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Full text of "Urkundenbuch der Stadt Basel. Hrsg. von der Historischen und Antiquarischen Gesellschaft zu Basel"

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URKUNDENBUCH 


STADT  BASEL 


SIEBENTER  BAND 


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BASEL 

R.  REICH  VORMALS  C.  DETLOFFS  BUCHHANDLUNG 

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URKUNDENBUCH  DER  STADT  BASEL 


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URKUNDENBUCH 

DER 

STADT  BASEL 


HERAUSGEGEBEN  VON  DER 

HISTORISCHEN  UND  ANTIQUARISCHEN  GESELLSCHAFT 

ZU  BASEL 


SIEBENTER  BAND 

BEARBEITET  DURCH 

JOHANNES  HALLER 


BASEL 

R.  REICH  VORMALS  C.  DETLOFFS  BUCHHANDLUNG 
1899. 


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PUBLIC  JLi'AKY 

I b. 


1>RUCK  VON  M.  WF.RNER.RIKHM  IN  BASEL. 


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1.  Der  Official  von  Basel  vidimiert  auf  Bitten  des  Johannes 
Eschembergk,  Vertreters  des  Klosters  Klingenthal,  die  Schutzurkunde 
der  Stadt  Basel  für  dieses  Kloster  von  1278,  s.  Urkundenbuch  2, 
1 37  W 24t.  — Desgleichen  das  Sicher  heilsversprechen  der  Stadt  von 

5 1381  Dezember  21.  — Desgleichen  diese  beiden  Urkunden  zusammen. 
— Zeugen  übereinstimmend  Conradus  Guntfridi , Johannesfridericus 
Winterlinger,  Johannes  Friderich  de  Munderstat,  Notare  des  biscliößichen 
Hofes.  Unterfertigt  von  Hartmannus  Brüczel  de  opido  Bulach,  clericus 
Constanciensis  dyocesis,  Notar  des  Hofes.  — 144t  Januar  7. 

ltt  Originale  Klingenthal  «*  2000 — 2002. 

Hängende  Siegel  des  Officials. 

2.  Die  Städte  Basel  Bern  und  Solothurn  verbinden  sich  bis 
nächsten  Ostern  ( April  16)  und  von  da  an  auf  20  Jahre  zu  Ver- 
teidigung und  Angriff  und  treffen  Anordnungen  für  den  Fall  von 

15  Streitigkeiten  zwischen  ihnen  oder  ihren  Bürgern.  — 1441  März  2. 

Originale  St.Urk.  n"  1238  und  StA.  Bern.  — VBO  d.  d.  1446  August  1 

StUrk.  «*  1304.  — Gleichzeitige  Copie  Gr  IVB  fol.  244  v. 

Abschiede  2,  778  (aus  Bern).  Tschudi  2,  328.  Hug  Rhetorik  127  mit 

Datum  1495.  Auszug:  Ochs  3,  302. 

20  Hängende  Siegel  der  drei  Städte. 

In  dem  lobe  der  heiligen  ungeteilten  drivaltikeitt,  des  vatters,  des 
suns  und  des  heiligen  geistes,  amen.  Wir  Arnold  von  Ratperg  ritter  burger- 
meister, der  ratt  und  die  burger  gemeinlich  der  statt  Basel  für  uns  und  all 
die  unsren  und  die  so  uns  ze  versprichnne  stand  an  einem,  und  wir  die 
25  schultheissen  ritt  und  burger  gemeinlich  der  Stetten  Bern  in  öchtland  und 
Solottren  für  uns  und  all  die  unsren  und  die  so  uns  ze  versprichenne  stand 
an  dem  andren  teile,  tun  kunt  menglichem  und  bekennent  offenlich  mit 
disera  brief  allen  denen  so  inn  ansihent  lisent  oder  hörent  lesen,  [1]  das 
wir  gott  dem  almechtigen  und  unser  lieben  fröwen  siner  werden  muter  Marien 
30  zu  lobe  und  zu  eren,  dem  heiligen  Römischen  rieh  zu  stergkrung  mitt  guter 
wussent,  einhelligem  rate  und  sittlicher  guter  vorbetrachtunge,  ouch  durch 
friden  und  gemaches  willen  gemeiner  unser  landen  und  luten  und  besunder 

Utkundenbuch  der  Stadt  Baicl.  VII.  | 


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durch  schirme  nucz  und  fromen  unser  stettcn  und  lcndren,  unser  luten  und 
gutren,  unser  und  der  unsem  libe  und  gut  vor  Unrechtem  gwalt  und  müt- 
willen  ze  beschirmende,  als  verr  wir  könnent  und  vermugent,  einr  getrüwen 
eynung  und  buntnüsse  sament  und  mit  einander  überkomen  und  ingegangen 
sint  und  zusamen  glopt  und  geswom  hant  liplich  und  offenlich  gelert  eyde  5 
zu  gott  und  den  heiligen  für  uns  und  unser  nachkomen  und  alle  die  unsren, 
die  ouch  har  zu  vcstenclich  begriffen  und  verbunden  sollent  sin,  dise  Ver- 
einung früntschaft  und  buntnüsse  mit  einandren  unwandclber-  erberlich  ge- 
trüwlich  und  fromenclich  ze  haltcnne  und  mit  guter  trüwc  war  und  stött 
ze  habend  von  dato  disz  briefcs  hin  bisz  uff  das  heilig  österlich  hocht-  10 
zitt  liechst  körnend  und  von  dem  österlichen  hochtzitt  hin  zwentzig  jar,  als 
denn  die  dannenhin  von  jar  zfl  jar  einander  nachvolgcnde  sint,  also  das  wir 
die  egenanten  stett  Basel  Bern  und  Solottrcn  enander  getrüwlich  erberlich 
und  vestenclich  bistendig  bcholffcn  und  beraten  sin  söllcnt  und  wellent  nach 
unser  aller  besten  vermugent  an  all  hindernusz  und  fürzuge,  by  den  vor-  15 
gemeldeten  unsern  geswomen  cidcn,  so  verrc  unser  übe  und  gut  gelangen 
mag,  ane  all  geverde,  wider  gegen  und  uff  alle  die,  so  üns  und  die  unsren 
an  lip  eren  oder  gSt,  an  fryheiten  und  harbrachten  guten  gewonheiten 
schödigetcn  oder  schcdigen  wolten  mit  gewalt  oder  ane  recht  bekrenken, 
unfug  unlust  angriffen  bekumbernüssen  widerdriesz  oder  schaden  töten  an  20 
dekeinen  stettcn,  wie  das  körne  oder  sich  fügte,  so  lange  und  so  vil,  bisz 
sölich  Sachen  wider  getan  abgelcit  und  gebcszrett  werdent  in  disen  begriffen 
und  kreissen,  ncmlich  vier  mile  witte  und  breitte  usscrthalb  und  von  unser 
dryer  stettcn  jcgklicher  gemeinen  statt  land  lute  und  gebiett  und  dazwüschent 
in  den  rivierinen  allenthalben,  in  unsrem  eigenen  costen,  geverde  und  arge-  25 
list  harinn  genczlich  vermitten.  [2]  Und  were  sach,  davor  gott 

ewenclichen  sin  welle,  das  under  üns  den  vorgenanten  dryen  stetten  Basel 
Berne  oder  Solotren  oder  dehein  statt  schlosz  oder  vestin,  so  under  üns 
den  benempten  dryen  stetten  dehinr  statt  gemein  zflgeliorte,  besessen  oder 
belegen  wurde  von  jemanden,  wer  der  were,  so  sollent  wir  die  andren  stette  30 
und  die  unsren  under  üns,  so  balde  wir  sölichs  gewar  und  innan  werdent 
oder  darumb  gemant  werdent  und  ervordrett,  die  belegnen  statt  entschütten 
und  mit  lip  und  gut  getrüwlichen  erberlichen  und  ernstlich  ze  helffe  körnen 
nach  allem  unsrem  besten  vermugen,  ane  fürzog  und  ane  geverde. 

[3]  Were  ouch  das  jeman,  wer  der  were,  innwendig  oder  uszwendig  den  35 
obgenanten  kreissen  gesessen  und  begriffen,  deheinen  teile  under  üns  beiden 
teilen  oder  die  unsren  angriffe  oder  beschedigote  wider  recht,  wie  sich  das 
machte,  darzü  sollent  wir  einandren  getrüwlichen  und  ernstlichen  beholffen 
und  beraten  sin  und  dar  zö  tun,  so  unser  deweder  teile  von  dem  andren 
teile  darumb  ermant  wird,  so  lange  und  vil  bisz  sölichs  gebeszrett  und  40 
widertan  wirdett,  alle  widerred  harinn  vermitten.  [4]  Wer  ouch  Sache 

das  dehein  teil  under  üns  von  redlicher  und  mergklicher  Sache  wegen  de- 
heinest  notdirftig  were  oder  wurde  mit  macht  uszzezichen  und  ein  besesse 
ze  tünde  für  stette  schlosz  oder  vestin  in  den  vorgeschribnen  kreissen 
gelögen  und  begriffen,  der  teil,  so  den  besösz  oder  uszzoge  tun  wil,  sol  45 


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3 


ir  erber  botschaft  senden  in  das  andren  teiles  rate  und  inen  die  Sachen 
lassen  fürlegen,  war  umb  oder  was  nott  oder  Sache  si  zü  s (Michern  be- 
sisse  zu  tunde  bewegett  habe,  und  den  andren  teil  gütlichen  bitten,  iren 
getrüwen  ratt  darinn  zu  gebende  und  mit  ze  tcillcnnc,  wie  und  in  welher 
5 masse  die  Sachen  für  zü  nemde  und  ze  handlendc  syen  zern  besten;  das 
der  teile,  an  den  s6!ichs  bracht  wirt,  nit  versagen  sol  ze  tünde,  denn  sich 
darinnc  so  geflissen  vinden  lassen,  als  ob  die  Sache  im  selbs  angelegen 
wera  Und  wenn  darnach  der  teile,  dem  die  Sachen  also  zü  wussende  getan 
worden  sint,  von  dem  teile,  der  den  besesse  tun  wil,  gemantt  werdent, 
10  so  sol  der  gemant  teile  dem  teil,  so  den  besesz  tön  wil,  so  getrüwlichen 
erbcrlichen  und  tröstlichen  mit  luten  gezüge  und  andren  Sachen,  so  dazu 
notdürftig  ist  oder  wirdett,  ze  helffe  komen  nach  gelügenheit  der  Sachen,  das 
si  das  billichen  von  inen  zu  dangke  und  zü  rümmende  haben  und  gewinnen 
söllent  und  mögent;  und  söllent  ouch  dar  zü  griffen  und  tün  fürderlichen 
15  ane  verziehen  und  so  balde  si  könnent  oder  mugent,  ane  geverd,  nach  der 
manung,  und  ouch  forderlichest,  so  si  mögent,  beider  sitte  zü  samen  komen 
an  die  statt,  die  in  dem  manbrief  begriffen  wirt,  und  denn  fürbasz  ziehen 
mit  ir  macht  an  die  ende,  da  der  besfcsz  ist  und  sin  sol,  und  darinn  kein  Ver- 
ziehung niincn,  wenig  noch  vil,  in  dehein  wise  und  an  alle  geverde. 

20  5j  Were  aber  sach,  das  dehein  statt  oder  teil  under  üns  beden  teilen  von 
notwere  wegen  oder  zü  frischer  getatte  usz  ziehende  wurde,  wie  wol  denn 
die  Sachen  an  den  andren  teil  nit  bracht  weren,  dennecht  so  sol  und  mag 
der  selbe  teile  oder  statt,  so  also  uszgczogen  ist,  nit  dester  minder  macht 
und  gewalt  haben,  den  andren  teile  und  stettc  umb  hilffc  zü  manende;  und 
25  sollent  im  ouch  die  selben,  so  also  gemant  werdent,  fürderlichen  hilffe  tün 
und  bewisen,  in  der  wise  als  vor  geschribcn  statt,  intrage  und  widerred  ver- 
mitten.  [6]  Gefügte  sich  ouch,  das  sich  sölich  Sachen  kriege  oder 

vyentschaft  erhübent,  als  vor  statt,  mit  wem  das  were,  so  sol  dehein  teile 
under  üns  beiden  teilen,  mit  denen  wir  also  zü  kriege  kement,  deheinen 
30  friden  richtung  noch  süne  uffnömcn  noch  verhengen  ze  tünde,  denn  mit 
unser  beider  teilen  willen  und  wussent  [yj  Were  ouch,  das  dehein 

schlosz  oder  vestin  in  zitte  dirre  verbuntnüsse  von  üns  beiden  teilen  ge- 
wunnen  oder  sust  erobert  wurden,  da  unser  beider  teilen  paner  im  vilde 
werent,  die  sollent  [ze  stunde  und  förderlich  zerstören  verwüstett  und  zer- 
35  brachen  werden  in  sölicher  masse,  das  wir  und  die  unsren  usz  denselben 
gewunnen  schlossen  oder  vestinen  fürer  nit  mer  gescliidigctt  bekumbertt 
noch  dehein  unser  vyent  oder  ander  dar  inn  enthalten  werden  mögen,  es 
wir  denn  das  die  selben  schlosse  oder  vestinen  mit  unser  beider  teilen 
gunste  wussen  und  willen  umb  des  besten  willen  ungeschlissen  blibent. 
40  Und  söliche  eroberte  schlosz  oder  vestinen,  si  werden  uffgeben  oder  mit 
gewalt  erobertt,  mit  gerichtcn  twingen  bennen  dörffren  luten  gütren  zinsen 
veilen  gülten  und  andren  herlichkeiten,  ob  deheine  darzü  gehortend  oder 
gehörende  wörent,  söllcnt  dem  teile  oder  statt,  die  die  manung  und  besösz 
fürgenomen  und  getan  hatt,  zem  halbenteil  vollangen  werden  und  zü  ge- 
45  hören,  wond  ouch  die  selb  manende  statt  allen  costcn  mit  gezüg  und  werk- 


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löten  allein  haben  sol,  ane  der  andren  Stetten  schaden,  und  den  andren 
zwein  Stetten  under  uns  der  ander  halbteile  zu  gehören  und  werden.  Und 
were  Sache,  das  in  sölichcn  schlossen  oder  vestinen,  so  wir  beid  teil  also 
bi  einandren  und  mit  cinandren  crobcrtt  hetten,  jemans  gefangen  oder  sust 
im  veldc  begriffen  wurden,  die  unser  vyendc  werent,  der  und  die  sollcnt  5 
dem  teile,  des  die  manung  gewesen  ist,  henne  volgcn  und  sollent  doch  nit 
lidig  geseit  noch  von  handen  gelassen  werden  ane  unser  beider  teilen 
wussent  und  willen,  und  syent  euch  vor  hin  zu  beiden  siten  von  den  selben 
gefangnen  versorgett,  das  wir  beide  teil  und  die  unsren  cwcnclich  vor  inen, 
iren  erben  und  frunden  sicher  getan  werden  und  syen  von  der  getate  und  10 
aller  ander  Sachen  wegen,  nach  notdurft  und  nach  unser  beider  teilen  er- 
kantnüsz.  Und  ob  der  selben  gefangnen  deheinr  umb  dchein  gut  geschetzett 
wurde,  sol  ich  geteilctt  werden,  inmassen  nechst  davor  gemeldet  statt,  das 
ist,  das  der  statt,  so  den  besösz  getan  hatt,  der  halbeteile  werden  und  zu 
gehören  sol,  und  den  andren  zwein  Stetten  der  ander  halbteilc,  also  das  15 
die  schatzung  ouch  geschieh  mit  unsers  beider  teilen  willen  und  wussent, 
alles  an  geverde,  und  ouch  also  das  der  acz,  so  mit  den  gefangnen  uffgangen 
ist,  von  sölicher  schatzung  zuvor  usz  bczalt  sölle  werden,  ane  Widerrede  und 
intrage.  [8]  Item  cs  ist  ouch  in  dirrc  buntnössc  wüssentlich  berett,  das 

dchein  teile  noch  statt  dem  andren  teile  noch  statt  und  ze  beiden  siten  die  20 
iren  umb  dheinerley  sach  mit  deheinen  frömden  gerichten,  geistlichen  noch 
weltlichen,  umbtriben  noch  furnimen  sol,  denn  das  jederman  von  dem  andren 
recht  nimen  und  suchen  sol,  als  har  nach  gcschriben  statt;  dem  ist  also: 
Were,  das  jeman  von  Basel  oder  der  iren  an  jeman  von  Bern  oder  von  Solotrcn, 
oder  die  so  inen  zügehorent,  ze  sprichcnnc  hitt,  umb  was  Sachen  das  were,  25 
der  sol  zu  inen  kommen  in  die  gerichte,  da  der  gesessen  ist  dem  er  zü- 
sprftchcn  wil,  und  da  recht  von  im  nömen.  Oder  ob  dem  ansprecher  an 
dem  ende,  da  der  dem  er  zu  sprechende  meinett  gesessen  ist,  das  recht 
nit  fBgklich  were  ze  njmende,  so  sol  und  mag  der  ansprecher  das  recht 
vordren  zu  Bern  vor  dem  ratt  oder  gericht,  ob  der  so  man  ansprechende  30 
meint  da  selbs  hin  gehörte,  oder  zu  Solotrcn  vor  rate  oder  vor  gericht,  ob 
der  so  man  anzesprcchendc  meint  da  selbs  hin  gehörte;  da  sol  im  ouch 
recht  nach  sinr  vordrung  unverzogenlich  und  an  geverde  gelangen  und  nit 
verseit  werden.  Har  wider  umbc  wer,  das  jeman  von  Bern  oder  von  Solo- 
tren  oder  deheinr  der  iren  an  deheinen  von  Basel  oder  iren,  oder  die  inen  35 
und  den  iren  zö  gchortend,  ützit  ze  sprechcnne  hettent,  warumb  das  were, 
der  sol  ouch  komen  in  die  gericht,  da  der  dem  er  zä  sprechende  meint 
gesessen  ist,  und  da  recht  von  im  nömen.  Oder  ob  dem  ansprecher  an 
dem  ende,  da  der  dem  er  züsprcchendc  meint  gesessen  ist,  das  recht  nit 
fugklichcn  wer  ze  ntmendc,  so  mag  der  ansprecher  das  recht  vordren  zfi  4o 
Basel  vor  ratt  oder  gericht;  da  sol  im  ouch  das  recht  nach  siner  vordrung 
unverzogenlich  und  ane  geverde  gelangen  und  nit  verseit  werden.  Und  was 
eim  jegklichen  an  söliclien  enden  urteil  und  recht  geben  wirdett,  des  sol  inn 
benugen  und  dabi  beliben,  doch  har  inn  ee  und  offenner  Wucher  hin  dan  ge- 
setzett.  [9]  Wire  aber  sach,  das  dchein  pfaffheit  oder  priesterschaft,  45 


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so  under  uns  beiden  teilen  gesessen  wir,  jemanden  der  dewedrem  teil  under 
uns  zü  gehörte,  mit  geistlichen  gerichten  bekümberte  iirnb  Sachen  die 
weltlich  wirent  und  ein  teile  under  uns  dem  andren  teil  oder  statt  sölichs 
ze  wussend  dittc  und  begerte  mit  irem  undersissen  ze  redende  da  von  ze 
5 stände,  so  sol  der  teil,  an  den  sölichs  gevordrett  wirt,  irem  undersissen,  so 
die  Sache  antriffende  ist,  für  sich  besenden  und  in  des  gütlichen  bitten; 
wolte  denn  sölich  bette  nit  verfachcn  noch  crschiessen,  so  sol  doch  dehein 
teil  under  uns  sölichcr  irer  priesterschaft  wider  den  andren  teil  oder  die 
sinen  deheinen  bistand  noch  hilffe  tun  in  dehein  wisc,  argclistc  und  geverde 
10  vermitten.  [io]  Wir  habent  ouch  under  uns  berett,  das  nieman  so 

in  diser  büntnüsse  sint  den  andren  an  deheinen  enden  verbieten  pfenden 
noch  verhöften  sol,  denn  sinen  rechten  Schuldner  und  ouch  umb  ver- 
briefte und  vergichtige  schulde;  was  ouch  jeman  dem  andren,  so  in  diser 
verbuntnüsse  ist,  nu  verbrieft  hatt  oder  harnach  verbriefen  wurde,  da  sol 
15  ouch  jederman  dem  andren  nach  der  briefen  sag  gnüg  tun,  ane  geverde; 
beschich  das  nit,  so  mag  ein  jegklicher  sinen  briefen  nach  gan  nach  ir  inn- 
haltung,  und  sol  doch  darumb  wider  dise  einung  nit  getan  haben. 

[ll]  Es  sol  ouch  dehein  teile  noch  statt,  so  in  dirre  verbuntnüsse  ist,  dem 
andren  teil  noch  statt  noch  den  sinen  deheinen  Übergriffe  tun  libes  luten 
20  gutes  noch  rechtungen  unervolgett  des  rechten,  und  sol  ouch  den  sinen 
sölichs  ze  tünde  nit  gestatten ; beschäche  es  aber  darüber,  das  dehein  teile 
oder  statt  dem  andren  teile  oder  statt  oder  den  sinen  in  sölicher  wise  als 
vor  statt  an  lüten  übe  güte  oder  deheinen  rechtungen  Übergriffe,  der  teile 
oder  statt  sol  sölichs  in  acht  tagen  den  nechstcn  gcnczüch  an  alles  verziehen 
25  und  ane  gebresten  und  Widerrede  bi  geswomen  eiden  widerkeren.  Wenn 
das  beschicht,  hatt  denn  der  teil  oder  die  statt,  so  den  Übergriff  getan  hatt, 
dehein  vordrung  oder  züsprüche  zü  dem  teile  oder  statt,  dem  der  Übergriff 
beschechen  ist  gesin,  so  sol  der  selbe  ansprechende  teil  oder  statt  einen 
gemeinen  obman  nömen  und  erkiesen  in  dem  rate  der  statt,  an  die  er  zü 
30  vordrende  meint,  der  vor  data  disz  briefes  obmanschaft  nit  versworen  habe, 
und  sol  ouch  die  statt,  in  der  ratte  der  gemein  obman  gnoraen  wird,  den 
selben  obman  wisen  sich  der  Sache  anzenimende ; und  wenn  das  beschicht, 
denn  so  sol  der  obman  beiden  teilen  tag  verkünden  und  setzen  gan  Baltstal 
in  den  nechsten  viertzehen  tagen  darnach  nechst  künftig,  und  söllent  als 
35  denn  beid  parthen  und  scchcr,  jeklich  parthe  mit  sinen  zwein  schidmannen, 
da  selbs  hinkomen  und  beide,  der  obman  und  die  vier  schidlüte,  sich  zü 
der  Sache  mit  iren  eiden  nach  satzes  recht  verbinden  und  sweren  gelerte 
eide  zü  gott  und  den  heiligen,  die  Sachen  ze  verhören  und  fürdcrlichcn 
darumb  uszzesprechende,  nieman  ze  lieb  noch  ze  leid,  denn  als  si  gott  und 
40  iro  conciencye  wisett  und  gott  darumb  antwurten  wellcnt.  Und  söllent  ouch 
also  ze  stund  da  selbs  clag  und  antwürt  red  und  widerred  briefe  und  kunt- 
schaft,  ob  es  notdürftig  ist,  oder  wamittc  sich  jetweder  teil  wider  den  andren 
getrüwett  ze  bchclflcnde,  verhören.  Mögcnt  si  denn  die  Sachen  mit  der 
minnc  übertragen,  wol  und  güt,  da  bi  sol  das  bcliben ; were  das  nit,  so  sol 
45  der  obman  ze  stund  urteil  fragen,  daruff  ouch  die  schidlüte  fürderlich  ir 


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urteil  sollent  geben  und  sprechen.  Wcrdent  als  denn  die  vier  schidlüte 
einhell  oder  der  merteil  under  inen,  da  bi  sol  denn  die  Sache  bestan;  iverc 
aber,  das  die  schidlüte  stüssig  wurdent  ziven  gen  zwein,  und  denn  den  ob- 
man  bedächte,  das  er  rätes  bedürfte,  so  sollent  im  die  schidlüt  ze  stund  ir 
urteilen  ingeschrifte  antwurten,  ee  si  von  tag  scheiden,  und  wenn  denn  5 
dem  obman  die  urteilen  geantwürt  werdent,  der  soll  sich  denn  bedenken  und 
in  einem  manod  dem  nfchsten  darnach  sin  urteil  geben  und  sprechen  bi 
sinem  besten  verstan,  als  inn  denn  sin  eid  und  ere  gewisen  hatt.  Tüten 
aber  deheins  teiles  lute  oder  einige  personen  sölichcn  Übergriffe,  als  vor 
statt,  deheinem  teil  oder  statt  under  uns  oder  den  iren,  so  in  dirrc  ver-  10 
buntnusse  und  einung  begriffen  sint,  der  und  die,  so  sölichen  Übergriffe 
getan  habent,  sollent  ire  obren  bi  irren  eiden  wisen  und  da  zu  halten,  darumb 
kerung  ze  tfinde  ane  alles  verziehen  und  ane  gebristen  und  Wüstungen. 
Wenn  das  beschicht,  mögent  si  denn  den  widerteil  ansprach  nit  überhaben,  so 
sollent  si  dem  rechten  nachkomcn,  in  massen  nechst  davor  geschriben  statt,  15 
ob  cs  einen  teil  oder  ein  statt  under  uns  berürende  ist  [12]  Were 

aber  sölich  ansprach  einige  personen  gegen  einiger  personen  anetriffent, 
so  sollent  si  darumb  recht  suchen  und  nömen,  als  der  artigkel  davor  ge- 
schriben wisett,  wie  eins  teils  einige  personen  gegen  des  andren  teils 
einigen  personen  recht  suchen  und  nömen  söllent,  ouch  ane  widerred  20 
und  intrage.  Wurde  ouch  dewedrem  teil  kuntschaft  erkant,  die  sol  er  ouch 
denn  legen  vor  dem  obman  und  den  schidlüten  uff  einem  tag  zu  Baltstal, 
so  der  obman  ansetzen  wirdett,  ungevarlich  und  ane  verziehen.  Was  ouch 
jeman  uff  dewSdrem  teil  von  den  schidlüten  gemeinlich  oder  dem  merteil 
under  den  schidlüten  oder  von  dem  obman,  ob  die  schidlüte  glich  zwen  25 
gegen  zwein  stössig  wurden,  umb  jegklich  sach  in  der  minne  oder  zera 
rechten  gesprochen  wirdett,  das  söllent  beide  teil,  so  denn  die  Sachen  an- 
getroffen  hant,  war  und  stitt  halten,  dawider  ouch  nit  schaffen  getan  werden, 
ane  all  geverd.  Und  sol  ouch  nieman  den  andren  an  siner  kuntschaft  irren; 
denn  ob  einr  an  des  andren  teiles  lüte  sin  kuntschaft  züge,  der  sol  von  im  30 
gewisen  werden,  sölich  kuntschaft  ze  geben,  und  sol  inn  der  cide,  den  er 
sinem  teile  getan  hatt,  daran  nit  irren,  denn  der  zitt  des  gentzlich  erlassen 
sin.  Weder  teil  ouch  mit  recht  in  sülichen  Sachen  dar  nider  geht,  der  sol 
den  andren  teile  sinen  Widersachen  genczlichen  entschcdigen  und  sinen 
kosten  ablegen,  ane  widersprechen,  nach  billichen  dingen  oder  erkantnüsse  35 
der  schidlüten  oder  obmans,  in  massen  als  vor  statt,  ob  das  were  das  si 
sust  darumbe  in  der  gütlichkeit  nit  betragen  werden  mochten.  Ouch  sol 
die  statt  dem  er  zügehorett,  der  da  verloren  hatt,  inn  wisen  dem  Spruche 
genüg  ze  tünde  und  umb  des  willen,  das  semlich  Sachen  von  nüwcm  nit 
müssen  vcrrechtigett  werden.  In  semlichen  setzen  ouch  bede  teile  den  40 
obman  und  jetwederteil  sin  schidlüte  verköstigen  sol  bisz  uff  usztrag  sem- 
licher  Sachen.  [13]  Wir  sint  ouch  cinhellenclich  überein  körnen,  das 

keiner  eytgnosse  so  in  diser  buntnusse  sint  umb  keinerley  Sache  für  einander 
pfand  sin  sollent,  alle  geverd  darinu  vermitten.  [14]  Und  in  allen  disen 

vorgeschribnen  dingen  und  Sachen  hant  wir  die  von  Basel  vorbehebt  und  45 


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7 


uszgeseczett  das  heilige  Römische  rieh,  unsern  herrn  den  bischof  von 
Basel,  so  je  zu  zitten  ist,  und  sin  gotzhus ; und  wir  die  vorgenanten  von 
Bern  und  von  Solotren  hant  ouch  in  diser  fruntschaft  und  büntnussc  vor- 
behebt und  uszgenomcn  das  heilig  Römische  rieh  und  alle  unser  eyt- 
5 gnossen  und  bürgere,  zu  den  wir  vormalen  verbunden  sint.  [16]  Be- 

scheche  ouch,  das  wir  dise  unser  fruntschaft  und  büntnüsse  zü  deheinen 
künftigen  zitten  erstreken  erlengren  und  ernüweren  wolten,  dar  umb  ist  mit 
sünderheit  bereit,  das  ouch  dise  biintnusse  allen  andren  blinden,  die  wir  mit 
jeman  nach  disz  briefes  datta  tun  und  machen  wurden,  vorgan  und  denen 
10  die  erre  sin  sol  glicher  wise,  als  ob  si  nit  uszgangen  were,  alle  geverd  harinn 
vermitten.  Und  des  alles  zü  vestem  warem  urkund  und  das  wir 

die  egenant  fruntschaft  geselschaft  einunge  und  buntnüsse  bi  den  egenanten 
unsern  eiden  getrüwlichen  war  stitte  und  veste  und  ouch  unverbrochenlichen 
und  an  alle  geverde  halten  und  haben  sollen  und  wellen,  so  haben  wir  die 
15  egenanten  dry  stett  Basel  Bern  und  Solotren  unser  jegkliche  statt  ir  stett 
grosz  insigel  getan  und  lassen  henken  an  disen  briefe,  der  dry  glich  gemachett 
sint  und  jegklicher  statt  under  lins  einer  geben  ist.  Bcschechen  und  ward 
dirre  brief  geben  des  andren  tags  in  dem  manot  mertzen  des  jares  als  man 
zalt  nach  der  gebürt  Cristi  viertzechen  hundert  viertzig  und  ein  jare. 


20  3.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkündigen  einen  Spruch 

der  Fünf  betreffend  die  Pflicht  genannter  Hausbesitzer  zum  Unter- 
halt einer  Dohle.  — 1441  Mai  4. 

Original  St.Urk.  n"  rzjf>. 

Hängendes  Siegel  der  Stadt. 

25  Wir  Arnolt  von  Ratperg  ritter  burgermeister  und  der  rate  der  statd 
Basel  tund  kunt  menglichem  mit  disem  briefe,  dz  für  uns  kommen  sint  die 
erbem  Martin  von  Wildeg  der  seyler,  Jacob  Lampenberg,  Hanns  Felse  ge- 
nant Seytenmacher,  unser  ratsgesellen,  Hennslin  Müller  der  zimberman  und 
Claws  von  Hiltalingen  der  mürer,  unser  burger,  die  fünfe  so  von  unser  stette 
30  wegen  über  die  büwe  geseezt  sint,  und  hand  uns  geoffenet  und  verkündet: 
Als  die  ersamen  Werlin  Ereman  und  Hanns  Bremenstein,  bede  unser 
ratsgesellen  und  lonherren,  als  von  unsern  und  gemeyncr  stette  wegen  zu 
den  frommen  vesten  her  Hannsen  Richen  von  Richenstein,  her  Bernharten 
von  Ratperg,  ritteren,  als  von  siner  swester  frowe  Violin  von  Ratperg  wegen, 
35  Clawsen  von  Baden  und  Rüdolff  Dietelsperg  geklagt  hettent  und  sy  begertent 
mit  ir  urteil  dazu  ze  wisen,  dz  sy  die  tolen,  so  uszer  und  von  iren  hüseren 
by  einander  gelegen  in  unser  stat  Basel  uff  sant  Martins  berge  uncz  uff  die 
Rinhalden  obendig  wilent  Burchart  Zibelen  seligen  hus  uszgat  und  aber  da- 
selbs  an  gemeyner  strasze  ingcfallen  were,  widerumbe  zumachen  und  die 
40  strasze  daselbs,  als  die  vorgewesen  were,  ebenen  soltent,  umb  dz  man  nach 
notturfft  do  uff  und  abe  gefaren  und  wandelen  mochte.  Dawider  aber  der 
obgenant  her  Hanns  Riehe  in  namen  sin  selbs  und  aller  dere,  so  uff  der- 


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8 


selben  tolen  gesessen  sint,  rette  und  spräche,  sy  getrüwctent  nit,  dz  sy  die- 
selben tolen  an  gemeyner  strasze  zebuwen  oder  in  crcn  ze  halten  verbunden 
werent,  wand  doch  scmlicher  gebreste  der  tolen  dazegegen  nit  von  irem 
verwarloscn,  sinder  von  mengliches  uff  und  abc  faren  und  rosseien  und 
ouch  andern  Sachen,  die  gemeyner  stettc  halp  zugiengent,  kommen  were.  5 
Also  nach  rede  und  Widerrede  von  beden  obgenanten  parthien  bescheen 
hettent  sy  eynhelliclich  mit  ir  urteil  erkennt:  sittcmmolc  die  tole  davor 
gemeldet  von  den  obgenanten  husern  und  umb  derselben  huscr  inwoner  nutz 
und  notturfft  willen  under  gemeyner  strasze  hin  iren  uszflüsze  ze  habende 
gerichtet  were,  und  es  aber  nie  gehört  noch  harkomen  were,  dz  gemeyne  10 
stat  semlich  tolen,  so  von  nutzes  wegen  eyncziger  personen  under  gemeyner 
strasze  hin  gerichtet  sint,  gebuwen  oder  in  cren  gehalten  habe,  dz  ouch 
darumbe  die  obgenanten  her  Hanns  Riehe  und  alle  die  personen,  so  ir 
privaten  stille  über  dieselben  tolen  hant,  die  obgcmeldcten  tolen  in  geracynem 
koster,  ieglicher  nach  margzale,  widerumbc  zumachen  lassen  und  die  in  eren  15 
halten  sollent;  were  aber  dz  nit  ir  meynunge,  so  mögent  die  obgenanten 
unser  lonherrcn  in  der  stette  nammen  dz  loch,  so  also  ingcfallcn  ist,  ver- 
werffen  und  satt  machen  lassen,  umb  dz  nach  als  vor  desuff  und  abe  menglich  ge- 
wandelen  möge.  Und  wannd  die  obgenanten  funfe  dz  alles,  so  vorgeschriben 
stat,  erkennt  hand,  liarumbe  so  wollent  wir  und  gebietent  ouch,  dz  man  dz  20 
also  veste  und  stite  halte  und  dawider  nyemand  tue  in  dhein  wise,  alle  ge- 
verde  harinn  genczlich  vermitten.  Des  zu  urkunde  hand  wir  unser  stette  in- 
gesigel  getan  hencken  an  disen  brieff,  der  geben  ist  uff  donrstag  nach  des 
heilgcn  erüezes  tage  in  dem  Meyen  do  man  zalte  nach  unsers  herren  Cristi- 
geburt  vierzehenhundert  vierzig  und  ein  jar.  25 

4.  Hemmann  Sattler  von  Rheinfelden  verkauft  der  Stadt  Basel 
die  Weihermatte  bei  Rheinfelden.  — 1441  Mai  ?o. 

Original  St.  Urk.  «*  1240.  — * Bauakten  S 20. 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 

Nos  offäcialia  curic  Uasiliensis  notum  facimus  prcsencium  inspectoribus  30 
seu  auditoribus  earundem  universis,  quod  sub  anno  domini  millesimo  qua- 
dringentesimo  quadragesimo  primo  feria  tercia  proxima  post  dominicam, 
qua  in  ecclesia  dei  sancta  pro  introitu  misse  cantabatur  officium  »Exaudi«  etc., 
coram  nobis  tamquam  publica  et  auctentica  persona  in  forma  iuris  seu  iudicii 
in  figura  personaliter  constituti  [comparuerunt]  providus  et  circumspectus  85 
vir  Johannes  de  Biengen  prothonotarius  providorum  et  sapientum  virorum 
magistrici  vium  et  consulum  civitatis  Basiliensis  ac  vice  et  nomine  eorundem 
consulum  ex  una  et  Henmannus  Sattler  de  opido  Rinfelden  Basiliensis  dio- 
cesis  partibus  ex  alia.  Cum  autem  pridem  idem  Henmannus  quoddam  pratum 
subtus  dictum  opidum  Rinfelden  situm  iuxta  gurgitem  sive  vinarium  strenui  40 
viri  domini  Wilhelmi  de  Grünenberg  militis  et  domini  tcmporalis  castri  Rin- 
fclden  cum  suis  attinenciis,  vulgariter  appellatum  die  wigermatt,  darinn  die 


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9 


steingrüben  sint,  iure  hcrcditario  seu  in  emphiteosim  pro  certo  annuo  censu 
a dictis  magistrocivium  et  consulibus  iusto  et  legitimo  atque  perpetuo  loca- 
cionis  titulo  pro  se  et  suis  heredibus  et  successoribus  universis  conduxerit 
et  id  ipsum  pratura  per  scxaginta  annos  vel  circa  eodera  titulo  posscderit; 

5 et  quia  dictus  Hcmraannus  Sattler  nccessitatc  sua  coactus  dictum  pratum 
vendere  proponit,  quare  illud  iuxta  patrie  consuctudincm  primo  vero  et 

directo  illius  domino  venalem  exhibuit:  idcirco  prefatus  Henmannus 

— vendidit  tradidit  et  assignavit prefato  domino  Johanni nomine 

consulum  predictorum  tamquam  vcris  dominis  dirccti  dominii  iuste  et  lega- 
10  liter  ementi  omne  ius  hcreditarium  et  melioracionem,  quod  ipse  Henmannus 
Sattler  prato  in  predicto  habuit  habet  seu  habere  potest,  et  omne  ius,  quod 
ipsi  consules  racione  directi  dominii  illius  prati  perprius  habebant  et  habenL 
Et  est  hec  presens  vendicio  inita  atque  facta  pro  summa  sive  prccio  triginta 
florenorum  auri  Renensium  legalium  et  bonorum,  quos  se  dictus  Henmannus 
15  venditor  ab  emptoribus  memoratis  solventibus  et  presentantibus  promptes 

numeratos  et  ponderatos  precii  nomine  integre  recepisse recognovit, 

eosdem  emptores  de  prefata  summa  triginta  florenorum  quittans  — — 

Auf  dem  Bug:  Johannes  Friderich  de  Munderstat  notarius  Curie  Basi- 
20  liensis  hec  audivit  et  scripsit 


5.  König  Friedrich  bestätigt  ein  Privileg  Kaiser  Sigmunds  d.  d. 
Wien  1435  Februar  3 für  die  Stadt  Strassburg,  wonach  alle  Klagen, 
die  gegen  sie  vor  königlichem  Hofgericht  erhoben  werden,  an  Bürger- 
meister und  Räte  von  Basel  Worms  oder  Ulm  zur  Entscheidung 
2ft  überwiesen  werden  sollen.  Neustadt  1441  August  7. 

Original  StadtA.  Strassburg.  — Vidimus  des  iudex  curie  Argenti- 
nensis  d.  d.  1442  Mai  17  ebendort. 

Hängendes  Siegel  fehlt. 

5 fl.  König  Friedrich  bestätigt  dasselbe  Privileg  nochmals. 

Strassburg  1442  August  25. 

30  Original  StadtA.  Strassburg. 

Hängendes  Siegel  fehlt. 


6.  Das  Concil  von  Basel  beauftragt  den  Abt  von  Himmels- 
pforte und  die  Pröpste  von  St.  Leonhard  und  St.  Peter  in  Basel, 
die  Stadt  Basel  gemäss  einem  inserierten  Concilsdekrel  von  1435 
35  1 fanuar  22  über  Milderungen  der  Interdiktsbestimmungen  vor  Be- 
lästigungen zu  schützen.  Basel  1441  Oktober  7. 

Urkumlenbuch  der  Stadt  Basel-  V1L  2 


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10 


Inseriert  in  der  Bekanntmachung  von  1442  Januar  ty,  unten  tf  ir. 

Der  Wortlaut  des  inserierten  Dekrets  ( der  20.  Session)  bei  Mansi 

Conciliorum  nova  et  amplissima  collectio  2g,  10 j und  sonst  mehrfach. 

Sacrosancta  generalis  synodus  Basiliensis  in  spiritu  sancto  legitime 
congregata  universalem  ecclesiam  representans  dilectis  ccclesie  filiis  abbati  6 
Celiportc  Constanciensis  diocesis  et  sancti  Leonardi,  per  prepositura  soliti 
gubernari,  monastcriorum  ac  ecclesie  sancti  Petri  Basiliensis  prcpositis  sa- 
lutem  et  omnipotcntis  dei  benedictionem.  Ad  hoc  nos  convenit  solicitu- 
dinis  nostrc  curas  vigilancius  interponere,  ut  ea  que  per  nos  provide  statuta 
sunt  ct  decreta  execucionis  debite  sorciantur  effectum,  presertim  cum  inde  10 
animarum  propagata  salute  divini  cultus  provenire  speratur  augmentum. 
Dudum  siquidem,  videlicct  undecimo  kalendas  februarii  anno  a nativitatc  do- 
mini  millesimo  quadringentesimo  tricesimoquinto  inter  alia  constituciones  or- 
dinaciones  et  decreta  nostra  edidimus  duo  tenoris  qui  sequitur:  ,Ad  vitan- 

dum  scandala  ac  multa  pericula  — quod  eciam  in  pendentibus  15 

locum  habeat.'  Nos  igitur,  dilectorum  ecclesie  filiorum  magistricivium  et 
consulatus  civitatis  Basiliensis  supplicacionibus  inclinati,  discrecioni  vestre 
per  hec  scripta  mandamus,  quatenus  vos  vel  duo  aut  unus  vestrum  per 
vos  vel  alium  scu  alios  prefatis  magistrocivium  et  consulatui  efficacis 
defensionis  auxilio  assistentes  decreta  nostra  huiusmodi  ac  illorum  tenores,  20 
ubi  quando  et  quociens  expedire  videritis  ac  pro  parte  magistricivium  et 
consulatus  predictorum  communiter  vel  divisim  fueritis  requisiti,  auctoritate 
nostra  solemniter  publicare  curetis,  non  permittentes  contra  illorum  formam 
et  tenorem  in  dicta  civitate  pro  tempore  positum  interdictum  observari  aut 
magistrumcivium  et  consulatum  prefatos  per  quoscunque  quavis  auctoritate  25 
indebite  molestari  vexari  seu  eciam  perturbari,  contradictores  auctoritate 
nostra  per  censuram  ecclesiasticam  appcllacionc  postposita  compescendo; 
non  obstante  si  aliquibus  communiter  vel  divisim  a sede  apostolica  vel  alias 
indultum  existat,  quod  interdici  suspendi  vel  excommunicari  non  possint  per 
litteras  non  facientes  plenam  et  expressam  ac  de  verbo  ad  verbum  de  in-  30 
dulto  huiusmodi  mencionem.  Datum  Basilec  nonis  octobris  anno  a nativi- 
tatc domini  millcsimoquadringcntesimoquadragcsimoprimo. 

7.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  treffen  Anordnungen  über 
das  Verhältnis  zwischen  Gerbern  und  Schuhmachern,  die  eine  Zunft 
bilden.  — 144r  Norember  zy.  35 

Originale  Gerbem-Zunft  Urk.  W 10  (A)  und  II.  Abgedruckt  nach  A. 

Hängendes  Sekretsiegel  der  Stadt. 

