerbeMerte  Form  Ton  U-Röhren. 

I).  R G.  M.  167  664. 

Von  H.  Hesse r. 

Chem.-Ztg.  ‘^0.  S 292.  1902- 
Der  gebrftuchlichen  Form  der  U- Röhren 
haften  einige  uiKiiigenehme  Uebelslüiide  an. 
Boi  der  Verwendung  mehrerer  pulvorförmigcr 
iteagentien  neben  oii»ander  in  einer  Röhre  tritt 
leicht  eine  Verunreinigung  der  einzelnen  oder 
eine  Einwirkung  auf  einander  ein,  ferner  bricht 
die  Höhre  leicht,  wenn  in  der  Richtung  der 


Brhenkelebene  auf  die  Schenkelendeii  Druck 
wirkt  Beide  Möngel  werden  von  der  vor- 
be-sserleii  Form  für  U-Höhren,  wie  sie  die  bei* 
stehenden  Figuren  in  einigen  Typen  darstollen, 
vcrmledon.  Bei  derselben  ist  die  U-Porm 
gewisHOrniaasscn  umgekehrt,  die  Verbindungs- 
rölm*  ist  oben  zwischen  den  Schenkeln  ange* 
ordnet  Hierdurch  gewinnt  die  Röhre  einmal 
einen  erheblich  grösseren  Widerstand  gegen 
Zerbrechen  durch  seitlichen  Druck,  zweitens 
tritt,  wie  leicht  einzusehen  ist,  eine  Ver- 
unreinigung der  in  den  einzelnen  Röhren- 
Schenkeln  eingefünton  Heagention  durch  Ein- 
wirkung auf  einander  nicht  mehr  ein  Auch 
können  gleichzeitig  feste  und  flüssige  Hea- 
gentien  neben  einander  verwandt  w'erden. 
Ein  besonderer  Vorzug  der  neuen  Uöhreufurm 
liegt  in  der  Möglichkeit  2.  3.  4 und  mehr  Stück 
neben  uinander  zu  einer  Gruppe  zu  vereinigen. 


sodass  sie  in  ihrer  Kombination  Absorptions- 
und Waschgefksse  ersetzen.  Rm. 


Neue  Vorlafce  fflr  StlelMtoff' 
beetlmmung. 

Von  A.  Hedebrund. 

Chfm.-Ztg.  2iL  S 74.  1902- 
Verf,  beschreibt  eine  Vorlage,  bei  welcher 
das  Zurücksteigon  von  Siluro  aus  der  Vorlage 
in  daa  Kühlrohr  und  das  Dcstillationsgefaes  in 
sicherer  Weise  vermieden  wird.  Die  Vorlage 
besteht  aus  einem  700  bis  800  ecm  fassenden 
konischen  Kochkolben,  an  dessen  Soitenwand 
in  mittlerer  Höhe  ein  U-Kohr  augeschmolzen 
ist.  Der  Äussere  Schenkel  des  U-Rohros  ist 
oben  zu  einer  Kugel  erweitert,  welche  25  bis 
30  mm  im  Durchmesser  misst  und  oben  zu 
einem  nach  dem  Kolben  zu  gebogenen  Kohr 
ausgezogen  ist.  Das  eigentliche  U-Robr  hat 
einen  Durchmesser  vou  9 mm.  Der  Kolben 
wird  vor  der  Bestimmung  mit  titrirter  Saure 
und  IndikatorlOsuog  beschicktund  durch  leichtes 
Neigen  des  Kolbens  wird  eine  kleine  Menge 
der  SAnre  in  daa  U*Rohr  abgelsssen.  Das 
durch  einen  dichten  Stopfen  In  den  Kolben  ge- 
führte Kühlrohr  braucht  dann  nicht  in  die 
Saure  zu  tauchen  und  ein  Ammoniakverlust  ist 
nicht  zu  befürchten,  da  ein  solcher  nur  ein- 
treten  kann,  solange  noch  kein  Wasserdampf 
überdestilUrt.  Rm. 


Eine  Bemerkuiifi:  zur  WlrkauK  der 
Sprengerschen  Qiiecksllberluft- 
pumpe. 

Von  H.  Boas. 

Verh.  H.  D.  Physik  Oes.  2,  S.  24*!.  1900;  nach 
Bribl.  zu  U'ifrf.  j4nn.  V.5.  S.  .'ifi2.  1901. 

Bekanntlich  funktionirt  eine  Sprenge rsebe 
Luftpumpe,  solange  der  Gasdruck  mir  wenig  ge- 
sunken ist,  derart,  dass  das  Quecksilber  inGestalt 
langer  Tropfen,  „Kolbi'n",  in  das  Fallrohr  eintritt 
und  eine  intermittirendo  Säule  von  Luft  und 
Quecksilber  sich  nach  unten  bewegt.  Bei  ge- 
ringem Druck  hat  man  den  Eindnick,  als 
ströme  das  Quecksilber  in  zusammenhängender 
SAulo  durch  daa  Fallrohr  nach  unten.  Der  Verf. 
hat  nachgewiesen,  dass  in  Wirklichkeit  die 
Funktion  der  Pumpe  auch  bei  niederem  Gas- 
druck die  gleiche  ist.  wie  hei  höherem,  indem 
er  dos  Fallrohr  im  verdunkelten  Zimmer  mit 
dem  Lichte  eines  elektrischen  Funkens  (Ent- 
ladung einer  Leydener  Flasche)  beleuchtete. 
Bei  solcher  Beleuchtung  kann  man  mit  dem  Auge 
w’ie  auch  aus  dem  unter  denselben  Umständen 
aufgenommenen  photographischen  Bilde  deutlich 
erkennen,  dass  auch  bei  niederen  Gasdrücken 
Kolbenbildung  eintritt,  die  nur  wegen  der 


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Ifft  IS. 

I.  Aofnrt  liwa. 


QlaslcehfilscliM. 


149 


^Bsen  Fallgeftchwindigkelt  dee  Quecksilbers 
bei  Dauerbeleuchtung  vom  Auge  nicht  wahr» 
genommen  wird.  Rm. 


Zudem  Referat;  ffIMe  PrUfuuQtiaruttuftfar 
Apparat«  und  Iteaffentien  von  Dr.  Sauer 
/>r.  Gihckel  in  Berlin**  {diese  Zeiteehr,  1908. 
S.  129)  fugen  wir,  um  Mieeveratandnieeen  vorzu- 
beugen,  noch  hinzu,  dass  uatUrlich  auch  die 
ärmlichen  PrUfungestellen  fUr  chomieche  Meas- 
gorAthe,  welche  zur  AuefUhruiig  der  Aichung 
erroftchtigt  aind,  eowohl  fOr  aichfhhlge  ala  auch 
fQr  nicht  aichfhhige  chemische  Messgorflthe 
auf  Wunsch  PrUfungaachoine  mit  Angabe  der 
geuauen  Fehler  auaatellen.  Rm. 


V.  Internationaler  Kongreee  für  an- 
gewandte Chemie,  Kerlin  1903. 

Der  V.  luternationalo  Kongress  für  angu- 
wandte  Chemie,  der  erste  auf  deutschem  Boden, 
wird  in  der  Pfingatwoche  des  nAchaten  Jahrea  im 
HeichstagegebAude  zu  Berlin  abgehalten  werden. 
RbrenprAsident  dea  Kongreaaea  ist  Oeh.  Hath 
Prof.  Ur.  CI.  Winkler  in  Frolberg  1.  S.,  PrA- 
sident  Geh.  Reg.-Rath  Prof.  Dr.  Otto  N.  Witt 
in  Berlin,  Schatzmeister  Dr.  H.  T.  BötUnger, 
.Mitglied  dea  Hauses  der  Abgeordneten,  Direktor 
der  Rlberfelder  Farbenfabriken. 

Der  Kongreas  erregt  schon  jetzt  das  Inter« 
esse  der  Reichs«,  Staats«  und  stAdtischen 
Behörden;  dem  KomiM  sind  bereits  bei« 
getreten:  der  Reichskanzler  Graf  von  BUlow, 
die  StaatosekretAre  Graf  v.  Posadowsky« 
Wehner,  v.  Richthofen  und  v.  Thielmann, 
die  Herren  Minister  Möller,  v.  Rheinbaben 
und  Dr.  Studt,  der  PrAsident  des  Deutschen 
Reichstages,  Graf  Balleatrem,  der  Fürst  von 
Uonnorsmarck,  die  Gesandten  Graf  v.  Ler- 
chonfeld  (Bayern),  Freiherr  v.  VarubUler 
(Württemberg),  Freiherr  v.  Stengel  (Sachaeu* 
Meiningen),  Ur.  v.  Jagemann  (Baden)  und  Dr. 
KlUgmaon  (HaiisaatAdte),  Staataminiater  von 
Gosalor,  OberprAaldent  der  Provinz  West- 
preiissen,  OberbOrgermeiater  Kirsch n er,  ferner 
Vertreter  des  Herren«  und  des  Abgeordneten* 
hsuses  Bowio  der  Grosaindustrie  Deutschlands. 
Vom  Auslande  wird  die  Entsendung  offizieller 
Delogirter  erbeten  werden.  In  allen  Kultur* 
lAndem  dor  Erde  Ist  die  Bildung  von  Organi- 
sationekomit^s  theils  erfolgt  theila  angeregt. 

Der  Kongress  wird  mit  einem  BegrUssungs« 
abend  am  Dienstag  d.  2.  Juni  1903  beginnen. 
Am  Mittwoch  d.  3.,  Freitag  d.  6.  und  Montag 
den  8.  Juni  werden  Plenaraitiungen  abgehaiten 
werden,  für  welche  bereits  VortrAge  hervor- 
ragender Forscher  zugesagt  sind. 


Die  SpezialberathuDgen  dos  Kongresses  wer- 
den in  folgenden  11  Sektionen  stattfinden:  I.Ana« 
lytische  Chemie.  Apparate  und  Instrumente. 
II.  CThemlsche  Industrie  der  anorganischen  Pro- 
dukte. UI.  Metallurgie,  Hottenkunde  und  Bxplo- 
aivstoffo.  IV.  Chemische  Industrie  der  orga- 
nischen Produkte.  (A.  Organische  PrAparate 
einschl.  Theerprodukte.  B.  FarbstotVe  und 
ihre  Anwendung.)  V.  Zuckerindustrie.  VI. 
GAbrungsgewerbe  und  StArkefabrikation.  VII. 
Landwirthacbaftliche  Chemie.  VIII.  Hygiene. 
Medizinische  und  pharmazeutische  Chemie. 
Nahrungsmittel.  IX.  Photochemie.  X.  Elek- 
trochemie und  physikalische  Chemie.  XI.  Rechts« 
und  wirthachaftliche  Fragen  in  Verbindung  mit 
der  chemischen  Industrie. 

Der  Verein  Deutscher  Chemiker,  die  Deutsche 
Bunaen-Geaellachaft  für  angewandte  physika« 
Hache  Chemie  und  der  Verein  Deutscher  Ziicker- 
techiiiker  haben  bereite  beschlossen,  ihre  iiAchst« 
jährigen  Hauptversammlungen  nn  den  Inter- 
nationalen Kongress  zu  Berlin  anzugliedeni. 

Die  Versendung  der  Einladungen  soll  im 
SpAtherbst  diesca  Jahres  erfolgen.  Der  Theil- 
nohmerheitrag  ist  auf  20  M.  festgesetzt. 

Anfragen  und  Mittheilungen  sind  an  das 
Bureau  de.s  Kongresses,  Chariottonburg,  Murch« 
Strasse  21,  zu  richten,  in  welchem  Herr  Dr.  G. 
Pulvermacher  als  wiaaenechaftllcher  BekretAr 
fuugirt. 


Oebraucbsmu<it«r  für  glastechnlsche 
Gegenst&nde. 

Klasse: 

30*  Nr.  177  625.  Btandnaschen  fQr  Apotheker 
u.  s.  w.  mit  kommuniziretiden  LAngs-  und 
Qiiernllen  im  oberen  Btopfonthoilo  und  un- 
teren Aushöhlungen  im  Flaschenhälse.  C*. 
Notbohm,  Holzmiuden.  26.  6.  02. 

Nr.  177  909.  Glasflasche  mit  schrägem  Boden, 
innerem,  als  Hals  oben  endigendem  Steig- 
rohr und  unterhalb  des  Halses  heflndliclier 
Oefi'nung  mit  Verschliisakapsel.  A.  Forst« 
hrtvol,  Dortmund.  30.  4.  02. 

42.  Nr.  178  084.  Aus  einem  konischen  und 
einem  zylindrischen  Theile  l>eatehender  Ver- 
schhissstopfcn  für  Butyrometer.  P,  Funke, 
Berlin.  2.  6.  02. 

Nr.  178  560.  Apparat  zur  Bestimmung  des 
spezifischen  Gewichts  von  (iason,  bestellend 
aus  einem  mit  UmstellhAlinen  versehenen 
Standrobr  in  Verbindung  mit  einem  Flüssig- 
keitsmanometer. G.  A.  Schnitze,  Berlin. 
28.  5.  02. 

Nr.  177  019.  Ueber  den  SkalenthoH  eines  Stab- 
thermometers zu  schiebendes  Schutzrohr  mit 
farbiger  Hinterwaiid,  welches  das  Ablcson 
dea  Stabthermometers  ohne  farbigen  Streifen 
erleichtert.  W.  Niehls  -Berlin.  1.  5.  02. 


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150 


GlMt*cbnUcbM.  — BQcb«ncbau.  — Patcnttehau. 


Nr.  177  036.  Hftmometor,  bol  welchem  dae 
Glflechen  mit  der  Standardlöaung  und  daa 
(^raduirte  (tlftachen  fUr  dan  zu  uDtorsuchende 
Hlut  neben  einander  in  einem  (jostoll  hinter 
schliUförmigcn,  auf  einer  Seite  mit  einer 
Mtlchglaaecheibe  bedeckten  Auäechnitten 
deaaelben  untergebracht  sind.  F.  BUchi 
& Sohn,  Bern.  11.  5.  02. 

Nr.  177  050.  Mit  von  oben  cineetzbarem 
Becherchen  versehenes  Arnometer  als  Waage 
tOrBecherfQllungen.F.  H ugereboff. Leipzig. 
20.  5.  02. 

Nr.  177  051.  Ventilpipette  mit  durchgeführter, 
von  oben  anhebbarer  Ventilspindel.  Der* 
selbe.  20.  6.  02. 

Nr.  177  052.  ButyrometerraitRing-TheiUtrichßn 
auf  dem  Skalenrohre.  Derselbe.  20.5.02. 

BerichÜgung.  Nr.  175  849,  Doppelwandige 
Butyrometer  • Hülse,  ist  der  Firma  Franz 
Hugerehoff  in  Leipzig  geschützt  (nicht  Gehr. 
Herrmann,  vgl.  diese  Zeitschr.  190S.  S.  130.) 


BOohersohau. 

M olfgang  Vogel,  Schule  des  Automobilfahrors. 
8®.  Vm,  189  8.  mH  112  IMuatr.  Berlin. 
G.  Schmidt  1902.  Goh.  3,G0  Af.  geh.  4,20  Jtf. 
Dem  Mechaniker,  besonders  in  kleineren 
SUtdten.  kann  leicht  eine  Reparatur  an  einem 
Automobil  übergeben  werden,  da  er  ja  nach 
dem  bekannten  Wort  „Alles  können“  mus.s.  In 


Dtalseh« 

einem  solchen  Fall©  wird  ihm  das  auch  vom 
technischen  Standpunkte  werthvolle  Buch  gute 
Dienste  leisten,  und  deswegen  sei  an  dieser 
Stelle  darauf  hingewiesen. 

S.  ItcniNClike,  Elektrotechnik  ln  Einzeldar* 
Stellungen.  Braunschwoig,  ViowegA  Sohn 

um.  80 

Heft  1 : Die  Schutzvorrichtungen  der  Stark- 
stromtechnik gegen  atmosphftrisclie  Entla- 
dungen. 42  8.  Geh.  1,20  Jrf.,  geh.  1,60  M- 

Heft  2:  Der  Paralielbetrieb  von  Wechsel- 
stroramaschinen.  55  S.  Geh.  1.20  Af.,  gcb. 
1,60  Af. 

Unter  dem  Titel  „Die  Elektrotechnik  in 
j Einzeldarstellungen"  beabsichtigt  Dr.  Be- 
iiischke  eine  Reihe  von  Heften  herauszugeben, 
j die,  für  Studierende  und  Ingenieure  bestimmt, 
j in  knapper  Form  die  einzelnen  Gebiete  der 
Elektrutochnik  unter  Berücksichtigung  der 
I neuesten  Fortschritte  behandeln  sollen.  Die 
I beiden  ersten  BAndchen  sind  vonDr.Benischke 
selbst  verfasst. 

Die  gosammte  Darstellung  und  Gliederung 
des  StotVes  ist  in  beiden  Heftchen  einfach  und 
, klar  und  wird  durch  gut  ausgewahito  und  sorg- 
fältig ausgefUhrle  Figuren  unterstützt.  Mathe- 
matischo  Formeln  sind  möglichst  vormioden. 
der  Hauptiiachdruck  ist  vielmehr  sehr  zwcck- 
mftssig  auf  die  physikalischen  Erscheinungen 
gelegt.  Die  Lektüre  beider  Bündchen  kann 
allen,  die  sich  für  Elektrotechnik  intoresslren. 
aufs  Wärmste  empfobleii  werden.  K.  0- 


Patenisohau. 


Herstellung  von  Olaaformen.  0.  Hirsch  in  Weisswasser,  O.-L.  3.  5.  1900.  Nr.  126111.  Kl.  32 
Holzkohlenpulver,  vorzugsweise  durch  Pulveni  von  Ilolzkohlenabfüllen  gewonnen,  wird 
gesiebt  und  mit  einem  Bindemittel,  z.  B.  Theer,  und  einem  FOlistofT,  z..  B.  Kaolin,  versetzt. 
Die  plastische  Masse  wird  in  Blöcke  gepresst.  Die  Blöcke  werden  im  .Muffelofen  geglüht  und 
aus  denselben  wie  aus  Holz  die  Formen  herausgearbeitet. 

Olasblasemaschine  mit  lösbarer,  in  ein  Kupplungsrohr  eingesetzter  Blaspfeife. 

The  Automatic  OUus  Bloiring  Patents  Syndieate  Ltd.  in  West  Bromwich,  Engl. 

18  9.1900.  Nr.  126251.  Kl.  32. 

Die  Mündung  a der  Pressluftleitimg,  die  sich  auf  die  .Mündung  b der  Blas- 
pfeife  e herabsenkt,  wenn  letztere  mit  einem  Külbo!  am  anderen  Ende  versehen 
und  in  an  der  Maschine  angebrachte  Halter  eingesetzt  ist,  ist  zu  einer  Kuppelmuffe 
auagebildet.  Hierbei  wird  die  Muffe  d gegen  die  Wirkung  der  Feder  e so  abwArts 
geschobeo,  dass  sie  die  Quorbohrungen  f und  g mit  einander,  also  die  Pressluft- 
leitung mit  dem  Kübel  verbindet.  Beim  Abnehmon  der  Pfeife  schiebt  sich  d so 
aufwArts,  dass  / verschlossen  und  g,  also  auch  der  fertige  Glaskörper,  durch 
Bohrung  h mit  der  Aussenhift  in  Verbindung  tritt.  Da  durch  a bestAndig  Press, 
luft  austritt,  so  herrscht  sofort  nach  dem  Anschliessen  der  Pfeife  im  Külhel 
Betriebsdruck,  was  der  genauen  Regelung  der  Blasariieit  förderlich  ist.  Ist  da- 
gegen wie  üblich  ein  Ventil  oberhalb  der  Kupplungsmuife  in  der  Prcssluftleitung 
angebracht,  so  verstreicht  geraume  Zeit,  bis  .Muffe,  Pfeife  und  KlUbel  mit  Pressluft  vom  Be- 
triebsdruck angefulit  sind. 


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P«t«nt»cbau. 


151 


Befl  i&. 
l^ogBSt  100). 


Apparat  xom  Anxeigen  von  Verändercmoen  in  der  Erdanziehung.  L.  E.  Cowoy  in  Lunilon. 
1.5.1900.  Nr.  124  568.  Kl.  42. 


Bei  Apparaten  mit  einer  dem  Luftdruck  nicht  auRf^esetzten.  zwischen 
zwei  Luftkammernc  und  d i>efind!ichen  FlüsaigkcitesAule  a,  die  in  ihrer  Lage 
durch  den  Druck  des  luftfurmigen  Kammeriiihalts  gehalten  wird,  wird  diese 
Shule  an  einem  Ende  gekrUmmt  ausgefUhrt  und  mit  einem  Btoigröbrehen  b 
verbunden,  das  in  die  eine  Luftkammer  ausmUndet.  Die  Weite  des  Steig* 
rf>hrchenB  wird  im  Vergleich  zur  Säulenstärko  Ausserst  klein  gewählt,  und 
seine  rüllflUssigkeit  hat  im  Vergleich  zur  SftulenliUssigkeit  ein  sehr  geringes 
spezihacbes  Gewicht,  sodass  geringe  Aenderungen  der  Höhenlage  der  SAule 
eine  wuhrnehmbare  Bewegung  des  Spiegels  im  Steigröhrchea  zur  Kuige 
haben.  Am  Gef&ss  kann  eine  Kammer  ungeordnet  sein,  deren  Oberrauiu 
mit  einem  AlkobolbehAlter  kommuuizirt,  sodass  durch  Tempcraturschwun* 
kungon  bervorgerufeno  DruckAnderungen  im  LuftbehAlter  vennöge  der  Aua* 
dehiiung  dieser  Alkoholmenge  kompensirt  werden. 


A 


b 


\ 


Hafen  zom  stetigen  Schmelzen  and  Läatern  von  Olas.  L.  M.  Röglo 
in  Xesle  Normondeuse,  Canton  de  Blungy.  16.  4.  1900.  Nr.  124699. 
Kl.  32. 

Der  Glashafen  a besitzt  Abflussöffnungen  b,  der  untere  durch 
die  Wand  e gctheilte  Hafen  d eine  oder  mehrere  Arbeitsöflhungen  /. 
Der  Glassatz  wird  in  a geschmolzen,  die  Schmelze  in  g golAutert  und  aus  h 
vorarbeitot.  An  a können  Ohren  zum  Einsteckon  anzuwUrmender 
Flaschen  oder  Pfeifen  angebracht  sein,  i Ist  ein  Durchgang  für  die 
Flamme.  Die  Wand  e kann  gekrUmmt  sein,  sodass  h zum  Theil  von  g 
umfasst  wird. 


Photographischer  Lotbapparat.  K.  Fuhrmann  in  Hörde  i.  W.  27.  1.  1901. 

Nr.  123  496.  Kl.  42. 

Innerhalb  eines  Lothkörpers  A ist  eine  Lichtquelle  Fangebracht,  welche 
ohne  Anwendung  eines  Linsensystems  Licht  aus  der  Lothaebse  des  Loth- 
körpers durch  die  fein«])  Löcher  c auf  eine  feste  lichtempllndiiche  Unter- 
lage wirft,  um  auf  ihr  den  Schwingungsmittelpuukt  oder  Schwingungs- 
Itnien  zur  Ermittelung  dieses  Punktes  darzustollen.  Der  Lothapparat  soll 
insbesondere  den  Zwecken  des  Markscheidens  und  dazu  dienen,  einen  Punkt 
der  TagesoberflAcbo  ln  die  Teufe  genau  abzulotlien. 

Tielemnesser  mit  einem  Mess-  and  einem  Zoflussrohre,  die  durch  ein  ver- 
engtes Rohr  verbunden  sind.  C.  T.  R.  Clausen  ln  Kopenhagen. 
9.  9.  1900.  Nr.  123  497.  Kl.  42. 

SAmmtlicho  Röhren  bestehen  in  der  bei  manometrischen  Tiefen- 
messern ohne  Verengerung  des  Verbindungsruhros  bekannten  Weise  aus 
Olas  und  sind  zu  einem  voIlstAndig  dichten,  U-förmigen  Hohr  zusammen, 
geschmolzen,  um  die  Vortheile  der  genannten  Verengerung  mit  den  Vor- 
thcilen  des  Glases  (reibungsloser  Durchfluss,  vollkommene  Dichtheit)  zu  ver- 
knüpfen. 


Verfahren  sur  Rerstellang  von  Kupferspiegeln  auf  Olas.  W.  Heiskopf&Co.  in  Morehensteni, 
Böhmen.  29.  4.  1900.  Nr.  124  710.  KI.  32. 

Setzt  man  einer  alkalischon  Kupferlösung  Zinkchlorid  und  ein  RediiktiunsmUtcl  zu, 
z.  B.  eine  Lösung  von  Rohrzucker,  Glyzerin  und  Formaldehyd  in  W.osser,  so  schlAgt  sich  auf 
einer  mit  der  Flüssigkeit  in  Berührung  beflndiiehen  GlasoberflAcho  ein  Kupferspiegel  nieder, 
iiusatz  von  Gold-  oder  Platinlösuug  zum  Bade  erhöht  die  Sicherheit  der  Spiegelluldung. 

Influenamaschine.  Reiniger,  Gebbert  & Schall  in  Erlangen.  4.  12.  1900.  Nr.  124  259. 
Kl.  21. 

Vorliegende  ErTindung  betrifft  eine  Verbesserung  der  Influenzmaschine  nach  Töplor- 
Holtz.  Die  zur  Isolirung  der  Belegungen  (Induktoren)  von  der  umlaufenden  Arbeitsscheihe 
dienende  Isolirscbeibo  steht  hier  nicht  fest,  sondern  wird  im  gleichen  oder  entgegengesetzten 
Sinn  wie  jene  mit  einer  passenden  Geschwindigkeit  gedreht,  um  eine  Ansammlung  schädlich 
wirkender  Ladungen  auf  der  der  Arbeitsschelbe  zugewandton  Beite  der  IsoUrscheibe  zu  verhindern. 


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152 


D«aiaeb* 

JiMtolktr-Ztf. 


Paientliste. 

Bis  zum  14.  Juli  1902. 

Klasse:  AamsldaiirsB, 

21.  M.  201U0.  Kunschlussvurrichtuiig  fOr  Blek* 
trizitfliszHhler.  W.  M.  Mordey  und  G.  C. 
Fricker,  London.  17.  9.  00. 

G.  167b9.  Elektrische  Lampe,  bei  welcher 
Gase  oder  DAmpfe  vou  Quecksilber  oder 
Ähnlichen  Substanzen  zum  Leuchten  ge- 
langen. General  Electric  Cy.,  Schenec- 
ittdy,  New-York.  10.  4.  02. 

K.  22466.  Verfahren  zur  FemUbertragung  von 
Photographien.  A.  Korn,  München.  3.1.02. 

T.  7654.  Verfahren  zur  Erzeugung  elektrischer 
Schw  iugungen.  N.  Tesla,  New-York.  9.  7. 01. 

SO.  T.  8021.  Apparat  zur  Erzeugung  Wirbel- 
förmiger  magnetischer  Kraftlinien  für  thera- 
peutische Zwecke.  H.  Trüb  & Co.,  Berlin. 
18.  2.  02. 

32.  G.  15599.  Verfaliren  zur  Bekleidung  vou 
Hohlkörpern  aus  Glas,  Porzellan  u.  dgl.  mit 
Metall.  C.  Huber  & Co.,  Karlsruhe  1.  B. 
20.  4.  01. 

.39,  B.  29777.  Verfahren  zur  Darstellung  eines 
gegen  Elektrizität  isolireuden  und  zugleich 
wasserdichten  Produktes.  F.  H.  Bowden, 
London,  und  B.  H.  Dodd,  Blackheath,  Engl. 
5.  8.  01. 

42.  8.  16001.  Abstandsmesser  mit  waagerechter 
Basis.  J.  P.  Sorensen,  Kopenhagen.  3.2.02. 

G.  16265.  Geschwindigkeitsmesser  mit  eiuem 
von  der  zu  überwachenden  Welle  vorbe- 
weglen,  durch  ein  Uhrwerk  in  gleichen  Zeit- 
abschnitten ausgelösten  und  dann  zurück- 
schnellenden  Zeiger.  0.  Glöckner  und 
C.  Glöckner,  Dreaden-A.  19.  11.  01. 

49.  B.  28982.  Verfahren  zur  Erhöhung  der 
Federkraft  von  Btahldraht  und  gewundenen 
Btahldrahtgegeiistftnden.  Dahme  n & Co., 
Bchaippach,  Bay.  4.  4.  01. 

64.  8t.  7110.  Trichter  für  Flüssigkeiten.  J, 
Btokias,  Kreuzdorf.  16.  8.  01. 

74.  B.  30146.  Vorrichtung  zum  Drehen  einer 
Achse  aus  der  Ferne  in  bestimmte  Stel- 
lungen und  zum  Festhalten  in  diesen.  J. 
ii  V.  Brummer,  Kopenhagen.  7.  10.  01. 

Ertbsllangeii. 

18.  Nr.  184356.  Vorfahren  zum  Kohlen  der 
Oberfläche  von  Eisen-  und  Stahlgegen- 
ständen mit  Hülfe  des  elektrischen  Stromes. 
C.  Davis.  Washington.  12.  11.  01. 

21.  Nr.  134  271.  Verfahren  und  Vorrichtung  zur 
.Messung  der  magnetischen  Eigenscliuften 
von  Stuiil  und  Eisen.  Westinghouse  El. 
Co.  Ltd.,  London.  2.  4.  01. 


Nr.  134846  Vorrichtung  zur  Verhütung  fehler- 
hafter Angaben  und  der  Ueberlastung  von 
Hitzdrabtleistungsmessem.  R.  Bauch,  Pots- 
dam. 25.  12.  01. 

Nr.  134543.  Vorrichtung  zum  Anzeigen  des 
Gangunterschiedea  zweier  Uhr-  oder  Lauf- 
werke sowie  zum  Antrieb  derselben.  F. 
Kuhlo,  Berlin.  21.  1.  02. 

Nr.  134024.  Galvanisches  Element,  nach  Art 
des  Meidinger-Blements.  F.  May,  Halle  a.S. 
15.  9.  01. 

Nr.  134072.  Widerstandssäule  für  elektrische 
Ströme.  Siemens  & Halske,  Berlin. 22  8.01. 

Nr.  134 187.  Geschlossene  Schmelzsicherung 
für  elektrische  Ströme.  Dieselben.  10.8.01- 

Nr.  134076-  Anker  für  Motoreleklrizitätszähler; 
Zus.  z.  Pat.  Nr.  132815.  Hart  mann  & Braun, 
Frankfurt  a.  M.-Bockenheim.  9.  1.  02. 

Nr.  133991.  Elektrolytischer  Stromunterbrecher. 
W.  A.  Hirschmann,  Pankow-Berlin.  15. 1.02. 

Nr.  134077.  Elektromagnet  mit  doppeltem 
Ausschlag  und  einer  selbsttbAtig  mit  dem 
Ankerhub  veränderlichen  Uebersetzung  zwi- 
schen Kraft  und  Last;  Zus.  z.  Pat.  Nr.  116993. 
Schuckert  & Co.,  Nürnberg.  22.  1.  02. 

32.  Nr.  133601.  Verfahren  und  Vorrichtung 
zum  Zuscbmelzen  von  Glasröhren.  P.  Born- 
kessel,  Mollenbach  i.  Tb.  12.  9.  01. 

Nr.  133502.  Verfahren  zum  Rothtärben  von 
Glas  mittels  Kohlenstoffes.  N.  Meurer, 
Köln.  16.  3.  01. 

Nr.  133943.  Verfahren  zur  Herstellung  mittels 
Kalziumphosphuts  tbeilweise  oder  ganz  ge- 
trübter Gläser.  H.  B.  KnÖspel,  UillemQbl, 
Böhmen.  29.  4.  00. 

Nr.  134268.  Vorrichtung  zum  Halten  von  Linsen 
während  des  Schneidens.  J.  West,  Dalstoo, 
H.  J.  W.  Raphael,  Shepherds  Bush,  und 
H L.  Ettinghausen,  London.  S;5.  6.  01. 

42.  Nr.  134431.  Nautisches  Instrument  zur 
Ortsbestimmung.  J.  B.  BUsh,  San  Diego, 
Calif.  1.  2.  02. 

Nr.  184408.  Sphärisch  und  chromatisch  kor- 
rigirtes  Objektiv  mit  anastigmatischer  Bild- 
ebonung.  C.  Zeiss,  Jena.  3.  11.  99. 

Nr.  134U62.  SchrafSrapparat  mit  Fortschaltung 
des  Zeichenlineals  durch  eine  auf  der 
Zeichenfläche  rollende  Vorscbubwalze.  W. 
Schmitt,  Stuttgart.  18.  12.  01. 

Nr.  184063.  Einrichtung  zum  Zeichnen  an- 
visirter  Geg^enstäude  auf  einem  horizontaleu 
Zeicbenblatt.  P.  Galopln,  Genf.  22.  9.  01. 

Nr.  133976.  Vorrichtung  zum  Rogistrireii  von 
Zeigorstellungeii  mittels  elektrischer  Funken- 
marken.  Siemens  & Halsk  e,Berlin.23.3.01. 

Nr.  134(^1.  Kontrolwaage  für  Oeldmünzen. 
D.  Harsangi,  Budapest.  19.  7.  01. 


KQr  di«  K«<i«ktton  venuatwürillrti:  K.  Bl«»ehk«  lo  B«rlio  W. 

V«ri«(  Ton  Jnllnn  bprlB(«r  ta  B«rlls  N.  — Dra«k  Bail  Dr«}«r  ia  äarlia  BW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  z\ir  Zeitschrift  für  Instrumentenkimde 

oad 

Organ  für  die  gesammte  Olasinstrumenten  - Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  Blaschke,  Berlin  W.,  An  der  Apostellürche  7b. 

Nr.  16.  l.'i.  August.  1902. 

Nuhdmek  nor  mit  Oen.bmifrnnir  der  Redsktl.n  reatsttet. 


Apparat  zur  orthogonal-parallelprojektiviscben  Änfnahme  von  Böntgenbildem. 

VoD  K.  Kom  in  Berlia. 

stellt  man  eine  photographische  KOntgenaurnahme  von  irgend  einem  Körper- 
theile  her,  so  erhalt  man  ein  Bild,  das  die  natürlichen  Verhältnisse  nicht  richtig  wieder- 
giebt.  Es  werden  nur  die  unmittelbar  an  der  Platte  anliegenden  Partien  des  Objektes 
einigermaassen  richtig  abgezcichnet,  alle  entfernteren  Partien  werden  stark  vergrössert; 
eine  solche  Aufnahme  giebl  in  Folge  dessen  kein  richtiges  Bild  von  dem  darzustellenden 
Gegenstände.  Die  Verzeichnung  wird  um  so  grösser,  je  starker  der  aufzunehmende 
Körper  ist  und  Je  naher  die  Röhre  sich  an  der  Platte  befindet.  Zur  Feststellung  von 
Knochenbrüchen  u.  dgl.  ist  der  Fehler  in  der  Zeichnung,  der  hierdurch  hervorgerufen 
wird,  nicht  von  Bedeutung:  er  ist  aber  üusserst  störend,  wenn  man  die  Aufnahme  be- 
nutzen will,  um  die  thatsltchlichen  Verhältnisse  zwischen  den  dargestellten  Organen 
oder  ihre  wahre  Grösse  festzuetellen.  Dieser  Fall  tritt  namentlich  dann  in  den  Vorder- 
grund, wenn  es  sich  bei  der  Diagnose  darum  bandelt,  zur  Feststellung  von  Anomalien 
ein  genaues  Bild  des  menschlichen  Herzens  zu  erhalten,  eine  Forderung,  die  für  die 
Diagnose  vieler  Krankheiten  von  hervorragender  Wichtigkeit  ist.  Man  hat  sich  in 
Folge  dessen  schon  seit  den  ersten  Zeiten  des  Bestehens  der  Röntgentechnik  darum 
bemüht,  Einrichtungen  zu  treffen,  welche  die  Darstellung  des  Herzens  in  seiner  genauen 
Fonn  und  Grösse  ermöglichen.  Die  erste  derartige  Vorrichtung  ist  in  den  Berichten 
der  englischen  Röntgengesellschaft  von  Payne  angegeben.  Eine  prinzipiell  ähnliche 
Einrichtung  finden  wir  in  dem  Kosen  fei  d achen  Werke  über  die  Diagnostik  innerer 
Krankheiten  sowie  in  einem  Vortrage  von  Levy-Dorn.  gehalten  auf  dem  Kongress 
für  innere  Medizin  in  Karlsbad,  und  von  Donath  in  seinem  Werk  über  die  Röntgen- 
technik beschrieben.  Allo  diese  Autoren  benutzen  folgendes  Prinzip. 

Die  Zentralprojektion  der  Objekte,  welche  man  bei  Herstellung  einer  Röntgen- 
photographie erhält,  wird  durch  eine  Parallelprojektion  ersetzt.  Diese  wird  dadurch 
erzeugt,  dass  die  Röntgenröhre  und  eine  mit  ihr  fest  verbundene  Marke  beweglich 
gewählt  wird  und  dass  mit  dieser  Markireinrichlung  die  Grenzen  des  darzustellenden 
Objektes  ausgemessen  resp.  umfahren  werden.  Sorgt  man  dafür,  dass  der  Röntgen- 
strahl, welcher  durch  die  Markirungslinie  „Antikathode  der  Röhre.  Körpergrenze, 
Zeichenstift“,  festgelegt  ist,  auf  der  Zoichnungsebone  senkrecht  steht,  so  erhält  man 
eine  orthogonale  Projektion,  die  den  Gegenstand  genau  in  seiner  Grösse  wiedergiebt, 
indem  auf  der  Zeichnung  ein  Schnitt  der  Körpers  dargestellt  wird,  dessen  Schnittflächen 
mit  der  Zeichnungsebene  parallel  liegen.  Diese  Schnittflächen  des  Körpers  sind  Ebenen, 
da  der  Röntgenstrahl,  der  in  sich  parallel  um  die  Grenzen  des  Objektes  herumgeführt 
wird,  stets  rechtwinklig  zu  allen  einzelnen  Flächenelementen  stehen  muss.  Bei  der 
Zentralprojektion,  bei  der  eine  Schaar  von  Tangenten  von  einem  Punkte  aus  an  den 
Körper  gelegt  wird,  resultirt  nur  dann  eine  dem  Körper  ähnliche  Zeichnung,  wenn 
alle  Berührungspunkte  der  Tangenten  in  einer  Ebene  liegen,  d h.  wenn  der  Körper 
entweder  eine  merkliche  Tiefenausdehnung  in  der  Richtung  des  Rüntgenstrahles  nicht 
besitzt  oder  wenn  der  Körper  durch  eine  Rotationsfläche  begrenzt  wird,  deren  Rotations- 
achse mit  der  Richtung  des  Röntgenstrahles  zusammenfällt.  Die  in  der  Natur  vorkom- 
menden Körper  genügen  diesen  Bedingungen  fast  nie,  in  P'olge  dessen  wird  die 
Zentralprojektion  einen  Körper  nicht  allein  vergrössert,  sondern  auch  verzeichnet 
darstellen. 


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1Ö4 


H.  Boait  Appmrmt  sur  ortbOfODal-pkrmllalprqJsktlvlsehcn  Aufiubm«  von  RdatgaobUdarn. 


Die  bisher  erwähnten  Vorrichtungen,  um  mit  parallelen  Röntgenstrahlen  zu  ar- 
beiten, waren  derart  hergestellt,  dass  das  hemmungsfreie  Umfahren  der  Körpergrenzen 
zum  Zweck  einer  leichten  störungsfreien  Zeichnung  nicht  möglich  war.  Sie  gestatten 
vielmehr  bequem  nur  die  Ausmessung  zwischen  zwei  kuordlnirten  Punkten  der  Grenzen 
vorzunehmen.  Es  wäre  selbstverständlich  möglich,  durch  Summation  dieser  Einzel- 
messungen  ein  genaues  Bild  des  Körpers  zu  erhalten. 

Der  erste  Apparat,  der  es  bequem  ermöglichte,  eine  wirkliche  Zeichnung  des 
Körpers  vorzunehmen,  ist  vom  Prof.  Moritz  angegeben  und  von  der  Voltohm-Gesell- 
schaft  in  Mönchen  gebaut.  Der  Apparat  gestattet  aber  nur  die  Zeichnung  auf  hori- 
zontal liegender  Zeichenfläche,  also  des  Herzens  eines  Menschen  nur  in  liegender 
Stellung.  Durch  diese  Anordnung  war  praktisch  ein  grosser  Nachtheil  gegeben,  da 
gerade  die  Menschen,  bei  denen  eine  Zeichnung  des  Herzens  von  Bedeutung  ist,  nicht 
gut  ohne  Gefährdung  ihrer  Gesundheit  in  liegende  Stellung  gebracht  werden  können; 
ferner  ist  bei  diesem  Apparat  wegen  der  verhältnissmässig  grossen  Masse  der  hin-  und  her- 
zubewegenden Theile  und  ihres  dadurch  bedingten  hohen  Trägheitsmomentes  die  Ab- 
zeichnung nicht  besonders  bequem,  weil  bei  jedem  Wechsel  der  Bewegungsrichtung 
eine  verhältnissmässig  grosse  Kraft  zur  Aufhebung  der  Massenbeschleunigung  in  der 
Bewegungsrichtung  und  zur  Uebenvindung  der  Trägheit  für  die  Bewegung  in  der 
neuen  Richtung  aufgewendet  werden  muss. 

Bei  dem  Moritz'schen  Ap- 
parat ist  ein  Rahmengebilde  ober- 
halb einesTisches,  der  mit  einem  für 
Röntgenstrablen  durchlässigen  Stoff 
bespannt  ist,  auf  ein  System  von 
Rollen  nach  allen  Richtungen  hin 
beweglich  aufgelagert  derart,  dass 
sich  der  Leuchtschirm  mit  dem 
Zeichenstift  Ober  eine  auf  dem  Tisch 
liegende  Person  fortbewegen  kann. 

An  dem  Rahmen  sind  Halter,  die 
nach  unten  gehen,  angebracht;  sie 
tragen  an  einem  Verbindungssteg 
unterhalb  des  Tisches  die  Röntgen- 
röhre. Die  hemmungsfreie  Bewe- 
gung wird  dadurch  hervorgebracht, 
dass  auf  zwei  horizontalen,  parallel 
liegenden  stabförmigon  Rollen  vier 
Rollen  laufen,  die  von  einander 
unabhängig  im  Rahmen  gelagert 
sind.  Die  Achsen  der  ersten  beiden 
Rollen  stehen  zu  den  Achsen  der 
vier  Rahmenrollen  senkrecht.  Jede 
am  Rahmen  ausgeführte  Bewegung 
veranlasst  entweder  die  obere  oder 
untere  der  angebrachten  Rollen  zu 
entsprechendem  Umlauf.  Eine  solche 
Konstruktion  ist  für  Zeichnungen  in  vertikaler  Ebene  nicht  verwendbar,  man  müsste 
denn  durch  Verdoppelung  der  Tischrollen  eine  Art  von  Schlitz  herstellen,  in  dem  die 
Rahmenrollen  zwangläufig  geführt  werden,  und  das  ganze  Gebilde  dann  aus- 
balanziren. 

Viel  einfacher  erschien  es  mir,  die  allseitige  Beweglichkeit  der  Röhre  und  des 
Schirmes  dadurch  zu  bewirken,  dass  man  ein  Zweiachsensystem  anwendet,  das  bei 
geeigneter  Ausführung  und  genügender  Länge  seiner  Hebelarme  einen  absolut  hemm- 
freien Gang  der  Markireinrichtung  hervorruft  und  das  weiter  den  Vortheil  besitzt,  ln 
jeder  Lage  verwendet  werden  zu  können.  Dadurch  nämlich,  dass  die  beiden  in  sich 
parallelen  Drehachsen  des  Marklrungsapparates  mit  einer  dritten  Achse  versehen  werden, 
welche  zur  Richtung  der  Markirungsachse  senkrecht  steht,  ist  man  in  der  Lage,  das 
ganze  Zeichengebilde  umzulegen  und  nun  in  jeder  beliebigen  Stellung  zu  verwenden. 
Nach  diesen  Prinzipien  ist  ein  Zeichenapparat  ausgeführt,  der  im  Folgenden  an  Hand 
der  boigefügten  Abbildungen  genauer  erläutert  werden  soll  (vgl.  Fig.  1 u.  2). 


pig.  I. 


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n^n  Iß. 

tb.  .\ilKUHt  1908. 


H.  Boai»  Apparit  zur  orthofonal>p«r«llelpr9jtktiviidi«n  Aulhahin«  voo  Rdatg«obOd«rn. 


165 


Ein  Bariumplatinzyaninschirm  L ist  in  der  Mitte  mit  einer  etwa  6 mm  weiten 
OelTnung  durchbrochen.  Durch  diese  OefTnun^  hindurch  führt  ein  Schreibstift,  der  an 
dem  Rahmen  des  Schirmes  mittels  einer  Schiebehülse  befestigt  ist.  Der  Schirm  wird  von 
einem  Stahlrohr  a getragen,  das  mit  einem  zweiten  Stahlrohr  b zu  einem  festen  rechten 
Winkel  verbunden  ist.  An  b ist  ein  drittes  Stahlrohr  c mit  winkligen  Füiirungshülscn 
verschiebbar  und  mittels  Klemmmuttern  feststellbar.  Auf  c ist  eine  Holzklammer  an- 
gebracht, in  welche  die  Köntgenrübre  eingespannt  wird.  Durch  Verschieben  des  Rohres  c 
auf  dem  Rohre  b Hisst  sich  der  Abstand  zwischen  Leuchtschirm  und  Röntgenröhre  den 
Bedürfnissen  entsprechend  bis  zu  einer  Entfernung  von  80  cm  verändern;  durch  Fest- 
klemmen Jenes  Rohres  e und  passende  Einstellung  der  Röhrenklammer  kann  die  Röntgen- 
röhre zum  Schirm  so  orientirt  werden,  dass  ein  von  der  Antikathode  ausgehender 
Röntgenstrahi,  der  auf  den  Markirungsstift  trifft,  genau  senkrecht  zur  Schirmebene  steht, 
d.  h.  also  die  genaue  Verlängerung  der  Achse  des  Marklrstiftes  bildet.  Um  diese 
Einstellung  zu  erleichtern,  für  die  im  Allgemeinen  das  Augenmaass  genügen  wird,  wird 
ein  in  die  Fübrungsbülse  des  Zeichcnstlftes  passendes  kleines  Visirrohr  mit  engem 
Augendiapbragma  und  Fadenkreuz  am  Röhrenende  beigegeben,  das  statt  des  Markir- 
stiftes  in  die  FOhrungshülse  eingesteckt  die  Achse  des  Stiftes  optisch  festzulegen  ge- 
stattet. Blickt  man  durch  das  Markirrohr  auf  die  Röntgenröhre,  so  muss  die  Antika- 
thode re.sp.  der  Strahlungsausgangspunkt  auf  dieser  sich  in  der  Mitte  des  Fadenkreuzes 
beflnden.  Wir  werden  aber  sehen,  dass  eine  derart  genaue  Einstellung  praktisch  kaum 
nothv^'endig  ist,  da  für  den  hier  vorliegenden  Zweck  die  geringen  Fehler,  die  durch  eine 
nicht  vollkommen  richtige  Orientirung  hervorgebracht  werden,  sehr  wenig  von  Belang 
sind.  Die  eigentliche  Markir-  und  Zeichenvorrichtung,  aus  Röhre  und  Leuchtschirm 
bestehend,  ist  durch  diese  U-förmige  Drei-Röhrenverbindung  gebildet. 

Die  Markirvorricbtung  ist  nun 
auf  folgende  Weise  in  sich  pa- 
rallel nach  allen  Seiten  ver- 
schiebbar gemacht.  Das  Mittel- 
rohr b wird  von  einer  Klemm- 
mutter gefasst,  die  einestheils 
die  I>agerflache  eines  Doppel- 
Spitzenlagers  bildet,  andererseits 
eine  Stahlstango  trügt,  die  einem 
Balanzirungsgewicht  , das  auf 
ihr  beliebig  verschiebbar  ist,  zur 
Führung  dient.  Das  Gewicht 
kann  leicht  so  eingestelltwerden, 
dass  Röntgenröhre  und  Schirm 
sich  um  die  Achse  d in  indilTe- 
rentem  Gleichgewicht  beflnden. 

Ist  dieser  Zustand  erreicht, 
so  wird  zur  Aenderung  der  Be- 
wegung nach  oben  oder  unten 
stets  die  gleiche  Kraft  erforder- 
lich sein.  Das  Spitzenlager  d 
liegt  in  einem  Gussrahmen,  der 
sich  wiederum  um  eine  zu  der  Lagerachse  d parallele  Konusaebse  e leicht  bewegt. 
Als  Verlängerung  des  Rahmens  ist  wieder  eine  Stahlstange  angeordnet,  auf  der  ein 
zweites  Balanzlrgewicht  die  gesammten  Massen,  welche  um  e drehbar  sind,  aus- 
zugleicben  gestattet.  Wird  auch  Erreichung  des  indifferenten  Gleich- 

gewichtes eingestellt,  so  sind  zur  Bewegung  von  Leucbtschinn  und  Röhre  von  rechts 
nach  links  die  gleichen  Kröfte  nöthig.  Senkrecht  zu  dieser  Konusaebse  e ist  das  ganze 
beschriebene  .Markirgebilde  um  eine  horizontale  Lagerung  n drehbar,  welche  mittels 
einer  Flügelmutter  gelöst  und  an  beliebiger  Stelle  arretirt  werden  kann.  Diese  Achse 
erlaubt,  das  Gebilde  derart  zu  bewegen,  dass  die  Markirlinie  von  der  horizontalen  in 
jede  beliebige  andere  Lage  gebracht  werden  kann,  d.  h.,  dass  die  Zeichnung  in  Jeder 
gewünschten  Orientirungsebene  des  aufzunehmenden  Körpers  ausführbar  ist.  Ein  Halte- 
arm, welcher  die  dritte  Kaumkoordinate  zu  den  Achsen  n und  e bildet,  trägt  ein  Stahl- 
rohr, an  dem  eine  Art  von  Reissbrett  befestigt  ist.  Das  Reissbrett  selbst  besteht  aus 
einem  starken  Rahmen  aus  festem  Holz,  der  mit  Pressspahn  straff  überspannt  ist.  An 


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V«rtiAUMchrkb(*n. 


Dtntocb* 

M»cbiDlk9r>Zt|t 


166 

zwei  Seitenkanten  hat  daa  Brett  metallene  SchlaKleisten,  die  ein  bequemes  Aufepannen 
von  Zeichenpapier  ermöglichen.  Je  nach  Bedttrfnise  kann  dein  Zeichenbrett  die  ge- 
wünschte Stellung  gegeben  werden.  Kbenso  kann  man  es  auch  einfach  durch  Heraus- 
ziehen eines  Halterohres  aus  der  Spannklemine  s herausnehnien,  da  man  manchmal  in 
die  Lage  kommen  wird,  an  Stelle  des  Papiers,  direkt  auf  dem  Körper  zu  zeichnen. 

Per  ganze  Apparat  ist  auf  einer  kräftigen  gusseisernen  Grundplatte  aufgebaut, 
die  auf  4 Köllen  allseits  leicht  beweglich  ist.  Durch  die  Achsen  der  Hollen  hin- 
durch gehen  vier  Horizontirschrauben,  durch  deren  Anziehen  die  Köllen  entlastet  und 
der  ganze  Apparat  auf  ihre  Spitzen  gestellt  wird;  durch  entsprechende  Einstellung  der 
Schrauben  Hisst  sich  der  Apparat  auch  bei  grossen  UngleichmHssigkeitcn  des  Bodens 
bequem  vertikal  stellen.  Die  Länge  der  Tragesilule  ist  so  bemessen,  dass  die  vertikale 
Zeichenstellung  {Fig.  J)  der  Brusthöhe  eines  mittleren  Menschen  entspricht.  Wird  der 
Zeichenapparat  bis  zur  horizontalen  Stellung  umgelegt  {Fig.  tf),  so  boflndet  sich  das 
Zeichenbrett  in  solcher  Höhe,  dass  unter  ihm  ein  Mensch,  der  auf  einem  Tisch  nor- 
maler Höhe,  d-  h.  von  80  bis  90  cm,  liegt,  bequem  l’lalz  hat.  Bei  der  Konstruktion  ist 
das  Hauptaugenmerk  auf  ijeichtigkeit  und  Festigkeit  gelegt,  damit  man  beim  Zeichnen 
durch  die  Trägheit  der  beweglichen  Theile  nicht  zu  sehr  behindert  wird.  So  weit  an- 
gängig, ist  deshalb  Stahlrohr  zur  Verwendung  gekommen;  dadurch  war  es  möglich, 
das  eine  Balanzirgowicht  g^  auf  1 hg  zu  beschränken,  das  andere  g..  braucht  3 kg 
nicht  zu  übersteigen.  Bei  der  geringen  Reibung  in  den  Achslagern  ermöglicht  der 
Apparat  ein  leichtes,  ungestörtes  Zeichnen.  (Schluss  folgt.) 


Vareinanachrichten. 


Todesanzeige. 

Am  29.  Juli  starb  nach  längeren 
schweren  Leiden  unser  Kollege 
Hr.  Paul  ROtbllng. 

Der  Verstorbene  war  ein  Mitbegründer 
unseres  Vereins,  dessen  Arbeiten  und  In- 
teressen zu  unterstützen  er  stets  bestrebt 
war.  Wir  werden  ihm  ein  treues  Andenken 
bewahren. 

Der  Virstud  des  Zweiiverelis  Hille. 

i.  A. 

R.  Klcemann. 

Todeianzeige. 

Am  4.  d.  M.  starb  nach  kurzem  schwerem 
Krankenlager  unser  Mitglied 

Hr.  Paul  Gebhardt 
im  56.  Ijebensjahre. 

Aus  kleinen  Anfängen  hat  der  Ver- 
storbene seine  Werkstatt  durch  persönliche 
Tüchtigkeit  und  Fleiss  zu  einer  achtens- 
werthen  Grösse  zu  entwickeln  verstanden. 
Wir  werden  dem  Dahingegangenen,  der 
stets  reges  Interesse  für  den  Verein  be- 
kundet hat,  ein  treues  Andenken  bewahren 
Dir  Vorttand  der  ADIHeiliini  Berlin. 

W.  Handke. 

In  die  D.  O.  f.  M.  u.  O.  ist  auf- 
genommen: 

Hr.  Richard  Geith.  .Mechanische  Werk- 
statt und  Telegraphen  - Kauanstalt; 
Breslau  II,  Tauentzienstr.  60 b. 


Zur  Aufoahme  haben  sich  ge- 
meldet; 

Hr.  Franz  Bruder,  Optiker  und  Me- 
chaniker; Heidelberg,  Hauptstr.  90. 

Hr,  G.  Gehricke,  Optiker  und  Me- 
chaniker; Jena,  Johannisstr.  15. 

Der  Zweigverein  Leipzig  hat  als 
2.  Vertreter  (neben  Hr.  E.  Zimmermann) 
in  den  Hauptvorstand  Herrn  L.  Schopper 
entsandt. 

Ausschüsse  für  die  GehBIfenprOfung. 

Der  Prüfungsausschuss  für  Feinmecha- 
niker, Elektrotechniker,  Maschinenbauer 
und  verwandte  Gewerbe  des  Mann- 
heimer Handwerkskammer  • Bezirks 
besteht  aus  folgenden  Herren: 

VorsiUender:  W.  Löw.  Stellvertr.  V’or- 
sitzender:  Gewerbelehrer  Luger.  Meister- 
Beisitzer:  Fr,  Runne,  A.  Veith,  J.  Kunst; 
Ersatzmänner:  R.  Stoe,  K.  Vogel,  Franz 
Weiss.  Qehülfen-Beisilzer:  F,  Beierbach, 
J.  Rackwitz,  W.  Weiss;  Ersatzmänner: 
J.  Böhm,  J.  Koch.  (Mit  Ausnahme  des 
Herrn  K,  Vogel,  der  in  Mannheim  wohnt, 
sämmtlich  in  Heidelberg.)  Der  Sitz  des 
Prüfungsausschusses  ist  Heidelberg. 

In  Leipzig  hat  die  Gewerbekammer 
auf  Vorschlag  unseres  dortigen  Zweigver- 
eins folgenden  Prüfungsausschuss  eingesetzt: 

Meister:  W.  Petzold,  Q.  Heyne- 

mann, G.  Warkentin;  Oehülfen:  Slonek. 
Schröder. 


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H«n  te. 

1&.  Aognat  1903- 


KUIner«  MHth*Uung«n. 


157 


Kleinere  Mittheilungen. 


GeBtellblieke  fOr  Werktiscbe, 

MitgetheiK  von  W.  KlusBinann 
in  Charlotten  bürg. 

Die  in  den  nachstelieudcn  Figuren  abge- 
bildeten, von  der  Firma  Meier  & Wcichclt 


M<Hien  A- 


in  Leipzig'Lindenau  horgeelelltcn  Höcke  dienen 
als  Stutzen  fUr  Werktischplatten  an  Stelle  der 
aus  Holzbalken  zusammengoatellton.  Die  ßOcko 


k 8» 


Mudell  B. 


werden  mittels  Bolzen  am  Fussboden  befestigt 
und  ebenso  die  Ttschpiatto  auf  denselben.  Das 
grosse  Moddl  B ist  iin  allgemeinen  dünner  ge- 


Mvdeil  C. 


halten  als  Modell  A,  wie  auch  die  Zusammen- 
stellung der  Gewichte  zeigt.  Modell  C dient 
zum  Anscbrauben  an  die  Wand  unter  Benutzung 


der  Schlilzlöchcr;  auf  dem  kurzen  Kunsolarm 
kann  ein  schmales  Brett,  auf  dem  huigen  die 
Arboitstischplatte  mittels  Bolzen  nufgcschrauht 
werden.  Das  krftftige  Modell  D hat  bei  i ein 
Loch  zum  Fostschrauben  an  den  Fusshoden. 
bei  2 eins  fUrdie  Wand;  durch  3 und  4 gehen 
die  Bolzen  zum  Befestigen  der  WerktischpIaUc; 
durch  5 kann  die  Stange  des  Paralleischraub- 
stockos  geführt  worden.  Boi  K kann  (wie 
punktirt  angedeutet}  ein  Kasten  zur  Befestigung 


MudoU  D. 

der  Stange  von  gewöhnlichen  Schraubstöcken, 
bei  W ein  Winkel  zum  Anbringen  von  Ko- 
galen  u.  s.  w.  mit  angegossen  werden. 

Die  Gewichte  und  Preise  sind  die  folgenden: 


UoitU 

Oewieht 

Freie 
per  Stück 

A 

etwa  20  kg 

6,25  31 

B 

. 18  . 

5,65  , 

C 

. 34  , 

9,40  „ 

D 

. 25  - 

8,15  . 

Da 

. 33  . 

10,75  . (mit  W und  A') 

Db 

. 28,5  , 

9,26  „ (mit  W,  ohne  A') 

De 

. 29,5  „ 

9,60  , (ohne  IF,  mit  K)- 

74.  Versammlung  Deutscher  Natur- 
forscher und  Aerzte  ln  Karlsbad« 
21.  bis  27.  September  1902. 

Aus  dem  uunmehr  erschienenen  ausführlichen 
Programm  ist  Folgendes  hervorzuheben: 

Der  Vcrsammlungsbeitrag  ist:  für  Mitglieder 
der  Gesellschaft  15  M.  (einscbl.  6 M.  für  den 
Bezug  der  „Verhandlungen“);  für  Thoilnehmer 
20  M-  und  everitl.  weitere  6 M-  für  den  Bezug 
der  Verhandlungen;  für  Damen  6 M. 

Unter  den  angemcideten  Vorträgen  sind  für 
die  Leser  dieser  Zeitschrift  von  Interesse:  Alig. 
Versammlung  am  22.9.:  A.  Voller,  Gnindtagen 
und  Methoden  doreioktrischen  Wollentelegraphio 
(sog.  drahtlose  Telegraphie).  Allg.  Versammlung 


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Kl«io«r«  Milihtilungtn. 


i:>8 

am  26.  9.;  0.  v.  Miller,  Die  NaturkrUfte  im 
Dienste  der  Elektrotechnik.  — 2.  Abih.  Fhi/tik, 
eiruchl.  InsirumenUnkunde  und  wUsenschaftHche 
rhotogruphU:  K a h 1 b a u m tßasol).  Die  Absorption 
der  Höntgenstrahien  (mit  Demonstrationen); 
Schaum  (Marburg  a.  L.),  üeber  den  photo- 
graphischen Negativprozess  (mit  Demonstra- 
tionen). — 3.  Abtk-  Angeu-andte  Mathematik  und 
Phy$ik:  Puluj  (Prag),  lieber  den  Schutz  der 
Telephonstationen  gegen  die  Gefahren  der 
hochgespannten  Starkstrtlme  und  Uber  Mitbe- 
nutzung von  Starkstromleitungen  für  telepho- 
nische Zwecke.  — 4.  Abth-  Geophysik,  Ifrfeoro- 
logie  und  Erdmagnetiamtu:  Solar  (Laibach), 

.Moderne  Erdbobonforachung  (mit  Demonstra- 
tionen); Courad(\Vien),Prakti8che  Erfahrungen 
mit  dem  Bcnndorf'schen  mechaniach-rcgistri- 
renden  Elektrometer  (mit  Demonstrationen); 
Pircher  (Wien),  Ueberneuo  Haarhygrometer.  — 
10  Abth.  Zoologie einachi  Entomologie:  Przibram 
(Wien),  Die  neue  Anstalt  für  experimentelle 
Biologie  in  Wien. 

Weitere  Vortrftge  sind  bei  den  Einführenden 
der  betr.  Abtheilungen  anzumeldon;  es  w&re 
wUnschenswerth,  dass  dies  in  Bezug  auf  die 
Instrumentenkundo  noch  in  ausgiebigem  Maosee 
erfolge,  damit  unser  Fach  in  gleich  hervor- 
ragender Weise  vertreten  ist.  wie  dies  auf 
früheren  Versammlungen  der  Fall  war;  für 
Abth.  2 ist  Einführender  Hr.  Prof  Dr.  E.  Simon, 
für  Abth.  3 Hr.  Oberingenieur  K.  Stibral,  beide 
in  Karlsbad. 

Das  Programm  enthfllt  ferner  folgende,  für 
die  Redaktion  überroschondo  Mittheilung:  „Mit 
der  Versammlung  ist  eine  AHseteüung  verbunden, 
welche  für  naturwissenschaftliche  und  medizi- 
nische Zwecke  dienende  Apparate  und  Gcgen- 
stüode  enthalten  wird.  Diese  Ausstellung,  deren 
Besuch  unentgeltlich  ist,  wird  im  Kaiserbad 
abgehalten*.  Nähere  Mitthellungcn  finden  sich 
nicht;  als  Obmann  des  Ausstellungsausschuascs 
ist  genannt  Hr.  Dr.  8.  Buxbaum  (Karlsbad. 
Villa  Kensingtou);  dort  dürfte  also  Genaueres 
zu  erfahren  sein. 


Ein  elektrolytischer  Unterbrecher. 

Von  A.  H.  Taylor. 

Fhyeie-  Review  14,  8.  118.  1902. 

Der  von  Taylor  konstruirte  einfache  Wch- 
nelt-Unterbrocher  besteht  aus  einer  zylindrischen 
Bleiflasche  von  8 cm  Höhe  und  2,7  cm  Durch- 
messer, die  gieiebzoitig  als  Kathode  dient. 
Durch  einen  Kork  wird  oino  etwa  U)  cm  lange 
Rdhre  eingefültrt,  die  an  ihrem  unteren  Endo 
einen  kleinen  Hacken  trftgt.  Auf  letzterem 


D«at«eh« 
Macbsolker-Zlg. 

ruht  ein  3 mm  dicker  Kohlostab.  der  durch  die 
Rohre  gesteckt  ist  und  In  derselben  lose  passt. 
Der  Kohlestab  ragt  aus  der  Rohre  um  1,5  mm 
heraus  und  ist  mit  dünnem  Kupferblech  um- 
kleidet. Bei  Abnutzung  des  als  Anode  die- 
nenden Koblestabos  sinkt  derselbe  langsam 
nach.  Ala  Elektrolyt  wird  eine  Lösung  von 
Kalilauge  benutzt.  Es  werden  einige  Versuche 
beschrieben,  die  mit  dem  Unterbrecher  gemacht 
wurden.  E.  0. 


Experimentelle  Definition  der  Ter- 
•chledenen  Arten  X-Strahlen  mittels 
de«  Radtochromometers. 

Von  L.  Benoist. 

Compt.  rend.  lC/4.  8-  225.  1902. 

Bekanntlich  besteht  im  allgemeinen  ein 
Bündel  X-Strahlen  aus  verschiedenen  Strahlen- 
Sorten,  die  für  verschiedene  Körper  verschiedene 
Durchlässigkeit  besitzen.  Um  nun  ein  unge- 
fähres Urtheil  über  die  Zusammensetzung  eines 
solchen  Strahlenbündela  zu  haben,  vergleicht 
Benoist  die  Durchlässigkeit  derselben  für 
zwei  Substanzen.  Das  zu  diesem  Zwecke  kon- 
atruirto  Radiochrnmometer  besteht  aus  einer 
kreisförmigen  Silbor])latte  von  0,tl  mm  Dicke, 
welche  ringförmig  von  12  Aluminiumsektoren 
umgeben  ist;  die  Alumtnlumsektoron  haben  die 
Dicken  von  1 bis  12  mm.  I>ä8st  man  auf  diese 
zusainmongesotzte  Platte  X-Strahlen  fallen,  so 
wird  einer  der  Sektoren  ebenso  hell  erscheinen, 
wie  die  zentrale  Silberpiatte.  Die  Dicke  dieser 
Aliiminiumplatto  kann  dann  einen  Gradmesser 
für  die  sogenannte  „Harte“  der  X-Strahlen  ab- 
goben.  S.  0. 


Ein  neuer  Aether-Qefrlerapparat  für 
Mikrotome. 

Von  A.  Noll. 

Zeitachr.  f.  wiasenach.  Mikroakopie  18.  8. 141. 1902. 

Die  Abkühlung  wird  durch  Verdunsten  von 
Aethor  in  einer  aus  Messing  in  Form  einer  ab- 
gestumpften Pyramide  hergesteUten  Kammer 
von  3 cm  Höhe,  4 zu  2,5  cm  Bodenflächo  und 
2,5  zu  2 cm  Dockenflache  erzeugt,  die  mittels 
eines  Stiels  im  Mikrotom  befestigt  uud  auf 
deren  Deckenflache  das  Objekt  gelegt  wird. 
Von  zwei  seitlich  angesetzten  Rohren  dient  das 
eine  zum  EinfUlIcn  des  Aethers  mittels  eines 
durch  Hahn  zu  vcrschUcssendeii  Schlauches, 
dos  andere  zur  Evakulrung  der  Kammer 
mittels  einer  Wasserstrahl  - Luftpumpe.  Eine 
Füllung  der  Kummer  genügt  für  eine  Gefrier- 
Wirkung  von  15  Minuten.  F. 


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Beft  16. 
l^Auguit  1903. 


Pat«ntfchau. 


169 


Patentschau. 

Apparat  zum  Hezzeu  des  speziliscban  Oewiebts  von  Fliiaeigkeiten.  Uofaya,  äaraain  & Co. 
ln  Lille.  26.  8.  1900.  Nr.  123073.  Kl.  42  (Vgl.  auch  dute  Zcitschr.  IVOl.  S.  247.) 
ln  einem  BoliAltcr,  der  nach  vorn  durch  eine  Glaewand  ahgeüchlusden  ist,  sind  lAngs 
der  hinteren  Wand  durch  senkrechte  Leisten  oder  VorsprUngo  mehrere  Abtheiiungen  gebildet. 
In  jeder  derselben  belindot  sich  ein  Körper,  vorzugsweise  in  Form  einer  Kugel.  Diese  Körper 
haben  gleiches  Volumen,  aber  verschiedenes,  bekanntes  spezifisches  Gewicht.  Wird  die  zu 
untersuchende  Flüssigkeit  in  den  Behälter  geleitet,  so  steigen  die  spezifisch  leichteren  Kugeln 
in  die  Höhe,  die  schwereren  bleiben  am  Boden  liegen,  sodoss  man  aus  dem  Gewicht  des  letzten 
io  die  Höhe  gestiegenen  KOrpors  auf  das  spezifische  üewiclil  der  Flüssigkeit  schliessen  kium. 
Da  der  Kosten  wasserdicht  und  sturkwondig  ist,  so  kann  man  die  Bestimmung  auch  an  Flüssig- 
keiten ausführen,  die  unter  hohem  Druck  stehen. 

Vokatunrohr.  E.  Gundelach  in  (iohtberg  i.  Thür.  17.  3.  1901.  Nr.  124  07&.  Kl.  21. 

Die  eine  der  Wihrenförmlgen  Elektroden  o befindet  sich  frei  in  der  kugelförmigen  Er- 
weiterung der  Vakuumröhre,  die  andere  b ist  in  dom  engen  Hals  angeurdnet  und  enthlilt  im 
Innern  einen  Glos.stift  c mit  Knopf,  bezw.  eine  Glasröhre  J mit  Hand.  Der  Durchmesser  des 
Knopfes  oder  Rundes  ist  dem  äusseren  Elektrodendurchmesser  miudestens  gleich. 

N 

Das  so  konstruirte  Vukuummhr  lAsst  elektrische  Entladungen  nur  in  einer  Richtung 
hindurch,  nflmlich  dünn,  wenn  a Kathode  ist. 

Waagebalken  ffir  Pr&nsionswaagen.  J.  Bosch 
& Söhne  in  Jungingon,  iloheuzollem. 

1.  5.  1900,  Nr.  124  664.  Kl.  42. 

Der  Hauptwaagebalken  te  wird  einer- 
seits von  einem  ausserhalb  der  Bmfschneideu 
a b angreifenden  geradlinigen  Stabsysteme  e, 
andererseits  von  unmittelbar  unter  den  Eml- 
Bchnoidcn  endigenden  geraden  Streben  d unter- 
stützt. 

Vorrichtong  zum  Verlöschen  der  Unterbrechungsfanken  an  Angen- 
blickssebaltern.  Schlickert  & Co.  in  Nürnberg.  10.  1.  1901. 
Nr.  125017.  KI.  21. 

Mit  der  bow'eglichen  metallischen  Stromschlussfeder  b,  welche 
von  dem  Wirbel  a gedreht  wird,  ist  eine  Feder  e aus  Isolirmaterial 
fest  verbunden,  welche  der  Stromschlussfedor  nucheUt.  um  nach  er- 
folgtem Ausschniton  durch  Einspringen  in  den  Wog  des  Aus- 
schaltiichtbogons  ein  sofortiges  Auslöschen  desselben  zu  bewirken. 

Elektruitätssabler  mit  voUstündig  in  Qnecksilber  eintanohendem  ijlindrischen  Drehkörper. 

E.  S.  Halsey  in  Chicago.  28.  5.  1899.  Nr.  124  0G9.  Kl.  21. 

Dieser  BlektrizitAtszAhler  besitzt  ein  konstantes,  ununterbrochenes,  starkes  magnetisches 
Feld  mit  Ein-  und  Austritt  des  Stromes  oben  und  unten  an  den  Enden  des  Feldes,  um  einer- 
seits doa  Drohungsvermögen  und  anderseits  die  Foucault'sche  Bremswirkung  zu  verstärken. 
Dabei  sind  die  Polstücke  des  Stahlmagneten  in  der  Mitte  breit  und  noch  den  Enden  des  mag- 
netischen Feldes  zu  zugespitzt  und  unmittelbar  in  das  Gefüss  des  Zahlers  eingebettet,  sodoss 
sie  Theilo  der  Wandung  dos  mit  Quecksilber  augefOllten  Raumes  bilden,  in  welchem  die  Armatur 
sich  dreht.  Der  zu  messende  Strom  wird  durch  Elektroden  mit  kleiner  Einmündungsfiacho  derart 
in  diese  Armatur  Obergeführt,  dass  er  immer  durch  den  im  magnetischen  Felde  stehenden  Tbeil 
der  Armatur  bindurcligeheu  muss;  durch  die  ZusammeudrAngung  des  magnetischen  Feldes  und 
des  zu  messenden  Stromes  wird  so  die  Wirkung  des  Zahlers  empfindlich  gemacht. 


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160 


D«ntaeb« 


PhotograpbUeher  Registrirapparat  mit  einer  vor  dem  Regiatriritreilen  sich  bewegenden 
Llnaenreihe.  A.  Polluk,  J.  Vlrag,  Vereinlfcte  BlektrlzltAte-A.'O.  m Budapest  und 
F.  Silberstein  in  Wien.  16.  12  1900  Nr.  124281.  Kl  42. 

Bin  Konkavspiegel  a ist  mit  dom 
oBzillirenden  KCrpor,  dessen  Schwingungen 
photographisch  registrirt  werden  sollen,  z.  B. 
mit  der  Membran  eines  Telephons  6,  so  vor' 
bunden,  dass  er  ein  den  Schwingungen  ent- 
sprechendes LichtstrahlenbUudel  auf  ein 
sieb  in  Richtung  des  Prcilcs  d bewegendes 
lichtempündlichos  Bund  e wirft.  Dabei 
werden  auf  einem  zweiten  Bande  f ange- 
brachte Linsen  ff  durch  den  Weg  dos  Licht- 
strahleubQndola  quer  zur  Bewogungs- 
richtiing  des  Bandes  e geführt,  wodurch 
das  Bild  des  auf  demselben  schwingenden 
Lichtpunktes  zu  quer  über  das  Rogistrir- 
band  e verlaufenden  Kurveu  nusgezogcn 
wird. 


Emplangsapparat  fbr  Fonkentelegraphie  mit  gemeinsamer  Stromquelle  im  Morse-  and  Frittor- 
stromkreise.  A.  Slaby  in  Charlutteiiburg  und  (t.  Uraf  von  Arco  in  Berlin.  9.  2.  1900. 
Nr.  124  645.  Kl  21. 

Behufs  Beseitigung  der  besonderen  Batterie  im  Pritterstruinkreiso  ist  dieser  als  Neben- 
Schluss  zum  Morsestromkreis  abgezweigt. 


Patentliste. 

Bis  zum  28.  Juli  1902. 

Klasse:  Amneldoogen. 

21.  C.  10  517.  Messgerftth  zum  .Anzeigen  des 
Phasen-  uder  Frot^uenzunterschiodes  in  zwei 
Wechselstrom- oder  Mehrphasenstromkreisen. 
F.  Conrad,  Wilkinsburg,  V.  8t.  A.  8.2.02. 
B.  8429.  InduktionszUhler  fQr  Wechselströme. 

Schuckert  & Co.,  Nürnberg.  20.  5.  02. 

U.  16  796.  Röntgenröhre  mit  unschmelzbaren 
Elektroden.  Th.  GuHloz,  Nancy.  12,  4.  02. 
A.  8983.  Verfahren  zur  Erhöhung  der  Wirk- 
samkeit von  FrittrOhren.  Mix  & Genest, 
Berlin.  27.  5.  02. 

E.  8378.  Einrichtung  au  ElektrizitAtszithlern 
zur  Bestimmung  des  Maximalverbrauchs. 
Schuckert  A Co.,  Nürnberg.  24.  4.  02. 

K.  22  546.  Auf  dem  Gnngiinterscbied  zweier 
Uhr-  oder  Laufwerke  beruhender  Elektrizi- 
zOhler.  F.  Kuhlo,  Berlin.  21.  1.  02. 

8. 15507.  Blektrizitatszähler.  F.  SaldaAa,  i^uris. 
7.  10.  01. 

42.  St. 7176.  EinbeinigeaStockstativ.  P.  8 1 e n d e r, 
Hamburg.  5.  10.  01. 

W.  19  073.  Vorrichtung  zur  Ortsbestimmung 
von  Schiffen.  W.  M.  Walters,  Liverpool 

24.  4.  02. 

A.  8705.  Geschwindigkeitsmesser  mit  sich 
drehendem  FlQssigkcitsbehälter  und  fest- 
stehendem Druckmesser.  K.  A I b e r s , Königs- 
berg i.  Pr.  17.  2.  02. 


Q.  15  512.  Geschwindigkeitsmesser  mit  einem 
Windrad,  welches  ein  zweites  entgegen  der 
Wirkung  einer  Feder  mitnimmt.  R.  Good- 
lad,  Hampshire,  SQdsee.  25.  3.  01. 

R.  16  362.  Vorrichtung  zum  Erkennen  der 
Geschwindigkeit  sich  drehender  Körper. 
K.  Rachwalsky.  Berlin.  11.  2.  02. 

8ch.  18  350.  Geschwindigkeitsmesser  mitReib- 
rildern.  A.  Schwarze,  Bielefeld.  17.  2.  02. 

W.  18773.  Geschwindigkeitsmesser  oder  -regier 
mit  einer  bei  der  Drehung  iu  Flüssigkeit  oder 
Luft  sich  verschiebenden  Flügelschraube. 
A.  Watzel.  Stuttgart.  15.  2.  02. 

57.  S.  15  545.  Verfahren,  um  mittels  einer  all- 
seitig verschiebbaren  Röntgenröhre  einen 
Gegenstand  in  seiner  wahren  Form  und 
Grösse  zu  photographiren.  Siemens  & 
Halske,  Berliu.  17.  10.  01. 

Ertbellangen. 

21.  Nr.  134  675.  Elcktromagnetordnung  für 
polarisirtc  telegraphische  Relais  und  Abu- 
liche  Apparate.  L.  Cerebotani  u.  C.  Mo- 
radelli,  München.  27.  9.  01- 

Nr.  134  706.  Vorfahren  zum  Löthen  und 
Schweissen  von  Metallen  mittels  elektrischen 
Lichtbogens.  H.  Bremer,  Neheim  a.  d.  R. 
28.  7.  00. 

Nr.  134  515.  MessgerAth  mit  beweglicher  kre.ia- 
förmiger  Spule,  kugelförmigem  Korn  und 
hohlkugelförmigcn  Polen;  Zus.  z.  Pat. 
Nr.  127873.  R.Frauke,  Hannover.  2.2.02. 


For  dl«  K«d«ktioa  T«mitwortilcb:  A.  BUschk«  Ui  Berlin  W. 

V«rl«c  von  Jallu«  Springer  ln  Berlin  N.  — Drnek  von  Bmil  Drejer  tn  BerUn  8W. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde 

QDd 

Organ  für  die  gesammte  Olasinstrumenten  - Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 
Redaktion:  A.  lilaschke,  Berlin  W.,  An  der  Apostelkirche  7b. 

Xr.  17.  1.  Sepfeniber.  1902. 

Nsehdmek  nnr  mit  ßenshmignng  der  Redaktt.n  geiUttst. 


Die  BeschlÜBse  des  XIII.  Deutschen  Mechanikertages 

in  Halle,  am  15.  und  l(i.  An^st  1902. 

Zolltarif. 

1.  Der  Zolltarifkommiasion  des  Reichstages  spricht  der  XIII.  Deutsche  Mechaniker- 
t.ag  Dank  aus  für  die  bei  Pos.  891  beschlossene  Zollfreiheit  für  wissenschaftliche  In- 
strumente. {Einslimmiy.) 

2.  Der  Vor.stand  wird  beauftragt,  die  erforderlichen  Schritte  zu  thun,  dass  der 
bei  Pos.  757  nocli  vorgt'sehene  Zoll  von  60  .17.  auf  .Mikroskope  in  Ueliereinstimmung  mit 
dem  Beschlüsse  zu  Pos.  891  gebracht  werde. 

Jlawlelsvert  rü  ge. 

Der  Vorsitzende  soll  in  (iemeinschaft  mit  Herrn  .M.  Fischer  von  der  Firma 
Carl  Zeiss  und  anderen  grösseren  Firmen  das  einschlägige  .Material  bearbeiten  und 
dem  Reichsamte  des  Innern  sowie  dem  Reichstage  überreichen;  es  ist  ferner  den 
Aellesten  der  Kaufmannschaft  von  Berlin  gemJtss  deren  Frsuchen  zu  übersenden. 

ifitarheit  hei  ihn  „Narhrichlen  für  Handel  und  Oewerhe“. 

Die  Mitglieder  der  D.  (I.  f.  .M.  u.  O.  werden  ersucht,  ihre  Frfahrungen  bei  der 
Hin-  und  Ausfuhr,  soweit  denui  VerölTentlichung  förderlich  erscheint,  dem  Geschäfts- 
führer niitzutheilen;  das  .Material  ist  im  Vereinsblatte  bekannt  zu  gehen  und  der  Redaktion 
der  , Nachrichten  für  Handel  und  Gewerbe'“  zu  übersenden, 

Antrag  des  Vorstandes  zu  dem  Beschluss  des  XII.  Deutschen  Mechanikerlages  in 
Dresden  über  die  Oehülfenfrage. 

Um  Widersprüche  zwischen  dem  vom  Xll.  Mechanikertage  zu  Dresden  be- 
schlossenen Anfrage  Sartorius  und  den  Satzungen  der  D.  G.  zu  beseitigen, 
erklärt  der  XIII.  .Mechanikertag:  Bestimmungen  der  Satzungen,  welche  von  der 
Gehülfenfrage  sprechen,  sind  nicht  so  zu  verstehen,  dass  die  I).  G.  befugt  ist. 
Beschlüsse  über  Arbeitszeit  und  Arbeitslöhne,  die  für  die  Mitglieder  bindend 
sind,  zu  fa.ssen.  Dagegen  gehört  es  zu  den  Befugnissen  der  D.  G.,  über 
Anregungen  und  .Meitiuiigsllusserungen  betr.  der  Gehülfenfrage  zu  berathen 
und  zu  beschliessen. 

{Xach  Begründung  durch  den  TorsiUenden  ohne  Debatte  und  einetimmig.) 

Qehülf'enprüfung. 

1.  Bei  denjenigen  Handwerkskammern,  in  denen  die  Prltzisionsinechanik  nicht 
vertreten  ist,  soll  auf  Grund  von  S 103d  der  Gewerbe-Ordnung  die  Zuwahl  eines  Mecha- 
nikers, Optikers  oder  Glasinstrumenlen-Faltrikanten  erstrebt  werden, 

2.  Bei  denjenigen  Handwerkskammern,  welche  eine  Arbeitsprobe  von  dem  zu 
prüfenden  Lehrling  verlangen,  soll  erstrebt  werden,  dass  diese  Forderung  fallen  ge- 
lassi-n  werde. 

3.  Die  von  Herrn  R.  Klecmann  verfasste  Zusaminenstellung  für  die  theoretischen 
Anforderungen  soll  vom  Verfasser  sowie  den  Herren  Dir.  Dr.  F.  Göpel  und  A.  Blaschke 
weiter  bearbeitet  werden. 


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162 


Di«  B*«chlflM«  de«  Xm.  D«ut«eh«o  Mccbanlkartag««. 


D«ataeU 
M«cluatk«r-Zt|{ . 


MeUterprüfung. 

Deo  Handwerkskammern  wird  der  folgende  Entwurf  einer  Prüfungsordnung 
empfohlen : 

§ 1- 

Für  die  Meisterprüfung  iet  der  von  der  Handwerkskammer  unter  Berücksichtigung  der 
verschiedenen  Kabrikationszweige  eingesetzte  Prüfungsausschuss  zuständig.  Derselbe  besteht  aus 
dem  Vorsitzenden; 
dessen  Stellvertreter; 

4 sachverständigen  Beisitzern;  diese  werden  zu  der  Jeweiligen  Prüfung  einberufeu 
(vergl.  § 2),  und  zwar  aus  einer  grosseren  Zahl  von  Fachleuten  (mindestens  6). 
welche  von  der  Handwerkskammer  mit  bestimmter  Amtsdaucr  derart  zu  ernennen 
sind,  dass  die  im  Bezirke  vertretenen  Arbeitsgebiete  der  Mechanik^  Optik.  Elektro- 
technik und  (ilasinstrumenten  lndustrie  Berücksichtigung  finden. 

Das  Gesuch  um  Zulassung  zur  Meisterprüfung  ist  schriftlich  bei  der  Handwerkskammer 
btizw.  dem  Vorsitzenden  der  Meislerprüfungskommissioo  einzureicbon. 

In  dem  Gesuch  hat  der  Anmeldonde  den  Nachweis  einer  ordentlichen  Lehre,  der  be- 
standeneu  UehülfenprUfung  und  einer  3-jährigen  Oehülfontbätigkeit  zu  erbringen,  sowie  auch 
sonst  sich  über  seiue  vorherige  fachliche  Tbütigkeit  auszuweiseu. 


§ 2- 

Die  Prüfungstermine  werden  vom  Vorsitzenden  der  Prüfungskommission  nach  Bedarf, 
aber  höchstens  4-mal  im  Jahre  unter  Bekanntgabe  an  die  Handwerkskammer  anberaumt.  Der 
Vorsitzende  der  Prüfungskommission  besitzt  die  Vollmacht,  für  jeden  Fall  der  Anmeldung  unter 
ßcrücksichitguiig  des  Bpeziaifaches  des  zu  Prüfenden  die  Boisitzor  zu  bestimmen;  dem  Prüfling 
steht  hiergegen  Einspruch  bei  der  Handwerkskammer  zu.  Die  Prüfungskommission  hat  die 
PrUfungsaiifgabe  festzusetzen. 

§ 3. 

Gebühren. 


§ 4. 

Die  Prüfung  ist  eine  praktische  und  eine  theoretische. 

§ 5. 

Die  praktxBcke  Prüfung  besteht  in  der  Herstellung  eines  Meisterstückes,  der  dazu  or^ 
forderlichen  Werkzeichnungen  und  der  Kostenberechnung.  Diese  Arbeiten  sind  in  einem  von 
der  Prüfungskommission  fostzusetzenden  Zeiträume  fertigzustelleu. 

Als  solche  Meisterstücke  sind  zu  nennen  etwa  folgende  Instrumente  oder  deren  Haupt- 
bestandtheile: 

Nivcllirinstrument,  Theodolit  — Sextant,  Kompass  — Waage  — Mikroskop,  Mikrotom 
— Bpcktralapparat,  F^olarmatioiisapparat  — Galvanometer,  Rheostat  — Luftpumpe, 
Elcktrisirmaschine  — Kcisszoiig,  Maasssläbe,  Mikrometer  — Laufwerk  mit  selbst 
hergeatellteu  Rädern  und  Trieben,  Farbschreiber  — Röutgeiiinstrumeutarium, 
Uphthalmoskop  — Rechetiinascbine,  kleine  Modoilmaschincn  — Quecksilberharometer 
— Achromatisches  Objektiv  und  Prisma. 

§ 6. 

Die  theoretiachc  Prüfung  erstreckt  sich  auf 

1.  Fachkenntnlsse; 

2.  Buch-  und  Rechnungsführung; 

3.  Gesetzliche  Vorschriften  über  das  Gewerbewesen. 

Die  Fachkenntuisse  beziehen  sich  auf: 

Arbeite-  und  Hulfsmaachinen; 

Werkzeuge  und  ihre  Herstellung; 

Materialien,  ihre  Behandlung  und  Aufbewahrung; 

Mathematik  im  Lehrumfang  der  G-klassigen  Realschule; 

Physik;  rechnerische  Losung  wichtiger  physikalischer  Aufguhen  uns  dem  Bpezial- 
fach  des  Prüflings. 


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I l'JOS  ^ Bo**»  Appamt  sur  orthofonal>parftU«tproJ«kilrticb*n  Aafhahm«  von  RöntgcnbUdarn.  163 

Oeschä/tliche  Angelegenheiten. 

1.  Abrechnung  für  1901/02  und  Voranschlag  für  1902/03  werden  genehmigt 
unter  Ausdruck  des  Dankes  an  den  SchatameUter. 

2.  Zu  Revisoren  werden  wiedergewflhil  die  Herren  Fr.  Franc  v.  Liechtenstein 
und  W.  Niehls. 

3.  Als  Ort  des  XIV.  Deutschen  Mechanikertages  wird  auf  Einladung  des  Vereins 
Deutscher  Glasinstrumenten-Fabrlkanten  Ilmenau  bestimmt;  die  Festsetzung  des  Zeit- 
punktes wird  dem  Vorstande  überlassen. 


Apparat  zur  orthogonal-parallelprojektivischen  Äa&ahme  von  Böntgenbildeni. 

VoD  K.  Bom  Ib  Berlla. 

Die  Zeichengenauigkeit  und  die  Einflüsse  der  Röhrenstellung.  Die  erste 
Forderung  für  die  Richtigkeit  der  Abzeichnung  ist  die  genaue  Parallelität  der  Achsen  e 
und  d.  Diese  wird  durch  die  mechanische  Herstellung  ein-  für  ailemal  gewährleistet. 
Zu  diesen  Achsen  muss  die  Führung  des  Zeichenstiftes  genau  peirallel  liegen,  während 
Abweichungen  des  Leuchtschirraes  aus  einer  zu  den  Achsen  vertikalen  Ebene  belanglos 
sind;  doch  wird  es  bequem  sein,  auch  den  Leuchtschirm  nach  Möglichkeit  genau  zu 
orlentiren.  Die  Richtigkeit  dieser  Einstellung  ist  ebenfalls  Sache  des  Mechanikers. 
Dagegen  ist  der  Beobachter  darauf  angewiesen,  die  Richtung  der  Zeichenfläche  und  die 
Anordnung  der  Röhre  vorzunehmen.  Betrachtet  man  das  aufrecht  stehende  Stativ  und 
nimmt  man  an,  dass  die  Achsen  d und  e horizontal  liegen,  dann  steht  die  Ebene  des 
Zeichenbrettes  lothrccht.  Die  Lage  des  Zeichenbrettes  ist  nun  durch  zwei  zu  einander 
senkrechte  Koordinaten  gegeben,  deren  eine  lothrecht  steht,  also  mit  der  Haltesäule 
parallel  liegt,  deren  andere  horizontale  Komponente  zu  den  Achsen  d und  e senkrecht 
tcht;  sie  liegt  daher  zum  Schirmarm  a parallel.  Die  Einstellung  des  Zeichenbrettes 
kann  am  besten  dadurch  erfolgen,  dass  man  es  zunächst  durch  Visiren  seiner  Kante 
über  die  Haltesäule  zur  ersten  Koordinate  richtet.  Die  Einstellung  der  zweiten  Koor- 
dinate erfolgt  dann  derart,  dass  mau  den  Schirm  von  der  rechten  zur  linken  Seite 
bewegt  und  das  Zeichenbrett  so  lange  dreht,  bis  sein  Abstand  vom  Schirm  an  beiden 
Seiten  der  gleiche  ist.  Die  Genauigkeit  der  Linienführung  selbst  ist  ausser  von  der 
Geschicklichkeit  des  Zeichnenden  von  der  Art  des  zu  zeichnenden  Objektes,  von  dem 
Abstand  zwischen  dem  Objekt  und  der  Zeichenfläche,  von  der  Einstellung  der  Röhre  und 
der  Güte  derselben  abhängig.  Mit  V'ortheil  wird  man  nur  solche  Röhren  dazu  ver- 
wenden, die  eine  kleine  Ausgangsstelle  der  Röntgenstrahlen  haben  und  deren  Aus- 
gangsstelle  nicht  auf  der  Antikathode  wandert.  Nimmt  man  an,  dass  der  Ausgangs- 
punkt einen  Durchmesser  von  3 mm  besitzt,  eine  Grösse,  die  er  aber  nur  selten  er- 
reicht, dass  sein  Abstand  vom  Schirm  500  mm  beträgt  und  eine  Objektkontur  gezeichnet 
werden  soll,  deren  Entfernung  vom  Schirm  200  mm  ist,  so  beträgt  die  Breite  des  sich 
ergebenden  Halbschattens  1,2  mm.  Die  Schaltengrenze  wird  auf  dem  Schirm  sichtbar 
genau  an  der  Stelle,  wo  der  Stift  die  Schirmebene  durchbricht.  Man  kann  somit  ohne 
Parallaxe  die  Grenze  entweder  an  die  rechte  oder  linke  Kante  des  Stiftes  heran- 
l)ringen  oder  auch  durch  die  Mitte  durchschneiden  lassen.  Die  Fehler  brauchen  des- 
halb 0,6  mm  in  dem  angezogenen  Fall  nicht  zu  übersteigen.  Dies  ist  eine  Genauigkeit, 
die  in  der  Praxis  niemals  verlangt  wird. 

Einflitss  unrichtiger  Röhreneinstellung  Nach  dem  im  Eingang  der  Beschreibung 
Auseinandergesetzten  wird  eine  genaue  orthogonale  Zeichnung  nur  dann  resulHren, 
wenn  der  Röntgenstrahl,  der  durch  einen  Ausgangspunkt  und  durch  den  Markirstift 
festgelegt  ist,  zu  den  Achsen  d und  e,  also  auch  zur  Führung  des  Markirsüftes  genau 
parallel  liegt.  In  allen  anderen  Fällen,  wo  diese  Bedingung  nicht  erfüllt  ist,  wird 
eine  parallelprojektivische  Zeichnung  resultiren,  W'elche  mit  der  Zeichenebene  einen 
beliebigen  Winkel  einschliesst.  Wir  wollen  zwei  bestimmte  Fälle  herausgreifen,  um 
daraus  zu  sehen,  wie  gross  der  Fehler  von  der  ürthogonalprojektion  wird,  wenn  die 
Röhre  nicht  richtig  eingestellt  ist. 

Wir  setzen  hier  erstens  den  Fall,  dass  die  Röhre  50  cm  von  der  Zeichenebene 
entfernt  liegt.  Die  Abweichung  des  Ausgangspunktes  von  seiner  richtigen  Stellung 


** ' , i '.oc^Ic 


Digiti“" 


164 


H.  Bobi,  Apparat  aur  orthocooal-parallalprojtktiviachafi  Aufnahtna von  Röaltanbildam. 


betrag  6 em,  der  zu  zeichnende  Gegenstand  sei  ein  Würfel,  dessen  eine  Flache  mit 
der  Zeichenebene  iiarallel  liege;  der  Würfel  habe  ein  Kantenmaass  von  100  mm  und 
seine  Achse  liege  200  mm  von  der  Zeichenebene  entfernt,  üezeichnen  wir  die  Ent- 
fernung der  KOhre  von  der  Zeichenebenc  mit  a (Fig.  3),  den  Fehler  ihrer  Orientirung 
mit  c,  den  Abstand  der  Kante  des  Würfele,  die  der  Zeichnungsebene  zunächst  liegt, 
mit  b,  an  wird  der  Fehler  der  Projektion  der  der  Zeichen- 
ebene  zunadistllegcnden  Kante,  den  wir  mit  x bezeichnen 
wollen,  gegeben  sein  durch  die  Gleichung 

b c 

x=  ■ 
a — b 

Bezeichnet  man  den  Fehler,  den  die  rechte  Kante  auf 
dem  Schirm  abgeben  soll,  mit  y,  die  Entfernung  dieser  rechten 
Kante  von  der  Zeichenebene  mit  d,  so  ergiebt  sich 

d c 

y^ä-d 

Die  gesammte  Kantenlange  auf  dem  Leuchtachirm  wird 
nun  gleich  der  wahren  Kantenlange  des  Würfels  y — x 
sein.  Führt  man  die  Kechnung  für  den  gegebenen  Spezialfall 
durch,  80  erhält  man  a:  = 2,14  cm,  y = 5,0  cm.  Es  wird  also  auf 
der  Zeichenebene  die  Kantenlänge  sein  gleich  10 -|- 5 — 2,11 
= 12,86  cm.  Die  Verschiebung  der  WOrfelachse  au.s  der  Ebene 

3:  + y 
2 


Plf.  3. 


also 


der  Orthogonalprojektion  nach  der  Seite  zu  wird 
in  diesem  Falle  3,57  cm  betragen. 

In  der  Folge  wollen  wir  noch  einen  zweiten  Fall  betrachten  und  uns  an  ihm  in 
derselben  Weise,  wie  soeben  für  den  Würfel,  den  Zeichenfehler  und  die  Verschiebung 

berechnen.  Wir  wählen  eine  Kugel.  Sie  habe  einen 
Radius  von  100  mm.  Ihr  Mittelpunkt  liege  um  20  mm 
von  der  Zeichenebene  entfernt.  Die  Rühre  sei  ebenso 
wie  vorhin  mit  einem  Fehler  von  50  mm  in  einer  Ent- 
fernung von  500  mm  von  der  Zeichenebene  flxirt.  Zur  Er- 
leichterung der  Berechnung  verbindet  man  die  beiden 
koordinirten  Röhrenlagen  mit  dem  Mittelpunkt  der  Kugel 
durch  die  Hülfslinien  e und  f (Fig.  4).  An  Stelle  der 
rein  algebraischen  Lösung  der  ersten  .Aufgabe  wählen 
wir  der  Einfachheit  wegen  die  trigonometrische,  da  die 
algebraische  komplizirtc  Gleichungen  ergeben  würde. 
Den  Winkel  der  vom  lothrechten  Strahl  und  der  Hülfs- 
linie  e eingeschlossen  wird,  bezeichnen  wir  mit  a,  den 
Winkel  zwischen  dem  Tangentialstrahl  und  der  Linie  e 
mit  ß.  .Mit  c ist  wie  früher  der  Orientirungsfehler,  mit  x 
der  gesuchte  Projektionsfehler  an  der  einen,  mit  ;/  an 
der  anderen  Seite  bezeichnet.  Die  Winkel  zwischen  / 
und  den  entsprechenden  Strahlen  sind  in  analoger  Weise  y 
und  J benannt.  Es  bestehen  dann  folgende  Gleichungen; 


an  der  einen  Seite 
1.  I'  (a  — bf  -f  (c  -(-  r|-  = e 

c + f 

= sin  « 
e 


2. 


3.  = sin  / 

e ' 


4.  a \g{tt  —ß) 


an  der  anderen  Seite 

5.  I'  (a  — h)-  + (r  — c)-  = / 

6.  ^ ^ = sin  d 

_ r 

I.  ^.  = sin  y 

S.  a • lg  (>  — d)  = c -j-  ;/ 


Führt  man  die  Rechnungen  aus,  so  erhält  man  e = 33.54  cm:  « = 211“  34';  ß = 17“  21'; 
c + a:  = 8,ll  cm  und  /■=30,41  cm;  d = 9“  28';  r—  l'J’  I-";  c -f  i/ = 8,.58  cm. 
Es  ergiebt  sich  demnach  3c  = 3,llcm.  y = 3,58  cm.  y — x — 0,47  cm  ist  der  Zu- 
wachs des  Kugeldurchmessers  in  der  Projektion  und  = 3,.345cm  endlich  der  Fehler 

der  Achsenlage.  Wie  man  sieht,  ist  der  Fehler,  der  durch  die  scheinbar«“  Vergrösserung 


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Heft  i:. 

1.  September  IW? 


Perconeonachrkblen.  ->  Kleiner«  Mittbellungen.  ] ß5 


des  Ku^reldurohmesgcre  in  der  Projektion  entsteht,  mit  0,47  cm  geffenüber  dem  wirk- 
lichen Durchmegger  von  20  cm  kaum  ins  Gewicht  fallend,  dagegen  ist  d€*r  ürientirungs- 
fehler  der  Achse  fast  ebenso  betr.lchtlicfa  wie  beim  Würfel.  Die  Organe,  welche  für 
die  Abzeichnung  in  Betracht  kommen,  vornehmlich  das  Herz,  nähern  sich  mehr  oder  weniger 
der  Kugelform.  Betrachtet  man  weiter,  dass  die  hcrausgegriirenon  Pülle  die  denkbar 
ungünstigsten  sind,  indem  die  Objekte  viel  weiter,  als  dies  in  der  Praxis  vorkommt, 
vom  Schirm  nbliegend  und  ihre  Tiefendimension  aussergewöhnlich  gross  angenommen 
sind,  indem  des  weiteren  die  Köntgenröhre  als  nahe  Hegend,  ihr  Orienlirungsfehler  da- 
gegen bedeutend  angesetzt  ist,  so  kommt  man  zu  dem  Schluss,  dass  geringe  Ab- 
weichungen von  der  Orientirung  wenig  ins  Gewicht  fallen,  wenn  es  nur  darauf  ankommt, 
die  Umrisse  eines  einzelnen  Körpers  festzustellen.  Hier  wird  die  Einstellung  der  Köhre 
nach  dem  Augenmaass  vollkommen  genügen,  die  sich  ja  leicht  bis  auf  1 bis  2 cm  genau 
ausführen  lässt.  Kommt  es  dagegen  darauf  an,  die  relative  Lage  verschiedener  Ob- 
jekte, die  unter  einander  grosse  Tiefenunterschiede  haben,  genau  festzustellen,  so  wird 
es  nothwendig  sein,  die  Köhre  sehr  genau  einzustellen.  Dann  wird  man  das  Kaden- 
kreuzrohr kaum  entbehren  können.  Selbstverständlich  muss  in  diesem  letzteren  Kalle 
auch  auf  die  richtige  Stellung  des  menschlichen  Körpers,  dessen  Inneres  man  zeichnen 
will,  genau  Bedacht  genommen  werden. 

Der  beschriebene  Apparat  wird  von  der  Allgemeinen  Klektrizitftts-GesclI- 
schnft  ausgeführt,  die  mir  für  den  vorliegenden  Aufsatz  die  Abbildungen  der  Apparate 
in  dankenswerther  Weise  übcrliess. 


Pepsonennaohrichten. 

Hr.  H.  Boas  hat  die  Telegraphen- 
Bauanstalt  O.  Bühniach  (Berlin  0.  27, 
Krautslr.  52)  am  1.  Juli  d.  J.  übernommen;  er 
beabsichtigt,  die  Kabrikntion  ausser  auf  die 
bisher  hergestellten  Apparate  auch  auf 
Konstruktionen  der  Schwach-  und  Stark- 
stromtechnik zu  erstrecken. 

Eniaiint  wurden:  Privatdozont  Dr.  J.  Well- 
stciii  in  Btrossburg  zum  ao.  Professor  der 
Mathematik  an  der  Universität  Gioesen:  Prof. 
Dr.  D.  Vorländer,  Privatdozent  der  Chemie 
an  der  Universität  Halle  zum  ao.  Professur 
daselbst;  Dr.  v.  Ucrichtcii  in  ätrnssburg 
zum  ao.  Prufessor  für  technischo  Chemie  an 
der  Universität  Jena;  Privatdozent  der  Chemie 
Fr.  Feist  an  der  Universität  Kiel  zum  Professor; 
der  ao.  Prof.  Dr.  R.  Wegscheider  zum  o.  Pro* 
fessur  der  Chemio  u.  Direktor  des  I.  Chem. 
Laboratoriums  an  der  Universität  in  Wien;  Dr. 
A.  E.  Kennelly  in  Philadelphia  zum  Professor 
der  Elektrizität  an  der  Harvard-Universität  in 
Boston,  Cambridge;  Dr.  W,  B.  Iluff,  bisher 
Instruktor  ah  der  John  Hopkins-Universität,  zum 
Aiiociate  Professor  für  Physik  an  dem  Bn/n 
Maier  CoBege',  Dr.  II.  Bclilundt  zum  In-ttructor 
für  physikalische  Chemio  und  A.  K.  ('ol)lc  von 
der  John  Hopkins  - Universität  znm  Professur 
der  Mathematik  an  der  .Missouri-Universität  in 
Columbia. 

Prof.  Dr.  L.  Iloltzmann  wird  nacli  Wien 
zurUckkehron  und  den  Lehrstuhl  der  theoreti- 


schen Physik  an  der  dortigen  Univoreität  über- 
nehmen: an  seine  Stelle  in  Leipzig  tritt  Prof. 
W.  Wien. 

Der  ao.  Professor  für  Chemio  an  der  Uni- 
vorsität  Leipzig  (seit  1878)  Dr.  A.  Weddige  tritt 
am  1.  Oktober  d.  J.  in  den  Ruhestand. 

Gewählt  wurde:  Der  Physiker  Amngnt, 
in  Paris  an  Stolle  des  ver.-^torhenen  A.  Cornu 
zum  Mitgliede  der  Pariser  Akademie  der  Wissen- 
schaften. 

Verstorben  ist;  K.  Ileruyt»,  Dozent  der 
unalytischoa  Geometrie,  ln  LlUtieh;  Prof.  Dr. 
WiebeL  Direktor  dos  chemischen  Staats- 
laborntoriums  in  Hamburg,  in  Preiburg;  Dr. 
P,  .M,  Itiiribaldi,  o.  Professor  der  Experimental- 
physik an  der  Universität  Genua;  Dr.  \.  Hold, 
Professor  der  Chomie  an  der  jf^eoU  Superieure 
de  Ütarmiicie  in  Nancy;  Dr.  E.  .Müller.  Privat- 
dozent der  Physik  nn  der  Universität  in  Er- 
langen; Dr.  V.  A.  Julius,  Professor  der  Mathe- 
matik an  der  Universität  Utrecht;  .\.  Abt,  Pro- 
fessor der  Physik  an  der  Universität  Klausen- 
bürg;  <1.  C.  Ilubbard,  Dozent  für  Chemie  an 
der  Columbia-Universität. 


Kleinere  Miitheilungen. 

KIne  BenierkuKK  Uber  gchwach  ver- 
(CröMernde  Fernrohre, 

Von  B.  Wallach  io  I'ulsdam. 
Hfkanntlich  gielit  es  Theater-  und  Keiso- 
Doppi-Iperspi'ktive  nicht  nur  von  sehr  ver- 
schiedener Äusserer  Ausstattung,  sondern 
auch  von  sehr  verschiedener  optischer  Voll- 


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166 


n*ln*r«  MitttMÜun^D. 


Deatwh« 

MerbADtker-Ztä- 


kommenheit.  Kür  daa  Theater  dürfte  die 
letztere  schon  deshalb  belanglos  sein,  weil 
man  bei  normaler  Sehschärfe  bei  dreifacher 
Vergrösserung  bereits  die  Schminke  der 
Schauspieler  auch  von  den  weitesten  Platzen 
aus  gar  zu  störend  wahrnimmt,  sodass  ich 
den  Operngucker  stets  ahsichtlich  etwas 
unscharf  einstelle;  bei  verminderter  Seh- 
schärfe aber  wird  bei  so  schwacher  Ver- 
grösserung eine  verfeinerte  Optik  auch 
nichts  helfen. 

Ganz  abgesehen  davon  erhielt  ich  aber 
den  überraschenden  zahlenmässigen  Beweis 
der  vollkommenen  Ueberllüssigkelt  ver- 
feinerter Optik  bei  TheaterglJlsern,  als  ich 
gelegentlich  zwei  Gläser  sehr  verschiedener 
optischer  Qualität  direkt  auf  ihre  relative 
Leistungsrnhigkeit  hin  verglich.  Das  eine 
war  oin  Opernglas  von  einer  hervorragenden 
optischen  Kirma  mit  dreifachen  Objektiven 
und  dreifachen  Okularen  Im  Preise  von 
32  M.,  das  andere  ein  fabrikmässig  her- 
gestelltes  Opernglas  mit  Doppelobjektiven 
und  einfachen  Okularen,  und  zwar  , Optik 
zweiter  Qualität“,  für  8 M.  Eine  Probe- 
schrifl  konnte  ich  mit  ersterem  (.4)  in 
E = 5,0  m,  mit  letzterem  (B)  in  3,7  m 
Entfernung  eben  lesen;  die  Vergrösscrungen 
aber  ergaben  sich  für  das  erste  T'  =.  3,8, 
für  das  zweite  = 2,8.  Dividirt  man  nun 
E durch  V,  so  erhält  man  ln  beiden  Fällen 
E:V=  1,32,  d.  h.  nur  die  stärkere  Ver- 
grösserung, nicht  aber  die  bessere  Kehler- 
korrektion macht  das  theuere  Glas  dem 
billigeren  in  Detailuuflösung  überlegen,  und 
da  in  diesem  l''alle  das  billigere  noch 
obendrein  grössere  ObjeklivölTnung,  also 
ein  bedeutend  grösseres  Gesichtsfeld  hat, 
so  ist  es  als  Theaterglas  dem  theurerr-n 
durchaus  vorzuziehen.  Mit  etwas  stärkeren 
Okularen  ausgerüstet  hätte  also  das  billigere 
Glas,  ohne  wesentlich  Preiserhöhung,  ilas- 
selbe  leisten  können,  wie  da.s  tlieuerere. 

Bestätigt  wurde  dieses  Ergebniss  noch 
durch  eine  Vergleichung  mit  einem  Reise- 
glas  (C)  mit  zwei  verschiedenen  Ver- 
grösserungen,  welches  ebenfalls  dreifache 
Objektive  besitzt  und  seinerzeit  10  Thaler 
gekostet  hatte.  Die  Messungsergebnisse 
sind  in  folgender  Tabelle  enthalten,  worin 
auch  die  oben  angeführten  Zahlen  wieder- 
holt sind: 


liezeichnunij 

E 

V 

E:  V 

iic9  Qlasea 

m 

m 

A . . 

5,0 

3.8 

1,32 

B . . 

3,7 

2,8 

1,.S2 

B . . 

3,30 

2.9 

1,14 

C . . 

1 4,95 

4,2 

1,18 

(5,95 

5,0 

1,19 

(Die  Verschiedenheit  der  Werthe  von 
E : V in  beiden  Reiben  beruht  auf  ver- 
schiedener Beleuchtung  der  Probeschrifl; 
die  Vergrösserung  von  J57 : P um  4 •/,  für 
C gegenüber  B ist  nicht  als  reell  zu  be- 
trachten, da  die  Werthe  von  V selbst  um 
reichlich  5 % unsicher  sind.) 

Es  hat  also  gar  keinen  Zweck,  bei  so 
schwachen  Vergrösserungen  durch  ver- 
feinerte Optik  die  Instrumente  zu  ver- 
theuem,  was  ja  auch  schliesslich  nicht  gar 
zu  erstaunlich  ist,  da  ja  bekanntlich  das 
menschliche  Auge  in  rein  geometrisch- 
optischer  Beziehung  ein  recht  miserables 
Instrument  ist  und  daher  garnicht  die 
feineren  Korrektionen  der  schwach  ver- 
grösserten  Bilder  durch  bessere  Objektive 
zu  würdigen  vermag;  bei  starken  Ver- 
grösserungen haben  die  besseren  Objektive 
natürlich  ihren  praktischen  Nutzen,  aber 
auch  nur  dann. 


Kurvenlineal  ffir  Kreisbögen. 

Von  Camjtos-Rodrigucs  in  Lissubon- 
Tapada. 

In  der  Werkstatt  der  Kgl,  Sternwarte 
von  Lissabon-Tapada  habe  ich  ein  verstell- 
bares Kurvenlineal  herstellen  lassen,  das 
Kreisbögen  von  grossem  Radius  zu  zeichnen 
ermöglicht.  Wenn  dieses  Lineal  auch  eine 
weniger  vielseitige  Anwendung  erlaubt,  als 
die  von  Brooks  hergestellten  (vgl.  iliese 
Zeitsehr.  I9()l.  S.  57),  so  hat  es  doch 
einerseits  gemeinsame  Vortheile  mit  ihnen: 
man  kann  z.  B,,  wie  bei  zw  ei  von  diesen,  den- 
selben Kreisbogen  an  verschiedenen  Stellen 
der  Zeichnung  wiederholen;  andererseits 
wird  die  biegsame  Schiene  weder  gedehnt 
noch  zusammengedrückt,  sondern  lediglich 
einerBiegimgunlerworfen,  sie  bleibt  zwischen 
ihren  Befestigungsstellen  völlig  frei,  während 
sie  die  Form  des  Kreisbogens  annimmt. 

Dieses  biegsame  Stück  ist  eine  Stahl- 
slange a b (s.  Eig.)  von  iiuadratischeni 
Querschnitt,  auf  welche  an  beliebiger  Stelle 
zwei  hölzerne  Doppelhebel  //  IT  gelegt 
werden  können,  die  an  ihren  unteren,  dem 
Papier  zugewandten  Seiten  Rillen  zum  Ein- 
legen von  a b besitzen.  Im  Innern  trägt 
jeder  Hebel  an  beiden  Enden  Rollen  r r 
und  r'  r',  auf  der  oberen  Seife  sind  diagonal 
verlaufende  Furchen  eingeschnitten,  welche 
einer  Schnur  Durchgang  gewähren.  Das 
eine  Ende  dieser  Schnur  ist  bei  E an  einer 
starren  Stange  AB  befestigt,  welche  den 
ganzen  Apparat  zusamiuenhält,  indem  sie 
frei  durch  klauenförmige,  flache  Einschnitte 
der  Holzslücke,  welche  die  Hebel  H und 
IT  bilden,  hindurchgehl.  Von  E aus  läuft 


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B«A  t7. 

i.Sgjrtemfagr  1902. 


Kltin«r*  MitthvUufiKtn.  — 01aatechaUeb«i. 


167 


die  Schnur  um  das  zunächst  liegende 
Ende  A der  Stange  AB,  umschlingt  dann 
S*förmig  die  Rullenpaare  r r und  r'  r',  legt 
Bich  um  das  Ende  B der  Stange  und  endigt 
in  einer  losen  Rolle  P.  Diese  erhfllt  ihre 
Bewegung  durch  eine  zweite  Schnur^ 
welche  einerseits  an  D befestigt  ist,  einer 
auf  AB  mit  Reibung  verschiebbaren  Klaue, 
andererseits  sich  um  den  Wirbel  C schlingt, 
der  mit  AB  fest  verbunden  ist. 

Wie  man  sieht,  werden,  je  nachdem 
man  das  Band  mehr  oder  weniger  spannt, 
die  Hebel  H H'  mehr  oder  weniger  kon- 
vergiren  und  so  dem  Stabe  a h verschiedene 
Krümmung  geben.  Da  nun  die  Spannung 
der  Schnur  an  allen  Stellen  dieselbe  ist, 
80  werden  die  beiden  Krllfte  F und  F' 


Heizung  und  der  gebrAuchlichen  Porm  des 
Thennoregulatona  die  Temperatur  konstant  er- 
halten kann,  wenig  bekannt  ist,  so  sind  die 
Angat»en,  welche  der  Verfasser  über  diesen 
Gegenstand  macht,  von  grossem  Interesse.  Br 
benutzte  bei  seinen  Versuchen  einen  Thenno- 
regulator,  dessen  hufeisenförmiges  Reservoir 
einen  Inhalt  von  390  ccm  und  eine  äussere  Ober- 
fläche von  etwa  650  qcm  hatte;  an  dieses  Re- 
servoir war  die  das  Quecksilber  enthaltende 
und,  wie  gewöhnlich,  U-förmig  gebogene  Rc- 
gulatorröhrc  angoschmolzen.  Die  Glasverbin- 
düngen  waren  so  angeordnet,  dass  alle  eine 
Flüssigkeit  enthaltenden  Röhren  unter  dom 
Wasser  des  Bades  lagen.  Da  Toluen  als  Aua- 
delmungsflüssigkoit  ange  wendet  wurde,  so 
nahm  der  Verf.  zur  Abdichtung  des  den  einen 


olTonbar  einander  gleich  und  entgc‘gen- 
gew^izt  gerichtet  sein;  das  Gleichgewicht 
wird  Bomil  hergestellt  <lurch  ein  Biegungs- 
monient,  das  lüngs  ab  konstant  ist;  ein 
solches  aber  erzeugt  stets  einen  genauen 
Kreisbogen  zwischen  den  Stützpunkten  a 
und6,  w'elches  auch  die  Grösse  derKrÖmmung 
8t*in  mag. 

Die  Spannung  der  Schnur  Iflsst  sich 
84'hr  leicht  Andern,  sodass  man  a b auf  die 
gewünschte  Krümmung  schnell  und  scharf 
einstcllen  kann.  Man  bringt  zunUchst  den 
Schieber  D so  auf,  dass  die  erforderliche 
Spannung  angenüherl  erreicht  ist,  und 
juslirt  dann  mittels  des  Wirbeds  C.  Bei  einer 
ersten  Konstruktion  w'aren  der  Schieber  1) 
und  die  bewegliche  Rolle  P noch  nicht 
angewandt  worden,  sodtiss  die  Einstellung 
durch  E und  C erfolgte;  diese  Konstruktion 
befriedigte  jedoch  nicht,  weil  die  Einstellung 
weniger  genau  und  bequem  war. 


Glastechnisches. 

Ueber  die  KaipUnfUlchkelt  eines 
Thernioregulators. 

Von  A.  W.  C.  Menzies. 

Ckem  Netes  .V5.  S.  68.  1902- 
Da  im  allgemeinun  übor  die  Greiizeii,  inner- 
halb deren  man  bei  Anwendung  der  (ias- 


Schoiikcl  des  U-Rohres  verRchliessenden  Stop- 
fens rbospiiursAure  von  SyrupskonsiBteiiz.  Das 
Wasserbad  halte  einen  Inhalt  von  14  l und  be- 
stand aus  einem  GofAss  von  emaillirtem  Eisen 
ohne  AsbestunihüUung.  Da  eine  gute  Durch- 
rOhrung  dos  Hades  von  grösster  Wichtig- 
keit ist,  so  war  ein  von  einem  kleinen  Elektro- 
molor  getriebener  Rührer  vorgesehen.  Gleich- 
zeitig war  Vorsorge  getrolt'en,  dass  die  Br- 
schUticningen  <les  Rührers  sich  zum  Theil  auf 
den  Thormoregulator  fortpüanzten  und  dem 
Quecksilber  ein  leichtes  Nuebgeben  gegenüber 
den  tbermtscheu  Ausdobnungssebwankungon 
dos  Toltiens  ermöglichten  Die  Gaszufuhr  zu 
der  Nothöfl'nung  war  mittels  eines  Schrauben- 
Ventils  ho  regulirt,  dass  die  Nothflamme  allein 
nahezu  zur  Konstanthaltung  der  Temporutur 
dos  Bades  genügte.  Dio  GaszufUhrungsröhre 
war  unten  reebtwinkliebzur  Achse  abgeschnitten ; 
sie  soll  so  weit  sein,  dass  bei  einem  ent- 
sprechenden Versuch  das  Quecksilber  in  ihr 
höher  steigt,  als  in  dem  Zw'ischenraum  zwischen 
ihr  mul  dem  Regulatorrohr. 

Bei  der  Verwendung  einer  Gasxuflliimiigs- 
röhre  von  3,1  mm  Durchmesser  zeigte  die  Tem- 
peratur (18^)  des  Bades  nur  eine  totale  Schwan- 
kung vou  0^,008,  also  eine  mittlere  Schwankung 
von  -4-  0O.ÜÜ4  um  die  Mitteltemperatur.  Der 
Apparat  wurde  wAhrond  eines  Zeitraumes  von 
24  Tagen  beobachtet,  bei  Anwendung  unfiltrirten 
Kohleiigases;  am  Bude  des  Versuchs  war  dio 


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168 


CladfChBitsh»«. 


D«Qt»cb« 

M^rhftaiker'Zte 


Tompenttur  dca  Uadea  noch  fc^nau  dieselbe, 
wio  zu  Anfang,  obensu  die  totale  Temperatur* 
Schwankung.  Hei  Anweuduiig  engerer  KOhrcn 
ist  eine  Filtration  des  (iasea  noU)wendig.  Mit 
einer  Regulatorrohre  von  1,9  mm  Durchmoaaer 
erhielt  der  Verfaeser  eine  noch  grössere  Kon- 
Btanz  der  Temperatur;  die  Schwankung  botrtig 
nunmehr  nur  noch  4 00,0012.  Die  Differenz  der 
Hadtemporatur  gegen  die  Zimmertemperatur 
betrug  6 bis  7^:  wurde  die  Heizflamme  entfernt, 
so  kühlte  sich  das  Rad  in  4V,  Minute  um  OM 
ab.  Bin  in  0^,01  getheiltes  Heckmuiin-Thcrmu- 
metcr  zeigte  wahrend  des  24*tagigeii  Versuches 
einen  unveründerton  Stand.  Die  thatsächlich  an 
zwei  grossen,  für  diesen  Zweck  besonders  kon* 
struirten  AlkohoUhermomctern  (dos  eino  mit 
einem  CtefAss  von  ausserordentlich  dUiinom 
Glas,  I8f)  mm  lang.  Durchmesser  5 mm)  be- 
obachteten Temporaturschwankungen  waren 
etwas  kleiner,  als  die  oben  angegebenen  Werthe, 
die  unter  Berücksichtigung  der  Trägheit  der 
Thermomfter  aus  den  unmittelbaren  Angaben 
derselben  berechnet  wurden.  lim. 

Apparat,  um  pulverlslrten  Pyrit  oder 
Markasit  ln  einer  Atmosphäre  von 
Kohlendioxyd  auszuwaschen. 

Von  H.  N.  Stokes. 

CAfm.  Newa  «Ä.  S.  ff.?.  1902. 

Im  Verlauf  der  vom  Verf.  für  die  Unter- 
suchung der  oben  genannten  Mineralien  an- 
gegobonou  Methode,  auf  die  hier  im  Einzelnen 


nicht  näher  eingegangen  werden  kann,  handelt 
es  sich  darum,  das  aufs  feinste  pulverisirte 
UntorsuchuDgsmaterial  von  anhaftenden  lös- 
lichen Verunreinigungen  durch  Auswaschen  zu 
befreien,  und  zwar,  wegen  der  ausserordentlich 


leichten  O.xydirharkeit  des  Pyrit-  oder  Markasit- 
puivors,  unter  absolutem  Ausschluss  freien 
Sauerstoffes.  Der  zu  diesem  Zweck  vom  Verf. 
konstruirte  Waschapparat  ist  aus  der  bei- 
Bteheiuleu  Figur  ersichtlich.  Zu  unterst  be- 
findet sich  eine  dickwandige  Flasche  mit  seit- 
lichem Tubus,  an  den  man.  wenn  orforderiieh, 
die  Wasserluftpumpe  unschliesscu  kann.  In 
den  HaU  dieser  Flasche  ist  mittels  eines  Gummi- 
stopfens eino  Art  verlängerten  Chlorkalzium- 
roliros  eingesetzt,  in  dessen  oberes  Ende  ein 
mit  gehärtetem  Schleicher  & Schüirschen 
Filtrirpapier  ausgefüttertor  Gooch-Tiogo)  ein- 
gedichtet  ist;  dieser  enthält  das  Sulphitpulver. 
Das  Chlorkalziumrohr  nebst  Tiegel  ist  um- 
geben von  einem  weiteren  zylindrischen  Glas- 
rohr,  das  oben  und  unten  mittels  doppelt 
durchbohrter  Gummlstopfeu  vorschlossen  Ist. 
Durch  die  eine  Bohrung  im  oberen  Stopfen  ist 
das  Ablaufrohr  eines  Tropftrichters  mit  Hahn 
geführt,  sodaas  daasolhe  dicht  Uber  dem  Gooch- 
Tlegel  endigt.  Welchen  Zwecken  die  übrigen 
Bobningen  der  beiden  Gummistopfen  dienen, 
ergiobt  sich  ohne  Weiteres  aus  einer  Betrachtung 
der  Figur.  Durch  abwechselndes  Evakuiren 
und  Füllen  mit  Kohlensäure  entfernt  mau  jede 
Spur  freien  Sauerstoffes  aus  dom  Apparat,  wo- 
rauf die  Auswaschung  unter  vermindertem 
Druck  erfolgen  kann.  Zu  diesem  Zweck  wird 
der  Hahn  des  Tropftrlchtera  nur  soweit  ge- 
öffnet. dass  die  in  dem  letzteren  enthaltene 
verdünnte  Salzsäure  tropfenweise  uustritt.  Bin 
geeignetes  festes  Stativ  giebt  dem  ganzen, 
wenig  stabilen  Arrangement  den  nöthigen  Halt; 
die  Figur  zeigt,  wie  der  Apparat  mit  dem 
Stativ  verbunden  ist.  Rm. 

Kolben  zur  Bestimmung  des  Kohlen- 
stoffs in  Elsen  und  Stahl. 

Von  A.  Kleine. 

Stahl  und  Eisen  8.  614.  1902. 

Hei  der  Uoatimmung  des  Kohlenstoffgehaltes 
von  Stahl  oder  Eisen  nach  der  Methode  von 
Corlels  wird  die  Verbrennung  dos  Kohlen- 
stofl's  mittels  Chrumsäure  und  Schwefelsäure 
in  dem  bekannten  Kolben  von  Corleis  be- 
wirkt und  die  Kühlung  der  entweichenden 
Vorbrennungsprodukte  wird  von  der  Aussen- 
wand  eines  durch  Schliff  ln  den  Kolbenhals 
eingehängten  Kühlers  besorgt.  Bei  dieser 
Anordnung  werden  die  (>ase  in  Folge  der 
kurzen  Zeit  ihrer  Berührung  mit  dem  Kühler 
nicht  wirksam  genug  nbgekühlt.  Der  Verf. 
hat  daher,  um  eine  intensivere  Abkühlung  und 
Entwässerung  der  Gase  zu  erzielen,  eine  Kon- 
struktion des  Kühlers  voi^eschlagen.  bei 
welcher  die  Gase  auch  durch  das  Innere  des 
Kühlers  gefülirt  werden,  ohne  dass  eine  Er- 
weiterung des  letzteren  oder  des  Kolbenhalses 


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1.  .S.ÄÜ  1902.  0Uft«hnl.ch«.  \ (3<J 


nothwcndi^^  wird,  wodurch  dl©  Handlichkeit 
der  Eiorichtung  sehr  beeintrilchtigt  würde. 

Aus  der  beiatohenden  Figur  ist  dieKleino- 
dche  Abänderung  des  Kühlers  zu  ersehen. 
Unterhalb  des  SchlilTes,  mit  dem  der  Kühler  in 
den  Kolbenhats  eingepasst  ist,  finden  die 
Gase  bei  a Eintritt  in  ein  Schtangonruhr,  das  im 
Innern  des  Kühlers  abwärts  führt  und  unten 
in  einer  Erweiterung  b endet,  von  wo  aus  die 
Leitung  der  Gase  geradlinig  aufwärts  zum 
Ausgange  c aus  dem  Kühler  führt,  der  mit 
dem  Verbrennungsrohr  oder  direkt  mit  den 
Absorptionsapparaten  zu  verbinden  ist.  Auf 
diese  Weise  werden  die  von  den  Verbroimimgs- 
goseu  nntgerissenen  Dämpfe  fast  vollständig 
zur  Konden.satiun  gebracht.  Auch  an  der 
Aussenwand  des  Kühlers  kondensirt  sich  bo> 
reits  eine  beträchtliche  Quantität  Wasser  und 
läuft  am  Kühler  herunter,  von  dessen  unterem 
Ende  cs  tropfenweise  in  das  kochende  Säure- 


gemlsch  fallen  und  das  ruhige  Kochen  stören 
würde.  Dies  verhindert  der  Verf.  dadurch, 
dass  er  die  Kühlerspitze  in  einen  massiven 
Fortsatz  verlängert,  welcher  ©in  wenig  krumm 
gebogen  ist.  Hei  geeigneter  Lage  des  Kühlers 
lohnt  sich  dieser  krumme  Fortsatz  an  das 
LufteinfUhrungsrohr  des  Kolbens,  sodass  das 
verdichtete  Wasser  ruhig  an  dem  Rohr  hcrab- 
flicsson  kann.  Durch  diese  Anordnung  wird 
ein  gleichmässiges  Kochen  erzielt.  Das  zur 
Einführung  der  AnalyscDsubstanz  gebräuchliche 
Eimerchon  wird  an  einem  an  dem  massiven 
Fortsatz  angoschmolzenen  Haken  aufgehängt. 
Durch  Neigen  des  Kolbens  und  geringe  Bo- 
wegung  desselben  gleitet  das  Eimerchen  ln 
das  Säuregemisch,  ohne  dass  der  Kolben  ge- 
lüftet zu  werden  braucht.  Die  Anordnung  des 
Hakens  ist  so  getroffen,  dass  das  um  Kühler 
herablaufende  kondenslrte  Wasser  nicht  ln  das 
Eimerchen  tropfen  kann,  was  bei  den  bis- 
herigen Koastruktionen  leicht  geschah.  Der 
Apparat  ist  gesetzlich  geschützt  und  wird  von 
der  Firma  Ströhloln  & Co.  in  Düsseldorf 
hergostellt. 


( Verg).  die  Boschrcibung des  von  Dr.  ( 1 o e c k o 1 
vorgeschiagenen  Kolbens  zur  Kohlensttjff- 
bofetiromung  in  Eisen  in  dUser  Zeitichr.  1901. 
S.  27.)  Rm. 


Ein  Regulator  zur  Konstanihaltung 
de«  Nireau«  bei  Wasserbftdern. 

Von  H.  Hadfiold. 

Chem.  Newa  Hl.  8.  65.  I900y  nach  Zeitachr.  f. 
anali/t  Chem.  4 t,  3.  244.  1902. 

Der  aus  beistehender  Figur  ersichtliche 
Apparat  beruht  auf  dem  (Mnzip  des  Hebers. 
Der  eine  Schenkel  desselben  taucht  in  das 
Innere  des  Wasserbades  und  ist  mit  einer  kleinen 
Oeffnung  versehen.  Der  andere  Schenkel, 
welcher  bei  A ein  wenig  gebogen  ist,  ist  an 
dieser  Stolle  mit  einer  grossen  Oeffnung  ver- 


sehen. Von  dem  Scheitel  des  winkelförmigen 
Heberrohres  geht  ein  ira  rechten  Winkel  ge- 
bogenes mit  Schlaiichansatz  versehenes  7j\x- 
leitungsrohr  aus.  ln  dieses  wird  von  der  Lei- 
tung aus  Wasser  eingeführt  und  der  Zufluss 
so  regulirt,  dass  beide  Schenkel  gerade  mit 
Wasser  angefüllt  bleiben.  Durch  die  Heber- 
w'irkung  regulirt  sich  der  Wassorstand  ln  dem 
Wasserbade  stets  so,  dass  er  ganz  wenig  höher 
als  die  Oeffnung  A ist.  Rm. 


Gebrauch«mu8ter  für  glastechntaclie 
Gegeiutftnde. 

Klasse: 

12.  Nr.  178767.  Gläserner  Thermoraeterrühror  mit 
Thermometer  als  Ruhrerstab.  G.  Müller, 
Ilmenau.  7.  3.  02. 

21.  Nr.  178799.  Antikathodcnspiegel, bei  welchem 
die  refloktirondo  Platinfläche  durch  eine 
ringsum  anliegende  Fläche  eines  geeigneten 
Metalls  vergrössert  ist.  R.  Burger,  Berlin. 
13.  C.  02 


Digilized  by  GoV^le 


170 


OlMtvchnlschM.  — BQcb«rscbiu  und  Pr*klwt»n. 


l)*QtaelM 

M«chaalk«r-ZtK. 


42.  Nr.  178  735.  Aichkolbou  zum  Meascn  eine« 
Gftavolumens.  gemiUs  Gebrauchamuater  Nr. 
150  970,  mit  en^eiterter  Theilung  am  Mesa* 
halae.  H.  Junkers,  Aacheu.  9.  6.  02 
Nr.  176  648.  Gebogener,  mit  drei  Marken  und 
Einschnürung  versehener  Kcagirzyliuder  zur 
koiorimetriseben  Messung  der  Borsaure  in 
Nahrungsmitteln  u.  dgl.  Siebert&  Kühn, 
Kassel.  7.  5.  02. 

Nr.  179  891.  Apparat  zur  Aikoxylbestimmung, 
dessen  einzelne  Theilo  durch  Glasschlilfe 
verbunden  sind.  P.  Haack,  Wien.  17.6.02. 


BOchersohau  u.  Ppeialisten. 


Wulpert,  llr.  phil.,  Adolf,  Professor  des  Bau- 
fachs an  der  Kgl.  Industrieschule  in  NUrn* 
borg  und  Wolpert,  Dr.  med..  Heinrich, 
Privatdozont  der  Hygiene  an  der  Universi- 
tät zu  Berlin.  Die  Ventilation.  8 ®.  XV, 
d08  B.  mit  215  Abbildungen.  Berlin  C., 
W.  & 8.  Löwenthal.  1901.  15,00 

Jeder,  der  das  Buch  liest,  wird  eine  Fülle 
nützlicher  Belehnmg  Ober  alle  auf  dem  Gebiete 
der  Luftuntersuchung  und  Luftreinigung  vor- 
huiulenen  Fragen  daraus  schöpfen;  besonders 
für  Besitzer  von  Fabriken  oder  grösseren  Be- 
trieben, Leiter  von  Schulen  u.  s.  w.,  die  fOr  die 
Gesundheit  einer  grösseren  Zahl  von  Menschen 
verantwortlich  sind,  bietet  das  Buch  eine  .Menge 
nusserst  werthvoller  Winke  und  zahlenmOssigor 
Angaben.  Sflmmtliche  Apparate  und  Vorrich- 
tungen, die  auf  dem  Gebiete  der  Lufthygiene 
bekannt  sind,  werden  ausführlich  besprochen, 
und  die  Betrachtung  ihrer  Wirkung  wird  in  den 
meisten  Fallen  auch  rechnerisch  durebgeführt. 
Die  Ueborschriften  der  einzelnen  Abschnitte 
sind:  I.  Chemische  Ijuftanalyse  für  gesund- 
heitstcclinische  Zwecke.  II.  Luflstaub  und  Bak- 
terien III.  Allgemeine  Erörterungen  in  Betreff 
der  Ventilation.  IV.  Bereehnuug  der  Luftge- 
schwiiidigkeiten  bei  Ventilationseiiirichtungen. 

V.  üeber  anthrakomelrischo  Ventilatluns- 

formein.  VI.  Ueber  Wind  und  Anemometer. 
VH.  Vorrichtung  für  Lüftung  durch  Tempera* 
turdifferenz  und  Wind.  VIII.  Mechanische  Ven- 
tilation. itm. 

W.  Hiscan,  Formeln  u.  Tabellen  f.  d.  prakti- 
schen Elektrotechniker.  Hülfs-  u.  Notizbuch. 
5.  verni.  Aufl.  12o.  IV,  128  u.  XLVIH  8,  m. 
Holzschn.  u.  4 Taf.  Leipzig,  ü.  Le  ine  r P»02. 
Kart.  2,00  M 


I>r.  II.  Kruss,  Das  Interesse  der  feinmechanischen 
und  optischen  Industrie  an  den  Handelsver- 
trägen. Heft  12  der  vom  Handelsvertrags- 
verein gesammelten  Einzeldarstellungen.  8®. 
17  8.  Berlin  1902.  Für  Interessenten  gratis 
vom  Sekretariat  des  Handelsvertragsvereins 
(W.  9,  Köthener  Str.  21). 

Die  Schrift  beleuchtet  zunächst  die  Be- 
deutung, welche  die  deutsche  Feinmechanik 
auf  dem  Weltmärkte  einnimmt,  wobei  die  Ver- 
dienste der  D.  0.  f.  M.  u.  0.  und  ihrer  Fach- 
Organe  um  die  Hebung  unseres  Gewerbes,  so- 
wie Umfang  und  Art  der  Produktion  eingehend 
dargelegt  werden.  Dem  stehe  em  im  Ganzen 
unwesentlicher  Import  fremder  Hülfswerkzcuge 
und  Fertlgfabrlkate  gegenüber,  aodass  die 
deutsche  Feinmechanik  kaum  eines  Schutz- 
zolles bedürfe,  nur  eine  Reihe  geringwerthiger 
Instrumente,  die  von  Frankreich  importirt 
werden,  kamen  ev.  in  Betracht:  Metallbarometer, 
Fernrohre,  Foldstecher,  photographische  Objek- 
tive und  Brillengläser;  letztere  kommen  neuer- 
dings auch  aus  Nordamerika.  Der  deutsche 
Export  hingegen  erstreckt  sich  auf  alle  Er- 
zeugnisse der  Feinmechanik  und  alle  Kultur- 
länder. Er  wird  erschwert  zunächst  für  Nord- 
amerika durch  den  ungemein  hohen  Wertbzoll 
der  Mc  Kinley-Bill  von  45®^,  die  Rigorosität 
der  dortigen  Zollbehörden  und  die  wechselnde 
Auslegung  der  Tarifbestimmungen.  Der  zuletzt 
genannte  Uobelstand  macht  sich  gleichfalls  bei 
Oesterreieh-Ungam  sehr  fühlbar.  Auch  die  Erlan- 
gung von  Ursprungszeugnissen  und  die  Behand- 
lung der  zur  Reparatur  eingehenden  Sendungen 
müsste  erleichtert  werden.  Vor  Allem  aber  ist 
eine  8tabilitat  der  Exportverhftltnisso  durch 
langfristige  Handelsverträge  zu  erstreben. 

Rathenower  Optische  Indastric  - Anstalt, 
vorm.  Emil  Busch,  A.-G.  Einige  Worte 
über  Fabrikation  von  Operngläsern  und 
Doppelfernrohren.  8*.  16  8.  mit  18  Illustr. 

Die  Herstellung  der  Operngläser  wird  an 
der  Hand  zahlreicher  Illustrationen  erläutert, 
sodann  werden  Winke  für  die  zwockmOaslge 
Auswahl  oinesGIases  gegeben  Daran  schliessen 
sich  Preisangaben  über  die  von  der  Firma  her- 
gestellten  Erzeugnisse:  Operngläser, Perspektive 
mit  veränderlicher  Vergrösserung,  MarineglOser, 
Reise-,  Jagd-  und  Militär-Perspektive,  Doppel- 
fernrohre. Feldstecher  und  Jagd  gläser  fUrl  Auge, 
Stockfernrohre.  Die  Fabrik  giebt  ihre  Fern- 
gläser, die  zu  den  beeten  Erzeugnissen  des  In- 
und  Auslandes  gehören,  nur  an  reguläre  Hand- 
lungen optischer  Artikel  ab. 

A,  Prasch,  Die  Telegraphie  ohne  Draht  gr.  8“. 
XV,  268  S.  m.  202  Abbildgn.  Wien,  A.  Hart- 
leben 1902.  Geb.  in  I^einw'.  5,00  if. 


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R«A 

|.SepMBb«r  l«n. 


1)1 


PatMiichBU. 


Verf ihren  tut  Herst«lliing  ▼on  Loftdämplerainriohtiingen  für  Meisgeräthe  n.  dgl.  Hartman ii 

& Braun  in  Frankfurt  a.  M.-Bockenheiin.  27.  2.  1901.  Nr.  124  072.  Kl.  21. 

Die  Kammer  der  LufldAmpferelnrichtung  auflechlioaslich  ihres  Deckele  sammt  Anachluee- 
stocken  fUr  die  Achslager,  wird  aus  einer  Legirung  von  etwa  75%  Zitm,  20%  Aiitimun  und 
5%  Wiimuth  in  Koquillen  gegossen,  sodass  Jede  FlAchenboarbeitung  und  Zeutrirung,  sowie  Bin* 
frftsen  des  BinfUhrungsschlitzes  erspart  werden.  Dabei  besitzt  die  Koquille  ein  bewegliches 
Kernstück  zwecks  Herstellung  eines  Schlitzes  in  der  inneren  Kammerwand.  Ferner  besitzt  die- 
selbe  einen  Mittelzapfen  zum  Aufsetzen  einer  elnzugiesseoden,  das  hintere  Lager  tragenden 
Messinghülse.  Endlich  sind  an  derselben  konische  BingusslOoher  mit  scharfen  Kanten  an  ihrer 
unteren  Begrenzung  angeorduet,  welche  durch  Drehung  der  beiden  KoquiliehAlfton  gegen  ein- 
ander zum  Abscheeren  der  BingUsse  beuützt  werden  können. 

Photographisohes  DoppelobjekÜT.  H.  Mejrer  in  GOrlitz.  6.  6-  1900.  Nr.  125560.  KI.  42. 

Bei  photographischon  Objektiven  noch  der  ln  der  Figur  dar* 
gostellten  Gauss’schen  Form  mit  uegativer  Luftlinse  wird,  um  in 
jedem  Gliede  dee  Objektive  mit  zwei  Linsen  auszukomroen,  je  der 
sammelud  wirkenden  Linse  a die  geringere  relative  Dispersion  und  der 
höhere  Brechungsindez,  der  Zerstreuungslinse  5 die  höhere  Diepersioo 
und  der  niedrigere,  höchstens  gleiche  Brochungsindex  gegeben. 

QoeeksUber-Rotations-Liiftpiimpe.  F.  de  Mare  in  Brüssel.  5.  9.  1900. 

Nr.  123  677.  Kl.  49. 

Die  Kotationspumpe  dient  dazu,  den  Kreislauf  des  C^uecksUbers 
durch  die  Steige*  und  Fallrohren  der  Quecksllberluftpumpen  zu  bo- 
wirkon.  Sie  unterscheidet  sich  von  den  andern  bekannten  Rotatione* 
pumpen  dadurch,  dass  der  Quecksilberbohillter,  in  den  das  Quecksilber  aus 
den  Fall*  oder  Saugeröhren  gelangt,  mit  der  FlUgelradkammer  kommunizirt  und  etwas  höher 
sngeordnot  ist,  sodass  der  Eintritt  des  Quecksilbers  unter  Luftabschluss  erfolgt.  Auf  diese  Weise 
wird  die  Pumpe  stets  betriebeffthig  erhalten,  was  bekanntlich  bei  den  anderen  Rotationspumpen 
nicht  zutrifft,  welche  vor  dem  Gebrauch  mit  der  zu  hebenden  Flüssigkeit  gefüllt  werden  tnUsaeu. 

Projektionsapparat  i&r  Sehiebetachjmeter.  R.  Pullor  In  St.  Johann,  Saar.  26.  2.  1901. 

Nr.  123365.  Kl.  42. 

Zur  Ermöglichung  der  lothrechten  Lattenstellung  und  unmittelbaren  Einstellung 
dee  Unterschiedes  der  an  zwei  festen  FAdon 
im  Fernrohr  gowonnonen  Lattenaldesungen  bei 
Schiobetachymetem  sind  zwei  einen  rechten 
Winkel  mit  einander  bildende  Seiten  ÄA  und  D 
eines  verschieblichen  Viereckes  auf  der  waag* 
rechten  Drehachse  O des  Fernrohres  so  be- 
festigt, dass  sie  den  verschiedenen  Neigungen 
des  letzteren  folgen.  Die  dritte  Seite  E des 
Vierecks  ist  parallel  ihrer  LAngsrichtung  ver- 
schiebbar und  mit  einem  drehbaren  Nonius  H 
für  die  Höhenablesungen  ausgerüstet.  Die  auf 
einer  geraden  Stange  MM  verschiebbare  vierte 
Seite  BB  endlich  trügt  eine  Theilung  sowie 
einen  Schieber  0 mit  drehbarer  Hülse  und 
Notiiue  und  ist  mit  der  zweiten  Seite  D durch 
ein  darauf  verschiebliches  Prisma  golenkartig 
verbunden.  Der  Gebrauch  des  Instrumentes 
geschieht  nach  bestimmten  Formeln , deren 
Ableitung  in  der  Patentschrift  gegeben  ist 

Verfahren  nun  Einichmelsen  der  Qltthlampensnldhningsdr&hte  ans  Eisennickelleginingen. 

Soci4t6  Anonyme  de  Commentry-Fourchombault  et  Decazeville  in  Paris. 

19.  10  1899.  Nr.  124262.  Kl.  21. 

Die  Zuführuugsdr.Ahto  aus  Eiseunickelloglrungen,  deren  Ausdehnungskoeffizient  dem- 
jenigen der  für  die  Birne  gewAlüten  Glassorte  angepasst  Ut,  werden  ohne  Anwendung  eines 


U 


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172 


P«t*o  tschau. 


Dsntaehe 

M*ebt&iksr-Zts 


Vakuums  oder  eines  künstlich  zugeführten  reduzircndon  Gases  lediglich  unter  Benutzung  der 
reduzirenden  ßigensebaftcn  der  beim  Erhitzen  der  Drühte  aus  diesen  entweichenden  Gase  in 
enge,  den  Zutritt  der  üussoren  Luft  verhindernde  Glasröhre  cingeschmolzen. 

Verfahren  zur  Heretellung  von  Hetallüberzttgen  au!  Aluminium  oder  deasen  Legirungen. 

A.  G.  Betts  in  Laneingburgh,  V.  St.  A.  13.  11.  1900.  Nr.  125674.  Kl.  48. 

Ein  verhAltnissmftssig  truckonea  Salz  desjenigen  Metallee,  mit  welchem  der  Aluininium« 
korper  überzogen  werden  soll,  wird  geschmolzen,  und  mit  der  entstandenen  Schmelze  wird  die 
zu  überziehende  AluminiumtlAche  in  Berührung  gebracht.  Dabei  schlagt  sich  das  in  dem  go> 
schmoizenen  Salz  enthaltene  Metall  auf  dem  Aluminium  nieder. 

Chromatisch,  sphärisch  und  astigmatisch  korrigirtes  Objektiv.  Voigtlftnder  v%  Sühn  in 
ßraunschwetg.  1.  12.  1900.  Nr.  124934.  Kl.  42. 

Zwischen  zwei  zu  einander  symmetrische,  aus  mindestens  je 
zwei  Linsen  (Krön  uud  Flint)  bestehende  Linsengruppen  a,  die  beide 
Krongla«  von  entweder  nur  höherer  oder  nur  geringerer  Brechung 
als  das  Flintglas  enthalten,  ist  ein  drittes,  in  sich  und  zu  den  Ausieren 
Systemen  symmetrisches  System  b gestellt.  Die  den  beiden  flusseren 
Systemen  zugewendeten  Linsen  dieses  Systems  bilden  mit  den  ihnen 
zugekohrlen  Linsen  der  nusserost  Systeme  je  ein  Glaspnnr,  bei  dem 
das  Glas  mit  kleinerer  Farbenzerstreuung  einen  grosseren  oder  un- 
gefähr gleichen  Hrechungsexponenteu  besitzt  als  das  andere. 

Manometriachsr  Apparat  zum  Messen  von  Meerestieien.  J.  C.  Dobbie  in  Glasgow.  Schott* 
luiid.  26.  1.  1900  Nr.  124748.  Kl.  42. 

Zum  Messen  von  Moereatiofen  werden  bekanntlich  Apparate  gebraucht,  deren  Angaben 
darauf  beruhen,  dos  in  ein  ubgosehloascnes  rohrartlges  Gehftiiae  bei  dessen  Versenkung,  der  je- 
weiligen Wassertiofe  entsprechend,  mehr  oder  weniger  Wasser  eindringt,  welches  die  in  dem 
Behälter  befindliche  Luft  entsprechend  zusammenpresst  und  unter  VVrmittlung  eines  HUckschlag* 
Ventils  in  dem  Behälter  so  lange  festgehalten  wird,  bis  nach  Uerausnuhmc  des  Apparates  aus 
dem  Wasser  die  Tiefe  abgelesen  worden  ist.  Nach  der  vorliegenden  Brtindung  wird  die  U-fürmlgo 
Wasserzuführuiigsröhrc  solcher  Tiefenmesser  mit  dem  Vorschiussdcckel  derart  veraefaraubt,  dass 
sie  im  Fülle  des  (Jiireinwerdons  leicht  ausgowechselt  werden  kann. 

Röntgenröhre  mit  gekühlter  Antikathode.  Allg.  Kloktriziiäts-Gosellschaft  ln  Berlin. 
10.  3.  1901.  Nr,  125829.  Kl.  21. 

Der  Stiel  der  Antikathode  ist  in  ein  doppelwandiges,  giäsernes  Riiisatzrohr  eingesetzL 
welches  die  KühlfiUssigkoit  uufnimmt. 

Messgerätb  mit  proportional  dem  Quadrate  der  au  messenden  Grösse  zunehmender  Kraft 
und  möglichst  gleichförmiger  Skala.  Siemens  & Halske  in  Berlin.  22.  1.  19f)l. 
Nr.  126003  Kl,  21. 

Auf  das  bewegliche  System  wirkt  ausser  einer  Federkraft  e noch 
die  Schwerkraft  g zur  Vergrössening  der  Bmpllndlicbkeit  bei  kleinen  Aus- 
schlägen und  zur  Verkleinerung  bei  grossen  Ausschlägen,  um  die  Skalen- 
theilung  gleichmäsaiger  zu  machen.  Um  das  Ueberschlagen  dos  Systems 
zu  verhindern,  kann  eine  Frellfeder  t angeordnot  werden. 

Quecksilber  Luflpumps.  F.  de  Mare  in  Brüssel.  28  11.  1900.  Nr.  124576; 

Zus.  z.  Pat.  Nr.  121 H57.  Kl.  42. 

Wie  im  Hauptputonto  werden  die  Fall-  oder  Saugeröhreii  durch 
Längsnuthen  in  der  Aussemvaud  der  Steigeröhro  gebildet.  Diese  Um- 
hOtlung  besteht  hier  aber  aus  mehreren  fest  zusammengepressten  Lagen 
von  elastischem  BtofT.  Im  besonderen  wird  ein  Btreifon  von  ge- 
weichtem Pergamontpapicr  spiralförmig  um  die  Steigröhre  gewickelt.  Diese  Luge  erhalt  darauf 
einen  Uoberzug  von  Kopailock.  worauf  eine  neue  Lage  von  Pergamentpapier,  jedoch  in  ent- 
gogengesetztem  Sinne  berumgowunden  wird  und  so  fort  nach  BedUrfniss,  bis  eine  Wand  von 
genügender  Dicke  gebildet  ist.  Das  Ganze  wird  zum  Schluss  gut  getrocknet. 


Palentliate  folgt  in  Nr.  18. 

Pnr  dl«  R«daJ(tloo  r«r«otwortiicb:  A-  Blasebke  fa  Berlla  W'. 

Varlag  voo  Jitlla«  BprlDg«r  lo  Barlla  N Druck  tod  BibII  Dr«;«r  la  Barlia  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitsohrift  für  Instrumentenkunde 
Organ  für  die  geesmmte  Olasinstrumenten  - Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion;  A.  Blaschke,  DerUn  W.,  An  der  Apostelkirche  7b. 

Nr.  18.  15.  September.  1902. 

Haehdmek  sar  mit  OenebmissiS  der  RedakttoB  gestattet. 

13  « 1*  i c li  t 

Üb(>r  die  bisherigen 

]>3  n,  H s 11  n.  It  in  e ik  den  ^ o t*  » t n.  ii  <1  e 

gegenüber  dem 

Entwurf  eines  Zolltarif -(lesetzes. 

Krstaitet  rom 

V'orsitzenden  der  D.  G.  f.  M,  u.  O.,  Dr.  H.  Krüsg, 

auf  dem 

XIII.  Deutschen  Mcchanikertago  in  Halle  a.  S.  arn  1.5.  August  1902. 

Seit  .Jahresfrist  werden  die  techniachen  und  industriellen  Kreise  Deutschlands  in 
Athem  gehalten  durtdi  den  Hntwurf  eines  Zolltarir'Geselzos,  wie  er  im  Juli  v.  J.  bekannt 
wurde  und  heute  noch  einer  vom  Reichstag  eingesetzten  Kommission  zur  Herathung 
unterliegt,  da  in  demselben  augenscheinlich  nach  allen  Seiten  hin  die  HedÜrfnisse  der 
Industrie  gegenüber  den  Ansprüchen  der  Agrarier  schwer  zurückgeselzi  werden. 

Auf  dem  vorigen  Mechanikertage  berichtete  ich  Über  die  Sachlage  und  über  die 
Krfolglosigkeit  unserer  bisherigen  Bemühungen,  die  Interessen  unseres  Gewerbes  hierbei 
zu  vertreten  und  zu  wahren,  Bemühungen,  die  seit  Jahren  unter  gründlicher  Bear- 
beitung der  Materie  staltgefunden  haben.  Damit  Sie  übersehen  können,  was  Alles 
im  Laufe  der  Zeit  geschehen  ist,  will  ich  ein  kurzgefasstes  Verzeichniss  unserer  Arbeiten 
in  Angelegenheiten  der  Zolltarif-Gesetzgebung  mittheilen. 

11.  Dezember  189T.  Gesuch  an  den  Reichskanzler  um  Zulassung  eines  Vertreters  der  D.  G.  f. 

M.  u.  0.  zu  der  Kommission  zur  Vorbereitung  der  Handelsvortrftge*). 

3.  Januar  1898.  Genehmigung  dieses  Gesuches'). 

14.  Marz  1898.  Versendung  von  Fragebogen  Ober  Erfahrungen  und  Wünsche  bezöglich  Zoll- 
sätze und  Zolibchandlung  bei  Import  und  Export. 

17.  Mflrz  1898.  Sendung  unserer  Fragebogen  an  den  Referenten  für  die  Handelsverträge 
im  Hoichsamt  dos  Iiincrn,  Fmanzasscssor  Müller 

16.  September  1898.  Mechantkertag  In  Güttingen;  Bericht  Uber  die  Komltato  der  RnquAte. 

12.  Dezember  1899.  Besuch  des  Hanüelskammersyndikus,  Hülfsarbelter  im  Reiebsamt  des  Innern 

Dr.  Voelckor  bei  Dr  KrOss*). 

23.  Januar  1900.  Dr.  Voelckor  ersucht  in  Vertretung  des  Rogieningsratba  Müller  um 
uuseren  Bericht. 

5.  Marz  1900.  Absondung  des  Berichtes  an  den  Herrn  Staatssekretär  des  Innern. 

26.  Marz  1900.  Bitte  an  den  Herrn  Staatssekretär  des  Innern,  zur  Herathung  von  Nr  126H 
des  Zolltarif-Entwurfes  eingeladen  zu  werden. 

.'10.  April  1900.  Frage  an  diut  Bureau  des  wirthschaftlichen  Ausschusses,  wann  die  ßerathiing 
Ober  Nr  1268  stattfinden  wird. 

17.  Mai  1900.  Antwort  des  Etaats.sokretars  des  Innern  (gez.  Wermuth):  Anträge  bezüglich 

Nr  1268  siud  schriftlich  cinzureicheu. 

*)  DeHi»che  Meeh  -Ztg.  1393.  S.  28  u.  :tO. 

*)  Ob  der  Besuch  unter  Angabe  der  Stunde  vorher  angemeMet  war.  weiss  ich  nicht 
mehr,  nehme  aber  nn,  dass  es  nicht  der  Fall  war,  da  sich  In  meinen  Akten  nichts  darüber  ho- 
iindet;  ich  batte  auch  sonst  jefltnifalla  den  Besuch  zu  Hause  erwartet. 


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174 


0«at*ebe 

ÜMhitaikw-ZtE 


'Bartcht  Qbar  di«  MMMitahmtD  d««  Vorttaad««  gcftoOber  d«m  ZoWtrlf-EDtwurf. 


23.  Mai  1900. 

3.  August  1900. 
29.  Oktober  1900. 
16.  Auguät  1901. 


VuracblOge  zur  Abänderung  der  Nr.  1093.  1044,  1095  und  1263  au  das  Reichs- 
amt  des  Innern  gesandt. 

ZoUsAtze  auf  dem  Deutsclien  Mechanikertag  in  Stuttgart  berathcn. 

Zollsätze  dem  Staatssekretär  des  Innern  eingesandt. 

Bericht  auf  dem  Mechanikcrtxig  in  Dresden  über  das  Misslingen  unserer 
Bemühungeu. 


Der  Meehanikertag  in  Dresden  1901  beschloss  sodann,  der  Vorstand  möge  im 
Sinne  meiner  Ausführungen  nochmals  beim  Keichsamt  des  Innern  vorstellig  werden. 
Das  ist  in  dem  folgenden  Schreiben  vom  8.  Oktober  1901  geschehen. 


An  den 


Hamburg,  den  8.  Oktober  1901. 

Herrn  Sbiatasokretür  des  Innern 


Herrn  Grafen  von  Fosadowsky-Wehner,  Kxcellenz. 


Berlin  W., 

Betriirt:  Wilhelmstrasse  74. 

Zollsätze  IHr  die  Erzeagnitie  der 
dentechen  Meebsoik  nnd  Optik. 


Bw.  Excollenz 

beehre  ich  mich,  auf  Beschluss  dos  XII.  Deutschen  Meebanikertages  vom  16.  August  d.  J.  in 
Dresden  nochmals  die  Wünsche  der  deutschen  Mechaniker  und  Optiker  bezüglich  des  neuen 
deutschen  Zolltarifs  ganz  ergebenst  zu  unterbreiten. 

Ich  erlaubte  mir  am  23.  Mai  1900  im  Anschluss  an  den  Entwurf  einer  Anordnung  des 
deutschen  Zolltarifs  darauf  hinzuweisen,  dass  die  in  diesem  Entwurf  unter  Nr.  1095  u.  1268  aufgefUhrten 
wissenschaftlichen  Instrumente  In  einer  besonderen  Position  des  17.  Abschnittes  aufgeführt 
werden  müssten,  weil  sie  nach  Herstellungsart  und  Verwendungsweise  nicht  zu  den  anderen 
in  diesen  Nummern  vereinigten  Gegenständen  passen;  ich  fügte  ausführliche  Vorschläge  für  die 
Aufführung  dieser  lostrumento  bei. 

Am  29.  Oktober  1900  war  ich  in  der  Lage,  Bw.  Excellenz  die  Wünsche  der  deutschen 
Mechaniker  nnd  Optiker  auch  ln  Bezug  auf  die  Zollsätze  für  ihre  Erzeugnisse  zu  überreichen, 
welche  iro  Wesentlichen  dahin  gingen,  es  möchten  alle  wiasdnechaftlichon  Instrumente  von  Zull 
frei  sein,  weil  unsere  Industrie  zu  ihrem  Schutze  keine  Zölle  braucht  und  man  hofft,  dadurch 
auch  in  anderen  Ländern  ZoIIfroiboit  oder  Zollcrmäasigung  zu  erlangen. 

Wir  sind  nun  auf  das  Höchste  bedrückt,  dass  in  dem  Entwurf  des  neuen  deutschen 
Zolltarifes  unsere  Wünsche  in  keiner  Weise  Berücksichtigung  gefunden  haben.  Nicht  nur  ist 
die  Anordnung  in  Bezug  auf  unsere  Erzeugnisse  dieselbe  geblieben,  wie  in  dem  Entwurf  von  1900. 
sondern  es  sind  auch  die  wissenschaftlichen  lustrumeute,  soweit  sie  unter  Nr.  767  fallen,  mit 
einem  Zollsätze  von  120  M.,  sofern  sie  unter  Nr.  891  gerechnet  werdon,  mit  einem  solchen  von 
60  M.  eingesetzt. 

SoUteii  diese  Zollsätze  Gesetz  werden,  so  würden  wir  dadurch  eine  schwere  Schädigung 
unserer  Industrie  erwarten  müssen.  Nicht  nur  würde  dadurch  die  Hoffnung  auf  ZollermDssigung 
in  anderen  Ländern  zerstört  und  der  Export  unserer  Fabrikate,  auf  den  wir  durchaus  angewieseu 
sind,  ausserordentlich  beeinträchtigt  werden,  sondern  wir  würden  auch  sehr  fühlbare  Nachtheile 
bei  Auswahlsemiungen  und  bei  zur  Reparatur  von  auswärts  kommenden  Instrumenten  zu  tragen 
haben.  Ich  habe  solches  schon  früher  ausführlich  durgelegt,  nameutUch  in  einem  eingehenden 
Berichte,  welchen  ich  die  Elire  hatte,  Ew.  Excellenz  am  6.  März  1900  zu  überreichen. 

Wir  können  es  nicht  erfassen,  dass  man  ernstlich  daran  denken  sollte,  gegen  die  Wünsche 
der  inländischen  Produzenten,  welche  auf  ZollfFoiheit  lauten,  ihre  Erzeugnisse  mit  einem  so  er- 
heblichen Zulle  zu  belegen  und  die  dadurch  herbeigofOhrto  ernstliche  Schädigung  der  bctroffencien 
Industrie  gänzlich  aus  den  Augen  zu  lassen. 

Deshalb  hofTcn  wir  zuveraichtUcli,  dass  unsere  wiederholten  Bitten  an  Ew.  Excellenz  um 
Erfüllung  unserer  Wünsche  doch  noch  Gehör  finden  und  dass  sie  in  dem  von  einem  Hohen 
Bundesrathe  dem  Koichstag  vorzulegenden  Entw'urfe  des  deutschen  Zolltarifs  bereits  ihre  Kr* 
fttlluug  gefunden  haben  werden. 

In  dieser  Hoffnung  verbleibe  ich 

Ew'.  Excellenz 

gehorsamster 

gez.  Dr.  Hugo  KrÜBS, 

Vorsitzender  der  Deutschen  Gesellschaft 
für  Mechanik  und  Optik. 


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B«rtcbt  Übff  dit  MaMsnabmtn  dt«  Vortttndtt  g«g«DOb«r  dtm  ZoIltarif»En(wurf. 


175 


Heft  I'«. 

I *>.  Stpten^er  t 

Die  am  Schlüsse  des  Schreibens  ausgedrückte  Hoffnung  ist  leider  nicht  in  Er- 
füllung gegangen. 

In  der  Vorslandssitzung  vom  23.  April  d.  J.  konnte  berichtet  werden,  dass 
ebenso  wie  von  unserer  Gesellschaft  von  der  Finna  Carl  Zeiss  in  Jena  und  von  der 
Handelskammer  in  Weimar  Ähnliche  Vorstellungen  gegen  den  Zolltarif-Entwurf  an  das 
Reichsamt  des  Innern  gerichtet  worden  seien,  wie  auch  die  Firma  Carl  Zeiss  während 
der  Vorarbeiten  für  den  Zolllarif-Entwurf  sowohl  schriftlich  als  mündlich  durch  ihren 
Wrtreter,  Herrn  M.  Fischer,  ganz  in  demselben  Sinne  wie  unsere  Gesellschaft  und  in 
stetem  Einvernehmen  mit  dem  Vorstände  bestrebt  gewesen  ist,  die  maassgebenden 
Instanzen  zu  beeinllussen. 

Es  blieb  nun  noch  der  Weg  übrig,  sich  an  den  Reichstag  bezw.  die  Zolltarif- 
Kommission  des  Reichstages  zu  wenden.  Das  ist  auf  Beschluss  des  Vorstandes  am 
15.  Juli  geschehen  in  einer  Eingabe,  deren  Bearbeitung  wir  iler  Thäligkeit  der  Herren 
A.  Schmidt,  in  Firma  E.  Leybold’s  Nachfolger,  in  Köln  und  M.  Fischer  von  der 
Firma  Carl  Zeiss  verdanken.  Dieselben  haben  ein  Gutachten  ausgearbeltet,  für 
welches  ihnen  auch  an  dieser  Stelle  der  beste  Dank  ausgesprochen  werden  soll.  Herr 
Schmidt  hat  ausserdem  durch  persönliche  Besprechung  mit  dem  Vorstände  unseres 
Zweigvereins  Ilmenau,  welcher  ursprünglich  eine  besondere  Eingabe  an  den  Reichstag 
richten  wollte,  bewirkt,  dass  das  Gutachten  des  Vereins  Deutscher  Glasinstrumenten- 
Fabrikanten,  bei  denen  dieselben  Gesichtspunkte  für  den  Export  zutrelTen  wie  für  die 
Fabrikanten  feinmechanischer  wissenschaftlicher  Instrumente,  von  dem  Vorstande  unserer 
Gesellschaft  mit  übergeben  wurde,  wodurch  Wiederholungen  vermieden  woriien  sind. 

Der  Wortlaut  dieser  Eingaben  an  die  Zolltarif-Kommission  ist  folgender: 

I.  Gutscht«n 

zur  Stelloup  der  deutechen  Febrikintm  und  Ezporteure  von  t’r&zisione- 
iostrumemen  der  Hechenik  und  Optik  zur  neuen  Zollurif-Vnriege. 

Pi>«IUoa 

In  dur  neuen  ZolItarif'Vorlage  sind  £.  Z.  alle  fertigen  optischen  Instrumente  In  Position  757 
zusammengefasst,  trotzdem  die  darin  genannten  Artikel  nach  Art.  Arbeit  und  Werth  völlig  ver> 
schieden  sind. 

Um  die  Unzweckmftaaigkeit  dieser  Zusammenstellung  zu  beleuchten,  müssen  wir  zunächst 
auf  die  amtliche  deutsche  Statistik  zurückgreifen. 

Diese  statistischen  Ziffern  werden,  soviel  uns  bekannt,  ermittelt  nach  den  Gewichts- 
erhebungen,  die  mit  schatzungsweisen  Werthen  pro  100  kg  miiltipHzirt  sind.  Es  ist  aber  ohne 
Weiteres  zu  ersehen,  dass  PrAzisionsinstrumente  auf  Grund  von  Gewichtsunterlagen  auch  nicht 
aiiiiAhemd  richtig  geschützt  werden  können.  Feine  Apparate,  die  pro  100  kg  eine  halbe  Million 
Mark  kosten  können,  ruugiren  hierbei  friedlich  neben  solchen,  die  einen  Marktwerth  von  500  Af. 
für  das  gleiche  Gewicht  repräsentiron. 

Wir  gestatten  uns,  den  Werth  dieser  Statistik  an  Zitfem  zu  untersuchen,  die  uns  Fach- 
leuten zu  Gebote  stehen. 

Auf  feinmecbanischem  und  optischem  Gebiete  sind  in  Deutschland  mindestens  14  000  An- 
gestellte dauernd  beschäftigt,  welche  Verkaufswerthe  von  mindestens  42  .Millionen  Mark  jährlich 
produziren.  Hiervon  dürften  nur  etwa  5 Millionen  Mark  auf  Arbeitsmaterial,  der  ganze  Rest  da- 
gegen auf  Arbeitslohn.  Retriebsunkosten  und  Gewinn  entfallen. 

Von  der  jAhrlichen  Produktion  von  42  Mllliuiien  Mark  gehen  bis  ^4,  d.  h.  nach  unserer 
ächfttzung  28  bis  31  Miüionen  Mark  nach  dem  Auslände. 

Diese  Zahlen  stehen  in  einem  aulfhiligcn  Widerspruch  zu  dou  Angaben  des  «Statistischen 
Jahrbuchs  für  das  Deutsche  Reich  1001**,  Spezlalhandol  der  Gruppe:  Astronomische,  optische, 
mathematische,  chemische  und  physikalische  Instrumente,  die  aufweiaen 

für  die  Jahre  1898  1899  1900 

eine  GeftammtOiis/iz/ir  von Af.  8 975  000  M.  10410001t  M.  11  752000 

ferner  in  UbrglAsern,  Brillen,  I^<»rgDon-,  Ste* 

reoskop'GlAsern,  geschliffenem  optischen  Glas  . 3139  000  « 3 448  000  • 3 615  000 

und,  wie  wir  gleich  beifügen  wollen, 
eine  Gosamfnt>i:^;i/fiAr 

an  astronomischen  u.  s.  w.  Instrumenten  von . 387  000  « 426  ÜOO  • 594  000 

in  Uhrglasern  u.  s.  w ^ 463  000  . 439  000  „ 518  000 

Es  ist  bei  dieser  Gelegenheit  interessant,  an  einem  drastischen  Beispiel  nachzuweiaen, 
dass  die  amtlichen  statistischen  Ziffern  für  unsere  Derufsklasse  ausserordentlich  unterwerthet 


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176 


Btricbt  übtr  di«  MaaMnabmtn  d«t  Vottlaodts  g»g«nüb«r  d«m  ZoUtarif-E&twutr. 


D«ut*cb« 

M«ctui&lk«r<ZtK 


und  iu  Polgo  dessen  unbrauchbar  sind.  Wnhrcnd  die  amtUcbo  Statistik  für  19(M)  eine  Gesnmmt- 
auafuhr  in  astronomischen  u.  s.  w.  Instruroenton  nach  England  von  M.  782  OCO  annimmt,  hat  die 
Firma  Carl  Zeiss,  Jena,  im  Joiirc  1900  alleiu  fltr  M-  633  OCO  nach  Bnglaud  verkauft.  Es  ist 
uns  aus  dom  goschaftlichen  Verkehr  mit  England  bekannt,  dass  abgesehen  von  etwa  30  kleineren 
Betrieben,  die  Firmen  C.  P.  Uoerz,  Bortin,  B.  Le itz,  Wetzlar,  Voigtiänder&Soho,  Brauuschweig, 
und  mehrere  grriesorö  Rathonower  Industrie  • Anstalten  jährlich  mindestens  fflr  eine  weitere 
Million  Mark  derartiger  Instrumente  nach  England  verschicken.  Im  Ganzen  betragt  die  Ausfuhr 
an  Instrumenten  unsoror  Branche  nach  England  mindestens  3 bis  4 Millionen  Mark  jährlich,  d.h.  gegen- 
über der  offiziellen  Angabe  von  782  000  M.  pro  1900  mindestens  dos  4-  bis  6-fache. 

Nicht  minder  unterwerthet  sind  die  amtlichen  Ausfuhr-ZilVem  nach  andern  Ländern,  z.  B. 
Frankreich. 

ilteraus  geht  hervor,  dass  die  Gesammtausfuhr  in  optischen  und  mechanischen  Instru- 
moiitoii  bedeutend  grosser  ist,  als  in  der  amtlichen  Statistik  angegeben. 

Die  Einfuhr  an  astronomischon  ii.  s.  w.  Instrumenten,  die  sich  laut  der  amtlichen  Statistik 
pro  1900  auf  594  000  M.  beziffert,  schücsst  in  der  Hauptsache  BriUtn,  OpemgliUer,  St^ecekope 
und  billige  photopraphUcke  Apparate  ein,  icdche  irir  gar  nicht  unter  die  Präzisionsimtrumente  der 
Mechanik  und  Optik  einbegriffen  wiesen  tecUen.  Die  letztere  Kategorie  von  Instrumenten  wird  nur 
in  verschwindend  geringer  Menge  nach  Deutschland  oingefQhrt,  sicher  nicht  in  grosseren  Quan- 
titäten aU  fttr  einige  Tausend  Mark  pro  Jahr. 

Die  EinfQhruiig  eines  FinanzzoUea  auf  diese  Präzisionsinstrumente  würde  somit  ergobniss- 

los  sein. 

Von  einem  Schutzzoll  kann  andererseits  nur  die  Rede  sein  bei  einer  schwächlichen  In- 
dustrie. Die  deutschen  Fabrikanten  von  Präzisionsinstrumenten  der  Mechanik  und  Optik  wehren 
sich  gegen  Schutzzone  mit  aller  Entschiedenheit,  well  sie  wissen,  dass  dadurch  mit  Sicherheit 
Repressivmaassregeln  von  Seiten  fr®mdor  Länder  herNorgerufen  würden.  Hohe  Zollfonlenmgen 
von  Seiten  anderer  Länder  würden  aber  wiederum  mit  Nothwendigkeit  die  Gefahr  der  Verp/fanrun^ 
unserer  blühenden  deutschen  Industrie  ins  Ausltmd  heraufbeschwören.  Schon  sind  die  Anfänge 
dazu  gemacht  in  Fabrikationsfilialen  der  Firmen  C.  P.  Goerz,  Berlin,  und  Voigtländer  & Sohn, 
Braunschwoig.  in  den  Vereinigten  Staaten,  wo  für  unsere  Produkte  ein  unerhört  hoher  Eingangs- 
zoll  besteht. 

Unerfindlich  ist  uns,  wie  bei  dieser  Sachlage  von  Regtoruugsseite  behauptet  werden  kann, 
die  in  der  Zoütarifvorlage  für  unsere  Branche  vermerkten  Zöllo  sollten  nur  als  KompeneationS’ 
Objekte  dienen.  Unserer  Meinung  nach  kann  man  Zollsätze  zur  Kompensation  bloss  dann  auf- 
stclien,  wenn  in  einer  gegebenen  Branche  dem  Export  aus  Deutschland  ein  entsprechender  Im- 
port aus  andern  Ländern  gegenübersteht,  was  bei  unserer  Industrie  nachgowiesenermaassen  nicht 
der  Fall  ist. 

Von  Kompcnsatlonsobjokton  könnte  man  wohl  Bprechen,  wenn  dem  W'unschc  und  den 
Interessen  der  deutschen  Fabrikanten  der  Feinmechanik  und  Optik  entsprechend  deren  Fabrikate 
im  Zolltarif  als  zollfrei  angesetzt  würden.  Auf  dieser  Basis  würde  man  dann  von  den  mit  uns 
einen  Vertrag  schliessonden  fremden  Ländern  Kompensationon  auf  andere  Positionen  erlangen 
können. 

Die  bisherigen  deutschen  Eingaiigszöile  beschwerten  angesichts  der  unbedeuteodeu  Ein- 
fulir  nicht  ausländisches  Fabrikat,  sondern  die  deutschen  Erzeugnisse  im  Falle  der  Reparatur, 
die  meist  nur  in  Deutschland  vorgenommen  worden  kann,  sowie  bei  Rückkehr  von  Ansichts- 
und Lagersendungen.  Dio  Identifizirung  ist  meist  eine  so  schwierige  Operation,  dass  viele 
Fubrikanteu  vor^iehou.  stillschweigend  den  deutschen  Blngangszull  für  ihre  eigenen  aus  dem 
Auslande  zurUckgekommenen  Instrumente  zu  zahlen,  als  sich  zeitraubenden  Zollformalitäten  zwecks 
zollfreier  Wiedereinfuhr  auszusetzen. 

Es  kann  unmöglich  angenommen  werden,  dass  ein  solches  Vcrhältniss  im  Sinne  der  Re- 
gierung liegt;  im  Interesse  der  deutschen  Fabrikanten  liegt  cs  sicher  nicht,  sondern  es  wird  dieser 
Zustand  allseitig  als  eine  lästige  Plackerei  empfunden. 

Wenn  man  sieht,  w'ie  eingehend  im  U.  Abschnitt  der  Zolltarif-Vorlage  dio  Artikel  .Papier, 
Pappe  und  Waaren  darous*  auf  4 Seiten  (S.  110  bis  113)  bohaDdelt  sind,  wie  sorgfältig  anderer- 
seits im  18.  und  19.  Abschnitt  dio  Artikel  Maschinen,  olcktrotochuische  Erzeugnisse,  Fahrzeuge. 
Feuerwaffen,  Uhren,  Tonwerkzeiige  und  Kinderspielzeug  gegliedert  sind,  so  erscheint  die  sum* 
mansche  Behandlung  unserer  Imlustrio  doppelt  unverständlich. 

Die  früheren  Eingaben  der  Doutsebeu  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik  sowie  mehrerer 
Experten  un  das  Hcichsamt  des  Innern  sind  leider  vollkommen  wirkuhgslos  geblieben.  Wir  ge- 
statten uns  daher,  auch  an  dieser  Stelle  nochmals  das  driugende  Ersuchen  uuszudrUcken: 


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n«n  IS. 

|.VN4‘|>U»nib«r  1V»2. 


Verein«,  und  Personennachrleblen. 


177 


die  Positionen  755,  756  tmJ  757  der  ZoUlarif- Vortage  aus  dem  15.  Abschnitt  (Glas  utul  Glas- 
tcaai-en)  tu  streichen  u«<i  unter  Artikel  19  des  Zolltarifs  (Verschiedenes)  separat  und  in  sorgfältiger 
Klassifizirung  unterzubringen. 

Dio  dahinzielonden  Vorachinge  der  DeutsclieD  (iesellacliaft  für  Mechanik  und  Optik,  dio 
8.  Z.  im  Roichftamt  des  Innern  vurfi^elegt  worden  sind,  gestatten  wir  uns  in  der  Anlage')  nochmals 
zu  unterbreiten  und  beantragen : 

mindestens  die  unter  einschl.  soicie  unter  II  nvfgeführten  Instrumente  com  Zoll  völlig 

zu  verschonen. 

Im  Uebrigon  logen  wir  hanptsAchllch  Worth  auf  den  Abschluss  langfristiger  Handelsverträge 
fQr  dio  Erzougnisso  unserer  Industrie. 

(Schluss  folgt.) 


Vereins«  und  Personenneohriohten* 


In  die  D.  G.  f.  M.  u.  O.  sln<l  auf- 
genommen: 

Hr.  Franz  Bruder,  Optiker  und  Me- 
chaniker; Heidelberg,  Hauptstr.  90. 
Hr.  G.  Gehricke,  Optiker  und  Me- 
chaniker; Jena,  Johannisslr.  15. 


Prof.  Dr.  II.  E.  J.  O.  du  Kols  ist 
zum  o.  Prof,  der  Physik  in  Utrecht  er- 
nannt worden. 

Bruaunt  wurden;  Dr.  A«  l.ocwy.  Privat- 
dozeat  der  Mathematik  an  der  Universität 
Freibufg  i.  B.,  zum  ao.  Professor;  Privatdozont 
Dr.  K.  llUlebrand  ln  Wien  zum  ao.  Professor 
der  Aatronomifl  an  der  Universität  Graz;  Pri- 
vatdozent der  Meteorologie  Dr.  W.  TrabcTt 
in  Wien  zum  o.  Professur  der  kOBinlscheu 
Physik  an  der  Universität  Innsbruck ; an  der  Uni- 
versität von  Nord-Carolina  in  Kaleigh  II.  Stacy 
zum  Dozenten  für  Mathematik,  II.  R.  Mc 
Fadyen  für  Physik  und  II.  Holland  fßr 
Chemie;  Dr.  U.  Thoms , ao.  Professor  der 
pharmazeutischen  Chemie  an  der  UniversitAt 
Berlin,  zum  Leiter  der  pharmazeutisch  • che- 
mischen UniversitAtsaiistalt  zu  Dahlem  bei 
Berlin;  Dr.  J.  Ilartmann , Observator  am 
ostrophysikaliscbcn  Observatorium  zu  Pots- 
dam, zum  Professor;  Privatdozent  Dr.  M.  Ra- 
dakowitacb  zum  ao.  Professor  der  Physik  an 
der  UniversitAt  Innsbruck;  Prof  Dr.  F.  Kolatck 
aus  BrOnn  zum  o.  Professor  der  mathematischen 
Physik  an  der  böhmischen  UniversitAt  in  Prag; 
Privatdozent  II.  Andoycr  zum  Professor  der 
Mathematik  an  der  UniversitAt  zu  Parts; 
F.  Parser  zum  Professor  der  Physik  am 
Trinity-Coüegs  in  Dublin;  Prof.  Dr.  A.  Grave 


in  Charkow  zum  i'rofcssor  der  Mathematik  an 
der  UniversitAt  Kiew;  Dr.  II.  IL  Curlis  zum 
Assistenten  an  der  Lick  Sternwarte. 

Berufen  wurden:  Prof.  Dr.  IL  Hilbert  aus 
Göttingen  als  o.  Professor  der  Mathematik  an 
die  Universität  Berlin;  Dr  W.  M'islicenus, 
ao.  Professor  der  Chemie  an  der  UniversitAt 
Wurzburg,  als  o.  Professur  und  Direktor  des 
UiiiversitAtslaboratoriums  nach  Tübingen  aU 
Nachfolger  V.  Pochmann'a;  Prof.  Dr.  II.  Min- 
kowski, Dozent  für  höhere  Mathematik  am 
Polytechnikum  in  Zürich,  an  die  UniversitAt 
Göttingen;  Dr.  R.  Haussner,  ao.  Professor 
der  Mathematik  in  Giessen,  uU  o.  Professur  an 
die  techn.  Hochschule  in  Karlsruhe;  Dr.  C.  Hof- 
mann,  ao.  Professor  der  Chemie  an  der  Uni- 
versität München,  als  o.  Prufessor  nach  Basel. 

Habilitirt  haben  sich;  Dr.  K.  Erdmann 
für  Chemie  an  der  UniversitAt  Halle;  Dr.  Kohl- 
schütter  für  Chemie  an  der  UniversitAt  Btrass- 
bürg:  Dr.  R.  II.  Weber  für  Physik  an  der 
UniversitAt  Heidelberg. 

Dr.  Clemens  Winkler,  Professor  der  Chemie 
an  der  Bergakademie  zu  Freiburg  i.  8.,  und 
Dr.  H.  Schwnnert,  Professor  der  Chemie  an 
der  Universität  Greifswald,  treten  Ende  dieses 
Halbjahres  In  den  Ruhestand. 

Prof.  C.  V-  Schiaparclli  in  Mailand  wurde 
zum  auswärtigen  Mitglied  der  Pariser  Akademie 
der  Wissenschaften  gewählt. 

Gestorben  sind:  Dr.  K.  Schröder,  Pro- 

fessur der  Mathematik  an  der  technischen 
Hochschule  zu  Karlsruhe,  In  Karlsruhe;  der 
Astronom  A.  Kowalski,  seit  1694  um  Obser- 
vatorium in  Pulkowo,  in  Potersburg. 


')  Diese  Anlage  ist  hier  nicht  abgedruckt,  da  sie  zu  umfangroicli  Ist  und  angesichts 
des  Beschlusses  der  Zolltarif-Kommission  vom  7.  Aug.  d.J.  auf  einheitliche  >^ollfreiheit  für  wissen- 
schaftliche Instrumente  kein  aktuelles  Interesse  mehr  bietet. 


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178 


Kleinere  Mltibel)un|co.  — BUchericbau.  — Paleniecbau. 


Dantaehe 

MeduBlker-Ztg. 


Kleinere  Mittheilungen. 

Bewegltche  Leitern  zur  Beobachtung 
des  Nadirs. 

Von  A.  C.  de  Campoe-Kodrigues  in  Lissabon. 

Zur  Beobachtung  dcsXadirs  am  Meridian- 
kreise dienen  am  Observatorium  I.issabon- 
Tapoda  zwei  Leitern,  deren  obere  Platt- 
form zum  Schutze  des  Pemrohrs  gegen  die 
strahlende  Würmo  des  Beobachters  mit 
einem  Schirm  aus  Karton  umgeben  ist. 
l’ra  eine  solche  Leiter  leicht  beweglich  zu 
machen,  ist  an  beiden  Seiten  derselben  je 
eine  horizontale,  um  A drehbare  Stange 
(s.  Fig.)  angebracht,  mit  der  eine  andere, 
abwärts  gehende  bei  N fest  verbunden  ist, 
die  unten  eine  Rolle  R trügt.  Bewegt 
man  das  Ende  E eines  zweiten  Hebels,  der 
sich  um  0 dreht,  aufwärts  (in  die  punktirte 
Stellung),  so  drückt  dieser  das  Ende  B des 


erstgenannten  Hebels  herunter,  wodurch 
wiederum  die  Rolle  R so  auf  den  Boden 
gedrückt  wird,  dass  sich  die  Leiter  hebt; 
die  Rollen  R tragen  also  die  Leiter,  die 
eich  nun  in  sehr  be(|uemer  \Vei.sc  wie  ein 
Schubkarren  fortbewegen  lässt.  Klappt  man 
die  Enden  E der  Hebel  wieder  herunter. 


so  setzen  eich  die  vier  Fttsse  der  Leiter 
wieder  fest  auf  dem  Boden  auf.  Sie  besitzt 
also  leichte  Beweglichkeit  neben  grosser 
Stabilität. 

Es  sei  noch  bemerkt,  dass  die  Vertikale 
durch  den  Schwerpunkt  der  Leiter  nicht 
durch  N gehen  darf,  sondern  dass  die  Ver- 
bindungsstelle der  beiden  Latten  etwas  mehr 
nach  A.  hin  liegen  muss. 

Se.  Maj.  der  König  von  Sachsen  haben 
am  11.  d.  M.  die  P’abriken  unserer  Mit- 
glieder Max  Kohl  und  J,  E.  Reinecker 
in  Chemnitz  besucht. 


BQohersohau. 

,H.  kroon,  fieutsches  borgcrliches  u.  Gewerbe- 
recht  in  ausfnhrl.  Erläutcrgn.  (Nr.  1—4  u. 
8— bO.)  gr.-fi*  Berlin,  Deutscher  Verlag  1902 
29—33  u.  26.  I’ateiitgesete  v.  7,  IV.  1891, 
neb.st  Gesotz  betr.  ilas  Urheberrecht  an 
Mustern  u.  Modellen  v.  11.  I.  1876,  Gesetz 
betr.  den  Schutz  v.  Gebrauchsmusteni  v. 
1.  VI.  1891.  Gesetz  Uh,  Markenschutz  v. 
30.  XI.  1874,  Gesotz  z.  Schutz  d.  Waren- 
bezeichngti.  v.  12.  V.  1891  u.  Gesetz  z. 
Bekampfg.  des  unlauteren  Wettbowerbe.s 
V.  27.  V.  1896.  6.7  8.  0,80  11. 

40,41.  Gesetz  betr.  die  Gewerbegerichto 

V.  29.  VII.  1890  u.  Gesetz  betr,  d.  Bescblag- 
nahmo  d.  Arheits*  od.  Dlcnstlohnes  v.  21. 

VI.  1869.  32  8.  0,50  .W. 

K.  l.aocDstcin,  Die  .Mechanik.  Elementaro.s 
Lehrb.,  f.  teclin.  Mittelschulen  u.  zum  Selbst- 
unterricht bearh.  5.  Auä.  gr.-8®.  VII,  203  S. 
ni.  215  A bbildgii.  Sttittgart.  A.  B e r g 8 1 r ä 8 8 e r 
1902.  4.40  11.  : geb.  in  Leinw.  5,00  M 
U.  Jaufiiaiiii,  Leichtfassl.  V'orlesgn.  üb.  Elektri- 
zität n.  Licht.  gr.*8®.  XII,  875  S.  m.  188 
Abhildgn,  Leipzig,  J.A.  Barth  1902.  6,00  M.; 
geh.  in  Leinw.  7,20  M 

A Vlicllie,  Lehrb.  d.  prakt.  Photographie. 
2.  Aull,  gr.-b«.  VIII,  445  S.  m.  180  Abhildgn. 
Halle,  W.  Knapp  1902.  9,00  U. 


Patentsohau. 

Dibtanz-  and  HöbenmeBSTorrichtung  an  tachymetrischen  Instramanten.  0.  Fenne!  Sfibiieiu 
Koasel.  1.  7.  1900.  Nr.  l‘>2901.  Kl.  42»)- 

Von  einum  am  FemrohrsUnder  an^ebrachton  feststebeiidon  IHaj^ramm  (für  DiatAnz  oder 
Hohe  oder  für  boidcä)  wird  mittola  am  Fernruhr  aitzomlor  Friainen  und  eines  Linsensystems  ein 
gieiclizeitif;  mit  dom  Lattonbüd  erscheinendes  reelles  Hitd  in  der  Hildeltetie  dos  Fernrohres  ent* 
worfen.  Paaaelhe  verucliicht  sich  heim  Kippen  des  Fernrohres  in  horizontaler  Richtung. 

»)  Clenaue  Beschreibung  in  Zeiiachr.  /I  InMtrkdt.  5??,  8.  äl.  190:H. 


I 


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Htft  Ifl. 

!:•.  1909. 


Pattntfchau.  — Paicntlist«. 


t79 


Hälfsfaa«  für  Mikroskope.  O.  Schelchon  in  Treptow^Borlin.  S7.  3.  MiOI.  Nr.  12(>007.  Kl.  42. 

Dieser  für  Mikroskope  ohne  Umlege^elenk  be* 
stimmte  HQlfsfuss  besteht  aus  zwei  durdt  ein  Geienk  ver- 
stellbar verbundenen  Platten  6 und  c,  von  denen  die 
untere  c mit  einem  ausziehbaren  Stützbrettchen  a versehen 
ist  und  die  obere  6 das  Mikroskop  trügt. 

Extraatromapparat  zur  Ersengung  laftlinienfreier  Spektra. 

F.  Brnecke  in  Berlin.  1.  1.  1901.  Nr.  126004.  Kl.  21. 

Die  Uoterbrechungsvorrichtung  an  dem  Au  ersehen 
Ext  rast  romapparat  wird  durch  eine  Arbeitsquelle  angc- 
trieben,  die  von  dem  die  Funkenstrecke  enthaltenden  Strom- 
kreis unabhängig  ist. 

Vorriehtiing  zum  Aoagleioben  der  durch  T emperatnrschwanknogen  verursachten  Fehler 
bei  registrirenden  Pegeln  und  ähnlichen  Apparaten.  A.  Petrolius  in  Helsingfors,  Fin- 
iand.  29.11.1900.  Nr.  123  673.  KL  42. 

Bei  registrirenden  Pegeln  und  ähnlichen  Apparaten,  bei  welchen  ein  die  Wasserstands- 
kur\e  aufzeichnender  Stift  durch  einen  Draht  mit  einem  Schwimmer  verbunden  ist,  wird  das 
den  Schwimmer  aufnehmende  Rohr  aus  demselben  Metall  hergcstellf,  wie  der  den  Schwimmer 
mit  der  Reglstrirvorrichtung  verbindende  Draht.  Von  einem  Zeichenstift,  der  an  diesem  Ruhr 
angebracht  ist,  wird  eine  die  Temporaturschwankungon  anzeigende  Kurve  auf  dem  Registrir- 
pnpier  gezogen,  welche  die  Reduzirung  der  Wasserstandskurvc  auf  den  richtigen  Wcrtli  er- 
möglicht. 


KontakUoltmeter.  P.  .Meyer  in  Berlin.  23.  2.  1901,  Nr.  126563. 

Kl.  21 

Dieses  Koutaktvoltmoter  mit  Dcprez-d'Arsonval  - Anord- 
nung besteht  aus  einem  flachgebogeneo  Stahlmagneton  a von 
Kingform  und  einem  flachen  Eisenkern  e von  gleichem  Quer- 
schnitt wie  der  Magnet,  der  diesen  Magnoiring  bis  auf  die  beiden 
cur  Bewegung  der  drehbaren  Spule  b nöthigen  Schlitze  voll- 
ständig scbliesst;  dabei  ist  der  Querschnitt  der  Magnetpole  und 
des  Eisenkernes  nur  wenig  grösser  als  die  Breite  der  Spule, 
um  die  Kraftlinien  an  der  Gebrauchestelle  zusammenzuziehcii 
und  die  langen  Scitcnnaclicu  der  drehbaren  Spule  für  den 
kleinen  Ausschlagwinkel  des  Gerätbos  in  ihrer  Wirkung  möglichst 
auszunutzen. 


Patentliste. 

Bis  zum  1.  September  1902. 

Klasse:  Anmeldaugen, 

21.  A.  8846.  Umschaltvorrichtung  für  .Motor- 
Zähler  mit  einspuligem,  beweglichem  .\ukor;  | 
Zu9.  z.  Pat.  Nr.l3l549.  Allg,  Elektrizitäts-  * 
Gesollscbaft,  Berlin.  9.  4.  02.  ^ 

H.  28  254.  Aufhängung  der  Drehspule  elek- 
trischer Messgoräthe.  Hartmann  & Braun, 
Frankfurt  a.  M.-Bockenheim.  3.  6.  02. 

D.  12  584.  Röntgenröhre.  F.  Dessauer, 
AschalTenburg.  28.  5.  02.  | 42. 

S.  14  639.  Elektrischer  Lüthkolbeii,  dessen 
Heizkörper  aus  einem  Gemisch  von  Leitern 
erster  und  zweiter  Klasse  hergestollt  ist. 
Pnrviilöo  Prerea  & Co.,  Paris.  23.  2.  01. 

P.  11856.  Einrichtung  für  Fiinkentolegraphio, 
um  die  Zeichen  nach  bestimmten  Richtungen 
auszuschliesaen.  Prof.  Braun’s  Tele- 
graphie, Q.  m.  b,  H..  Hamburg.  1.  9,  00. 


I M.  16993.  VcrfahrenzurFenispannungsmessung 
^ durch  Herstellung  eines  Miniaturbildos.  R. 
D.  Mershon,  New  York.  lu.  7.  99. 

B.  31  292.  Stromunterbroehor.  R.  Buhmund 
J.  Ziegler,  Wien.  19.  3.  02. 

St.  7218.  Verfahren  zur  Beatiminung  dos  Gas- 
drucks in  Glühlampen.  J.  Stark,  GCttingcn. 
30.  10.  01. 

A.  8598.  Verfahren  zum  Abstimmen  versebie- 
dener  funkentelegraphischer  Stationen  auf 
eine  und  dieselbe  Wellenlänge.  Allg.  Blek- 
trizitäts-Geaellschaft,  Berlin.  31.12.01. 
S.  15  553.  Spiegclapparat  zum  Messen  der 
Zusammendrückung  bezw.  Ausdehnung  von 
Körpern  bei  Prubcbelustungeii.  F.  Süss, 
Budapest.  18.  10.  01. 

H.  27  777.  FeinmesskaUber  mit  Minimal-  und 
.Maximalbolzen.  R.  Hundhausou,  Berlin. 
18.  3.  02. 

Sch.  17  472.  Ein  aus  Dynamumasebine  und 
Strommesser  bestebenUer  Umdrehungsgo- 


Dir  ‘ by  Go 


J80 

schwindigkoits-MeBRor.  K.  Schuchhardt, 
Berlin.  2<».  6.  Ol. 

B.  28  743.  Drebbaroroeter.  K.  Bornomann, 
OjVttingen.  2.  3.  Ol. 

K.  22  769.  Logarithmiachor  KechenRchiehor. 

K.  Krön,  (jolzorn  LS.  24.  2.  02. 

H.  27186.  Fadcnkroiu.  K.  Hein,  Hannover. 
13.  12.  01. 

H.  27190.  Feldmeasinetrument  mit  lOabarcr  Be- 
festigung der  Horizontalwinkclskale  und  des 
sugehbrigen  Zeigers.  Derselbe.  14. 12.01. 
H.  27  148.  Feldmeesiastrument  mit  Höhenkreis. 
Derselbe.  6.  12.  01. 

Sch.  17  226.  Uegistrirvorrichtung  für  Go- 
schwindigkeitsmesser  zur  Angabe  von  Ueber- 
schreituiigen  beliebig  einstellbarerOeschwin- 
digkeitsgrenzen.  .M.  G.  Sch  inke,  Milwaukee. 
27.  4.  01. 

F.  12817.  Geschwindigkeitsanzeiger  mit  einem 
ansteigend  belustoten  Schwungmassenregler. 
P.  Polikeit,  Drosden-A.  6.  8 01- 
A.  6502.  Vorrichtung  zum  Anzeigen  und  Auf- 
zeichnen  des  Ergebnisses  einer  durch  Ab* 
Sorption  ausgefUhrten  Gasnnaiyse;  Zus.  z. 
Pat.  Nr.  100362.  M.  Arndt,  Aachen.  17.6.99. 
74.  F.  15  854.  Vorrichtung  zur  elektrischen 
FernUbertragung  von  Koropassstellungen. 
B.  Freese,  Delmenhorst.  25.  1.  02. 
Ertheilangen. 

4.  .Nr.  135  529.  Bunaenrohr,  in  welches  ein 
schraubenförmig  gewundener  Metallstreifen 
oingesotzt  ist.  C.  Ph.  Ehinann,  Manchester. 
21.  9.  01. 

7.  Nr.  135  547.  Verfahren  zur  Herstellung  von 
Federzirkeln.  G.  Schoenner,  Nürnberg. 
8.  9.  01. 

21.  Nr.  134  746.  Fritter  für  Telegraphie  milteta 
Hertz'scher  Wellen.  0.  Rochefort,  Paris. 
23.  2.  01. 

Nr.  134  781.  Abstimmspulen  für  Kunkentele* 
graphie  mit  veränderlicher  Windungszahl. 
Altg.  ElektrizitätS'GeseltschafL Berlin. 

13.  3.  02. 

Nr.  134  785.  Ein  aus  einer  schwachen  Wider* 
standespirale  gebildeter  Regelungswider* 
stand.  H.  Roman ^.Charlottenburg.  20.10.01. 
Nr.  134 995.  Polarisirtos  Relais.  A.  L.  Shepard, 
London.  10.  1.  01. 

Nr.  185  010.  Verfahren  zur  Herstellung  elek- 
trischer Lumpen  mit  eingeschlussonem, 
dampf'  oder  gasförmigem,  leuchtendem 
Leiter.  P.  C.  Howitt,  New  York.  26.6.00. 
Nr.  135  403-  Gesprächsträger  für  Tolcphono- 
graphen,  welche  nach  dem  System  Poulseo 
arbeiten.  V.  Poulsen,  Kopenhagen.  14.8  01. 
Nr.  135717.  Elektrodynamometer.  Hartmann 
& Braun,  Frankfurt  a.  M.*Bockouheim. 
17.  9.  01. 


0«Btseh« 
M*ehAaik«r'Zts. 

Nr,  135  718.  Regiatrirvorrichtung  zum  MeMon 
elektrischer  Energie.  J.D.  Kol!ey,Now  York. 
10.  12.  01. 

Nr.  135  719.  Hitzdrabtleistungsmesser.  K 
Bauch,  Potsdam.  25.  12.  01. 

Nr.  135  720.  Anordnung  zur  Messung  der  watt- 
losen  Komponente  eines  Wechselstromes. 
O.  8.  Bragstad  und  J.  L.  la  Cour,  Karls- 
ruhe. 16.  3.  02. 

Nr.  135  735.  Induktions-Wcchselstromzählor 
nach  Ferrnris'schcm  Prinzip.  O.  T.  Blathy, 
Budapest.  24.  12.  01. 

Nr.  135  736.  Uitzdrahtmeasgcräth.  Dr.  Paul 
Meyer  A.-G.,  Berliu.  3.  11.  00. 

Nr.  135  713.  Selbatthätiger  Gesprächszähler. 
J.  H.  Meyer,  Magdeburg.  30.  8.  00. 

82«  Nr.  134  762.  Verfahren  zur  Entfernung  dos 
Metallbclags  und  des  Bchutzacstrichs  von 
Spiegeln  innerhalb  von  einer  Zeichnung 
entsprechenden  Umrissen.  E.  Wagnorund 
G.  Lorenz,  W'ion.  15.  1.  01. 

42.  Nr.  134  712.  Vorrichtung  zum  Messen  und 
Anzeigeu  von  Umdrehungsgeschwindigkeiten 
ouf  optischem  Wege.  H.  Frahm,  Hamburg. 
27.  3.  01. 

Nr.  134  837.  Entfernungsmesser  mit  einem 

festen  und  einem  stellbaren  Spiegel.  F. 
Schneider,  Fulda.  20.  12.  01. 

Nr.  134  839.  Lotb  für  Tiofmessungen  mit  einem 
im  Lothkörpor  beweglichen  Stempel.  B. 
Krumhoff,  Sontra,  Hessen.  17  1.  02. 

Nr.  134  845.  Verfahren  zur  Graduirung  von 
Manometeru.  K.  Skutsch,  Clmrlottenburg. 
4.  1.  01. 

Nr.  135  183.  Vorrichtung  zum  Zeichiieu  von 
Spirallinien.  E.  Spies  seu.,  Remscheid. 
22.  9.  01. 

Nr.  135  060.  Neigungswaage  mit  senkrecht 
rolleiulerGewicbtsroIle.  Vägfabriks  Ak  tie* 
bolaget  Stathmos,  Stockholm.  22  11.  OL 

Nr.  136362.  Hülfsmittol  zur  Beseitigung  bozw. 
Verminderung  derZononfelüer  indioptriseben 
Systemen  positiver  Brennweite.  C.  P.  Uoerz, 
Friedenau  b.  Berlin.  5.  3.  01. 

Nr.  135  064.  Thermoelektrisches  Pyrometer. 
C.  Föry,  Paris.  13.  6.  01, 

Nr.  135  742.  Chromatisch,  sphärisch  und  astig- 
matisch korrigirtes  Dreiüusenobjcktiv.  K. 
Arbeit,  Wetzlar,  21.  2.  01. 

48.  Nr.  134  737.  Verfahren  zur  Herstellung  eines 
.Metallüberzuges  auf  Aluaiiuium.  H.  Jäger, 
Lüdenscheid.  11.  5.  00. 

Nr.  134  738  Verfahren  zur  Metallisiruug  be- 
liebig gestellter  Unterlagen  durch  Ueber- 
ziobeu  bezw.  Tränken  mit  Losungen  von 
Verbindungen  der  Platinmetalle  und  des 
Goldes.  R.  Laughans,  Berlin.  19.  11.  99. 


PQr  R«4sktioQ  T«raaiwortlicb:  A.  Blascbk«  la  Bsrlla  W. 

Verlag  TOD  Jallea  Sprlager  la  Barlia  N.  — Dniok  tob  Bmll  Drajsrla  Barlla  SW. 


PatentUst«. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitsobrift  für  Inatrumentenkunde 

BAd 

Organ  für  die  gesammte  Olasinstrumenten  - Induatrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  BIsechke,  Berlin  W.,  An  der  Apoetelkircbe  7b. 

Nr.  19.  1.  Oktober.  1902. 

Haehdmok  sor  mit  eenehmlrniic  der  Bedsktlen  reftattst  


e 1*  1 c li  t 

Ober  die  bisherigen 

a,  a.  s 8 n a.  h m e n de»  'V  o r » t a a d e » 

gegenüber  dem 

Entwurf  eines  Zolltarif -Gesetzes. 

KrstaUet  voto 

Vorsitzenden  der  D.  Q.  f.  M.  u.  O. , Dr.  H.  Krüss, 

«nf  dem 

XIII.  Deutschen  Mechanikertage  in  Halle  a.  S.  am  15.  August  1902. 

{S<-klm$.) 

II.  Gutachteu 

ddi  Vereins  Deotscher  GltsioBtraineiiten-Fibriktoten  lu 
Position  757  der  neuen  Zolltarif-Vurlsge. 

Das  im  Vorstehenden  Uber  PrazUonsinatrumente  der  Mechanik  und  Optik  Gesagte  gilt 
im  Wesentlichen  auch  für  die  in  den  zahlreichen  Glas-Blasercion  und  -Fabriken  Deutschlands, 
namentlich  in  Thüringen,  hergestollton  Glaslnstrumcnte  zu  wissenschaftlichen,  technischen  und 
anderen  Zwecken.  Diese  sind  in  dem  neuen  Zolltarif  überhaupt  nicht  genannt,  obachon  dieser 
Industriezweig  tausenden  von  Personen  sowohl  in  Betrieben  als  in  der  Hausindustrie  Beschäf- 
tigung giebt.  ln  diesen  Instrumenten  wird  jübrüch  für  mindestens  8 Millionen  M.  produzirt, 
von  denen  der  Hauptwerth  auf  Arbeitslohn  entfallt.  Auch  von  diesen  Instrumenten  gehen  mehr 
als  Vb  >^ach  dem  Auslände,  wahrend  ein  nennensworther  Import  überhaupt  nicht  stattfindet 
Aus  denselben  Gründen,  die  für  die  Feinmechanik  angeführt  sind,  wünschen  die  Fabrikanten 
von  Glasinstrumenten  möglichst  Zollfreiheit  für  ihre  Erzeugnisse,  einmal  um  den  Unannehmlich- 
keiten beim  Eingang  der  hier  sehr  bAuiig  vorkummendeu  Keparatureii  und  Rücksendungen  aus 
dem  Auslande  zu  entgehen,  dann  aber  hauptsächlich,  um  KeprosBalien  dos  Auslandes  zu  ver- 
hüten, die  ihre  Exportindustrie  empfindlich  schüdigen  würden.  Um  W'iederholungen  zu  ver- 
meiden, sei  hier  auch  auf  die  auf  der  folgenden  Seite  unter  Position  891  gemachten  Darlegungen 
verwiesen,  welche  in  jeder  Hinsicht  auch  auf  die  Glasinstrumonten-Industrie  zutreü’en.  Betont 
sei  aber  auch  an  dieser  Stelle,  dass  hohe  AuslandszOlle  auch  bei  der  Glasinstnimenton-Industrie 
eine  iheilweise  Verpflanzung  ins  Ausland  nach  sich  ziehen  würden.  Anfhngo  hierfür  sind  in  den 
Vereinigten  Staaten,  Russland  und  Oesterreich  gemacht  zum  Thoil  unter  Unterstützung  der 
betrefTcndcn  Hegiorungon.  Der  enorm  hohe  EingangszoU  der  Vereinigten  Staaten  von  Nord- 
amerika seit  Inkrafttreten  der  Me.  Kinley-Biü  hat  z.  B.  der  deutschen  Glasinstrumenten-Industrie 
schon  sehr  empfindliche  Einbiisse  verursacht  und  eine  bereits  recht  beträchtliche  Erstarkung 
der  durch  HinUberzlohen  deutscher  Glasinstrumenten-Machor  drüben  entstandenen  Konkurrenz 
begünstigt.  Die  Glasinstnimcnten-Fabrlkanton  haben  daher  das  grösste  Interesse  daran,  dass 
die  z.  Z.  in  verschiedenen  Ländern  bestehende  Zollfroihoit  erhalten  bleibt  bezw.  in  anderen  die 
für  ihre  Instriimento  bestehenden  Zölle  ermflssigt  bezw'.  aufgehoben  werden.  Es  ist  dies  gerade- 
zu eine  Lebensfrage  für  die  Industrie,  welche  anders  den  hohen  Stand,  den  sie  augeubiicklich 
einnimmt,  unbedingt  nicht  aufrecht  zu  erhalten  vermöchte,  besonders  da  sie  den  ausländischen 
Abnehmern  durch  Herabsetzung  der  bereits  sehr  gesunkenen  Verkaufspreise  keine  Entschädigung 
für  eventuelle  höhere  Zölle  bieten  könnte. 

Ferner  wünschen  die  Glasiiistrumenton-Fabrikanten,  dass  ihre  Erzeugnisse  entsprechend 
der  Bedeutung  ihres  Industriezweiges  im  neuen  Zolltarif  näher  präzlsirt  werden.  Diese  Präzi- 


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182 


Bericht  Ober  die  Mauenfthmeo  dee  Vorctaodee  fegeoOber  dem  Zoliterif-Entwurf. 


Deoteebe 

Meehaalker-Zt«. 


sirung  erscheint  wüuschensworth,  um  den  deutschen  Zollbeamten  beim  Eingang  von  Reparaturen 
und  Rücksendungen  die  Indentißzining  zu  erleichteni,  besonders  aber  ist  sie  wichtig,  um  den 
deutschen  Zolltarif  bei  spateren  Vertragsverbandlungon  mit  anderen  Landern  als  Unterlage  zu 
benutzen  und  die  auf  Grund  derselben  fQr  die  deutache  Olaainstrumenten-Industrie  unerlOaslichen 
Zoll-Ermassigungen  bezw.  -Befreiungen  in  anderen  Ländern  zu  erlangen. 

Demnach  stellt  der  Verein  Deutscher  Glasinstrumenten-Pabrikanten,  welcher  der  Gesell- 
Schaft  für  Mechanik  und  Optik  als  Zweigveroin  angehOrt  und  fQr  sich  etwa  100  Firmen  vertritt, 
die  Bitte: 

die  im  Änichluu  an  die  FosiHonen  der  Oeaeüeehaft  für  Mechanik  und  Optik  unter 
, VIII  a—f  [tiehe  AnlageY)  aufgeführien  InetrumenU  vom  Zoll  völUg  ru  befreien. 

Bollte  Werth  darauf  gelegt  werden,  die  Erzeugnisse  der  Glasinstrumenten-Industrie 
unter  Abschnitt  15,  Glas  und  Glaswaaren,  aufzufUhren,  so  konnten  dieselben  eventuell  an  Stelle 
des  jetzigen  Artikels  757  aufgeführt  werden,  dessen  Streichung  vou  der  Deutschen  Gesellschaft 
für  Mechanik  und  Optik  beantragt  ist. 

Verein  Deutsoher  Glasiustmmenten-Fabrikauten.  £.  V. 

Sitz  Ilmenau. 

Der  Vorsitzende : gez.  Bieler. 


III.  GaUchten 

zor  Stslloog  der  deoUcheii  Fsbrikaateo  nod  Exporteore 
TOD  PräzieioDiiDitrameDten  der  Mechaoik  Dod  Optik  lor 
DcaeD  ZolltarifToriage. 

Po»itioQ  f<ei. 

In  den  Motiven  ist  u.  A.  gesagt: 

^Unter  diesen  Waaren  befinden  sich  einige,  die  zur  Zeit  als  wissenschaftliche  Instrumente 
zollfrei  sind.  Die  Aufrechterhaltung  der  Zollfrelheit  der  wissenschaftlichen  und  auch  der  chirur- 
gischen Instrumente  erscheint  nicht  angezeigt,  weil  die  einheimische  Industrie,  deren  Leistungen 
als  allen  Ansprüchen  genügend  anerkannt  sind,  den  Bedarf  des  Inlandes  vollständig  zu  decken 
vermag,  dem  Wettbewerb  des  Auslandes  gegenüber  sich  aber  insofern  io  einer  ungünstigen 
Lage  befindet,  als  einzelne  der  von  ihr  verarbeiteten  RobstofTo  und  Halbfabrikate  durch  Zolle 
ihr  vertheuert  worden.“ 

Diese  Begründung  ist  in  keiner  Weise  zutreffend.  Der  Import  von  wissenschaftlichen 
Instrumenten  nach  Deutschland  ist  gänzlich  unbedeutend  und  von  einem  Wettbewerb  des  Aus- 
landes in  Deutschland  kann  daher  nicht  geredet  werden.  Die  Uobstoffe  zur  Herstellung 
wissenschaftlicher  Apparate  sind  in  erster  Linie  Messing,  ferner  Bisen  und  Holz,  die  im  Inland 
gekauft  werden.  Die  Bemerkung  „Rohstoffe  und  Halbfabrikate,  die  durch  Zölle  vertheuert 
werden“,  ist  daher  nicht  verständlich.  Abgesehen  hier\'on  ist  der  Materialwerth  bei  wissen- 
schaftlichen Apparaten  verschwindend  gering  gegenüber  dem  Arbeitslohn,  wie  bereits  unter 
Pos.  757  ausgefUhrt 

Wenn  daher  die  Vorlage,  wie  aus  den  obigen  Motiven  hervorzugehen  scheint,  die  deutsche 
Industrie  schützen  will,  so  ist  ein  deutscher  Zoll  hierfür  das  denkbar  schlechteste  Mittel.  Wie 
bereits  unter  Pos.  757  angeführt,  wird  der  grösste  Theil  der  in  Deutschland  verfertigten  wiesen- 
schafttichen  Apparate  exporllrt.  Hierbei  kommt  zu  statten,  dass  in  einer  grosseren  Anzahl  vou 
Ländern,  wie  Frankreich,  Belgien,  England,  unsere  lustnimente  zur  Zeit  zollfrei  cingehen,  in 
anderen  sind  die  Zölle  gering  (Schweiz  16  Frs.  für  100  kg^  Italien  80  Lire  für  100  kg).  Bs  ist 
daher  zu  befürchten,  dass  wenn  das  Ausland  die  deutschen,  dem  deutschen  Fabrikanten  absolut 
nutzlosen  Zolle  entsprechend  erwidert,  der  deutsche  Export  empfindlich  geschädigt  wird;  denn 
in  einer  Anzahl  dieser  Länder  befinden  sich  leistungsfähige  Konstrukteure,  mit  denen  der 
deutsche  Fabrikant  nur  bei  Zollfreiheit  erfolgreich  konkurriren  kann. 

Wesentlich  für  den  Export  ist  ferner,  dass  der  Rücksendung  von  Apparaten,  sei  es  zum 
Umtausch,  sei  es  zur  Reparatur,  in  Deutschland  keine  Schwierigkeiten  bereitet  werden,  denn 
ondenifalls  zieht  der  ausländische  Professor  es  vor,  sich  an  einen  Konstrukteur  seines  Landes 
zu  wenden.  Schon  unter  dem  jetzigen  Tarif  sind  die  Unbequemlichkeiten  bei  Reparatur- 
sendungen  aus  dem  Auslande  sehr  grosso;  es  sei  als  Beispiel  von  vielen  ein  Auszug  aus  dem 
Schreiben  eines  ausländischen  Professors  angeführt^).  Dieselben  werden  natürlich  noch  grOsscr 

*)  Vgl  Anm.  1 auf  S.  177. 

Four  ce  qui  regarde  kt  baromitret  et  aulret  petits  appareils  d reparer  que  je  vout  ai 
expidiee  il  y a longtemps,  nous  jouont  vraiment  de  m<dheur:  voilä  maintenant  ijue  la  douane  alle- 
mande  fait  toute  espice  de  di/ficulth,  allanl  mtme  jutgu’ä  demander  un  certi/icat  dorigine  pour  eet 


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H«n  10. 

I Oktober  itNiO. 


Bericht  Ober  die  MMsenabroen  dM  Voratandet  fegeoQber  dem  ZoIHaiif-Botwurf. 


183 


norden,  wenn  erst  ein  deutscher  Zoll  auf  den  bisher  zollfreien  wissenschaftlichen  Instrumenten 
ruht,  und  alsdann  die  meisten  ausländischen  Käufer  abschrecken. 

Wenn  die  deutsche  Fabrikation  wissenschaftlicher  Instruraonto  wirksam  geschützt 
werden  soll,  kann  dies  nur  geschehen,  wenn  diese  Instrumente  wie  bisher  in  Deutschland  zoll- 
frei eingehen  und  wenn  bei  Abschluss  von  Handelsvertrügen  dafür  gesorgt  wird,  dass  im  Aus- 
land die  bisherige  Zollfrelheit  erhalten  wird  bezw.  etwa  vorhandene  niedrige  Zollsätze  nicht 
weiter  erhöht  werden. 

Demgemäss  erneuern  wir  die  dringende  Bitte,  die  Position  891  aus  dem  Zolltarif  zu 
streichen  und  statt  dessen  unter  Artikel  19  des  Zolltarifs  (Vereebiedenos),  die  Positionen  I — VII 
der  Vorschläge  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik  cinzusetzen  und  die  unter 
la — d einscbl  sowie  unter  II  aufgeführten  wissenschaftlichen  Instrumente  vom  Zoll  gänzlich  zu 
befreien. 

Dieser  Eingabe  an  den  Reichstag  wurde  ein  Abdruck  der  Eingabe  unserer  Ge- 
sellschafl  vom  29.  Oktober  1900  an  den  Herrn  Staatssekretär  des  Innern  beigefügt  mit 
den  von  uns  gemachten  ausführlichen  Vorschlägen,  welche  sich  sowohl  auf  die  An- 
ordnung des  Zolltarifs  in  Bezug  auf  unsere  Erzeugnisse  als  auf  die  Zollsätze  selbst 
beziehen. 

Der  Erfolg  ist  wie  zu  erwarten  war,  zunächst  kein  grosser  gewesen.  In  ihrer 
90.  Sitzung  vom  24.  Juli  hat  die  Zolltarif-Kommission  wohl  den  Zoll  auf  rohes  optisches 
Glas  von  8 M.  auf  3 M.  für  100  leg  und  denjenigen  für  Brillengläser,  Lupen  u.  dgl. 
von  80  auf  60  M.  herabgesetzt,  dagegeu  den  mit  60  M.  vorgeschlagenen  Satz  für 
Mikroskope  belassen,  für  welche  wir  Zollfreiheit  gewünscht  hatten  und  von  denen  einer- 
seits ein  nennenswerther  Import  gar  nicht  stattfindet,  während  andererseits  unsere  sehr 
entwickelte  deutsche  Mikroskopfabrikation  eines  Zollsohutzes  gewiss  nicht  bedarf. 

In  der  99.  Sitzung  der  Zolltarif-Kommission  am  7.  August  haben  dagegen  unsere 
Wünsche  Gehör  gefunden.  Es  kam  dort  die  Pos.  891  zur  Berathung,  welche  bekanntlich 
Läutewerke,  Sprechmaschinen  u.  s.  w.  in  einem  grossen  Sammelposten  und  auch  fast 
alle  wissenschaftlichen  Instrumente  enthält;  alle  diese  Dinge  waren  im  Regierungs- 
entwurf mit  einem  Zoll  von  60  M.  für  100  ig  bedacht. 

Es  war  hauptsächlich  der  Abgeordnete  Gotheln,  welcher  beantragte,  die  wissen- 
schaftlichen Instrumente  aus  Pos.  891  herauszunebmen  und  ln  einem  besonderen  Ab- 
satz aufzuführen,  welcher  lautet: 

Astronomische,  geodätische,  nautische,  geophysikalische  und  meteorologische 
Instrumente,  Instnunente  für  Metrologie  und  Aichwesen,  kalorimetrische,  thermo- 
metrische  und  barometrische  Instrumente,  optische  Messinstrumente,  alle  diese 
soweit  nicht  anderweit  besonders  genannt,  Apparate  und  Modelle  für  Labora- 
torien und  Unterricht frei. 

Dieser  Antrag,  welcher  wörtlich  die  Ueberschriften  der  von  unserer  Gesellschaft 
gemachten  und  dem  Reichsamte  des  Innern  am  29.  Oktober  1900  eingereichten  Zu- 
sammenstellung enthält,  wurde  angenommen,  nachdem  der  Abgeordnete  Gothein  ihn 
mit  den  von  uns  gelieferten  Motiven  begründet  und  auch  die  Abgeordneten  Moiken- 
buhr,  Speck,  Dr.  Paasche  und  Graf  Kanitz  sich  dafür  ausgesprochen  hatten. 

Der  Regierungsvertreter  macht«;  sofort  darauf  aufmerksam,  dass  durch  diesen 
Beschluss  ein  Widerspruch  zu  dem  früheren  Beschlüsse  über  Pos.  751  herbeigeführt  werde. 
Es  betrifft  das  wesentlich  die  Mikroskope,  welche  damals  mit  einem  Zoll  von  60  M. 
belegt  wurden.  Das  lässt  sich  ja  aber  in  der  zweiten  Lesung  ausgleichen. 

So  dürfen  wir  erfreulicher  Weise  feststellen,  dass  unsere  jahrelangen  Bemühungen 
doch  noch  von  Erfolg  gekrönt  worden  sind.  Ob  der  Reiebstag  diesem  Beschlüsse  bei- 
treten und  ob  die  Reichsregierung  dem  ganzen  Zolltarifgesotz,  wie  cs  aus  der  Berathung 
des  Reichstages  hervorgehen  wird,  ihre  Zustimmung  geben  w ird,  das  liegt  natürlich  auf 
einem  ganz  anderen  Gebiete. 


appareiU  dont  la  plupart  datent  de  einquante  am  au  moini  et  gui  tau»  ä peu  prl»  »ant  de  provenanee 
frantaite.  Et  pui»,  je  ne  comprendt  guire  pourguoi  ton  an  ete  ain»i  de»  arlicle»  gui  nt  »ont  pa» 
de»tint»  ä re»trr  m AUemagne,  mai»  ä en  »ortir  aprit  rtparation. 

Si  von»  pouvez,  Montieur,  faire  gutigue  ehote  paur  aplanir  ce»  difßculU»  et  hCkUr  !e  voyage 
et  la  remwe  cn  (tat  de  ee»  quelgue»  inelrument»,  je  von»  en  lerai  reeonneueeant. 


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184 


Pr.  GrOtcmacbtri  Ntu«r«  TbtmoMatto. 


D«aUcb« 

M*ch«iilk«r‘Zif. 


Neuere  Thermostaten. 


Von  Dr  Fr.  Oiütsmaoher, 

Techolsctiea  HQlfurbsitcr  bei  der  PbfBik&llccb-TecbiiiscbeQ  RekhMDsUlt 

Ueber  mehrere  bei  der  PhysikallBch- Technischen  Reichsanslalt  Abth.  II  tu 
Thermometerprüfungen  verwendete  Thermostaten  sind  bereits  Mittbeilungen  ergangen. 
Im  Folgenden  soll  nun  des  Weiteren  Ober  einige  Abänderungen  und  Neuerungen  be- 
richtet werden. 


1.  Wasserhad. 


Zur  Vergleichung  von  Thermometern  mit  Xor- 
malinstrumcnten  bei  Temperaturen  bis  50“  war  bis 
vor  3 Jahren  nur  ein  älteres  Wasserbad ')  in  Gebrauch. 

Das  DurebrOhren  desselben  geschah  durch  eine  mit 
der  Hand  betriebene  Rotunde,  in  welcher  die  Thermo- 
meter mit  Federn  festgeklemmt  wurden.  Hei  einiger 
üebuDg  gelingt  es  leicht,  durch  Zugicssen  kleiner 
Mengen  Eiswassers  oder  durch  Regulirung  der  Dampf- 
tufuhr  in  den  Mantelraum  das  Had  in  Temperaturen 
bis  40“  längere  Zeit  auf  wenige  hundertstel  Grade 
konstant  zu  erhalten.  DarQber  hinaus  aber  bot  die 
Regulirung  Schwierigkeiten,  zumal  da  während  der 
Ablesung  das  Rühren  unterbrochen  werden  musste, 
wodurch  sich  leicht  Schichten  und  Strömungen  im 
Apparat  bilden  und  somit  verschieden  lange  Instru- 
mente ungleichen  Temperaturen  ausgesetzt  werden 
konnten.  Um  diesen  Uebelsländen  zu  entgehen,  w'urde 
nach  Vorgang  von  Rothe“),  welcher  für  Temperaturen 
bis  etwa  250“  einen  mit  elektrischer  Heiz-  und  Rühr- 
vorrichtung versehenen  Oelnpparat  konstruirt  hat,  in 
der  Werkstatt  der  Reicbsanstalt  ein  neues  Wasserhad 
angefertigt. 

Der  in  Fig.  1 abgebildete  Apparat“)  besteht 
wie  der  ältere  Apparat  aus  zwei  konzentrischen 
Kupferzylindern  mit  sechsseitigem  Glasaufsatz,  durch 
welchen  die  Thermometer  „ganz  eintauchend“  beob- 
achtet werden  können. 

Der  äussere,  mit  Filz  um- 
gebene Mantel  vermindert 
nicht  nur  wegen  der  ein- 
geschlossenen Luftschicht 
den  Wärmeverlust  des 
inneren  Zylinders,  sondern 
dient  auch  zum  schnelleren 
Anheizen  des  Bades,  in- 
dem wie  früher  wieder  in 
der  Nähe  des  Bodens  ein 
mit  Löchern  versehener 
Heizring  eingefOhrt  ist, 
durch  welchen  aus  einem 
kleinen  Siedekessel  Wasser- 
dampf in  den  Zwischen- 
raum geschickt  werden  kann.  Die  Dampfzufuhr  kann  durch  einen  Hahn  regulirt  werden, 
während  das  Kondenswasser  frei  in  ein  Gefäss  abläuft.  Der  innere,  l)is  22  l fassende 
Zylinder  wird  vortheilhaft  mit  dcstillirtem  Wasser  gefüllt,  welches  sich  einige  Wochen 


I)  H.  F.  Wiche,  Ueber  die  amtliche  Prüfung  von  Thermometern.  ZeiUchr.  f.  anal.  Chan. 
30.  S.  3.  im. 

=)  R.  Rothe,  ZtiUchr.  f.  InHrkie.  10.  8.  143.  1899. 

•)  Vgl.  IFusniscA.  Abhandl.  der  Phy».-Techn.  Seieheamtalt  3.  S S48.  1900. 


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H*n  19. 

I.  Oktober  1909. 


Pr.  Qrtttzmaehtr,  Neutra  Tbarmoatataa. 


186 


klar  erhalt,  wahrend  Leitungaw  asser  bald  trühe  wird  und  die  Genauigkeit  der  Ablesungen 
beeinträchtigt. 

Der  oben  angedeutete  Fortschritt  dieses  Apparates  besteht  in  seiner  elektrischen 
Heiz-  und  Rührvorrichtung.  Durch  drei  an  den  Aussenseiten  des  Apparates  angebrachte 
vertikale  Stangen  wird  eine  Traverse  gehalten,  an  welcher  ein  etwa  5,5  cm  weites 
Messingrohr  angeschraubt  ist,  dessen  unteres,  mit  einer  Brücke  versehenes  Ende  auf 
einem  am  Kesselboden  angelötheten  Zapfen  ruht.  Durch  dieses  Messingrohr  geht  die, 
oben  mit  einer  Schnurscheibe,  auf  der  unteren  Hälfte  mit  einer  kleinen  Schiffsschraube 
versehene  Achse  des  Rührwerks,  wahrend  um  die  untere  Hälfte  des  Jlessingrohres 
herum  die  Heizspirale  aufgewickelt  ist.  Zur  sicheren  Isolirung  des  umsponnenen 
Drahtes  gegen  das  Messingrohr  dienen  Glimmerblattchen  und  eine  Hage  Asbestpapier, 
die  Windungen  selbst  sind  bei  der  Wickelung  durch  eine  Naht  von  Heftzwirn  in  ihrer 
Lage  flxirt. 

lieber  dieses  Messingrohr  ist,  soweit  die  Heizspirale  reicht,  mittels  Ring- 
scheiben ein  etwas  weiteres  Messingrohr  gelöthet,  welches  nur  am  oberen  Ende  mit 
Ansatzröhreben  versehene  Oeffnungen  hat.  Aus  diesen  Röhrchen  treten  die  in  be- 
sonderen Glasröhrchen  steckenden  Stromzuführungsdrahte  heraus;  der  Hohlraum  zwischen 
beiden  Zylindern  ist  zur  weiteren  Isolirung  und  besseren  Warmeleltung  mit  Oel  ausgefttllt. 

Der  etwa  20  m lange  Heizdraht  aus  Konstantan  hat  einen  Durchmesser  von 
0,8  mm  und  einen  Widerstand  von  ungefähr  16  Ohm,  wodurch  bei  direktem  Anschluss 
an  die  Lichtleitung  von  110  Volt  Spannung  die  Temperatur  des  Wasserbades  auf  85“ 
konstant  gehalten  wird.  Die  Kegulirung  der  Temperaturen  von  20“  an  aufwärts 
geschieht  durch  einen  kleinen  Vorscbaltwiderstand.  Als  Beispiele  für  die  erreichbare 
Genauigkeit  mögen  2 Beobachtungsserien  vom  14.  September  1900  folgen,  deren  un- 
korrigirte  Ablesungen  bei  langsam  steigender  Temperatur  nur  mit  der  Lupe  ausgeführt 
wurden  und  also  noch  mit  Ablesefehlern  behaftet  sind.  Die  Reihenfolge  der  etwa 
10  Minuten  in  Anspruch  nehmenden  Ablesungen  jeder  Serie  ist  durch  die  Pfeilrichtung 
angedeutet. 


yorma/thermomettr 


AV.  ^^5 

270 

Hit 

ll4ß 

301 

39H 

694 

w 

297 

-*  70,166 

70,110 

70,062 

70,417 

70,215 

69,918 

70,145 

70,114 

70,42.8 

189 

116 

072 

448 

248 

917 

150 

112 

430  * 

206 

134 

093 

472 

268 

947 

158 

118 

438  — 

212 

148 

105 

490 

290 

978 

190 

153 

488 

234 

180 

122 

510 

308 

987 

200 

154 

490  — - 

240 

188 

135 

520 

320 

70,002 

216 

190 

511 

Mittel:  70,208 

70,116 

70,198 

70,481 

70,280 

69,958 

70,177 

70,110 

70,464 

-H-  80,030 

79,944 

79,985 

80,288 

80,110 

79,830 

80,045 

79,963 

80,302 

OS.*) 

989 

81,008 

305 

125 

850 

060 

982 

304 

087 

993 

015 

310 

140 

866 

081 

995 

315  . 

090 

80,002 

020 

318 

152 

888 

095 

80,008 

342 

110 

015 

048 

332 

168 

900 

106 

015 

350  «- 

-*  111 

017 

(KtO 

338 

168 

903 

106 

016 

350 

Mittel;  80,086 

79,993 

80,021 

80,315 

80,144 

79,873 

80,082 

79,997 

80,327 

Die  Beobachtungen  werden  nach  Möglichkeit  stets  bei  langsam  steigender 
Temperatur  ausgeführt,  um  gute  Kuppenbildung  zu  erzielen  und  die  gleichen  Ablese- 
fehler an  derselben  Skalenstelle  zu  vermeiden. 

Temperaturen  des  Wasserbades  über  85“  bis  95“  sind  leicht  dadurch  erzielt 
worden,  dass  wie  beim  Anheizen  noch  Wasserdampf  in  den  Mantelraum  geschickt  wurde. 
Ein  kleiner  Elektromotor  von  PS  treibt  die  oben  erwähnte  durch  den  Heizkörper 
gehende  Achse,  durch  deren  kleine  Schiffsschraube  das  erwärmte  Wasser  nicht  nur 
schnell  nach  unten  weiter  befördert,  sondern  auch  gleichzeitig  durchgertihrt  wird. 
Ausserhalb  des  Heizzylinders  uinspült  dieses  dann,  noch  mehrfach  durch  die  an  der 
Rotunde  angebrachten  Schaufeln  durchgerührt,  in  aufsleigendem  Strome  die  Thermo- 
metergefässe,  ohne  dass  es  jedoch  auf  seinem  Wege  noch  wesentlich  durch  den  Heiz- 


Digi'I?ed  by  Gi 


186 


Pr.  GrUtsmachtr,  Ntu«re  Tbmsottatta 


0«aUeh« 

M«chanlltef-gt|t. 


körper  erwflrmt  werden  kann.  Um  diesen  ist  nflmlich  zur  Verhütung  direkter  Erhitzung 
der  Thermometer  noch  ein  weiteres,  oben  und  unten  offenes  Rohr  gesteckt,  in  dem  die 
erwärmte  Wassersäuie  durch  den  aufsteigenden  Strom  sofort  nach  oben  fortgespüit  wird. 

Von  hier  aus  wird  sie  mit  dem  übrigen  an  die  Oberfläche  gelangten  Wasser  von 
der  Turbine  durch  den  bis  einige  Centimeter  unterhaib  des  Wasserniveaus  hinab- 
reichenden Spait  des  Messingrohres  wieder  in  den  Heizkörper  hinabgesogen. 

Der  Einschalter  des  Motors  und  die  Vorschaitwiderslände  für  drei  verschiedene 
Oeschwindigkeiten  sind  gleich  am  Apparatentische  angebracht.  Die  mit  Ringscheibe 
und  kleinen  Rollen  auf  dem  oberen  Rande  des  Olasaufsatzes  eingehängte  Rotunde  kann 
mittels  Zahnrad-  und  Schnurübertragung  durch  die  auf  dem  Tische  angebrachte  Kurbel 
vorwärts  und  rückwärts  bewegt  werden,  sodass  die  in  Kleinmfedem  gehaltenen  Thermo- 
meter (bis  12  Stück)  zur  Ablesung  in  beliebiger  Richtung  nach  einander  an  dieselbe 
Stelle  vorgedreht  werden  können. 

Die  nutzbare  Höhe  de«  Apparates  beträgt  etwa  55  cm,  sodass  sie  auch  für  die 
längsten  gebräuchlichen  Xormalthermometer  ausreichen  dürfte.  Wegen  der  grossen 
erreichbaren  Temperaturkonstanz  hat  sich  dieser  Apparat  unter  Anderem  besonders  für 
die  mit  luftleeren  Qlashüllen  umgebenen  und  somit  gegen  Wärmeleituiig  äusserst  un- 
empflndiichen  Insolations-  (Maximum-)  Thermometer  bewährt,  deren  Prüfung  sonst  sehr 
umständlich  war. 

2.  Thermostat  für  Siedeflüssigkeiten. 

Da  das  früher  benutzte  Wasserbad.  wie  vorhin  erwähnt,  nur  in  beschränktem 
Maasse  Verwendung  finden  konnte,  so  war  für  Temperaturen  über  50°  der  in  der 
Zeitschr.  f.  anal.  Chemie  a.  a.  0.  beschriebene 
Thermostat  für  die  an  gleicher  Stelle  mitgetheilten 
SiedeflOssigkeiten  in  Gebrauch.  Dieser  Apparat 
hat  sich  gut  bewährt,  wenn  die  b'lüsaigkeiten  neu  , , 
und  rein  waren.  Da  sich  jedoch  mehrere  der- 
selben bei  öfterem  Sieden  leicht  zersetzen  und  dann 
zu  unkonstantem  und  stossweisem  Sieden  Veran- 
lassung geben,  da  ferner  vortheilhaft  für  jede 
Flüssigkeit  ein  besonderer  Apparat  vorhanden  sein 
müsste,  so  war  das  neue  Wasserbad  und,  für  Tem- 
peraturen besonders  über  100°,  das  von  Mahlke 
konstruirte  Oel-*)  und  Salpeterbad  °j , sow  ie  das 
Rothe’sche  Palminbad*)  in  dieser  Beziehung  ein 
grosser  Fortschritt.  Immerhin  sind  solche  Thermo- 
staten für  Siedeflüssigkeiten  sehr  bequem,  wenn  es 
sich  nicht  um  Prüfungen  in  fortlaufenden  Tempe- 
raturstufen, sondern  nur  um  eine  schnelle  Kontrol- 
prüfung  eines  einzelnen  Temperaturpunktes  handelt. 

Diese  Apparate  sind  somit  keineswegs  überflüssig 
geworden,  jedoch  wurden  bei  Neuanfertigung  der- 
selben seit  einiger  Zeit  kleine  Abänderungen  ein- 
geführt (I'ig.  ll). 

Bei  dem  alten  Apparat  wurde  nämlich  der 
obere  Verschluss  durch  einen  einzigen  grossen  Kork 
bewirkt,  durch  welchen  die  Thermometer  in  das 
Dampfbad  eintauchten.  Dieser  Kork  musste  für 
Thermometer  von  anderem  Durchmesser  jedesmal 
durch  einen  neuen  ersetzt  werden,  ausserdem 
trocknete  er  bei  seiner  Grösse  in  höheren  Tempera- 
turen leicht  derart  zusammen,  dass  er  zu  unliebsamen  Undichtheiten  Veranlassung  gab. 
Der  grosse  Kork  wurde  deshalb  durch  einen  Metaildeckel  ersetzt,  welcher  mit  einem  am 
oberen  Rande  des  äusseren  Zylinders  hart  angelötheten  Ringe  durch  8 Schrauben  fest  ver- 

*)  A.  Mahlke,  Ein  Thermostat  für  Temperaturen  zwischen  50  und  300».  Zeitstkr.  f. 
Irutrkde.  1-t.  S.  197.  1893. 

»1  Derselbe,  Ueber  einen  Therniometervergleichungsapparat  u.s.w.  Dieselbe  Zeitschr.  14, 
S.  73.  1894. 

*1  Vgl.  S.  181.  Anm.  2. 


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Heft  19. 

1.  r>ktob«r  1902. 


Pr.  OrQlzmaeber,  N«u*r«  Themottateo.  — Varaloa«  und  PersooMinachrlcht«n. 


187 


schraubt  und  durch  einen  zwischengelegten  Asbeetring  abgedichtet  werden  kann.  Der 
anfangs  nur  aus  6 mm  starkem  Messingblech  gedrehte  Deckel  bat  7 etwa  14  mm 
weite,  etwas  konische  Löcher,  in  welchen  die  Thermometer  mit  passend  beschafften 
Korken  befestigt  werden.  Bei  der  geringen  Starke  des  Deckels  ragten  jedoch  diese 
(15  mm  hohen)  Korke,  wenn  sie  zum  Zwecke  des  dichten  Schliessens  fest  eingedrückt 
wurden,  mit  ihrem  unteren  Ende  etwas  in  den  Apparat  hinein.  Indem  sie  dann  bei 
höheren  Temperaturen  über  den  unteren  Rand  der  Löcher  hervorquollen  und  verkohlten 
und  schliesslich  beim  Herausziehen  aus  dem  Deckel  ubbröckelton,  verunreinigten  sie 
bald  die  Siedeflüssigkeit,  Es  wurde  deshalb  der  Deckel  durch  eine  kleinere,  in  den 
Apparat  bineinpassende,  hart  angelöthete  Scheibe  aus  gleichem  Material  mit  ent- 
sprechenden Löchern  verstärkt,  und  damit  der  erwähnte  Uebelstand  vollständig  gehoben. 

Ferner  hatte  der  alte  Apparat  nur  ein  aufsteigendes,  mit  Kückflusskühler  ver- 
sehenes Rohr,  welches  zum  Abdestilliren  der  leichteren  Bestandtheile  der  Siedeflüssig- 
keiten  und  zugleich  als  Ventil  dienen  sollte.  Da  aber  bei  unreinen  Flüssigkeiten  durch 
die  ungleichmassige  Kondensation  in  diesem  Ventilrohre  die  Oeffnung  mehr  oder 
weniger  verstopft  wurde,  so  trat  häufig  ein  stossweises  und  unregelmassiges  Sieden  ein. 
Dies  ist  dadurch  beseitigt  worden,  dass  an  das  aufsteigende  noch  ein  abwärts  gehendes 
Rohr  angesetzt  wurde,  welches  nun  den  Rückflusskühler  trügt  und  in  dem  Ausflussrohr 
des  Apparats  endigt.  Der  Ocffnungsquerschnitt  des  aufsteigenden  Rohres  wird  jetzt 
durch  kondensirende  Dampfe  nicht  mehr  in  erheblicher  Weise  beeinflusst,  da  die 
Kondensation  hauptsächlich  in  dem  absteigenden  Rohre  stattflndet.  Je  reichlicher 
dieselbe  eintiitt,  um  so  vortheilhafter  ist  es  sogar,  denn  dadurch  entsteht  ein  Strömen 
des  Dampfes  und  der  Flüssigkeit,  und  es  wird  auch  ein  Siedeverzug  der  letzteren  ver- 
hindert. Dass  aus  dem  KUblrohre  kalte  Flüssigkeit  in  die  siedende  Flüssigkeit  fliesst, 
kommt  nicht  in  Betracht,  da  der  L’ebergang  allmählich  durch  das  heisse  Abflussrohr 
stattflndet  und  die  SiedeflUssigkeit  am  Kesselboden  an  sich  überhitzt  ist. 

Damit  eich  nicht  etwa  KondensHüssigkeit  schon  am  unteren  Ende  des  Mantel- 
raumes festsetzt,  was  die  Reinigung  des  Apparats  erschweren  würde,  ist  der  Kessel 
nach  der  Seite  der  Rohre  zu  etwa  1 cm  niedriger,  sodass  also  etwaige  Flüssigkeit  stets 
bequem  ablüuft. 

Zur  besseren  Ausnützung  der  Flammengase  ist  der  Apparat  schliesslich  mit  einem 
asbestbekleideten  Mantel  aus  Eisenblech  umgeben. 

Man  heizt  den  Apparat  vortbeilhaft  so  an,  dass  bei  passend  regulirter  Flamme 
die  leichteren  Bestandtheile  bezw.  Zersetzungsprodukte  der  Siedeflüssigkeit  in  langsamen 
Tropfen  durch  den  oberhalb  des  Kühlrohres  befindlichen  Ansatzstutzen  in  die  Vorlage 
flberdestilliren,  und  dann  erst  wird  die  Kühlung  angesetzt.  Es  darf  also  vorher  auch 
kein  Wasser  im  Kühlrohre  sein,  da  sonst  das  nöthigo  Abdestilliren  und  damit  das 
spätere  ruhige  Sieden  der  Flüssigkeit  verhindert  wird. 

(Fortatlzunff  folgt.) 


Vereins*  und  Personennachriohien. 


MitgliederverzeichiuBS. 
ln  der  Zeit  vom  1.  Juli  bis  zum  30.  Sep- 
tember d.  J.  sind  folgende  Veränderungen 
bekannt  geworden; 

A.  Neue  Mitglieder: 

Franz  Bruder,  Mechaniker  und  Optiker; 

Heidelberg,  Hauptstr.  90.  Hptv. 

G.  Gehricke,  Mechaniker  und  Optiker; 

Jena,  Johannisstr.  15.  Hptv. 

Richard  Geith,  Mech.  Werkstatt  und 
Telegraphen  - Bauanstalt;  Breslau  II, 
Tauentzienstr.  56  b,  Hptv. 

Rob.  Möller,  Glasinstrumenten -Fabrik; 
Gera  (Gotha).  Ilm. 

Dr.  Siebert  & Kühn,  Glasinstrumenten- 
Fabrik;  Cassel,  Hohenzollemstr.  4.  Ilm, 
C.  Staschen,  Glasinstrumenten-Fabrik; 
Mellenbach  (Thür.).  Um. 


B.  Ausgesehieden: 

Paul  Gebhardt;  Berlin  f. 

Möller  & Schorr;  Dörrberg. 

P.  Röthling;  Halle  f. 

O.  Thiel;  Roda. 

C.  Aenderungen  in  den  Adressen: 

11.  Boas;  Fabrik:  O 27,  Krautstr.  52 
(Wohnung  wie  bisher). 

W.  Lindt;  Deutsch-Wilmersdorf,  Bruch- 
salstr.  6. 

Prof.  Dr.  0.  Lummer;  W .50,  Nürnberger 
Platz  1. 

E.  Petltpierro;  W 8,  Charlottenstr.  33a. 
H.  Remane;  Bure.au:  SW  13,  Alte 

Jakobstr,  139  (Wohnung  wie  bisher). 


Digitized  by  Gothic 


188 


Verflog'  UAd  P«rgon«noachrkbt*n.  — Kklimg  Mitth«Uuog«ii. 


Dgalache 


Am  1.  d.  M.  feiern  die  Herren  O. 
Himmler  • Berlin,  F.  A.  Iliotze  • Berlin 
und  O.  Rodenstock-Münebeu  das  25*jäh- 
rige  Jubiläum  ihrer  Werketütten. 

Ferner  kann  Hr.  Robert  llacnschf 
ein  Neffe  und  Schüler  unseres  unvergess- 
lichen Hermann  Haensch,  an  diesem 
Tage  auf  eine  25-jJlhrige  Thatigkeil  bei 
der  Firma  E.  Petitpierre  zurückblicken. 

Den  Jubilaren  seien  auch  an  dieser 
Stelle  die  herzlichsten  Glückwünsche  aus- 
gesprochen. 

D.  G.  f.  M.  u.  O.  Abth.  Berlin  E.  V. 

Sitzung  vom  23.  September  1902.  Vor- 
sitzender: Hr.  W.  Handke. 

Der  Vorsitzende  begrUast  die  Mitglieder 
anlässlich  des  Begiuns  der  Vereinsthatigkeit 
nach  den  Ferien  und  fordert  sie  zu  reger  Mit- 
arbeit auf;  sodann  erinnert  er  nn  den  70.  Ge- 
burtstag von  Hr.  F.  Brnecke  und  an  den  Ver- 
lust, den  die  D.  O.  durch  den  Tod  von  Hr.  P. 
Gebhardt  erlitten  hat;  die  Versammlung  ehrt 
das  Andenken  des  Verstorbenen  durch  Erheben 
von  den  Sitzen. 

Hierauf  erstattet  der  Vorsitzende  einen 
kurzen  Bericht  über  den  XIII.  Mochanlkertag 
in  Hallo  und  macht  Mittheilung  Uber  einige 
Verfügungen  desHandolsministers  und  der  Hand- 
werkskammer Berlin.  1)  Der  Handelsminister 
hat  es  aLs  unzulässig  erkl&rt,  dass  der  von  dem 
H.-K.  ausgearbeitete  Lehrvertrag  obligatorisch 
für  alle  Betriebe  vorgeschrieben  werde;  viel- 
mehr müsse  Gelegenheit  geboten  werden,  dass 
die  persönlichen  Wünsche  derVertragschliessen- 
don  und  die  Eigenheiten  der  einzelnen  Gewerbe 
zum  Ausdruck  kommen.  (Hierdurch  ist  den 
Bestrebungen  der  D.  G.,  unseren  eigenen  Lehr- 
vertrag zur  Geltung  zu  bringen,  der  Boden 
geebnet.)  2)  Der  Lehrherr  ist  gemAss  § 131  c der 
Gewerbe- Ordnung  verpflichtet,  den  Lehrling 
zum  Ablegen  der  Gebülfenprüfung  anzuhalton; 
^luwiderhandeln  wird  in  § 148,9  der  ü.-O.  mit 
Geldstrafe  bis  l&O  M-  ev.  Haft  bedroht  und 
von  der  U.-K,  nachdrUcklicbst  verfolgt  werden. 
3)  In  Fabriken  ausgebildoto  Lehrlinge  dürfen  von 
den  Ausschüssen  der  H.-K.  zur  Prüfung  zugelassen 
werden;  Jedoch  können,  w’onn  dadurch  grössere 
Unkosten  entstehen,  von  solchen  Lehrlingen 
auch  höhere  Gebühren  erhoben  werden;  wenn 
Fabrikanten,  die  ja  der  H.-K.  nicht  unterstehen, 
einen  eigenen  l’rUfungsausschuss  einrichten, 
so  kann  dessen  Prüfungszeugniss  nicht  die  aus 
dem  Bestehen  der  GohülfenprOfung  vor  der 
H.-K.  gesetzlich  folgenden  Vortheile  gewahren. 
3)  Dio  H.-K.  Berlin  hMt  einen  Lehr\'ertrag 
zwischen  Vater  und  Sohn  zwar  nicht  für  er- 
forderlich: da  aber  erforderlich  ist,  dass  der 
Vater  und  der  Sohn  der  H.-K.  gegenüber 
dokuinentirt,  dass  ein  Lehrvertrag  vorliegt,  so 


hat  die  H.-K.  einen  Vertrag  ausgearbeitet,  der 
vom  OborprAsidenton  genehmigt  worden  Ut  (zu 
beziehen  von  Liobheit  & Thiesen,  Berlin, 
Niederwollatr.  15).  4)  Die  An-  und  Abmeldung 
von  Lehrlingen  bei  Beginn  und  Endo  der  Lehrzeit 
lat  obligatorisch;  VersAumnisse  werden  mit  Geld- 
strafe belegt.  5)  Die  H.-K.  Berlin  hat  für  das 
Mechanikergewerbe  eine  Lehrzeit  von  4 Jahren 
beschlossen.  €)  Den  Beauftragten  der  Prüfungs- 
ausschüsse ist  der  Zutritt  zur  Werkstatt  behufs 
Beaufsichtigung  von  Prüflingen  zu  gestatten; 
im  Weigerungsfälle  treten  Geldstrafen  ein. 

Am  11.  November  d.  J.  wird  die  Abth.  Berlin 
das  Fest  ihres  25-jAhrigen  Bestehens  feiern. 

Bl 


Kleinere  Miitheilungen. 

Der  Zolltarif  la  der  zweiten  Leeang. 

Die  ZolltarifkommisEion  hat  am  26.  Sept. 
in  der  107.  SiUung  zwei  wichtige  Beschlösse 
mit  Bezug  auf  die  wissenschaftlichen  Instru- 
mente gefasst. 

1.  Der  Zoll  auf  Mikroskope  (Pos.  757), 
der  in  erster  Lesung  auf  60  M.  per  100  kg 
festgesetzt  worden  war,  ist  aufgehoben 
worden.  (Antrag  Antrick  u.  Gen.) 

2.  Die  Zollfrelheit  auf  wissenschaftliche 
Instrumente  (Pos.  891),  wie  sie  bereits  in 
erster  Lesung  unter  Aufführung  der  In- 
strumentengattungen beschlossen  worden 
war,  ist  beibehalten  worden,  jedoch  wurde 
dafür  jetzt  folgende  Passung  gewählt: 

Chirurgische  Instrumente,  die  zur 
Ausführung  von  chirurgischen  Ope- 
rationen unmittelbar  dienen,  sowie 
astronomische,  optische, mathematische, 
chemische  und  physikalische  Instru- 
mente, dio  ausschliesslich  wissenschaft- 
lichen Untersuchungen  dienen  und  nicht 
Gegenstand  des  allgemeinen  oder  des 
gewerblichen  Gebrauches  sind,  werden 
zollfrei  zugelassen.  (Antrag  Spahn.) 


Die  Lehrwerkstatt  des  sISdtlsctaen  Ge* 
Werbesaales  zu  Berlin  fOr  Mechaniker. 

0.,  Strassmannstr.  6. 

Dio  Lehrwerkstatt,  eine  AbtbeilungO  des 
Berliner  Gewerbesaales,  soll  Gelegenheit  geben, 
nacA  beetidettr  lAhrzeit  dio  praktischen  Kennt- 
nisse und  Fertigkeiten  zu  erweitern  und  zu 
vervollkommnen. 

Es  wird  jüngeren,  wie  auch  den  schon  langer 
arbeitenden  Mechanikergehttlfen,  die  einige 
Monate  ohne  andere  Beschäftigung  auf  ihre 
praktische  Weilcrhildung  verwenden  können, 
die  .Möglichkeit  geboten,  sich  zu  spaterem 

1)  Diese  umfasst  auch  Lehrwerkstätten  für 
.Maschinenbauer  und  Kunstschmiede. 


DkV:  -“M'' 


Kltloer«  MitihcUungaD. 


189 


Haft  19. 

I.  Oktnbor  1909. 

eigenen  Gebrauch  muBtergUltige  Werkzeuge 
herzustellen  und  eich  mit  modernen  Werkzeug- 
maachinen,  auagerUetet  mit  PrftzLsionsapparaten 
aller  Art,  sowie  mit  sonstigen  Werketattaein- 
richtungen  und  Werkzeugen  vertraut  zu  machen. 

In  Form  von  WorkstatUunterricht  und  Vor- 
trag werden  wöchentlich  in  bestimmten  Stunden 
Erklärungen  gegeben  aus  der  Materialienkunde, 
Werkzeuglehro,  Werkstattmathematik  und  an- 
deren Abschnitten  der  Technologie. 

Die  Unterrichtsmittel  und  Werkzeuge  werden 
sUmmtlich  von  der  Anstalt  gestellt 

Die  hergestellten  Werkzeuge  und  Workzeug- 
vorrichtungen  — aber  auch  andere  Arbeiten  — 
können  gegen  Erstattung  des  Preises  der  Roh* 
materinlien  von  den  Theilnebmcrn  erworben 
werden. 

Die  Erzeugnisse  sollen  ferner  als  Modelle 
fOr  die  130  Abend-  und  Sonntagsklaascn  des 
Gcwerbosaalea  und  der  Maschinonbauachule 
verwendet  werden,  eveniueU  auch  für  auncäriige 
Schulen.  Es  soll  nncA  MügUchkeii  Konkurrenz 
gegen  hiesige  Werkstätten  vermieden  und  nicht 
noch  Aussen  verkauft  werden. 

Die  Kurse  dauern  10  Wochen  mit  rd.  480 
Arbeitsstunden,  die  tägliche  Arbeitszeit  beträgt 
8 Stunden,  von  8 bis  12  und  2 bis  6 Uhr  im 
Winter,  von  7 bis  12  und  2 bis  5 Uhr  im 
Sommer.  Die  Kurse  beginnen  im  Januar,  April, 
August  und  Oktober,  im  laufenden  Jahre  am 
14.  Oktober.  Dio  Aufnahme  kann  auf  Wunsch 
für  zwei  oder  mehrere  auf  einander  folgende 
Kurse  erfolgen. 

Aufnahmebedingung  ist  regelrechte  Lehrzeit, 
die  im  allgemeinen  nicht  unter  3 Jahre  betragen 
haben  soll,  und  gute  Volksschulbildung.  Bei 
höherer  Schulbildung  kann  eine  geringere  Lehr- 
zeit als  ausreichend  erachtet  worden. 

Das  bei  Beginn  des  Kursus  zu  entrichtende 
Lehrgeld  beträgt  20  M.  und  kann  hoi  guter 
Führung  und  besten  Leistungen  auf  die  Hälfte 
ermässigt  werden;  bedürftigen  TheUnehraem 
können  Freistellen  gewahrt  wenien. 

Das  Lehrgeld  berechtigt  zugleich  zur  Tbell- 
nahmc  an  den  Abend-  und  Sonntagskursen  in 
jeder  GewcrbesaabAbthoilung. 

Meister  (denen  z.  B.  zur  Erprobung  gewisser 
Arbeitsmethoden  geeignete  Hülfsmittol  in  ihren 
eigenen  Werkstätten  nicht  zur  Verfügung  stehen) 
können  an  den  Kursen  gegen  Zahlung  von  20  H. 
und  Vergütung  des  Rohmaterials  theilnehmen. 

Jeder  Schüler  erhält  auf  Wunsch  bei  Be- 
endigung des  Kursus  ein  Zeugniss  mit  aus- 
führlichen Angaben  über  dio  von  ihm  gefertigten 
Arbeiten,  sowie  Uber  Fleiss,  Fähigkeit  und 
Leistungen. 

Die  praktischen  Uebungen  umfassen: 

Hcrstollung  von  typischen  Normal -Werk- 
zeugen, insbesondere  Dreh-  und  Fa«;;onstählo 
fUrvor8chiodencDrehbanktypen(Revolvcrköpfe) 


mit  besonderen  Erläuterungen  über  Schnitt- 
winkel u.  B.  w.  für  verschiodono  Matorinlien. 
Handdrehstähle.  Schneiden  von  Gewinden  der 
gebräuchlichsten  Systeme  und  von  Schrauben 
für  Messzwecko  an  LeitspiDdelhänken  verschie- 
dener Konstruktion,  Hülfswerkzonge  und  Be- 
rechnung der  Räder.  Theile  für  optische  Appa- 
rate, Fassungen  und  Rohrarbeiten  an  der  Pa- 
tronenbank.  Drohen  zwischen  todten  Spitzen. 
Werkzeuge  zur  Anfertigung  einfacher  und 
schwieriger  Fa<;onlheile  und  Schrauben  (Kordel-, 
FlUgeUchraubcn  u.  s.  w.)  aus  gezogenem  Ma- 
terial au  der  Schrauben-  und  Fai^onbank. 
Schlitzen  und  Fortigstellen  der  Schrauben. 
Bearbeitung  einfacher  und  komplizirter  Theile 
durch  Fräsen.  Herstellung  von  Fräsern  ver- 
schiedener Art;  hinterdrohte  Fräser,  Mosser- 
fräsköpfe,  Schlagzahn.  Fräsen  von  Schnecken  • 
und  Stirnrädeni,  Trieben  und  Zahnstangen.  Ar- 
beiten mit  dem  Thoilkopf  an  der  ünivorsal- 
Frä.smaschine  (Fräser,  konische  und  zylindrische 
Reibahlen  u.  s.  w.).  Fräsarbeiteu  mit  Rund- 
support. Anfertigung  von  Hülfsoinrichtungeu 
für  Fräsercibetrieb.  Herstellung  von  Original- 
Gewindebohrern,  Schnoideison;  Arbeiten  mit 
Gewindekluppen  verschiedener  Konstruktion. 
Feil*  und  Poiirarbeiten  am  Schraubstock. 
Schmieden  von  Werkzeugen;  Behandlung  ver- 
schiedener Stahlsorten  beim  Schmieden,  Härten, 
Anlassen,  Glühen  und  Schweissen,  Härtemittül. 
Weich-  und  Hartlöthen,  Flussmittel,  Lothe. 
Schleifen  und  Instandhaiton  der  Werkzeuge  am 
Schleifstein  und  an  der  Universal- Werkzeug- 
Schleifmaschine.  Spiral-  und  Blattfedern.  Hülfs- 
oinrichtungen  zum  Wickeln  von  Spulen  sowie 
in  der  Elektrotechnik  vorkommende  Arboits- 
mctliodon. 

Werkzeuge  zur  Herstellung  gestanzter  Theile 
(Schnitte,  Matrizen,  PfafTen).  Anfertigung  von 
Messwerkzeugen  für  den  Workstattgebrnuch. 
ßohrlehren.  Bohrer  verschiedener  Art  und 
deren  Schneidkanten.  Lehren  für  Dreh-,  Fräs- 
und  Schleifurbeiteii.  Schleifen  mit  Schmirgel- 
rädern  auf  genauestes  Maass  an  der  Drehbank. 
Behandlung  de»  Glases  und  älmlicher  Mutori- 
allen  beim  Schleifen.  Arbeiten  mit  galvanischen 
Einrichtungen.  Schleifen,  Poliron,  Lackiron 
mit  .Messinglacken.  Praktische  Ausführung  von 
Workstattsrezepten  Uber  Bronnen,  Beizen  und 
Säuren  zum  Färben  der  Metalle.  Fertigraachen 
und  Ausstattung  von  Apparaten.  Aufziehen 
von  Fadenkreuzen.  Anfertigung  von  EinzcI- 
thoflen  von  Instrumenten  und  ganzen  Apparaten 
nach  Zeiclmuiigen. 

Im  Werkitaituntenicht  wird  u.  a.  behandelt: 

Fehlerhafte  und  falsche  Arbeltsmethodeii. 
Bezugsquelle  und  Art  des  Einkaufs  von  Materi- 
alien, deren  Beschaffenheit  und  Preise.  Auf- 
bewahning  und  Koutrole  der  für  den  Allge- 
moingobrauch  bestimmten  Werkzeuge.  Arbeits- 


Diyitiiicd  by  CjO' 


190 


DVQiKh« 

llwttin)k*rZU[. 


KleiMn  Mitthellungcn.  — GlattcebaEscfacf 


theiluni^  bei  umfangreicheren  Arbeiten  Kal- 
kulation von  Arbeiten  an  der  Hand  von  Zeich- 
nungen. Gusamodelie  und  deren  Anfertigung, 
.fustiren  von  Inetrumenten. 

Wünacho  der  Theiinehmer,  eofem  sie  im 
Hahmen  des  Lehrpianes  und  im  Interesse  des 
Fortkommens  der  Schüler  liegen,  können  be- 
sondere Berücksichtigung  erfahren. 

Lehrer  der  Werkstatt  ist  Herr  MaxTiode- 
raann. 

Anmeidungen  nimmt  Herr  K.  Hrabowskt, 
Direktor  des  Gewerbesaales , mündiieh  (für 
Auswärtige  auch  echriftiieh)  entgegen:  seine 
Sprechstunden  sind  am  Montag  und  Donners- 
tag Vormittag  9 bis  10  Uhr  und  an  jedem  1. 
und  3.  .Montag  im  Monat  Abends  8 bis  9 Uhr, 
Strassmannstr.  6 

Diese  vom  Berliner  Magistrat  jetzt  ge- 
schaiTene  „Lehrwerkstatt*  ist  also  nicht 
für  die  Ausbildung  von  Lehrlingen  bestimmt, 
sondern  für  die  Fortbildung  von  Gehülfen; 
es  wHre  vielleicht  zweckmüssig  gewesen, 
dies  durch  eine  andere  Wahl  der  Bezeich- 
nung zum  Ausdruck  zu  bringen  und  so  ein 
Missverstflndniss  auszuschliessen.  Durch  die 
Schaffung  dieser  Forthildungswerkstatt  hat 
der  Magistrat  von  Berlin  den  Mechanikern 
die  Gelegenheit  geboten,  etwaige  einseitige 
Ausbildung  wahrend  der  Werkstattlehre  aus- 
zugleichen. Die  D.  Q.  f.  M.  u.  <).  hat 
von  jeher  die  Forderung  gestellt,  dass  der 
öffentliche  Fortbildungsunterricht  nach  der 
Seite  der  Werkstattpraxis  ausgebaut  werde 
im  Interesse  der  Werkstattinhaber  und  der 
Geholfen  (vgl.  u.  a.  W.  Handke,  Bericht 
Ober  die  Lehrlings-  und  Geholfenfrage,  in 
Zeitsehr.  f.  Instrkde.  U.  S.  312.  1889,  sowie, 
die  Verhandlungen  der  verschiedenen 
Mechanikertage).  Das  Programm  der  Schule 
lasst  ja,  was  Umfang  des  Unterrichtsstoffes 
anbetrifft,  kaum  etwas  zu  wünschen  übrig; 
hoffen  wir,  dass  es  der  neuen  Institution 
gelingt,  das  gesteckte  Ziel  zu  erreichen; 
sie  wird  dadurch  in  gleicher  Weise  die 
Interessen  der  Geholfen  wie  der  Werkstatt- 
inhaber fördern. 

Nur  in  einem  Punkte,  der  schon  oben 
bei  Wiedergabe  des  Programms  hervorge- 
hoben worden  ist,  muss  eine  Bemängelung 
und  Warnung  ausgesprochen  werden.  Die 
Erzeugnisse  der  Werkstatt  sollen  auch  an 
„auswärtige  Schulen“  geliefert  werden, 
wobei  eine  Konkurrenz  gegen  hiesige  Werk- 
stätten „nach  Möglichkeit“  vermieden  werden 
soll.  Ein  Wettbewerb  mit  anderen  Werk- 
stätten ist  also  nicht  von  vornherein  grund- 
sätzlich ausgeschlossen;  das  muss  aber 
durchaus  verlangt  werden,  denn  eine  aus 
öffentlichen  Mitteln  unterhaltene  Anstalt 
darf  unter  keinen  Umstanden  den  um  ihre 


Existenz  kümpfenden  Gewerbetreibenden  — 
gleichviel  ob  sie  in  Berlin  oder  in  anderen 
Orten  wohnen,  ob  sie  Geholfen  oder  Meister 
sind  — Konkurrenz  machen.  Der  Magistrat 
von  Berlin,  der  auch  in  dieser  Beziehung 
gewiss  von  den  wohlwollendsten  Absichten 
erfüllt  ist,  wird  dies  hoffentlich  zu  vermeiden 
wissen. 

Die  Fachschule  für  Mechaniker  an  der 
I.  Handwerkerschule  zu  Berlin , sowie  die 
Tagesklasse  für  Elektrotechnik  beginnen  den 
neuen  Jahreskursus  am  Ih.  Oktober;  Anmel- 
dungen werden  entgegengenommen  vom  3.  bis 
10.  Oktober  von  6 bis  8 Uhr  Abends  im  Schul- 
hause, Lindenstr.  97. 


Glasteohnisohes. 

(J)«*«  at$A  f } 

Oebrauchsmnstor  für  gla«techDl»che 
Gegenstände. 

Klasse: 

12.  Nr.  180  565.  Ciaswaschflasche,  bei  welcher 
die  Gase  in  einem  schraubenfOrtnig  gewun- 
denen Rohre  gewaschen  w'erden  und  daa 
Sammelgefäss  für  die  WasebflOssigkeit  den 
Boden  der  Flasche  bildet.  A.  Haak,  Jena. 
28.  6.  02. 

Nr.  180  301.  Hebevorrichtung  aus  Glas  oder 
Metall,  zum  selbstthatigen  Abbeben  von 
Flüssigkeiten,  bestehend  aus  einem  in  einem 
Gefhs<«o  befindlichen  Abflussrohre  und  einem 
darüber  gestülpten,  oben  geschlossenen,  ab- 
nehmbaren Aufsaugrohro.  F.  M o i 1 e n k o p f, 
Stuttgart.  10.  5.  02. 

Nr.  181  819.  Vakuumexsikkator  mit  elektrischer 
Heizung.  F.  & M.  Lautenschlftgor,  Berlin. 
23.  7.  02. 

42.  Nr.  179  640.  Binschlusathermometer  mit  in 
den  Griff  der  Passung  hinoinragondem 
Thormometerkbrper.  0.  Klrcher,  Elgers- 
burg. 23.  6.  02. 

Nr.  löü  188.  Aerztliches  Fioborthennomotor 
mit  glatt  mattirter,  transparenter  Skale  in 
allenFarbeu.  P.  Müller, Elgersburg.  5.7.02. 

Nr.  180  276.  Thcrmometerhülsen  mit  ange- 
drücktenGowinden  und  angedrückteu,  hervor- 
stehenden  Deckolschoiben.  AU,  Eber- 
hardt & Jäger,  Ilmenau.  9.  7.  02. 

Nr.  180  238.  Apparat  für  Maossanalyee  (Titrir- 
apparat) , bestehend  aus  Vorrathsgefäss, 
Bürette,  Ansaugelettung  und  absperrbarer 
LufteinlassrOhre.  L.  Hoeglauer,  München. 
13.  6.  02. 

Nr.  180  761.  Titrirapparat  mit  automatischer 
Nullpiinkteinstellung  durch  Verschiebung 
der  Bürette.  J.  Brückner  & Co.,  Bmenau. 
15.  7.  02. 


Dii,  ■ ! ' ■ 


B«A  19. 
1.0kiob«rl903. 


191 


OlutecbnUchtt.  — P«t*alschau. 


Nr.  180  9ü8.  Mosapipette,  mit  einer  eilten,  nAch 
oben  durchgehenden  und  oben  mit  seitlicher 
Oeffnung  versehenen,  in  die  AusllussspiUe 
eingeschlifTenen  Rfihre.  G.  Zimmermnnn, 
Stutzerbach.  9.  6.  02. 

Nr.  180  923.  Röhre  fUr  analytische  und  andere 
Zwecke,  mit  getrennt  einstellbarem  Zu*  und 
Abflusahahn.  C.  Welcher, Karlsruhe.  17.7.02. 

Nr.  180949.  BUrette  mit  einem  in  ihr  oberes 
Ende  und  unterhalb  des  unteren  Bflrettcn- 
Verschlusses  einmUndenden  Rohr.  C.  Zahn, 
Berlin.  24.  6.  02. 


Nr.  181  410.  Absorptiüii<<gefass  zur  (iosanalyse 
mit  einem  Zw.lwegchahn  und  einem  auf 
den  Boden  reichenden , die  VorlAngerung 
des  GaseinfUhrungsruhres  bildenden  Kapillar- 
rohr.  P.  Reidiger,  Geisweid.  11.  7.  02. 

Nr.  181 609.  AbsorptionsgeftUs  für  Rauchgas- 
Untorsuchungsapparato,  bestehend  aus  zwei 
konzentrischen,  mit  Tubusöffnung  am  tiefsten 
Punkt  versehenen,  kommunizirenden  Rohren 
und  siebartigem  StUtzteller  für  die  Full- 
röhreben.  C.  Schmitz,  Berlin.  SO.  7.  02. 


Palentsoha  u. 

Kinriehtnag  snr  Kühlung  der  Antikathode  bei  Rdntgenröhren 

20.  12.  1900.  Nr.  126741.  Kl.  21. 

Sowohl  die  Verbindungsstelle  des  Glasträgers  a der 
Antikathode  b als  auch  die  Ableitungsstelle  ihres  Metall- 
trftgers  e werden  von  einem  auf  die  Röhre  aufsetzbaren,  zur 
Aufnahme  des  Kühlmittels  dienenden  Behälter  d umschlossen. 

Das  äussere  Endo  des  Metalltrfigers  e ist  in  eine  Anzahl 
Drfthte  zertheilt,  deren  Enden  sich  innerhalb  des  Kühlbehälters 
mit  der  Ableitung  f vereinigen,  uro  die  WAnneableitung  des 
Metallträgers  zu  begünstigen. 

Verfahren  snr  Trennong  eines  geblasenen  Olashohlkörpers 
von  dem  an  der  BlasvorrichtuDg  sitzenden  verlorenen 
Kopie.  P.  Th.  Sievert  in  Dresden,  fi.  12. 1900.  Nr.  128016. 

Kl.  32. 

Der  formgebende  Rahmen,  welcher  die  aufzublasendo 
Glasschicbt  bei  dem  Glasblasvcrfahren  nach  Pat.  Nr.  109  363 
und  109  festhält,  wird  nicht  unmittelbar  auf  den  Rand  der 
Form,  in  weiche  hinein  die  Glasschicht  geblasen  wird,  aufgelegt, 
sondern  in  bemessenem  Abstand  davon  angeordnot.  Die  in  dem 
Zwischenraum  freiliegende  Zone  dos  Glaskörpers  wird  durch 
weiteres  Zufüliren  von  Pressluft  nach  dem  Anlegen  dos  Glaskörpers  an  die  FormwAnde  durch* 
geblasen,  sodass  der  Glaskörper,  ohne  Abaprengen,  von  dem  an  dom  Rahmen  haftenden  Glas* 
wuIst  getrennt  wird. 

Verfahren  zum  Formen  von  Glas.  K.  Michaälis  in  Charlottenburg. 

3.  4.  1900.  Nr.  127  932.  Kl.  32. 

Die  Erfindung  besteht  in  der  Ersetzung  der  Formen  aus 
Holz,  Eisen  u.  s.  w.  durch  solche,  welche  aus  derart  neben  einander 
gelagerten  Stäben  / beliebigen  Querschnittes  bestehen,  dass  die 
Stabenden  die  formende  Fläche  bilden.  Durch  geeignete  Mittel, 

Klammem,  Bindemittel  oder  verschraubbare  Rahmen  h,  worden  die 
Stäbe,  nachdem  sie  durch  Vorschieben  gegen  ein  zwischen  ihre 
Stirnen  eingobrachtes  Probestück  In  die  gewünschte  Lage  gebracht 
sind,  in  dieser  Lage  featgelegt. 

KaximaUtrommossgeräth.  The  Mutual  Electric  Trust  Ltd.  iu  Brighton,  Engl.  14.  8.  1900. 
Nr.  127064.  KI.  21. 

Bei  diesem  Maximalstrommessgeräth  ist  eine  Flüssigkeit  ganz  in  einem  Glasbehältcr 
eingeschlossen,  der  durch  die  Wirkung  des  elektrischen  Stromes  so  gedreht  wird,  dass  ein  Theil 
der  FlüBsigkeit,  welcher  proportional  der  Drehung  des  BeliAlters  bezw.  der  hindurchgeflussonen 
Strommenge  ist,  in  einen  anderen  Theil  des  Rohres  hinUberfliesst.  Dabei  ist  dieser  Theil  des 
Rohres  so  geformt,  dass  der  übergeflosiene  Theil  der  Flüssigkeit  von  dem  Haupttheil  getrennt 
bleibt,  wenn  dieser  in  seine  Anfangsstelluug  zurückfliesst,  sodass  der  Ubergeflosseno  Theil  als 


. W.  A.  Hirsebmaun  in  Berlin. 


192 


PateoticbAu.  — FataDtllst«. 


Deottcb« 

U*ehABlk«r-Zi(- 


Mauss  für  den  hindurchgoflossenen  MaximuUtrum  dioat  Der  (iloHhchälter  ist  auf  einem  aus 
zwei  Theilen  bestehenden  Rahmen  angebracht,  dessen  Tlieile  gegen  einander  veratcllt  werden 
können,  um  das  Messgerflth  auf  die  NulLstoUung  ehistelleu  zu  können. 


Paienlliate. 

Bis  zum  15.  September  1902. 

Klasse:  Inneldongen. 

12.  S.  15460.  Hebertrichter.  SocidtdÄuoDymo 
Le  Carbone,  Levallois*Perrol  b.  Paris. 
21.  9.  01. 

21.  S.  14  964.  Einrichtung  zur  Umwandlung 
BchwacherMembronscbwingungcQ  in  kräftige 
Stromschwankungen.  Soci^tä  des  In* 
ventions  Jan  Szczepanik  & Co.,  Wien. 
9.  6.  01. 

B.  31 147.  Galvauiaches  Doppelelement.  H. 
Bley,  Ilmenau  L Th.  3.  3.  02. 

Sch.  18249.  Pritter.  F.  Schneider,  Fulda. 
24.  1.  02. 

Z.  3373.  Lichtempfiiidliche  Zelle.  J.  Zacharias, 
Charlottenburg,u. E. R u h m er , Berlin. 2. 10  01. 

32.  8.  15  965.  Verfahren  zur  V’ertheilung  der 
Olasniasae  bei  Herstellung  von  GlashohU 
körpern  durch  Durchsinkenlassen,  Ausziehen, 
Blasen  oder  durch  eine  Vereinigung  dieser 
Verfahren.  P.Th.  Sievert,  Dresden.  25.1.02. 

L.  16035.  Glasblasemaschine.  C.Leistner, 
London-Tottenham.  25.  10.  01. 

42.  A.  6502.  Vorrichtung  zum  Anzeigen  und 
Aufzeichnen  des  Ergebnisses  einer  durch 
Absorbtion  ausgeführteii  (iasanalyse;  Zus. 
z.Pat.  Nr.  100362.  M.  Arndt,  Aachen.  17.6.99. 

N.  6181.  Vorrichtung  zur  Prüfung  von  Polari- 
sationsapparaten. C.  A.  Niendorf,  Bernau, 
Mark.  1.  5.  02. 

H.  27  181.  Nivellir-  oder  Messlatte.  K.  Hoin, 
Hannover.  12.  12.  01. 

ErtheflangeB. 

21,  Nr,  135  719.  Hitzdraht-Leiatuiigameseer.  R. 
Bauch,  Potsdam.  12.  01. 

Nr.  135  713.  Selbst thätiger  Gesprächszähler. 
J.  H.  Meyer,  Magdeburg.  30.  8.  00. 

Nr.  135735.  Induktionawochsclstromzfthler  nach 
Ferraris'aehem  Prinzip.  Ü.T.  Bluthy,  Buda- 
pest. 24.  12.  01. 

Nr.  134  748.  Schleifkontakt  für  unmittelbare 
Slromubnahmo  von  der  Drahtspirate  bei 
Regelungswiderständen.  H.  Remanö,  Char- 
lotteuburg.  20.  10.  01. 

Nr.  135  796.  Hitzdraht-Meeagoräth.  P.  .Meyer, 
Berlin.  3.  11.  00. 


Nr.  135  841.  Schaltung  zum  Betriebe  von 
Funkeninduktoren  für  Röntgonstrahlen-Br- 
Zeugung.  H.  Boas,  Berlin.  15.  3.  02. 

Nr.  135  892.  Vorrichtung  zum  Messen  des 
Momentanwerthes  periodischer  elektrischer 
Ströme.  Kolben  & Co.,  Prag -VysoCan. 
10.  12.  01. 

Nr.  135  894.  Schaltung  des  Ankers  von  Motor- 
Blektrizitätszählern.  Union  Elektriztäts- 
Gesellschaft,  Berlin.  6.  3.  02. 

Nr.  135  895.  Messgerälh  zur  Bestimmung  des 
Phasenverschiebungswinkels  zwischen  zwei 
wechselnden  elektromotorischen  Kräften.  A. 
Gramroont,  Pont  de  Chemy,  Frankreich. 
15.  1.  02. 

Nr.  136 137.  Elektrodynamometer  mit  gleich- 
massiger  Skala.  R.  Ziegenherg,  Seböne- 
berg.  16.  5.  99. 

82«  Nr.  134  795.  Glasblasemaschino  mit  von 
unten  in  die  Blasform  eingefübrter  Pressform. 
W.  Drake  u.  B.  W.  Kemp,  London.  12.2  01. 
Nr.  134  796.  Vorfahren  zur  Herstellung  von 
gleich  schweren  und  gleichen  Fassungsraum 
besitzenden  Hohlglasgegenständen.  H.  H 11  d e, 
Rossweiü  1.8,  27.  2.  01. 

Nr.  134  935.  FJektriacher  Schmelzofen  für  Glas 
und  dgl.  Becker  & Co.,  G.  m.  b.  H. 
Köln  a.  Rh.  7.  6.  00. 

Nr,  135  421.  Verfahren  zur  Herstellung  von 
Glasformen  aus  einer  aus  Holzkohlcnpulver 
und  einem  Bindemittel  bestehenden  plas- 
tischen Masse:  Xuß.  z.  Pat.  Nr,  132  715.  H. 
Robert,  Hannover.  25.  10.  00. 

Nr.  135640.  Verfahren  zur  Bekleidung  von 
Hohlkörpern  aus  Glas,  Porzellan  und  dgl. 
mit  Metall.  Gesellschaft  für  Huber- 
prossung,  C.  Huber  & Co.,  Karlsruhe. 

21.  4.  01. 

Nr.  134  936.  Walze  zur  Herstellung  von  ge- 
mustertem lafelglas.  L.  Appert,  Paris. 
25.  6-  01. 

42.  Nr.  134  838.  Schwlmmfähige  Metallpell- 
stange.  P.  Köhler,  Celle  b.  Hannover. 

22.  12.  01. 

Nr.  136110.  Entfernungs-  oder  Winkelmesser. 

-I.  Wuddell,  Glasgow.  9.  7.  01. 

Nr.  136111.  Reglstrircnder  Dampfmesser  zur 
Bestimmung  der  auf  konstante  Dampf- 
spannung reduzirten  Dampfmenge.  0. 
Kiefer,  Feuerbach,  u.  B.  Honold,  Stutt- 
gart. 25.  12.  00. 


Ftir  dt«  K*dAkUua  t*ra&tworUlcb:  A.  Blssebke  In  B«rUo  W. 

V«rl&c  TOD  JqIIqb  Sprt&(»r  ln  B«rlio  N.  ^ Druck  tob  Enil  Dr^jer  la  B«rUa  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  ZeitBchrift  fttr  Instrumentenkuude 

QBd 

Organ  für  die  gesammte  Qlaelnstrumenten  - Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion;  A.  Blaschke,  Berlin  W.,  An  der  Apostelklrche  7b. 

Nr.  20.  13.  Oktober.  1902. 

Naehdreek  aer  mit  Oesehralgiinir  der  Redaktlos  reatattet. 


Neuere  Thermostaten. 

Von  Fr.  Ortttsm*«h«r, 

TechDlachem  Haifurb«iler  b(>i  der  PbyBlkalis^b-TerbQiwhen  RelrbuoitUilt. 

8.  Apparat  für  Wasserdampf. 

Da  die  Möglichkeit  nicht  ausgeschlossen  erschien,  dass  in  der  einfachen  Kudberg’- 
sehen  Röhre  bei  wenig  Wasser  und  hoher  Flamme  der  Wasserdampf  Oberhit/.t  wird,  so 
wurde  in  der  Werkstatt  der  Reichs- 
anstalt  der  in  Fig.  3 abgebildete 
Apparat')  angefertigt.  Bei  demselben 
ist  die  Ueberhitzung  des  die  Ther- 
mometer bespülenden  Dampfes  da- 
durch ausgeschlossen,  dass  das  Wasser 
des  inneren  Kessels  nur  durch  den 
Dampf  des  ttusseren  geheizt  wird  und 
dass  zwischen  beiden  Kesseln  keine 
metallische  Leitung  besteht.  Dieselbe 
wird  nSmlich  durch  zwischengelegte 
Asbestringe,  welche  sich  mit  P'euch- 
tigkeit  sättigen,  verhindert.  Der  im 
äusseren  Kessel  entwickelte  Dampf 
wird  vollständig  ausgenutzt , indem 
er  gezwungen  wird,  durch  kleine  in 
den  inneren  Kessel  tauchende  Röhr- 
chen und  dann  durch  dessen  Wasser 
zu  gehen. 

An  beiden  Seiten  des  Dampf- 
rohres beflnden  sich  H.ähne,  welche 
gestatten,  das  Ausströinen  des  I>ampfes 
und  somit  dessen  fiir  sichere  Dampf- 
teniperatur  nothwendigen  Ueberdruck 
zu  reguliren.  Letzterer  kann  an  drei 
kleinen  Wassennanometern  abgelesen 
werden.  Durch  Schliessen  der  Hähne 
entstand  ein  Ueberdruck  bis  zu  20  mm 
Wasser,  wobei  die  Dructtchwankun- 
gen  nur  etwa  1 mm  Wasser  betrugen. 

Der  Dampf  strömte  in  diesem  Falle 
nur  aus  den  unterhalb  der  Hähne 
zum  Abtliessen  des  Kondenswassers 
angebrachten  Röhrchen. 

Das  Schliessen  der  Hähne  ermöglicht  nun  aber  auch  mehrere  Siedepunkts- 
bestimmungen  nach  einander,  wobei  durch  bessere  Kuppcnbildung  in  Folge  Ansteigens 


Vgl.  Wüsc/iacä.  Äbhandl  der  Phys-Techn-  Reicfuanstalt  S,  8.  259.  1900. 


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194 


Pr.  GrUtzmschcri  N«utr»  TbarmoitfttciL 


DMtaelM 

ll9«luiBlk«r-Zt(. 


des  Fadens  and  durch  Ablesen  an  einer  anderen  Skalenstelle  die  Beobachtungsfehler 
vermindert  werden. 

Die  mit  Korken  in  dem  Deckel  des  Apparates  befestigten  Thermometer  werden 
entweder  ganz  in  Dampf  eingetaucht  und  nur  schnell  für  die  Dauer  der  Ablesung 
herausgezogen,  oder  man  Hisst  sie  einige  Grad  herausragen  und  bringt  dafür  bekannte 
Fadenkorrektionen  an. 

Die  Füllung  der  zusammen  etvs-a  6 2 fassenden  Kessel  geschieht  derart,  dass 
man  nach  Oeffnen  des  zum  fiusseren  Kessel  führenden  Hahnes  von  oben  Wasser  in  den 
inneren  Kessel  giesst,  welches  nach  Füllung  desselben  von  selbst  durch  die  Röhrchen 
in  den  äusseren  Kessel  und  dessen  Wasserstandsrohr  fliesst.  In  den  Äusseren  Kessel 
sind  vom  Boden  bis  zur  Seite  durchgehend  4 Heizrohre  zum  Durchstreifen  der  Flammen 
hart  eingelöthet.  Das  Dampfrohr  ist  direkt  mit  Asbest  bekleidet,  wahrend  um  den 
unteren  Kessel  henun  sich  ein  besonderer  Mantel  befindet.  Das  Anhelzen  des  Apparates 
dauert  etwa  eine  halbe  Stunde;  wenn  die  Instrumente  vor  den  Ablesungen  wie  üblich 
eine  halbe  Stunde  der  Dampftemperatur  ausgesetzt  werden,  so  nehmen  drei  auf  einander 
folgende  Siedepunktsbestimmungen  von  zehn  Thermometern  etwa  1'/^  Stunden  in 
Anspruch. 

Die  Resultate  sind  recht  gute  zu  nennen,  denn  wahrend  die  in  der  einfachen 
Rudberg’schen  Röhre  früher  ermittelten  Werthe  in  einzelnen  Fallen  mehr  als  0,‘*04 
von  einander  abwichen  und  die  von  Thiesen,  Scheel  und  Seil')  für  ihre  Xormal- 
thermometer  angegebenen  Oradwerthe  noch  Abweichungen  von  einander  bis  zu  0,“028 
zeigen,  war  unter  fünfzehn,  am  Normalthermometer  F.  296  nach  seiner  Reparatur  neuer- 
dings ausgeführten  Bestimmungen  die  grösste  gegenseitige  Abweichung  nur  0,°012. 
Hierbei  ist  noch  zu  bedenken,  dass  sich  die  Fehler  der  Gradwerthe  aus  den  Beobachtungs- 
fehlem der  Siede-  und  Kispunktsbestimmungen  zusammensetzen  und  dass  alle  Be- 
obachtungen nur  mit  der  Lupe  ausgeführt  wurden. 

4.  Apparat  für  Kältemischungen. 

Für  Temperaturen  unter  0“  war  zu  den  bekannten  Kaltemischungen  bisher  ein 
kleiner  Apparat  in  Gebrauch,  welcher  aus  zwei  in  einander  gesetzten  Metallbechera, 
Deckel  und  Ringrührer  bestand.  Der  Äussere  Becher  war  zum  Schutze  gegen  Wärme- 
aufnahme mit  Filz  umkleidet,  ln  dem  mit  Haken  am  Apparat  festgeklemmten,  mit 
Löchern  versehenen  Deckel  wurden  die  Thermometer  mit  Korken  befestigt.  Die 
Prüfungsarbeiten  mit  diesem  kleinen  Apparat  waren  jedoch  insofern  umständlich,  .als 
ausser  dem  Beobachter  und  Protokollführenden  auch  noch  Jemand  zum  fortwährenden 
Durchrühren  der  Kältemischungen  nothwendig  war.  Diese  Arbeit  war  noch  dazu 
ziemlich  ermüdend,  wenn  eine  grössere  Anzahl  von  Instrumenten  mehrere  Stunden  hin- 
durch geprüft  werden  sollte.  Ausserdem  war  die  Prüfung  sehr  zeitraubend,  da  gleich 
zeitig  nur  ’i  oder  4 Instrumente  geprüft  w’erden  konnten  und  andererseits  die  kleine 
Menge  der  breiigen  Mischung  (etwa  1 2)  bald  in  Lösung  überging,  deren  Temperatur 
rasch  anstieg,  w'odurch  dann  eine  Unterbrechung  der  Prüfung  zwecks  Zusammensetzung 
einer  neuen  Mischung  nothwendig  wurde.  Schliesslich  war  auch  die  Anordnung  des 
feststehenden  Deckels  unbequem,  weil  dadurch  der  Beobachter  gezwungen  wurde,  für 
jedes  Thermometer  seinen  Standpunkt  zu  verändern. 

Es  war  deshalb  nothwendig,  einen  grösseren  Apparat  zu  beschaffen,  welcher 
automatisch  durchgerührt  werden  konnte  und  einen  drehbaren  Deckel  haben  musste. 

Als  Metall  wurde  trotz  seiner  guten  Wärmeleitung  Kupfer  gewählt,  da  dieses 
nur  wenig  von  den  Salzmischungen  angegriffen  wird. 

Der  in  der  Werkstatt  der  Reichsanstalt  angefertigte  Apparat  (Fig.  4)  besteht  aus 
zwei  in  einander  gesetzten  zylindrischen  Gefässen,  welche  am,  oberen  Rande  durch  eine 
Ringscheibe  zusammengelöthet  sind.  Das  innere  GefAss  hat  einen  Durchmesser  von 
16  und  eine  Höhe  von  26  cm;  das  .tussere  Gefllss  steht  hiervon  allseitig  um  etwa 
1,6  cm  ab  und  ist  nach  aussen  mehrfach  mit  imprflgnirtem  Filz  bekleidet. 