Wir  Amolt  von  Berenfeils  ritter  burgermeister  und  der  rate  zu  Basel 
tönt  kunt  mengklichem : Als  etwas  miszhcllc  und  spennc  ingerisen  und  uffer- 
standen  warent  zwuschent  den  zweyn  antwercken,  die  ein  Zunft  sint,  nemmlich  40 
dem  antwerck  der  Schumacher  und  dem  antwercke  der  görwer,  darumbe  si 
nu  bedersite  gescheiden  begertent  zu  werden,  als  denne  ettlich  andere  ant- 


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11 


wercke,  die  ouch  ein  zunft  heissent  und  sint,  vorziten  gescheiden  sint  worden, 
wicwol  nu  uns  burgermeister  und  rate  solich  spenne  nit  liep  gewesen  sint, 
denn  lieber  gewellet  hettent,  das  sy  bliben  wörent,  als  si  denn  von  anefang 
irer  zunft  untzhar  kommen  sint;  sid  aber  das  ir  meynunge  nit  gewesen  ist, 
5 so  hand  wir  umb  dez  besten  willen  und  umb  das  nit  noch  grösser  zwey- 
tracht  under  inen  entstundent,  unser  erbern  ratesfrunde  und  botten  von 
unserm  rate,  nemmlich  die  frommen  wisen  herr  Andres  Ospemel  unsem 
altenzunftmcister,  l’eterhanns  Wentikom,  Hanns  Kesseler  und  Hanns  Bider- 
man  zu  den  Sachen  geordent  und  geschicket  und  denen  ernstlich  empholhen 
10  sy  zu  bedensiten  gütlich  züverhorendc  und  ir  bestes  ze  suchende  und  ze- 
werbende,  ob  sy  bede  antwerck  gütlich  vereynen  könndent.  Dieselben  unser 
ratesfrunde  sint  wider  für  uns  kommen  und  hand  uns  erzalt  und  geseit, 
das  sy  bedeteil  früntlich  und  gütlich  mit  ir  bedersitc  wissen  und  willen  in 
unserm  natnmen  gütlich  vereynct  haben  in  der  wisc  und  mossc  als  harnach- 
15  geschriben  stät.  Dem  sie  also:  [l]  Des  ersten  das  nüwe  und  alte 

sehssc  beder  antwcrcken  jdrlichs  einen  Zunftmeister  under  inen  kiesen  und 
erwelen  söllent  nach  der  ordenunge  und  des  nottels  wysting,  der  allen 
zünften  einer  von  uns  rate  und  meister  vormals  übergeben  ist.  [2]  Und 

wenn  eins  jares  ein  Zunftmeister  von  den  schümachern  im  rate  zesitzende 
20  gekosen  wirt,  so  sol  dez  andern  jares  darnach  ein  Zunftmeister  von  görwer 
antwcrcke  im  rate  ze  sitzende  gekosen  werden,  als  das  von  alter  harkommen 
ist.  [3]  Und  wenn  ein  Zunftmeister  von  schümacher  antwerck  gekosen 

ist  worden,  demselben  Zunftmeister  söllent  die  gerwer  das  gantz  jare  usz 
ouch  gehorsam  und  gehörig  sin  als  wol  als  die  schümacher.  Desglichen  hin- 
25  widerumbe  wclhes  jares  von  den  görwern  ein  Zunftmeister  genommen  und 
gekosen  ist  worden  im  rate  ze  sitzende,  demselben  Zunftmeister  söllent  die 
schümacher  das  gantze  jare  usz  ouch  gehorsam  und  gehörig  sin  als  wol  als 
die  görwere.  [4]  Item  die  schümacher  und  gürwer  söllent  järlichs 

sehsser  machen  von  iren  beden  antwcrcken,  das  ist  von  den  schümachern 
30  drie  und  von  den  görwern  ouch  drie  ungcvarlich.  [5]  Item  die  schü- 

macher söllent  zwo  lange  stangkertzen  und  schs  kurtz  kertzen  in  irem 
kosten  sunderig  machen  und  haben,  und  die  görwer  ouch  sovil  in  irem 
costcn,  und  sol  yetweder  antwergk  sin  sunderig  Zeichen  an  iren  teile  der 
kertzen  slahen  und  damitte  bezeichenen.  Doch  so  söllent  bede  antwerck 
35  als  für  ein  zunft  nit  me  denne  mit  zehen  kertzen,  langen  und  kurtzen, 
mitnamen*)  die  schümacher  mit  zwein  langen  und  dryen  kurtzen“)  iren 
kertzen  und  die  gerwer  ouch  mit  zwein  langen  und  drien  kurtzen  iren 
kertzen,  mit  erützen  gan  uf  bürg  zü  ailenzyten  als  man  das  gewonlich 
tun  sol,  und  ouch  sust  zü  andern  ziten,  so  man  das  gott  und  der  weite  zü 
40  lobe  und  zü  eren  Überkomment  und  ze  tünde  geordent  wirt.  Aber  zü 
baren  sol  yegklich  antwercke  den  iren  mit  iren  meistern  volgcn  und  mit 
iren  kertzen  insunders  dienen,  es  sie  manne  oder  frowen,  den  man  das  tun 
sol  nach  harkommener  gewonheit,  und  sol  das  ander  antwercke  nit  pflichtig 


7.  a-)  mitnamen  — kurtzen  auf  Rasur  A. 


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12 


sin  datzü  zekommende,  sy  oder  die  ircn  tügen  es  denne  gern  ungenötigct 
unbetzwungen  und  ungevarlich.  [6]  Item  wer  ouch  der  Schumacher 

zunfte  kouft,  die  vier  guldin  so  davon  gevallent  sol  inen  und  irem  huse 
vallen  bliben  und  zfigehören,  und  sol  den  girwern  davon  nutzit  volgen  noch 
werden.  Desglichen  harwiderumbc  wer  der  girwer  zunfte  kouft  oder  empfahet,  5 
die  vier  guldin  so  davon  vallent  sollent  ouch  inen  und  irem  huse  zu  gehören 
und  werden  und  sol  den  schümachcrn  davon  ouch  nutzit  volgen  noch 
werden.  Doch  also  wenne  eyme,  es  sie  von  den  schümachcrn  oder  görwern, 
die  zunfte  geluhen  wirt,  weder  zunfte  das  sie,  da  söllent  beder  zünften 
mcistcr  und  sehs  gegenwürtig  sin,  so  vil  ire  datzü  ungevarlich  kommen  10 
mag,  umb  dz  si  demselben  der  die  zunfte  emphohen  wirt  vorgesagen 
mögen,  was  der  zunfte  recht  sie,  als  das  von  alter  harkommen  ist  Und 
sol  die  emphohung  beschchen  uf  dem  zunfthuse,  da  ye  zu  ziten  der  meister 
ist.  [7]  Item  es  sol  ouch  yetweder  antwerck  mit  sinen  sehssen  und 

den  vieren  huszmeistem  von  irem  antwcrcke,  so  si  untzhar  datzü  genommen  15 
hant,  richten  umb  alle  Sachen,  die  ir  antwergk  berürent  und  die  iren  an- 
treffende ist,  es  sic  meister  oder  knüchte,  und  was  büssen  und  besserungen 
davon  gevallent,  von  was  Sache  wegen  die  komment,  die  sollent  irem  huse 
allein  zügehören  zü  sture  und  ze  helffe  irs  costens  in  reiszen  und  in  andern 
Sachen,  also  das  sy  derselben  nützen  nit  gebunden  söllent  sin  dem  andern  20 
antwerck  zc  teilende  oder  davon  ützit  ze  gebende  weder  zü  velde  noch  in 
der  statt,  denne  yetweder  antwerck  sol  in  solichcn  Sachen  sinen  sundern 
nutze  und  kosten  haben.  Und  sollent  doch  darumb  bede  antwerck  nit  von- 
einander gescheiden,  denne  hinfür  als  dahar  ein  zunft  heissen  und  sin. 

[8]  Ouch  ist  beretd,  von  welhem  antwercke  dez  jares  ein  Zunftmeister  25 
im  rate  sitzet,  dasselbe  antwercke  sol  dasselbe  jare  in  irem  costen  den  kor 
zü  fronalter  und  bischof  Adelbergs  grabe  und  jarzit  mit  wahs  und  olcy  be- 
zünden  versorgen  und  in  eren  halten,  als  das  dahar  in  eren  gehalten  ist. 

[9]  Ouch  ist  zwüschent  beden  teilen  bettdinget,  das  schüinacher  ant- 
werck zwo  nacht  die  scharwacht  halten  und  haben  söllent,  ouch  zwen  tage  30 
under  den  thoren  und  uf  den  thürmen,  so  das  not  ist,  hüten,  und  die  gtrwer 
da  gegen  ein  nacht  mit  den  iren  scharwacht  halten,  einen  tage  under  den 
thoren  und  uf  den  thürmen  hüten.  Desglichen  sy  sich  mit  der  züwacht, 
oder  so  man  ein  summe  gesellen  zü  reissen  uszsenden  sölte,  und  ouch  mit 
der  füres  ordenungc  gehalten  sollen  werden,  das  allewegent  die  schümacher  35 
in  solichem  zwürent  als  vil  tun  sollen  als  die  gerwer,  uszgenommcn  wenne 
hinnanthin  die  statt  gemeinlich  uszzühet:  ist  denne  uf  die  zyte  ein  Zunft- 
meister von  den  schümachern,  der  sol  der  paner  gewaltig  sin  und  die  für 
sin  gezelte,  darinne  er  ist,  stecken.  Zü  glichcr  wise  hinwiderumbe,  ist  uf 
die  zyte  des  uszzoges  ein  Zunftmeister  von  den  gürwern,  der  sol  denne  ouch  40 
der  paner  gewaltig  sin  und  die  vor  dem  gezelte,  darinne  er  ist,  stecken. 
Und  sollent  ouch  bedeteil  under  der  gemeinen  zunfte  paner  zü  gemeinen  zügen 
uszziehen.  [io|  Weihe  ouch  selezunft  von  den  schümachern  oder 

görwern  oder  von  beden  antwcrcken  dahar  empfangen  hand,  cs  sient  priester 
oder  ander  lüte,  die  deweders  antwcrckes  sint,  die  söllent  und  mogent  hyn-  45 


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13 


nanthin  dienen,  mit  welhem  teile  oder  antwerckc  ir  yegklichcr  wil,  onc  intrage 
dcz  andern  teils,  alles  ungevarlich.  Es  mag  ouch  yegklich  antwerckc  ircn 
mcistcr  mit  holtz  pfeffer  und  saltz  uszrichtcn,  als  inen  das  wolkommpt  und 
füget,  one  dez  andern  antwercks  zütün  costen  und  schaden.  [ll]  Ouch 

5 ist  zwüschent  inen  betüdinget,  wclhcs  antwercke  ouch  brunlouften  oder 
schcnckencn  hat  zü  liebe  oder  zu  leide,  dz  sol  yegklich  teile  gegen  den 
sinen  versorgen  und  in  sinem  costen  uszwisen  und  uszrichtcn  onc  des 
andern  teils  costen  ungevarlich.  Aber  uf  unsers  herren  fronlichnamstage 
oder  zü  andern  ziten  im  jare,  so  die  sehsse  bycinander  sint,  da  sol  yegklich 
10  teile  halben  costen  haben  in  den  zerungen,  so  der  zite  bcschehent,  ungevar- 
lichen.  [12]  Würe  ouch  das  ycmand  von  den  schümachern  ützit  büsz- 

wirdiges  sehe  in  gürwer  antwerckc,  das  wider  ire  alte  recht  ordenungc  und 
satzunge  würe,  das  sollent  si  der  gürwer  meistern  oder  iren  hüuptern  ver- 
künden und  sagen,  die  darüber  mit  den  iren  richten  und  sölichen  gebresten 
15  versehen  söllent,  glich  als  ob  die  sehsse  beder  antwercks  darüber  richten 
soltcnt  Desglichcn  harwiderumbe  würe  Sache  das  ycmant  von  den  gürwem 
ützit  büszwirdiges  sehe  in  schümacher  antwcrck,  das  wider  ire  alte  recht  und 
ordenungc  würe,  daz  sollent  sy  der  schümacher  meister  und  höuptern  ver- 
künden und  sagen,  die  darüber  mit  den  iren  ouch  richten  und  solichcn  ge- 
20  bresten  versehen  sollent,  glich  als  ob  die  sehsse  beder  antwerckcs  darüber 
richten  soltent,  alles  nach  sage  ir  alten  briefen,  die  ir  gemeinen  zunfte  zü- 
gehürent,  die  ouch  mit  allen  iren  begrifiungen  punctcn  und  artickeln,  als 
sy  denne  uszsagent,  by  craft  bcstan  und  bliben  sollent  in  aller  mossc,  als 
ob  dise  scheidunge  und  lüterunge  nit  bcschehen  würe.  Und  sollent  ouch 
25  die  slüssel  zü  der  laden,  darinnc  sol  ich  briefe  sint,  by  bedenteilen  bliben 
und  ein  teile  one  den  andern  darüber  nit  gan,  denne  solichs  one  enderunge 
bliben  lassen,  als  es  damittc  untzhar  under  inen  harkommen  ist,  alles  un- 
gevarlich. [13]  Ouch  ist  zwüschent  beden  antwerckcn  in  der  gütlicheit 

verlassen,  nachdem  sy  bedeteil  zü  unsem  gemeinen  botten  dise  Sachen  verlassen 
30  habent  gütz  willen,  was  wachsses  oder  kertzen  uf  dise  zite  vorhanden  ist,  das 
dayegklichem  antwercke  das  halbe  darinne  volgen  und  werden  sölle;  was  aber 
bares  geltz  geltschulden  geschirres  oder  anders  desglichcn  vorhannden  ist, 
das  untzhar  der  zunfte  gemcinlich  zügehört  hat,  darinnc  sol  schümacher 
antwercke  die  zwen  teile  volgen  und  dem  gerwer  antwercke  der  dritteil. 
35  Aber  das  gemein  tüch  sollent  bedeteile  bruchen  untz  es  verslisset,  darnach 
mag  yegklich  antwerckc  ein  sunders  oder  sy  bede  eins  in  gemeinem  kouffen 
und  haben,  wie  sy  des  denne  in  der  gütlicheit  uberkomment  und  eins  werdent 
one  geverdc.  [14J  Und  uff  solichs  so  ist  nit  notdurfft,  das  sy  hinfür 

deheinen  gemeinen  knüchte  haben,  denne  yetweder  antwerck  mag  sinen 
40  sundern  knüchte  han,  wenne  die  rüte  ützit  ordenen  den  zünften  ze  sagen, 
wo  der  mcistcr  ist,  yegklichem  teile  dahin  ze  kommen  zü  verkünden,  der 
rüten  meynunge  züverhüren  und  anders  sins  teils  Sachen  uszzcrichtende,  als 
im  denne  empholhen  wirt.  [15]  Denne  würe  sache,  das  sich  dehein  per- 
sonen  von  dewederm  antwercke  wider  dise  ordenungc  satzte  oder  dawider 
45  tüte  oder  vcrsüchte  ze  tünde  ufsatzlichen  und  gevarlichen  mit  Worten  oder 


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14 


wercken  und  dez  clegte  für  uns  burgermeister  und  rate  ze  Basel  bracht 
wurde,  den  woltent  wir  darumbe  straffen,  das  im  nutzer  were,  er  hcttc  solichs 
vcrmitten.  Und  wannd  unser  crbern  botten  davorgenant  die- 

selben bede  antwercke  in  unserm  nammcn  gütlich  und  mit  ir  bedcrteilcn 
willen  und  wissen  vereynt  hand  in  mosscn  davor  begriffen  ist,  darumbe  so  5 
gebieten  wir  beden  antwcrckcn  und  iren  nächkommen  daby  zc  bliben  und 
dawider  nit  zetunde  in  deheinen  wege.  Und  sy  bedeteil  dez  zflüber- 
sagende  hand  wir  unser  stette  sccrete  ingesigel  von  ir  beder  bette  wegen 
lassen  liencken  an  disen  briefe,  der  zwen  glich  gescliriben  sint  und  yegk- 
lichcm  antwercke  einer  geben  am  raentag  vor  sant  Andres  tag  dez  heiligen  10 
zwilffbotten  dez  jares  als  man  zalte  nach  der  gebürt  Christi  viertzehenhundert 
viertzig  und  ein  jare. 

8.  Der  Rat  von  Basel  trifft  Abmachungen  mit  Heinrich  von 
Ranistein  wegen  der  Bewohnung  seines  Hofes  durch  Papst  [Felix  V.] 

— 1442  Januar  4.  15 

Gleichzeitige  Kopie  Öffnungsbuch  l,  jSjv. 

Ze  wissende  dz  unser  herren  die  rite  ze  Basel  mit  dem  strengen  und 
vesten  hem  Heinrichen  von  Kamstcin  ritter  eyns  worden  sint,  dz  man  im 
hinnathin  von  sinem  hofe,  darinn  unser  heilger  vatter  der  babst  ist,  und 
von  zwölff  betstatten  mit  den  zwolff  betten  und  so  vil  phülwen  und  küssen  20 
so  dazu  gehört,  onc  liglachen  und  tegke,  zem  monet  zc  zinse  geben  sol 
zwenczig  gülden,  und  was  Verlustes  und  schaden  an  solichem  bcschcc,  es 
were  an  dem  hofe  oder  den  betstetten  mit  iren  zugehörden,  wie  sich  dz 
machte,  da  vor  got  sye,  dz  sol  die  rete  nüczit  berüren  noch  angan  in  dheyn 
weg.  Beretd  und  bescheen  uff  donrstag  nach  dem  hcilgen  jars  tag  anno  25 
domini  M°  CCCC0  XLsecundo.  Und  des  ist  her  Heinrichen  ouch  also  ein 
zedel  worden. 

Und  sol  dirr  zinse  anfahen  zc  wyennacliten  vergangen.  Und  were  sach 
dz  dz  concilium  grosz  würde,  dz  sollent  die  rete  gegen  her  Heinrichen 
bedencken.  30 

9.  Hans  Schüller,  Salzmeister  und  Zoller  zu  Liestal  als  Haupt- 

schuldner, sein  Sohn  Clewin  Schüler  und  sein  Tochtermannn  Hcnman 
Scherer  als  Mitschuldner  bekennen,  dem  Bürgermeister  und  Rat  von 
Basel  und  in  deren  Namen  dem  Meister  Ulrich,  ihrem  Salzmeister, 
139  Pfund  Stäbler  schuldig  zu  sein,  und  versprechen  Zahlung  in  35 
vier  Terminen  bis  Weihnachten.  — 1442  Januar  8. 

Original  St.Urk.  tf  1247. 

Hängendes  Siegel  von  Liestal  zerbrochen. 


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15 


10.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  an  Margarethe 

Brennerin  von  Nüwemburg,  Witwe  des  P'riderich  von  Pfirt,  Bürgerin  von 
Basel \ 40  Gulden  jährlichen  Zinses  von  den  Stadtgütern  um  1000 
Gulden.  — 144?  Januar  so. 

0 Original  St.Urk.  rf  1248. 

Siegel  fehlt. 

11.  Johannes  Ner  dccretornm  doctor,  prepositus  ecclesie  sancti  Petri 
Basiliensis,  als  beauftragter  Exekutor,  macht  — auf  Bitten  des  Con- 
radus  Kunlin,  arcium  liberalium  magister  et  in  decretis  baccalarius  sub- 

10  notariusque  inclite  civitatis  Basiliensis,  namens  der  Stadt  — dem  Bischof 
von  Basel,  seinem  Vikar  und  Official  und  allen,  die  es  angeht,  das 
inserierte  Privileg  des  Concils  für  die  Stadt  Basel  von  1441  Ok- 
tober 7 (oben  tf  6)  bekannt  und  fordert  sie  auf,  danach  zu  handeln 
und  für  weitere  Bekanntmachung  zu  sorgen,  bei  Strafe  der  Ex- 
15  kommunikation  und  Suspension.  Basel  1442  Januar  ty. 

Original  St.Urk.  tf  12414,  unterfertigt  von  Johannesfridricus  Winter- 

linger  de  opido  Rotwil,  clericus  Constanciensis  diocesis curie  Basi- 

liensis  notarius  collatcralis  iuratus. 

Hängendes  Siegel  des  J.  N.  beschädigt. 

20  12.  Clewin  Thüfel  Rebmann  und  Bürger  zu  Klein-Basel  verkauft 

der  Stadt  Basel  eine  Juchart  Reben  — gelegen  in  dem  Banne  zu  Krentz- 
ach  am  Horn,  stosset  zu  einer  siten  an  den  herweg  und  stosset  ouch  an  des 
egenanten  verkouffers  reben,  ist  ouch  ein  juchart,  und  zühet  sich  die  obgemcinte 
verkoufte  juchart  uncz  an  den  grossen  nusszbomm,  der  da  die  vorgedachten 
25  zwo  jucharten  schädiget  und  teilt  die  selben  zwo  jucharten  reben,  nemlich 
die  verkoufte  und  die  nit  verkouft  ist;  zinsent  beide  den  thumherren 
von  Rinfelden  sechsz  Schilling  nuwer  Baszier  pheningen  genant  stebler 
— für  8 Pfund  Stäbler,  und  verpflichtet  sich  zur  Entrichtung  des 
Zinses  nach  wie  vor;  vor  Rüdolff  von  Wegenstetten,  Stellvertreter  des 
30  Schultheissen  von  Klein-Basel.  — 1442  Mär x 8. 

Original  St.Urk.  rf  1252. 

Hängendes  Siegel  des  Rats. 

13.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  versprechen  Herrn 
Bernhart  Münch  von  Landeskron  ritter,  Hansscn  Münch  von  I.andeskron 
35  sinem  bruder,  Hanns  Rudolffcn  von  Wcssemberg  und  Heinrich  Cappeller 
und  allen  ihren  Begleitern,  die  rächt  offene  Feinde  der  Stadt  sind, 
freies  und  sicheres  Geleit  zu  dreitägigem  Aufenthalt  in  der  Stadt 


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16 


zu  dem  mantag  des  edeln  jungher  Rudolffcn  von  Ramstein,  der  uf  mentag 
nehst  sin  sol  [ April  g].  — April  4. 

Concept  Urkundtnbuch  z,  214. 

14.  König  Friedrich  bestätigt  der  Stadt  Breisach  alle  ihre 

Rechte  und  Freiheiten  und  sunderlich  den  zol  auf  dem  Rein,  den  si  von  5 
alter  untzher  ingenomen  und  genossen,  auch  ir  alt  herkömen  und  gewon- 
heit,  und  mit  namen  solich  ir  alt  herkomen  und  gewonheit  so  si  lang- 
zeit  herbracht  haben,  als  uns  ist  furbracht,  darinn  in  aber  von  unsem 
und  des  reichs  liben  getrucn  den  bürgern  von  Basel  unpillich  intrag  und 
irrung  beschehen  ist  und  noch  beschiecht,  als  sy  mainen:  als  offt  drey  10 
scheffmann  auf  einem  scheff  den  Reyn  herab  von  Basel  für  Brisach  faren, 
daz  dann  ze  Brisach  auf  dasselb  scheff  zwen  scheffmann  und  nfir  einer  von 
Basel,  und  so  zwen  von  Basel,  aber  einer  von  Brisach  und  nör  einer  von 
Basel,  die  dasselb  scheff  fürbazzer  für  Brisach  furen,  genomen  werden,  damit 
die  lewte  auf  dem  Rein  under  Brisach  nicht  schaden  empfahen;  und  daz  auch  15 
von  denselben  scheffen  und  andern  kaufmanschcfften,  die  auf  dem  Rein  gen 
Brisach  körnen,  zol  gegeben  werde,  als  dann  von  alter  herkomen  ist . 

Frankfurt  1442  Juni  /. 

Original  StadtA.  Altbreisach.  — Vidimus  des  Landrichters  von  Stü- 
lingen  d.  d.  1443  Januar  14,  des  Hofrichters  zu  Rottweil  d.  d.  1443  20 
Juli  p,  von  Bürgermeister  und  Rat  zu  Freiburg  i.  B.  d.  d.  1453  Sep- 
tember 3,  des  Hofrichters  zu  Rottweil  d.  d.  1454  März  12,  und  Be- 
stätigung durch  Kaiser  Friedrich  d.  d.  Neustadt  1453  November  3 
ebenda. 

Hängendes  Siegel  des  Königs  fehlt.  25 

15.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  einen  Spruch 
der  Fiinfe  betreffend  die  Bebauung  der  Ahnende  zwischen  dem 
Predigerthore  und  Arnolds  von  Ratberg  Hause.  — 1442  Juni  4. 

Original  St.Urk.  nt  1233. 

Hängendes  Siegel  des  Rats.  30 

Wir  Arnold  von  Berenfels  ritter  burgermcister  und  der  rat  der  stat 
Basel  tund  kunt  menglichem  mit  disem  brieff,  das  für  uns  körnen  sint  die 
erbem  Martin  von  Wildekg  der  seyler,  Claws  Heilpriin,  Hanns  Kesseler  der 
wötman,  Hanns  von  Tann  der  zimberman,  unser  ratsgcscllen,  und  Hanns 
Ratgebe  der  mürer,  unser  burger,  die  fiinfe  so  von  unser  stette  wegen  über  35 
die  büwe  gesetzt  sint,  und  hand  uns  geoffenet  und  verkündet,  das  sy  nach 
clage  und  antwort  von  den  ersamen  Werlin  Ereman  und  Hannscn  Bremen- 
stein, unsem  lieben  ratsgesellen  und  lonherren,  als  von  unser  stete  wegen 
uff  ein,  und  dem  frommen  vesten  her  Arnolten  von  Ratperg  ritter,  unserm 
alten  burgermeister,  uff  die  ander  syt,  als  von  der  wite  und  hofstat  wegen,  40 


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17 


so  da  ist  vor“)  dem  tore  . . .k)  by  den  predigern  von  dem  ort  desselben  tores 
nebent  desselben  her  Arnolts  von  Ratperg  huse  hin  usz  uncz  ze  ende  des- 
selben huses,  uff  der  selben  witc  der^  obgenant  her  Amolt  understanden  hat 
cynen  buwe  ze  tünde,  wannd  er  gcracynt  hat,  dieselbe  wite  solte  im  und 
sinem  huse  zugehören,  da  aber  die  obgenanten  unser  lonherren  meyntent, 
5 das  dieselbe  wite  unser  stett  atmende  were  und  das  nycmant  nüczit  da  hin 
büwen  solte  önc  unsern  willen,  beschehcn,  die  gelegcnheit  und  die  gestalt 
daselbs  besehen  und  darnach  mit  ir  urteil  cinhelliclich  erkennt  habent,  das 
dieselbe  obgemeldet  wite  und  hofstat  von  dem  tore  uncz  durchanliin  der 
stett  gemeyn  almende  sye  und  das  nyemand  nützit  da  hin  buwen  solle  one 
10  unsern  willen.  Als  denn  der  alt  schoppff  oben  an  her  Arnolts  huse  brest- 
hafftig  ist,  den“)  sol  her  Amolt  entweder  dennen  tun,  oder  aber  versorgen 
lassen,  das  man  des  one  sorge  sye;  wil  er  ouch  den  her  abe  bas  machen, 
mag  er  wol  tun,  also  das  der  in  semlicher  hohe  gemacht  werde,  das  die 
wegen  und  karren  mit  howe  stroe  und  andern  dingen  desinher  ze  faren 
15  daran  nit  reichen  und  ungehindert  bliben  mögent.  Doch  also  wurden  wir 
zu  dheinen  kunfftigen  zyten  an  dem  selben  ende  einigerley  buwe  tfin,  das 
man  alsdenn  den  obgemeldeten  schöpf  dennen  tun  und  solichen  buwe  rumen 
sol.  Und  wannd  die  benanten  fünfte  das  alles  so  vorgemeldet  stat  ein- 
hclliclich  erkennt  hant,  harumb  so  wellent  wir  und  gebietent  ouch,  das  man 
20  das  also  stete  und  veste  halte  und  dawider  nyemand  tu  in  dheyn  wise, 
alle  geverde  har  inn  gentzlich  vermitten.  Und  des  zu  urkund  hand  wir  unser 
stett  ingesigel  getan  hencken  an  disen  brieff,  der  geben  ist  uff  mentag  nach 
unsers  herren  fronlichnams“)  tag  do  man  zalt  von  unsers  herren  Cristi  gebürt 
vierczehenhundert  vierczig  und  zwey  jar. 

25  16.  König  Friedrich,  da  er  vernommen  hat,  dass  ein  spmch 

beschehen  ist  zwüschent  den  von  Basel  und  Brisach  umb  besorgnisz  des 
wassers  und  der  sticrluten,  die  ein  gemeynen  nutz  beruret  und  da  durch 
das  wasser  und  der  flusz  des  Rynes  nit  versechen,  ouch  der  bilgerin,  der 
koufman  lüt  und  gut  nit  so  wol  versorget  ist,  als  notdurfftig  were,  — 
30  erteilt  Bürgermeister  Rat  und  Bürgern  von  Breisach  das  Privileg, 
alle  fremden  Schiffe,  die  zu  ihnen  kommen,  mit  ihren  Schiffleuten 
abzufertigen,  nemlich  als  offt  ein  schiff  den  Kyn  ab  zu  inen  kompt,  daraff 
dryg  schiffman  oder  stycrmann  stand,  so  söllcnt  die  zwen  von  den  selben 
schiffen  abstin  und  nit  me  dann  einer  daruff  beliben,  dem  selben  söllent 

36  denn  die  von  Brysacli  zwen  von  den  iren  zugeben ; was  schiff  aber 

zu  inen  koment,  daruff  zwen  stierman  oder  schiffman  standent,  so  sol  ouch 
einer  von  den  zweyen  abstin  und  die  von  Brysach  von  den  iren  ein  andern 
stierman  darstellen . Er  gebietet  allen,  sich  danach  zu  richten. 

Frankfurt  1442  Juli  9. 

40  Cohn.  Rieht,  fot.  186  v. 

15.  a)  auf  Rasur  A.  b)  freitr  Raum  für  ein  lVt>rt  A.  c)  fronlicliams  A. 

Urkundenbuch  der  Stadl  Basel.  VU.  3 


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18 


17.  König  Friedrich  bestätigt  der  Stadt  Basel  eine  inserierte 
Urkunde  Kaiser  Sigmunds  d.  d.  Rom  1433  August  J2,  enthaltend  die 
Bestätigung  aller  ihrer  Rechte  und  Privilegien. 

Frankfurt  1442  Juli  21. 

Original  St.Urk.  if  1256.  5 

* Chmet  Regesten  «*  76 j.  — * Gengier  Codex  1,  147. 

Hängendes  Majestätssiegel. 

Wir  Friedreich  von  gotes  gnaden  Römischer  künig,  czüallenczeiten 
merer  des  rcichs,  herezog  czü  Österreich,  zu  Steir,  czü  Kemdcn  und  czü 
Krain,  grave  czu  Tyrol  etc.,  bekennen  und  tun  kunt  offembar  mit  disem  lu 
brieve  allen  den  die  in  sehen  oder  hören  lesen,  das  uns  die  ersamen  burger- 
meistcr  und  rate  der  statt  czu  Basel  unser  und  des  reichs  lieben  getrücn, 
durch  ir  erber  bottschaft  haben  fürbringen  lassen  einen  brieve,  in  von  lobe- 
licher  gedechtnissc  keiser  Sigmunden  unserm  vorfaren  am  reich  gegeben, 
und  uns  diemuteclich  lassen  bitten,  das  wir  in  denselben  brieve,  ouch  alle  15 
und  ygliche  ire  rechte  gnade,  güte  gewonheit  und  lobelich  harkomen,  die  sy 
von  unsem  vorfaren  an  dem  reiche,  Römischen  kaisern  und  künigen,  gehapt 
und  herpracht  haben  czü  krefftigen  und  czu  bestf  tigen  gnediklich  gerüchten ; 
und  lautt  der  selbe  brieve  von  wort  ze  wort  als  hernach  gcschribcn  stet:  — 

Des  haben  wir  angesehen  der  benanten  von  Basel  getrewe  wil-  20 

lige  und  annernc  dienste,  die  sy  unsern  vorfaren,  uns  und  dem  heiligen  reich 
menigvelteclich  getan  haben,  teglichs  tun  und  fürbas  tun  söllcn  und  mugen 
in  künftigen  czcitcn,  und  haben  darumbe  mit  wolbedachtem  müt,  gutem  rate 
unser  und  des  heiligen  reichs  kurfürsten  fürsten  graven  herren  cdeln  und 
getrewen  und  rechter  wissen  den  obgenanten  burgermeister  rate  und  burger  25 
gemcinlich  und  iren  nachkommcn  und  der  statt  zu  Basel  den  vorgenanten 
keyser  Sigmunds  brieve  in  allen  seinen  puncten  begreyffungen  und  artickeln, 
auch  alle  und  ygliche  ir  vorberürrte  rechte  gnade,  güte  gewonheit  und  lobe- 
lich herkommen  gnediclich  gccrefftigt  und  bestätiget,  crcfftigcn  und  bestätigen 
in  die  ouch  von  Römischer  küniglicher  macht  volkomcnheit  in  c rafft  disz  30 
briefs  und  meinen  seczcn  und  wöllen,  das  die  fürbasz  crefitig  und  mechtig 
sein,  sy  ouch  der  an  allen  enden  geniessen  und  gebruchen  sullen  und  mugen 
von  allcrmeniclich  ungehindert  Und  wir  gebieten  darumbe  allen  und  yeclichen 
fürsten,  geistlichen  und  werntlichen,  graven,  freyen  herren,  rittern  knechten 
amptleutcn  lantvögten  lantrichtem  richtcrn  burgermeistern  rüten  und  gc-  35 
meinden  und  sunst  allen  andern  unsern  und  des  heiligen  rcichs  undertanen 
und  getrüwen  ernstlich  und  vcstenclich  von  egemeltcr  künglicher  macht  mit 
disem  brieve,  das  sy  die  obgenanten  von  Basel  an  dem  obgenanten  keyser 
Sigmunds  brieve,  unsern  gnaden  und  bestütigungen  nicht  hindern  noch  irren 
in  dehein  weis,  sunder  die  dabey  ungehindert  beleihen  und  der  gcrülich  gc-  40 
brauchen  und  geniessen  lassen,  sy  ouch  dabey  schüczcn  schirmen  und  hant- 
haben,  als  lieb  einem  ycglichen  scy  unser  und  des  heiligen  richs  swirc 
ungnad  zü  vermeyden  und  penen  in  des  egnanten  keyser  Sigmunds  briefen 
begriffen.  Mit  urkünd  dis  briefs,  vcrsigelt  mit  unserm  künglichen  mayestit 


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19 


anhangundem  insigel.  Geben  zu  Franckenfurt  nach  Crists  gebiirt  vierczehen* 
hundert  und  im  zwayundvicrczigisten  jare  an  sant  Marien  Magdalcnen  abend, 
unsers  reichs  im  dritten  jare. 


18.  König  Friedrich  bestätigt  der  Stadt  Basel  eine  Urkunde 
5 Sigmunds  d.  d.  Rom  fjJJ  August  1 2,  enthaltend  die  Bestätigung  der 

Privilegien  Karls  IV.  von  1357  April  1 und  Wenzels  von  1379 
Oktober  16.  Frankfurt  1443  Juli  3t. 

Original  St.Urk.  tf  1257. 

* Chmel  Regesten  tf  766.  — * Gengier  Codex  /,  147. 

10  Hängendes  Majestätssieget. 

Die  Bestätigung  Friedrichs  ist  gleichlautend  mit  «'  17. 

19.  Gumprecht  von  Neuenahr , königlicher  Hofrichtcr,  vidimiert 

die  Urkunde  tf  iS.  Frankfurt  1442  Juli  27. 

Original  St.Urk.  tf  t2jy.  — Colm.  Rieht,  fol.  731. 

15  Hängendes  Siegel  König  Friedrichs. 

20.  Huguclin  Bitlibo  schwört  der  Stadt  Basel  Urfehde. 

— 1442  August  27. 

Original  St.Urk.  tf  1261. 

Hängendes  Siegel  des  Franz  von  Varambon. 

20  Kgo  Hugelinus  Billibo  de  sancto  Ypolito  caveo  et  promitto  sub  vin- 

culo  corporalis  juramenti  mei  et  per  fidem  et  honorem  meum,  contra  et 
adversus  civitatcm  Basilienscm  et  omnes  ipsius  incolas  ac  pro  quibus  re- 
spondere  habent  nullo  unquam  tempore  quamdiu  vixero  a die  dato  pro- 
sencium  inantea  nee  pro  quacunque  causa  et  occasione  present, bus  pretcritis 
25  et  futuris  facerc  veile  per  modum  gtierre  aut  cujuscunquc  damnificacionis  liefe] 
cciam  fieri  procurare  quovis  modo,  nisi  forsan  illustrissimus  et  metuendissimus 
dominus  meus  dominus  dux  Burgundie  vcl  gcncrosus  et  graciosus  dominus  meus 
dominus  Franciscus  de  Warambone  coincs  de  Rocha  etc.  diffidatam  et  publicam 
guerram  haberent  contra  dictam  civitatcm  Basilienscm  et  eo  casu  ex  debito  obe- 
30  diencie  seu  compulsionis  eorundem  dominorum  meorum  me  contra  illos  faccre 
oporteret.  Hoc  namque  si  contingeret,  quod  absit,  presenti  mee  caucioni  et  pro- 
missioni  in  illo  penitus  obcssc  debebit.  Si  vero  contingeret  casuali  eventu, 
quod  ego  csscm  in  loco,  ubi  civitas  ipsa  Basilicnsis  aut  sui  quicunque  dam- 
nificarcntur,  illud  ex  tune  pro  mcliori  posse  mco  impedire  et  indemnitatem 
35  eorundem  procurare  volo  et  debco;  quod  si  forte  damnum  illorum  reparare 


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20 


seu  impcdire  non  valuero  et  aliqua  bonorum  suorum  ad  partitum  mcurn  vel 
quomodolibet  ad  me  pervenerint,  illa  sub  dcbito  prefati  juramcnti  et  honoris 
meorum  illis  restitucre  debco  et  volo.  Hcc  siquidem  prcmissa  nunc  inantea 
perpetuis  futuris  tcmporibus  illibata  servare  nec  quovis  modo  contravenirc 
nefc]  contravenire  volenti  assentire  aut  contrafieri  procurare  debeo  et  volo  5 
quovis  qucsito  ingenio  vel  colorc,  palam  aut  occulte,  omni  dolo  fraude  et 
sinistra  adinvcncione  necnon  omnibus  que  premissis  obstare  aut  contraria 
esse  posscnt  non  obstantibus  atque  pcnitus  procul  motis.  ln  quorum  om- 
nium  evidens  robur  et  testimonium  prefatum  graciosum  dominum  mcum 
dominum  Franciscum  de  Warambone  comitcm  de  Rocha  etc.  suppliciter  10 
rogavi,  ut  sigillum  suum  ad  testificandum  singula  prcmissa  per  me  debere 
adimplcri  prescntibus  appenderct  Ita  et  cgo  Franciscus  de  Warambone 
comcs  de  Rocha  etc.  tenore  presencium  recognosco,  me  ad  supplicacionis 
instanciam  prefati  Hugelini  Rillibo  presentes  litteras  sigillo  meo  proprio 
roborasse,  sine  tarnen  prciudicio  meo  et  heredum  meorum  quorumcunquc.  15 
Datum  die  viccsimatcrcia  inensis  augusti  anno  a nativitatc  domini  millc- 
simoquadringentcsimoquadragesimosecundo. 

21.  Vgl.  oben  tf  5 a.  1442  August  25. 

22.  Boten  der  Stadt  Basel  nehmen  als  Vermittler  teil  an  der 
Richtung,  die  zu  Konstanz  zwischen  den  Herren  von  Geroldseck  und  20 
von  Hcimenhofen  und  einer  Anzahl  schwäbischer  Städte  gemacht  und 
von  König  Friedrich  bestätigt  wird.  Konstanz  1442  November  2g. 

Die  Bestätigungsurkunde  Friedrichs  bei  Chmet  Regesten,  Anhang  rf  jr. 

Auszug:  Fiirstenbergisches  Urkundenbuch  6,375  «*  230,  14. 


23.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  einen  Spruch  25 
der  Fünfe  über  die  Klage  der  Schmiedenzunft  gegen  Ilans  Fritscher 
den  kutler,  als  von  des  ivasserflusses  und  runsen  wegen,  so  usscr  dem  obern 
Birsich  zwüschen  der  benanten  schmieden  zunfft  hause  und  Hansen  kutlers 
huse  durch  abhar  lauffet,  dahin  lautend,  dass  der  obgenant  Hannsz  kutler 
ein  privaten,  als  er  die  nuzemole  darüber  hat,  uff  demselben  wasserrunsen  30 
wohl  haben,  auch  was  flüessiger  Richtigkeit  und  dingen  usser  seinem  hause 
oder  stellen  kompt,  das  mit  dem  wasscr  hinweg  louffen  mag,  es  seye  von 
Schweinen  oder  sunst,  in  demselben  wasserflussz  ivol  richten  und  lauffen  lassen 
möge;  was  aber  grober  Sachen  und  unsauberkeit  von  kutlcn  Schweinen  und 
anderm  da  fallet,  es  seyen  derin  köpffe  mist  oder  deszgleichen,  das  soll  er  35 
noch  die  seinen  gantz  nützit  in  denselben  wasserflüssc  werffen  noch  schütten, 
sunder  er  soll  das  alles  in  den  obren  Birsich  tragen  lassen.  — 1443  Märt  t. 

Copie  des  18.  Jahrh.  Urkundenbuch  der  Schmiedcnzun/t  «'  / pag.  18. 


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21 


24.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  ihrem  Rats- 

gesellen Heini  Mcygger  dem  brotbegken  2ß  Gulden  jährlichen  Zinses 
von  den  Stadtgütern  um  500  Gulden.  — 1443  April  25. 

Original  St.Urk.  if  1267. 

5 Siegel  fehlt. 

25.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  einen  Spruch 

der  Fünfe  betreffend  das  Recht  des  S/eincnklosters  auf  Benutzung 
des  obern  Birsig.  — 1443  Mai  20. 

Original  Urk.  der  Weberzunft  «*  2. 

10  Hängendes  Siege!  des  Rats  zerbrochen. 

Wir  Amolt  von  Ratpcrg  rittcr  burgermeistcr  und  der  rate  der  stadt 
Basel  tund  kunt  menglichcm  mit  disem  briefe,  dz  für  uns  kommen  sint  die 
erbem  Martin  von  Wildeg,  Jacob  l.ampenberg,  unser  ratsgescllcn,  Hanns 
Scytenmacher,  Hanns  Stüber  der  zymberman  und  Claus  von  Hiltalingen  der 
15  murer,  unser  bürgere,  die  fünfte  so  von  unser  stette  wegen  über  die  büwe 
gescczt  sint,  und  hand  uns  geoffenet  und  verkündet:  Als  etwas  spenn 

und  misshellunge  dahar  ettwe  lange  zyt  gewesen  werent  zwüschent  den  er- 
samen  geistlichen  frowen  der  priorin  und  dem  convent  des  frowen  closters 
ze  sant  Marienmagdalenen  an  den  Steyncn  by  uns  uff  ein,  und  den  wasser- 
20  meistern  der  mulenen  stiften  und  aller  lehenen  uff  dem  oberen  Birsich,  so 
von  dem  nidern  Birsich  uffenowe  in  unser  stat  harin  geleitet  ist,  gelegen, 
als  von  derselben  lehenen  wegen  uff  die  ander  syt,  als  von  des  wegen  dz 
die  obgenanten  frowen  durch  ir  phleger  und  schaffener  fürgewant  habent, 
wie  dz  sy  yewelten  das  recht  gehept  hettent  und  haben  soltent,  dz  sy  das 
25  wasser  des  obern  Birsichs  zu  ir  notturfft  nemmen  und  durch  ir  closter  louffen 
lassen  mochtent,  und  begertent  darumbe  alte  worzeichcn,  so  sy  in  irem 
closter  bede  an  lantvestenen,  so  mit  guten  quadern  vor  alten  ziten  zu  eynem 
rechten  wasserflusse  gebuwen,  und  oucli  schinberlich  worzeichen  eyner  mülc, 
so  ouch  darinn  gewesen  ist,  ze  beseen  und  ouch  kuntschafft  zeverhören  von 
30  lüten,  die  dieselben  mülen  an  dem  selben  ende  vor  ziten  gescen  habent.  Da 
wider  aber  die  obgenanten  wassermeister  rettent,  sy  getruweten  nit  dz  inen 
yemand  ir  wasser,  das  sy  mit  grossem  kosten  swcrlich  uff  ir  lehenen  richten 
und  beheben  müssent,  nemmen  noch  zu  dheyneu  ziten  abslahen  solle,  und 
begertent  ouch  darumbe  briefe  und  kuntschafft  zeverhören.  Also  nach  beder- 
35  teilen  rede  und  Widerrede  hettend  sy  die  gelegenheit  inwendig  dem  ege- 
nanten  closter  und  uszwendig  dem  hertliore  und  zwüschent  dem  zwingolff 
daselbs  umb  und  umbe  eygcntlich  beseen  und  darnach  bederteilen  briefe 
und  kuntschafft  verhört  und  mit  ir  urteil  einhelliclich  erkennt  und  uszge- 
sprochen  in  maszen  so  harnach  geschriben  ist  Dem  ist  also:  Als  die  ob- 
40  gemeldeten  closterfrowen,  nach  dem  und  sich  mit  guter  alter  kuntschafft 
und  mit  schinbcrlichen  worzeichen  innwendig  und  uszwendig  dem  closter 


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22 


erfunden  het,  das  wasser  usz  dem  obem  Birsich  alle  mole  zu  ir  not- 
turfft  vor  ziten  und  yedahar  genommen  und  gebruchct  haben,  dz  sy  das 
ouch  also  hinnachen  nernen  und  bruchcn  mogent,  doch  mit  solichcm  under- 
schcit,  dz  man  semlich  wasser  alle  hochzyt  sunnentage  und  gebannen  virtagc 
früe  umb  die  zyt,  als  man  der  stettc  tore  ufftüt,  nemen  und  aber  das  schütz-  5 
bret,  so  innwendig  dem  zwingolff  uff  dem  kcnel,  der  dasselbe  wasser  usz 
dem  obern  Birsich  in  das  closter  wiset,  gemacht  ist,  nit  witer  uffziehen 
solle,  denn  so  viel  dz  derselbe  kcnel  vol  werde  und  nit  über  louffc,  und 
das  also  denselben  ganczcn  tag  uncz  ze  nacht  aber  umb  die  zyt,  als  man 
der  stette  tore  zu  tut,  und  nit  fürer  loufien  lassen  mogent;  alsdenn  sollcnt  10 
sy  schaffen  dasselbe  schutzbrct  wider  nider  ze  lassen  und  das  wasser  harin 
in  die  stat  louffen  lassen.  Doch  harinn  vorbchept  und  uszgcscheiden  unser 
gemeynen  stette  füres  nöte  und  ander  eehafftige  not,  ob  die,  da  got  vor  sin 
wolle,  dheynest  Zufällen  würde,  dz  man  alsdenn  dasselbe  wasser  gancz  und 
gar  harin  louffen  lassen  solle;  und  ouch  das  solich  bekanntnüsse  unser  ge-  15 
meynen  stette  rechten  unschedlich  sin  solle.  Und  ouch  ob  etweder  obgc- 
nanten  parthyen  mit  briefen  oder  ander  kuntschafft  villicht  sincs  rechten 
etwas  anders,  denn  da  vor  geschriben  stat,  zu  künfftigen  ziten  fürbringen 
würde,  dz  solichs  yetwedenn  teile  Vorbehalten  sin  sol.  Und  wannd 

die  obgenanten  fünfte  das  alles  so  vorgemeldet  stat  eynhelliclich  erkennt  20 
und  uszgesprochen  hand,  harumbc  so  wollent  wir  und  gebietent  ouch,  dz 
man  das  also  veste  und  stJte  halte  und  dawider  nyemand  tue  in  dhein  wise, 
alle  geverde  und  argeliste  harinn  genczlich  vermittelt.  Des  ze  urkunde  hand 
wir  unser  stette  ingesigel  getan  hencken  an  disen  brieff,  der  geben  ist  uff 
mendag  vor  sant  Urbans  tag  des  jares  als  man  zalte  nach  Cristigcburte  25 
vierzehenhundert  vierczig  und  drü  jare. 

26.  König  Friedrich  erklärt,  dass  die  Stadt  Basel  und  ihre 
Angehörigen  das  Recht  haben , sich  ihre  Urkunden  vom  Abt  von 
Lützel  vidimieren  zu  lassen.  Wien  1443  Juni  13. 

Originale  St.Urk.  n“  /26S.  — In  Vidimus  des  Abts  d.  d.  1483  Ok-  30 

tober  7 und  14144  November  24  St.Urk.  «“  2184  und  2421. 

* Chmel  Regesten  «*  148 3 ( ohne  Tagesdatum)  = * Gengier  Codex  1,  143. 

Hängendes  Siegel. 

Wir  Fridrich  von  gotes  gnaden  Römischer  kunig,  zuallenczeiten 
merer  des  rcichs,  herezog  zu  Österreich,  zu  Steir,  zu  Kernden  und  zu  Krain,  35 
grave  zu  Tirol  etc.,  bekennen  und  tun  kunt  offembar  mit  disem  brieve  allen 
den  die  in  sehen  oder  hörn  lesen,  daz  unser  und  des  riclis  lieben  getrewn, 

. . die  burgermeister  und  rat  zu  Basel  haben  lassen  fürbringen,  wie  in  und 
den  irn,  es  scy  vor  unserm  küniglichem  camcr  und  hofgcrichten  oder  sust 
an  andern  ennden  und  vor  andern  gerichten,  offt  not  beschuhe  ir  freiheit-  40 
brieve  und  ander  brieve,  so  sy  von  unsern  vorvarn  Römischen  kaysern  und 
künigen  löblicher  gedechtnüss  und  uns  haben,  und  auch  sust  ander  brieve 


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23 


und  kuntschafft  nach  irer  notdurfft  gebüre  fürzewenden  und  furzcbringen ; 
darinnc  inn  und  den  im  merklich  und  grözzlich  gebrechen  ufferstecn  mochte, 
ob  sy  s61h  ir  brieve  über  lannd  schiken  wurden.  Und  wan  sy  auch  aigent- 
lich  nicht  wissen,  wo  und  an  weihen  ennden  sy  solher  irer  brieve  gelaublich 
5 vidimus  nemen  süllen,  die  urtcilssprechcre,  für  die  sy  bracht  wurden,  ain 
genügen  gewunnen  und  sy  vor  solhen  rechten  als  vor  stat  on  irrung  bestan 
und  krefftig  beleihen  mochten:  darumb  haben  sy  uns  diemüticlich  lassen  an- 
rüffen,  yemand  in  dem  heiligen  reiche,  besonder  unsern  und  des  reichs  er- 
wirdigen  und  lieben  getrewn  sölhs  zubevelhen  von  unsern  wegen  zetün  und 
10  solher  brieve  vidimus  zugeben.  Wan  uns  nü  sblh  ir  fürbringen  und  bete 
zeitlich  und  biliieh  bedunket,  darumb  haben  wir  in  sollt  sunder  gnad  getan 
und  tun  in  die  auch  von  Komischer  küniglicher  macht  in  krafft  diss  briefs, 
daz  sy  sülher  irer  freiheitsbrieve  und  sust  ander  brieve,  so  sy  und  die  irn 
und  die  in  zu  versprechen  steend  gelaubliche  vidimus  notdurfftig  sint  und 
15  der  bedürffen  werden,  daz  sy  die  für  den  ersamen  . . abbte  von  Lüczel,  unsern 
und  des  reichs  lieben  andächtigen,  fürbringen  und  sy  sölh  gelaublich  vidimus 
under  seinem  insigel  von  im  darüber  nemen  süllen  und  mügen,  als  wir  im 
das  mit  unserm  küniglichem  brieve  geschriben  und  geboten  haben  in  zu- 
geben und  zutün,  wenn  sy  das  an  in  ervordern.  Und  wir  seczcn  und  wellen 
20  auch  von  Römischer  küniglicher  machtvolkomenheit,  daz  sölh  gelaublich 
vidimus  an  allen  vorgcschriben  unsern  küniglichem  camer  und  hofgcrichten 
und  sust  an  allen  andern  ennden  und  gerichten  volmüchtiklich  gehalten  und 
mit  nichte  verworffen  werden,  und  gebieten  darumb  ew  allen  unsern  und 
des  richs  küniglichen  richtern  hofrichtern  und  sust  allen  andern  richtern 
25  und  undertanen  und  sust  allermöniclichcn,  daz  sy  wider  sölh  unser  vorge- 
schoben gnad  nicht  tun  noch  schaffen  getan  werden  in  dhainweis,  als  lieb 
ew  und  ewr  yedem  scy  unser  swöre  ungnad  zu  vermeiden.  Mit  urkund  diss 
briefs,  versigelt  mit  unserm  küniglichem  anhangendem  insigel.  Geben  zu 
Wyenn  nach  Krists  geburd  vicrczchenhundert  und  darnach  in  dem  dreu- 
30  undvierczigistem  jare  an  phineztag  vor  sand  Veitstag,  unsers  richs  im 
virden  jare. 

27.  König  Friedrich  beauftragt  den  jeweiligen  Abt  von  Lützel, 
die  Freiheitsbriefe  der  Stadt  Basel  und  ihrer  Angehörigen  zu  vidi- 
tnieren,  so  oft  es  verlangt  werde.  Wien  1443  Juni  13. 

35  Inseriert  in  VBO  von  1443  September  4 St.Urk.  tf  1273.  — In 
Vidimus  des  Abts  von  Lützel  von  1430  August  23  und  1492  Juni  30 
St.Urk.  >f  1434  und  2379,  un'l  sonst  mehrfach. 

Wir  Fridreich  von  gottes  gnaden  Römischer  künig,  zu  allenzeiten 
merer  des  reichs,  herezog  zü  Österreich,  zu  Steir,  zu  Kernden  und  zu  Krain, 
40  grave  zü  Tirol  etc.,  embieten  dem  ersamen  . . abbt  zü  I.utzel,  unserm  lieben 
andechtigcm,  und  den  die  daselbs  zü  Lutzei  nach  im  abbte  werdent,  unser 
gnad  und  alles  gut  Ersamer  lieber  andechtigcr.  Uns  haben  unser  und  des 
richs  lieb  getreuen  . . burgermeister  und  rate  der  statt  zü  Basel  lassen  fur- 


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24 


bringen,  wie  in  und  den  irn,  es  sey  vor  unserm  kuniglichem  camer  und  hof- 
gerichte  oder  sust  an  andern  cnnden  und  vor  andern  gerichten,  offt  not  be- 
schche,  ir  freihcitbrievc  und  ander  brieve,  so  sy  von  unsem  vorvam 
Römischen  kaysern  und  kunigcn  löblicher  gedechtnüsse  und  uns  haben,  und 
auch  sust  bricfe  und  kuntschafft  nach  irer  notdurfft  gebure  furzwenden  und  5 
furzebringen,  darinn  in  und  den  irn  merklich  und  grosslich  gebrechen  uffer- 
Steen  möchte,  ob  sy  solh  ir  brieve  über  lannde  schicken  wurden.  Und  wann 
sy  eigentlich  nicht  wissen,  wo  und  an  weihen  cnnden  sy  solher  brieve  gc- 
laubliche  vidimus  nemen  sullen,  damit  die  urteilsprechere,  für  die  sy  bracht 
werden,  ain  benügen  gewunnen  und  sy  vor  solhen  rechten  als  vor  stat  one  10 
irrung  bestan  und  bey  irn  krcffteti  beleihen  möchten,  haben  sy  uns  dicmutic- 
lieh  lassen  bitten  und  anrufien,  yemand  im  reich  besunder  solhs  zu  bevelhcn, 
der  in  solher  brieve  vidimus  und  abschriffte  geben  möge.  Und  wan  wir 
ainen  sundern  gelauben  zu  dir  haben,  so  bevelhen  und  gebietten  wir  dir 
von  Römischer  kuniglicher  macht  ernstlich  und  vcsticlich  mit  disem  brieve,  15 
wenn  die  vorgenanten  burgermeister  rcte  und  bürgere  zu  Basel  oder  die  irn 
und  die  in  zuversprechen  steent  ir  freiheit  und  solh  brieve,  so  sy  zu  irer 
notdurfft  bedurffen,  als  vor  stat,  für  dich  bringen,  das  du  die  dann  gar  aigent. 
lieh  besehest,  es  sey  an  schrifft  und  an  insigeln,  und  wie  du  dann  sy  vindest, 
das  du  in  darumb  nach  irer  innhalt  gclaubliche  vidimus  gebest  under  deinem  20 
insigel.  Hirinne  tust  du  uns  sunder  wolgevallen  und  beheglicheit.  Wir 
wellen  auch  und  setzen  von  sundern  gnaden,  das  solh  vidimus  gehalten  und 
mit  nichte  vernichtet  werden  an  allen  cnnden,  wo  sy  gezaiget  werden.  Mit 
urkund  diss  Briefs,  versigelt  mit  unserm  kuniglichem  uffgctrucktem  insigcl. 
Geben  zu  Wyenn  an  phntztag  vor  sannd  Veits  tag  anno  domini  millesimo  25 
quadringcntesimoquadragesimotercio,  unsers  richs  im  vierden  jare. 

Ad  mandatum  domini  regis. 

28.  Markgraf  Wilhelm  von  Hochberg  namens  der  Herrschaft 
Österreich  einerseits  und  die  Städte  Bern  Basel  und  Solothurn 
andrerseits  Schlüssen  Frieden  unter  Vermittlung  von  Bischof  Friedrich  30 
von  Basel,  Graf  Hans  von  Tierstein  und  Rudolf  von  Ramstein. 

— 144.3  August  2). 

Original  StA.  Bern  (A).  — Vidimus  von  Johann  Slang,  Deutsehordens 
Leutpriester  zu  Bern,  und  Johann  Truchsess  von  Rheinfeiden,  Deutsch- 
ordenskomtur zu  Köniz,  d.  d.  1446  Juli  25  St.Urk.  tf  1294.  — Cohn.  35 
Rieht,  fol.  76  v. 

Abschiede  2,  804.  — Chmel  Materialien  T 2,  127.  — * Chme!  Regesten 
tf  1318.  — * Tschudi  2,  396.  — * I.ichnowsky  tf  643. 

Hängende  Siegel:  Markgraf  Wilhelm,  Bern  Basel  (Sekrete)  Solothurn, 
Bischof  Friedrich,  Hans  von  Tierstein  und  Rudolf  von  Ramstein.  40 

Wir  marggrafe  Wilhelm  von  Höchberg,  herre  ze  Rotelcn  und  ze  Su- 
semburg,  der  durchlüchtigen  hochgeboren  fürsten  und  herren  der  herezogen 
von  Österreich  etc.  ünser  gnedigen  herren  in  obern  Elsas,  dem  Süntgowc 


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25 


Brisgowc  und  uff  dem  Swartzwalde  etc.  lantvogt,  in  namcn  und  an  stat  der 
bcnanten  unser  gnedigen  herschafft  von  Osterrich  etc.  uff  ein,  und  wir  die 
schultheissen  burgermeister  und  rite  der  Stetten  Bern  Basel  und  Solotom 
uff  die  ander  syt  bekennent  uns  offenlich  und  tünd  kunt  mengklichem  mit 
5 disem  briefe:  Als  sich  da  har  ettwas  spennen  zwcytracht  und  misshclunge 

gemacht  und  erhept  hattend  zwuschent  der  bcnanten  unser  gnedigen  her- 
schafft von  Osterrich  etc.  uff  eyn  und  uns  dem  schultheissen  und  dem  rate 
ze  Bern  obgenant,  zem  teile  als  helfferen  der  eydgenoschafft  von  Swicz 
Claris  etc.  und  ouch  zem  teile  als  houptsecheren  von  etlicher  zusprüchen 
10  und  vorderunge  wegen,  so  wir  die  von  Bern  an  die  obgenanten  unser  gnedige 
herschafft  von  Osterrich  etc.  zc  haben  meynent,  von  etlicher  punkten  und 
artikelen  wegen,  so  har  nach  clerlich  geseezt  und  begriffen  sint;  darumbe 
wir  die  von  Bern  gegen  der  obgedachten  unser  gnedigen  herschafft  von 
Osterrich  etc.  in  vyentschafft  kommen  und  für  derselben  herschafft  slosse 
IS  Louffemberg  gezogen  sint,  ouch  unser  eydgenossen  von  Basel  und  von  Solo- 
torn  zu  uns  in  das  velt  zc  ziehen  gemant  und  mit  dere  hilffe  das  egen  ante 
slosze  Louffemberg  ze  notigen  und  ze  eroberen  understanden  hand;  da  wir 
m arggrafe  Wilhelm  obgenant  mit  guter  zitlicher  vorbetrachtunge  und  gutem 
rate  der  egenanten  herschafft  von  Osterrich  etc.  reten  in  namen  derselben 
20  unser  gnedigen  herschafft,  und  ouch  wir  die  von  Bern  Basel  und  Solotorn 
eyner  rechten  redelichen  richtunge  beredunge  und  Übertrages,  so  der  hoch- 
wirdige  in  got  vatter  und  herrc  her  Friderich  bischoff  ze  Basel,  die  edelen 
graff  Hanns  von  Tierstein  etc.  und  Rudolff  von  Ramstcin  fryherre  ze  Gilgen- 
berg als  gut  mitteler  und  glich  gemeyn  tedings  lute  zw’uschent  uns  beden- 
25  teilen  und  allen  unseren  helfferen  berett  troffen  und  beslosscn  hant,  da  by 
ouch  gewesen  sint  der  erbern  stat  von  Rinfelden  erbem  botten,  ingangen 
sint,  die  verwilliget  und  uffgenomen,  ouch  die  getrmvlich  und  erberlich  stfitc 
veste  und  unverbrochenlicli  ze  halten  by  unsern  guten  truwen  und  eren  ver- 
sprochen und  gelobt  hand,  versprechent  und  globent  in  crafft  dis  briefes, 
30  nemlich  wir  marggrafe  Wilhelm  für  uns  in  namcn  der  vorgenanten  unser 
gnedigen  herschafft  von  Osterrich  etc.  und  alle  die  iren  und  die  so  ir  ze- 
versprechende  stand,  und  wir  die  von  Bern  Basel  Solotorn  für  uns  und  alle 
die  unseren  und  so  uns  zuversprechende  stand,  ouch  alle  unser  bcderteilen 
in  diser  vyentschafft  helffer  und  helffers  helffer  und  die  harzü  verhaßt  ver- 
35  dacht  oder  gewant  sint,  nyemande  uszgenommen,  geverde  und  argeliste 
harinn  gentzlich  vermitten.  Und  ist  die  beredunge  und  das  slosze  solicher 
richtunge  und  Übertrages,  als  die  mit  wissen  und  willenn  bcderteilen,  nem- 
lich unser  marggrafe  Wilhelms  in  namcn  der  herschafft  von  Osterrich  etc. 
obgenanten  und  unser  der  von  Bern  Basel  und  Solotorn  zugangen  ist,  von 
40  wort  ze  wort  harnach  begriffen  und  lutet  also:  [i]  Des  ersten,  als  wir 

die  von  Bern  zu  vyentschafft  kommen  sint  mit  der  herschafft  von  Oster- 
rich etc.  und  ouch  denen  von  Zürich  als  von  manunge  wegen  unser  eyd- 
gnossen  und  mit  denselben  unsern  eydgnossen  im  velde  gelegen  sint  vor 
Bremgarten,  vor  Regensperg  und  vor  Gruningen,  was  sich  in  demselben 
45  zöge  gemacht  hat,  bede  der  herschafft  und  der  von  Zürich  halp,  das  sol 

Urkundenbuch  der  Stadt  Ratei.  VII.  4 


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26 


hüben  und  bestan  by  dem  friden,  so  die  cydgnossen  vor  Ropperswile 
uffgenommen  hant.  Aber  von  sunder  zusprüchc  wegen,  .so  wir  die  von 
Bern  hand  zu  der  herschafft  von  des  wegen,  dz  Hanns  von  Rechperg 
Rüdolffen  Summer  von  Arowe  usscr  der  herschafft  sloszen  gefangen  und 
durch  der  herschafft  stette  und  slosze  gefurt  und  geschaczt  hat,  ouch  dz  uns  5 
den  von  Bern  die  von  Waltshüt  zwen  wegen  mit  saltze  genommen  und  die 
karrer  und  ir  phörde  hingefurt  und  gefangen  hand,  ouch  uns  den  von  Bern 
eynen  amptman  by  Lütgern  gefangen  und  gescheczt  hand,  ouch  die  von 
Louffemberg  uns  den  von  Bern  den  unseren  ir  viech  ze  Bötzen  genommen 
hand,  alles  ungesciter  dingen  und  eh“)  dz  wir  die  von  Bern,  als  wir  meynent,  10 
der  herschafft  ye  dhein  vycntschafft  geseit  hatten : derselben  zuspruchcn  man 
ze  beder  syt  kommen  ist  zem  rechten  für  eynen  burgermeistcr  und  rate  ze 
Basel,  die  man  ze  beden  siten  bitten  sol  sich  solichs  rechten  ze  beladen 
und  dem  eyn  ende  und  usztrag  ze  gebende,  also  dz  solich  rechte  hie 
zwüschcn  und  dem  heiligen  wyennacht  tage  schirest  kunfftig  uszgetragen  15 
werde.  [2]  Alsdcnn  ist  furer  beredt,  das  denen  so  uns  den  von  Basel  zuge- 
horent  gancze  kerunge  beschecn  sol  umb  alles  das,  so  inen  Hanns  von  Rech- 
perg und  die  sinen  vor  disem  kriege  genommen  hand,  das  sich  triffet  by 
tusent  guldenwert  minder  oder  me  ungevarlich.  [3]  Item  das  alle  die,  so 
uns  den  von  Bern  Basel  und  Solotom  zügehorent  oder  zuversprechende  20 
stand,  by  allen  iren  zinsen  zehenden  gülten  renten  und  schulden,  sy  syent 
verbriefft  oder  nit,  bliben  sollcnt,  und  ob  üczit  darinn  verendert  oder  für- 
genomen  were  mit  verbieten  innemen  oder  sust  dheins  wegs,  dz  das  inen 
dheinen  schaden  noch  gebresten  bringen  sol.  Desglichen  widerumbc  gegen 
der  herschafft  von  Osterrich  und  den  iren  von  den  unsern  ouch  gehalten  25 
werden  sol.  [4]  Item  dz  öchb)  alle  gefangenen  zu  beden  siten  ledig  sin,  und 
ob  dheynerley  schaczunge  oder  uberkomenusse  von  ycmanden  dem  andern 
versprochen  were,  es  were  brantschaczunge  oder  von  gcfangeschafft  wegen 
oder  umb  ander  Sachen,  wie  die  genempt  mochtent  werden,  und  noch  uff 
datum  diser  richtunge  unbezalt  werent,  dz  die  gancz  abe  und  man  darumbc  30 
nützit  phlichtig  sin  sollent.  [5]  Item  dz  alle  die,  so  ir  lehenen  von  dirr 
vyentschafft  wegen  iren  lehenherren  uffgeben  hand,  wider  by  solichen  iren 
lehenen  on  allen  intrag  bliben  sollent  in  aller  der  masze,  als  ob  sy  die  nye 
uffgeben  hettent.  [6]  Item  was  ouch  vor  dirr  vyentschafft  von  ycmanden 
dem  anderen,  so  in  dirr  vyentschafft  sint,  verbotten  und  aber  in  dirr  vyent-  35 
Schaft  genommen  und  verendert  worden  were,  dz  das  ouch  denen,  so  cs  ge- 
wesen ist  uff  die  zyt  des  Verbotes,  widerkert  werden  sol.  [7]  Item  were  ouch 
uff  hut  datum  dis  briefes  utzit  vorhanden  der  nomen,  so  von  bcdcntcilcn  in 
dirr  vyentschafft  genommen  werent,  das  dz  ouch  denen  so  cs  gewesen  ist 
widerkert  werden  sol.  |8J  Item  alsdenn  von  des  kosten  wegen,  so  wir  die  40 
von  Bern  gehept  hand  des  zoges  halp,  als  wir  von  solicher  obgemeldeter 
zuspruchen  wegen  für  Louffenberg  gezogen  sint,  unser  eydgenossen  von  Basel 
und  von  Solotorn  zu  uns  ze  ziehen  gemant,  die  des  ouch  treffenlichen  kosten 


28.  a)  eb  A,  b)  niuhgttragtn  A. 


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27 


gehept  hand : für  solichen  kosten  sol  die  herschafft  von  Osterrich  etc.  uns 
denen  von  Bern  Basel  und  Solotorn  obgenanten  geben  und  bezalen  zehen 
tusent  guter  Rinischcr  guldin  und  uns  der  versicheren,  dz  wir  eyn  benügen 
daran  haben.  Und  also  in  dise  wisc  und  form  als  vorgeschriben  stat 

5 sollcnt  wir  bedeteile  obgenant  in  nammen  als  davor  gegen  und  miteynanderr 
gancz  und  gar  gerichtet  und  geschlicht  sin,  doch  unser  der  von  Bem  halp  uncz 
uff  das  recht,  so  wir  als  da  vor  stat  uffgenomraen  hand,  alle  geverde  und  arge- 
liste  harinn  genczlich  vermitten.  Und  des  zu  vestem  warem  urkunde  hand 
wir  marggrafe  Wilhelm  der  lantvogt  in  namen  der  benanten  unser  gnedigen 
10  herschafft  von  Osterrich  etc.  unser  eygen  ingesigel,  und  wir  die  von  Bem 
Basel  und  Solotorn  unser  Stetten  ingesigele;  und  wir  Friderich  bischoff  ze 
Basel,  graff  Hanns  von  Tierstein  herre  ze  l'heffingen,  und  Rudolff  von  Ram- 
stein  ouch  obgenant  verjehent  und  bekennent  uns  ouch  offenlich  mit  disem 
briefe,  dz  die  vorgeschriben  richtunge  und  übertrag  zwuschent  den  obge- 
15  nanten  bcdenteilcn  durch  uns  als  mitteler  und  gemeyn  tedingslüte  in  maszen 
die  da  vor  geschriben  stat  zugangen  und  beslossen  ist ; des  ouch  zc  warem 
urkunde  hand  wir  unser  eygen  ingesigele  ouch  getan  hcncken  an  disen 
brieff,  der  zwen  glich  geschriben  und  yetwederm  teile  einer  geben  sint  uft 
fritag  sant  ßartholomcus  des  heilgen  zwoltfbotten  obent  des  jares  als  man 
20  zalte  von  Cristigcbürt  vierzehenhundert  vierczig  und  drü  jare. 

29.  Markgraf  Wilhelm  von  Höchberg,  die  Stadt  Laufenburg 
und  mit  ihnen  neun  genannte  Edelleute  bekennen  namens  der  Herr- 
schaft Österreich,  den  Städten  Bern  Basel  und  Solothurn  10,000 
Gulden  und  der  Stadt  Basel  noch  looo  Gulden  schuldig  zu  sein  als  Ent- 
25  Schädigung  für  den  Kriegszug  gegen  Laufenburg.  — j August  2 j. 

Colm.  Rieht,  fol.  So  v (ii).  — Inseriert  in  Vidimus  wie  «*  28  St.Urk. 
rf  1295- 

Wir  margraff  Wilhelm  von  Höchberg,  herre  ze  Rfltellen  und  zc  Susen- 
berg, unser  gnedigen  herschafft  von  Österrich  iandvogt  in  obern  Ellsess 
30  Suntgow  Briszgow  und  uff  dem  Swartzwald,  und  wir  der  rate  und  gemeind 
der  statt  Louffenberg  als  höptschuldener,  und  wir  Wilhelm  von  Grünemberg, 
Burckart  Münich  von  Landskron,  Melchior  von  Blumnegk,  Caspar  Pägcr, 
alle  vier  rittere.  Adelberg  von  Berenfels  vogt  ze  I.ouffenberg,  Hans  Münich 
von  Landskron,  Friderich  vom  Huse,  Fridrich  von  Münstrol  und  Cunrat  von 
35  Burnkilch,  als  midschuldncr,  verjehent  und  bekennent  uns  offenlich  mit  disem 
briefe,  das  wir  in  namen  der  obgenanten  unser  gnedigen  herschafft  von 
Osterrich  all  unvcrscheidcnlich  füreinander  schuldig  sint  einer  rechten  red- 
lichen schuld  und  gelten  süllent  den  ersamen  wisen  den  schu Itheissen  bur- 
germeistern und  rcten  der  Stetten  Bern  Basel  und  Solotern  zehentusent 
40  guter  Rinischcr  guldin  darrürende  von  solichs  Übertrags  und  richtunge  wegen, 
so  zwüschcn  den  benanten  von  Bern  Basel  und  Solotorn  als  von  des  costen 
wegen,  so  sy  des  zogs  halp,  als  sie  für  Louffenberg  gezogen  sind,  gehebt 


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haut,  beschehen  und  zu  gangen  ist;  darzu  denen  von  Base!  von  der  iren 
wegen  ouch  tusent  guter  Rynischcr  guldin  minder  oder  me  ungeverlich,  was 
sich  redlich  erfinden  mag,  als  dz  die  richtungbriefe  darüber  geben  und  ver- 
sigelt  clerlicher  innhaltent.  Die  selb  eylifftusent  guldin,  die  wir  houpt- 
schuldner  und  mitschuldener  obgenant  bezalen  und  ussrichten  söllen  und  5 
willen  uff  sant  Mathis  tag  des  heiligen  zwölffbotten  nach  datum  disz  brieffs 
schierst  künfftig,  als  wir  ouch  das  ze  tünd  versprochen  und  gelopt  haben, 
versprechen  und  globen  ouch  da  by  unsern  guten  trüwen  und  eeren  in 
lcrafft  disz  briefs,  inen  die  benanten  summ  gelts  ze  bezalen  und  die  gen 
Basel  in  der  von  Basel  sichern  gewalt  ze  antwurtten  on  allen  furzog  und  10 
Widerrede.  Fugte  sich  aber  das  sAlich  summ  gelts  der  eyliff  tusent  guldin, 
in  massen  als  da  vor  begriffen  ist,  uff  das  vorgcmclt  zit  nit  bczalt  worden 
weren,  wenn  sye  denn  uns  die  houptschuldcncr  und  mitschuldener  obgenant, 
ouch  uns  Clausen  Wydmer,  Hannsen  Brettnouwer,  Clewin  Unmösz  wirt  zem 
bem,  Hcnman  Wurm,  Hannsen  Schachen  den  jungen  und  Mathisen  Martin,  15 
all  burger  ze  I.ouffenberg,  von  unser  der  von  I.ouffenberg  wegen  gemeinlich 
oder  sonnderlich  manent  mit  briefen  oder  von  mund  und  underougen,  als 
denn  sillend  wir  und  unser  yglichcr  in  sonders  in  den  nechsten  acht 
tagen  nach  der  manunge  mit  unser  und  ir  selbs  üben  oder  wir  und  yg- 
licher  mit  einem  knecht  und  mussigen  pferd  das  nit  des  wirts  sy  ze  Basel  20 
in  eins  offnen  wirts  husz,  so  uns  oder  inen  in  der  manunge  benempt 
wirt,  ein  recht  offenlich  gewonlich  giselschaflt  halten  und  leisten  teglich 
ze  rechten  malen  und  ze  vcylem  kouff  und  von  solicher  lcistung  nit 
lassen,  untz  das  die  obgenant  summ  gelts,  in  massen  als  davor,  mit  dem 
costen  so  von  manunge  wegen  daruff  gon  wurd  gentzlich  bezalt  worden  25 
ist.  Und  sol  uns  vor  silichem  dhein  ander  giselschafft  schirmen  dheins 
wegs.  Were  ouch  das  sich  nach  dem  obgenanten  zitt  der  bczalung  ein 
monat  verlüde  und  die  obgenanten  summ  gelts  in  massen  als  da  vor 
dennocht  nit  bezalt  were,  wir  die  houptschuldner  oder  mittschuldener 
leystentent  oder  nit,  nit  dester  mynder  mogent  die  von  Bern  Basel  und  30 
Solotorn,  und  wer  inen  dz  helfen  wil,  alles  und  yglichs  der  benanten  unser 
gnedigen  herschafft  von  Österlich,  ouch  unser  der  houptschuldner  und  der 
mittschuldener  lant  lut  und  gut  mit  recht  oder  one  recht,  wie  inen  das 
füglich  sin  wirt,  angriffen  verhefften  verbieten  hinfuren  und  da  mit  faren 
als  mit  dem  iren  so  lang  und  so  vil,  untz  das  inen  umb  die  obgenanten  35 
summ  gelts  und  costen,  so  solicher  sumniss  halp  daruff  gan  wurd,  gantz 
ein  benügen  beschehen  ist;  und  sollent  doch  an  solichem  nit  gefrevelt  haben, 
sonder  solichs  an  alles  unser  missfallen  und  zom  beschehen  sol.  Und  uff 
sölichs  hant  wir  die  houptscliuldener  und  mittschuldener  obgenant  und  in 
namen  als  da  vor  hierinn  gentzlich  verzigen  aller  fryheiten  gnaden  privi-  40 
legien  geistlicher  und  keyserlichcr  rechten,  landrechten  stattrechten  und 
aller  gerächten,  ouch  alles  des,  da  mit  wir  uns  wider  disz  vorgesebriben 
ding  ze  thünd  dheins  wegs  gehelfen  schirmen  oder  furdern  möchten,  gantz 
nüt  ussgenomen.  Und  verbinden  ouch  zu  allen  und  yglichen  vorgeschribnen 
stücken  und  articklen  alle  und  yeglichs  unsers  erben  und  nachkomen.  45 


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29 


Und  des  zu  festem  warem  urkund  und  stöter  Sicherheit  hant  wir  margraff 
Wilhelm  von  Hochberg  unser  eygen  insigel,  und  wir  der  rat  und  gemeind 
ze  Louffenberg  unser  statt  insigel,  ouch  wir  Wilhelm  von  Grunenberg, 
Melchior  von  Blumnegk,  bede  rittere,  und  ich  Adelberg  von  Berenfels  ouch 
5 unsre  eigne  insigle  gehenckt  an  disen  brieff.  Und  wir  Burckart  Munich  von 
Landskron,  Caspar  Bfger,  bed  rittere,  Hanns  Munich  von  Landskron,  Frid- 
rich  vom  Huse,  Fridrich  von  Münstrol  und  Cünrat  von  Burnkilch  hant  all 
sechs  ernstlich  gebetten  den  hochwirdigen  hern  her  Fridrichen  bischofen  ze 
Basel,  die  edeln  wolgebomen  hern  graff  Johannsen  von  Tierstein  und  Rudolff 
10  von  Ramstein  hern  ze  Gilgenberg,  unser*)  gnedigen  herren  und  junchern, 
das  sy  ire  insigel  brestenhalp  der  unsem  für  uns  offenlich  hant  tun  hencken 
an  diesen  brieff,  uns  und  aller  yeglicher  vorgeschribner  ding  damit  ze  uber- 
sagen, doch  inen,  iren  erben  und  nachkomcn  unschedlicli.  Des  wir  uns 
bischoff  Fridrich  ze  Basel,  Johans  von  Tierstein  und  Rudolff  von  Ramstein 
16  ytzgenant  bekennen  also  sin  beschehen.  Geben  an  fritag  sand  Bartholomcus 
des  heiligen  zwölffbotten  abent  nach  Cristi  gepürt  tusent  vierhundert  viertzig 
und  drü  jar. 

30.  Johann  Genoer,  Kaplan  Konrads  von  Weinsberg,  rechnet 
in  dessen  Namen  ab  mit  Kotirad  vom  Stege  wegen  des  Schlagschatses 
20  der  Münze  zu  Frankfurt : Item  also  eins  gegen  dem  andern  gercchcnt 
und  abgeslagen,  blybt  Concz  vom  Stege  mynem  gnedign  hern  von  Wins- 
perg  LXXXXiij  gülden  j ort,  die  gehorn  den  von  Basel  — — . 

— 144.3  September  2t. 

Atbrecht  Reichsmünzstätten  91. 

25  31.  Heinrich  Dürre,  der  ehedem  mit  denen  von  Basel  vor  Laufen- 

burg gelegen,  bei  diesem  Anlass  trotz  vorherigen  Verbots  in  ein 
kilchen  zu  Keystyn,  als  die  selbe  kilche  uffgebrochen  was,  gangen  und  in 
der  sacrastie  der  selben  kilchen  ettlich  Ornament  und  gewand  zu  dem  gött- 
lichen ampt  der  heiligen  messe  gehörende,  nemlich  ein  mcssachel  und  zwo 
30  alben,  frf venlichen  genommen,  deshalb  auf  Verlangen  derer  von  Basel 
zu  Mülhausen  gefangengenommen,  nun  aber  frei  gelassen  ist,  schwört 
den  Städten  Mülhausen  und  Basel  Urfehde  und  verpflichtet  sich, 
Mülhausen  fünf  Jahre  lang  im  Umkreise  von  fünf  Meilen  fern  zu 
bleiben.  — <4/3  September  28. 

35  Original  Papier  Stadt A.  Mülhausen. 

Mossmann  Cartulaire  de  Mulhouse  2,  rio  «*  600. 

Aufgedrücktes  Siegel  des  Burckart  von  Loubegassen. 

32.  Genannte  Boten  des  Concils  von  Basel,  der  Städte  Strass- 
burg Konstanz  Hagenau  Colmar  Schletlstadt  Mülhausen  und  Rhein- 

40  2».  a)  und  B. 


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felden  und  der  Eidgenossen  stiften  einen  Vergleich  zwischen  der 
Herrschaft  Österreich  und  der  Stadt  Basel  (Rheinfelder  Richtung). 

Rheinfelden  1443  Oktober  23. 

Original  St.Urk.  >f  1274.  — Cohn.  Rieht,  fot.  85  ( Vidimus  von  1446 
August  r).  — Gleichzeitige  Copien:  Gr  WB  fol.  233  und  L 160  D 12p’.  5 
— Beglaubigte  Copie  von  1364  : hintere  Canzlei  BM  6.  — Vidimus 
von  1363  Januar  14  in  Copie  des  18.  Jahrhunderts  im  BezirksA. 
Colmar  C 463.  — Auszug  betreffend  die  Hölle  in  Copie  des  16.  Jahr- 
hunderts: hintere  Canzlei  BM  6.  Desgl.  betreffend  den  Neuenburger 
Zoll:  L 132  «•  l.  10 

Tschudi  2,  3p8  Note.  — Auszug:  Ochs  2,  316.  — * Abschiede  2,  170. 

Hängende  Siegel:  Cardinal  Ludwig  von  Arles,  Cardinal  Johann  von 
St.  Calixt,  Bischof  Georg  von  Lausanne,  Bischof  Friedrich  von  Basel, 
Adam  Riff,  Markgraf  Wilhelm  von  Hochberg,  Basel  (Sekret). 

Wir  von  göttlicher  erbermd  Ludwig  Alamandi  des  tittels  sand  Cecilien,  15 
Arlatensis  genant,  franckricher,  Johanns  des  tittels  sand  Kalixtcn,  hyspanier, 
der  heiligen  Römischen  kirclien  priester  cardinöle,  dez  heiligen  concilium  ze 
Basel  legaten,  und  wir  von  gottes  genaden  Görg  ze  Losann,  marggraf  von 
Salucz,  wölscher,  und  Fridricli  ze  Basel,  tutscher  nacionen,  bischovc,  ouch 
wir  nachgenempten  Rudolf  von  Rüdiszhein,  probst  der  kirchen  ze  sand  20 
I’aulus  ze  Wurms,  dez  hoffs  der  böpstlichen  camer,  Johanns  von  Bachenstein 
erczpriester  ze  Agram,  dez  böpstlichen  palasts  Sachen  verhörer,  lerer  geist- 
licher rechten,  Thomas  von  Courcellis,  meistcr  der  heiligen  geschrifft,  und 
Thomas  Rode,  tumherr  der  hohen  stifft  zc  Basel,  tund  kund  mcniglich  und 
bekennen  offenlich  mit  disem  brief : Als  die  ersamen  wisen  burgermeister  25 

und  rate  der  statt  Basel  ettwas  stuck  Sachen  und  artikel  an  die  durchlüch- 
tigen  hochgebornen  fürsten  und  herren  die  herezogen  von  Österlich,  ouch 
ettwas  Unwillens  an  die  von  Scckingcn  Brisach  Nuwemburg  und  ander,  so 
der  selben  herschafft  zugehören  und  hienach  stät,  meinten  ze  haben,  dadurch 
als  ze  besorgen  was  gross  krieg  kumber  cost  arbeit,  ouch  verderbung  an  land  30 
und  lüt  beschchen  und  körnen  möcht  sin ; und  da  dez  heilig  concilium  ze 
Basel,  in  dem  heiligen  geist  gesamlct,  gemeine  kristcnliche  kirchen  betüdend, 
sölich  Sachen  spenn  und  Unwillen  gehört  und  und  verstanden  hat,  ist  inen 
daz  leid  gewesen,  hant  ouch  iren  ernst  und  vliss  darzü  kert  und  geton,  da- 
mit sölich  Sachen  ze  güten  friden  und  usstrag  brächt  möchten  werden,  als  35 
sy  ouch  allzyt  frid  und  cinikcit  zc  machen  geneigt  sind,  und  haben  durch 
ir  treffenlich  bottschafft  an  den  wolgebornen  herren  marggraf  Wilhelm  von 
Hochberg,  herren  ze  Röttellen  und  Suscmberg,  der  genanten  herrschafft 
von  Osterrich  landvogt,  als  von  derselben  herschafft  wegen,  und  die  genanten 
statt  Basel  als  von  ir  selbs  wegen  dick  und  vil  suchen  lassen  die  sach  ze  40 
früntlichen  tagen  für  des  selben  heiligen  concilium  bottschaflt  ze  komen  und 
früntlich  darin  lassen  ze  tedingen.  Sölichs  an  beden  teilen  gütlich  gefunden 
ist  worden,  und  sind  also  bed  teil,  nümlich  der  genant  marggraf  Wilhelm 
als  ein  landvogt  der  herrschafft  von  üstcrrich  und  in  irem  und  den  iren 
namen  mit  dem  wirdigen  edlen  herren  Conraten  herren  von  Bussnang  tüm-  45 


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herren  der  stifft  ze  Strässburg,  und  den  strengen  vestcn  Wilhelm  von  Grflnem- 
berg,  Burkart  Münichen  von  Landskron,  bed  rittere,  Turingen  von  Hallwilr, 
Hanns  Wernhern  von  Stöuffen  und  Hanns  Ulrichen  von  Masmünster,  ouch 
ettlichen  andern  der  herschafft  rötten,  und  die  fürsichtigen  wisen  Hanns  Kot 
6 ritter,  Hanns  von  Löuffen,  Andres  Osperncil  alt  zunfftmeister  ze  Basel,  Fridrich 
Schilling,  Heinrich  Hallwysen  und  Conrat  Cünlin  underschribcr  ze  Basel, 
als  von  der  statt  Basel  wegen  und  in  irem  namen,  by  den  selben  botten 
von  Basel  uff  dem  tag  gewesen  sind  der  ersamen  stett  und  lender  botten 
von  den  eidgenossen,  mit  namen  Bern  Solottern  LucZern  Uri  Schwycz  und 
10  Underwalden,  sölicher  irer  spenn  zweyung  und  Unwillens  her  gen  Rinfelden 
uff  donrstag  nechst  vergangen  für  uns  als  botten  von  dem  heiligen  concitio 
darzü  geordnet,  ouch  diser  nachgenempten  erbern  richsstett  botten,  die  in 
Sonderheit  von  dem  heiligen  concilio  darumb  beschribcn  und  gebetten  sint, 
nömlich  Adam  Kiff  von  der  statt  Strässburg,  Hanns  von  Cappel  von  der  statt 
15  Costencz,  Jacob  Kornkouff  von  Hagenöw  stattschriber  dasclbs,  Gilg  Kempt 
von  Colmar,  Hanns  Onfro  von  Schlettstatt,  Andres  Schad  von  Mülhusen 
stattschriber  daselbs,  Claus  Heiden,  Hanns  Ulrich  Ottenman,  Burkart  Mäh 
und  Hanns  Örtlin  stattschriber,  all  vier  von  der  von  Rinfelden  wegen,  ze 
frintlichcn  tagen  komen,  des  wir  obgenanten  richsstett  botten  bekennen 
SO  also  sin  zügegangen.  Und  haben  also  bed  teil  ir  Sachen  in  früntschafft  für 
gelegt,  geredt  und  geantwürt.  Mit  namen  so  hant  die  obgenanten  botten 
von  Basel  als  von  der  von  Basel  wegen  ir  Sachen  geklagt  geöffnet  und  für- 
gewendt,  in  müssen  als  hienach  geschriben  stüt,  [l]  Des  ersten 

das  der  herrschafft  amptlüt,  ncmlich  ze  Befort,  einen  iren  burger,  genant 
25  Hanns  Bischoff,  der  irer  statt  buchsen  gefurt,  gefangen,  inn  hcrtlich  ge- 
halten und  nach  der  richtung,  so  vor  Louffemberg  beschehen  ist,  lang 
zitt  ingeftnekniss  gebebt  haben.  Item  daz  der  herrschafft  amptlüt  ze 
Rapperschwil  einen  irs  burgers  sun,  genant  Claus  Schmidli,  nach  der- 
selben richtung  gefangen  und  im  ettwas  stahcls  verhefft  und  behebt  haben, 
30  des  er  by  zehen  guldin  costen  hab  gehebt.  Item  daz  zweyen  iren  bür- 
gern, nömlich  Jörgen  und  Dicbolden  Lütfriden  gebrüdern,  vier  und  drissig 
fuder  wins,  die  sy  ze  Tann  gehebt  haben,  in  der  vigentschaft,  als  die  statt 
Basel  der  herrschafft  von  Österrich  abgescit  hatt,  genomen,  die  inen  vor 
der  vigentschafft  verhefft  und  verbotten  sigen  worden.  Item  daz  einem 
35  irem  burger  by  zwölf  guldin  wert  nussen  durch  der  herrschafft  lüt  nach  der 
richtung  genomen  sigen  worden.  Item  daz  den  closterfröwen  an  den 
Steinen  ze  Basel  ettwas  irs  güts  durch  der  herrschafft  lüt  verhefft  und  nach 
der  richtung  nit  entschlagcn.  Daz  allez  den  iren  unbillich  zügefügt  sig 
worden  und  billich  widerkert  und  entschlagcn  werden  sol.  Item  daz 

40  die  von  Brisach  ire  schifflüt  und  die  iren  stierman  ze  nemen  und  wider  er- 
folget recht  trengend,  ez  sige  mit  Zöllen  oder  in  ander  weg,  besonnder  vier 
blaphart  ze  bodem  zoll  meynen  ze  haben.  Item  daz  die  von  Nüwem- 
burg  einen  nüwen  zoll  uff  dem  Rin,  ouch  die  vögt  ze  l’firt  Altkirch  und 
Lanscr  nüwe  zöll  meynen  ze  haben  und  ze  nemen,  die  vormals  nie  gewesen 
45  sigen.  Item  daz  der  herrschafft  amptlüt  und  lüt  inen  und  den  iren  den 


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feilen  kouff  in  der  herrschafft  land  werend,  anders  denn  cz  bishar  gehalten 
sig.  Item  dcsglichen  werde  der  fry  zog  uss  der  herrschafft  land  gewert 
in  die  statt  Basel,  ouch  anders  denn  es  sige  harkomen.  Item  daz  der 
herrschafft  amptlüt  daz  geleit  zc  Otmarshein  nit  halten  als  sich  gcpiir,  und 
me  von  den  iren  nemen  denn  bisher  beschehen  sig.  Item  daz  die  iren  5 
und  ander  in  der  herrschafft  land  und  gebiet  ettwedick  nidergeworffen  und 
inen  daz  ir  genomen  werde.  Item  als  sy  mit  andern,  iren  eidgenossen 
Bern  und  Solottcrn,  vor  Louffemberg  gelegen  und  die  iren  für  Seckingcn 
uff  dem  wasser  herab  gefaren  sind,  sige  inen  und  den  iren  ze  Seckingen  uff 
der  brugg  gross  schmach  schand  und  laster  mit  Worten  und  werken  nach  10 
der  richtung  zugefügt,  das  inen  ir  eer  und  gelimpf  bcrurc.  So  haben 
ouch  die  von  Seckingcn  einen  vischzoll  an  dem  Rin,  den  sy  anders  und 
herter  halten  denn  yewelten  beschehen  sig.  Item  so  haben  die  von  Seck- 
ingen vor  ettwas  zitts  einen  nuwen  zoll,  mit  namen  von  einem  menschen 
der  ze  schiff  den  Rin  ab  für  sy  fert  uffgcscczt  einen  pfenning  ze  geben.  15 

Item  und  die  selben  von  Seckingen  haben  einem  irem  burger  sine  Wagen- 
pferd vor  der  vigentschafft  genomen  und  im  aber  die  widerkert,  dez  derselb 
ir  burger  ze  costen  und  schaden  komen  sig.  Hant  daruff  begert  und  ge- 
fordert daz  solichs  abgeton  entschlagen  widerkert  und  als  von  alter  har- 
komen sig  gehalten  werd.  [2]  Uff  sölich  der  von  Basel  klag  und  red  20 

der  genant  herr  marggraf  Wilhelm  als  ein  landvogt  der  herrschafft  und  in  der 
hcrrschaft  und  der  iren  namen  mit  den  vorgenanten  der  herrschafft  ritten 
geantwürt  und  widergeredt  hat  von  einem  artikel  an  den  andern,  mit  namen 
uff  den  ersten,  als  von  Hanns  Bischofs  wegen,  daz  der  in  offner  vigentschafft, 
als  die  von  Basel  der  herrschafft  abgeseit  hatten,  gefangen  worden  sig  als  25 
ir  burger  und  der  herrschafft  vigend.  Und  wie  wol  er  der  statt  von  Basel 
buchsen  an  im  gefiirt  hab,  so  hab  man  doch  wol  gewüst,  daz  er  ir  weder 
rittender  noch  louffender  bott  gewesen.  So  sig  er  ouch  sölich  arckwenig 
weg  geritten,  daz  er  gefragt  worden  sig,  und  aber  nach  der  richtung  on 
costen  und  schaczung  ledig  gelassen.  Item  von  Claus  Schmidli  suns  30 
wegen  hat  er  geantwürt,  wie  daz  der  uff  die  zitt,  alz  die  von  Basel  gegen 
den  von  Seckingcn  einen  Unwillen  hatten,  gefangen  sig  worden  ze  Rapper- 
schwil.  Denn  ein  gemein  lünd  und  ruff  im  land  wöre,  daz  die  von  Basel 
vor  Seckingen  lögen  und  die  hcrschaftt  schedigen  wölten,  deslialp  er  ge- 
fangen wurd.  Doch  so  sige  er  mit  siner  hab  ledig  gelassen  worden.  35 

Item  von  der  I.ütfriden  wegen  antwürt  er,  wie  daz  inen  von  der  herrschafft 
amptlüten  nach  niemand  anderm  von  der  herrschafft  wegen  der  win,  so  ir 
ze  Tann  gewesen,  vor  der  vigentschafft  verhefft  verbotten  oder  geirrt  worden 
sig,  als  sich  ouch  daz  nit  erfinden  mög.  Wol  als  die  vigentschafft  sige  be- 
schehen, haben  der  herrschafft  amptlüt  den  win  als  der  herrschafft  offnen  40 
Widerseiten  vigenden  genomen,  dez  by  nüntlialp  fuder  nach  der  richtung 
uberbeliben  sig,  den  er  sich  nach  innhait  der  richtung  erbott  ze  keren. 