Das  Wasserdichtmachen')  des  Filzes  ist  sehr  vorthcilhaft,  da  andererseits  bei 
längerem  Arbeiten  mit  Kaltemischungen  ein  Nasswerden  des  Filzes  unvermeidlich  und 
damit  sein  Zweck  als  Wärme-Isolator  verfehlt  Ist.  Der  zwischen  beiden  Gelassen  be- 

>)  ITusmscA.  Äbhandl.  lUr  Phys  -Techn.  Snchsanstalt  3.  3. 13.  J89S. 

•)  Sättigen  mit  AlatmlOsung,  eintaucheii  in  BleizuckerlAsiing  (giftig!),  in  der  Warme 
trocknen  und  nachher  ausklopfen. 


Diu  ' ^ 


MV 


Googk 


H*n  SA. 

t&  Oktober  >903. 


Pr.  Grütxm«ch«r,  Nautr«  Th«moftBt«o. 


195 


flndliche  Raum  wurde,  obwohl  ja  Luft  schon  ein  schlechter  Wärmeleiter  ist,  doch  bis 
auf  etwa  250  mm  Druck  ausgepumpt,  um  das  schädliche  Zirkuliren  derselben  möglichst 
zu  verhindern.  Weiler  durfte  das  Evakuircn  leider  nicht  getrieben  werden,  da  sonst 
der  Apparat  zusammengedrQckt  worden  wäre.  (Die  so  vorzüglichen  Dewar’sehen 
Gefässe  anzuwenden,  ist  bei  dem  häufigen  Gebrauch,  bei  automatischem  Rührwerk  und 
in  der  verlangten  Grösse  wegen  der  grossen  Bruchgefahr  in  diesem  Falle  ausgeschlossen.) 

Der  aus  Hartgummi  angefertigte  Deckel  ist 
mit  9 im  Kreise  liegenden,  etwa  24  mm  grossen 
Löchern  versehen  und  somit  zur  Aufnahme  selbst  der 
stärksten  (in  Korken  befestigten)  meteorologischen 
Thermometer  geeignet.  Seine  Beweglichkeit  ist 
einfach  dadurch  erreicht  worden,  dass  in  seinen 
äusseren  Rand  3 kleine  Rollen  eingeschraubt  sind, 
welche  auf  dem  etwa  5 mm  nach  oben  vorstehen- 
den Rande  des  äusseren  Gefässes  laufen.  Das 
Drehen  des  Deckels  geschieht  direkt  mit  der  Hand, 
und  es  können,  wenn  wie  üblich  2 Normale  be- 
nutzt werden , somit  gleichzeitig  7 Instrumente 
geprüft  werden. 

Allein  das  automatische  Durchrühren  der 
Kältemischungen  aus  geschabtem  Eise  und  den 
gebräuchlichen  Salzen  verursachte  einige  Schwierig- 
keiten. Der  durch  ein  Loch  in  der  Mitte  des 
Deckels  gehende  Rührer  hatte  zuerst  an  seinem 
unteren  Ende  eine  durchlöcherte  Scheibe  und  wurde 
von  oben  durch  einen  kleinen  Elektromotor  mittels 
grosser  Schnurscheibe  und  Kurbel  auf-  und  ab- 
wärts bewegt.  Mochte  diese  Bewegung  nun  aber 
langsam  oder  schnell  ausgeführt  werden,  die  Wir- 
kung war  dieselbe:  es  bildete  sich  ein  stationärer 
Zustand,  derart,  dass  die  noch  nicht  gelöste  Salz- 
menge sich  am  Boden  fesllagerte  und  das  noch  in 
Ueberschuss  befindliche  Eis  oben  auf  der  Flüssig- 
keit schwamm,  sodass  sich  also  im  Apparat  mit 
den  3 Schichten  leider  auch  3 verschiedene  Tem- 
peraturen einstellten.  Beim  Rühren  mit  Handbetrieb 
tritt  dieser  Uebelstand  in  erheblich  geringerem 
Maasse  ein,  da  hierbei  der  Rührer  nie  so  genau 
denselben  Weg  innehält  und  die  Mischung  deshalb  immer  etwas  in  rotirendc  Bewegung 
gesetzt  wird. 

Nun  wurde  der  Rührer  nach  Art  einer  Pumpe  umgearbeitel,  indem  er  unten 
anstatt  der  Scheibe  mit  Venlilklappen  versehen  wurde,  welche  sich  beim  Auf-  und 
Abwärtsgehen  des  Rührers  öffneten  und  schlossen.  Damit  die  Klappen  aber  pumpende 
Wirkung  ausüben  konnten,  mussten  sie  noch  mit  einem  passenden  Zylinder  umgeben 
werden,  worin  sie  gleichzeitig  Führung  fanden.  Zu  dem  Zwecke  wurde  ein  7 cm 
weiter,  13  cm  hoher  Messingzylinder  mit  drei  5 cm  langen  Füssen  versehen  und  hier- 
mit an  der  Unterseite  des  Deckels  zentrisch  angeschraubt.  In  diesem  Zylinder  ging 
nun  der  Rührer  wie  ein  Kolben  auf  und  nieder  und  schob  die  Flüssigkeit  z.  B.  beim 
Abwärtsgange  vor  sich  nieder,  während  dieselbe  aus  dem  äusseren  Zylinder  natürlich 
von  oben  nachströmte,  sodass  auf  diese  Weise  also  ein  Zirkuliren  der  Flüssigkeit 
erfolgte,  aber  eben  auch  nur  der  Flüssigkeit,  denn  thatsächlich  war  die  strömende 
Bewegung  nicht  kräftig  genug,  das  Ablagern  des  zähen  Salzbreies  am  Boden  des 
Apparats  zu  verhindern  und  die  oben  schwimmende  Eisschicht  mit  fortzureissen.  Wurde 
aber  die  Geschwindigkeit  des  Rührens  sehr  beschleunigt,  so  erreichte  man  damit  weiter 
nichts,  als  dass  die  stossende  und  polternde  Bewegung  des  Kolbens  derart  stark  auf- 
Irat,  dass  eine  Beschädigung  des  Rührwerks  und  auch  der  Thermometer  befürchtet 
werden  musste. 

Was  Geräuschlosigkeit  und  Gleichmassigkeit  der  Arbeit  anbetriHl,  so  ist  ja  rotirende 
Bewegung  des  Rührers  stets  vorzuziehen,  aber  leider  war  hiermit  bei  Kältomischung 
immer  nur  ein  ungünstiges  Resultat  erzielt  worden.  Trotzdem  wurde  nochmal  ein 


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196 


Pr.  Orfllsmacbart  Nvutrt  Th«rroostat*n 


— V«r*iD<nachricbtM>. 


Dtataeb« 

M»clui>tbw-2tf 


Versuch  ^macht  und  hierzu  an  einer  vertikalen^  neusilbemen  Achse,  welche  an  ihrem 
unteren  Rnde  mit  einem  Zapfen  in  dem  am  inneren  Kesselboden  angelötheten  Lager 
läuft  und  an  ihrem  oberen  Knde  eine  Schnurscheibe  trägt,  etwa  in  der  Mitte  des  um- 
gebenden Zylinders  eine  kleine  Flügelschraube  angebracht.  Ausserdem  wurde  aber  an 
dieser  Achse,  nur  wenige  Millimeter  vom  Boden  des  Apparats  entfernt,  als  Schaber  ein  zwei- 
flügeliger Streifen  aus  starkem  Messingblech  angeschraubt,  welcher  das  Ansetzen  einer 
Salzschicht  verhindern  sollte,  und  etwas  oberhalb  des  Zylinderrandcs  eine  kleine  Flügel- 
schraube befestigt.  Diese  sollte  die  Eisstückchen  von  der  Mitte  fort  nach  der  Wandung 
des  Apparats  schleudern,  damit  sich  also  auch  oben  keine  ruhende  Schiebt  bilden  konnte. 
Nach  diesen  geringen  Verbesserungen  arbeitet  nun  der  durch  einen  kleinen  Elektromotor 
von  720  betriebene  Apparat  ausgezeichnet,  wie  aus  folgenden  (unkorrigirten)  Ab- 
lesungszahlen einiger  Normalthermometer  leicht  zu  ersehen  ist. 

25.  F-.br.  1902.  Anaetien  der  Miachvng:  10*  Ü*" 


Thtrm.  Nr. 

29S  1 

Sß^  1 

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im 

Die  Ablesungen  geschahen  nur  mit  der  Lupe,  die  Thermometer  Nr.  u.  67 
sind  in  0°,2,  die  Übrigen  In  0°,1  ^tbeill. 

Die  etwa  5 I betragende  Kältemischung  hatte  also  ihre  Temperatur  innerhalb 
274  Stunden,  wobei  sie  fortwährend  durchgerührl  wurde,  im  Mittel  nur  um  07022,  in 
nahezu  374  Stunden  nur  um  07085  geändert.  Der  Apparat  hat  ausserdem  den  Vortheil, 
dass  er  mit  wenigen  Handgriffen  auseinandergenommen,  gereinigt  und  mit  neuer  Mischung 
beschickt  werden  kann.  {Schluss  folgt.) 


Vereinsnaohriohten. 


D.  G.  f.  M.  u.  O.  ZweliTPerein 

Leipzig.  Erstes  Stiftungsfest  am  5. Ok- 
tober 1902. 

Am  Sonntag,  den  5.  Oktober  Narhmittags 
*/24Uhr,  vereinigte  der  Zwgv.  Leipzig  seine  Mit- 
glieder, ihre  Damen  und  eine  Uoihe  von  Gästen 
iro  Hotel  FUrstonbof  zu  einem  Postroahlo  zur 
Feier  seines  ersten  Stiftungsfestes.  Hr.  G. 
Sch  mager  sprach  Namens  dos  Festausschusses 
(G.  Hoynemann  und  A.  Schräder)  seinen 
Dank  für  das  aUseitige  Erscheinen  aus  und 
bat,  mit  dem  Gebotenen  vorlleb  nehmen  zu 
wollen.  Der  Vorsitzende,  Hr.  W.  Petzold, 
gab  alsdann  seiner  Freude  Ausdruck,  dass  es 
dem  Zwgv.  nach  Verlauf  des  ersten,  schwersten 
Jahres  möglich  geworden  sei,  sein  Stiftungs- 
fest in  so  vollendetem  Rahmen  feiern  zu 
können;  er  hoffe,  dass  es  nun  in  leichteren 
Hahnen  lebhaft  vorwärts  gehen  und  dass  alle 
treu  zur  Sache  halten  werden;  dann  sei  be- 
stimmt zu  erwarten,  dass  der  Zwgv.  nicht  nur 
gewerblich  viel  Ernstes  leisten,  sondern  auch 
noch  manches  frohe  Fest  feiern  könne;  dem 
Zwgv.  gelte  sein  Hoch.  Hr.  E.  Zimmermann 
wandte  eich  an  die  Gäste;  er  begrüsste  hier-  j 
bei  den  GeschäfttfUhror,  Hr.  A.  Hlaschke  aus  j 
Berlin,  als  Vertreter  der  D.  G.  f.  M.  u.  0.;  es  ^ 


sei  dies  nur  ein  neuer  Beweis,  wie  innig  der 
Kontakt  zwischen  der  D.  G.  und  ihren  Zweig- 
vereinen sei;  er  danke  Hr.  ßlaschke  herzlich 
für  sein  Kommen,  ebenso  wie  er  sich  freue,  so 
manches  Gesicht  begrüssen  zu  können,  das 
sonst  nicht  in  dem  Alltagsrahmen  des  Zweigv. 
erscheine;  bittend  die  Freundschaft  auch  für 
feruere  Feste  zu  erhalten,  leere  er  mit  einem 
Hoch  auf  die  Gäste  sein  Glas.  Hierauf  dankte 
Hr.  Blaschke  für  den  Empfang  und  betonte, 
dass  der  gosammte  Hauptveroin  regsten 
Antheil  nohmo  an  dem  Aufblühen  der  Zweig- 
vereine und  dass  der  Leipziger  sehr  zu- 
frieden sein  könne,  unter  so  schwierigen  Ver- 
hnltnissen  in  der  kurzen  Zeit  so  viel  erreicht  zu 
haben ; an  der  weiteren  Mitarbeit,  so  weit  nöthlg, 
würde  es  der  Hattet  verein  nicht  fehlen  lassen; 
bei  festem  Aushnrren  würden  auch  in  Leipzig 
mit  der  Gewerbekammor  erspriossUche  Ver- 
hältnisse sich  lierausbilden  und  wünsche  er 
I dem  Zweigveroin  L.  ein  fröhliches  Blühen, 
Wachsen  und  Gedeihen.  Hr.  L.  Schopper 
feierte  die  Herren  Dr.  H.  Krüss  und  W.  Handke 
als  die  bewährten  Führer  und  Berather  der 
D.  G.;  von  dom  letztgonanntcn  Herrn  war  im 
Namen  der  Ai>th.  Berlin  oin  Begrüssungs- 
tclcgramm  eingelaufen.  Ferner  toastete  Hr. 


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Heft  30. 

I.v  Oktober  1903. 


V«r*lD«nachrlchlen  Kleiner«  Mltlbeilungen. 


107 


Groaao  (Dr.  8tr>hror  ft  Sohn)  in  vollendotcr 
poetUcher  Form  auf  die  Damen,  während  Hr. 
Zulegor  dem  Postausachuas  fQr  seine  MUhe 
und  Arbeit  dankte. 

Die  Pausen  w'urden  ausgefüllt  durch  Tafel- 
Ueder  und  reizende  Lieder,  gesungen  von  Frau 
W.,  sowie  durch  Gedichte  von  Baumbach  u.  A., 
die  Hr.  Z.  zu  Gehör  brachte.  Ein  fröhlicher 
Ball  fesselte  die  Tbeilnehmer  bis  zu  früher 
Stunde.  Unterbrochen  wurden  die  Tanzfreuden 
durch  ein  höchst  originelles  Gastspiel  dos 
Tiroler  Mechanlkerveroina.  sowie  durch  weitere 
Lieder  von  Frau  W.,  Hr.  Z.  und  zündende 
humoristische  Vortrflge  dos  Hr.  Sch.  jr. 

Mögen  dem  Zweigverein  noch  viele  so  ge- 
lungene Feste  beschiedon  sein.  Z. 


Zweigverein  Hamburg  • Altona. 

Sitzung  vom  7.  Oktober  lOOi.  Vorsitzender: 
Herr  Dr.  Krttss. 

Der  Vorsitzende  legt  einige  von  ihm  während 
der  Ferien  beantwortete  Anfragen  der  Gewerbe- 
kammer  vor  und  empfiehlt  den  Mitgliedern  eine 
Veröffentlichung  des  Haths  Dr.  Hampke  über 
die  Deutsche  Arbeiter- Versicherungs-Gesotz- 
gebung. 

Sodann  berichtet  der  Vorsitzende  über  den 
XIII.  Deutschen  Mechanikertag  in  Halle, 
welcher  Dank  der  giftnzenden  Veranstaltungen 
der  Hallenser  Kollegen  und  der  Unterstützung 
der  dortigen  Behörden  einen  sehr  befriedigenden 
Verlauf  genommen  habe.  Namentlich  seien  dio 
Berathungen  Uber  die  Geholfen-  und  Meister- 
prüfungen wesentlich  gefördert  worden  durch 
die  Theilnahme  eines  Vertreters  des  Regierunga- 
prftsidenten  und  der  Vertreter  der  Handwerks- 
kammern ln  Halle,  Erfurt  und  Leipzig.  Ueber 
einige  Punkte  des  Berichtes  ontspinnt  sich  eine 
lebhafte  Diskussion,  namentlich  Uber  die  Frage, 
oh  bei  der  GehUlfenprUfung  neben  dem  Ge- 
hUlfenstUck  noch  eine  Arboitsprobe  gefordert 
werden  solle.  Wahrend  von  den  anwesenden 
Mitgliedern  der  GohUlfonprUfungskommission 
auf  Grund  ihrer  Erfahrung  bei  den  Prüfungen 
grosser  Werth  gerade  auf  die  Arbeitsprobo 
gelegt  wird,  wird  von  anderer  Seite  in  der 
Vornahme  der  Arbeitsprobe  ein  Misstrauens- 
votum gegen  den  Lehrhorrn  erblickt,  ein  Ge- 
sichtspunkt, welcher  auch  bei  den  Berathungen 
in  Halle  in  den  Vordergrund  ^gerückt  war. 

-ff-  -ff- 

Abth. Berlin. E.V.  Sitzung  vom  7.  Ok- 
tober 1902.  Vorsitzender:  Hr.W. Handke. 

Hr.  B.  Pensky  berichtet  Uber  die  DUsaol- 
dorfor  Industrie-  und  Gewerbe-Ausstellung.  Der 
Vortragende  bespricht,  nachdem  er  einen  Ueber- 
bück  über  die  Entstehung  und  den  Umfang  der 
Ausstellung  gegeben,  zunächst  die  vorhült* 
nissmassig  wenigen  zur  Prazisionsmechanlk  zu 


rechnenden  Ausstollungsgogonstamlo  und  führt 
dann  eine  Reiho  von  Objekten  an,  wie  Woik- 
zeugmaschinon,  Thormit-Löthverfahren,  Schleif- 
Vorrichtungen  u,  s.  w.,  welche  für  den  Mechaniker 
von  grösstem  Interos^c  waren,  wenn  sie  auch 
nicht  direkt  io  sein  Arbeitsgebiet  gehören.  — 
Die  Herren  A.  Berger  und  W.  Handke  er- 
gänzten diese  Ausführungen  durch  MUthcilung 
ihrer  Beobachtungen  auf  der  Ausstellung. 

Zur  Aufnahme  haben  sich  gemeldet  dio 
Herren:  Dr.  K.  G.  Frank,  Betriebsleilcr  der 
A.-B.-G.-Kabelworke;  Ober- Schöneweide.  — 
P.  Mühlhaus,  Telegraphen • Bauonatalt  und 
mechanische  Werkstatt;  Gross  Lichterfeldo  W. — 
Rieh.  Schuff,  Elektrotechniker;  Steglitz, 
Ahomstr.  29. 

Auf  Anregungen  aus  der  Mitte  der  Ver- 
sammlung wird  dio  Brauchbarkeit  der  Metall- 
legirung  Meteorit  für  prazisionsmochanischo 
Zwecke  erörtert  sowie  dio  Frage  besprochen, 
wie  sich  wohl  auf  Zinkblech  schwar/.or  Lack 
dauerhaft  aufbringen  licsso. 

Der  Vorsitzende  weist  schliesslich  auf 
die  Wahlen  zum  Gewerbegericht  am  14.  u. 
16.  n.  M.  hin  sowie  auf  den  interessanten  Vor- 
trag über  ein  neues  Schleifvcrfahren,  welcher 
am  21.  d.  M.  gehalten  werden  wird.  Bl- 


Kleinere  Mittheilungen. 


Bleichen  und  F&rben  von  Elfenbein. 

Ztittckr.  f.  Drechsler  1002.  S.  74. 

Die  Gegenatando  werden  zunächst  durch 
Aother  oder  Petroloumbonzin  von  etwa  an- 
haftcmlem  Fett  möglichst  befreit  und  darauf 
etwa  V,  Stunde  lang  an  einem  w'armen  Ort 
getrocknet. 

Zum  Bleichen  dient  eine  Mischung  von 
gleichen  Thellcn  gewöhuUehen,  technischen 
Wa-sseratoffsuperoxyds  mit  weichem  Wasser. 
Dio  zu  bleichenden  (legenstando  bleiben  so 
lange  in  dieser  Mischung,  bis  dio  Entfärbung 
eingotreten  ist,  worauf  sio  mit  Wasser  abge- 
spült und  dann  getrocknet  werden.  Das  Wasser- 
stoffsuperoxyd verliert  mit  dem  Gebrauch  an 
Kraft,  weshalb  die  Zeitdauer  ueucr  Bleichungen 
immer  tüngor  wird.  Man  benutzt  daher  dio 
schon  einmal  gebrauchte  BloichÜUssigkcit  als 
Vorbleiche. 

Zum  JöSrften  worden  die  entfetteten  Gegen- 
stAnde  zuerst  auf  etwa  2 Minuten  in  eine  aus 
18  g SalzsAurc  und  1 l Wasser  bestehende 
Beizo  gebracht,  wobei  man  diese  mit  einem 
Glasstab  umrUhrt.  Darauf  giesst  mau  dio 
I Flüssigkeit  ab  und  spült  dio  Gogonstündo 
nochmals  mit  reinem  Wasser,  um  die  anhaftende 
Beize  zu  entfernen.  .Man  benutzt  zum  FArbeii 
Thoorfarben,  die  in  Wasser  aufgelöst  werden, 
wolclies  meistens  einen  sauren  Zusatz  (Essig 


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Kltlntt*  Mitth*UuoK*D. 


198 

oder  Woinsteinsjlurc)  erhftU.  Man  erwUrmt  eie 
auf  etwa  50>  C und  bring:t  die  (iegeD»tande 
hinein,  die  dann  unter  Umrühren  eine  viertel 
bis  eine  halbe  Stunde  darin  verbleiben.  AU- 
ilann  wird  die  Farbldsung  abgegoasen  und  zu 
ajdUerer  Verwendung  aufbewahrt.  Die  Gegen- 
stände worden  reichlich  mit  warmem  Wasser 
gespült  und  bei  mftasigerTeinperatur  getrocknet. 
Die  Gegenstände  müssen  vor  dem  Farben  fertig 
bearbeitet  sein,  nur  die  letzte  Politur  erhalten 
sie  nachher.  5. 

Der  KampylOKraph. 

Von  A.  Baur. 

Natur  und  Offenbarung.  4H.  8.  229.  1902. 

Vou  M.  Dechovrens  8.  J.  ist  ein,  Kampylo- 
graph  genannter,  Apparat  konstniirt  worden 
{Campt  rend.  130,  8.  1816.  1900)^  der  es  ormdg- 
licht,  Kurven  zu  zeiebuen,  bei  denen  die  Be- 
wegung des  Zeichenstiftea  die  Zusammen- 
setzung von  2 bis  5 einfachen  Binzelbcwo- 
gungen  bildet  Die  einfachere  Form  dieses 
Apparates,  welche  3 verschiedene  Bewegungen 
(2  geradlinig  schwingende  und  eine  kreisför- 
mige) zulasst,  ist  vom  Verf.  beschrieben  worden. 


gungen  um.  Dies  ermöglichen  die  beiden 
Rahmen  £,  und  die  auf  je  4 Rädchen 
laufend  in  2 zu  einander  senkrechten  Rich- 
tungen sich  geradlinig  hin  und  her  bewegen 
lassen.  Diese  pendelnde  Bewegung  der  Rah- 
men R,  und  bewirken  2 Stifte,  die  mit  den 
Achsen  der  Schoiben  S,  und  8^  des  Motors 
verbunden  sind  und  in  die  QuerstUcko  und 
Qi  der  beiden  Rahmen  gleitend  eingreifen. 
An  den  Rahmen  ist  je  ein  Ende  der  PUbrungs- 
stangen  und  befestigt,  wahrend  die  anderen 
Boden  dieser  Stangen  sich  ineinerPührung  sobe- 
wegcn,  dass  dieselben  bei  der  Bewegung  ein- 
ander im  gleichen  Abstand  parallel  bleiben. 
Zwischen  den  Stangen  und  C2  befindet  sich 
in  einem  Zabngetriebe  ein  kleines  zentral  durch- 
bohrtes Rädchen  r,  welches  den  Schreibstift  tragt. 

Der  Schreibstift  vereinigt  in  seiner  Bewe- 
gung die  beiden  geradlinigen  Schwingungen, 
welche  die  Rahmen  R^  und  ausführon,  und 
zeichnet  diese  auf  die  Zentralscheibe  auf. 
Bleibt  diese  Scheibe  in  Ruhe,  so  erhalt  man 
die  unter  dem  Namen  Lissajous'schc  Figuren 
bekannten  Kurven,  welche  durch  Kombination 
zweier  geradliniger  Schwingungen  entstehen. 


Diese  besteht  aus  zwoiTheilcn,  dem  an  der 
Unterseite  der  Zoicbenflache  befindlichen  Motor 
und  dem  auf  der  Oberseite  derselben  ange- 
brachten Transformator. 

Der  Motor  (JYy.  1)  hat  den  Zweck,  den 
Achsen  der  soitlich  befindlichen  kleinen 
Scheiben  8^  und  8^  eine  gleichraassig  rotirende 
Bewegung  zu  ortheilon,  sodass  das  Vorhalt- 
niss  der  Umdrehungsgeschwindigkeiten  beider 
Achsen  ein  beliebig  gegebenes  sein  kann.  Die 
Kurbel  K dient  dazu,  die  mittlere  grosse 
Scheibe  in  Umdrehung  zu  versetzen.  Auf 
ihrer  Unterseite  besitzt  dieselbe  eine  Anzahl 
von  Krouradern,  ebenso  auch  die  kleinen 
Scheiben  Sy  und  S^.  In  diese  greifen  die  beiden 
Leitstangen  und  Gj  mit  Je  2 auf  ihnen  ver- 
schiebbaren Zahnrädern  ein,  sodass  sie  die 
Drehung  von  P,  auf  die  Schoiben  und  82 
übertragen  und  je  nach  Einstellung  ihrer  Zahn- 
räder deren  Drehungsgeschwindigkeiten  veritn- 
derlich  machen. 

Der  Transformator  {Fig.  2}  setzt  die  Rotation 
der  Scheiben  und  82  in  geradlinige  Sebwin- 


Flg.  2. 


Lasst  man  auch  die  Scheibe  P,  rotlren,  indem 
man  sie  mit  der  Achse  der  Scheibe  P,  des 
Motors  verbindet,  so  entstehen  noch  komplizir- 
tere  Kun-’en. 

Durch  Aenderung  der  Geschwindigkeit  der 
einzelnen  Theiic  oder  des  anfänglichen  Phasen- 
Unterschiedes  der  beiden  Schwingungsbewe- 
gungen  lasst  sich  eine  unbogreuzt  grosse  Zahl 
von  verschiedenen  Figuren  konstruiren.  Die 
Aenderung  des  Pbasenunterschiedes  wird  durch 
Verechiebung  des  die  Rahmen  bewegenden 
Gleitstiftes  erzielt.  Interessant  ist,  dass  zwei 
mit  geringer  Aeniierung  der  Anfangsphase,  im 
Uebrigon  aber  völlig  gleich  gezeichnete  Figuren 
im  Stereoskop  räumlich  erscheinen. 

Die  PorraenschOnheit  der  mit  dic.sftra  Apparat 
erzeugten  Kurven,  welche  in  unerschöpflicher 
Mannigfaltigkeit  Immer  neue  Motive  liefern,  hat 
den  Erfinder  veranlasst,  eine  Sammlung  von 
Figuren  für  diesen  Zweck  herauszugeben,  sowie 
auch  eine  solche  fürste  reoskopischeVerwendung. 

Mk 


1 


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BtftSO. 

>s.  oiitbbT  im. 


Pattot*cb«u. 


199 


Patentsohau. 


Spivgelg&lvanometdr  lUr  sehnelle  Sehwingaogen.  A.  Blondel  in  Pari».  3.8. 1900.  Nr.  124  739. 
Kl.  21. 

Bei  diesem  Spiegelgalvanoraeter  fUr  schneüo  Schwingungen  ist  der  Spiegel  an  einem 
oder  mehreren  in  der  Querriebtung  magnotisirharen  BAndem  aiifgehAiigt. 

Abschlnasorgan  Ittr  die  Düse  von  BanBenbrennern.  U.  Roatin  in 
Wilmersdorf,  und  B.  Arnold  in  Berlin.  25.  12.  1900.  Nr.  127151. 

Kl.  4. 

In  der  Düse  ist  ein  Ventlikegel  a angeordnet,  welcher  an 
einer  durch  die  Düse  hindurchgefUhrten  Vcntilstange  b befestigt  ist. 

Die  letztere  wird  von  einem  federnden  Hebelarm  c getragen,  welcher 
den  Ventilkegel  gegen  seinen  Sita  zu  ziehen  bestrebt  ist.  In  der  Offen« 

Stellung  wird  das  Ventil  durch  einen  ungieicharmigen  Winkolhcbci  ki 
gehalten,  der  durch  Reibung  in  labilem  Gleichgewicht  erhalten  wird. 

Vanganarmer,  gegebenenfalis  aacb  Nickel  entbaltender  Chrom- Silizinm-Stahl  nebst  Verfahren 
BQ  teiner  HerBtellnng.  C.  Casperin  Bündorotb,  und  F.  Oortel  in  München.  25.  4.  1899. 
Nr.  127266.  Kl.  18. 

Der  Koblenstoffgehalt  des  Stahles  betragt  weniger  als  0,6%,  wahrend  der  Chrom*  und 
Siliziunigehalt  zuBammongenommen  zwischen  1,5  und  2,5%  Hegt.  Die  besten  Resultate  werden 
erzielt,  wenn  der  Chrom*  und  Süiziumgehalt  zusammengenominen  2 bis  2,5%  betragt,  wahrend 
ein  niedrigerer  Gehalt  (bis  1,5%  herab)  in  denjenigen  Fallen  empfehlenswerth  ist,  wenn  dem 
Stahl  noch  geringe  Mengen  Nickel  (bis  1,5%)  zugosetzt  werden  sollen. 

Apparat  zam  Balbstthätigen  Registriren  des  Standes  meteorologischer  Inetrnmente  auf  be« 
liebige  Entlemangen.  L.  Corebotani  in  München,  und  A.  Silbernianu  in  Berlin. 
8.  2.  1900.  Nr.  126280;  Zus.  z.  Pat.  Nr.  93032.  Kl.  42. 

Die  Lamellen  a und  b sind  auf  der  nicht  leiten« 
den  Umfinchc  der  sich  unter  bestimmten  Voraussetzungen 
drohenden  Trommel  t des  Hauptpatentes  derartig  ange- 
ordnet, dass  die  Lamellen  a mit  dem  gemeinsamen 
Sammelring  c in  unmittelbarer  Verbindung  stehen, 
wahrend  die  Lamellen  b sammtlich  durch  ihren  Kamm« 
rücken  mit  der  Erde  verbunden  sind. 

Die  Batterie  d steht  unter  Vermittlung  eines 
Elektromagneten  v und  einer  metallenen  Scbleiffeder  f 
mit  dem  Sammelring  c in  Verbindung,  sodass  beim  Bin- 
schalten  in  der  Empfangsstatiuu  o durch  den  Schalter  r 
der  Zeiger  p des  betreffenden  Meesinstnimentes  nach 
Auslosung  der  die  Drehung  der  Trommel  t himierudeu 
Sperrvorrichtung  über  die  entsprechenden  LamcHon  a 
und  b entlang  gleiten  muss  und  hierdurch  boim  Anzeigen 
des  Standes  dieses  Instrumentes  nach  jedem  Kontakt 
den  Liuiendrabt  entladet. 

Elektromagnetischer  Selbstoflierbreeher.  W.  A.  Hirschmann  in  Berlin.  9.2.  1901.  Nr.  126564. 
Kl.  21. 

Die  Kraft  der  Regelungsfeder  a wird 
nicht  unmittelbar,  sondern  durch  einen  Hebel  b 
auf  den  beweglichen  Ankere  des  Unterbrechers 
übertragen,  zur  Verringerung  der  die  Strom« 

Unterbrechung  beeinflussenden  Eigeubeweguiig 
des  Ankers  und  der  dadurch  bedingten  Aendo- 
rung  In  der  Kraft  der  Feder.  Die  Kraft  der 
den  Stromschluss  bewirkenden  Feder  a wird  durch  eine  in  gleicher  Weise  am  Hebel  d an* 
greifende  Feder  e ganz  oder  thellweise  aufgehoben. 


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200 


Asligmatiich  korrigirtes  Weitwinkalobjektiv.  C.  P.  Goorz  in  Friedonau-Berlin.  21.  6.  1900. 

Nr.  126500.  Kl.  42. 

Bei  cUoaem  aus  zwei  symmetrischen  Menisken  gobildoton  und  somit  zur  Klasse  der 
sogenannten  ,,Kugclobjektive*  gehörigen  photographischen  Objektiv  für  Aufoabmen  unter  grösst- 
möglichem  Bildwinkel  ist  die  Korrektur  der  sphärischen  und  chromatischen  Ahwoichungen  ganz 
ausser  Acht  gelassen  und  dem  allein  verfolgten  Zwecke^  ein  ebenes,  von  Astigmatismus  schräger 
Strahlenbuschel  befreites  Bild  von  fast  unbegrenzter  Ausdehnung  zu  erhalten,  geopfert.  Die 
zur  Brreichuug  des  Zieles  erforderliche  Verminderung  der  astigmatischen  Fehler  geschieht 
durch  Verkleinerung  der  Glasdicko  in  der  Weise,  dass  der  grösste  Krümmungsradius  nicht  Ober 
9®/o  und  die  Dicke  eines  Meniskus  nicht  über  3%  der  Brennweite  betrügt, 

Linsenaystem  lUr  Soheinwerler  n.  dgl.  C.  Zeiss  in  Jena.  29.  1.  1901.  Nr.  124584.  Kl,  42. 

Zwischen  der  sonst  allein  angeordneten  Fresncrschcn  Linse  und  der  Lichtquelle  smd 
ein  oder  mehrere  annüherml  oder  streng  aplanatische  Menisken  eingefUgt,  wobei,  wie  die  Patent- 
schrift nfther  begründet,  jeder  hinzugefUgle  Meniskus  die  Zahl  der  die  Fresnorsche  Linse  zu- 
sammoDsetzenden  Ringe  auf  ungefähr  den  dritten  Thcil  herabsetzt,  wenn  dieselbe  Lichtaus- 
nutzung und  dieselbe  (für  jeden  Ring  und  die  Kernlinse  gleiche)  Streuung  beibehalten  wird. 

Sohiebermaaaastab.  Dennert  & Pape  in  Altona.  10.  3.  1901.  Nr.  126499.  Kl.  42. 

Die  Erfindung  besteht  darin,  dass  bei  Schiobermaassstaben,  bei  denen  sich  ein  Holz- 
schieber zwischen  Holzwangen  bewegt,  der  die  Wangen  verbindende  Boden  aus  einer  in  der 
Querrichtung  etwas  federnden  Platte  besteht. 


PaUottebau.  — PatoDtlltt«. 


Dsatabs 

HfhaBikw-Hf. 


Patenlliate. 

Bia  zum  1.  Oktober  1902. 

Klasse:  AnmeldnngeD. 

21.  H.  27  037.  Registrirender  Maximalstrom- 
anzoiger.  Hartmaun  & Braun,  Frankfurt 
a.  M.-Bückenheim.  18.  11.  01. 

L.  16746.  Quocksilbervoltaractcr.P.Lux, Heidel- 
berg. 3.  5.  02. 

E.  8522.  Wechselstrom-Mcssgerüth.  Schuckert 
& Co.,  Nürnberg.  1.  7.  02. 

48.  H.  26  855.  Vor-  und  rückwlirts  arboitendca 
FlUgelradgebUise  für  Geschwindigkeitsmesser. 
W.  Heukeshoven,  Berlin.  18.  10.  01. 

P.  13  023.  Verfahren  zur  Bestimmung  dos 
Wassergehaltes  zähflüssiger  Substanzen. 

A.  Parobek  u.  W.  Gladbach,  Cöln  a.  Rh. 
22.  10.  Ol. 

B.  8101.  Zug.  und  Druckmes.ser  mit  einer  die 
Druckiinlerschiedo  auf  ein  Zeigerwerk  Über- 
tragenden geBchiossenen  Metallkapsel.  J. 

C.  Eckardt,  Cannstatt.  15.  1.  02. 

B.  8258.  Zugmessor  für  Luft  und  andere 
Gose.  O.  ElHnghaus,  Huttrop  b.  Essen 
a.  d.  Ruhr.  10.  3.  02- 

R.  16  470.  Vorrichtung  an  Wituldruckmesscrn 
zutTi  Messen  der  hinter  der  Wiudstossplatte 
auftretenden  Saugwirkung.  G.  Kosen- 
inütlor,  Dresden.  8.  3.  02. 

43.  ß.  30  836.  Vorrichtung  zur  Registrirung 
der  Zeit  des  Eintritts  beobachteter  Er- 
eignisse, z.  B.  der  Ankunft  von  Brieftauben, 
Rennpferden  u.  s.w.  R.  Bürk,  Schwenningen 
a.  N.  17.  1.  02. 


Erthellugen. 

21.  Nr.  136  425.  Schleifkontakt  für  unmittel- 
bare Stromabnahme  von  der  Drahtspirale 
bei  RegelungsvsiderstAnden;  Zus.  z.  Pat 
Nr.  134  748.  H.  Ke  man  5,  Charlottenburg. 
1.  5.  02. 

Nr.  136  499.  Anordnung  der  Stromzuleitungs- 
theile  für  Motor-Elektrizitätszühler;  Zus.  z. 
Pat.  Nr.  97994.  Siemens  & Hatske, 
Berlin.  18.  1.  02. 

Nr.  136  641.  Schaltungswcise  des  Bmpfüngers 
für  elektrische  Wellen.  Prof.  Braun  s 
Telegraphie  G.  m.  b.  II.,  Hamburg.  9.  1.  01. 

Nr.  136  841.  Verfahren  zur  Erzeugung  elek- 
trischer Schwingungen.  N.  Tesla,  New- 
York.  10.  7.  01. 

Nr.  136843.  Fritter.  F.  Schneider,  Fulda. 
3.  5.  02. 

Nr.  136  747.  Dümpfungseinrichtung  an  Blek- 
trizitniszAhlcrn.  B.  S.  Halsey,  Chicago. 
15.  12.  00. 

Nr.  136  G19.  Elektrische  Lampe,  bei  welcher 
Gase  oder  Dämpfe  von  Quecksilber  oder 
Ähnlichen  Substanzen  zum  leuchten  gelangen. 
General  Electric  Cy.,  Schenectady,  New- 
York.  11-4.  02. 

39.  Nr.  136  623:  Verfahren  zur  Darstellung 

eines  gegen  Elektrizität  isolirenden  und 
zugleich  wasserdichten  Produktes.  F.  H, 
Bowden,  I^ondon,  u.  B.  H.  Dodd,  Black- 
healh,  Engl.  6.  8.  01. 

42.  Nr.  136  694.  Abstandsmesser  mit  waage- 
rechter Basis.  .1.  P.  Sürensen,  Kopen- 
hagen, 4.  2.  02. 


Knr  d>«  fUdaktloo  T*raatirortJleb:  A.  Blaicbk«  Uk  Berlin  W. 

Vttrl&c  Ton  JuIIqi  Sprlofer  ln  Berlin  N.  — Dnek  von  lall  Dreier  tn  Berlin  8W. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung 


Beiblatt  zur  Zeitaohrift  ftlr  Inetrumentenkunde 

OBd 

Organ  für  die  geeammte  Glasinstnmienten  - Induetrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion;  A.  Blaschke,  Berlin  W.,  An  der  Apoetelkirche  7b. 

Nr.  21.  1.  November.  1902. 

Haebdmek  sor  mit  ßenehmlrsar  der  Bedaktlen  reetattet. 


Neuere  Thermostaten. 

Von  Dr.  Fr.  Orfttsmftoh«r, 

Tochniscltein  ilOlfakrbeiter  bei  der  Phyilkallscb^Technlscheii  RalcttsAOBUlt 

ö.  Apparat  für  flüssige  Kohlensäure. 

Für  Temperaturen  unter  — 21°  bis  — 79°  boten  Thermometerpr&rungen  bisher 
einige  Schwierigkeiten,  da  bequeme  und  einigermaassen  konstante  BSder  nicht  vorhanden 
waren').  Zwar  erreicht  man  bei  einiger  Sorgfait  durch  Mischen  von  krystaiiisirtem  Chlor- 
kalzium mit  Schnee  oder  Eis  Temperaturen  bis  unter  — 40°;  aber  bevor  die  Instrumente, 
namentlich  die  Aikohoi-  oder  Toluoi-Thermometer  u.  s.  w.,  noch  genügend  abgekühit 
und  die  häufig  adharirenden  PiQssigkeitstrupfen  gesammeit  sind,  steigt  die  Temperatur 
der  Mischung  meist  schon  wieder  derart  schneil,  dass  eine  Vergieichung  der  Instrumente 
nicht  mehr  möglich  ist.  Andere  Mischungen  in  diesen  Temperaturen  sind  aber  noch 
weniger  brauchbar. 

Das  früher  in  der  Reichsanstait  angewandte  Verfahren^),  verschieden  starken 
Spiritus  mit  fester  Kohlensäure  zu  einem  zähen  Brei  zusammenzurOhren,  dessen  nur  von 
der  Stärke  des  Aikohols  abhängige  Temperatur  bei  gptter  Isoiirung  nahezu  stundenlang 
konstant  bieibt,  ist  für  laufende  Prüfungsarbeiten  zu  kostspieiig,  da  einerseits  für  soichen 
Brei  eine  beträchtiiehe  Menge  Kohiensäure  gebraucht  wird,  andererseits  aber  auch  für 
jeden  neuen  Temperaturpunkt  eine  neue  Mischung  erforderiieh  ist.  Die  vorhandene 
Mischung  kann  nämlich  durch  Zugiesson  von  Aikohoi  oder  Wasser  fast  nicht  mehr  verändert 
werden,  da  im  ersten  Palle  die  Kohiensäure  stürmisch  verdampft,  im  zweiten  das 
Wasser  aber  gieich  zu  EisstUckchen  gefriert. 

Das  von  Wiebe  und  Prytz  bei  anderer  Geiegenheit  angewandte  Prinzip,  die  in 
den  bekannten  Piaschen  unter  hohem  Druck  befindliche  flüssige  Kohiensäure  nicht  gleich 
bei  Atmosphärendruck,  sondern  in  einen  gedrosseiten  Apparat,  weicher  ein  kieines 
Aikohoibad  umgab,  bei  beiiebig  variirtem  Druck  und  dementsprechender  Temperatur 
ausströmen  zu  iaasen,  war  wegen  des  durch  die  Drosseiung  bedingten  Vertustes  an 
Käiteenergie  für  Thermometerprüfungen  ebenfaiis  unrentabei.  Ausserdem  müsste  der 
Apparat  zur  Sicherheit  mindestens  60  Alm  Druck  aushalten  können. 

Hei  dem  jetzt  seit  einiger  Zeit  in  Gebrauch  befindiiehen  Thermostaten  wird  die 
mit  ihrer  normalen  Verdampfungstemperatur  von  etwa  — 78°, 8 C durch  eine  Kühlschlange 
streichende  Kohlensäure  benutzt,  um  ein  Aikohoibad  abzukühlen. 

Oer  gleichfalls  in  der  Werkstatt  der  Reicheanstalt  angefertigte  Apparat  (Fig.  3)  ist 
durch  drei  in  einander  gesetzte  Kupferzylinder  in  drei  konzentrische  Räume  getheilt,  von 
denen  der  äussere  als  isolirender  Luftmantel  dient  und  die  beiden  inneren  mit  der  ab- 
zukühlenden  Badfiüssigkeit  angefüllt  werden.  Die  Entfernung  des  mittleren,  31  cm  hohen 
und  14  cm  weiten  Zyiinders  von  den  beiden  anderen  beträgt  etwa  2 cm.  Mit  seinem 


I)  Der  vor  Kurzem  von  R.  Rothe  konstniirte  und  beschriebene  Apparat  (Ueber  einen 
Thermostaten  fOr  tiefe  Temperaturen  und  seine  Anwendung  bei  der  Vergieichung  von  Thermo- 
Eiemeoten.  Zeitsekr.  f.  Insirkde  ‘i'i.  S-  14  u 3H.  1903)  entstand  ebenfaiis  aus  dem  BedUrfniss,  such 
fQr  Temperaturen  zwischen  deu  Siedepunkten  der  festen  Kohiensäure  und  der  flüssigen  Luft 
zur  Aichung  von  Thermo-Eiementen  brauchbare  Bäder  zu  besitzen, 
s)  Siehe  Wiebe,  n.  a.  0 S.  8. 


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202 


Pr.  GrUtsmach^rf  N»uar«  Tbannoitattn. 


D«ui*rb« 

MMiiaaik«r-ZU! 


Boden  sieht  dieser  Zylinder  auf  einem  Zapfen  des  üusseren  Kessels  und  trä^  seinerseil 
ein  Kager,  in  welchem  die  Xcusilberachse  mit  einem  Zapfen  auf  einer  Stahlkugel  läuft. 

Um  den  oberen  Rand  des  mittleren  Kessels  ist  ein  6 mm  starker,  20  mm  breiter 
Ring  gelöthet,  welcher  in  den  äusseren  Zylinder  passt  und  mit  diesem  seitiieh  verschraubt 
werden  kann.  Hierauf  wird  wieder  der  innere  (beiderseits  offene)  Zylinder  mit  seinem 
40  mm  breiten  Ringe  fest  verschraubt  und  durch  einen  zwischengelegten  Asbestring  so 
abgedichtet,  dass  Flüssigkeit  in  den  Mantelraum  nicht  gelangen  kann.  Die  V'erbindung 
nach  dem  mittleren  Kesselraum  ist  jedoch  durch  grosse,  seitliche  Ausschnitte  hergestellt. 

im  Mantelraum,  am  oberen  Ende  des  mittleren  Kessels  ist  das  Kegelventil  an- 
gelöthet,  in  welches  die  starkwandige  Kapillare  von  der  Kohlensäureflasche  aus  mündet 
und  worin  das  Eintrittsende  der  Kühlschlange  fest  verlöthet  ist.  Die  aus  8 mm  weitem, 
1 mm  starkem,  etwa  14  m langem  Kupferrohr  bestehende  Spirale,  welche  bequem 
Drucke  von  einigen  hundert  ky  aushält, 
geht  in  je  16,  ungefähr  5 mm  von  ein- 
ander entfernten  Windungen  im  Innern  des 
mittleren  Kessels  abwärts,  aussen,  also  im 
Mantelraum,  wieder  hinauf  und  mündet 
schliesslich  aus  letzterem  ins  Freie.  Die 
Durchgangsstelle  unten  durch  den  mittleren 
Kessel  ist  verlöthet. 

Die  durch  das  leicht  zu  regulirende 
Kegelventil  einströmende  Kohlensäure  giebt 
wegen  der  guten  metallischen  Leitung  den 
grössten  Theil  ihrer  Kälte  an  die  im  Alkohol- 
bade liegende  Spirale  ab,  ein  weiterer  Theil 
wird  in  der  anderen  Hälfte  der  Spirale  zur 
Kühlung  des  aussen  mehrfach  mit  Filz  um- 
kleideten Mantelraumes  ausgenützt.  Der 
Rest  der  Kälteenergie  wird  ausserdem  noch 
dazu  verwandt,  durch  eine  andere  Kühl- 
schlange ein  zweites  kleines  Alkoholbad 
abzukühlen,  worin  eventuell  noch  Thermo- 
meter langsam  vorgekühlt  werden  können. 

Das  Rührwerk  besteht  aus  4 kleinen 
Flügeln,  welche  sich  im  inneren  Zylinder 
am  unteren  Ende  der  mit  Elektromotor 
betriebenen  Achse  befinden.  Mit  diesem 
Rührwerk  wird  eine  schnelle  Zirkulation 
der  Flüssigkeit  bewirkt,  derart,  dass  die- 
selbe im  mittleren  Kessel  aufsteigend  an  der 
Kühlschlange  vorbeiströmt  und,  am  oberen 
Ende  in  den  inneren  Zylinder  eintretend, 
tüchtig  durchgewirbelt  an  den  Thermo- 
metern vorbeistreicht.  Letztere  werden  mit 
Korken  in  den  8,  etwa  19  mm  weiten  ko- 
nischen Löchern  des  auf  kleinen  Rollen 
drehbaren  Hartgummideckels  befestigt.  Da- 
mit jedoch  die  Thermometer  nicht  aus 
Versehen  einmal  zu  tief  in  den  Apparat 
eingetaucht  und  durch  die  Flügel  beschädigt  werden  können,  ist  dicht  oberhalb  der 
letzteren  zur  Sicherheit  ein  weitmaschiges  Drahtnetz  angebracht  Bei  dem  Apparat 
für  Kältemiachungen  war  dies  leider  wegen  deren  Dickflüssigkeit  zum  Schulze  gegen 
den  Schaber  nicht  möglich. 

Zur  grösseren  Stabilität  ist  der  Apparat  mit  den  die  Traverse  und  das  obere 
Achsenlager  tragenden  Stangen  auf  einem  starken  Brett  montirt. 

Die  in  diesem  Thermostaten  durch  Regulirung  der  durchstreichenden  Kohlensäure- 
menge erreichbare  Temperalurkonstanz  ist  mit  derjenigen  der  vorstehenden  Apparate 
naturgemäss  nicht  vergleichbar.  Immerhin  sind  die  Resultate  im  Verhältniss  zu  der  mit 
Alkoholthermometern  in  den  niederen  Temperaturen  Oberhaupt  erreichbaren  Genauigkeit 
als  befriedigend  zu  bezeichnen.  Allerdings  konnten  tiefere  Temperaturen  als  — 67® 


i 


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I.  No'veml^r  l\M.  Vwrin»-  und  ^oiMnnichrlchtu  203 

nicht  erreicht  werden,  da  die  in  den  kalten  Apparat  einströmende  Kohlensäure  dann 
Test  wurde  und  die  feine  Oeirnung  des  Kegelvcntiis  verstopfte.  Durch  starkes  Evakuiren 
an  der  Ausströmungsöffnung  würde  jedoch  die  Temperatur  voraussichtiieh  noch  erheblich 
erniedrigt  werden  können. 

Charlottenburg,  im  August  1902. 


Vereins-  und  Personennachrichten. 


Todesanzeige. 

Am  *21.  OktobtT  starb  nach  kurzem 
Krankenlager  im  64.  Lebensjahn.»  unser 
Mitglied 

Herr  Ati^st  (lüiiiher 
i.  Fa;  Altstadtmrhe  Industrie-Anstalt 
Nitsche  & Günther,  Hathenow. 

Io  dem  Verstorbenen  betrauern  wir  ein 
ausserordentlich  thtltiges  Mitglied,  einen 
tüchtigen  Faebgenossen,  einen  Heben 
Kollegen.  Ehre  seinem  Andenken! 

Der  Vorstaiil  der  Mtbeiluiii  Berlii. 

\y,  Handke. 


D.  G.  f.  M.  u.  O.  Abth.  Berlin  £.  V. 

Sitzung  vom  21. Oktober  1902.  Vorsitzender; 
Hr.  W.  Handke. 

Der  Vorsitzende  eröffnet  die  stark  besuchte 
Versammlung,  indem  er  Herrn  Gehoimratb 
Prof.  Dr.  Warburg  den  Dank  der  Abth.  Berlin 
dafür  ousspriebt,  dass  er  den  grussen  Hörsuu! 
des  Phys.  Instituts  für  den  heutigen  Abend  zur 
Verfügung  gestellt  habe. 

Hr.  Dr.  Schachtel  (von  der  Kaplllar-Oe- 
Seilschaft)  spricht:  Ueber  moderne  Prttzislons- 
Schleiftechnik.  Das  Ziel  seiner  Firma  sei  der 
Vertrieb  der  sog.  Kapillar-Schleifscheiben  und 
die  .Binfüiirung  der  Keramik  In  die  Prüzisions- 
iiidustrie**.  Die  keramischen  Produkte  weisen 
Dicht  die  drei  störenden  Eigenschalten  der 
metallischen  auf:  den  grossen  Ausdehuungs- 
koüffizientea.  die  Rostbildung,  gute  beitfühigkeit 
für  elektrische  StrOme;  aber  cs  war  bis  jetzt 
nicht  möglich,  Gegenständen  aus  Thon  oder 
Porzellan  genaue  Abmessungen  zu  geben,  da 
dos  Hchwimimaass  beim  Brennen  sehr  ver> 
schieden  ist  und  die  bislang  übliche  Bearbeitung 
durch  Schleifen  mit  Sand  keine  zuverlässigen 
Resultate  gab.  Hierin  hütte  erst  Wandel  ein- 
treten  kOnnen,  als  das  Karburundum  zum 
Schleifen  in  Gebrauch  kam;  aber  cs  steht  in 
Form  von  Schleifscheiben  dem  Schmirgel  in- 
sofern nach,  als  es  sich  schneller  „tudtarbeiteP* 
und  dann  drückt,  wahrend  bei  Jenem  in  Folge 
einer  sozueagen  schwammigen  Beschaffenheit 
immer  neue  Spitzen  wirksam  werden.  Der 
KapUlar-Oeeellschaft  ist  es  gelungen,  die  schlei- 


fenden Krystalle  in  den  Kapillarschelbon  hei 
Anwendung  von  nur  wenig  Bindematenal  so 
zu  lagern,  dass  nach  der  Abnutzung  einer  Spitze 
sofort  eine  neue  in  Wirksamkeit  tritt.  Auf  diese 
Weise  wurde  es  möglich,  keramische  Gegen- 
stände von  höchster  Präzision  her/ustollon;  als 
Proben  zeigt  Vortragender  u.  A.  folgende  Gegen- 
stündeausPorzellanundThon:  Kaiiberbolzeu  und 
-ringe,  Toloranzkallber,  konische  Kaliber,  sehr 
gut  adharirende  Richtplatten,  Ventile,  Flaschen 
mit  kapillarem  Verschluss  zur  Aufbewahrung 
von  Flüssigkeiten  unter  Verhinderung  des  Ver- 
derbens; ferner  einen  aus  veRtehiedeneu  Mate- 
rialien (Stahl,  hart  und  weich,  Aluminium, 
Glas  u.  B.  w.)  bestehenden  Zylinder,  der  sehr 
genau  geschliffen  ist;  IhÖnemo  auswechselbare 
Hahne.  Die  Schleifscheiben  seihst  zeichnen 
sich  durch  grosse  Porosität  aus,  wie  liemonstrirt 
wird;  sie  werden  laut  Preisverzeichnisa,  das  zur 
Vcrtheiluiig  gelangt,  in  verschiedensten  Formen 
geliefert.  Oie  (resellschaft  hofft  sogar  ganze 
Instrumente  aus  Porzellan  herstcllen  zu  können. 

— A)\  den  Vortrag  schliesst  sich  die  Vorfülirurig 
der  Arbeitsweise  von  Kapillarscheiben  an  einer 
Drehbank,  darunter  Schleifen  an  dem  erwähnten 
Zylinder.  — 

In  der  Diskussion  beantwortet  Hr.  Dr. 
Schachtel  verschiedene  Anfragen,  u.  A.  nach 
der  Dichtheit  der  Hähne  und  Ventile. 

Aufgenummen  werden  die  Herren:  Dr. 

K.  ü.  Frank,  Betriebsleiter  der  A.  E.  G.-Kabel- 
werke,  Ober-Sebönoweido;  P.  MObIhuus,  Tele* 
graphou'Buuanstalt  und  mechanische  Werkstatt, 
Gross-Lichterfelde  W,;  Rieh.  Schuff,  Elektro- 
technische Werkstatt,  Steglitz,  Ahornstr.  29. 

Zur  Aufnubme  haben  sich  gemeldet:  Hr. 
Dr.  L.  Schachtel  von  der  Kapiliar-Gesellschaft, 
CharloUenburg, Sophicustr. 8-1 7 und  Hr.  H.I)  e 1 1 e, 
Fabrik  chirurgischer  und  zabnärzt  lieber  Appa- 
rate, Berlin  S.,  Grimmstr  27. 

Für  das  am  11.  Nov.  zu  feiernde  25*jahrige 
Stiftungsfest  werden  dem  Vorstände  300  M. 
aus  der  Kasse  zur  Verfügung  gestellt. 

Hr.  Handke  fragt,  ob  es  zutrifft,  dass  für  * 
die  neuen  Osmium-Glühlampen  eine  Aenderung 
in  den  Leitungen  nothwcmlig  sei. 

Hr.  H.  Remanö  erklärt  sich  iu  Folge  dessen 
bereit,  die  neuen  Lampen  In  einem  besonderen 
Vortrag  vorzuführeu.  Allerdings  seien  Aende- 
rungen  in  der  Installation  bei  Einführung  der 


Digilized  by  Go^iglc 


J?04 

Lampen  erforderlich,  jedoch  nur  deawe>ceii,  weil 
in  der  Regel  zwei  hintereinander  geschaltet 
werden;  diese  Aenderungen  seien  jedoch  so 
geringfügig,  dass  sie  kaum  in  Betracht  kamen 
und  gegenüber  der  grossen  Stromerspamiss 
von  gar  keinem  Gewicht  seien. 

Hr.  Becker  von  der  Firma  W.  C.  Heraeus 
io  Uaiiau  führt  Apparate  vor,  die  aus  Berg- 
kr\'stali  hergestellt  sind,  wie  Kochkolhen, 
Gefassc  für  Luftthermometer,  Röhren  u.  dgl. 
Die  Anfertigung  erfolgt  im  KnallgaBgebiaee  auf 
eine  Methode,  die  der  von  Dufour  (s.  diese 
ZeiUehr.  1901.  S.  Ä)  wesentlich  überlegen  ist. 
Die  Gegenstände  können  bis  auf  1200  bis  1300 
Grad  erhitzt  werden,  springen  nicht,  wenn  sie 
ruthglühend  ahgescbrcckt  worden,  sie  sind 
reparaturföhig.  Die  Preise  sind  z.  Z.  noch 
etwas  hoch,  jedoch  hofft  die  Firma,  sie  bald 
sehr  beträchtlich  ermassigen  zu  können. 

_ i?/ 

DieVereinigung  selbständiger  Mechaniker 
und  Optiker  der  Kreisbauptmnonschaft 
Dresden  hatte  sich  hei  der  dortigen  Kreis- 
hauptmann.Hchaft  über  die  Dresdener  (Jewcrbc- 
kuramer  beschwert,  weil  diese  den  Mechanikern 
die  Festsetzung  einer  vierjährigen  Lehrzeit 
nicht  gestatten  wollte;  daraufhin  hat  die 
Gewerbekumnier  ihren  Standpunkt  aufgegeben 
und  sich  damit  einvorstanden  erklärt,  dass  die 
.Mitglieder  der  Vereinigung  eine  vierjährige 
Lehrzeit  im  Lehrvertrag  festsetzen. 


BUoherachau. 

Leo  Graetz,  Da.s  Licht  und  die  Farben.  VI, 
150  Seiten  mit  113  Abbildungen.  Leipzig, 
B.  fl.  Teubner  1900.  floh.  1,00  Af.,  geh. 
1,25  Af. 

Dieses  Buch  ist  das  17.  Bändchen  der 
Sammlung  wissenschaftlich  • gemeinverstünd- 
lieber  Darstellungen  aus  allen  flebioten  des 
Wissens  .Aus  Natur  und  Geisteswelt*.  In 
sechs  Vorlesungen,  die  der  bekannte  Verf. 
(Professur  an  der  Universität  München)  im 
Winter  1898  im  Volkshochschulverein  München 
vor  einem  Im  wesentlichen  aus  Künstlern  be- 
stehenden Publikum  gehalten  hat,  wird  eine 
kurze  Darstellung  der  hauptsnchUchsten  opti- 
schen Erscheinungen  gegeben.  Aus  einer  Reihe 
sorgf.'tltlg  ausgewühlter  Experimente,  die  durch 
eine  grosse  Zalnl  von  Abbildungen  erlüutort 
werden,  werden  die  Gesetze  der  Optik  und  die 
Wellentheorie  des  Lichtes  abgeleitet,  wobei  von 
jeder  Anwendung  der  Mathematik  abgesehen 
wird. 

In  den  sechs  Vorlesungen  werden  behandelt: 
geradlinige  Ausbreitung.  Zurückwerfuug  und 


Dcntiwh» 
MschuilkM'Zt^. 

Brechung  des  Lichts;  Farbenzorstreuung. 
Farbenmischung,  Spektra ; Interferenzen,  Wellen- 
nutur  des  Lichts,  LichtAther;  Binw&nde  gegen 
die  Wellenlheorie,  Beugungsereebeinungen; 
ultrarothe,  ultravioletto  Strahlen,  Fluoreszenz, 
Phosphoreszenz,  Photographie,  farbige  Photo- 
graphie; transversale  Wellen,  Doppelbrechung, 
Drehung,  elektrische  Wellen. 

Alle  diese  optischen  Erscheinungen  sind 
leicht  vorstandiieh  und  bis  auf  wenige  Stellen 
auch  einwandsfrei  dargestellt.  8. 13  heisst  es: 
.Der  Reflexionswinkel  a ist  immer  gleich  dem 
Einfallswinkel  h.  Dies  ist  das  Gesetz,  und 
zwar  das  einzige,  der  Spiegel.**  Dem  ist  aber 
nicht  BO,  denn  das  andere  Gesetz,  dass  beide 
Strahlen,  der  uinfalleude  und  der  reflektirte,  in 
einer  Ebene  mit  dem  Einfallslotb,  der  Einfalls- 
ebene,  liegen,  ist  ebenso  wichtig.  Auch  S.  21 
wird  vergossen,  darauf  hinziiweiscn,  dass  auch 
der  gebrochene  Strahl  in  der  Einfullsebenc 
bleibt. 

Im  Abschnitt  der  Interferenzen  sind  die 
5.  76  ausgefübrten  Rechnungen  unrichtig. 
Erstens  gelten  sie  nur  unter  der  Voraussetzung, 
dass  der  Hrorhungsexponont  der  Platte  gleich  1 
ist,  was  nicht  angegeben  wird.  Zweitens  wird 
nicht  berücksichtigt,  dass  bei  den  Interferenzen 
im  reflektirten  Licht  die  eine  Reflexion  schon 
einen  Gangunterschied  von  einer  halben  Wellen- 
Imigc  hervorhringt,  also  gerade  alle  die  Farben 
vernichtet  werden,  für  welche  der  Ganguntor- 
schied  ein  Vielfaches  der  ganzen  WellonlAnge 
ist.  Drittens  ist  die  Zahlenrechnung  unrichtig, 
denn  Z.  18  v.  u.  kommt  nicht  „der  Strahl  mit 
der  Wollculaiige  0,570  Mi  Jö»*  genau  zwischen 
den  beiden  verstArkteu  liegt*  (0,380  und 
0,760  fl),  In  Frage,  sondern  der  Strahl  mit  der 
Wellenlftnge  0,507  Mi  danach  sind  dann  auch 
die  folgenden  Rechnungen  umzu&ndcrn. 

Im  Abschnitt  über  die  Drehung  der  Polari- 
sationsobene  schreibt  der  Verf.  S.  136:  .AUo 
ist  hiermit  eine  Eigeuschaft  der  Zuckerlösung 
nachgewiesen.  nAmlich  . . . die  Polarisations* 
ebene  zu  drohen.  Hs  ist  betrübend,  es  zu  ge- 
stehen. aber  es  muss  gesagt  werden,  dass  von 
dieser  scheinbar  so  weit  von  aller  Praxis  ab- 
liegenden  Thatsache  die  einzelnen  Staaten  eine 
Anwendung  gemacht  haben,  die  dazu  dient, 
um  möglichst  viel  Steuern  zu  erzielen.  . . . Die 
Wissenschaft  der  Optik  ist  damit  also  leider  ln 
den  Dienst  der  Zöllner  gestellt.*  Derartige  Be- 
merkungen gehören  nicht  in  ein  der  Wissen- 
schaft gewidmetes  Buch.  Viel  wichtiger  und 
belehrender  wAre  z.  B.  die  Bemerkung  gewesen, 
dass  von  allen  Hulfsmitteln,  die  die  WUsen- 
Bchaft  der  Zuckerfabrikation  zur  Verfügung 
stellte,  keines  deren  Ausbau  in  höherem  Grade 
gefördert  hat  als  eben  der  Polarisationsapparat. 

Die  Herstellung  der  Figuren  ist  vom  Verf. 
nicht  genügend  überwacht  worden.  In  Fig.  13 


V«r«ini-  und  Ptrson«onacbricht«o.  — BUebarsebau. 


Dt  li'ijcd  by  Gooj^lc 


Heft  2t. 

I.  November  1902. 


BUcbtrtebau«  — Patenticbau. 


205 


muäfl  statt  M2  unten  rechts  Mx  stehen.  In  den 
Big.  54t  S5  und  56  fehlen  einerseits  im  Text 
erwähnte  Buchstaben,  andrerseits  stehen  un* 
riehtii^e  Buchstaben  da.  Sehr  mangelhaft  ge- 
zeichnet sind  die  Fig.  25,  26,  29,  101  und  102, 
in  welchen  die  Normalen  nicht  senkrecht  sondern 
ganz  schief  stellen.  Durch  solche  mungclharte 
Abbildungen  wird  aber  das  Verständniss  hei 
wenig  vorgebtldeten  Lesern,  für  die  gerade  das 
Buch  bestimmt  ist,  sehr  erschwert.  Auch  wären 
bei  einer  neuen  Auflage  die  zieinUch  zahl- 
reichen Druckfehler  zu  beseitigen. 

Ein  ausfnlirlichcs  InhaitavorzcichnUs  und 
ein  Register  erleichtern  den  Gebrauch  des 
Buches.  Schek 


j P.  HInschke,  Wörterbuch  d.  Elektrotechnik 
in  droi  Sprachen.  Mit  e,  Vorwort  v.  Dr. 
F.  N i 0 1 h a m m 0 r.  l.Thl.  Dcutsch-Französisch- 
Englisoh.  Lex. -6°  VIII,  145  S.  Leipzig,  B. 
Hirzel  1901.  Geb.  in  Loinw.  5.00  Jf. 

P,  A.  Eulitz»  Merkur-Schnellrechnor  (D.  K.  G. 
M.  a.)  zum  Gebrauch  bei  .Multiplikationen, 
Divisionen,  Proportionsrechnen,  Lohnberech- 
nungen u.  8.  w.  8®.  35  8.  Dresden,  Pfeil 
1901.  0,76  M. 

J.  Sperber,  Leitfaden  f.  den  Unterricht  in  der 
anorgan.  Chemie,  didaktisch  bearb.  2.  ThI. 
gr.-80.  163  S.  m.  Abbildgn.  Zürich,  R.  Spei- 
del 15)01.  2,40  M. 


Patentschau. 

Hessgeräth  lür  Wechselströme,  W.  .M.  Mordey  iu  Westminater,  London,  ll.  1.  1901.  Nr.  126874. 
KI.  21. 

Dieses  Messgeräth  für  Wechselströme  besitzt  eine  in  unmittelbarer  Nähe  der  festen, 
stromführenden  Spule  a angoordnete,  kurzgeschlossene,  bewegliche  Induktionsspule  ef-  Dabei 
Ut  die  nur  aus  einer  oder  zwei  Windungen  bestehende  Kurzachlussspulo  e von  geringem  Wider- 
stande ln  dem  Kern  c des  Tranaformatons  drehbar  angeordnet,  und  oa  wird  de^en  primäre 
Spule  von  einer  Xebensehlussspule  b gebildet,  wodurch  ein  hoher  Widerstand  ln  der  Haupt- 
stromspule  a vermieden  und  somit  Energie  gespart  wird.  Ferner  sollen  hierdurch  die  Schwan- 
kungen, die  durch  die  Wechsel  verursacht  werden,  vermindert  oder  aufgehoben  werden  und 
eine  grössere  Genauigkeit  der  Messung  zu  erreichen  sein.  Der  mit  der  primären  Wicklung  b 
verscliene  Transformatorkeni  c kann  {Fig-  1)  am  Boden  des  Messgeräthes  angeordnet  sein  und  die 


Fig.  1.  Flg  2.  Kig.  #. 

sekundäre  Windung  e aus  einer  in  sich  kurzgeschlossenen  uufgehängten  Spule  bestehen,  die  in 
einem  Raume  d des  Kernes  e frei  schwingt  und  mit  einer  nach  oben  gerichteten  Verlängerung/’ 
versehen  ist,  derart,  dass  sie  über  das  Feld  der  festen  Spule  a greift.  Bel  einer  anderen  Aus- 
führuiigsform  kann  die  bewegliche  Sekundärspuie  f {Fig-  2)  um  eine  horizontale  Achse  drehbar 
angeordnet  und  mit  einem  über  einer  Skale  t spielenden  Zeiger  g versehen  sein,  deren  Nutl- 
theilstrich  der  vertikalen  Lage  des  Zeigers  entspricht,  sodass  er  nach  beiden  Richtungen  gleich 
gilt  uusschlagCD  kann. 

Ferner  kann  (.FV^.  ii)  der  Transformator  des  Messgeräthes  mit  zwei  Sekundärspulen  e 
und  p von  geringem  Widerstande  versehen  sein,  von  denen  die  eine  p fest  ist  und  einen  als 
Spule  s ausgebildeton  Theil  besitzt,  durch  welchen  die  Verlängerung  f der  beweglichen  Spule  e 
hindurchgeht,  sodass  diese  durch  die  in  den  beiden  Spulen  entstehende  Induktionswirkung  ab- 
gelenkt wird. 


Digitized  by 


206 


PatvotoclMu.  — PfttvatUat«. 


D«uiachc 

liwhAnlker-Zti;. 


Endlich  kann  die  Primämickhmg  des  Trangfonnaturs  so  bemessen  sein,  dass  sie  den  zu 
messenden  Strom  führen  kann,  sodass  das  Messgerflth  als  Ampereineter  zu  gebrauchen  ist. 
Polaxiaationsapparat.  F.  Schmidt  & Haeusch  in  Berlin.  22.  5.  1901.  Nr.  136642.  Kl.  42. 

Bei  den  bisherigen  Polarlsationsapparaten  ist  das  Fernrohr,  meistens  auch  noch  die 
beiden  zur  Ablesung  der  Tbeilung  dienenden  Lupen,  an  dem  Theilkreise  selbst  befestigt.  Durch 
diese  Anordnung  wird  der  Theilkreis  stark  belastet,  woraus  nicht  unwesentliche  Fehler  ent' 
springen,  weiche  den  Werth  der  Beobachtungen  ungünstig  beeinflussen.  Um  die  bezeichnet« 
Fehlerquelle  zu  beseitigen,  wird  das  Fernrohr  mit  den  Lupeu  und  der  Spiegelbeleucbtung  für 
die  Tbeilung  und  Nonien  an  einer  Schutzkappe  angeordnet,  innerhalb  der  der  Theilkreis  drehbar 
gelagert  ist.  Der  Theilkreis  trhgt  hier  nur  das  Nicol,  das  aber  bekanntlich  nicht  derartig  gross 
und  schwer  ist,  dass  die  Bewegung  des  Theilkreises  ungünstig  beeinflusst  werden  konnte. 
Verfahren  sur  Herstellung  völlig  lofileerer  AneroYdkapseln.  J.  Lütjo  ln  Altona.  27.  3.  1901. 

Nr.  127277.  Kl.  42. 

Eine  an  einer  Stelle  offene  Kapsel  mit  elastischen  W'andungen  wird  mit  einer  IlüsaigkeLt 
gefüllt,  die  keine  Luft  euthült,  und  darauf  zusammengepresst,  sodass  die  Flüssigkeit  möglichst 
vollsUlndig  durch  die  Oetfnung  entfernt  wird.  Die  Oefl'nung  wird  lodann  vorlOtbet  und  die 
Kapsel  ln  ein  ßarometerwerk  eingesetzt,  welches  die  Wände  der  Kapsel  wieder  auseinanderzieht. 


Patenlliste. 

Bis  zum  16.  Oktober  1902. 

Anmeldangeii. 

U lasse: 

21»  S.  15  997.  Uegelbarer  Flüsaigkeitswider- 
stand.  Siomons  & Halske,  Berlin.  1.2.02. 

P.  13  236.  Elektrisches  Relais  mit  einer  in 
einem  magnetischen  Felde  beweglichen 
Galvanometerspule.  P.  Picard,  Paris.  2.1.02. 

H.  28357.  Vorrichtung  zum  Anzeigen  von 
Kurzschlüssen;  Zus.  z.  Anm.  H.  27  037. 
Hartmann  & Braun,  Frankfurt  a.  M.  • 
Bockenheim.  30.  12.  01. 

R.  16  943.  Vorrichtung  zum  Messen  von  Iso* 
lationswiderstAnden  mit  einer  der  Betriebs- 
spannung entsprechenden  Fremdspannung. 
Reiniger,  Gebbert  & Schall,  Erlangen. 
11.  1.  02. 

80.  8.  16  267.  Verfahren  und  Apparat  zum 
Durchleuchten  von  Körpertheilon  mittels 
Röntgenstrahlen.  Siemens  & Halske, 
Berlin.  2.  4.  02. 

42.  D.  12156.  Transportabler  Kasten  zur  Auf- 
nahme chemisch-physikalischer  Instrumente. 
J.  Drach,  Wien.  II.  1.  02. 

(t.  16  658.  Geschwindigkeitsmesser  mit  Reib- 
rädern und  Vergleirhauhrwerk.  W.  Grune- 
wald,  Potadam.  5.  3.  02. 

W.  18  486.  Geschwindigkeitsmesser  mit  einem 
in  einen  FlQssigkoitsbchalter  mit  Steig- 
röhren umlaufenden  Schaufelrad.  K.  Wil- 
kens,  Berlin.  12.  6.  01. 

I.  6563.  Instrument  zum  Messen  der  Warme- 
Wirkung  einer  Energiequelle,  welches  gegen 
Schwankungen  der  Aussentemperatur  un- 
emptindlich  gemacht  ist.  E.  Isham,  New- 
York.  31.  12.  H. 


ErtfaellBBgeB. 

12.  Nr.  137  204.  Hebertrichter.  SoclÄtÄ  Ano- 
nyme Le  Carbone,  Levallois-Perret  b. 
Paris.  22.  9.  01. 

21.  Nr.  186  876.  Verfahren  zur  FemObertragung 
von  Photographien.  A.  Korn,  .München. 
4.  1.  02. 

Nr.  137  043.  Imluktionszühler  für  Wechsel- 
ströme. Schuckert  & Co..  Nürnberg. 
21.  5.  02. 

Nr.  187115.  Einrichtung  an  BlektrizitAtazfthlern 
zur  Bestimmung  des  Maximalverbrauchs. 
Dieselben.  25.  4.  02. 

Nr.  137  213.  Auf  dem  Gangunterschied  zweier 
Uhr-  oder  I^aufwerke  beruhender  Elektri- 
zitatszfthler.  F.  Kuhlo,  Berlin.  22.  1.  02. 

Nr.  137  254.  Eleklrizitötszahler.  F.  Saldana, 
Paris.  8.  10.  01. 

Nr.  137  146.  Röntgenröhre  mit  umschmelz- 
baren Elektroden.  Th.  Gullloz,  Nancy. 
13.  4.  02. 

42.  Nr  137  104.  Einbeiniges  Stockstativ.  P. 
Stender,  Hamburg.  6.  10.  01. 

Nr  137  051.  Vorrichtung  zum  Abfangen  von 
Gasproben  und  zum  Ueberleitcn  derselben 
in  einen  Absorptionsraum.  .M  Arndt, 
Aachen.  25.  10.  01. 

Nr  137  164.  Vorrichtung  zur  Ortsbestimmung 
von  Schiffen.  W.  .M.  Walters,  Liverpool. 
25.  4 . 02. 

Nr  137165.  Gesell windigkeitsinosser  mit  sich 
drehendem  FlüssigkoitsbehAltor  und  fest- 
stehendem Druckmesser  K.  Albers,  Kö 
nigsberg  i.  Pr  18.  2.  02. 

57.  Nr.  137  349.  Verfahren,  um  mittels  einer 
allseitig  verschiebbaren  Röntgenröhre  einen 
Gegenstand  in  seiner  wahren  Form  und 
Grösse  zu  photographiren.  Biemens  & 
Halske.  Berlin.  18.  10.  01 


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207 


M«n  21. 

I.  yor»mbef  ton?. 


Protokoll  dtf  Xtll.  D«attch«n  MvchaniktriaK** 


XUI.  Deutscber  Mechanikertag  in  Halle  a.  S. 


Tom  14.  bla  17.  August  1902. 


Verzeichniss  der  Theilnehmer. 

A.  Behörden  und  Ehrengäste: 

PliyaikallBch-TechniacheRßichBunHtalt,  vertreten  durchHm.  Fr.  Franc  v.  Liechtenstein. 
Regierungsprileident  zu  Merseburg,  vertreten  durch  Hrn.  Reg.^Aesesaor  Thiele. 
Magistrat  zu  Halle  a.  H.,  vertreten  durch  die  Herren  Oberbürgermeister  Staude  und 
Stadtrath  PUtter. 

Btadtbaiiamt  zu  Hallo  a S.,  vertreten  durch  Hrn.  Stadtbaurath  Oenzmer. 
Handwerkskammer  zu  Erfurt,  vertreten  durch  den  Vorsitzenden  Hm.  Jak obskdtter. 
Handwerkskammer  zu  Halle  a,  8.,  vertreten  durch  den  Vorsitzenden  Hrn.  Schondorf. 
Gewcrbekammer zu  Leipzig,  vertreten  durch  Hm.  Alex.  Grüner,  Vorsitzender  der  H.-K.. 
und  Hm.  Herzog. 

Kgl.  Württomb.  Zentralstelle  für  Handel  und  Gewerbe,  vertreten  durch  Hrn.  Dir. 
Dr.  Ofipel. 

B-  Bis  Herren: 

1.  Prof.  Dr.  L.  Anibroim-GiHtingen. 

2.  C.  Auerbach-Dresden, 

3.  0.  Baumgartel-Halle  a.  8. 

4.  A.  Becker-Gottingen. 

5.  F.  Borger-Halle  a.  S. 

6.  A.  Blaschke-Berlin. 

7.  0.  BMtger  (i.  Fa  : 0.  M.  Hempel)-BorUn. 

8.  W.  Brockmann-Humburg. 

9.  R.  Hniun4e-G«Htingen. 

10.  Th.  Burger-Halle  a.  S. 

11.  A.  Burkhardt-GIashüUo. 

12.  A.  Carstens-Hamburg. 

13.  W.  Demmio-Greifswald. 

14.  H.  Dreefs-Halle  a.  3. 

15.  A.  Bichhom-Dresden. 

16.  E.  Ernecke  (i.  Fa  : Ferd.  Ernecke)- Berlin. 

17.  M-  Fischer  (1.  Fa.:  Carl  Zoifta)-Jena. 

18.  G.  Gericke-Jena. 

19.  G.  Gerlach-Warschau. 

20.  A.  Günther-Ruthonow. 

21.  R.  Haedicke-Halle  a.  S. 

22.  W.  Haensch-Berliii. 

23.  \V.  Handke-Berlin. 

24.  P.  Harniscli-Halle-Trotha. 

25.  E.  Hartnack-Potsdam. 

26.  E.  Herrmann  (i.  Fa.:  Gebr.  Hemnann)- 

[Manebach. 


27.  P.  Hesse-Halle  a.  8. 

28.  G.  Hoynemann-Loipzig. 

29.  0.  Kflstner-Halle  a.  S. 

30.  P.  KortzingerHalle  a.  8. 

31.  E.  Kiesewetter  (l.  Fa.:  Ferd.  Erneckei- 

(Borlin. 

32.  W.  Kiesewettor,  caiid.  phil., -Berlin. 

33.  H.  Kleemann-Halle  a.  S. 

34.  F.  Köhler-Leipzig. 

35.  P.  KrJitschmar  (i.  Fa.:  P.  A.  Dresduer)- 

[Merseburg. 

36.  Ed.  Krahmer-Hallo  a.  8. 

37.  Dr.  H.  Krüss-Hamburg. 

38.  G.  Lorenz-Chemnitz. 

39.  R.  May-Halle  a.  8. 

40.  J.  .Metzer-Berlin. 

41.  A.  Meyer-Oschtttz. 

42  C.  Mittelstrass-.Mogdeburg. 

43.  E-  Miith-Rathenow, 

44.  \V.  Niehls-Berlin. 

45.  0.  Nordmann-Halle  a.  8. 

46-  F.  Perl  (Dir,  der  Rath,  OpL  Ind.-Anstalt)- 

(Rathenow. 

47.  A.  Pessler-Freiberg  i,  8. 

48.  W.  Potzold'ljeipzlg, 

49.  C.  Potzelt-Halle  a.  S. 

50.  H.  Raab-Zeitz. 


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208  _ _ _ _ 

51.  C.  Schüfer-Halle  a.  S. 

52.  O.  Schmaj;er*I.<eipzig. 

53.  H.  Schmidt-Berlm. 

54.  A.  Schnabel-Hallo  o.  8. 

55.  L.  Schoppor-Leipzig. 

56.  A.  Schrader-Lolpzig. 

67.  C.  Schocke  (Vertreter  von  Siemeim  & 

Hal»kc)-Ber1in. 

58.  F.  Schulze-SlOtteritz-Leipzig. 

59.  H.  Seidel-BorUn. 

60.  W.  Siedentopt'-WOrzburg. 

61.  F.  8okol-B**rHn. 

C.  i’Ö  Damen. 


D«otB«b« 
Uecbuttk«r-Zu 

62.  L.  Trapp-Olaahütte. 

63.  0.  Unbekannt-Halle  a.  S. 

64.  W.  Unbekannt-Halle  a.  S. 

65.  G.  Warkentin-Uoipzlg. 

66.  C-  VVeiinhak-Halle  a.  8. 

67.  R.  Wenuhak-Hallü  a.  S. 

68.  M.  Weeaolhöft- Halle  a.  8. 

69.  Prof.  Dr.  A.  Weatphal-Herlin. 

70.  H.  Wittig-Greifdwald. 

71.  E.  Zimmermann^Lelpzlg 

72.  F.  Zobel-Eisleben. 

73.  B.  Zoller  (i.  Fa.:  F.  Hiigershoffl-Leipzig. 


Protokoll  dM  XIU.  Douttchtn  M«cbanik«rtac«*. 


Bericht  über  die  Verhandlungen. 


I.  Süzuii);  vom  1.1.  August  1902  im  Sitzungssaale  der  Stadtverordneten. 

Der  Vorsitzende  eröffnet  die  Verhandlungen  uni  10'/4  indem  er  die 

erschienenen  Vereinsgenoesen  und  die  Vertreter  der  Behörden  begrüssl. 

Hr.  Oberbttrgermeiater  Staude 

heisst  den  Mechanikertag  Namens  der  stAiltischon  Behörden  willkommen,  die  durch  Gewährung 
des  Stadtverordneton-SIUungssaales  ihrer  Hochachtung  vor  der  PrazisionBmechanik  hAtton  Aus- 
druck geben  wollen,  sowie  ihrer  Anerkennung  dessen,  was  die  Feintechnik  fQr  die  Komrauiial- 
vorwaltungen  geleistet  habe;  alle  städtischen  Einrichtungen  würden  ilem  Mechanikertage  zur 
Besichtigung  ofTon  stehen. 

Der  V orsitzende 

epricht  tler  Statltverwaitung  den  Dank  für  tlaa  dem  Mechanikertage  erwiesene  Entgegen- 
kommen aus. 

Hr.  Schondorf 

begrttsat  die  Versammlung  Namens  der  Hainlwerkskammcr,  die  den  sozialpolitischen  Arbeiten 
der  D.  G.  das  wftrmste  Interesse  ootgegenbriiige. 

Der  V^orsilzende 

botout  in  seiner  Erwiderung,  dass  die  I).  G.  von  Anfang  an  bestrebt  gewesen  sei,  die  wesent- 
lichsten Forderungen  des  neuen  Handwerkergesetzes  aus  sich  iieraus  zu  ort'üllen;  nach  tlem 
Erlass  dieses  Gesetzes  lege  sie  den  höchsten  Werth  darauf,  mit  den  Handwerkskammern  bei  der 
Durchführung  der  Bestimmungen  des  Gesetzes  znsammenziiarbeiten. 

I.  Hierauf  erstattet  der  Vorsitzende  den  Jahresbericht. 

Der  über  das  verflossene  Gesellschaftsjahr  dem  Mochunikertage  zu  erstatteudo  Bericht 
muss  mit  der  Feststellung  beginnen,  da.^s  der  am  Schlüsse  des  letzten  Mechanikertages  in  Dresden 
gefasste  Beschluss  zur  Oohülfenfrage  durch  Monate  hindurch  die  Kreiso  unserer  Mitglieder  bewegt 
und  in  Bezug  auf  seine  Tragweite  die  verschiedensten , sich  hart  widerstreitenden  Auf- 
fassungen hervorgenifen  hat.  Erfreulicher  Weiso  kann  aber  sofort  hinzugofügt  werden,  dass 
der  Vorstand  durch  eingehendste  Ueborlegung  der  Sachlage  einen  Weg  gefunden  hat,  die  ver- 
Bchiedenen  Meinungen  auf  einer  Mittellinie  zu  vereinigen  und  die  begründete  HofTming  hegt,  dass 
der  Mechanikortag  seiner  Auffassung  morgen  beitreten  wird. 

Im  Uebrigen  ist  das  hinter  uns  liegende  Jahr  ein  ruhiges,  wenn  auch  arbeitreiches 

gewesen. 

Es  sind,  bevor  ich  darauf  cingehe,  noch  einige  Nachkliingc  und  Auslflufer  der  Pariser 
Ausstellung  zu  erwfthnen.  l>as  Vereinsblatt  brachte  noch  einige  Berichte,  wesentlich  Uber 
bemerkenswertho  Werkzeuge,  und  ausserdem  wurde  auf  die  Kataloge  aufmerksam  gemacht, 


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31. 

November  IIW. 


Protokoll  dee  Xin.  Doutschen  Mecbantkerlofn. 


Vi09 

welche  durch  die  Aueetellung  in  ujiaoron  Bueitz  gelangt  waren;  ein  Vorzeicliniee  davon  erechien 
im  Vereinsblatt  und  unser  Herr  Gescbftftaführer  hält  diese  Kataloge  zur  Verfügung  der  Mit- 
glieder.  — Das  Diplom  und  die  McdaiUo,  welche  unserer  Gesellschaft  verliehen  worden  sind,  ge- 
langten Ende  des  Jahres  1901  in  unseren  Besitz. 

Eine  besonders  eigenartige  Anerkennung  unseres  Erfolges  auf  der  Pariser  Ausstellung 
haben  wir  sodann  w'ohl  in  dtnii  Umstaude  zu  sehen,  dass  das  Syndikat  aelhstftndigcr  franzö* 
sischer  Verfertiger  von  optischen  und  Präzlsious-Instrumenten  jetzt  nachträglich  einen  Katalog 
Ober  die  französischen  PrftzUionsinstrumonto  auf  der  Pariser  Ausstellung  veröffentlicht  hat, 
welcher  in  seinem  Acusseren  wie  in  seiner  inneren  Anordnung  grosse  Uebereinstimmung  mit  dem 
Katalog  unserer  Kollektivausstellung  aufweisl.  Herr  Professor  Westphal  hat  im  Vereinsblatt 
einen  eingeliemlen  Bericlit  über  den  interessanten  Inhalt  dieses  Katalogcs  gegeben.  — Diejenigen 
unserer  Mitglie<ler,  welche  Aussteller  waren,  werden  endlich  erfreut  gewesen  sein,  dass  unser 
tüchtiger  Vertreter  aut  der  Ausstellung,  Herr  Robert  Drosten  in  Brüssel,  vor  einiger  Zeit 
eine  allerhöchste  Auszeichnung  erhielt,  offenbar  veranlasst  durch  seine  der  deutschen  Technik 
in  Paris  geleisteten  Dienste. 

Die  Wirkungen  dos  Handwerkergeeetzes  haben  sich  im  letzten  Jahre  auch  für  uns 
in  sofern  <Urekt  fühlbar  gemacht,  als  die  GehülfenprUfungen  im  Herbste  des  vergangenen  Jahres 
zum  ersten  Male  stattgefiinden  haben.  Die  Vorarbeiten,  welche  von  unserer  Gesellschaft  in  den 
letzten  Jahren  bereits  <lafür  gemacht  worden  sind,  haben  ihr  ausserordentlich  gute  Dienste 
geleistet  und  worden  es  fenier  timii.  Jtuloch  sind  wir  noch  lange  nicht  am  Ende  dieser  Arbeiten. 
Das  Vertrauen,  mit  welchem  uns  die  Handwerkskammern  Überall  entgegenkommeii,  legt  uns 
die  Pflicht  auf,  die  für  die  Prüfung  in  Betracht  kommenden  Fragen  gründlich  weiter  zu  erörtern; 
auch  unsere  diesmaligen  Verhandlungen  sind  zum  grossen  Theile  dieser  Materie  gewidmet.  Die 
im  vorigen  Jahre  dem  Mechanikertag  von  Herrn  Handke  vorgelegten  Normen  für  <lie  Lehrlings- 
atisbililung  der  ersten  beiden  L<>hrjahre  sind  vervieinUtigt  und  den  Mitgliedern,  soweit  sie 
Betriebsleiter  sind,  zugesaiidt  worden.  Herr  Handke  hat  in  sehr  dunkenswerther  Weist*  seine 
Arbeit  fortgesetzt  und  volleml<*t  auch  für  die  weitere  Lehrzeit. 

Das  Vereinsblatt  hat  vor  Kurzem  ausführlich  eine  Erörterung  über  unsere  Stellung  zum 
Haiidw4?rkergesetz  gebraclit.  Dieselbe  war  veranlasst  durch  ein  Schndbeu  des  Kgl.  Preuss. 
Handelsministers  vom  4.  Februar,  in  welchem  der  Vorstand  zu  einer  gutachtlichen  Aeusserung 
aufgefordert  wurde,  ob  das  Gewerbt*  der  Mechaniker  und  Optiker,  soweit  es  nicht  labrikmüssig 
betriebon  wird,  als  zum  Handwerk  gehörig  zu  betrachten  ist.  da  die  Auffassung  verschietienor 
Hamlvvorkskammern  darüber  eine  verschiedene  sei.  In  dem  Antwortschreiben  vom  28.  Fobniar 
ist  in  ausführlichster  W’eiae  begründet  worden,  dass  es  fffr  unser  Gewerbe  von  grosser 
Bedeutung  sein  würde,  wenn  es  aus  d<*r  Zugehörigkeit  zum  Hundwerk  entlassen  worden  würde, 
da  die  Mechanik  und  Optik  als  Kunsthandwerk  zu  ihrer  Entfaltung  und  Auswirkung  eines  mög- 
lichst grossen  Maaesce  von  FreUndt  bedürfe  und  da  bei  der  Zerstreutheit  unserer  Betriebe  und 
der  geringen  Zahl,  welche  in  manchen  Handwerkskammerbozirken  ilavoit  vorhanden  Ist,  die 
Gefahr  vorliegt,  dass  die  Handwerkskammern  unser  Gewerbe  nicht  immer  unter  zutreffenden 
Gesichtspunkten  hehaiidelten. 

Bei  Einnahme  des  in  diesem  unserem  Schreiben  dargelegten  Standpunktes  ist  keines- 
wegs übersehen  worden,  dass  die  Ziele  des  Hamlwerkergesetzes.  d.  h.  <Ue  Förderung  der  Lehr- 
lingsausbildung, auch  für  unser  Gewerbe  anzustreben  sind.  Wir  konnten  aber  hervorheben,  dass 
wir  diesen  Weg  schon  lange  vor  Erlass  des  Handwerkergeaetzea  mit  Erfolg  eingeschtagen  haben 
und  auch  in  Zukunft  ihn  nicht  vernachlässigen  würden. 

Die  Entscheidung  des  Handelsministers  vom  26.  April  Ist  nun  alierdings  so  gehalten, 
dass  die  Mechanik  und  Optik  auch  fornorhiu  zum  Handwerk  zu  rechnen  sein  wird.  Der  Minister 
hat  aber  dabei  durch  ©inen  besonderen  Erlass  den  Handwerkskammern  empfehlen  lassen,  sich 
bei  der  Ausarbeitung  von  Gehülfen-  und  Meisterprüfungsorduungen  für  die  Mechaniker  und 
Optiker  mit  unserer  Gesellschaft  ins  Benehmen  zu  setzen,  wahrend  er  gleichzeitig  unseren  Vor- 
stand ersuchte,  sie  mit  sachverständigem  Käthe  zu  unterstützen. 

In  Folge  dessen  haben  sieh  seither  13  Handwerkskammern  an  uns  gewendet,  und  wir 
haben  versucht,  so  gut  wir  konnten,  unseren  Kath  zu  geben.  Dabei  hat  sich  gezeigt.  <lass  w'ir 
selbst  manche  Punkte  noch  klarer  boruusarbeiten  müssen;  deshalb  hat  auch  der  diesmalige 
Mochanikertag  mehr  als  ein  bisheriger  die  Ehrenpflicht,  sich  wiederum  ernst  mit  (Uesen  Fragen 
zu  beschäftigen. 

Nach  Schildening  dieser  Sachlage,  welche  eine  Anerkennung  unserer  bisherigen  Arbeit 
auf  diesem  Gebiete  daratollt,  darf  ich  wohl  an  den  Vortrag  erinnern,  welchen  ich  auf  dem  Me- 
chanikertag in  Gottingen  im  Jahre  1897  Uber  die  Organisation  des  Handwerks  auf  Grund  des 
Handwerkergesetzes  hielt.  Am  Schlüsse  desselbeu  zählte  ich  die  uns  aus  dem  Gesetze  erwachsen- 


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2t0 


Protokoll  d«i  Xin.  Dfrutukto  Mcchanlk«tOf«a. 


Oout»chfl 

Mpchanlker-Ztg- 


(len  Aufgaben  auf,  und  der  Mechanikertag  beschloss  daraufhin,  sich  diesen  Aufgaben  zu  widmen, 
„damit  wir  für  unser  Gewerbe  mit  Voniciilf^en  gerttstet  seien  in  dem  Augenblicke,  wo  die 
Handw-erkskanimeru  an  die  Organisation  aller  dieser  Dinge  herantreten;  dann  haben  wir  Aus- 
sicht, dass  die  Ordnung  für  unser  Gewerbe  so  geschieht,  wie  w'ir  es  selbst  für  nlUzIich  halten.“ 
Wir  dürfen  uns  Glück  wünschen,  dass  unsere  damalige  ZiikunftshofTnung  so  in  Erfüllung  ge- 
gangen ist. 

Vom  Reichsaml  des  Innern  wurde  die  Gesellschaft  aufgefordert,  zu  den  von  dieser 
Behfirde  lierausgegobonen  „Nachrichten  für  Handel  und  Industrie“  Angaben  über  Produktions- 
und AbsaUverhftltnisse  der  deutschen  Feinmechanik  zu  liefern. 

Der  Kgl.  Proussisciie  Minister  der  öfTentUchen  Arbeiten  hat  dem  Vorstände  angezeigt, 
dass  er  für  das  Preisgericht  für  den  Wettbewerb  um  elnoii  Winddruckmesaer  von  uns  einen 
Mechaniker  in  Vorschlag  gebracht  haben  möchte;  der  Vorstand  hat  in  Folge  deasen  Herrn 
O.  Ileyde-Dresden  vorgeschlagen. 

In  Bezug  auf  den  neuen  Zolltarifentwuirf,  welcher  seit  nunmehr  Jahresfrist  die  deutsche 
Industrie  auf  das  Lebhafteste  beschäftigt,  ist  nicht  nur  der  Beschluss  des  letzten  Mechaniker- 
tages ausget*Qhrt,  sondern  es  sind  noch  weitere  Schritte  unteniommen  worden,  um  unseren 
Standpunkte  Geltung  zu  verscliaffen.  Ks  winl  darüber  heute  noch  ausführlich  berichtet  werden. 

Dem  Ausscluiss  für  das  Studium  der  Errichtung  einer  gewerblich-technischen  Relclis- 
behörde,  welcher  von  dem  Bunde  der  Industriellen  ins  I^bcn  gerufen  wurde,  ist  unsere  Gesell- 
schaft, wie  schon  im  Vorjahre  berichtigt  wurde,  beigetreten.  Die  Arbeiten  dieses  Ausschusses 
befinden  sich  zur  Zeit  in  dom  Stadium,  die  Frage  des  Bedürfnisses  nach  einer  gewerblich-tech- 
nischen Reichsbehhrde  zu  klaren  durch  Herbeischairung  von  Beispielen  aus  der  Wirklichkeit, 
dio  die  Müngel  des  jetzigen  Ziistandea  uachweisen. 

Der  Vorstand  liat  satzmigsgemflss  zweimal  im  verfioasenen  Jahre  eine  Sitzung  abge- 
lialten  und  zwar  am  23.  April  und  am  gestrigen  Tage. 

Die  Zweigvereine  haben,  veranlasst  durch  das  Handwerkergesetz,  sich  viel  mit  gewerb- 
lichen Fragen  hoschnftigt;  als  besonders  erfreulich  ist  iiervorziiheben,  dass  unser  jüngster  Zweig- 
verein Leipzig  sich,  gestützt  auf  die  von  imserer  Gesellschaft  geleistete  Vorarbeit,  energisch 
und  mit  Erfolg  gegen  das  Bestreben  der  Gewerbekammer  nach  Gründung  einer  Innung  ge- 
wehrt hat. 

Im  Laufe  des  Jahres  konnten  wir  Herrn  Geh.  Rath  Prof.  Landolt  und  Hern»  C.  Relchol 
zu  ihrem  70.  Geburtstage  sowie  uneerm  treft'lichen  Schatzmeister,  Herrn  Handke,  zu  seinem 
25-jfthrigcii  GeschüftHjubilaiim  unsere  Glückw  ünsche  darbringeu. 

Don  Stand  unserer  Mitglieder  zeigt  die  nachstehende  Tabelle: 


Hauptvert^in 

Zu'ogverein  Bi'rlin 

„ Hamburg- Altona 

„ TZaicnnw  . . . . 

„ Oöttingen  . . . 

„ HalU  a.  S . . . 

„ Leipzig  .... 


Zur  Zeit  den 
XII  Meeha- 
nikertagfs 

Intteischen 

ausgetreten  eingrtreten 

Zur  Zeit  de» 
XIII.  Mecha- 
nikertage» 

150 

10 

6 

148 

154 

5 

10 

159 

38 

2 

4 

40 

105 

18 

0 

96 

25 

0 

3 

28 

31 

2 

7 

36 

13 

0 

18 

29 

Zueanimen 


olH  37  55  534 


Durch  den  Tod  haben  wir  im  verflossenen  Jahre  die  Mitglieder  Chr.  Dockert-Königs- 
berg . Prof.  I)r.  J.  P er  net -Zürich . G.  Waiike-Osnahrück,  Paul  Gebhardt-Berlin  und 
P.  Köthling-Halle  verlöre».  Wir  ehren  das  Andenken  der  Dahingegangoiien  mit  Dank  für 
ilire  Lebensarbeit  in  der  üblichen  Weise  durch  Erbeben  von  den  Hitzen.  {Oesekieht) 


Der  Bericht  wird  ohm*  Debatte  genehmigt. 


II.  Hr.  StAdtbaurath  E.  Qenzmer  spricht  über:  Die  Mechanik  im  Dienste 
der  Städtekanalisation. 

Die  moderne  Methode  der  Wasserversorgung  und  Fortführung  des  Abwassers  benutze 
im  weitesten  Umfange  die  Errungenschaften  der  Instrumenten-  und  M^chinenkundo.  Dies  zeigt 
sich  zunächst  bei  den  Absteckarbeiten  für  die  Projektion  der  gesammten  Anlage,  sowie  ferner 
bei  einer  ganzen  Reihe  von  Konstruktionen  der  einzelnen  Theile.  Redner  führt  an  Modellen 
die  Beleuehtungsvorrichtungen  der  Kanäle,  die  Rückstau-Ventile,  die  Verschlüsse,  Spüloin- 
richtungen  u s.  w.  vor. 


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Heft  21. 

t.  Novemb«r  1902. 


Protokoll  dM  XIU.  Doutoebui  Moebuilkwtago«. 


211 


Der  Vorsitzende 

dunkt  dem  Vortrageudeu  und  weist  darauf  hio,  dass  andererseiU  die  Feintechnik  ln  neuerer 
Zeit  bestrebt  sei,  die  für  sie  brauchbaren  Konatruktionsprinzipieii  dos  Maschinenbaues  sich 
anzueignon. 

III.  Der  Vorsitzende  erstattet  Bericht  über  die  bisherigen  Maassnahmen 
des  Vorstandes  gegenüber  dem  Entwurf  eines  Zolltarifgesetzes.  (Wörtlich  veröffentlicht 
ln  dieser  Zcitschr.  1902.  S.  173  u.  181.) 

Die  Arbeiten  des  Vorstandes  in  dieser  Beziehung  begannen  im  Dezember  1897,  sobald 
bekannt  geworden  war,  dass  im  Reichsanite  des  Innern  die  Vorarbeiten  zum  Zolltarif  und  zu 
den  neuen  UandcUvortrAgen  aufgenommen  w'ortlcn  seien.  Der  Vorstand  sei  seit  dieser  Zeit,  wie 
auch  die  wiederholten  Berichte  auf  den  Mochanikertagen  bewiesen  haben,  unausgesetzt  bestrebt 
gewesen,  die  Interoason  der  PrAzisionsmechanik  bei  dem  Keichsamte  des  Innern  zur  Geltung  zu 
bringen,  zuletzt  in  einer  Eingabe  vom  8.  Oktober  1901.  Du  es  nicht  gelang,  dort  fflr  die  wissen- 
schaftlichen Instrumente  Zollfroiheit  durchzuseUeii,  so  habe  mau  sich  zusammen  mit  dem  Zwgv. 
Ilmenau,  der  die  die  Glasinstrumonte  betreffendon  Fragen  bearbeitete,  an  die  Zolltarif-Kommission 
dos  Reichstages  gewandt  und  In  sehr  ausführlicher  Weiao  die  Sachlage  dargelegt.  In  der 
Kommissionssitzung  vom  7.  August  d.  J.  sei  es  glücklicher  Weise  gelungen,  alle  Parteien  auf 
einen  Antrag  Gothein  zu  veroinigon,  der  im  engsten  wörtlichen  Anschiuss  an  unsere  Petition 
die  Zolifreibeit  für  wissenschaftliche  Instrumente  aussprach.  Nur  der  Zoll  von  60  M.  auf  Mikro- 
skope sei  noch  in  Pos.  757  stehen  geblieben  und  ein  geringfügiger  Zoll  auf  optisches  Glas;  es 
sei  jedoch  begründete  Hoffnung  vorhanden,  dass  in  der  3.  Lesung  auch  der  Zoll  auf  Mikroskop«' 
fallen  werde. 

Der  Vorstand  beantragt: 

1.  Der  Zolltarifkommisaion  des  Reichstages  spricht  der  XIII.  Deutsche 
Mechanikerlag  Dank  aus  für  die  bei  Pos.  891  beschlossene  Zollfreiheit  für 
wissenschaftliche  Instrumente. 

2.  Der  V'orstand  wird  beauftragt,  die  erforderlichen  Schritte  zu  thun, 
dass  der  bei  Pos.  757  noch  vorgesehene  Zoll  von  60  M.  auf  Mikroskope  in 
Uebereinstittimung  mit  dem  Beschlüsse  zu  Pos.  891  gebracht  werde. 

Antrag  1 wird  einstimmig  angenommen.  Zu  Antrag  2 bemerkt 

Hr.  M.  Fischer. 

In  der  Sitzung  der  Sachverständigen  für  die  Glasindustrie,  welche  am  12.  März  1900 
im  Reichsamto  des  Innern  stattfand,  habe  er  zu  seiner  grössten  Ueberraschung  bemerkt,  dass 
iu  der  Hauptsache  Interessenten  für  Uohlglas,  Fensterglas,  Spiegelglas,  Glasperlen  u.  dgl.  \bt- 
treten  waren;  er  liabo  sich  vergeblich  bemüht  zu  beweisen,  dass  es  sich  bei  den  wissenschaftlichen 
Instrumenlcn  nicht,  wie  behauptet,  um  eine  Produktion  von  12  Millionen  M.,  sondern  um 
40  Millionen  M bandele  und  da»«s  man  eine  solche  In«lustrie  nicht  in  einen  Sammolpoetcn  mit 
den  obengenannten,  ganz  andersartigen  Gewerbszwoigen  zusammonwerfon  dürfe.  Redner  geht 
sodann  im  Einzelnen  auf  die  Begründung  des  Zollsatzes  zu  Pos.  757,  wie  sio  in  dom  Entwurf 
dos  Gesetzes  vom  Reichsamto  gegeben  ist,  ein  und  weist  nach,  dass  die  dort  aufgestellten 
Behauptungen  durcliaus  falsch  sind.  Man  dürfe  sich  bei  dem  Erreichten  nicht  beruhigen,  sondern 
müsse  die  Angelegenheit  weiter  energisch  betreiben. 

Da  das  Wort  nicht  w'eiter  gewünscht  wird,  so  stellt  der  Vorsitzende  fest, 
dass  Antrag  2 angenommen  und  der  Vorstand  mit  der  weiteren  Verfolgung  der  An- 
gelegenheit beauftragt  ist. 

IV.  üeber  die  Stellungnahme  zur  Erneuerung  der  Handelsverträge  berichtet 
der  Geschäftsführer. 

Es  sei  zweifellos,  dass  die  PrüzUiuusmochanik  am  Abschluss  langfriatlger  Handels- 
verträge das  grösste  Interesse  habe  und  dass  die  D.  G.  ihre  Thatigkcit  dahin  richten  muss,  s.  Z. 
das  Keichsamt  dos  Innern  und  den  Reichstag  bei  den  Verhandlungen  mit  den  Vertragsstaaten 
mit  dem  erforderlichen  Material  zu  versehen  und  bestrebt  sein  muss,  dahio  zu  wirken,  dass  unsere 
Beziebungen  zu  fremden  Staaten  zum  Mindesten  nicht  verschlechtert  worden.  Sicherlich  giebt  es 
auch  eine  Reihe  von  Punkten,  in  deiion  die  bestehendeu  Handelsverträge,  soweit  die  doutscho 
Feinmoebauik  in  Betracht  komme,  verbesserungsbedürftig  seien.  Ausser  der  direkten  Ein- 
wirkung auf  die  maassgebenden  Stellen  habe  sich  ln  jüngster  Zeit  noch  ein  zweiter  Weg  gc- 


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212 


zeigt:  die  Aeltesteii  der  Kaufinannachatt  zu  Borliu  haben  nAmUch  an  die  D.  ü.  das  Ansuchen 
gerichtet,  ihoon  Material  hetr.  Erneuerung  der  HandeUvertrAge  zur  Verfügung  zu  stolIen.  Es 
sei  wohl  zweckmitsaig,  die  Hülfe,  die  eich  von  dieser  Seite  biete,  anzunehmen.  Um  erfolgreich 
in  der  erwähnten  Hichtung  Vorgehen  zu  können,  sei  es  zunächst  erforderlich,  die  vorhandenen 
Wüoiche  zu  sammeln;  hierzu  sei  die  Mitarbeit  aller  intercssirton  Personen  erforderlich.  Das 
so  gewonnene  Material  wAro  dann  zu  sichten  und  weiter  zu  bearhoUen.  Mit  dieser  Aufgabe 
würden  am  zw'eckmftssigsten  diejenigen  Personen  betraut,  welche  bisher  die  Zollfragen  bearbeitet 
haben;  er  beantrage  daher: 

Der  Vorsitzende  soll  in  Gemeinschaft  mit  Herrn  M.  Fischer  von  der 
Finna  Carl  Zeisa  und  anderen  grösseren  Firmen  das  einschlägige  Material 
bearbeiten  und  dem  Reichsamte  des  Innern  sowie  dem  Reichstage  über- 
reichen; es  ist  ferner  den  Aeltesten  der  Kaufmannschaft  von  Berlin  gemfiss 
deren  Ersuchen  zu  übersenden. 

Der  Vorsitzende 

betont,  da«M  die  D.  O. , wenn  sie  auch  sich  die  Unterstützung  der  Aeltesten  der  Berliner  Kauf- 
manneebaft  sichere,  doch  die  ganze  Angolegonheit  selbslAndig  in  der  Hand  behalten  müsse. 

Hr.  M Fischer  ' 

erklärt  sich  zur  Mitarbeit  bereit;  man  solle  auch  einen  Vertreter  der  Rathenower  Industrie 
heranzieheu,  die  allein  von  den  deutschen  Kollegen  Konkurrenz  fremder  Eäuder  für  ihre  Spe- 
zialitäten befürchte.  Ferner  müsse  man  auf  diejenigen  Lander  sein  Augenmerk  richten,  ln  denen 
die  Auslegung  der  Vertragsbostimmungen  eine  sehr  wcchselmlo  — mitunter  je  noch  dem  Grenz- 
zollamte  — sei.  besonders  Oesterreich. 

Hr.  P.  Perl 
engt  seine  Mitarbeit  zu. 

Der  Antrag  betr.  Handelsverträge  wird  angenommen. 

V.  Ueber  MHarheit  hei  den  vom  Reichsamte  des  Innern  herausgegehenen 
^Nachrichten  für  Handel  und  Öewerhe^*  berichtet  der  Geschäftsführer. 

Die  «N.  f.  H.  u.  Q."  sind  dazu  bestimmt,  Mittheilungen  Uber  Produktions-  und  Absatz- 
Verhältnisse  und  über  Maassnalunen  der  Zoll-  und  Steuergesetzgebung  den  Betheiligten  zur 
Küiintniss  zu  bringen;  sie  enthalten  ferner  Uebersichteu  über  doit  Aussonhandel,  über  die 
wirthschaltiichen  Verhältnisse,  Verkohrsnachrichton  u.  s.  w.  Es  wird  nunmehr  vom  Keichsamt 
des  Innern  angestrebt,  diese  Mittheilungen,  welche  sich  der  Natur  der  Sache  gemüss  in  erster 
Linie  auf  die  Grosaindustrie  bezogen,  auch  auf  andere  Enverbszweige  zu  erstrecken,  wenn  es 
auch  nicht  möglich  sein  wird,  hierbei  gleich  weit  zu  gehen.  Es  kommt  ferner  ln  Frage,  aucli 
inländisches  Material  in  stärkerem  Maasse  zu  den  Voröifentlichungen  heranzuziehen.  Das  Reicha- 
nmt  des  Innern  hat  sich  nun  an  die  D.  G.  gewandt  mit  dom  Ersuchen,  wofern  ein  Interesse  an 
solchen  VerötTentiiehungen  für  die  Präzlsionsmcchanik  besteht,  ihm  einschlit;;ige8  Material  zur 
Verfügung  zu  stellen.  Rcf.  glaubt,  dass  es  möglich  sein  werde,  diesen  Wunsch  zu  erfüllen,  und 
dass  derartige  Mittheilungen  geeignet  sein  werden,  den  Export  unseres  Gewerbes  zu  heben. 
Die  VeröfTentllcbung  könne  nur  auf  Grund  von  Notizen  geschehen,  die  von  den  Interessenten 
selbst  aiisgeheu,  sodass  diese  in  der  Lago  seien,  selbst  darüber  zu  entscheiden,  was  in  weitere 
Kreise  dringen  solle  oder  nicht  Es  wäre  ferner  zweckmiissig,  derartige  Mittheitungen  durch 
dos  Vereinsblatt  unseren  Mitgliedern  direkt  zukommen  zu  lassen.  Ref.  beantragt  daher: 

Die  Mitglieder  der  D.  G.  f.  M.  u.  O.  werden  ersucht,  ihre  Erfahrungen 
bei  der  Ein-  und  Ausfuhr,  soweit  deren  Veröffentlichung  förderlich  erscheint, 
dem  Geschäftsführer  mitzutheilen;  das  Material  ist  im  Vereinsblatte  bekannt  zu 
geben  und  der  Redaktion  der  „Nachrichten  für  Handel  und  Gewerbe“  zu 
übersenden. 

Hr.  M.  Fischer: 

Im  Durchschnitt  könne  man  annehmeu,  dass  der  Verkaufswerth  sich  auf  3000  M 
für  den  Kopf  der  im  Betriebe  Beschäftigten  stelle;  man  solle  eine  ins  Einzelne  gehende  Vorkauls* 
Statistik  pflegen,  weil  sich  darnus  wesentliche  Vortheile  für  den  Absatz  ergeben. 

Der  Antrag  des  Gcschäftsführei’s  wird  angenommen. 


Protokoll  des  XIII  Deutschen  M-chaniktrlages. 


Deotaehe 

Mecluinlker-Zig. 


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I N'>%*mlH<r  Protokoll  det  XIII.  Dcuttchtn  Mecb«nlk«rUgts  213 

VI.  Der  Geschäftsführer  boriehlet  über:  Die  wichtigsten  ratente  des 
letzten  Jahres. 

Der  wirthschaflliche  Niedur^anjf  dor  letzten  Zelt  sich  nicht  in  der  Häufigkeit 

(1er  genommenen  Hatento  wieder,  wenigstens  soweit  die  PrUzisionsteehnik  in  Krage  komme. 
Der  Grund  hiervon  muss  wohl  darin  gesucht  werden,  dass  gerade  in  Zeiten  einer  Depression 
der  Goweridreibende  bestrebt  ist,  sich  die  alleinige  Ausnutzung  einer  Konstruktion  zu  sichern 
und  möglichst  viel  Neues  auf  den  Markt  zu  bringen;  dadurch  gleiche  sich  das  bei  einem  ge- 
schilftlichen  Rückgänge  zu  erwartende  Sinken  von  Patentirungen  aus.  — Auf  dem  Gebiete  der 
Instrumontenkundc  sei  ein  Beweis  für  das  Gesagte  die  aiiftTilligo  Hauflgkeit  von  Patenten  auf 
pbutographischo  Objektive,  Doppelfernrohre  und  Umkehrprismen.  Das  vom  Roichamarine-Amt 
erLassone  Ausschroiben  auf  einen  Winddruckmeaaer  hat  einige  neue  Konstruktionen  auf  diesem 
Gebiete  gezeitigt;  hingegen  ist  das  Interesse  an  dem  reglstrirenden  Kompass,  das  s.  Z.  durch 
ein  i^reisausschreibeii  derselben  Behörde  stark  angefacht  worden  war,  anscheinend  im  Erlöschen 
begriffen.  Neu  ist  die  grosse  Zahl  von  Geschwindigkeitsmessern,  anscheinend  hervorgerufen 
durch  das  Bestreben,  die  in  letzter  Zeit  sehr  gestiegene  Schnelligkeit  der  städtischen  Vorkehr«- 
mittel  zu  regeln  und  zu  messen.  Aua  dem  Bereiche  der  Instrumente  sind  ferner  noch  zu  nennen 
die  Distanzmesser  und  Projektionsapparate.  — In  der  Elektrotechnik  halt  die  Patontirung  von 
Details  an  Mesainstnimcnten  in  unge.achwflehtcr  Stürke  an.  ebenso  mit  Bezug  auf  die  Röntgen- 
instrumente  und  GesprAchsznhler  an  Telephonen.  Das  Patont  auf  das  Osmium-GlOhlicht  ist  im 
letzten  Jahro  veröffentlicht  worden.  Besonder«  zu  erwähnen  sind  die  zahlreichen  Patente,  welche 
der  Weltkampf  zwischen  den  verschiedenen  Systemen  der  Funkentelegraphie  (Marconi,  Slaby- 
Arco,  Braun)  hervorgebrucht  hat.  — Auf  dem  Gebiete  dor  Glasindustrie  dauert  das  Bestrebeu, 
die  Herstellung  und  Verarbeitung  des  Glases  zu  vereinfachen  und  zu  verbessern,  fort,  wie  die 
zahlreichen  Patente  auf  Glasöt'on.  Biasmaschinen,  Bchleifvorrichtungen  u.  s.  w.  zeigen.  Eigen 
artig  sind  die  Versuche,  Glasröhren  in  dauerhafter  Weise  mit  Metall  ausziikleidcn,  und  umge- 
kehrt. Im  Uobrigon  scheint  die  Gliisinstrumnnten-Industrio  sich  lieber  des  Gcbrauchsmustor- 
schiitzcs  zu  bedienen  als  des  Patentschutzes.  — Zum  Schlüsse  werden  einige  neue  Legi- 
rungeii  des  Aluminiums  (mit  Silber  und  Nickel)  erwähnt,  die  noch  der  Erprobung  durch  die 
Praxis  harren. 

Hierauf  achliesst  der  Vorsitzende  die  Sitzun^^  mit  der  Mittheilung,  dass  Hr.  Adolf 
Meyer-Oschatz  bereit  sei,  ein  neues  Schleifverfahren  für  Glas  den  Interessenten  vor- 
zuführen. 


II.  Sitzung;  vom  IG.  Atig;u.st  ini  Sitzuiig:.ssa<'i1o  der  Stadtverordneten. 

Der  Vorsitzende  eröffnet  die  Sitzung,  indem  er  die  Vertreter  des  Uegierungs- 
prdsidenten  und  der  Handwerkskammern  Erfurt  und  Leipzig  begrösst.  Sodann  wird  ein 
Schreiben  des  Rektors  der  Universität  Prof.  Dr,  theol,  Haupt  verlesen,  in  welchem 
dieser  den  innigen  Zusammenhang  zwischen  Wissenschaft  und  Prüzisionsmechanlk  betont. 

VII.  Ueber  den  Antrag  des  Vorstandes  zu  dem  Beschlüsse  des  XII.  Deutschen 
Mechanikertages  zu  Dresden  über  die  Gehülfcnlrage  berichtet  der  Vorsitzende. 

Auf  dem  letzten  Mechanikertag  in  Dresden  ist  ein  von  Herrn  Sartorius  gestellter 
Antrag  angenommen  worden; 

Die  Regelung  dos  Gehülfenwoaons  au«  dem  Programm  zu  streichen  und  dieso 
Frage  der  freien  Vereinbarung  zwischen  Prinzipal  und  GchUlfcn  zu  überlassen. 

Dieser  Beschluss  hot  zu  einer  Meinungsverschiedenheit  zwischen  den  Vertretern  des 
Antrags  und  deu  geschaftsruhrenden  Mitgliedern  des  Vorstandes  geführt,  deren  Folge  sehr  leb- 
hafte Auseinandersetzungen  in  iinscrom  Verolnsblatlo  waren.  In  ihnen  bestritten  die  Vertreter 
des  Antrages  die  von  den  geschaftsführomlen  Mitgliedern  des  Vorstandes  gemachte  Feststellung, 
dass  die  nächste  Folge  des  genannten  Beachliiases  eine  Salzunga.’indcrung  sein  müsse  und  dass 


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slBdaiin  die  D.  G.  f.  M.  u.  0.  f(ir  ct>vaige  EinigUDg.^vorhamUungen  mit  den  GchfUfen  nicht  mehr 
eintreton  könnte. 

Ich  vermeide  es  absichtlich,  <Ue  Einzelh<'iten  des  geführten  Streites  hier  nochmals  zu 
wi(*derholen,  und  ich  bitte  dringend,  dass  auch  von  Ihnen  darauf  v<»rzichtet  werden  möge. 

Dom  Vorstand  ergab  sich  ab<^r  aus  der  Sachlage  die  dringende  Pflicht,  eine  Beilegung 
der  Meinungsverschiedenlieilon  herbeizuführen.  denn  er  konnte  sich  der  Einsicht  nicht  verschliessen. 
dass,  im  Falle  solches  nicht  gelünge,  eino  Gefahr  für  die  gedeihliche  Weilerentwickelung  unserer 
Gesellschaft  herheigeführt  worden  würde,  nach  wolclier  Seite  auch  die  Entscheidung,  die  ja 
in  den  U.'Uuten  des  diesjuhrigen  Mechanikertages  gelegen  haben  würde,  fiele. 

Dmik  der  einigenden  Kraft  der  (iemeinsamkoit  der  Interessen  gelang  es,  eine  Form  zu 
Anden,  welche  einstimmige  Billigung  der  in  der  Sitzung  vom  23.  April  anwesenden  Vorstands- 
mitglieder  fand.  Man  beschloss,  dem  .Mochanikertag  folgenden  Anfrog  zu  unterbreiten,  dessen 
Wortlaut  bereits  im  Vcrein^laU  1903^  S.  86  bekannt  gegeben  worden  ist: 

Um  Widersprüche  zwischen  dem  vom  XII.  Mechanikertage  zu  Dresden 
beachlossenen  Anträge  Sartorius  und  den  Satzungen  der  D.  G.  zu  be- 
seitigen, erklärt  der  XIII.  Mechanikeiiag:  Bestimmungen  der  Satzungen,  welche 
von  der  Oehülfenfrage  sprechen,  sind  nicht  so  zu  verstehen,  dass  die  D.  G. 
befugt  ist,  Beschlüsse  über  Arbeitszeit  und  Arbeitslöhne,  die  für  die  Mit- 
glieder bindend  sind,  zu  fassen.  Dagegen  gehört  es  zu  den  Befugnissen 
der  D.  ü.,  über  Anregungen  uinl  Meinungsäusserungen  betr.  der  Gehülfen- 
frage  zu  berathen  und  zu  beschliessen. 

Die  ßegrtmdting  dioacs  Antrages  braucht  mir  kurz  zu  sein. 

Dor  einlcitemle  Satz  bekundet  einfach,  dass  man  durcli  die  nachfolgende  Erklürung 
etwaige  Widersprüche  zwischen  (U‘m  Dresdener  BeHchlusiu*  und  den  Satzungen  b<‘seitigen  wolle, 
wahrend  die  Erklärung  selbst  das  Hecht  des  Mechaiukertuges  wahrt,  auch  über  die  den  Mit- 
giiedorn.  soweit  eie  Werkstattinhaber  sind,  uusserordontllch  naheliegende  Gehülfoofrage  zu  ver- 
handeln und  dadurch  zu  verhindern,  dass  uueore  Gesellschaft  gerade  in  Bezug  auf  diesen  wich- 
tigen (lOgensland  in  ihrer  Wirksamkeit  ausgeschaltet  werde,  wahrend  andererseits  klar  dabei 
ausgesprochen  wird,  dass  die  Ergebnisse  derartiger  Verhandlungen  über  Arbeitszeit  und  ArbelU- 
löhne  nicht  bindend  für  die  .Mitglieder  sein  sollen.  Den  so  gekennzeichneten  Standpunkt  hat 
unsere  Gesellschaft  übrigens  bisher  stiilschwoigend  eingenommen  und  einnehmen  müssen,  weil 
ihr  keinerlei  Machtbefugnisse  innewohiteu,  durch  welche  sie  die  Durchführung  der  Beschlüsse 
der  Mechanikertage  thaUnchiieh  erzwingen  kann. 

Der  Vorsitzende  eröflhet  die  Diskussion,  und  schliesst  sie,  da  Niemand  das 
Wort  verlangt.  Bei  der  Abstimmung  stimmt  Niemand  gegen  den  Antrag,  der  Vor- 
sitzende stellt  fest,  dass  derselbe  einstioimig  angenommen  ist.  (Beifall.) 

VIII.  Den  Bericht  über  die  Thätigheit  der  Komnnssionen  für  das  Lehrlings- 
wesen  erstattet  Hr.  Dr.  H.  Krüss  als  Vorsitzender  der  Haupl-Konlrolkommission. 

Von  den  in  Hamburg,  Altona,  (Jottingmi  und  Heidelberg  bestehenden  Kommissionen 
ist  ül>er  das  letzte  Jahr  nicht  viel  zu  berichten. 

Die  Qöttinyer  Kommission  hat  eine  Sitzung  abgehallen,  in  welcher  festgestellt  wurde, 
dass  weder  von  Beiteu  der  Arbeitgeber  noch  der  Arbeitnehmer  Klagen  übor  irgend  welche 
MissatlUide  geführt  wurden,  sodaas  der  Kommission  kein  Anlass  zum  Einschreiten  erwachsen  ist. 

Von  (iOttiiigen  wird  ferner  die  Beobachtung  mitgetheilt,  dass  in  Folge  der  durch  das 
Handwerkergesetz  h4*rbeigefuhrteii  Beschränkung  der  Lehrlingszahl  mehrfach  eine  grössere 
Anzahl  von  Arheitsburschen  eingestellt  wurde,  was  nicht  gerade  als  vorthoilhalt  aiizusehen  sei 

Die  Lehrlingskommisaion  Hcülelbery  berichtet  wie  im  Vorjahre,  dass  in  der  einzigeu 
der  dortigen  Werkstätten,  in  welcher  die  Lehrliiigszuhl  nicht  den  aufgestellten  Normen  ent- 
spricht, im  letzten  Jahr  die  2nhl  der  Lehrlinge  zurückgegangen  sei;  übrigens  sei  die  Ausbildung 
der  Lehrlingi'  geroile  in  dieser  Werkstütte  eine  ganz  vorzügliche,  was  durch  die  Lehrlings- 
arbeiten-Ausstelluiig,  welche  jährlich  stuttflndet,  nacligewiesen  worden  sei. 

Der  eifrig  für  die  Förderung  dor  Lehrlingsausbildung  bemühte  Obmann  der  Hamburger 
Lehrlingskommissiun,  Herr  Dr.  E.  Glinzer.  berichtet,  dass  wegen  der  Lehrlingsverhültnisse  bei 
Ü Firmen  die  Hüifo  tJor  Gowerbekainmer  in  Anspruch  genommen  worden  sei.  Die  Aufsichts- 
behörde iiat  diese  I’lllle  untersucht,  wobei  die  sämmtlichen  6 Firmeninhaber  in  der  Lago  waren, 
ilire  Angaben  über  ihre  LehrlingsverhAltnisae  derart  zu  berichtigen,  dass  die  Normon  nicht 
Überschritten  scheinen  In  den  meisten  Fällen  gelang  es  ihnen,  nochzuweisen,  dass  mehr  die 


Proiokolt  d«t  XIII  Dsutsebto  MschsnUccrlae««. 


D«ata«b«< 

Mf^hADtker-Zui 


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I N«r*mb«r  I90£  Protokoll  de«  XMI.  D«ut«ch«a  MtcbanUteriaf«« 

Lehrlinge  anleitendc  Persönlichkeiten  vorhanden  sind,  als  zuerst  angegeben  waren.  Einstweilen 
hat  also  die  Behörde  diese  Falle  aiil’  sich  bonihen  lassen;  sie  steht  dabei  auf  dem  Standpunkt, 
dass  man  zu  Anfang  nicht  zu  hart  eingreiren.  sondern  zunächst  die  Ergebnisse  der  GehUlfen- 
prdfnng  abwarten  sollte,  um  in  den  zweifollmfteii  Fallen  «dn  Urtheil  «ber  die  den  Lehrlingen 
thatsüchlich  ertheilte  Ausbildung  zu  gewinnen. 

Trotzdem  ist  tlas  Vorgehen  der  Kommission  durchaus  nicht  erfolglos  geblieben.  Nicht 
nur  hat  die  Behörde  selbst  es  mit  üemigthuiing  begrUsst,  dass  ihr  aus  den  Kreisen  des  Gewerbes 
selbst  wohlbegrUndetes  Material  zur  Benrtheilung  der  Fragen  der  Lehrlingshaltung  zugetragen 
und  Mittel  zur  etwa  erforderlidten  AbhUifo  augegeben  worden  siud,  sondern  es  ist  sicher  auch 
auf  die  Prinzipale  nicht  ohne  Einfluss  geblieben,  dass  man  entschlossen  ist,  groben  Aus« 
schreitungen  in  der  Lehrlingshaltung  mit  Hülfe  der  Behörde  entgegenzutreten.  Endlich  sind 
Anzeichen  dafür  vorhamien,  dass  die  Eltern  bei  der  Wahl  der  Lehre  aufmerksamer  und  vor> 
sichtiger  werden. 

Ferner  hat  die  Geworbekammer  einem  Werkstatthihaber  die  Haltung  von  Lehrlingen 
untersagt,  weil  nach  einem  Gutachten  des  Vorsitzenden  <les  21weigvcreinf  die  Art  des  Betriebes 
eine  Ausbildung  von  Feinmechanikern  nicht  gestattet. 

Die  Kommission  hat  beschlossen,  nach  dem  1.  April  1903  die  Untersuchung  Uber  die 
Lehrlingsverhaltnisse  zu  erneuern  auf  Grumt  einer  sorgthltig  vorzubereitonden  Fragestellung. 

Die  Kommission  beschloss  sodann,  ihre  Aufgabe  zu  oi  weitern.  Die  immerfort  sich 
steigernden  Ansprache  an  das  Können  des  Feinmechanikers  verlangen  es  gebieterisch,  dass  auch 
die  Seite  der  theoretischen  Ausbildung  des  Nachwuchses  mehr  als  bisher  Überwacht  und  beein- 
flusst werde.  Die  Kommission  hat  deshalb  ins  Auge  gefasst,  festzustelleii,  ob  die  staatlichen 
Einrichtungen  hierfür  genügend  seien,  sowie  ob  die  Prinzipale  den  Lehrlingen  nicht  nur  die 
gesetzlich  vorgesehene  Zelt  zum  ^Schulbesuch  geben,  sondern  auch,  wie  man  verlangen  müsste, 
die  Lehrlinge  selbst  zum  Schulbesuch  veraulassen. 

Ueber  Berlin  müssen  wir,  wie  im  Vorjahre,  berichbm,  dass  dort  in  Folge  der  Nlchl- 
betheiligung  der  GchUlfeii,  eine  Kommission  für  das  Lehrlingswcson  noch  nicht  zu  Stande  ge- 
kommen ist  Doch  hat  der  Vorsitzende  der  Abthellung  Berlin  unserer  Gesellschaft  durch  Gut- 
achten, welche  er  in  mehreren  Fallen  auf  Veraidassung  der  zuständigen  Behörde  erstattet  hat, 
deren  Einschreiten  gegen  Lehrlingszüchterei  gefördert. 

Für  6 Werkst.ltten  mussten  Gutachten  abgegeben  werden;  bei  3 von  diesen  Werkstätten 
schwebt  das  Verfahren  noch,  weil  höhere  Instanzen  angenifon  wurden. 

Bei  alb'ii  Fallen  ist  die  Erklitrung  der  zu  fordernden  Ausbildung  des  Lehrlings  sehr 
wesentlich  durch  Herrn  Handke's  Brochüre  und  seinen  Entwurf  von  Zeichnungen  für  Beur« 
theilung  der  Lehrlingsausbildung  erleichtert  worden. 

Hr.  W.  Handke: 

Dio  Bestrebungen  der  I>.  G.  seien  dem  Handwerkergesetze  voraufgeeilt;  jetzt  haben  wir 
durch  dieses  Gesetz  dio  Mittel  erhalten,  unsere  Wünsche  zur  (teltung  zu  bringen.  In  Berlin  sei 
man  gegenwärtig  dandt  beschäftigt,  Beauftragte  zu  ernennen,  welche  die  Ausbildung  der  Lehr- 
linge durch  Besuch  der  Werkstätten  üherwachen  sollen;  das  ist  also  dasselbe,  was  wir  durch 
unsere  Kontrolkommissionen  erstreben.  Angesichts  der  guten  Erfahrungen,  welche  wir  betr.  der 
Mitwirkung  der  Gehülfenvertreter  bei  Geliülfenprüfungen  gemacht  habe»,  wäre  es  vielleicht 
nicht  unangebracht,  wenn  sich  unter  diesen  Beauftragten  Vertreter  der  Gehidfenschaft  befinden 
würden.  Redner  bittet  zum  Behliiss  die  anwesenden  Vertreter  der  Uandwerkskammern,  den 
Wünschen  der  D.  O.  thuuüclist  entgegenzukummen;  die  Abtb.  Berlin  habe  in  dieser  Beziehung 
die  besten  Erfahrungen  gemacht. 

Hr.  K.  Hrunnee 

spricht  zunächst  sein  Bedauern  darüber  aus.  dass  die  Prazisionsmcchanlk  so  wenig  in  den  Hand- 
werkskammern vertreten  Ist,  soduss  oft  nicht  Gelegenheit  sei,  unsere  Wünsche  dort  vorzutragen. 
In  GöUlngen  haben  wir  erreicht,  dass  wir  Sitz  und  Stimme  in  der  Vollversammlung  der  U.-K. 
haben.  Es  steht  zu  befürchten,  «lass  dort,  wo  dies  nicht  der  Fall  ist.  zu  Kontroleuren  Ange- 
hörige anderer  Betriebe  ernannt  werden,  was  eine  schweie  Bcha<]igung  unseres  Gewerbes  be- 
deuten würde.  Redner  macht  darauf  eingehendere  Mittlioilimgen  aus  den  Vorschriften  für  die 
Kuntroleure  seines  Bezirkes,  die  bereits  ernannt  seien. 

Hr.  W.  Petzold 

thcilt  mit,  dass  er  von  iler  Gcwerbekammer  Leipzig  zum  Beauftragten  ernannt  worden  ist. 


215 


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216 


Protokoll  dM  Xlll.  Deuiichen  Mecbaoi)ierU|{e». 


Ib*  UtAt’h«* 

Mecluiinker-Zii; 


Hr.  Jakobskötter 

halt  es  fflr  berechti^fl,  dass  die  Mechaniker  dort,  wo  sie  in  erheblicher  ^ahl  vorhanden  sind, 
auch  Sit%  und  Stimme  in  der  H.>K.  beanspruchen.  Wenn  in  den  alljfomeinen  Wahlen  eine  solche 
Vertretung  nicht  zu  erreichen  war,  so  bietet  die  Bestimmung  eine  Handhabe,  dass  die  H.-K.  sich 
bis  zu  einem  Fünfte]  durch  Zuwahl  ergänzen  kGnne;  man  solle  sich  in  diesem  Sinne  an  die  H.-K. 
wenden  und  ein  Mitglied  prnsentiren.  Es  wftre  eine  Thorheit,  wollte  man  zu  Beauftragten 
Angehörige  anderer  Handwerke  wtibleii;  die  Thütigkeit  von  Gehfilfen  in  dieser  Richtung  ist 
gesetzlich  unzulässig. 

Hp.  R.  Brunnee 

theilt  dem  gegenüber  mit.  dass  er  Beauftragter  für  das  Schlussergewcrbo  sei. 

IXa.  Bisherige  Erfahrungen  bei  der  Oehiilfenprü/ung.  ZunHohst  wird  über 
die  einzelnen  Bezirke  berichtet. 

Hr.  Dr.  H.  Krüss; 

In  Hamburg  haben  bisher  zwei  Prüfungen  stattgefunden,  geprüft  wurden  15  Lehrlinge, 
davon  erhielten  5 die  Gesammtnoto  „ausgezeichnet*',  8 die  Note  „gut**  und  2 bestanden  mit 
„genügend“,  der  Durchschnitt  war,  wenn  man  diese  drei  Noten  mit  1,  2,  3 bezeichnet,  1,8.  Im 
Einzelnen  waren  die  Durchschnittsnoten  für  das  Gohülfenstück  1,5,  für  die  Probearboit  1.9 
und  für  die  theoretische  Prüfung  2,1. 

Man  sieht,  dass  die  Probearbeit  naturgemüss  ungünstiger  aiisliel,  als  dos  Gehülfenstück, 
weil  die  Probearbeit  unter  ungewohnten  Verhültnisaeu,  nümlich  in  einer  fremden  Werkstatte, 
stattfand,  und  hauptsächlich,  weil  sie  in  einer  bestimmten  Zeit  geleistet  werden  musste,  wahrend 
es  bei  der  Herstellung  des  Gehülfenslückes  auf  die  Zeit  nicht  ankommt  und  schlecht  ausgefallene 
Theile  durch  bessere  ersetzt  werden  können. 

Den  Ausfall  der  theoretischen  Prüfung  muss  ich  als  recht  unbefriedigend  bezeichnen, 
da  wir  bei  diesen  ersten  Prüfungen  absichtlich  ausserordentlich  milde  verfuhren  und  nur  einen 
geringen  Maassstab  aulegteii;  ein  grosser  Mangel  herrscht  namentlich  an  den  allereiufachsten 
mathematischen  und  physikalischon  Kenntnissen. 

Be  iiat  sich  bei  den  Prüfungen  bereits  gezeigt,  dass  ihre  Ergebnisse  die  Arbeit  der 
Lehrlingskommission  zu  stützen  im  Stande  sind.  Wenn  diese  Kommission  in  manchen  Fallen, 
in  welchen  eine  in  Anbetracht  des  Betriebes  zu  grosse  Lehrlingszabl  vorhanden  zu  sein  schien, 
doch  ein  Einschreiten  nicht  beschloss,  weil  entweder  die  Verhältnisse  nicht  ganz  klar  waren 
oder  mau  vermuthete,  dass  doch  vielleicht  eine  gute  Ausbildung  der  Lehrlinge  vorhanden  sei, 
so  sieht  sie  in  dem  Falle,  dass  die  Gehülfenprüfung  diese  letzte  Vermuthung  bestätigte,  ihr 
Verhalten  gerechtfertigt,  bei  entgegengesetzter  Sachlage  besitzt  sie  eine  llaudhabe  zuro  Ein- 
schreiten. 

Als  ein  Uebelstand  wird  es  schon  Jetzt  empfunden,  dass  der  Prüfungsausschuss  zur 
Vornahme  der  Probearbeit  darauf  angewiesou  ist,  dass  ein  Mitglied  seine  Werkatütte  dazu  zur 
Verfügung  stellt:  bei  eiuem  erheblichen  Anwachsen  der  Zahl  der  Prüflinge  kann  diese  Frage  zu 
Schwierigkeiten  führen. 

Wie  bereits  im  vorigen  Jahre  berichtet,  ist  die  Prüfungsordnung  ganz  nach  den  von 
unserer  Gesellschaft  aufgestellten  Anforderungen  aufgestellt  worden. 

Hr.  R.  Kleemann: 

In  HalU  sind  die  Brfahningen  leidlich  gut  gew'csen;  alte  Prüflinge  bestanden,  wenn 
auch  keiner  mit  dem  Prüdikat  „recht  gut“;  auch  in  Halle  waren  die  theoretischen  Kenntnisse 
sehr  majigelhaft. 

Hr.  W.  Handke: 

In  Berlin  sind  in  2 Terminen  20  Lehrlinge  geprüft  worden;  das  sind  so  wenig,  dass 
man  zugestehon  muss,  das  Gesotz  sei  in  dieser  Beziehung  noch  nicht  zur  Durchführung  ge- 
kommen, trotzdem  aümmtliche  Werkstütteninhaber  auf  die  Nuthwendigkeit  der  Prüfung  durch 
Rundschreiben  ausdrücklich  hingewiesen  worden  sind,  sowie  auf  die  Folgen  der  Unterlassung 
und  die  Vortheile  des  Hestoheus.  Andererseits  melden  sich  sogar  Geholfen,  um  sich  der  Prüfung 
zu  unterziehen.  Auf  die  Kontrole  in  der  Werkstatt  des  Prüflings  muss  hoher  Werth  gelegt 
werden  sowie  auf  bessere  theoretische  Ausbildung. 

Hr.  A.  Becker: 

Die  Vorschriften  der  Handwerkskammer  für  Qottingen  (HiUlesheim)  sind  vielfach  Unzweck* 
m.lssig  und  nehmen  auf  die  Verb.'iltnisse  der  Prüzisjon.smerhanik  zu  wenig  Rücksicht.  In  Göt- 


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Hell  21. 

I.  NoTAotber  1002. 


Protokoll  dci  XIII.  Dauucken  MccbaoIk«rta(«s. 


217 


tiugon  haben  sich  die  Lehrmeister  geweij^ert,  der  Prüfungskommission  Zutritt  zu  ihrer  Werkstatt 
zu  gestatteu  behufs  Koiitrole  bei  der  Aufertiguug  des  GebUlfenstückes.  Von  24  Ausgelernten 
haben  sich  nur  4 der  Prüfung  unterzogen.  Für  die  gleiche  Prüfungsarbeit  wurden  vou  3 Lehr 
Ungen  28,  13  und  U Wochen  gebraucht.  Dem  Prüflinge  muss  unbedingt  hinreichend  Gelegen- 
heit gegeben  werden,  zu  /eigen,  was  er  gelernt  hat  und  was  er  leistet.  Die  H.-K.  Hildeshelm  hat 
das  Entgegenkommen  bewiesen,  eine  Prüfungawerkstatt  oinzurichleu;  diese  würde  die  Grundlage 
für  eine  Fachschule  bilden;  ferner  ist  jetzt  von  der  H.*K.  vorgeschricbon  worden,  dass  höchstens 
6 Lehrlinge  gleichzeitig  geprüft  werden  dürfen. 

Hr.  W.  Petzold: 

In  Leipzig  haben  sich  26  Lehrlinge  der  Prüfung  unterzogen  die  in  ihren  Werkstätten 
einzeln  geprüft  wurden;  von  einer  theoretiic'hen  Prüfung  sah  man  ab,  indem  man  sich  mit  dem 
Zeugnisse  der  P'achschule  begnügte.  Die  Gehüifenstücke  werden  dort  vom  Innungsverband  all- 
jährlich ausgestellt,  wobei  sich  die  Mechaniker  und  Optiker  beiheiligteu;  die  besten  Stücke  er- 
halten von  der  Gowerbokummer  Bolobigungen. 

Nach  einigen  weiteren  ergänzenden  Mittheilungen  der  Berichterstatter  wendet 
sich  die  Besprechung  der  Frage  zu,  ob  eine  Arheitsprohe  neben  dem  Gehüifenstücke 
verlangt  werden  solle.  In  Berlin  und  Leipzig  ist  davon  abgesehen  worden,  in  Halle 
und  Göttingen  wird  sie  für  erforderlich  gehalten. 

Hr.  Jakobsköttcr: 

Die  Arbeitsprobe  sei  im  Gesetz  nicht  vorgeschrieben  sondern  nur  durch  die  Prüfungs- 
ordnung einiger  Handwerkskammern:  eine  ganze  ffeibc  von  H.-K.,  z.  B.  Erfurt  und  Leipzig,  ver- 
langen solche  nicht,  trotzdem  die  Kcgicning  cs  wünschte.  Wenn  das  Gehülfenslück  unter 
Kontrole  eines  Arbeitsgebers  und  eines  Arbeitnehmers  angefortigt  wird,  so  ist  dem  Gesetz  go- 
nügt  und  auch  den  Anforderungen  der  Praxis;  man  brauche  sich  die  Prüfungsarbeit  nicht  unnütz 
zu  erschweren. 

Hr.  Prof.  Dr.  L.  Ambronn 

wünscht,  dass  in  dieser  Beziehung  eine  Einheitlichkeit  der  Prüfungsordnungcu  angestrebt 
w’erdeu  möge. 

Der  Vorsitzende 

schlugt  vor,  als  Brgebniss  der  Besprechung  zu  beschliessen: 

1.  Bei  denjenigen  Handwerkskammern,  in  denen  die  Prflzisionsmeebantk 
nicht  vertreten  ist,  soll  auf  Grund  von  § 103d  der  Gewerbe-Ordnung  die  Zu- 
vsahl  eines  Mechanikers,  Optikers  oder  Glasinstrumenten-Fabrikanten  erstrebt 
werden. 

2.  Bei  denjenigen  Handwerkskammern,  welche  eine  Arbeitsprobe  von 
dem  zu  prüfenden  Lehrling  verlangen,  soll  erstrebt  werden,  dass  diese 
Forderung  fallen  gelassen  werde. 

Diese  Anträge  werden  angenommen. 

IX  b.  Der  Vorsitzende  schlügt  vor,  die  Besprechung  der  Antorderungen  hei 
der  OehiHfenprüfung  gesondert  A)  auf  die  praktischen  Anforderungen  und  sodann  B) 
auf  die  theoretischen  zu  erstrecken. 

A. 

Hr.  W.  Handke 

legt  die  Fortsetzung  seiner  Arboit:  pBeurthcilung  der  Lehrlingsausbilduug  iu  mechanisch-optischen 
Werkatütten*  vor  (Tafel  21  bla  32,  3.  und  4.  Lehrjahr).  Redner  nimmt  Bezug  auf  die  Verhand- 
lungen des  vorjährigen  Mechanikertages  und  weist  nochmals  auf  die  Wichtigkeit  des  Umstandes 
bin,  dass  man  allen  Botheiligten  gegenüber  sich  auf  feste  Normen  für  die  Ausbildung  beziehen 
könne.  Darauf  erläutert  er  den  Inhalt  der  neuen  Tafeln. 

Der  Vorsitzende 

dankt  Hrn.  Haudke  auf  das  Herzlichste  Namens  der  I).  G.  für  die  Durchführung  der  grossen 
Arboit,  der  er  eich  unterzogen.  Er  nimmt  an,  das»  die  Ver\ielfi»ltigung  und  Verbreitung  der 
T.-ifeln  gemüas  d«'n  BiMchlüasoii  des  vorjährigen  .Mochanikertnges  erfolgen  solle. 


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218 


PfQtokoU  dtt  Xin.  D«ut»efe«n  AUcluiolkvrtftfM. 


Deata«be 

llM4uuilk«r-Ztj|: 


Hr.  W.  Niehls 

hat  aeinerseita,  gemäss  der  in  Dresden  Übernommenen  Verpflichtung,  für  die  Glasinstrumenten* 
Industrie  die  Anforderungen  in  einer  hektographisch  vorvieirältigten  Auseinandersetzung  zusammen- 
gefaset^  die  er  vorlogt.  Br  bedauere,  dass  so  wenige  Glasinstrumenten'PabrikaDten  anwesend 
seien.  Die  praktischen  Anforderungen  habe  er  so  normirt,  dass  sie  unter  allen  Umstanden  bei 
etwas  gutem  Willen  erfüllt  werden  können;  theoretische  Anforderungen  habe  er  vorläufig  nicht 
aufgestellt,  weil  bei  der  augenblicklichen  Sachlage  solche  vieler  Orts  nicht  erfüllt  werden  könnten. 
Itedner  legt  Werth  darauf,  dass  die  GchUifenprüfung  in  ganz.  Deutschland,  auf  Grund  seiner 
Vorschläge,  möglichst  gleichmässig  sei. 

Der  Vorsitzende 

dankt  Hrn.  Niehls  für  die  von  ihm  aiiegefuhrte  Arbeit;  für  sachliche  Würdigung  der  Einzel« 
heiten  sei  der  Mechanikertag  nicht  kompetent;  dies  muss  vielmehr  dem  Verein  Deutscher  Glas* 
instrumenten-Fabrikanten  Vorbehalten  werden. 

Hr  F.  Perl 

bittet,  auch  die  Anforderungen  der  Optik  in  gleicher  Weise  zu  nonniren. 

Der  Vorsitzende 

anerkennt  die  Berechtigung  dieses  Wunsches  und  regt  an,  dass  Hr.  Perl  selbst  die  Sache  in 
die  Hand  nehme  und  gemeinsam  mit  den  Rathenower  Fachgenossen  durchführe. 

Hr  F.  Perl 

halt  gerade  die  Rathenower  Industrie  nicht  für  geeignet  hierzu,  da  dort  eine  Mischung  von 
gewöhnlicherer  und  feinerer  Optik  vorhanden  sei;  es  wäre  hessor,  wenn  diese  Arbeit  in  Jena 
ausgefohrt  würde. 

Hr.  H.  Russ; 

In  Jena  habo  sich  ein  Bedürfniss  nach  solchen  Normen  noch  nicht  heruusgestelU  und 
man  sei  dort  deswegen  der  Krage  noch  nicht  naher  getreten;  er  werde  die  hier  gegebene  An- 
regung übermitteln. 

B. 

Hr.  K.  Kleemann 

legt  das  von  ihm  im  Aufträge  des  Zwgv.  Halle  verfasste  Heftchen,  welches  die  theoretischen 
Anforderungen  bei  der  Gehülfenprüfuug  ziisaromenfasst,  vor. 

Der  Vorsitzende 

dankt  Hrn.  Kleemann  und  dem  Zwgv.  Halle  dafür,  dass  eie  sich  dieser  durchaus  nothwendigen 
Arbeit  unterzogen  haben.  Die  D.  G.  müsse  sich  mit  dieser  Frage  eingehend  beschäftigen,  er 
schlage  daher  vor,  zu  bestimmen: 

Die  vonHerrn  R.  Kleemann  verfasste  Zusammenstellung  für  die  theoretischen 
Anforderungen  soll  vom  V^erfaaser  sowie  den  Herren  Dir.  Dr.  F.  Göpel  und 
A.  Blaseh ke  weiter  bearbeitet  werden. 

Der  Antrag  wird  angenommen. 

Hr.  Dir.  Dr.  F.  Göpel 

weist,  indem  er  die  auf  ihn  gcfallonc  Wahl  annimmf,  darauf  hin,  dass  cs  zweckmässig  sei, 
eine  derartige  Zusammenstellung  als  ein  Mindostmaaws  von  Kenntnissen  zu  bezeichnen:  es 
müsse  verhütet  worden,  das.s  man  sich  ailgcinein  mit  der  Erreichung  dessen,  was  in  einer 
solchen  Zusammeustollung  enthalten  sei,  begnüge;  vielmehr  muss  dahin  gestrebt  werden,  die 
thooretisebe  Ausbildung  immer  starker  zu  erhöhen. 

X.  Anforderungen  bei  der  Meisterprüfung. 

Der  V’orsitzende 

legt  einen  von  ihm,  Hrn.  Handke  und  Hrn.  Blaschke  verfassten  Entwurf  einer  MeLsterprüfungs* 
Ordnung  vor  (s.  Anlaye).  der  den  Handwerkskammern  zur  Annahme  empfohlen  werden  soll. 
Wonn  OS  nnch  zweifelhaft  sei.  ob  hiervon  sehr  starker  Gebrauch  gemacht  worden  wird,  so  liege 
andererseits  für  die  Handwerkskammern  die  gesetzliche  Verpflichtung  vor,  eine  solche  Prüfung«- 


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Protokoll  dt«  XIII.  Dtuttebta  Mtehtnlktrtaf««. 


219 


H«H  31. 

I.  \or«mb«r  1903. 

Ordnung  zu  erlassen;  man  mdsse  durch  einen  derartigen  Vorschlag  der  H.-K  ihre  Arbeit  er- 
leichtern und  könne  eo  verhindern,  dass  zweckwidrige  Bestimmungen  erlassen  werden. 

Hr.  R.  Kleemann 

wünscht  auedrUcklich  ausgesprochen  zti  sehen,  dass  der  Vorailzetide  der  PrlU'iingskonimission 
ein  Fachmann  sein  muss. 

Hr.  I)r.  H.  Krüsa 

bebt  dem  gegenüber  hervor,  dass  cs  vorlheilhatt  sei,  wenn  mehrere  Kommiseionou  für  verschiedene 
(iewerbe  unter  demselben  Vorsitzenden  sichen,  damit  in  dem  gesammfen  PrUI'iingawescn  eine 
gewisse  Binheitlichkeit  herrsche. 

Hr.  Jakobskötter 

weist  darauf  hin,  dass  es  oft  unmöglich  sei,  zum  Vorsitzenden  einen  Fachmann  zu  wählen,  so 
wQnschensw'erth  dies  auch  sein  möge. 

Hr.  A.  Becker 

wirft  die  Frage  auf,  in  welcher  Werkstatt  die  Prüfungen  abgehallen  werden  sollen  und  wie  in 
dem  Falle  zu  verfahren  sei,  wo  der  Prüfling  und  der  Bxaminatnr  Konkurrenten  sind. 

Hr.  Dr.  KrQss 

glaubt,  dass  man  die  Erledigung  der  Einzelheiten  ruhig  deu  Handwerkskammern  llborlaasen  dürfe. 
Hr.  R.  Brunndc 

fügt  hinzu,  er  nehme  überhaupt  nicht  an,  dass  sich  .Jemand  der  Prüfung  unterziehen  werde 
Hr.  \\^  Handke 

weist  dem  gegenüber  darauf  hin,  dass  die  Führung  des  .Meistertitels  von  dem  Bestehen  der 
Prüfung  abhängig  sei  und  dass  deswegen  grossere  I-’abriken  vttn  den  hei  ihnen  anzustellenden 
Meistern  die  Ablegung  der  Prüfung  furdern  könnten. 

Hr.  A.  Burkbardt 

theilt  mit,  dass  in  Dresden,  wo  die  Angelegenheit  schon  geregelt  sei,  bereits  eine  Anmeldung 
zur  Prüfung  vorliege. 

Die  Versammlung  genehmigt  darauf  die  einzelnen  Paragraphen  des  Entwurfes 
und  nimmt  ihn  im  Ganzen  an. 

Hierzu  lagen  2 Amendements  von  Hru.  Dir.  Dr.  F.  Göpel  vor; 

1.  in  § 1 letzte  Zeile  hinter  ..Thütigkeit“  einzuschieben:  „namentlich  auch  Uber 
seine  Fertigkeiten  im  Zeichnen.“ 

2.  in  § 5 Z.  3 hinter  „Zeiträume*  einzuschieben  „unter  Aufsicht  derselben.“ 

Beide  Anträge  werden  abgelehnt,  der  erste,  weil  das  Zeichnen  in  der  fachlichen 
Thatigkeit  einbegriffen  sei,  der  andere,  weil  diese  Forderung  bereits  im  Verordnungswege 
erföllt  ist. 


XI.  Oeschäftliehe  Angelei/enheilen. 

a)  Altrechnung  für  1901.0H  sowie 

b)  Voranschlag  für  1902j03 

werden  auf  Antrag  von  Hrn.  Fr.  Franc  v.  Liechtenstein  ohne  eingehende  Begründung 
durch  den  Schatzmeister  angenommen,  da  die  Revisionskommission  sich  von  der  voll- 
kommenen Richtigkeit  der  Abrechnung  überzeugt  habe  und  der  Voranschlag  mit  der  be- 
währten Sorgfalt  aufgeatellt  sei,  wie  die  Durchsicht  der  vorgelegten  Drucksache  beweise. 

Die  Versammlung  ertheilt  dem  Schatzmeister  Entlastung;  der  Vorsitzende 
spricht  ihm  den  Dank  der  D.  0.  für  seine  Amtsführung  aus. 

c)  Zu  Revisoren  werden  w iedergewäblt  die  Herren  Fr.  Franc  v.  Liechtenstein 
und  \V.  Niehls. 


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DeuUKb*' 

M«^bftnlk«r-Ztx 


^20  Protokoll  dcf  Xlii.  Deutichen  Mechanikertaget 

(1)  Fesl$e,Uung  betr.  den  XIV.  Deutschen  Mechanikerlag. 

Vom  Zwgv.  Ilmenau  ist  tek'frraphiaeh  die  Kinladung  aua^esprochen  worden, 
den  XIV.  Meehanikertag  in  Ilmenau  abzuhalten. 

Die  Versammlung  nimmt  diese  Binladung  mit  Dank  an  und  überlässt  es  dem 
Vorstande,  den  Zeitpunkt  des  Mechanikertages  festzusetzeu. 


Zwischen  Punkt  X und  XI  der  Tagesordnung  sprach  Hr.  Assessor  Thiele  ilem 
Mechanikertag  den  Dank  des  Regierungspräsidenten  für  die  Einladung  aus  und  betonte 
dabei,  dass  er  aus  den  Verhandlungen  vielfache  Anregung  und  Belehrung  geschöpft 
habe.  Hr.  Er.  Franc  v.  Diechtenstein  bat  alsdann  im  Anschluss  an  die  Berathungen 
betr.  das  Lehrlings-  und  Ochülfenwesen  um  thatkräftige  Unterstützung  der  Fraunhofer- 
Stiftung,  die  auch  ihrerseits  sich  zur  Aufgabe  gestellt  habe,  die  Ausbildung  der  Fein- 
mechaniker zu  fördern. 


V. 


w.  o. 


Dr.  H.  Krüss 


Blaschke 


Vorsitzender. 


Oeschäftsführer. 


.Inlage, 


Den  Handwerkskammern  wird  der  folgende  , 

Entwurf  einer  Meisterprüfunf^urdnun}; 

empfohlen : 

§ 1 

Fnr  die  .Meisterprüfung  ist  der  von  der  Handwerkskammer  unter  Berücksichtigung  dor 
verschiedenen  Fabrikatiunszweige  eingesetzte  PrUfungsausBCtuiss  zuständig.  Derselbe  besteht  aus 
dem  Vorsitzenden ; 
dessen  Stellvertreter; 

4 sachverständigen  Beisitzern;  diese  werden  zu  der  jeweiligen  Prüfung  einberufen 
(vgl.  § 2),  und  zwar  aus  einer  grösseren  Zahl  von  Fachleuten  (mindestens  6). 
welche  von  der  Handwerkskammer  mit  bestimmter  Amtsdauer  derart  zu  ernennen 
sind,  dass  die  im  Bezirke  vertretenen  Arbeitsgebiete  der  .Mechanik,  Optik,  Elektro- 
technik und  Glasinstrumenten-Industrie  Berücksichtigung  ündeu. 

Das  Gesuch  um  Zulassung  zur  Meisterprüfung  ist  schriftlich  bei  der  Handwerkskammer 
bezw.  dem  Vorsitzenden  der  iMeisterprttfuogskommission  elnzureicben. 

In  dem  Gesuch  hat  der  Anmeldende  den  Nachweis  einer  ordentlichen  Lehre,  der  be- 
standenen Gelittlfenprtifung  und  einer  3-jährigen  GehUlfenthätigkeit  zu  erbringen,  sowie  auch 
sonst  sich  Uber  seine  vorherige  fachliche  Thätlgkeit  auszuweisen. 

§ 2- 

Die  Prüfungstermine  werden  vom  Vorsitzenden  dor  Prüfungskommission  nach  Bedarf, 
aber  höchstens  4-mal  im  Jahre  unter  Bekanntgabe  an  diu  Handwerkskammer  anberauml.  Der 
Vorsitzende  der  Prüfungskonimissinn  bc.sit/.t  die  Vollmacht,  für  joden  J'all  der  Anraeldueg  unter 


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Hp(I  -iU 

J.  N"Ti»inli^r  lyoa. 


PtoiokoU  diS  XIII  OtutBctfn  Mecbanitctriiigrt.  *2‘2i 

Berücksichtigung  des  Spczinlfnchcs  dos  zu  Prüfenden  die  Beisitzer  zu  beslifnmcii;  dom  Prüfling 
steht  hiergegen  Einspruch  bei  der  Handwerkskammer  zu.  Die  Prüfiingskoromission  hut  die 
Prüfungsaufgaho  festzusetzen. 

§ a. 

Gebühren. 

§ 4- 

Die  F'rüfuug  ist  eine  praktische  und  eine  theoretische. 

§ &. 

Die  praktische  Prüfung  besteht  in  der  Herstellung  eines  Meisterstückes,  der  dazu  er* 
forderücheu  Werkzeichnungen  und  der  Kostenberechnung.  Diese  ArboUon  sind  in  einem  von 
der  Prüfungskommission  festzusetzendon  Zeiträume  fortigzustoUcn. 

Ala  solche  Meisterstücke  sind  zu  neunen  etwa  folgende  Instrumente  oder  deren  Huupt- 
bestandthcile: 

Nivcllirinstrument,  Theodolit  — Bextant,  Kompass  — Waage  — Mikroskop,  Mikrotom 
— Spcktralapparat,  Polarisatioiisapparat  — Galvanometer,  Rheostat  — Luftpumpe, 
BIcktrisirmaschino  — Reisszeug,  Maasastübe,  Mikrometer  — Laufwerk  mit  selbst 
hergeatellten  Kadern  und  Trieben,  Farbschreiber  — Rüntgeninstrumontarium, 
Ophthalmoskop  — Rechenmaschine,  kleine  Modellmaechinen  — Q.uecksllberbarumeter 
— Achromatisches  Objektiv  und  Prisma. 

§ ti. 

Die  theoretische  Prüfung  erstreckt  sich  auf 

1.  Fachkenntnisse; 

2.  Buch-  und  Rechnungsführung; 

3.  GcsctzUcho  Vorschriften  Uber  das  Gewerbeweson. 

Die  Fachkenntnisso  beziehen  sich  auf: 

Arbeita*  und  Hülfsmascliincn; 

Werkzeuge  und  ihre  Herstellung; 

Materialien,  ihre  Behandlung  und  Autbewahrung; 

Mathematik  im  Lohrunifnng  der  G'klassigeu  Uealschulo; 

Physik;  redincrischo  Losung  wichtiger  physikalischer  Aufgaben  aus  dem  Bpozial’ 
fach  dos  Prüflings. 


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ProiokoU  d«r  Xt  Hauplvtriamml  de»  Varains  DauUckar  Olaalnatrumantcn^Pabrikanian. 


Uantaeba 

Marbanlkar-Ztt 


232 


J. 

1. 

2. 

B. 

3. 

4. 

5. 


8. 

9. 

10. 


13. 

H. 


15. 

16. 


Verein  Deutscher  Glasinstrumenten  - Fabrikanten 

Zweigvenin  ier  Deutschen  Gesellschaft  fir  Mechanik  uih  Optik. 

(Bingctnigoti(>r  Vomn.) 

XI.  HaiiptverKanuiiluiisr  ini  <iasthaus  zur  (lehlberj^er  Mühle 
am  S.  September  1!M)2. 


Verzeichniss  der  Theilnehmer: 

Bfhördfn : 

Phyaikaliflch-TechniBcho  Reichsandialt  zu  Charlottonburg,  vertreten  durch  Herrn  Professor 
Dr.  Wiebo. 

Orossh,  Pmzislonstechiiiache  Anataiten  zu  Ilmenau,  vertreten  durch  Herrn  Professor  Böttcher. 


Die  Herren: 

M.  Bieler,  I.  Pa.  Ephr.  (Ireiuer*Stützerbach. 
P.  Bock,  L Fa.  Hiimur  Bock-Oberweissbach. 
Paul  Hornkessel,  i.  Pa.  P.  G.  Bornkossel- 
Mellenbach. 

B.  Pteischhaner,  i.  Pa.  E.  Fleischhauer* 
Gehlberg. 

Alb.  Fleischhauer,  i.  K.  Plolachhauer- 
Gehlberg. 

Mnx  Fritz,  i.  Pa.  Gobr.  Fritz-Schmiedefeld. 
Emil  Greiner,  L Fa.  Groincr  & Co.*8tützer- 
baoh. 

E.  Grieshammer  als  Vertreter  der  Firma 
Schott  & Gon  -Jena. 

Eugen  Gundelach,  i.  Fa.  E.  Gundelach- 
Gehlborg. 

.Max  Gundelach,  i.  Fa.  E.  Gundelach-Gebl* 
berg. 

A.  Haak,  i.  Fa.  A.  Haak*Jena. 

Hugo  Hartwig,  i.  Fa.  Hch.  Hartwig-Gohl- 

berg. 

Eduard  Herrmann.  i.  Fa.  Gebr.  Horrmami- 
Manebnch. 

Ernst  Herrmanu,  i.  Fa.  Gebr.  Herrroann* 
.Manebach. 


17.  Curt  Hinneburg,  I.  Fa.  Max  Koborne- 

Roda  S.'W. 

18.  Rudolf  Holland,  i.  Fa.  Meyer,  Petri  & 

Holland'Ilmenau. 

19.  Frauz  Keiner,  i.Fa.  Keiner,  Schramm  & Co.- 

Arlesbcrg. 

20.  Otto  Kircber,  I.  Pa.  Otto  Kircher- Elgers- 

burg. 

21.  Kommerzienrath  Dr.  Reinh.  Küchler,  i.  Fa. 

A.  KOchler  & Söhne-llmenau. 

22.  Rieh.  Küchler,  i.  Fa.  A.  Küchler  & Söhne- 

llmenau. 

23.  (i.  Kummer,  Prokurist  der  Firma  A.  Küchler 

& Srdine-Ilmenaii. 

24  H.  R.  Lindoniaub,  i.  Fa.  H.  R.  Llndenlaub- 

Schmicdefeld. 

25  Gustav  Müller,  i.Fa. Gustav  Müller-Ilmenau. 

26.  Hans  Schilling,  i.  Fa.  Franz  Schilling- 

Oehlberg. 

27.  Eugen  Schilling,  i.  Fa.  Franz  Schilling- 

Gehl  berg. 

28.  Carl  Schneider,  i.  Fa.  C.  Schueider-Ober- 

wcissbach. 

29.  Otto  Wagner  als  Schriftführer,  Ilmenau. 


Bericht  über  die  Verhandlungen. 

Die  Hauplvergamiiilung,  zu  der  alle  Mitglieder  rechtzeitig  Kinladungen  erhallen 
hatten,  wurde  um  10'  , Uhr  durch  den  Vorsitzenden,  Herrn  M.  Bieler,  eröffnet. 

1.  u.  11.  Der  Herr  Vorsitzende  heisst  zunächst  Namens  des  Vorstandes  alle 
An\ve.senden  aul  das  Herzlichste  willkommen,  svünscht  den  Verhandlungen  guten  Erfolg, 
damit  sie  der  Industrie  zum  Vortheil  gereichen  mögen,  und  hofft,  dass  eich  jeder  Einzelne 
recht  lebhaft  an  den  Berathungeii  betheiligen  werde. 

Hierauf  ergreift  Herr  Emil  Fleischhauer  im  Namen  der  Ortsgruppe  Gehlberg 
(Punkt  II  der  Tages-Ordnungi  das  Wort  und  führt  aus: 

Er  heisse  alle  Erschienenen  herzlich  willkommen  an  diesem  für  die  (ilaaindiistrie 
hislurischen  Ort.  Schon  vor  der  Gründung  der  Glasliütto  1645  sei  dio  Gehlberger  Umgegend 
von  flUchtigeu  venetinnisclien  Glasmachern  besucht  gewesen,  dio  hier  ihr  üewerlie  heimlich 


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H«n  si. 

I.  November  1907. 


Protokoll  der  XI.  HeupiveiMtnmI.  de«  Vereint  Deuteeber  Gleelnetrumenten-Pebrlkanten 


223 


betrieben  hntten,  wie  dies  nachgewiesenerniaussen  auch  in  Böhmen  der  Fall  jfeweaen  sei.  Orts- 
bozeichnuii|;en  im  hiesigen  lievier  wie  .Venetianer  Hrumien**,  «Walchthal“  (Walaches  Thal) 
u.  s.  w.  deuteten  unzwelfoihafC  darauf  hin.  You  einer  oigeiitlichcn  Giasindiistrio  kuune  aller- 
dings erst  die  Kode  sein,  als  ein  fürsorgUchor  Landesrurst,  Herzog  Ernst  der  Fronuno,  zu  einer 
Zeit  als  in  Deutschland  Alles  daruiederlag  uud  unter  deu  Schrecken  des  dreissigjnhrigon  Krieges 
die  deutsche  Kultur  bis  ins  Mark  vernichtet  erschien,  die  Gründung  der  hiesigen  Glaahtuto 
begünstigt  und  ermöglicht  habe.  Die  Glasmacherkuiist,  welche  sodann  hier,  beeinflusst  vou  den 
jeweiligen  ZeitverhaltnUsen^  mit  wcchsuliidem  Erfolg  wahrend  mehrerer  Jahrhuiutorto  betrieben 
worden  sei  und  sich  wHhroiul  dieser  Zeit  mehr  und  mehr  vervollkommnet  habe,  sei  jedoch  erst 
von  der  Zeit  an  in  eine  günstigere  Periode  eingetreten,  als  eich  ihr  die  Glaahlaserei  vor  der  Eampc 
angoglicdert  habe  uud  diese  in  ii.lbcre  Beziehungen  zur  Wissenschaft  getreten  sei.  Unter  dom 
Schutz  und  der  Gunst  derselben  sei  sie  bis  heute  eine  treue  Dienerin  der  Wissenschaft  geblieben 
und  habe  sich  damit  zu  einer  der  hervorragemUten  Industrien  cmporgcschwungiui.  Die  heutige 
Versammlung  berechtige,  durch  die  Anwesenheit  von  Vertretern  aus  den  Gclehrtcnkrciaon  zu 
der  Hoffnung,  dass  dieses  Vorhültniss  auch  weiter  walten  werde;  er  spreche  den  Wunsch  aus, 
(lass  dies  auch  fernerhin  ein  Ansporn  zur  Förderung  der  Industrie  bleibe  und  dass  die  heutigen 
Verhandlungen  in  diesem  Sinne  einen  segonbringonden  Verlauf  oohnion  mögen. 

Allgemeiner  Beifall  und  Dank  des  V’orsitzemlen  lohnten  die  warme  Begrüssung 
und  die  interessanten  Ausführungen  des  Kedners. 

Sodann  wird  das  Protokoll  der  vorjHhrigen  Hauptversammlung  verlesen  und 
genehmigt,  indem  keinerlei  Einwendungen  dagegen  erhoben  wurden. 

Herr  Professor  Dr.  Wiebe  ergreift  nun  das  Wort,  dankt  dem  Herrn  Vorsitzenden 
und  Herrn  Fleischhauer  für  die  freundliche  Begrüssung  und  überbringl  die  besten  Grüsse 
der  Keichsanstalt,  worauf  der  Herr  Vorsitzende  der  Keiehsanstalt  für  das  stets  bewiesene 
Entgegenkommen  dankt. 

Der  Herr  Vorsitzende  gedachte  sodann  des  im  letzten  Vereinsjahre  leider  jäh 
aus  dem  Leben  geschiedenen  Ehrenmitglieds,  Professor  Dr.  Fernet  in  Zürich,  dem  die 
Industrie  eine  ganze  Reihe  vortheilhafter  Errungenschaflen  verdanke,  wie  schon  in  dem 
in  der  Vereinszeitschrifl  veröffentlichten  Nachruf  hervorgehoben  worden  sei.  Der  Vor- 
sitzende bittet,  dem  Verblichenen  ein  ehnmvolles  Andenken  zu  bewahren,  was  durch 
Erheben  von  den  Sitzen  zum  Ausdruck  gebracht  wird. 

Hierauf  erstattet  der  Vorsitzende  den  Geschäftsbericht. 

Im  verflossenen  Voreinsjahre  fandeu  keine  eigentlichen  Mitgliederversammlungen,  sondern 
nur  YorstandssiUungeiii  statt,  deren  Zahl  sich  auf  9 belief.  Mitglioderversammlungen  seien 
uiiterbliebcii,  da  der  Vorstand  im  Stande  gewesen  sei,  Über  die  zu  berathenden  Punkte  allein  zu 
beschlicsscii.  Der  Schriftverkehr  sei  ein  ziemlich  reger  gewesen,  etwa  400  Briefe  seien  ein-  und 
über  300  ausgegangen.  Durch  den  Gescliftflsführer  waren  90  Schuldner  gemahnt  worden,  von 
denen  63  ohne  Weiteres  regullrt  hätten,  ln  den  Schutziinten  seien  iin  verflossenen  Jahre  117 
solcher  die  Qeschaftswelt  schädigenden  Elemente  bekaunt  gemacht  worden,  von  denen  nacii- 
träglich  4 in  Folge  Erfüllung  ihrer  Verpflicblung  zu  streichen  gewesen  wftren. 

Die  Verbandiungen  in  den  Vürstandssitzimgeii  hAtlcn  sich  auf  Folgendes  erstreckt: 

1.  Abfassung  einer  Eingabe  an  die  Keichsanstalt  um  yCuiossung  der  für  den  Export 
bestimmten  mit  Theilung  nach  Kdauinur  versehenen  Thermometer.  Die  Eingabe  lautete: 


Verein 

Oeatscher  Blasiutrumenten  - Fabrikanten 
21  Ilmenau. 


Ilmenau,  den  2-1.  November  1901. 


An 

die  PhyBikaliHch-Technische  Reichsanstalt,  Abtheilung  !I. 

Chariüttenburg. 


Wir  beehren  uns  im  Namen  der  diosjfthrigeu  Hauptversammlung  der  Physika). -Tech- 
nischen Reichaanstalt  für  ihr  energisches  Eintreten  zur  einboitiiehen  Gestaltung  unserer  Tempo- 
raturskole  den  ehrerbietigsten  Dank  auszuaprechen  und  bitten,  diese  Bestrebungen  auch  auf  die 
Ersetzung  der  Röaumur-Skale  durch  die  Celsius-Skale  in  der  Brauerei-  und  Brennerei-Technik 
auszudehnen,  damit  in  Deutschland  in  aUen  Uuwerbeo  u.  s.  w.  nur  nach  einer  einheitlichen 
Skale  gerechnet  wird. 

So  sehr  wir  nun  diese  Bestrebungen  für  Deutschland  als  zweckmassig  anerkennen,  ja 
auch  selbst  bestrebt  sind,  sie  ln  unseren  Kreisen  zu  unterstützen,  so  können  wir  uns  doch  aus 


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Protokoll  drr  XI  H«uptvcnamrn1.  de«  Vereins  Deutarhei  CUtUuirum«nt.*n-P«brikastso. 


0«at»rk« 

Me<*b«alker*Zte 


goachilftlichon  HUck^icliten  nicht  iler  Krkcmitnisd  vcrdchlieAseii,  ilasä  die  Autmierzu»^  der  R^umur* 
Skaie  für  den  Export  unserer  Industrioprodukte  nach  dem  Ausland  Überaus  schädigend  wirkt.  So 
werden  nach  Kussland  s.  B.  von  Ilmenau  aus  viele  Tausende  Tbermomotor,  Thormo-Aikoholometer 
und  Thcroio-Arhometor  exportirt,  die  shmnitUch  mit  Reaumur-Skaleii  verselion  sein  miUien,  da 
dort  im  gewerblichen  Vorkehr  nur  diese  Skale  gilt.  Ein  Gleiches  trilft  noch  für  einige  andere 
Lander  zu.  Sohr  hhulig  werden  aber  Thermometer  mit  amtlichem  Attest  verlangt,  die  wir  für 
die  genannten  Lftnder  von  Jetzt  an  nicht  mehr  liefern  kennen.  Wir  sehen  biorin  eine  Scblidigung 
unserer  Industrie  und  richten  daher  an  die  Physikaliscb*Technische  Keichsanstalt  die  Bitte: 

veranlassen  zu  wollen,  dtuss  die  für  den  Export  nach  Russland  und  denjenigen  anderen 
Landern,  in  denen  die  HO'theilige  Skale  noch  Geltung  hat,  bestimmten  Thermometer 
nach  K6aumur  zur  smtlicben  Prüfung  zugelassen  werden  entsprechend  der  Zulassung 
der  für  den  Export  angefertigten  Thermometer  nach  Fahrenheit  (vgl.  § 15  letzter  Ab- 
satz der  Prüfungsbestimmungen  für  Thermometer  vom  1.  April  1898). 

Wir  erlauben  uns  zur  Vermeidung  von  missbrAucfaUcher  Ausnutzung  dieser  Befugniss 
vorzuschlagcn,  für  die  Bescheinigung  solcher  Thermometer  nur  Scheine  mit  Uebersetzung  zu* 
xulassen,  welche  ausserdem  noch  den  deutlichen  Aufdruck  erhalten  würden: 

„Für  den  Export  hestimmt". 

Wir  hoffen  im  Interesse  unserer  vielfach  auf  den  Export  angewiesenen  Industrie,  dass  die  Reichs- 
anstalt unseren  Antrag  in  wohlw'ollemle  ErwAgung  ziehen  wird  und,  wie  schon  wiederholt,  so 
auch  in  diesem  Falle  ihre  Fürsorge  für  das  Gedeihen  eines  so  wichtigen  Industriezweiges  wie 
des  unarigen  im  vollem  Maasse  bethAtigcn  wird. 

Der  Vorstand 
(folgen  die  UntcrschriRcn). 

Die  Antwort  auf  dieses  Gesuch  lautete: 

Der  Präsident 

der  Physiäaliscll-Tcchliscften  RelCllsaKtalt.  Charlottenhurg,  den  3.  April  1902. 

P.  T.  R,  II.  Nr. 

An 

den  Vorstand  des  Vereins  Deutscher  Glasinstrumenten -Fabrikanten 

zu  Ilmenau. 

Auf  Ihre  erneute  Eingabe  vom  24.  11.  01  um  Zulassung  der  für  den  Export  bestimmten 
R6aumur-Thcrraometer  zur  Prüfung  wird  erwidert,  dass  die  Reichsanstalt  mangels  der  von  Ihnen 
diesseits  erbetenon  statistischen  Angaben  Uber  den  Export  derartiger  Thermometer  oiuo  Zu- 
summonstellung  der  in  den  letzten  5 Jahren  geprüften,  nicht  mit  Celslus-Theilung  verschonen 
Thermometer  veranlasst  hat. 

Hiernach  sind  von  1896  bis  1900  bei  der  Physikalisch-Technischen  Rcichaanstalt  und 
hoi  der  Grossh.  Büchsischen  PrUlüngsanstalt  zu  Ilmenau  geprüft  worden  an  nichtarztlichen') 
Thermometern: 


im 

Jahr 

bfi  der  Fht/sikaUach-Techn. 
Rrichsanatalt 

bei  der  Groaah  Sächsiachen 
Früfungaanatalt 

ruxammrrt 

hei  beiden  Behörden 

im 

Gatuen 

da 

mit  Ein 
nr 

'on 

thrilung 

ch 

F 

im 

Ganzen 

da 

mit  Ein 
nc 
R 

von 

iheüung 

eh 

im 

Ganzen 

davon 

mit  Kintheilung 
nach 

R F 

B 

F 

18% 

1G03 

22 

l 

887 

209 

3 

2 490 

2;!i 

4 

1897 

1 600 

25 

18 

1 193 

221 

8 

2 793 

246 

26 

1898 

1379 

32 

— 

1 744 

170 

2 

3123 

202 

2 

1899 

1677 

4 

4 

2 562 

190 

14 

4 239 

494 

18 

1900 

1 755 

1 

5 

1 48.-1 

131 

24 

3 238 

18.5 

29 

Bummo 

80H 

81 

28 

7 869 

974 

51 

15883 

1058 

79 

D AerztUcho  Reaumur- Thermometer  sind  seit  dem  Bestehen  der  Physikalisch  - Tech- 
nischen Reichsanstalt  überhaupt  nicht  geprüft  worden. 


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l VoTCTb«  löO?  d*r  XI.  Hauptvertamml.  des  V«r«]ni  Dcuticher  Gla*lMmjmfnten*FabrikBTJtfn.  225 

Souaeil  betrug  für  den  Zeilraum  von  18%  bis  1900  in  Prozoiilon  der  (iodammtzahl  der 
geprüften  Thermometer  die  Anzahl  derjenigen  mit  andern  nla  CeläiuB'Theilutigon: 


R 

F 

bei  der  Physikalisch -Technischen  Reichsaustult . . . 
„ , PrUfungsanatalt 

1,0% 

12,4% 

0,37. 
0,6  7. 

bei  beiden  Behörden  zusammen 

6,7% 

0,5  7o 

Wie  viel  von  dieaen  Thermometern  fUr  den  Export  bestimmt  waren,  lilsst  sich  nicht 
atigebou,  aber  es  ist  wohl  anzimehmen,  dass  dies  der  grossere  Thoil  davon  gewesen  ist.  Dennoch 
muss  die  Zahl  dieser  Thermometer  im  Vergleich  zu  der  Oosammtzahl  der  Überhaupt  amtlich  gc> 
prüften,  die  sich  für  den  gleichen  Zeitraum  auf  nahezu  300  000  Stück  belaufen,  oder  gar  im  Ver- 
gleich zu  den  im  gleichen  Zeitraum  fabrizirten,  die  etwa  6 Millionen  betragen  mögen,  als  ver- 
schwindend klein  bezeichnet  werden. 

Es  ist  einleuchtend,  dass  die  vom  Herrn  Reichskanzler  eiugelcitetcn  und  schon  von 
Erfolg  bogleitoton  Bemühungen  um  einheitliche  (iestaltung  der  Temporaturmesaung  wegen  einer 
80  geringen  Zahl  von  Thermometern  nicht  gestört  worden  können.  Dies  würde  aber  geschehen, 
wenn  man  die  Prüfung  der  für  den  Export  bestimmten  R^aimuir-Thcrmometer,  event.  auch  nur 
unter  den  in  der  Eingabe  vorgeschlagenen  BeschrAnkungon,  wieder  zulassen  wollte. 

Es  liegt  die  Gefahr  vor.  dass  eine  solche  Zulassung  vielfach  benutzt  worden  würde,  um 
das  Verbot  der  Prüfung  von  RL^aumur-Thermometeru,  die  mcAf  zum  Export  bestimmt  sind, 
zu  umgehen,  was  die  augestrebte  Ausmerzung  der  nach  K^uumur  gethciltcn  Thormometor  im 
Iniande  wesentlich  erschweren  würde. 

Boi  dieser  Gelegenlieit  darf  daran  erinnert  worden,  dass  der  Verein  schon  im  Jahre  1890 
bei  der  Reichsanstalt  die  völlige  Ausschlicssung  der  R^aumur-Tbürmometer  beantragt  hatte.  Es 
wAre  zu  wünschen,  dass  die  damals  zum  Ausdruck  gebrachten  Bestrebungen  auch  jetzt  noch 
ungeschwAcht  fortgesetzt  werden,  wodurch  die  regierungsseitig  unternommenen  Schritte  zur 
Vereinheitlichung  der  Temperaturmessung  wesentlich  unterstützt  werden  würden. 

So  sehr  nun  auch  die  Reichsanstalt  bemüht  ist,  die  Interessen  der  Glasinstrumeoten- 
Industrie,  speziell  der  thüringischen,  zu  fördern,  so  hat  sie  sich  doch  aus  den  oben  angeführten 
Gründen  nicht  cntschliesseu  können,  die  Annahme  des  Antrags  auf  Wiederzulassung  der  für  den 
Export  bestimmten  Rdaumur  Thermometer  zur  Prüfung  zu  befürworten. 

Hingegen  hat  sic  die  am  Bchliisso  der  Eingabe  zum  Ausdruck  gebrachten  beiden  Wünsche: 

1.  auf  dem  Wege  internationaler  Vereinbarungen  die  Anwendung  der  100-theiligen  Skale 
zu  verallgemeinern,  und  2.  dahin  zu  wirken,  dass  die  Fachschulen  und  rntorsuchungsAmter  der 
Brauer  und  Brenner  die  Prüfung  der  Röaumur-Thermoraetor  oinstcllen, 

gern  unterstützt  und  dem  Herrn  Staatssekretär  zur  weiteren  Entschliessung  unterbreitet. 

I.  V.: 

gez.  Hagea. 

Der  Vorsitzende  erklärt,  um  Schlüsse  seines  Geschilftsberichts  noch  einmal  auf  die 
Antwort  der  Reichsanstalt  zurückkommen  zu  wollen. 

2.  Die  weiteren  Beratliungcii  in  den  Varstandssilzungon  hAtten  eich  auf  Eingaben  um 
Herbeiführung  von  Zoll-Freiheit  resp.  -ErmAssigung  erstrockt.  ZunAchat  sei  die  Handelskammer 
auf  Anregung  des  deutsch  • russischen  Vereins  in  Berlin  mit  der  Bitte  an  den  Verein  heran- 
getreten,  zwei  Vertreter  zu  einer  Versammlung  nach  Leipzig  zu  entsenden,  in  welcher  die 
beim  Export  nach  Russland  hervorgotretenen  Misshelligkoilou  zur  Sprache  gebracht  werden  sollten. 
Der  Vorstand  habe  die  Herren  Dr.  Küchler  und  Bd.  Herrmann  ernannt;  für  Ersteron  habe 
dann  Heir  Prokurist  Kummer  an  den  Verhandlungen  thoilgenommen,  wAhrend  HerrKerrmann 
durch  ein  MissverstAndniss  an  der  Theilnahme  verhindert  wurde.  Herr  Kummer  werde  spAter 
über  den  Verlauf  der  Vorhundlungen  noch  Näheres  berichten.  Die  im  Vorjahre  vom  Verein 
abgefasste  umfangreiche  Eingabe  an  die  Handelskammer  sei  verfrüht  gewesen,  die  HandeU- 
kammer  hatte  auch  gar  keine  Schritte  bei  der  Reiebsregierung  unternommen.  Der  Vorstand 
habe  sich  dann  mit  Herrn  Schmidt- Köln,  der  mit  einigen  Reichstagsabgeordiieten  in  naher 
Fühlung  stehe,  in  Verbindung  gesetzt.  Herr  Schmidt  habe  vorgeachlagon,  die  Petition  mit  der 
des  Uauptvoreins  zu  vereinigen.  Wenn  auch  hierfür  anfangs  keine  Meinung  vorhanden  gewesen 
sei,  so  habe  man  daun  doch  dem  Vorschläge  zugestimmt  und.  soweit  bis  jetzt  ersichtlich,  mit 
Recht.  Herr  Schmidt  sei  in  Ilmenau.  Jena,  Hamburg  geweaen  und  habe  sich  die  grösste  Mühe 
In  der  Angelegenheit  gegeben.  Die  Eingabe  an  den  Reiebstag,  welche  auch  allen  Vereins- 
mitgliedem  zugogangun  ist,  sei  unter  Mitwirkung  des  Vorstandes  im  Wesentlichen  von  den 
Herren  Schmidt  und  Kummor  ausgearbeitet  worden.  (Die  Versammluug  drückte  diesen  beiden 


Digiti 


226  Protokoll  d*r  XJ.  Hauptvtrnnml.  dot  Vtr«lna  Doutscbor  Cloaliutruraonton-Fabrikaotoo. 

Herren  ihren  wftrmstoii  Dnnk  und  volle  Anerkennung*  hierfür  aus.)  Es  hatte  dann  noch  eine 
perflönlicho  Verhandlung  dos  Herrn  Prof.  Böttcher  mit  dem  Roichstageabgeordueten  und  Zoll- 
tarif korammsionä- Mitglied  Herrn  Gothoin  io  Berlin  etattgefunden , welcher  unsere  Wünsche 
voll  und  ganz  anerkenne  und  versprochen  babe\  bei  den  Berathuugeu  auf  Berücksichtigung 
derselben  hinzuwirkon.  Genannter  Herr  hat  dann  Mittheiiung  über  den  cinzuschlagcnden  W'eg 
gemacht. 

3.  Im  weiteren  seien  wogen  der  Eintragung  des  Vereins  in  Jos  Vereinsregistor  ver* 
schiedene  Schwierigkeiton  entstutulen,  sodass  man  die  Frage  berathen  habe,  ob  ea  nicht  besser 
sei,  die  Eintragung  löschen  zu  lassen.  Auf  diesen  Punkt  komme  er  bei  Punkt  NTI  der  Tages- 
ordnung noch  einmal  zu  sprechen 

4.  Bezüglich  der  Anfrage  der  Handolskamincr  wegen  etwa  zu  berücksichtigender 
Punkte  bei  Borathung  von  HanUeisvertrügeu  habe  der  Vorstand  auf  die  vorjflhrigo  Eingabe 
Bezug  genommen,  die  alles  Wünschenswerthe  emhalle. 

Der  Vorsitzende  schliesst  hiermit  seinen  Goschftftsboricht,  liotTend,  dass  das  kommende 
Jahr  auch  Stoff  für  einige  Mitgliederversammlungen  bringe. 

(Inzwischen  war  ein  Telegramm  des  Herrn  Dr.  Krüss  namens  des  Hauptvereiua  ein* 
gegangen,  weicher  Orüsse  übersendet  und  guten  Verlauf  der  Verbamllungou  wünscht.) 

Ks  wird  nun  die  Antwort  der  Reichsanstalt  in  Sachen  der  Reaumur-Therniomeler 
zur  Diskussion  gestellt  und  die  Frage  aufgeworfen,  ob  man  es  bei  dem  ablehnenden 
Bescheide  bewenden  lassen  wolle.  Auf  Befragen  erklärt  Herr  Prof.  \Viebe; 

Dio  KüichsanstalC  schliesse  jetzt  auch  Thormonieter  mit  seitlich  angebrachtor,  nur  zur 
Umrechnung  dienender  K^aumur-Thoilung  von  der  Prüfung  aus. 

Herr  Prof.  Böttcher,  Direktor  der  Prtifungsanstalt  Ilmenau, 
pflichtet  diesen  Ausrührungon  bei,  nur  in  Aitsuahmofallen  würden  auf  besonderen  Antrag  die 
Fehler  von  Thermometern  nach  KCaumur  brieflich  unter  Weglassung  des  Amlsstempcis  mitgetheilt 

Herr  Kommerzienrath  Dr.  Küchler 

ist  dafür,  dass  der  abgelehiite  Antrag  nicht  wiederholt  werde. 

Herr  Keiner 

beantragt  das  Gegentheil  und  verlangt  Prüfung  dieser  Thermometer  solange,  bis  die  R6aumur* 
Skale  gänzlich  aus  dem  Verkehr  verschwunden  sei.  Dies  hatte  vorläufig  allerdings  noch  lange 
Zeit,  da  die  Kunsumonteu  sich  durch  PrivatstaÜonon  die  Prüfungen  der  R^aumur-Skalo  ermOglichteu. 

Herr  Prof.  Dr.  Wiebe 

nimmt  nochmals  Bezug  auf  die  Antwort  der  Keichsanstalt,  wonach  dio  Prüfung  der  Röaumur- 
Skate  in  den  letzten  Jahren  der  Zulassung  doch  so  gut  wie  gar  nicht  mehr  verlangt  worden 
sei,  auch  sei  keine  Aussicht  aut  Wiederzulassung  der  Röauniur-Skale  zur  amtlichen  Prüfung 
vorhanden.  Im  Uebrigeii  habe  dio  Heichsanstalt  dio  Angelogonhoit  nicht  aus  dem  Auge  ge- 
lassen. Die  Keichsregierung  habe  an  s&mmtlichc  Bundesregierungen  Anfragen  Ober  dio  Stellung 
zu  dieser  Frage  gerichtet.  Davon  hätten  9 sich  dem  Vorgehen  IVeussens,  die  RCaumur-Therrao- 
meter  aus  allen  öffentlichen  Anstalten  u.s.  w.  sofort  zu  beseitigen,  angoschlossen,  andere  Regierungen 
hätten  sich  auch  zustimmend  geäussert,  jedoch  zum  Thcil  für  die  Abschaffung  der  Röaumur- 
Thermometer  Fristen  von  1 bis  3 Jahren  gesetzt,  zum  Theil  erklärt,  die  Beseitigung  der  R4aumur* 
Thermometer  in  Erwägung  ziehen  zu  wollen.  Nur  zwei  Kegierungen  seien  abweichender  Meinung 
gewesen;  eine  derselben  habe  sich  auf  Bundesrathaverordnungoii  über  die  Branntweinbesteueruug 
gestützt,  worin  der  Gebrauch  von  Höaumur-Thermometern  vorgeschriebon  bezw.  gestattet  sei. 
Die  andere  Regierung  habe  eine  Benachtheiligung  des  Exports  befürchtet.  Auf  einen  dies- 
bezüglichen Bericht  der  Keichsanstalt  hätte  das  Reiebssebatz  - Amt  eine  Revision  der  betr. 
BrenuerebVerordnungcn  in  Aussicht  gestellt,  sich  auch  sonst  entgegenkommend  gezeigt.  Redner 
bittet  alle  Anwesenden  auf  Beseitigung  der  Röaumur-Skale  nach  Kräften  hinzuwirkeii,  vielleicht 
sei  OS  auch  zweckmässig,  wenn  der  Verein  sich  an  dos  Internationale  Büreau  für  Maass  und 
Gewicht  wende  mit  der  Bitte,  für  schnellere  Verallgemeinerung  der  Celsius-Skale  Sorge  zu  tragen. 

Hppt  Prof.  Böttcher 

pflichtet  vorstebeuden  Ausfühnmgon  voll  und  ganz  bei  und  macht  darauf  aufmorksam,  dass  die 
Lehrbücher  der  Brauereien  u.s.  w.  noch  die  Teinperaturangabeii  nach  der  Kcaumur-Skalo  enthalten. 
Das  Vorgehen  der  Keichsanstalt  sei  daher  in  jeder  Beziehung  zu  begrüsaen.  So  gut  wie  es 
internationale  Maaase  und  Gewichte  gebe,  könne  auch  die  einheitliche  Temperaturmessung 
international  durchgeführt  worden. 


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Heft  21. 

1.  NoT«>rab«r  iwn. 


Protokoll  d«rXI.  Hauptvartamml.  dM  Verein«  D«ut»eb«r  GiMliutnimtniMwPabrikMMa. 


227 


Herr  Herr  mann 

führt  aus,  dass  mit  Thermometern  jetzt  wieder  arg  f^escbleudert  werde.  Dies  »ei  darauf  zurlJck- 
zufUhren,  dass  gar  nicht  danach  gefragt  würde,  ob  ein  Thermometer  richtig  anzcige  oder  nicht. 
Br  wünscht  Brlass  von  Bestimmungen,  dass  jedes  üi  den  Handel  gebrachte  Thermometer,  besonders 
die  ärztlichen  Thermometer,  gewisse  Fehlergrenzen  oinzuhalten  habe. 

Herr  Frof.  Böttcher 

erwidert,  dass  dies  nicht  durchführbar  sei. 

Herr  Herrmann 

führt  weiter  in  Bezug  auf  die  Höaumur'Skale  aus,  dass  deren  Gebrauch  zwar  von  Jahr  zu  Jahr 
abnehme,  es  jedoch  gut  sei,  wenn  die  Bestimmungen  zur  Beseitigung  derselben  erheblich  ver- 
schärft würden,  um  endlich  reine  Bahn  zu  bekommen. 

Herr  Prof.  Dr.  Wiebe 

bemerkt,  dass  auf  Privatpersonen  kein  Zwang  hinsichtlich  des  Gebrauchs  geprüfter  Thermometer 
auHgeübt  werden  könne,  sondern  dass  man  höchstens  von  amtlichen  Personen  und  Instituten  den 
ausschliesslichen  Gebrauch  geprüfter  Thermometer  verlangen  könne. 

Da  sich  oiemand  mehr  zum  Wort  meldet,  empfiehlt  der  Vorsitzende  Annahme 
des  Antrags  Dr.  Köchler  und  eine  Eingabe  an  das  er^vfthnte  Maass-  und  Gewichtsbüreau. 

Der  Antrag  wird  einstimmig  angenommen  und  der  Vorstand  mit  der  Aufstellung 
und  Absendung  der  Eingabe  an  das  Internationale  Bürcau  beauftragt. 

III.  Bericht  über  die  bisherigen  ^faas.<^nahmen  des  Vorstandes  gegenüber  dem 
Entwurf  eines  Zolltarif-Gesetzes. 

Den  Bericht  hatte  Herr  Kummer  gütigst  übernommen,  der  in  dieser  Ange- 
legenheit eine  sehr  umfangreiche  und  verdienstliche  Thiltigkeit  entfallet,  auch  die  Ver- 
handlungen mit  Herrn  Schmidt,  welcher  heute  am  Erscheinen  verhindert  ist,  zum  grössten 
Theil  gepflogen  hat. 

Br  nimmt  Bezug  auf  die  vom  Vorsitzenden  im  Geschäftsbericht  bereits  gemachten 
Mitthcilungen.  Die  daselbst  erwAhnte  Eingabe  nn  den  Deutsch-russischen  Verein  sei  am  19.  MArz 
abgegangen  und  habe  sich  im  Wesentlichen  erstreckt  auf 

1.  eine  detailUrte  Klassifikation  der  Erzeugnisse  der  Olaslnstrumenten-lndustrie  im 
deutschen  Zolltarif  und  Zollfreiheit  für  den  Eingang  in  Deutschland, 

2.  eine  detaillirte  Klassifizirung  im  russischen  Zolltarif  und  Reduktion  der  zur  Zeit 
bestehenden  Einfuhrzölle  io  Russland. 

Der  Deutsch-ruflsische  Verein  habe  versprochen,  diese  Anträge  an  geeigneter  Stolle 
befürwortend  zum  Vortrag  zu  bringen.  Ueberhaupt  sei  genannter  Verein  beim  Gesetzgeber  gut 
eingeführt,  indem  er  öfter  einen  Vertreter  zu  Berathungen  zu  stellen  habe,  es  sei  daher  die 
Mitgliedschaft  seitens  unseres  Vereins  bei  jenem  Verein  nach  seiner  Ansicht  zu  empfehlen. 
Bezüglich  der  an  den  Reichstag  gerichteten  Eingabe  könne  er  mittheilen,  dass  gute  Aussicht 
auf  Erfolg  unseres  Gesuchs  vorhanden  sei,  wie  auch  aus  einem  Brief  des  Herrn  Üeschaftsführors 
Blaschke,  den  er  vorlicst,  hervorgiuge.  Während  in  der  1.  Lesung  unsero  Anträge  abgelehnt 
worden  seien,  seien  in  der  2.  Lesung  dieselben  berücksichtigt  worden,  es  sei  nun  aber  noch 
abznwarten,  ob  auch  der  Reichstag  dasselbe  beschliesse.  Dass  die  Erzeugnisse  in  die  Mitte  des 
Gesuchs  gebracht  worden  seien,  wäre  erfolgt,  um  sie  leichter  mit  durchzubringen.  In  unserer 
Eingabe  sei  die  zollfreie  Glasinstrumenton-Einfuhr  nach  Deutschland  angestrebt  worden,  weil  dann 
das  Ausland  beim  Abschluss  von  Handelsverträgen  jedenfalls  ein  Gleiches  thue  oder  wenigstens 
sich  entgegenkommend  zeigen  werde.  Die  Angelegenheit  dürfe  indess  keinesfalls  aus  dem  Auge 
gelassen  werden,  sondern  sei  intensiv  weiter  zu  bearbeiten. 

Der  Vorsitzende  dankt  Herrn  Kummer  für  diese  Ausführungen,  er  sei 
selbst  darüber  unterrichtet,  dass  man  sich  von  der  Eingabe  guten  Erfolg  versprochen 
könne.  Er  empfiehlt  den  Beitritt  zum  Deutsch-russischen  Verein,  demzufolge  die  Ver- 
sammlung einstimmig  beschliesst,  vom  1.  Januar  1903  ab  beizutreten. 

IV  Bericht  über  die  Ufitersuehung  von  Flüssigkeiteiif  welche  sich  zur  Füllung 
von  Six-Thermometern  eignen. 

Zufolge  Beschlusses  der  voijührigen  Hauptversammlung  hat  sich  Herr  Professor 
Böttcher  mit  der  Untersuchung  einer  Reihe  von  P'lOssigkeiten  zur  Füllung  von  Six- 
Thermometern  befasst. 


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228  Protokoll  d«r  XI.  Hauplv«mmml.dMV«r«lniD*utschtraiulnitrutn«et«D>P«brlkABt«n. 

Dersolbe  berichtet,  dass  er  auseer  Toluol  auch  noch  einige  andere  Flüssigkeiten  zur 
Untersuchung  gewfthlt  habe,  im  Ganzen  zwölf.  Von  den  Firmen  Kessler,  Gebr.  Herrmann, 
Geyer  und  liindenlaub  seien  ihm  dazu  die  Röhren  angefertigt  worden,  die  er  dann  habe 
juetiren  und  theilen  lassen,  um  die  Prüfung  der  Thermometer  leichter  zu  bewerkstelligen.  Die 
Untersuchungen  seien  im  thermometrischen  Laboratorium  der  PrOfungsanstalt  ausgeführt  worden 
und  zwar  in  der  Hauptsacho  durch  Vergleichung  der  mit  gleichm^ssiger  Eintheiiiing  versehenen 
Versuchsröbren  mit  dem  Normalthermometer  an  den  Skalenstellen  -1-30,  -1-20,  -{-10.  0,  —10,  — 20 
und  — 30  Grad.  Von  den  verschiedenen  untersuchten  Flüssigkeiten  sind  nur  2 zur  Füllung  der 
Six-Therraometer  geeignet,  und  zwar  Kreosot  und  Schwefelsäure.  Toluol  sei  nicht  zähe  genug, 
ebenso  die  meisten  der  übrigen  Flüssigkeiten,  wodurch  das  Quecksilber  des  absperreuden  Fadens 
sich  leicht  nbtreune  und  die  Flüssigkeit  sieb  am  Quecksilborfaden  vorbeizieho.  Die  kreosot- 
haltige  Flüssigkeit  habe  eine  ungloichmAssige  Ausdehnung  und  die  Skale  verkürzt  sich  nach 
unten  sehr,  wie  die  aufgozoichnete  Kur\-e  ergäbe.  Schwefelsäure  sei  dagegen  zu  empfehlen. 
Es  sei  schon  einmal  ein  Patent  auf  Schwefelsäure-Thermometer  ertheilt  worden,  doch  bestehe 
dasselbe  nicht  mehr  zu  Hecht. 

Es  Hesse  sich  durch  Mischung  mit  Weingeist  eine  Flüssigkeit  mit  ganz  gleichroässiger 
Ausdehnung  erzielen.  Er  werde  eine  solche  Mischung  zusaromenstellen  und  für  deren  Ausdehnung 
eine  Mutterskale  berechnen.  Bei  der  Herstellung  der  Thermometer  müsse  jegliche  Erwärmung 
vermieden  werden.  (Die  angcfertlgton  Röhren  werden  herumgezeigt.)  Des  weiteren  erwähnt 
Redner,  dass  dieses  reglstrlrende  Maximum-Minimum-Thermometer  im  Jahre  1782  von  Six  in 
England  bekannt  gegeben  sei.  Es  habe  seitdem  mancherlei  Umänderungen  erfahren,  namentlich 
zur  Vermeidung  dos  Weingeistes  mit  seiner  unrogelmäasigen  Ausdehnung  und  zur  Verbess  erung 
der  Marken,  aber  über  die  Auswahl  anderer  Flüssigkeiten  finde  man  in  der  Literatur  wenig. 
Man  habe  Versuche  mit  Quocksilberfüllung  gemacht  und  auch  ein  Patent  hierauf  genümroen; 
solche  Thermometer  seien  jedoch  schwer  auzufertigen  und  theuer. 

Herr  Müller 

wendet  ein,  dass  Schwefelsäure  bei  einem  vorkommenden  Bruch  der  Thermometer,  abgesehen  von 
der  stark  ätzenden  Wirkung,  durch  welche  Holz-  und  Metallgegenständo  bei  ßerühmng  ver- 
dorben würden,  direkt  feuergefährlich  werden  könne,  auch  beim  Fabriziren  könne  der  Fall 
eintreten.  Holzwolle  entzünde  sich  in  Berührung  mit  Schwefelsäure. 

Herr  Prof.  Böttcher 

erwidert,  wenn  nicht  konzentrirto  sondern  verdünnte  Schwefelsäure  zur  Anwendung  komme,  sei 
weniger  Gefahr  vorhanden. 

Herr  Lindenlaub 

theilt  mit,  dass  er  einmal  zur  Herstellung  von  Six-Röhren  auf  das  Quecksilber  Toluol  gebracht 
habe,  welches  aber  nicht  beständig  gewesen  sei  und  noch  6 Monaten  das  Quecksilber  oxydirt 
habe.  Er  habe  bisher  Weingeist  von  99*/»  Volumprozent  mit  2 Theilen  Kreosot  vermischt,  so- 
mit 81,5  Gewichtsprozent  erhalten,  damit  die  Röhren  gefüllt  und  sie  wie  alle  anderen  Thermo- 
meter gekocht  zur  Vermeidung  entstehender  Gase. 

Herr  Grieshammer 

meint,  dass  Schwefelsäure  bei  hohen  Temperaturen  aggressiv  auf  das  Glas  wirken  könne,  worauf 
Herr  Prof.  Böttcher  erwidert,  dass  die  Six-Thermomeler  nur  bei  niedrigen  Temperaturen 
Verwendung  finden. 

Herr  Prof.  Dr.  Wiebo 

wünscht,  dass  die  dankonswerthon  Untersuchungen  dos  Herrn  Prof.  Böttcher  nach  Abschluss 
in  der  Vereinszeitachrift  verötVentllcht  werden,  was  Herr  Prof.  Böttcher  zusagt. 

HeiT  Prof.  Böttcher 

erwähnt  noch,  dass  bei  .Mkoholometem  nach  Richter  und  Tralles  noch  vielfach  die  alte  Skale 
nach  Richter  angebracht  werde,  welche  doch  bis  etwa  2®/o  falsch  sei.  Dieselbe  wurde  auch 
bei  der  amtlichen  Prüfung  deswegen  bisher  nicht  berücksichtigt.  Er  empfiehlt  den  Fabrikanten, 
die  Skale  nur  nach  richtigen  Gewichts-  und  Volumenprozenten  bei  15®  zu  theilen;  die  alte  Auf- 
schrift könne  ja  beihehalten  worden,  dann  würden  beide  Skalen  der  Prüfung  unterzogen  werden- 
Eine  nach  diesen  V'orschlägen  angefortigte  Musterekale  werde  Itefereiit  den  Fabrikanten  auf 
Wunsch  zusendon  lassen. 


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1 NoTBmb<‘r  I0<v>  Protokoll  dtr  XI.  Hauptv*rtainm].  de«  VeroiniDcuUcber  Olaaln«ttum*ot«n*PabrUc«nl*n.  JJi) 

V.  Hr.  Prof.  Dr.  Wiebe  hfllt  den  angekündigten  Vortrag 

Ueber  Erzeuffunff  und  }fessun(f  tiffer  Tempcratnrcn. 

Meine  Herren!  Gern  bin  ich  der  Aufforderung  uuaere.s  Voratnndes  gefolgt,  Ihnen  bei 
der  diesjährigen  Hauptversammlung  etwas  aus  dom  Arheitagebict  der  Reichsunstalt  mitzutheiien, 
und  da  liegt  ea  für  mich  wohl  nahe,  ein  Tlicma  aus  dem  Gebiete  der  Temperaturmessungen  zu 
wählen.  Ich  möchte  also  an  den  soeben  gehörten  Vortrag  des  Herrn  Professor  Böttcher  über 
Six-Thermometer  anschliessend,  über  die  Erzeugung  und  Mo.ssung  tiefer  Temperaturen  sprechen. 

Was  die  Erzexnjxmg  tiefer  Tempenituroii  anbetrifft,  so  fragen  wir  zunächst,  welche  Mittel 
stehrn  dafür  zu  Gebote.  Das  Nüchstliegeude  ist  wohl  die  natürliche  Külte,  wie  sie  jeder  Winter 
bringt.  Bei  uns  in  Nord-  und  MitteldmUschland  kommen  Kältegrade  bis  zu  — 25®  C vor,  tiefere 
Grade  nur  ganz  ausnahmsweise;  anders  schon,  wenn  wir  weiter  nach  Norden  gehen,  in  Schweden. 
Norwegen,  dem  nördlichen  Theile  Russlands.  Aber  der  kälteste  Punkt  der  Erde  ist  nicht  etwa 
der  nördlichste  oder  der  Nordpol,  sondern  dieser  Punkt  liegt  im  nördlichen  Sibirien,  wo  im 
strengsten  Winter  der  Erdboden  bis  auf  — 600  C abkühll.  Das  ist  also  die  stärkste  Külte,  die 
uns  die  Natur  bietet.  Für  den  sog.  leeren  Weltraum,  von  dem  man  annimint,  dass  er  mit 
einem  ganz  fein  vertheilten  Stoffe,  dem  Aother,  erfüllt  sei,  hat  Puuillet  eine  Temperatur  von 
— 1420C  berechnet.  Der  Unterschied  dieser  Temperatur  gegen  die  Oberflüchentemperatur  der  Erde, 
der  demnach  82®  betrügt,  giebt  die  Erwürmung  an,  welche  die  Erdoberfläche  durch  die  im 
Innern  des  Erdkörpers  vorhandene  feurigflttssige  .Masse  erführt. 

Die  tiefe  Temperatur  des  Weltraums  von  — 142®  Ist  natürlich  für  irdische  Zwecke 
nicht  nutzbar  zu  maclien.  du  wir  nicht  vuu  der  Erde  fortkönucn.  Dagegen  stehen  uns  aber  künst- 
liche .Mittel  zu  Gebote,  die  uns  in  den  Stand  setzen,  sogar  noch  viel  tiefere  Kältegrade  zu  er- 
zeugen, als  sie  in  der  Natur  oder  im  Weltenraum  Vorkommen.  Diese  Mittel  liegen  in  der  Ueber- 
führung  eines  Aggregatzustandes  in  den  anderen,  und  zwar  — wenn  man  so  sagen  darf  — eines 
niederen  in  einen  höheren,  d.  h.  des  festen  in  den  flüssigen  oder  des  flüssigen  in  den  gasförmigen, 
wobei  Würroe  verbraucht,  also  Külte  erzeugt  wird.  Der  einfachste  Vorgang  dieser  Art  ist  die 
Auflösung  eines  festen  Körpers  in  einer  Flüssigkeit,  wobei,  wie  Sie  alle  wissen,  Külteerzeugt  wird. 

Am  besten  eignen  sich  hierzu  die  Salze,  die  in  Wasser  löslich  sind.  So  kann  man 
I.  B.  mit  dem  hokaimteu  Salmiak,  wenn  man  30  Theile  davon  mit  100  Theileu  Wasser  mischt, 
eine  Temperaturerniedrigung  von  18®  erlialton;  GO  Theile  salpctrigsaures  Ammonium  mit  ebenso 
viel  Wftsser  gebeu  eine  Abkühlung  von  27®  und  150  Theile  Rhodankalium  sogar  35®.  Aohnlich 
verhalten  sich  a\ich  Gemische  von  Salzen,  mit  denen  man  durchschnittlich  Abkühlungen  von 
10  bis  30®  erhalten  kann. 

Für  den  Gebrauch  bequemer  und  wirksamer  ist  es,  wenn  man  statt  des  Wassers  Schnee 
oder  Bis  nimmt:  man  hat  dann  gleich  in  den  letzteren  Materialien  einen  bestimmten  Kültevorrath, 
sudass  man  sofort  Temperaturen  unter  Null  Grad  erhült.  Es  giebt  nun  eine  ganze  Reihe  von 
Salzen,  die  in  bestimmten  Verhültnisscn  mit  Eis  oder  Schnee  gemischt  ganz  bestimmte  feste 
Temperaturen  liefern.  Solche  Gemische  nennt  man  eutektische  Gemisebc,  und  die  entstehenden 
Verbindungen  mit  festem  Erstarrung.spunkt  heissen  Krxohydrate. 

Das  bekannteste  Kryohydrat  bildet  das  gewöhnliche  Kochsalz,  das  mit  der  dreifachen 
Menge  trockenen  Eises  oder  Schnees  gemischt  eine  feste  Temperatur  von  —21®, 3 giebt.  3 Theile 
Chlorkalium  mit  lOTheilen  Eis  geben  eine  feste  Temperatur  von  — 1Ü®,9,  krystallisirtes  Chlorkalzium 
in  geeignetem  Verhültnisa  mit  Eis  gemischt  soll  sogar  — 55®  geben.  Um  diese  tiefste  Tem- 
peratur zu  bekommen,  muss  man  die  .Materialien  In  sehr  grossen  .Mengen  verwenden  und  dos 
Chlorkalzium  vorher  stark  abkühlen. 

Auch  wenn  man  Flüssigkeiten,  z.  B.  Alkohol  oder  SchwefelsJViire,  mit  Schnee  mischt, 
erhalt  man  sehr  tiefe  Temperaturen,  doch  muss  man  uheiifails  die  Flüssigkeiten  zuvor  abkühlen. 

Ferner  giebt  feste  Kuhlensüure  gemischt  mit  Alkohol,  Aethcr,  Benzol  feste  Tempera- 
turen, die  in  der  Nahe  von  —79®  liegen;  Gemische  von  fester  Kohlcnsüure  mit  Alkoholwasser- 
mischungeii  gestatten  die  Herstellung  konstanter  Temperaturen  zwischen  — 79  und  etwa  — 30®. 

Eine  ziceite  Methode.  Külte  zu  erzeugen,  liefert  die  Verdampfung  oder  Verdunstung 
von  Flüssigkeiten.  Ble  alle  wissen,  dtiss  man  Wasser,  um  cs  kühl  zu  halten,  in  porösen  Thon- 
gefüssen  aufbewnlirt,  wobei  es  sich  in  Folge  der  fortgesetzten  schw'achcn  Verdunstung  durch  die 
feinen  Poren  der  Gefllsswaiidung  abkühlt.  Ebenso  kennen  Bio  die  Erscheinung,  dass  zum 
Trocknen  aufgehüngte  Wüsche  hei  kühler  Witterung  zuweilen  ganz  steif  friert,  obwohl  in  der 
Nahe  hofindliches  Wasser  noch  nicht  gefriert.  Auch  w'issen  Sie,  dass  nasse  Kleidung  kühlt. 
Alle  diese  Erscheinungen  beruhen  auf  dem  Auftreten  von  Verdun.^tiingskülte.  Der  flüssige 
Körper  bedarf,  um  in  den  gaslörmigeii  Zustand  übergefübrt  zu  werden,  einer  Würmezufubr;  er 
entzieht  die  nöthigo  Wünue  seiner  Umgebung,  die  er  dadurch  abkUblt. 


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Protokoll  4*rXI.  HouptvorMmmt.  dM  Varolnt  D«uttcb«r  Oloilnatrum*nt«o-PobrtlMot«n. 


E>eot*cb« 

MecluQ)k«r>Z^. 


230 


So  kann  man  Waaser  zum  Gefriaren  bringen,  wenn  man  ea  im  luftverdQnnten  Raume 
verdunaten  lAaat  und  dafür  sorgt,  dass  der  entstandene  Wasserdampf  schneil  genug  fortgefuhrt 
wird,  was  durch  ein  Abaorptionsmittel,  z.  B.  Schw'efelsüure,  geachohon  kann.  Auf  der  Ver- 
dunstung und  Absorption  des  Ammoniaks  beruht  auch  die  Konstruktion  der  bekannten  Carr^* 
sehen  Eismaschine. 

Die  VerdunstuDgskhUe  bewirkt  auch  das  Festwerden  der  flüssigen  Kohlensäure,  die 
man  ln  eisernen  Flaschen  aus  dem  Handel  beziehen  kann.  Indem  man  die  flüssige  Kohlensäure 
durch  Neigen  der  Flasche  ausfliessen  lasst  und  vor  die  Oefl'nung  einen  Beutel  aus  Tuch  hält, 
fhngt  man  die  feste  Kohlens&ure  als  schneeartige  Masse  auf. 

Wir  haben  nun  noch  ein  drittes  Mittel,  Kfllte  zu  erzeugeu,  nämlich  die  Ausdehnung 
komprimirter  Gase,  das  in  dem  berühmt  gewordenen  Linde’schcn  LuftverflUssigungsverfahren 
zu  dem  wirkungsvollsten  Mittel  sich  gestaltet,  welches  wir  überhaupt  zur  Verfügung  haben. 

Das  Prinzip  der  Linde'schen  Maschine  für  Luftverflüssigung  ist  kurz  folgendes: 

Durch  eineMaschine  wird  Luft  in  einem  Kompressor  angesaugt  und  dortdurch  einen  Kolben 
komprimirt,  wobei  sie  sich  erwärmt.  Die  erwärmte  Luft  wird  nun  durch  einen  Kühler  getrieben, 
wo  sie  ihre  Wärme  abgiebt.  Die  abgekühlte  komprimlrte  Luft  wird  dann  durch  einen  Gegen- 
stromspparat  geleitet,  der  aus  zwei  in  einander  gesetzten  Zylindern  besteht.  Beim  Austritt  aus 
dem  inucren  Zylinder  dehnt  sich  die  Luft  aus  und  kühlt  sich  dabei  erheblich  ab,  da  die  Aus- 
dehnung eine  Arbeitsleistung  ist,  wobei  Wärme  verbraucht  wird.  Die  expandirte  nbgekohlle 
Luft  geht  dann  durch  den  äussern  Zylinder  wuoder  zum  Kompressor  zurück,  wo  sich  das  Spiel 
wiederholt.  Schliesslich  gelingt  es,  die  Abkühlung  der  Luft  so  weit  zu  treiben,  dass  sie  beim 
Austritt  aus  dem  inneren  Zylinder  des  Gegenstromapparate  tropfbar  flüssig  geworden  ist.  Man 
kann  mit  einem  solchen  Apparat  für  12  Pferdekräfte,  wieerz.B.  in  den  Räumen  der  Gesellschaft 
für  Markt-  und  Kühlhallen  in  Berlin  aufgestellt  ist,  stündlich  fünf  Liter  flüssige  Luft  erhalten. 
Der  Siedepunkt  der  flüssigen  Luft  liegt  bei  — 192*>,  man  hat  also  ln  der  flüssigen  Luft  ein  äusserst 
wirksames  Kältereservoir.  Wenn  man  die  flüssige  Luft  an  der  Atmosphäre  stehen  lässt,  so  er- 
höht sich  allmählich  ihr  Siedepunkt,  indem  der  flüchtigere  Stickstofl*  verdampft.  BchiicsaUch 
bleibt  reiner  Sauerstoff  mit  einem  Siedepunkt  von  übrig. 

Nicht  unerwähnt  will  ich  lassen,  dass  die  flüssige  Luft  jetzt  auch  im  Handel  zu  beziehen 
ist  und  zwar  von  der  Ocsellschaft  für  Markt-  und  Kühlballon  ln  Berlin  zum  Preise  von  1,50  M. 
für  das  Liter.  Die  flüssige  Luft  kann  in  entsprechenden  Gefässeu  sogar  auf  grossere  Strecken 
transportirt,  auf  Eisenbahnen  allerdings  vorläutig  nur  in  Begleitung  von  Personen  befördert 
werden,  doch  stehen  Verhandlungen  in  Aussicht,  die  auch  diese  Schwierigkeit  beseitigen  werden. 

Ich  gehe  jetzt  über  zu  den  Werkzeugen  zur  Messung  tiefer  Temperaturen. 

Hier  haben  wir  zunächst  Thermometer  mit  verschiedenen  Füllungen.  Als  Normal  dient  hier 
wie  überall  in  der  ganzen  Thermo-  undPyrometrie  das  Gasthermometer  und  zwar  nach  internationaler 
Uebereinkunft  dos  Wasserstotfthermometer.  Es  kann  aber  nur  als  Normalthermomeler  dienen, 
da  sein  Gebrauch  mit  vielen  Dmatändlichkeiten  verknüpft  ist.  Bequemer  sind  mit  Flüssigkeiten 
gefüllte  Thermometer,  die  ein  unmittelbares  Ablesen  der  Temperatur  an  der  Kähre  gestatten. 
Quecksilberthcrmümeter  kann  man  bis  etwa  — 37®  benutzen,  in  tieferen  Temperaturen  eind  sie 
nicht  mehr  zuverlässig,  da  das  Quecksilber  bei  — 89®,6  fest  wird. 

Man  benutzt  deshalb  eine  ganze  Reihe  anderer  Flüssigkeiten  zum  Füllen  der  Thermo- 
meter für  tiefe  Temperaturen;  Sie  haben  vorhin  erst  gehört,  welche  Flüssigkeiten  für  die  Six- 
Thermometer  in  Betracht  kommen 

Alkoholthermometer  lassen  sich  bis  etwa  —90®  benutzen,  sie  haben  aber  den  Nacbthcil, 
dass  der  Alkohol  stark  an  den  Wänden  adhärlrt,  deshalb  zur  Tropfenbildung  neigt,  wodurch  dis 
Säule  sich  leicht  trennt,  und  die  Ablesung  ungenau  wird.  Auch  ist  es  schwer,  stets  Alkohol 
von  gleicher  Beschaffenheit  zu  bekommen,  sodoss  die  verschiedenen  AlkohoUhermometer  in 
ihrem  Gang  nicht  mit  einander  übercinstimmeu.  da  kleine  Verunreinigungen  schon  grosse  Ab- 
weichungen verursachen. 

Viel  besser  verhalt  sich  Toluol,  das  in  seinen  verschiedenen  Borten  bessere  Ueberoln- 
stimraung  in  der  Ausdehnung  zeigt  und  sehr  wenig  an  den  Wänden  ndhärirt.  Auch  können  die 
Toluolthermometer  noch  tiefer  als  die  Alkoholthermometer  benutzt  werden,  nämlich  bis  etwa  — 100’’. 
da  das  Toluol  erst  bei  —102®  fest  wird. 

Für  noch  tiefere  Temperaturen  benutzt  man  die  Kohlrauscirachen  Petroläthorthermo* 
meter  und  die  neuerdings  von  Dr.  Rothe  angegebenen  mit  technischem  Pentan  gefüllten  Thermo- 
meter. Letztere  bleiben  noch  bis  —190®,  also  in  flüssiger  Luft,  ganz  klar  uud  können  daher  z.Z. 
wohl  als  diejenigen  PlUssigkeitsthernioineler  angeseheu  werden,  die  die  tiefste  Temperatur  ver* 


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231 


t S'oTember  1903  ^otakoUd«rXI.Hauptv«rMmmLdMV«r«lMD«ut*cb*rQUalostruin«ot*n-PabrlkaQt9n. 

tra(^cn.  Auch  hat  das  Pentan  den  Vortheil,  dasa  es  unmittelbar  so  verwendet  werden  kann, 
wie  es  aus  dem  Handel  als  technisches  Pentan  bezogen  wird. 

Belm  Gebrauch  aller  dieser  Flassigkeitstherroometer  muss  man  vorsichtig  verfahren 
und  zunächst  immer  nur  dos  Gcfäss  in  das  Kflltomedium  bringen  und  erst  allmählich  den  Stiel, 
damit  man  die  Bildung  von  Hohlräumen  (»Blasen")  in  dem  Flüssigkeitsfaden  der  engen  Kapillare 
vermeidet. 

Ganz  fluchtig  kann  ich  hier  nur  erwähnen,  dass  man  für  tiefe  Temperaturen  auch  mit 
Vortheil  Dampfspannuiigamesser  gebrauchen  kann,  wie  sie  z.  B.  von  Gay-Lussac  in  ähnlicher 
Weise  bei  seinen  Untersuchungen  über  die  niedrigen  Spannungen  von  Gasen  und  Flüssigkeiten 
benutzt  worden  sind.  Diese  Spannungsmesser  bestehen  z.  B.  aus  einer  doppelt-U- förmig  ge* 
bogeneu  Glasröhre,  deren  eines  Ende  in  eine  Kugel  ausläuft,  während  die  beiden  andern  Schenkel 
Quecksilber  enthalten  und  als  Manometer  dienen,  an  dem  der  Druck  des  Dampfes  in  der  Kugel 
bestimmt  wird.  Wenn  man  den  äusseren  Schenkel  des  Manometers  luftleer  macht  und  schliesst, 
80  ist  man  auch  vom  äusseren  Druck  ganz  unabhängig.  Da  bekanntlich  die  Spannung  des 
Dampfes  in  einem  Raum  stets  der  Temperatur  des  kältesten  Punktes  entspricht,  so  ist  man 
ganz  unabhängig  von  der  Temperatur  des  Schenkels;  ein  weiterer  Vortheil  liegt  darin,  dass  man 
unabhängig  ist  von  der  Ausdehnung  der  Hülle,  also  speziell  des  Glases. 

Als  weitere  Messwerkzeuge  für  tiefe  Temperaturen  sind  die  elektrischen  zu  nennen:  das 
Thermo-Blement  und  das  Widerstandsthermometer. 

Bin  Thermo  Element  besteht  aus  einer  Kombination  zweier  Drähte  aus  verschiedenen 
Metallen,  die  in  einer  gemeinsamen  Löthstello  vereinigt  sind.  Wird  nun  diese  LOthstelle  der  zu 
messenden  Temperatur  ausgesetzt,  w'äbrend  die  beiden  andern  Enden  derDrähte  eineandere  bestimmte 
Temperatur  (in  der  Regel  QO  oder  Zimmertemperatur)  haben,  so  entsteht  in  der  Drahtkombiuation 
ein  schw'acher  elektrischer  Strom,  dessen  Stärke  an  der  Ablenkung  einer  Galvauometemadel 
gemessen  wird.  Es  ist  Ihnen  bekannt,  dass  man  solche  Thermo-Elemente  für  sehr  hohe  Tem- 
peraturen benutzt  und  dazu  Platindrähtc  in  Verbindung  mit  Platinlegirungen  verwendet.  So 
kann  mau  das  Le  Chatelier’sche  Thermo-Blement,  das  aus  Platin-  und  Platinrhodium-Drähten 
besteht,  bla  etwa  1600^  gebrauchen  und  das  Barus'sche,  das  aus  einer  Kombination  von  Platin 
und  Platiniridium  besteht,  bis  etwa  1750®. 

Für  tiefe  Temperaturen  sind  nun  diese  Thermo-Elemente  nicht  empfindlich  genug,  d.  h. 
sie  geben  nicht  genügend  grossen  Galvaiiometerausschlag.  Man  benutzt  daher  für  die  tiefen 
Teraporuturen  andere  Drahtkombinationen,  besonders  Eisen-Konstantan  und  Kupfer-Konstantan, 
die  beide  verhältnissmässig  grosse  Thormokräfte  besitzen. 

Ferner  benutzt  man  Widerstandathermometer,  wozu  chemisch  ganz  reiner  Platindraht 
von  0,1  bis  0.2  mm  Stärke  dient.  Dieser  Draht  wird  in  vielen  Windungen  auf  ein  Kreuz  aus 
Gliromerplättchen  gewickelt  und  an  seinen  beiden  Enden  mit  einem  elektrischen  Mossapparat  in 
Verbindung  gebracht.  Bekanntlich  ändert  sich  der  elektrische  Leitungswiderstand  mit  der  Tempe- 
ratur, und  mau  kann  dann  durch  Messung  des  Leitungsvormögens  die  Temperatur  bestimmen. 

Dos  sind,  kurz  skizzirt,  die  Hülfsmittcl,  die  der  Wissenichaft  und  Technik  zu  Gebote 
stehen,  um  die  tiefen  Temperaturen  nach  Graden  zu  messen. 

Es  erübrigt  mir  mm  noch,  meine  Herren,  mit  ein  paar  Worten  auf  die  Apparate  ein- 
zugehen, deren  man  sich  bei  der  Messung  der  tiefen  Temperaturen  bedient.  Es  kommt,  wenn 
man  r.  B.  Thermometer  prüft  oder  Justin,  vor  Allem  darauf  an.  die  erzeugte  tiefe  Temperatur 
möglichst  lange  konstant  zu  erhalten,  was  meistens  eine  recht  schwierige  Aufgabe  ist.  Am 
leichtCBten  ist  sie  zu  lösen,  wenn  man  den  Schmelz*  oder  Siedepunkt  einer  Subetm>z  dabei  benutzt. 
So  biet«t  uns  ja  schmelzendes  Eis  eine  absolut  konstante  Temperatur,  solange  man  dafür  sorgt, 
dasa  das  Schmclzwassor  hinreichend  entfernt  wird.  So  einfach  nun  aucli  eine  Eispunkt- 
bestimmung bei  einem  Thermometer  erscheint,  so  sind  doch,  wenn  man  auf  die  äusserste 
Genauigkeit  Anspruch  macht,  vielerlei  Dinge  dabei  zu  beachten,  wovon  man  sich  für  ge- 
wöhnlich gar  keine  Vorstellung  macht.  Bo  ist  der  Bchmeizpunkt  des  Eises  von  dem  äusseren 
Luftdruck  abhängig,  ebenso  aber  auch  der  Staud  des  Quecksilberthermometers.  Daun  kommt 
es  auf  die  Beschaffenheit  des  Eises  an;  Bchnoe  hat  einen  anderen  Bchmeizpunkt  als  Fluss-  oder 
Moorcis  oder  Eis  aus  destillirtem  Wasser,  u.  A.  m. 

Ebenso  wie  Bis  liefert  auch  feste  Kohlensäure  einen  fixen  Punkt,  den  man  zur  Be- 
stimmung von  Thormomotem  sehr  gut  benutzen  kann,  er  liegt  unter  einem  Druck  von  760  mm 
bei  —78®,  8. 

Die  Kr>'ohydrate  liefern  ebenfalls  ein  vorzügliches  Mittel  zur  Erzeugung  konstanter 
Temperaturen.  In  der  Reichsanstalt  wird  dabei  ein  von  Dr.  Grützmacher*)  konstruirter  Apparat 

')  Vgl.  die$e  Zeitschr.  1903.  S.  194, 


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*232  Protokoll  d«t  XI.  Kauptvercaraml.  d«t  Verein«  Deutscher  Claaia*trum»nt«n-Pabrikaoteo. 

benutzt,  der  aua  einem  zylindriachen  Gofnas  beateht,  in  desaen  Mitte  an  einer  Achae  eine  Turbine 
angebracht  ist;  die  Turbine  ist  von  einem  Zylinder  umgeben,  der  oben  OelTnungeu  hat.  Auaaer- 
dem  sitzen  auf  der  Achse  eowohl  oben  wie  unten  Flügel,  die  bei  der  Drehung  als  Rührer 
wirken.  Sorgt  man  nun  dafür,  dass  beide  ßcstamUheile  der  Mischung,  also  sowohl  Bis  wie  auch 
Salz,  im  Uebcrschuss  vorhanden  sind,  so  bildet  sich  das  Kryohydrat  immer  von  Neuem  und  die 
Temperatur  bleibt  konstant.  Dos  Bis.  daa  oben  schw'immt,  wird  durch  die  Oetfnungen  im 
Zylinder  bei  bewegter  Turbine  nach  unten  gezogen,  wahrend  das  unten  lagernde  Salz  durch 
den  FlUssigkeitsstrom  nach  oben  befördert  wird.  Man  kann  mit  diesein  kleinen  Apparat  stunden* 
lang  innerhalb  weniger  Hundertstel  Grade  konstante  Temperaturen  bekommen.  Natürlich  ist, 
wie  bei  allen  Apparaten  für  tiefe  Temperaturen,  ein  guter  Schutz  gegen  Wärmeeinwirkung  von 
aussen  auzubringeu,  wozu  sich  am  besten  eine  rmkleidung  mit  Filz  eignet. 

Ein  anderer  Apparat  besteht  aus  einem  doppelten  Spiralrohr,  das  in  einem  mit  Alkohol 
gefüllten  zylindrischen  GeHtss  liegt.  Durch  dos  Spiralrohr  llksst  mun  verdampfende  Kohlensäure, 
die  aus  den  bekannten  Flaschen  entnommen  wird,  streichen  und  kühlt  dadurch  die  Flüssigkeit, 
welche  durch  ein  Rührwerk  durchgemisebt  wird,  allmählich  ab.  .Man  kann  auf  diese  Weis« 
konstante  Temperaturen  bis  etwa  — GO®  erhalten.  Derartige  Apparate  sind  bei  der  Normal* 
AiclningS'Kummission,  der  Reichsanstalt,  dem  luternatlonaien  Hureau  für  Maoss  und  Gewicht 
in  Paris  im  Gebrauch.  Für  noch  tiefere  Temperaturen  benutzt  man  dann  flüssige  Luft  zur  Ab* 
kühlung,  wozu  auch  besondere  Apparate!)  mit  Dewar'schen  Flaschen  dienen.  Die  Dewar'schon 
Flaschen  sind  doppelwandige  Gefässe,  1)ei  denen  der  Zwiscltenraum  zw'iachen  den  beiden 
Wänden  luftleer  gemacht  ist.  Dadurch  wird  eine  gute  Isolation  gegen  die  Warme  geschaffen, 
da  der  leere  Raum  die  Wurme  nicht  leitet. 

Hiermit  bin  ich  an  den  Schluss  meines  Vortrags  angelangt,  und  wenn  ich  nun  auch 
vielleicht  den  meisten  von  Ihnen  nicht  viel  Neues  vorgetragen  habe,  so  hoffe  ich  doch,  durch 
meine  Ausführungen  diesem  oder  jenem  nach  der  einen  oder  anderen  Richtung  einige  Anregung 
gegeben  zu  haben,  auf  der  Sie  weiter  bauen  können,  und  damit  wäre  schon  der  wesentliche 
Zweck  meines  Vortrages  erfüllt. 

Für  diesen  höchst  intorossanten  Vortrag  zollte  die  Versammlung  dem  Herrn 
Referenten  allgemeinen  Heifall  und  der  Vorsitzende  drückte  den  verbindlichsten  Dank 
namens  der  Versammlung  aus. 

Wegen  zu  sehr  vorgesehriltener  Zeit  wird  die  Sitzung  durch  eine  Mittagspause 
unterbrochen,  wahrend  welcher  seitens  der  Ortsgruppe  Gehlberg  auch  für  musikalische 
Unterhaltung  gesorgt  war. 

Nach  Wiedereintritt  in  die  Verhandlung  wird  zu 
V I Sta  tu  tenn  nä er  u ng 

übergegangen. 

Der  Vorsitzende 

erwähnt  die  Schwierigkeiten,  die  jedesmal  entstehen,  wenn  eine  neue  Vorstandswahl  sich  nöthig 
macht.  Kr  liest  die  verschiedenen  vom  Amtsgericht  ergangenen  Aufforderungen  vor,  wonach 
bei  gerichtlichen  Vcrhandlungt'n  stets  der  ganze  Vorstand  erscheinen  müsse,  was  mit  grossen 
Umständen  verknüpft  sei.  Um  dieses  zu  vereinfachen,  stellt  er  den  Antrag,  die  Statuten  dahin 
abzuändern,  dass  der  Verein  nur  von  einem  aus  3 Milgliedero  bestehenden  Vorstand  vertreten 
werde,  dem  jedoch  zur  Unterstützung  4 ßeiräthe  zur  Seite  stehen,  ferner,  dass,  um  die  alljähriichen 
Bintrogungeu  zu  vermeiden,  der  Vorstand  auf  5 Jahre  zu  wählen  sei.  Auch  einige  sonstige 
kleine  Abänderungen  seluon  erforderlich. 

Herr  Kommerzienrath  Dr.  Küchler 

wirft  dem  gegenüber  zuerst  die  Frage  auf,  ob  es  nicht  bes.ser  sei,  die  Eintragung  beim  Amts- 
geriebt  löschen  und  den  Verein  als  eine  freie  Vereinigung  weiter  bestehen  zu  lassen. 

Der  Geschäftsführer 

bemerkt  hierzu,  dass  dann  der  Verein  keine  juristische.  Person  mehr  sei  und  nicht  mehr  in  der 
Lage  wäre,  als  Kläger  vor  Gericht  aufzutroteii.  Im  letzten  Yereinsjahre  hätten  z.  ß.  verschiedene 


*)  Vgl.  R.  Rothe,  üeber  einen  Thermostaten  für  tiefe  Temperaturen  und  seine  An* 
Wendung  bei  ber  Vergleichung  von  Thermo-ElementeD.  ZeiUchr.  f.  Imtrkde.  8.  14.  1902- 


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233 


Heft  31. 

t.  November  1\k>^ 


Protokoll  d«rXI.HouptvtrMfflmI.4t«V«r«ln«Deutfch«rGU«loitruiDeoteD-Pabrik«nteo. 


Mitglieder  wegen  rUckstftndigeu  JahroHbeitrage  verklagt  werden  müeaeu.  Die  Kosten  für  die 
EiDtraguDgen  seien  allerdings  ziemlich  hoch. 


Herr  Hermann 

hält  es  für  besser,  wenn  die  Hintragung  gclOacht  würde. 

Herr  Hieler 

schlägt  vor,  eine  (renoseenschaft  zu  gründen,  für  welche  hei  Eintrogungoii  seitens  der  Gerichte 
keine  Gebühren  zur  Erhebung  kämen. 

Herr  G reiner 

erwidert  hierauf,  dass  eine  Genossenschaft  wieder  andere  Schattenseiten  aufweise;  die  Eintra- 
gung könne  bestehen  bleiben,  auch  könne  unmöglich  von  hoben  Bintragungskuston  die  Hodo  sein. 

Die  hierauf  erfolgte  Abstimmung  ergab  einstimniig  folgendes  Hesultat: 

1.  Die  Eintragung  des  Vereins  soll  bestehen  bleiben. 

2.  Die  Statuten  sollen  wie  folgt  abgeändert  werden: 

1.  Auf  Seite  4,  sub  5 Zeile  2 wird  anstatt  .anzuzeigen*  gesetzt:  „bekannt  zu 
geben.“ 

2.  Seite  &,  sub  III  Nr.  1 erhält  folgende  Fassung: 

Der  Verein  wählt  in  der  Hauptversammlung  zu  seiner  gesetzlichen  Vertretung 
3 .Mitglieder  als  Vorstand  auf  5 Jahre,  welche  denselben  gerichtlich  und  aussergerichtlich 
zu  vertreton  haben,  wobei  Wiederwahl  der  ausscheidenden  Vorstandsmitglieder  ge- 
stattet ist.  Die  Wahl  durch  Zuruf  ist  zulässig.  Die  Wahl  eines  Vorstandsmitgliedes 
ist  jederzeit  widerruflich,  wenn  sich  dasselbe  einer  gruben  Pflichtverletzung  schuldig 
macht  oder  Unfähigkeit  zur  ordnungsmässigen  Geschäftsführung  vorliegt. 

Ausserdem  wählt  der  Verein  jährlich  in  der  Hauptversammlung  zur  Unter- 
stützung des  Vorstands  4 Beiräthe,  welche  beralhende  und  beschliessende  Stimme 
im  Vorstände  haben,  jedoch  weder  zur  gerichtlichen  noch  auasergerichtlichen  Ver- 
tretung des  Vereins  befugt,  sind. 

3.  Seite  6,  Zeile  4 von  oben  ist  statt  „Kassirer“  zu  setzen:  .Schatzmeister’'. 

4.  Seite  6,  Zeile  9 ist  hinter  „Mitgliedern*  einzuschalten:  „oder  Beirälhcn“. 

5.  Seite  6,  Zeile  13  ist  hinter  „Verhandlungen“  olnzuschalten:  „und  Beschlüsse“. 

6.  Seite  3,  Zeile  12  hinter  „Versammlungen*  ist  einzuschaiten:  „hat  jedes  Mit- 
glied eine  Stimme  und*. 


VII.  Vorstamh'wahl. 

Der  Voraltzendo 

theitt  mit,  dass  die  Amtsperlode  des  Vorstands  abgelaufen  und  eine  Neuwahl  erforderlich  sei. 
Herr  Kommerzlenrath  Alt  habe  eine  Wiederwahl  abgelehnt. 

Herr  Keiner 

erwidert,  dass  zu  einer  Aenderuug  im  Vorstand  kein  Anlass  vorliege,  er  beantragt  die  Wieder- 
wahl der  bisherigen  Vorstandsmitglieder  Bioler,  Dr.  Küchlor  und  G.  Müller  in  den  Vorstand 
sowie  der  übrigen  Mitglieder  als  Beiräthe;  aU  Ersatzmann  für  Herrn  Kommerzlenrath  Alt  möge 
Herr  Max  Gundelach  gewählt  werden. 

Herr  Gundelnch 

lehnt  jedoch  entschieden  die  Anuahme  eines  sulchen  Amtes  ab,  da  seine  Zeit  zu  sehr  iu  Anspruch 
genommen  sei. 

Herr  Prof.  Dr.  Wiebe 

bittet  von  seiner  Wahl  als  Boiruth  absehen  zu  wollen,  zu  einem  solchen  Posten  eigne  sich  viel 
besser  ein  Pahrikant;  unter  den  Gehlberger  Herren  wUrdc  schon  einer  zu  finden  sein. 

Herr  Prof.  Böttcher 

drückt  sein  Ucdaucru  über  diese  Ablehnung  aus,  bittet  Herrn  Prof.  Dr.  Wiebe  im  Vorstand  zu 
bleiben,  da  es  wesentlich  sei,  wenn  der  Verein  eine  ständige  Vertretung  in  Berlin  habe. 


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234 


D«iiUrhe> 

M(>ctuLiilker*Z(g 


Protokoll  d«r  Xt.  KauptvorMinml.  dM  Vorolnt  Dcutscbtr  GlotlaMrumiMitto-Pabrlkoiitoa. 

Horr  Prof.  Dr.  \Vi(*be 

antwortet,  auch  ohne  Beirath  zu  sein,  die  Vereinüintereasen  in  Berlin  wahren  zu  wollen. 

Als  KpsaUniann  für  Herrn  Kommerxienrath  Alt  wird  nun  Herr  Emil  Fleisch- 
hauer vorgescblagen,  der  jedoch  bittet,  von  seiner  Wahl  abzusehen.  Man  entschliesst 
sich  hierauf  fUr  die  Wahl  des  Herrn  Eugen  Schilling,  und,  da  weitere  Anträge  nicht 
gestellt  werden,  wird  zur  Abstimmung  geschritten.  Aus  derselben  gingen  gegen 
7 Stimmen  hervor;  Als  Vorsitzender  Herr  Max  Bieler-Stützerbach,  als  Schatzmeister 
Herr  Komrnerzienrath  Dr.  R.  Küchler  und  als  Schriftführer  Herr  Gustav  Müller- 
Ilmenau. 

Zu  Beiräthen  wurden  gewählt  die  Herren:  Prof.  Dr.  Wiebe-Charlottenburg, 
Dir.  Prof.  Böttcher-Ilmenau.  Eduard  Herrmann-Manebach,  Eugen  Schilling- 
Gehlberg.  Sämmlliche  Gewählten  erklärten  sich  zur  Uebernahme  der  ihnen  Übertragenen 
Aemter  bereit. 

Von  den  vorjährigen  Kassenrerisoren  ist  nur  Herr  Bornkessel  anwesend; 
dieser  erklärt  die  .lahresrechnung  geprüft  und  in  Ordnung  gefunden  zu  haben,  worauf 
dem  Schatzmeister  Entlastung  ertheilt  wird.  Als  Revisoren  für  das  laufende  Vereins- 
Jahr  werden  die  Herren  Holland  und  Keiner  gewählt. 

VlU.  Verschiedenes. 

a)  Zunächst  spricht  Herr  Prof.  Dr.  Wiebe 

Uber  das  AUerungsver/akren  von  Thormoinctorn  bot  der  Firma  Schott  & Gen.  Br  freut  sich,  kon> 
statiren  zukfirmen,  dass  von  dem  bei  der  Firma  Scho  tt  & Gon.  eingerichtoton  AltentMysvfy/dAren, 
worüber  HerrGrieshammer  in  vorjähriger  Hauptversammlung  berichtet  habe,  ziemlich  ausgiebiger 
Gebrauch  gemacht  worden  sei.  Es  sei  selir  zu  wünschen,  dass  dies  in  Zukunft  noch  mehr 
geschehe,  da  man  sonst  in  England  undFrankreiclrinder  Herstellung  beasorer  Thermometer  Deutsch- 
land überholen  w'ürde.  Ferner  theilt  Herr  Prof.  Wiebe  mit,  dass  in  letzter  Zeit  bei  etwa  90**/«  der 
bei  dor  Roichsanstalt  zur  Prüfung  oingereichten  ärztlichen  Thermometer  hinterlegte  KapiOaren 
benutzt  seien,  wodurch  die  Ablesung  bedeutend  erschwert  werde.  Warum  dies  geschehe,  könne 
er  nicht  begreifen;  Referent  wirft  dabei  die  Frage  auf,  ob  dieser  Mangel  sich  nicht  bcseiügeu 
lasse.  Es  sei  nicht  ausgeschlossen,  dass  für  die  dadurch  erschwerte  Prüfung  erhöhte  Gebühren 
iu  Anrechnung  kämen. 

Es  wird  hierauf  mehrseitig  erwidert, 

dass  das  Belegen  der  Kapillaren  mit  Emaille  bozw.  die  Verwendung  von  farbigen  Kapillaren 
jetzt  allgemein  von  dor  Kundschaft  verlangt  w ürde,  da  dadurch  das  Ablesen  durch  den  Arzt  bei 
auffallendem  Lichte  bedeutend  erleichtert  werde.  Die  wenig  vortheilhafte  Neuerung  sei  aller 
dinge  aus  dom  Bestreben,  neue  Formen  in  den  Handel  zu  bringen,  her\'orgegangeo. 

Herr  Grlesbammer 

theilt  mit,  dass  der  Umbau  des  FelnkUblofens  der  Firma  Schott  & Genossen  beendet  sei.  so- 
dass  für  Thermometer  wieder  kürzere  Abfertigungsfristen  ointreten  würden.  Bei  Anträgen  auf 
FeinkUblung  sei  cs  unbedingt  nöthig,  anzugeben,  ob  die  Thermometer  aus  weichem  oder  schwer 
schmelzbarem  Glase  hcrgestellt  seien,  damit  sich  das  Werk  bezüglich  der  Höbe  der  Temperatur 
beim  AuskUhlen  danach  richten  könne.  Der  Ofen  wird  gefüllt,  jo  nachdem  optisches  Glas  in 
genügender  Menge  zur  Feinkühlung  vorliege. 

Herr  Prof.  Dr.  Wiebe 

hält  es  für  wUnschenswerth,  wenn  dos  Jenaer  Glaswerk  einen  Ofen  besonders  für  Thermometer- 
foinkUhlungen  einriebte,  damit  solche  jederzeit  vurgonommon  werden  könnten. 

Herr  Grieshammer 

erwidert,  dass  dieser  Vorschlag  nicht  gut  ausführbar  sei,  da  nur  von  einem  grossen  Ofen  die 
Rede  sein  könne,  ein  kleiner  Ofen  zeige  zu  viel  Unregelmässigkeiten.  Doch  erklärt  er  sich 
bereit,  die  Angelegenheit  mit  Herrn  Dr.  Schutt  zu  besprechen.  Zur  Ausführung  dieses  Plans 
müsse  auch  eine  weit  grössere  Bethoiligung  gefordert  werden. 

Die  Herren  Müller  und  Haak 

wünschen,  dass  das  Werk  die  Kühlungen  den  Mitgliedern  vorher  bekannt  geben  möge. 


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t November  11W3  der  XI.  HauptverMinml.  dt*  Vertio*  0«ut*cber  Gla*itutruni«aten-P*brlk*nteD.  235 


Herr  Grieshammer 

erklärt  jedoch  dies  nicht  für  durchführbar,  da  bestimmte  Termine  nicht  eingehalteii  werden 
könnten.  Eine  Keiiikühlung  beanspruche  in  der  Regel  eine  Frist  von  4—6  Wochon.  Auf 
Anregung  von  Herrn  Prof.  Böttcher  und  Anderen  erklärt  Herr  Grleshammor  sich  dahin, 
dass  wahrscheinlich  auch  ein  Ofen  für  HohkOhlung  des  optischen  Glases  für  die  Thermometer- 
kühliiDg  ausreichend  sein  und  sich  benutzen  lassen  werde. 

b)  Weiter  theilt  der  Vorsitzende  mit,  dass  der  nächstjährige  Mechanikertag 
in  Ilmenau  statthndet;  er  schlAgt  vor,  die  nächstjährige  Hauptversammlung  mit  dem 
Mecbanikertag  zu  verbinden.  Die  Versammlung  erklärt  sich  hiermit  einverstanden,  mit 
Ausnahme  für  solche  Verhandlungen,  welche  nicht  für  die  weitere  Oeffentlichkeit 
bestimmt  seien. 

Bezüglich  der  sum  nächstjährigen  Mechanikertag  zu  treffenden  Vorbereitungen 
werden  die  nOthigen  Maassnahmen  dem  Vorstand  in  Verbindung  mit  einem  zu  bildenden 
Komitü  überlassen,  damit  diese  nach  Möglichkeit  für  angenehmen  Aufenthalt  der  TheiN 
nehmer  rechtzeitig  Sorge  tragen  können. 

c)  Laut  einem  vom  Orossh.  Staatsministerium  in  Weimar  übermittelten  Schreiben 
der  britischen  Botschaß  in  Berlin  theilt  letztere  mit,  dass  sie  demnächst  einen  Ver- 
treter nach  Thüringen  zu  senden  beabsichtige,  um  den  Betrieb  der  Glasinstrumenten- 
Fabriken  eingehend  zu  studiren.  Die  Versammlung  lehnte  es  entschieden  ab,  einem 
Ausländer  zum  Studium  der  Industrie  ihre  Einrichtungen  zu  zeigen  und  deren  Ver- 
schleppung ins  Ausland  zu  begünstigen.  Den  Behörden  müsse  dagegen  eigene  Ent- 
schllessung  überlassen  werden. 


Herr  Prof.  Dr.  Wiebe 

erwidert  hierauf,  dass  die  Elnriclitungen  der  Reichsanstalt  öfter  von  Ausländern  besichtigt 
würden,  dies  könne  nur  ein  Vortheil  für  die  Industrie  sein,  die  iiöthige  Vorsicht  werde  dabei 
immer  gew'ahrt. 


Herr  Qrieshammer 

führt  dasselbe  aus.  Auch  das  Glaswerk  von  Schott  & Gen.  werde  vielfach  von  Ausländern 
besucht,  wodurch  werthvolle  Geschäftsverbindungen  angeknUpft  wurden. 


d)  Herr  Max  Gundelach  spricht  über  das  Liter: 

Im  Publikum  berrscho  übnr  das  Litormnoss  noch  nicht  genügende  Klarheit.  Violen  sei  der  Unter- 
schied zwischen  dem  Mobr'ecben  und  dem  geaichten  Liter  nicht  bekannt.  Um  jedem  Irrthum 
von  vornherein  zu  begegnen,  lege  er  den  Sendungen  von  MesHgeräthon  eine  Erläuterung  folgenden 
Inhalts  bei: 


•Nach  Einführung  geaichter  chemischer  Messgerätho,  für  welche  als  Einheit  dos  tcoAre 
Liier  zu  Grunde  gelegt  wird,  macht  es  sich,  um  Verwechselungen  vorzubeugen,  nöthig,  für 
beide  nunmehr  gebräuchlichen  Maasse  (also  für  das  icahre  Liter  und  dos  ifoAr’eche  Liter)  ver- 
schiedene Bezeichnungen  zu  benutzen. 

Bisher  galt  für  diese  Geräthe  nur  das  Mohr  6che  Maass  allein,  man  bezeichnete 
Mtnsuren  und  MetszyHnder  mit  „Qramm  aqua  C',  Büretten  und  Pipetten  aber  mit  „ccm“. 

Für  die  Folge  werden  nun  alle  nach  ifoAr’schem  Maasse  justirte  (icräthe  mit 


Q.  oder 


Q.  a.  d. 
25^  C 


oder 


Gramm 
aqua  deet 
HP  C 


bezeichnet  und  nur  solche  Instrumente,  die  noch  troArem  Maass  justirt  sind,  erhalten  die 
Bezeichnung  ccm  oder  U 


Bei  letzteren  sind  die  Füllungen  so  bemessen,  dass  sie  bei  einer  bequemen  Gebrauchs- 
temperatur, und  zwar  bei  HP  C,  richtig  sind. 


Ein  usahrei  Liter 
= 1000  g Wasser  von  4^^  C 
gewogen  im  luftleeren  Raum. 


Ein  AfoAFsches  Liter 
= 1000  g Wasser  von  15®  C 
unter  dem  Einfluss  atmosphärischer 
Luft  gewogen. 


Ein  xcahree  Liter  Wasser  wiegt  bol  15®  C ln  atmosphärischer  Luft  von  15®  C bei  einem 
Barometerstand  von  760  mm  nur  9U8,07  g.“ 


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23f>  Protokoll  dor  XI.  Houptvertamml.  d«i  Vtroloi  Deulicbir  CUtinttnimonltn-Pkbrlkonloa.  yoebMlk^Ztic 

Hcfcrent  bittet  alle  Mitglieder,  eine  gleiche  Einführung  zu  trelTen,  und  vertheilt  unter 
alle  Anweaenden  eine  Anzahl  Bzemplare  dieser  Erläuterung,  welche  allgemeinen  Beifaii  findet. 

p)  Herr  Prof.  liöttcher  kommt  sodann  auf  die  MUchproberskale  £U  sprechen. 
Redner  betont,  dass  es  doch  sehr  wQrischenwerth  sei,  dass  endlich  einmal  eine  einheitliche  Ekale 
zur  Einführung  komme.  Hs  sei  das  beste,  wenn  als  spez.  Gewicht  Wasser  von  grösster 
Dichte  (4i)=l  zu  Grunde  gelegt  werde,  bei  den  Milchprobern  nach  Soxbiet  beziehe  man  die 
Angaben  auf  Wasser  von  lb°=l.  Eine  Eingabe  an  die  Milchinteressenten  um  Einführung  einer 
einheitlichen  Skale  sei  sehr  zu  empfehlen,  womit  man  jedenfalls  schon  einigen  Erfolg  erziele. 

Die  Versammlung  beschliesst,  dass  der  Vorstand  geeignete  Schritte  unter- 
nehmen solle. 


Da  sich  Niemand  mehr  zum  W'ort  meldete,  schliesst  der  Vorsitzende  um  S'/c  l'hr 
Abends  die  Versammlung  unter  bestem  Dank  für  die  rege  Betheiligung  und  mit  dem 
Wunsche  auf  fröhliches  Wiedersehen  im  nächsten  Jahre  in  Ilmenau. 

Der  sich  anschliessende  gemOthliche  Theil  hielt  die  Anwesenden  noch  lange 
zusammen. 


V. 


V’orsilzender: 


Geschöftsführer: 


Bicler. 


WaR-ner. 


KQr  die  Redaktion  verentironitcb:  A.  Bleecbke  in  Berlin  W. 

VorltK  Ton  Jnllni  Sprlneef  Id  Berlin  K I>mek  von  Bmtl  Dreyer  in  Berltn  BW. 


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Deutsche  Meel^lker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde 

QDd 

Organ  für  die  gesammte  Olasinstrumenten  - Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 


Redaktion;  A.  Blaachke,  Berlin  W.,  An  der  Apostelktrche  7b. 


Nr.  22.  15.  November.  1902. 

Kachdmek  nir  sUt  Oenehmtsims  der  Redakttos  (reetatteL 


Die  Telegraphie  ohne  Draht. 

Von  H.  Poincare. 

Aus  dem  Annuaire  du  Bureau  det  Longitudei  1902 

mit  GAnehmtirung  des  VerfAstwrs  ObürveUt 
von  W.  Id  CharloUcnborg. 

(«ri/Msr.) 

Vortheile  und  Nachtheile  der  Telegraphie  ohne  Draht. 

Die  Hertz'sehe  Telegraphie  lässt  sich  wie  gesagt  mit  der  optischen  Telegraphie 
vergleichen.  Indessen  sind  auch  bedeutende  Unterschiede  vorhanden,  die  auf  der  Ver- 
schiedenheit der  Wellenlänge  beruhen.  Wenn  die  Welle  länger  ist,  wird  die  Beugung 
beträchtlich,  sodass  die  Wellen  um  die  Hindernisse  herunigehen  können.  Das  wich- 
tigste Hinderniss  rührt  von  der  Krümmung  der  Erdoberfläche  her.  Das  gewöhnliche  Licht 
kann  dieses  weder  durchdringen  noch  umgehen;  bei  der  optischen  Telegraphie  könnte 
man  also  nur  dann  aut  grosse  Entfernungen  telegraphiren,  wenn  man  sehr  hoch  gelegene 
Stationen  hätte. 

Bei  den  langen  Wellen  dagegen  ist  die  Beugung  gross  genug,  dass  die  Kon- 
vexität der  Erdoberfläche  kein  Hinderniss  bietet:  man  kann  also  zwischen  Punkten 
telegraphiren,  die  sich  nicht  sehen  können.  Auf  diese  Weise  ist  das  Haupthindemiss 
überwunden,  welches  die  übcrlirückbare  Entfernung  begrenzte.  Mit  der  optischen  Tele- 
graphie würde  man  bei  günstig  gelegenen  Stationen  bis  zu  40  bis  60  km  Entfernung 
gehen  können,  während  man  mit  der  Telegraphie  ohne  Draht  zur  Zeit  bis  300  km 
kommen  kann. 

Andererseits  wird  das  gewöhnliche  Licht  durch  den  Nebel  zurückgehalten.  Wie 
verhält  es  sich  in  dieser  Beziehung  nun  mit  dem  Hertz'schen  Licht?  Wenn  das  Licht 
zurückgehalton  wird,  so  geschieht  dies  nicht  durch  eigentliche  Absorption,  denn  es 
würde  leicht  dieselbe  Wassennenge  im  flüssigen  homogenen  Zustande  durchdringen; 
es  zerstreut  sich  vielmehr  in  Folge  der  vielfachen  Kellexioneu,  die  es  an  der  Ober- 
fläche der  zahllosen  Nebelbläschen  erleidet.  Aus  demselben  Grund  ist  z.  B.  zerstossenes 
Glas  kaum  durchsichtig,  während  kompaktes  Glas  klar  ist.  Damit  aber  diese  Reflexionen 
zu  Stande  komtnen,  müssen  die  Dimensionen  dieser  Bläschen  gross  sein  im  Verhältniss 
zur  Wellenlänge.  Dies  wird  durch  folgende  bekannte  Erscheinung  verständlich  werden. 
Man  sieht  häufig  auf  Seifenblasen  inmitten  der  gefärbten  Zonen  völlig  schwarze  Flecken; 
dies  sind  die  Stellen,  an  denen  die  Dicke  der  Seifenblase  zwar  nicht  Null  ist  (sie  ist 
dies  nirgends,  da  sie  zusammenhängend  ist),  aber  merklich  klein  gegen  die  Wellen- 
länge. ln  diesem  Fall  reflektirt  die  Oberfläche  der  Seifenblase  kein  Licht  und  erscheint 
deshalb  schwarz. 

Die  Dimensionen  der  Nebelbkäschen  sind  sehr  gross  im  Vergleich  zur  Grösse  der 
Lichtwellen,  dagegen  sehr  klein  gegen  die  Hertz’schen  Wellen,  sodass  sie  für  diese 
kein  Hinderniss  darstellen.  Hieraus  erklärt  sich  das  so  verschiedene  Verhalten  der 
beiden  Wellenarten. 

Diese  leichte  üebertragung  des  Hertz’schen  Lichtes  durch  den  Nebel  ist  eine 
werthvolle  Eigenschaft,  und  man  will  sich  derselben  bedienen,  um  die  Zusammenstösse 
auf  dem  Meere  zu  vermeiden. 


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H.  Polneari,  Dl*  Teltfrmphte  ohn*  Draht. 


as8 


Deataeh* 

llftch*allt«r~gtK. 


Wio  wir  gesehen  haben,  muss  man  darauf  verrichten,  den  Hertz’schen  Wellen 
eine  einzige  Richtung  zu  geben,  wie  es  bei  der  optischen  Telegraphie  geschieht.  Aber 
dieser  Nachtheil  hat  auch  einen  Vorzug.  Wenn  die  Strahlen  auf  eine  einzige  Richtung 
konzentrirt  sind,  muss  man  diese  reguliren;  dies  ist  aber  langwierig  und  mühselig,  so- 
dass  man  nur  zwischen  festen  Stationen  verkehren  kann.  Die  Hertz’schen  Wellen 
dagegen  gehen  nach  allen  Richtungen  und  gestatten  so,  auch  mit  einer  beweglichen 
Station  zu  verkehren,  selbst  wenn  die  Lage  derselben  nicht  bekannt  Ist.  Daher  rührt 
die  Wichtigkeit  des  neuen  Systems  für  die  Marine. 

Die  Nachtheile  der  Telegraphie  ohne  Draht  sind  die  folgenden.  Die  optische 
und  die  Hertz'sche  Telegraphie  haben  den  gemeinsamen  Vorzug  vor  der  gewöhnlichen 
Telegraphie,  dass  im  Kriegsfall  der  Feind  die  Verbindungen  nicht  durch  Abschneiden 
der  Drllhte  unterbrechen  kann.  Aber  bei  der  optischen  Telegraphie  wird  das  Geheimniss 
wenigstens  insoweit  gewahrt,  als  der  Feind  das  meist  in  sehr  grosser  Höhe  von 
einer  Station  zur  anderen  gesandte  dünne  Lichtbündel  nicht  erreichen  kann.  Die 
Hertz’schen  Wellen  gehen  dagegen  nach  allen  Richtungen  und  können  daher  die 
felndlicaen  Kohärer  ebenso  gut  erregen,  wie  die  des  Freundes,  sodass  man  sich  nur 
durch  chiffrirte  Depeschen  sichern  kann.  Der  l'eind  kann  sogar  die  Verständigung 
stören  durch  Aussendung  unzusammenhUngender  Zeichen,  die  sich  mit  den  vom  Freund 
ausgesandten  Zeichen  vermischen.  iSelbst  in  Friedenszeiten  ist  es  wichtig,  das  Geheim- 
niss  zu  wahren,  und  andererseits  lässt  sich  ein  Zeitpunkt  voraussetzen,  wo  beim  gleich- 
zeitigen Arbeiten  vieler  Apparate  die  von  mehreren  benachbarten  Stationen  entsandten 
Zeichen  sich  Übereinanderlagern  und  so  eine  heillose  Verwirrung  hervorrufen  werden. 
Edison  drohte  bekanntlich  seinen  europäischen  Konkurrenten,  auf  diese  Weise  ihre 
Versuche  zu  stören,  falls  sie  in  Amerika  experimentiren  wollten. 

Dies  sind  die  Nachtheile,  welche  die  Erlinder  zu  vermindern  versucht  haben. 

Xettere  Verbesserungen. 

Viele  Verfahren  sind  vorgeschlagen  worden,  aber  ich  will  hier  nur  diejenigen  er- 
wähnen, die  man  praktisch  zu  erproben  versucht  bat.  Sie  beruhen  alle  auf  dem  Prinzip 
der  Resonanz,  indem  sie  das  bekannte  akustische  Phänomen  nachahmen.  Ein  tönender 
Körper  geräth  bekanntlich  in  Schwingungen,  wenn  er  sich  in  der  Nähe  eines  schwin- 
genden Körpers  befindet,  und  diese  Schwingungen  sind  sehr  stark,  wenn  die  Eigentöne 
der  Körper  im  Einklang  stehen;  sie  werden  dagegen  fast  uniuerklich,  wenn  man  sich 
etwas  von  diesem  Einklang  enlfornt. 

Wenn  man  dieselben  Resultate  mit  elektrischen  Schwingungen  erreichen  könnte, 
wäre  das  Problem  gelöst.  Dann  könnten  sich  Zeichen  von  verschiedener  Schwin- 
gungsdauer  ohne  Schaden  übereinanderlugern  und  jeder  Empfänger  würde  die  Schwin- 
gung herausnehiuen,  auf  die  er  abgestimmt  ist.  .Man  würde  dann  nicht  mehr  zu 
fürchten  haben,  dass  der  Feind  unsere  Telegranuiie  abfängt,  da  er  die  Periode  unserer 
Erreger  nicht  kennt. 

Leider  stehen  dem  aber  grosse  Schwierigkeiten  im  Wege.  Zweifellos  schwingt  ja  ein 
Empfänger  besser,  wenn  er  sich  mit  dem  Erreger  im  Einklang  befindet;  aber  wenn 
man  sich  von  diesem  Einklang  entfernt,  so  werden  die  Schwingungen  nicht  wie  in  der 
Akustik  fast  plötzlich  uniuerklich,  sondern  nehmen  nur  mit  einer  gewissen  Langsamkeit 
an  Intensität  ab.  Es  besteht  dann  Resonanz,  aber  unvollkommene  Resonanz.  Diese 
Resonanz  kennen  wir  noch  von  den  Hertz 'sehen  Versuchen  her,  bei  denen  keine 
Kohärer  angewandt  wurden;  wir  würden  sie  aber  vielleicht  noch  nicht  kennen,  wenn 
wir  uns  immer  der  Feilichtröhre  bedient  hätten.  Der  Kohärer  ist  nämlich  so  empfindlich, 
dass  er  diese  Unterschiede  nicht  wahrnehmen  kann.  Er  wird  von  sehr  schwachen 
Wellen  erregt,  und  da  er  nur  eine  Art  Relais  ist,  so  reagirt  er  auf  schwache  Wellen 
ebensogut  wie  auf  starke,  wenn  nur  die  Grenze  seiner  Empfindlichkeit  überschritten 
ist.  Aus  diesem  Grund  kann  die  Periode  zw  ischen  I und  30  schwanken , was  einem 
Abstand  zweier  Töne  von  5 Oktaven  entsprechen  würde,  ohne  dass  man  wesentliche 
Unterschiede  in  der  Güte  der  Aufnahme  bemerken  könnte.  Woher  rührt  nun  dieser 
Unterschied  zwischen  der  akustischen  und  elektrischen  Resonanz?  Der  Grund  hierfür 
besteht  darin,  dass,  wio  wir  gesehen  haben,  die  elektrischen  Schwingungen  sehr  rasch 
gedämpft  werden;  sie  sind  deshalb  mehr  mit  einem  Geräusch  als  einem  reinen 
musikalischen  Ton  zu  vergleichen. 

Slaby  hat  diese  Schwierigkeiten  überwunden  und  einen  Kunstgriff  angewandt, 
der  sich  auf  ein  s(>hr  geistreiches  Prinzip  gründet;  aber  hierfür  fehlen  uns  die 


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H«n  n. 

15.  Norember  1902. 


K Polne»r4f  DU  TaUgraphl*  obn«  Drabt. 


239 '< 


näheren  Angaben*).  Ich  will  daher  nur  auf  das  Verfahren  eingehen,  dessen  sich 
Marconi  bedient  hat,  um  von  Wimereaux  nach  Dover  über  den  englischen  Kanal  zu 
sprechen  und  von  Antibes  nach  Korsika  über  das  Mittellftndischo  Meer. 

Der  neue  Marconi'sche  Geber  {Fig.  3)  setzt  eich  zusammen  aus  einem  pri- 
mären Erreger  und  einem  sekundären  Apparat.  Der  primäre  Erreger  wird  von  dreizehn 
Leydener  Flaschen  gebildet,  die  parallel  geschaltet  sind  und  deren  Belegungen  mit 
einem  Draht  verbunden  sind.  Dieser  Draht  ist  auf  einige  Millimeter  unterbrochen  und 
an  dieser  Stelle  springt  der  Funken  über.  Die  Belegungen  der  Flaschen  sind  anderer- 
seits mit  den  beiden  Polen  des  Kuhmkorff'schen  Induktoriums  verbunden.  Dieses  lädt, 
wie  schon  auseinandergesetzt  wurde,  die  Flaschen,  und  wenn  der  Funken  Überspringt, 
entladen  sich  dieselben  unter  Schwingungen.  Wie  man  sieht,  ist  dieser  Erreger  nicht 
geradlinig,  sondern  fast  völlig  in  sich  geschlossen. 

Der  sekundäre  Apparat  wird  von  der  direkt  mit  der  Erde  verbundenen  Stange 
gebildet;  es  besteht  also  keine  direkte  Verbindung  mehr  zwischen  der  Stange  und  dem 
Erreger.  Die  Erregung  überträgt  sich  vielmehr  durch  Induktion  auf  die  Stange  und  zwar 
auf  folgende  Weise.  Es  ist  bekannt,  was  ein  Transfor- 
mator ist-);  er  besteht  aus  einer  Spule,  auf  der  zwei 
Drähte  aufgewickelt  sind;  wenn  nun  in  dem  einen  Draht 
ein  veränderlicher  Strom  öiesst,  so  erzeugt  er  in  dem 
anderen  Draht  einen  induzirten  Strom.  Ein  ganz  ähn- 
licher Apparat  überträgt  auch  hier  die  Schwingungen; 
um  einen  Holzrahmen,  der  in  Oel  getaucht  ist,  sind 
einerseits  einige  Windungen  des  primären  Erregerdrahtes 
gewickelt  und  andererseits  eine  Windung  des  sekun- 
dären Drahtes,  der  die  Stange  mit  der  Erde  verbindet. 

Man  kann  voraussehen,  dass  diese  Einrichtung 
die  Dämpfung  verringern  wird,  sodass  die  elektrische 
Schwingung  sich  etwas  einem  reinen  musikalischen  Ton 
nähern  wird.  Wie  oben  erwähnt  wurde,  strahlt  ein  fast 
geschlossener  Erreger  sehr  schlecht;  aber  gerade  deshalb 
bewahrt  er  seine  Energie  und  ist  nur  wenig  gedämpft. 

Er  würde  seine  Energie  noch  viel  länger  beibehalten,  wenn 
er  nicht  durch  den  Transformator  einen  Theil  derselben  an 
den  sekundären  Kreis  und  an  die  Stange  abgeben  wür<le. 

Diese  strahlt  sofort  die  ihr  zulliessende  Energie  aus, 
und  trotzdem  erhält  sich  die  Amplitude  dieser  Schwin- 
gungen eine  Weile,  weil  sie  in  dem  Muasse,  als  Energie 
durch  Strahlung  verloren  geht,  von  dom  Transformator 
neue  erhält,  bis  der  im  Primärkreis  nufgehäufte  V'orrath 
erschöpft  ist. 

Aus  diesem  Grund  muss  die  Dämpfung  geringer  sein  als  bei  den  gewöhnlichen 
Apparaten;  in  erhöhtem  Maasse  würde  dies  noch  der  Fall  sein,  wenn  die  strahlende 
Stange  nicht  mit  der  Sekundärspule  verbunden  wäre.  Dies  beweisen  die  Versuche  von 
Tissot.  Bei  der  Beobachtung  der  Funken  mit  einem  rotirenden  Spiegel  erhielt  dieser 
mit  einem  gewöhnlichen  Apparat  höchstens  drei  Bilder  des  Funkens;  das  heisst  also, 
dass  nach  Ablauf  von  drei  Schwingungen  die  Amplitude  derselben  unmerklich  klein 
geworden  ist;  mit  einer  Anordnung  dagegen,  die  analog  der  oben  beschriebenen  von 
Marconi  war,  erhielt  er  zehn  Bilder  und  würde  noch  mehr  bekommen  haben,  wenn 
die  Stange  nicht  mit  der  Sekundärspuie  verbunden  gewesen  wäre. 

Ich  habe  davon  gesprochen,  dass  eine  starke  Dämpfung  für  die  Uebertragung 
auf  weite  Entfernung  günstig  sei.  Hier  ist  die  Dämpfung  verringert,  ohne  dass  die 
Uebertragungsfilhigkeit  geschädigt  wird;  denn  die  gesammte  angehäufte  Energie  ist 
grösser  in  Folge  der  grossen  Kapazität  der  Leydener  Flaschen.  Man  kann  den  dieser 

*)  Mitthcilungen  Uber  diese  Methode  sind  z.  B.  erfolgt  von  Slaby  selbst  {EUktrot.  Zeitschr. 
aSl.  S.  38.  1901  und  Ü3.  S.  ISS.  1902.)  Ferner  ist  auch  von  Braun  in  Strnssburg  ein  in  Deutsch- 
land zur  Anwendung  kommendes  Verfahren  ansgearbeitet  worden,  was  ich  nicht  unerwähnt 
lassen  will.  Im  Uebrigen  sind  die  Ausführungen  des  Verf.  hier  ungeändert  wieder  gegeben 
worden.  Anm.  da  Utberseturt 

“)  S.  den  Aufsatz  von  Cornu  im  Aimuaire2l901.  S.  A 84. 


MarconVgclKr  Qeber. 

H KuhtBkorlfm'b*‘s  todiiktorlara.  CDMH 
iirtmArttr  Erreger:  C Paoken-strerk»,  b 
Leyd«Q«r  KliiM-ben,  E prlmArr  Wti-kSaog 
dee  TraDsforoiAtoni.  AFS  aekund&rer 
Apparni:  A Staage,  F «ekondür«  Wirb* 
long  des  TrAnefomAtors,  S Erd«.  Die 
L«*ydener  PlAMcben  D uud  d^r  Tranefor' 
tnaior  SF  siad  io  der  UbltcbeD  |WeiM 
NfbeualUcb  dergeetellt 


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240 


H.  Polncar4,  Di*  T*l«si«pbU  ohn*  Drabt. 


D*Qtaeh« 

U«cb*olk«r-Zt|: 


Kapazität  entaprechenden  angehlturten  Knergievorrath  berechnen  und  ebenso  die  durch 
die  Funkenlänge  gemessene  Spannung;  andererseits  betrügt  die  Dauer  der  Störung 
nach  dem  eben  erwähnten  Versuch  zehn  Schwingungen  oder  eine  Milliontel  Sekunde. 
Während  dieser  Zeit  muss  also  der  Energievorrath  abgegeben  sein;  man  findet  so,  dass 
während  dieser  sehr  kurzen  Zeit  die  mittlere  Stärke  etwa  ein  dreissigstel  Fferdekraft 
beträgt.  Das  Erschütterungsmaximum  kann  somit,  wie  man  sieht,  recht  beträchtlich 
bleiben.  Wenn  wirkliche  Resonanz  vorhanden  wäre,  so  würde  dieses  Maximum  ausserdem 
für  die  ivi  Einklang  befindlichen  Empfänger  noch  verstärkt  werden,  da  die  Wirkungen 
der  auf  einander  folgenden  Schwingungen  gleich  wären  und  sich  summiren  würden. 
Es  würde  also  schliesslich  die  Uebertragungsfähigkeit  für  die  im  Einklang  stehenden 
Empfänger  erhöht  und  für  die  anderen  geschwächt  werden. 

Beim  Empfänger  ist,  wie  beim  Geber,  die  Stange  direkt  mit  der  Erde  verbunden 
(Fig.  4).  Die  von  der  Stange  aufgefangene  Erschütterung  überträgt  sich  durch  In- 
duktion mittels  eines  besonderen,  Jigger  genannten  Apparates,  auf  den  Kohärer.  Dieser 
Transformator  unterscheidet  sich  wesentlich  von  dem  des  Gebers;  es  handelt  sich  hier 
nämlich  nicht  mehr  darum,  von  dem  Primärkreis  (hier  der  Stange)  zum  Sekundürkreis 
(Stromkreis  des  Kohärers)  die  Energie  allmählich  übertreten  zu  lassen,  um  eine  schwache 
Dämpfung  zu  erhallen,  sondern  im  Gegentheil  sehr  rasch,  damit  die  von  dem  Kohärer 
aufgenommene  Maximul-ErschOtlerung  so  gross  als  möglich  ausfällt.  Der  Sekundärkreis 
des  Jiggers  setzt  sich  aus  zwei  getrennten  Spulen  zusammen,  die  verbunden  sind  t)  mit 
den  beiden  Belegungen  des  Kondensators,  2)  mit  den  beiden  Elektroden  des  Kohärers, 
S)  mit  den  beiden  Polen  einer  Loknlbatterio,  und  zwar  durch  Drähte,  die  durch  Selbst 
induktionsspulen  hindurchgehen.  Der  von  den  Wellenströmen  durchflossene  Stromkreis 
enthalt  den  Kondensator,  die  Spulen  des  Jiggers  und  den  Kohärer;  diese  Zusammen- 
stellung ist  also  analog  dem  fast  geschlossenen  Erregerkreis.  Der  Stromkreis  der  Lokal- 
batterie enthalt  die  Batterie,  die  Selbstinduktionsspulen,  die  Spulen  des  Jiggers  und  den 
Kohärer.  Der  Oleichstromkreis  der  Batterie  kann  den  ersten  Stromkreis  nicht  beein- 
flussen, da  er  nicht  durch  den  Kondensator  fliessen  kann;  er  wird  also  nur  dann  ge- 
schlossen, wenn  der  Kohärer  durch  die  Herlz'schen 
Schwingungen  leitend  wird. 

Andererseits  setzen  die  Selbstinduktionsspulon 
bekanntlich  dem  Gleichstrom  keinen  Widerstand  ent- 
gegen'), während  sie  die  schnellen  Wechselströme 
abhalten  (Drosselspulen);  sie  sind  also  ohne  Wirkung 
auf  den  Strom  der  Lokalbatterie,  während  sie  die 
Hertz'schen  Schwingungen  zurückhalten  und  dadurch 
verhindern,  dass  sie  im  Stromkreis  der  Lokalbatterie 
verlaufen. 

Wie  es  scheint,  kann  man  mit  dieser  Ein- 
richtung durch  passende  Kegulirung  eine  Art  Resonanz 
erhallen.  Möglicherweise  ist  dies  deshalb  der  Fall, 
weil  die  Dämpfung  schwächer  ist,  aber  dies  ist  nicht 
mit  Sicherheit  zu  behaupten. 

Indessen  darf  man  sich  keine  Illusionen  Ober 
die  Vollkommenheit  dieser  Resonanz  machen.  Derselbe 
Empfänger  w ird  nur  von  Wellen,  die  eine  genügend  ver- 
schiedene Länge  besitzen,  nicht  mehr  beeinflusst  werden, 
in  ähnlicher  Weise  wie  ein  Ohr,  das  die  Oktave  unter- 
scheiden könnte,  aber  kleinere  Intervallen  nicht  mehr. 

Das  Geheimniss  des  Verkehrs  ist  also  nicht 
gesichert;  nehmen  wir  an,  dass  die  Uebertragung  auf 
50  km  ausgeführt  werden  soll , so  werden  die  in 
diesem  Abstund  aufgestellten  Empfänger  nur  an- 
sprechen, wenn  sie  ungefähr  mit  dem  Geber  im  Ein- 
klang stehen;  aber  im  Umkreis  von  5 km  z.  B.  werden  alle  Kohärer,  ob  sie  abge- 
stimmt sind  oder  nicht,  in  gleicher  Weise  erregt.  Und  selbst  auf  weite  Entfernungen 
wird  es  keiner  laugen  V'ersuche  bedürfen,  um  einen  genügenden  Einklang  herzustellen. 


Empfänger  von  Marconi. 

AJ3  FiimArltnft«:  A SIabcp.  J HrimAm>llc 
dpü  Jinpn«,  S Krde.  CKOlt  C'  Stromkreis  der 
»ekUDdireo  SctiwiagunKen:  CC  Delei^ntigea 
des  Kundeasstore.  Ka"  iJekiindAr«  Kiiaten 
des  JlKgorn.  Ü Kobsrer.  tRB^OKblCCBV 
Struinkrela  der  Lokslbsnerie : i'Lokalbsitsn«. 
H Rvisl»  fnr  d«D  Mur»«stip«rat,  HB' 
iDdiikUüD»*$pu]oD,  (Id  der  Fl^nr  kremen 
sieb  die  beiden  SiromkreiM  In  a und  u\  sber 
dir  Drsbte  {T*-'bea  in  Wirklicbkeli  Ober  ein- 
sader  furl,  ohne  io  Verblodan^f  tu  sieben  | 


1)  Vgl.  Cornu,  o.  a.  O. 


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U«r\  77. 

IS.  NoTPialKsr  1W2, 


V»r*lni>  und  P«rten«on«ehrfGfatM. 


241 


Dagpffen  sind  dio  neuen  Verfahren  vielleicht  ausreichend,  um  die  Verwirrung 
der  Zeichen  au  verhindern,  die  von  einer  gewissen  Zahl  benachbarter  Stationen  ent- 
sandt werden. 


Vereins-  und  Personennachriohlen. 


D.  G.  f.  M.  u.  O.  Zweigrerein  Göt- 
tinnen. l^itzuiig-  vom  26.  September  1902 
im  Englidchen  Hof.  V'orsitzender:  Hr.  li. 
Brunnee. 

Der  Vorsitzende  piebt  einen  eingehenden 
Bericht  Uber  den  Möchanikertag  in  Hallo  und 
hebt  rtthmciul  hervor,  wio  »ehr  die  Hallenser 
Kollegen  sich  hemOht  hiltten,  die  Tage  der 
Versammlung  den  Theilnehmem  interes«ant  und 
angenehm  zu  gestalten.  Auch  die  städtischen 
Behörden  wären  dabei  äu»serst  enlgegeuge* 
kommen,  sodass  die  Versammlung  in  Hallo  zu 
den  allerschönsten  gehörte. 

Zu  Kechnungsrevisorcu  werden  zwei  Mit- 
glieder des  Vereins  gewählt. 

Sitzung  vom  30.  Oktober  1902  im  Eng- 
lischen Hof.  Vorsitzender:  Hr.  R.  Brunude. 

Nachdem  der  Kassenwart  einen  liechnungs- 
bericht  Ober  das  verflossene  Vereinajahr  ge- 
geben und  dio  flnanziollo  Lage  des  Vereins 
sich  dabei  als  durchaus  günstig  herausgestellt 
hat,  wird  eine  Neuwahl  des  Vorstandes  durch 
Stimmzettel  vorgenommon;  dieselbe  ergiobt  eine 
Wiederwahl  sämmtlicher  Vorstandsmitglieder, 
nämlich:  1.  rartfitrendcr.*  Hr.R. Brun u6e;  ,i?.  For- 
iiUender:  Hr.  Prof.  I)r.  L.  Ambronu;  Schrift- 
führer; Hr.  Prof.  O.  Behrendson;  KoMienwart: 
Hr.  W.  Sartorius.  Allo  Herren  nahmen  die 
Wahl  an.  ^ Zu  Mitgliedern  des  Hauptvorstandes 
werden  durch  Akklamation  wiedergewählt  die 
Herren  Professor  Dr.  L.  Arobronn  und  R. 
Brunnöe.  Beide  nehmen  die  Wahl  an. 

Ein  Vorschlag,  im  November  einen  geselligen 
Abend  zu  veranstalten,  findet  Beifall.  Es  wird 
ferner  beschlossen,  für  dio  Bibliothek  einen 
Schrank  aDzusebaffen.  Die  Vorw’altung  der- 
selben Qbeniimmt  Hr.  Prof.  Behrondson.  Die 
Herren  A.  Bockor  und  R.  Brunn^e  stellen 
freuodlichst  Geschenke  für  dieselbe  in  Aussicht. 

B. 


Zweigverein  Halle.  Sitzung  vom 
4.  Oktober  1902.  Vorsitzender:  Hr.  R.  Klee- 
manu. 

Mit  dieser  Sitzung  begann  der  Verein  sein 
Winterhalbjahr. 

Zunächst  berichtet  der  Vorsitzende  über  den 
in  allen  Theiien  gut  vorlaulencQ  XIH.  Deutschen  i 
Mechanikertag.  Anschlicssond  hieran  wunlo  über 
denselben  die  Rechnung  gelegt.  Die  Korn-  | 
miasiuQ  für  den  XIII.  D.  M.-T.  schlägt  vor,  das  i 


entstandene  Detizit  nicht  von  den  Garantie- 
fomlszeichnern  oinzuzieheii,  sondern  der  Ver- 
einskasse zur  Last  zu  legen.  Dieser  Antrag 
fand  einstimmig  Annahme.  Hr.  Unbekannt 
hatto  die  gauzo  Rechnung  nachgoprüft.  Dio 
Entlastung  wurde  erthoilt  und  somit  die  Akten 
über  den  XIH.  D.  M.-T.  bis  auf  das  freundliche 
Erinnern  geschlossen. 

Wahrend  der  Ferien  hatte  der  Vorstand  sich 
genöthlgt  gesehen,  über  eine  Grosskaufshrma 
beim  Detaiiiistonverband  Beschwerde  zu  führen 
wegen  Angebotes  von  optischen  Waoreii.  Die 
Firma  erklärte,  derartige  Annoncen  fernerhin 
zu  unterlassen.  Wegen  imborechtigcr  Führung 
des  Hufoptiker-Titels  seitens  eines  Kaufmanns 
wurde  dio  Handwerkskammer  sowie  die  Polizci- 
verwaltung  um  Einschreiten  ersucht;  beide 
Behörden  gaben  dieser  Bitte  unverzüglich  Folge. 

Von  den  geschäftlichen  Angelegenheiten,  die 
im  Sommer  ausserdem  erledigt  wurden,  schwebt 
noch  ein  für  weitere  Kreise  interessanter 
Rechtsstreit  darüber,  ob  aus  einem  regelrecht 
verlaufenden  Konkurse  durch  Aufkauf  eines 
Restboatandes  gleichzeitig  die  Firma  mitgekauft 
werden  kann  und  dadurch  trotz  des  regelrecht 
verlaufenen  Konkurses  die  Firma  wieder  auf- 
lobon  kann.  Eine  hierüber  au  den  Herrn  Justiz- 
minister  gerichtete  Anfrage  wurde  dahin  be- 
untwortet,  dass  diese  Frage  nur  auf  dem  Wege 
dos  Prozesses  entschieden,  ein  bestimmter  Rath 
aber  nicht  ertheilt  werden  könne  Mit  Rücksicht 
auf  dio  ausserordentlich  weittragenden  Folgen, 
die  alle  Zweige  des  Handwerks  treffen  können, 
ist  die  Handwerkskammer  gebeten  worden, 
diesem  Prozesse  näherziitroton  oder  bei  Ihm 
Hülfe  zu  loiston;  Antwort  hierauf  steht  zur  Zeit 
noch  aus.  Da  die  Handwerkskammer  jetzt  für 
jeden  von  Xichtinimngsnieistorn  eingoreicliten 
Lehrvertrag  eine  Einschreibgebühr  von  3 M. 
fordert,  so  entstand  die  Frage,  ob  der  Zwgv. 
auch  fornorhln  für  die  Eintragung  in  seine  Lohr- 
lingsrolle  dio  dafür  bestimmten  3 M.  noch  er- 
heben solle.  Es  w'urde  entschieden,  dass  dioso 
3 M-  auch  ferner  einzuziehen  sind.  Betreffs 
der  Lohrverträge  wurde  noch  eine  abwarteode 
Stellungnahme  empfohlen,  da  der  Herr  Minister 
jetzt  vollständig  der  Ansicht  beizutreten  scheine, 
dass  dio  Eigenart  eines  jeden  Gewerbes  zu  be- 
rücksichtigen sei.  Weiter  w urdo  auf  die  merk- 
i würdige  Bestimmung  des  Bürgerlichen  Gesetz- 
buchs  verwiesen,  wonach  der  Vater  mit  seinem 
I Sohn  keinen  Vertrag  schliossen  dürfe,  sondern 
! dazu  einen  Vormund  brauche.  Da  auch  hierüber 


Di>:ii!ized  by 


242 


V«r«loa-  und  PirsOQ«onaehrichl«D.  — Klcioar*  MinliaUuDK«!. 


z,  Z.  noch  Vorhandlungen  in  Berlin  schweben, 
wurde  Abwarten  für  ratiisam  gehalten.  Darauf 
wurden  verschiedene  Neuerungen  im  prak- 
tischen Betriebe  mitgetheilt.  KI. 


Zwelgvereln  Hambnr|[>Alton».  Biu 

lung  vom  4.  November  1902.  Vorsitzender: 
Hr.  Dr.  H.  KrUss. 

Auf  Grund  eines  Schreibens  der  Hamburger 
Gewerbekammer  wird  beschlossen,  auf  drei 
Exemplare  des  von  den  Geworbeknmmern  Ham- 
burg, Bremen  und  Lübeck  herauszugebendeu 
.Hanseatischen  Gewerbeblattes“  zu  abouniron. 

Als  Vertreter  des  Vereins  bei  dem  2&-jahrigen 
.lubiliium  des  Zweigvereins  Berlin  wird  Hr. 
Max  Bekel  gewählt. 

Hr.  Carl  Heinatz,  Fochlehrer  für  Fein- 
mechanik und  Eiektroteclinik  an  der  Gewerbe- 
schule, wird  als  Mitglied  aui'genommen. 

Hr.  A.  Kittel  halt  einen  Vortrag  Uber  die 
persönliche  Gleichung  und  ihre  Bestimmung, 
indem  er  einleitend  dos  Wesen  der  persöidichen 
Gleichung  an  allgemeinen  Beispielen  erläutert 
und  ihre  Bedeutung  bei  astronomischen  Be- 
obachtungen darlegt.  Im  weiteren  Verfolg 
seiner  AusfOhrnngen  schildert  er  die  bisher  zur 
Bestimmung  der  persönlichen  Gleichung  be- 
nutzten Methoden  und  geht  dann  zur  Beschrei- 
bung und  Vorftlhrung  eines  von  ihm  konstruirten 
Apparates  tlber,  bei  welchem  durch  ein  1-auf- 
werk  ein  künstlicher  Stern  durch  das  Gesichtsfeld 
eines  Fernrohres  bewegt  wird.  Bin  besonderes 
Interesse  boten  die  Versuche  des  Hr.  Kittel 
Uber  die  beste  Herstellung  der  elektrischen 
Kontakte,  welche  in  der  Versuchsanordnung  eine 
wesentliche  Rollo  spielen.  Hr.  Observator  Dr. 
Schwassmann,  welcher  mit  dem  Apparate 
bereits  Versuche  angestellt  bat,  ergönzto  die 
Mittheilungen  des  Vortragenden  durch  längere 
Ausführungen.  U.  K. 

Dr  Hugo  Schröder  ist  am  31.  Oktober 
durch  einen  abermaligen  Schlaganfall  von 
dem  durch  den  ersten  hiTbeige  führten 
Siechlhum  erlöst  worden.  Die  Verdienste, 
die  sich  dieser  bedeutende  Mann  um  die 
Optik  erworben  hat,  sollen  in  einer  der 
nilchsten  Nummern  ausführlich  dargelegt 
werden. 

Dr.  R.  Schumann,  bisher  ständiger  Mit- 
arbeiter am  Oeodiitischen  Institut  in  Potsdam. 
(Referent  der  Zeitschr.  f.  Instrkde.)  ist  als 
o.  Prof,  der  Geodäsie  an  die  Technische 
Hochschule  zu  Aachen  berufen  worden. 


Kleinere  Mittheilungen. 

Ein  neuer  Registrlrapparat. 

Mittheilung  aus  der  R.  Fuess'schen  Werkstfltte. 

Von  E.  Bocker. 

Der  nachstehend  beschriebene  Registrir- 
apparat  ist  in  der  durch  Figur  abgebildeten 
Form  eigentlich  als  Registrator  für  den  Ge- 
witterregistrirapparat  der  Firma  gedacht. 
Beine  überaus  einfache  Konstruktion  gab 
jedoch  Veranlassung,  ihn  auch  als  selbst- 
ständigen Registrlrapparat  für  die  verschie- 
densten technischen  und  wissenschaftlichen 
Zwecke  zu  verwenden. 

Auf  der  Grundpiatte  B ist  eine  Metall- 
Säule  Ä befestigt,  die  als  oberes  Stützlager 
für  die  mit  einem  sägeschnittartigen  Ge- 
winde versehene  Spindel  H dient,  lieber 
die  Schraubenspindel  ist  eine  mit  dem 
Träger  D verbundene  Muffe  geschoben. 


welche  wiederum  ihrerseits  zwischen  zwei 
kleinen  Stützen  die  in  die  Gewindegänge 
passende  Sperrklinke  F aufnimmt.  Eine 
an  der  Sperrklinke  befestigte  kleine  Feder 
sichert  stets  ein  festes  Einliegen  der  Klinke 
im  Gewindegang. 

Der  Träger  D dient  zur  Aufnahme  des 
Schrcibsystems  S.  Ein  kleiner  Elektro- 
magnet E,  an  dessen  Anker  die  Schreib- 
feder befestigt  ist  und  deren  Bewegung 
nach  unten  durch  den  Eisenkern  des  Ma- 
gneten, nach  oben  durch  die  Schraube  c 
begrenzt  wird,  bildet  mit  den  beiden  Pol- 
klemmen K die  elektrische  Ausrüstung  des 
Instrumentes.  Um  ein  seitliches  Ausweichen 
des  Trägers  D zu  verhindern,  greift  ein 
in  D sitzender  Stift  in  die  Nut  N des 
Ständers  A. 

Die  zur  Aufnahme  des  Registrirpapiers 
dienende  Trommel  U wird  von  einem  Uhr- 


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-- 


werk  angetrieben,  welches  sich  im  Innern 
der  Trommel  befindet.  Ein  am  Boden  der 
Trommel  U befestigtes  Zahnrad  T steht  im 
EingrilT  mit  dem  an  der  Schraubenspindel  H 
sitzenden  Zahnrad  R,  sodass  die  Schrauben- 
spindel  H an  den  Umdrehungen  der  Uhr- 
trommel theilnehmen  muss.  Das  Ueber- 
setzungBverhftltniss  zwischen  T und  R und 
die  Ganghöhe  der  Spindel  H sind  so  ge- 
wählt, dass  eine  Umdrehung  der  Uhr- 
trommel ein  Niedersinken  des  Schreib- 
systems  jES  um  4 mm  zur  Eolge  hat.  Die 
Uhr  ist  so  konstruirt,  dass  die  Trommel 
pro  Stunde  eine  volle  Umdrehung  macht. 
Die  Höhe  der  Trommel  reicht  für  24  Stunden 
aus.  Für  die  nächsten  24  Stunden  wird 
ein  neues  I’apierblatt  aufgespannt  und  dann 
durch  Anheben  des  Trägers  D bis  zu  seinem 
oberen  Anschlag  die  Schreibfeder  in  ihre 
Anfangsstellung  gebracht,  ohne  dass  man 
gezwungen  wäre,  irgend  eine  Schraube 
oder  dergleichen  zu  lösen.  Eibenso  kann 
man  auch  die  Schreibfeder  nach  Nieder- 
drücken der  Sperrklinke  F an  eine  be- 


liebige andere  Stelle  der  Papiertrommel 
bringen.  Zum  Abheben  der  Schreibfeder 
im  nicht  benutzten  Zustande  dient  der 
kleine  Winkelhebel  M. 

In  der  ahgebildeten  Ausführung  ist  der 
Apparat  mit  einem  Elektromagneten  aus- 
gerüstet; für  alle  die  V'erwendungsgebiete, 
wo  es  erforderlich  ist,  genaue,  von  einer 
Nonnaluhr  gegebene  Zeitmarken  zu  be- 
nutzen, ist  der  Apparat  mit  zwei  Elektro- 
magneten ausgerüstet.  Da  jede  durch 
SpannbOgel  bewirkte  Befestigungsart  des 
Registrirpapiers,  wegen  der  mehrmaligen 
Umdrehung  der  Trommel,  nicht  verw  endbar 
ist,  so  müssen  die  Papierblatter  aufgeklebt 
j werden.  Dieses  geschieht  in  leichter  4S'eise 
dadurch,  dass  man  den  gummirten  Rand 
I des  Papiers  befeuchtet  und  über  das  andere 
I Ende  legt.  Eine  in  der  Trommel  befind- 
liche, der  Zylinderachse  parallele  Nut  er- 
leichtert das  durch  ein  Federmesser  zu  be- 
wirkende Ablösen  des  Papiers.  F'ür  den 
Registrirapparat  ist  Gebrauchsmusterschutz 
I beantragt. 


Bin  ». 

IS.  NoT*mbf>r  i9oa. 


Kleiner«  MllthtUunKea.  — Palenttchau. 


243 


Patentsohau. 


DoppeUemrobr  für  Entlernungsmesser.  O.  Forbos  in  Westminster,  Engl.  30.  3. 1901.  NT.  126382. 

Kl.  42. 

Bel  entfomungsmesBCndon,  nn  die  Badie  des  Inätrumonts  anzufUgenden  Doppelfernrohren 
mit  gegen  einander  verBtellbareii  Rohren  »Ind  dio  ln  den  Okular* 
enden  der  Rohre  c befindlichen  Fftdoa  oder  Skalen  in  drehbar 
bewegliche  Ringe  eingesetzt,  die  durch  eine  HnUe  g und  ein  in 
letzterer  gleitendes  Kölbchen  h mit  einander  in  der  Weise  in 
Verbindung  stehen,  dass  hei  Aenderungen  des  Abstandes  der 
Rohre  c von  einander  die  Kflden  oder  Skalen  parallel  geführt 
werden. 


ElektrizItäUzäbler  mit  einem  in  Abhängigkeit  von  der 
Stellong  eines  durch  ein  Amperemoter  einge- 
stellten Waagebalkens  periodisch  fortgeschalteten 
Zählwerk.  Th.  A.  Edison  in  IJt'wellyn  Park, 
V.  St.  A.  24.  10.  1900.  Nr.  12630H.  Ki.  21. 

Bei  diesem  Blektrizitätszhhier  ist  das  Zählwerk  n 
direkt  auf  dem  Waagebalken  6 atigeordnet,  und  zwar 
erfolgt  der  Antrieb  des  Zählwerkes  durch  eine  Priktiuiis- 
scheibo  c,  welche  periodisch  in  Berührung  mit  einem 
KurveustUck  d tritt,  das  mit  konstanter  Geschwindigkeit 
rotirt.  Die  Achse  e der  Friktioiisschoibo  c ist  derart 
gelagert , dass  dio  Kuppelung  zwischen  Friktions- 
icheibe  c und  KurvcnstUck  d eine  geringe  Verschiebung 
der  Achse  der  Friktionsscheibe  herboifUhrt , um  dio 
Xothwendigkeit  eiues  dauernden  und  sichoron  Hin- 
griffes  zwischen  dom  Kurvenstück  und  der  Friktions- 
scheibe  zu  vermelden. 


RegiatrirkompaM  für  Schilfe.  J.  Hope  und  W.  B.  Buckley  in  Liverpool.  4.  5.  1900.  Nr  126381. 
Kl.  42. 

Bei  diesem  Kompass  ist  ausser  dem  ule  Träger  für  dos  Sebreibwerkzeug  dienenden 
Magneten  noch  ein  Magnetaystem  oder  ein  Hauptmagnet  unabhängig  von  dem  ersteren,  also 


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244 


PaUnttchau.  — PataotlitU. 


l>«QtKb* 

MecbanUar-Zt«. 


frei  schwingend  angeordnet,  welcher  sich  bei  Drehungen  dos  Schiffes  frei  und  daher  sofort 
oinstellt.  Dieser  unabhängige  Magnet  beeinflusst  den  sich  wegen  der  Reibung  der  Schreib' 
Vorrichtung  nur  langsam  einstelleuden  Schreibmagneten,  um  so  eine  schnellere  und  genauere 
Einstellung  desselben  horboizufUhren. 

Rotirender  Stromonterbrecher.  N.  G van  Huffel  in  Utrecht.  15.6.1901.  Nr  128393.  Kl.  21. 

Ais  unterbrechender  Thell  findet  eine  in  Petroleum  rotirende,  auswechseibare  Hart- 
gummischeibe  Verwendung,  die  kreUbogenformige  Unterbrechungen  l)esitzt.  Durch  diese  treten 
die  zu  beiden  Seiten  der  Scheibe  gelegenen  Stromschlussstncke,  die  aus  Kupferrollen  bestehen 
und  in  Federn  drehbar  gelagert  sind,  zeitweise  mit  einander  in  Berohrung. 


Patentliste. 

Bis  zum  27.  Oktober  1902. 

K lasse : Anmeldongeo. 

21.  B.  32116.  Anordnung  fUr  den  Zusammen- 
bau von  ElektrizitatsmotorzAhiern.  O.  T. 
Blathy,  Budapest.  12.  7.  02. 

8.  IG  319.  Resonator  für  elektromagnetische 
Wellen  auf  den  Empfangsstationen  für 
Wellontelegraphie,  G.  Belbt,  Berlin.  16.4.02. 

H,  26245.  Elektrischer  Widerstand.  R.  Hop- 
felt, Berlin.  28.  6.  01. 

8.  16  530.  Elektrizitütszflhler  mit  wechsel- 

seitigem Antrieb  zweier  Zahlerwerke.  Sie- 
mens & Halske,  Berlin.  8-  6.  02. 

Sch.  18  696.  FUilungsroasse  für  Fritter.  P. 
Schneider,  Fulda.  27.  3.  02. 

R.  14  826.  Vorrichtung  zur  Beheizung  von 
Luft-  und  Ähnlichen  Badern  für  Labora- 
toriumezwecko.  C.  Regaud,  Lyon.  12.11.00. 

G.  16  494.  Verfahren  und  Vorrichtung  zur 
Erzielung  verschiedener  Feni  Wirkungen 
mittels  Aetherschwingungen.  J.  Gardner, 
Manchester.  20.  1.  02. 

D.  11  7U.  ElektrizilntszJihler  für  Gleich- und 
Wechselstrom.  L.  Tb.  Ddcombe,  Paris. 

6.  7.  01. 

8t.  7604.  Verfahren  zur  Herstellung  eines 
radioaktiven  MetaUüborzuges.  R.  Sthamer 
u,  R.  Kasch,  Hamburg.  17.  6.  02. 

80.  H.  28313.  Vorrichtung  für  photographische 
Aufnahmen  in  Kftrperhöhlen.  W.  A.  Hirach- 
mann,  Pankow-Berlin.  10.  6.  02. 

42.  B.  28  883.  Verfahren  zur  Bestimmung  des 
KohlensAuregehalts  in  Sauerstoff  oderWasser- 
Stoff  enthaltenden  Gasgemischen.  G.  Bod- 
läuder,  Braunschweig.  20.  3.  01.  - 

J.  6679.  Flösaigkeitaauflriebswaage.  M.  J. 
Jeske,  Kuhlsbüttei  b.  Hamburg.  14.  3.  02, 

V.  4710.  Chromatisch,  sphnrisch  und  ästig-  ] 
matisch  korrigirtes  Objektiv;  Zus.  z.  Pat. 
Nr.  124  934.  Voigtlander  & Sohn,  Braun- 
schweig.  9.  6.  02. 

74.  B.  29  624.  Vorfahren  zur  Uebertragung 
der  Kompassstellung.  F.  Britt,  Osterode, 
Ostpr.  12.  7.  01, 


ErthelloDgea. 

21.  Nr.  137  358.  Elektrizitatszahler.  W.  M. 
Mordey,  Westminster,  u.  G.  B.  Fricker, 
London.  9.  5.  00. 

Nr.  137762.  Einrichtung  fürPunkenteiegraphie. 
um  dio  Zeichen  nach  bestimmten  Richtungen 
auezuschliessen.  Prof.  Braun's  Tele- 
graphie G.  m.  b.  H.,  Hamburg.  2.  9.  00. 

Nr.  137  632.  Aufhängung  der  Drohspule  elek- 
trischer Messgorathe.  Hnrtmann  & Braun, 
Frankfurt  a.  M.-Bockenhelm.  4.  6.  02. 

Nr.  137  713.  Verfahren  zur  Fornspannungs- 
messung  durch  Herstellung  eines  Miniatur- 
bildes.  R.  D Mershon,  New-York.  U.7.99. 

Nr.  137  693,  Rtintgenröhre.  F.  Oesaauer, 
Aschaffenburg.  29.  5.  02. 

Nr.  137  800.  Verfahren  zur  Herstellung  licht- 
ompfindlicher  Selenzelloo.  O.  v.  Bronk, 
Berlin.  22.  9.  01. 

Nr.  137  810.  Zeichenapparat  zur  paraltelpro- 
jektivischon  Aufnahme  von  Röntgenbiidem. 
Allg.ElektrizitAts-OcselUchaft.BcrHn. 
I.  U.  01. 

42.  Nr.  137  865.  Geschwindigkeitsmesser  mit 
einem  Windrad,  welches  ein  zweites  ent- 
gegen der  Wirkung  einer  Koder  mitniinmt. 
R.  Goodlad,  Hampshire,  SUdsee.  2G.  8.  01, 

Nr.  137  363  Oeachwindigkeitsmesser  mit  Rcih- 
rAdem.  A.  Schwarze,  Bielefeld.  18.2.01. 

Nr.  137  601.  V^orfahron  zur  Messung  von  Ge- 
schwindigkeit, Umdrehungszahl  u.  s.  w.  be- 
wegter Körper,  W.  Lahmoyer  & Co., 
Frankfurt  a.  M.  2.  5.  02. 

Nr.  137  637.  Geschwindigkeits-Messer  oder 
•Rogier  mit  einer  bei  der  Drohung  in  Flüssig- 
keit oder  Luft  sich  verschiebenden  KlUgel- 
schraube.  A.  Wetzel,  Stuttgart.  16.2.02. 

Nr.  137  683.  Spiegelappnrat  zum  Messen  der 
Zusammendrückung  bezw.  Ausdehnung  von 
Körpern  bei  Probebelaatungon.  F.  Süss, 
Budapest.  19.  10  OL 

74.  Nr.  136  610.  Fahrgeschwindigkeitsanzeiger 
mit  zwei  StromorzGugem.  M.  Schwarz, 
Berlin.  24.  1.  02. 


FQr  dl«  RsdftktioD  Tsruitworillcb:  A.  Bl»«chk*  Id  W. 

V«rUc  voB  JnliBB  8prlag*r  to  BbtIIb  N.  — Droek  tob  BbU  Dr«7«r  ta  B«rllD  BV. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde 

Olkd 

Organ  für  die  geaammte  Qlasinatrumenten  - Industrie. 
Vereinablatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion;  A.  Blsschke,  Berlin  W.,  An  der  Apostelkirche  7b. 

Nr.  23.  1.  Dezember.  1902. 

Haehdraek  ssr  mit  OenekmlmiBir  d«r  Redaktion  gettattet. 


Elementare  Darstellung  der  Helligkeit  optischer  Instrumente. 

Von 

Dr  Hugt)  KrftM  Io  Hambarg. 

Nach  einem  Vortrage  ira  Zweigvorcin  Hamburg-Altona  der  D.  G.  f.  M.  u,  0. 

lieber  die  Helligkeit  optischer  Instrumente  herrschen  unter  denen,  welche  optische 
Vorrichtungen  an  den  von  ihnen  hergestelllen  wissenschaftlichen  Instrumenten  anbringen, 
sowie  auch  nicht  selten  bei  denjenigen,  welche  sie  benutzen,  theils  gar  keine,  theils 
häufig  irrige  Vorstellungen.  Es  hat  dieser  Umstand  verschiedene  Ursachen.  Es  ver- 
lassen sich  z.  B.  die  P'abrikanten  geodätischer  Instrumente  in  sehr  vielen  Fallen  einfach 
auf  die  optische  Werkstatte,  welche  ihnen  die  optischen  Bestandtheile  für  ihre  Fern- 
rohre, Lupen  und  andere  Vorrichtungen  liefert;  es  herrschen  dafür  häufig  seit  Jahren 
gebräuchliche  Abmessungen  vor,  denen  die  Modelle  der  Werkslütte  angepasst  sind. 

Ein  weiterer  Grund  für  Missverständnisse  auf  diesem  Gebiet  liegt  aber  darin, 
dass  in  den  Lehrbüchern  der  Physik  die  Frage  der  Helligkeit  optischer  Instrumente  ent- 
weder nur  sehr  kurz  behandelt  ist  oder,  wo  es  ausführlicher  geschieht,  die  leichte  Ver- 
ständlichkeit unter  der  Möglichkeit  der  Verwechselung  von  Begriffen  leidet,  mit  denen 
der  der  Sache  vollkommen  kundige  Verfasser  mit  gi'osser  Leithligkeit  arbeitet,  die  aber 
dem  weniger  Eingeweihten  Schwierigkeiten  bereiten.  Es  sind  wesentlich  zwei  Haupt- 
gruppen von  Begriffen,  welche  hierbei  in  Betracht  kommen.  Einmal  findet  leicht  eine 
Verwechselung  zwischen  Lichtmengc  und  Helligkeit  statt.  Es  ist  natürlich  durch  kei- 
nerlei optische  Vorrichtung  möglich,  die  einmal  gegebene  Lichtmenge  zu  vergrössem, 
sie  wird  naturgemass  immer  verkleinert  werden  in  Folge  des  Lichtverlustes  durch  Re- 
flexion an  den  Flachen  der  Linsen  und  durch  Absorplion  in  den  Glasmassen  oder  an 
den  spiegelnden  Flächen.  Dagegen  kann  die  Helligkeit  eines  optischen  Bildes  eine 
sehr  verschiedene  sein  je  nach  der  angewandten  optischen  Vorrichtung  imd  die  durch 
optische  Hülfsmittel  bewirkte  Beleuchtung  eines  Gegenstandes  eine  vielfach  grössere 
als  ohne  dieselbe,  p’emer  bietet  leicht  einen  Grund  der  V'crwechselung  die  nothwendige 
strenge  Scheidung  zwischen  der  objektiven  Helligkeit  der  Bilder  eines  optischen  In- 
strumentes und  der  subjektiven,  d.  b.  der  Stärke  der  Helligkeitsempfindung,  welche  wir 
empfangen,  wenn  wir  mit  dem  Auge  durch  ein  Instrument  sehen.  Hier  ist  es  natürlich 
ganz  gleichgültig,  welche  Helligkeit  etwa  im  Innern  des  Instrumentes  an  einer  oder 
mehreren  Stellen  entstehende  oder  konstruirte  Bilder  des  beobachteten  Gegenstandes 
haben,  sondern  es  kommt  einzig  und  allein  an  auf  die  Stärke  der  Lichtempfindung 
in  unserem  Auge. 

Aus  den  angeführten  Gründen  mag  es  nicht  ganz  ohne  Nutzen  sein,  einmal  die 
in  Betracht  kommenden  Verhältnisse  im  Zusammenhang  in  möglichst  einfacher  Form  zu 
entwickeln. 

Es  seien  zunächst  noch  einige  allgemeine  Bemerkungen  vorausgescbickt.  Die 
Helligkeit  einer  Lichtquelle  wird  bekanntlich  in  Kerzen  ausgedrückl,  und  zwar  wird  als 
Einheit  der  Helligkeit  die  in  horizontaler  Richtung  vorhandene  Lichtstärke  der  Hefner- 
lampe  angenommen  und  mit  Hefnerkerze  (HK)')  bezeichnet.  Die  Stärke  der  Beleuchtung, 
welche  eine  Fläche  durch  eine  Lichtquelle  erfährt,  hängt  ab  von  der  Helligkeit  J der 
Lichtquelle  und  der  Entfernung  r der  Lichtquelle  von  der  Fläche.  Sie  wird  dargestellt 
durch  den  Quotienten  Jjr'^,  und  als  Einheit  gilt  die  Beleuchtung  durch  eine  in  1 m Ent- 

1)  Gewöhnlich  wird  HK  in  eine  einzige  Letter  zusammengezogon. 


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246 


H.  KrQii,  £l*niMilar«  Üvit*llunf  d«r  Htlllfktlt  optltcb«  tattnuv«nl«. 


Dtotoek« 

M»rJwnlk»r-ZUr- 

fernung  «ufgestellle  Lichtquelle  von  der  Einheit  der  Helligkeit  (nämlich  1 HK)’,  diese 
Beleuchtungsstfirke  wird  mit  1 Meterkerze  {MK)  oder  1 Lux  (Lx)  beseichnet.  Die 
Helligkeit,  mit  welcher  eine  Flache  selbst  leuchtet,  ist  aber  nicht  nur  abhängig  von  der 
Starke  der  auf  sie  wirkenden  Beleuchtung,  sondern  auch  von  der  BeschafTenheit  der 
Flache,  von  ihrer  Farbe  und  der  Art  ihrer  Oberfläche.  Ist  die  Gesammtlichtmenge,  welche 
eine  FIflcbe  austrahlt  gleich  J,  ihre  Orösse  gleich  s,  so  bezeichnet  der  Quotient  J-s 
die  Flachenhelle;  hierbei  gilt  als  Einheit  für  s das  Quadratcentimeter.  Die  so  definirte 
Flachenhelle  kommt  nicht  nur  bei  Flachen  in  Betracht,  welche  ihre  Helligkeit  von  aussen 
empfangen,  sondern  auch  bei  selbstleuchtenden  Körpern,  wie  bei  Kohlenntden  der  elek- 
trischen Glühlampen,  beim  Glühstrumpf  des  Gasglühlichts  und  bei  dem  glühenden  Kalk 
im  Knallgasgeblase;  hier  trifft  die  FIflchenhelle  zusammen  mit  demjenigen,  w'as  man 
auch  häufig  mit  Glanz  bezeichnet  (x  Kerzen  auf  1 qcm). 

Im  Folgenden  soll  nun  eine  Anzahl  von  einfachen  Fällen  der  Anwendung 
optischer  Hülfsmittel  ln  Bezug  auf  die  bei  ihnen  vorkommenden  Helligkeitsverhaltnisse 
untersucht  werden.  Dagegen  wird  dabei  vollkommen  darauf  verzichtet,  besondere  Kon- 
struktionen zu  behandeln  und  etwa  einen  Vergleich  zwischen  ihnen  herbeizuführen; 
es  soll  über  den  Uahmen  einer  schematischen  Darstellung  nicht  hinausgegangen  werden. 

Dabei  w ird  auch  zunächst  von  dem  durch  Reflexion  und  Absorption  entstehenden 
Lichtverlust  ganz  abgesehen;  diese  Faktoren  sollen  zum  Schluss,  da  eie  auf  alle  optischen 
Vorrichtungen  der  Qualität  nach  gleicherweise  zulrelTen,  kurz  behandelt  werden.  Vor 
der  Hand  kommen  nur  die  in  Folge  der  geometrischen  Verhältnisse  entstehenden  Hellig- 
keitsverbaltnisse in  Betracht. 

I.  Seleuehtungssysteme. 

Eine  Flache  s,  z.  B.  Skale,  Spalt,  soll  durch  eine  Lichtquelle  von  der  Intensität 
J beleuchtet  werden.  Es  sei  angenommen,  dass  die  Ausstrahlung  der  Lichtquelle  nach 
allen  Richtungen  die  gleiche  sei.  Ist  die  Entfernung  der  Lichtquelle  von  der  Flache  s 
gleich  r,  so  wird  jeder  Punkt  von  s mit  der  Helligkeit  J/r^  beleuchtet;  auf  die  ganze 
Flache  s triflt  die  Lichtmenge  (J/r-)  s. 

Bringt  man  vor  der  Lichtquelle  J ^ r ' , 
eine  Linse  oder  ein  Linsensystem  L an, 
derart,  dass  das  gesamnUe  durch  die 
Linse  gehende  Strahlenbüschel  nach  der 
Brechung  durch  die  Linse  gerade  die 
Fläche  s beleuchtet  {Fig.  1) , so  wird 
jetzt  auf  s die  gesummte  Lichtmenge  ver- 
einigt, welche  von  der  Lichtquelle  J 
auf  die  grössere  Fläche  S ausgesandt 
wird,  nämlich  (J/r")  S,  jedes  Flächen- 
elcment  von  s wird  also  mit  der  Hellig- 
keit (jyr-)  (S/s)  beleuchtet,  die  Hellig- 
keit ist  demgemäss  mit  der  Linse  L eine 
(<S/s)-mal  so  grosse  als  ohne  die  Linse').  '' 

Die  Grösse  der  Fläche  S und  damit  also  auch  die  Verstärkung  der  Helligkeit  in  s 
ist  abhängig  von  der  wirksamen  OelTnung  und  von  der  Brennweite  des  Linsensystems  L. 
Wird  der  Halbmesser  der  wirksamen  Oeffnung  mit  m,  derjenige  der  Fläche  S mit  M 
bezeichnet,  so  ist  „ „a 

.V  = r und  S = a r=. 
a a* 

Je  grösser  demgemfiss  der  Quotient  m/a  ist,  oder  — da  a um  so  kleiner  ist, 
je  kleiner  die  Brennweite  des  Systems  ist  — je  grösser  die  wirksame  Oeffnung  des  Bo- 
leucbtungssyslems  im  VerhäUniss  zu  seiner  Brennweite  ist,  um  so  grösser  wird  die 
Verstttrkung  der  Helligkeit  der  FlÄche  s gegenüber  der  Beleuchtung  dieser  Fläche  durch 
die  in  der  gleichen  Entfernung  r befindliche  Lichtquelle  J ohne  Anwendung  eines 
Beleuchtungssyslems. 

I)  Genauer  muss  eigentlich  anstatt  der  Flftcho  S die  Flache  der  mit  r erzeugten  Kugel- 
haube in  Betracht  ge/.ogen  worden;  dann  ergiebt  sich  eine  Abhflngigkoit  der  Lirhtmenge  von 
der  Grösse  (1  — cos  Vj«)»  « d®r  Louchtwinkel  bei  Jist.  (Vgl.  H.  Krüas,  Die  Abhängigkeit  der 

Helligkeit  von  Projektions*  und  Vergrösserungsapparaten  von  ihren  optischen  Beatandthelleu. 
Phot  Rund»cha)t  15.  8.  133.  1901). 


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B«n  33. 

1.  Di>tfitnb«r  1903. 


H.  Krflii,  Eltniffttar«  Daratellunf  d«r  H«lUgk«H  optiicbtr  laitruroeot«. 


247 


Die  bisherigen  Untersuchungen  nahmen  eine  punktrörmige  Lichtquelie  J an. 
Bei  einer  ausgedehnten  Lichtquelle  gilt  das  gleiche  für  jeden  ihrer  Punkte  in  Bezug 
auf  alle  Punkte  der  zu  beleuchtenden  Flache  «,  welche  noch  innerhalb  des  das  Linsen- 
system L verlassenden  Strahlenbüschels  liegen,  wie  eine  einfache  Betrachtung  zeigt. 

Selbstverständlich  kann  man  die  gleiche  Helligkeit  in  s auch  hervorbringen, 
wenn  man,  ohne  ein  Beleucht ungssystem  anzuwenden,  die  Lichtquelle  entsprechend 
näher  rückt.  Das  ist  aber  nicht  immer  möglich,  da  die  instrumcntelle  Anordnung  im 
Uebrigen  es  häufig  nicht  gestattet;  im  Palle  eines  Leuchtthurmes  z.  B.  soll  ja  gerade 
durch  eine  an  der  gefahrdrohenden  Stelle  befindliche  Lichtquelle  Kunde  in  die  Feme 
gegeben  werden. 

Fallen  die  Strahlen  parallel  der  optischen  Achse  auf  die  Linse  L,  geschieht 
also  die  Beleuchtung  durch  Sonnenlicht  oder  das  von  den  weissen  Wolken  ausgcstrahlte 
Licht,  dann  ist  S gleich  der  Grösse  der  Linse  L = n m-  und  die  Beleuchtung  der  Fläche  s 
wird  nur  abhängig  sein  von  der  Grösse  der  Linse  L,  beziehungsweise  der  Grösse 
der  Eintrittspupille  des  Linsensystems  L.  Die  Grösse  der  Brennweite  des  Linsensystems  L 
hat  keinen  Einfluss  mehr  auf  die  Stärke  der  Beleuchtung  von  s,  denn  s empfängt  eben 
die  gesammte  Lichtmenge,  welche  auf  die  Linse  L fällt,  und  die  Helligkeit  von  s hängt 
nur  von  dem  Verhaltnies  der  Grössen  der  Flächen  von  s und  der  Linse  7^  ab;  es  ist 
ganz  gleichgültig,  ob  bei  grösserer  Brennweite  des  Linsensystems  L die  zu  beleuchtende 
Flache  s sich  in  grösserer  Entfernung  von  L befindet  oder  bei  kleiner  Brennweite  in 
geringer  Entfernung. 

II.  Helligkeit  des  durch  eine  Linse  erzeugten  Bildes. 

Es  sei  in  Fig.  3 durch  die  Linse  L von  der  in  der  Entfernung  a befindlichen 
Fläche  s ein  Bild  s'  in  der  Entfernung  h erzeugt.  Ein  einzelner  Punkt  g der  Fläche  s 
hat  sein  Bild  wiederum  in  einem  Punkto  q‘  der  Bildfläche  Die  in  q'  zur  Wirkung 
kommende  Lichtmenge  hängt,  wie  leicht  ersichtlich  ist,  von  der  Grösse  der  Linse  L ab, 
ist  eüso  proportional  dem  (Quadrat  ihres  liadius  m.  Im  Uebrigen  aber  gelangt  alles  auf 
die  Linse  von  dem  Punkte  q kommende  Licht  nach  q‘,  die  Helligkeit  von  q'  ist  also 
nicht  abhängig  von  dem  Verhältniss  der  Entfernungen  a und  h zu  einander. 

Anders  liegt  es  mit  dem  Verhältniss 
der  Helligkeit  der  Fläche  s zu  derjenigen 
ihres  Hildes  s‘.  Es  ist  selbstverständlich, 
dass  die  Gesammtlichtmenge,  welche  von  der 
Fläche  s ausgeht  und  durch  die  Linse  L 
hindurcbgelangt,  die  Fläche  s'  bedeckt.  Es 
ist  also  zunächst  die  Helligkeit  der  Bild- 
fläche s‘  wieder  abhängig  von  der  Grösse 
der  Linse  L. 

Es  sei  ferner  die  Plächenhelligkeit  von  s,  also  die  Lichtmenge  aut  der  Flächen- 
einheit gleich  H,  diejenige  von  s‘  sei  gleich  77',  so  muss  die  Beziehung  stattflnden 
H s = H'  s‘,  woraus  sich  einfach  ergiebt  H = H [sjs')  oder  unter  Berücksichtigung  der 
Linsengrösse,  bezw.  der  Eintrittspupille  des  Linsensystems 

= 77-  m- ■ , 

s V- 

wenn  man  unter  V die  Vergrösserung  versteht.  Je  stärker  die  Vergrösserung  ist,  desto 
kleiner  ist  die  Flächenhelligkeit  des  Bildes.  Anstatt  des  Verhältnisses  der  Flächen- 
grössen  s und  s'  kann  man  auch  das  Verhältniss  der  Entfernungen  (a  und  b)  des  Ob- 
jektes und  des  Bildes  von  der  Linse  einführen,  der  obige  Ausdruck  für  77'  wird  dann 

77'  = ff  • m=  • . 

Da  bei  einem  und  demselben  Linsensystem  die  Grössen  a und  6 durch  die 
Beziehung  1/a  -j-  1/5  --  1/p  verbunden  sind,  wo  p die  Brennweite  des  Systems  bedeutet, 
BO  wird  bei  wachsender  Entfernung  des  Objektes  s auch  a wachsen.  5 mithin  abnehmen, 
also  auch  die  Vergrösserung  abnehmen  und  die  Flächenhelligkeit  77  von  s'  zunehmen. 

Dagegen  ist  bei  Anwendung  von  Systemen  mit  verschieden  langen  Brennweiten 
die  Flächenhelligkeit  ff'  von  der  Brennweite  unabhängig,  wenn  nur  die  Vergrösserung  V 
die  gleiche  ist. 

Anders  liegen  die  Verhältnisse,  wenn,  wie  z,  B.  in  einem  photographischen 
Apparat,  die  Grösse  der  Bildfläche  s'  konstant  ist.  Es  entsprechen  dann  dem  Bilde  s' 


Flg.  s. 


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248 


H.  KrUsa,  Elamaotara  Darttdluof  dn  HaUlfkaH  opliachar  loatrumanla« 


DanUeb« 

MecbaBlkwZti. 


(Fig.  3)  Objekte  »j,  «3,  deren  Ausdehnung  je  nach  den  Entfernungen  o,,  Oj.  o,  ver- 
schieden sind;  Ihre  Durchrnesser  sind  ihren  Entfernungen  von  der  Linse  proportional. 
Legt  man  diesen  Flüchen  s^,  die  gleichen  FlAchenhelligkeiten  zu,  so  sind  die  auf 
ihnen  vorhandenen  Lichtmengen  proportional  den  Grössen  der  Flüchen.  Die  Intensität, 
mit  welcher  sie  auf  die  Linse  wirken,  ist  aber  umgekehrt  proportional  dem  Quadrate 
der  Entfernungen  a,,  Oj,  o,;  da  aber  ist,  so  bleibt  die  Helligkeit 

des  Bildes  s'  immer  die  gleiche;  je  weiter  das  Objekt  entfernt  ist,  eine  um  so  grössere 
Fläche  trägt  eben  zur  Erleuchtung  bei.  Es  ist  deshalb 


wobei  b für  verschiedene  Entfernungen  der  Objekte  eine  verschiedene  Grösse  haben 
wird.  Für  eine  unendliche  Entfernung  von  s w ird  b — p = der  Brennweite  des  Systems, 
sodass  die  Flächenhelligkeit  des  Bildes  s'  proportional  ist  der  Fläche  der  Eintrittspupille 
und  umgekehrt  proportional  dem  Quadrate  der  Brennweite.  Aus  diesem  Grunde  wird 
auch  bei  photographischen  Objektiven  als  Maass  für  ihre  Helligkeit  immer  das  Verhältniss 
der  wirksamen  Oeffnung  zur  Brennweite  des  Systems  angegeben. 

Genau  so,  wie  eben  geschildert,  liegt  der  Fall  beim  menschlichen  Auge.  Man 
kann  sich  in  Fig  3 unter  L die  Summe  der  brechenden  Substanzen  des  Auges  und 
unter  s'  die  das  Bild  empfangende  Netzhaut  vorstellen.  Hier  bleibt  b konstant,  da  das 
Auge  durch  die  Akkoraodationskrümmung  seiner  Linse  auf  verschieden  entfernte  Objekte 
eingestellt  wird.  Die  Flächeneinheit  bildet  hier  die  Flüche  eines  Netzhautelementes, 
oder  richtiger  die  Wirkungssphäre  eines  Netzhautelementes,  welche  etwas  grösser  ist  als 
das  Element  selbst.  Die  empfundene  Helligkeit  hängt  nämlich  ab  von  der  Lichtmenge, 
welche  auf  das  einzelne  Netzhautele- 
ment füllt,  die  Ausdehnung  des  Netz- 
hautbildes, oder  die  Zahl  der  vom  Bilde 
bedeckten  Netzhautelemente  spielt  keine 
Rolle  dabei;  es  ist  also  geradezu  die 
als  Flächenhelligkeit  deflnirte  Grösse, 
welche  für  die  Helligkeitsempfindung 
maassgebend  ist. 

Einem  Netzhautelement  entspre- 
chen nun,  wie  Fig.  3 zeigt,  bei  ver- 
schiedener Entfernung  des  gesehenen 
Gegenstandes  verschiedene  Grössen  des- 
selben. Die  empfundene  Helligkeit  ist 
also  nicht  abhängig  von  der  Entfernung 
des  gesehenen  Gegenstandes.  Ein  weisses  Haus  in  der  Nähe  und  ein  solches  in  grösserer 
Feme,  welche  gleich  gegen  die  sie  bescheinende  Sonne  orientirt  sind,  erscheinen  dem 
Auge  gleich  hell.  Da  b konstant  ist,  so  ist  die  vom  Auge  empfundene  Helligkeit 

wo  m der  Halbmesser  der  Pupille  ist.  In  der  Dunkelheit  erweitert  sich  die  Pupille  ganz 
ausserordentlich  und  bringt  so  eine  entsprechende  Erhöhung  der  Helligkeit  H'  hervor. 


Hierbei  ist  vorausgesetzt,  dass  die  in  das  Auge  cintretenden  Strablenbündel  die 
Pupille  ganz  ausfüllen.  Ist  der  Durchmesser  der  Strahlenbündel  kleiner  als  derjenige 
der  Pupille,  so  tritt  deren  Halbmesser  an  Stelle  des  Pupillenhalbmessers  in  den  Ausdruck 
für  H'  ein. 


Dieser  letzten  Betrachtung  kann  unmittelbar  angefügt  werden  die  Folgerung, 
dass  auch  durch  Bewaffnung  des  Auges  mit  einer  Lupe  die  Helligkeit  des  gesehenen 
Objektes  dieselbe  bleibt,  wie  bei  Betrachtung  des  Gegenstandes  mit  unbewaffnetem  Auge, 
welche  Brennweite  auch  die  Lupe  haben  möge.  Es  kann  die  Linse  L in  Fig.  3 ebenso 
wie  sie  als  schematische  Darstellung  der  brechenden  Kraft  der  Augenmedien  aufgefasst 
wurde,  auch  die  Summe  von  Auge  und  Lupe  darstellen.  Die  Wirkung  der  Lupe  ist 
nur  die,  dass  das  Auge  näher  an  das  Objekt  herangebracht  werden  kann,  sodass  dieses 
grösser  erscheint,  aber  nicht  heller,  denn  der  Durchmesser  der  auf  ein  Netzhautelement 
wirkenden  Fläche  des  Objektes  nimmt  in  dem  gleichen  Verhältniss  ab,  wie  die  Ent- 
fernung vom  Objekt. 

Anders  als  mit  der  empfundenen  Helligkeit  der  Bilder  ausgedehnter  Objekte 
liegt  es  mit  der  Helligkeit  der  Bilder  punktförmiger  leuchtender  Objekte  oder  auch 


I 


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H«A  21 

I,  Dcx<>mb4ir  ld02. 


VarvintaachrichieD. 


24^ 

solcher,  deren  Hild  bo  klein  ist,  dass  sie  eine  kleinere  Kläohe  als  ein  Netzhaulolement 
(Winkelwerth  1 Minute)  bedecken.  Die  Flächenhelligkeit  des  Hildes  eines  leuchtenden 
Punktes  nimmt  natürlich  mit  dem  (Quadrate  seiner  Kntremung  ab,  sodass  hier 
H'  = H ■ a'/m^  ist.  {Schluss  folgt.) 


Vereinsnachriohien. 


Zur  Aufnahaio  in  die  D.  O.  f.  M. 
u.  O.  hat  eich  gemeldet: 

Hr.  P.  Stein,  i.  Fa.  Flesch  & Stein, 
Werkzeugmaschinen  - Fabrik;  Frank- 
furt a.  M.,  Schulstr.  22. 

D.  O.  f.  M.  u.  O.  Abth.  Berlin  E.  V. 

Feier  des  25-jührigen  Stiftungsfestes. 

Am  11.  November  feierte  die  Ab- 
theilung Berlin  ihr  25-jähriges  Bestehen 
durch  einen  Abendtisch  und  Ball  in  den 
Neumann'schen  Festsälen.  Wenn  sich  auch 
die  Mitglieder  mit  ihren  Damen  alijährlich 
zu  einer  kleineren  Festlichkeit  in  ähnlicher 
Weise  zusammenfanden,  etwa  zu  einem 
grösseren  Vorträge  mit  darauffolgendem 
Tanz,  oder  in  humorvoller  Weise  zu  einer 
V'ergnügungsfahrt  oder  dgl.,  so  glaubte  doch 
der  Vorstand  in  diesem  dahre  von  dem 
Althergebrachten  abweichen  und  eine 
grössere  Festlichkeit  vorschlagen  zu  dürfen ; 
so  hatte  denn  das  H.-H.-H.-Komitd  in  Ver- 
bindung mit  dem  vom  Vorstand  gewählten 
Festausschuss  (Herren  Reg.-Rath  Dr.  Stadt- 
hagen, Blaschke,  Boettger,  Haensch, 
Himmler  und  Sokol)  ein  entsprechendes 
Programm  entworfen,  welches  am  Fest- 
abend, wie  nachstehender  Bericht  zeigt, 
glänzend  durchgeführt  wurde.  Hervorzu- 
heben an  dieser  Stelle,  neben  den  anderen 
Herren  vom  Festkomite  und  den  beiden 
anderen  H.-H.,  ist  besonders  das  erste  H., 
unser  Vorsitzender  Herr  Handke,  mit 
seiner  unermüdlichen  Thätigkeit;  denn  er 
hat  es  verstanden,  trotz  vieler  zu  über- 
windender Schwierigkeiten,  eine  mühevolle 
und  grosse  Arbeit  in  verbältnissmässig 
kurzer  Zeit  zu  vollenden,  die  wohl  an 
jenem  Abend  im  allgemeinen  Festestrubel 
leider  nicht  voll  zur  Geltung  kam;  es  ist 
dies  der  Bericht  über  die  äö- jährige 
Thätigkeit  der  Abtheilung  Berlin,  der 
neben  einleitenden  herzlichen  Worten  des 
Verfassers  ein  übersichtliches  und  voll- 
ständiges Bild  giebt  über  das  Wirken  und 
Schaffen  der  Gesellschaft  während  jedes 
Jahres.  Der  Bericht  weist  ferner  Tabellen  auf 
über  die  während  der  25  Jahre  gehaltenen 
Vorträge,  ein  Verzeichniss  der  Vorstände, 
ein  Namensregister  der  .Mitglieder  mit  dem 
Jahre  des  Eintritts,  ferner  eine  ancrkennens- 


werthe  und  von  allen  Seiten  voll  gewür- 
digte Ehrentafel  zum  Gedächtniss  der  ver- 
storbenen Mitglieder,  dann  das  vom  Ver- 
fasser selbst  vielfach  bearbeitete  Thema  in 
kurzen  Angaben,  wie  cs  in  neuerer  Zeit  durch 
Gesetz  vorgeschrieben,  die  Regelung  des 
Lehrlingswesens  und  dergleichen  mehr 
— cs  sind  hier  nur  einige  Hauptpunkte 
erwähnt.  — Alles  dieses  schildert  der  \'er- 
fasser  in  kurzen,  sachlichen  und  auch 
wieder  warmherzigen  Worten,  sodass  das 
Werk  einem  jeden  Kollegen  sowie  jedem 
sich  für  unser  Fach  Interessirenden  zu  ge- 
nauer Kenntnissnahme  zu  empfehlen  ist. 
Es  bleibt  eine  Erinnerungsschrift  an  den 
11.  November  1902  und  wird  ein  neues 
Blatt  in  dem  Ruhmeskranze  der  Deutschen 
Geselischaft  für  Mechanik  und  Optik  sein. 

Zu  der  Feier  waren  ausser  den  Mit- 
gliedern mit  ihren  Damen  auch  die  Freunde 
und  Gönner  aus  den  wissenschaftlichen, 
technischen  und  Unterrichts-Kreisen  ge- 
laden. 

ln  erfreulicher  Weise  wurde  dieser  Ein- 
ladung entsprochen;  ausser  einer  grossen 
Zahl  von  Milgliedem  und  deren  Damen 
erschienen  die  Herren  Prof.  Dr.  Foerster, 
Prof.  Dr.  Eandolt,  Dir.  O.  Jessen,  Dir. 
K.  Hrabowski,  Dr.  H.  Krüss  als  Ver- 
treter des  Hauptvereins,  M.  Bekei  als 
V'ertreter  des  Zwgv.  Hamburg -Altona, 
E.  Zimmermann  aus  Leipzig,  Geh.-Reg.- 
Rath  Dr,  G.  Schwirkus  u,  A.  m. 

Es  mochten  wohl  160  Personen  an  der 
Festtafel  versammelt  sein,  an  deren  Stirn- 
seite unter  dem  alten  Mechanikerbanner 
von  1861  die  Bilder  unserer  drei  Führer, 
P.  Dörffel,  H.  Haensch  und  L,  Loewen- 
herz,  aus  einer  Palmengruppe  auf  die  Ver- 
sammlung herniederblickten. 

Den  ersten  Trinkspruch  brachte  Herr 
Prof.  Dr.  Westphal  auf  den  Kaiser  aus; 
alsdann  begrüsste  Namens  des  Festaus- 
schusses Herr  W.  Haensch  die  Er- 
schienenen, insbesondere  die  Ehrengäste. 
Hr.  W.  Handke  hielt  die  Festrede,  in  der 
er  einen  kurzen  Ueberblick  gab  von  dem, 
was  in  seinem  Bericht  in  ausführlischer 
Weise  über  die  Thätigkeit  der  Abtheilung 
Berlin  in  den  Jahren  1877  bis  1902  ge- 
sagt ist,  den  in  Form  einer  Festschrift  ein 
jeder  Theilnehmer  auf  seinem  Platze  vor- 


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fand.  Die  Kede  klang  aus  in  pinem  Hoch 
auf  die  gosammtc  Dputsche  Gesellschaft 
für  Mechanik  und  Optik.  Ihm  antwortete 
Hr,  Dr.  H.  Krüss  mit  einer  Würdigung 
der  Verdienste,  die  sich  die  Abth.  Berlin 
um  unser  Fach  erworben  hat:  ihrem  fer- 
neren Gedeihen  weihte  der  Hedner  sein 
Glas.  Von  den  weiteren  Festrednern  sind 
SU  erwAhnen  Hr.  K.  Hendrichs,  der  Ver- 
treter des  Vereins  Berliner  Mechaniker,  der 
in  formvollendeter  Rede  die  Grtissc  und 
Glückwünsche  seines  Vereins  für  das  fernere 
Blühen,  Wachsen  und  Gedeihen  der  Ab- 
Iheilung  Berlin  überbrachtc,  und  Hr.  K. 
Friedrich,  der  im  Namen  der  jüngeren 
Generation  sprach,  ln  vorgerückter  Stunde 
ergriff  Hr.W.  Handke  nochmals  das  Wort, 
um  in  humorvoller  Weise  die  Tischkarte 
üu  erläutern,  welche  einen  illustrirten 
Ueberblick  über  die  himmlischen  Freuden 
und  irdischen  Leiden  der  Vereinsmitglieder 
gab. 

Gegen  Schluss  der  Tafel  erschien  Hr. 

A.  Hannemann  auf  der  Bühne  als  Besitzer 
eines  „Mechanischen  KariUUenkabinets“; 
die  Vorführung  seiner  Instrumente,  die  mit 
verblüffend  einfachen  Mitteln  grösste  Zweck- 
massigkeit, allerdings  nicht  immer  die  aller- 
höchste Präzision  erreichten,  entfesselte 
dröhnende  Lachsalven.  Zum  .Schluss  aber 
Hel  der  hochverehrte  Herr  aus  der  Rolle, 
indem  er  einen  trefflichen  poetischen 
Damentoast  ausbrachte,  den  man  wohl  von 
einem  gemüthvollen  Dichter,  nicht  aber 
von  einem  Museumbesitzer  erw  arten  durfte. 
Nach  Ausklingen  des  Toastes  überreichte 
Herr  Handke  dem  Herrn  Hannemann, 
der  mit  der  Feier  des  25-jährigen  Bestehens 
der  Gesellschaft  zu  gleicher  Zeit  sein 
2ö-jahriges  .lubilAum  als  Hausdichter  be- 
gehen konnte,  iin  Namen  des  Vorstandes 
mit  herzlichem  Glückwunsch  eine  mit  ent- 
sprechender Widmung  versehene  Einband- 
inappe,  enthaltend  die  Festschrift. 

Wahrend  der  Festtafel  erfreute  Frl. 
Haensch  die  Gesellschaft  durch  Gesänge, 
die  sie  in  vollendeter  und  gefühlvoller 
Weise  zu  Gehör  brachte,  ebenso  ein  be- 
reits genannter  ungenannter  Dichter  durch 
zwei  Tafellieder. 

In  den  Zwischenpausen  wurden  die  von 
hiesigen  und  auswärtigen  Kollegen  ein- 
gelaufenen Glückwunschtelegramme  ver- 
lesen, unter  anderen  von: 

Prof.  Eugen  Hartmann  - Frankfurt 
a.  M.,  Firma  Carl  Zeis-Jena,  L.  Tes- 
dorpf- Stuttgart,  C.  Reichert-Wien,  Zweig- 
vereine Göttingen  und  Halle,  Rechnunga- 
rath Th.  Baumann,  Brandt,  Pankow,  i 


D«ots«b« 

M«cbaalk«r-Zie. 


Die  Geisterstunde  war  Iftngst  vorüber, 
als  die  Tafel  aufgehoben  und  zum  zweiten 
Thoil  des  Festes,  dem  Tanz,  übergegangen 
wurde.  Wie  lange  der  gedauert  hat,  möge 
verschwiegen  werden;  in  jedem  Falle  haben 
die  vor  der  Thür  des  Festhauses  zahlreich 
aufgefahrenen  Nachldroschken  schlechte 
Geschäfte  gemacht,  denn  die  grösste  Zahl 
der  Theilnehmer  konnte  zur  Heimfahrt  die 
— nicht  einmal  ersten  — Stadtbahnzüge 
benutzen.  W.  H.  - Bl. 


Kleinere  Mittheilungen. 

Kew-Mikrometer. 

Nüiure  GG.  S.  348.  1902. 

Unter  dem  Namen  .Kew-Mikrometer"  wird 
von  der  Firma  Baird  in  Edinburgh  ein  von 
Sir  Joseph  Hookor  angegebenes  Instrument 
empfohlen,  welches  Botanikern,  Entomologen 
u.  A.  zur  Messung  kleiner  Objekte  dienen  soll. 

Dasselbe  ist  ein  kleiner  Zirkel,  dessen 
Schenkel  Ober  das  Gelenk  hinaus  verlängert 
sind.  An  der  einen  Verlängerung  ist  ein 
kleiner  Maassstab  in  einem  Scharnier  drehbar 
angebracht,  auf  dem  dann  das  Endo  der  Ver- 
längerung des  anderen  Zlrkelschenkels  die 
Entfernung  angiebt,  in  dor  sich  die  Zirkel- 
spitzen von  einander  befinden.  Das  wesentlich 
Neue  dieses  Apparats  durfte  wohl  der  Name 
sein.  Mk. 

Heber  die  VersUberung  des  Glases 
und  das  DaguerreotypTerfahren. 

Von  Izarn. 

Compte/t  rend-  135,  S.  240-  1902. 

Verf.  empfiehlt  das  Daguerreotypverfiihren 
zur  Verwendung  bei  optischen  Untersuchungen 
im  Laboratorium  und  glebt  zur  Herstellung  der 
hierzu  erforderlichen  Silberspiegcl  folgende 
Regeln : 

Man  stelle  eine  einprozentige  Lösung  von 
frisch  durch  reines  Ammoniak  geffllltom  Bilbcr- 
nitrat  her  und  schotte  hiervon  die  zur  Operation 
ausreichende  Menge  in  ein  Glas;  darauf  in  ein 
zweites  Glas  von  kAufUchem  vierzigprozentigem 
Formel  mit  Hülfe  eines  Tropfenzählers  die  in 
unten  angegebener  Weise  genau  bestimmte 
Anzahl  von  Tropfen.  In  dieses  zweite  Glas 
giesse  man  auch  die  im  ersten  Glase  befindliche 
Silhcrlüsuiig,  darauf  das  Gemisch  wieder  Ins 
erste  Glas  und  von  diesem  in  dos  zur  Operation 
bestimmte  Gefass.  Dies  Alles  muss  so  rasch 
geschehen,  dass  mit  der  Flüssigkeit  keinerlei 
FarbenverAnderung  Vorgehen  kann.  Schliess- 
lich schwenke  man  zur  Beendigung  der  Ope- 
ration das  Gefass  mit  der  Flüssigkeit  andauernd 
hin  und  her.  Die  Gesamrotdaucr  der  Operation 
darf  eine  Minute  nicht  überschreiten. 


Vvrtininaebrlebtta  — Kleiner«  Mittheilungen 


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H«A  33. 

I.  PaiMBW  1903. 


Xltlntr«  Mittb*ilunff«D.  — PattntlchAu. 


251 


Die  Bestimmung  der  orforderllchen  Tropfen* 
zahl  des  Formols  geschieht  folgendormaassen : 
Man  nehme  eine  gut  gereinigte  Schale  von 
woissem  Porzellan,  spQle  sie  zunächst  in  Am* 
moniak  und  darauf  in  reichlichem  Wasser  ab; 
in  diese  gicaso  man  eine  bestimmte  Menge  der 
SilberlödUDg,  z.  B.  15  ccm,  und  hierzu  unter  fort- 
währendem Schütteln  tropfenweise  das  Formo), 
bb  die  Flüssigkeit  sich  Htrbt  Diese  Fhrbung 
tritt  sehr  plötzlich  ein,  ist  zuerst  rosa,  dann 
violett,  mehr  und  mehr  dunkler  werdend,  und 
plötzlich  erscheint  auf  der  Wandung  des  (Je- 
fi^es  ein  Niederschlag,  der  im  ersten  Augen- 
blick unbestimmt  in  der  Farbe  ist,  dann  nach 
einander  rosa,  violett,  blau,  eisengrau  wird  und 
schliesslich  das  Aussehen  des  polirien  Silbers 
annimmt,  während  die  jetzt  fast  durchsichtige 
Flüssigkeit  sich  auf  der  Oberfläche  mit  metal- 
lischen BlAttcben  bedeckt,  die  ihr  ein  ölartiges 
Ansehen  geben. 

Die  Operation  ist  beendet,  wenn  sieb  die 
Flüssigkeit  mit  deutlich  sichtbaren  Klümpchen 
füllt  War  die  Menge  des  Formols  zu  gering, 
so  wird  die  Flüssigkeit  schmutzig  grau;  war 
dieselbe  zu  gross,  so  folgen  eich  die  beschrie- 
benen Rrscheinungen  mit  grösscrerOeschwindig- 
keit  und  der  Niedorschiag  wird  nicht  metallisch, 
oder  wenn  er  dies  bei  sehr  geringem  üeber- 
schliss  des  Formols  wird,  verschwindet  er  bei 
ganz  schwachem  Reiben  mit  dem  Finger.  Ist 
dagegen  die  Operation  gelungen,  so  lAsst  sich 


der  Niederschlag  nach  dom  Abspülen  mit  vielem 
Wasser  auch  durch  das  heftigste  Reiben  nicht 
entfernen. 

iliorzu  ist  jedoch  eine  besonders  sorgfAitige 
Roiiiigung  der  zu  versilbeinden  Glasplatte  er- 
forderlich. Man  muss  dioselbe  wahrend  der 
Behandlung  mit  Sfturc  und  Ammoniak  durch 
einen  feuchten,  mit  Engliscbroth  betupften 
Wattobauscli  energisch  abreiben  und  darauf 
mit  vielem  Wasser  rein  spülen,  ebenso  wie  das 
Gefass,  in  welchem  die  Operation  vor  sich 
gehen  soll.  Hierbei  hat  man  sich  vor  dom 
Berühren  mit  den  Fingern  zu  hüten,  indem  man 
sich  erforderlichenfalls  eines  Glasstabes  bedient. 

Nach  dem  Abspülen  und  Trocknen  kann 
man  sofort  das  Pollren  mittels  Hirschleders  und 
Eoglischroth  vornehmen,  um  den  übrigons  sehr 
schwachen  üeberzug  des  Metalls  zu  entfernen. 
Dosselbo  wird  nHmllch  sehr  schnell  hart.  Will 
man  daher  in  die  Metallschicht  etwas  eingra> 
viron,  so  thut  man  gut,  dies  unmittelbar  nach 
dem  Truckuen  des  Niederschlags  auszuführen. 

Mk. 


Glaateohnisches 

füllt  in  dieter  Nummer  (und  denen  rem  f.  /.  «wd 
1.  2-  03)  fort,  da  der  dafür  verfUghttre  Platz  bereits  in 
der  Nummer  21  vom  1.  Nov.  02  durch  den  Abdruck 
des  ProUikolU  über  die  Xf.  Hauptversammlung  des 
Vereins  Deutscher  Glasinslrumenten-  Fabrikanten 
zu  Oehlberg  verbraucht  worden  ist 


Patentsoha  u. 


Hömerblltsableiter  mit  Widerstand  inr  Absehwäcbang  des  nachfolgenden  Maachinenatromes. 

W.  Lahmey  er  & Co.  in  Frankfurt  a.  M.  27.  8.  1901.  Nr.  128433.  KI.  21, 

Zu  einer  oder  mehreren  ln  die  Höruer 
des  Blitzableiters  eingefUgton  Unterbrechungs- 
Stellen  ab  werden  ein  oder  mehrere  Ohm'sche 
oder  induktive  Widerstünde  B eingeschaltet. 

Eine  zwischen  der  Funkenstrecke  des  Blitzab- 
leiters Obergebende  statische  Entladung  findet 
daher  bei  Ihrem  Abfliessen  in  die  Erde  E einen 
verbültniasmüssig  geringen  Widerstand,  wAhrend 
der  dieser  Entladung  nacbfolgondc  Maschinen- 
etrom, mit  seinem  Lichtbogen  in  die  Höhe 
steigend,  den  Widerstand  B durchfliesson  muss* 

Bei  der  Ausführungsform  nach  Fig-  2 ist  die 
UnterbrechuDgsstelle  selbst  wieder  ata  Blitz- 
ableiter auagebildet. 

Vielfaeh-Werkseaghalter.  Riess&Osen- 
berg  in  Berlin.  3.  10.  1900. 

Nr.  128189.  Kt  49. 

Der  die  Werkzeuge  tragende 
Theil  e des  Werkzeughalters  ist  auf  einer 
am  Reitnagel  zu  befestigenden  Kugel  b 
oach  Art  eines  Kugelgelenkes  dreh-  und 
einstellbar,  um  die  einzelnen  Werkzeuge 
in  Richtung  der  Drebbankspindelachse 
bringen  zu  können. 


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f^»t«nt»chau.  Pataadisl«. 


Daotnrh* 

MMbnaik^Zt«. 


26*2 


TucheDipektrogruph  mit  •eitlieh  am  Prisma  gespiegalter  Skale.  F.  Schmidt  & Haeoscb 
in  Berlin.  8.  &.  1901.  Nr.  138104.  Kl.  42. 

Eine  Reihe  verschieden  scharfer,  auf  einer  drehbaren  exzentrischen  Scheibe  oder  in 
Ähnlicher  Weise  angeordnetar  Linsen,  die  durch  Drehen  der  Scheibe  oder  auf  Ähnliche  Weise 
vor  die  Austiittsöffnung  des  Instrumentes  gebracht  werden  können,  ermöglicht  es.  dass  ver> 
schicdene  Augen  Spektrum  und  Skale  scharf  einstellen  können  und  zugleich  bei  der  Einstellung 
die  scheinbare  Lange  von  Spektrum  und  Skale  konstant  bleibt. 

Elektrischer  Fldssigkeitsanterbrecher.  Uebr.  Ruhstrat  in 
Göltingen.  11.  10.  1900.  Nr.  127902;  Zus.  z.  Pat.  Nr.  127452. 

Kl.  21. 

Eine  Membran  a aus  nicht  leitendem  Material,  z.  B. 

Glas,  welche  eine  die  beiden  Glasgefäase  d und  e verbindende 
OefTnung  verachliesst,  wird  durch  die  beim  Strorodurchgang 
entwickelten  Gase  in  Schwingungen  vereetzt,  wodurch  der 
Strom  in  rascher  Folge  geöffnet  und  geschlossen  wird 


Kontaktthermometer  mit  liütdicht  geschlossenem  Thermometerrohr.  W.  Pruase  in  Buch- 
Wald  i.  Riesengeb.  9.  10.  1900.  Nr.  124335.  Kl.  43. 

Die  bei  Temperaturerhöhung  steigende  Quecksilbersäule  berührt  eine  im  Innern  des 
Rohres  angebrachte  Kontakthülse  aus  Eisen.  Die  Höhe  des  Berührungspunktes  wird  von  aussen 
durch  einen  Magneten  eingestellt,  der  bei  seiner  Verschiebung  die  Hülse  mitnimmt  und  in  seiuer 
Ruhelage  sie  in  der  Schwebe  erhalt.  Sollte  die  Hülse  durch  die  steigende  QuecksilbersAule 
über  den  Kontaktpunkt  hinaus  in  die  Höhe  getrieben  werden,  so  wird  sie  beim  Fallen  des 
Quccksilbersplegcls  durch  den  Magneten  wieder  in  die  Ruhelage  zurückgezogen. 


Paientliste. 

Bis  zum  17.  November  1902. 

Klasse:  Anmeldungen. 

81.  T.  7611  u.  8372.  Verfahren  und  Vorrichtung 
zur  Nutzbarmachung  von  aus  der  Perne  durch 
den  Aether  oder  die  Erde  oder  beide  ge« 
sandten  elektrischen  Impulsen  oder  Schwin« 
gungeo.  N.  Tesla,  New«York.  19.6.01. 

T.  8373.  Verfahren  zur  Nutzbarmachung  von 
aus  der  Feme  durch  den  Aether  gesandten 
Einwirkungen.  Derselbe.  19.  €.  01. 

J.  6863.  Stromunterbrecher.  B.  B.  Jirotka, 
Berlin.  26.  6.  02. 

8.  16  704.  Resonanzinduktorium.  G.  Seiht, 
Berlin.  15.  7-  02. 

D.  12  341.  Thermo • Element  8,  P.  Dross* 
bach,  Freiberg  i.  S.  8.  3.  02. 

L.  16 143.  Empfangsapparat  für  elektrische 
Wellen.  P.  Lohberg,  Höchst  a.M.  27.11.01. 

48.  St  7452.  Wioddruckmesser  zum  Messen 
des  Winddruckes  auf  verschieden  gestaltete 
Flachen  und  Körper.  F.  P.  Strauss,  Berlin. 
20.  3.  02. 

G.  16  923.  Wossertiefenmeeser;  Zue.  z.  Pat 
Nr.  114699.  0.  Gutt,  Berlin.  13.  5.  02. 

N.  5824.  Geschwindigkoitsmessor  für  Schiffe 
mit  zwei  in  das  Fahrwasser  ragenden  Flüssig« 
keitssüulen.  E.  Nicholson,  Lakewood, 
V.  St  A.  29.  a 01. 

F.  13  066.  Geschwindigkeitsmesser  für  Loko- 
motiven u.  dgl.  mit  einem  wAhrend  gleicher 


Messzeiton  vorwärts  geschalteten  und  dann 
wieder  zurückspringenden  Schaltrade.  B. 
Flanian,  Paris.  29.  6.  00. 

W.  18  750.  Kontaktvorrichtung  für  BchiffaJogs. 
Th.  F.  Watker,  Birmingham.  11.  2.  02. 

Erthellugen. 

2t.  Nr.  137  850.  Stromunterbrecher.  R.  Bohm 
u.  J.  Ziegler,  Wien.  20.  3.  02. 

Nr.  188144.  Verfahren  zum  Abstimmen  ver- 
schiedener funkeotelegraphischer  Stationen 
auf  eine  und  dieselbe  WellenlAoge.  Allg. 
BlektrizitAts  - Gesellschaft,  Berlin. 
1.  1.  02. 

48.  Nr.  187863.  Fadenkreuz.  K.  Hein,  Han- 
nover. 14.  12.  01. 

Nr.  137  990.  Feldroessinstrument  mit  lösbarer 
Befestigung  der  Horizontalwinkelskale  und 
des  zugehörigen  Zeigers.  Derselbe. 
15.  12.  01. 

Nr.  138 109.  Feldmessinstrument  mit  Hoben- 
kreis.  Derselbe.  7.  12.  01. 

Nr.  138110.  Nivellir-  oder  Messlatte.  Der- 
selbe. 13.  12.  01. 

Nr.  137  865.  Drehbarometer.  F.  Boroemann, 
Güttingen.  3.  3.  01. 

Nr.  137  938.  Registrirvorrichtung  für  Ge- 
schwindigkeitsmesser zur  Angabe  von  lieber- 
schreitungen  beliebig  einstelibarer  Ge- 
echwludigkeitsgrenzen.  M.  G.  Schinke 
Milwaukee.  28  4.  01. 


Per  dis  RsdskUoB  Tsrunworülcb:  A.  Bltsebks  ln  B«rUn  W. 

VtrUf  voB  Jollet  B^rlagsr  In  BtfliA  N.  — &rook  voa  Satl  Dr«y«r  la  Bsrllo  SW. 


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Deutsche  Meehanlker-Zeltung. 

Beiblatt  zur  Zeitaohrift  fUr  Instrumentenkunde 
Organ  für  die  gesammte  Olasinstrumenten  • Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  Blaschke,  Berlin  W.,  An  der  Apostelkirche  7b. 

Xr.  24.  15.  Dezember.  1902. 

Naehdmek  nnr  mit  Genehmlganr  der  Redaktton  gcatattet. 


Zum  70.  Geburtstage 

von 

Herrn  Geh.  Reg.=Rath  Prof.  Dr.  W.  Foerster. 

Am  16.  Dezember  bringen  nicht  nur  die  (Jelehrten  Herrn  Prof.  Foerster  als 
einem  der  Bedeutendsten  unter  ihnen  ihre  Glückwünsche  zu  seinem  70.  Geburtstage 
dar,  sondern  auch  weite  Kreise  des  deutschen  Volkes  sprechen  an  diesem  Tage  ihrem 
Förderer  und  Führer  auf  der  Bahn  des  Fortschritts  achtungsvollen  Dank  aus. 

Zu  diesen  dürfen  sich  auch  die  Deutsche  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik 
sowie  die  Mitarbeiter  an  dieser  Zeitschrift  rechnen. 

Die  Deutsche  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik  erblickt  in  Herrn  Prof.  Foerster 
den  hervorragendsten  Vertreter  des  Gedankens,  der  zu  ihrer  Begründung  geführt  hat 
und  bei  ihrer  Leitung  von  jeher  maassgebend  war,  dass  nliuilich  nur  durch  inniges  Zu- 
sammenwirken von  Wissenschaft  und  Technik  die  gedeihliche  Kntwickelung  unserer 
Kunst  gewährleistet  werden  kann.  Diesem  Gedanken  hat  Herr  Prof.  Foerster  stets  den 
thatkräftigsten  Ausdruck  gegeben,  indem  er  die  reichen  Erfahrungen,  welche  er  als 
Direktor  der  Berliner  Sternwarte,  als  Leiter  weitausschauender  astronomischer  Unter- 
nehmungen, als  Vorsteher  unserer  nationalen  und  der  internationalen  Maass-  und 
Gewichts-Behörde  gewann,  der  deutschen  Präzisionsmechanik  zur  Erhöhung  der  Schärfe 
und  Genauigkeit  ihrer  Erzeugnisse  zu  Gute  kommen  liess  und  indem  er  als  Lehrer  die 
hohe  Bedeutung  jenes  Gedankens  auch  seinen  zahlreichen  Schülern  übermittelte.  Es 
ist  ein  markantes  Zeichen  dieser  seiner  Wirksamkeit  und  seiner  Gesinnung  gegen  unsere 
Vereinigung,  dass  ein  Vortrag  von  Herrn  Prof.  Foerster  ,Ueber  Genauigkeit  in  der 
Präzisionstechnik“  die  erste  Belehrung  bildete,  die  der  Fachvorein  Berliner  Mechaniker 
am  Beginne  seiner  Thiltigkeit  im  Jahre  1878  aus  den  Kreisen  der  Wissenschaft 
empfangen  durfte,  und  dass  Herr  Foerster  wiederum  zeitlich  der  erste  war,  der  seine 
Theilnahme  an  der  Feier  unseres  25-jährigcn  Bestehens  anmeldete. 

Der  vereinten  Thatigkeit  von  Prof.  Foerster,  Prof.  Schellbach  und 
Dr.  L.  Loewenherz,  die  bereits  vor  mehr  als  25  Jahren  einsetzte,  ist  zum  guten  Theile 
die  SchafTung  der  Physikalisch-Technischen  Reichsanstalt  zu  danken,  die  für  unser  Gewerbe 
eine  Förderung  bedeutet,  welche  ihm  die  Suprematie  auf  dem  Weltmärkte  erringen  half. 
Foerster’s  eigenster  Gedanke  und  fast  ausschliesslich  sein  Werk  jedoch  ist  die  Begründung 
der  Zeitschrift,  welche  berufen  ist,  dem  Zusammenwirken  von  Gelehrsamkeit  und  Technik, 
von  Wissen  und  Können  eine  Stätte  zu  bieten,  der  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde. 

Die  Deutsche  Gesellschaft  für  .Mechanik  und  Optik  und  diese  Zeitschrift  dürfen 
sich  der  frohen  Zuversicht  hingeben,  dass  ihnen  auch  fernerhin  die  Mitarbeit  von 
Herrn  Prof.  Foerster  in  ungeschwächtem  .Maasse  zu  Theil  werden  und  dass  diese,  wie 
bisher,  ihnen  die  schönsten  Früchte  tragen  wird. 


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264 


H.  KrQtt,  Bl«m«Qtart  DantclluBg  dar  HalUgkalt  optUchar  loatrumaoto. 


Daaiaek« 


Elementare  Darstellung  der  Helligkeit  optischer  Instrumente. 

Von 

Or.  Hur«  KrftM  tn  HarobnrK 

Nach  einem  Vorträge  im  Zweigvereiu  Hamburg- Altonu  der  I).  G.  f.  M.  u.  0. 

(Scsklior) 

111.  HeUigkeit  der  Fernrohre. 

Wenn  man  von  der  Helligkeit  der  Fernrohre  im  Allgemeinen  spricht,  so  ist  da- 
mit nur  gemeint  die  Grösse  der  Helligkeitsempfindung  auf  der  Netzhaut;  die  aus  der 
Konstruktion  der  optischen  Bestandtheile  entspringende  Helligkeitsverminderung  ist  aus 
dieser  schematischen  Betrachtung  ausgeschlossen.  .Man  hat  also  hierbei  Fernrohr  und 
Auge  als  ein  einziges  optisches  Instrument  zu  betrachten,  und  man  kann  deshalb,  da 
das  Okular  nichts  anderes  ist  als  eine  Hupe,  mittels  deren  das  vom  Objektiv  ent- 
worfene Bild  angesehen  wird,  Auge  und  Okular  als  eine  einzige  Linse  darstellen, 
wie  solches  auch  in  der  vorstehenden  Erörterung  Über  die  Wirkung  einer  Lupe 
geschehen  ist. 

Es  hüngt  die  Stilrke  der  Helligkeitsempfindung,  wie  oben  nachwiesen,  einerseits 
von  der  Orösse  derjenigen  Fläche  des  Objektes  ab,  welche  auf  ein  Netzhautelement 
wirkt,  und  andererseits  von  der  Grösse  der  Eintrittspupille  des  Auges.  Diese  beiden 
Einflüsse  sind  in  den  beiden  Figuren  Fig.  4a  und  4b  dargestellt.  Hier  bedeutet  L, 


Flg,  4 b. 


das  Objektiv,  L.^  die  Summe  von  Okular  und  Auge.  Ist  das  Fernrohr  auf  Unendlich 
eingestellt,  so  ist  die  Entfernung  des  Objektivs  vom  Okular  gleich  der  Summe  F p 
der  Brennweiten  der  beiden  Bestandtheile.  Hinter  der  Linse  L„  ist  die  Eintrittspupille 
des  Auges  mit  dem  Halbmesser  m.,  dargestellt  und  in  N die  Netzhaut. 

Zur  Feststellung  derjenigen  Flüche,  welche  auf  ein  Netzhautelement  wirkt,  sei 
der  Halbmesser  des  Netzhautelementes  gleich  n {Fig.  4a).  Die  vom  Umfange  des  Netz- 
hautelementes durch  den  Knotenpunkt  K von  L„  gehenden  Strahlen  treffen  das 
Objektiv  in  einem  Kreise  vom  Halbmesser  M;  hier  werden  sie  gebrochen  und  er- 
zeugen im  Funkte  B ein  Bild  von  K. 

Bei  unbewaffnetem  Auge  würde  ein  Netzhautelement  bedeckt  von  den  Strahlen, 
welche  innerhalb  des  Winkels  «j  liegen,  bei  Benutzung  des  Fernrohres  von  solchen 
Strahlen,  deren  Winkelraum  durch  den  Winkel  dargestellt  wird. 

Nun  ist  1 _ 1 . 1 

F ~ BL,  ^ KL,  ’ 

wo  BL,  und  KL,  die  Entfernungen  der  Punkte  B und  K vom  Knotenpunkte  des 
Objektivs  L,  bedeuten,  oder  111 

F = Bi:+F+p' 
ßL,  = WP). 

P 

Die  Lichtmenge,  welche  von  B auf  das  Objektiv  L„  also  bei  Benutzung  des 
Fernrohrs  auf  ein  Netzhautelement,  fällt,  wird  dargestellt  durch  Ausdruck  iFj(BL,Y, 


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U«n  24. 

15.  D«t«m)>er  1902. 


H.  Kf  atif  El«m*ntar«  Dftrvi^u&f  d«r  Halttgkvtl  optltcktr  IiwtrusMCt«« 


255 


diejenige  Lichtmenge  aber,  welche  ohne  Benutzung  des  Fernrohrs  auf  ein  Netzhaut- 
element fallen  würde,  durch  den  Ausdruck  n^KKNf  = M'^HKL^)-. 

Also  ist  die  Lichtmenge  auf  einem  Netzhautelement  bei  Benutzung  eines  Fern- 
rohres gegenüber  dem  Sehen  ohne  Fernrohr 

(Ä'z.j)=  _ {P  + p)2  „■>_  pj  _ 1 

(DL,y  “ (P+iO“  ~ p^-  ~ V"-’ 
wenn  man  mit  V die  Vergrösserung  des  Fernrohrs  bezeichnet. 

Es  werde  nun  der  zweite  Faktor  für  die  Helligkeitsempflndung,  nämlich  die  Grösse 
der  Eintriftspupille,  untersucht.  An  Stelle  der  Eintrittspupille  des  Auges  mit  dem  Halb- 
messer m,  tritt,  wie  Fig.  4b  zeigt,  die  entsprechende  Eintrillspupille  des  Objektivs  Z/, 
vom  Halbmesser  m,.  Diese  erhält  man  aber  bei  einem  auf  unendlich  eingestelltem  Fern- 
rohre, wenn  man  vom  Rande  der  Augenpupille  ein  nach  dem  gemeinsamen  Brennpunkt 
von  Okular  und  Objektiv  konvergirendes  Strahlenbttschel  konstruirt  und  dieses  bis  zum 
Objektiv  verlängert.  Es  wird  also,  wie  Fig.  4b  zeigt,  die  Eintrittspupille  vom  Halb- 
messer trij  durch  das  Fernrohr  auf  diejenige  vom  Halbmesser  m,  vergrössert,  die 
wirksame  Lichtmenge  also  um  den  Faktor  gesteigert.  Nun  ist  aber 


Die  Gesammtwirkung  des  Fernrohres  in  Bezug  auf  die  Helligkeit  ist  also 


d.  h.  die  mit  dem  Fernrohr  gesehenen  Bilder  haben  genau  die  gleiche  Helligkeit  wie 
die  mit  unbewaffnetem  Auge  gesehenen.  Es  wird  bei  steigender  Vergrösserung  die 
in  dem  Winkelraume  a,  liegende  Fläche  in  demselben  Wrhältniss  kleiner,  in  welchem 
die  wirksame  Oeffnung  des  Objektivs  grösser  wird. 

In  der  Fig.  4b  ist  die  wirksame  Oeffnung  [Sm^)  kleiner  als  der  Objektivdurch- 
messer. Es  könnte  also  das  Objektiv  P,  ohne  Beschränkung  der  Helligkeit  auch  kleiner 
sein,  auch  herabgehen  bis  auf  den  Halbmesser  »>1^;  umgekehrt  kann  auch,  eben- 
falls ohne  Helligkeitseinbusse,  die  Vergrösserung  so  weit  gesteigert  werden,  bis  die 
wirksame  Oeffnung  dem  Objektivdurchmesser  gleichkommf  (Normalvergrösserung).  Wird 
die  Vergrösserung  noch  weiter  gesteigert,  so  wird  der  Durchmesser  der  Austritlspupille  des 
Fernrohrs  kleiner  als  der  Durchmesser  der  Eintrittspupille  (2»M2)  des  Auges,  letztere  wird  von 
dem  Strahlenbttschel  nicht  mehr  ausgefüllt,  und  es  tritt  nunmehr  eine  Verringerung  der  Licht- 
menge, welche  auf  ein  Netzhautelement  fällt,  ein  und  zwar  im  Verhältniss  der  Fläche 
der  Augenpupille  zu  derjenigen  der  Austrittspupille,  oder  was  dasselbe  ist,  im  Verhält- 
niss des  Quadrats  der  die  Normalvergrösserung  I n übersteigenden  Vergrösserung  Yg.  Die 
Helligkeitsempfindung  unter  Benutzung  eines  Fernrohres  bleibt  also  bei  Steigerung  der  \'er- 
grösserung  bis  zur  Normalvergrösserung  dieselbe  wie  ohne  Fernrohr,  nämlich  gleich  der  Ein- 
heit; nach  Ueberschrcilen  der  Normalvergrösserung  wird  sie  durch  den  echten  Bruch 
Tb yVq  - dargestellt. 

Bei  Betrachtung  punktförmiger  Objekte  ist  Winkel  a,  ebenso  wie  Winkel 
gleich  Null;  der  eine,  in  Fig. 4a  dargestellte,  Faktor  für  die  Grösse  der  Helligkeitsempflndung 
fällt  vollkommen  fort,  es  bleibt  nur  der  zweite  Faktor  übrig,  nach  welchem  die  Hellig- 
keit gleich  ist.  Hier  wächst  also  die  Helligkeit  mit  Zunahme  der  Grösse  der 

Eintrittspupille  oder  mit  der  Vergrösserung  des  Objektivdurchmessers. 

Die  Grösse  mj/m„  ist  aber  gleich  der  Vergrösserung  V;  die  Helligkeit  punkt- 
förmiger Objekte  ist  also  bis  zur  Normalvergrösserung  V gleich  V-.  Steigt  die  Ver- 
grösserung über  die  Normalvergrösserung  auf  Vg , so  würde  sich  die  Helligkeit  auch 
auf  Vg  * erhöhen,  wenn  nicht  nun,  wie  oben  schon  ausgeführt,  die  Austrittspupille 
kleiner  als  die  Augenpupille  und  dadurch  die  Helligkeit  im  umgekehrten  Verhältniss 
beeinflusst,  d.  h.  im  Verhältniss  Tj-:T'n‘  verkleinert  würde;  die  Helligkeit  wird  also 
lYg-)Vg'^  = Vn".  Es  kann  also  die  Helligkeit  punktförmiger  Objekte  bei  Ver- 
mehrung der  Vergrösserung  über  die  Normalvergrösserung  hinaus  nicht  mehr  gesteigert 
werden,  sie  bleibt  in  der  Höhe  wie  bei  der  Normalvergrösserung,  nimmt  also  nicht  ab. 

Betrachtet  man  z.  B.  mit  einem  Fernrohr  den  Sternenhimmel,  so  wird,  solange 
die  Vergrösserung  unter  der  Normalvergrösserung  ist,  die  Himmelsfläche  dieselbe  Hellig- 
keitsempfindung  im  Auge  hervorrufon,  wie  mit  unbewaffnetem  Auge,  die  Sterne  werden 
aber  im  Verhältniss  1 ; V-  heller  erscheinen;  übersteigt  die  Vergrösserung  die  Norraal- 


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256 


H.  Krüiii  Elemtotare  Darvtwllung  dar  Htillfkait  opttiebar  loifmmant«. 


Daotacbe 

Macb^ky-Zif. 


vcrgrösacrung  V»,  so  behalten  die  Sterne  die  Helligkeit  F«  - bei,  während  das  Bild  der 
Himmelsfläche  im  Verhältniss  1 ; Vn'P^g-  schwächer  wird.  Es  wird  also  bei  allen  Ver 
grösserungen  der  Helligkeitsunterschied  zwischen  Sternen  und  Himmelsfläche  mit  dem 
Fernrohr  ein  grösserer  sein  als  mit  unbewaffnetem  Auge. 

IV.  Heiligkeit  der  Mikroskope. 

Für  die  Helligkeit  der  Mikroskope  gelten  im  Allgemeinen  dieselben  Grundsätze 
wie  für  das  Fernrohr,  sie  brauchen  also  nicht  nochmals  entwickelt  zu  werden. 

Die  aus  Fig.  4a  gezogenen  Folgerungen  für  die  Grösse  der  auf  ein  N'etzhaut- 
element  treffenden  Lichtbüschel  sind  für  das  Mikroskop  dieselben  wie  für  das  Fernrohr, 
In  Bezug  auf  Fig.  4b  ist  aber  hier  zu  bemerken,  dass  die  Linse  L^ , d.  h.  das  Objektiv, 
des  Mikroskops  im  Verhältniss  zu  seiner  V'ergrösserung  fast  immer  kleiner  sein  wird 
als  der  Durchmesser  desjenigen  Lichtbüschels,  welches  die  Augenpupille  gerade  ausfülll, 
dass  also  die  Vergrösserung  Vg  immer  grösser  ist  als  die  Xormalvergrösserung  Fi, , so- 
dnss  die  Helligkeit  immer  proportional  der  Grösse  Vn/Vg  oder,  da  Vn  eine  Konstante 
ist,  umgekehrt  proportional  dem  Quadrate  der  Vergrösserung  gesetzt  w erden  muss,  voraus- 
gesetzt, dass  die  auf  das  Objektiv  wirkende  Helligkeit  immer  dieselbe  ist. 

Diese  letztere  Helligkeit  ist  aber  nicht  wie  bei  dem  Fernrohr  unahhängig  vom 
Instrumente  selbst,  sondern  sie  ist  mit  bedingt  durch  die  optischen  Eigenschaften  des 
.Mikroskopobjektives,  durch  seinen  Ocffnungswinkel  « (Fig.  S),  oder  richtiger  durch  seine 
numerische  Apertur,  welche  nach  Abbe  gleich  n sin  a ist,  also  von  dem  Brechungs- 
verhaltniss  des  Mediums  zwischen  Objekt  und  Objektiv  mit  abhängt.  Dieses  Medium 
ist  bekanntlich  nicht  immer  Luft,  sondern  bei 
Immersionsobjektiven  die  Immersionsllüssig- 
keit.  Bei  einer  und  derselben  Vergrösserung 
ist  die  Helligkeit  des  mikroskopischen  Biides 
proportional  der  numerischen  Apertur, 

V'.  TAchtverhist  in  den  Bestandiheilen  der  optüchen  Instrumente. 

Bisher  ist  gänziieh  abgesehen  worden  von  dem  Lichtverluste,  welcher  an  und 
in  den  Bestandiheilen  der  optischen  Instrumente,  also  wenn  man  von  etwaigen  Prismen 
absieht,  an  und  in  den  Linsen  slaltflndet.  Dieser  Verlust  entsteht  durch  Refle.xion  an 
den  Flächen  der  Linsen  und  durch  Absorption  in  ihrer  Masse.  Es  sollen  hier  nur  einige 
Angaben  gemacht  werden,  die  als  Anhalt  für  weitere  Berechnungen  dienen  können. 

Trifft  das  Licht  auf  die  Fläche  einer  Linse,  so  wird,  auch  bei  senkrechtem  Auf- 
fall, nicht  alles  Licht  hindurchgehen,  sondern  ein  Theil  zurückgeworfen  werden.  Das 
bedeutet  einen  Verlust,  derselbe  tritt  bei  jedem  Eintritt  in  eine  Linse  und  bei  jedem 
Austritt  ein.  Er  ist  abhängig  ausser  von  dem  Auffallswinkel  von  dem  Brechungsver- 
hältniss  des  Glases,  je  höher  dasselbe  ist,  desto  grösser  ist  der  Reflexionsverlust.  Für 
verschiedene  Glassoiten,  deren  Brechungsindex  zwischen  1,5  und  1.8  liegt,  gelten  bei 
senkrechtem  Auffall  folgende  Zahlen  für  die  durch  eine  und  zwei  Flächen  in  Folge  des 
Reflexionsverlustes  hindurchgehende  Lichtmenge,  wenn  die  auffallende  Lichtmenge  gleich 
1 gesetzt  wird. 

Brechungsexponent  n 1,5  1,6  1,7  1.8 

eine  Fläche  ./,  0,060  0,917  0,0:13  0,918 

zwei  Flächen  0.026  0,899  0,874  0.849. 

Daraus  folgt  die  hindurchgehende  Lichlmenge  bei  n = 1,5 
für  eine  Linse  .7,  = 0,92 
. zwei  Linsen  J^  = 0,84 
. drei  Linsen  .1^  = 0,78 
. vier  Linsen  = 0,74. 

Der  Absorptionsverlust  in  der  Glasmasse  ist  sehr  verschieden  je  nach  der  Be- 
schaffenheit  des  Glases,  ausserdem  ist  auch  für  die  verschieden  brechbaren  Strahlen  der 
Absorplionsverlust  ein  verschiedener,  w-as  schon  aus  der  verschiedenen  Färbung  des 
Glases  hervorgeht. 

Deshalb  soll  hier  nur  auf  das  Resultat  einer  interessanten  Untersuchung  von 
H.  C.  Vogel')  hingewiesen  werden.  Er  beschäftigte  sich  u.  a.  mit  zwei  Jenaer  Glas- 
sorten Flint  0.640  und  Crown  O.203,  deren  Brechungsverhältniss  für  die  Praunhofer’schc 


0 Bert.  Mouatsber.  4G.  S.  IHW.  ISgß  tl. 


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H«fl  U. 

I&.  D«t»mb«r  1903. 


V«r*lDSMebriebt*e. 


Linie  5^  gleich  1,583  bezw.  1,521  war,  und  fand,  dass  bei  einer  Dicke  von  10  cm  15 
bis  16®/o  absorbirt  wurden.  Unter  Annahme  des  Reflexionsfaktors  einer  FlÄche  zu  0,954, 
für  vier  Flächen  also  0,83,  stellte  er  eine  Tabelle  für  ein  aus  zwei  Linsen  bestehendes 
Objektiv  zusammen,  welche  abgekürzt  hier  wiedergegeben  ist. 


Durehmeuer  ^ Dicke 
des  Objdsiivs 

j Abaorptions- 
fakior 

1 

Absorpiionsfaktor 
X Beftexionsfaktor 
= hindurc^ehende  Lichtmenge 

24  cm 

4 cm 

: 0,93 

0.77 

4^4  , 

8 , 

1 0.87 

0.72 

92  , , 

12  , 

1 0,82 

0,67 

96  , 

16  . 

1 0,76 

0,63 

120  . 

20  . 

1 0,71 

0,59 

144  . 1 

24  „ 

0,67 

0,55 

16>j  . 

28  , 

0.62  1 

0,52 

192  . 1 

32  . 

0,58 

0,48 

216  . 

.36  . 

0,55 

0,45 

240  . 

40  « 

0.6i  j 

0,42 

Berichtigung.  Auf  S.  Z.  3 v.  o.  in  vorig.  Nr.  dieser  Zeitschr.  muss  es 
heissen  H‘  = H ■ m'ja^. 

Vepeinsnachpiohien. 


D.  G.  f.  M.  a.  O.  Abth.  Berlin.  E.  V. 
Sitzung  vom  2.  Dezember  1902. Vorsitzender: 
Hr.  F.  Franc  v.  Liechtenstein. 

Zunächst  theilt  der  Vorsitzende  mit,  das» 
der  Vorstand  in  seiner  letzten  Sitzung  be> 
schlossen  hat,  Hrn.  W.  Handke  Dank  und  An- 
erkennung auazuspreebon  für  die  grosso  und 
erfolgreiche  Mühewaltung,  dur  er  sich  anläss- 
lich des  2b-jährigen  Stiftungsfestes  unterzogen 
habe,  insbesondere  für  die  Abfassung  des  aus*  i 
gezeichneten  Berichtes  Uber  die  bisherige 
Thätigkeit  der  D.  G.  Das  Schreiben,  welches 
derVorstand  in  diesem  Sinne  an  Hrn.  W.  Handke 
gerichtet  hat,  wird  verlesen. 

Hr.  V.  Liechtenstein  zeigt  einen  SticheU 
halter  für  grbssero  Drehbänke  vor,  ferner  einen 
von  Hm.  Handke  übersandten  sog.  India-Ocl- 
stein  und  ein  von  Kamsden  angefertigtes 
galileisches  Fernrohr. 

Der  Vorstand  beantn^t,  dass  der  von  Hrn. 
W.  Handke  verfasste  Bericht  Uber  die  bisherige 
Thätigkeit  der  D.  G.  und  der  Abth.  Berlin  so- 
wohl an  sämmtliche  Mitglieder  der  Abth.  als 
auch  an  eine  Reihe  von  Männern  versandt 
werde,  w'etche  Interesse  für  unsere  Arbeiten 
gezeigt  haben;  die  Kosten  hierfür,  sowie  für 
die  Drucklegung  des  Berichtes  sollen  aus  der 
Kasse  entnommen  werden.  Der  Antrag  wird 
nach  kurzer  Begründung  durch  den  Vorsitzenden 
sowie  durch  die  Herren  W.  Haensch  und 
W.  Niehls  angenommen. 


Aufgonommen  werden  die  Herren  H.  Dette, 
Fahr,  chirurgischer  und  zahnärztlicher  Appa- 
rate, Berlin  S 59 , Orimmstr.  27  und  Dr.  L. 
Schachtel  (Kapillar-Gesellschaft),  Charlotten- 
burg 2,  Sophienstr.  8 bis  17. 

In  die  Wahlv<>rbereitung$k<mmU8i(m  werden  ge- 
wählt die  Herren  L.BIankenburg,  H.Debmel, 
M.  Gebhardt,  F.  Mühlhaus  und  H.  Schmidt; 
zu  Ka»»enrevuortn  werden  ernannt  die  Herren 
0.  Ahlborndt  und  B.  Halle.  BL 

ZwelgverelD  Hamburg  • Altona. 

Sitzung  vom  2.  Dezember  1902.  Vorsitzender: 
Hr.  Dr.  H.  KrUss. 

Als  Mitglieder  worden  aufgenommen  die 
Herren  Bdmuiid  Voigt  und  Heinrich  Frühe! 
Nachf. 

Hr.  Max  Hokel  berichtet  über  das  25-jäh- 
rige Jubiläum  dos  Zwoigvereins  Berlin,  welchem 
er  als  Vertreter  des  hiesigen  Zweigvereins  bei- 
wohnte. 

Es  wird  beschlossen,  das  Stiftungsfest  am 
13.  Januar  in  der  „Erholung**  zu  begehen. 

Hierauf  führt  Hr.  Dr.  KrUss  einen  Heilig- 
keitsmesser  vor,  mit  welchem  auf  einfache 
Weise  die  Flächenhelligkeit  von  Arbeitsplätzen, 
namentlich  in  Schulen,  bestimmt  werden  kann. 
Einleitend  werden  die  verschiedenen,  dem 
gleichen  Zwecke  dienenden  Methoden  erläutert 
und  wird  hervorgehoben,  dass  nur  die  physi- 
kalische Messung  im  Stande  sei,  einwandfreie 
Ergebnisse  zu  liefern.  H.  K- 


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268 


Büchanchtu. 


Dtatacb« 

Mtdualkwr-Zty. 


BOohepsohau. 

C«  Arldt»  Elektrische  Kraftübertragung  und 
Kraftvertheilung.  Nach  Ausführgn.  durch 
die  Allgemeine  Blektrizit&ls  • Gesellschaft, 
Berlin.  3.  Ausg.  8<*.  387  9.  in.  Abblldgn. 
Berlin,  J.  Springer  in  Komm.  1901-  Geb. 
in  Leinw.  4,00  M. 

Das  im  Jahre  1804  in  erster  Auflage  er- 
schienene Buch  hat  bei  den  Interessenten  eine 
derartige  Aufnahme  gefunden,  dass  bereits  eine 
dritte  Auflage  nothwendig  geworden  ist  unter 
besonderer  Berücksichtigung  der  modernsten 
Einrichtungen  auf  dem  Gebiete  der  elektrischen 
Kraftübertragung.  Das  Buch  ist  ausseret  kurz 
gefasst;  cs  Ist  auch  nur  bezweckt,  dem  Inter- 
essenten einen  kleinen  Ueberblick  zu  geben 
Uber  die  von  der  A.  B.  O.  hcrgcstellten  Ma- 
schinen und  Motore  für  obiges  Anwendungs- 
gebiet. 

Zunächst  erhalt  der  Leser  einen  Einblick  ln 
das  Wesen  der  elektrischen  Kraftübertragung 
bei  Benutzung  von  Gleich-  und  von  Wechsel- 
strom, spez.  von  Drehstrom;  es  werden  die 
Wirkungsweise  der  stromerzeugenden  Dynamo- 
maschine und  des  durch  den  Strom  angetriebenen 
Motors  sowie  die  den  Strom  übertragenden 
Leitungen  besprochen.  Der  folgende  Abschnitt 
behandelt  die  Arten  der  Kraftübertragung  und 
zeigt  die  Uoberlegonheit  der  elektrischen  Ueber- 
tragung:  an  vier  verschiedenen  Systemen 
(Druckluft,  Druckwasser,  Dampf  und  Elektrizi- 
tät) wird  durch  Zahlen  nachgewiesen,  welche 
Vortheile  die  Uebertragung  durch  Elektrizität 
hat.  Der  3.  Abschnitt  bespricht  den  Elektro- 
motor als  Antriebsmitte].  Nachdem  zunächst 
die  Anordnung  der  Primftrstationen  sowie  das 
Parallclschalten  von  Maschinen  besprochen  ist, 
gehl  Verf.  auf  die  Kraftübertragung  mit  Glelch- 
und  mit  Drehstrom  naher  ein  unter  besonderer 
Berücksichtigung  der  zu  benutzenden  Metall- 
und  Flüssigkeit»  - AnlasswidersUlndc  und  der 
Transformatoren  und  erwähnt  kurz  die  Ver- 
bindungsarten des  Elektromotors  mit  der  anzu- 
treibenden Maschine  durch  direkte  Kupplung, 
ZahmiUler,  Riemen  und  Friktlonsrader.  Im 
4.  Abschnitt  wird  an  zahlreichen  Abbildungen 
nebst  Erläuterungen  der  elektrische  Antrieb 
von  Ventilatoren,  Pumpen,  Aufzügen.  Kranen. 
Werkzeugmaschinen.  Maschinen  für  die  Textil- 
industrie und  Buchdrnckerei,  die  Lmidwlrth- 
»chaft  und  das  Borg-  und  Hüttenwesen,  für 
Hchiffszwecko  und  Bahnbetrieb  besprochen. 
Das  für  die  Leser  dieser  Zeitschrift  besonders 
interessante  Kapitel  über  Werkzeugmaschinen 
zeigt  den  Antrieb  von  Bohr-,  Früs-  und  Hobel- 
maschinen, Drehhllnken,  Kreissngen.  Schleif- 
und Polirmaschinen  und  Sügen  für  Holzbear- 
beitung. Der  5.  Abschnitt  „Maschinentabelicn" 
giebt  eine  Uobersicht  Uber  die  IvOistungen,  Ge- 


I Wichte,  ÄbmeasuDgen  und  Preise  der  verschle- 
j denen  von  der  A.  B.  G.  hergestellten  Dynamos 
und  Motore.  In  einem  Anhang  sind  noch  einige 
Muster  zu  Fragebogen  betr.  elektrische  Antriebe 
find  ein  Verzeichniss  der  elektrischen  Maass- 
einheiten aufgenommen.  Bin  ausführliches 
Sachregister  schliesst  das  Buch. 

KUam. 

K.  Moritz,  Berechnuug  und  Konstruktion  von 
Oleichstrommaschinon.  Eine  praktische  An- 
leitung zum  Entwurf  und  zur  Ausführung 
kleiner  und  mittelgrosser  Maschinen.  8^ 
VII.  111  S.  mit  €7  Ahbildungen,  11  Kurvon- 
tafeln  nnd  3 Konstrukllonstafoln.  Leipzig, 
Hachmeister  & Thal.  1901.  Geb.  in 
Leinw.  4,00  Af. 

Der  Inhalt  dos  Buches  zerfallt  in  4 Thcüe. 
Im  ersten  werden  die  Erzeugung  des  magne- 
tischen Felde.s,  das  Entstehen  der  elektro- 
motorischen Kraft  und  die  Verluste  einer 
Dynamomaschine  besprochen  und  die  für  die 
Berechnung  dieser  Grössen  erforderlichen  An- 
leitungen gegeben.  Die  Grössen,  die  man  bei 
der  Berechnung  nach  der  Erfahrung  aonehnien 
muss,  sind  in  den  beigegebenen  Kurventafeln 
enthalten.  Der  zw  eite  Thcil  beschäftigt  sich  mit 
der  mechanischen  Ausführung  der  einzelnen 
Konstruktioustheile.  Lobenswerth  hierbei  ist 
die  für  die  Zwecke  des  Huches  ausreichende 
Behandlung  der  Ankerwicklungen.  Der  dritte 
Thoil  onthAlt  die  vollständig  durchgofuhrten 
Berechnungen  einer  Nebenscblussdynamo  (110 
bis  150  VolL  25  Ampere)  eines  Hauptstrom- 
motors (‘/g  PS,  12  Volt)  und  eines  Neben- 
schlussmotors (15  PS,  220  Volt).  Zum  dritten 
Theil  gehören  die  dem  Buche  beigegebenen 
3 Konstruktionstafelii,  nach  denen  die  Aus- 
führung der  berechneten  Maschinen  erfolgen 
kann  und  die  ausserdem  gute  Vorbilder  für 
die  zeichnerische  Darstellung  derartiger  Kon- 
1 struktionen  sind.  Der  vierte  und  letzte  Theil 
de»  Buches  macht  auf  die  bei  elektrischen 
Maschinen  am  häufigsten  eiutretenden  Störungen 
aufmerksam  und  giebt  Anweisungen  zu  deren 
Beseitigung.  Auch  enthalt  er  verschiedene 
brauchliare  Tabellen,  unter  ihnen  eine  Draht- 
tabello  und  eine  Tabelle  für  die  Preise  der 
verschiedenen  Konstniktionematerialien. 

Der  Verfasser  setzt  heim  Leser  elementare 
Kenntnisse  im  Maschinenbau  und  in  der 
Elektrotechnik  voraus.  Seine  Auseinander- 
setzungen sind  sogleich  durch  passend  gewählte 
Beispiele  erläutert.  Eine  Anzahl  guter  und 
klarer  Figuren  unterstützt  in  hervorragender 
Weise  den  Text.  Die  Ausstattung  des  Buches 
ist  gut. 

Dos  Buch  kann  allen,  die  für  sich  selbst 
oder  im  Kleinen  Dynamomaschinen  und  Motore 
hersteilen  wollen,  empfohlen  werden. 

•fW. 


Digitizod  by  Googic 


U«ft  2t. 
D«xemb»r  1902. 


PatcnUchau. 


259 


Patentsoha  u. 


Galvanometer.  M.  0.  Pouzot  io  Vincenues,  Seine.  37.  3.  1901.  Nr.  128  160.  Kl.  21. 

Dieses  Galvanometer  ohne  permanenten  Magneten  gehOrt  zu  derjenigen  Art,  bei  welcher 
in  einer  Stromspule  a feste  und  bewegliche  Eisentheile  aogeordnot  sind,  die  beim  Stroradurch- 
gang  durch  die  Spule  gleichnamig  magoetisirt  werden  und  sich  in  Folge  dessen  gegenseitig 
abstossen. 

Bei  dieser  Ausführungsform  besteht  nun 
der  feststehende  Eisentheil  aus  einem  Ring  oder 
Band  c aus  weichem  Bisen  von  ellipsenförmiger 
Gestalt  der  um  eine  aus  unmagnetischem 

Material  bestehende  Hülse  angeordnot  ist,  oder 
aus  zwei  Halbellipscn  2),  die  mit  ihren  um- 
gebogenen Enden  ee  durch  Oelfuungen  treten, 
die  an  der  Hülse  b oben  und  unten  angebracht 
sind  und  sich  in  zwei  Funkten  gegenüberliegen. 

Innerhalb’dieser  Ellipsen  ist  ein  schrüg  liegender 
Stab  d so  augeorduet,  dass  er  mit  seinen  utngebogenen  Enden  f f nahe  dem  Bisonringe  c zu 
liegen  kommt  und  beim  Stromdiirchgaug  durch  das  Solenoid  von  dem  feststehenden  Bisenring  e 
abgestossen  wird.  Hierdurch  wird  einer  Wolle  g eine  Winkeldrehung  erthcilt,  deren  Grösse  von 
einem  an  der  Welle  befestigten  Zeiger  it  angezcigt  wird  und  ein  Maasa  für  die  Stürko  des  durch 
die  Spule  fliessenden  Stromes  bildet. 


Elektrolytischer  Stromonterbrecher.  F.  de  Mare  in  Brüssel. 

28.  12.  1900.  Nr.  123  392;  Zus.  z.  Fat.  Nr  122295.  Kl.  21. 

Das  die  FlatindrahtAiiode  a umgebende  Flatinfutter  b 
wird  Uber  dom  Flatindraht  selbst  ausgewalzt  oder  ausgezogen 
und  in  den  Hals  des  mit  dem  Deckelkörper  d aus  einem 
Stück  bestehenden  Porzeltanröhrchen  c dicht  elngeschlilTen, 
wobei  der  Flatindraht  durch  die  seine  Verstellung  bewir- 
kende Schraube  lediglich  ln  achsialer  Richtung  unter  Aus- 
schluss einer  Drehbewegung  verschoben  wird. 

Messger&th  nach  Ferraris’sehem  Prinzip  !ür  Drehstrom- 
■yateme.  Hartmann  & Braun  in  Frankfurt  a.  .M- 
Bockenheim.  25.  8.  1901.  Nr.  128873.  Kl.  21. 

Bei  diesem  Meesgerath  durchsetzen  die  vom  Haupt- 
strom erzeugten  magnetischen  Linien  zwecks  Verschiebung 
ihrer  Phase  gegen  den  erzeugenden  Strom  massives  Eisen. 
Bei  der  In  der  Figur  dargestellton  Anordnung  sind  der 
Magnet  m und  der  Anker  a aus  lamoUirtem  Bisen  hergestellt 
und  der  NebenschlusB  ist  derart  auf  diesen  Kern  gewickelt, 
dass  die  magnetischen  Nebenschlusalinien  nur  in  diesem  lamel- 
lirten  Eisen  verlaufen.  Die  Hauptetromspule  dagegen  ist  der- 
art über  beide  Schenkel  des  Kernes  m gelegt,  dass  sich  die 
von  dieser  Wickelung  erzeugten  magnetischen  Linien  durch 
den  aus  massivem  Bisen  hergestellteu  Rückschluss  g schlicssen 
roOasen,  wodurch  dann  die  genannte  Wirkung  (Fhaaenvor- 
Bchiebung)  zu  Stande  kommt. 


Spiegel  anz  Glas  mit  Metallüberzug  für  optische  Zwecke  und  Verfahren  zu  ihrer  Herstellong. 

F.  Deloncle  in  Paris.  2.  2.  1901.  Nr.  128  667.  Kl.  30. 

Grosse  Reflektoren  für  optische,  besonders  astronomische  Zwecke  sollen  aus  entglaatem 
Glase  hergestellt  werden,  einmal  weil  entglastes  (ilas  für  solche  Zwecke  sich  seiner  physikalischen 
Eigenschaften  halber  vortrefflich  eignet,  und  weil  die  Hereteilung  in  der  bekannten  Weise,  dass 


Digiiized  by  Google 


•260 


Patentikchtu.  Pu<*nUute.  — Brielk^sien. 


)!•*>  iMUiKer-£t'- 


man  Olaspulver  bis  nuhe  zum  Schmolzen  erhitzt  uml  die  teigige  Maase  presat.  die  (iewinnung 
der  ftuaserordentlich  grossen  RobstUcke  (z.  B.  15  000  erheblich  erleichtert  gegenüber  dem 
bisher  angowendeton  (iicssen  geschmulzoncn  Glases.  Das  gepulverte  Glos  wird  wie  üblich  in 
einer  feuerfesten  Form  bis  zur  Entglasung  erhitzt,  und  dann  wird  mittels  hydraulischen  Druckes 
ein  Stempel  auf  die  Glasmasse  niedergefUhrt,  dessen  Unterseite  die  spiegelnde  Flftcho  formt, 
wahrend  entlang  seinen  Rhndem  eine  Stange  befestigt  ist^  welche  den  Umriss  des  Spiegels  aus 
der  Glasmasse  horausschnoidet. 

Quecksilberhorizont.  M.  Wolz  In  Bonn.  25.  12.  1200.  Nr.  12Ö959-  Kl.  42. 

Bei  Quocksilberhorizonton  ist  es  schwierig,  den  schwimmenden  Spiegel  in  der  Horizon> 
talen  einzustollen,  weil  das  nicht  bedeckte  t^uecksilbor  schon  durch  die  leiseste  Erschütterung 
in  Bewegung  versetzt  wird.  Der  Spiegel  gleitet  deshalb  beständig  auf  der  Obcrftüche  des 
Quecksilbers  umher,  und  wenn  er  bei  dieser  Bewegung  bis  an  den  Rand  des  Gefassos  kommt, 
so  legt  er  sieb  sofort  dort  fest.  Nimmt  miui  einen  Spiegel,  dessen  Durchmesser  aniifthernd  der- 
selbe ist  wie  der  des  GefAsses,  so  gleitet  er  direkt  nach  dem  Runde  zu.  sodass  er  schief  steht. 

Diese  Uobolständo  können  nuu.  wie  Versuche  gezeigt  haben,  dadtirch  vermieden  werden, 
dass  man  einen  im  Durchmesser  kleineren  Spiegel  als  das  GeRiss  durch  einen  weniger  tief  als 
der  Spiegel  selbst  einsinkenden  Ring  aus  beliebigem  Material  in  der  Gefaaamitto  zentrirt.  Man 
hat  schon  versucht,  eine  solche  Zentrining  <lurch  Anschlugo  oder  Stifte  zu  erreichen,  wodurch 
aber  in  Folgo  der  Reibung  die  Genauigkeit  der  Einstellung  beeinträchtigt  wird.  Der  er^Shnte 
Zentriruogsring  hat  diese  Wirkung  nicht,  denn  sein  iiinurer  Durchmesser  ist  etwas  grösser  als 
der  Aussero  des  Spiegels,  sodass  sicli  beide  nicht  berühren  und  Reibung  nicht  entstehen  kann. 
Spiegel  und  Ring  bloibon  hierbei  voiisUtndig  ruhig  auf  der  Oberfläche  des  Quecksilbers  liegen, 
und  da  der  Spiegel  an  keiner  Stelle  der  Peripherie  uiiliegt,  so  befindet  er  sich  in  genau  hurizau' 
tiiier  Lage. 

Arbeitsmessger&th  iUr  Drehstrom.  Hurtinann  & Braun  in  Fruiikrurt  a.  M.  > Bockenhoiin. 

16.  2.  1901.  Nr.  128  789.  Kl.  21. 

Bei  diesem  Arbeitsmossgernth  für  Drehstrum  wird  die  Messung  der  GesammUrbeit  mit 
nur  einer  Spannung  und  zwei  Strömen  ermöglicht,  und  zwar  dadurch,  dass  die  Hauptstromfeder 
in  enlsprecliender  Weise  in  ihrer  Phase  gegen  die  erzeugenden  Hauptströme  verschoben  werden. 


Paientiiste. 

Bis  zum  1.  Dezember  1902. 

Klasse : Anmeldungen. 

21.  R.  17194.  Isülationamosser  für  Wechsel- 
strom. Reiniger,  Gebbcrt  & Schall,  Er-  | 
langen.  15.  9.  02.  I 

St.  7350.  Vorrichtung  zum  Ein-  und  Ausschalten  ' 
elektrischer  Stromkreise  aus  der  Feme  | 
mittels  elektrischer  Wellen.  H.  Studto,  | 
Köln  a.  Rh,  und  0.  Drenkelfort,  Char-  | 
lottenburg.  18-  1.  02.  ; 

D.  12  776.  Verfahren  zur  Verminderung  des  ’ 
Einflusses  der  Hysteresis  bei  elektromagne- 
tischen Relais  u.  dgl.  Deutsch -Russische 
ElektrizitAtszAhler-GesclIschaft  m.  b. 
H.,  Berlin.  16.  8.  02. 

42.  R.  16  812.  Vorrichtung  an  Winddruckmes- 
sern zum  Messen  der  hinter  der  Windstoss- 
platto  auftretenden  Saugwirkung;  Zus.  z. 


Anm.R.  16470.  G.Kosenmüller,  Dresden-N. 

12.  6 02. 

Z.  3560.  Apparat  zum  Messen  des  Druckes 
oder  epezilischon  Gewichtes  von  Gosen  und 
Dömpfon,  bei  welchem  der  Druck  zweier 
GassAulen  vorglichen  wird.  C.  Zoissig, 
Darmstadt.  28.  4.  02. 

ErthelluDgen. 

21.  Nr.  138  329.  Registrirender  Maximuistroin- 
anzeiger.  Hartroonii  & Braun,  Frank- 
furl  a.  M -Bockenheim.  19.  11.  01. 

42.  Nr.  138  262.  Geschwimiigkeitsanzeiger  mit 
einem  ansteigend  belasteten  Schwungmassen- 
regier.  P.  Polikeit,  Dresden.  7.  8.  01. 


Briefkasten  der  Redaktion. 

Wer  liefert  Quarzfhden  von  6 g TragfAhig- 
i keit? 


POr  dl«  RadakUuo  rer&otvortllch:  A.  BlAftrhke  Id  BerllD  W. 

VertAK  TOB  Jalino  Bprlnic*r  in  BerÜD  N Ünck  von  Krall  Dr«p«r  In  Berlin  •‘«W. 


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Namen-  und  Sachregister. 


In  dem  oachatehendeii  He{?ister  sind  für  die  sachUcht  Ordnung  hauptsächlich  eine  Koihe 
von  (fett  gedruckten)  HtichwCrtorn  bonutzt,  z.  H.  Akustik,  ElektrizitAt,  Laburatoriumsappnrate. 
Vereinsnachrichten,  Werkstatt  u.  dg). 


Akustik  tAkust.Tourenanzeigor, 
Gieseler  50.  — Verifikation 
ein«  r Stimmgabel  u.  s.  w., 
Schoenruck  123,  1 ‘5. 

Allgemeine  Eiektrizitftte- 
GesolUchuft,  Schutzvor- • 
richtgn.  gegen  Ueberspannuu- 
gen,  licoischkc  17.  — Nernst-  ' 
lampo  108.  — Röntgenröhre  ; 
172. 

Aluminium  s.  Metalle u. Werk- 
statt. 

Amsler-Laffon,  J.,  & Sohn, 
Waagebalken  50. 

Aastalien:  Fachschule  f.  Fein- 
rocchnnik  Schwenningen  87 
— Physika!.  Verein  Frankfurt 
a.  M.  46  ~ Kngi.  physikal.  i 
StaaUlaboratoriuinSH.  — Fach- 
schulen f.  Optiker  in  Hurupa, 
Berger  121,  183.  — PrUfunga- 
austalt  f.  App.  u.  Reagentien 
V.  I)r.  Sauer  & Dr.  Göckel  in 
Berlin  129,  149.  — Technikum 
Mittweidu  60.139.  — Lehrwerk- 
statt f.  Mechaniker  zu  Berlin 
188.  — Fachschule  f.  .Mecha- 
niker zu  Berlin  100. 

V.  Arco,  G.  Graf,  s Slaby. 

Arldt,  C.,  Blcktr.  KruftOber- 
tragung  258. 

A rndt,  G.,  Pröziaioiissage  f. rai 
kroskop.  Präparate,  Tbamm 

146. 

Arndt,  M.,  Reglstrirvorrichtg. 
f.  Gaeannlysenapp.  80. 

Arnold,  C'.,  Kipp'scher  App., 
Hugershoff  128. 

Arnold,  B.,  s.  Rostin 

Astronomie:  KUostl.  Horizont, 
Gillie  131.  - Durchsichtige , 
Doppel -Halbkugel  als  .Mess- 
instr.,  Thiede  131.  — Bewcgl. 
Leiter,  de  Campos-Hodrigues 
178.  — Quecksilberhurizuut, 
Wolz  260. 

Ansdehnniig:  Ausdehng.  v.  Jena- 
er Hartglas.  Bottamloy,  Evans 

147. 

Ansfohr:  ZoUtarif  96,  145,  188. 
Maassnahmen  z.  Entwurf  d. 


Zolltarifes,  KrOss  173,  181.  — 
Dass<'lbo,  Kummer  227.  — Han- 
delsverträge 211. 

Ausstellniigeii : 

PariserWcItausstllg.  1900: 
Kataloge  6;  81.  93,  101.  — 
Auszeichnung  67- 
Grosso  Industrie  • Aus- 
stollg.  Berlin  1902:  59. 
Blektrologische  u.  radio- 
logische  Ausstellg.Bern 
1902:  9«. 

Ausstellg.  Arztl.  Lehrmit- 
tel Berlin  1902:  Auszeich- 
nungen 126. 

Autom.  Glass  Blowing  Pa- 
tents Synd.  Ltd.,  GUtsblos- 
maschino  150. 


Baird,  Kew-Mikrometer  250. 

Bamberg.  C.,  Pnoumat.  Tiofen- 
raess(‘r  33. 

Baur,A.,  Kainpylograph,  Deche- 
vrens  198. 

Bavorischc  Glühlampen- 
b r i k , Skalcnbelcucht  ungs- 
lampo  9. 

B e c k e r,  B.,  RegUtrirapp.,  Fucss 
242. 

Becker.  F.H..  Gla^hafenofeult. 

BelIng&Lübke,  Höhensupport 
67. 

Benischke,  G.,  Schutzvor- 
ricbtgn.  gegen  Ueberspannun- 
en  17.  — Elektrotechnik  in 
inzeldarstellgn.  150. 

Bonoist.L , Definition  der  Arten 
von  X Strahlen  158. 

Berger,  E . Fachschulen  f Op- 
tiker in  Europa  121,  133. 

Bergmfinnlseh«  Apparnte:  App. 
z..Mes8g  d.Fal lens u. Streichens 
d.  (iesteinsachichten,  Falter  & 
Sohn,  Schilfer  97.  — Photo- 
graph. Lotha])p.,  Fuhrmann 
151., 

Bergmann-Eloktrizithts- 
werko,  Steckkontakte  58. — 
Stöpselsicherg.  146 

Besser,  H.,  U-Röbren  148. 


, Botts,  A.  G.,  Metallüberzüge  auf 
I Aluminium  172. 

Blitz.  H , u.  G.  Prenner,  Her- 
stellg.  absolut  reinen  Schwefels 
71. 

ßlondel.  A.,  Spiogelgalvano- 
meter  199. 

Boas.  H..  Sprongerscho  Queck- 
silberluftp.  148  — App.  z.  Auf- 
nahme von  Röntgenbildorn 
153.  163. 

Bosch,  J.,  & Söhne,  Waage- 
balken 159. 

Bottamloy,  J.  T.,  u.  W.  T. 

Evans.  .Ausdehng.  v.  Jenaer 
' Hartglas  147. 

Boys,  C.  V.,  Werkzeug-Schleif- 
maschine 116. 

Briefkasten  260. 

Buchuer,  U.  Motallröhren  m. 

Glos  nuszukloidon  28. 
jBuckley,  W.  E.,  s.  Hupe. 

Busch,  E.,  8.  Rnthouowor  Opt. 
Industrie-Anstalt. 

|deCampos-Rodrigues,  C.A., 

I Kurvenlineal  166.  — Beweg- 
I liehe  Leitern  178. 

ICasper,  C.,  u.  F.  Oortel,  Man- 
ganarmer  Chrom  • Silizium- 
Stahl  199 

Contnorszwer,  .M.,  App.f.Leit- 
fahigkeitsmessgu.  70. 

Cerebotani,  L,  Typondruck- 
tolegraph  119. 

— u.  A.  Silbermann,  Regi- 
sirirapp.  f.  moteor.  Instr.  199. 
'Chronometer:  Mossg.  kleiner 

Zeittheile,  Etzold  1.  — Aus- 
schuss der  Voreinlgg.  f.  Chro- 
nometrie 117,  127. 

Clausen,  C.  T.  B.,  Tiefen- 
messer 151. 

Common,  A.  A.,  Zielfernrohr  19. 
I Corn  u , A.,  L'indxatrie  fran^.  des 
irwsfr.  de  pric.  81,  93,  101.  — 
•j*  (Nachruf)  118. 

I Cowoy,  L.  E , Anzeigen  v.  Ver- 
ftodergn.  in  d.  Erdanziohg.  151. 

Cushmaii,  A.  S.,  ßUretten-Ka- 
librirapp.  48. 


Digitized  by  G(| 


Nftinco*  UDd  Sachn^tar. 


_262 

Dallmeyer,  Th.  R.»  Photo-  ' 
graph.  Objektiv  39. 

ÜGchevrens,  M.,  Kampylo* 
^raph,  Baur  198. 

Dofays,  Sarasin  Sc  Co.,  App. 
zur  Bcstimiug.  d.  apoz.  Uew. 
V.  Flüsaigk.  169. 

Deloucle,  F.,  (tlaaspiegol  m.  I 
Metallüberzug  V69.  i 

DoDioiutrationsapparate : De- 1 

monatr.d.Fallens  u. Streichens  I 
d.  Gosteinsschichton,  Falter  & ' 
Sohn,  Schäfer  97.  j 

Donnert  & Pape,  Schieber- 1 
maasastab  200. 

Deutsche  Magnallum-Go-' 
Seilschaft,  Bearbeitunga- i 
fähigkeit  d.  Alumiuiums  39.  | 

Diogol,  Magnalium  S6.  ! 

Dilatometer  s.  Lnborat. 

Dobbie,  J.  C.,  App.  zum  Messen  i 
von  Meerestiefen  172.  i 


Kdieon,  Th.  A.,  ElektrizitAta-  i 
zAhlor  243.  ! 

Bgner  s.  Stafsing.  j 

Elirhardt.M..  Höntgonr^hrebl.  | 

Kiffe  & Fehr,  Patent  - Keil- . 
schrauben,  Kluesmunn  44.  ! 

Elektrizität:  I.  Theorie:  Defi- 
nitiuu  d.  X-Strahlen,  Benoist  | 
158.  — II.  Elemente  u.  Bat-  i 
terien:  Tauchbatterie,  Sa- 1 
Iingerl26.  — IlI.Messinstru-  i 
mente;  Eisenkern  bei  Mess-  | 
gerathen,  Reiniger,  Gebbert 
& Schall  12.  — Knallgasvolto- 
ineter,  Müller  26.  — Zeiger-  ; 
Übertragg.,  Uartmann  Sc  Braun 
f)0.  — Leitfühigkeitsmessgn..  i 
Centnerszwer  70.  — Watt- 1 
stundonzühlcr,  Bchuckert  & I 
Co.  71.  — ElektrizitAtdzfthlor,  | 
Halsev  159.  — Luftdampfer-  | 
einricKtgn.,  Hartmann  & Braun 
171.  — Messgvrath,  Siemens  ! 

Halske  172.  — Kontaktvolt- 1 
inoter,  Mejer  179.  — Maximal- 1 
sirommessgeratb,  The  Mutual  \ 
El.  Tnut  191.  — Spiegelgal- 
vanometer, Blondel  IM.  — | 
WechaelsLrommessor,  Mordey 
205.  — Elektrizitatszähler, 
Edison  243.  — Galvanometer,  i 
Pouzot  259.  — Messgerätli 
für  Drehstrom,  Hartmunn  u.  , 
Braun  259,  260.  — IV.  Mikro-  i 
phone,  Telephone,  Gram  - 1 
mophone,  Phonographen  | 
u.  s.  w. : Telegraphie  ohne 
Draht,  Mareoni’s  Wireless- Tele- 
graph Cy-  19.  — Schreibtele- 
graph, Gray  NnHonal  Telauto- 
graph  Cy.  20.  — Bewegen  enb-  • 
fernler  Mecbntiismen  in.  Hertz’- 
scher  Wellen,  Walter  31.  — 
Frittrfthrc,  Schuckert  31.  — 
Horchanzeiger, Stafsing,  Egn^r 
58.  — Telegraphie  ohne  Draht, 
PoincarÄ,  Jaeger  63,  73,  114, 
144,  237.  — Janus-Telephon, 
.Mix  & Genost  78.  — Empfange- 
app.  f.  elektr.  Wellen,  SchAter, 


Lippold,Ronz  79.  — Empfänger 
f.lVnkentelegraphie.ifarcem's 
WireleBM-TeUgraph  Cy.  79.  — 
Scbreihtelegraph.  Gray  Euro- 
pcfl»  Telautograph  Cy.  79.  — 
Typondrucktclegrapn , Cere- 
botani  U9.  — Empfangsapp. 
f.  Funkentolegraphie,  Slaby, 
Graf  von  Arco  160.  — V Be- 
leuchtung; Skalenbeleuch- 
tungslampo , Bayer.  Glüh- 
lampen-Fabr.  9.  — Nernst- 
lampe, Allg.  El. -Ges.  108.  — 
Mikroskopirlampe,  Poll,  Leitz 
138.  — GlühiampendrAhte  aus 
Nickcloiscn,  Sioc.  deCommentry- 
Fourchamba%ät  171.  — VI.  All- 
gemeines: Scbutzvorrichtg. 
gegen  Ueherspanngn.,  Be- 
nischke,  Allg.  El. -Ges.  17.  — 
Stromunterbrecher , Hlrsch- 
mann  19,  91.  ~ Röntgen- 
röhre, Hirschroann  19,  191.  — 
Schmolzsicherg.,  Mix& Genest 
39.  — Alarmapp.  f.  Flüssig- 
keitsstAnde , Simon  39.  — 
Röntgenröhre.  Ehrhardt  51.  — 
Stromunterbrecher , Wehiielt 
51.  — Steckkontakte,  Berg- 
mann BlektrizItAtswerke  58. 
— Feuermelder,  Siemens  & 
Halske  68.  — Spulouaufbau  f. 
hochgespannte  Ströme,  Klin- 
gelfuss  99.  — Steckdose  m. 
Schmelzsicberg.,  Siemens  St 
Halske  99.  — Stromunterbre- 
cher, de  Mare  99,259.  — Gegen- 
stand m.  Röiitgcnstrahleu  zu 
zeichnen,  Voltohm  EI.  - Ges. 
119.  — Steckkontakt,  Siemens 
ft  Halske  131.  — Stöpsel- 
sicherg.,  Bergmann-Eloktrizi- 
tütsworko  146  — Influenz- 
maschine, Reiniger,  Gebbert 
& Schall  151.  — App.  z.  Auf- 
nahme V.  Röntgenbildem, 
Boas  153,163.  — Unterbrecher, 
Taylor  158.  — Vakuumrohr, 
Gundelach  159.— Augenblicks- 
Schalter,  Schuckert  & Co.  159. 
— Röntgenröhre,  Allg.  El.-Ge». 
172.  — Extrastroniapp.,  Er- 
necke  179.  — Selbstunter- 
brecher, Hirschraann  199.  — 
Stromunterbrecher,  van  Huffel 
244.  — Mömerblitzableiter, 
Lahmeyer  ft  Co.  251.  — FIüs- 
sigkeits  Unterbrecher,  Ruhstrat 
262. 

Elektro  - Metallurgie  - Ge- 
sellschaft, Vormessiogte 
Holzschrauben  59. 

Entfernangemef  aer : E n tfer- 

nungsmesscr,  Schmook,  Kagel- 
mann  91.  — Distanz-  u.  Höhen- 
messer, Feunel  Söhne  178.  — 
Doppelfemruhrf.Entfernungs- 
messer,  Forbes  243. 

Epstein,  S.,  Bürette,  Peters 
& Rost  128. 

Ernecke,  F.,  Bxtrostcomapp. 
179. 

Etzold,  R.,  Messg. kleiner  Zeit- 
theile  1. 

Evans,  W.  T.,  s Bottamley. 


Ostttscb* 

M««h&olker‘Ztf. 


Ifacbschulen  s.  Anstalten. 

, Falter,  G . ft  Sohn,  App.  z. 
Messg.  d Fallens  u.  Streichens 
d.  Gesteinsschichten,  Schäfer 
97. 

FennelSöhno,0.,  Distanz- u. 
Höhenmesavorrichtg.  178. 

Fernrohre:  Prismendoppelf., 

Hartmann  & Braun  12.  — rris- 
roenf.,  Hensoldt  & Söhne  19. 
— Zieh’.,  Common  19.  — Pris- 
I mendoppelf.,  Stuart  39.  — 
I Schwach  vergrössernde  F., 
I Wanachl65.  — Doppelf.  f.  Ent- 
! fornungsmeaser,  Forbes  243. 

Feuermelder  s.  Elektr. 

Foerster,  W.,  Zum  70.  Ge- 
burtstage 253. 

Forbes,  G.,  Doppelfcmrohr  f. 

Entfernungsmesser  243. 

. Fuees,  R.,  App.  z.  Herstellg.  v. 
Krystallschliffen  107.  — Itegi- 
strirapp.,  Becker  242. 
i Fuhrmann,  K.,  Photogr.  Loüt- 
app.  151. 

I Ganter,  C.,  Scheibenstichel- 
Halter  77. 

Gase : KnallgasvoUameter,  Müller 
I 26.  — Schwefelwasserstoff- 
I Kntwickelungeapp  , Wöhlk  26. 
— Registrirvorrichtg.  f.  Gas- 
analysenapp.,  Arndt  80.  — 
j Vorlage  f.Stickstofrbeetimmg., 

I Hedebrand  148.  — Kolben  z. 
Kühlenstoffbestimmg.,  Kleine, 
Ströhlein  ft  Co.  168. 

I Gebraaebainaater:  28.  49,  90, 
111.  130,  149,  169,  190. 

Gehalfenwesen  s.  Soziales. 

Oeodäale:!.  Basismessungen. 

I — II.  Astronomisch-geo- 
I datische  Instrumente  s. 

I Astronomie.  — III.  Apparate 
zum  Winkclabstecken.  — 

1 — IV.  Winkelmessinstru- 

' mente  und  Apparate  für 
I Topographie:  Nivollirinstr., 
Victor  & Westmann  99.  — 
V.  Höhenmessinstru- 
mente  und  ihre  Hülfs- 
I apparate.  — VI.  Tachy- 
I metrie:  Projektionsapp.  f. 
Schiebetachymeter,  Puller  171. 
Distanz-  und  Höhenmesser, 
Fenncl  Söhne  178.  — VII.  All- 
gemeines. 

Gesehiftllebe  Notiien:  44,  75, 

I 98.  107,  138,  165,  178,  188. 

Geschwindigkeltonesser:  Tou- 
renanzeiger,  Giescler  50.  — 
Geschwindigkeitsmesser, Rhei- 
i nische  Tachometerbau-Gesell- 
schaft  87. 

GssetigebBBg  (s.  a.  Soziales): 
Zolltarif  96,  145,  188.  — Ist 
Mechanik  u.  Optik  Handwerk 
od.  Kunst?  104,  113-  — Maas- 
nahmeu  z.  Zolltarif,  Krüss 
173,  181.  — Dasselbe,  Kummer 
2^.  — Handelsverträge  211.  — 
Keaumurthermometer-Prüfg. 
223. 

Giebeler-Stahl  s.  Metalle. 

I Gieseter,E.,Tourenanzeiger50. 


D'git-zc''  by  CjvX) 


1902. 


Kam*o>  uod  S«chr*gitt*r 


263 


Oiltio,  J.  W.y  KUnstl.  Horizont 
131. 

Glas  (s.  a.  Lnborntoriums- 
apparate):  i{er»tellg.v.G)as- 
hohlkörpcrn,  Biovert  11,  31, 
51,  72,  91,  191.  — Ghißhafeii- 
ofon.  Becker  11.  — Kupfer- 
»piegel  auf  G!aa,  WeUskopf 
Ä Co.  26.  — .Meüllrfthreu  in. 
ülaa  uuszukldden,  Hiichncr  28. 
— PloatizitAt  und  AdhAsivitftt 
d.  Glaaoa,  Piccord  47.  — Glaa- 
macherpfcifo,  Hirsch  51.  — 
Verhinderg.  d.  Entwclchena 
flüss.  (jlasmasBO,  Lühno  131. 
— Aiisdehng.  v.  Jenaer  Hart* 
Bottamley,  Evans  147.  — 
(jlaaforni,  Hirsch  150.  — tila»- 
blascmuBcbiiio,  Autom.  Glasit 
Bhwing  Pat.  Synd.  IW.  — (iins- 
hafon.  Regle  151.  — Formen 
V,  tilaa,  MichaOlin  191.  — Vor- 
ailherg.  d.  Glases,  Izurn  250. 
— Spiegel  mit  Metallüberzug, 
Deloncle  259. 

Glühlampen  s.  Lampen. 

Goerz,  C.  P.,  Objektiv  200. 

Graetz,  L.,  Das  Licht  u.  die 
Farben  204. 

Gray  European  Telauto* 
gruph  Cv.,  Schreibtelogroph 
79. 

Gray  National  Telauto* 
graph  Cy , Schreibtelegraph 
20. 

GrUtzmachcr.  F.,  Thermo- 
meter m.  Paplerekulen  84. 
Thermostaten  184.  193,  201. 

üundelach,  E.,  Vakuumruhr 
159. 

Haack,  P.,  Kaliapp.  10. 

Hadficld,  H.,  Regulator  f. 
koust.  Niveau  169. 

Halle,  G.,  Kurven- Kontrolapp. 
142. 

Halsey,  B.  S.,  Elektrizitütä- 
zShler  159. 

Harcourt,  A.  ü.  V.,  Trocken- 
röhre 11. 

Harras,  B.,  Presaholz  35. 

Hartmanu  & Braun,  Doppol- 
fernrohr  12.  — Zeigerüber* 
tragg.  50.  — Dflinpfung.seln- 
richtgii.  171.  — Mesögorath  f. 
Drohstrom  259,  260. 

Ucdebrand,  A.,  App. z.  Stick* 
stoffbestimmg.  148. 

Heidenhain,  M..  Schlitten* 
bremse  an  Mikrotomen  139. 

Heiskopf  & Co.,  Kupferspiegol 
auf  Glas  151. 

Hensoldt,  M.,  & Söhne,  Pris- 
menfernrohre 19. 

H e rs  e . E. , Gewerblicher  Rechts- 
schutz 130. 

Hirsch,  0.,  Giasmnclierpfeifc 
51.  — Glaaformon  150. 

Hirschmann,  \V.  A.,  Strom- 
unterbrecher 19,  91.  — Rönt- 
genröhre 19,  191.  — Selbst- 
untorbrecher  199. 

Hookcr,  J.,  Kow'Mikrumcter 

260. 

Hope,  J.,  u.  W.  E.  Buckley, 
K^ompass  243. 


Huber,  P..  Katechismus  der 
.Mechanik  118. 

van  Huffel,  N. G.,  Stromunter- 
brecher 244.  I 

Hugershoff,  F.,  Kipp'schcr  I 
App,,  Arnold  128. 

Izarn,  Versilberg.  d. Glases  250.  . 

Jaeger.  \V.,  Telegraphie  ohne  I 
Draht,  Poincaro  63,  73,  114,  ' 
144,  237. 

K ae  h 1 0 r,  M.,  & M a r t i n i,  Filtrir- 
app.  m.  Luftpumpe.  Zfipfchen, 
70.  — V'orlagen  f.  fraktiunirte 
Destillation,  Palonma  111. 
Kagelmann,  R.,  s.  Schmook. 
Kampylograph  s.  Zeichetiapp. ' 
Katalog  denSyndicatdeaConatr.  ■ 
en  inatr-  d'opt.  et  pric  , Westphal  ' 
81,  93.  101. 

Kittel,  A.,  Vorrichtg.,  korrekte  i 
Zahnrüder  herzustellon  13,  21. 
Kleine,  A.,  Kolben  z.  Kohlen-* 
stotl  bestimmg.,  Ströhlein  Co.  ] 
168.  ; 
Klingelfuss,  F.,  Spulenaufbau  | 
f.  hochgespHiinte  Ströme  99.  i 
Klussmann,  W.,  Patent-Keil-  ' 
schrauben.  Eiffe  & Fehr  44.  — 
Früserschleiflchre,  Reinecker  ! 
108.  — Gestellböcke  f.  Work- 1 
tische,  .Meier  & Weichelt  157. ' 
iKompAMe:  Femanzeiger  für' 

Scbitfsk.,  V.  Mantey  79.  — 
Registrlrk.,  Hope,  Buckley  243. 
Koptoxyl  s.  Werkst. 

Krüss,  IL,  Das  Interesse  d. 
feinmechan.  u.  opt.  Imluslrie 
an  den  Haudelsvertrügou  170. 
— Maossmihmeri  z.  Zolltarif 
173,  181.  — Elementare  Dar- 
stellg.  d.  Heiligkeit  opt.  Instr. 
245,  254. 

Krjstallographte:  Herstellung 

orientirter  KrystallHchlifTe, 
Fuess  107. 

KllnzcL  M.,  QuecksilbcrmaDo- 
meter  71. 

Kulink,  F.  C.,  Bohröl  9. 

Kunz,  R. , Extraktionsapp.  89. 
KnrTcn:  Kunonliucal,  de  Cam* 
pos-Kodrigues  166.  — Kam- 
pylograph, Baur,  Dechevren» 
198. 

IjAboratorinmsapparAte:  Kali- 
app.,  Haack  10.  — Manometer, 
Kaylcigli  10.  — Barometer, 
Rüssel  10.  — Trockenröhre, 
Harcurt  11.  — Luftbad,  Vc* 
nable  11.  — Knallgasvolta- 
meter,  Müller  26.  — Thermo- 
regulator,  Saarbach  26.  — 
Schwcfehvassorstoff-Kntwick- 
lungsa  pp,  Wöhik  26. — B Ürct  te. 

I Sander  28.  --  Rogistrirvur- 
I richtg.  für  GaKaimlysenapp., 

■ Arndt  30.  — Schmelzofen. 
Mois.sun  36.  — Bün^tten-Kali- 
brirapp.,  Cushmun  48.  — 
Filtrirapp , Winklhöfer  48.  — 

I Chloroform  - Extraktionsapp. , 
j Lentz  49.  — Leitfühigkeits- 
nu'.ssgn.,  Centaerszwer  70.  — 


Filtrirapp.,  Zöpfchen,  Kaohler 
u.  Martini  70.  — App.  z.  Her- 
stellung reinen  Schwefels, 
Blitz,  Brenner  71.  — (^ueck- 
silbermaiiometor,  Künzcl  71. 
— Bestimmg.  d,  Oberflftchen- 
^tanng,  Whatmuugh  89.  — 
Titrirapp. , Popper  89  — Ei- 
traktiunsapparate,  Kunz  89. 
— Schmelzpunktsbestimmg., 
Thoma  90.  — Herstellg.  orieu- 
tirter  KryslallschlifTe.  Fuess 
107.  — Dilatometer  z.  Dichte- 
untcrsuchg.,  Möller  109.  — 
Vorlagen  f.  frakt.  Destillation, 
Palumaa,  Kaehier  u.  Martini 
111.  — Fchlerquello  an  Bü- 
rettcnsch  wimmern,  Thiele  111. 
— AbfUllbUrctte,  Epstein, 
Petei-s  & Rost  128.  — Kipp- 
scher App.,  Arnold,  Hugers- 
hoft'  128.  — Destillationa-  u. 
Rückflusskühler,  Landsiedl 
131, — Pmzisionssage  f.  mikro- 
«kop.Prftparato,  Arndt,  Thamm 
146.  — Ventilpipctte,  Siebert 
& Kühn  147.  — U • Rühren, 
Besser  148.  — Vorlage  f. 
StickstoITboatimmg.,  Hede- 
brand  148.  — Dueckailbcrlutt- 
pumpe,  Bona  148.  — Aether- 
{jofrierapp.,  Noll  158. — Spezif. 
Gewicht  von  Flüs.sigkeiten, 
Defap.  Sarasiii  & Co.  159.  — 
Empiindlichk.  o.  Thermoregu- 
lators.  Menzies  167.  — Wasch- 
app.  f.  Pyrit  in  Kohlendioxyd, 
Stockes  168.  — Kolben  z. 
KuhlenstolTbostimmg.  in  Eisen 
u.  Stahl,  Kleine,  Ströhlein  & 
Co.  168.  — Regulator  f.  konat. 
Niveau.  Hadtield  169.  — Luft- 
pumpe, de  Mare  171,  172.  — 
Thermostaten,  Grüt/.macher 
184,  193,  2t)l.  — Bunseu- 
bronncr,  Rostin,  Arnold  199 

Lahm ey er,  W.,&Co.,  Hörner- 
blitzabloiter  25L 

Lampeut  Skalonbeleuchtungsl., 
Bayer.  ülUhlampen-Fabrik  9. 
— Nern.stl.,  Ailg.  El.-Gee.  108. 
— Elektr.  Mikroskopirl..  Poll, 
Loitz  138.  — GlUlilampen- 
drahte  aus  Bisennickel.  Soc. 
de  Comnientru  171.  — Linsen- 
System  f.  Seneinwerfer,  Zeiss 
2^. 

Landsiedl,  A.,  Destillatlons- 
u.  Rückflusskühler  131, 

Lchrliiigswoseu  s.  Soziales. 

Lo  hr  werkst  tuten  s.Anstalten. 

Leit  z,  E.,  Objektiv  19. — Mikro- 
skopirlampo,  Poll  138. 

Lentz,  F.,  Extraktionsapp.  49. 

Levi,  L..  Kiidoskop  31. 

Lippold,  G..  8.  Schftfor. 

LUeratur  (Bücherschaa) : 18, 
29,  38,  19,  81,  93,  98,  101,  118, 
130.  150,  170,  178,  204,  258. 

Loescher,  F..  Leitfaden  der 
Lamlsclmttspfiotographie  49. 

Lothupparat  s.  Bergmann. 

App.  u.  Nautik. 
iLottner.  J.,  Frftser  147. 

Luhne,  J.,  Verhiuderg.  d.  Ent- 
I weichena  flUss.  Glasmasse  131. 


004  Nmm«a*  und  Snchragittar. 


Lütje,  J.,  Aneroidkapeoin  206.  | Thamm  146.  — MikroskopfuBs, 
Luflpompen:  Quecksilberluft-  | Scheichen  179. 

piimpo,  Boas  148.  — Luft- | Mikrotome:  SchliltenbremHO,  i 

puropo,  de  Mare  171,  172.  Heulenhain  139.  — Aolher*  ' 

Gelrierapp.,  Noll  158. 

Mix &Geneet, Schmcizäichcrg.  , 
MIaaasKtlbe  und  MaasiTer^lei*  39.  — Janus-Telephon  78. 
chaoffeti:  Schiebermaasaatab,  I Möller,  F.,  Dilatometer  109. 
Donnert  & Fapo  200.  iMoiasan,  H.,  Schmelzofen  36. 

Mahr»  C.,  Zirkel  f.  d.  Werkstatt  i Mordey,  W.  M.,  Wechselstrom-  , 
18.  ' inosser  205. 

Manometer:  Mauomcter.  Lord  Moritz.  K..  Gleichatromma- 
Rayieit^h  10.  — Quecksilber-  schiiion  258. 
manümetor,  KUdzoI  71.  ■—  Mn- , .Müller.  Fr.  C.  ü , Knallf^aa- j 
nometr.  Meeiosliefenmesser,  ; voltameter  26.  ! 

Dobbie  172.  [.Mutual  Electric  Trust  Ltd  » i 

V.  Mantey,  E.  F.  W.,  Fernnn-  , Maxinialstroniraeasjreräth  191. 

zeijjer  f.  Schiffskompasse  79. 

Marconl's  Wireless-Telc- 
f^raph  Cy.,  Telegraphie  ohne  Maturforscherversainmlg 
l)raht  19.  — Empfiinger  f.  s.  Vereine. 

Funkentelegraphie  79.  Xaatlk:  Tiefenmesser,  Bamberg  i 

de  Mure,  F.,  Stromunterbrecher  j 33.  — Künstl,  Horizont,  Gillie  • 
99,  259.  — Luftpumpe  171, 172.  | 131.  — Tiefenmesser,  Clausen  ' 

Marey,  Untersuchg.  v.  Luft- [ 151.  — Tiefenmesser,  Dobbie  ; 

beweggn.  127.  ' 172.  j 

Marpmann,  O.,  Illuatr.  Fach-lNoll,  A.,  Gefrierapp.  f.  Mikro- 
lexika (Chem.-anulyt.  Techn.  j tome  158. 
u.  Appnrntenkimdc)  29. 

Martin,  E.,  Eisen-  od  Stahl- 
blech m.  Kupferühorzug  78.  Gerte!,  F..  s.  Cusper. 
Mechanikertags.  Vereine.  lOptik:  I.  Theorie.  Unter- 

Meier  & Weichelt,  Gestell- • suchungsmethoden  und 
böcke  f.  Werktische,  Kluss-  Apparate  f.  theoretische 
mann  157.  Forschung:  Deßnition  d. 

Menzles,  A.W.C.,  Empfindlich- I X-Strahlen,  Benoist  15M.  — 
keit  c.  Thermoregulators  167.  1 Schwach  vergrösserndo  Fern- 
Metalle  imd  Metall -Lealriiutren  ' rohre,  Wumich  165.  — Hollig- 
(s.  a.  Werkstatt):  Launen  d.  keit  opt.  Instr.,  Krüss  245,  254- 
Zinnes  18.  — Kupferspiegel!  — II.  .Methoden  u.  Appa- 
üufGias,  Weisskopf  & Co,  ' rate  d.  praktischen  Op- 
— Metallröhren  m.  Glas  aus-  tik;  Prismen-Doppelfemruhr, 
zukleiden,  Büchner  28  — Me-  Hartniann  & Braun  12  — 

tcorit35.  — -Magnaliura,  DIegel  Prismenfernrohr,  Hensuldt  & 
36.  — Glebelcr-Stahl  139.  — Söhne  19.  — Objektiv.  Leitz 
.Mangüiiarmer  Chrom-Silizium-  19.  — Zielfernrohr,  Common 
Stahl,  Casper,  Ocrlel  199,  19.  — Objektiv,  Uietzschel  80. 

.Meteorit-Gesellschaft.  ,Me-  Prismendoppelfernrohr, Stuart 
leorit  35.  39.  — Linseiisystem,  Zciss  39. 

Metonrolorfe  (Thermometer  — Übjoktiv,  Dallmever  89. — 
8.  Thermometrie):  I.  Baro-  Selenphutüiucter,Pofiakofril9. 
meter;  Aneroidc:  Baro-  — Kurven  Kontrollopp.,  Halle 

meter,  Rüssel  10.  — Anoroid-  142.  — Doppelobjektiv,  Meyer 
kapseln,  Lütje  206.  — II.  171.  — Objektiv,  Voigtlander 
Anemoraetor  (Windmessorj:  & Sohn  172.  Objektiv,  Guerz 

Preisausschreiben  f.  Wina-  200.  — Linsensystem!’.  Schein- 
druckmesser  8.  — Untersuchg,  werfer,  Zeiss  200.  — Polari- 1 
V.  Luftbeweggn.,  Marey  127.—  sationsapp.,Schmidt&Haenach 
II.  Hygrometer  (Feuchtig-  2u6.  — versilberg.  tl.  Glases, 
koitsmes.ser).  — IV.  Regen-  Izam  250.  — Taschenspektro- 
messen.  — V.  Allgemoinos:  graph,  Schmidts  Hacnsch  252. 

Registrirapp.,  Cerebotani,  Sil-  — Glasspiegel  mit  Metall- 
ticrmnmi  199.  — Registrirapp , Überzug,  Doloncle  259. 

Becker,  Fuess  242. 

.Mourer.  N.,  Geschwindigkeits- 
messer 87.  Palomua,  .M.  H , Vorlagen  f. 


D«oUche 

Mecbinlk«^-Zif. 

116,  118,  126.  137,  138,  156, 
165,  177.  178,  203,  242. 

Peters  & Rost,  Bürette,  Ep- 
stein 128. 

Petrelius,  A.,  Temperatur- 
schwankgn.  bei  Pegeln  179. 

Phillips,  Fr.  C.,  Dichten  v. 
Glasstopfen  II. 

Phetographle:  Objektiv,  Dali- 
meyer  39.  — Objektivver- 
schluBS,  Zelss  91.  — Verifi- 
kation einer  Stimmgabel  und 
Versuch  einer  phutogr.  Prü- 
fungamothude  v.  Stimmgabeln, 
Schoeiirock  123, 135.  — Unter- 
suebg.  V.  Luftbeweggn.  m. 
Chronophotographie , Marey 
127.  — Photogr.  Lothapp., 
Fuhrmann  151.  •—  Definition 
d.  X-Strahlen,  Benoist  158.  — 
Photogr  Registrirapp , Pollak, 
Virag  Vereinigte  El.  • A.  • 0., 
Silberstein  160.  — Doppel- 
objektiv,  Meyer  171. 

Photometrie:  Selcnphotometer, 
Poliakoff  119. 

Piccard,  J.,  Plastizität  u.  Ad- 
bäsivitat  des  Glases  47. 

Pich,  F.,  Löth-Pasta  16. 

P 0 i n c a r 6 , H. , Telegraphieohne 
Draht.  Jaeger  63,  73,  114,  144, 
237. 

Polarisation:  Polarisationsapp., 
Schmidt  & Hacnsch  206. 

Poliakoff.J.,  Selcnphotometer 
119. 

Poll,  H-,  Mikroskopirlampe, 
Leitz  138. 

Pollak,  A.,  J.  Virag,  Ver.  El- 
A.-G.  u F.  Silberatein, 
Registrirapp.  160. 

Popper,  H.,  Tilrirapp.  89. 

Pouzot,  M.  G.,  Galvanometer 
269. 

Preisausschreiben  betr. 
WinJdruckmcsser  3. 

Prelsllsteu : Grosse  & Bredt  38. 
— P.  Gebhardt  38.  — R Jung 
98.  — C.  A.  Steinheil  Söhne 
98.  — C.  & E.  Fein  119.  — 
Clausen  & v.  Bronk  119.  — 
F.  Eriieeke  130. — Itathenower 
Opt  Industrie-Anstalt  170. 

Prenner,  G.,  s.  Blitz. 

Prismen  (Polarisationspris- 
men  8. Polarisation): Prismen- 
fernrohr,  Hensoldt  & Söhne 
19. 

Prussc,  W.,  Kontaktthermo- 
raoter  252. 

Puller,  E.,  Projoktionsapp.  f. 
Schiebetachymeter  171. 


Rathenower  Optische  In- 
dustrie-Anstalt,  Einige 


Meyer,  II.,  Photograph.  Doppel- 
objektiv 171. 

Meyer.  P.,  Kontaktvollmeter 
179. 

.Michaöiis,  K.,  Formen  v.  Glas 


fraktlonirte  Destillat  Ion,  Kaeh- 
lor  & Martini  Ul. 

Pateiitliste:  12,  20,  32,  40,  52, 
60,  72,  80,  92,  100,  112,  120, 
132,  140,  152,  160,  179,  192, 


Worte  über  Fabrikation  v. 
Operngläsern  u.  Doppelfem- 
rohreu  170. 

Rayleigli,  Lord,  Manometer  10. 
Kerhsnapparate:  Schiebor- 


191.  200,206,  244,252,260.  maassstab,  Dennert&Pape  200. 

Mikroskopie;  Elektr.  .Mikro-  Pnrnct,  J.,  t (Nachruf)  61.  Reglstrirnpparate:  Registrir- 

skopirlnmpe,  Pull,  Leitz  138.  Persoiicuiiachrlchteu:  25,  35,  43.  vorriebtg.  f.  üaannalyeenapp., 
— Präzisionseäge , Arndt,  j 44,  58,  61,  67,  75,  77,  86,  107, ; Arndt  30.  — Photograph.  Re- 


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J«br(uig  1902. 


Mamto^  und  SachragUtar. 


2Q6 


fiitrirapp.,  Politik,  Virag,  Ver. 

leklr.-A.-ü^  SUboratcin  160. 
— R(>giHtrirapp  f.  met^orolog. 
loetr.,  Cercbotani,  Silbormann 
199.  — Regietrirapp.,  Becker, 
Puesd  242. 

Rdglo,  L.  M.,  OlashafoD  151. 
Reinecker,  J.E.,  Früaeraclileif- 
lehro,  KluRsmann  1<>8. 
Reiniger,  Gebbert  & Schall, 
Eisenkern  bei  Me.‘»ögerftthrn 
12.  — Influonzmaachine  151. 
Kcni,  E.,  B.  Schäfer. 

Kiesd  & Osenberg,  Viellach- 
Werkzeughalter  251. 
Rletzschel.  A.  H.,  Objektiv  ,10. 
RSatgeinitralileii:  Röntgenröhre, 
Hirschnuinn  19,191. — ^Röntgen- 
röhre, Ehrhardt  M.  — App  z. 
Aufnahme  v.  Köntgenbildei  n, 
Buaa  153,  163.  — Vakuumrolir, 
Gundclach  159.  — Röntgen- 
röhre, Allg.  RIektr.-Ges  172. 
Rohre:  MetaÜrohie  m.  Glas  aus- 
zukleiden.  Büchner  28.  — 
U'Röhreii.  Beeaer  148. 
Rostin,  H.,  u.  E.  Arnold, 
Bunsenbrenner  199. 
Ruhstrat,  Gebr,  Flüssigkeits- 
uuterbreeber  ^2. 

Rüssel,  G.  W.,  Barometer  10. 


SSaarbach,  L.,  Thermoregu- 
iator  26. 

Salinger,G.,TauchbattGriel26. 

Sander,  C.,  Bürette  28. 

Sauer  & Göckel,  Prüfunga- 
anstalten  129.  — Zusatz  149. 

Schäfer,  J.  Ch.,  G.  Lippoid  ' 
u.  E.  Renz.  Empfangsnpp.  f. 
elektr.  Wellen  79. 

Schäfer,  R , App.  z.  Mo&sg.  des 
PalleoB  u.  Streichens  der  Ge- 
steinsschichten, Falter  & Sohn 
97. 

Scheichen,  0.,  Hülfsfuss  f. 
Mikroskope  179. 

Schmidt,  F.,  & Haenscii, 
Polarisationsapp.  206.  — Ta- 
flchenspektrograph  252. 

Schmook,  H.,  u.  R.  Kagel- 
mann,  Entfemungamesaer 91. 

Schoenroek,  A..  Veriftkatlon  I 
c.  Stimmgabel  123,  135. 

Schraabent  Vermeasingte  Holz- 
schrauben, Elektro  - Melal- 
lurgie-Gea.  69. 

Schuckert  & Co..  Frittröhre 
81.  — WattstundenzAhler  7l. 
— Augcnblicksschalter  159. 

Schwere  n*  Mchweremesaaiigen: 
App.  z.  Anzeigen  v.  Verände- 
rgn.  in  d.  Erdanziebg.,  Cowey  j 
151.  I 

Siebert,  D.,  & Kühn,  Beck- 
mann • Thermometer  110.  — 
Ventilpipctto  147. 

Siemens  &HaIske,  Automat. 
F’euermolder  68.  — Steckdose  ' 
m.  Schmel/sicherg.  99.  — 

Steckkontakt  131.  — Mess- 
gerftth  m.  möglichst  gleich- ' 
förmiger  Skale  172. 


Sievert,  P.  Th.,  Horatellg.  v. 
(ilashohlkörpcrn  11,  51,  72, 
91,  191. 

Silbermann,  A..  s.  Cerobutani. 

Silberstein,  F.,  s.  Polläk. 

Simon,  S.,  Aiarmapp.  f.Flüsaig- 
kcitristftndc  39. 

Slaby.  A , u.  G.  Graf  v.  Arco, 
Empfangaapp.  f.  Funkenteie- 
graphie  160. 

Societö  Anonyme  de  Com- 
mentry  FourchambauUet 
Uecaze  v^Ue,GlUh}nmpenzu- 
fÜh^ung8drahte  aus  Eisen- 
nicke! 171. 

Soxlalenfa.  a.  Gesetzgebung!: 
Gehülfenlrago  (Antrag  Sar- 
torius I H.  4 1 ,42, 213.  — Theurol. 
PrOfungskeniitniBHe  f.  GohUl- 
fenprüfg.  im  Meehanikerberuf 
77.  — 9 stümlige  Arbeitszeit 
98.  — Ist  Mechanik  u.  Optik 
Handwerk  od,  Kunst?  104, 113. 
— Ausschuss  f.Gehülfenprüfg- 
156.  — Lchrlingskommmissinn 
214. — Gehülfenprüfungen  2l6. 
— Meisterprüfungen  218.  220- 

SpektraUtta];to:Extrasrromupp. 
f.  Spektra,  Ernecko  179.  — 
Taschenspoktrograph.Schmidt 
& llaensch  252. 

Spczifliclies  Gewicht:  Dilato- 
meter z.  Dichteuntersuchg . 
Möller  109.  — App.  f.  spezif. 
Gew.  V Flüssigkeiten,  Defays, 
Sarasin  & Co.  159. 

SpteiTfl:  Kupfcrspiegel  auf  Glas, 
Weis-skopf  & (Jo.  26,  151.  — 
Versilberg.d. Glases,  Izani  250. 
— Metallüberzug  auf  Glas. 
Oelonde  259. 

Stafsing  u.  Egnör,  Horeban 
zciger  f.  Fornsprechanlagen  58. 

Stier,  G.  Th.,  Stahlhalter  46. 

Stiftongen:  59.  88. 

Stokes,  H.  N.,  App.,  pulvcri- 
sirton  Pyrit  auszuwaschen  168. 

Ströhlciii  & Co.,  Kolben  z. 
Kohlonstoffbestimmg.,  Kleine 
168. 

Stuart.  J.,  Prismondoppelfcrn- 
Tohr  39. 

Taylor,  A.  H.,  Unterbrecher 
158. 

TemperatiirregnUtoreii : Luft- 
bad, Venablo  11.  — Thermo- 
regiilator,  Saarbach  26. — Em- 
pHndlichk.  e.  Thermoregula- 
tors.  Menzies  167.  — Thermo- 
staten, Grützmacher  184,  193, 
201. 

Thamm,  J.,  Prazisionssöge, 
Arndt  146. 

Thermometrlo:  Thermometer  m. 
Papierskalon,  Grützmacher  81. 
— Beckmann  - Thermometer, 
Siebert&  Kühn  1 10. — Thermo- 
staten, Grützmacher  184,  193, 
201.  — R^aumurthonnometof- 
Prüfung  223.  — Siithermo- 
meter  227.  — Erzeugg.  u. 
Messg.  tiefer  Temperaturen, 
Wiebe  229.  — Kontakt-Ther- 
mometer, Prusse  252. 


Thiede,.!.,  Durchsichtige  Dop- 
pel-Halbkugel als  astr.  Meas- 
inatr.  131. 

Thiele,  H..  Fehlerquelle  an 
I BOrettonschwimmorn  111. 
Thompson,  S.  P,,  Cornu  f 

(NachruO  118. 

Thoins,  U.,  Schmelzpunktsbe- 
, stimmg.  90. 

Tiefenmosser  ».  Bergmänni- 
sche App.  u.  Nautik. 

il'hren:  Messg.  kleiner  Zeit- 
I theilo,  Etzold  1. 

i Venable,  F.  P,,  Luftbad  II- 
Vereinigto  EloktrizitAts- 
A.-G.  s.  Polläk. 
Terelti^iiarhricliten: 

Deutsche  Oes  f.  M.  u.O.: 
Vorstand:  8,  23,  42,  85,  104, 
113,  145. 

.Mitgliederverzeichniss: 

a)  Allgemeines:  4,  43,  65, 

75,  125,  137,  ir>6.  187,203. 

b)  Aufnahme:  43.65,156,177. 

c)  Anmeldung:  23,  43,  137, 
156,  249. 

Xlir.  Mechanikertug;  141, 161, 
173,  181,  207. 

XI.  Glasblftsertag:  145,  222. 
Sitzungsberichte  d.  Zweig- 
vereine: 

u)  Berlin;  15,  23,  25,  43,  55. 
67,  76.  106,  188,  197,  203 
249,  257. 

b)  Göttingen:  8,  25,  41,  57, 

76.  145,  241. 

c)  Halle:  57,  66,  75,  96,  106, 
241. 

d)  Hamburg-Altonu:  13,  21. 
25,  34  , 57.  76,  96,  126, 
197,  242.  245,  267. 

e)  Ilmenau:  43,  181. 

f)  Leipzig:  156,  196. 
Vereinigung  selbstündigor 

Meclianiker  u.  Optiker 
d.  Kreishauptniannscbafl 
Dresden  2t H. 

Naturforscherversnmml. 
70,  78,  157. 

Nordischer  Naturfor 
scher-Kongress:  88. 
Vereinigung  f.  Chrono 
motrie:  117,  127. 
Astronomische  Gesell 
Schaft:  128. 

V.  Intern.  Kongress  f.  an 
gewandte  Chemie:  149. 
Victor  & Westmann,  Frci- 
hundnivolliriiistr.  99. 

Viräg,  J..  8.  Polläk. 

Vogel,  W.,  Schule  d.  Auto- 
mobilfahrors  150. 
VoigtlAndor  & Sohn,  Ob- 
jektiv 172. 

VoUohm-Elektr.  - (iOB.,  Zoi- 
cheuapp.  f.  Röntgenstrahlen 
119. 


Waagen  nnd  WSgnngen:  Waage- 
balken. Amsler-LatTon  & Sohn 
50.  — Waagebalken,  Bosch  & 
Söhne  169. 


C._  : by 


266 

Wärme:  I.Thcorie.  — II.  Ap- 
parate (Thermometer  s.Ther- 
mometrie):  Luftbad,  Venablc 
11.  Schmelzofen,  Moisiaan 
36.  — Thermostaten,  (Irütz- 
macher  184,  193,  201.  — Er- 
zetigg.  u.  Mcsag.  tiefer  Tem- 
peraturen, Wiebe  229. 

Walter,  L.  H.,  Eewegen  ent- 1 
fcniter  Mechunlamen  mittels 
HeriÄ’scher  Wellen  31. 

Wonach,  B. , Schwach  ver- 
grbsscmdo  Fonirobro  165. 

WnsiertUndfameiger:  Alarm- 
app.  f.  FlüBHigkeitsstando, 
Simon  89.  — Temperatur-  • 
Hchwankgn.  b.  Pegeln,  Pelre- , 
liu»  179. 

Wehnelt,  A. , Stromunter- 
brecher 61- 

WT  e i c h o I d t , \V. , M ikromoter  53. 

W'eiaskopf  & Co.,  Kupfer- 
Bpiegel  auf  Glas  26. 

Werkstatt:  I.  Apparate  und 
W’erkzeu^e:  Lackir\orrich- 
tung  9.  — vorrichtg.,  korrekte 
Zahnräder  auf  d.  Drehbank 
horzustellen,  Kittel  13,  21.  — 
Zirkel,  Mahr  18.  — Schmelz- 
ofen, Moissan  36.  — Pateut- 
Keilschraubcu , Klussraann, 
Eitle  & Fohr  44.  — Stahl- 
liulter  45.  — Mikrometer, 

Weicholdt  63.  — Vermes* 
singte  Holzschrauben,  Elektro- 
Metailurgie-Ges.  59. Höhen- 
Support,  Beling  & Ltibke  67. 


Natncn-  und  Saehr«gUtcr 


Scheibenstichel-HaUer,  Gunter 
77. — Fraserschleiflehre.Kiuas- 
mann,  Heinecker  108.  — Boys' 
Werkzeug  - Schleifmaschme 
116.  — Kurven  > Kontrolapp., 
Halle  142.  — Fräser,  Lottner 
147.  — Qeatellböcke  f.  Werk- 
tische, Kliiasmann,  Meier  & 
Weichelt  157.  — Bunsen- 

brenner, Hostin,  Arnold  199. 

— Kew  - Mikrometer,  Baird, 
Hocker  250.  — Vielfach- Werk- 
zeughalter. Riess  & Osenberg 
1K)1.  — II.  Rezepte  (s.  a. 
Metalle):  Troluliiio  • Bohröl, 
KuUsk  9.  — Dichten  v.  tllas- 
Btopfen  11. — Guöseison-Löth- 
Pasta,  Pich  16.  — Kupfer- 
spiogel  auf  Glas,  WeissKopf 
& Co.  26,  151.  — Metallrohro 
m.  Glas  nuszukleiden.  Büchner 

— Koptoxyl  (Pressholz), 
Harras  35.  — Meteorit,  Mete- 
orit-Ges. 35.  — Magnulium, 
Diegel  36.  — Bearbeitungs- 
fähigkeit  des  Aluminiums, 
Deutsche  Magnalium-Ges.  39. 

— Galvan.  Löthung  45.  — 
Kitt  für  Eisen  59.  — Uni- 
versalkiU.  Winscbell  78.  — 
Eisen- od.Stahlhlcchm. Kupfer- 
Überzug,  Martin  78.  — rolir- 
roittel  109.  — Giebeler-Stahl 
139.  — Oelstcine  zu  reinigen 
147.  — Gluhlampendrflhto  aus 
Eisennickel,  Soc.  an.  de  Com- 
mentry  171.  — Metallüberzüge 


Druik  viD  Einil  Droyer  ta  B«jUn  sW 


D*atMh« 

M»chamker-Zic 

, auf  Aluminium.  Botts  172.  — 
Bieicben  und  Färben  v.  Elfen- 
bein 197.  — Vemilberg.  d. 
Glases,  Izarn  ^>0. 

Wcstphal,  A.,  L'industrie  fron- 
^isedeeinstrumcnUdeprfcüion, 
Cornu  81,  93,  101. 

Whntmough,  W.  H.,  Ober- 
flachenspanng.v.  Flüssigkeiten 
89. 

; Wiebe,  H.F.,  Erzeugg, u.  Messg. 

I tiefer  Temperaturen  229. 

: Winklhöfor,  J.,  Filtrirapp.  48. 

W i n s c h e 1 1 , A.,  Uni  vcrsalkitt78. 

Wöhlk,  A.,  8chwefelwa.s#er- 
stoff-Entwirklungsapp.  26. 

Wolpert,  A.  u.  H.,  Die  Venti- 
lation 170. 

Wolz,  M.,  QueckaUI»erhorizont 

■ 260. 


Zeichenapparate:  App.  z.  Auf- 
nahme von  Röntgenbildem, 

I Boas  153, 163.  — KurvculineM, 
de  Canipos-Rodrigucs  166.  — 

I Kampylugraph,  Baur,  Dechc- 
vrens  198. 

/eigerniestluftraiBeBte:  Zeiger- 
Übertragung,  Hartmann  & 
Braun  50. 

Zoiss,  C.,  Linsensystein  39.  — 
Objcktivverschluss  91.  — Lin- 
sonsystem  f.  Scheinwerfer  200. 

Zöpfc'hon,H.,  Filtriren  m.  Luft- 
pumpe, Kaehlor  & Martini  70. 


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Deutsche 


Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  fDr  Instrumentenkunde 

und 

Organ  ftlr  die  gesamte  Glasinstrumenten-Industrie. 

Vereinsblatt 

d€*r 

Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Herausgegeben  vom  Vorstande  der  Gesellschaft. 


I-^eciaVctlon:  A.  Blaactilce  in  BerJiii. 


Jahrgang  1903. 


Berlin. 

Verlag  von  Julius  Springer. 

l!KCt. 


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Inhaltsverzeichnis. 

Seite 

über  Noueruügen  an  polariaiorteD  Relais.  Von  K.  Q.  Frank t 

Tber  den  Anstieg  des  Eispunktes  der  Tbermomeler  aus  Jenaer  Glas  l6Ht  Von  W.  Schloesser  2 

H.  D.  RObmkorfT.  Dem  Andenken  eines  deutschen  Mechanikers . 9 

Apparat  zur  Brroittolung  der  persönlichen  Gleichung.  Von  A.  Kittel 17.  25 

Apparat  zur  Projektion  durchsichtiger  und  undurchsichtiger  Gegenstände.  Von  W.  Haunscb  33.  45 
Einige  Methoden  zur  Prüfung  der  Haltbarkeit  von  Ol&sem  für  optische  Zwecke.  Von 

E.  Zschimmer 58 

Tragbarer  Belastungswiderstand.  Von  B.  Orlich 65 

Über  das  Zeichnen,  im  besonderen  das  Facbzeichnen  und  die  Werkstattzeicbnung.  Von 

C.  Heinatz 78.  96-  134 

Der  Pantograph.  Vom  Urstorchscbnabel  zur  modernen  Zeichenmaschine.  1603—1908.  Von 

G.  Pellehn 85.  98.  105.  118.  126 

Zum  14.  Deutschen  Mechanikertage 138 

Cber  den  Gabel-Kegistrierapparat  und  seine  Anwendung  zur  Beobachtung  der  Blitze.  Von 

P.  WL  von  Zukotyöaki 145 

Der  14.  Deutsche  Mechanikertag  in  Ilmenau 152 

Prüfung  und  Kühlung  der  Thermometer.  Von  A.  Böttcher 154 

Eine  neue  Mikrometerschraube  für  Kreisbewegung.  Von  H.  LOeehner 165 

Cber  Quarzglas  Von  H.  Heraeus 178 

Arbeiteleiatung  und  Lohnzahlung  io  Amerika 185 

Protokoll  des  14.  Deutschen  Mecbanikertagee Ifö 

Zur  Technik  der  hochgradigen  Thermometer.  Von  W.  Niehls 205 

Über  die  Herstellung  konkaver  Gitter.  Von  K.  ÖtOckl 217 

Eine  Reglstrierwalze  für  wissenschaftliche  und  technische  Zwecke.  Von  0.  Steffens  . . 72b 
Das  Prftmiensystem  bei  der  Lohnzahlung  287 

Kleinere  Mitteilungen. 

Das  Tessar 5 

Pertinax,  eine  neue  LOtsubstanz 6 

Craig'Mmen-KristaU-Korundum 6 

Das  Demanthartrad.  Von  A.  Meyer 18 

Amerikanische  „India'‘-ölsteioe 18 

Elektrische  Handbohrmaschinen 14 

Die  Einführung  des  metrischen  Maß-  und  Oewichtssystems  in  den  V.  8t.  v.  A 20 

Cber  Stereoskopbilder • 21 

Apparate  zur  Bestimmung  der  PlAchenbelllgkeit 28 

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tnhaltsv*r2*icbnic . 


IV 


Seite 

Die  prakÜBche  Auebildung  dea  Maacbinenbauers 90 

EfTektbogenlampe  der  Firma  ßiemene  ft  Halako  A -0 37 

lustrumcnt  zum  Zeichnen  von  Sinuakurven 37 

Eloktriech  geheizte  Laboratoriumaöfen  für  hohe  Temperaturen 38 

Die  Oamiumlainpe 49 

Liiiput-Bogenlampe  der  A.-G.  Slemcna  ft  Halske 57 

Univeraai'Stahlhaiter  System  Langer  & Bock 69 

Eine  Diekuaeion  Ober  Einführung  dea  molrischen  Maßsystems  io  England 70 

Bin  neuer  Empfänger  für  drahtloee  Telegraphie 77 

Hochspannungskabel  der  A.  E.  G 77 

Tber  eine  Schutzkleidung  gegen  die  Gefahren  hoher  Spannungen 78 

Jahresbericht  über  die  Tätigkeit  des  englischen  physikalischen  Staatslahoratnriiims  ...  91 

Hämmerbares  Weißlot 91 

Beteiligung  Englands  an  der  Weltausstellung  in  St.  Louis  1904  99 

Der  Schnelltelegraph  von  Polläk  und  Vinig 108 

Präzisionstaster 110 

Das  Beizen  von  Bisen 111 

Feintaater.  Von  W.  Klußmann 117 

Über  die  Anwendung  von  Mctallbädem  beim  Färben  von  Stahl 118 

Glimmer'  und  Mikanit-Fabrikate  der  A.  E.  G 118 

Zeichengerät  als  Ersatz  für  Reißschiene  und  Winkel 130 

Der  Einfluß  des  Glühens  und  Abschreckens  auf  die  Zugfestigkeit  von  Eisen  und  Stahl  . . 130 

Eine  elektrische  Mikroskopierlampe . 138 

(iiimmidichtuiigen  dampf-  und  waaserdicht  zu  machen 139 

Isolieranstrich  für  elektrische  Leitungen  und  Apparate 189 

Bin  einfaches  Hygroskop 148 

Verfahren  zur  Motallisiorung  beliebig  gestalteter  Unterlagen  durch  Oberziehen  besw.  Tränken 

mit  Lösungen  von  Verbindungen  der  Platiiimetalle  und  des  Goldes 148 

Bin  einfacher  Rheostut 160 

Punktiorapparat  zum  Ziehen  von  unterbrochenen  geraden  oder  kreisförmigen  Linien  von 

CI.  Riefler I6I 

Reinigen  des  QuecksilberschlammGa  in  <<^iiecksilberunterhrechnrn 162 

Apparate  für  elektrolytische  Analysen 166 

Das  onglischo  physikalische  Stoatslaboratorium  ...  167 

Über  Hartgummi 167 

Verfahreu  um  Stahl  zu  härten 167 

FUllreißfeder  von  CI.  Riefler 168 

Ätzmittel  für  Messing 168 

Kill  Poliennitte!  für  Stahl 168 

Schweißen  des  Aluminiums  mit  Stahl  und  Eisen 168 

Über  die  Louchtdauer  des  Magnesiumblitzlichtes 178 

Projektionsmikroskop  für  das  Epidiaskop  von  Carl  Zeiß 179 

Schraubzwinge  mit  Kugelfuß 180 

Biektrische  Uhren 180 

Auerbachs  Bohrkopf  „Radikal**  zum  Bohren  kantiger  Löcher.  Von  W.  Klußroann  ...  187 

Rin  seltuitaündendor  Bunsenbrenner.  Von  M.  Eborstelii  207 

PräzisionS'Zaugondrehbank  von  Lorch,  Schmidt  & Co 208 

Zwei  hydrostatische  Apparate  208 

Eine  einfache  Form  des  Wehnoltunterbrecheis 209 

Haltbare  braune  Farbe  auf  Kupfer 210 

Riemenscheiben  aus  Stahlblech ^ 211 

Drehstrom-Ol-Transformatore«  der  A.  E G.  von  1 bis  50  KW 221 

Stereoskope  für  große  Bilder 221 

Neues  vom  Wachwitz- Verfahren  227 

Ein  besonderer  Fall  von  Rostbildung 227 

Der  Standpunkt  der  modernen  Röntgentechnik 228.  241 

DuppcI'Annstigmat  für  Reproduktionen  mit  vermindertem  sekundärem  Spektrum.  Von 

W.  Zschükke 229.  239 

IV.  Kungroß  des  Intern.  Verbandes  für  die  .Materialprüfungen  der  Technik 242 


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lnhaltsv«rsttchnia. 


V 


Glafitechnischea. 


8oito 


Der  Urspning  des  Fahrenheit-Thermometers 40 

Bin  elektrolytischer  Zahler  nach  A.  Wright 41 

über  das  (Jaedruckgesetz  zwischen  75  und  150  mm  Quecksilber 58 

Eine  neue  Form  der  Kaliröhre 59 

Ein  Volumometer  für  kleine  SubstniizmengeD 59 

Das  Luftbarometer  als  Taschenbarometer 79 

Butyrometer  zur  Bestimmung  der  Butter  in  der  Milch 79 

Der  Ursprung  des  Wortes  Barometer 80 

Befestigung  von  Metall  auf  Glas 80 

Kitten  von  Glas  auf  Glas 80 

Bürette  mit  automatischer  Einstellung  des  Nullpunktes  und  Entleerung  durch  direktes 

ZurUckfließen  der  nicht  verbrauchten  Flüssigkeit 81 

Anschrciben  des  Reichskanzlers  Ober  das  hundertteilige  Thermometer 100 

Bio  neues  Pyknometer  für  chemisch-technische  Zwecke . 100 

über  eine  automatische  QuecksUberstrahlpumpe  nebst  einigen  glastechniachen  Einzel- 
heiten   101.  118 

über  die  Schichtungen  im  Lichte  der  Wasseratofr-Vakuumröhren 121 

Ein  neuer  Bxtraktionsapparat 140 

Entladungsrohre  zur  Beobachtung  der  elektrischen  und  magnetischen  Ablenkung  schneller 

Kathodonstrahten 140 

Über  die  Darstellung  von  Argon  mittels  elektrischer  Funken 141 

Uoiversaldreifuß  mit  verstellbaren  Zungen 141 

Bestimmungen  des  englischen  National  Phytical  Laboraiory  für  die  Prüfung  chemischer 

Meßgeräte  zur  Untersuchung  der  Milch 180 

Über  die  Änderung  der  Angaben  von  hochgradigen  Pabrikthermometern  bei  verschiedenen 

Eintauchtiefen.  Von  G.  Moeller 211 

Automatische  Meßpipetto 213 

Bin  Kryophor 213 

.Meniskus-Visierblende 23t 

Zur  Vorgesebiebte  des  Thermometers 232 

Verbesserter  Qeißlerscher  KohlcDSfturobcstiromungsapparat  zum  Gebrauche  in  den  Tropen  . 282 
Apparat  zur  Feststellung  des  Verhältnisses  zwlscbon  den  Volumina  gewisser  unter  einander 

reagierender  Gase  und  den  der  bei  diesen  Reaktionen  entstehenden  Gase 233 

Bin  neuer  Kjeldahlapparat 233 


Vereioa-  nnd  Personeonacbiichten:  4 9.  11.  19.  27.  35.  47.  56.  67.  75.  90.  98.  108.  117.  130. 

138.  147.  160.  166.  176.  186.  190.  206.  219.  227.  238. 

Kleinere  MiHeilnngen:  20.  30.  39.  48.  56.  91.  99.  118.  131.  139.  149.  161.  167.  180.  211. 
220.  231.  239. 

Geschäftliche  Notizen:  21.  58.  70.  78.  149.  162.  178.  186.  188.  211. 

Bücherseban  und  Preislisten:  6.  14.  22.  43.  49.  62.  70.  82.  123.  131.  142.  149.  162.  169.  182. 
188.  214.  234.  2-12. 

PatenUebau:  7.  15.  23.  31.  43.  51.  63.  71.  82.  103.  112.  123.  132.  143.  151.  163.  170.  182.  215. 
223.  234.  243. 

Patentliate:  8.  16.  24.  32  44  . 52.  64.  72.  84  . 92.  104.  II2.  124.  132.  144.  152.  16».  172.  184.  189. 
216.  224  . 236.  244. 

Gebrauchsmuster  für  glastechnische  (■egenstände:  41.  61.  81.  122.  142.  162.  181.  213.  234. 
Briefkasten  der  Redaktion:  24.  32.  184.  244. 

Namen«  und  Sachregister 245 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde 

lind 

Organ  für  die  gesamte  Qlasinstrumenten- Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  HIaschke,  Berlin  W30,  An  der  Apoatelkirche  7b. 

Nr.  1.  1.  Januar.  1903. 

Naehdruek  nur  mit  der  Reduktion  ^o^tatteL 


Über  Neuerungen  au  polarisierten  Relais. 

V«n 

Dr.  X.  O.  FzftJik  Id  ober'S(-hOD«w«ide. 

Die  hohen  Anforderungen,  die  man  auf  dem  Gebiete  der  Funkentelegraphie  an 
die  Rmpfindlichkeit  und  an  das  exakte  Arbeiten  der  Relais  stellt,  halien  die  Allgemeine 
Flektrizitats-Gesellschaft  (Schwncbstrora-Ableilung  Kabelwerk  Oberspree)  veranlaUt, 
eine  Ansahl  von  Neuerungen  an  ihren  Relais  anzubringen. 

i—T'^ — ^ Dieselben  bestehen  in  Folgendem: 


Fl*  I. 


Spulenkernes  verstärkt,  den  des  anderen 
wird  also  die  bei  Stromlosigkeit  im  genau 


Erstens  ist  die  Zunge  zwischen  dem  Schenkel 
des  permanenten  Magneten  derart  gelagert, 
dab  die  seitliche  Beanspruchung  des  Lager- 
zapfens der  Zunge  durch  magnetischen  Zug 
völlig  aufgehoben  ist;  zweitens  ist  in  ein- 
facher Weise  eine  sehr  exakt  und  ohne 
toten  Gang  arbeitende  Einstellung  erzielt 
worden,  und  drittens  ist  die  Relaiszunge 
so  zu  dem  die  Kontaktschrauben  tragenden 
Bock  befestigt,  dali  der  Winkel  zwischen 
der  Achse  der  beiden  Schraulien  und  der 
Relaiszunge  bei  dem  Einstellen  des  Relais 
konstant  bleibt. 

Im  übrigen  ist  die  gewöhnliche 
Anordnung  der  polarisierten  DosenreUis  bei- 
bchalten.  Ein  rechtwinklig  gebogener 
permanenter  Magnet  m umschlieUt  in  der 
Einfräsung  seines  einen  Poles  eine  in 
Zapfen  gelagerte  Zunge  t aus  weichem 
Eisen,  deren  eines  mit  zwei  l’lutinplllttchen 
belegtes  Ende  zwischen  zwei  Kontakt- 
schrauben c c spielt.  Auf  dem  anderen 
Ende  des  permanenten  Magneten  sind  zwei 
zylindrische,  hohle  Spulenkerne  aus  weichem 
Eisen  aufgesetzt,  die  je  eine  Spule  aus 
etwa  20  000  Windungen  feinen  Drahtes 
tragen.  Das  Ganze  bildet  also  einen  Huf- 
eisenmagneten, dessen  einer,  die  Zunge  in 
der  Mitte  umschlioläender  Pol  von  den 
beiden  Spulenkernen  gebildet  wird. 

Die  Spulen  sind  nun  so  gewickelt, 
daU  ein  die  Windungen  durcbllielSender 
Strom  den  von  dem  periiianenlen  Mag- 
neten herrührenden  Magnetismus  des  einen 
schwächt.  Boi  Durchflieüen  eines  Strome.s 
labilen  Gleichgewicht  an  der  Ruhe  Kontakt- 


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2 


K.  G.  Frank*  Polariaiartet  Retait.  — W.  Schloeaser,  Anaileg  des  Eispunktes. 


Deniacbe 

Mocbaalker-Ztg. 


sibiaube  anliegende  Zunge  von  dem  magnetisch  verslSrklen  Spulenkern  angezogen, 
Bodaß  sie  sich  an  den  Arbeitakontakt  anlegt  und  den  Starkstromkreis  achlietil. 

Aub  den  beiden  Abbildungen,  die  die  erwähnten  Neuerungen  andeuten,  ersieht 
man  die  Einzelheiten;  Fig.  1 zeigt  das  Relais  im  Schnitt,  Fig.  2 im  GrundriU. 

Das  gabelförmige  Ende  h des  permanenten  Magneten  nt  ist  zylindrisch  aus- 
gebohrt und  in  diese  Bohrung  sind  zylindrische  Zapfen,  deren  genau  konzentrische 
kleine  Bohrung  die  Zapfenlager  für  die  Zunge  z bilden,  konzentrisch  eingepaUt,  wo- 
durch erreicht  wird,  daß  nunmehr  auch  die  Achsenzapfen  der  Relaiszunge  z genau 
konzentrisch  in  der  Ausbohrung  sind  und  mit  deren  Achse  zusammenfallen.  Ferner 
ist  das  Ende  der  Zunge  z,  das  deren  Achse  enth&lt,  als  zylindrischer  Ansatz  aus- 
gebildet, dessen  Achse  ebenfalls  mit  der  Drehungsachse  der  Zunge  und  der  Achse  der 
zylindrischen  Ausbohrung  zusammenfallt.  Der  die  Kontaktböcke  tragende  Hebel  h ist 
so  angeordnet,  daß  sein  Drehpunkt  fast  mit  dem  Drehpunkte  der  Zunge  zusammen- 
fallt, was  dadurch  erreicht  wird,  daß  die  federnde  Befestigung  des  Hebels  h sich  an 
einem  Klotz  l befindet,  der  möglichst  nahe  der  Drehachse  der  Zunge  am  Gehäuse  an- 
geschraubt ist.  Hierdurch  wird  erreicht,  daß  sieh  bei  Einstellung  des  Relais  die  Zunge 
um  nahezu  die  gleiche  Achse  dreht  wie  der  federnde  Hebel,  also  auch  bei  dessen 
Verstellung  eine  nahezu  unveränderte  Lage  zu  diesem  beibehalt.  Hei  der  bisher  ge- 
bräuchlichen Anordnung  liegt  bekanntlich  die  Drehungsachse  des  Hebels  horizontal 
und  sehr  entfernt  von  der  Zunge;  dies  hat  den  Nachteil,  daß  sich  durch  die  Ein- 
stellung der  Spielraum  der  Zunge  zwischen  den  beiden  Kontaktschrauben  ändert. 

Als  dritte  und  wichtigste  Verbesserung  ist  die  Einstellvorrichtung  der  Zunge 
zu  betrachten.  Dieselbe  besteht  aus  einer  ^likrometerschraube  mit  kegelförmigem 
Zapfen  k,  gegen  den  sich  der  Hebel  h seitlich  fest  federnd  anpreßt.  Die  Wu-kungs- 
weise  der  Einstell-Mikrometerschraube  ist  ohne  weiteres  klar:  der  Hebel  mit  den 
Kontaktschrauben,  und  somit  auch  die  Zunge,  werden  um  ihre  Achse  gedreht  und  da- 
durch die  Einstellung  des  Relais  bewirkt.  Die  Erfahrung  hat  gezeigt,  daß  diese  Ein- 
stellung äußerst  exakt  und  genau  arbeitet.  Da  man  es  in  der  Hand  hat,  durch  Ver- 
änderung der  Steigung  des  Gewindes  und  des  konischen  Zapfens  die  seitliche  Drehung 
des  Hebels  je  nach  Bedarf  sehr  fein  zu  beeinflussen,  so  laßt  sich  diese  Anordnung 
auch  wohl  bei  anderen  Apparaten  mit  Vorteil  verwenden,  wo  man  eine  ähnliche  Be- 
wegungsUbertragung  erzielen  will.  Im  vorliegenden  Fall  betragt  die  Lageverflnderung 
der  Zunge  zwischen  den  beiden  Polschuhen  etwa  0,01  »im  bei  einmaliger  Drehung 
der  Schraube. 

Durch  zweckentsprechende  Abgleichung  der  magnetischen  und  elektrischen 
Größen  kann  man  die  Empfindlichkeit  des  beschriebenen  Relais  ganz  erheblich  er- 
höhen; es  ist  uns  gelungen,  dieselbe  bis  auf  0,000  015  Ampere  zu  steigern,  das  ist 
eine  Empfindlichkeit,  wie  sie  sonst  nur  bei  Relais  mit  aufgehllngtcr  Spule  erreicht 
wir<l.  ("her  weitere  Einzelheiten  soll  spütr-r  berichtet  werden. 


Ober  den  Anstieg  des  Eispunktes  der  Thermometer  ans  Jenaer  Glas  16"' 

Die  Lage  des  Eispunktes  der  yuecksilbertberraometer  hangt  bekanntlich  ab  von 
der  Temperatur,  der  das  Instrument  ausgesetzt  war,  und  von  seinem  Alter.  Während 
nun  die  Änderungen,  welche  durch  die  ersterwähnte  Ursache  hervorgebracht  werden, 
speziell  die  Erniedrigung  (Depression)  des  Eispunktes,  die  nach  Erwärmung  des  Thermo- 
meters eintritt,  für  eine  Anzahl  von  Glassorten  durch  zahlreiche  Versuche  festgestellt 
ist,  gilt  dies  nicht  in  gleichem  Maße  für  die  im  Laufe  der  Zeit  eintretende  („säkulare") 
Hebung  des  Eispunktes.  Dieser  Anstieg  imtsteht  durch  die  allmähliche  Zusammen- 
ziehung  des  Gefäßes,  die  ihrerseits  wieder  durch  das  V'erschwinden  der  von  der  hohen 
Anfertigungstemperatur  herrührenden  Nachwirkungserscheinungen  bedingt  wird;  er  hängt 
deshalb  auch,  wie  die  Depression,  wesentlich  von  der  Zusamraenselzung  des  Glases  ab. 
Am  reinsten  kommt  die  Wirkung  der  Zeit  zum  Ausdruck,  wenn  das  Thermometer  stete 
auf  derselben  Temperatur  gehalten  wird,  was  sich  natürlich  mit  seinem  praktischen  Ge- 
brauche nicht  verträgt.  Wird  das  Thermometer  höheren  Wärmegraden  ausgesetzt,  so 
wird  die  stetige  Zusammenziehung  des  Gefäßes  und  somit  der  zeitliche  Verlauf  der 
Hebung  durch  das  Eintreten  der  Depression  gestört  und  zeitweilig  unterbrochen. 
Amb'ii'i-f-N  k.-mi  m n auch  das  Verschwinden  der  Nachwirkungserscheinungen  be- 


3 


1 J&ooar  1W)3  W.  Schlotsscr,  Ansilt;  des  EUpunktei. 

schleunigen,  wenn  man  das  Thermometer  vor  Einstellung  seiner  Skale  längere  Zeit 
auf  höhere  Wärmegrade,  z.  B.  auf  die  Siedetemperatur  des  Wassers,  bringt  und  dann 
langsam  abküblen  läßt.  In  diesem  Falle  bleibt  die  Hebung  des  Eispunktes  in  engeren 
Orenzen,  als  es  ohne  den  Prozeß  des  künstlichen  Alterns  geschehen  wäre. 

Was  den  Verlauf  der  Hebung  selbst  betrifft,  so  sind  mir  für  das  am  meisten 
verwandte  Jenaer  Glas  aus  früherer  Zeit  nur  Angaben  von  Wiebe  und  von  Allihn 
bekannt  geworden.  Ersterer')  fand  nach  3 Monaten  einen  Anstieg  von  0*,04,  der  nach 
»eiteren  7 Monaten  keine  Zunahme  erfahren  hatte.  Allihn-)  beobachtete  für  acht  Thermo- 
meter, deren  Eispunkt  zum  ersten  Male  „kurz  nach  der  Anfertigung  bestimmt  worden 
war“,  nach  etwa  dreijährigem  Lagern  einen  mittleren  Anstieg  von  0’,026,  nach  etwa 
vierjährigem  Lagern  einen  solchen  von  0*,036. 

In  jüngster  Zeit  hat  nun  die  Xormal-Aichungs-Kommission*)  Beobachtungen  an 
einer  Anzahl  von  Einschlussthermometem  aus  Glas  16 veröffentlicht,  die  insofern  von 
Wert  sind,  als  16  dieser  Instrumente,  aus  dem  Ende  der  achtziger  Jahre  vorigen  Jahr- 
hunderts stammend,  nie  über  30°,  9 andere,  die  im  Jahre  1892  angefertigt  wurden, 
nur  bei  der  fundamentalen  Bestimmung  auf  100°,  sonst  nicht  über  50°  erwärmt  worden 
sind.  Ordnet  man  diese  und  die  vorhin  angeführten  Beobachtungen  nach  der  Zeit,  so 
ergeben  sich  folgende  mittleren  Anstiege: 


Nach 

etwa 

3 

Monaten 

0°,04  Beobachter : 

Wiebe 

f» 

7t 

10 

„„ 

0»,04 

fl 

Wiebe 

12 

0°,018 

N.  A.  K. 

(Therm.  Nr.  17 

bis  25) 

n 

n 

36 

1i 

0«,026 

Allihn 

n 

45 

» 

0»,030 

N.  A.  K. 

(Therm.  Nr.  17 

bis  25) 

n 

48 

0°,036 

Allihn 

n 

50 

0°,036 

N.  A.  K. 

(Therm.  Nr.  1 

bis  16) 

73 

7t 

85 

0°,051 

N.  A.  K. 

(Therm.  Nr.  1 

bis  16) 

112 

0’,042 

7t 

N.  A.  K. 

(Therm.  Nr.  17 

bis  25) 

n 

L53 

0»,068 

„ 

N.  A.  K. 

(Therm.  Nr.  1 

bis  16) 

Die  Beobachtungen 

stimmen. 

namentlich  wenn 

man  das  verschiedenartige 

Material  berücksichtigt,  mit  Ausnahme  der  von  Wiebe  mitgeteilten  — die  an  den 
ersten  aus  der  fraglichen  Glasart  überhaupt  angefertigten  und  Jedenfalls  ganz  jungen 
Thermometern  angestellt  wurden  — gut  zu  einander.  Man  darf  aus  ihnen  den  Schluß 
ziehen,  daß  bei  Thermometern  aus  Glas  16'“,  die  höheren  Temperaturen  nicht  aus- 
gesetzt gewesen  sind,  die  Hebung  des  Eispunktes  in  den  ersten  4 Jahren  im  Durch- 
schnitt jährlich  0°,01  betrügt  und  daß  sie  schon  vom  6.  Jahre  an  die  Hälfte  dieses 
Betrages  nicht  mehr  erreicht.  Es  ist  interessant,  daß  bei  den  Thermometern  aus 
französischem  Hartglas,  die  in  Bezug  auf  die  Relation  zum  Wasserstoff-Thermometer 
und  die  Depression  des  Eispunkts  mit  denen  aus  Glas  16“'  große  Ähnlichkeit  zeigen, 
auch  der  Anstieg  des  Eispunkts  dem  für  letztgenanntes  Glas  sehr  nahe  kommt.  Nach 
Guillaunie*)  beträgt  nämlich  dieser  Anstieg  bei  Thermometern  aus  Hartglas  nach  bezw. 
5,  10,  16  Jahren  0°,060,  0°,067,  0°,070,  während  sich  für  Glas  16“'  etwa  0*,042, 
0°,0.56,  0°,006  ergeben  würde.  Um  wieviel  günstiger  sich  die  beiden  Glasarten  gegen- 
über dem  früher  in  Deutschland  gebrauchten  „Thüringer“  Glas  in  dieser  Beziehung  ver- 
halten, geht  aus  einer  Beobachtung  Wiebe’s")  hervor,  nach  welcher  Thermometer  aus 
letzterem  Glase  in  4 Jahren  einen  Anstieg  von  0°,43,  also  mehr  als  den  zehnfachen 
Betrag  des  an  Thermometern  aus  Glas  16“'  beobachteten  Anstieges  zeigten, 

W.  Sehloes/ter. 

■)  Wiebe,  Binfluü  der  Zusammensetzung  des  Glases  bei  Thermometern.  Sitimgtbtr. 
d.  Bert  Akad.  44.  8 1023.  1883. 

0 Allihn,  über  das  Ansteigen  des  Eispunktes  bei  Quecksilborthermometcrn  aus 
Jenaischem  Normalglas.  ZeUsehr.  f.  anal.  Chm.  2S.  8.  433.  1889  und  29,  8.  381.  1890. 

•)  Ändening  des  Eispunktes  an  Thermometern.  Mitteilungen  der  Normal-Aichungi- 
Kommission.  2.  Reihe.  8.  147. 

Comptes  rendus  des  Sfances  de  la  IIIo«“  Conf.  ghu  des poids  et  mesures  1901.  8.  24. 

»)  Wiobo,  Über  die  amtliche  IMIfung  von  Therraomeloni.  Zeitsehr.  f.  anal.  Chem. 
30.  S.  3.  1891. 


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Vereins*  und  Fersonennachrichten. 

Vereins*  und  Personennachriohten. 


Deataeb« 

M^haolker-Zti*. 


ln  die  D.  G.  f.  M.  u.  O.  Ist  auf> 
Krnommen: 

Hurr  I’.  Stein,  i.  F"  Deutgch-Amerika- 
niselie  Fabrik  für  l’ryzisionginascbineii 
Flesch  & Stein;  Frankfurt  a.  M., 
Schulstr.  22. 

Mitgliederverzeichuis. 

In  der  Zeit  vom  1.  Oktober  1902  bis 
zum  .Inhresaehlusse  sind  folgende  Ver- 
änderungen bekannt  geworden; 

A.  Neue  Mitglieder: 

Hahniann  & Spindler,  Olasinstru- 
inenten-Fabrik;  Stützerbach.  Ilm. 

H.  Dette,  Fabrik  chirurgischer  und 
zahnärztlicher  Apparate;  licrlin  S59, 
Oriininstr.  27.  Herl. 

l)r.  K.  G.  Frank,  Hetriebeleiter  der 
A.  E.  G.-Kabebverke;  Über-Schöne- 
weide.  Berl. 

H.  Fröbel  Nachf.,  Fabrik  von  Aneroid- 
barometern; Hamburg,  Abcatralie  13. 

H. -A. 

0.  Heinatz,  hehrer  der  Instrumenten- 
kunde und  Elektrotechnik  an  der 
Gewerbeschule;  Handturg,  Jügerstr. 
18.  H.-A. 

I’.  -Mühl haus,  Telegraphen-Bauanstalt 
und  mechanische  Werkstatt;  Groß-  1 

I. ichterfelde  W,  Steglitzer  Str.  21.  Berl, 

O.  Reichert,  Chemiker;  Berlin  NO  18, 
Friedensstr.  47.  Berl. 

I)r.  L.  Schachtel  (Kapillar-Gcsellschaft); 
Charlottenburg  2,  Sophienstr.  8/17. 
Berl. 

Kud.  Schoeps,  i.  F*  Carl  Juffa’s  Ww., 
Glaainstrumenten-Fabrik;  Halle  a.  S. 
Ilm. 

Rich.Schuff,  Elektrotechniker;  Steglitz, 
Ahornstr.  29.  Berl. 

P.  Stein,  i.  F*-  Deutsch-Amerikanische 
Fabrik  für PrÄzisionsmaschluen Flesch 
& Stein;  Frankfurt  a.  .M.,  Schulstr.  22. 
Hptv. 

.1/  a X’  S t u h 1,  G lastechnische  WerksttUlen ; 

Berlin  N 21,  Friedrichstr.  130.  Hm. 
Heinrich  Syre,  Glasinstrumenten- 
Fabrik;  Schleusingen.  Ilm. 

Edmund  Voigt,  Ausarlmitung  von 
Patenten,  .Modellen  pp.;  Hamburg, 
V'alenlinskamp  17.  H.-A. 

B .1  i:.ige.icliicili  ti : 

Otto  Glaue;  Berlin. 

Paul  Görs:  Berlin. 

C Hager:  laixemburg. 

F.  A .Meyer;  Haml)Uig. 


Oscar  Möller;  Hamburg. 

Gurt  Weber;  Hamburg. 

Constantin  Wolf;  Wien. 

C.  .inderungen  in  den  Adressen: 
Prof,  Dr.  H.  Aron;  Charlottenburg!, 
Wilmersdorfer  Str.  39. 

C.  Bamberg;  Friedenau,  Kaiserallee 
87/88. 

J.  Berliner;  Hannover,  Kniestr.  18, 
Prof.  Dr,  H.  E.  J.  G.  du  Bois;  Utrecht 
(Holland),  Universitüt. 

Otto  Fennel  Söhne;  Kassel,  Königs- 
tor Ifi. 

H.  Fröbel;  Hamburg,  Richardstr.  8(i. 
Die  Finna  Paul  Gebhardt  ist  geändert 
in:  Paul  Gebhardt  Söhne. 
Wilhelm  Haensch;  Berlin  S 12, 
Prinzessinnenstr.  16  (Privatadresse; 
8 14,  Prinzenstr.  71). 

A.  Kittel;  Altona  (Elbe),  Gr.  Mühlen- 
straße 27. 

H.  Kollenberg;  Hildesheim,  Bergstein- 
weg 26.  Hptv. 

Hans  Kollraorgen;  Berlin  W 57, 
Bülowstr.  57. 

G.  A.  Küster;  Hamburg,  Böckinann- 
straUe  16/18. 

ll'ilA.  Paris;  Altona  (Elbe),  Königslr.91, 
G.  Rodenstock;  München  X,  Staub- 
straUe  41. 

O.  Schoene;  OroU-Eichterfelde  0. 
Annastr.  2. 

B.  Sickert;  Reinickendorf,  Residenz- 
straUe  39. 

A.  Wehrsen;  Berlin  S033,  Schlesische 
StraBe  31. 

.).  Wernicke;  Berlin  SW  12,  Koch- 
straBe  54'’- 

W.  Wicke;  Berlin  S 42,  Prinzessinnen- 
straBe  16. 

Hr.  Prof.  Dr.  M.  Thiesen  hat  den  Titel 
Geh.  Regierungsrat  erhalten. 

Ernannt  wurden;  Dr.  B.  Rassow,  ao.  Pro- 
fessor an  der  Universitüt  Ltnpzig.  zum  o.  Pro- 
fessor der  chemischen  Technologie  an  Stelle 
des  in  den  Ruhestand  tretenden  Prof.  Dr  A, 
Woddige;  Dr.  J.  B.  Mcsscrschmitt,  bisher 
Assistent  an  der  Sternwarte  in  Hamburg,  zum 
'.  Observator  des  erdmugnetischen  Observatoriums 
an  der  Sternwarte  in  .München;  Dr.  J.  Tafel, 
I ao.  Professor  in  Wurzburg,  zum  o.  Professor 
f der  Chemie;  Dr.  C.  II.  Wind,  Groningen,  zum 
I Direktor  des  holländischen  astronomischen  In- 
! stituta  in  De  Bilt;  II.  W.  Malcolm  zum  Pro- 
' fessor  der  Physik  am  Vniv.  rsity  College  in  Bristol; 
Dr.  W.  H.  Mills,  Cambridge,  zum  Direktor  des 


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t 

t.  .fnoaiir  luv/3 


V«rtlns-  und  Personennnchrichttn.  — Rltin«r«  MlltcUuntcn. 


chemischen  Inatituts  am  Korihem  Polyttehnic 
InttHuU;  an  der  FaculU  des  Sciences  in  Beaan(;on 
Privaidozent  Andradc»  Montpellier,  zum  Pro- 
fossor  der  theoretiachen  und  augewaudten 
Mechanik,  und  Privatdozent  Pvrrean,  Nancy, 
zum  Professor  der  Physik;  an  der  EcoU  dt 
Hiamaeie  in  Nancy  Dr.  Gurrin  zum  Professor 
der  analytischen  Chemio.  und  Dr.  Favrcl  zum 
Professor  der  Chemie;  Captain  ColbyM*  Chester 
zum  Direktor  der  NavalObservatory,  Washington; 
S.  R.  Mc.  CoU  von  der  Tennessee  L'niversitftt 
in  Knoxville  zum  ao,  Professor  der  Thermody- 
namik an  der  Purdue  UnlvcrsitHt  in  Da  Fayette, 
Ind. 

Berufen  wurde:  Privaidozent  Dr.  R.  Weiii- 
laod,  München,  als  ao.  Professor  für  pharma- 
zeutische Chemie  an  die  Univorailflt  Tübingen. 

Der  Titel  Professor  wurde  verliehen:  dem 
Dozenten  für  Elektrotechnik  G.  Rasch  inAachen. 
dom  Privatdozenton  der  Chemio  Dr.  \,  Coehii 
in  (iottingon,  dem  Astroiiumen  Dr.  J.  H.  Klein 
in  Köln. 

Hahilitirt  hat  sich:  Dr.  A.  Frey  an  der  t'iii- 
versilftt  in  Wien  für  Astronomie  und  Ceodüaie. 

Oestorben  sind:  R.  Felici,  emer.  Professor 
der  i'hysik  und  40  Jahre  lang  UedaktcMir  der 
physikalischen  Zeitschrift  „//  uuoco  Cimmto", 
8J  Jahre  alt;  Professor  Dr.  ilcinrich  Wild,  der 
langj^Uirigc  Direktor  des  physikalischen  Zentral- 
Ohsorvatoriuras  in  8t.  I’etersbiirg,  HO  Jahre  alt 
in  Zürich:  (ich.  Borgrut  Dr.  R.  Finkcoer, 
Professor  der  Minoralanalyse  nii  der  Bergaka- 
domic  in  Berlin,  zu  Burgsteinfurt.  imG9.  Lebens* 
jalire;  Dr.  J.  II.  Gladstone»  hokanntor  Physiker, 
in  London.  76  Jahre  alt;  Prof.  Dr.  II.  WisU- 
ccDu»,  ü.  Prof.  (1er  Chomi«  in  Leipzig,  63 
Jahre  alt. 


Kleinere  Mitteilungen. 

Da«  Tesaar. 

Mitteilung  aus  der 

Optischen  Werkstlitte  von  Carl  Zeiss  , .Icna. 

Abteilung  für  Photographie. 

Die  Firma  Carl  üeiss  tritt  soeben  mit 
einem  neuen  photographischen  Objektiv 
an  die  ÖlTentlichkeit,  welches  sowohl  für 
die  Momentphotograpbic  als  auch  fUr  die 
Reproduktionstechnik  von  Rcdcutung  ist. 

Das  Objektiv  gehört  üur  Klasse  der 
Triplets  und  die  Ulende  trennt  das  aus 
zwei  unverkltteten  l.insenelemeiitcn  be- 
stehende Frontglied  von  einem  aus  zwei 
Teilen  verkitteten  Hinterglied.  Das  Objektiv 
ist  kure  gebaut  und  die  zu  den  vier  dünnen 
l/insen  verwendeten  Glasartcn  sind  sehr 
haltbar  und  sehr  lichtdurchltissig.  Das 
Tessar,  eine  Neueinführung  Dr  Rudolph  s, 


ist  von  der  Firma  zum  Patent  angemeldet 
worden. 

Die  lichtstarken  Anastigmate,  deren 
Front-  und  HintergUed  aus  unter  sich  ver- 
kitteten Linsen  bestehen,  besitzen  für  die- 
selbe Objeklentfemung  bei  verschieden 
starker  Abblendung  verschiedene  Ein- 
stellungsweiten.  Man  muß  also  bei  An- 
wendung dieser  Objektive  mit  derjenigen 
Blende  das  Bild  einstellen,  mit  welcher  die 
Aufnahme  gemacht  werden  soll,  wenn  man 
bestmögliche  Bildsebtirfe  des  Hauptobjekts 
erreichen  will.  Einstellung  mit  großer 
Öffnung  und  Aufnahme  bei  kleiner  Blende 
ist  daher  eine  für  diese  Objektive  nicht 
empfehlenswerte  Regel. 

Die  EinstelldilTerenzpn  sind  bei  neueren 
Objektiven  vermindert  worden.  Diese  Ob- 
jektive bestehen  aber  dann  aus  mehr  als 
aus  zwei  durch  Luft  getrennten  Teilen. 
Darunter  fallen  Planar  und  Unar  aus  4 ge- 
trennten Linsen;  sie  sind  besonders  licht- 
stark und  dienen  zur  Herstellung  starker 
Vergrößerungen,  zur  Fixierung  kürzester 
ßewegungsmomente  und  zur  Aufnahme  von 
Porlraits  und  Gruppen.  Die  bekannten 


anastigmatiseben  Triplets  (diese  besitzen  3 
durch  Luft  getrennte  Teile)  sind  entweder 
lichtschwRcher  oder  sie  besitzen  ein  im 
Verhältnis  zur  Öffnung  nur  kleines  brauch- 
bares Bildfeld. 

Die  durch  die  besondere  Lichtstarke  des 
Planars  und  Unars  1 : 4,5  bedingten  großen 
Linsendurebmesser  aber  machen  dieselben 
für  diejenigen  Handapparate  unbrauchbar, 
w eiche  zur  Erzielung  größter  KompendiositUt 
auf  die  angängig  kleinsten  Dimensionen 
gebracht  worden  sind.  Da  außerdem  die 
universelle  Anwendungslähigkeit  in  dem 
Maße  beschränkt  wird,  als  die  Lichtstärke 
des  Objektivs  vergrößert  wird,  verfolgten 
wir  mit  dem  Tessar  1 : 6,.T  die  Absicht,  ein 
Objektiv  von  mittlerer  Lichtstärke  anzu- 
bieten,  welches  an  die  kompendiösesten 
Handapparate  angepaßt  und  für  universelle 
Benutzung  seitens  des  Amateurs  an  erster 
Stelle  empfohlen  werden  kann.  Dabei  ist 
es  gelungen,  dem  Tessar  eine  bemerkens- 
werte Konstanz  der  Einstellung  bei  ver- 
schiedenen Blenden,  eine  vollkommene 
anastigmatische  Bildebenung  bei  gleich- 
müßiger  Bildschärfe  von  Mitte  nach  Rand 


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6 


Kleinere  Mitteilungen.  — Glnitechniechee.  — BUcherechau  und  PreUUeten. 


Deuteeb« 

Mechaniker-Ztf' 


und  ein  von  störenden  Keflexen  freies, 
brillantes  Bild  zu  ^eben.  Eine  Verzeichnung 
gerader  Linien  am  Rande  findet  nicht  statt. 

Das  Tessar  1 : 0,3  eignet  sich  demnach 
besonders  gut  für  Momentbilder,  welche 
nachtrÄglich  vergröüert  werden  sollen,  für 
i’ortraits,  Gruppen  und  Landschaften,  sowie 
für  VergröUerungen,  Projektionen  und  Re- 
produktionen. Die  kleinen  Brennweiten 
empfehlen  sich  für  Handapparate,  die  grofien 
furStativ-Reiseapparate  und  fürden Gebrauch 
im  Atelier.  Die  Tessare  1:0,3  werden  in 
den  verschiedensten  GröUen  hergestellt,  vom 
Durchmesser  7 mm  bis  zum  Durchmesser 
04  mm  (Ä<iuivalent-Brennweile  40  bis  590 
mm)\  die  Preise  bewegen  sich  zwischen 
70  und  900  M.  (Genaueres  gibt  die  be- 
sondere Preisliste  hierüber  an.) 

Infolge  der  schon  bei  groUer  Öffnung 
vorhandenen  gleichmHliig  guten  Bildschlirfe 
von  Mitte  nach  Rand  und  der  bemerkens- 
werten Konstanz  der  Einstellung  bei  ver- 
schiedener Abblendung  war  es  angezeigt, 
nach  dem  Tessartypus  auch  Spezialobjek- 
tive für  die  Zwecke  der  Reproduktion  zu 
konstruieren.  Es  konnte  dabei  das  sekundäre 
Farbenspektrum  vermindert  werden,  sodali 
die  Objektive  auch  für  das  Dreifarbendruck- 
verfahren  sehr  gute  Dienste  leisten  werden. 
Diese  Apochromat- Tessare  werden  mit 
einem  Öffnungsverhältnis  von  bis  Yjq 
in  regulärer  Fabrikation  bis  zu  einer  Brenn- 
weite von  1800  mm  hergestellt.  Diese 
Brennweite  reicht  aus,  um  Platten  von  1,5  m 
Seitenlänge  genügend  scharf  auszuzoichnen. 
Auf  besondere  feste  Bestellung  liefern  wir 
auch  Apochromat- Tessare,  welche  noch 
gröüere  Platten  scharf  decken. 

tiena,  im  Dezember  1902. 

Perilnax,  eine  neue  LöUubstanz. 
Mitt.  d.  Vereins  der  KMpferschmiedereien  Deutsch- 
lands t:t.  8.  334S.  1903. 

Pertinax  dient  in  neuerer  Zeit  als  Ersatz  für 
Borax  beim  Hartlätou  von  Kupfer,  Messing, 
RoCguU,  Schmiedeeisen  und  soll  dnbcl  mit 
grojiem  Vorteil  Verwendung  Kmlen.  Ks  ist 
eine  ziemlich  dickbreiige  Masse,  wird  mit  ' 
Schlaglot  vermischt  auf  die  Lötstelle  gebracht 
und  im  Feuer  ohne  Anwendung  von  Borax  in 
üblicher  Welse  weiter  behandelt.  Ein  vor- 
heriges Aufhronnon  wio  beim  Borax  ist  nicht 
erforderlich,  es  haumt  sich  auch  nicht  auf  wie 
dieses,  sodaü  das  Abspringen  von  Lotteilen, 
das  mau  bet  Anwendung  von  Borax  oft  beob- 
achten kann,  nicht  stattfindet.  Das  Pertinax 
bewirkt  einen  leichten  schnellen  Klub,  infolge- 
deeseo  das  Lot  gletchmäüig  dünnflüssig  wird 
und  rasch  durch  die  L«itfugo  fliebt.  Nach 


Versuchen  ist  die  Festigkeit  der  Pertinax- 
lötungen  gröber  als  die  der  Boraxlötungen. 
Als  Vorteil  wird  noch  besonders  angeführt, 
dab  bei  der  Anwondung  von  Pertinax  eine 
%*orherige  Reinigung  der  Lötstellen  bei  Kupfer 
und  Messing  nicht  unbedingt  erforderlich  ist 
und  dab  die  mit  dom  neuen  Lötmittel  vorbe- 
reiteten .Metallstücke  ohne  Schaden  6 bis  8 Tage 
stehen  können,  ehe  sie  gelötet  werden. 
Wahrend  sich  bei  der  Anwendung  von  Borax 
eine  schwer  zu  entfernende,  glasharte  Kruste 
auf  der  Lötstelle  bildet,  entsteht  beim  Löten 
mit  Pertinax  nur  ein  geringer  schlackenartiger 
Pberztig,  der  sich  mit  einigen  leichten  Hammer- 
schlügen  rasch  entfenien  lilbt.  Der  Preis  des 
neuen  Lötmittels  ist  verhnltnismübig  geringer 
als  der  von  Borax;  es  ist  zu  beziehen  von 
Carl  Wiedomann,  Waldhausen  - Hannover, 
Waldstr.  6.  _ S 

Cralg-Mlnen-Krystall-Korundutu. 

Der  UetaUarheiier  38,  8.  326.  2902. 

Dieses  Material,  dessen  Bezeichnung  wohl 
nur  der  Ähnlichkeit  mit  dem  bereits  gut  ein- 
goführton  Kurhorunduffl  wegen  so  gewühlt 
worden  ist,  ist  ein  Naturprodukt  und  wird  in 
Kanada  bergmännisch  gewonnen.  Es  soll  im 
wesentlichen  aus  Korund  bestehen  und  den 
Schmirgel  an  ßchloiffühigkeit  bedeutend  über- 
treffen.  .Nach  Analysen  soll  der  beste  Schmirgel 
nur  bO  bis  GO®/o  Korund  enthalten : das  Craig- 
Korutidiin]  hingegen  soll  aus  95.S4®/©  Korundum, 
0,87%  Silizium,  0,8%  Eisen,  1,22%  chemisch 
gebundenem  Wasser  bestehen;  es  ist  demnach 
sehr  rein  und  wird  für  alle  ßchleltzwecke  in 
Gestalt  von  Pulver,  Körnern.  Scheiben,  Abzieh- 
steinen u.  s.  w.  verwuudt.  Für  Deutschland 
Ist  die  bequemste  Bezugsquelle  Pike  Mfg.  Co., 
Köln  a.  Rh.,  Eitelstr.  22-  S 


I Qlastechniftches 

j /'itlU  in  difser  Xummer  (und  der  vom  /.  2-  03} 
fort,  da  der  dafür  oer/iUjbarc  IHats  hrreits  in  der 
j yummer  21  vom  ].  Xov  02  durch  den  Abdruck 
des  Protokolls  Uber  die  XI.  Hauptversammlung  iles 
\ Vereins  Deutscher  Glasinstrumenten- Fabrikanten 
zu  üehlberg  verbraucht  worden  ist. 


Bächeraohau  u.  Ppeislialen. 

II.  Wirtz  II.  0,  Erfurth,  Hulfsb.  f.  Elektroprak- 
tiker.  8.  Auft.  13».  VIII.  436  S.  m 327  Fig. 
u.  1 Eisenbahukarte.  Leipzig.  Hacbmeister 
& Thal  1902.  (Job.  in  Leinw.  8,00  M- 
K.  Krtibein«  Rinriclitg.  u.  Behandlg.d.Dynamo- 
maschinc.  8^  19  S.  mit  14  Abbildgn.  Leip- 
zig, S.  Schnurpfoii  1902.  0,&0  M. 


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H«n  I 

t.  Juntur  iwn. 


BUch«rschau  und  Preislisttn. 


Pattntichau. 


Rarboramlum  • Scbleifmitlol.  PreisliAle  von  \ 
The  Carhorundwn  Cy-,  Niagara  Falls.  8^ 
32  S.  mit  vielen  lUustr.  Vertretung  für 
Deutschland:  W.  A.  Derrick,  Berlin  C,  (iroUe 
Prflsidentenstr.  9 und  Neue  Promenade  4. 

Die  amerikanische  Firma  sucht  in  aner- 
kennenswerter Weise  allen  Anforderungen  der 
verschiedensten  Industriezweige  gerecht  zu 
werden.  Die  reichhaltige  Preisliste  ist  gut  ge- 
ordnet und  gibt  annähernd  einen  Cberblick 
über  die  grobe  Menge  der  Karbonindumfabri- 
kato.  Von  letzteren  bilden  die  Schleifscheiben 
den  Hauptteil,  sie  werden  in  19  verschiedenen 
Härtegraden  nach  angegebener  Skale  angefer- 
tigt und  haben  gegen  die  Schmirgelschoibcn 
den  Vorzug,  dab  sie  frei  von  Fabrikationsrissou 
sind  und  das  zu  schleifende  Material  nicht  ver* 
brennen.  Die  Form  der  Scheiben  ist  so  viel- 
gestaltig. dab  gewiU  jede  Technik  die  passende 


finden  dürfte.  Auch  Schleif-  und  Abziehsteine 
in  verschiedenster  Körnung  und  Form,  ebenso 
lose  Schleifpulver  und  Schleifpapicrc  bis  zur 
feinsten  Körnung  werden  aus  Karborundum 
hergestellt.  Neben  Abbildungen  von  Abrichte- 
Vorrichtungen  für  Schleifscheiben  enthält  die 
Preisliste  auch  wertvolle  Hinweise  für  dio  Be- 
handlung des  Materials.  S. 

R.  lloilbron,  F^IcmontarG  Vorlosgn.  über  Tele- 
graphie u.  Telephonie.  In  etwa  5 Lfgn. 
1 Dfg.  gr.-8.  S.  1 bis  64  m.  Abbiidgn.  Ber- 
lin, G.  Siemens  11X12.  1,60  Af. 

L.  Boutan,  Im  Phoiogmphie  saus-manne  et  let 
progrt$  de  la  Photographie-  8®.  Mit  10  Taf. 
u.  62  Fig.  Paris  1902.  8.50  M. 

J.  Sheldon  u.  II.  Manon,  Dynamo  ‘ eUctric 
Machinery.  Vol.  l n«d  II:  AUemating  and 
Direct  Current  Machines.  8®.  Mit  386  lllustr. 
London  1902.  Geh.  in  Lein w.  jed.  Bd.  12,50  A/. 


Patentsoha  u. 


Präzisionsäge  zur  Herstellung  mikroekopisoher  Pr&parate.  G.  Arudt  in 

Berlin.  10.  6.  1301.  Nr.  128960.  KI.  42. 

Die  Präzisionssäge  hat  zwei  oder  mehr  parallel  neben  einander 
gespannte  Sägeblätter,  deren  Abstand  der  Dicke  des  zu  erzielenden 
Präparates  entsprechend  unter  Wahrung  der  Parallelstellung  genau  ein- 
stellbar ist.  Sie  kann  mit  einer  Vorrichtung  zur  Führung  (der  Säge)  nach 
Art  der  Mikrotoiumesser  vereinigt  werden. 

PräzieionesKge  zur  Herstellung  mikroekopiseher  Pr&parate.  U.  Arndt  in 

Berlin.  12.  6.  1901.  Nr.  129721;  Zua.  z.  Pat.  Nr.  128960.  Kl.  42. 

Die  in  einen  Bügel  a gespannten  Sägen  sind  zur  Herstellung  mi- 
kroskopischer Präparate  weicher  Substanzen  durch  leicht  auswechsolbaro 
und  in  ihrem  Schueidenabstando  verstellbare  doppelte  Messerklingen  b 
ersetzt.  Das  Instrument  kann  so  ausgeführt  werden,  dab  von  den  Rücken 
aus  zwischen  die  Klingeu  greifende  Koilstücke  g je  nach  dem  Mabc  ihres 
Vorschiebens  durch  dio  Schraube  h den  Schneidonabstand  verstellen. 

SohwimmkompaPs.  F.  J.  F.  Lemcke  ln  Stockholm.  13.  8. 1901.  Nr.  128  843. 

Kl.  42. 

Um  den  FlUsslgkeitsbehälter  für  den  Schwimmkörper 
ist  noch  ein  anderer  geschlossener  Behälter  d angeordnet, 
dessen  Hohlraum  unten  durch  Löcher  e mit  dom  inneren 
Behälter  ln  Verbindung  steht,  um  die  abgedampfto  Flüssigkeit 
des  inneren  Behälters  allmählich  zu  ersetzen. 

Luitpumpe.  M.  Toupikof  u.  Ch.  Graham  in  St.  Petersburg. 

11.  10.  1900.  Nr.  128  795.  Kl.  27. 

Bei  den  gewöhnlichen  Pumpen,  dio  zum  Absaugen  von 
Luft  oder  Gas  benutzt  werden,  befindet  sich  über  dem  Kolben 
am  Ende  des  Hubes  ein  schädlicher  Raum,  dessen  darin  befind 
liehe  Luft  es  unmöglich  macht,  über  einen  bestimmten  Grad 
dee  Vakuums  hinaus  auszupumpen. 

Das  Wesen  des  Brfindungsgegenstandes  besteht  mm  darin,  daß  das  Eiitleerungaventil  im 
Innern  des  mit  Ol  überdeckten  Kolbens  derartig  angeordnet  ist,  dab  es,  wenn  der  Kolbeu  sich 
vollständig  unten  befindet,  unmittelbar  über  dem  Säugventil  Hegt,  ohne  dab  beide  Ventile  durch 
einen  Kanal  von  einander  getrennt  sind.  Wenn  der  Kolben  sich  also  an  dem  unteren  Endo  des 


Di.ji' by  Gt^Oglc 


8 


Patentschau.  — patentlisie. 


t>«atach« 

Mechankker-Zt^ 


Hubes  befindet,  nimmt  dns  Ol.  wolches  durch  ihn  in  seinem  Hube  nach  unten  hindurcht^iiijf, 
jeden  echftdlichen  Kaum  ein,  w5hrend  alle  Luft  ebenso  wie  Jeder  ÖlUberachull  aus^otrieben  wird. 

Elektroljtisoher  Stromonterbreoher  mit  selbsttätiger  Einsteilang 
der  Anode.  F.  Dessauer  in  Aschaffeaburg.  9.  6.  1901. 
Nr.  129  02a.  Kl.  21. 

Die  selbsttAtige  Einstellung  bezw.  die  selbsttAtige  Ver- 
iitngerung  oder  Verkürzung  der  Platinspitzo  d bei  einer  durch  irgend 
eine  Ursache  bervurgerufenen  Stromschwankung  wird  durch  eine 
Nobenschluüapule  f bewirkt,  die  Ähnlich  wie  bei  einer  Bogenlampe 
angeordnet  ist.  Diese  8pule  wirkt  auf  einen  Eisenkern  der  an 
der  Flatinanode  p befestigt  und  durch  eine  Feder  h an  einem 
Doppelhebel  t aufgehAngt  ist.  Dieser  Hebel  t schwingt  um  den 
festen  Punkt  I und  kann  durch  eino  Schraube  k in  bestimmter  Weise 
eingestellt  werden. 

Stromonterbracher  lür  Indaktions- 
spulen,  d.  Carpentier  in  Paris. 

22.  3. 1901.  Nr.  128022.  Kl.  21. 

Die  Riseninasse  der  Koutakt- 
feder  a des  bekannten  he!  den  Rhiim- 
korfTschen  Induktionsapparaten  verwendeten  Unterbrechers  fehlt 
und  lat  durch  eine  feste  Platte  g ersetzt,  die  periodisch  um  das 
schneidenartig  auagebildete  Ende  einer  Auskerbung  der  Eisen- 
masse t schwingt  und  gegen  diese  sowie  gegen  die  Steil« 
schraube  p durch  die  Feder  o gehalten  wird.  Die  Spannung 
der  Feder  o wird  so  geregelt,  daü  die  Platte  g erst  dann  ange- 
zogen wird,  wenn  der  Magnetismus  des  Spulenkerns  c den  erfor- 
derlichen Grad  erreicht  hat.  Dio  Schrauben  p und  d werden  so 
eingestellt.  daU  die  Platte  g bereits  eine  grobe  Geschwindigkeit 
erreicht  hat,  wenn  sie  die  Unterbreclierfeder  a trifft,  damit  eine 
plötzliche  und  schnelle  Unterbrechung  des  PrlmArstromes  erfolgt 
und  der  Funke  des  B.'ctraslromes  keinen  Bogen  bilden  kann. 


Patentlisie. 

Bis  zum  16.  Dezember  1902. 

Antneldingen. 

Klaase: 

21.  H.  28  888.  Kegistrierendsr  Maximalstrom- 
anzeiger; Zus.  z.  Anm.  H.  27037.  Hert- 
mann A Braun.  Frankfurt  a.  M.-Buckeii- 
heim.  11.  9.  02. 

T.  7988.  RlektrizitAtezBblernachFerraris'schem 
Prinzip.  Th  eil  er  & Co.,  Zug,  Schweiz. 
1.  2.  02. 

42.  B.  31 615.  Wiükelmelivorrichtung.  K. 
Broichgans,  Aachen.  21.  4.  02. 

J.  6794.  Beobachlungsn'vhren  für  Polarisations- 
apparate. .M.  Jeschek,  Aschersloben. 
17.  5.  02. 

C.  10  459.  Würmeregler,  bei  welchem  die  Aus- 
dehnung einer  cingeschlosscnon  Flüssigkeit 
auf  elastische  Wandungen  übertragen  wird. 
O.  u.  A.  Clorius.  Kopenhagen.  15.  1-  02. 

D.  12104.  Gesebwindigkeitsmesser  mit  pinem 
von  der  zu  prüfenden  Welle  zeitweise  uii- 


gestoüenen  Pendel.  J.  W.  Darley  jr.. 
East-Baltimore,  V.  St.  A.  23.  12.  01. 

E.  8271  u.  Zus.  E.  8642.  Auslaßventil  mit  An- 
zeigevorrichtung fürOeschwIndigkeitaraesser 
mit  Luftpumpe,  ü.  Ehlers,  Berlin.  10.2  02 
u.  4.  10.  02. 

H 29  023.  tieschwindigkeitamesfler  für  mehrere 
Meßbereiche.  Th.  Horn,  tiroß-Zachocher- 
Leipzig.  4.  10.  02. 

ErtellBBgea. 

21.  Nr.  138  400.  Quecksilhervoltameler.  F.  Lux. 
Heidelberg.  4.  6.  02- 

Nr.  1 38  506.  WechaelstrommeßgerAt  .Schuckert 
& Co.,  Nürnberg.  2.  7.  02. 

42.  Nr.  136  355.  Vorrichtung  zur  Prüfung  von 
Polarisationsapparaten.  C.  A.  Niendorf, 
Bernau  (Mark).  2.  5.  02. 

Nr,  138359.  Vorrichtung  zum  Anzeigen  und 
.4ufzeichneii  des  Ergebnisses  einer  durch 
Absorption  uusgefübrten  Gosanalyse;  Zus.  z. 
Pat.  Nr.  100  302.  M.  Arnd  t,  Aachen.  18.6.99. 


Filr  die  Ki'dakUun  verantwurttK ii : A.  Iltaerbke  lu  Uerlio  W 
VerUz  Ti>o  Julius  Springer  ln  Berlin  N.  — Druck  vun  {Cnll  Drnyer  in  Berlin  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  fUr  Instrumentenkunde 

nnd 

Or^an  für  die  gesamte  Glasinstrumenten* Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Rpdaklion;  A.  Ülaschke,  Berlin  \V30,  An  der  Apostelkirche  7b. 


Nr.  2.  13.  Januar.  1903. 

Suhdniek  nnr  mit  G«a.hmlrsne  der  Redaktion  reatattet. 


H.  D.  Bühmkorff. 

Dem  Andenken  eines  deutschen  Mechanikers. 

Am  15.  Januar  ist  die  hundertste  Wiederkehr  des  Tages,  an  welchem  Heinrich 
Daniel  RQhmkorfr  zu  Hannover  im  Hause  Rote  Reihe  3 geboren  wurde.  Der  Name 
Rühmkorffs  ist  allgemein  bekannt  geworden  als  des  Erfinders  des  Funkeninduklors, 
jener  Form  des  Induktionsapparates,  welche  sowohl  in  technischer  Hinsicht  wie  auch 
namentlich  in  wissenschaftlicher  Beziehung  von  höchster  Wichtigkeit  geworden  ist. 

Rühmkorff,  der  sich  aus  eigener  Kraft  emporgearbeitet  hat,  wurde  von  seinem 
Vater,  einem  mit  sehr  zahlreicher  Familie  gesegneten  Postschirrmeister,  bei  einem 
Drechsler  in  die  Lehre  gegeben.  Er  besaü  aber  ein  bedeutendes  mechanisches  Talent 
und  bildete  sich  daher  in  Stuttgart  als  .Mechaniker  aus.  Nach  zweijähriger  Wander- 
schaft kam  er  nach  Paris,  damals  dem  Mittelpunkt  der  physikalischen  Wissenschaft  und 
der  mechanischen  Kunst.  Hier  war  Rühmkorff  u.  a.  bei  einem  Professor  der  Physik 
als  Gehülfe  tätig.  Als  er  sich  einmal  erbot,  einen  in  Unordnung  geratenen  englischen 
Apparat  wiederherzustellen,  schlug  dies  der  Gelehrte  mit  der  Begründung  ab,  daü  dieser 
Apparat  nur  in  England  angefertigt  und  repariert  werden  könne.  Nach  einiger  Zeit 
brachte  Rühmkorff  eine  aus  dem  Gedächtnis  konstruierte  Nachbildung  des  Apparats, 
die  das  Original  fast  übertraf.  Dieser  Erfolg,  der  ihm  das  gröBte  Lob  und  Vertrauen 
des  Gelehrten  einbrachte,  ermutigte  Rühmkorff,  nach  England  zu  gehen,  wo  er  bei 
dem  bekannten  Josef  Bramah  arbeitete.  Um  eich  nach  RuUland  einzuschilTen,  begab 
er  sich  nach  Stettin,  versäumte  aber  zu  seinem  Glück  das  Schilf,  von  dessen  V'erbleib 
man  nie  wieder  etwas  hörte.  Infolge  dieser  Schicksalsfügung  kehrte  er  nach  Deutschland 
zurück  und  arbeitete  längere  Zeit  bei  dem  Präzisionsmechaniker  Frerk  in  Celle.  Um 
sich  in  den  Zweigen  der  praktischen  Physik  weiter  auszubilden,  ging  er  sodann  aber- 
mals nach  Paris,  wo  in  jenen  Zeiten  die  Naturwissenschaften  die  eifrigste  I'flege  fanden. 
Nachdem  er  längere  Zeit  bei  Chevalier,  dem  berühmten  Verfertiger  von  Mikroskopen, 
als  Werkmeister  tätig  gewesen  war,  machte  er  sich  im  Jahre  1839  selbständig.  Das 
war  ein  kühnes  Unternehmen,  denn  in  Paris  bestand  kein  Mangel  an  mechanischen 
Werkstätten,  welche  großen  Ruf  genossen.  Seine  Anfänge  waren  auch  recht  bescheiden, 
da  ihm  außer  seiner  Intelligenz  und  Geschicklichkeit  nur  geringe  Ersparnisse  zu  Gebote 
standen.  Doch  die  in  seinem  einfachen  Wohnzimmer  (gegenüber  der  Sorbonne)  mit  den 
einfachsten  Mitteln  verfertigten  zahlreichen  Instrumente  legten  beredtes  Zeugnis  von 
seinem  Können  ab  und  begründeten  seinen  Ruf  als  eines  der  geschicktesten  Mechaniker.  In 
Paris  hatte  er  auch  im  Verkehr  mit  den  berühmtesten  französischen  Physikern  jener 
Zeit,  wie  Biot,  Becquerel  und  Dumas,  Gelegenheit,  sich  theoretisch  fortzuhilden. 
Die  Erfolge  seiner  Geschicklichkeit  und  seines  Fleißes  blieben  nicht  aus.  ln  den 
wöchentlichen  Berichten  der  Akademie  der  Wissenschaften  wird  Rühmkorffs  Name 
seit  dem  Jahre  1842  häufig  als  des  Verfertigers  von  vorzüglichen  physikalischen, 
namentlich  elektrischen  Apparaten  erwähnt.  Schon  1844  auf  der  ersten  französischen 
Industrie-Ausstellung  erhielt  er  eine  silberne  Medaille  sowohl  wegen  der  Eleganz  und 
Präzision  seiner  Apparate  überhaupt,  als  iin  besonderen  wegen  seines  therino-elektrischen 
Apparates,  mit  welchem  Mellonl  seine  V'ersuche  über  die  strahlende  Wärme  anslellte. 
Besonders  hat  sich  Rühmkorff  um  die  Ausbildung  des  Induktionsapparates  verdient 
gemacht.  Der  zur  Erzeugung  großer  elektrischer  Funken  eingerichtete  Apparat  dieser 
Art  führt  noch  heute  den  Namen  „Rühmkorffscher  Induktor“  oder  kurz  ,Rühmkorir". 


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10 


H.  D>  RUhmkorfT.  Dem  Andenken  einet  deultchen  Mechanikers. 


DenUebe 

Mechaniker-Ztg. 


Ein  von  ihm  im  Jahro  1851  fertiggeatollter  Apparat  hatte  das  für  die  damalige  Zeit 
überraschende  Ergebnis,  daü  in  freier  Luft  l’unken  von  2 cm  Lange  auftraten.  Unter 
Anwendung  des  von  Foucault  angegebenen  Queckeilberunterhrechers,  sowie  eines  nach 
Pizeau  mit  dem  Apparate  vereinigten  Kondensators  gelang  es  Rühmkorff  mit  seinem 
gröBeren  Apparate,  auf  dessen  Sekundarspule  Kupferdrahte  bis  zu  100  km  Länge  gewickelt 
wurden,  unter  Verwendung  von  6 llunsenelementen  Funken  von  über  40  cm  Länge  zu 
erzeugen,  die  nach  Moignos  Urteile  Blitzschlflgen  ähnlich  waren  und  .deren  Anblick  auch 
den  Unerschrockensten  zittern  machen  konnte“.  Dieser  Apparatwurde  auf  der  internationalen 
Industrie-Ausstellung  in  Paris  1859  zum  erstenmal  der  Öffentlichkeit  vorgeführt  und 
brachte  Rühmkorff  die  grolle  goldene  Medaille.  Die  Akademie  der  Wissenschaften 
verlieh  ihm  1858  den  Tremont-Preis  von  je  1000  fr.  für  5 Jahre.  Höchst  charakte- 
ristisch für  das  Wesen  Rühmkorffs  und  die  Achtung,  der  er  sich  erfreute,  sind 
folgende  Worte  aus  dem  von  Poncelel,  Morin,  Pouillet  u.  A.  verfallten  Bericht,  mit 
dem  die  Verleihung  dieses  Preises  begründet  wurde:  .Wenn  man  behauptet,  daß  Rühm- 
korff besonders  auf  dem  Gebiete  der  Eleklriziliit  und  des  Magnetismus  von  den  Ge- 
lehrten aller  Länder,  welche  neuer  Apparate  für  ihre  Untersuchungen  bedürfen,  bevor- 
zugt wird,  BO  rührt  dies  daher,  daß  man  sicher  ist,  bei  ihm  eine  völlige  Kenntnis  des  Stoffes 
zu  finden,  eine  seltene  Einsicht,  welche  sich  von  allem  Rechenschaft  gibt,  und  ein  Ent- 
gegenkommen sowie  eine  Uneigennützigkeit,  welche  fast  ohne  Beispiel  sind.  Er  denkt  an 
die  Wissenschaft  mehr  als  an  die  Opfer,  die  er  sich  auferlegt,  um  ihr  zu  dienen.“ 

Die  ersten  Induktorien  Rühmkorffs  befinden  sich  \m  Conservatoire  des  Artt  ei 
Metiers’,  sie  unferscheiden  sich  nur  wenig  von  der  heute  gebräuchlichen  Form,  die 
wesentlich  zu  den  großen  Erfolgen  beigetragen  hat,  welche  in  der  Lehre  von  der  Elektri- 
zität in  den  letzten  Jahrzehnten  zu  verzeichnen  sind.  Mit  Hülfe  des  Funkeninduktors 
sind  nicht  nur  die  Erscheinungen  untersucht  worden,  welche  auftreten,  wenn  der  von 
ihm  erzeugte  elektrische  Funken  in  verdünnten  Gasen  (in  den  sog  geißlerschen  Röhren) 
überspringt,  und  welche  zu  der  Entdeckung  der  Kathodenstrahlen  und  Röntgenstrahlen  ge- 
führt haben,  sondern  er  ist  auch  das  wesentlichste  Hülfsmittel  geworden,  dessen  man  sich 
bei  der  sog.  Telegraphie  ohne  Draht  bedient,  um  elektrische  Wellen  zu  erzeugen. 

Im  Jahre  1864  wurde  Rühmkorff  für  seine  Erfindung  die  größte  Anerkennung 
zuteil,  indem  ihm  seitens  der  Pariser  Akademie  der  von  der  französischen  Regierung 
ausgesetzte  Volta-Preis  im  Betrage  von  50000  fr.  zuerkannt  wurde.  .Auch  in  dem 
Berichte  hierüber  wird  Rühmkorffs  Uneigennutzigkeit  in  äußerst  schmeichelhaften 
Worten  hervorgehobeu. 

Rühmkorff,  dem  vom  Kaiser  von  Frankreich  das  Ritterkreuz  der  Ehrenlegion 
verliehen  wurde,  blieb  dauernd  in  Paris;  auch  während  der  Belagerung  1870/71  verließ 
er  die  Stadt  nicht  und  er  slart)  daselbst  am  20.  Dezember  1877;  sein  Grab  befindet 
sich  auf  dem  Friedhofe  .Mont  Parnasse.  Die  Werkstatt  Rühmkorffs  wurde  von  Car- 
pentier  weilergeführf. 

Wfihrend  Rühmkorff  in  Frankreich  große  Anerkennungen  zuteil  geworden 
sind,  z.  B.  in  Paris,  seinem  langjährigen  Wohnorte,  eine  Straße  nach  ihm  benannt 
wurde,  hat  er  in  Deutschland,  seinem  \5iterlande,  bisher  keine  angemessene  Ehrung 
erfahren.  Der  Hannoversche  Elektrotechniker-Verein  hat  daher  Schritte  eingeleitet, 
um  das  Versäumte  nachzuholen.  Seitens  des  Magistrats  seiner  Vaterstadt  Hannover  ist 
nunmehr  auch  daselbst  eine  neue  Straße  mit  Rühmkorffs  Namen  belegt  worden,  und 
eine  an  seinem  hundertsten  Geburtstage  zu  enthüllende  Gedenktafel  wird  in  Zukunft 
sein  Geburtshaus  kenntlich  machen.  Endlich  soll  an  diesem  Tage  eine  Festsitzung  ver- 
an.staltet  werden,  in  welcher  durch  einen  Vortrag  des  Geheimen  Regierungsrates  Prof. 
Dr.  W.  Kohlrausch  aller  Errungenschaften  gedacht  werden  wird,  welche  die  Wissen- 
schaft durch  Benutzung  des  Funkeninduktors  aufzuweisen  hat.  Der  Vortrag  wird  von  Ex- 
perimenten begleitet  sein,  zu  welchen  die  bedeutendsten  Firmen  die  Apparate  zur  Ver- 
fügung gestellt  haben.  Bei  dieser  Gelegenheit  wird  ein  auch  im  Buchhandel  erhält- 
liches Festbuch*)  herausgegeben,  in  welchem  Diplomingenieur  Kosack  ein  Lebensbild 
des  berühmten  Physikers  entwirft. 

>)  Emil  Kosack.  Heinrich  Daniel  Rtthmkurtr.  Ein  Lebensbild  zu  seinem  100.  Geburts- 
lage. ßi.  3k  ß.  Hunnuver.  Hahnschc  Buchhandlung.  Das  Huch  ist  höchst  iuteressant  und  lesens- 
wert; es  cnth.Ht  eine  durch  ein  Bild  RUhrokurtfs  und  zahlreiche  Illuslrationen  geschmückte 
Darlegung  seines  Lebensganges  und  seiner  Wirksamkeit.  Das  von  dem  genannten  Verein  freund* 
liehst  zur  VerfOgueg  gestellte  Exemplar  sowie  ein  Auszug  aus  dem  Buche  liegen  obiger  Darstellung 
zugrunde. 


Digilized  h;  Coo^l 


Uen  2. 

1$.  Jaauar  lOOS. 


Vereins*  und  Personennachrichton. 


11 


Vereins-  und  Personenneohpiohten. 


D.  6.  f.  M.  u.  O.  Abteilung  Herlln  E.  V. 

Jahresbericht  für  1902. 

Erstattet  in  der  Hauptversammlung  am 
fi.  Jauuar  1903  vom  3.  Voraitzondon  Fr.  Franc 
V.  Liechtenstein. 

Im  verfloaaenen  Jahre  ^vurdcn  zusammen  i 
U Sitzungen  ubgehaltcn,  und  zwar  1 Haupt' 
veraainmlung,  8 ordentliche  Sitzungen.  2 Ver- 
gDflgungssitzungen.  Statutengemäß  wurden  in 
der  Hauptvoraammlung  am  7.  Januar  die  neuen 
.Mitglieder  des  Vorstandes  gewählt  und  zwar 
folgende  Herren:  i.  Voraitzender.  W.  Handke, 

2.  Vorsitzender:  Prof.  Dr.  A.  Westphal,  3.  Vor-  \ 
sitzender:  Fr.  Franc  von  Liechtenstein; 
Sekriftführer:  A.  Blaschke,  W.  Haensch; 
Schatzmeister:  W.Niehls;  .drcAit'nr.'  F.  Sokol; 
Beisitzer:  0.  Boettger,  0.  Himmler,  Prof. 
Dr.  St.  Lindeck,  B.  Ponsky. 

Als  Vertreter  der  Abteilung  Berlin  in  rfem 
Hauptvorstand  wurden  folgende  Herren  ge> 
wählt:  W.  Handke,  \Y.  Haensch.  C. 

Schocke,  F.  Sokol. 

In  die  Wahh:orl>ereitung8kommission  wurden 
am  2.  Dezember  gewählt  die  Herren:  L.  Blau- 
kenburg,  H.  Debmel,  P.  Uebhardt,  P. 
.Mühlhaus  und  H.  Schmidt;  zu  Kassenrevi- 
soren  in  derselben  Sitzung  die  Herren  0.  Ahl* 
berudt  und  B.  Halle.  Tber  die  an  den 
Sitzungsabenden  gehaltenen  Vorträge  und  die 
Verhandlungen  geben  die  in  unserem  Vereins* 
blatte  veröffentlichten  Protokolle  Auskunft. 

Der  11.  November  war  der  Feier  unseres 
25  jahrigen  Stiftungsfestes  gewidmet.  Es  war 
für  dieses  Fest  eine  große  Anzahl  von  Hin' 
ladungen  ergangen  und  es  war  eine  große  Fest- 
Versammlung  erschienen;  wir  hatten  u.  u.  die 
grobe  Freude,  die  Herren  Prof.  Dr.  Foerstor, 
Prof.  Dr.  Landolt,  Dir.  0.  Jessen,  Dir.  K. 
Hrabow'ski,  Dr.  H.  KrüÜ,  als  Vertreter  des 
Haupt vereius,  M.  Bckel,  als  Vertreter  des 
Zweigvereins  Hamburg'Altoiia.  E.  Ziinm er- 
mann aus  Leipzig.  Geh.  Kegierungsrat 
Dr.  G.  Schwirkus  unter  uns  zu  sehen.  Wie 
nicht  anders  zu  erwarten  war,  fiel  der  Löwon- 
anteil  für  die  Ausführung  des  Festes  ander 
dem  gewühlten  Festkomitee,  welches  aus  den 
Herren  Regieningsrul  Dr.  Stadthagen. 
Blaschke,  Boettger,  Haensch,  Himmler 
und  Sokol  bestaud.  dem  H.  H.  H.-Koinitee  zu. 

Boi  dieser  Gelegenheit  möchte  ich  noch* 
mala  besonders  hervorhoben,  daü  unser  Vor- 
sitzender, Hr.  W.  Handke,  trotzdem  er  so  viel- 
seitig in  Anspruch  genommen  ist,  noch  die  Zeit 
fand,  einen  Bericht  über  die  Tätigkeit  der  .Ab- 
teilung Berlin  in  den  letzten  25  Jahren  zu 
schreiben.  Ihnen  allen  ist  Ja  dieser  Bericht 


zugogangen,  und  viele  von  Ihnen,  namentlich 
aber  die  alteren  Mitgilodor,  werden  aus  diesem 
Bericht  alte  Hebe  Erinnerungen  wieder  aufge- 
frischt  haben. 

Ich  kann  es  nicht  unterlassen,  Hrn.  Handke, 
der  immer  ein  so  warmes  Herz  für  unser  Fach 
hat,  nochmals  unseren  innigsten  Dank  aus- 
sprechen  für  seine  so  uneigennützige  Tätigkeit. 

In  dem  vergangenen  Jahre  wurde  der  Vor- 
stand und  namentlich  wieder  unser  erster  Vor- 
sitzender, Hr,  W.  Handke,  seitens  der  Hand- 
werkskammer vielfach  heraugezugen  und  zur 
Berichterstattung  aufgefordert.  Die  Abteilung 
Berlin  kann  ihrem  ersten  Yoraitzenddn  nicht 
dankbar  genug  sein  für  alle  Arbeit  und  Mühe- 
waltung, denen  ersieh  in  der  gewerblichen  Frage 
unterzogen  hat  und  durch  welche  diese  ganze 
Angelegenheit  für  uns  einen  so  glatten  Verlauf 
genommen  hat. 

Als  Mitglieder  der  PrüfungakommUsion  für 
die  Lehrlinge  fungieren  die  Herren:  W. Handke, 
Vorsitzender;  W.  Haensch,  Stellvertretender 
Vorsitzender.  F.  Sokol  uud  J.  Pftrbor,  Bei- 
sitzer. Es  wurden  im  Laufe  des  vergungonen 
Jahres  schon  mehrere  Prüfungen  vorgenommen. 

Drei  unserer  Mitglieder  feierten  im  ver- 
gangenen Jahre  ihren  70.  Geburtstag:  1.  Am 
9.  April  Hr.  C.  Reichel;  seitens  der  Abteilung 
I Berlin  waren  zur  Beglückwünschung  erschienen 
die  Herren  Prof.  Dr.  W,  Foerster,  W.  Handke 
und  A.  Blaschke.  2.  Am  10.  Juli  Hr.  F.  Er- 
necke;  die  Herren  Prof.  Dr.  A.  Westphal, 
W.  Haensch  und  F.  8okol  überbrachten 
die  Glückwünsche  des  Vereins.  8.  Am  16.  De- 
zember Herr  Geheimer  Regierungsrat  Prof. 
Dr.  Foerster;  da  unser  Ehronmitglied  sich 
allen  Ovationen  durch  eine  Reise  nach  der 
Schweiz  entzogen  hatte,  konnte  der  Vorstand 
seine  Glückwünsche  nur  schriftlich  unter  Bei- 
fügung einer  BlumcMi.spende  ausdrUcken. 

Ferner  begingen  das  Fest  ihres  25-jBhrigen 
(leschäftsjubilAums;  am  1.  April  Hr  W.  Handke, 
«m  15.  Juli  Hr.  J.  Färber,  am  1.  Oktober  die 
I Herren  0.  Himmler  und  F.  A.  Hiutze.  25  Jahre 
Geschäftatütigkeit,  welche  Fülle  von  Sorgen 
und  getäuschten  HotVnungon,  aber  auch  wie 
viele  Lichtblicke  bergen  sie  in  sich.  Wir  alle 
aber  wünschen  unseren  Jubilaren,  daß  es  ihneu 
vergönnt  sein  möge,  sich  ihren  geschäftlichen 
I Obliegenheiten  in  guter  Gesundheit  und  unge- 
I schwächter  Schatfensfrendigkeit  noch  viele  Jahre 
I hingeben  zu  können. 

Zum  XIII.  Deutschen  Mechanikertage, 
welcher  am  16.  inid  16.  August  zu  Halle  a.  d. 
I Saale  abgohaltcn  wurde,  war  eine  große  An- 
I zahl  Mitglieder  der  Abteilung  Berlin  erechieuon. 


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ri 


Vereint*  und  Pereonennechrichten. 


Deuter  be 
Mecbaolk«r-Zt«. 


Wir  znhitpn  am  Beginne  (iea  Jahres  J63  Mit- 
glieder, es  traten  ein  8,  es  traten  aus  5,  sodaü 
die  Abteilung  BorUn  jetzt  156  Mitglieder  hat. 
Wir  verloren  durch  den  Tod  zwei  liehe  Mit- 
glieder: OB  starben  am  4.  August  Hr.  Paul 
(iebhardt,  Berlin,  und  am  21.  Oktober  Hr.  Aug. 
Günther,  Rathenow. 

Mit  Schluß  dieses  Berichtes  legt  der  Vor- 
stand seine  Mandate  ln  die  HAndo  der  Mitglieder 
zurück,  indem  er  noch  allen  Herren  herzlich 
dankt  für  die  UnterstiUzung,  die  ihm  zu  teil 
geworden  Ut;  er  knüpft  jedoch  daran  auch  die 
Bitte,  daß  die  Mitglieder  unserer  Abteilung  die 
Sitzungen  fernerhin  recht  fleißig  besuchen 
mdgen. 

Haupt  Versammlung  vom  6.  Januar  1903. 
Vorsitzender:  Hr.  Fr.  Franc  v.  Liechten- 
stein. 

Der  Vorsitzende  begrüßt  die  Versammlung 
zum  Beginne  des  neuen  Vereiusjahrea  und 
erstattet  darauf  den  Jahre^fricht  (s.  e.).  Im 
Anschluß  hieran  gibt  Hr.  W.  Niehls  eine 
Übersicht  Ober  die  als  zufriedenstellend  zu  be- 
zeichnende Finanzlage. 

Hr.  ß.  Hallo  beantragt  namens  der  Kassen- 
revisoren Entlastung  de»  Schatzmeisters,  welche 
einstimmig  ausgesprochen  wird. 

Der  Vorsitzende  verliest  ein  Schreiben  von 
Hr.  Prof.  Dr.  A.  Westphal,  w'olcher  wogen 
Überlastung  mit  GeschAften  bittet,  von  seiner 
Wiederwahl  als  Vorsitzender  abzusehen;  ferner 
verliest  der  Vorsitzende  einen  Brief  von  Hrn. 
W.  Handke,  worin  dorselbo  sein  Fernbleiben 
entschuldigt  und  den  Wunsch  ausspricht,  nicht 
zum  Vorsitzenden  wiedergowAhlt  zu  werden;  sein 
körperliches  Befinden  lege  ihm  die  Verpflich- 
tung auf,  sich  vorerst  tunlichst  zu  schonen  und 
rodglichst  bald  Berlin  auf  einige  Zeit  zur  Er- 
holung zu  verlassen.  Hr.  v.  Liechtenstein 
bemerkt  hionsu,  daß  »eines  Erachtens  nicht  da- 
von die  Rede  sein  könne,  cition  anderen  als 
Hrn.  Handke  an  die  Spitze  der  Abteilung  zu 
stellen;  allerdings  müßte  man  Jede  Arbeit  vor- 
lAüfig  von  Hrn.  Handke  fernhalten,  der  seine 
Kräfte  nicht  zum  geringsten  Teile  für  die 
Zwecke  der  (fOsel)schaft  geopfert  habe;  es 
werde  Aufgabe  der  anderen  Vorsitzenden  sein, 
80  lange  die  (ieschAfto  zu  führen,  bis  Hr. 
Handke  wieder  völlig  horgestcllt  sei,  was 
hoffentlich  in  nicht  zu  ferner  Zeit  eintreton 
werde  iBeifaü). 

Hierauf  findet  unter  Leitung  von  Hm.  H. 
Hchinidt  die  V'urstandswahl  statt.  Da»  Er- 
gebnis ist  folgendes: 

VorBxtzcnde:  W.  Handke,  Fr.  Franc 

V.  Liechtenstein,  W.  Haonsch;  Schrift- 
führer: A.  Blaschke,  H.  Schmidt;  Schatz- 
meister:  W.  Niehls;  Archivar:  F.  Sokol; 
Bei$itzer:  U.  Buettger,  O.  Himmler,  lie- 


gierungsrat  Dr.  H.  Stadthagen,  Prof.  Dr. 
A.  Westphal. 

Hr.  V.  Liechtenstein  übernimmt  wieder 
den  Vorsitz. 

Als  Vertreter  der  Abteilung  Berlin  im  Haupt- 
Vorstände  w'crden  wiedergewAhlt  die  Herren: 
W.  Haensch,  W,  Handke,  C.  SchUcke, 
F.  Sokol. 

Zur  Aufnahme  hat  sich  gemeldet  Hr.  Ro- 
bert Ansbach,  i.  F*-  Otto  Glauo;  W 64. 
Passage  29. 

Hr.  P.  Mühlhaus  zeigt  einen  sehr  ein- 
fachen und  zweckmäßigen  Stichelhalter  vor. 
Auf  eine  Anfrage  von  Hr.  v.  Liechtenstein 
Uber  die  Bearbeitungsffthigkeit  von  Nickel- 
aluminium  teilt  Hr.  Dr.  K.  G.  Frank  mit.  daß 
dieses  Material  entschieden  besser  »ei  als  Alu- 
minium, man  könne  in  ihm  unter  Verwendung 
von  Ol  gut  Gewinde  schneiden  und  bohren. 
Hr.  K.  Heiidrichs  fragt  nach  der  Eignung 
von  Minckin  für  Prflzisionsinstnimentc;  die  Ver- 
wendbarkeit dieses  .Materials  wird  von  mehreren 
Seiten  auf  Grund  von  Erfahrungen  bestritten. 

Bl 

Emannt  wurden:  Dr.  F.  Niethammer, 

Ohoringenicur  der  berliner  Union  ElektrizitAts- 
Gesclischaft,  zum  o.  Professor  dnr  Elektrotechnik 
an  der  Deutschen  Technischen  Hochschule  in 
Brünn;  C.  RoKsian,  Privatdozent  an  der  Unt- 
versitAt  Odessa,  zum  Professor  der  Astronomie 
an  der  Universität  Krakau;  Dr.  V,  Rothmund, 
Privatdozent  an  der  Universität  Leipzig,  (vorher 
in  München),  zum  ao.  Professor  der  physikaii- 
Bchcn  Chemie  an  der  Deutschen  UniversitAt  in 
Prag;  Dr.  W.  G.  Cady  zum  ao.  Professor  der 
Physik  an  der  Wesleyan  ünivereity;  Fabrik- 
dircktor  D.  J.  Sumcc  in  Brünn  zum  ao.  Pro- 
fessor der  Elektrotechnik  an  der  dortigen 
Böhmischen  Technischen  Hochschule;  Dr.  M- 
V.  Rudzki,  0.  Professor  der  Meteorologie  ao 
der  UniversitAt  Krakau,  zum  o.  Professor  der 
Astronomie;  an  der  Bergakademie  in  PHbram 
zu  o.  Professoren  A.  Ilarpf  für  Chemie  und 
Probierkunde  und  Dr.  J.  Theurer  für  Physik. 

Habilitiert  haben  »ich:  Dr.  P.  Eitner  an  der 
Technischen  Hochschule  in  Karlsruhe  für  che- 
mische Technologie  und  Dr.  S.  Bragsladt 
ebendaselbst  für  Elektrotechnik;  Dr.  Rohland 
für  anorganische  Chemie  an  der  Technischen 
Hochschule  in  Stuttgart. 

Der  Direktor  des  Oeologieal  Survey  in  Cal- 
cutta.  C.  L.  Griesbach,  ist  aus  seinem  Amte 
ausgeschieden. 

Verötor!)on  ist:  Dr.  H.  Schwanert,  Pro- 
fessor der  Chemie  an  der  Universität  Greifs- 
wald, im  74  Lebensjahre. 


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Hen  9. 

15.  JAfiau*  1903. 


KUintra  Mittailungan. 


13 


Kleinere  Mitteilungen. 

Da*  Demanthartrad. 

Von  A.  Meyer  in  Üechatz. 

Auf  dem  XIII.  Deutschen  Mechanikertage 
in  Halle  1902  wurde  von  mir  eine  neue 
Schleifscheibe,  deren  Vorsöge  io  großer 
Härte  sowie  in  bedeutender  Schleifkraft 
bei  geringer  Abnutzung  liegen,  vorgeführt. 
Die  Scheibe  „Demanthartrad“  erregte  all- 
gemeines Interesse,  ebenfalls  die  Maschine, 
welche  bei  hoher  Tourenzahl  einen  sehr 
leichten  Gang  batte,  stabil  gebaut  war  und 
preiswert  erschien. 


Ein  Mechaniker  in  Halle,  der  die  dort 
ausgestellte  Maschine  kaufte  und  dieselbe 
gründlich  probierte,  gab  am  8.  Oktober  1902 
folgendes  Urteil  ab: 

„Ich  bestätige  Ihnen  gerne,  dass  ich  mit 
dem  von  Ihnen  auf  dem  XIII.  Deutschen 
Mechanikertage  vorgeführten  und  von  mir 
sofort  übernommenen  Schleifapparat  mit 
Demanthartrad-Scheibe  außerordentlich  zu- 
frieden bin,  nachdem  die  kleinen  not- 


wendigen Abänderungen  vorgenommen 
waren.  Die  außerordentlich  zweckmäßige 
Höhe  gestattet  ein  Arbeiten  ohne  Bücken. 
Die  Schärfe  des  Steins  gestattet  eine  weit 
größere  Arbeitsleistung;  so  habe  ich  ein 
Glas  von  — 25  Dioptrien  in  7 Minuten 
vollständig  einsatzfertig  hergestellt.  In 
unserem  Zweigverein  ist  der  Apparat  von 
mir  lobend  besprochen  worden.  Der  Gang 
des  Apparates  ist  durch  seine  Kugellagerung 
spielend  leicht.“ 

Die  angeregten  .Änderungen,  welche 
sich  auf  den  Wasserabfluß  beziehen,  werden 
an  den  Maschinen  jetzt  immer  angebracht. 

Demanthartrad  ist  ein  sehr  gutes 
Karborundumpräparat,  desstm  nähere  Zu- 
sammensetzung nicht  preisgegeben  wird. 
Die  Bindung  besteht  aus  l’orzellanmasse, 
welche  nach  erfolgter  Trocknung  einem 
großen  hydraulischen  Druck  unterworfen 
wird  und  nach  dem  Brennen  noch  porös 
bleibt,  jedoch  die  Karborunduinkrystalle  bis 
zum  letzten  Rest  festhält  und  sehr  wider- 
standsfähig gegen  Abnutzung  ist.  Das  Rad 
wird  in  allen  Körnungen  angefertigl  und 
in  jeder  gewünschten  Form  und  Größe 
geliefert. 

Die  zugehörigen  Schleifmaschinen  be- 
währen sich  bei  Optikern  sehr  gut  und 
Anden  für  die  mannigfaltigsten  Arbeiten 
Verwendung.  Die  Stahlspindel  läuft  in 
Kugellagern,  die  Schwungradwelle  in  langer 
Metallbüchse;  der  Gang  ist  spielend  leicht. 
I.ager  und  Spindeln  sind  nach  Kaliber 
gearbeitet  und  alles  läßt  sich  leicht  aus- 
wechseln. Die  Sebutzkappe  verhindert  dos 
Spritzen  des  Wassers  und  die  ganze 
Maschine  ist  äußerst  solide  gearbeitet. 

Über  die  .Maschine  und  das  Rad  liegt 
eine  große  Zahl  von  anerkennenden  fach- 
männischen Urteilen,  darunter  solche  von 
allerersten  Firmen,  vor. 

Amerikanische  „Indin*  • Ülsteine, 

Unter  dem  Namen  India-Dlsteino  bringt  die 
F'irmn  Schiichardt  & ScbQlte  (Horlin  C 2. 
SpaudauerStr.öü.GIjkflnstlicho,  nach  einem  ganz 
neuen  Verfahren  aus  Kurundum  hergestolito 
Ölsteino  als  Ersatzmittel  fUr  die  natltrlichen 
gewöhnlichen  Ülsteine  in  den  Handel.  Vor 
diesen  haben  die  india-ölstelne  eine  Reihe  von 
Vorzüge:  sie  besitzen  eine  größere  Festigkeit, 
zeigen  weder  Adern  noch  Risse  und  sind  durch 
und  durch  von  gleichmäßiger  ßlruktur,  Körnung 
und  Härte;  bei  geringerem  Verschleiß  greifen 
sie  leichter  an  und  erzeugen  einen  gleichmäßi- 
geren, durchaus  sauberen  Sclditf;  sie  können 
für  besondere  Zwecke  in  den  verschiedensten 
Härtegraden  uud  Körnungen,  sowie  in  allen 


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14 


KliiiMra  KltteUunftn.  — BQchvrKhau. 


DaQMel» 

MftchAnlkeF-ttt. 


gewODBChten  Farmen  hergestellt  werden  (pa- 
rallelepipedisch,  zylindrUch,  röhrenförmig,  ko- 
nisch, keilförmig  u.  e.  w.). 

Die  Steine  werden  unter  Anwendung  von 
<H  benutzt,  was  am  besten  durch  Eintauchen 
in  dUnnee.  klares  öl,  mit  dem  sie  eich  ganz 
vollsaugen,  geschieht;  sie  werden  gewöhnlich 
in  3 Körnungen  geliefert:  fein,  mittel  und  grob. 

Pttr  mechanische  Werkstätten  eignet  sich 
am  besten  ein  Stein  von  mittlerer  Körnung, 
welcher,  wovon  Referent  sich  durch  Versuche 
Überzeugt  hat,  die  Stöhle  iu  aulierordentlich 
kurzer  Zeit  vorzQglich  anschleift. 

Der  Preis  der  Steine,  worüber  dos  Preis- 
verzeichnis der  Firma  genauere  Auskunft  gibt, 
ist  wesentlich  niedriger  als  der  der.Mississippi- 
Steine;  z.  B.  kestet  ein  India-Ölstein  von  den 
Abmessungen  IbO  mm.  40  mm,  20  mm  in  mitt- 
lerer Körnung  nur  2,65  U-  Bi 

Elektrische  Handbohrmaschinen. 

Feststehende  Bohrmaschinen  haben  sich 
in  Maschinenfabriken  und  ähnlichen  Be- 
trieben in  mehrfacher  Hinsicht  nicht  bewahrt, 
wenn  es  sich  um  groSe  Maschinenteile 
handeite,  die  erst  mittels  umständlicher 
Hebevorrichtungen  unter  grober  Mühe  und 
beträchtlichem  Zeitverlust  in  die  geeignete 
Lage  zu  dem  Bohrer  gebracht  werden 
muUten.  Neuerdings  hat  man  deshalb  zum 
elektrischen  Handbohrer  seine  ZuSucht  ge- 
nommen, durch  den  es  gelang,  bei  gröberen 
Maschinenteilen  die  notwendigen  Löcher 


nach  jeder  Richtung  hin  zu  bohren,  Kin- 
frasungen  herzustellen  und  Bchrauben- 
gewinde  einzuschneiden.  Wahrend  man 
nun  früher  zu  solchen  Handbohrmaschinen 
fahrbare  Antriebsmotore  mit  biegsamer 
Welle  benutzte,  hat  man  jetzt  elektrische 
Handbohrmaschinen  in  Betrieb,  bei  welchen 
der  mechanische  und  der  elektrische  Teil 
zu  einem  Apparate  vereinigt  sind.  Der 
Motor  erhalt  seine  elektrische  Energie  durch 
ein  biegsames  Kabel,  welches  die  An- 
wendbarkeit der  Maschine  in  jeglicher  Lage 
gestattet.  Diese  Handbohrmaschinen  hat 
die  Firma  Siemens  & Halske  A.-Q.  für 
Glcichslrom  hergestellt.  Das  Material  für 


das  Magnefjoch  des  Motors  ist  Schmiede- 
eisen, während  die  Lagerscbilder,  Handgriff 
und  Brustschild  aus  Aluminium  bestehen. 
Im  hinteren  Lagerschild  dient  eine  mit 
einem  Aluminiumdeckel  verschlossene 
Öffhung  dazu,  Kollektor  und  Bürsten  leicht 
zu  erreichen.  Der  Ausschalter  ist  mit  dem 
Handgriff  vereinigt  und  wird  durch  einen 
Druck  eingeschaltet,  durch  Aufheben  des 
Druckes  ausgeschaltet.  Die  Leitungstrommel 
ist  mit  dem  Brustschild  vereinigt.  Die 
Handbohrmaschinen  werden  io  zwei  Gröben 
angefertigt,  die  kleinere  für  110  Volt  (b..Fi(7.) 
kann  Löcher  bis  zu  6 mm  bohren,  wahrend 
es  die  gröbere  mit  220  Volt  Spannung 
bis  zu  einer  Leistung  von  16  mm  bringt. 
Die  Handhabung  einer  solchen  Bohrmaschine 
ist  eine  verhaltnismauig  leichte  und  er- 
fordert viel  weniger  Kraft,  als  bei  dem 
früheren  Verfahren  mittels  fahrbaren  An- 
triebsmotors, bei  dem  die  Vibrationen  der 
Welle  das  genaue  Arbeiten  sehr  erschwerten. 

E.  N. 


BQcherachau. 

Ch.  M.  van  Deventer,  Physikal.  Chemie  fOr 
Anfänger.  Mit  einem  Vorwort  v.  Prof.  Ür. 
J.  H.  van  't  Hoff.  2.  Aull.,  besorgt  von 
Dr.  E.  Cohen.  gr.-8“  VIII,  168  S.  m.  Fig. 
u.  1 Tab.  Amsterdam  1901.  Leipzig,  W. 
Bngelmann.  Geb.  in  Leinw.  4,00  M- 

Arthur  Wilke,  Der  elektrotechnische  Beruf. 
Eine  kurzgefassle  Darstellung  des  Bildungs- 
ganges und  der  Aussichten  des  Elektrotech- 
nikers, dos  Elektrochemikers  und  der  elektro- 
technischen Gewerbetreibenden.  3.  Aufl. 
8®.  VIII,  127  S.  Leipzig,  Oskar  Deiner  1902. 
2,00  U„  geb.  2,60  M. 

In  diesem  Büchlein  hat  der  Verfasser  in 
dankenswerter  Weise  alles  zusammengetragen, 
was  für  einen  jungen  Elektrotechniker,  der  an 
der  Pforte  der  Ausbildung  steht , wissenswert 
ist.  Die  einzelnen  Zweige  der  Elektrotechnik 
werden  iu  sachgemäßer  Weise  besprochen 
und  die  verschiedenartigen  Tätigkeiten  des 
Elektrotechnikers  sowie  die  AusbUdung  für 
dieselben  eingehend  erörtert.  Zum  Schluß 
findet  sich  eine  Zusammenstellung  von  Lehr- 
anstalten für  Elektrotechnik,  z.  T.  mit  näheren 
Angaben  über  Zweck,  Umfang,  Kosten  u.  s.  w. 
Sonderbarer  Weise  sind  darin  die  Togeskloasen 
der  Berliner  Handwerkerscbulen,  welche  all- 
jährlich eine  große  Zahl  gut  ausgebildeter 
junger  Leute  in  die  Praxia  entsenden,  nicht 
aufgenominon.  E 0- 


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B»ft  7. 

i:.-  Jtoiiif  tWW. 


Pattnttcbau. 


15 


Patentsoha  u. 


Frittröhr«  fttr  «lektrisohe  Wellen.  Siemens  & Ualeke,  A.G.  in  Berlin.  5.1.1900.  Nr.  117489. 
KL  21. 

Zur  Erzielung  einer  präzisen  Auslosung^  werden  für  die  Elektroden  oder  deren  wirk* 
lame  Oberfläche  Stahl  oder  Hartguss  verwendet. 

Selbettiltiger  regiatrirender  Maximal-  and  Minimal  - Strommeeeer. 

Mutuel  Electric  Trust  Ijtd,  in  Brighton.  9.6.1901.  Nr.  129  215. 

Kl.  21. 

Bei  diesem  selbsttätig  registrierenden  Maximal*  und  Minimal- 
Strommesser  ist  der  Exponaionekopf  a mit  dem  einen  Schenkel  6 der 
U-förmigen  Röhre  mittels  einer  in  eine  Erweiterung  d mundenden 
Düse  c verbunden , um  ein  Eiutreteii  der  Flüssigkeit  in  den  Raum  a 
bei  umgekipptem  Gefäß  zu  verhindern,  sowie  zu  vermeiden,  daß  in- 
folge CbertritU  der  Luft  aus  dem  Komprossionsraum  in  den  Expan- 
sioDskopf  ein  Abkohlen  desselben  beim  KOckfUllen  stattflndet. 

Vorrichtang  sur  mittelbaren  Qewichtsaaiiegong  bei  Wagen , inabe* 
sondere  Priaiaionawagen.  W.  Sartorius  in  Göttingen.  28.  5. 

1901.  Nr.  128  930.  Kl.  42. 

Beliebig  geformte  Gewichte  a werdon  mittels  parallel  zu  sich 
selbst  einzeln  auf-  und  abbeweg* 
barer  Arme  b getragen,  die 
durch  entsprechende  Ausspa- 
rungen oder  Zwischenräume  der 
untereinander  angeordneten  Auf- 
lagestelienc  hindurchtreten  kön- 
nen. Die  Tragarme  6 werden 
durch  Zahnstangengetriebe  d e 
gehoben  bezw.  gesenkt,  w'elche 

mittels  entsprechender,  an  der  Vorderseite  der  Wage 
angoordnoter  Drehknöpfe  f bewegt  werden  können. 

Viair-Priamenfernrobr  itlr  Gewehre.  C.  Zeisa  in  Jena.  13.  3.  1900.  Nr.  129  673.  Kl.  72. 

Das  Visir-Prismenfernrohr  a ist  mittels  der  Puße  b derart  auf  dem  Gewehr  c befestigt, 
daß  das  Fernrohr  kleinen  Augenabstaud  und  großes  Gesichtsfeld  besitzt,  wobei  einerseits  behufs 
Erzielung  bequemer  Kopfhaltung 

das  Okular  a"  der  Seelenachse  so  

uahe  liegt,  daß  bei  einem  gerad- 
sichtigen,  Übrigens  aber  entspro- 
cheuden  Fernrohr  der  Gesichtafeld* 
kegel  den  vorderen  Teil  des  Laufes 
in  sich  aufnehmen  wurde,  anderer- 
seits, um  das  Eintreten  des  Laufes 
in  daa  Gesichtsfeld  zu  verhindern, 
das  Objektiv  a"  von  der  Seelen- 
achse weiter  entfernt  ist,  als  das 


r ‘ 

Okular. 


Elektriaeher  Fenueiohengeber  mit  WismaUpolen. 

Hartmann  & Braun  in  Frankfurt  a.  M.- 
Bockenheim.  81.  10.  1900.  Nr.  128  Ml.  Kl.  74. 

Zur  t'bortragung  der  Bewegung  eines 
Zeigers  t nach  einer  entfernten  Stelle  wird  die  be- 
kannte Eigenschaft  des  Wismuts,  in  einem  magne- 
tischen Felde  seinen  Widerstand  lu  erhöhen,  in  der 
Weise  verwendet,  daC  durch  einen  am  Zeiger  t be- 
festigten W'ismutwiderstand  s bei  dessen  Lagevor- 
anderung  gegenüber  dem  Magnetfelde  f die  Btrom- 
verhaltnisee  des  Anieigestromkrelses  so  verändert 
werden,  daß  an  der  Empfangerslelle  eine  Anzeigevorrichtung  b in  Tätigkeit  tritt. 


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16 


Pattottchau.  — PaUntUite. 


D«aU<‘b« 

Mecbanlker-Zif 


Lager  für  daa  obere  Wellenende  bei  MotorelektriaitütaaKhlem.  Allgemeine 
Blektrizitnta-GeeelUchaft  in  Berlin.  5.  G.  1901.  Nr.  129  363.  Kl.  21. 

Bei  tliosom  Lager  für  daa  obere  Wellenende  ist  der  Lagerzapfen  a 
auGorgowAhnlii’h  lang  und  dUnn  gemacht  und  der  Lagerhals  mOglichat  nahe 
an  dein  freien  Zapfenende  gelagert,  zwecks  Erzielung  grober  WidcrstandS' 
fahigkeit  hei  möglichst  geringer  Lagerreibung.  Dabei  wird  der  Lagerlials 
durch  ein  dünnes,  auewecbselbares  Plättchen  6 gebildet,  um  eine  weitere 
KeibungsverminderuDg  zu  erzielen  und  den  ausgelaufenen  Lagerhals  durch 
einen  ueuen  ersetzen  zu  können.  Um  die  Federung  des  Lagerzapfens  a regeln 
zu  können,  ist  in  einer  den  Zapfen  haltenden  Hülse  c ein  den  Zapfen  seitlich 
abstutzendes  Ringchen  d verschiebbar  angeordnet. 


Elektmitütssäbler.  Deutsch-Russische  ElektrizitatszAhler  - Gesell- 
schaft m.  b.  H.  in  Berlin.  26.  4.  1901.  Nr  129  686;  Zus.  z.  Pat. 
Nr.  115  667.  Kl.  21. 

An  Stelle  der  im  Kraftfeide  fester  Stromspulen  schwingenden 
Spatmungsspulo  des  ElektrizitAtszAlilers  nach  dem  Hauptpatent  Nr.  115  667 
wird  ein  permanenter  .Magnet  oder  ein  mittels  einer  feststehenden  Spannungs* 
spule  polarisierter  entsprechend  geformter  Eisenaoker  angewendet,  dessen 
Rückkehr  durch  elektromagnetischen  Rückstoß  erfolgt  und  dessen  Schwin- 
gungen gezählt  werden;  hierdurch  soll  bei  geringem  Gewicht  der  schwingen- 
den Teile  eine  hohe  Zugkraft  erzielt  worden. 


Stromabnehmer  für  MotorelektrizitkUi&hler  mit  Stromwendern.  W.  Math  lesen  in  Leutzsch- 
Leipzig.  3.3.1901.  Nr.  129  748.  Kl.  21. 

Bei  diesem  Stromabnehmer  für  MotorelektriziUitszähler  mit  Stromwendern  wird  der  fßr 
die  BtromfUhronden  Teile  erforderliche  Auftagcdruck  durch  eine  direkte  magnetische  Wirkung 
zwischen  Stromwender  und  Stromabnehmer  erzeugt. 


Patentliste. 

Bis  zum  5.  Jauuar  1903. 

Anmeldongeo. 

Klasse: 

21.  G.  16  173.  Einrichtung  zur  Regelung  der 
Empfindlichkeit  eines  Fritters.  Gesell- 
schaft für  drahtlose  Telegraphie  m.  b. 
U..  Berlin.  21.  10.  01. 

S.  10  048  u.  Zus.  16  761.  Empfänger  für  elek- 
trische Wellen.  Soc.  Fran^.  des  T416- 
graphes  et  TOtöphones  sans  fil,  Paris. 
10.  2.  02  u.  1.  8.  02. 

H.  28  867.  Oszillationsgalvauometer  zur  Mes- 
sung der  Intensität  von  elektrischen  Wellen. 
E.  P.  Huth,  Rostock.  8.  9.  02. 

42.  A.  8741.  Vorrichtung  zum  Anzeigen  und 
Aufzeichnen  des  Ergebnisses  einer  durch 
Absorption  ausgefUhrten  Gasanalyeo;  Zus. 
z.  Pat.  Nr.  100362.  M.  Arndt,  Aachen. 
17.  6.  99. 

P.  13  399.  Vorrichtung  zur  Erzeugung  eines 
Beohachtungshintorgrundes  an  einem  mit 
Kollimator  versehenen  Gyroskop.  Ponthus 
& Therrodo,  Paris.  26.  2.  02. 

P.  13  637.  Vorrichtung  zur  Ingangsetzung  des 
mit  Kollimator  versehenen  und  im  luftvor- 


dUnnten  Raum  laufenden  Gyroskops.  Die- 
selben. 26.  2.  02. 

74.  Bt.  7578.  Elektrischer  Wärmemelder. 
F.  Btreintz,  Graz,  Osterr.  28.  2.  02. 

ErteiluBgeB. 

21.  Nr.  138  852.  Elektrisches  Relais  mit  einer 
in  einem  magnetischen  Felde  beweglichen 
Galvauometerspule.  P.  Picard,  Paris. 
3.  1.  02. 

Nr.  138  800.  Vorrichtung  zum  Messen  von 
Isoiationswiderständeu  mit  einer  der  Betriebs- 
spannung entsprechenden  Premdspaonung 
Hoinlger,  Gehbert  & Bchall,  Erlangen. 

22.  7.  02. 

Nr.  138  855.  MotorelektrizUätezähler;  Zus.  z. 
Pat.  Nr,  131  622.  Allg.  Elektrizitäts- 
Gesellschaft,  Berlin.  30.  1.  02. 

Nr.  138  857.  Röntgenröhre.  F.  Dessauer, 
AsebaflTenburg.  11.  4.  02. 

Nr.  139 194.  Elektrizitätazähler  mit  wechsel- 
seitigem Antrieb  zweier  Zählerwcrke.  Sie- 
mens & Halsko,  Berlin,  4.  6.  02. 

42.  Nr.  138  912.  Transportabler  Kasten  zur  Auf- 
nahme chemisch-physikalischer  Instrumente. 
J.  Drach,  W*ien.  12.  1.  02. 

67.  Nr.  138  737.  Schleifwerkzeug  zum  genauen 
Schleifen  zylindrischer  Körper.  B.  Graf, 
Ravensburg,  Württ,  81.  12.  01. 


FQr  die  RedaktioD  voramwurtlich:  A.  Blasebke  to  üerllo  W. 

Verlag  Ton  Jallna  Springer  tn  Berlin  N.  — Dmek  Ton  Emil  Dreyer  Ui  Berlin  8W. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde 

und 

Organ  für  die  gesamte  Qlasinstrumeuten- Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion;  A.  Blaschke,  Berlin  W30,  An  der  Apostelkirche  7b. 

Nr.  3.  1.  Februar.  1903. 

Hsehdraek  nor  nüt  6«aebmtgan;  der  Redaktion  frestattet. 


Apparat  zur  Ermittelong  der  persönlichen  Qleiohong. 

Auszug  aus  einem  Vortrage, 

gehalten  im  Zweigverein  Hamburg  - Altona , am  4.  November  1902 

Ton  Kittel  la  Alton«. 

Unter  Beobachtungsfehler  versteht  man  gewöhnlich  solche  Fehler,  welche  bei  der 
Beobachtung  von  beweglichen  Objekten  nach  irgend  einer  Richtraarke  oder  nach  hör- 
baren Merkzeichen  entstehen.  Diese  Fehler  sind  von  unserem  persönlichen  Auffassungs- 
vermögen abhängig;  allein  es  ist  die  Auffassung  durch  unsere  Sinne  ohne  Anwendung 
künstlicher  HOIfsmittel  keine  allzu  feine.  So  nimmt  z.  B.  das  Ohr  schnell  aufeinander 
folgende  StöBe  als  Gcr&usch  oder  als  Schwirren  oder  als  Ton  wahr;  wir  sind  aber 
niebt  imstande,  die  Zahl  dieser  Stöbe  ohne  künstliche  Hülfsmittel  anzugeben  oder  die 
Intervalle  abzumessen,  wenngleich  die  Empfindlichkeit  unserer  Nerven  eine  sehr  feine  ist. 
So  können  wir  z.  B.  die  Differenz  der  Tonhöhe  zweier  Töne  sehr  genau  unterscheiden 
und  bestimmen:  wir  wissen,  mit  welcher  Virtuosität  der  TonkUnstler  einen  fehlerhaften 
Ton  aus  einem  ganzen  Orchester  heraushört. 

Ferner  ist  das  Auge  nicht  imstande,  sehr  kurz  aufeinander  folgende  Lichterschei- 
nungen  zu  trennen.  Wir  unterscheiden  zwei  hintereinander  folgende  Lichtmomente  nur 
noch  als  doppelt,  wenn  die  Zwischenzeit  der  Lichtblitze  nicht  weniger  als  Vio  Sekunde 
beträgt;  sobald  diese  Zwischenzeit  kleiner  wird,  verschmelzen  beide  Lichterscheinungen 
in  eine. 

Diese  Unvollkommenheit  in  der  zeitlichen  Vergleichung  aufeinander  folgender 
Eindrücke  entsteht  dadurch,  daU  erst  der  Eindruck  zum  BewuUtseln  gelangen  muli.  Es 
verflielil  offenbar  eine  gewisse  Zeit  bis  der  Eindruck  des  empfindenden  Nervs  zum 
Zentralnervensystem  gelangt  ist.  Ebenfalls  mufi  es  eine  gewisse  Zeitdauer  beanspruchen, 
bis  der  zum  Bewußtsein  gelangte  Eindruck  in  Tätigkeit  durch  unsere  Muskeln  um- 
gesetzt wird,  wenngleich  wir  gewöhnlich  meinen,  einen  Eindruck  sofort  in  eine 
Tätigkeit  übersetzen  zu  können.  Die  ersten  Untersuchungen  hierüber  sind  wohl  von 
Helmholtz  ausführlich  angestellt  wurden.  Er  schließt  aus  seinen  Untersuchungen,  daß, 
wenn  an  irgend  einer  Hautstelle  eine  Nervenreizung  ausgeführt  wird,  der  empfindende 
Nerv  die  Nachricht  mit  einer  Geschwindigkeit  von  60  m in  der  Sekunde  furtpHanzt, 
und  nach  dem  Eintreffen  des  Reizes  im  Gehirn  soll  eine  Zeit  von  */io  vergehen, 

bis  der  Wille  auch  bei  der  angespanntesten  Aufmerksamkeit  die  Botschaft  an  die 
Muskelnerven  abzugeben  Imstande  ist;  wird  also  z.  B.  einem  Menschen  an  irgend  einer 
Hautetelle  ein  elektrischer  Schlag  beigebracht,  so  wird  eine  darauf  unwillkürlich  folgende 
Handbewegung  immer  etwas  später  erfolgen. 

Auch  bei  den  astronomischen  Zeit-  und  Stemortbestimmungen  müssen  persön- 
liche Beobachtungsfehler  eintreten,  und  in  der  Tat  sind  in  den  älteren  Sternkatalogen 
Abweichungen  in  Rektaszension  und  Deklination  vorhanden,  die  wohl  zum  Teil  auf  die 
persönlichen  Beobachtungsfehler  zurückzuführen  sind.  Erst  der  große  Astronom  Bes  fei 
entdeckte  die  merkwürdige  Differenz  verschiedener  Individuen  in  Bezug  auf  die  astro- 
nomische Zeitbestimmung. 