Item  von  der  nussen  wegen  hat  er  sich  erbotten,  sigend  sy  vor  der  vigent- 
schafft oder  nach  der  richtung  genomen  worden,  die  wider  ze  keren;  denn 
im  darumb  nütt  zewissen  sig.  Item  von  der  frowen  wegen  an  den  Steinen,  45 


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was  denen  verhefft  und  nach  in  gebott  sig,  hat  er  sich  nach  innhalt  der 
richtung  erbotten  ze  cntschlahen,  daz  doch  in  der  vigentschafit  als  iren 
burgerin  verhefft  sig  worden.  Item  von  der  von  Brisach  wegen  hant  die 
von  Brisach  ir  bottschafft  uff  dem  tag  gehebt,  die  daruff  selbs  geantwurt 
5 haben,  daz  sy  nit  wissen,  daz  sy  die  von  Basel  dheins  wegs  wider  recht 
trcngen.  Denn  der  allerdurchluchtigst  herr  der  Rdmisch  kunig  inen  gebotten 
hab  von  mercklichs  gebrestens  wegen,  so  uff  dem  Rin  bisher  beschehen  sig, 
sticrman  ze  geben  und  sust  zetünd,  als  daz  siner  majestat  brief  innhalt, 
den  sy  liessen  hören.  Meinten  öch,  daz  die  von  Basel  sölichem  billich  nacli- 
10  gon  und  sy  darinn  ungeirrt  lassen  sölten.  Desglichen  so  werdend  sy  von 
den  von  Basel  geirrt,  holcz  durch  ir  brugg  ze  Basel  zc  füren,  wie  wol  inen 
daz  vor  zitten  durch  herezog  Lupoid  seligen,  uff  den  sy  des  ze  beder  sidt 
komen  wären,  im  rechten  gesprochen  sig.  Item  von  der  von  Nuwemburg 
wegen  hant  die  selben  von  Nuwemburg  selbs  ouch  durch  ir  bottschafft  ge- 
15  antwurt,  wie  daz  der  genant  allerdurchluchtigst  herre  der  Römisch  kunig 
iren  grossen  costcn  und  kumber,  so  inen  der  Rin  an  irer  statt  zugefugt, 
angesehen  und  sy  mit  sölichem  zoll  gnediklich  begäbet  hab,  darumb  sy  den 
von  Basel  niit  haben  ze  antworten,  ouch  die  von  Basel  sy  billich  darinn 
unbekumbert  lassen  söllen.  Item  so  hat  der  genant  marggraf  Wilhelm 
20  geantwurt  von  der  m'iwen  Zöllen  wegen,  so  ze  Pfirt  Altkirch  und  Lanscr 
uffgeseezt  sin  söllen,  wie  daz  die  selben  drü  ömpter  verseezt  sigen  und 
im  sins  ampts  halp  nit  zeversprechen  standen.  Da  mögen  die  von  Basel, 
ob  sy  wöllcn,  denen  so  dieselben  empter  inne  haben  darumb  schriben  und 
daz  an  sy  erfordern;  zwifcl  im  nit*),  denn  das  die  inen  billichc  antwurt  daruff 
25  geben  söllen.  Item  von  des  feilen  kouffs  wegen  hat  er  geantwurt,  wie 
daz  im  nit  wissend  sig  daz  der  gewert  werd.  Wol  als  yeczo  krieg  sige  ge- 
wesen, hab  er  überal  in  der  herrschafft  land  und  von  iren  luten  cost  tun 
bestellen;  denn  ez  billichen  sig,  daz  der  herrschaft  lut  der  herrschafft 
billicher  irc  veile  cost  in  kriegen  und  sust  zekouffen  geben  denn  andern 

30  luten.  Item  von  dez  fryen  zogs  wegen  wisse  er  nit  anders,  denn  daz  der 

als  harkomen  sig  gehalten  werd.  Es  beschehe  ouch  dick,  daz  der  her- 
schafft amptlut  ungerechnet  und  ander  der  herrschafft  lut,  so  in  straff 
und  bissen  standen,  in  die  Stadt  Basel  ziehen  wöllcn,  daz  sölichs,  wa  daz 
kuntlich,  zeweren  understanden,  öch  so  sy  unwissend  in  die  statt  ziehen, 
35  dem  nachgevolget  werd.  Item  von  dez  gcleits  wegen  ze  Otmarshein 
meint  er,  daz  sölichs  dahin  als  bisher  gehalten  werd.  Es  möge  wol  sin, 
daz  ettwe  me  davon  geben  werd  denn  vor  zitten;  daz  sige  aber  dero 
schuld,  die  daz  geleit  nemen.  Denn  wöllcn  sy  vil  luts  haben  zegeleiten, 
so  sige  der  cost  irenthalp  destergrösser,  nemend  sy  aber  luczel  lüt,  so 
40  sigen  sy  desterminder  verbunden  ze  geben.  Denn  sich  kuntlich  erfinden 

söll,  daz  by  sinen  zitten  minder  davon  geben  sig  worden  denn  vormals 

ye  beschehen  sig.  Item  von  dez  wegen,  als  der  von  Basel  und  ander 
lit  in  der  herrschafft  land  nidergeworffen  und  inen  daz  ir  genomen  werd, 


82.  a)  nit  von  anderer  Hand  und  mit  anderer  Tinte  nachgetragen 
Urkundenbuch  der  Stadl  Basel.  VII.  5 


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antwürt  er,  wie  daz  im  und  der  herrschafft  luten  sölichs  leid  sig  und  das 
nit  gewenndcn  mögen,  daz  sy  aber  gern  tun  wölten,  wa  sy  möchten. 
Denn  die  herrschafft  und  die  iren  in  iren  landen  und  gebietten  me  denn 
ander  lut  nidergeworffen  gefangen  und  geschedigt  werden.  Item  von  der 
von  Seckingcn  wegen  spricht  er,  wie  daz  der  von  Basel  lüt  den  Rin  herab  5 
gefaren  sigen  und  wunderliche  wort  geschrüwen  ; daruff  inen  ettlich  lut,  als 
vil  fremds  Volks  by  inen  gewesen  sig,  der  die  von  Seckingen  nit  mächtig 
wären,  widerumb  wunderlichen  geantwürt  mögen  haben,  daz  im  nit  zewissen 
sig.  Und  sige  ütts  da  beschehen,  das  sy  bekumbre  oder  inen  nit  gefall, 
sige  den  erbern  luten  ze  Seckingen  leid.  Die  selben  von  Seckingcn  haben  10 
ouch  ettlich,  die  by  sölicher  tat  sin  söllcn  und  der  sy  mächtig  sind  ge- 
wesen, in  straff  genomen  und  noch  in  straff  haben.  Daby  wol  zeverston 
sig,  daz  inen  sölichS  leid  ist  und  sy  nit  schuld  daran  haben.  Es  haben  ouch 
der  von  Basel  lut  zu  der  herrschafft  lut  uss  dem  schiff  mit  pfilen  uff  die 
selb  zitt  geschossen  und  sich  sust  ze  Schmach  und  schand  dem  löblichen  15 
hus  von  Österrich  mit  Worten  und  werken  gröblich  gehalten.  Item  von 
des  vischzolls  wegen  spricht  er,  daz  die  von  Seckingen  den  lenger  denn 
ycman  verdenken  mög  geliebt  und  nit  anders  denn  als  billich  sig  genomen 
haben.  Item  von  des  pfenning  zols  wegen  hat  er  geantwürt,  wie  daz 
herezog  Fridrich  von  Österrich  säliger  gedächtniss  die  von  Seckingen  von  20 
grosses  costen  und  cumbers  wegen,  den  sy  von  sinen  wegen  gelitten  hant, 
damit  begäbet  hab,  der  inen  ouch  von  keyser  Sigmund  und  künig  Albrech- 
ten  Römischen  keyser  und  künig  löblicher  gedächtniss  und  von  disem 
gegenwärtigen  Römischen  künig  bestädiget  sig  worden.  Deshalp  sy  sölichen 
zoll  billich  haben  und  nemen  söllen.  Item  und  von  des  costen  wegen,  25 
so  der  von  Basel  burger,  dem  die  von  Seckingcn  sine  pferd  genomen  hant, 
gehebt  hat,  erbütt  er  sich,  was  sich  sölichs  costens  erfindt,  den  widerzekeren ; 
denn  im  vormals  darumb  nutt  zewissen  gewesen  sig.  Meint  ouch  uff 
sölich  sin  antwürt,  daz  die  herrschafft  nach  die  iren  denen  von  Basel  deshalp 
nütt  schuldig  sigen,  ouch  die  von  Basel  an  dem  allem  ein  benügen  haben  und  30 
der  herrschafft  ouch  wandel  därumb  tun  söllent.  Als  sölichs  alles  bed  teil 
ir  klag  antwürt  red  und  widerred  mit  vil  me  Worten  und  lutrer  erzalten,  die 
wir  verstanden  haben  und  hieran  nit  notdurfftig,  sonnder  ze  lang  wären  ze 
schriben.  [3J  Also  nach  sölicher  beder  teilen  fürlegung  und  antwürt,  als 
vor  stät,  haben  wir  obgenanten  cardinälc  bischove,  ouch  ander  des  heiligen  con-  35 
cilium  und  des  richs  stett  botten  geton,  als  die  dy  lieber  friden  und  einhclli- 
keit  denn  der  luten  und  lands  verderben  sehen  und  haben  wölten,  hant  uns  also 
mit  hillf  und  rate  der  obgenanten  von  Bern  Solottem  Luczcm  Uri  Schwicz 
und  Underwalden  erbern  botten,  die  ouch  getrüwlich  darinn  geton  und  ge- 
faren hant,  ernstlich  und  mit  viiss  darin  gelegt,  ouch  nach  allem  unserm  40 
vermögen  gegen  beden  teilen  gcarbeit  und  sy  ermant  und  ankomen,  daz  sy 
ansehen  und  betrachten  wölten  sölich  gross  kumber  cost  müg  arbeit  und 
ander  unrat,  so  von  sölichen  Sachen  an  lüten  und  gut  in  menigen  weg  ent- 
spriessen  und  uffersten,  ouch  daz  die  herrschafft  den  von  Basel  wol  gnad 
und  früntschafft  erzoigen  und  bewisen,  und  die  von  Basel  der  herrschafft  45 


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wol  dienen,  dadurch  doch  das  arg  vermitten  und  güti  früntschafft  davon 
werden  möchten,  und  uns  gütlich  in  die  Sachen  ze  reden  und  ze  tüdingen 
gönnen  wölten,  damit  dise  sach  ein  früntlich  beschliessen  möcht  nemen. 
Was  uns  ouch  darinn  gepurti  zetünd,  sölte  uns  dheinerley  cost  noch  arbeit 
5 nit  beduren.  Uff  sÖliche  unsre  ernstliche  bett  Werbung  und  ermanung  haben 
wir  bcd  teil  darinn  gutwillig  gefunden,  und  sind  also  all  und  jeglich  vor- 
geschriben  spenn  stuck  und  artikel  mit  bederteilen  wissen  und  willen, 
nemlich  des  genanten  marggraf  Wilhelms  als  von  der  herrschafft  von 
Österrich,  der  von  Brisach  Nuwemburg  Seckingen  und  aller  anderer,  so 
10  der  herrschafft  zugehören,  und  dero  von  Basel  botten  als  von  der  statt 
Basel  und  der  iren  wegen,  früntlich  und  gütlich  in  eins  bracht  und  betragen 
worden  in  die  form,  als  liicnach  stät.  Dem  ist  also:  [4]  Des  ersten 

von  Hannsen  Bischoffs  und  Schmidlins  suns  wegen  söllen  die  von  Basel 
gebetten  werden,  daz  sölichs  uns  obgenanten  cardinölen  bischoven  und 
15  andern  des  concilium  und  des  richs  stett,  ouch  der  cidgenossen  botten 
ergeben  und  zu  uns  gelassen  werden ; als  ouch  der  von  Basel  botten  daz 
von  sölicher  unserer  bett  wegen  abgelassen  hant  Item  von  dez  wins 

wegen  ist  getödingt,  daz  die  mindhalben  füder,  die  nach  der  richtung  über- 
worden sind,  und  der  ander  win  halber,  waz  dez  genomen  ist,  den  Lütfriden 
20  widerkert  werden  nach  usswisung  der  vassen,  darinn  der  win  gewesen  ist, 
die  man  darumb  sinnen  sol.  Und  wonn  nach  dritthalp  fuder  von  den  nünt- 
halben  fudem  in  win  vorhanden  sind,  söllen  die  selben  dritthalp  fuder  in  win 
widerkert  und  der  ander  als  vor  stat  bczalt  werden,  nach  dem  uff  die  zitt 
als  der  win  genomen  ward,  acht  tag  davor  oder  darnach  win  gölten  hat  un- 
25  gcverlich.  Und  sol  söliche  kerung  und  bezalung  hie  zwischen  wihennöchten 
nechst  körnend  zflgon  und  beschuhen.  Item  von  der  nussen  wegen,  wurd 
sich  erfinden  daz  die  vor  der  vigentschafft  oder  nach  der  richtung  oder 
in  der  vigentschafft  genomen  und  nach  unverendert  wören,  so  sol  man  sy 
ouch  widerkeren.  Item  von  der  frowen  wegen  an  den  Steinen,  ist  denen 
30  ützitt  verhelft  worden,  daz  sol  entschlagen  werden.  Item  von  der  von 
Brisach  wegen  ist  betödingt  und  beschlossen,  waz  lastschiff  in  die  zwu  Franck- 
furter  messen  gond,  die  söllen  ze  Brisach  zollen  als  harkomen  ist,  und  aldo 
einen  stierman  nemen  und  dem  geben  bis  gen  Strassburg  zwen  guldin  und 
aber  dheinen  bodem  zol.  Item  waz  ouch  schiffen  in  den  zweyen  grossen 
35  ferten,  nemlich  der  Ache  und  Kinsidclcn  fart,  von  Basel  den  Rin  fürbass 
abhin  gond,  söllen  ze  Brisach  einen  stierman  nemen  und  dem  geben  bis 
gen  Strassburg  andcrhalbcn  guldin  und  die  lüt  zollen,  aber  der  bodem  nit 
Item  was  schiffen  aber  usswenndig  den  zweyen  Franckfurter  messen  und 
den  zweyen  ferten  Ach  und  Einsidelen  für  Brisach  abgond  durch  daz  gancz 
40  jär  und  lüt  und  gut  fürend  oder  last  von  gut  on  lüt  oder  lüt  one  gut,  wie 
vil  der  wören,  die  söllen  ouch  ze  Brisach  einen  stierman  nemen  und  dem 
geben  einen  guldin  und  lüt  und  gut  zollen,  aber  der  bodem  nit.  Item  waz 
aber  lörer  schiffen,  oder  ob  in  einem  schiff  sechs  oder  acht  brüdere  wörent 
ungeverlich,  da  selbs  abhin  fürend,  da  söllent  die  brüdere  und  daz  schiff 
45  zollen,  und  mit  namen  daz  schiff  vier  blaphart,  und  dagegen  dheinen  stier- 


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36 

man  verbunden  sin  zenemen.  Item  waz  schiffen  ouch  von  Basel  gen  Brisach 
komen  und  sechs  oder  acht  menschen  da  finden,  die  gern  den  Rin  ab  wirent, 
die  mögend  sy  wol  furen,  ob  sy  anders  die  von  Brisach  nit  füren  wölten, 
umb  einen  gewonlichen  Ion,  und  söllent  die  schifflut  den  von  Brisach  von 
sölichen  luten  nüczit  geben.  Item  die  von  Brisach  söllcn  ouch  die  schifflut  5 
von  Basel  zc  allen  zitten  mit  stierlüten  fürdern  und  nit  lang  hemmen,  und 
ze  welcher  zitt  daz  wir,  daz  die  von  Brisach  den  von  Basel  nit  stierlüt 
hetten  zc  geben  oder  nit  geben,  so  mögend  die  von  Basel  mit  iren  stier- 
lüten für  abhin  faren,  doch  also  daz  sy  nit  ungezollet  und  ungevertiget  hin- 
weg farend.  Item  ouch  söllcnd  der  von  Basel  schifflüte  den  Rin  zwüschen  10 
Basel  und  Brisach  in  irem  costen  versuchen  nnd  zeichnen ; des  glichen  söllen 
die  von  Brisach  zwüschen  inen  und  Strassburg  in  irem  costen  ouch  tun. 
Item  wie  ouch  die  von  Basel  die  iren,  so  die  schiff  vertigen,  in  den  zweyen 
ferten  Ache  und  Einsidelen  by  inen  halten,  also  söllent  die  von  Brisach  die 
schifflüt  von  Brisach  by  inen  ouch  halten.  Item  es  söllen  ouch  die  von  15 
Basel  und  Brisach  den  spruch  und  übertrag  gegen  einander  halten,  den  der 
durchlüchtig  fürst  und  herr  herezog  Lüpold  lierczog  ze  Österrich  söliger 
gedechtniss  zwüschen  inen  beden  parthyen  geton  hett  nach  innhalt  dez  spruch 
briefs  davon  gemachet.  Item  von  der  von  Nüwcmburg  wegen,  als  vor- 
mals in  tödings  wisc  durch  ettlich  davon  geredt  ist,  also  daz  die  von  Basel  20 
mit  iren  schiffen,  damit  sy  den  Ryn  ab  faren,  ze  Nüwcmburg  uffkeren  und 
aber  von  lüt  noch  gut  daz  ir  ist  dheinen  zoll  nit  geben  söllen,  desselben 
glich  die  von  Nüwcmburg  den  von  Basel  an  irem  zoll  ze  Kemps  ouch  von 
lüt  noch  gut  das  ir  ist  dheinen  zoll  nit  geben  söllen:  sölichs  sol  nu  hiefür 
durch  bed  teil  ongevarlich  und  trüwlich  gehalten  werden,  doch  allen  andern  25 
an  iren  rechten  und  harkomen  unschädlich.  Item  von  der  nüwen  zollen 
wegen,  als  die  von  Basel  meinend,  daz  die  in  der  herrschafft  land  uffgeseezt 
werden,  die  söllent  die  von  Basel  dem  landvogt  fürgeben,  und  was  sich 
nüwer  zöllen  die  gcscczt  sigen  erfinden,  ez  sige  in  den  pfantschafften  oder 
sust,  die  söllcn  abgeton  werden.  Item  von  des  feylen  kouffs  wegen,  da-  30 
mit  söllen  sy  sich  gegen  einander  gütlich  und  früntlich  halten  und  volgen 
lassen,  als  sy  sich  von  alter  und  guter  gewonheit  miteinander  gehalten  und 
harbracht  haut.  Item  von  dez  fryen  zogs  wegen,  den  söllcn  bed  parthyen 
gegen  einander  früntlich  halten,  als  von  alter  und  guter  gewonheit  harkomen 
ist.  Item  von  des  gelcits  wegen  ze  Otmarshein  sol  der  landvogt  schaffen  35 
mit  den  amptlüten,  daz  erber  lüt  damit  gütlich  und  früntlich  gehalten  werden, 
als  von  alter  harkomen  ist  Item  von  dez  wegen  als  die  lüt  in  der  herr- 
schafft land  söllcn  nidergeworffen  und  inen  daz  ir  genomen  werden,  sol  der 
landvogt  in  der  herrschafft  land  Stetten  und  schlossen  bestellen,  so  er  best 
mag,  damit  man  sölichs  vertragen  werd.  Desglichen  die  von  Basel  ouch  40 
tün  söllcn.  Item  von  der  von  Seckingcn  wegen  ist  beredt,  daz  die  von 
Scckingen  ire  treffen  lieh  erber  rats  botten  gen  Basel  für  den  rät  sennden 
und  ordnen  und  inen  empfelhen  söllen,  mit  den  von  Basel  ernstlich  und 
vlissiklich  zc  reden,  was  inen  Schmach  mit  Worten  oder  werken  by  inen 
widerfaren  ist,  sige  gemeiner  statt  ze  Seckingen  leid,  und  sy  ze  bitten,  haben  45 


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37 


sy  dheinen  Unwillen  dcshalp  zu  inen,  daz  sy  den  umb’  irs  verdicnens  willen 
gegen  inen  ablassen;  ouch  anzeschen,  daz  uff  die  zitt  als  sölichs  beschuhen 
ist  vil  frcmds  Volks  by  inen,  dcro  sy  nit  mächtig  wären,  und  besonnder 
ettlich,  der  sy  mächtig  waren  und  by  sölicher  geschieht  gewesen  sind,  ze 
5 stund  in  herti  straff  genommen  haben,  darinn  sy  nach  sigen,  und  hinfur  ob 
dez  nit  gnög  wär  mc  straffen  wöllen,  daby  sy  doch  verston  mögen,  daz 
inen  sölichs  nit  lieb,  sonnder  leid  gewesen  und  nach  sige,  und  daz  sy 
nutt  anders  denn  fromkeit  und  erberkeit  von  inen  wissen.  In  sölicher 
bitt  sich  die  von  Basel  früntlich  und  gütlich  vinden  lassen  und  bewisen 
10  söllen.  Item  von  dez  vischzolls  wegen  ze  Seckingen  sol  der  land- 

vogt  bestellen,  daz  der  selb  zoll  hinfür  erberlich  und  tugenlich  gehalten 
und  die  lut  nit  fast  damit  beschwert,  sonnder  als  von  alter  harkomen  ist 
gehalten  werden.  Item  von  des  pfenning  Zolls  wegen  ze  Seckingen 

ist  beredt,  daz  die  von  Seckingen  hinfur  von  deheinem  menschen  das 
15  von  Basel  uss  der  statt  wär,  ez  wären  frowen  oder  man,  solichen  pfenning 
zol  nit  me  nemen,  sonnder  sy  des  halp  fry  furfaren  lassen  söllen.  Doch 
was  anderer  luten,  die  nit  von  Basel  wären,  sol  dise  täding  nfitt  berüren. 
Item  und  von  dez  costens  wegen,  so  der  knecht  empfangen  dem  die 
von  Seckingen  sine  pferd  genomen  söllen  haben,  ist  beschlossen,  was 
20  sich  sölichs  costens  erberlich  erfindt,  daz  der  landvogt  den  dem  knecht 
schaffen  sol  widerkert  werden.  All  arg  list  und  gevärd  in  den  obgenanten 
artiklen  allen  und  jeglichen  besonnders  gancz  und  gar  vermitten.  Dez 
allez  ze  warer  urkund  haben  wir  I.udwig  Cardinal  Arlatensis,  Johanns 
Cardinal  sand  Kalixtcn,  Geory  von  Losann  und  Fridrich  ze  Basel  bischove 
25  in  namen  und  von  wegen  unser  und  der  botten  von  dem  heiligen  concilio 
zu  diser  sach  geordnet  obgenant  unsre  insigle  tun  henken,  und  ich  Adam 
Riff  altammcister  ze  Strassburg  von  des  richs  stett  botten  aller  wegen  so 
vor  benempt  sind  als  gemein  tädings  lute  min  eigen  insigel  ouch  offen- 
lich  gehenckt  an  disen  brief,  doch  uns  unsern  nachkomen  und  erben  un- 
30  schädlich.  Des  wir  ander  dez  heiligen  concilium  und  dez  heiligen  richs 
stett  botten  vergehen,  daz  in  unserm  namen  also  sin  zugegangen. 

Wir  obgenanter  Wilhelm  marggraf  von  Hochberg,  herre  ze  Röttellen  und 
ze  Susemberg,  unserr  gnedigen  herrschafft  von  Österrich  landvogt,  be- 
kennen daz  wir  als  ein  landvogt  unserr  genanten  herrschafft  in  irem  namen 
35  von  iren,  der  von  Brisach  Nuwcmburg  Seckingcn  und  aller  anderer,  so  unserr 
herrschafft  zügehören,  und  wir  Bürgermeister  und  rate  der  statt  Basel  für 
uns  und  aller  der  unsern  wegen  aller  und  jeglicher  vorgeschribner  stucken 
und  artiklen  ingangen  und  die  in  namen  als  vor  mit  unsern  guten  wissen 
und  willen  betedingt  und  beschlossen  sind,  geloben  ouch  wir  bed  teil  in 
40  namen  als  vor  die  vestiklich  und  uffrcchtlich  ze  halten  und  ze  volfüren 
nach  unserm  vermögen  und  dawider  nit  ze  tund  mit  gcrichten  oder  on  ge- 
richt,  durch  uns  nach  ander  lüt,  nach  sust  in  dheinen  weg,  getrüwlich  und 
ongevarlich.  Darumb  und  zcmercrcr  Sicherheit  haben  wir  Wilhelm  marggraf 
unser  eigen  insigel  und  wir  Bürgermeister  und  rat  ze  Basel  unserer  statt 
45  insigcl  offenlich  tun  henken  an  disen  brief,  der  zwen  gelich  gemachet  sind 


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38 


und  yettwederm  teil  einer  gegeben  ist.  Beschehen  ze  Rinfelden  an  mitt- 
woch  nach  sand  Lucas  tag  des  heiligen  evangelistcn,  nach  Cristi  gcpurd 
tusend  vierhundert  vierczig  und  dru  jare. 

33.  Bischof  Friedrich  und  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel 
schlichten  zwischen  der  Herrschaft  Österreich  und  der  Stadt  Bern.  5 

Basel  1443  Dezember  $. 

Original  StA.  Bern.  — Vidimus  des  Bischofs  von  Konstanz  und  Abts 
der  Reichenau,  erteilt  auf  Verlangen  von  Bern,  d.d.  Baden  1444  März  20, 
in  gleichseitiger  Copie  St  / nt  22  fol.  36  und  32. 

Chmel  Materialien  I 2,  1 33.  — * Chmel  Regesten  tf  1562.  — • Ab - 10 
schiede  2,  806  Antn. 

Wir  Fridrich  von  gottes  genaden  bischoff  ze  Basel  und  wir  burger- 
meister und  rate  der  statt  Basel  tünd  kunt  meniglich  und  bekennen  offcnlich 
mit  disem  brieff:  Als  die  fürsichtigen  wisen,  unser  gut  fründ,  die  von 

Bern  in  Öchtiand  ettwz  ansprach  und  Zuspruch  hatten  und  ze  haben  meinten  15 
an  die  durchlüchtigen  hochgcbornen  unser  gnedig  herrschaft  von  Osterrich, 
derselben  ansprach  und  Zuspruch  die  von  Bern  als  für  sich  selbs  und  der 
wolgcborn  herre  marggräff  Wilhelm  von  Höchberg,  herre  ze  Röttellen  und 
Susenberg,  der  genanten  herrschaft  von  Österrich  lantvogt  im  Elsasz  und 
uff  dem  Swartzwald  etc.  als  derselben  hcrschaft  lantvogt  und  in  irem  namen  SIO 
uff  üns  burgermcister  und  rät  der  statt  Basel  zu  dem  rechten  komen  wären, 
darumb  wir  inen  beden  teilen  uff  mentag  nechst  vergangen  einen  rechttag 
für  uns  gesetzt  hatten,  den  bed  teil,  nemlich  der  genant  herre  marggräff 
Wilhelm  in  der  herrschaft  namen  und  von  iren  wegen  mit  ettlichen  der 
herrschaft  riten,  und  die  von  Bern  durch  ir  treffenlich  rätts  botten,  mit  25 
namen  hem  Rüdolffen  Hofmeister  iren  schultheissen,  hem  Heinrichen  von 
Bübenberg,  bede  rittem,  Ulrichen  von  Erlach  und  Rüdolffen  von  Ringgol- 
dingen, by  denen  ander  irer  eidgnossen  erber  räts  botten  sint  gewesen,  per- 
sönlich gesucht  woltcn  haben,  die  ouch  also  ze  bedersidt  darumb  her  in 
unser  statt  Basel,  sölichem  nach  ze  gon,  komen  waren.  Also  hant  wir  30 
bischoff  Fridrich,  als  wir  dise  sach  vernomen  hant,  gedacht  und  betrachtet, 
wie  wol  recht  sprechen  nit  unrecht  were,  so  brachte  es  doch  gegen  beden 
sidten  nit  sovil  früntschaft,  als  ob  die  sach  gütlich  betragen  wurd;  hant 
daruff  burgermeister  und  rate  unsrer  statt  Basel  gebetten,  ir  erber  räts 
botten  zü  uns  ze  ordnen,  uns  bedteil  obgenant  helffen  ze  bitten,  die  sach  35 
des  ersten  vor  uns  und  inen  an  ze  fahen  und  üns  darin  gütlich  zereden  und 
ze  t&dingen  ze  gönnen.  Darinn  wir  burgermeister  und  rate  der  statt  Basel 
unsers  gnedigen  herren  von  Basel  bett  und  Betrachtung  angesehen,  inn  des 
geeret  und  unser  erber  rätsbotten,  mit  namen  herr  Hansen  Roten  rittcr, 
Hansen  Sürlin  unsern  zunfftmeister,  Hansen  von  Louffen,  Betern  von  I lügen-  40 
heim,  Andres  Ospemell  alten  zunfftmeister,  Mathisen  Grünenzwyg  und  Jo- 
hannsen  von  Bingen  unsern  stattschriber,  zii  sinen  gnaden  geordnet  hant 
Da  wir  bischoff  Fridrich  und  unser  rätsbotten  bed  parthien  dar  inn  gutwillig 


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39 


gefunden,  dz  wir  ze  grossem  dank  und  früntschaft  von  inen  haben.  Nach 
söiichem  hant  die  botten  von  Bern  ir  sach  vor  uns  bischoff  Fridrich  und 
unsers  burgermeisters  und  räts  ze  Basel  räts  botten  in  der  fruntschaft  an- 
gefangen. Des  ersten  hant  si  sich  erklagt,  wie  dz  Rudolf  Sumer  von  Aröw, 
5 der  ir,  usser  der  herrschaft  schlosz  gefangen,  da  durch  gefurt  und  umb  zwey- 
tusent  guldin  geschetzt  sig  worden.  Item  dz  einem  dem  iren  zwen  wigen 
mit  saltz  durch  die  von  Waltzhöt  genomen  sigen  worden.  Item  dz  einer  ir 
amptman  by  Lütgcrn  durch  der  herrschaft  lüt  gefangen,  der  umb  zwey- 
hundert  guldin  geschetzt  sig  worden,  daran  er  sechtzig  guldin  bezalt  hab. 
10  Hant  daruff  begert,  sölich  Schätzung  und  nüm  mit  dem  costen  und  schaden 
so  daruff  gangen  wirc  wider  ze  keren.  Uff  söüchs  der  genant  herre  marg- 
graf  Wilhelm  als  ein  lantvogt  und  in  der  herrschaft  namen  geantwurt  hat, 
wie  daz  sölichs,  als  die  von  Bern  geklagt  haben,  wol  möge  also  sin  zu- 
gegangen. Aber  nach  dem  die  sach  gestalt  wSren  und  sich  vigentschaft  und 
15  kriegshalb  zwischen  der  herrschaft  und  den  von  Bern,  oitch  andern  iren 
eidgnossen  gemacht  hat,  mein  und  gctrüwc  er,  daz  die  herrschaft  noch  nie- 
mand von  iren  wegen  den  von  Bern  nüt  darumb  schuldig  sige  ze  keren. 
Batt  uns  daruff,  si  ze  bitten  und  ze  underwisen,  davon  ze  stön  und  ze  lassen. 
Als  bed  teil  ir  klag  antwürt  red  und  widerred  mit  vil  me  Worten  und  lutrer, 
20  daz  hierinn  nit  notdürftig  ist  ze  melden,  fürgelegt  und  erzelt  haben. 

Also  nach  verhürung  sölicher  beder  teile  hant  wir  uns  bischoff  Fridrich  und 
unser  räts  botten  sich  ernstlich  darin  gelegt  und  gesucht,  ob  wir  und  sy 
bed  teil  mit  irem  wissen  und  willen  in  der  gütlikeit  geeynt  und  gericht 
milchten  haben,  daz  uns  und  denselben  unsern  räts  botten  von  inen  nit 
25  gelangen  mocht.  Sünder  zu  dem  letzsten  sy  erbetten,  daz  sy  die  sach  gantz 
zü  uns  und  unsern  räts  botten  geseezt  haben  in  sölicher  masz,  waz  wir  und 
sy  darumb  in  der  minn  und  früntschafll  sprechen  und  darusz  machen  wur- 
den, daz  sy  bed  teil  da  by  beliben  und  dz  halten  wölten.  Des  sy  ze  beder 
sit  gütlich  ingangen  sind  und  darinn  gehollen  hant  Sind  wir  bischoff  Frid- 
30  rieh  und  unser  räts  botten  also  über  die  sach  gesessen  und  nach  zittlicher 
Vorbetrachtung  und  rate  haben  wir,  ouch  unser  räts  botten  der  statt  Basel 
darumb  erkent  und  gesprochen  in  der  fruntschaft,  daz  die  herschaft  von 
Österlich  oder  der  obgenant  herre  marggraff  Wilhelm  als  ir  lantvogt  und 
von  der  herschaft  wegen  denen  von  Bern  hiezwüschen  sant  Mathys  tag 
36  nechst  künftig  für  all  obgcschriben  ansprach  ziisprüch  und  Sachen,  es  sige 
von  des  Sumers,  des  saltzes  und  des  kneclits  wegen  der  ze  Lütgcrn  gefangen 
ward,  und  anders,  nüt  uszgenomen,  wie  daz  die  von  Bern  geklagt  und  ge- 
fordert hant,  fünfzehenhundert  guter  Rinischer  guldin  bezalen  und  uszrichten 
und  sy  der  versichern  söllcn,  daz  si  daran  habend  sigen,  und  ob  der  knecht, 
40  der  ze  I-ütgern  gefangen  ward,  an  siner  Schatzung  ütts  me  schuldig  wtr  ze 
geben  und  das  verbürget  hitt,  daz  sol  gantz  ab  und  der  knecht,  ouch  die 
bürgen  darumb  ledig  sin.  Von  des  von  Arburg  wegen,  als  der  ouch  ettwaz 
Zuspruch  zü  der  herschaft  meint  ze  haben  des  nöms  halb,  so  im  uff  dem 
Bützberg  beschechcn  sol  sin,  ist  berett  und  beschlossen,  daz  die  von  Bern 
45  mit  im  schaffen  söllen,  die  wile  er  ir  burger  ist,  daz  er  darinn,  ob  er  siner 


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40 


ansprach  nit  eroberen  wölt,  von  discr  sacli  wegen  nütt  fi'irnemen  sol  denn 
mit  glichem  rechten  an  den  enden,  da  daz  billich  ist.  Und  uff  daz  söllen 
all  obgeschriben  Sachen  gericht  und  gcschlicht  sin  und  ein  teil  gegen  dem 
andern  hin  für  nit  me  fürwenden  noch  darumb  erfordern  deheins  wegs  ge- 
trüwlich  und  öngcvarlich.  Des  ze  warum  urkünd  hant  wir  byschoff  Fridrich  5 
unser  insigel,  und  wir  burgermeister  und  rate  der  statt  Basel  unser  statt 
secrett  insigel  offen! ich  tun  hencken  an  disen  brieff.  Wir  marggraff  Wil- 
helm von  Hochberg,  lierre  ze  Röttelen  und  Susemberg,  der  genanten  unser 
gnedigen  herschaft  lantvogt  etc.,  und  wir  die  botten  von  Bern  ouch  obge- 
nant bekennen,  das  all  vorgeschribcn  Sachen  also  beschechen  und  Zugängen  10 
sint,  die  wir  marggraff  Wilhelm  in  namen  unser  herschaft  und  aller  der  iren 
und  wir  botten  von  Bern  für  uns,  unser  herren  von  Bern  und  alle  die  iren  so 
zu  inen  gehören,  geloben  sölichs  alles  und  jeglichs  als  vorstät  stit  ze  halten  und 
da  wider  dheins  wegs  ze  tönd  5n  all  geverd.  Des  ze  merer  Sicherheit  hant 
wir  marggraff  Wilhelm  in  namen  als  vor,  und  ich  Rüdolff  Hofmeister  ritter  15 
Schultheis  ze  Bern  als  von  miner  herren  von  Bern  und  der  iren  wegen 
unsre  insigele  ouch  offenlich  gehcnckt  an  disen  brieff,  der  zwen  gelich  ge- 
macht sint  und  yettwederm  teil  der  des  begert  hat  einer  geben  ist.  Be- 
schechen ze  Basel  an  sant  Niclaus  des  heiligen  bischoffs  abend  nach  Cristi 
gepürt  tusent  vierhundert  viertzig  und  drü  jare.  20 

34.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
Kundschaft  auf  von  zwei  genannten  Kaufleuten  über  Vergewaltigung, 
die  ihnen  durch  österreichische  Herren  widerfahren  ist. 

— 14.4t  Juni  13. 

Original  St.  Urk.  tt  1278.  — Cohn.  Rieht,  fol.  302  v.  25 

Hängende  Siegel  des  Officials. 

Wir  der  official  des  byschofflichen  [hofs]  zu  Basel  tünd  kunt  allen  denn  die 
disen  brieffc  an  sechent  oder  hören t lesen,  das  inn  dem  jare  do  man  zalt  von 
Cristi  gebürt  tusent  vierhundert  vicrczig  und  vier  jare,  am  samstag  nechst 
nach  ünsers  herren  fronlichamstag,  sind  vor  üns  als  einer  offnen  bewerten  per-  30 
sonen  in  gericht  und  gcrichts  wise  gestanden  und  liplich  gewesen  die  bescheiden 
Peter  zem  Blech,  oberster  knccht  der  fürsichtigen  wisen  herren  burgerraeisters 
und  des  rattes  zß  Basel,  in  statt  und  namen  der  selben  siner  herren  zö 
einem,  und  Hans  Bösch  von  Echingcn,  Bicnczen  Böschen  von  Hellingen  sune, 
und  Conrat  Gütler  der  jung  von  Hellingen,  Conrats  Gütlich  des  eiteren  sune,  35 
als  zügen  in  diser  nachgeschribcn  sache,  die  ouch  zügnüsse  ze  geben  für 
uns  komen  warent,  zu  dem  andern  teylen ; und  leite  da  der  obgenant  Peter 
zem  Blech  in  namen  siner  herren  vor  uns  in  gerichts  wisz  für  und  sprach, 
wie  das  hüt  uff  disen  gegenwirtigen  samstag  die  soldner  der  statt  Basel  die 
vorgenanten  Hans  Böschen  und  Conrat  Gütler  von  Echingcn  mit  ir  kouff-  40 
manschatz  zwüschent  Haltingen  und  Wil  in  Costantzer  bystüra  begriffen 
und  in  die  statt  gon  Basel,  die  sy  doch  versworen  hattend,  gefürt  habent, 


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41 


und  bat  uns  den  obgenanten  official,  das  wir  die  selben  zwen  knechte  inn 
eyde  nemen  und  sy  eygenlich  uff  semlichs  und  warumb  sy  die  statt  ver- 
sworen  hettend  verhören  und  im  in  namen  siner  obgenanten  herren  des 
unser  offen  brieff  in  kuntschafft  wisc  geben  wöltend.  Also  haben  wir  von 
5 semlicher  ernstlicher  bette  wegen  die  obgenanten  Hans  Böschen  und  Conrat 
Gütler  als  zögen  gesworn  genomen,  die  ouch  liplich  zu  gott  und  den  hclgen 
gesworn  hand,  und  sy  uff  semlichs  als  vorstatt  verhört  und  ir  sag  gar  eygen- 
lich verschriben.  Und  hant  geseit  als  hicnach  gcschribcn  statt.  Des  ersten 
Hans  Bösche  obgenant  hat  gesworn  in  dirr  sach,  ist  gefragt  uff  semlichs  als 
10  vorstatt  und  warumb  er  die  statt  Basel  versworen  habe.  Hat  geseit:  als  er 
von  sines  vatters  enphelens  wegen  mit  einem  wagen  mit  salcz  und  ysen 
gefaren  sige  und  gon  Basel  oder  anderswa  wolt  sin,  sinen  veylen  kouff  ze 
triben,  da  kament  zwüschen  Tüngen  und  Walczhüt  jungherr  Wilhelm  von 
Hödorff  selb  fünfte  geritten  und  trangte  in  und  sinen  gesellen  Conrat  Gut- 
15  1er  einen  eyde  ze  swerend,  das  er  und  sin  geselle  mit  irenn  kouffmanschacz 
nit  gon  Basel  in  in  die  statt,  sunder  für  zefarende,  das  er  und  sin  geselle 
also  tun  müstend.  Und  darnach,  als  er  und  sin  geselle  gon  Löffenberg 
kament,  da  käme  jungher  Fridrich  vom  Husz,  vogtt  zu  Löffenberg,  und 
trünge  da  ouch  inn  und  sin  obgenanten  gesellen,  das  sy  müstend  versprechen 
20  by  den  eyden  so  sy  vormals  jungherr  Wilhelm  von  Hödorff  getan  hattend, 
das  sy  mit  ir  koufmanschacz  nit  gon  Basel  in  die  statt,  sunder  da  für  faren 
soltend.  Das  sy  ouch  da  selbs  also  tüttend,  wand  er  wolt  sy  gedrungen 
haben  semlichs  zeswerend.  Und  als  sy  sprochend  sy  hettend  es  vor  ge- 
sworen,  da  Hesse  er  es  by  beliben.  Und  als  sy  nü  by  Wil  in  Constanczer 
25  bystüm  zwüschcnd  Haltingen  und  Wil  kament,  da  kament  die  soldener  von 
Basel  vier  geritten  und  trungent  und  zwungent  sy  und  fürtend  sy  mit  ge- 
walt  wider  iren  willen  in  die  statt  gon  Basel  mit  irem  kouffmanschacz.  Disz 
und  nit  anders  hat  er  geseit  by  sinem  obgenanten  eyde  und  als  er  darumb 
got  antwürten  welle.  Item  Conrat  Gütler  von  Hellingen  der  junger  hat 

30  gesworn  in  dirre  sach,  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vorstatt,  hat  geseit  ze  ge- 
licher  wise  und  in  alle  weg,  als  Hans  Bösche  sin  geselle  da  vor  geseit  hat, 
und  hat  ouch  das  behept  by  sinem  eyde,  so  er  darumb  liplich  zu  gott  und 
den  heilgen  getan  hat.  Und  wand  also  dise  vorgeschribne  kuntschafft  und 
zügsami  vor  uns  dem  obgenanten  official  und  durch  die  benanten  zögen  be- 
35  schechen  und  Zugängen  sint  in  der  masse  als  vorgeschoben  stat,  dorumb 
so  hant  wir  ze  urkunde  und  merer  kuntschafft  derselben  dingen  des  obge- 
nanten hoffs  ingesigel  von  des  egedachten  Beters  zem  Blech  bette  wegen 
geheisen  hencken  an  disen  brieff,  der  geben  ist  in  dem  jare  und  des  tags 
als  vorgeschriben  stat.  Conradus  Guntfrid  notarius  hec. 