Das  zur  Beobachtung  dienende  Fernrohr  ist  gewöhnlich  im  Meridian  aufgestellt; 
in  der  Hrennpunktsebene  des  Okulars  sinil  eine  Anzahl  VertikalfUden  angebracht,  welche 
der  beobachtete  Stern  passiert.  In  dem  Augenblick  des  Verschwindens  des  Sterns  hinter 
dem  Faden  wird  dann  entweder  nach  dem  Fendelschlage  einer  astronomischen  Uhr  der 


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18 


A.  Kittel,  Apparat  zur  Ermittelung  der  persönlichen  Gleichung. 


Deatach« 

MechaalkerZtg 


Bruchteil  einer  Sekunde  abgeschJltzt.  oder  es  wird  mit  der  Hand  ein  elektrischer  Kon- 
takt gegeben,  der  alsdann  auf  dem  Papierstreifen  eines  Chronographen  ein  Zeichen  her- 
stellt. Solche  Sterndurchgänge  sind  bei  einiger  Übung  mit  einer  Genauigkeit  von  Sek, 
zu  bestimmen,  allein  diese  Genauigkeit  ist  von  dem  Auge  und  der  Handbewegung  oder 
in  dem  andern  Falle  vom  Auge  und  Gehör  abhängig.  Die  bei  solchen  Beobachtungen 
entstehenden  Fehler  sind  unter  dem  Namen  „persönliche  Gleichung“  bekannt  und  können 
dadurch  bestimmt  werden,  dall  zwei  Beobachter  die  Sterndurchgänge  beobachten.  Der 
eine  von  ihnen  beobachtet  den  Stern  an  einigen  der  ersten  Seitenläden,  der  andere  aber 
an  den  darauf  folgenden;  alsdann  kehrt  man  bei  einem  anderen  Stern  die  Reihen- 
folge um.  Durch  viele  solcher  Beobachtungen  ist  man  imstande,  aus  dem  Unterschied 
zwischen  den  auf  diese  Weise  für  jeden  Beobachter  berechneten  Sterndurchgängen  durch 
den  Mittelfaden  die  persönliche  Gleichung  zu  bestimmen.  Immerhin  gehört  zu  einer 
solchen  Bestimmung  eine  ganze  Reihe  von  Beobachtungen,  die  dann  noch  mit  Fehlem 
des  Chronographen  behaftet  sein  können,  die  von  den  mehr  oder  minder  schnellen  Er- 
regungen der  Elektromagnete  herrühren. 

Da  aber  die  Durchgangsgeschwindigkeit  der  Polsteme  viel  kleiner  ist  als  die 
der  Äi|uatorsterne,  so  wird  sich  bei  dem  Beobachter  eine  große  Verschiedenheit  in  der 
Augenblicksauffassung  zeigen,  die  zudem  trotz  der  praktischen  Übung  von  dem  jedes- 
maligen physischen  Zustand  des  Beobachters  abhängig  ist.  Diese  durch  die  Nerven- 
reizung  entstehende  Augenblicksauffassung  läßt  sich  vergleichen,  mit  dem  Mittönen  gleich- 
gestimmter Saiten. 

Aus  dem  Gesagten  ergibt  sich,  daß  es  für  den  Astronomen  sehr  wünschenswert 
sein  muß,  einen  Apparat  zu  besitzen,  womit  man  in  jedem  Augenblick  die  persönliche 
Gleichung  bestimmen  kann,  um  diesen  Fehler  jeden  Tag  unter  Kontrolle  zu  haben. 
Bei  der  Kleinheit  dieser  Fehlergröße  ist  es  notwendig,  daß  der  Apparat  zur  Bestimmung 
des  Fehlers  äußerst  präzise  funktioniert,  sodaß  etwaige  Unregelmäßigkeiten  im  Apparat 
selbst  gering  sein  und  sich  eliminieren  lassen  müssen.  Versuche,  solche  Apparate  her- 
zustellen, sind  bei  der  Wichtigkeit  der  Sache  schon  gemacht,  jedoch  müssen  dieselben 
hinter  den  Erwartungen  zurückgeblieben  sein,  da  man  noch  nichts  Wesentliches  darüber 
gehört  hat.  Es  sollen  übrigens  im  ganzen  nur  drei  solche  Apparate  existieren;  ich  konnte 
nur  die  Beschreibung  eines  derselben  in  den  Annalen  der  Leidener  Sternwarte  1870 
Band  2 erhalten.  Derselbe  ist  in  zweierlei  Ausführung  angefertigt,  wovon  die  eine 
transportabel  ist;  er  besitzt  zur  Schließung  des  elektrischen  Stromes  (juecksilberkontakte, 
W'ns  schon  wegen  der  leichten  Oxydation  und  Verbrennung  des  (Quecksilbers  leicht  zur 
Unsicherheit  Anlaß  geben  kann. 

An  und  für  sich  würde  ein  solcher  Apparat  sehr  einfach  sein.  Man  denke  sich 
einen  wandernden  Lichtpunkt  durch  ein  Reversionspendel  hergestellt,  der  durch  ein 
l'’ernrohr  mit  Vertikalfäden  beobachtet  wird;  im  .Moment  des  Verschwindens  hinter  dem 
.Mittelfaden  wird  ein  Kontakt  hergestellt,  wodurch  auf  den  Papierstreifen  eines  Chrono- 
graphen eine  Marke  entsteht.  Dies  wäre  die  einfachste  Lösung  der  Aufgabe. 

Allein  es  ist  zu  bedenken,  daß  Kontakte  sehr  veränderlich  sind  und  die  Un- 
sicherheit noch  durch  das  seiir  empfindliche  Reversionspendel  erhöht  würde.  Ich  ent- 
schloß mich  deshalb,  zunächst  eine  Untersuchung  der  Kontakte  anzustellen. 

Ich  befestigte  auf  einem  Brettchen  einen  Bügel  mit  zwei  Schneiden,  der  mit 
dem  einen  Pol  der  Batterie  in  Verbindung  stand.  Auf  diese  Schneiden  legte  ich  einen 
Wagebalken,  dessen  eines  Ende  ein  Schräubchen  trug,  das  mit  einer  Gold-  oder  Platin- 
spitze versehen  war.  Etwas  vom  Endo  entfernt  war  eine  leichte  Schale  von  Aluminium 
befestigt,  um  kleine  Gewichte  darauf  legen  zu  können.  Unter  die  Platin-  oder  Gold- 
spitze konnten  verschiedene  Melallplättchen  geschoben  werden,  die  jedesmal  mit  einer 
Bussole,  einer  Induktionsspule  und  mit  dem  andern  Pol  der  Batterie  ln  leitende  \'er- 
bindung  gebracht  wurden.  Ich  beobachtete  nun  den  Ausschlag  der  Nadel  an  der  Bussole, 
wobei  ich  in  die  Schale  verschiedene  Gewichte  legte  (700  g und  1000  g)  und  die  Metalle 
der  Kontakte  wechtadte;  durch  kurze  Unterbrechungen  wurde  die  Stromleitung  für  einen 
Augenblick  unterbrachen  und  der  Stand  der  Nadel  jedesmal  von  neuem  abgelesen.  Ich 
untersuchte  den  Kontakt  zwischen  Platin  und  Gold  sowie  zwischen  Platin  und  Platin')- 

Es  ergab  sich,  daß  bei  Gold  auf  Platin  die  Nadel  der  Bussole  stets  einen 
größeren  und  beständigeren  Ausschlag  zeigte  als  bei  Platin  auf  Platin.  Gold  ist  ein 

•)  Die  erste  Untersuchung  wurde  vor  einer  Reihe  von  .lahron  gemacht  und  veröffentlicht. 
Ein  paar  Jahre  darauf  wurde  mir  von  Herrn  Prof.  Rüraker  die  Beschreibung  eines  amerikanischen 
ostrunomlachen  Pendels  gegrlten,  worin  ich  dieselbe  Anordnung  fand. 


1 Fr-brw^l903  ^>*^*1*  Apparat  a.  Ermitlelung;  d.  para.  Gleicbuns.  — Vercinanachrichtan.  19 

besserer  Leiter  und  scheint  den  Widerstand  der  Verbrennungsoxyde  und  die  Ijuftschicht 
zwischen  den  Kontakten  besser  zu  überwinden.  AuUerdem  bat  aber  das  Gold  in  chemisch 
reinem  Zustande  die  Eigenschaft,  sich  unter  dem  elektrischen  Funken  zu  verflüchtigen, 
ohne  zu  oxydieren,  wodurch  das  Platin  geschont  und  die  Kontakte  sich  besser  rein 
halten.  Ermittelt  man  ferner  mit  einem  Rheostaten,  wieviel  Widerstand  einem  Grad 
N’adelausschiag  der  Bussole  gleichkommt,  so  kann  man  den  Widerstand  in  der  Leitung 
berechnen.  Dies  ist  nicht  unwichtig  für  die  Bewickelung  der  Elektromagnete,  da  der 
Widerstand  der  Elektromagnete  in  einem  gewissen  Verhältnis  zum  Leitungswiderstand 
stehen  muß,  um  überhaupt  eine  genügende  Induktion  in  den  Spulen  zu  erhalten. 

iSchiuti  folgt.) 


Vepeinsnachrichten. 


D.  O.  f.  M.  u.  O.  Zwelgrereln 

Halle.  Sitzung  vom  5.  Januar  1903.  Vor- 
sitzemior:  Hr.  R.  Kleemann. 

Nach  begrüCenUen  Worten  des  Vorsitzenden 
erstattete  Hr.  Unbekannt  den  Jahresbericht. 
Aus  demselben  sei  hervorgehoben,  daß  sich  der 
Mitgliederbestand  von  30  auf  36  gehoben  hat. 
Durch  den  Au^chuß  für  die  GehalfenprOfuug, 
der  aus  den  Qesellschaftsmitgliederu  bestellt 
Ut,  wurden  24GehüIfen  geprüft;  darunter  waren 
2 itltere.  schon  früher  ausgelcmte  Ciehülfen. 
Durch  die  bedauerlichen  Lücken,  die  das  theo- 
retische Wissen  in  den  einfachsten  Gegen- 
ständen zeigte,  wurde  der  Zweigverein  veran- 
laßt, Minimal-Prttfungsvorschriften  für  die  theo- 
retische Prüfung  kurzerhand  zuBammenzustellen 
und  in  Druck  zu  geben.  Wenn  auch  in  manchen 
Falten  ein  Auswendiglernen  nicht  zu  verkennen 
war,  80  bat  doch  das  gesamte  Prilfungsorgebnis 
eine  w’esentliche  Vertiefung  der  theoretischen 
Kenntnisse  bewiesen.  Die  Heftchen  sind  nach 
allen  Teilen  Deutschlands  begehrt,  vor  allen 
Dingen  nach  Hamburg,  su  daß  bereits  über 
800  Stück  vergriffen  sind;  da  noch  etwa 
200  Heftchen  vorhanden  sind,  glaubt  der  Zwgv., 
genügend  Reserve  zu  haben,  bis  die  Neubear- 
beitung seitens  der  D.  G.  erfolgt  sein  wird. 
Aus  diesem  Grunde  ist  auch  Abstand  von  einer 
für  einige  Zweige  notwendigen  Vertiefung  ge- 
nommen worden.  Im  verflossenen  Jahre  hat 
ein  reger  Meinungsaustausch  zwischen  dem 
Hauptvorstand  sowie  der  Handwerkskammer 
und  dem  Zweigvercin  stattgefunden. 

Wegen  Krankheit  dos  Kassonführors  konnte 
die  Rechnungslegung  nicht  erfolgen;  jedoch 
konnte  mitgeteilt  werden,  daß  der  Kasseu- 
bostand  trotz  der  rbernahme  dos  Defizits  vom 
.\1II.  Deutschen  Mechanikertage  auf  die  Ver- 
einsknsse  gegen  das  Vorjahr  gestiegen  sei. 
Als  Mitglieder  MauptvorsUmde  wurden  die 
Herren  Kleemann  und  Otto  Unbekannt 
wiedergewahlt.  Sodann  wurde  Hr.  0.  Küstner 
als  Mitglied  neu  aufgenommen. 

Eine  längere  Erörterung  rief  .unser  Lehr- 
vertrag vor  der  Handwerkskammer“  hervor. 


Irrtümlicherweise  hätte  ein  Kollege  unsern 
Vertrag  der  Polizeiverwaltung  behufs  Zu- 
führung eines  entlaufenen  Lehrlings  oingereicht. 
Der  Vertrag  wurde  von  der  H.-K.,  obgleich  sie 
ein  Exemplar  der  drei  von  ihr  vorgesciirlobenon 
' H.-K. -Formulare  behufs  Anmeldung  zur  Lehr- 
lingsrollo  in  Händen  hatte,  für  ungültig  erklärt. 
In  ihrer  Mitteilung  brachte  dieselbe  dann  in 
Unkenntnis  der  Gesellschaftsanordnungen  Be- 
richte, welche  den  Tatsachen  auch  nicht  ent- 
fernt entsprachen.  Die  auf  Grund  von  § 11  dos 
Preßgesetzea  verlangte  Erklärung  sollte  erst 
vom  Vorstand  der  H.-K.  in  der  Form  fest- 
gestellt  worden,  bevor  die  Veröffentlichung  er- 
folgen sollte.  Bis  heute  ist  aber  auch  dieses,  nicht 
einmal  zulässige  Verfahren  nicht  zur  Ausführung 
gekommen.  Weiter  wurde  beschlossen,  in  Ge- 
meinschaft mit  der  Polytechnischen  (fosollschaft 
und  dom  Haridwerkermcister-Verein  einen  Pro- 
jektiunsabond  zu  veranstalten. 

In  die  Wablbcwegung  zur  Ergänzung  der 
H.-K.,  deren  Mitglieder  zur  Hälfte  au.sscbeiden, 
soll  in  Gemeinschaft  mit  den  anderen  wahl- 
fähigen Vereinen  eingetreten  werden.  Unter 
Vereinsangelegeuhelten  kam  ein  Bescheid  der 
H.-K.  zur  Verlesung,  welcher  auf  eine  Anfrage 
erteilt  war,  ob  es  möglich  sei,  daß  bei  einer  in 
Konkurs  geratenen  Finna  nach  Ausverkauf 
aller  Waren  durch  den  Konkursverwalter 
der  unverkäuflich  gebliebene  Rest  mit  der 
FMrma,  also  als  Wertobjekt,  verkauft  werden 
dürfe , mit  dem  Hecht,  die  Firma  wieder  auf* 
loben  zu  lassen.  Der  Käufer  fungierte  im 
Konkursverfahren  als  Verkäufer  und  war  Vor- 
hesitzer  der  bankerotten  Firma.  Die  Antwort 
befriedigte  in  keiner  Weise,  und  wurde  Klage 
darüber  geführt,  daß  der  H.-K.  so  schwer  für 
alle  einigermaßen  verzwickte  Fragen  zu  haben 
sei.  Kl. 

Zweigverela  Hamburg  • Altona. 

Winterfest  vom  13.  Januar  1903. 

Das  Winterfest  wurde  wie  alljährlich  um 
diese  Jahreszeit  mit  Damen  unter  sehr  zahl- 
reicher Beteiligung  gefeiert,  Die  Veranstalter 


Digiii^ad  by  C^ogle 


20 

leitete  nicht  nur  der  Wunsch,  die  Mitglieder 
auf  einige  Slundeu  fesselnd  zu  unterhalten,  son- 
dern vor  allem  der  Gedanke,  unter  den  sonst  nur 
zu  ernster  Arbeit  versammelten  Genossen  die 
Bande  der  Kollegialität  und  Freundschaft  zu 
festigen  und,  wo  sie  noch  nicht  bestanden,  sie 
neu  zu  knüpfen.  Der  Berichterstatter  kann 
nicht  umhin  festzuBtellen,  daU  alles  auf  das 
beste  gelungen  ist,  daß  der  bekannte  Altonaer 
Vorgnflgungsausschuß  wiedenim  Schbnes  und 
ritorraschendes  geleistet  hat.  Vor  allem  sind  hier 
horvorzuheben  die  Vorführungen  des  Kollegen 
WUimunn  auf  dem  Gebiete  der  höheren  Magie, 
in  welchen  er  zeigte,  wie  die  Anwendung 
mechanischer  Gesetze  in  V'erbindung  mit  red- 
nerischen Leistungen  zu  Ergebnissen  fuhren 
kann,  die  außer  aller  Werkstattberechnung 
Hegen.  Wann  das  Fest  anfangen  sollte,  war 
vorher  bekannt  gemacht;  wann  es  geendet  hat, 
ist  Dicht  bekannt  geworden.  H-  K- 

Abt  Berlin.  E.  V.  Sitzung  vom 
20.  Januar  1903.  Vorsitzender:  Hr.  Fr.  Franc 
V.  Liechtenstein. 

Hr.  W.  Haenech  führt  einen  Projektions- 
apparat für  durchsichtige  und  undurchsichtige 
Objekte  vor.  (Genauere  Beschreibung  folgt  in 
einer  der  nächsten  Nummoni.) 

Hr.  I*rof.  Dr.  A.  Westphal  macht  einige 
Mitteilungen  über  die  Weltausstellung  in 
St.  Louis  1904:  dasHeich  beabsichtigt,  eine  sehr 
umiassonde  Darstellung  des  gesamten  deutschen 
Unterriclitswesens  vorzuführen. 

Hr.  A.  Hirsebmann  zeigt  einen  ameri- 
kanischen Stichelhalter  von  Shelton  in  Con- 
necticut vor. 

Hr.  Fr.  Franc  v.  Lioebtenstein  demon- 
striert sog.  Wachwitzmetall,  Bleche  aus  Eisen, 
Kupfer  u.  dg!.,  auf  welche  ein  anderes  Ma- 
terial, wie  Nickel,  Aluminium  u.  s.  w.  auf  einer 
uder  beiden  Seiten  anfgewal/t  ist. 

Hr.  Kob.  Ansbach,  Nachfolger  von  Otto 
(flaue,  W ()4,  Passage  29.  wird  aufgenommen. 

Bl 


Kleinere  Mitteilungen. 

Neue  Zolltarife  für  Öderreich  und 
Ruuland. 

Dpr  Entwurf  dea  Ö.sterreichlachen 
Zolltarifa  erhöht  den  Zoll  auf  Iiigtrunienle, 
der  jetzt  Uü,05  bis  7I  4,2‘.I  Kronen  betrögt, 
auf  120  bia  1100  Kronen  für  100 

Der  in  den  letzten  Tagen  gleichfalls 
veröffentlichte  Ruaalache  Zolltarif  ent- 
halt folgende  für  unser  Gewerbe  in  Be- 
tracht kommende  Bestimmung: 


MeciuialkcrZtg. 


Maschinen,  Apparate,  Konstruktions- 
modelle  dazu,  vollständig  oder  unvoll- 
ständig, zusammengestellt  oder  ausein- 
andergenommen,  jeder  Art,  aus  Kupfer 
oder  Kupferlegierungen,  oder  solche,  in 
denen  Kupfer  dem  Gewichte  nach  das  Haupt- 
material  ausmachl  (för  1 Pud  — 16,38  kg) 
über  die  Seegrenze  ....  9,00  Rubel 
„ „ westliche  Landgrenze  10,80  „ . 

(Bisher  betrug  derVerlragszoll  4,32Rubel.) 

Ob  und  ev.  mit  welchen  Ermäßigungen 
diese  Zolltarife  in  Wirksamkeit  treten,  hängt 
davon  ab,  ob  unsere  Handelsverträge  mit 
beiden  Ländern  gekündigt  w’erden  und 
welche  Bestimmungen  etwaige  neueVerträge 
enthalten. 

Die  ElnfQhrung  dea  roetrlachen  Mafa- 
und  Gewichtaayatema  In  den  Ver- 
einigten Staaten  Ton  Amerika^). 

Bayer.  Ind.-  «.  Qew.-Bl  H4.  &.  4£9.  J902  nach 
Schweiz.  Bautig. 

Dem  Repräsentantenhaus  der  Vereinigten 
Staaten  liegt  ein  Gesetzentwurf  vor,  nach 
welchem  vom  1.  Januar  1904  an  alle  Verwal- 
tungen der  Vereinigten  Staaten  hei  Amts- 
handlungen. die  den  Gebrauch  von  Maß  und 
Gewicht  nötig  machen,  mit  Ausnahme  von  Ver- 
messungen ofentiieher  Ländereien,  aussebiieß- 
lich  metrische  Maße  und  Gewichte  anwenden 
sollen;  vom  1.  Januar  1907  an  soll  nur  noch 
das  metrische  System  gesetzmäßig  gültig  sein. 
Zu  diesem  Antrag  hat  neuerdings  der  Aus- 
schuß für  Münzen,  Maße  und  Gewüchte  einen 
Bericht  erstattet,  aus  dem  zu  ersehen  ist,  wie 
alt  die  Bewegung  zugunsten  des  metrischen 
Systems  in  den  V^eroinigtoii  Staaten  ist  und 
wie  langsam  diese  Angelegenheit  vorwärts  ge- 
gangen ist,  während  sich  die  Amerikaner  doch 
sonst  Fortschritten  auf  technischem  Gebiete 
von  jeher  sehr  zugänglich  gezeigt  hüben. 

Bereits  Washington  hat  wiederholt  auf  das 
Bedürfnis  htngowiesen,  ein  einheitliches  Maß- 
und  Gowiebtssystem  einzufUhren,  und  Jeffer- 
son  hat,  bevor  er  Präsident  wurde  (1801),  zwei 
Entwürfe  zur  Einführung  einheitlicher  Maße 
und  Gewichte  vorgelegt,  von  denen  der  eine 
das  metrisclie  System  betraf. 

John  Qutucy  Adams  hat  sich  als  Staats- 
sekrotilr  im  Anfang  dos  19.  Jahrhunderts  eben- 
falls eifrig  mit  dieser  Frage  beschäftigt  und 
sieb  entschieden  zugunsten  des  metrischen 
Systems  ausgesprochen;  allerdings  hat  er  zu 
einem  Aufschub  für  dessen  Einführung  geraten, 
bis  man  Erfahrungen  über  das  metrische 
I Nystem.  da')  damals  noch  in  den  Kinderschuhen 
steckte,  gesammelt  haben  würde.  Seit  dieser 

*)  Vgl.  hierzu  diese  ZeiUchr.  1893.  S.  166 
u.  1895.  S.  89. 


Vtrelnanachrkhttn.  — Kleiner«  MiUellungen. 


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Refl  3. 

1.  F.'broar  1903. 


Kleiner«  Mitteilungen. 


21 


Zeit  ist  die  Einführung  der  metrischen  Maße 
und  Gewichte  in  den  Vereinigten  Staaten 
wiederholt  von  amtlicher  Stelle  empfohlen 
worden  und  im  Jahre  1866  sind  dieselben  auch 
gesetzlich  zugelassen  worden,  wobei  den  ein* 
zelnen  Staaten  durch  einen  Kongreßakt  Kopien 
des  Urmeters  zur  Verfügung  gestellt  wurden. 
Seither  ist  zwar  von  mehreren  AmUstellen  und 
Gewerben  das  Metermaß  in  Gebrauch  genommen 
wurden;  die  gesetzmAßige  und  allgemeine  Ein- 
führung hatte  aber  weitere  Fortschritte  nicht 
zu  verzeichnen,  obwohl  es  nicht  an  Stimmen 
einsichtiger  und  weitsebuuender  Männer  dafür 
gefehlt  hat.  Es  ist  jedoch  möglich,  daß  der 
eingangs  erwähnte  Gesetzentwurf  trotz  des 
Widerstandes  einiger  Industrieller  demnächst 
angenommen  wird.  Die  American  Society  of 
Mechanical  Engineer»  hat  sich  zwar  vor  einiger 
Zeit  dagegen  ausgesprochen,  weil  sie  darin  eine 
Störung  für  die  Fortentwickelung  der  Industrie 
erblickt;  die  American  Society  of  CivÜ  Enginecrt 
jedoch  hat  sich  dafür  erklärt.  Neuerdings  hat 
aucli  die  Weitem  Society  of  Enginetra  in  Chi- 
cago eine  Abstimmung  unter  ihren  Mitgliedern 
veranstaltet,  w’obei  130  für  die  Einführung  des 
metrischen  Systems  und  nur  23  dagegen  ge- 
stimmt haben. 

Über  Stercoflkopbllder. 

Das  Interesse  an  der  Photographie  hat  in 
allen  gebildeten  Kreisen  so  zugenomnien,  daß 
der  größte  Teil  der  Vergnügungsreisenden.  mit 
der  Handkamera  ausgerüstet,  seine  Keiso  in 
interessanten  Bildern  für  immer  festzuhalten 
bestrebt  ist.  Im  Landschaftsfache  haben  es 
daher  die  .Amateure*'  sehr  weit  gebracht,  sie 
haben  vielfach  die  Faebphotographen  darin 
Überflügelt.  Der  Grund  dafür  liegt  darin,  beim 
Anschauen  der  aufzunehmenden  Landschaft  dos 
Wesentliche,  Charakteristische  hcrauszufinden 
und  auf  die  Platte  zu  bannen  ist,  wozu  der  be- 
schäftigte Berufsphotograph  gewöhnlich  sich 
nicht  die  Zeit  nimmt.  Und  doch,  betrachtet 
man  später  das  fertige  Bild,  wie  wenig  zeigt 
es  von  der  wirklichen  Schönheit  der  Natur! 
Man  vermißt  die  Farbe,  den  Fomhlick,  die 
Plastik;  man  w^Unscht  sich  ein  besseres  Mittel, 
die  Natur  abzukonterfeieii.  Wenn  auch  die 
Farbenphotographie  erst  in  der  Entwicke- 
lung begriffen  und  noch  nicht  praktisch  und 
bequem  anwendbar  ist,  so  kann  doch  die 
Stereoskopphotographie  uns  die  greifbare 
Plastik  der  Natur  anschaulich  machen.  Jedoch 
hat  bis  jetzt  die  Storeoskopphotographie  wenig 
Anhängor,  weil  die  vorhandenen  Btereoskop- 
bilder,  von  Fachphotogrspben  gemacht,  meist 
ohne  die  gewohnte  Schärfe  und  ohne  sonder- 
lich plastische  Wirkung  hergestellt  sind  und 
nicht  dazu  anreizen,  sich  der  Stereoskoppho- 
tographie zu  ergeben.  Es  gehört  auch  ein  ge- 


wisses Können  dazu,  ein  gutes  Stereoskophild 
berzustellen.  Wie  schön  Stereoskopbilder  w'ir- 
ken  können,  haben  wir  an  einigen  Bildern  ge- 
sehen, die  uns  zur  Begutachtung  vorliegen 
und  die  von  einem  Amateurphotographon,  Hr. 
C.  Mittelstraß  in  Magdeburg,  aufgenummen 
sind;  u.  a.  nahm  Hr.  Mittelstraß  auf  dem 
Deutschen  Mechanikertage  ln  Halle  einige 
Gruppen  sowie  malerische  Blicke  auf.  Diese 
Bilder  besitzen  eine  feine  Schärfe  und  aiisgo- 
znichnete  Plaatik.  so  daß  sie  eine  schöne  Erinno- 
rung  an  die  gesehenen  Naturschönhcltcn  bilden. 

Die  Bildersammlung,  die  außer  Hallo  be- 
sonders den  Harz,  Thüringen  und  Magdeburg 
umfaßt,  wird  an  Wledcrvorkäufer  durch  die 
Firma  Gebr.  Mittelstraß  ln  Magdeburg  ge- 
liefert und  läßt  sich  wohl  mit  gutem  Nutzen 
verkaufen.  Für  die  Projektionslaterne  werden 
dieselben  Bilder  auch  als  Glasbilder  angefortigt. 


Die  Finna  Carl  Zciss  hat  ihren  GieUorei* 
betrieb  so  vergrößert,  daß  eie  auch  für  andere 
Firmen,  insbesondere  für  mechanische  Werk- 
stätten, Präzisionaguß  herzustelleu  imstande  ist. 
Außer  Messing.  Rotguß,  Reiri-Ahimininm  liefert 
sie  zwei,  aus  eigenen  Versuchen  In  ihrem  neuen 
Gießereilahoratorium  hervorgegangene  Leicht* 
metalle,  das  sog.  A-Metaü  und  das  B-MetalU 
die  in  ihrem  eigenen  Betriebe  seit  über  Jahro.s- 
frist  im  Gebrauch  sind  und  die  Firma  in  huhem 
Maße  befriedigen. 

Das  A-Metall  hat  ein  spez.  Gewicht  von 
weniger  als  3,0  (rd.  2,95)  und  ist  für  alle  foin- 
mechanischon  Zwecke  sehr  gut  geeignet;  es 
läßt  bei  vorzüglicher  Dichtigkeit  eich  trocken 
und  sauber  bearbeiten,  insbesondere  lassen 
sich  auch  feinste  Gewinde  darein  schneiden; 
Mutter  und  Gewinde  aus  A-Metall  fressen  sich, 
wenn  trocken  gekendy  nicht  mehr  als  etwa 
Messing  an. 

Das  B-Motall  hat  inbezug  auf  Bearbeitungs- 
fäbigkeit  die  gleichen  Eigenschaften  wie  da.n 
A-Metall,  besitzt  aber  eine  größere  Hörte  und 
eine  beträchtlich  größere,  etwa  dem  Rotgüsse 
glcicho  Zugfestigkeit;  sein  spez.  Gewicht  be- 
trägt etwa  3,35. 

Die  Farbe  beider  Leichtmotalle  ist  silber- 
weiß. Sie  lassen  sich  mattieren  wie  auch  mit 
Hochglanz  polieren  und  eignen  sich  zum  Über- 
ziehen mit  Lack  bei  hoher  Temperatur. 

Das  B-Motall  ist  vorzugsweise  für  solche 
Apparate  und  Apparatenteilo  zu  verwenden, 
bei  denen  auf  größere  mechanische  Festigkeit, 
wie  Zug-  oder  Druckfestigkeit,  Wert  gelegt 
wird,  und  insbesondere  in  solchen  Fällen,  wo 

sich  dämm  handelt,  die  gegebenen  Appa- 
ratenteile trotz  großer  Beanspruchung  keinerlei 
Doformatiun  erleiden  zu  lassen.  Dagegen  ist 
das  A-Metull  in  sulchen  Fällen  vorzuziehen, 


L'iyiiiZCv  vv  ^'.ooglc 


22 


Kleiner«  MiiteUungea.  — Qlattechnischet.  — BUcbenchau. 


D«Bt*eh« 

MeehAnlk«r-Z4c, 


wo  Richten  des  ArbeitsstQckes,  Gratumlegen 
und  dgl.  nbtig  ist  und  wo  die  mechanische 
WiderstandsfOhigkeit  erst  io  zweiter  Lioie  in 
Betracht  kommt. 

Außer  diesen  Legieningen  liefert  die  Firma 
Kupftrguß,  der  sich  fast  ebenso  wie  Messing 
bearbeiten  Iftßt,  daher  aus  ftsthetischen  Gründen 
sich  oft  als  Ersatz  für  dasselbe  empfehlen  wird. 
Die  Preise  der  Metalle  sind  per  kg  wie  folgt 
festgesetzt  (ausschl.  Packung,  in  Jens):  Messing 
2.30  M.,  Rotguß  2,70  U , Kupferguß  3,50  M.. 
A-Metall  6,00  3f.,  B-Metall  5,50  M..  Rein- 
Aluminium  6.00  M.  Bei  sehr  kleinen  oder  kom- 
plizierten Modellen  ist  ein  angeraosseuer  Auf- 
schlag Vorbehalten.  Auch  wird  Guß  nach  eln- 
gelieforten  Zeichnungen  hergestellt,  wobei  die 
Herstellung  der  Modelle  zum  Selbstkostenpreise 
berechnet  wird.  Diese  Modelle  bleiben  Eigen- 
tum der  Firma;  betragon  die  Bestellungen  an 
Guß  im  Jahre  mehr  als  das  20-fache  der  Mo- 
dellkoBten, so  werden  diese  nicht  berechnet  bezw. 
/.urückcrstattet. 


filastechniaohes 

fäüt  in  dieser  A’wmtfier  fort,  da  der  dafür  ver^ 
fügbat-e  Fiats  bereits  in  der  Summer  21  vom 
1.  Sov.  02  durch  den  Abdruck  des  l^otokoUs  über 
die  XI.  Hauptversammlung  des  Vereins  Deutscher 
Olasinstrumenten- Fabrikanten  su  Oehlberg  ver- 
braucht worden  ist 


BQchePBOhau. 

E.  MüUentlorff,  Aufgaben  aus  der  Elektro- 
technik, nebst  deren  Lüsungeii.  Ein  Uebungs- 
und  Hülfshuch  für  Studierende  u.  Ingenieure. 
gr-80.  VII,  113  S.  m.  14  F’ig.  Berlin, 
G.  Siemens  1902.  Geb.  in  Lcinw.  2,50  Jtf. 

Max  Lindnor»  Schallungsbueh  für  Schwach- 
stromanlagnn.  2.  Aufl.  80.  VJII,  224  8.  mit 
164  Fig.  Leipzig,  Hachmeistor  & Thal 
1902.  Geb.  in  Leinw.  2,00  3f. 

Das  Büchlein  enthalt  164  Schaltungs-  und 
Stromverlaufsskizzeii,  die  durch  kurzen  Text  sach- 
gemäß erläutert  werden.  Auf  etwaigen  Schutz 
einer  Schaltung  durch  Patente  ist  hingcvviosen. 
Die  einzelnen  Abteilungen  behandeln:  Haus- 
telegraphen und  Signalanlagen,  Fernsprech' 
anlagen,  Wasserstandsmelde-  und  Sicherheits- 
anlagen, Wächter-  und  Temperatur  - Kontroll- 
anlagen  sowie  selbsttätige  Feuermelder  für 
abgeschlossene  Raume,  elektrische  Uhren, 
Feuermelde-  und  Alarmanlagen  für  Fahriken, 
Dörfer  und  Städte,  Anlagen  für  zeitw'eise 
Batterie  • Beleuchtung.  Der  Anhang  enthalt 
eine  Tabollensammlung  über  Gewichte  und 
Widerstande  von  Leitungsmaterialien  (Kabeln), 


über  Spannung,  Widerstand  und  zul&ssige  Be- 
anspruchung von  Betriebselementen  und  über 
Widerstand  und  Stromverbrauch  von  Apparaten. 

E.  0. 

H«  Schmidt,  Anleitung  zur  Projektion  photo- 
graphischer Aufnahmen  und  lebender  Bilder 
(Kinematographie).  VIII,  121  S.  mit  56  Ah- 
bildgn.  Berlin,  GustavSchmidt  1901.  Geh. 
2,50  If.;  geb.  3,00  M. 

In  diesem  kurzen  Bpezlalwerk,  Nr.  13  der 
Photographischen  Bibliothek,  w*elches  eine  große 
Zahl  guter  Abbildungen  enthalt,  kommt  die  op- 
tische Projektion  zur  Darstellung.  Der  Verf. 
wollte  eine  Anleitung  schaffen,  w'elche  besonders 
den  Anfänger  nicht  im  Stiche  laßt  und  ihn 
befähigt,  auf  rasche  Weise  möglichst  große 
Fertigkeit  ln  der  Vorfülirung  von  Bildern  zu  er- 
langen. Dem  Verf.  ist  dies  wohl  gelungen,  da 
das  Büchlein  trotz  seines  geringen  Umfangs  das 
Thema  klar  und  ausführlich  behandelt.  Den 
Inhalt  bilden:  das  Glas  - Diapositiv,  das  Ob- 
jektiv, der  Schirm,  die  Lichtquellen,  der  Konden- 
sor, das  Gehäuse,  die  DurchfUhning  einer 
Projektion,  die  Projektion  lebender  Bilder. 

Schdt. 

Instruments  de  precisinn.  L*Industrie 

ioise  des  Instruments  de  prfeision,  1901— 
1902.  Catalogue  publii  par  le  Syndieat  des 
eonstrueteurs  en  Instrument«  ^optique  et  de 
prkeUion.  Atfee  introduction  par  A.  Cwnu. 
kl.-40.  XXXIV,  271  S.  m.  zahlr.  Fig.  Paris 
1902.  6.(X)  if.  (vgl.  diese  Zeitsehr.  1902,  8. 81.) 
Ingenieurs  Taschenbuch.  Hrsg,  vom  akadem. 
Verein  „Hütte*.  18.,  neu  bearb.  Aufl.  2 Abtlgn. 
80.  XI,  1199  und  IV,  867  6.  m.  üb.  1400  Fig. 
Berlin,  W.  Ernst  ft  Sohn  1902.  Geb.  in 
Leder  16,00  if. 

<i«  SchoUmeyer,  Schule  der  Blekrizitat.  Prakt. 
Handb.  d.  gesamten  Blektrizitatelehre.  8o. 
VII,  328  8.  m.  117  Fig.  Neuwied,  Heusers 
Verl.  1902.  Geb.  6,00  if. 

W.  Weiler,  Die  galvan.  Induktionsapparate. 
Leichtfaesliche  Anleitg.  zur  Anfertigg.,  Br- 
hnitg.  u.  Herechng.  der  Rühmkorff-,  Tesla- 
und  medizin.  Rollen,  deren  Verweudg.  m. 
Oeissler-  u.  Röntgen-Röhren,  in  physiolog. 
u.  Hertzschen  Versuchen,  Funkentelcgraphie, 
Spektroskopie,  Zündungen  u.  s.  w\  80.  VIII. 
216  8.  ra.  173  Fig.  Leipzig,  M.  Schäfer  1902. 
3,00  if;  geb.  3,50  M. 

R.  Grimshaw,  Besondere  Verfahren  im  Ms- 
Bchiuenbau.  Aiißcrgewuhnliche  Werkzeuge, 
Lehren.  Maschinen,  Vorrichtgii.  u.  Arbeits- 
methoden aus  der  amerikan.  Praxis.  gr.-80. 
XVI,  288  S.  m.  593  Fig.  Hannover,  Gebr 
Jäuecke  1902.  5,00  if;  geb.  6,(X)  if. 


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Htfl  S. 

t.  F»bni*f  1X0. 


Pattnticbftu. 


23 


Patentsohau. 


Prismendoppeliernrohr  mit  starrer  Verbindung  das  Gestells  der  Einself emrobre.  T.  R.  Dali* 
meyer  in  London.  26.  9.  1901.  Nr.  129961.  Kl.  42. 

Das  Okular  ist  entweder  nur  in  einem  oder  in  beiden  Pemrohren  mit  einem  der 
Prismen  verbunden  und  in  Führungen  des  Gestells  derart  swanglüufig  verschiebbar,  daß  durch 
Verschiebung  der  Abstand  der  beiden  Okulare  von  einander  entsprechend  dem  Augenabstande 
verändert  werden  kann,  ohne  daß  die  Starrheit  des  Gestells  aufgegeben  zu  werden  braucht 

Polygonahrkel.  C.  Kampmann  in  DOeseldorf.  18.  6.  1901.  Nr.  129749.  Kl.  42. 

Oer  bewegliche  Schenkel  f ist  l&ngs  einer  Kreisteilung  d gegen  den  festen  Schenkel  g 
verstellbar  und  mit  einem  tangential  geführten  Maßstab  c veraohen,  der  eine  LlUigsfUhrung  für 
die  Zeichenvorrichtung  enthalt  Um  bei  einer 
Verstellung  derselben  ein  Abheben  des  Zeichen* 

Stiftes  von  dem  Papier  und  ein  sicheres  Binstellen 
der  Endpunkte  der  Polygonseiton  zu  ermöglichen, 
ist  die  Zeichenvorrichtung  an  dem  Führungs- 
stücke  k federnd  sowie  auf-  und  abwärts  boweglich 


angebracht.  Ferner  ist  die  Zoichenvorrichtung  gegen  den  Tragarm  des  bewoglicbeu  Schenkels  f 
ln  radialer  Richtung  längs  eines  Maßstabes  k einstellbar. 

Biegsame  Welle.  Elektrizitäts-Gesellschaft  Hansa,  Kammerhoff  & Winkelstroeter 
in  Hamburg.  10.  7.  1901.  Nr.  129248.  Kl.  47. 

Der  Schraubenkern  der  biegsamen  Wolle  besteht  aus  einem 
hoebkannt  gewickelten  Metallbaude  o,  zum  Zweck,  die  Biegsamkeit 
und  Widerstandsfähigkeit  der  Welle  bei  gleichzeitiger  Gewichtsver- 
minderung zu  erhöhen. 


Vomchtnng  snr  Ersengnng  von  Rdntgenstrahlen.  R.  Burger  in  Berlin.  19.  4. 1901.  Nr.  129974. 

KI.  21. 

Die  Antikathode  ist  mit  dem  einen  und  zwar 
geschlossenen  Ende  einer  aus  dem  Vakuum  heraustreteii- 
den  Platinröhre  e verbunden,  welche  luftdicht  mit  einem 
in  das  Vakuum  hineinragenden  und  die  KuhlflUssigkeit 
enthaltenden  Glaszylinder  h verschmolzen  ist,  und  in  welcher 
ein  die  Wärme  gut  leitender  Metallstab  d steckt. 

Kam  Iftr  elektromagneUsehe  Mefsgeräte.  Hartman n & 

Braun  in  Frankfurt  a.  M.  - Bockenheim.  10.  8.  1901. 

Nr.  180610.  Kl.  21. 

Dieser  Kern  für  elektromagnetische  Meßgeräte 
besteht  aus  mit  paramagnetischen  Metallen  legierten  Bison-, 
insbesondere  Bisennickel-Legienmgen  mit  einem  33  + 10^/« 
betragenden  Nickelgehalt;  dies  hat  den  Zweck,  die  infolge 
von  magnetischer  Remanenzwirkung  bei  Benutzung  von 
nicht  legiertem  Bisen  auftretenden  Uugenauigkeiten  der 
Anzeige  zu  beseitigen. 


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24 


Patentllsie.  — Bri«rkaaten  der  Redaktion. 


D«ntarbe 

Meebanikfr-Ztg 


Patentliste. 

Bia  xum  Id.  Januar  1903. 

Klaaae:  Aameldoiiffen. 

21.  A.  8976.  Voirichtunjir  für  doppelten  Tarif 
zur  Messung  von  ElektrizitAt.  Allg.  Blök* 
trizit&ts-GeselUchaft.  Berlin.  24.  6.  02. 

A.  9237.  MotorelektriziiRtozfthler  mit  zwei,  ge- 
kreuzte Felder  erzeugenden  Ankerwicklunga* 
gruppen.  Mix  & Genest,  Berlin.  14.  8.  02. 

A.  9267.  Bmpfangsapparat  für  olektriache 
ZeiclienUberrragung.  J.  T.  Armstrong  u. 
A.  Orling,  London.  18.  10-  01. 

B.  31514.  Vorrichtung  zur  Ermittlung  der 
Richtung  elektrischer  Stralden;  Zus.  z.  Fat. 
Nr.  113  187.  G.  F.  R.  Blochmann,  Kiel. 
21.  4.  02. 

F.  16365.  Röntgenröhre  mit  Regelungs* 
Substanzen  für  die  Gasdichte.  A.  Fried* 
laonder,  Berlin.  5.  6.  02. 

H.  25983.  Blektrizitntsz&hler  mit  hin  und  her 
schwingendem  Motoranker  und  umlaufenden 
Schwung*  oder  Bremsmassen.  H.  Heimann, 
Berlin.  15.  5.  01. 

H.  29245.  ArbeitsmeUgerftt  für  Wechselstrom. 
Hartmann  & B r au n,Frankfurta.M.  10.11.02. 

Sch.  19033.  Schalt*  und  Aufzugseinrichtung 
für  kombinierte  Schalterzfthler.  F.  W. 
Schneider,  Eschersheim  bei  Frankfurt  a.  M. 
17.  7.  02. 

42*  B.  32292.  Vorrichtung  zum  Anzeigen  der 
annRlHTDden  Erreichung  der  Gleichgewichts- 
lage bei  Wagen.  0.  Brotelle,  Charleroi, 
Belg.  19.  6.  02. 

B.  32595.  Vorrichtung  zum  selbsttätigen  Ver- 
schieben der  Trommel  bei  Hegiatrierappa* 
raten.  K.  Bflrk,  Schwenningen  a.  N.  17.9.02. 

F.  15788.  Elektrisch  registrierendes  Log.  J. 
Fua,  Colorabea,  Frankr.  10.  I.  02. 

H.  27871.  Wage  mit  zwei  Drehschueiden- 
systemen.  H. Hausrath,  Karlsruhe i.B.3.4.02. 

N.  6329.  Stereoskop  in  Kastenform.  Neue 
Fhotographische  Gesellschaft,  Steg- 
litz. 5.  9.  02. 

R.  17015.  Kulorimeter  zur  Bestimmung  dos 
Heizwertes  brennbarer  Gase.  H.  liaupp, 
Mainz.  5.  8.  02. 

T.  8099.  Bchreibvorrichtung  für  Registrier- 
upparate.  J.  Tabelliou,  Aachen.  24  3.02. 

Sch.  18818.  Als  Stangeuzlrkel  venvendbaro 
Kelüschiene.  C.  Schräders  Nachf.,  Han- 
nover. 28.  5.  02. 

ErtellaageB« 

21.  Nr.  139229.  Füllungsmasso  für  Fritter.  F. 
Schneider,  Fulda,  28.  3.  02. 

Nr.  139463  u.  Zus.  Nr.  139676.  Einrichtung 
zum  ungestörten  Verkehr  zwischen  einem 


beliebigen  und  mehreren  Teilnehmern  in 
einem  Bndorte  und  euiem  solchen  ln  einem 
anderen  Endorte  über  dieselbe  Linienleitung. 
L.  Cerebotaui,  München.  8.  2.  01  bezw. 
15.  2.  02. 

Nr.  139464  u.  139465.  Verfahren  und  Vor- 
richtung zur  Nutzbarmachung  von  aus  der 
Feme  durch  den  Äther  oder  die  Erde  oder 
beide  gesandten  (elektrischen)  Impulsen  oder 
Schwingungen.  N.  Tesla,  New-Vork.  20.6.01. 

Nr.  189466.  Verfahren  zur  Nutzbarmachung 
von  aus  der  Feme  durch  den  Äther  ge- 
sandten Einwirkungen.  Derselbe.  20.  6. OL 

Nr.  139467.  Elektrischer  Telegraph.  L.  Des- 
pradels,  Paris.  27.  5.  02. 

Nr.  139469.  Quecksilbersicheruug;  Zus.  z.  Pat. 
Nr.  138299.  B.  Mies,  Hamburg.  8.  1.  02. 

Nr.  139472.  BlektrizitRtszahlor  für  Gleich*  und 
Wechselstrom.  L.  Ph.D6combe,Paris.7.7.0L 

Nr.  139473.  Vorrichtung  zur  Beheizung  von 
Luft*  und  Rhnlichcn  Bftdem  für  Labora- 
toriumszwecke. C.  Kegaud,  Lyon.  13.11.00. 

80.  Nr.  139331.  Vorrichtung  für  photographische 
Aufnahmen  in  Körperhöhleu.  W.  A.  Hirsch- 
mann, Berlin.  11.  6.  02. 

42,  Nr.  189525.  PlUBsigkeitsauftriebswage.  M. 
J.Jeske,  Fuhlsbüttel  bei  Hambtug.  15.3.02. 

Nr.  139527.  Verfahren  zur  Bestimmung  des 
FarbstofTgehalts  von  Flüssigkeiten.  G. 
Gftrtnor,  Wien.  8.  9.  01. 

Nr.  139649.  Vorfahren  zur  Bestimmung  des 
KohlensRuregebalts  in  Sauerstofi'oder  Wasser- 
stoff enthaltenden  Gasgemischen.  G.  Rod* 
lAnder,  Braunschweig.  21.  3.  01. 

74.  Nr.  189491.  Einrichtung  zum  AuswAhlen 
einer  beliebigen  elektrischen  Vorrichtung 
aus  einer  Gruppe  von  mehreren.  B,  v.  Rö- 
sing, 8t.  Petersburg.  28.  6.  01. 


Bpiefkasien  dep  Redaktion. 

Auf  mehrere  Anfragen.  — H.  D.  Rähm- 
korff  hat  niemals  Ruhmkorff  geheiüen;  er 
hat  sich  nur,  solange  er  in  Frankreich  lebte, 
Ruhmkorff  geschrieben,  well  dort  u wie  ü ge- 
sprochen wird  uud  ein  ü unbekannt  ist.  So- 
lange or  aber  in  Deutschland  war,  schrieb  er 
sich,  wie  er  und  seine  Vorfahren  sich  nannten: 
Rtihmkorff.  Die  auf  8.  9 u.  10  gewählte 
Schreibweise,  die  sieb  mehrfach  auch  andorwRrU 
findet,  ist  daher  für  eine  deutsche  Zeitschrift 
die  allein  richtige  und  wird  hoffentlich  die  weit 
verbreitete  falsche  Aussprache  des  Namens  be- 
seitigen; Ruhmkorff  ist  also  nicht  die  Frau- 
zösierung  eines  deutschen  Namens,  wie  Sie 
annehmen,  sondern  umgekehrt  die  Wiederher- 
stellung eines  deutschen  Namens. 


FQr  die  KedilkUoD  venaiworüich:  A Btaecbke  In  Berlin  W, 

Verlag  vuo  JalinB  Springer  ln  Berlin  N.  ~ Druck  Ton  Emil  Dreyer  In  Berlin  SW. 


by 


Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitachrift  für  Inatrumentenkunde 

und 

Organ  für  die  gesamte  Olasinstrumenten- Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  fUr  Mechanik  und  Optik. 

Kedaktion;  A.  Blaschke,  Berlin  W30,  An  der  Apostelkirche  7b. 

Nr.  4.  13.  Februar.  lOO.'l. 

Haslidmek  nnr  mit  Oesehmlrnar  der  Redektlen  reetsttet. 


Apparat  zur  Ermittelong  der  persönlichen  G-leichnng. 

Auszug  aus  einem  Vortrage, 

gehalten  im  Zweigverein  Hamburg  - Altona , am  4.  November  1902 

TOD  A.  tD  AltODD. 

(filcA/HU.) 

Ich  habe  nun  versuchsweise  einen  Apparat  von  einem  jungen  Mann  zur  Be- 
stimmung der  persönlichen  Gleichung  anfertigen  lassen.  Derselbe  besteht  nicht  in  einem 


freien  Pendei,  sondern  es  wird  ein  sog.  künst- 
licher Stern  zwangsweise  durch  ein  Laufwerk 
geführt,  wodurch  Ich  mehr  Sicherheit  in  den 
Kontakten  zu  erhalten  hoffte. 

Der  Apparat,  welcher  auch  als  ( bunga- 
apparat  für  Studierende  benutzt  werden  kann, 


ist  in  Fig.  1 dargestellt,  Fig.  2 gibt  eine  Ansicht  von  hinten  unter  Weglassung 
der  Rückwand  des  UmschluUkastens.  R ist  das  Fernrohr  zur  Stern beobachtung;  in 
dem  Brennpunkte  seines  Okulars  befinden  sich  3 Vertikalfaden.  Der  künstliche,  durch 


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26 


A.  Kittel,  Apparat  zur  Ermittelung  der  perefinlichen  Gleichung. 


Dooterlw 

UecheBltut-Ztf 


ein  GlUhlflmpchen  erleuchtete  Stern  winl  durch  ein  Pendel,  das  von  einem  Laufwerk 
{betrieben  wird,  im  Qehfiusc  hin  und  her  geführt.  Oben  auf  dem  Gehäuse  sitzt  der 
Regulator  des  Laufwerks:  w tv  sind  Zentrifugal-Windflügel,  die  durch  Spiralfedern  f in 
aufrechter  Stellung  gehalten  werden;  durch  Ausziehen  und  Zusammenschieben  des  Re- 
gulators mittels  der  Schräubchen  v f kann  die  Geschwindigkeit  stark  verändert  werden: 
A ist  die  Arretierung  des  Laufwerks.  Bei  B befindet  eich  der  Zeiger  einer  Bussole,  der, 
wenn  die  Bussole  durch  den  Ausschalter  bei  B^  eingeschaltet  ist,  vermittelst  des  am 
Pendel  angebrachten  Kontaktes  ausschlägt.  Bei  K sind  die  Klemmschrauben  für  das 
Qlühlämpchen  und  bei  K^  die  für  den  Kontakt.  S S ist  ein  drehbarer  Sektor  hinter  dem 
künstlichen  Stern,  mit  weiUem  und  rotem  Papier  bekiebt,  um  den  Stern  in 
weißem  oder  rotem  Lichte  erscheinen  zu  lassen. 

Ein  Exzenter  E (in  Fig.  3 vergrößert  dargestellt)  wird  durch  ein 
oben  im  Gehäuse  angebrachtes  Laufwerk  gedreht;  das  Pendel  P mit  dem 
Sterne  legt  sich  durch  das  (Sewicht  0 mit  dem  in  seinen  Zapfen  ruhenden 
Röllchen  r gegen  dieses  Exzenter  und  erhält  dadurch  seine  Bewegung.  t'is  » 


Der  Kontakt  ist  mit  sogenanntem  Ruhestrom  eingerichtet,  d.  h.  der  elektrische 
Strom  für  den  Registrierapparat  ist  geschlossen  und  wird  nur  für  einen  Moment  durch 
den  Kontakt  unterbrochen.  Diese  Unterbrechung  geschieht  nämlich  schneller,  als  wenn 
beim  Schließen  des  Kontaktes  die  Magnete  des  Registrierapparates  erst  erregt  werden 
müssen,  da  durch  den  Extrastrom  beim  Stromschluß  stets  eine  Verringerung  der  Strom- 
stärke eintritt.  Durch  bifilare,  parallel  geschaltete  Widerstände  am  Chronographen  ist 
der  Induktionsfunke  beim  Kontakte  außerdem  verringert. 


Fig.  4 zeigt  den  Kontakt  in  etwas  vergrößerter  Dar- 
stellung. Derselbe  ist  an  der  Schiene  L befestigt.  Vermittelst 
der  Mikroineterschraube  m kann  der  Kontakt  so  eingestellt 
werden,  daß  die  Unterbrechung  des  elektrischen  Stromes  genau 
dann  stattfindet,  wenn  der  künstliche,  ira  Fernrohr  R beob- 
achtete Stern  den  Mittelfaden  passiert.  Für  die  beijueme  Ein- 
stellung zur  Übereinstimmung  der  Bisektion  des  Sternes  mit 
der  Stromunterbrechung  sowie  auch  zur  Untersuchung  der- 
selben dient  eine  Teilung  unter  dem  Regulator  auf  dem  Ge- 
häuse. Das  Schräubchen  p ist  mit  einer  Goldspitze  versehen, 
worauf  sich  die  Kontaktfeder  mit  dem  Steinprisma  i legt.  Durch  die  Spitze  o am  Pendel 
flmlct  die  Unterbrechung  statt. 


Herr  Dr.  Schwassmann  hatte  die  Güte,  den  Apparat  auf  der  Hamburger  Stern- 
warte zu  probieren.  Es  wurde  die  persönliche  Gleichung  von  zwei  Herren  A und  B 
mit  dem  Apparate  an  verschiedenen  Tagen  und  nach  jedesmaliger  Justierung  festgestellt; 
die  persönlichen  Gleichungen  waren; 

bei  A bei  B 


+ 0,040  Sek. 

4-  0,040  , 

-f  0,054  „ 

(beobachtete  zu  spät) 


— 0,016  Sek. 

— 0,030  , 

— 0,053  „ 

(beobachtete  zu  früh) 


Das  Mittel  Ist  bei  A -|-  0,'043,  bei  B — 0,‘033,  also  der  Unterschied  zwischen 
A und  B 0,'076,  während  vordem  aus  90  Stemdurchgängen  0,’045  Unterschied  ge- 
funden wurde,  also  eine  Abweichung  von  0,‘03.  Dabei  ist  zu  bemerken,  daß  die  Stern- 
durchgänge  an  verschiedenen  Tagen  natürlich  auch  verschiedene  Werte  für  den  Unter- 
schied ergeben,  so  daß  die  Abweichung  von  0,'03  nicht  ungünstig  erscheint. 


Es  wurde  ferner  untersucht,  ob  es  einen  Unterschied  ausmaebt,  wenn  als  Re- 
gistriennoment derjenige  Augenblick  gewählt  wird,  wo  der  künstliche  Stern  vom  Faden 
biseziert  wird,  oder  derjenige,  wo  er  ihn  berührt.  Der  größte  Unterschied,  der  be- 
obachtet wurde,  betrug  0,*002. 


I 


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Ilflt  4. 

iS.  Februar  IdOS. 

Vereinsnachriohten. 

D.  G.  t.  M.  u,  O.  Abt.  Berlin.  E.  V. 

Sitzung  vom  3.  Februar  1903.  Vorsitzender: 
Hr.  F.  Franc  v.  Liochtonstein. 

Hr.  A.  Blaschko  zeigt  einen  zusammen* 
IrgbarcD  Holzmaßstab,  angefertigt  von  dor 
A.*G.  C.  A.  Schictrumpf  & Co.  iu  Jena, 
welcher  neben  der  Bezifferung  die  Quadrat- 
zahlen  sowie  Umfang  und  Inhalt  des  Kreises 
von  dem  betr.  Durchmesser  aufweist. 

Hr.  A.  Hübket),  der  Berliner  Vertreter  dor 
Allgemeinen  Thermit  Gesellschaft  m.  b.  H. 
(Essen-Ruhr),  spricht  über  Thermit  und  seine 
Anwendung. 

Das  Thermit  ist  eine  Mischung  von  einem 
Metalloxyd,  in  erster  Linio  Eisenoxyd,  mit  pul- 
verisiertem Aluminium.  Hr.  Dr.  Hans  Gold- 
Bchmidt  hat  bereits  vor  einigen  Jahren >)  ge- 
zeigt, daß  eine  entsprechend  zusammengesetzte 
.Mischung,  wenn  sie  an  einer  einzigen  Stelle 
entzündet  wird,wcitcrbrcnnt  und  dabei  cincTem- 
peratur  von  etwa  3000'^  annimmt;  hierbei  geht 
der  SuueratofT  vom  Eisen  zum  Aluminium  und 
GS  entsteht  Aluminiumoxyd  (Korund)  und  reines 
Eisen  (Schmiedeeisen).  Um  aber  das  Thermit 
zu  entzümioD,  bedarf  man  einer  Temperatur 
von  rd.  1400^;  zur  Erzeugung  derselben  hat 
Hr.  Dr.  Goldschmidt  eine  Mischung  von 
Alumiuiumpulver  und  Hariumsuperoxyd  ange- 
geben, die  schon  durch  ein  Streichholz  entflammt 
werden  kann;  sie  wird  in  ganz  geringen 
Mengen  beim  Arbeiten  mit  Thermit  gebraucht. 
Dieses  selbst  ist,  w*ie  betont  werden  muß,  ab- 
solut nicht  feuergefilhrllch.  Die  Thermit-Ge- 
sellschaft liefert  auch  die  Tiegel,  deren  man 
beim  Arbeiten  mit  Thermit  benötigt;  sie  sind 
aus  Eisenblech  gefertigt  und  innen  mit  einer 
feuerfesten  Masse  ausgekleidot. 

Die  Anwendungen  des  Thermits  zerfallen  in 
3 Gruppen:  a)  Verwendung  der  erzeugten 

hohen  Temperatur.  6)  Verwendung  dos  sich  er- 
gebenden reinen  heißen  Eisens,  e)  Herstellung 
von  sehr  reinen  Metallen. 

Die  erzeugte  hohe  Temperatur  wird  in 
erster  Linie  benutzt  zum  Schweißen  von  Roh- 
ren. Man  gießt  dabei  die  Schmelze  so  aus, 
daß  die  oben  befindliche  Schlacke,  das  Korund, 
zuerst  an  die  zu  schweißenden  Stücke  gelangt; 
dabei  erstarrt  sie  und  bildet  einen  Mantel,  der 
die  direkte  Berührung  mit  dem  nachfolgenden 
heißen  Bisen  verhindert  und  nur  dessen  hohe 
Temperatur  zur  Wirkung  kommen  laßt.  Will 
man  zwei  ei.serne  Rohre  miteiuander  ver- 
binden, BO  legt  man  sie  mit  den  nietallreiii 
gemachten  Schweiß-Enden  stumpf  aneinauder 
unter  Benutzung  eines  von  der  Thermit-Gesell- 

t)  Adresse:  Berlin  C 19,  Unterwasserstr.  7. 

*)  Vgl.  diese  Zeiischr.  18if8.  S.  92. 


27 


Schaft  hcrgestellten  Klemmapparates ; die 
Schweißstelle  wird  alsdann  mit  einer,  gleichfalls 
von  der  Fabrik  gelieferten,  geteilten,  oben 
ofl^enen  Form  umgeben;  die  obere  Öffnung  deckt 
man  fast  völlig  durch  eine  Schamotteplatto  ah; 
durch  den  verbleibenden  Spalt  gießt  man  nun- 
mehr die  Schmelze  ein  Nach  kurzer  Zeit  sind 
die  Schweiß-Enden  heiß  und  man  drückt  nun- 
mehr die  Rohre  mittels  einer  am  Klemmapparat 
belindtichen  Vorrichtung  aneinander.  Die  Um- 
hüllung, die  sich  an  der  Schweißstelle  ge- 
bildet hat.  laßt  sich  leicht  mit  ein  paar  Hammer- 
schlAgen  entfernen  Die  Schweißung,  die  nach 
einiger  Übung  stets  gut  gelingt,  ist  außerordent- 
lich fest;  die  Rohre  halten  den  höchsten  Dnick 
aus,  sie  laasoD  sich  bearbeiten,  z.  D.  zu  Schlangen 
hiegen  oder  hämmern,  ohne  daß  die  Schweiß- 
stelle undicht  wird.  Eine  derartige  Rohrver- 
bindung  ist  daher  bei  weitem  besser,  als  eine 
Verschraubung  oder  Verflanschung,  ganz  abge- 
sehen davon,  daß  die  letztgenannte  stets  noch 
Unterhaltungskosten  verursacht. 

Will  man  das  erzeugte  heiße  Eisen  selbst 
verwenden,  so  muß  man  die  Schmelze  von 
unten  her  aus  dein  Tiegel  fließen  lassen,  da 
oben  das  Koruud  schwimmt;  Hr.  Dr.  Gold- 
Schmidt  bat  zu  diesem  Zwecke  einen  geeig- 
neten Abstichtiegel  konstruiert.  Man  umgibt 
das  zu  umgießendo  Stück  mit  einer  Schamotte* 
form,  in  der  man  den  Einguß  so  anbringt,  daß 
das  Eisen  von  unten  nach  oben  au  das  Arbeits- 
stück gelangt;  dieses  sowie  die  Form  werden 
zweckmäßig  vorher  angewftrrat.  Nach  der  üm- 
gießuDg,  bei  der  sich  das  Eisen  des  Thermits 
mit  dem  des  Arbeitsstückes  zu  einem  Ganzen 
verbindet,  wird  das  überschüssige  Material  auf 
beliebige  Weise  entfernt.  Die  Anwendungen 
des  Thermits  in  diesem  Binne  sind  äußerst 
zahlreich:  Ausbessern  von  Fehlstellen  (z.  B. 
an  Zahnrädern),  Herstellung  von  Stegen, 
Köpfen  u.  dgl.  auf  Eiseustücken,  vor  allem  in 
jüngster  Zeit  das  Verbinden  der  Schienen  bei 
Straßenbahnen;  gerade  hier,  im  Gegensatz  zu 
den  Fcnibahnen.  dürfte  die  Wirkung  der  Aus- 
dehnung des  Stranges  infolge  der  Sonnenwftrmo 
durch  die  Last  des  auf  die  Geleise  drückenden 
Pflasters  paralysiert  werden;  die  Wagen  be- 
kommen einen  stoßfreien  Gang  und  werden 
dadurch  ganz  wesentlich  geschont,  dazu  kommt 
die  gute  elektrische  Leitung  gegenüber  den 
bisher  üblichen  Kupfcrlaschen.  Die  Erfahrungen 
sind  bis  jetzt  gute,  besonders  seitdem  man 
nicht  nur  den  Kopf,  sondern  auch  den  Fuß  der 
Schienen  umgießt.  Auch  bei  Reparaturen  auf 
Schiffen  hat  man  das  Thermit  mit  großem  Er- 
folge angewandt;  man  erspart  hier  wesentlich 
an  Zeit,  und  vielleicht  wird  bald  jedes  größere 
Schiff  einen  Vorrat  von  Thermit  auf  der  Fahrt 
mitführon,  um  Brüche  an  Kurbclweilen  u.  s.  w. 
auf  See  ausbessern  zu  können. 


Vereins  nschrichttn. 


; J'.  C by  CjOO^Ic 


28 


Ver*insnachrichl«n.  — Kleinere  MiUellunfen. 


Mittels  dos  Thermits  kann  man  jetxt  Metalle 
in  einer  Reinheit  fabrikmftßigr  herstellen^  wie 
sie  früher  nur  ira  chemischen  Lahorntorium 
möglich  war.  Man  erzeugt  auf  diese  Weise 
vor  allem  Chrom  und  Mangan.  l>as  erstge- 
nannte findet  zur  Herstellung  von  Chromstahl 
ausgedehnte  Verwendung  und  wird  von  der 
Firma,  trotz  des  nicht  unerheblichen  Preises 
von  5.25  Jtf.  für  das  Kilogramm,  in  großen 
Mengen  in  den  Handel  gebracht;  Mangan  (von 
9H  bis  Feingehalt)  wird  hauptsAchlich  zur 

Legierung  mit  Kupfer  benutzt  und  ÜhortrifTt  in 
dieser  lieziehung  den  Phosphor.  Das  von  der 
Firma  hergestellte  Mangan  hält  sich  unbegrenzt 
lange  unverändert,  wahrend  das  bisher  im 
Handel  erhültüche  Metall  bald  in  ein  graues 
Pulver  zerfhllt.  Die  Schlacke,  das  Koiund,  die 
von  der  Firma  unter  dem  geschützten  Namen 
Korubin  in  den  Hsndel  gebracht  wird,  findet 
zur  Herstellung  von  sehr  scharfen  Scbleifrhdern 
Verwendung;  auch  Rohrschlangen  ti.  dgl.  für 
chemische  Betriebe  werden  aus  ihr  angefertigt 
wegen  ihrer  hohen  Würoieleitung. 

Thermit-Titan  dient  zur  Veredelung  dos 
Eisengusses;  cs  wird  in  Büchsen  geliefert,  die 
man  in  die  flüssige  Hisenmasso  hlueinwirfl;  cs 
schmilzt  darin  und  reinigt  dabei  die  Masse, 
so  daß  die  (jiißstUcko  poronfrei  ausfallen. 

Die  Anwendung  des  Thermits,  von  dem  1 kg 
1,75  Id.  kostet  und  Q,bkg  Eisen  liefert,  erfordert 
keine  großeübung;  diese  wird  dadurch  erleichtert, 
das  die  Firma  Probesendungen  mit  ausführlicher 
Gebrauchsanweisung  abgibt.  {LAkafter  Beifall) 

Der  Vortragende  zeigte  wahrend  des  Vor- 
trages eine  große  Zahl  von  Probestücken  vor, 
u.  a.  einfache  und  Abstich-Tiegel,  die  Klemm- 
vorrichtung für  das  Schweißen  von  Rohren, 
geschweißte  Rohre  (auch  gebogen  und  durch- 
gosügt),  eine  Platte  mit  aufgegosaeuem  Zylin- 
der (auch  durchgoschnittoD,  um  die  innige  Ver- 
einigung zu  zeigen),  umgossene  Schienen, 
Koruhin  und  eine  daraus  gefertigte  Bchloif- 
scheibe,  reines  Chrom  und  Mangan  io  großen, 
schon  lange  Zeit  der  Luft  ausgesetzten  Blocken. 
Nach  dem  Vortrage  wurden  etwa  0,5  kg  Ther- 
mit entzündet  und  von  der  Schmelze  die 
Schlacke  und  das  Eisen  gesondert  in  jo  einen 
schmiedeoisernon  Napf  entleert;  die  Schlacke 
ließ  sich  nach  dem  Erstarren  durch  einen 
Schlag  mit  dem  Hammer  vollständig  aus  dem 
Napf  hernusbringon.  wahrend  das  Eisen  mit 
dem  Napf  zu  einem  Stück  verschmolzen  war. 

Hr.  V.  Liechtenstein  teilt  auf  Wunsch  von 
Hr.  K.  Hendrichs,  dem  Vorsitzenden  des 
Vereins  Berliner  Mechaniker,  mit,  daß  dieser 
Verein  am  21.  Februar  sein  25-Jühriges  Stiftungs- 
fest in  den  BismarcksAleo  (Neue  Grünstraße) 
feiert.  Bl 


PoUUH'b» 
M^rh«nlke^•Zli;. 

ZwelgTeroln  Hambarg-Altona.  Siu 

zung  vom  3.  Februar  1903.  Vorsitzender; 
Hr.  Dr.  H.  Krüss. 

Der  Schatzmeister,  Hr.  Rieh.  Deiinert, 
legt  die  Abrechnung  Uber  das  Jahr  1902  vor; 
nach  Prüfung  derselben  durch  die  Hm. 
Krogsgaard  und  Seemann  wird  dem  Schati- 
meister  mit  Dank  für  eoino  Mühewaltung  Ent- 
lastung erteilt. 

Nach  einigen  geschäftlichen  Mitteilungen 
seitens  des  Vorsitzenden  wird  das  Lehrvertrags- 
formular,  welches  neu  gedruckt  werden  muß, 
besprochen  und  insbesondere  beschlossen,  an 
der  Fahrung  der  Lohrlingsrolle  festzulmlton. 
da  diese  Einrichtung  sich  In  jeder  Beziehung 
bewAhrt  habe. 

Hr.  Carl  Heinatz  halt  einen  Vortrag  über 
das  Fachzeiclincn.  Nach  Vorführung  des  ganzen 
Unterrichtsganges  im  Zeichnen  hebt  er  die 
wichtigsten  Anforderungen  hervor,  welche  an 
eine  gute  und  brauchbare  Werkstattzeichnung 
zu  stellen  sind,  wobei  er  besonders  betont, 
daß  die  Zeichnung  stets  die  richtigen  Maße 
einhalten  und  so  oingerichtot  sein  müsse,  daß 
jeder  einzelne  Teil  ausreichend  dargestellt  sei, 
derart,  daß  der  Arbeiter,  ohne  viel  zu  fragen, 
alles,  was  er  wissen  muß,  aus  der  Zeichnung 
entnehmen  kßnne.  Die  durch  ein  sehr  reich- 
haltiges Demonstrationsmaterlal  unterstützten 
Ausführungen  fandeu  lebhaften  Beifall. 

H K. 


Kleinere  Mitteilungen. 

Apparate  zur  OeatlmmuDK  der 
FlächenhelllKkelt 

Von  H.  Krüss. 

Jaum.  /.  Gasbel  w.  Waaserven.  4Ü,  S.  738.  1902. 

Von  Baurat  Wingeu  in  Bonn  ist  ein  ein- 
facher und  billiger  Apparat  konstruiert  worden, 
mit  welchem  jeder  Laie  leicht  und  scbuell  bo- 
stimmen  kann,  ob  ein  horizontaler  Arbeitsplatz 
eine  hinreichende  Beleuchtung  (10  bis  50  MK) 
erhalt.  Dieser  Apparat  wurde  von  Dr.  Krüss 
in  mehreren  Punkten  verbessert.  1 zeigt 

die  neue  Anordnung.  Im  Innern  eines  ge- 
schlossenen und  innen  mattschwsrz  gestrichenen 
Kastens  ist  eine  von  außen  in  ihrer  Flammen- 
j hhho  einstellbare  Benzinlampe  B angebracht 
Die  Strahlen  derselben  fallen  nahezu  senkrecht 
auf  den  schritg  gegen  die  BodenfiAche  gestellten 
w'elßen  Pappkarton  Cf  Die  eine  Seiteuwand 
des  Kastens  enthAlt  ein  mit  einer  Marke 
versehenes  Glasfenster,  die  gegenüberliegende 
Innenwand  trügt  eine  Teilung  mit  5 Strichen, 
welche  mit  10,  20,  30,  4ü,  60  bezeichnet  sind. 
Stellt  man  die  Flammenspitze  durch  Visieren 


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J 


n«n  I. 

16.  Februar  1003. 


Klainere  MilteUunfcn. 


20 


ober  dio  Marke  M so  eio,  daß  sie  nach  ein- 
ander scheinbar  an  die  fOnf  Striche  anspielt, 
so  wird  die  FlAchc  c,  mit  10,  20,  30,  40,  50  UK 


Kl«.  I. 

beleuchtet.  In  der  VerlAngerunf?  der  Boden- 
flache  befindet  sich  der  mit  c,  aus  demselben 


Plg.  2. 

Stück  geschnittene  Karton  Der  letztere 
wird  an  diojenige  Stelle  gebracht,  deren  Be- 
leuchtung gemessen  werden  soll.  Das  oberhalb 


des  Rohres  0 befindliche  Auge  sieht  durch  zwei 
rote  Glaser  R auf  die  beiden  Flachen  Ci  und 
Erscheinen  Cj  und  ^ gleich  holl,  so  sind  sie 
gleich  stark  beleuchtet;  erscheint  die  Flache  c, 
dunkler  als  Cj,  so  ist  sie  weniger  stark  be- 
leuchtet als  letztere.  Indem  man  nacheinander 
auf  dio  5 Teiistriebo  10,  . . 50  einstellt,  kann 
man  also  sofort  entscheiden,  ob  auf  dem  Ar- 
beitsplatz eine  Beleuchtungsstärke  zwischen  10 
und  60  MK  herrscht. 

Ferner  hat  Dr.  Krüss  einen  zweiten  Appa- 
rat konstruiert,  wolchcr  genauere  Messungen 
als  der  eben  besciiricbeno  gestattet.  Die 
Ilcfncrlampo  H 2)  beleuchtet  die  eine 

Seite  dos  Gipssebirmes  J eines  etwas  modifi- 
zierten Lummer-Brodhun  sehen  Photometors, 
mit  welchem  sie  durch  einen  Balg  verbunden 
ist.  Bin  zweiter,  fest  mit  dem  Apparate  ver- 
bundener, J vollkommen  gleicher  Gipsschirm  F 
wird  an  die  horizontale  Stelle,  deren  Bclouch- 
tiing  man  messen  will,  gebracht.  Die  Strahlen 
von  J fallen  mittels  des  Spiegels  8.  die  Strahlen 
von  F durch  einen  Glasplattensatz  Q,  welcher 
genau  denselben  Licbtverlust  wie  der  Spiegel 
her\’ormft , auf  den  Lummer-Brodhunschen 
Gleichheitswürfel  L-  Das  beobachtende  Auge 
bei  d sieht  durch  das  Okular  0 und  das  Ke- 
flexionspriaroa  R auf  die  Hypotenusenflftche  ab. 
Die  Hefnerlampe  wird  solange  verachoben,  bis 
ab  als  eine  gleichmäßig  leuchtende  Flache  er- 
scheint. Alsdann  ist  die  Beleuchtung  von  F 
gleich  derjenigen  von  J.  Dio  letztere  kann 
unmittelbar  an  einer  Teilung  abgolosen  werden, 
längs  welcher  die  Hefnerlampe  H verschiebbar 
ist.  Bei  O befindet  sich  ein  nach  gerichtetes 
Rohr  zum  Abblenden  falschen  Lichtes.  Will 
man  die  Beleuchtungsstärken  beliebig  gerich- 
teter Flachen  bestimmen,  so  hat  man  den 
ganzen  Photometerkopf  um  eine  durch  die 
Mitte  der  Hefnerlampe  und  des  Schirmea  J ge- 
hende horizontale  Achse  solange  zu  drehen, 
bis  die  Flache  F in  die  gewünschte  Lage 
kommt.  Vermöge  dieser  Einrichtung  läßt  sich 
der  Apparat  auch  als  Straßenpliotometer  zur 
Messung  von  Lichtstärken  benutzen. 

Der  Abstand  zwischen  der  Hefnerlampe  und 
dem  Schirm  J schwankt  zwischen  0,5  und  0,1  m, 
demnach  die  auf  J erzeugte  Beleuchtung 
zwischen  4 und  100  MK.  Zur  Vergrößerung  des 
Meßbereiches  bedient  eich  KrUsa 
einer  Itauchglaeplatte,  welche  10^/^  der 
auffallende  Strahlen  durchlaßt.  In  der 
in  der  Figur  mit  1,0  bezeichneton 
Stellung  ist  sie  ausgeschaltet;  in 
der  mit  O.t  bezw'.  10  bezeichneton 
Stellung  ist  sie  in  den  Gang  der 
von  J bezw.  F kommenden  Strahlen 
eingeschaltet. 

Der  Meßbereich  des  Apparates  ist  demnach 
folgender: 


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30 


Kl«tn«r«  Milleilungen. 


OeatKb« 

MMbulkeF'Zt^- 


Stellung  /O.l:  BcrDich  von  0,4  bis  10  MK 

dea  Rauch- 1 1,0:  „ » 4 , 100 

glaacsnuf:  I 10:  . „ 40  . 1000  „ 

Lb. 

Die  praktische  Ausbildung  des 
Maschinenbauers. 

Von  Arthur  Wilke. 

Hand  tn  Hand,  Amtl  Organ  de*  Bundts  der  In- 
d\t$trietien  4,  8.  2H.  1902. 

Da  die  Abhandlung  viele  auch  für  den  Mecha- 
niker beaebtenewerto  Winke  enthält,  bo  sei 
hier  uuf  ihren  Inhalt  kur/,  eingegangen, 
zumal  da  der  Übliche  Lehrgang  bei  der  Aus- 
bildung des  Lehrlings  in  der  Mechanik  im  all- 
gemeinen mit  dem  im  Maschinenbau  Uborein- 
Btimmt. 

Vorf.  hebt  hervor,  daß  in  Deutschland  wohl 
die  wiasenschaftlicho  Ausbildung  der  Ingenieur« 
und  Techniker  besser  l&t  als  in  andern  Ländern, 
daß  wir  jedoch  In  der  praktischen  Ausbildung 
von  Amerika  übertroffen  werden.  Den  Grund 
findet  Vf.  in  der  Lehrmethode.  Gewöhnlich  be- 
ginnt man  bei  uns  mit  dem  Feilen,  und  erst 
wenn  darin  einige  Fertigkeit  erreicht  ist,  geht 
man  zum  Drehen  über  u.s.w.  Vorf.  bespricht  nun 
eine  Methode,  auf  die  ihn  Hr.  Albert  Wilde 
Ingenieur  und  Maschineufabrikant  in  Lucken- 
walde, hingewiesen  hat. 

Hr.  Wilde  sucht  zunächst  da»  Inierettt  des 
Lehrlings  an  der  Arbeit  zu  wocken,  während 
im  allgemeinen,  wenn  die  Lehre  mit  dem  Feilen 
beginnt,  erat  die  Ausdauer  auf  die  Probe  ge- 
stellt wird.  Kr  läßt  daher  den  Lehrgang  zuerst 
mit  dem  weniger  langweiligen  Drehon  beginnen 
und  später  die  Feilarbeit  folgen.  Muß  der 
Lehrling  nämlich  bereits  zu  Anfang  stunden-, 
ja  tagelang  am  Schraubstock  stehen,  so  ist  er 
bald  ermüdet,  und  durch  die  immer  nach- 
lässigere Haltung  der  Feile  wird  die  herzu- 
eteilonde  Fläche  eher  schlechter  anstatt 
besser:  der  Lehrling  verliert  dadurch  die  Lust 
zur  Arbeit.  Kommt  er  hingegen  zunächst  an 
die  Drehbank,  so  wird  er  bald  die  Früchte 
seiner  Arbeit  sehen,  und  es  wird  das  Interesse 
an  den  weiteren  Arbeiten  in  ihm  wachgehalten, 
wenn  er  sieht,  daß  er  etwas  Brauchbares 
fertiggeetellt  hat;  die  Lust  zum  Berufe  wird 
dadurch  erhöht. 

Verf.  gibt  dann  den  Lehrgang  der  Wilde- 
sehen  Unterriebtamethode  wieder,  der  kurz  der 
folgende  ist  (natürlich  auf  den  Maschinenbau 
ziigeschnitten).  Der  Lehrling  beginnt  zunächst 
mit  der  Arbeit  an  der  Haiidsupport-Drchbank, 
Leitspindelbank  und  Fräsmaschine:  dann  folgt 
das  Gewindeschneiden  an  der  Leitapindel- 
bank,  die  Benutzung  der  Hubelraosehine, 
der  Stoßmaschine.  Wenn  jetzt  der  Lehrling 
weiß,  was  Maschinenbau  bedeutet,  und  er  sich 
an  die  schwere  Arbeit  seines  Berufes  gewöhnt 

'L 


hat,  beginnt  die  Handarbeit,  das  Folien,  Schaben 
und  Schmieden,  und  es  wird  ihm  nunmehr 
dieses  nicht  mehr  langwellig  Vorkommen. 

Beim  Schmieden  verfolgt  Wilde  die  fol- 
gondo  Methode.  Da  der  Anfilngcr  beim 
Schlagen  auf  das  glühende  BisenstUck  gewöhn- 
lich vor  den  herurofliegenden  Funken  Furcht 
hat,  laßt  er  denselben  seine  ersten  Schmiede- 
versuche an  einem  langen  Stück  Biel  machen, 
aus  dem  er  Keile,  Vier-  und  Sechskantachrauhen 
u.  s.  w.  schmieden  muß;  dann  muß  er  lernen, 
ein  kurzes  Stück  Blei  beim  Schmieden  sicher 
in  der  Zange  zu  halten  Hat  er  am  Blei  einige 
Siclierheil,  so  wird  ihm  das  Schmieden  von 
glühendem  Eisen  keine  großen  Schwierigkeiten 
mehr  bereiteu. 

Wilde  zieht  dann  in  seine  Lehrmetliode 
auch  das  Skizzieren  und  Aufzeichnen  mit 
ein.  Cr  gibt  dem  Lehrling  Anleitung  Uiter  die 
Begrhfe:  Aufriß,  Grundriß,  Seitenriß,  Mittel- 
linie, Maßlinie  u.  s.  w'.  und  läßt  denselben  dann 
einfache  Gegenstände  skizzieren  und  zeichnen. 
Auch  unterrichtet  er  denselben  bereits  bei  der 
Arbeit,  die  Härte  des  zu  bearbeitenden  Ma- 
terials zu  berücksichtigen  und  also  beim 
Drehen  die  richtige  Umdrehungszahl,  Schnitt- 
geschwindigkeit u.  8.  w.  anzuwetiden.  Hierbei 
ist  allerdings  zu  beachten,  daß  Hr.  Wilde  Iiv 
haber  einer  Lehrfabrik  ist,  die  sich  speziell  mH 
der  Ausbildung  von  jungen  Leuten  für  den 
Maschinenbau  befaßt,  und  daß  seinen  Lehr- 
lingen kaum  ein  guter  Fortbildungsscbui- 
unterricht  geboten  sein  wird. 

Auf  jeden  Kall  scheint  die  Methode  von 
Hr.  Wilde  auch  für  die  Anioitung  derMecha- 
nikcrlehrlinge  sehr  boachienswert  zu  sein. 

Elßm. 

Der  diesjährige  Nobel-Preis  für  Physik 
wurde  getollt  und  Hrn.  Prof.  H.  A.  Lorenz  in 
Leiden  wegen  hervorragender  Leistungen  auf 
dem  Gebiete  der  Elektrochemie  verliehen,  so- 
wie Hrn.  Prof.  P.  Zeoman  in  Amsterdam, 
w'elcher  besonders  durch  die  von  ihm  entdeckte 
Beeinflussung  der  Spektralünlen  durch  das 
magnetische  Feld  (sog.  Zeemanschee  Phä- 
nomen) bekannt  gowonion  ist. 

Der  nächst«  Kursus  dos  Phys.  Vereins  zu 
Frankfurt  a.  M.  über  Anlage  and  Prüfong  von 
Blitzableitern  findet  in  der  Woche  vom  23.  bis 
28.  März  statt.  Anmeldungen  sind  zu  richten 
au  Hr.  Dr.  C.  Deguianc  (Frankfurt  a.  M., 
Btiftstr.  32).  Der  Unterricht  findet  von  10  bis 
12  Uhr  Vm.  und  3 bis  5 Uhr  Nm.  statt,  er  wird 
erteilt  von  Hr.  Dr.  Nippoldt.  Das  Honorar 
beträgt  30  M.  und  ist  bei  Beginn  des  Kursus 
zu  entrichten. 


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H«n  4. 

IS.  K^bmar  IW3. 


Pat«ntachau. 


31 


Patentschau. 


Lehrmittel  nr  Derstellaag  der  acheinbaren  Bewegungen 
der  Gestirne.  J.  & A.  ßoDCh  in  Straßburg  i.  B.  23.  4. 
IMI.  Nr.  130336.  Kl.  42.  (Vgi.  diae  ZfiUchr.  1901. 
8.  127.) 

Eine  feste  Erdkugel  k bofind«*t  sich  in  dem  Mittel- 
punkt einer  durchsichtigen,  drehbaren  Himmelskugel  e. 
Lt^tatcre  kann  mit  Hülfe  eines  sie  tragenden  Halters  / an 
einem  Gradbogen  g verschoben  werden,  an  welchem  die  ver- 
schiedene geographische  Linien  (wie  Horizuntalebeno  und 
Meridian)  darstellenden  Reifen  c d befestigt  sind,  so  daß  die 
scheinbaren  Bewegungen  der  üostime  auf  ihren  ganzen  Rahnen 
und  von  an  verschiedenen  Stellen  boßndliclion  Personen  ver- 
folgt werden  können. 


Eiostellvorriehtang  lUr  elektrische  Wärmemelder  mit  einer  aae  swei  Tsrechiedenen  Metallen 
bestehenden  Thermometerleder.  0.  Ronnert  in  Leipzig.  19.6.1900.  Nr.  129688.  Kl.  74. 

Cber  der  uU  StromeclilußstQck  dienenden,  aus  zwei  verschiedenen 
Metallen  bestehenden  Thormometerfedor  a befiudet  sich  als  zweites  Strom- 
schlußstQck  dio  nach  einer  Skale  c auf  verschiedeno  Temperaturen  cinzu* 
stellende  Schraubo'fc.  Diese  Schraube  ist  in  dem  um  den  Bolzen  d dreh- 
baren und  sich  gegen  dio  Stellschraube  g legenden  Arm  e befestigt,  so  daß 
sie  zur  Justierung  des  Wärmemelders  ohne  Veränderung  der  Steilung  des 
Zeigers  i an  der  Skale  nach  der  Thennometerfeder  hin-  bezw.  von  der- 
selben wegbewegt  werden  kann. 


Allg.  Blektrizitftts-Üo- 
Nr.  130122;  Zus.  z.  Pat. 


Empfängereehaltong  Ihr  Fankentelegraphie. 

Seilschaft  in  Berlin.  13.  12.  1900. 

Nr.  127730.  Kl.  21. 

Bei  dieser  Ausbildung  der  Bmpftingerschnltung  nach  Pat 
Nr.  127  730  wird  das  Relais  R und  dio  Ortsbattcrie  L bezw.  der  zu  ihnen 
parallel  geschaltete  Kondensator  C in  einen  Schwinguiigsknoton  des  elek- 
trischen BropfAngorsystemB  gelegt. 


-EDEB- 


Qeschwindigkeitsmesser  mit  feststehenden , 
tauchenden  und  nach  einem  Drack- 
measer  führenden  Rühren.  J.  Jacob- 
son in  Friedenau-Berlin.  12.  6.  1901. 

Nr.  130333.  Kl.' 42. 

Die  zum  Dnickmesser  fübrcndmi 
Rohren  werden  durch  Bohrungen  h In  einer 
festatehenden  Scheibe  f gebildet,  um  Stau- 
ungen der  Flüssigkeit  an  den  einzelnen 
Rohren  zu  vermeiden.  Ferner  besitzt  dos 
den  Fiflssigkeitering  haltende  GefAß  außer 
der  Hauptrinne  e eine  oder  zwei  seitliche 
Nebenrinnen  d und  e,  aus  welchen  die 
Flüssigkeit  bei  der  Drehung  durch  Rohre  t 
nach  der  Hauptrinno  c gedrückt  wird,  uro 
von  da  über  die  Kanten  l nach  den  Neben* 
riimen  zurückzufließen  und  dadurch  die 
Hauptriiine  immer  gefüllt  zu  erhalten. 


in  einen  nmlanfenden  Flttssigkeitaring  ein* 


Ksilrlng-SteUTorriohtnng  für  NiveUierinstmmente,  Theodolite  and  dgl.  C.  ßanzhaf  in  Stutt- 
gart. 25.  6.  1901.  Nr.  130704.  Kl.  42. 

Die  Ringe  der  bekannten  Keilstellung  sind  mit  Zahnkrünzen  versehen,  in  welche  kleine, 
von  Hand  drehbare  Triebrädchen  oingreifen.  Bei  Drehung  dieser  Rädchen  werden  die  Keil- 
ringo  in  bekannter  Welse  verstellt  und  das  betreffende  Instnimtmt  dadurch  in  dio  richtige 
Stellung  gebracht. 


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32 


Pa(«ntUt(«.  — Bri*rkasttn  d«r  R«d&ktion. 


DeoUcb« 


Patentliste. 

Bis  zum  2.  Februar  1903. 

Klasse:  AnmeWanffeB, 

21.  H,  2723*i.  Röntgenröhre.  W.  A.  Hirsch* 
mann,  Berlin.  34.  12.  01. 

H.  29310.  WechselstroDizfthler  nach  Ferraris* 
schcm  Prinzip;  Zub.  zu  Pat.  Nr.  123411. 
Hartmann  & Braun,  Frankfurt  a.  M. 
18.  11.  02. 

M.  21C76.  Empfönger  für  die  Telegraphie 
ohne  fortlaufenden  Draht.  Marconis  Wire* 
ess Telegraph  Cy.  Lim.,  London.  11.6.02. 

H.  22260.  Röntgonn)hre  mit  mehreren  un- 
gleichen oder  ungleich  in  der  Röhre  ange* 
ordneten  Kathoden.  C.  H.  F.  Mttller,  Ham- 
burg. 29.  9.  02. 

Sch.  18371.  Verfahren  zur  Erzeugung  elek- 
trischer Schwingungen  mit  Hälfe  mehrfacher 
Transformierung.  R.  Scharf,  MOnchen. 
21.  2.  02. 

42.  O.  15421.  Registrierender  Dampfmesser. 
M.  Gehre,  Rath  bei  Dtlsscldorf.  2.  3.  01. 

G.  16942.  Taschen  * WinkelmeOinstrument. 
Grunde  Fabrique  Fan^.  de  Vorres  de 
Lunettes  et  d’Optique,  Ligny,  Meuse. 
17.  5-  02. 

R.  17425.  Ablesvorrichtung  für  den  Stand 
anzeigender  Flüssigkeitssauion.  Th.  v.  Re* 
kowsky,  Berlin.  11.  II.  02. 

Sch.  16645.  Schutzvorrichtung  für  die  Stahl- 
röhrenfedern  an  Manometern  gegen  Oxy- 
dation im  Innern  derselben.  Schaffer  & 
Budenborg,  Magdeburg.  18.  4.  02. 

Z.  3557.  Sphärisch,  chromatisch  und  astig- 
matisch korrigiertes  Objektiv  aus  vier,  durch 
die  Blende  in  zwei  Gruppen  geteilten  Linsen. 
C.  Zeiss,  Jena.  24.  4.  02. 

49.  D.  12548.  Verfuhren,  stabförmige  Körper 
aus  Stahl  oder  Stahllegierungen  zu  ver- 
dichten. R.  Daelen  und  F.  Marcotty, 
Berlin.  16.  5.  02. 

74.  B.  30  015.  Geschwindigkeitsmelder.  A. 
Bonack,  Nürnberg.  12.  9.  01. 

ErtsÜBBgen. 

21.  Nr.  189512.  Verfahren  uud  Vorrichtung  zur 
Erzielung  verschiedener  Pomwirkungen 
mittels  Ätherschwiugungen.  J.  Gardner, 
Manchester.  21.  1.  02. 

Nr.  139580.  Resonauzimluktorium.  ü.  Seiht, 
Berlin.  16.  7.  02. 

Nr.  139926.  Thermo  • Element.  G.  P.  Droß- 
hoch,  Freiberg  I.  Sa.  9.  3.  02. 

Nr.  139927.  Magnetische  Hemmvorrichtung 
fUrMotorelektrizitatszÄhler.  Union  EI. -Oes., 
Berlin.  11.  7.  02. 


22.  Nr.  139968.  Verfahren  zum  Aufbringen 
einer  Schutzschicht  auf  Kupferoberflacbeo. 
W.  Riemke,  Berlin.  4.  6.  01. 

42.  Nr.  139877.  Wassertiofenmesser ; Zus.  z. 
Pat.  Nr.  114699.  0.  Gutt,  Berlin.  14.5.02. 

Nr.  139906.  Geschwindigkeitsmesser  mit 
einem  von  der  zu  überwachenden  Welle 
vorbewegten,  durch  ein  Uhrwerk  in  gleichen 
Zeitabsebnitten  ausgelösten  und  daun  zu- 
rückschnellenden  Zeiger.  0.  und  C.  Glöck- 
ner, Dresden.  20.  11.  01. 

Nr.  1.S9740.  Verfahren  zur  Bestimmung  der 
EzploaionsgrößevouSprengstolfon.  A. Kette, 
Siegersdorf  i.  Schi.  13.  2.  02. 

Nr.  139741.  Verfahren  zur  Prüfung  von 
Schmiermitteln.  K.  Wilkeus,  Berlin. 
7.  8.  02. 

Nr.  139938.  Winddruckmesser  zum  Messen 
des  Winddruckes  auf  verschieden  gestaltete 
Flftchou  und  Körper,  F.P.  Strauß,  Berlin. 
21.  3.  02. 

Nr.  139994-  Geschwindigkeitsmesser  fürSchiffe 
mit  zwei  in  das  Fahrwasser  ragenden  FlOssig- 
keitssnulcn.  R.  Nicholson,  Lakewood, 
V.  8t.  A.  30.  8.  01. 

74.  Nr.  189799.  Verfahren  zur  Fernübertrngung 
von  Kompaßstellungen.  Siemons&Halake, 
Berlin.  16.  5 00. 


Bpiefkaalen  der  Redaktion. 

Herrn  A.  P.  in  M.  Ans  der  Beobachtung 
bei  0^  ergibt  sich  der  Inhalt  des  herausragen- 
deii  Teiles,  gemessen  von  20  cm  oberhalb  des  Ue- 
fAßes  bis  zum  Anfang  der  Skale,  zu  381  aus 
der  Beobachtuog  bei  100^  die  genauer  ist,  zu 
436®;  die  Bestimmung  wkre  sicherer  geworden, 
wenn  die  Ablesung  auf  zehntel  Grad  erfolgt 
wAre.  Unter  der  für  den  vorliegenden  Fall 
w'ohl  ausreichenden  Annahme,  daß  der  Inhalt 
des  Halses  etwa  400®  betragt,  würde  das  In- 
strument bei  einer  Eintauchtiefe  bis  zum  An- 
fang der  Skale,  also  rd.  1 mi 

bei  0®  um  10,3  niedriger 
, 100  0 , 5®  höher 

„ 200®  „ 10«, 7 
„ 300®  „ 16®,6 
, 4000  . 220,2 
. 500®  . 27®,  7 

zeigen,  als  hei  einer  Eintauchtiefe  von  20  cm. 

Aus  der  Größe  der  Korrektionen  ist  zu  er- 
sehen, daß  das  Instrument  für  die  letztgenannte 
Eintauchtiefe  konstruiert  Ist;  der  Inhalt  der 
Verbiiidungskapillare  ist  bei  einer  Eintauch- 
tiefe von  1 m zu  groß,  er  soll  nicht  melir  als 
etwa  100®  betragen. 


FOr  die  R^dakUvo  veraDtwurüteb:  A.  Biftsebke  in  Berlin  W’. 

V«Hbz  Tun  JdMd»  Springer  la  B«rlln  N.  — Drack  ron  Emil  Dr«;er  ln  B«rlln  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumenteukunde 

UD«I 

Organ  für  die  gesamte  Olasinstrumenten- Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Rpilaktion:  A.  Blaschke,  Berlin  W 30,  An  der  Apostelkirrhe  7b. 

Nr.  3.  1.  März.  1903. 

llsehdmck  nur  mit  üea.kialrsnz  dar  Redaktlos  faitattat. 


Apparat  zur  Projektion  durchsichtiger  und  undurchsichtiger  Gegenstände. 

Voo  W.  SMiiaoh  Id  Bf-rtiD. 

Der  in  der  Werkstatt  von  Franz  Schmidt  & Hnensch  gebaute  Apparat  gestattet 
nicht  nur,  durchsichtige  Objekte  (Diapositive,  Küvetten,  Galvanoskope  u.  s.  w.)  zu 
projizieren,  sondern  ist  auch  eingerichtet  zur  Projektion  von  undurchsichtigen  liegenden 
oder  stehenden  Objekten,  wie  Abbildungen  aus  Büchern,  Zeichnungen,  Metali-BruchtlHchen, 
anatomischen  Präparaten  in  Schalen  und  Slandgefäßen,  körperlichen  Gegenständen  und 
slimtlichen  Experimenten,  die  bei  chemischen  V'erauehen  in  vertikal  stehenden  GeflUlen 
vorgenommen  werden,  sowie  für  horizontal  liegende  durchsichtige  Objekte,  wie  Krj'stalli- 
sationen,  Darstellungen  der  Kraftlinien,  Klangfiguren  u.  s.  w. 

Der  Konstruktion  des  Apparates  liegt  die  Idee  zu  Grunde,  für  die  Projektion 
von  undurehsiehtigen  Objekten  eine  Einrichtung  zu  schaffen,  die  sich  ohne  weiteres 
als  ein  Zusatzapparat  sowohl  an  unsere  in  reichlicher  Anzahl  schon  gelieferten 
Projektionsapparate  als  auch  an  andere  im  Gebrauch  befindliche  anbringen  ließe. 
Der  Aufbau  und  die  .Montierung  dieser  Apparate  sollten  möglichst  in  ihrer  jetzt  be- 
stehenden Form  beibehalten  werden,  d.  h.  Uchtquelle,  Bcleuchtungslinsen  und  Projektions- 


Objektiv  sollten  in  derselben  axialen  Anordnung  bleiben  und  der  Zusalzapparnt  sich 
zwischen  Objektiv  und  Beleuchtungslinsen  leicht  einschalten  lassen.  Diesen  Anforderungen 
wird  entsprochen  durch  die  nachstehend  beschriebene  Konstruktion. 

In  Fig.  1 ist  zunächst  der  Strahlengang  schematisch  dargestellt.  Es  bedeuten 
L die  Licht(iuelle,  C die  Bcleuchtungslinsen.  Ö das  Objektiv;  die  aus  C austretenden 
parallelen  Strahlen  werden  durch  den  in  P ungeordneten  lieflexionskörper  nach  T 
reflektiert.  Wenn  man  sich  vorstellt,  daß  die  punktiert  gezogene  Einie  a c den 
eigentlich  unter  rd.  25“  zur  .Achse  geneigten  Reflexionsspiegel  darstellte,  der  sämtliche  aus 
C austretenden  parallelen  Lichtstrahlen  aufnehmen  und  die  günstigste  Beleuchtung  für 
ein  darunter  liegendes  Objekt  ausüben  würde,  so  wUre  aber,  wie  aus  der  Abbildung 
ersichtlich,  die  Länge  des  Spiegele  <l  c so  groß,  daß  derselbe  sich  nicht  ohne  weiteres 
zwischen  Objektiv  und  Linsen  einschalten  ließe;  dabei  ist  noch  zu  berücksichtigen,  daß 
die  Linsen  enUprechend  gefaßt  und  außerdem  auch  Wasserkühlkilsten  angebracht 
werden  müßten.  Das  Objektiv  selbst  müßte  eine  vertikale  Stellung  erhalten  und  mit 
entsprechendem  Reflexionsspiegel  oder  Prisma  versehen  sein,  um  ein  Bild  von  dem 
horizontal  liegenden  Objekt  auf  der  vertikalen  Projektionaftäche  zu  entwerfen;  es  müßte 


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W.ha«{iiich,  Projakliontapparat  f.  durctuichtlK«  und  undurcluichllc*  Q«ienitttnd«. 

boi  dieser  Anordnung  auch  der  Reflexionsspiegel  o c eine  andere  Neigung  und  Stellung 
erhalten,  kurz,  es  wäre  nicht  möglich,  die  Apparate  in  ihrer  jetzigen  Montierung  beizu- 
behalten. Denkt  man  sich  nun  aber  diesen  großen  Spiegel  a c,  der  zugleich  auch  die 
längere  Diagonale  des  Rhombus  ab  c d bildet,  ersetzt  durch  eine  Reihe  kleiner  reflek- 
tierender Flächen,  in  Form  von  Spiegeln  oder  reflektierenden  Prismen,  deren  reflek- 
tierende Flächen  insgesamt  genau  der  Länge  des  großen  Spiegels  resp.  der  längeren 
Diagonale  a c entsprechen,  so  ist  es  möglich,  mittels  dieser  Einrichtung  sämtliche  aus 
den  Kondensoren  C austretenden  Strahlen  aufzunehmen  und  nach  einem  für  unsere 
Konstruktion  günstiger  gelegenen,  in  unserer  Abbildung  mit  T bezeichneten  Platz 
zu  reflektieren.  Auf  T legt  man  das  zu  projizierende  Objekt,  welches  jetzt  den  vollen 
aus  den  Kondensoren  austretendon  Lichteffekt  erhält.  Darüber  wird  ein  auf  der  Plan- 
seite versilberter,  unter  45®  zur  optischen  Achse  geneigter  Reflexionsspiegel  S ange- 
bracht und  so  ein  Bild  von  dem  Objekt  durch  diesen  Spiegel  in  Verbindung  mit  dem  in 
ursprünglicher  Stellung  bleibenden  Objektiv  0 auf  der  vertikalen  Projektionsfläcbe  ent- 
worfen. Der  Reflexionskörper  P ist  aus  einer  entsprechenden  Anzahl  trapezförmiger, 
reflektierender  Prismen  hergestellt  und  ebenso  wie  Spiegel  S um  die  optische  Achse 
des  Ajjparates  drehbar  angeordnet.  Das  Scharfstellen  des  Objektes  geschieht  durch 
Verstellen  des  Tisches  T,  der  zu  diesem  Zwecke  mit  einer  Höhenverstellung  durch 
Zahn  und  Trieb  versehen  ist.  Durch  die  vorher  erw'llhnte  Drehung  des  Reflexions- 
körpers und  des  Spiegels  S ist  es  möglich,  die  Strahlen  rechtwinklig  zu  der  in 
Fig.  1 abgebiideten  Darstellung  nustreten  zu  lassen,  wodurch  ohne  weiteres  vertikal 


stehende  undurchsichtige  Objekte  beleuchtet,  mithin  auch  projiziert  werden  können. 
Bei  dieser  Projektion  werden  freilich  die  Objekte  auf  dem  Kopf  stehend  abgebildet, 
was  indes  in  den  meisten  Fäilen,  z.  H.  bei  anatomischen  Prlliiaraten,  keine  große  Rolle 
spielt.  Falls  es  wünschenswert  erscheint,  kann  man  das  Bild  durch  ein  über  das 
Objektiv  gesetztes  rmkehrprisma  wieder  aufrichten.  Diese  Einrichtung  der  Projektion 
für  stehende  Objekte  ist  bis  jetzt  in  keinem  der  bisher  konstruierten  Apparate  vor- 
handen und  zu  erzielen,  da  eben  dazu  die  ganz  spezielle  Anordnung  des  reflektierenden 
Körpers  P notwendig  ist. 

Aus  obiger  Darstellung  geht  hervor,  daß  dieser  Zusatzapparat  zur  Projektion 
von  liegenden  und  stehenden  undurchsichtigen  Objekten  ohne  weiteres  an  alle  be- 
stehenden Projektionsapparate  angepaßt  werden  kann  unter  der  Voraussetzung,  daß 
eine  genügend  starke  Lichtquelle  und  ein  sehr  lichLstarkes  Objektiv  vorhanden  sind. 
Es  ist  bei  derartigen  Projektionen  als  Lichtquelle  eine  elektrische  Bogenlampe  von 
inindeatens  25  bis  150  Ampere  notwendig,  um  wirklich  effektvolle  Bilder  zu  erzielen. 

In  Fig.  2 ist  der  Strahlengang  dargestclit  für  horizontal  liegende  durchsichtige 
Objekte,  Für  diesen  Zweck  ist  die  Tischplatte  T durchbrochen,  so  daß  die  aus  P aus- 
tretenden  parallelen  Lichtstrahlen  auf  den  unterhalb  des  Tisches  angebrachten  Spiegel  S' 
fallen  und  von  diesem  nach  B reflektiert  werden,  wo  sich  das  Objekt  befindet.  Unter- 
luilb  IS  ist  die  dritte  Konden.so'linse  ,4  angebracht,  aus  welcher  die  Strahlen  konvergent 


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I.  Mm  1903. 


VercioS'  uod  P*r»on«nn«chricht*n. 


35 


austrpten.  Spiegel  S mit  Objektiv  0 wird  so  Über  das  Objekt  gesteilt,  datl  die  Spiegel- 
mitte zur  optischen  Achse  des  Ganzen  zentrisch  steht;  alsdann  ist  es  möglich,  alle 
Experimente,  die  in  horizontaler  Lage  vorgenommen  werden  niUssen,  zu  projizieren.  Die 
Scharfstellung  des  Objektes  erfolgt  hier  durch  Trieb  am  Objektiv,  wahrend  T unverändert 
stehen  bleiben  muü,  da  sonst  die  reflektierten  Lichtstrahlen  eine  andere  Neigung  be- 
kommen würden  und  nicht  mehr  das  in  B liegende  Objekt  voll  beleuchten  könnten. 

{Schlufl  folgt.) 


Vepeina-  und  Pepsonennachrichten. 


D.  O.  f.  M.  u.  O.  ZwelgTerein  Göt- 
tlngen.  Sitzung  vom  24.  Januar  1903. 
Vorsitzender:  Hr.  H.  Bruun^e. 

Die  Sitzung  fand  im  physikallächen  Hör* 
saale  des  Kgl.  Gymnasiums  statt,  wo  Hr.  Prof. 
Bohrendsen  den  .Mitgliedern  und  den  dazu 
eingeladenen  Gehflifen  die  Hauptsätze  der 
Wärmelehre,  durch  Experimente  erläutert,  vor* 
führen  wollte. 

Der  Vortragende  begann  mit  der  Erklärung 
des  Weeens  der  Wärme;  er  zeigte,  daß  das, 
was  wir  als  Wärme  empfinden,  nur  eine  enge 
Gruppe  von  Bewegungserscheinungen  der 
kleinsten  Teile  sowie  des  alle  KiVper  und  den  im 
allgemeinen  als  leer  angesehenen  Baum  durch- 
dringenden  und  orfUUendon  Äthers  ist,  nur 
(juantitativ  verschieden  vom  Licht  und  den 
chemisch  wirksamen  Strahlen.  Die  meisten 
der  vielen  sehr  interessanten  Experimente 
wurden  mit  Hülfe  sehr  cmpfindlicber  Thermo- 
Säulen  zur  objektiven  Darstellung  gebracht, 
indem  man  die  Wärmewirkungen  auf  ein  Gal* 
vanomoter  übertrug,  welches  wiederum  durch 
einen  optischen  Zeiger  In  Gestalt  einer  auf 
einer  geeigneten  Skale  hin  und  her  schwin- 
genden LichtUnio  den  Ausschlag  der  Nadel 
nach  Richtung  und  Stärke  sofort  erkennen  ließ. 
Ausgehend  von  dom  Satze,  daß  alle  Körper, 
mägeu  sie  nun  nach  unserem  Sprachgebrauch 
warm  oder  kalt  sein,  Strahlen  aussenden  und 
zwar  teils  sichtbare,  teils  unsichtbare  dunkle 
— , zeigte  der  Vortragende,  wie  die  Gesetze 
dieser  Strahlung  ganz  denen  analog  sind, 
welche  wir  gewöhnlich  nur  an  den  Licht- 
strahlen wahrzunehmen  pflegen.  Auch  die 
dunklen,  die  Wärmestrahlen,  üben  eine  dem 
Quadrat  der  Entfernung  umgekehrte  Wirkung 
aus,  sie  folgen  den  Gesetzen  der  Reflexion  und 
denen  der  Brechung.  Die  dor  Wirkung  eines 
warmen  Körpers  umgekehrte,  eines  stark  ab* 
gekühlten,  zeigte  der  Vortragende  in  besonders 
schöner  Weise  dadurch,  daß  er  feste  Kohlen- 
säure in  den  Brennpunkt  eines  Hohlspiegels 
brachte  und  sodann  mittelst  eines  zweiten  weit 
entfernten  Hohlspiegels  die  „Kältestrahlen“  auf 
die  Thennosäule  einwirkeu  ließ.  Im  weiteren 
Verlauf  des  Vortrages  wurde  gezeigt,  daß  auch 


die  Absorption  und  Emission  der  Wärmestrahlen 
nicht  nur  von  der  Temperatur  des  Körpers, 
sondern  auch  von  seiner  OborflächenboschalTen- 
heit  abhängt.  Ein  dunkler  Fleck  auf  spiegelnder 
Fläche  absorbiert  am  meisten  Wärme,  bei  hoher 
Temperatur  emittiert  er  aber  dafür  am  meisten 
Licht.  Diese  Tatsache  wurde  auch  durch  den 
sogenauuteu  Leslieschen  Würfel  und*  den 
Tyndallschen  Apparat  für  Absorptionserschei- 
iiungen  vorgefuhrl.  Die  Durebiäasigkeit  ver- 
schiedener Körper  für  helle  und  dunkle  IStrahlen 
ist  sehr  verschieden;  der  Vortragende  zeigte 
dies  besonders  an  Platten  aus  f^toinsaiz, 
welches  95%  aller  Strahlen  durcbläßt;  Glas 
läßt  belle  Strahlen  gut,  dagegen  dunkle  fast 
gar  nicht  durch,  ebenso  ist  es  bei  Alaun,  Alaim- 
lösung,  dagegen  umgekehrt  bei  Schwefel* 
kohlenstotT.  Daran  anschließend  gab  der  Vor- 
tragende noch  eine  interessante  Zusainmon- 
stellung  über  den  Nutzwert  dor  verschiedenen 
Lichtquellen  und  zeigte,  daß  alle  bisher  be- 
kannten Methoden,  Wärmestrahlung  (dunkle 
Strahlen)  in  Lichtstrahlung  umzusetzen,  noch 
recht  unökonomisch  sind,  indem  nur  bei  dem 
ganz  kürzlich  angegebenem  „Quecksilberlicht“ 
bis  hnhstens  30%  der  aufgewandten  Energie 
in  Licht  umgewandelt  werden. 

Auch  auf  die  Higenscliatten  des  „Spektrums'', 
welches  die  Wärmestrahlen  z.  B nach  dem 
Durchgang  durch  ein  Steinsulzprisma  liofem, 
ging  der  Vortragende  noch  ein;  leider  konnte 
er  aber  der  vorgerückten  ZqH  wegen  die  dazu 
in  Aussicht  genommenen  Experimente  zum  be- 
sonderen Bedauern  der  Anwesenden,  die  mit  leb- 
haftem Interesse  dem  Vortrage  gefolgt  waren, 
nicht  mehr  ausführoii. 

Nachdem  der  Vorsitzende  Hni.  Prof.  Beh* 
rondson  gedankt,  teilte  derselbe  noch  mit, 
daß  sich  Hr.  GewerbeschuldirekUir  Berlepsch 
und  Hr.  Julius  Bartorius  zur  Aufnahme  ge- 
meldet haben.  Nachdem  keinerlei  weitere  Ver- 
handlung über  deren  Aufnahme  beliebt  wurde, 
erklärte  der  Vürsitzeude  die  Herren  als  in  den 
Zweigverein  aufgeuommen. 

Bchluß  der  Sitzung  IOV4  Uhr.  A. 


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36 


Vereint*  und  Perion*nnachricht*n. 


Deuliicb* 

U«chaniker-Zt7. 


Zwelffvereln  Halle.  SUzunic  vom 
10.  Februar  1903.  Vorwitzemlor:  Hr.  U.  Klee- 
raanu. 

Vor  ßintritt  in  tUo  Tageaonlnunn:  enl- 
»rhuldigt  der  Vorsitzende  sein  langes  Aus- 
bleibeu,  da  er  eine  lungere  grOndliche  Aus* 
Sprache  mit  der  Handwerkskammer  gehabt 
habe,  die  das  Gute  gezeitigt  hätte,  daß  auf 
beiden  Seiten  das  Hedßrfuis  nach  einer  fried- 
lichen, freundschaftlichen  Stellung  und  einem 
Zusammenarbeiten  au  der  Hebung  des  Hand- 
werks sich  gezeigt  habe,  so  daß  diese  halbe 
Stunde  hotTentiieh  recht  schöno  Früchte  tragen 
werde. 

Behufs  Konstituierung  des  Einigungsamtes 
und  der  Kontrulkouimission  werden  von  den 
großjährigen  Gehülfeu  die  Herren  Oötsche) 
und  Arnecko  gewählt  Sodann  legt  Herr 
Buumgartol  den  Hechmingsabachluß  für  1902 
vor.  Derselbe  ist  von  den  Herren  Kertzinger 
und  Nordmann  geprüft  und  für  richtig  be- 
funden worden:  es  wird  Entlastung  beantragt 
und  erteilt.  Neu  angemoldet  sind  die  Herren 
Oansaugo  (Torgau),  M Ader  & Pan nicr  (Halle) 
und  Schmalz  (Zeitz). 

Sodann  wurde  ein  Antrag  des  Vorstandes, 
wonach  alle  bisher  erschienenen  Verfügungen 
der  Handwerkskammer,  sowie  die  gesetzlichen 
Bestimmungen  und  die  für  alle  Mitglieder  ver- 
bindlichen Beschlüsse  des  Zweigvereins  in 
Druck  gegeben  und  Jedem  Mitglied  zugestellt 
werden  sollen,  angenommen.  Hierbei  konnte 
mitgeteilt  werden,  daß  die  Neuherausgabc  der 
Lehrverträge  sehr  bald  liovorstehe. 

Der  anwesende  Sekretär  der  Handwerks, 
kammor,  Herr  Dr.  Mühlpfordt,  sprach  ira 
Namen  der  H.-K.  seine  Anerkennung  für  das 
Vorhaben  aus  und  gab  einige  beherzigenswerte 
Winke  für  kleiue  redaktionelle  Änderungen;  er 
versicherte  außerdem,  daß  die  nouen  VertrAge 
ohue  weiteres  von  der  H..K.  genehmigt  werden 
würden.  In  längerer  Ausführung  verweilte  Herr 
Dr.  Mühlpfordt  bei  der  Geholfen-  und  Meister- 
prüfung, deren  Vorteile  auaoinandersetzend. 
Der  weit  vorgeschrittenen  Zeit  wegen  brach 
der  Vorsitzende  die  Besprechung  ab  und  ver- 
tagte dieselbe  auf  die  uftchste  Sitzung,  in 
welcher  ev.  die  ganze  Frage  nochmuia  aufge- 
rollt werden  soll. 

Herr  Ingenieur  Schulz,  Vertreter  der  Adler- 
Fahrradwerke.  hielt  sodann  einen  Vortrag  über 
die  verschiedenen  Arten  der  Schreibraaschluco, 
deren  Vorzüge  und  Nachteile  erl.äuternd.  Der 
Vortrag  fand  großes  Interesse.  Kl 

Abteilung;  Berlin.  E.  V.  Sitzung 
vom  17.  Februar  1903.  Vorsitzender:  Hr. 
Fr.  Franc  v.  Liechtenstein. 

Zu  dem  Vortrage  von  Herrn  Dr.  K.  (i. 
Franke  ,t^ber  die  Funkentelegraphie  der  All- 


gemeinen Elek  trizitnts  • Gesellschaft. 
System  8Iaby>Arco*  hatte  sich  eine  außer- 
ordentlich zahlreicheZuhörerschafl  eingefiinden 
Der  Vortragende  behandelte  eiuleitenU  die 
physikalischen  Grundlagen  der  drahtlosen  Tele- 
graphie, gab  hierauf  einen  gescbichtürheii 
{'‘bcrblick  über  ihre  Entwickelung  und  erörterte 
dann  die  Eigenart  des  Systems  Slaby-Arco 
dasselbe  wurde  ferner  an  einem  von  der  A.  ß.  G, 
gebauteu  Demonstrationsapparat  erläutert  und 
vorgeführl. 

Hr.  Geheimrat  Prof.  Dr.  Foerster  fragt, 
ob  die  neuesten  Versuche  einen  Anhalt  fUrüie 
Vermutung  ergeben  hätten,  daß  die  elektrischen 
Wellen  sich  längs  der  NTveauflächen  der  Erde 
und  nicht  geradlinig  furtpflanzen.  Der  Vor- 
tragende hat  in  der  Literatur  keine  bestimmten 
Angaben  darüber  gefunden. 

Der  Vorsitzende  läßt  eine  längere  Pause 
eintreten.  während  der  die  aufgcstellten  Appa- 
rate besichtigt  werden. 

Es  folgt  eine  Reihe  technischer  Mittei- 
lungen. 

Hr.H.  Seidel  hat  Vorrichtungen  zum  Fräsen 
der  Pincenezteile,  die  bis  Jetzt  durch  Handarbeit 
angefertigt  wurden,  gebaut.  Derselbe  zeigt 
ferner  einige  Drehbankfutter  vor. 

Hr.  Dr.  K.  G.  Franke  deraonstrierl  ein 
SUitiv  der  A.  R.  G.  mit  einem  eigenartigen,  ein- 
fachen Kugelgelenk;  die  Kugel  wird  nämlich 
zwischen  zwei  Winkelstücke  geklemmt,  an 
deren  Schenkelflächen  sich  versenkte  Löcher 
beßnüeu. 

Der  Vorsitzende  teilt  mit,  daß  für  die 
nächste  Sitzung  ausschließlich  »Technische 
Mitteilungen"  auf  die  Tagesordnung  gesetzt 
werden  sollen,  und  bittet  die  Mitglieder,  hier- 
zu recht  viel  Material  beizusteuem.  Bl 

Herrn  Dir.  Dr.  F,  Göpel  in  Schwen- 
ningen ist  der  Titel  Professor,  Herrn 
\j.  Tesdorpf  in  Stuttgart  die  Goldene 
Medaille  für  Kunst  und  Wissenschaft  am 
Bande  des  Friedrichsordens  vom  König 
von  Württemberg  verliehen  worden. 

Ernannt  wunlen:  Prof.  Dr.  A.  Stavenhagen, 
Dozent  für  analytische  Chemie  an  der  Tech- 
nischen Hochschule,  zum  etatmäßigen  Professor 
an  der  Bergakademio  in  Berlin  als  Nachfolger 
des  verstorbenen  Prof.  R.  Ftnkener:  l>r. 

W.  Kaiifmauii,  Privatdozent  für  Physik  in 
Güttingen,  zum  ao.  Professor  an  der  Universität 
in  Bonn:  Dr.  E.  Weber,  Privatdozent  an 
der  Universität  Müncheu.  zum  ao.  Professor 
der  Physik  und  Mathematik  um  Lyzeum  in 
Diliingen;  Privatdozent  Dr.  II.  Matthes  zum 
Inhaber  des  neuen  Lehrstuhls  für  Pharma- 
zie und  Nahrungsmittelchemie  an  der  Univer- 
sität in  Jena:  Dr.  J.  Fulaj,  o.  Professor  der 
Physik  an  der  Deutschen  Technischen  Huch* 


V .OO :;li 


Heft  &. 
t.  HAn  1903 


PertoaenoachHcbtcn.  — Xleintr«  MitteUunKsn. 


37 


Bchule  in  Prag,  zum  o.  Professor  der  Elektro- 
technik; Dr.  T.  K.  Rose  zum  Chemiker  der 
königlichen  MOnze  in  London,  als  Nachfolger 
von  Bir  W.  C.  Roberts-Austen;  Professor 
E.  A.  Faertes  zum  Professor  der  Astronomie 
an  der  Comell  UniversltAt  in  Ithaca;  Dr. 
A.  Balfoar»  Edinburgh,  zum  Direktor  der  neu 
errichteten  chemischen  und  physiologischen 
Laboratorien  des  Gordon  Memorial  College  in 
Khartum,  Sudan. 

Habilitiert  haben  sieb:  Ingenieur  Foldmann 
aus  Köln  fUr  Elektrotechnik  an  der  Technischen 
Hochschule  in  Darmstadt;  Dr.  O.  Berg,  Assistent 
des  physikalischen  Instituts,  an  der  UniversltAt 
Greifswald;  Dr.  Keiser  für  organische  Chemie 
an  der  Technischen  Hochschule  in  Hannover; 
Dr.  Kahiähnc  an  der  Universität  Heidelberg 
fnr  Physik. 

Der  Titel  Professor  wurde  dem  Dozenten 
fUr  chemische  Matcrialienkunde  organischer 
Stoffe  an  der  Technischen  Hochschule  in  Char- 
lottenburg Dr.  D.  Holde  und  dem  Direktor  des 
Technikums  Mittweida  A.  Holst  verliehen. 

Hr.  A.  A.  Michclson,  Prof,  an  der  Unlver- 
sitAt  Chicago,  wurde  von  der  Boyal  Society  of 
London  zum  auswärtigen  Mitgliede  gewiihlt. 


Kleinere  Mitteilungen. 

Eirektbogeolampe  der  Firma  Siemens 
& Halike  A.>0. 

Die  neuen  Bffektbogenlampen,  welche  die 
A.-G.  Siemens  & Halske  ln  den  Handel 
bringt,  zeichnen  sich  durch  die  Winkelstellung 


Inatrument  sum  Zeichnen  Ton 
Slnuskarven. 

Von  Stanley  Mackenzie. 

Pkya.  Bcv.  IS,  8.  366.  1903. 

Für  das  Zeichnen  von  Sinuakui^’en,  wie  sie 
besonders  zu  Demonstrationszwecken  öfters  er- 
forderiieh  sind,  dient  das  vom  Verf.  konstruierte 
und  in  untenstehender  Figur  wiedergegebene 
Instrument. 

Mit  der  Grundplatte  AOA  ist  die  Schiene 
CCC  durch  drei  Arme  EF  beweglich  ver- 
bunden. Den  mittleren  Arm  EF  bildet  eine 
Kreisscheibe,  auf  deren  Umfang  eine  Schnur 
aufgewunden  ist.  Diese  Schnur  ist  mit  einem 
Ende  an  dem  auf  der  Scheibe  befindlichen 
Knopf  befestigt  und  liegt  in  einer  Auskehlung 
des  Scheibenumfanges.  Von  letzterem  aus  lAuft 
sie  um  die  feste  Rolle  M und  ist  mit  ihrem 
anderen  Bode  an  dem  FuhrungsstOck  TT  des 
Schiebers  V befestigt.  Das  FübrungsstUck  TT 
bewegt  sich  in  der  Nut  88  der  Grundplatte 
und  mit  dieser  ist  ein  Ende  einer  Spiralfeder 
verbunden,  deren  anderes  Ende  an  der  Grund- 
platte befestigt  Ist. 

Die  Schnur  wird  also  in  gespanntem  Zu- 
stande erhalten  und  der  Schieber  V muss  sich 
gleichmäßig  mit  der  Drehung  der  Scheibe  be- 
wegen. In  die  Nut  BR  des  Schiebers  V greift 
das  Führungsstück  OPO,  welches  seinerseits 
in  der  Nut  N der  beweglichen  Schiene  CCC 
gleitet,  mit  seinem  mittleren  Quadrat  P ein, 
so  daß  der  unterwärts  in  P beflndliche  Schreib- 
stift den  Beweguugen  des  Schiebers  V und  der 
Schiene  CCC  gleichzeitig  folgt.  Dies  ergibt 
aber  eine  Sinuskurve,  welche  der  Stift  auf  ein 


der  Kohlen  aus,  wodurch  das  Licht  nach  unten 
geworfen  und  durch  eine  dem  Lichtbogen  mög- 
lichst nahe  gebrachte  kleine  Glasglocke  auf 
eine  große  unterhalb  der  Lampe  befindliche 
Flache  konzentriert  wird.  Das  Licht  ist  ein 
völlig  stetiges,  weil  die  Kohlen  infolge  der 
besonderen  Konstruktion  des  Regulierw'erkes 
langsam  nachgleitcn,  wodurch  das  bei  Bffekt- 
bogenlampen  öfters  beklagte  Flackeni  des 
Idchtbogens  völlig  vermieden  wird.  Die  weißes, 
rotes  und  gelbes  Licht  erzeugenden  Kuhlen 
von  Gebrüder  Siemens  & Co.  sind  scblacken- 
frei  und  veraschen  gut.  Die  größte  Lichtfülle 
wird  von  den  gelben  Kohlen  hervorgebracht. 
Pie  Siemensschen  Efrektbogeolampen  sind 
sowohl  für  Gleichstrom  als  auch  für  Wechsel- 
strom geeignet.  E.  N. 


unter  dem  Instrument  befindliches  Blatt  auf- 
zeichnet. 

Die  Amplitude  der  Sinuskurve  ist  gegeben 
durch  die  Lange  der  beweglichen  Arme  EF. 
Durch  verschiedene  Einstellung  der  Knöpfe  F 
in  den  Schlitzen  der  Arme  kann  man  dieselbe 
verändern.  Die  Wellenlänge  der  Sinuskun’e  ist 
gleich  dem  Umfang  der  Scheibe  (X),  wenn  die 
Schnur  direkt  an  dem  am  Pühnmgsstück  TT 
befindlichen  Haken  befestigt  wird.  Wird  die- 
selbe dagegen  um  die  bei  T befindliche  Rolle 
geschlungen  und  an  einen  Haken  bei  Y geknüpft, 
so  wird  die  Wellenlänge  gleich  X!3.  Die  Schnur 
kann  aber  auch  um  2 Rollen  bei  T und  bei  Y 
geführt  und  an  dem  Haken  bei  T befestigt 
befestigt  werden,  alsdann  wird  die  Wclieutänge 
gleich  X/3.  Durch  weitere  Vermehrung  der 


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38 


Kltintr«  Mitt«Uung*n. 


D«gtache 

Mecluiilkg^ZMt- 


Rollen  laaseo  sich  noch  andere  Bruchteile  von 
X als  Wellenl&nge  der  Sinuskurve  erzielen. 
Man  kann  aber  auch  ganz  beliebige  Wellen- 
längen erhalten,  wenn  man  eine  andere  Scheibe 
von  dem  entsprechenden  Umfange  auf  dem 
Apparate  anbringt.  Sfk. 

Elektrisch  geheizte  Laboratoriums- 
Ofen  für  hohe  Temperaturen. 

Nach  einer  Mitteilung  von  W.  C.  Heraeue 
in  Hanau  a.  M. 

Die  durch  ihre  Platinfabrikation  bekannte 
Finna  W.C.  Heraeue  ln  Hanau  hat  eine  neue 
Art  von  elektrisch  geheizten  Laboratoriumshfen 
konstruiert,  die  sich  dadurch  auszeichnet,  daß 
als  Erhitzungswiderstand  nicht  wie  bisher  eine 
Platindrahtspirale,  sondern  eine  dQnne  Platin- 
folie von  etwa  0,007  mm  Starke  angewandt  wird. 

Diese  wird  als  Spirale  in  langen  Streifen  um 
den  PorzellankOrper  des  Ofens  gewickelt,  so  daß 
zwischen  den  einzelnen  Windungen  ein  Zwischen- 
raum von  nur  wenigen  Millimeter  Breite  un- 


Bis  zu  1500®  lAßt  sich  der  Ofen  aber  auf  jede 
beliebige  Temperatur  bringen  und  auf  dieser 
beliebig  lange  erhalten. 

Ein  besonderer  Vorzug  dieser  AuefUhrunt{B> 
form  ist,  daß  die  Kolienbewickelung  für  jede 
beliebige  Spannung  allein  durch  Variieren  der 
Breite  der  Folie  bei  gleichbleibender  Starke 
eingerichtet  werden  kann.  Es  laßt  sich  dieser 
Ofen  also  auch  mit  einem  Strom  von  höherer 
Spannung  bei  beschrankter  Amperezahl,  wie  sie 
gewöhnlich  zur  VerfOgung  steht,  heizen,  wahrend 
der  Betrieb  der  bisherigen  elektrisch  geheizten 
r>fen  große  Stromstärke  bei  niedriger  Spannung 
erforderte. 

Da  die  PlatiufoUe  nur  von  so  außerordentlich 
geringer  Starke  zu  sein  braucht,  so  ist  der 
Bedarf  an  Platin  fUr  die  Herstellung  eines 
solchen  Ofens  auch  nur  ein  sehr  geringer.  Die 
AnschafTungskosten  sind  deswegen  verhältnis- 
mäßig unbeträchtlich  und  niedriger,  als  die 
eines  entsprechenden  Ofens  mit  Oasheizung. 

Die  Öfen  werden  sowohl  mit  horizontalem 


belegt  bleibt  und  also  die  Oberfläche  des  Körpers 
nahezu  vollkommen  bedeckt  wird. 

Dadurch  wird  eine  gleichmäßige  Erhitzung 
des  Ofens  erzielt,  zumal  da  die  Folie  infolge  ihres 
festen  Anliegens  an  die  Oberfläche  des  Ofen- 
körpers  ihre  durch  den  elektrischen  Strom  ent- 
wickelte Warme  sofort  an  den  Ofen  abgibt  und 
deswegen  auch  bei  den  höchsten  Temperaturen 
nicht  wesentlich  heißer  wird  als  dieser  selbst. 

Infolge  hiervon  laßt  sich  der  Ofen  bis  nahe 
an  den  Schmelzpunkt  des  Platins,  bis  etwa  1700®, 
erhitzen,  ohne  daß  die  Platin  foUe  schmilzL 
Allerdings  lassen  sich  dauernde  Erhitzungen 
nur  bis  etwa  1500®  vornehmen,  da  oberhalb 
dieser  Temperatur  das  Ofenmaterial  leitend 
wird  und  deswegen  die  Platlnfotie  angreift. 


Heizrohr,  als  auch  kippbar,  sowie  als  Vertikal- 
öfen hergestellt.  Die  in  vorstehonder  Figur 
abgebildete  Form  ist  eine  solche  von  größeren 
Dimensionen.  Das  Rohr,  welches  die  Muffel 
desselben  bildet,  hat  66  mm  Uchte  Weite  und 
60  cm  Lange.  Auf  30  cm  Lauge,  iimerhalb  der 
ummantelten  Strecke,  ist  dasselbe  mit  Platin- 
belag versehen;  die  am  Stativ  unten  sichtbaren 
Drahte  dienen  zur  StromzufQbning.  Dieser 
Ofen  ist  noch  mit  besonderen  Vorrichtungen 
versehen:  Das  Muffolrobr  ist  an  den  Enden 
durch  zwei  Flanschen  luftdicht  abgeschlossen; 
die  in  denselben  angebrachten  gekrnmmten 
Rohrstutzeu  gestatten  die  Einfühniug  von  Stick- 
stoff, Wassemtoff  oder  eines  anderen  Gases, 
wenn  die  Glühung  im  Ofen  nicht  in  atmo- 


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39 


HeA 

t.  Min  1903 


Kleinere  MlKeUunKen.  ~ Clastechnlachet. 


sphäriicher  Luf(,  sondern  in  einem  solchen 
Gase  vorgenommeo  werden  soll.  Außerdem  ist 
in  diesem  Ofen  ein  Thermo-Etement  (ln  der 
Fig.  links  Uber  dem  gekrümmten  GaszufUbrungs* 
rohr  sichtbar)  angebracht  und  mit  einem  Gal- 
vanometer verbunden,  so  daß  eich  die  Tempe- 
ratur im  Innern  des  Ofens  Jederzeit  genau 
bestimmen  lAßt. 

An  eloktrischer  Energie  verbraucht  dieser 
Ofen  3000  Watt;  dies  entspricht  etwa  4 Pferde- 
starken  oder  dem  Verbrauche  von  etwa  60 
gewöbolicben  Glühlampen.  Uk. 

Dem  im  vorigen  Jahre  gogründeteu  t.Vor- 
band  höherer  technischer  Lehranstalten  in 
Deutschland*^  gehören  folgende  höhere  tech- 
nische Lehranstalten  an : Technikum  Altenburg, 
Biogen  a.  Rh.,  Hainichen,  llroonau,  Ingenieur- 
schule Mannheim.  Technikum  Mittweida,  In- 
genieurschule Zwickau.  Der  Verband  hat  steh 
u.  a.  auch  die  Aufgabe  gestellt,  Mißstiinden 
und  Mißbrauchen  auf  dem  Gebieto  der  tech- 
nischen Lehranstalten  entgegenzutreten;  so 
beschäftigte  er  sich  in  seiner  Februarsitzung 
in  Erfurt  mit  den  auf  einer  privaten  „Gewerbe- 
akademie*  herrschenden  Zuständen;  die  Pro- 
gramme und  Vordffentlichungen  jener  Anstalt 
enthalten  nämlich  Angaben,  die  teils  unrichtig, 
teil.s  wenigstens  irrefnbrend  sind.  Zur  Auf- 
klärung sei  noch  bemerkt,  daß  in  letzter  Zeit 
seitens  einiger  technischer  Lehranstalten  Ver- 
suche gemacht  werden,  die  gegenseitige  Stellung 
der  Huch-  und  Fachschulen  dadurch  zu  ver- 
schieben und  zu  verdunkeln,  daß  letztere  sich 
akademische  Titel,  wie  z.  B.  Gewerbeakadomio, 
beilegen  und  akademische  Zeugnisse  ver- 
sprochen Es  gibt  aber  unter  den  in  Deutsch- 
land bestehen<len  städtischen  und  privaten 
Fachschulen  keine  einzige,  die  einen  irgendwie 
anerkannten  akademischen  Charakter  trägt. 
Derselbe  kommt  lediglich  den  technischen 
Hochschulen  zu. 

Das  Technikum  Mittweida  zählte  im  letzten 
Schuljahre  3610  Besucher;  dos  Soinmersemester 
beginnt  am  16.  April,  der  unentgeltliche  Vor- 
unterricht am  17.  März;  die  Aufnahmen  fimlen 
von  Anfang  des  .Monats  März  an  statt. 

Glastechnisohes 

V.  Internktlonaler  KonKrer«  fUr  an- 
gewandte Chemie,  Berlin  1903'). 

Die  Vorbereitungen  für  den  in  der  Pfingst- 
wuche  d.  J.  in  Berlin  tagenden  Internationalen 
Kongreß  für  angewandte  Chemie,  den  ersten 
seiner  Art  auf  deutschem  Boden,  schreiten  in 
erfreulicher  Weise  fort.  Die  an  den  würdigen 

')  Vgl.  die»€  Zäiachr.  190H.  S-  149. 


Verlauf  desselben  geknüpften  Erwartungen 
dürften  wohl  kaum  getäuscht  werden.  Die 
Zahl  der  Mitglieder  des  Gesamtausschusses  und 
des  von  demselben  delegierten  Organisations- 
Komitees  ist  etwa  auf  150  angewachson.  Etwa  80 
hervorragende  Vertreter  der  deutschen  Wissen- 
schaft und  Industrie  bereiten  als  Organisatioiis- 
komitee  den  Kongreß  vor.  Für  die  Bestreitung 
der  Unkosten  sind  sehr  bedeutende  Mittel  be- 
roitgestellt  worden,  welche  von  dem  Schatz- 
meister dos  Kongresses,  Herrn  I..andtageahge- 
ordneten  Dr.  Böttinger,  verwaltet  werden. 

Die  ausländischen  Staaten,  deren  Regie- 
rungen auf  diplomatischem  Wege  von  dem  Kon- 
gresse in  Keontniß  gesetzt  und  zur  Entsendung 
von  Delegierton  aufgefordert  wurden,  haben 
eigene  Organisatiouskomitees  gebildet,  welche 
sich  mit  dem  Berliner  in  steter  Verbindung 
halten.  Es  ist  eine  starke  Beteiligung  an  den 
Verhamllungen  des  Kongresses  aus  allen  Ländern 
Europas  und  sogar  aus  den  überseeischen 
Ländern  zu  erwarten. 

Die  Arbeiten  werden  in  11  Sektionen  erledigt 
werden.  Der  Präsident  des  Kongresses,  Herr 
Geheimer  Regierungsrat  Professor  Dr.  Otto 
N.  Witt,  hat  in  einer  Sitzung  mit  den  an  die 
Spitze  der  einzelnen  Sektionen  gestellten  Herren 
die  grundlegenden  Prinzipien  für  die  wissen- 
schaftliche Ausgestaltung  des  Kongresses  fest- 
gestellt.  Die  Sektionen  sind  wie  folgt  einge- 
teilt  worden:  I.  Analytische  Chemie,  Apparate 
und  Instrumente.  Vorsitzender:  Professor  Dr.  G. 
von  Knorro,  Charlottenburg,  Technische  Hoch- 
schule. — II.  Chemische  Industrie  der  anor- 
ganischen Produkte.  Vorsitzender:  Geheimer 
Regierungsrat  Dr.  Ueinecke,  Berlin  XW, 
Wegelystr.  — III.  Metallurgie,  Hüttenkunde 
und  Explosivstoffe.  Vorsitzender:  Gebeimor 
Kegiorungsrat  Professor  Dr.  J.  Woeren,  Char- 
lottenburg, Stuttgarter  Piatzl3.  — IV.  Chemische 
Industrie  der  organischen  Produkte.  Sub- 
sektion  A:  Organische  Präparate  einschl.  Teer- 
produkte. Vorsitzender:  Geheimer  Hegienings- 
rat  Professor  Dr.  H.  Wichelhaus,  Berlin  NW 40. 
Große  Ouer-Allee  1.  Subsektion  B:  Farbstoffe 
und  ihre  Anwendung.  Vorsitzender:  Regierungs- 
rat Lohne,  Grunewald.  Trabencr  Straße  9.  — 

V.  Zuckerindustrie.  Vorsitzender:  Professor 
Dr.  Horzfeld,  Grunewald,  Glllatr.  12.  — 

VI.  Gährungsgeworbe  und  Stärkefabrikation. 
Vorsitzender:  Geheimer  Regierungsrat  Professor 
Dr.  M.  Delbrück,  Berlin  W 15,  Fasanenstr.44.— 

VII.  Landwirtschaftliche  Chemie.  Vorsitzender: 
Geheimer  Hofrat  Professor  Dr.  Wagner,  Darm- 
stadt. — VIII.  Hygiene,  medizinische  und  phar- 
mazeutische Chemie,  Nahrungsmittel.  Xor- 
sitzender:  Medizinalr.'it  Dr.  B.  A.  Merck, Darm- 
.Stadt.  — IX.  Photochemie.  Vorsitzender:  Pro- 
fessor Dr.  A.  M i 0 1 h e , Charlotten  bürg,  Kantstr.  42. 
— X.  Elektrochemie  und  physlkaUsche  Chemie. 


Digitizod  by  C .i^Oglc 


40 


OlMtKhfUaehM. 


Vorsitzender:  Dr.  Henry  T.  BAttin^er,  Biber* 
feld.  — XI.  Rechts*  und  wirtschaftliche  Fragen 
in  Verbindung  mit  der  chemischen  Industrie. 
Vorsitzender:  Dr.  C.  A.  Martius,  Berlin  W 9, 
Voßstr.  12. 

Diese  Sektionen  sind  bereits  konstituiert 
und  haben  auch  eigene  Sitzungen  abgchalten, 
in  denen  alles  vorliegende  Material  beraten 
wurde.  Von  jeder  Sektion  werden  einige 
Fragen  von  allgemeiner  und  internationaler 
Bedeutung  aufgestellt  werden,  fQr  welche  Refe- 
renten und  Korreferenten  ernannt  sind,  und 
an  deren  Behandlung  sich  eine  Diskussion 
sowie  schließlich  eine  dem  Kongreß  ln  seiner 
Schlußsitzung  vorzulegende  Resolution  zu 
knöpfen  bat.  Außerdem  liegt  bereits  fdr 
jede  Sektion  eine  Anzahl  von  Binzelvortrflgen 
von  Fachgenossen  des  Inlandes  sowie  des  Aus- 
landes vor. 

In  den  3 Tlenarsitzungen  werden  außer  den 
offiziellen  ErAffnungs-  und  Schlußreden  von 
seiten  hervorragender  Vertreter  der  Wissen- 
schaft und  Industrie  verschiedener  Lander  zu- 
sammenfassende  Vortrage  gehalten  werden. 

Eine  Reihe  von  besonders  wichtigen  Fragen 
aus  dem  Gebiete  der  analytischen  Chemie  wird 
von  einer  besonderen  internationalen  Analysen- 
kommiasion  bearbeitet. 

Von  den  in  Aussicht  genommenen  Be- 
sprechungen und  angemeldeten  Vortragen  sind 
folgende  für  unsere  Leser  von  Interesse; 

Sektion  /.  Ober  refraktometrische  analy- 
tische Methoden.  Über  metallographische  Me- 
thoden. Ober  Fortschritte  im  Bau  analytischer 
Wagen.  — l>r.  H.  Göckel,  Die  präzise  Defi- 
nition chemischer  Meßinstrumente. 

Sdetion  IL  Glas:  Prof.  Dr.  F.  Myliua, 

W.  Ü.  Heraeus  (Quarzglas),  R Dralle  (Gtas- 
blaaemaschine). 

IIIB.  J.  Formanok  (Prag),  Wie 
hat  eich  daa  Spektroskop  zur  Prüfung  von 
Farbstoffen  in  Substanz  und  auf  der  Faser  be- 
wahrt ? 

Sektion  F-  F.  Sachs  (Brüssel),  Sollen  die 
chemischen  Meßgefäße  nachderalten  M oh  rschen 
Methode  oder  nach  der  neuen  in  Deutschland 
und  Frankreich  offiziellen  Methode  graduiert 
werden? 

Eine  besondere  Ausstellung  von  Apparaten 
und  Präparaten  wird  der  Kongreß  als  solcher 
nicht  veranstalten.  Es  ist  indessen  sicher,  daß 
den  Mitgliedern  des  Kongresses  wahrend  der 
Tagung  desselben  vielfache  Gelegenheit  geboten 
werden  wird.  Neuerungen  aus  den  verschie- 
densten Gebieten  der  Chemie  kennen  zu  lernen. 
Vortrage  mit  Demonstrationen  werden  auch  in 
den  Sitzungen  der  einzelnen  Sektionen  zuge- 
lassen werden. 

Die  Plenarsitzungen  sowie  die  Sektions- 
beratungen werden  im  Reichstagsgebaude  atatt- 


D«BtKbe 
M8ChAttUlT-Z><. 

finden.  Nur  die  Sektion  X (Blektruchemie  und 
physikalische  Chemie)  wird  weg^n  der  mit  den 
Vortragen  verbundenen  E:(perimente  im  Hör- 
saal des  physikalischen  Institutes  tagen. 

Ein  Ortsausechuß  ist  unter  dem  Vorsitz  des 
Uerru  Kommerzienrates  Dr.  J.  F.  Holti  kon- 
stituiert worden.  Das  reichhaltige  Programm 
der  festlichen  Veranstaltungen  ist  bereits  auf- 
gestellt worden.  Geplant  wird  am  Abend  des 
2.  «Juni  nach  der  Begrüßung  im  Reichstags- 
gebaude eine  zwanglose  Zusammenkunft  an  ge- 
eigneter Stelle,  ferner  im  Laufe  der  Kongreß- 
woche ein  Festdiner  und  ein  Kommers.  Auch 
wird  die  Stadt  Berlin  einer  großen  Zahl  von 
Koogreßmitgliedem  ein  Fest  geben.  Eine  Vor- 
stellung im  Opemhause  und  ein  Gartenfest 
sind  ebenfalls  in  Aussicht  genommen.  Bin  ge- 
meinsamer Ausflug  in  die  Umgegend  von  Berlin 
wird  den  Kongreß  zum  Abschluß  bringen. 

Die  Einladungen  zum  Kongreß,  welche  alle 
für  die  Teilnehmer  wissenswerten  Einzelheiten 
enthalten,  sind  bereits  in  40  bis  50000  Exem- 
plaren an  die  seit  nahezu  zwei  Jahren  gesam- 
melten Adressen  in  allen  Landern  der  Welt 
versandt  worden. 

Mitteilungen  und  Anfragen  sind  an  das 
Bureau  des  Kongresses  (Cbarlottenburg,  March- 
Btraße  21)  zu  richten. 

Der  Ursprung  des  Fahrenbett- 
Thermometers. 

Von  8.  Wilks. 

Knowledge  nach  Promefketu  4,  8 14.  190i. 

Die  Fahrenheitskala  soll  ursprünglich  von 
Newton  herrühren,  welcher  1701  In  einer 
Denkschrift  der  FkUoeopkiaU  Traneaetume  die 
menschliche  Blutwarme  zum  Ausgangspunkt 
der  Gradteilung  vorgescblagen  hatte.  Newton 
beschreibt  sein  Thermometer  als  eine  mit  Lein- 
öl gefüllte  Glasröhre,  für  deren  Skala  er  als 
untersten  Punkt  den  Gefrierpunkt  und  als  Aus- 
gangspunkt die  Bhitwürme  annahm.  Dies<> 
wurde  nach  dom  damals  bestehenden  Duodezi- 
malsystem  mit  12  bezeichnet.  Der  Raum 
zwischen  Blutwarme  und  Gefrierpunkt  wurde 
also  in  12  gleiche  Teile  geteilt,  wobei  dann 
der  Siedepunkt  des  Wassers  als  dreißigster 
Grad  bezeichnet  wurde.  Spater  fand  dann 
Fahrenheit,  daß  die  Newtonscheu  Grade 
zu  weit  und  für  feinere  Temperaturmessuogen 
ungeeignet  waren,  und  halbierte  die  12  Grade 
bis  zur  Blutwärme,  so  daß  diese  mit  24  be- 
zeichnet wurde.  Spater  ging  er  dann  noch  von 
einer  Kaltemischung  aus  Kochsalz  und  Bis  aus. 
deren  Temperatur  nach  seiner  Skala  8^  unter 
dom  Gefrierpunkte  lag,  und  teilte  auch  das 
Intervall  von  8°  bis  zur  Blutwarme  ln  24  Teile, 
so  daß  nun  der  Gefrierpunkt  bei  8^  und  der 
Siedepunkt  bei  53^  lag.  Indem  er  spater  er- 


G<  o ^k 


Hf>n  A. 

I.  März  (»•rt 


Olastcchniiches. 


41 


kannte,  daß  für  feine  Temperaturiueseun^eii 
kleinere  GrodintervaUe  notwendig  seien,  teilte 
or  jeden  seiner  Grade  nochmals  in  vier  Teile 
und  erhielt  nun  für  den  Gefrierpunkt  4 X 8 n:  32^ 
fOr  die  blutwarme  4 X24=  und  für  den 
Siedepunkt  des  Wassers  4 X 53  = 213®. 

M. 

Ein  elektrolytischer  Zftbler  nach 
A.  Wrlght. 

Von  J.  R.  Dick. 

JvMm.  of  tht  Inst  of  Electr.  Kngin.  31,  S.95.VJ01. 

Dieser  Zahler  besteht  aus  einem  vollständig 
zugeschmolzenon  Glaskörper,  der  in  eine  weite 
Röhre  L und  eine  Kugel  K zerfallt.  An  der 
Ansatzstelle  der  letzteren  wird  durch  einen 
Glasrand  eine  ringförmige  Rinne  gebildet,  in 
der  sich  als  Anode  Quecksilber  befindet  Um 
das  Niveau  des  Quecksilbers,  das  sieb  bei 
Stromdurchgang  auflöst,  konstant  zu  erhalten, 
ist  ein  Kes6r\'oir  D angeblasen,  das  mit  Qiieck* 
Silber  gefallt  ist  (Rrinzip  der  alten  Gllaropeu). 
Unterhalb  der  ringförmigen  Quecksllberanodc 
behndot  steh  die  kegelförmige  Anode  B aus 
Kohle  oder  dünnem  Platinblecb.  Als  Elektrolyt, 
mit  dom  das  ganze  GefAß  gefüllt  ist,  dient 
Mercuronitrat.  Durch  dieso  Anordnung  ist  ein 
kleiner  und  ziemlich  konstanter  Widerstand 
des  Zahlers  gewährleistet.  Koiizontrutionsande- 
ningen  an  den  Elektroden  können  nur  eine 
untergeordnete  Rulle  spielen,  weil  die  an  der 
Anode  entstehende  konzentrierte  Lösung  durch 
ihre  Schwere  hinuntersinkt  und  sich  wieder  mit 
der  verdünnten  Lösung  der  Kathode  mischt. 
Das  an  der  Kathode  niedergeschlagene  Queck- 
silber wird  vom  Trichter  J aufgefangon  und 
fällt  in  ein  weiteres  Rohr,  an  dem  man  mittels 
einer  Skale  das  ausgefallene  Quecksilber  und 
somit  die  verbrauchten  Amperestunden  able.sen 
kann.  Dieses  w’eiterc  Rohr  kommuniziert  mit 
einem  engeren,  in  welchem  daher  das  Niveau 
des  Quecksilbers  stets  niedriger  Ist.  Diese 
Niveaudifferenz  genügt,  um  das  ganze  Rohr 
durch  Heberwirkung  zu  entleeren,  sobald  da« 
Niveau  im  engeren  Rohr  Uber  die  Umbiegung 
hinausgestiegen  ist.  Der  Stand  des  in  den 
unteren  Raum  geflossenen  Quecksilbers  wird 
an  einer  zweiten  Skale  abgelesen,  welche  ein 
bestimmtes  Vielfaches  (das  10-fache)  der  eraten 
Skale  ist.  Durch  Umkippen  des  ganzen  Ge- 
fäßes wird  sämtliches  Quecksilber  wieder  in 
das  Reservoir  D befördert.  Die  Zähler  sind  so 
dimensioniert,  dass  das  Zurückfüllen  jährlich  nur 
einmal  notwendig  ist. 

Der  Apparat  ist  in  direkter  Schaltung  nur 
für  ganz  schwache  Ströme  brauchbar.  Bei 
stärkeren  Strömen  muss  ein  Shunt  R ange- 
wandt werden,  von  dem  der  Apparat  mit  Vor- 
achaltwiderstand  abgezweigt  winl.  Letzterer 
besteht  zum  Teil  aus  Kupfer,  um  den  nega- 


tiven TemperaturkoöfllzieDten  des  Elektrolyten 
zu  kompensieren.  Bel  einemZählcr  fOrbAmpere 
betrug  der  Widerstand  des  Shunts  0,2  Ohm. 
der  dos  gesamten  Nebenschlusses  40  Ohm. 
Die  Polarisation  an  den  Elektroden  ist  so  klein, 
dass  sie  praktisch  ohne  Bedeutung  ist.  Man 
kann  den  Apparat  in  einfacher  Weise  mit  dem 
Wrightschen  Anzeiger  des  maximalen  Stroroee 
verbinden,  der  zum  Zweck  der  Rabattberech* 
nung  angebracht  wird.  Dazu  kann  man  gleich- 
zeitig den  Shuutwiderstand  des  Zahlers  als 
Heizwiderstand  des  Maximumaazeigers  bc- 

Ä 


nutzen,  ohne  einen  weiteren  Spannungsabfall 
hervorzurufen. 

Mit  diesem  Apparat  scheint  ein  grosser 
Teil  der  schweren  Mangel,  die  die  elektro- 
lytischen Zahler  bisher  hatten,  beseitigt  zu  sein. 
Wenn  es  sich  herausatellte,  dass  Zerbrechlich- 
keit der  einzig  übrig  bleibende  Fehler  wäre, 
so  wäre  namentlich  für  kleinere  Konsumenten 
ein  grosser  Fortschritt  erzielt.  Denn  dieser 
Mangel  wird  sicherlich  durch  den  geringen  Preis 
des  Zahlers  wettgemacht.  R.  0- 

GebrnuchBiDuater  für  glastechDlaehe 
Gegenstände. 

Klasse: 

12.  Nr.  18.'!  15B.  Vorrichtung  zum  gasdichten 
Verbinden  von  Glasröhren  mit  Federapparat 
ohne  Gummischlauch.  H.  Mettegang, 
Schlebusch.  23.  7.  02. 


Digilized  by  Google 


42 


GUsttchmichM. 


Doatacte 

M«eb*Blk9T-Zi( 


Nr.  184  815.  Kochkolben  mit  ein-  oder  mehr- 
fach gebotenem  Halse.  F.  Öoltslen« 
(lörlite.  18.  9.  02. 

Nr.  184  870.  Saugheber  mit  Luftblaaeiifiliigor. 
H.  Frings  jr.,  Aachen.  21.  8.  02. 

Nr.  185  893.  Kaliappurat  zur  Bestimmung 
der  Koblensdure  bei  der  organischeD  Blemen* 
taraoalyse,  mit  zylimlrisciiem  GetHO  und 
darin  augeordneten  kugeligen  Gefäßen,  in 
denen  die  Kuhlenafturo,  nachDurchstreichuiig 
des  zylindrischen  Gefäßes,  absorbiert  wird. 

C.  Gerhardt,  Bonn.  17.  9.  02. 

Nr.  186  788.  Kaliapparat  mit  an  den  Glocken 
belindlicben  Gaslcitungsrohrchen  zur  Ue> 
Stimmung  von  Kohlensnure  bei  der  orga* 
nischen  Eletnentaranalyse.  C.  Gerhardt, 
Bonn.  2.  10.  02. 

21.  Nr.  183  503-  Evakuierte  Rdbren  mit  daran 
befestigter  regulierbarer  Fiinkenstrecke.  M. 
Lovy,  Berlin.  23.  8.  02. 

30.  Nr.  183  422.  Thermometerschutzhülle  aus 
elastiacheiD,  auf  seine  Randvorstarkung  auf* 
rollbarem  Robr.  U.  Vaughan  u.  J.  W. 
Arruwsmith,  Morristowu.  23-  8.  02. 

Nr.  183  423.  Tbermometerschulzhülso  aus 
dünnem , durchaicbtigem , die  Fom\  eines 
Thermometers  zeigendem  Material  (Zellu- 
lose, Zelluloid  o.dgl.).  Dieselben.  23.8.02. 

Nr.  184  482.  Verschlusskapsel  für  Glasgefüas« 
mit  zylindrischem  Halse,  welche  mit  seit- 
lichen Einschnitten  versehen  ist.  F.  G. 
Bornkessel,  Mellenbach  1.  Th.  H.  9.  02. 

32.  Nr.  183334.  Hohlglaservcrachmelzmaschinn 
mit  als  vcretßlibare  Gabeln  uusgobildelen 
Haltern,  in  welche  sich  die  auf  rotierende 
Kogel  gesetzten  Zylinder  lehnen.  J.  Rolko, 
Weisswasser  0,-B.  19.  8.  02. 

Nr.  183  357.  Vorrichtung  zum  Lochen  von 
Glaswaron,  mit  neben  der  Lötflamme  zum 
Brliitzen  der  Lochsteile  angeordnetem  Loch- 
stempel. Gebr.  Putzlor,  Penzig  O.-L. 

9.  7.  02. 

42.  Nr.  181  720.  ThermometerschutzhUlso  aus 
Holz,  Metall  oder  Hartgummi,  mit  im  Boden 
und  Deckel  dorHUlse  angebrachten  federnden  | 
Spiralen.  B.  Braun,  Melsungen.  7 7.  02. 

Nr.  181  979.  FlOssigkeitsmeßapparat  aus  zwei 
Büretten  oder  Pipetten  mit  gomeinschaftlicfaer 
Ueborlaufshoblkugel  und  gemeinschaftlichem 
Abflußrohr.  Fritz  Fischer  & Röwer, 
Stutzerbach.  17.  7.  02. 

Nr.  182  086,  Kugelgelenk  für  Themaometor, 
aus  einer  um  Thermometerhalter  befestigten, 
zwischen  den  kreisförmigen  Klauen  eines 
Bügels  gehaltenen  Kugel.  J.  Baetz,  Gotha. 
31.  7.  02. 

Nr.  182503.  In  500  Raumteile  geteilte  Bü- 
rette zur  Untersuchung  von  Orubenluft,  mit 
drei  eingoblasencu  Kugelu  von  20,  70  und  | 


290  Raumteilen  Inhalt.  J.  H.  BQchler, 
Breslau.  12.  8.  02. 

Nr.  182  670.  Wetterfestes  Thermometer,  dessen 
Bkale  durch  einen  durchsichtigen,  von  einem 
Blecbmantel  gehaltenen  ZelluloIdOherzug 
geschützt  ist.  Joh.  Mart.  Biobert,  Gotha. 
2.  8.  02. 

Nr.  182  775.  Apparat  zur  Untersuchung  des 
Zuckerrübenbreies  mittels  kalter,  wässeriger 
oder  alkoholischer  Digestion,  bestehend  aus 
Vorratsflasche  für  die  DigestionsflOssigkeit, 
Bürette  und  einigen  tarierten  Glaskolben. 
Peters  & Rost,  Berlin.  2.  8.  02. 

Nr.  183  214.  Aerztliches  Rektum-Thermomeler, 
welches  sich  vermöge  der  eigenartigen, 
olivenfurmigen  Gestaltung  seines  Queck- 
silbergefüsses  für  Fiebermessungen  Im  Most- 
darro  (Rektum)  besonders  eignet.  A.  KOch- 
ler  & Sehne,  Ilmenau.  21.  8.  02. 

Nr.  183  259.  Fenster-  oder  Tischthermoineter 
mit  seitlich  umgebogenem,  frei  liegendem 
Quecksilbergefüß  zur  Einsetzung  in  ein- 
armigen Halter  oder  Sockel.  H.  R.  Linden- 
laub, Schmiedefeld,  Kr.  Schleuaingen 
11.  7.  02. 

Nr.  183  270.  Kolben  für  exakte  gewichts- 
analytische Kohlenstofl'be.stimmung  in  Stahl 
und  Eisen,  mit  direkt  an  dem  Kolben  an- 
gepasstem  AbsorptionsgeOlß  zur  Aufnahme 
des  Kuhlcndioxydgases  der  Luft.  P.  Martin 
Döhlen,  Bez.  Dresden.  1.  8.  02. 

Nr.  183  457.  EinschluUthermometer  nach  8 ix 
mit  freiliegendem  und  nach  unten  umge- 
bugenem  TbermometergefÄü  zur  Einsetzung 
in  einarmigen  Halter  oder  Sockel.  H.  R. 
Lindenlaub,  Schmiedofeld.  11,  7.  02. 

Nr.  184  265.  Kieborthermometer,  dessen  Metall- 
skalo eine  von  der  sonstigen  Karbe  des 
Metalls  abweichende,  andersfarbige  Grund- 
fläche hat.  W.  L.  Scheffer  & Kühn, 
Manebach  i.  Thür.  20.  8.  02. 

Nr.  184  763.  Instrument  zur  gleichzeitigen 
Bestimmung  des  Fett-  und  Wassergehaltes 
der  Butter,  bestehend  aus  einer  unten  io 
eine  Kugel  endigenden  Röhre,  in  deren 
erweiterte«  Gofhas  ein  schief  abgeschnittener 
Zylinder  oingeschllfTen  ist.  M.  Vogtherr, 
Berlin.  29.  7.  02. 

Nr.  184  990.  Bürette,  deren  oberes,  zu  einer 
Kapillare  ausgezogenes  Ende  in  einen  mit 
der  Bürette  unterhalb  des  unteren  Büretten- 
verschlusses in  Verbindung  stehenden  Raum 
einmUndet.  C.  Zahn,  Berlin.  5.  8.  02. 

Nr.  185  406.  Ärztliches  Thermometer  mit  am 
Hülsendeckel  verstellbarer  Skale.  Alt, 
Eberha-rdt  & Jitger,  Ilmenau  i.  Thür. 
5.  9.  02. 


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BUchtrschau  und  PraUliiten.  Patenticbau. 


43 


t!«n  L 

L Mar»  I90a. 

Bfloherschau  U.  Ppeislisten.  I M^^hunik  fester  KOrper.  Von  Ober- 

____  i realach-'Dir.Prof.Dr. A Wernicke.  4.Aufl. 

It.  Bauer,  Elektriiitatszilhler.  Vortrag.  gr.-8».  j ^ ‘^**‘*K  Statik  u.  Kinetik  des  .starren 

21  B.  m.  13  Abbildgii.  Berlin,  C.  Uuncker  | Körpers.  IS  u.  8.  315  — »09  mit  Kig. 

1901.  0,60  M.  I 36  8.  6.00  U.:  geb.  6,60  M. 

Ch.  Rc^'el,  DarsteUciide  Geometrie.  Mit  einer  Carl  ZeiU,  Opciache  Werkstfltte.  Jena.  Go- 
i^axnmlg.  v.  1800  Diflpoaitionen  zu  Aufgaben  braucheanwoiBuug  für  den  mit  Justierpriamen 

aus  der  darstell.  Geometrio.  gr.*8°.  XII,  (D.  R.  P.  Nr.  73  568)  ausgerüsteten  Stereo* 

189  8.  m.  1 Taf.  Leipzig,  B.  G.  Teubner  skopiachen  Entfernungsmesser  von  1,5  m 

1901.  Geb.  in  Leinw.  3,60  M.  Basis  und  23-facher  VergruCerung.  8®.  VII, 

Fr.  Nabelok,  Pie  Himmelsuhr.  Eine  prakt.  mit  7 Fig. 

Anleitg.,  den  gestirnten  Himmel  als  Uhr  u.  Bekanutiieh  kann  man  mittels  dos  atereu* 

Kalender  zu  benutzen.  12®.  32  8.  Kremsier,  skopischen  Entferiiuugsmoaaera  die  Entfernung 

H.  Gusek  1901.  0,50  3f.  eines  Objektes  durch  unmittelbares  Ableaen 

Werner  v.  Siemens,  Lobenserinneningen.  Mit  und  mit  einer  von  der  Art  und  dem  Aussehen 

dem  Bildnis  des  Verf.  in  Kupferfttzg.  3.  Aufl.  der  Gegenstände  nahezu  unabhhngigen  Ge* 

2.  Abdr.  gr.-8®.  317  S.  Berlin,  J.  Springer  nauigkeit  feststelleu.  Der  obige  Entfernuugs* 

1901-  5,00  Jtf.;  geb.  in  Hulbldr.  7,00  M mossor  ist  für  Entfernungun  von  750  bis  10000  m 
— , diisselbe.  6.  Aufl.  Wohlfeile  Yolksausg.  eingerichtet.  In  dom  Heft  werden  ln  über- 

298  8.  Ebenda  1901.  Geb.  in  Leinw.  sichtlicher  Weise  behandelt  die  Prüfung  der 

2,00  M.  Gobrauchsfhhigkeit  des  Rntferoungsinossers, 

A.  Wemicke's  Lehrb.  d.  Mechanik  In  elemen*  die  Wahl  des  Beobachters,  die  Vorschriften  für 

tarer  Darstellg.,  mit  .^nwondgii.  u.  Übgn.  die  Ausbildung  zum  Beobachten  mit  dem  Ent- 

auH  den  Gebieten  der  Physik  u.  Technik.  ferniingsinesser,  suwie  die  Vorschriften  über 

I.  T. , 2.  Abtlg.  gr.  • Hraimschweig,  Transport,  Aufl»ewahren  und  Reinigen  d<*s  Ent* 

F.  Vieweg  & Sohn  1901.  ferniingsinesaers.  Sehek 

PatentBohau. 

Vorrichtung  zur  Herstellung  von  Qlashohlkörpern.  P.  Tli.  Sievert  in  Dresden.  13.  1.  1900- 

Nr.  116  682;  Zus.  z.  Pat.  \r.  109  363.  KI.  32. 

Die  Vorrichtung  dient  zur  Ausführung  des  in  der  Patent* 
Schrift  Nr.  109363  beschriebenen  Verfahrens.  Der  mit  einem  Deckel  x 
versehene  obere  Rand  der  Form  g bildet  zusammen  nnt  dom  hob* 
und  sonkbareu  falschen  Boden  n die  Platte  zur  Ausbreitung  der 
aufzublühendon  Glasschicht  e.  deren  Dicke  durch  Einstellung  des 
falschcu  Bodens  geregelt  werden  kann. 

Einrichtung  zur  Äiebung  von  Wattmetern.  Union  Blektri* 
zitüts-GeseUschaft  in  Berlin.  5.  9.  1901.  Nr.  129  661. 
Kl.  21. 

Diese  Einrichtung  zur  Aichiing  von  Wattmetern  bezw. 
Blektrizitatszilhlem  für  Ein*  und  Mehrphasenstrom  besteht  aus 
zwei  miteinander  starr  verkuppelten  Ein-  oder  .Mohrphasen* 
goneratoren.  Es  ist  hierbei  der  Stander  des  einen  Generators 
um  seinen  Läufer  von  Hami  drehbar  gemacht,  um  willküriiche 
Phasenverschiebungen  in  den  die  beiden  Spulen  des  Wattmeters 
speisenden  StrOmen  hervorzubringen. 

Einrichtung  für  Elektrizitätszähler  zu  deren  Verwendung  für  ver- 
änderlichen Taril.  C.  L.  Loubery  in  Paris.  18.  8.  1899. 
Nr.  130  093.  Kl.  21. 

Zu  der  Zeit,  wahrend  deren  nicht  der  volle  Tarif  gilt,  wird  der  Zahler  in  kurzen,  dem 
wechselnden  Tarif  angepabten  Zwischenräumen  durch  eiu  von  Gleich*  oder  Wechselstrom  durch- 
flossenes Relais  aus*  und  eingeschaltet. 

Arbeitsmeisgerät  für  Wechselstrom.  Hart  mau  n & Braun,  Frankfurt  a.  .M.*Bockenhelm.  6.7. 1900. 
Nr.  130  316.  KI.  21. 

Dieses  ArbeitsmeügerAt  für  Wechselstrom  besteht  aus  drei  Wechselstrommagneten,  von 
denen  der  eine  sowohl  vom  Verbrauchsstrom,  als  auch  von  einem  der  Verbruuchsspanmmg  pro* 


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44 


Patenticbau.  — PatentlUi*. 


^«Qtaphi* 

Mv’cbaoikt'r-Ztj; 


portioDalen  Strome  eutweder  in  Suromen-  oder  in  Difforenzwirkuug,  die  anderen  beiden  dagegen 
von  je  einem  der  beiden  genannten  Ströme  allein  erregt  werden;  diese  drei  Wechselstrom- 
magnete  Oben  in  bekannter  Weise  ein  Drehmoment  auf  einen  Drehkörper  aus,  so  zwar,  daß  das 
Gesamtdrehmoment  gleich  ist  dem  erateren  vermindert  um  die  beiden  letzteren. 


Patenlliste. 

Bis  xum  16.  Februar  1903. 

Klaase ; Aomeldongen. 

21.  A.  9342.  Ferraris-Meßgerftt  mit  einem  mehr- 
Bchenkligen  Elektromagnetkörper.  Mix  & 
Genest,  Berlin.  23.  9.  02- 

A.  9441.  Synchronismusanzeiger  für  mit  einem 
QuecksUberstrahl  arbeitende  Stromunter- 
brecher; Zua.  z.  Pat.  Nr.  114243.  Allgem. 
Blektrizitats  - Gesellschaft,  Berlin. 
6.  11.  02. 

H.  31503.  Verfahren  zur  Herstellung  von  Glüh- 
lompenbirnen  mitSpirxilwimlungon.  E.ßöhm. 
London.  18.  4.  02. 

K.  23085.  Vorrichtung  zum  Aussemlen  elek- 
trischer Wellen.  S.  Kaliacher,  Berlin. 
19.  4.  02. 

L.  17012.  Empfangsvorrichtung  fUr  elektrische 
Wellen.  0.  J.  Lodge,  Birmingham,  A.  Muir- 
head,  Shortlands.  und  B.  E.  Robinson, 
Birmingham,  England.  17.  7.  02. 

M.  21  794.  Hemmvorrichtung  für  den  schwin- 
genden Anker  von  Blektrizitatszahlern.  W. 
M.  Mordey  und  G.  C.  Fricker,  West- 
müister.  1.  4.  02. 

S.  17004.  Härteskala  fUr  liöntgenrOhron. 
ß.  Seifert  & Co.,  Hamburg.  6.  10.  02. 

S.  17  OOö.  Vorrichtung  zur  Bestimmung  der 
Härte  von  Röntgenröhren  mit  Härteskala. 
Dieselben.  6.  10.  02. 

30.  A.  9821.  Olasflasche  mit  aufgeschlilTener 
Kappe  zur  Aufbewahrung  leicht  flOchtiger 
oder  zeraetzlicher  FlUssigkeitt'ii.  A.-G.  für 
Auilinfabrikatlon,  Berlin.  13.  9.  02. 

82.  8.  14  690.  Verfahren  und  Vorrichtung  zum 
raschen  Kohlen  von  Olasgcgonatiknüen  durch 
Druckluft.  P.  Th.  Sievert,  Dresden. 
7.  3.  01. 

K.  21 615.  Vorfahren  zur  Verhinderung  der 
ülasgallenbilduDg  beim  Brschroelzen  von 
Sulfatglas  unter  Zusatz  von  KohlenstoflT. 
F.  H.  Becker,  Köln-Nippes.  16.  7.  01. 

B.  29  900  u.  Zus.  32  029.  Verfahren  zum  Er- 
schmelzen von  Glas  aus  den  Rohstotfen 
mittels  elektrischen  Lichtbogens.  B.  Bockor, 
Gelsenkirchen.  22.  8.  01  u.  20,  9.  02. 

42.  S.  16  166.  Pipette  mit  in  der  Höhe  der  Ab- 
grenzungsmarke  liegender,  seitlicher  Oofi- 
nung.  Siebert  & Kühn,  Cassel.  10.3.02. 


49.  D.  12094.  Vorfahren  zum  Härten  von  Stahl 
an  der  Oberfläche  oder  nur  an  einzelneo 
Stellen  derselben.  C.  Davis,  Washington. 
21.  12.  01. 

74.  W.  19228.  Vorrichtung  zur  FernObertragung 
von  Zeigcrstetlungen  mittels  bei  Belichtung 
ihren  i..eitungswideretand  ändernder  (Selen*) 
Zelten.  K.  Weinert,  Berlin.  9.  6.  02. 

Ertellongen* 

21.  Nr.  140  283.  Isolationamesser  fOr  Wechsel- 
strom. Reiniger,  Gebbert  & Schall,  Er- 
langen. 16.  9.  02. 

Nr.  140  340.  Empfaugsappurat  für  elektrische 
Wellen.  P.  Lohberg,  Höchst  a.  M.  28.  II.  01. 

Nr.  140  364.  Elektrische  Lampe  mit  leitender 
Gas-  und  Danipfsäute.  P.  C.  Hewitt,  New- 
York.  26.  6.  00. 

82.  Nr.  136199.  Selbsttätig  arbeitende  (ilas- 
blasemaechitie.  J.  W.  Colburn,  Toledo. 
Ohio.  28.  3.  iB. 

Nr.  137  831.  Verfahren  zur  Herstellung  von 
durch  Auflöten  eines  Deckels  luftdicht  ver- 
schließbaren Gefäßen  aus  Glas,  Porzellan 
oder  anderen  keramischen  .Massen.  Storr  & 
Stein,  Berlin.  2.  4.  02. 

Nr.  138  628.  Verfahren  und  Vorrichtung  zum 
raschen  Kühlen  von  Glasgegenständen  durch 
Druckluft.  P.Th,  Sievert,  Dresden.  8.3.01. 

Nr.  139337.  Verfahren  zur  Heratelluug  gefäß- 
förmiger  Glaskörper.  Schotte  Gen.,  Jena. 
28.  2.  09. 

42.  Nr.  140165.  Geschwindigkeitsmesser  fOr 
Lokomotiven  u.  dergl.  mit  einem  withrend 
gleicher  Meßzeiten  vorwärts  geschalteten 
und  dann  wieder  zurückspringenden  Sclialt- 
rade.  E.  Flnman,  Paris.  30.  6.  00. 

Nr.  140 166.  Kontaktvorrichtung  für  Schiflfs* 
logs.  Th.  F.  Walker  und  Th.  S.  Walker, 
Birmingham.  12.  2.  02. 

Nr.  140  233.  MeÜvorrichtting.  N.  D.  Hamei, 
Gardner.  V.  St.  A,  27.  3.  02. 

Nr.  140  264.  Auslaßventil  mit  Anzeigevor- 
richtung für  GeachwindigkeiUmeeser  mit 
Luftpumpe.  B.  Ehlers,  Berlin.  12.  11.01. 

Nr.  140386.  Loch-,  Meß-  und  Zentriervor- 
richtung.  T.  Szökely,  Budapest.  21.2.02. 

Nr.  140  389.  Vorrichtung  zur  Erzeugung  fest- 
stehender Bilder  von  bewegten  Objekten. 
H.  L.  Huet  und  A.  Daubressc,  Paris, 
tl.  4.  00. 


Für  dl«  Kt*d«kiK>a  wraotwurtluli:  A.  tllasebk«  la  Bvrlia  W. 

V«rlag  WD  Jolla«  S|)ring«r  fa  Berlin  N.  — Drark  von  Emil  Dreier  1'^  Dorlin  .SW*. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumentenkuude 

und 

Organ  für  die  gesamte  Qlasinstrumenten- Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  Blaschke,  Berlin  W30,  An  der  Ajiostelkirche  7b. 

Nr.  6.  15.  .März.  1903. 

Haehdraek  anr  mit  flenehrairanr  dar  Kmiaktl.n  ir«itatt«t. 


Apparat  znr  Projektion  dorchaichtiger  und  audurchaichtiger  Oegenatände. 

VüD  W,  g*»moh  in  Brrlia. 

(»JÜHM.) 

Fig.  3 zeigt  den  Apparat  in  seiner  Zusammensteliung  als  Kpiskop  (für  Projektion 
undurchsichtiger  Oegenstände).  Innerhalb  der  mit  DoppelwUnden  aus  Stahlblech  her- 
gestellten Kamera  befinden  sich  die  Lichtquelle,  eine  selbstregulierende  elektrische  Bogen- 
lampe von  30  Ampere,  die  ersten  beiden  Linsen  des  dreifachen  Kondensorsystems  von 
IÖ.5  mm  Durchmesser  und  die  Wasserkammer;  außerhalb  derselben  ist  der  refiektierende 


Flg.  8. 


Körper  P,  drehbar  um  die  optische  Achse  des  Apparates  und  leicht  abnehmbar,  ange- 
bracht; an  den  beiden  horizontal  stehenden  Stahlrohren  ist  der  das  Objektiv  0 mit 
Spiegel  S tragende,  leicht  auf  den  Kohren  verstellbare  Arm  montiert;  Spiegel  S ist 
ebenfalls  um  die  optische  Achse  drehbar  und  kann  außerdem  nach  oben  weggeschlagen 
werden;  auf  dem  durch  Kurbelrad  R verstellbaren  Tisch  liegt  das  Objekt;  die  ganze 
Einrichtung  wird  lichtdicht  abgeschlossen  durch  einen  bis  zur  Erde  herabb&ngenden 
Friesvorhang.  Es  ist  möglich,  jeden  beliebigen  Köiqier,  welche  Form  und  Größe  derselbe 


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W.  ProJ«ktlonMppar«t  f.  durch*tchtigt  und  undurchsichilgt  G«gtnttande. 


4d 


auch  haben  mOge,  auf  der  Tischplatte  unterzubringen.  Uie  erieuciitete  zu  projizierende 
Piache  ist  etwa  12X^2  em  grob. 

Für  Projektion  von  vertikal  stehenden  Objekten  wird  der  Keflezionskörper  F 
um  90°  um  die  optische  Achse  gedreht,  ebenso  Spiegei  S;  die  zu  projizierenden  Gegen- 
stände werden  auf  die  Tischplatte  gesetzt  und  in  der  Höhe  durch  Kurbelrad  R einge- 
stellt; die  Scharfstellung  geschieht  durch  den  seitlich  angebrachten  Trieb  C.  Hierbei 
ist  zur  Umkehrung  des  Bildes  eventuell  ein  Umkehrprisma  in  Passung  Ober  das  Objektiv 
zu  setzen. 

Für  mikroskopische  Projektion  kann  eine  mit  den  neuesten  Verbesserungen  ver- 
sehene Einrichtung  von  ZeiU  unserem  Apparat  angepasst  werden  (in  Fig.  3 mit  darge- 


PI*  4. 


Stellt).  Für  diesen  Zweck  ist  auf  der  Kückseite  des  Spiegels  5 ein  zweiter  Spiegel 
angebracht,  der  nach  Wegnahme  des  Körpers  P die  aus  den  Kondensoren  C austretenden 
parallelen  Strahlen  nach  dem  oberhalb  des  Spiegels  stehenden  .Mikroskop  reflektiert,  wo 
eie  durch  entsprechende  Kondensoren  vereinigt  werden.  Die  zu  projizierenden  mikro- 
skopischen Präparate  liegen  horizontal  und  werden  durch  einen  am  Projektionssystem 
befindlichen  guten  Planspiegel  auf  der  vertikalen  Projeklionsfläche  abgebildet.  In  dieser 
Kombination  sind  Kondensor  und  System  unverändert  fest  montiert;  die  Einstellung  auf 
Schärfe  wird  durch  Bewegung  des  Objekltisches  mit  Objekt  selbst  vorgenommen. 

Fig.  4 zeigt  den  Apjiarat  in  der  Zusammenstellung  für  Projektion  von  horizontal 
liegenden  durchsichtigen  Objekten.  Die  Tischplatte  ist  durchbrochen;  die  aus  dem 


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Heft  A. 

II  llAre  tW)3. 


Vtreins*  und  Pertonennachnchteo. 


47 


Kärper  P austretenden  Strahlen  fallen  auf  Spiegel  5,,  der  unterhalb  der  Tischplatte  an- 
geordnet ist,  werden  reBek- 
tiert  und  durch  die  bei  B lie- 
gende dritte  Linse  vereinigt. 

Bei  if  liegt  das  Objekt;  durch 
den  darüber  zentrisch  befind- 
licben  Spiegel  S und  Objek- 
tiv 0 wird  es  in  der  üb- 
lichen Weise  abgebildet.  Die 
ScbarfstelluDg  geschieht  hier 
am  Objektiv  0. 

Fig.  5 zeigt  noch 
eine  weitere  Zusammenstel- 
lung des  Apparates  für  Pro- 
jektion von  Diapositiven  und 
sonstigen  durchsichtigen  ste- 
henden Objekten.  An  Stelle 
des  Körpers  P ist  die  dritte 
Kondensorlinse  mit  Bilder- 
rahmen E eingesetzt;  für  die 
verschiedenen  PlattengröUen 
sind  entsprechende  Holzrühm- 
cben  vorhanden ; die  Ein- 
führung in  E geschieht  von 
oben  nach  unten.  Der  Spiegel 
S wird  nach  oben  geschlagen 
und  Objektiv  O auf  den 
Stahlrohren  zurScharfstellung 
verschoben.  Alle  weiteren 
Objekte  lassen  sich  hier  mit 
Leichtigkeit  zwischen  Objek-  Fig.  s. 

tiv  und  ßeleuchtungslinsen 

einscbalten,  so  daü  man  die  verschiedenen  Experimente  in  konvergentem  Licht  vor- 
führen kann  '). 


Vereins«  und  Personennnohriohlen. 


D.  G.  f.  M.  u.  O.  Abteilung  Berlin. 

E.  V.  Sitzung  vom  3.  Marz  1903.  Vor- 
sitzender: Hr.  Fr.  Franc  v.  Liechtenstein. 

Der  Vorsitzende  teilt  mit,  daß  der  Hand- 
werkskammer auf  ihren  Wunsch  Vorschläge 
fhr  die  MeisterprUfungskommission  gemacht 
worden  sind,  und  zwar  folgende  Herren:  W. 
Handke  als  Vorsitzender.  W.  Haensch  nie 
dessen  Steiiverlreter:  R.  Krllger,  W.  Niehis, 


M.  Runge  und  O.  Wolff  ata  Beisitzer;  R. 
Burger,  J.  Faerber,  H.  Haecke  und  0. 
Himmier  ais  Stelivertreter. 

Sodann  macht  der  Vorsitzende  Mitteilung 
Uber  die  Wahlen  zum  Handelskammer  - Aus- 
schuß für  Chirurgie,  Mechanik  und  Optik 
(t.  u.).  Hr.  W.  llaonsch  weist  bet  diesem 
Anlaß  auf  die  Wichtigkeit  dieses  Auschusaes  hin. 
Die  Firma  W.  Eisen  fuhr  hatte  mehrere 


■)  Der  Apparat  wurde  in  der  Abt.  Berlin  am  20.  Januar  d.  J.  vorgefQhrt;  dabei  demon- 
strierte der  Vortragende  die  verschiedenen  Zusammenstellungen  des  Apparates,  indem  er  ent- 
sprechende Objekte  jedesmal  projizierte.  So  zeigte  derselbe  mit  der  Zusammenstellung  f7g.  1 
und  Fig-  3 eine  Reihe  von  Zeichnungen,  Abbildungen  aus  Suchern,  Wachsmasken,  Bruchflachen 
von  Metallen,  eine  tiammlung  von  Schmetterlingen  uud  Käfern,  bei  deren  Projektionen  die  getreue 
Wiedergabe  der  herrlichen  Farben  die  größte  Anerkennung  fand:  ferner  wurde  eine  Reihe 
stehender  Objekte  in.  Staiulgefaßen  vorgefuhrt,  die  in  vorzüglicher  Auswahl  von  dem  bekannten 
naturhistorischeu  Institut  „Linnea"  in  liebenswürdigster  Weise  zur  Verfügung  gestellt  waren. 
Mit  Zusammenstellung  Fig.  2 und  Fig-  4 wurden  die  Kraftlinien  u.  s.  w.  in  anschaulicher  Weise 
projiziert,  und  mit  Vorführung  der  Zusammenstellung  Fig-  5 und  Projektion  einer  Reibe  inter- 
essanter Diapositive  fand  der  sehr  beifällig  aufgenommeue  Vortrag  seinen  Abschluß. 


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48 


Vcrtini*  und  Pcriontnntcbricblcn. 


Lorchsche  Drehbänke  und  Kroiasägen  für 
Metall  ausgeatellt,  weiche  von  eiuem  Vcrlreter 
der  Firma  erläutert  wurden. 

Hr.  H.  Seide!  demonstriert  an  Probe- 
stücken die  Wirkung,  welche  das  Höher-  und 
Tieferstellen  des  Stichels  bei  der  Herstellung 
konischer  Löcher  und  voller  Kegel  hat.  Der- 
selbe xeigt,  daß  man  mit  der  gleichen  Krflso  jede 
beliebige  Rundung  drehen  kann,  wenn  es  auf 
sehr  große  Genauigkeit  der  Kreisform  nicht 
ankommt.  Sodann  weist  er  ein  einfaches  und 
xweckmflßiges  Kastenfutter  und  einen  kleinen 
Höhensupport  vor. 

Hr.  P.  StOckrath  zeigt  einen  elektrischen 
Widerstand  aus  Grauguß  von  Ludw.  Loewe, 
der  durch  seine  mäanderartige  Form  große 
Biegsamkeit  besitzt;  bei  diesem  Anlaß  weist 
er  auf  die  Güte  des  von  gen.  Firma  gelieferten 
Gusses  hin. 

Hr.  H.  Bieling  erläutert  einen  von  ihm 
konstruierten , am  Drehbauksupport  schnell 
aufsetzbaren  Planzug.  (Nähere  Beschreibung 
folgt  in  dieser  Zeitsehr.). 

Von  Hm.  A.  Cochius  werden  vorgeführt: 
Zange  zum  Einschrauben  von  Schrauben; 
Bcheerzange  mit  Zähnen  zum  Abkneifen  sehr 
harten  Drahtes;  rechts  und  links  wirksamer 
Schraubenzieher;  Innentaster  mit  Keil. 

Hr.  Fr.  Franc  v.  Liechtenstein  zeigt 
vor:  ein  französisches  Taschenreißzeug  von 
höherem  Alter,  Außen-  und  Innentaster,  sog. 
Zehntelmaße.  Bl 

Hr.  Kegierungsrat  I)r.  Stadthagen  hat  der 
Bibliothek  eine  Reihe  kürzlich  von  ihm  ver- 
öff’entlichter  Arbeiten  geschenkt,  wofür  ihm  der 
Vorsitzende  dankt. 


ZwelgTerelD  Hamburg  • Altona. 

Sitzung  vom  3.  März  1903.  Vorsitzender: 
Hr,  Dr.  H.  KrOss. 

Der  Vorsitzende  legt  eine  Anzahl  Druck- 
sachen über  die  Beteiligung  des  Reiches  an  der 
Weltausstellung  in  St.  Louis  1904  vor,  unter 
Betonung,  daß  die  Deutsche  Gesellschaft  für 
Mechanik  und  Optik  schwerlich  in  der  Lage 
sein  werde,  wie  bei  den  Ausstellungen  in  Chi- 
cago und  Paris  eine  korporative  Ausstellung 
ins  Leben  zu  rufen. 

Herr  Franz  Büchner  wird  als  Mitglied  in 
den  Verein  aufgeuommen. 

Hierauf  spricht  Hr.  Dr.  Krüss  über  .Magna- 
lium,  Meteorit  und  Zcißsches  A-Metall  unter 
Berichten  Ober  die  mit  diesen  MeLillon  ge- 
machten Erfahrungen,  die  von  anderer  Seite 
ergänzt  werden. 

Derselbe  berichtet  sodann  Uber  die  von 
ihm  ausgearbeiteten  Methoden  zur  Messung  der 
Helligkeit  in  Fernrohren  (s.  Zeitschr.  f.  Instrkde. 
'4H.  8.  S.  1901). 


n«uts<rbft 

Jl6ebulk«r-ZiC- 

Zum  Schluß  teilt  der  Vorsitzende  noch 
mit,  iiaß  durch  den  Direktor  der  Sternwarte, 
Hni.  Prof.  Dr.  Schorr,  eine  Besichtigung  des 
Instituts  für  den  15.  März  gütigst  gestattet 
worden  sei.  H.  K. 

Der  FachausschoB  für  chirurgische  In- 
Ntrumente,  Mechanik  und  Optik  der  Handels- 
kammer Berlin  wurde  am  2.  d.  M.  unter  Vor- 
sitz des  Mitgliedes  der  Handelskammer,  Hrn. 
Emil  Jacob,  gewählt.  Er  besteht  aus  fol- 
genden Herren: 

1)  Moritz  Böhme.  2)  Paul  Buß.  3)  Carl 
Friedrich  Dowitt.  i.  Fa.  Uewitt  & Herz. 
4)  C.  P.  Goerz.  5)  W.  Haensch.  6)  R Han- 
sel, Vertreter  von  Carl  Zeiß.  7)  Rudolf 
Hauptner.  8)  Alfred  Hirschmanu.  9)  Emil 
Kiesewetter,  1.  Fs.  Ferd.  Bmecke.  10)  F. 
Lau te lisch iäger.  ll)Brnst  Len tz.  l2)Heinr. 
Loowensteiu.  13)  Karl  Müller.  14)  Heinr. 
Simon,  i.  Fa.  Max  Kahnemann.  151  Max 
Wind  1er.  Vorsitzender  des  Fachausschusses 
ist  Hr.  Jacob,  stellvertretender  Vorsitzender 
Hr.  Max  Windler. 

Die  Gewählten  waren  von  der  Gesellschaft 
für  Chirurgie-Mechanik  und  der  Abt.  Berlin  der 
1>.  0.  f.  M.  u.  0.  vorgeschlagen  worden;  die 
unter  Nr.  4,  5,  6,  8,  9,  10  geuanoteu  Herren 
sind  unsere  Mitglieder. 

Dem  Jahresbericht  der  V.  f.  S.  für  1902 
entnehmen  wir,  daß  die  Anzahl  der  Mitglieder 
49  beträgt;  der  Vorstand  ist  bemüht,  den  .Mit- 
gliedern vakante  Stellen  sofort  zur  Anzeige  zu 
bringen,  und  bittet  die  Mitglieder  und  Freunde 
der  V.  f.  S. , entsprechende  Mitteilungen  an 
den  Schriftführer,  Hrn.  H.  Heintz  (Friedenau. 
Rembrandtatr.  6),  gelangen  zu  lassen. 

Eniannt  wurden:  Dr.  K.  Fischer,  Privat- 
dozent für  Physik  an  der  Technischen  Hoch- 
schule in  München,  zum  ao.  Professor;  G.  l)ar- 
bou\,  ständiger  Sekretär  der  Aeadtmie  des 
»citnees  in  Paris,  zum  Mitglied  des  dortigen 
Bureau  des  TAnxgiUndes,  an  Stelle  des  verstorbenen 
Professor  A.  Cornu. 

Berufen  wurde:  Dr.  A.  Haatssch,  o.  Pro- 
fessor der  Chemie  in  WUrzburg,  an  die  Uni- 
versität Leipzig,  als  Nachfolger  des  verstorbenen 
Professor  J.  Wisliconus. 

Habilitiert  haben  sich:  Dr.  E«  Grosamann, 
Assistent  der  Stcrnw'arte  in  Kiel,  für  Astronomie 
«n  der  Pniversität  daselbst;  Dr.  G.  Kcppelcr 
für  Chemie  an  der  Technischen  Hochschule  in 
Darmstadt. 

Den  ständigen  Mitarbeitern  am  Geodätischen 
Institut  in  Potsdam  Dr.  A.  Galle,  L.  llaaKemann 
und  Dr.  O.  Hecker  wurde  der  Charakter  als 
Professor  verliehen. 


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Hen  (S. 

1&.  Märt  l»03 


Verstorben  einü:  Cb.  Dnfoor,  Astronom, 
Begrrunder  der  Bidgen^saiscben  Kommission  für 
Meteorologie  und  des  metoorologischen  NeUes 
der  Schweiz,  in  Morges,  75  Jahre  alt;  Dr. 
11.  M'«  Watson»  Mitglied  der  Royal  Society, 
Mathematiker  und  Physiker. 


Kleinere  Mitteilungen. 

Die  Oamlumlampe. ') 

Vortrag,  gehaiton  auf  der  Jahrosversammtung 
des  .Mittelrhcio.  (las-  u.  Wassorfuchmftnncr* 
Vereins  in  Freiburg  1902. 

Von  H.  Keman^. 

Zcitoehr.  /.  Oasbel.  u.  Wasoervert.  S.  864. 1902. 

Die  gegenwärtig  gebräuchlichen  elektrischen 
Glühlampen,  in  denen  das  Licht  durch  elek- 
trisches OiOhon  von  Kohlenfaden  erzeugt  wird, 
gestatten  einen  verhältnismäßig  nur  geringen 
Teil  der  ihnen  ziigeführten  elektrischen  Energie 
in  Licht  zu  verwandeln.  Dies  beruht  darauf, 
daß  die  Kohle  im  Vakuum  nicht  diejenige  hohe 
Temperatur  auszuhalteu  vermag,  welche  zur 
Erzielung  einer  günstigen  Lichtausbeute  er- 
forderlich ist,  da  die  Kohlenfaden  im  Vakuum 
schon  bei  relativ  niedriger  Temperatur  unter 
dem  Einfluß  der  Hitze  und  des  elektrischen 
Stromes  zu  zerstäuben  beginnen  und  deswegen 
durchbrennen. 

Der  Erfinder  des  Gasglühlichtes,  Auer 
V.  WeUbach,  ist  dadurch  veranlaßt  worden, 
die  Kohle  in  den  Glühlampen  durch  das  am 
schwersten  schmelzbare  aller  Metalle,  das 
Osmium,  zu  ersetzen.  Diese  Neuerung  hat  nach 
fast  jeder  IHchtung  hin  Vorteile  im  Gefolge 
gehabt.  ZunAchst  ist  der  Energieverbrauch 
dadurch  auf  die  HAlfte  verringert.  Während 
eine  Kohlonfadenlampe  pro  Normalkerze  3 oder 
mehr  Watt  verbraucht,  betrügt  der  Verbrauch 
bei  der  Osmiumlampe  nur  D/i  Watt  pro  Normal* 
kerze.  Man  kann  mit  einer  Pferdekraft  IS  bis 
14  Kohlenfadenlampen  von  16  Kerzen  Hellig- 
keit., dagegen  27  Osmiiimlampen  von  der 
gleichen  Lichtintensiiflt  speisen. 

Bin  anderer  Vorzug  der  Osmiumlampen 
besteht  in  ihrer  langen  Lebensdauer.  Diejenige 
der  Kohlenfadenlampeii  betrügt  nur  etwa 
500  lirennstunden.  Dabei  nimmt  ihre  Leucht- 
kraft nach  einer  so  langen  Brenndauer,  und 
auch  schon  früher  nach  400  und  weniger 
Brennstunden.  um  etwa  20%  ab.  Hingegen 
überstoben  die  Osmiiimlampen  im  Mittel  eine 
Brenndauer  von  nahezu  1000  Stunden.  Ihre 
Leuchtkraft  ist  am  Ende  dieser  Zeit  kaum  merk- 
lich geringer  als  zu  Anfang,  in  nicht  seltooen 
Fällen  nimmt  dieselbe  sogar  zu. 

*)  Vgl.  auch  diese  ZciUchr.  1898.  S.  84. 


49 


Die  lange  Lebensdauer  der  Osmiumlampo 
hat  ihre  Crsacbe  in  der  geringen  Empflml- 
licbkeit  derselben  gegen  Spannungsschwankun- 
gen in  den  elektrischen  Anlagen.  Man  kann 
diese  Lampen  mit  einer  um  50  oder  mehr 
Prozent  erhöhten  Spannung  beanspnichon, 
ohne  daß  sie  sich  schwArzt  oder  durchbrennt, 
während  Kohlonfadenlampen  bei  Spamiungs- 
Uberschreitnngen  von  nur  wenigen  Prozenten 
bereits  erheblich  geschädigt  werden. 

Ein  für  viele  Zwecke  recht  wesentlicher 
Vorzug  der  Osmiumlampe  Ist  ihre  nur  halb  so 
große  Wärmeausstrahlung  gegenüber  der 
Kohlenfadenlampe,  was  durch  das  günstigere 
UmsetzungsverhäUnis  von  elektrischer  Energie 
in  Licht  bedingt  ist.  Dies  macht  sich  auch 
bemerkbar  in  der  erheblich  weißeren,  mehr  dem 
Tageslicht  Ähnelnden  Farbe  der  Osmiumlampe, 
während  das  Licht  der  Kohlenfadenlampe  aus- 
gesprochen gelb  erscheint. 

Nachteilig  für  die  Einführung  der  Osmium- 
lampe  ist  der  Umstand,  daß  sie  nur  für 
Spannungen  bis  höchstens  60  Volt  hergostellt 
werden  kann.  Es  müssen  daher  in  Gleich* 
Stromanlagen  mehrere  Lampen  hintereinander 
geschaltet  werden,  um  die  übliche  höhere 
Spannung  der  Anlagen  voll  ausnutzen  zu 
können,  ln  Wecliselstroinanlagen  wird  man 
die  Spannung  auf  den  erforderlichen  geringeren 
Betrug  heruntertransformieren.  Ein  weiterer 
Nachteil  der  Osmiumlampe  ist,  daß  sie  nur  in 
hängender  Lage  gebraucht  werden  kann. 

Immerhin  sind  diese  letzteren  Schwierig- 
keiten bei  Benutzung  der  neuen  Lampe  un- 
erheblich gegenüber  ihren  vielfachen  sehr 
wesentlichen  Vorzügen.  Hk. 

In  Palermo  ist  eine  Internationale  Bota- 
nische Station  unter  Leitung  des  dortigen  Di- 
rektors des  Botanischen  Gartens.  Prof.  A.  Borzi, 
errichtet  worden.  Ihre  Tätigkeit  soll  sich  im 
wesentlichen  erstrecken  auf  die  Entwicklung 
der  verschiedenen  Zweige  der  Botanik,  beson- 
ders Morphologie  und  Anatomie.  Physiologie  und 
Biologie  der  Pflanzen,  auf  das  Studium  der 
Pathologie  der  Nutzpflanzen  u.  s.  w.  In  den 
mit  der  Station  verbundenen  Laboratorien 
stehen  den  Butanikeni  aller  Nationen  Arbeits- 
plätze. mit  den  nötigsten  Instrumenten  versehen, 
zum  jahrlicheu  Preise  von  1000  Lire  zur  Ver- 
fügung. 


BOchepschau. 

A.  Kolb  und  F.  Baumann,  Skizzeiitafel  nebst 
den  Tabellen:  Kreis-luhalte  und  -Umfänge, 
Quadrate,  Kuben,  Quadrat-  und  Kubik- 
wurzeln. Lex. -8®.  VI,  22  u.  2 S.  Trier, 
F Lintz  1903.  1,60  M 


Pcrson*nnachrtcblcn.  — Kleinere  Mitteilungen.  •»  BUcherschau. 


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60 


BUcbtrichau. 


Oaatseb« 

Mc«^buiker'Zi(. 


E.  Schultz,  Vipretellige  mathematischo  Tafoln. 

Ausgabe  A (Maschinenbau).  4.  Auf!.  8^.  108  S. 

EsseD,  Bftdeker  1901.  Geb.  1,60  M- 
Der  Verfasser,  Oberlehrer  ander  Maacbinen* 
bau*  und  Hüttonschule  zu  Duisburg,  Ist  ein 
eifriger  Verfechter  des  Gebrauchs  oMrstetliger 
Tafeln;  seine  so  eingerichteten  Tafeln  sind  in 
Ausgaben  für  Baugewerkscbulen,  Maschioen- 
bauachulen,  Oberrealschulcn,  Gymnasien  und 
Realgymnasien,  endlich  für  Handwerker*  und 
Fortbildungsschulen  bereits  viel  verbreitet. 

Er  stellt  die  Satze  auf:  ,don  technischen 
Schulen  technisches  Rechnen  !**  und  „die  vier- 
stelligen Logarithmen  mit  ihrer  Genauigkeit 
(rd.  0,0001)  genügen  der  Praxis!** 

Man  muß  dem  ersten  dieser  Satze  unbedingt 
zustimmen,  wenn  es  auch  nicht  überflüssig  wäre, 
sich  darüber  zu  verständigen,  was  alles  unter 
„technischem  Rechnen*  zu  verstehen  ist;  bei 
dem  zweiten  Satz  jedoch  müsste  angegeben 
werden,  welcher  Praxis  die  vierstelligen  Loga- 
rithmen genügen  sollen.  Die  Praxis  der  niodern 
Geodäsie  ist  doch  auch  eine  technische  Praxis, 
und  ihr  genügen  vielfach,  sogar  meist,  vierstel* 
lige  Logarithmen  nicht;  und  derartige  Palle  tech- 
nischer Rechnungen  gibt  es  genug.  Der  Ref. 
möchte  deshalb  auch  hier  die  Gelegenheit  wahr- 
nehmen, sein  Bedauern  darüber  auszusprechen, 
daß  man  neuerdings  auf  Anregung  einiger  nord- 
deutscher Lehrer  (Schülke  u.  A.)  in  allen 
Schulen,  Gymnasien  und  Realschulen  4-stellige 
Logarithmen  statt  der  jetzt  üblichen  5-stelligen 
einführen  will  und  zum  Teil  schon  eingefUhrt  hat. 
So  gerechtfertigt  es  war,  die  noch  vor  30  Jalireu 
fast  allgemein  gebräuchlichen  7-stelligen  Loga- 
rithmen durch  5-steIligo  zu  ersetzen,  so  sehr 
schießt  nun  die  neue  Forderung  der  scldaU 
du  progris  nach  der  andern  Richtung  über  dos 
Ziel  hinaus.  Wer  mit  b-stelUgen  Tafeln  ordent- 
lich umgehen  gelernt  und  die  4-steIligen  wo 
möglich  schon  daneben  benutzt  hat,  findet  sich 
leicht  in  allen  Tafeln,  die  er  gelegentlich  be- 
nutzt, zurocht.  Daß  man  aber  z.  B.  bei  Gelegen- 
heit der  Einführung  der  vierstelligen  Tafeln 
bestrebt  ist,  die  Interpolation  ganz  aus  den 
Tafeln  zu  verbannen,  halte  ich  nicht  für  zweck- 
mäßig. 

Ich  will  mit  diesen  Bemerkungen  keineswegs 
das  Verdienst  der  im  allgemeinen  recht  zw'eck- 
mäßig  oingorichtoten  vorliegenden  Tafel 
schmälern;  besonders  die  erste  Tafel,  (Potenzen 
2,  3,  Vs»  Vr  — 1 (Reziproken),  Kreisumfängo  und 
Kreistnhalie  für  n = 1 bis  n = 1000  durchaus 
mit  dem  Intervall  1,  ist  vielfach  nützlich.  Die 
Tafeln  der  Logarithmen  der  Zahlen  und 
der  goniometrischeii  Fuiiktionswerte  dürften 
zweckmäßiger  nugeordnet  sein  (in  der  ersten 
stehen  in  der  Argumentenspalte  30  statt  der 
üblichen  bO  Zahlen,  so  daß  das  Argument  trotz 
des  großen  Vordrucks  in  der  obem  Ecke  nicht 


leicht  genug,  mechanisch,  aufzufinden  ist), 
in  der  zweiten  ist  die  Hauptanordnung  im  Kopf 
der  Tafel  nach  Minuten  gemacht,  8 auf  jeder 
Seite,  so  daß  auch  hier  das  Aufsuchen  nicht 
besonders  bequem  ist. 

In  allen  Tafeln,  auch  in  den  den  Anhang 
bildenden  technischen  und  physikalischen, 
durchbricht  die  Scharfe  der  Zahlenaogaben  ge- 
legentlich das  Prinzip  des  Verf..  wie  dies  oft 
genug  bei  solchen  Tafeln  vorkommt  (z.  B. 
Gewicht  eines  6-kantlgen  EUeustabs  von  SlOfnm 
Durchmesser  gleich  297,483  kg  pro  laufendes 
Meter;  wozu  der  Dezimalenluxus?  Wäre  nicht 
schon  mit  Rücksicht  auf  das  Schwanken  des 
spezifischen  Gewichts  297  kg  genügend?). 

Hammer. 

E«  Greve»  V^ierstellige  logarithmische  und  trigo- 
nometrische Tafeln.  Hoch-8®.  Glogau,  Flem- 
ming  1901.  geh.  2,&0  if. 

„Für  höhere  Schulen  und  Privatgcbrauch* 
bestimmt,  gibt  diese  Tafel  vierstellige  Loga- 
rithmen tu  so  großer  Ausführlichkeit,  daß 
Interpolation  kaum  irgendwo  nötig  wird  (wozu 
sind  z.  B.  8. 10  bis  61  die  Schaltteile  für  2 und  1 
sorgfältig  aufgefUhrt?).  Bei  deu  Zahlenlogarith- 
men geht  das  Argument  von  1000  bis  10  000 
mit  dem  Interxall  1,  so  daß  diese  Tafel  nicht 
weniger  als  60  Seiten  beansprucht.  Ähnlich 
bei  den  Logarithmen  der  goniometrischen  Zahlen 
(90  Seiten!),  wo  dos  Intervall  überall  1'  beträgt: 
dagegen  ist  dann  bei  den  «wahren  Werten* 
dieser  Zahlen  das  Argumentintervall  P offenbar 
für  die  wirkliche  Verwendung  dieser  Tafel  viel 
zu  groß.  Die  Kreietabellon  dürften  Oberhaupt 
vollst.ändiger  sein;  Sehuen,  PfeilhOhen  u.  s.  w. 
werden  bei  uns  in  Deutschland  immer  noch  zu 
wenig  benutzt.  Zahlen  und  Tabellen  aus 
Chemie,  Physik,  Astronomie  und  Geographie 
(Kuriosum  8.  J78:  Halbachsen  des  BrdollipauVds 
auf  0,1  km  angegeben,  im  ganzen  also  5-stellig, 
die  Bllipsoldoberflächc  aber  auf  1 qkm,  d.  h. 
mit  9 Ziffern;  wenn  die  Halbachsen  um  0,1  km 
sich  verändern,  um  wieviel  ändert  sich  die 
Oberfläche?  Lies  ebenda  b = 5356,1  statt 
5356,1  km)  bilden  den  Schluß. 

Die  roten  Endziffern  (wo  die  letzte  Stelle 
erhöht  ist)  werden  wenig  Nutzen  bringeD:  wo 
die  Genauigkeit  gesteigert  werden  soll,  greift 
man  doch  lieber  zu  Logarithmen,  die  eine 
Stelle  mehr  haben;  und  jedenfalls  sollten  rote 
Zahlen  dann  nicht  auch  zu  andern  Zwecken 
(runde  Argumentzablen,  die  doch  ebensogut 
durch  fetten  Druck  hervorgehobeii  werden 
können)  verwendet  sein. 

Vielen  Schulmännern,  die  in  der  vierstelligen 
Logarithmentafel  das  Ideal  der  SchiiUafel  er- 
blicken und  die  dabei  womöglich  alle  Inter- 
polation vermieden  sehen  möchten,  wird  die 
I Tafel  willkommen  sein;  der  Ref.  hat  sich  hier- 


Digilizcd  dy 


BUchcrschau.  — Patcntschau. 


Haft  «. 

tS.  Marx  IMS. 


aber  schon  an  anderem  Ort  dahiu  aust^eaprochen, 
dass  er  mit  diesen  Bestrebungen  nicht  einver- 
standen ist.  Der  Preis  Ut  (durch  den  großen 
Umfang  der  Tafel  bedingt)  fUr  eine  vierstellige 
Tafel  sehr  hoch.  Hammtr. 

E*  A.  Braacr,  Springende  Logarithmen.  Ab- 
gekOnte  fünfstellige  Logarithmentafel  mit 
zunehmenden  Onindzahlstufen.  4^.  Karls- 
ruhe, Braun  1901.  Kart.  0,90  M. 

Mit  einiger  Erwartung  wird  Mancher  gleich 
dem  Ref.  dieses  Heft  bestellt  haben,  da  es  nach 
der  Ankündigung  eine  wesentllcho  Erleichterung 
der  logarithmischen  Rechnung  für  technische 
Zwecke  bedeuten  sollte.  Der  Ref.  hat  diese 
Angabe  nicht  bestätigt  gefunden.  Einmal  ist 
die  Abkürzung  der  Tafel  nicht  sehr  groß:  statt 
19  Seiten  eines  schmalen  Oktav  in  der  fünfstel- 
ligen Tafel  von  Gauß  oder  von  Rex  nehmen 
die  Zahlenlogaritbmen  hier  8 Seiten  eines  aufge- 
schlagen einen  sehr  großen  Raum  bedecken- 
den Quart  ein;  sodann  aber,  und  dies  scheint 


mir  die  Hauptsache,  findet  iium  bei  der  gewöhn- 
lichen Anordnung  der  Zahlenlogaritlimon  (linke 
Hftlfte  einer  Doppelseite  bis  . . . ßO,  rechte  bis 
...  00)  beim  Aufsuchen  des  Logarithmus  die  Ar- 
gumentstelle ganz  mechanisch,  w’ührend  man 
hier,  wo  die  einzeluen  Kuluronen  des  Arguments 
(Zahl  Z)  ganz  ungleichen  Umfang  buben,  diese 
Stelle  erst  suchen  muß. 

Die  Tafel  ist  eine  fünfstellige  Logarithmen- 
tafel mit  einfacher  Argumentspalte,  mit  1000 
beginnend  und  bis  9999  fortgehend,  wobei  das 
Intervall  des  Arguments  (Grundzahl  Z)  zwischen 
1000  und  20(X)  1,  zwischen  2000  uud  3000  2, 
zwischen  3000  und  4000  Su.s.w.  ist.  Die  Gründe, 
die  der  Verf.  im  Vorwort  für  diese  Einrichtung 
angibt,  lassen  sich  wohl  hören;  aber  sie  sind 
nicht  durchschlagend,  und  der  Ref.  glaubt 
nicht,  dass  die  bisherige  bewührtc  Anordnung 
sobald  den  „springenden"  Logarithmen  das  Feld 
räumen  wird,  auch  bei  technischen  Rechnungen. 

Hammer. 


Patentschau. 


Schaltong  des  Sende*  und  Empfangsdrahtes  für  Funkentelegraphie.  Allg.  Elektrizitäts- 
Gesellschaft  io  Berlin.  17.  10.  1900.  Nr.  130723.  Kl.  21- 

Bei  diesen  Schaltungen  des  Sende*  und  Empfangsdrahtes  für  Punkentolographie  liegt 
zur  Benutzung  (vorhandener)  geerdeter  Vertikalleiter  der  Wellenerreger  bezw.  Wellonimlikator 
in  einem  von  dem  Vertikalleitor  abgezweigten  und  auf  diesen  abgestimmten,  frei  oder  tu  einem 
geerdeten  Kondensator  endigenden  Leiter.  Eine  besondere  AusfUhrungsform  der  Sclialtung  für 

den  Empfängerdrabt  besteht  darin,  daß  bei 
Reihenschaltung  des  Empfüngers  mit  dem 
Zeichengeber  der  letztere  in  Parallelschaltung 
zu  dem  am  Ende  des  abgezweigten  Leiters 
befindlichen  Kondensator  liegt 

Elektroljtiseher  Elektriait&tsmesser.  The 
Bastian  Meter  Cy.  Ltd.  in  Kentish, 
London.  12.  9.  1901.  Nr.  130646.  Kl.  21. 
Bei  diesem  elektrolytischen  Elektri- 
zitätsmesser wird  jeder  (zweckmäßig  aus  Blei 
bestehende)  Zuleitungsdraht  6 6 in  eine  nicht 
zerbrechbare,  am  oberen  Ende  bei  dd  luftdicht 
abgeschlossene  Hülse  cc  eingelegt;  das  untere 
Emie  dieser  Hülsen  ist  mit  einem  offenen, 
zum  Schutze  der  Elektroden  gg  angeordneten 
Rahmenwerk  i verbunden,  in  wel- 
chem die  Elektroden  gg  durch  ein 
geeignetes  Gitter  h oder  dgl.  von- 
einander frei  aufgebäugt  werden, 
um  die  einzelnen  Teile  als  Ganzes 
in  einen  entsprechenden  Behälter 


a a einsetzen  zu  können.  Fig. 
Richtung  des  Pfeiles  gesehen. 


3 ist  eine  öchnittansichl  nach  der  Linie  x x der  Fig.  2,  in  der 


Xjjxxiohiong  sur  Eneugtmg  einer  kugeligen  Fläche  an  einem  rotierenden  Werkstück.  C.  Zelß 
in  Jona.  28.  6.  1901.  Nr.  131079.  Kl.  49. 

Um  den  Radius  beliebig  (blsc-c)  vergrößern  zu  können,  dient  zur  Führung  des  Werk- 
zeuges ein  zwangläufiges  Getriebe,  dos  von  dem  als  Bauernfeindschcr  Binschneidezirkel 
l^elcAniiten  Zyklographen  abgeleitet  ist.  Wie  bei  dem  Bauernfeindschen  Einechueidezirkel 


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Patentschau.  — Patcntlisle. 


Deotsebe 

Meehanlker-Zt( 


b-2 

irtt  auch  hier  tUo  gcüiuetriache  Achse  des  Gcicukbolzens,  der,  BGokn*cht  zur  Eboue  der  Bogen- 
führung stehend,  beide  Schenkel  dieeer  Führung  verbiudet,  die  Schnittlinie  der  Fohrungeebenea 
beider  Schenke).  Der  eine  Schenkel  trägt  das  Werkzeng  in  solcher  Anordnung,  dal!  zwischen 
dessen  in  die  Schnittlinie  der  Schenkell'Uhrungsebenon  zu  bringender  Spitze  und  dem  Oelenk- 
bolzen  Raum  für  das  Werkstück  bleibt.  Per  Gelenkbolzen  greift  als  Mitnehmerzapfen  in  einen 
das  Werkzeug  tragenden  Schlitten,  der  als  Oborscblitten  auf  einem  senkrecht  dazu  geführten 
Cnterschlitten  verschiebbar  ist.  Es  kann  auch  dadurch  Raum  für  das  Werkstück  geschaffen 
werden,  dab  die  Schnittlinie  der  Führungsebenen  beider  Schonkei  der  Bogenführuug,  ln  welcher 
die  Werkzeugspitze  liegt,  aus  der  geometrischen  Achse  des  Gelenkbolzens  horausgedrUckt  ist. 
Zum  Antriebe  der  BogenfUhrung  dient  ein  Zahnrad  und  eine  Zahnstange,  von  denen  letztere 
an  dem  einen  Schenkel  parallel  zu  dessen  Führungsoboue  befestigt  ist.  wfthrend  die  Achse  de« 
ersteren  mit  der  festen  Führungslinie  für  diesen  Schenkel  zusammenfAlIt. 


Patentliste. 

Bia  zum  2.  Mürz  1903. 

Klasse:  AnmeldnngeB. 

21.  A.  91bb.  Elektrodyuamisches  Meügeriit  mit 
Eisen  im  magnetischen  Felde.  Mix  & Ge< 
liest,  Berlin.  21.  7.  02. 

A.  9188.  Zwei-  oder  mehrteiliger  Kommutator 
hezw.  Kollektor  für  elektrische  Meßgeräte, 
Maschinen,  Signalapparatc,  Relais  uud  für 
Kontaktwerke.  Dieselben.  28.  7.  02. 

A.  9572.  Anker  für  Meß-  und  Signalgeräto 
mit  Verbindung  zwischen  Kommutator  und 
Ankor  im  Innern  des  letzteren.  Dieselben. 
38.  7.  02. 

A 9603.  Apparat  zur  parallelprojektivischen 
Aufnahme  von  Rbntgcnbildern:  Zua.  z.  Pat. 
Nr.  137810.  Allgem.  Eläktrizltats-Ge- 
Seilschaft,  Berlin.  31.  12.  02. 

IJ.  32  710.  ElektrizilÄtszahlcr  für  verschiedenen 
Einheitspreis.  A.  Baumann,  Frankfurt  a.  M. 
3.  10.  02. 

M.  21  891.  ZoitzühlorfUreinoAnzahl Verbrauchs- 
stromkreise. G.  Magini,  Florenz.  21.  7.  02. 

R 17  246  Strahlenempfindliche  Zelle  zur  Be- 
stimmung der  Intensität  von  HOntgen-  und 
ähnlichen  kurzwelligen  Strahlen.  B.  R u b m er, 
Berlin.  30.  9.  02. 

!M).  B.  31 161.  Vorrichtung  zur  Untersuchung 
der  Hürnthigkeit  mit  Fcrnaprechhörem  für 
den  Arzt  und  den  Patienten.  E.  Trdtröp, 
Antwerpen.  4.  3.  02. 

42.  C.  10  553.  Vorrichtung  zum  selbsttätigen 
Aufzeichneii  der  Stellungen  von  Meßiustru- 
menten  unter  Benutzung  von  überspringenden 
Funken.  P.  de  Chlmkdvitch  u.  B.  Ba* 
razer,  Paris.  21.  2.  02. 

H.  26  652.  Prismenfemrohr  mit  Prismenstuhl. 
W.  H,  Harvey,  Westminiater.  13-  9.  01, 

H.  28  932.  Zirkelartige  Meßvorrichtung  mit 
einem  festen  und  einem  beweglichen  Schenkel. 
H.  Hill,  Philadelphia.  22.  9.  02. 

ErteilQBgen. 

21,  Nr.  140516.  Polarisiertes  Relais.  G.  Möller, 
Kopenhagen.  14  2.  01. 


Nr,  140  578.  Registrierender  Maximalstrom- 
anzeiger; Zua.  z.  Pat.  Nr.  138 .329.  Hart- 
mann & Braun,  Frankfurta.M.-Bockenheim. 

12.  9.  02. 

Nr.  140  G35.  Kleidung  zum  Schutze  gegen 
elektrische  Hochspannung.  Siemens  & 
Ualske,  Berlin.  29.  6.  02. 

Nr.  140  833.  Thermu-Elemcnt,  bei  welchem  die 
Wärme  der  Heizflamme  von  einem  thermo- 
elektrisch wirkenden  Körper  nach  der  Br- 
rcgungssUdlo  hingeleitet  wird.  A.  Heil. 
Frankfurt  a.  M.  3.  10.  01. 

Nr.  140  834.  Thermo-Element,  bei  welchem  die 
Wärme  der  Heizflamme  den  wirksamen 
Körpern  durch  einen  Wärmeübertrager  zu- 
gefObrt  wird.  Derselbe.  4.  2.  02. 

Nr.  140  838.  Elektrischer  Ofen  zum  Erhitzen 
und  Schmelzen  beliebiger  Stoffe  mit  von 
Induktionsstrümen  durchflossenem  und  von 
diesen  erhitztem  Heizwideratand.  Keller, 
Leloux  & Cie.,  Paris.  31.  1.  02. 

Nr.  140871.  EmpHutger  für  elektrische  Wellen. 
Soc.  Franc*  des  T616graphcs  ot  T414* 
phoncB  sans  fil,  Paris.  11.  2.  02. 

42.  Nr.  140  741.  Vorrichtung  an  Winddruck- 
messorn  zum  Messen  der  hinter  der  Windstoß- 
platte auftretenden  Saugwirkung;  Zus.  z.  Pat. 
Nr.  139230.  G.  Rosenmüller,  Dresden. 

13.  6.  02. 

Nr.  140  747.  Apparat  zum  Messen  des  Druckes 
oder  spezifischen  Gewichtes  von  Gasen  und 
Dämpfen,  bet  welchem  der  Druck  zweier 
Gassäulen  verglichen  wird.  C.  Zeissig. 
Darmstadt.  29.  4.  02. 

Nr.  140  769.  Winkelmeßvorrichtung.  F.Broich- 
gaus,  Aachen.  22.  4.  02. 

Nr.  140  887.  Geschwindigkeitsmesser  mit  einem 
von  der  zu  prüfenden  Welle  zeitweise  an- 
gestoßenen Pendel.  J.  W.  Darley  jr.,  Bast- 
Baltimore.  24.  12.  01. 

Nr.  140  889.  Wärmeregler,  bei  welchem  die 
Ausdehnung  einer  cingoachloBsenen  Flüssig- 
keit auf  elastische  Wandungen  übertragen 
wird  C.  Clorius  u.  A.  Clorius,  Kopen- 
hagen. 16.  1.  02. 


}''0r  dl»  RtodakUun  veinDtworUirb : A.  Blsschke  Io  Berlin  W. 

V»rl&s  wn  JallQS  Spribgtr  lo  U»rlia  N.  — Drock  ron  Emil  Drejer  ln  BerUa  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde 

II  ad 

Organ  für  die  gesamte  Olasinstrumenten- Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  Blaschke,  Berlin  \V30,  An  der  Apostelkirche  7b. 

Nr.  7.  1.  April.  1903. 

Haetutmek  nur  mit  Üenehmlgunir  der  Bedaktlos  (reitattet. 


Einige  Methoden  zur  Prüfung  der  Haltbarkeit  von  Qläsem  iiir  optische  Zwecke. 

(Mitteilung  aus  dem  Glaswerk  Schott  & Gen.) 

VvB 

Dr  Z.  ZMhlnuBsr  ln 

Mit  Einführung  der  grollen  Zahl  verschiedener  .lenaer  Glasarten  für  optische 
Zwecke  ist  mehr  und  mehr  das  Bedürfnis  zu  Tage  getreten,  durch  geeignete  und  zu- 
verlässige Methoden  die  „Haltbarkeit“  einer  Glasart  prüfen  zu  können.  Der  Optiker 
will  wissen,  ob  sich  eine  polierte  Glasllitche  an  der  freien  Duft,  im  abgeschlossenen 
Kaum  oder  verkittet  „hillt“,  d.  h.  nicht  merklich  und  störend  für  den  optischen  Effekt 
verändert.  Die  Arten  von  VerJtnderungen  der  Glasfläche,  welche  bei  Gläsern  ver- 
schiedener chemischer  Zusammensetzung  Vorkommen,  sind  nun  folgende: 

1.  An  freier  Duft  überziehen  sich  weniger  haltbare  Glasarten  mit  Beschlägen 
von  Flüssigkeitströpfchen  oder  weißlichen  Krj'stallnadeln  („Eisblumen“).  Die  Fläche 
wird  „blind“. 

2.  Beim  Anfassen  mit  schweißigen  Fingern  werden  polierte  Flächen  mancher 
Flintgläser  dauernd  beschädigt  durch  Bildung  von  Flecken.  Die  Gläser  werden  oft 
auch  aus  unbekannten  Gründen  fleckig,  doch  scheint  diese  Veränderung  ebenfalls  auf 
der  Einwirkung  saurer  Agentien  zu  beruhen,  die  sich  etwa  aus  anhaftenden  organischen 
Staubpartikelchen  (Harzteilchen  von  Kitt  u.  dgl.)  bilden  könnten  u.  s.  w. 

3.  Durch  dauernde  Berührung  mit  flüssigem  Wasser  (resp.  wässrigen  Flüssig- 
keiten) erhalten  manche  Gläser  einen  bunt  schillernden  oder  bräunlich  erscheinenden 
Überzug  oder  sie  werden  gar  rissig  und  matt. 

Auf  diese  Beanspruchungen  der  polierten  Glasfläche  wird  man  in  erster  Dinie 
Rücksicht  nehmen  müssen,  um  einer  Qlasart  den  geeigneten  Platz  in  optischen  Systemen 
anzuwelsen,  namentlich  aber  bei  Anfertigung  von  Dinsen  oder  Prismen,  deren  Halt- 
barkeit die  bestmögliche  sein  soll.  Es  ist  daher  notwendig,  Methoden  zu  haben,  um 
den  Grad  der  Veränderlichkeit  festzustellen.  Diese  Methoden  müssen  aber  nicht  allein 
möglichst  zuverlässig  sein,  sondern  vor  allem  auch  in  kurzer  Zeit  zum  Resultat  führen. 
.Man  möchte  die  erst  nach  Wochen,  Monaten  oder  Jahren  zu  Tage  tretenden 
Veränderungserscheinungen  doch  sobald  als  möglich  erkennen,  da  der  Zeitverlust  einer 
langwierigen  Beobachtungsdauer  dem  Optiker  schon  bedeutenden  Nachteil  bringen  kann. 
Besonders  aus  dem  letztgenannten  Grunde  erschien  es  mir  der  Untersuchung  wert,  ob 
sich  ein  derartig  abgekürztes  Prüfungsverfahren  für  die  oben  unter  1 bis  3 genannten 
Arten  der  Veränderlichkeit  finden  ließe.  Dies  glaube  ich  mit  folgendem  kurz  mittcllen 
zu  können. 

1.  f'riifung  der  Lu/lbesländif/keit. 

Die  nach  Wochen  oder  Monaten  auf  den  Flächen  „hygroskopischer“  Gläser 
auftretenden  Beschläge  von  Tröpfchen  oder  Krystallen  erkennt  man  leicht  unter  dem 
Mikroskop  im  durchfallenden  Dicht,  während  sie  dem  bloßen  Auge  als  blinde  Beschläge 
und  nur  bei  besonders  stark  hygroskopischen  Gläsern  als  Tröpfchen  oder  eisblumen- 
artige Krystallüberzüge  erscheinen.  Es  hat  sich  nun  gezeigt,  daß  Gläser,  welche  sich 
in  dieser  Weise  verändern,  die  Eigenschaft  haben,  in  einer  mit  Wasserdampf  stark 
beladenen  Atmosphäre  von  höherer  Temperatur  als  der  gewöhnlichen  auf  ihrer  Fläche 
schon  nach  wenigen  Stunden  Wasser  in  Tröpfchenform  zu  verdichten,  ln  der  Tat  ge- 


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D«ol*cbe 

)^MtLUilker-Zi« 


q4  C.  2*chimm«r«  Methoden  sur  PrU fung  dar  Kalibarkeit  von  OUUaro  für  optlteba  Zwacka. 

wahrt  eine  in  warmer,  stark  feuchter  Luft  befindliche  Fläche  von  hygroskopischem  ülasf 
unter  dem  Mikroskop  betrachtet  dasselbe  Bild,  wie  es  diese  Fläche  zeigen  würde,  wenn 
sie  Wochen-  oder  monatelang  der  freien  Luft  ausgesetzt  wäre.  Und  es  läßt  sich  ferner 
mit  Bestimmtheit  aus  dem  Grade  der  Beschläge  in  warmer  feuchter  Luft  auf  die  Stärke 
der  an  freier  Luft  zu  erwartenden  Tröpfchen  oder  des  Krystallbeschlages  schließen. 
Hierauf  gründet  sich  das  nachfolgend  beschriebene  Prüfungsverfahren. 

Das  zu  untersuchende  Glasstück  kommt  in  Form  eines  Würfels  oder  Plättchens 
poliert  auf  den  Objektträger  0 {Fig.  1)  aus  gut  haltbarem  Glase.  Dieses  liegt  in  einem 
weiten  Olasrohr  U,  welches  an  den  Enden  in  massive  VerschlußstOcke  m eingekittet 
ist  imd  oben  durch  eine  polierte  Deckplatte  Z)  aus  gut  haltbarem  Glase  abgeschlossen 
ist  Als  Verschluß  dienen  zwei  Spiralfederklemmen  F.  Zwei  in  m eingelassene  Hähne 
ermöglichen  den  Durchzug  von  feuchter  Luft. 


Fis.  1. 

Dieses  Untersuchungsgefäß  wird  verbunden  einerseits  mit  einer  Glasrohrsptrale  S 
{Fig.  äb)  und  dem  Wasser  haltenden  Rohr  W,  andererseits  mit  dem  Kondensator  C, 
(Fig.  2a)  nebst  anschließendem  Rohr  und  Kondensflaschc  C2,  von  welcher  die  Ver- 
bindung nach  einer  Säugpumpe  hergestellt  wird. 

Der  Heizapparat  {Fig.  2a)  besteht  aus  einem  doppelten  Blechkasten,  der 
zwischen  den  Wänden  und  oben  mit  Sand  abgedichtet  wird. 

Man  saugt  nun  mit  Hülfe  einer  Wasserstrahlpumpe  bei  C,.  Damit  tritt  Luft  in 
das  Einsaugrohr  E {Fig.  2a),  streicht  in  dem  Wasserrohr  TV  {Fig.  2b)  über  Wasser  her, 
nimmt  in  der  Spirale  S vollends  die  Temperatur  des  Kastens  an,  strömt  (nach  Abgabe 
von  etwas  Kondenswasser)  dui'ch  das  halbkreisförmig  gleichmäßig  gekrümmte  (!)  Rohr 
in  das  Untersuchungsgefäß  ü und  zieht  durch  Kondensator  C,  {Fig.  2a)  und  Kondens- 
flasche  nach  der  Pumpe  ab.  T (Fig.  2a)  ist  ein  Thermometer. 


Heizt  man  nun  den  Kasten  auf  etwa  60  bis  70  “ an,  so  fällt  nach  Abdrehen 
der  Flamme  (oder  bei  kleiner  Flamme)  die  zunächst  noch  um  5 bis  10  ° aufwärts 
steigende  Temperatur  allmählich  ab,  und  man  beobachtet  nach  etwa  8 bis  12  Stunden 
die  Beschläge  auf  dem  Glasstück  in  dem  Untersuchungsgefäß  U.  Man  schließt  zu  dem 
Zwecke  die  Hähne,  bringt  das  Gefäß  in  einem  geeigneten  Halter  unter  das  Mikroskop 
und  beobachtet  bei  etwa  80-facher  Vergrößerung  im  durchfallenden  Incht. 

Öffnet  man  das  Gefäß,  welches  mit  feuchter  Luft  angefüllt  ist,  so  verschwinden 
momentan  die  stärkeren  Tröpfchenbeschläge,  da  sie  nur  aus  reinem  Wasser  bestehen; 
während  die  nach  langer  Einw  irkungsdauer  auf  Glasflächen  gebildeten  Tröpfchen  alkali- 
haltige  Lösungen  sind  und  daher  bleiben. 


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lion  7. 

I A)irtl  l«n 


55 


E.  Ztchlmmer,  Methoden  zur  PrtirUn^ d«r  Haltbarktlt  von  Glfltern  ftlr  optiache  Zwecke. 

Soll  die  AusfOhrung  des  Versuchs  gelingen,  so  muB  für  gleichmäßige  Luft- 
ahfuhr  gesorgt  werden.  Dies  erreicht  man  durch  Betrieb  der  Pumpe  aus  einem  Bassin 
von  konstantem  Niveau.  Wenn  plfltaliche  Strom-Stockung  oder  -Beschleunigung  eintritt, 
so  kann  leicht  Kondensation  auf  den  Glasflächen  erfolgen  während  des  Fallens  der  Tem- 
peratur. Um  diese  Kondensation  („Taubildung“)  su  vermeiden,  welche  natflrlich  die 
Prüfung  illusorisch  macht,  hat  man  für  den  gegebenen  Apparat  das  Verhältnis  von  Tem- 
peraturgefälle und  Luflstromgeschwindigkeit  so  zu  regulieren,  daß  auf  einem  an  freier 
Luft  unveränderlich  bleibendem  Glase  sich  kein  Beschlag  zeigt.  Man  wird  ein  solches 
unveränderliches  .Testglas“  daher  zur  Kontrolle  immer  den  zu  prüfenden  Gläsern  bei- 
fügen (z.  B.  Jenaer  Borosilikntkron). 

Untersucht  man  nach  diesem  Verfahren  nun  verschiedene  Glasarten,  so  findet 
man  mannigfaltige  Abstufungen  im  Grade  der  Luftbeständigkeit,  kenntlich  an  der  mehr 
oder  weniger  großen  Menge  von  verdichtetem  Wasser  in  Tröpfchenform.  Da  diese 
Verdichtung  von  Wasser  auf  der  Oberfläche  eine  von  der  Temperatur  abhängige  Eigen- 
schaft ist,  so  läßt  sich  durch  Wahl  verschieden  hoher  Prüfungstemperaturen  zwischen 
20  und  etwa  80  “ auch  feststellen,  bei  welcher  Temperatur  innerhalb  derselben  Zeit  ein 
Glas  anfängt,  sich  mit  Wassertröpfchen  zu  beschlagen.  Ich  ziehe  es  aber  vor,  immer 
zwischen  60  bis  70 " zu  beobachten  und  aus  der  Stärke  des  auftretenden  Beschlages 
die  Haltbarkeit  zu  beurteilen. 

2.  Die  Fleekenhildung  (Schiveißempfindlichheit). 

Schwach  sauere  Agentien  erzeugen  auf  gewissen,  auch  auf  hygroskopisch  einwand- 
freien Glasarten,  namentlich  stark  „basischen“  Gläsern  (schweren  Flinten  u.  s.  w.)  bleibende 
Zersetzungsflecke,  rot,  grün,  braun  schillernde  Beschläge.  Die  Empfindlichkeit,  welche 
ein  Glas  in  Bezug  auf  die  Berührung  mit  solchen  Agentien  (wie  Schweiß  der  Finger 

u.  s.  w.)  zeigt,  läßt  sich  nun  in  den  feinsten  Abstufungen  erkennen,  wenn  man  einen 

Tropfen  einer  schwach  sauren  Lösung  („künstlicher  Schweiß“)  auf  die  polierte  Fläche 
bringt  und  nach  etwa  24  Stunden  abspült. 

Ich  bediene  mich  hierzu  einer  Lösung  von  0,5  % konzentrierter  Essigsäure 

und  0,05  ”/o  Glyzerin  in  Wasser.  Ein  Tropfen  solcher  Lösung  hinterläßt  nach  dem 

Verdunsten  einen  feuchten  Beschlag  (das  Glyzerin  ist  hygroskopisch!)  ähnlich  dem 
„Fingerabdruck“  eines  schweißigen  Fingers.  Nach  24-stündiger  Einwirkung  dieses 
„sauren  Fleckes“  zeigt  sich  dann  die  von  FlintgiUsern  bekannte  Zersetzungsersebeinung, 
wenn  man  die  Fläche  gut  mit  Wasser  (und  Alkohol)  abgespült  und  getrocknet  hat. 

Je  nach  der  Stärke  des  „Schweißfleckens“  kann  man  aber  auf  den  Grad  der 
Fleckenempflndlichkeit  schließen. 

3.  Veränderlichkeit  durch  Berührung  mit  ßüseigem  Krosser. 

Manche  Gläser,  welche  durchaus  nicht  hygroskopisch  zu  sein  brauchen,  werden 
von  flüssigem  Wasser  angegrilTen.  Man  darf  daher  diese  Art  der  Einwirkung  nicht 
unterlassen  zu  prüfen.  Taucht  man  Glasplättchen  zur  Hälfte  mit  polierter  Fläche  in 
Wasser,  so  erkennt  man  nach  2 bis  3 Tagen  die  Veränderung  der  eingetauchten  Hälfte 
leicht  an  dem  Farbenspiel  derselben.  Man  beobachtet  ebenfalls  bei  stark  basischen 
Gläsern  (Flinten)  oft  starke,  dauernde  Veränderungen  dieser  Art.  Es  empfiehlt  sich,  die 
Unterseite  des  Plättchens  nach  der  Einwirkung  schw'arz  zu  lackieren,  da  man  im  reflek- 
tierten Lichte  dann  feinste  Veränderungen  leichter  erkennt.  Dasselbe  gilt  auch  für  die 
Präparate  der  Pleckenprobe  (2). 

Es  gibt  zwar  nur  wenige  Glasarten,  deren  Politur  bei  sorgfältiger  Untersuchung 
diesen  drei  Proben  absolut  standbält.  Man  wird  jedoch  auch  viele  Gläser,  welche  nur 
geringe  Veränderungen  zeigen,  diesen  als  „gut  haltbare“  zur  Seite  stellen  dürfen,  um 
nicht  die  Verwendbarkeit  gänzlich  einzuschränken  auf  wenige  Typen.  Gestimmte 
Grenzen  lassen  sich  natürlich  nicht  angeben,  vielmehr  muß  es  dem  Urteil  des  Praktikers 
überlassen  bleiben,  sich  nach  Maßgabe  der  nach  dieser  Prüfung  zu  erwartenden  Ver- 
änderlichkeit für  das  eine  oder  andere  Glos  seinem  Zwecke  entsprechend  zu  entscheiden. 


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V«r*ln*>  und  P«rton«nnachrichten. 


Deuucrbe 

MerbAniker-Zti;. 


6G 


Vereins*  und  Personennachriohten. 


Hitgliederverzeichnia. 

In  der  Zeit  vom  1.  daniuir  bis  zum 
31.  März  d.  J.  sind  folgende  Verände- 
rungen bekannt  geworden: 

A,  Neue  Mitglieder: 

Robert  Ansbach,  Nachfolger  von  Otto 
Glaue;  Berlin  \V  64,  Passage  29. 
Berl. 

Karl  Berlepsch,  Qewerbeschuldirektor; 

(löttingen,  Friedlünder  Weg.  Gttg. 
Franz  Büchner,  Reparaturwerkstatt  für 
Schreibmaschinen;  Hamburg,  Gr.  Rei- 
chenstr.  20.  H.-A. 

Karl  Kästner,  .Mechaniker;  Halle  a.  S., 
Friedrichstr.  56.  Halle. 

■fulius  Sartorius,  Mechaniker;  Göt- 
tingen, Weender  Chaussee  96/98.  Gttg. 

B.  Ausgeschieden: 

Niemand. 

C.  Änderungen  in  den  Adressen: 

Max  Cochius,  Inh.  Ernst  Kallen- 
bach; Berlin  S42,  Alexandrinenstr.  35. 

F.  Dencker;  Hamburg,  Gr.  Bäckerstr. 
13/15. 

Regierungsrat  Dr.  H.  Homann;  Frie- 
denau, Kaiserallee  120. 

C.  Mirus,  Stuttgart,  Rotebüblstr.  51. 
Hermann  Reising  jr. ; Friedenau, 

Rheinstr.  6. 

S.  Simon,  i.  F*-  R.  Blänsdorf  Nachf.; 

Frankfurt  a.  M.,  Schlllerstr.  29. 
Vereinigung  früherer  Schüler  pp.; 
Briefadresse:  Hans  Heintz,  Friedenau, 
Reinbrandtstr.  6. 

G.  Wanke;  Osnabrück,  Wittekindstr.  11. 

I 

D.  G.  f.  M.  u.  U.  Abteilung  Berlin. 

E.  V.  Sitzung  vom  17.  März  1903.  Vor- 
Bitzender:  Hr.  Fr.  Franc  v.  Eiechtoosteiu. 

Hr.  Gustav  Pcllehii,  Kartograph  im 
Koichamarinoamt,  spricht  an  der  Hand  von 
Zeichnungen,  Projektionahildern  und  Modellen 
aber  das  Thema;  Der  Panlograph,  vom  ersten 
Storchschnabel  zur  modernen  Zeichenmaschine. 
(Der  Vortrag,  welcher  lebhaftes  Interesse  und 
groBen  Beifall  bei  der  zjthlreicheii  Versamm- 
lung fand,  wird  in  dieser  Zeitschrift  ausfllhrlich 
veröffentlicht  werden.) 

Zur  Aufnahme  hat  sich  gemeldet  und  wird 
zum  ersten  Maie  veriesen  die  Firma  Wilh. 
Bisenfuhr.  Berlin  814.  Komroandantenair,  31a  I 

Bl. 


Der  Vorstand  des  Zwcig:>'ercins  Halle  a.  8. 
hat  gemnß  dom  Veroinsbeachluß  vom  10.  Fe- 
bruar d.  J.  eine  Zuaammenstellung  vorfaßt,  die 
alle  Boatimmungon  des  neuen  Handwerker- 
geaetzes,  die  Verfügungen  der  dortigen  Hand* 
werkakainmor  und  die  BoachlUaae  des  Zweig- 
vereint  umfaßt,  soweit  sulche  sich  auf  das 
Lehriinga-  und  Gehülfenweaeo  und  das  Prü- 
fungaweaen  beziehen;  angefügt  ist  die  Bestim- 
mung dea  § 133  der  G.-O.  botr.  Führung  des 
Meiatertitela. 

MeUterprQfuog  fttr  Mechaniker,  Op* 
tlker  und  Installateure  elektrischer 
Anlagen  zu  Berlin. 

Die  Handwerkskammer  Berlin  hat  die 
von  dem  Deutschen  Mechanikertage  in 
Halle  aufgestellten  Anforderungen  für  die 
Meisterprüfung  wortgetreu  in  ihre  Prüfungs- 
bestimmungen übernommen  (vgl.  D.  Mech.^ 
Ztg.  1902.  S.  221  § 5 u.  § tf).  Nur  hat 
die  H.-K.  statt  „Mathematik  im  Lehrumfang 
der  6'klassigen  Keal6chule‘'  gesetzt  „Mathe- 
matik, soweit  sie  zur  Ausübung  des  Hand* 
Werks  erforderlich  ist*^;  diese  unbestimmte 
Formulierung,  welche  die  Höhe  der  An- 
forderungen dem  Ermessen  der  jeweiligen 
Prüfungskommission  anheimgibt,  ist  wohl 
kaum  eine  Verbesserung  des  genau  prä- 
zisierten Vorschlages  der  D,  G. 


Krnannt  wurden:  Hofrat  Dr.  J.  M.  Eder, 
ao.  Professor  für  I^hotochemie  an  der  Tech- 
nischen Hochschule  iu  Wien,  zuin  o.  Professor; 
Dr  Föry  zum  Professor  der  Physik  an  der 
Kcde  de  phytique  et  ehimie  io  Paris;  G.  8ani 
zum  ao.  Professor  der  aogewandten  Chemie 
an  den  leiituto  auperiore  agrario  in  Perugia:  Dr. 
E.  C.  Franklin,  bisher  Professor  der  physi- 
kalischen Chemie  an  der  Universität  von  Kansas, 
zum  Professor  für  organische  Chemie  an 
der  Standford-Univorsitttt  in  Californien;  Dr.  J. 
MauthiKT,  ao.  Professor  an  der  Universität 
Wien,  zum  o.  Professor  der  angewandten  medi- 
zinischen Chemie. 

Berufen  wurde:  Prof.  Dr.  Th.  Den  Uoudrea 
als  o.  Professor  Dir  theoretische  Physik  nach 
iieipzig. 

Verstorben  sind;  Kebonl,  Professor  der 
Chemie  an  der  FaeulU  des  Seieneea  in  .Marseille, 
korrespondierendes  Mitglied  der  Akademie  der 
Wissenschaften:  J.  Wimshurat,  Mitglied  der 
Royal  Society  in  London,  durch  seine  Elek- 
trisiormasehine  weiteren  Kreisen  bekannt  ge- 
worden. 70  .Ishre  alt;  Prof.  tJ.  Blsrliof.  früher 
Professor  der  technischen  Chemie  am  Andertotu 


by  CjOO^Ic 


Iltfl  7. 

1.  Apni  im 


Penonennachricbten.  — Xletner*  Mittailungvn. 


College,  Glasgow.  G8  Jahre  alt,  iu  London;  der 
Physiker  8ir.  G.  G.  Stokes»  Mitglied  der  Royal 
Society,  83  Jahre  alt,  in  Cambridge;  N.  M. 
Fcrrcrs,  Mitglied  der  Royal  Society,  74  Jahre  alt, 
in  Cambridge;  Dr.F.Garelli»  früher  Professor  der 
Physik  an  der  Universität  in  Turin,  78  Jahre 
alt;  Grtiey,  Direktor  der  Sternwarte  iu  Be- 
sanvon;  J.  Glaisber»  Mitglied  der  Royal  Society 
in  London,  Meteorologe  und  Astronom,  94  Jahre 
alt,  in  London;  der  Astronom  F.  C.  Penrosc» 
Mitglied  der  Royal  Society.  85  Jahre  alt,  in 
London. 


Kleinere  Mitteilungen. 

Llliput-BoKenlampe 
der  A.-G.  Siemens  & Halske. 

Die  Frage,  ob  dos  elektrische  Bogenlicht 
auch  da  in  Koiikurrenr.  treten  könne,  wo  bisher 
nur  Glühlampen  von  großer  Kerzenetärke  io 
Betracht  kamen,  dürfte  durch  eine  neue  Bogen- 
lampe von  kleinsten  Abmessungen  — genannt 
Liiipiit-Bogenlampe  — , die  die  Aktie n gesell- 
Schaft  Siemens  & Halske  auf  den  .Markt 
bringt,  ihrer  Lösung  näher  gebracht  sein.  Die 
mittlere  hemisphärische  Helligkeit  der  mit  Ala- 
basterglocke versehenen  Lampe  beträgt  130 
die  Brenndauer  eines  Kohlenpaares  währt  bis 
20  Stunden,  und  das  Auswechseln  kann  jeder 
I>aie  ohne  Schwierigkeit  besorgen;  die  Kosten 
der  Kohlen  betragen  pro  Stunde  noch  triebt 
0,%  Pfennig.  Die  Lumpe  besitzt  kein  subtiles 
Werk  wie  die  großen  Bogenlampen;  gegen  die 
sttrkston  Erschütterungen  ist  sie  in  solchem 
(irade  unempfindlich,  daß  selbst  <loa  Kütteln 
eines  Eisenbahnwagens  ihr  absolut  nichts  an- 
haben  könnte.  Zur  Beleuchtung  von  Sftlen  und 
Salous  ist  sie  in  Wandarmen,  Stäuderlampon. 
an  Hängearroon  und  in  Kronen  vorzüglich  ge- 
eignet. Als  Zentrallampe  in  Glühlichtkronen 
iintergebracht  zeigt  sie  so  recht  den  stark, 
aber  dem  Auge  angenehm  entgegenspringenden 
Kontrast  zum  Glühlicht,  mit  dem  sie  zugleich 
doch  viel  besser  zusammenpaßt  als  das  oft  in 
diesen  untergebrachte  Auerllcht.  Der  Strom- 
verbrauch einer  LiUput-Lampe  ist  etwa  gleich 
dem  von  4 16-kerzigen  Glühlampen.  Die  erzielte 
Kerzenstärke  ist  bei  der  Liliput>r.ian]pe  — hemi- 
sphärisch gemessen  — etwa  gleich  dem  Doppel- 
ten der  4 Glühlampen,  das  Auge  aber  schätzt 
ihre  Lichtstärke  und  die  Helligkeit  in  dem  be- 
leuchteten Raume  um  ein  Vielfaches  höher. 

K.  .V 

75.  \'er8ammlun|C  Deutscher  Natur- 
forscher und  Ärzte 

in  Kaesel,  vom  20.  bis  20.  September  1903. 

Für  die  Abteilung  Phyaik , einsehl. 
Instrutnentenkunde  und  u isscnsrkaßliche 


:u 

Photographie  sind  Einführende:  Prof.  Dr. 
Merkelbach  (Murhardstr.  33j , Prof. 
Geyger  , Oberlehrer  Dr.  Heermann; 
Schriftführer:  die  Oberlehrer  Dr.  Christ 
und  Dr.  Gorges. 

Da  den  späteren  Mitteilungen  über  die 
Versammlung,  die  im  Juni  zur  Versendung 
gelangen,  bereits  ein  vorläufiges  Programm 
der  Verhandlungen  beigefügt  werden  soll, 
so  sind  Vorträge  und  Demonstrationen  — 
namentlich  solche,  die  etwa  größere  Vor- 
bereitungen erfordern,  — wenn  möglich 
bis  zum  15.  Mai  bei  dem  Einführenden, 
Prof.  Dr.  W.  Merkelbach,  anzumelden. 
Vorträge,  die  erst  später.  Insbesondere  erst 
kurz  vor  oder  während  der  Versammlung 
angemeldet  werden,  können  nur  dann  noch 
auf  die  Tagesordnung  kommen,  w'enn  nach 
Erledigung  der  früheren  Anmeldungen  Zeit 
bleibt;  eine  Gewähr  hierfür  kann  daher 
nicht  übernommen  werden. 

An  der  i.  Ilandwerkerschule  za  Berlin 
(Lindenstr  97/98)  beginnt  das  Soromerhalbjahr 
am  15.  April  und  schließt  am  30.  September. 

Das  Städttsrhe  Technikum  Neustadt  iu 
Meckl.  ist  eine  staatlich  subventionierte  Lehr- 
anstalt für  Elektrotechnik.  Maschinenbau,  Eisen- 
bau und  Bauiiigeirieurweson,  verbundeu  mit 
Werkmeisterachule;  ausführliches  Programm, 
das  über  den  Lehrgang,  die  Aufnahmebedin- 
gungen u.  s.  w.  Auskunft  erteilt,  wird  von  dem 
Direktorium  der  Schule  kostenlos  auf  Wunsch 
zugesandt. 


Aus  dem  Friedrichs-Gewerbeatipendium 
zu  Berlin  werden  alljRlirlich  im  Monat  Januar 
Beträge  von  je  150  M.  an  Gewerbegehülfen 
behufs  ihrer  weiteren  gewerblichen  Ausbildung 
verteilt.  Einen  Anspruch  darauf  haben  nur  in 
Berlin  geborene  und  ortaangehörige , nicht 
uutor  18  und  nicht  Ober  30  Jahre  alte  Gewerbe- 
gobülfen,  welche  wilhrend  ihrer  Lehrzeit  resp. 
ihrer  Beschäftigung  als  Gewerbegehülfen  Fleiß, 
Tüchtigkeit,  insbesondere  aber  auf  Vervoll- 
kommnung in  ihrem  Handwerk  gerichteten 
Lerntrieb  un  den  Tag  gelegt  haben.  Diejenigen 
Gewerbegehülfen,  welche  mit  einem  Stipendium 
bedacht  werden  wollen , haben  ihr  selbst- 
geschriebenes Gesuch  unter  Beifügung  eines 
Lebenslaufs . der  Geburtsurkunde  und  der 
Originale  oder  beglaubigten  Abschriften  der 
Atteste  ihres  Lehrherrn  bezw.  der  Arbeitgeber  in 
Betreff  ihrer  praktischen  Geschicklichkeit,  ihres 
Fleißes  sowie  ihrer  sonstigen  Aufführung  dem 
Kuratorium  desFriodrichs-Gewerbestipendiums, 
Berlin  C2,  Stralauer  Str.  3/6.  bis  spätestens 
Ende  Juni  d.  J.  einzureichen. 


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Kleiner«  Miiteilungen. 


Gloichzcttig  ist  oachxuweison,  daü  der  Be- 
werber eine  der  hier  bestehenden  Unterrichte- 
onstalten.  w'elche  die  allgemeine  intellektuelle 
wie  auch  im  besonderen  die  gewerbliche  resp. 
technische  Fortbildung  der  dom  Handwerker- 
stande angehörigen  Personen  bezwecken,  min- 
destens ein  .Jahr  hindurch  mit  Fleiß  und  Er- 
folg besucht  hat. 

Gesuche,  bei  denen  auch  nur  eines  der  vor- 
stehend bezeichneten  Beweisstücke  mangelhaft 
ist  oder  ganz  fehlt,  künnen  nicht  berücksichtigt 
werden. 


Oie  Firma  W.  A.  Iltrschmann  in  Fankow- 
Berlin  hat  am  20-  v.  M.  in  ihrem  ROntgen- 
laboratorium  die  10000.  Aufnahme  aiigefertigt. 
Die  Finna  stellt  diese  Bilder  hauptsächlich  für 
Ärztliche  Kreise  her  — die  genannte  Aufnahme 
war  für  die  Kgl.  chirurgische  Klinik  in  Berlin 
bestimmt  — und  zwar  sowohl  zu  diagnostischen 
als  zu  Versuchszwecken. 


Glaeteohnisohes 

Über  da«  Oaadmektceaetz  zwlschea 
75  und  150  imn  Qiie*ckallber. 

Von  Lord  Hayleigb. 

Zeiitehr-  f.  pkytik.  Chemie  41.  S,  7t.  1902. 

Von  dem  Verf.  ist  früher  (o.  o.  O.  S7, 

8.  712.  1901)  bereits  eine  Untersuchung  ver- 
Afl’entlicht  Ober  das  Boyle-Mariotte’ecbe  Gesetz, 
wonach  eich  das  Volumen  einer  Gasmenge  im 
umgekehrten  Verhältnisse  mit  deren  Dnick 
Ändert.  Unter  Anwendung  eines  für  diese 
Untersuchung  besonders  konstruierten  Neige- 
manometers  gelang  es  ihm,  dieses  Gesotz  für 
sehr  niedrige  Drucke  bis  1,5  mm  Quecksilber 
mit  einem  hohen  Grade  der  Genauigkeit  zu 
verifizieren. 

Auch  für  die  neue  Arbeit,  welche  sich  auf 
das  Intervall  von  75  bis  150  mm  Quecksilber- 
druck bezieht,  hat  Verf.  ein  Manometer  von 
neuer  Form  konstruiert,  welches  in  Fig.  1 dar- 
gestellt ist.  Dasselbe  besteht  aus  den  beiden 
HoblrAumen  A und  B.  welche  nur  durch  die 
gebogene  Röhre  C miteinander  in  Verbindung 
stoben,  wahrend  der  Hals  D durch  Zement 
luftdicht  verkittet  ist.  Durch  diesen  Verschluß  | 
wird  auch  der  Meßstab  FDE  gehalten,  dessen 
Spitzen  F und  E mit  ihren  Bildern  auf  den 
QueckeiiberoberfiAcheu  zusammenfallon  müssen, 
wenn  die  Einstellung  des  Manometers  erfol- 
gen soll. 

Die  Verwendung  von  zwei  derartigen,  mög- 
lichst genau  miteinander  Uboreinstimmenden 


• ^Gl*»‘«'hnUchei^ Met  henOcer  Ztg 

^ Manometern  geschah  in  der  Weise,  dass  die  zu 
untersuchende  Gasmenge  zunächst  in  ein  aus 
zwei  nahezu  gleichen  Glaskugeln  bestehendes 

r 

;i  I 


H 


I. 


Reservoir  gepresst  und  ihr  Druck  dem  einen  der 
75  mm  QuecksilbersAule  anzeigenden  Manometer 
angepaßt  wurde.  Darauf  wurde  dieselbe  Gas* 


menge  auf  die  Hälfte  ihres  Volumens  reduziert, 
indem  sie  in  die  obere  Glaskugel  des  Reser- 
voirs zuearomengepreßt  «nd  zur  Bestimmung 
des  nun  doppelt  so  großen  Druckes  das 


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H«rt  7. 

>.  Aprtl  n>na 


GlutcchnUches. 


59 


swoitf»  Manometer  dom  ihm  gleichen  craten 
vorgeschaltet  wurde. 

Der  angewandte  Apparat  hatte  das  in  Fig.2 
akitzierte  Auasehon.  QHI  tat  die  aU  Gas- 
reservoir  dienende  Doppelkugel.  Dieselbe  ist 
mit  dem  unteren  Raume  des  Manometers  CD 
verbunden.  Die  genaue  Einstellung  Ut  er* 
mOglicht  durch  den  Nebenapparat  J K,  der 
eine  Vergrößerung  oder  Verkleinerung  des 
Volumens  gestattet.  Der  obere  Raum  dee 
Manometers  CD  ist  luftleer  und  steht  durch 
das  zweite  Manometer  A B bei  F mit  der 
Luftpumpe  ln  Verbindung.  Zwischen  beide 
Manometer  ist  noch  ein  Hülfsreservolr  E ein- 
gefügt,  durch  welches  Gas  zugefnhrt  werden 
kann,  wenn  beide  Manometer  gleichzeitig  an- 
zeigen  sollen,  sobald  die  in  das  Hauptroservoir 
eingescblossene  Gasmenge  auf  ihr  halbes  Vo- 
lumen bis  M zurückgedr&ngt  wird.  9ftmt- 
liche  fünf  nach  unten  führende  Röhren 
A,  S,  C,  /,  K sind  über  BarometerhÖho  lang 
und  endigen  in  Quecksilberbehalteni. 

Dieser  Apparat  gestattete,  absolute  Messun- 
gen fast  ganz  zu  vermeiden.  Es  war,  von 
kleinen  Korrektionen  abgesehen,  nur  nötig, 
die  Volumina  der  beiden  Glaskugeln  und  die 
Manometer  unter  sich  zu  vergleichen.  Hier- 
durch w'urde  eine  Genauigkoit  von  0,000 1 er- 
zielt. Innerhalb  dieser  Genauigkeitsgrenze 
folgten  Luft  und  Wasserstoff  dem  Boyle- 
Hariotte'schen  Gesetze  vollständig,  w&brend 
Argon,  Sauerstoff  und  Stickstoffoxydul  geringe 
Abweichungen  zeigten.  Mk. 

JSln«  aeoe  Form  der  Kallröbre. 

Von  J.  N.  Tervot. 

CA«m.  Neu-»  AJ.  S.  m.  1902. 

Die  gebräuchlichen  KalirObren,  sowohl  die 
nach  Liebig,  wie  die  nach  Geißler,  haben 
zwei  Nachteile.  Einmal  wird  die  Kalilauge 
nicht  gleicbmAßig  verbraucht;  sodann  kommt 
es  häufig  vor,  daß  sich  Krystallc  von  Kalium- 
karbonat  bilden  und  den  Durchgang  des  Gases 
durch  die  Flüssigkeit  hindern.  Diese  Mangel 
werden  Lei  der  vom  Verf.  vorgeschlageneu  ver- 
besserten Form  der  Kaliröhren  dadurch  ver- 
mieden, daß  der  Gasstrom  selbst  die  Kalilauge 
zur  Zirkulation  durch  den  ganzen  Apparat 
bringt.  Gleichzeitig  werden  Gas  und  Absorptions- 
flOssigkeit  in  so  innige  Berührung  miteinander 
gebracht,  daß  die  Absorption  äußerst  energisch 
verlauft  und  somit  die  Zeit  einer  Verbrennung 
in  schätzenswerter  Weise  abgekürzt  worden 
kann.  Wie  aus  beistehondor  Figur  zu  er- 
sehen ist,  besteht  der  Apparat  aus  4 Kugeln. 
Wenn  der  Apparat  außer  Gebrauch  Ist,  befindet 
sich  der  grüßte  Teil  der  Kalilauge  in  A.  Die 
Verbindung  zwischen  der  oborou  Kugel  B und 


A wird  durch  die  Röhre  E gebildet,  welche 
an  ihrem  unteren  Ende  schrAg  abgeschnitten 
ist.  Ferner  sind  A und  B auch  durch  die 
Heberröhre  F verbunden.  C und  D sind 
Sicherhoitskugeln.  Das  Gas  tritt  durch  D ein 
und  drückt  in  A die  Kalilauge  so  lange  nach 
unten,  bis  es  durch  die  schräge  Öffnung  von 
E entweichen  kann.  Es  steigt  In  E in  einem 
Strom  kleiner  Bläschen  in  die  Höhe  und  treibt 
hierbei  die  Kalilauge  nach  B hinauf;  von  hier 
aus  fließt  die  Lauge  durch  die  Heberr(»hre  F 


nach  A zurück.  Die  Lauge  zirkuliert  somit  be- 
ständig Im  ganzen  Apparat  und  wird  ganz 
gleichmäßig  verbraucht.  Das  Gewicht  des 
ganzen  mit  Lauge  beschickten  Apparates  betrögt 
40  bis  45  g.  Der  Apparat  hat  sich  bisher  sehr 
gut  bewahrt,  soweit  dies  aus  den  angeführten 
Analysenzahlen  ersehen  werden  kann.  Er  wird 
von  der  Firma  Max  Kaehler  & Martini  in 
Berlin  hergestellt  und  wird  auch  mit  unmittel- 
bar aogeschmolzenemChlorkalziumrobr  geliefert. 
(S  linke  Seite  der  Figur  ) Rm. 


Ein  Volumometer  für  kleine  Substans- 
mengen. 

Von  L.  Zeliinier. 

An«,  d.  Fhyaik  lO»  S.  40-  190J. 

Ein  Volumometer  zur  Dichtobestimmung  von 
kleinen  Substanzmengen  Ist  vom  Vorf.  für 
Mineralogen  und  Chemiker  in  neuer  Form  kon- 
struiert worden. 

Dasselbe  besteht  im  wesentlichen  aus  einem 
Quecksilberbarometer  (s.  Fig.  1\  in  dessen  luft- 
verdünnten  Raum  dor  Körper  k,  dessen  Dichte 
zu  bestimmen  ist,  mittels  des  Stöpselflöschchens 
f mit  einer  gewissen  Luftmenge  gebracht  wird. 
Dos  etwa  95  cm  lange  Harometerrohr  56  ist  eine 
beiderseits  offene  (ilasröhre,  deren  oberer,  durch 
Quecksilber  abgedichteter  Verschluß  durch  den 
eingeschliffenen  und  mit  dem  Glasgriff  g ver- 
sehenen Glasstöpsel  Sj  gebildet  wird.  Unten 
taucht  dasselbe  in  ein  langes,  in  seinem  oberen 
Teile  erweitertes  Glasgei^ß  OQy  In  welchem  es, 


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80 


Glastach  nif  chei . 


D«ataeh« 

MacluatiurZ4! 


soweit  als  notwendig,  auf  und  ab  geschooen 
werden  kann.  Dies  muß  geschehen,  um  das  in 
dem  Rohr  befiDillicho  Quecksilber  mit  seinem 
Meniskus  auf  den  schwarzen  Olaszeiger  r.  wel- 
cher gleichzeitig  als  Stützpunkt  für  das  Fläsch- 
chen/dient,  ungefähr  einzustellen.  Die  feinere 
Einstellung  ermöglicht  ein  in  einer  Führung 
mit  sanfter  Reibung  verschiebbarer  gläserner 
Kegulierzapfen  r,  mit  dem  man  durch  Eintauchen 
in  das  Quecksilber  den  Meniskus  in  gewünschter 
Weise  mit  dem  Zeiger  g in  Berührung  bringt. 


Um  die  Höhe  der  Quecksilbersäule  zu  messen,  i 
ist  das  Rohr  66  auf  seinem  unteren  Teile  mit  ' 
einer  von  dem  Zeiger  z an  zählenden  Skale 
versehen,  welche  von  etwa  38  bis  76  cm  reicht. 
Auf  dieser  Skale  liest  man  mittels  der  Lupe  Z,. 
die  Einstellung  der  QuecksilbeHläche  7 ab, 
während  die  Lupe  Li  zur  Einstellung  des  Me-  1 


niskus  auf  den  Zeiger  z dient.  Uber  das  Rohr 
66  ist  auf  der  oberen  Strecke  das  Glasrohr  kk 
gezogen,  um  das  Quecksilber  während  der  Ver- 
suche vor  Erw'ärmung  möglichst  zu  schützen. 
Der  über  den  GlaegrifT  g des  Stöpsels  a,  ge- 
stülpte Deckel  d soll  das  Eindringen  von  Staub 
in  den  Apparat  verhindern,  und  der  unten  im 
Gefäß  OG  bpfindliche  Gummipfropfen  p dient 
dem  Glosrohr  66  zur  Auflage,  um  dasselbe  er- 
forderlichenfalls unten  verschließen  zu  können. 

Vor  Benutzung  des  Apparates  hat  man  das 
Volumen  des  Rohres  66  zwischen  dom  Meniskus 
bei  g und  dem  Stöpsel  zu  bestimmt*).  Zu 
diesem  Zweck  ist  das  Rohr  bei  a.  mit  einem 
zweiten  Schliff  versehen,  in  welchen  das  Ende 
eines  langen  Glasstabcs  quecksilberdicht  ein- 
paßt.  Man  bringt  das  Rohr  mit  dem  Glasstabe 
in  vertikale  Lage  und  füllt  dasselbe  mittels 
eines  geeigneten  Trichters  bis  zum  Stöpsel  «, 
mit  Quecksilber  au,  Indem  man  das  Quecksilber 
zunächst  bU  zum  oberen  Bude  der  Röhre  steigen 
läßt,  darauf  den  Stöpsel  a,  eliidrUckt  und  das 
über  demselben  betindliclie  Quecksilber  wieder 
absaugt.  Sodann  saugt  man  den  oberen  Teil 
des  Quecksilbers  ab.  bis  es  nur  bis  zum  Zeiger 
z reicht.  Diesen  abgesaugten  Teil  des  Queck- 
silbers wägt  man  underhältdadurchdas  gesuchte 
Volumen,  welches  bei  dem  Apparate  des  Verf. 
1.2608  ccm  betrug.  Gleichzeitig  hat  man  durch 
Quecksilberwägungen  Volumen  und  Kapa- 
zität des  Stöpsolfläschcbons  / zu  bestimmen. 
Diese  beiden  Größen  betrugen  0,18484  und 
0,30754  ccm. 

Nach  Ermittelung  dieser  Werte  nimmt  man 
die  Versuche  selbst  in  der  Weise  vor,  daß  man 
das  Hohr  66  (ohne  den  nur  zur  Volumenboetim- 
mung  dienenden  Glasstab)  mit  seiner  Hülle  AM 
in  dos  mit  Quecksilber  gefüllte  Gefäß  GO  ein- 
taucht,  bis  es  den  Pfropfen  p eben  leicht  be- 
rührt Daun  saugt  man  das  Queck- 

silber in  dem  Rohre  bis  nahe  an  dessen  oberes 
Endo  hoch  und  drückt  das  Rohr  fest  auf  den 
Pfropfen  auf,  indem  man  es  mittels  des  an  der 
Btange  S vertikal  verschiebbaren  Trägers  T be- 
festigt. Hierdurch  ist  die  im  Rohr  befindliche 
Quecksilbersäule  unten  abgeschlossen.  Mao 
kann  jetzt  oben  das  Fläschchen  / mit  dem  zu 
untersuchenden  Körper  in  das  Rohr  einfUhren 
und  mittels  des  Stöpsels  «,  in  das  Quecksilber 
untertaueben.  Durch  Eindrücken  des  Stöpsels 
in  seinen  Schliff  ist  dann  die  Barometerröhre 
oben  verschlossen,  so  daß  man  dieselbe  von 
dem  Gummipfropfen  p abheben  kann.  Unter 
dem  Stöpsel  3,  bildet  sich  dann  ein  luftver- 
dünnter Raum,  welchen  die  im  Fläschchen  / 
mit  eingeftthrte  Luftmenge  erfüllt,  indem  das 
Quecksilber  in  ilom  Rohr  fällt.  Um  demselben 
das  Vorbeiströmen  bei  dem  Fläschchen  f zu  er- 
leichtern. ist  an  der  Innenwand  des  Rohres 
uüben  dem  Fläschchen  eine  Furche  e angebracht 


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Heft  7. 

I-  April  19nT 


Glatt«chiiisch*i. 


61 


Man  hebt  daa  Barometerrobr  eo  lange,  bis 
der  Meniskus  des  Quecksilbers  in  demselben 
sieb  auf  den  Zeiger  t einstellt.  Dann  laßt  sich 
aus  der  Höhe  der  Quecksilbersäule  zwischen 
X und  q und  dem  bekannten  Volumen  zwischen 
«,  und  X mit  Hülfe  von  Temperatur-  und  Baro- 
meterstandmessungen die  Menge  der  mit  dem 
Fläschchen  eingeftthrten  Luft,  welche  den 
Raum  über  dem  Meniskus  erfüllt,  bestimmen. 
Aus  den  übrigen  Konstanten  des  Apparates  er- 
gibt sich  hiernach  das  Volumen  des  Körpers  k 
und  somit  nach  erfolgter  WAgung  desselben 
seine  Dichte. 

Die  vom  Verf.  unter  Anwendung  der  sorg- 
^tigsten  Vorsichtsmaßregeln  mit  diesem  Appa- 
rate angestellten  Versuche  ergaben  bei  Ver- 
wendung von  Bubstanzmengen,  die  nur  Bruch- 
teile eines  Grammes  betrugen,  eine  Genauigkeit 
bis  auf  einige  Zehntel  Prozent  Hierbei  unter- 
schieden sich  die  mit  pulverisierter  und  die  mit 
körniger  Substanz  erhaltenen  Resultate  kaum 
voneinander.  Besonders  zu  schätzen  an  der 
Methode  ist  noch,  daß  die  Substanzen  mit  keiner 
Flüssigkeit  in  Berührung  gebracht  werden. 

Mk. 


Gebrsuobsimuter  fQr  glaatechniaeb« 
Oegenst&nde. 

Klasse: 

90.  Nr.  185477.  Fassung  für  Maximalthermo- 
meter zum  Heruntorschleudem  des  Queck- 
silberfadens.  W.  L.  Scheffer  & Kühn, 
Manebach  i.  Th.  4.  9.  02. 

Nr.  I8ß  332.  Aufstellbare  Tropfpipette  mit  die 
Flüssigkeit  von  der  Membran  abhaltendem 
Trichter.  Blokusewski,  Niederbreisig. 
26.  6.  02. 

42.  Nr.  185811.  Baugpipette  mit  oder  ohne  selbst' 
tätig  sich  anhebende  Spindel  und  mit  durch 
den  Piüssigkeitsraum  durchgeführtero  Über- 
laufsrohr.  F.  Hugershoff,  Leipzig.  25.9.02. 
Nr.  185944.  Saugpipette  mit  von  außen  an- 
hebbarer,  als  über-  und  Ablaufrohr  ausge 
bildeter  hohler  Ventilspindel.  Derselbe. 
26.  9.  02. 

Nr.  186  827.  Kontrollthermometer  mit  doppel- 
seitiger Kapillare.  W.  Uebe,  Zerbst.  1710.02 
Nr.  187  899.  Vollpipette  mit  einem  unterhalb 
eines  unteren  Pipettenverschlusses  seitwärts 
abzweigenden  und  in  ihr  oberes  Ende  ein- 
mündenden  Rohr.  C.  Zahn,  Berlin.  20. 10.02 
Nr.  187  723.  Zur  raschen  Bestimmung  des 
Starkegebaltes  in  der  Preßhefe  dienende 
Amylometerröhren,  deren  verjüngter  ge- 
schlossener Bndteil  mit  einer  direkt  den 
Prozentgehalt  angebenden  Skale  versehen 
ist  Lenoir  & Förster,  Wien.  30.10.02. 
Nr.  188811.  Cberlaufpipette  mit  VorratagefÄß. 
C.  Richter,  Berlin.  14.  11.  02. 


Nr.  188812.  Saugpipette  mit  Einstellung  durch 
Gummiverschluß.  Derselbe.  14-  11.  02. 

Nr.  189945.  Thermometerröhre  mit  hinter 
farbigen  Streifen  liegender  Kapillare,  zwecks 
besserer  Sichtbarmachung  der  Quecksilber- 
säule. 0.  Lange,  Ilmenau  i.  Thür.  2.12  02. 

Nr.  190 149.  Durch  Belastung  am  unteren  Ende 
aufrecht  schwimmendes  Thermometer  zum 
Messen  der  Temperatur  von  Flüssigkeiten 
und  Bädern.  F.  Neupert,  Berlin.  20. 11.02. 

Nr.  190546.  Thermometer  für  höhere  Tem- 
peraturen, mit  in  geschlitztem,  die  massive 
Skale  führendem  Hohlzylinder  vorgesehener 
Regulierfeder.  Cb.  Günther,  Stützerbach 
i.  Th.  6.  II.  02. 

Nr.  191 289.  Thermometer  mit  einer  an  der 
Hülse  oder  am  Futteral  oder  am  Thermo- 
meter selbst  angebrachten  Vorrichtung  zum 
Notieren  der  Temperaturen.  8.  Looser, 
Berlin.  11.  12.  02. 

Nr.  191 931.  Thermometer  mit  durch  die 
Wand  hindurchzuführendem,  eine  Vergröße- 
rungslinse enthaltendem  Schaurohr,  dessen 
Innenraum  vorn  etwa  der  Größe  der  Skale 
entspricht  und  nach  hinten  verjüngt  ist. 
A.  Schumann,  Düsseldorf.  31.  12.  02. 

Nr.  192264.  Thermometer,  dessen  Quecksilber- 
faden  sich  durch  seitwärts  angoordnete 
Prismen  auch  von  den  Seiten  aus  vergrößert 
zeigt.  W.  L.  Scheffer  & Kühn,  Manebach 
i.  Th.  20.  12.  02. 

Nr.  192  274.  Von  einem  an  einem  Sebaurohr 
angebrachten,  nach  vom  offenen  Mantel  und 
außerdem  von  einem  Glaszylinder  um- 
schlossenes Thermometer.  A.  Schumann. 
Düsseldorf.  31.  12.  02. 

Nr.  192382.  Dlfferentialmanometer  für  Flüssig- 
keiten von  faet  dem  gleichen  spezifiseben 
Gewicht,  gekennzeichnet  durch  ebie  Erwei- 
terung im  unteren  Teile  des  Skalenschenkels 
für  die  Aufnahme  der  leichteren  Flüssig- 
keit beim  rberschreltcu  des  auf  der  Skale 
angezeigten  Druckes.  H.  Rabe,  Berlin. 
7.  I.  03. 

Nr.  193018.  Beim  Sterilisieren  zu  verwendendes 
Thermometer,  dessen  Skale  mit  einer  Kenn- 
zeichnung der  für  die  einzelnen  Nahrungs- 
mittel erforderlichen  Sterilisiertemperatur 
versehen  ist.  J.  Weck,  Uflingen.  22.11.02. 

Nr.  193162.  Automatische  Pipette  mit  auto- 
matischer Nullpunkteinstellung  und  Kück- 
laufleituiig  zum  Plüssigkeitsge^ß.  F.  Hu- 
gershoff, Leipzig.  15.  12.  02. 

Nr.  19vJ  626.  Meßfiaschen  mit  hohlem,  einge- 
sclilifTenem  Stopfen  von  größerem  Raum- 
inhalt, der  als  SchUttelraum  benutzt  wird. 
Peters  & Rost,  Berlin.  6.  1.  03. 

Nr.  193  702.  Medizinische  Thermometer,  rieren 
Skalen,  aus  Aluminium  oder  anderem  Ma- 


ntized  by  Gopgle 


62 


Qlattechnischei.  — BUcherschau  und  Preitlist«n. 


l>«uUicU* 

B<*ctualk9r-Zii; 


terial,  im  oberen  Teil  mit  einer  Ausbuchtunf? 
bezw.  einem  Einocbnitt  versehen  sind.  \V. 
Uebe,  Zerbst.  31.  1.  03. 

Nr.  194  270.  Gläeemes  MeO^efftß  mit  einer 
durch  stellenweise  Mattierung  der  glatten 
OberflAcbe  seiner  Wandung  mittels  eines 
SandstrahlgeblAscs  gebildeten  Skale.  G. 
Schmidt  & V.  d.  Bitz,  Schmiedofeld  i.  Th. 
6.  S.  03. 

Nr.  194  278.  Doppelt  wirkende  Quecksilber- 
luftpumpo  mit  zwei  Aufnahmebehältern  und 
einem  Vierweghahn.  H.  Burger,  Berlin. 
9.  2.  03. 

Nr.  194  548.  Instrument  zur  Bestimmung  des 
Fettgehaltes  in  Khse,  bestehend  aus  einer 
unten  in  einen  Kolben  endigenden  gradu- 
ierten Köhre,  welche  oben  in  einen  Trichter 
sicherweitert.  M. Vogtherr, Berlin.  28.1.03. 

Nr.  194  593.  Doppelbarometer  mit  einer  Höhrn 
mit  zwei  Öffnungen.  AU,  Bberhardt  & 
•Iftger,  Ilmenau  1.  Th.  12.  2.  03. 


Bflehepsohau  u.  Ppeialiaten. 


W.  Biscan,  Der  Wechselstrom  und  die  Wechsel- 
strommaechinen.  8^.  108  S.  mit  90  Fig. 

Leipzig,  Oscar  Leiner  1903.  2,50  M . geh. 
.3,00  M 

Das  Buch  ist,  wie  der  Titel  sagt,  zum 
Selbststudium  für  Mechaniker,  Installateure. 
Maschinenschlosser,  .Monteure  u.  s.  w.  bestimmt. 
Bs  verlangt  immerhin  einige  mathematische 
Kenntnisse. 

Nach  Einführung  in  die  magnetischen 
Grundbegriffe  werden  die  GeseUe  dos  Wechsel- 
Stromkreises  besprochen.  Daran  schließt  sich 
die  Besprechung  von  Maschinen,  Motoren  und 
Transformatoren  für  einphasigen  Strom.  Es 
folgen  Kapitel  über  Mehrphasensysteme  und 
allgemeinere  für  den  Betrieb  erforderliche 
Dinge.  E.  0- 

W.  8chcffer,  Dos  .Mikroskop,  seine  Optik. 
Geschichte  und  Anwendung,  gemeinver- 
ständlich dargestellt.  8®.  V,  114  8.  mit66Ab- 
bildgn.  Leipzig.  B.  G.  Teubner  1902. 
1,00  Af..  geh.  L25  M. 

Mit  dem  vorliegenden  Büchlein,  dem 
35.  Bündchen  der  Sammlung  wissenschaftlich- 
gemelnverstnudlichor  DarstellungeD  aus  allen 
Gebieten  des  Wissens  „Aus  Natur  und  Oeistes- 
welt“,  wirtl  bezweckt,  einem  grösseren  Kreise 
Interesse  und  Verständnis  für  das  Mikroskop 
zu  erwecken.  Nachdem  einleitend  die  Brechung 
und  Reflexion  von  Lichtstrahlen  erörtert  ist, 
wird  zunächst  die  Konstruktion  und  die  op- 
tische Wirkung  der  einfachen  Lupe  uud  des 


zusammengesetzten  Mikroskops  crLnutert  Da- 
bei wird  auch  auf  ihre  histurieebo  Entwicklung 
an  dor  Hand  zahlreicher  Originalreproduktionen 
aus  ftltereo  Werken  iiAher  eingegangeii.  Als- 
dann folgt  eine  Beschreibung  der  modernen 
Mikroskope  und  Uülfsapparate  sowie  der 
Vorrichtungen  zum  Zeichnen  und  Photogra- 
phieren mikroskopischer  Bilder.  Zum  Schluß 
finden  sich  noch  die  physikalischen  und  che- 
mischen Methoden,  die  zu  untersuchenden 
Objekte  für  das  Mikroskop  tauglich  herzu- 
richten, kurz  dargcstellt.  Zu  rügen  ist,  daß 
stets  Abb4  statt  Abbe  gedruckt  ist 

Sehek. 

J.  C,  Müller,  Lehrb,  d.  Elektrotechnik.  Mit 
besond.  Berücksichtgg.  der  elektr.  Anlagen 
auf  Schiffen.  gr.-8».  XV,  393  S.  m.  Abbildgn. 
Braunschweig,  F.  Viewog  & Sohn  1903. 
6,40  M , geb.  in  Leinw.  7,00  M. 
Photographische  Bibliothek.  16.  Bd.  gr.-8<*. 
Berlin,  G.  Schmidt. 

16.  B.  Holm,  Photographie  bei  künst- 
lichem Licht  Anleitg.  zum  Photogra- 
phieren bei  Magnesiumlicht  X,  124  S. 
m,  zalilreichen  Abbildgn.  u.  6 Taf.  1903. 
2.50  M.,  geb.  3,00  M. 

Elektrotechnik  in  Binzeldarstcllungen.  Hrsgg. 
V,  Ob.-Ing.  Dr.  G.  ßenischke.  3-  Heft. 
gr.-8®.  Braunschweig,  F.  Vieweg  & Sohn. 
3.  G.  Benischke,  Die  Grundgesetze 
der  Wechselstromtechnik.  X.  141  S.  m. 
113  eingedr.  Abbildgn.  1902.  3,60  Jf-, 
geb.  4,20  Af. 

M.  Müller  u.  Mattersdorff,  Die  Bahn- 
motoren für  Gleichstrom,  ihre  Wirkungs- 
weise, Bauart  u.  Behandlg.  Ein  Handbuch 
f.  Bahntochniker.  gr.-8“.  XI.  418  8.  mH  231 
in  den  Text  gedr.  Fig.  u.  11  Itlh.  Taf.,  so- 
wie e.  Übersicht  der  ausgefohrten  T>'pen. 
Berlin,  Julius  Springer  1903.  Geb.  in 
Leinw.  15,00  M. 

Max  Kaehler  & Martini,  (Berlin  W 66,  Wü- 
belmstr.  50).  Preisverzeichnis  über  che- 
mische Apparate  und  Gcrfttechaflen,  6.  Aiifl. 
gr.-80.  XVI.  500  Selten  mit  vielen  Abbildg. 
1908.  Geb.  5,00  Af. 

E.  J.  Wade,  Seeoundary  Batitriet,  tkeir  Theory, 
Construction  and  Cf«.  8®.  502  S.  m.  Fig. 
London  1902.  Geb.  in  Leinw.  10.80  Af. 

F.  Schmidt,  Leitfaden  d,  Momentphotogrsphie. 
8®.  IX,  118  8 m.  Abbildgn.  Wieabaclen. 
0,  Nemnich  1903.  Geb.  ln  Leinw.  1,50 

Elektrotechninchc  Bibliothek.  57  Bd.  8®. 
W'ien,  A.  Ilartleben. 

57.  J.  Zacharias,  Elektrische  Straßen- 
bahnen. XIII,  240  8.  ra.  198  Abbildgn. 
1903.  4,00  M.,  geb.  5 if. 


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U«tt  1. 
April 


^aienuchau. 


0^-i 


Patentsehau. 


Optiseber  Eatfernongtoieaser  mit  in  entgeg*nges6tst«n  lUehttmgen  drehbaren 

PriBmen.  A.  Monticolo  in  Mailand.  22.  1.  1901.  Nr.  130187.  Kl.  43. 

Um  bei  EntferaungsmeBsem  der  vorliegenden  Art  ein  Mir  die  gleich« 
mäßige  Einteilung  der  Skale  günatigee  VerhaUnis  zwiechen  den  Bilderver- 
rückungen  und  den  Pritimendrehungen  zu  schaffen,  ist  zwischen  den  drehbaren 
Prismen  e ein  festes  Prisma  f angebracht,  dessen  Refraktionswert  gleich  der 
Summe  der  Brechungsworte  der  erstereu  zwei  Prismen  ist.  Infolge  dieser 
Prismeneinschaltung  rücken  die  die  größeren  Entfernungen  bedeutenden  Teil- 
striche der  Skale  weiter  auseinander. 

Vorrichtung  war  Projektion  nndorchsiobtiger  Gegen* 
stlLnde.  F.  Schmidt  & Haensch  io  Berlin. 
19.10.1901.  Nr.  130160.  Kl.  42.  (Vgl.  diese  Zeitsek. 
Iff03.  8.  33.) 

Um  die  Beleuchtung  und  Abbildung  eines  un- 
durchsichtigen Gegenstandes  g unter  Beibehaltung  der 
gewöhnlichen  Stellung  des  Projektionsobjektivs  p und 
des  Kondensators  für  die  Projektion  durchsichtiger 
Gegenstände  zu  ermöglichen . ist  der  aus  den  Teil- 
stücken  a bestehende  gegliederte  Spiegel  eingeschaltet. 
Bei  der  Projektion  durchsichtiger  GegensUnde  wird 
dieser  HUlfsspiegel  entfernt. 

Scbaltongsweiae  der  Gebe*  and  Empiangutation  für  Fankentelegrapbie  mit  vertikalen  Loft- 
leitangen. A.  Slaby  in  Charlotten  bürg  und  Graf  v.  Arco  in  Berlin.  23.  13.  1898. 
Nr.  124  IB4.  Kl.  21. 

Bei  der  Gebestatiou  wird  unter  Einschaltung  von  Kondensatoren  das  obere  Ende  des 
Sendedrahtes  mit  dem  vom  anderen  Pol  der  Kunkenstrecke  ausgehenden,  geerdeten  Leiter  ver- 
bunden oder  wie  dieser  gleichfalls  geerdet.  In  Verbindung  mit  dieser  Schaltungsweise  der 
Gebestation  wird  auf  der  Empfangsstation  das  obere  Ende  des  Eropfangsdrahtes  mit  dem  anderen 
geerdeten  Leiter  verbunden,  welcher  vom  Fritter  ausgeht  und  das  Relais  und  die  Ortsbatterio 
enthalt,  oder  wie  dieser  gleichfalls  geerdet. 

Elektriaeber  Olaasehmeliolen  mit  treppenlörmigem , von 
Lichtbögen  bestrahltem  SobmelskaaaL  Gesell- 
schaftzur  Verwertung  der  Patente  für  Glas- 
erzeugung auf  elektrischem  Wege,  Becker 
ft  Co.  m.  b.  H.  in  Köln  a.  Rh.  28-  9.  1900.  Nr.  128260. 

Kl.  32. 

Der  Glassatz  wird  durch  die  Förderschnecke  a 
und  Fallrohr  6 den  Lichtbögen  bei  c und  d zugefnhrt.  Vier 
Schmelzkanftle  e spoisen  bei  f das  geschmolzene  Glas  in 
den  Bebftlter  g,  woselbst  es  mittels  eines  zwischen  den 
Elektroden  h durch  das  Glas  geführten  Stromes  durch 
Widerstandserhitzung  gelhiitert  wird.  Das  gelauterte  Glas 
fließt  durch  t nach  k und  wird  durch  l entnommen.  Die  bei 
e und  d entstebenden  brennbaren  Gose  werden  bei  I zur 
Beheizung  von  k benutzt. 

Einiichtong  sor  Erzeagong  eines  zasätzlichen  Drehmomentes  in  ElektrisiUUssltblern.  Hart- 

mann  & Braun  in  Frankfurt  a.  M.-Bockenheim.  1.  11.  1901.  Nr.  130384.  Kl.  21. 

bei  dieser  Einrichtung  zur  Erzeugung  eines  zusätzlichen  Drehmomentes  in  Blektrizitats- 
Zahlern  ist  eine  Difforcntialspule  mit  Nebent<chIuU-  und  Haiiptstromspnlen  nebst  einem  in  ihr 
beweglich  angeordneten  Magneten  in  einer  der  vorliamlenen  Hauptstromspulen  des  Zahlers  unter- 
gebracht und  mit  ihrer  Achse  um  90®  gegen  die  Aclise  dieser  Hauptstromspule  verdreht;  bei 
offenem  Hauptstrom  steht  dann  «1er  Magnet  unter  dem  Einfluß  der  Nebenschlußw'ickehmg  senk- 
recht zum  Hauptstronileld»*  und  i»t  für  den  Anker  wirkungslos,  wahrend  h«*i  Vorhandensein  des 


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64 


Pal«nt«chatt.  — PataoUltt*. 


Dratacb« 

M«chaii1ker-Zcg 


geringsten  xu  meÄseiideii  HaupUtromes  die  Wirkung  der  liifferentialspule  gleich  Null  wird  und 
der  Magnet  sich  unter  dem  Rinfluß  der  Hauptatromspulo  konachsial  zu  dieser  einatelU  und  auf 
den  Anker  gleichsinnig  mit  doraelbcn  wirkt 

Veriahran  sor  HarateUung  von  Inachrilian,  Zaiohan  odar  dgl.  aaf  Olaa  oder  ainam  dhiilieh 
sehmelabaran  StoUa.  T.  Thunberg  in  Upaäla,  Hchweden.  15.  ].  1901.  Nr.  130084.  KI.32. 
Eine  erhitzte  Platinspitze  oder  dgl.  wird  Ober  das  Olaa  gefQhrt,  so  daß  sich  durch  teil- 
weise Schmelzung  Eindrücke  in  der  Glaaoberfl&che  bilden.  (Vgl.  diese  ZeiUehr.  190J.  8.  12$). 

Bagaloagavorrfebtiing  ffir  die  EmptindUohkaii  von  Frittröhraa.  Prof.  Brauns  Telegraphie, 
G.  m.  b.  H.  in  Hamburg.  20.  6 1900.  Nr.  131 3C5.  Kl.  21. 

Die  Empfindlichkeit  der  FrittrOhren  wird  durch  eine  veränderliche,  zur  Frittröhre 
parallel  geschaltete  Kapazität  geregelt. 


Patentliate. 

Bis  zum  16.  Mftrz  1903. 

Klasse:  Aamaldnogan. 

21.  A.  9621.  Vorfahren  zum  Abstimmen  ver« 
schiedener  funkentelegraphischer  Stationen 
auf  eine  und  dieselbe  Wellcnl&nge;  Zus.  z. 
Pat  Nr.  138144.  Allgem.  Elektrizitäts- 
Gesellschaft,  Berlin.  8.  1.  03. 

A.  9641.  Veränderlicher  Kondensator.  Die* 
selbe.  16.  1.  03. 

B.  28  %7.  Richtf&hige  Einrichtung  zur  elek- 
trischen Punkenteiegraphie.  R.  Bloch- 
mann, Kiel,  und  C.  E.  Bichel,  Hamburg. 
3.  4.  01. 

E.  8S61.  ElektrizitatszAhler  zur  Registrierung 
des  nach  Pberschreitung  einer  festgesetzten 
Energie  stattfindendeu  Energieverbrauchs. 
Schuckert  & Co.,  Nürnberg.  8.  12.  02. 

F.  16  611.  Verfahren  zum  Telegraphieren 
mittels  elektromagnetischer  Wellen.  R.  A. 
F essenden,  Mantoo,  V.  St.  A.  12.  8.  02. 

H.  28921.  Röntgenröhre;  Zue.  z.  Anm.  H.  27236. 
W.A  Hirschmann,  Pankow-Berlin.  19. 9. 02. 

K.  17  193.  AlsTascheninstrument  ausgebildetor 
Spannungsmesser.  Reiniger,  Gebbert  & 
Schall,  Erlangen.  15.  9.  02. 

R.  17  195.  Elektrisches  Meßgerät.  Dieselben. 
15.  9.  02. 

T.  8378.  Rotierender  Anker  für  Motorelektri- 
zitütszühler.  Theiler  & Co.,  Zug,  Schweiz. 
15.  8.  02. 

82.  H.  26  421.  Glas-Preß-  und  -Blasemaschine. 
J.  Haley,  Akron,  V.  St.  A.  31.  7.  01. 

J.  6518.  Verfahren  zur  Herstellung  von  Durch- 
lochungen an  Glaskörpern  mittels  der  Stich- 
flamme. E.  JAhde,  Sehönborn - Dobrilugk, 
N.-L.  7.  12.  01, 

42.  H.  27  230.  Zirkel  mitvier  ansoinenSchenkeln 
angeordneten  Einsätzen.  C.  Halassy,  Hont- 
Varsany,  Üng.  II.  2.  02. 


H.  28815.  Reißfeder  zum  Ziehen  breiter  Linien. 
K.  Happe,  Letmathe  t.  Westf.  1.  9.  02. 

P.  13845.  Schiffslog  mit  Schaufelrad.  M.  Pie  hl. 
Hamburg.  19.  7.  02- 

ErUUnagea. 

21.  Nr.  140  %2.  Einrichtung  zur  Regelung  der 
Empfindlichkeit  eines  Fritters.  Ges.  f.  draht- 
lose Telegraphie,  System  Prof.  Braun 
u.  Siemeus  & Halske,  Berlin.  22.  10- 01. 

Nr.  141  114  u.  141  115.  Kleidung  zum  Schutz 
gegen  elektrische  Hochspannung:  Zus.  z. 
Pat.  Nr.  140635.  Siemens  & Halske, 
Berlin.  31.  8.  02. 

Nr.  141 167.  Verfahren  zum  Aufspüren,  Auf- 
fangen  oder  Stören  einer  funkentelegraphi- 
schen Korrespondenz.  Mix  & Genest, 
Berlin.  18.  4 02. 

Nr.  141  294.  Influenzmaschine  mit  zwei  in  ent- 
gegengesetzter Richtung  laufenden  Trom- 
meln; Zus.  z.  Pat  Nr.  107  617.  C.  8.  Lem- 
Btröm,  Heleingfors,  Pinl.  27.  8.  02. 

42.  Nr.  140932.  Beobachtungsröhren  für  Po- 
larisationsapparate. M.  Jeschek.  Aschers- 
leben. 18.  5.  02. 

Nr.  141031  u 141  032.  AuslaßvenUl  mit  An- 
zeigevorrichtung fUrOeschwindigkoitameaser 
mit  Luftpumpe;  Zus.  z.  Pat.  Nr.  140  264. 
B.  Ehlers,  Berlin.  18.  1.  02  u.  11.  2.  02. 

Nr.  141033.  Geschwindigkeitsmesser  für  meh- 
rere Meßbereiche.  Th.  Horn,  GroßMChocher- 
Leipzig.  5.  10.  02. 

Nr.  141 097.  Terrestrisches  Fernrohr  mit  Fo- 
kussierung durch  Verschiebung  der  Umkebr- 
ILnse.  A.A.  Common,  Ealing, Engl.  18.  5.01. 

Nr.  141 148.  Verfahren  zur  Bestimmung  des 
KohlensAuregehaltes  in  Bauerstoff  oder 
Wasserstoff  enthaltenen  Gasgemischen ; Zus. 
%.  Pat.  Nr.  139649.  G.  BodlAnder,  Braun- 
Bchwoig.  17.  11.  01. 


FOr  di«  Kodtlcüun  Terzntwortlicb:  A.  BiRsebke  in  B«rUo  W. 

V«rUg  vun  JdHdb  Sprlngsr  in  B«rlln  N-  — Drnrk  von  Emil  Diey«r  in  Berlin  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumenteukunde 

und 

Organ  für  die  gesamte  Olasinstrumenten- Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  Blaachke,  Berlin  W30,  An  der  Apostelkirche  7b, 

Nr.  S.  15.  April.  1903. 

Ksehdnek  nar  mit  6enehmlr>uir  der  Bedaktlon  gestattet 


Tragbarer  Belastungawiderstand, 

Von  Or  Z.  OrUoli  ln  Ctiarlo(t«nbnri; 

Tragbare  Belastungawideratflnde  werden  in  der  Praxis  häufig  gobrauclil; 
namentlich  Elektrizitätswerke  und  elektrische  Prüfämter  benötigen  bei  der  Prüfung  von 
Elektrizitätszählem  derartiger  Apparate.  Die  Bedingungen, 
die  bei  der  Konstruktion  erfüllt  werden  müssen,  sind  im  wesent- 
lichen folgende: 

1.  Der  Widerstand  soll  bei  gegebener  Kapazität  ein 
möglichst  geringes  Gewicht  haben. 

2.  Die  Wärmeabgabe  soll  ohne  Hülfe  von  Kühlflüssig- 
keiten (Wasser)  erfolgen, 

3.  Der  Widerstand  soll  eine  form  haben,  die  sich 
beiguem  tragen  läUt, 

4.  Die  Schaltung  muß  so  einfach  sein,  daß  sie  ohne 
besondere  Überlegung  gehandhaht  werden  kann, 

5.  Alle  Teile  müssen  möglichst  leicht  zugänglich  sein, 
so  daß  Fehler  leicht  erkannt  und  Reparaturen  schnell  aus- 
geführt werden  können, 

6.  Der  Widerstand  darf  nicht  leicht  zerbrechliche 
Teile  enthalten  (z,  B,  keine  GlühlampenI, 

Ein  nach  diesen  Prinzipien  in  der  Reichsanstalt  her- 
gestellter Belastungswiderstand  für  fi  Kilowatt  Leistung,  der 
sich  im  praktischen  Betriebe  bereits  gut  bewährt  hat,  soll 
im  folgenden  beschrieben  werden. 

Als  Wideretandsmaterial  wurde  Konstantandraht  von 
0,7  und  0,3  mm  Durchmesser  verwandt.  Ersterer  ist  in  Spi- 
ralen von  12  mm  Weite  aufgewunden  und  kann  eine  Belastung 
von  maximal  6 Ampere  vertragen,  letzterer  bildet  Spiralen  von  8 mm  Weite  und  wird 
mit  2,5  Ampere  maximal  belastet. 

Aus  dem  Draht  von  0,7  mm  Dicke  wurden  8 Spiralen  zu  je  24  Ohm  (in  jeder 
etwa  18  m Draht)  hergestellt,  aus  dem  Draht  von  0,3  mm  Dicke  4 Spiralen  zu  je  48  Ohm 
(in  jeder  etwa  7 m Draht). 


.lede  der  Spiralen  wird  in  drei  gleiche  Teile  von  je  34  cm  Länge  zerlegt  und 
in  der  durch  Fitf.  1 gekennzeichneten  Weise  mittels  einfacher  Messinghaken  in  einem 
Holzrahmen  befestigt,  so  daß  also  Anfang  und  linde  der  Spirale  an  entgegengesetzten 
Enden  liegen.  Fig.  2 zeigt  wie  die  12  X ^ Spulen  in  einem  hölzernen  Rahmen  ange- 


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öü 


E.  Orlich»  Tragbarer  Belaatungfwiderttand. 


Deotarb« 

Mechaatker«Z4g. 


ordnet  Bind;  die  Spiralen  Meißen  alle  borizonlal  und  sind  so  gegeneinander  versetzt,  daß 
vertikal  oberhalb  und  unterhalb  jeder  Einzelepirale  keine  weiteren  Stromleiter  liegen,  so 
daß  nur  kalte  Luft  an  die  Stromleiter  tritt  und  oberhalb  des  Widerstandes  die  erhitzte 
Luft  frei  abziehen  kann.  Es  ist  fOr  eine  freie  Luftzirkulation  nOtig,  daß  die  obere  und 
untere  PlBche  des  Widerstandes  nicht  abgeschlossen  werden;  ein  durcblochtes  Aluminium- 
blech, das  während  des  Transportes  auf  der  oberen  Seite  befestigt  ist,  wird  vor  dem 
Gebrauch  abgenommen  Um  von  unten  her  eine  ausgiebige  Luftzirkulation  zu  ermög- 
lichen, ist  der  Widerstand  auf  4 schräg  gestellte,  mit  Scharnieren  befestigte  Holzleisten 


Flf.  I. 

gestellt,  von  denen  je  zwei  mittels  durchlochter  Aluminiumbleche  miteinander  verbunden 
sind.  Für  den  Transport  werden  die  FQQe  in  den  Scharnieren  umgeklappt,  so  daß  die 
Aluminiumbleche  die  Unterseite  des  Widerstandes  vollständig  bedecken  (s.  Fig.  4 u.  5). 

Die  Schaltung  ist  derart  ausgeffihrt,  daß  der  Widerstand  entweder  mit  120  Volt 
oder  mit  240  Volt  gebraucht  werden  kann;  im  ersteren  Falle  ist  er  maximal  mit 
50  Ampere,  im  zweiten  mit  25  Ampere  belastbar.  Die  Schaltung  wird  durch  gewöhn- 
liche zweipolige  Stöpsel  bewerkstelligt,  deren  Stifte  durch  ein  Kupferblech  verbunden 
sind.  Die  auf  einer  Stabilitplatte  angebrachten  Löcher  für  die  Stöpsel  sind  in  3 Keihen 
angeordnet,  von  denen  die  beiden  äußeren  bei  120  Volt  Betriebsspannung  die  mittlere 


Flg.  1.  PI*,  i. 

bei  240  Volt  zu  benutzen  ist.  Wie  aus  dem  Schaltungaschema  {Fig.  3)  ersichtlich, 
werden  durch  Stecken  der  2X5  Stöpsel  der  Außenreihen  folgende  Stromstärken  erhalten; 

2,5  2,5  5 5 10  Ampere  | ,orv\r  i. 

2.5  2,5  5 5 10  Ampere  I Volt, 

so  daß  man  in  Abstufungen  von  2,5  Ampere  bis  zu  50  Ampere  einschalten  kann.  Bei 
Benutzung  der  mittleren  Keihe  sind  Je  zwei  dreiteilige  Spiralen  in  Serie  geschaltet. 
Durch  Stecken  der  fünf  Stöpsel  dieser  Reihe  erhält  man: 

2.5  2,5  5 5 10  Ampere  bei  240  Volt. 


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u«rt  n. 

i:..  April  ii>oa 


E.  Orlich,  Tragbarer  Balastungawideraiand.  Varalni-  und  Peraonaanachrichten. 


67 


Man  hat  somit  die  Möglichkeit  in  Abstufungen  von  2,5  Ampere  den  Widerstand  bis  auf 
25  Ampere  zu  belasten.  Es  ist  darauf  zu  achten,  daß,  wenn  die  Außenreihen  benutzt 
werden  sollen,  in  der  Mittelreihe  kein  StOpsel  steckt  und  umgekehrt  Man  kann  dies 
durch  eine  etwas  veränderte  Anordnung  der  Stöpsellöcher  leicht  erreichen:  in  dem  ab- 
gebildeten Widerstand  sind  im  ganzen  sechs  parallele  Keihen  von  Stöpsellöchem  ange- 
ordnet, von  denen  Reihe  1,  2 und  5,  6 für  120  Volt,  Reihe  3,  4 für  240  Volt  bestimmt 
sind:  wie  aus  dem  Scbaltungsschema  ersichtlich,  kann  man  Reihe  2,  3 und  4,  6 in  je 
eine  vereinigen,  so  daß  bloß  vier  Reihen  übrig  bleiben.  Ein  Kurzschluß  durch  ver- 
sehentliche Schaltung  ist  in  dieser  verbesserten  Ausführung  ausgeschlosssen.  Ein  Strom- 
schlüssel,  eine  Sicherung  und  zwei  Anschlußklemmen  vervollständigen  die  Schaltung. 

Für  den  Transport  ist  eine  wasserdichte  Segeltuchhülle  hergestellt,  die  einen 
OrilT  für  das  Tragen  mit  der  Hand  und  einen  abnehmbaren  Riemen  besitzt,  um  den 
Apparat  als  Tornister  auf  dem  Rücken  tragen  zu  können.  Die  äußeren  Abmessungen, 
45  X 45  X 10  cm,  machen  beide  Arten  des  Transports  sehr  bequem.  Das  Gewicht  des 
Widerstandes  beträgt  4 hg,  mit  Segeltuchhülle  5,6  hg. 


Vepeins«  und  Pepsonennnohriohten. 


Neuer  Lehrvertrag. 

Von  den  Herren  Dr.  H,  Krüss  und 
W.  Handke  ist  ein  neues  Formular  für 
den  Lehrvertrag  ausgearbeitet  worden,  bei 
welchem  die  Anforderungen  der  Novelle 
zur  Gewerbeordnung  berücksichtigt  worden 
sind;  der  Wortlaut  lehnt  sich  im  wesent- 
lichen an  den  Vertrag  an,  den  der  Preußische 
Handelsrainister  zur  Einführung  empfohlen 
hat.  Die  D.  G.  f.  M.  u.  0.  hat  nunmehr  bei 
allen  Handwerks-  und  Gewerbekammem 
beantragt,  daß  das  von  der  D.  G.  ausge- 
arbeitete Formular  für  die  Angehörigen 
unseres  Gewerbes  zugelassen  werde. 

Formulare  des  neuen  Lehrvertrages 
werden  an  unsere  Mitglieder  kostenlos  ab- 
gegeben und  können  von  diesen  abverlangt 
werden: 

soweit  sie  Mitglieder  eines  Zweigvercins 
sind,  vom  Vorsitzenden  des  Zweigvereins; 
(für  Abt.  Berlin  auch  vom  Schriftführer  Hr.  A. 
Blascbke); 

sow'eit  sie  Mitglieder  des  Hauptvereins 
sind,  von  Hr.  W.  Handke  (Berlin  N 37, 
Lottumstr.  12)  und  vom  Geschäftsführer 
(Berlin  W 30,  Apostelkirche  7 b). 

Mechaniker,  welche  nicht  Mitglieder  der 
D.  G.  sind,  erhalten  die  Lehrverträge  von 
einem  der  beiden  zuletzt  genannten  Herren 
gegen  Erstattung  von  10  Pf.  für  jedes  Stück, 
welcher  Betrag  vorher  einzusenden  ist. 

Oer  Virstaiil  der  0.  C.  f.  M.  n.  0. 


D.  O.  f.  M.  u.  O.  Abteilung  Berlin, 

E,  V.  Sitzung  vom  7.  April  1903.  Vor- 
sitzender: Hr.  Fr.  Franc  v.  Liechtenstein. 

Hr.  Regierungsrat  Dr.  H.  Stadthugen 
spricht  über  Wageinatcrialiwn. 


Um  beim  Wagebalken  die  Masse  möglichst 
zu  verringern,  ist  man  dazu  flbergegangen,  das 
froher  allgemein  benutzte  .Messing  durch  leich- 
tere .Materialien  zu  ersetzen.  Da  das  Alu- 
minium wegen  seiner  schwierigen  Verarbeitung 
wenig  zweckmäßig  ist,  hat  man  in  neuerer 
Zeit  mit  Aluminiumlegierungen  Versuche  an- 
gestellt (Partinium,  Magnalium,  Meteorit),  die 
leichter  bearbeitbar  sind.  Das  Magnalium  hält 
sich  nach  den  Erfahrungen  des  Vortragenden 
an  der  Luft  gut,  es  nimmt  nur  sehr  wenig  an 
Masse  zu,  wohi  infolge  der  Adsorption  von 
Luft,  d.  i.  des  Ansaugens  und  Verdichtens  von 
Luft  an  der  Oberfläche,  wie  es  bei  allen  Kör- 
pern eich  beobachten  läßt;  von  dostilUertem 
Wasser  wird  Magnalium  wenig,  dagegen  von 
Leitungswasser  stark  angegriffen;  eine  für 
Wägungszwecke  nicht  gerade  vorleUhafte 
Eigenschaft  ist  seine  hohe  Ausdehnung  durch 
, die  Wärme  (0,034  mm  auf  1 m und  1»),  Vor- 
I tragender  weist  <larauf  hin,  daß  die  Masse  der 
; Gehänge  und  Schalen,  welche  natürlich  die  für 
die  Belastung  genügende  Festigkeit  haben 
müssen,  bei  der  Bemessung  der  Tragfähigkeit 
dos  Balkens,  bezw.  bei  dessen  Konstruktion 
nicht  immer  hinreichend  berücksichtigt  wird. 

Für  die  Schneiden  empfiehlt  der  Vortragende 
auf  Grnnd  seiner  Erfahrungen  Stahl,  für  die 
Pfannen  Achat.  Dieser  ist  allerdings  stark 
' hygroskopisch,  und  es  erscheint  möglich,  daß 
I verschiedene  Sorten  es  in  verschiedenem  Maße 
I sind:  deshalb  sollte  man  bei  feineren  Wagen 
, die  beiden  Pfannen  der  Gehänge  stets  aus 
[ demselben  Stücke  anfertigen. 

I Die  feineren  Gewiehtetüeke  werden  aus 
Platin.  Platiuiridium  und  vergoldetem  Messing 
' angefertigt.  Die  beiden  erstgenannten  Mate- 
rialien siud  für  größere  Stücke,  soweit  es 
I nicht  auf  die  gnindlegende  Präzision  ankomint. 


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V«r«inB>  und  P*r«on«nnacbr!cht«n. 


\l<-<-bAuik«rZtK 


(i8 

zu  (euer.  Vorgoldetea  Meosiog  hat  sich  im  alt- 
gemeinen  gut  bewährt : die  Normal-Bichunga- 
Kommission  hat  bei  der  NachprQfung  der  im 
Jahre  1872  ausgegebenen  Hau)>tnormale  der 
Bichungsinspektionen  feetgestollt,  daü  aotche 
Stocke  in  der  Zeit  von  1872  bis  1882  an  Masse 
gewachsen  sind,  von  1882  bis  18^  aber  abge- 
nommen  haben  und  zwar  etwas  mehr,  als  die 
anfängliche  Zunahme  betrug;  bei  diesen  Nach- 
prüfungen zeigte  sich,  daß  die  Adsorption  mit 
der  umgebenden  Luft  variirt,  so  daß  aiicli  in 
kürzeren  Perioden  Vorflnderuiigen  der  Masse 
eintreten  können. 

Im  allgemeinen  läßt  sich  sagen,  daß  unsere 
heutigen  Wagen  eine  sehr  hohe  und  vorläufig 
genügende  VoUkommenheit  erreicht  haben  und 
daß  es  z,  Z.  zwecklos  ist.  diese  zu  erhöhen; 
viel  wichtiger  ist  es,  für  die  Gewichtstücke 
Materialien  zu  findeu,  die  eine  größere  Kon- 
stanz zeigen.  Versuclie  nach  dieser  Richtung 
sind  bei  der  K.  N.  B.  K.  im  Gange. 

Hr.  W.  Ha  eil  sch  führt  einen  etwa  40  Jahre 
alten  Mikroprojektionsapparat  von  Hugo 
Schroeder  vor,  bei  dem  die  Objekte  hori- 
zontal gelagert  werden  könuen.  Der  Grund- 
gedanke bei  der  Konstruktion  ist  hier  bereits 
derselbe,  wie  bei  den  nioderuen  Apparaten  von 
C.  Zeiß  und  F.  Schmidt  ä Haonsch  (diese 
Apparate  werden  durch  Projcktiousbilder  kurz 
erläutert).  Das  Schroederscho  Instrument  be- 
sitzt eine  dem  galileischeii  Fernrohr  nachge- 
bildete Vorrichtung  zur  Erhöhung  der  Ver- 
größerung, verschiedene  Objektive  und  nicolscho 
Prismen  zur  Vorführung  mineralogischer  Objekte. 
Zum  Schluß  werden  mit  dem  Sohroeder- 
schen  Apparat  einige  Photographien  und  Dünn- 
scblifTo  projiziert. 

Hr.  F.  Franc  v.  Liechtenstein  zeigt 
das  neueste  Wachw'itzmetall,  das  aus  Eisenblech 
mit  Kupferplattierung  besteht. 

Die  Firma  Wilhelm  Eisenfuhr,  Berlin  S 14, 
Kuiiimandaiitenstr.  3la,  wird  aufgenommen; 
zum  Eintritt  hat  sich  gemeldet  und  wird  zum 
ersten  Male  verlesen  Hr.  G.  Peliehn.  Karto- 
graph im  Heichsmarineamt.  Bi 


Zwelgyereln  Uatubur^  • Altona. 

Sitzung  vom  7.  April  1908.  Vorsitzender: 
Herr  Dr.  H.  Krüß. 

Herr  W.  Weichling  in  Firma  Sievert  & 
Weichling  wird  als  .Mitglied  atifgenommeo. 

Die  Vorbereitung  des  SommorausHuges  wird 
dem  Herrn  W.  Basilius,  R.  Denn  er  t und 
C.  Walter  übertragen. 

Herr  Carl  Hoinatz  hält  einen  Vortrag 
Ober  Modell.  Form  und  Guß.  Au  der  Hmu) 
eines  reicheu  DeiDonstrationsmaterials  sowie 
einer  Anzahl  sehr  instrtiktiver  Zeirliniiiig<'ii 


wurden  die  Anfertigung  des  Modells,  die  An- 
forderungen au  dasselbe,  die  Herstellung  der 
Gußformeii,  das  Schützen  derselben  durch  Gra- 
phit, Kotiiepulver  u.  dgl.,  die  Schmelzung  der 
Metalle  und  der  Guß  selbst  mit  Rücksicht  aut 
die  verschiedenen  zur  Verwendung  kommenden 
Metalle  und  den  Zweck  dos  Gußstückes  ein- 
gehend erläutert.  U K. 

Zur  Gehülfenpriifung  in  Berlin  Ostern  1903 
waren  38  Lehrlinge  angemeldet  worden.  Bei 
der  Revision  der  Anfertigung  ihrer  Probear- 
beiton  in  der  Werkstatt  erwiesen  sich  die  Ar- 
beiten von  2 Lehrlingen  so  geringfügig,  daß 
sich  die  Prüfungskommission  daraus  kein  Urteil 
Uber  die  vollatäodige  Ausbildung  der  Prüflinge 
bilden  konnte;  diese  beiden  jungen  Leute  zogen 
daher  auf  Anraten  der  revidierenden  Examina- 
toren ihre  Anmeldung  zurück  und  nahmen  ihr« 
Prüfung  für  einen  späteren  Termin  in  Aussicht; 
dies  war  ihnen  möglich,  well  der  Lehrherr  auch 
für  einen  späteren  Zeitpunkt  ihnen  die  Werkstatt 
zur  Anfertigung  ein«»«  Gehülfenatückes  zur  Ver- 
fügung stellte.  Es  kann  aus  diesem  Anlaß 
nicht  gen\ig  betont  werden,  daß  sich  die  Lehr- 
herrn vor  der  Anmeldung  ausreichend  darüber 
informieren  sollen,  welche  Anrorderungeii  in 
Bezug  auf  die  zu  leistende  Probearbeit  von  der 
i’rüfungskommission  gestellt  werden.  Es  waren 
also  3fi  lyehrlinge.  darunter  2 Optiker,  zu  prüfen, 
wofür  5 Termine  (23.,  26.,  30.  März,  2.  und 
6.  April)  angeaetzt  wurden;  es  bestanden  sämt- 
liche Prüflinge,  davon  2 mit  dem  Prädikat 
„recht  gut“. 


Ernmmt  wurden;  Dr.  M.  Dittrich  und  R. 
.SfoIIo,  Privatdozenten  für  Chemie  an  der  Uni- 
versität Heidelberg,  zu  ao.  Professoren;  Dr. 
L.  NatansuD,  ao.  Professur  der  mathematischen 
Physik  an  der  Universität  Krakau,  zum  o.  Pro- 
fessor; Professor  K.  Mazcllt»  zum  Direktor  des 
k.  k.  Astronomisch  - Meteorologischen  Obser- 
vatoriums zu  Triest;  die  PrivaWozenton  für 
Chemie  II.  Rupe  und  F.  Fichter  zu  ao.  Pro- 
fessoren an  der  Universität  Basel;  T.  U.  Uollanil 
zum  Direktor  des  Qtological  Survey  c/  India  in 
Calcutta,  anstelle  des  zurückgotretenen  Direktors 
C.  L.  Griesbach. 

Berufen  wurde:  der  ao.  Professor  Dr.  II. 
Thierfclder  in  Berlin  als  o.  Professor  der  phy- 
siologischen Chemie  an  die  deutsche  Faiver- 
sität  in  Prag. 

Habilitiert  hat  sich;  Dr.  Homer  fUr  .Mete- 
orologie an  der  Technischen  Hochschule  zu 
Lemberg. 

Dem  Abteilungsvorstand  am  Meteorolo- 
gischen Institut  Berlin,  Dr.  R.  Stirint*,  «^wie 


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Hell  - 

1^.  Ai<ni  iw'». 


Peraoncnnachrichtco.  — Kleinere  Mitteilungen. 


nt) 


den  atniidigeii  Mitarbeitern  deeacUiou  Inatilut«,  j 
lir.  (i.  Lacbmaiiii  und  Dr.  Th.  Anidl.  wurde 
der  Charakter  eiuca  Profeasora  verliehen. 

Veratorbon  aind:  Dr.  B.  Lachowicz,  no. 
[’rofeasor  der  allgemeinen  Chemie  an  der  Uni- 
vereitiU  Lemberg.  48  .iabre  alt;  Prof.  Win.  ' 
Harkneaa.  der  trübere  Aatronomlache  Direktor  ! 
dea  U.  S.  Nacat  Obaervaitrry  in  Waahington; 
(!eneralin.ajor  C.  J.  B.  Kiddell,  .Mitglied  der  j 
Royal  Society , Phyaiker  und  .Meteorologe, 
86  .lahre  alt.  I 


Kleinere  Mitteilungen. 

UniTersal  - Stabihalter  „Syetem 
Ldmger  & Bock*. 

I).  K.  P.  Nr.  Hl  271. 

Trotz  der  offenbaren  Vorteile,  welche 
die  Stahlhalter  besitzen,  ist  keinos'von  den 
vielen  bisher  konstruierten  Systemen  im- 
stande gewesen,  den  geschmiedeten  Stahl 
zu  ersetzen,  weil  ihnen  recht  erhebliche  J 
Xachteile  anhaften.  Kntweder  ist  die  Hand- 
habung zu  umstfindlicb,  zeitraubend,  mit 
Schlüsseln  oder  sonstigen  Hülfswerkzeugen, 
oder  die  Brauchbarkeit  erstreckt  sich  nur 


auf  das  Überdrehen  zylindrischer  oder  ebener  I 
Flüchen,  da  das  Bearbeiten  komplizierter 
Arbeitsstücke  durch  hervorstehende  Schrau- 
ben, Kröpfungen,  Zapfen  o.  dgl,  verhindert 
wird,  teils  vibriert  der  Stichel  infolge  der 
sich  abnutzenden  verschiedenartigen  Ver- 
stellungen, oder  der  zu  verwendende  Kin- 
satzstahl  hat  solchen  Durchmesser,  daU 
man  ihn  ganz  gut  ohne  jeden  Halter  in 
den  Support  spannen  kann. 

Der  vorliegende  , Herrn  H.  Langer 
(Steglitz,  Herderstrasse  10)  durch  D.  R.  P. 
Xr.  141  271  geschützte  Stabihalter  hat  den 
Vorzug  vielseitigster  Verwendbarkeit  bei 
denkbar  einfachster  und  doch  solider  Kon- 
struktion. 

Der  Erfinder  ist  von  dem  Grundsatz 
ausgegangen,  einen  in  Form  und  Hand- 
habung möglichst  einfachen  und  doch 
leistungsfähigen  stabilen  Halter  zu  kon- 
struieren, der  in  seiner  ilutlem  Form  den 
gewohnten  sellistgeschmicdcten  Stühlen 


möglichst  ähnelt.  In  der  Tat  besitzt  der 
Stahlhalter  keine  hervorstehenden,  das  be- 
liebige Festspannen  auf  dem  Support  hin- 
dernden Teile. 

Der  Stahlhalter  besteht  aus  dem  quadra- 
tischen, bei  tt’  kegelartig  verjüngten  Slahl- 
körper  v.  In  demselben  befindet  sich  in 
windschiefer  Richtung  eine  Ausbohrung, 
welche  zur  Aufnahme  des  aus  6 mm  starkem 
Uundstahl  bestehenden  Einsatzstahles  ;/ 
dient.  Ein  zweiter  Bohrkanal  z,  welcher 
dieselbe  Auslrittsöffnung  wie  der  erste 
hat,  dient  zur  Aufnahme  des  Sperrgestänges. 
Dasselbe  besteht  aus  der  rilnderierten,  mit 
verhltltnismltliig  feinem  Gew  inde  versehenen 
Spannschraube  s;  mit  derselben  ist  durch 
Kugelgelenk  die  Sperrstange  u zwjing- 
lUuflg  verbunden;  diese  ist  bei  x ent- 
sprechend dem  mit  dem  Stahl  gebildeten 
spitzen  Winkel  abgeschrägt,  so  dall  dieser 
schlanke  Keil  in  Verbindung  mit  dem  Ge- 
winde der  Spannschraube  bei  mütligem 
Anziehen  durch  die  bloße  Hand  die  ein- 
fachste und  sicherste  Festspannung  be- 
wirkt. 

Zur  Befestigung  des  Einsatzstahles 
braucht  man  also  keinerlei  Hülfswerkzeug, 
als  Schlüssel,  Schraubenzieher,  Keil  o.  dgl.; 
das  Fest-  und  Losspannen  geschieht  ledig- 
lich mittels  der  Hand. 

Hervorzuheben  ist  ferner  die  große 
Stabilitlit,  da  der  aus  t>  mm  starkem  Rund- 
stahl bestehende  Einsatzstahl  entsprechend 
weit  zurückgestellt  werden  kann  und  im 
Halter  selbst  ein  Vibrieren  absolut  ausge- 
Bchloss<‘n  ist.  Man  kann  den  Einsatzstahi 
durch  einfaches  Drehen  um  seine  Achse, 
je  nach  .Material,  im  Angriffswinkel  ver- 
stellen. Kleine  Differenzen  in  der  Stellung 
des  Stahls  auf  Mitte  lassen  sich  durch  Vor- 
resp  Zurückschieben  desselben  ausgleichen. 
Ein  weiterer  großer  Vorteil  liegt  in  der 
Verwendung  von  Rundstahl  als  Einsatz- 
stahl, welcher  beliebig  lang  und  bis  auf 
ein  kurzes  Stück  von  2 cm  aufgebraucht 
werden  kann;  es  findet  eine  bedeutende 
•Materialersparnis  sowohl  an  .Stahl  als  auch 
an  Feilen,  Schleifstein  u.  s.  w.  und  auch 
an  Zeit  und  Arbeitskraft  statt,  da  der  Stahl 
nicht  ausgeschraiedet  zu  werden  braucht.  Da 
derselbe  ferner  in  der  tjualitflt  bedeutend 
besser  i.st  als  der  allgemein  verwendete 
Vierkantstahl,  so  härtet  man  ihn  bei  Dunkel- 
rotglut, ohne  ihn  anzulassen;  infolgedessen 
hüll  die  Schneide  betrflchtlich  länger  vor. 

Der  Stabihalter  ermöglicht  fenier  das  Aus- 
drehen engster  Bohrungen,  Schneiden  von 
Schnecken,  Außen-  und  Innengewinden, 
sowie  die  Anwendung  von  Hakenstühlen. 


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70 


Kleinere  Mitteilungen.  » Bücherachau. 


Deutaclie 

iCadunlkaf»Itc. 


Abstecbstählen,  Unken  StAhlcn  und  Spezial- 
stählen. 


Eine  Dltkiisalon  fib«r  Elnfflhrang  dea 
metrischen  Marssystems  ln  England. 

The  EUctrician  S.  730.  768,  772.  lOOH. 

In  der  of  Electrieal  Engineere  zu 

London  wurde  von  Alexander  Siemens  der 
Vorschlag  gomachL  fUr  die  zwaogeweise  Ein- 
fQhning  des  metrischen  Maß-  und  Gewichts- 
Systems,  wie  es  in  Zentraleuropa  herrschend  ist, 
einzutreten. 

In  dem  Bericht,  mit  welchem  die  Verhand- 
lung Uber  diesen  Vorschlag  eingeleitet  wurde, 
führte  Alexander  Siemens  aus,  daß  zuerst 
James  Watt,  veranlaßt  durch  die  Schwierig- 
keiten bei  Vergleichung  der  Ergebnisse  seiner 
Experimente  mit  denen  von  Lavoisier  und 
Laplace,  im  Jahre  1783  auf  die  Idee  eines 
internationalen  Maßsystems  gekommen  sei,  um 
durch  dieses  die  bei  Reduktion  der  Muße  und  Ge- 
wichte verschiedener  Lander  aufeinander  eintre- 
tenden umständlichen  Rechnungen  zu  vermeiden. 
James  Watt  schlug  bereits  die  Einführung 
eines  dezimalen  Systems  vor,  dessen  Einheit 
durch  die  Länge  des  Sekundenpondeis  fest- 
gelcgt  werden  sollte.  Seine  Vorschläge,  die 
Laplace  und  anderen  Pariser  Gelehrten  vor- 
gelegt wurden,  fanden  bei  diesen  allgemeinen 
Beifall  und  haben  aller  WahrschoinUebkeit  nach 
den  ersten  Anstoß  gegeben  zur  Ausbildung  des 
in  der  Folgezeit  in  Frankreich  eingefQhrten 
metrischen  Systems.  Die  mitteleuropäischen 
Staaten  haben  sich  diesem  fast  durchweg  an- 
gescblossen.  Auch  in  den  Vereinigten  Staaten 
steht  die  allgemeine  gesetzliche  Einführung  des 
metrischen  Systems  in  Aussicht*).  Nur  in  Eng- 
land ist  man  Ober  fruchtlose  Versuche,  dieses 
einfache  Maßsystem  an  SUdle  der  alten  kompli- 
zierten Maße  und  Gewichte  einzuführen,  bisher 
nicht  hinausgekommen. 

Auch  die  Diskussion,  welche  sich  an  den 
Vortrag  von  Alexander  Siemens  anschloß, 
war,  wie  seitens  der  Redaktion  des  EUctrician 
bemerkt  wird,  mit  Enttäuschungen  verknüpft 
und  in  vieler  Hinsicht  inhaltlos.  Während 
James  Watt  bereits  behauptet  hatte,  daß 
jeder  denkende  Mensch  von  den  Vorteilen 
eines  internationalen  Systems  unmittelbar  über- 
zeugt sein  müsse,  war  die  Versammlung  mit 
wenigen  Ausnahmen  gegen  die  Einführung 
dos  metrischen  Systems  eingenommen.  Unter 
anderem  wurde  auch  als  Grund  dagegen  an- 
geführt, daß  die  deutschen  Lieferanten  sofort 
bereit  sein  würden,  alle  die  unzähligen  Ge- 
wichtssätze und  Maße  zu  liefern,  welcher  die 


Kleinhändler  im  britischen  Kelche  bei  Ein- 
führung dos  neuen  Systems  bedürfen  würden. 

Nach  Ansicht  der  Redaktion  des  EUctrician 
ist  die  obligatorische  Binftthnmg  des  metrischen 
Systems  durch  Parlamentsbeschluß  in  England 
in  absehbarer  Zeit  gänzlich  aussichtslos;  die 
Zeitschrift  äußert  den  Wunsch,  daß,  wenn  von 
England  oder  Amerika  etwa  Schritte  in  dieser 
Hinsicht  getan  werden  sollten,  dies  von  beiden 
gemeinschaftlich  geschehen  mOge.  Der  Gesetz- 
entwurf, nach  welchem  die  obligatorische  Ein- 
führung des  metrischen  Systems  io  den  Ver- 
einigten Staaten  am  1.  Januar  1907  atattfindeu 
sollte,  ist  allerdings  inzwischen  wieder  zurück- 
gezogen worden,  angeblich  nicht,  weil  es  an 
Stimmenzahl  für  seine  Durchbringung  im  Kon- 
greß fehlte,  sondern  in  der  Absicht,  zuvor  die 
eifrigsten  Gegner  umzustimmen.  Mk. 


Ausateltung  auf  4er  75-  Veraammluog 
deutscher  Natnrforecher  und  Ärzte 

in  Kassel  vom  20.  bis  26.  September  1903. 

Auch  auf  der  diesjährigen  Versammlung  soll 
eine  wissenschaftliche  Ausstellung  veranstaltet 
werden.  Da  die  zur  Verfügung  stehenden 
Räumlichkeiten  beschränkt  sind,  besteht  die 
Absicht,  nur  neue,  besonders  wichtige  Gegen- 
stände vorzufübren,  welche  sicher  sind,  die 
Aufmerksamkeit  der  zahlreichen  Besucher  der 
Versammlung  zu  Anden. 

Nähere  Auskunft  erteilt  der  Vorsitzende  des 
Ausstellungsausschusses,  Herr  Dr.  Meder  in 
Kassel. 

Die  Inhaber  der  Firma  Kranz  Schmidt  A 
Hacnsch  hatten  zur  Feier  der  Erweiterung  ihrer 
neuen  Werkstatträume  am  4.  d.  M.  ihre  sämt- 
lichen Angestellten  und  einige  Freunde  der 
Firma  zu  einem  Abendessen  geladen.  Das 
kleine  Fest,  das  in  der  angeregtesten  und  ge- 
mütlichsten Weise  verlief,  legte  Zeugnis  dafür 
ab.  daß  bei  dieser  Firma  nach  wie  vor  zwischen 
Chefs  und  Angestelleu  ein  inniges  persönliches 
Verhältnis  besteht. 


Bflohersohau. 

F.  Borckhardt,  Zur  Geschichte  des  Thermo- 
meters. Berichtigungen  und  Ergänzungen. 
gr.-4®.  22  S.  Basel,  Carl  Beck  1902.  2,00  Af- 

A.  Kdnigswerther,  Konstruktion  u.  Prüfling 
der  ElcktriziläUzähler.  gr.-S®  XII.  328  S. 
u.IXS.  Formulare  m.362  Abbildgn.  Hannover, 
Gehr.  Jänecke  1903.  Geb.  in  Leinw.  9.00  if 


')  Vgl.  dictc  ZriUrhr.  1U03-  S 20. 


i^Aprt  i»w.  ' 

I 

J.  RiiOner»  GnindzUge  der  Tele^^raphio  und  [ 
Tolephonie  für  den  Gebrauch  an  tcchnisclien 
LohranatAlten.  8^*  VllI,  274  S.  mit  423  Abb. 
u.  1 Tafel.  Hannover,  Gebr.  Jftnecko  1902. 
4.80  if.,  ETOb.  6.26  M. 

Daa  Buch  enthalt  in  ziemlicher  Vulb 
stAndigkeit  daa  auf  dem  Gebiet  der  Telegraphie 
und  Telephonle  Wiaaenawerte.  Da  ea  voniohm* 
lieh  ein  Leitfaden  für  Studierende  aein  aoll,  ao 
ist  die  Daratellung  der  hiatoriachen  Entwicklung 
berechtigt,  zumal  die  ueneaten  Erningenachaften 
berückaichtigt  aind.  Dahin  gehörea  die  Kapitel: 
Punkentelegraphie.  die  Mehrfachtypendnicker, 
der  Schnelltelegraph  von  Pollak  und  Virag. 

Zahlreiche  gut  auageführte  Figuren  unter* 
atutzeii  daa  VeratAndnia  dea  klar  geaehrlebeiien 
Textea.  E.  0. 


— Pattnticbau.  7 1 

I 

I W.  Borchera,  ElektrumetaUurgie.  Die  Ge- 
winnung der  Metalle  unter  Vermittig.  d. 
clektr.  Stromes.  3.  verm.  u.  völlig  umgearb. 
Aufl.  1.  Abt  gr.-8o  IV,  288S.  m.  I69Abbildg. 
I./eipzig,  S.  Hlrzel  1902.  9,00  Jf. 

R.  Mayr,  Einführung  zum  VeratAndnia  der 
elektriachen  Maße,  ihrer  Peataetzg.,  ihres 
Zuaammenhangea  und  ihrer  praktiachen  An- 
wendg.  gr.*8®  VI,  508.  München,  Th.  Acker- 
mann 1903.  1.20  3f. 

C.  Erfartb,  Sammig.  v.  Leitungaakizzen  f. 
Schwachatromanlagen.  Zum  Gebrauch  f. 
Inatallateure  u.  zum  Selbstunterricht.  gr.-8®. 
81  Taf  mit  IV  u.  II  B.  Text  Wien,  A.  Uart- 
leben  1903.  Geb.  in  Leinw.  3.00  if. 


Patenischau. 

UBToUkommener,  au  ledernd,  mit  regelbarem  Draek  auleinander  geprefkten  Leitern  gebildeter 
Kontakt  znm  Nachweia  elektriaeher  Schwingungen.  Siemena  & Halake  ln  Berlin. 
22.  1.  1901.  Nr.  181141.  Kl.  21. 

Bei  diesem  unvollkommenen,  aus  federnd,  mit  regelbarem  Druck  aufeinander  gepreßten 
Leitern  gebildeten  Kontakt  zur  Kenntlichmachung  von  Schwingungen  und  Abschätzung  ihrer  luten* 
sitAt  wird  der  Druck  derart  bemessen,  daß  der  Kontakt  von  Äußeren  Erschütterungen  nahezu 
iinabhAngig  wird.  Es  muß  alsdann  die  Grüße  der  wirkenden  elektromotorischen  Kraft  der  StArke 
des  Druckes  angepaßt  sein.  Eine  besondere  AusfQhrungsform  besteht  darin,  daß  der  unvoll* 
kommene  Kontakt  zwischen  einer  polierten  Stabiplatte  und  einer  Kohlenspitze  gebildet  ist. 

Tarlahren  aur  Beaeitigoiig  des  remanenten  Hagnetiamna  von  Holeieenelektromagneten  mit 
einem  schwingenden  nnd  einem  leetetebenden  Magnetsyetem.  F.  Schneider  in  Berlin 
und  Jansma  van  d.  Ploeg  in  Friudenau.  ,S1.  10.  1900.  Nr.  13Ü759.  KL  21. 

Zwei  starken  Hufeiseneloktromagneten 
ah  und  eft  welche  ln  einem  gewissen  Abstand 
mit  aufwArta  gerichteten  Schenkeln  auf  einer 
Grundplatte  befestigt  sind,  stehen  die  ungleich- 
namigen Polo  zweier  um  eine  Achse  schwing* 
barer,  gleich  starker  Elektromagnete  cd  und 
gh  gegenüber.  Um  ein  Klebenbleiben  der  an- 
gezogenen PolflAchen  nach  Umschaltuug  des 
Stromes  nach  dem  anderen  Elektromagneten* 
paar  zu  verhüten,  aind  die  Pole  der  schwingen- 
den Elektromagnete  durch  zwei  Balken  xx' 
aus  magnetisierbarem  Material  verbunden,  w'o* 
durch  in  den  jeweilig  zu  trennenden  PolflAchen  gleichnamige  l’olaritAt  erzeugt  wird. 

Photometer  mit  parallel  stehenden  Milohglaeplatten.  A.  Kauer  In  Wien.  22.  9.  1900. 
Nr.  130817.  Kl.  42. 

Zur  acharfen  Abgrenzung  der  beiden  Beleuchtungsfelder 
werden  die  den  Platten  a auUegenden  Prismen  p bis  a abgestumpft, 
so  daß  sie  sich  mit  einer  FlAche  s i*  berühren.  Die  Schatten  der 
Verdeckung  t werden  bei  dieser  Einrichtung  unschAdlicb,  weil  sie 
nicht  auf  die  reflektierende  Flacher»,  sondern  auf  die  durchsichtige 
PlAcbe  r$  fallen,  wahrend  bei  nicht  abgestumpften  Prlamcn,  welche 
schon  bei  r enden,  die  undurchsichtige  Platte  bis  u reichen  muß, 
ihren  Schatten  auf  die  reflektierende  FlAche  r»  wirft  und  die  beiden 
Beobachtungafelder  dadurch  gerade  an  der  wlclitigsten  Stelle  teil- 
weise verdunkelt 


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72 


Patentschau.  — Patentlisle. 


Deotarb« 

Ue«h*mk«r-Ztc 


Sehiffslog  mit  ftoesenartigen  Flügeln.  The  Delunuy  Safety  Lo^  Co.  in  Manhattan,  V.  8t.  A. 
6.  11.  1900.  Nr.  131  25G.  Kl.  42. 

AU  Träger  der  Flügel  dient  eine  durchbohrte  Hülse,  welche  heim  Gebrauch  des  Logs 
mit  ihrem  vorderen  Ende  nach  ubwärta  geneigt  ist,  um  durch  den  die  Hülse  durchfliegenden 
Wusserstrom  die  unverütuierliche  Lage  und  ruhige  Bewegung  des  Loga  zu  sichern. 

Es  ist  ferner  als  zweckinüOig  bezeichnet,  die  Durchbohrung  der  LoghUUe  uach  ihrem 
hinteren  Ende  hin  zu  erweitern.  


Patentlisie. 

Bis  zum  30.  Mürz  1903. 

Klasse:  Anneldangeu. 

21.  G.  16740.  Verfahren  zur  Beeinflussung  der 
elektrischen  Eigenschaften  der  bei  den 
Geber-  und  Empfängerschaltungen  für  Fun- 
kentelegrapbie  verwendeten  Leiter.  Ges.  f. 
drahtlose  Telegraphie  System  Prof. 
Braun  und  Siemens  & Halske,  Berlin. 
26.  3.  02. 

H.  29  846.  Aufiiftugung  des  Drehkörpers  in 
elektrischen,  magnetischen  oder  ähnlichen 
Meßgeräten  mittels  gespannter  Aufhüngc- 
drahte  und  Ringführungen;  Zus.  z.  Pal. 
Nr.  137  632.  Hartmann  & Braun,  Frank- 
furt a.  M.  3.  2.  03. 

M.  21  796.  ElektrizlIiUaznhler.  W.  M.  Mordey  ' 
u.  G.  C.  Fricker,  Westminster,  Engl.  1.4.02.  ; 

V.  4599.  Vorrichtung  zum  sclbstthUgeo  Ein- 
setzen neuer  Schmelzsicherungen  auf  elektro- 
magnetischem Wege.  W.  Völker,  ßerlm. 

5.  3.  02.  i 

V.  4903.  Verfahren  zur  Herstellung  von  ‘ 
Widerstandseleinenteu  aus  Drahtspiralen,  j 
Voigt  & Haeffner,  Frankfurt  a.  M.-  | 
Bockenheira.  26.  9.  02. 

42.  D.  12148.  Entfernungsmesser.  C.  Davis,  | 
Washington.  9.  1.  02. 

F.  13  991.  Entfernungsmesser.  G.  Forbes, 
W'estminater,  Engl.  29.  3.  01. 

G.  16  870.  Prismendoppelfernrohr.  C.  P.  Görz, 
Friedenau.  28.  4.  02. 

G.  17  164.  Sphärisch,  chromatisch  und  astig- 
matisch korrigierbares,  nicht  streng  apla- 
uatisches  Objektiv.  Derselbe.  15.  7.  02.  ; 

J.  6652.  Kiitfeniungsmesser  für  Doppel- 
feriirolire.  V.  Junoscu,  Bukarest.  5.3.02. 

8.  16  565.  Einstellvorriclitung  für  Operngläser. 
Feldstecher  u.  dgl.  W.  Salt  u.  A.  E.  Salt, 
London.  10.  6.  02. 

Seil.  18  385.  Apparat  zur  graphischen  Dar- 
stellung von  Zahlenwerten  in  beliebigen 
Verhältnissen.  F.  Schmidt  & Huonsch, 
Berlin.  22.  2.  02. 

W.  19  339.  Vorrichtung  zum  Festlegen  des 
Standorts  und  der  Hohe  von  Mark-  und 
Grenzsteinen.  Th.  Welgor,  Wurzacli, 
Württ.  9.  7.  02. 

74  F.  14  023.  Elektrische  .Meldcvorricbtung 


für  bestimmte  Wärmegrade.  M.  Franke, 
Berlin.  10.  4.  01. 

P.  12  442.  Auf  verachiedeno  Geschwindig- 
keiten einstellbarer  Oeschwindigkeitemelder. 
A.  F.  Poillevillain  gen.  P.  Villain,  Paris. 
4.  4.  01. 

Ertaflnagen. 

21.  Nr.  141  377.  Oszillationsgalvanoineter  zur 
Messung  der  Intensität  von  clektriachen 
W^ellen.  E.  F.  Huth,  Rostock.  9.  9.  02. 
Nr.  141458.  Empfänger  für  elektrische 
Wollen;  Zus.  z.  Pat,  Nr.  140871.  Soc. 
Frant;.  desTöIögraphesetTölephones 
Sans  fil,  Paris.  2.  8.  02. 

Nr.  141 515.  Arbeitsmoßgerät  für  Weehsel- 
strom.  Hartmann  & Braun,  Frankfurt 
o.  M.  11.  11.  02. 

Nr.  141  630.  Motor-Elektrizitätszähler  mit  zwei 
gekreuzte  Felder  erzeugenden  Anker- 
wicklungsgruppeu.  .Mix  & Genest,  Berlin. 
15.  8.  02. 

Nr.  141  676.  Kombinierter  Scheinwerfer  uod 
Projektionsapparat.  Siemens  & Halske, 
Berlin.  7.  5.  02. 

Nr  141  732.  Blektrizitätazähler  mit  hin  und 
her  schwingendem  Motoranker  und  um- 
laufenden Schwung'  und  Brememassen.  H. 
Hermann,  Berlin.  16.  5.  01. 

Nr.  141  742.  Vorrichtung  zur  Hrmittiung  der 
Richtung  elektrischer  Strahlen:  Zus.  z.  Pat. 
Nr.  113187.  G.  F.  R.  Blochmanu,  Kiel. 
22.  4.  02. 

42.  Nr  141  323.  Vorrichtung  zum  Anzeigen  und 
Aufzeichnen  des  Ergebnisses  einer  durch 
Absorption  ausgefuhrten  Gosanalyse:  Zua.  z. 
Pat.  Nr  100362.  M.  Arndt,  Aachen.  18.6.99. 
Nr  141  540.  Feinmeßkaliber  mit  Minimal-  xiiui 
Maximulholzen.  R.  Hundhausen,  Berlin. 
19.  3.  02. 

Nr  141601.  Schiebelehrenartige  -Meß-  und 
Anroißvorriehtung.  H.  Neubauer  u.  R. 
Schutz.  Mühlhausen  1.  Th.  29.  7.  02. 

Nr.  141602.  Vorrichtung  zur  Erzeugung  eines 
Bcobachtungshintergnindea  an  einem  mit 
Kollimator  versehenen  Gyroskop.  Poathiie 
& Tberrode,  Paris.  27.2.02. 

Nr  141l>03.  Vorrichtung  zur  Ingangsetzung 
des  mit  Kollimator  versehenen  und  rm  Iiift- 
vordünnton  Raume  laufenden  Gyroskops. 
Dieselben.  27.  2.  02. 


KQr  <ti»  KisdakUus  v»ramwunl>ch:  A-  BlaHcbk«  In  S«flln  w. 

V*rl»z  Tun  Jnllnt  Sprlngnr  in  Berlin  N.  — Drnck  von  Emil  Drnyer  In  Dorlin  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  lustrumentenkunde 

uod 

Organ  für  die  gesamte  Olasinstrumenten- Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  Blaschke,  BerUnW3U,  An  der  Apostelkirche  7b. 

.Nr.  9.  1.  Mai.  1903. 

Naehdrnok  nur  mit  Geashmlgnns  der  Redaktion  ^aatattet. 


Ober  das  Zeichnen,  im  besonderen  das  Fachzeichnen  und  die  Werkstattzeichnung. 

Nach  einem  Vortrage, 

gehalten  ün  Zweigverein  Hamburg-Altona  am  .‘S.  l'ebruar  190.3. 

Von  Oarl  in  Hamburg 

Die  Zeichnung  ist  die  internationale,  in  allen  Industriestaaten  verständliche 
.Sprache  des  Technikers  und  vor  allem  das  wichtigste,  oft  das  einzige  Ausdrucksmittcl 
desselben.  Aus  diesem  Grunde  sind  hei  der  Anfertigung  auch  allgemein  übliche  Regeln 
zu  befolgen,  die  durch  Gefühl,  Geschmack  und  Stil  in  keiner  Weise  beeiniluUt  werden. 

Die  Zeichnung  übermittelt  dem  ausführenden  Arbeiter  die  Vorstellung  des  Kon- 
strukteurs, dessen  Ausdrucksmittel  ausschließlich  von  der  Korderung  der  Praxis,  dem 
beabsichtigten  Zweck,  abhiingig  sind. 

Die  Skizze,  der  Vorgänger  der  Zeichnung,  ist  die  Darstellung  des  Wesentlichen 
einer  Sache,  in  möglichst  einfacher  Art,  nach  beliebigem  Maßstab,  jedoch  in  richtigem 
GröBenverhaltnis.  Der  Konstrukteur  bedient  sich  derselben  als  Entwurf,  indem  er  zu- 
nächst in  rohen  Umrissen  die  Gedanken  niederzulegen  sucht,  wahrend  Schulskizzen  die 
liegensiande  (Modelle)  genau,  d.  h.  mit  allen  Einzelheiten  sowie  .Mittel-  und  MaUlinien 
wiedergeben  müssen,  um  danach  die  Zeichnung  herzustellen;  eine  solche  Skizze  ist  also 
kein  llüchtig  und  nachlässig  gezeichneter  Entwurf. 

Dies  voraufgeschickl,  soll  eine  Darstellung  des  Zeichenunterrichts  in  der  hiesigen 
Allgemeinen  Gewerbeschule,  soweit  derselbe  für  das  Mechaniker-  und  Elektrotechniker- 
fach in  Krage  kommt,  folgen,  ln  Betracht  zu  ziehen  sind;  ,Kreihand-  und  Zirkel- 
zeichnen“, „Projektionslehre  und  Durchdringungen“,  „Elemente  des  Kachzeichnens“ 
und  dos  .Kachzeichnen“  selbst;  für  die  Elektrotechniker  kommt  die  „Darstellende  Geo- 
metrie“ noch  hinzu. 

Das  Kreihandzeichnen,  welches  schon  Schulknnben,  die  mit  dem  12.  I.ebens- 
jahre  zum  Unterricht  zugelassen  werden,  in  4 Abteilungen  mit  Je  4 wöchentlichen 
Stunden  in  der  Zeit  von  .')  bis  7 Uhr  nachmittags  gelehrt  wird,  bildet  den  Grundstein 
«ler  Formvorstellung,  des  plastischen  Denkens,  indem  hier  das  Zeichnen  nach  Wand- 
tabellen,  prismatischen  und  zylindrischen  Körpern  sowie  nach  Kombinationen  der  ge- 
nannten und  nach  Rolationskörpei-n,  endlich  nach  Geräten,  Naturgegenstanden,  Gips- 
al)gössen  architektonischer  Ornamente  u.  s.  w.  vorgenommen  wird.  Die  Körper,  aus 
Holz  oder  Weißblech  bestehend,  werden  in  .ModellgröUe  im  Umriß  und  unter  Angabe 
dcT  unsichtbaren  Kanten  in  verschiedenen  Stellungen,  gewöhnlich  4 bis  fl,  wieder- 
gegehen,  wahrend  die  übrigen  Gegenstände,  z.  B,  Tabellen  und  Gipsabgüsse,  Übungen 
irn  Schattieren  und  Anwendung  der  Karl)e  veranlassen. 

Zirkelzeichnen  und  Projektionslehre,  eheufalla  Unterrichtsstoffe  der  Knaben-  und 
I.ehrlingsabteilungen,  bis  14  Stunden  wöchentlich  (von  5 bis  7 Uhr  für  Knaben  und 
von  7 bis  9 Uhr  für  Eehrlinge),  nehmen  in  nachstehender  Weise  ihren  Verlauf  .Mil 
Hülfe  des  Dreiecks,  der  Reißschiene  und  des  Zirkels  werden  an  Hand  des  Sluhlmannschen 
IjehrHuches  „Zirkelzeichnen“  einfache  Kiachenmuster,  Kreisteilungen,  Sterne  und  Ro- 
setten, praktisch  wichtige  Konstruktionen  in  der  Ebene,  Ellipsen,  Parabeln,  Hyperbeln. 
Schraubenlinien,  einfache  prismatische,  zylimlrische,  kegel-  und  kugelförmige  Körper 
nacli  Aufmuß  derselben  in  gerader  und  schiefer  l’rojeklion  einschließlich  Sch. litt- 
koiistruklionen  in  der  Bialtgröße  ö(j0X420mni  dargestellt;  Durchdringungen  bilden  den 
Übergang  zum  Kachzeichnen. 


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74 


C.  Heioatx,  Da«  Zakhnan,  im  btsondvran  das  Fachaaichnen  u.  di«  Werkstattxaichnui 


D«uta«be 
’ Mti  hanlkcr-i^lZ 


Ks  Boi  hier  ganz  heBonclera  liervorgehobeii,  dali  erfreulicherweise  auch  Ochülfen 
in  stattlicher  Anzahl  der  Lehrlingsabteilung  beitreten,  um  die  Lücken  ihres  Wissens  nach 
Heendigung  der  Werkstattarl)eit  auszufßllen. 

Normal  veranlagte  Schüler  bringen  es  bei  4-slOndiicheni  Unterricht  pro  Woche 
im  Freihand-  und  Zirkelzeichnen  so  weit,  daU  sie  spätestens  bei  Beginn  ihrer  Lehrzeit 
die  Projektionalehre  durchnehmen.  Damit  haben  sie  das  Abc  des  Zeichnens  hinter  sich 
und  können  dann,  neben  dem  Kachzeichnen,  die  aulJerdem  zum  Berufe  erforderlichen 
Fächer  belegen.  Fs  ist  somit  wohl  die  Wichtigkeit,  Schulknaben  und  Lehrlinge  früh- 
zeitig zum  Berufe  vorzubilden,  hinreichend  bewiesen. 

Das  Fachzeichnen,  drei  Abteilungen  mit  je  4 wöchentlichen  Stunden,  wochentags 
von  7 Itis  fl  Uhr  abends  und  sonntags  von  S'/a  vormitttigs,  beginnt  mit 

dem  Aufmessen  und  Darstellen  von  Uohrstutzen,  Schrauben,  Nieten  und  deren  Ver- 
bindungen, Kohrkrümmem,  Instrumcntenteilen  u.  a.  m.  nach  vorhandenen  Modellen. 
Dieser  Einleitung,  den  „Elementen  des  Fachzeichnens“  gewissermaßen,  folgt  das  Auf- 
messen und  Darstellen  in  Skizze  und  Werkzeichnung  geodätischer,  nautischer  und 
physikalischer  Instrumente  nach  Modellen,  die  den  Schülern  während  des  Skizzierens 
zur  Verfügung  stehen.  Die  Klektrotechniker  müssen  zunächst  einfache  Maschinenteile 
in  gleicher  Art  vornehmen  und  werden  erst  dann  zum  speziellen  Fachzeichnen  zu- 
gelass«'n.  Sie  bringen  also  die  Kenntnisse  der  Elemente  mit  und  können,  sobald  sie 
die  Schwachstromappamte,  als  Telephone,  .Mikrophone,  Glocken  u.  s.  w.,  genügend  dar- 
gestellt  haben,  Schalttafelapparate,  als  Meßinstrumente,  Hebelschalter,  Zellenschalter. 
Automaten  u.  s.  w.,  sowie  Bogenlampen,  Motoren  und  Dynamomaschinen  einschließlich 
Berechnung,  teils  nach  vorhandenen  Modellen,  teils  nach  Maßskizzen  in  AngrilT  nehmen, 
Schaltungsschemata  für  Schwach-  und  Starkstrom,  Installationspläne  einschließlich 
Leitungsberechnung  unter  Anwendung  der  Vorschriften  der  Städtischen  Elektrizitäts- 
werke und  des  Verbundes  deutscher  Elektrotechniker  sowie  des  Germanischen  Lloyds, 
bilden  neben  kompletten  Schaltanlagen  (Schalttafeln)  großer  Anlagen  u.  a.  m.  den  Fort- 
gang des  Unterrichts.  Vorgeschrittene  Schüler  müssen,  um  den  Wert  der  Skizze  einer- 
seits, um  die  „Kniffe“  und  Schwierigkeiten  des  Skizzierens  andererseits  noch  besser 
kennen  zu  lernen,  Apparate  an  Ort  und  Stelle,  z.  B.  Zellenschalter,  Schalthebel  u.  s.  w., 
außerhalb  der  Schule  (in  Betrieben  oder  Frivathüusern)  unter  Aufsicht  bezw.  Anleitung 
des  Lehrers  skizzieren. 

Den  alteren  Feinmechanikern  und  Elektrotechnikern  (angehenden  Gehülfen)  wird 
es  gestattet,  Unterlagen  für  ihre  .Gehülfenstücke“  heil)eizuschaffen,  um  in  der  Schule 
die  erforderlichen  Zeichnungen  herstellen  zu  können.  Es  ist  damit  den  Feinmechanikern 
und  Elektrotechniken!  noch  günstige  Gelegenheit  geboten,  ihre  Facbkenntnisse  und 
zeichnerischen  Fähigkeiten  zu  vervollkommnen'). 

Nur  derjenige  ist  fähig-,  vernünftige  Zeichnungen  herzustellen,  welcher  die  ein- 
gangs geschildi-rten  Elemente  tieherrscht. 

Durch  das  Zeichnen  sind  Geistesfähigkeilen  zu  entwickeln,  die  nur  durch  rich- 
tiges Sehen,  Kaum-  und  Formvorstellung,  plastisches  Denken  und  Ausdrucksvermögen 
nusgebildid  werden  können. 

Ala  notwendige  Folge  des  Zwecks  der  Zeichnung  ist  die  sachliche  Begründung 
bestimmter,  zeichnerischer  Darstellungen  anzuaehen. 

Werden  dem  Anfänger  diese  Darstellungen  durch  richtige  ntl'f  feblerhafle 
Beispiele  veranschaulicht,  so  ist  ihm  viel  lehrreicheres  .Material  geboten,  als  durch  ein- 
fache, nackte  Beschreibungen. 


■)  Bei  dieser  Gelegenheit  sei  auf  Redtenbuchor,  ehern.  Professor  des  .Maschiiienbauoa 
an  der  Technischen  Hochschule  zu  Karlsruhe,  vei-wiesen,  der  sich  schon  I8ä2  über  <lie  Schöpfer 
iiorUclitigtcr  Schuizeichnuiigen  foIgenrlermaUen  äußerte: 

„In  den  Schulen  wird  gewöhnlich  mit  dem  Zeichnen  unendlich  viel  gespielt.  Es  w'orden 
oliiuuls  schön  schattierte  und  illuminierte  oder  gar  perspektivische  Bildchen  gemacht,  auf  douen 
alles,  nur  niclit  das,  was  man  zur  Ausführung  t!rauc.ht.  enthalteu  ist;  daher  auch  das  Renommet*. 
in  welchem  die  „flehulzeicbnungen“  stehen.  Wer  einmal  erfahren  hat,  welcher  Aufwand  voir 
Zeit  und  .Mühe  erforderlich  ist.  um  die  Zeichnungen  so  aiiszuarheilen.  daß  man  danach  aiisftllrren 
kann,  ilum  vergeht  die  l.ust  zu  derlei  kindischen  Beschailigungen,  Verständige  Zeichnungen 
sntiton  nicht  mehr  und  nicht  weniger  enthalten,  als  zur  Ausführung  nach  denselben  not- 
wendig ist  ** 


DigitizT- 1- , Gon'<n 


I Mal  ivüs  Zeichnen  u.  s.  w.  — Vereins-  und  Personennachrichten.  75 

Das  Faehzeichnen  erfordert  nun  außer  dem  Raumainn  und  Voratellungaver- 
niögen,  dem  plaatischen  Denken,  soviel  Sachkennlnia  und  lirfahrung,  daß  die  Beziehungen 
der  darzuBtellenden  Form  zum  Zwecke  der  Darstellung  und  zur  praktischen  Ausführungs- 
form  richtig  aufgefaßt  und  berQckaichtigt  werden,  endlich  genügende  Handfertigkeit. 

Der  Anfang  der  Sachkenntnis  muß  durch  Werkslattpraxis  erworben  werden. 
Da«  volle  sachliche  Verständnis  kann  erst  im  Laufe  der  Zeit  durch  fachwissenschaftlichen 
Unterricht  und  durch  eigene,  sachliche  lirfahrung  erlangt  werden. 

Die  Bedingungen  der  i’raxis  werden  soweit  als  mOglich  auf  den  Unterricht 
übertragen,  weil  es  eine  schaffende  Tätigkeit  ohne  Berücksichtigung  dieser  Bedingungen 
nicht  gibt. 

Um  vollständige  und  sachlich  richtige,  auf  Sorgfalt  und  Zuverlässigkeit  Anspruch 
machende  Zeichnungen  zu  erlangen,  ist  der  Hauptwert  auf  die  „Detailzeiehnungen“ 
zu  legen.  Sind  diese  vollkommen  und  zweckentsprechend  hergestellt,  so  sind  die  „Zu- 
sammenstellungen“ anzufertigen.  In  Großbetrieben  werden  letztere,  um  sicher  zu  gehen, 
von  anderen  Konstrukteuren,  also  nicht  vom  Detailkonstrukteur,  an  Hand  der  Details 
nusgeführt.  Es  bietet  sich  dann  noch  Gelegenheit,  event.  das  eine  oder  andere  richtig- 
zustellen bezw.  umzuändern.  Ist  die  Zusammenstellung  fertig  und  sind  die  Details 
kontrolliert  und  event.  berichtigt,  so  wandern  sämtliche  Zeichnungen  als  sog.  Blau-Weiß- 
oder  Sepiapausen  in  die  Werkstatt. 

Wie  schon  an  anderer  Stelle  erwähnt,  handelt  es  sich  nicht  allein  um  zeich- 
nerische, sondern  auch  um  sachliche  Richtigkeit;  diese  ist  wiederum  die  Vorbedingung 
der  ersteren,  weshalb  einige  oft  erlebte  Fehler  aufgezählt  werden  sollen. 

Fehler  entstehen  u.  a.  durch  gedankenlose  N'aehahmung  schlechter  Vorbilder, 
weil  es  leider  zahlreiche  Werke  mit  veralteten  Illustrationen,  veraltete  Skizzen  und  nicht 
einwandfreie  Vorlagen  u.  a.  m.  im  Buchhandel  gibt,  die,  nebenbei  bemerkt,  nur  den 
alteren,  mit  besonderen  Fähigkeiten  ausgestatteten  Schülern  als  schlechte  Beispiele  ge- 
zeigt und  kritisiert,  aber  nicht  weiter  als  Unterrichtsmittel  benutzt  werden. 

Schlechte  Vorbilder  sind  außerdem  manche  Veröffentlichungen  in  den  Patenl- 
■sehriften  und  im  Patentblatt.  Die  Skizzen  und  Abbildungen,  mit  Erläuterungen,  finden 
auch  in  Fachzeitschriften  Aufnahme  (u.  a.  auch  in  unserm  Vereinsblatt),  da  selbslredend 
die  Patente  und  Zeichungen  nach  der  Veröffentlichung  genau  kopiert  werden  müssen, 
weil  sich  der  Schutz  nur  auf  das  in  der  Patentschrift  Dargestellte  bezieht. 

Die  Bemängelung  fehlerhafter  Darstellungen  wird  gern  damit  begründet,  daß 
gesagtt  wird,  die  Einzelheiten  seien  nebensächlich  und  können  hinzugedacht  werden, 
während  es  bei  Schriftstücken  doch  durchaus  unzulässig  ist,  irgend  ein  Wort  hinzu-  oder 
wegzudenken. 

Konstruktionen,  die  im  Widerspruch  mit  der  praktischen  Ausführung  stehen, 
bilden  ebenfalls  Grundlagen  schlechter  Zeichnungen  mit  sachlichen  Fehlern. 

{Fvrtittzung  folgt.) 


Vereins-  und  Personennachrichten. 


D.  G.  f.  M.  u*  O.  Zwelgreretn  Halle. 

SUzuiif?  vom  6.  April  1903.  Vorsitzender; 
Hr.  K.  Kleemano. 

^unftchet  werden  die  Ergobnieee  der  theo- 
retischen Gehülfenprüfung  besprochen,  dio  nach 
Ansicht  des  Vereins  zur  Zeit  viel  zu  wünschen 
übrig  lassen.  Wahren<l  Herr  Dir.  Brumme  in 
UebenswUrdigt^ter  Weise  die  zu  Tage  getretenen 
Cboletünde  mit  alieu  Mitteln  »bzustellon  vor- 
!<prach,  war  eine  gleiche  Zusage  vom  Isoiter 
der  Volkü-  und  Mittelschulen  nicht  zu  erlangen, 
ßs  wurde  beschlossen,  noch  einen  Jahrgang 
Prüflinge  ahzu  warten,  dann  aber  der  Haiul  wo.rka- 
kammor  nn heimzugeben,  den  KlementarKohul- 
kenntniaaon  nicht  mehr  den  Wert  hei  den 


Prüfungen  einzurüumen  wie  bisher,  da  es  un- 
möglich sei,  einem  vorzüglichen  Arbeiter  des- 
halb das  Prüfung.Hzeugnis  zu  verschlechten!, 
weil  er  es  in  der  Schule  nicht  weit  genug  ge- 
bracht hat. 

I I>le  neuesten  Vorgänge  in  der  Handwerks- 
! kammer  wurden  gestreift  und  bemerkt,  wenn 
I die  Einberufung  einer  Vollvorsammhmg  bis 
; zum  gerichtlichen  Abschluß  der  Angelegenheit 
I hinausgezögert  werden  solle,  so  könne  leicht 
der  Herbst  herankommen;  deshalb  sei  die  Kur- 
' deruiig  einer  solchen  bereits  in  die  Wege  ge- 
I leitet.  Als  Mitglied  resp.  Krantzmnnn  für  die 
j demnächstigen  Hamlwerkskammerwahlen  ist 
I von  den  freien  Vereinigungen  Mechaniker  Klee* 


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Vertlns-  und  P«rson«nnachrichl*n. 


U^uUrb* 

MMhAiilk«r-Zic 


7ö 


mann  rosp.  Buchdruckeroihcbitzer  Vo|?t  (Quer* 
furt)  an^oiiommen. 

Die  Herren  R.  Gaiuiau^e,  P.  Mflder  und 
0.  Pannier  wurden  neu  aufgenomnien.  Sodann 
hielt  Hr.  R.  Kleemann  einen  eingehenden  Vor* 
trag  Uber  die  Oberflftchenherstellung  von  Glu* 
eem  fUr  die  Augenheilkunde.  Weniger  um  den 
Kollegen  etwas  wesentlich  Neues  zu  bieten, 
sondern  um  dem  weniger  unterrichteten  Pu« 
blikum  gegenüber  auf  die  entstellenden  und 
verwirrenden  Anzeigen  von  Bazaren  und  Händ- 
lern optischer  Bedarfsartikel  aufklhrend  zu 
wirken,  sei  vom  Vorstand  dieser  Vortrag  ge* 
wählt.  Redner  kennzeichnete  die  vieifoeben 
Anforderungen,  die  an  einen  tüchtigen  Optiker 
sciteDS  des  Arztes  und  des  Publikums  ge- 
stellt werden  müssen,  um  ihn  in  Bezug  auf 
den  optischen  Teil  der  Ärztlichen  Kunst  zur 
rechten  Hand  des  Arztes  zu  machen.  Lang- 
jnhrlge  Erfahrungen  seien  dazu  erforderlich, 
nnd  die  könnten  in  einem  Bazar  oder  Kauf- 
laden nicht  gesammelt  werden.  Aber  auch  im 
Interesse  der  Ärzte  selbst  inOssc  gegen  der- 
artiges Vorgehen  der  Hündler  seitens  der  Ge- 
sellschaft protestiert  werden,  denn  eachverstlin- 
dige,  wissenschaftliche  Augenuntersuchungen 
kamen  nur  dem  Arzte  zu.  Die  samtlicbon  in 
der  Augenheilkunde  vurkotnmenden  und  an- 
gewandten Gl.lser  wurden  skizziert,  dabei  auch 
die  oft  marktschreierisch  empfohlenen  Barium- 
silikat-Isometrop-GlAser  erwAhnt,  die  neben 
einem  6-facb  höheren  Preis  die  Unannehmiicii- 
keit  der  bedeutend  gröberen  Schwere  und 
Weichheit  bosAßeii,  weshalb  sie  auch  von  hie- 
sigen Ärzten  nicht  angewendel  w'Urden.  Aus 
der  Mitte  der  Versammlung  heraus  wurde  von 
einem  Nichtoptiker  in  Hinsicht  auf  die  ver- 
schiedenen Inserate  folgende  Resolution  vor- 
geschlageu:  ,B.s  ist  zu  bedauern,  daß  die 

Hallische  Optik  durch  nicht  gelernte  Optiker, 
die  mir  Hitudlor  mit  optischen  Artikeln  sind, 
auf  ein  Niveau  herabgedrückt  wird,  das  die 
gesamte  Optik  auf  da»  schwerste  gefnhrdet, 
weil  dadurch  im  Publikum  der  Annahme  Vor- 
schub geleistet  w ird,  daß  zur  Herstellung  guter 
AugengiAsor  wenig  Sachkenntnis  erforderlich 
sei.  Nach  den  Versprechungen,  welche  der 
Herr  Minister  wiederholt  gemacht,  das  gelernte 
Handwerk  zu  schützen,  wArc  doch  nicht  unzu- 
nehmen,  daß  sich  hiesige  Behörden  oder  Ärzte 
den  in  jenen  Inseraten  zum  Ausdruck  gebrachten 
Ansichten  anschlössen.“ 

Das  Stiftungsfest  soll  am  9.  Mai  gefeiert 
werden,  es  wurde  der  gewählten  Kommission, 
den  Herren  Kortzinger.  .May  und  Nord  mann, 
dafür  ein  Kredit  bis  100  M.  zur  Verfügung 
gestellt. 

Ks  wurde  vom  Vorsitzenden  mitgeteilt, 
daß  die  neuen  LehrvertrAgo  minmebr  benutzt 
werden  sollen  und  zwar  in  vier  Exemplaren,  so 


daß  ein  Lelirvertrag  stets  zu  den  Akten  einzu- 
reichen sei. 

Ferner  macht  der  Vorsitzende  Mitteilung 
davon,  daß  die  vom  Zweigvorein  herausgege- 
beneii  theoretischen  Prüfungshefte  bis  auf 
wenige  Exemplare  vergriffen  wAren:  die  Fach- 
schule für  Mechaniker  in  Berlin  habe  deren 
allein  210  Stück  bezogen,  so  daß  Uber  kurz 
oder  lang  eine  Neuauflage  beschafft  werden 
müsse.  Dieselbe  solle  auf  derselben  Gnind- 
läge,  die  sich  bewAhrt,  aufgebaut,  aber  in  Bezug 
auf  die  Theorie  von  Apparaten,  Dynamo- 
maschinen.  Induktion,  Influenz,  Wagen  u.  s.  w. 
in  den  grundlegenden  Prinzipien  erweitert 
werden.  Kl- 


Abt.  Berlin.  E.  V.  Sitzung  vom 
21.  April  1903.  Vorsitzender:  Hr.  Fr.  Franc 
V.  Liechtenstein. 

Hr.  V.  Liechtenstein  spricht  über  Gemmen 
unter  Vorführung  von  Abgüssen  und  Kupfer- 
stichen. 

F,s  folgt  eine  Reihe  technischer  Vorlagen 
und  .Mitteilungen,  danint<‘r  ein  außerordentlich 
einfacher  und  billiger  Moment«  und  Zeitver- 
Bchluß  durch  Hr.  Laiighoinrich. 

Hr.  (i.  Pellehn,  Kartograph  im  Reichs- 
marineumt  tCharloltenburg  5,  Scharrenstr.  29). 
wird  aufgonominen.  Bl 


Ernannt  wurden:  Dr.  M.  Toeplor,  Privat- 
dozent für  Physik  an  der  technischon  Hoch- 
Hchuio  in  Dre.Hden,  zum  aiißeretatsmäßigen 
ao.  Professor;  Oberingenieur  W.  Wondelin, 
Wien,  zum  Dozonteu  der  Elektrotechnik  an  der 
Bergakademie  in  Leoben;  Dr.  A.  tiockel,  Pri- 
vatdozent für  Physik  und  Meteorologie  an  der 
üniversitJU  Freiburg  i.  d Bchwoiz,  zum  ao.  Pro- 
fessor: Professor  E.  F.  Nichols  vom  Dort- 

moutJi  College  zum  Professor  der  Physik  an  der 
Columbla-GniversitÄt  in  Now-York. 

Vorlieben  wunle:  Das  Prfldikat  Professor 

dem  1.  Assistenten  um  Physikalischen  Staats- 
laboratorium  in  Hamburg  Dr.  II.  ('lassen. 

Habilitiert  haben  steh:  Dr.  W.  A.  Roth  für 
Chemie  an  der  Universitnt  Berlin;  Dr. 
K.  Schwalbe  für  organische  Chemie  nn  der 
Technischen  Hochschule  in  Darmstadt;  Dr. 
W.  BorNchr,  Assistent  nm  chemischen  Ijabora- 
torium  der  Universltikt  Oöttingen,  für  Chemie. 

Verstorben  ist:  Der  Professor  der  Astro- 
nomie an  der  ('ornell-UniversitAt,  E.  A.  Fuerte», 
in  Ittiaca,  G4  Jahre  alt. 


Dl'lli' 


Hen  V. 
t.  Mat  KKI5 


Kleinere  Mitteilungen. 


77 


Kleinere  Mitteilungen. 

Ein  neuer  Empfänsrer  für  drahtlose 
Telegraphie. 

Von  E,  Brunly. 

Comptes  rendus  134*  S.  1197.  1902. 

Branly  aetzt  an  Stelle  der  Fritterröhre 
folgenden  Kontakt:  an  einer  kleinen  Metnll- 
scheibe  sind  drei  Stahlstifte  befestigt,  deren 
Spitzen  ganz  leicht  oxydiert  sind;  die  Spitzen 
ruhen  auf  einem  polierten  Stahltiachcheu.  Der 
Grad  der  Oxydation  der  Spitzen  und  die 
Politur  des  Tischchens  sind  wesentlich,  um 
eine  gute  Wirkung  zu  erzielen.  Die  leichte 
Oxydationshhile  soll  eich  mehrere  Monate  un- 
vortlndert  erhalten. 

Der  Einbau  dieaea  Apparaten  in  die  Bm> 
pfangaatation  bietet  nichta  Neuen.  E O. 

Hochspannungflkabel  der  A.  E.  G. 

Sach  einem  Proipekt. 

Die  Vorteile  der  Kraftobertragung  durch 
unterirdisch  verlegte  Kabel  gegenüber  der 
durch  Freileitungen  liegen  auf  der  Hand.  Die 
Freileitung  ist  ln  hohem  MnUe  den  Unbilden 
der  Witterung  und  ganz  besonders  den  atmo- 
aphnriachen  Störungen  (Gewittern  u.  a.  w.)  aus* 
gcaetzt.  und  die  Notwendigkeit,  die  Leitungen 
und  die  mH  denselben  verbundenen  Maachineu 
und  Transformatoren  gegen  die  schweren 
Schiulen  durch  Blitzschläge  zu  schützen,  wilchat 
um  so  mehr,  je  höher  die  Spannung  steigt. 
Dazu  kommt,  daß  die  Gefahren  derartig  hoch- 
gespannter Ströme  in  Freileitungen  für  die 
Sicherheit  der  Anwohner  nicht  gering  sind. 
Die  Ortapolizeibehördeu  verlangen  daher  fast 
in  allen  Fällen  außerordentlich  umfassende 
Schutzmaßregeln  gegen  eine  unbeabsiclitigto 
Berührung  der  Drähte,  gegen  ein  Reißen  der- 
selben und  ähnliche  mögliche  Unfälle,  wodurch 
die  Kosten  der  gesamten  Anlage  sich  wiederum 
nicht  unerheblich  erhöhen.  Dem  gegenüber 
ist  eine  unterirdisch  verlegte  Kabelleitung  voll- 
kommen gefahrlos,  sie  bleibt  unbeeinflußt  von 
Wind  und  Wetter,  sie  ist  Blitzschlägen  in  keiner 
Weise  auagesetzt  und  atört  auch  den  Betrieb 
benachbarter  Feniaprechleitungoii  nicht  im 
roindeaten.  Freilich  wird  in  jedem  Falle  der 
Preis  der  Kabelleitungen  immerhin  höher  bleiben 
ale  der  einer  Freileitung;  aber  wenn  diese 
Preisunterschiede  nicht  zu  sehr  ins  Gewicht 
fallen,  wird  man  sich  in  Anbetracht  der  be- 
deutend größeren  Betriebaaicherheit  einer 
Kabelleitung  doch  in  vielen  Fällen  zu  dem 
liöberen  Preise  entachiießen. 

Während  man  bis  vor  einigen  Jahren 
10  000  Volt  fast  allgemein  als  zulässige  obere  I 
Grenze  erachtet  hat,  ist  man  in  neueren  An-  I 


lagen  bis  auf  das  Doppelte  dieses  Wertes  ge- 
gangen, ja  in  Amerika  sind  Anlagen  mit 
40  000  und  50  000  Volt  Spannung  in  ständigem 
Betriebe.  Die  A.  B.  0.  ist  durch  die  reichen 
Erfahrungen  an  den  eigenen  im  Betriebe  bo- 
fiiidiichon  Anlagen  sowie  durch  umfassende 
Versuche  auf  besonders  dafür  gebauten  Vor- 
sucbaatrocken  und  im  Laboratorium  dazu  ge- 
führt worden,  in  ihrem  Kabelwerke  Hoch- 
spannungakabel  zu  fabrizieren,  die  für  jede 
Spannung  bia  40UO0  Volt  vollkommen  betriebs- 
sicher sind.  Dabei  ist  auch  auf  die  Reduktion 
des  Preises  der  Kabel  volle  Aufmerkaamkeit 
gerichtet  wurden,  und  es  ist  tatsächlich 
auch  gelimgen,  billigen  Preis  mit  tadelloser 
Qualität  zu  vereinigen.  Das  hauptsächlichste 
Mittel,  w’olchcs  zur  Lösung  dieser  Aufgabe 
führte,  besteht  in  der  umfassenden  Anwendung 
des  Papiers  als  rsolationsmatorial.  Während 
früher  die  Brüchigkeit  dieaea  StofTea  oftmals 
von  seiner  Verwendung  Abetand  zu  nehmen 
zwang,  ist  die  A.  E.  G.  nunmehr  durch  eine 
eigene  Art  des  Imprägniorverfahrena  dazu  ge- 
langt, dem  Papier  den  hohen  Grad  von  Ge- 
schmeidigkeit zu  verleihen,  den  das  Kabel  be- 
sitzen muß,  um  bei  der  Verlegung  nicht  be- 
schädigt zu  werden.  Niclitsdesto weniger  muß 
das  Papierkabel  vorsichtig  und  sachgem.'iß  ge- 
handhabt  werden,  besonders  ist  eine  Verlegung 
bei  Frostwetler  durchaus  unzulässig  Nur  bei 
sehr  hohen  Spannungen,  die  eine  außerordent- 
lich starke  Isulatiun  erfordern,  nimmt  die  A.  B.  G. 
gewöhnlich  von  der  Anwendung  des  Papiers 
Abstand,  um  die  Biegsamkeit  des  Kabel.s  nicht 
zu  achr  zu  beeinträchtigen,  und  stellt  die  Iso- 
lation durch  Kombinatton  einer  Spezial  Gummi- 
isoliermoase  mit  besonders  präparierten  Fascr- 
stotTeii  her. 

Entsprechend  der  allgemeinen  Einführung 
des  Drehstromes  für  große  Kraftübertragungen 
sind  Hochapunnungskahel  heutzutage  fast 
durchgängig  Kabel  für  Drniphaaeiistrom,  und 
zwar  gehören  dieselben  jetzt  stets  der  Type 
der  dreifach  verseilten  Kabel  an.  Die  einzelnen 
Adern  dieser  Kabel  werden  zunächst  mit  einer 
aus  vielen  Lagen  Papier  bestehenden  Isuiation.s- 
hülle  veraehen,  das  vorher  mit  einer  ge- 
schmeidig machenden  Tränkmasse  imprägniert 
war,  darauf  werden  sie  verseilt  und  erhalten 
wiederum  eine  Papierumspinuung.  Nach  grüml- 
ticher  Trocknung  im  Vakuumschrank  und  noch- 
maliger Tränkung  mit  einer  Spezialmaase  im  V a- 
kuumkesset  wird  da.s  Kabel  mit  dem  ßlei- 
maiitel  umpreßt,  worauf  dann  die  Armierung  in 
der  üblichen  Weise  vor  sich  geht,  l'in  die 
einzelnen  Adern  unterscheiden  zu  können,  er- 
halten dieselben  in  der  Regel  über  der  obersten 
Papierlage  noch  eine  Umspinnung  mit  farbiger 
Leinowand.  Um  das  Volumen  eines  Kabels 
und  somit  soinen  Preis  möglichst  zu  verringern. 


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7« 


Kleinere  Mitteilungen.  Glaitechnischcs. 


wird  den  Querschnitten  der  einzelnen  Adern 
anstatt  der  Kreiaform  die  Gestalt  eines  Kreis* 
Sektors  gegeben,  wodurch  eine  gr5ßere  Ratim- 
auBDutzuug  erzielt  und  der  tute,  mit  Isulalioti 
auszufollende  Raum  bedeutend  verringert  wird. 
Für  kleine  Querschnitte  wird  der  sektorftirmige 
Draht  direkt  als  massiver  Leiter  dieser  Form 
gezogen,  für  größere  Querschnitte,  bei  denen 
eine  verseilte  Litze  zur  Anwendung  kommt 
wird  die  Sektorgestalt  durch  die  eigerartige 
Verseiluog  selbst  bergestellt.  Nur  bei  Kabeln 
von  sehr  starkem  hußeren  Durchmesser  sieht 
man  zweckmäßig  von  der  Sektorform  ab.  weil 
dieselbe  die  bei  solchen  Kabeln  an  und  für 
sich  schon  schwierig  zu  erreichende  Biegsam- 
keit etwas  beeinträchtigt. 

S&mtliche  Kabel  worden  im  Laboratorium 
der  A.  B.  0.  mit  der  doppelten  Betriebs- 
spannung mehrere  Stunden  lang  geprüft,  um 
gegebenenfalls  schsrache  Stellen  in  der  Iso- 
lation sicher  zum  Durchschlagen  zu  bringen. 
Bin  besonderes  Merkmal  der  ueuen  Hoch- 
spannungskabel beetolit  auch  darin,  daß  die 
Isolation  zwischen  dem  einen  Leiter  und  dem 
Bleimantel  so  stark  gewählt  ist,  wie  der  vollen 
Betriebsspannung  entspricht.  Im  normalen 
Betriebe  beträgt  zwar  die  Spannung  eines 
jeden  Leiters  gegen  den  Bleimantel  nur  etwa 
60%  der  zwischen  den  einzelnen  Phasen  herr- 
schenden verketteten  Spannung,  so  daß  eine 
geringere  Isolation  an  dieser  Stelle  zulässig 
wäre.  Sobald  aber  durch  eine  Boiriebsstörung 
in  der  Zentralstation  oder  irgendwo  in  dem 
Netze  selbst  In  einer  Phase  ein  Erdschluß  er- 
folgt, steigt  die  Spannung  der  andern  Phasen 
gegen  den  Bleimantel  auf  die  Höhe  der  vollen 
Betriebsspannung  an.  so  daß  bei  einer  zu  ge- 
ring bemessenen  IsolationsatArko  hier  eine  Ge- 
fhhrdung  der  Isolation  möglich  wäre. 

Die  Kapazität  der  Hochspaiimingskabel  ist 
außerordentlich  klein,  und  auch  die  Leerlauf- 
Verluste  sind  w'egen  des  hohen  Isolationswidcr- 
Standes  und  der  vorzüglichen  elektrischen 
Eigenschaften  der  Isoliermaterialien  sehr  gering. 


Ober  eine  Schutzkleidung  gegen  die 
Gefahren  hoher  Spannungen. 

Von  N.  Artemieff. 

EUkiroiechn.  ZeiUchr.  V-#.  S.  210.  190H. 

Um  den  menschlichen  Körper  gegen  die 
Gefahren  hoher  Spanmingon  zu  schützen,  kann 
man  zwei  Wege  gehen.  Man  umgibt  den  zu 
schotzenden  Körper  entweder  mit  einer  iso- 
lierenden oder  mit  einer  gut  leitenden  Hülle. 
Letzteren  Wog  hat  der  Vorfos.sor  gewählt,  in- 
dem er  einen  mit  einem  dichtmaschigen  Netz 
von  Kupferdrählen  durchwehten  Anzug  her- 
stellte.  Berührt  ein  mit  einem  derartigen  .An- 


UecbanikM'Ztz 

zug  bekleideter  .Mensch  den  einen  Pot  einer 
Hochspannungsquelle,  so  treten  Ladungscr- 
scheimmgen  auf,  die  aber  infolge  der  motatli- 
schon  Einlage  nicht  in  den  Körper  eiudringen 
können.  Wird  ein  .Mensch  in  einen  Hoch- 
spannungsstromkreia  direkt  eingeschaltet,  so 
fließen  die  BtrÖme  ebenfalls  nur  durch  clos 
Drahtnetz  an  der  Oberfläche.  Hierbei  kann 
eine  Gefahr  nur  dadurch  entstehen,  daß  infolge 
zu  hoher  S^trmnsWrke  die  Wärmewirkung  zu 
groß  wird  oder  ein  Lichtbogen  an  der  Ein- 
tritts- oder  Austrittsstelle  das  Gewebe  zerstört 
Ströme  von  350  Ampere  kömieu  dauernd  von 
1000  Ampere  vorübergehend  ertragen  werden. 

V’erfasaer  konnte  einen  Drehstromgenerator 
von  170  Kilowatt  Lei&tung  bei  1000  Volt  I^e^r- 
Spannung  ohne  Gefahr  durch  seinen  Körper 
kurz  schließen.  Dasselbe  konnte  er  mit  einem 
Transformator  von  IbOtXX)  Volt  Sekuudär- 
spannung. 

Die  A.-G.  Biemens  i't  Halske  hat  dss 
Patent  Arlemieffa  erworben  und  läßt  derartige 
Anzüge  herstellen.  E 0- 

Die  Siemens-Scbuckert- Werke  G.  ni.  b II. 
(Berlin  SW  46,  Askanischer  Platz  3),  haben  am 
1.  April  d.  J.  ihren  Geschäftsbetrieb  aufge- 
nummon ; die  von  der  A.-G.  Siemens  & Halske 
bisher  auf  dem  Gebiete  der  Starkstromtechnik 
geführten  Geschäfte  sind  aufdie  neue  Gesellschaft 
Uhergegarigen;  auch  die  technischen  Bureaux 
von  Siemens  & Halske  sind  gleichzeitig  mit 
in  den  Dienst  der  neuen  Gesellschaft  getreten, 
unterzeichnen  aber  bis  auf  weiteres  In  der  bisheri- 
gen Weise.  — Geschäftsführer  der  Gesellschaft 
sind  die  Herren:  Dr.  Alfred  Berliner,  Karl 
Diehlmann,  Prof.  Robert  M.  Friese,  Hugo 
Natalis,  Fidelis  Nerz,  Reg.-Baumoiater  a.  D. 
Oskar  Petri,  Reg.-BaumeUter  a.  D.  Hein- 
rich Schwieger  und  Friedrich  Albert 
Spieker;  atellvertretender  Geschäftsführer  ist 
Hr,  Oberingenietir  Richard  Werner;  ferner 
haben  ‘J3  Herren  Prokura  erhalten. 

An  der  Universität  Münster  soll  ein  Lehr- 
stuhl für  Astronomie  gegründet  werden;  damit 
wird  wohl  auch  die  Ausrüstung  einer  Stern- 
warte mit  modernen  Instrumenten  verbunden 
werden  müssen. 


Olaatechnisches. 

I>H8  Luftbarometer  als  Taechenbaro* 
meter. 

Von  H.  A,  Naber. 

Amt  (tl  Ehysik  4.  8.  822.  190t- 
Rin  lufterfüiltes,  in  eine  Kapillare  auage- 
hendes  Gef.lß,  wolclios  man  auf  konstanter 


GlastechnUcItes. 


19 


livft  9. 

I.  Mw  nm». 


Temperatur  erhftU.  IftGl  an  der  Verschiebung 
eines  in  der  Kapillare  belindlfchen  Tropfens 
lediglich  die  8 'bwankungeii  des  Luftdrucks 
erkennen  und  stellt  somit  ein  Luftbarometer 
dar.  Der  Verf.  hat  dom  von  ihm  konstruierten 
Barometer  die  Form  eines  Thermometers  ge- 
geben. \soIchc8  mit  Luft  angofOllt  ist  und  dessen 
Kapillare»  in  Waaser  tauchend,  zum  Teil  mit 
solchem  erfüllt  ist.  Die  Verschiebungen  des  ab- 
schlieüenden  Wassorfadens  in  der  Kapillare 
zeigen  dann  sowohl  die  Änderungen  des  atmo- 
sphärischen Luftdruckes,  als  auch  diedurchTem- 
peraturschwankungen  bedingten  Volumände- 
ningeii  der  im  Barometer  enthaltenen  Luft- 
menge  an.  Dn  man  jedoch  nur  die  Luftdruck- 
Bcbwankiingen  beobachten  will,  so  mudte  man 
entweder  durch  geeignete  Vorkehrungen  für 
die  Konstanz  der  Temperatur  des  Instrumentes 
sorgen  oder  in  irgend  einer  Weise  die  nur 
auf  Temperaturäiiderungen  zurUckzufübrenden 
Stsndändernngeo  des  Wassorfadens  ermitteln, 
um  unter  rechnerischer  ßerücksichtigung  der- 
selben die  reinen  baromotri.scheii  Angaben  des 
Instrumentes  zu  erhalten. 


Der  Verf.  wendet  hierfür  ein  von  Hooke 
angegebenes  Prinzip  an.  A (s.  die  Mi^.)  ist 
ein  QuecksUberthermometer  (etwa  von  0^  bis 
30®),  B ein  Luftthermoineter.  weiches  als  Luft- 
baroraoter  verwendet  werden  soll;  sie  werden 
durch  Guumiiringe  neben  einander  festgehalten 
und  sind  enthalten  in  einer  Kfthro  C,  welche 
zum  gröüten  Teil  mit  Wasser  gefüllt  ist;  die 
OlTnungen  E und  (?  stellen  die  Kommunikation 
mit  der  Atmosphäre  her,  Da  Quecksilber  in 
dem  hier  in  Betracht  kommenden  Tomperatur- 
intervall  eine  als  gieichroäüig  aiiziisehende 
Ausdehnung  durch  die  Wärme  erfährt,  so  läßt 
sich  das  Lufttbermometer  durch  geeignete  Wahl 
des  Verhältnisses  von  Kapillarenqucrschnitt 
und  Oefäßinhalt  stets  so  konstruieren,  dal> 
bei  gemeinsamer  Erwärmung  von  A und  B 
sich  der  relative  Stand  der  Indexfäden  (in  A 
Quecksilber,  in  Luft)  nicht  ändert.  Man  liest 
also  nur  diesen  relativen  Stand  ab,  dessen  (IrOCe 
lediglich  von  der  ursprünglichen  Justierung  dos 
Instrumoiitos  und  von  dem  Jeweilig  herrschenden 
atmosphärischen  Luftdruck  abhängt.  Man  gibt 
der  Bequemlichkeit  hniber  dem  Instrument  B 
(oder  auch  A.  eins  der  beiden  braucht  nur  ge- 
teilt zu  sein)  eine  solche  Skala,  daß  Ände- 
rungen des  relativen  Standes  ohne  Umrechnung 
in  .Millimeter  Quecksilber  abgfdesan  werden 
können.  Zur  Kuustauterhaltung  der  Temperatur 
während  der  Ablesung  dienen  die  Luftbäder 


D und  F.  Heim  Ablesnn  hält  man  das  Iiistrii' 
ment  horizontal  und  sorgt  für  glcichmäßigo 
Temperatur  durch  gelindes  Neigen  nach  jeder 
Seite.  Will  man  zum  Versenden  die  t)ff- 
nung  K vorschließen,  so  kann  F um  90®  ge- 
dreht werden,  so  daß  der  Pfropfen  J vor  die 
Öffnung  kommt  und  sic  abschlicßt.  Damit 
keine  Luft  in  B eindringt,  ist  ein  Wattepfropf 
n in  geeigneter  Welse  angebracht.  — Der 
Verfasser  hat  solche  Instrumente  monatelang  in 
der  Tasche  getragen  und  beständig  kontrolliert. 
Es  zeigte  sich  eine  Koutraklion  dos  Luftvo- 
lumens in  B,  welche  anfänglich  groß  war,  dann 
aber  immer  kleiner  wurde  und  fast  völlig  auf- 
hörto,  als  der  Verf.  die  Instrumente  nicht  bei 
sich  trug.  (Wahrscheinlich  ist  die  Kontraktion 
des  Luftvolumons  eine  Folge  von  allmählicher 
Auflösung  der  Luft  in  dem  Ahschlußwasser.) 
Es  ist  dem  Verfasser  auch  noch  nicht  gelungen, 
diesen  störenden  EtTekt  ganz  zu  beseitigen;  es 
ist  dies  aber  der  einzige  Fehler  dos  Instrumentes, 
und  es  Ut,  wenn  die  Möglichkeit  häufiger  Kon- 
trollen durch  ein  gutes  Aiicroid  oder  ein  Queck- 
silberbarometer  vorhanden  ist,  bei  Bergbestei- 
gungen dem  Aiieroid  jedenfalls  vorzuziehon. 
Denn  es  ist  sehr  handlich  und  gegen  Erschüt- 
terungen u.  8.  w.  viel  weniger  empfindlich,  als 
ein  Aneroid. 

Das  in  der  Figur  dargestelUe  Instrument  (rd. 
i/j  der  wahren  Größe)  ist  ebenso  fein  wie  ein 
Quecksilberbaromoter;  es  entspricht  also  1 mm 
Veränderung  des  relativen  Standes  von  A und 
B genau  1 mm  Quecksilber.  Rm. 


Butyrometer  zur  Bestimmung  der 
Butter  ln  der  Milch. 

Von  Manzet  und  Malion. 

Joum.  de  Pharm-  et  Chim.  /Ö.  8.  S31.  1902  nach 
CAcm  Ztg.  17,  S.  23.  1903. 

Die  Milch  wird,  nachdem  vorher  geschüttelt, 
mit  einer  langstieligen  Pipette  bis  zum  Strich  L 
(s.  Fig.)  in  das  Butyrometer  gebracht  und  das 
von  den  Verfassern  angegebene  Re- 
I agona  bis  zum  Strich  R zugegeben. 
Dos  Gefäß  w ird  dann  verschlossen  und 
geschüttelt  und  in  ein  Wasserbad  von 
^ 37®  gebracht,  worin  dasselbo  5 bis 

^ 7 Minuten  verbleibt , bis  sich  alle 

■.'S'  Butter  abgeschieden  hat.  Hierauf  ent- 
^ fernt  man  das  Instrument  aus  dem 
nl\  Wasserbad.  wendet  es  um  und  dreht 
7 \ den  Stopfen  so . daß  das  obere 

/ j Niveau  der  Flüssigkeit  bei  L oder 
10  abschneidet.  Die  Menge  Butter 
wird  aus  der  Gradeinteilung  ln  Kilogramm 
abgeiesen.  -M. 


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ÖO 


Der  Ursprung:  des  Wortes  Barometer. 

Von  H Carrington  Holton. 

Chem  News  S7.  S-  m.  m.r 

Das  Barocneter  wurde  früher  nach  seinem 
Erfinder  als  Torricellische  Röhre  bezeichnet; 
Gtiericke,  der  Erfinder  der  Luftpumpe,  nannte 
sein  ungeheuer  großes  Wasserbarometcr  Semper 
VifMm,  auch  Wettormannchon,  mit  dem  grie- 
chischen Ausdruck  Anemoskopium. 

Bald  nach  1665  wurden  die  Worte  Baruskup 
und  Barometer  in  England  allgemein  üblich, 
wahrend  derjenige,  dem  diese  Bezeichnungen 
zu  danken  waren,  unbekannt  blieb.  Die  Be- 
hauptung, die  von  einem  Mitarbeiter  der 
Edinburgh  Review  im  Jahre  1812  gemacht  wurde, 
daß  das  Baroskop  zuerst  von  Prof.  George 
Sinclair  im  Jahre  1668  angewondet  worden 
sein  soll,  ist  ein  Irrtum;  beide  Worte,  Baroskop 
und  Barometer,  waren  bereits  4 Jahre  früher 
in  dem  l*hil.  TVansaetten/  erwähnt,  ln  dem  be- 
treffenden Passus  heißt  es;  .,Moderne  Forscher 
nannten,  um  Weitläufigkeiten  zu  vermeiden, 
(las  Instrument,  welches  nach  Art  des  Torri- 
cellisehen  Experiments  einen  mit  Quecksilber 
gefüllten  Zylinder  von  23  bis  31  Zoll  Höhe 
besitzt,  ein  Barometer  oder  Baroskop  imd 
benutzten  dasselbe  zur  Messung  des  Drucks 
und  Gewichts  der  Luft,  vor  allem  der  berühmte 
Naturforscher  Boyle.  dem  auch  diese  Bezeich- 
nung zugeschricben  wird.“ 

Die  Verbindung  der  Worte  mit  dem  Namen 
Robert  Boyle  veranlaßten  den  Verftmsor  zur 
genauen  Durcharbeitung  von  Boylea  umfang- 
reichen Schriften. 

In  der  ersten  Publikation  Boylea  vom 
Jahre  1660  „Neue  Physiko-Mechanische  Experi- 
mente betreffonü  den  Prsprung  und  das  Ge- 
wicht der  Luft“  kommen  die  Worte  Baroskop 
und  Barometer  nicht  vor  er  wendet  immer  die 
W'orto  «Rohr“  und  „Qecksilberzyliiidor“  an. 

•\uch  sind  diese  Worte  von  ihm  In  der  Ver- 
teidigung seiner  Lehre  Uber  den  Ursprung  und 
das  Gewicht  der  Luft  auf  die  Entgegnung  von 
Franziscus  Linus,  1663,  nicht  gebraucht 
worden. 

Auf  die  tatsflcliMche  Anwendung  der  frag- 
lichen Worte  im  Jahre  1665  durch  die  ano- 
nymen Mitarbeiter  der  Phil.  Transactions  ist 
bereits  hingewiesen  worden,  und  es  würde  nun 
orObrigen,  denjenigen  zu  ermitteln,  der  so  be- 
scheiden seinen  Namen  verheimlichte.  Vennut- 
lieh  war  es  Boyle  selbst.  Dieser  bedeutende 
Manu,  der  so  frei  von  allem  Ehrgeiz  war,  daß 
er  nicht  in  eine  ihm  angetrageuo  AdeUwürde 
willigte,  hatte  die  Gewohnheit,  von  sich  selbst 
und  seinen  wissenschaftlichen  Arbeiten  nur  in 
dritter  Person  zu  schreiben,  und  oft  sprach  er 
von  sich  seihst  in  pliantastisclien  und  erdich- 
teten Namen,  wie  „Philaretus“  (in  seiner  frag- 


D«uucb« 
U«cbuUk«r-Z^ 

mentarischen  „Autobiographie“)  und  „Car- 
neodes”  (im  Seepiieal  Chymisi).  Daß  er  eine 
nicht  unterschriebene  Mitteilung  an  ein  Journal 
schickte,  war  nicht  überraschend,  denn  er  hatte 
durch  die  Unterzeichnung  Gelegenheit  gehabt, 
sich  selbst  nennen  zu  müssen. 

Ein  Jahr  spater  als  die  Veröffentlichung  in 
deu  PhiL  Transactions,  im  April  1666,  schreibt 
Boyle  wörtlich  an  diese  Zeitschrift: 

„Barometrische  Beobachtungen  (wie  ich  sie 

zur  Abkürzung  nannte) “ und  wandte 

dabei  diesmal  das  persönliche  Fürwort  an.  An 
einer  anderen  Stelle  derselben  Zeitschrift 
finden  sich  auch  die  Bezeichnungen  Barometer, 
Baroskop  und  barometrische  Beobachtungen. 

In  seiner  Fortsetzung  der  „Neuen  Physiko- 
Mechanischen  Experimente“,  deren  Vorrede  1667 
geschrieben  ist,  findet  sich  folgende  Stelle; 

„Aber  obgleich  um  das  Barometer  (da  andere 
durch  Ihre  Nachahmung  mir  zugostanden  haben, 
das  Instrument  so  zu  nennen)“  .... 

Dieser  Satz  beweist,  daß  Boyle,  ermutigt 
und  unterstützt  durch  Andere,  dos  Wort  Baro- 
meter zur  (loltung  gebracht  hat.  Das  Wort 
Barometer  scheint  demnach  1665  durch  Boyle 
in  die  englische  Sprache  cingeführt  zu  sein. 
Boylo  war  auch  klassisch  gebildet  und  wohl 
in  der  Lage  aus  dem  Griechischen  ein  neues 
englisches  Wort  zu  bilden.  Murray,  Skoats 
und  andere  bedeutende  englische  Wörterbücher 
referieren  lediglich  aus  den  Phil.  7Vansaefü>»iSuud 
geben  die  Etymologie  des  Wortes  au.  M. 


HefeatlgUDg  von  Metall  auf  Glas. 

Diamant  S.  146.  1903. 

Eine  .Mischung  von  100  g feinst  gepulverter 
Silberglftttc  und  50  g trocknem  Bleiweiß  wird 
mit  3 Teilen  gekochtem  Leinöl  und  l Teil 
Kopaliack  zu  einem  knetbaren  Teig  verarbeitet 
Man  setzt  von  der  Mischung  den  trockneu 
Siihstauzen  soviel  zu,  bis  man  einen  zühen  Teig 
erhalt.  Das  Metall  wird  unten  ausgehöhlt  und 
Kitt  eingefttllt;  dann  drückt  man  es  an  das  Glas 
und  enU'ernt  den  t'^berschuß  des  Kiltes  mit 
irgend  einem  Instrumente.  M. 


Kitten  von  Glai  auf  Glaa. 

Diamant  S.  149.  1903. 

.Man  benutzt  eine  Mischung  von  100  Teilen 
magerem  Käse,  50  Teilen  Wasser,  20  Teilen 
gelöschtem  Kalk.  Der  von  der  Rinde  befreite 
und  in  kleine  Stücke  zerschnittene  Käse  wird 
mit  Wfwser  so  lange  abgcricben,  bis  eine  ganz 
gleichartige,  fadenzioheude  .Masse  entstanden 
ist,  in  welche  man  das  Kalkpulver  rasch  ein- 
rührt. ^ 


Ciaaiechnlschtf. 


H<‘n  V. 
i.  Mai 


Glastechnisches. 


81 


BQrette  mit  aotomstlscher  Ein* 
■tellanfi:  des  Nullpunktes  und  Ent> 
leerung  durch  direktes  ZurÜcklllersen 
der  nicht  verbrauchten  Flttsslgkelt. 

Von  C.  Zahn. 

ZeiUch  f.  angew,  Ckem.  /ö,  190:J.  S.  :i82. 

Fig.  i veraudchaulicht  die  BQreUc.  bei 
welcher  daa  Prinzip  des  Hebers  zur  automati- 
schen EtitHtolluDg'  des  Nullpunktes  in  der  Weise 
VerweDdung  findet,  daß  Rohr  d unterhalb  des 


Hahnes  f sich  abzweigt  und  oben  in  die  zu 
einer  Kugel  6 erweiterte  Büretto  a einmündet;  j 
d ist  all  seinem  oberen  Ende  zu  einer  Kapillare  i 
ausi^ezogen;  c ist  ein  Bntlüftnngarohr.  Die 
Handhabung  des  Apparates  ist  aua  der  Zeich-  { 
nun^  ersichtlich.  Die  Füllung  geschieht  durch  i 


Einblaseu  von  Luft  durch  t mittels  cinos 
Gummigebl&aes;  das  Abfließon  der  Überschüssigen 
Flüssigkeit  erfolgt  durch  selbsttätiges  Ab- 
hebern durch  d.  Nicht  verbrauchte  Flüssigkeit 
kann  durch  f in  die  Flasche  II  zurückgelassen 
werden. 

Der  Vorzug  des  Apparates  besteht  in  stets 
präziser  Einstellung  des  Nullpunktes,  sparsamem 
Verbrauch  der  Tilerflüssigkelt  und  8chutz  der- 
selben gegen  Außere  Einflüsse,  da  sie  bis  auf 
das  bedeckte  Entlüftungarohr  c von  der  Außen- 
luft abgeschlossen  ist. 


Kig.  *. 


Fig.  2 zeigt  die  weitere  Verwendung  des 
Prinzips  für  Vollpipotten;  die  Anordnung  ist 
aus  der  Abbildung  ohne  weiteres  ersichtlich. 

Die  Apparate  sind  als  D.  U.  (i.  M.  geschützt 
und  werden  von  der  Firma  C.  Richter, 
Berlin  N24,  Johannisstraße  14/15,  ungefei'tigt. 

M. 


I Gebrauchsmuster  für  glastecholache 
Gegenstände. 

I Klasse: 

I lä,  Nr.  195  530.  Apparat  zur  geruchlo.*»en  Gas- 
entwicklung, bostehond  aus  oben  mit  Rohr- 
stutzen  versehener  (ilasflasche,  einem  in 
diese  cingeschlifTeuen,  unten  bis  auf  enge 
Öffnung  geschlossenen  Glaszylinder  und 
einem  in  letzteren  eingeschUffenen  Gasab- 
loitungshelm  mit  HahnrOhre.  H Kreis  u. 
F.  Morin  & Sohn,  Basel.  2fi.  2.  03. 

Nr,  195  597.  Schutzkappe  für  den  Ausfluß- 
rand Weinholdscher  (Dewarscher)  Gefilßo. 
A.  Stock,  Berlin.  26.  2.  01 
Nr.  196  492.  Apparat  zur  Bestimmung  der 
KohiensUure,  gekennzeichnet  durch  drei  in- 
einander angeordnete  AbsorptionsgefAße 
und  ein  U-formig  gebogenes  TrockeurOhr- 
eben.  ii.  Türk,  Berlin.  9.  3.  03. 


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82 


Büchorschau  und  Preislisten.  — Palentachau. 


UeuüKbe 

M«cbBQiker-Zu 


42.  Xr.  196  497.  Meüglas  für  PlttMigkoiten.  mi( 
diirchf^eheiidero  Ein-  und  Ausluufrohr  und 
ulmehmbaren  Glud  oder  alinelimbarer,  Re- 
flexion bewirkender  Rückwand.  0.  Schröck. 
Ilmenau.  17.  2.  03. 


Bflohepschau  u.  Ppeialisten. 

M.  Corsepiua,  Leitfaden  zur  Konstruktion  von 
Dynamomaschinen  und  zur  Berechnung  von 
elektrischen  Leitunf^en.  3.  Aufl.  8®.  IX,  27  S. 
mit  108  Fig.  u.  2 Tab.  Berlin,  Julius 
Springer  1903.  Geb.  in  Leinw,  5.03  M. 

Das  rühmlicbst  bekannte  Buch  von  Corso- 
pi  US  ist  nach  einer  Pause  von  mehreren  Jahren 
in  dritter  Auflage  erschienen.  Die  inzwischen 
cingetretene  KlArung  der  Anschauungen  Uber 
die  zweckm.lüigsten  Konstruktionen  haben 
wesentliche  Änderungen  und  Umarbeitungen 
erforderlich  gemacht. 

Im  ersten  Abschnitt  werden  die  Gesetze 
des  Magnetismus  und  die  für  die  Berechnung 
des  magnetischen  Kreislaufs  einer  Maschine 
wichtigen  GrundsHtzo  und  Methoden  entwickelt. 
Der  zur  Prüfung  dos  Eisens  vornehmlich 
empfohlene  «Siderognost*  durfte  nach  Ansicht  | 
des  Ref.  nicht  allgemeinen  Beifall  linden. 

Es  folgen  eingehende  Kapitel  über  die  Kon- 
struktion der  Oleichstrommaschinen,  der  ein- 
phasigen und  mehrphasigen  Wechselstrom- 
maschinen.  Transformatoren,  asynchrone  Motoren 
und  Wechselstrom  • Gleichstromumformer  sind 
in  vorhnltaismttßig  kurzen  Abschnitten  be- 
handelt. Den  Bchluß  bildet  die  Berechnung 
elektrischer  Leitungen,  der  eine  Tafel  für  die 
Annahme  von  *2  Volt  Spannungsverlust  bei- 


grgeben  ist.  Auf  die  inzwiarhon  aiisgearbeiteten 
Vurschriften  des  Verbandes  Deutscher  Elektro- 
techniker ist  gebührend  Rücksicht  genommen 
und  hingewiesen.  Das  Buch  wird  jedem  Fach- 
mann eine  große  Fülle  des  Wissenswerten 
bieten  und  liefert  in  der  vorliegenden  Form 
ein  zutrelTondes  Bild  vom  derzeitigen  Stande 
des  Dynamobaues.  E-  O. 

L.  Jelinek,  Matbemat.  Tafeln  f.  technische  An- 
stalten, besonders  bbhero  Gewerbeschulen, 
3.  Aufl.;  Abdruck  der  2.  Aufl.  gr.-8®.  223  8. 
Wien,  A.  Pichlers  Wwe.  & Sohn  1902. 
Geh.  in  Leinw.  2,60  M. 

R.  Frickc,  Hauptsntzc  der  DiiferentiaU  u.  Inte- 
gral-Rechnung, als  Leitfaden  zum  Gebrauch 
hei  Vorlesgn.  zusammeugestellt.  1.  TI. 
2.  Abdr,  gr  -8^  IX,  80  S.  m.  45  Fig.  Brauii- 
achweig,  F.  Viowog  & Sohn  1902.  2,00  M- 
Jahrbuch  f Photographie  und  Reproduktions- 
technik f.  d.  J.  1902.  Unter  Mitwirkg.  her- 
vorragender Fachmänner  hreg.  v.  Dir.  Hofr. 
Prof.  Dr  Joe.  Maria  Eder.  16.  Jahrg.  8'^. 
IX.  755  S.  m.  Abbildgn.  im  Texte  u. 
28  Kunst beilagcu.  Halle,  W.  Knapp.  8,00  Jf. 
K.  Ileun,  Formeln  u.  Lehrsätze  der  allgemeinen 
Mechanik,  in  systematischer  u.  geschicht- 
licher Entwicklung  dargestellt.  8\  VlIJ. 
112  S.  m,  25  Fig.  Leipzig.  G.  J.  Gftschen 
1902  Geb.  in  Leinw.  3,60  M. 

Julius  Rasrhko  in  Glogau.  Auszug  aus  dem 
Proisv'orzolchnis  Über  Vermessungsinstru- 
mente.  2 S.  Folio. 

Pari  Zoiü  ln  Jena.  1)  Kleines  Mikroskop  fOr 
histologische  und  bakteriologische  Unter- 
suchungen. 2)  Mikroskope  für  Trichinen- 
schau. Je  2 S.  8®. 


p 


Torriohtong  xom  Liotsrn  and  Reinigen  gssohmolsenen  Glases.  J.  Lühnc  in  Aachen.  1.  7.  189^. 


.\r.  127  931.  Kl.  32. 

Die  Vurriclitung  ist  besonders  zum  Lautem  und  Reinigen  von  auf  elektrischem  Wege 
geschmolzenem  Glase  bestimmt.  Die  Reinigung  ge- 
schieht durch  in  den  Schmelzraum  eingebaute  RingwAnde 
a b e,  welche  in  konzentrischer  Anordnung  abwechselnd 
von  der  Ofendecke  bis  unter  die  Oberfläche  und  vom 
Wannenboden  bis  fast  an  die  Oberfläche  des  geschmul- 
zenen  Glases  reichen,  Eine  oder  mehrere  von  oben  ein* 
tauchemlo  Ringwände  krtnnen  in  senkrechter  Richtung 
bewegbar  ungeordnet  sein,  zutn  Zweck,  den  Durchfloß 
der  Sehmel/e  regeln  zu  k'innen. 

Das  Glas  tritt  bei  d ein,  unter  b hinweg.  Uber  a 
nach  dem  Inuern,  durch  d^n  Kanal  e nach  außen  mul  wird  durch  f zwecks  Bearbeitung  ent- 
nommen. g ist  eine  Zuführung  für  Heizgase. 


Patentschau. 


Heft  0. 


1.  Mai  itK>3. 


83 


Verfahren  zum  Einicbleiien  von  Vert.ofuugcn  in  Qlasplatten.  The  (iraeeciturch  Syndikate 
Lira.  In  London.  15.  5.  1^00.  Nr.  15Ü008.  Kl.  ß7. 


Auf  der  Glasplatte  a,  welche  io  einem 
^letallralimen  c befestigt  ist , werden  durch  ein 
schlittenfftrmigee  Schleifwerkzeug  f aus  .Metall  mit 
dem  gewünschten  Profil  auf  der  Unterseite  in  Ver- 
bindung mit  einem  beliebigen  Schleifmittel  gerad- 
linige. Ihngs  oder  quer  verlaufende  Vertiefungen  er- 
zeugt, indem  dos  Werkzeug  auf  der  Platte  oder  die 


Platte  unter  dem  Werkzeug  odor  beide  gegeneinander  versciiubeu  werden. 


Priaa&enajatem  zum  Umkehren  de«  Bildes  ohne  Änderung  der  Sehrichtung.  C.  Zelti  tu  Jena. 

7.  7.  1901.  Nr.  130  508.  Kl.  43. 

Boi  Uinkebrsystcmen  mit  4 totalen  Refloxiotion,  %'on  denen  zwei  an  einem  sugenanuten 
Dach  atattfiiideii,  wird,  um  das  Glasvoiumen  des  Systems  zu  vermindeni,  die  eine  unmittelbar 
vor  oder  hinter  dem  Dach  d angeordnete  reflektierende  Flüche  nicht  nur 
in  ihrer  der  Reflexion  nicht  mehr  dienenden  Verlängerung,  sondern  teil- 
weise auch  In  dem  reflektierenden  Teile  von  den  vom  Dach  kommenden 
bezw.  zum  Dach  gehenden  Strahlen  durchsetzt,  wobei  der  Aebsenstrahi 
vom  senkrechten  Durchtritt  im  Sinne  stärkerer  Neigung  gegen  die  Dach- 
firste abweicht.  Zur  Wiederaufhebung  der  Strahlenablenkuiig . die  an 
der  Durchtrittsflache  statthat,  ist  diese  Fläche  nur  durch  eine  dünne  Luftschicht  I von  dem 
gegenüberliegenden  Teil  6 des  Prismensystems  geschieden. 


Vorrichtung,  um  Standgelälse  luftdicht  zu  Terschliefeen  J.Traube  in  Berlin  u.  M.  E.  Anderssen 

in  (iothenburg,  Schweden.  31.  3.  1901.  Nr.  129  470.  Kl.  30. 

Diese  Vorrichtung  zum  luftdichten  Verschluß  von  Statidgefüßen  besteht  darin,  daß  der 


Stöpsel  oder  Flaschoiihais  eine  ringförmige  Hille  b (Fig.  J)  besitzt  die  mit  iler  Außenluft  durch 


Kanäle  c d in  Verbindung  steht,  um  durch  diese 
Kanäle  eine  Sperrflüssigkeit  in  die  ringförmige  Rille 
eiuzuführen.  Zu  demselben  Zwecke  kann  auch  am 
unteren  Teile  des  (leOtßhalses  eine  Ausbuchtung  a 
{Fig  angeurdnet  sein,  die  je  nach  der  Stöpsel- 

steilung in  und  außer  Verbindung  mit  einer  am 
Stöpselumfang  befindlichen  schrägen  Rille  6 ge- 
bracht werden  kann,  welche  mittels  zweier  Kanäle 
cd  mit  der  SperrflussigkeU  gefüllt  wird.  Die  Ka- 


näle können  für  den  Transport  mit  Stöpseln  abgeschlossen  werden  (Hy.  1 u.  .7). 


Vorriebtong,  um  Standgcf&fse  luftdicht  zu  veraehliersen.  J.  Traube  in  Berlin  und  M.  E 
Anderssen  in  Uolhenburg,  Schweden.  23.  5.  1901.  Nr.  129993; 

Zua.  z.  Pat.  Nr.  129470.  Ki  30. 

Während  bei  der  Binrichtimg  zum  luftdichten  Abschließen  des 
Innern  von  Standgefäßen  nach  dem  Hauptpatent  die  Rille  am  Stöpsel 
oder  im  Flaschenhals  angebracht  ist,  verläuft  hier  der  die  Verbindung 
mit  der  Außeniuft  vermittelnde  Kanal  e zum  Teil  Im  Stöpsel,  zum  Teil 
Im  Flaschenhals,  so  daß  beim  Drehen  des  Stöpsels  die  Verbindung  der 
SperrflUseigkeit  mit  der  Außenluft  aufgehoben  wird.  Diese  (ie^ße  haben 
vor  den  im  llauptpatent  besebriebenon  Gläsern  noch  den  besonderen 
Vorteil,  daß  nach  Füllung  der  zur  Aufnahme  von  Flüssigkeiten  bestimmten  Vorrichtung  das 
Ausfließen  der  Flüssigkeit  durch  eine  einfache  Drohung  dos  Stöpsels  verhindert  wird. 


Kupfer-Zink-Legierong.  K B.  Wheatley  in  London.  25.  4.  1901.  Nr.  131514.  Kl.  40. 

Eine  Gruodleglening  aus  einem  Gemisch  von  57  Gewichtstellen  Kupfer  und  43  Gewichts- 
teilen Zink  erhalt,  je  nach  dem  angestrehton  Verwendungszweck,  wecliselnde  Zusätze  von  nach- 
stehenden vier  Metallgeroischen: 

1.  80  Gewichtsteile  Kupfer,  20  Oewichtsteiie  Mangan, 

2.  40  Gewichtsteile  Nickel.  10  (iewichtsteile  Zinn,  40  (lOW'iclttsteile  Kupfer, 

3 80  (iewichtsteile  Kupfer,  20  Gewichtstcile  Aluminium. 

4 2 Gewichtsteile  Phosphor-Wolfram, 

durch  w'elchen  Zusatz  der  Legierung  hauptsächlich  der  üolügianz  gegeben  wird. 


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84 


PAtsnttcbau.  — PattnUiat*. 


D«<iUf-hn 

UprhaBtkrf'Zlc 


Eine  gute  Legierung  erhalt  man  2 H , indem  man  79  (sewichtsteilen  der  Kupfer-Zink* 
Legierung  zusetzt 

von  1.  3,5  (icwichtsteile;  von  2.  1,5  Gewichtsteilc;  von  3.  14,0  Gewichtoteile;  von  4.  2.0  (icwichtsteile. 

Die  fertige  Legierung  enthält  sonach  59,63®/©  Kupfer,  33,97%  Zink.  2,8 ®/o  Aluminium, 
2,0®/o  Wolfram,  0,75®/o  Nickel,  0,1%  Maitgan  und  0.15  ®/o  Zinn. 


Höhen-  and  Oef&Umeeser  mit  stellbarer  Libelle.  6.  Bonjis  in  Hasserodo  h.  Wernigerode  a.  H. 

15.  9.  1901.  Nr.  131  147.  KI.  42. 

Die  Libelle  a dee  Höhenmessers  behndot  sich  auf  einer  drehbaren,  unter  der  Wirkung 
einer  Spiralfeder  « steheuden  Achse  e,  mit 
der  auch  ein  halbkreisförmiges  Über- 
tragungsrad 6 fest  verbunden  ist  An  diesem 
Had  ist  dos  mit  einer  verschiebbaren  Zahn- 
stange verbundene  Stahlband  e befestigt. 

Aus  der  zur  Einstellung  der  Libelle  not- 


i  i 1 i ! 



■ 1 ■ryty 

wendigen  Zahl  der  Umdrehungen  des  in  die  Zahnstange  grelfeuden  Uewlnderinges  g 
sich  der  Höhcnwinkcl.  Dessen  Rohablesung  erfolgt  auf  der  bei  0 sichtbaren  8kale 
Stange  oder  genauer  auf  dem  mit  Trommelteilung 


ergibt 
der  Zahn* 

ersehenen  l'mfange  des  (lewinderinges  g. 


Palentlisi«. 

Bis  zum  14.  April  1903. 

Klasse:  AnmelUangen. 

3L  A.  9138.  Telegraphon  nach  dem  magnet 
elektrischen  V erfahren.  Aktieseiskabet 
Telografoneii  Pat.  Poulsen.Kopenhagen. 
15.  7.  02. 

B.  32  474-  Pendeleluktrizitätazähler.  A.  Beetz, 
Posen.  25.  8.  02. 

G.  17  150.  Einpräiigürschaltung  für  Funken- 
telegraphie. Ges.  f.  drahtlose  Tele- 
graphie System  Prof.  Braun  u.  Sie- 
mens & llalske,  Berlin.  11.  7.  02. 

S.  16  261,  Schleifengeber  für  Telegraphie 
mittels  elektromagnetischer  Wellen.  G.  S e Ib  t , 
Berlin.  1.  4.  02. 

S.  17  6fö.  Empfangsaystom  für  drahtlose 
Telegraphie  und  Tclephonin  mittels  unge- 
dämpfter elektrischer  Schwingungen. 
H.  Th.  Simon  u.  M.  Reich,  Göttingen. 
28.  2.  03. 

St.  7724.  ElektrizitÄtazähler.  W.  Stanley, 
Great  Barrington,  V.  Bt.  A.  27.  8.  02. 

T.  8 741.  Einrichtung  zum  Schutz  und  zur 
schnellen  un<l  bequemen  Auswechselung  von 
Filden  (Drähtenl  für  Instrumente  jeder  Art 
mit  Fadenaufhängung.  O.  Toepfer  & 
Sohn,  Potsdam.  17.  2.  03. 

tl9.  G.  16  756.  Verfahren,  Asbest  oder  Glimmer 
ata  flüssige  oder  plastische  Masse  zu  ver- 
wenden. J.  G.  Grube,  Hamburg.  1.  4.  02. 

42.  B.  32066.  Kurv'enlineal  mit  gelenkig  ver- 
bundenen und  unabhängig  voneinander  für 
die  gewUiischtv  Krümmung  einstellbaren 
Ketlengliedem.  C.  Busch,  Nürnberg. 
7.  7.  02. 


D.  12  380.  Verfahren  und  Vorrichtung  zum 
Messen  der  Steigung  von  Schrauben. 
G.  E.  Diehl,  Chemnitz.  19.  8.  02. 

74.  P.  14  096.  Vorrichtung  zur  FernQberlragung 
der  Kompaüstcllungeu;  Zus.  z.  Pat. 
Nr.  124  587.  A.  Pieper,  Berlin.  9.10.02. 
ErtellBBgea. 

21.  Nr.  141  810.  Vorfahren  zur  Herstellung  von 
Isolationsscheiben  für  Funkeninduktoren. 
II.  Boas.  Berlin.  24.  9.  02. 

Nr.  141  909.  Vorfahren  zur  Erzeugung  elek- 
trischer Schwingungen  mit  Hülfe  mehr- 
facher Transformierung.  K.  Scharf.  Mün- 
chen. 22.  2.  02. 

Nr.  142  060.  Wechselslromzähler  nach  E«'erra- 
risschem  Prinzip;  Zus.  z.  Pat.  Nr.  123  411. 
Hartmann  & Braun,  Frankfurt  a.  M. 
19.  11.  02. 

82.  Nr.  134  583.  Vorrichtung  zum  Abschneiden 
von  Glasröliren.  H.  Cook,  Mac  Keesport, 
V.  St.  A.  16.  4.  01. 

42.  Nr.  141813.  Wage  mit  zwei  Drehschneiden- 
systemen.  H Hausrath,  Karlsruhe.  4.4.02. 
Nr.  141  829.  Elektrisch  registrierendes  Log. 

J.  Fua,  Colombes.  Frankr.  11.  1.  02. 

Nr.  141  830.  Vorrichtung  zum  Anzeigen  der 
anuäherudeu  Erreichung  der  Gleichgewichts- 
lage bei  Wagen;  Zus.  z.  Pat.  Nr.  130  539. 
O.  Brotelle,  Charleroi.  20.  6.  92. 

Nr.  141831.  Kalorimeter  zur  Bestimmung  des 
Heizwertes  brennbarer  Gase.  H.  Raupp, 
Mainz.  6.  8.  02- 

Nr.  141866.  Vorrichtung  zum  selbsttätigen 
Verschieben  der  Trommel  bei  Registrior- 
apparaten.  R.  Bürk,  Schwenningen,  Württ. 
18.  9.  02. 


FOr  lil*  Ke<t©ktiuo  v«miiwt)rUicb:  A.Bl©scbke  Id  Borha  W 
Vtrikg  Tun  Julias  8prlDg*r  in  Beriln  N.  — Druck  tob  BmlJ  Droyer  in  Borilo  SW. 


Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  ziir  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde 

und 

Organ  für  die  gesamte  Olasinstrumenten- Industrie. 
Vereinsblati  der  Deutschen  Gesellschaft  fUr  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  Blaschke,  Berlin  NV30,  An  der  Apostelldrcbe  7b. 

Nr.  10.  15.  Mai.  1903. 

Naohdniek  nur  mit  denahmlzanz  der  Redaktien  r*>tattet. 


Der  Fantograph. 

Vom  Urstorohschnsbel  zur  modernen  Zeichenmaschine. 

1603  - 1903. 

Von  O.  P«U«hn  in  CbarloU^nbarg, 

Knrtvgrn|th  loi  Rplcb»iBRrin4t«mt. 

I.  Theorie. 

Allgemein  versteht  man  unter  Pantograph  ein  Zeieheninstrument  zum  Verkleinern 
und  Vergrößern.  Die  Idee  eines  solchen  ist  rund  300  Jahre  alt,  ein  Zeitraum,  in  dem 
die  ursprüngliche  Bezeichnung  allmählich  ein  Sammelname  geworden  ist  Tür  eine  ganze 
Reihe  verschiedener  Instrumente,  die  von  Zeichnern.  Lithographen,  Graveuren,  Bild- 
hauern u.  a.  m.  benutzt  werden.  Äußerlich  weichen  sie  wohl  mehr  oder  weniger  von- 
einander ab;  alle  jedoch  haben  folgende  Orundidee  gemeinsam. 

Drei  Punkte  i',  Z,  F {Fig.  1)  liegen  in  einer  geraden  Linie.  P ist  ein  fester 
Drehpunkt  der  Geraden,  F läßt  sich  nach  allen  Richtungen  in  der  Kbene  bewegen; 
durch  Übertragung  wird  Z gleichzeitig  P z F 

und  so  mitbewegt,  daß  alle  3 Punkte  a, m - o - - 

stets  in  der  Geraden  bleiben  und  die 
Absthnde  PZ  und  PF  das  gleiche,  vor- 
her bestimmte,  Verhältnis  behalten. 

Ist  diese  Voraussetzung  gegeben, 
so  zeichnet  Z jede  von  F umfahrene 
Figur  nach.  Beide  Figuren  sind  dann  ähn- 
lich und  ihre  Linien  stehen  in  demselben 
angedeuteten  Verhältnis  zueinander. 

Denn  denkt  man  sich  F nach 
F'  geführt  und  dadurch  die  Gerade  N 
nach  N'  geschwenkt,  so  entsteht  ein 
Dreieck  mit  der  Spitze  ln  P und  FF' 
als  Grundlinie.  Von  den  beiden  anderen 
.Seiten  sind  in  Z und  Z'  proportionale 
Stücke  abgeschnilten;  dadurch  ist  Z Z' 
parallel  zur  Grundlinie  F P'  gezeichnet 
und 

Z Z'  : F F'  ==  P Z : P F. 

Setzen  sich  nun  mehrere  derartige  Linien 
zu  Figuren  zusammen,  so  werden  in 
beiden  die  gleichliegenden  Linien  pimallel  und  die  gleiohlicgenden  Winkel  gleich. 
P'olglich  werden  auch  die  Figuren  ähnlich  und  ihre  MaUstäbe  stehen  in  demselben  Ver- 
hältnis zueinander  wie  die  Abstände  PZ  und  PF. 

Grundlagen  für  die  Voraussetzung.  Fig.  t?  zeigt  das  Schema  einer  (iber- 
tragung,  deren  mathematische  Betrachtung  mit  entsprechenden  kleinen  Abweichungen 
für  alle  Schienenanordnungen  gilt. 

4 Schienen  sind  so  aneinan<ler  gelenkt,  daß  ein  Parallelogramm  Z A B C ent- 
stellt, und  zwar  ist  B C = A Z aber  auch  = A P 

ferner  A B = Z C „ „ = C F. 


,I 


T 


F''-  N' 


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G.  P«ll*hn,  Dtr  Panto^aph. 


Daotacba 

M(>i-haalker-Ztx 


86 

Wird  nun  eine  Linie  N durch  PZ F gelegt,  so  wflre  zu  beweisen,  daß  sie  eine  (ierade 
ist  und  bleibt,  und  dall  das  Verhältnis  P Z : P F sich  nicht  ändert. 

f her  P F erhebt  sich  das  gieichschenklige  Dreieck  PDF  und  darin  über  P X 
das  gleichschenkiige  Dreieck  PA/.  Beide  haben  gleiche  Winkel  an  der  Spitze;  sie 
sind  also  ähnlich  und  müssen  demnach  auch  gleiche  Basiswinkel  haben.  Der  gemein- 
same Winkel  bei  P ist  daher  in  beiden  Dreiecken  gleich  groß  und  P / fällt  auf 
P F,  folglich  ist  N eine  Gerade.  Der  Ähnlichkeit  wegen  ist  ferner 
PZ  : PF  = PA  : PB. 

Wird  nun  das  Ganze  und  damit  die  Gerade  JV  um  P geschwenkt  und  F nach  F 
{Fiff.  1)  geführt,  so  ändern  sich  in  dem  System  höchstens  die  Winkel;  die  Linien  bleiben 
dieselben,  damit  aber  auch  die  .Ähnlichkeitsbedingungen.  Mithin  ist  auch 

P Z‘  ■.  P F‘  = P A . P B und  schlieülich  Z Z'  : F F‘  = P A : P B, 
d.  h.  bei  Pol  (P)  am  Ende  verhallen  sich  Nachzeichnung  und  Original  wie  das  ah- 
geteilte  Stück  zur  ganzen  Schienenlänge.  Ist  ilic  Punktordnung  P Z F,  so  ist  die 
Nachzeichnung  stets  kleiner  als  das  Original.  Ist  die  Punklordnung  PF  Z,  so  ist 
die  Nachzeichnung  größer  als  das  Original. 

lat  die  Ordnung  der  Punkte  Z P F,  d.  h.  Pol  in  der  Milte,  so  entstehen  die 
ähnlichen  Dreiecke  nicht  in  einander,  sondern  als  Scheiteldreiecke  mit  parallelen  Grund- 
linien, für  die  bekanntlich  dieselben  mathematischen  Lehrsätze  gelten.  Z zeichnet  dann 
aber  ein  auf  dem  Kopf  stehendes  Bild. 

Ferner  gilt  hier  die  Kegel:  bei  Pol  in  der  Mitte  verhallen  sich  Nachzeichnung 
und  Original  wie  die  ahgeteilten  Stücke  einer  Schiene.  Die  Nachzeichnung  wird 
dabei  kleiner,  ebenso  groß  oder  größer  als  das  Original. 

Allgemein  ergibt  die  theoretische  Betrachtung  für  die  schnelle  Prüfung  eines 
Instruments  und  dessen  Einstellung  folgende  Regel: 

1.  Pol,  Zeichenstift  und  Führer  müssen  in  einer  geraden  Visierlinie  stehen. 

2.  Bei  zusainmengeklapptem  Instrument  müssen  die  entsprechenden  Schienen 
genau  parallel  aufeinander  stoßen. 

II.  Die  l'hertragung. 

Nebenstehende  Tafel  gibt  eine  Übersicht  der  verschiedensten  1'bertragungs- 
systeme.  Die  Buchstaben  P ZF  bedeuten:  Pol  — Zeichenstift  — Führstifl.  Aus  dem 
vorigen  geht  hervor,  daß  die  Stifteordnung  sich  ändert,  je  nachdem  der  Pol  in  der  Milte 
oder  am  Ende  steht;  auch  kann  sie  sich  zum  Vergrößern  und  Verkleinern  ändern. 
Allgemein  steht  der  Führstifl  rechts,  damit  das  Licht  von  links  auf  die  Arbeit  fällt  und 
die  rechte  Hand  führen  kann. 

Für  Zeichner  und  Lithographen.  Nr.  1.  Schema  des  ersten  Pantographen. 
erfunden  1603  vom  Schwaben  Christoph  Scheiner.  Dieser  wurde  1623  Rektor  des 
.lesuitenkollegs  zu  Neiße  in  Schlesien,  begab  sich  aber  der  Kriegswirren  wegen  bald 
nach  Rom,  wo  er  die  Resultate  seiner  langjährigen,  Heißigen,  astronomischen  Beobach- 
tungen in  einem  Werk  zusammenstellte.  1I>31  veröffentlichte  er  dort  auch  die  ausführ- 
liche Beschreibung  seines  Pantographen  (d.  i.  Allsehreiber,  Allzeichner).  1033  kehrte  er 
nach  Wien  und  1639,  nachdem  die  Schweden  Schlesien  geräumt  hatten,  nach  Neiße  zurück. 

Der  Pantograph  wurde  bald  bekannt  und  auch  wohl  zur  Herstellung  bezw.  Ver- 
vielfältigung von  Wegekarten,  Festungsplänen  u.  s.  w,  vielfach  verwendet.  Die  derben 
Kriegsleute  aber  gaben  ihm,  augenscheinlich  der  Form  wegen,  den  Namen  , Storch- 
schnabel“, und  unter  diesem  Namen  wurde  das  Instrument  von  den  Schweden  später 
auch  heimgeführt. 

Nils  Marelius,  Premierleutnant  des  kgl.  schwed.  Landmesserkontors,  gibt  in 
den  , Abhandlungen  der  schwedischen  Akademie  der  Wissenschaften  aus  Natur,  Haus- 
hallungskunst  und  Mechanik  auf  das  Jahr  1706“  einen  längeren  Aufsatz  Ober  Storch- 
schnäbel und  erwähnt  dabei  auch  „einen  Storchschnabel,  den  man  voriges  .lahr  (1765) 
aus  Frankreich  erhalten  hat  und  den  man  als  eine  kostbare,  zum  Nachzeichnen  der 
Karten  höchst  unentbehrliche  Maschine  unter  dem  Namen  Pantograph  (!)  beschreibt.' 
Danach  wäre  also  dieser  Name  den  Schweden  völlig  fremd  gewesen.  Im  schwedischen 
Wörterbuch  findet  man  heule  noch  das  Instrument  nur  unter  Storknäbb  verzeichnet. 
Im  Dänischen  heißt  es  Storke.tnahel  und  im  Holländischen  Teekenaap  (Zeichenaffe) 
neben  Pantograaf.  Die  übrigen  Kullursprachen  enthalten  nur  die  Bezeichnung 
Pantograph. 


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ii«n  \>\ 

i:>.  Mai  1V03 


G.  Peltcba,  Der  Pantograph. 


87 


MareliuB  bespricht  nun  neunerlei  Formen,  die  aus  den  4 Unealen  Schoiners 
gebildet  werden  konnten.  Bei  der  bizarrsten  Form  treten  an  allen  vier  Fcken  des 
Parallelogramms  je  2 Linealenden  kreuzweise  heraus.  Die  wirklich  benutzten  Formen 
sind  nachfolgend  mit  eingeordnet. 

Die  überstellenden  Enden  verschwanden  mit  der  Zeit.  Beste  der  Urform  sind 
noch  Nr.  2 und  3. 


Nr.  2.  Schema  von  Gavard,  Paris,  Mitte  des  vorigen  Jahrhunderts;  auch  von 
.1.  Kern,  Aarau  i.  d.  Schweiz,  noch  vor  einigen  Jahren  verwandt. 

Nr.  3.  Übertragungssystem  einer  Oravierinaschine  von  Hofer  in  Berlin  1874,  jetzt 
Bcrnert  in  Uharlottenbur«,  zum  .Ausschneiden  von  Schriftmatrizen,  Petschaften. 


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88 


G.  P«il«hn,  Der  Paotograph. 


Deatacb« 

Mechanlker-Zt^^ 


stempeln  u.  b.  w.  An  der  Stelle  des  Zeichenstifts  sitzt  ein  Schlitten  mit  dem  Werk- 
stück, das  unter  dem  darüber  rotierenden  Frftsbohrer  hin  und  her  bewegt  wird. 

Nr.  ■}.  Von  Marelius  schon  besprochen  und  als  unbequem  bezeichnet.  1875  in 
Nuture  (London)  .ordinary  pantograpli“  genannt,  demnach  also  in  England  die  ge- 
bräuchlichste Form.  Bemerkenswert  ist  die  Einstellung;  wahrend  an  den  vorigen 
Systemen  die  Schienen  parallel  verschoben,  die  Gelenke  also  gelöst  werden,  bleibt  da.« 
Parallelogramm  hier  unverändert.  Dadurch  werden  nur  zwei  Einstellungen  erforderlich; 
beide  müssen  aber  besonders  errechnet  werden,  was  gewöhnlich  der  Mechaniker  über- 
nimmt und  durch  zwei  verschiedene  Bruchskalen  dem  Zeichner  bequem  macht.  Damit 
lassen  sich  allerdings  nur  die  vorgesehenen  Verhältnisse  einstellen.  Wird  darin  unbe- 
schrankter Spielraum  verlangt  und  eine  Teilung  nach  MaUeinheiten  gegeben,  so  hat 
der  Zeichner  beide  Einstellungen  zu  errechnen.  Ein  wesentlicher  Ühelstand  ist  noch 
die  beschrankte  Bewegungsfreiheit;  diese  wird  immer  kleiner,  je  mehr  der  mittlere 
Stift  sich  aus  der  Mitte  entfernt, 

Nr.  6.  Der  altere  Pantograph  nach  E.  Fischer;  hat  dieselben  Eigenschaften 
(Carls  Repertorium  1806).  Die  eine  Schiene  des  Parallelogramms  von  Nr.  4 ist  hier 
verlängert.  Nicolai  Bion  gibt  in  seiner  „Mathematischen  Werkschule,  Frankfurt  1712" 
(woraus  auch  Marelius  schöpft)  nach  diesem  Schema  einen  stehenden  Pantographen 
mit  dem  Pol  quer  durch  das  mittlere  Gelenk.  Marelius  erwähnt  diese  Form  nur 
nebenher.  Ferner  beschreibt  George  Adams  in  „Geometrische  und  Graphische  Versuche 
d.  mathem.  Instrumente“  (übersetzt  von  Geißler,  Leipzig  1795)  einen  Storchschnabel  in 
dieser  Form;  durch  F.  W.  Breilhaupt  in  Kassel  war  sie  im  vorigen  Jahrhundert  bis 
Anfang  der  70er  Jahre  allgemein  verbreitet.  Auch  T.  Ertel  A Sohn  in  München  benutzten 
dieses  Schema  mit  der  Abweichung,  daß  die  innere  Polschiene  etwas  verlängert  und 
die  zweite  innere  nach  F zu  parallel  mit  sich  verschoben  wurde.  Große  .Ähnlichkeit 
mit  dem  Ertelschen  hatte  auch  die  zweite  Form  des  von  J.  Kern,  Aarau,  gebauten 
Pantographen. 

Nr.  6.  Die  Mailander  Form,  die  sich  Jenseits  der  Alpen  entwickelt  halte  und 
in  Deutschland  durch  F.  Härtner  „Niedere  Geodäsie“  (Wien  1862)  naher  bekannt 
wurde  und,  soweit  ersichtlich,  in  Österreich  sehr  beliebt  war;  Breithaupt  baute  z.  B. 
neben  seinen  Instrumenten  nach  Form  5 noch  besondere  für  Österreich  in  dieser  Mai- 
länder Form.  Sie  bietet  die  größte  Stabilität  bei  gleicher  Schienenstarke  und  eignet 
sich  deshalb  besonders  für  die  sog.  Säulenpantographen ; ferner  bringt  sie  das  alle 
System  der  Parallelvorschiebung,  das  bei  Nr.  4 und  5 nicht  erforderlich  war,  wieder 
zur  Geltung.  Die  fünfte  Schiene  bedingt  aber  auch  zwei  weitere  Gelenke.  Nebst  dem 
französischen  Einfluß  haben  wir  dieser  Form  wohl  die  Verdrängung  des  Wortes  „Storch- 
schnabel“ zu  verdanken. 

Nr.  7.  Eine  vereinzelte  Form  von  P.  Holler  in  Nürnberg;  wahrscheinlich  um 
die  Mitte  des  vorigen  Jahrhunderts,  kurz  nach  Auftauchen  der  Mailänder  Form,  gebaut. 
Die  eine  Außenschiene  ist  nach  innen  verschoben,  eine  zweite  (die  dem  Führarm  gegen- 
überliegende) um  etwa  ’/j  verkürzt,  da  das  beseitigte  Stück  doch  niemals  benutzt  wird. 
Auch  ist  das  Gelenk  beim  Führstift  wieder  frei  geworden. 

Nr.  8.  Die  Form  des  Pantographen  von  Kraft  & Sohn  in  Wien;  am  meisten 
aber  bekannt  geworden  als  die  heutige,  vornehmlich  seil  1874  von  G.  .Coradi,  A.  Ott 
und  E.  Sprenger  benutzte  Form,  auf  die  im  nächsten  Teil  näher  eingegangen 
werden  wird. 

Nr.  9.  Der  sogen,  ältere  Pantograph  oder  Storchschnabel  nach  Hunäus').  ln 
Schweden  zur  Zeit  des  .Marelius  allgemein  verwendet.  Die  inneren  Schienen  des  l'r- 
storchschnabels  sind  nach  oben  hinausgeschoben  und  legen  die  Gerade  frei  vor  den 
Zeichner,  erleichtern  eine  Übersicht  der  Arbeit  und  geben  den  Händen  freies  Arbeitsfeld. 

Nr.  10.  Nach  Marelius  schon  1697  für  das  schwedische  Landmesseramt  von 
Ulf  Walling  gebaut.  Ferner  besitzt  Herr  Franc  v.  Liechtenstein,  Mitglied  der 
Phys.-Techn.  Reichsanstalt,  einen  Storchschnabel  nach  diesem  Schema  mit  der  Jahres- 
zahl 1782.  Auch  C.  Reichel  in  Berlin  benutzt  diese  Form  für  seinen  Gravierapparal. 
Diese  Form  hat  dieselben  Vorzüge  wie  Nr.  9,  beschneidet  aber  das  den  mittleren  Stift 
hebelartig  in  die  Höhe  hebende  Gewicht  der  überstehenden  Schienenenden.  Einen 
Übelstand  haben  Nr.  9 und  10  mit  Nr.  4,  6.  7,  8,  gemein:  Ein  Gelenk  muß  gleichzeitig  einen 
Stift  senkrecht  halten,  bei  Nr.  6 werden  sogar  zwei  Gelenke  dafür  beansprucht.  Des- 

1)  „Die  geomefrisrben  fnstnimente“,  Hannover  1804. 


Digilized  ^ -. 


Heft  10, 

I.V  Uai  Uhm. 


G.  Pcllehn.  Der  Pdnlograph. 


89 


halb  findet  man  auch  häufig  daa  mittlere  Gelenk  etwas  einwärts  gesetzt,  um  ein 
Schienenende  für  den  mittleren  Stift  frei  zu  bekommen,  wie  es  ähnlich  bei  in 
Nr.  2,  3,  7 geschieht. 

Nr.  11.  P.  Naegele  in  Berlin  baut  Holzsiorchschnabel  in  dieser  Form.  Sie  be- 
seitigt den  angedeuteten  Übelstand  durch  Einführung  einer  fünften  Schiene  in  das  Schema 
Nr.  0.  Ebenso  wie  in  Nr.  0 werden  dadurch  die  Gelenke  wieder  auf  sechs  vermehrt. 

Nr.  12.  Der  Marinestorchschnabel,  von  A.  Blankenburg  in  Berlin  gebaut, 
beseitigt  die  beiden  Gelenke  wieder,  derselbe  Vorgang  wie  bei  Nr.  8.  Ebenso  wie  jene 
stellt  diese  Form  die  letzte  Phase  einer  besonderen  Entwickelungsreihe  dar  und  wird 
ebenfalls  im  nächsten  Teil  näher  betrachtet  werden. 

Charakteristisch  ist  die  Entwickelung  jenseits  und  diesseits  der  Alpen,  dort  ent- 
steht die  , unfreie  Gerade^  an  Form  6,  hier  die  „freie  Gerade“  der  3.  Keihe. 

Die  Formen  Nr.  6,  6,  9,  10,  11  werden  gegenwärtig  noch  für  die  wohlfeilei-cn 
Holzstorchschnäbel  verwendet. 

Eine  neue  Erscheinung  bieten  die  nächsten  beiden  Formen. 

Nr.  13.  Vom  Mecklenburger  E.  Hollarz  1883  erdacht;  beseitigt  das  Schienen- 
parallelogramm  und  setzt  dafür  zwei  gleich  grotte  Scheiben  mit  Schnurübertragung.  Die 
Scheiben  drehen  sich  in  der  einen  Schiene,  mit  den  beiden  anderen  sind  sie  starr  ver- 
bunden. Die  Einstellung  ist  wie  bei  Nr.  5. 

Nr.  14.  Ein  ähnlicher  T>’p;  von  Prof.  Wollaston')  in  Edinburgh  1821  erfunden 
und  Eidiograph  (Bildzeichner)  genannt.  Die  Idee  ist  reizend,  für  den  praktischen 
Gebrauch  aber  ebenso  wie  Nr.13  fraglich.  Unabhängig  von  Wollaston,  wie  wir  annehmen 
dürfen,  kam  ein  Schwede  vor  einigen  Jahren  auf  dieselbe  Idee.  Zur  Zeit  baut  der 
Mechaniker  Lyth  in  Stockholm  das  Instrument  unter  dem  Namen  Homograph,  der  für 
einen  Pantographen  aber  nicht  glücklich  gewählt  ist,  denn  es  wird  nichts  Gleiches, 
sondern  etwas  Ähnliches  gezeichnet,  auch  liegt  gerade  bei  dieser  Form  die  Nachzeichnung 
niemals  gleich,  sondern  steht  durchweg  auf  dem  Kopf,  ln  England  und  Amerika  wird 
daher  auch  dasselbe  Instrument  unter  dem  obigen,  in  Eidograph  abgerundeten  Namen 
vertrieben. 

Alle  diese  Formen  (Nr.  1 bis  14)  dienen  zur  direkten  Übertragung  von  Flächen 
und  kommen  vornehmlich  für  Zeichner  und  Lithographen  in  Betracht, 

Nr.  15  zeigt  das  Schema  eines  Bildhauerpantographen.  P ist  ein  grobes 
Universalgelenk,  in  dem  die  lange  Schiene  S sich  schwenken  läBt.  Auf  8 gleiten  der 
Führer  F'  und  der  Zeichenstift  Z'  vor  Original  bezw.  Nachbildung  hin  und  her.  Die 
Übertragung  vermittelt  irgend  ein  stabiles  Storchschnabelsystem  jenseits  von  P ; Z und  Z‘, 
F und  F'  sind  durch  Stangen  so  verbunden,  dali  P Z . P Z‘  = PF.  PF' . Die  Ge- 
rade niuB  durch  die  Gelenke  F,  Z,  P und  weiter  durch  die  Spitzen  Z'  und  F'  gehen. 

Für  Oraveiire.  Die  nächste  Gruppe  zeigt  Diagramme  von  Pendelpantographen 
für  kleine  Gravierungen  nach  einer  Schablone.  Hier  können  die  3 Punkte  der  Geraden 
keine  Plätze  wechseln. 

Nr.  10.  Von  Ourdan  in  Washington  U.  S.  A.,  ähnlich  auch  von  Th.  Wegener  in 
Berlin  für  Zahlen  und  Schrift  gebaut.  Oben  die  Schablone  S,  bei  P ein  an  einer  Säule 
senkrecht  verstellbares  Universalgelenk,  unten  parallel  zu  S die  Metallplatte  T.  Durch  P 
wird  ein  Stab  geführt,  am  oberen  Ende  führt  ein  Bügel  um  die  Schablone  und  endigt 
in  der  Verlängerung  des  Stabes  als  hohler  Griff,  in  dem  der  Führstift  sieh  teleskopartig 
bewegt.  Daa  untere  Ende  des  Stabes  hält  den  Reißer  Z.  Das  Ganze  ist  eigentlich 
die  denkbar  simpelste  Form  der  Pantographen-lilee. 

Nr.  17  stammt  von  Prof.  Dr.  Leman  und  wird  von  K.  Hendrichs  in  Charlotten- 
burg  zum  selben  Zweck  wie  Nr.  16  gebaut.  Hier  ist  die  Schablone  unten  und  senk- 
recht verstellbar,  F verschiebt  sich  teleskopartig  in  dem  die  Gerade  darstellenden  Rohr. 
P ist  ein  unverstellbares  Kugelgelenk.  Z ist  mit  einem  Schlitten  kardanisch  verbunden 
und  überträgt  die  Bewegung  des  Führers  auf  den  Reißer  Z‘,  der  hier  durchweg  senk- 
recht arbeiten  kann,  im  Gegensatz  zum  vorigen. 

Nr.  18.  Von  Linn  Boyd  Benlon  in  Milwaukee  U.  S.  A.  /’,  F,  S wie  vorher, 
das  obere  Ende  der  Geraden  ist  ein  Rahmen,  in  dem  der  Fräser  B senkrecht  rotiert. 
In  M ruht  an  Stelle  des  Zeichenstifts  das  Werkstück.  Der  Arbeitsvorgang  ist  hier,  wie 
auch  der  Zweck  der  Maschine,  derselbe  wie  bei  Nr.  3 angedeutet. 

')  So  nach  F,.  Fischer  [Carle  Repertorium  IftfiS).  -Meyers  Lexikon  nennt  als  Er- 
finder Wnitace  in  Edinburgh  1821. 


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'JO 


G.  P«ll«hn,  D«r  P«ntograph.  Vereinsnachrkhten. 


OmjLhcIk' 

M«^baniker-Zl{ 


Zu  er«’ilhnen  ist  noch  ein  Pendelpantograph  in  der  Reichsdruckerei,  eine  wert- 
volle Maschine  von  F.  O.  Wagner  jr,  Inhaber  O.  Reichenow  in  Berlin,  1874  gebaut, 
zum  Gravieren  auf  kleiner  Fljlche  nach  einer  Schablone.  Die  Wiedergabe  kann  ein 
ähnliches  Bild  sein,  nach  irgend  einer  Richtung  verzerrt,  schräg  verschoben,  Spiegel- 
bild u,  a.  m.  Die  dazu  nötigen  Übertragungen  bewirken  ein  pendelnder  Rahmen, 
Triebstangen,  Zahnräder,  Hebel  u.  s.  w.,  wobei  die  einfache  Fantographenidee  allein 
aber  nicht  mehr  genügt. 

Ein  Instrument  der  Gruppe  1(1,  17,  18  wurde  schon  beschrieben  von  J.  Lohse 
iin  .Jahresbericht  d.  Hamburger  Ges.  zur  Verbreit,  matbem.  Kenntn.  Hamburg  1832" 
und  Ikonogt-aph  (Bildzeichner)  genannt.  Die  Beschreibung  paüt  genau  auf  Nr.  16;  der 
Schlußsatz  jedoch,  den  auch  Meyers  Lexikon  ungeprüft  übernommen  hat,  nach  dem 
der  untere  Stift  die  Zeichnung  .auf  einen  Stein  gleich  verkehrt  auftragen  sollte“,  zeigt, 
daü  es  sich  kaum  um  ein  fertiges  Instrument  handelte;  der  Augenschein  hätte  gelehrt, 
daß  das  Bild  nur  auf  dem  Kopf  steht;  s.  Nr.  19. 

Das  SpiegeUiild.  Das  für  die  graphische  Vervielfältigungskunst  hochwichtige 
Ziel,  eine  gegebene  Originalzeichnung  in  beliebiger  GröUe  bis  etwa  1X1  ™ durch 
mechanische  Übertragung  in  ein  Spiegelbild  von  ebenso  beliebiger  Größe  zu  verwandeln, 
wird  zur  Zeit  noch  nicht  einwandfrei  erreicht. 

Nr.  20.  Umkehrungsparallelogramm  von  Gavard  in  Paris.  Zwei  Gleitstücke 
(Rollen)  G und  G'  bewegen  sich  ln  einer  festgelegten  Schiene  S.  Mit  ihnen  ist  ein 
gleichseitiges  Parallelogramm  vcricnkt.  F wird  an  den  Zeichenstift  eines  eingestellten 
Pantographen  gekuppelt;  Z zeichnet  das  Spiegelbild. 

Nr.  21.  Coradi  in  Zürich  konstruierte  das  Instrument  für  die  topographische 
Abteilung  in  Tunis  und  erhöhte  die  Stabilität  durch  einen  Gleitstab  quer  durch  F und  Z. 
Dasselbe  taten  Kolb  & Ourdan  in  Washington. 

Die  zwangläufige  Bewegung  unterbindet  aber  das  Zutrauen  zu  Nr.  20  und  21. 

Nr.  22.  Pananograph  von  Zabel  in  Koblenz  1896.  Dasselbe  wie  Nr.  20;  die 
Gleitrollen  sind  durch  zwei  schwere  eiserne  Kreissektoren  O und  G'  ersetzt,  auf  die 
Seite  und  gegen  die  feste  Schiene  gelegt,  die  stark  magnetisch  gemacht  wird  und  da- 
durch G und  G‘  dauernd  zum  Anschmiegen  zwingt.  Wie  vorher,  wird  auch  hier  F an 
den  Zeichenstift  eines  Storchschnabels  gekuppelt. 

Im  nächsten  Teil  wird  der  Storchschnabel  des  Zeichners,  vornehmlich  der  des 
Kartographen,  auf  seinem  Entwickelungsgang  durch  die  Werkstatt  des  Mechanikers  ver- 
folgt worden. 

(Fortuiivng  folgt-) 


Vepeinsnachi“ichten. 


Todesanzeige. 

Am  23.  April  d.  .1,  verschied  in  seinem 
6,5.  Lebensjahre  unser  Mitglied 
Hr.  J.  H.  Möller 

in  Fa.  Möller  & Sander  zu  Altona. 

Wir  werden  dem  Dahingegangenen  stets 
ein  liebevolles  und  ehrendes  Andenken  be- 
wahien. 

Der  Verstand  des  Zwelgvereins  Hambarg-Mtona. 

Aus  der  Sitzung  des  Hauptvorataudoa  { 
Tom  0.  Mal  1903. 

Die  Mitglieder  des  Vorstandes  waren 
fast  vollzählig  im  Beratungsziramer  des 
Vereins  Deutscher  Ingenieure,  der  in  der 
entgegenkommendsten  Weise  diesen  wür- 
digen Raum  zur  Verfügung  gestellt  hatte, 
erschienen.  Aus  den  Verhandlungen  sei 
folgendes  als  besonders  wichtig  erwähnt; 


1.  Dem  XIV.  Deutschen  Mechaniker- 
tage wird  ein  Antrag  des  Vorstandes  auf 
Abänderung  von  § 6 Abs.  3 und  tj  JO 
der  Satzungen  zur  Beschlußfassung  unter- 
breitet werden.  Der  Antrag  bezweckt,  die 
Zusammensetzung  des  Hauptvorstandes  so 
zu  ändern,  daß  ilen  Mitgliedern  des  Haupl- 
vereins  eine  ausreichende  Vertretung  ge- 
sichert ist;  der  Wortlaut  des  Antrages  wird 
in  einer  der  nächsten  Nummern  des  Vereins- 
blattes veröffentlicht  werden. 

2.  Über  den  Stand  der  Vorbereitungen  für 
die  Weltausstellung  in  St.  Louis  berichtete 
Hr.  Prof.  Dr.  Lindeck,  welcher  auf  An- 
suchen des  Reichskommissars  diese  Ar- 
beiten in  Bezug  auf  die  wissenschaftlichen 
Instrumente  üljemommen  hat,  nachdem 
Hr.  Prof.  Dr.  Weslphal  dies  wegen  Über- 
lastung abgelehnt  hatte.  Auf  Grund  der 
Darlegungen  von  Hr.  Prof.  Dr.  Lindeck 
stellte  sich  der  Vorstand  der  Angelegen- 


U»ft  10. 
li.  Ml»  1003. 


V«r«ininachricht«n. 


heit  (iurchauB  freundlich  ^e^nüber,  was 
auch  dadurch  zum  Ausdruck  kam,  daß 
beschlossen  wurde,  eine  Kommission  von 
etwa  5 Mitgliedern , darunter  der  Vor- 
sitzende, EU  wählen,  welche  sich  bei  den 
Arbeiten  für  die  Ausstellung  beteiligen  und 
insbeBondere  die  Interessen  der  uusstellen- 
tlen  Firmen  vertreten  soll. 

3.  Der  XIV.  Deutsche  Mechanikertag 
wird  im  August  d.  J.  in  Dmenau 
stattfinden.  Die  Vorarbeiten  ßind  seitens 
des  Ortsausschusses  bereits  sehr  weit  ge- 
fördert; das  ausführliche  Progranini  nebst 
Tagesordnung  wird  am  Anfang  des  Monats 
Juli  versandt  werden.  Bl. 

D.  O.  f.  H.  II.  O.  Zweigverein  OÖt- 
llngen.  HitKung  vom  27.  Marz  1903. 
Vursitzender:  Hr.  H.  Bruiinde. 

über  die  Prüfung  der  Rcclmungsflihrung 
des  Vorjahres  berichten  dio  itevisoron,  dio 
Herren  Huhstrat  und  Behrendaeii.  worauf 
dem  Kassenwart,  Herrn  W.  Sartorius,  De* 
Charge  erteilt  wird.  Letzterer  hat  auch  einen 
Bibliothekschrank  für  den  Verein  besorgt  und 
übergibt  doneelben.  Die  Verwaltung  der  Ver- 
einsbibliotbek  übernimmt  Herr  Professor  Beh* 
rendsen. 

Darauf  demoustriert  Herr  J.  Sartorius  eine 
neue  Analysenwage  der  Firma,  bei  welcher  das 
Auflegen  der  Gewichte  (bis  200  g)  von  auOen 
vurgeuommoii  werden  kann,  wodurcli  das  so 
überaus  störende  Off'nen  der  Tür  des  Gehäuses 
fortfaiU.  Die  Wage  findet  allgemeinen  Beifall. 

Herr  Brunn6e  führt  oiu  von  ihm  nach  An- 
gaben von  Professor  VViechert  gebautes,  sehr 
ioterossantes  Spektrometer  für  Nordlichtbe- 
obaebtungen  vor.  Das  drehbar  in  allen  Rich- 
tungen einstellbare  Instrument  besitzt  einen 
mit  MeQtrommel  versehenen  PrAzisionsspatt. 
Dos  sehr  lichtstarke  Fernrohr  und  ein  großes 
Ruthcrfordsches  Prisma  gestatten  ein  Wahr- 
nebtuen  dos  Nordlichtapektrums,  auch  wenn 
makroskopisch  das  Phänomen  nicht  erkenn* 
bur  int. 

Sitzung  vom  30.  April  1903  im  Rnglischon 
Hof.  Vursitzender;  Hr.  H.  Brunnöe. 

Der  Vorsitzende  gibt  einen  Bericht  über  die 
letzte  Sitzung  der  Handwerkskammer  in  Hildes- 
heim.  Seitens  des  Sekretärs  derselbeu  würden 
dl«  Lehrverträge  der  Göttinger  Mechaniker  be- 
uustandet;  namentlich  stoße  man  sich  daran, 
daß  in  ihnen  eina  Venrichening  der  Lehrlinge 
abgelehnt  würde.  Eine  solche  zu  verlangen, 
sei  ungeselzlicb.  außerdem  nähme  die  (jöttin* 
ger  Krankenkasse  überhaupt  keine  Lehrlinge 
nuf. 

Darauf  findet  eine  Besprechung  der  zur 
nächaten  Vorstundssitzung  der  D.  G.  f.  M.  u.  0.  * 


— ' Kleinere  Mitteilungen.  f)  | 

gPHtellteu  Anträge  statt.  Die  Versammlung 
beschließt,  zwei  Zusatznnträge  einzubringett. 

B 


Kleinere  Mitteilungen. 

Jahresbericht  Über  die  Tätigkeit  des 
ODglUchen  physlkallachen  Staats« 
laboratorlums. 

KUeUician  .5«.  S.  945  u.  987.  19Ö:i. 

Von  dem  englischen  physikalischen  Staat  s- 
laboratorium,  Uber  dessen  Eröffnung  früher 
Zeiiachr  1902.  8.  88)  berichtet  wurde, 
ist  der  erste  Jahresbericht  verOfTentlicht.  Nach 
demselben  befindet  sich  dieses  Institut,  welches 
bezüglich  seiner  Unterhaltung  im  wesentlichen 
auf  Unterstützung  von  privater  Seite  und  auf 
Einnahmen  durch  Gebühren  für  seine  Unter- 
suchungen angewiesen  ist,  in  einer  schwierigen 
fiDanzicIlen  Lage.  Dies  ist  der  Fall,  trotzdem  dem 
Institute  nicht  nur  reiche  Geldspenden  in  Ge- 
stalt von  einmaligen  Zahlungen  und  jährlichen 
Beiträgen  zugowiesen  wurden,  sondern  ihm 
auch  wertvolle  Bestandteile  zu  seiner  Aus- 
rüstung als  Geschenke  zugiugon.  So  stifteten 
Gebrüder  Siemens  die  maschinelle  Aus- 
rüstung zur  Erzeugung  von  Wecbselströmen, 
und  von  einigen  anderen  Firmen  wurde  ge- 
meinsam die  Einrichtung  für  photometrischo 
Untersuchungen  geschenkt. 

Die  Tätigkeit  des  neuen  Institutes  be- 
schränkte sich  naturgemäß  zunächst  fast  gänz- 
lich auf  die  Aufstellung  und  Prüfung  der  für 
die  eigene  Einrichtung  erforderlichen  Apparate. 
An  anderweitigen  Arbeiten  wurden  außer  den 
bereits  in  dem  früheren  Kew-Ubservaturium 
vorgenommenen  Prüfungen  meteorologischer 
Instrumente  besonders  Eichungen  von  elek- 
trischen Nürmalinstrumenten  sowie  magnetische 
Untersuchungen  von  Biseusorten  uusgefuhrt. 

Eine  besondere  Aufgabe  wurde  dem  Institute 
von  dem  englischen  Kriegsministerium  gestellt, 
nämlich  die  Herstellung  von  Nonnalspindeln 
für  Drehbänke.  Eine  Maschine  für  diesen 
Zweck  wurde  von  der  Firma  W.  8.  Armstrong. 
Whitworth  & Co.  geliefert  und  soll  in  einem 
bpsoudereii  Gebäudo  aufgoatollt  werden.  Die- 
selbe wird  dazu  dienen,  Normalspindcin  sowohl 
für  die  SfaatswerksUitten  wie  für  Privatfirmen 
fertigzustellen.  Mk. 


Hämmerbares  Weifslot. 

Ztitadkr  f.  KUktrot  u.  Maachintftbait  *5, 8.414.1902. 

38  TI.  Kupfer  worden  unter  einer  Kohlen- 
decke  eiiigeschmoizcn  und  nach  erfolgtem 
Fluß  12  Ti.  Nickel  hinzugesetzt.  Nachdem 


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•J2 


Klcutere  Miiieilungen.  — PatentUst«. 


D«awrb« 

M»ctuuitic«r-Zi$ 


leCzlorcs  gcschmul/on,  wonlon  noch  60  TI.  i 
Zink  hinzugefügt.  Dxtrauf  wird  dio  I^egierung  | 
mit  einem  Holzstabe  gut  durchgerührt  und  in 
bekannter  Weise  durch  Bingießon  in  Wiisser 
granuliert 

Anm.  des  Ref.  Die  hier  angegebene  Her* 
stellungsweUe  des  WeiBlotea  liUU  sich  dadurch 
vereinfachen,  daü  man  unter  Anwendung  von 
etwas  Borax  das  Nickel  mit  dem  Kupfer  zu- 
sammen in  den  Tiegel  bringt  In  diesem  Kalle 


schmelzen  beide  Metalle  gleichzeitig,  indem  die 
verhultnismAüig  geringe  Nlckolmenge,  ohne 
daü  man  die  Temperatur  steigern  muß,  von 
I dom  flieUeiiden  Kupfer  aufgelost  wird.  Man 
I erspart  dadurch  Zeit  und  Heizmaterial.  A’^- 


i^e.  Maj.  der  KOnig  von  Sachsen  haben  am 
8.  d.  M.  die  Werkstatt  unseres  Mitgliedes  Hr. 
Max  Hildebrand  in  Freiberg  besucht. 


Wef/en  Raummangels  fällt  die  Patetttuchaa  in  dieser  Rümmer  aus. 


Patentliste. 

Bis  zum  4.  Mai  1903. 

Klasse:  InneUnngeii. 

Sl.  1>.  12  231.  Vorrichtung  zum  Isolioren  elek- 
Uischer  Leitungen.  H.  W.  Dover»  Nort- 
hampton.  6.  2.  02. 

F.  17053.  Elektrischer  Polsuchor.  Kritsebe 
& Fischon»  Berlin.  i6.  12.  02. 

I*.  14118.  WechaelstromzAhler  nach  Ferraris- 
schem  Friuzip.  A.  Feloux,  Genf.  15.10.02. 

40.  I.  6 870.  Maugan-Aluminlum'Bronzo.  Isa« 
bellenhutte  G.  m.  b.  H.,  DUIenburg. 

1.  7.  02. 

I.  7 107.  Vorfahren  zur  I.)ar8tolIung  magneti- 
sierbarer Mangunlegierungen.  Dieselbe. 

1.  7.  02. 

42.  F.  16  429.  Neigungs-  und  GnfAllniesaer  zum 
BtalVeln  und  gleichzeitigen  Messen  von 
Neigungswinkeln  mit  transporteurartigem 
Halbkreis.  0.  Fichtner,  Wilmersdorf- 
Berlin.  21.  6.  02. 

11  23  875.  Registrlervorrichtuiig  mit  einem 
durch  einen  Kiirvenhebel  geführten  Schreib- 
stift. J.  Hofmann,  Oppeln,  und  A.  Pros- 
kaucr,  Kiel.  8.  9.  02. 

K.  24  102.  Geschwindigkeitsmesser  mit 
Hchloudergowichten  und  gleichmüBiger 
Skala.  M.  Kühn,  Wuldheim  1.  S.  29.10.02. 

N.  6043.  Einstellvorrichtung  bei  DitTorenz* 
lehren.  J.  W.  Ne  wall,  London.  6.  2 02. 

Sch.  19  265.  Neigungswago.  C.  Schmidt, 
Tegel  b.  Berlin.  13.  9.  02. 

«7.  W.  20  105.  Vorrichtung  zum  Schleifen  der 
Fiueetten  an  HrillcnglAsern  u.  dgl.  0.  Wer- 
nicke  und  K.  Kahn,  Hathenuw.  12.  1.  03. 

ErUlluigsn. 

21.  Nr.  142152.  Elektrische  Heizapparate. 
W.  C.  Heraeus,  Hanau  a.  M,  9.  II.  OL 

Nr.  142  224.  Empfänger  für  die  Telegraphie 
ohne  fortlaufenden  Draht.  .Marconis  j 


Wirolcss  Telegraph  Cy.  Ltd.,  London. 

12.  6.  02. 

Nr.  142  284.  Verfahren  zur  Erzielung  des 
Gleichlaufes  zwischen  zwei  oder  mehreren 
an  vonoinaudor  entfernten  Orten  aufge- 
stellten  Apparaten  oder  Maschinen.  The 
Rowland  Telegraphie  Cie.,  Baltimore. 
19.  4.  02. 

Nr.  142  287.  Ferrarisraoügorat  mit  einem 
mehrschenkligen  Kiektromagnetkbrper.  Mix 
& Genest,  Berlin.  24.9.02. 

Nr.  142421.  Heranivorrichtung  für  den 
schwingenden  Ankervuii  Elektrizitatszühlon). 
W.  M.  Mordey  und  G.  C,  Fricker,  Weat- 
minster.  2.  4.  02. 

Nr.  142  423.  Verfuhren  zur  Herstellung  von 
GlOhhunpenbinicn  mit  Spiral  Windungen. 
E.  Bohm,  London.  19.  4.  02. 

Nr.  142  424.  Vorrichtung  zur  Bestimmung  der 
Hnrte  von  Röntgenröhren  mit  HürteskaU*. 
K.  Seifert  & Co.,  Hamburg.  7.  10.  02. 

42.  Nr.  142  207.  TaschenwinkelmebinsLrumeoi. 
Qr.  Fahr.  Fran^.  deVerres  de  Lunettea 
et  d’  üptique  Soc.  An.,  Ligny,  Meuse. 
18.  6.  02. 

Nr.  142  208.  Schutzvorrichtung  für  die  SUhl- 
röhrenfedern  an  Manometern  gegen  Oxy- 
dation im  Innern  derselben.  Sch&ft'or  & 
Budenberg,  Magdeburg-Buckau.  19.4.02. 

Nr.  142  232.  Stereoskop  in  Form  eines 
handlichen  Kliatchens.  S.  Lederer,  Prag. 
31.  10.  01. 

Nr.  142  262-  Sph&risch,  chromatisch  und 
astigmatisch  korrigiertes  Objektiv  aus  vier, 
durch  die  Blende  in  zwei  Gruppen  geteilten 
Linsen.  C.  Zeiß,  Jena.  25.  4.  02. 

Nr.  142  346.  Ablesvorrichtung  fOr  den  Stand 
anzeigender  FlQssigkeitssftulon.  Th.  v.  Re- 
kowsky,  Berlin.  12.  11.  (^2. 

49.  Nr.  142  600.  Verfahren  zum  Harten  von 
Stahl  an  der  Oberltüche  oder  nur  an 
einzelnen  Stellen  derselben.  C.  Davis, 
Washington.  22.  12.  01. 


Für  di»  KedikUun  veraatwurUicIi:  A.  DIaschk»  in  B«rlio  W. 

V»rl»s  Jnlliii  Sprloger  In  Berila  N.  — Ornck  tob  Kmll  Dr»y«r  ln  Berlin  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instriuneutenkunde 

uod 

Organ  für  die  gesamte  Olaslnstrumenten- Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Kedaktloo:  A.  Blaachke,  Berlin  W3U,  An  der  Apostelkirche  7b. 

Nr.  11.  1.  Juni.  1903. 

Rashdraek  snr  mit  Gsashmlsanr  d.r  Badakttaa  cestattst. 


Der  Pantograph. 

Vom  Urstorohschnabel  zur  modernen  Zeichenmaschine. 

1603  - 1903. 

Voo  O.  F«U«kii  Io  CbArloUdoburg. 

KartugfAph  im  Ki-lt-bsmArlavamt. 

fri>r4aeUuN$r.) 

III.  Der  Storchschnabel  des  Zeichners  und  seine  Entwickelung. 

Ist  irgend  ein  Cbertragungesystem  gegeben,  so  verlangt  der  Zeichner  ferner, 
um  ein  brauchbares  Instrument  zu  haben,  1.  starre,  gerade  Schienen;  2.  eine  Ein- 
stellungsmOglichkeit;  3.  (ielenke,  die  festsitzen  und  sanft  arbeiten;  4.  einen  unverrückbar 
festzustellenden  Pol;  5.  eine  Tragvorricbtung,  die  das  Schienensysteni  etwas  erhaben 
Ober  der  Zeichnung  und  parallel  dazu  hält;  6.  Gelenkachsen  und  Stifte  müssen  senkrecht 
zur  Schienenebene  stehen  und  mit  ihren  Mittelpunkten  in  den  bezüglichen  Verbindungs- 
linien lagern;  Zeichen-  und  Führstift  müssen  genau  zentrisch  zugespitzt  sein;  7.  eine 
Zeichenstift-Auslösung. 

Betrachten  wir  nun  daraufbin  die  einzelnen  Bntwickelungsphasen  im  Laufe  der 
verflossenen  .300  Jahre. 

(Fig.  3.)  Der  Urstorchschnabel  von  Chr.  Scheiner,  1631  (nach  E.  Fischer) 
zeigt  Holzlineale,  Kinstellungslöcher,  hölzerne  Oelenkachsen  mit  Splinten,  Hulzpflock  als 
Pol,  neben  den  3 Stiften  trügt  ein  wei- 
terer Holzpflock;  F3ihrer  aus  Holz  und 
Bleistift  wurden  passend  zugeschnitten. 

Für  eine  bessere  Ausführung  wurden 
metallene  Zubehörstücke  (im  Bilderechts), 

Uelenkschrauben  mit  Muttem,  ein  in  den 
Tisch  zu  schraubender  Polstift  verwendet. 

Das  schon  erwähnte  schwedische 
Werk  bespricht  im  Jahre  1756  einen 
Storchschnabel  mit  einer  Kopiernadel. 

1766  gibt  dann,  wie  schon  er- 
wllhnt,  Nils  Marelius  eine  umfassende 
Beschreibung  der  um  jene  Zeit  be- 
kannten Formen  für  Kartographen.  Die 
Entwickelung  zeigte  folgende  Errungen- 
schaften; 

Als  Schienen  Stahl-  oder  .Messinglinealc;  zur  Einstellung  Teilstriche  und 
Schieberholsen;  z.  T.  an  den  .Schienen  seitlich  herausgerOckt;  ais  Trimer  spitze  Stahl- 
stifte (?),  auch  Rollen  aus  Elfenbein;  Bleistiflauslösung.  Feder  zum  selbsttütigen  Heben 
des  Bleistifts  und  Gewichtschale  zur  Verstürkung  des  Drucks  nach  unten.  Wichtig  ist 
ferner  eine  Schleifvorrichtung,  um  die  nach  einiger  Zeit  abgenutzte  Bleistiftspitze  wieder 
zentrisch  scharf  machen  zu  können.  Der  Hinweis  schließlich  auf  3 Spezialmechaniker: 
Eckström,  Steinholz  und  Westberg,  zeugt  von  einer  regen  Tätigkeit  im  Storch- 
schnabelbau um  Jene  Zeit. 

(Fig.  4.)  Holestorchschnabel  nach  Form  10  aus  dem  Jahre  1782.  Das  Inslru- 
mentchen  war  augenscheinlich  für  Zwecke  der  im  18.  Jahrhundert  beliebten  Miniattir- 


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94 


Q.  Ptll^hn,  D«r  PMOtograpb. 


D«ot»eb« 

MMhABlk«r-Zt( 


malerei  gebaut.  Es  zeigt  Locheinatellung,  Mesainggeleoke,  measingneD  Polstift  zum 

Featachrauben,  Elfenbeintrltger,  ebenaolchen  FtUir- 

atift,  über  der  Zeicbenatifthülae  eine  Gewichtechale 

auB  Elfenbein;  auUerdem  geatattete  eine  ent- 

aprechende  Randteilung  den  Gebrauch  ala  Zoll-  • O 

atock,  wie  denn  Oberhaupt  daa  Ganze  einachl. 

Etui  ala  Tascheninatrument  gearbeitet  iat.  Ä 'y  ^1 

(Fig.  5.)  Der  „ältere  Pantograph“  nach  ' 

Form  5.  Gm  1800  (?).  Die  Lineale  aind  aua  Meaaing  ^ 

oder  Stahl  mit  Teilung  und  Schieberhülaen;  die  Folachiene  iat  geachlitzt,  um  die  Pol- 
acbae  in  der  Verbindungaiinie  der  betreffenden  Gelenke  zu  halten  und  dieae  wiederum 
nicht  aeitlich  herauarflcken  zu  müssen;  die 

Gelenke  sind  noch  einfache  Zapfen  mit  ^ ~ ~ / 

Muttern;  der  PolfuB  iat  neu,  mit  Blei  aua-  / 

gegossen  und  hat  feine  Stahlspitzen  unter-  / 

halb;  ferner  fallen  ginfache  Tragrollen  auf  a.  - ^ 

aus  Messing  oder  Elfenbein ; der  Führer  F ^ 

aua  Stahl  ist  mit  seiner  Hülse  fest  vor-  _ 

bunden;  der  Zeichenstift  Z steckt  in  einer 

Blechröhre,  oben  trügt  er  eine  Gewicht-  "l^f~ ^ ^ ~ 

schale  zur  Aufnahme  von  Schrotkörnem ; //  I! — / 

eine  Schnur  (in  der  Zeichnung  fortgelaasen)  / 

lauft  vom  Zeichenatift  an  D,  C und  B fie.  a. 

vorbei  nach  F\  durch  Zug  an  ihr  wird 

der  Zeichenstift  gehoben'). 

(Fig.  (>.)  Der  andere  „ältere"  ; 

Pantograph  nach  Form  9.  Dieaes  von 
Hunäus  (Hannover  1804)  beschriebene 

Instrument  ist  charakteriatiech  durch  Holz-  1 . , , r-  *5^  _ _ 

lineale  mit  Elnheitateilung,  MetallbeachlRge  ..  " 

zur  Aufnahme  von  Zirkelgelenken,  Schieber 

mit  Noniuaeinstellung,  PolfuU  mit  Knopf  und  ' 

senkrecht  stehendem  Polstift,  nachschlep- 

pende  Trilgerrollen.  Neben  dem  Führstift  -■  - v-  v -•  . j 

aus  Elfenbein  befindet  sich  eine  kleine 
Säule  zum  Entlasten  des  Führers  und  zum 
Bremsen  auf  schrttger  Zeichenebene.  Der 

Zeicbenstift  mit  Gewicbtachale  kann  durch  pie.  «. 

einen  kleinen  Hebel  gehoben  werden. 

[Fig.  7.)  Der  Mailänder  Pantograph  nach  F.  Härtner.  (Wien  1852.)  Die 
Ausführung  ühnelt  der  des  vorigen.  Der  Pol  mit  BleifuB  steht  hier  in  der  Milte;  die 
Gelenke  sind,  wie  beim  vorigen,  Zirkel- 
gelenke und  treten  ebenfalls  aus  den  

Schienen  heraus.  Eine  einfache  Zug- 

schnür  dient  zur  Auslösung  des  Bleistifts;  I 

im  Gegensatz  zum  vorigen  ist  hier  die 

Schnur  unbedingt  erforderlich  wegen  der  C -v 

zurückgezogenen  I-age  des  Zeichenstifts.  H — 

(Fig.  8.)  Pantograph  von  Fr.,  .1 

//oücr  (Nürnberg)  von  E.  Fischer  1866  nach  i 

einum  Modell  der  geodätischen  Sammlung  i 

der  polytechnischen  Schule  zu  München  ge- 
zeichnet. Bemerkenswert  ist  hier,  neben  j .• 

dem  früher  erwähnten  Beschneiden  der  77  .T~  “ 

einen  vorderen  Ecke,  die  Anordnung  und  ‘ 

Befestigung  des  Pols;  der  Polstift  steht  am  Pig  i. 

')  Dieae  Zeichnung  von  E.  Kischer  (t’or&  Rq>ertmum)  enthält  einen  Fehler:  Die 
Stifte  Z ttnd  F sitzen  tiebeti  den  Schienen,  während  die  betreffenden  Gelenke  nicht  heraus- 
gviuckl  sind. 


Diyiiized  i V Cit  -Oj^U 


I Juol  IU03  C«Heinats»  DMZ*lehnen,  im  bMond*reo  dasPachzcichncn  u.  di«  Werkttaltzeichnung. 

Ende  und  dreht  sich  zwischen  Stahlspitzen  in  einem  Bügel,  der  mittels  Mutter  am 
Tisch  restgeklemmt  wird.  Neben  dem  Führstift  befindet  sich  die  schon  von  Hunilus 
gegebene  Trag-  und  Bremssitule,  die  hier  gleichzeitig  als  Griff  beim  Führen  dient. 
Die  Zeichenstiftauslösung  weist  eine  eigenartige  Anordnung  auf:  Beim  Druck  auf  den 
kleinen  Winkelhebel  am  Fahrarm  wird  gleichzeitig  der  Zeichenstifl  nach  unten  gepresst; 
bei  Aufhebung  des  Drucks  hebt  die  Spiralfeder  am  oberen  Ende  des  Zeichenstifts  diesen 
wieder  in  die  Höbe.  Diese  Anordnung  ent- 
spricht wie  keine  andere  dem  natürlichen 
Gefühl;  zu  grober  Druck  hebt  aber  die 
dünne  Schiene  in  die  Höhe.  Die  Schnur- 
hebel bewegen  sich  gleichfalls  zwischen 
Spitzen.  Befremdend  wirkt  diesen  Fort- 
schritten gegenüber  der  Schienonkörper; 
dünne  Messinglineale  mit  einfacher  Loch- 
einstellung und  einfache  Zapfengelenke  mit 
groSer  Reibung  stören  die  Harmonie  des 
Ganzen.  Augenscheinlich  ist  dieses  Instrument  nur  als  Unterrichtsmodell  bei  einem 
sonst  tüchtigen  Mechaniker  bestellt  worden,  der  sich  aber  bis  dahin  nie  mit  Fan- 
tographen  beschäftigt  hatte.  [FortstUimg  folgt.) 


Über  das  Zeichnen,  im  besonderen  das  Fachzeichnen  and  die  Werkstattzeichnong. 

Nach  einem  Vortrage, 

gehalten  im  Zweigv’erein  Hamburg-Altona  am  3.  Februar  1903. 

VoQ  0*rl  B^iUkts  In  Hamborg. 

{l'ortultumf.) 

Itn  GegeiiBatz  zu  zeichneriBcben  Fehlem,  sei  nuumehr  der  zeichnerischen 
Richtigkeit  gedacht. 

Jeder  darzustellende  Gegenstand  muü  in  so  viel  Stellungen  (Projektionen)  bezw. 
Schnitten  gezeichnet  werden,  dab  er  unzweifelhaft  und  vollständig  bestimmt  ist.  Schüler 
haben  natürlich  sämtliche  Stellungen,  Aufrib,  Qrundrib  und  ein  oder  mehrere  Seitenrisse 
nebst  dazu  gehörigen  Längs-  und  Querschnitten  anzufertigen,  während  die  Praxis  zu- 
weilen wesentliche  Vereinfachungen  zulAbt,  indem  die  Gestalt  des  Gegenstandes  oft 
schon  im  Längsschnitt  oder  in  einer  andern  Ansicht  klar  zu  erkennen,  zu  „lesen“  ist. 


rig  I. 

Schematisch«  DantallOBg  »loe«  T-8(aiavD  nach  dea  eta- 
heUltcheo  der  _bareteUend«a  Ueomelrie“  (Pro- 

jektiooslehrel. 


Plg.  3. 

Plg.  3 aioIU  dea  T'StuU«ii  >*rBt  dann  nrbtig  dar.  wenn 
Ansicht  II  (aroBdrlß)  wi«  «eiurirbeU  gex«lchnei.  ver* 
biHMMirt  and  AoMchl  IV  (BeiteoriUl  durch  den  ao-sdrOcli- 
lieben  Vermerk  .in  Pfoilrlchiong  (von  recbin)  gesehen" 
crganti  wird- 


Es  mub  eine  bestimmte  Ordnung  in  der  Darstellung  der  Schnitte  (s.  Fig  1 u.  3) 
strengstens  innegehalten  werden,  ohne  Rücksicht  auf  „schönes  Aussehen“,  denn  die 
Zeichnungen  haben  einen  praktischen  Zweck.  Hei  Platzmangel  ist  es  ausnahmsweise 
statthaft,  Ansichten  und  Schnitt  entgegen  der  oben  geforderten,  bestimmten  Ordnung 
in  anderer  Weise  anzuordnen;  dann  aber  dürfen  passende  Bezeichnungen,  z.  B.  „Ansicht 
in  Pfeilrichtung“  oder  „Schnitt  x bis  y von  rechts  gesehen“,  nicht  fehlen. 

Der  Aufrib,  im  allgemeinen  die  Darstellung,  welche  zunächst  zu  Papier  gebracht 
wird,  mub  der  Wirklichkeit  entsprechen  und  somit  in  richtiger  Stellung  gezeichnet 


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C.Heinatt»  Dai  Z«lchn«n,  im  beaondarcn  dai  Facbztichntn  u.  di«  Warkstattseichoung. 

werden;  das  gleiche  ist  für  die  Grund-  und  Seitenrisse,  die  Schnitte  und  deren  Anord- 
nung maßgebend. 

Schnitte,  die  das  Innere  eines  oder  mehrerer  Qegensttlnde  klar  legen  sollen, 
ordnet  man,  sobald  es  sich  um  symmetrische  Formen  handelt,  mit  Kecht  derart  an,  daß 
sie  neben  eine  andere,  entsprechende  AnsichtshHlfte  gesetzt  werden,  um  so  das  Äußere 
und  Innere  in  bestmöglichster  Weise  neben  einander  zu  haben.  Die  angeführte  Er- 
läuterung der  Schnitte,  das  Innere  darzustellen,  beweist  zur  Genüge,  daß  es  unnötig 
ist,  Teile,  z.  H.  Schrauben,  Achsen  und  Spindeln  im  Schnitt  darzustellen,  denn  die 
Schnittdarstellung  wird  nur  dann  herangezogen,  wenn  Ansicht  und  Schnitt  voneinander 
abweichen.  Die  Schnittdarstellung  fällt  auch  dann  fort,  wenn  die  Mitten  der  Schrauben, 
Achsen,  Spindeln  u.  s.  w.  in  der  Schnittebene  liegen;  quer  zur  geometrischen  Achse  der 
bezeichneten  Teile  werden  die  Schnitte  dieser  jedoch  berücksichtigt.  Versteifungsrippen 
und  Radarme  werden  ebenfalls  nie  im  Schnitt  gezeichnet,  wenn  sie  der  Länge  nach 
in  die  Schnittebene  fallen.  In  außergewöhnlichen  Fällen  erhalten  die  Schnittrichtungen 
nähere  Marken  (vgl.  Fig.  7). 

Vor  den  Schnittebenen  liegende  Teile  werden  strichpunktiert  gezeichnet. 


Kig  3. 

Dlt'  j«wc>|ltga  Froj(>kUoQ  eotsprlrht  der  Korpertl^IlaDg 
«nf  W Zttkhs'Brkwn«.  Der  „AufriU“  (St«llanx  1)  von  a 
D«rb  iihK'O  et*f>eh«n.  orRibt  dun  nürundrlB“  (II);  r<r»i«rur, 
von  d narb  oben  beirarhlet,  die  -Anhicbl  von 
•odhch  VI  d«t(  „Spkefceibild"  vom  Aafn«  n. «.  w.  Dtu  bicr 
fraigebaltrnu  Muthodu  lat  dt«  gunatigato  und  deutilrbat«. 
well  Judo  SiuUung  ln  dur  -Sebrlcblniig'’  so  ßnden  Ist. 


riR. 

Hl»*r  stad  die  Ansirbtea  so  aiiK«ordn«t.  dab  »le  d«a  kom* 
piellen  fiugunMand  g«-b«o.  sobald  al«  tUMuameuKeklappt 
wurden.  Dies«  Darvt*‘UnDg«mothode  lat  In  D<‘Uta(-bUnd 
wentger  gebriurbheb  als  di«  durrb  Kls-  3 M‘Uut«rt«. 
Die  (iegenidUzu  werden  in  beiden  iiirb«natirieh«&  Wieder- 
gaben guoOgend  anfgehlart. 


Die  einzelnen  Schnitte  geben  außerdem  über  die  zu  verwendenden  Materialien 
annähernd  Auskunft,  indem  sie  mit  entsprechender  Materialfarbe  getont,  ,,angelegt'  werden. 
Eine  allgemein  gebräuchliche  Farbenskala  mag  nachstehend  Platz  Anden ; 


Rotguß,  Dronze:  rotgelb, 

Messing:  gelb, 

Schmiedeeisen:  hellblau, 

Gußeisen : neutraltinte, 

Stahl  gewalzt:  intensiv  violett, 

Stahl  gegossen:  schwach  violett,  mehr 

karminrot, 


Kupfer;  karminrot, 

Blei:  graugrün, 

Glas  und  Porzellan:  hellgrün, 

Fiber:  intensiv  karminrot  oder  zinnoberrot, 
Hartgummi:  graubraun, 

Holz:  siena 

u.  a.  m. 


Genaue  Angaben  des  Materials  muß  die  sogenannte  Stückliste  jeder  Zeichnimg 
aufweisen. 

Neben  der  vielfarbigen  Methode  existiert  auch  eine  einfarbige,  schwarze,  die 
u.  a.  in  Lehrbüchern  Anwendung  findet. 

Ohne  auf  die  Materialandeutung,  die  auch  in  schwarzer  Ausführung,  den  Stoffen 
entsprechend,  verschieden,  z.  B.  gestrichelt,  punktiert,  strichpunktiert  u.  s.  w.  dargestellt 
wird.  Rücksicht  zu  nehmen,  kann  man  unter  Vermeidung  optischer  Täuschungen,  die 
zusaiiimengehürigen  Teile  im  Schnitt  auch  schraffieren  (s.  Fig.  8). 


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t I90:t  C.Heinatz,  Das  Z«ichnen.  tm  b«sondcren  das  Pachzeichnen  u.  die  Werkitattzcichnun^. 


97 


Von  dem  vielfach  gepflegten  RUnderungsverfahren,  neben  der  farbigen  Schnill- 
darstellung  sämtliche  Konturen  der  verschiedenen  Ansichten  mit  entsprechender  Material- 
farbe zu  versehen,  ist  wegen  Beunruhigung  der  Zeichnung  Abstand  zu  nehmen. 

Um  die  Übersichtlichkeit  der  zeichnerischen  Darstellung  zu  erhöhen,  werden 
alle  beweglichen  Teiie  in  den  ungünstigsten  Stellungen  gezeichnet,  z.  B.  Dampfkolhen 
in  tiefster  und  höchster  Stellung;  man  pflegt  dann  den  Kolben,  der  in  diesem  Falle  nur 
als  AnschluBkonstruktion  anzusehen  ist,  sobald  es  sich  um  die  Zylinderzeichnung  handelt, 
strichpunktiert  oder  rot  anzudeuten. 


BtoprbQctiaeobrille,  nacti  Art  der  8cbtllerarb«Mten  ga- 
Miebnet 


Pig.  fl. 

Wie  Pig  ö,  Dach  Torolafacbter,  Io  der  iy«uri>  zuUa-'>iger 
Art  gezetrbort.  Die  Hthchputiktlerte  f>gAazuDs  dleot 
zur  Klaratelltmg  de«  Ldog8»-hn)tt««. 


Neben  der  Deutlichkeit  und  Einfachheit  der  Darstellung,  sowie  richtigen  und 
übersichtlichen  Verteilung  der  einzelnen  Figuren,  gewinnt  eine  Zeichnung  durch  kräftige 
Striche,  deren  Stärke  sich  selbstredend  nach  dem  Maßstab  der  Zeichnung  richtet.  Als 
Minimal-Strichslärke  dürfte  mm,  für  größere  Gegenstände,  z.  H.  Maschinenteile,  da- 
gegen ’/<  ”*”»  wählen  sein. 

Unsichtbare  Linien  sind,  weil  nebensächlich,  gestrichelt,  als  dünne  l.inien  mit 
langen  Strichen  und  geringen  Spielräumen  wieder  zu  geben.  Die  alle  Methode,  un- 


Fl«.  T. 

ttm  SchDiUn  Torstandllcb  ood  klar  danuotellcQ.  (brl 
Dampfz^Iladcm  z.  B.)  muß  die  ood  eveot.  dio 

Loft  dtrulUm  gcaao  angegobeo  werden. 


Oie  Arbee  ist  In  Anntcbl.  Scheibe  u.  a w.  dageges  Im  SchntU 
uod  unBiebtbare  Lloleu,  tcvH  ummotf/,  Di<*bi  gcseicboct. 


sichtbare  Linien  zu  punktieren,  ist  wegen  der  mühsamen  Herstellung  und  Beunruhigung 
der  Zeichnung  nicht  empfehlenswert. 

Das  bisher  Aufgezählte  bezieht  sich  auch  auf  die  Werkstattzeichnung,  die  das 
ausschließliche  Ausdrucks-  und  Verständigungsmiltel  des  Konstrukteurs  den  Arbeitern 
gegenüber  bildet.  Jede  Werkstattzeichnung  muß  deshali)  unzweideutig  sein  und  alles  ent- 
halten, was  zur  Ausführung  erforderlich  ist. 

Um  die  Zeichnung  zu  schonen,  eine  Unabhängigkeit  von  der  l’apierveränderung 
zu  erzielen,  irrtümliche  Abmessungen  zu  verhüten  und  vor  allem  vollkommene  Klarheit 


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98 


C.  Heinalz»  Das  Zeichnen  u.  s.  w,  — Vereinsnachiichlen. 


Deutacbe 

Mecbaniker-ZtK 


ülxT  (li-n  anzurertigenden  Gegenetaiid  zu  »chnfTen,  isl  die  Werkslatlzeiehnung  (Detail- 
zeirhnuiig)  in  auaführlicliBter  und  zweekdienlichster  Weise  mit  Malten  zu  versehen.  Eine 
/Cusjiminenstellung  erhalt  dagegen  nur  die  Hauptmalle,  die  eben  fQr  die  Montage  oder 
den  Zusammenbau  erforderlich  sind,  z.  H.  Achsenabstände,  die  genau  inne  gehalten 
«erden  müssen,  ferner  Zylinder-  und  Kiemenscheiben-Üurchmesser  u.  s.  w. 

Die  Malle  müssen  sich  stets  auf  die  rotgozeichneten  Mittel-  oder  Symnietrie- 
linien  (Achsen)  beziehen.  Die  Mittellinien  bilden  nicht  allein  für  die  zu  entwerfende 
Zeichnung  den  Anfang,  sondern  sind  gleichzeitig  die  erste  Tat  an  dem  zu  bearbeitenden 
Werkstück. 

Die  Malte  müssen,  wie  schon  aus  dem  angeführten  Heispiel  ersichtlich,  dem 
Vorgänge  der  Ausführung  entsprechend,  leicht  sichtbar  und  dort  zu  Anden  sein,  wo 
man  sie  wahrend  der  Bearbeitung  des  Gegenstandes  naturgemaü  sucht. 

In  groben  Fabriken  gibt  es  sogenannteAnreilier,das  sind  Leute,  die  aulter  den  Mittel- 
linien die  Bearbeitung  anzureilten  haben.  Gült-  und  Schmiedestücke  werden  mit  heller, 
scbnelltrocknemlcr  Farbe  bestrichen,  dann  mit  Hilfe  der  Parallelreißer  und  anderer 
Werkzeuge  auf  der  Planplatte  hergerichtet,  d.  h.  mit  Mittellinien  u.  s.  w.  versehen; 
endlich  werden  die  abzudrehenden  oder  abzuhobelnden  Flächen  längs  der  Kanten  mit 
Körnerpunkten  begrenzt.  Zu  bohrende  Löcher  u.  s.  w.  werden  in  ähnlicher  Weise  an- 
gerissen; es  ist  somit  dem  Arbeiter  mechanische  Tätigkeit  an  seiner  Spezialmaschine 
überlassen,  indem  er  die  zwecks  Bearbeitung  zugegebenen  Stärken  u.  a.  m.  zu  ent- 
fernen hat.  {ForUeUung  fotgt-J 


Vepeiiisnachpiohten. 


Der  diesjährige  Hechanlkertag  findet  a 
Antrag  des  V'orstandes 

Itie  KetcnÜichsUn  Abtinderungtvortchiäge  find 
kursiv  gedruckt. 

Der  Mechanikertag  wolle  beschließen, 

Ü 6 Absatz  3 und  § 10  der  Gesellschafts- 
Satzungen  wie  folgt  zu  fassen: 

§ 6 Absatz  3:  Zweigvereine,  welche 
minde.stens  zehn  Mitglieder  umfassen, 
haben  das  Recht,  im  Vorstande  der 
Gesellschaft  (s.  (}  10)  vertreten  zu 
sein,  und  zwar  entsenden  sie  für 
jedes  angefangene  BO  ihrer  Mitglieder- 
zahl jo  einen  Vertreter  in  den  Vor- 
stand der  Gesellschaft.  Den  Zweig- 
vereinen ist  die  Art  der  Wahl  dieser 
Vertreter,  sowie  die  Bestimmung  über 
ihre  Amtszeit  überlassen.  Scheidet 
ein  solches  Vorstandsmitglied  aus,  so 
hat  der  Zweigverein  für  Ersatz  zu 
sorgen.  Mehr  als  5 Vertreter  darf 
ein  Zweigverein  nicht  entsenden. 

tj  10:  Der  Vorstand  besteht  aus 

1 . Mitgliedern,  welche  vom  Mechaniker- 
tage auf  zwei  Jahre  gewählt  werden, 

2.  den  von  den  Zweigvereinen  zu  ent- 
sendenden Mitgliedern  (S  6), 

3.  dem  ersten  Redakteur  der  Zeitschrifl 
für  Instrumentenkunde. 

Die  Wahl  der  Vorstandsmitglieder  zu  1 
erfolgt  auf  dem  Meehanikertage  mittels 
Stimmzettel  durch  einfache  Stimmenmehr- 
heit, und  zwar  wählt  der  Mechanikertag 


n 14.  und  15.  August  in  Ilmenau  statt. 

auf  Satzungsänderung, 

Jetzt  geltende  Fassung. 

Diejenigen  Beetimmunaen,  die  geändert  tcerden 
tollen,  tinil  kurriv  gedruckt. 


§ 6 Absatz  3;  Zweigvereine,  welche 
mindestens  zehn  Mitglieder,  umfassen,  haben 
das  Recht,  ein  .Mitglied  in  den  Vorstand 
der  Gesellschaft  zu  entsenden,  und  zwar 
entsenden  sie 

einen  Vertreter,  wenn  die  Mitgliederzahl 

25  nicht  übersteigt, 

zwei  Vertreter,  wenn  die  Mitglieder  zahl 

26  bis  75  beträgt, 

drei  Vertreter,  wenn  die  Mitgliederzahl 

76  bis  125  betragt, 
u.  s.  f. 

Mehr  als  fünf  Vertreter  darf  ein  Zweig- 
verein nicht  entsenden. 

§ 10:  Der  Vorstand  besteht  aus 

a)  sechs  .Mitgliedern,  welche  vom  Me- 
chanikertag auf  zwei  Jahre  gewählt 
werden, 

b)  den  von  den  Zweigvereinen  zu  ent- 
sendenilen  Mitgliedern  (§  6), 

c)  dem  ersten  Redakteur  der  Zeitschrift 
für  Instrumentenkunde. 

Die  Wahl  der  Vorstandsmitglieder  zu  a 
erfolgt  im  Anschluß  an  den  Mechanikerlag 
mittels  Stimmzettel  durch  einfache  Stiniiiien- 


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Mc>rt  11. 
.Inol  1005. 


Verelrunachrichten.  — KIcinar«  Mitteiluog«n. 


99 


a)  aus  der  Zahl  der  zu  keinem  Zweig- 
verein  gehörenden  Mitglieder  für 
jedes  angefangene  ÖO, 

b)  aus  der  Gesamtmitgliederzahl  für 
jedes  angefangene  l(k) 

je  ein  Vorstandsiuitfflied.  Für  dieae  Wahlen 
hat  der  im  Amte  befindliche  Vorstand  Vor< 
scblüf^e  in  doppelterAnzahl  der  zu  wählenden 
Mitglieder  zu  machen,  doch  ist  der  Mecha- 
nikertag  an  diese  Vorschläge  nicht  gebunden. 
Die  Ausscheidenden  sind  wieder  wählbar. 
Scheidet  innerhalb  der  Wahlzeil  eines  der 
vom  Mechanikertagc  gewählten  Vorstands- 
mitglieder aus,  so  kann  der  Vorstand  sich 
durch  Heiwahl  für  die  Zeit  bis  zum  nächsten 
Mechanikertage  wieder  ergänzen. 

D.  O.  f.  M.  u.  O.  Zwelgvereln  Ham- 
burg • Altona.  Sitzung  vom  5.  Mai  1903. 
V’orsitzender:  Herr  Dr.  H.  Krttß. 

Der  Vürsitzende  gedeukt  in  ehrenden 
Worten  des  am  23.  April  verstorbenen  Mit- 
gliedes J.  H.  Möller  in  Firma  Möllert  Sander 
in  Altona. 

Herr  P.  Martini,  Leiterder  (iesehäftsstello 
von  Carl  Zeiß  in  Hamburg,  wird  als  Mitglied 
aufgenommen. 

Auf  Vorschlag  der  Ausniigskommissioii  wird 
beschlossen,  den  Sommeraustlug  Anfang  Juni 
nach  der  Rulfshagencr  Kupformühle  stattfinden 
zu  lassen. 

Herr  Carl  Heinatz  demonstriert  im  An- 
schluß an  seinen  letzten  Vortrag  Zerreiß-  und 
Bruchproben  verschiedener  Metalle  unter  Schil- 
derung der  Vorrichtungen,  welche  zur  Vor- 
nahme solclier  Versuche  dienen. 

Herr  Dr.  Krüß  berichtet  über  dos  in  Nord- 
Amerika  vielfach  mit  gr«>ßero  Erfolge  cingo- 
führte  gemischte  Lolinsystom.  Nacii  demselben 
wird  neben  dem  Mindestlohn  eine  Mindest- 
leistuDg  vereinbart.  Der  Arbeiter,  welcher 
diese  Mindestleistung  nicht  erreicht,  wird  ent- 
lassen; wer  aber  mehr  leistet,  erhält  einen 
Lohnzuschlag  in  der  Art,  daß  der  Wert  der 
Mehrleistung  ihm  zu  einem  Teil,  meistens  zur 
Hälfte,  zu  gute  kommt.  H.  K. 

Abteilung  Berlin.  E.  V.  Bitzung 
vom  12.  Mai  1903.  Vorsitzender;  Ur.  Fr.  Franc 
V.  Liechtenstein. 

Hr.  Prof.  Dr.  Bt.  Lindeck  berichtet  über 
den  Btand  der  Vorarbeiten  für  die  Weltaus- 
stellung in  St.  Louis  1901.  Hieran  knüpft  sich 
eine  sehr  lebhafte  Aussprache,  an  der  außer 
dem  Hcfercntcn  insbesondere  toilnahnicn  die 
Herren  Georg  Hirschmann,  Prof.  Dr.  A. 
Westphal,  Regierungsrnt  Dr.  H.  Btadt- 
hagen,  W.  Haensch  und  W.  Niehls. 

Hr.  Prof.  Dr.  Westphal  berichtet  über  den 
Antrag  auf  Änderung  der  Batzungoo,  der  den 


mehrheit.  Hierbei  hat  der  im  Amt  befind- 
liche Vorstand  Vorschläge  ln  doppelter  An- 
zahl der  .Mitglieder  zu  machen,  doch  ist 
der  .Mechauikertag  an  diese  nicht  gebunden. 
Die  Aussebeidonden  sind  wieder  wählbar. 
Scheidet  innerhalb  der  Wahlzeit  eines  der 
unter  a genannten  Mitglieder  aus,  so  kann 
der  Vorstand  sich  durch  Beiw'ahl  bis  zum 
nächsten  Mechanikertng  wieder  ergänzen; 
für  den  Ersatz  eines  von  den  Zweigvereinen 
gewühlten  Mitgliedes  sorgt  der  betreffende 
Zweigverein. 


nächsten  Mechauikertag  beschäftigen  wird  (s. 
oben). 

Auf  Antrag  des  Vorsitzenden  wird  be- 
schlossen, einen  Bommerausflug  und  außerdem 
während  der  bevorstehenden  Bommorferien 
einmal  monatlich  eine  gemütliche  Zusammon- 
kunft  zu  veranstalten.  BL 


Kleinere  Mitteilungen. 

BetelllganK  Englands  an  der  Well* 
auBstellung  ln  8t.  Louis  1904. 

In  England  ist  kürzlich  eine  aus  nahe- 
zu 40  der  einflußreichsten  Personen  zu- 
sammengesetzte, unter  dem  Präsidium  des 
Prinzen  von  Wales  tagende  „Königliche 
Kommission“  ernannt  worden,  mit  dem 
Zweck,  eine  möglichst  gute  Vertretung 
Englands  und  der  englischen  Besitzungen 
auf  der  Ausstellung  in  St.  Louis  1904  her- 
beizuführen. Aus  der  Reihe  der  Kom- 
missionsmitglieder sei  hier  nur  der  be- 
kannte Physiker  Vernon  Boys  genannt, 
dtks  englische  Mitglied  der  internationalen 
Jury  für  die  Klasse  „Wissenschaftliche  In- 
strumente“ auf  der  letzten  Pariser  Welt- 
ausstellung. Die  Bemühungen  dieses  Ge- 
lehrten werden  jedenfalls  in  erster  Linie 
darauf  gerichtet  sein,  die  englische  Me- 
chanik und  Optik  zu  einer  möglichst  glän- 
zenden Beschickung  der  Ausstellung  zu 
veranlassen. 

In  der  Rede,  mit  welcher  der  Prinz 
von  Wales  die  erste  Sitzung  der  Kom- 
mission erölTnete,  wird  auf  die  Anstren- 
gungen der  französischen  und  der  deut- 
schen Regierung  hingewiesen,  unter  Auf- 
wendung groUer  Geldmittel  eine  würdige 
Vertretung  beider  Länder  auf  den  in  Be- 
tracht kommenden  Gebieten  herbeizuführen. 
Es  wird  ferner  dem  Wunsche  Ausdruck  ge- 
geben, die  englischen  Industriellen  möchten 


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100 


Kleinere  Mitt^lunfen.  >>  Glastechnieche«. 


sich  möglichst  in  der  Form  von  Kollektiv- 
Ausstellungen  beteiligen.  Denn  es  käme 
nicht  der  Wettbewerb  der  einzelnen  eng- 
lischen Aussteller  unter  einander  in  Frage, 
sondern  der  Wettstreit  der  Gesamtheit  der 
englischen  Aussteller  gegenüber  ihren  aus- 
ländischen Rivalen. 


Glaalechnisohes. 

Anaclirelben  des  Reichskanzlers 
Ober  das 

hundertteilige  Thermometer. 

(BeitkUDiUts  Ititll.)  den  19.  Mai  1903. 

I A 705. 

Xach  tj  7 Absatz  5 der  PrQfungsbestim- 
mungen  für  Thermometer  vom  25.  Januar 
1898  [Kentralhlatt  für  das  Deutsche  Reich 
S.  76)  sind  seit  dem  1.  Januar  1901  alle 
mit  Heaumurskalen  versehenen  Thermo- 
meter von  der  Prüfung  ausgeschlossen. 
Diese  liestimmung  verfolgt  den  Zweck, 
die  Keaumurthemiometer  allmlihlich  aus 
dem  Verkehre  verschwinden  zu  lassen.  Aua 
diesem  Grunde  und  um  überhaupt  eihe 
Einheitlichkeit  in  den  Temperatunneasun- 
gen  herbeizufOhren,  ersuche  ich  die  Ge- 
sellschaft ergebenst,  gefälligst  so  weit  als 
möglich  auf  den  ausschließlichen  Gebrauch 
des  hundertteiligen  Thermometers  hinzu- 
wirken, namentlich  auch  bei  allen  Ver- 
ölTentlichungen  darauf  su  hallen,  daß  Tem- 
peratur-Angaben nur  in  Celsiusskala  er- 
folgen. 

Besonderer  Wert  wird  außerdem  darauf 
zu  legen  sein,  daß  die  der  Gesellschaft 
als  Mitglieder  angehörigen  Inhaber  opti- 
scher Geschäfte  möglichst  viele  Thermo- 
meter mit  der  hundertteiligen  Skala  feil- 
hallen und  bei  ihren  Kunden  die  Alinahme 
gerade  dieser  Thermometer  zu  erwirken 
suchen. 

Im  Aufträge 
gez.  Hopf. 

An 

die  Deutsche  Gesellschaft 
für  Mechanik  und  Optik 
Hamburg. 


KIn  neues  Pyknometer  für  chemisch- 
technische  Zwecke. 

Von  C.  N.  Rüber. 

€hrm-Ztg.  t7.  S.  94.  1903. 

Verfasser  weist  in  seiner  Abhandlung  darauf 
hin.  wie  notwendig  beigenauen  pyknonietrischen 
Arbeiten  eineReduktion  auf  l.uftteere  ist.  und  hat 
deshalb  nebenstehend  abgebildetes  Pyknometer 
konstruiert,  bei  dom  jeile  Rechnung  fortfällt. 


llwbuilk«r*Ztf 

Dasselbe  faüt  ^enau  20g  Waaaer  (auf  Luftleere 
reduziert),  weshalb  man  daa  j?efundeno  Gewicht 
derFlüsfli^keit  nur  durch  20  zu  dividieren  braucht, 
um  da«  Bpezifische  Gewicht  zu  bekommen. 

Entgegengesetzt  wie  bei  anderen  Pykno- 
metern wird  das  Temperieren  der  Flüssigkeit 
in  dem  etwa  70  ccm  fassenden,  mit  Thermometer 
versehenen  Kölbchen  A (vgl.  die  vorge- 

iiommen.  Die  FlUMigkeit  wird  also  temperiert 
in  dos  PyknoiDotor  eingesogen.  Daa  Pykno- 
meter selbst  besteht  aus  einem  glilsemen  Zy- 
linder B,  an  dessen  beiden  Enden  Kapiliarrohren 
angeschmolzen  sind.  Daa  kurze  Röhrchen  b ist 
zur  Spitze  ausgezogen,  wodurch  dio  Öffnung  zu 
einem  feinen  Loch  verengt  ist.  Für  flüchtige 
Substanzen  wird  das  Kohrh  mit  aufgeachlilfenem 
Hütchen  versehen. 

Daa  Kapillarrohr  d trügt  die  Marko  zum  Ein- 
stellen der  Flüssigkeit.  Der  Pyknometerkörper 
hat  zwei  kleine  glftaerne  Füße,  und  daa  In* 
struroent  wird  in  horizontaler  Lage  gew'ogeo. 
Heim  Nichtgebrauch  wird  ea  am  besten  mit  dem 
Kolird  nach  unten  in  dem  Hals  einer  Flnache 
aiifbowahrt.  Auch  das  Kölbchen  liebt  man  vor- 
teilhaft umgekehrt  in  einem  Zylinder  auf. 


Die  Hamlhabung  des  Pyknometers  ist  fol- 
gende. Sobald  die  Flüssigkeit  im  Kölbchen 
die  gewünschte  Temperatur  hat,  was  durch 
leichtes  Krwünmen  oder  Abkühlen  des  Kölb- 
chens zu  erreichen  ist,  temperiert  man  den 
Pyknoinoterkörper  durch  mehrfaches  Ansaugen 
und  Auslassen  der  Flüssigkeit  mittels  Guromi- 
balU.  Ist  das  Pyknometer  temperiert  und  dis 
Temperatur  konstant,  so  faßt  man  Rohr  6 mit 
der  rechten  Hand  und  mit  der  linken  Hand 
das  Kapillarrobr  d,  ileaaen  Öffnung  man  mit 
dem  Zeigefinger  rasch  verschließt 

Man  halt  nun  dos  Pyknometer  mit  der  linken 
Hand  in  horizontaler  Stellung  und  trocknet  mit 
einem  Tuche  das  Hohr  6 ab,  faßt  daa  Instrument 
dann  mit  der  rechten  Hand  bei  Kohr  b und 
trocknet  mit  der  linken  Rohr  d ab,  ohne  den 
Pyknometerkörper  zu  berühren  und  die  hori- 
zontale Lage  desselben  zu  verilndem. 

.Man  berührt  nun  mit  einem  Stückchen  Flieil* 
papier  das  Rohr  6,  wodurch  Flüssigkeit  aus  dem 
Pyknometer  gesaugt  und  dadurch  daa  Kapillar- 
I rohr  d,  welchea  vorher  ganz  mit  Flüssigkeit 
j voll  war,  von  außen  nach  innen  entleert  wird. 


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Hrfl  II 
I Juni  TMis. 


GUiii«chnischcs. 


101 


In  dieser  Weise  wird  so  viel  FlOssi^keit  ent* 
fernt,  bis  der  Meniskus  oben  bei  der  Marko  des 
Rohres  d steht.  Jetzt  wird  in  horizontaier 
Stellung  l^ewo^on. 

C steiit  dos  Taraf^ewicht  dar.  wclcbos 
i;enau  das  Gewicht  dos  mit  Wasser  bei  der 
NormHllemperatur  gefüllten  Pyknometers  bO' 
sitzt  und  außerdem  solche  Gestalt  hat.  daß  sein 
Außeres  Volumen  ebensoviel  wie  dasjenige  dos 
gefüllten  Pyknometers  betrügt. 

Diese  Pyknometer  werden  von  der  PrUfungs- 
anstaltvon  Dr.äauer  & Dr.  GOckcl  hergostellt. 

3f. 

Über  eine  automatiaohe  Quecksilber* 
Strahlpumpe  nebst  einlKen  Riastech- 
nlsohen  Einzelheiten. 

Von  8.  Zehnder. 

Ann.  d.  I^ytik  10,  623.  1903. 

Der  Verf.  hat  die  Kahlbaumscho  Qiiock- 
silberluftpumpo  durch  eine  Reihe  von  Vorbesse* 
rungen  leichter  herstellbar  und  somit  billiger 
zu  machen  versucht.  Die  SchlifTe  werden,  wie 
es  Fig.  1 zeigt,  durch  anoinander  geschobene 
Glasröliren  G,  und  Gjt  die  durch  einen  darüber 
geschobenen  Gummischlauch  S gedichtet  sind, 
ersetzt.  Bio  Uber  diese  Udhren  geschobenes 
weiteres  Glusrohr  welches  bei  P mit  einem 


rig.  t.  F»g  3. 


Pfropfen  verschlossen  ist  und  auf  Gj  aufsitzt, 
wird  bis  H mit  Quecksilber  gefüllt  und  stellt  so 
einen  einfachen  Quecksilborver.Hchluß  dar.  Soll 
der  Verschluß  aufgehoben  worden,  so  braucht 
nur  das  Umhüllungsrohr  G%  auf  dem  Rohr  Q, 
heruntergeschoben  zu  werden  und  die  Verbin- 
dung kann  ganz  gelöst  werden. 

Eine  analoge  Vorbimlung  stellt  Fig.  2 dar 
Hier  sind  nicht  nur  zwei  ungleich  dickwandige 
Röhren  aneinander  gesetzt,  sondern  die  obere 
Röhre  umgreift  auch  die  untere.  Diese  Anord- 
nung hat  vor  der  zuerst  beschriebenen  den  Vor- 
teil, daß.  wenn  man  innerhalb  des  Schlauches  S 
etwas  Quecksilber  gelangen  laßt,  das  Schlauch- 
stück beiderseits  vom  Quecksilber  umspült  wird 
und  die  Luft  beim  Atmospbürendruck  in  der 
Pumpe  (nach  dem  OtTnen  derselben)  nicht 
jedesmal  wieder  die  Form  des  Bchlauchstückes 
erfüllen  kann,  wodurch  ein  unnötig  langes 
Pumpen  und  somit  Zeit  gespart  wird.  Zu  dom 


Propfen  P wühlt  man  guten  Kork  mit  nicht 
durchgehenden  Poren,  oder  man  umwickelt  die 
Röhre  mit  einer  Lage  feinsten  Packpapiers  und 
schiebt  einen  Gummistopfen  darüber,  wodurch 
das  Auf-  und  Abschieben  des  Verschlusses 
wesentlich  erleichtert  wird. 

Eine  vollkommene  Heweglichkelt  der  Rohr- 
verhindungen  erhalt  der  Verf.  durch  Verbindung 
des  zu  evakuierenden  Apparates  mittels  Luft- 
pumponschlauches  mit  der  Pumpe  (s.  Fig.  ,7). 
Br  umgibt  diesen  Schlauch  mit  einem  weitem, 
den  er  mit  Quecksilber  füllt,  uud  erzielt  so 
voUstiindige  Dichtung  und  ollseitige  Beweg- 
lichkeit. Begreiflicherweise  dauert  das  Er- 
reichen eines  hohen  Vakuums  bei  dieser  Art 
Dichtung  ziemlich  lange,  weil  die  Luft  nur 
ziemlich  langsam  aus  den  Poren  des  Schlauches 
heraus  dlffundiort. 


Ktg.  3.  Fig.  I. 

Die  llühue  ersetzt  der  Verfasser  durch  die 
bekannten  Quecksilberbarometer  - Verschlüsse 
oder  durch  leicht  herstellbare  Ventile,  wie 
solches  in  Fig.  4 veranschaulicht  ist.  Z ist 
ein  oben  konisch  verschlosBcnes,  an  seiner 
mittleren  Stelle  etwas  eingezogenes  Glasruhr, 
welches  in  dem  weitern  Glasrohr  G,  das  am 
oberen  Ende  eine  kleine  Erweiterung  trügt, 
leicht  verechiebbar  ist.  Beide  Röhrchen 
wurden  durch  einen  dünnen  Gummisclilauch 
zusammengehaltcn,  welcher  auf  Z mit  dem 
dünnen  Eisendraht  d fostgeschnürt  wird.  Das 
Röhrchen  Z hat  bei  0 ringsum  verteilt  vier 
kleine  runde  rin'mingeu  in  der  Nahe  des  cin- 
gezogenen,  aber  doch  über  dom  zylindrischen 
Teil  von  Z.  Ware  nun  der  Druck  im  Innern 
von  G größer  als  außerhalb,  so  gleichen  sich 
die  Drucke  unter  Erweitening  des  Röhrchens 
durch  0 aus.  Ist  der  Druck  innen  kleiuer  als 
außcMi,  so  schließt  derselbe  das  Röhrchen  ab  und 
das  darüber  beßndliche  Quocksiiher  gibt  eine 
vollständige  Dichtung. 


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GUttcchnitchei. 


Mts'biinlkt^r'Ztic. 


J02 

Fig.  5 Atellt  einen  als  Ventil  wirkenden 
Schlitr  ohne  Fett  und  ohne  Gummischlauch 
dar.  Der  Hauptteil  des  SchlifTea  S8  läuft  oben 
in  einen  Schlauchansatz  aus.  In  diesem  paUt 
genau  das  etwa  5 mm  weite,  unten  geschlossene 
HChrchen  r,  welches  nahe  dem  SchUfT  eine 
kleine  seitliche  r)(Tnung  hat.  Die  Schliffn.iche 
ist  etwa  4 Ms  5 mm  lang  und  muß  stets  mit 
etwas  (Quecksilber  gefüllt  sein.  Das  Arbeiten 
mit  diesem  Ventil  ist  ein  sehr  einfaches.  Man 
setzt  oben  einen  Gummischlauch  G an,  der 
sich  noch  sehr  leicht  Ober  den  SchliflTkÜrper 
schiebt  aber  auf  dem  Schlau chansaU  passt. 
Das  Ansaugen  von  Luft  gelingt  durch  diesen 
Schlauch  leicht  entweder  durch  automatisches 
Heben  des  KOhrchons  r oder,  indem  man  den 
Schlauch  G bei  r zusammendrückt  und  hierauf 
das  dadurch  gefaßte  Röhrchen  etwas  hebt,  was 
durch  den  elastischen  Schlauch  leicht  zu  machen 
ist.  In  den  Schlauch  Ist  ein  kurzes,  horizontal 
zu  haltendes  Glasstück  mit  seitlich  ange« 
blasenem  Bauch  B,  in  welchen  man  etwas 
reines  Quecksilber  füllt,  eingeschaltet  Nach 
Ansaugen  richtet  man  das  Röhrchen  hoch, 
wodurch  das  Quecksilber  auf  den  Schliff  fällt 
und  diesen  dichtet.  Holl  Luft  durch  das  Ventil 
eingelassen  werden,  so  kann  das  Quecksilber 


Plg-  S.  Ptg.  8. 


oben  durch  das  Röhrchen  r hindurch  zuerst 
abgesnugt  werden.  Für  QueckHÜberluftpumpen 
ist  es  zweckmäßig,  dieses  Ventil  durch  den 
Deckel  i>’vor  Staub  zu  schützen ; man  kann  dann 
unbedenklich  das  rein  gebliebene  Quecksilber 
durch  Heben  von  r in  die  Pumpe  fließen  lassen. 

Soll  durch  das  Ventil  aus  einem  unter  ihm  be- 
flndlichen  luftverdünnten  Raum  Luft  nach» 
gesaugt  werden,  so  läßt  man  noch  einige  Milli- 
meter (Quecksilber  über  dem  Schliffe  stehen, 
drückt  das  Röhrchen  r durch  den  Schlauch 
in  den  Schliff  und  saugt  hoi  geschlossenem 
Schlifl'  an.  Die  dadurch  erzielte  Undichtigkeit 
des  Schliffes  erlaubt  ein  fortgesetztes  Ansaugen 
nach  .Maßgabe  des  noch  Uber  dem  Schliff 
stehenden  Quecksilbersäulchens. 

Dieses  Ventil  läßt  sich  auch  in  größeren 
Dimensionen  anfertigeu,  nur  ist  es  dann  nötig, 
bei  r diamcntral  gegenüber  2 Löcher  anzu-  i 


ordnen,  durch  die  ein  kurzes  Stängelchen  ge- 
steckt werden  kann,  zum  Lösen  des  wegen 
starken  Fberdnickes  etwa  festaitzendon  Ventils. 

Vorteilhaft  ist  es,  bei  diesen  Ventilen  den 
Konus  nicht  zu  spitz  zu  wählen. 

Beide  beschriebenen  Ventile  brauchen  jedoch 
nur  da  Verwendung  zu  finden,  w*o  jede  An- 
wendung von  Fett  bei  der  Pumpe  vermiedeo 
werden  muß.  Im  übrigen  sind  gut  gefettete 
Hähne  gut  zu  verwenden,  wenn  das  (Queck- 
silber, welches  mit  dom  Fett  in  Berührung  ge- 
kommen ist.  nicht  in  die  Pumpe  gelangt.  Fig  6 


Plg-  7. 


zeigt  einen  einfachen  Hahn  mit  (Quecksilber 
abgodichtot.  In  Fig-  7 sehen  wir  einen  ein- 
fachen Apparat,  mittels  dessen  das  (Quecksilber 
über  den  Hähnen  und  dasjenige  an  (Queck- 
silbordichtuDgen  Fig-  1,  2,  3,  4,  durch  eine  in 
eine  feine  Röhre  £ endigende  Flasche  A oder 
B hindurch  bis  zum  letzten  Rest  mittels  der 
Wasserstrahlpumpe  oder  des  Mundes  abgezogen 
werden  kann. 


Plg.  8. 


Um  das  Ineinanderschmelzen  zweier  Röhren 
zu  umgehen  und  so  auch  die  Herstellung  der 
einzelnen  Teile  der  Pumpe  dem  Ungeübten 
leichter  zu  machen,  schlägt  Verf.  vor,  anstatt, 
wie  bei  Fig.  7 die  Röhren  g g ineinander  zu 
schmelzen,  dies  in  der  Weise,  wie  es  Fig-  8 B 
zeigt,  zu  machen.  In  das  äußere  Rohr  B wird, 
bevor  die  Biegung  angebracht  ist,  in  dem 
zylindrischen  Teil  J J das  genau  hineinpasseode, 
oben  etwas  aufgerandelte  Rohr  r eingesetzt 
und  daun  erst  das  innere  Rohr  umgebogen. 
Wenn  r gut  ln  t paßt  und  zentrisch  zum 
äußeren  Rohr  setzt,  Hlllt  das  Quecksilber  durch 
dasselbe  ebeuso  leicht  wie  durch  das  innen 
angosetzte  Röhrchen  wie  bei  Fig.  8 A- 


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Httt  II. 
t.  Janl  I90S. 


PaUnltchau. 


103 


Patentso 


Selbttt&tiger  Qaeok«Ub«r>Aiuiohalt6r.  Union  Blektrizitats-GeselU 

Schaft  in  Berlin,  4.10.1901.  Nr.  131  863.  Kl.  21. 

Die  Erfindung  bezieht  sich  auf  Quecksilber-Ausschalter,  die  durch 
Bipansion  eines  vom  Strome  erw&rmten  Gases  wirken.  An  das  Gefäß  g, 
welches  das  zu  expandierende  Gas  enthält,  ist  ein  Heber  angeschlossen, 
aus  dem  das  Quecksilber,  wenn  es  seinen  Scheitelpunkt  bei  w erreicht  hat, 
schnell  ausstrOmt,  sodaß  die  Stromunterbrechung  nicht  allmAhlicb  unter 
Wirkung  des  zu  expandierenden  Gases,  sondern  plötzlich  durch  die  von 
der  Expansion  eingeleitete  Heherwirkung  erfolgt. 

Anker  fOr  KlektriziUltsalUüer.  J.  Lutz  in  Eibach,  Mittelfr.  8.  U.  1901. 

Nr.  131069:  Zus.  z.  Pat.  Nr.  127114.  Kl.  21. 

Bei  dieser  Form  des  Zählerankers  nach  Fat.  Nr.  127114  werden, 
um  ein  funkenfi-eles  Arbeiten  des  Kollektors  zu  erzielen,  die  einzelnen 
Anker  während  des  Umachaltens  kurz  geschlossen. 

Oszillierender  Blektrisit&tuiihler.  R.  Kennedy  in  Leeds.  20.  2.  1901. 

Nr.  180968.  KI.  21. 

Dieser  Zähler  besitzt  feststehende  Stromspulen  a 6,  schwingende,  durch  Umschalter  e 
abwechselnd  ein>  besw.  umgeschaltcte  Spannungsepulen  d und  eine  Luftbremse  e.  Letztere  wirkt 
am  einen  Ende  des  Wage- 
balkena  f und  besteht  ans  einer 
in  eine  Flüssigkeit  eiotauchen- 
den  Glocke  g,  welche  Luft  mit 
einer  der  treibenden  Kraftwir- 
kung entsprechenden  Geschwin- 
digkeit durch  eine  Öffnung  A 
hindurchdrUckt  oder  durch  sie 
ansaugt  In  einer  besonderen 
AusfQhniiigsform  der  Bremse 
strOmt  die  durch  die  Luftbremse 
bewegte  Luft  durch  ein  Kohr 
von  solcher  Länge  gegenüber 
dem  Durebmeeeer , daß  der 
zu  überwindende  Widerstand 
gleichbleibt  Das  Luftrohr  k 
kann  entweder  an  der  beweg- 
lichen Taucherglocke  g befestigt 
oder  auch  durch  die  Wandung 
des  feetstchenden  FlUsslgkeits- 
behältere  s hindurch  in  das  Innere  der  Glocke  g über  den  Klüssigkoitespiegel  geführt  sein. 

Sehaltnng  des  Emplangsdrabtes  für  Fnnkentelegraphie  zur  Benntrang  geerdeter  Vertikaleiter. 

Allg.  Blektrizitäts-Oeaoliscbaft  in  Berlin.  10.  11.  1900.  Nr.  131584;  Zus.  z.  Pat 

Nr.  130  723.  KI.  21. 

Zum  Zwecke  dea  unabhängigen  Betriebes  mehrerer  gleichzeitig  angehängter  Bmpfaiigs- 
apparate  unter  Benutzung  nur  eines  VertikaUlrahtes  ist  die  Summe  der  Drahtlängen  des  ver- 
tikalen und  des  Zusatzdrahtes  jedesmal  gleich  der  halben  Länge  der  von  dem  entsprechenden 
Geber  auegeetrahlten  Wellen. 

Schaltung  des  Emplangsdrahtes  für  Fnnkentelegraphie  zur  Benntsnng  geerdeter  Vertikalleiter. 

Dieselbe.  7.  2.  1901.  Nr.  181585;  Zua.  z.  Pat  Nr.  130  723.  Kl.  21. 

Die  an  dem  abgestimmten  Vertikaldraht  angeschaltete  Zusatzläoge  ist  gleich  der  dop- 
pelten I^ängo  des  Vertikaldrahtes  gemacht  und  ihr  freies  Ende  geerdet,  während  der  epannunge- 
empfindliche  Wellenindikator  an  den  in  der  Mitte  der  Zusatzläuge  entstehenden  Wellenbauch 
angelegt  ist. 


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104 


Palcnttchau.  — PaitnUiit«. 


D«Btach« 


SehaltoAg  des  SendedrshtM  lür  Fankentelegraphie  sor  BenaisaDg  geerdeter  Vertikalleiter. 

Dlesolbe.  10.  II.  1900.  Nr.  181586;  Zui.  z.  Put.  Nr.  130  723.  Kl.  21. 

Die  l'uiikenstrecko  Ut  einerseits  unmittelbar  mit  dem  unteren  Ende  des  Verükalleiters, 
andererseits  mit  einem  isolierten,  gegebenenfaUs  aufgeepulten  Leiter  verbunden,  dessen  Lftug^ 
durch  die  Form,  in  der  der  Vertikalleiter  schwingen  soll,  bestimmt  ist. 


BeleaehtnngsTorrichtoDg  an  Ableaemikroakopen  für  die  Horiaon- 
talkreise  aatronomiseber,  geodätischer  and  ähnlicher  In- 
Btramente.  0.  Fennol  Söhne  in  Kassel.  30.  10.  1901. 
Nr.  131  212.  Kl.  42. 

Durch  das  vertikale  Beleuchtungsrohr  b,  welches  mit  dem 
Rohrstutzen  e an  der  Verdeckung  v fest  verbunden  ist.  wird  unter 
Ausschluß  jeder  Seltenbeleuchtung  ZenitUebt  auf  die  Teilungs- 
Hache  a des  Hurizontalkreises  und  von  dieser  ln  das  passend  ge- 
neigte Mikroskop  m geworfen. 


Patentlisto. 

Bis  zum  18.  Mai  1903. 

K lasse : Aameldangen. 

81.  A.  9712.  Verfahren  zur  Messung  des  Ver- 
brauches von  elektrischer  Energie.  Allg. 
Elektr.-Gesollschaft,  Berlin.  6.  2.  03. 

B.  32  807.  Dämpfungsvorrichtung  für  oloktrischc 
Meßgeräte.  A.  0.  Benecke,  Vailsburg,  V. 
St.  A.  17.  10.  02. 

L.  17  387.  Mebgerat  zum  Anzeigen  der  Phasen- 
beziehung zweier  Wechsel-  oder  Mehrphasen- 
ströme. P.  M.  Lincoln,  Niagara  Falls. 
1.  7.  01. 

S 16  377.  Widerstandsanordnung  zur  Ausglei- 
chung des  Einflusses  der  Temperaturschwuo- 
kungeii  bei  elektrischen  Strom-  und  Span* 
nungsmosseni.  Siemens  & Halske,  Berlin. 

1.  5.  02. 

Sch  19960.  Elektrisches MaUgorat.  A.Scboeller, 
Frankfurt  a.  M.  23.  2.  03. 

Z.  3641.  Quecksilberunterbrecher  P.  Ziper- 
nowsky,  Budapest.  9.  7.  02. 

48.  H.  29  415.  Geschwindigkeitsmesser  mit  einem 
auf  einer  gleichförmig  umlaufenden  Scheibe 
sich  verstellenden  Ueibrod;  Zus.  z.  Pat. 
Nr.  131214.  F.  Heydo  und  A.  Beyer, 
Dresden.  4.  12.  02. 

K.  24  338.  Vorriclitung  zum  Abgehen  eines 
Signals  bei  Betriebsstörungen  an  elektrischen 
Jvogregistriervorriebtungeo.  H.  v.  Köhler, 
Stockholm.  6.  12.  02. 

L.  17  204.  Winddruckniesser  mit  beweglicher, 
den  Winddruck  durch  Auhebon  von  Ge- 
wichten bestimmender  Windstobplatte.  H. 
Löhr,  Kray  bei  Essen.  8.  9.  02. 

49.  B.  30  894.  Hartemosse  für  Werkzeuge  zum 
Bearbeiten  von  Glas  und  Verfahren  zur  Uer- 
Steilung  derselben.  G.  Hruckert,  StraU- 
burg  i.  E.  27.  l.  02. 

74.  fj.  17  799.  Gleichstrommebgerat  zur  Be- 
stimmung der  Lage  von  Kontakthebeln  an 


Widerstanden,  Zellenschaltero  u.  s.  w.  in  Netzeu 
mit  wechselnder  Spannung.  U.  Loechner, 
SchOneberg.  13.  2.  03. 

ErisUoBgen. 

81.  Nr.  142  717.  Anordnung  für  den  Zusammen- 
bau von  Blektrizitatsmotorzahlern.  0.  T. 
Blathy,  Budapest,  13.  7.  02. 

Nr.  142  792.  Schaltung  für  elektrische  Punken- 
tolegraphie.  P.  Braun,  Straßburg  i.  B. 
1.  1.  01. 

Nr.  142  794.  Kmpfangsvorrichtung  für  elek- 
trische Wellen.  O.  J.  Lodge,  Birmingham, 
A.Muirhead.Shortlands,  u.  B. E.  Robinson. 
Birmingham.  18.  7.  02. 

Nr.  142  868.  Blektrizitatszahler  nach  Perraris- 
schem  Prinzip.  Theiler  & Co.«  Zug,  Schweiz. 
2.  2.  02. 

Nr.  142  871.  Strahlenempfindliche  Zelle  zur 
Bestimmung  der  Intensität  von  Röntgen- 
und  ähnlichen  kurzwelligen  Strahlen. 
E.  Ruhmer,  Berlin.  1.  10.  02. 

Nr.  142  872.  Apparat  zur  parallelprojektivischen 
Aufnahme  von  Köntgenbildern;  Zus.  i.  Pat 
Nr.  137 810.  Allg.  Blektr.-Gesellschaft, 
Berlin.  1.  1.  03. 

Nr.  143  124.  Blektrizitatszahler  zur  Registrie- 
rung des  nach  Überschreitung  einer  fest- 
gesetzten Energie  stattfindenden  Energie- 
verbrauches. Schuckert  & Co.,  Nürnberg. 
9.  12.  02. 

42«  Nr.  143  082.  Zirkelartige  Meßvorrichtung 
mit  einem  festen  und  einem  bewcgiicbon 
Schenkel.  E.  Hill,  Philadelphia.  23.  9.  02. 

74.  Nr.  142  723  Geschwlndigkeitsmeldor 
H.  Dahl.  Berlin.  5.  5.  01. 

Nr.  142  724.  Vorrichtung  zur  PernObertragung 
von  Zcigerstellungen  mittels  bei  Belichtung 
ihren  Lcitungswiderstand  ändernder  (Selen-I 
Zellen.  K.  Weinert,  Berlin.  10.  6.  02. 


Kilr  Ul»  UcUktlwn  vi-r«ntwurl)ich:  A.  HI«»cbko  la  B«rliD  W. 

Verlag  tod  Jtilioa  SpriDger  io  Barlio  N.  — üraek  vun  Euill  Dr»3'«r  ia  Rerlio  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  lustrumentenkunde 

oad 

Organ  für  die  gesamte  Qlasinstrumenten  - Industrie. 
Vcreinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  ßlaschke,  Üerlin  W30,  An  der  Apostelkirche  7b. 


Nr.  12.  15.  Juni.  1903. 

Nsehdmek  sor  mit  Gesehmlgssir  der  Redaktlan  irettattet. 


Der  Fantograph. 

Vom  Uretorchschnabel  zur  modernen  Zeichenmaschine. 

1603  - 1903. 

Von  O.  PnUnhB  lo  C1uriou«nborg, 

Knrtogriiph  loi  Kfuhümkrlneami. 

{Pig.  9.)  Pantograph  von  A.  Oavard  (Paris,  Mitte  des  vorifren  ilahrhundert.s) 
Form  2.  Die  obere  Querschiene  ist  fortzudenken,  sie  zeigt  nur  die  Art  und  Weise 
der  Kinsteilung  durch  paralleles  Verschieben  der  Mittelschiene  und  entsprechendes  Ver- 
stellen des  Zeichenslifts  auf  derselben,  genau  wie  bei  der  Mailünder  Form;  die  Holz- 
schienen haben  einfache  Bruchteilung.  Die 
Ausführung  ühnelt  zunächst  der  des 
Hunü  US  sehen  Storchschnabels.  Oanz  neu 
ist  aber  das  Umkehrungsparallelogramm 
(s.  Tafel  auf  S.  87,  Nr.  HO).  In  C‘  ist  die 
Verkuppelung,  in  E entsteht  das  Spiegelbild 
in  dem  eingestellten  Verhältnis  1 : 2.  Be- 
merkenswert ist  neben  dem  einfachen  Polfuß 
die  Elfenbeinkugel  als  Breinsträger  wde  aucli 
als  Griff  für  die  rechte  Hand  anstelle  der 
einfachen  Holzsaule  des  vorigen.  Der  Kugel- 
halter ist  scharnierartig  mit  der  Schiene 
verbunden.  Die  nachschleppenden  Träger- 
rollen zeigen  eine  verbesserte  Senkrecht- 
ffihrung.  Die  Zeichenstiftauslösung  ist  wieder 
die  einfache  Zugschnur. 

ln  einer  FuBbenierkung  hierzu  sagt  I)r.  Carl  ISlifi:  ,Ich  habe  bei  Gavard 
auch  Pantographen  gesehen,  bei  welchen  anstatt  eines  einzigen  Zeichenslifts  ein  Kalimen 
mit  6 Stiften  angebracht  war,  sodaß  man 
die  Kopie  des  Originals  zu  gleicher  Zeit 
sechsmal  erhält. 

iFig.  10.)  Pantograph  von  F.  H'. 

Breithaupt  <£•  Sohn  (Cassel.  Von  Anfang 
der  20-er  .fahre  des  vorigen  .Jahrhundert, 
bis  Ott  und  Coradi  auftraten.)  Form  5. 

Neu  sind  an  diesem  aus  der  letzten  Zeit 
stammenden  Instrument  die  Schienen  aus 
Messingröhren,  ferner  die  vorzüglich  er- 
dachten Stahlspitzengelenke,  die  die  Reibung 
auf  ein  Mindestmaß  beschränken,  ferner, 
etwa  seit  1860,  die  Lagerung  des  Polstiftes 
in  einer  Pfanne  auf  dem  PolfuB  mittels  Nuß 
und  Riegel,  die  die  genaue  Senkrecht- 
justierung des  Polstiftes  oder  Domes  im 
Polfuß  überflüssig  macht.  Der  letztere  kann  mittels  kleiner  Flanschen  auf  dem  Tisch 
festgeschraubt  werden.  Saubere  Arbeit  zeigen  die  nachschleppenden  Trägerrollen, 


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106 


O.  Pcllehn,  D«r  Pantograpb. 


Daaiaeb« 

MM-baalktr-Zu. 


die  ebenfalls  zwischen  Spitzen  laufen;  die  Senkrechlführung  ihrer  vertikalen  Dreh- 
achsen scheint  aber  nicht  so  stabil  zu  sein,  als  beim  vorigen.  Sodann  f&llt  als 
neu  auf  beim  Fübrstift  (oben  im  Bild)  ein  querabstehender  HandgrilT.  Die  Bremsträger- 
shule  ist  verkleinert  zu  einem  kleinen  Stift  mit  kugeligem  PuB.  SchiieUlich  gestattet  eine 
eigenartige  Anordnung,  durch  eine  Bewegung  Ftihr-  und  Zeichensüft  gleichzeitig  zu 
heben  oder  zu  senken;  der  Zeichenstift  kann  außerdem  direkt  aus  seiner  Hülse  gehoben 
und  ebenso  bequem  wieder  eingesteckt  werden. 

(Fiff.  11.)  Pantograph  von  T.  Ertel  & Sohn  (München).  Dieses  Instrument 
tauchte  neben  dem  vorigen  auf  und  ist  ihm  auch  nacbgebildet.  Die  Figur  zeigt  die 
im  vorigen  Teil  erwähnte  Verschiebung  der  einen  inneren  Fetrallelogrammseite,  um  mehr 
Spielraum  für  die  Einstellung  1:1  zu  gewinnen.  Die  Schienen  liegen  nümlich  sämtlich 
in  gleicher  Höhe,  die  innere  Oelenkgabel  würde  hier  mit  dem  Schieber  des  l'ulstifla 
eher  kollidieren  als  beim  vorigen,  wo  der 
Folschieber  sich  über  die  tieferliegende 
Nachbarschiene  noch  frei  bewegen  kann. 

Der  Fahrgriff  fehlt,  dafür  ist  der  ganze 
Führstift  als  Griff  ausgebildet.  Die  Schienen 
sind  nicht  hohl,  sondern  dünnere  Messing- 
Kundstäbe  mit  Bruchteilung  oder  auch 
Dache  Lineale  mit  Transversalteilung.  Be- 
merkenswert ist  der  Schwanenhals  am  Fahr- 
arm  und  die  leicht  verständliche  Zeichen- 
stiftauslösung. Der  Folstift  sitzt  wieder  als 
fester  Dorn  senkrecht  im  Folfuß. 

Die  Anordnung  der  Trägerrollen 
bei  Ertel  weicht  von  der  Breithauptschen 
ab.  Wohl  sichert  die  letztere  eine  stabilere 
Lage,  die  genaue  .lustierung  der  vielen 
nacbschleppenden  Rollen  aber  ist  zeit- 
raubend und  kostspielig,  auch  verlangt  die 
vorgeschobene  Lage  einiger  Rollen  einen 
sehr  großen  besonderen  Fantographiertisch. 

Das  suchte  Ertel  zu  beschränken,  wie  die 
Verwendung  und  Anordnung  von  nur2  Rol- 
len zeigt.  Ein  Übelstand  konnle  aber  auch  dadurch  nicht  beseitigt  wenien:  bei  ungleich 
hohen  Ebenen  für  Original  und  Nachzeichnung  waren  die  Rollen  immer  noch  ein 
Hindernis.  Schon  der  Ruck  über  die  Fapierkante  ist  unangenehm,  um  wieviel  mehr 
der  Sprung  von  der  Kante  eines  Reißbrettes.  Der  Lithograph  gar  konnte  auf  der 
empfindlichen  Wachsscbicht  diese  Tragvorrichtung  überhaupt  nicht  gebrauchen. 


FIZ  l» 


Flg.  IS. 

Der  Gedanke  an  eine  Aufhängung  des  so  sehr  vervollkoramneten  Instruments 
mitfUe  daher  kommeu;  den  ersten,  allerilings  unvollkommenen  \ ersuch  zeigt  fig»  f2. 


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«»■fl  IJ. 
I.v  Juni  itMM 


G.  Ptllthn,  D«r  Pantofraph. 


107 


eine  Skizze  der  von  Ilreithaupt  nach  Österreich  gelieferten  Mailfinder  Pantographen, 
die  mit  dem  nach  oben  gerichteten  Polstift  (Pol  in  der  Mitte)  an  einer  Schiene  teilweise 
aufgehfingt  wurden.  Da  nun  die  Stabilität  der  Mailfinder  Form  auch  zu  Gravierungsversuchen 
mit  dem  Diamanten  reizte,  so  entstand  allmählich  für  Lithographen  der  Sfiulenpanlograph 
von  F.  G.  Wagner  jun.  (Berlin  1854)  und  der  von  Soltau  (Frankfurt  a.  M.  1859). 

Fig.  13  zeigt  links  den  heutigen  Sfiulenpantograpb  von  Wagner  jun.  (Inh. 
0.  Reichenow,  Berlin)  mit  dpm  geschlossenen  Mailänder  Viereck  und  vollständiger 
gleichmäUiger  Aufhängung,  rechts  ein  Instrument  von  Krebs  (Frankfurt  a.  M.)  mit 
einem  Form  10  ähnlichen  Fbertragungssystem  (s.  Teil  II  Nr.  10,  SchluBbemerkung), 
bei^^dem  die  Gelenke  den  Schienenteil  mit  dem  Gravierstift  tragen,  wodurch  ein  genaues 
Arbeiten  fraglich  wird,  im  ganzen  sind  cs  kostbare  Maschinen,  die  nur  für  groBe 
Kunstinstitute  zur  Herstellung  von  Wertpapieren  gebaut  werden. 

{Fig.  14.)  Der  schwebende  1‘tintograph  von  J.  Ooldschmid  in  Zürich 
(Form  9),  dem  Prof.  J.  H.  Kronauer  in  der  Schweiz,  polytechn.  Zeitschr.  U.  eine 
lange  und  ausführliche  Beschreibung  widmete.  Neu  sind  zunächst  die  Schienen  aus 
Messing- Vierkantrohr  mit  Millimeterteilung.  Der  Teilungsnullpunkt  liegt  in  der  Mitte  der 
Schienen , wodurch  die  Einsteilungsberechnung  bei  Pol  in  der  Mitte  bequemer 
wird.  Neu  ist  vor  allem  die  wichtige  Aufhängung.  Am  PolfuB  fallen  auf  eine  Dosen- 
libelle, Stellschrauben  und  der  Kranichbügel;  von  diesem  gehen  2 Drähte  nach  den 
Uberstehenden  äußeren  Enden  der  beiden  Polschienen.  Vom  Kranich  hängt  in  der 

Polachse  ein  kleines  Senkblei  herab,  um 
die  Senkrechtstellung  der  genannten 
Achse  prüfen  zu  können.  Alles  übrige 
ist  schon  bekannt.  Auf  das  Wesen  der 
Aufhängung  wird  später  näher  einge- 
gangen werden. 

Bahnbrechend  war  dieser  Ver- 
such nicht.  Auch  Goldschmid  selbst 
war  nicht  zufrieden.  Das  fiuBere  Gelenk 
hatte  keine  Unterstützung.  Coradi 
berichtet  hierüber,  wie  auch  über  wei- 
tere Versuche  ausführlich  in  Zeitschr. 
f.  Ferm.  ltV7.  Selbst  die  Aufhängung 
eines  Ertelschen  Instruments  wurde  versucht,  umsonst  — es  arbeitete  auf 
Rollen  genauer.  Schließlich  steilte  Goldschmid  die  Versuche  wieder  ein  und  als 
Coradi  ihn  1867  verließ,  beherrschten  Breilhaupt  und  Ertel  nach  wie  vor  dius  Feld 
bis  A.  Ott  und  0.  Coradi  sich  1874  in  Kempten  vereinigten.  Jener  halte  sich  in 

Wien  (wo  beide  sich  kennen  lernten)  und 
in  Mailand  vorbereitet,  dieser  bei  Gold- 
schmid und  in  Wien.  Die  Aufhängungs- 
versuche wurden  wieder  aufgenommen 
und  an  der  Mailänder  Form  glücklich 
durchgeführt. 

(Fig.  15.)  Die  erste  Abbildung 
eines  Pantographen  von  Ott  Coradi 
ls7ö.  Die  Form  selbst  war  schon  1866 
bekannt,  denn  E.  Fischer  schreibt  in 
Carh  Repertorium  über  die  Mailänder 
l’anlographen:  „An  manchen  Instrumen- 
ten ist  der  Arm  g h als  überflüssig  weg- 
gelassen und  ebenso  hat  zh  nur  etwas 
über  die  Hfilfte  seiner  wahren  liänge, 
da  dieses  für  den  Gebrauch  genügt“ 
(vgl.  hierzu  Fig.  7).  Hiermit  begann 
nun  ein  neuer  Zeitabschnitt.  Neben  den  Genannten  in  Süddeutschland  baute  Ed.  Sprenger 
in  Berlin  ähnliche  Pantographen.  1880  trennte  sich  Coradi  von  Ott  und  richtete  sich 
in  Zürich  ein.  Breithaupt  stellte  seine  Tätigkeit  auf  diesem  Gebiete  allmählich  ein  ; 
auch  Ertel  kommt  seitdem  ernstlich  nicht  mehr  in  Frage.  Neuerdings  macht  auch 
Sprenger  keine  Spezialität  mehr  daraus,  und  so  wird  zur  Zeit  der  Bau  dieses  Instru- 
ments vornehmlich  nur  von  Coradi  und  von  Ott  gepflegt.  {Fortsetzung  folgt.) 


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Deulsrho 

U*ctMQikcr-ZMt 


P«rton«nnachrichten.  -< 

Personennachriohten. 

Ernannt  wurden:  Dr.  J.  A.  Kablakow, 

rrivatdozent  der  Chemie  un  der  UniversttAt 
Moskau,  /.um  ao.  Professor;  >V.  Ridgelcy  Orda- 
dorff,  ao.  Professor  für  organische  Chemie, 
uml  E.  (i.  Merritt,  ao.  Professor  für  Physik  an 
der  CorncIl'UniversittU  ln  Ithaka,  zu  o.  Pro- 
fessoren; S.  .Vlbrocht  von  der  üniversilRt  von 
Wisconsin  zum  Observator  an  der  Lick  Stern- 
warte, Mount  Hamilton,  Californien;  A.  Leheuf« 
bisher  Dozent  der  Astronomie  an  dor  Univer- 
sität zu  Montpellier,  zum  Direktor  der  Stern- 
warte in  Besan(^on  als  Nachfolger  des  verstor- 
benen Direktors  Gruey. 

Verliehen  wurde:  der  Charakter  eines  Pro- 
fessors dem  Privatduzonten  der  Chemie  Dr.  K. 
Schaam  an  der  UniversiUlt  Marburg,  sowie  dem 
Observator  A.  Biehl  um  Astrophysikallschen 
Observatorium  in  Potsdam. 

(tewRhlt  wurden;  Dr.  E.  W'iechert,  ao.  Pro- 
fessor der  Meteorologie  an  der  Universität 
Döttingen,  zum  o.  Mitglied  der  mathematisch- 
physikaliachen  Klasse  der  Gesellschaft  der 
Wissenschaften  in  Göttingen;  G.  Mppmanii  an 
Stelle  von  Poincarö  zum  Präsidenten  der 
französischen  Astronomischen  Gesellschaft. 

Verstorben  sind:  Prof.  S,  Miele»  Physiker 
und  Chemiker,  in  Neapel,  im  54.  Lebensjahre; 
Dr.  E.  Toldt,  Privatdozent  an  der  l'echnischen 
Hochschule  in  Graz;  Dr  Rene  Thomas* 
Mamert»  Professor  der  organischen  Chemie  an 
der  Universität  Freiburg  i.  d.  Schweiz;  Dr.  C. 
A.  Bjerknes,  Professor  der  Mathematik  an  der 
Universität  Christiania,  77  Jahre  alt;  Kapitän 
G.  A.  Runge,  zweiter  Direktor  des  .Meteoro- 
logischen Instituts  in  Kopenhagen;  der  o.  Pro- 
fessor der  Geodäsie  und  frühere  Oberst  Dr.  II. 
Hartl  in  Wien,  64  .fahre  alt;  der  Meteorologe 
A.  F.  Osler,  Mitglied  dor  Uoyal  Society  in 
London,  95  Jahre  alt. 


Kleinere  Mitteilungen. 

Der  SchnellteleKraph  von  Politik  und 

VlrftK- 

Elektrotfchn.  Xeitsekr.  ‘iO.  S.  469.  2899  «.  »/. 
S.  848.  2900;  Bayr.  Ind  ~ u.  Oew.-Bl-  *V.5.  S.  226 
w.  123,  1903. 

Der  von  Polläk  und  Viriig  orsonnone, 
ganz  eigenartige  Telegraph,  der  mit  allen  be- 
kannten Systemen  kaum  etwas  gemeinsam  hat. 
stellt  in  seiner  Jetzigen  Form  einen  sehr  er- 
heblichen Fortschritt  auf  dem  Gebiete  der 
Telegraphie  dar,  wohl  den  grÖtUen,  der  seit  der 
Erlimlung  d«s  Typondrucktelegraphen  durch 


Kltintrt  Mitlcilung«n. 

Hughes  gemacht  worden  ist.  Seine  hervor- 
ragendsten Eigenschaften  sind  die  aulJerordent- 
liche,  durch  kein  anderes  System  erreichte 
Schnelligkeit  der  rbermittlung  (an  100000  Worts 
ln  der  Stunde)  und  die  direkte  Niedertchrift 
des  Telegramms  in  lateinischer  KurrontsrhriR 
auf  photographischem  Wege. 

Die  Telegraphiergeschwindigkeit  ist  so  groü, 
daü  sie  die  Schnelligkeit  des  gesprochenen 
Wortes  um  etwa  das  Zehnfacho  übersteigt, 
während  z.  B.  der  gewöhnliche  Morseschreiber 
mir  etwa  500,  der  Hughes-Apparat  etwa  1000 
Worte  zu  übermitteln  vermag.  Diese  groüe 
Schnelligkeit  wird  dadurch  erreicht,  dali  die 
Schwingung  einer  Telephonmcmbmn,  deren 
Dauer  sich  nur  nach  tausendstel  Sekunden  be- 
mißt,  zur  Zeichengebung  benutzt  wird.  Die 
direkte  Niederechrift  des  Telegramms  in  Kur- 
rentschrift ist  erst  in  einem  späteren  Stadium 
des  Apparates  erreicht  worden,  ursprünglich 
schrieb  er  eine  Art  Morseschrift.  Zum  besseren 
Verständnis  des  Prinzips  möge  zunächst  die 
ursprüngliche  einfachere  Anordnung  des  Appa- 
rats erläutert  werden. 

Der  Geber  {Fig- 1)  besteht  aus  zwei  Bürsten 
Bl  B.  die  auf  einem  Metallzylinder  Z Z schleifen 
und  mit  ihm  in  leitende  Verbindung  kommen, 
wenn  der  auf  dem  Zylinder  sich  abrollcnde 


Papierstreifen  eine  entsprechende  Durchlochung 
aufweist.  Je  nachdem  nun  Bi  oder  B*  den 
Zylinder  i)erührt,  w ird  aus  der  Akkumulatoren- 
batterie A ein  Strom  in  der  einen  oder  andeni 
Kichtuog  durch  die  Leitung  geschickt.  Der 
Empfänger  wird  von  einem  Telephon  T ge- 
bildet, dessen  Membran  Af  mit  einem  leichten 
Hohlspiegel  so  verbunden  ist,  daß  sich  dieser 
hei  der  Bewegung  der  Membrau  um  eine  fest- 
liegende Achse  nach  der  einen  oder  andern 
Seite  dreht.  Ein  auf  den  Spiegel  fallender 
Lichtstrahl  wird  auf  ein  lichtempfmdlichesPapier 
zmückgeworfen,  das  sich  auf  einem  Zylinder 
abrollt,  und  zeichnet  auf  diesem  die  Ausachläg« 
des  Spiegels  auf.  Die  aufwärts  bezw.  abwärts 
gerichteten  Ausschläge  werden  als  Punkte  oder 
Striche  des  Morsealphabets  aufgefaßt.  Die 
Durchlochung  dos  Papierstreifens  für  den  Sender 
geschieht  auf  einer  Schreibmaschine,  welche 
dl«  jedem  Hnehstaben  entsprechenden  Stanien 
1 enthält. 


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Hpfl  VI. 
lii.  JODt  IV<ta. 

Dio  genialste  Idee  der  Brßnder  ist  aber  die 
Ausbildung  diceer  Einrichtung  zur  Erzeugung 
einer  direkten  Schrift,  eodaC  eine  Übertragung 
des  Telegramms  nicht  notwendig  ist.  Sie  er- 
reichen dies  dadurch , daß  eie  zwei  Telephone 
anwenden,  von  denen  das  eine  dem  Spiegel 
vertikale,  das  andere  horizontale  Ausschlage  ver- 
schiedener  Starke  erteilt.  Durch  geeignete 
Kombination  dieser  horizontalen  und  vertikalen 
Ausschläge,  die  der  Geber  wieder  durch  einen 
gelochten  Papierstreifen  erzeugt,  werden  die 
Buchstaben  zusammengesetzt.  Dies  ist  in  großen 
Zogen  die  Idee  des  Apparates,  dessen  Einzel- 
heiten nun  naher  beschrieben  werden  sollen. 


109 

von  den  zugespitzten  Polen  eines  permanenten 
Magneten  gehalten  und  ist  zu  diesem  Zweck 
auf  der  Rückseite  mit  einer  Bisenplatto  ver- 
sehen. 

Der  Telegraph  in  seiner  letzen  Form  bedarf 
wegen  der  beiden  Telephone  zweier  Kabel  und 
einer  Erdleitung,  wahrend  bei  der  orsten  Form 
nur  ein  Kabel  nötig  war.  Die  Schaltungsweise 
ist  aus  J^.  ersichtlich.  Die  Bürsten  Bi  und  B2 
schleifen  auf  dem  aus  5 isolierten  Metallringen 
bestehenden  Zylinder  R,  welcher  mit  den  Akku- 
mulatorenbatterien /bis  VI durch  die  Leitungen 
1 bis  6 in  Verbindung  steht.  Die  von  der 
Bürste  Bl  ausgehenden  Ströme  durchlaufen  dio 


KUintr«  Milt«Uuo(«n. 


Fi«  '£■ 


Wie  bereits  erwähnt,  werden  die  Schwin- 
gungen derTelephunmembrau  zurZeichengebung 
benutzt;  ehe  die  Membran  aber  ein  neues  Zeichen 
aufnehmen  kann,  muß  die  vorangegangene 
Schwingung  vollständig  abgeklungen  sein,  weil 
sich  sonst  die  Schwingungen  Uber  einander 
lagern  und  dadurch  unreine  Zeichen  entstehen. 
Da  eine  Dampfung  der  Schwingungen  nicht  zu 
erreichen  ist  ohne  Verringerung  der  Empflnd- 
lichkeit.  so  verfahren  die  Erfinder  auf  folgende 
Weise.  Sie  machen  durch  passende  Wahl  der 
Lochgröße  im  Papieretreifeu  des  Gebers  und 
durch  Regulieren  der  Ablaufgeschwindigkeit 
deseelben  den  in  das  Telephon  gelangenden 
Stromstoß  kürzer,  als  die  Zeitdauer  eines  Aus- 
Schlags  der  Membran  betragt,  dann  ist  nach 
Ablauf  des  Stromstoßes  die  Membran  nahe  in 
ihre  Ruhelage  zurückgekehrt.  Der  Rest  der 
Bewegung  wird  dadurch  gedampft,  daß  zum 
Telephon  dauenid  ein  Kondensator  (iT,  J^.  1) 
parallel  geschaltet  ist,  der  sich  wahrend  des 
Stromstoßes  ladt  und  sich  nach  dem  Aufltören 
deeselben  durch  das  Telephon  wieder  entladt; 
die  passende  Größe  des  Kondensators  wird  durch 
Probieren  gefunden.  Auf  die  Scharfe  der  Zeichen 
wirkt  ferner  die  ln  langen  Leitungen  vor- 
handene Selbstinduktion  ungünstig  ein.  Diese 
Störung  w'ird  durch  eine  Solbstinduktionsspule 
(,/,  Fig-1)  von  passender  Größe,  die  im  Neben- 
schluß zu  den  Leitungen  liegt.  gemildorL  Von 
wesentlicher  Bedeutung  ist  die  leichte  Beweg- 
lichkeit des  Spiegels,  auf  den  die  Bewegung 
der  Membran  übertragen  wird;  er  wird  deshalb 


durch  die  Kabel  l und  gebildete  Schleife  und 
erregen  das  Telephon  L,  wahrend  auf  die  Bürste 
Ba  nur  das  Telephon  t,  ansprlcht,  da  sich  die 
Ströme  infolge  der  gleich  großen  Widerstande 
W und  Wi  in  den  Leitungen  l und  in  gleicher 
Starke  verteilen,  sich  im  Telephon  f,  aufheben 
und  dann  durch  das  zweite  Telephon  und  die 
Erde  zur  Batterie  ziirückgelangen.  Die  Konden- 


I sstoren  Ki,  k,.  sowie  die  Induktionsrullcn 
' W,  Wi,  W,,  welche  zum  Teil  gleichzeitig  als 
I Widerstünde  dienen,  sind  zu  den  früher  er- 
wähnten Zwecken,  der  Dampfung  der  Schwin- 
! gungen  und  der  Beseitigung  des  schädlichen 
I Einflusses  der  Selbstinduktion,  bestimmt.  Das 
. Telephon  bewirkt  die  vertikalen,  f,  die  hori- 


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110 


Kl«iner*  Mhleilungen. 


D«at»(h* 

M»rbuilk<«-Zte. 


zonta[en*AusachI&ge  dee  Spiegels  in  der  aus 
.?  und  ersichtlicbeo  Weise;  Die  Spitze  u 
ist  fest,  die  nabe  senkrecht  darüber  befindliche 
Spitze  8 steht  mit  t,,  die  Spitze  u?  mit  t,  in  Ver- 
bindung. Die  Befestigung  des  Spiegels  auf 
den  S]>itzen  geschieht  durch  Vermittelung  des 
permanenten  Magneten  f. 


Für  die  Erzeugung  der  Schrift  werden,  ent- 
sprechend den  fünf  Schleifringen  fünf  Kompo- 
nenten, drei  vertikale  und  zwei  horizontale, 
verwendet.  Der  Hing  i bewirkt  ein  aufwärts 
gerichtetes  Zeichen.  Ring  2 ein  abwärts  ge- 
richtetes von  gleicher  Stärke,  Ring  H ein  eben- 
solches von  doppelter  Stärke,  Ring  i ruft  eine 
horizontale  Bewegung  im  einen  Sinn,  Ring  5 im 
entgegengesetzten  Sinn  hervor.  Aus  der  Schal- 
tungsskizze {Fig  2)  ergibt  sich,  in  welchor  Weise 

PERFORtTION 

...o  - o - -0  I 

oo-  ^ ♦♦  O -’O*-  O O II 

7 o «I 

! ..  • -o  - O -O  *•  oo  • -O  o IV 
— -''♦0---000  — ~ a -oy 


VERTICtL. 


RESULUNTE. 

~\^dMVXvJ\~ 

Fl?.  U. 

dabei  die  verschiedenen  Teile  der  beiden  Batterien 
zur  Wirkung  komnien.  Dadurch,  daß  noch  die 
Lochgrftße  auf  dom  SeiiderHtreiren  variiert  wird, 
kfinnen  auch  kleinere  Ausschläge  horvorgerufon 
werden,  wie  sie  z.  B.  bei  dem  kurzen  Haken 
des  geschrtpbenen  Buchstaben  v nOtig  werden. 
In  welcher  Welse  der  Papierstreifen  durchlocht 
werden  muß,  um  z.  B.  das  Wort  »tolcgraf-  zu 


schreiben,  geht  ebenso  wio  die  Zerlegung  der 
Schrift  in  die  vertikalen  und  horizontalen  Be- 
standteile aus  Fig-S  hervor;  eine  ganze  Schrift- 
probe zeigt  Fig.  6. 

Interessant  ist  noch  die  Methode,  wie  die 
Zeilenabteilung  hervorgebracht  wird.  Zu  dem 
Zweck  befindet  sich  die  als  Lichtquelle  dienende 
Fsden-GlUblampe  f 5)  im  Innern  des  hohlen 
um  seine  Achse  drehbaren  Zylinders  k,  in  dessen 
Mantel  ein  Schlitz  in  Gestalt  eines  ganzen 
Schraubengangs  eingeschnitton  ist.  Infolge 
dioBcr  beweglichen  Blende  wandert  der  Licht- 
punkt auf  dem  Papierstreifen  c w.ihrend  einer 
Umdrehung  des  Zylinders  k von  der  einen  zur 
andern  Seite  und  springt,  wenn  der  Schrauben- 


K>(  t. 

gang  zu  Ende  ist,  wieder  zur  Anfangsstellung 
zurück;  die  geneigte  Stellung  der  Zeilou  wird 
durch  die  gleiclizeitige  Fortbewegung  des  licht- 
empfindlichen Papierstreifens  bewirkt. 

Nach  der  Belichtung  durchläuB  der  Streifen 
noch  ein  photographisches  Bad,  aus  dem  er 
entwickelt  und  fixiert  herauskommt. 

Gegenüber  den  Typendrucktelegrapben.  mit 
denen  man  bei  Anwendung  von  Vielfach-  und 
Gegensprechen  auch  eine  bedeutendo  Ge- 
schwindigkeit erreichen  kann,  besitzt  der  hier 
beschriebene  Apparat  den  Vorteil,  daß  der 
dort  notwendige  Synchronismus  zw  ischen  Gel^r 
und  Empfänger  fortfallt  und  daß  die  Telegramme 
nicht  buchstabenweise  abtelegraphiert  werden 
müssen,  sondern  daß  die  gelochten  Papierstreifen 
vorher  an  beliebiger  Stelle  und  zu  beliebiger 
Zeit  angefertigt  werden  können.  W.  J- 

PräsUlonataater. 

D.  R.  G.M.  144  2&4. 

Nach  einem  li'Oipekt. 

Die  übliche  Methode,  Lochdurchmesser 
mittels  Federtasters  zu  bestimmen,  bei  der  an 
und  für  sich  noch  ziemliche  Genauigkeit  er- 


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Heft  tj. 
iä.  Jqnl  IMS. 


Kleinere  Mitieiluogen. 


111 


reichbar  ist,  hat  den  Cbeletand,  daU  die  langen 
Schenkel  federn  und  man  daa  Maß  nicht  direkt 
ableaen  kann,  aondern  erst  wieder  durch  eine 
Außenmeasung  bestimmen  muß;  auch  ist  diese 
Art  der  Messung  zu  sehr  vun  dem  GefQhPdes 
Arbeitenden  abhängig. 

Für  das  Messen  größerer  LOcher  sind  aller« 
dings  gewöhnlich  die  Schnäbel  der  ScMebe- 
lehren  eingerichtet,  jedoch  ist  die  mit  denselben 
erreichbare  Genauigkeit  nicht  viel  größer  als 
Vio  mm. 

Das  hier  abgebildeto,  in  der  Sitzung  der 
Abteilung  Berlin  vom  3.  März  d.  J.  von  Herrn 
A.  CochiuB,  in  Firma  Bluth  & Cochius 
(Berlin  C 19,  Wallstr.  3/4)  vorgefuhrte  Werk- 
zeug besteht  aus  einem  Meßkeil,  der  an  einem 
.Maüstab  befestigt  ist.  Auf  letzterem  befindet 
sich  ein  mit  Nonius  versehener  Schieber,  der 
auf  der  Rückseite  zwei  um  Schrauben  drehbare 
Taster  trägt.  Die  kurzen  Arme  der  letzteren 
werden  durch  eine  Feder  auseinander  gespreizt 
und  dadurch  die  in  die  langen  Arme  einge- 
setzten Stifte  gegen  die  Keilkanten  gedruckt. 


90  mm  eingerichtet.  Der  Preis  beträgt  je  nach 
der  Größe  10  bis  15  M.;  Btui  dazu  1,25  bis  2,00  Af. 

Kl0m. 


Daa  Beiseo  tod  Klaen. 

Polyt  ZentraWl  02.  S.  334.  1902 
nach  lietatlarb. 

Uro  Bisen  mit  einem  metallischen  Tberzug 
zu  versehen,  muß  man  vorher  die  Oberfläche 
von  Oxyd,'Fett  u.  s.  w.  befreien.  Gewöhnlich 
wird  zum  Reinigen  der  Oberfläche  des  Metalls 
das  Beizen  in  Schwefelsäure  angewendet,  welche 
je  nach  der  Konzentration  (auf  etwa  1 : 10.  d. 
Uef.)  verdünnt  werden  muß.  Beim  Mischen  der 
Säure  mit  Wasser  muß  mau  stets  die  Säure  in 
das  Wasser  gießen  und  zwar  tropfenweise, 
unter  beständigem  Umrühren.  Die  Gegenstände 
bleiben  solange  in  der  BelzflUseigkeit  hängen, 
bis  sich  die  Oxydschicht  gelöst  hat  und  die 
Oberfläche  mattgraue  Tönung  zeigt.  Nach  dem 
Abbeizen  sind  die  Gegenstände  in  Wasser  gut 


Beim  Gebrauch  wird  der  Schieber  zunächst 
nach  rechts  gebracht,  dann  der  Keil  io  das  aus- 
zumessenüe  Loch  eingeführt  und  nun  der 
Schieber  so  weit  nach  links  verschoben,  daß 
die  Endflächen  der  laugen  Arme  sich  gegen 
(len  Rand  der  Bohrung  aolegen.  Die  Loch- 
weite ist  dann  an  der  Teilung  mittels  Nonius 
ablesbar.  Der  Keil  hat  eine  Steigung  1 : 5;  ein 
Intervall  des  Maßstabes  ist  0,5  mm  groß  und  die 
Benutzung  des  Nonius  gestattet  die  Ablesung 
vun  1/10  dieses  Intervalles.  AbUabar  ist  somit 
der  Lochdurchmosser  auf  Vioo  ft*m- 

Für  nicht  durchgehende  Löcher  von  geringer 
Tiefe  kann  der  Taster  unter  Umstunden  nicht 
benutzt  werden;  ebenso  dUrfon  die  Löcher 
nicht  mit  Fazette  oder  abgerundeter  Kante 
versehen  sein , wenn  die  höchste  mit  dem 
Werkzeug  erreichbare  Genauigkeit  uiigostrebt 
wird.  Trotzdem  dürfte  sich  der  Taster  für 
vi(de  Zwecke  sehr  gut  eignen. 

Das  Werkzeug  wird  aus  bestem  Werkzeug- 
Stahl  hergestellt  und  die  Teile,  welche  der  Ab- 
nutzung unterworfen  sind,  sind  gut  gehärtet; 
auch  ist  der  Taster  nachstellbar,  um  den  durch 
geringe  Abnutzung  dennoch  mit  der  Zeit  ent- 
stehenden Fehler  berichtigen  zu  können. 

Der  Taster  wird  ln  5 Größen,  zum  .Messen  von 
6 bis*  20,  10  bis  30,  30  bis  50.  50  bis  70,  70  bis 


abzuspUlen  und  diejenigen,  die  den  metallischen 
('berzug  erst  später  erhalten  sollen,  so  aufzuhe- 
wahren.  daß  eine  Oxydierung  ihrer  Oberfläche 
verhindert  wird.  Hat  daa  Bad  durch  längeren 
Gebrauch  an  Wirkung  verloren,  so  gieße  man 
etwas  Säure  nach. 

Annxerk.  des  "Rrf.:  Ferner  sei  noch  auf  ein 
anderes  Verfahren  des  Beizens  hingewieaen. 
Der  zu  reinigende  Gegenstand  wird  mit  einem 
Stück  Zink  durch  einen  Bisendraht  metallisch 
verbunden  und  in  ein  Wasserbad,  das  mit  etwas 
Schwefelsäure  angeaäuert  ist,  eingehängt.  Es 
Ist  besonders  darauf  zu  achten,  daß  das  Zink 
mit  dem  Eisen  einen  gutleitenden,  elektrischen 
Kontakt  bildet.  Nach  Verlauf  einer  gewissen 
Zeit  hat  sich  die  Oxydschicht  vollständig  gelöst 
und  die  Oberfläche  zeigt  dann  ein  schwarzes 
Aussehen.  Die  Gegenstände  w'erdeu  gut  ab- 
gespült  und  getrocknet.  Die  Dauer  der  Ein- 
wirkung des  Bades  kann  bis  zu  einer  Woche 
Zeit  in  Anspruch  nehmen,  je  nach  dor  Tiefe 
der  eingefressenen  Roatschicht. 

Beim  Vergolden  von  Bisen  empfiehlt  es  sich, 
die  Oberfläche  nach  dem  Beizen  erst  zu  ver- 
kupfern, weil  damit  eine  größere  Haltbarkeit  der 
Vergoldung  erzielt  wird.  Ky. 


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112 


PalMtftchau.  — PatMtUst«. 


D«Qt«<*b« 

tf*cbiuilk«r-Ztf 


Patentsoha  u. 


Photometer.  D.  Hoffaümiuer  in  Berlin.  21.  7.  1899.  Nr.  1S0964.  Kl.  bl. 

Daa  Photometar  beatebt  in  einein  Gehftuae  A,  daa  eine  Scheibe  d mit  r*Tl 

Feldern  eyatematiech  abgeatuftor  Llchtdurchlnsaigkeit  und  einen  nach  Innen  und  wn 

auUen  drehbaren  ßeh&lter  mm'  mit  phoaphoreazierender  Substanz  sowie  eine  | | 

OtTnung  l zur  Beobachtung  durchfallenden  Lichtea  neben  dieaem  Behälter  enthalt. 

Die  Felder  der  IlchtdurchlAasigen  Scheibe  laaaen  sich  vor  der  Beobachtungsöffnung 
vurboibewegen  und  ermöglichen  ao  die  AbechwAchung  des 
durchfallendeu  Lichtes  in  numerisch  beetimmbarem  Grade.  w ,/w 

Bei  dem  Photometer  besteht  der  die  phoaphorszierende  ( / ~?ll 

Substanz  enthaltende  BehAltor  m m'  aus  zwei  Teilen,  doren  '■"■i 

einer  immer  dem  Lichte  auagesetzt  ist,  wAhrend  der  andere 
zur  Meaaung  dient,  und  umgekehrt. 


Verfahren  snr  £rh5hnng  der  Isolationaf&higkeit  and  Elektrisierbarkeit  von  Seide.  Ch.  Henry 
in  Paria.  2.  7.  1899.  Nr.  ISO  977.  Kl.  8. 

Man  trAnkt  die  Seide  mit  einer  sehr  verdünnten  Kollodium*  oder  Zelluloidlösung  von 
1 % Nitrozelluloaegühalt. 


Anordnung  sor  Zentrierang  des  Kernes  bei  elek> 
triseben  Mefsger&ten  mit  in  konstantem 
Magnetfeld  sehwingender  Spule.  Hart« 
mann  & Braun  in  Frankfurt  a.  M. «Bocken* 
beim.  7.  B.  1901.  Nr.  131  300.  Kl.  21. 

Der  mit  Nuten  versehene  Kcm  a ist  in 
Rippen  r geführt,  die  mit  den  Magnetpolen  direkt 
{Fig.  2)  oder  mittels  einer  Platte  p {Fig-  St  u.  3) 
indirekt  fest  verbunden  ist. 


r 

riK  1- 


Pateniliate. 

Bia  zum  2.  Juni  1903. 

Klasse:  AnmelduBgen. 

17.  M.  21812.  Biapuivoriaierungsmaachine.  L. 

Murat,  Toulouae,  Krankr.  7.  7.  02. 

£1.  A.  9810.  BlektrizitAtazAhler.  Mix  & Genest, 
Berlin.  6.  3.  OS. 

K.  9068.  Blnphaaen  > Wechaelatrommagnet. 

Schuckert  & Co.,  Nürnberg.  9.  8.  03. 

F.  16  794.  Elektrischer  Unterbrecher.  8.  M. 

Fischer,  Hoboken,  N.*J^  V.  St.  A.  8.10.02. 
S.  16  579.  Lagerung  des  beweglichen  Syetems 
bei  elektriachen  Meßinstrumenten.  S i e m e n s & 
Halske,  Berlin.  13.  6.  02. 

S.  16  896.  Verfahren  zur  Kompenaierung  oder 
Cberkompensierung  des  Binflusacs  der  Tem* 
peraturachwankungen  auf  dea  Drehmomeut 
von  MeßgerAten  nach  Feirariaachem  Prinzip. 
Dieaelbon.  8.  9.  02. 

r.  2195.  DoppoltarifzAhler.  Union  Elektr.« 
Gesellschaft,  Berlin.  20  1.  03. 

42.  St.  7138.  Zusammenlegbarer  Projektions- 
apparat. F.  Stoedtner,  Beriin,  10.  9.  01. 

Ertallangea. 

21.  Nr.  143  253.  Uichtfähigo  Einrichtung  zur 
elektrischen  Funkentelegraphie.  R.  Bloch« 
mann,  Kiel,  und  C.  B.  Bichel,  Hamburg. 
4.  4.  01. 


Nr.  143  301.  Verfahren  zum  Abstimmen  ver- 
schiedener funkenlelegraphischer  Stationen 
auf  eine  und  dieselbe  WellenlAnge;  Zu»  z. 
Pat.  138  144.  Allg.  Elektr.'Geaellschaft, 
Berlin.  9.  1.  03. 

Nr.  143  352.  Elektrische  Lampe  mit  Oamiurn- 
glnhfAden;  Zua.  z.  Pat.  136  135.  Tlsterr. 
Oasglahlicht«  und  BloktrlzitAts-Ge* 
aelUchaft,  Wien.  20.  2.  00. 

Nr.  143  386.  Verfahren  zum  Telegraphieren 
mittels  clektromagnetUcber  Wellen.  R.  A. 
Feasenden,  Mauteo,  V.  St.  A.  13.  8 02 

Nr.  143  512.  Ala  Taacheninatrument  ausgebit- 
doter  Spanoungamesaer.  Reiniger,  Geb- 
bert  & Schall,  Erlangen.  16.  9.  02. 

42.  Nr.  143  204.  Priamenfenirohr  mit  Prismen« 
atuhl.  W.  H.  Harvey,  Westminator.  14.9.01. 

Nr.  143  429.  Reißfeder  zum  Ziehen  breiter 
Linien.  K.  Happe,  Letmathe  i.  W.  2.  9.02. 

Nr.  143  521.  Zusammenlegbares  Stativ.  C.  W. 
Howard,  Kirkwood,  V.  St.  A.  23.  3.  02. 

Nr.  143  522.  Zusammenlegbares  Stativ.  J.  Prö* 
berg,  Finapong,  Schweden.  4.  11.  02. 

49.  Nr.  143  397.  Aluminiumlot  und  Verfahren 
zur  Herstellung  desselben.  E.  B.  Neild  u. 
F.  Campbell,  Holly  l.odge.  Engl.  3.  6.  02 
57.  Nr.  143487.  Reflexkamera.  F.  Kricliel- 
dorff,  Berlin.  16.  11.  02. 