40  35.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  den  pflegem 

des  almüszens  ennent  Rins  iS  Gulden  jährlichen  Zinses  von  den  Stadt- 
gütern für  j6o  Gulden.  — 1444  Juli  24. 

Original  St. llrk.  «*  1280. 

Siegel  fehlt. 

Urkuadcabneh  der  Stadt  Bat«],  Vll.  6 


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42 


36.  Gabriel  de  Bernes , Hofmeister  des  Dauphins,  verkündigt 
namens  des  Dauphins  und  — kraft  eingerückter  Vollmacht  vom  Tage 
vorher  — des  Hauses  Österreich  und  der  Stadt  Zürich  einen  vorläufigen 
Waffenstillstand  von  20  Tageti  mit  den  Eidgenossen  und  den  Städten 
Basel  Bern  und  Solothurn.  — 1444  September  20.  5 

Original  Papier  StA.  Zürich,  der  Text  von  der  Hand  des  Künlin, 

die  Unterschrift  eigenhändig. 

Abschiede  2,  181. 

Kein  Siegel  aufgedrückt. 

Universis  et  singulis  capitancis  gencium  armorum  et  sagittariorum  scre-  10 
nissimi  domini  delphini  etc.  nccnon  aliis  nobilibus  et  armigeris  quibuscunque 
et  presertim  dominis  Thome  et  Johanni  de  Valkenstcin  fratribus  baronibus, 
Johannierhardo  de  Zessingen,  militibus,  ac  Johanni  de  Rechberg  et  illorum 
locatenentibus  ac  omnibus  aliis,  qui  communitates  Basilicnscm  Bemensem 
et  Solodrensem  et  alios  illorum  confcderatos  quoscunque  diflidarunt  eorumque  15 
adiutoribus  et  adherentibus  Gabriel  de  Bernes,  locumtcnens  gubernatoris 
Delphinatus,  magistcrhospicii  prefati  Serenissimi  domini  mei  delphini  ac  com- 
missarius  in  hac  parte  altigcniti  et  generosi  domini  Wilhclmi  marchionis  de 
Hochberg  etc.  balivi  generalis  illustris  domus  Austrie  in  hiis  partibus,  sa- 
lutem  et  presentibus  fidem  indubiam  adhibere  et  iussionibus  mcis  impresen-  20 
ciarum  firmiter  obedirc.  Noveritis  me  litteras  prefati  domini  marchionis 
patentes  reccpissc  et  vidisse,  legaliter  datas  et  sigillatas,  tenoris  in  vulgari 
alamanico  subsequentis:  Wir  Wilhelm,  marggrafc  von  Hochberg,  lantvogt 

unser  gnedigen  herschafft  von  Österlich  etc.,  bekennen  und  tund  kunt  meng- 
lichcm,  dz  wir  amptshalb  an  stat  und  in  namen  derselben  unser  gnedigen  25 
herschafft  Gabriel  von  Bern,  hofmeister  unsers  herren  des  delphins,  zoyger 
disz  briefes,  ganczen  vollen  gewalt  gegeben  haben  und  geben  im  den  wissent- 
lich mit  disem  briefe,  zwuschent  der  benanten  unser  gnedigen  herschafft  und 
den  von  Zürich  uff  eyner  und  andersyt  den  von  Swicz  und  allen  denen  so 
zu  inen  verbunden  sint,  ouch  zwuschent  allen  denen  so  von  beyder  ob-  30 
geschribener  parthien  wegen  zu  diser  sach  dheins  wegs  hafft  gewandt  oder 
danieder  verdacht  sind,  eynen  ungevarlichen  friden  uffzenemen,  der  denn 
zwenczig  tage  nacheinander  nehst  künfftig  nach  datum  dis  briefes  wären  und 
bestan  sol;  ouch  den  zubesliessen  zuvernotelen  und  zuversicheren  in  der 
besten  form,  wie  denn  syt  und  gewonlich  ist  friden  zu  versicheren,  nach  aller  35 
notturfft.  Und  alsdenn  fürer  von  eynem  lengeren  friden  geretd  werden  sol, 
werende  bisz  uff  osteren,  geben  wir  im  ouch  gewalt  in  aller  obgeschribener 
masz  zu  zesagen,  doch  das  er  dennethin  von  beiden  parthien  selbs  verbriefet 
und  versicheret  werde,  in  maszen  er  denn  abgeredt  worden  ist,  ouch  nach 
aller  notturfft.  Zu  urkunde  haben  wir  unser  ingesigel  lassen  drucken  zu  40 
ende  der  geschrifft  dis  briefes,  der  geben  ist  zu  Ensishen  uff  samstag  vor 
sant  Matheus  tag  des  heiligen  apostelcn  anno  domini  etc.  quadragesimo- 
quarto.  Quarumquidem  litterarum  vigorc  cum  universis  communitatibus 


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•13 


confederatorum  et  illis  adhereneium  nomine  et  pro  parte  prefate  domus 
Austrie  et  opidi  Turicensis  treugas  usque  ad  viginti  dies  post  datum  pre- 
fatarum  litterarum  insertarum  inmediate  sequentes  acceptavi  et  accepto  sub 
spe  longiorum  treugarum  usque  ad  festum  pasce  vel  ultra  inter  easdem 
5 partes  contendentes  tractandarum.  Quare  vobis  universis  et  singulis  supra- 
dictis  iubeo  et  tarn  prefati  domini  mci  delphini  quam  domus  Austrie  et 
Thuricensium  nominibus  mando  et  precipio,  quatenus  huiusmodi  per  nos 
initas  necnon  et  alias  treugas,  quas  sepedictus  dominus  meus  dclphinus 
communitatibus  Basiliensi  Bcrnensi  et  Solodorensi  ac  illorum  subditis  ct 
10  confederatis  ad  similcs  viginti  dies  donavit,  de  quo  vos  certos  facio,  rcspectu 
confederatorum  Switensium  necnon  Basiliensium  Bcrnensium  et  Solodoren- 
sium  ac  illis  subditorum  ct  adhereneium  cum  effectu  sine  quavis  interrup- 
cione  observarc  firmiter  curetis  nec  quovis  modo  contravenire  presumatis  sub 
indignacione  extrema  dicti  domini  delphini  et  eciam  prefate  domus  Austrie. 
15  Datum  die  dominica  viccsima  septembris,  mei  sub  impressione  signeti,  anno 
domini  M°  cccc°quadragesimoquarto.  tout  vostre  Gabriel  de  Bernez. 


37.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  einen  Spruch 
der  Fünfe  betreffend  die  Bebauung  der  Ahnende  hinter  den  Häusern 
am  Birsig.  — ?444  Oktober  p. 

20  Original  St.Urk.  «*  1281  (. A). 

Hängendes  Siegel  des  Rats. 

Wir  Amolt  von  Bcrenfels  rittcr  burgermeister  und  der  rate  der  stat 
Basel  tund  kunt  menglichem  mit  disein  briefe,  dz  für  uns  kommen  sint  die 
erbern  Martin  von  Wildeg  der  seyler,  Claws  Hcilprun,  Hanns  Kesseler, 
25  Hanns  von  Tann  der  zymberman,  unser  ratsgesellen,  und  Hanns  Ratgebc 
der  mürer,  unser  bürger,  die  fünfte  so  von  unser  stette  wegen  über  die  büwe 
geseezt  sint,  und  hand  uns  geoftenet  und  verkündet,  dz  sy  nach  clage  und 
antwurt  der  ersamen  Wernher  Ereman  und  Hannsen  Bremenstein,  unser  rats- 
gescllcn  und  buherren,  als  von  unser  gemeynen  stette  wegen  uff  eyn,  und 
30  von  aller  der  nachbürcn  wegen,  so  ir  hüser  hand  und  gesessen  sint  in  unser 
stat  Basel  von  der  nuwen  brugk  uncz  hinabe  an  dz  gewelbe  im  vischmergt 
wider  die  ysengassen  hin  über  den  Birsich,  und  ouch  von  Swarczcnnelin  *), 
als  von  irs  huscs  wegen,  genant . . .b),  gelegen  an  den  Steynen  by  dem  Stege, 
so  da  gat  über  den  Birsich,  nebent  der  weber  garten,  uff  die  ander  syt,  be- 
35  scheen  als  von  des  übcrbüwes  wegen,  so  hinder  der  vorgenanten  erbern 
luten  huseren  uff  unser  gemeyner  stette  almendc  in  dem  owege  des  Birsichs') 
bescheen  und  gemacht  ist,  die  gclegenhcit  des  Birsichs  und  derselben  uber- 
buwen  mitsampt  unsern  ratsbotten,  so  wir  inen  von  ir  bette  wegen  zugeben 
hattent,  eygentlich  bcscen  und  dar  nach  mit  ir  urteile  eynhelliclich  erkennt 
40  habent:  Des  ersten,  dz  man  alle  die  büwe,  cs  syent  verlin  stigen  stelle 

87.  a)  mit  anderer  Tinte  nackgetragen  A.  b)  egen  getanen  A.  c)  am  Birsich  A. 


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44 


privaten  oder  anders,  so  von  dem  orte  des  swibogcns  wider  die  ysengasscn 
hin  im  vischmergt  undcn  uff  dem  owcge  im  Birsich  snür  siecht  uncz  an 
Andres  Edelmans  huses  orte  und  da  dennen  für  uffher  uncz  zu  der  nuwen- 
brugk  uff  den  grünt  gesetzt  und  rürende  sint,  da  dennen  und  gancz  abetün 
und  dem  Birsich  sinen  rechten  oweg  und  wyte  hinnachin  zu  ewigen  ziten  5 
lassen  solle.  Desglich  ouch  die  obgenant  frowe  Swarcz  Ennelin*)  die  Stegen, 
so  hinden  uszer  irem  husc  von  der  nuwen  louben  hinabc  in  den  Birsich  gat 
und  uff  unser  stette  almende  gescczt  ist,  do  dennen  und  abetün,  und  sol 
ouch  die  nuwen  louben  dasclbs,  so  wit  die  für  die  alten  kepfer  harusz  uff 
nüwc  kepfer  gewitert  ist,  hin  inbas  uncz  uff  die  alten  kepfer  seczen  und  da  10 
für  uszer  nit  haben,  als  ouch  dieselbe  loube  vormals  gewesen  ist.  Und 
wannd  die  obgenanten  fünfte  dz  alles  so  vorgcschriben  stat  eynhelliclich 
erkennt  habent,  harumbe  wöllent  wir  und  gebietent  ouch,  dz  man  das  also 
veste  und  stötc  halte  und  dawider  nyemand  tüe  in  dhein  wise,  alle  geverde 
harinn  genczlich  vermitten.  Des  zu  urkunde  hand  wir  unser  stette  ingesigel  15 
getan  hcncken  an  disen  brieff,  der  geben  ist  uff  fritag  vor  sant  Gallen  tag, 
do  man  zalte  nach  unsers  herren  Cristigeburt  vierzehenhundert  vierzig  und 
vier  jare. 

38.  König  Friedrich  gestattet  dem  Konrad  von  Weinsberg , die 
ihm  durch  Kaiser  Sigmund  verliehene  Münze  zu  Frankfurt  Basel  20 
und  Nordlingen  zu  verpfänden.  Straubing  14.4.4.  Oktober  15. 

In  gleichzeitiger  Copie  eines  Vidimus  von  Bürgermeister  und  Rat  von 
Heilbronn  für  Konrad  von  Weinsberg  d.  d.  1444  Oktober  26,  hintere 
Kanzlei  BQ  14.  Überschrift  von  anderer  Hand  Ein  abegcschrift  des 
briefes  so  ein  pfaff  harbracht.  Darüber  von  Künlins  Hand  Kunig  25 
Fridrichs  verwilligunge  von  der  munczen  wegen  ze  verseczen. 

Albrecht  Reichsmünzstätten  py. 

Wir  Friderich  von  gotz  gnaden  Römischer  kunig,  zu  allen  zitten  merer 
des  richs,  herezog  zu  Österrich,  zu  Steyr,  zu  Kernden  und  zu  Krain,  graff 
zu  Tirol  etc.,  bekennen  und  tunt  kunt  offenlich  mit  disem  brief  allen  den  30 
die  inn  sehen  oder  hören  lesen : Als  unser  vorfam  im  rieh,  nemlich  keiser 

Sigmund  lobelich  gedcchtnissc,  dem  edlen  Cünraten  herren  zu  Winsperg, 
des  heiligen  richs  erbcammerer,  unserm  rate  und  lieben  getruwen,  die  muncz 
ze  Frangfurt,  ze  Basel  und  ze  Nordelingen  umb  ein  summe  geltz  verseezt 
und  verschriben  hat  nach  lute  siner  inaiestat  briefe  darüber  gegeben,  also  35 
hat  uns  der  egenant  von  Winsperg  zu  erkennen  geben,  wie  er  durch  guter 
ursach  willen  solich  müncz  mein  und  notdurft  sie  an  ander  ende  zu  wenden, 
und  hat  uns  mit  flisse  gebetten,  inn  darinn  zu  versorgen.  Also  haben  wir 
im  erloupt  und  gegönnet,  erloubcn  und  gönnen  von  Romscher  küniglicher 
macht  mit  disem  briefe,  dz  er  solich  obgemelt  müncz  alle  oder  der  eins  40 
teils,  wie  im  denn  dz  fügen  wirt,  umb  so  vil  summe  verseczen  möge,  als  die 
kunigklichen  und  keiscrlichcn  briefe  samptlich  oder  sunderlich  darüber  gc- 

37.  a)  wie  oben  A. 


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45 


geben  innhalten,  doch  solichcn  lüten,  die  uns  und  dem  heiligen  rieh  under- 
tan  und  getTuw  sein;  dieselben  briefe  alle  gegen  dem  oder  den  und  iren 
erben  und  nachkommcn  gancz  macht  und  craft  haben  sollen,  als  die  gegen 
dem  egenanten  von  Winsperg  und  sinen  erben  kriftig  gehalten  sint.  Und 
5 dieselben  die  solich  müncz  in  obgeschribner  mosse  an  sich  lösen  werden, 
sollen  der  gcbruchcn  als  der  egenant  von  Winsperg  bicz  har  getan  hat, 
von  allcnmcnniclich  ungehindert.  Mit  urkunde  des  briefes,  versigelt  mit 
unser  konigklichen  ingcsigel.  Geben  zu  Strubingen  an  dornstag  vor  sant 
Gallen  tag  nach  Crists  gebürt  vierczehenhundert  jar  und  darnach  in  dem  vier- 
10  undvierczigestem  jare,  unser  rieh  im  fünften  jare. 

Ad  mandatum  domini  regis. 

39.  Heinrich  Öttingcr  erklärt  nicht  mehr  Basels  Feind  zu  sein. 

— 1444.  Oktober  26. 

Original  Papier  Briefe  V.  2. 

Spuren  des  aufgedrückten  Siegels  von  Neuenburg  i.  B. 

15  Ich  Heinrich  den  man  nimpt  Ötinger  tun  kunt  aller  menglich  mit 

disem  brief:  Als  der  vest  rittcr  her  Hans  Erhärt  von  Zässingen  der  für- 

sichtigen  wisen  des  burgermcistcrs  und  räten  der  statt  Basel,  miner  gnädigen 
herren,  vyent  ist,  des  helffcr  ich  gewesen  bin  und  inen  darumb  von  sinen 
wegen  ein  vycntschafft  geschriben  hatt,  darin  aber  die  frommen  wisen  bur- 
20  germeister  und  räte  ze  Nüwenburg  sich  gütlich  bekümbert  und  sovil  darzü 
getan,  das  mich  die  obgenanten  min  gnädigen  herren  von  Basel  uss  der 
vycntschafft  und  uss  sorgen  gelassen  hant,  also  das  ich  inen  des  glichen 
öch  tün  sölle,  also  sag  und  lasse  öch  ich  der  vorgenant  Ötinger  si,  alle  die 
iren  und  das  ir  von  der  vycntschafft  wegen  gentzlich  usser  sorgen.  Und 
25  des  zu  eim  offen  waren  urkünde  so  hab  ich  mit  ernste  gebetten  die  obge- 
nanten min  herren  burgermcister  und  räte  ze  Nüwenburg,  das  si  ir  stett  in- 
gesigel  das  minder  von  miner  bette  wegen  hant  getrucket  bi  ende  dirre  ge- 
schrifft  Das  öch  wir  burgermeister  und  räte  ze  Nüwenburg  obgenant  uns 
bekönnent  und  durch  siner  ernstlichen  bett  willen  getan  hant,  doch  üns  und 
30  unsern  nachkommcn  anc  schaden.  Der  geben  ist  an  dem  nechsten  mentag 
vor  sant  Symon  und  Judas  tag  der  zweier  zwölffbotten,  des  jars  da  man  zalt 
von  der  gebürt  Cristi  tusent  vierhundert  vierzig  und  vier  jar. 

40.  Ludwig  Dauphin  von  Vientu  bestätigt  den  stoischen  ihm 
und  den  Städten  Basel  Bern  Luzern  Solothurn  und  den  Gemeinden 

35  Uri  Schwyz  Unterwalden  und  Glarus  abgeschlossenen  Friedensvertrag. 

Ensiskeim  1444  Oktober  28. 

Original  StA.  Bern  (A).  — Vidimus  des  frater  Johannes  Stang  ordinis 

Theutonicorum,  plebanus  in  Bemo  Eausanensis  dyocesis,  d.  d.  1444 

Dezember  ti  St.Urk.  1282. 

Abschiede  2,  807  (aus  A).  — Unvollständig  oder  im  Auszug:  Lünig 
40  Reichsarchiv  9,  214.  Bruckner  Merkw.  l,  498.  Dumont  Corps  dipto- 


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46 


matique  III  /,  143.  Leonard  Recueil  des  traites  4,  1.  Müller  Reichs- 
tagstheatrum r,  264.  — Auszug:  Ochs  3,  40g.  — * Georgisch  2,  1123 
if  64.  — • Tschudi  2,  430.  — Gleichseitige  französische  Übersetzung: 
Chronique  de  Mathieu  if  Escouchy  ed.  Beaucourt  1,  23.  — Vgl.  Tuetey 
Ecorcheurs  1 , 231.  Beaucourt  Histoire  de  Charles  VII  4,  32.  5 

Hängendes  Siegel  des  Dauphins  beschädigt. 

Ludovicus  priraogenitus  regis  Francorum,  dalphinus  Viennensis,  uni- 
versis  presentes  literas  inspecturis  salutem.  Sicuti  pro  appunctuacione  et 
mediacione  bone  pacis  et  amoris  inter  nos  et  gentes  ecclesiasticos  et  secu- 
lares  nobiles  burgenses  et  habitatores  ac  subditos  villarum  et  communitatum  10 
de  Basilea  Berno  Lucerno  Solodrio  Ure  Swycz,  Underwalden  supra  et  sub 
silva,  Zug  et  Clarus  cum  omnibus  eis  adherentibus  colligatis  et  confederatis 
commiserimus  ac  ordinaverimus  per  alias  nostras  patentes  literas  procuratorem 
nostrum  ad  hoc  perficiendum  dilectum  nostrum  fidelem  consiliarium  ac  ma- 
gistrum  hospicii  nostri  Gabrielem  de  Bemecio,  cui  dedimus  plenissimam  pote-  15 
statem  auctoritatem  et  mandatum  speciale  [adj  appunctuandum  paciftcandum 
et  concordandum  cum  supradictis  secundum  certos  articulos,  qui  per  dclibcra- 
cionem  nostram  et  illorum  de  nostro  consilio  post  visionem  debitam  per  nos 
et  ipsos  de  nostro  consilio  et  bonam  visitacionem“),  dedimus  ipsi  Gabrieli  po- 
testatem  faciendi  nomine  nostro  dictam  pacificacionem  et  amicabilem  inter  20 
nos  et  supradictos.  Que  omnia,  sicuti  ad  nostram  noticiam  pervenit,  facta 
appunctuata  et  concordata  [sunt]  ex  partc  nostra  per  ipsum  Gabrielem  iuxta  et 
secundum  articulos  predictos,  quorum  et  de  omnibus  appunctamentis  tenorb) 
de  verbo  ad  verbum  sequitur.  In  nomine  sancte  et  individue  tri- 

nitatis  patris  et  filii  et  Spiritus  sancti,  amen.  Cum  prothoplasti  lapsu  hu-  25 
mana  contaminata  condicio  sic  cellule  memorialis  officio  eclipsatur,  ut  su- 
bito perdat  id  quod  memorie  tenaciter  non  infigitur,  ideo  necccssarium  est 
rcrum  gesta  scripturarum  indiciis  perhennari.  Nos  ergo  subscripti  Gabriel 
de  Bemecio,  magister  hospicii  ac  locumtenens  dalphinatus  screnissimi  prin- 
cipis  et  domini  domini  dalphini  Viennensis,  christianissimi  principis  et  domini  30 
doraini  Karoli  Francorum  regis  primogeniti,  tamquam  verus  legitimus  et  in- 
dubitatus  procurator  ac  nuncius  specialis  et  generalis,  ita  tarnen  quod  spe- 
cialitas  generalitati  non  deroget  nec  econtra,  dicti  domini  dalphini  ad  sub- 
scripta  eius  et  procuratorio  nominibus  peragenda  specialiter  cum  pleno  ac 
libero  mandato  deputatus  parte  una,  Andreas  Ospemell  magister  zumph-  35 
tarum,  Fridericus  Schilling  et  Hcnricus  Albisen  de  Basilea,  Rudolffus  Hoff- 
meister miles  scultetus,  Rudolffus  de  Ringgeltingen  et  Petrus  de  Wabron 
de  Berno,  Petrus  Golthimit  minister  et  Eglofus  Etterli  de  Lucema,  Hen- 
mannus  de  Spiegelbcrg  scultetus  et  Bernhardus  de  Malren  de  Solodrio, 
Henricus  Beroldinger  de  Ure,  Wcmherus  Aimen  de  Swycz,  Johannes  Furer  40 
super  et  Jenninus  Zemderst  sub  silva  de  Underwalden,  Jodocus  Spiller  de 
Zug  et  Henricus  Wüst  de  Clarus,  veri  legitimi  et  indubitati  sindici  ac  pro- 
curatores  nunciique  speciales  et  generales,  ita  tarnen  quod  neutrum  alteri 
deroget,  dictarum  magnificarum  communitatum  ac  earum  et  sindicario') 

40.  »)  sm  irgänsfn  tftoa  proccsscrant.  b)  tenorem  A.  c)  sindicarum  A.  45 


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47 


nominibus  subscripta  ad  peragenda  specialiter  deputati  parte  altera  notum 
fieri  cupimus  harum  Serie  omnibus  et  singulis  quos  oportunura  fuerit  quo- 
modolibet  nosce:  Cum  predictus  dominus  dalphinus  ad  has  paucis 

retroactis  temporibus  applicuerit  partes  Alamanic  et  specialiter  prope  civi- 
5 tatem  Basiliensem  cum  suo  exercitu  armigero  et  hostili  et  per  conflixum 
sui  et  nostri  exercituum  armiger[or]um  non  modice  suborte  sint  dififerencie 
et  questiones  inter  ipsum  et  nos,  ex  quibus  ex  utrisque  partibus  strages 
hominum,  deprcdaciones*)  et  rapine,  incendia  et  alia  innumera  grandia  ac 
enormia  mala  subsecuta  sunt  et,  nisi  altissimo  concedente  aliquod  oportunum 
10  interponcrctur  remedium,  in  futurum  grandiora  ct  pericula  maiora  evcnircb) 
posse  formidantur,  quod  nos  predicti  sindici  et  procuratores  quibus  supra 
nominibus,  ex  mandato  quoque  dominorum  et  superiorum  nostrorum  pro- 
dictorum,  cupicntes  huiusmodi  periculis  quantum  nostra  sufficeret  facultas 
et  facere  possemus  obviare,  attendentes  quod  dominica  intonat  tuba:  >pacem 
15  meam  do  vobis,  paccm  meam  relinquo  vobis«,  et  ex  alio  quod  scriptum 
est:  »ubi  pax,  ibi  deus«,  dictas  guerras  diflerencias  et  controversias  cum 
adiutorio  et  per  diligentissimam  opcram  vcncrabilium  et  egrcgiorum  virorum 
dominorum  Johannis  de  Bachenstein  archidiaconi  Zagrobiensis,  sacri  palacii 
apostolici  auditoris,  ct  Johannifs]  Filioli  prepositi  ecclesie  Grassensis,  clerici 
20  camcre  apostolice,  dccrctorum  doctorum,  oratorum  sacrosanctc  generalis 
sinodi  Basiliensis  in  spiritu  sancto  legitime  congregate,  universalem  ecclesiam 
representantis,  ac  eciam  cgregiorum  et  spectabilium  dominorum  Francisci 
de  Thomatis  militis  ac  utriusquc  iuris  doctoris,  presidentis  audienciarum 
generalium  ducatus  Sabaudic,  ct  Johannis  Cliampionis  consiliarii  et  magistri 
25  hospicii  illustris  principis  ct  domini  domini  Ludovici  ducis  Sabaudie,  ora- 
torum iam  dicti  domini  ducis  Sabaudie,  tollere  et  totaliter  extinguere  curavi- 
mus  ac  ipsam  cum  omnipotentis  dei  adiutorio  ad  veram  pacem  atque  per- 
petuam  concordiam  reduximus  in  hunc  qui  sequitur  modum:  [ij  In 

primis  quod  prefatus  illustrissimus  princeps  dominus  dalphinus  ob  dei  re- 
30  verenciafm],  augmentum  honoris  preselse  corone  Francie  instanciamque')  et 
supplicaciones  prefatorum  oratorum  et  legatorum  sacri  consilii  dignabitur 
habere  benevolenciam  amorem,  sinceram  intelligenciam  et  veram  amiciciam 
ad  predictas  insignes  communitatcs  cum  omnibus  suis  subditis  confederatis  et 
collegatis,  cuiuscunque  Status  et  prehemincncie,  eciam  si  ducali  aut  comitatus 
35  prefulgeant  dignitate,  signanter  ad  illustrcm  principem  et  dominum  domi- 
num Ludovicum  ducem  Sabaudie  ac  ad  generosos  dominos  Johanncm 
comitem  de  Friburgo  et  de  Novocastro  et  Johannem  comitem  de  Arberia 
dominumque  in  Vallendis  ac  eciam  ad  opida,  videlicet  Biellum  ac  Villam- 
novam,  necnon  omnes  et  singulos  cives  subditos  incolas  et  inhabitatores 
40  earum,  ita  quod  sit  et  inviolabiliter  teneatur  nunc  ct  imposterum  bona  pax 
et  concordia  ad  dictas  communitatcs  cum  suis  confederatis  pariter  et  supra 
specificatis  ipsorumque  civibus  subditis  ct  incolis  quibuscunque  per  dictum 
dominum  dalphinum  et  suas  gentes  quascunque  ac  alios  quoscunque  in 


40.  a)  dcpredaciotm  A.  b)  eveniri  A.  c\  instanciumque  A. 


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48 


societate  et  servicio  suo  aut  illorum  quorura  auxilium  [habere]  intendit  existen- 
tes, ac  si  illi  qui  se  in  sua  societate  occasione  guerre  cominunitatibus  predictis 
movende  posucrunt  ipsas  partes  non  diflidassent  [2]  Item  quod  pre- 

fatus  dominus  dalphinus  predictis  communitatibus  cum  suis  confederatis  et 
colligatis  ipsorumquc  civibus  subditis  et  incolis  ac  habitatoribus  ecclesiasti-  5 
eis  et  secularibus  cum  suis  opidis  castris  tcrris  ac  rebus  et  bonis  mobilibus 
et  inmobilibus  quibuscunque  dabit  securitatem  pacem  et  indempnitatem, 
ita  quod  per  eum,  gentes  suas  et  alios  prenominatos  sive  alios  quoscunquc 
sibi  adherentes  benivolos  et  colligatos  non  capiantur  invadantur  aut  quo- 
modolibet  molestentur  nec  quodvis  dampnum  fiat*)  aut  impcdimentum.  10 

[3|  Item  quod  dictarum  communitatum  cum  suis  confederatis  ac  dominorum 
suorum  cives  subditi  mercatores  nobiles  et  habitatores  quicunque,  cuius- 
cunque  condicionis  Status  dignitatis  aut  gradus  fuerint,  cum  omnibus  bonis 
et  rebus  securc  possint  transire  Stare  et  redire  per  dominia  terras  iuris- 
diciones,  gentes  armigeras  et  non  armigeras,  equestres  et  pedestres  et  alias  15 
quascunque  christianissimi  principis  domini  regis  et  regni  Francie  et  dict 
domini  dalphini  ac  eis  adherencium  et  benivolorum  ac  confederatorum, 
cessante  quacunque  molestia  reali  aut  verbali.  [4]  Item  quod  dictus 

dominus  dalphinus  operabitur,  quod  illi  nobiles  qui  ipsam  civitatem  Basi- 
liensem  et  alias  communitates  predictas  diffidarunt,  quorum  nomina  in  re  20 
sponsione  fienda  specificabuntur,  remaneant  boni  amici  et  benivoli  dictarum 
communitatum  et  suorum  subditorum  ac  confederatorum  quantum  ad  illos, 
qui  in  hoc  obedire  ei  volunt;  quantum  vero  ad  alios,  quicunque  ex  ipsis 
in  hoc  obedire  dicto  domino  dalphino  nolunt,  idem  dominus  dalphinus  adiu- 
vabit  dictas  communitates  contra  illos  et  guerram  faciet  illis.  [5]  Item  25 

idem  dominus  dalphinus  providebit  cum  effcctu  securiori  modo  quo  poterit 
fieri,  quod  per  quecunque  castra  opida  aut  alia  loca  seu  per  gentes  in  eis 
comraorantes  aut  convenientes,  que  idem  dominus  dalphinus  de  presenti 
tenet  aut  in  futurum  tenebit  citra  et  ultra  Rcnum,  nullum  dampnum  pre- 
iudicium  aut  iacturam  dicte  communitates  et  earumb)  habitatores  unacum  30 
suis  confederatis  et  colligatis  seu  subditis  neenon  in  illis  stantes,  venientes 
ad  easdem  vel  ab  illis  recedentes  pacicntur  directe  vel  indirecte  in  personis 
et  bonis  quibuscunque,  sed  omnes  et  singuli  dictarum  communitatum  homincs 
cum  suis  confederatis  ac  eorum  cives  subditi  et  pro  quibus  respondere 
habent,  libere  et  secure  ire  venire  et  redire  ambularc  negociarc  et  operibus  35 
suis  intendere  possint  ubilibet  locorum  absque  irapedimento  et  molcstacione 
cuiuscunque  predictorum.  [6]  Item  quod  dictus  dominus  dalphinus 

cum  dictis  suis  gentibus  pretextu  et  occasione  huiusmodi  pacis  et  initc  con- 
cordie  non  debeat  intrare  pertransirc  stare  seu  moram  [trahere]  in  et  per  loca 
dominia  territoria  et  iurisdiciones  dictarum  communitatum,  salvo  tarnen  quod  10 
liccat  ambaxiatoribus  peregrinis  et  mercatoribus  christianissimi  principis  et 
domini  domini  Karoli  Francorum  regis  et  regni  sui  neenon  Serenissimi  prin- 
cipis et  domini  domini  dalphini  Viennensis  intrare  stare  morari  pertransire 

40.  >)  fiet  A.  b)  eorum  A. 


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49 


et  redire  in  et  per  territoria  districtus  iurisdiciones  terra3  aquas  passus  et 
litora  dictarum  communitatum  cum  suis  confederatis,  omni  molestia  tarn 
personali  quam  reali  penitus  cessante.  Pariformiter  Iiceat  ambaxiatoribus 
mercatoribus  et  peregrinis  quibusvis  dictarum  communitatum  intrare  Stare 
5 morari  et  redire  in  et  per  territoria  iurisdiciones  terrarum  aquarum  passus  et 
litora  dictorum  domini  regis  et  regni  Francorum  ac  ipsius  domini  dalphini, 
omni  molestia  et  impedimento  personali  et  reali  remotis,  fraude  quavis  in 
hiis  penitus  postergata.  [7]  Item  quod  si  casu  vel  alio  quovis  modo 

contingeret  fieri  contrarium  eorum  que  predicta  sunt  pro  ipsius  principis 
10  parte,  ipse  princeps  promitit  et  offert  se  facturum  reparacionem  debitam  et 
condignam  ac  integrare  et  restituere  in  pristinum  statum,  aut  si  Casus  sit 
irreparabilis,  facere  fieri  condignam  emendam  et  satisfactionem.  [8]  Item 
quod  prefate  communitates  similiter  habebunt  benivolenciam,  amorem  sin- 
cerum,  intelligenciam  et  bonam  amiciciam  ad  ipsum  dominum  dalphinum 
15  promittentque  securitatem  et  indempnitatem  sue  celsitudini  ac  ipsius  gentibus 
et  adherentibus  eorum,  et  si  contingat  per  quosvis  ex  suis  contrarium  fieri, 
teneantur  ad  emendam  et  reparacionem.  [9]  Item  cum  Serenissimus 

dominus  dalphinus  obtulerit  se  veile  mediare  et  operam  adhibere  ad  haben- 
dam  bonam  treugam  pacem  et  concordiam  inter  illustrem  domum  Austrie, 
30  nobiles  ac  communitatem  Thuricensium*)  ex  una  et  dictas  communitates 
cum  eorum  confederatis  ex  alia,  quod  hoc  idem  facere  valeat,  accedente 
tarnen  conscnsu  et  assensu  utriusque  partis,  et  hoc  meliori  forma  qua  fieri 
possit,  ista  tarnen  condicionc  adiecta,  quod  si  huiusmodi  treuga  pax  et  con- 
cordia  cum  consensu  parcium  inveniri  non  possit,  quod  tune  nichilominus 
35  omnia  supra  et  subscripta  in  suo  robore  firma  permaneant,  dolo  et  fraude 
penitus  cessantibus.  [10]  Item  quantum  ad  patres  et  alias  personas  in 
sacro  Basiliensi  consilio  existentes  et  ipsum  Consilium  sequentes,  similiter 
quantum  ad  ipsos  et  alios  quoscunque,  qui  ab  eodem  consilio  rccedent  vel 
ad  illud  venient,  prefatus  dominus  dalphinus  assecurat  eos,  quod  nec  per 
30  ipsum  nec  per  gentes  suas  pacientur  dampnum  aut  iacturam  in  personis  nec  in 
bonis  eorum  nec  fiat  illis  aliquod  impedimentum;  et  de  hoc  concedct  eis  suas 
littcras  in  forma  debita  et  oportuna.  [11J  Item  quod  dictus  dominus  dal- 
phinus ordinabit  et  taliter  disponet,  quod  omnes  et  singuli  capitanci  sui  quos 
ad  presens  habet  iurent  de  presenti  ad  sancta  dei  evangelia  presentem  con- 
35  cordiam  cum  Omnibus  suis  clausulis  punctis  et  articulis  inviolabiliter  tenere 
ratam  gratum*1)  atque  perpetue  firmam  et  non  contravenire  in  toto  vel  in 
parte  nec  contraveniri  procurare  quovis  ingenio  vel  quesito  colore.  l’ari- 
formiter  omnes  et  singuli  capitanei,  quos  dictum  dominum  dalphinum  con- 
tingeret in  futurum  habere  seu  recipere,  quod  illi  vel  ille  statim  et  incon- 
40  tinenti  post  sui  recepcionem  iurare  debeant  et  teneantur,  prout  iam  supra 
declaratum  est,  absque  omni  contradicione  et  impedimento,  quovis  dolo  et 
fraude  in  hiis  penitus  semotis.  [12]  Item  ultimo  quod  mediantibus 

Omnibus  et  singulis  supradictis  sit  bona  pax  concordia  amicicia  benivolencia 


40.  *)  communitatum  Thuriccn  A.  b)  ratum  gratum  A. 

Urkundenbuch  der  Stadt  Ha«el.  VII. 


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sincera  et  bona  intelligencia  inter  prcfatum  dominum  dalphinum  et  gentes 
suas  ac  alios,  de  quibus  supra  fit  mencio,  et  inter  dictas  communitates  lige 
confederatorum ; et  per  hoc  intelligantur  et  censeantur  abolite  et  cxtinctc 
omnes  et  singule  differencie  iniurie  aut  querele,  si  que  de  preteritis  fuerint 
aut  de  presenti  sint,  unius  ad  alteram  et  alterius  ad  illam  parcium  ncc  5 
in  futurum  de  huiusmodi  fieri  mencio  debebit.  Et  si  casu  vel  quavis  occa- 
sione  aut  causa  contra  huiusmodi  concordiam  in  una  vel  pluribus  ciusdcm 
partibus  aut  punctis  ventum  fuerit,  non  propterea  cesset  aut  rupta  esse  in- 
telligatur  huiusmodi  pax  et  concordia,  sed  pars  illa  que  contravenerit  ad 
satisfacionem  debitam  compellatur  et  ipsa  concordia  in  sua  intcgritate  per-  10 
maneat  ac  perseveret,  exclusis  quibuscunque  ritibus  consuetudinibus  et  ob- 
servanciis  utriusque  partis,  per  quas  huiusmodi  concordia  violari  possct  de 
iure  vel  de  facto,  Omnibus  et  singulis  sinistris  interpretacionibus  inven- 
cionibus  dolis  et  fraudibus  in  hiis  penitus  semotis.  Nos  igitur 

Ludovicus  dalphinus  Viennensis  notum  facimus,  quod  habita  super  hoc  bona  15 
et  matura  deliberacione  cum  gentibus  nostri  consilii  omnia  et  singula  in 
prcdictis  articulis  claus[ul]is  et  capitulis  contenta  et  sic  expedita  appunc- 
tuata  et  concordata  nostri  parte  per  dictum  Gabrielem  habcmus  rata  et 
grata*),  illa  et  omnia  approbamus  ratifficamus  et  confirmamus  tenore  pre- 
sencium  de  verbo  ad  verbum,  nichil  addcndo  nec  diminuendo;  et  omnia  20 
supradicta  promittimus  per  nos  et  nostros  sub  fide  et  iuramento  nostri 
corporis  et  per  verbum  filii  regis  tenere  custodire  et  observare  dictam 
paccm  et  omnia  contenta  desuper,  absque  eo  quod  umquam  facto  verbo 
seu  quovis  modo  in  contrarium  velimusb)  agere  scu  venire.  Et  in  testi- 
monium  premissorum  sigitlum  nostrum  magnum  cum  subscripcione  proprie  25 
manus  apponimus  et  apponi  fecimus.  Datum  Ensishem  die  XXViij*  mensis 
octobris  anno  domini  millesimo  CCCC“0  quadragesimo  quarto. 

Loys. 

Auf  dem  Bug : Per  dominum  dalphinum  in  suo  consilio,  in  quo  erant 
domini  de  Bueil,  de  Chastillon,  Destissac,  de  Malicorne,  de  Fontaines,  Du-  30 
bois,  Rogncs  et  pluribus  aliis  presentibus,  Poittiers. 

41.  Kundschaften  und  Aussagen  darüber,  dass  Hans  Peter 
von  Wahlbach,  Meier  im  Thale  von  Hunsbach,  an  einem  Plünderungs- 
zuge vor  Basel  nicht  teilgenommen  hat. 

— 1444  November  ei.  Dezember  30.  35 

Colm.  Rieht,  fol.  361,  362,  339,  360  v (B). 

«. 

Ich  Hanns  Meyer  von  Hüningen,  Schaffner  ze  Altldich,  tund  menglichen 
zewissen  mit  disem  brieff,  das  für  mich  komen  ist  Peter  Hanns  von  Walt- 
pach,  meyer  in  Hunczbach  tal,  und  hat  mich  angerüffet  und  gebetten  als  40 
einen  richter,  im  ein  kuntschafft  zu  verhörende  von  der  getät  wegen,  so  der 
von  Rechberg  und  ander  mit  im  Peter  Endlichen  von  Basel  sine  pfert  vor 

40.  a)  ratas  et  gratas  A.  b)  velumus  A. 


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51 


der  statt  Basel  genomen  haben,  als  in  do  der  selb  Peter  Endelich  ingezige 
hat  und  meint,  er  sy  daby  gesin  und  hab  die  selben  pfert  geholffen  nemen. 
Wann  ich  nü  ein  gcsworner  amptman  bin  und  under  mich  gehört  und  nieman 
solichs  verziehen  nach  versagen  sol  araptes  halp,  so  hab  ich  dise  nach- 
5 geschribcne  erber  lute  darumb  verhört,  so  er  mit  genemet  und  an  die  er 
die  warheit  ze  sagende  gezogen  hat,  bedc  der  retten  ze  Altklich  und  ander, 
die  ouch  liplich  ze  got  und  den  heilgen  des  geswom  hand  unerlossen  mit 
uff  gehaben  vingern  zu  got  und  den  heiligen  zesagende  was  inen  darumb 
zewissen  sye,  wie  man  denn  kuntschafft  der  warheit  von  recht  verhören 
10  sol.  Zem  ersten  hat  Negelin  der  alt,  burger  ze  Altklich,  geseit,  das 

Peter  Hanns  uff  die  zitt,  als  die  vorgenanten  pfert  worden  genomen  und  gen 
Altkilch  wurden  gefurt,  usz  der  statt  nie  körnen  was,  und  wol  wissende  für 
war,  das  er  by  der  getat  nach  by  der  die  ze  Sant  Jacob  beschehen  ist  und 
das  er  ouch  rat  und  getat,  teil  noch  gemein  noch  nüt  domit  zeschaffende 
15  hat,  und  wol  wisse  das  er  in  den  Sachen  unschuldig  sy.  Das  selb  hat 

Heinrich  Greupper,  Mathis  Poppe,  Burckart  Byberlin,  Clewin  Byberlin,  Clewin 
Fischer,  Andres  Lantgasse,  alle  bürgere  ze  Altkilch,  Hans  von  Boswilr,  Ul- 
rich*) Burckart  und  Erhärt,  und  Engin  Wagnerin b),  herre  Heinrich  von 
Ramstein  gedingete  botten,  und  Clewin  Hüglin  von  Wittcrstorff,  Peter  Graner 
20  von  Hirsingcn  und  Diebolt  von  Heymerstorff,  bede  geswom  amptman,  Hanns 
von  Munczach  burger  von  Altkilch  und  des  rats  dasclbs,  Ulrich  Senger 
weybel  uff  der  I.arg,  und  Clewin  im  Hoff  von  Illefurt,  die  alle  gcmcinlichen 
und  einhelligklichen  geseit  by  iren  eyden,  so  sy  darumb  geswom  hant  als 
vor  stat,  das  inen  allen  w'ol  zewissende  sy,  das  der  egenante  Peter  Hanns 
25  in  der  sach  und  geziges  wegen,  so  in  der  obgenant  Peter  Endelich  ziehet, 
unschuldig  sy,  rat  noch  getat  nie  darzu  getan  hat  und  ouch  weder  teil  nach 
gemein  darinne  hat,  wonn  er  vor  und  nach  und  uff  die  selben  zyt  sin  nye 
vermisset  hant,  denn  das  er  allwegen  by  inen  wonend  ist  gesin  in  der  stat 
ze  Altkilch,  früge  und  spate.  Und  das  ich  ouch  dise  kuntschafft  von 

30  den  vorgenanten  personen  also  verhört  hab  und  gefragt,  wie  man  ein  seme- 
liche  wäre  kuntschafft  von  recht  und  mit  recht  verhören  sol,  das  sprich  ich 
by  minen  eren  und  by  dem  eyde,  so  ich  miner  gnedigen  herschafft  getan 
habe  über  minc  lechen  und  minem  ampb  Und  des  zu  urkund  so  hab  ich 
ze  gezügnisse  aller  vorgeschribencr  dingen  min  eygen  ingesigel  getrückt  uff 
35  disen  brieff  zu  ende  diser  gcschrifft  Geben  uff  samstag  vor  sant  Katherinen- 
tag  im  XLiiij  jare. 

b. 

Ich  Hanns  Meyer  von  Hüningcn,  Schaffner  ze  Altkilch,  tun  kunt  meng- 
lichem  mit  disem  briefe,  das  für  mich  komen  ist  Peter  Hanns  von  Waltpach, 
40  meyger  im  tal  ze  Hunczbach,  und  hat  mich  angerufft  und  gebetten  im  ein 
kuntschafft  zegeben  von  der  pferden  wegen,  die  Peter  Endlich  von  Basel 
von  Hanns  von  Rechberg  herr,  Caspar  Beger  herr,  Syfrid  von  Obcrkilch  und 
Ulrich  Scliüczen  vor  Basel  genomen  sind  worden,  und  aber  in  der  selb  Peter 

a)  llrichna  B,  b)  Wagnerin  in  B. 


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52 


Endlich  in  gezige  hat,  er  solle  im  die  pfcrd  gcholffcn  haben  nemen  und  sy 
daby  gewesen.  Wann  man  nu  nyeman  kuntschafft  der  worhcit  verziehen  sol, 
so  sprich  ich  by  dem  eyde,  so  ich  miner  gnedigen  herschafft  gcton  hab  über 
mine  lechen  und  ampt:  Als  die  vorgemelten  pfert  genomen  worden  und  gen 
Altkilch  gefürt,  do  sach  ich  die  vorgenanten  mit  den  selben  pferden  in  ritten.  5 
Do  rette  ich  mit  inen  und  forschete  sie,  wannen  sy  die  pfert  brechten.  Do 
sprachen  sy,  sy  hetten  sy  vor  Basel  genomen.  Do  wcisz  ich  wol,  das  Peter 
Hanns  uff  die  zyt  by  uns  in  der  statt  ze  Altkilch  gewesen  ist  und  manige 
zitt  da  vor  und  darnach  nie  körnen  ist  und  da  by  nit  gewesen  ist,  rat  nach 
getat,  teil  nach  gemein  nye  damit  hat  gehept  und  mit  damit  zeschaffen  hat,  10 
weder  wenig  nach  vil,  nach  an  der  getat  so  beschehen  ist  ze  Sant  Jacob- 
Geburt  mir  ouch  fürer  ützit  darumb  zetund  mit  recht,  das  wil  ich  ouch  tun. 