FAr  dl*  Ked*kUua  Tarutwortlicli:  A-  BI**cbke  In  B«rMa  W. 

V*rlaf  fvo  JnllQ»  Sprtaz«r  in  B«rIiB  N.  — Dmrk  tob  Emil  Diojer  Id  Borhs  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitachrift  für  Instrumentenkunde 

uod 

Organ  für  die  gesamte  Qlasinstrumenten- Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  fUr  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  Blascbke,  Berlin  W 3Ü,  An  der  Apostelkirche  7b. 

Nr.  13,  1.  Juli.  1903. 

naehdraek  snr  mit  Oea.hralpinir  der  Redaktion  reitattet. 


Der  Fantograph. 

Vom  Urstorohschnabel  zur  modernen  Zeichenmaschine. 

1603  - 1903. 

Vun  O.  F«U«lin  in  CbArioUenbunr, 

Kartugruph  im  KeiehitmarineaEBL 

(Fig.  16.)  Der  heutige  freiachwebende  Prilzlsionspantograph,  der  nun  eine  etwas 
mehr  eingehende  Betrachtung  erheischt,  wobei  nur  die  besseren  Instrumente  in  b’rage 
kommen.  Im  Besonderen  ist  Coradis  Arbeit  in  Fig.  16  u.  Iti,  Otts  Arbeit  in  Fig.  16a 
gegeben. 

Schienen.  Vierkantrohre  aus  Messing,  vernickelt;  bei  Sprenger  bisher  Drei- 
kantrohre. Die  Lange  ist  verschieden;  4S,  60,  72,  84  und  96  cm.  Die  Zahl  wird  so 
gewählt,  daß  eine  Teilung  durch  die  Zahlen  1 bis  20  möglichst  ohne  Rest  geschieht. 

Teilung.  Auf  den  Staben  /,  2 und  H soweit  als  Kinstellungen  möglich  sind. 
Die  Schienenlange  ist  also  nicht  direkt  ablesbar.  Neben  einer  Bruchteilung  wird  eine 
Millimeterteilung  gegeben. 


Gelenke.  Stahlspitzen  bei  den  teueren,  konische  Stuhlzapfen  bei  den  anderen 
Instrumenten.  Zwei  Oelenke  (C  u.  Dj  des  Parallelogramms  sind  fest,  die  anderen 
beiden  {A  u.  B)  vereinigen  die  Enden  der  Mittelschiene  mit  verschiebbaren  Vierkant- 
bfUsen.  Eine  dritte  SchieberhQIse  sitzt  auf  der  .Mittelschiene  und  tragt  seitlich  FQhrungs- 
tlanachen  für  den  Zeichenstift  Z;  dementsprechend  sind  auch  die  Endgelenke  der  Alitlel- 
schiene  seitlich  herausgerückt. 

Einstellung.  Nonien  an  den  drei  Schieberhülsen  mit  Feinschrauben  gestatten 
Einstellung  bis  auf  0,1  mm  genau.  Für  genaue  Arbeiten  kann  nur  die  Millimeterteilung 
in  Betracht  kommen,  da  fast  stets  mit  Papiereinlauf  zu  rechnen  ist.  In  der  vom  Kgl. 
PreuBS.  Qeneralstab  herausgegebenen  „Vorschrift  für  Topographen.  Berlin,  Mittler 
dt  Sohn  1898“  wird  diese  Frage  an  der  Hand  von  Beispielen  für  die  verschiedensten 
Kltlle  eingehend  erklürt.  Unbedingt  notwendig  ist,  dali  der  Zeichner  die  Schienen- 


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114 


C.  P«Uthn,  Der  Panlo^aph. 


Daokaeb* 

M»chaalk«r>Zut- 


lange  seines  Instrumentes  stets  weiß.  Eine  bezOgiiehe  Bemerkung  im  Kastendcckel  wfire 
empfehlenswert. 

Der  Pohtifl  aus  Stahl,  in  der  Achse  des  Gelenks  /),  hat  unten  den  schon  be- 
kannten Kugelzapfen  mit  Hiegel.  Der  Poifuß  wird  entweder  durch  aufgelegte  Gewichte 
oder  durch  Befestigungsschrauben  auf  seinem  Standort  festgebaiten. 

Die  Tragvorrichtung.  Sie  ist  das  wesentlichste  Merkmal  des  modernen  Panlo- 
graphen.  Bekanntlich  handelt  es  sich  darum,  die  Schienen  parallel  zur  Zeichnung  zu 
halten.  Dazu  trägt  hier  der  Polstift  eine  Ecke  des  Parallelogramms;  senkrecht  darüber 
(in  der  Polachse  also)  sind  zwei  Drähte  über  die  Kranichspitze  gehakt,  wodurch  die  anderen 
Enden  der  im  Pol  zusammengelenkten  Schienen  gehalten  werden.  Der  Fahrarm  wird 
an  einem  Ende  ebenfalis  von  dem  einen  Draht  getragen;  am  anderen  Ende  trägt  neben 
dem  Führstift  der  schon  seit  Holier  bekannte  Träger.  Völlig  „freischwebend“  ist  das 
Instrument  also  nicht;  diese  Bezeichnung  gebührt  allein  dem  Säulenpantographen  von 
Wagner  {Fig.  13  links).  Die  Idee  für  die  Parallelstellung  ist  nun  folgende.  Der  Tisch 
wird  horizontiert,  darauf  der  Polfuß  mit  dem  Kranich  mittels  Libelle  und  Stellschrauben  SS 
so  justiert,  daß  die  Polachse  senkrecht  zum  Tisch  steht,  endlich  werden  die  Schienen 
mittels  aufgesetzter  Röhrenlibelle  und  Berichtigungsschrauben  an  den  Drahtenden  und 
beim  Fahrträger  ebenfalls  horizontal  gelegt,  wodurch  die  Parallelität  hergestellt  ist. 
Liegt  ein  Reißbrett  unter  einem  der  Stifte,  so  muß  das  natürlich  auch  erst  horizontiert 
werden.  Der  wichtigste  Punkt  ist  jedenfalls  die  senkrechte  Stellung  der  Polachse,  sie 
darf  sich  nach  keiner  Seite  neigen  und,  da  die  Kreuzlibelle  auf  dem  Polfuß  trotz 
Justierung  durch  den  Mechaniker  beim  Transport  in  Unordnung  geraten  kann  wie  auch 
sonst  geprüft  werden  muß,  so  gibt  Coradi  folgendes  einfaches  Verfahren  an.  Die 
kurze  Schiene  3 wird  im  Pol  allein  eingesetzt,  horizontal  gehängt  und  mit  der  auf- 
gesetzten Röhrenlibelle  berumgeschwenkt.  Der  Ausschlag  der  Luftblase  gibt  dann  den 
gewünschten  Anhalt  für  eine  etwaige  Berichtigung. 

Der  Zeichenstift  Z ist  ein  metallner  Schraubstift,  in  den  die  A.  W.  Faberschen 
Künstlerstift-Einlagen  passen.  Sprenger  gestattet  nur  Einspannen  der  ganz  dünnen 
Zirkeleinlagen.  In  den  Führungsflanschen  fällt  der  Zeichenstift  frei  nach  unten;  durch 
aufgelegte  Gewichtplättchen  wird  der  Druck  auf  das  Papier  geregelt. 

Die  Zeichetistißausläsung.  Bei  Coradi  wird  nach  dem  jedesmaligen  Einstecken 
des  Zeichenstifts  unten  eine  Klemme  angesetzt;  an  dieser  sitzt  das  dortige  Schnürende. 
Bei  Ott  sitzt  dieses  Schnürende  an  einem  Hebel,  in  dem  der  Zeichenstift  ruht.  Das 
Führstiftende  der  Schnur  sitzt  bei  beiden  an  einem  Hebelarm;  der  Zeichenstift  senkt 
sich  bei  Coradi  durch  Druck  nach  unten,  bei  Ott  durch  Druck  nach  oben;  er  hebt  sich 
bei  jenem  automatisch,  wenn  der  Druck  aufhört,  bei  diesem  wird  ein  besonderer  Druck 
nach  unten  verlangt.  Bei  Sprenger  lag  der  Zeigefinger  während  des  Führens  in  dein 
ringartigen  Ende  eines  Hebelarmes.  Neuerdings  wendet  er  die  Anordnung  Coradis  an. 
Diese  steht  nun  in  enger  Beziehung  zum  Führstift. 

Der  Führstift  F ist  ein  in  seiner  Führung  lose  sitzender  spitzer  Stahldom, 
dessen  Höhe  über  der  Zeichnung  durch  Mutter  und  Feder  am  oberen  Ende  geregelt  wird. 
Coradi  hat  unten  noch  eine  kleine  Stütze  angeklemmt.  Als  Handhabe  dient  bei  Ott 
ein  schon  bei  Breithaupt  vorhandener,  querab  stehender  derber  Handgriff,  mit  dem 
die  rechte  Hand  das  Instrument  beciuem  in  der  Gewalt  hat  (s.  Fig.  13a).  Coradi  hat 
dafür  eine  Hülse  G als  Handhabe  um  den  I^hrstift  gelegt,  die  aber  nur  von  den 
Fingerspitzen  erfaßt  werden  kann.  Die  Hülse  läßt  sich  nun  am  Führstift  senken  und 
heben  und  setzt  dabei  die  erwähnte  Zeichenstiftauslösung  in  Tätigkeit.  Der  Gedanke  ist 
sinnreich,  hat  aber  in  der  Praxis  seine  Schattenseiten.  Der  dauernde  Druck  nach  unten 
überträgt  sich  auf  den  Träger  und  vermehrt  die  Reibung,  die  dann  wiederum  von  den 
Fingerspitzen  einer  Hand  allein  nicht  überwunden  werden  kann,  die  linke  Hand  muß 
mithelfen.  Außerdem  ermüden  die  Finger  sehr  bald.  Neuerdings  kann  die  abwärts 
gedrückte  Handhabe  durch  Drehen  arretiert  werden.  Diese  Neuerung  findet  bei  den 
Zeichnern  aber  noch  nicht  viel  Gegenliebe. 

Der  Fahrträger  ist  ein  Sorgenkind.  Das  Schienengewicht  verlangt  ihn.  Ursprünglich 
war  cs,  wie  schon  bei  Holler  (s.  Fig.S  8.  30)  ersichtlich,  eine  einfache  Säule,  zum  Teil  ist 
sie  es  heute  noch.  Dann  war  es  eine  Elfenbeinkugel,  die  der  Handgriff  wiederum  über- 
flüssig machte.  Coradi  vereinigt  jetzt  die  Säule  mit  einer  iiachsehleppenden,  in  der 
Höhe  verstellbaren  Rolle,  um  die  bremsende  Tätigkeit  beliebig  zu  mildern,  nachdem  er 
vorübergehend  eine  Platte  mit  drei  nach  verschiedenen  Richtungen  weisende  Rollen 
unter  die  Stütze  gelegt  hatte. 


w?n  13, 

1.  Juli  luns. 


G.  Pellehn,  Der  Panto^aph. 


115 


Die  Instrumente  von  Ott  unterscheiden  sich,  mit  Ausnahme  der  erwähnten 
Abweichungen,  dem  Wesen  nach  nicht  von  denen  Coradis. 

Fig.  16a  zeigt  zwei  dieser  Pantographen  von  Ott,  auf  Anregung  des  Rechnungs- 
rat  Duncker,  V’ermessungs-Dirigenten  im  Kgi.  Preuß.  Generalstab,  ähnlich  zusammen- 
gekuppelt wie  es  Gavard  mit  seinem  Umkehrungsparallelogramm  am  Pantographen  tat. 
Diese  Verkuppelung  ist  für  bedeutende  Verkleinerungen  sehr  wichtig.  Soll  z.  B.  auf 
Vso  '’erkleinert  werden,  so  sind  dazu  mit  nur  einem  Instrument  zwei  Übertragungen  nötig, 
eine  auf  '/s.  die  andere  davon  wieder  auf  Vio-  Diese  zweifache  Verkleinerung  erfolgt 
hier  gleichzeitig  und  genauer. 


Kig.  iRa. 


Ein  Gesamtblick  auf  diesen  freischwebenden  Pantographen  zeigt  nun  eine  Ver- 
vollkommnung, die  es  verständlich  macht,  daß  alle  anderen  Instrumente  verdrängt  wurden. 
Die  Aufhängung  zwang  aber  den  Pol,  seinen  alten  Platz  in 
der  Mitte,  den  er  schon  seit  dem  18.  Jahrhundert  bei  den  wert-  < 

volleren  Instrumenten  innegehabt,  zu  verlassen.  Mit  Pol  am 
Ende  kann  die  Mailänder  Form  aber  nur  verkleinern;  ver- 
größern ist  wohl  möglich,  jedoch  umständlich  und  ungenau. 

Zeichnen  in  gleicher  Größe  aber  wie  auch  geringe  Ver- 
kleinerungen und  Vergrößerungen  gestattet  nur  die  Stellung 
Pol  in  der  Mitte.  Dabei  aber  versagte  die  direkte  Aufhängung 
hier  genau  so,  wie  bei  den  Goldschmidschen  Versuchen, 
und  noch  1877  rät  Coradi,  für  solche  Fälle  das  Instrument 
auf  Rollen  zu  setzen.  Bald  darauf  aber  fanden  Ott  und 
Coradi  folgenden  Ausweg  (s.  Fig.  17). 

Pol-  und  Zeichenstift  wechseln  ihre  Platze.  Ein  5.  Stab  wird  mit  einem  Endo 
an  den  Pol  F gelenkt  und  das  andere  Ende  a mittels  Draht  horizontal  gehängt.  Bei  h 


Fig.  17. 


Fig,  18. 


trägt  der  2.  Draht.  Bei  Z wird  durch  einen  ähnlichen  Fahrträger  unterstützt  wie  am 
Fahrarm.  Die  Trägerrolle  bei  c,  die  sonst  auf  dem  Tisch  rollte,  erhält  eine  Rille,  um 


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Ilß 


C>  Pellehn,  Der  Panto^raph. 


Daataeb« 

M*chaatk«r-ln 


Flg  m 


auf  dem  tragenden  5.  Stab  laufen  zu  können.  Ursprünglich  lag  dieser  oberhalb,  jetzt  liegt 
er  unterhalb  des  Instruments.  Eine  Ansicht  des  so  hergerichteten  Instruments  gibt  Fig.  18. 

(Fig.  18).  Der  freischwebende  Prüzisions-Pantograph  mit  Pol  in  der  Mille. 
Wiederum  ein  bedeutender  Schritt  seit  der  Zeit  der  einfachen  Formen  Breithanpts, 
Krtels  u.  s.  w.,  und  doch  entsteht  hier  unwillkürlich  die  Frage:  War  die  Aufgabe  jener 
Formen,  jener  schon  so  vorzüglichen  Instrumente  notwendig?  Dieser  einfache  Trag- 
stab hatte  die  Aufhüngungsfrage  von  vornherein  doch  in  bester  Weise  gelöst.  Warum 
muBle  dazu  erst  die  Mailänder  Form  gewühlt  werden,  denn  auch  aufgehüngt  behalt  sie  ihre 
Schattenseiten  für  den  Zeichner;  die  trotz  der  Verkürzung  ewig  störende  Schiene  .3,  die 
zurückgezogene  Lage  des  Zeichenstifts  mit  den  Hindernissen  auf  dem  Wege  dahin  und 
der  beschrankte  Blick  auf  die  Zeichnung.  Für  die  Suche  nach  einer  anderen  Form 
sei  zunächst  eine  kleine  Abschweifung  gestattet.  Dr.  Sylvester  in  London  veröffent- 
lichte in  Naturr  1875  folgende  Betrachtung. 

Am  Pantographen  (Form  4)  lenkte  er  in  a und  b 
(Fig.  19)  je  eine  neue  Schiene  an,  die  unter  beliebigem 
Winkel  a mit  der  anliegenden  Parallelogrammseite  starr 
verbunden  werden  konnte.  Zeichen-  und  Führstift  setzte 
er  mit  ihrem  vorherigen  Abstand  vom  Gelenk  auf  die  neue 
Schiene.  War  nun  Winkel  a'  = Winkel  a"  und  o z'  = a r 
und  b F'  = b F,  so  blieb  der  anstelle  der  Geraden  ent- 
stehende Winkel  Z‘  P F‘  = n stets  = o'  = «"  und  Z' 
zeichnete  dasselbe  ähnliche  Bild  der  von  F'  umfahrenen 
Figur,  wie  Z ea  F gegenüber  getan  hatte.  Das  von  Z' 
gezeichnete  Bild  war  aber  um  den  Winkel  a gedreht.  Die 
Richtigkeit  laut  sich  mit  Hülfe  des  Satzes  vom  Sehnen- 
tangentenwinkcl  und  dem  zugehörigen  gleichgroUen  Peripheriewinkcl  leicht  beweisen. 
Dr.  Sylvester  nannte  das  so  entstandene  Instrument  sketv  paniigraph,  auf  deutsch 
etwa  windschiefer  Storchschnabel. 

Sollte  sich  das  nicht  für  die  Aufhängung  des  Mai- 
landei  Pantographen  verwenden  lassen?  Betrachten  wir  den- 
selben mit  Pol  am  Ende,  In  a und  b oufgehangt  (Fig.  20), 
vor  der  Aufgabe,  gleich  groU  zu  zeichnen.  Für  die  Ein- 
stellung 1 : 1 rückt  die  Mittelschiene  ganz  heraus  und  Z 
fallt  mit  F zusammen.  Natürlich  kann  so  nicht  gezeichnet 
werden.  Setzen  wir  nun  nach  Sylvester  in  a und  b zwei 
neue  Schienen  je  unter  dem  Winkel  n an,  so  werden 
schlieülich  Führ-  und  Zeichenstift  räumlich  getrennt.  Ver- 
gröBern  wir  den  Abstand  noch  mehr  durch  Vergrößern  des 
Winkels  a und  machen  diesen  schließlich  gleich  180°,  so 
entsteht  aus  dem  Mailänder  Pantographen  die  alle  bekannte 

Form  f)  (Fig.  21).  Die  Drähte  in  a und  h werden  überflüssig,  die  frühere  Ecke  wird 
durch  einen  Tragstnb  unterstützt  und  wir  sind  dort  wieder  angelangt,  wo  wir  vorhin 
abschweiften. 

Unseren  heutigen  Ansprüchen  genügt  diese  Form  z 

jedoch  auch  nicht  mehr.  Wohl  bietc't  sie  die  „freie 
Gerade“'  und  freies  Arbeitsfeld.  Die  Gerade  darf  aber 
kein  Gelenk  schneiden ; die  drei  Stifte  müssen  je  an 
einem  Schienenende  sitzen,  unbehindert  sein  und  be- 
quemes Auswechseln  unter  einander  jederzeit  sofort  ge- 
statten. Die  Lust  zum  Pantographieren  darf  auch  nicht 
durch  eine  Kette  von  mehr  oder  minder  wichtigen  Um- 
ständlichkeiten vertrieben  wertien.  Im  Ganzen  aber  muß 
zum  alten  System  zurückgekehrt  werden , das  unter 
Pantograph  oder  Storchschnabel  ohne  Einschränkung  ein 
Instrument  zum  Verkleinern,  Zeichnen  in  gleicher  Größe 
und  zum  Vergrößern  verstehen  ließ.  Der  weitaus  größte  Teil 
der  Zeichner  kennt  dieses  Instrument  höchstens  noch  dem 

Namen  nach,  und  selbst  innerhalb  eines  und  desselben  Instituts  sind  nur  einige 
„Wissende“  genügend  dahin  unterrichtet,  daß  die  Pantographen  nicht  nur  dem  Preise 
nach,  sondern  auch  hinsichtlich  der  Verwendungsmöglichkeit  recht  verschieden  sind. 


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Heft  13 
I.  iull  1W03 


V*r«infnachr1chl«n.  — Kleiner«  Mitteilungen. 


m 


Bei  der  erstmaligen  RescbalTung  eines  Pantogrspben  dürften  diese  Kenntnisse  in  den 
allerseltensten  Fällen  verbanden  sein.  Spätere  Naebbestellungen  aber  und  Verwertung 
der  mittlerweile  gemachten  Erfabrungen  können  sieb  nur  einzelne  große  Institute  leisten. 

(Forttet^unff  foigt-) 


VereiiienaohpioMan. 

Todeunieige. 

Am  8.  Juni  d.  J.  starb  plötzlich  in 
seinem  48.  Lebensjahre  unser  langjähriges 
Mitglied 

Herr  Oustar  Hiebe 
zu  Hildesheim. 

Der  Verstorbene  war  als  ein  tüchtiger 
und  persönlich  sehr  fleißiger  Mann  bekannt 
und  fanden  seine  Arbeiten  vielseitige  Aner- 
kennung. Wir  werden  dem  Dahingegan- 
genen stets  ein  ehrendes  Andenken  be- 
wahren. 

Der  Viretud  des  Zweigvtreies  Cittiifu. 

Toduaezeige. 

Am  22.  Juni  d.  J.  verschied  nach 
längerem  Leiden  im  62.  Lebensjahre  unser 
treues  Mitglied 

Herr  Otto  Himmler, 
welcher  unserer  Gesellschaft  seit  dem  Jahre 
1877  angehörte.  Durch  rastlose  Tätigkeit 
in  seinem  Berufe  als  Mechaniker  und 
Optiker  hat  er  sein  Geschäft  von  kleinem, 
mühevollen  Anfang  bis  zu  wohlberechtigter 
Achtung  in  weiteren  Kreisen  gebracht. 

Was  aber  diesen  einfachen  Mann  noch 
besonders  auszeichnete,  war  seine  kollegiale 
Art,  welche  nie  versagte,  wenn  es  galt, 
gemeinsam,  sei  es  zu  ernster  Förderung 
des  Berufes,  wie  zur  Mitwirkung  bei 
geselligen  Veranstaltungen  zu  arbeiten. 
Groß  war  denn  auch  die  Teilnahme  bei 
seiner  Bestattung. 

Ein  rechtschaffener  Mann  mit  deutscher 
Treue,  seiner  Familie,  wie  seinen  Berufs- 
genossen gegenüber,  schied  mit  ihm  dahin. 

Sein  Andenken  wird  stets  bei  uns  in 
Ehren  bleiben! 

Berlin,  im  Juni  1903. 

Der  Veritud  der  Mtheiluog  Derlle. 

W,  Handke. 


Kleinere  MilteiDungen. 

Feintaster. 

D.  K.  G.  M.  Nr,  181  165. 
Mitgeteilt  von  W.  Klußmann  in  t'har- 
lottenburg. 

Die  Maschinenfabrik  Autolog  G.m. 
b.  H.  in  Karlsruhe  (Baden)  bringt  den 


nebenstehend  abgebildeten  Fühlhebel  in 
den  Handel,  der  seiner  Größe  nach  mehr 
für  den  Maschinenbau  berechnet  ist.  Dem- 
entsprechend ist  er  auch 
sehr  solide  gebaut , sodaß 
Beschädigungen  durch  un- 
richtige Behandlung  so  gut 
wie  ausgeschlossen  sind. 

Das  Prinzip  des  Fein- 
tasters  ist  äußerst  einfach.  Er 
besteht  aus  einem  einarmi- 
gen, etwa  50  mm  langen 
Hebel;  ungeßhr  8 mm  vom 
Drehpunkt  drückt  gegen  die- 
sen der  in  der  Figur  unten 
sichtbare  Fühler.  Die  Bewe- 
gung des  äußersten  Endes 
des  Hebels  wird  mittels  eines 
an  demselben  befestigten  und 
um  die  ungefähr  4 mm  dicke 
Zeigeraebse  geschlungenen 
Fadens  auf  diese  letztere  und 
somit  auf  den  Zeiger  über- 
tragen. Das  andere  Ende 
des  Fadens  wird  von  einer 
Feder  gespannt  gehalten.  Die 
Spitze  des  Zeigers  spielt  vor 
einer  Skale  und  zeigt  die  zu 
bestimmenden  Fehler  mitetwa 
12.5  - facher  Ver- 
größerung an.  Die 
Teile  sind  in  einen 
ausgehöhlten 
Stahlklotz  von 
60X60X30  mm 
eingebaut.  Der  an 
demselben  befind- 
liche Halter  kann 
auch  in  das  in 
der  Figur  rechts 
sichtbare  Loch 
eingesebraubt , 
werden. 

Der  Preis  des 
Feintasters  ist  42,00  M.  Eine  Gebrauchs- 
anweisung erläutert  die  verschiedenen  An- 
wendungen als  Außen-  und  Innentaster, 
zur  Prüfung  von  Linealen  und  Winkeln, 
sowie  seine  Benutzung  auf  der  Drehbank, 
Schleif-,  Hobel-  und  Stoßmaschine,  event, 
unter  Benutzung  der  (in  der  Figur  oben 
befindlichen)  geschabten  Fläche. 


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1^8 

Über  die  AnwendanB:  ron  Metall* 
b&dem  beim  Färben  von  Stahl. 

MetaUarh.  2S.  S.  234.  1902. 

FOr  die  strohgelbe  AnlauffArbe  eignet  sich 
ein  Bad  von  4 TI.  Zinn  und  9 TI.  Bloi,  das  auf 
240®  bis  260®  erwflrmt  wird.  Für  Werkzeuge, 
die  dunkelrot  angelaeaen  werden  sollen,  ist  ein 
Bad  von  4,5  TI.  Zinn  und  21  TI.  Blei  zu  em- 
pfelden . für  die  blaue  Färbung  dagegen  ein 
solches,  bestehend  aus  3,5  TL  Zinn  und  47  Ti. 
Blei  mit  297®  Schmelztemperatur.  Die  in  diesen 
Bhdern  erwärmten  QogenetAnde  werden,  wie 
üblich,  in  Wasser  abgeschreckt. 

Schneidwerkzeuge,  welche  den  HürtepruzeC 
öfters  zu  durchlaufen  haben,  verlieren  an 
Kohlenstoff  und  es  stellen  sich  dadurch  die 
bekannten  Härterisse  ein.  In  solchen  Fallen 
wendet  man  vorteilhaft  Kochsalz  als  Härte- 
mittel an.  Das  Balz  wird  in  einem  (lefhß  ge- 
schmolzen, hierauf  der  zu  b.lrtonde  Ocgenstand 
hineingelegt,  und  nachdem  letzterer  die  Tem- 
peratur des  Bades  angenommen  hat,  in  Wasser 
abgelöscht.  Statt  des  Kochsalzes  benutzen 
einige  Finnen  Mischungen  von  Chlomatrium, 
Chlorkalzium,  schwefelsaurem  Mangan  als  Pluß- 
mittcl.  Die  .Metalllegierungen  sind  vor  der 
Anwendung  auf  ihre  Schmelztemperatur  zu 
erhitzen.  Kg. 

Glimmer-  und  Mlkanlt-Fabiikate  der 
A.  E.  O. 

Kack  einem  Proepekt 

Die  Allgemeine  Elektrizitäts-Gesellschaft 
fertigt  aus  Olimmor  gestanzte  Scheiben,  Kinge, 
Segmente  u.  s.  w.  in  allen  Fa^ons  nach  Zeich- 
nung und  Schablone  an.  Da  größere  Tafeln 
aus  Naturglimmer  sehr  teuer  sind,  so  werden 
solche  Tafeln  durch  ('berlappen  von  Segmenten 
horgestellt.  Mikanltplatten  werden  in  zwei 
Ausführungen  in  den  Handel  gebracht: 
a)  Weißes  Mikanit,  bei  dem  durch  sehr  starken 
Druck  der  größte  Teil  des  Bindemittels  aus- 
gepreßt wird.  Man  erhalt  dadurch  eine  hohe 
Isolierfähigkeit,  aber  das  Material  blättert  ver- 
hältnismäßig leicht  ab.  b)  Braunes  Mikanit, 
entsteht  durch  weniger  starkes  Auspressen. 
Es  laßt  sich  besser  bearbeiten,  als  das  weiße, 
hat  aber  eine  geringere  Widerstandsfähigkeit 
gegen  Hitze  und  elektrische  Spannungen. 

JE.  0. 

Mit  dem  Musee  Ort‘anografthi*fue  in 
Monaco  wurde  auf  Befehl  des  Fürsten  von 
Monaco  ein  chemisches  Laboratorium  verbunden, 
das  von  dom  Direktor  des  Museums,  Dr.  J. 
Richard,  eingerichtet  wurde  auf  Grund  seiner 
Erfalirungen  im  Pasteur-Institut  zu  Paris  und 
unter  Beirut  von  Prof.  Bortrnnd  und  f’rof. 


Deutjch« 
M«chanJk«r-lic 

Thoulet  Privatdozent  Dr.  Th.  Weyl  sus 
Berlin  wurde  auf  seinen  Wunsch  ermächtigt, 
in  diesem  Laboratorium  selbständig  zu  arbeiten. 


filastechnisohe*. 

über  eine  automatiache  Queckailber- 
atrablpumpe  nebst  einigen  giaatech* 
niaeben  Einzeibeiten. 

Von  S.  Zehnder. 

Ann.  d.  Fhyeik  10,  3.  623.  1903. 

(3eklHu) 

Fig.  9 stellt  nun  die  vom  Verfasser  kon- 
struierte Modifikation  der  Kahlbau micheo 
Pumpe  dar. 

Wahrend  des  Betriebes  der  Pumpe  fließt 
aus  dem  mit  dem  Trockenrohr  Ti  versehenen 
OeBtß  Gl  Quecksilber  durch  den  mit  Schrauben- 
quetschhahn K versehenen  Schlauch  Si  und 
durch  das  Glassteigrohr  in  den  Luftfang  L. 
aus  diesem  durch  Fallrohr  F der  Sprengel- 
pumpe  in  dos  Gefhß  O2  mit  der  Trockenröhre  7,. 
Eine  an  die  Trockenflasche  7,  angesotzte 
Wasserstrahlpumpe  saugt  beständig  Luft  durch 
das  Steigrohr  Gefhß  an. 

Taucht  dieses  Steigrohr  in  Gefhß  G|  in  Queck- 
silber ein,  so  wird  dieses  bis  nahezu  zur  Baro- 
meterhöho  angesaugt.  Das  Steigrohr  R^  hat 
nun  bei  0 eine  sehr  feine  Öffnung  durch  die 
auch  Luft  aus  dem  Gefhß  angesaugt  wird. 
Dos  Quecksilber  ist  also  mit  Luft  gemischt 
und  wird,  weit  Quecksilber  und  Lufts.lulen  ab- 
wcchslungsweise  aufeinander  folgen,  viel  weiter 
als  bis  zur  Barometerhöhe  gehoben.  Auf  diese 
Weise  gelangt  dos  mit  Luft  gemischte  Queck- 
silber noch  dem  Gefäß  wo  sich  beide 

trennen,  indem  das  Quecksilber  in  das  Gefäß  Gt 
fällt  und  die  Luft  durch  das  TrockengcHtb  7, 
hindurch  durch  die  Wasserstrahlpumpe  abge- 
sogen wird. 

Das  Trockengefäß  wird  mit  wasserfreier 
Phosphursäure  gefüllt;  an  dasselbe  schließt  sich 
das  zu  evakuierende  Rohr  R an.  Vollständige 
Trocknung  der  Pumpe  und  des  verwendeten 
Quecksilbora  vor  Inbetriebsetzung  ist  zur  Er- 
reichung eines  starken  Vakuums  nötig. 

An  den  Gefäßen  L und  7<  befinden  sich 
entweder  gewöhnliche  Glashähne  Hi  und  H* 
oder,  falls  Fettdämpfe  vermieden  werden  sollen. 
Ventile,  wie  in  Fig.  5 beschrieben.  Tbrigens 
gibt  nach  Röntgen  eine  Mischung  von 
Paraffin  und  Vaselinöl  kaum  bemerkenswerte 
Fettdampfbildung,  sodaß  in  den  meisten  Fällen 
Hähne,  die  mit  dieser  Mischung  gedichtet 
sind,  genügen. 

Die  Inbetriebsetzung  der  Pumpe  geschieht 
nun  folgendermaßen.  Nach  sorgfältiger  Reini- 
gung und  Trocknung  aller  GlastoUc  and 


KUlnere  MilUilunj:en.  — Gla$t«chnUcb*<. 


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H<>n  IS. 

I-  .Inll  1903 


Schlauche  wird  in  6j  durch  die  ()ffnung,  in 
der  sonst  das  TrockengefAß  steckt,  soviel 
Quecksilber  eingefUllt,  daß  die  untere  OfTnung 
von  die  10  bis  12  mm  höher  stehen 

soll  als  die  untere  OfTiiiiDg  von  F,  eben 
verschlossen  ist;  dann  wird  Cr,  voll- 
ständig mit  (Quecksilber  gefüllt  und  K ge- 
schlossen. Das  Ventil  (oder  den  Hahn) 


schließt  man  durch  Bingießen  von  Quecksilber 
durch  r und  Iftßt  die  Wasserstrahlpumpe  durch 
Tt  durch  das  Ventil  (Hahn)  i/,  bis  zur 
Grenze  ihrer  WirkungsfähigkoU  an.saugou.  Das 
Quecksilber  steigt  mm  in  den  Liiftfang  auf, 
doch  bevor  es  in  F bei  A Uberzußießen  be- 
ginnt, schließt  man  A'-  Wenn  L vollslßudig 


119 


mit  (Quecksilber  angefülU  ist.  wird  auch 
durch  Aufgießen  von  (Quecksilhor  geschlossen, 
und  die  Pumpe  ist  betriebsbereit.  Wird  nun 
der  Schlauch  mit  dom  Gefäß  Gg  verbunden 
und  K geöffnet,  so  beginnt  selbsttsitig  dos 
Pumpen  in  Fwio  das  Heben  des  berabgefallenen 
(Quecksilbers  in 

Um  die  Pumpe  abzustellen,  schließt  man 
zuerst  K,  lößt  das  in  G,  angesammelte  Uber- 
schOssige  Quecksilber  möglichst  nach  Gg  hin- 
Ubersaugen,  zieht  den  Schlauch  von  7g  ab  und 
sperrt  die  Wasserstrahlpumpe  ab. 

Für  das  weitere  Arbeiten  mit  der  Pumpe 
geschieht  das  Luftcinlassen  in  dieselbe  und 
das  Vorpumpen  mit  der  Wasserstrahlpumpe 
stets  durch  das  Ventil  (oder  dem  Hahn)  Hg, 
oder,  wenn  man  noch  ein  Ventil  an  der  Pumpe 
sparen  will,  durch  das  Ventil  Hg. 

Die  Höhe  von  der  Mitte  von  G^  bis  zur 
Fberlaufsstelle  A muß  gleich  dom  mittleren 
Barometerstand  des  betrelTenden  Ortes  der 
Pumpenaufstellung  sein.  Brreicht  wird  dieses 
durch  Heben  oder  Senken  des  Gefäßes  G ,. 

Viele  Änderungen,  die  Vorf.  an  der  Kahl- 
baumschen  Pumpe  vorgenommen  hat,  haben 
nur  den  Zweck,  diese  Pumpe  leichter  herstellbar 
zu  machen,  andere  sind  jedoch  wirkliche  Ver- 
boBseningen  auf  die  hier  eingegangen  werden 
soll. 

So  ist  das  Steigrohr  Hg  aus  Glas  angeord- 
net  und  ist  mit  L in  der  Weise  verbunden, 
wie  08  Fig.  1 zeigt. 

Bei  der  Kahlbaumschen  Pumpe  tragt  L 
einen  Schliff,  wahrend  der  Verf.  oben  bei  H, 
ein  Ventil  (oder  einen  Hahn)  anbringt,  wobei 
eireioht  wird,  daß  auch  wahrend  des  Betriebes 
der  Pumpe  Luft  aus  dem  Luftfang  abgesaugt 
werden  kann. 

Das  Höhrchon  f ist  4 mm  im  Lichten  ge- 
wählt, da  sich  bei  engerem  Rohr  eine  Luft- 
blase von  mehr  oder  minder  großem  Druck 
bei  A bildet,  die  jedesmal  nach  dem  Abstellon 
der  Pumpe  in  den  zu  evakuierenden  Raum 
expandiert. 

Als  Fallrohr  dient  ein  gewöhnliches  Biog- 
rohr  von  3,5  bis  3,7  mm  licht<*r  Weite,  welches 
nach  Art  der  Fig.  2 mit  dem  Pumpenkörper 
verbunden  ist. 

Das  Steigrohr  Hg  l^t  aus  6 mm  woitem 
Biegrohr  gefertigt,  also  auch  enger  als  bei  der 
Kahlbaumschen  Pumpe,  und  ist  an  den  Ein- 
laufstellen des  Quecksilbers  durch  schwache 
Umbörtelung  etwas  erweitert.  Die  feine 
Öffnung  0 Ut  nicht  rund,  sondeni  lAnglich 
gewählt,  wodurch  eine  Regulierung  der  ()ffnung 
möglich  wird.  Der  Verf.  erreicht  dieses 
dadurch,  daß  er  unmittelbar  über  der  Öffnung 
O auf  das  Fallrohr  F einen  Gummiring  zieht, 
der  stark wandig  genug  Ist,  um  gegen  das 
Steigrohr  zu  drücken.  Dreht  man  uuu  das 


CUat*chnUcbM. 


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120 


Glut*cbnische«. 


M«cbuiOitr-ltc 


Stei^ohr  mit  der  Öffnung  nach  dem  Fallrohr 
2U  und  hebt  oder  eenkt  letzteres  etwas,  eu 
kann  man  den  Luftzutritt  dadurch  bequem  re- 
gulieren uud  das  Vermengen  unnütz  großer 
Luftmengen  mit  dem  Quecksilber  verhüten. 

Dae  Gefftß  0^  hat  ebenfalls  eine  Abänderung 
erfahren.  Das  Einlaufrobr  ist  an  seinem  an- 
geschmolzenen Ende  möglichst  vertikal  gerich- 
tet. Hierdurch  hört  das  Schlagen  des  Queck- 
silbers gegen  die  Wandungen  des  Gefttßes  auf 
und  der  Gang  der  Pumpe  ist  ruhiger.  Dae 
Fallrohr  ist  8 mm  weit,  unten  geschlossen  und 
hat  eine  seitliche  Öffnung,  wie  aus  der  Zeich- 
nung zu  ersehen  ist. 


rig.  10.  Fig.  II. 


Die  Trockenröhren  7|  und  Tj  sind  einseitig, 
wie  die  Abbildung  es  zeigt,  hierdurch  wird  ein 
leichteres  FOllcn  und  Keinigen  der  Uöhren  er- 
zielt. 

Die  in  7|  hineinragenden  beiden  Röhren 
haben  seitliche  Öffnung  (s.  Fig.  10),  wodurch 
ein  Mitreißen  von  Flüssigkeit  bei  zu  raschem 
Lufteintritt  vermieden  wird. 

Das  Trockengefaß  7\  trögt  zum  NachfoUen 
oder  zum  Herausnehmen  der  verbrauchten 


Piff.  12. 


Phusphorpentoxyds  ein  Glosvontil  dos  auch 
durch  einen  einfachen  Ubergeworfenen  (ilashut 
mit  Gummischlaiichverbindung  und  Quecksilber- 
diebtung  nach  Art  der  l>Hg.  2 (e.  Fig.  12)  er- 
eetzt  werden  kann.  Die  auszupumpenden 
Röhren  können  in  einfachster  Weise  uach 
Fig.  1 oder  hierzu  nach  Fig.  2 mit  Gummi- 
schlauch und  Quecksilberversebluß  angesetzt 
worden. 

Will  man  messende  Versuche  anstelleii, 
dann  ist  es  für  alle  Falle  besser,  die  zu  evaku- 
ierenden Uöhren  und  auch  das  Fallrohr  anzu- 
schmelzen. anstatt  es  wie  in  Fig.  9 angegeben 
zu  befestigen.  In  diesem  Falle  setzt  man  auf 


das  starkwandige  Fallrohr  oin  Biegrohr  wie 
Fig.  11  veranschauUeht,  dieses  laßt  sich  daun 
leicht  mit  den  übrigen  Röhren  verschmolzen. 

Fig.  12  stellt  diejenigen  Teile  der  Pumpe 
dar,  die  noch  einfacher,  unter  Wegfall  aller 
komplizierten  Glasblftserarhciten.  hergestellt 
werden  können.  Die  Gefäße  Oj 
einfacher  als  in  Fig.  9.  Ebenso  sind  alle 
inneren  RohransAtze  vermieden. 
Dadurch  bekam  der  Luftfang  h 
eine  leichter  herstellbare  Form 
und  der  obere  Teil  der  Bprengel- 
seben  Pumpe  erhielt  statt  des  eio- 
gescbmolzenen  ein  lose  eingesetztes 
Röhrchen  /,  wie  dies  schon  l>e- 
reits  oben  beschrieben  w'orden  ist. 
Die  Pumpe  gebraucht  etwa  250  ccm 
(d  ü^)  Quecksilber,  und  die  Lei- 
stungs^higkeit  derselben  ist  eine 
ganz  vorzügliche. 

Für  ganz  geringe  Luftdnick- 
messungon  in  den  zu  evakuieren- 
den Röhren  benutzte  Verf.  das  in 
Fig.  13  abgebildeto  (ohne  das 
Rohr  R")  Mac  Leodsche  Mano- 
meter. 

Die  Röhren  B und  B'  müssen 
möglichst  gleich  und  zylindrisch 
sein,  ebenso  das  engere  MeßrOhr- 
eben  C und  dae  unmittelbar  neben 
ihm  aufsteigende  Röhrchen  C\ 
welches  als  Abzweigung  von  B' 
oben  und  unten  mit  demselben 
verschmolzen  ist.  Am  unteren  Ende 
des  Manometers  befindet  sich  der 
nach  unten  gerichtete  Ansatz  für 
den  Schlauch  5,  der  zu  dem  Ge- 
fäß G fuhrt,  durch  dessen  Heben 
und  Senken  die  Messungen  oinge- 
leltet  werden.  Neben  diesem  An- 
satzstück befindet  sich  ein  zweites 
kürzeres  Rohr  R'  von  gleichem 
Durchmesser  wie  R.  welches  unten 
bei  e stark  verengt  ist.  Bei  e be- 
findet sich  eine  Teilung  mit  0 als 
Nullpunkt.  Ebenso  ist  R in  der  Nahe 
von  70  an,  0 als  Nullpunkt  ange- 
nommen. soweit  als  nötig  geteilt 
G wird  nun  mit  Quecksilber  gefallt 
und  das  Oeföß  so  gestellt , 
nach  Brreichung  eines  nahezu  luft- 
leeren Raumes  der  Quecksilbermeniskus  in  R' 
möglichst  bei  0 steht.  Demnach  w'lrd  also  in  B 
der  augenblickliche  absolute  Druck  abgelesen 
sein. 

Für  annähernde  Dnickbestimmungen  dient 
der  untere,  für  genauere  der  obere  Teil  des 
Manometers. 

Die  zu  plötzlichen  Niveauverftnderungen  des 
Quecksilbers  bis  zum  schnellen  Heben  und 


Kig  IS. 


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13. 

t Juli  1903. 


Qla*t«chniich*t. 


121 


Senken  von  0 werden  durch  den  stark  ver- 
engten Teil  e dee  Rohres  JS'  verbotet,  nament- 
lich aber  das  Eindringen  der  Luft  in  R und 
in  den  evakuierten  Raum  bei  zu  raacbem 
Senken. 

Luftblasen,  die  zufhllig  in  den  Schlauch  8 
gelangt  sind,  werden  in  unscbAdlich  ge- 
macht und  können  nicht  in  R aufsteigon  und 
das  Manometer  in  Unordnung  bringen.  R'  ist 
aber  durch  einen  porOsen  Kork  K gegen  Staub 
verschlossen.  M- 


Über  die  Schlehtungen  Im  Lichte 
der  WaMerstoff-Vakoumrdhreo. 

Von  Sir  William  Crookee. 

Chem.  New»  ÄÄ.  S.  8S  190ä 
Verf.  teilt  die  Ergebnisse  von  seit  dem 
Jalire  1884  angestellten  Versuchen  mit,  Vakuum- 
röhren mit  reinem  WasserstofT  zu  follen. 


Pig  2. 


Die  spektroskopische  Untersuchung  dos  in 
solchen  Röhren  durch  InduktionsstrOme  er- 
zeugten Lichtes  zeigt  stets  außer  dem  Wasser- 
Stoff  auch  die  Anwesenheit  von  Quecksilber  an, 
welches  von  der  zur  Evakuierung  der  Röhren 
benutzten  Luftpumpe  stammt  Die  einzelnen 
Schichten,  aus  denen  dieses  Licht  besteht, 
haben  nach  dem  positiven  Pole  zu  eine  blaß- 
rote Färbung,  nach  dem  negativen  zu  dagegen 
eine  blaue.  Dieser  blaue  Teil  des  Lichtes 
gerade  liefert  im  Spektrometer  die  charakte- 
ristischen Quecksilberlinien. 

Bs  erwies  sich  im  Laufe  der  Untersuchungen 
als  unmöglich,  Röhren,  welche  schon  Queck- 
silberspureo  eothiclten,  hier\’on  wieder  zu 
befreien,  und  es  war  daher  nötig,  bei  Her- 
stellung der  Röhren  uud  der  übrigen  Teile 


des  Apparates  stete  frisches,  bisher  unbenutztes 
Glas  zu  verwenden. 

Den  entweder  aus  Aluminium,  oder  aus 
Platin  hergestellten  Elektroden,  welche  durch 
Absorption  von  Gasen  Anlaß  zur  Verunreinigung 
des  Wasserstoffes  geben  können,  verlieh  Verf. 
die  in  Fig-  1 dargestellte  Form.  Dieselbe  er- 
möglicht es,  die  Elektroden  mittels  durch  sie 
hindurch  geleitete  elektrische  Ströme  zu  er- 
hitzen, wahrend  Induktionaströme  durch  die 
Vakuumröhre  gehen.  Durch  die  Erhitzung 
werden  die  von  den  Elektroden  absorbierten 
Gase  ausgetriebsn  und  können  durch  die  Luft- 
pumpe abgesogen  werden. 

Die  nach  langjährigen  Versuchen  dem 
Apparat  schließlich  gegebene  Form  ist  die  in 
Fig.  3 dargestellte.  In  derselben  sind  Fr.  1 
Fr.  3 und  Fr.  3 Wasserstoff-Entwickler.  In 
Fr.  1,  welcher  nur  dazu  dienen  soll,  um  die  Luft 
aus  den  übrigen  Teilen  des  Apparates  zu  ver- 
drängen, wurde  der  Wasserstoff 
durch  die  chemische  Einwirkung 
von  SalzsAuro  auf  Zink  erzeugt. 
Nachdem  die  Entwicklung 
2 Stunden  hindurch  vor  sich 
gegangen,  wurde  Fr.  1 bei  A 
abgeschmolzen.  Dann  wurde 
der  Entwickler  Fr.  3 in  Tätig- 
keit gesetzt,  in  welchem  der 
Wasserstoff  ebenso  wie  in  Fr.  3 
durch  elektrolytische  Zerlegung 
von  verdünnter  BalzsAure  er- 
zeugt wurde.  Die  Elektroden 
werden  von  einer  im  Roden 
der  OefAße  befindlichen  Paste 
aus  Zinkamalgam  und  einem 
Platinblech  gebildet. 

Der  in  Fr.  3 erzeugte  reine 
Wasserstoff,  welcher  den  im 
Apparate  befindlichen,  aus  J^r.i 
stammenden  unreinen  Wasser- 
stoff ersetzen  sollte,  wurde  zu- 
nächst durch  die  mit  Natronlauge  teilweise 
gefüllten  Gefäße  C,  darauf  durch  das  teil- 
weise mit  konzentrierter  Schwefelsäure  gefüllte 
Gefäß  D geleitet,  um  von  Verunreinigungon 
durch  Säure  und  Feuchtigkeit  befreit  su 
werden.  Nachdem  der  Entwickler  Fr.  3 etwa 
2 Stunden  lang  gewirkt  hatte,  wurde  er  bei  B 
abschmolzen  und  Fr.  3 in  Tätigkeit  gesetzt. 

Das  aus  Fr.  3 entwickelte  Gas  ging  zu- 
nächst durch  das  mit  konzentrierter  Schwefel- 
säure gefüllte  Gefäß  E,  darauf  durch  die  mit 
Stucken  von  Ätznatron  aiigefullte  Röhre  F, 
sowie  durch  die  Phosphorpentozyd  enthaltende 
Röhre  G.  Bevor  dasselbe  in  die  beiden  mit 
Platin-  uud  Aluminiumelektroden  von  der  oben 
dargestellten  Form  ausgerüsteten  beiden 
Vakuumröhren  L und  eintrat,  musste  es  das 


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122 


GlaitMhniscbe«. 


DfttiUicb« 

ll(>cb^ker*Zl(. 


durch  dio  HAhne  H und  I abgeschlossene 
kleine  Reservoir  K puasteren.  Durch  ab- 
wechselndes Offnen  und  Schließen  der  beiden 
Hahne  S und  I ließ  sich  der  Zutritt  des 
WasserstoiTs  zu  den  Vakuumröhren  L und  M 
nach  Belieben  regeln.  Zwischen  die  Vakuum- 
röhren und  den  einen  Abschluß  von  der  Luft- 
pumpe bewirkenden  Hahn  0 war  noch  die  in 
Biawuaser  getauchte  Glasspirale  A' eingeschaltet, 
welche  den  Zutritt  der  QuecksilberdAmpfe  von 
der  Luftpumpe  her  verhindern  sollte. 

Auch  aus  den  mit  Phosporpentoxyd  gefüllten 
Trockenröhron  der  Luftpumpe  gelangten  Ver- 
unreinigungen in  die  Vakuumröhren.  In  letzte- 
ren wurde  dadurch  eine  hellblaue  Färbung  des 
Lichtes  erzeugt,  welche  von  der  durch  Queck- 
sUberdftmpfe  hervorgerufenen  dunkelblauen 
Fiirbung  wohl  unterschieden  ist.  Im  Spektro- 
meter zeigt  dieses  hellblaue  Lichtkeine  Phosphor* 
linien  und  glaubt  Verf.  deswegen,  daß  es  von 
niederen  Oxydationsshifen  des  Phosphors  her* 
rührt,  durch  welche  das  Phosphorpentoxyd  der 
Trockenröhren  verunreinigt  ist.  Durch  wieder- 
holtes Erhitzen  der  gefüllten  Trockenröhren 
bis  nahe  an  den  Subliroationspunkt  des  Phos- 
phorpentoxyds  mit  darauf  folgendem  Evakuieren 
ließen  sich  diese  Verunreinigungen  beseitigen. 

Durch  den  oben  beschriebenen  Apparat  ge- 
lang es  dem  Verf.  in  den  Vakuumröhren  L und 
M,  die  Schichtungen  des  Lichtes  in  rein  blaß- 
roter Fftrhung  zu  erhalten,  sodaß  sie  im 
Spektrometer  dos  reine  Wosserstoffspektrum 
zeigten.  Mk. 


Gebrauchamiuter  fQr  glaatechniache 
Gegeiutftnde. 

Klasse: 

tu  Nr.  200  794.  Schutzglocko  für  elektrische 
Olühlampon,  mit  neben  dem  Rande  einlaufen- 
deii  Wulste  zur  ^Viiflago  des  Befestigungs- 
rhiges.  SiemenS'Schuckertwerke,  Ber- 
lin. 9.  B.  03. 

Nr.  200  799.  Quocksilberlampe  mit  hohler 
Decke  für  aufwärts  gerichtete  Bideiichtung. 
C.  Zeiß,  Jena.  II.  6.  03. 

30>  Nr.  198  272.  Zerstäuber,  ganz  aus  Glas  für 
flüchtige  und  atzende  Substanzen,  welcher 
durch  Drehung  des  Stöpsels  verschließbar 
und  von  zwei  Seiten  zu  reinigen  ist.  Fi. 
Fleischhauer,  Gehlberg  l.  Thür.  23.2.03. 

Nr.  200  879.  Mit  aiifgeschlilTener  Dvekkappe 
versehene  Tropfflasche.  F.  0.  K.  Goetze, 
Leipzig.  8.  5.  03. 

42.  Nr,  194  918.  Meßzylinder  für  Flüssigkeiten, 
dessen  durch  eichamtUche  Stempelung  bo- 
feetigtor  Deckel  einen  aufklappbaren  Teil 
besitzt.  A.  Friedrich,  Haynau  i.  Schl. 
17.  2.  03. 


Nr.  19B  836.  Abiesevorrichtung  für  Thermo- 
meter, Büretten  und  graduierte  Rühren, 
bestehend  aus  einem  verschiebbaren  und 
leicht  abnehmbaren  Gestell  als  Träger  für 
die  Lupe,  Visiervorrichtung,  das  elektrische 
Glühlampchen  und  die  Spiegel  • Einsätze. 
F.  Köhler,  Ivcipzig-N.  2.  1.  03- 

Nr.  195857.  Fieberthermometer,  bei  welchem 
die  Grade  von  einer  Uber  die  die  Queck- 
silbersäule enthaltende  Röhre  zu  schiebenden 
Hülse  abgelesen  werden.  Deutsche  Ver- 
wertungs-Sozietät G.  m.  b.  H.,  Berlin, 
18.  2.  03. 

Nr.  196028.  ThermometerliQlsenverechlußkopf, 
aus  einem  Stück  Blech  gezogen  und  an 
einem  Ende  kantig  zusamroengedrückt. 
0.  Langlots,  Ruhla  i.  Tb.  27.  2.  03. 

Nr.  196  089.  Thermostat  mit  verstellbarer 
QuecksilberfUlIung.  M.  Gehre,  Rath  b. 
Düsseldorf.  2.  3.  03. 

Nr.  196  865.  Butyrometer  mit  einem  flachen 
Skalonhalse.  P.  Funke,  Berlin.  17.  3.  03. 

Nr.  197 104.  Aus  einem  im  Innern  eines  Glas- 
gefaßes  angeordneten , einen  Schwimmer 
nebst  Milchmesser  enthaltenden  Zylinder 
bcstehendo  Vorrichtung  zum  sofortigon  An- 
zeigen der  Beschaffenheit  von  Milch  beim 
Ankauf  derselben.  U.  Taylor,  Portsmouth. 
14.  3.  03. 

Nr.  197  548.  Instrument  zur  schnellen  Bestim- 
mung des  absoluten  und  spezifischen  Ge- 
wichtes kleiner  Flüssigkeitsmengen , be- 
stehend aus  einer  thermoarOometerförmigen 
Spindel  und  einem  abnehmbaren  oder  auch 
fest  angeschmolzonen  Auftiahmegefüß  für 
dio  Flüssigkeit.  Peters  & Rost,  Berlin. 
14.  3.  03. 

Nr.  197  031.  Auseinander  nehmbarc  Meßpipette, 
deren  beide  Teile  durch  eine  Umlage  aus 
Gummi  o.  dgl.  zusammengehalten  werden. 
H.  Friedlander,  Charlottonburg.  7.  2.  03. 

Nr.  107  728-  Meteorologisches  Instrument,  be- 
stehend aus  einem  durch  eine  gemeinsame 
Metallgrundplatte  mit  einem  Baro-  oder 
Hygrometer  vereinigten  Thermometer.  J. 
Finder,  München.  18.  3.  03. 

Nr.  198818.  Meßgefäß  aus  Hartglas.  A.  Leone- 
berg, Düsseldorf.  2.  2.  03. 

Nr.  200  754.  Einrichtung  zur  Bestimmung  des 
Salzgehaltes  der  Butter , bestehend  aus 
einem  Wasch-  und  Schloudergefaß,  einer 
gewöhnlichen  Pipette  und  einer  Titrier- 
pipetto,  von  welcher  das  Schleudorgefäß 
nach  Schmelzung  der  aufgenommen  Butter 
zentrifugiert  wird.  N.  Gerberu.  P.  Wieske, 
Zürich.  2.  5.  03. 

64.  Nr.  200  675.  Mit  Mundstück  versehener 
Dreiwegehahn  für  Flüssigkeitsheber.  Ph. 
Hilge,  Mainz.  2.  5.  03. 


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B«A  IS. 
I.JoU  IMS. 


BUcbcrtehau.  — Patentichau. 


12.n 


BOchepschaH. 

G.  A.  Schultze,  Berlin  (SW.  11,  Schünebor- 
gerstr.  4 ) Broschüre  über  elektrische  Fern- 
und  Signal-Thermometer.  8®.  29  S,  ra.  Fig, 
Die  Broschüre  gibt  AufschluC  über  die 
von  obiger  Firma  hergestelltou  Temperatur- 
Kontrollapparato,  sowie  Uber  die  Art  der  An- 
^^endutlg  an  Hand  von  SchaUungsachemataa 
verschiedener  Konstruktionen.  Den  Schluß 
bildet  eine  „Vergleichende  rbersicht  der  un- 
geführeu  Herstellungskosten  einer  Anlage“. 
Bibliothek,  Elektrotechnische.  3.  Bd.  8®.  Wien, 
A.  Hnrtloben. 

3.  Dr.  A.  Ritter  v.  Urbanitzky,  Das 
elektrische  Licht  und  die  elektrische 
Heizung.  4.  Aull.  VllI,  232  S.  mit  103  Ab- 
bildgii.  1903.  3,00  U \ geb.  4,00  Af. 


R.  Müller,  Leitfaden  für  die  Vorlesungen  Über 
darstellende  Geometrie  un  der  horzogi.  tech- 
nischen Hochschule  zu  Braunschweig.  2.  Aufl. 
gr.-8®.  Vin,  95  S.  m.  Abbildgn.  Braunschweig, 
F.  Vioweg  & Sohn  1903.  2,50  M. 

II.  Puhl,  Die  Montage  elektrischer  Licht-  und 
Kraftanlagen.  Ein  Taschenbuch  für  Blektro- 
monteurc,  Installateure  und  Besitzer  elek- 
trischer Anlagen.  8*.  XIV,  272  S.  m.  328 
in  den  Text  gedruckten  Beispielen  und 
Schaltungen.  Hannover,  Gebr.  JAnecke 
1903.  Geb.  in  Leinw.  4.40  M. 

W.  Reichel,  Dio  Verwendung  des  Drehstromes, 
insbesondere  des  hochgespannten  Dreh- 
stromos  für  den  Betrieb  elektrischer  Bahnen. 
Betrachtungen  und  Versuche.  gr.-80.  VIII, 
158  8.  m.  Abbildgn.  und  7 Tafeln.  München, 
R.  Oldenbourg  1903.  Gob.  in  Leinw. 
7,50  M, 


Patenisoha 


ReoiatrierYornohtnng  für  Apparate  snr  Atuiührang  Ton  Oaeanalysen. 

M.  Arndt  in  Aachen.  15.  6.  1901.  Nr.  129  163;  Zus.  z.  Pat. 

Nr.  118  724.  Kl.  42. 

Bei  der  Registriervorrichtung  nach  dem  Hauptpatente  Ist  es 
für  richtiges  Aufzeichnen  des  Resultats  einer  jeden  Analyse  Bedingung, 
daß  die  den  Luftraum  a begrenzende  OberflAche  der  AbsorptionstlUssig- 
keit  e vor  Beginn  einer  jeden  Analyse  stets  auf  eiue  bestimmte 
Niveaumarke  einspielt , weil  bei  jeden  Absorptionsvorgang  von  der 
steigenden  AbsorptionsflUssigkeit  e stets  ein  bestimmt  abgemessenes 
Volumen  Luft  erat  durch  das  Rohr  m verdrängt  werden  soll,  bevor  ein 
der  absorbierten  Gasroenge  entsprechender  Teil  des  sodann  im  Raum  a 
abgefangenen  Luftrestes  durch  Rohry  der  justierten  Registrierglocke  A 
zugedrAngt  wird.  Um  nun  das  Einstellen  der  AbsorptiousÜüssigkeU  auf 
die  Niveaumarke  selbsttAtig  zu  regeln,  wird  der  Absorptionsraum  a 
durch  einen  Überlauf  bezw.  ein  Niveaurohr  r und  einen  Schlauch  • sy- 
phonartig  mit  einem  AbiaufgefAß  f verbunden,  an  welchem  ein  zweiter 
Überlauf  I In  einer  der  Niveaumarke  im  Absorptionsraum  a entsprechen- 
den Hübe  angebracht  ist. 

Veriahren  sor  Verzneidiing  von  Reihnngeänderangen  bei  aufeinander  gleitenden  MetaUflächen. 

Union  ElektrizitAts-Gesellschaft  in  Berliu.  17.  1.  1902.  Nr.  132893.  Kl.  21. 

Die  aufeinander  gleitenden  MetallflAchen  werden  mit  einer  Lösung  eines  scliwefelsaiireii 
Salzes  bestrichen,  welches  dio  OberflAchen  mit  einem  Überzug  versieht,  sodaß  weitere  VerAnde- 
Hingen  durch  den  Einfluß  der  Luft  ausgeschlossen  sind. 

Schallrichtungsanaeiger.  E.  T.  Bloch  in  Kopenhagen.  3.  S.  1901. 

Nr.  132146.  Kl.  74. 

Um  den  Brennpunkt  des  parabolüldfürmigeD  AuffAngers  a 
ist  ein  aus  schalldämpfendem  Stoff  verfertigter  Schirm  b so  angc- 
ordnet,  daß  er  einen  großen  Teil  derjenigen  Schallwellen  auffängt 
deren  Richtung  wenig  von  der  Achse  des  AuffAngers  abweicht.  In* 
folgedessen  wird  bei  einer  geringen  Bewegung  der  Tonquelle  aus 
der  Achse  des  AuffAngers  eine  rasche  Verminderung  der  Scliallwirkuug 
walirgenommen  und  dadurch  das  Aufflnden  der  Schallrichtung 
erleichtert. 

Verfahren  xur  flerstellung  von  Legierungen  der  Metalle  der  Eisengmppe  mit  Aluminium. 

W.  PruazkowskI  in  Schodnica,  Galizien.  8.  5.  1901.  Nr.  132794.  Kl.  40. 

X ”■  Der  Erfinder  hat  fcstgcstollt,  daß  die  Metalle  der  Eiaengruppe,  mit  Aluminium  im  Ver- 
hältnis von  je  einem  Atomgewicht  des  letztereu  auf  je  zwei  Atomgewichte  des  erstereu  zusammeu 


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124 


Pal*ntichau.  — Pat«ntU«U. 


t>«o(»cb» 

Mochaalktir-Ztf 

geschmolzen,  Legierungen  ergeben,  welche  dadurch  gekennzeichnet  sind,  daß  sie  1.  im  Gegen- 
saU  zu  der  für  Legierung  geltenden  allgemeinen  Regel  einen  viel  höheren  Schmelzpunkt  be- 
sitzen, als  die  einzelnen  sie  zusammensetzenden  Metalle,  und  2.  nichts  an  ihrer  Im  allgemeinen 
bedeutenden  Harte  und  Widerstandsnihigkeit  verlieren,  wenn  man  sie  bis  Rotglut  erhitzt. 

Die  in  Rede  stehenden  Legierungen  sind  nach  der  allgemeinen  Fonnei  zu- 

sammengesetzt, wobei  M ein  oder  mehrere  Metalle  der  Bisengruppe  bedeuten  soll.  Als  spezielle 
Zusaromensetzungsbeispiele  solcher  Legierungen  seien  hier  als  die  praktisch  wichtigsten  die- 
jenigen angeführt,  welche  beziehungsweise  den  Formeln  Nii  Al,  i^3  Al  oder  (Nig^  Al^i  = 
+ Fe*  Al  entsprechen;  von  diesen  ist  es  insbesondere  die  nach  der  letztgenannten 
Formel  zusammengesetzte  Legierung,  die  sich  vorzüglich  zur  Herstellung  der  Schneiden  von  zum 
Drehen  und  Hobeln  von  Bisen  bestimmten  Werkzeugen  eignet.  Derlei  Schneiden  gestatten  die 
Anwendung  von  Arbeitsgeschwindigkeiten,  welche  sich  mit  den  bisher  bekannten  Stahlsorten 
bei  Weitem  nicht  erreichen  lassen. 


Patttiitlist«« 

Bis  zum  15.  Juni  1903. 

K lasse : Anmeldungen. 

21.  B.  34  064.  Blektrizitatszahler  für  verschie- 
denen Binheitspreis;  Zus.  z.  Anm.  B.  32  710. 
A.  Baumann,  Zürich.  31.  3.  03. 

D.  12  761.  Wärmeregler  für  Thermophore  mit 
elektrischer  Heizung  unter  Verwendung 
eines  im  Quecksilber  befindlichen  und 
bei  Temperaturschwankungen  von  diesem 
bewegten  Schwimmers.  Deutsche  Ther- 
mophor-A.-Q.,  Andernach  a.  Rh.  11.  8.  02. 

F.  18031.  Magnet-Induktor.  A.-O.  Mag- 
net a*‘,  Zürich.  19.  6.  00. 

H.  30  295.  Arbeitsmeßgerat  für  Drehstrom; 
Zus.  z.  Pat.  128739.  Hartmann  & Braun , 
Frankfurt  a.  M.  11  4.  03. 

L.  17  600.  Binrichtung  zur  Hervorbiinguug 
elektrischer  Schwingungen  veränderlicher 
Frequenz.  R v.  Lieben  u.  B.  Reiez,  Wien. 
18.  12.  02. 

84.  L.  17  253.  Veretellbarer  KelßbrettetOnder. 
M.  Linse,  Berlin.  22.  9.  02. 

48.  G.  17  315.  Projektionslineal  mit  einem 
drehbar  an  einem  längs  der  Reißbrettkante 
geführten  Schieber  angebrachten  Lineal. 
Th.  Grenzstein,  Düsseldorf.  22.  8.  02. 

Sch.  19  532.  Gescbwindigkeitamesser  mit  einem  | 
umlaufenden  Magneten  und  einer  von  diesem 
durch  Wirbelslröme  beeinflußten  Metall- 
scbeibe.  0.  Schulze,  Straßburg  i.  B. 

6.  10.  02. 

Sch.  20  142.  Maximum-  bozw.  Minimumanzeiger 
für  Manometer.  Schaffer  & Budenberg, 
Msgdeburg-Bukau.  30-  3.  03. 

49.  L.  15  966.  Werkzeughalter  für  Gravier- 
maschinen. The  Linotype  Co.  Ltd.,  Lon- 
don. 25.  5.  01. 

H7.  Sch.  19280.  Schraubenschlüssel,  bei  welchem 
die  Verstellung  der  auf  dem  Steg  der  festen 
Backe  verschiebbaren  Dacko  durch  Schwingen 


des  an  dem  Stege  angelsnkten  Griffs  er- 
folgt. H.  Scheffer,  Aachen.  18.  9.  02. 

Sch.  19615.  Schraubenschlüssel;  Zus.  z.  Anm. 
Sch.  19  280.  Derselbe.  81.  10.  02. 

ErtstlnngeD. 

81.  Nr.  143  557.  Blektrlzitatazahler.  W.  M. 
Mordej  u.  G.  C.  Fricker,  Westmiiieter. 
2.  4.  02. 

Nr.  143  558.  Aufhängung  des  Drehkörpers  in 
slektrischen,  magnetischen  oder  ähnlichen 
Meßgeräten  mittels  gespannter  Aufhange- 
drahte  uodRingfOhrungen;  Ziu.z.Pat.l37632. 
Hartmann  & Braun.  Frankfurt  a.  M. 
4.  2.  03. 

Nr.  143605.  Bmpfaugischaltung  für  draht- 
lose Telegraphie.  Prof.  Brauns  Tele- 
graphie O.  m.  b.  H.,  Hamburg.  2.  8.  01. 

Nr.  148  759.  Sockelbefestigung  für  Globlampen, 
A.  W.  Vt.  Miller,  South  Orange.  3.  9.  02. 

Nr.  143760.  Wechselstrominduktor.  N.  Vasi- 
lesco-Karpen,  Paris.  9.  11.  02. 

48»  Nr.  143718.  Prismendoppelfemrohr.  ü.  P. 
Goerz,  Friedenau-Berlin.  23.  2.  01. 

Nr.  143  782.  Apparat  zur  graphischen  Dar- 
stellung von  Zablenwerten  in  beliebigen 
Verhältnissen.  Fr.  Schmidt  & Haenscb, 
Berlin.  28.  2.  02. 

Nr.  143807.  Biitfemungsmesser  für  Doppsl- 
fernrohre.  V.  Jonescu,  Bukarest.  6.3.02. 

Nr.  143  341.  Sphärisch,  chromatisch  und  astig- 
matisch korrigierbares,  nicht  streng  apla- 
natUches  Objektiv.  Derselbe.  16.  7.  02. 

Nr.  143  839.  Chromatisch,  sph&riseh  und  astig- 
matisch korrigiertes  Objektiv;  Zus.  z.  Pat 
124934.  VoigtUnder  & Sohn,  Braun- 
schweig. 10.  6.  02. 

49.  Nr.  143  641.  Bohrwerkzeug.  Maschlneo- 
fubrik  Lorenz,  Bttllngen.  Bad.  9.  10.  02- 

Nr.  143  734.  Fraskopf.  K.  Vogl,  Braua- 
schweig.  7.  10.  02. 

Nr.  143  811.  BleiantimoDzinolot;  Zus.  z.  Pst. 
13T  897.  K.  Küppers,  Aachen.  18.  1.  01 


FOr  dl«  KedakUon  Teraotwortitcb : A Bl«schke  Io  B«rllo  W'. 

V«ri*z  TuD  Juilnt  8priti{«r  to  Berlin  N.  — Druck  von  EnU  Dreytr  Ui  Bertis  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumenteukunde 

und 

Organ  für  die  gesamte  Olasinstrumenten- Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Kedaktion;  A.  Blaschke,  Berlin  W30,  An  der  Apostelkircbe  7b. 


Nr.  11. 


15.  Juli. 

Nashdraek  nsr  mit  Qsnsbmirsnr  dsr  Bedaktl.n  sestattst 


190H. 


Der  Pantograpb. 

Vom  Urstorchsohnabel  zur  modernen  Zeichenmaschine. 

1603  - 1903. 

Von  O.  in  CbarlotUinbarf. 

Knrtogniph  im  Rpk-bsmannv«mt. 

(AMku.) 

{Fig.  2ä.)  Der  Marinestorchschnabel,  gebaut  von  A.  Blankenburg  (Berlin  S.O.). 
Den  Namen  erhielt  ursprünglich  ein  einfache»  Modell,  das  die  Kaiserliche  Marine  für 
Bordzwecke  einführte.  Die  Abbildung  zeigt  ein  für  die  höheren  Ansprüche  der  karto- 
graphischen Abteilung  verbessertes  Modell  in  der  Stellung  ,l’ol  am  Ende“.  Ein  neueres 
Modell  weist  noch  weitere  V'ervollkominnungen  auf  und,  allen  bisher  besprochenen 
I'antographen  gegenüber,  Umwälzungen  in  fast  allen  Teilen,  wobei  gleich  bemerkt  sei, 
dali  die  kleinere  (jucrschiene  der  l.ünge  nach  umgedreht  ist,  das  feste  Endgelenk  also 
auf  der  Mittelschiene  unweit  vorn  Ende  sitzt.  Das  Übertragungsschema  iibnelt  dadurch 
wieder  der  Korm  10. 


Schienen.  Hartgezogene  Vierkantrohre  aus  M.ignalium  verringern  das  (lewicht 
auf  Ya  desjenigen  gleich  grolSer  Mes.singrohre.  Die  hänge  von  liU  cm  gibt  ein  Be- 
streichungsfeld  von  etwa  1,10  m.  Da»,  wie  auch  die  Anordnung  der  .Schienen,  ge- 
staltet dem  vor  den  Tisch  sitzenden  Zeichner  stets  bequeme  Übersicht  der  Arbeit  und 
bequeme  Bedienung  der  einzelnen  Stifte. 

Teilung.  Bruchskale  und  .Millimeterteilung  sind  verworfen.  Die  Schienenlänge 
ist  in  1000  Maßeinheiten  zerlegt.  Dadurch  wird  die  Einstellungsberechnung  wesentlich 
vereinfacht.  Ist  z.  B.  eine  Strecke  im  Original  721  mm  und  in  der  Kopie  312  mm,  so 
würde  nach  der  Eormel 


Kopie  : Original  .=  abgeteiltes  Schienenstück  : ganzen  Schienenlange 

für  eine  beispielsweise  lltlO  mm  lange  Schiene  mit  Millimeterteilung  die  Einstellung 

312  .312 

X = - ..  . BOO  sein.  Hier  dagegen  wird  das  Verhältnis  . nur  in  einen  Dezimulbruch 

i21  <21 

verwandelt  und  alsdann  dos  Komma  um  3 Stellen  nach  rechts  versetzt. 


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126 


G>  Pallehn,  Der  Puilo^raph. 


Oeoteehe 

Merhealker-Ztr. 


Die  Nonien  gestatten  Einstellung  auf  '/,  der  Teileinheit  (d.  i.  0,15  mm). 
Zwischen  den  Teilstrichen  Iaht  sich  bequem  schätzen  und  jede  gewünschte  Grfiüe 
genügend  scharf  einstellcn.  Die  Schienenteilung  gibt  nur  jeden  2.  Strich,  die  Nonius- 
teilung ergänzt  das  übrige.  Diese  Anordnung  erhöht  die  Lesbarkeit  für  den  Zeichner 
und  erspart  dem  Mechaniker  die  halbe  Teilung. 

Oelenie.  Zwei  feste  Gelenke  mit  konischen  Stahlzapfen  und  zwei  Spitzen- 
gelenke an  den  SchieberhOlsen.  Die  Drehpunkte  liegen  sämtlich  in  den  Mittellinien 
der  Schienen. 

Schieberhülsen.  Zwei  kleine  und  eine  lange  Hülse  sind  unter  einander  verlenkt 
und  vermitteln  die  Schienenverstellung.  Die  Mittelscbiene  wird  in  der  langen  Hülse 
verschoben  und  festgeklenimt.  Diese  lange  Hülse  stellt  gewissermaßen  die  5.  Schiene 
dar,  erspart  aber  das  5.  und  0.  Gelenk  und  einen  4.  Nonius.  Die  Vorteile  dieser  An- 
ordnung sind  bei  dem  neueren  Modell  wieder  aufgegeben,  um  bei  gleich  leichten  Schienen 
die  größere  Stabilität  der  Formen  9 und  10  zu  erhalten. 

PoUtiß.  I‘>  wird  unten  durch  einen  gabelartigen  Riegel  im  Polfuß  gehalten 
Diese  Befestigung  justiert  sich  selbst  bezw.  der  Zeichner.  Die  drei  Stifte  können 
beliebig  ihre  Plätze  wechseln. 

Das  Wesen  des  gewichtigen  Polfußes  mit  dem  Kranich  (von  Ooldschmid 
„Gestelle“  genannt)  hängt  mit  der  ganzen  Idee  des  Instruments  eng  zusammen.  In  den 
weitaus  meisten  Fällen  wird  vom  Original  in  eine  schon  vorhandene  Neuzeichnung 
übertragen.  Das  dazu  erforderliche  Einpassen  des  Pantographen  wird  hier  zwar  schon 
durch  die  V'erlegung  der  Geraden  nach  den  Schienenenden  erleichtert;  man  ist  aber 
besonders  beim  Kartenzeichnen  oft  gezwungen,  den  Polfuß  auf  eine  oder  gar  beide 
Karten  zu  stellen;  dann  jedoch  läßt  sich  unter  einem  schweren  Instrument  nur  um- 
ständlich und  ungenau  oder  Oberhaupt  nicht  einpassen.  Dieser  t'belstand  wird  hier 
nebst  einer  Menge  anderer  Nachteile  eines  großen  und  schweren  Instruments  gänzlich 
vermieden.  Das  geringe  Schienengewicht  gestattet  eine  derartige  Verringerung  des 
Polfußgewichtes,  daß  dieses  die  Schienen  trägt,  fest  stehen  bleibt  und  doch  noch  leicht 
genug  ist,  um  durch  eine  Hand  des  Zeichners  be<|uem  verschoben  werden  zu  können. 
So  wird  das  Einpassen  überaus  einfach;  Nachzeichnung  und  Original  werden  parallel 
zueinander  festgelegt;  das  ganze  Instrument  wird  darauf  gesetzt,  die  rechte  Hand  stellt 
den  FOhrstift  auf  einen  passenden  Punkt  des  Originals  und  die  linke  verschiebt  den  Pol, 
bis  der  Zeichenstift  auf  dem  entsprechenden  Punkt  der  Nachzeichnung  steht.  Die  Form 
des  Polfußes  gestattet  dem  Zeichner  zum  Überfluß  jeden  beliebigen  seiner  Kartenbe- 
schwerer Bufzulegen.  Dementsprechend  ist  der  Kranich  vom  befestigt.  Dieser  trägt 
oben  die  Hangerspindel,  über  die  der  einzige  Hangerdrabt  gehakt  wird  uml  damit  auch 
gleich  für  die  Höbe  berichtigt  werden  kann. 

Polachse.  Dieselbe  läßt  sich  senkrecht  zur  Zeichenebene  sehr  beiguem  ein- 
stellen, wenn  sie  an  der  senkrecht  stehenden  Kathete  eines  rechtwinkligen  Zeichen- 
dreiecks  vorbei  von  vom  und  von  der  Seite  her  anvisiert  und  durch  die  beiden  I’olfuB- 
Bchrauben  eingerichtet  wird.  Das  von  Coradi  angegebene  Verfahren,  das  Hemmschwenken 
einer  einzeln  eingehängten  Schiene,  dient  zur  Kontrolle. 

Tragvorrichtung.  Ebenso  wie  die  Gelenke  auf  eine  Mindestzahl  beschränkt 
werden  müssen,  verlangt  auch  die  Tragvorrichtung  eine  solche  Beschränknng  und  Be- 
seitigung aller  überflüssigen  KeibungS(|uellen.  Deshalb  tragen  hier  nur,  und  das  geringe 
Schienengewlcht  gestattet  es,  der  Polslift,  der  schon  erwähnte  einzige  Hangerdraht,  ein 
Kugelrollträger  beim  Zeichenslift  und  der  Führstift.  Das  Höhenmaß  für  den  Parallel- 
abstand zwischen  Schienen  und  Tischebene  wird  vom  Polstift  durch  eine  einfache  Leere 
(s.  Fig.  neben  dem  Polfuß)  nach  den  drei  andern  Punkten  übertragen.  Libellen  und 
deren  Justiemng  oder,  wo  diese  fehlen,  Justierung  der  Tragvorrichtung  erspart  hierdurch 
der  Mechaniker.  Das  Instrument  wird  wieder  frei  von  dem  horizontierten  Tisch  und 
steht  neben  oder  auf  jedem  Zeichenbrett  immer  dienstbereit.  Der  Hangerdraht  wird  bei 
Pol  am  Ende  in  die  Hangerklemme  auf  der  Polschiene  gehakt,  bei  Pol  in  der  Mitte 
trägt  er  den  Laufstab.  Die  Hangerklemme  wird  dann  mit  der  gekerbten  Laufrolle  so 
an  eine  Schiene  gesetzt,  daß  das  Gewicht  gleichmäßig  verteilt  wird. 

Führsliß.  Derselbe  ist  aus  Stahl  gefertigt  und  bat  unten  eine  abgerundete 
Spitze  nebst  kleiner  Stütze.  Diese  und  eine  .Mutter  regeln  seine  Höhe.  So  steht  er 
starr  in  der  leichten  Schiene  und  schniit'gt  sich  zwischen  die  Finger  der  führenden  Hand 
wie  derselbe  Stift  beim  Plauimeter  Bei  geradlinigen  Konstruktionszeichnungen,  Sladt- 
plänen  u.  a.  m.  kann  der  Zeichner  sein  Lineal  uneingeschränkt  verwenden  und  den 


H-fi  n- 
t.S.  Juli  ttffi:«. 


G«  Pellehn»  Der  Panlograph. 


127 


FDhratift  daran  onUang  führen;  kein  Fahrträger  hindert  ihn  daran.  Diesen  verlangt 
aber  das  Instrument  neben  dem  Zeichenstift.  Kr  stellt  sich  dar  als  KugelroUtrii ger.  In 
der  Birne  unten  roilt  eine  Kugel  und  foigt  willig  und  ohne  jeden  Kuck  Jeder  Bewegung 
nach  irgend  einer  Richtung.  Die  Birne  liegt  mit  drei  kleinen  Stahirollen  auf  der  Kugei, 
die  so  angeordnet  sind,  dati  drei  Auflagepunkte  von  oben  gegeben  sind,  aber  auch  an 
den  Seilen  angreifen.  Jede  l’rllzisionsjustierung,  wie  die  senkrechten  Achsen  der  nach- 
schleppenden Rollen  sie  verlangen,  um  die  Schiene  stets  in  gleicher  Höhenlage  zu  er- 
halten, ist  erspart,  und  V'ersetzen  des  Trägers  nach  anderen  Schweren  ohne  weiteres 
möglich. 

Der  Zeichenstift  und  seine  Auslösung.  Der  übliche  metallne  Schraubstift,  für 
die  gebräuchlichsten  Bleistiftstärken  passend,  fällt  In  seiner  Führung  senkrecht  frei  nach 
unten  und  hängt  mit  einem  Kragen  in  einem  Hebel,  an  dem  das  Schnürende  festsitzt. 
Das  Schnürende  am  Führstift  sitzt  an  einer  Feder,  neuerdings  an  einem  kleinen  Hebel, 
der  beim  Führen  neben  dem  Zeigefinger  hängt.  Einfaches  Heben  und  Senken  der 
Fingerspitze  hebt  und  senkt  den  Zeichenstift  ohne  jede  Kraftanwendung.  Zu  gröberen 
Pausen  wird  der  Hebel  etwas  höher  gehoben  und  dann  von  einer  kleinen  Zungenfeder 
gehaiten. 

Die  Mittelschiene.  Herausgezogen,  den  Zeichenstifl  am  Ende  festgeklammert 
und  den  Zirkelschieber  (s.  Fig.  neben  der  Leere)  aufgeschoben,  ergibt  sie  einen  60  cm 
langen  Stangenzirkel  mit  Mikrometerbewegung. 

So  stellt  sich  der  Marinestorchschnabel  als  ein  Instrument  dar,  das  zunächst 
folgender  Forderung  gerecht  wird.  Die  Arbeit  eines  von  der  Hand  geführten  Panto- 
graphen  entspricht  der  Grobbewegung  irgend  eines  Meßinstruments;  eine  Feinbewegung 
laßt  sieh  nicht  Zwischenschalten.  Um  also  genau  zeichnen  zu  können,  muß  der  Zeichner 
BO  bei|uem  wie  möglich  sitzen,  die  führende  Hand  darf  nicht  vorzeitig  ermüden,  jede 
Reibung  muß  auf  ein  Mindestmaß  beschränkt  sein,  die  Tätigkeit  der  Hand  am  Führstift 
darf  nichts  anderes  sein,  als  wenn  sie  mit  dem  in  gewohnter  Weise  lose  zwischen  den 
Fingern  liegenden  Bleistift  eine  Linie  verfolgt.  Ferner  wird  durch  die  große  Handlichkeit 
das  bisherige  Verwendungsgebief  des  Pantographen  bedeutend  erweitert.  Es  kann 
sogar  ein  Meßtischblatt  mit  einem  Minutennetz  in  ein  ebensolches  Netz  einer  Merkator- 
karte  minutenweise  bequem  eingepaßt  und,  da  die  Konvergenz  der  Meridiane  innerhalb 
eines  Minutenvierecks  im  Maßstab  1 : 25  000  nicht  mehr  meßbar  ist,  auch  ohne 
Skrupel  von  einer  Kegelprojektion  in  das  Merkatornetz  übertragen  werden.  Schließlich 
behält  das  zusammengeklappte  Instrument  nur  einfache  Schienenlänge,  während  eine 
gleich  große  Mailänder  Form  doppelt  so  lang  svird.  Der  Kasten  bleibt  also  verhältnis- 
mäßig klein  und  macht  im  Verein  mit  dem  geringen  Schienengewicht  das  Instrument 
außerordentlich  leicht  transportabel  und  als  Reisestorchschnabel  besonders  für  Ver- 
messungs-Detachements sehr  geeignet.  Der  Topograph  hatte  für  diesen  Zweck  bisher 
nur  ein  Holzinstrument  mit  Locheinstellung. 

IV.  Die  moderne  Zeichenmaschine. 

Somit  wären  wir  in  der  neuesten  Gegenwart  angelangt.  Ein  umfassender  Rück- 
blick zeigt  den  Storchschnabel  zuerst  als  einfaches  Hülfsmittel,  rohes  Nachzeichnen  zu 
erleichtern.  Während  die  l'bertragungsidee  im  Laufe  der  Zeit  mancherlei  Verwendung 
bei  Maschinen  fand  und  für  Gravierarbeiten  schließlich  eine  wesentlich  andere  Form  ent- 
stand, wurde  der  alte  Storchschnabel  auf  dem  Gebiet  der  Kartographie  bald  recht  heimisch. 
Mit  der  allmählichen  Vervollkommnung  der  Vermessungen  wuchsen  die  Ansprüche  des 
Kartographen  an  seine  Hülfsmittel,  selbst  eine  Zentrispitzvorrichtung  war  1766  schon 
vorhanden.  Im  19.  Jahrhundert  versuchte  Gavard  einen  Vervielfältigungsapparat  aus 
dem  Storchschnabel  zu  schaffen.  Vereinzelte  neuere  Versuche  in  dieser  Richtung 
müssen  als  rückständig  betrachtet  werden.  Die  moderne  Vervielfältigungstechnik  hat 
längst  ganz  andere  Wege  eingeschlagen  und  Ziele  erreicht,  zu  denen  der  Storchschnabel 
nimmer  führen  kann.  Besonders  zwang  die  photographische  Kamera  den  Storchschnabel, 
sich  als  kostbarer  Präzisionspantograph  zu  einem  vornehmen,  aber  einsamen  Dasein  in 
einige  größere  Institute  zurückzuziehen,  wo  er  gelegentlich  V'ermessungsarbciten  ko- 
piert. Für  den  einzelnen  Zeichner  ist  er  nicht  erschwinglich:  der  billigere  Holzstorch- 
schnabel  hingegen  ist  zum  Spielzeug  herabgesunken.  So  gerät  dieses  Instrument  für 
die  große  Masse  der  Techniker  allmählich  in  Vergessenheit.  Endlich  dringt  nun  auch 


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128 


G.  Pollehiit  Der  Pantograph. 


Dentaebe 

Met'baaiker-Zts 


die  Kamera  selbst  auf  dem  Gebiet  der  KartO(fraphie  vor  und  macht  dem  Pantographen 
auch  dieses  Feld  streitig.  Hier  aber  zeigen  sich  schon  die  Schwächen  der  Kamera. 
1.  Sie  ist  noch  kostspieliger  und  lohnt  sich  nur  für  Kinzelübertragungen  mit  vielen 
Details.  2.  Eine  genaue  saubere  Zeichnung  auf  starkem,  maUhaltenden  Papier  kann 
eie  nicht  liefern.  3.  Zusammentragen  aus  verschiedenen  MaBstäben  zu  einer  Original- 
zeichnung ist  sehr  umständlich  und  nur  angängig,  wo  Schönheit  nicht  geboten,  Klebe- 
arbeit gestattet  und  die  Zeichnung  später  nicht  als  Urkunde  dient.  4.  Strichzeichnungen 
können  höchstens  auf  '/*  verkleinert  werden.  5.  Farbige  Karten  oder  vergilbte  Zeich- 
nungen geben  unklare  Kopien. 

Während  hierfür  der  bisherige  Präzisionspantograph  z.  T.  schon  in  Betracht 
kommt,  gibt  es  doch  eine  Menge  kartographischer  Arbeiten  noch,  bei  denen  auch  er 
versagt,  z.  B.  für  die  unter  .3.  angedeutete  Arbeit,  ferner  auch  überall  dort,  wo  aus 
einer  Projektion  in  eine  andere  übertragen  und  damit  eine  gewisse  V'erzerrung  des 
Ganzen  bedingt  wird.  Dafür  hinwiederum  IllBt  sich  der  neue  Marinestorchschnabel  mit 
Vorteil  benutzen. 

Soll  also  der  Pantograph  zu  neuem  Leben  erweckt  werden,  so  müssen  die  ge- 
nannten beiden  Instrumente  einander  ergänzen  und  zunächst  dort  eintreten,  wo  die 
Kamera  versagt.  Ferner  müssen  sie  mit  dieser  auch  dort  in  Wettbewerb  treten,  wo 
die  Vorzüge  der  letzteren,  genaue  Wiedergabe  und  fertiges  Fixieren  der  Zeichnung, 
ausschlaggebend  sind.  Diesen  Eigenschaften  müssen  gleichwertige  gegenübergestellt 
wurden.  Zu  beachten  wären  auch  die  BeschafTungs-  und  Unterhaltungskosten.  E.  Fischer 
schreibt  schon  1806  „so  hat  man  noch  keinen  Pantographen  in  der  Art  zu  konstruieren 
sich  bemüht,  daß  diese  Punkte  durch  den  Zeichner  selbst  verstellbar  wären,  und  bleibt 
bei  vorhandenen  Fehlern  des  Instruments  nichts  anderes  übrig,  als  daß  der  Mechaniker 
eben  selbst  diese  berichtige“.  Beschränkung  der  verteuernden  Justierungsarbeiten  auf 
das  Mindestmaß  wäre  also  ein  wichtiges  Erfordernis. 

Der  große  Dräzisions- Pantograph  verlangt  nun  einen  festen  Platz  auf  einem 
besonderen,  eben  geschliffenen,  horizontierten,  schweren  Tisch  und  eine  große  Schulz- 
kappe bei  Xichtgebrauch.  Naturgemäß  wird  er  kostspielig  bleiben,  dafür  aber  auch 
größte  (ienauigkeit  bieten  müssen.  Die  Libellen  könnten  erspart  und  durch  eine  Leere 
ersetzt,  die  Schienen  ferner  auf  1000  mm  verlängert  werden.  Mit  der  verschlossenen 
Mailänder  Form  müssen  wir  uns  schon  befreunden,  da  ihre  Stabilität  für  das  große 
Instrument  nicht  zu  entbehren  ist.  Der  Handgriff  Otts  (s.  Fig.  16a  vorn  in  der  Mille) 
müßte  beibehalten  werden,  in  der  P'orm  aber  dem  Kolben  eines  Revolvers  ähneln,  da- 
mit die  Hand  auf  dem  Tisch  ruhen  und  doch  den  ganzen  Griff  bequem  umspannen 
kann.  Der  Zeichenstift  muß  ohne  Klemmung  mit  der  Auslösung  verbunden  sein.  Der 
Abwärlsdruck  für  die  letztere  darf  keine  Reibung  auf  dem  Papier  verursachen,  vor 
allem  auch  während  des  Führens  nicht  dauernd  sein. 

Der  Marinestorchschnabel  bietet  für  die  große  Menge  der  Einpassungsarbeiten 
bei  der  Land-  und  Seekarlenherstellung  zunächst  alles  wünschenswerte;  er  kann  schnell 
über  der  betreffenden  Stelle  aufgestellt  und  ebenso  schnell  beiseite  gesetzt  oder  in  den 
Kasten  gelegt  werden.  Was  an  ihm  noch  verbesserungsfähig  ist,  muß  die  Zeit  lehren, 
wie  ja  auch  die  Entwickelung  des  vorigen  selbst  nach  30  Jahren  noch  nicht  ab- 
geschlossen ist. 

Erwünscht  wäre  ein  Verkuppelungsstück,  um  für  bedeutendere  Verkleinerungen 
beide  Instrumente  vereinigen  zu  können. 

Die  Punktiernadel.  Bei  den  Originalzeichnungen  der  Kataslerämter,  Strom- 
bauverwaltungen u.  a.  m.  gestattet  der  große  Maßstab  (meist  1 ; 2000)  ein  Zerlegen  in 
Punkte  und  gerade  Linien.  Zu  gleich  großen  und  wenig  verkleinerten  Nachzeich- 
nungen überträgt  der  Pantograph  nur  die  Punkte,  die  dann  mittelst  Ziehfeder  und 
Lineal  in  Tusche  verbunden  werden.  Die  Nadelspitze  verlangt  eine  durchlochte  Schutz- 
kappe,  mit  der  auch  die  Länge  der  ins  Papier  cindringenden  Spitze  geregelt  wird. 
Eine  kleine  Feder,  die  die  Nadel  nach  oben  schnellt,  sobald  das  Fallmoment  zur  Ruhe 
gekommen  ist,  würde  die  Auslösungsschnur  sehr  entlasten.  Besser  noch  wäre  eine 
Aufsleilungsmöglichkeit,  bei  der  die  linke  Haml  führt  und  die  rechte  den  Punkt  sticht 
und  in  Blei  markiert. 

Der  Bleistift  verlangt  von  der  Fassung,  daß  er  zentrisch  und  ohne  Schief- 
stellung feslgeklemmt  werden  kann.  In  diese  Fassung  muß  jeder  einer  IloUfassung 
entnommene  Bleistift  passen,  denn  ein  solcher  ist  überall  leicht  zu  ersetzen,  auch 


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129_ 

brechen  die  dünnen  sogen.  Zirkeleinlagen  zu  leicht  ah.  Der  Stift  zeichnet  hier  nur 
senkrecht  stehend  und  es  nutzt  sich  die  zentrisch  angeschüffene  Spitze  schneli  ab.  Da  auch 
ferner  ein  zu  weicher  iileistift  schmiert,  so  greift  der  Zeichner  zu  immer  neuen  Hllrle- 
graden,  bis  er  schlieülich  beim  Non  plus  ultra:  Koh-i-noor  HHHHHHH  angelangt  ist, 
dessen  Spitze  aber  wieder  größeres  Gewicht  erfordert,  um  einen  sichtbaren  Strich  zu 
zeichnen.  Dadurch  wird  aber  die  Reibung  vermehrt  und  die  Feder  der  selbsttlUigen 
Auslösung  zu  sehr  beansprucht.  Kommt  ferner  hinzu,  daß  die  fertigen  Bleieinlagen 
mehr  KlebstolT  enthalten  als  solche  in  Holzeinfassungen,  daher  auch  nicht  so  sanft 
gleiten  als  diese,  so  ergibt  sich  als  passender  Bleistift  schließlich:  A.  W.  Faber  oder 
Koh-i-noor,  einer  Holzfassung  entnommen,  und  zwar  etwa  HHH  für  glattes  Papier  und 
Pauspapier,  HHHH  bis  HHHHH  für  rauheres  Zeichenpapier.  Die  Spitze  darf  nicht  zu 
schlank  sein,  um  leichter  zu  gleiten,  auch  nicht  zu  lang  herausstehen,  um  elastische 
Bewegungen  zu  vermeiden. 

Die  Reißfeder.  Nachzeichnungen  von  einwandfreien  Vorlagen  gestatten  wahrend 
der  Übertragung  gleichzeitiges  Ausziehen  in  Tusche  mit  einer  geeigneten  Feder,  die 
als  notwendigster  Zubehörteil  des  modernen  Pantographen  gelten  muß.  Solche  Reiß- 
federn werden  schon  seit  Jahren  liergestellt,  haben  sich  aber  bis  jetzt  wenig  einge- 
fiihrt.  Die  Glasindustrie  erzeugt  Schreibröhren,  bei  denen  die  Tusche  in  der  Spitze 
aus  einem  feinen  Kapillarröhrchen  berausfließt.  Der  umgebende  Glasrand  wischt  den 
Strich  aber  zu  breit,  um  für  Strichzeichnungen  in  Betracht  zu  kommen,  Ott  und 
Sprenger  schleifen  die  Spitze  der  gewöhnlichen  Reißfeder  zu  einer  halbrunden  Kante, 
die  ein  selbsttätiges  Einstellen  der  in  ihrer  Führung  sich  frei  drehenden  Feder  auf  die 
jeweilige  Fabrrichtung  bewirken  soll,  was  bei  sanften  Kurven  auch  wohl  geschieht, 
aber  nur  denkbar  ist,  wenn  der  Berührungspunkt  etwas  nachschleppt,  also  c.xzenirisch 
liegt.  Coradi  gibt  derselben  Reißfeder  für  eine  bestimmte  Strichstärke  eine  konische 
Spitze,  die  kein  Drehen  erfordert  und  auf  glattem  Papier  einen  sehr  schönen  gleich- 
mäßigen Strich  zieht.  Weitere  Versuche  mit  Federn  nach  Art  einiger  Füllfedern  ergaben 
ebenfalls  einen  guten  Strich,  Das  einfachste  ist  aber  vorläufig  die  Feder  Coradis. 
Der  Zeichner  ist  an  ihre  Behandlung  gewöhnt.  Die  Tusche  muß  natürlich  möglichst 
dünnflüssig  sein.  Zu  schnelles  Eintrocknen  ist  nicht  zu  befürchten,  da  sich  nur  die 
Spitzen  der  Feder  berühren.  Die  Handgriffe  zum  Durchwischen,  Reinigen  und  Neu- 
füllen müssen  deshalb  möglichst  einfach  sein.  Auch  muß  der  Zeichner  neben  der 
Beobachtung  des  Führstifts  den  Strich  des  Zeichenstifts  bequem  im  Auge  behalten  können; 
der  Zeichenstift  muß  so  bequem  zu  erfassen,  herauszulieben  und  wieder  zurückzustecken 
sein,  daß  die  ganze  Handhabung  der  Reißfeder  möglichst  derjenigen  bei  gewöhnlichen 
Auszieharbeiten  entspricht.  Auch  hier  ergibt  sich  ganz  von  selbst  wieder  die  Forderung 
der  „freien  Geraden“  und  des  lose  eingesetzten  Zelchenstilts. 

Eine  /.entrispitzvorrichtnng  ist  ebenso  notwendig,  aber  auch  ebenso  wenig  be- 
kannt wie  die  Reißfeder.  Ohne  zentrische  Zeichenstiftspitze  ist  alle  Präzisionsmechanik 
am  Instrument  vergebliche  Mühe  gewesen.  Coradi  bietet  einen  kleinen  Doppollager- 
bock,  in  den  der  Zeichenstift  seines  Pantographen  gelegt  und  darin  mit  der  darüber 
streichenden  flachen  Hand  hin  und  her  um  sich  selbst  gedreht  werden  kann.  Eine 
gegen  die  Bleistiftspitze  gedrückte  Peile  ermöglicht  das  gewünschte  Anspitzen. 
Blankenburgs  Zentrileier  (s.  Fig.  links  oben)  ist  ein  kleiner  Drehstubl,  der  jeden 

Halter  der  im  Handel  betlndlichen  Pantographen  bis  zu  15  cm  Länge  schnell  ein- 
span non  läßt.  Die  Spitze  des  einzuspannenden  Zeichenstifls  wird  dabei  durch  die 
iiohrung  in  der  Spindel  gesteckt  und  ragt  vorn  heraus.  Schwungrad  und  Schnur  ver- 
mitteln schnelle  Umdreliung;  geeignetes  Schleifmaterial  gegen  die  Spitze  gedrückt 
erzeugt  das  Übrige. 

Die  Bedingungen  für  eine  neue  Zeit  des  mechanischen  Zeichnens  wären  somit 
gestellt  und  zum  größten  Teil  ja  auch  schon  erfüllt.  Wie  aber  die  Photolechnik  bisher 
unaufhaltsam  vorgeschritten  ist,  wird  sie  auch  fernerhin  nicht  rasten.  Da  sie  jedoch 
den  Zeichner  schließlich  überflüssig  macht  und  durch  den  Photographen  ersetzt,  so 
ist  eine  stetige  Entwickelung  der  angedeuteten  Zeichenmaschine  vom  Standpunkt  des 
Zeichners  nur  zu  wünschen  und  zu  unterstützen. 


iitn  II. 

1^  Juli  11103. 


G.  Pcllehn»  Der  Pantograph. 


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130 

Vepeinsnachrichten. 

D.  U.  t.  H.  u.  O.  ZwelKverpln  Ham< 
burg'Altona. 

Am  16.  Juni  unternahm  der  Verein  den 
alljilihrUchen  Summerauafluf;.  dessen  Ziel  dieses 
Mal  die  idyllisch  an  Wald  und  ^ee  gelogene 
KupfermUhle  in  Rolfshagen  war.  Der  durch 
Jahre  bewahrte  Festausschuß  hatte  auch  dieses 
Mal  alles  auf  das  Beste  vorbereitet.  Vom 
BChdnsten  Wetter  beglUistigt,  gaben  sich  die 
Teilnehmer  an  dem  Ausflug  den  gebotenen 
Freuden  dos  geistigen  und  leiblichen  Genusses 
hin,  Bodaß  auch  ein  in  der  letzten  Stunde  ein- 
tretender  Gewitterregen  dem  Frohsinn  keinen 
Abbnich  mehr  tun  konnte.  Mehr  als  die  Sit- 
zungen brachte  dieses  gesellige  Zusummensoiii 
die  Mitglieder  auch  persönlich  naher  mitein- 
ander in  Berührung  und  die  harmlos  ver- 
gnügte Stimmung  weckte  io  Jedem  freund- 
liche Gedanken  gegenüber  den  tüchtigen  Kol- 
legen , die  mileinander  in  einem  Ititereason- 
kreis  verbunden  sind.  H.  K 


Kleinere  Mitteilungen. 

ZelchengerAt  aln  Ersatz  für  Reifs« 
schiene  und  Winkel. 

Von  Chas.  H.  BUtle. 

Zeitachr.  d.  Ver.  d.  Ing.  47.  8.  SiO.  19ö'l. 

In  Amerika  ist  als  Ersatz  für  Reißschiene 
und  Winkel  ein  vou  Chas.  H.  Littlo  erfundenes 


D«uUrb*> 
Uprbsnilitr  Zi« 

sind,  unter  90^  versetzt,  Gelenke  für  die  Stangen 
6 6 angebracht,  die  wiederum  mit  ihren  andern 
Enden  drehbar  am  Knopfe  d befestigt  sind- 
I>a  die  Gelenke  der  Stangen  a parallel  zur 
Grundlinie  des  Zeichenbrettes  orientiert  sind, 
so  müssen  die  Gelenke  der  Stangen  6 stets 
senkrecht  zu  derselben  liegen.  Der  Knopf  d 
bleibt  also  bei  der  Bewegung  über  die  Zeichen- 
ebene  bin  stets  zu  der  Koordinatenrichtung 
derselben  in  gleicher  Lage  und  die  an  dem 
Knopfe  d angebrachten  Lineale  c müssen  stets 
sich  selbst  parallel  bleiben.  Da  diese  Lineale  e 
nun  an  dem  Knopfe  d mittels  einer  Sperrklinke 
in  den  üblichen  Winkeln  von  30**,  45 60®,  90® 
ziioinnnder  foatgostellt  werden  können,  so 
lassen  eich  mit  dieser  Vorrichtung  dieselben 
Operationen  auf  dem  Zeichenbrett«  ausführen, 
wie  mit  Reißschiene  und  Winkel.  Mk. 


Der  Elollur«  des  Glühen«  und  Ab* 
«chrocken«  auf  die  Zugfestigkeit  Ton 
Elsen  und  Stahl. 

MetaUarbtiUr  S.  698.  1902. 

Wahrend  man  annimmt,  daß  bearbeitetes 
Material  durch  Glühen  an  Festigkeit  und 
FJastizitat  verliert,  hat  Brinell  an  13  ver- 
schiedenen Eisen-  und  Stahlsorten  festgestelit, 
daß  Erwarmung  bis  auf  350®  und  lang- 
sames Erkalten  die  Elastizität  und  die  Zähig- 
keit des  Materials  erhöhen,  ohne  die  ab- 
solute Festigkeit  wesentlich  zu  boeintrAcbtigen. 


Veixinsnachrlchlen.  — Kleinere  Mitteilungen. 


und  von  der  Universal  Draßing  Maehint  Co.  in  I 
Cleveland  hergestelltes  Zeichengerat  in  ver- 
schiedenen Zeicheiiburoaus  in  Gebrauch  ge- 
nommen. das  nach  nobonsfohender  Abbildung 
folgendermaßen  eingerichtet  ist. 

An  der  oberen  linken  Ecke  des  Zeichen- 
brettes sind  mittels  einer  Klammer  zwei  Stangen 
aa  drehbar  befestigt,  deren  andere  Enden  dreh- 
bar an  einem  Ringe  angreifeu,  An  diesem  Hinge 


Durch  Abschrecken  eines  Stahles  bei  750® 
ohne  nachfolgendes  Anlassen  tritt  eine  Ab- 
nahme der  Zähigkeit  ein,  die  bei  weichem 
.Materiale  starker  auftritt  als  bei  hartem.  Da- 
gegen wird  bei  ersterem  die  Streck*  und  Bruch- 
grenze erhöht. 

Der  Grad  der  Dehnbarkeit,  welcher  durch 
Abschrecken  verloren  ging,  wird  durch  spätere» 
Anlassen  auf  350®  wiedergowoniicn.  Abge- 


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U»ft  14. 

jSiJan  mr 


Kleiner«  MUteitun^en.  BUchenchau. 


131 


löschte  Prob(>n  zei^^en,  daü  die  güiiRtigstc 
HariuDgatemperatur  bei  850^  Hegt,  dab  es  aber 
ohne  wesentlichen  Rinfluü  ist,  wenn  das  Ab> 
löschen  bei  lOOO^  geschieht. 

In  Öl  von  80*^  gehärtete  Materiale  besitzen 
einen  geringeren  Härtegrad  als  in  Wasser 
gehärtete. 

Maogan  steigert  das  Hftrtungsverniögen  des 
Stahles,  Silizium  bewirkt  eine  Abnahme  der 
iSilhigkoit  und  eine  Zunahme  der  Festigkeit. 
Schwefel  macht  das  Material  brüchig,  bei 
einem  Gehalt  von  15%  ist  es  aber  dem 
sehwefelfreieii  vollständig  gleichwertig. 

Kg. 

Facbtehute  fttr  Felnmechaalk  elnschl. 
Uhrmacherei  und  Elektromechanik  In 
Schwennigen  a.  N. 

GewcröcW.  aus  Wtirtiemberg  ÄV5,  S.  178.  190.1. 

Die  Fachschule  hat  mit  dem  16.  April  d.  J. 
ihr  drittes  Schuljahr  und  damit  auch  den  Auf* 
bau  der  drei  Jahreskurso,  in  welche  der  Lehr- 
plan zerfällt,  abgeschlossen. 

Auf  den  Zweck  der  Fachschule  und  die  Er- 
reichung desselben  ist  bereits  in  dUser  Zeit- 
schrift 1901.  8.  9S;  1902.  8.  37  hingewiesen.  Fa 
sei  nur  noch  erwähnt,  daß  der  Unterricht  im 
Summer  ungefähr  60.  im  Winter  54  Wochen- 
stunden Arbeitszeit  umfaßt.  Hiervon  entfallen 
auf  den  Werkstattunterricht 

im  I.  Jahreskurs  41  bezw.  37  Stunden 
, II.  . 39  , 35  , 

.III.  . 49  . 46  . 

Don  abgedruckten  Angaben  Ober  die  Aus- 
rüstung der  Anstalt  sowie  Ober  die  Art  der 
Anleitung  dur  Schüler  nach  zu  urteilen,  scheint 
die  Fachschule  allen  Anfurderungon,  welche 
man  an  eine  derartige  Lehranstalt  steilen  kann 
(von  einer  gewöhnlichen  Werkstatt  kann  man 
auviel  nicht  immer  verlangen),  in  vollstem 
Maße  zu  genügen.  Es  wäre  sehr  wünschens- 
wert, wenn  vielleicht  einer  der  sachverständigen 
Herren  aus  der  Früfungskommission,  der  die 
Schule  und  ihre  Leiatung  doch  aus  eigenem 
Augenschein  kennt,  eich  darüber  geiegentüch 
an  dieser  Stelle  äußern  würde. 

Im  K.  Landes-Gewerbermiseum  war  eine 
Ausstellung  der  SchQlerarbeiten  veranstaltet. 
Die  vorgefUhrten  ArbciUstücko  des  111.  Jahres 
bildeten  zugleich  die  Qehülfeimrbeiten  für  die 
Abschlußprüfung. 

Das  von  der  Großh.  Soclisen-Weimariaebeu  ‘ 
Staataregiening  unterstützte  Tccbnikuin  Stadt-  1 
sulza  bildet  Werkmeister,  Techniker  und  | 
Ingenieure  des  Maschinenbaues  und  der  Elektro-  j 
techuik,  sowie  künftige  ßaugewerksmeirtter, 
Tiefbau-  und  Tischioreitechniker  theoretisch 
aus.  Der  Erfolg  ln  den  unter  Vorsitz  eines  ^ 


Ministcrialbaurats  abgchaltenen  Uoifeprüfungen 
der  beiden  letzten  Halbjahre  war  ein  guter,  da 
mehr  als  % sämtlicher  Kandidaten  die  Kcife- 
prUfung  mit  »gut*  bestand.  In  den  beiden 
letzten  Halbjahren  sind  auch  ganz  bedeutende 
Aufwendungen  für  die  Lehrmittelsaminlungon, 
insbesondere  für  das  clcktrotoclmische  Labora- 
torium gemacht  worden. 

Der  4.  doutache  Handwerks*  und  Ge* 
werUekainiiiertag  wird  vom  10.  bi.n  12.  Sept. 
d.  J.  in  Münchm  stattfinden. 

Auf  dos  Freisausschndbeii  zur  Frlaugtmg 
einer  Vorrichtung  zum  MesHen  des  Wind- 
drucks (vgi.  diese  Zeitsekr.  1902.  8.3)  sind  noch 
^Die  Werkstatt"  10<>  Modelle  eingesandt  worden, 
welche  z Z.  in  der  Seewarte  in  Hamburg  auf- 
gestellt sind.  Wann  die  Entscheidung  über  die 
oingcgungeiien  Modelle  erfolgen  wird,  steht 
noch  nicht  fest. 


BCoherschau. 

M.  Kohn,  Elemente  der  Elektrotechnik.  Nach 
Vorträgen.  gr.-S*».  V,  108  S.  m.  121  AbbiUlgn. 
Wien,  K.  Douticko  1902.  2,50  Af. 

A.  Stange,  EinfUtiruug  in  die  Uescblchte  der 
Chemie.  gr.-80.  308  8.  m.  12  Taf.  u.  1 Tab. 
Münster,  Coppenrath  1902.  6,00  M.‘,  geb. 
in  Leiaw'.  7,50  M. 

W.  Itrüsch , Grundriß  der  Fllektrotechnik  f. 
techn.  Lehranstalten.  gr.-80.  XII,  168  8.  m. 
248  Abbildgn.  Leipzig,  H.  G.  Teubner  1902. 
Ueb.  in  Leinw.  3,00  M. 

W.  Weiler,  Physikbuch.  gr.-80.  X,  435  u.  XIV, 
S.  mit  1074  in  den  Text  eingedr.  färb.  Ab- 
bildgn.  Eßlingen,  J.  F.  Schreiber  1902. 
Geb.  io  lx>inw.  12,00  M. 

A.  Vuller,  (inindlagen  u.  Methoden  der  olektr. 
Wellontelegraphie  (sogen,  drahtlose  Tele- 
graphie). Vortrag.  Erweit.  Abdr.  m.  17  Kig. 
im  Text.  gr.-8o.  52.  S.  Hamburg,  L.  Vuß  1903. 
1,80  M. 

).  B.  McsHerschmitt,  Ergebnisse  v.  SexUnteu- 
Prüfungen  au  der  deutschen  Seewarte. 
gr.-80.  II,  44  u.  IV  8.  m.  Fig.  Hamburg, 
L.  Friederichsen  & Co.  1902.  3,00  3f. 

F.  K.  Ludwig,  Das  lugarithmische  Rechnen. 
Leichtfaßliche  Darleggn.  Ob.  das  Wesen, 
die  Berechnung  u.  Anwendg.  der  Logarith- 
men liebet  zahlreichen  Beispielen  m.  aus- 
führ). Lösgn.  Zum  Selbstunterricht  bearb. 
gr.-8®.  III,  52  3.  Reichenherg,  P.  Sollors 
1902.  1,00  M. 


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132 


Patcnitchau.  — PatentUsta. 


Daataeb« 

Machaoiker-Ztg 


Patentschau. 


Bitzdrahtmehger&t.  Schuckert  & Co.  in  Miniberg.  23.  3.  1300.  Nr  131 100  Kl.  31 
Der  Hitzitraht  a wird  in  seiner  I>angsrichlung  durch 
zwei  nach  Art  der  BiKlaraiifhAngung  wirkende  MetallhAndor  f g 
gespannt  gehalten.  An  dem  Verbindungssteg  h dieser  Bänder 
wirkt  eine  verdrehende  Kraft  (Feder  t)  derart,  daß  die  VerlAn- 
gerung  dos  Hitzdrahtee  unter  Verdrehung  des  letzteren  um 
seine  Achse  eine  Vergrodorung  dos  Drehungswinkets  zur 
Folge  hat. 


Photographische  Registriervorrichtong.  K.  Hahn  und  C.  J. 

Mehii  in  Braunschweig.  6.7.1901.  Nr.  132781.  Kl.  42. 

Der  üeiger  wird  mit  einem  radioakti%'en  Stotfe  ver- 
sollen  und  der  Uegistrierstrcifen  wird  fflr  die  von  diesem  Stoff' 
auflgebendon  Strahlen  empfindlich  gemacht.  Dies  hat  gegen- 
über den  üblichen  photographischen  Hegisiriervorrichtungen 
den  Vorteil,  dad  eine  besondere  Uchiquelie  eutbehrlich  wird 
und  sich  infolgedessen  die  mechanische  und  optische  Rinrichtung 

dos  Apparates  vereinfacht.  JUr 


Patenllisle. 

Bis  ziiiz)  29.  Juni  1903. 

Klasse:  AnmeldoBgen. 

21.  C.  11467.  Elektrizitätszahler  nach  Ferraris- 
schem  Prinzip  Compagnie  p.  la  Fu> 
brication  dos  Compteura  et  Mat^riel 
d’Uaines  a üaz,  Paris.  12.  2.  03. 

E.  9133.  Wecliselstrommeligerftt  nach  Ferraria- 
schem  Prinzip.  Bchuckert  & Co.,  Nürn- 
berg. 8.  4.  03. 

U.  17  831-  Urtnlgenröhren  mit  Vorrichtung  zur 
Veränderung  des  Härtegrades.  Reiniger, 
üebbert  & Schall,  Erlangen.  23.  2.  03. 

S.  16  201.  Verfahren  zur  telegraphiachen  l'ber- 
mittelung  von  Buchstabenschrift  mittels 
synchron  rotierender  Apparate.  Siemens  & 
HaUko,  Berlin.  18.  3.  02. 

S.  1?  102.  Schaltung  zum  Messen  der  eiek« 
trischen  Energie  nach  dem  Doppeltarif- 
System.  Siemens  & Halske.  Berlin. 
28.  10.  02. 

42,  F.  16967.  Doppolfemrohr  für  Entfeniungs- 
messer  u.  dg).  H.  Korbes,  Westminstcr. 
Engl.  24.  n.  02. 

O.  16  340.  Sphärisch,  chromatisch  und  astig- 
matisch korrigiertes  Zweilinsensystem;  Zus. 
z.  Pat.  109  283.  C.  P.  (toerz,  Friedenau- 
Berlin,  9.  12.  01. 

S.  17053.  Thermoelektrisches  Mcüinetrumcnt 
für  Temperaturen.  Siemeus  & Haleke, 
Berlin.  16.  10.  02. 


W.  19114.  Vorrichtung  zur  Erzeugung  optischer 
Bilder  eines  Mustors  in  Wiederholungen  nach 
zwei  Richtungen  hin  durch  Spiegolsysleme. 
K.  Weber,  Mülhausen  i.  E.  5.  5.  02. 

49.  A.  9628.  Vorrichtung  zum  Bohren  eckiger 
Löcher.  Auerbach  & Co.,  Dresden-Pieschen. 
13,  1.  03. 

B.  34  229.  Drohstahlhalter  für  mehrere  Stlüile 
J.  Blancko,  Charlottenburg.  24.  4.  Ü3. 

ErteiliBgea. 

21.  Nr.  143  896.  Hftrteskalo  für  Röntgenröhron. 

U.  Seifert  & Co.,  Hamburg,  7.  10.  02. 

Nr.  143  999.  ElektrizitfltszAhler.  W.  Stanley, 
Great  Barrington,  V.  St.  A.  28.  8.  02. 

Nr.  144  091.  Einrichtung  zum  Schutz  und  zur 
schnellen  und  bequemen  Auswechselung 
von  Faden  (Drahten)  für  Instrumente  jeder 
Art  mit  Fadenaufhängung.  0.  Toepfer  & 
Sohn.  Potsdam.  18.  2.  03. 

Nr.  144  247.  Vorfahren  zur  telegraphischen 
rbermittluug  von  Nachrichten  in  Buch- 
stabenschrift Siemens  & Halske,  Berlin. 
19.  3.  02. 

42.  Nr.  144  064.  Entfernungsmesser.  C.  Davis. 
Washington.  10.  1.  02. 

49.  Nr.  144  133.  Gewindeschnoider.  W.  Scott, 
Boston.  25.  9.  02, 

Nr.  144  204.  Spannfutter.  F.  A.  Errington, 
j Richmond.  27.  6.  02. 


FOr  di«  Kedaliituo  Tsraotworilirb : A.  Blatcbk«  ia  B«rIlD  W. 

V«rla«  TOB  Joliaa  eprlDf«r  ia  B«rlin  N.  Druck  tob  Kmll  Dr«;«r  la  BtfUa  BW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde 

uod 

Organ  für  die  gesamte  Qlasinstrumenten- Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  Blaschke,  Berlin  W30,  An  der  Apostelkirche  7b. 

Xr.  15.  1.  August.  1903. 

Saehdm.k  nsr  ailt  BenshmlsoD;  der  Bedaktl.B  reitattst. 


Zum  14.  Deutschen  Mechanikertage. 

In  der  Mitte  liieses  Monats  (am  14.  und  15.)  werden  die  Mitgiieder  der  D.  G.  f. 
M.  u.  O.,  sowie  die  Freunde  der  Prflzisionstechnik  sich  zum  vierzehnten  Maie  versammein, 
diesmai  in  Ilmenau,  im  Herzen  Thüringens,  in  einem  der  lieblichsten  Thier  des 
deutschen  Vaterlandes,  an  einem  Orte  mit  regem  industriellen  Leben,  mit  mustergültigen 
Vorbereitungsanstalten  für  die  feinmechanischen  und  glastechnischen  Fächer,  an  dem 
Sitze  des  Vereins  Deutscher  Glasinstruinenten-Fabrikanten,  welcher  seit  Jahren  als  Zweig- 
verein unserer  Gesellschaft  angehört  und  nun  mit  Eifer  bestrebt  ist,  die  Tagung  der 
Gesellschaft  in  würdiger  Weise  vorzubereiten. 

So  sind  die  äußeren  Bedingungen  dieses  Mal  außerordentlich  günstige.  Bei  der 
zentralen  Lage  des  Versammlungsortes  ist  die  Reise  dorthin  für  kein  Mitglied  eine  all- 
zuweite ; das  schöne  Thüringerland  ladet  zu  weiteren  herrlichen  AusllOgen,  zur  Erfrischung 
nach  der  emsigen  Arbeit  ein;  in  fröhlichem  Beisammensein  mit  den  Kollegen  werden 
alte  Beziehungen  aufgefrischt  und  befestigt,  neue  Bande  geknüpft  werden. 

Abgesehen  von  allen  diesen  mächtig  anlockenden  Momenten  sollte  aber  auch 
jedes  Mitglied  der  D.  0.  f.  M.  u.  O.  die  Verpflichtung  empfinden,  die  Mechanikertage 
möglichst  regelmäßig  zu  besuchen;  es  sollte  jeder  das  Bestreben  haben,  mitzuraten  und 
mitzutaten;  die  reiche  Erfahrung  aller  einzelnen  Mitglieder  in  technischer,  in  gewerblicher, 
in  wissenschaftlicher  und  in  handelspolitischer  Beziehung  kann  nicht  entbehrt  werden, 
wenn  die  durch  das  Vertrauen  der  Mitglieder  in  den  Vorstand  berufenen  Männer 
tatsächlich  in  allen,  häufig  schwierigen,  Fragen  das  richtige  Interesse  der  deutschen 
Mechanik  und  Optik  erfassen,  dafür  eintreten,  handeln  und  kämpfen  sollen;  die  Männer 
an  der  Spitze  müssen  stets  das  Gefühl  haben,  daß  eine  starke  Macht  in  den  zahlreichen 
Kollegen  im  ganzen  Deutschen  Reiche  hinter  ihnen  steht. 

Doch  nicht  nur  aus  seinen  Erfahrungen  etwas  geben  zum  allgemeinen  Nutzen 
soll  das  einzelne  Mitglied  durch  sein  Mitarbeiten  an  den  gemeinsamen  Aufgaben,  sondern 
vielmehr  noch  soll  es  empfangen  zu  seinem  eigenen  Vorteil  aus  demjenigen,  was  die 
Kollegen,  sei  es  in  den  Verhandlungen  selbst,  sei  es  in  den  kollegialen  Gesprächen  hei 
den  geselligen  Veranstaltungen,  darbieten. 

Die  Grundlage  dieser  fördernden  Gespräche  bildet  naturgemäß  die  Tages- 
ordnung der  Verhandlungen.  Auch  in  diesem  .lahre  werden  sie  sich  wieder  mit  der 
Ausbildung  der  Lehrlinge  befassen  und  der  Stellung  unseres  Faches  zu  den  Handwerks- 
kammern. Tüchtige  Arbeit  früherer  Mechanikertage  hat  hierin  schon  anerkannte 
Leistungen  erzielt.  Wie  in  den  letzten  .lahren  zum  Zolltarifentwurf  hat  die  D.  G.  f.  M.  u.  0. 
jetzt  zu  den  kommenden  Handelsverträgen  Stellung  zu  nehmen,  auf  demselben,  geschäft- 
lichen Gebiete  liegt  die  Beteiligung  unseres  Faches  an  der  Weltausstellung  in  St.  Louis 
im  Jahre  1904.  Die  wissenschaftlichen  Vorträge  werden  sich  in  Ansehung  des  Ver- 
sammlungsortes mit  Fragen  der  Temperaturmessung  und  der  Glastechnik  befassen. 

Darum : 

Den  Gurt  um  die  Lenden,  den  Stab  in  die  Hand 
Zur  fröhlichen  Reise  ins  Thüringer  Land! 


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1,^4  HcinatXy  Da»  ^icbatn,  im  bttoodtran  das  Pacbxaichntn  u,  di»  Warkitattaalchnunf. 


Über  das  Zeichnen,  im  besonderen  das  Fachzeichnen  und  die  WerkstaUzeichnong. 

Nach  einem  Vortrage, 

gehalten  im  Zweigverein  Hamburg-Aitona  am  3.  Februar  1903. 

Von  Oarl  Mmtmmi*  in  Hanbars. 

(ftWua.) 

Fehlerhaft  ist  es,  Maße  nicht  auf  die  Mitteiiinien  zu  beziehen  oder  Maße  ein- 
zuschreilien,  welche  mit  der  Ausführung  nicht  flbereinstimmen  oder  am  WerkstQck  nicht 
abgemessen  werden  können. 

Wahrend  man  früher  die  Maßlinien  rot  darstelite,  wählt  man  jetzt  allgemein 
blaue,  schwache  Linien,  die  durch  schwarze  Pfeile  begrenzt  werden.  Rote  Linien  würden 
zu  grell  aus  der  Zeichnung  hervortreten,  im  besonderen  aber  durch  die  rot  markierten 
„Hearbeitungslinien“  unübersichtlich  bleiben. 


t'aehKeBAUe  n»r8l«nuog  eioe»  Burke»  (Hr  Duppel-ZvlIoDacbaUer 
uDier  genauer  Befolgung  «1er  in  Pig.  :t  tuiu  Auedrurk  gebrarhien 
AnunlDuog!iw«>i'-e  der  Auvirbtes  (Stellungen)  tuelQaiider. 


c 


5 


Fig.  »0. 

PnbUrtufte  Danlellang  Uoialltalg.  weil  di« 

de«  ioKIg.  9 dnrgoeUUU'n  Linien  *.  i und  k fehleo- 
Bt>c-k««  Die  Rippe  darf, 
ubglelrh  In  der  S'-hniU- 
ebene  liegend,  oirbt  ge- 
»chDltlen  werden. 

Mußzahlen,  stets  senkrecht  zur  Maßlinie 
(schwarz)  eingeschrieben,  stehen  gewöhn- 
lich ohne  Jede  Bezeichnung  der  Maßein- 
heit und  bedeuten  dann  stets  die  ent- 


Hirr  i»l  it»r;«li»  Kugel  go-  l’ntuttsaige  Dar»t«llaQg  der 
M'hiutien.  um  AofiK'liloii  Ubvr  Pig.  11a.  Der  Zapfao.  iin 
iiroii«'  nud  Tiefe  d»r  UuüruDg  SrbmU  DtcbtM  N«ae»  bietend. 

au  girlN‘1».  mUtUe  ln  Aa»l>'bt  gneiebnet 

»eiu.  Autk>rdi.‘{B  hbUe  dte 
Kugel  entg^engeeeUt 
erlirnfflert  werden  mo.seen. 
Die  Malt«  eiod  hier  tn  no- 
QbersirbUlrber  Weise  and 
tellwelM  nicht  einmal  weil' 
bar  angegeben. 


sprechende  Anzahl  Millimeter.  Hine  Aus- 
nahme hiervon  machen  die  Größen- 
angaben der  Gasrohre,  Gewinde  der 
Rohre  und  der  größeren  Schrauben.  Die 
Maßeinbeitsbestimmung  ist  in  diesem 
Falle  unerläßlich;  es  heißt  dann  z.  B.  3" 
Gasrohre  (89  mm  Äußerer  Durchmesser) 
oder  bei  Rohren  und  Verschraubungen, 
z.  B.  Rechtsgewinde,  11  Gang  auf  1" 
englisch,  und  bei  Schrauben  Vs" 

u.B.w.  Die  Gewinde  für  Verschraubungen 
und  Rohre  u,  s.  w.  tragen  also  außer  dem 
äußeren  Durchmesser  noch  die  Angabe 
der  Gange , gewöhnlich  für  1 " (Zoll) 
englisch. 

Bnglander  und  Amerikaner  pBegen 
jedem  Maße  die  Maßeinheit  zuzuffigen; 
sie  schreiben  z.  B.  3'  4"  (3  Fuß  4 Zoll) 
Durchmesser  und  Vierkant  beiw.  Qua- 
drat mit  cingezeichneten  Querschnitten 
und  bestimmen  manche  Dimensionen 
aufs  ausführlichste.  Die  Maßangabe  eines 
Rohres  lautet  z.  B.  3"  engl.  1.  W.  oder 
3"  engl.  I.  D.;  es  wäre  damit  die  lichte 
(innere)  Weite  oder  der  lichte  Durch- 
messer gleich  3 Zoll  englisch  gemeint. 


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I.  AngOHl  7»3.  C.  H • i n a t « , Daa  Zeichnen,  im  beeonderen  das  Pachaeichnen  u.  die  Werkatattaeichnunz.  1 ,*55 

Es  ist  gleicbgfiltig,  ob  die  Zeichnung  in  natürlicber  Größe  oder  in  verkleinertem 
Maßstabe  (1:5,  1:25,  1:100)  entworfen  ist.  Die  eingescbriebenen  Maße  entsprechen 
stets  der  Wirklichkeit,  also  dem  auszuführenden  Werkstück. 

Jede  Zeichnung  muß  in  allen  Dimensionen  genau,  d.  h.  maßstJiblich  hergestellt 
werden,  um  ein  naturgetreues  Hild  zu  erhalten.  Stimmen  demnach  .Maß  und  Zeichnung 
nicht  überein,  so  sind  die  betreffenden  Maße  durch  Unterstreichen  auffällig  zu  kenn- 
zeichnen. Diese  Regel  kommt  nicht  zur  Anwendung,  sobald  die  Gegenstände,  z.  B. 
lange  Spindeln,  abgebrochen  gezeichnet  sind. 


a h e d t f 

Fig.  12. 

Für  ScArrjit^Mi.  die  ojieh  NormalieB  (Bcbneideitaen,  Kluppen,  Tabellen  o.  a,  w.)  hergaMtelli  werden,  ueoligt  eine  zrAmwi/ueA« 
DmiMuttfi  derbelben.  Die  Pig  12a  bis  12c  (eigen  die  pabruueM*cbalaN  and  iwer.kenW'prechendiKvD  MtOiodmt,  endlich  Fig.  tld 
bia  13^  aehr  maogelbafie  Daretellnngcn. 

übliche  Maßstäbe  sind  ’/,,  ’/j,  '/so-  Vm  “•  <1®^  natürlichen  Größe.  Der 

■Maßstab  '/,  nat.  Gr.  wird  nur  in  beeonderen  Ausnahmefällen  verwendet,  während  der 
Maßstab  1 : 1 der  gebräuchlichste  für  Werkstattzeichnung  sein  sollte. 

W'enngleich  der  Modelltischler  nach  SchwindmaUstäben  arbeitet,  so  erfolgen  die 
Maßangaben  und  Darstellungen  nach  natürlichem  Maß,  also  in  Millimeter,  denn  für  den 
Modelltischler  sind  nur  die  eingeschriebenen  Maße  gültig. 

Schwindmaß  ist  bekanntlich  eine  Zahl,  welche  die  Schwindung  angibt.  Ge- 
gossene Metalle  schwinden  beim  Abkühlen,  d.  h.  ihre  Dimensionen  sind  infolge  der 
Wärmeabgabe  um  ein  Gewisses  kleiner  geworden,  weshalb  die  Gußmodelle  entsprechend 
größer  sein  müssen,  als  die  zu  erwartenden  Gußstücke  (Abgüsse).  Das  Linearschwind- 
maß des  Messings  schwankt  beispielsweise  zwischen  '/„  und  '/.vo>  Gußeisens 

beträgt  im  Mittel  '/,j,  d.  h.  also,  Gußeisen  schwindet  auf  96  mm  Länge  um  1 mm. 


Fig.  IS. 

Dlo  xllgamoin  flbllt'b*  und  »iDogtinaU«  Daniullaog  d««  FU<*hg<>wlodM  bi*tH  Pig.  12.  <irOU«r«  Hplndelo  »rtialt«n  Dor 
•ni  Aafaog  QBd  am  Fiid«  de«  Gewindes  einige  Gänge  Io  der  D«r*icUang.  wahrend  die  Übrigen  Gange  in  gekcnnteicbneter 
Weifte  Hcbematlech  angegeben  werden,  ln  Enoasgetanc  besgnderer  werden  die  enbprKht»‘Un  Sckmlt»  stHrh- 

ptinktlert  fimftttiekmt  SUmmen  Zeicbnnng  ond  Mab  nicht  Oberein.  so  lat  da»  betn.'0<*ade  MaC*  durch  VnUr$trrick*n  anfftiihf 

dar*mttUefi. 

Die  erwähnte  farbige  Trennung  zwischen  Darstellungs-  und  Maß-  und  Mittellinien 
filllt  selbstredend  beim  „Pausen“  (Kopieren  auf  Papier  oder  Leinwand)  fort,  sobald  die 
Kopien  zur  Herstellung  der  Lichtpausen  dienen.  Die  Mittel-  und  Maßlinien  werden  in 
diesem  Falle  ebenfalls  schwarz  und  in  geringer  Strichstärke  ausgeführt.  Lichtpausen  werden 
genau  wie  beim  photographischen  Kopierverfahren  (Gewinnung  der  Abzüge)  verfertigt, 
indem  hinter  die  Papier-  oder  Leinwandpause  das  lichtempfindliche  Papier  gelegt 
wird  u.  s.  w. 

Dem  Anfänger  bietet  natürlich  die  Behandlung  der  Maßzahlcn  große  Schwierig- 
keit, im  besonderen  die  genügende,  richtige  und  übersichtliche  Anordnung  derselben. 
Die  Schüler  erkennen  den  Wert  der  Mittel-  und  Maßlinien  meistens  erst  beim  Aufreiüen 
der  Teile  nach  vorher  aufgenommener  Skizze. 


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136 


C.  Htln  • ts,  Dat  Z«ichn«n,  im  btaondaran  das  Pachzatchnan  u.  dla  Warkatattzaichnung. 


Wie  schon  erläutert  und  auch  auf  den  in  der  Sitzung  vorgefDhrten  Zeichnungen 
vermerkt,  stellen  die  Schüler  die  Zusammenstellung  (Blatt  2 bezw.  3 oder  4)  nach  den 
ßinzelzeicbnungen  her.  Sie  stoßen  dabei  auf  fehlende,  sowie  falsch  eingetragene  Maile 
(die  sie  natürlich  nachträglich  zu  ergänzen  bezw.  zu  berichtigen  haben),  welches  eine  gute 
Übung  ist  und  zur  gewünschten  und  anzustrebenden  Einsicht  und  Selbständigkeit  führt. 

Es  ist  außerordentlich  wichtig,  gerade  auf  die  Skizzen  und  die  nach  diesen 
angefertigten  Detiülzeichnungen  großen  Wert  zu  legen.  Die  Schüler  lernen  das  Innerste 
der  Sache  gründlich  kennen  und  gewinnen  erst  dann  ein  Bild  des  Ganzen. 

Eine  Werkstattzeichnung  muß  die  Bearbeitung  des  Materials  ohne  weitere  Er- 
kundigung und  Nachfrage  klarstellen;  dies  wird  durch  Bänderung  mit  roter  Farbe  im 
Original  und  rotem  Kreidestift  in  der  Arbeitszeichnung  erreicht.  Der  schriftliche  Zusatz 
,für  die  rotgeränderten  Stellen  ist  entsprechende  Bearbeitungsstärke  zuzugeben"  oder 
„die  rotgeränderten  Stellen  sind  zu  bearbeiten“  schließt  jeden  Irrtum  aus.  W'erden 
dagegen  fast  alle  Teile  bearbeitet,  so  wird  gewöhnlich  die  Angabe  ,die  blaugeränderten 
Stellen  bleiben  unbearbeitet“  ausreichen. 

Andere  Beschreibungen,  z.  B.  Angaben  wie  „Lackieren“,  „Vernickeln“,  „sauber 
schmieden  und  katzgrau  bezw.  überall  sauber  bearbeiten*  u.  s.  w.,  finden  sinngemäße 
Anwendung  und  sind  stets  anzugeben. 

Jede  für  die  Werkstatt  bestimmte  Einzelzeichnung  muß  ferner  eine  sog.  Stück- 
liste enthalten,  eine  Liste,  welche,  wie  die  Bezeichnung  schon  sagt,  die  einzelnen 
Stücke  n.  s.  w der  herzustcllenden  Arbeitsgegenstände  enthält,  etwa  wie  die  folgende 
Tabelle. 


Be- 

zeieh- 

nung 

Material 

m 

Bemerkungen 

A 

Bchieferplatte 

Schiefer 

1 

Obere  Seite  u.  Kanten  bearbeiten 

bb, 

MeBBiiigschienen 

Messing 

b21;  b,2 

polieren  und  gelb  lackieren 

c 

» 

0 

1 

0 n 0 0 

d 

IjAgerbock 

n 

4 

D.Z.  100 

Kanten  u.  Auflageflftchen  hobeln 

e 

Bpindei  mit  BteUrin^ 

Schmiedeeisen 

2 

f 

Plachschieneu 

Messing 

2 

polieren  und  lackieren 

e 

Kurbel  mit  Holzgriff 

Gußeisen 

2 

D.  Z.  101 

h 

Mutter 

Messing 

2 

D.  Z. 102 

i i| 

FoderbOgel 

^ •> 

iß;  i,2 

polieren  und  gelb  lackieren 

k 

Kontaktfedern 

Kupfer 

24 

. 

FederbUgol 

Messing 

12;  1,2 

p 

m 

S*fach  federnder  Bügel 

• 

2 

M 0 0 0 

n 

Schiene 

2 

0 

0 

UntorlegBcheibo 

Metssln^  tind 
ülltutDcr 

G12;  M2 

w m 0 0 

p 

Widerstund 

Nicketin 

2 

r 

Winkel 

Schmiedeeisen 

2 

B 

» 

• 

2 

t 

BQchso 

Messing 

2 

u 

Knopf 

Hartgummi 

2 

polieren 

V 

Sechökantschraube 

Schmiedeeisen 

18 

w 

, . mit  Mutter 

f. 

*4 

X 

1mm  Schraube  m.  Senkk. 

50 

y 

Kopfachraube 

Messing 

10 

polieren  und  gelb  lackieren 

z 

Sochskantechrnube  m.  M. 

Schmiedeeisen 

10 

A 

Kopfschraubc 

Messing 

10 

polieren  und  gelb  lackieren 

B 

3mm  „ 

p 

50 

n H n <• 

C 

3 mm  p 

p 

n 

m « 

f 


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I A<!^uii'|903  C.  Heina!*,  Da»  Zeichnen,  inihesonderB  cUa  FachzBichnen  u.  die  Werkstanzeichnung.  1,^7 

Die  Stückliste  ist  für  den  z\rbeiter  nach  jeder  Richtung  maßgebend.  Sie  gibt 
ihm  Auskunft  Ober  das  Material  und  seine  Heurbeitung,  die  Modell-Marken  der  Gußstücke, 
Zeicbnungs-Numraem  der  übrigen  Details,  Stückzahl  der  Teile  u.  s.  w.  Die  Stückliste 
enthalt  gewöhnlich  nur  die  Teile  für  ein  voli.standiges  Instrument  oder  komplettes 
Maschinendetail.  Um  nun  dem  Meister  und  Arbeiter  die  nötigen  Werkstattauftrage  zu- 
zuführen, beispielsweise  für  8 Mikroskope,  so  würde  es  genügen,  wenn  seitens  der 
technischen  Leitung  bezw.  des  Bureaus  die  entsprechende  Werkstattzeichnung  mit  nach- 
folgendem Vermerk,  in  der  Kühe  der  Stückliste  befindlich,  herausgegeben  wird. 

3.  Februar  1903. 

Für  S.  in  H.  (oder  Auftrag  Nr.  . . .):  8 Mikroskope,  davon  2 Stück  nach 
Skizze  „y“  (Fuß  „m“)  und  6 wie  gezeichnet,  sämtlich  mit  dem  Objektiv- 
System  ^B".  Linsenfassungen  sind  vom  Lager  zu  nehmen;  die  erforderlichen 
Linsen  sind  auswärts  bestellt.  Lieferzeit  der  8 Instrumente  Knde  Mürz  1903. 

Schaltungs-  bezw.  Wicklungsschemata,  Wicklungstabellen.  Angaben  über  Um- 
drehungszahlen pro  Minute,  Spannungen,  Stromstärken  u.  dgl.  dürfen  bei  Kinzel-  und 
Zusainmenstellungszeichnungen  der  Dynamomaschinen  und  elektrischen  .Motoren  nie 
fehlen;  ebenso  muß  jede  Zeichnung  über  Größe  und  Art  der  Linsen,  deren  Brennweite  u.s.w. 
genaue  Angaben  enthalten. 

Das  Original,  im  Archiv  des  Bureaus  verbleibend,  muß  natürlich  die  gleiche 
Order  dokumentieren. 

Zweckentsprechend  angebrachte  laufende  Nummern  ergänzen  die  Werkstatt- 
zeicbnung. 

Stellen  sich  nun  bei  der  Bearbeitung  Schwierigkeiten  oder  wegim  Benutzung 
einer  Zeichnung  für  ähnliche  Zwecke  erforderliche  Urnänderungpen  heraus,  so  werden 
diese  sofort  zeichnerisch  berichtigt,  zuweilen  auch  in  roter,  im  Wiederholungsfälle  in 
blauer  Farbe  vorgenoinmen.  Mine  diesbezügliche  Ergänzung  wird  dann  unter  der  (’ber- 
schrift,  welche  die  Benennung  der  Zeichnung  (Name  des  Instruments  u.  s.  w.)  und  MaU- 
stabangabe  ('/p  */s  „Rundschrift-  enthält,  angeordnet,  etwa  „rote 

-Änderungen  ^Itig  i>.  Januar  1902,  desgl.  blaue  Änderung  8.  -März  1902“. 

Eine  andere  Methode,  vorhandene  Zeichnungen  für  ähnliche  Fälle,  etwa  für 
Links-  und  Rechtsmodelle  bezw.  Ausführungen  zu  benutzen,  ist  folgende.  Abweichende 
Formen  und  Einzelteile  werden  neben  die  bestehende  Darstellung  gezeichnet  oder 
skizziert,  besonders  markiert  und  in  der  Stückliste  bezw.  in  der  Aufgabe  zweckent- 
sprechend erwähnt,  z.  B,  li  Stücke  Auszugsrohre  „d“  wie  gezeichnet  und  2 desgl. 
nach  Skizze  „z“. 

Werkstattzeichnungen  sind  gewissermaßen  Dokumente  früherer  und  in  Arbeit 
befindlicher  Ausführungen;  es  ist  daher  besonders  wichtig,  sie  aufzuheben.  -Man  sollte 
aus  diesem  Grunde  nie  Originalzeichnungen  in  die  Werkstatt  geben,  sondern  stets  nur 
Kopien  in  Gestalt  sogenannter  Pausen,  die  auf  durchsichtigem  Papier  oder  l-einwandstofl', 
resp.  auf  chemischem  Wege  hergestellt  sind.  Sie  führen  dann  die  Bezeichnung  Sepia-, 
Blau-  oder  Weißpausen  und  haben  dementsprechend  weiße  Linien  auf  braunem  oder 
blauem  Grunde  bezw.  schwarze  oder  blaue  Linien  auf  weißem  Grunde.  Diese  Licht- 
pausen bieten  wegen  ihrer  an  anderer  Stelle  schon  angedeuteten,  einfachen,  sicheren 
und  wenig  zeitraubenden  Herstellungsweise  und  wegen  ihrer  Billigkeit  vorzügliche 
Arbeitszeichnungen,  die  sich  durch  Lacküberzüge  u.  s.  w.  vorteilhaft  konservieren  lassen. 

Bei  strikter  Durchführung  der  vorstehend  näher  bezeichneten  Anforderungen, 
die  an  eine  gute  Werkstattzeichnung  zu  stellen  sind,  bleiben  dem  leitenden  Meister 
zeitraubende  Erklärungen  und  Demonstrationen  erspart;  auch  ist  ein  Mißverständnis 
dieser  Aufklärungen  somit  völlig  ausgeschlossen. 

Die  in  der  Februarsitzung  vorgelegten  Scbülerzeichnungen,  von  mehr  oder 
minder  begabten  Schülern  des  laufenden  Semesters  in  der  hiesigen  Haupt -Gewerbe- 
schule hergestellt,  gaben  die  besonders  gründliche  Bearbeitung  der  Einzelteile  mit  dazu 
gehörigen  Zusammenstellungen  unter  peinlichster  Anw  endung  der  vorstehend  näher  klar- 
geiegten Ausführungen,  die  man  in  einer  brauchbaren  Werkstattzeichnung  erwartet, 
wieder.  Es  behalten  die  in  der  Sitzung  vorgeführten  Fachzeiebnungen  natürlich  ilen 
Charakter  von  Schulzeichnungen,  indem  sie  manches  enthalten,  was  in  <ler  Praxis  ein- 
facher zu  gestalten  sei,  z.  B.  einfachere  Darstellungen  u.  a.  m.,  indem  z.  B.  zuweilen 
der  Längsschnitt  eines  Gegenstandes  genügt,  die  Konstruktion  festzulegen.  Die  Schüler 


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D»ut»4-b» 

M«K’haiitl(*r-Z(r 


138 


V«r«iQt*  uad  P«r*otMnnachrlcht«n.  — Klvinvr«  Mttt*iiunc*n. 


werden  aber  angehalten  und  gezwungen,  alles  in  sämtlichen  Stellungen,  also  AutriB. 
OrundriB,  Seitenansicht,  sowie  Quer-  und  Längsschnitte  darzustellen. 

Auf  die  Darstellung  der  Zahn-  und  Kettenräder,  Schnecken  und  Schneckenräder, 
Teilungen  (Kreise,  Nonien,  Trommeln  u.  dgl.)  konnte  wegen  vorgeschrittener  Zeit  am 
Vortragsabend  nicht  näher  eingegangen  werden;  aus  gleichem  tirunde  konnten  die 
Montierungspläne.  Installationszeichnungen  der  Klektrotechniker  u.  s.  w.  nicht  berück- 
sichtigt werden. 


lin«-  und  Pepsonttnnaohri« 


Znr  Auftiahme  in  die  D.  Q.  t M, 
u«  O«  gemeldet: 

Hr  Gustav  Emil  Meiser,  Mechaniker, 
Inhaber  der  Firma  Melser  & Mertig, 
Physlkal.  - techn.  Werkstätten,  Dres- 
den-N.,  Kurfttrstenalr.  27. 

Bmaont  wurden:  Dr.  H.  Stade»  wIbbcd- 

BchaftUcher  Hilfsarbeiter  am  Meteorologischen 
Institut  in  Berlin  zum  ständigen  Mitarbeiter; 
Dr.  Ea  Anding»  Privatdosent  für  Astronomie 
an  der  Universität  München,  zum  ao.  Professor; 
Privatdozent  Dr.  O.  Rau  zum  o.  Professor  der 
techn.  Chemie  an  der  Technischen  Hochschule 
in  Aachen;  Profeesor  Dr.  M.  Cantor»  Straüburg, 
sum  ao.  Professor  der  theoretischen  Physik  an 
der  Universität  WUrzburg;  der  ao.  Professor 
Dr.  E.  Ott  sum  o.  Professor  der  Mathematik  an 
der  Universität  in  Bern;  G.  W.  Stewart  aus 
Ithaca,  N.  Y.,  zum  Professur  der  Physik  an  der 
Universität  zu  Grand-Forks,  N.  D.;  Dr.  G.  II. 
Howe  sum  Professor  der  Physik  am  DorimotUA 
CoU^  ln  Hanover.  N.  H.,  als  Nachfolger  des 
nach  New  York  berufenen  Prof.  B.  P.  Nichols; 
Dr.  II.  M«  Reese  vom  Lick-Obsorvatorium  zum 
Observator  am  Yerkes- Observatorium;  seine 
Stelle  an  der  Lick-Sternwarte,  Mount  Hamilton, 
ist  von  J«  II.  Moore  übernommen  worden;  an 
der  Mc  Gill-Universität  in  Montreal  Professor 
J.  Harkneas»  bisher  am  Bryn  Mmpt  CaÜege^ 
zum  Professor  der  Mathematik  und  der  Dozent 
der  Mathematik  H.  .M.  Tory  znm  Assistent- 
Professor. 

Berufen  wurden:  Profeesor  Dr.  J.  Thiele» 
Straßburg,  als  o.  Profeesor  der  Chemie  an  die 
Universität  Würzburg:  Dr.  W.  Ziegler»  Assistent 
am  Physikalischen  Institut  der  Technischen 
Hochschule  in  Dresden,  als  Professor  der  Physik 
an  die  Universität  in  Santiago  in  Chile, 

Habilitiert  haben  sich:  Dr.  W.  Scblink  als 
Privatdozent  für  Mechanik  an  der  Technischen 
Hochschule  in  Uarmstadt;  Dr.  J.  K.  W.  Ebcrt, 
bisher  Assistent  der  Sternwarte  in  Straßburg, 
ale  Privatdozent  für  Astronomie  an  der  Univer- 
sität Greifswald;  Dr.  A.  Dahms  und  Dr.  E.  Marx 
als  Privatdozenten  für  Physik  an  der  Univer- 
sität Leipzig. 


Professor  Dr.  W.  Lossen»  Direktor  des  che- 
mischen l>aboratoriun)s  an  der  Universität 
Königsberg,  wird  mit  Ablauf  des  Sommer- 
semesters sein  Amt  niederlegen. 

Verstorben  sind:  Prof.  Dr.  F.  I>eichinäller, 
Observator  der  Kgl.  Sternwarte  in  Bonn,  4^  Jahre 
alt;  der  Chemiker  Dr.  E.  Lucius»  Mitbegründer 
derHOchsterParbwerke,  70  Jahre  alt;  Ph.Kellcr» 
0.  Hon.-Professor  der  Physik  an  der  Univer- 
sität in  Hom,  77  Jahre  alt;  Professor  Dr.  M. 
Hamburger»  Dozent  der  Mathematik  an  der 
Technischen  Hochschule  zu  Berlin,  65  Jahre 
alt:  Dr.  \»  ('ommoii,  praktischer  Astronou) 
und  Konstrukteur  großer  Refraktoren.  Mitglicii 
der  Boyal  Society,  in  Ealing-Lomlon,  62  Jahre 
alt;  Oberlehrer  Dr.  Rob.  Lüpke,  Klektroche- 
miker  in  Berlin,  45  Jahre  alt. 


Kleinere  MitteilnnBon. 

Eine  elektrlzche  MIkroskoplerlainpe. 

Von  T.  Tammes. 

Zeittchr.  f.  vis§.  Mikroekopie  IS,  S.  280.  1902- 
Verf.  hat  zum  Gebrauche  in  Mikroskopier- 
sälen die  in  nachstehender  Figur  dargestellte 
Mikroskopierlampo  für  elektrisches  Gltthlicht 


kunsiruiert.  Die  Lichtquelle  derselben  bildet 
eine  kugelförmige  Glühlampe  von  etwa  4 cm 
Durchmesser.  Dieselbe  ist  ln  einem  gußeisernen 
Kasten  befestigt.  Beim  Arbeiten  wird  der  an 
der  vorderen  Seito  des  Kostens  vorspringende 
Teil  a zwischen  Fuß  und  Tisch  des  Mikroskopes 
geschoben,  sodoß  weder  das  Licht  der  eigenen 


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Heft  IV 
I.  AiiiOiBt 


Kleinere  Mitteüuni'en. 


189 


Lampo  noch  dati  der  Lampen  in  der  NAhe  ar- 
beitender Peraonen  direkt  in  die  Augen  scheint. 

Die  an  dem  vorspringondeu  Teile  des 
Kastens  angebrachten  Leisten  d ermöglichen 
in  Verbindung  mit  den  Zapfen  e das  Rlnschiehen 
von  matten  Glasscheiben,  welche  ein  Gesichts- 
feld von  gleichmABiger  Helligkeit  im  Mikro- 
skope herstellen.  Für  hinreichende  Helligkeit 
genügen  bei  Vergnvßerung  bis  zum  500-fachen 
Glühlampen  von  5 Kerzen  LichtstArke;  bei 
stärkerer  Vergrößerung,  auch  bei  Immersiona- 
Systemen,  reichen  solche  von  10  Kerzen  noch 
vollkommen  aus. 

Die  Leitungsschnüre  der  Lampe  sind  in  der 
oben  am  Apparate  befindlichen  Klemme  6 ge- 
faßt, welche  es  ermöglicht,  die  Lampe  ohne 
Schaden  au  den  DrAhten  aufzuheben,  sodaß  die 
Handhabung  des  Apparates  überaus  bequem  ist. 

Die  Mikroskopierlampe  wurde  von  der  Firma 
F.  J.  Kipp  & Zonen  in  Delft,  Holland,  ange- 
IfrtigL  Mk. 

Gummidichtungen  dampf  und  wasser- 
dicht zu  machen. 

Fachztg.  f.  Blechbtürh.  «.  Inst.  10,  3.  26S.  1903. 

Um  Gummidichtungen  dampf-  und  wasser- 
dicht zu  machen,  empfiehlt  sich  eine  Lösung 
bestehend  aus  gepulvertem  Harz  und  Salmiak- 
geist (etwa  1 : 10).  Die  Lösung  bildet  eine 
zAhe,  dickflüssige  .Masse,  die  aber  nach  einigen 
Wochen  dünnflüssig  wird  und  dann  gebrauchs- 
fertig ist.  Mit  dieser  Lösung  bestreicht  man 
die  betreifenden  Stellen  und  macht  sie  dadurch, 
nachdem  die  Masse  erhörtet  ist,  für  Flüssig- 
keiten undurchdringlich.  Die  Masse  haftet 
leicht  an  Holz  und  Metall.  Kg- 

Isolleranstrlch  für  elektrische  Lei- 
tungen und  Apparate. 

MetaUarb.  2.S,  S 82-  1902. 

Die  Mittel,  mit  wolchen  man  die  Isolation 
an  elektrischen  Leitungen  und  Apparaten  durch- 
fuhrt, sind  sehr  mannigfaltige  und  müssen  dem 
jeweiligen  Zweck  entsprechend,  angepuüt 
werden.  Die  Firma  Frischauer  & Co.  (Wien  6, 
Oumpendorferstr.  41)  bringt  unter  dem  Namen 
.UuKoUt-Isolationalack**  eiuen  Lack  in  den 
Handel,  der  allen  Anforderungen,  die  an  eine 
gute  Isolation  gestellt  werden,  gerecht  wird. 
Der  Lack  laßt  sich  auf  alle  Materialien  auf- 
tragen und  wird  nicht  rissig.  Br  leitet  die 
Warme  sehr  schlecht,  ist  in  allen  Agenzien  un- 
löalich  und  vertrügt  eine  Temperatur  von 
3250  c.  (‘ber  die  IsoHerfahigkoit  des  Lackes 
hat  die  Versuchsanstalt  für  Elektrotechnik  des 
k.  k.  Technologischen  Gewerbemuaeums  Ver- 
suche angestellt.  die  ergeben  haben,  daß  eine 
Lackdchicht  von  ungefähr  0,06  mm  StArke  erst 


zwischen  5300  bis  6300  Volt  durchgeschlagen 
wurde. 

Die  in  feuchten  RAuroen  zur  Verlegung 
kommenden  LeitungsdrAhte  besitzen  außer  der 
Garnumspinnung  noch  eine  aus  reinem  Para- 
gummi hergestellte  Umwicklung.  Da  der 
Schwefel  des  Gummis  mit  dem  Kupfer  eine 
chemische  Reaktion  eingeht,  müssen  die  DrAhte 
verzinnt  sein.  Hier  würde  eich  der  laolier- 
anstrich  bedeutend  billiger  stellen.  Auch  für 
umklöppelte  Kupforlitzen,  GlühllchtschnUre, 
die  einer  wasserdichten  Isolation  bedürfen, 
wendet  man  vortollhaft  den  Rusolit-Isolatloiis- 
lack  an.  Aber  nicht  nur  für  LeitungsdrAhte, 
sondern  auch  für  Maschinenteile,  Apparate,  die 
einen  isolierten  Zustand  erhalten  sollen,  em- 
pfiehlt sich  der  Isolieranstrich. 

Der  Überzug  mit  obigem  Lack  bietet  nicht 
nur  eine  sichere  Gewahr  für  eine  absolute  Iso- 
lation, sondern  stellt  sich  gegenüber  anderen 
Isolatioiismitteln  bedeutend  billiger.  Kg. 


Aus  dem  Gewerks  • Aussfellungafonda 
zu  Berlin  sind  statutengemäß  alljährlich  im 
Monat  Januar  zehn  Stipendien  zu  je  60  M.  an 
Gewerbegehülfen  behufs  ihrer  weiteren  gewerb- 
lichen Ausbildung  zu  verteilen.  Einen  An- 
spruch darauf  haben  nur  GehUlfen,  die  Inländer 
sind  und  Zeugnisse  ihres  Wohlverhaltens  und 
Über  erworbene  Geschicklichkeit  vorlegeii 
können,  auch  zwei  Jahre  lang  als  Gebülfen  in 
Berliner  Werkstätten  gearbeitet  haben,  vor- 
zugsweise aber  mir  solche  Gehülfeu,  die  in 
Berlin  geboren  sind. 

Diejenigeu,  welche  mit  einem  Stipomlium 
bedacht  werden  wollen  und  vorstehende  Be- 
dingungen erfüllen  können,  haben  ihre  selbst- 
geschriebenen Gesuche  unter  Beifügung 
eines  Lebenslaufs,  der  Geburtsurkumle  und 
der  Originale  oder  beglaubigten  Abschriften 
der  Lehrzeugnisse,  sowie  der  Wohlvor- 
haltungs-  und  Geschicklichkeitsatteste  ihrer 
Arbeitgeber  bei  dem  Kuratorium  des  Ge- 
werks-Ausstelluogs  - Fonds,  Berlin  C 2,  Stra- 
lauerstr.  3/6,  bis  spätestens  Ende  September 
d.  J.  einzureichon. 

Gesuche,  bei  denen  auch  nur  eins  der  vor- 
stehend bezeichnetea  Beweisstücke  mangelhaft 
ist  oder  ganz  fehlt,  können  nicht  berücksichtigt 
werden. 


Die  diesjährige  75.  Versammlung  Deutscher 
Naturforscher  und  .\rztc  findet  am  20.— 26. 
September  in  Kassel  statt. 


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140 


Glastechnifches. 


M*rb«nikfr>Zlx 


Glaateohnisohes. 

Ein  neaer  Extraktlonsnpparat. 

Von  Dr.  W.  I’ip. 

y.exiachr.  f.  angew.  Chem.  Ui.  S.  ß^7.  1903. 

Der  in  nebonstohondor  Vl^ur  abgcbildete 
Apparat  dient  zur  Extraktion  von  FIbssigkciton 
mit  Äther  oder  anderen  BpczlfiBch  leichten 
Klhesigkeiten.  Die  Vordamprung  des  Extrak* 
tionBmittelB  geschieht  in  dom  ftundkolben.  Der 
Dampf  gelangt  auf  dem  aus  der  Zeichnung  er* 
sichtlichem  Wege  in  das  Hohr,  welches  in  den 
mittleren  Tubus  des  E\traktionsgenu>es  mUndot, 


und  tritt  hier  in  die  zu  extrahierende  Flüssig- 
keit ein,  kondensiert  sich  und  steigt,  durch 
eine  lose  idngelegte,  perforierte  Purzcllanplatto 
feiiistens  verteilt,  in  Tropfenform  hoch.  Der 
Äther  saminoU  sich  oben,  gesättigt  mit  extra- 
hierter Substanz,  an  und  wird  durch  das  schritgo 
('horlaufrohr  dem  Kolben  wieder  zugefOhrt. 
Durch  genOgend  lange  Fortsetzung  dieses 
Kreisprozesses  wird  alle  in  Äther  K>sUchc  Sub- 
stanz iu  den  Rumlkolben  UborgefUhrt.  Der 


Apparat  wird  von  der  Firma  Kaehler  & 
Martini  in  ßerlhi  hergostellt.  M. 


EotlRduDgeröhre  zur  Beobachtung 
der  elektrischen  und  magnetischen  Ab- 
lenkung schneller  Kathodenstrablen. 

Von  H.  Starke. 

Verhandl.  d-  DruUeh.  phytikal-  Ge$.  Ä.  8.  241 
1903. 

Von  der  Firma  Geißler  in  Bonn  hat  Vorf., 
um  bei  Ablenkung  schneller,  unter  einem  hohen 
Bntiadiingspotential  erzeugter  Kathodonstrahlen 
durch  ein  magnetisches  Feld  sowohl  wie  durch 
ein  elektrisches  Feld  messen  zu  können,  die 
folgende  Kntladungsröhre  anfertigen  lassen. 

Dos  Bemerkenswerte  an  dieser  aus  3 Teilen 
bestehenden  Röhre  ist,  daß  der  mittlere  Teil 
in  zwei  Schliffen  drehbar  ist  und  in  seinem 
Innern  einen  Kondensator  enthfllt,  der  zur  elek- 
trischen Ablenkung  der  zwischen  seinen  Platten 
hindurch  gehenden  Kathodenstrahlen  dient 
Diese  werden  in  dem  Unken  Teil  der  Röhre 
erzeugt.  Das  am  Ende  dieses  Teiles  bcrmdllcho 

\ 

I 


1 


Diaphragma  mit  einer  Öffnung  von  0,5  bis 
1 mm  bewirkt  auf  dem  im  rechten  Tolle  der 
Röhre  angebrachten  Glimmerschirm  einen  scharf 
abgegrenzten  Lichtflock.  Auf  dem  (ilimmer- 
schirm  sind  zwei  zueinander  senkrechte  Milli- 
mcterteilungen  eiugeritzt.  Durch  die  Drehbar- 
keit des  mittleren  Teils  der  Röhre  ist  es  also 
ermöglicht,  den  Lichtfleck  so  auf  diese  Tel- 
hingen  fallen  zu  lassen,  daß  die  durch  den 
Kondensator  bewirkte  Ablenkung  in  Richtung 
<ler  einen  Teilung  erfolgt  und  derart  die  Größe 
der  Ablenkung  gemessen  worden  kann.  Die 
(in  der  Figur  nicht  wiedergegebenen)  Spulen 
zur  Erzeugung  des  magnetischen  Feldes  waren 
so  allgeordnet,  daß  die  magnetische  Ablenkung 
senkrecht  zur  elektrischen  erfolgte  und  also 
dann  auf  der  zweiten  Teilung  des  Glimmer- 
Bchirmes  abgelesen  worden  konnte. 

Die  aus  der  Figur  orsicbtHcbe  Anordnung 
der  Schliffe  bewahrte  sich  sehr  gut.  Es  ist 
dabei  vermieden,  daß  Fett  sich  im  Entladungs- 
raum  befindet  oder  von  den  Kathodonstrahlen 
getroffen  wird,  was  zur  Erzielung  konstanten 
V'akuums  erforderlich  ist.  Mk. 


Digitized  i)y  ('-  - igle 


R«n  Io 

I-  Angost  lyiä. 


Glas(«chnltchM. 


Hl 


Über  die  Darstellung:  ▼on  Ar^on 
mittels  elektrifcher  Funken. 

Von  A.  Bockor. 

Zeitsehr.  für  KUktroehemie  0.  S,  600.  2900. 

Din  Gowinnunf?  des  Argons  aus  der  atmo- 
sphärischen  Luft,  der  zu  diesem  Zwecke  der 
Stickstoff  entzogen  werden  muß.  gesclüeht  ge- 
wöhnlich durch  Absorption  des  Stickstoffes  der 
Luft  vermittels  Magnesium.  Eine  andere  Me- 
thode, die  zuerst  von  den  Entdeckern  des 
Argons,  Lord  Rayleigh  und  W.  Ramsay. 
angewandt  wurde,  beruht  auf  der  Oxydation 
des  Stickstoffes  unter  der  Einwirkung  elek- 
trischer Funken  und  darauffolgender  Absorption 
der  so  entstandenen  Oxyde  des  Stickstoffes. 

Verf.  hat  fOr  diese  Methode  den  in  unten- 
stohonder  Figur  dargestellton  Apparat  kon- 
struiert, der  es  ermöglicht,  die  Einwirkung  der 


Kunkenstrecke  auf  den  Stickstoff  der  zu  be- 
handelnden Luftmenge  unter  möglichst  günsti- 
gen FrostAnden  vor  sich  gehen  zu  lassen. 

Der  mit  F bezeichnete  Teil  des  Apparates 
dient  zur  Oxydation  des  Stickstoffes.  Dieser 
wird  gebildet  von  einem  mit  Ktihlwaseer  an- 
gefullten  Oe^iße  aus  Zinkblech,  durch  dessen 
Boden  zwei  Messingrohre  führen,  die  oben  durch 
ein  enges  Messingrohr  verbunden  sind.  An 
dieses  Messingrohr  schließt  sich  dann  ein  als 
Kühlschlange  dienendes  Bleirohr  an.  Dieser 
Teil  des  Apparates  ist  aus  Metall  hergeatellt, 
lim  der  infolge  der  elektrischen  Entladungen 
auftretendcD  Erhitzung  Widerstand  leisten  zu 
können,  was  bei  Horstellung  aus  Glas  nicht 
möglich  wttre. 

In  den  Boden  der  beiden  Messingrobre  ist 
jo  ein  Glasrohr  mittels  eines  Gummistöpsols 
befestigt,  welches  sowohl  zum  Zuführen  der 
Luft,  als  auch  zur  Isolation  der  in  ihnen  be- 
findlichen die  Elektroden  darstellenden  Kupfer- 
drahte  dient.  Diese  sind  im  unteren  Eude  der 


Glasröhre  eingegipst  und  fülireii  zu  den  So- 
kuudarpolen  des  Transformators.  Eie  endigen 
oben  etwa  in  der  Mitte  der  Messingrohre. 
Oberhalb  Ihrer  Kodmi  ist  in  jedem  Rohr  eine 
Messingscheihe  mit  zeritraler(')ffnung  eingeprel'd, 
wolche  die  Gase  nötigt,  die  Funkenstrecke  in 
engem  Strome  zu  passieren,  und  so  deren  Ein- 
wirkung erhöht 

Die  zu  behandelnde  Luft  wird,  mit  der  an- 
gemessenen Menge  Sauerstoff  vermischt,  in  den 
Gasometer  gebracht.  Im  Laufe  des  Versuches 
laßt  man  dieses  Gemisch  in  der  durch  die  Pfeile 
angedeuteten  Richtung  durch  den  Funken- 
Apparat  F und  darauf  durch  das  Abaorptions- 
gefaßt  nach  dem  Gasometer strömen.  Nach 
Umstellen  der  Hahne  n,  b und  e laßt  sich  dann 
das  Gasgemeiige  wieder  durch  F und  A nach 
Gj  zurOckleiten.  Diese  Operationen  werden  so 
oft  wiederholt  bei  öfterer  Zufügung  von  neuem 
Luft-Bauerstoffgemisch  durch  den  Hahn  o.  bis 
eine  hinreichende  Monge  Argon  in  dem  Apparate 
angesammolt  ist. 

Bei  Benutzung  von  zwei  Punkenapparaten 
ergab  sich  eine  mittlere  Absorption  von 
8 Liter  pro  Stunde,  sodaß  es  möglich  war, 
io  wenigen  Tagen  einen  Rest  von  2 Liter  (ias 
zu  gewinnen,  der  in  kleinem  Maßstabe  weiterer 
Behandlung  durch  eine  Funkenstrecko  ausge- 
setzt, etwa  600  ccm  Argon  lieferte.  Mk 

Untverial-Drelfuni  mit  Teratell baren 
Zongen« 

Von  F.  Allihn. 

Chem  -Zlg.  ZT,  8.  664.  m:i. 

Der  Universal-Dreifuß  hat  die  übliche  Form 
der  gewöhnlichen  Dreifüße  {Fig.  /),  an  dessen 
unterer  Flache  des  Ringes  sich  drei  Ösen  be- 


Pif.  I. 


finden,  durch  welche  Zungen  hindurch  gesteckt 
sind,  die  durch  Schrauben  in  jeder  gewünschten 
Lage  festgebalten  werden  können.  Durch  diese 
Anordnung  ist  es  ermöglicht,  Tiegel  jeder 
Größe  oder  andere  Gefäße  ohne  Anwendung 
von  Drahfdreiockon  zu  erhitzen  {Fig.  2).  Da 
die  Zungen  nach  vorn  oder  hinten  in  jede  Lago 
gebracht  werden  können,  demnach  große  und 


Digl'iliOd  by  -Ogle 


142 


Gta«t*chnlichts.  — BQchcrtcbau. 


0«aUch«> 

Mfchjuükargtg 


kleine  Tiegel  ohne  Anwendung  einoa  Draht- 
netzes zu  erhitzen  eiiid,  eo  vereinigt  dieser 
Dreifuß  zwei  der  am  meisten  gebrauchten 
Laboratoriumsgerate,  den  Dreifuß  und  das 
Drahtdreiock,  zu  einem  Gerat.  Auch  als  Filter- 


gestell,  wie  es  Fig.  3 zeigt,  ist  der  Dreifuß  zu 
benutzen.  Fig.  4 veranschaulicht  die  Form 
des  Drahtnetzes,  wie  solches  bei  Benutzung 
des  Dreifußes  zu  empfehlen  ist. 


Flg  4. 


Der  Universal-Dreifiiß  ist  zum  Gebrauchs- 
muster angoraeldel  und  wird  von  der  Firma 
Warmbrunn,  Quilitz  & Co.  in  Berlin  C.  in 
mehreren  Größen  in  den  Handel  gebracht. 

M. 

Gebrauchsmuster  für  glastechnlsche 
Gegenstände. 

Klasse : 

13.  Nr  201 473.  Abschlußhahn,  bei  welchem 
die  Dichtungsflache  des  Kükens  aus  Kuhle 
besteht.  W.  Thlem,  Halle  a.  S.  17.  9,  02. 

Nr.  202  836.  Rückfluß-  und  Destlllationskühler 
für  Laboratoriumszwecke.  Wagner&Munz, 
München.  6.  6.  03. 

31.  Nr.  201 89B.  Röntgenröhre  mit  einer  im 
Innern  derselben  in  metallischer  Berührung 
mit  der  Antikathode  angebrachten  Blende. 
Voltohm  Elektr.  Gesellsch.,  Frankfurt 
a.  M.  26.  5.  03. 

30.  Nr.  201643.  Elektrische  Untorsuchungs- 
lampe  mit  abnehmbarer,  durchsichtiger 
Schutzholse.  G.  W.  Bauer,  Berlin.  19,  5.  03. 

Nr.  202  088.  Chloroform-Tropfgofaß  mit  Ka- 
pillarhals. Medizin.  Warenhaus  A.-G.> 
Berlin.  30.  6.  03. 

Nr.  202  213.  Zerstäuber  für  Flüssigkeiten,  bei 
welchem  der  Glasbehälter  an  seiner  Öffnung 
einen  Ring  trägt,  über  welchen  eine  mit  der 
Kanäle  verbundene  Kappe  zur  Erzielung 
einer  größeren  Füllöffnung  und  festeren 
Verbindung  der  Teile  aufgeschraiibt  ist. 
Ch.  Pongo,  Berlin.  24.  4.  03. 


Nr.  202  346.  Flasche  mit  als  Verschluß  die- 
nendem Einsatz  zur  Aufnahme  und  Fällung 
einer  Spritze.  A.  Strauß,  Barmen.  1.  5.  03. 

Nr.  202  364.  Medikamentenflasche  mit  ver- 
stärktem Halsraude.  H.  Ulbrich,  Igelshiob 
b.  Neubaus  a.  Rennweg.  2.  6.  03. 

42.  Nr.  201 479.  Maximumthermometer  mit 
einer  als  Minutenzähler  dienenden  Sanduhr. 
0.  Drescher,  Charlottenburg.  14.  3.  03. 

Nr.  201 646.  Fieberthermometer  mit  Erwei- 
terung im  KapUlarrohr.  E.  Kantorowicz, 
Berlin.  19.  5.  03. 

Nr.  201  929.  Aräometer,  dessen  Belastungs- 
kugcl  eine  Öse  zum  Anhängen  verschieden 
schwerer  Körper  und  welches  demgemäß 
eine  mehrfache  Skale  aufweist.  J.  Brückner 
& Co.,  Ilmenau  1.  Thür.  24.  4.  03. 

Nr.  202  266.  Butyrometer  mit  dachförmig  ge- 
stalteter Schaufläche.  P.  Funke,  Berlin. 
30.  5.  08. 

Nr.  202  862.  Butyrometer  mit  prismatischem 
Querschnitte  im  belegten  oder  mit  matter 
Rückwand  versehenem  Skalenrohre  oder  der 
ganzen  Butyrometerrohre.  Fr.  Hugers- 
hoff,  Leipzig.  26.  6.  03. 

Nr.  203  074.  Pipette  mit  durchgehendem,  oben 
und  unten  eingeschliffenem,  massivem  Glas- 
hahnstopfen,  dessen  Bohrungen  mit  an  die 
Pipette  angesetzten  Köhren  in  Verbindung 
stehen  und  durch  einfache  Drohung  des 
Stopfens  nach  links  oder  rechts  ein  Fullen 
oder  Entleeren  der  Pipette  ermöglichen. 
A.  Primavesi,  Magdeburg.  16  5.  03. 

Nr.  203  067.  Aus  einer  graduierten  Röhre  be- 
stehendes Niederschlagssjtccharometer  zur 
Bestimmung  des  Prozentgebaltes  von  Zucker 
im  Ham  oder  in  einer  anderen  Zuckerlösung. 
E.  C.  Behrendt,  Berlin.  28.  5.  03. 

Nr  203  102.  Hochgradiges  Thermometer,  bei 
welchem  im  oberen  Teile  ein  Trockenmittel 
dauernd  angebracht  ist.  W.  Niehls,  Berlin. 
5.  6.  03. 

64.  Nr.  201  666.  Mit  Ausgußrohr  versehener 
Flaschenstopfen,  dessen  LuftzufUbrrohr  ge- 
bogen ist.  Fr.  Turck,  Lüdenscheid.  19.5.03. 

Nr.  202  249.  Schwimmer  aus  Glas  für  die  Meß- 
gefäße selbsttätiger  Schankvorrichtungen. 
Weber,  Kaltraann  & Co.,  Köln.  27.5.03. 


BQohersohau. 

Monographien  üb.  angewandte  Elektrochemie. 
Hrsg.  V.  Oberingen.  V.  Engelhardt.  6.  Bd. 
gr.-8®.  Halle,  W.  Knapp. 

6.  W.  Borchers,  Elekfcro-Metallurgie 
des  Nickels.  36  8.  m.  4 Flg.  1903.  1,60  H 
A.  Mlothc,  Grundzüge  d.  Photographie.  3.,verb. 
Aufl.  120.  IV,  94  8.  m.  40  Fig.  Halle. 
W.  Knapp  im  l.OO  M 


Digitized  by  G-  )OgIe 


H«ft  U. 

t.  AdfO*«  IVOS. 


Pauouchau. 


143 


Patentsoha 


w 


Fig.  J. 


ik 1 -l  1- 

h.:~V — ^ 

AbgeküntM  QnaektUbarbaromster.  A.  S.  Davia  in  Roundhay,  Leeda,  Grafech.  York. 
12.  3.  1901.  Nr.  132  349.  Kl.  42. 

Daa  Instrumcut  gehurt  zu  der  Klasse  derjenigen  Quecksilberbarometer,  bei 
denen  dar  Kaum  fOr  die  abzusperrende  Luftmenge  vor  jeder  Messung  mit  der 

äußeren  Luft  in  Verbindung  ge- 
I < bracht  wird.  Bigantttmlich  ist  ihm, 

I t daß  das  auf  sich  selbst  zurückge- 

bogene Barometerrohr  a 6 (J^.  l) 
um  eine  Achse  c an  dem  festen 
Ge8telldschwingt(J^..2)  und  durch 
ein  verschiebbares  Gegengewicht  e 
in  der  senkrechten  und  wagerechten 
Lage  gehalten  wird.  In  der  wage- 
rechten  Lage,  also  bei  Nicbtge- 
brauch,  ist  alles  Quecksilber  aus 
der  Meßröbre  a in  den  mit  der 
Atmosphäre  durch  ein  luftdurch- 
lässiges Diaphragma  in  Verbindung 
stehenden  Beh&lter/ geflossen.  Die 
Rohre  a 6 ist  in  diesem  Kalle  mit 
Luft  gefüllt,  welche  die  augen- 
blicklich herrschende  Spannung 
der  Atmosphäre  hat.  Zum  Zwecke 
der  Messung  dreht  man  das  Baro- 
meter in  die  senkrechte  Stellung. 
Das  Quecksilber  steigt  in  die  ROhre  a hinab  und  preßt  die  abgesperrto  Luftmenge  entsprechend 
ihrer  jeweiligen  Spannung  auf  ein  mehr  oder  weniger  kleines  V'olumen  zusammen. 


fir  -i. 


Form  zur  Herstellong  von  Qlasgegenstk&den.  A.  Bocuze  in  Lyon.  10.  11.  1901.  Nr.  132711. 

Kl.  82. 

Diejenigen  Oberflitchen  dor  Porai}  welche  dazu  bestimmt  sind,  mit  dem  heißen,  bezw. 
geschmolzenen  Glase  in  Berührung  zu  treten,  bestehen  ganz  oder  teilweise  aus  Nickel. 


Veriahren  zur  Herstellong  von  Glasformen  aas  einer  aas  Holskoblenpolver  and  einem  Binde« 
mittel  bestehenden  plastischen  Makzse.  H.  Robert  io  Hannover.  3.  5.  1900.  Nr.  132  715. 
Kl.  32. 

Eine  aus  Holzkohlonpulver  und  einem  Bindemittel  bestehende  plastische  Masse  wird 
zu  Blöcken  gepreßt,  welche  darauf  im  Muffelofen  ausgegloht  werden.  Aus  den  Blöcken  wei-deu 
die  Glaeformen  herausgearbeitet. 


GesohwindigkeiUmesser  mit  einem  aal  einer  gleiehlOrmig 
omlaofendleA  Scheibe  sich  veratellendsn  Reibrad. 

J.  Heyde  und  A.  Guth  in  Dresden.  14.  3.  1901. 
Nr.  131 214.  Kl.  42. 


Eine  mit  der  zu  prüfenden  Welle  a {t'lg- 1)  fest  ver- 
bundene Schnecke  b dreht  eine  zweite  Schnecke  c,  die  mit 
ihrer  Welle  d verschiebbar  verbunden  Ist.  Letztere  wird 
von  der  gleichmäßig  umlaufen<len  Scheibe  k .9)  mit 

Hülfe  eines  verschwenkbaren  Hahmens  p,  dor  das  auf  der 
Scheibe  k gleitende  Reibrad  o und  entsprechende  Zwischen- 

räder  n,  m,  o,  w,  y zum 
Antrieb  der  Welle  d 
trügt,  in  Umdrehung 
setzt.  Beim  Vorachie- 
ben  der  Schnecke  c 
, auf  ihrer  Achso  d wer- 
den der  Rahmen  p und 
die  Holle  o auf  dor 


Fig.  2. 


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t44 


^atcntichau.  t*at«nUiit«. 


Daotacti« 

M*ctualker-Ztf. 


Scheibe  A;  mitteU  citior  MulTe  g ao  venicliweDkt,  daß  die  Wclleo  a und  d die  gleiche  Ucecbwindig- 
keit  erhalten.  Diese  wird  durch  einen  mit  der  MiifTe  g 
verbundenen  Zeiger  angegeben. 

OesohwindigkeiUmeeaer  mit  einem  aal  einer  gleioh- 
lörmig  umlaolenden  Scheibe  eich  veratellen- 
denReibrad.  Dieselben.  1.9.1901.  Nr.l3l21f>; 

Zue.  z.  Pat.  Nr.  131  214.  Kl.  42. 

Der  die  radialen  Verechiebungen  der  Reib- 
rulle 0 auf  der  Scheibe  k und  die  achsialen  Bewe* 
gungen  der  Schnecke  c übertragende  und  ver* 
adiwenkbare  Kahmeu  des  Hauptpatentea  ist  durch 
einen  geradlinig  geführten  Kohroen  m ersetzt,  um 
vermöge  der  geradlinigen  Verschiebung  der  Ueib- 
rulle  0 die  UeachwindigkeiUunterschiede  auf  einer 
Skale  mit  gleichmAUiger  Teilung  ablesen  zu  können. 


Palentliste. 

Bis  zum  13.  Juli  1908. 

Klasse:  AnmeUangen. 

21.  B.  32  734.  Verfahren  zum  Empfangen  funken- 
telegraphischer  Zeichen.  {{.Bauer,  Berlin. 
14.  10.  02. 

E. 8872.  Blektrolyllacher  Unterbrecher.  F.  Dea- 
sauer,  Aechatfenburg.  13.  12.  02. 

H.  28  919.  Elektrolytischer  Elektrizitatszühler. 

J.  B.  y Uernaudez,  B.  M.  y Miuru,  L.  y 
Braäa  u.  J.  B.  Ortega,  Madrid.  19.9.02. 
S.  16  40C.  llitzdraiiLmeßgor&t.  H.  Siovers, 
Berlin.  6.  5.  02. 

S.  16  642.  Poiarisiertos  Kelaia.  SiemenaA 
Halake,  Berlin.  28.  6.  02, 

S.  17232.  (lalvauoskop.  Dieselben.  24-11.02. 
42.  K.  8479.  Schieübrltle  mit  Zielllnae.  J.  Endor, 
Landeck  i.  Schl.  14.  6.  02. 

F.  16  076.  Sttttzvoirichtung  an  Fernrohren. 
Ü.  A.  Fisko,  New  York.  25.  3,  02. 

P.  14  205.  Meßvorrichtung.  K.  Pesch,  Neu- 
Sandez.  5.  11.  02. 

49.  B.  :M229.  Drchstahlhalter  für  mehrereStahle. 

J.  Biancke,  Charlottenburg.  24  . 4 . 03. 

C.  11059.  WeiclilOtmasae.  J.  Calimann  u. 

K.  Bormann,  Berlin-Rixdorf.  16.  8.  02. 

K.  8353.  Kopierfräsmaschine.  Eloktrogra* 
vOre,  0.  m.  b.  H.,  Leipzig  - Sellerhausen. 
18.  4.  02. 

L.  16041-  Gewindefräser.  E.  Lange,  Crone- 
berg,  Khld.  20.  6.  01. 

K.  17  553.  Fräser.  F.  Richter,  Auasig.  10. 12.  02. 
7<K  K.  24  199.  Vorrichtung  zum  Zeichnen  pa- 
ralleler Linien  in  bestimmten  Abständen. 
U.  Klapp,  Berlin.  13.  11.  02. 


74-  11-  29  358.  Elektrischer  Foruzeiger.  Hart* 
manu  Hc  Braun,  Frankfurt a.  M.  25.11.02. 

ErUUugeo. 

21.  Nr.  144  178.  Telegraphen  nach  dem  magnet- 
clek'.rischeu  Verfahren.  Aktieaelakabe. 
Telegru Tonen  Patent  Poulaon,  Kopen- 
hagen. 16.  7.  02. 

Nr.  144337.  Pendelelektrizitätszähler.  A. Beetz, 
E.  Blumenthal  u.  8. Schlesinger,  Posen. 
26.  8.  02. 

Nr.  144  494.  Elektrischer Polaucher.  Pritsche 
& Pischon,  Berlin.  16.  12.  02. 

Nr.  144  535.  Wcchselatromzählcr  nach  Ferraris- 
achem  Prinzip.  A.  Peloux,  Genf.  16.10.02. 

42.  Nr.  144  541.  Nadelzirkel.  J.  Boaaart* 
Bächli,  Subr-Aarau.  18.  2.  02. 

Nr.  144  587.  Verfahren  zur  Erhöhung  der 
Meßgenauigkeit  bei  Oeschwindigkeitaiues* 
eungen  nach  Pat.  137  601;  Zus.  z.  Pat.  137  601- 
W.  Lahmey  er  & Co.,  Frankfurt  a.  M.  27.7.02. 

Nr.  144  590.  Geachwindigkeitsmeaser  mit 
Schleudergewichten  und  gleichmäßigerSkale. 

M.  Kuhn,  \Valdheim  1.  S.  30.  10.  02. 

49.  Nr.  144451.  Fräser.  P.  W.  Uardenblcker, 
Kemacheid.  2.  11.  02. 

Nr.  144  652.  Schneckeuarliger  Zahnrodfräaer 
mit  verstellbaren  Schueidzähnen.  V.  Bauer, 
Düsaeldorf.  10.  7.  02. 

07.  Nr.  144  511.  Vorrichtung  zum  Schleifen  der 
Kazetten  an  BrUlengläacrn  u.  dgl.  0.  Wer* 
nicke  u.  K.  Rahn,  Rathenow.  13.  1.  03. 

74.  Nr.  144  349.  Vorrichtung  zur  FernOber- 
traguüg  von  Kompaßatellungen;  Zua.  z.  Pat. 
124687.  A.  Pieper,  Berlin.  10.10.02. 


FOr  dl»  KedAkUoD  Tsrutwortllcb:  A.  Bltscbke  Ja  BerUo  W. 

V»rt»z  *uQ  JbUd»  SpriDgvr  In  B«rlln  N.  — Drock  vod  £mll  Dr*y»r  Io  B«rlla  SW. 


Digitized  by  C'i  'Oglf 


Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  lustriunenteakuude 

liD«l 

Organ  fttr  die  gesamte  Olasiustrumenten  - Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion;  A.  Blaschke,  Uorlin  W 30,  An  der  Apoatelkirche  7b. 

Nr.  1t>.  13.  August.  1903. 

Rsehdm«k  nsr  mit  Üraehmlraag  d*r  Kmtakti.a  r«at.tt«t. 


Ober  einen  Oabel-Begistrierapparat  und  seine  Änwendaug  zur  Beobachtung  der  Blitze. 

Von 

Prof.  F.  Wl.  ZaJuttyftAld  H.  J.  la  Chyrlw.  GtUikco. 

In  den  letzten  Zeiten  ist  die  lieobaebtung  der  weit  entfernten  Blitze,  die  Ge- 
witter zu  begleiten  pWegen,  lebendig  geworden.  Da  der  von  mir  konstruierte  Registrier- 
apparat dieselbe  sehr  erleichtert,  so  will  ich  denselben  hier  naher  bekannt  geben,  zumal 
der  genannte  Apparat  auch  zu  anderen  Beobachtungen  dienen  kann. 

Auf  der  Zeigeraehse  einer  Uhr  ist  ein  Metallstreifcn  a aufgesetzt.  An  den 
beiden  Enden  desselben  sind  in  gleicher  Entfernung  von  der  Achse  zwei  Drahte  bh 
rechtwinklig  zum  Metallstreifen  eingenietet,  sodali  sie  mit  demselben  eine  „Gabel“ 
bilden.  Demnach  beschreiben  die  Enden  der  Gabel,  wenn  die  ITir  in  Bewegung  ge- 
setzt wird,  konzentrische  Kreise  von  gleichen  Durchmessern.  Gleichsam  eine  Ver- 
längerung der  Uhruchse  bildet  eine  flache,  etwa  37  cm  lange  Schraube  e , die 
mittels  einer  kleinen  Kurbel  d gedreht  werden  kann,  ohne  daü  eine  Veränderung  ihrer 
Lage  zu  befürchten  ist.  Während  nämlich  der  mit  einem  12,3  cm  langen  Gewinde 
versehene  und  der  Uhr  zugewandte  Teil  der  Schraube  am  auüeren  Ende  eine  kleine 


Bohrung  aufweist  und  dadurch  auf  der  Uhrachse  gewissermaßen  aufsitzt,  ohne  jedoch 
einen  Druck  nach  unten  auszuüben,  stützen  den  übrigen  glatten  Teil  der  Schraube,  der 
von  der  Uhr  abgewandt  ist,  zwei  in  einer  Entfernimg  von  etwa  5 cm  sich  befindende 
LagerbOcke  / und  /'.  Der  äußere  / hat  einen  I.agerdeckel,  welcher  leicht  geöffnet 
werden  kann;  der  innere  /'  besteht  nur  aus  dem  unteren  Lagerteil.  Der  Durchmesser 
der  Schraube  beträgt  etwa  10  mm,  die  Steigung  2 mm. 

Auf  dem  Teile  der  Schraube,  der  das  Gewinde  trägt,  ist  eine  Trommel  aus 
dünnem  Bleche  und  von  entsprechendem  Umfange  angebracht;  anstatt  der  Böden  sind 
Blechstreifen  eingesetzt,  um  dieselbe  nicht  unnötig  zu  beschweren;  die  Länge  der 
Trommel  ist  gleich  der  des  Gewindes,  also  12, ö cm.  Zwei  l'edern  g auf  der  Ober- 
fläche ermöglichen  das  Keathalten  des  aufgespannten  l’apiers;  durch  ein  Gegengewicht 
im  Innern  der  Trommel  wird  ihr  Gewicht  ausgeglichen. 

Die  Achse  der  l'rommel  besteht  aus  einem  die  Schraube  leicht  umhüllenden 
Röhrchen;  ihre  Bewegung  wird  auf  folgende  Weise  bewerkstelligt.  Die  Enden  der 


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a 


146 


Dmtacb« 

MtwhtDilc^r-Zu 


P.  Wl.  von  Zukotynski,  üb»r  einen  Gabel-Regiitrierapparat. 


Gabel  ragen  in  zwei  Schütze  hinein,  die  sich  in  der  zur  l'hr  hingewandten  Bodenfl&cbe 
der  Trommel  befinden,  und  verursachen  so  die  Drehung  der  Trommei  um  ihre  eigene 
Achse.  Die  Führung  längs  der  Schraube  bewirkt  eine  Feder  h,  weiche  gleichsam  die 
Schraubenmutter  vertritt,  dadurch,  daU  sie,  mit  einem  Ende  fest  an  dem  Boden  der 
'Trommel  angebracht,  beinahe  ^/,  ihrer  Lange  vom  festen  Punkte  entfernt  in  das 
Schraubengewinde  eingreift  und  sich  in  den  Gängen  der  Schraube  fortbewegt.  Um 
eine  zu  große  Reibung  durch  allzu  festes  Anliegen  der  Feder  an  die  Schraube  zu 
venneiden,  ist  im  Boden  ein  kleiner  Stift  eingesetzt,  der  die  Feder  stützt.  Bei  einer 
einmaligen  Umdrehung  der  Uhrachse  wird  also  die  Trommel  um  die  Größe  der 
Schraubensteigung  fortbewegt. 

Das  freie  Hin-  und  Herschieben  der  Trommel  auf  der  Schraube  ist  da- 
durch ermöglicht,  daß  man  mittels  eines  dünnen  Drahtes  i die  Feder  leicht  von 
dem  Schraubengewinde  abheben  kann;  der  Draht  ist  zu  diesem  Zwecke  mit  einem  keil- 
förmigen Haken  versehen,  der  aus  dem  Boden  der  Trommel  hervorragt.  Man  kann  die 
Trommel  selbst  dann,  wenn  sie  sich  in  der  kleinsten  Entfernung  von  der  Uhr  befindet, 
mit  großer  Leichtigkeit  hin-  und  herbewegen.  Auf  diese  Weise  kann  man  auch  die 
Trommel,  nachdem  sie  zur  Kurbel  hingeschoben  ist  und  die  Gabel  sich  nicht  mehr  in  den 
Schlitzen  befindet,  ohne  Schwierigkeit  umdrehen,  z.  B.  zum  Auflegen  von  neuem  Papier. 

Eine  elastisch  angebrachte  Richard  sehe  Schreibfeder  h.  die  mittels  einer 
Schraube  l der  Trommel  genähert  bezw.  von  derselben  entfernt  werden  kann,  zeichnet 
nun  auf  das  aufgespannte  Paj>ier  eine  Spirale  mit  derselben  Steigung  wie  die  der 
Schraubenspindel.  So  oft  jedoch  eine  Erscheinung  auf  den  Apparat  einwirkt,  deren 
Tätigkeit  registriert  werden  soll,  notiert  die  Richardsche  Feder,  von  jenem  Apparat 
unmittelbar  oder  von  einem  elektrischen  Klopfer  gestoßen,  einen  Querstrich. 

Will  man  die  Zeit  bestimmen,  in  welcher  gewisse  Erscheinungen  stattfanden, 
so  bedient  man  sich  dazu  einer  ein  für  allemal  auf  Glas  oder  Papier  hergestellteu 
(z.  B.  GO-teiligen)  Skale,  deren  Länge  dom  Umfange  der  Trommel  glelchkommt.  Wenn 
die  Trommel  innerhalb  einer  Stunde  eine  Kreisbewegung  vollendet,  d.  h.  wenn  die 
(Jabel  direkt  auf  der  Achse  des  Minutenzeigers  der  Uhr  befestigt  ist,  so  ist  selbst  bei 
geringem  Umfange  der  Trommel  ein  V'ersehen  fast  unmöglich,  vorausgesetzt,  daß  die 
Uhr  ziemlich  genau  geht.  Ist  der  Umfang  der  Trommel  etwas  größer,  dann  kann  man 
bei  regelrechtem  Gange  der  Uhr  die  Ereignisse  selbst  auf  die  Sekunde  (natürlich  nur 
annähernd)  bestimmen. 

Doch  ist  nur  selten  ein  Kegistrierapparat  erforderlich,  der  sogar  die  Sekunden 
berücksichtigen  soll;  bei  Beobachtungen,  welche  diese  Genauigkeit  fordern,  wäre  es 
geradezu  unvernünftig,  sich  auf  den  Apparat  zu  verlassen. 

Wenn  die  Gabel  auf  der  Achse  des  Stundenzeigers  der  Uhr  aufgesetzt  ist,  so 
betrügt  die  Länge  der  Linie,  die  der  Registrierap])arat  in  der  Frist  von  24  Stunden 
aufzeichnet,  den  zweifachen  Umfang  der  Trommel,  ln  diesem  Falle  kann  man  Stunden 
und  V'iertelstunden  mit  aller  Genauigkeit  ablesen. 

Der  ganze  Apparat  ist  so  einfach  gebaut,  daß  jeder  sich  denselben  selbst  herstellen 
kann.  Wer  die  Konstruktion  anderer  Kegistrieraitparate  kennt,  möge  selbst  die  Eigen- 
schaften erwägen,  welche  den  eben  beschriebenen  Apparat  auszeiebnen.  Die  Trans- 
mission behufs  Drehung  der  Trommel  ist  mirailtelbar,  was  die  Reibung  aufs  Minimum 
reduziert.  Jede  etwaige  Ausbesserung,  die  im  Falle  einer  Beschädigung  notwendig 
werden  sollte,  kann  bei  der  so  einfachen  Konstruktion  des  Apparates,  wenn  nicht  eigen- 
händig, so  doch  wenigstens  an  Ort  und  Stelle  bewerkstelligt  werden,  so  daß  ein  dies- 
bezügliches V'ersenden  zu  dem  V'erfertiger  erspart  wird.  Die  Kosten  sind  äußerst  gering, 
sowohl  in  Bezug  auf  den  Apparat  selbst,  als  noch  mehr  in  Bezug  auf  das  gewöhnliche 
Papier,  auf  das  derselbe  schreibt.  Selbst  in  dem  Falle,  daß  die  Gabel  an  der  Achse  des 
Stundenzeigers  befestigt  ist,  ist  die  Länge  der  Aufzeichnungslinie  bedeutend  größer  als  bei 
.Apparaten  anderer  Konstruktion,  was  für  die  Genauigkeit  in  der  Bestimmung  von  großer 
Wichtigkeit  ist.  Die  Bedienung  des  Apparates,  besonders  bei  Anwendung  einer  Uhr 
mit  achttägigem  Giing  und  bei  der  Befestigung  der  Gabel  auf  der  Stundenachse  bietet 
keine  Schwierigkeiten,  denn  es  genügt,  einmal  monatlich  frisches  Papier  aufzulegen 
und  einige  Tropfen  'Tinte  (in  Wasser  aufgelöstes  Anilin  mit  Glyzerin)  in  die  Richardsche 
Feder  einzufüllen.  Der  Apparat  kann  auch  zu  anderen  Zwecken  dienen;  man  braucht 
dann  nur  die  Trommel  zu  ändern  und  die  Feder  entsprechend  zu  verschieben;  sonst 
bleibt  alles  ungeändert. 


P.  Wl.  von  Zukotynski,  Über  ein«n  GabeURegUtrierapparai.  Per«onennachrichten.  ]47 


Der  größeren  Befiuemlichkeit  wegen  könnte  die  Achse,  welche  die  Gabel  halt, 
die  Kildchen  der  Uhr  nicht  unmittelbar  aut  sich  tragen,  sondern  von  einem  KOhrchen 
umgeben  sein,  auf  welches  erst  der  Dreiling  und  das  Rad  befestigt  wfiren.  Diese  Ein- 
richtung würde  dazu  dienen,  im  Notfälle  die  Trommel  ohne  Beschädigung  des  Uhr- 
werks beliebig  umdrehen  zu  können.  Wenn  nämlich  die  Achse  an  dem  Ende,  an 
welchem  die  Gabel  sitzt,  so  verdickt  ist,  daß  sie  in  das  Innere  der  Röhre  nicht  hinein- 
schlOpfen  kann,  ferner,  wenn  sie  an  dem  entgegengesetzten  Ende,  das  aus  der  Röhre 
hervorragt,  mit  einem  Gewinde  und  einer  Schraubenmntter  versehen  ist,  so  kann  man 
leicht  nach  Losdrehung  der  .Mutter  die  Gabel  mit  der  Trommel  umdrehen  bezw.  durch 
Festschrauben  sie  wieder  an  das  Uhrwerk  ansehalten.  Da  jedoch  eine  Drehung  der 
Trommel  während  der  Tätigkeit  des  Registrierapparates  nur  selten  notwendig  ist,  so 
kann  man  diese  Veränderung,  um  eine  gewöhnliche  Uhr  anwenden  zu  können,  unbe- 
rücksichtigt lassen.  Kleine  Verschiebungen  der  Trommel  lassen  sich  leicht  mittels 
der  Kurbel  d bewerkstelligen. 

Will  man  den  Apparat  z.  B.  zur  Beobachtung  von  Gewittern  anwenden,  so 
verbinde  man  die  Feder  k mit  dem  Klopfer  m einer  elektrischen  Glocke.  Wenn  der 
„Batteriekohärer,  System  Fenyi')*-  und  die  Glocke  hinter  einander  verbunden  sind,  so 
bewegt  sich  beim  Blitzen  der  Klopfer  m der  Glocke,  schlägt  an  den  Kohärer  n,  stößt 
an  die  Richardsche  Feder  und  zeichnet  auf  diese  W'cise  die  Anzahl  und  die  Zeit  der 
Blitze  auf.  Dazu  ist  die  eine  Stütze  des  Kohärers  mit  der  Erde  verbunden;  die 
andere  ist  mit  der  Telegraphen-  oder  Telephonleitung  in  Verbindung,  welche  als  Auf- 
fangedraht  dient.  Zum  Betriebe  des  Apparates  genügt,  bei  der  von  J.  Fenyi  sehr  ver- 
einfachten Aufstellung  des  Batteriekohärers  und  der  Schreibfeder,  ein  Eeclanche- 
Element. 

In  ähnlicher  Welse  wurde  dieser  Kegistrierapparat  von  mir  schon  im  Jahre  1901 
in  Boroma,  Südost-Afrika,  zur  Aufzeichnung  der  Wandstärke  benutzt. 

Ferner  kann  der  beschriebene  Apparat  bei  größerem  Umfange  der  Trommel, 
in  Verbindung  mit  dem  Batteriekohärer,  bei  Schulexperimenten  der  Telegraphie  ohne 
Draht  gute  Dienste  leisten.  Die  dünnen  Querstriche  vertreten  dabei  die  Punkte,  die 
dickeren  dagegen  die  Striche  des  Morseschen  Alphabetes. 

Apparate  der  beschriebenen  Konstruktion  stellt  seit  Juli  1902  Victor  Hoser 
(Budapest  1,  Apnd  uicza  11)  her. 


Pepsonennaohi'ich'len. 


Herr  W.  Lambrecht  zu  Göttingen 
vollendete  am  IH.  Juli  das  siebzigste  Lebens- 
jahr. Der  Name  des  Jubilars  kann  wohl 
mit  Recht  alsweltbekannt  bezeichnet  werden; 
ist  es  doch  eines  seiner  wesentlichsten 
Verdienste,  in  den  breitesten  Schichten 
den  Sinn  für  eine  Beschäftigung  mit  den 
Gesetzen  der  äußeren  Natur  geweckt  zu 
hulien,  und  erfreuen  sich  seine  meteoro- 
logischen Instrumente  zur  W'ellervoraus- 
sage  einer  sehr  großen  Beliebtheit. 

Durch  zahllose  Glückwunschschreiben, 
Anerkennungen  und  Adressen  wurde  der 
Jubilar  an  diesem  Tage  geehrt,  während 
das  Geschäftspersonal  den  Tag  in  froher 
Feier  beging. 

Geh.  Regierungsrat  Prof.  Dr.'A.  Paalzow, 
o.  Prof,  der  Physik  an  der  Technischen 
Hochschule  in  Charlottenburg,  feierte  am 
5.  August  seinen  80.  Geburtstag.  Bereits 

*)  Sw  la  natwe  du  cchfreur.  Comp,  rend 


1872  wurde  er  an  die  Berliner  Handels- 
akademie berufen  und  trat  1879  bei  der 
Vereinigung  derselben  mit  der  neubegrün- 
deten Teclinischen  Hochschule  zu  dieser  über. 

Ernannt  wurden:  Dr.  K.  J.  P.  Orton  zum 
Professor  der  Chemie  am  Univertity  CoUtge  of 
North  WaUs  in  Bangor;  an  der  Harvard-Uni- 
versität, Cambridge,  Mose.:  Prof.  Ch.  R,  Banger 
zum  Direktor  des  chemisclien  Laboratoriums, 
K,  W.  Witlsf»!!  zum  Professor  der  Astronomie; 
Dr.  K.  Neher  zum  Professor  der  analytischen 
und  organischen  Chemie  an  der  Prlncelon-Uni- 
versit.ät;  Prof.  .1.  .V.  Neyes  zum  Direktor  des 
neugegründeten  Laboratoriums  für  physika- 
lische Chemie  am  Ma»»aehutetU  Institute  of 
Technology. 

C.  Elision,  Direktor  der  Hotterdamer  Stern- 
warte, wurde  von  der  Universität  Groningen 
znm  Ehrendoktor  der  Mathematik  und  Astro- 
nomie promoviert. 

I.  laS.  S.  30. 1903;  Bioistä  (Padua)  1903.  S.  707. 


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148 


Penonennachrichlen.  — Kleinere  Mitteilungen. 


Dentache 

MecbHDlk«^r-Ztr 


Gewählt  wurden  von  der  Wiener  Akademie 
der  WirtsenachAfteii  zu  korreaponüieremlen  Mit* 
gUeUeni;  J.  M.  Kder,  ao.  I*rofc88or  der  Photo* 
Chemie  bei  der  Technischen  Hochschule  ln 
Wien:  Sir  W,  Kamsav,  Professor  der  Chemie 


Verfahren  xur  Metallisierung  beliebig 
gestalteter  Unterlagen  durch  Über- 
ziehen bezw.  Trftnken  mit  Lösungen 


an  dem  Universiit/  CoUfge  in  London:  II.  Ptdn- 
care,  Professor  der  Astronomie  in  Paria,  uud 
Wlrkl.  Geh.  Admiralithtarat  Prof.  G.  von  Neu- 
iiinyer»  Hamburg. 

Habilitiert  hat  sich:  Dr.  Kocthner  für  an- 
organische Chemie  an  der  TechnUchou  Hoch- 
schule Charloltenbiirg. 


Kleinere  Mitteilungen. 

Eiu  einfaches  Hygroskop. 

Von  \V.  Weiler  in  Eßlingen. 

Zeitschr.  f.  d.  phys. «.  cAem.  Unterr.  /fL  S.22-t.  1903- 
Zwei  Korke  KK^  sind  an  einer  festen  Wand 
befestigt.  In  einen  Stroh-  oder  Grashalm  G 
sind  zwei  Locher  OOi  mittels  einer  glühenden 
Nadel  eingebrannt,  durch  welche  zwei  mit  sehr 
verdünnter  Hotiolüsiing  vorher  entfettete  Haare 
HU  gezogen  und  die  in  den  Korken  befestigt 


werden.  Jedoch  befinden  sich  diese  Enden  in 
den  Korken  nicht  dicht  neben  einander,  wie  in 
der  Figur  gezeichnet,  sondern  hinter  einander. 
Anstatt  der  Haare  kann  man  auch  2 bis  3 mm 
breite  Gelatinestreifen,  Papieratreifon  oder 
Baumwollfnden  benutzen.  Je  Kluger  nun  G ist 
und  je  kleiner  die  Entfernung  der  Löcher  OOi 
gewühlt  wird,  desto  empfindlicher  wird  das 
Hygroskop.  Die  Einstellung  des  Zeigers  an 
einem  sehr  feuchten  Tage  (im  Sommer  bei 
Uegenwottcr)  und  an  einem  sehr  trockenen 
(etwa  im  kaltem  Winter  bei  gebeiztem  Zimmer) 
bezeichnet  man  an  der  Wand  und  macht  daun 
zwischen  diesen  beiden  Einstellungen  beliebig 
viele  ünterabtelludgeii.  Kl^hn. 


Ton  Verbindungen  der  Platinmetalle 
und  des  Ooldes. 

Metaüarif.  V#.  S.  646.  J902. 

Das  Verfahren  besteht  seinem  Wesen  nach 
in  der  Anwendung  der  Sulfinsalzo  (Doppo'.ver- 
bindungen,  welche  Thioäther  mit  Chlorür, 
Chlorid,  Bromid,  Jodid  der  Platinmetaile  und 
des  Goldes  bildet)  zur  .Metaüisiening  mit  Platin- 
metallen  und  Gold,  durch  überziehen  genannter 
Verbindungen  und  darauf  folgender  Keduklion 
durch  Hitze.  Die  Ilersteilungsweise  der  Sulfm- 
salze  ist  folgende: 

a)  516  g Platinchiorid  werden  in  einem 
Kolben  mit  200  g Athyisulfid  Uhergosseti  und 
das  Gemisch  wird  langsam  erwürmt.  Ist  die 
Keaktiou  beendet,  so  werden  Wasser,  Salzsäure 
und  der  AtliyUuifidüberschuß  abdestilliert,  wo- 
bei das  gelbe  PlatintUhylsulfidchlorid  zurück- 
bleibt. 

5)  265  g i'Iatinchlorid  werden  in  einem 
Kolben  mit  200  g Äthylsulfid  übergossen;  die 
Reaktion  ist  hußerst  heftig.  Das  Gemisch  ist 
längere  Zeit  auf  80^  bis  90^  zu  ballen,  da  das 
Platinchlurür  sich  nur  langsam  mit  dem  Äthyl- 
sultid  verbindet.  Die  braune,  homogene  Mas.^e,  die 
nach  beendeter  Reaktion  zurückblcibt,  wird  noch 
weiter  erhitzt,  um  sie  von  dem  überschüssigen 
Äthylsultid  zu  befreien.  Der  Rückstand  stellt 
das  Platinhthylsulfidchlorür  dar. 

In  gleicher  Weise  und  mit  den  gleichen 
.Mengen,  im  ersten  wie  im  zw-eiten  Fall,  ver- 
fährt man  mit  den  übrigen  Platinmetallchloriden 
hozw.  Platinmetütlchlorüren,  und  es  entstehen 
die  zusammengesetzten  Ätylcbioridsutfido  bezw. 
AethylsulfidchlorUre  dieser  Metalle.  Die  su  er- 
haltenen Salze  werden  dann  in  Bromoform, 
auch  Alkohol  oder  Chloroform,  aufgelöst.  Die 
Mctallisienmg  kann  nun  auf  zw*eierlei  Arten 
erfolgen.  Soll  die  Unterlage  erhalten  bleiben, 
dann  verfährt  man  folgendermaßen:  .Man  trankt 
die  zu  metallisierende  Unterlage  mit  der  ent- 
sprechenden Lösung  und  laßt  eie  verdampfen, 
hierauf  erhitzt  man  langsam  und  gieichmüßig 
bis  nahe  an  die  Zersetzungstemperatur.  Nach- 
dem sich  die  Ungleichmäßigkeiten  in  der  Ver- 
teilung ausgeglichen  haben,  steigert  man  die 
Hitze.  Beim  Metalllsieron  von  Holz,  Papier, 
Gewebe,  also  bei  Unterlagen,  die  aus  orga- 
nischon  Substanzen  bestehen,  ist  darauf  zu 
achten,  daß  die  Unterlage  beim  Erhitzen  nicht 
verkohlt.  Die  zweite  Art  des  Verfahrens  be- 
steht in  der  Zerstörung  der  Unterlage  wahrend 
der  Prozedur.  Hier  finden  die  halogenfreien 
Nitrate  Anwendung,  da  sie  ein  gleichmäßiges 
Verbrennen  der  Unterlage  ermöglichen. 

Die  Herstellungsweise  der  halogenfreien 
Nitrate  geschieht  zweckmäßig  wie  folgt:  Äthyl- 


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Heft  lA. 

i&.  AQRQet  190A. 


Kleinere  Mitteilungen.  — BUcherschau. 


119 


sulfidchlorUr  (nach  obigem  Vorfahren  hergeatollt) 
in  Hromoform  und  Sübcrnitrat  in  Woasor  werden 
nach  erfolgter  Lösung  zusammen  gegossen  und 
gut  durchgescbOttelt  und  hierauf  durch  ein  mit 
Bromofonn  angefeuchtetes  Filter  gegossen.  Die 
Nitratlösung  geht  durch,  wahrend  die  Chlor- 
silberemulsion-Lösung  zurhckbleibt.  Mit  diesem 
Filtrat  wird  die  zu  metallisierende  Unterlage 
getrflnkt  und  nach  dem  Trocknen  erhitzt,  bis 
das  Nitrat  geschmolzen  ist.  Nachdem  letzteres 
eingetreten,  steigert  man  die  Hitze,  wobei  mit 
der  Reduktion  des  Nitrats  die  Unterlage  ver- 
brennt. Für  die  Ooldmetallisiening  ist  eine 
Temperatur  von  50*  bis  150°  für  die  Salze  der 
Platinmetallo  eine  solche  von  150*  bis  350<>  er- 
forderlich. 

Zum  Schluß  sei  auf  einige  technische  An- 
vreiidungen  dieses  Verfahrens  hingewieson. 
1.  Bei  der  Erzeugung  von  Metallspiegeln  auf 
(iliis,  Porzellan  u.  8.  w verfahrt  man  folgender- 
maßen. Nachdem  die  Oberflüche  der  Unterlage 
sorgfältig  gereinigt  ist,  bestreicht  man  sie  mit 
der  Lösung  eines  gewählten  Sulliiisaizes  und  er- 
hitzt langsam  und  gleichmäßig  bis  zur  Schmelz- 
temperatur. Hierauf  wird  die  Erhitzung  ge- 
steigert bis  zur  völligen  Zersetzung  des  Nitrats. 
Will  man  den  erhaltenen  Bpiegel  einbrennen, 
80  steigert  man  die  Krhitzuiig  bis  zur  Rotglut 
des  Gegenstandes.  2.  Folien  aus  Papier,  As- 
best. Schiefer,  die  metaliiaiert  werden  sollen, 
tnänkt  man  mit  der  Lösung.  Nach  dem  Trock- 
nen erhitzt  man  langsam,  bla  das  Balz  ge- 
schmul/eu  ist  und  steigert  dimaiif,  unter  Berück- 
sichtigung der  Unterlagensubstanz,  die  Hitze  bis 
Uber  die  Zersotzungstemperatur  des  Nitrates. 

Kg. 


Technolexikon. 

Das  Anfang  1901  vom  Krrein  HruUckcr  In- 
genieure ins  Loben  gerufene  Unternehmen  eines 
aUgemeinen  techniechm  Wärterbuchet  in  den  drei 
Hpracheii  Deutsch.  Englisch  und  Französisch 
hat  im  In-  und  Auslande  großen  Ankiang  und 
wesentliche  Förderung  gefunden.  Bis  Jetzt 
(Ende  Juni)  arbeiten  343  Vereine  und  2362 
größere  Firmen  und  Einzelpersonen  mit,  ent- 
weder durch  planmäßige  Sammlung  der  tech- 
nischen Ausdrücke  und  Redowondungeo  der 
durch  sie  vertretenen  FAcher,  durch  souatige 
nachhaltige  Förderung  (inshesondero  durch 
Werbung  von  Mitarbeitern)  oder  endlich  durch 
Zusendung  ein-  und  mehrsprachiger  Texte. 

Allein  das  Ausziehen  von  Wörterbüchern, 
Katalogen,  Preislisten,  Lehrbüchern  u.  s.  w. 
hat  bisher  im  ganzen  1300000  Wortzettel  er- 
gehen. Dazu  kommen  nun  in  den  nächsten 
zwei  Jahren  die  Huiiderttausende  von  Wort- 
zettoln,  die  sich  aus  den  Mitarbeiterbeitrügen 


ergeben  werden.  Zur  Niederschrift  dieser  Bei- 
träge bat  der  Verein  Deutscher  Ingenieure  den 
Technolexikon-Mitarbeitern  besondere  handliche 
«Merkhefte**  zugesandt;  diese  sollen  im  Laufe 
des  Jahres  1904  von  der  Redaktion  des  Techno- 
lexikons einberufen  werden.  Unaufgefordert 
sind  schon  jetzt  244  gefüllte  Merkhefte  in  der 
weiter  unten  angegebenen  (ioschnftastelle  ein- 
gelaufen. Beiträge,  auch  bloß  ein»pracbigo, 
aus  allen  technischen  Fächern  (eiriscblioßlich 
der  Handwerke)  sind  willkommen.  Ks  ist  klar, 
daß  kleine  Beiträge  von  einer  erheblichen  An- 
zahl verschiedener  Mitarbeiter  ebenso  nützlich 
sein  werden,  wie  große  Beiträge  von  Wenigen 
zusammcngestcllt,  die  natürlich  nicht  so  viele 
Fächer  oingeheud  behandeln  können.  Ende 
1906  wird  die  Redaktion  geschlossen. 

Zu  jeder  weiteren  Auskunft  ist  der  leitemie 
Redakteur  gern  bereit;  Adresse:  Technolexikon, 
Dr.  Hubert  Jansen,  Berlin  NW  7,  Doro- 
theonstraßü  49. 


Büohepsohau. 


F.  Auerbach,  Das  Zeißw'ork  und  die  Uarl 
Zeiü'Stiftung  in  Jena,  ihre  wissenschaftliche, 
technische  und  soziale  Entwicklung  und 
Bedeutung,  für  weitere  Kreise  dargestellt. 
gr.-flo.  VI,  124  S.  mit  78  Abbüdgn.  Jena, 
G.  Fischer  1903,  2.00  M. 

Unter  den  vielen,  in  der  neueren  Zeit  in 
Deutschland  zur  Entwicklung  gelangten  ge- 
werblichen Großbetrieben  ist  keiner  in  sozialer, 
technischer  und  wissenschaftlicher  Buziohung 
so  durch  seine  Eigenart  ausgezeichnet  wie  das 
Zoißwerk  in  Jena.  Trotzdem  ist  über  dasselbe 
bisher  keine  /usammenfaasendo  Darstellung 
veröffentlicht.  Verf.  hat  sich  dieser  Aufgabe 
offenbar  mit  großer  Liebe  gewidmet  und  in 
seiner  Beschreibung  ein  Werk  geliefert,  dessen 
Lektüre  ebonso  genußreich  wie  instruktiv  ist. 

An  der  Hand  seiner  Schilderung  lernen  wir 
sowohl  die  Männer  kennen,  denen  das  Zelß- 
werk  seine  Entstehung  und  weitere  Entwicklung 
verdankt,  als  auch  die  Einzelheiten  des  Be- 
triebes und  seiner  eigentümlichen  Organisation, 
über  welche  so  viel  irrige  Meinungen  ver- 
breitet sind.  Er  schildert  uns,  wie  das  Work 
zunächst  au»  der  Verbindung  zweier  Männer 
entstand:  Carl  Zeiß,  der  1846  in  Jena  eine 
feinmechanische  Werkslätte  von  sehr  be- 
scheidenem Umfange  gründete,  und  Ernst 
Abbe,  der  1863  als  Dozent  an  die  Jenaer  Uni- 
versität kam.  Gegen  Ende  der  sechziger  Jahre 
des  vorigen  Jahrhunderts,  als  beide  Männer 
sich  zusammenfanden,  um  auf  dem  Gebiete  der 
1 praktischen  Optik  die  bedeutsamsten  Fort- 


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BUcherschau. 


150 

Bchritto  der  Neuzeit  her%’orzurufen.  war  die 
Herstellung  olnoa  guten  Mikroskopes  vom  Spiel 
des  Zufalls  abhftngig.  Selbst  die  besten  da» 
mals  angefcrtigteii  Mikroskope  waren  nur  Pro- 
dukte bundortfAltigen  Probioreus,  die  durch 
wieder  und  immer  wieder  vurgonommene 
Änderungen  der  Linsen  des  Instrumentes  zu- 
stande kamen.  Zeiß  kam  zu  der  Erkenntnis, 
daß  diesem  Zustaudo  ein  Endo  bereitet  werden 
mdsso  und  dies  nur  auf  wissenschaftlicher 
Grundlage  geschehen  könne;  er  sah  ein,  daß 
er  zur  Erreichung  seines  Zieles  der  Unter- 
stützung durch  einen  wisseDschuftlioh  geschulten 
Mitarbeiter  bedürfe,  und  fand  diese  Unter- 
stützung durch  Abbe. 

Durch  seine  Verbindung  mit  derZeißscben 
Werkstdtte  angeregt  und  auf  Grund  der  in 
dieser  fortgesetzt  erzeugten  Probestücke  stellte 
Abbe  in  seiner  .Theorie  der  Abbildung  nicht- 
leuchtender  Objekte*  die  Prinzipien  fest,  welche 
für  den  Mikroskopbau  maßgebend  sind.  Nach 
Jahrelangem,  oft  vom  Mißerfolg  begleiteten 
Bemühen  gelangte  man  dahin,  die  für  die  vom 
Mikroskope  geforderte  Wirkung  passende  Form 
der  Linsen  von  vornherein  vorschreiben  zu 
künneu,  so  daß  von  dem  Linseuscbleifer  nichts 
mehr  probiert  oder  variiert  zu  werden  brauchte. 
Aber  noch  fehlte  eins,  um  die  gewonnene  Er- 
kenntnis ihrem  ganzen  Umfange  nach  fruchtbar 
gestalten  zu  können;  es  fehlte  das  Glasmaterinl 
für  die  Ausführung  all  der  theoretisch  mög- 
lichen Formen  von  Mikroskopen.  Hier  trat 
nun  als  Dritter  zu  den  beiden  Begründern  dos 
W'erkcs  Otto  Schott  hinzu,  der  im  Jahre  1884 
das  .ülastechnidche  Laboratorium*  zu  Jena 
mit  Unterstützung  durch  das  preußische  Unter- 
richtsministerium begründete.  Aus  diesem  mit 
der  Zeißschen  W'erkstütte  in  enger  Verbindung 
stehenden  Glaswerk  ging  dann  eine  große  An- 
zahl von  neuen  Glasarten  hervor,  welche  die 
Wunsche  der  Optiker  nach  allen  Richtungen 
befriedigten. 

Die  hierdurch  ermöglichten  Neukon- 
struktionen begründeten  den  Weltruf  der  Firma 
Zeiß  und  gestatteten,  aus  der  einfachen  Wcrk- 
eUltte  einen  fabrikatorischen  Großbetrieb  zu 
scharfen.  Außer  der  Mikroskopie  wurde  die 
gesamte  praktische  Optik  in  den  Bereich  der 
Fabrikation  gezogen,  und  neben  der  fortge- 
setzten Herstellung  von  Mikroskopen  wurden 
Apparate  für  Projektion  und  Mikrophotographie, 
photographische  Objektive  und  Einrichtungen, 
Fernrohre  für  Himmels-  und  Erdbeobachtung, 
sowie  feine  Meßapparate  unter  die  Erzeugnisse 
des  für  Mnsaenfahrikatiou  organisierten  Be- 
triebes aufgenummen. 

Gleichwie  in  dem  Umfang  des  Betriebes  und 
den  Erzeugnissen  seiner  Fabrikation  w'ar  in- 
zwischen auch  in  der  Organisation  seiner 
Leitung  eine  bedeutende  Veründerung  c'mge- 


D«uü»cb« 
Meehnlker-Z<s. 

treten.  Der  erste  Gründer  des  Werkes,  Carl 
Zeiß,  war  1888  verschieden  und  Abbe  im 
folgenden  Jahre  alleiniger  Besitzer  des  Werkes 
geworden.  In  dieser  Eigenschaft  übertrug  er 
sein  Hesitzrecht  an  dem  Werke  auf  die  von 
ihm  begründete  Carl  Zeiß-Stiftung  und  legte 
ln  einem  Statut  fest,  wie  der  Ertrag  des  Werkes 
zum  Besten  der  Angestellten  des  Werkes  und 
zu  gümeiunützigen  Zwecken  verwendet  werden 
Sülle.  Dom  Wcimarischen  KuUusdepartemeiit 
wurde  die  Überwachung  Ober  die  Ausftthruug 
dieses  Statuts  mit  landeshorrlichorGenehmigun^ 
übertragen.  So  war  es  durch  den  hochherzigen 
Eutschlus  Abbes  möglich,  sowohl  Beamte  uud 
Arbeiter  des  Werkes  die  Vorteile  des  Ge- 
deihens des  Werkes  genießen  zu  lassen,  als 
auch  mehr  denn  3 Millionen  Mark  für  gemein- 
nützige Zwecke  aufzuwenden. 

Wie  Verf.  sich  ausdrückt,  sind  alle  Ein- 
richtungen des  W’erkes  von  der  einen  Idee  be- 
herrscht: die  Arbeit  dos  Menschen,  die  nach 
der  Schrift  sein  köstlichstes  ist,  unter  Bedin- 
gungen zu  steilen,  die  sie  auch  wirklich  dazu 
machen,  sie  in  jeder  Hinsicht  so  auszugestalten, 
daß  sie  nicht  die  Strafe,  sondern  der  Lohn  des 
Lebens  sei.  We. 

R.  Ileilhrunn,  Telegraphie  und  Telephonie. 

з.  Lfg.  Berlin,  Siemens.  1,60  jlf. 
Leitsätze  üb.  den  Schutz  der  Gebäude  gegen 

(Jen  Blitz,  uufgeatellt  vom  .Elektrotech- 
nischen Verein“.  12®.  6.  S.  Berlin,  J.  Sprin- 
ger 1903.  0,20  3f. 

L.  Graetz,  Die  EIoktrizitAt  und  ihre  Anwen- 
dungen. 10.  verm.  Aufl.  (Doppelaufl.)  gr.-8®. 
XVI,  636  S.  m.  540  Abbildgn.  Stuttgart. 
J.  Engelhorn  1903.  Geb.  in  Lcinw.  8,00  Af 
C.  Arldt,  Die  Fiinkentolegraphie.  Mit  einer 
Eink'itg.  üb,  Wert  der  Funkentelegraphie  f. 
die  moderne  Schiffahrt  v.  Prof.  0.  Flamm. 
gr.-8®.  IV,  72  S.  m.  75  Ahbiidgn.  Leipzig, 
Th.  Thomas  1903.  1,80  M. 
Guometcrkalender,  Neuer  Deutscher,  für 
d.  J.  1903.  Ausg.  f.  das  Königr.  Preußen. 
Hrsg.  V.  K.  Mühlenhardt.  2.  Jahrg.  2 Tie. 
8®.  143  8.,  Schroibkalomler  u.  117  8.  m. 
1 Karte.  Liebenwerda,  R.  Reiß.  Geb.  in 
Loinw.  u.  geh.  2,00  M. 

II.  Ost,  Lehrb.  d.  chemischen  Technologie. 
Mit  e.  Schlußabschnitt  «Metallurgie“,  hearb. 
V.  Prof.  Dr.  F,  Kolbeck.  5.,  urogcarb. 
Aufl.  gr.-S®.  VIII,  721  8.  ra.  253  Ahbiidgn. 

и.  Taf.  Hannover,  Gehr.  jAnecko  1903. 
Geb.  in  Halhfrz.  15.00  Jtf. 

G.  Moreau,  Thiorit  da  Moieurs  d gaz.  gr.-8®. 
Mit  38  Fig.  Paris  1902.  Geb.  in  Leinw. 
10,50  U. 


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RAft  Ifl. 

1^.  Aagust  1M3._ 


Pattntichau. 


151 


Palentschau. 


Optisches  Prisma,  insbesondere  für  Kntfernnngsmcsser.  G.  Forbes  in  Weatmiuster,  Borland. 

17.10.1901.  Nr.  133  180.  Kl.  42. 

Das  Prisma  ist  ein  Prandlschea,  bei  welchem  jedoch  die  beiden  reflektierenden  Flachen 
durch  zwei  rechtwinklig  zueinander  uud  unter  45*^  zur  Uezugaebene  (Standebene  des  Prismas) 
stehende  Flächen  ersetzt  sind.  Hei  dieser  Flächenanordnung  zeigt  dann  das  Prisma  vier 

Inneoreflexionen  anstatt  zwei,  und 
zwar  vier  totale  Reflexionen,  bei 
denen  ein  Lichtverlust  kaum  auf- 
tritt. 

Bei  der  Vens'enduug  als  Rnt- 
fernuiigsmesser  wird  in  den  Enden 
eines  Rohres  jo  ein  derartiges 
Prisma  mit  den  korrespondierenden 
Flächen  parallel  zueinander  aber 
in  entgegengesetzter  Richtung  ein- 
gesetzt {Fig.  1).  Bas  Prisma  besitzt 
sechs  wirksame  Flächen  {Fig.l  und 
3) , von  denen  zwei  (i  und  6) 
rechtwinklig  zueinander  und  zu 
einer  Bezugsebene  liegen  und  die 
anderen  [3  bis  5)  rechtwinklig  zueinander  und  unter  4b®  zur  Bezugsebene  in  der  Weise  angeordnet 
sind,  dab  die  Schnittlinien  von  3 und  3 und  von  4 und  5 parallel  zur  Bezugsebene,  unter  gleichem 
Winkel  zu  1 und  6 uud  unter  45®  zueinander  stehen. 

Transformator  für  Mehrphasenstrom-UefSapparate.  Union  Eiektrizitfits-Gesellschaft  in 

Berlin.  21.  10.  1900.  Nr.  l32  80Ti.  Kl.  21. 

Dieser  Transformator  ist  för  solche  Mehrphasenstroni-Meßapparate  bestimmt,  in  welchen 
eine  Suraraon-  oder  Difforenzkombinatiun  von  zwei  oder  mehr  NetzstrOmen  oder  Netzspannungen 
zur  Wirkung  kommen  soll,  und  zwar  ist  zu  diesem  Zwecke  eine  Anzahl  vonoLuander  unab- 
hängiger Primärwicklungen  angeordnet,  die  von  den  zu  kombinierenden  Strdmen  bcz.  Spannungen 
vorschiodener  Phasen  gespeist  werden,  während  nur  eine  Sekundärwicklung  vorhanden  lat,  welche 
zum  Meßapparat  führt. 


i 


Visirfernrohr  für  Gewehre.  C.  Zeiß  in  Jena.  27.  7.  1901.  Nr.  133  552;  Zusatz  zum  Patent 
Nr.  129  673.  Kl.  72. 

Dos  bildaufrichtende  Prismonsystem  des  Prismenfornrohrea  weicht  derart  von  der 
paralloisichtigen  Anordnung  ob,  daß  Okularachse  und  Objektlvuchse  sich  vor  dem  Objektiv 


schneiden  oder  kreuzen.  Dadurch  verkürzt  sich  der  Prismenkasteii  a bei  ungoändortor  Lage 
des  Auges  e von  unten  her,  und  es  wird  infolgedessen  mehr  Raum  für  die  Handhabung  der 
Vorschlußvorrichtung  unter  den  Prismenkasten  goschalTen. 

Anker  für  Metorelektrizitätuähler.  Hartmann  & Braun  in  Frankfurt  a.  M. • Bockenheim. 

4.10.1901.  Nr.  132  815.  Kl.  21. 

Der  Anker  Ist  aus  einer  Anzahl  einander  parallel  geschalteter,  stromfülirender  Leiter- 
systome  zusammengesetzt,  deren  jedes  aus  einer  wirksamen  Spule  nebst  Vorsohaltwiderstand 
besteht  und  so  mit  einem  Kollektorsegment  verbunden  wird,  daß  das  letztere  an  die  Yerbinduiigs- 
stolle  zwischen  Spule  uud  Vorscbaltwiderstand  angeschlossen  ist,  während  die  gemeinsame 
ötromzufUhruDg  am  Yoreiniguugspunkt  der  Vorschalt  widerstände  erfolgt. 


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162 


Patenischau.  — FattniliiU. 


Dautarb« 

M*<*basU«r-Zir 


Bewegliche  Kontaktleder  für  elektrische  Hers*  und  Sch&Itgeräte.  K.  Kranke  in  Hannover. 

18.  9.  1901.  Nr.  133217.  Kl.  21. 

Zur  Erzielung  eiiiee  auf  die  parallen  Flitchen 
a b gleichmäßig  wirkenden  Druckes  wird  die  Feder  f in 
ihrem  FuhrungsstUcke  e in  einer  zu  diesen  Strouischluü- 
flachen  a und  b parallelen  Achse  o beweglich  gelagert. 


Apparat  zur  Bezeichnung  des  Mittelpunktes 
sphärischer  Linsen.  J.  West  In 

Dalston,  H.  J.  W.  Kaphael  in  8hep- 
hords  Bush  und  H.  L.  Ettinghausen 
in  London.  23.  6.  1901.  Nr.  132828. 

Kl.  42. 

Die  Linse  g wird  zwischen  zwei  in  einer  Linie  über  oiuauder  angeordnete 
und  an  ihren  einander  zugekehrten  Enden  fluchgedrehte  Köhren  a b,  von  denen  die 
untere  fest  gelagert  oder  durch  Schrauben  verstellbar  und  die  obere  vertikal  ver- 
schiebbar ist,  genau  anliegend  eingesetzt.  Durch  einen  innerhalb  der  oberen  Höhre  a 
in  einem  Zylinder  A zentrisch  ungeordneten,  federnd  beweglichen  Markierstift  t winl 
die  Mitte  der  Linse  bezeichnet. 


Patentiiste. 

Bis  zum  27.  Juli  1903. 

Klasse:  Anmeldougsn. 

21.  A.  9186.  Unterbrecher  für  den  UrimArstrom 
von RuhmkorfTapparaten.  H.  Arnoux,  Paris, 
u.  E.  Guerre,  Neuilly  aur  Seine,  Fraiikr.  j 
12.  7.  02. 

A.  9968.  Vorrichtung  zum  Anhalten  der  Uhr 
oder  des  Laufwerke  bei  ElektrizitAtszühlern. 
H.  Aron,  Charlottenburg.  7.  1.  03. 

R.  18  099.  Verfuhren  zur  Herstellung  von 
lichtemptindlichen  Zellen.  E.  Ruhmer, 
Berlin.  29.  4.  03. 

8.  16  862.  Plattenfeder  für  elektromagnetische 
Apparate.  Siemens  & Halske,  Berlin. 
27.  8.  02. 

St.  7693.  Hitzdrahtraeßgeröt.  R.  8.  Stewart, 
Detroit,  Mich.,  V.  8t.  A.  11.  8.  02. 

42.  A.  8997.  Flüchonmcßmaschine.  A.  Andres, 
Niederwalluf  a.  Hh.  2.  6.  02. 

U.  16  952.  Zu  einem  Dreieck  zu  vereinigende 
Lineale  zum  Messen  und  Abtragen  von 
Winkeln.  A.  üüttlor,  Köpprich  b.  Neu- 
rode i.  Schl.  22.  5.  02. 

K.  24  552.  Vorrichtung  zum  Registrieren  von 
Zeigcrstellungen  durch  etektrulytiscbc  Zer- 
setzung mittels  des  elektrischen  Funkens. 
Keiser  & Schmidt,  Berlin.  20.  11.  02. 

M.  21  075.  Winddruckmesser  mit  Übertragung 
der  Bewegung  eines  federnden  Meßkörper« 
mittels  Gelenkparallelogramma  auf  ein  Re- 
gistrierwerk.  A.  Müller,  Uasserode  u.  Harz. 
18.  2.  02. 

8.  16  097.  Entfenuing^mcsser.  K.  Spuhl, 
Friedrichabagen.  22.  2.  02. 


8.  17  489.  Photographischer  Kurvenzeicliner, 
bei  dem  die  phutugraplüsche  Trommel  außer 
der  Drehung  eine  relative  achsiale  Ver- 
schiebung erhalt.  Siemens  & Halske, 
Berlin.  24.  1.  03. 

V.  5031.  Indikator,  insbesondere  für  schnell 
laufende  Maschinen,  mit  iutormittierender 
Aufzeichnung  des  Diagramms;  Zus.  z.  Atim. 
V.  4523.  W.  Vogel,  Halensee  b.  BerUo. 
10.  1.  02. 

47.  C.  10771.  Kugellager,  M.  E.  Clark,  New 
York.  5.  5.  02. 

49.  L.  18129.  Paralletachraubstock.  J.  U.  Long, 
Cleveland,  V.  St,  A.  4.  5.  03. 

R.  16  618.  Verfahren  zur  Herstellung  von 
Feilen.  C.  W.  Hamm  u.  F.  P.  Eckhardt, 
Chemnitz.  17.  4.  02. 

V.  5105.  Lötworkzoug  für  leichte  Kabel- 
armaturen.  Voigt  & Haeffner,  Frank- 
furt a.  M.  - Bockenheim.  1.  5.  03. 

57.  B.  30  957.  Apparat  zum  Aufnehmen  und 
Betrachten  stereoskupiseber Bilder.  L.BIocb, 
Paris.  1.  2.  02. 

07.  St.  7439.  Vorrichtung  zum  Schleifen  von 
Werkzeugen , mittels  deren  da«  Werkzeug 
in  jede  beliebige  Lage  zum  Schleifkörper 
gebracht  werden  kann.  W.  Stoll,  Lucken- 
walde. 14.  8.  02. 

ErUllBAgeo. 

21.  Nr.  144  747.  WechselstromraoßgcrAt.  P.  M. 
Lincoln,  Niagara  Falls,  V.  St.  A.  2.  7.  Öl. 

M.  144  770.  Schaltung  zur  eelbsttütigen  Schluß- 
zeichengabe  aufFonisprechAmtern.  H.  Eich- 
w'cde,  Berlin.  10.  11.  01. 

49.  Nr.  144  781.  Spindelstock  für  DrehbAnke. 
H.  Wobleuberg,  Hannover.  21.  6.  02. 


For  dl«  KedAktloD  TerastvorUlcb:  A.  Blsscbke  la  ß«rlin  W*. 

V«rl«a  TOD  JqIIv«  SprlB««r  la  Bsrlia  N.  — Drack  tod  Eall  Ur«y«r  lo  BwUb  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumentenkuude 

ua«l 

Organ  für  die  gesamte  Qlasinstrumenten- Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  Blaschke,  Berlin  W HO,  An  der  Apostclkirche  7b. 

Nr.  17.  1.  Septeinbor.  1903. 

Nulidmek  uar  mit  G«B«hmlsan;  dw  Bedsktisa  gutattet. 


Der  14.  Deutsche  Mechanikertag  in  Ilmenau. 

Die  14.  JahreBversammlung  der  D.  (}.  f.  M.  u.  O.  hat  in  den  Tagen  vom  13. 
bis  15.  August  in  Ilmenau  stattgefunden  und  nach  Jeder  Richtung  einen  höchst  befriedi- 
genden Verlauf  genommen.  Schon  auf  der  vorjährigen  Versammlung  in  Halle  a.  S.  wurde  die 
freundliche  Einladung  des  Vereins  Deutscher  Glasinstruinenten-Fabrikanten,  im  Jahre  1903 
in  Ilmenau  su  tagen,  freudig  aufgenommen.  Ist  doch  die  Verbindung  mit  unserem 
Zweigverein  in  Ilmenau  eine  nicht  nur  nuUerliche:  denn  nicht  nur  ist  die  Arbeitsweise 
bei  der  Herstellung  von  ülasinstrumenten  der  Art  des  Betriebes  in  manchen  Zweigen 
der  klechanik  und  Optik  ähnlich,  sondern  die  Erzeugnisse  der  ThOringer  Kollegen  dienen 
auch  denselben  Wissenschaften,  wie  die  Instrumente  des  Mechanikers,  nAmlich  vor  allem  der 
physikalischen  und  chemischen  Forschung.  So  fand  denn  die  diesjährige  Versammlung 
zahlreichen  Besuch  aus  den  verschiedensten  'Teilen  Deutschlands;  die  herbeigeeilten 
Kollegen  mögen  neben  den  geistigen  Belehrungen  und  Anregungen  auch  Erfrischung 
in  der  herrlichen  Umgebung  Ilmenaus  erhofll  haben. 

V'or  allem  gebührt  herzlicher  Dank  und  vollste  Anerkennung  dem  Ortsausschuß 
für  die  mit  der  Versammlung  verbundenen  wohlgelungenen  V'eranstaltungen ; was  Herr 
Kommerzienrat  Dr.  Küchler  am  Begrüßungsabend  in  Aussicht  stellte,  hat  sich,  vom 
schönsten  Wetter  begünstigt,  voll  erfüllt;  namentlich  wird  die  Fahrt  durch  den  dichten 
Wald  auf  die  Höhe  von  Oabelbach  und  die  freundliche  Bewirtung  durch  die  „Walküren“, 
wie  der  herrliche  Abend  in  dein  glAnzend  illuminierten  Oarten  des  Korbschen  Kur- 
hauses den  Teilnehmern  unvergeßlich  sein. 

Als  der  V'orsitzende  der  D.  O.  f.  M.  u.  O.,  Herr  Dr.  Krüß.  am  Morgen  des 
14.  August  die  V'ersaramlung  im  „Felstmkeller“  eröffnele,  war  der  gcr.Aumige  Saal  gut 
gefüllt.  Die  freundlichen  BegrüUungsworle  des  Herrn  Bürgermeisters  BleymOller, 
des  Herrn  Kommerzienrats  Müller  seitens  der  Handelskammer  Weimar  und  des 
Herrn  Sekretärs  Ifaemiuler  seitens  der  Handwerkskammer  Weimar  fanden  begeisterten 
Wiederhall  und  zeigten,  daß  die  Versammlung  auf  thüringer  Boden  willkommen  sei  und 
für  ihre  Bestrebungen  V'erstiindnis  und  Unterstützung  finde. 

Den  Hauptvortrag  des  ersten  Tages  hielt  Hr.  Oeheimrat  Prof.  Dr.  Hagen  über 
elektrische  Teinperaturmessungen,  und  er  fesselte  die  Zuhörer  durch  seine  klaren  Aus- 
fOhrungt'n  in  hervorragendem  Maße;  die  zu  den  wohlgelungenen  Experimenten  be- 
nötigten zahireichen  Instrumente  waren  von  den  Firmen  Siemens  & Halske,  Hartmann 
& Braun,  0.  A.  Schulze,  Schmidt  & Haensch  und  H.  Boas  in  dankenswertester  Weise 
zur  Verfügung  gestellt  wonlen.  Herr  Professor  Böttcher  machte  aus  seinen  Erfahrungen 
Mitteilungen  über  die  Auskühlung  und  Prüfung  hochgradiger  Thermometer,  wahrend  die 
kernigen  und  beherzigenswerten  Anregungen  des  Herrn  N'iehls  über  die  Herstellung  von 
Thermometern  die  erste  Sitzung  beschlossen. 

Die  zweite  Sitzung  brachte  das  Referat  des  Herrn  Prof  Dr.  Lindeck  über  die 
Beteiligung  der  deutschen  Feinmechanik  an  der  Weltausstellung  ln  St.  I.ouis  1904  und 
den  Bericht  des  Herrn  Fischer  Ober  die  .Maßnahmen  des  Vorstandes  in  Bezug  auf  die 
zukünftigen  Handelsverträge.  Die  Verhandlung  belebte  sich  außerordentlich  durch  den 
Bericht  des  Herrn  Brunnee  über  die  Stellung  der  Handwerkskammern  zur  Prüzisions- 
technik.  Mit  großem  Danke  ist  hier  anzuerkennen  das  Eingreifen  des  Herrn  Sekretärs 
Raemmler,  der  durch  seine  wohlwollenden  Ratschläge  die  V’erhandlung  wirksam 
förderte. 


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154  D«uUcher  Mechanikerlag.  — A.  Böttcher*  Prüfung  u. Kühlung  d.  Thermometer.  y<.<rkanlkerZif. 

Nach  Erlediifung  dar  gpscbäftlichon  Angelogenheiten,  die  eine  Wiederwahl  des 
bisherigen  Vorstandes  und  einen  Heschluö  über  eine  Änderung  betr.  die  Art  der  Vor- 
standawahl  brachten,  endete  die  Versammiuug  mit  einem  durch  Herrn  Professur  Hart- 
niann  ausgesprochenen  Dank  an  den  Versammlungsleiter. 

Der  gute  und  erfolgreiche  Verlauf  der  Verhandlungen  hat,  »ie  ein  Redner  bei 
dem  sich  daran  schlieUenden  prlichtigen  l’estmahle  besonders  hervorhob,  die  erfreuliche 
Tatsache  bekundet,  daU  diejenigen,  welche  im  Laufe  des  Jahres  bemOht  sind,  im 
Interesse  der  I).  G.  f.  M.  U.4.*.  su  wirken,  den  Beifall  und  die  Anerkennung  der  Mit- 
glieder hinter  sich  haben. 

Der  Gipfel  der  Feslstimmung  wurde  bei  dem  Festmahle  erreicht  und  in  zahl- 
reichen wohlgelungenen  und  geistvollen  Tischreden  festgelegt.  Ein  sanftes  Ausklingen 
fand  dann  am  nhcbsten  Tage,  durch  den  Ausilug  zur  Gehlberger  Mühle  statt,  wo  die 
fremden  Gilste  von  ihren  freundlichen  Wirten  und  den  schönen  grünen  Bergen  und 
Tälern  des  Thüringer  Landes  Abschied  nehmen  mulSten. 


Prüfung  und  Kühlung  der  Thermometer. 

Nach  einem  Vorträge, 

gehalteii  auf  dem  14  Doufsdieu  Mecliauikurtage  zu  Ilmenau  um  14.  August  1903') 

TOR 

Dir  IVuf  A.  Böttohor  lo  llmmau. 

Die  .Anfertigung  der  Thermometer,  welche  Tetuperaturen  über  .‘JöO*  mit  nur 
geringen  Fehlern  angeben  sollen,  ist  eine  der  schwierigeren  Arbeiten  des  Glasbläsers, 
tlem  langjährige  Erfahrung  hierbei  zur  Seite  stehen  muU,  wenn  er  den  Anforderungen 
hinsichtlich  der  Genauigkeit  der  Einteilung,  guter  therniomotrischer  Beschaffenheit  und 
Unveründerlichkeit  der  Angaben  bei  wiederholter  Benutzung  in  den  höchsten  anzu- 
zeigenden Temperaturen  genügen  will,  wie  sie  Wissenschaft  und  Technik  jetzt  in  der 
TtMiiperaturmessung  zu  stellen  berechtigt  sind. 

Bis  vor  etwa  lö  Jahren  galt  IfX)*  als  höchste  Temperatur,  die  mit  Quecksilber- 
Ihermometern  sich  genau  messen  Meli,  und  erst  die  Einführung  der  Jenaer  Erzeugnisse  in 
die  Thermometerindustrie  machte  es  möglich,  die  Grenze  bis  Ober  500*  zu  erhöhen. 

Zuerst  machte  Herr  I’rof.  Wiebe  im  Jahre  IbüO  darauf  aufmerksam,  daU  Thertno- 
ineler  aus  Jenaer  Xormal-Thermometerglas  Ui'",  die  über  dem  Quecksilber  mit  trockener 
Luft  gefüllt  waren,  bis  4fi0”  benutzt  werden  können,  wenn  die  oberhalb  der  Kapillare 
beündliche  Erweiterung  derart  in  der  Größe  bemessen  war,  daß  der  Druck  der 
durch  das  emporsteigende  Quecksilber  zusammengepreßten  Luft  4,5  Atm.  betrug, 
t'nd  Herr  Dr.  Scholl  gab  iin  Jahr»'  ISi'l  ein  in  seinem  Glaswerk  geschmolzenes 
Glas,  das  seitdc'in  viel  untersuchte  Borosilikatglas  51'"',  bi'kannt,  dessen  Erweichungs- 
li'iiiperalur  er  zwar  zwischen  ddO*  und  140’  schätzte,  das  aber  nach  seinen  Versuchen 
so  langsam  in  di'r  Plastizität  forlschreitet,  daß  er  seine  Anwendbarkeit  als  Thermometer- 
glas bis  550“  annahm. 

Seitdem  sind  wohl  hin  uml  wieder  Versuche  mit  noch  härteren  Gläsern,  neuer- 
dings mit  Rühren  aus  geschmolzenem  Quarz,  angestellt  wurden,  ohne  daß  damit  bisher 
der  Thermometer-Industrie  ein  neues,  besseres,  schwerer  schmelzbares  .Material  geboten 
wurden  wäri',  das  gleichmäßig  in  guter  Beschaffenheit  fabrikmäßig  für  einen  nicht  zu 
hohen  Preis  hergeslellt  wird. 

foforl  nach  Bekanntwerdeii  des  neuen  Jenaer  Gbiaes,  welches  die  Grenzen  der 
Anwendbarkeit  des  Quecksilberthermometers  so  wesentlich  erweiterte,  trat  auch  an  die 
'riiermomelermacher  die  Aufgabe  heran,  d.as  Glas  nun  zweckentsprechend  zu  verarbeiten, 
du  Nachfrage  nach  den  neuen  hochgradigen  Thermometern  bald  sich  einstellte.  Herr 
Dr.  Schott  hatte  bereits  angegeben,  wie  man  zur  Erzielung  eines  möglichst  gleich- 
mäßigen Gasdruckes  in  das  mit  großer  Erweiterung  versehene  Thermometerrohr  Slick- 
stolT  unter  Druck  eiiileilen  und  nach  Vornahme  eines  provisorischen  V'ersc.hlusses  das 
Thermometer  oberhalb  dieses  Verschlusses  auch  zuschmelzcn  könne.  Dieses  Verfahren 
wurde  auf  .Mahlkes  Vorschlag')  durch  Anwendung  der  käuflich  leicht  zu  beziehenden 

')  Diese  Mitleilungen  sind  nur  im  Auszug»'  um  14.  August  vorgetragen  worden,  da  zur 
voll.-lamligi’ii  Wiedergabe  die  Zeit  fehlte. 

0 y.ciUclir  i-  Inatrk,l<\  /V'.  S.  40X. 


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H«ri  17. 

y .■'•pu'inb^r  tww. 


A.  BQltcher,  Prüfung  und  Kühlung  d»r  Thermometer. 


165 


flüssigen  Kohlens.’lure  noch  vereinfacht.  Man  konstruierte  hierzu  passende  Apparate, 
deren  Anwendung  verhUltnisniflUig  einfach  und  leicht  ist.  Neuerdings  verwendet 
man  wieder  trockenen  Stickstoff,  da  die  Kohlensäure  in  genügend  trockenem 
Zustande  nicht  leicht  zu  erhalten  ist  und  sich  auch  nicht  so  leicht  trocknen  läUI  wie 
SlickstolT.  Wenn  so  nach  dieser  Seite  hin  der  Fabrikation  hochgradiger  Thermometer 
Schwierigkeiten  nicht  erwachsen,  da  ja  auch  die  erhöhten  Anforderungen,  welche  an 
die  Beschaffenlieit  der  Kapillan*  und  des  Quecksilbers  zu  stellen  waren,  sich  nicht  allzu 
schwer  erfüllen  ließen,  so  gelang  zuerst  weniger  die  Herstellung  von  konstanten  Teni- 
peraturbndem , die  zur  .Justierung  und  l’rüfung  solcher  Thermometer  geeignet  waren. 
.Man  wendete  hier  den  Dampf  siedenden  Schwefels  und  im  übrigen  geschmolzenen 
Salpeter  (horgestellt  aus  54*/«  KNO_,  und  4t>%  NaNO^)  an.  Beide  Temperaturböder 
sind  mit  Vorsicht  zu  benutzen.  Die  Salpetermischung  ist  nicht  leicht  zu  schmelzen  und 
noch  weniger  leicht  in  größerer  .Menge  auf  konstanter  Temperatur  zu  erhalten.  Nach- 
dem im  Jahre  1894  von  .Mahlke  ein  hierzu  geeigneter  Apparat  konstruiert  und  be- 
schrieben war'),  der  durch  Gasflammen  zu  heizen  und  mit  zwei  Schraubenflügel- Kühr- 
werken zur  Erzielung  der  Temperaturkonstanz  versehen  w ar,  ist  neuerdings  ein  I’rüfungs- 
apparat  fürt'lfüllung  oder  als  Euftbad  von  Herrn  Dr.  Kothe  im  themiometrischen  Labo- 
ratorium der  Physikalisch-Technischen  Reichsanstall  zusammengestellt  und  in  der  Zeit- 
schrift für  Instrumentenkunde-)  besprochen  wonlen,  welcher  mit  elektrischer  Heizvorrichtung 
und  Kührwerk  versehen  ist.  Die  den  elektrischen  Heizdraht  tragende  Köhre  befindet 
sich  in  der  vertikalen  Achse  des  Flüssigkeitsbades,  das  Kührwerk  rotiert  in  dieser  Köhre, 
befördert  die  an  den  geheizten  Flächen  erwärmte  Flüssigkeit  ttach  außen,  sorgt  für 
neuen  Zufluß  kalter  und  bewirkt  so  geeignete  Zirkulation  und  Erzielung  von  Temperatur- 
gleichheit in  verschiedenen  Schichten. 

Nach  den  bis  jetzt  vorliegenden  Krfabrungen  ist  der  Apparat  in  Temperaturen 
bis  260"  recht  brauchbar,  und  er  wird  auch  in  der  Keichsaustalt  und  in  der  l’rüfungs- 
anstalt,  mit  entsprechender  olfülluug  versehen,  so  angewendet.  Für  Salpeterfüllung  ist 
er  jedoch  nicht  konstruiert  und  auch  nicht  zu  empfehlen,  da  er  hier  zu  viel  elektrische 
Energie  verbraucht,  bei  225'’  mit  olfüllung  schon  .fliO  Walt,  und  weil  der  erstarrende 
Salpeter  das  Rührwerk,  das  fest  eingebaut  ist,  allmählich  zerstören  würde. 

Es  sind  deshalb  bis  jetzt  meist  Salpeterbäder  angewandt  worden,  die  mit  Gas- 
flammen geheizt  werden,  ln  ilieseu  befindet  sich  der  Salpeter  in  einem  großen  eisernen 
Gefäß,  und  das  durch  Motor  bewegte  Rührwerk  wird  von  oben  eingefOhrt.  Solche 
Apparate  sin<l  für  die  Thermometermacher  nicht  leicht  zu  handhaben,  und  diese  suchen 
auch  nach  Möglichkeit  ihre  Anwendung  zu  vermeiden,  indem  sie  die  Justierung  nur  an 
Skalenstellen  vornehmen,  deren  Temperatur  weniger  schwer  zu  erzielen  und  konstant 
zu  halten  ist.  Sie  können  dies  auch  meistens  tun,  da  durch  die  thermometrischen 
Fntersuchungen  der  I’hysikalisch-Technischen  Reichsanalalt  die  Ausdehnung  des  Queck- 
silbers im  Borosilikatglase  bis  600"  festgeslellt  worden  ist,  sodaß  es  möglich  war,  da- 
nach Normalskalen  für  die  Teilmaschinen  anzufertigen.  Der  Therniometerinacher  hat 
dazu  das  Kohr  sorgfältig  zu  kalibrieren  und  dann  den  Gradwert  zu  bestimmen.  .-Xus 
den  kalihrischen  Abweichungen  und  der  für  ein  bestimmtes  Temperalurinlervall  er- 
mittelten Gradlänge  Läßt  sich  dann  mit  Hülfe  der  Normulskale  die  Teilung  auch  für  die 
höheren  Temperaturgrade,  die  außerhalb  des  durch  .Justierung  festgeatellten  Temperatur- 
intervalls liegen,  mit  einiger  Sicherheit  ausführen.  Doch  bleibt  in  vielen  Fällen  die 
Justierung  und  Vergleichung  in  Temperaturbädern  über  100"  unerläßlich. 

Was  nun  die  Erzielung  der  Konstanz  in  der  Teinperaturangahe  anbetrilft,  die 
mau  von  einem  guten  Thermometer  fordern  muß,  so  ist  diese  bei  einem  Instrument, 
das  bis  .600"  benutzt  werden  soll,  nicht  so  leicht  zu  erreichen  wie  bei  Thermometern 
für  weniger  hohe  Temperaturen. 

Man  wurde  schon  vor  längerer  Zeit  darauf  aufmerksam,  daß  neu  angefertigte 
Thermometer  nach  einiger  Zeit  Erhöhung  ihrer  Angaben  zeigten,  was  am  einfachsten 
am  Eispunkt  festgestellt  werden  konnte.  Diese  Erhöhung  tritt  bekanntlich  besonders 
daun  ein,  wenn  ein  solches  Thermometer  auf  höhere  Temperatur  erwärmt  war.  Bei 
andauernder  Erwärmung  auf  die  höchste  Temperatur,  die  das  Thermometer  angehen 
soll,  verschwindet  dieser  allmähliche  Anstieg  und  dfUi  Instrument  wird  für  alle 
Temperaturen,  die  unter  jener  Erhitzungstomperatur  liegen,  unveränderlich,  abgesehen 

*)  ZeiUchr,  f,  Tnstrkäe.  14.  S.  73.  1894. 

")  ZeiUchr.  f.  Intbrkle.  S.  US  1899. 


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A.  Böticher,  Prüfung  und  Kühlung  der  Thermometer. 


Deatech« 

MeK'hMlker-Zt«. 


^66 

von  der  für  ein  beasereB  Thermometerglaa  geringen,  nach  jeder  Krwllniiung  auflretenden 
Depreaaion  der  Angaben  in  niederen  Oraden. 

Man  bat  also  iin  andauernden  Erhitzen  eines  Tbermumeters  auf  die  höchste 
Temperatur,  die  es  anzeigen  soll,  ein  Mittel  gefunden,  um  die  Anforderung  der  Konstanz 
in  den  Angaben  zu  erfüllen,  um  das  Thermometer  also  möglichst  unverltnderlich  zu 
machen.  Schon  Person  berichtete  1814  über  die  Erhebungen  des  Eispunktes  von 
Thermometern  aus  Kristallglas,  die  er  längere  Zeit  in  geschmolzenem  Salpeter  auf 
430*  bis  450®  erwUrmt  hatte;  er  stellte  Eispunkterhebungen  von  12®  bis  17®  fest. 
Person  sprach  danach  die  Vermutung  aus,  daß  24-stündiges  Erhitzen  auf  450®  genüge, 
um  feste  Eispunkte  zu  erhallen, 

Auch  Kegnault  erhitzte  seine  Thermometer  auf  höhere  Temperatur  als  die, 
bei  welcher  die  Instrumente  gebraucht  werden  sollten;  ebenso  nahm  Kopp  wiederholte 
Erhitzungen  der  für  seinen  Gebrauch  bestimmten  Thermometer  vor.  Sjetematisch  wurde 
dieses  Verfahren  zuerst  von  Welsh  ln  Kew  angewandt,  der  die  unter  100®  zu  benutzenden 
Thermometer  auf  100®  andauernd  erhitzte  und  dann  langsam  nbkühlle.  Er  nannte 
dieses  Verfahren  annealhi/)  proeesf.  Später  wurde  es  von  Wiebe  „künstlich  alt  machen“ 
genannt,  woraus  der  jetzt  gebräuchliche  Ausdruck  „Altern“  entstanden  ist. 

Systematische  Versuche  über  den  Hetrag  der  Eispunkterhebung  und  die  Mittel 
zur  möglichst  schnellen  und  vollständigen  Beseitigung  sind  später  von  l>aft  und  be- 
sonders von  Wiebe  angeführt  worden.  Des  Letzteren  Versuche  begannen  1877  und 
wurden  später  mehrfach  fortgesetzt. 

Wiebe  fand,  daß,  wie  auch  Craft  schon  festgestellt  hatte,  die  Eispunkterhebnng 
erst  schneller,  dann  langsamer  verschwinde  und  einem  Grenzzustand  zustrebe.  Er- 
wärmungen auf  einen  unterhalb  der  Erhitzungstemperatur  liegenden  Grad  ändern  dann 
nichts  mehr.  Wiebe  fand  ferner,  daß  Thermometer  aus  Thüringer  Glas  sich  un- 
günstiger verhalten,  als  solche  aus  Jenaer  Normalglas,  und  zwar  dreimal  so  ungünstig. 
Er  fand  ferner,  daß  einer  größeren  zeitlichen  Nachwirkung,  d.  h.  einer  größeren  Depression 
des  Eispunkts  nach  Erwärmung,  auch  eine  höhere  säkulare  Erhebung  nach  andauernder 
Erwärmung  entspreche.  Dann  glaubte  er  noch  die  hei  der  Erhitzung  auftretenden  Gas- 
abscheidungen im  Thermonietergefäß  als  aus  der  Glasmasse  stammend  ansehen  zu  müssen. 

Diese  ersten  Versuche  wurden  in  der  Kaiserlichen  Normal-Eichungs-Kommission 
angestellt.  Sie  wurden  später  in  der  Physikalisch-Technischen  Keichsanstalt  von  Wiebe 
fortgesetzt  und  auf  höhere  Temperaturen  ausgedehnt.  Bei  Thermometeni  aus  Jenaer 
Normalglas  16"',  die  bis  über  die  Erweichungstemperatur  hin  erwärmt  wurden,  ließ 
sich  ein  Ansteigen  des  Eispunkts  bis  23®  dabei  feslstellen.  Bei  noch  höherer  Erwärmung 
erweiterten  sich  die  Therinometergefäße  infolge  des  Gaialrucks,  der  auf  das  (Quecksilber 
wirkte.  Weitere  Versuche  dieser  Art  wurden  dann  von  Herrn  Dr.  Schott  angestelll, 
als  er  verschiedene  optische  Gläser  und  das  damals  neu  zusaimnengestellte  Borosilikat- 
glas 59'"  daraufhin  untersuchte,  bei  welcher  niedrigsten  Kühlungstemperatur  die 
Spannungen,  welche  bei  schneller  Abkühlung  des  aus  dem  Schmelzofen  verarbeiteten 
Glases  entstehen,  verschwinden.  Die  Untersuchung  der  betreffenden  Proben  geschah 
im  polarisierten  Licht.  Schott  bediente  sich  hierl>ei  stark  gespannter,  in  freier  Luft 
ausgezogener  Stäbe,  von  denen  2 bis  4 cm  lange  Stücke  abgeschnitten  und  an  den  Enden 
plan  geschliffen  waren. 

Diese  zeigen,  wenn  man  sie  zwischen  zwei  Nicols  bringt,  ein  schwarzes  Kreuz 
und  eine  mehr  oder  weniger  große  .Anzahl  farbiger  Ringe.  Setzt  man  solche  Stücke 
darauf  höherer  Temperatur  aus  und  untersucht  sie  dann  wieder  auf  dieselbe  Weise,  so 
sieht  man,  daß  ein  Teil  der  Ringe  verschwunden  ist,  und  kann  daraus  schließen,  daß 
eine  Abnahme  der  Spannung  statigefunden  habe. 

Schott  fand,  daß  bei  Normalglas  16'"  dieser  Spannungsausgleich  zwischen  400* 
und  410®,  bei  Borosilikatglas  zwischen  430®  und  440“  erfolgte,  und  er  stellte  diese  Tem- 
peraturen als  unterste  Grenze  der  Erweichung  fest,  in  der  schon  eine  Verschiebung  der 
kleinsten  Teile  stattündet.  Die  Zeit  der  Erwärmung  betrug  20  bis  24  Stunden.  Schott 
gibt  dabei  zu.  daß  länger  andauernde  Erhitzung  auf  eine  niedrigere  Temperatur  eine 
ähnliche  Wirkung  werde  haben  können. 

Schott  untersuchte  weiter,  ob  ein  Thermometergefäß  oberhalb  dieser  Tem- 
peratur deutliche  Zeichen  der  Plastizität  zeige.  Er  ließ  so  die  ersten  Probethermometer 
aus  seinem  Borosilikatglas  verfertigen,  versah  sie  mit  Erweiterungen  am  oberen  Ende 
und  preßte  Stickstoff  von  10  .4fm.  Druck  hinein.  Die  Einteilung  wurde  nach  der  Grad- 
länge  des  Eundamenlalabstands  hergestellt.  Er  beobachtete  bei  Erwärmung  bis  gegen 


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UeU  17. 

i.  S4>pipinb«>r  IVOS. 


A.  Böttcher,  Prüfung  und  Kühlung  der  Thermometer. 


157 


500’  zunächst  nur  lirhebunj;  des  Kispunkts.  Diese  betrug  nach  zwei-  bis  dreitägiger 
Krwnrinung  auf  470“  bi«  477  ’ und  nachtriiglicher  weiterer  Krwannung  auf  3ti0*  wahrend 
9 Tagen,  13“  bis  15“.  Dann  trieb  er  die  Erwarmung  über  600*  und  stellte  erst  bei 
030’  ein  starkes  Aufblasen  der  Thermometergefaße  fest. 

Schott  schloß  daraus,  wie  schon  vorher  erwähnt,  daß  man  das  ßorosilikat- 
glas  zu  Thermometern  bis  5.50”  werde  benutzen  können,  und  ferner,  daß  durch  ge- 
eignete Eeinkühlung  die  Thermometer  unveränderlich  gemacht  werden  könnten. 

Mahlke*)  hat  dann  gelegentlich  der  Vergleichungen  von  Thennometern  aus 
Borosilikatglas  noch  fesigestellt,  daß  das  Auskühlen  des  noch  nicht  mit  Gasdruck  ver- 
sehenen Thermometers  nicht  genüge,  sondern  daß  nach  erfolgter  Gasfüllung  noch 
wahrend  mehrerer  Stunden  Erhitzung  auf  500”  stattflnden  müsse.  Er  gibt  damit  also 
eigentlich  dem  Verfahren  den  Vorzug,  nach  welchem  erst  die  fertig  geblasenen  und 
gefüllten  Thermometer  zu  altern  sind. 

Nach  diesen  Erfahrungen  konnte  die  I’hysikalisch-Technische  Reichsanstalt  dazu 
übergehen,  in  den  im  .lahre  ISOS  herausgegebenen  l’rüfungsvorschriften  für  Thermometer”) 
in  den  „Allgemeinen  Bestimmungen“  festzusotzen:  „Thermometer,  welche  in  Tempera- 

turen Uber  100”  zu  prüfen  sind,  sowie  alle  feineren  (allgemein  wissenschaftlichen  und 
meteorologischen  Zwecken  dienenden)  Thermometer  müssen  vor  der  Einlieferung  einem 
künstlichen  Alterungsverfahren  unterworfen  worden  sein.  Dasselbe  besteht  je  nach 
Höhe  ihrer  Temperaturangaben  in  einer  10-  bis  30-stündigcn  Erhitzung  auf  die  höchste 
Temperatur,  welche  sie  anzeigen  sollen,  und  einerdarauf  folgenden  langsamen  Abkühlung. 
Bei  Einreichung  der  Thermometer  ist  demgemäß  die  ErklÄrung,  daß  die  Erhitzung  statt- 
gefunden hat,  beizufügen“. 

ln  den  „Besonderen  Bestimmungen“  wird  dann  noch  für  die  Siedethermometer 
besonders  gefordert,  ilaß  sie  vor  Einreichung  dem  Allerungsverfahren  unterworfen  werden. 

Man  ist  hier  also  noch  nicht  soweit  gegangen,  auch  für  Thermometer,  die  für 
den  gewerblichen  Gebrauch  bestimmt  sind,  die  sogenannten  b'abrlktherraometer,  das 
Alterungeverfahren  vorzusehreiben,  auch  hat  man  noch  davon  abgesehen,  zu  fordern, 
daß  die  Thermometer,  die  den  Vorschriften  gemüü  gealtert  sein  müssen,  mit  einer  dem- 
entsprechenden .Aufschrift  auf  den  Skalen  versehen  sein  sollen,  obwohl  diese  Forderung 
wohl  berechtigt  wäre;  denn  sie  würde  «ich  dem  im  Auslände  bereits  bestehenden  Ge- 
brauche ansehließen,  indem  solche  Thermometer  in  1'rankn‘ich  die  Bezeichnung  „rectiU" 
und  in  England  „annealed“  erhallen.  Die  Fabrikanten  von  Thermometern  geben  nun 
entsprechend  jener  Vorschrift  seit  einer  Reihe  von  .lahren  an,  ob  die  zur  Prüfung  ein- 
gercichten  Thermometer  gealtert  worden  sind.  Soweit  das  unterbliebeu  ist,  wird  die 
Erkiflrung  nachtrilglich  gefordert. 

Wenn  die  Erweiterung  der  Prüfungsvorschriflen  n.aeh  dieser  Richtung  hin  als 
ein  wesentlicher  Fortschritt  zu  bezeichnen  ist,  so  darf  man  doch  bei  dem  jetzigen  Zu- 
stande nicht  bleiben.  Die  Vorschrift  des  Alterns  wird  zunächst  auf  die  Fabrikthermo- 
moter  ausgedehnt  werden  müssen,  auch  wird  man  die  äußere  Kennzeichnung  der 
Alterung  fordern. 

Es  fragt  sich  nun,  welche  .Mittel  stehen  dem  Thermometermacher  zur  Verfügung, 
um  die  verschiedenartigen  Thermometer  genügend  zu  altern.  Wird  es  zweckmüßig 
sein,  jedes  Instrument  seinem  Skalenumfatig  entsprechend  besonders  zu  behandeln,  oder 
wird  man  nicht  vielmehr  dazu  überzugehen  haben,  die  aus  einer  Ghisart  gefertigten 
Thermometer  möglichst  gleichmlißig  zu  behandeln,  gleichgiltig,  welche  höchsten  Tem- 
peraturen sie  angeben  sollen. 

Wie  schon  erwtthnt,  eignet  sich  die  Siedetemperatur  des  Schwefels,  welche  für 
7(i0  mm  Druck  444,7”  betrügt,  für  Thermometer  aus  .lenaer  Glas  16'",  die  über  diese 
Teinperaturgrenze  hinaus  nicht  zu  benutzen  sind.  Nur  fehlt  nach  mehrstündigem  Ver- 
weilen in  den  Schwefeldflmpfen  dann  eine  Vorrichtung  zur  langsamen  Abkühlung,  die 
am  besten  in  heißem  <d,  Paraffin  oder  llhnlichem  schwer  siedenden  Material  vorge- 
nommen wird. 

Dr.  ü.  Hecker  in  Potsdam  hat  in  unserer  .Mechaniker-Zeitung  1901.  S.41  eine 
einfache  und  recht  praktische  Methode  der  künstlichen  Alterung  und  Abkühlung  von 
Thermometern  beschrieben.  Kr  heizt  ein  mit  Infusorienerde  gefülltes  Messinggefäß 
durch  einen  umgewickelten  Widerstandsdraht,  der  vom  Gefflß  durch  eine  Gliramerechicht 

')  ZeiUchr.  f.  InsirMt.  tH.  S.  m.  ms. 

•)  ZntKhr.  f.  Instrkde  tu.  S.  76.  1698- 


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A.  BSttchcFt  Prüfung  und  Kühlung  der  Thermometer. 


Deatarbe 

MerhARfker-ZiK 


J58 

isoliert  ist,  mit  elektrischem  Strom  und  reguliert  diesen  auf  langsames  Abfallen  mittels 
automatischer,  durch  ein  einfaches  Uhrwerk  bewirkter  Einschaltung  einer  Kheostaten- 
rolle.  Er  konnte  so  innerhalb  14  Stunden  die  Temperatur  des  Heizkörpers  von  400* 
auf  18*  erniedrigen. 

Die  Erhitzung  und  langsame  Abkühlung  in  Salpeter  ist  nicht  ausführbar,  da  der 
erstarrende  Salpeter  die  eintauchenden  Instrumente  zertrümmeni  würde.  Ein  Luftbad, 
das  wohl  vielfach  angewandt  wird,  verlangt  eine  auüerordenllich  gute  Kegulierung  für 
die  Heizeinrichtung,  um  Überhitzung  zu  vermeiden  und  auch  nur  annähernde  Tempe- 
raturkonetanz im  Innern  des  Kühlraumes  zu  erzielen. 

Die  andere  Krage,  ob  nicht  eine  gleichmäßige  Behandlung  der  Thermometer, 
die  aus  einerlei  Material  gefertigt  sind,  sich  empfehle,  dürfte  unbedingt  zu  bejahen 
sein.  Und  zwar  ist  die  Alterung  möglichst  bald  nach  dem  Blasen  vorzunehinen,  noch 
vor  dem  Abschmelzen  des  Küllungstrichters.  So  wird  es  möglich  sein,  ohne  erheblichen 
Aufw  and  an  Material  und  Zeit,  also  an  Kosten,  die  Alterung  allgemein  an  allen  Thermo- 
metern, die  Ober  50*  gebraucht  werden,  vorzunehinen. 

Ganz  besondere  wichtig  ist  natürlich  die  Alterung  der  hochgradigen  Thermometer 
aus  schwer  schmelzbarem  Glase.  Aber  hier  ist  sie  auch  schwieriger,  denn  sic  er- 
fordert die  Erzeugung  von  Temperaturen  über  500*.  Da  es  der  einzelnen  Werkstatt 
nicht  immer  möglich  ist,  sich  Thermostaten  für  so  hohe  Temperaturen  zu  beschalTen 
und  gut  zu  überwachen,  ferner  um  einen  Schritt  zu  tun  zur  Erreichung  des  vorher 
angegebenen  Zieles,  eine  allgemeine  Keinkühlung  der  Thermometer  durchzuführen,  hat 
die  l-'irma  Schott  & Gen.  schon  seit  einigen  Jahren  in  dankenswerter  Weise  Kein- 
kühlungen  von  Thermometern  ausgeführt,  und  erst  neuerdings  hat  sie  einen  besonderen 
Ofen  hierfür  eingerichtet.  Uher  die  ältere  Feinkühlung  hat  Herr  Grieshammer  vor 
zwei  .lahren  in  der  Hauptversammlung  des  Vereins  deutscher  Glasinstrumenten- 
Kabrikanten  in  Schmiedefeld  ausführlich  berichtet;  sie  war  die  beim  optischen  Glas  an- 
gewandte. Die  jetzige  Keinkühlung  erfolgt  in  einem  großen  eisernen  Kasten,  in  welchem 
die  auszukühlenden  Thermometer  senkrecht  in  Hülsen  gehalten  werden.  Der  Kasten 
wird  von  den  Abgasen  eines  Schmelzofens  für  optisches  Glas  umspült,  und  die  Zu- 
führung der  heißen  Gase  kann  so  reguliert  werden,  daß  danach  die  Keinkühlung  in  den 
gewünschten  Temperaturgrenzen  gehalten  werden  kann.  Nach  mehrtägiger  Erhitzung 
über  die  Erweichungstemperatur  läßt  man  dann  den  Kühlofcn  langsam  innerhalb 
24  Stunden  erkalten.  Die  Temperaturmessung  wird  mittels  Thermoelements  ausgeführt, 
das  aus  einem  Doppelelement  Konstantan-Eisen  besteht.  Die  thermoelektrische  Kraft 
beträgt  nach  meinen  Messungen  für  die  hier  angewandten  -Metalle  für  0"  bis  100“  etwa 
10,5  und  für  0“  bis  500*  etwa  57  Millivolt.  Sie  wird  im  Glaswerk  an  einem  abseits 
befindlichen  Galvanometer,  das  nach  Uelsiusgraden  geeicht  ist,  abgelesen.  Dieses  In- 
strument ist  gemeinschaftlich  für  eine  lieihe  von  Thermoelementen  derselben  Art,  mit 
welchen  die  Temperatur  in  Kühlöfen  für  optisches  Glas  beobachtet  wird. 

Obwohl  so  auf  recht  zweckmäßige  Weise  verfahren  wird  und  man  annehinen 
sollte,  daß  die  nach  diesem  Verfahren  gekühlten  Thermometer  nun  spannungsfrei  ge- 
worden sein  müßten,  zeigten  doch  fünf  so  gealterte  Instrumente  aus  Borosilikatglas  mit 
Einteilung  bis  550",  welche  der  hiesigen  Urüfungsanstalt  zur  Prüfung  eingereichl  worden 
waren,  nach  mehrstündiger  Erwärmung  auf  500*  eine  Eiajiunkterhebung  von  2*  bis  4*. 
Die  deswegen  an  das  Glaswerk  Schott  & Gen.  gerichtete  Keklamation  hatte  zur 
Kolge,  daß  man  versprach,  die  Angelegenheit  näher  zu  untersuchen,  und  daß  man  mir 
nahe  legte,  hierbei  mitzuwirken.  So  habe  ich  mich  in  der  letzten  Zeit  mit  diesem 
Gegenstände  beschäftigt. 

Ich  richtete  mein  Augenmerk  zunächst  auf  die  Herstellung  eines  bequem  zu  harnl- 
habenden  und  gut  zu  regulierenden  Kühlofens.  der  sich  im  Laboratorium  aufstellen  läßt. 
Da  in  der  Urüfungsanstalt  seit  Begründung  des  elektrischen  l’rüfamles  elektrischer  Strom 
von  verschieden  hoher  Spannung  zur  Verfügung  steht,  so  war  es  naheliegend,  die 
elektrische  Heizung  zu  wählen. 

Ich  begann  zunächst  mit  einem  kleineren  Porzellankörper,  mit  Konstantandraht 
umwickelt  und  durch  Asbestmäntel  gegen  Wärmeabgabe  nach  außen  tunlichst  geschützt. 
Die  hier  gewonnenen  Resultate  waren  äußerst  günstige,  namentlich  wenn  ich  die  Er- 
hitzung der  Thermometer  nicht  in  Luft,  sondern  in  Kieselgur  vornahm.  Der  Konstautan- 
draht  hielt  sich  bis  über  550*  gut,  und  der  Verbrauch  an  elektrischer  Energie  war  recht 
gering.  Der  zur  Kühlung  verfügbare  Raum  war  jedoch  zu  klein,  und  ich  sah  mich 
genötigt,  einen  größeren  Ofen  herzustellen.  Ich  bediente  mich  dazu  der  hier  in  den 


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A.  Böttchtr,  Prüfung  und  KUhlung  der  Thermometer. 


159 


Heft  11. 

I ._8«‘pt«‘mber  1903. 

Porzellanfabriken  benutzten  trroben  Sdiamottomasse,  die  zu  den  Brennkapseln  verwendet 
wird.  Ich  ließ  Zylinder  von  10  bis  11  cm  innerer  Weite  und  35  cm  innerer  Höhe 
anfertigen  und  mit  Konstantandraht  von  1,3  mm  Durchmesser  umwinden.  Der  so  um- 
wickelte Zylinder  wurde  nun  in  einen  weiteren  Schamottezylinder  eingesetzt  und  der 
Zwischenraum  mit  Masse  ausgefüllt.  Das  Ganze  wurde  dann  bis  über  .500“  erhitzt  und 
so  ganz  schwach  gebrannt.  Der  so  gewonnene  Heizzylinder  erhielt  dann  noch  zwei 
weitere  Schaniüttemüntel.  Ich  habe  drei  Stück  dieser  nfen  im  Betriebe,  von  denen 
der  eine  mit  dem  längsten  Heizdraht  etwa  380,  die  anderen  beiden  je  etwa  360  Watt 
verbrauchen.  Der  erste  ist  im  Innern  mit  Kieselgur  gefüllt  und  die  Zwischenrilume 
zwischen  den  Isolierschichten  sind  mit  Luft  gefüllt.  Die  beiden  anderen  sind  Luft- 
bäder und  zwischen  den  isolierenden  Chamottezylindern  der  eine  mit  Kieselgur,  der 
andere  mit  Asbestwolle  gefüllt.  Alle  drei  sind  in  Hintereinanderschaltung  und  lassen 
sich  mit  200  bis  220  Volt  Spannung  betreiben.  Im  ersten  erhält  man  so  550*  bis  600", 
im  zweiten  450*  bis  480",  im  dritten  etwa  -100*.  Die  auszukühlenden  Thermometer 
werden  zuerst  in  den  Apparat  mit  der  höchsten  Temperatur,  dann  in  den  zweiten  und 
schließlich  in  den  dritten  eingesetzt.  Im  dritten  erkalten  sie  entweder,  oder,  bei 
andauerndem  Betriebe,  werden  sie  dort  in  ein  besonderes  Asbestgefäß  gel)rachl,  das 
dann  herausgenommen  und  in  einem  doppelwandigen  Glasgefäß  langsam  abgekühlt  wird. 

Ich  habe,  da  diese  Ofen  sich  als  Luftbäder  ausgezeichnet  bewährten,  nach  dem- 
selben Prinzip  Flüssigkeitsbäder  bauen  lassen  für  thermometrisebe  Vergleichungen  und 
ähnliche  Zwecke.  Für  höhere  Temperaturen  wurde  das  innere  Gefäß  aus  Eisen,  und 
zwar  aus  Mannesmannrohr,  hergestellt.  Dieses  Gefäß  wurde  mit  zwei  Lagen  Asbest- 
pappe  umkleidet  und  dann  mit  dem  vorher  erwähnten  Heizdraht  umwickelt.  Dann 
wurde  daa  Ganze  in  Schamottemasse  eingebettet,  durch  Strom  erhitzt  und  schwach 
gebrannt.  Im  weiteren  wurde  das  Erhitzungsgefäß  gerade  so  in  zwei  Schamottezylinder 
eingebaut,  wie  die  vorher  erwähnten  Luftbäder.  Ich  habe  einen  solchen  Apparat  auf- 
gestellt und  mit  Strom  geheizt.  Er  verbraucht  zur  Konstanterhaltung  beispielsweise  der 
Temperatur  von  460*  5(X)  Watt.  Ein  Wittscher  Kührer  aus  Glas  ist  passend  angebracht 
und  bewirkt  außerordentliche  Temperaturgleichheit  in  verschiedenen  Schichten.  Diese 
kleinen,  glockenförmigen,  aus  Glas  leicht  anzufertigenden  Kührer  bewähren  sich  viel 
besser  als  die  aus  Schranbenllügeln  bestehenden.  Sie  stellen  sich  leicht  achsial  ein, 
spritzen  nicht  und  können  außerordentlich  schnell  rotieren.  Der  Wärmeschutz  des 
Apparates  ist  ausgezeichnet,  sodaU  man  die  eingetauebten  Instrumente  betjuem,  und 
ohne  durch  die  Heizung  belästigt  zu  werden,  ablesen  kann. 

Kür  Temperaturen  unter  250°  wurden  Apparate  für  Olfüllung  in  ähnlicher 
Weise  gebaut,  bei  denen  das  Flüssigkeitsgefäß  jedoch  aus  .Messing  besteht. 

Die  Apparate  haben  sich  so  gut  bewährt,  daß  die  Prüfung  in  höheren  Tempe- 
raturen bis  500*  kaum  mehr  Schwierigkeit  bietet,  als  die  bei  Temperaturen  zwischen 
0“  und  100*.  Denjenigen  Herren,  welche  sich  für  die  Apparate  besonders  interessieren, 
bin  ich  bereit,  in  der  Prüfungsanstalt  solche  vorzuführen.  Zur  Prüfung  sehr  langer, 
sogenannter  Stockthermometer,  die  bisher  nur  sehr  schwer  ausführbar  war,  wird  man 
ohne  erhebliche  Kosten  hohe  Flüssigkeitsbäder  nach  diesem  System  hersteilen  können, 
in  welchen  die  notwendige  Temperaturkunstanz  durch  schnell  rotierende  Kührer  zu  er- 
reichen sein  wird. 

Ich  habe  die  eben  erwähnten  Prüfungsapparate  bei  der  Vergleichung  mehrerer 
Thernioelemente  mit  den  yuecksilber-N'orninllhermometern  der  hiesigen  Prüfungsanstalt 
erprobt  und  diese  Vergleichung  von  100"  bis  aOO*  durehgeführt.  Es  gebang  mir  dabei 
die  Regulierung  der  Temperatur  durch  entsprechende  Variation  der  Spannung,  indem 
ich  mittels  geeigneten  Zellenschalters  eine  Anzahl  Zellen  einer  Akkumulatorenbatterie 
entsprechend  zu-  und  entgegenschaltete.  Ich  vermied  so  einen  V'orschaltwiderstand  und 
erzielte,  größere  Ökonomie. 

Die  bei  Vergleichung  benutzten  Thermoelemente  sollen  zur  Teniperaturmossung 
in  den  vorher  erwähnten  Kühlöfen  dienen.  Ich  habe  mehrere  solcher  als  Doppelelemente 
herstellen  lassen,  deren  zweite  Lötstelle  sich  entw  eder  in  einem  Wasserbad  oder  im  oberen 
Teile  des  l'mhüllungsrohres  befand.  Hier  ist  ein  Thermometer  mit  seinem  Gefäß  ganz 
nahe  den  Lötstellen  in  Asphalt  eingegossen  und  gibt  so  die  Temperatur  der  zweiten 
Lötstelle  an.  Eine  Korrektion  der  gemessenen  thermoelektrischen  Kraft  wird  dann  not- 
wendig, die  sich  aber  leicht  ausführeu  läßt. 

Die  gewonnenen  Kesultate  der  Vergleichung  habe  ich  benutzt,  um  Temperatur- 
skalen  für  die  Thermoelemente  darzustellen.  Es  zeigte  sich  dabei,  daß  die  für  niedrige 


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160 


Versinkti^chfichitn. 


Kleinere  Mitteilungen. 


Uenurn« 

MtehABlker-Zic. 


Temperaturen  benutzte  quadratische  Korniel  l =ae  + bc^  nicht  ausreiebt,  sondern  dsB 
noch  zwei  Glieder  der  dritten  und  vierten  Potenz  der  Spannung  e hinzugeriigt  werden 
müssen.  Als  einfachste  Formel  dieser  Art  ergab  sich  die  folgende: 
t=  ae  + f>e*  |1  + 0,001  e - 0,0001  e-|. 

Für  vier  aus  etwas  verschiedenem  Material  gefertigte  Elemente,  deren  thermo- 
elektrische Kräfte  zum  Teil  über  10%  voneinander  abw  eichen,  ist  diese  Formel  sehr  brauchbar. 

Was  nun  die  bisherigen  Ergebnisse  anbetrifft,  welche  bei  der  Feinkflhiung 
von  hochgradigen  Thermometern  gewonnenen  wurden,  so  kann  ich,  da  die  Versuche 
sich  noch  nicht  abschlieüen  liegen,  nicht  endgültig  darüber  berichten.  Nur  so  viel 
scheint  bisher  festzustehen: 

1.  Die  durch  Feinkühlung  bewirkte  Eispunktserhebung  ist  erheblich  größer, 
als  bisher  festgestellt  worden  ist,  und  geht  in  einzelnen  Fallen  bis  zu  40“. 

2.  Man  wird  die  Kühlung  wahrscheinlich  in  kürzerer  Zeit  vornehmen  können, 
als  angenommen  w urde,  indem  man  die  Erwarmung  auf  mehr  als  100  • über  den  TIeginn 
der  Erweichung  steigert. 

3.  Die  allmähliche  Abkühlung  braucht,  da  es  sich  hier  nicht  um  dickwandige  Glas- 
stücke handelt,  dann  nicht  besonders  ausgedehnt  zu  werden. 

4.  Es  wird  vielleicht  möglich  sein,  dem  Glasbläser  ein  einfaches  Verfahren  an 
die  Hand  zu  geben,  sofort  nach  dem  Blasen  die  Alterung  vorzunehmen. 

Zum  Schlüsse  möchte  ich  noch  zwei  Proben  von  Entglasung  zeigen.  Diese 
kann  eintreten,  wenn  die  Erhitzung  zu  weit  getrieben  wird.  Das  eine  Stück  ist  das 
Umhüllungsrohr  eines  Thermoelements,  das  bei  der  Messung  der  Temperatur  in  einem 
Kühlofen  für  optisches  Glas  versehentlich  zu  hoch  erwärmt  worden  ist. 

Ich  Bchlielle  meine  Ausführungen  mit  dem  Dank  an  die  Firma  Bchott  Ik  Gen., 
die  mir  Köhrenmaterial  für  Hersti'llung  der  Versuchstherniometer  kostenfrei  zur  Ver- 
fügung gestellt  hat,  und  mit  der  Versicherung,  daß  ich  über  die  weiteren  Ergebnisse  in 
dem  Vereinsblatte  berichten  werde. 


Vereinanachrichten. 

In  die  I>.  O.  f.  M.  u.  O.  Ist  auf* 
nommen: 

Hr.  Gustav  Emil  Meiser,  Mechaniker, 
Inhaber  der  Firma  Meiser  & Mertig, 
Physikal.-Techn.  WerksIHtten ; Dres- 
den-N.,  Kurfürstenstr.  2T. 

Zur  Aufnatame  ln  die  D.  O.  f.  M. 
u.  O.  haben  sich  gemeldet: 

Hr.  M.  Fischer,  Mitglied  der  Geschllfts- 
leitung  von  Carl  Zeiü;  Jena. 

Hr.  H.  Ruß,  Werkführer  bei  Cari  Zeiß; 
Jena. 


Kleinere  Mitteilungen. 

Ein  einfacher  Rheostat. 

Von  G.  F.  C.  Bearle. 

Phil.  Mag.  «.  S.  173.  1903. 

Kur  viele  elektrische  Versuche  ist  es  wlln- 
schenswert,  einen  Widerstand  zu  besitzen,  welcher 
kontinuierlich  geändert  werden  kann.  Man  er- 
reicht diesz.B.  dadurch,  dadmanden  Widerstands- 
draht geradlinig  ansspannt  oder  auf  dem  Umfang 
einer  Trommel,  wie  bei  den  Walzenrheostaten, 
aufwickelt  und  auf  dem  Draht  ein  Kontaktstock 
oder  eine  Holle  gleiten  laßt.  Dabei  bietet  aber 
die  BerOhrungMtelle  zwischen  Kontakt  und 
Draht  einen  variablen  Ubergangswiderstand, 


und  es  kann  beim  Verschieben  auch  leicht  eine 
vollständige  Unterbrechung  des  Stromkreises 
erfolgen,  ftieaem  Unterbrechen  ist  nun  schon 
dadurch  vorgebeugt  worden,  daß  man  zwei 


Drllhte  nehenemander  ausupanut.  an  dem 
I oinen  Endo  mitoinandor  verbunden  sind  und  «n 
dem  anderen  je  eine  Anschlußklemme  haben.  Bin« 
über  beide  Drilhte  gelegte  Brücke  achlicßt  dano 
‘ einen  Teil  de»  Widerstandes  kurz;  jedoch 


-_iO  >gU 


Digiti^'''' 


UeCl  17. 

1.  .S«pt»nb«r  IW. 

beim  Abheben  der  HrUcke  immer  noch  der 
gante  Draht  eingeschaltet,  der  Stromkreis  also 
noch  nicht  vollstAndig  unterbrochen. 

Verf.  hat  nun  den  nebenstehend  dargestollten 
Apparat  konstruiert.  An  einem  vertikal  ste- 
henden Brett  befindet  sieb  unten  ein  U-fOrmig 
gebogenes  Glaerohr  von  etwa  8 mm  innerem 
Durchmesser  und  90  cm  LAngo.  Durch  das  Rohr 
ist  der  165  cm  longo  Widerstamisdraht  gezogen, 
dessen  Enden  so  miteinander  verbunden  sind, 
daß  er  einen  endlosen  Draht  bildet.  Oben  ist 
an  dem  Brett  eine  um  eine  Achse  drehbare, 
mit  einer  Nut  versehene  Rolle  angebracht,  Ober 
die  der  Draht  gelegt  ist.  An  dem  Widerstands- 
draht  ist  in  der  Nfthe  der  Vereiniguiigsstello 
seiner  beiden  Enden  eiue  leicht  bewegliche 
Leitungsschour  angelötot,  die  zu  der  einen 
Klemme  führt.  Mit  der  anderen  Klemme  ist 
ein  Draht  verbunden,  der  in  das  Quocksilher 
hineinragt,  welches  hi  das  U-Rohr  eingobracht 
ist,  um  swisclien  diesem  Draht  und  dem  Wider- 
standsdraht  guten  Kontakt  herzustellen.  Der 
Widerstand  kann  nun  durch  Ver- 
schieben dM  Drahtes,  also  Ändern  der 
L&nge  zwischen  der  Quecksilberobcr- 
flftche  und  der  Befestigungsstello  der 
beweglichen  Schnur  variiert  werden. 

Der  Radius  der  Holle  ist  etwas 
größer  gewfthlt  als  der  Krümmungs- 
radius des  Glasrohres,  damit  der  Draht 
die  Wandungen  in  den  geraden  Enden 
der  Schenkel  des  Rohres  nicht  berührt. 

Durch  eine  Spiralfeder,  welche  gegen 
das  hinter  Klammern  verschiebbare 
U-Kohr  drückt,  wird  der  Druht  ge- 
spannt gehalten,  da  er  infolge  der 
Erwärmung  boi  Strumdurchgang  selno 
Lange  Ändert.  Die  Grundplatte  ^ist 
mit  einem  etwa  3,5  cm  hohem  Rand 
versehen,  um  etwa  verschüttetes  Quecksilber 
aufzufangeo. 

Nach  den  Erfahrungen  des  Verfassers  eignet 
sich  Neusilberdraht  nicht  als  WiderstandsmatoHal 
für  diesen  Apparat,  da  Neusilber  durch  Queck- 
silber angegriffen  wird;  von  ihm  wurde  dazu 
Platinoiddraht  verwendet.  Ebenfalls  brauchbar 
dürfte  das  in  letzter  Zeit  für  Reguliorwider- 
Stande  viel  benutzte  Konstantan  sein,  da  dieses 
Material  aus  Nickel  und  Kupfer  besteht  und 
kein  Zink  enthalt,  welches  sich  mit  dem  Queck- 
eilber  leicht  verbindet.  Kl^. 

Punktlerapparat  zum  Ziehen  von 
unterbrochenen  geraden  oder  kreis- 
förmigen Linien. 

D.  R.  G.  M.  Nr.  209  581. 

Von  CI.  Riofler  in  Nesselwang  und  München. 
Nach  einem  Prospekt. 

Mit  dem  Punktierspparat  können  unter- 
brochene Linien  sowohl  von  gerader  als  auch 


1dl 


von  Kreis-Porm  in  beliebiger  Starke  gozeichnot 
werden.  Derselbe  besteht,  wie  aus  der  Figur 
ersichtlich  Ist,  aus  einem  mit  Griff  versehenen 
MetallgohAuse;  in  diesem  befindet  sich  das  ge- 
zahnte Gleitrad,  welches  sich  beim  Gebrauch 
dos  Instruments  auf  der  PaplerfiAche  abwickolt, 
und  die  Oleitrolle,  welche  neben  dem  Gleitrad 
angebracht  ist  und  den  Zweck  hat,  den  Apparat 
stets  in  senkrechter  Stellung  zur  Paplerebono 
zu  halten.  Auf  dem  Gehäuse  ist  das  aus- 
wechselbare, durch  eine  Schraube  an  dom  An- 
satz der  Drehachse  des  Gleltrades  festgchaltene, 
den  Jeweils  zu  zeichnenden  Linien  entsprechend 
gezahnte  Punktierrad  aiigeordnot  sowie  die 
Reißfeder,  welche  durch  die  Zahne  dos  Punktler- 
rades  bei  dessen  Drehbewegung  von  der  Papier- 
flache  gehoben  und  auf  dieselbe  gesenkt  wird. 

Beim  Ziehen  von  geraden  Linien  wird  der 
Apparat  entweder  freihändig  oder  an  einem 
Lineal  von  beliebiger  Stärke  entlang  geführt. 
Zum  Zeichnen  von  Kreisen  wird  er  aut  einen 
mit  Nadeleinsatz  und  Mikrometerschraube  ver- 


sehenen Stab  gesteckt  und  mittels  dos  Griffes 
daran  befestigt.  Der  Apparat  kann  auch  für 
jeden  beliebigen  Stangenzirkel  passend  einge- 
richtet werden,  wenn  an  Stelle  des  Griffes  ein 
der  Stangenzirkclhülse  entsprechender  Einsatz- 
zapfen  angebracht  wird. 

Die  Punktiorradchen  gehen  folgende  Linien: 
i 4 

Der  Punktlerapparat  kostet  einschl  Etui 
mit  6 Rädchen  und  Mikrometerstab  für  Kreise 
bis  55  cm  Durchmesser  14  M.;  ohne  Mikro- 
meterstab, für  die  Staugouzirkel  Nr.  24  bis  27 
passend,  9 M. 

75.  Versammlung  deutscher  Natur« 
forscher  und  Ärzte  ln  Kassel  Tom 
20.  bis  26.  September  1903. 

Das  für  die  Tagung  aufgestellto  Programm 
ist  überaus  reichhaltig,  namcutlicli  auch  in 


Ktoiner»  Mltteüutigtn. 


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D«ntorbe 

M«4'b«aik«r-Z(c 


1G2  Klt(n«rt  Mitteilungen.  Glaetechnitchei.  — BUchertchau. 


Bezug  auf  die  Vorführung  vou  neuen  Appa> 
raten.  Unter  den  auf  aoiche  bezüglichen  Vor- 
trAgen  sind  zu  erwähnen: 

Drude  (Gießen),  Meßapparato  für  elektri- 
pche  Schwingungen;  Levy  (Berlin),  Neuer  pneu- 
matiechcr  Flüasigkeitaunterbrecher;  Neeaen 
(Berlin) , Doppelt  wirkende  Quecksilberluft- 
pumpe; Betzold  (Chemnitz),  Projektion  von 
Diapositiven  mit  stereoakopischcr  Wirkung; 
Siedentopf  (Jena),  Sichtbarmachung  uUra- 
mikroBküpiacher  Teilchen;  Griinsohl  (Ham- 
burg), Neue  physikalische  Unterrichtanpparate; 
Asher  (Bern),  Neuer  Farbenmisebappurat  für 
spektrale  Farben;  Heine  (Breslau),  Neues 
Epidiaskop;  O0tmann(Marburg),  Praktische  An- 
wendung eines  Hörmessers;  Zacharias  (Pl5hn), 
Demonstration  von  Apparaten  zur  Planktonfor- 
schling  sowie  Vorlage  von  Mikrophotogrammen. 

Abgesehen  von  den  wissenschaftlichen  Wr- 
anstaltungen  ist  in  üblicher  Weise  ein  umfang- 
reiches Festprogramm  aufgestellt,  um  den 
Teilnehmern  den  Aufenthalt  in  der  durch  Reize 
der  Natur  wie  durch  Werke  der  Kunst  und 
Technik  in  gleicher  Weise  ausgezeichneten 
Stadt  zu  verschönen.  Mk. 


Reinigen  des  QuecksllberHchlamme« 
ln  Queckflllberunterbrecheru. 

Von  R.  Grimsehl  in  Hamburg. 
ZeiUckr.f  d.phys.  u. ehern.  C7«terr./6*.  S.224.  IdOii. 

NVird  bei  Quecksilberunterbrechorn  für  In- 
duktionsapparate zur  Vermeidung  der  starken 
Funkenbildung  und  der  dabei  stattHndendeuVer- 
dampfung  des  Quecksilbers  auf  die  Oherflftch© 
des  letzteren  Petroleum  gegossen,  so  bildet  sich 
mit  der  Zeit  ein  Ihtchlamm.  aus  dem  das  Queck- 
silber gewöhnlich  sehr  schwer  wiederzuge- 
winnen  ist.  Der  Bchlamm  besteht  n&mlich  aus 
ganz  kleinen  Quocksilbertröpfchen,  die  mit 
einer  PetroleumhUlle  umgeben  sind  und  sich 
daher  nicht  leicht  miteinander  vereinigen 
laiBcn.  Verf.  gießt  nun  zu  der  Emulsion  kon- 
zentrierte Kali-  oder  Natronlauge  oder  schüttelt 
dieselbe  mit  aus  grüner  Schmierseife  berge- 
stelliem  Seifwaaaer;  dann  scheidet  sich  bald 
das  Quecksilber  in  einer  zusammenhAngonden 
Masse  al>.  Klßm. 


Die  Firma  C.  P.  Goerz  ist  in  eine  Aklion- 
gesellscliaft  mit  einem  Kapital  vou  3 500  000  M. 
iimgowandelt  worden.  Hr.  Goerz  hat  den 
V'orsitz  im  AufsichtsratG  übernommen,  Hr.  C. 
SchUcke,  unser  Vorstandsmitglied,  ist  von 
Biemons  & Halske  zu  C.  P.  Goerz  Uberge- 
treten, um  die  technische  Leitung  zu  führen. 


Glastechniaches. 

(S  .I4db  S.  U4) 

Gebrauchsmuster  fOr  Klasicchnlsche 
Gegenstände. 

Klasse: 

12.  Nr.  205  487.  Filtrierlrichlpr  mit  kapillarem 
Ausflußrohr.  W.  J.  Rohrbock's  Nnchf., 
Wien.  16.  7.  03. 

12.  Nr.  204  210.  OofAO  mit  trichterförmigem  Aus- 
guß zur  Verhinderung  des  Vorheifließens  der 
auBzugioßenden  Sulmtanzen.  W.  Halden- 
wanger,  Charlottonburg.  12.  6.  03. 

Nr.  2C4  5CÄ.  Waudtherraometer,  welches  die 
Temperatur  unbeeinflußt  durch  Temperatur- 
ein  Wirkung  oder  Temperaturausstrahlung 
der  für  den  Aunuingepuiikt  dienenden 
Haumwami  anzcigt.  GrOscho  & Koch, 
Ilmenau  I.  Thür.  1.  7.  03- 


BOcherschau. 

II.  Bobn,  I’hysikalische  Apparate  und  Ver- 
suche einfacher  Art  aus  dem  SchAffer- 
museum.  8“  VI.  134  S.  mit  216  Abb.  Berlin, 
Otto  Balle  1902.  2,00  Af. 

Aus  dem  Nachlaß  des  i.  J.  1900  zu  .lens  ge- 
storbenen UnlversitAtsprofessors  Dr.  SchAffer 
ist  eine  Sammlung  von  Tausenden  physika- 
lischer Apparate,  welche  der  Verstorbene  wah- 
rend seiner  ein  halbes  Jahrhundert  umfassen- 
den Wirksamkeit  in  Jena  angesammelt  hatte, 
in  den  Besitz  der  Carl  Zeiß-Slifliing  Uberge- 
gangen. Diese  Sammlung,  welche  in  dem 
Volksbauae  zu  Jena  in  besonderen  RAiirocn 
Übersichtlich  als  „Schäß'ermuseum*'  aufgestellt 
ist,  hat  Verf.  Im  Aufträge  des  Kgl.  Preußischen 
Unterrichtsministeriums  einer  Bearbeitung  unter- 
zogen; in  vorliegendem  Buche  ist  eine  Aus- 
wahl von  in  weiteren  Kreisen  unbekannten 
Apparaten  beschrieben. 

Die  Apparate  der  Sammlung,  welche  alle 
Zweige  der  Physik  berücksichtigt,  sind  für 
Schul-  und  Demonstrationszwecke  bestimmt 
und  durchweg  mit  den  einfachsten  Htllfsmitteln 
hergestelit.  Vielfach  haben  PUIenschachteln, 
Strohhalme,  Eierschalen  und  Ähnliche  Dinge 
als  KonstruktioiiBmaterial  gedient,  sodaß  die 
Apparate  hAußg  ohne  besondere  Kosten  an- 
gefertigt werden  können. 

Andererseits  sind  in  der  Sammlung  vor- 
zugsweise solche  Apparate  vertreten,  welche 
dem  Lernenden  einen  Einblick  in  ihr  inneres 
Getriebe  gestatten.  Zu  diesem  Zwecke  sind 
sie  entweder  als  DurchschDittsmodelle  ange- 


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H«ft  I'.  . . 

1.  S«ptemb«'r  IDWI.  BUcherichau. 

fertigt  oder  auch  »ua  Glas  hergesteUt.  Die 
Thüringer  Glashütten  sind  durch  ächüffora 
fortgesetztes  ßemUheii  veranlaßt  worden»  eine 
große  Anzahl  physikalischer  Apparate  nach 
seinen  Angaben  zu  verfertigen,  iind  diese  haben 
weite  Verbreitung  gefunden. 

Die  in  dem  Buche  ausgewfthlten  Museuma- 
apparate  sind  mit  Hülfe  zahlrnicher  Abbildungen 
iu  klarerund  leicht  faßlicher  Welse  beschrioben, 
und  es  bietet  sich  in  demselben  eine  uner- 
schdpflicho  Fülle  von  Anregungen,  namentlich 
für  Physiklehrer  und  Fabrikanten  von  Bchul- 
Unterrichtsapparaten.  Mk. 


PaUoUchsu. 

E.  Claussen»  Die  Kleinmotoren,  ihre  wirtschaft- 
liche Bedeutung  f.  d.  Kleingewerbe,  ihre 
Konstruktion  u.  Kosten.  Aligcroein  versUlnd- 
lieh  dargestellt.  2.  umgearb.  u.  verm.  Aufl. 
gr.-8«  IV,  144  8.  m.  82  Abbildgn.  Berlin. 
G.  Siemens  1903.  Geb.  in  Leinwand  3 3f. 

II.  Zipp,  Berechnung  elektrischer  Leitungs- 
netze, mit  spezieller  Berückskhtigg.  der 
Hochspannung.  2 Tie.  gr.-8®.  Steglitz- 
Berlin,  Buchhandl.  d.  Utcrar.  Monats- 
berichte 1902.  Geb.  in  Leinw.  3,60  M. 

1.  V,  ?9  S.  m.  49  Abbildgn  1,60  M.  — 

2.  V,  91  S.  m.  49  Abbildgn.  2,00  if. 


Patentachau. 


Objektivträger  für  Mikroskope.  H.  Albrecht  in  München.  30.  7.  1901.  Nr.  132432.  Kl.  42. 

Der  Objektivtrügor  besteht  aus  einem  unten 
am  Tubus  d auswechselbar  befestigten  und  unter  diesem 
mit  einer  Durchbrechung  versehenen  Doppolring  a g. 

Der  untere  Hing  g ist  gegen  den  oberen  verechiebbnr 
und  besitzt  in  einer  Anzahl  von  Durchbrechungen  die 
senkrecht  zueinander  beweglichen  Trüger  j n für  dua 
Objektiv  o.  Durch  Drehen  des  Ringes  y werden  die  ein- 
zelnen Objektive  durch  Verschieben  der  Tr.lgerjl  n zen- 
triert. 


Vorrichtong  ZQm  Absebneiden  von  Glasröhren.  H.  Cook  in  Mac  Keesport.  V.  St.  A.  16.3  1901. 

Nr.  134  583.  Kl.  32. 

Man  setzt  die  Hülse  a in  die  Glasröhre  e ein,  so  daß  die  Mutter  b am  oberen  Endo  der 
aufrecht  stehenden  Glasröhre  c aiistelit.  Man  legt  sodami  die  InnenHücho  der  einen  Hand  auf 
den  HundgrifT  d und  die  Hülse  a mit  der  anderen  Hand  um.  Dadurch  >verdon  die  .Messerarme  c, 


welclie  um  einen  Holzen  f drehbar  sind,  beim  EinwtlrtHgehen  der  Stange  g gegen  den  Keil  h 
gedrückt  und  durch  diesen  auseinander  gespreizt,  sodaß  ihre  Spitzen  i durch  die  FUhruugs- 
schlitze  k der  Hülse  treten,  an  der  Innenseite  der  Glasröhre  angreifeu  und  beim  darauffolgenden 
Umdrehen  der  Hülse  ein  Stück  Glasröhre  abschneiden. 


Vorrichtung  zum  Halten  von  Linsen  während  des  Schneidens. 
J.  West  in  Dalston,  U.  J.  W.  Raphael  in  Shepherds  Bush 
und  H.  L.  Ettinghausen  in  Lundtm.  25.  6.  1901.  Nr.  134  25K. 
Kl.  32. 

Auf  einer  ubgostuften  Scheibe  d ist  niittels  schwaiben- 
echwanzl'örmiger  Leiste  c und  Nut  ein  die  zu  schneidende  Linse  b 
aufnehmender  Halteraa'  verschiebbar  geführt  und  zwischen  einem 
an  der  Scheibe  festen  Auschlug  e mit  einer  dem  Cmriß  des  Halters 
angepaßten  konkaven  Backe  und  einer  zweiten  entsprechend  kon- 
kaven, au  einem  Handhebel  g ausschwiugbureii  konkaven  Backe  g’ 
in  steU  gleicher  Stellung  zum  Mittelpunkt  der  Scheibe  d gehalten 
SU  daß  die  Linse  mit  der  Scheibe  in  stets  gleicher  Loge  in  einer 
Schneidvorrichtung  festgcstollt  werden  kann.  Eine  Feststellvur- 
richtung  für  den  Hebel  g besteht  aus  einer  an  der  Scheibe  d be- 
festigten Blattfeder,  welche  mit  einer  N:iae  hinter  den  in  Halle- 
stellung befindlichen  Hebel  greift. 


d 


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164 


P«t«otschau.  - Pai«nlUit«. 


Daulaek« 

¥Mhaatk»rZi^ 

Elektrolxtuoher  Stromonterbrecher.  W.  A.  UirachmaDD  in  Pankow -Berlin.  15.  1.  1902. 

Nr.  193991.  KI.  21. 

Die  plaCtenfCrmige  aktive  Elektrode  a liegt  zwiachen  dem 
röhrciiförfnig  gestalteten,  die  Etromzulcitung  der  Elektrode  a um« 
schließenden  PorzellankArpor  5 und  dem  ihm  gegenüberliegenden  ^ 

Porzellankörper  c.  Beide  Porzellankörper  bositzen  plangeschlifTene  P 
Endflächen,  welche  durch  die  Schraube  d gegen  die  Flüchen  der  |, 

Elektrode  a dicht  angepreßt  werden,  so  daß  nur  die  durch  die  Por-  [ 
zellankörper  nicht  Überdeckten  Flüchen  am  llmraug  der  aktiven  j' 

Elektrode  a mit  dem  Elektrolyten  in  K<>rUhrung  kommen  können,  so  r 
daß  weniger  oder  gar  kein  Gas  in  den  freien  Uingraum  und  zum 
Brenner  strömen  kann. 

Verfahren  ond  Vorrlohtong  anm  Zasehmelsen  von  Olasröhren. 

P.  Bornkessel  in  Mellenbach  i.  Thür.  12.9.  1901.  Nr.  133  601. 

KI.  39.  ^ 

Die  Erhitzung  des  Glasrohres  an 
der  zuzuschmclzenden  Stelle  wird  mit- 
tels einer  Flammenebcnc  jeder  Flam- 
menschneide  vorgenommen,  welche 
durch  im  Kreise  angoordnete.  einwürts 

gerichtete  SticUfluminen  gebildet  wird.  Die  einzelnen  Brenner- 
düsen  d sind  an  einem  Bogen  b radial  verstellbar  angeordnet. 

Oeaebwlndigkeitsmesser  mit  Vergleiehiuhrwerk.  K.  Kissc  in 
Berlin.  6.9.1901.  Nr.  133  679.  Kl.  42. 

Auf  zwo!  konischen  Rlemschoibon,  von  denen  die  eine 
durch  ein  I’hrwerk  mit  gleichförmiger  Winkelgcscbwintligkeit, 
die  andere  von  tier  Wagenachse  aus  angetrieben  wird . lüuft 
ein  Kiemen.  Dieser  Riemen  gleitet  immer  nach  der  Stelle  hin,  an  welcher  die  beiden  Fieiu- 
scheiben  dieselbe  Umfangsgeschwindigkeit  Imben.  Die  Stellung  des  Riemens  gibt  daher  du 
Maß  für  die  zu  messende  Geschwindigkeit  und  wird  an  einer  Bkale  abgelesen. 


Pat«nliiate. 

Bis  zum  17.  August  1903. 

Klasse : ABmeldBoren. 

21.  L.  16  745.  Elektrolytischer  ElcktriziUtts- 
znhler.  F.  Lux,  Heidelberg.  3.  5.  02. 

B.  17  651-  Schaltiingseinnchtung  zur  Messung 
der  Isolation  und  Bpamiiing  in  Wechsel* 
stromanlagen.  Siemens  & Halske,  Ber- 
lin. 24.  2.  03. 

24.  D.  11  426.  VorrichUing  zur  Vermeidung  dos 
Diircbacblagons  der  Flamme  bei  Bunsen- 
brennern. L.  J.  K.  v.  d.  Driesebo,  Brüssel. 
13.  ö.  99. 

^10.  G.  17C60.  Glasflasche  zur  Aufbewahrung 
von  Athylidoncblorid  ii.  dgl.  mit  iu  dom 
I'lascbenbals  cingekitteter  Kapillare.  H. 
(iuetz,  Frankfurt  a.  M.  2.  12.  02. 

32.  10  342.  Verfahren  zur  llerslellnng  vm» 

t iht.ihublkörpern.  J.  A.  GhamberH,  PUts- 
bürg.  V.  St.  A.  2.  12.  01. 

V.  11  420.  Vorrichtung  zur  Horstellung  vrm 
Hohlglaskörpern  durch  Auttheben  eines 


Hohlkörpers  aus  der  geschmolzenen  Glas- 
masse. Dursolbe.  2.  12.  ÜI. 

42.  G.  17  610.  Kederregulierung  bei  Dampf- 
meßapparaton.  M.  Gehre,  Kalb  b.  Düssel- 
dorf. 13.  U.  02. 

K.  24  229.  Verfahren  zur  raschen  Ermitlolung 
des  Biweißgohaltos  von  FlOssigkoiton,  ins- 
besondere  des  Urins.  A.  K wilcckl,  Breslau. 
18.  11.  02. 

67.  M.  20  388.  Maschine  zum  Schleifen  und 
Polieren  von  Glas  mittels  doppelseitig  an* 
geordneter Lüufer.  M. M. M ab e r n. K. Barn  e r. 
Kittanning,  V.  St.  A.  80.  9,  01. 

ErielIaog«B. 

17.  Nr.  144  791.  Verfahren  und  Vorrichtung  zur 
Kälteerzeugung.  L.  v.  Bngdany.  Budapest, 
3.  G 02. 

21.  Nr.  144  H03.  Bleklromognetisclicr  Strom- 
uutorbrechor.  H.  Bremer,  Neheim  a.  K. 
31.  12.  01. 


Kor  dl*  iUdaktloQ  T*rwftiwon]lrh ; A Bl*«rbk*  In  B«rlla  W. 

Y*rl*(  fon  Jailn*  Bprlngtr  io  b*rho  N.  — bruck  too  Bnlt  Dr«y«r  to  Bwils  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde 

und 

Organ  für  die  gesamte  Qlasinstrumenten  - Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Geseilschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion;  A.  Blaschke,  Berlin  W30,  An  der  Ajiostelkirche  7b. 

Nr.  IS.  15.  Septeiiiber.  1903. 

Xachdraok  nur  mit  GenehuilKauz  der  Kedaktlon  ireststt«t. 


Eine  neue  Mikrometerschraube  für  Kreisbewegung. 

Vvjd  Dr  BL  ItösoliBttr  Io  (irai. 

In  neuerer  Zeit  werden  von  dem  math.-niech.  Institut  R.  & A.  Rost  in  Wien 
für  die  feine  Kreisbewegung  an  Theodoliten  und  Tachymetern  eigenartige  Mikrometer- 
schrauhen  angebracht,  deren  Konstruktion  gewiU  volle  lleachtung  verdient. 

Die  zur  Zeit  am  meisten  verwendete  einfache  .Mikrometerschraube,  deren 
Spindelspitze  sich  bei  der  Feinbewegung  an  der  SeitenHIlche  des  KIcnimarmes  a (s.  Fü/.) 
dreht,  schließt  nämlich,  insbesondere  hei  abgenutzter  t'chrauben.spitze  oder  wenn  diese 
nicht  genau  in  der  Spindelachse  liegt,  den  i'belstand  nicht  aus,  daU  beim  Anziehen 
und  Lüften  der  Mikrometerschraube  ein  kleiner,  vertikal  gerichteter  Druck  auf  die 
Seitenfläche  des  Klemmarmes  a ausgeübt  wird,  welcher  ein  einseitiges  Heben  bezw. 
Senken  der  Alhidade  und  ein,  wenn  auch  sehr  geringes,  die  feinen  Beobachtungen 
immerhin  beeinträchtigendes  Klaffen  oder  Reiben  der  Alhidmie  zur  Folge  haben  kann. 


Auch  bei  der  Mikrometerschraube  der  Höhenbowegung  des  Fernrohres  wird  die 
Möglichkeit  der  Kntstehung  einer  einseitigen,  vertikalen  Bewegung  der  horizontalen 
Drehachse  des  Fernrohres  bei  abgenutzter  Schraube  oder  bei  solcher  mit  exzentrischer 
Spitze  nicht  ohne  weiteres  abgeleugnet  werden  können,  wennselhst  diese  Besvegung 
bei  Instrumenten  mit  schwererer  Höhenkreisgarnitur  uml  namentlich  bei  Anwendung 
von  Schließen  mit  Federdruck  für  die  Achsenlager  des  Fernrohres  nicht  s<‘hr  merklich 
sein  kann. 

Tatsächlich  haben  Mechaniker  an  die  erwälmlen  Momente  schon  Ituige  gedacht. 
Dies  beweisen  die  Verfeinerungem  der  .\likronieter8chraul)en.  So  wird  zur  tunlichsten 
Verhütung  der  Abnutzung  der  Schrauhenspitze  letztere  oft  aus  hartem  Stahl  liergestellt 
und  wirkt  dann  auf  einen  harten  Stahlkörper  des  Kleininariiies.  Bei  allen  Bussulen- 
instrumenten, die  eisenfrei  sein  müssen,  versagt  dieses  Mittel  allerdings  vollständig. 
Andere  Konstruktionen  wollen  wir  liier  übergehen. 

Das  neue,  hier  abgebildete  Mikrometer  liestoht  aus  einer  durchbohrten  (lewinde- 
spindel  s,  einem  darin  verschiebbaren,  fein  polierten  Stift  t mit  beidseitigen  Spitzen 
und  einer  mit  ränderiertem  Kopfe  versehenen  Schraubenmutter  m,  welche  zur  Erreichung 
des  federnden  Ganges  in  üblicher  Weise  aufgeschlitzt  ist.  Der  Schraubenkopf  i ist 
in  der  .Mitte  durchbrochen;  diese  olTnung  wird  mittels  einer  .Schraube  r aus 
gehärtetem  Stahl,  welche  an  ihrem  ebenen  Spindelende,  woselbst  die  scharfe  Spitze 
des  Stiftes  < anliegt,  hochpoliert  ist,  verschlossen. 

Bei  Bussoleninstrumenlen  wird  in  der  Versclilußschraube  ein  Achatplältchen 
befestigt  und  der  Stift  t aus  Argentan  hergestellt. 


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160 


H.  Lölchner,  Mikromettrtchraub*.  — P*nonecnaehricht«n.  — Kl«in«r«  MUuUun^o.  Uflcbaalktr’ztg 


Die  zweite,  etwas  abgerundete  Spitze  des  Stiftes  t berührt  die  Seitenfläche  des 
Klemmarmes  a,  ihr  stetes  Anliegen  an  derselben  wird  wie  bei  der  gewObnlicben 
Mikrometersehraube  durch  die  Oegenwirkung  des  federnden  Stiftes  t‘  erreicht.  Die 
Hülse  h bildet  den  Schulz  vor  dem  Eindringen  von  Staub. 

Das  Charakteristische  des  neuen  .Mikrometers  liegt  nun  darin,  daB  der  an  den 
Klemmarm  a ansitzende  Stift  t bei  der  Benutzung  der  Mikrometerschraube  sich  nicht 
mit<treht,  weil  er  in  seiner  langen  Lagerung  mehr  Reibung  findet,  als  an  der  zentrischen 
Spitze,  welche  an  die  harte  Stahl-  oder  AchatflHche  der  Schraube  r gedrückt  wird. 
Hiervon  kann  man  sich  leicht  überzeugen,  indem  man  auf  den  sichtbaren  Teil  des 
Stiftes  t etwa  mittels  Lacks  einen  Punkt  setzt  und  diesen  dann  während  des  Drehens 
der  Mikrometerschraube  betrachtet;  das  Zeichen  macht  dann  keine  Drehung  mit. 

Die  beschriebene  Mikrometervorricbtung  zerstreut  alle  Bedenken  betreffend  das 
Entstehen  irgend  welcher  schädlichen  Spannungen.  Mögen  auch  diese  Bedenken  und 
damit  die  Verfeinerung  der  bisher  gebräuchlichen  einfachsten  Mikrometerschraube 
manchem  Instruraentenkundigen  — besonders  in  der  niederen  Geodäsie  — als  ,0ber- 
llüssige  Feinheiten“')  erscheinen,  so  wird  doch  Jeder  zugeben,  daü  das  neue  Mikrometer 
gegenüber  anderen  Konstruktionen  bei  verhältnismäBig  groBer  Einfachheit  gröBte  Voll- 
kommenheit und  Eleganz  zeigt. 

Aussec,  im  August  1903. 


Personennaohriohien. 


Ernannt  wunlen;  B.  S.  Mari^old  zum  ao. 
ErofOBsor  dpr  Choraio  am  Clark  College',  Dr.  E. 
>'aetscli,  Privutcluzeiit  dor  Mathematik  an  der 
Tecim.  Kochschulo  zu  Dreadcn.zum  ao.  Professor; 
Dr.  Ed,  V.  Weber,  Privatilozent  für  Mathematik, 
und  Dr.  Kurn,  Privutdozent  für  Physik  an 
der  Universität  MUnclieu.  sowie  U.  Rost,  Privat- 
dozeni  für  Mathematik  an  der  Universität  Würz- 
bur^,  zu  ao.  Professuren;  ).  Sahulka,  Tech- 
iiischor  Kat  im  Patentamt  in  Wien,  zum  o.  Pro- 
fessor der  Elektrotechnik  an  der  dortigen  Tech- 
nischen Hochschule. 

Habilitiert  buben  sieb:  Prof.  Dr.  R.  Schnum 
für  Physik  an  der  Universität  Marburg;  Dr. 


Saod  für  Chemie  an  der  Universität  München; 
Dr.  Fr.  v.  Ilemmclsinayr,  Professor  an  der 
Landea-Oberrealschule,  für  Chemie  an  der  Uni- 
vereitAt  Graz. 

Verstorben  sind:  Dr.  W,  Rider,  Professor 
der  Chemie  an  der  Colby  Uinversitftt  in  W’ater- 
ville,  Me.;  Hofrat  Dr.  E.  Weyr,  o.  Professor 
der  Mathematik  an  der  böhmischen  Technischeu 
Hochschule  in  Prag,  in  Zabor;  1*.  Henry,  Astro- 
nom der  Pariser  Steniwarte,  im  Tale  Iva  Valoiae 
bei  Pomogon  in  den  Savoyer  Alpen,  infolge 
eines  Unfalls:  Dr.  J.  Munk,  Professor  der 
Physiologie  an  der  Berliner  UniversitAt. 


Kleinere  Mitteilungen. 


ApparntefOr  elektrolytische  Analysen. 

Vuu  K.  -M.  Porkin. 

Chem.  Newa  SS.  S-  Wit.  190.1. 

Bei  dem  in  nouererZeit  erheblich  gesteigerten 
Preiso  des  Platins  bl  cs  von  großer  Bedeutung, 
den  für  elektrolytische  Analysen  unentbehrlichen 
Platinelektroden  ein  möglichst  geringes  Ge- 
wicht geben  zu  können.  Verf.  hat  deswegen 
.“^eine  Elektrodon  in  folgender  Form  herslellon 
lassen. 

Die  Kuthode  ist  nach  Art  einer  nach  uuten 
gekehrten  Fahne  gestaltet.  Der  Schaft  der- 
selben besteht  aus  einem  Platindraht  und  an 
diesem  siui  ein  Platiii-lridium-ltAhmchen,  dessen 


Flüche  von  einem  Flatinürahtgeflecht  ausgefülU 
ist.  Am  oberen  Ende  des  Schaftes,  an  dem 
dos  Rühmchen  in  das  elektrolytische  Bad 
getaucht  wird,  befindet  sich  eine  Schleife,  die 
das  Anhftngen  der  Elektrode  an  die  Wage 
ermöglichen  soll.  Die  Anode  bildet  ein  ge- 
gabelter Platindraht,  dessen  beide  AuslAufer 
mehrfach  hin  und  her  gewunden  sind.  Bei 
der  Benutzung  umfaßt  dereelbe  mit  seinen 
Windungen  die  Kathode  und  gestattet  es,  beide 
Seiten  derselben  als  Niederschlagsflüchen  H)r 
die  Analyse  uuszunützen. 

Da  es  bei  Ausführung  maucher  Analysen 
erforderlich  ist,  die  Kathode  rotieren  zu  lassen. 


')  l>ie«en  Ausdruck  gebrauchte  Jordan  in  seinem  „Handbuch  der  VermeasungakimdC* 
Bd.  :ä.  1*10.  lSif7. 


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KltlAtr«  Mitl«Uuag«n. 


!ÖT 


Hen  IH. 

15.  8t>pt»Bibf  !»>:>- 

eo  hat  Verf.  auch  für  derartige  Zwecke  geeignete 
Elektroden  konetruirt.  Die  Anode  ist  wiederum 
aus  Platindrabt  in  Gestalt  eines  Körbchens  her- 
gestellt,  während  die  von  dieser  umschlossene 
Kathode  aus  einem  Zylinder  besteht,  dessen 
Mantelfläche  ein  Platindrahtgeflecht  ist.  Die 
Achse  des  Zylinders  wird  von  einem  Drahte 
gebildet,  dessen  Verlängerung  an  einer  dreh- 
baren Welle  befestigt  ist.  Mittels  einer  an 
dieser  W'elle  angebrachten  Rolle  kann  diese 
durch  einen  Elektromotor  oder  durch  eine 
Turbine  angetrieben  und  so  die  Kathode  in 
Rotation  versetzt  werden.  Mk. 


Da«  englische  physikalische  Staats- 
laboratorium. 

Ckem.  Nw  H8,  S.  205.  X90:i. 

('^ber  die  Tätigkeit  des  englischen  physika- 
lischen Staatslnboratoriums,  dessen  Gründung 
und  weitere  Entwicklung  io  dieser  Zeitschrift 
wiederholt  besprochen  wurde,  hat  der  Direktor 
dieses  Institutes  fUr  die  erste  Hälfte  des 
Jahres  1903  einen  Bericht  veröffentlicht. 

Hiernach  sind  die  Arbeiten  des  Institutes 
in  regem  Fortschreiteii  begriffen.  Im  Ingenieur- 
laboratorium  wurden  Untersuchungen  Uber  die 
GröBe  des  Winddruckes  auf  senkrecht  zur 
Windrichtung  gestollte  oder  unter  einem  Winkel 
zu  dieser  geneigte  ebene  Flächen  angeitellt 
und  anderweitige  Versuche  fQr  technische 
Zwecke  unternommen.  In  der  thermomotrischon 
Abteilung  wurde  eine  Vergleichuugdes  Luftther- 
mometers mit  Platin widerstandsthormometern 
aiisgefQhrt  zwischen  den  Temperaturen  von  0^ 
und  1050^  und  die  spezifische  Wärme  des  EUons 
zwischen  700®  und  1000®  bestimmt.  In  der 
elektrischen  Abteilung  wurde  eine  Anzahl  von 
Quecksilber  -Widerstandsnonnalen  hergestellt 
und  hierbei  der  spezifische  Widerstand  des 
Quecksilbers  in  guter  Übereinstimmung  mit 
dem  von  der  Reichsanstalt  ermittelten  Werte 
gefunden.  Ferner  fanden  Untersuchungen  über 
das  Clark-Element  und  Ober  den  Widerstand  von 
technischen  Isolationsmaterialicn  statt.  Auf  me- 
tallurgischom  Gebiete  wurden  Nickelstahlsnrten 
untersucht  und  die  Erstarrungspunkte  sowie 
die  AbkQhlungskurveu  fUr  Bisenschmelzeii  be- 
stimmt, welche  einen  Kohlegehalt  von  0,15  bis 
3,55  besaßen. 

Am  Echlusse  des  Berichtes  werden  die  Prü- 
fungsvorschriften  wiodorgogebenfUrdie  Eichung 
von  Meßgeräten  und  Untersuchungsapparaten 
fUr  Milch,  andere  Genußmittel,  und  für 
technisch  wichtige  Flüssigkeiten.  Aus  Allem 
ist  ersichtlich,  daß  sich  das  Institut  immer 
weiteren  Zweigen  der  englischen  Industrie 
dienstbar  macht.  Mk. 


Über  Hftrtgucuml. 

Mitteilung  de»  Kabelwerks  der  AUg.  ElektriziUHs- 
OcseJUchafU  Berlin. 

Der  Fabrikatlou  des  wichtigsten  aller  Iso- 
lationsmaterialien,  des  Hartgummis,  hat  die 
A.  B.G.  von  Jeher  besondere  Beachtung  gewidmet. 
Die  Auswallt  des  RohstufTcs,  die  geeignete 
Zusammensetzung  und  sorgfältige  Verarbeitung, 
die  denkbar  peinlichste  Überwachung  des  Yul- 
kanisationsprozosses,  vor  allem  die  stete  Kon- 
trolle auf  Reinheit  von  metallischen,  die  Iso- 
lationsfähigkeit beeinträchtigenden  Bestand- 
teilen sind  der  Gegenstand  fortlaufender  Be- 
obachtungen und  Untersuchungen. 

Die  Qualitäten  P.  L.  Nr.  5668  und  5669  re- 
präsentieren einen  technisch  fast  reines  Hart- 
gummi und  sind  speziell  dort  zu  empfehlen, 
wo  besonderer  Wen  auf  elue  hervorragende 
Uocbglanzpolitur,  vorzügliche  Elastizität,  hoben 
Isolationswider  stand  sowie  große  mechanische 
Festigkeit  gelegt  wird.  Die  Qualitäten  P.  L. 
Nr.  26  751  und  26  752  sind  gute  Mittelqualitäten, 
die  einen  ziomlich  hohen  Widerstand  besitzen 
und  in  der  Regel  den  meisten  Ansprüchen  ge- 
nügen dürften.  Die  Qualitäten  P.  L.  Nr.  26753 
und  P.  L.  Nr.  26  756  sind  billige,  aber  doch  in 
jeder  Hinsicht  brauchbare  Mischungen,  die 
freilich  nur  eine  matte  Politur  zulassen.  P.  L. 
Nr.  26  755  wird  speziell  für  Btraßenbahn-Ober- 
leitungsmateriu)  verwendet  und  findet  auch 
ausgedehnte  Benutzung  für  Marinezwocke. 
P.  L.  26  754  ist  eine  säurefeste  MDchmig. 

Aus  den  genannten  Qualitäten  werden  Platten, 
Btaugon,  Rohre  sowie  auf  Wunsch  sämtliche 
Formstücke  nach  Zeichrtung  oder  Modelt  ge- 
liefert; ferner  werden  aus  dcnsolhcn  Umpres- 
sungen  um  Metailtcile  hergestellt  sowie  Anna- 
tureii  für  ober-  und  unterirdische  Leitungen 
und  elektrische  Bahnen;  auch  werden  Arma- 
turen für  elektrische  Schwach-  mul  SUrkstrom- 
leituDgoii  sowie  Zubehitrteile  für  elektrotech- 
nische und  physikaiiaclie  Apparate  fabrlziort. 
Da  die  Werkstätten  der  A.  E.  G.  über  ein  um- 
fangreiches Formcnmatorial  vorfügen,  so  wird 
in  vielen  Fällen  direkt  die  gewünschte  oder 
mindestens  eine  ähnliche  Form  geliefert  werden 
können  und  alsdann  billiger,  als  wenn  solche 
noch  Modell  hergostellt  werden  müßte. 


Verfnhren  um  Stahl  zu  b&rten. 

lüustr.  ZeiUehr.  f.  Bleehind.  8.  1188.  290^. 

Um  ätahletüeke  von  ungleichmäßiger  Ge- 
stalt. z.  B.  durchbohrte,  mit  Gew  inde  veraoheue 
u.  8.  w.,  beim  Härten  vor  dem  Springen  zu 
hewahron,  hat  sich  die  folgende,  in  England 
übliche  .Methode  gut  bewährt.  Zum  .\b!ö8cheii 
der  Gegenstände  bedient  man  sich  einer  ge- 
sättigten Lösung  von  Balz  und  Wasser.  Ob 


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168 


Kleintre  Milleiluogen. 


Ueutaebe 

M<H'hanlk*r-Zte 


ilas  Wasser  nül  Satz  gCdfltU>?t  ist,  erkennt  man 
am  spcziflMcheu  Gewicht;  z.  B.  geht  ein  rohes 
Hi  nicht  unter,  ('her  das  SiUzwaaaer  gießt  man 
gutes  Öl  (KiAchöl,  Knuchcurd)  in  einer  Schicht 
von  ungoffthr  8 bis  10  ctn  Hohe.  Alsdann  werden 
die  GegeiistlUido  dunkeirot  abgeiöscht,  wobei 
man  sie  hin  und  her  bewegt.  Die  (Hschicht 
vermindert  die  Tendenz  der  StahlstUcke,  Itisse 
zu  bekommen,  wesentlich,  da  das  Öl  den  (iegon- 
stand  nicht  so  sclmell  abkühlt  wie  Wasser. 

Kg. 

Füllreirtfccler, 

Von  n.  Kiofler  in  Nosselwang  und  Mlhiclieii. 
jVflcA  cinctM  Prospekt. 

Die  Fullreißfoder  dient  zum  Ziehen  sehr 
langer  oder  vieler  Linien  mit  einer  einzigen  < 
TuschefUllung. 

Dioselbo  besteht  aus  der  oigontlichon  Heiß* 
feder  und  dem  an  dieselbe  angesteckten  (irÜTo, 
welcher  zugleicli  den  Tiischebcliftlter  bildet.  Der 
GrifT  ist  ein  MetalJruhr,  in  welchem  sich  ein 
Kolben  durch  eine  Schraube  mit  langer  Spindel 
vor«  und  rückwärts  schieben  Inßt.  Boi  der 
Uückw.'trt.sbewegmig  des  Kolbens  wird  die 
Tusche  durch  ein  am  anderen  Rndo  des  GrifTes 


Flu  PolieroilUel  für  Stahl. 

Hlustr.  Zeitschr.  f.  Blechinst  8.  1S50-  IB03. 

VolistAndig  trockenes  Kochsalz  wird  milder 
gleichen  Menge  Eisenvitriol  gemischt  und  in 
einem  Schmelztiegel  der  Glflhhitze  ausgosetzt; 
das  entstandene  Natron  wird  nach  dem  Erkalten 
mit  Wasser  ausgewaschen.  Dos  so  erhaltene, 
grQnlich  glilnzende  Pulver  wird  mit  t’)!  ange* 
riehen  und  ist  zum  Gel>rauch  fertig.  Statt  des 
nies  verwendet  inon  auch  Talg  oder  Vasoline; 
zum  Aufträgen  der  Masse  auf  üoa  ArbeitsstOck 
eniptichlt  sich  ein  Ledertuch.  Kg 


Schwoifacn  «Ich  Alumluiums  mit  Stahl 
und  Fiacn. 

hIetaUarb.  'itt  S.  410.  1903. 

Die  zu  schweißenden  Arbeitsstücke  mü.ssoii 
ziinUchst  einen  elektrolytischen  Kupfcrdberziig 
erhalten.  Man  macht  das  Arbeitsstück  an  der 
Stelle,  wo  die  Schweißung  staMtiiiden  soll, 
metallisch  rein  und  billigt  es  in  ein  saures 
Kupforaminonoxalutbad,  dessen  Anoden  aus 
Kupferblech  bestehen.  Will  man  den  Pberziig 
vorsUirken.  »o  empliehlt  cs  »Ich,  den  Gegenstand 


angeschraubtes  Haarröhrchen  in  den  Griff  ein- 
gesogen,  wahrend  bei  der  Vurwartsbewegiiiig 
desselboii  die  Tiisciie  aus  dem  Behälter  durch 
das  Htuirröhrchen  in  die  Heißiodcrspalto  ein- 
gedrückt und  die  l'^dor  gebrauchsfertig  wird. 
Nach  dem  Gebrauche  wird  die  iinverhrnuchto 
Tusche  durch  KUckwiirtsdrehon  des  Kolbens 
in  den  Belihller  zurückgesogen  und  die  Feder 
wie  eine  gewöhnliche  Reißfeder  gereinigt. 

Der  Preis  der  Füllreißfedor  botnlgt  5 M. 


vVtzmlltel  für  Mcsaliig. 

lllustr.  Zeilschr.  f.  Bleehiwi.  H'!.  8.  lüHO.  I90.'i. 

Um  Messing  zu  iltzeii,  ist  außer  ilor  vor- 
(iilnnten  tfalpetorsilure  auch  folgende  Mischung 
zu  empfehlen:  8 TI.  SulpotersÄuro  vom  apezi- 
tlschen  Gewicht  1,4  und  80  Ti.  Wasser  werden 
mit  einer  Ldauug  von  3 TI.  chlorsaurem  Kalium 
io  50  TI.  Wasser  ztisammengegossen.  Diese 
Ätzflüssigkeit  giebt  dem  .Messing  eine  blankere, 
glattere  Oherflilcbo,  als  die  mit  verdünnter 
Salpeferftduro  erzeugte.  Polierte  FUclien  über- 
ziebt  man  zweckmäßig  vorher  mit  Asphaltlack, 
damit  sie  von  der  Ätztlüssigkeit  nicht  ange- 
griffen werden  können.  l\g. 


in  ein  zweites  Bad  zu  bringen,  bestellend  aus 
Kupfersulfal  und  Schwefelsäure.  Nach  dem 
Trocknen  bringt  man  die  zu  schweißenden 
Körper  in  eine  geeignete  Form  und  gießt  rot- 
warmes  Aluminium  hinein;  dieses  verbindet 
sich  sehr  innig  mit  dem  Kupfer  und  infolge- 
dessen haften  die  beiden  Körper  fest  auoinunder. 

Kg. 

1.  Handwerkerachule  zu  Berlin. 

Mit  dem  Wintorhalbjahro  beginnen  nm 
15.  Oktober  auch  die  Jabreskurse  der  Fach- 
schule für. Mechaniker  und  derjenigen  für  Kiek  tro* 
technik.  .\nnieldungen  werden  entgegenge- 
nommen  vom  5.  bis  10.  Oktober  zwischen  Ü und 
8 Uhr  Abends  im  Schulhauae,  Lindonatr.  97/98 
Ansrührlicho  Prngramnie  sind  von  dort  zu  ho- 
zieheii  sowie  auch  beim  (icschAftsführor  der 
D.  G.  erhnltlich. 


I Die  Scfiweizorischi'  Naturfor»€her*ticseii* 
I Schaft  hat  ihre  8G.  Bitzung  vom  2.  bis  &.  Sep- 
tember ln  l^ocaniü  abgebaltcn. 


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i:..  IttM,  BüchertchttU 


BCIcherschau  u.  Preislisten. 

<'arl  /ciU,  Optladio  WerkeUltte,  Jena  Mikro- 
skope und  mikroskopUcIiO  HUlfeapparate. 
32.  AuBgitbo  1902.  VIII,  162  S.  mit  65  Ab- 
bildungen. 

Die  vorliegoiido  neue  Aufgabe  des  Kata 
löge  über  Mikroskope  weist  gegenObor  der 
letzteu.  1H98  oreebienenen  viele  durchgreifende 
Verilmlerungen  auf,  zumal  was  die  Anordnung 
und  Fassung  des  Textes  betrifft.  Der  orato, 
114  Seiten  umfassende,  allgemeine  Teil,  in 
welchem  die  neschreibiingen  der  einzelnen 
Apparate  (mit  ihren  rreisen  und  Telegramm- 
Worten)  systematisch  angoordnot  sind,  trügt 
jetzt  weniger  den  Cliarakter  eines  l’reisvcr- 
zeiebnisaes  als  den  einer  kurzen  Anleitung  und 
gestattet  infolge  der  sachgemäßen  Gruppierung 
der  Apparate  ein  leichteres  Zureclitßmlen.  Noch 
größere  Bequemlichkeit  für  das  Nachschiageu 
bietet  dos  darauf  folgende,  besondere  Preisver- 
zeichnis, welches  nur  die  kurzen  Bezeichnungen 
der  Apparate  nebst  den  Preisangaben  und 
Telegrummwurten,  sowie  Verweisungen  auf  die 
ausführlicheren  Beschreibungen  und  die  Ab- 
bildungen tm  allgemeinen  Teile  enthält.  Kiiie 
größere  Anzahl  von  Zusammenstellungen  voll- 
stAiidiger  mikroskopischor  Einrichtungen  für 
die  verschiedenartigsten  Zwecke  und  ein  aus- 
führliches Register  beschließen  die  neue  Auf- 
lage. 

Konstruktionsünderungoii,  die  zum  ersten 
Male  in  diesem  Katalog  erwähnt  worden,  weisen 
besonders  die  Mikroskop-Tisclio  und  -Stative 
sowie  die  Zeichenappurate  auf. 

Es  sei  noch  darauf  iiingowiosen,  daß  die 
iioiion  (jliuiaorten,  welche  die  Firma  Zeiß  seit 
1895  zu  den  Apochromaten  und  zum  Teil  auch 
bei  den  stärkeren  Achromaten  verwendet,  hin- 
sichtlich ihrer  Haltbarkeit  auch  unter  un- 
günstigen klimatischen  Vorhaltnissen,  wie  sie 
besonders  in  <leit  KüstenlAudern  und  den  Tropen 
vorherrschen,  nunmehr  genügend  erprobt  sind, 
um  Gewahr  für  die  dauernde  Unveränderlich- 
keit  der  daraus  verfertigten  Übjoktivo  zu  hieton. 

Schek. 

W.  Biscaii,  Was  ist  Elektrizität?  8“.  IV,  85  8. 
mit  17  Pig.  Leipzig,  Hachmeister  & 
Thal  1902.  1,50  M. 

Der  Verfasser  hat  sein  Büchlein  „für  Ge- 
bildete aller  Stünde“  geschrieben  und  will 
seinen  Lesern  erklären,  welche  Vorstellungen 
man  sich  vom  Wesen  der  EiektrizitAt  gebildet 
hat.  um  die  elektrischen  Brsebetnungen  ver- 
stehen zu  künnen. 

In  der  Einleitung  worden  die  mechanischen 
Grundbegriffe  auseinandergesotzt ; die  Art  und 


und  PreUlislen.  IBO 

Weise,  wie  hier  der  Begriff  der  Kraft  aufge- 
faßt und  erklärt  wird,  muß  jeden  Facbmanu 
stutzig  machen;  8. 11  steht:  „Kraft  nennen  wir 
bewegte  Masse,  bewegten  Stoff  oder  Masse  mit 
Geschwindigkeit“  und  gar  (5. //)  „Kraft  ist  die 
Zustandsüuderuug  eines  Körpers*.  Dabei  tritt 
eine  wunderliche  Vermengung  der  Begriffe 
„Kraft,  Arbeit,  Energie“  zutage.  Ref.  glaubt 
nicht,  daß  eich  ein  Laie  daraus  eine  klare  Vor- 
stellung dieser  Begriffe,  die  gar  nicht  scharf 
genug  definiert  werden  können,  bilden  kann. 

Die  Darstoliuug  der  elektrischen  Er- 
schotnuugen  ist  im  großen  und  ganzen  sachlich 
richtig;  ob  aber  ein  Laie  imstande  ist,  daraus 
sich  ein  zutreffendes  Bild  von  dem  zu  machen, 
was  ihm  beigebracht  worden  soll,  mag  dahin- 
gestellt bleiben.  8o  löblich  an  und  für  sich 
der  Versuch  ist,  dos  Laienpublikum  über  das 
Wesen  der  Elektrizität  aufzuklAren,  so  schwierig 
ist  die  Ausführung. 

Philosophisch  • ndigiöse  Bemerkungen,  wie 
die  am  Endo  des  5.  Kapitels,  bleiben  lieber  weg. 

K 0 

K.  Kosenberg,  Elektrische  Starkstromtechnik. 

8°.  VII,  29G  S.  mit  284  Abbildungen.  Leipzig, 

Oskar  Loinor  1902.  7.00  M . geh.  8,00  J/. 

Dos  Buch  soll,  wie  das  Titelblatt 
siigt,  eine  loichlfaßllche  Darstellung  als  Lohr- 
huch für  Monteure,  Tocliniker,  Inalallateure, 
Mc-chanikor,  Schlosser  und  die  Hülfaarbeiter  in 
der  Elektrotechnik  sowie  für  Laien  bieten;  oh 
ist  horvurgegaiigen  aus  einem  Zyklus  von  Vor- 
trägen, die  der  Verfasser  vor  Arbeitern  und 
Beamten  einer  großen  olektrotechnlacben 
Fabrik  in  Wien  gehalten  hat. 

Es  ist  eine  ungemein  schwere  Kunst,  physi- 
kaliHche  und  speziell  elektrische  Vorgüngo 
einem  Laienpublikum  klar  zu  machen;  ein 
Muster  dafür  werden  stets  die  Schriften 
Tyndalls  bleiben.  Hcf.  glaubt  nicht,  daß  da.s 
vorliegende  Buch  bei  aller  sachlicher  Korrekt- 
heit und  Klarheit  des  Ausdrucks  ein  Lehrbuch 
für  die  oben  genaunteu  Personen  sein 
kann.  Dafür  erscheint  die  Darstellimgs- 
weise  zu  akademi.sch  und  „gelehrt“.  Jeder 
der  Gelegenhoit  goiiabt  hat,  Vorträge  vor 
.Monteuren,  Mechanikeni  u.  s.  w.  zu  halten  und 
sich  durch  FrageiUlUn  von  der  Wirkung  seines 
Vortrags  überzeugt  hat,  wird  die  Vergeblich- 
keit trockener  akademischer  Auseinander- 
setzungen kennen  gelernt  haben.  Ist  aUo  das 
Buch  für  das  Publikum,  für  welches  es  dem 
Titel  nach  vomohmUdi  hestiimnt  Ist,  wohl  zu 
schwierig,  so  wird  es  docli  allen  denen,  die 
sich  bereits  ein  wissenschaftlich  geschultos 
Denken  erworben  haben,  von  Nutzen  sein  und 
mannigfache  Bulehniiig  bieten.  Zahlreich©  Ab- 
bildungen in  meist  vortrefflicher  Ausführung 
siud  dom  Text  eingefügt.  Nach  zwei  ein* 


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BQch«r«ch»u  und  Pr*islUt«o.  — Pnunttchau. 


170 

leitenden  Abicbnitten  Uber  die  Gruodlft^e  der 
Lehre  von  BlektrizitAt  und  Ma^netiemue  folgen 
Kapitel  Uber  die  Maechine  und  den  Motor  fllr 
Gleichstrom.  Akkumulatoren,  elektrische  Be- 
leuchtung, die  Grundlagen  fOr  die  Wechael- 
Btromtechnik,  Uber  Maschinen,  Motoren  und 
Transformatoren  für  ein-  und  mehrphasige 
Wechselströme,  Uber  Hochspannungs-  und  Biitz- 
echutzvorricbtungen.  0- 

O.  Anschttts,  Die  Photographie  im  Hause. 
Lehrb.  f.  Amateure.  II.  Ti.  II.  Abtig.  Moment-, 
LandscbaftS'  und  andere  Aufnahmen. 
gr.-8®.  V,  70  8.  mit  vielen  Abbildgn.  im 
Text  u.  mehreren  Vollbildern.  Berlin. 
0.  Anschutz  1902.  Geb.  in  Leinw.  8,00  Af- 

Webers  illustriorto  Katechismen.  214.  Bd.  8^. 
Leipzig,  J.  J.  Weber. 

214.  Th.  Schwartze,  Allgemeine  Ma- 
schinenlehre. Beschreibung  der  gebräuch- 
lichsten Kraft-  und  Arbeitsmaschinen  der 
verschiedenen  Industriezweige.  XI,  410  8. 
mit  327  in  den  Text  gcdr.  Abbildungen. 
1908.  Geb.  in  Leinw.  6,00  U- 

L.  Gracts,  Kurzer  Abriß  der  Elektrizität.  8.  vor- 
mehrte  Aufl.,  gr.-8®,  VIII.  197  S.  m.  161  Ab- 
bildungen. Btuttgart,  J.  Bngelborn  1903. 
Geb.  in  Leinw.  3,00  M. 


D90ts«he 
MecUnttf-Ztg. 

H.  SchnaasN,  Diapositive.  Anleitg.  z.  Anfertigg. 

V.  Glaspholographien  f.  den  Projektionsapp., 
das  Stereoskop,  zum  Fensterschmuck  sowie 
zum  Zwecke  des  Vergrößems  und  der 
Reproduktion.  4.,  umgearb.  u.  verm.  Aufl. 
8°  III,  134  8.  m.  44  Abbildgn.  Dresden, 
Verlag  des  pApoUo*  1903.  2,00  if. 

A.  Wolfram,  Chemisches  Praktikum.  II.  Teil. 
Pr&parative  und  fabrikator.  Übungen.  Mit 
13Pig.  im  Text  und  einem  Atlas  unter  dem 
Titel:  «Die  Apparate  der  ehern.  Technik  u. 
des  Laboratoriums,  sowie  die  Einrichtung 
vollstund.  Betriebe'',  enthaltend  721  Einzel- 
bilder in  564  Fig.  u.  11  Taf.  8«.  XII,  680  S. 
u.  Atlas.  VIII,  156  S.  in  gr.-4®.  Leipzig, 

W.  Bngclmann  1903.  Geb.  in  Leinw. 

28.00  M.\  Text  allein  15,00  M.\  Atlas  allein 

20.00  M. 

F.  Schmidt,  Kompendium  der  praktischen 
Photographie.  9.  Aufl.  gr.-8®.  IX,  VI,  442  8. 
m.  Abbildungen  u.  2 Taf.  Wiesbaden,  0. 
Nemnich  1903.  5,00  Af.;  geh.  6,00  M. 

F.  Grünwald,  Die  Herstellung  der  Akkumula- 
toren. Ein  Leitfaden.  3.  Aufl.  12®.  VI,  158  8. 
m.  91  Abbildungen.  Halle,  W.  Knapp  1903. 

8.00  Af. 


Patentsohaa. 


DoppeUEhlwerk  fflr  Meflunstramente.  Hartmann  A Braun  in  Frankfurt  a.  M.  • Bockenheim. 
24.  11.  1901.  Nr.  183  904.  Kl.  21. 

Um  zeitweilig  durch  das  eine  oder  das 
andere  Z&hlwerk  die  Bewegung  eines  Meßinstru- 
mentes zu  summieren  oder  zu  registrieren,  werden 
die  Zählwerke  a6  durch  eine  gemeinsame  Achse  mit 
Hülfe  eines  Planetoidengetriebes  d in  Gang  gesetzt. 

Dasjenige  Zählwerk,  welches  jeweilig  Stillstehen  soll, 
wird  mittels  einer  beliebigen  Hperrvorrichtung  t ge- 
hemmt, wahrend  gleichzeitig  die  Hemmvorrichtung 
des  anderen  durch  beliebige  Mittel  ausgelöet  wird. 

Veriahren  rar  Herstellang  tob  Aneroidkapseln  mit  möglichst  geringem  Wkrmalehler.  J.  Lutje 
in  Altona,  ll.  12.  1901.  Nr.  132  840.  KI.  42. 

Bei  stark  luftleer  gepumpten  Kapseln  steigt  das  Aneroidbarometer  in  der  Warme  zu 
weit  nach  rechts,  bei  nicht  genügend  luftleeren  Kapseln  zu  weit  nach  linke.  Man  müßte  also 
immer  eine  ganz  bestimmte  Quantität  Luft  in  der  Kapsel  zurUcklassen,  um  diesen  Fehler  zu 
kompensieren.  Es  ist  aber  technisch  sehr  schwierig,  beim  Auspumpen  der  Kapsel  gerade  die 
richtige  Luftverdünnung  zu  trelTen.  Das  vorliegende  Verfahren  sieht  die  möglichst  starke 
Evakuierung  der  Kapsel  vor,  w'odurch  man  praktisch  immer  um  die  gleich  große  minimale  Loft- 
menge  in  der  Kapsel  zurücklaßt.  In  das  Innere  der  Kapsel  hat  man  aber  vor  dem  Auspumpen 
einen  nicht  verdunstenden  Körper,  Metall,  Hartgummi,  ül,  Glyzerin  oder  dergleichen  gebracht, 
dessen  Quantität  gemäß  seinem  Ausdehnungskoeffizienten  bei  gleicher  Größe  der  herzustellenden 
Kapseln  und  möglichst  starker  Evakuierung  derselben  nach  Versuchen  derart  bemesseD  wird 
daß  der  Wnrmefehler  genau  kompensiert  wird. 


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Heft  I fl.  »»  . . i.  . » . 

l-..Septepbf  im  Palenttch»^  

Verimhren  rar  flersUUang  einer  Platinelektrode.  W.  C.  Heraeus  in  Hanau.  SS.  3.  1901. 
Nr.  132588.  Kl.  12- 

Eine  Anaahl  von  Platinetifton  sind  der  Reihe  nach  in  eine  als  Hülle  für  den  aus  anderem 
Metall  wie  Quecksilber  bestehenden  Stromzuleiter  dienende  OlasrOhre  clngescbmolzen.  An  die 
herausragenden  Enden  wird  ein  an  der  Olasrühre  anliegendes  dünnes  Platinblecb  angeschweißt 
Eine  größere  Blektrodeooberflache  erzielt  man,  wenn  man  zwlachen  mehrere  Elektroden  dieser 
Art  Platlofolien  oder  Piatindrahüietze  aueepannt. 

Eine  dnroh  Kondensator  geschlossene,  an  Erde  liegende 
Sendesobleile  lUr  Fonkentelegraphie.  A.  Slaby  io 
Charlottenburg  und  O.  Graf  v.  Arco  in  Berlin.  4. 11. 1899. 

Nr.  133718.  Kl.  21. 

Bei  dieser  durch  den  Kondensator  g geechlossenen, 
an  Erde  liegenden  Sendoscbleife  wird  durch  ungleiche  Bo- 
roessung  der  Belbetlnduktiun  in  den  Vertikalleitorn  a c und 
e d die  Ausbildung  von  Teilschwingungen  hoher  Frequenz  nur 
in  einem  derselben,  nftmlich  im  I.«eiterea5e  ermöglicht. 

Spiral*  oder  wellenidrmige  Lenohtikden  nnd  Oanuomdrkbte. 

C.  Auer  V.  Wolsbach  in  Wien.  21.2.1900.  Nr.  134  665. 

Kl.  21. 

Durch  die  Wellen  oder  Spiralen  des  Leuchtfadens  Ist 
ein  den  Inneiiraum  der  Windungen  oder  Wellungen  nicht  aus- 
füllender,  letztere  nur  in  je  einem  Punkto  borUhrender, 
äußerst  feiner,  mit  den  Leuchtfaden  nicht  mitgluhender  Faden 
BUS  einem  völlig  feuerbestAndigen  Oxyde  gezogen,  der  die 
Leuchtfaden  stützt  und  verstArkt  und  eine  Lösung  oder  Ver- 
Änderung  der  Form  des  fertigen  Leuchtfadens  hintaiihAlt. 

Sphärisch,  ohromatiseh  and  astigmatisch  korrigiertes  photographisches  Objektir.  H.  Stein- 
heil in  München.  26.  5.1901.  Nr.  133  957.  KI.  42. 

Das  Objektiv  besteht  aus  zwei  Linsen  mit  bestimmtem 
Abstand,  deren  Brechungse.xpoiieoten  für  eine  Farbe  gleich 
sind  und  deren  Pseudobreimweiten  für  dieselbe  Farbe  ent- 
gegengesetzt gleich  sind.  Durch  Gegenüberstellung  zweier 
solcher  — identischer  oder  Ähnlicher  (im  Maßstab  verschiedener) 

~ Objektive  kann  ein  Doppolobjektiv  gebildet  werden. 

Serienapparat  mit  optischem  Aaegleioh  der  Biidwanderang  durch  Prismenwirkang»  H.  Tön- 

nies  ln  Charlottonburg.  26.  II,  1901.  Nr.  134  534.  Kl  42. 

Am  Objektivrobr  m ist  das  Ansatzstück  als  Fassung 
der  Linse  a dienend,  mit  Gewinde  angesehraubt,  so  daß  durch 
Links-  oder  Rochtsdrehung  von  n die  Linse  a der  Linse  6 
genAhcrt  oder  von  ihr  entfernt  werden  kann,  dadurch  das 
durchgesendete  Strablenbild  vergrößernd  oder  verkleinernd. 

Das  Bild  vor  dem  ausgleichenden  Prisma  p kann  also  auf  seine 
richtige  Größe  eingestellt  werden. 

Maximom-Thermometer.  G.  H.  Zoal  in  Clerkenwell,  Engl.  1.  11.  1900.  Nr.  133  430.  Kl.  42. 

Dieses  Thermometer  gehört  zu  derjenigen,  besonders  zum  Ärztlichen  Gebrauch  bestimmten 
Art,  bei  welchen  der  zum  Anzeigen  des  Maximums  dienende  Teil  des  Queckailberfadens  durch 
eine  Verengung  oder  einen  Knick  der  Röhre  von  dem  übrigen  Quecksilber  abgerissen  wird. 
Zum  Zwecke  der  Wiedervereinigung  der  beideu  QuocksilbcrfAden  lAuft  die  Quecksilberröhre  oben 
in  eine  schmale,  tiefe,  mit  Quecksilber  gefüllte  Kammer  aus.  Ihre  Wündc  bestehen  aus  dünnem 
elastischem  Glase,  das  dem  Fingerdruck  nachgeben  kann.  Unterhalb  dieser  Kammer  Ist  eine 
Erweiterung  der  Röhre,  welche  zur  Aufnahme  des  infolge  Erw'Armcns  aus  der  Kammer  aus- 
tretenden  Quecksilbers  dient.  Eine  andere  Erweiterung  der  Röhre  befindet  sich  über  der  Bin- 
schnUrungsstelle.  Diese  soll  verhiudern,  daß,  wenn  zuviel  Quecksilber  beim  Zusammeodrückeii 
der  oberen  Kammer  heruntersteigt,  sich  dieses  Uber  die  EiuschnUrungsstelle  hinwegbewegt. 
Zweckmäßig  Ut  zwisclien  dem  Quecksilber  der  oberen  Kammer  und  dem  anzeigenden  Queck- 
silberfadeu  ein  gasförmiges  Medium  eingeschaltet. 


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t*at«nttchau.  -»  PatantUal«. 


172 


E^aau^b» 

M*cäaDli(er-Zte 


EnUenmogtmeuer  mit  drehbarem  Spiegel  oder  PrUma.  A.  Schietrumpf  in  Wenigenjena 
bei  Jena.  6.  8.  1901.  Nr.  1S3  806.  Kl.  42. 

An  dem  drehbaren  Deckel  e der  Dose  a ist  ein  mit  einer  Marke  ä veraehones  Priema  b 
bofeBtigt.  J>a8  mit  den  Fadenkreuzen  f anvisirte  Ziel  wird  mit 
dem  durch  Spiegelung  an  b oder  Brechung  in  6"  an  der  Marke 
des  Spiegels  oder  Prismas  erhaltenen  Bilde  dieses  Ziels  zur 
Deckung  gebracht  und  aus  der  hierzu  nötigen  Verdrehung 
des  Prismas  die  Kutfemung  des  Objektes  bestimmt.  Eine 
Skale  e dient  zum  Ablesen  der  Entfernung. 

An  Stelle  des  drehbaren  Spiegels  oder  Prismas 
können  stapelartig  übereinander  angeordnote  feste  Spiegel 
oder  Prismen  von  kleinerer  Ilöhenabmessung , die  gegen* 
einander  um  ein  geringes  versetzt  sind,  oder  ebenso  ange* 
ordnete  Prismen  mit  verschiedenen  Kantonwinkeln  benutzt 
werden.  Die  Entfernung  wird  alsdann  an  dem,  Bild  und  Objekt 
am  besten  eimleckendcn  Spiegel  oder  Prisma  ahgelesen 

Wärmeregler,  bei  welchem  die  Ansdehnnng  eines  thermome- 
trischen  Körpers  aal  die  Bewegung  des  Ventils  der 
Oaazuleitang  übertragen  wird.  O.  Bohne  in  Berlin. 

9.  2.  1901.  Nr.  133  429.  Kl  42- 

Das  Ventil  ist  an  einer  Gasometerglocke  befestigt,  welche  in  einem  mit  Sperrflüssig- 
keit gefüllten  Hingraume  sich  auf  und  nieder  bewegen  kann.  Zwischen  diesem  Kaum  und  dem 
hierzu  konzentrischen  aufrechten  Gaszuleitungsrohr  ist  ein  freier  Uingraum  gebildet,  der  mit 
dem  zum  heuenden  Brenner  führenden  Rohre  in  offener  Verbindung  steht  und  ebenso  wie  das 
(laszuleitungsrohr  von  der  Gasometerglocko  überdeckt  ist.  Die  letztere  büngt  an  dem  einen 
Arm  ciiioa  in  Schneidelagem  ruhenden  Wagcbalkens,  an  dessen  einem  Ende  der  thenmometrische 
Körper  angreift  und  dessen  anderes  Ende  ein  Gegengewicht  trügt.  Dehnt  sich  der  thormonie* 
trische  Körper  aus,  so  wird  die  Gasometerglocke  niedergedrückt  und  die  Veutilöffnung  des 
aufrechten  Guszuleitungsrohres  gedrosselt  oder  ganz  geschlossen. 


S 


f — ~.r.~ 

r 

fl 

IL  i 

Flg.  I.  Fig.  *. 


Alominiamlegierong  mit  überwiegendem  Gehalt  an  Aluminiam.  A.  Chasserau  und  J.  A. 
Mourlon  in  Paris.  17.  9.  1901.  Nr.  133910.  Kl  40. 

Die  Legierung  besteht  aus  900  Teilen  Aluminium,  50  Teilen  Wismut,  25  Teilen  Buen, 
25  Teilen  Nickel 


Palenlliate. 

Bis  zum  31.  August  1903. 

Klaeao:  A«m«Wiiiie«n. 

81.  D.  12  777.  Wechselstrom  - MotorzUhler. 
Deutsch  • Uusslscho  Elektrizitüts- 
zhhler • Gese llachaft  m.  b.  H.,  Berlin, 
16.  8.  02. 

U 17  616.  Elektrolytischer  Eluktrizitütszilhler. 
F.  Lux,  Heidelberg.  3.  6.  02. 

B.  17  286-  Polarisiertes  Relais,  dessen  Anker 
unter  der  Wirkung  zweier  sich  gegenüber- 
stehenden,  gleichnamig  polarisierten  Elektro- 
magneten steht.  diemens  & Halsko,  Ber- 
lin. 5.  12.  02. 

48.  N.  ^)61.  Tragbares  Ptnidel-Nivollier-  und 
WinkelmeU  - Instrument.  L.  Näel,  Paris. 
21.  2.  02, 

P.  14  705.  Log.  C.  Plath,  Hamburg.  3.  4.  03. 

Sch.  18556.  Geschwindigkeitsmesser  mit  einer 
durch  ein  Uhrwerk  ein-  und  uusgerUckten 
Kuppelung  zwischen  der  Aotriebwelle  und 


einem  in  die  Nullstellung  zurückepringeodea 
Zeiger.  E.  Schultz,  Berlin.  29.  3.  02. 

Ertellangen. 

18.  Nr.  145060.  I>^  Eutweichen  von  Dümpfen 
verhindernder  Abfülltrichtor.  U.  Ptitzor, 
Barmeii-Wichlinghiiusen.  5.  11.  ü2. 

21.  Nr.  144  841.  Isolator  für  hohe  Spannungen. 
8.  LemetrÖm,  Holsingfurs,  Ftnnl  30.5.01 
Nr.  144  961.  Quecksilberunterbrecher.  F.  Zl- 
pertiovszky,  Budapest.  10.  7.  02. 

Nr.  145  225.  Elektrumagnetiscbes  Relais  mit 
drehbar  angeorduetem  Anker.  Lux’sche 
Induatriewerko,  München.  21.  5.  02. 

48.  Nr.  145014.  Zusammenlegbarer  Projektions- 
apparat. P.  Stoedtnor,  Berlin.  11.  9.  OL 
Nr.  145  107.  Vorrichtung  zum  Abgeben  eines 
Signals  beiBetriebsstürungen  an  elektrischeii 
Logregistriervorrichtungen.  H.  v,  Köhler, 
Stockholm.  7.  12.  (t2. 

Nr.  H5  392.  Entfernungsmesser.  G.  Forbes, 
Westminstor.  30.  3.  01. 


Fdr  di*  Redaktion  Teraotwortlicb:  A.  Blascbk«  In  Berlin  W. 

V*r]ag  Tun  Jolloa  Springer  io  Berlin  N.  — Druck  tod  Kuli  Dr*7«r  ln  R*rllo  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumeutenkunde 

und 

Organ  für  die  gesamte  Qlasinstrumenten- Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  Blaechke,  Berlin  W 30,  An  der  Apostelkirche  7b. 

Nr.  19.  1.  Oktober.  1903. 

Rsohdrnek  nsr  alt  der  Bsdaktloa  cutattct 


Über  Quarzglas. 

Nach  einem  Vortrage  vor  dem  V.  Inteniationalen  Kongreli  für  angewandte  Chemie  in  Berlin. 

VuD  SL  Baraan.  in  Hanau. 

Die  Herstellung  des  Quarzglases  ist  dem  Wesen  nach  nichts  Neues.  Der  Fort- 
schritt, den  wir  im  I.aufe  des  letzten  Jahres  zu  verzeichnen  hatten,  ist  zwar  in  seiner 
Wirkung  derart,  daU  es  nun  möglich  ist,  jeden  beliebigen  Apparat,  welchen  der  Glas- 
bläser aus  gewöhnlichem  Glas  vor  der  Lampe  herstellen  kann,  auch  aus  Quarzglas  zu 
erhalten ; indessen  handelt  es  sieh  in  der  Tat  doch  nur  um  einen  kleinen  Schritt  weiter 
auf  dem  Wege,  dessen  Anfang  bis  in  das  Jahr  1839  zurückliegt.  Herr  W.  A.  Shen- 
stone  hat  im  März  des  .Jahres  1901  in  einem  Vortr.ag  vor  der  Royal  htstilution  of 
Great  Britain  in  einem  historischen  Rückblick  auf  seine  V'orgflnger  hingewiesen;  wenn 
ich  hier  nur  die  Namen  Gaudin,  Gautier,  Boys,  Dufour  wiederhole,  so 
habe  ich  damit  diejenigen  genannt,  welchen  es  bereits  früher  gelungen  ist,  Quarz  zu 
einem  homogenen  Glase  zu  schmelzen  und  teilweise  auch  daraus  kleine  Gefälie  her- 
zustelien. 

Ich  selbst  habe  dann  im  Jahre  1899  bereits  gröBere  Mengen  Bergkristall  auf 
einmal  im  Knallgaaofen  geschmolzen,  indem  ich  dazu  Gefnße  aus  reinem  Iridium  ver- 
wandte, dem  einzigen  bekannten  Material,  welches  die  zum  Schmelzen  nötige  Tempe- 
ratur von  wenigstens  1850“  aushlilt  und  dabei  keinerlei  Anlaß  zur  Verunreinigung  des 
Schmelzgutea  bietet.  Kin  großes  Stück  Glas  sandte  ich  damals  an  Herrn  Prof.  Abbe, 
welcher  Brechungsindex  und  Dispersion  daran  bestimmte.  Fast  gleichzeitig  war  es  auch 
der  Firma  Schott  & Gen.  gelungen,  im  elektrischen  I.ichtbogen  größere  klare  Stücke 
geschmolzenen  Bergkristalls  herzustellen,  welche  auf  der  Pariser  Weltausstellung  zu 
sehen  waren. 

In  der  Folgezeit  unternahm  ich  es  dann,  das  Glas,  welches  in  der  erwähnten 
Weise  erschmolzen  war,  vor  dem  Knallgasgehläse  zu  Gefäßen  zu  verarbeiten,  und  ge- 
langte mit  Hülfe  der  Firma  Dr.  Siebort  & Kühn  in  Cassel  sehr  bald  dazu,  mit  diesen 
GeBißen  an  die  nITentlichkeit  zu  treten.  Es  geschah  dies  zuerst  auf  der  Würzburger 
Versammlung  der  Deutschen  Bunsengesellschaft  1909.  Mir  war  damals  der  schon  erwähnte 
Vortrag  von  Herrn  Shenstone  noch  nicht  bekannt,  aus  welchem  ich  dann  sah,  daß 
dieser  schon  im  Jalire  1901  sehr  schöne  und  bemerkenswerte  Resultate  in  der  gleichen 
Richtung  zu  verzeichnen  hatte.  In  neuerer  Zeit  hat  dann  noch  Hutton  seine  Ver- 
suche verölTentlicht,  rohe  und  dicke  Röhren  aus  Quarzglas  im  elektrischen  Lichtbogen 
zu  formen  (September  1902  in  einer  V'ersammlung  der  American  Electroehemical  Society). 

Die  Technik  der  Herstellung  von  fiefäßen  aus  Quarzglas  umfaßt  zwei  Aufgaben: 
erstens  die  Erschmelzung  des  Glases  und  zweitens  die  l'’ormung  des  Glases  zu  Gefäßen. 

Was  die  erste  Aufgabe  anlangt,  so  hat  die  Natur  uns  in  vielen  Varietäten 
des  Bergkristalls  ein  .Material  von  so  idealer  Reinheit  iinil  Klarheit  geschaffen,  daß  man 
cs  auf  das  lebhafteste  bedauern  muß,  daß  es  nicht  möglich  ist,  die  großen  klaren 
Stücke,  welche  uns  z.  B.  Brasilien  liefert,  und  welche  in  natura  zu  zalilreichen  op- 
tischen Apparaten  verschlilfen  werden,  einfach  einem  Erweichungsprozeß  zu  unter- 
werfen, um  daraus  ein  ebenso  homogenes  und  klares  Glas  zu  erhalten.  Der  Berg- 
kristall muß  bekanntlich  bei  der  Erwärmung  ein  Temperaturgebiet  durchlaufen,  in  welchem 
eine  plötzliche  Änderung  seiner  vorher  stetigen  Ausdehnung  eintritt,  die  in  interesanter 
Weise  parallel  läuft  mit  einer  Änderung  der  optischen  Eigenschaften.  In  diesem  bei  670“ 


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174 


H.  H«ra*utf  Üb«r  QuarsgUi. 


Deotoeba 

Mechaalbef-Ztg 


liegendem  Oebiel  zersplittern  einigermaßen  große  Stücke  in  zahlreiche  Bruchstücke. 
Aus  diesem  Grunde  war  es  z.  B.  Shenstone  nicht  möglich,  im  Knallgasgeblllse  größere 
Stücke  zum  Erweichen  zu  bringen.  Er  erhitzte  vielmehr  größere  Stücke  auf  etwa  lOOO“, 
warf  sie  in  Wasser  und  erhielt  nun  ein  Material,  welches  zwar  seine  Kiarheit  voll- 
kommen verloren  hatte,  welches  er  aber  nun,  ohne  daß  es  weiter  zerfiel,  weil  es  eben 
schon  durch  die  Abschreckung  in  kleinste  Teilchen  zerfallen  war,  im  Knallgasgeblllse 
verglasen  konnte.  Ich  habe  dies  nacbzumachen  versucht,  erhielt  aber  naturgemSß  ein 
Glas,  welches  dicht  erfüllt  war  mit  kleinsten  LuftblUschen,  so  daß  ich  dazu  zurfick- 
kehrte,  das  Produkt,  wie  es  die  Natur  liefert,  in  Iridiumgefaßen  einzuschmelzen.  Es 
geschieht  dies  leicht,  indem  man  in  einem  aus  feuerfestem  Material  (Kalk  oder  Ma- 
gnesia) bestehenden  Ofen  die  Gefäße  direkt  mit  einer  großen  Knallgasflamme  erhitzt 
und  die  Temperatur  mittels  Thermoelementen  kontrolliert,  die  aus  Iridium  und  einer 
Iridium-Ruthenium-hegierung  bestehen.  Die  Temperatur,  bei  welcher  (juarz  in  die  glasige 
Modilikation  übergeht,  habe  ich  als  bei  ITOO*  liegend  gefunden,  also  noch  etwa  80* 
unter  Platinschmelzhitze.  Das  erhaltene  Produkt  enthält  nur  größere  einzelne  Luft- 
blasen, da  der  Bergkristall  zunächst  in  kleine  Stöcke  zerspringt  und  die  zwischen- 
liegenden Luftmengen  zum  Teil  mit  eingeschlossen  werden,  ist  aber  im  übrigen  voll- 
kommen klar  und  durchsichtig.  Der  Versuch,  durch  lange  andauerndes  Erhalten  im 
geschmolzenen  /Zustande  die  Luftblasen  zum  Aufsteigen  zu  bringen,  verspricht  wenig 
Erfolg,  da  das  (Quarzglas  sehr  zähe  Ist  und  eigentliche  Dünnflüssigkeit  erst  bei  einer 
Temperatur  erreicht,  bei  welcher  es  gleichzeitig  sehr  lebhaft  verdampft.  An  sich  würde 
die  Erreichung  und  Erhaltung  dieser  Temperatur  auf  lange  Zeit  keine  besonderi" 
Schwierigkeiten  mehr  bieten,  seitdem  wir  beliebig  große  Rohre  aus  reinem  Iridium  her- 
steilen  können,  welche  elektrisch  auf  dem  Schmelzpunkt  dieses  Metalls  naheliegende 
Temperaturen,  2200“,  für  beliebig  lange  Zeit  gebracht  werden  können. 

Was  nun  weiter  das  Formen  des  so  erhaltenen  Glases  zu  Hohlkörpern  irgend 
welcher  Art  betrilll,  so  wissen  wir  aus  den  Mitteilungen  von  Shenstone,  eine  wie  müh- 
same Arbeit  der  Aufbau  kleiner  Hohlkörper  aus  kleinen  Stückchen  geschmolzenen 
Glases  war,  deren  allmähliche  Vergrößerung  wieder  nur  durch  successives  Aufträgen 
weiterer  kleiner  Mengen  erfolgen  konnte.  Auf  diese  Weise  zu  einer  eigentlichen  Fa- 
brikation beliebiger  Gefäße  zu  gelangen,  schien  von  vornherein  aussichtslos.  Es  gelang 
denn  auch  unter  .Mitwirkung  von  Herrn  Kühn,  wenigstens  Hoblkugeln  von  etwa  bO  rrm 
Inhalt  aus  einem  einzigen  Stücke  (Quarzglas  auf  einmal  aufzublasen,  und  durch  Zu- 
sanimensetzen  solcher  Kugeln  gelingt  es  der  bewunderungswerten  Geschicklichkeit  dieses 
Herrn,  beliebige  Gefäße  herzustellen.  Freilich  mühsam  und  aufs  höchste  anstrengend  ist 
die  Ausübung  dieser  Kunst  auch  heute  noch.  Das  Getöse  der  großen  Knallgasgebläse 
erfordert  starke  Nerven  und  das  Arbeiten  mit  Temperaturen  über  2000“  in  nächster  Nähe 
des  Künstlers  große  Hingabe  desselben  an  seine  Aufgabe,  selbst  wenn  sie  von  so 
schönen  Erfolgen  gekrönt  ist  wie  bisher. 

Was  nun  ferner  die  Eigenschaften  des  tjuarzglases  anlangt,  so  Anden  wir  in 
dem  schon  wiederholt  erwähnten  Vortrage  Ehenstunes  bereits  eine  erschöpfende  Dar- 
stellung derselben,  und  ich  habe  nur  wenig  Neues  hinzugefügt,  wenn  ich  Ihnen  das 
bemerkenswerte  Verhalten  dieses  edelsten  aller  Gläser  hier  nochmals  vor  Augen  führe. 

In  chemischer  Beziehung  hat  Herr  Prof.  .Mylius  bereits  die  Unangreifbarkeit 
des  (Quarzglases  durch  Wasser,  Säuren  und  Salzlösungen  und  die  Angreifbarkeit  durch 
alkalische  p'lüssigkeiten  mitgeteilt.  Bei  hohen  Temperaturen  sind  alle  Oxyde  dem  (Quarzglas 
gefährlich.  Es  ergibt  sich  daraus  u.  a.  die  Notwendigkeit,  Gefäße  aus  (Quarzglas,  welche 
bei  hohen  Temperaturen  gebraucht  werden  sollen,  sehr  sorgfältig  zu  reinigen  und  dann 
nicht  mehr  mit  den  Fingern  zu  berühren,  da  die  Schweißteilchen  bei  hohen  Tempera- 
turen durch  ihren  Alkaligehalt  zur  Bildung  von  unentfernbaren  Flecken  von  Alkali- 
silikat Veranlassung  geben.  Wenn  man  ein  (Quarzglasrohr,  welches  frei  im  Innern 
eines  elektrisch  heizbaren  Porzellanrohres  sich  befindet,  längere  Zeit  (2  bis  3 Stunden) 
auf  etwa  1300“  erhitzt  hat  und  dann  dasselbe  aus  dem  Ofen  herausnimmt,  so  ist  es 
zunächst  vollkommen  klar  und  durchsichtig.  Mit  der  Lupe  erkennt  inan  allerdings 
schon,  daß  irgend  eine  Veränderung  der  Oberfläche  vorgegangen  ist.  Wenn  sich  aber 
das  Röhrchen  dann  soweit  gekühlt  hat,  daß  man  es  zur  Not  schon  mit  der  Hand  an- 
fassen  kann,  so  wird  plötzlich  die  ganze  Oberfläche  trüb  und  undurchsichtig.  Ich  glaubte 
anfangs,  daß  cs  sich  hier  um  eine  Entglasung  der  amorphen  Kieselsäure  selbst  handle. 
Die  Überlegung  indes,  daß  die  Erscheinung  nur  eine  oberflächliche  ist  und  auch  auf 
der  inneren  Fläche  des  geschlossenen  (Qimrzglasrolires  nicht  eintritt,  ließ  mich  ver- 


8'^ 


H»n  19. 

Oklntor  IMS. 


H.  Heratui,  Übar  Quaraglas. 


175 


muten,  daß  es  sich  um  eine  miniinaie  Verunreinij^ung  der  Oberflilche  des  Rohres,  etwa 
durch  verbrannte  Staubteilchen,  deren  Asche  bei  der  hohen  Temperatur  mit  dem  (Quarz- 
glas zusammenschmolz,  bandle,  so  daß  also  die  Entglasung  keine  solche  dos  (Quarz- 
glases, sondern  eines  hauchdönnen  Silikat-Schmelzllusses  vorstelle.  Ich  habe  dann  ein 
(Quarzglasrohr  in  ein  geschlossenes  Platinrohr  gesteckt  und  in  gleicher  Weise,  wie  oben 
beschrieben,  behandelt,  und  die  Entglasung  blieb  tatsächlich  aus. 

Bei  hohen  Temperaturen  wird  das  Glas  ferner  angegrilTen  von  Phosphorstture, 
indem  sich  nach  einer  Mitteilung  von  Prof.  Mylius  kristallisierte  Kiesolphosphorsliure 
bildet.  Dieser  Angriff  geschieht  auch  beim  GlQhen  der  phosphorsauren  Ammoniak- 
Magnesia  bei  Phosphorstiurebestimmungen 

Auf  dieses  Verhalten  ist  Rücksicht  lu  nehmen  beim  Arbeiten  mit  Tiegeln  aus 
Quarzglas,  welche  im  übrigen  wegen  ihrer  Durchsichtigkeit  und  Unemplindlichkeit 
gegen  Temperaturwechsel  für  Eaboratoriumsarbeiten  so  außerordentlich  vorteilhaft  sind. 

Von  oxydfreion  Metallen  wird  das  (Quarzglas  auch  bei  den  höchsten  in  Betracht 
kommenden  Temperaturen  nicht  angegrilTen.  Es  wurden  in  letzter  Zeit  in  meinem 
Laboratorium  Siedepunktsuntersuchungen  im  V'akuum,  u.  a.  bei  Wismuth,  Antimon,  Zink 
und  Blei,  von  Prof.  Krafft  angestellt,  aus  denen  die  Gefäße  bei  Abwesenheit  von 
Oxyden  gttnzlich  unversehrt  hervorgingen. 

Villard  und  Cbappuis  haben  eine  schwache  Durchlässigkeit  des  Quarzglases 
gegenüber  Wasserstoff  bei  hoher  Temperatur  festgestellt.  Dieselbe  ist  indessen  viel 
geringer  als  bei  Platin  und  tritt  anscheinend  auch  erst  bei  höherer  Temperatur  als  bei 
diesem  auf.  Es  will  fast  scheinen,  als  ob  die  Durchlässigkeit  merkbare  Werte  erst  in 
dem  Erweichungsgebiet  des  Quarzglases  erreicht. 

Shenstone  berichtet,  daß  ein  Gemenge  von  Stickstoff  und  Sauerstoff,  in  (Quarz- 
glasgefäßen  über  Platinschmelzhitze  erhitzt,  sich  zu  Untersalpetersäure  vereinigt.  Diese 
Beobachtung  macht  man  alsbald,  sowie  man  beginnt,  Hohlkörper  aus  Quarzglas  herzu- 
stellen,  denn  es  verbreitet  sich  ein  sehr  deutlicher  Geruch  nach  diesem  Körper  an  der 
Arbeitsstelle  und  ein  jedes  geblasene  Gefäß  enthält  merkbare  Mengen  desselben. 

Über  die  physikalischen  Eigenschaften  ist  folgendes  zu  bemerken. 

Die  Umwandlung  des  ßergkristalls  in  den  glasigen  Zustand  geschieht  bei  etwa 
1700  ”,  wie  ich  durch  pyrometrische  Messung  festgestellt  habe.  Der  Erweichungspunkt 
des  Glases  ist  naturgemäß  nicht  genau  festzulegen,  da  der  Übergang,  wie  bei  allen 
Glasern,  ein  ganz  kontinuierlicher  ist.  Soviel  ist  nur  zu  sagen,  daß  man  bei  1330° 
noch  einigermaßen  starkwandige  Gefäße,  in  denen  Vakuum  herrscht,  stundenlang  be- 
nutzen kann,  ohne  daß  sie  sich  deformieren,  und  daß  das  Glas  bei  1500°  schon  merkbar 
plastisch  ist.  Die  Temperatur  bei  welcher  die  Herstellung  der  Gefäße  geschieht,  schätze 
ich  auf  über  2000°.  Dabei  dürfte  die  Temperatur,  auf  welciie  das  Glas  im  Gebläse 
selbst  erhitzt  wird  noch  wesentlich  höher,  etwa  bei  Iridiumschmelzhitze  (etwa  2300  bis 
2400°)  liegen.  Bei  dieser  Temperatur  verdampft  die  Kieselsäure  sehr  stark,  wie  das 
schon  Gaudin  im  Jahre  1839  beobachtete.  Der  Dampf  kondensiert  sich  zu  einem 
flockigen  Mehl.  Ich  habe  einmal  festgestellt,  daß  bei  intensivem  Arbeiten  vor  einem 
Gebläse  in  der  Stunde  etwa  20  g verdampften. 

Das  spezifische  Gewicht  des  Glases  beträgt  2,22  (nach  Chappuia  und  Hol- 
born); seine  Härte  liegt  zwischen  Feldspat  und  Quarz.  Sein  Ausdehnungskoeffizient 
ist  außerordentlich  klein,  weit  kleiner  als  derjenige  aller  bekannten  Körper;  er  wurde 
von  Le  Chatelier,  Chappuis,  Holborn  und  Henning  und  Scheel  bestimmt  und 
beträgt  bis  zu  1000°  nur  etwa  desjenigen  von  Platin.  Daher  ist  denn  auch  das 
Quarzglas  ganz  unempfindlich  gegen  jeden  Temperaturwechsel.  Es  ist  bekannt,  daß  man 
weißglühendes  Glas,  ohne  daß  es  springt,  ins  Wasser  tauchen  kann.  Diese  geringe 
Ausdehnung  durch  die  Wärme  macht  das  Material  insbesondere  auch  für  thermo- 
metrische  Zwecke  außerordentlich  geeignet,  und  die  Firma  Dr.  Siebert  & Kühn  hofft,  auch 
Thermometer  aus  Quarzglas  demnächst  in  den  Handel  bringen  zu  können. 

ln  optischer  Beziehung  ist  das  Quarzglas  deshalb  bemerkenswert,  weil  es  voll- 
kommen durchlässig  ist  für  den  ultravioletten  Teil  des  Spektrums.  Aus  diesem  Grunde 
dürften  u.  a.  V'akuumröhren  aus  Quarzglas  für  manche  Untersuchungen  interessrnnte 
Resultate  geben.  Es  können  Vakuumröhren  beliebiger  Form  hergestellt  und  mit  metal- 
lischen Zuleitungen  versehen  werden,  die  aus  eingeschmolzencn  Iridiumdrähten  be- 
stehen und  allerdings  noch  der  Nachdichtung  mit  Siegellack  oder  dergleichen  bedürfen. 

Laßt  man  durch  eine  evakuierte  Röhre  aus  Quarzglas  die  Entladungen  eines 
Induklorinms  gi'hen.  so  verbreitet  sich  alsbald  ein  deutlicher  Geruch  nach  Ozon.  Wir 


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176 


H.  HeraeuB,  Ob«r  Quarzglat.  — Vereins*  und  Pertonennachrichten. 


ÜeatBcb« 


stellten  ferner  eine  Aronssche  Quecksilberlampc  aus  Quarzglas  her.  Selzt  iiiaii  diese 
in  (lang,  so  geht  die  Uildung  von  Ozon  in  solcher  Menge  vor  sich,  dall  längerer 
Aufenthalt  des  Experlinentlerenden  in  der  Nähe  der  Röhre  unmöglich  wird;  die  Schleim- 
häute werden  stark  gereizt.  Man  hat  hier  offenbar  jene  Wirkung  ultravioletter  Strahlen 
vor  eich,  welche  in  anderer  Weise  schon  Lenard  {Amt.  d.  Physik  I,  S.  503.  HAJO) 
beobachtete. 

Nach  Messungen  von  Prof.  Abbe  ist  der  Brechungsinde.x  für  D 1,4585,  die 
Dispersion  von  C — F 0,00076. 

Wenn  wir  die  soeben  kurz  skizzierten  Eigenschaften  des  (Quarzglases  über- 
blicken, so  kann  es  uns  nicht  zweifelhaft  sein,  dall  wir  ein  äuBerst  wertvolles  Material 
vor  uns  haben,  zunächst  für  wissenschaftliche  Apparate,  ln  erster  Linie  werden  infolge 
der  Durchsichtigkeit  und  Beständigkeit  in  hohen  Temperaturen  zahlreiche  sich  bei 
hohen  Temperaturen  abspielende  Prozesse  der  Beobachtung  in  ganz  anderer  un<l  viel 
vollkommenerer  Weise  zugänglich  als  bisher.  Die  Unempfindlichkeit  gegen  Temperatur- 
wechsel erlaubt  dabei  schnelle  und  lokale  Abkühlungen  an  den  kompliziertesten  Appa- 
raten, ohne  dall  diese  im  geringsten  Schaden  erleiden.  Andere  Verwendungsgebiete 
habe  ich  vorher  schon  angedeutet,  neue  werden  sich  ohne  Zweifel  im  Laufe  der 
Zeit  ergeben. 

Hier  wird  es  zweckmäßig  sein,  auch  kurz  die  Preisfrage  zu  berühren.  Die 
Herstellungskosten  sind  leider  außerordentlich  hohe,  und  darauf  ist  es  allein  zurückzu- 
führen, daß  die  Apparate  nicht  billiger  geliefert  werden  können.  Die  Preise  derselben 
sind  ja  sehr  hoch,  wenn  man  sie  mit  denjenigen  von  tllasapparaten  vergleicht.  Dieser 
Vergleich,  den  ja  das  Aussehen  der  Gefäße  herausforderl,  ist  aber  innerlich  sehr  unge- 
rechtfertigt, so  ungerechtfertigt  etwa,  als  wollte  man  den  Preis  dos  Amethystes  mit 
demjenigen  des  Saphirs  vergleichen.  Wenn  es  auch  im  Laufe  der  Zeit  gelingen  sollte, 
namentlich  durch  Verbilligung  der  SauerstolTherstellung,  die  Preise  etwas  zu  ermäßigen, 
so  wird  man  doch,  soweit  das  heute  zu  überblicken  ist,  niemals  darauf  rechnen  können, 
die  Preise,  wenn  ich  so  sagen  darf,  in  eine  andere  Größenordnung  überzuführen 
Quarzglas  wird  immer  etwas  Kostbares  bleiben  und  die  Glasindustrie  hat  in  ihm  keinen 
Konkurrenten  zu  fürchten. 


Vereins*  und  PersonennacKrichten. 


Todesanzeigen. 

Am  20.  September  starb  zu  Potsdam 
nach  längerem  schweren  Leiden  unser 
Mitglied 

Hr.  Julius  Wsnschaff 

im  60.  Lebensjahre. 

In  Wanschaff  ist  einer  der  bedeu- 
tendsten Jünger  unserer  Kunst  dahinge- 
gangen, dessen  Ruf  durch  die  vollendete 
Präzision  seiner  Instrumente  sich  über  die 
ganze  zivilisierte  Welt  verbreitet  hat,  ein 
Mann,  dessen  Name  nicht  nur  von  seinen 
Fachgenossen  mit  Hochachtung  genannt 
wurde,  sondern  auch  von  den  zahlreichen 
Gelehrten,  mit  denen  er  seit  einer  langen 
Reihe  von  Jahren  zusammengearbeitet  hat.  i 

Ehre  seinem  Andenken! 

Wenige  Tage  später  wurde  uns  ein 
zweites  treues  Mitglied  entrissen;  am 
24.  September  starb  zu  Bernau  nach  langer 
schwerer  Krankheit 

Hr.  C.  A.  Niendorf 
im  67.  Lebensjahre. 


Der  Verstorbene  hat  sich  durch  persön- 
liche Tüchtigkeit  und  rastlosen  Fleiß  aus 
kleinen  Anfängen  zu  einem  weit  bekannten 
Optiker  heraufgearbeitet;  an  den  Arbeiten 
unserer  Gesellschaft  hat  er  sich,  solange 
seine  Gesundheit  es  erlaubte,  mit  regem 
Eifer  beteiligt. 

Auch  sein  Andenken  wird  bei  uns  in 
Ehren  fortleben. 

Der  Veritinil  Der  D.  B.  f.  M.  u.  0. 

Abteilung  Berlin  E.  V. 

In  die  D.  O.  t M.  u.  O.  sind  auf- 
genommen: 

Hr.  M.  Fischer,  Mitglied  der  Oeschrdts- 
leitung  von  Carl  Zeiß;  Jena. 

Hr.  H.  Kuß,  Werkführer  bei  Carl 
Zeiß;  .Jena. 


Zur  Auftaahme  In  die  D.  G.  f.  M. 
u.  O.  hat  sich  gemeldet: 

Hr.  Fritz  Harnisch,  Spezialfabrik 
mechanischer  Schiffskommando-Tcle- 


M 


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Fi«f(  t;i 

I.  Ojttnbrr  1903 


Vvrtini*  und  r«rton«onachrichteo. 


177 


graphen,  eleklrisclipr  Sigiialapparate, 
nautischer  und  optischer  Instrumente; 
Stettin,  JunkerstraUe  13. 


Bekanntmachung. 

Der  Vorstand  hat  durch  schriftliche  Ab- 
stimmung f^emHli  § II  Aba.  1 der  Satzungen 
die  VorstandsJlinter  verteilt,  und  zwar  sind 
gewählt  zum 

Vorsitsenden:  Dr.  H.  KrüU, 
Stellvertretenden  Vorsitzenden:  l’rof. 

Dr.  A.  Westphal, 

Schatzmeister:  W.  Handke. 

Der  Voreltzende. 

I)r.  H.  KrüB. 


Bekanntmachung. 

OeninB  HeschluB  des  14.  Mechaniker- 
tags  in  Ilmenau  ist  über  den  Antrag  auf 
Abänderung  von  § 6 und  Sj  10  der  Satzungen 
(vgl.  diese  Zeitschr.  1903.  S.  98)  eine 
schriftliche  Abstimmung  der  in  Ilmenau 
nicht  zugegen  gewesenen  Mitglieder  (§  17 
der  Satzungen)  herbeigeführt  worden.  Hs 
sind  bis  heut  375  zustiinmende  Krklllrungen 
eingegangen,  so  daü  sich  einschlieBlich  der 
35  bei  der  persönlichen  Abstimmung  in 
Ilmenau  Beteiligten  im  ganzen  410  Mit- 
glieder für  Ablinderung  von  !}  6 und  § 10 
der  Satzungen  gemSB  dem  Vorstandsantrag 
ausgesprochen  haben.  Da  die  Zahi  unserer 
Mitglieder  z.  Z.  541  betrugt,  so  ist  Zwei- 
driltcl-Mehrheit  erzielt  und  der  Antrag  des 
Vorstandes  in  der  Form,  wie  er  in  dieser 
Zeitsehr.  1903.  S.  98  abgcdruckt  ist,  end- 
gültig angenommen. 

Der  Vorstand. 

Dr.  II.  KrüB. 

Vorsitzender. 


Mitgliederrerzeichnis. 

In  der  Zeit  vom  1.  April  bis  zum 
30.  September  1003  sind  folgende  Ver- 
Underungen  bekannt  geworden: 

A.  Neue  Mitglieder: 

E.  Dittmar  4 Vierth,  Glasinstrumenle; 

Hamburg,  Spaldingslr,  143  Hm. 

R.  Ebermayer,  GIa.sinstruinente; 

München,  Schilierstr.  28.  Ilm. 
Wilhelm  Eisenführ,  l.ager  von  Werk- 
zeugen, Werkzeugmaschinen,  Schleif- 
steinen, Messingrohren;  Berlin  S 14, 
Kommandantenstr.  31».  Berl. 


M.  Fischer,  Mitglied  der  GeschUfts- 
leitung  von  Carl  Zeiß;  .leiia.  Hptv. 

Rieh.  Gansauge,  Mechaniker;  Torgau, 
Leipziger  Str.  7 1 . Halle. 

Fridolin  Oreiner,  Glasinstrumente; 
Neuhaus  a.  R.  Ilm. 

SelmarKuip , Glasinstrumente ; Quedlin- 
burg. lim. 

Paul  Müder,  Mechaniker;  Halle  a.  S., 
Magdeburger  Str.  63.  Halie. 

Paul  Martini,  Leiter  der  Geschäfts, 
stelle  von  Carl  Zeiß;  Hamburg, 
Rathausmarkt  8.  H.-A. 

Gustav  Emil  Meiser,  Feinmechanische 
Werkstälte;  Dresden-N.,  Kurfürsten- 
straße  27.  Hptv. 

Otto  Pannier,  .Mechaniker;  Halle  a.  S., 
Henriettenstr.  33.  Halle. 

Gustav  Pellehn,  Kartograph  iniReichs- 
inarineamt;  Charlottenburg5,  Scharren- 
slraße  29.  Berl. 

H.  Ruß,  Werkführer  bei  Carl  Zeiß;  .lena. 
Hptv. 

Selzer  & Co.,  Glasinstrumente;  Cassel. 
Hm. 

Thiele  & Groiner,  Hofl.,  Glasinstru- 
mente; Lauscha  S.-M.  Hm. 

W.  Warkling,  i.  F»  Sievert  & Wark- 
ling,  Elektrotechniker:  Hamburg, 

Wandsbecker  Chaussee  213.  H.-A. 

B.  Ausgeschieden: 

J.  L.  Ulumenfeld;  Berlin. 

Dr.  K.  G.  Frank;  Berlin. 

Fritz  Fischer  & Röwer;  Slülzerbach. 

Emil  Oreiner:  RuBliOtte. 

Robert  Httdicke;  Halle. 

C.  Hoppe;  Berlin. 

A.  Robert  Kahl;  Frauenwald. 

Carl  Aug.  Kühn;  Kaimnerberg. 

E.  Lobinüller;  Berlin. 

W.  Löscher;  Berlin. 

Herrn.  Preunel;  Friedersdorf. 

Paul  Reichmann;  Martinroda. 

H.  Schöning;  Halle. 

Karl  Seibert:  Berlin. 

Joh.  Martin  Siebert;  Gotha. 

C.  Änderungen  in  den  Adressen: 

Prof.  Dr.  Th.  Des  Coudres,  o.  Prof 
der  Physik;  Leipzig. 

Prof.  Dr.  J.  Epstein;  Frankfurt  a.  M., 
Leerbachstr.  32. 

E.  Geißler  & Co.;  Berlin  NW5,  Birken- 
straße  29. 

Max  Herpich;  Genf,  Rue  du  Conseil 
General  16. 

Franz  Hopp;  Budapest,  Kis-hid-uteza 
8 sz. 

A.  Kittel;  Altona,  Gr.  Mühlenstr.  27. 


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178 


V«rettu*  und  Panontnnachrichten.  — KUin«rt  MituUungen. 


R.  Reiß;  Liebenwerda.  Zwgv.  Halle. 
Edw-,  Richter;  Jena,  Sonnenbergetr.  3. 
C.  Schücko,  Technischer  Direktor  bei 

C.  P.  Ooerz,  A.-G. 

S.  Simon;  Ernnkfurt  a.M.,  8chillerBtr.28. 
Franz  Stolzer;  Berlin  N39,  Lynarstr,  1. 
Heinr.  Stieberilz;  Dresden,  Spencr- 

straße  6. 

F.  Thieine;  Steglitz  bei  Berlin,  Ahorn- 
BtraUe  1. 

Fritz  Tießen;  Berlin  NW  6,  SchilT- 
bauerdaniin  13. 

J.  Wernicke;  Berlin  SW  12,  Wilhclm- 
atraße  105. 

Prof.  Dr.  A.  Westphal;  Wilraersdorr- 
Berlin,  Uhlandatr.  107. 

Prof.  Dr.  Zeißig;  .lugenheiin  a.  d,  B. 
Reg.-Rat  Dr.  Zwink;  Sieglitz -Berlin, 
Albrechtatr.  110. 


D«at*elM 
Mechjuilkw-Zlg. 

Absicht  verwirklicht,  sich  von  <!er  Teil- 
nahme an  der  Verwaltung  der  Carl  Zeifü 
Stiftung  zurückzuziehen  und  sich  in  der 
F'olge  auf  die  Mitarbeit  an  wissenschah- 
lichen  und  technischen  Aufgaben  zu  be- 
schränken. Schon  mit  dem  1.  April  d.  4. 
ist  dieser  Wechsel  tataflchlich  vor  sich  ge- 
gangen. 

An  Stelle  von  Prof.  Abbe  ist  Herr 
Dr.  S.  Czapski  getreten;  der  bisherige 
wissenschaftliche  Mitarbeiter  Prof.  Dr.  Kud. 
Straube!  ist  in  die  Gcschäftsleitung  der 
Firma  Carl  Zeit!  berufen  worden.  Diese 
besteht  daher  nunmehr  aus  den  Herren; 
Dr.  Siegfried  Czapski,  Max  Fischer, 
Dr.  Otto  Schott,  Prof.  Dr.  Rudolf 
Straube!. 

Hr.  P.  Goerz  ist  zum  Kgl.  Kommerzien- 
rat ernannt  worden. 


D.  G.  f.  M.  u.  O.  Abt.  Berlin.  E.  V. 
Sitzung  vom  15.  September  1903.  Vor- 
sitzender: Hr.  Fr.  Franc  v.  Liechtenstein. 

Der  Vorsitzende  begrüßt  die  Versammlung 
und  spricht  die  HoÜ'ming  aus,  daß  dos  bevor- 
stehende Winterhalbjahr  eine  reiche  und  erfolg- 
reiche Tätigkeit  im  Vereine  sehen  werde.  So- 
dann gedenkt  er  mit  warmer  Anerkennung  der 
Verdienste  des  im  Sommer  verstorbenen  .Mit- 
gliedes O.  Himmler;  die  Vorsammhing  ehrt 
das  Andenken  des  Dahingegangonen  durch 
Erhoben  von  den  Sitzen. 

Hr.  W.  Ilaensch  berichtet  über  den  14.  Me- 
ehanikertag  in  Ilmenau,  wobei  er  hervorhebt, 
daß  auch  die  diesjährige  Versammlung  sowohl 
ausgezeichnete  wissenschaftliche,  technische 
und  gewerbliche  Vorträge  als  auch  geliuigene, 
vom  Wolter  größtenteils  begünstigte  Veran- 
staltungen des  Ortsausschusses  gebracht  habe. 

Der  Vorsitzendo  zeigt  den  Prospekt  der 
Firma  Auerbach  & Co.  (Dresden • Pieschen) 
Uber  ihren  Bohrkopf  .RndikaP  sowie  Bohr- 
proben vor.  Bl 


Der  Präsident  des  Kaiserlichen  Sta- 
tietiseben  Amtes  hat  durch  »Schreiben  vom 
12.  September  den  Vorsitzenden  der  D.  0. 
r.  M.  u.  O.,  Herrn  Dr.  Krüü,  ersucht,  der 
KommUslOD  für  die  Ermittelung  der 
Werte  des  deutachen  AufaenhandeU 
als  Sachverständiger  für  Waren  der  Mechanik 
und  Optik  beizulreten. 


Herr  Prof.  Dr.  Abbe  hat  gegen  Ende 
September  seine  schon  seit  Jahren  gehegte 


Die  Firma  Dr.  Robert  Muencke, 

Berlin,  Luisenslralie  58,  feierte  ihr  fünf- 
undzwanzigj.'ihriges  Geschäftsjubiläum, 


Kleinere  Mitteilungen. 

Über  die  Eeiiclitdauer  des  Magnesium* 
blitzllcbtes. 

Von  A.  Londe. 

Compi.  rend.  8.  1301.  1902- 

Mehrere  Autoren  hatten  die  Leuchtdaucr 
der  in  der  Photographie  viel  gebrauchten  Blitz- 
lichtpulver  auf  nur  */iso  bis  Vioo  Sekunde  ge- 
schätzt Genaue  Messungen  des  Verf.  ergaben 
dagegen  die  Leuchtdauer  zu  V«o  bis  */4  Sekunde; 
die  meisten  der  gebräuchlichen  Blitzlicht- 
pulver  lieferten  Werte,  die  zwischen  1/(5  und 
1/1  Sekunde  lagen.  Die  Messungen  wurden  in 
der  Weise  aiisgefübrt,  daß  das  Blitzlicht  durch 
eine  enge  Otfnung  eines  Diaphragmas,  welches 
an  einer  Stimmgabel  befestigt  ICMX)  Schwin- 
I gungen  in  der  Sekunde  machte,  auf  eine  in 
Bewegung  gesetzte  Trockenplatte  fiel.  Fenier 
ergab  sich,  daß  die  Verbreunungsdauer  pro- 
portional der  Pulvormonge  ist  und  mit  der  Ent- 
zUndungsmethodo  variiert.  Bei  elektrischer 
Entzündung  durch  Schmelzen  eines  dünnen 
Plutiiidrahtes  ist  die  Verhreuuungsgeschwindig- 

ikeit  bedeutend  größer  als  hei  Entflammung 
mittels  eines  Zündhölzchens.  Zu  einem  Berge 
gehäuftes  Pulver  verbrennt  schneller  als  die 
eiue  längliche  Form  besitzenden  Patronen. 

Der  Verfasser  hat  auch  die  verschiedenen 
Btadien  des  Blitzlichtes  photographisch  aufge- 
numinen.  Dazu  diente  ein  großer  Apparat  mit 
12  Objektiven,  deren  .Momentvorschlüsse  nach- 


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Heft  IW. 

I Oktober  I90S. 


Kleiner«  Mitteilungen. 


179 


rinniulor  in  AbstftiiütMi  von  0,01  Si>k.  tiiingolOfll 
werden.  Es  er^ab  sich,  daß  die  InlcnsUftt  der 
cheniidch  wirksamen  Strahlen  des  Btltzlirhtes 
nach  Verlauf  von  0,02  bis  0,03  Sek  ihr  Maximum 
erreicht,  daun  0.05  bU  0,06  Sek.  lani;  konstant 
bleibt  und  hierauf  atlmAhlich  ahnimml.  Es 
empfiehlt  sich  also,  bei  .Momentaufnahmen  vnn 
weniger  als  etwa  0,03  Sekunden  Dauer  das  Blitz- 
lichtpulver mittels  eines  geeigneten  Apparates 
0,03  bis  0,04  Sek.  vor  AiislAsung  des  Objektiv- 
vcrschlusses  zu  entzünden.  Schek. 

Projektlonamlkroskop  für  das 
Kpldlaskop  von  Carl  Zelts. 

ATocA  einem  Proepekte. 

l'm  dom  Epidiaskop  (vgl.  das  Referat  in 
dieser  Zeitsehr.  190J.  S.  äI6)  eine  vicisoitfgoro 
Verwendbarkeit  zu  geben,  hat  es  noch  eine 


den  Schirm  projiziert  wird.  Gegen  den  Rtiud 
dos  OhjektivtrAgers  lehnt  sich  eine  an  der 
Ahblendtingsvorrichtung  bofoatigto  Klappe , 
welche  das  neben  dem  Ohjoktivtrflgor  vorbei- 
gehende  Licht  ahhiendet.  Durch  die  geOirnoten 
Schiebetüren  hindurch  sieht  man  auf  dem 
groben  Ohjektisch  des  Epidiaskops  den 
Schieber  mit  dem  Beleuchtungsapiegcl,  welcher 
das  von  dem  Scheinwerfer  ausgehende  Licht 
der  Beleuchtungslinse  zuführt ; beim  Gebrauche 
des  Apparates  w*ird  dieser  Tisch  mit  dem 
Spiegel  soweit  als  möglich  in  die  Höhe  ge- 
kurbelt. Durch  Drohen  und  Neigen  mittels 
der  hierfür  vorgesehenen  Bewegungen  stellt 
man  dann  den  Spiegel  so,  daU  die  Beleuch- 
tungsliiiBo  ein  Bild  des  Scheinwerfer-Reflektors 
in  der  Mitte  der  Öffnung  des  ObjektivtrAgers 
erzeugt.  Auf  der  schmalen  uro  den  Apparat 
hcrumlaufondcn  Tischplatte  liegen  verschiedene 


Einrichtung  für  .Mikroprojektion  crhalton.  In  | 
der  obciiBtehonden  Figur  steht  das  Drojektions- 
niikroskop  innerhalb  der  Abblendungsvorrich- 
(ung,  deren  VorhAngo  zurUckgesehlagon  sind. 
In  dem  ringförmigen  Fußo  seines  Stativs  sitzt 
die  grobe,  aus  zwei  Plankonvexlinsen  bostohendo 
Boleuchtungslinse,  darüber  der  mittels  Zahn 
und  Trieb  in  senkrechter  Richtung  einstellbare 
Objekttlscli  mit  Kühler,  und  darüber  festge- 
schraubt  der  ObjeklivtrAger.  ('bor  dom  Ob- 
jektiv befindet  sich  der  große  vcrstoilbare 
Bildumkehrspiegel,  durch  den  das  Bild  in  hori- 
zuntalor  Richtung  oder  schrAg  uacli  oben  auf 


I Objektive.  Beleuchtungslinseii  und  Tischblonden; 
rechts  daneben  steht  zur  Benutzung  von  .Mikro« 
skopobjektivon  mit  Okularen  ein  Okulartubus 
mit  Okular  und  zugehörigem  Spiegel.  Dieser 
unten  durch  Blei  beschwerte  Tubus  kann  nach 
Zurückklappcn  des  großen  Bildumkehrspiegels 
auf  den  ObjeklivtrAger  aufgesetzt  werden. 

Der  Preis  des  Projektionsmikroskops  mit 
Boleuchtungsspiegel,  Beleuchtungsllnse,  Küh- 
ler, Okulartubus  und  Abblenduiigsvorrichtung, 
aber  ohne  Objektive  und  Okulare  betrügt  rd. 
260  M.  Schek. 


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Glditcchnitchcs. 


Kleiner«  Mitteilungen. 

Scliraubzwln^pe  mit  Kugelfuf«. 

D.  li.  (1.  M.  — Palcnt  aii^cmeMet. 

|)lo  Firma  Uichard  Soll wart/.kopff  iBor- 
lin  N30,  Müllorstr.  172»)  fortij;t  eine  öchraiib* 
zwinge  mit  Kngolfnß,  dio  ca  gestaitot,  Arboita- 
8(ückc,  deren  FInchoii  nicht  parallel  aind,  »icher 
zu  verbinden. 

Die  Zwingen  sind  aus  Tomperatahlguß  von 
einer  Koaligkcit  von  4U  kg,  in  X Qnerachnlu 
mit  verätürktem  Rdcken  hergeatcDt  und  leichter, 


wideratniidat'iihiger  und  billiger  ala geachmiedete 
Zwingen.  Dieselben  lassen  sich,  wenn  sie 
durch  rboranstfcngiing  verbogen  sind,  ebenso 
wie  geschmiedete  Zwingen  warm  richten.  Dio 
Zwinge  wird  in  8 vorachiedonen  Großen  berge* 
stellt:  die  kleinste  Zwinge  hat  eine  Spannweite 
von  5 bis  o5  mm,  die  größte  von  150  bis  380  mm; 
die  Preise  gehen  von  6 bis  40  M- 

Elektrische  Uhren. 

In  jedem  Betriebe  macht  sich  das  Bedürfnis 
nach  einer  gleichmftßigen  und  möglichst  ge- 
nauen Zeitbestimmung  in  den  vereebiedenen 
Haiimen  geltend;  besonders  staatliche  und 
stAdtische  Vcrwaltnngen  haben  ein  Interesse 
daran,  für  einboltlicbe  und  astronomisch  rich- 
tige Zeitbestimmung  Sorge  zu  tragen.  Man 
hat  schon  seit  längerer  Zeit  auch  für  die 
Uhren  dio  Elektrizität  dienstbar  gemacht.  Bis- 
her kam  dio  Elektrizität  jedoch  vorzugsweise 
hei  Stadt-  oder  Fabrikuhren  zur  Verwendung, 
indem  diese  durch  Kabel  mit  einer  Bternwarlo 
oder  sonstigen  Zentralstelle  verbunden  waren, 
von  der  aus  die  RGgtiliening  oder  der  elek- 
trisciio  Antrieb  geschah.  Jetzt  hält  die  Blek- 
triziiät  auch  dio  Uhr  des  Hauses,  der  Familie 
in  Gang.  Die  elektrischen  Etanduhron  der 
Sieinens-Schiickert-Werko  vertreten  die 
Stelle  der  bisher  gebräuchlichen  UhroD  auf 
Kaminen,  Schreibtischen  u.  s.  w.  und  werden 
entweder  durch  Trockenelemente,  Batterie, 
Akkumulator  betrieben  oder  an  eine  vorhan- 
dene Leitung  angeschloflson.  Sie  bestehen  aus 
einem  Us-Sekundmipendol  mit  elektrischem  An- 
trieb, so  daß  sie  nicht  aufgezogen  zu  werden 
brauchen,  und  aus  einem  in  höchst  eintacher 
Weise  vereinigten  (Job-  und  Kontaktworkc. 
Der  Gang  der  Uhren  ist  fost  geräuschlos,  und 
sio  sind  so  gut  reguliert,  daß  erst  nach  Wochen 
eine  etwa  aiiftreteudo  Abweichung  von  der 
genauen  Normalzeit  durch  Einstellen  des  So- 


DeuUeb« 
M«rbaDlker-2^ 

kundenzeigors  korrigiert  zu  worden  braudit. 
Für  Fabriken,  Bureaus  und  Ähnliche  Bctricbo 
eignen  sich  elektrische  Zentraluhren,  von  denen 
jede  mit  einer  Gruppe  von  Nebenuliren  ver- 
bunden werden  kann.  Das  Prinzip  dieser 
Uhren  laßt  sich  dahin  charakterisieren,  daß  eine 
gut  gehende  elektrisch  angotriebene  Binzeiuhr 
als  Haupt«  oder  Zentraluhr  in  kurzen  Zwisebeu- 
räumen  den  Strom  einer  galvanischen  Batterie 
schließt,  wodurch  in  den  sAmtlichen  aoge- 
sebtossenen  Nobenuhron  durch  elektromogne- 
tlscho  Wirkung  ein  Vorrttcken  der  Zeiger  be- 
wirkt wird.  Diese  Zentraluhren  können  auch 
ale  Kolais-Hauptiihren  gebaut  w'erden,  und  des 
ist  eine  bedeutsame  Neuerung  der  Siemons- 
Bchiickert'Wcrko.  Bisher  wurde  ein  Kreis 
von  Uhren  in  Kabelverbindung  mit  einer  Zen- 
trale gebracht;  jetzt  kann  jede  an  diese  Haupt- 
loUung  angeschlosseno  Uhr  wieder  der  Mittel- 
punkt eines  neuen  Uhronnclzee  werden.  Selbst 
wenn  also  von  der  Zentrale  die  Minutenregu- 
lierung infolge  von  Störungea  ausbleibt,  so  be- 
treibt die  Relaisulir  ihre  Nebenuhron  doch  noch 
weiter,  da  sie  als  selbständiges  Werk  mit 
eigenem  elektrischen  Antrieb  gebaut  ist. 

Die  Zeiiiraluhron  worden  ferner  zum  Geben 
von  Zcitsignaleii  für  Lehranstalten,  Fabriken 
u.s.w.cingerichtet.  Die  Siemens-Schuckort- 
Werke  liefern  außerdem  Kontaktworke,  die 
an  Gowichtsuliren  angebracht  worden  können 
und  diese  dann  iii  Zentraluhren  zum  Betriebe 
von  30  Nebemibrcii  mit  olektromagnctischeni 
Anker  machen.  S-  S 

Das  Technikum  Mitlwcida,  ein  uiiterStaats- 
aufsicht  stehendes  höheres  technisches  Institut 
zur  Ausbildung  von  Elektro-  und  Maschinen- 
Ingeniouren,  Technikern  und  Werkmeistern, 
zählte  im  verflossenen  36.  Schuljahre  SGIO  Be- 
sucher. Der  Uiileiricht  in  der  Elektrotechnik 
ist  in  den  letzten  Jahren  erheblich  erweitert 
und  wird  durch  dio  reichhaltigen  Sammlungen, 
Laboratorien,  Werkstätten  und  Maschinenan- 
Ingcn  (Maschinenbau-Laboratorium)  u.  s.  w.  sehr 
wirksam  unterstützt.  Das  Wintersemester  bo 
ginnt  am  13.  Oktober.  Ausführliches  Programm 
mit  Bericht  wird  kostenlos  vom  Sekretariat  des 
Technikums  Mittweida  (Königreich  Sachsen) 
abgegeben. 


Gla«technisoliea. 

auch  S.  iiS ) 

BestlmmuDKen  des  englischen 
National  Physical  Laboratory  für  die 
Prüfung  chemischer  Mefsgerftie  xur 
Untersuchuag  der  Milch. 

Chem.  Neu»  StI.  S.  105.  1903. 

Deu  englUcbe  Btsatelsboratorium  prflb 
1)  „Test'-Flaschpn  für  Milch,  Btitter,  Kbse  und 


1 


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H»n  10. 
i,  Oktober  IWin. 


GlastechnUchet. 


zur  Boätimmun;;  do9  \Va99(>rgGlittlt9  dor  Miicli. 
Dio  Fehler  dürfen  an  keinem  Punkte  der  Toi* 
hitiK  mehr  als  6 cmm  betragen,  und  ebenso  darf 
dio  Differenz  der  Fehler  zweier  Toilabschnitto 
diesen  auüerordcntlich  geringen  Fietnig  niclit 
überedireiten.  Ferner  sind  zugelassen  2f  Voll- 
pipetten  für  Schwefelafluro  vom  spez.  (low. 
1,820  bis  1,825;  für  Amylalkohol,  Milch,  Sahne; 
3|  Voll*  und  MeCpipetten  für  Wswacr  und  end- 
lich 4)  Meßglhsor  mit  Teilung.  Letztere  werden 
ebenso  wie  die  Tost-Fluschen  an  fünf  Punkten 
geprüft. 

Für  die  Pipetten  ist  eine  Jlfindesf*Abflußzeit 
vorgeschrieben.  Dio  Gröüe  der  zulnasigeu 
Kehler  sowie  dio  Aiifordeningen  an  die  ftuüero 
Beschafl'eiihoit  der  Gerate  schiieüen  sich  z.  T. 
an  dio  hetr.  Bestimmungen  der  deutschen 
Nonnal-BichungB-Kümmission  an.  Namentlich 
sollen  die  Teilstriclie  so  lang  sein,  daß  sie 
„eine  genaue  Messung*  ermöglichen,  was  be- 
dingt, daß  sie  sich  mindestens  auf  dio  Hälfte 
des  Rohnimfangos  erstrecken.  Ferner  ist  die 
Temperatur,  bei  der  die  Uaumgelmitsangabe 
.der  Marko  onUpricht*,  aufzuOtzen;  eine  be* 
stimmte  Temperatur,  wie  in  Deutschland,  ist 
jedoch  nicht  vorgeschriehen.  Endlich  müssen 
dio  Gerate  für  diejenige  Flüssigkeit  gekenn- 
zeichnet sein,  für  welche  sie  bestimmt  sind 
(z.  B.  A für  SOuro,  M für  Milch,  IV  für  Wasser), 
Diese  Bezeichnungen  kOimcn  indes  nur  so  lange 
ihren  Zweck  erfüllen,  als  eine  geringe  Zahl 
von  Flüssigkeiten  in  Frage  kommt.  Besser 
w.*ire  es  deshalb,  die  Worte  auszuschreiben 
oder  doch  so  ahzukürzeii,  daß  über  ihren  Sinn 
kein  Zweifel  sein  kann.  Bo  sehr  im  übrigen 
auch  anzuerkennen  Ut,  daß  die  GertUo  nur  für 
bestimmte  Flüssigkeiten  cingorichtot  worden 
solien.  so  braucht  die  Spezialisierung  doch 
nicht  so  weit  getrieben  zu  werden,  wie  es  tut* 
sAchlich  geschehen  ist.  Warum  z.  B.  die  Pipette 
für  SclnvefclsAuro  nur  bei  Milchuntersuchungen 
benutzt  werden  soll,  ist  nicht  zu  verstehen; 
denn  es  kommt  doch  nur  darauf  an,  daß  aus 
der  Pipette  dio  angegobone  Menge  Siture  aus- 
tritt,  nicht  aber,  wozu  letztere  gebraucht  wird. 

Richtig  befundene  GorAto  erhalten  als 
Stempel  das  .Monogramm  des  Laboratoriums 
und  oin  daneben  gesetztes  3f.  Letzteres  soll 
andeuten,  daß  die  GerAte  nur  für  die  Unter* 
suchuug  von  Milch,  Butter  und  Sahne  bestimmt 
sind.  Dio  Anstalt  versichert  die  GerAte  gegen 
Diebstahl,  Bruch  und  Transportechndeu  und 
erhebt  die  Prämien  mit  den  Gebühren.  Letztere 
sind  mäßig  hoch.  Sie  betragen  für  Test-Fluachoii 
mit  Vollpipetten  bO  If.,  Meßglaser  mit  einer 
Marke  80  Pf.,  MeÜpipoUen  1,60  M , Meßgläaer 
mit  Teilung  1,80  if.;  für  nicht  eichOlhig  be- 
fundene (lorAto  wird  die  halbe  Gebühr  er- 
hoben- 


l_8l 

V'oii  hesundorem  Interesse  ist,  daß  dos 
Laboratorium  nur  metrische  Maße  zuliißt,  um  so 
mehr,  als  dio  Gerate  doch  nicht  nur  Im  Laho* 
ratorium,  sondoru  auch  bei  marktpollzeilichcii 
Untersuchungen  benutzt  werden  künneii.  Hoff'en 
wir,  daß  dieser  von  dem  unlängst  gegründeten 
Institute  ausgehende  Anstoß  dazu  beitragen 
wird,  den  Boden  für  die  allgemeine  Einführung 
des  metrischen  Systems  auch  In  dom  so  hart- 
näckig an  seinem  Maß-  und  Gowichtssystem 
l'eslhaltcnden  englischen  Volke  zu  bereiten. 

Sr. 


Gebrauchsmuster  n&r  i^lastechiilsclie 
Gesenst&nde. 

Klasse: 

12,  Nr.  ÄOfißGl,  206  662  u.  206663.  Sichende 
NatronkalkahsürptionsgefAßefürKuldonsAuro 
in  der  Eleinontaranalyse.  M.  Dennstodt, 
Hamburg.  29.  6.  03. 

42.  Nr.  205  245.  Auf  jode  beliebige  Flasche 
passondo  Bürette  mit  darunter  angourdnelem 
Fallrohr  aus  einem  Stück  und  einem  d>i.s 
Abflußrohr  mit  dem  FuUrohr  verbindemlen 
Rohr  oder  Schlauch.  W.FIemmlng,  Danzig. 
19.  3.  03. 

Nr.  205  690.  Mnstdarmthermomoter  mit  kuge- 
liger Auftreibung  oberhalb  des  Quecksilber- 
hehalters,  J.  Hoermaiin,  Essen.  4.  7.  03. 

Nr.  206  832.  Normaltropfpipette,  bestehend  aus 
einer  Kapillare  mit  bauchiger  Hrwoitoning 
und  einer  darüber  befindlichen,  verschließ- 
baren Öffnung.  Warmbrnnii,  Quilitz  & 
Co-,  Berlin  22.  7.  03. 

Nr.  207  184.  Butyrometer  mit  Skalenträger 
dreieckigen  Querschnitts.  H.  FriodlAiider, 
Charlottenhurg.  9.  ö.  03. 

Nr.  207  713.  Hülsen  für  medizinische  Thermo- 
meter, mit  Ausschnitt  und  Einrichtung  zura 
Festhalten  des  Thermometers.  W.  Uobe, 
Zerbst.  8.  8 03. 

Nr.  ^7  619.  Ammoniakvorhist-Kuntrullapparat, 
bei  welchem  in  einem  Gehäuse  ein  Aräo- 
meter für  leichtere  Flüssigkeiten  dauernd 
schwimmt.  A.  Roedol,  Worms  n.  Rh. 
8.  5.  03. 

64.  Nr.  206  172.  Mit  zwei  durch  elno  Scheide- 
wand gotrennteu  Räumen  versehener  Trich- 
ter. .1.  Höllenstein,  Straßburgi.B.  16.7.03. 

Nr.  206  222.  Abfülltrichter  mit  sich  selbst- 
tätig verschließendem  Luftahzugskanul.  P. 
Weigand.  Zeilsheim  b.  Höchst  a..M.  29.  7.  03. 


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182 


Büchenchau  und  PrciaUsivn.  — Palentschau. 


D«atsrb« 


BQchepachau  u.  Preialisien. 


O.  Lummer,  I)ici  Ziele  der  Lciichttechnik.  gr.- 
8^  112  S.  mit  Abbildungen.  Manchen, 

R.  Oldonbourg  1903.  2.50  Af. 

G.  PoUohn,  Der  Pantograph.  1603-1903.  Vom 
ürstorchschnabol  zur  modernen  Zolchon- 
mnachine.  (Aus:  Deutsch.  Mcch.'Ztg.  mit  e. 
Nachtrag.)  I.»ex.-aö.  20  S.  m.  18  Abbildungen 
voi^cModoner  Pnntograpben,  7 Textfiguren, 
1 rbersichtdcr  rbortraguiigssyttteme.  Berlin, 
L>.  Reimer  in  Komm.  1903.  1,00  M. 


Pateniaohau. 

Naatifohei  Instrnment  zur  Ortabeatimmang.  8.  B.  ßiish  in  San  Diego.  Califomien.  1.  2. 1902. 
Nr.  134  431.  Kl.  42. 

Rino  doa  Bild  des  im  Rücken  des  Beobachters  liegenden  Objektes 
reflektierende  Prismenanordnung  A'  ist  derart  an  einer  VisierN-orrichlung 
(Fernrohr,  Doppelferiirobr,  Sextant  o.  dgl.)  angebracht,  daß  der  Beobachter 
den  Abstand  seines  Standpunktes  von  der  Verbindungslinie  dos  rUckwArU 
liegenden  und  eines  direkt  nnvUierten  Objektes  aus  der  Entfernung  der  im 
Instrument  erscheinenden  beiden  Objektbiider  bestimmen  kann. 

Lot  fUr  Tiefenmessungen  mit  einem  im  Lotkbrper  bewegUehen  Stampel. 

E.  Krumhoff  in  Sontra,  Hussen.  17.  1.  1902.  Nr.  134  839.  Kl.  42. 

In  dem  Lotkörper  a ist  eine  überall  dicht  geschlossene,  achsiale 
Bohrung  angeordnet,  in  welcher  sich  ein  Stempel  l mit  laugem  Hube  zur 
Erzielung  oiues  das  Eindringen  von  Wasser  in  die  Bohrung  bindernden  Luft- 
druckes dicht  fuhrt.  Im  oberen  Teil  der  Bohrung  sind  zwei  oder  mehrere 
Kontakte  angebracht,  die  durch  den  Aufwnrtsgang  des  Btcmpols  iii  zeitlicher 
Folge  geschlossen  werden. 

Fritter  für  Telegraphie  mittels  Hertzscher  Wellen.  0.  R oche  fort  in  Paris. 

23.  2.  l‘X)l.  Nr.  131  746.  KI.  21. 

Die  beiden  Elektroden  b und  d sind  durch  ein  teilendes  oder  nicht- 
leUcmles  und  im  ersteren  Falle  wenigstens  von  der  einen  Elektrode  iso- 
liertes Wtabchen  v ttberhrflekt.  Durch  dio  dio  Frittung  aufliobende  Erschütterung  werden  die 
Feilspjinc  o.  dgl.  gegen  dieses  Stäbchen  geschleudert;  sie  worden  infolgedessen  stark  durcheiu- 


l 


ander  gemischt  und  die  Frittung  wird  rascher  und  vollkommener  aufgehoben  als  bei  Frittern, 
bei  welchen  ein  derartiges,  sich  der  Bewegung  der  Fcilsptliie  o.  dgl.  eiitgegenstellendes  Hin- 
dernis nicht  vorgesehen  ist. 

Mefsger&t  mit  beweglicher  kreisförmiger  Spule,  kugelförmigem  Kern  and  hohlkugelförmigen 

Polen.  R.  Franke  in  Hannover.  2.  2.  1902.  Nr.  134  515:  Zus.  z.  Pat.  Nr.  127  87.3,  Kl.  21. 
Das  zusammoiihflugende,  zur  Aufnahme  der  Polschuho  und  des  Kugelkernes  dlcnendo 
Trögcrstück  des  Hauptpatentes  ist  aus  mehreren,  sich  zu  einem  einzigen  Zwischenstück  ver- 
einigenden Einzelteilen  gebildet,  um  den  ganzen  Träger  unabhängig  von  Polschuhon  und  Kugel- 
kern  herstoUen  und  bearbeiten  zu  können. 

Vorrichtung  zum  Messen  und  Anzeigen  von  Hmdrehongsgesohwindigkeiten  auf  optischem 

Wege.  U.  Frabm  in  Hamburg.  27.3.  1901.  Nr.  134  712.  Kl.  42. 

Der  Geachwindigkeitemesser  beruht  auf  der  Eigentümlichkeit  elastischer  Massenteile, 
in  kräftige  Schwingungen  zu  geraten,  sobald  in  ununterbrochoner  Folge  kleine  Kraftimpulse  auf 


4'arl  ZeiB,  Jena.  Kostenanschlag  über  Appa- 
rate zur  Untersuchung  ultramikruskopischer 
Teilchen  nach  Siedentopf  und  Zsigmondy. 
8“.  4 8. 

IL  Wielz  n.  C.  Erfurtb,  Hülfsbuch  f.  Elektro- 
praktiker.  4.  verm.  u.  vorb.  Aufl.  12®.  VHI, 
461  8.  ra,  315  Fig.  im  Text  u.  auf  2 Taf.  u. 
1 Hisenbahnkurte.  Leipzig,  Hachraolster 
& Thal  1903.  (Job.  in  Leinw.  3.00  M- 


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ffeft  10. 
Oktober  tO(^S. 


Patentschau. 


m 


Bio  wirkon.  wolcho  dleaelbo  Porioilo  wio  ihre  Hi^otiBchwtngungon  haben.  Dioso  Ei{?eiitOmik’]i> 
koit  soll  nun  zur  Erzeugung  sichtbarer,  nicht  dngcgeu  zur  Erzeugung  hörharor  Schwinguiigoii 
benutzt  werden.  Es  sei  b eine  Weile,  deren  Umdrehungen  gemessen 
werden  solieo,  a stellt  eine  elastische  Feder  dar,  welche  in  dom  \ 

Schlitz  d des  drebbareii  Hebels  /*  in  der  Längsrichtung  verschoben  \ 
und  so  auf  jode  beliebige  Schwingungszahl  cinge.ttellt  werden  \ 

kann.  Letztere  ist  auf  einer  Skale  t»,  die  empirisch  bestimmt  sein  \ 

kanu,  mittels  eine«  Zeigers  r abzuleseu.  An  Stelle  des  elastischen  > 

Körpers  von  einstellbarer  Lilnge  kann  auch  eine  Reihe  verschiodoii 
langer,  bezw.  verschieden  abgestimmtor,  elastischer  Körper  ver- 
wendet worden,  welche  zugleich  von  der  zu  untersuchenden  Welle 
Stüde  onipfangeti  und  von  denen  der  mit  dem  gröütou  Ausschlag 
schwingende  die  Umdrehungszahl  der  Welle  auzolgt. 


5‘ 


Durch  Liehteiuwirkang  mittel«  liehtemplindlieher  Zelle  und  Relais 
in  Tätigkeit  geeetstes  elektromagnetUchea  Abschlureorgan 
für  Oaa  oder  elektrischen  Strom.  R.  Klebort  und  B.  Kulnner 
in  Berlin.  2.  3.  1902  Nr.  130  094.  Kl.  21. 

Ein  oder  inohrero  durch  ein  im 
Strorokroia  der  Zelte  a belindliches 
Relais  b eingeschaltete,  auf  dos  Ab- 
HchluÜorgan  oinwirkeude  Stromkreise 
sind  nur  so  lange  geschlossen,  bis  die 
dem  Anzünden  bezw.  Auslüschen  der 
Lampen  entsprechende  Umsteuerung 

des  Abachluüurgans  erfolgt  ist.  Die  Unterbrechung  geschieht 
durch  die  Uherspringfeder  t,  welche,  naclidcm  sio  durch  die 
Kiiiwirkung  dos  Solenoids  über  ihre  Mittellago  gebracht  ist, 
gegen  das  Ende  des  Hubes  den  Schalter  k so  umlegt,  dntl  der 
wirkende  Strom  uiitcrbrochon  wird.  Gleichzeitig  wird  für  den 
Stromkreis  des  andern  Solenoids  der  Kontakt  durch  den  Schalter  k 
soweit  hcrgestellt,  dab  der  Strom  im  gegeheuen  Moment  vom 

Relais  geschlossen  worden  kann,  bei  welcher  Gelegenheit  sich 

da.s  Spiel  nach  der  andern  Seite  wiederholt. 

Vorrichtung  für  doppelten  Tarif  zur  Messung  von  Elektrizität. 

Allg.  Elektrizltüts-Gcselldchaft  in  Berlin.  27.  7.  19Ü1. 
Nr.  133  905:  Zus.  z.  Pat.  Nr.  127  065.  Kl.  21. 

l>io  Vorrichtung  nach  Pat.  Nr.  127  665  wird  ln  der  Weise 
ausgeführt,  daU  die  Kupplung  des  zweiten  Zöhlwerks  nicht  'elek- 
trisch , sondern  mechanisch  durch  die  Uhr  geschieht.  Hierzu 

dienen  zwei  feststehende,  von  Hand  einstoUbare  Schnecken- 

scheiben a und  6,  in  welche  zwei  auf  einem  24-Stuiiden-Raü 
beweglich  gela- 
gerte und  unter 
Federdruck 

stehende  Hebel  e und  d einfallen,  wodurch  die 
Zählwerke  unmittelbar  ein-  und  ausgeschaltet 
werden.  Die  Schneckenscheibcn  sind  konzen- 
trisch und  zu  einer  und  derselben  Achse  des 
Uhrwerke  drehbar  gelagert,  um  s.lmtlicho  Zeiten 
auf  einem  und  demselben  ZllTerblalt  ehistellcn 
können. 

Verfahren  zur  Oraduierung  von  Manometern. 

R.  Skutsch  in  Charlottenburg.  4.  1. 

1901.  Sr.  134^5.  Kl.  42. 

Hel  diesem  Verfahren  wird  des  VerhüUnis  eines  Flüssigkeitsdruckes  zu  der  durch  ihn 
bewirkten  Bewegung  eines  Manometerpunktes  in  bestimmter  Richtung  ormillelt.  Es  geschieht 
die«  durch  experimentelle  Feststellung  des  gleichwertigen  Verhältnisses  einer  an  diesem  Mano- 


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184 

moterpunkt  unü  in  dieser  Richtung  aiigreifenden  Kraft  zu  der  durch  sie  vorursachteo  GröÜeo* 
Änderung  des  Mauometerhoblraumoa. 

Verfahren  snr  Bekleidung  Ton  Hohlkörpern  aus  Olae,  Poriellan  o.  dergL  mit  Metall.  C.  Huber 

& Co.  ln  KarUniho  i.  ü.  21.  4.  1901.  Nr.  135  640.  Kl.  32. 

Dfld  Verfahren  ist  aus  einem  hekminten  Verfahren  zum  hydraulischen  Preseen  von 
MetallfurmstUcken  entwickelt  (Huberpressung}.  Pin  in  der  Gestalt  dem  zu  bekleidenden  Glas* 
körper  entsprechender  Metallblechmantol  wird  auf  den  Glaskörper  aufgeschoben  und  an  den 
HftnUern  gegen  das  Glas  abgediciitet.  worauf  das  Ganze  einem  auf  die  gesamte  freie  PlAcho  des 
Glasmctallkörpers  wirkenden  PiUssigkeitsürucko  von  solcher  Höhe  ausgesetzt  wird,  daC  der 
Mctallmantel  in  innige  Berühning  mit  der  Giosohernache  kommt  bezw.  in  alle  ihre  Vertiefungen 
eingedruckt  wird. 

Verfahren  and  Vorrichtung  zum  Betriebe  von  Röntgenröhren  mit  Wechselatrom.  Siemens 
& Halske  in  Berlin.  21.  9.  1901.  Nr  135  737.  Ki.  21. 

An  Stell«  einer  Vakuumröhre  wird  eine  regelbare,  aus  Platte  und  Spitze  bestehende 
Funkenatrecko  vor  die  Röhre  geschaltet 


Patentschau.  — PatentUstc.  — Briefkasten  der  Redaktion. 


Deatache 

Uae^ik^Zte. 


Patentlieie. 

Bis  zum  14.  September  1903. 

K [aase : Anmeldnngeo« 

21,  E.  9134.  Wcchsolatrümmeligerat;  Zus.  z. 
Pat.  Nr.  138506.  Scbuckert  & Co„  Nürn- 
berg. 8.  4.  03. 

r.  2271.  ElektrizitUtszUhlnr  für  Drehstroin  mit 
vier  Leitungen.  Union  Bleklrizitilts- 
Ges.,  Berlin.  15.  5.  03. 

30.  O.  4224.  Vorrichtung  zur  Beobachtung  und 
Aufzeichnung  von  Hlutdruckschwankungen 
beim  Menschen  und  Tier.  W.  Oehmke, 
Berlin.  2.  5.  03. 

42.  1>.  12899.  Wage  mit  mechanischer  Ein- und 
Ausschaltung  der  Gewichte.  L.  Dreyfus, 
Frankfurt  a.  M.  13.  8.  02. 

K.  24  971.  Nelgnngswage.  G.  Kley,  Siegburg. 
12.  8-  02. 

ErUUugen. 

21.  Nr.  145  788.  Röntgenröhre  mit  Rogolungs- 
Substanzen  für  die  Gasdichte.  A.  Fried- 
l.öndor.  Berlin.  6.  6.  02. 

Nr.  146  184.  Lagonmgdes  bewegtichen  Systems 
bei  elektrischen  Meßinstrumenten.  Siemens 
& Hnisko,  Berlin.  14.  6.  02. 

Nr.  146  185.  Vorrichtung  zur  Kegelting  der 
Geschwindigkeit  von  Elcktrizitatezühlorn. 
Allg.  ßtektrizitÜts-Oosellflchnft,  Ber- 
lin. HO.  8.  02. 

Nr.  146  1H6.  Verfahren  zur  Kumpoiisierung 
ud<‘r  (’lierkumpensiorung  des  Einflusdes  der 
Tcmperaturscliwankimgen  utif  das  Dreh- 
in(unent  von  Meßgeräten  nach  Ferrarisschem 
Fi  inzip.  Siemens  & Halske,  Berlin.  9.  9. 02. 

Nr.  146  189.  Wcchsolstrummeßgcr.lt  noch  Fer- 
rarisschem  Prinzip.  Dieselben.  18.  12.02. 


Nr.  146190.  DoppeltarifzAhler.  Union  Elek* 
trizittUs-Oes.,  Berlin.  21.  1.  03. 

82.  Nr.  145  G29.  Verfahren  zur  Erzeugung  me- 
tallischer Tberzüge,  Verzierungen  u.  dgl. 
auf  Glas.  J.  Duc  geh.  Deseötea  und 
A.  de  Cttranza,  Paria.  29.  6.  02. 

42.  Nr.  145  466.  Winddruckraesser  mit  beweg- 
licher, den  Wiuddruck  durch  Anhehen  von 
Gewichten  bestimmender  Windstoßplatte. 
H.  LÖhr,  Kray  b.  Essen.  9.  9.  02. 

Nr  145638.  Vorstcltbaror  Anschlagwitikel  ftlr 
zylindrische  und  kegelförmige  Gegenstände. 
F.  Köhler,  Bielefeld.  12.  8.  02. 

Nr  145639.  Neigungs  und  Gefftiimeaaer  zum 
Staffeln  und  gleichzeitigen  .Messen  vos 
NeiguDgHwinkcln,  mit  transportourartigem 
Halbkreis.  G.  Fichtner,  Wilmeradorf-BcrÜD. 
22.  6.  02. 

Nr  145  779.  Reißfeder  J.  Fiedler,  Wien. 
9.  9.  02. 

Nr  145  927.  Frojektionslineal  mit  einem  dreh- 
bar an  einem  lAngs  der  Reißbrettkanto  ge- 
führten Schieber  angebrachten  Lineal. 
Th-  Crcnzsfcein,  Düpseldnrf,  23.  8- 

Nr  146134.  Geschwimligkeitamessermiteinem 
nmlaufemlen  .Mi^ncton  und  einer  von  dicaem 
durch  Wirbelströme  beeinflußten  Metall- 
scheibe.  O.  Schulze,  Straßburg  i.  B. 
7.  10.  02- 


Briefkasien  dep  Redaktion* 

Hr.  A.  F.  in  SL  Einen  ausführlichen  Artikel 
Ober  Ihre  Frage  worden  Sie  in  der  Nummer  vom 
1.  Nov.  finden;  in  einer  Briefkastemiotu  läßt 
sich  die  Sache  nicht  erledigen. 


Par  dl«  KedaktioB  T«nuuworükb:  A.  BlaBchk«  Ib  b«rliQ  W. 

V«rl«z  foo  JallBfl  Bprinf«r  ta  Bcrlla  N.  — Dmrk  «oa  Kmll  Dt«y«r  In  B«rlla  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde 

UB<i 

Organ  für  die  gesamte  Qlasinstrumenten- Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  Blascbke,  Berlin  W 30,  An  der  Apostelkirche  7b. 

Nr.  20.  15.  Oktober.  1903. 

Raohdrack  nur  mit  Genehmlgiinr  der  Rwlaktloa  r<>tattet. 


Arbeitsleistang  und  Lohnzahlung  in  Amerika. 

Der  Hnndelssachverständige  bei  dem  Kaiserlichen  Generalkonsulat  in  ^'ew-^'ork, 
Gewerbeinspeklor  Waetzold,  hat  in  seinem  vorjährigen  Bericht  ein  besonderes  Kapitel 
der  I.eistung  des  amerikanischen  Arbeiters  und  der  Bemessung  der  Lohnsätze  gewidmet. 
Fast  übereinstimmend  haben  alle  Fachleute,  welche  amerikanische  Fabrikation  studieren 
und  mit  der  deutschen  vergleichen  konnten,  der  Ansicht  Ausdruck  gegeben,  daü  für 
gleiche  Erzeugung  von  Arbeit  in  Amerika  weniger  Arbeiter  benötigt  werden  als  bei  uns. 
Gewiß  haben  die  größere  Anwendung  von  Maschinen,  das  genaue  Verständnis  des 
Arbeiters  für  die  Arbeitsweise  seiner  Maschine  und  die  Fertigkeit  in  ihrer  Behandlung 
wie  auch  die  ganze  Organisation  des  Betriebes  ihren  ursächlichen  Anteil  an  dieser  Er- 
scheinung. Einen  n'esentlichen  Teil  des  Erfolges  trägt  aber  dabei  die  Arbeitsleistung 
des  Einzelnen.  Neben  der  freien  sozialen  Stellung  der  Arbeiter  innerhalb  und  außerhalb 
der  Betriebe,  die  geeignet  ist,  die  Arbeitsfreudigkeit  zu  heben,  ist  die  Art  der 
Lohnbemessung  an  der  Steigerung  der  Leistungen  beteiligt  gewesen.  Soweit  wie  möglich 
ist  man  von  den  einseitig  den  Arbeitgeber  oder  den  Arbeitnehmer  begünstigenden 
reinen  Akkord-  oder  Zeitlöhnen  abgegangen  und  hat  sich  einem  gemischten 
System,  das  man  als  Prämiensystem  bezeichnen  kann,  zugewandt.  Es  wird  zwischen 

Arbeitgeber  und  Arbeitnehmer  nämlich  vereinbart:  „für  das  Stück  in  der  und  der  Zeit 
ein  bestimmter  Lohn“.  Bringt  der  Arbeiter  die  ihm  in  Auftrag  gegebene  Stückzahl  in 
einer  kürzeren  Zeit  zur  Ablieferung,  so  erhält  er  eine  sogenannte  Zeitprämie,  d.  h.  der 
durch  Verkürzung  der  Zeit  entstandene  Nutzen  wird  gewöhnlich  zu  gleichen  Teilen 
zwischen  den  beiden  Parteien  geteilt,  l'm  dieses  System  erfolgreich  durchzuführen, 
müssen  natürlich  die  Lohnvereinbarungen  für  längere  Zeit  unverändert  erhalten  bleiben, 
damit  die  Arbeiter  Gelegenheit  haben,  den  Nutzen  aus  ihrer  durch  die  I bung  wachsenden 
Geschicklichkeit  zu  ziehen;  höchstens  durch  Einführung  neuer  Maschinen  dürfte  eine  Ab- 
änderung des  Lohnsatzes  herbeigeführt  werden.  Reiswitz')  berichtet  in  einer  sehr 
lesenswerten  Schrift  aus  einer  Fabrik  in  Pittsburg,  wo  elektrische  Maschinen  hergestellt 
werden,  aus  einer  wöchentlichen  Lohnliste,  daß  über  1000  Arbeiter  Prämien  verdient 
hatten,  welche  zwischen  25  und  100*/o  ‘'•ts  Minimallohnsalzes  variierten.  Andererseits 
gehört  zu  diesem  Lohnsystem,  um  die  Güte  der  Arbeit  nicht  leiden  zu  lassen,  eine 
genaue  Kontrolle  der  Leistungen;  in  vielen  Werken  sind  sogenannte  „Standard-Bureaus“ 
eingerichtet,  in  welchen  die  von  den  einzelnen  Arbeitern  gelieferte  Arbeit  streng  und 
unparteiisch  geprüft  wird.  Es  muß  hier  eingeschaltet  werden,  daß  in  einigen  deutschen 
Maschinenfabriken  und  SchilTswerften  bereits  mit  einem  ähnlichen  Lohnsystem  der  Anfang 
gemacht  worden  ist.  Die  Kehrseite  des  Systems  ist  natürlich  die,  daß  Arbeiter,  welche 
eine  bestimmte  Arbeit  in  der  festgesetzten  Zeit  nicht  oder  nicht  gut  fertig  stellen,  ent- 
lassen werden  müssen;  und  das  wird  überall  rücksichtslos  durchgeführt.  Solche  Leute 
können  eich  Arbeit  suchen,  welche  für  ihre  geringeren  Fähigkeiten  paßt.  Der  intelligente 
und  geschickte  amerikanische  Arbeiter  aber  steht  sich  vorzüglich  bei  diesem  System 
und  die  ganze  amerikanische  Industrie  auch.  Die  Bestrebungen  unserer  deutschen 
Arbeiterschaft  zielen  allerdings  nach  ganz  anderer  Richtung.  Bei  Gelegenheit  der  im 
August  d.  J.  im  Zeißwerk  stattgefundenen  Entlassung  einer  Anzahl  von  Arbeitern  schob 


*)  W.  G.  H.  V.  Reiswitz:  Ca'canny  (Nur  immer  hübsch  langsam).  Ein  Kapitel  aus  der 
modernen  Gewerkschaftspulitik.  Berlin,  Otto  Elsner  1902. 


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180  H.K.,  ArbcUslBlslun^  u.  Lobncahlutiff  ln  Amerlkft.  — Verelni*  u.  Pmon*Dnaehrlefat«n.  ji^^anfKr  Zte 

die  „Erfurter  Tribüne“  und  im  Anschluß  daran  der  „Vorwärta“  vom  7.  Au^st  die  Ursache 
dieses  Vorfalls  dem  Umstande  zu,  daß  bei  Einführung  des  Achtstundentages  nicht 
das  Akkordsystem  beseitigt  worden  sei,  und  erklärte  ganz  freimütig,  die  Einführung 
kürzerer  Arbeitszeit  habe  nur  dann  Nutzen  und  eigentlich  nur  den  Zweck,  mehr  Arbeiter 
mit  Arbeit  zu  versorgen.  Entgegen  einem  volkswirtschaftlich  allein  richtigen  Grundsätze, 
daß  eine  Hebung  der  Lebenshaltung  nur  durch  Vermehrung  und  Verbesserung  der 
Arbeitsleistung  des  einzelnen  Arbeiters  sowohl  wie  der  Oesamtindustrie  herbeigeführt 
werden  kann,  wird  hier  ganz  offen  eine  verminderte  Arbeitsleistung  verlangt.  Will  die 
deutsche  Industrie  ihre  mühsam  Schritt  für  Schritt  errungene  Stellung  auf  dem  Welt- 
märkte sich  erhalten,  immer  mehr  befestigen  und  ausdehnen,  so  darf  sie  diesen  Weg 
nicht  gehen;  sonst  würde  cs  gar  bald  mit  der  vielfach  an  dieWand  gemalten  amerikanischen 
Gefahr  Ernst  werden.  H.  K. 


Vereins*  und  Personennaohrichten. 


D.  G.  f.  M.  u«  O.  Abt.  Berlin.  E.  V. 

Sitzung  vom  29.  September  1903.  Vor- 
ttiUender:  Hr.  Kr.  Krane  v.  Lieebtouatein. 

Der  Vorsitzende  gedenkt  zunächst  der 
schweren  Verluste,  welche  die  D.  ü.  In  den 
letzten  Tagen  durch  den  Tod  von  J.  Wan- 
schaff und  C.  A.  .Niendorf  erlitten  hat:  die 
Versammlung  ehrt  das  Andenken  an  die  Vor- 
storbonon  durch  Erheben  von  den  Sitzen. 

Darauf  spricht  Hr.  Hütteningenieur  Schott 
von  der  Kgl.  Bergakademie  Uber  die  Hülfe- 
mittel  und  Zielo  der  Metallographie.  Die  An- 
ninge  dieser  jungen  Wissenschaft  reichen  nur 
in  die  sechziger  Jahre  des  vorigen  Jahrhunderts 
zurück,  zu  welchur  Zeit  der  Engländer  Sorby 
die  ersten  Arbeiten  auf  diesem  Gebiete  ver- 
ötTentlicbte.  Auf  feste  Grundlage  ist  sie  durt*h 
Prof.  A.  Murtens  von  der  Mcch.-Techn.  Vor- 
suclisanstalt,  jetzt  in  I>ahlem,  gestellt  worden. 
Die  Untersuchung  der  .Metalle  geschieht  erstens 
durch  mikroskopische  Betrachtung  und  mikro- 
photographische Aufnahme  sehr  sorgfältig  hor- 
gestelltcr  und  manchmal  angeiUzter  Schlilfo; 
ein  derartiger  Apparat,  welcher  von  der  Firma 
Kranz  Bchmidt  & Haensch  gebaut  ist,  wurde 
demonstriert.  Auf  diesem  Wege  sind  die  Kestig- 
keitsoigenschaften  der  Metalle  untersucht  und 
die  bislang  alleiu  übitciieu  mechanischen  Proben 
ergänzt  und  berichtigt  worden.  Kerner  unter- 
sucht die  Metallographie  die  Schmelzpunkte 
der  .Metalle,  und  sie  hat  auf  diesem  Wege  die 
wichtigsten  Aufschlüsse  über  die  innere  Struk- 
tur der  Legierungen  geliefert,  indem  sie  zeigte, 
dnU  diese  sich  wie  Salzlösungen  verhalten. 

Nachdem  der  Vorsitzende  dem  Vortragenden 
gedankt  hatte,  führte  Hr.  Ing.  Lange  von  der 
Firma  W.  Biuenführ  eine  Lorchscho  Zangon- 
drehhank  und  Hr.  P.  Mühlhaus  eine  Vorrich- 
tung zum  Bohren  viereckiger  Löcher  vor. 

Der  Vorsitzende  verliest  eiu  Schreiben,  in 
dem  llr.  Hermann  Wanschaff  für  das  seiner 
Familie  beim  Ableben  seines  Vaters  bezeugte 
Beileid  dankt.  Bl. 


Jallus  Wansebatf,  der  nach  kurzem  Leiden, 
leider  für  die  Mechanik  und  Wissenschaft  viel 
zu  früh  V'erstorbcne,  wurde  am  27.  Mai  1844  zu 
Berlin  als  der  Sohn  eines  wohlhabenden  Tisch- 
lermeisters geboren.  Nachdem  er  das  Werder- 
sehe  Gymnasium  besucht  hatte,  trat  er,  bereits 
18  Jahre  alt.  in  die  Lehre  bei  A.  Meiüner 
(Keko  Friedrich-  und  Tauhenstraßei.  Nach 
3 Jahren  bereits  konnte  Wanschaff  als  Ge- 
hülfe  nach  Paris  gehen,  wo  er  bla  zum  Aus- 
bruche des  Krieges  bei  Söcrctan  arbeitete; 
nach  seiner  Rückkehr  war  er  noch  einige  Zeit 
bei  Martins  tätig.  Alsdann  machte  Wan- 
achaff  sich  gemeinsam  mit  Otto  Rohne,  dem 
jetzigen  Fabrikanten  feinster  Aneroido,  selb- 
ständig. übernahm  spater  die  Leitung  der 
Werkstatt  von  J.  G.  Greinerjun.  & GeiBler 
und  gründete  endlich  nach  Martins  Tode  I.  J. 
1876  allein  eine  prazisionsmcchanlsche  Werk- 
statt, welclic  sich  zuerst  in  der  Hagelsborgor 
Straße,  dann  in  der  GroUboerenstraße,  schlieC- 
lieh  am  ßlisabethufer  hefami:  aus  ihr  sind  seine 
Meisterwerke  hervorgegangen , die  seinem 
Namen  auf  der  ganzen  Erde  Ruhm  verschafft 
haben.  Sein  erstes  Werk  war  die  Kreisteil- 
maschine, mit  der  er  an  Genauigkeit  uner- 
reichte Teilungen  nuMgeführt  hat;  es  ist  bekannt, 
daß  die  Wanschaffscheu  Kreise  bei  einer  ver- 
gleichenden Untersuchung,  welche  der  Nieder- 
ländische Gencralstnb  i.  J.  1889/90  angestellt 
hat,  sich  als  die  bei  weitem  besten  erwiesen 
hüben.  Von  anderen  Werken  dos  Wanschaff- 
sehen  Genies  und  seiner  i’rnzision  sind  zu 
nennen ; Kreisteilungsuntersucher,  Kompara- 
toren, Lüngenteiimaschinen  und  Längenmaße, 
Zenitteleskope,  Theodolite  für  Triangulationen 
erster  Ordnung,  Distanzmesser  für  Infanterie 
nach  Major  Bickel,  ordmagnctische  Instru- 
mente, Regiatricrapparate  für  Erdetrüme,  Bpek- 
trometcr,  Henoxionsgittor,  Univorsaliustrumente 
u.s.w.  AlleWanschaffschcn  Arbeiten  zeichnen 
sich  ebenaoeehr  durch  feine  Konstruktion  wie 
vollendetes  Außere  und  höchste  Präzision  aus. 


4 


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Hen  20. 

IS  OHtob^T  IWtS. 


Vereins*  und  Personennachrichten.  Kleinere  Mllteiluni^en. 


187 


Ernannt  winden:  Prof.  X.  E«  liilbcrt  zum 
Professor  dor  Physik  am  Darimouth  CoHege  in 
Hanovor,  N.*H.,  V.  8t.  A.;  der  Privatdozcnt  der 
Physik  Prof.  0.  Krigar«Mcnzel  in  Berlin  zum 
etalsmhUigen  Professor  an  der  Technischen 
Hochschule  Berlin. 

Prof.  Dr.  Th.  Bes  l'oudrc.s  wurde  von  der 
SflchsUchon  Gesellschaft  der  Wissenschaften  in 
der  malhem.-physikal.  Klasse  zuro  o.  Mitglied 
gewählt. 

A.  Ücrson»  ständiger  Mitarbeiter  am  kgt. 
meteorologischen  Institut,  der  .bekannte  Luft- 
schilfer, hat  den  Titel  eines  Professors  er- 
halten. 

Uabilitiort  haben  sich:  fUr  Physik  Dr.  W. 
Schmidt  an  dor  Univoraitnt  Gießen;  für  Ex- 
perimentalphysik Dr.  G.  KuCera,  bisher  Privat- 
dozent an  der  Techn.  Hochschule  in  Darmstadt, 
an  der  Böhmischen  Universität  in  Prag;  fUr 
Chomio  Dr.  C.  Neabcrg  au  der  Universität 
Berlin,  Dr.  0.  Schmidt  in  Bonn,  Dr.  J.  Meyer 
an  der  Universität  Bresluu,  Dr.  K.  Brand  an 
der  Universität  Gießen,  Dr.  W.  Biltz  an  dor 
Universität  Göttingen,  Dr.  G.  Preuner  an  der 
Universität  Kiel,  Dr.  U.  P.  T.  Ocrum  an  der 
Universität  in  Kopenhagen. 

Dr.  K.  II.  Huppert,  o.  Professor  für  modizi- 
oische  Chemie  an  der  deutschen  Universität  in 
Prag,  ist  in  den  Uuhestund  getreten. 


Kleinere  Mitteilungen. 


Auerbach.  Bohrkopf  „Radikal“  zum 
Bohreu  kantiger  Löcher. 

Mitgctoilt  von  W.  KluUmituu  in  Charlottenburg. 

Die  Herstellung  runder  Löcher,  sei  es 
durch  Bohren  oder  durch  Ausdrehen,  ist 
eine  jedem  geläufige  Arbeit.  Mittels  des 
sogen.  Uvalwerks  ist  man  imstande,  ellip- 
tische Löcher  auszudrehen.  Aber  auch  die 
Herstellung  von  kantigen  Löchern  durch 
einen  Bohrer  ist  möglich.  Die  bekannte 
Methode,  auf  dem  zu  bohrenden  Gegen- 
stand eine  gehärtete  Lehre  mit  einem  Loch 
von  (juadratisebem  Querschnitt  zu  befestigen 
und  in  diesem  Loch  einen  Bohrer  von 
gleichseitig-dreieckigem  Querschnitt,  dessen 
Dreieckseite  gleich  der  Seite  des  zu  boh- 
renden Quadrates  ist,  derart  zu  bewegen, 
daO  sich  die  Seiten  des  Dreiecks  in  denen 
des  Quadrates  abwickeln,  ist  schon  viel- 
fach angewandt  worden*).  Ebenso  könnte 


')  Vgl.  «.  B.  Bitzungsber.  <1.  D.  G.  f.  M.  «. 
0.  in  der  ZeUtchr.  f.  Inttrkde.  O,  S.  38.  1886- 


man  auch  z.  H.  5-eckige  Löcher  mit  einem 
4-kanligen  Bohrer  herstollen.  Der  dreisei- 
tige Bohrer,  oder  richtiger  KrJlser,  ist  an 
der  Endllfiche  mit  Kerben,  ähnlich  wie 
etwa  ein  Stirnfräser,  versehen.  Die  Prismen- 
kanten  eines  solchen  Bohrers  nützen  sich 
natürlich  in  der  harten  Lelire  sehr  schnell 
ab,  und  die  zu  bolirenden  Löcher  werden 
dann  nicht  mehr  scharfkantig;  auch  ist  die 
Führung  des  Bohrers  nicht  besonders  sicher. 

Die  Grundidee  dieser  zuletzt  bespro- 
chenen Methode  ist  von  der  Präzisions- 
Werkzeugmaschinen-Fabrik  Auer- 
bach & Co.  in  Dresden  N.-Pieschen  benutzt 
worden,  um  ein  brauchbares  Bohrfutter 
berzustellen.  Als  Querschnitt  des  Bohrers 
ist  jedoch  nicht  die  gleichseitig-dreieckige 
Form  mit  geraden  Seitenkanten  gewählt, 
sondern  es  besteht  die  Profliform,  den  kine- 


Flg.  t. 


matischen  Gesetzen  entsprechend,  aus  einem 
Dreieck  mit  bogenförmigen  Seiten,  um  ein 
sicheres,  nicht  ruckweises  Abwickeln  zu 
gewährleisten. 

Fig.  1 zeigt  eine  Gesamtansicht  des 
Bohrfutters  (unter  demselben  die  Futter- 
scheibe, die  das  Spindelgcwinde  für  die 
Drehbank,  Bohr-  oder  Fräsmaschine,  auf 
der  das  Bohrfutter  benutzt  werden  soll, 
trägt);  aus  Fig.  2 ist  die  innere  Einrich- 
tung des  Futters  ersichtlich. 

An  der  Futterscheibe  a ist  der  konische 
Körper  b mittels  dreier  Schrauben  befestigt; 
auf  letzterem  sitzt  der  Scbablonenkörper  c 
und  wird  durch  die  Überfangmutter  d ge- 
halten. ln  e ist  seitlich  der  Stab  o einge- 
' schraubt,  damit  er  durch  Anlegen  an  ir- 


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188 

gond  einen  festen  Teil  der  Maschine  beim 
Kotieren  der  Werkzeugmaschine  und  mit 
ihr  des  konischen  Körpers  b den  Bcha- 
blonenkör]>er  festhlilt,  so  daU  er  sich  nicht 
mitdrehen  kann.  Die  durch  Schraube  /' 
verstellbaren  Hacken  e,  welche  wie  bei  den 
bekannten  selbstzentrierenden  Hohrfuttern 
ineinander  greifen  und  dabei  eine  i|ua- 
dratische  Öffnung  freilassen,  dienen  als 
FQhrungsschablonc  und  geben  dem  sich 
in  der  <iffnung  bewegenden  Hohrer  eine 
sichere  Führung,  so  daß  er  sich  noch  eben 
dicht  in  derselben  drehen  kann;  ein  solcher 
Hohrer  Ist  in  der  f'iff.  ii  rechts  unten  dar- 
gestellt.  Die  Weite  der  Öffnung  wird  jeder 
Bohrerst.lrke  entsprechend  eingestellt. 
Schraube /"hat  demzufolgeliechts-  und  Links- 
gewinde und  wird  mittels  eines  Vierkant- 
schlüssels verstellt.  Jede  der  Backen  kann 
nach  erfolgter  Einstellung  durch  eine  Druck- 
schraube noch  besonders  gesichert  werden. 
Zwischen  c und  h bewegt  sich  der  Mit- 
nehmerkörper g,  in  den  die  Hohrer  mittels 


Deatsrbe 

Ucclunlker-Zts 


Dio  Firma  d Holm  )iat  vütd 

1.  Oktober  ü.  J.  ab  in  BerUn  (SW  12,  Zimmer- 
Straße  95/96,  Telephon  1, 1169)  eine  eelhstamlige 
ZwoigniodcrlassuDg’  unter  der  Firma  Voigt* 
Iflnder  & Sohn  A.-G.,  Ooschflftastelle 
Berlin  errichtet;  cs  befindet  eich  dort  ein  voli* 
t*thndig08Engru8)agershmtUcherEr/.eugniase  der 
Fabrik,  so  daß  Bestellungen  sofort  ansgeführt 
werden  können.  Die  Leitung  der  GeschafUsteile 
ist  Herrn  Eduard  Berger  übertragen,  welcher 
ermächtigt  ist,  Uber  Zahlungen  u.  s.  w.  rechts* 
gültige  (Quittung  zu  erteilen. 


Die  M'anschaff’sche  Werkstatt  wird  von 
dem  Bohne  des  verstorbenen  J.  Wanschaff, 
Herrn  llermanii  Wanschaff,  unter  der  Firms 
J.  Wanschaff  8ohn  wcltcrgefuhrt,-  Hr.  Her- 
mann Wanschaff  stand  der  Werkstatt  bereits 
während  der  Krankheit  seines  Vaters  unter 
dessen  Leitung  vor. 


Kleiotrt  MitlaUungen.  — BUchcrachau. 


PIg.  J. 


konischen  Gewindes  eingeschraubt  werden ; I 
eine  Oegenschraube  h verhindert  das  Fest-  | 
setzen  des  konischen  Gewindes  der  Bohrer. 
Der  Mitnehnierkörper  hat  zwei  Lappen  k, 
die  in  entsprechende  Aussparungen  m und  n 
des  Körpers  b eingreifen  und  so  in  der 
Drehrichtung  niilgenominen  werden;  er  ist 
zwischen  zwei  harten  Scheiben  l und  i 
sicher  gelagert,  und  außerdem  wird  der 
Stirndruck  durch  einen  Kugelring  abge- 
fangen. 

Der  Bohrkopf  ist  für  jedes  Metall  sowie 
für  Holz  geeignet;  er  wird  in  5 Größen, 
zum  Bohren  von  quadratischen  Löchern 
von  1 bis  8,  G bis  13,  10  bis  20,  15  bis  30, 
20  bis  45  mm,  geliefert;  das  kleinste  Muster 
ist  etwa  2-mal,  das  größte  5-  bis  G-inal 
so  groß  wie  in  der  Fig.  1 dargestellt. 


BQohersohau. 

J.  HroBmann,  Lehrbuch  der  Uhrmacberci  nach 
den  Gesetzen  der  Mechanik,  hcrausgegeben 
und  vervollständigt  von  Dir.  H.  Groß  mann. 
Deutsch  V.  8ternw.-Dir.  Dr.  L.  Arndt  und 
Ingenieur  L.  Defossoz.  In  etwa  23  Lfgn. 

I.  Lfg.,  1.  Bd.  gr.-8“.  V u.  S.  1—42  ni.  Ab- 
bildungen. Bautzen,  ß.  HQbner  1903.  1,00  Jff. 

SicUerhcitavorachriften  f.  d.  Errichtung  elek- 
trischer Starkstromanlngen,  herausgegebeii 
vom  Vorbande  deutacher  Elektrotechniker, 
Eingetragener  Verein.  1.  Niederapaimnog. 

II,  Hoebspnnnung.  Festgesetzt  nach  den 
BeschiOsaon  der  Bicherheitakommission  zu 
Jena  vom  12.  bis  15.  Jan,  1903-  12*.  II  8. 
und  4-1  Doppels.  Berlin,  J.  Springer  1903. 
Kart.  0,80  Af. 


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Heft  20. 

15.  Oktober  190S. 


189 


Weyen  Haummangels  fällt  die  Veitenttichua  in  diceer  Nummer  aus. 


Patentliste. 

Bis  zum  28.  Beptomber  1903. 

Klasse:  ABmeWanr««. 

21.  A.  9313.  Klopfer  für  die  Fritlröhre  bei 
EmpfAngeru  fOr  die  drahtlose  Telegraphie. 
L.  Ancel,  Parii.  10.  9.  02. 

A.  9205.  ElektrizitAtszAhier,  bei  welchem  peri- 
odisch die  Anspanuung  einer  Kcder  durch 
ein  Uhr*  oder  Laufwerk  gemessen  wird,  H. 
Aron,  Charlottenburg.  23.  8.  02. 

A.  9634.  ElektrizitAtszAhier  mit  absatzweisor 
Aufzeichnung  des  Verbrauchs  durch  ein  in 
gleich  langen  ZwischenrAumen  in  die  Null- 
stellung zurückgefUhrtos  Dynamometer. 
Derselbe.  16.  1.  03. 

A.  10077.  Hegelungsvorrichtung  für  Elektri* 
zitAtszAhlcr  mit  absatzweiser  Aufzeichnung 
des  Verbrauchs  durch  ein  Dynamometer. 
Derselbe.  15.  1.  03. 

B.  33  978.  Vorfahren  zur  Herstellung  eines 
metallischen  WArmeloiters  für  die  Antika- 
thode von  KAntgenrÖhren.  R.  Burger, 
Berlin.  23.  3.  03. 

G.  18036.  Morsotaster  Zurübermittlung  funkOD- 
telegraphischer  Nachrichten.  Gesellschaft 
für  drahtlose  Telegraphie  System 
Prof.  Braun  und  Siemens  & Halsko, 
Berlin.  20.  2.  03. 

J.  7291-  Kondensator.  Initiativkomitee  für 
d ieHe  rst  ellung  von  Stickstoff  halt  igeu 
Produkten,  Freiburg,  Schweiz.  6.  4-  03. 

N.  6753.  Elektrolytischer  ElektrizitAtszAhier. 
B.  North,  Manniugham  bei  Bradford,  Engl. 
14.  3.  03. 

O.  4209.  llitzdrahtmeßgerAt.  K.  Ochs,  Lud- 
wigshafen  a.  Rh.  15.  4.  03. 

V.  4780.  Vorrichtung  zur  Vermehrung  der 
Luft  in  Vakuumröhren  mittels  Hülfdkathode 
und  gasabgebender  HUlfsantikathode.  Volt- 
ohm, BlektrizitAtsgosellechaft,  Frank- 
furt a.  M.- Sachsenhausen.  7.  8.  02. 

42.  K.  2*2  955.  Schraflierapparat.  K.  Kieser, 
Stuttgart.  24  . 3.  02. 

&i.  23  229.  Frei  schwingende  Meßplatte  für 
Wiiiddruckmesacr.  B.  Müller,  Chemnitz- 
Gablenz.  31.  3.  03. 

Sch.  18  657.  Spiegelhaltevorrichtung  für  op- 
tische Indikatoren.  0.  Schulze,  Straßburg 
L E.  18.  4.  02. 

Bch.  20  059.  Selbstaufzeichnender  Winddruck* 
messor  mit  einem  unter  Foderwirkung 
stehenden  Schwinghebel.  L.  Schopper, 
Leipzig.  14.  3.  03. 


W.  20  241.  Vorrichtung  zur  Untersuchung  von 
FlUssigkeits*  oder  GasstrOmen,  dio  sich 
durch  Rinnsale  oder  Rühren  bewegen.  A. 
Wagener,  Berlin.  16.  2.  03. 

Erteilangen. 

21.  Nr.  146214.  Elektrisches  MeßgerAt.  A. 
BchooUor,  Frankfurt  a.  M.  24  . 2.  03. 

Nr.  146  217.  WechselstromraeßgciUt  nach  Fer- 
rarisschem  Prinzip.  Schuckert  & Co., 
Nürnberg.  9.  4.  03. 

Nr.  146  258.  Meßtransformator  für  Hitzdraht- 
wattmeter sowie  auf  gleichem  Prinzip  be- 
ruhende Instrumente.  R.  Bauch,  Potsdam. 
27.  3.  03. 

Nr.  146  259.  Verfahren  zur  VorAndorung  der 
Längo  der  von  einer  aus  hohlen,  mit  Kugeln 
gefüllten  Elektroden  gebildeten  Funken- 
strecke ausgesandten  Wellen.  J.  T.  Arm* 
strong  und  A.  Orling,  London  17.  4.  01. 

Nr,  146  262  Verfahren  zur  Herstellung  licht- 
empfindlicher Setenzolien  mit  bililar  um  den 
Träger  gewickelten  MetalldrAhtcn.  G.  W. 
Ruhm  er,  Berlin.  12.  10.  02. 

Nr.  146  264.  Röntgenröhre  mit  Vorrichtung 
zur  Veränderung  des  Härtegrades.  Reiniger, 
Gebbert  & Schall,  Erlangen.  24-  2.  03. 

Nr.  146  302  u.  146  303.  Mit  einem  aus  ein- 
zelnen Leitern  zusammen  gesetzten  Hohl* 
Spiegel  verbundener  Geber  und  Empfänger 
für  drahtlose  Telegraphie.  Prof.  Brauns 
Telegraphie  G.  m.  b.  H.,  Hamburg.  14.  7. 01 
u.  I.  8.  01. 

Nr.  146  505.  Röntgenröhre.  W.  A.  Hlrsch- 
maun,  Berlin.  25.  12  Ol. 

Nr.  146  593.  Elektrolytischer  ElektrizitAtszAhier. 
J.  BattleyHernandez,  E.  Mier  yMiura, 
L.  de  la  Pona  y Brufia  und  J.  V.  Ortega, 
Madrid.  20.  9.  02. 

Nr.  146  764.  Seiidosystom  für  drabtloac  Tele- 
graphie und  Telophonie  mit  ungedämpften 
eieklrischcn  Schwingungen.  H.  Th.  Simon 
und  M.  Reich,  Göttingen.  8.  10.  02. 

Nr.  146  765.  Verfahren  zum  Empfangen  funken- 
tolographischer  Zeichen.  H.  Bauer,  Berlin. 
15.  10.  02. 

30.  Nr.  145  596.  Induktionsapparat.  J.  Koller, 
Nürnberg.  25.  9.  02. 

42.  Nr.  146380.  Doppelfernrohrfür  Entferiumgs- 
messer  u.  dgl.  G.  Forbos,  Westminster, 
Engl.  25.  11.  02. 

Nr.  146  564.  Thermoelektrisches  Meßinstru- 
ment fUrTemperaturen.  Siemens  & Halsko, 
Berlin.  17.  10.  02. 

Nr.  146601.  Winkelteiler.  K.  Frankhauser, 
Hamburg.  11.  3.  02. 


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iS  s 


190 


DtQlarlu 

M»rlUBik*r'Ztc 


Protokoll  dos  14.  D«uuch«o  Mccbamlkcrlarkt. 


14.  Deutscher  Mechanikertag  in  llmenan 

vom  13.  bit  16.  August  1003. 

Verzeichnis  der  Teilnehmer. 

A.  Behörden  und  Bhrenffäete: 

1.  PbyaikalUch  • Technische  Reichsanstalt,  vertreten  durch  den  Direktor  Hm. 
Oeb.  Regierun^srat  Prof.  Dr.  Hagen  und  das  MitglltKl  Hm.  Prof.  Dr.  Wiebe. 

2.  Kaiserl.  Normal>Bichung8*KommlBsion,  vertreten  durch  Hm.  Regioningsrst 
Dr.  Stadthagen. 

3.  GroBherzogl.  PrAzisionstechnische  Anstalten,  vertreten  durch  den  Direktor 
Hm.  Prof.  Boettcher. 

4.  Stadtgemeinde  Ilmenau,  vertreten  durch  Hm.  Bürgermeister  BleymOller, 
sowie  den  Vorsitzenden  des  (iemeinderats  und  des  ßadekomitoes  Hm.  R.  Tromsdorf. 

b.  Handelskammer  für  das  Oroßherzogtum  Sachsen,  vertreten  durch  den  Vor* 
sitzenden  Hm.  Kommerzienrat  H.  Müller  (Apolda)  und  das  Mitglied  Hm.  ConsL 
Heintz  (Stützerbach). 

6.  Handwerkskammer  für  das  Großherzogtum  Sachsen,  vertreten  durch 
Hm.  Sekretär  Raemmler. 

7.  KOnigl  Württemb.  Zentralstelle  für  Handel  und  Gewerbe,  vertreten  durch 
Hm.  Direktor  Prof.  Dr.  Göpol. 

8.  Der  Reichskommissar  für  die  Weltausstellung  In  St  Louis  1904,  vertreten 
durch  Hm.  Prof.  Dr  St  Lindeck. 

B.  Die  Herren: 

1.  0.  Ahlberadt-Berltn. 

2.  Prof.  Dr.  L.  Ambronn-Gftttingon. 

3.  C.  Auerbach'Dresden. 

4.  Dr.  A.  Barcz>neki,  Bichungsinspektor- 

[Magdeburg. 

b.  G.  Bartols-Giittingon. 

6.  M.  Bekel-Hamburg. 

7.  M.  Berger,  Werkführer  bei  Carl  Zeiß- 

(Jena. 

8.  M.  Bieler  (1.  Fa.  Ephr.  Greiuer)-StUtzerbacli. 

9.  0.  Boettger  (i.  Fa.  0.  M.  Hempel)*Berlin. 

10.  M.  BomhAuser>Ilmenau. 

11.  F.  J.  Bosch-Straßburg  I.  B. 

12.  W.  J.  Brockmann-Hamburg. 

13.  U.  Brunnöe-Qüttingen. 

14.  G.  Butenschön-Bahreoteld  bei  Hamburg. 

15.  Jul.  Dürges  (i.  Fa.  J.  Brückner  & Co  )• 

[Ilmenau. 

16.  R.  Eckstein-Eisenach. 

17.  M.  Fischer,  Geschäftsführer  bei  Carl  Zeiß- 

[Jena. 

18.  B.  Fleiscbbauer-Gohlberg. 

19.  B.  Fliedner-Elgeraburg. 

20.  G.  Goliricke-Jenu. 

21.  G.  Gerlach-Warschau. 

22.  Emil  Greinor  (i.  Fa.  Greiner  & Co.)- 

[Stützerbach. 

23.  Fr.  Gröaehe  (i.  Fa.  GrOsche  & Kochj- 

[llmensu. 

24.  W.  Haensch  (1.  Fa.  Fr.  Schmidt  & Haensch)- 

[Berlin. 

. W.  Handke-Berlin. 

. Fr.  Harnisch-Stettin. 

27.  I'rofessor  K.  Hurtmami-Fraukfurt  a.  .M. 


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28.  Balduin  Herrmann  ] 

29.  Ed.  Herrmann  ( (I.  Fa.  Gebr.  Herrmann) 

80  Ernst  Herrmann  I Manebach. 

81.  Otto  Herrmann  1 

32.  Curl  Horrmann-Mauebach. 

33-  W.  Heyne-OfTenbach. 

84.  A.  Hohenstam-Potersburg. 

85.  R.  Holland  (1.  Fa.  Meyer,  Petri  & Holland)- 

[Ilmenau. 

86.  Fr.  Jager  (i.  Fa.  Alt,  Eberhardt  ft  JllgerV 

jllinenau. 

37.  W.  Jordan-Ilmenau. 

38.  Dir.  Dr.  D.  Kaompfer  Braunschweig. 

89.  H.  Kasemodel-Ilmonau. 

40.  C.  Kohr,  Werkfübrer  bei  Siemens  ft 

[Halske-Berlm. 

41.  F.  Keiner  (I.  Fa.  Keiner,  Schramm  ft  Co  )- 

lArlssberg. 

42.  R.  KLeemann-Halle  a.  8. 

43.  Edm.  Koch-Ilmenau. 

44.  Fritz  Kühler-Leipzig. 

45.  C.  Kriltz-Loogewiesen. 

46.  Dr.  H.  Krüß-Hamburg. 

47.  Kommerzienrat  Dr.  R.  KOchlor  (L  Fa. 

(A.  Küchler  & Sühne)-llmeDau. 

48.  Richard  Küchler  (I.  Fa.  A.  Küchler  ft  Sühne)- 

[Tlmenau. 

49.  A.  Kühn  (I.  Fa.  Dr.  Siobert  & Kühn)-KaaseL 
60.  R.  Laugenberg  (i.  Fa.  Alt,  Eberhardt  ft 

[Jftger)'Ilmensu. 

51.  J.  Metzer-Berlin. 

52.  W.  Meyerling-Halensee  bei  Berlin. 

53.  C.  MiUclstraß-Magdeburg. 

54.  Gust  Müller-Ilmoiiau. 


H»n  vi. 

Oktober  1903. 


Protokoll  dM  «4.  Deutschen  Mechtnlkertafes. 


191 


55.  W.  Niehls-Berliu. 

56.  C.  Petri  (i.  Fa.  Meyer,  Petri  & Holland)- 

(llmenau. 

67.  W.  Petzold-Leipzig. 

58.  0.  Rehni  (t.  Pa.  Alt,  Bberh&rdt  & Jager)- 

[Ilmenau. 

59.  B.  Kuhetral-Göttingen. 

60.  H.  Ruß,  Werlcführer  bei  Carl  Zeiß-Jena. 

61.  B.  ßartoriufl-GOttingen. 

62.  G.  Schmager-Leipzig. 

63.  H.  Schmidt  (L  Fa.  Fr.  Schmidt  & Haensch)- 

[Beriiii. 

64.  F.  SchOnfeld-Ilmenau. 

65.  L.  Schopper-Leipzig. 

66.  H.  Schreyer-Kammerberg. 

67.  C.  Schücke-Groß-Lichterfelde. 

68.  Rieh.  Bchultze  (i.  Pa.  G.  A.  Schulze)-Berlin. 
C.  30  Damen. 


69.  F.  Schwab  (Oroßh.  Fachachule)-Ilmeoau. 

70.  C.  Seemann-Hamburg. 

71.  F.  Sokol-Berlin. 

72.  F.  Staercke-Berlin. 

73.  P.  Stein  (1.  Fa.  Fleach  & Stein)- 

[Frankfurt  a.  M. 

74.  L.  Tesdorpf-Stuttgart. 

75.  0.  Ulrich  (i.  Fa.  J.  Brückner  & Co.)- 

[Ilmenau. 

76.  Otto  Unbekannt-Halle  a.  S. 

77.  Prof.  Dr.  A.  Westphal-Wilmersdorf  bei 

[Berlin. 

78.  H.  Zieger-Heiligensee  bei  Berlin. 

79.  Pr.  Zobel-Eisleben. 

80.  Br.  Zuller  (i.  Fa.  F.  HugerahofT)- Leipzig. 

81.  A.  ZuckBchwerdt-Rmenau. 

82.  Pr.  Zuckschwerdt-llmonau. 


Bericht  über  die  Verhandlungen. 

I.  Sitzung:  vom  Freitag-,  den  14.  August  1903,  im  Saale  des  Felsenkellers. 

Der  Vorsitzende,  Hr.  Dr.  KrÜß,  eröffnet  die  Sitzung  um  IOY4  Uhr,  indem  er 
ausfOhrt,  daß  es  für  die  D.  0.  f.  M.  u.  0.  eine  große  Freude  sei,  die  Beratungen  in 
diesem  Jahre  am  Sitze  des  Ilmenauer  Zweig\ereins  abbalten  zu  können.  Alsdann  be- 
grüßt er  die  Vertreter  der  Behörden  und  dankt  diesen  sowie  allen  übrigen  Herren 
für  ihr  zahlreiches  Erscheinen. 

Hr.  Bürgermeister  Bleymüllcr 

heißt  deu  Mechsnikertag  im  Namen  der  Stadtgemeinde  willkommen  und  spricht  den  Dauk 
der  Bürgerschaft  aus  für  die  besondere  Ehre,  die  der  Stadt  durch  die  Abhaltung  desMecha- 
nikertags  erwiesen  werde;  er  wünscht,  daß  die  Verfaandlungen  zur  Forderung  der  deutschen 
PrAzisionstechnlk  beitragen  mögen. 

Hr.  Kommerzienrat  Müller 

spricht  im  Namen  der  Handelskammer  für  das  Großherzogtum  Sachsen  Dank  für  die  Ein- 
ladung aus;  er  habe  mit  Bedauern  erfahren,  daß  der  Export  etwas  zurückgegangeu  sei;  die 
Handelskammer  des  Großherzogtums  Sachsen  werde  nach  Kräften  dazu  beitragen,  günstige 
Zollsätze  für  optische  und  mechanische  Instrumente  zur  Hebung  des  Biports  zu  erzielen. 

Hr.  Sekretär  Kaemmler 

dankt  als  Vertreter  der  Handwerkskammer  in  Weimar  gleichfalls  herzlicbst  für  die  Einladung; 
auch  die  Handwerkskammern  hatten  an  den  Beratungen  des  Meebanikertags  ein  großes 
Interesse,  umsomehr,  als  auf  der  Tagesordnung  der  Punkt  •Theoretische  Ausbildung  der 
Lehrlinge**  sich  befinde. 

Hr.  Direktor  Prof.  Dr.  Hagen 

gibt  im  Namen  der  Physikalisch-Technischen  Helcbsaustalt  seiner  Freude  Ausdruck,  an  deu 
Verhandlungen  teilnehmen  zu  können,  denen  er  den  besten  Erfolg  w'Onsche. 

Hr.  Regierungsrat  Dr.  Stadthagen 

überbringt  die  Grüße  der  Kaiserl.  Normal-Bichungs-Kommission  und  freut  sich,  an  den  Verhand- 
lungen der  Gesellschaft,  in  welcher  Theoretiker  und  Praktiker  so  harmonisch  Zusammen- 
wirken, teilnehmen  zu  können.  Auf  diesem  Wege  gemeinsamer  Arbeit  von  Männern  der 
naturwissenschaftlichen  Forschung,  des  Schreibtisches  und  denen  der  Werkstatt  werde  die 
deutsche  Pr&zisionsmecbanik  die  gegenwärtige  Stellung  dauernd  behaupten. 

Nachdem  der  Vorsitzende  allen  Rednern  gedankt,  erstattet  er  den 
I.  Jahresbericht: 

Der  zu  erstattende  Jahresbericht  hat  sich  vor  allem  mit  der  Aueführung  der  Beschlüsse 
des  vorjährigen  Mechuuikertages  zu  beschäftigen. 


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192 


Protokoll  d«t  14.  Dtutichpii  Mtchanlkcrtag**. 


D«at«rb» 
Mechaniker  Zif. 


Ea  standen  auf  unserer  letzten  Vereammlung  im  Vordergründe  die  Behandlung  unserer 
Erzeugnisse  im  Zontarifent^iirf  und  die  durch  die  Gewerbegesetzgebung  bedingten  Arbeiten. 

In  Bezug  auf  die  ZolIverhAUnisse  konnte  ich  damals  berichten,  daß  die  Zolltarif' 
kommiaaiou  des  Reichstages,  intetge  eines  auf  Grund  der  Eingabe  unserer  Gesellschaft  an 
die  Koromission  gestellten  Antrages  des  Abg.  Gothoin,  die  wissenschaftlichen  Instruments 
aus  dem  großen  Sammelposten  der  Pos.  891  herausgeuommen  und  sic  in  einem  besonderen 
Absatz  aufgeführt  hatte,  welcher  lautete: 

Astronomische,  geodätische,  nautische,  geophysikalische  und  meteorologischo 
Instrumente,  Instrumente  für  Metrologie  und  Eichwesen,  kaloriraetriache,  thermo> 
metrische  und  barometrische  Instrumente,  optische  äleßinstrumente,  alle  diese,  soweit 
sie  nicht  anderweit  besonders  genannt,  Apparate  uud  Modelle  fUr  Laboratorien  und 
Uaterricht frei. 

Per  Vorstand  wurde  beauftragt,  die  erforderlichen  Bciirltte  zu  tun,  daß  der  bei  Pos.  757 
noch  vorgesehene  Zoll  von  GO  M.  auf  Mikroskope  in  Übereinstimmung  mit  diesem  Bc- 
Beschlüsse  zu  Pos.  891  gebracht  werde. 

In  Erfüllung  dieses  Auftrages  habe  ich  in  einem  Schreiben  vom  28.  August  vor.  Jahres 
den  Abgeordneten  Gothein  auf  den  noch  vorhundenou  Mangel  an  Übereinstimmung  mit 
der  Bitte  um  Abänderung  in  zweiter  Losung  aufmerksam  gemacht;  dieses  Schreiben  lautet: 


P- 


Hamburg,  den  28.  August  1902. 


An  den 

Koichslogsabgeordneten  Herrn  Gothein, 
Adr.  Sekretariat  des  Uandelsvcrtragsvereins 


Berlin  \V9, 
Kothener  Straßi*  21. 


Sehr  geehrter  Herr! 

Gestatten  Sie,  daß  ich  Ihnen  zunächst  noch  persönlich  danke  für  Stellung  Ihres  An- 
trages zu  Pos.  891  dos  Zolltarifgesotzeotwurfos;  die  Aimabmo  desselben  seitens  der  Zoll- 
tarifkommission hat  den  lobhaftesten  Dank  des  13.  Deutschen  Mecimnikertages  am  15.  d.  M. 
in  Hallo  a.  S.  hervorgenifen. 

V^oranlassung  zu  diesem  Schreiben  ist  die  vom  Mcchanikortage  ausgesprochene  ergobeiio 
Bitte,  bei  der  zweiten  I.esung  des  Entwurfs  die  Konsequenz  aus  dem  erwähnten  Beschlui^ 
zu  ziehen  und  den  Widerspruch  aufzuheben,  auf  welchen  bereits  der  Herr  Rcgicrungsver- 
treter  in  der  Sitzung  vom  7.  August  aufmerksam  machte  und  der  darin  besteht,  daß  unter 
Pos.  757  einige  noch  unter  Glas  aufgoführte  Instrumente,  wie  Mikroskope  und  Prismen- 
fomrohro,  mit  einem  Zoll  von  60  bezw.  120  M.  belegt  werden. 

Da  Sie  In  Ihrem  Anträge  zu  Pos.  891  die  Überschriften  der  von  unserer  GoscUschaft 
om  29.  Oktober  1900  dem  Herrn  Staatssekretär  des  Innern  eingereichten  Zusammenstellung 
Uber  unsere  h'abrikato  aufnabmen,  so  meinten  Sie  sicherlich  damit  auch  diejenigen  Instru- 
mente, welche  unter  diese  Überschriften  zusamroengefaßt  sind,  und  zu  dieser  gehören 
unter  Id  „Optische  Instrumente“  auch  Mikroskope  und  Prismenfernrohre. 

Derartige  Widersprüche,  wiesle  jetzt  oingetrcteu  sind,  lassen  sich  schwer  vermeiden,  womi 
unsere  Erzeugnisse  auf  verschiedene  Abschnitte  des  Zolltarifgesetzcs  verteüt  sind,  nämlich 
einmal  Im  15.  Abschnitt  unter  „Glas  und  Glasw*aren”,  das  andere  Mal  im  17.  Abschnitt 
unter  „Mctallwaren**. 

Ich  gestatte  mir  deshalb,  die  von  unserem  Industriezweige  schon  so  oft  ausgesprochene 
Bitte  nochmals  zu  wiederholen: 

Die  Erzeugnisse  der  .Mechanik  und  Optik  entsprechend  der  von  unserer  G<^II* 
Schaft  am  S9.  Oktober  1900  dem  Ötautssekretftr  des  Innern  eingoreichten  und  unserer 
Petition  an  den  Hohen  Reichstag  vom  Juli  d.  J.  wieder  boigefügten  Zusammen- 
stellung in  Abschnitt  15  und  17  zu  streichen  und  in  Abschnitt  19  besonders  auf- 
Zufuhren, 

Die  Eigenartigkeit  unserer  Erzeugnisse  und  die  Bedeutung  unserer  Industrie  rocht* 
fertigen  eine  solche  Maünahmo  vollkommen. 

Mit  vorzüglicher  Hochachtung 

Ihr  ergebener 

gez.  Dr.  Hugo  KröB, 

Vorsitzender  der  Deutschen  Gesellschaft 
für  Mechanik  und  Optik. 


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HeO  20. 
r>.  Oktob«r 


Protokoll  d*i  14.  D*utich«n  Machanlktrtagei. 


193 


Bä  ist  danu  bei  der  zweiten  Lesung  dea  Zulltarlfeutwurfa  in  der  107.  Sitzung  vom 
26.  September  vorigen  Jahres  der  Zoll  auf  Mikroskope  aufgehoben,  dabei  aber  leider  die  Ile- 
Stimmung  der  ZoIIfroiheit  wissenschaftlicher  Instrumento  wesentlich  ungünstiger  gefaßt 
worden,  uAmlich: 

Chirurgischo  Instrumeute,  dio  zur  Ausführung  chirurgischer  Operationen  un- 
mittelbar dienen,  sowie  astronomische,  optische,  mathematische,  chemische  und 
physikalische  Instrumente,  die  ausschließlich  wissenschaftlichen  rntersuchungen 
dienen  und  nicht  Gegenstand  des  allgemeineD  oder  des  gewerblichen  Gebrauchs 
sind,  w'ordeu  zollfrei  zugelasaen. 

Der  von  der  Kommission  festgestellte  Zolltarif  ist  dann  ln  der  bekannten  Weise  vom 
Reichstage  verabschiedet,  vom  Bundesrnt  unverändert  angenommen  und  als  Gesetz  vom 
2ö.  Dezember  1902  in  Nr.  T>2  des  Reichsgesetzblattes  vorkOmligt  worden. 

Dos  ferneren  hat  der  letzte  Mechanikertag  mich  in  Gemeinschaft  mit  den  Herren 
M.  Fischer-Jona  und  Direktor  Pcrl-Itathenow  beauftragt,  das  einachhlglge  Material  in 
Bezug  auf  dio  neu  abzuschließenücii  Handelsverträge  zu  bearbeiten.  Diese  Arbeit  ist  io 
außerordentlich  anorkennonswerter  Weise  von  Herrn  M.  Fischer  mit  Unterstützung  des 
Herrn  A.  Schmidt  von  der  Firma  B.  Leybold's  Nachfolger  in  K^Un  und  unter  Mit- 
beratung von  Herrn  Direktor  Perl  ausgel'ührt  und  das  Ergebnis  von  mir  in  einer  vom  7.  Juni 
d.  J.  datierten  Eingabe  an  den  Herrn  Reichskanzler  geleitet  worden.  Im  einzelnen  wird 
Herr  Fischer  morgen  darüber  berichten. 

Die  gewerblichen  Beschlüsse  der  vorjährigen  Versammlung  sind  au  alle  deutschen  Hand* 
workskammcni  versandt  worden.  Dieselben  haben  uns  mancherlei  Zuschriften  und  Anfragen 
dieser  Behörden,  numentUch  Uber  dio  zulftssige  Anzahl  der  Lehrlinge  eingetragen.  Wie 
8.  Z.  unsere  auf  dem  Mechauikertage  in  Stuttgart  beschlossenen  VorschriHen  über  die  Ge« 
hülfenprOfung  von  einigen  Handwerkskammern  wörtlich  übeniommon  worden  sind,  so  haben 
w'ir  dieses  Mal  mit  Freuden  feststellen  können,  daß  die  in  Halle  beschlossenen  Vorschriften 
über  die  Meisterprüfung  im  Gewerbe  der  Feinmechanik  von  dor  Handwerkskammer  Berlin 
in  ihre  PrUfiingsbostimraungen  übernommen  wurden,  allerdings  mit  der  Abänderung,  daß  sie 
anstatt  «Mathematik  im  Lehrumfang  der  6-klassigen  Realschule*'  gesetzt  bat  „Mathematik, 
soweit  sie  zur  Ausübung  des  Handwerks  erforderlich  ist“.  Es  kann  nicht  als  Verbesserung 
bezeichnet  werden,  daß  die  Höho  der  Anforderung  in  das  jeweilige  Ermessen  der  Prüfungs- 
kommission gelegt  wird,  nachdem  die  berufenen  Vertreter  des  Faches  in  ernster  Beratung 
genau  prilztsiori  hatten,  wie  weit  die  Mathematik  zur  Ausübung  dos  Handwerks  erfonlerlich  ist. 

Was  die  vor  einem  Jahre  gegebene  Anregung  betrifft,  auch  die  Anforderungen  der 
Optik  für  die  Lehrlingsauabildung  zu  normieren,  so  habe  ich  mich  s.  Z.  dem  erhaltenen 
Aufträge  entsprechend  mit  den  maßgebenden  Herren  in  Jena  in  Verbindung  geseDt,  aber 
die  Antwort  erhalten,  daß  dort  bisher  kein  Bedürfnis  dafür  hervorgetreten  sei,  was  übrigens 
auch  bereits  von  Herrn  Kuß«Joua  auf  dem  .Mochanikertage  selbst  geäußert  worden  ist. 

Die  Lehrvertrage  sind  nun  redigiert  und  herausgegoben  worden;  darüber  wird  am 
zweiten  Verhandlungstago  noch  ein  kurzer  Bericht  erfolgen. 

Die  Tätigkeit  der  Lehrlingskommissionen  und  der  Ausfall  der  GohOlfonprUfung,  welche 
die  letzten  Mcchanikertago  lebhaft  beschäftigte,  stehen  dieses  Mal  nicht  auf  der  Tages- 
ordnung. Man  darf  daraus  nicht  auf  eine  geringe  Beachtung  dieser  Gegenstftnde  seitens 
des  Vorstandes  schließen.  Die  Sachlage  ist  vielmehr  die,  daß  durch  die  bisherigen  Bera- 
tungen die  Verimltnisse  nun  tatsAchlich  ln  eine  gewisse  Ordnung  gebracht  worden  sind,  in 
welcher  sie  erst  einmal  längere  Zeit  fortwirken  müssen;  dann  wird  man  auch  wieder  zu« 
samrocnfassoiid  darüber  berichten  können.  Was  die  Lehrliagsverhlllinisse  anbetrifft,  so  hat 
sich  eben  durch  die  vou  uns  an  manchen  Orten  angcstollten  Versuche  ergeben,  daß  sie 
nicht  gar  so  schlecht  sind,  als  man  vielleicht  am  Aufango  der  Arbeit  vermutete.  Einige 
Auswüchse  hat  man  auf  Grund  unserer  Verhandlungen  und  der  bestehenden  Gesetze  unter 
dem  Rate  von  Mitgliedern  unserer  Gesellschaft  beseitigen  können.  Auch  ist  noch  zu  be- 
rücksichtigen, daß,  wenn  wir  uns  in  den  letzten  Jahren  auch  auf  dio  in  unser  gewerbliches 
Lehen  eingreifenden  Gesetze  rüsten  mußten,  nunmehr  uns  doch  auch  ein  Teil  der  Arbeit 
durch  dio  diese  Gesetze  handhabenden  Behörden  abgenomroen  wird. 

So  sind  wir  orfreulicherweiae  in  die  Lage  gekommen,  uns  wieder  höheren,  wissen« 
scbattlichen  Intoressoii  in  unseren  Versammlungen  zuzuwenden,  die  ich  für  meine  Person 
nur  höchst  ungern  in  den  letzten  Jahren  zurückgedrüngt  habe,  weil  ich  mich  verpflichtet 
hielt,  unser  Gewerbe  vor  den  möglichen  Nachteilen  dor  Gewerbegesetzgebung,  die  für  uns 
nicht  paßt,  nach  Möglichkeit  zu  schützen. 


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t94 

Von  den  Zwoigvcroinen  iat  nichta  Boi^onderes  zu  bericbton.  Soweit  ihre  Tätigkeit 
eich  auf  Gogenstäude  allgemeinen  Intereeeee  bezug,  ist  eio  in  den  Beratungen  des  Vor- 
standes zur  Geltung  gekommen. 

Der  Vorstand  selbst  hat  am  6.  Mai  und  am  gestrigen  Tage  eine  Sitzung  abgebalton. 

Eine  besondere  Erwähnung  verdient  noch  die  Feier  des  25-jährigcn  Bestehens  der  Ab- 
teilung Berlin  am  11.  November  1902,  bei  welcher  ich  dio  Freude  hatte,  die  GlQckwauscho 
der  D.  G.  f.  M.  u.  0.  auezusprechen.  Es  ist  auch  heute  Bedürfnis,  daß  wir  unsere  Freude 
Uber  das  kräftige  Gedeihen  dieses  wichtigeton  unserer  Zweig\'eroino  ausdrücken  und  ihm 
auch  fUr  die  Zukunft  ein  frisches  Gedeihen  und  wie  bisher  stete  tüchtige,  opferbereite 
Männer  an  seiner  Spitze  wOnseben. 

Wenn  auch  zunächst  mit  Widerstreben  habe  ich  doch  pflichtgemäß  im  Verein  mit 
mehreren  Kollegen  an  Vorberatungen  über  eine  Beteiligung  der  deutschen  Mechanik  und 
Optik  an  der  Weltausstellung  St.  LouU  1904  teilgenommen,  woraus  sich  eine  gewisse  Or- 
ganisation für  diese  Beteiligung  bereits  ergeben  hat.  Darüber  wird  morgen  des  Näheren 
berichtet  werden. 

Den  Stand  unserer  Mitglieder  zeigt  die  nachstehende  Tabelle: 


Zur  Zeit  des 

Set  (dm 

Zur  Zeit  det 

13.  MeeKa- 
nikertage» 

ausgetreten 

eingetreten 

14.  Mecha- 
niker tages 

Sauptverein 

116 

3 

5 

148 

Zweigverein  Berlin 

159 

2 

3 

160 

• Hamburg- Altona  . 

40 

3 

6 

13 

M Ilmenau  .... 

96 

9 

8 

95 

R OötHngen  . . . 

28 

0 

2 

30 

n Halle  a.  S.  . . . 

36 

1 

3 

38 

. Mptig  .... 

29 

2 

0 

27 

Zusammen 

631 

20 

27 

541 

Durch  den  Tod  haben  wir  im  letzten  Jahre  verloren  die  Mitglieder  August  Günther* 
Rathenow,  J.  li.  Müller-Altona,  Otto  Himmlor-ßorlio,  Gustav  Miehe-Hildesheim;  sie 
haben  Jeder  an  seinem  Teile  unsere  Kunst  gefördert  und  sind  als  tüditigo  Kollegen  in 
ihrem  Wirkungskreise  hoch  geschätzt  worden.  Wir  ehren  ihr  Andenken  in  üblicher  Weise 
durch  Erheben  von  den  Sitzen.  {Getchieht). 

B.  Hr.  Dir.  Prof.  Dr.  Hagen;  Elektrische  Temperaturmessungen. 

Der  Vortragende  erläuterte  einleitend,  auf  welchen  Gebieten  die  Anwendung  derElektriziUt 
zur  Temperaturmossung  nötig  sei.  Dio  Elektrizität  wurde  zunächst  nur  dazu  verwendet,  um 
die  Angaben  eines  Thermometers  in  dio  Ferne  zu  übertragen;  derartige  Apparate  wurden  be- 
sonders von  G.  A.  Schnitze  ausgebildet.  Sodann  benutzt  mau  aber  auch  die  elektrischen  Eigen- 
schaften der  Metalle  unmittelbar  zur  Temperaturmessung,  und  zwar  erstens  die  Änderung 
des  Widerstandes  mit  der  Temperatur  (Apparat  von  Wilh.  Siemens,  Hartmann  & Braun 
II.  A.),  ferner  die  Erregung  der  thermoelektrischen  Strömo  (le  Cbatoilcr,  Siemens  & 
Halske,  Horaeus  u.  A.). 

Der  Vortrag  wurde  durch  eine  große  Zahl  von  Experimenten  und  Demonstrationen 
erläutert.  Am  Schluß  wurden  noch  die  in  neuester  Zeit  konstruierten  optischen  Pyrometer 
besprochen. 

HI.  Hr.  Dir.  Prof.  A.  Böttcher:  Auskühlung  und  Prüfung  hochgradiger 

Thermometer. 

Nach  einem  Rückblick  auf  die  Entwicklung  der  Herstellung  hochgradiger  Thermometer 
und  der  zugehörigen  F^rüfungsapparate  wies  der  Vortragende  auf  die  Wichtigkeit  einer 
künstlichen  Alterung  behufs  Erzielung  konstanter  Angaben  gerade  bei  diesen  Instrumenten 
hin  und  besprach  dio  bisherigen  Verauebo  in  dieser  Richtung.  Jetzt  wird  von  der  Relchs- 
anstalt  eine  solche  künstliche  Alterung  für  wissenschaftliche  Thermometer  verlangt  und  für 
solche,  die  in  Temperaturen  über  100®  zu  prüfen  sind:  Redner  ist  durchaus  dafür,  daß  diese 
Forderung  auch  für  gow'erbliche  Thermometer  erhoben  werde.  Man  müsse  deshalb  darauf 
bedacht  sein,  die  künstliche  Alterung  möglichst  bequem  und  billig  zu  gestalten.  In  dieser 
Richtung  hat  schon  vor  Jahren  das  Glaswerk  von  Schott  & Oen.  eine  Einrichtung  getroifen. 
deren  Benutzung  allen  Interessenten  möglich  ist.  Der  Vortragende  hat  mit  bestem  Erfolg 
kleinere  Apparate  für  elektrische  Heizung  konstruiert;  diese  Apparate  wurden  eingehend 
besprochen  und  auch  am  Nachmittag  einigen  Mitgliedern  in  der  Prüfungsanstait  vorgeführt. 

(Ausführliche  Wiedergabe  des  Vortrages  s.  dieae  Zcitschr.  1903.  8.  154  ) 


Protokoll  dtt  14.  Deuuehen  Mechanikertaget. 


Deotsche 

Hecbaolk'>r-7.t?. 


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Hon  io. 

r.  Oktober  Itfos. 


Protokoll  det  14.  Deutschen  Mechanikertages.  196 


IV.  Hr.  W.  Niehls:  Technische  Mitteilungen. 

Der  Vortrag  beschflftigte  aich  zimflchet  mit  der  Bedeutung  des  heransragondeti  Padena 
bei  Fabrikthermometern  und  der  Notwendigkeit,  dessen  Volumen  so  klein  ala  mügUch  zu 
machen,  damit  die  Angaben  der  Thermometer  zuveriaasig  bleiben.  Sodann  rögto  der  Vur- 
trageiide,  daU  Thermometer  in  Verkehr  gebracht  werden,  welche  bis  650^  oder  gar  700^  ge- 
teilt seien,  wodurch  die  Abnehmer  irregefuhrt  werden  und  die  Produzenten  in  MiÜkredil 
geraten.  Schließlich  orihutertc  der  Vortragende  die  von  ihm  erfundene  Vorrichtung,  um  das 
Oxydieren  des  QuecksUbera  in  hochgroiilgen  Thermometern  zu  verhindern.  (Dieaer  Vortrag 
erscheint  auafuhrüch  in  Nr.  21  dieser  Zeitschrift.) 

V.  Die  wichtigsten  Patente  des  letzten  Jahres. 

Der  Vorsitzende  teilt  mit,  daß  der  Geschäftsführer,  Hr.  Blaachke,  wegen  längerer 
Krankheit  leider  nicht  am  Mechauikertag  teilnehmen  könne,  weshalb  dieser  Punkt  aus- 
fallen  müsse. 

VI.  Die  Beratung  über  den  Antrag  des  Ytirstandes  auf  Änderung  der  §§  6 
und  10  der  Satzungen  in  Bezug  auf  die  Zusammensetzung  des  Vorstandes 

wird  wegen  vorgeschrittener  Zeit  auf  die  II.  Sitzung  vertagt. 


II.  Sitzung:  vom  Sonnabend,  den  15.Aug:astl903,  im  Saale  des  Felsenkellers. 

Die  Eröffnung  der  Sitzung  erfolgt  um  10 ‘/4  Uhr  durch  den  Vorsitzenden.  Es 
wird  zuDüchst  beraten  über  den 

I.  Antrag  des  Vorstandes  auf  Änderung  der  6 und  10  der  Satzungen  in 
Bezug  auf  die  Zusammensetzung  des  Vorstandes.  (Wortlaut  b.  diese  Zeitschr.  lüOÜ.  S.  OS.) 

Hr  Prof.  Dr.  Weetphal 

weist  als  Referent  darauf  hin,  daß  die  beantragte  SatzungsAnderung  sehr  wünschenswert  sei, 
da  die  rd.  lf>0  Mitglieder,  die  keinem  Zwelgverein  angehören,  nicht  genügend  im  Vorstaiido 
vertreten  seieu.  Wenn  der  Antrag  Annahme  finde,  würden  dom  Vorstand  in  Zukunft  nur 
20,  nicht,  wie  bisher,  22  Mitglieder  angehören  (9  auf  dem  Mechanikortag  zu  wühlende,  10 
aus  den  Zweigvereinen  und  der  Red.tktcur  der  Zeitschrift  für  InstrumcntenUundc);  dann 
würde  auch  «las  richtige  Verhältnis  herbeigeführt  werden. 

Der  Antrag  gelangt  bei  einer  Beteiligung  von  35  Mitgliedern  oinstimnng  zur 
Annahme;  diese  Abstimmung  ist  jedoch  noch  nicht  die  entscheidende,  da  sich  nach  § 17  der 
Satzungen  mindestens  % aller  Mitglieder  der  D.  0.  bei  der  AbsUmuiung  beteiligen 
müssen;  die  nicht  anwesenden  Mitglieder  sollen  aufgefordert  werden,  ihr  Stimmrecht 
schriftlich  auszuüben^).  Ferner  wird  beschlossen,  den  Vorstand  auf  diesem  Mechaniker- 
tage noch  nach  den  alten  Salzungen,  aber  nur  auf  ein  Jahr,  zu  wühlen  und  eine  Vor- 
stnudswahl  nach  den  neuen  Bestimmungen  ev.  erst  auf  dem  nüchsten  Mechanikerlage 
vorzunehraen. 

Der  Vorsitzende 

erklärt  auf  die  Frage  von  Hrn.  Prof.  Dr.  ilugeu,  ob  dies  nicht  satzungawidrig  sei,  daß  ein 
andrer  Weg  sich  nicht  habe  ßnden  lassen. 

(Die  gedruckten  Stimmzettel  für  die  Vorstandswahl  gelangen  nun  zur  Verteilung.) 

II.  Die  Beteiligung  der  deutschen  Präzisionsmeehanik  und  Ojdik  an  der 
Weltausstellung  in  St.  Louis  1904. 

Hr.  Prof.  Dr.  St.  Lindeck 

macht  genaue  zahlenmäßige  Angaben  über  den  Fmfang  der  Ausstolliing  und  die  in  Frage 
stehenden  Haiuletainteresson  sowie  die  Betelligiiiig  dos  Deutschen  Reiches  und  der  detitschon 
Industrio. 

1)  Diese  entscheidende  Abstimmung  ist  im  Monat  September  erfolgt;  die  vorgesehlagenen 
Satzungsänderungen  sind  mit  410  Stimmen  (bei  541  Mitgliedern)  aiigenummen  worden  (a.  diese 
Zeitschr.  1903.  S.  177). 


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190 


Protokoll  de«  14.  Deutschen  Mechanikertagee. 


Deoiarb« 

Mecbaolker-Zts. 


Der  Vorsitzende 

dankt  Hru.  Prüf.  ]>r.  Liudock  für  aetne  Darlegungen  und  betont,  daü  die  deutsche  PrAzisiona- 
inechanik  stolz  darauf  sein  kAnne,  olneii  ao  eifrigen  Vertreter  gefunden  zu  haben;  er  wünsche, 
daß  seine  HemOhungen  den  ersehnten  Erfolg  haben  möchten. 

Hr.  R.  Bruunee 

wünscht,  wenn  wieder  ein  gemcinaamor  Vertreter  auf  die  Weltausstellung  entsandt  werde, 
hierfür  einen  Mann,  der  keinerlei  eigenes  geschäftliches  Interesse  habe,  sondern  eine  un- 
parteiische Persönlichkeit  sei. 

Hr.  Prof.  Dr.  St.  Lindeck 

erwidert,  daß  hierüber  vor  der  Wahl  die  Interessenten  gehört  werden  würden. 

III.  Die  Stellung  der  Priizisionstecknik  zu  den  J/andelsvertragen. 

Hr.  M.  Fischer: 

Auf  dem  vorjährigen  Deutschen  Mechanikertag  in  Halle  berichtete  der  Vorsitzende. 
Herr  Dr.  KrUß,  über  die  Maßnahmon  des  Vorstandes  gegenüber  dem  Entwurf  eines  Zoll* 
tarifgesetzes  und  im  Anschluß  daran,  der  ücschftftsführcr,  Herr  Blaschke,  über  die  Btellung- 
iiahme  zur  Erneuerung  der  HandolsvortrAge. 

Nachdem  inzwischen  im  Dezember  vorigen  Jahres  der  neue  deutsche  Zolltarif  vom 
Heicbatag  votiert  worden  ist,  ergibt  sich  heuto,  iro  Verfolg  jener  Angelegenheiten,  eine 
natürliche  Verschmelzung  dieser  beiden  Themata. 

Von  dem  Vorsitzenden,  Herrn  Dr.  Krüß,  zum  Referat  eingeladen,  erlaube  Ich  mir, 
über  die  bezüglichen  Vorgänge  seit  dem  letzten  Mechanikertag  zu  berichten. 

Unter  der  Hast,  mit  der  im  Reichstag  am  14.  Dezember  1902  das  neue  deutsche  Zull- 
tarifgosotz  gutgebeißen  wurde,  litten  auch  die  Brzeugnisao  unserer  Branche.  In  Pos.  891 
dos  Zolltarifs  wurde  zwar,  dem  Anträge  der  D.  G.  f.  M.  u.  0.  entsprechend,  Zollfreihcit  für 
wissenschaftltclie  Instrumente  festgesetzt  und  unter  diese  Position  auch  Mikroskope,  ein 
wichtiger  deutscher  Exportartikel,  einbegrifTcn,  aber  in  der  Hauptsache  ist  den  Anträgen  der 
D.  0.  f.  .M.  u.  0.  nicht  stattgegeben  worden. 

Auf  den  ersten  Blick  erscheint  die  Vorschrift  in  Pos.  15  a 2 des  z.  Z.  noch  gültigen 
Tarifs  vom  15.  Juli  1879,  nach  welcher  astronomische,  chirurgische,  optische,  mathematische, 
chemische  und  physikalische  Instrumente  zollfrei  sind,  einfach  und  unzweideutig.  Aber 
gerade  hier  ist  der  Interpretation  der  weiteste  Spielraum  gelassen;  denn  das  Warenverzeichnis 
allein  bestimmt,  was  als  zollfreies  Instrument  im  ginne  der  Pos.  15  q 2 anzusohen  ist  oder 
nicht.  Lediglich  durch  Auslegung  des  Zolltarifgesotzes,  ohne  VerAnderung  dieses  Gesetzes 
durch  Reichstag  und  Bumlosrat,  kann  eine  Ware  zum  wissenschaftlichen  Instrument  geprSgt 
und  dadurch  zollfrei  werden.  Findet  sich  die  Hoglcning  dagegen  nicht  bewogen,  durch  die 
AiisfUhnmgsbcstimmung  einen  Artikel  als  wissenschaftliches  Instrument  anzuerkennen,  so 
rangiert  er  einfach  »nach  Beschafl'enhelt  des  Materials“  und  wird  unter  , Kupfer“  u.  s.  w. 
verzollt.  Die  letztere  Tarifierung  wird  in  diesem  Falle  dor  Bewertung  eines  Kulturmenschen 
nach  dem  Gewicht  an  Fleisch  und  Knochen  statt  nach  der  Intelligenz  entsprechen. 

Dies  ist  ein  drastisches  Beispiel  für  die  eine  Gefahr,  die  die  schlecht  ditVoronzierte 
Klassifikation  dor  unsere  Branche  berUhrondon  Positionen  des  neuen  Zolltarifgesotzes  mit 
sich  bringt.  Die  andere  Gefahr  aber  liegt  in  dor  Unmöglichkeit,  aus  den  willkürlichen  Po- 
sitionen, in  die  die  Erzeugnisse  unserer  Branche  mit  heterogeoon  Artikeln  zusammenge- 
würfelt sind,  eine  brauchbare  amtliche  deutsche  Ausfuhratatistik  zusammenzustellen. 

Ich  habe  in  mehreren  Eingaben  der  Finna  Carl  Zeiß  an  die  maßgebenden  Behörden 
nachgowlcsen,  daß  die  vorUegenden  statietiscbeii  Angaben  ttbor  die  Ausfuhr  der  Erzeugnisse 
der  deutschen  Medianik  und  Optik  falsch  sind  und  auf  Grund  der  jetzt  bestehenden  Unter- 
lagen falsch  sein  müssen.  Bie  sind  ntlmlich  erheblich  uuterwertet  und  iiifolgedesseu  hat 
man  denn  auch  unserer  Industrie  nicht  den  erbetenen  und  ihrer  Bedeutung  nach  gebührenden 
Platz  in  einem  besonderen  Abschnitt  zuge.billigt,  wie  z.  B.  den  elektrotecluiischen  Er- 
zeugnissen. 

Die  früher  von  Seiten  der  Vertreter  der  deutschen  Mechaniker  und  Optiker  ausgo- 
sprocheno  Befürchtung,  daß  die  fremden  Staaten,  mit  denen  wir  Vertrüge  abzuschließen  be- 
müht sind,  die  gegen  imsern  Einspruch  erhöhten  Positionen  des  dcutsclion  Zolltarifs  als  eine 
Provokation  anaohen  und  in  ihren  Zolltarifen  Repressalien  ausQben  würden  — wozu  für  sie 
als  Konsumenton  die  Versuchuug  nahe  lag  , hat  sieb  vollinhaltlich  bestAtigt.  So  hat  denn 
die  D.  G.  f.  M.  u.  O.  unter  MUvertretung  der  luterossoiv  der  deutschen  Glasinstrumentsn- 
fabrikanten  sich  veranlaßt  gesehen,  in  einer  Eingabe  ihres  Vorsitzendeu  vom  7.  Juni  1903 


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Protokoll  d«i  14.  D«u(sch«n  Mtchanik«iiaf«t. 


197 


Heft  20. 

i.w»iiiober  I90S. 

an  dou  Horm  Reichskanzler  und  einige  HandeUkanimorn  dio  Bosehwerden  und  Wunsche 
nnsoror  Industrie  zusammonzufassen.  Für  frcuodliche  Mitarbeit  spreche  ich  hiermit  Horm 
Direktor  Perl  in  Rathenow  und  Herrn  A.  Schmidt  i.  Fa.  ß.  Leybold's  Nachf.  in  Köln 
den  besten  Dank  aus. 

Ha  würde  zu  weit  führen,  jene  Eingabe  hier  vollständig  zu  wiederholen;  ich  darf  mich 
darauf  boechrünken,  einige  Leitsätze  daraus  zu  zitieren. 

Die  Eingabe  wies  zunächst  darauf  hin,  daß  die  unsere  Industrie  berührenden  Positionen 
der  frcmdoii  Tarife  fast  durchgehends  und  zum  Teil  recht  wesentlich  erhöht  worden  seien, 
und  lautet  dann  wörtlich: 

„Es  wird  daher  Aufgabe  der  Deutschen  Regierung  sein,  bei  anzubuhnenden  Verträgen 
günstigere  Bedingungen  für  unsere  zumeist  auf  den  Export  augowieseno  Industrie  zu  er- 
halten. Die  durch  die  I>.  O.  f.  M.  u.  0.  formulierten  Wünsche  unserer  Branche  sind  bei 
Aufstellung  des  deutschen  Zolltarifs  leider  so  vuUkommcn  ignoriert  worden,  daß  wir  Jetzt 
einen  schwierigen  Stand  haben,  um  auf  Grund  des  deutschen  Tarifs  unsere  Exportinteressen 
zu  wahren. 

„Wir  haben  uns  leider  vorgeblich  bemüht,  dio  Krzougnisse  unserer  Branche  im  neuen 
deutschen  Zolltarif  im  Sinne  der  beiliegenden  Vorschläge  (vom  29.  Oktober  1900  au  dou 
Staats-ekretär  des  Innern;  diese  Vorschläge  sind  s.  Z.  sämtlichen  Mitgliedern  der  D.  G.  f. 
M.  u.  0.  zugegangen)  zu  einem  besonderen  Abschnitt  vereinigt  zu  sehen.  Statt  dessen  hat 
man  einen  großen  Teil  unserer  ErzeugnUso  nach  Art  des  Materials  geordnet,  so  daß  dadurcti 
nicht  nur  die  Vertretung  unserer  Zullinteressen,  sondern  auch  die  künftige  Ausfuhrslatistik 
und  damit  die  Erhebungen  über  unsern  swoifellos  bedeutenden  Export,  die  dio  Wichtigkeit 
unserer  Zollinteressen  klar  begründen  könnten,  erschwert  werden.  Im  Gegensätze  zu  unsern 
Wünschen  und  zu  den  von  der  Schweiz  und  Osterreich-Ungani  geschafTenou  Tarifordnungen, 
die  die  zusammengehörigen  Erzeugnisse  unserer  Branche  vereinigen,  ist  nunmehr  unsere 
Industrie  gezwungen,  auf  Grund  willkürlich  aufgestcliter  Tarifpusitionen  au  die  Verhaml- 
lungen  mit  dem  Ausland  heranzutreten.“ 

Dio  Eingabe  ersucht  sodann,  in  den  Handelsvertrngsverhaudluugen  mit  den  fremden 
Staaten  auf  dio  Zollsätze  der  Vorschläge  der  D.  ü.  f.  M.  u.  O,  vom  29.  Oktober  1900  lurück- 
zugehen. 

Die  Eingabe  zählt  weiter  lu  namentlicher  Aufführung  dio  Positionen  in  den  neuen 
Tarifordnungen  von  Österreich-Ungarn,  Rußland  und  der  Schweiz  auf,  für  die  bei  dou 
Hnndclsvertragsverhandlungon  eine  Ermäßigung  der  Zollsätze  anzustreben  sei. 

Wörtlich  lautet  ferner  die  Eingabe: 

„Von  besoudorer  Wichtigkeit  ist  für  unsere  Industrie  die  Möglichkeit  der  zollfreien 
Wiedereinfuhr  in  alle  fremden  Länder  der  zur  Reparatur  vorttbergehond  aus  dem  Anslande 
nach  Doutschhuid  retourgegangenen  Instrumente,  sowie  die  Zollwiedororstattung  im  Falle 
von  Aosichtesondungen.  Der  Identitätsnachweis  sollte  Überall  in  möglichst  entgegen- 
kommender Form  gehandhabt  werden.  Wir  können  es  nur  begrüßen,  daß  in  jüngster  Zeit 
Deutschland  mit  gutem  Beispiel  vorangegangen  ist,  um  bei  Ideulitätanachweison  eine  mildere 
Praxis  zu  eröffnoii.  In  Holland  gelingt  cs  manchmal,  die  erneute  Erhebung  von  Zoll  bol 
Wiedereingang  von  Roparatursondungen  zu  verhüten,  doch  sind  damit  stets  große  Schwierig- 
keiten verknüpft. 

„Geradezu  vexatorisch  sind  dio  Verhältnisse  in  den  Vereinigten  Staatpn  von  Nord- 
amerika. Die  Erzeugnisse  unserer  Industrie  unterliegen  daselbst  einem  Zoll  von  40^/0  bezw, 
60%  vom  Werte,  und  Reparatursendungen  werden  daselbst  aufs  neue  zu  den  gleichen  Sätzen 
verzollt.  Die  obigen  Zollsätze  in  den  Vereinigten  Staaten  sind  für  viele  Erzeugnisse  unserer 
Industrie  direkt  prohlbitiv,  und  es  wäre  eine  äußerst  dankbare  Aufgabe,  bei  späteren  Ver- 
handlungen eine  Änderung  dieser  ungünstigen  Verhältnisse  anzustrohon. 

„WTr  gestatten  uns  schließlich  darauf  hinzuweisen,  daß  unsere  Industrie  das  grüßte 
luterosso  an  langfristigen  Handelsverträgen  mit  den  wichtigsten  Kulturländern  hat.  Diese 
Frage  ist  zum  Teil  für  uns  wichtiger  als  die  absolute  Höhe  der  Zölle.“ 

Ich  glaube  im  Sinne  der  ganzen  Versammlung  zu  sprechen,  wenn  ich  der  Hoffnung 
Ausdruck  verleihe,  daß  die  Wünsche  unserer  Industrie  angesichts  unserer  bedeutenden 
Ezportinteressen  bei  den  anzubahnonden  Handelsverträgen  die  gebührende  Beachtung  linden 
mögen. 

Es  erübrigt  mir  noch,  Ihnen  Mitteilung  zu  machen  von  einer  Eingabe  der  Firma  Carl 
Zeiß  vom  1.  April  1903  an  dio  Handelskammer  in  Weimar  in  Beantwortung  einer  Anfrage 
des  KaiscrI.  Statistischen  Amtes  in  Berlin,  wie  das  bestehende  amtliche  Warenveizcichnis 


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198 


Protokoll  des  14.  Deutschen  Mechanikertages. 


Deotaete 

tfachanlker-ZtK. 


zum  iiSoiltArif  zweckmäßiger  zu  gestalten  sei.  Die  Firma  Carl  Zetß  sagte  in  ihrer  Eingabe 
vom  1.  April  1903  wörtlich: 

.Die  bisherige  deutsche  Klassifikation  der  feinmechanischen  und  optischen  Instrumente 
ist  sowohl  für  die  Zwecke  der  Statistik  wie  der  Zoilbehandlung  ungemein  schwer  verständ- 
lich, und  OB  ist  uns  daher  erfreulich  zu  bemerken,  daß  auch  das  Kaiserl.  Statistische  Amt 
eine  bessere  Oiiedening  dieser  Waren  für  angezeigt  hält.  Wir  fühlen  una  außer  stände,  im 
Kähmen  des  bestehemlen  Zolltarifs  ein  dem  praktischen  Bedürfnis  entsprechendes  bessorea 
Warenverzeichnis  vorzuschlageu,  und  erklären  den  Entwurf  des  neuen  deutschen  Zolltarifs 
als  ein  ebenso  verfehltes  Machwerk.  (Wir  brauchen  nur  darauf  hinzuweisen,  daß  darin  unter 
Positionen  765,  756,  767,  868,  879,  880,  891  die  vorsclnedcnartigsten  Dinge  zusammengeworfen 
sind.)  Wir  gestatten  uns  dagegen  ein  Exemplar  einer  Eingabe  der  D.  G.  f.  M.  u.  0.  an  den 
Heichstag  beizulegen,  worin  die  Wunsche  unserer  Branche  für  einen  neuen  deutschen  Zoll- 
tarif zusammcngestellt  sind. 

„Es  würde  uns  sehr  freuen,  wenn  durch  Vermittelung  des  Statistischen  Amts  die  Not> 
Wendigkeit  einer  besseren  Gruppierung  der  Erzeugnisse  unserer  Industrie  erwiesen  worden 
könnte,  nachdem  dies  den  Anstrengungen  der  Mitglieder  unserer  Industrie  beim  Zolltarif 
leider  nicht  gelungen  iat. 

.Bei  dieser  Gelegenheit  möchten  wir  uns  erlauben,  eine  Anregung  für  die  Statistik  des 
Warenverkehrs  zu  geben : Die  Ausfuhr-Anmeldescheine  zum  Zwecke  der  statistischen  Er- 
hebungen sollteu  nicht  mit  den  Zoll  IiibaltscrkläruDgcn  Ubereinstimmeu  müssen.  Die  Zoll- 
luhaltserklArungen  müssen  sich  nach  den  ausländischen  Zolltarifen  richten,  die  Ausfuhr- 
Anmeldescheine  dagegen  sollen  der  amtlichen  deutschen  Statistik  dienen.  Ein  Beispiel  wird 
genügen,  um  zu  zeigen,  wie  heute  die  Dingo  liegen. 

»Der  Artikel  Mikroskope  erfordert 

für  Kußland  die  Zoll-Inhaltserklärung:  Physikalische  Instrumente 

für  Belgien  » » WiasenschaftUche  Instrumente 

für  Frankreich  » » Wiasenschaftiiehe  Instrumente 

für  Italien  » „ Präzisionsinatrumente 

für  die  Schweiz  » » Mikroskope 

■ Metallstative  vorwiegend  aus  Messing; 

für  die  Voroinigten  Staaten  » » | Mahagoni-Etuis,  poliert  und  lackiert, 

1 und  optische  Instrumentcntoile 

für  Spanien  » » Apparate  aus  Messing  und  Glas. 

Für  Österreich-Ungarn  ist  gur  getrennter  Versandt  in  2 Kolli  nötig,  worauf  die  günstigste 
Verzollung  daaeibst  nach  folgenden  Normen  erfolgt: 

1)  Stativ,  in  Seidenpapicr  verpackt,  wird  in  dieser  »letzten  Umhüllung"  ohne  das 
Mahagoui-Etui  gewogen  und  als  »Fassungen  für  optische  Instrumente“  zu  1 fl. 
Gold  ö.  W.  = 2 Jkf  per  kg  verzollt. 

I 2)  Mahagoni-Etui  wird  als  »feinste  Hoizware  mit  Beschlag“  zu  15  Gold  ö.  W.  = 
30  ^£.  per  100  kg  verzollt. 

I 3)  Optische  Teile  (Kondensor,  Spiegel,  Okulare,  Objektive  u.a.  w.)  in  einem  sepa- 
raten Kollo  verpackt,  unterliegen  eiuem  Zoll  von  2 fl  Gold  ö.  W.  = 4 Mf.  per  kg. 

»Es  ist  klar,  daß  angesichts  dieser  Verhältnisse  die  jetzt  speziell  von  der  Post  ge- 
forderte (Übereinstimmung  der  ZolMnhaltserklärungcii,  w*ovou  ein  Stück  für  statistische 
Zwecke  in  Deutschland  verbleibt,  die  übrigen  Exemplare  ins  Ausland  mitgebeu,  dem  Kaiserl. 
Statistischen  Amt  ganz  enorme  Schwierigkeiten  bieten  muß.  Eine  Besserung  hierin  kann 
unseres  Erachtens  nur  eintreton,  wenn  die  Anmeldescheine  für  die  Ausfuhr  nach  dem  amt- 
lichen Warenverzeichnis  des  deutschen  Zolltarifs  ausgestellt  werden,  die  für  das  Ausland 
bestimmten  ZolUInhaUserklärtingen  dagegen  die  für  das  betreffende  Exportland  vorgesebrie- 
benen,  abw'eichenden  Benennungen  tragen  dürfen. 

»Eine  zutreffende  Ausfuhratatistlk  wird  aber  auch  dann  noch  nicht  möglich  sein,  bis 
nicht  eine  vernünftige  Gruppierung  der  Erzeugnisse  unserer  Branche  im  Zolltarif  eingetreten 
ist.  Wenn  nach  der  Jetzigen  zollgesetzlichen  Bestimmung  unter  »astronomischen,  optischen, 
mathematischen,  chemischen  und  phyeikaltschon  Inatrumcuton”  uur  solche  verstanden  werden, 
»welche  ausschließlich  wissenschaftlichen  l'nterauchungen  dienen  und  nicht  Gegenstand  des 
allgemeinen  oder  gowerblichen  Gebrauchs  sind“,  während  ihrer  Natur  und  ihrem  Werte  nach 
gleichartige  Instrumente,  »nach  BeschalTenheit  des  .Materials  geordnet*,  unter  Kupferwaren 
(Pos.  19  d 2 oder  19  d 3 des  Zolltarifs)  oder  Kurzwaren  (Pos.  20  c 2)  verzeichnet  werden,  so 
ist  ein  zuverlässiger  statistischer  (^berblick  Uber  die  Erzeugnisse  unserer  Industrie  überhaupt 
nicht  möglich.  Die  Folgen  dieser  stiefmütterlichen  Behandlung  unser  Industrie  haben  sich 


Erstes 

Kollo 


Zweites 

Kollo 


f 


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Protokoll  d«i  14.  D«ulich*n  Mtchanlktrtagei 


199 


Heft  70. 

ii  Oktober  tw». 

bei  Aufstellung  der  neuen  Zoiltarifvorloge  gezeigt:  Trotzdem  von  Seilen  der  hervor* 
ragendsten  Vertreter  unserer  Branche  auf  die  unzweckmHUige  Anordnung  dos  bestehenden 
Zolltarifs,  soweit  er  unsere  Branche  berührte,  und  die  darauf  nufgebaute  irroführondo 
Statistik  eiudringlich  hingewiesen  wurde,  sind  die  mechanischen  und  optischen  Instrumente 
wiederum  in  einer  so  unzwockmüCIgon  Weise  auseinandergerissen  worden,  daU  nicht  nur 
ZollbohandluDg  und  Statistik,  sondern  in  erster  Linie  wir  Interessenten  der  Branche  darunter 
leiden  müssen.“ 

Der  Vorsitzende 

bittet  Hrn.  Fischer,  die  Bearbeitung  dieser  Angelegenheit  auch  weiter  zu  bobaUon,  da  er 
ja  in  dieser  Hinsicht  von  dem  Vertrauen  der  D.  G.  getragen  sei,  wie  der  seinem  lieferata 
gespendete  Beifall  zeige. 

Hr.  M.  Fischer  erklärt  sich  hierzu  bereit. 

IV.  und  V.  J?ie  Stellung  der  llandtrerkskammem  und  Handwerkerlage  gege^i- 
über  den  Interessen  der  Präzisionstechiiik  und  Die  «eimi  Lehrvertriiqe  der  I).  Q.  /. 
M.  u.  0. 

Diese  beiden  Punkte  werden  zusammen  beraten. 

Hr.  R.  Brunn^e: 

Wie  aus  dem  Vorträge  von  Hm.  Handke  auf  dem  10.  DouUehen  Mechanikortage  zu 
Jena  ersichtlich  ist,  hat  sich  der  Fachverein  Berliner  Mechaniker  bereits  1877  mit  den  Lehr- 
lingsfragen eingehend  besebüftigt;  danach  sind  dort  auch  damals  Vorechlage  zur  Hebung  des 
Lehrlingswesena  und  Gründung  von  Fachschulen  gemacht  worden;  ebenso  bat  es  die  D.  G. 
f.  M.  u.  0.  seit  ihrem  Bestehen  nicht  an  Interesse  fehlen  lassen,  welches  schon  auf  dem 
ersten  Mechanikortage  zu  Heidelberg  1869  zum  Ausdruck  kam.  Seit  dieser  Zeit  hat  die 
Lehrlingsfrage  stets  auf  der  Tagesordnung  gestanden  und  Ist  durch  Kommissionen  alijührüch 
sehr  intensiv  bearbeitet  worden.  Wie  ich  aus  eigener  Erfahrung  berichten  kann,  waren  auch 
die  Mechaniker  in  den  Provinzstadten,  wo  noch  keine  guten  Schulen  bestanden,  stets  sehr 
bestrebt,  die  Lebrünge  nicht  allein  in  technischer,  sondern  auch  ln  theoretischer  Beziehung 
auBzublldcn;  so  erhielten  *.  B.  in  Göttingen  schon  von  jeher  die  Lehrlinge  Sonntags  unter 
persönlicher  Aufsicht  der  Prinzipale  Zeichenunterricht,  bis  in  den  90*er  Jahren  die  Gewerbe- 
schule einen  besondern  Unterricht  für  Mechaniker  einrichtetc  Die  D.  G.  f.  M.  u.  O hat  dem- 
nach, bevor  an  ein  Zustandekommen  des  Handwerkergesetzes  gedacht  wurde,  schon  alle  die 
Rinrichtungen,  welche  heute  gesetzlich  verlangt  werden,  eingeführt  und  durchgearbeitet.  Es 
waren  bereits  Nomiallohrverlriige,  Zeugnisse,  Lehrplftue  nebst  Zusammenstellung  über  die 
Mindestleistung,  sogar  Kontrollkommissionen  vorhanden.  Hs  ist  also  Tatsache,  daü  die  Mecha- 
niker stets,  vielleicht  mehr  als  jedes  Handwerk,  bestrebt  waren,  die  Ausbildnng  der  Lehr- 
linge zu  fördern.  Dieses  möchte  ich  im  voraus  feststcllen,  um  den  haltlosen  AngriiTen, 
welche  heute  hier  und  da  von  Handwerkern  und  Handwerkskammern  gegen  die  Mechaniker 
gerichtet  werden,  entgegenzutreten. 

Dagegen  wird  jeder  Fachmann,  welcher  nur  einigermaßen  mit  unserem  Gewerbe  ver- 
traut ist,  bestttigon,  daß  unsere  Interessen  von  denjenigen  der  Handwerker  sehr  abweieheo 
und  cs  somit  dringend  erwünscht  ist,  daß  die  Handwerkskammern  angewiesen  worden,  hier- 
auf Rücksicht  zu  nehmen.  Nach  meinem  Ermessen  würde  es  nun  in  erster  Linie  nötig  sein, 
festzustellen,  in  welcher  Beziehung  das  Handworkergesotz  geeignet  ist,  unsere  Interessen  zu 
sch.ldigoD,  Und  inwiefern  sich  solches  bisher  geltend  gemacht  hat.  Um  dieses  zu  ermitteln, 
würde  es  wichtig  sein,  daß  hierüber  aus  allen  Gegenden  Berichte  eingefordert  worden,  da 
gerade  diejenigen  Betriebe,  welche  etwas  Isoliert  dastehen,  doch  am  meisten  hierunter  leiden, 
wahrend  solche  Bezirke,  in  welchen  Zweigvereine  bestehen,  in  der  Lage  sind,  sich  hiergegen 
zu  verteidigen,  was  freilich  oft  sehr  schwer  ist.  Dies  hat  sich  bereits  in  Halle  und  in  Göt- 
tingen gezeigt.  Auch  der  Vorstand  unserer  Gesellschaft  Ist  bereits  auf  viele  Schwierigkeiten 
gestoßen.  80  haben  verschiedene  Kammern  sich  gegen  die  Zulassung  des  durch  die  Hni. 
Krüß  und  Handke  sorgülltigst  au.sgearbeiteten  Lehiw’ortrags  erklärt,  obgleich  darin 
vom  Syndikus  Hr.  Dr.  Nculiaua  nichts  entdeckt  wurde,  was  gegen  das  Gesetz  verstößt,  und 
trotzdem  der  Hr.  .Minister  verfügt  hat,  daß  Verträge  von  Verbänden,  sobald  dieselben 
den  gesetzlichen  Vorschriften  entsprechen,  ziigelassen  werden  sollen.  Auch  der 
Vorstand  der  Handwerkskammer  zu  Hildesheim  hat  dem  Vertrag  bisher  die  Genehmi- 
gung versagt,  indem  derselbe  den  § 3a,  nach  welchem  der  Vater  des  Lehrlings, 
sofern  dieser  keinerlei  Vergütung  erhält,  sich  verpflichtet,  bei  Erkrankungen  für  alle 


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200 


Protokoll  d*s  14  D«ulBcb«n  M*chanik«rtag*t 


D«atfirb(‘ 


Kuston  aufzukomtuou,  fitr  un^CHetzlich  erklärt.  Mein  Hinwoi«  auf  dao  deuUche  Heichagesetz, 
nach  welchem  doch  nur  Arbeiter,  welche  gegen  Lohn  oder  Kost  arbeiten,  veraichonings- 
pflichtig  Bind,  wie  auch  die  Zusendung  eines  Rundschreibens  des  Kronkenkassenverbandes, 
welcher  die  Aufnahme  unserer  Lehrlinge  verweigert,  genügten  nicht,  die  Herren  hiervon  zu 
überzeugen;  vielmehr  erkltlrte  der  Vorstand,  daß  der  Hr.  Minister  einen  Vertrag,  in  welchem 
die  Anmeddung  zur  Krankenkasse  ln  einem  fettgedruckten  Paragraphen  verlangt  w’ird,  ge* 
iiehmigt  habe,  somit  könnten  sie  keinen  Vertrag  zulas.sen,  welcher  hiervon  abweiebt.  Auf 
mein  Ersuchen,  doch  eine  bestimmte  ErklHruiig  abzugeben,  in  welcher  Weise  wir  es  denn 
anstellen  könnten,  wenn  wir  den  Vertrag  der  Handwerkskammer  benutzen  wollten,  erhielt  ich 
die  Antwort,  daß  man  den  Lehrlingen  ja  einen  bestimmten  Lohn  zahlen  könne.  Ähnliche 
Antworten  hat  der  Vorstand  der  D.  G.  f.  M.  u.  0.  von  verschiedenen  Handwerkskammern 
erhalten.  Es  ist  somit  notwendig,  daß  unsererseits  Klarheit  geschaffen  und  die  Zulassung 
unserer  Verträge  für  ganz  Deutschland  beim  Minister  beantragt  wird. 

Aus  dom  Bericht  von  Hm.  Handke  haben  wir  ferner  ersehen,  daß  schon  der  Berliner 
Fachverein  es  für  untunlich,  in  vielen  Füllen  sogar  als  sehr  schftdlich  bezeichnete,  wenn 
feste  Normen  Ober  die  Zahl  der  Lehrlinge  festgesetzt  würden:  auch  die  in  Heidelberg  1889 
ernannto  Kommission  zur  Beratung  über  Lehrlings-  und  Gehülfenangelegenhcitcn  kam  zu 
demselben  Resultat.  Die  im  Jahre  189C  ernannto  Kommissiou  zur  Regelung  des  Lebrlings- 
wesons,  bestehend  aus  Hrn.  Dr.  Krüß,  Hrn.  W.  Handke  und  mir,  berichtete  in  gleichem 
Sinne  mit  dem  Hinweis,  daß  gerade  viele  kleinere  Werkstfltten  zur  Ausbildung  von  Lehrlingen 
besonders  geeignet  seien.  Trotzdem  faßte  der  Mechanikertag  zu  Jena  mit  geringer  Majoritüt 
den  Beschluß,  dio  bekannten  Normen  festzusetzen.  Dieser  Beschluß  hat,  wie  allgemein 
bekannt  Ist,  viel  Ärger  und  Verdruß  erregt  und  mußte  bereits  abgcschwAcbt  werden.  Die 
unangenehmen  Wirkungen  haben  sich  indessen  schon  geltend  gemacht,  von  verschiedenen 
Seiten  ist  in  diesem  Sinne  Klage  geführt.  Der  Handwerkertag  zu  Darmstadt  beRchflftigte 
sich  ebenfalls  mit  einem  dahin  gehenden  Antrag,  aber  auch  hier  wurde  derselbe  abgolebnt. 
Der  Sekretür  de/  Handwerkskammer  zu  Hildesheim  stellte  statistisch  fest,  daß  man  im 
allgemeinen  iu  diesem  Bezirk  keine  Klage  führen  könne,  indem  in  7000  Betrieben  des 
organisierten  Handwerks  3400  Lehrlinge  beschüftigt  würden,  wahrend  6000  ^Betriebe  des 
unorganisierten  Handwerks  nur  1340  Lehrlinge  ausbiUieten.  und  daß  für  Einzelfhlle  die  gesetz- 
lichen Destiinmungcn  ausreichton,  um  Lehrlingszüchtcroien  zu  beseitigen.  In  cinerVolIversamin- 
lung  der  Handwerkskammer  zu  Uildcsheim  vom  17.  April  d.  J.  empfahl  der  Sekretär,  Hr.  Hart- 
jenstoin,  nun  ganz  entgegengesetzt  die  Annahme  von  verschiirften  Normen  für  das  unorgani- 
sierte Handwerk,  wogegen  ich  natürlich  entschieden  protestierte.  Trotzdem  wurde  einstimmig 
beschlossen,  den  unorganisierten  Handwerkern  für  die  Folge  nicht  zu  gestatten,  mehr  als 
einen  Lehrling  auf  je  einen  OehUlfon  zu  halten.  Bei  einer  weiteren  Diskussion  hob  der 
Sekretär  hervor,  daß  mau  gegenüber  den  Herren  Mechanikern,  welche  zu  stolz  seien,  Innungen 
zu  bilden  und  den  HnndwerksmeisterÜtel  zu  führen,  keinerlei  Rücksichten  nehmen  dürfe; 
gerade  derartige  Verfügungen  seien  geeignet,  die  Herren  Mechaniker  zu  veranlassen, 
Innungen  zu  bilden;  dann  könnten  sie  sich  selbst  Normen  aufstellen.  In  anderen  Sitzungen 
wurde  von  Mitgliedern  der  Handwerkskammern  Klage  darüber  geführt,  daß  die  Mechaniker 
und  Schlosser  ein  Geschah  aus  der  Lehrlingszüchterei  machten,  wahrend  z.  B.  in  Göttingen 
kein  Lehrling,  welcher  ordnungsmäßig  4 Jahre  lenit,  etwas  zahlt.  Ferner  wurde  auch  bereits 
darauf  hingowiesen,  daß  die  Ausbildung  von  Volontären  In  einem  Jahre,  selbst  wenn  die 
jungen  Leute  hierauf  das  Technikum  besuchen  wollen,  nicht  zulässig  sei.  Wenn  sich  in 
anderen  Bezirken  noch  keine  derartigen  Mißatnndc  gezeigt  haben,  so  worden  sie  doch  nicht 
hier%’on  verschont  bleiben;  selbst  die  Inhaber  größerer  Werkstätten,  welche  als  Fabrikbetriebe 
eingetragen  sind,  werden  sicher  sehr  bald  iu  Mitleidenschaft  gezogen,  da  einige  Handwerks- 
kammern schon  jetzt  die  in  Fabrikbotrieben  uusgebildcten  Lehrlinge  nicht  als  Oehülfen  an- 
erkennen wollen  und  die  Prüfung  derselben  verweigert  haben. 

Somit  ist  es  wUiischonswert,  daß  die  1).  G f.  M.  u.  O.  weitere  Schritte  beim  Ministerium 
tut,  uro  dio  Interessen  der  Mechanik  und  Optik  rechtzeitig  zu  schützen.  Am  vollkoniroonsten 
ist  dieses  natürlich  durch  einen  Iiinungsvorband,  welcher  sich  über  ganz  Deutschland  erstrecken 
müßte,  zu  erreichen.  Die  Genehmigung  hierzu  w'üre  vom  Reichskanzler  abhängig,  würde 
wohl  schwerlich  erteilt  werden;  auch  würe  die  Sache  wohl  kaum  durchführbar.  In  anderer 
Weise  hat  das  Gesetz  aber  keine  einheitliche  Regelung  vorgesehen;  demnach  können  wir 
nur  durch  Verhandlungen  mit  dem  Ministerium  erreichen,  daß  die  Handwerkskammern  an- 
gewteaen  worden,  keine  Vorfüguugen  zu  erlassen  oder  anzuwenden,  welche  geeignet  sind, 
unsere  luteressen  zu  eebüdigen,  insbesondere  die  LehrvertrAge  zu  genehmigen,  und  daß  Be- 
schlüsse, welche  verschärfte  Nonneu  für  das  Halten  von  Lehrlingen  enthalten,  keine  Geneh- 


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Heft  JO. 

IS.  Oktober  1903 


Protokoll  des  u Dtuttcbtn  Mechanlkertage« 


201 


migung:  erhaltcu.  Zuletzt  sei  noch  crwfthnt,  daß  der  Göttinger  Zweigverein  Infolge  dea  Be- 
flcblusses  der  Handwerkskammer  zu  Hüdeaheini  bereits  beim  Hegierungspiasideiiten  wie  auch 
beim  Ministerium  voratctlig  geworden  ist  und  hierbei  durch  ein  Gutachten  der  Herren 
Brofesaoron  in  wohlwollender  Weise  unterstützt  wurde;  dieses  Gutachten  ist  von  Hm.  Prof. 
Dr.  L.  Ambronn  ausgearbeitot.  Ich  empfehle,  daß  der  Mechanikertag  beschließt,  Ähnliche  Ein- 
gaben beim  Hrn.  Minister  einzureichen.  Zu  diesem  Zwecke  beantrage  ich  Wahl  einer 
Kommission,  die  eine  Denkschrift  ausarbeitet,  in  welcher  um  Beseitigung  der  Härten  des 
Handwerkergesetzes  in  Bezug  auf  die  Mechanik«  und  Optikbraiiche  ersucht  wird.  Sonst 
droht  für  uns  eine  große  Gefahr,  da  in  den  verschiedenen  Bezirken  auch  das  Handwerker« 
gesetz  verschieden  ausgelegt  wird  und  die  Ansichten  der  Handwerkskammern  zum  Teil 
weit  auseinandergehen. 

(Die  vom  Göttingor  Zweigverein  abgefaßto  Eingabe  wird  verlesen.) 

Hr.  Dr.  H.  Krüß: 

Ich  stimme  dem  von  Hm.  Brunne  gestellten  Antrag  zu  und  empfehle  dessen  Annahme. 

Tber  unseren  neuen  I..ohrvertrag  habe  ich  Folgendes  zu  berichten. 

Das  Lohrvortragsformular  unserer  Gesellschaft  ist  im  Anfänge  dieses  Jahres  von  Horm 
Hand  ko  und  mir  neu  bearbeitet  worden.  Da  wir  den  Wunsch  haben  mußten,  daß  unser 
Entwurf  möglichst  von  allen  Handwerkskammern  ziigelassen  werden  möge,  haben  wir  nicht 
nur  den  gesetzlichen  Anordnungen  vollkommon  zu  entsprechen  versucht,  sondern  auch  unter 
Zurückstellung  unserer  eigenen  Wünsche,  soweit  es  irgend  tunlich  war,  uns  dem  vom 
Preußischen  Herrn  Ilandelsmioister  s.  Z.  zur  Einführung  empfohlenen  Formulare  angoschlosseii. 
mit  welchem  unser  Lehr\crtragsformular  tatsächlich  in  allen  wesentlichen  Punkten  wörtlich 
Obereinstimmt. 

Diesen  Lehrvertrag  hat  der  Vorstand  am  8.  April  d.  J.  an  sämtliche  71  Handwerks- 
kammeru  des  Deutschen  Keiches  unter  dom  Ausdrucke  der  Hoffnung  zugesandt,  daß  er  von 
den  Kammern  in  ihren  Bezirken  für  die  in  Betracht  kommenden  Gewerbetreibenden  zuge« 
lassen  werde. 

Obgleich  dos  begleitende  Anschreiben  seiner  Fassung  nach  keine  Antwort  erforderte, 
sind  doch  43  Antworten  eingelaufcn,  während  28  Handwerkskammern  «ich  nicht  geäußert 
haben.  In  ihren  Antworten  sprachen  sich  28  Kammern  für  Zulassung  unseres  Lehrvertrags« 
formulara  aus,  15  dagegen.  Es  erscheint  mir  dieses  Ergebnis  um  so  befriedigender,  als  man 
annebmen  kann,  daß  die  28  Kammern,  welche  nicht  antworteten,  voraussichtlich  gegen  das 
eingesandte  Formular  keine  so  erheblichen  Bedenken  gehabt  haben,  daß  sie  Veranlassung 
gehabt  hätten,  sich  dagegen  zu  äußern;  so  hat  z.  B.  die  Haiidworkskammor  in  Stuttgart 
unsere  Lcbn’orträge  zugelaseon,  ohne  eine  Antwort  an  uns  ergehen  zu  lassen. 

Ohne  weiteres  erklärten  die  Zulassung  unseres  Lohrvertragsformulars  die  Kammern  in 
Altona,  Aachen,  Berlin,  Danzig,  Düsseldorf,  Flensburg,  Halle,  Kassel,  Liegnitz,  Magdeburg. 
Münster,  Oppeln,  Osnabrück,  Posen,  Saarbrücken,  Wiesbaden,  Hamburg,  Augsburg,  Chemnitz, 
Plauen,  Freiburg  l.  B.,  Karlsruhe,  Braunschweig,  Gera;  die  Kammer  in  Frankfurt  a.  0.  will 
den  Vertrag  nur  auf  Mitglieder  unserer  Gesellschaft  bcschr.'tnkt  wissen,  Weimar  wünscht,  es 
möge  auf  den  Wert  der  Gesellenprüfung  hingowiosen  werden,  was  m.  E.  In  § 15  unseres 
Entwurfes  genügend  geschieht.  Die  Kammer  in  Gotha  wünscht,  daß  in  § 17,  worin  die  Par- 
teien sich  im  Folie  von  Streitigkeiten  unserer  LehrUngskommission  unterworfen,  noch  hin- 
zugefügt werde,  daß  hierfür  das  Gewerbegericht  zuständig  sei,  während  die  Stettiner  Hand- 
werkskammer die  §§  6a  und  17  derart  abgeändert  haben  will,  daß  unsere  LehrUngskommission 
nicht  ohne  weiteres  Auskunft  über  die  Lehrlingsausbildung  geben  und  SlreUigkoiteii 
schlichten,  sondern,  daß  durch  die  Handwerkskammer  unsere  LehrUngskommission  zu  solcher 
Tätigkeit  im  Einzelfalle  aufgefordert  werden  soll.  Dagegen  ließe  sich  kaum  etwas  eiu- 
wenden,  da  dadurch  die  Handwerkskammer  unsere  Einrichtungen  gleichsom  in  ihren  Schutz 
nimmt.  Aber  ca  ist  überaus  fraglich,  ob  alle  Handwerkskamraorn  dazu  bereit  wären;  des- 
halb glaube  ich  nicht,  daß  wir  unser  Formular  in  diesem  Sinne  werden  ändern  können. 
Außerdem  wünscht  die  Handwerkskammer  in  Stettin  unsern  Entwurf  eines  Lehrzeugrüsses 
zu  genehmigen. 

Von  den  die  Zulässigkeit  unseres  Lehrvertragsformulars  ablehnenden  Handwerkskammern 
erklärt  die  Kammer  zu  Köln,  sie  könne  »unter  den  dort  waltenden  Umstäuden“  die  Zu« 
lasfiung  nicht  genehmigen;  welcher  Art  diese  üraständo  sind,  wird  nicht  gesagt.  Die  Hand- 
workskamroern  in  Breslau.  Oldenburg,  Nürnberg,  Leipzig,  Zittau,  Heilbronn,  Ulm,  Arnstadt 
und  Schwerin  wollen  in  ihren  Bezirken  überhaupt  keine  anderen  Formulare  haben,  als  die 
von  ihnen  selbst  herausgegebenen.  Stralsund  icbnt  die  Zulassung  ab  „wegen  der  zalil« 


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202 


Protokoll  des  14.  D«u(schen  MechanikertagM. 


Deatache 

Uwbanik^rZtg. 


reichen  Zusatze  und  Abweichungen  von  dem  Karomerfonnular“,  die  Haudwerkskammer  zu 
Königsberg  i.  Pr.  deshalb,  weil  die  in  unserem  Furmular  enthaltenen  Bestimmungen  Ober 
die  Lehriiitgskomtuission  (§§  5a  und  17)  sowie  Ober  das  Lehrzeugnis  (§  16)  mit  dem  dort 
gültigen  Fomiulur  sich  nicht  in  Einklang  bringen  ließen. 

Die  ilundwerkskammer  in  Dessau  wünscht  die  in  unserm  Formular  nur  für  den  Pali, 
daß  der  Lehrling  I^ohn  erhalt,  in  Aussicht  genommene  Anmeldung  zur  Krankenkasse  unter 
allen  Umstandoii  eingeführt  zu  sehen,  und  rAt,  damit  solches  möglich  sei,  eine  Vergütung 
für  den  Lehrling  festzusetzen,  sei  es  in  Geld  oder  in  Wohnung  und  Beköstigung  oder  in 
beidem.  Denselben  Standpunkt  nimmt  die  Handwerkskammer  zu  Hildesheim  ein.  Das  sind 
natürlich  Fordorungoii,  die  wir  unmöglich  erfüllen  können,  und  eine  solche  Zwangsmaßregel, 
durch  welche  Zustande  berbeigeführt  werden  müßten,  die  für  unser  Gewerbe  vollkommen 
unzutreffend  und  schädlich  sind,  liegt  ganz  gewiß  nicht  im  Sinne  des  Handwerkergesetzes, 
weiches  das  Handwerk  heben,  aber  nicht  heruntordrücken  will. 

Am  interessantesten  ist  die  Ablehnung  der  Oewerbekammer  in  Dresden,  in  welcher 
hervorgehoben  wird,  daß  unser  Formular  des  Lehn  ertrages  deshalb  nicht  genehmigt  werden 
könne,  weil  in  unserem  Formular  die  Vorschriften  des  Preußischen  Ministers  für  Handel  und 
Gewerbe  befolgt  seien,  die  ln  Dresden  erlassenen  Vorschriften  Uber  das  Lehrlingswesen  aber 
andere  seien.  Das  bezieht  sich  namentlich  auf  § 9,  Ziffer  9 und  lü  unseres  Formulars,  gegen 
welche  übrigens  auch  die  nicht<preußischen  Kammern  Gotha  und  Hamburg  Einwendungen 
machten,  ich  kann  zu  meiner  Freude  hierzu  bemerken,  daß  auch  ich  s.  Z.  gegen  diese 
speziell  preußischen  Vorschriften  Bedenken  hatte,  aber  erfahren  mußte,  daß  ein  Fortlassen 
derselben  unser  Formular  für  Preußen  wertlos  machen  würde. 

Außerdem  erwAbnt  die  Dresdener  Oewerbekammer,  daß  ihr  unser  Lebrzeugnis  zunAchsl 
vurgelegt  werden  müsse,  bevor  sie  dessen  Anwendung  zulassen  könne,  und  tlieilt  mit,  daß 
der  nAchste  Deutsche  Handwerkskammertag  voraussichtlich  auch  Formulare  für  Lebr-  und 
PrUfungszcugnlsse  cntw'erfen  werde. 


• Hr.  SekreUlr  Raemmler: 

Warum  in  dem  Bericht  des  Hrn.  Brunn 6c  der  Hundwerkskaromersekretör  so  sehr  in 
den  Vordergrund  gestellt  ist,  kann  ich  nicht  begreifen;  der  Sektretör  hat  sich  doch  nur  an 
die  Beschlüsse  der  Handwerkskammer  zu  halten. 

Den  von  Hrn.  Bruiin6e  proponierten  Weg  halte  Ich  nicht  für  den  richtigen.  Ich  bin 
der  Meinung,  daß  es  besser  ist,  die  betreffende  Denkschrtft  an  den  Handworkskammertag. 
auf  dem  die  Handwerkskammerverbflnde  sich  versammeln,  zu  richten.  Der  Vorort  dafür  ist 
Hannover. 

Was  die  Bildung  von  Innungen  betrifft,  so  beißt  es  im  Gesetz  nur,  daß  sich  das  Hand- 
werk zu  Innungen  vereinigen  kann,  nicht  muß.  Für  Ihre  ludustrio  halte  ich  selbst  die  Bil- 
dung von  Innungen  für  schwer,  weil  die  Abgrenzung  zwischen  Klein-  und  Großbetrieb  nicht 
leicht  erscheint.  Wir  haben  Im  Großherzogtum  Sachsen  auch  noch  keine  Differenzen  mit 
Mechanikern  gehabt,  wo  ein  Meister  ohne  GehUtfen  3 Lehrlinge  halten  darf. 

Hr.  W.  Handke: 

Ich  begrüßo  die  AusfOhningcti  des  Hm.  Brunn6e,  bin  ebenso  gegen  die  Bildung  von 
Innniingen,  möchte  aber  nicht,  daß  man  den  Hm.  Minister  direkt  angeht,  sondern  den  In- 
stanzenweg einhnlt.  Ich  möchte  dazu  empfehlen,  daß  die  Herren  Paebgenossen  in  ihrem 
Handwerkskammorbozirk  sich  möglichst  an  den  Arbeiten  der  Handwerkskammer  beteiligen, 
jedenfalls  aber  unsere  Wünsche  in  vermehrtem  Maße  daselbst  zum  Ausdruck  bringen. 

NVenn  schon  bereits,  wie  der  Vorsitzende  soeben  angeführt  hat,  Handwerkskammern 
uusorem  Vertragsentwurf  die  ZusticumuDg  erteilt  haben,  so  ist  doch  damit  schon  etwas  er- 
reicht und  anerkannt,  daß  unsere  Bestrebungen  nicht  vorgeblich  sind.  Ich  gebe  zu,  daß 
Hr.  Briinn6o  schon  üble  Erfahrungen  gemacht  hat;  doch  bin  ich  der  Meinung,  die  Ver- 
handlungen mit  den  Handwerkskammern  vorläufig  noch  aufrecht  zu  erhalten;  der  letzte  Weg 
bleibt  immer  noch  offen. 

Daß  wir  mit  einer  Innung  nicht  auskommeu  können,  hüben  die  Uandwerkskammern 
auch  schon  anerkannt. 


Hr.  K.  Brunnee: 

Ich  muß  bei  meinen  AusfOhningeu  stehen  bleiben  und  raten,  den  direkten  Weg  einzu- 
schlagen; Hr.  Handke  hat  lediglich  die  VorhAltnisae  in  Berlin  im  Auge,  die  für  andere  Be- 
zirke nicht  maßgebend  sind.  Falls  die  anzugoiiendeu  Behörden  unsere  Forderungen  ab- 


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Hett  90. 

IS.  Oktober  KKW. 


Protokoll  des  14.  Deuuchon  MecharUkeria^es. 


203 


lehnen,  worden  in  Göttinfren  eventuotl  5 Betriebe  sich  al»  Fabrikbetriebo  ansohen  und  aua 
der  Handwerkskammer  ausscheidon. 


Hr.  R.  Kleemann: 

Ee  sind  nicht  alle  Handwerkskammern  so  entgojfenkomraend,  wie  die  Weimarische.  80 
hat  z.  B.  die  Handwerkskammer  Gera  strenge  Normen  für  das  Halten  von  Lehrlingen  auf- 
gestellt.  Auch  in  Hallo  geht  man  mit  einer  derartigen  Absicht  um.  Eine  solche  BeachrAn- 
kung  ist  aber  höchst  nachteilig  für  uns  und  kann  bewirken,  daß  unsere  Industrie  die  Kon- 
kurrenzfähigkeit verliert  und  statt  der  Lehrlinge  jugendliche  Arbeiter  eingestellt  werden. 

Der  Antrag  dos  Hm.  Brunndo  ist  deshalb  im  Auge  zu  behalten. 

Hr.  Reji^erungsrat  Dr.  H.  ätadthagen: 

Vielleicht  laßt  es  sich  ormbglichen,  daß  in  jedem  Kammerbczirk  ein  Schiitzkomilee.  be- 
stehend aus  2 Handwerkern  und  1 Wiasenschartlor  (ev.  Oberlehrer  oder  Ingenieur)  errichtet 
wird;  dieses  müßte  mit  der  Handwerkskammer  in  steter  Fühlung  bleiben  und  sie  mündlich 
aufklüren. 

Hr.  Raeminler: 

l>en  von  mir  vorgesclilagenen  Weg  kann  ich  mir  nochmals  empfehlen.  Vorschriften 
Uber  das  Halten  von  liOhrlingen  lassen  sich  nicht  entbehren.  Es  tut  mir  leid,  wenn  von  Hni. 
Kleemann  angedeutet  worden  ist,  nur  jugendliche  Arbeiter  oder  Volontäre  einzustellen; 
dies  Ist  und  bleibt  ein  schwor  zu  beseitigender  Kampf.  Ich  hoffe  indes,  daß  der  Hand- 
werksknmmertag  die  vorgoschlagene  Petition  in  zufriodenstellender  Weise  erledigen  wird, 
Bodaß  die  Befürchtungen  wegen  Einstellung  von  lugendlicheu  Arbeitern  sich  nicht  erfüllen 
werden. 

Hr.  Dr.  H.  Krüß 

dankt  Herrn  Hnommler  für  seine  Ausführungen,  deren  Winke  befolgt  werden  sollen; 
seit  1A98  habe  cs  sich  gezeigt,  wie  gut  cs  sei,  wenn  persöiiliche  Aussprachen  mit  don  Be- 
höixien  stattßmleu,  die  dazu  berufen  seien,  die  Gesetze  zur  Ausführung  zu  bringen;  überall 
habe  man  Entgegenkommen  gefunden. 

Der  Antrag  Brunnce: 

Der  14.  Deutsche  Mechanikertag  möge  eine  Kommission  wählen,  die  eine 
Denkschrift  ausarbeilet,  in  welcher  uni  Beseitigung  der  Härten  des  Hand- 
werkergeselzes  in  Bezug  auf  die  Branche  der  Mechanik  und  Optik  ersucht 
wird, 

wird  angenommen. 

In  die  Kommission  werden  die  Hrn.  Dr.  H.  KrÜß,  W.  Handke  und  R.  Brunnee 
durch  Zuruf  einstimmig  gewählt. 


VI.  Die  theoreiische  Ausbihinng  der  Lehrlinge. 

Hr.  Direktor  E’rof.  Dr.  F.  Göpel: 

In  dieser  Angelegenheit  habe  ich  mit  Hrn.  Blaschke  melirfach  korrespondiert.  Wegen 
längerer  Krankheit  desselben  haben  die  Verhandlungen  zu  einem  Ergebnis  noch  nicht  ge- 
führt, doch  wird  die  Baclie  im  Auge  behalten  werden. 

Die  Versammlung  verlängi'rt  das  Mandat  der  für  diese  Angelegenheit  gewählten 
Kommission,  bestehend  aus  den  Hrn.  A.  Blaschke,  Prof.  Dr.  F.  Göpel,  li.  Kleemann. 

VH.  Oesckäftliche  AjigelegenheÜen. 

a)  Der  Vorsitzende  teilt  den  Inhalt  eines  vom  provisorischen  Komitee  für  die 
Errichtung  eines  deutschen  Museums  von  Meisterwerken  der  Wissefischaft  und  lechnik 
in  München  eingegangenon  Schreibens  vom  17.  »luni  1003  mit,  in  welchem  um  Ein- 
lieferung bezüglicher  Gegenstände  ersucht  wird,  und  bittet  dieses  Projekt  zu  unter- 
unterstützon. 

b)  Abrechnung  über  das  Jahr 

Der  Schatzmeister  Hr.  W.  Handke  erstattet  den  Kassenbericht. 


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D«ot*eh« 
M«<bADlk«>r  ZtR 


204 


ProiokoU  dei  14.  Deutschen  Mcchtnikeriages. 


Hr.  W.  Niehls 

orklllrt  naiiieiis  der  Kusenroviaorcn.  ilaC  alles  in  Ordnung  befundon  worden  sei,  und  bean- 
tragt Entlastung  des  Schatzmeisters. 

Die  Entlastung  wird  einstimmig  erteilt. 

c)  Haushaltsplan  für  das  Jahr  1903/04. 

Der  Voranschlag  findet  nach  Erllluterung  durch  den  Schatzmeister  debattelose  Ge- 
nehmigung. 

d)  Wahh'n  zum  Vorstand  auf  Grund  t on  § 10  der  Satzungen. 

Ala  Stimmzfihler  fungieien  die  Hrn.  W.  Petzold  und  L.  Tesdorpf.  Es  er- 


hielten 

Hr.  Dr.  H.  KrQB 45  Stimmen 

„ L.  Tesdorpf . . 13  , 

, Prof.  Dr.  A.  Westphal  ....  42  , 

, Dr.  D.  Kaempfer 3.5  , 

, W.  Petzold 34 

, 0.  Heyde 34 


Diese  Herren,  welche  somit  laut  Heschlutl  zu  Punkt  I der  heutigen  Tagesord- 
nung (s.  S.  195)  auf  1 .Jahr  gewühlt  sind,  nehmen  die  Wahl  an. 

e)  IVahl  zweier  Revisoren. 

Es  werden  wieder  die  Hrn.  Er.  Franc  von  Diechteiistein  und  W.  Niehls 

gewühlt. 


f)  Festsetzung  hetreffend  den  10.  Deutschen  Mechanikertag. 

Es  werden  Karlsruhe,  Nürnberg  und  Hamburg  in  Vorschlag  gebracht.  Dem 
Vorstand  winl  es  überlassen,  Zeit  und  Ort  des  nüchsten  Mechanikertages  festzuselzcn. 

Hierauf  wird  die  Sitzung,  nachdem  Hr.  Prof.  E.  Hartmann  dem  Vorsitzenden 
herzliche  Dankesworte  gewidmet  halte,  um  1 Uhr  geschlossen. 


V. 

W. 

0. 

Der  Vorsitzende; 

Dr.  H.  KriiU. 

Der  l’rotokollführer 

Ollo  Wagner. 

FOr  «!(•  Redaktion  Tenunwortlich:  A.  Blaacbke  in  fierlia  W. 

Verlas  tob  Jsllne  Bpringer  la  Berllo  N.  ~ Drack  tob  Emli  Drejer  ln  Berlin  SW. 


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Deutsche  Meehanlker-Zeltung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde 

UDd 

Organ  für  die  gesamte  Olasinstrumenten- Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  Blaschke,  Berlin  \V 30,  An  der  Aposteikirche  7b. 

Nr.  21.  1.  November.  1903. 

Haehdraek  nnr  alt  OcBebal^Bf  der  RedakUoB  reiUttet. 


Zar  Technik  der  hochgradigen  Thermometer. 

Nach  einem  Vortrage 

vor  dem  14.  Deutschen  Mechanikerlage  in  Ilmenau  am  14.  August  1903. 

Von  W.  >l*kU  lt>  B.-rlla 

Der  Bedeutung  des  herausragenden  Fadens  längerer  Thermometer,  insbesondere 
der  hochgradigen  Thermometer  für  den  Gel)rauch  in  der  Fabrik  und  Technik,  wird  im 
allgemeinen  nicht  die  Aufmerksamkeit  geschenkt,  welche  doch  überaus  notwendig  ist. 
wenn  man  annähernd  genaue  Temperaturmessungen  vornehmen  will.  Nehmen  wir  ein 
gewöhnliches  Fabrikthermomeler  bis  etwa  100“  oder  200“  zur  Hand,  so  Anden  wir,  daU 
die  Verbindungskapillare,  d h.  das  Kohr  vom  tjuecksilberbehulter  bis  zur  Kkale,  oft  so 
großen  Querschnitt  hat,  daß  eine  größere  oder  geringere  Kintauchtiefe  erhebliche  Ab- 
weichungen der  Angaben  des  Thermometers  gegen  ein  Normaltbermometer  hervorruft ; 
übermäßig  groß  werden  oft  diese  Abweichungen  bei  hochgradigen  Thermometern,  d,  h. 
solchen,  welche  noch  für  .Messungen  bis  500“  und  darüber  Verwendung  Anden  sollen. 
Mir  liegen  Thermometer  vor,  welche  bei  einer  Gesamtlänge  von  1 bis  1,6  m durchw  eg 
dieselbe  iiffnung  haben  wie  das  Skiilenrohr.  Ist  das  Thermometer  nun  für  ganz  ein- 
lauchenden Faden  berechnet,  d.  h.  belindet  sich  das  Thermometer  der  jeweiligen  Tem- 
peratur entsprechend  vollständig  in  dem  bolrelTenden  Bade,  so  würde  seine  Angabe 
wohl  stimmen;  ebenso  würde  man  gute  Resultate  erzielen,  wenn  man  die  Temperatur 
des  aus  dem  Bade  herausragenden  Fadentcils  ermitteln  kann.  Dieses  ist,  wie  die  Er- 
fahrung lehrt,  nicht  gut  angängig;  denn  Thermometer,  welche  1 bis  3 m oder  noch 
länger  sind,  werden  durch  Mauern  und  Lufträume  von  oft  recht  verschiedener  Temperatur 
geführt;  hier  würde  eine  Feststellung  der  Temperatur  sehr  große  Schwierigkeiten  ver- 
ursachen, denn  in  diesem  Falle  können  Fehler  bis  100“  und  darüber  entstehen.  Wir 
sind  nun  aber  in  der  Lage,  uusern  Abnehmern,  den  Technikern,  die  Arbeit  ganz  be- 
deutend zu  erleichtern,  wenn  wir  den  Querschnitt  des  herausragenden  Fadens  so  eng 
wie  möglich  wählen;  dann  können  die  bei  den  verschiedenen  Eintauchtiefen  entstehenden 
Fehler  vernachlässigt  werden.  Es  soll  die  Verbindungskapillare,  d.  h.  das  Stück  Kohr 
vom  Quecksil berge fäß  an  bis  zum  Nullpunkt  der  Skale,  höchstens  200  der  jeweiligen 
Skalengrade  enthalten ; dann  werden  die  Fehler,  ob  größere  oder  geringere  Eintauchtiefe 
stattfindet,  nicht  mehr  als  10“  betragen,  vorausgesetzt,  daß  das  Thermometer  sonst 
richtig  und  gut  hergestellt  und  feingekühlt  ist. 

Seit  einer  langen  Reihe  von  Jahren  fertige  Ich  die  längeren  Thermometer  derart 
an,  daß  noch  eine  geringere  Quecksilbomienge  als  200“  den  angegebenen  Raum 
ausfüllt;  mehrfache  anerkennende  Äußerungen  haben  mir  gezeigt,  welcher  Vorteil  den 
Ingenieuren  und  Technikern  hei  ihren  so  oft  unter  erschwerenden  Umständen  ausgeführten 
Arbeiten,  besonders  bei  der  Kauchgasanalyse,  daraus  erwächst. 

Schon  1890  bei  Gelegenheit  des  Glasbläsertages  in  Berlin  hat  Herr  Professor 
Dr.  H.  F.  Wiehe  auf  die  Bedeutung  des  herausragenden  Fadens  bei  hochgradigen 
Tberinometem  aufmerksam  gemacht;  ich  selbst  legte  damals  meterlange  Kapillaren  als 
Muster,  wie  ich  sie  verwende,  vor,  auch  die  Physikalisch-Technische  Keichsanslalt  hat 
eine  einschlägige  Vorschrift  für  die  zur  Prüfung  zuzulassenden  Thermometer  in  ihren 
Bestimmungen  über  die  Prüfung  von  Thermometern  mit  aufgeuommen;  aber  es  liat 
alles  nicht  viel  genützt.  Die  Frage,  weshalb,  ist  leicht  zu  beantworten.  Die  Herstellung 
dieser  Thermometer,  wie  ich  sie  seit  einer  langen  Reihe  von  Jahren  anfertige,  nimmi 


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206 


D«»!»'  b« 


W.  HlahtSy  Zur  Technik  d«r  hoeb^adlf*n  Th*nnofn*t«r.  — Varvinsnachricbtcn. 

viel  mehr  Zeit  in  Anspruch,  als  die  der  andern  mit  weiten  Kapillaren.  Die  Vorteile 
sind  aber,  wie  ausg:effihrt,  so  ^oU,  daS  man  von  den  Abnehmern  auch  gern  höhere 
Preise  p^zahlt  bekommt;  auch  sind  doch  Instrumente  nicht  mehr  Thermometer 
SU  nennen,  wenn  Abweichungen,  wie  die  oben  erwähnten,  möglich  sind. 

Bei  Thermometern,  welche  eine  entsprechend  enge  Kapillare  haben,  sollte 
man  die  Aufschrift  .für  heransragenden  Faden“  und  für  die,  welche  mit  weiterer 
Kapillare  versehen  sind,  die  Aufschrift  „für  ganz  eintauchenden  Faden“  auf  der  Skale 
anbringen;  dann  weih  der  Abnehmer  wenigstens,  wie  er  das  Instrument  zu  behandeln 
und  zu  verwenden  hat;  doch  werden  im  letzteren  Fall  oft  Schwierigkeiten  entstehen. 

Ferner  will  ich  darauf  aufmerksam  machen,  daß  mir  einige  Thermometer  vor- 
liegen, welche  aus  Borosilikatglas  gefertigt  sind  und  Einteilungen  bis  650“  und  700* 
aufweisen.  Der  Fabrikant  glaubte,  hierdurch  wohl  seinem  Geschäft  Vierteil  zu  bringen; 
in  Wirklichkeit  aber  kommen  die  Thermometer  auf  soiche  Weise  in  Mißkredit,  denn 
will  sie  Jemand  bis  dahin  gebrauchen,  dann  wird  sich  der  im  Thermometer  befindliche 
Druck  bemerkbar  machen  und  das  erweichte  Glas  bis  zu  unförmlicher  Größe  aufblähen 
Thermometer  aus  Borosilikatglas  59'"  dürfen  für  Temperaturmessungen  von  längerer 
Dauer  nur  bis  525“,  höchstens  bis  530“  benutzt  werden.  Gebraucht  man  diese  Vor- 
sicht nicht,  so  wird  das  Thermometer  unbrauchbar.  Als  ich  im  .lahre  1892  die  ersten 
derartigen  Thermometer  in  der  Physikalisch-Technischen  Keichsanstalt  fertigte,  wurde  die 
Gebrauchsgrenze  dieser  Thermometer,  wenn  die  Temperatur  des  herausragenden  Fadens 
gehörig  l^rücksichtigt  wurde,  noch  bis  550“  mit  Recht  festgestellt.  In  der  Praxis 
sollte  man  aber  oben  Gesagtes  beachten. 