Des  ze  urkund  hab  ich  min  eygen  insigel  getruckt  uff  disen  brieff  ze  ende 
diser  geschrifft.  Geben  uff  samstag  vor  sant  Katherinen  tag  im  XLiiij  jare- 

c.  15 

Ich  Hanns  von  Rechberg  von  Hohenrechberg  tun  künt  allen  denen  die 

disen  brieff  sehen  oder  hören  lesen,  das  uff  hüt  geben  diss  brieffs  für  mich 
komen  ist  der  bescheiden  Peter  Hanns  von  Waltpach,  meyer  im  tal  zu 
Hunczbach,  und  hat  mir  anbracht,  wie  im  rede  angeworffen  und  ingezig  sige, 
er  solle  by  der  geschieht  gewesen  sin,  als  ich  und  die  minen  an  dem  herbst  20 
nechst  vergangen  Peter  Endlichen  von  Basel  acht  ross  vor  der  selben  statt 
genomen  und  hingefürt  haben.  Bekenn  ich  und  beheb  und  sprich  ouch  das 
by  minem  eyde,  den  ich  miner  gnedigen  herrschafft  von  Osterrich  etc.  von 
miner  lehen  wegen  geton  hab,  das  ich  dem  benanten  Peter  Hannsen  solicher 
Sachen  nye  angemutet  hab,  er  ouch  da  mit  nit  gewesen  ist,  er  ouch  weder  25 
teil  nach  gemein  daran  gehept  hat,  sonnder  im  an  solicher  schuldigung  gancz 
ungütlich  beschicht.  Hab  in  ouch  vormals  vor  disem  tag  datum  diss  brieffs, 
des  mir  nit  wissend  ist,  nye  gesehen  nach  erkennt.  Und  ob  mir  darumb 
der  warheit  zu  hilff  ützit  mer  gebürt  zetund,  wil  ich  gern  tun.  Und  des  zu 
warem  urkünd,  wenn  ich  uff  diss  mal  mins  ingesigcls  by  mir  nit  hab,  so  hab  30 
ich  erbetten  den  hochgcbornen  lierrn  marggraff  Wilhelm  von  Hochberg 
landvogt  etc.,  minen  gnedigen  hern,  das  er  im  anc  schaden  sin  ingesigel  für 
mich  an  disen  brief  getruckt  hat  ze  ende  dirrc  geschrifft  Das  ouch  wir 
derselbe  marggraff  Wilhelm  etc.  verjehen  unser  insigel  in  mass  als  vor- 
stat  har  in  getruckt  haben.  Geben  uff  mittwochen  nach  dem  heilgen  wichen-  35 
nechttag^anno  incipiente  quadragesimo  quinto  etc. 

d. 

Ich  Ulrich  Schücz  tund  kund  mengklichem:  Als  der  frome  veste  juncker 
Hanns  von  Rechberg  von  Hochenrechberg  und  die  sinen  an  dem  herbst  nehst- 
vergangen  Peter  Endelichen  von  Basel  acht  ross  vor  der  selben  statt  Basel,  40 
da  by  und  mit  ich  ouch  gewesen  bin,  uszgeseczt  und  hin  gefürt  haben,  ist 
Peter  Hanns  von  Walpach,  meyer  im  tal  zu  Hunczbach,  zu  mir  komen  und 
hat  mir  geseit,  wie  in  rede  angeworffen  und  ingezig  sige,  er  solle  by  der 
selben  geschieht  ouch  gewesen  sin,  das  sich  doch  mit  der  warheit  nymer 


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53 


erfinden  solle,  und  mich  gebetten  im  des  kuntschafft  zegeben.  Wenn  nü 
kuntschafft  der  worheit  in  zimlichen  Sachen  niemanden  zu  verziehen  ist,  so 
sal  menglich  wissen,  das  dem  benanten  Peter  Hannsen  an  solicher  schul- 
digung  ungütlich  beschicht,  ouch  daby  und  mit  nye  gewesen  ist  und  weder 
5 teyl  nach  gemeyn  daran  gehebt  hat.  Das  rede  und  sprich  ich  by  minem 
eyde,  den  ich  miner  gnedigcn  herschafft  von  Österrich  getan  hab,  und  als 
hoch  ich  das  biltich  behalten  sol,  und  ob  mir  darumb  utzit  me  der  warheit 
zu  hilffe  gebürte  zetünd,  wil  ich  ouch  gern  tun.  Und  des  zii  warem  urkund 
so  ist  dirre  brieff  mit  des  fromen  vesten  jungherr  Adelbergs  von  Berenfels 
10  ingesigel,  gebresten  halp  des  minen,  von  ininer  bitte  wegen  und  im  ane 
schaden  versigelt  uff  mittwochen  nach  dem  heiligen  winechentag  anno  in- 
cipiente  quadragesimo  quinto. 

42.  Markgraf  Wilhelm  von  Hochberg  bezeugt  die  Unschuld 
Heinrichs  von  Ramstein  am  Einfalle  der  Franzosen. 

15  Vi Hingen  144s  Januar  30. 

Colm.  Rieht,  fol.  363  v (B),  380  ( B I).  — Gleichseitige  Copie  Liber 

div.  rerum  fol.  66  (B  2). 

Wir  Wilhelm  marggraff  von  Hochberg  lantvogt  etc.  tund  kunt  meng- 
lichem,  das  uns  angelangt  ist,  wie*)  der  streng  ritter  herr  Heinrich  von  Ram- 
20  stein  geschuldiget  werde,  er  solle  die  Franczosen  in  das  landt  bracht  und  mit 
uffsacz  zii  Altkilchb)  ingelassen  haben  etc.  Sol  mengklich  wissen,  das  im  an 
solicher  schuldigung,  nach  dem  er  dar  an  nit  schuld  hat,  gancz  unrecht  und 
ungütlich  beschicht.  Dann  was  er  darinn  getan  und  gehandelt  hat,  ist  be- 
schehen  von  emphelhens')  und  verschaffens  wegen  unser  gnedigen  herschafft 
25  von  Österrich  etc.  anwalten  retten  und  amptlüten.  Das  wir  ouch  reden  und 
sprechen  b£  unsern  güten  trüwen  und  eren  an  geverde.  Geben  zu  Villingen 
an  samstag  vor  unser  lieben  frowen  tag  der  liechtmess  anno  etc.  quadra- 
gesimoquinto. 

43.  Herzog  Albrecht  von  Österreich  verkündigt  den  Boten  aer 
30  Eidgenossen  und  ihrer  Helfer  sicheres  Geleit  zu  dem  Tage  in  Rheiri- 

felden.  Diessenhofen  1445  Februar  21. 

Gleichseitige  Copie  Urkundenbuch  2,  5. 

Eine  zweite  Ausfertigung  dieses  Geleits,  d.  d.  Diessenhofen  1443 

März  2,  * Abschiede  2,  187  nach  dem  Original  StA.  Luzern. 

35  Wir  Albrecht  von  gots  gnaden  herezog  ze  Österrich,  zc  Steyr,  ze 

Kemden  und  zu  Krain,  grafe  ze  Tyrol  etc.,  bekennen:  Als  zwischen  uns 

und  dem  huse  ze  Österrich  und  der  statt  Zürich  an  eynem,  und  den  schult- 
heissen  ammenn*)  reten  und  gemeynden  der  gemeynen  aydgenossen  der 

42,  a ) fehlt  BBi.  b)  z&  AHkileh  fehlt  Be  Be.  c)  ist  empholhen  von  empheihenisse  Bi  Bz. 
40  43.  a)  amracn  B. 


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54 


nachgeschribenen  stet  und  lennderen,  ncmlich  von  Bcm  Lucem  Solotorn  Ure 
Swicz  Underwalden  ober  und  niderthalb  dem  kemwalde,  Zug  und  von  Glaris 
und  den  iren  und  iren  helfferen  am  andern  teilen  eyn  tag  uff  mittefasten 
schirestkommend  gen  Rinfelden  gelegt  ist,  den  wir  beider  site  besuchen 
werden,  dz  wir  derselben  eydgenossen  botschafft  von  allen  obgenanten  & 
Stetten  und  lendem  und  allen  die  sy  mit  in  dahin  mitnamen  uff  fünffzig 
person  und  so  vil  pherde  und  nicht  mer  mitsambt  aller  derselben  habe  und 
gfit  für  den  allerd ürchluchtigisten  fürsten,  unsern  gnedigen  lieben  herren  und 
bruder  den  Römischen  künig,  uns  und  unsern  lieben  vettern  herezog  Sig- 
munden, der  beider  wir  ganczcn  gewalt  harinn  haben  und  gebrüchen,  und  10 
für  alle  unser  und  des  huses  ze  Osterrich  undertanen  und  getruwen,  in 
welcherley  stand  oder  wesen  die  sint,  darzö  für  die  hochgeboren  fürsten, 
unser  lieb  öheim,  alle  fürsten  grafen  fryen  und  ritterschafft,  die  sich  in  dem 
kriege  mit  hilff  zu  uns  getan  haben,  ouch  für  den  burgermeister  rate  und 
die  ganczen  gemeynde  der  stat  ze  Zürich  und  alle  die  iren,  und  alle  unser  15 
und  ir  helffer  und  helffers  helffer  und  alle  die  in  disen  zweytrüchten  und 
kriegen  uff  unser  syten  in  gemeyn  oder  in  dheynem  teile  besunder  gehafft 
gewant  oder  verdacht  sint,  und  in  sunderheit  ouch  für  unsern  getrüwen 
lieben  Hannsen  von  Rechbcrg  unser  gut  und  getrüwe  Sicherheit  und  geleit 
gegeben  haben  und  geben  in  krafft  des  briefs  zu  dem  obgenanten  tag  gen  20 
Rinfelden  ze  kommen,  da  ze  bliben  als  lange  der  tag  und  die  tedingc  weren, 
ir  Sachen  nach  aller  ir  notturflt  da  fürzebringen  und  ze  werben  und  von 
dem  tage  widerumbe  bis  an  ir  gewarsami  sicher  ir  libes  und  güts  getrüwe- 
lich  und  on  alle  geverlich  list  fünde  und  intrag.  Daruff  gebieten  wir  unsern 
lieben  getrüwen  allen  unsern  lantvügten  houptlüten  grafen,  fryen  herren,  25 
rittem  und  knechten  schultheiszen  burgermeistern  und  reten  Stetten  merck- 
ten  dorffem  und  allen  andern  unsern  und  ouch  des  huses  zu  Österrich 
undertanen  und  getrüwen,  dz  sy  das  obgeschriben  unser  geleit  und  Sicher- 
heit an  der  egenanten  eydgenossen  botschafften,  die  in  der  obgemeldeten 
zal  personen  und  pherden  dar  kommen,  als  vorgeschriben  stat,  vesticlichen  30 
halten  und  darwider  nicht  tun  noch  yemand  darwider  ze  tünde  gestatten  in 
dhein  weise,  one  alle  geverde.  Das  ist  unser  ganczcr  will  und  meynunge. 

Mit  urkünde  des  briefcs,  geben  zu  Tiessenhofen  an  sunnentag  Rcminiscere 
in  den  vasten  anno  etc.  XI.quinto.  Dominus  dux  in  consilio. 

44.  Rat  und  Gemeinde  von  Basel  erteilen  dreizehn  genannten  35 
Bürgern  Vollmacht  für  alle  Sachen  des  Krieges.  — 2445  Mai  7. 

Gleichzeitige  Copie  Gr  WB  fol.  218  v.  Überschrift  Eyn  brieff  der 

geben  ist  den  dryzehen  so  über  den  krieg  geseezt  sint  anno  Xiiijc  [1] 

XI.V0. 

Ochs  j,  pfo.  — * Heust  er  385.  — * Gengier  Codex  t,  ipy.  40 

Wir  der  rate,  die  burger  und  die  meister  gemeinlich  der  statd  Basel, 
die  der  rüten  dis  jares  daselbes  sint,  tund  kunt  menglichem  mit  disem 
briefe : Als  wir  und  die  unsern  yeczent  und  zu  disen  ziten  wider  recht 


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gelimph  und  bescheidcnheit  und  mit  Unrechtem  gewalt  überfallen  und  under- 
standen  gewesen  sint  und  noch  tegelichs  umbgezogen,  ze  kumbcr,  ze  kosten 
und  schaden  an  libe  und  an  gute  mit  nome  und  gefengnisse  bracht  worden 
sint  und  tegelichs  bracht  werdent  von  unscrn  umbsessen  und  andern,  umb  die 
5 wir  solichs  nit  wissen  ye  bcschüldet  haben,  dz  wir  darumbe  für  uns  und  unser 
nachkommen,  die  wir  harzu  vesticlich  bindent,  den  frommen  vcsten  ersamen 
und  wisen  liern  Hannscn  Roten  ritter  unserm  burger  meister,  hem  Andresen 
Ospemell  unserm  obresten  zunfftmeistcr,  Friderichen  Schilling,  Dietrichen 
von  Sennhen,  Clawsen  Smidlin,  Heinrichen  Haibisen,  Wernhcr  Tcssenhcn, 
10  Mathiscn  Eberler,  Eberharten  von  Hiltalingen,  Hannsen  Einfaltig,  Martin 
Scyler,  Jacoben  Lampenberg  und  Hannsen  Biderman,  unsern  bürgern,  den 
dryzehen  usser  nüwen  und  alten  röten  erwelt,  gewalt  und  macht  geben  hand 
in  crafft  dis  briefes,  so  lange  dirr  krieg  weret  ungevarlich,  und  inen  und 
iren  nachkommen,  so  an  ir  stat  geseezt  mögen  werden,  empholhen  uff  unser 
15  vygende,  wer  die  nü  sint  oder  hinnachin  werdent,  libe  und  gut  ze  stellende 
und  alle  unser  Sachen,  die  von  dis  krieges  oder  vigentschafft  wegen,  darinn 
wir  yecz  sint  oder  yemand  zu  uns  oder  den  unsern  von  gemeyner  statd 
wegen  hat  oder  gewinnet  darrürende  oder  kommende,  ze  verhandelende,  ze 
ordenen  und  alles  das  zetünde,  dz  sy  beträchtent  bedüncket  oder  ze  rate 
20  werdent,  dz  unser  und  der  unsern  und  ouch  gemeyner  statt  notturfft  ere 
und  fromme  sye,  umb  dz  wir  dester  fürbasser  überhept  mögen  werden  zu 
künftigen  ziten  semlichs  gewalts  und  Unrechtes,  so  an  uns  und  den  unsern 
unverschulter  saclic  begangen  ist  oder  getan  wirt.  Und  wannd  die  egenan- 
ten  dryzehen  das  also  gctrüwelich  zetünde  sich  darinn  ze  bekümberende 
25  und  ze  erbeitendc  liplich  zu  gott  und  den  heilgen  mit  uffgehepten  handen 
und  gelerten  Worten  vor  alten  und  nüwen  reten  und  ouch  den  sechsen  zu 
den  Augustinern  harumbe  besamnet  gesworn  hand,  harumbe  so  haben  wir 
gelopt  und  versprochen  by  unsern  güten  trüwen  und  eren,  was  kumbers 
Verlustes  kostens  oder  Schadens  uns  oder  den  unsern  davon  ufferstat  oder 
30  beschicht  an  libe  und  güte,  oder  wie  das  kommen  möchte,  nü  oder  ze  künff- 
tigen  ziten,  das  wir  noch  unser  nachkommen  darumbe  den  egenanten  dry- 
zehen gemcinlichen  oder  dheinem  besunders,  iren  nachkommen  noch  dheinen 
iren  fründen  darumbe  nyemer  zügesprechen  noch  sy  bekümberen  söllent  noch 
enwöllent,  weder  an  libe  noch  an  güte,  noch  dhein  arges  noch  Übels  zu 
35  dheynen  ziten  zu  reden  oder  verwiszen  in  dhein  wise.  Geschee  es  inen 
darüber  von  yemanden,  wer  der  were,  den  söllent  und  wöllent  wir  und  unser 
nachkommen,  die  wir  liarzü  bindent,  nach  unserm  vermögen  darumb  straffen 
so  vil  und  herticlichcn,  uncz  das  inen  abgeleit  und  benommen  wirt  dz  inen 
bescheen  were  mit  Worten  oder  wergken,  by  den  egenanten  unsern  truwen 
40  und  eren  one  alle  geverde.  Des  zu  urkunde  haben  wir  den  egenanten  dry- 
zehen, umb  dz  sy  sich  dester  williclichcr  und  frylicher  bekümbern  und  er- 
beiten  mögen  in  unsern  und  gemeyner  statd  Sachen,  disen  brieff,  mit  unser 
stette  grossem  anhangendem  ingesigel  versigelt,  geben  des  nehsten  fry- 
tages  nach  dem  heiligen  uffart  tage  des  jares  als  man  zalte  nach  der  ge- 
45  bürt  unsers  herren  Jhcsu  Christi  vierzehenhundert  vierzig  und  funff  jare. 


56 


45.  Die  Städte  Basel  und  Rheinfelden  verbinden  sich  auf  zehn 
fahre  zu  gegenseitigem  Beistände.  — 1443  Juni  9. 

Original  St.Urk.  tf  1284.  — Gleichseitige  Copie  GrWB  fei.  219.  — 

VBO  von  1446  August  / St.Urk.  n“  1306. 

Aug  Rhetorik  129  mit  falschem  Datum.  — Auszug:  Ochs  3,  444.  5 

Hängende  Siege!  beider  Städte. 

In  gotes  namen  amen.  Wir  Hanns  Rote  ritter  burgermeistcr  der 
rite  und  die  burger  gemeynlich  der  Stadt  Basel  für  uns  und  die  unsern  alle, 
unser  nachkomen  burgermeister  rete  und  burger  und  alle  die  so  zu  uns 
gehorent,  der  wir  gewalt  habent  und  die  wir  ouch  zu  allen  nachgcschribcn  10 
dingen  vesticklich  verbindent,  an  eynem,  und  wir  der  schultheis,  die  rite 
und  bürgere  gemeynlich  der  statd  Rinfelden  ouch  für  uns  und  die  unsern 
alle,  unser  nachkommcn  schultheisscn  rite  burger  und  alle  die  so  zu  uns 
gehörent,  der  wir  gewalt  habent,  die  wir  ouch  zu  allen  nachgeschribcn 
dingen  vesticklich  verstrickent,  an  dem  andern  teile,  tund  kunt  menigklichem  15 
und  erkennent  offenlich  mit  disem  briefe,  dz  wir  durch  der  lieben  guten 
fruntschafft  willen,  die  unser  vordem  yewelten  gctruwelich  gegen  eynander 
gehalten  und  harbracht  hand  und  wir  und  unser  nachkommen,  ob  got  wil, 
hinnachin  ouch  gegeneynander  halten  söllent  und  wollent,  ouch  durch  friden 
schirmes  nflezes  und  gemaches  willen  unser,  aller  der  unsern,  unser  Stetten  20 
landen  luten  und  gutem,  uns  zu  eynander  verbunden  und  vereyniget  hand, 
verbindent  und  vereynigent  uns  zueynander  mit  krafft  dis  briefes,  zehen 
jare  die  nehsten  nach  eynander  kommende,  nach  datum  dis  briefes  zu 
zalende,  eynander  getruwelich  und  ernstlich  by  unsern  eyden,  so  wir  harumbc 
liplich  zu  got  und  den  heilgen  gesworn  und  getan  hand,  beraten  und  be-  25 
holffen  ze  sindc  segs  mile  weges  langk  und  breit  umb  die  statd  Basel 
nach  unserm  besten  vermögen  ungevarlich,  wenn  sy  uns  oder  wir  sy  dar- 
umbe  ermanent,  in  acht  tagen  den  nehsten  nach  solicher  manungc  in  unser 
bederteilen  selbs  Sachen  und  kosten  wider  alle  die,  so  uns  bekriegent 
schedigend  widerdrisz  oder  unlust  tundt  mit  roube,  mit  brant,  mit  gefeng-  30 
nisse,  mit  beligcn  vor  unsern  Stetten  schlossen  oder  vestenen,  mit  Unrech- 
tem widersagen,  oder  die  uns  süst  an  üben  oder  an  guteren  oder  an  unsern 
friheiten  rechten  und  guten  gewonheiten,  die  wir  inn  und  harbracht  hand, 
mit  gewalt  oder  wider  recht,  mit  was  Sachen  oder  schaden  sich  das  fügte 
oder  bescheen  mochte,  bekrenken  beswecheren  oder  beunfugen  woltent;  und  35 
söllent  und  wollent  eynander  zu  beden  syten  daran  nit  lassen  noch  sümen 
in  dliein  wise.  Es  sollent  ouch  unser  bede  stette  Basel  und  Rinfelden  und 
unser  schlossze  und  vestinen  zu  beden  siten  eynander  offen  sin  zu  allen 
unsern  nöten.  Und  weihe  statd  under  uns  oder  die  iren  der  andern  statd 
oder  teils  schaden  unfrommen  oder  Verlust  zu  frischer  getit  mag  helflfen  40 
weren  fürkommen  und  wenden,  daran  söllent  und  wollent  wir  eynander  ouch 
nit  lassen,  sunder  darinn  eynander  getruwelich  beholflen  und  beraten  sin 
one  verziehen  und  one  alles  vermanen,  zu  glichcr  wise  als  ob  sölichs  dem 
ungeschcdigitcn  teil  under  uns  zutreffe  und  selber  bescheen  were.  In  was 


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Sachen  wir  ouch  zu  bedensiten  mit  yemandcn,  wer  der  were,  zu  kriege 
oder  zu  vyentschafft  kement  oder  werent  umb  alte  oder  nuwe  Sachen,  wie 
sich  das  fügte,  do  sol  dhein  teile  under  uns  bcdenteilen  mit  denen  wir 
also  zu  kriege  kommen  werent  dhein  richtunge  süne  noch  friden  uffnemmen 
5 noch  verhengen  zetunde  denn  mit  des  andern  teils  willen  und  wissen,  one 
geverde.  Ouch  söllent  wir  zu  bedenteilen  eynander  hüben  lassen  by  unsern 
friheiten  rechten,  güten  gewonheiten  und  harkommenheit,  als  wir  von  alter 
hüben  sint,  und  eynander  davon  nit  trengen  in  dhein  wise,  one  geverde. 
Were  ouch  dz  dhein  teile  under  uns  sich  zu  yemanden  anderem  verbünde 
10  oder  verbinden  wolte,  zu  dem  er  yecz  nit  verbunden  were,  der  sol  den 
andern  teil  under  uns  usznemmen,  als  gewonlich  und  billich  ist.  In  diser 
früntüchen  eynunge  und  verbuntnüsse  nemmen  wir  bedeteile  usz  das  heilge 
Römisch  riche;  dazu  wir  die  von  Basel  insunders  harinn  usznemment  unsern 
herren  den  bischoff  von  Basel,  so  ye  zu  ziten  ist,  und  sin  gotshus,  und 
15  unser  eydgenoszen  von  Bern  und  von  Solotorn,  zu  denen  wir  vormols  ver- 
bunden sint.  Und  des  alles  zu  warem  urkunde,  und  dz  wir  bede  stette  und 
die  unseren  dise  egenanten  früntschafft  eynunge  und  büntnüsse  by  unsern 
geswomen  eyden  gegen  eynander  getrüwclich  wäre  stete  und  veste  und  ouch 
unverbrüchenüch  one  alle  geverde  halten  und  haben  stillen  und  wollen,  so 
20  haben  wir  die  egenanten  bede  stette  unser  yegklich  ir  statd  ingesigel  das 
groszer  getan  und  lassen  hencken  an  disen  brieff,  der  zwene  glich  gemacht 
sint,  der  ycgkücher  statd  under  uns  eyner  geben  ist  uff  mitwochen  vor  sant 
Bamabeti  tag  des  heilgen  apostelen  in  dem  jare  als  man  zalt  nach  unsers 
herren  Cristi  gebürt  vierzehenhundert  vierzig  und  fünff  jare. 

25  46.  Konrad  Mönch  von  Mönchenslein  schwört  der  Stadt  Basel 

Urfehde.  — Juni  jo. 

Original  St.Urk.  vf  1286. 

Hängendes  Siegel. 

Ich  Cünrat  Münch  von  Münchenstein  tun  kunt  menglichem  und  erkenn 
30  offenüch  mit  disem  briefe:  Als  die  ersamen  wisen  burgermcister  und  rat 

der  statd  Basel  mich  gefangen  und  in  gefengnisse  gehept  hand,  und  mich  aber 
gütlich  gelassen  von  bettewegen  des  hochwirdigen,  mins  gnedigen  herren, 
hem  Friderichs  bischofs  ze  Basel  und  ander  miner  gnüdigen  herren  und 
güten  fründen,  darumb  so  hab  ich  der  selbe  Cünrat  Münch,  lideclich  und 
35  frie,  unbezwungen  und  ungedrungen,  sunder  mit  gütem  willen  und  wol 
bedacht,  gesunt  übes  und  vernünftig  der  synnen,  gesworn  einen  eid  üplich 
zu  gott  und  den  heiligen  mit  üfgehepten  hannden  und  gelerten  Worten,  von 
derselben  gefengnisz  wegen  wider  die  statd  Basel  und  alle  die  iren,  so  inen 
züversprechende  stand,  niemand  uszgenommen  noch  vorbehept,  nit  ze  tündc 
40  noch  schaffen  getan  werden,  mit  gerichte  noch  one  gerichte,  in  dhein  wise 
noch  wege,  denn  ein  gancz  luter  stete  urfecht  gegen  der  statd  Basel  und 
allen  den  iren,  die  inen  stand  zu  versprechend,  für  mich  und  alle  min 
erben  und  die  minen,  die  ich  harczü  binde,  stete  veste  und  unverbrdchelich 

Urkundcnbueb  der  Stadt  Raset.  VII.  |J 


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J>8 

ze  haltende  und  die  Gefangenschaft  niemer  Ze  anden,  ze  rechen  noch  ze 
eferende,  mit  gerichte  noch  one  gerichte,  heimlichen  noch  offenlichen,  sust 
noch  so  in  dhein  wisc.  Denn  si  und  die  iren  söllen  von  mir  und  den 
minen  der  gefcngnisse  halp  zu  ewigen  tagen  unbekümbert  sin  und  bliben. 
Ouch  sol  ich  by  demselben  minem  geswomen  eide  disen  krieg  usz,  uncz  5 
er  zu  ganczer  sün  und  richtung  kommen  ist,  weder  mit  minem  libe,  minen 
slossen  noch  knechten  wider  die  von  Basel  noch  [die]  iren  mit  rate  noch  ge- 
tat  nit  sin  noch  tun  verhengen  oder  gestatten  ze  tünde  in  dhein  wise,  denn 
des  krieges  gancz  und  gar  müssig  gan,  alle  geverde  und  argeliste  hindan 
geseezt  Des  zu  vestera  woren  urkunde  habe  ich  min  eigen  ingesigel  ge-  10 
hengkt  an  disen  brief,  der  geben  ist  an  mittwuch  nebst  nach  sant  Peters 
und  sant  Paulus  tag  der  heiligen  zwolffbotten  des  jares  als  man  zalte  nach 
der  gebürte  Christi  vierczehenhundert  vierczig  und  fünf  jare. 

47.  Ein  genannter  Notar  stellt  auf  Erfordern  des  Kanzlers  von 
Frankreich  ein  Vidimus  aus  über  die  Hilfsgesuche  König  Friedrichs  15 
und  Herzog  Sigmunds  von  Österreich  vom  21.  und  22.  August  144 J 
an  König  Karl  von  Frankreich.  Chitons  144s  Juli  10. 

Gleichzeitige  Übersetzung  Liber  div.  rerum  fot.  7p  v(C),  Überschrift  Abe- 
geschrifft  der  briefen  von  der  Schinder  wegen  anno  etc.  XLiiij*  furgangen. 

Das  Instrument  lateinisch  Cotm.  Rieht,  fot.  440  v.  Die  Schreiben  bei  20 
Sch'öpflin  Atsatia  dipl.  2,  371  nt  1 333  und  Bruckner  Merkw.  3,  436. 

In  dem  namen  des  herren  amen.  Durch  disz  gegenwurtig  offen  In- 
strument werde  kuntlichen  menglichem,  das  in  dem  jare  desselben  herren 
tusent  vierhundert  vierczig  und  fünff  jare  des  achttesten  indicion  uff  dem 
zehenden  tag  des  monetts  julij  des  babstüms  des  allerheiligosten  in  got  2b 
vatter  und  herren  herrn  Eugcnien  von  gütlicher  fürsehung  babst  des  vierden 
im  fünffzehenden  jare  in  der  nach  benempten  gezugen,  so  dazu  beriifft  und 
gebetten  warent,  gegenwertikeit,  ich  Peter  Hermandi  ein  clcricke,  von 
böbstlichem  und  keyserlichem  gewalt  ein  offner  notarie,  habe  geseen  griffen 
und  gehept  und  von  wort  zu  wort  gelisen  zwene  senndbriefe  geschigkt  dem  30 
allcrdurchlüchtigisten  fürsten  hern  Karoto  von  gottes  gnaden  künige  ze 
Frangkrich,  nemmlich  einen  uff  bermet  von  wegen  Friderichen  Hämischen 
künigs,  und“)  den  andern  uff  papir  von  wegen  Sigemunds  herezogen  ze  Östcr- 
rich,  die  mir  durch  den  canczcler  von  Frangkrich  geantwurtet  sint,  und  ge- 
heissen bin  im  der  ein  offen  vidimus  instrument  davon  ze  machen.  Derselben  33 
briefen  innhalt  von  wort  zu  wort  harnocli  volgende  ist  also : 

Fridericli  von  gottes  gnaden  Römischer  künig,  zu  allen  ziten  mercr 
des  richs,  herezog  ze  Österrich  etc.,  dem  allcrdurchlüchtigisten  fürsten  Karolo 
von  derselben  gnoden  künige  ze  Frangkrich,  unserm  allerliebsten  bruder, 
heyle  und  merunge  brüderlicher  liebe.  Allerdurchlüchtigistcr  fürst  und  40 
liebster  brüder!  Wie  wol  das  sye,  das  wir  nit  grosz  achten  der  Swyczer 
Unrechten  gewalt,  so  sy  uns  und  dem  heiligen  riche  kürczlich  zügefügt 

47.  a)  in  C. 


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hand,  denn  uns  weder  der  müt  noch  macht  gebristet  solichen  iren  früvel 
ze  stillen  ; doch  umbe  das  üwer  brüderlicheit  verstände,  das  wir  ein  getrüwen 
in  die  hand,  wellent  wir  mit  kurczen  Worten  erczalen  die  ungestümikeit,  der 
sy  sich  gebruchen,  und  darnach,  was  wir  bittende  oder  was  wir  durch  uwer 
5 brüderlicheit  ze  tünde  begerende  sint,  ze  stund  nach  seczen.  Wannd  der- 
selben grymmekeit  so  verre  uszgangen  ist,  das  sy  nit  allein  unsers  huses 
von  österrich  herschafften  mit  roube  und  brandt  verwüsten,  sunder  ouch 
unser  und  des  heiligen  richs  statd  Zürich  mit  gewapcneter  hand  anfechten 
und  mit  unmiltem  kriege  ze  bekümbern  sich  nit  beschcmpt  hand,  wie  wol 
10  dieselben  von  Zürich,  ob  die  Swyczer  sy  üczit  anzclangende  gehept  hettent, 
sich  vor  allen  Stetten  und  fürsten  gerecht  ze  werden  erbotten  haben t.  Aber 
die,  als  sy  wissende  warent  me  stercke  denn  gcrechtikeit  habende  sin,  hand 
lieber  im  velde  denn  vor  dem  rechten  gcwollen  zangkcn  und  hand  also 
mit  gewaffeneter  handt  bcde  des  huses  von  Österrich  undertanen  und  ouch 
15  den  von  Zürich  swSrcn  schaden  zu  gefügt  mit  verbrennen  und  verwüsten 
der  ackern  und  umbkernnge  der  dörffcren.  Sy  hand  ouch  ir  hende  von 
den  heiligen  gotes  Stetten  nit  abegezogen,  sunder  die  wirdigen  münich 
clöster  und  der  gewichten  jungfrowen  düster  in  den  landen  gelegen  anege- 
zündt  und  ettwie  dick  vil  menschliches  blütes,  so  sy  die  unsem  anekomen 
20  sint,  vergossen,  wie  wol  inen  alle  ir  ansigen  blütflüssig  und  trurig  gewesen 
syc.  Denn  der  milte  got  nit  verhengen  der  furnemmen  allwege  glügklich 
ze  volenden,  die,  hindan  geseezt  das  zil  der  gerechtikeit,  ir  hürner  strüssent 
wider  ir  eygen  herren,  als  die  selben  Swiczer,  die  das  hus  von  österrich, 
des  undertanen  sy  warent,  verlassen  hand,  das  riche,  under  des  schatten 
25  sy  sich  in  ein  friheit  gezogen  hand,  nit  furchten  zertrennen.  Die  selben 
ouch,  syd  dem  mole  inen  nit  alle  ding  nach  ir  urteil  zü  handen  gand,  sunder 
irs  umbillichen  fürnemmendes  dick  entscczt  werdent,  ir  umbsessen  zü  ir 
hilfif  berüffent,  die  sy  inen  mit  gelüpten  verbüntlich  gemacht  hand,  under 
denen  ettlich  sint,  wie  wol  sy  wol  wissent,  dz  sy  sich  wider  iren  obem 
30  mit  dheinen  gelüpten  verbunden  mügent,  doch  tünt  sy  sich  gern  zü  den- 
selben, umbe  das  sy  ettwas  gerouben  und  von  frümdem  güt  leben  mügent 
Dise  dinge  wir  nit  zwyfelent  üwer  brüderlicheit  missvSllig  sint,  bede 
von  der  sybschaft  des  blütes,  da  durch  unsere  hüser  zü  sammen  gehörent, 
und  von  des  byspils  wegen,  dz  alle  fürsten  berürt,  das  die  undertanen  wider 
35  ir  herren  und  die  buren  und  eygen  lute  sich  wider  die  edeln  hochferticlich 
ufflcyncn ; und  zwifelt  uns  nit,  ir  begerent  solichen  früvel  getemmet  werden. 
Harumbc  wannd  wir  inwillen  sint  uns  in  ober  tüschy  lande  zü  fügen  und 
alle  flisze  dazü  keren,  dz  wir  mit  hilffe  des  heiligen  riches  getrüwen  fürsten 
und  gemeinden  die  widerspennikeit  derselben  Swyczeren  mit  der  hilff  gottes 
40  gestillen;  wand  aber  sich  villicht  fügen  wirt,  das  wir  der  gescllschaft  der 
Armeigecken,  so  in  uweren  landen  ritterschaft  tribent,  mit  komenlichen  ge- 
dingen  zü  unser  hilff  berüffen  werden,  wellent  wir  uff  yecz  uwer  durchlüch- 
tikeit  gebetten  sin,  das  ir  uff  solichen  vall  den  selben  Armengecken  gütlich 
erlouben  und  sy  frye  ziehen  lassen  wellent,  ob  es  notdürftig  sin  wurde, 
45  als  wir  des  zü  üwer  liebe  und  begirde  gegen  uns  getruwen.  Denn 


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60 


durch  den  wfg  ir  uns  und  üwerm  tochterman,  dem  durchlüchtigen  unsern 
vetteren  herezog  Sigmunden,  zu  grosser  hilff  werdent  und  zu  fürkomen  das 
füre,  das  mit  grossem  schaden  aller  leimigen  wachsen  möcht,  unser  begirde 
völliclich  erfüllent  Geben  in  der  Nüwenstatd  des  zwey  und  zwenczigesten 
tages  des  ougsten  des  jares  nach  Cristi  gebürt  etc.  im  XLiij,  unsers  richs  im  5 
vierden  jarc.  Von  gebotts  wegen  unsers  herren  des  kunigs,  durch  erzalung 
her  Caspars  des  canczlers.  Eneas  Silvius.  Item  dem  allerdurch- 

luchtigisten*)  und  cristenlichisten  fürsten  und  herren  herrn  Karolo,  von  gotes 
gnaden  kunige  ze  Frangkrich,  unsern  ersamen  und  allerliebsten  vatter  und 
swfcher”)  etc.,  Sigmund  von  denselben  gnaden  herezog  ze  Österrich,  ze  Stire,  ze  10 
Kernden,  ze  Krayn,  grafe  ze  Tyrol  etc.,  heyle  und  suntlicher  begirde b)  williges 
uffnemmen.  Uwer  durchlüchtikeit  wirt  verneminen  usz  den  briefen  des  un- 
überwintlichisten  fürsten  und  herren  des  Römischen  küniges,  unsers  aller- 
durchlüchtigistcn  herren  und  vettern,  wie  das  verwildet  Volke  der  Swiczeren 
abgeworffen  den  zowm  aller  zymlicheit  und  die  bande  aller  glicheit  wider  15 
die  richstat  Zürich  und  ettwemenge  des  huses  von  Österrich  herschafften 
sich  erhept  hand  mit  unzellichem  Unrechtem  gewalt  und  schaden  zu  ze  fügen; 
wye  ouch  ze  vörchtende  sye,  dz  sich  vil  der  umbsessen  von  solichem  bösen 
byspell  bewegent  sich  zu  inen  zu  tünde,  als  wir  das  dick  seen  beschcen, 
das  den  bösen  der  bösen  hilff  nit  vonstat.  Sittemmole  aber  ungerechter  20 
menschen  kreffte  sich  zesammen  tund,  noch  vil  me  ist  es  bequemmlich,  das 
die  gerechten  fürsten  mitlidcn  zesammen  haben  und  einander  notturfftige 
hilff  und  rate  gebent,  sunderlich  die,  so  des  hohen  blütes  und  wolgebornen 
adels  glicheit  zusammen  fugt  Dazu  dienet  ouch  die  ursach  des  gemeynen 
nüczcs,  denn  es  nit  hübsch,  ouch  allen  kunigen  sorglich  ist,  das  die  under-  25 
tanen  wider  ir  herren  sich  erheben  und  meynt  ein  yegklicher  im  zymmlich 
sin,  das  er  an  andern  sich')  ungestrafft  bliben.  Harumbe  wannd  der  allerdurch- 
lüchtigistc  herrc  der  Römisch  kunig  vorgenant  und  wir  alle  dinge  zu  rucke 
geschlagen  unsern  undertanen  hilff  und  der  widerspennigen  widerstand  ze 
tünde  und  straffe  anzelegen  by  kurczen  tagen  willen  hand,  tünd  wir  uwer  30 
durchlüchtikeit,  bede  von  des  adels,  ouch  gemeynes  nüczes  und  der  syb- 
schaft  des  blütes,  ouch  der  begirlichen  neygunge,  so  ir  zü  uns  tragent,  cm- 
siclich  gebetten  sin,  das  ir  nach  uszwisunge  der  obgemeldeten  briefen,  ob 
sich  fügen  [wirt],  das  wir  der  Armengecken  hilff  ervordern  wurden,  dieselben 
gütwilliclich  und  angenömer  angesicht  in  unsere  lande  mit  unsern  billichcn  35 
gedingen  ze  kommen  nit  allein  lassent,  sunder  ouch  gcbictcnt  und  sy  mit 
vermanungen  dazü  notdürftig  anbringent,  daran  ir  ein  sunderlich  wolgcfallen 
dem  benanten  künige  und  uns  üwerm  süne  die  groste  gnade  crzoügent. 
Geben  in  der  Nüwenstatd  des  eynundzwenczigosten  tages  des  monetts  ougsten 
des  jares  unsers  herren  etc.  im  XLiij”.  Der  lierr  der  herezog  durch  sich  selbes.  40 
Das  ich  aber  also  gesehen  habe,  bezöge  ich  der  offen  notarie 
also  gesehen  haben.  Des  zü  gczügnissc  habe  ich  offner  notarie  oben 
und  ouch  hie  nach  geschribcn  min  offen  gewonlich  Zeichen  an  disz  offen 
vidimus  instrument  gcscczt.  Und  sint  dise  dinge  beschehen  zü  Cathalami 
47,  a)  dem  allerd.—  sweher  wiederholt  C.  b)  lat . filialis  affectionis.  c)  lat.  videt.  45 


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des  jarcs,  der  indicion,  des  monctts,  des  tages  und  des  babstümbs  davor 
geschriben,  in  gegenwertikeit  der  ersamen  mannen  Johannscn  von  Canti- 
curia,  Johannscn  Rauleti  und  Johannsen  Prevostelli,  dericken  Cathalanier 
bistümbs,  die  zu  gezügen  harczü  berußt  warent  und  gebetten.  Und 

5 ich  Peter  Hcrmandi,  ein  clericke  von  Cathalani,  von  bebstlichem  und  keyser- 
lichem  gewalt  ein  offner  notarie  und  der  wirdigen  herren  des  cappitels  ze 
Cathalani  gesworncr  schriber,  nach  deme  ich  disz  vidimus  Instrument  mit 
den  rechten  houptbriefen  flissiclich  verlesen  und  glich  lutende  funden  habe, 
nüt  *)  dazü  noch  davon  getan,  das  denn  synn  enderen  möchte,  habe  ich  disem 
10  offenen  vidimus  instrument,  das  durch  eynen  andern  miner  unmüssen  halp 
getrüwlich  geschriben  ist,  in  dise  offene  form  bracht,  min  offen  gewonlich 
Zeichen  angeleit  und  das  mit  miner  handgeschrifft  underschriben,  ervordert 
und  erbetten  zu  gezügnisse  aller  vorgcschribenen  dingen. 

48.  Bürgermeister  und  Bat  von  Basel  verbieten  genannten 
15  Herren  der  Nachbarschaft  dauernden  Aufenthalt  in  ihrer  Stadt  su 
nehmen,  weil  sie  am  Einfalle  des  Dauphin  beteiligt  waren. 

— 14.45  Hui*  21  • 

Originale  Schißleuten  Uri.  nt  5 (A),  Rebleuten  Uri.  nt  7 (A  1),  Schlüssel- 

zunft  Uri.  tf  17  (A  2).  Weitere  Originale  in  anderen  Zunftarchiven. 

20  Hängendes  Seiretsiegel,  bei  A zerbrochen,  fehlt  bei  A I. 

Tschudi  2,  440.  — Wurstisen  — Auszug:  Ochs  j,  451  ß. 

Wir  Arnolt  von  Ratperg  ritter  burgermeister  und  der  rat  der  statt 
Basel  tund  kunt  menglichem  und  erkennent  öftcnlich  mit  disem  brief:  Als 
der  durchlüchtig  fürst  und  herre  herr  Ludwig  von  Vian“),  des  groszmech- 
25  tigen  fürsten  des  küniges  von  Frangkrich  eltcster  sun,  der  Delffin  genant  etc., 
mit  grosser  ubertrefllicher  macht  umb  sant  Laurencien  tag  nechst  vergangen 
in  dise  lande  kommen  ist  und  darnachb)  umb  sant  Bartholomeus  tag  ouch 
nechst  vergangen  mit  derselben  siner  macht  für  unser  statt  Basel  gezogen 
und  der  eydgenoschafft,  der  iren,  ouch  uns  undb)  der  unseren  ettwie  vil 
30  ungeseit  und  unvervolget  aller  dingen  unbarmherczclich  vom  leben  zum  tode 
bracht  by  dem  siechuse  sant  Jacob  an  der  Birse,  darnach  mit  macht  im 
lande  gelegen  und  uns  und  andern  von  tage  ze  tage  mit  totsiegen  nome 
und  brande,  schaczung  und  in  andere  wege  sweren  mergklichen  schaden 
getan  und  zügezogen  und  mangerley  grossen  unmcntschlichcn  unfug  be- 
35  Bal>gen.  ouch  unsere  gemeine  statd  gantz  under  zebringende')  understanden 
hatd)  gehept,  hette  uns  der  almechtig  gott  sin  wirdige  gnade  nit  mitgeteilet 
und')  vor  irem  gefarlichen  uffsacz  nit1)  behütet,  das  alles  zu  vil  und  zelange 
wäre  hie  zu  beschribendc  etc.  Also  ist  uns  eigentlich  dabyb)  fürkommen,  wie 
die  Sachen«)  vor  güten  jaren  vergangen  antragen  sien  worden,  und  daz  ett- 

40  47.  a)  vil  C,  lat.  nil. 

48.  a)  Vyand  Aa.  b)  fehlt  A.  c)  za  ganczer  anderbringende  Ai,  underbringunge  Aa. 

d)  band  A,  e)  nit  mitgeteilet  und  auf  Rasur  A.  f)  wiederholt  A.  g)  sacher  A. 


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62 


liehe  landeszherren,  ouch  rittere  und  knechte  dirr  landen,  und  nemlich  die 
so  harnach  geschriben  stand,  sfllichs  haben  helffen  werben  suchen  und  an- 
tragen, ouch  mit  rate  und  getat  dazu  geholffen*)  haben,  daz  uns  billich  ist 
swere  angelegen  und  zimlich  ist,  daz  wir  des  zu  ewigen  ziten  gegen  den- 
selben landeszherren  rittem  und  knechten  niemer  vergessen  söllent  Und  5 
darumb  so  sind  wir  burgermeister  und  rate  vorgenant  mit  den  schssen  nuw 
und  alte  aller  zunfften  über  die  Sachen  gesessen,  hand  die  bedacht,  daz  wir 
darinn  one  redlich  sach  mit  grossem  uffsacz  unverschuldet,  und  über  daz  wir 
uns  nflezit  denn  guts  zu  inen  versohent,  unredelich  understanden  sind  an  übe 
ere  und  güte  ze  verderbende  und  underzetrückende ; hand  darumb  mit  sampt  10 
den  sehssen  einhclliclich  erkent  und  sind  in  eins  kommen,  daz  dieselben 
herren  ritter  und  knechte  und  ander  rat  noch  burger  ze  Basel  niemer  werden, 
dehein  huszheblich  wonung  zu  deheinem  sindc  by  zit  irs  lebens  in  der  statd 
Basel  nit  haben  noch  gewinnen  söllent  in  deheinen  weg;  und  wenn  ir  de- 
heiner  in  unser  statd  wirt  riten  oder  kommen,  sollen  si  in  offenen  wirtz-  i& 
huseren  ügen  und  da  zeren  und  niena  anderswo.  Und  sol  dise  bekantnüsseb) 
von  deheiner  bitte  wegen  niemer  abgelassen  werden,  es  wäre  denn  Sache 
daz  ir  deheiner  sich  in  sölicher  masze  darinn  verantwurten  wurde,  daz  bede 
rite,  nüwe  und  alte  sehsse  erkantent,  daz  er  des  billich  sfllte  geniessen ; daz 
sol  er  alsdenne  geniessen.  Deszgüchen  ob  sach  wäre  daz  wir c)  harnach  ver-  20 
nement  und  entphinden  würdent,  daz  jemands  me  wäre,  der  an  der  vor- 
geschobnen Sache  schulde  und1*)  ouch  dazu  geraten  geholffen  oder  getan 
hette,  in  massen  als  vor  stat,  der  und  dieselben  söllent  in  der  vorgeschobnen 
pene  und  busz  sin  glicher  wise  als')  die  so  harnach  geschriben  stand.  Und 
sind  disz  die  personen  so  harzu  behafft  sind,  mit  nammen  marggraff  VVil-  25 
heim  von  Hochperg  herre  zu  Röteln  und  ze  Susemburg,  lantvogt  etc.,  graff 
Hanns  von  Thierstein,  jungkher  Jacob  graf  von  Luczelstein  herre  ze  Ge- 
rolczegkf)  im  Wachsichen1),  her  Thoman  und  her  Hans  von  Valkenstein  ge- 
brudere, her  Wilhelm  von  Grunembergh),  her  Jacob  von  Stouffen,  her  Hans 
von  Munstral  und  sin  sün  und  her1)  Dietrich  von  Münstral,  her  Peter  und  30 
Conrat  von  Mörsperg  gebrudere,  her  Melchior  und  Balthasar  von  Blumnegk, 
her  Fridrich  von  Stouffemberg,  her  Sifrid  von  Oberkirchk),  her  Caspar  Beger, 
Adam  von  Ansoltingen,  Lazarus  von  Andela1),  der  junge  von  Bolsenhein, 
her  Peter  Hungerstein")  und  sin  sün"),  Herman  Waldener,  her  Heinrich  von 
Rammstein,  her  Goczheinrich  von  Eptingen,  Thüring")  von  Halwiler  und  35 
Thüring  sin  sün,  Hanns  von  Rechberg  von  der  Hohenrechbcrg,  Hanns  Wil- 
helm von  Grandwiler  und  sin  brüder,  Wernher  von  Stouffen  Statthalter  der 
lantvogtye,  Fridrich  und  Hanns  vom  Huse,  Adclberg  von  Bcrenfels,  Herman 
von  Eptingen,  Cunrat  Huser  von  Eptingen’)  und  sin  sün,  Hans  Münch  von 


48.  l'i  getan  und  geholffen  Am.  b)  erkanntnüsse  Am.  c)  fehlt  A.  d)  un  A.  40 

e)  Loch  im  Pergament,  daher  fehlen  die  Werte  wise  als  A.  f)  Gerolczeg  Ae.  g)  Wa- 
chissen  Ae.  h)  Gronenberg  Ae.  i)  und  sine  sune  und  her  Ae,  und  sin  sune 

und  her  Am,  und  sin  »Sn  her  A.  k)  Obernkilch  Am.  1)  Andelo  Ae  Am.  m)  von 
Hungeratein  Am.  n)  sune  Ae.  o)  Thüring — Eptingen  am  Schlüte  der  Urkunde 

mit  anderer  Tinte  und  Plattteichen  nachgtlrogtn  A.  45 


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63 


Landcskron,  Wemhcr  Hadmanstorffer  der  junge,  Stoffel  von  Schünemberg, 
Hans  Winegkcr,  Heinrich  Cappeler,  Hans  Ulrich  und  Heinrich  von  Masz- 
münster  gebrudere,  Cünrat  von  Brunnkilich“),  Ludwig  und  Hans  Meyger 
gebrüdere,  Hans  von  Hirczbach,  Wilhelm  Bcrwart  von  Ilczich,  Gcrie  von 
5 Raterstorff  genant  KnÜringer,  Hans  Heinrich  von  Spcchtbach,  der  Hurusz 
von  Schünow  der  elter,  der  von  Brunikofcn,  der  von  Wünnembcrg1’),  Ulrich 
Schücz,  Heinrich  Schriberlin,  Hans  Kürsner  des  von  Grunemberg  knecht, 
Jacob  Büchsser')  der  Schultheis  ze  Landser,  Thiebolt  von  Thierstein  der 
banchart,  Hans  von  Ramstcin  banchart,  Dietrich  Hummel d)  von  Ottmers- 
10  heim').  Und  umb  daz  disz  stete  und  veste  bestand  und  blibe,  so  ist  jeg- 
licher zunfft  und  gesellschafft  ze  Basel  des  ein  sülicher  brieff  geben  mit  der 
stette  secret  insigel  anhangende  versigelt  Der  geben  ist  an  mittwüch  sant 
Marien  Magdalenen  abent  nach  Cristi  gebürt  vierczehenhundert  vierczig  und 
fünff  jire  etc. 

is  49.  Festsetzung  der  kurfürstlichen  Boten  wegen  des  Schieds- 
gerichts zwischen  Basel  und  der  Herrschaft  Österreich. 

Konstanz  1445  August  14. 

Gleichseitige  Copie  Öffnungsbuch  l,  35p  (B). 

Dis  nachgeschriben  ist  die  meinung  und  geratslaget  worden  von  unsern 
20  gnedigen  herren  den  kurfursten  frunden  und  reten  [so]  uf  dem  tage  zu  Costencz 
gewesen  sint,  antreffende  solich  vientschaft,  als  die  von  Basel  der  her- 
schaft  von  Osterrich  vient  worden  sint,  in  der  wise  als  hamach  geschriben 
stat.  [lj  Zem  ersten  sollent  der  von  Basel  botten,  die  von  iren  wegen 

zu  Costencz  uf  dem  tage  gewest  sint,  an  die  von  Basel  bringen,  ob  si  von 
25  solicher  züsprüche  wegen,  so  die  herschaft  von  Osterrich  und  die  iren  meinent 
an  die  von  Basel  ze  hande,  und  ouch  von  solicher  Zuspruch  wegen,  so  die  von 
Basel  und  die  iren  meinent  an  die  herschaft  von  Osterrich  etc.  ze  hande,  zu  recht 
kommen  wellent  uf  einen  gemeinen  mann,  den  in  die  drie  kurfursten,  mit  nam- 
men  von  Mencz  Trier  und  phalczgrave  gemeinlich  gebent,  oder  uff  einen  ge- 
30  meinen,  den  in  der  drier  kurfursten  einer,  den  die  von  Basel  under  den  drien 
kurfursten  weletent,  zu  einem  gemeinen  mann  gebe.  Und  in  welher  mossen  die 
von  Basel  den  gemeinen  manne  ufnemment,  der  solte  beden  parthien  in  obge- 
schribner  mossc  gegeben  werden.  Und  zu  solichem  gemeinen  manne  sol  von 
beden  parthien  zwene  oder  drie  ratzmanne  geseezt  werden,  und  wz  die  oder 
35  der  mereteil  under  inen  zem  rechten  erkantent  nach  ansprach  und  antwurte, 
so  denn  von  beden  teilen  für  si  bracht  würde,  solte  gehalten  und  vollzogen 
werden,  uszgenommen  und  hindan  geseezt  totslage  brand  und  nomc,  wz  des 
zu  bedensiten  für  dz  recht  bracht  würde,  dz  solte  zu  der  minne  gestalt  sin 
und  nit  verrechtiget  werden.  Und  solich  Sachen  und  recht  solte  in  einer 
40  mengelichen  zit,  wie  man  denn  in  einen  anlosz  scczen  wirdet,  uszgesprochen 


48.  u)  Bnmnekilch  Al , Bnlnnenkilch  Al.  b)  Rtihin/otgl  vlrärutcrt  A.  c)  Bfihater  Al. 
d)  Hambel  Ai,  e)  folgt  Ulrich  Schucz  wiederholt  Ar. 


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64 


und  ze  ende  bracht  werden.  [2]  Item  desglichen  von  der  von  Rinfelden 

wegen,  wcllent  die  von  Basel  die  zu  in  in  irc  zuspruche  nemmen,  dz  mogent 
si  tun;  wcllent  aber  die  von  Rinfelden  für  sich  selbs  zc  recht  kommen,  dz 
mogent  si  oucli  tön,  uf  den  gemeinen  und  züsacz  der  herschaft  von  Oster- 
rich  recht  zc  tunde  und  wider  von  in  ze  nemmen,  in  mossen  als  vor  von  5 
den  von  Basel  geschriben  stat  [3]  Und  ist  es  dz  die  von  Basel  und  ouch 

die  von  Rinfelden  der  eins  also  ufnemment,  das  oder  ander  ire  meynunge 
sollent  si  unser*)  gnedigen  herren  die  kurfursten  verschriben  lassen  wissen, 
sich  wissen  darnach  ze  richten,  wz  inen  denn  zu  einer  gemeinde  oder  ir 
einem  in  sunderheit  gebürt  ze  tunde,  dz  si  dz  ouch  tunt  Und  solichen  10 
brief  sollent  si  unserm  herren  von  Basel  schicken  uud  antwurten,  der  sol 
denselben  brief  unserm  herren  herezog  Ludewigen  dem  phalczgraven  für- 
basscr  gen  Heidelberg  schicken,  und  wie  die  von  Basel  unsem  herren  darinn 
schriben  werdent,  des  sollent  si  unserm  herren  von  Basel  ein  abegeschrift 
geben,  die  sol  er  unserm  gnedigen  herren  von  Osterrich  schicken,  umbc  daz  15 
derselbe  unser  herre  von  Osterrich  unsern  herren  den  fürsten  ingemcine 
oder  insunderheit  ouch  wisse  ze  schriben  und  ze  bitten  den  gemeinen  also 
ze  geben,  in  mossen  denn  die  von  Basel  ufgenommen  und  darumb  gebetten 
habent.  Wann  marggraf  Rotel  jeczund  uf  disem  tage  zu  Costencz  von  der 
herschaft  wegen  von  Österrich  zu  solichem  rechten  und  usztrage  gcwilliget  20 
und  ufgenommen  hat  [4]  Were  es  aber  Sache,  dz  die  von  Basel  solichs 

nit  ufnemmen  woilent,  dz  sollent  si  ouch  unser  gnedigen  herren  die  fürsten 
in  vorgeschribner  mosse  wissen  lassen,  umbc  deswillen  dz  man  es  unserm 
herren  von  Osterrich  ouch  ze  wissen  künde  getun,  sich  wissen  darnach  ze 
richten.  Und  sint  diser  zedel  zwen  glich  gemacht,  der  die  vorgenanten  25 

tedingslute  marggraff  Röteln  von  der  herschaft  wegen  von  Osterrich  einen 
und  den  von  Basel  den  andern  ubergeben  habent.  Geben  und  geschehen 
zu  Costencz  uf  samstag  unser  lieben  frowen  obent  assumpcionis  zu  latin 
genant  anno  etc.  XLquinto. 

50.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  an  Propst  30 
Dekan  und  Capitcl  von  St.  Peter  in  Basel  und  besunder  ir  teglich 
presencie  des  chors  der  egenanten  stift  sant  Peter,  nachdem  wylent  frow 
Adelheit  Bidcrmennin  seligen  meynunge  gewesen  ist  und  si  das  also  usz- 
zerichtende  by  irem  leben  gestift  geordent  und  gemeint  hat  37 ’G  Gulden 
jährlichen  Zinses  von  den  Stadtgütern  um  730  Gulden.  35 

— 1445  August  31. 

Original  als  Umschlag  von  E 45  tf  1.  Auf  der  Rückseite  Redditus 
XXXVllJ  flor.,  quos  solvunt  consules  civitatis  Basiliensis,  solucio 
Verene  virginis  [ September  1],  et  spcctant  ad  comunem  cottidianam 
canonicorum  et  cappellanorum  dominc  Bydermanin.  40 

Siegel  fehlt. 

49.  a)  unserm  B. 


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65 


51.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  quittieren  denen  von 
Bremgarten  über  gezahlte  Brandschatzung.  — 144g  September  ij. 

Co/m.  Rieht,  fol.  428. 

Wir  Arnott  von  Ratperg  ritter  burgerracister  und  der  Tate  ze  Basel 
5 bekennen  offenlich  mit  disem  brieve,  das  die  von  Bremgartten  im  Briszgow 
uns  von  der  brantschaczung  wegen  desselben  dorffes  hant  lassen  bezalen 
zweinhundert  guldin.  Darumb  sagent  wir  die  selben  von  Bremgarten  der 
yeczgemeldeten  zweyhundert  gewerter  guldin  quit  ledig  und  losz  und  sagent 
darzü  dasselb  dorff  Bremgarten,  die  wile  dirrer  krieg  weret,  brandeshalp 
10  sicher  incrafft  dis  brieffs  für  uns  und  die  unsern,  one  alle  geverde.  Zu  ur- 
kund  hant  wir  unser  stett  secrete  ingesigel  lassen  drucken  in  disen  brieff, 
der  geben  [ist]  an  montag  vor  des  heiligen  erüezes  tag  exaltacionis  ze  herbst 
anno  etc.  CCCCXLquinto. 

52.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  quittieren  denen  von 
15  Schw'örsladt  über  gezahlte  Brandschatzung.  — 1445  September  rg. 

Colm.  Rieht,  fol.  68  v (B).  — Ebenda  fol.  470  (C)  in  Vidimus  von 

Schultheiss  und  Rat  zu  Säckingen  d.  d.  1446  August  iq. 

Wir  Arnold  von  Ratperg  ritter  burgermcister  und  der  rat  ze  Basel 
bekennent  offenlich  mit  disem  brieff,  das  die  von  obern  und  niedern 
20  Schwerczstatt“)  innamen  irselbs  und  der  von  Nidern  Tossembach'1)  gewert 
und  bezalt  hant  uns  den  von  Basel  ir  brantschaczung  gar  und  gancz,  sagent 
sy  darumb  quitt  und  ledig  und  ouch  brandes  fry  und  sicher  in  krafft  diss 
briefs  für  uns  und  die  unsern,  one  all  geverd,  disen  krieg  uss.  Geben  und 
versigelt  mit  unserer  stett  secret  insigel  an  mittwochen  morndes  nach  des 
25  heiligen  cruczs  tag  exaltacionis  zu  herbst  anno  domini  etc.  XLquinto. 

53.  Kundschaft  über  die  Verbrennung  der  Kirche  von  Huns- 

baeh.  — 1445  Dezember  24. 

Colm.  Rieht,  fol  925  v (B). 

Anno  domini  etc.  XLquinto  die  veneris  vigilia  nativitatis  domini. 

30  Cünczlin  Richart  von  Huszgow  hat  gesworen  etc.,  ist  by  zwentzig  jaren  alt 
oder  da  by.  Ist  gefragt,  wie  sich  das  erhebt  hat,  als  die  kilch  ze  Huntz- 
bach  ist  verbrennt  worden.  Hat  geseit,  wie  das  in  vierzehen  tagen  oder 
daby,  als  die  eydgenossen  zu  Huntzbach  in  und  ander  sin  gesellen  viengent, 
da  were  er  in  der  kilchen  da  selbs  und  da  were  ein  für  in  dem  Wendelstein 
35  und  eins  obenen  uff  der  Huneltzen,  und  hie  nidenan  in  der  kilchen  wir  öch 
ein  für,  daby  wurd  er  gefangen,  und  möchte  dasselb  für  hienidnan  in  der 
kirchen  kein  schaden  getfin.  Und  als  si  herusz  usz  der  kilchen  kament,  da 
brunne  die  kilch  und  slüge  das  für  obenan  usz.  Und  wisse  wol  das  daz  für 

62.  *)  Swerstalt  C.  b)  Tossenbach  C. 

Urkundenbuch  der  Stadt  Bnael.  VII.  ^ 


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66 


in  der  kilchcn  hie  nidcnan  der  kilchcn  dchcin  schaden  bringen  möchte.  Wie 
aber  die  kilch  angestossen  wurde,  wisse  er  nit  Dis  und  nit  anders  hat  er 
geseit  etc. 

Premissa  facta  sunt  in  presencia  Petri  zem  Blech  famuli*)  dominorum 
consulum.  5 

54.  Marggraf  Rudolf  von  Hochperg,  herr  zu  Röteln,  verspricht  erz- 
herzog  Albrcchten  von  Österreich  mit  macht  zuczcziehcn  wider  die  Sweizer 
und  ire  aidgnossen,  auch  zu  belegerung  der  klainen  statt  Basel.  — >445- 

Eintragung  des  16.  Jahrhunderts  im  Statthaltereiarchiv  Innsbruck 

Schattarchiv  j,  1054.  10 

55.  Herzog  Albrecht  von  Österreich  bekennt , dass  die  Stadt 
Freiburg  i.  B.  ihm  auf  Befehl  einige  Summen  ausgeliefert  hat,  die 
sie  genannten  Baslern  schuldig  war.  Diessenhofen  1446  Januar  eg. 

Original  Stadt A.  Freiburg  i.  B.  (A). 

Aufgedrücktes  Siegel  des  Herzogs  auf  der  Rückseite.  15 

Wir  Albrecht  von  gotes  gnaden  herezog  ze  Osterrich,  ze  Steir,  ze 
Kirnden  und  ze  Crain,  grave  ze  Tirol  etc.,  bekennen : Als  wir  in  disen 

unsren  kriegen  aller  unser  veyende  gut,  es  sey  an  nüczcn  zinsen  gülten  gclt- 
schulden  leibdingen  oder  andern  Sachen,  durch  alle  unser  land  herschafften 
und  gibict  geisthlichcn  und  weltlichen,  cdeln  und  unedeln  ernstlich  gebotten  20 
haben  uns  ze  unsern  handen  ze  antwurten,  das  die  erbem  weisen,  unser  ge- 
truwe  liebe  burgermaister*)  und  rat  zu  Friburg  im  Brisgowe  uns  dis  noch- 
gcschriben  gelt  und  schulde  usgcricht  und  bezalt  haben  von  der  von  Basel 
wegen,  als  die  hie  nochbenent  und  die  von  Friburg  inn  vormols  verfallen 
und  schuldig  gewesen  sind,  nemlich  hundert  und  zwölff  Rinsch  guldin  gen  25 
Agnes  Spcnglerin  weilend  Jocop  von  Gloten  huszfrowen;  item  zwen  und 
drissig  Rinsche  guldin  gen  Hans  Maycrn  von  Costentz  zu  Basel;  item  hun- 
dert Rinsch  guldin  und  sechczehen  marck  Silbers  gen  Friderich  Dichtlern ; 
item  vier  und  sechczig  Rinsch  guldin  gen  Hilsz  Brcitnackerin  von  Wcissem- 
burg  ze  Basel;  item  funff  und  drissig  marck  Silbers  gen  Urseln  von  Rot-  30 
berg;  item  syben  und  achczig  Rinsch  guldin  und  ein  sehstenteil  eins  guldin 
gen  Margrethcn  Brennerin  von  Pfirt;  item  funff  und  vierczig  Rinsch  guldin 
gen  Heinrich  Mayem  von  Basel;  item  hundert  zwen  und  sechczig  Rinsch 
guldin  gen  Hansotten  von  Pfirt;  item  hundert  Rinsch  guldin  gen  Grcthe 
Brendlerin,  Peter  Leschdorffs  frowen ; item  vier  und  achczig  Rinsch  guldin  35 
gen  Eilse  Clowlerin  ze  Basel;  item  zwölff  Rinsch  guldin  gen  der  gespende 
ze  sant  Niclausen  ze  Basel;  item  zwentzig  Rinsch  guldin  gen  Hans  Rülin- 
gerb);  item  fünf  und  sibenczig  Rinsch  guldin  gen  Friderich  Roten;  item  vier 


58.  a)  famulo  ß. 

&5.  a)  auf  Rasur  A.  b)  aus  R&dlingcr  40 


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07 

und  achczig  Rinsch  guldin  gen  Cönraten  zem  Houpt;  item  zwen  und  vier- 
czig  Rinsch  guldin  gen  Clor  Merczin ; item  drissig  Rinsch  guldin  gen  Urseln 
und  Wibeln,  Wernher  Truchsessen  döchtern ; item  hundert  Rinsch  guldin 
gen  Hamman  Offenburg  ritter  und  Annen  sinre  huszfrowen;  item  sechczig 
5 Rinsch  guldin  gen  Agnesen  weilend  Hansen  von  Altdorffs  husfrowcn;  item 
drissig  Rinsch  guldin  gen  Agnesen  von  Nuwenstein;  item  zwenczig  Rinsch 
guldin  gen  Grethe  Wdhslin  von  Rinfelden;  item  zwen  und  drissig  Rinsch 
guldin  gen  der  stifft  ze  sant  Peter  ze  Basel;  item  zechen  Rinsch  guldin  gen 
Eilsz  Zunczingerin ; item  hundert  Rinsch  guldin  gen  Peter  Hansen  Wentikom ; 
10  item  zehen  Rinsch  guldin  gen  Andres  Snurlin;  item  sechczig  Rinsch  guldin 
gen  Henslin  von  Masmünster;  item  hundert  und  fünff  und  sechczig  Rinsch 
guldin  gen  Hans  Sürlin;  item  sechs  pfund  pfennig  Friburger  werung  gen 
Grede  Vögtin;  item  acht  pfund  pfennige  F'riburger  werung  gen  Ludwig 
Vincken  briester;  item  und  fünffczchen  Rinsch  guldin  gen  Johans  Truch- 
15  sessen  tusclies  ordens.  Des  wir  von  inen  ein  bcniigen  haben.  Darumb 
sagen  wir  die  obgenanten  Bürgermeister  rat  und  gemeinde  zu  Friburg  und 
ir  nochkomcn  des  alles  gentzlicli  quit  ledig  und  los.  Mit  urkiind  des  brieffs, 
geben  zu  Dicssenhoffen  an  sambstag  vor  unser  frowen  liechtmesztag  anno 
etc.  quadragesimo  sexto  under  unserm  secret  Dominus  dux  in  consilio. 

20  5«.  Herzog  A /brecht  von  Österreich  bekennt,  dass  die  Stadt 

Freiburg  i.  ß.  ihm  auf  Befehl  eine  Summe  ausgeliefert  hat,  die  sie 
zwei  genannten  Baslern  schuldig  war. 

Diessenhofen  1446  Januar  29. 

Original  Papier  StadtA.  Freiburg  i.  B. 

25  Aufgedrücktes  Siegel  des  Herzogs  auf  der  Rückseite. 

Wir  Albrecht  von  gotes  gnaden  herezog  ze  Osterrich,  ze  Steir,  ze 
Kirnden  und  ze  Krain,  grave  ze  Tirol  etc.,  bekennen : Als  wir  in  disen 

unsern  kriegen  aller  unser  veindt  gut,  es  scy  an  nüczcn  zinsen  gulten  gelt- 
schulden lcibdingen  oder  andern  Sachen,  durch  alle  unser  lannde  herrschef- 
30  ten  und  gebiete,  geistlichen  und  werltlichcn,  edeln  und  unedeln  ernstlichen 
gepoten  haben  uns  zu  unsern  hannden  zeantworten,  daz  die  erbern  wysen, 
unser  getrew  lieb,  Bürgermeister  und  rate  zu  Friburg  im  Briszgow  uns  disz 
nachgcschriben  geltschuld  uszgericht  und  bezalt  haben,  die  sy  disen  nach- 
genanten  von  Basel  vormals  verfallen  und  schuldig  gewesen  sind,  gen  Hanns 
35  Roten  von  Basel  achtundzwainzigk  Reinisch  guldin  ; item  achthalp  und  vier- 
czig  phund  fünf  Schilling  phening  Friburger  werung  gen  Hainrichen  Slier- 
bach  von  Basel.  Des  wir  ain  benügen  von  in  haben.  Darumb  sagen  wir 
die  obgenanten  burgermeistcr  rat  und  gemeind  zu  Friburg  und  ir  nach- 
komen  des  alles  genczlich  quitt  ledig  und  los.  Mit  urkund  des  brifs,  geben 
40  ze  Tiessenhoven  an  sambztag  vor  unser  frawen  liechtmesztag  nach  Krist  ge- 
purt  vierzehenhundert  und  im  sexsundvicrczigisten  jarn. 

Dominus  dux  in  consilio. 


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(18 


57.  Aufzeichnung  über  eine  Verhandlung  des  Rats  von  Basel 
mit  Boten  von  Bern  und  Solothurn  wegen  des  Friedensschlusses. 

— 1446  Februar  6. 

Gleichzeitige  Eintragung  Öffnungsbuch  1,  233. 

Ze  wissen:  Als  die  von  Bern  und  Solotorn,  unser^eidgenossen,  ir  erber  5 
botschaflft  ze  uns  gesant  haben,  die  mit  uns  manigerlei  geretd  hand  und  ir 
gcwerbe  daruf  beschlossen  ist,  dz  wir  uns  nit  uszsümen,  denn  den  krieg  mit 
inen  beharren  und  vollefuren  sdllen,  hoffen  si  dz  da  durch  inen  und  uns 
die  Sachen  dester  ee  abekommcn  sollen,  denn  gemeinen  eidgenossen  nit 
kommclich  were  solich  unser  uszsümung  etc.  Der  rede  nu  vil  gewesen  ist  10 
etc.  Und  hant  solich  ir  begerung  vor  beden  reten  und  nuwe  und  alt  sehssen 
erczalt  etc.  Darüf  nach  bedencken,  so  unser  herren  gehept  hand,  wir  ge- 
antwortet haben,  wir  haben  ir  werben  wol  verstanden.  Nu  haben  wir  für 
uns  genommen  den  cynung  brief  zwuschent  inen  und  uns  begriffen,  ouch 
die  geschrift,  wie  wir  den  churfürsten  uf  dem  Rinc  geschriben,  und  sust  wie  15 
sich  vil  Sachen  uf  tagen  gemacht  haben ; haben  ouch  unserm  gnedigen  herren 
von  Basel  unser  antwurten  geben,  dz  wir  ze  tagen  schicken  wellen,  noch 
mossen  als  ettlicher  mosse  vormols  davon  geretd  ist,  doch  dz  slosz  Rin- 
felden  hindan  gesetzt;  haben  ouch  solichcn  tag  umbc  der  eidgenoschaft 
und  umbe  ir  Sachen  willen  als  vil  getan  als  umbe  unsern  willen,  umbe  dz  20 
ob  noch  ützit  ir  sach  halp  gutes  vinden  möchte,  als  in  unser  Sache,  doch 
alczit  den  bunden  zwuschent  inen  und  uns  unschedelich ; denn  wir  daby 
bliben  und  alczit  tun  wellen,  waz  biderben  luten  zetünde  zügehöre.  So 
wolten  wir  ouch  in  unsern  Sachen,  ob  die  ze  tagen  kompt,  des  wir  noch 
eigentlich  nit  wissen,  nuczit  besliessen,  denn  wir  wellen  ee  die  Sachen  an  si  25 
gütlich  bringen  lassen.  Dise  antwurt  ist  geben  ingegenwertikeit  der  von 
Rinfelden  erber  botschaft,  ncmlich  Claus  Heiden,  Burckart  Mely,  Hanns 
Spicz  statschribcr  und  der  zem  Meigcn.  Denn  als  der  von  Bern  und  Solo- 
tem  botschaft  inczoch,  wir  woltent  darinn  nuczit  hanndeln  denn  mit  irem 
willen,  darumbc  wurden  si  wider  har  inn  Stuben  genommen  und  anderwerbe  30 
mit  im  geretd,  sy  haben  unser  antwurt  wol  verstanden,  wir  wellen  nuczit 
besliessen,  denn  die  Sachen  vor  an  si  bringen  lassen.  Actum  die  dominica 
Dorothee  anno  etc.  cccc.XLvj“. 

58-  Rudolf  von  Ramstein,  Freiherr  zu  Gilgenberg,  bekennt, 
dass  ihm  die  von  Basel  eine  von  ihnen  bei  Einnahme  des  Schlosses  35 
Pfeffingen  gefundene  und  ihm  gehörige  Urkunde  über  20  Saum 
Wein  jährlichen  Zinses  von  dem  Zehnten  zu  Reinach,  wiederkäufiieh 
um  joo  Gulden,  auf  seine  Bille  ausgelieferl  und  ihm  für  den  heu- 
rigen Zins  von  20  Saum  Genüge  gethan  haben.  — 1446  März  22. 

Original  St.  Uri.  tf  1288.  40 

Hängendes  Siegel  des  R.  von  R. 


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(SO 


59.  Pfalzgraf  Ludwig  bei  Rhein  macht  bekannt , dass  er  mit 
Hilfe  genannter  Räte  des  Erzbischofs  von  Mainz,  der  Boten  von 
Strassburg  Augsburg  Nürnberg  Konstanz  und  Ulm  und  seiner  genannten 
Räte  zwischen  dem  Hause  Österreich  und  der  Stadt  Basel  dahin  ver- 
5 mitielt  hat,  dass  sie  sich  dem  Schiedsgerichte  des  Bischofs  Friedrich  von 
Basel  unterwerfen,  und  verkündigt  die  näheren  Bedingungen  hiefür 
(Konstanzer  Anlass).  Konstanz  1446  Juni  9. 

Originale  St.Urk.  tf  izgi  (A)  und  GLA.  Karlsruh  (Al).  — Co  Im. 
Rieht,  fol.  z (B).  — Vidimus  des  Abts  von  St.  Peter  im  Schwarztvald 
10  d.  d.  1448  Juli  jo  Stadt A.  Freiburg  i.  B.  — VBO  d.  d.  1446  August  1, 
144$  Januar  2$,  1461  Januar  9,  1472  Januar  7 St.Urk.  «*  IJ07. 
1552.  1698.  1918,  d.  d.  1450  August  29  St  91  nt  4 fol.  J7v,  und 
d.  d.  1450  September  27  Urk.  St.  Peter  nt  toro  (aus  B).  — Gleich- 
zeitige Copien:  Gr  WB  fol.  2571',  Geh.  Reg.  ZZMM  fol.  r und  Cif 
15  JE  2 ; Stadt A.  Freiburg  i.  B.  Bella  antiqua  nt  199;  BesirksA.  Colmar 

C 46 j;  GLA.  Karlsruh.  — Copie  t6.  Jahrhunderts  L l $2  «*  / tf  1. 

Auszug:  Ochs  3,  382. 

Hängende  Siegel:  Pfalzgraf  Ludwig,  Herzog  Albrecht  (fehlt  Ai) 
und  Sekret  Basels  ( beschädigt  Ai). 

20  Wir  Ludwig  von  gots  gnaden  phalczgrave  by  Rine,  des  heiligen  Rom- 
schen  richs  crtztruchses  und  herezog  in  Beyern,  bekennen  und  tun  kont  offen- 
bar mit  diesem  brieff : Als  kriege  und  fientschafft  entstanden  sind  zuschen 

dem  hochgebomen  fürsten  hem  Albrcchten  herezogen  zu  Ostherich,  zu  Steir, 
zu  Kernden  und  zu  Krain,  graven  zu  Tirol  etc.,  unserm  lieben  oheim,  dem 
25  huse  von  Ostherich  und  den  sinen  an  eynem,  und  den  ersamen  wisen  unsern 
lieben  besundem  burgermcister  und  rate  der  stat  Basel  und  den  iren  an 
dem  andern  teil,  da  haben  wir  in  bywesen  des  erwirdigen  in  got  vatters, 
unsers  lieben  besundern  frundes  hern  Dietherichs  ertzbischoffs  zu  Mentze 
rcten,  mit  namen  des  edcln  unsers  lieben  getruwen  Dietherichs  von  Isen- 
30  bürg  graven  zu  Büdingen  und  Wiprechts  von  Helmstat  ritters  hoffmeisters 
etc  und  der  ersamen  wisen  unser  lieben  besundem  stette  sendebotten, 
nemlich  Straszpurg  Augszpurg  Nuremberg  Costentz  und  Ulme,  die  von 
unser  schriffte  bette  und  begerunge  wegen  by  uns  gewest  sin,  und  dieser 
hernach  geschrieben  unser  rete,  nemlich  des  erwirdigen  hern  Eberharts  von 
35  Stetten,  meister  dutsches  Ordens  in  dutschen  und  welschen  landen,  der  edeln 
und  unser  lieben  getruwen  Wilhelms  graven  zu  Wertheim,  Crafften  von 
Hohcnloch,  Jorgen  herren  zu  Ochscnstcin,  hern  Ludwigs  von  Ast  dumprobsts 
zu  Wormsz,  Friderich  von  F'lcrszheim,  Ulrichs  von  Mentzingen,  rittere,  Hein- 
richs von  Flcckenstein,  Hansen  von  Gcmmyngen,  Diethcrs  von  Sickingen, 
40  Ulrichs  von  Ratsamhusen,  Ulrichs  von  Rosenberg,  Michels  von  Mosbach 
und  Peters  von  Talheim,  berett  und  betedingt,  das  sie  aller  ircr  spenne  an- 
sprache  und  forderttnge,  so  der  obgenant  unser  lieber  oheim  herezog  Al- 
brecht, auch  die  sinen  und  die  im  zuversprechen  stccnt  zu  den  obgenanten 
burgermeister  und  rate  der  stat  Basel,  allen  den  iren  und  die  ine  zuver- 


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70 


sprechen  stent  bisz  off  diesen  hutigen  tag  habent,  und  auch  aller  spenne 
ansprach  und  forderunge,  so  die  obgenanten  burgermeister  und  rate  und  die 
iren  und  die  inc  zuversprechen  stent  an  den  obgenanten  unsern  lieben 
oheim  herezog  Albrechten,  auch  die  sinen  und  die  yme  zuversprechen  stent 
bisz  off  diesen  hutigen  tag  habent,  zum  rechten  komen  sollen  uff  den  er-  5 
wirdigen  in  got  vatter,  unsern  lieben  besundern  frund  hern  Friderich  bischoff 
zu  Basel  als  einen  gemeynen  man  mit  eynem  glichen  zusatze,  als  hernach- 
geschrieben stet.  [l]  Zum  ersten  so  solle  der  obgenant  her  Friderich 

bischoff  zu  Basel  als  ein  gemein  man  beiden  partliien  einen  recht  tag  setzen 
an  gelegen  stette  in  drien  manaten  nehstfolgenden.  Uff  den  selben  tag  10 
solle  der  vorgenant  unser  lieber  oheim  herezog  Albrccht  zwene  erber  manne 
von  sinen  und  der  sinen  wegen  seczen,  und  die  obgenanten  burgermeister 
und  rate  auch  zwene  erber  manne  setzen,  und  dann  sollen  der  bischoff  von 
Basel  und  die  fiere  die  ansprache  und  forderunge,  so  der  vorgenant  unser 
lieber  oheim  herezog  Albrccht,  auch  die  sinen  und  die  ime  zuversprechen  15 
stent  an  die  von  Basel  vorgenant  und  die  iren  und  die  yne  zuversprechen 
stent  habent,  und  dann  auch  die  ansprache,  so  die  von  Basel  und  die  iren 
und  die  yne  zuversprechen  stent  an  den  vorgenanten  unsern  lieben  oheim 
herezog  Albrechten  und  die  sinen  und  die  yme  zuversprechen  stent  habent, 
und  ir  bederteil  rede  und  widderrede,  und  was  iglichem  teyle  im  rechten  20 
furbringet,  innemen  und  verhören.  Und  wann  sie  solich  ansprach  antwort 
rede  und  widderrede  verhöret  haben,  so  solle  der  bischoff  von  Basel  ver- 
suchen, ob  er  die  spenne  in  denselben  obgenanten  drien  manaten  gütlich 
verrichten  möge,  und  umb  welich  stucke  der  obgenant  bischoff  zu  Basel 
die  parthien  nit  gütlich  vereynen  wurde  in  den  obgenanten  drien  manaden,  25 
das  solle  der  bischoff  von  Basel  den  vieren  zusatzmannen  verkünden  und 
zu  wissen  tun.  So  sollen  dann  die  vier  zusatzmanne  die  obgenanten  par- 
thien mit  irem  einhelligen  rechtlichen  Spruche  entscheiden,  ob  sie  mögen 
sich  des  vereynen.  Und  ob  sie  des  rechtlichen  Spruchs  nit  eyns  wurden, 
so  sal  iglicher  parthien  zusatze  sinen  rechtlichen  Spruche  in  geschrifft  seczen  30 
und  versiegeln  und  dieselben  rechtlichen  uszspruche  dem  obgenanten  bischoff 
schicken  gein  Basel  in  sinen  hoff.  Das  alles  sollen  die  zusatzmannc  tun  in 
funff  manaden  nehst  nach  uszgangc  der  obgemelten  drier  manad.  Und  dar- 
nach so  solle  der  obgenant  bischoff  als  ein  gemein  man  eynem  Spruche, 
der  yne  der  rechtlicher  sin  beduncket,  in  vier  manaden  nehst  nach  uszgangc  35 
der  obgenanten  funff  manad  gesten  und  zufallen  und  des  sine  besiegelten 
brieffe  iglicher  parthien  einen  ubergeben  uff  einen  nemlichen  tag,  den  er 
yne  verkünden  solle,  solich  sin  spruchbrieff  zu  Basel  in  sinem  hove  zu  holen. 
Und  ensolle  auch  dem  gemeynen  oder  den  fieren  noch  ir  dheime  besunder 
umb  solich  Spruche  oder  tedinge  von  dheiner  parthien  noch  allen  den  iren  40 
und  den  die  yne  zu  versprechen  stent  dhein  Unwille  oder  arges  zugezogen 
getan  noch  schaffen  getan  werden  in  dheinen  weg  ane  alle  geverde. 

[2]  Item  were  auch  das  dhein  parthie  herinne  sumig  wurde  oder  were  und 
die  Sache  geverlich  verczuge,  so  solle  derselbe  teile  der  die  Sache  verezogen 
hette  sin  ansprach  zumale  verloren  han  und  sollen  die  zusatzlute  dem  ge-  45 


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71 


horsamcnteile  sprechen,  nach  dem  die  Sache  für  sie  klimmet.  [3]  Item  were 
auch,  das  der  obgenant  gemein  mann  libes  krangheit  halb  zu  den  Sachen 
in  der  obgenanten  zyt  nit  versten  oder  uszgesprechen  mochte,  das  solle 
dheiner  parthien  an  irem  rechten  nit  schaden,  sunder  des  herwarten,  bisz  er 
5 widder  vermügelich  wirdet  ungeverlich.  [4]  Item  were  das  der  zusacz- 
manne  eyner  oder  mee  abeginge  oder  zu  der  Sache  unnütze  wurde,  so  solle 
der  teile,  von  des  wegen  die  selben  abegangen  oder  unnüczen  gesessen  gewest 
sint,  in  einem  manad  einen  andern  oder  mee,  sovil  daran  abegangen  ist,  an 
der  abegangen  stat  seczen  ungeverlich.  [5]  Item  und  sal  in  diesem  rechten 

10  uszgenomen  sin  und  nit  furgezogen  werden  dotslcge  raub  brant  name  slosse- 
brcchcn,  die  in  dieser  fientschafift  und  kriege  geschcen  sint,  auch  banne  und 
achte.  Doch  solle  damit  nit  uszgenomen  sin  hcrlickeit  zolle  geleit  slosse 
stette  lande  lute,  ligende  gut,  hantfesten  brieffe  urberbucher  und  register, 
die  iglichcr  teil  von  dem  andern  an  sich  bracht  hat  Und  cs  sollen  auch 
15  dotslege  und  brant,  die  vor  diesem  kriege  gcschecn  sint,  im  rechten  nit 
furgenomen  werden,  sunder  in  der  gutlickeit  an  dem  gemeinen  und  den 
vieren  sten.  [6]  Item  wer  zu  iglichcm  teil  gewant  ist,  der  kuntlich  oder 
verbrieffte  zinse  gultc  schulde  oder  guter  hat,  der  solle  daby  bliben  und  der 
hinfur  als  vor  diesem  kriege  gcnicssen.  Were  aber  verbrieflte  gcltgulte  oder 
20  schulde,  die  von  den  fienden  offgehaben  oder  genommen  und  in  der  andern 
parthien  namen  oder  gewalt  gelegen  werent,  hat  auch  ycman  gelt  zinse 
oder  gulte,  die  nit  verbrieflet  were,  auch  kome  wine  habem  und  ander 
frucht,  die  in  zyt  dieser  offen  ficntschafft  gefallen  und  von  den  fienden  uff- 
gehaben  oder  ingenomen  were,  das  alles  solle  hin  und  uszgenomen  sin.  Ob 
25  aber  dhein  semlich  gulte  zinse  oder  schulde  noch  vorhanden  und  biszher  in  ver- 
bott  behalten  worden  werent,  das  gebott  solle  abcsin  und  dem  sin  zinsze  gulte 
oder  schulde  furbasser  folgen.  Wurden  aber  spennc  darumb,  und  das  ein 
teil  meinte  cs  were  von  den  fienden  nit  genomen,  und  der  ander  teil  meinte 
es  were  gescheen,  darumb  solle  ye  ein  parthie  der  andern  gerecht  werden 
30  vor  dem  gemeynen  und  den  vieren,  in  massen  vorgeschrieben  steet,  und 
sich  darumb  entscheiden  lassen.  [7]  Item  were  auch,  das  von  dheiner 

parthien  yeman  off  den  andern  in  leistunge  gemant  hette  in  zyt  disz  kriegs, 
was  costen  oder  schaden  daroff  gangen  ist,  den  sol  der  liden  der  die  manunge 
getan  hat  [8]  Item  es  sollen  auch  alle  gefangen,  so  uff  beide  teil  gefangen 
35  sint,  geistlich  weltlich  edel  oder  unedel,  ungcscheczt  ledig  sin  uff  ein  alte  Ur- 
fehde. [9]  Item  es  sal  auch  alles  ungegeben  gelte  von  brantschaczungc 
oder  schatzunge  nit  gegeben  werden  und  ledig  sin,  und  ob  yeman  darvor 
bürge  oder  halft  ist,  der  solle  auch  ledig  sin.  [10]  Item  und  off  diesen 
hievorgeschrieben  anlasz  so  sollen  alle  ficntschafft.  die  in  diesem  kriege 
40  Zusehen  den  obgenanten  parthien,  allen  den  iren  und  im  helffern  und  helffers 
helflem  und  allen  den  die  darinne  gewant  und  verdacht  sin  entstanden  sint, 
geistlich  weltlich  edel  oder  unedel  berurend,  luter  gerichtet  geslichtet  und 
gesunet  sin  und  bliben  ane  alle  geverdc.  Und  sal  diese  rachtunge  angecn  off 
sontag  der  heiligen  drivaltigkeit  tag  nchstkompt,  als  die  sonne  offgat,  und 
45  von  allen  parthien  gctruwclich  gehalten  und  dem  nachgangen  werden,  alle 


z' 


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72 


gcvcrdc  und  argeliste  uszgeschciden.  Und  des  zu  urkunde  so  haben 

wir  herezog  Ludwig  pfalczgrave  by  Rine  obgenant  unser  ingesiegel  tun  hencken 
an  diesen  brieff.  Und  wir  Albrccht  von  gots  gnaden  herezog  zu  Osthe- 

rich,  zu  Steir,  zu  Kernden  und  zu  Krain,  grave  zu  Tyrol  etc.,  bekennen  uns 
und  tun  kont  offenbar  mit  diesem  brieff,  das  der  hochgeborne  fürste  her  Lud-  5 
wig  pfalczgrave  by  Rine,  des  heiligen  Romschen  richs  ertztruchses  und  her- 
czog  in  Beyern,  unser  lieber  oheim  vorgenant,  diese  vorgeschrieben  rach- 
tunge  und  anlasz  mit  allen  punctcn  und  artickcln,  wie  vorgeschricben  stet, 
mit  unserm  wissen  und  willen  berett  und  betedingt  hat  Und  darumb  so  ge- 
reden  wir  by  unsern  fürstlichen  wirden  vor  uns  und  das  husz  zu  Ostherich  10 
und  alle  die  unsern  und  die  zu  uns  gewant  sin,  als  vorgeschrieben  stet,  alle 
und  iglich  puncten  und  artickel,  wie  die  vorgeschrieben  stent,  getruwe- 
lich  stete  und  veste  zuhalten  und  zuvollenfurend,  alle  argeliste  und  ge- 
verde  herinne  gentzlich  usz  und  abegescheidcn.  Und  des  zu  urkunde  so 
haben  wir  unser  ingesiegel  tun  hencken  an  diesen  brieff  zu  des  vorgenanten  15 
unsers  lieben  oheims  ingesiegel.  Und  wir  der  burgermeister  und  der 

rate  gcmeinlich  der  stat  Basel  bekennen  uns  und  tun  kont  offenbar  in  diesem 
brieff,  das  der  durchluchtige  hochgeborne  fürste  und  herre  her  Ludwig 
pfalczgrave  by  Rine,  des  heiligen  Romschen  richs  ertztruchses  und  herezog 
in  Beyern,  unser  gnediger  lieber  herre,  diese  vorgeschrieben  rachtunge  und  20 
anlasz  mit  allen  puncten  und  artickeln,  wie  vorgeschrieben  stet,  mit  unserm 
wissen  und  willen  berett  und  betedingt  hat.  Und  darumb  so  gereden  und 
versprechen  wir  by  unsern  guten  truwen  an  eydesstat  für  uns  und  alle  die 
unsern  und  alle  die  zu  uns  gewant  sin,  wie  vorgeschrieben  stet,  alle  und 
iglich  puncten  und  artickel,  wie  die  obgeschrieben  stent,  getruwelich  stete  25 
und  veste  zuhalten  und  zuvollenfurende,  alle  argeliste  und  geverde  herinne 
gentzlich  usz  und  abegescheiden.  Und  des  zu  urkunde  so  haben  wir  unser 
stat  ingesiegel  mit  rechtem  wissen  zu  der  obgenanten  fürsten  ingesiegel  an 
diesen  brieff  gehenckt.  Der  geben  ist  zu  Costentz  off  den  donrstag  in  der 
heiligen  pfingstwochen  in  dem  jare  als  man  schreib  nach  Cristgeburte  30 
tusent  vierhundert  vierczig  und  schs  jar. 