Die  hochgradigen  Thermometer,  welche  sich  in  den  technischen  Betrieben  so 
gut  eingefOhrt  haben,  werden  oft  nach  kürzerer  oder  längerer  Zeit  am  oberen  Teil  der 
Quecksilbersäule  mit  einer  Oxydschicht  bedeckt,  und  zwar  ist  nicht  das  Quecksilber 
allein,  sondern  auch  das  Glas  angegriffen.  Die  Hauptursache  hiervon  sind  geringe  Spuren 
von  Feuchtigkeit,  welche  auch  trotz  großer  Sorgfalt  bei  Herstellung  der  Thermometer 
sich  schwer  entfernen  lassen,  sich  wohl  auch  während  des  Gebrauche  entwickeln 

Ich  habe  nun,  wie  es  scheint  mit  Erfolg,  im  oberen  Teile  einen  Trockenstoff 
angebracht;  durch  dieses  patentierte  V'erfahren  sollen  etwa  noch  vorhandene  oder  später 
entstehende  schädliche  Stoffe  beseitigt  werden.  Bei  dieser  Einrichtung  kommt  die  von 
mir  seit  langen  Jahren  eingeführte  Trennung  des  unteren  vom  oberen  Teil  der  Kapillare 
zustatten.  Schon  diese  schützte  das  Instrument  vor  Verunreinigungen  und  bot  manche 
andere  Vorteile. 

Bei  dieser  (Jelegenheit  mache  ich  noch  darauf  aufmerksam,  daß  die  verschiedenen 
Nachahmungen  dieser  Trennungsvorrichtung  deren  guten  Zweck  fast  durchweg  verfehlt 
haben.  Der  patentamtliche  Schutz  dieser  Vorrichtung  ist  bereits  abgelaufen,  und  es  ist 
viel  richtiger,  sich  der  von  mir  mit  gutem  Erfolg  angewendeten  Form  zu  bedienen. 
Dabei  ist  es  zweckmäßig,  den  Teil  unterhalb  des  eingeschmolzenen  Tellers  möglichst 
groß  zu  wählen,  damit  bei  etwaigem  geringen  Druck  aufschießendes  Quecksilber  wieder 
zurücklließt. 

Im  Interesse  unserer  Kunst,  im  Interesse  der  Ingenieure  imd  Techniker,  welche 
bei  der  Entnahme  von  Instrumenten  glauben,  zuverlässige  Thermometer  zu  erhalten, 
sollte  man  dies  bei  Herstellung  der  Fabrikthermometer  genau  beachten,  es  wird  für 
beide  Teile,  für  den  Fabrikanten  wie  für  den  Konsumenten,  von  Vorteil  sein.  Die 
hochgradigen  Thermometer  kommen  sonst  in  Mißkredit  und  werden  von  den  elek- 
trischen Temperaturmeßinstrumenten  verdrängt  werden;  glücklicherweise  ist  deren  Preis 
noch  ein  hoher  und  die  Gefahr  noch  nicht  nahe,  wenn  wir  versuchen,  möglichst  gute 
Instrumente  aus  Glas  herzustellen. 


Vareinsnaohpicht«n. 


In  die  D.  O.  H M.  n.  O.  lat  auf- 
genommen: 

Hr.  Fritz  Harnisch,  Ingenieur;  Spezial- 
fabrik mechanischer  SchilTskommando- 
Telegraphen.  elektrischer  Signalajipa- 
rate,  nautischer  und  optischer  Instru- 
mente; Stettin,  Junkerstraße  KI. 


U.  G.  f.  M.  u.  O.  Abt.  Berlin.  E.  V. 

Der  Vorstand  der  Abt.  Berlin  hat  am 
1.3.  Oktober  1903  gemäß  ^ 12,  Abs.  2 der 
Satzungen  Herrn  Alfred  Hirschmann  an 
Stelle  des  verstorbenen  Hm.  O.  Himmler 
in  den  Vorstand  gewählt;  Hr.  A.  Hirsch- 
mann hat  diese  Wahl  angenommen 


I 


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ii«rt  .’i. 

I Nn%'Mi)bfrtW>3. 


Ver«ln<n«chrichten.  ~ KI«>ntre  Mitttitungon. 


207 


uml  ist  somit  in  den  Vorstand  eingo> 
treten. 

Der  Vorsitzende 

i.  V. 


durch  den  Laboratoriumsvorsteher  der  Deut- 
schen Gas-SelbstzÜnder-Aklien-Qesellschafl 
in  Berlin,  Herrn  Schimmel,  eine  wichtige 


Fr.  Franc  v.  l.,iecb<cnM(ein. 


Sitzung  vom  13.  Oktober  1903.  Vor- 
Ritrender:  Hr.  Fr.  Franc  v.  Liochtenatoin. 

Hr.  \V.  Oehmke  fnbrt  einen  von  ihm  kou- 
etrulertcn  Pulswellen-Zeichenapparat  vor,  der 
einerseitfl  empfindlicher,  andereraoit.s  einfacher 
in  der  Handhabung  ist,  als  die  bisher  ge- 
brfluchlichen.  Der  Apparat  zeigt  die  Pulawolle 
sogar  nber  dem  vollständig  bekleideten  Arm 
und  Inßt  eich  hei  Operationen  zur  t'hcrwachung 
der  Narkose  i)Otiutzen. 

Hr,  VV'.  Haensch  berichtet  über  die  Aus- 
stellung von  Apparaten  anlAßÜrh  der  75.  Deut- 
schen Nuturforscherversammlung  in  Kassel. 
Hedoor  gibt  oine  kurze  AufzAhluiig  und  ßo- 
sprcchting  der  hauptsftchUchsten  Ausstellungs- 
gegeiiBtande;  er  ist  durchaus  dafür,  daU  mehr 
als  bisher  derartige  günstige  Gelegenheiten 
itenutzt  würden,  mit  den  Fachgenosacti  und  den 
Abnehmern  in  nähere  Verbindung  zu  treten; 
der  Aiisstellungsausschud  in  Kassel  habe  die 
Arrangements  sehr  sorgfältig  getroffen. 

Hr.  K-Dehmol  zeigt  rohe  und  bearbeitete, 
von  der  Zeißschen  Gießerei  gelieferte  Guß- 
stücke aus  dem  weißen  Metall  B vor.  Bl 

Zwelgrereln  Hamburg  • Altona. 

Sitzung  vom  13.  Oktober  1903.  Vorsitzen- 
der: Hr.  Dr.  H.  Krüß. 

Der  Vorsitzende  macht  zunächst  Mit- 
teilungen aus  den  Jahresberichten  der  Ham- 
burger Gewerbekamraer  und  der  Handwerks- 
kammer in  Altona. 

Als  Mitglieder  werden  aufgonommeii  die 
Hrn.  Carl  Müller  in  Wedel,  Hugo  Rothen- 
burg, Arnold  & Neumeister  in  Hamburg, 
Adolph  Paris  in  Altona. 

Sodann  führt  Hr.  Curl  Ifeiiiatz  den  Lehr- 
gang im  Fochzeichneu  für  Feinmechaniker  und 
F.lektrotechniker  vor,  welcher  wegen  seiner 
klaren  und  die  Bedürfnisse  derPraxis  erfüllenden 
Anordnung  vollen  Beifall  findet. 

Bndlich  berichtet  der  Vorsitzende  über  den 
io  jeder  Beziehung  zufrledensteüonden  Verlauf 
des  14.  Deutschen  Mechanikertages  in  Ilmenau. 

ü.  K. 


Kleinere  Mitteilungen. 

Ein  selbitzflnilender  Hunsenbrenner. 

Von  M.  Eberstein  in  Schlaclitensee. 
Eines  der  wichtigsten  InventarstOcke 
des  Laboratoriums,  der  Bunsenbrenner,  hat 


Verbesserung  erfahren.  Bei  den  meisten 
Arbeiten  in  der  Werkstatt  und  ira  Labora- 
torium wird  der  Bunsenbrenner  mit  Unter- 

p« 


Flg.  J. 


hrechung  benutzt.  Die  stetig  wachsende 
Aufnahme  der  bekannten  Sparbrenner 
sollte  dem  Cbelstande  des  wiederholten 


Fit.  1. 


Digitized 


2ns 


Klvlnere  Mlitellungvo. 


ü«atacb« 

)i*rluintk#r-Ztr. 


AnzOndens  begegnen.  Leider  aber  bringt 
ein  geringer  Luftzug  das  kleine  Spar- 
flämrachen  zum  VerlÖBchen  und  die  Folge 
davon  ist  oft  ein  Btundenlanges  Ausströmen 
unverbrannten  Gasea. 

Dieeem  I belBtande  beugt  der  hier  ab- 
gcbildete  Brenner  vor.  Eine  kurze  RechtB- 
drehung  dca  HahneB  {Fig.  1)  bringt  mittels 
einer  Platinmohrpille  das  Fl&mmchen  zur 
Entzündung.  Eine  weitere  Drehung  nach 
unten  bringt  die  Flamme  zur  vollen  Ent- 
wickelung und  die  ZündHamme  erlischt 
(Fig  2).  Zum  Schulze  der  Pille  gegen 
Verunreinigung  dient  eine  kleine  Haube. 
Die  Zündfähigkeit  der  Pille  bleibt  jahre- 
lang erhalten : übrigens  ist  die  ZOndpille 
Jederzeit  leicht  auswechBelbar.  Bereits 
seit  über  2 Jahren  ist  dieser  Bunsenbrenner 
in  vielen  Exemplaren  in  meinem  Labora- 
torium täglich  im  Gebrauch  und  hat  eich 
dort  außerordentlich  gut  bewährt.  Ein 
Ersatz  der  Zündpllien  ist  bis  jetzt  noch 
nicht  nötig  gewesen.  Der  eelbstzündende 
Bunsenbrenner,  der  durch  Patent  und  Ge- 
brauchsmuster geschützt  ist,  wird  von  der 
Finna  Julius  Schober,  (Berlin  80  lö, 
Köpenicker  Str,  32  a)  fabriziert. 


Präzl8iona>Zangendrelibank  von 
Ijorch,  Schmidt  & Co. 

Die  Finna  Wilhelm  Eisenführ  (Ber- 
lin SO  Ifi,  Kommandantenstr.  31  a|  führte 
in  der  Sitzung  der  Abt.  Berlin  vom  29.  Sep- 
tember 1903  durch  ihren  Ingenieur  Hrn. 
Lang  eine  Präzisions-Zangendrehbank  von 
Lorch,  Schmidt  & Co.  vor.  Die  Dreh- 
bank ist  bestimmt  zum  Bearbeiten  von  ko- 
nischen Zinktrommeln,  die  zur  Aufnahme 
von  Phonographenwalzen  dienen.  Die 
Rümpfe  dieser  Zinktronimeln  sind  stumpf 
zusammengelölet;  die  beiden  Kopfstücke, 
wovon  das  größere  mit  vier  Löchern  ver- 
sehen ist,  sind  eingesetzt  und  verlötet.  Als 
Mitnehmer  dient  die  Spindelslockspitze,  die 
mit  einem  verstellbaren  Winkel  versehen 
ist,  der  in  eines  der  vier  Löcher  oingreift 
und  somit  die  Trommel  in  Rotation  bringt. 
Das  Abdrehen  des  Trommelumfanges  ge- 
schieht automatisch  durch  eine  Selbslgang- 
vorrichlung,  die  am  Kreuzsupport  ange- 
bracht ist.  Die  Selbstgang\'orrichtung  wird 
von  einem  Zwischenvorgelege,  dessen  Ge- 
schwindigkeit durch  einen  Wirtel  mit  vier 
Rillen  beliebig  zu  regeln  ist,  angetrieben; 
sie  ist  auf  die  gewünschte  Arbeitslunge 
ganz  genau  einstellbar  und  rückt  auf  der 
bestimmten  Stelle  selbsttätig  aus. 

Damit  das  mit  den  Löchern  versehene  ' 
Kopfstück  bearbeitet  werden  kann,  muß  ‘ 


die  Trommel  umgespannt  werden;  hier 
kommt  das  Zangensystem  zur  vollen  Geltung. 

Die  Drehbankspindel  ist  mit  einem 
Spindelaufsatzc  versehen,  der  vom  eine 
konische  Öffnung  aufweist.  Hierin  ist  ein 
dreimal  aufgeschnittenes,  sogenanntes  Spe- 
zialstufenfutter aus  Gußstahl  eingepaßt, 
dessen  äußerer  Konus  mit  der  konischen 
Öffnung  des  Aufsatzes  übereinstimmt  und 
innen  zur  Aufnahme  der  Trommel  auf  etwa 
25  mm  Länge  passend  ausgedreht  ist.  Die 
Zinktrommel  wird  also  einfach  in  das  Spe- 
zialstufenfutter  eingeführt,  und  es  genügt  ein 
kleiner  Anzug  mittels  des  Zangenschlüssels, 
um  die  Trommel  festzuklemmen.  Ohne 
jedes  weitere  Zentrieren  läuft  die  Trommel 
sofort  genau  rund.  Nachdem  das  Kopf- 
ende bearbeitet  worden,  öffnet  man  durch 
eine  ganz  kleine  Drehung  des  Zangen- 
schlüssels  in  entgegengesetzter  Richtung  das 
Spezialstufenfutter. 

Die  Zangendrehbank  dient  ferner  zum 
Bearbeiten  von  Messingkapseln,  wie  solche 
ähnlich  bei  Objektiven  verwendet  werden. 
Diese  sind  aus  einem  Stück  Messing  ge- 
zogen und  vorn  sowie  der  Länge  nach 
sauber  abzudrehen,  l'm  nun  die  Kapseln 
schnell  und  sicher  laufend  festzuspannen, 
dient  wiederum  ein  dreimal  aufgeschnittenes 
hohles  Gußstahl fulter,  das  mit  dem  Zangen- 
schlüssel  in  der  Spindelbohrung  und  deren 
konischer  Öffnung  festgezogen  wird.  Durch 
dieses  hohle  [‘hitter  sowie  durch  den  Zangen- 
BchlüBsel  ist  eine  Stahlstange  gesteckt,  die 
vorn  ein  konisches  Kopfende  besitzt  und 
hinten  mit  Gewinde  versehen  ist.  Der 
konische  Kopf  geht  beim  Anziehen  der 
Stahlstange,  das  mittels  eines  Handrädchens 
geschieht,  radial  auseinander,  wodurch  die 
Messingkapsel  festgeklemmt  wird.  Zum 
Anziehen  und  Loslaisen  genügt  wiederum 
eine  ganz  minimale  Bewegung  des  Hand- 
rädchens nach  rechts  oder  links.  Das 
lästige  Zentrieren  fällt  auch  hier  vollständig 
weg,  und  die  Arbeit  wird  bei  der  aller- 
geringsten Aufmerksamkeit  peinlich  genau. 


Zwei  hydrostatische  Apparate. 

Von  A.  Höfler. 

Zriischr.  f.d.  phyg,  u.  ehern,  ünterr.  10.  S.2.*>7.1903. 
1.  Bodendruck-. Apparat. 

Der  Apparat  dient  zur  Demonstration  desFItts- 
sigkeitadruckes  auf  dem  Boden  eines  GetItCes. 
Ein  Kolben  aus  Hartgummi,  der  quecksilber- 
dicht  in  einen  gläaenion  Zylinder  paßt,  ist  auf 
einer  Eieenschale  befestigt.  Der  Glaszylinder, 
welcher  tlber  den  Kolben  gestülpt  wird,  ist  am 
oberen  Endo  mit  einem  Stahldeckel  verechlosecn 


zouby  Googlt 


ii»rt  21. 

I.SoTADberlOOS. 


Kltintre  MItteUunK«n. 


209 


und  trägt  in  dieaom  eingekiltet  eine  mit  einem 
Trichter  versehene  Olftsröhro.  Um  die  Vcrsuchs- 
bediugungen  in  anechnulicher  Weise  verändern 
zu  können,  sind  Kolben  und  Olaszylindor  in 
zwei  Größen  vorhanden,  nftmlich  mit  1 und 
2 cm  Durehmeeser;  ebenfalU  lassen  sich  nachein' 
ander  zwei  Glaaröhran  von  1 und  2 mm  innerem 
Durchmeeeer  in  den  Stahldeckel  einaetzen. 

Der  Apparat  wird  zusammengesetzt  und  in 
die  TriebterrOhre  Quecksilber  gegossen.  Fig-  1 
stellt  eine  Versuebsaoordnung  dar,  bei  welcher 
durch  aufgelegte  Gewichte  der  Druck  gemessen 
wird,  welchen  die  Quecksilbersäule  der  Glas- 
röhre von  unten  auf  den  Stahldeckel  des  Zy- 
linders ausQbt.  Zur  Veranschaulichung  des  auf 
den  Kolben  ausgeObten  Bodendruckes  ist  jedoch 
am  besten  die  in  Fig.  2 abgebildete  Anord- 
nung geeignet.  Die  Bisenschale  des  Apparates 
ist  auf  die  eine  Schale  einer  Wage  gestellt, 
während  die  Glasröhre  mit  dem  Stahldeckel 
durch  ein  Stativ  ln  konstanter  Höhe  festge- 
haiton  wird.  Auf  der  andern  Wageschale  be- 
findet sich  ein  Standglas,  dessen  innerer  Durch- 


oino  Platte  von  zylindrischer  Krümmung  eben- 
falls  für  einen  stets  wasserdichten  Abschluß 
der  beiden  Kammern  gegen  einander  gesorgt. 
Bezeichnet  man  die  Hohe  der  Drehachse  Ober 
dem  Boden  mit  A,  so  sind  auf  den  Glaswänden 
die  Höhen  h,  2A  und  Sk  durch  Striche  mar- 
kiert. Wird  jetzt  die  linke  Kammer  des  Ge- 
fäßes Uber  die  Höhe.?A  mit  Wasser  gefüllt,  so 
wird  der  obere  Teil  der  beweglichen  Platte 
nach  rechts  gedrängt,  die  Resultierende  der 
Druckkräfte  greift  oberhalb  der  Drehachse  an. 
Sinkt  jedoch  der  Wasserspiegel  genau  bis  auf 
die  Hohe  3h,  so  hat  die  Wand  weder  die  Ten- 
denz nach  rechts  noch  nach  links  umzuschlagen, 
da  jetzt  die  Resultierende  durch  die  Drehachse 
geht.  Nach  links  kippt  die  Wand  erst  um, 
wenn  der  Wasserspiegel  unter  die  Höhe  3A 
gesunken  ist.  Es  ist  gut,  die  bewegliche  Platte 
in  Bezug  auf  die  Drehachse  auazubalaiiciereu. 

Schwierigkeiten  bereitet  besonders  die 
dichte  und  doch  möglichst  reibungslose  Führung 
der  beweglichen  Platte  zwischen  den  Seiten- 
wänden und  dem  Boden.  Hier  lassen  sich  viel- 


FJs  2. 


Flj?.  3. 


messer  gleich  dem  Durchmesser  des  Hart- 
gummikolbens gewählt  wird.  Nach  vorge- 
nommener Tarierung  wird  links  in  die  Glas- 
röhre bis  zu  einer  bestimmten  Höhe  Queck- 
silber eingefullt;  daun  epiolt  die  Wage  auf 
Null  erst  wieder  ein,  wenn  in  das  Standgefiiß 
rechts  soviel  Quecksilber  gegossen  wird,  bis 
auf  beiden  Seiten  die  wirksamen  Quecksilber- 
säulen einander  gleich  sind. 

2.  Ein  Apparat  für  den  Seilendruck. 

Die  Resultierende  oller  Kräfte,  welche  von 
einer  Flüssigkeit  in  einem  Gefäß  auf  eine  senk- 
rechte Seitenw’and  ausgeUbt  werden,  greift  in 
der  Höhe  der  Plüsaigkeitssäulo  an.  Dies 
läßt  sich  mit  dem  in  F^.  3 nbgebildeten  Appa- 
rate bestätigen.  Ein  rechteckiges,  zum  Teil 
mit  Glaswänden  versehenes  Gefäß  ist  dureli 
eine  bewegliche  Wand  in  zwei  voneinander 
getrennte  Kammern  geteilt.  Die  Wand  ist  um 
eine  wagerechte  Achse  drehbar  und  schleift 
wasserdicht  zwischen  zwei  gläsernen  Seiten- 
wänden  des  Gefäßes.  Am  Buden  ist  durch 


leicht  noch  zweckmäßige  konstruktive  Ver- 
besserungen nnbringen. 

Die  beschriebenen  Apparate  werden  von 
der  Firma  W.  J.  Rolirbeck  (Wien  I,  Kärtner 
Straße  59)  zum  Preise  von  70  Kronen  für  tlen 
ersten,  von  48  Kronen  für  den  zw’elten  Appa- 
rat geliefert.  -^ns. 

Eine  einfache  Form  dea  Wehnelt« 
Unterbrecher«. 

Vun  L.  Zehnder. 

Ann.  d.  Physik  12.  S.  417.  1903. 

Uro  diejenigen  Teile  des  FlUssigkeitsiinter- 
brecliers  nach  Wehnelt,  welche  beim  Gebrauch 
stark  dem  Verschleiß  ausgesetzt  sind,  leicht 
und  mit  nur  geringen  Küsten  auswechseln  zu 
können,  ist  vomVerf.  die  nachstehend  beschrie- 
bene Konstruktion  angegeben  worden.  Bei  einer 
Reihe  der  gebräuchlichen  Konstniktionen  ist 
der  als  positive  Elektrode  dienende  Plntindmht 
mit  einer  Btromzuleiliing  versehen,  welche  durch 


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Kl*lntrt  MiUeüungtn. 


Deo  Urb« 
M*rb«nn<er'Z*K 


J\0 

ein  übergeecbobenofl  Hartgummirohr  von  der 
PUlMigkeit  isoHort  wird.  Der  Platindraht  tritt 
durch  eine  dicht  schließende  Specksteinduse 
am  unteren  Ende  aus  dem  Hartgummirohr  heraus. 
Sowohl  Dose  wie  Rohr  werden  bald  unbrauch- 
bar und  müseen  ersetzt  werden. 

Die  Fig.  1 und  2 erläutern  die  Ausfuhning 
der  neuen  Konstruktion.  Der  Platindraht  P ist 
mit  Hartlot  (Silber)  in  eine  etwa  5 mm  starke 
Measingstange  8 eingelötet;  am  oberen  Ende 
der  Stange  sitzt  eine  Klemme  zum  Anschluß 
der  positiven  StromzufOhrung.  Als  HQhnuig 
fOr  8 dient  ein  Messingrohr  M vou  rd.  8 mm 
innerem  Durchmesser,  das  mit  dem  Hotzdeckel  H 
des  Unterbrechers  verschraubt  ist.  Oben  ist 
dieses  Itohr  mit  einer  Klemmvorrichtung  A'  ver- 
sehen, um  die  Stange  8 in  verschiedenen  Höhen 


fcsUtellen  zu  können,  so  daß  sie  selbst  bei  den 
starken  ErschOtteruiigen  während  des  Betriebes 
nicht  herabainkt.  Am  unteren  Ende  verengt 
sich  das  Rohr  zu  einer  Bohrung,  welche  eben 
dem  Platindraht  den  Durchtritt  gestattet.  Da- 
mit beim  Hineinschieben  der  Stange  5 in  das 
Messingrohr  der  Platindraht  leicht  und  sicher  die 
für  ihn  besümmle  (ilTnung  findet,  ist  die  größere 
Weite  der  Röhre  durch  eine  konische  VerjOn- 
gimg  allmählich  in  die  engo  Bohrung  Ober- 
geführt. 

Vor  das  unten  stumpf  abgeschnittene  .Mes- 
singrohr  ist  eine  zylindrische  Düse  D aus  Speck- 
stein gesetzt  mit  einer  Bohrung,  durch  welche 
der  Platindraht  genau  passend  hindurchgeht, 
so  daß  das  Innere  des  Meesingrohres  gegen  die 
Flüssigkeit  (HjäOi)  des  Unterbrechers  gut  ab- 
gescldossen  ist  Meeeiugrohr  und  Düse  worden 


durch  Aufziehen  eines  nicht  zu  dünnwandigen 
tiummischlauches  G miteinander  verbunden. 
Das  Aufziehen  des  Sclilauches  erleichtert  mau 
sich  dadurch,  daß  man  aus  der  engen  Bohrung 
des  Kohroe  Wasser  unter  m&ßigero  Druck  aus- 
strömen Iflßt  und  den  aufzuschiebenden  Schlauch 
an  dem  einen  Ende  zuklemmi;  dann  weitet 
beim  Aufziehen  des  offenen  Endes  der  Wasser- 
druck den  Schlauch  auf,  so  daß  er  verhöltnis- 
milßig  leicht  über  das  Rohr  hinObergesclioben 
werden  kann.  Die  [Jlnge  des  Gummischlaudies 
wird  so  gewühlt,  daß  sein  oberes  Ende  bis  in 
den  Holzdeckel  JI  hineiiireicht.  Damit  die 
Säure  nur  mit  dem  unteren  Ende  des  Schlauches 
in  Berührung  ist,  wird  er  von  einer  Glasröhre  A 
eingeachlossen.  deren  Durchrae.sser  sich  unten 
verengt.  Diese  Einschnürung  der  Glasröhre 
preßt  den  Gummi  fest  auf  die  Specksteindüse  D 
und  bewirkt  einen  wasserdichten  Abschluß. 

Als  negative  Elektrode  ist  in  der  Figur  eine 
Blciplatto  gezeichnet  worden.  Mao  kann  aber 
auch  ein  Schlaugenrohr  aus  Blei  wühlen  und 
dann  bei  Dauerbetrieb  des  Unterbrechers  dieses 
von  kaltem  Wasser  durchströmen  lassen,  um 
eine  zu  starke  Erwärmung  der  elektrolytischen 
Flüssigkeit  zu  verhindern. 

Damit  möglichst  wenig  Säure  durch  die 
DUsenöfluung  am  Platindraht  P vorbei  zur 
Stange  8 und  zum  Rohr  M dringt,  wird  dieses 
vor  dem  Zusammonstecken  des  Apparates  bis 
oben  mit  Wasser  gefüllt.  Beim  (»ebrauch  nutzt 
sich  jedoch  die  Specksteindüse  mehr  und  mehr 
ab,  die  Säure  gelangt  bla  zur  Messingstaogo 
und  diese  sowie  das  Messingrohr  beginnen  aU 
Elektrode  zu  fungieren  und  zerstört  zu  werden. 
Um  diese  Abnutzung  zu  verhüten,  schlägt  der 
Verfasser  vor,  sowohl  Stange  wie  Rohr  aus  Kupfer 
herzusteilen  und  innen  wie  außen  stark  zu  ver- 
bleien. Wird  dann  auch  die  Lötstelle  des  Plaiin- 
drahtes  mit  Blei  überzogen,  so  kann  die  Saure 
keine  Teile  mehr  auflösen. 

Ist  die  Bohrung  der  Düse  D nach  längerem 
Gebrauch  so  weit  geworden,  daß  ein  gute«« 
Funktionieren  des  Unterbrechers  in  Frage  ge- 
stellt wird,  so  ist  sie  durch  eine  neue  zu  er- 
setzen. Zu  beziehen  sind  derartige  Speckstein- 
dasen,nach  Angabe  des  Verfassers  hergestellt,  l>ei 
Böhm  & Wiedemann  in  München  für  0,30  if 
das  Stück.  Auch  das  untere  Endo  des  Gummi- 
schlauches muß  nach  einiger  Zeit  auf  4 bis  5 nn 
Lange  erneuert  werden. 

Der  Verfasser  hat  seine  Konstruktion  des 
Wehnelt-Unterbrechors  als  haltbar  erprobt. 


Haltbare  braune  Farbe  auf  Kupfer. 

Metaüarb.  ?f>.  S.  480.  2903. 

Das  blanke  Kupfer  wird  mit  einer  ly.sung 
von  GrUtispaii  in  Essig  bestrichen  und  dsiio 


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H>-n  21. 

!.  No»**iab<T  IVOS. 

mit  Zinkspfinen  bestreut;  letztere  werden  nach 
f>ini|;en  Minuten  abgewaschen,  worauf  man  das 
Kupfer  erwflrml.  Auf  diese  Welse  kann  man 
auch  Zeichnungen  hervorhringen,  wenn  man 
Zinkstiftc  statt  [der  Ziukspanc  anwendet.  Das 
Verfahren  empfiehlt  sich  auch  für  Gold,  Silber 
und  Kisen.  Kq. 

Rlemenicheiben  aus  Stahlblech. 

Metaüarh.  tiU,  S.  1903. 

Die  ChomnitzerStanzwerkein  BurgstRdt 
bei  Chemnitz  bringen  seit  einigen  .Jahren  Kiemen« 
scheiben  auf  den  Markt,  welche  ganz  aus  Stahl- 
blech hergesltdlt  sind.  Die  Scheiben  zeichnen 
sich  gegenüber  den  Riemenscheiben  aus 
Schmiedeeisen  oderUulz  besonders  durch  große 
Stabilität.  gleichmRüig  runden  Gang,  gute  Ad- 
häsion des  Treibriemens  und  einfache,  dabei 
haltbare  Befestigungsart  auf  der  Transmissions- 
welle aus,  sie  sind  erheblich  leichter  als  Scheiben 
aus  Schmiedeeisen.  Der  Kranz  der  Scheiben 
besteht  aus  Stahlblech,  die  Künder  sind  nach 
innen  umgelegt,  wodurch  der  Kranz  bedeutend 
an  Festigkeit  gewinnt:  Nabe  und  Speichen  sind 
aus  einem  Stück  hergestctlt  und  mit  einge- 
preßten  Verstarkungsrippeii  versehen.  Die  Be- 
festigung der  Scheibe  auf  der  Welle  erfolgt 
durch  Anziehen  zweier  auf  den  Nabenspeichen 
vorgesehenen  Schrauben.  Die  Nurmalbohning 
der  Scheibe  betrügt  SO  mm:  für  andere  Boh- 
rungen finden  Einlegebucbseu,  ebenfalls  aus 
Stahlblech  gepreßt,  Anwendung.  Die  Scheiben 
werden  in  Durchmessern  von  150  bis  700  mm 
und  in  Breiten  von  GO  bis  200  mm  geliefert. 
Gegenüber  den  Riemenschiobon  aus  Holz  haben 
die  hier  beschriebenen  den  großen  Vorteil,  daß 
eie  sowohl  in  dampferfüllten  Rüumen  wie  auch 
im  Freien  laufen  können,  da  sie  gegen  Tem- 
peratureinflüsse unempfindlich  sind;  das  Ge- 
wicht der  Scheiben  ist  ungefähr  gleich  dem  der 
Holzrieroenschoiben.  Kg. 

Die  Prüfanga-Austnlt  für  Apparate  und 
Rcagentiou  Dr.  Sauer  A Dr.  GÖckcl  in  Berlin 
ist  mit  dem  1.  Oktober  in  den  alleinigen  Besitz 
von  Herrn  Dr.  Heinrich  Göekel  übergo- 
gangen;  sie  befindet  eich  jetzt  Königgrützer 
Straße  19,  und  die  Firma  lautet  nunmehr 
Dr.  HeinrichOockel.  Fhysikalisch-Chemisches 
Institut. 

Auch  in  Berlin  ist  die  Einführung  des  obli- 
gatorischen Fortbilduugsuiiterrichts  geplant ; 
der  Magistrat  ist  mit  den  Vorarbeiten  hierzu 
und  der  Ausarbeitung  einer  entsprechenden 
Vorlage  für  die  Stadtverordneten  beschäftigt. 


211 

Giastechnisches. 

(.Stak«  aHrk  S-  S0H} 


über  die  Änderung  der  Angaben  von 
hochgradigen  Fabrikthermometern 
bei  Terschledenen  Eintauchtiefen. 

Von  Dr.  G.  .Moellcr  in  Charlotlenburg. 

A.  Mahlke  gibt  in  seiner  Abhandlung 
.Über  die  Bestimmung  der  Skale  von  hoch- 
gradigen Thermometern  aus  .Jenaer  Boro- 
silikatglas 59'"“  (Zeitschr.  f.  Instrumenten- 
künde  /■>.  S.  171.  1SU5)  an,  in  welcher 
Weise  man  letztere,  ohne  sie  in  Bildern 
von  verschiedenen  Temperaturen  mit  einem 
Normalinstrument  zu  vergleichen,  durch 
eine  einfache  Kalibrierung  bestimmen  kann. 

Auch  über  die  Herstellung  der  Skale 
von  Kabrikthermometern  gibt  er  auf  S.  17& 
u.  17!)  seiner  Abhandlung  eine  Methode 
an,  nach  welcher  man  solche  Thermüineler 
in  gleicher  Weise  auf  1“  bis  2*  richtig 
machen  kann. 

Unberücksichtigt  liißt  jedoch  Mahlke 
die  bei  langen  Kabrikthermometern  vor- 
handene Verbindungskapillare,  von  deren 
Eintauchtiefe  die  Angaben  der  Thermometer 
sehr  erheblich  beeinilußt  werden  können. 

Nach  § 14  der  PrOfungsbestimmungen 
der  Phys.-Techn.  Reichsanstalt  für  Thermo- 
meter soll  zwar  bei 

.Kabrikthermometern  die  Ver- 
bindungskapillare  (der  sogenannte  Hals) 
zwischen  OefHß  und  Skale  so  fein 
gewühlt  werden,  daß  die  Angaben  des 
Thermometers  durch  die  Temperatur 
des  Halses,  im  Verhültnis  zu  der  bei 
diesen  Instrumenten  erforderlichen 
Genauigkeit,  nicht  merklich  beeinflußt 
werden“  *). 

Mehrfache,  an  die  Redaktion  der 
„Deutschen  Mechaniker-Zeitung“  gerichtete 
Anfragen  über  die  Eintauchtiefe  und  die 
Bestimmung  der  Skale  hochgradiger  Kabrik- 
thermometer  zeigen  jedoch,  ilaß  hierüber 
noch  oft  Unklarheit  herrscht;  sie  sind  auch 
Veranlassung  der  folgenden  Ausführungen, 
die  durch  ein  Beispiel  erläutert  werden 
mögen. 

Die  Vorschrift,  daß  der  Inhalt  des  Halses 
möglichst  klein  sein  soll,  ist  aus  folgenden 
Gründen  gegeben. 

Angenommen,  ein  Kabrikthermometer 
von  1,5  m Gesamtlange  habe  einen  Hals 
von  1 m Ulnge,  dessen  yuecksilberinhall, 
ge.messen  vom  Gefäß  bis  zum  .Anfang  der 
Skale,  nur  100  “ betrage,  so  würde, 

*)  \'gl.  Zeitschr.  f.  Insirkde.  tS.  S.  81.  1898 
u,  Zmtratbl.  f.  d.  Deutsette  Reich  S.  SO.  1898. 


Klein«re  Mitteilungen.  — Glastechniichc«. 


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212 


GlasiechnI«chM. 


D«atarb» 

M*ctMnlk«r-Ztx. 


wenn  sieh  beim  Bestimmen  des  IW-Punktes 
der  ganze  Hals  bis  zur  Skale  in  Wasser- 
dampf beHndet,  das  Thermometer  um  1,2* 
hölier  zeigen,  als  wenn  nur  das  Gefäß  ein- 
taueht.  Da  nämlich  im  ersten  Falle  das 
(Quecksilber  des  Halses  100“,  im  letzteren 
aber  nur  80“  warm  ist,  so  dehnt  sich  ein 
(Quecksilberfaden  von  100“  Länge  für  den 
Temperaturunterschied  von  100“  — 30“  um 
(100  - 30)  X 100«  _ , 

6100 

mehr  aus  als  derselbe  (Quecksilberfaden, 
wenn  er  sich  statt  in  Wasserdampf  in  Luft 

beHndet.  Hierbei  bedeutet  , den  schein- 
()1U0 

baren  Ausdehnungskoeffizienten  von  (Queck- 
silber im  Glase  59  Bei  200“  würde  der 
Hals  vielleicht  eine  mittlere  Temperatur  von 
.86'  statt  30«  haben,  bei  .800“  40“  u.  s.  f., 
bei  500“  etwa  50 Kür  diese  letztere 
Temperatur  500“  würde  der  Hals  ganz 
eintauchend  eine  Temperatur  von  500« 
haben,  so  daß  das  Thermometer  bei  ganz 
eintauchendem  Hals  um 

(.500  - 60)  X 100  « _ . , 

0100 

hölier  zeigen  müßte  als  bei  ganz  heraus- 
ragendem Hals.  Dieser  ungünstige  F’sll 
wird  allerdings  selten  Vorkommen,  da  sich 
ein  Teil  des  Halses  wohl  immer  in  der  zu 
messenden  Temperatur  beHndet. 

In  der  Reic.hsanslalt  werden  Fabrik- 
thermometer von  großer  Länge  nur  bis  zu 
einer  Eintauchtiefe  von  .80  em  geprüft,  da 
für  eine  größere  E'mtauchticfe  die  l'rüfungs- 
apparate  unverhältnismäßig  große  Dimen- 
sionen annehmen  müßten,  deren  Kosten 
und  Schwierigkeiten  beim  Gebrauch  sehr 
groß  sein  würden. 

Ist  andererseits  der  Inhalt  der  Ver- 
bindungskapillare bedeutend  größer  als 
100«,  etwa,  wie  es  liei  unzulässigen  Ther- 
mometern vorgekoramen  ist,  3(X)«  bis  400« 
und  mehr,  so  wächst  der  Fehler,  den  man 
beim  Gebrauch  der  Thermometer  in  ver- 
schiedenen Eintauchtiefen  macht,  ganz  be- 
deutend. Z.  B.  für  einen  Halsluhalt  von 
400«  und  für  die  höchste  Temperatur  500« 
beträgt  der  Fehler 

450  X 400«  _ . 

6100 

Es  ist  daher  für  einigermaßen  exakte 
Messungen  nötig,  Thermometer  zu  ver- 
wenden, die  nicht  mehr  als  100«  in  der 
Verbindungskapillare  enthalten, 

Außer  durch  Kalibrierung  vor  der  Fertig- 
stellung der  Instrumente  kann  man  den 
Inhalt  der  Verbindungskapillare  auch  durch 
Beobachtung  feststellen,  indem  man  den 


Stand  des  Thermometers  einmal  mit  ganz 
eintauchendem  Hals  und  ferner  mit  ganz 
herausragendem  Hals  in  Wasserdampf  be- 
obachtet. Die  Differenz  der  Stände  mit 
6100  multipliziert  und  durch  den  Temperatur- 
unterschied, den  der  Hals  bei  beiden 

Messungen  hat,  etwa  70«  dividiert,  ergibt 
den  Inhalt  der  Kapillare. 

_ . . , Stawl  bei 

tGU  mm 

Thermometer  in  Wasserdampf 
bis  zum  Anfang  der  Skale 

eintauchend 100,0 « 

Thermometer  nur  mit  dem  Gefäß 

eintauchend 98,9 

Differenz;  1,1  « 

CT  . s !•!  X <5100 
Halsinhalt  = - = 94 « 

lO 

Man  muß  also  bei  Anfertigung  von 
Fabrikthermometem  unbedingt  darauf 
achten,  nur  möglichst  enge  Verbindungs- 
kapillaren  zu  verwenden  und  sich  von  der 
ungefähren  Größe  des  Inhalts  derselben  im 
Verhältnis  zum  Gefäß  vorher  durch  Aus- 
wägung oder  Kalibrierung  Kenntnis  ver- 
schaffen. Würde  man  dies  nicht  tun,  so 
könnte  bei  langen  Thermometern  der  Fehler 
bei  verschiedenen  Eintauchtiefen  die  Teni- 
peraturermittlung  unsicher  machen. 

Der  obere  Teil  der  Kapillare,  welcher 
das  eigentliche  Meßrohr  bildet,  bleibt  bei 
Fabrikthermometem  mit  Hals  bei  allen 
Eintauchtiefen  in  ungefähr  derselben  Tem- 
peraturschicht, deren  eventuelle  .inderungen 
nicht  so  groß  sind,  daß  sie  auf  die  An- 
gaben der  Instrumente  einen  erheblichen 
Einfluß  ausüben  können. 

Wenn  ein  Fabrikthermometer  mit  einem 
Temperaturbereich  von  0«  bis  5(X)«  für  eine 
Eintauchtiefe  bis  zum  Anfang  der  Skale 
justiert  werden  soll,  so  kann  man  nach  der 
von  Mahlke  angegebenen  .Methode  in  der 
Weise  verfahren,  daß  man  den  Eis-  und 
Siedepunkt  bestimmt,  indem  man  das 
Thermometer  bis  zum  Anfang  der  Skale 
eintaucht.  Auf  den  so  gefundenen  Eispunkt 
legt  man  den  Nullpunkt  der  Teilung,  den 
Punkt  100«  Jedoch  auf  den  der  Temperatur 
98,5 « entsprechenden  Punkt,  und  mit 
diesem  Intervall  (0  bis  100)  teilt  man  dann 
gleichmäßig  weiter  ’). 

Schließlich  ist  noch  darauf  aufmerksam 
zu  machen,  daß  nach  der  Füllung  unter 
Druck  der  Stand  des  (Quecksilbers  um  etwa 
2«  erniedrigt  wird.  Es  ist  also  aus  diesem 
Grunde  die  ganze  Skale  noch  um  2«  tiefer 
zu  legen. 

')  Vgl.  .Mahlke.  a.  a.  0.  S-  178. 


4 


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Hon  21. 

i,  Noromber  100A. 


GlatlecbnUchta. 


213 


Automatische  Mersplpette. 

Von  GoorgSchmidt  & v.  d.  Ritz  in  Schroiede* 
fold  i.  Thür. 

D.  U.  G.  M.  203  275. 

Chem.-Zlg.  27,  8.  893.  J90  l. 

Die  IMpotte  soll  zum  Abmea.‘*en  {floichor 
riüAsij^keitamengen  bouutzt  worden.  Das  Meü- 
gefnb  befindet  sich  dabei  an  der  HahnliUUo 
und  wird  durch  Drehung  dieser  gefOllt  und 
entleert 


Ks  kann  auf  die  MoUpipotte  ein  Trichter 
mitteU  SchlifTs  aiifgcaetzt  werden,  auch  kann 
die  Zuleitung  der  nbzuinesscndon  Klüesigkeit 
aus  einem  anderen  Gefhü  erfolgen.  J. 

Ein  Kryophor. 

Von  E.  Grimsohl. 

ZeHschr.f.tl.phjfx.H.dtfm  ünUrr.  IG,  8.276.  i90:i. 

Der  nachstehend  nbgehildete  einfache  Ap- 
parat. dessen  Einrichtung  au»  der  Figur  sofort 


zu  erkennen  ist,  lÄÜt  sich  zu  verschiedenen  Schul- 
versuchen sehr  bequem  vorwendeu. 

Er  wird  durch  gleichzeitiges  Sieden  von 
Wasser  in  beiden  Gefaben  luftleer  gemacht, 


worauf  die  vorher  gelockerten  Gummistopfen 
fest  eiogedrQckt  werden.  So  kann  man  das 
Sieden  bei  niedriger  Temperatur  und  das  Ge- 
fi’ieren  des  Waesers  durch  eigene  Verdunstung 
zeigen.  Um  diesen  zweiten  Versuch  auszuführen, 
hat  man,  nachdem  dos  ganze  Wasser  nach  A 
gebracht  ist.  durch  das  Hahntrlchterrohr  kon- 
zentrierte Schwefelsäure  bis  zu  V»  B so  ein- 
zufüllen, daß  dabei  keine  Luft  einstrümen  kann. 
Es  erfolgt  dann  dio  Aufnahme  der  Wasserdampfe 
sehr  lebhaft  und  demgemäß  die  Verdunstung 
und  Abkühlung  in  A,  welche  noch  schneller 
von  statten  geht.,  wenn  man  durch  Bewegen 
des  Apparats  die  Wände  des  Gefäßes  B mit 
Scbwefolsäure  bedeckt.  Dem  Verf.  ist  es  ge- 
lungen, die  Abkühlung  des  Wassers  von  Zimmer- 
temperatur bis  zu  b*’  bis  ß*’  unter  Null  zu  er- 
reichen. Die  Bisbildung  erfolgt  dann  bekannt- 
lich plötzlich,  während  das  Thermometer  auf  0*^ 
steigt.  Der  Apparat  wird  von  A.  KrUß  (Ham- 
burg, Adolplisbrücke  7)  geliefert. 

Bern,  da  Ref.  Ref.  mOchte  empfehlen,  die 
Gummistopfen  durch  GiasschlitTo  nach  Art  der 
Hahnstfipeel  zu  ersetzen.  Es  wird  dann  die 
Handhabung  bequemer  und  das  Abdichteii 
leichter  zu  erreichen  sein.  Die  Befürchtung 
des  Verf.,  daß  durch  FlQssigwerden  des  Schliff- 
fettes  die  Schlilfe  undicht  werden,  ist  wirklich 
guten  SchlifTon  gegenüber  nicht  angebracht 
und  kann  auch  durch  Anwendung  schworer 
schmelzbaren  Hahnfetta  beseitigt  werden. 

J. 


Gebrauchsmuster  f&r  ^lastechulscUe 
GegenstAnde. 

Kla.sso: 

21.  Nr.  209  040.  Elektrische  OlUhbime  mit 
gläsernem,  mit  dem  Körper  aus  einem  Stück 
bestehendem,  dos  Gewinde  und  die  Kontakte 
tragendem  Sockel.  H.  Hülse,  Mülheim  a.Kh. 
5.  6.  03. 

Nr.  209  468.  Röntgenröhre  mit  verstellbarer 
Kathode.  Al  lg.  Bloktrlzit  ä ts  - Gesell- 
Schaft,  Berlin.  19.  9.  03. 

42.  Nr.  208  055.  Thermometeretui  mit  einer 
oder  zwei  Hülsen  für  ärztliche  Thermometer. 
W.  Uebe,  Zerbst  17.  8.  03. 

Nr.  208  201.  Trockenkaateu  mit  einer  als 
Thermometer,  Manometer  uud  Temperatur- 
rogulator  dienenden  Vorrichtung,  welche 
aus  einem  graduierten  Skalenrohr  in  Ver- 
bindung mit  einem  Quecksilber  enthaltenden 
Manometorrohr  besteht  A.  Kreidl,  Prag. 
1.  7.  03. 

Nr.  208  583.  Butyrometer  mit  Skaienträgor 
halbrunden  Querschnitts.  H.  Friodländer, 
Charlottcnburg.  9.  6.  03. 


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an 


Gl4«technischcs.  — Bucher»chau.  — Patenlschau. 


Dautsrb« 

M»rhaDiker-Zti;. 


Nr.  208  H4Ö.  AraiUiclies  Therroometor  mit 
fariiiger  Angabo  der  Kicbergrenzen.  I*. 
Müller,  Elgersburg.  5.  9.  03. 

Nr.  S09  297-  Mediziiiisclie  Thermometer  mit 
wellenförmigem  QuecksilbergefAß.  W. liebe, 
Zerbst.  14.  9.  03. 

Nr.  209  öG6.  Schüttelvorrichtiing  für  Gaa- 
absorption,  bestehend  aus  zwei  aneinander 
geschmoizenen  Glaskugeln,  von  welchen  die 
untere  durch  eine  Kapillare  mit  der  Luft 
und  dtirch  ein  anderes  Ruhr  mit  der  oberen 
Kugel  verbunden  ist.  E.  H.  Wikander, 
Stolhcrg,  Rhld.  18.  8.  03. 

Nr.  209  698.  Röntgejiröhre,  bei  welcher  die 
um  die  Antikathode  herumliegendo  Rohr* 
blonde  an  der  Austriltsstelle  für  dioKathoden- 
strahlen  mit  einem  abgezweigten  Rohrstück 
versehen  ist.  M.  Ehrhardt,  Berlin.  22.9.03. 

04.  Nr.  2086fi3.  Trichter  mit  geripptem  Einlauf-  | 
teil.  K.  Goller,  München.  10.  8.  03.  | 


BQoh0P*ohau. 

F,  Loo.se,  Taschenbuch  für  Monteure  elektr. 
StraUonbahnen.  Eine  Anlcitg.  zum  Bau  und 
zur  Unterhaltg.  elektr  Straßenbahiien  mit 
Obcrioitungs-  u.  Akkumulatorenbetrieb.  Be- 
arbeitet unter  Mitwirkg.  von  Zivilingenieur 
M.  Schiemann.  2.  TiteLAufl.  12®.  IV  u. 
131  S.  m.  112Abbildgn.  Leipzig,  0.  Leinor 
(1899]  1903.  Geb.  in  Lcinw.  1,50  M. 


>V.  lIofTnieister  und  K.  M'nster,  Ratgeber  f. 
Gewerbetreibende,  zugleich  Holfsbuch  zur 
Meisterprüfung.  Praktische  Buchführung  für 
Gewerbetreibende  nebst  Belehrung  über 
Kostenberechnung,  Wechsel.  Arbeiter-Ver- 
sicherungs- Gesetze  und  Gewerbeordnung. 
Bearbeitet  unter  Mitwirkung  von  Hand- 
werkskammer-Sekretär  A.  Hartjen stein. 
2.  erweiterte  Aufl.  gr.-8®.  67  8.  Hildes- 
heim, H.  Helmko  1903.  1,00  M-\  Hauptbuch 
dazu.  Pol.  24  S.  0,30  M. ; Inventur-  und  Bilanz- 
buch.  Fol.  12  S.  0,20  H.\  4 doumalbücher. 
Fol.  u.  gr.-Fol.  28,  24,  28  u.  22  S.  0.65,  0,70, 
0.80,  1,00  M. 

R.  Blocbmann,  Die  drahtlose  Telegraphie  io 
ihrer  Verwendung  für  nautische  Zwecke. 
Nach  einem  Vortrage.  gr.-8®.  24  8.  Leipzig, 
B.  G.  Teubner  1903.  0.60  Af. 

(t.  Langbein,  Handbuch  der  elektrolytischen 
(galvtmischen)  Metallnicderachbige  (Galvauo- 
stegie  u.  Galvanoplastik)  mit  Berücksichti- 
gung d.  Kontaktgalvanisierungen,  Eiiitauch- 
verfahron,  dos  Fürbens  der  Metalle,  sowie 
der  Schleif-  und  Poliormethodcn.  5.,  auf 
Grund  neuester  Anschauungen  u.  Bcubacb- 
achtungen  vollstAnüig  umgoarb.  Aufl.  gr.-8®. 
XXIII,  656  8.  mit  155  Abbildungen.  Leipzig. 
J.  Klinkhardt  1903.  7,50  if. 

F.  Ncurcitcr,  Die  Verteilung  der  elektrischen 
Energie.  2.,  neu  vorf.  Aufl.  gr-8®.  X,  276  8. 
m.  lSGFig.  Leipzig,  0.  Leiner  1903.  9,00 Af. 
gob.  in  Leinw.  10,00  A/. 


Patentschau. 


Induktions  • Wecbselstromzäbler  nach  Ferrarieschem  Prinzip,  tt.  7'. 

24.  12.  1901.  Nr.  135  735.  Kl.  21. 

Dieser  Zahler  besteht  aus  einem  U- förmigen  und  einem 
£•  förmigen  Eisenkern  ober- uud  unterhalb  der  Drehscheibe  in  derartiger 
[jage,  daß  die  Schenkel  des  U- Kernes  den  Seitenschonkeln  des  E- Kernes 
gegenUberstehen.  Der  U-Koru  ist  mit  einer  Spaimungawicklung  und 
der  Mittelachenkel  des  E- Kernes  mit  einer  Hauptstrom  Wicklung  ver- 
sehen. Durch  diese  Anordnung  eoll  ein  geringer  Energieaufwand  mit 
einer  guten  ProportionaliUU  über  den  ganzen  Meßbereich  veroinigt 
werden. 

Um  eine  innigere  Verkettung  der  in  der  Drehscheibe  verlaufen- 
den StromfAden  mit  den  die  Scheibe  durchsetzenden  Kraftlinien  zu 
erzielen,  können  an  den  Schenkeln  des  U-  und  des  E-Kernes  Pol- 
erweiteningon  angebracht  werden.  Soll  ProportlonalitAt  auch  bei  ge- 
ringen StrometArken  bestehen,  so  ist  im  Eisen  des  Mlttelachcnkels  des 
E- Kernes  eine  Unterbrechung  oinzuschalten.  Auch  kann  behufs  Ein- 
stellung der  Zühlcrkonstanto  der  Mittelschonkel  des  E-Kernes  vcrschiob- 
bar  eoin  {Fig.  2). 


Blathy  in  Budapest 


Verfahren  zur  Meseang  von  Geschwindigkeit,  Umdrehungszahl  o.  s.  w.  bewegter  Körper. 

W.  Lahmeyer  & Co,  in  Frankfurt  a.  M,  2.  5.  1902.  Nr.  137  GOL  Kl.  42. 

Durch  den  bewegten  Körper  wird  direkt  oder  indirekt  ein  mit  Selbstinduktion  be- 
hafteter Stromkreis  periodisch  ein-  und  ausgeschaltet,  in  welchem  ein  Meßinstrument  angeordnet 


I 


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Heft  n. 
I.  Nusember 


Patenttchau. 


215 


ist.  dosseo  AuSHchlog  ein  MaU  fdr  die  Ooichwiiidi)^keit  nb;;ibt  An  Stelle  der  Hiii'  und  Auä' 
achaltung  kann  auch  eine  Umkehrung  der  Stromrichtung  vorgonommen  werden. 

Dh8  £ur  Strommessung  benutzte  Instrument  wird  von  zwei  ditVerential  gewickelten 
Wicklungen  beeinflußt,  von  welchen  die  eine  wie  üben  angegeben  geschaltet  ist,  wahrend  die 
zweite  an  die  Klemmen  der  Stromquelle  angeschlossen  ist.  Die  Selbstinduktiouaspule  kann  ferner 
mit  einer  zweiten  Spule  magnetisch  verkettet  werden,  in  der  das  Mefliostrument  eingeschaltet  ist. 

Röntgenröhre.  F.  Desaauer  in  Aschaffenburg.  29.  5.  1902.  Nr.  137  593.  Kl.  2t. 

Die  Antikathode  c wird  mit  einer 
Uubrblende  b aus  Qlas  umgeben,  welche  sich 
beim  Durchgang  von  Kathodenstruhleii  an  der 
Innern  Wandung  mit  statischer  Rlektrizitilt  ladt 
und  durch  diese  Ladung  eine  Zusammen- 
drftngung  der  Kathudenstrnhlen  und  damit  eine 
Verkleinerung  ihres  Brennpunktes  bewirkt. 

Um  die  Wirkung  der  Blonde  noch  zu  erhöhen, 

wird  aic  mit  einem  Metallrohr  d,  dos  ala  Belag  für  diese  dient,  umgeben. 

Verfahren  som  HanteUen  Uehtemptindlieber  SelenseUan.  0.  v.  Bronk  in  Berlin.  22.  9.  1901. 
Nr.  137  800.  Kl.  21. 

Die  auf  den  Beleiitrftgor  aufgoxogenou  Motalldrfthte  werden  wahrend  des  Auftragons 
des  geschmolzenen  Selens  durch  Gewichts-  oder  Federwirkung  in  gespanntem  Zustande  erhalten, 
derart,  daß  sie  die  ihnen  anfänglich  gegebene  vollkommen  parallele  Lage  unverändert  belbe- 
halten. 


Elektrodynamometer.  Hartmann  & Braun  iu  Frankfurt  a M.-Rockenheim.  17.9.1901.  Nr.  135  717. 


Kl.  21. 

Um  die  AnfangsemplindUchkoit  solelior  Hlektro- 
dynaniomcter,  bei  denen  die  Kraftlinien  des  bewegliclu'ii 
Spulensystems  a wesentlich  senkrecht  zur  Drehachse  ver- 
laufeu  und  die  Linien  dos  festen  Hauptfeldes  5 kreuzen,  zn 
vergrößern,  sind  hier  eine  oder  mehrere  feste  Zu^atzspulen  c 
angeordnet,  welche  den  boweglichen  Spulen  a in  deren 
Ruhelage  mit  paralleler  Windungsflache  nulie  gegenüber- 
stehen  und  sie  in  der  Richtung  ihrer  magnetischen  Achse 
nhstoßon. 


Vorriehtong  snm  Photographieren  innerer  Körperhöhlen.  J.  Schryvor  in  Amsterdam.  13. 12. 1901. 

Nr.  135469.  Kl.  57. 

Die  Vorrichtung  dient  zum  l'hotographicren  innerer  Körperhöhlen,  I 

insbesondere  des  Mageuinnern.  Die  Kamera  i^tt  mit  einer  elektrischen  Licht-  J 
cpielle  verbunden  und  sitzt  am  Ende  eines  in  die  Körperhöhle  einzuführenden  M 

Schlauches.  Sie  ist  mit  einem  System  wechsolatiimlig  angeordnetor,  einen  ganzen  k ] 

oder  nahezu  ganzen  Umkreis  behorrschonder  Linsen  a ausgerüstet,  zum  Zweck, 
verschi<‘denc  Aufnahmen  von  derselben  Stelle  aus  gleichzeitig  miicben  zu  können. 

Die  Kamera  selbst  besteht  aus  einem  von  einem  Gehäuse  c umschluHsenen,  drei- 
seitigen Prisma,  welches  durch  Bcheidewftnde  in  mehrere  EinzelpriMuen  zerlegt 
und  an  seinen  abgestumpften  Kauten  mit  don  wechscIstUiidig  migeordneteii 
Linsen  a versehen  ist. 

Aal  dom  Oangnntenohied  zweier  Uhr-  oder  Lanlwerke  beruhender  Klektrisit&tz- 
siLhler.  F.  Kuh  Io  in  Berlin.  22.  1.  1902  Nr.  137  213.  Kl.  21. 

Die  Pendel  werden  hei  gleichzeitiger  Änderung  der  Drehrichtnng  des 
Zeigerwerkes  abwechsolinl  in  entgogengesi^tztom  Sinne  beoiiiflußt,  und  zwar 
erfolgt  die  Äiidenmg  der  Drehrichtnng  dos  Zeigerwerkes  dadurch,  daß  ein  aut 
der  Antriebsachse  des  beide  Uhrwerke  gomeinscbaftlich  antreibenden  Diüeren- 
tialwerkes  fest  gekoppelter  Motor  abwoclisolnd  nach  beidtm  Kiehtimgen  umlauft. 


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Paunilistt. 


DosUche 

Mechulk«r-Zte 


2t(i 


Pateiitlisie. 

Uta  zum  19.  Oktober  1903. 

Klaeau:  Aameldmig^B. 

91.  B.  33  759.  Vorrichtung^  zum  Anzeigen  von 
Fchiero  un  elektrischen  Leitungen.  K.  J. 
Bott,  Tottenham,  u.  J.  .M.  Moffat,  Wands- 
worth, Engl.  26.  2.  03. 

E.  9156.  Einrichtung  zur  Veränderung  der 
Selbstinduktion  von  Spulen.  W.  Lahmeyer 
& Co.,  Frankfurt  a.  M.  20.  4.  09. 

B.  9234.  Wattstundenzftliler  fUr  Gleichstrom. 
F.  Bibig,  Tolkewitz.  2.  6.  03. 

F.  17 172.  AbstimmungsvoiTichtung  für  die 
bei  der  drahtlosen  Telegraphie  verwendeten 
otfenen  Schwingungssysteme.  K.  A.  Pesseo« 
den,  Manteo,  V.  8t,  A,  12.  8.  02. 

H.  31015.  Hitzdrahtmcßgerilt.  R.  Harpner, 
Wien.  27.  7.  03. 

K.  24935.  Verfahren  zum  Betriebe  von  Röntgen- 
röhren und  andeni,  sonst  mit  einem  Rühm- 
kortfscheii  Funkeninduktor  betriebenen 
Apparaten.  F.  J.  Koch  jun.,  Chemnitz. 
19.  3.  03. 

8.  17207.  Magnetelektrischer  Funkeninduktor 
L.  Seil,  Berlin.  8.  12.  02. 

30.  B.  32  050.  Verfahren  und  Vorrichtung  zur 
Erzeugung  eines  sinusartig  verlautenden 
magnetischen  Feldes  mittels  eines  rotierenden 
Magneten.  B.  Buhtz,  Charlottenburg.  4.7  02. 

39.  A.  9979.  StAuder  für  Gtasmacherpfeifen. 
F.  Siemens,  Dresden.  5.  5.  03. 

O.  IG  906.  Verfahren  und  Ofenanlage  zum 
Kohlen  von  Glas  in  hinter  einander  ge- 
schalteten Kühlkammern.  E.  Gobbe,  Jumet, 
Belg.,  u.  Henning  & Wrode,  Dresden. 
9.  5.  02. 

H.  28  804.  Verfahren  zur  Herstellung  von 

Giasgefilüen  mitBruclinAhten.  F.  Hartmanu, 
Berlin.  29.  8.  02. 

S.  16583.  Maschine  zur  Herstellung  von  solchen 
niohlampenfasaungen,  bei  welchen  ein  Glos- 
pfropfen  die  Metallteiio  der  Fassung  ver- 
liindet.  A.  Swau,  New-York.  13  6.  03. 

8.  17  101.  Verfahren  zur  Herstellung  von  Glas- 
liohlkörperu.  F.  Th.  Sievert,  Dresden-A. 
28.  10.  02. 

49.  D.  13824.  Lehre  zur  gleichzeitigen  Prüfung 
von  Schrauben  auf  Bolzendicke,  Kerndicke, 
Steigung  und  Gewindoform.  ß.  Fischer 
Winsch,  Dresden.  16.  2.  03. 

F.  17  062.  Dampfmesser.  F.  Bayer  & Co., 
Elberfeld-  17.  12.  02. 

J.  7429.  Geschwindigkeitsunzeiger  für  Fahr« 
zeuge.  A.  F.  Japy,  Paris.  15.  7.  03. 

N.  G205.  Entfenumgsmeaaer.  J.  Neilson, 
Larchmont-Manor,  V.  St.  A.  20.  6.  02. 


67.  S.  17  454.  Vorrichtung  zum  Schleifen  und 
Polieren  von  Glasplatten  o.  dgl.  St.  Louis 
Plate  Giess  Co.,  St.  Louis,  V.  St.  A.  19.1.03. 

ErUlloageii. 

91.  Nr.  146814.  Polarisiertes  Relais.  Siemens 
Si  Hatske,  Berlin.  29.  6.  02. 

Nr.  146  883.  Galvanoskop.  Dieselben. 
25.  II.  02 

Nr.  147  090.  Unterbrecher  für  den  Primärstroro 
von  RühmkoriTapparaten.  K.  Arnoux,  Paris, 
u.  E.  Guerre,  Neuilly  sur  Seine,  Frankr. 
13.  7.  02. 

Nr.  147  113.  Verfahren  zur  Herstellung  von 
lichtempfindlichen  Zellen.  E.  Kuhmer, 
Berlin.  30.  4.  03. 

Nr  147231.  HitzdrahtraeÜgemt.  R.9.  Stewart, 
Detroit.  12.  8.  02. 

Nr.  147315.  Einrichtung  an  BlektrizitAtszAhlern 
zur  Bestimmung  des  Maximalverbrauche. 
Allgem.  ElektrizitAts  • Gesellschaft. 
Berlin.  1.  2.  03. 

30.  Nr.  146  957.  Schutzhülle  für  Ärztliche  Ther- 
mometer. U.  Vaughan  u.  J.  W.  Arrow- 
smith,  Morristowu,  V.  St.  A.  18.  7.  02. 

39.  Nr.  146  269.  Verfahren  und  Vorrichtung 
zum  Blasen  von  Huhlglasgegenst.Anden  mit 
Prellluft.  H.  Heye,  Hamburg.  16.  12.  02. 

Nr.  147  366.  Verfahren  zur  Herstellung  von 
Giashohlkurpern.  J.  A.  Chambers,  Pitts- 
bürg,  V.  8t.  A.  3.  12.  01. 

Nr.  147  367.  Vorrichtung  zur  Herstellung  von 
Hohlglaskörpern  durch  Ausheben  eines  Hohl- 
körpers aus  der  geschmolzenen  Glasmasse. 
Derselbe.  3.  12.  01. 

49«  Nr.  146  819.  Apparat  zur  Bestimmuug  des 
UngleichförmigkeiUgrados  und  der  Winkel- 
abweichung  von  Kurbelkraftmaschiiieii  mit 
Hülfe  stroboskopischer  Scheiben.  C.  Eber« 
hardt,  Karlsruhe.  18.  11.  02. 

Nr.  146  858.  StlUzvorrlchtung  an  Fenirohren. 
B.  A.  Fiske,  New-York.  26.  3.  02. 

Nr.  146923.  Geschwindigkeitsmesser  mit  regel- 
barer ReibradUbereetzung  zum  Vergleichen 
einer  Umlaufgeschwindigkeitmit  einergleioh- 
förinigen  bekuimten.  O.  Mende,  Berlin. 
17.  7.  02. 

Nr.  147  243.  Bnfornungsmesser.  K.  Spubl. 
Friedrichshagen.  23.  2.  02. 

Nr.  147  374.  Apparat  zur  Mengenbeatimmung 
fester  Beimischungen  von  Gasen.  L.Martlus, 
Kladno,  Böhmen.  11.  6.  02. 

67.  Nr.  147  346.  Vorrichtung  zum  Schleifen  von 
Werkzeugen,  mittels  derer  das  Werkzeug  in 
jede  beliebige  Lage  zum  Schleifkörper  ge- 
bracht werden  kann.  W.  8 toll,  Luckeo- 
walde.  15.  3.  02. 

Nr.  146897.  Elektrischer  Fernzoiger.  Hart- 
manu  & Braun,  Frankfurt  a.  M.  26-  11.02. 


PQr  ill*  K«<lAktka  Teruitworüicb:  A-  Blasebk«  la  EsrllD  W. 

V*rUz  vuD  Jnllo»  SprinR«r  In  Bsrlln  N.  — l>rnrk  T»n  Kmll  Dr*j«-r  tn  BArlifi  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumentenkuude 

qd4 

Organ  für  die  gesamte  Olasinstrumenteu  - Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion;  A.  Blaschke,  Berlin  W 30,  An  der  Apostelkirche  7b. 

Nr.  22.  15.  November.  1903. 

Haehdnek  nar  mit  Geoehmlvoar  der  Bedaktlon  (eitattet 


Über  die  Herstellung  von  Eonkavgittem. 

Nach  Tb.  Lyman,  Falte  ipectra  from  Ihe  Rowland  concave  graUng.  Pkyt.  Bev-  i'-i-  S.  J.  1901  und 
An  eaplanaUon  of  tke  falte  tpectra  from  diffraetion  graüngt.  Ebenda  16.  S.  2S7.  1903; 

W.  Rollina,  On  ruUng  eoncave  gratingt.  Am.  Joum.  of  Sdenee  16.  8.  19-  1903. 

Von  Dr.  X.  IMekl  In  Wanbarg. 

Theodore  Lyman  suchte  die  Messungen  Schumanns  im  Gebiete  der 
auBersten  ultravioietten  Strahien  mit  HQire  eines  Vakuumspektrophotographen  zu  wieder- 
hoien,  und  zwar  unter  Anwendung  eines  Rowiandschen  Konkavgitters,  wahrend 
Schumann  ein  Fiuoritprisma  benutzt  hatte.  Hierbei  fand  er  Spektrallinien,  welche 
Schumann  nicht  beobachtet  hatte,  namentlich  im  Gebiete  der  koräesten  Wellenlängen 
bei  Anwendung  von  Magnesiumelektroden.  Diese  Linien  bildeten  sich  auf  der  photo- 
graphischen Platte  ab  auch  dann,  wenn  die  zwischen  den  Magnesiumelektroden  über- 
springenden Funken  sich  weit  von  dem  Fluoritfenster  des  Vakuumspektrophotographen 
befanden,  wahrend  doch  die  Strahlen  sehr  kurzer  Wellenlänge  nach  den  bis  dabin 
gewonnenen  Erfahrungen  von  der  durchsetzten  Luftschicht  absorbiert  werden;  sie  blieben 
auch  dann,  als  Luft  in  den  Vakuumspektrophotographen  eingelassen  wurde,  ja  selbst 
dann  noch,  als  innen  derselbe  Luftdruck  herrschte  wie  auUen.  Diese  Liniengruppen 
hatten  eine  gewisse  .Ähnlichkeit  mit  solchen  im  Gebiete  größerer  Wellenlänge;  sie  waren 
nur  im  Spektrum  1.  Urdnung  vorhanden,  fehlten  aber  im  Spektrum  2.  Ordnung. 

Daraus  folgt  nun,  daU  diese  Linien  im  ITtraviolett  überhaupt  nicht  vom  Licht 
dieser  Wellenlänge  herrühren,  sondern  durch  Diffraktion  hervorgerufen  werden  und 
Wiederholungen  einer  Linie  von  größerer  Wellenlänge  sind,  die  von  Spektren  niederer 
Ordnung  stammen.  Solche  Linien  sind  nicht  wirkliche  Speklrallinien,  verursacht  von 
•Strahlen  dieser  Wellenlänge;  es  sind  falsche  Linien,  welche  durch  Vngenauigkeiten  des 
benutzten  Konkavgitters  hervorgerufen  werden.  Diese  Fehler  der  Gitterteilung  waren 
nicht  lokal,  sondern  sie  erstreckten  sich  über  die  ganze  GitterüBche,  und  sie  traten  bei 
allen  benutzten  Konkavgittem  auf. 

Lyman  suchte  sodann  die  Ursachen  der  Erscheinung  der  falschen  Spektra 
aufzuklären  und  ihre  Theorie  zu  entwickeln.  Diese  falschen  Spektrallinien  sind  wesentlich 
von  den  gewöhnlich  beobachteten,  sogenannten  „Gespenstern“  verschieden.  Diese 
„Gespenster“  sind  eine  schwache  Nachbildung  einer  wirklichen  Linie  und  liegen  ini 
allgemeinen  nur  wenige  Angstrüm-Einheiten  von  der  erzeugenden  Linie  entfernt,  die 
„falschen  Linien“  dagegen  viele  100  Angström-Einheiten. 

Nicht  nur  die  konkaven  Beugungsgitter,  sondern  auch  die  ebenen  Beugungsgitter 
bringen  Spektra  hervor,  in  denen  sich  „falsche  Linien“  finden  (namentlich  auch  im 
Ultraviolett).  Dies  wies  Lyman  an  zwei  ebenen  Gittern  nach,  die  auf  Rowiands 
Maschine  geteilt  waren. 

Die  Theorie  der  „falschen  Spektren“  kann  auf  Grund  von  Betrachtungen  ent- 
wickelt werden,  welche  Runge  in  ihren  (irundzOgen  dem  Verfasser  mitteilte.  Als 
Ursache  werden  Fehler  in  der  Gitterteilung  angenommen,  welche  über  die  ganze  Oitter- 
teilung  sich  erstrecken  und  teils  periodischer  Natur  (ungleich  weiter  Abstand  der  einzelnen 
Oilterstriche,  der  sich  periodisch  wiederholt),  teils  nicht  periodischer  Natur  sind. 


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218 


R.  Stöcklt  Ober  die  HereleUung  von  Konkavgittern. 


Deo  loche 
Meclia^er>Z^. 


W.  Rollins  Buchte  ebenfalls  die  Ursache  der  falschen  Linien  im  Beugun^- 
spektrum,  entworfen  von  Konkavgittem,  aufzukltlren  und  Konstruktionen  anzugeben, 
welche  solche  Konkavgitter  liefern,  die  diese  fehlerhafte  Erscheinung  nicht  geben.  Diese 
Arbeit  von  Kollins  ist  im  .lanuar  1903  erschienen,  die  zweite  Arbeit  von  Lyman  erst 
im  Mai,  so  daU  Kollins  diese  letztere  Arbeit  nicht  kannte.  Rollins  nimmt  an,  daß  nur 
die  Konkavgitter  die  „faischen  Spektra“  im  Ultraviolett  geben. 

Die  bisher  gebräuchliche  Methode, 

Konkavgitter  herzustellen,  ist  in  kurzen 
Worten  folgende.  Die  Oberfläche  des  Metall- 
Stückes,  welches  das  Beugungsgitter  tragen 
soll,  wird  auf  die  gewünschte  Krümmung 
geschlilTen  und  dann  poliert.  Das  Metall- 
stück wird  auf  eine  Schiebevorrichtung  ge- 
setzt, welche  dasselbe  auf  gerader  Bahn  mit 
Hülfe  der  langen  Schraubenmutter  einer 
Präzisionsschraube  unter  dem  Diamanten  vor- 
beiführt, der  die  Oitterstriehe  einschneidet. 

Ideale  Beschaffenheit  der  führenden  Schraube 
und  des  ritzenden  Diamanten  vorausgesetzt, 
würde  diese  Methode  gute  ebene  Gitter 
liefern.  Denn  die  Hauptforderungen,  die 
an  ein  gutes  Beugungsgitter  gestellt  werden, 
lassen  sich  konstruktiv  auf  diesem  Wege  erfüllen;  diese  Forderungen  sind: 

1.  Alle  Striche  müssen  voneinander  gleiche  Entfernung  haben. 

2.  Die  begrenzenden  Handflächen  der  einzelnen  Striche  müssen  alle  gleich 
beschaffen  sein. 

3.  Diese  begrenzenden  Itandflächen  müssen  mit  der  GitteroberflUche  alle  den 
gleichen  Winkel  bilden. 

Bei  den  konkaven  Gittern  aber  liefert  obige  Erzeugungsweise  nicht  die  gleichen 
vorzüglichen  Resultate  wie  bei  den  ebenen  Gittern,  und  eine  einfache  Betrachtungsweise 
ergibt,  daß  keine  der  drei  genannten  Bedingungen  auch  nur  annähernd  erfüllt  ist. 

A (Fig.  1)  sei  der  Mittelpunkt  der 
kreisförmig  gekrümmten  Gitteroberfläche. 

Die  Linien  B bis  K stellen  gleich  große 
Verschiebungen  des  Gitters  unter  der  Dia- 
mantspitze dar,  wie  sie  durch  die  gleich- 
förmige Bewegung  der  Schraube  hervorge- 
bracht werden. 

Würde  es  sich  um  ein  ebenes 
Gitter  handeln,  so  würden  die  Striche  alle 
voneinander  gleich  weit  entfernt  sein.  Hier 
aber,  beim  Konkavgitter,  nimmt  der  Ab- 
stand zwischen  den  einzelnen  Strichen, 
längs  der  gekrümmten  Oberfläche  des  Gitters 
gemessen,  von  der  Mitte  nach  dem  Rande 
hin  zu;  dies  sieht  man  in  Fig.  1 (rechte 
Hälfte)  sehr  deutUch,  wenn  man  die  Flächen- 
normalen  in  den  Punkten  1,  2 ...  10  er- 
richtet. Ebenso  zeigt  diese  Figur,  daß  die 
begrenzenden  Randflächen  der  einzelnen 
Striche  um  so  ungleicher  werden,  je  mehr 
man  sich  von  der  Mitte  des  Beugungs- 
gitters den  Enden  nähert;  in  demselben 
Maße  ändern  sich  auch  die  Winkel  dieser  Kandflächen  mit  der  Oberfläche. 

Den  einen  Fehler  könnte  man  durch  eine  Kompensationsvorrichtung  beseitigen, 
welche  an  der  Führungsschruubenmutter  sitzt;  die  beiden  anderen  Fehler  aber  können 
mit  den  bisherigen  Gitterteilungsraethoden  nicht  korrigiert  werden.  Wenn  das  Metall- 
stück, das  die  Gitlerteilung  tragen  soll,  festgehalten  würde,  so  könnte  man  den  Diamanten 
an  einer  Führung  befestigen,  deren  Drehpunkt  znit  dem  Mitteljiunkt  A der  Gitterkrümmung 
zusammenfallt;  dadurch  würde  die  Diamantspitze  längs  gleicher  Bogenstücke  weiter- 


.4 


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H«ft  T2. 

lä.Kov(>mt«rl903- 


K.  Sifiekl,  Ober  die  Herstellung  von  KonkavgUlern.  — Verelosnachrlchten. 


219 


bewegt;  so  würde  man  Gitterstriche  mit  gleichen  RandüAchen  und  mit  gleichen  Rand- 
winkeln  gegen  die  Oberfläche  erhalten,  wie  die  linke  Hälfte  von  Fig.  1 mit  den  kleinen 
Ziffern  1 bis  10  zeigt.  Ist  aber  der  Krümmungsradius  des  Gitters  groU,  so  würde  der 
Führungsann  des  Diamanten  eine  solche  Ränge  erhalten,  daß  Stabilitätsgründe  die  Aus- 
führung verbieten. 

Statt  nun  die  Diamantspilze  auf  einem  Kreisbogen  weiter  zu  bewegen,  kann 
man  auch  den  Träger  des  Melallstückes  um  den  Krümmungsmittelpunkt  des  Gitters 
durch  eine  Schraube  längs  eines  Bogens  auf  einem  KurvenstUck  sich  drehen  lassen.  Die 
Schraubenmutter  ist  mit  dem  Träger  nicht  starr  verbunden,  sondern  erteilt  ihm  die 
Bewegung  durch  einen  Arm,  der  längs  einer  gekrümmten  Bahn  gleitet  (Fig.  ä)  (Kom- 
pensationsvorrichtung zur  Erzielung  gleich  weit  voneinander  entfernter  Gitterstriche). 
Wesentlich  also  ist,  daß  der  Träger  des  Metallstückes,  auf  dem  das  Gitter  eingeritzt 
wird,  nicht  auf  gerader  Bahn  unter  der  Diamantspitze  weiterbewegt  wird,  sondern  auf 
gekrümmter  Bahn.  Ein  Bild  einer  solchen  Gitterteilmaschine  gibt  Fig.  2. 

Fig.  3 zeigt  eine  andere 
Möglichkeit,  das  Prinzip  der 
Fortbewegung  des  Trägers 
auf  gekrümmter  Bahn  auszu- 
führen; die  Krümmung  des 
Gitters  ist  sehr  kurz  ge- 
nommen, um  die  zu  Grunde 
liegende  Idee  klar  zu  zeigen. 
Das  Metallstück  BK,  das 
geteilt  werden  soll,  ist  auf 
dem  Träger  C befestigt,  der 
sich  auf  einem  Bogenstück 
bewegt.  Die  Bewegung  wird 
übermittelt  durch  eine  lange 
Schraubenmutter  SN , mit 
Hülfe  eines  dünnen,  angepaßten  Stahlbandes  B,  das  bei  N‘  und  N“'  befestigt  ist.  Wenn  SN 
nach  links  in  Richtung  des  Pfeiles  i bewegt  wird,  so  dreht  sich  der  Träger  C in  Richtung 
des  Pfeiles  2,  wie  die  gestrichenen  Linien  zeigen;  hierbei  kommen  der  Reihe  nach 
andere  Teile  des  Melallstückes  unter  den  ritzenden  Diamanten  D.  Diese  Anordnung 
verlangt  keine  Kompensationsvorrichtung,  abgesehen  von  solchen,  welche  die  periodischen 
Fehler  der  Schraube  äquilibrieren. 


Vereins»  und  Personennaohpichten. 


Todesanzeige. 

Am  1.  November  verschied  plötzlich 
am  HerzBchla^e  unser  Mitglied 

Hr.  LouU  Armbruvter 
i.  Fa.  August  Sauter  zu  Khingen 
im  Alter  von  55  Jahren. 

Wir  werden  das  Andenken  des  geach* 
teten  und  beliebten  Vercinsmitgliedes  stets 
in  Ehren  halten. 

Der  Verstand  der  D.  G.  f.  M.  u.  0. 

D.  G.  f.  M.  u.  O.  ZwelgTereln  Halle. 
Sitzung  vom  2.  November  1903.  Vor» 
sitzender:  Hr.  li.  Kleomann.  [ 

Hr.  Briiy  führt  die  wühl  kleiuaten  der  bis- 
her konstruierten  Akkmnulatoren  für  die  viel- 
fach im  Oebmuch  bePmülicheo  kleinen  Haud- 
Intorncn  vor. 


Diese  LAmpchen  wurden  bisher  durch 
Trockenelement  gespeist,  und  nur  wenige  Me- 
chaniker werden  dnhsr  diese  Laternen  als  Ver- 
kaufsobjekt dem  Publikum  zugänglich  gemacht 
haben,  weil  sie  wußten,  daß  die  Elemente  sich 
sehr  schnell  abnutzteu  und  sogar  im  Ruhezu- 
stand vollstAudig  aufhörten.  Die  Beschaffung 
der  neuen  Batterie  bei  den  billigsten  Lampen 
erforderte  Immerhin  &0  bis  7b  Pf. 

Durch  den  Akkumulator  ist  die  .Möglichkeit 
gegeben,  denselben  wiederholt  aufzuladen;  er 
gestattet  trotz  seiner  Kleinheit  eine  ununter- 
brocheno  Brenndauer  von  1 bis  D/a  Stunden, 
die  gröberen  für  Nnchtleuchter  u.  s.  w.  sogar 
von  8 bis  9 Stunden.  Die  Batterie  der  einen 
kleinen  Lampe,  welche  zu  Demonstrationen 
gebraucht  worden  war,  wurde  sodann  durch 
Einschalten  der  Eampe  geschlossen  und  un- 
unterbrochen im  Schlub  erhalten.  Ohne  sicht- 
bare Abnahme  der  Helligkeit  erlosch  die  Lampe 


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'220 


V«r«iA«*  und  P*r«onennaehricht*n. 


OMtaeb* 


nach  Verlauf  einer  reichlichen  Stunde.  Die 
Aufladung  kann  auch  mit  Elementen  erfolgen, 
die  natQrlich  eine  weeentlich  höhere  Spannung 
haben  müssen  als  der  Akkumulator.  Die  Akku- 
mulatoren sind  trocken,  aleo  ist  jede  Beschä- 
digung durch  Säure  ausgeschlossen  Die  Kosten 
dee  Ladens  belaufen  sich  auf  20  Ff.  für  den 
Privatmann  und  10  Ff.  für  den  Wiederverkäufer. 
Durch  Einführung  dieser  Batterien  dürfte  sich 
der  Verbrauch  an  Taschenlampen  wesentlich 
steigern,  da  nun  auch  jeder  solide  Wiedervor- 
käufer  im  Stande  ist,  den  Verkauf  zu  übernehmen 
und  zu  befürworten. 

Im  weiteren  Meinungsaustausch  wurden  die 
bisherigen  Erfahrungen  mit  Cupron-Bleroenten 
besprochen. 

Sodann  gelangte  ein  vom  Vorstand  einge- 
brachter  Antrag,  eine  Anmeldestelle  für  freie 
Lehrlingsstellen  zu  schafTen,  einstimmig  zur 
Annahme.  Dieselbe  soll  beim  Vorsitzenden 
eingerichtet  werden,  so  daß  daselbst  sowohl 
das  Publikum  freie  Stellen  und  die  Branchen 
der  Lehrherren  erfahren,  als  aucli  die  Prin- 
zipale etwaigen  Bedarf  anmeldeii  können. 

Den  Verhandlungen  wohnte  Hr.  Bichungs- 
Inspektor  Dr.  Barczynski  aus  Magdeburg  als 
Gast  bei.  Derselbe  wurde  gebeten,  versuchen 
zu  wollen,  die  Magdeburger  Mechaniker  zu 
einem  Zweigverein  zusammenzuschließen. 

ja 


ZwelgTeretn  Hamburg  • Altona. 

Sitzung  vom  18.  November  1903,  Vor- 
sitzender: Hr.  Dr.  H.  Krüß. 

Es  wird  beschlossen,  das  Stiftungsfest  in 
üblicher  Welse  am  12.  Januar  zu  begehen;  die 
Vorbereitungen  dazu  werden  einer  Kommission 
anvertraut. 

Herr  Max  Bekei  spricht  über  den  Auer« 
bachschen  Bohrkopf  „Radikal"  zum  Bohren 
kantiger  Löcher  unter  Vorzeigung  von  Modellen, 
w'elche  den  Vorgang  bei  Benutzung  dieses 
Werkzeuges  veranschaulichen,  und  einer  An- 
zahl von  Bohrprüben  ln  verschiedenem  Material. 
Die  merkwürdige  Arbeitsvorrichtung  fand  all- 
seitig großen  Beifall. 

Herr  Carl  WUImann  regt  die  Frage  au, 
wie  sich  die  D.  G.  f.  M.  u.  0.  zur  Zwangs- 
InvaliditätsverBicherung  der  solbstlndigen  Hand- 
werker stelle,  welche  vom  Deutschen  Hand- 
werkskamroortag  befürwortet  wird;  er  selbst 
hält  diese  Versicherung  nicht  für  empfehlens- 
wert; ea  werde  dadurch  der  selbständige  Hand- 
werker dem  Lohnarbeiter  gloichgeatcilt,  es 
ßnde  eine  Belastung  statt  und  zwar  in  sehr 
ungerechter  Verteilung,  und  die  zu  erwartende 
Heilte  werde  nicht  eiumal  ausreichend  sein, 
das  (ranze  aber  hohe  Verwaltungskosten  ver-  i 
Ursachen.  Die  Versammlung  stimmt  diesen  ^ 


Ausführungen  zu  und  beschließt,  die  Angelegen- 
heit dem  Vorstande  der  Gesellschaft  zu  über- 
weisen. 

Zum  Schluß  findet  noch  eine  von  Herrn 
Heinatz  angeregte  Aussprache  über  die  prak- 
tische Ausbildung  der  Ijehrlinge  statt. 

n K 


I Die  NormleruDgr  der  Lebritnffezahl 
j durch  die  Handwerkskammer  SU  Qers. 

Die  Gemeinsame  Handwerkskammer  su 
Gera,  welche  sich  schon  frUher  für  Zu- 
lassung der  Lehrverträge  derD.  G.  f.  M.  u.  0. 
erklärt  hatte,  macht  unter  Bezugnahme 
auf  eine  Bemerkung  im  Protokoll  des  14. 
Deutschen  MechanikertagesfDeufÄCÄe.VccÄ.- 
Zig.  S.  201)  in  einem  an  den  Vor- 

sitzenden der  D.  G.  f.  M.  u.  0.  gerich- 
teten Schreiben  vom  2.  November  d.  J.  die 
Mitteilung,  sie  habe  allerdings  nach  Anbören 
aller  bestehenden  Standesvertretungen  des 
Bezirks  die  Höchstzahl  der  zu  haltenden 
Lehrlinge 

bei  0 und  1 Gesellen  auf  3 Lehrlinge 
„ 2, 3 und  4 „ „4 

„ mehr  als  4 » „0  » 

festgesetzt,  sieh  aber  die  Zulassung  von 
Ausnahmen  von  dieser  Bestimmung  fQr 
verschiedene  Handw'erkszweige  Vorbehalten. 

Daraufhin  habe  ein  Feinmechaniker  des 
Bezirks  vorgebracht,  daß  gerade  kleinere 
feinmechanische  Werkstätten  vorzflglich  zur 
Ausbildung  von  Lehrlingen  geeignet  seien, 
größere  Betriebe  dagegen  viel  weniger, 
BO  daß  die  vielen  jungen  Leute,  die  die 
Feinmechanik  zu  erlernen  wünschten,  auf 
die,  wenigstens  in  Thüringen,  spärlich  vor- 
handenen Kleinbetriebe  angewiesen  seien; 
Infolge  dieser  Verhältnisse  sei  er  in  den 
letzten  15  Jahren  ordentlich  überschüttet 
worden  mit  Lehrlingen;  er  bat  schließlich, 
die  Handwerkskammer  möge  genehmigen, 
daß  die  Feinmechaniker  je  einen  Lehrling 
mehr  halten  dürfen,  als  nach  der  Fest- 
setzung angängig  sei. 

Dieser  am  15.  August  1902  bei  der 
Handwerskammer  angebrachten  Bitte  sei 
bereits  am  20.  desselben  Monats  entsprochen, 
so  daß  die  Gemeinsame  Handwerkskammer 
in  Gera  es  keineswegs  an  Entgegenkommen 
auf  die  Wünsche  der  Feinmechanik  habe 
fehlen  lassen. 

Ernannt  wurden:  Dr.  W,  Küstert  ao.  Pro- 
fessor in  Tübingen,  zum  o.  Professor  der  Chemie 
an  der  Tierärztlichen  Hochschule  in  Stuttgart; 
Artillcriehauptmann  A.  J.  J.  Lafay  zum  Pro- 
fessor der  Physik  an  der  ^ecU  PolyMmi<im  in 
Paris. 


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u*rt  t2. 

I &.  NoTMnb«r  1 WM. 


Ptrtonennachrlchien.  — Kleln«re  Mitleilungtn. 


221 


Dr.  W.  Manchot,  Privatdoz«nt  in  OMtiDgon, 
wurde  ala  ao.  Profeaaor  der  Chemie  an  die 
Universität  München  berufen. 

Der  Fabrikbesitzer  Hauswaldt  in  Magde^ 
bürg  wurde  von  der  UniveraUät  Tübingen  wegen 
seiner  wissenschaftlichen  Leiatinigen  auf  dem 
Gebiete  der  Interferenserschoinungon  sum 
Dr.  hon.  c.  promoviert. 

Habilitiert  haben  eich:  Dr.  F.  Sachs  für 
Chemie  an  der  Universität  Berlin ; Dr.  II.  Mostcr 
für  Elektrochemie  an  der  Technischen  Hoch- 
Bchaio  in  Braunschweig;  Dr.  G.  Berndt  für 
Physik  an  der  Universität  Breslau;  Dr.  J.  Vil- 
Ihzer  für  physikalische  Chemie  an  der  Univer- 
sität Wien;  Dr.  L.  Kann  für  technische  Physik 
an  der  deutschen  Technischen  Hochschule  in 
BrUnn. 


Kleinere  Mitteilungen. 

Drehttrom  • Öl  ■ Transformatoren  der 
A.  E.  O.  Ton  1 bis  50  KW. 

Nack  einem  Frotpekt. 

Die  Allg.  El. -Ges.  bringt  drei  neue  Typen 
kleiner  Drehstrom-Öl-Transforniatoren  für  \ bis 
50  KW  auf  den  Markt; 

1)  Type  A D Of  verwendbar  bis  zu  6000  Volt 
und  zwar  in  10  Abstufungen  von  1 bis 
50  KVA. 

2)  Type  BDO  bis  3000  Volt  in  11  Ab- 
stufungen von  1 bis  52  KVA. 

3)  Type  CDO  bis  10000  Volt  in  6 Ab- 
stufungen von  5 bis  50  KVA. 

Die  Transformatoren  sind  nacli  dem  schon 
früher  benutzten  Patent  der  A.  ß.  O.  gebaut; 
neu  ist,  daß  das  Joch  nicht  mehr  stumpf  auf- 
gesetzt, sondern  erst,  nachdem  die  Spuleu  auf 
die  Kerne  gesetzt  sind,  eingcschichtet  wird. 
Der  Kern  ist  möglichst  ohne  durchgehende 
Bolzen  und  mit  nur  wenig  gußeisernen  Ar- 
miorungsteilen  konstruiert.  Durch  diese  beiden 
Verbesserungen  soll  erreicht  werden,  daß  die 
zusätzlichen  Verluste  nahezu  ganz  vcrschwin- 
den,  das  „Brummen*  gänzlich  beseitigt  ist  und 
der  Leerlaufstrom  auf  ein  Minimum  reduziert 
wird.  Evontuelle  Reparaturen  sind  wesentlich 
dadurch  vereinfacht,  daß  das  Joch  nicht  mehr 
aus  einem  Stücke  besteht  und  so  ohne  Krahn 
von  einem  Mann  allein  abgehoben  werden  kann. 

Die  gußeiserne  Armiening  ist  als  Rippen- 
körper ausgebildet,  wodurch  die  Anlageflächen 
an  den  Blechkörper  tunlichst  klein  werden  und 
ao  dem  Hl  möglichst  freien  Zutritt  zu  den 
Kernen  gewähren. 

Glatte  gußeiserne  Olkästen  sind  für  kleine 
Transformatoren  bis  etwa  10  KW  gowäblt.  Bei 
den  größeren  Modellen  muß  künstlich  für  gute 
Wärmeableitung  gesorgt  werden;  hier  werden 
deshalb,  auch  um  dabei  Gewicht  zu  sparen. 


Kästen  verwendet,  deren  Wellblechwände  mit 
ihrem  Weißblecbboden  fest  verlötet  sind,  die 
gleichzeitig  den  Vorteil  haben,  mit  ()i  probiert 
werden  zu  können,  ehe  der  Transformator  eiu- 
montiert  wird. 

Die  kleineren  Nummern  bis  zu  ADOi  und 
B D 0|2  (der  Index  entspricht  der  Belastung 
in  KVA)  haben  konzentrische  Wicklungen 
mit  auOenliegender  Hochspaonungswicklung, 
während  die  übrigen  unterteilte  Wicklung 
haben,  eine  Verschiedenheit,  welche  durch  die 
Rücksicht  auf  gute  Isolation  und  leichte  Repa- 
ratur verursacht  ist. 

Auf  die  Wahl  des  Isolaüonsmaterials,  dos 
Papiers  sowie  des  Ols  ist  besondere  Sorgfalt 
verwendet;  die  fertigen  Transformatoren 
werden  nach  strengerem  PiUfverfahren  unter- 
sucht. als  der  Verband  Deutscher  Elektrotech- 
niker vorsebreibt. 

Die  Erwärmung  steigt  bei  24-stOndlger  Arbeit 
mit  Vollast  nur  bis  400C,  im  Ol  gemessen;  die 
Temperaturen  von  Eisen  und  Kupfer  sind  etwas 
höher,  so  daß  momentane  Überlastung  von  mehr 
als  100  o/o  ohne  Schaden  ausgehalten  werden, 
ebenso  je  nach  der  Größe  dos  Transformators 
länger  andauernde  Überlastungen  von  30  bis 
40  o/o. 

Der  Wirkungsgrad  bei  der  Type  ADO 
liegt  bei  Vollast  und  cosy  = 1 (bei  Licbtbetrieb) 
je  nach  der  Größe  zwischen  91,0  und  97,2  o/o 
bei  einem  Spannungsabfall  von  4 bis  1,5  o/q. 
Bei  den  BDG-Transformatoren  bis  etwa 20  KW 
sind  die  betrelTenden  Zahlen  etwas  ungünstiger, 
doch  ist  dafür  an  Gewicht  gespart.  Die  Zahlen 
liegen  ähnlich  gut,  wie  die  genannten,  auch 
bei  der  Type  CDO:  hier  iat  die  besondere 
Sorgfalt  noch  auf  die  Befestigung  der  Zuleitung 
auf  der  Hochspannungsseite  verwendet  worden. 

Z. 

Stereoskope  fBr  flfrofse  Bilder. 

Von  H.  KrÜß. 

Physik.  Zeitschr.  S.  361-  1902. 

Bekanntlich  wird  in  der  Radiographie  die 
Stcreoskopie  mit  großem  Erfolge  benutzt.  So- 
fern die  einzelnen  Röntgenaufnabmeu  nicht 
breiter  als  etwa  7 cm  sind,  so  daß  sie  in  einem 
gewöhnlichen  Stereoskopapparate  Platz  finden 
können,  genügt  ein  solcher  zur  stereoskopischen 
Betrachtung  vollkommen.  Meistens  sind  aber 
die  Aufnahmen  bei  weitem  größer;  bei  solchen 
dos  Beckens  oder  dos  Brustkorbes  z.  B.  werden 
photographische  Platten  bis  zur  Größe  40  em 
X 50  cm  angewendet.  Es  entstand  daher  das 
Bedürfnis  nach  Stereoskopapparaten,  mittels 
derer  die  großen  stereoskopischen  Röntgen- 
aufnahmen direkt  stereoskopisch  betrachtet 
werden  können.  Der  Verfasser  beschreibt  nun 
zwei  solche  Stereoskope,  die  sich  im  Gebrauch 
bereits  bestens  bewährt  haben. 


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222 


Kleinert  Milieilungen. 


Deutsche 

MecbenUteT'Ztf. 


Dos  eine  ist  ein  Spiegelstereoakop,  Ähnlich 
dem  Hcimholtzschon  Tolostoreoakop,  und  in 
Fig.  1 achomatUch  dargcstellt.  und  lat 
der  Ort  der  Augen,  p^  und  p,  aind  die  kleinen, 
und  9,  die  großen  Spiegel,  0,  und  0«  die 
Mittelpunkte  der  beiden  neben  einander  auf* 
gestellten  storcuskopUchen  Röntgenaufnahmen. 
Wie  aua  dem  in  der  Figur  dargestellten  Strahlen* 
gang  folgt,  vereinigen  sich  dann  in  dem  gemein* 


0 


samen  Bild  0 die  Bilder  der  beiden  Aufnahmen 
zu  einem  einzigen  Bilde  fUr  die  beiden  Augen 
Al  und  A,. 

Die  ganze,  einfache  optische  Einrichtung 
befindet  sich  in  einem  Kasten,  deesen  Hinter- 


heule FiAchen  gekittete  Flintglaskeilo  achro* 
matisiert  werden,  so  daß  eine  Ablenkung  von 
etwa  14^  Übrig  bleibt.  Auf  einem  Fuß  F steht 
ein  Rahmen  fii  Rn,  dessen  Hinterwand  eine 
Mattscheibe  bildet.  Vor  diese  können  beider* 
seits  Glasbilder  bis  zur  Größe  40  cm  X bO  cm 
eingpschoben  werden;  bei  Anwendung  kleinerer 
Formate  kann  der  Raum  über,  unter  und  neben 
den  Platten  abgeblendet  werden.  Auch  können 
undurchsichtige  Papierbilder  eingesetzt  werden, 
welche  man  dann  von  vom  beleuchtet. 

Der  Okularteil  des  Apparats  enthalt  bei  p, 
und  beiden  Prismen,  durch  welche  den 

beiden  Augen  Ax  und  A^  die  Mittelpunkte  Oj 
und  O3  der  beiden  Objekte  in  der  Mitte  des 
Gesichtsfeldes  erscheinen.  Durch  eine  soitliche 
Schraube  s laßt  sich  die  Entfernung  der  beiden 
Prismen  voneinander  je  nach  der  Augenweite 
des  Beobachters  elnstellen.  Zur  Abhaltung 
fremden  Lichts  ist  vor  den  Prismen  beiderseits 
eine  Schutzhaubo  angebracht.  Der  ganze 
Okularteil  steht  auf  einer  Säule  in  gleicher  Höhe 
mit  der  Mitte  der  Objekte  0|  und  Oi-  Diese 
Säule  ist  auf  einer  Stange  T befestigt,  welche 
sich  unter  den  Fuß  F hindurchschiebt,  eo  daß 
der  Okularteil  in  verschiedene  Bntfemuogea 
zu  dem  Objekt  gebracht  werden  kann. 

Die  Prismen  p,  und  P3  sind  noch  durch 


Pig  2. 


KIg  Ä. 


seito  aus  Fig.  2 ersichtlich  ist  und  durch  zwei 
Mattscheiben  von  der  Größe  der  aufzunohmenden 
Röntgennegative  gebildet  wird.  Diese  werden 
also  in  durchfallendom  Lichte  beobachtet.  Sie 
werden  von  der  Seite  in  den  Kasten  hinein* 
geschoben.  Zur  Befestigung  kleinerer  Auf- 
nahmen sind  verschiebbare  Halter  vorhanden. 

Das  andere  Stereoskop  ist  ein  Prismen- 
stereoskop nach  Dubosc(|schem  Prinzip  und 
in  Fig.  .7  abgebildet.  Hier  befindet  sich  vor 
jedem  Auge  ein  achromntisiertes  Prisma  mit 
der  brechenden  Kante  nasonwArts.  Es  sind 
Kronglasprismen  von  60^  welche  durch  auf 


nach  oben  heraiisragendo  Knöpfe  um  180°  um 
die  Vertikale  drehbar.  Man  sieht  dann  mit  den 
rechten  Auge  A^  das  linke  Objekt  Oi.  mit  dem  | 
linken  Auge  Ax  das  rechte  Objekt  0,.  Durch 
diese  Einrichtung  wird  die  Möglichkeit  gegebeo, 
dos  stereoskopische  Relief  umzukehren,  einea 
pseuduskopischen  Blfekt  herbeizufUhren,  was 
in  Fallen,  wo  die  Deutung  der  mit  dem  Apparat 
boobaclitoteii  stereoakopischon  ROutgeoauf* 
nahmen  auf  Schwierigkeiten  stußL,  von  Vorteil 
sein  kann.  Schd. 


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Patenischau. 


Heft  n. 

t5.  November  1903. 


223 


Patentsohau. 


Indnktionasiihler  für  Wechselströme.  Schuckort  & Co.  in  NQrnborg.  21.  5.  liK)2.  Nr.  137  043- 
Kl.  21. 

Die  Haupt-  und  NebenschluOwicklun^eo  werden  von  getrennten,  auf  der  einen  Seite 
der  drehbaren  Scheibe  Hegenden  Hufoiaen  getragen,  während  auf  der  andern  Seite  der  Scheibe 
für  die  getrennten  Hufeisen  ein  susammenbAugendes  oder  geteiltes  SchluüstUck  angeordnet  ist, 
in  w’elchem  die  beiden  Felder  gemeinsam  verlaufen. 


Qeschwmdigkeitsmesser  mit  einom  Windrad,  welches  ein  xweites  entgegen 
der  Wirkung  einer  Feder  mitnimmt.  R.  Goodlad  iu  Hampshire, 
SOdsee.  26.  3.  1901.  Nr.  137  862.  Kl,  42. 

Die  auf  der  Zeigerwelle  angebrachte,  von  einer  Bremsfeder  m be- 
einflußte Bremsscheibe  o weist  an  der  der  Nullage  entsprechenden  Stelle 
einen  Ausschnitt  $ auf,  um  den  Zeiger  unter  Entlastung  der  Zeigerfedor 
selbsttätig  ln  die  Nullstellung  zurUckzufUbren.  Die  Bremsscheibe  o ist 
ferner  zum  Zweck,  entgegengesetzt  gerichteto  Geschwindigkeiten  zu 
messen,  mit  zwei  von  dem  Binschoitt  z aus  in  entgegengesetzten  Rich- 
tungen ansteigenden,  nahezu  je  einen  Halbkreis  bildenden  Schrauben- 
bahnen versehen. 

Aolhlngimg  der  Drebspnle  elektrischer  Mefsgerkte.  Hartmann  & 
Braun  in  Frankfurt  a.  M.  - Bockenheim.  4.  6.  1902.  Nr.  137  632. 
Kl.  21. 

Zum  Zw'ccke  möglichst  reibungsloser  Lagerung  des  beweg- 
lichen Systems  von  DrcbapuImcßgerAten  wird  die  Drehspule  an  einem 
durchgehenden  gepannten  Draht  oder  Faden  etwa  in  ihrer  Mitte  befestigt 
und  mit  einem  Rohre  versehen,  welches  den  AufhAugedraht  konzentrisch 
umgibt.  In  die  Enden  dieses  Rohres  sind  Ringlager  eingesetzt,  die  dem 
AufliAngodraht  in  der  Nahe  seiner  Befestigungspunkte  eine  reibungslose 
Führung  geben.  Das  System  ist  auf  diese  Weise  sehr  empfindlich  auf- 
gehängt  und  bedarf  trotzdem  keiner  genau  senkrechten  Aufstellung. 

Verfahren  anr  Herstellong  einer  Platinelektrodo.  W.  C.  Heracus  iu 
Hanau.  18.  6.  1901.  Nr.  138  537;  Zu2.  z.  Fat.  Nr.  132  588.  KI.  12. 

Zum  Zwecke  der  StromzufUhrung  wird  an  jedem  der  einge- 
schmolzenen Platinstifte  im  Innern  der  Glasröhre  ein  Kupferdraht  ein- 
gelötet. 


Sehaltong  des  Ankers  von  Hotordiektrizitktaiahlem. 

Berlin.  6.  3.  1902.  Nr.  135894.  Kl.  21. 

Der  Kollektor  des  Schalters  a Hegt 
mit  einem  Vorschaltwiderstand  b im  Neben- 
schliißstromkreis.  Um  bei  dieser  Schaltung 

die  Spannung  zwischen  Kollektor  und  Bürste  

heim  Abfedeni  der  letzteren  zu  vermindent, 
wird  zwischen  den  Bürsten  des  Ankers  ein 
Widerstand  r eingeschaltet. 


Union  Kiekt rizitats-Gesollschuft  in 

r 


-A'' Wyvv\'^ V- 


0 


Einrichtung  für  Funkentelegraphie,  um  die  Zeichen  nach  bestimmten  Richtungen  auszu- 
■ohliefSen,  Prof.  Brauns  Telegraphie  G.  m.  b.  11.  ln  Hamburg.  2.  9.  1900.  Nr.  137  762. 
KI.  21. 

Diese  Einrichtung  besteht  aus  geeigneten  MetatlschlrmeD,  welche  um  den  Sendedraht 
angeordnet  sind,  und  zwar  worden  die  .Metallschirme  aus  Drähten,  DrahtbUndeln  oder  schmalen 
Metallstreifen  gebildet,  die  in  einem  Abstande  vom  Sendedraht  angebracht  sind,  der  ein  Viel- 
faches der  Breite  oder  des  Durchmessers  dos  ersteren  (Metallstroifens,  Drahthündels  u.  s.  w.)  aus- 
macht. Bei  einer  besondem  Ausführungsform  dieser  Binriclitung  sind  um  den  Sendedraht 
mehroro  Scbirmleitcr  in  bestimmten,  nach  den  verschiedenen  Empfangsstellcn  führenden  Rich- 
tungen ungeordnet,  und  diese  Leiter  können  von  der  Sendeetolle  aus  beliebig  einzeln  oder  zu 
mehreren  an  Erde  gelegt  oder  von  letzteror  isoliert  worden,  um  nur  beiiehigeu  von  verschiedenen 
BmpfangsstcUen  Zeichen  geben  zu  können. 


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234 


Patvntschftu.  PatvntlUt«. 


Daotacb« 


Verfahren,  am  mitUls  einer  Alleeitig  Tereehiebbaren  RöntgenrShre  einen  OegenaUnd  in  seiner 
wehren  Form  and  Gröfbe  an  photographieren.  Siemena  & HaUke  in  Berlin.  18. 10.  1901. 
Xr.  137  349.  Kl.  57. 

Alle  von  der  Röntgenröhre  auagesendeten  Strahlen  werden  abgeblendet  bia  auf  ein 
auf  der  Platte  senkrecht  stehendes  StrahlenbQndel.  Der  von  diesem  StrahlenbOndel  getroflTene 
Punkt  des  Körpers  wird  senkrecht  auf  die  photographische  Platte  projiziert  und  dort  featge- 
halten.  Durch  eine  gleichm&Oige  Bewegung  der  Röhre  in  der  zur  Platte  parallelen  Ebene  wird 
dann  der  ganze  Körper  Punkt  für  Punkt  durch  das  senkrechte  Strahlenbündel  bestrichen  und 
photograpliiert,  wobei  eine  Orthogonalprojektion  des  Körpers  ln  natürlicher  Größe  und  Form 
entsteht  Um  ein  klares  Bild  zu  erhalten,  muß  die  Bewegung,  welche  in  einer  kontinuierlichen, 
engen  Zickzack*.  Spirallinie  o.  dgl.  von  Hand  oder  automatisch  ausgefobrt  werden  kann,  eine 
vollkommen  gleichmäßige  sein,  damit  jeder  Punkt  die  gleiche  Belichtung  erfahre.  Sie  erfolgt 
am  zweckmäßigsten  mittels  eines  für  Hand*  und  Motorbetrieb  eingerichteten,  zwangläufigen 
Getriebes. 

Sdtaltongsweise  des  EmptEngera  fflr  elektrische  Wellen.  Prof.  Brauns  Telegraphie,  6. m. 

b.  H.  in  Hamburg.  9.  1.  1901.  Nr.  136  641.  Kl.  21. 

Zur  Abstimmung  und  Steigerung  der  Wirkung  des  EmpAngera  wird  an  den  Bmpfänger- 
draht  ein  geechlusaener  Resonator  angeschlossen,  der  entweder  die  gewünschten  Schwingungen 
aufnimmt  oder  die  nicht  gewünschten  ausacheidet. 


Pateniliaie. 

Bis  zum  2.  November  1903. 

Klasse:  Aaneldnagea. 

21.  B.  9380.  Anker  für  MotorelektrizitätszAhlor. 

P.  Bibig,  Dresden-Tolkewitz.  30-  7.  03. 

G.  18  230.  Apparat  zur  Bestimmung  der 
Wellenlänge  und  zur  Beobachtung  der  | 
Schwingungsvurgänge  in  einem  elektrischen  | 
Schwingungssystem.  Ges.  f.  drahtlose  ■ 
Telegraphie  System  Prof.  Braun  u. 
Siemens  & Halske  Berlin.  3.  4.  03. 

J.  7156.  Elektrischer  Flüssigkeitsstrumunter* 
hrechor.  M.  Uevy,  Berlin.  16.  1.  03. 

K.  24  427.  Verfuhren  zur  Verringerung  der 
Dämpfung  stehender  eloktrischiT  Wollen. 

S.  Kalischer,  Berlin.  20.  12.  02. 

S.  17  968.  Pliasenindikator  für  Wechselströme. 
Siemens-Schuckert-Worke,  G.  m.  b.  H., 
Berlin.  3.  5.  03. 

W.  19438.  Elektrisches  Meßgerät.  B.  Weston, 
Waverly,  V.  St.  A.  2.  8.  02. 

W.  20  645.  Vorfahren  und  Vorrichtung  zum 
Auffangen  elektrischer  Schwingungen.  L.  H. 

W alter,  London,  u.  J.  A.H  wing,  Cambridge, 
Engl.  13.  5.  03. 

Z.  3547.  Mit  einem  Elektrizitäts*  oder  Zeit- 
zähler vereinigter  selbsttätiger  Ausschalter. 

F.  Zipernovszky,  Budapest.  14.  4.  02. 

42*  K.  25  262.  V^orrichtung  zum  Aufträgen  von 
Winkolo  auf  der  Außen-  oder  Innenseite  von 
kugelförmig  gekrümmten  Flächen.  U.  Kau- 
delka,  Dresden.  9.  5.  03. 

M.  23  188.  Binstellvorrichtung  für  Bogeu- 
zirkel.  A.  Miliz,  Schmargendorf.  24.3.02. 

N.  6155.  Enirernujigamesser.  E.  M.  Nelson, 
London.  18.  4.  02. 


R.  18245.  Analytische  Wage.  G.  Reimann, 
Berlin.  2.  6.  03. 

8t.  8151.  Winddnickmesser  mit  elektrisch  an- 
getriebenem  Registrierwerk.  A.  P.  Sturm, 
Schopfheim  i.  B.  30.  3.  08. 

8i.  8196.  Zeigerthermometer  mit  selbsttätiger 
Korrektion  der  Zeigerstolluug.  Stoinle  & 
Hartung,  Quedlinburg.  22.  4.  03. 

Erteil  oagea. 

21.  Nr.  147658.  Schnell  arbeitendes  Telegrapheu- 
relais. Siemens  & Halske,  Berlin. 
2.  12.  02. 

Nr.  147  756.  Magnetinduktor.  Akt -Ges. 
.Magneta*,  Zürich.  90.  6.  00. 

Nr.  147  792-  Elektrolytischer  Blektrizitäts- 
zählcr.  F.  Lux,  Heidelberg.  4.  5.  02. 

Nr.  147  802.  Bmpfangssystem  für  drahtlose 
Telegraphie  und  Telephonie  mittels  unge- 
dämpfter elektrischer  Schwingungen.  H.  Th. 
Simon  und  M.  Reich,  GOtUngen.  1.  3.  03. 

24*  Nr.  147  682.  Vorrichtung  zur  Vermeidung 
des  Durchschlagens  der  Flamme  bei  Bunsen- 
brennern. L.  J.  R van  den  Driessche, 
Brüssel.  14.  5.  99, 

42.  Nr.  147  643.  Oszillierende  Gaspumpe 
M.  Arndt,  Aachen.  1.  12.  01. 

Nr.  147  690.  Ein-  oder  zweiseitiger  Rechen- 
schieber, bei  welchem  die  Zunge  und  de/ 
Körper  durch  Führungsklammern  zusammen- 
gehalten  werden.  Erben  von  G.  Wisli- 
ceny,  Berlin.  26.  4.  02. 

Nr.  147  744.  Vorrichtung  lum  Registrieren 
von  Zeigorstollungen  durch  elektrolytiachs 
Zersetzung  mittels  des  elektrischen  Funkens. 
Keiser  & Schmidt,  Berlin.  21.  11.  02. 


F&r  41«  fu«l*i[Uoa  vtrutwortlicli:  A.  Biaacbk«  io  B«rUa  W. 

Vtrifec  TOB  jBtisa  Spriagaf  la  Btrlin  N — Droek  tob  Emil  Dr*7«r  li  Bsrils  8W. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde 

uod 

Or^an  für  die  gesamte  Olasinstrumenten- Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

RcJaktion:  A.  Blaschke,  Berlin  W 30,  An  der  Apostelkirche  7b. 

Nr.  23.  1.  Dezeiiiber.  1903. 

Naehdm.k  nar  mit  Üen.hinlsonK  der  Redaktion  r*>tattet.  


Eine  Eegistrierwalze  für  wisBensohaftliche  und  teclinisclie  Zwecke. 

Volt  O.  Stefftna  In  Berlin. 

Registrierwerke,  die  in  einer  durch  ein  L'hrwerk  der  Zelt  j>roportional  in  l’ra- 
drehung  versetzten,  mit  Papier  belegten  Walze  Itestehen,  finden  in  der^ Wissenschart 
und  Technik  zu  den  mannigfaltigsten  Zwecken  ausgedehnte  Verwendung.  Daher^dürfte 
eine  neue  Konstruktion  der  Registrierwalze,  welche  vor  den  alteren  Formen  gewisse 
Vorzüge  besitzt,  von  Interesse  sein. 


Auf  einer  metallenen  Orundplatto  P ist  ein  Uhrwerk  U aufgesetzt,  welches 
durch  ein  (lehüuse  fast  luftdicht  verdei’kt  ist.  Aus  dem  letzteren  ragt  ein  konischer 
Zapfen  Z heraus,  welcher  senkrecht  über  der  .Mitte  d<‘r  Grundplatte  steht  und  durch 
das  Uhrwerk  in  Umdrehung  versetzt  wird.  Die  eigentliche  Kegislriertrommol  besteht 
lediglich  in  einem  Zylinder  C mit  zwei  ziemlich  eng  aneinander  gerückten  Böden  B, 
welche  in  der  Mitte  durch  ein  .Messingstück  J verbunden  sind.  Der  obere  Boden  trügt 
einen  Knopf  D zum  Abheben  der  Trommel,  und  mittels  einer  Schraube  S kann  die 
gesamte  Vorrichtung  an  dem  Knopfe  D geir.agen  werden.  Das  .Messingstück  J ist  mit 
einer  zentralen  konischen  Öffnung  versehen,  mittels  der  die  Trommel  auf  den  konischen 


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226 


0.  St«ff«o«,  Ein«  n«u«  RcfUtriarwalx«  fUr  wlMtnicbnftliche  u («cbnUch«  Zweck«. 


Zapfen  Z aufgesetzt  wird,  so  dall  diese  an  der  Umdrehung  des  letzteren  teilnimmt  und 
mit  ihrem  unteren  Rand  bis  nahe  auf  die  Grundplatte  herabreiebt,  also  das  Uhr- 
werk einschließt. 

Durch  diese  Anordnung  sind  recht  wesentliche  \'orteile  erreicht. 

Erstens  nflmlich  ist  es  fast  überall,  wo  Registrierwerke  gebraucht  werden,  auUer- 
ordentlich  erwünscht,  eine  Reservetrommel  zu  besitzen,  um  die  mit  der  Kurve  beschriebene 
Walze  durch  eine  andere,  bereits  vor  dem  Auswechseln  mit  Papier  belegte  ersetzen  zu 
künnen,  damit  einmal  möglichst  wenig  von  der  Registrierung  verloren  geht  und  ferner 
die  Registriertrommel  eines  in  freier  Atmosphlire  stehenden  Apparates  (Thermographen, 
Hygrographen  u.  s.  w.)  zur  Bekleidung  mit  einem  neuen  Reglstrierblatt  nicht  ins  Zimmer 
transportiert  zu  werden  braucht,  wo  sie  im  Winter  regelmäßig  beschlilgt,  so  daß  das 
Papier  naß  wird  und  sich  wirft.  Bei  den  vorhandenen  Registrierwalzen  ist  dies  nicht 
anders  möglich,  als  durch  Benutzung  von  zwei  Walzen  der  gleichen  Konstruktion,  so 
daß  sich  der  Anschaffungspreis  verdoppelt  (denn  das  Uhrwerk  ist  mit  der  Trommel  fest 
verbunden,  die  letztere  kann  daher  nur  mit  diesem  gemeinsam  aus  dem  Apparat  heraus- 
genommen werden).  Bei  der  beschriebenen  neuen  Form  bleibt  das  Uhrwerk  ein  für 
alle  Mal  in  dem  Apparat  stehen  und  man  ersetzt  einfach  den  Registrierzylinder  durch 
einen  mit  frischem  Papier  bespannten  der  gleichen  Art. 

Sodann  muß  Vorkehrung  getroffen  sein,  die  aufgesetzte  Walze  auf  genaue 
Zelt  einstellen  zu  können,  was  bei  den  älteren  Formen  dadurch  geschieht,  daß  das 
Triebrad,  welches  mittels  federnder  Buchse  auf  der  verlängerten  Ubraebse  durch 
Reibung  festhaflet,  mit  einem  den  Reibungswiderstand  überwindenden  Kraftaufwand 
gedreht  wird.  Infolgedessen  sind  die  Räder  und  die  Zapfen  des  Uhrwerks  der  Be- 
schädigung ausgesetzt,  und  eine  genaue  Zeiteinstellung  der  Walze  ist  sehr  erschwert  oder 
fast  unmöglich  gemacht  durch  die  mechanische  Deformierung  infolge  der  gewaltsamen 
Drehung,  da  die  Walze  nach  versuchter  Einstellung  zurückfedert.  Von  diesem  Ubel- 
stande  ist  die  neue  Konstruktion  frei;  denn  die  Einstellung  auf  Zeit  geschieht  durch 
Drehung  der  Trommel  auf  dem  konischen  Zapfen,  dessen  Reibungswiderstand  nach 
I.ockerung  der  Schraube  S gleich  Null  ist.  Die  Zeiteinstellung  kann  daher  mit  größerer 
Genauigkeit  geschehen.  Auch  ist  der  sogenannte  tote  Raum,  nämlich  ein  Stück  freier 
Beweglichkeit  der  Trommel,  welcher  sich  bei  dem  RUckwärtsdrehen  einer  laufenden 
Trommel  verrät  und  der  sich  bei  .8  Tage-WerkeiU  auf  etwa  ' j bis  */t  Stunde  zu  be- 
laufen pflegt,  beträchtlich  vermindert,  indem  er  nur  einige  Minuten  umfaßt  und  bei 
, Tage- Werken“  fast  ganz  verschwindet. 

Auch  darin  dürfte  ein  Vorteil  zu  erblicken  sein,  daß  das  Uhrwerk  ein  weit 
geringeres  Gewicht,  nämlich  nur  das  leere  Trummeigehäuse,  zu  bewegen  hat  und 
staubdicht  eingebaut  ist,  so  daß  auch  das  Triebrad  verdeckt  ist. 

Durch  den  Knopf  D kann  die  Walze  bc(|uem  abgehoben  werden,  ohne  daß 
das  Registrierpapier  mit  der  Hand  lädiert  wird.  Mittels  der  Schraube  S kann  die 
ganze  Vorrichtung  an  dem  Knopfe  D getragen  und  die  Trommel  mit  dem  Zapfen  Z 
fest  verbunden  werden,  so  daß  sie  an  dessen  Drehung  unbedingt  teilnehmen  muß. 

Schließlich  sei  hervorgehoben,  daß  diese  neue  Registrierwalze  sich  in  ihren 
Dimensionen  und  ihrer  äußeren  Form  von  den  älteren  nicht  unterscheidet.  Was  die 
Variation  der  Umdrehungsgeschwindigkeit  und  des  Durchmessers  der  Walze  betrifft,  so 
ist  dieselbe  bei  der  alten  und  der  neuen  Konstruktion  in  derselben  Weise  zu  bewirken. 

Die  beschriebene  Registrierwalze  erscheint  daher  für  den  täglichen  Gebrauch 
für  die  Zwecke  der  Wissenscliaft,  besonders  der  meteorologischen,  und  der  'fechnik. 
besonders  da,  wo  das  Werk  Verschmutzungen  und  dergleichen  ausgesetzt  ist,  geeignet'). 

Physik.  Kabinet  der  Kgl.  Landwirtsch.  Hochschule  zu  Berlin,  Oktober  1903. 


*)  Registrierwalzen  der  beschriebenen  Art,  die  zum  l'atent  angemeldet  sind,  werden 
liergestclit  von  der  Firma  Aibert  Sans  & Cu.,  Werkstätten  ftlr  Prazisionsapi>urate,  Berlin  NW' 40. 
Srhurnliorstslr.  3.  Oer  Preis  beträgt  ftlr  die  Ubliciien  Formen  liei  Anoroidbarogru|dien.  'i'hernio- 
grapben.  ilygrograpben  ii.  e.  w,  mit  2 'rmmmein  45  M- 


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ii«'n 

I U«xe[ub«r  1403. 


V*r«iof*  und  Penonennacbricbltn.  — Kl«lo«r»  Mitl«iluns*n. 


227 


V«pain*>  und  Popsonnn« 
nnohriohten. 

U.  G.  r.  M u.  O.  Abt.  Berlin.  E.  V. 

SUzung  vom  17.  November  1903.  Vor- 
sitzender: Hr.  Fr.  Franc  v.  Licchtea- 
dtein. 

Der  Vorsitzende  teilt  mit.  daß  Hr.  Alfred 
Htrschmann  an  Stelle  des  verstorbenen 
0.  Himmler  in  den  Vuretand  kooptiert  worden 
ist  und  daß  Hr.  Hirschmnnn  diese  Wahl  an- 
genoimueu  hat. 

Hr.  V.  LiechteuHtein  führt  nltere  Instru- 
mente ans  dem  Besitze  von  Hr.  W.  Sieden- 
topf (Würzburg)  vor,  welche  dieser  ihm  zu 
vorliegendem  Zwecke  gelieheo  hat.  Für  den 
heutigen  Abend  will  sich  Vortragender  lediglich 
auf  Fernrohre  beschranken;  die  übrigen  In- 
strumente (Mikroskope,  Kompasse  u.  s.  w.) 
sollen  in  der  nhcliaten  Sitzung  demonstriert 
werden.  Es  werden  vorgeführt:  ein  terrestri- 
sches Fernrohr  von  2,75  i»  Lange  aus  dom 
Endo  des  17.  Jahrhunderts  sowie  4 weitere 
von  kleineren  Abmessungen;  3 Spiegelteleskope 
(eines  von  G.  F.  Brander  in  Augsburg,  die 
anderen  von  unbekannten  Verfertigern):  3 Fern- 
rohre von  Dollond,  welcher  zuerst  achro- 
matische Objektive  angewandt  hat:  2 Fernrohre 
von  Hamsden;  mehrere  Stockfernrohre  (eins 
von  Ramsden,  d:is  andere  von  l>olland); 
ein  F r a tt  n h o f e r sches  nstrunoiuischoe  S-zdlltges 
Fernrohr;  Fernrohre  von  Plößl,  Prokosch 
und  Oberhäuser.  Der  Vortragende  erläutert 
die  Binzoiheiten  der  Kuustruktion  und  macht 
üabei  Angaben  Über  den  Lobenslauf  und  die 
wichtigslon  Arbeiten  der  Verfertiger. 

Hr.  W.  Handke  teilt  mit,  daß  eine  General- 
versammlung der  Krankenkasse  am  15.  No* 
vembor  den  Beitrug  von  40  auf  50  Tf.  erhöht 
und  den  ortsüblichen  Tagelohn  auf  4,00  Af.  nor- 
miert habe , was  gleichfalls  eine  Erhöhung 
der  Beitrngo  mit  sich  bringe;  diese  Beschlüsse 
seien  gefaßt  worden,  um  gemüß  einem  Wunsche 
des  Herrn  Oberprüsidenten  den  Kesorvefonds 
auf  die  vorgeschriobene  Höhe  zu  bringen. 
Ue<lncr  befürwortet  dringend,  daß  die  Inhaber 
der  WerkstAtten  mehr  als  bisher  Anteil  nehmen 
an  den  Vorg&ngen  Innerhalb  der  Kasse. 

Hr.  Alfred  Ilirschmann  teilt  mit,  daß 
die  Handelskaiumor  einen  Jahresbericht  für 
1903  veröffentlichen  will;  er  habe  es  über- 
nommen, das  erforderliche  Material  über  die 
Feinmechanik  zu  beschaffen;  zu  diesem  Zwecke 
habe  er  einen  kioliien  Fragebogen  ausge- 
arbeitet und  versandt;  Redner  bittet,  die 
wenigen  Fragen,  welche  er  verliest,  zu  beant- 
worten. hi- 


Hr.  Gehelmrat  I^rof.  Dr.  H.  Landolt 
in  Berlin  hat  um  30.  November  das 
50-jfthrige  Doctorjubiläum  gefeiert. 

Geh.  Regierungerat  Prof.  Dr.  Ilittorf  liat 
von  der  Londoner  Royal  Society  die  Hughes- 
Medaille  für  seine  Forschungen  über  die  elek- 
trische IjOitung  der  Gaso  und  Blektrotyte 
erhalten. 

Verstorben  sind:  Dr.  II«  L.  Smith,  ehom. 
Professor  der  Physik  und  Astronomie  am  Hobart 
CoUege,  Qenevo,  N.  Y.,  81  Jalire  alt:  Dr.  O. 
Decher,  Professor  der  Topographie  und  Goo- 
diisie  am  Eidgenössischen  Polytechnikum  in 
Zürich. 


Kleinere  Mitteilungen. 

Neue,  Tom  Wachwltzverfaliren. 

MetaUari.  iO.  8.  413.  1903. 

Das  neuo  Wachwitzroetall,  kupferjdattlerte 
Flußstahlbleche,  kann  da  Verwendung  finden, 
wo  es  darauf  ankommt,  Eisen  vor  Oxydation 
zu  schützen.  Die  Versuche  im  Bayr.  Gewerbe- 
museum  zu  Nürnberg  haben  ergeben,  daß  dieser 
Schutz  durch  das  Plattieren  mit  Kupfer  voll- 
kommen erreicht  ist.  Die  Bigonschuft  des  Alu- 
miniums, in  der  Wörme  nicht  zu  oxydieren,  und 
die  leichte  Schweißbarkeit  desselben,  benützt 
Waebwitz  dazu,  Bisen  mit  Kupfer  zu  ver- 
schweißen. Zu  diesem  Zweck  werden  die  Eisen- 
und  Kupferblöcke  mit  einer  dünnen  Schicht 
Aluminium  überzugeu  und  dann  zusammen- 
geschweißt. Wie  die  Versuche  gezeigt  haben, 
steht  das  verzinnte,  verzinkte  und  verbleite 
Eisenblech  an  Güte  und  Haltbarkeit  hinter  dom 
Wachw'itzschen  Kupforciscnbloch  bedGiiteiid 
zurück.  Kg. 

Ein  besonderer  Fall  von  Rostbildung. 

Verh.d.  Yer.f.Bef.d.Gew/t.  .V2.  S.  ISl  2903. 

Im  Verein  zur  Bclörderung  des  Geworbo- 
fleißes  wurde  nm  4.  Mai  1903  ein  besonderer 
Fail  von  Rosttdldung  an  einem  .Messer  ho- 
sprociien,  nnlöBlich  einer  Mitteilung,  die  Hr- 
Geh.  Bergrat  Professor  H.  Wedding  in  Ver- 
tretung von  Hrn.  Professor  Dr.  G.  Rößler 
machte. 

Das  Messer  rostete  nach  dem  Hörten  in 
Wasser  immer  an  derselben  Stelle,  wenn  der 
Rost  wieder  abgeschnffeii  war,  und  zwar  einer- 
lei, ob  nur  ein  Teil  oder  das  ganze  .Messer  be- 
feuchtet oder  in  Wasser  getaucht  war,  eine 
Erfahrung,  die  wohl  auch  schon  die  meisten 
der  Leser  gemacht  haben,  ohne  sieh  die  Er- 
Hcheimnig  erklären  zu  können,  ln  dem  vor- 
liegenden Falle  hat  nun  die  Chemisch-Physi- 
kalische Versuchsanstalt  von  Friedrich 


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Kleiner«  Milieilungen. 


Krupp  io  Bdsen  Versuche  an^estellt,  üeroti 
Ergebnis  folgenttes  war. 

Beim  Purchbreclien  des  Mefaers  verbug 
sich  der  gerostete  Teil  und  erst  uacli  meh* 
reren  Schlftgon  trat  der  Bruch  ein.  wahreml  au 
den  anderen  Stollen  ein  Schlag  zum  Brechen 
genügte,  wobei  kein  Verbiegen  eintrat.  Die 
chemische  Zusammensetzung  war,  wie  die 
Untersuchung  ergab,  an  beiden  Stellen  die 
gleiche.  Dafür,  daß  der  gerostete  Teil  dea 
Eisens  weich  war,  sprechen  außer  dem  Ver- 
biegen das  gröbere  Koro  der  Brucliatclle  und 
der  stärkere  Angrifi’  verdünnter  Sflure  auf  der 
polierten  Brucliflache.  Die  starke  Rostbildung 
in  diesem  Falle  wird  vuo  dem  Entstehen  eines 
elektrischen  Stromes  zwischen  dem  metallisch 
verbundenen  harten  und  weichen  Metall  unter- 
stützt,  wie  durch  den  folgenden  Versuch  er- 
wiesen scheint.  Ein  Stück  weiches  und  ein 
Stück  hartes  Bisen  wurden  in  schwach 
gesäuertes  Wasser  gebracht  und  durch  ein 
Meßinstrument  verbunden:  dieses  zeigte  einen 
Strom  an,  und  zwar  wurde  an  dem  weichen 
Stück  Sauerstoff*,  an  dem  harten  WaaserstotV 
entwickelt.  Die  zur  Rostbildung  erforder- 
liche Bedingung  ist  aber  die  Anwesonheit  von 
Sauerstoff  und  Wasi»©r. 

Herr  Wedding  fügte  hinzu,  er  sei  der 
Ansicht,  daß  der  Kohlenatotf,  ohschon  er 
in  gleicheu  Mengen  vorhanden  ist,  desliaib 
einen  Strom  erzeuge,  weil  er  in  verschiedenen 
Modifikationen  auBrete,  einmal  ata  Hartekohlen- 
stoff*, das  andere  Mal  als  Karbldkoblen^toff. 
Man  müßte  also,  um  das  Kosten  bei  ähnlichen 
Gegenstnmleu  zu  vermeiden,  darauf  achten, 
daß  der  Kohlonatoff  nicht  nur  der  Menge  und 
chemischen  Zusammensetzung  nach,  sondern 
auch  in  der  Modifikation  gleich  vorhanden  ist. 

Herr  Professor  Rudeluff,  der  schon  1902 
über  einen  ähnlichen  Fall  in  den  Mitteilungen 
der  Kgl.  Mech.- technischen  Versuchsanstniten 
berichtet  hat.  gab  im  Anschluß  hieran  eine 
kurze  i'bcraicht  seiner  Beobachtungen.  Zer- 
reißproben an  Schienen  aus  Flußeiaen  zeigten 
an  der  Oberfläche  das  Auftreten  von  reihenweise 
angeordneten  kurzen  Querrissen,  sog.  .Hffrte- 
adeni“,  die  darauf  zurückzuführen  sind,  daß  die 
weicheren  Teile  eich  noch  ausdehnen,  wenn  die 
harten  Aderu  infolge  der  geringeren  Dehnbar- 
keit schon  zerreißen.  Ohne  n.'iher  auf  die  dies- 
bezüglichen Brkllirungon  einzugehen,  will  er 
nur  berichten,  daß  die  schon  seit  9 Jahren  la- 
gernden Stücke  gerade  an  den  Hürtoudeni  | 
Rostbildung  zeigen,  wnhrend  die  weichen  Teile 
von  Rust  frei  blieben.  Zu  Untersuchungen  | 
hierüber  ist  es  in  der  Versuchsanstalt  nicht  | 
gekommen:  doch  ist  Herr  Professor  Kudeloff 
der  Ansicht,  daß  auch  hier  elektrische  f^trüine  , 
milgowirkt  haben  k‘>nnen.  ohne  daß  er  jedoch  . 
große  Unterschiede  in  der  Zusamnionsetzung 


D«tiUrb« 

j|«rhsAtk*r-Ztc 

des  Materials  aimehmen  will.  Diese  Aiunicht 
stützt  er  auch  auf  Versuche,  die  Herr  Professor 
Hein  mit  zwei  unmittelbar  nebeneinander  aus 
demselben  Bruch  geschnittenen  Plättchen 
machte.  Hier  zeigte  eich  ein  elektriiM'hcr 
Strom,  ohne  daß  die  Plättchen  im  Wasser  iu 
iinmitteibure  gegenseitige  Berührung  gebracht 
wurden. 

Herr  Dr.  Frank  berichtet  über  Platten  aus 
Thumasclsen  für  einen  Gasometer,  deren  einer 
Teil  bald  nach  dem  Füllen  desselben  Risse 
zeigte,  die,  wie  die  Untersuchung  ergab,  von 
verschiedenen  Spanuungeii  in  den  Platten  her- 
rührten. Mau  hatte  nämlich  vergessen,  diese 
Platten  noch  einmal  abziiwflrmen.  so  daß  sie  hart 
geblieben  waren;  die  Zusammensetzung  war  in 
allen  Platten  die  gleiche.  Dos  Auftreten  elek- 
trischer StrAme  in  eoichen  Fallen  ist  leicht 
nachzuwoisen,  wenn  man  ein  Stück  Elsen  lange 
hämmert  und  ein  anderes  nicht;  dasselbe  hat 
Dr.  Frank  auch  bei  Zink  gefunden,  wo  ein 
solches  Durchfresseii  unter  Bildung  recht  gut 
iiachwoisharer  elektrischer  Strüme  eintmt.  Er 
ist  der  Ansicht,  daß  dabei  in  weit  höherem 
.Maße  die  physikalische  Beschaffenheit  mitwlrkt, 
als  die  chemische  Zusammensetzung.  Er  weist 
auf  die  Polarisationserscheinung  für  durcii- 
gehendes  Licht  bei  an  einer  Stelle  gepressten 
Glasplatten  hin,  die  doch  auch  nur  durch  ver- 
schiedene Lagerung  der  einzelnen  Teile  etn- 
tritt. 

Herr  Prof.  Dr.  v.  Knorrc  meint,  es  komme 
im  weseutlicben  auf  die  physikalischen  Eigen- 
schaften des  .Materials  an.  Daß  Elektroden  aus 
gleichem  Material,  aber  von  verschiedener 
Dichte  in  einer  und  derselben  Flüssigkeit  sich 
elektromotorisch  gegen  einander  verhalten, 
stehe  fest:  dasselbe  zeigen  auch  Drahte,  z.  B. 
aus  Eisen  und  Kupfer,  von  gleichem  Material, 
das  eine  Mal  gedehnt,  das  andere  .Mal  nicht. 
Auch  sei  angelassener  Stahl  gegen  hartereti 
elektropositiv.  In  allen  diesen  Fallen  sind  die 
Ströme  natürlich  von  sehr  geringer  Starke. 

Z 

Der  Standpunkt  der  modernen 
Röntgentechnik. 

Von  0.  Pasche. 

Schweuerische  Blätter  f.  Elektrotechnik 

Dr.  0.  Pasche,  technischer  Leiter  des  Ruot- 
geninstituts  am  Inselspital  in  Bern,  berichtet  im 
Anschluß  an  die  internationale  Ausstellung  für 
medizinische  Elektrologle  und  Radiologie  in 
Bern  tSept  1902)  in  kritischer  Form  über 
Apparate  mit  besonderer  Berücksichtigung  der 
medizinischen  Praxis. 

Was  zunächst  die  zurVerwendung  kommeod<' 
Etrumart  anlangt,  so  ist  Gleichstrom  aus  Akku- 
mulatorenbatierlon  bei  vollkommen  freier  Wahl 


228 


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M«fl  33. 
I D*r»Bib®r 


Kldnar«  MilltUungtn. 


229 


cntMcliicdcn  ctcm  WecliflpUtrom  uiler  dem  Strom 
der  Influenxmaachinen  vumirJehen,  weil  er  am 
beeten  die  Hoiiutzunj^  des  für  Hont^onarbidten 
80  vorteilhaften  VVehneltunterbrechers  ge- 
stattet. Die  günstigate  ßetriebsHpannung  liegt 
dabei  zwischen  00  und  HO  V'olt  bei  StrumstUrken 
von  10  bis  Ober  30  Ampere  hinaus.  Nun 
steht  in  den  meiston  Fdlien  aber  Wechaeb 
oder  Drehstrom  zur  Verfügung,  der  dann  erst 
mit  Hülfe  eines  UmformeraggregaU  umge* 
wftndelt  werden  muß,  was  die  Anlage  be- 
deutend verteuert,  da  oin  direktes  Arbeiten 
mit  dem  .Maschinenstrom  auch  für  jede  kleine 
Aufnahme  zu  umständlich  wsre,  so  daß  die 
Akkumulatorenbatterie  doch  nicht  entbehrt 
werden  kann.  Zw*eckmflüig  wühlt  man  diese 
dann  zu  40  Volt  bei  20  bis  25  .\mpere  Bntlade- 
Strom  und  arl>eUot  nur  bei  sehr  schwierigen 
Aufnaiimen,  wie  Beckenphotographien,  direkt 
mit  der  Maschine. 

Wenn  sich  die  neuerdings  in  den  Handel 
gebrachten  „(ileichrichtcr"  mit  dem  Prinzip  der 
GrAlzschen  Zellen  für  Wechsel-  und  Droh- 
strom bewAhren.  so  wird  sich  die  ganze  An 
läge  wesentlich  vereinfachen  lassen.  Die 
Grissongleichrichter  scheinen  sich  in  ihrer 
neuen  Form  mit  hurlzontalen  Platten  zu  be- 
wahren, der  Klfektverlust  betrügt  bei  ihnen  rd 
20%.  Der  Kohlsche  Gleichrichter  eignet  sich 
nicht  zum  direkten  Anschluß  an  das  Indukto- 
ritim,  sondern  zum  Laden  einer  Batterie,  dOrfto 
aber  dann  zweckmäßiger  als  ein  rrafomier 
sein,  vorausgesetzt,  daß  er  sich  als  IcUtuiigs- 
fühig  zeigt;  Versuche  liegen  hierüber  nicht  vor. 

Der  WechsoUtrgm  kann  aber  auch  mit  Hülfe 
geeigneter  Filterbrecher  direkt  zum  Betriebe 
d('B  Imluktoriiims  verwendet  werden.  Der 
Wehnoltuntcrbrecher  kann  hier  zwar  auch  be- 
nutzt werden,  doch  steht  er  zurück  im  Vergleich 
mit  dem  eigentlichen  Wechselstrom-rnterbrecher 
(Kontakt-,  Turbinen-  und  Quecksilber -rotcr- 
brecher),  die  selbst  alter  hinter  dom  Wohnelt- 
sehen  mit  Gleichstrom  sowoid  in  Bezug  auf 
Leistung  als  auf  Einfachheit  der  Handhabung 
zuriickbleiben. 

Von  den  Fnterbrechern  steht  jetzt  ln  erster 
Reihe  der  Wchneltuntcrbrecher , aber  erst, 
nachdem  es  gelang,  das  zu  schnelle  Hartwerden 
der  Kohren  durch  den  SchlieUuiigsfmiken  der 
starken  Sekundärentladung  zu  vermeiden. 

Ein  anderer  elektrolytischer  rnlerbrocher 
ist  der  Plattchenmiterbrechor.  der  die  Platin- 
elektrodo  vermeidet.  Hier  wird  der  Strom  ge- 
zwungen, eine  enge  (HTiiung  zu  passieren,  dos 
Erhitzen  des  Elektrolyten  an  die.sor  Stelle  ver- 
ursacht die  Unterbrechung;  die  KeguHerung 
geschieht  mit  auswechselbaren  Porzellanplütt- 
chen  deren  Öffnungen  versebiedene  Grftße 
haben.  I>ie  hoho  Betriobespanming  dieser 


Apparate  wird  ihrer  Einführung  immer  nach- 
teilig entgegenstebeu. 

Platinnntorbrecher  sind  fast  voHstümtig, 
wenigstens  von  den  größeren  Induktorien.  ver- 
schwunden. Hier  wftre  der  Voltohm-Elektro- 
magnetunlerhrccher  mit  sehr  praktischer  Ke- 
giilierung  als  recht  gut  zu  erwähnen,  dann  der 
Kontaktunterbrcchor  von  Kohl,  der  aber 
immer  nur  gleichgerichtete  Phasen  unterbricht 
und  so  mehr  als  die  halbe  Energie  verloren 
gehen  l&ßt. 

Die  Turblnennnterbrecher  wurden  in  letzter 
Zeit  immermehr  zu  Apparaten  herausgehilüet, 
die  auch  in  der  Köiitgentechnik  gute  Dienste 
leisten.  Die  Quecksilberstrahl  - Unterbrecher 
bieten  bei  geringem  Stromverbrauch  recht 
Gutes,  unbequem  ist  das  öfters  notwendige 
Heinigen  des  Züblert.  Macht  man  die  Hotation 
von  der  Pcriodenzalil  des  zu  verwendeten  Pri- 
mörstroraes  abhängig,  so  kann  die  Unterbrechung 
so  eingerichtet  werden,  daß  nur  die  eine  Phase 
unterbrochen  wird  Eine  besonders  schöne 
Auafühning die.ser  Art  bringt  die  Allg.  Bi, -Ges. 
auf  den  Markt.  Keiiiiger,  Gebbert  & Schall 
haben  an  Ihren  Ähnlichen  Unterbrechen!  noch 
eine  Vorrichtung  zur  Untenlrückung  des 
Schließungsfunkens,  die  bei  einiger  Pbung 
recht  gut  arbeitet.  Bei  der  Aufstellung  dieser 
Apparate  ist  aber  wegen  der  hochgespannten 
Bekundftrstrftme  große  Vorsicht  und  peinliche 
Isolierung  nötig. 

Eine  Mittelstellung  zwischen  den  beiden  zu- 
letzt genannten  Typen  nimmt  der  Gleitkontakt- 
unterbrecher  ein.  Um  große  Keibuug  zu  ver- 
lueideu,  ist  auch  hier  Quecksilber  zwischen 
den  Kontakten,  jedoch  etwa  nur  ein  Zehntel  der 
zu  den  Queckeilberstrahl-Unterhrechorn  nötigen 
Menge;  Erfahrungen  liegen  jedoch  Uber  ihre 
Leistungen  nicht  vor. 


Doppel  • Anastigmat  für  Keproduk- 
tlonen  mit  vermindertem  sekundären 
Spektrum. 

Mitteilung  der  optischen  Anstalt  C.  P.  Goerz- 
Friedenau. 

Von  W.  Zschokke. 

Ahtlruck  aus  der  I^otogr.  Korr.  i903. 

An  die  Keproduktionsobjoktivo  wurden  früher 
lediglich  die  Anforderungen  gestellt,  daß  sie  ge- 
schnitten scharf  zeichneten  und  frei  von  chemi- 
schem Fokus  waren.  Es  ließen  sich  diese  Be- 
dingungen verhftltnisniAßig  leicht  erfüllen,  zumal 
da  die  Helligkeit  eine  sehr  geringe,  selten  über 
F : 20  war  und  nur  ein  kleiner  Bildwinkel  aiis- 
genutzt  wurde. 

In  neuerer  Zeit  vermehrten  »Ich  die  .An- 
forderungen. Zunächst  genügte  die  Helligkeit 
nicht  mehr;  eie  wurde  erhöht  auf  F;ll,  bei 


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Kltinir«  MitttUung«n. 


D«ouch* 

Mectuinike^Ztg 


einigen  Konefcniktionen  und  namentlich  bei  Ob* 
jektiven  von  verhaltniernftBig  kurzer  Brenu* 
weite  sogar  noch  hoher,  und  schließlich  kam 
noch  die  Bedingung  dazu,  daß  die  Objektive 
für  drei  Farben  des  Spektrums  korrigiert  sein 
sollten.  Dadurch  wurde  die  Konstruktion  der 
Reproduktionsobjektive  ganz  erheblich  er- 
schwert. Nichtsdestoweniger  haben  schon  einige 
Firmen  hierin  sehr  schöne  Resultate  erreicht 
In  der  PhoU>graphUchen  Korrttpondenz  S.  522. 
1902  ist  von  Dr.  H.  Harting  der  Korrektious- 
zustand  des  Apochromatkollinears  angegeben, 
und  io  derselben  Zättchrift  8.  19:>.  1902  be- 
schreibt Dr.  Rudolph  das  Planar  mit  ver- 
mindertem sekundären  Spektrum. 

Auch  der  Doppel  •Anastigmat  F : 11  der 
Firma  C.  P.  Qoerz*Friedenau,  namentlich  in 
den  kleinen  Nummern,  hat  diesen  modernsten 
Anforderungen  schon  in  hohem  Maße  ent- 
sprochen. Nichtsdestoweniger  war  man  bemüht, 
die  Apochromaale  noch  weiter  zu  ven’oll* 
kommnen,  die  Fehlerreste  so  su  reduzieren, 
daß  sie  such  bei  Objektiven  von  längerer 
Brennweite  nicht  mehr  störend  waren.  Nach 
langen  eingehenden  Versuchen  und  mUbeTolleii 
Berechnungen  ist  dies  auch  gelungen.  In  nach- 
folgendem  sei  nun  kurz  der  Entwicklungsgang 
der  Berechnung,  wie  sie  von  Herrn  Frans 
Urban  und  vom  Verfasser  durchgefUhrt  wurde, 
dargestellt  und  schließlich  auch  das  Endresultat, 
zu  dem  wir  gelangten. 

Noch  sei  erwähnt,  daß  wir,  da  das  Bedürfnis 
für  Objektive  von  längerer  Brennweite  drin- 
gender war.  diese  besonders  berücksichtigten. 
Es  ist  ohne  weiteres  klar,  daß  die  Fehlerreste 
bei  diesen  Objektiven  entsprechend  größer  sind, 
als  bei  solchen  von  kleinerer  Brennweite, 
erstere  daher  bei  gleichem  OfTnungsverhältnis 
nie  die  gleiche  Bcbärfe  besitzen  können  wie 
letztere.  Wir  begnügten  uns  daher  von  vome- 
bereiu  mit  der  ÖtTnung  F ; U. 

Wir  gingen  aus  von  dem  Zweilinsensystem 
nach  D.  R.  I*.  Nr.  109  283,  da  uns  diese  Kon- 
.struktion  sowohl  wegen  ihres  ebenen  und  astig- 
matisch gut  korrigierten  Bildfeldes,  als  auch 
wegen  ihrer  verhältnismäßig  guten  Vereinigung  j 
der  verschiedenen  Farben  sehr  geeignet  schien, 
und  versuchten  zunächst,  wie  weit  hei  diesem 
Objektiv  durch  geeignete  Wahl  der  Olassorten 
und  Krümmungen  die  Parbenfehler  sich  Ober- 
haupt reduzieren  hissen.  diesem  Zwecke 
verfolgten  wir  rechnerisch  den  Gang  eines  zur 
Achse  parallelen  Strahlenbüschels  durch  die 
Hinterlinse.  Diese  Art  der  Durchrechnung 
führt  zu  demselben  Ergebnis,  als  ob  man  durch 
das  ganze  Objektiv  ein  StrahlenbUscfae)  rechnet,  I 
das  jenes  symmetrisch  durchläuft.  Dies  ist  | 
bekanntlich  der  Fall,  wenn  ein  Objekt  in  natür-  j 
lieber  Größe  abgebildet  wird,  was  in  der  Re-  | 
Produktionstechnik  sehr  häufig  vorkommt.  Die  i 


Berechnungen  wurden  mit  sechsstelligen  Loga- 
rithmen durchgefUhrt;  als  günstigen  Fall  mit 
nur  zwei  Linsen  erhielten  wir: 

I.  Zweüin9en$y$itm  F=  100  {Fig.  1). 

r,  = — 16, 1& 

rfj  = 0,8  extra  leichtes  Flint 

r.  ^ 20,62 

= 0,56  Luft 

r,  = + 38,46 

d,  s=s  0,55  schwerstes  Bar\t-Crowu 

r*  = — 11,66 

Blendenabstand  1,04. 


II.  Optieehe  KigensthafUn  der  verwendeten 
Qla$arten. 

Qlaaart 

fl/,  CbuF  »'  DbieF  Fbi»G 

Extra  leichtes 
Flint 

1,540180,01132  47,70,0080.30,00663 
0,709  0,B86 

Schw.  Baryt  - 
Crown .... 

1,611810,01070  57,20,007560.00612 
0,707  0,570 

in  der  folgenden  Taiielle  sind  die  Diü'erenzeti 
der  Schnittweiten  (auf  dem  Zentralstrahl  für 
bezogen)  für  die  vier  Spoktralfarbeu  C,  D, 
Ft  O'  zusammengestellt. 


111.  TabflU  der  Schmtitceilend^erenzen. 


KinfalU' 

höhe 

fc  P°D  Pi>  — p'‘uPr  — P°i> 

Pu-  -fo 

0 

+0,084  0.000  -0,090 

—0,019 

1.7 

-0,070  - 0,147  -0,180  ‘ 

—0,054 

2,3 

—0,090  -0,133  -0,098 

+0,079 

Bei  schiefen  Strahleubüscheln  schneiden 
sich  die  Hauptstrahlen  in  der  Blendenmitte;  der 
Astigmatismus  wurde  deshalb  nur  so  bestimmt, 
daß  von  der  Blendenmitte  aus  unter  verschie- 
denen Winkeln  Hauptstrahlen  gerechnet  wurden 
mit  je  einem  nncndlich  benachbarten,  der  .Me- 
ridtonal-  und  Aquatorialebene  angehörigen 
Strahl.  Die  io  Tabelle  IV  zusaminengestollten 
Fehler  sind  die  ElnstolIungsditTerenzen  für  Me- 
ridional-  und  Äquatorinlstrahleii  bezogen  auf 
eine  Ebene,  die  im  Schnittpunkt  des  gelben 
Zentralstrabies  mit  der  optischen  Achse  auf 
dieser  senkrecht  steht.  Der  Winkel  u»  wird 
diu’ch  den  austretenden  Hauptatrah)  mit  der 
optischen  Aciise  gebildet. 


IV.  Tabelle  der  asiigmatitehen  Bildfehler. 


J «gw. 

//  mer. 

Vj  (/f  »I[U.  + .imrr  ) 

13» 

49' 

-0.67 

-0,68 

—0,67 

20» 

9' 

—0,95 

-0,63 

—0,79 

24» 

36' 

—0,63 

+0,08 

-0,28 

Digilized  t v Googic 


Kleinere  Mitteilungen. 


Diese  Fehlertabellen  igelten  strenp:  go- 
iioramon  nur  für  eine  Hinterlinse  von  100  mm 
Brennweite  und  dem  OlfnungsverhAltnis  F : 22. 
Die  Erfahrung  lehrt  aber,  daü  ein  symmetrisches 
DoppelobjekÜv  von  100  mm  Brennweite  und 
dem  OfTnungsverbhltnU  F : 11  sehr  nahe  die- 
selbe Korrektion  aufw'eist.  Man  kann  daher, 
ohne  einen  großen  Fehler  zu  begehen,  von  der 
Hinterlinse  direkt  auf  ein  ganzes  Obiektiv  mit 
dersülben  Brennweite,  aber  doppeltem  ntTmings- 
verhaltnis  schließen. 


I.  L)ex«mb«r  1903. 


Um  den  Grad  der  Korrektion  besser  zu  ver* 
aiischaiiUehen,  sei  die  jetzt  übliche  graphische 
Darstellung  gewählt,  ln  Fij-  2 sind  die  DitTe- 
renzen  der  Schiattweiten  100-mal  vergrößert 
als  Abszissen,  die  F/infallshöheii  40-nuiI  ver- 
größert als  Ordinaten  uufgetragen,  wahrend 

5^- 1 ■ 2'- 


*>00 


Fig.  3 die  astigmatischen  Bildfehler  darstelU, 
wobei  12  mm  auf  der  Ordinatenachsc  einem 
objektseitigeu  Neigungswinkel  von  5<>  ent- 
sprechen und  die  EiristcUuiigsabweichungen 
der  schiefen  Büschel  als  Abszissen  im  Maßstab 
4 : 1 gozeichuet  sind. 

Ans  Fig-  2 ersieht  man,  daß  zwar  die  Farben 
sehr  nahe  zusammenfallen,  die  Fehlerreste  aber 
immer  noch  zu  groß  sind,  als  daß  eie  bei  Ob- 
jektiven von  langer  Brennweite  nicht  störend 
wirken  würden.  Sie  können  aber  nicht  weiter 
reduziert  werden,  weil  die  Dispersionen  der 
einzelnen  Spoktralfarben  in  den  beiden  ver- 


Clastechnlicho«.  231 

w'endeten  Gl&sern  nicht  proportional  verlaufen. 
Wahrend  C,  D und  F in  derselben  Ueihenfolge 
liegen  wie  im  Spektrum,  ist  Q’  durch  die  stftr- 
kere  relative  Dispersion  der  negativen  Unso 
in  der  Achse  über  JF,  am  Rande  sogar  über  C 
hinaus  abgelenkt  worden.  Wollte  man  C und  F 
noch  naher  zusammenbringenf  so  würde  G' 
noch  starker  flberkompensiert,  und  umgekehrt 
eine  weniger  starke  Fberkorrektion  von  Q‘ 
hatte  zur  Folge,  daß  C und  F noch  weiter  aus- 
einanderrUckten.  Man  erkennt  somit,  daß  man 
mit  nur  zwei  Linsen  aus  Glasern,  wie  sie  die 
heutige  Glustechnlk  herzustellen  imstande  ist. 
nicht  genügend  Mitte)  zur  Verfügung  hat,  um 
iu  einem  Objektiv  von  dieser  Helligkeit  die 
verschiedenen  Farben  eo  zu  vereinigen,  daß  die 
Fehlerroste  ohne  Belang  sind. 

Aus  Fig.  3 ist  ersichtlich,  namentlich  wenn 
man  sie  mit  den  Kurven  anderer  Objektivkon- 
struktionen, wie  in  M.  v.  Rohrs  „Theorie  und 
Geschichte  der  photographischen  Optik"  zu- 
sammongestellt  sind,  vergleicht,  daß  die  ana- 
stigmatieche  Bildfeldobiumg  In  sehr  hohem 
Maße  erreicht  ist.  Nichtsdestoweniger  hat  ein 
praktischer  Versuch  gezeigt,  daß  für  große 
Brennweiten  auch  diese  kleinen  Fehler  noch  zu 
groß  sind. 

l'm  zunächst  eine  bessere  Farbonkoirektion 
zu  erhalten,  mußte  der  zu  starken  Zerstreuung 
der  Farbe  G‘  ln  der  negativen  Linse  entgegen- 
gewirkt  werden.  Wir  vorkittetoii  zu  diesem 
Zwecke  die  negative  Flintgiaslinse  mit  einer 
Crownglasliiise  von  hoher  Brechung,  aber  ge- 
ringer Zerstreuung.  Die  anaeiigmatUche  Bild- 
t'eldebnuiig  gedachten  wir  sodann  dadurch  zu 
vervollkumnmcn,  daß  wir  das  Objektiv  für  ein 
etwas  kleineres  Gesichtsfeld  korrigierten. 

(OrAtiMu  (vifL) 


Iler  8.  ititcrniKionaleGeograplienkoiigreU 
iindet  vom  8.  bis  14.  September  1204  in  Wa- 
sliington,  ein  iiiteriiatioiialer  Elcktrikerkon- 
grt'U  vom  12.  bis  17.  September  1204  in  St. 
Louis,  V.  St.  .A.,  statt. 


Glastaohnisohes. 

Menlskiis-VUlerblende. 

Von  H.  Göckel. 

Vhcm.-Zlg-  8.  1036.  lim. 

Verfasser  bespricht  und  kritisiert  die  bisher 
üblichen  Hülfsmittol  zur  Abblendung  und  Vor- 
meidung  parallaktischer  Fehler,  welche  bei  der 
Ablesung  des  Flüsaigkoitsatundes  an  geteilten 
gläsernen  Meßröhren,  wie  Büretten,  Meßpipetten 


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232 

und  Metljdjbern,  nnyowundt  werden,  iitul  om-  j 
{dielilt  eine  VlBierhlende,  welche  sich  woni^  [ 
von  tier  bei  der  Kni^erl.  NurmaUHiehiiii^B-Kom* 
miasiuu  bonidzteii  und  von  Bergmann’)  und  | 
Schl  ft  Her-)  bearhriohonon  unterscheidet.  Die  I 
hurizontalcn  Klachoii  der  Blcndo  werden  gleich-  j 
zeitig  nis  Visier  benutzt.  Die  Klemmbacken 
sind  SU  gestaltet,  daU  die  Blende  an  MoÜrfthren 
von  9 bis  20  nmi  Durchmesser  verwendet  werden 
kann, 


Dcntuch« 
MxAaatifr-Zm 

stellen.  Daniello  Antunini,  ein  Schüler  Gali- 
leis. hat  dann  zuerst  diese  Ri'diro  zueiiiorthermo- 
metrischen  V'urrichtung  gem^^cht.  dadurch,  dat> 
er  die  gerade  gestaltete  Röhre  mit  einem  die 
.Merkstrieho  enthaltenden  Tftfelcheu  versah. 

BpAter  hat  die  Drob  hei  sehe  Röhre  noch 
mehrere  AhAndorungen  erfahren  und  ist  das 
Ursprnngsinstrument  für  die  von  Mersenne 
' (in-44),  llonricua  Regius  (1646),  I’.  Leure- 
I chon  (1628)  und  CasperBns  (1636)  beschrio- 


(JUtlcvhntschca. 


tu  , Visier  Blende  nach  DrGöcKei 


HtOMemsbüs 


Die  Figur  zeigt  die  Vorrichtung  hoi  der  Ab- 
lösung des  Wasser-  und  Qiicckailbcr-Mcniskus 
sowie  in  der  Ansicht  von  vom.  J. 

Zur  Vorgeschichte  des  Thermometers. 

Vom  E.  Wohl  will. 

MUleil  z.  Ofich.  d.  Mfilizin  nach  ZeiUchr.  f. 

phiiiik.  «.  ehern.  Ünterr.  Jtt.  S.  304-  1U03. 

Es  wird  aus  mehreren  kürzlich  in  der  gruCon 
Nationulausgahe  von  Galileis  Werken  vorftfl  cnt- 
lichten  Briefen  vom  Anfang  des  17.  Jahrhun- 
derts und  aus  anderen  Urkunden  dieser  Zeit 
bewiesen,  daü  sowohl  dio  Drebbelscho  Hfthre 
als  auch  das  GaUIeische  Thermoskop  von 
Drehhol  und  Galilei  nicht  zu  Zwecken  der 
Temperatunnessung  verwendet  wurden,  beide 
vielmehr  aus  dem  bis  auf  Hcron  zurück-  j 
reichenden  Versuch  horzulcitcn  sind . hoi 
welchem  die  Luft  aus  einer  mit  dem  Hals  in  | 
Wasser  tauchenden  Retorte  zum  Teil  ausge-  j 
trieben  wird  und  das  Wasser  darauf  in  die 
Retorte  eindringt.  Dagegen  scheint  der  Arzt 
Bantorio  dio  GaUIeische  Vorrichtung  zuerst  I 
zur  Temporatnrmessung  verwendet  zu  haben  j 
und  zwar  in  seinom  Bestreben,  dos  t)uaiititative 
in  der  Medizin  zu  bostimmtm.  Kr  hat  dazu 
4 Instrumente  konstruiert,  von  denen  eines  das  { 
Thermometer  ist.  Drebbols  Glasröhre,  welche  1 
aus  einer  zwei  Kugeln  verbindenden  dünnen 
gebogenen  Röhre  bestand,  dionto  mehrfachen 
Zwecken,  Eine  der  hei<len  Kugeln  war  ge- 
schlossen, die  andere  hatte  eine  (Mfiiung,  nml 
die  Röhre  culhiolt  Wasser.  So  wurde  sie  auch 
als  Perpetuum  mobile  angesehen,  und  sic  ist  I 
votiDrohbel  sicherlich  konstruiert  worden,  um  ' 
mit  der  neuen  und  interessanten  Vorrichtung  j 
möglichst  staunonerregemlo  Versuche  anzu-  j 

*)  Zeitschr.  f.  angeiv-  Chem.  1t*  S.8fi3.  189S. 

ZeiUchr.  f.  angew.  Chem.  10.  S 96’J.  190.3. 


beneii  Thermoskope  geworden.  Di©  beiden 
letzten  haben  übrigens  zuerst  das  Wort  „Ther- 
mometer* angewendot. 


Verbesserter  Golsslerscher  Kohlen- 
säure bestlinminigsapparat  zum  Ge- 
brauche In  den  Tropen. 

Von  A.  C.  Kuyt. 

Ckem.-Ztg  27*  S.  108ß.  190.3. 

Infolge  der  Feuchtigkeit  der  Luft  in  den 
Tropen  lassen  sich  die  üblichen  Apparate  zur 
Bestimmung  der  KohlensAure  dort  nicht  gut 
verwenden. 


Verf.,  wedehor  in  Burabuja  auf  Java  loht,  er- 
setzt dio  Röhronstöpsel  auf  Säure-  und  Trocken- 
geiaUen  G und  D durch  Trockonröhron  B und  A. 
B wird  mit  Natronkalk,  A mit  Chlorkalzium 


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H«n 

t.  D««‘tubcr  1903. 


Glaslechnisch««. 


233 


jjefüllt.  nu  B wird  noch  tlas  kleinere  Chlor- 
kalziumrohr  C mittels  SchlitTs  angesetxt. 

Beim  Ausflicilcn  der  Sflure  in  den  Zer- 
•et/.nngsbaUon  wird  die  nachstrumende  Luft  si> 
in  den  Trockenvorlagen  B und  C getrocknet 
und  die  Schwerolsitiire  in  D wird  durch  Trocken- 
rohr  A vor  der  Einwirkung  feuchter  Luft  ge- 
schützt 

Gewogen  wird  der  Apparat,  nachdem  die 
zugefUgteu  3 TrockonrAhren  durch  die  GrllT- 
stopsel  B und  D ersetzt  sind  Augefortigt 
wird  der  als  D.  R.  G.  M,  Nr  2!0ft0ß  gcschtitzto 
Apparat  von  der  Firma  I)r.  H.  Goiülers  Nachf. 
Franz  Müller  in  Bonn. 

Brm-  da  Bf/.:  Die  angebrachten  Ver- 

besserungen dürften  auch  für  andere  als 
tropische  Gegenden  zu  empfehlen  sein.  J. 


Apparat  zur  Feafstellung  de«  Ver- 
hältnisses zwischen  den  Volumina 
gewisser  untcrciaauder  reagierender 
Gase  und  den  der  bol  diesen  Reak* 
tlonen  entstehenden  Gase. 

(Engl  I»at.  Nr.  10937.) 

Von  J.  Wilson  in  London. 

Chem.-Zt(/.  y?.  8.  906.  190:i. 

Den  Apparat  bilden  die  durch  Halm  F ge- 
trennten (iasbUrotten  £)  und  E,  C ist  das  beweg- 
liche Niveaurohr.  Durch  Droiwegbahn  II  wird 


< .1  K 


r. 


II 

I 


// 


jedes  der  beiden  Gase  nacheinander  eingelassen, 
in  Abgemessen  und  dann  nach  geleitet,  wo  die 
Reaktion  erfolgt,  erforderlichenfalls  auch  durch 
elektrische  P'unkon,  die  bei  A zwischen  cin- 
geschmolzenpn  Drahten  überspringen  kimnen. 


herbeigenthrt  worden  kann.  Das  iVodukt  wird 
dann  wiederum  in  K auf  die  beknnnto  Weise 
gemessen.  J. 

Rin  neuer  KJoldahlapparat. 

Von  M.  Vogtherr. 

Ckem.-Ztg.  ?7.  S.  9S8.  1903. 

Verf.  hat  den  Kjoldnhlkolbcn  A mit  eiiige- 
scbliffonem  Destiliationshelm  B versehen  und 
das  Dcstillationsrohr  in  den  birnlorinigon  Ab- 
sorptionstnehtor  C mittels  Gummi-  oder  Kork- 
stopfens eingesetzt;  C reicht  bis  auf  den  Boden 
des  Btchkulbcns  D. 

So  zusammengesetzt  kann  der  Apparat  zur 
AusfAiirung  des  ganzen  KJelduldprozesscs  in 
bester  Weise  dienen. 


Das  beim  Verbrennen  der  Substanz  über- 
gehende Schwefeldioxyd  wird  in  Kolben  D mit 
Natronlauge  gebunden  und  mit  dieser  in  Na- 
triunisiiKit  und  Natriumbisuint  umgewaodeU, 
braucht  also  nicht  i)e8omlers  abgeleitet  und  so 
unschädlich  gemacht  zu  werden.  Bei  dem 
weiteren  Erhitzen  beginnt  zwar  die  Schwofel- 
sttnre  in  A sich  zu  verflüchtigen,  kondensiert 
sich  aber  wieder  an  den  Wandungen  des  langen 
Kolbenhalses  und  dos  DestUlationshelms,  flieOt 
zurück  und  nimmt  dabei  die  an  der  Wandung 
haftenden  Kohleteiichen  mit.  Ist  der  Kolben- 
inhalt  hell  geworden,  so  wird  nach  sorgfältigem 
Reinigen  dos  Dostillationsrohra  und  des  Ab- 
sorptionstrichters und  Entfernen  der  Ssnre  der 
weitere  ProzeC  wieder  in  diesem  Apparate  aus- 
goführt  und  das  üliergebcnde  Ammoniak  in  1/ 
mit  titrierter  Säuro  gebnndoii  und  mit  An- 


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2,!} 


Cl«stechnl»cbcs.  BUchcrtvhau.  — Paivntichau. 


Daularh« 

Maehtnlktf-tu 


weiidmig  von  Methylorungo  oder  UesoUAure 
titriert. 

Der  Apparat  Ut  auch  fUr  eine  Reihe  anderer 
Operationen  sehr  brauchbar,  so  zur  Bestimmung 
des  Ammoniaks  in  Ammoniumsiilfat,  des  Chili* 
Salpeters  nach  Ulsch,  der  SalpetcrsUure  in 
Wasser,  sogar  des  Natriumsulfits  im  Fleisch. 

Neuerdings  hat  Verf.  den  Helm  des  Zer* 
setzmigskolbens  noch  mit  einem  eingeschmol/e- 
neu,  bis  zum  Boden  des  Kolbens  reichenden 
Ruhr  versehen  zum  Zuleitcn  von  (iusen  oder 
Witfserdampf.  ./. 

Gebrauchsmuster  fQr  glastechnisehe 
Gegenstände. 

Klasse ; 

RS.  Nr.  209  607.  AbsorptionsgeftlO  mit  mehroriMi  | 
Anschlubstutzcn  am  Gemuhalsc  und  zu  einem  j 
Hahn  niisgebiideten  Stopfen.  P.  Altmann,  j 
Berlin.  22.  9.  03.  i 

Nr.  209  812.  Spritzflosche  mit  Verschluß  im 
Flaschenhals.  E.  Fleischhauer,  Gehlberg 
i.  Th.  24.  9.  03. 

32.  Nr.  210  393.  Breimdüse  für  Glasabapreng- 
maschmen  mit  glatten  Seiienwnndon  zur  \ 
Hrzielung  einer  feinen  geraden  Stichflamme. 
A.  Gebauer,  Penzig,  0.*L.  2.  10.  03. 

42.  Nr.  210 1S5.  Schwiinmersatz  aus  Glas  zur 
Bestimmung  der  Temperatur  der  flüssigen 
Ruft.  K.  Burger.  Berlin.  19.  9.  03. 

Nr.  210195.  Mit  einem  Reservegoffttl  versehene, 
sethstwirkendo  Abmeßpipotte,  deren  oberer 
Teil  ein  cingeschliirenes Röhrchen  mit  iiiuerer 
Spitze  und  mit  zwei  unterhalb  der  Spitze  I 
betiudlichen  Auslauflöchern  darstellt.  H. 
Frieditlnder,  Charlottenburg.  20.  7.  03.  ! 
Nr.  210225.  Automatischer  Titrierupparat  für 
Massentitrution,  bestehend  aus  einem  Arbeite'  : 
haliii,  an  den  eine  Bürette  mit  automatischer  f 
Nullpuukteinstellung,  eine  Pipette  mit  auto- 
matischer Ahraessuug  der  zu  titrierondon 
Flüssigkeit  uod  ein  IndikutionshehAiter  an- 
geschlossen ist.  H.  Frings  jr.,  Aacheu. 
12.  9.  03. 

Nr.  210  277.  Thermometer-Rückwand,  welche 
außer  der  Skato  noch  mit  einem  Reklame- 
ie\t  versehen  ist.  W.  Hegomaiiti,  Biele- 
leid.  19.  9.  03. 


Nr.  210  806.  Vorrichtung  zum  GeiBlerichen 
Kohlensa  urebesUmmungHapparat.  bestehend 
aus  drei,  auf  letzterem  aufgeschlifTenen 
Chlorkatziumröhreii  zur  Absorption  der 
Feuchtigkeit  der  Luft.  A.  C.  Kuyt,  Sura- 
baja, NiederlAndisch-Indien.  28.  5.  03. 

Nr.  211215.  Einschlußthermometer,  bei  welchem 
durch  die  eigenartige  P'orm  einer  in  die 
Außere  rmhoUungsrßhre  eingeschobenen 
zweiten  Röhre  eine  V’ergrößcrung  der  Queck- 
silber- oder  sonstigen  Füllung  bewirkt  wird. 
A.  Küchlor  & Söhne,  Ilmenau.  9.  10.  03. 

Nr.  211  520.  Eiuschlußthermomoter  mit  Skale 
auf  eiuor  inneren  Glasröhre,  ln  welcher  eine 
hellfarbige  Platte  aus  Milchglas,  lielluloid 
oder  sonstigem  Material  angebracht  ist,  um 
das  Quecksilber  oder  andere  Füllung  in  der 
Kapillare  sowie  die  Skale  besser  zu  er- 
kennen. Dieselben.  10.  10.  03. 


BQchspsohau. 


<!.  Ilctin,  Die  Biuriclitung  elektr.  Beleuclitmigs- 
aiilagon  f.  Olcichstrombetrieb.  4.  umgearh. 
Aufl.  gr.-8*'-  XI,  672  8.  m.  €05  Abbildgii. 
Leipzig,  0.  Leiuor  1903  11,50  M-.  geb. 

iu  Ijeinw.  12,50  M. 

S. Herzog,  Piloktrisch  betriebene StraßenbaJmeii. 
Taschenbuch  f.  deren  Berechnung,  Kon- 
stniktion,  Montage,  Lieforungsausschreibg., 
Projektiorg.  u.  Betrieb.  19®.  XII,  476  8.  m. 
377  Fig.  u.  4 Taf.  München,  R.  Oldoii- 
bourg  1903.  Geb.  in  Ldr.  8,00  M. 

G.  I.okasiew  icz.  Das  BerochntMi  und  Schneiden 
der  Gewinde.  8.,  verb.  u.  verm.  Aufl.  gr.-8<'. 
VI,  92  B.  m.  20  Abbildgn.  Leipzig.  B.  F.  Voigt 
1904  . 2,50  Af- 

K.  Arnold,  Die  Gleichsirominascliine.  Theorie, 
Konstruktion,  Berechug.,  Untersuchg.  u.  Ar- 
beltaweifto  derselben.  2.  Bd.  gr.-8®.  XV,  655  S. 
m.  481  Fig.  u.  11  Taf.  Berlin.  3.  Springer 
im  Geb.  in  Leinw.  18.00  M. 

J.  llcubacli,  Der  T>rehstrommotor.  Bin  Humih. 
f.  Studium  u.  Praxis.  gr.-8”.  XVIII.  356  8. 
m.  IBS  Fig.  Borliii,  J.  Springer  li>03.  Geb. 
in  Loiow.  10,00  M. 


Patentschau. 


Gesprächszähler  zur  Aalzeichimng  der  jedesmaligen  Benutzung  einer  Fornaprochleitung  bei 
dom  anrulenden  Teilnehmer  nach  Hereteilung  der  gewünschten  Verbindung.  3.  H.  Meyer 
in  Magdeburg.  31.  10.  1901.  Nr.  I3B244.  Kl.  21. 

Auf  dom  Vormittlungeamt  ist  ein  StromachJießer  angeordnet,  welcher  beim  Abscbalteii 
des  Abfragea])paratos  auf  ein  Relais,  desseu  Anker,  solange  er  nicht  angezogen  ist,  die  Linieo- 


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Utft  SS. 

I.  DeMtDbtr IVOS. 


I^atenttchau. 


235 


leitung  scliließt,  in  der  Weise  einwirkt,  daü  der  Strom  einer  beim  Ahschalten  des  Abfrageappa- 
rates zur  Anschaltung  golangciulen  Zfthlbatterie  zu  der  Spreclistelle  dos  aiiruretidon  Toilnehnicrs 
entsendet  wird,  wahrend  gleichzeitig  die  Leitung  des  gewdnscliten  TeilDChmors  von  derjenigen 
des  Anrufers  getrennt  wird.  Auderdoiii  fmdet  eine  Verriegelung  der  Sprechstelle  des  anrufen* 
den  Teilnehmers  statt,  welche  so  lange  bestehen  bleibt,  bis  der  anrufende  Teilnehmer  auf  eine 
mittels  des  Zählstromea  durch  Auslösen  einer  Signalscheibe  oder  Ablenkung  einer  (ialvanoskop- 
nadel  an  ihn  gerichtete  Aufforderung  die  Zahlung  der  Oesprächsverbindung  vornimmt.  Daboi 
stellt  er  durch  roterbrechon  des  Zflhistromes  und  Abschaltcu  der  Batterie  die  regelrnttUige 
t^haltung  der  beiden  Leitungen  — unter  Auniebuiig  der  Trennung  derselben  an  dem  Relais  des 
Vermittlungsamtes  und  der  Verriegelung  der  Teilnehmerstelle  — wieder  her,  so  Und  er  nunmehr 
mit  dem  gewünschten  Teilnehmer  ungehindert  in  Verkehr  treten  kann. 

Molleiofen  inm  Erhitxen  von  Qlasgegenstlnden  mit  mehreren  im  Ofenranm  Tereinigtsn  and 
dareh  eine  gemeinschaitliche  Fenerang 
beheiaten  Muffeln.  H.  0 eilte  In  Brüssel. 

1.5.1901.  Nr.  1S8  629.  Kl.  32. 

Die  Muffeln  f sind  wie  die  HAfun  in 
einem  kreisrunden  Hafeiiofen  aufgestellt.  Die  aus 
dem  Schacht  aufsteigenden  Flammen  schlagen 
vom  Gewölbe  h abwärts,  umspUlen  die  Muffeln, 
welche  nur  vorn  an  die  Ffeiler  e anschlicßen,  seit- 
lich und  am  Boden  und  ziehen  durch  periphere 
Öffnungen  und  Kanüle  / ab.  Soll  eine  Muffel 
müdig  beheizt  werden , so  werden  nach  ent- 
sprechender Umstellung  der  Vontilo  die  Feuer- 
gase vom  Schacht  aus  unmittelbar  durch  einen 
radialen  Kanal  p und  durch  l abgeführt. 

Verfahren  und  Vorrichtung  zum  raschen  Kühlen  von  Gtasgegsnstünden  durch  Druckluft. 

1*.  Th.  Sievert  in  Dresden.  8.  3.  ISKJI.  Nr.  l.'f8G2H.  Kl.  32. 

Hei  dem  Verfahren  werden 
trausporlahlc,  vor  dom  Beschicken 
zu  erhitzende,  doppelwandige  Kühl- 
gefAßn  a angewendel.  Die  Druck- 
luft tritt  durch  ein  Rohr  a in  die 
Wandung  und  aus  dem  von  d«^n 
Doppel  Wandungen  gebildeten  Hohl- 
raum  h durch  vielfache  Durch-  > 
brechungen  l der  luiieion  Doppol- 
wand c fein  verteilt  in  den  Küld- 
ranm  ein. 

Zur  Verfeinerung  der  Abstufung  des  Temperaturald'alles  und  imcli  ncliuden  zur  Herbei« 
führuiig  eines  ununterbrochenen  Kühlvorganges  wird  die  abzii'hondo  warme  Luft  eines  jeden 
Kühlgefilües  durcii  ein  oder  mehrere  folgende  Kulilgefüße  derart  geleitet,  daß  die  Froüluft  vom 
jeweils  küliisten  zum  würmsteii  GefAße  fortHchreitet. 

Feldmeisinstrument  mit  lösbarer  Befestigung  der  HorizontalwinkeUkale  und  des  zugehörigen 
Zeigers.  K.  Hein  in  Humiuver.  15,  12.  1901.  Nr.  1371*90.  Kl.  42. 

Die  scheibenförmige  Skale  t ist  v«ni 
oben  her  auf  einen  Instrumententeil,  z.  B.  da.t 
Diopterlineal  c.  gesteckt.  Sie  wird  in  ihrer 
zur  senkrechten  Drehachse  des  Instruments  kon- 
zentrischen Lage  durch  einen  kunzontrischen 
FQhrungskrauz  h gesichert  und  durch  Schraulien- 
köpfe  (Muttern  o.  dgl.)  am  Verschieben  nach 
oben  hin  gehindert.  Der  Skalenzoiger  n wird  auf 
einen  durch  eine  mittlere  Bohrung  m der 
Skalenscheibe  i bindurchroichenden  konzenlrischen 
Zapfen  / des  senkrechten  Drehbulzeiis  aufgestet-kl 
oder  uufgeschraubt. 


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236 


Patentschau.  Patentlist«. 


Doatarbe 

Me>'luuilker-Ztf 


>>' 


Zeiebenapparat  xar  paraUelprojektiTtschen  Aalnahme  von  Röntgenbildern. 

trizitöts  • <ic>8oltachaft  in  Berlin.  1.  U.  IHOl. 

Xr.  137  8IÜ.  Kl.  21.  (\V1.  diese  Zeitschrift  1903. 

S.  iö5.) 

Die  Rönt^enröhro  H iet  an  der  einen  Seite,  der 
Louchtocliirm  J mit  der  Marke  A'  an  der  anderen  Seite 
einea  drehbaren  Rahmene  Ö befestigt,  dessen  Achslager  FF 
von  einem  zweiten,  gleichfalls  drehbaren  Rahmen  A' getragen 
werden.  Die  Drehachsen  der  beiden  Rahmen  liegen  dem 
durch  die  Röhre  If  und  die  Marke  K bestimmten  Strahl 
parallel,  ao  dal)  dieser  durch  die  beiden  Gelenke  mit  eich 
seihst  parallel  um  die  Konturen  des  zu  zeichnenden 
GebiUles  herumgefUhrt  w'orden  kann. 

Die  Rahmen  G und  E sind  durch  die  olnsteUbaren 
Gegengewichte  ausbalanziert,  so  daö  eine  vollkommen  bein* 
muugsfreie  Beweglichkeit  von  Röhre  und  Marke  erzielt  wird. 

Um  die  Richtung  des  Röntgenstrahles  entsprechend 
der  Lage  des  aufzunehmenden  Gebildes  beliebig  im  Raume 
vcrilndom  zu  können , ist  der  Zeiebenapparat  noch  um 
eine  zur  Bboiie  der  beiden  andern  Achsen  scuikrcchte  dritte 
Achse  C drehbar. 


Hlek- 


Patentlisie. 

Bis  zum  16.  November  1903. 

Klaaae:  Anmeldnngen. 

21.  K.  16  613-  Rmplilngcr  für  elektrische  Wellcu. 
R.  A.  Feasenden,  Munteo,  Grafsch.  Dare, 
V.  St.  A.  12.  B.  02. 

11.  31  057.  Resonanzrclais  für  zwei  oder  mehr 
verschiedene  Fre<iuenzen  periodisch  wirken- 
der Krüfte.  llartuiann  & Braun,  Frank- 
furt a.  M.  1.  8.  03. 

Z.  3849.  VfatUtundenzUhler.  K.  Ziegenberg. 
Schüneberg.  2.  3.  03. 

42.  H.  30327.  Selhstregistrierender  Winddrurk* 
und  Windrichtungsanzeiger  11.  A.  Hunt, 
Marrickville.  Austr.  15.  4.  03. 

11.  31  234.  Registriervurrichtung  mit  Nadel 
zur  Herdtelliiug  farbiger  Punkte,  llart- 
mann  & Braun,  Frankfurt  a.  M.  31.  8.03. 

Sch.  19 316.  Thermometer.  W.  Scbofl'er  & 
Kühn,  M.iuebach  i.  Th.  29.  9.  02. 

67.  A.8657.  Fazettenschleifmaschine  für  Brillen- 
gläser; Zus.  z.  Pat.  No,  141219.  Alt- 
stndtisciie  opt.  Industrie  • Anstalt, 
Rathenow.  29.  1.  02. 

A.  9162.  Fificbeu-  und  Augenschleifmoschlno 
für  Hohlglaswaren  mit  pendelnder  Bewegung 
der  Schleifscheiben.  Automatic  Glass- 
kutting  Machine  Syud.,  London.  22.  7.  02. 

Ertellaagen. 

21,  Nr.  147  98ü.  Elektrolytischer  Elektrizitüta- 
zilliler.  F.  Lux.  Heidelberg.  4.  5.  02. 

Nr.  147981.  W’echaelstrommotorztthler.  Dtsch.- 
Russische  Elektrizit.'ltszühler  - Ge- 
sellschaft m.  b.  H-.  Berlin.  17.  8.  02. 


Nr.  148  001.  Schaltuiigswcise  für  Funken- 
telegraphie.  Prof.  Brauns  Telegraphie. 
G.  m.  b.  H.,  Hamburg.  28.  3.  01. 

Nr.  148030.  WechselatromnieügerAt;  Zus.  z. 
Put.  Nr.  138  506.  Schuckert  & Co.,  Nürn- 
berg. 9.  4.  03. 

32.  Nr.  147  562.  Verfaliren  zur  nassen  Ver- 
goldung von  Glas.  Porzellan  u.  dgl.  F.  Herr- 
manu,  Berlin.  5.  2.  03. 

Nr.  147  583.  Verfaliren  zur  Herstellung  eines 
metallischen,  stark  glAnzendeu  Therzugs 
auf  Glasgegeustüudon  ii.  dgl.  K.  Schierack. 
Dresden-Löbtau.  14.  12.  02. 

42t  Nr  147  912.  Verfahren  zur  raschen  Er- 
mittelung des  Bivveiügehaites  von  Flüssig- 
keiten, insbesondere  des  Urins.  A.K  wllecki, 
Breslau.  19.  11.  02. 

Nr.  148  014.  Geschwindigkeitsmesser  mit  einer 
durch  ein  l'hrwerk  ein-  und  uusgerückteu 
Kuppeliitig  zwischen  der  Antriehwolle  und 
einem  in  die  Nullstellung  zurückspringenden 
Zeiger.  E.  Schultz,  Berlin.  30.  3.  02. 

Nr  148  015.  Kontrollvorrichtung  für  Ge- 
schwindigkeitsmesser mit  Dynamumoschine 
und  Strommesser.  B.  Neuberg,  Berlin. 
11  12.  02. 

Nr  148  053.  Verfahren  und  Vorrichtung  zum 
Messen  der  Steigung  von  Schrauben.  G.  E. 
Dlelil,  Chemnitz,  20.  3.  02- 

07,  Nr  147  834.  Maschine  zum  Schleifen  und 
Polieren  von  Glas  mittels  doppelseitig  an- 
geordneter Lflufer  .M  .M  .Muheru.R.Barncr, 
Kittaiiniiig,  V.  St.  A.  1.  10.  01. 


K'Dr  dl«  Rsdaktioa  reraotwortllrh : A Bltarhbe  in  BerlfD  W. 

V«rl«z  «(JD  JnltoB  SpriDc«r  iQ  B«rhD  N.  ~ Unirk  tob  Emi)  Dr«jr«r  la  B«rllo  SW. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 

Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde 

uad 

Organ  für  die  gesamte  Olasinstrumenten- Industrie. 
Vereinsblatt  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 

Redaktion:  A.  Blaschke,  Berlin  W30,  An  der  Apostelkirche  7b. 


Nr.  24.  15.  Dezember.  1903. 

Haehdm.k  anr  mit  Genehmlrnas  dsr  Bedaktioa  rs'tattet. 


Das  Pr&mienBystem  bei  der  Lohnzablong. 

Das  amerikanische  PrSmiensystem,  dessen  Grundzüge  in  dem  Artikel  , Arbeits- 
leistung und  Lohnzahlung  in  Amerika“  {diese  Zeitschr.  1903.  S.  185)  angegeben  sind, 
verdient  wegen  seiner  Eigenart  und  weil  es  vielleicht  berufen  ist,  späterhin  eine  Rolle 
auch  bei  uns  zu  spielen,  eine  nähere  Beleuchtung,  zumal  da  es  nicht  so  bekannt  ist,  wie 
es  seiner  inneren  Bedeutung  entspricht'). 

Steigert  ein  Arbeiter  im  Stundenlobn  seine  Leistungsfähigkeit,  so  zieht  hiervon 
in  der  Hauptsache  der  Arbeitgeber  den  Vorteil,  der  für  dasselbe  Geld  mehr  Arbeit  er- 
hält; umgekehrt  ist  bei  Akkordlohn  der  Vorteil  erhöhter  Leistung  fast  nur  auf  seiten 
des  Arbeitnehmers,  der  mehr  Geld  verdient.  Abgesehen  davon,  ob  diese  beiden  Ergeb- 
nisse vom  theoretischen  Standpunkt  zu  erstreben  sind,  sind  sie  aus  praktischen  Gesichts- 
punkten unerwünscht:  im  ersten  Palle  ist  für  den  Arbeiter  nur  die  Möglichkeit  eines 
erhöhten  Stundenlohnes  als  Ansporn  zu  iutensiverer  Tätigkeit  vorhanden,  im  zweiten 
liegt  die  Gefahr  nahe,  dall  der  Arbeitgeber  zur  Reduktion  des  Akkords  greift. 

Um  Verbilligung  der  Produktion  und  Erhöhung  des  Arbeitsverdienstes  zu  er- 
reichen, schlug  Halsey  in  Amerika  folgendes  Verfahren  ein:  Der  Arbeiter  wird  grund- 
sätzlich im  Stundenlohn  beschäftigt;  für  jede  Arbeit  jedoch  wird  eine  Normalzeit  fest- 
gesetzt, in  der  sie  vollendet  sein  soll;  braucht  der  Arbeiter  weniger  Zeit,  so  erhält  er 
für  jedes  gelieferte  Stück  eine  Prämie,  deren  Höhe  das  Produkt  aus  ersparter  Zeit, 
Stundenlohn  und  einem  echten  Bruch  (Roduktionsfaktor,  in  der  Regel  '/j  oder  '/„ 
selten  bis  ist.  Es  sei  z.  B.  der  Stundenlohn  60  Pf.,  die  Normalzeit  für  ein  Stück 
10  Stunden,  so  beträgt  die  Prämie  für  jedes  Stück  bei 

einer  ersparten  Zeit  von  1 2 3 4 6 8 Stunden, 

wenn  der  RedukUonsfaktor  7-  ist  30  60  90  120  180  240  Pf.  oder 

„ , , '/I  , 20  40  60  80  120  160  . 

AuSerdem  erhält  der  Arbeiter  den  Lohn  für  die  gebrauchte  Arbeitszeit,  d.  i.  bei 
einer  ersparten  Zelt  von  0 1 2 3 4 6 8 Stunden,  also 

, verbrauchten  „„  10  987642  , 

an  Lohn  600  640  480  420  360  240  120  Pf.,  dazu 

an  Prämie  die  obengenannten  Beträge,  also  zusammen  Lohn  -{-  Prämie,  d.  i. 

Einstandspreis  600  570  540  610  480  420  360  Pf.  (Reduktionsfaktor  7->) 
oder  600  560  520  480  410  360  280  , ( , '4» 

Das  sind  die  Beträge,  die  der  Arbeitgeber  für  jedes  gelieferte  Stück  zu  be- 
zahlen hat;  je  intensiver  der  Arbeitnehmer  also  arbeitet,  desto  billiger  stellt  sich  das 
Produkt  für  den  Arbeitgeber  — genau  wie  beim  Stundenlohn.  Andererseits  aber  erhöht 
sich  — wie  beim  Akkordsystem  — der  Stundenverdienst  des  Arbeiters;  denn  wenn  man  die 
verbrauchte  Zelt  in  Lohn  -f-  Prämie  dividiert,  so  erhält  man  bei 
ersparter  Zeit  0 1 2 3 4 6 8 Stunden,  einen 

Stundenlohn  von  60  63  67  73  80  105  180  Pf.  (Reduktionafaktor  '/,) 

, , 60  62  65  69  73  90  140  „ ( . '/,) 

Diese  Zahlen  zeigen  einen  Punkt  an,  der  als  ein  Nachteil  des  Halseyschen 
Systems  aufgefaüt  werden  kann.  Während  nämlich  der  Einstandspreis  in  Arbeitslohn 

*)  AusführUebo  Mitteilungen  hierüber  a.  Zeitschr.  d.  Ver.  d.  Ing.  47,  S.17Ji  u.  2233,  2903. 


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238 


Om  Pr&mienayittm  b«l  der  Lohnzahlung.  — Vereins*  und  Personennacbrichten. 


Oeolwhs 

MecbaDlk»r*Zm 


für  den  Arbeitgeber  nur  von  6 M.  auf  3,60  M.  (oder  2,80  .V.),  also  rd.  auf  die  Httlrte 
sinkt,  steigt  der  Stundenlohn  von  60  Pf.  auf  180  oder  140  Pf.,  d.  1.  auf  das  3-  oder 
2,5-fache.  Theoretisch  sogar  stellt  sich  die  Sache  so,  daß  der  Einstandspreis  nur  bis  zu 
einer  gewissen  Grenze,  der  Stundenlohn  aber  ins  Ungemeasene  steigen  kann.  Denn 
bezeichnet  man  den  ursprüngiichen  Stundenlohn  mH  /,  die  nonnale  Zeit  für  1 Stück 
mit  «,  die  bei  der  Arbeit  gesparte  mit  s und  den  Reduktionsfaktor  mit  f,  so  wird 
die  Prämie  = 8 - f I und,  da  die  verbrauchte  Zeit  = n — s ist,  der  Einstandspreis 
E = (n  — i)  l-^8ß  = l{n  — s + */);  dividiert  man  diese  Größe  durch  n — s,  so  er- 
halt man  den  schließlichen  Stundenlohn  L = 1 1«//(«  — «)  + 1).  Im  Bußersten,  nur  theo- 
retisch denkbaren  Palle,  wenn  s sein  Maximum,  d.  i.  = n wird,  wird  der  Einstandspreis 
= 8-  f-l,  hingegen  der  Stundenlohn  = l (n//0 -j-  1),  d.  !.  unendlich  groß. 

Nun  ist  sicherlich  dieser  extreme  Pall  nur  theoretisch  denkbar;  aber  in  der 
Praxis  wird  doch  der  Umstand,  daß  der  Arbeiter  bei  Halseys  System  mit  Verringerung  der 
Arbeitszeit  einen  starken  Verdienst  erreicht,  die  gleiche  Folge  haben,  wie  derselbe 
Umstand  bei  einfachem  Akkordlohn:  der  Arbeitgeber  wird  immer  bestrebt  sein,  den 
Verdienst  des  Arbeiter  zu  kürzen,  entweder  indem  er  den  Reduktionsfaktor  f oder  den 
Grundlohn  l verkleinert.  Aisdann  hatte  man  wieder  dieselben  LohndilTerenzen,  wie 
heim  Akkordsystem,  nur  noch  verstärkt  durch  den  Umstand,  daß  so  erhebliche  Zeit- 
ersparnisse, wie  hier  angenommen,  ledigiich  einem  Fehler  des  Arbeitsgebers  zuzu- 
schreiben  sind,  der  von  vornherein  die  Arbeit  falsch  taxiert  hat. 

Diese  Klippe  sucht  ein  englische  rPabrikbesitzer  Rowan  dadurch  zu  vermeiden, 
daß  er  ein  reines  Stundenlohnsystem  zu  Grunde  legt  und  nur  den  Stundenlohn  steigen 
läßt  proportional  der  ersparten  Zeit;  d.  h.  wenn  der  Arbeiter  z.  B.  Vs  <1®^  Normalzeit 
erspart,  so  erhält  er  für  die  verbrauchte  Zeit  einen  Stundenlohn  von  1 + Va  des  Orund- 
lohnes.  Wenn  l,  n und  8 dieselben  Größen  bedeuten  wie  oben,  so  wird  jetzt  der  Stunden- 
lohn L‘  =.  l {I  tind  der  Einstandspreis  E'  = l(n^  — 8-)/n.  Man  sieht,  daß  hier 

L'  im  extremsten  Falle,  wo  8 = n ist,  = 2 l werden  kann,  während  alsdann  der  Ein- 
standspreis unendlich  klein  wird.  Theoretisch  ist  also  dieses  Lohnsystem  für  den 
Arbeiter  ungünstig,  für  den  Fabrikanten  günstig;  praktisch  liegt  aber  die  Sache  gerade 
umgekehrt;  denn  die  mäßigen  Zeitersparnisse  werden  doch  die  Kegel  sein,  in  diesem 
Falle  aber  steigt  der  Stundenlohn  bei  Rowan  stärker  als  bei  Halsey  und  sinkt  bei 
Rowan  der  Einstandspreis  nicht  so  schnell  wie  bei  Halsey.  Die  folgenden  beiden 
Tabellen  zeigen  dies;  zu  Grunde  gelegt  ist  wieder  eine  Normalzeit  von  10  Stunden 
und  ein  Grundlohn  von  60  Pf. 

A.  Einstandspreis. 


Arbeitszeit  p.  Stück : 

10 

9 

8 

6 

4 

2 

1 St. 

Halsey  j | ~ 

6W 

570 

540 

480 

420 

360 

330  Pf. 

CÜO 

560 

520 

440 

360 

280 

240  , 

Rowan 

600 

594 
B.  Stu 

576  504 

ndenlohn. 

384 

216 

114  . 

Arbeitszeit  p.  Stück; 

10 

9 

8 

0 

4 

2 

1 St. 

Halsey  j | Z y’ 

60 

63 

67 

80 

105 

180 

330  Pf 

60 

62 

65 

73 

90 

140 

240  . 

Rowan 

60 

66 

72 

84 

96 

108 

114  , 

ln  Amerika  sind  die  Meinungen  über  das  Prämiensystem  noch  nicht  geklärt; 
wir  in  Europa  und  ganz  besonders  die  kleineren  Betriebe  dürften  gut  tun,  noch  ab- 
zuwarten, welche  Erfahrungen  die  Amerikaner  mit  dem  geschilderten  Lohnsystem  machen 
werden,  ehe  wir  uns  auf  eine  für  unsere  Verhältnisse  sehr  einschneidende  Veränderung 
des  Lohnsystems  einlassen.  Bl. 

Yereins-  und  Personennachpichten. 


D.  U.  f.  M.  u.  O.  Abt.  Berlin.  E.  V. 

Sitzung  vom  1.  Dezember  190B.  Vor- 
sitzender: Hr.  Fr.  Franc  v.  Liechten- 
stein. 

Hr.v. Liechtenstein  setzt  dio  Vorführungen 
und  Erläuterung  älterer  Inalrumente,  besonders 


aus  der  Sammlung  des  Hm.  W.  Siedentopf 
(Würzhurgj  fort;  es  werden  demonstriert:  4 Mi- 
kroskope; Sonnenuhren  (.Äquatoreal-.  Horizontal- 
und  Vertikal-Uhren);  Kompasse  und  Bouaeolen; 
MaCsIäbe,  Keiäfedern,  Transporteure;  MOnz- 
Wagen  und  -Gewichte;  eine  Kanalwage;  Winkel- 


J 


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H*n  34. 

1^.  Oezemb«r  1903- 


Verein«-  und  Penonennachrichten.  •»  Kltinvr«  Mitttilunfcn. 


moßiiietnimente,  darunter  ein  Astrolabium; 
Gioben. 

In  die  Kommission  zur  Vorbereitung  der  Vor* 
standswahlen  werden  eotsandt  die  Horron 
Blankenburg,  Dehmel,  Galle,  Gebhardt, 
Pellehn,  zu  Kaasenrevisoren  ernannt  die 
Herren  Ahlberndt  und  Pfeil.  Bl 


ZwelK^orelii  Hamburg  • Altona, 

Sitzung  vom  1.  Dezember  1903.  Vor- 
sitzender; Hr.  Dr.  H.  KrQß. 

Hr.  Albert  Hayn  wird  als  Mitglied  in  den 
Verein  aufgenommen. 

Auf  Bericht  der  dazu  eiugeaotzten  Kom- 
mission wird  beschlossen,  das  Stiftungsfest  am 
19-  Januar  abzuhalten. 

Hr.  Carl  Heiuatz  spricht  über  das  Ge- 
winde unter  Vorführung  eines  reichen  Materials 
an  Arbeitsstncken  und  Zeichnungen  Der  Vor- 
tragende behandelt  die  verschiedenen  Arten 
von  Schrauben,  die  Schraubenköpfo  und 
Schraubenmuttern,  Schraubenlehren,  Sclmeid- 
eiaen  und  Gewindekluppen.  Eine  angeregte 
Besprechung  schließt  sieh  an  den  Vortrag  an. 

H K. 

Ernannt  wurden ; Privatdozeut  Dr.  1*.  Schultz 
zum  Vorstand  der  speziell-physiologischen  Ab- 
teilung am  physiologischen  Institut  der  Uni- 
versität Berlin  als  Nachfolger  des  verstorbenen 
Prof.  linm.  Munk;  Dr.  C.  Kiilfs  zum  etats* 
mäßigen  Chemiker  hei  der  Geologischen  Landes- 
anstalt und  Bergakademie  zu  Berlin;  der  ao. 
Professor  Dr.  A.  Pnrtheil  In  Boim  zum  o. 
Professor  und  Direktor  dos  Pharmazeutisch- 
chemischeu  lostitus  an  der  Universität  Königs- 
berg; Kantonchemiker  F.  Seiler  zum  ao.  Pro- 
fessor der  Chemie  an  der  Universität  Lausanne; 
Dr.  S,  Yoiing,  Leciurer  am  Universiiy  C<Al(gt  in 
Bristol,  zum  Professor  der  Chemie  am  Trinity 
College  in  Dublin;  Dr  >V.  Smith  zum  Pro- 
fessor der  Physik  an  der  Universität  von  Michi- 
gan in  Ann  Arbor;  Dr.  F.  j.  Pond  zum  ao. 
Professor  der  technischen  Chemie  am  Stevens- 
Institut  in  Hüboken;  Dr  G.  D.  lliiincliH  zum 
Professor  der  Chemie  an  der  Washington  Uni- 
versität zu  Bt.  Louis,  .Mo. 

Privatdozent  Professor  Dr  M.  SelioHz  in 
Breslau  wurde  als  ao.  Professor  fUr  Chemie  an 
die  Universität  Greifswald  berufen. 

Habilitiort  haben  eich:  Dr.  C.  W,  Wirtz, 
Observator  an  der  Sternwarte  zu  Btraßburgi.  B.. 
an  der  dortigen  Universität  für  Astronomie.  Dr 
J.  Billitxer  an  der  Universität  Wien  für  physi- 
kalische Chemie. 

Verstorben  sind:  Professor  Clir.  .Vtig.  Nagel, 
früher  Professor  der  Geodäsie  an  der  tech- 
nischen Hochschule  in  Dresden,  im  83.  Lebens- 
jahre; R.  H.  Thiirston,  Dir  des  Sibley  College  I 


239 


und  Prof,  der  angew.  Mechanik  und  des  In- 
geniourw'esens  an  der  CemcZ^  Unirersity  in  Ithaca, 
N.  Y.,  einer  der  Herausgeber  der  Zeitschrift 
„Sctcnce“  (New  York),  in  Ithaca 

Die  diesjährigen  Nobelpreise  sind  erteilt 
worden  für  Physik  an  Prof.  Arrheriius, 
für  Chemie  an  Herrn  Becquerel  und  das 
Ehepaar  Curie  fUr  ihre  Forschungen  über  die 
strahlende  Materie. 


Klainspe  Mitteilung*ii. 

Doppel  - Anaitiicmat  fOr  Reproduk- 
tionen mit  vermindertem  sekundären 
Spektrum. 

.Mitteilung  der  optischen  Anstait  C.  P.  Goeri- 
Friedenau. 

Von  W.  Zschokke. 

Abdruck  au$  der  Photogr.  Korr.  1903. 

(StMtwi) 

Die  Konstruktionsdaton  dieser  neuen  Form, 
ihre  Fehler  und  deren  graphische  Darstellung 
sind  analog  zusammengestellt  wie  oben. 

V.  Ztceilinseneyetem  F WO  (Fy  J). 

T|  = — 12,06 

dl  — 0,27  Fernrohrflint 

= -f-  4,43  (Crown 

dj  = 0,53  schweres  Bariumsilikat- 

r,  - + 14,41 

dl  « 0,15  Luft 

r*  = -f  23,77 

d^  — 0,60  schw  erstes  Üaryt-Crown 

Ti  = — 10,84 

Blendenabstand  0,46. 


VI.  Optuehe  Kigen$eha/ten  der  verwendeten 
Olaaarten. 


Ohtarl 

CfrwFj  V JJbisF 

1 

FWsG' 

Fernrohrflint  . 

1,521030,0101251,40.00715 

0,00580 

ßchw.  Barium- 

1 0,707 

0,673 

silikat-Crown 

1 ,574520,01003  57,30,00707  0,00567 

Schw.  Bar>  t • 

1 0,706 

0,569 

Crown  .... 

1,611050,01080  56.50,007640,00617 

1 : ,0,707 

0,571 

VII. 

Tabelle  der  Schnitticeitendiff'erenim. 

Einfalls- 

höhe 

Pc  - p’/i  Pb  - P°B  Pf  ~ P^b 

Pe-  “P'ö 

0 

+0.036  i 0,00  -0,096 

-0,088 

1,7 

-0,107  -0,093  1 —0,131 

+0,002 

2,8 

—0,341  ' -0,287  —0,118 

+0.123 

Digitized  by  Google 


240 


Kltmtr*  MiltcUungtn. 


D*ct»cb« 


M*chaniker-Zig< 


VIII.  TaMU  der  aetigmatUcken  Bildfekler. 


,/ 

V»  U äqu.  + 

äqu.  1 

1 nicr. 

, t mer.) 

13»  55' 

—0,040 

—0,073 

-0,056 

20»  19- 

+0,491 

+0,800  j 

+0,646 

WAhrend  os  uns  gelungen  war,  boiniihe  voU- 
stAndige  Bildfeldebnung  zu  erreichen  (s.  Fig.  6), 
läßt  die  Farbcnkorroktion  noch  zu  wünschen 
übrig  (8.  Fig.  8).  Wohl  sind  in  der  Achso  die 
verschiedenen  Farben  nAher  zusamroengerOckt, 
aber  die  Fehler  der  Randslrahleu  sind  größer 
geworden.  Der  Grund  liegt  darin,  daß  das 
ganze  Syatem  durchgebogeii  werden  mußte. 
Dadurch  entstanden  für  die  Randstrahlcn 
größere  Einfallswinkel,  und  da  auch  am  zer> 
streuenden  Radius  r,  der  Unterschied  der 
Brechungsindizes  gewachsen  ist,  wiegt  natürlich 
bei  den  Randstrahlen  die  Wirkung  der  zer- 
streuenden Linse  vor.  Dennoch  ergab  der  prak- 


5^9  V. 

^00 


tische  Versuch  ein  sehr  günstiges  Resultat, 
sobald  mou  auf  F/15  abblendeto  Die  Ein- 
stellungsditferenz  für  verschiedene  Farben  war 
so  gering,'  daß  sie  auch  bei  einer  Brennweite 
von  Thümm  die  Schärfe  nicht  heointrAchtigte. 
Gleichwohl  konnte  uns  dieses  Resultat  nicht 
hefriedigon;  wir  suchten  es  noch  weiter  zu 
verbessern. 

Wir  vorteilten  die  sammelnde  Wirkung  in 
der  Nogativliuio  auf  zwei  Kittflächeo,  so  daß 


die  Crownglaslinse  von  FUntglaslinseu  um- 
schlossen war.  Dadurch  erhielten  wir  um 
Radius  (a.  Fig.  7)  wieder  geringere  Unter- 
schiede der  Brechungsindizos  und  konnten  die 
Äußeren  Radien  wieder  etwas  abflachen.  Bei 
dieser  Anordnung  gelangten  wir  zu  den  nach- 
stehenden  Konstruktionselementen  und  Re* 
sultaten. 


IX.  ZweiUneenegstem  F=  100  {Fig  7). 

T|  = — 16,67 

d]  = 0,8  Fernrohrflint 

r,  = + 16,67 

i,  = 0,7  schwerstes  Barvt-Crown 

r,  = — 10.31 

dj  = 03  Femrohrflint 

+ 20,28 

d.  = 0.3  Luft 

r*  - + 40,48 

d,  = 0.65  schwerstes  Baryt-Crown 

r,  = - 17,34 

Abstand  der  Olcndenmitte  1,0. 


^3-  T.  Ä5.  S- 


i3' 


X.  Optische  Eigenschaften  der  veneendcUn 
Glasarten. 


! 

Glasart 

ChisF  *•  DhisF FhisG' 

Fernrohrflint . 

1,522100,0102251,10,007210,00585 

0,705  0.572 

Schw.  Baryt- 

Crown  .... 

1 ,6 1 546  0,01 1 1 5 55.2  0.00787  0,00639 

0,706  0.673 

Digitizad  by 


Men  34. 

tii  Deiember  1903. 


KlMner«  Mlttallungan. 


241 


XI.  Taheüc  der  SchniHweiiendiffertnten^ 


Kinfall»~ 

höhe 

Pc  -P*u  Pd  — P°d 

Pl—P^B 

Pb--P"b 

0 

—0,008  0,000 

—0,013 

—0,037 

1.7 

-0.050  -0.020  ' 

+0,012 

+0,024 

2,3 

—0,052  —0,008 

+0.078 

+0,118 

XU.  Tabeüe  der  aatigmatieeKen  Bildfehler. 


V«  äqu.  + 

äqu. 

mer. 

J mer.) 

13"  59' 

-0,12  , 

-+>.4G 

-0,29 

18"  36- 

+0.11 

+0,17  1 

+0,14 

Aus  Fig.  8 ersieht  man,  daß  zwar  die  Rand- 
strahlen  immer  noch  etwas  überkompenaiert 
sind,  aber  die  vorschiedenon  Farben  sind  doch 
so  nahe  zusainmengerUckt,  daß  die  noch  bfei- 
bendeo  Fehlerreste  für  die  Praxis  ganz  ohne 
Belang  sind.  Die  Bildebnung  {Fig.  9)  ist  analog 
wie  im  vorigen  Pall  in  sehr  hohem  Maße  er- 
reicht. 

Bin  praktischer  Versuch  mit  einem  nach 
diesen  Angaben  auegoführten  symmetrischen 
Doppelobjcktiv  von  900  mm  Brennweite  hat  die 
günstigen  theoretischen  Resultate  volikonimen 
bestätigt.  Bchon  bei  der  optischen  Kinstelluiig 
fällt  die  überraschende  Klarheit  des  Bildes  auf, 
und  die  Aufnahmen  durch  Rot-,  Grün-  und  Blau- 
filter sowie  auf  KoUodiumplatto  ergaben  eine 
vollständige  Übereinstimmung  der  Binstcllung. 

Die  Strichschftrfo  seitlich  der  Achse  dehnt 
sich  bis  Über  40^  Gesichtsfeld  aus.  so  daß  mit 
diesem  Objektiv  bei  Aufnahmen  in  natürlicher 
Grr>ße  und  Blende  F : 15,5  Platten  vom  Format 
1 m X 1 m ausgezeichnet  werden. 

Der  Standpunkt  der  modernen 
Röntgentechnik« 

Von  0.  Pasche. 

Sehweiterische  Blätter  f.  Elektrotechnik  1903. 
(aeUuu) 

Die  Huuptapparatc  der  Rnntgonarheiten,  die 
Rohren  selbst,  sind  ihrer  Hauptsache  noch  be- 
kannt, ebenso  wio  die  Tatsache  des  „Hart- 
werdens“ durch  zunehmendes  Vakuum.  Der 
nach  mehr  oder  weniger  langem  Gebrauch  sich 
auf  der  der  Antikathode  gegenüber  befind- 
lichen Röhrenhaltte  bildende  Belag  wirkt  ab- 
sorbierend auf  Luft,  so  (laß  bald  nur  noch  kun- 
trastlose  Bilder  erhalten  werden  künuen.  Bei 
stärkeren  Schließungsfunkon  unter  Benutzung 
des  Webneltunterbrechers  stelgorto  sich  dieser 
Übolstand  außerordentlich.  Diesem  und  dem 
Hoißwerden  der  Antikode  mußte  abgeholfen 
werden;  die  große  Warmomengo  kann  sogar 
diese  von  ihrem  Haltor  abschmelzen.  Rin  I 


starker  Metallblock  mit  Plalinbelag  hilft  be- 
sonders bei  längerer  Versuchsdauer  noch  nicht 
genügend.  Gute  Dienste  leistet  ein  durch 
die  Antikathode  angeschmolzener  Wasserbe- 
hälter. dessen  luhalt  so  berechnet  sein  muß, 
daß  auch  bei  den  längsten  Arbeiten  das  Wasser 
nicht  zum  ISieden  kommt,  weil  dieses  auch  bei 
guter  Aufhängung  ein  Schaukeln  verursacht 
und  BO  die  Klarheit  des  Bildes  beeinträchtigt. 

Wie  weit  das  Hartwerden  durch  Gasreser- 
voirs  und  andere  neuere  Regulierungen  des 
Vakuums  vermieden  wird,  muß  erst  die  Praxis 
noch  zeigen;  bis  jetzt  funktiontorien  diese  Vor- 
richtungen meist  anfangs  recht  befriedigend, 
war  aber  einmal  die  Rühre  hart  geworden,  so 
trat  dieser  Zustand  immer  bald  wieder  ein. 

Bessere  Resultate  wurden  mit  Verschaltung 
von  hohen  Selbstinduktionen  erreicht;  dann 
wurden  primär  noch  besondereSolbstinduktionen 
mit  gutem  Erfolg  vorgeschaltet,  bis  heute  durch 
Änderung  der  Selbstinduktion  der  Primärspulen 
selbst  das  Beste  erreicht  ist. 

Walter  stellt  auf  Grund  seiner  Arbeiten 
folgende  Grundsätze  auf  für  gute  Rüntgen- 
appurate  uuter  Berücksichtigung  der  Benutzung 
des  Wchneltimterbrechers , möglichste  Scho- 
nung der  Röhreu  und  volle  Ausnutzung  des 
Induktoriums:  I.  Selbstinduktion  veränderlich 
durch  einfache  Schaltung  der  Primärspulen. 
2.  Je  weicher  die  Rohro,  desto  grüßer  die  nö- 
tige Selbstinduktion.  3.  Jo  welcher  die  Röhre, 
desto  kürzer  der  Platinstift  des  Wehneltunter- 
brechers,  oder  jo  größer  die  verwendete  Solbst- 
imluktion,  desto  kleiner  dio  Stiftiänge.  4.  Die 
günstigste  Betriebsspaimung  ist  50  bis  80  Volt. 
Stöpselumschalter  oder  besser  Mohrfachiim- 
Schalter  dienen  zur  Änderung  der  primären 
Bülbstinduktiüu.  Die  Vorstellung  des  Stiftes 
am  Wehneitunterbrecher  geschieht  am  besten 
von  Hand,  der  .Mehrlach-Wohncltunterbrechor, 
bei  dem  mehrere  Stifte  verschiedener  Länge 
beliebig  eingeschaltet  werden  können,  ist  nicht 
besumiors  gut  zu  nennen,  da  eine  feinere  Re- 
gulierung ausgescldossen  Ui 

Größereluduktorieu  sind  den  kleineren  immer 
vorzuziehen,  da  diese  für  Arbeiten  wie  Becken- 
photographien doch  nicht  genügen.  Will  man 
von  der  teueren  und  schw'er  truns]>ortabeln 
Akkumulatoronbatterio  und  dem  Induktorium 
ganz  absohen,  so  liefern  die  statischen  Maschinen 
recht  gute  Resultate:  sie  haben  noch  den  Vor- 
teil, beliebig  nah©  an  die  Röhre  gebracht  werden 
zu  können,  ohne  den  Brennpunkt  zu  voräudern, 
was  von  den  Imlukturien  wegen  der  Ablenkung 
der  Kathodenstrahlcn  durch  .Magnete  nicht  ge- 
sagt werden  kann. 

.Mit  Hülfe  von  Röntgenstrahlen  erzeugte 
Bilder  sind  Zontralprojektionen , folglich  er- 
scheinen dio  untersuchten  Teile  vergrößert, 
und  um  so  mehr,  je  weiter  der  Gegenstand 


Digitized  by  Go<^Ie 


KUintre  Miti«Uung«n.  — Bttcbtrtch«u  und  Prvislutcn. 


DtaUch« 

UecbaQlk«r-Zt«. 


242 


von  der  Platte  entfernt  ist.  Da  nun  die 
Kont^enstrahlen  durch  kein  Mittel  gebrochen 
oder  reflektiert  werden  können,  so  ist  es  nicht 
möglich  ein  Büschel  paralleler  Strahlen  zu  er- 
halten. Dm  nun  ein  Bild  in  wirklicher  Größe 
zu  erhalteu,  umführt  man  mit  Hülfe  des  Ortho- 
diagraphon  das  Objekt  nur  mit  dem  auf  dem 
Fluoreszenzachirm  senkrecht  stohenden^Xormab 
strahl*.  Der  Orthudiagraph  besteht  im  wesent- 
lichen aus  der  starren  Verbindung  der  Rühre 
und  einer  Mire  durch  einen  zweimal  recht- 
winklig gebogenen  Arm;  das  System  ist  in 
zur  ÜurchlcMichtungsebene  parallelen  F^beno 
verschiebbar.  Um  alle  auch  von  den  GlaawAnden 
der  Rühro  ausgehenden  Strahlen  von  dem 
Bilde  abzuhalton  werden  doppelte  Blenden  be- 
nutzt, auf  deren  Anwendung  genauer  einzu- 
gehen hier  nicht  der  Platz  sein  dürfte.  Z. 


Der  IV.  Kongreß  des  Interuationalen 
Verbandes  für  die  Materialprüfungen  der 
Technik  wird  vom  18.  bis  24.  August  PKW  in 
6t.  Petersburg  stattfinden.  Außer  den  Be 
ratungen.  deren  Programm  bald  vorüfTentHcht 
werden  wird,  ist  dor  Besuch  der  wichtigsten 
industriellen  Anlagen,  wahrend  eines  Ruhe- 
tages ein  Ausflug  nach  Finnland  und  nach  dem 
Kongreß  eine  Reise  nach  Moskau  geplant.  Der 
Preis  der  Teilnehmerkarte  betragt  für  Herren 
10  Rubel,  für  Damen  7 Rubel.  Die  Damen 
werden  von  einem  besonderen  Damenkomitee 
empfangen,  welches  sich  bemühen  wird,  ihnen 
wahrend  der  Sitzungsstunden  die  Besichtigung 
der  Stadt  zu  erleichtern.  Das  Organisations- 
komitoe  wird  in  nächster  Zeit  die  Begünsti- 
gungen bekannt  geben,  welche  den  Mitgliedern 
auf  Bahnen.  Schiffen,  in  Hotels  u.  dgl.  gewahrt 
werden. 

Alle  Zuschriften  sind  zu  richten  an  das 
Comite  d*Org(ini$aUon  du  IV.  Congrh  Internatio- 
nal pour  feasai  dea  math'iaux,  St  Peterabourg, 
Perapeviive  dea  Baleana  9,  Laboratoire  Mfeamque 
de  rinalitut  dea  Inghiüura  dea  i'oiea  de  communi- 
cofitm.  Ausführliche  Programme  sind  auch  von 
der  deutschen  GeschaftsstcUo  dos  Internatio- 
nalen Verbandes  (Prof.  A.  Martens.  Groß- 
Lichterfelde  W)  zu  beziehen. 


Büchepschau  u.  Preislisten. 

Carl  /fiU,  Optische  WorkstAtto,  Jena.  Der 
Minimum  Palmoa,  Modell  1904.  S(>.  8 S.  mit 
4 Abbildungen.  August  1903. 

— Die  Palmos  * Rollfilm  - Kassette.  Modell  1903. 
4 6.  mit  8 Abbildungen. 

Bekanntlich  stellt  die  Firma  Carl  Zeiß 
seit  einiger  Zeit  Hundkamerus  selbst  her,  wo- 


rüber im  November  1902  ein  ausführliches  Preis 
Verzeichnis  (Photo  - Objektive,  Palmos  • Hand- 
apparate, 23  6.  mit  vielen  Illustr.)  erschienen 
ist.  Für  l'latten  von  9X12  em  ist  die  bekannte 
vortreffliche  Konstruktion  gewählt,  bei  welcher 
das  Objektivbrett  durch  Balgen  und  4 einklapp- 
bare Stangen  mit  dem  Kamerarahmen  ver- 
bunden ist.  In  den  Kamerarahmen  künnen 
Kassetten  mit  Glasplatten  oder  Planfilms  oder 
eine  Rollfilm-Kassette  eingesetzt  werden,  bei 
welcher  der  zwischen  zwei  Rollen  gespannte 
Teil  des  Rollfilms  au  derselben  Steile  liegt  wie 
bei  Anwendung  dor  einfachen  Kassetten  mit 
Glasplatte  die  photographische  Schicht. 

So  bequem  es  auch  ist,  die  Aufnahmen  auf 
Rollfilms  zu  machen  und  diese  vom  Photogra- 
phen entwickeln  und  kopieren  zu  lassen,  so 
bietet  doch  die  selbst  vorgenommeue  Einlage 
und  Entwickelung  von  Glasplatten  mehr  Be- 
lehrung und  mehr  Vergnügen. 

Für  kleinere  Bildgrüßen  insbesondere  von 
6x9  cm  verfertigt  die  Firma  Apparate  einer 
etwas  anderen  Konstruktion.  Diese  sind  nur 
für  Rollfilms  bestimmt;  deshalb  sind  die  beiden 
Seiten  des  Kainerarahmens  zur  Aufnahme  je 
einer  der  beiden  Filmrollen  eingerichtet.  Zwi- 
schen den  beiden  Rollen  ist  der  Film  gespannt 
und  zur  Belichtung  bereit.  Ala  Objektive  sind 
w'ohl  Tessare  (1:6,3)  im  allgemeinen  am 
meisten  zu  empfehlen;  Unare  (l:4,ö)  sind  frei- 
lich noch  lichtst Arker,  aber  deshalb  auch  von 
geringerer  Tiefenschärfe.  Af«. 

Paul  Gebhardt  Söhne  (Berlin  C.,  Neue  Schön- 
hauser Str.  6).  Katalog  und  Preisverzeichnis 
Nr.  16  über  Einrichtungen  physikalischer 
Lehr-  und  Vorbcreitungszimmer  und  physi- 
kalische Apparate.  8°.  280  S.  mit  vielen  Fig. 
1903. 

Der  Katalog  enthalt  3858  Nummern;  ihm 
sind  3 Gmndrisse  für  ein  einfaches,  ein  mitt- 
leres und  ein  reich  ausgestattetes  physikalisches 
Gymnasiallaboratorium  hoigefOgt. 

£.  Kuhmer,  Berlin.  Preisverzeichnis  Über 
Selen-Zellen  uud  -Apparate.  8®.  16  8.  mit 
11  Fig.  1903. 

F.  M.  Feldbaus,  Die  Erfindung  der  elektrischen 
VorstArkungaflasebo  durch  Ewald  Jürgen  v. 
Kleist.  Zur  GeschichtederFunkentelcgraphie. 
gr.-8^  29  8.  Heidelberg,  C.  Winter  190.3. 
0,80  M. 

S.  M.  Jörgenseu,  Onindbegrifl'D  der  Chemie, 
au  Beispielen  und  einfachen  Versuchen  er- 
läutert. 8®.  IV,  196  S.  m.  13  Fig  Hamburg, 
L.  Voß  1903.  2.00  Af 


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Ueft  24. 

IV  Dotfinbvridua. 


PatcatKbau. 


243 


Patentaohan. 


Vorrichtong  xom  Abf&sg«n  von  Qaaproben  and  zom  Oborleiton  derselben  in  einen  Absorp- 
tionsraom.  M.  Arndt  in  Aachen.  2b.  10.  1901.  Nr.  137061.  Kl.  42. 

In  einem  die  SperrflOssigkeit  S onthaltenden  und  von  dem  su  untersuchenden  Gasgemisch 
in  der  Richtung  7.  7/ durchzogenen  Behälter  i befindet  eich  ein  mit  unterem  Zufluß  4 veraehenes 
Schöpfgefltß  3,  an  das  ein  enges  zu  dem  Absorptionsrauro  23  fQhrendes  und  oben  verschließ- 
bare« Rohr  5 angcsetst  ist.  Von  dem  oberen  Ende  des  SchOpfgef&ßos  3 geht  ferner  ein  Zu- 


leitungsrohr 6 ab,  welches  etwas  Ober  der  Mon- 
dung des  Stutzens  4 sich  nach  unten  Öffnet. 
Taucht  man  bei  geöffnetem  Rohre  5 das  Schöpf- 
gefftß  3 in  die  SperrflOssigkeit  3 bis  zur  punk- 
tiert gezeichneten  Lage  hinab,  so  füllt  es  sich 
mit  FlQssigkeit  Hebt  man  das  SchöpfgeAß  bei 
geschlossenem  Rohr  3,  bis  die  untere  MQodung 
des  Rohres  5 frei  wird,  so  fließt  durch  den 
Stutzen  4 die  FlQssigkeit  aus  und  saugt  das  su 
untersuchende  Gasgemisch  io  das  Schöpfgof&ß. 
Taucht  man  hiernach  das  Schöpfgef&ß  wieder 
in  die  SperrflOssigkeit,  so  wird  die  Gssprobe  in 
den  Absorptionsraum  33  gedrftngt  Je  mehr  Gas 
aus  der  abgofaogenen  Probe  in  33  absorbiert 
wird,  desto  weniger  hoch  steigt  die  Absorptions- 
flUssigkeit  in  den  Raum  35,  36,  wobei  die  Skale 
den  Gshalt  des  Gasgemisches  an  dem  absor- 
bierten Bestandteil  abzulesen  gestattet  Das 
Pollen  und  Leeren  des  io  diesem  Falle  natür- 
lich feststohendeu  Gef&ßes  3 kann  auch  durch 
Heben  und  Senken  eines  mit  dem  Behälter  1 
durch  ein  bewegliches  Rohr  oder  einen  Gummi- 
schlauch verbundenen  andern  Gefößes  ge- 
schehen. Desgleichen  kann  das  Öffnen  und 
Schließen  des  Rohres  S selbsttätig  durch  eine 
Ventileinrichtung  erfolgen , welche  zwangs- 
läufig zugleich  mit  dem  zu  hebendon  und  zu 
senkenden  Gefäß  gesteuert  wird. 


Fritter.  F.  Schneider  in  Fulda.  26.  1.  1902.  Nr.  138277.  Kl  21. 

Dieser  Fritter  wird  gebildet  von  zwei  aus  einem  elektrisch  gut  loitcnüon  Material  be- 
stehenden hohlkegelförmigen  Körpeni 
D E,  welche  sich  mit  ihrer  Grund- 
fläche unter  Zwischcnlage  eines  Ringes 
F aus  isolierendem  Material  gegon- 
Qberstehen  und  in  ihrem  gemeinsamen 
Bobiraum  die  Frittermasse  O auf- 
nehmen. Durch  die  Außenwanduugen 
der  Hohlkegel  werden  dabei  die  in 
der  Nähe  etwa  auftretendeo  Wellen, 
die  nicht  durch  den  Empfangsdraht  H 
kommen,  von  der  Frittermasse  fern- 
gehalten  bozw.  absorbiert. 


Ein  ans  Dynamomaschine  and  Strommssssr  beetshender  Umdrehaagegesohwindigkeitsmeeser. 

F.  Schuchhardt  in  Berlin.  30.  6.  1901.  Nr.  137893,  Kl.  42. 

Um  den  Geschwindigkeitsmesser  für  verschieden  große  Hatidurchmcaser  einstellbar  zu 
machen,  ist  der  Strommesser  mit  einer  verstellbaren  Anzeigevorrichtung  versehen. 


Digitized  by 


D«otsrhe 

M«rbAWkerZ<K- 


244 


Palenttchau.  PatentlUl*.  — Brletkuten  der  Redaktion. 


8pi»g«iapp«rat  nun  HeMea  der  Zasammendrflekang  bexw.  Aoedehntmg  von  Körpern  beiProbe- 
belastnngen.  F.  Büß  in  Budapeet.  19.  10.  1901.  Nr.  137683.  Kt.  42. 


schlosaen.  Dabei  nimmt  die  Blattfeder  e die 
bildet  sugleich  den  reibungslosen  Drehpunkt  d 


Zur  Vermeidung  jeglichen  toten  Ganges 
bei  der  Drehung  des  Spiegele  von  Spiegelappa* 
raten  fOr  Meßzwecke  wird  das  eine  lamellen- 
förmig  auslaufende  Ende  der  Spiegelachse  durch 
eine  Verschraubung  feetgeklemmt,  das  andere 
dagegen  frei  drehbar  gelagert.  Die  Drehung 
dos  Spiegels  erfolgt  daher  unter  Torsion  der 
Achse. 

Hitsdrahtmelsgerät.  P.  Meyerln  Berlin.  3.11. 

1900.  Nr.  185  736.  KI.  21. 

An  einem  von  einer  Blattfeder  e ge> 
tragenen  zweiarmigen  Hebel  c ist  einerseits 
der  Hitzdraht  a und  andererseits  der  den 
Zeiger  h bewegende  Spanndraht  f ango- 
Angenverändemng  des  Hitzdrahtes  a auf  und 
Uebelsystems. 


Palentlisle. 

Bis  zum  7.  Dezember  1903. 

Klasse:  Aameldangen, 

2t.  D.  13120.  Blektrizitatsz&hler.  A. u.  0.  DOo- 
kel»  Leipzig.  15.  12.  02. 

D.  13  960.  Federnde  Aufhängevorrichtung  fdr 
Meßgeräte.  Deutsch  • Russische  Elek> 
trizitatsz&hler*  Oes.  m.  b.  H. , Berlin, 
31.  8.  03. 

M.  21 631.  Einrichtung  zur  elektrischen  Be* 
leucbtung  mittels  mit  Oss  oder  Dampf  ge* 
fullter  Röhren.  Moore  Electrica!  Cy., 
New-York.  4.  6.  02. 

V.  5064.  Einrichtung  an  elektrischen  Meß- 
geräten zur  Brmflglichung  genauer,  von 
äußeren  magnetiscben  Einflüssen  unabhän* 
giger  Ablesungen.  T.  W.  Vorley,  New- 
York,  24.  3.  03. 

30.  K.  26  063.  Induktionsapparat;  Zus.  z.  Pat 
Nr.  146696.  V.  Reichenberger  u.  B. 
Weiersmaller,  NOmberg.  29.  9.  03. 

42.  A.  7727.  Photographisches  Objektiv  mit  fQnf 
lichtbrecbenden  Flächen.  H.  L.  Aidls, 
Lauterdale,  Engl.  4.  2.  01. 

B.  32  719.  Elektrisches  Widerstandstbermo- 
roeter  fUr  Gefäße  mit  Rührwerk  und  dgl. 
H.  BUchler,  Zürich.  4.  10.  02. 

B.  17  741.  Projektionsschirm  aus  Gewebe. 
R.  Seffert,  Dalldorf-Berlin.  12.  3.  03. 

Bch.  20  034.  Gelenkartigo  Binsatzbefestigung 
an  Flachzirkeln.  G.  Schoenner,  Nürnberg. 
9.  8.  03. 

St.  7896.  Vorrichtung  zum  Messen  und  Auf- 
zeiebnen  des  Winddruckes.  Bteinle  & 
Hartung,  Quedlinburg.  22.  11.  02. 


W.  19  967.  Instrument  zum  Untersuebeu  des 
Sehvermögens.  E.  F.  W'aits,  Corinth,  V. 
St  A.  8.  12.  02. 

Z.  3591.  Logarithmischer  Rechenschieber  auf 
zylindrischen  Flächen.  A.  Zlehl,  Berlin. 
28.  5.  02. 

ErUtluagea. 

21.  Nr.  148161.  Elektrizitätszähler  für  Dreh- 
Strom  mit  vier  Leitungen.  Union  El.-Gee., 
Berlin.  16.  5.  08. 

Nr.  148  279.  Klopfer  für  die  Frlttröhre  bei 
Empfängern  für  die  drahtlose  Telegraphie. 
L.  Aocel,  Paris.  11.  9.  02. 

Nr.  148  303.  StÖpeelsicherung.  Bergmann 
Elektrizitätswerke,  Berlin.  23.  2.  03. 
Nr.  148  316.  Verfahren  zur  Herstellung  eines 
metallischen  Wärmeleiters  für  die  Anti- 
kathode von  Röntgenröhren.  R.  Burger, 
Berlin.  24.  3.  02. 

80.  Nr.  148  130.  Vorrichtung  zur  Beobachtung 
und  Aufzeichnung  von  Blutdruckschwan- 
kungon  beim  Menschen  und  Tier.  W.  Oehm* 
ke,  Berlin.  3.  6.  03. 

42.  Nr.  148  092  Tragbares  Pendelnlvollier- und 
Winkelmeß-Instrument.  L.  N4el,  Paris. 

22.  2.  02. 

Nr.  148 105.  Einstellvorrichtung  bet  Differenz- 
lehren.  J.  W.  Newall,  Ijondon.  7.  2.  02. 
Nr.  148  370.  Schraffiempparat.  K.  Kieser, 
Stuttgart.  25.  3.  02. 

Briefkasten  der  Redaktion. 

Dr.  S.  in  B.  Die  Adresse  der  Firma,  welche 
die  kleinen  Akkumulatoren  (diese  Zeitackr.  1903. 
S.  m9)  herstetu.  ist:  Wilb.  Brny,  Halle  a.  S., 
Neue  Promenade  14. 


FBr  dl»  RedakUoa  TerkatwbrtUi'b:  A-  BJasebk»  lo  B«rl>o  W. 

Verlaf  roo  itillB»  Sfrlne»r  m Bariin  N.  — Dmrk  too  Bnil  Dr»7»r  ta  Bsrltn  SW. 


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Namen-  und  Sachregister, 


Für  die  sachliehe  Ordnung  Ut  haupUAchlich  eine  Anzahl  von  (fett  gedruckten)  ätkh- 
wörtern  benutzt,  z.  B.  Akuetik,  Btektrizitüt,  Laburatoriumsapparate,  Vereinsimchrichten,  Werk- 
statt u.  dgl. 

Bei  der  Hinordnung  eind  A,  d,  Q als  a,  o,  u angesehen  worden. 


A kistik : Schallri<‘htungsanzei- 
ger  123. 

Albreciit,  H.,  ÜhjektivtrAger 
f.  Mikroskope  163. 

Allgemeine  Blektrizitnts- 
Gesellschaft,  MotnrzAbler 
16,  — Schaltg.  f.  Funkentele*  i 
graphie  31.  51,  103,  104-  — 
HochspannungsktdM-l  77.  — 

Glimmer-  u.  Mikanit-Fabrikate 
118.  — Hartgummi  167,  — 
HlektrizitAtszAhler  f.  dupp. 
Tarif  183.  — Drehatrom-Öl-  ; 
Transformatoren  221.  — Zoi- 
chonappurnt  f.  Röntgenbilder 
236. 

Allihn,  F.,  Universal  - DrcifiiU  i 
141. 

Anderssen,  M.  E.,  8 Traube. 

ADStalteii:  Physikal.Ver.  Frank- 
furt a.  M.  (ßlitzahleitorkursus) 
30.  —Techn.  Mittweida  39, 180. 
— I.  Handwerkersvhiilü  Berlin 
57,  168.  — Stadt.  Techn.  Neu-  . 
Stadt  i,  Meckl.  57.  — Univ. 
Münster  78-  — Engl,  phvsikal. 
Staatölab.  91,  167,  180.  — 
Chem.  Lab.  d.  Mugit  Ociano- 
grMkiqyu  118.  — Fachdchule 
f.reinmechanikSchwenningoD 
331.  — Techn . S t adtsu  Iza  1 3 1.  — 
Phy$.  Lab.  180.  — Prtt- 
fuDgsanstalt  f.  App.  u.  Ro- 
agentien  211. 

V.  Arco,  Graf,  s.  Slaby. 

Arndt,  G.,  PrAzisiunasAge  f. 
mikroskop.  PrAparate  7. 

— , M.,  Hegistriervorrichtg.  f. 
Gasanalysen  123.  — Abfangen 
von  Gasprobeii  243. 

Artcmieff,  N.,  Schutzkleidg. 
gegen  hohe  Spanngn.  78. 

AltrODomiet  App.  z.  Brmittelg. 
U.  porsönl.  (ilcicbg.  17,  25.  — 


Dorstellg.  d.  scheinbaren  Be- 
weggn.  d.  Gestirne  3|.  — Bc- 
leuchtungsvurrichtg.  un  Ab- 
lesemikr.  104. 

Auer  V.  Welsbuch,  C.,  Leucht- 
fäden u.  OsmiiimdrAtbe  171. 
Auerbach.  F..  Dtis  Zeißwerk 
u.  die  Carl  Zeiü-Stiftg.  149- 
Auerbach  & Co.,  Bohrkopf  z. 

B<*hren  kantiger  Löcher  187. 
Ansfnlir:  Zolltarife  f.  Österreich 
u.  Rußland  20.  — Ivommlasiun 
f.  d.  Erniittolg.  der  Worte  d. 
doutsch.  Außenhandels  178 
— Zolltarif  192. 
Ansstellaugeii: 

— aufd.  75.  Naturforscher- 
vers.  70, 

Welt—  St.  LouisOO,  99. 195. 
Schafferimiseum  162. 


Bunzhaf,  C.,  Stell  vorrichtg.  f. 
Nivelliorinatr.  ii.  dgl.  31. 

Bditian  Metn'  Cy.  Ltd  , Elektro- 
lyt. Klektrizitnfsme»*er  51. 

Becker.  A.,  Argon  141. 

Becker  & Co.,  Gla.sHchmolzufen 
6J. 

Behren  dsen . Warme  lehre  ( Vor- 
trag)  35. 

Benjis,  (*.,  Höhen-  u.  üefall- 
messer  84. 

Biecan,  W.,  Wechselstrom  62. 
•—  Was  ist  Elektrizität?  169. 

Bliithy,  O.  T.,  Wechaelstrom- 
, zAhler  214. 

Blish.  S.  B.,  Naut.  Inslr.  182.  i 

Bloch,  B.  T.,  Schallrlchtungs-  [ 
anzoiger  123. 

Bluth  & Cochius,  PrAzisions- ; 
tastor  111. 

Bocuzo,  A.,  Form  f.  Glasgegen-  | 
stAmle  143. 


Bohne,  O.,  Wärmeregler  172. 

Bolton,  H.  C.,  Ursprung  d. 
Wortes  Barometer  80. 

Bornkcssel,  P.,  Zuschmelzen 
V.  Gasröhrcu  164. 

Bosch,  J.  & A.,  Darstellg.  d. 
schoitib.  Bewegg.  d.  Gestirne 
31. 

Böttcher,  A , Prüfg.  u.  Kuhlg. 
d.  Thermometer  154,  194 

Branly.E-,  BmpfAngcr  f-  draht- 
lose Telegraphie  77. 

Brauer,  B.  A.,  Spring.  Log.  51. 

Pi-auns  Telegraphie,  G.  m. 
I b.  H.,  Frittröhr©  64.  — Ein* 
richtg.  f.  Funkentcl.  223,  224. 

nrlefkAftteu!  24,  32,  184.  244. 
iBrinell,  Zngfostigk.  v.  Kiseii 
I II.  Stahl  130. 

V.  Bronk.  (>.,  Selenzellen  215. 

Brunnöo,  R.,  Stollg.  d.  Hand- 
werk skamroeniu, Handwerker- 
tnge  gegonUberd.  Interessen  d. 
PrAzisionstechoik  199.  — Neue 
LohrverlrAg«  d.  D.  G.  f.  .M.  u. 
O.  ^V^)^t^ag)  199. 

Burger,  R.,  Röntgenröhre  23. 


Carborundum  Cy-,  Karborund.  7. 
('arpentier,  3.,  Stromunter- 
brecher 8. 

Cha88orau,A..u.J.A.Mourloii, 
Aluminiumlogierg.  172. 
Chemie:  PrUfg.  chem.  Meßger. 

vom  Nat  Phy»  Lab-  180. 
Chemnitzer  Stanz  werke. 
RicnienschcibenausStuldblcch 
211. 

Cook,  H.,  Abschneidon  v.  Glas- 
röhren 163. 

CorsepiuSfM..  Leitf.  zurKonstr. 
V.  Dynamomaschinen  82. 


246 

Crookes,  Sir  \V.,  Wasaoratoff- 
Vakuumrf'hren  121, 


Dallmeyer,  T.  R,  Priamon- 
doppelfemrohr  23. 

Davl»,  A.  8.,  Barometer  143. 

Delanoy  Safety  Log-  Co..  Lok 

Uemonstratlootapparaie : 
Scheinbare  Beweggn.  d.  Oe- 
atirne  81-  — ^PP- 
SchnfTermuaeum  162.  — Zwei 
hydroat  App.  208.  — Krj'ophor 
213. 

Desaauer,  F.,  Stromunler* 
brecher  8.  — K^intgenrohre 
215. 

Deutsch  • ru88.  Hleklriisl- 
tatsz&hler*Go8.,  Bloktrizi» 
tatszAhler  16. 

Dick.J.R,  Elektrol. ZAhlor 41. 

Druck:  Zwei  hydrostat,  App.  208. 
— ZusammendrUckung  von 
Körpern  244. 

Eberstoin,  M.,  ßunaonbrenner 
207. 

Bisenfülir,  \V.,  Zangendreb- 
bank  208. 

Elektrizitit:  1.  Theorie.  - II. 
Blemonte:  Kleine  Akkumu- 
latoren (Vortrag)  219.  — III. 
Meßinstrumente:  Regi  • 

slrier  • Strommesser  15.  — 

Lager  bei  Motorzllhleru  16,  — 
Elektrizitntazöhler  16,  41.  43, 
63.  108,  151,  183.  214,  215,  223. 
— Stromabnehmer  f.  Motor- 
zAhler  16.  — Kern  f.  Meßge- 
räte 23.  — Eichg.  von  Watt- 
metern 43.  — Arbeitsroeßgerät 
f.  Wechselstrom  43.  — Elek- 
troK't.  Elektrizitätsmesser  51. 
— Zontrlerg.  d.  Kornes  v.  Meß- 
geräten 113.  — Hitzdrahtmeß- 
gerat  1 32, 244  — Transformator 
(.  Mehrphasenstrom  • Meßapp. 
151.  Doppelzfthlwork  f. 

Meßiiistr.  170.  — Meßgerät 
in  bewogl.  Spule  182.  — 
Eloktr.  Temperaturmessg  104. 
— Elektrodynamometer  215. 
— Aufhängung  d.  Drehspule 
eloktr.  Meßgeräte  223.  — Oe- 
sprächsrAbler  234.  — IV.  Mi- 
krophone, Telephone, 
Grammophone,  Phono- 
graphen u.  8.  w.:  Frittröhro 
15, 182,  243.  — Schaltg.  f.  Fun- 
kentel.  31,  51,  63.  103,  104, 
171,  223,  224.  — Regeluiigs- 
vorrichtg.  f.  Frittröhren 
— GrundzQge  d.  Telegraphie 
u.Telephonle71. — EmpDingcr 
f.  drahtlose  Telegr.  77.  — 
SchnelltelcgraphlOS.  — V,  Be- 
leuchtung: Effektbogen- 

Iampe37.  — Osmiumlampe  49. 
— Liliput-Bogenlampe  57.  — 
Mikroskoptorlampe  139.  — 

Louclitfnden  u.  Osmiunidrähto 
171.  — • VI,  Allgemeines: 
Polarisierte  Relais  1.  — Strom- 
unterbrecher 8,  164.  — Hand- 
bohrmaschine 14.  — Fern- 


Namtn-  und  Sachregister. 


Zeichengeber  m.  Wismutspulen 
15.  — ScbaltungBbucn  f. 

Schwachstromanlagen  22.  — 
Röntgenröhre  23.  — Wärme- 
melder 31.  — Laboratoriums- 
öfen 38.  — Wechselstrom  u. 
WechaelstrommaBchinen  62. — 
Glasschmelzofen  63. — Ballast- 
widerstand  65.  — Nachweis 
elektr.  Schwinggn.  71.  — 

Hochspannungskabel  77.  — 
Schutzkleidg.  gegen  hohe 
Spannung  78.  — Leitfaden  z. 
Konstruktion  v.  Dynamoma- 
scbineti82.  — Selbsttät. Queck- 
silber-Ausschalter 103.  — Er- 
I höhg.  d.  Isolatiousfähigk.  u. 
j Eloktrisierburk.  v.  Seide  112. 
— Isolieranstrich  139.  — Ent- 
ladungsröhre  140.  — Daretellg 
V.  Argon  141.  — Kontaktfeder 
152.  — Rheostal  160.  — Elek- 
trolyt. Analysen  166.  — Was 
I Ut  BL?  169.  — Starkstrom- 
techuik  166. — Platinelektrode 
171,223.  — Elckfr.  Uhren  180. 
— Elektromagnet  Abschluß- 
organ f.  Gas  od.  elektr.  Strom 
18J.  — Röntgenröhren  mit 
I Wechselstrom  184.  — Wehnelt- 
' Unterbrecher  209.  — Ge- 
schwindigkeitsmesser 214.  — ^ 
Röntgenröhre  215.  — Selen- 
zellen 215.  — Drehstrom-Dl- 
Transformatur  221.  — Mittels 
Röntgenröhren  in  wahrer  Form 
z.  photographieren  224.  Stand- 
punkt d.  Röntgentechnik  228, 
241. 

Blektrizitäts  - Gos.  Hansa, 
Kammerhoff  & Winkel- 
stroeter.  Biegsame  Welle  28. 
Entferanugsmesser:  63,  172.  — 
Gebrauchsauweisg.  f.  d.  ste- 
i reoskop.  — 43.  — Prisma  f. 
j — 151. 

I Epidiaskop  s.  Projoktionsapp. 
|Erny,  W..  Kleine  Akkumula- 
' toren  219. 

I Ettinghausen,  H.  L.  s.  West. 

; EennelSöhue,0.,Beleuchtgs- 
I vorrichtg.  an  Abicsemikro- 
skopen  104. 

Fernrohre:  Visier  - Prismen  — 
15.  151.  — Prismendüppel  — 
23. 

Fischer,  M.,  Hundelsverträgo 
(Vortrag)  196. 

Korbes,  <L.  Prisma  f.  Entfer- 
nungsinosser  151. 

Frahro,  H.,  Umdrehungsge- 
schwindigkeitsmeeser  182. 
Frank,  K.  G.,  Polarisierte  Re- 
lais 1. 

Franke,  R.,  Kontaktfeder  f. 
eloktr.  .Meß-  u.  Schaltapp.  152 
— Meßgerät  m,  bewegl.  Spule 
182. 

Frischauer  & Co.,  Isolier- 
analrich  139 

Clase:  Guedruckgesetz  zw.  75  u. 
150  mm  58.  — H(?gistriervor- 
richtg.  f.  Gasanalysen  123.  — 


D«ut«ch« 

Mecb4olk«r-Zi9. 

Darslellg.  v.  Argon  141.  — Ab- 
fangen von  (iasproben  243. 
nohraaclisniQiter:  41.  61,  81, 
122,  142,  162,  181,  213.  234. 
Goille,  E.,  .MufTelofen  235. 
Geißler,  H,  Entladungsröbrc 
I f.  Kathudonetrahlen  140.  — 
Kohlcnsäurebestimmungsapp. 
232. 

I GeodXsle:  I.Basismessungen. 

I — II.  Astronomisch-geo- 
I dätisebe  Instrumente  s. 

Astronomie.  — Hf.  Apparate 
I zum  Winkelabstecken.  ~ 

IV.  W ink  elme  ßinstrumen - 
to  und  Apparate  fUrTopo- 

I grapbie:  Feldmeßinstr.  2Sb. 
— V.  Höhenmeßinstru- 
mente  und  ihre  Hulfs- 
apparatc:  Höhen-  und  Ge- 
fällmesser  84.  — VI.  Tachj?- 
raclrie.  — VII.  Allgemei- 
nes: Stellvorrichtg.  f.  Nivel- 
! lierinstr,  Theodolite  u.  dg). 
31.  — Pantograph  86,  93,  Itti. 
113,  125.  — Beleuchtungsvor- 
richtg.  an  Ablosemikrosk.  104. 
GeschifUleho  Nottien : 21 , 58, 70, 

, 78,  149,  162.  178,  186,  188,211. 

Gesehlebte:  Ursprung  d.  Fahren- 
heit-Thermometers 40.  — Mi- 
kroskop 62.  — Ursprung  d. 
Wortes  Barometer  80  — 

I Ältere  In8tr.(  Vortrag)  227,238. 

1 — Vorgeschichte  d.  Thermo- 

meters 232. 

Oefchwindlgkelttineuer:  31, 143, 

144,  164,  214,  223.  — Schiffs- 
log  72.  — Umdrehungs  — 182, 
243. 

Gesellschaft  f.Glascrzeugg. 
auf  elektr.  Weges.  Becker 
& Co. 

Geteiigebniig  (s.  a.  Soziales»: 
Metr.  Maßsystem  in  den  V.  Sr. 

V.  A.  20.  — Dgl.  in  England 
70.  — HundertteiligesThermo- 

! meter  100.  — Stellg.  d.  Prä- 
I zisiunsteclmik  zu  den  Uandels- 
I vertragen  196,  199. 

[Gitter  s.  Optik. 

Glas  (s-  e.  Laboratoriums- 

I apparate):  Eispunkt  d. Ther- 
mometer aus  Glas  16  nt  2.  — 
Heretellg  v.  Glashohlkörpcrn 
43.  — Prüfg.  d.  Haltbark.  v. 
opt.  Gläsern  58.  — Elektr. 
Glasschmelzofen  68.  — Her- 
I stellg.  v.  Inschriften  64.  — 
Befestigg.  v.  Metall  auf  Glas 
90.  — Kitten  v.  Glas  auf  Glas 
80  — Lautem  und  Reinigen 

geschmolzenen  Glases  82.  — 
iiiachleifen  v.  Vertiefgn.  in 
Glasplatten  83  — Form  f. 

Glasgogcnstande  143.  — Ht*r- 
stellg.  V.  Glasformen  143  — 
Prüfg.  u.  KOhlg.  d.  Thermo- 
meter 154,194  — Abschneideu 
V.  Glasröhren  163.  — Zu- 
schmelzen  v.  Glasröhren  164. 
— Quarzglas  173.  — Bck-leidg. 
V.  Hohlkörpern  aus  Glas,  Por- 
zellan u.  dgl.  m.  Metall  184.  — 
Mu fVülnfon  z.  Erhitzen  v.  Glas- 


.gl 


JahrguiK  id09. 


Namen*  und  Sachregiatar. 


247 


^egen^tAnden  2^.  — KUhlon 
V.  GlaAgegenstanden  durch 
Druckluft  235. 

Göckel,  H.,  Meniakua-Viaicr- 
blende  231. 

Goerz,  C.  P.,  Doppel' Anaatig' 
inat  229. 

Gotdacbmidt,  U.,  Thermit 
(Vortrag)  27. 

Good  lad,R.,Gc8chw^nd^gkeitH• 
me9aer  2^. 

Gracechurch  Synd.,  Ver- 
tiefgn.  in  Glasplatten  83. 

Graham,  Ch.,  a.  Toupikof. 

Grevc.R  , Vieratell.  logarilhm. 
Tafeln  50. 

Grimsehl,  KeinigendeaQueck* 
ailberachlaromea  162.  — Kry* 
uphor  213. 

Guth,  A.,  H.  Heyde. 


Haenacb,  W.,  Projektions' 
apparat  33,  45. 

Hagen,  B„  Blektr.  Temperatur* 
mosagn.  (Vortrag)  194. 

Hahn.  K.,  u.  C.  J.  Mehn,  Ue- 
glatrlervorrichtg.  132. 

Hartmann  & Braun,  Fern« 
zeicheugeber  15.  — Kern  f.  I 
clektromagnet.  Meßgeräte  23.  ^ 
112.  — Arbeitamcßgerat  f.  i 
WcchaeUtrom  43.  — Blektri*  I 
zitAtazabler  63, 151.  — Doppel«  | 
zahlwerk  f.  Meßinstr.  170.  — 
Elektrodynamometer  215.  — j 
AufbAngg.  d.Drehapule  elektr.  I 
Meßgeräte  223. 

Hein,  K.,  Peldmeßinatr.  235. 

Ueinatz,  C.,  Zeiebneu,  im  be- 
sonderen das  Fachzeichnen  u. 
Werkatattzeichng.  73,  95,  134 

Herueus,  W.  C.,  Blektr.  ge«  I 
heizte  Laboratoriumsöfen  38  ' 
— Herstellg.  e.  Platinclektrode 
171,  123.  — Quarzglas  173. 

Henry,  Ob.,  leolationsfahigk.  u. 
Elektrisierbark.  v.  Beide  112. 

Heyde,  J.,  u.  A.  Guth,  Ge- 
BchwindigkeiUmosser  143, 144. 

Hirschmann.W. A .Stromunter- 
brecher 164. 

HoffsUmmer,  D.,  Photomoter 
112. 

Höfler,  A~,  Hydrostaf.  App.  208. 

Hoser,  V.,  Registriorapp  145, 

Huber,  B.,  & Co.,  Bekleidg,  v. 
Hohlkörpern  aus  Glas.  Por- 
zellan u.  dgl.  mit  Metall  164. 

Hubke,  A.,  Thermit  (Vortr.)  27, 


Jacobson,  .1.,  Goschwindig« 
keitsmesser  31. 

Jansina  van  d.  Plocg  s. 
Schneider. 


Kaehier,  M.,  & Martini,  Kali- 
röhre 59.  — Bxtraktionsiipp. 
140. 

Kampinann,  C.,  Polygonzirkc! 
23. 


Kauer,  A,  Photoraeter  71. 

Kennedy,  R.  Blektrizitats« 
Zahler  103. 

Kipp  & Zonen,  P.  J.,  .Mikro 
ekopierlarape  138. 

Kisse,  K , Goichw'indigkcits- 
messer  164. 

Kittel,  A , App.  z.  Brmittelg. 
d.  persönl.  Gleichg.  17,  25. 

Klebert,  B.,  u.  B.  Ruhmer, 
Elektromagnet.  Abschlußorgan 
f.  Gas  u.  elektr.  Strom  183. 

Kleemann.  R,  Oborflachen- 
herstellg  v. Glasern  (Vortr.)  76. 

Kiußmann,  W.,  Feinraster  117 
— Bohrkopf  z.  Bohren  kanti- 
ger I^’^cher  187. 

Eompaiiei  Schwimmkompaß  7. 

Krumhoff,  E.,  Lot  f.  Tiefon- 
messgn.  183. 

KrUß,  H , Bostimmg.  d. Flachen« 
helllgkeit  28.  — Krj'ophor 
213.  — Stereoskope  f.  große 
Bilder  221. 

Kuhlo,  P.,  Elektrizitatszahlor 
215. 

EBrren:  Instr.  z.  Zeichnen  v. 
Binuskurveu  37. 

Kuyt,  A.  C.,  Geißlerscher  Koh- 
ionsaurebcstlmmungsapp.  232. 


LaboraterUmsapparate : Labo- 
ratoriumsöfen f.  hohe  Temp. 
38.  — Gusdruckgesetz  zw.  75 
u.  150  aim  58.  — KalirÖhro 
59.  — Volumometer  59.  — 
Butyrometer  79.  — Bürette 
81.  ' — StondgefAße  luftdicht 
zu  verschließen  83.  — Pykno- 
meter 100.  — Automat.  Luft- 
pumpe 101,  118.  — Schich- 
tungen im  Lichte  d.  Wasser- 
stoff «V’akuumröhren  121-  — 
Hegistrlervorrichtg.  f.  App.  z 
Gasannlyse  123.  — E.xtrak- 
tlonsupp.  140  — Kntladungs- 
röhre  140.  — Dreifuß  141.  — 
App.  f.  elektrolyt.  Analysen 
166.  — Selbstzündender  Bun- 
senbrenner 207.  — Automat. 
Meßpipette  213.  — Kryophor 
207.  — MeniakuS'VIslerblende  I 
231.  — Geißlerscher  Kohlen-  I 
sAurebestimmungsapp  232.  — j 
App.  z.  Festetellg.  d.  VerhAlt- 
nisses  zwischen  d.  Volumina 
von  Gasen  223  — Kjeldahl- 
app.  233.  — Abfangen  von 
Gasproben  243. 

Lahmoy  er  & Co.,  Geschwindig-  i 
keitsmosaer  214. 

Lampen:  EfTokthogen — 87.  — 
Osmium-  - 57.  — Mikrosko- 
pier — 138.  — Leuchtiaden  u. 
OsmiumdrAhto  171.  — Elektr. 
Hand — (Vortrag)  219. 

Langer  & Bock,  Uiiiveraal- 
Stahlhalter  69. 

Lemcko,  F.  J F.,  Schwimm- 
kompaß 7. 

Liechtenstein,  Fr.  Franc  v., 
Ältere  Instrumente  227. 

Lindner,  M.,  Schaltungsbuch 

22. 


Llteratar  (BBcherschaQ):  6,  14, 

22.  43,  49,  62.  70,  82,  123,  131. 
142,  149,  162,  169,  182,  188, 
214,  234. 

Little,  Ch.  H.,  Zeichengerüt  130. 
Londe,  A.,  .Mugnesiumblitz- 
licht  178. 

Lorch,  Schmidt  & Co.,  Zan« 
geudrebbank  208 
Löschner,  H.,  Mikrometer- 
schraube f.  Kreisbewegg.  165. 
Loubery,  C.  L.,  ElektrizitAts- 
Zahler  43. 

Loftpampen:  ~ 7.  — Automat. 

Quecksilber  - 101,  118. 
Luhne,  J.,  Lautern  u.  Reinigen 
geschmolz.  Glases  82. 

Lütje,  >L,  Aneroidkapaeln  170. 
Lutz,  J.,  Anker  f Zahler  103. 


MagaetlsBiat  o.  Erdmagnetii- 
moa:  Beseitigg.  d.  remanen- 
ten Magnetismus  v.  Hufeisen- 
elektromagncten  71.  — Bnt- 
ladungsröhre  z.  Beobachtg.  d. 
elektr.  u.  magnet.  Ablenkg. 
schneller  Kalhodenstrahlon 
140. 

Malion  s.  Mauzet. 

Manometer:  Oraduierg.  v,  — 
183. 

Manzet  u.  Mulion,  Butyro- 
meter 79. 

Maschinenfabrik  Autolog, 
Feintaster  117. 

Hafsitlbe  and  BlafsTerglel- 
chnngea:  Metr.  Maßsystem  in 
' d.  Ver.  St.  20.  — Dgl.  in  Eng- 
land 70. 

Mathiesen.W.,  Stromabnehmer 
f Motorzahler  16. 

Mehn,  C.  J.,  s.  Hahn. 

Metalle  und  Metall  • Lefleraugen 
(s  a.  Werkstatt):  Zeiß'  A.  u. 

I B-MefaU  2l.  — Befestigg.  v. 
Metall  auf  Glos  80.  Kupfer- 
Zink  Legiorg.  83.  — Leglerg. 
d.  Metalle  d.  Eisengruppe  m. 
Aluminium  123.  — Einfluß  d. 
Glühens  u.  Abschreckens  auf 
d.  Zugfestigk.  v.  Eisen  u.  Stahl 
130.  — Stahl  zu  harten  167. 
■—  Platinelcktrode  171,  223. 
— Aluminiuinlegierg.  172.  — 
Bekleidg.  v.  Hohlkörpern  aus 
Glas  m.  Metall  184.  — HtÜfs- 
mittel  u.  Ziele  d.  Metallographie 
(Vortrag)  186.  — WachwUz- 
Verfahren  227. 

Meteorolegle:  I.  Barometer 
Luftbar.  als  Taschenbar.  78- 
• — Ursprung  d.  Wortes  — Kl- 

, Quecksilber — 143.  — HersUlg. 
v.  Aneroidkapaeln  170.  - — 1(- 
Anoraometer.  — HL  Hy- 
grometer: Hygroskop  148. 
— IV.  Kegonmesser.  — V. 
Allgemeines  : Gabel  * Ro- 

giatricrapp.  u.  seine  Anwendg. 
z.  Beobachtg.  d.  Blitze  145 

.Meyer,  A,  Demanthartrad  13. 

— , J.  H.,  GesprächazAhler  234. 

, — , P.,  HitzdrahtmoßgerAt  244. 


NamtD*  und  Sachr*fiit«r. 


t>*oUch« 

M«chAat1i^-Zt{: 


248  

Xiknikopfe:  Prflzlsionsäfl^^e  f. 
Pr&parate  7.  — Das  — , «joine 
Optik, Geschichte  u Anwend^. 
62.  — Beleuchtungsvorrichtg. 
f.  Ablese—  104.  — Mikro* 
skopierlempe  138,  — Obiek- 

tivtrager  163. u.  ralkro- 

skop.  Hülfsapp.  169.  — l*ro- 
jcktions—  179. 

■iBeralegle:  Quartglas  173. 

MitteUtraß,  Gebr,  Stereo* 
skopbilder  21.„ 

Moeller,  G.,  Änderg.  d.  An* 
gaben  v.  hochgradigen  Pabrik- 
thermometem  bei  verschied. 
Eintauchtiefen  211. 

Monticolo,  A.,  Botfomungs- 
messer  63. 

Mourlon,  J.  A.,  s.  Chasserau. 

Mutual Elictric  Trust  Ltd.,  Strom- 
messer 13. 

Naber,  H.  A.,  Luftbarometer 
ula  Tascboiiburometer  78. 

5antik:  Schwimmkompaß  7.  — 
Schiffslüg  72.  — Instr.  z. 
Ortsbeet  immg.  182.  — Lot  182. 

Niehls,  \\'.,  Hochgradige  Ther- 
mometer 205. 

Optik:  I.  Theorie,  Unfer- 
suchuugsmethoden  und 
Apparate  f.  theoretische 
Forschung:  Das  Mikroskop, 
seine  Optik,  Geschichte  u. 
Anwendg.62.-  II. .Methoden 
u.Apparated.  praktischen 
Optik:  Tessar  5.  — • Stereo- 
sknphilder  21.  — PrOfg.  d. 
Haltbarkeit  v.  Glasern  f.  opt 
Zwecke  53-  — Entfemungs- 
mosser  63.  — Oberflächen- 
herstellg.  v.  Glasern  (Vortrag) 
76.  — Prisroensystem  82 

Prisma  f.  Entfernungsmesser 

151.  — App.  z.  Bezeichng.  d. 
.Mittelpunktes  spbar.  Linsen 

152.  — Objektivtrager  f.  Mi- 
kroskope 163.  — Vorrichtg.  t. 
Halten  v.  Linsen  wahrend  d. 
Schneidens  163.  — Objektiv 
171.  — Serienapp.  171.  — 
Umiirehge  -GeschwiDdigkeits- 
nipjwer  182.  — Lichtemptindl 
Selenzellen  215.  — Konkave 
Gitter  217.  — Stereoskope  f. 
große  Bilder  221.  — Doppel- 
Ariastigmat  229.  239 

Orlich,  E.,  Tragt.  Belastungs- 
widerstand 65. 

Pasche,  0.,  I>er  Standpunkt  d. 
Röntgentechnik  228,  241. 

PateiitlUtc:  8.  16,  24,  32,  44.  52. 
64,  72,  84,  92.  104.  112,  124, 
132.  144,  152,  164.  172,  184. 
189,  216,  221,  236,  244. 

Pollehn,  (i.,  Pantügraph  tfö, 
93,  105,  113,  l‘Ä. 

Porkin,  F.  M , App.  f.  elektro- 
lyt  Analysen  166. 

PcrsoiieaiiHohrichteii:  4,  9,  12. 
24.  36,  48,  56,  68,  76.  108,  138, 
147.  166,  178,  186,  220.  227, 
230. 


Phfttograpkie:  Tessar  5.  — Sie- 
reoskopbUder2l.—  Projektion 
1 phoiogr.  Aufnahmen  22.  — 
I Kegiatriervorrichtg.  132.  — 
Objektiv  171.  — Serienapp. 
171.  — Leuebtdauer  des  Mag- 
I Desiumblitzlichte«  178.  — Pho- 
I tographieren  innerer  Körper- 
I hbhleQ2t5. — .MittelsKöntgen- 
I röhre  einen  Gegenstand  in 
I wahrer  Form  u.  Größe  zu 
photographieren  224.  — Dop- 
pel-.Anastigmat  229,  239. 

Photonetrte:  Bestimmg.  d.  Fla- 
chenbclligkeit  28.  Photo* 
raeter  71,  112. 

Pike  Ufa.  Co.,  Craig-Miueo- 
I Kristail-Kunindum  6. 

, Pip,  W.,  Extraktionsapp.  140. 

Pollak  u.  Yirag,  Schoelltele- 
graph  108. 

Preisausschreiben  betr. 
Winddruckmesser  131. 

Prelfltsten : TheCarborundumCy. 
] (Vertr.:  W.  A Derrick)  7.  — 
M.  Kaehlor  & Martini  62.  — 
' J.  Rasebke  82.  — C.  Zeiß  82. 
169,  182.  242.  — P.  Gebhardt 
242.  - E.  Kuhmer  242. 

PiismeB:  EDtfemungsmeeser  m. 

dreht.  — 63. -System  83 

— — f.  Entfenmngsmesser 
i 151.  — Serienapp.  m.  opt.  Aus- 
! gleich,  d.  Bildwandcrg.  durch 
! — Wirkung  171.  — Entfer- 

nungsmesser m.  dreht.  Spiegel 
od.  — 172. 

Projektionsapparate:  Anleitg.  z. 
Projektion  22.  — Projektion 
durchsichtiger  u.  undurch- 
sichtiger Gegenst.4ndo  32.  45, 
63.  — Projeklionsmikroskop 
179. 

Pruszkowski,  W.,  Legiergn. 
d.  Metalle  d.  Eisongruppe  m. 
Aluminium  123. 


Raphael,  H.  J.  W,,  e.  West 

Rayleigb.  Lord,  Goadruckge- 
setz zwischen  75  u.  150  mm 
58. 

Begistrierapparate : — f.  Gas- 
analysen 123.  — Photogr.  — 
132.  — Registrierwalze  für 
wissenschaftliche  und  tcchn. 
Zwecke  225. 

Reman^.  H..  Osmiumlampe  49. 

Ronnert,  O,  Wflrmenielder  81. 

Richter,  C.,  Bürette  81. 

Riefier,  C..  Punktierapp.  160. 
FttUroißfeder  168. 

Rüber,  C.  N.,  Pyknometer  100. 

Robert,  H , Herstellg.  v,  Glas- 
formen  143. 

Rochefort.  0.,  Fritter  182. 

Rohrbeck,  W.  J.,  Zwei  hydro* 
stat.  Apparate  208. 

RdatgeDütrahlen:  Röntgenröhre 
23,  215  — Betrieb  v.  Rönt- 
genröhren m.  Wechselstrom 
184  — Stereoskop  f.  große 
Bilder  221.  — Mittels  Rönt- 
I genröhre  einen  tiegenstand 
I in  wahrer  Form  u.  Größe  zu 


photographieren  224.  — Der 
' Standpunkt  d.  modern.  Rönt- 
I gcntechnik  228. 24 1 . — Zeichen- 
I app.  f.  ROntgenbilder  236 
Rosenberg.  E.,  Elektr.  Stark- 
stromtechnik 169. 

Ruhroer,  E.,  s.  Klebert. 
Rühmkorff,  H.  D.,  9,  24. 
Rußner.J.,  GnmdzQge  d.  Tele- 
graphie u.  Telephonie  71. 


Martorius,  W.,  Oewichtaauf* 
I legg.  15. 

Scheffer,  W.,  Mikroskop  62. 

Schietrumpf,  A., Entfernungs- 
messer 

Schloesser,  W.,  Bispunkt  d. 
^ Thermometer  aus  Glas  I6i>t  2. 

Schmidt,  H , Projektion  photo- 
graph.  Aufnahmen  22. 

Schmidt,  F.»  & Haensch,  Pro- 
jektion durchsichtiger  u.  un- 
durchsichtiger Gegenstände 
33.  45.  63. 

Schmidt,  G.,  & v.  d.  Eltz, 
Meßpipette  213. 

Schneider,  P.,  Fritter  243. 

Schneider.  P.,  u.  Jansma  van 
I d.  Ploeg.  Beseitigg.  d,  re- 
manenten Magnetismus  71. 

Schober,  J.,  Bunsenbrenner 
207. 

Schott,  Metallographie  (Vor- 
trag) 186. 

SchoU  & Gen  , PrQfg.  d.  Halt- 
barkeit V.  GlAaern  f.  optische 
Zwecke,  Zschimmer  53. 

Hc1iraoben:Mikrometerscb  raube 
f.  Kreisbewegg.  166. 

Schry  ver,  J., l^hotographiereii 
innerer  Körperhöhlen  215. 

Schuchardt  & Schütte,  In- 
dia-Olstelne  13. 

Schuchardt.  F.,  ümdrebungs- 
z&hler  243. 

Schuckert  & Co.,  Hitzdraht. 
meßgerftt  132.  — Induktions- 
zahler 223. 

Schultz,  E.,  Vierstell. Tafeln  50. 

Schuitze,  G.  A..  Fent-  und 
Signal-Thermometer  123. 

Schwartzkopf,  R.,  Schraub- 
zwinge m.  Kugelfuß  180. 

Searle,  G.  F.  C.,  Rheostat  160. 

Siemens  & Halske,  Hand- 
buhrmasebinen  14.  — Fritt- 
röhre  15.  — • Effektbogenlampe 
37.  — Liliput-Bogenlanipe  57. 
— Kontakt  z.  Nachweis  elektr. 
Sebwinggn.  71,  — Schutzklei- 
dung gegen  hohe  Spanngn. 
78  — Betrieb  von  Röntgen- 
röhren m.  Wechselstrom  184. 
— Mittels  Röntgenröhre  einen 
Gegenstand  in  wahrer  Form 
u.  Größe  zu  photographieren 
224 

Siemens - Schuckert - Wer- 
ke. Elektr.  Uhren  180. 

Sievert,  P.  Th.,  Herstellg.  v. 
Glashoblkörpem  43.  — Kühlen 
V.  Glasgegenstaoden  235. 

Skutsch,  R,,  Graduierg.  von 
Manometern  183. 


: : . GuOgli 


4 


IMS. 


Nam«n>  und  SachrvgltUr. 


24d 


Slaby,A.,u.Grafv.  Arco,8chftl- 
tuiiK  t.  Kunkentelegr.  63.  171. 

Stiiales  (a.  a.  Gesetzgebung): 
Frakt  Ausbildg.  d.  Maarhincii- 
bauers  30.  — FachausschuB 
f.  Mechanik  d.  Handelskammer 
Rorliri  48.  — Meiaterprüfg.  in 
Berlin  66.  — GehUlfenprUfg. 
in  Berlin  68.  — Neuer  Lehr- 
vertrag der  D.  O.  f M.  u.  0. 67, 
199.  — Zeißwerk  u.  Zeißatif- 
lung  149.  — ArbeitaleUtg.  u. 
Luhtizahlg.  in  Amerika  185. 
— UbUgator.  Fortbildunga- 
unterr.  211.  — Normierg.  d 
I^ehriingazahl  durch  d.  Hand- 
werkskammer zu  Gera  2i0.  — 
PrÄmienayatom  bei  Lohnzah- 
lung 237. 

Spetlfltcbes  Gewicht:  Volumo- 
meter 59.  — Pyknometer  1 0 

Spiegel:  Entfernungamesaor  m. 
drehb.  Spiegel  od.  Prisma  172. 
—app.  f.  Zuaammendrttckung 
244. 

Stndthagen,  H.,  Wagen  (Vor- 
trag) 67 

Starke,  H,  Entladungaröhre  f 
Kathodenatrahlcn  140 

Stoffene,  0.,  Regiatrierwalzo 
225. 

Steinheil,  R.,  Objektiv  171. 

Stlflongen:  30,  57,  139.  178. 

StÖckl.  K,  Heretollg.  kon- 
kaver Gitter  217. 

Süü,  F.,  Spiegelapp.  244. 

Tainmoa,T.,Mikroakopierlampe 

138. 

Temperatnrregnlatoren:  Elektr. 
geheizte  Laboratoriiimanfen 
38.  — Wärmeregler  172. 

Tberoooietrle:  Anatieg  d.  Ria- 
punktos  d.  Thermometer  aua 
Glas  16**t  2.  — Elektr.  Wftrme- 
ineldor3l.  — Briefkaatemiotiz 
32.  — Ursprung  des  Kahren- 
heit-Thermometera  40.  An- 
schreiben  d.  Kcichakanzlera 
flb.  d.  hundertteilige  Thermo- 
meter 100.  — Prüfg.  u.  Kohlg. 
d.  Thermometer  154,  194.  — | 
Maximum  - Thermometer  171.  j 
— Elektr.  Teinperaturmeaag. 
194.  — Tecliii.  Mitteilgn.  üb. 
Fabriktbennumeter  195. 

Zur  Technik  d.  hochgradigen 
Thermometer  2(X).  - Änderg. 
d.  Angaben  von  hochgradi;^en 
Fabrikthermometern  bei  ver- 
schied. Eintauchtiefen  211.  — 
Vorgeschichte  des  Thermo- 
meters 232. 

Tervet,  J.  N.,  Kaiiröhre  59. 

Thunberg,  T.,  Heretellg.  v.  In- 
schriften auf  Glas  64.  ^ 

Tflnnios,  H.,  Serienanp.  171. 

Toupikof,  M.,  u.  Ch  (Waham, 
Luftpumpe  7. 

Traube,  J.,  u.  M. B. An dorasen, 
Standgofaße  83. 

lehren:  Elektr.  Uhren  180- 

Union  - Bloktrizitats  - Ge- 
sellschaft, Eichung  v.  Watt- 


I metern  43.  Quocksilber- 
Auaschalter  103  Veriucidg. 
V.  ReibungaAndergn.  bei  gtei- 
I temlen  MetullfiAchen  123.  — 
Transformator  161.  — .Motor- 
elektrizitatszAhier  223. 

I VsrelnsBMhrlehUn: 

I Deutacbe  Ges.  f.  M.  u. 0.: 
i Vorstand:  67.  90.  98.  177. 

Mitgliederverzeichniss: 

; a)  Allgemeines:  4.  56,  90, 

' 117,  176.  177.  219. 

b)  Aufnahme:  4.160,176,206. 

c)  Anmeldung:  138,160,176. 
14.  Mechunikertag:  98,  133, 

I 153,  190. 

Sitzungsberichte  der  Zwoig- 
vereine: 

I a)  Berlin:  11,  20,  27.  36,  47. 
56,  67,  76.  99,  178,  186, 
206.  227,  238. 
b)  Göttingen:  35,  91. 

I c)  Halle:  19,  36,  66.  75,  219. 

d)  Hamburg- Altona:  19,28, 
48, 68, 99, 1 30, 207, 220, 239. 

Verband  li  Oberer  tecli- 
nisch.  Lehranstalten  in 
Deutschland:  39. 

V.  I ntorn.  Kongress  f,  an- 
gewandte Chemie:  39. 
Ver.  früherer  Schüler  d. 
Fachschule  f.  Moch.  u. 
ElektroC:  48. 

N a t u r fo  rsc  h e r v e r s a m m l. : 
57.  70.  139,  161. 

4.  Deutsch.  Handworka- 
u.  Goworbekainmertag: 
131. 

Schweizerische  Natur- 
forschor-Ge8ellsch.:168 
8.  intern.  Goographen- 
kongreß:  231. 

Intern.  Hlcktrikerkon- 
groß:  231. 

4.  Intern.  Kongreß  f.  Ma- 
terialprüfung 242. 

Virug  a.  Pulläk. 

Vogtherr,  M.,  Kjeldahl  - App. 
233. 

Wi^ea  aad  Wlgaogea:  Ge- 

wlchtsaufiegg.  bei  Wagen  15. 
— Vortrag  Uber  Wagen  67. 
W a r in I) r u n n . (Quilitz  & Co., 
Universal-Dreifuß  141. 

IV&rnie:  I.  Theorie:  Haupt- 

sätze d.  WAnnelelire  (V’ortrag) 
35.  II.  A p p a r u t e (Thermo- 
raeters.Thermoraeirio):  Elektr. 
Wärmemelder  31.  — Elektr. 
gebeizleLaboratoriumsOfenSS. 
— Elektr.  Giasachmelzofen  63. 
— Muffelofen  235. 

Weiler.  W.,  Hygroskop  148. 
Werkstatt:  I.  Apparate  und 
Werkzeuge:  Dematuhartrud 
13.  — Elektr.  Handbohrma- 
schine 14.  — Biegeamo  Welle 
23.  — Erzciigg.  e.  kugeligen 
Flache  51.  — Stahlhalter  69. 
— PrAziaionstaster  1 10,  — 
Keintaster  117.  — Universal- 
Dreifuß  141.  — Bezclebug.  d. 
Mittelpunktes  sphärischer  Lin- 


sen 152.  — Abschneiden  v. 
Glasröhren  163.  — Halten  v. 
Linsen  wahrend  d Sebneidens 
163.  — Mikrometerschraube 
f.  Kreisbewegg.  165.  — 

Schraubzwinge  m.  Kugelfuß 
180.—  Bohren  kantiger  Löcher 
187.  — Selbstzündonder  Bun- 
senbrenner 207.  — Zangen- 
drehbuiik  208.  — Riemen- 
scheiben aus  Stahlblech  211. 
— Mutfelofen  235.  — H.  Re- 
zepte (s.  a.  Metalle):  Lötsub- 
Btaiiz  Pertinax  6.  — Craig- 
Minoii-  Kristall-Korundum  6. 
— Karborundum-Schlcifmittel 
7.  — India- Oisteine  13.  — 
Zeiß’  A-  u.  B-.Metall  21.  — 
Thermit  27.  — Herstollg.  v, 
Inschriften  auf  Glas  64.  — 
Befeatigg.  v.  Metall  auf  Glas 
80.  — Kitten  v Glas  auf  Glos 
80.  — Kupfer-Zlnk-Legierg. 
83.  — Hammerbares  Weißlot 
91.  — Beizen  v.  Eisen  111.  — 
Erhöhg.  d.  IsoIationsfAhigkeit 
II.  Elektrisierbarkeit  v.  Seide 
112.  — .MetallhAder  beim  Far- 
ben v.  Stahl  118.  — Günimer- 

u.  Mikanit-Fabrikate  derA.B.G. 
118.  — RcibungsAnderg  bei 
Metallflachen  123.  Herstellg. 

v.  I.<egiergn.  d.  Metalle  der 
Eisongrm>pe  m.  Aluminium 
123.  — Einfluß  d.  GiUhons  u. 
Abschreckens  auf  d.  Zug- 
festigkeit V.  Eisen  u.  Stahl 
130.  — Gummidichtgn.  dampf- 
u.  wasserdicht  zu  machen 
139.  — Isolieranstrich  139.  — 
Metallinierg.  durch  überziehen 
bezw.  Tranken  m.  Lösgn.  v. 
Verbindg.  der  Platinmetalle 
u.  dos  Goldes  148  Heinigoii 
d.  Quecksiiberschlammes  162. 
— Hartgummi  167..  Stahl 
zu  harten  167.  — Ätzmittel  f. 
Messing  168-  — PoUermitt«! 
f.  Stahl  168.  — Schweißen  d. 
Aluminiums  m.  Stahl  u.  Eiaon 
168.  - Herstellg.  c.  Platin- 
olektrodo  171,  223.  — A!u- 
miniumlegierg  172.  — Halt- 
bare braune  Farbe  auf  Kupfer 
210.  — Waebwitz- Verfahren 
227.  — Bosunderor  Fall  von 
Rostbildg.  227. 

West,  J.,  H.  J.  W.  Raphael 

u.  H.  L.  Ettinghausen.  Bo- 
zoichnmig  d.  Mittelpunktes 
sphAr.  Linsen  152.  — Halten 

v.  Linsen  wAhrend  <1.  Schnei- 
dens 163. 

Whoatley,  R.  B.,  Kupfer-Ziuk- 
Legiorg?  83 

Wiedemann,  C.,  Lötsubstanz 
Pertinax  6. 

Wilke,  A.,  Elektrotechn.  Beruf 
14.  — Ausbildg.  d.  .Maschinen- 
bauers 30. 

Wilks.  S.,  Ursprung  d.  Fahren- 
heil-Tliormoineters  40. 

Wilson,  J.,  Feststellg.  d.  Ver- 
hAltnisses  zw.  den  Volumiua 
von  Gasen  233. 


^ _ 

Wohl  will,  B.  Vorgoachlclile 
d.  Thcrmometerö  232. 

Wright,  A,  Blektroivt.  Zahler 
41. 

Kahn,  C.,  BUrette  81. 

Zeal,  G.  H.,  Maximum-Thermo- 
meter 171. 

Zehndor,  L,  Volumometer  59. 
— Quecksilberstrahlpumpe 
101,  118.  — WehneU-ünler- 
brecher  209. 

Zelrhenapparate:  Polygonzirkel 
23.  — > Instr.  2 Zeichnen  v. 
äiiuiakiirven  37.  Zeichnen, 


Nsmtn*  uod  Sschrtgittcr. 


im  besonderen  d.  Fachseichnen 
u.  die  Werkstatizeichng.  73, 
95,  134  — Pantograph  86,  93, 
106,  113,  125.  — Zeichengerat 
i ala  Ersatz  f.  Reibschiene  u. 
Winkel  130.  — Punklierapp. 
161.  — PQllreillfeder  167.  — • 
Zeichenapp.  f.  HOntgenbilder 
I 23G. 

|ZeiU,  C.,  Tessar  5.  — Visier- 
fernrohr 15,  151.  — A-  u.  B- 
' Metall  21.  — Gebrauchaan* 
woisg.  f.  atereoakop.  Entfer- 
nungsmesser 43.  — Erzougg. 
1 einer  kugeligen  Flache  51.  — 


bri.rk  TuB  Emil  brvjrfr  tu  Berlin  sW*. 


Dsataeb« 

Uec]u^«r-^. 

Primenaystem  83  ~ DaaZeiß- 
werk  u.  die  Carl  ZoiB  Stiftg. 
149.  ~ Mikroskope  u.  mikro- 
kop.  HUlfeapp,  169.  — Pro- 
Jektionsmikroakop  f.  d.  Epi- 
diaskop 179. 

Zschimmor,  E , Methoden  z. 
Prüfung  d.  Haltbarkeit  v. 
Glasern  f.  opt.  Zwecke  58. 
Zachokke,  W..  Doppel-Ana- 
etigmat  229,  239. 

V.  Zukotviiaki,  P.  Wl.,  Gabel- 
Registrferapp.  u.  seine  An- 
w'Ondg.  z.  Beobachtg.  der 
1 Blitze  145. 


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Deutsche  Mechaniker-Zeitung. 


Beiblatt  zur  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde 

und 

Organ  für  die  gesamte  Glasinstrumenten -Industrie. 

Vereintblatt 

d*r 

Deutschen  Gesellschaft  für  Mechanik  und  Optik. 


Hwaasgsgeben  Tom  Vorstände  der  Qesellsohaft 

Redaktion:  A.  Blaachke,  Berlin  W.'IO,  .Vn  der  Apostelkirche  Tb. 

Vtrlftf  von  Julius  Sprini^sr  in  Berlin  N. 


Nr.  24,  S.  äH7 — 2'>0.  15.  Dezember 


1003. 


Die 


Deutsche  Mechaniker-Zeitung 


•rochslBt  DonstUch  swelmjü  Io  Hsftoa  tob  It  a.  S Seltoo.  81s 
Ist  dsD  (scbnlscbsn  und  gswsrbllchsD  lotsrssssn 
dsr  gsssmtSD  PrftxlsloBsmschsDlk,  Optik  ood 
OUslDstraBSOtsO'iQdastrle  gswldoisc  und  bsrichtst 
IB  OrlKiD*lof^lkslB  uod  RefsritsB  Ober  slls  sin- 
•cUtgtgsD  OsgSBSU&ds.  Ihr  Inhalt  srstrsckt  sich  saf  dis 
Wsrkauttprmxls,  dis  soilals  Gsssugsboog,  dis  QsschJrbts 
dsr  PslBtschalk,  tschDischs  VsroflsntllehaDgsa,  Prslslistsa, 
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Zsltug  dis  BskanataiscbaogsB  and  Sianagabsrlchts  dss 
HsnptTsnIoa  oad  tslosr  ZwslgvsrslDS. 

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Inhalt: 

Bl.  li/iB  Pniml*^tisy3lstn  bfl  der  Lohoxahlung  8,  *37.  — Xv.nttiHH-  1'm>  pRiuiONr.xN.tcunii-iiTaa:  Abt.BerMo,  KV., 
Sitiong  vum  I.  rj  03  8 238.  — Zwgv  Hambnrx  Altobn,  vom  1 >2.  ü3  8.  j.iv.  — l'ers  Kitsanscbnchicn  S 2:i9. 

— Ki.KiNKHK  Mirrrii.i'jtür.N:  W.  ZS'  hokke,  Üoi.j^olaixuiiiKaiBt  ti-a  C.  P Gasnt  (achluH)  8 23«.  — Der  Stand  dsr 
modsmsn  Rönij<(“(Uf«  liuik  (S^Mußl  S.  241.  — IV  df?*  Intern.  Verlmntl«»  fOr  die  MaimHlprafumjen  der  Terlmik 

S.  242.  — Br<  MKh.'CiiAr  t'M»  PiiBi'i.TsrKS;  S,  242.  — PATENfS'  llAD  8 248.  — pAraJirusrE:  S.241.  — BuiErKAiTK» 
DK1S  Ki:i>-\Knus:  S.  214,  — Nvmex-  I’Hi»  S\<  uuk.t.tHrK«:  » 2I5>. 


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Ed.  Autenrleth, 

Obarbanrtl  u&d  Professor  so  der  K.  Teeboisebeo  UoebsebaU  In  StuUfsrt. 

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und  ersetzt,  obgleich  eie  nur  lO^/,  X 15Vs  cm  groß  ist  und  daher  bequem  in  der  Tasche  mit» 
geführt  werden  kann,  einen  Rechenschieber  von  1 m 20  cm  LAnge. 


Siebenstellige  ^ 

^Logarithmen  und  Antilogarifhmen^ 


aller  vierstelligen  Zahlen  und  Mantissen 
von  1000-9999  bezw.  0000— 9999 


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mit  Rand-Index  und  Interpolations-Einrichtung  für  vier-  bis  siebenstelliges 

Schnell  -Rechnen. 


Herausgegebeii  von 

O.  Dietrichkeit. 


— - DaMtrhaft  in  Lctnicand  gAunden  Prtia  M.  3, — . 


Diese  Logarithmen-Tafel  weicht  von  den  sonst  gebrAuchlichen  Tafeln  sowohl  in  Bezug 
auf  ihre  Außere,  als  auch  Ihre  innere,  wisseuschuftlicne  Einrichtung  ^anz  w'csentlich  ab.  Bio 
eigenartiger  Rand-Index  ermöglicht  es,  von  jeder  beliebigen  Beite  aua  einen  jeden  beliebigen 
Logaritbmua  und  Numerus  mit  einem  Griff  aufzuschlagen.  Die  Schnelligkeit,  mit 
welcher  sich  an  Hand  dieser  Tafel  logarithmiache  Rechnungen  durchfuhren  lassen,  wirkt  über- 
raschend. Die  Benutzung  der  Tafel  bereitet  auch  dem  ^icht-Mathematiker  nicht  die 
geringsten  Schwierigkeiten. 


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an 

Elektrischen  Maschinen. 

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OCT  19  1904.,