60.  Pfalzgraf  Ludwig  bei  Rhein  macht  bekannt , dass  Herzog 
Albrecht  von  Österreich  seinen  Lehnsleuten  von  Basel  einen  Tag  an- 
setzen soll,  an  dem  sie  die  auf  gesagten  Lehen  wieder  empfangen 
können.  Konstanz  1446  Juni  9.  35 

Original  St.Urk.  tf  1292.  — Gleichzeitige  Copicn  Gr  WB  fol.  259  V 

und  GLA.  Karlsruh.  — Copie  15.  Jahrhunderts  Geh.  Reg.  ZZ.MAI. 

Auszug:  Ochs  3,  483. 

Hängendes  Siegel  des  Pfalzgrafen. 

Wir  Ludwig  von  gots  gnaden  pfalczgrave  by  Rine,  des  heyligen  Ro-  40 
mischen  rychs  ercztruchsesse  und  herezog  in  Beyern,  bekennen  und  tun  kunt 
offembare  mit  diesem  briefe:  Als  wir  yczunde  die  krycge  und  vyentschaffte 


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73 


zwschen  dem  hochgebornen  fürsten  hern  Albrechten  herezogen  zu  Osterriche, 
zu  Steyr,  zu  Kernden  und  zu  Krain,  grave  zu  Tyrol  etc,,  unserm  lieben 
oheime,  und  dem  huse  zu  Osterriche  an  eynem,  und  den  ersamen  wysen 
unsern  lieben  besundern,  burgermeystere  und  rate  der  stat  Basel  und  den 
5 yren  an  dem  andern  teyle  gerichte  und  gesünet  haben,  da  haben  wir  berette 
und  beteidingt,  daz  der  obgenant  unser  oheim  herezog  Albrecht,  diwyle  er 
in  diesem  lande  ist,  den  von  Basel,  die  yme  dann  ir  lehen  in  dieser  vyent- 
schafft  uffgesaget  han,  tage  und  zyte  benennen  und  zuwissen  tun  solle,  die 
lehen  zu  empfahen,  und  daz  er  yne  die  lyhen  solle  und  wolle  nach  lüde  irer 
10  briefe,  inmassen  als  sich  vor  diesem  kryegc  zutundc  gehöret  hette,  ee  die 
offgesaget  worden  sin.  Und  des  zu  orkunde  so  haben  wir  unser  ingesiegel 
tön  hencken  an  diesen  briefe,  der  geben  ist  zu  Costcncze  ufT  donrstag  nach 
dem  heyligen  pfingstage  in  dem  jare  als  man  schreibe  nach  Cristigcburte 
dusent  vierhundert  viertzig  und  sesz  jare. 

15  61.  Der  Official  von  Basel  bezeugt , dass  Hans  Smid  ein  koch 

von  Nüwemburg  Costenczer  bistüms,  Peter  Wissemburg  von  Ottmerszhein 
gesessen  ze  Nuwemburg,  Georii  Dietrich  von  Ingelstatt,  Hanns  Schenck  von 
Tettnang  und  Penthelin  Spiess  von  Ricchcshein,  die  von  den  Söldnern 
der  Stadl  Basel  zu  Ottmarskeim  gefangen  waren , der  Stadt  Basel 
20  nach  ihrer  Freilassung  Urfehde  geschtuoren  und  sich  verpflichtet  haben, 
den  acz  und  turn  löse  in  acht  tagen  nechst  künftig  ze  bezalende  etc. 

— 1446  Juni  15. 

Original  Briefe  V.  67,  ein  papierner  Zettel,  unterzeichnet  Conradus 
Guntfrid  notarius  hec.  — Colm.  Rieht,  fol.  18. 


25  62.  Conrat  Sachs  genant  Dürr,  Söldner  hauptmann  der  Stadt  Basel, 

bekennt  von  Bürgermeister  und  Rat für  seinen  Sold  und  alle  sonstigen 
Atispruche  befriedigt  worden  zu  sein;  vor  dem  Official  von  Basel, 
Zeuge  Hanns  Bremmstein,  salczmeister  und  lonherr  zu  Basel. 

— 1446  Juli  tl. 

30  Concept  Geh.  Reg.  Z I.  AA  I,  unterzeichnet  In  forma  meliori  premissa 

si  opus  fuerit  ingrossentur.  C.  Guntfrid. 

63.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bekennen,  dass  sie  den 
Conrad  Dürre  für  das  kommende  Jahr  in  Dienst  genommen  haben. 

— 1446  Juli  14. 

35  Original  St.Urk.  tf  1293. 

Hängende  Siegel  von  Basel  ( Sekret)  und  Konrad  Dürre. 

Wir  Hanns  Röt  ritter  burgermeister  und  der  rate  zü  Basel  erkennent 
offenlich  mit  disem  briefe,  das  wir  Cünrat  Dörren  zü  unserem  diener  das 
nechst  künftig  jare  uffgenomen  und  enphangen  haben  mit  den  fürworten 

40  als  hernach  geschrieben  stat  Das  ist  also,  das  er  uns  mit  im  selbs  und 

Urktindeobueh  der  Stadt  Basel.  VII.  10 


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74 


einem  güten  knecht  und  zwein  pherden  dienen  sol  umb  den  sold  den  wir 
yetz  uff  geseezt  hand,  nemmlich  uff  die  zwey  pherde  zer  wüchen  drü  phunt  und 
vier  Schilling  Baszier  phenungen  für  solt  und  ritgelt.  Und  sol  man  im  das  ein 
pherd,  so  er  hat  oder  für  sich  selbs  habende  wirt,  stymmen;  gat  das  abe,  sol 
man  ime  bezalcn  als  es  gestymmet  ist  Und  sol  man  sinem  knecht  das  pherd  5 
so  im  marstal  stat  und  im  yetz  beczalt  worden  ist  undergeben  ze  ritende;  gat 
das  ouch  abe  oder  unverfänglich  würde  in  der  zit,  sol  es  den  rüten  abegangen 
sin.  Würde  Cünrat  darnach  sinem  knechte  ein  ander  pherd  in  der  zit  kouffen, 
sol  man  im  ouch  stymmen  und  bezalen  als  es  gestymmet  wirt.  Und  Cünrat 
mag  da  zu  einen  knaben  haben,  von  des  wegen  sol  man  im  deheinen  sold  10 
gebunden  sin  ze  gebende,  aber  das  pherd  so  der  knabe  ritende  wirt  und 
sin  ist,  sol  man  im  bezalcn  als  er  das  kouft  hat,  alles  ungcvarlich.  Und 
wenn  das  jare  usz  kompt,  weihe  sine  pherde  denn  ufrecht  sint,  die  sol  er 
gebunden  sin  wider  ze  nemmende  und  nitt  ze  stellend.  Dirre  dingen  zu 
worem  urkünde  haben  wir  unser  stette  sccrete  ingesigel  lassen  hencken  an  15 
disen  brief.  Und  ich  Cünrat  Dürre  vergich  alles  des  so  da  vor  an  disem 
briefe  geschriben  stat  und  zwüschcnt  minen  herren  von  Basel  und  mir  also 
betüdinget  ist  worden,  wil  ouch  das  und  was  ir  büch  fürcr  wiset  und  ander 
ir  knecht  und  soldener  gesworen  hand  getrüwelicli  und  erberlich  halten  und 
da  w'ider  nitt  tun,  schaffen  noch  geheilen  getan  werden  in  dchein  wise  noch  30 
wege  by  dem  eyde,  so  ich  den  selben  minen  herren  gesworen  und  getan 
habe.  Und  des  zü  merer  Sicherheit  habe  ich  min  ingesigel  zu  der  stadt 
Basel  ingesigel  och  gehcncket  an  disen  brief,  der  zwen  glich  geschriben  sint 
und  sy  einen  und  ich  den  andern  habent,  und  geben  sint  an  sant  Marga- 
rethen obent  als  man  zalte  nach  der  gepürte  Cristi  vierczehenhundert  vierczig  25 
und  sechs  jare  etc. 

Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
Kundschaften  auf  über  Zoll  und  freien  Zug  im  österreichischen  Gebiet. 

1446  Juli  28.  30. 

Original  St.  Uri.  rf  129J.  — Coltn.  Rieht,  fol.  308.  30 

Hängendes  Siegel  des  Offieials. 

Wir  der  official  des  byschoßüchen  hoffs  zü  Basel  tünd  kunt  mengk- 
lichem  mit  disem  brieff,  das  in  dem  jar  da  man  zalt  von  Cristi  gebürt 
tusent  vierhundert  vierczig  und  sechs  jare  am  donrstag  nechst  nach  sant 
Jacobsztag  des  heilgen  zwölff  potten  zü  prime  zitt  sint  vor  unsz  als  einer  35 
offenen  bewerten  person  ingerichtswise  gestanden  und  liplich  gewesen  der 
frome  junckher  Heinrich  Ysenlin  bürgere  zü  Basel  in  statt  und  namen  der 
fromen  wisen  Bürgermeisters  und  rättes  zü  Basel  an  einem,  und  Heinrich 
Brechter,  Niclaus  im  Giessen  zü  Straszburg  des  karrers  knecht,  als  ein  züge 
in  diser  nachgeschribenn  Sache.  Item  so  denn  uff  samstag  ncchst  nach  40 
des  vorgenanten  sant  Jacobs  tag  zü  vesper  zyt  sint  aber  vor  unsz  gestan- 
den und  liplich  gewesen  der  fürsichtig  meister  Conrat  Cünlin,  der  fürsich- 
tigen wisen  des  burgermeisters  und  rätes  zü  Basel  underschriber  und  in 


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75 


namen  der  selben  an  einem,  und  die  bescheiden  Burkart  Rudis  von  Hel- 
franczkilch,  Clausz  von  Bläczhein  ein  fürsprcche,  Heinrich  Hasenclaw,  Hanns 
Nefe  wirte  zu  Basel  und  Clrich  Salczmutter  ein  gremper,  Peter  von  Dam- 
pfrion,  Hansz  Schaffner,  Heinczman  Hirsinger  und  Lienhart  Hirsinger  mecz- 
5 ger  bürgere  zu  Basel,  als  zögen  in  diser  nachgeschriben  Sache  zu  dem 
andern  teylen.  Und  battend  da  die  vorgenanten  Heinrich  Ysenlin  und  her 
Conrat  Cünlin  underschriber  unsz  den  jeezgenanten  official  in  statt  und 
namen  ir  herren,  das  wir  die  vorgeschriben  personen  in  zügen  wisz  gesworn 
nemen  und  sy  verhören  umb  söllichs  als  hie  nachgeschriben  stät,  besunder 
10  von  den  Zöllen,  die  da  sint  und  uffgehept  werdent  in  unser  gnädigen  her- 
schafft von  Österrich  lande,  wie  und  wa  die  von  alter  her  genomen  sint  und 
wie  lang  die  nuwen  zölle  genomen  sint  und  wie  vil  me ; item  von  des  veilen 
koffs  wegen  und  och  von  dem  fryen  zuge,  wie  der  gehalten  syge  und  wie 
sy  selbs  in  dem  lande  in  den  dinckhöfcn  das  erkennent  und  was  inen  umb 
15  semlichs  zewissen  syge;  und  inen  in  namen  als  vor  des  unser  offen  briefi 
mit  des  obgenanten  hoffs  ingesigel  besigelt  geben  weitend.  Also  haben  wir 
der  obgenant  official  von  söllicher  ernstlicher  bette  und  och  des  rechten 
wegen  die  selben  obgeächriben  personen  in  zögen  wisz  gesworn  genomen, 
die  och  also  gesworn  haut  zu  gott  und  den  heilgen  mit  gelerten  Worten 
20  und  uff  gehepten  henden  ein  warheit  harumb  zusagend,  nieman  zclieb  noch 
zeleid,  weder  durch  fruntschafft  noch  vyentschafft,  durch  miet  noch  durch 
mietwon,  durch  vorclit,  durch  gwalt  noch  durch  deheinen  argenlist,  ane  alle 
geverde.  Und  hand  sy  och  und  yeclichen  besunder  daruff  verhört  und  sy 
hant  geseit  in  die  wise  also  hienach  geschriben  stät. 

25  [l]  Des  ersten  Heinrich  Brechter  vorgenant  hat  gesworn  in  diser  sach  und 

ist  gefragt,  wie  er  gehalten  sige  an  den  Zöllen  im  lande  und  uff  der  sträsz 
von  Sträszburg  biszher  in  die  statt  Basel.  Hat  geseit,  wie  das  er  by  zehen 
jaren  nechst  vergangen  oder  daby  allwegen  uff  der  sträsz  von  Sträszburg 
gefaren  sige  bisz  gen  Basel,  und  also  habe  er  allwegen  von  einer  wagenfart 
30  mit  göt,  das  eins  burgers  von  Basel  gewesen  ist,  zu  Büsseszhein  nit  me 
geben  habe  ze  zolle,  denn  vier  pfenning  Baszier  muncz ; denn  allein  yeczunt 
by  einem  jar  her  oder  da  by,  so  habe  der  vogt  zu  Büseszhcin  von  im  ge- 
vordert  ze  zolle  von  yeclichem  pfert,  so  er  vor  dem  wagen  gehabt  hat,  zwen 
Schilling  der  obgenanten  muncz,  die  habe  er  och  in  disem  jar  also  daselbs 
35  musen  geben.  Und  also  diser  zug  da  wider  redde  und  sprach : ,cs  ist  ze 
vil,  ich  hab  vormals  nit  me  geben  denn  vier  pfenning,*  so  spreche  der  vogt: 
,das  gat  mich  nit  an,  ich  tün  das  man  mich  geheissen  hät;  du  macht  zü 
minem  herren  gan,  der  mag  dirs  schencken.*  Und  nampte  im  den  von 
Grönenberg.  Disz  nnd  nit  anders  hät  er  geseit,  nieman  zelicb  noch  zeleid, 
40  denn  durch  der  lutern  warheit  willen  etc. 

[2]  Burky  Rudis  von  Helfranczkilch  bürgere  zü  Basel  hät  gesworn  in  der 
säche,  ist  by  sybenczig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefragt  von  den  Zöllen  in 
der  herschafft  lande  von  Österrich,  wie  und  wa  die  von  alter  her  genomen 
sint  und  wie  lang  die  nuwen  zölle  genomen  sint  etc.,  von  des  veilen  koffs 
45  wegen  und  och  von  dem  frygen  zögen,  so  der  herschafft  lute  von  Österrich 


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haben  söllcnt,  und  wie  die  von  alter  her  gehalten  sygcn.  Hat  er  geseit, 
das  er  wol  wisse  und  by  vierczig  jaren  her  und  vil  me  dick  und  vil  zu 
Lanser  in  dem  dinghoff  gewesen  sygc  und  da  selbs  gehört,  wie  das  alle  die 
so  denn  in  dem  dinghoff  recht  sprcchent  by  den  eyden  das  die  erkent 
habent  gcmeinlich,  als  semlichs  och  in  dem  urberbuch  da  selbs  geschriben  5 
stät,  das  alle  der  herschafft  lute  in  1-anser  gebiett  fry  zugig  sigent,  und  wer 
in  die  stat  gen  Basel  ziehen  welle,  der  liesz  es  einen  amptman  da  selbs 
wissen,  ob  er  weit,  und  denn  so  sölt  der  amptman  in  geleiten  bisz  uff  den 
Torenbach.  Daselbs  möcht  der  amptman  mit  sinem  kleinen  vinger  hinden 
in  die  landwid  griffen,  und  möcht  er  denn  den  wagen  beheben,  so  solt  der  10 
man  wider  umb  hindersich  ziehen  in  der  herschafft  land  und  da  bliben  und 
dienen  als  vor;  möcht  er  aber  in  nit  beheben  mit  dem  vinger,  so  solt  er 
in  lassen  faren.  Und  da  selbs  möcht  och  der  amptman  an  eins  das  beste 
hopt  vor  dem  wagen  nemen  und  in  denn  furrer  lassen  faren.  Item  so  denn 

von  des  veylen  koffs  wegen  hat  er  geseit,  das  er  selber  dick  und  vil  vor  15 
ziten  win  und  kom  von  Slierbach  und  von  Habkiszhcin  gen  Basel  gefurt 
habe,  und  hab  man  von  im  da  keinen  zol  nie  gefordert  noch  genomen,  und 
hab  och  nie  gesehen  noch  gehört  von  sinen  vordren,  das  man  von  den 
von  Basel  oder  von  der  herschafft  luten,  die  denn  win  oder  körn  irs  veylen 
koffs  gen  Basel  gefurt  haben,  entheinen  zolle  ye  genomen  habe.  Disz  und  20 

nit  andersz  hat  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutem 

warheit  willen  und  als  er  darumb  gott  antworten  welle. 

[3]  Item  Clausz  Blaczhein  ein  fürspreche,  burger  zu  Basel,  hat  gesworn 
in  dirre  Sache,  ist  by  sechzig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefraget  uff  semlichs 
als  vor  stät.  Hat  geseit,  das  er  wol  vierczig  jaren  her  gedencke  und  lenger,  25 
und  das  er  vil  jaren  richter  were  und  gewesen  syge  im  dinghoff  ze  Lanser 
und  wisse  och  wol,  das  in  dem  dinghoff  da  selbs  ze  Lanser  alle  jar  erkent 
were  von  allen,  die  da  in  den  selben  hoff  gehörent,  das  alle  die  da  sint  in 
Lanser  gebiet  fry  zugig  sygent,  und  wenn  einer  da  usz  dem  land  in  die 
statt  gon  Basel  ziehen  welle,  vordret  er  denn  geleit  von  einem  amptman  30 

da  selbs,  so  sol  er  in  geleiten  bisz  in  die  Torenbach  und  da  selbs  in 

dem  Torenbach  soll  er  still  halten.  Und  da  mag  der  amptman  mit  sinem 
kleinen  vinger  hinden  in  die  landwid  griffen,  und  mag  er  denn  den  zugigen 
da  beheben,  so  sol  er  widerumb  hinder  sich  under  die  herschafft  faren  und 
da  selbs  dienen  nach  als  vor;  mag  er  aber  in  nit  beheben,  so  sol  er  in  35 
lassen  faren  fry  lidig  war  er  wil.  Doch  mag  der  amptman  ein  hopt  nemen, 
so  vor  dem  wagen  gät;  doch  weist  er  nit  cigenlich,  ob  er  das  best  oder 
an  eins  das  beste  hopt  nemen  sölle.  Er  mag  aber  wol  eins  nemen  und  sol 
in  fürcr  fry  lässen  faren.  Disz  hat  er  dick  und  vil  gesechcn  und  gehört  da 
selbs  im  rechten  erkennen  in  dem  dinghoff  zu  Lanser,  und  sige  er  och  da  40 
gesessen  als  ein  richter;  und  des  ist  och  zü  Lanser  ein  brieff,  den  man  alle 
jare  daselbs  in  dem  dinghoff  offenlich  liset  Item  och  hat  er  geseit, 

das  er  wol  wisse  und  dick  und  vil  gesehen  habe  und  och  anders  nie  gehört 
sagen,  denn  was  man  usz  dem  obren  Lanser  ampt  von  Sierencz  gon  Basel 
fürte  von  veylem  koff,  von  zinse  oder  zehenden,  es  were  win  oder  körn,  45 


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das  man  da  von  keinen  zoll  geben  sölle;  habe  och  nie  keinen  zoll  da  von 
gesechen  oder  gehört  Vordren.  Welte  aber  yemant  ze  Basel  für  usz  faren 
mit  söllichem  veylen  koff,  da  gäbe  ein  wagen  acht  pfenning,  ein  karr  vier 
pfenning  Basler  müncze.  Item  er  hat  öch  alle  sin  tag  gehört  sagen 

5 und  och  dick  gesehen,  das  ein  burger  von  Basel  usz  der  statt  Basel  in  dem 
obem  lenser  ampt  umb  sin  zinse  pfender  oder  den  zinsman  by  sinem  lib 
nam  und  semlichs  gen  Basel  fürt  an  menglichs  Widerrede  und  intrag,  aber 
umb  schulde  nit.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zelieb  noch 
zeleid,  denn  als  er  darumb  gott  antwürten  welle. 

10  [4]  Item  Heinrich  Hasenclaw,  ein  wirt  zu  Basel  in  der  vorstat  an  den 

Spalen  hat  gesworn  in  dirre  sach,  ist  by  sechzig  jaren  alt  oder  da  by,  ist 
gefraget  ufi  semlichs  als  vorstät;  hat  geseit,  das  er  wol  gedenckc  vierczig 
jar  und  me,  und  da  selbs  were  er  in  Pfirter  gericht;  da  gehörte  er  von 
entheinem  zoll  nie  sagen,  denn  allein  zu  Waltikofen  und  zu  Oltingen,  da 
15  gäbe  ein  wagen  ze  zoll  vier  pfenning  Baszier  muncz  und  ein  karre  zwen 
pfenning,  und  was  lutes  usz  Pfirter  gericht  werent,  die  gebent  nficz  zü  zoll. 
Und  wer  usz  der  statt  Basel  was,  der  gäbe  och  entheinen  zoll  von  win  körn 
oder  müsz  oder  ander  essig  spise,  und  sige  das  allwegcn  dasclbs  also  ge- 
halten bisz  yeczund,  wol  uff  achtzehen  jare  oder  da  by.  Da  habe  her 
20  Diepolt  Agstein,  da  zemal  inne  der  herschafft  von  Österricli  ze"Tann  ge- 
sessen, ettliche  zölle  uff  gcseczct  in  dem  lande  wider  die  von  Basel  und 
ander  lute,  die  da  veylen  koff  gen  Basel  fürtent,  das  die  zölle  möstent 
geben ; das  habe  er  och  also  gehört  sagen.  Item  och  seit  er,  das  er 

wol  wisse  und  alle  sin  tag  gehört  hab,  das  alle  die  lute,  die  da  gehörent  in 
2S  Pfirter  graffschafft,  das  die  alle  fry  zugig  sygen  und  och  alle  unser  lieben 
frowen  an  die  stifft  gon  Basel  gehörent  von  eigenschafft  wegen  und  lehen 
sigent  von  unser  frowen.  Und  hat  och  geseit,  wer  da  usz  dem  land  in  die 
statt  gen  Basel  ziehen  welle  usz  Pfirter  gericht,  wenn  der  in  die  Eygerbach 
kumpt,  so  sol  er  stille  halten.  Ist  denn  yemant  da  von  der  herschafft 
30  wegen,  der  mag  denn  sinen  kleinen  vinger  hinder  in  die  lantwid  schlahen, 
und  mag  er  in  denn  beheben,  so  sol  er  wider  umb  under  die  hcrschafft 
ziehen.  Mag  er  aber  in  nit  also  beheben,  so  sol  er  in  fry  lassen  faren  sin 
strasz.  Disz  und  nit  andersz  hat  er  geseit  by  sinem  eyde  und  durch  der 
lutern  warheit  willen. 

35  [5]  Item  Hanns  Nefe  von  Oltingcn  hat  gesworn  in  diser  Sache,  ist  by 

fünfezig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefraget  uff  semlichs  als  vor  stät,  hat  ge- 
seit, das  er  wol  gcdenck  uff  drysig  jar  her  oder  da  by  und  wisse  wol  und 
habe  alle  sin  tag  anders  nie  gehört  sagen,  das  man  ze  Oltingen  und  zu 
Waltikoven  nie  me  zü  zolle  geben  habe,  denn  von  einem  wagen  vier  pfen- 
40  ning  und  von  einem  karren  zwen  pfenning.  Denn  yeczunt  by  sechzehen 
jaren  her  oder  da  by,  da  wurde  ein  nüwer  zoll  uff  geseezt  da  selbs  und  in 
ganczem  Pfirter  ampt  von  einem  wagen  zwen  Schilling  und  von  einem 
karren  ein  Schilling  und  von  einem  geladen  rosz  vier  pfenning  und  von 
einem  vierteil  hertkorns  sechs  pfenning,  von  einer  vierczel  dinckel  oder 
45  habem  acht  pfenning,  von  einem  vierczel  dinckel  und  habern  dry  pfenning, 


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78 


von  einem  rind  ein  pfenning,  von  einer  geisz  ein  pfenning,  von  einem  swin 
ein  pfenning,  von  zwey  schauffen  ein  pfenning.  Item  was  ein  armer  knecht 
selber  buwet  da  selbs  in  dem  land  und  das  gon  Basel  wil  füren,  der  müsz 
och  den  vorgenanten  zoll  geben.  Das  wisse  er  wol,  wann  er  habe  den  zoll 
syben  jar  uff  genomen  und  den  gen  Pfirt  geanttwürt  hem  Pctcrn  von  5 
Mörsperg.  Item  och  hat  er  geseit,  das  er  von  allen  sinen  vordem 

dick  und  vil  gehört  habe,  das  alle  die  da  gehörent  an  den  stein  gen  l’firt, 
das  die  fry  zügig  sigent  in  vier  Örter  der  weit  Und  weler  über  die 
Lüczel  ziechen  wil,  der  sol  in  dem  wasser,  das  man  nempt  die  Lüczel, 
stille  halten.  Ist  denn  das  yemant  da  von  der  herschafft  wegen  ist,  der  sol  10 
und  mag  den  kleinen  vinger  hinder  in  die  landwid  schlahen,  mag  er  in  denn 
beheben,  so  sol  er  widerumb  hindersich  under  die  herschaftt  ziechen;  mag 
er  aber  inn  nit  beheben,  so  sol  er  in  lassen  faren.  Des  selben  glich  hin- 
widerumb  wer  da  kurnpt  in  Pfirter  gericht  von  vier  enden  der  weit,  der 
sol  an  den  stein  gen  Pfirt  dienen  als  lang  er  da  gesessen  ist,  es  syge  denn  15 
das  er  zieche  in  den  dinghoff  gon  Luter,  der  selbe  sol  dienen  denen  von 
Hattstatt  und  junckher  I’entelin  und  junckhcr  Tennigen  von  Pfirt  Disz 
und  nit  anders  hat  er  geseit  by  sinem  eyde. 

[6]  Item  Peter  von  Dampfryon  ein  meezger,  burger  zu  Basel,  hat  geswom 

in  diser  Sache,  ist  by  vierczig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefraget  uff  semlichs  20 
als  vor  stät,  hat  geseit,  das  er  by  fünff  jaren  oder  da  by  zwen  wägen  mit 
körn  furte  von  Bumcndrut  und  wolt  die  gon  Basel  furen;  und  da  mflste  er 
zfl  Velpach  von  yegklichem  wagen  geben  ze  zoll  zwen  Schilling  pfenning, 
da  für  liesse  er  sin  swert  ze  pfand.  Och  hat  er  geseit,  das  er  da  selbs 
schauff  durch  gctriben  habe,  da  gebe  er  allwegen  von  zwein  schaffen  einen  25 
pfenning  ze  zoll.  Und  seit  och,  das  er  by  dry  wochen  aber  zu  Velpach 
geben  habe  und  müste  zwen  Schilling  pfenning  ze  zoll  von  einem  wagen 
mit  körn.  Und  semlich  zoll  mustend  fremde  lüt  och  geben,  die  mit  im 
furent  Und  zu  Waltekofen  da  gebe  man  von  acht  schaffen  einen  pfenning. 

Er  hat  och  von  semtichem  nüwem  zoll  nie  nüezt  gewisset,  denn  allein  zu  30 
Oltingen  und  zu  Waltikofen,  da  habe  man  von  einem  wagen  vier  pfenning 
[geben]  und  von  einem  karren  zwen  pfenning  und  von  acht  schaffen  einen 
pfenning.  Och  hat  er  geseit,  das  er  inwendig  sechs  jaren  oder  da  by  habe 
er  müssen  geben  ze  Oltingen  zwen  Schilling  pfenning  von  einem  wagen  mit 
körn  und  von  zwey  schaffen  einen  pfenning;  semlichs  ist  er  och  noch  schul-  35 
dig,  triffet  sich  uff  zwey  pfund.  Und  semlichen  nüwcn  zolle  müstend  alle 
die  bezalen,  die  körn  oder  ander  veylen  koff  gon  Basel  fürent.  Och  hat  er 
geseit,  das  er  zu  Otmerszhein  by  sechs  jaren  her  von  zwey  schaffen  einen 
pfenning  geben  hab  ze  zoll,  das  doch  vormälsz  nie  gewesen  syge.  Disz  und 
nit  anders  hat  er  geseit  by  sinem  eyde.  40 

[7]  Item  Hans  Schaffner  der  meezger  hat  geswom  in  diser  sach,  ist  by 
drysig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefraget  uff  semlichs  als  vor  stät,  hat  geseit, 
das  er  zolle  geben  habe  zu  Velpach,  zu  Rünspach,  zu  Dürlistorff,  zu  Buchs- 
wiler,  zu  Volkersperg,  zu  Wittelstorff,  zu  Dietwiler,  zfl  Sierencz  und  zfl  Ol- 
tingen von  einem  rind  ein  pfenning,  von  zwey  kelbern  ein  pfenning ; und  45 


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besunder  zu  Buchswiler  müste  er  geben  von  einem  wagen  mit  acht  oder 
nun  rinder  zwen  Schilling.  Und  spreche  der  zoller : hett  er  nit  me  denn 
ein  kalb  uff  dem  wagen,  er  müste  im  zwen  Schilling  geben  von  dem  wagen. 
Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nicman  zclicb  noch  zeleid. 

5 [8]  Item  Heinczman  Hirsingcr  der  meczger  hat  geswom  in  dieser  sache, 

ist  by  vierczig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vorstät, 
hat  geseit,  das  er  wol  gedenck  by  vier  und  zwenczig  jare  oder  da  by,  und 
hab  nie  gesehen  noch  gehört  von  keinem  zolle,  denn  zu  Waltikofen  und 
zu  Oltingen  da  gebe  man  von  einem  wagen  vier  pfenning  und  von  einem 
10  karren  zwen  pfenning  der  kom  furt;  fürtc  er  aber  koffmanschacz,  der  müste 
me  geben;  und  von  zwey  rindern  einen  pfenning,  von  zwey  swinen  einen 
pfenning.  Denn  yeczund  by  sechczehen  jaren  oder  da  by,  da  habe  man 
einen  nüwen  zoll  gemacht  zu  l’ferterszhusen,  zu  Velpach,  ze  R Anspach,  ze 
Buchswiler,  ze  Oltingen,  ze  Witterstorff,  ze  Tagstorff,  ze  Dietwiler  und  zu 
15  Sierencz,  von  einem  wagen  zwen  Schilling,  von  einem  karren  ein  Schilling, 
von  einem  rind  ein  pfenning,  von  einem  kalb  ein  pfenning,  von  einem 
swin  ein  pfenning.  Semlich  nüwe  zölle  habe  er  och  müsen  also  geben. 
Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit  by  sinem  eyd. 

[9]  Item  Lienhart  Hirsinger  der  meczger  hat  geswom  in  discr  sach,  ist 
20  by  nüczehen  jar  alt  oder  da  by,  ist  gefraget  uff  semlichs  als  vorstät,  hät 
geseit,  das  er  by  dry  Wochen  her  oder  da  by  von  yeglichem  hopt  vichs 
geben  must  ze  zoll  zü  Velpach,  bede  von  geissen  swinen  und  kelbcrn.  Sem- 
lichen  zoll  müste  er  och  geben  vor  vier  jaren  zü  Oltingen  und  von  zwey 
schaffen  einen  pfenning.  Hät  och  zü  Volkersperg  geben  von  einem  kalb 
25  ein  pfenning  und  zü  Rünspach  von  zwey  kelbern  einen  pfenning.  Disz  und 
nit  anderst  hät  er  geseit  by  sinem  eyde. 

Und  wand  also  dise  vorgeschribne  kuntschafft  und  zügsami  vor  unsz 
dem  obgenanten  officiat  und  durch  die  vorgemelten  zügen  bcschechen  und 
Zugängen  sint  in  diser  mäsz,  als  sy  vor  geschriben  Stand,  darumb  so  händ 
30  wir  ze  urkünd  und  merer  kuntschafft  der  selben  dingen  des  obgenanten  hoffs 
ingesigel  von  bette  und  anrüffung  wegen,  als  vor  stät,  geheisen  hcncken  an 
an  disen  brieff,  der  geben  ist  in  dem  jar  und  des  tages  als  vorgeschrieben  stät. 

(Auf  dem  Bug:)  Ad  mandatum  domini  officialis  Conradus  Guntfrid 
notarius  hec. 


35  65.  Herzog  Albrecht  von  Österreich  ernennt  Bevollmächtigte 

zum  Rechtslage,  den  der  Bischof  Friedrich  von  Basel  am  3.  August 
zu  Colmar  zwischen  Österreich  und  Basel  abhalten  wird. 

Ehingen  1446  Juli  ji. 

Colm.  Rieht,  fot.  8. 


40  Wir  Albrecht  von  gottes  gnaden  herezog  zü  Osterrich,  ze  Styr,  ze  Kern- 
den  und  ze  Krain,  graf  ze  Tyrol  etc.,  bekennen:  Als  der  erwirdig  unser 

lieber  frund  herr  Fridrich  bischoff  ze  Basel  nach  lut  des  anlass,  ze  Costencz 
zwischen  unser  und  der  selben  statt  ussgangen,  recht  tag  uff  sand  Oswalts- 


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tag  yecz  künfftig  gen  Colmar  geseczt  hat,  das  wir  dem  edlen  und  unserm 
lieben  getruwen  graf  Johannsen  von  Tierstein  unserm  rat  und  houbtman  ze 
Ensiszhem,  Hannsen  von  Münstral,  Wemhern  von  Stouffen,  Hans  Erhärten 
von  Stouffemberg  unserm  rat  und  houptmann  im  Brisgow,  und  Jörgen 
Leysser  unserm  diener,  allen  samentlich  und  dem  merern  teil  under  inen,  5 
ob  sy  all  daby  nit  weren,  unsern  ganczen  und  volmechtigen  gewalt  gegeben 
haben  und  geben  wissentlich  mit  dem  brief,  zwen  züsaezmann  an  unser  statt 
nach  innhalt  des  egemelten  anlass  zeseczcn,  ouch  unsern  und  der  unsern 
zuspruche  vorderung  und  gebrechen  gen  den  benanten  von  Basel  fürzebringen 
und  darzu  red  und  Widerrede  zetund  und  darnach  der  von  Basel  Zuspruch,  10 
so  sy  wider  uns  und  die  unsern  für  bringen  werden,  zefurantwurten,  und 
alles  das  zetund,  als  wir  sclbs  getün  möchten,  ob  wir  da  gegenwärtig  weren, 
ze  gewinn  und  ze  Verlust  und  zu  allem  rechten.  Und  was  die  benanten 
unser  anweite  darinn  tun  und  handlen,  cs  sig  durch  recht  und  in  der  gut- 
jikeit,  das  ist  unser  guter  will  und  wir  versprechen  dasselb  alles  in  krafft  15 
des  briefs  by  unsern  fürstlichen  wirden  stet  und  vest  zehaltcn  und  dem 
nachzegond  getruwlich  und  an  alles  geverd,  mit  urkund  des  briefs.  Geben 
ze  Ehingen  am  sontag  vor  sand  Oswalts  tag  nach  Cristi  gepurt  tusend  vier- 
hundert und  in  dem  sechs  und  vicrczigistcn  jare. 

(Mi.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt  20 
Kundschaften  auf  über  Zölle  und  freieti  Zug  im  österreichischen 
Gebiete.  — 1446  August  1. 

Original  St.Urk.  «*  1298  (A).  — Cotm.  Rieht,  fol.  $1$  v. 

Hängendes  Siegel  des  Offieials. 

Wir  der  official  des  byschofflichen  hoffs  zu  Basel  tund  kunt  megklichcm  25 
mit  disem  briefT,  das  in  dem  jar  als  man  zalt  nach  der  gebürt  Cristi  tusend 
vierhundert  vierczig  und  sechs  jar  an  dem  nechsten  mentag  nach  sant  Jacobs- 
tag des  heilgen  zwölffpotten  zu  prime  zitt  sint  vor  unsz  als  einer  offnen 
und  bewerten  personen  in  gerichts  wisz  gestanden  und  liplich  gewesen 
der  ersamen  und  fürnemen  meister  Conrat  Kunlin“)  der  fürsichtigen  und  30 
wisen  burgermeister  und  rät  zu  Basel  underschriber  und  in  namen  der 
obgenanten  siner  herren  an  eim,  und  die  bescheiden  Heinczman  Dürr  von 
Mfispach,  Henni  Nüszlin  von  Dietwiler,  Hanns  Kager  von  Habkiszhein,  Wemlin 
Saler  von  Michlembach,  Lienhart  Tönlis  von  Waltikofen  und  Lienhart  Senis 
von  Oltingen  und  Hansz  Schiitknecht  als  zügen  in  diser  nachgeschriben  35 
Sache  zu  dem  andern  teile.  Und  batt  unsz  der  obgenant  meister  Conrat 
Cünlin  underschriber  unsz  den  obgenant  official  an  statt  und  namen  siner 
vorgenanten  herren,  das  wir  die  obgeschriben  personen  in  zügen  wisz  ge- 
sworn  nemen  und  sy  verhören  umb  disz  nachgeschriben  sach,  und  besunder 
von  den  Zöllen,  die  da  sint  und  uff  gehept  werdent  in  unser  gnedigen  her-  40 
schafft  von  Österrich  land,  wie  die  selben  zölle  von  alter  her  genomen  sint 

ttO.  a)  Kunlin  underschriber 


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und  wie  lang  die  nüwen  zölle  ufferstanden,  ouch  genomen  sint  und  wie  vil 
me  die  selben  zölle  besweret  sygen;  item  und  von  des  veylen  koffs  wegen 
und  ouch  von  dem  frycn  zuge,  wie  der  gehalten  syge,  und  wie  sy  selbs  in 
dem  lande  in  den  dinghöfen  das  erkennent,  und  was  inen  umb  scmlichs  ze 
5 wissen  sige;  und  ime  semlicher  kuntschafft  in  naraen  siner  dickgenanten 
herren  unser  offen  brieff  mit  des  vorgenanten  hoffs  zu  Basel  ingesigel  ver- 
sigelt  geben  wöltend.  Also  haben  wir  obgenanter  official  von  söliieher  ernst- 
licher bette  und  ouch  des  rechten  wegen  die  obgeschriben  personell  in 
zügen  wisz  gesworn  genomen,  die  och  also  geswom  hand  zu  gott  und  den 
10  heilgen  mit  gelerten  Worten  und  uffgehepten  henden  ein  warheit  harumb  ze 
sagend,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  durch  früntschafft  oder  vyentschafft, 
durch  miet  noch  mietwan,  weder  durch  vorcht  noch  gewalt  noch  durch  de- 
heinen  andern  argenlist,  an  alle  geverde.  Und  hand  sy  ouch  und  ycglichcn 
besunder  uff  semlich  obgeschriben  stück  verhört,  und  hand  geseit  in  die  wise 
15  als  hienach  geschriben  stat 

[1]  Des  ersten  Henny  Nüszlin  von  Dictwiler  hat  gesworn  in  dirre  sach, 
ist  by  fünfezig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor  stät,  hat 
geseit  das  er  wol  gedencke  vierczig  jar  oder  da  by,  also  habe  er  dick  und  vil 
kom  win  und  mfisz  gefürt  durch  Habkiszhein  sines  veilen  koffs ; da  gebe  er 

20  allwegen  von  eim  wagen  vier  pfenning  Baszier  müncz  ze  zoll,  und  ein  karr 
gäbe  da  selbs  zwen  pfenning  und  nit  me.  Darnach  by  zwölff  jaren  her  habe 
man  da  selbs  ze  Habkiszhein  uff  geschlagen  und  möst  man  geben  von  eim 
wagen  acht  pfenning  und  von  einem  karren  vier  pfenning.  Und  gedenckt 
och  nit  das  ze  I-anser,  ze  Dietwiler  noch  ze  Sierencz  kein  zoll  ye  gewesen 
25  sige,  denn  jeczund  by  acht  jaren  her,  da  hab  man  geleit  einen  zoll  in  den 
selben  dörffern,  uff  einen  wagen  acht  pfenning  und  uff  einen  karren  vier 
pfening.  Item  so  denn  ist  er  gefraget  als  von  des  fryen  zugs  wegen, 

hat  geseit  das  er  wol  wisse,  das  alle  die  lute  so  in  Lanser  ampt  gesessen 
sint  und  der  herschafft  von  Österrich  zu  gehörent,  das  die  fry  zügig  sigent. 
30  Und  wann  ein  man  da  dannen  ziechen  wil,  kumpt  denn  ein  amptman  von 
Lanser  zu  im  in  dem  Torenbach,  und  da  selbs  der  amptman  den  kleinen 
vinger  hinden  in  die  landwid  schlalien  mag  und  in  also  beheben,  so  sol  der 
zügig  widerumb  keren  linder  die  herschafft;  mag  er  aber  das  nit  getfln,  so 
sol  er  in  fry  lassen  faren.  Und  semlichs  bekenne  man  alle  jar  in  dem  dinck- 
35  hoff  zu  Lanser.  Semlichs  hab  er  och  dick  und  vil  in  dem  dinghoff  für  recht 
gesprochen  und  och  von  allen  denen,  die  da  warent  und  urteil  sprachcnt, 
für  recht  gehört  erkennen.  Disz  und  nit  andersz  hat  er  geseit,  nieman  ze 
lieb  noch  ze  leid,  denn  durch  der  gerechtikeit  willen. 

[2]  Item  Hans  Kager  von  Habkiszhein  hat  gesworn  in  diser  Sache,  ist 
40  by  vier  und  drisig  jar  alt  oder  da  by,  ist  gefraget  uff  semlichs  als  vorstät. 

Des  ersten  von  der  zölle  wegen,  hat  geseit,  das  im  wenig  da  von  ze  wissen 
sig,  denn  allein  yeczunt  by  vierczehen  tagen  oder  dry  Wochen,  als  er  mit 
sinem  huszrät  von  Mülhusen  für  und  das  gen  Basel  füren  wolt,  da  gebe  er 
zü  Mülhusen  vier  Schilling  Baseler  müncze  ze  zoll;  und  als  er  kam  gen 
45  Habkiszhein,  da  müste  er  zehen  Schilling  pfenning  ze  zoll  geben.  Item 

Urkundcnbuch  der  Stadt  Basel.  VII.  |1 


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hat  och  gescit,  das  er  dick  und  vil  von  allen  sinen  vordem  und  den  eite- 
sten  im  land  gehört  hab,  das  der  herschafft  lut  von  Österrich  in  Lanser  ge- 
biet fry  zugig  sigent  und  ziehen  mögent  war  sy  wellent,  ungehindert  und 
gesumpt  menglichs.  Disz  und  nit  andersz  hat  er  gescit,  nieman  zelieb  noch 
zeleid,  denn  durch  der  warheit  willen.  5 

[3]  Item  Ileinczin  Dürr  von  Mfispach  hat  gesworn  in  diser  Sache,  ist  by 
vierczig  jaren  alt  und  me,  ist  gefragt  und  hat  geseit  das  er  wol  wisse,  das 
von  alter  her  der  von  I.öwenberg  einen  zoll  gehept  habe  zu  Waltikofen  von 
der  brugk,  die  muste“)  er  och  da  machen.  Was  man  aber  da  selbs  geben  habe 
und  wie  vil,  das  wisse  er  nit.  Sidcr  her  so  habe  ein  vogt  zu  I’firt  einen  10 
nüwcn  zoll  uff  geseezt  in  Pfirter  ampt,  wa  man  den  in  einem  dorff  nit  gebe, 
da  möste  aber  er  geben  in  dem  andern  dorff;  und  haftend  yc  von  einem  dorff 
Wortzeichen  in  das  ander  dorff.  Und  wenn  er  den  zoll  gebe  in  einem  dorff,  so 
liesz  man  inn  in  dem  andern  faren.  Item  och  hiit  er  geseit  von  dem 

fryen  zug,  das  er  wol  wisse  und  habe  och  von  allen  sinen  vordem  dick  15 
und  vil  gehört  sagen,  wer  da  sig  die  da  in  den  dinghof!  gchörent  gen 
Riderstorff,  das  die  fry  zugig  sigent  war  sy  wellent,  und  sy  dar  an  nieman 
sumen  noch  irren  sölt;  und  och  alle  die  da  gehörent  an  den  stein  gen  I’firt, 
das  die  alle  fry  zugig  sigent  und  lehen  von  unser  lieben  frowen  der  stifft 
Basel.  Und  wenn  sy  geleit  forderent,  so  sol  sy  ein  amptman  von  Pfirt  ge-  20 
leiten  bisz  in  den  Torenbach,  und  da  selbs  mage  der  amptman,  ob  er  wil, 
sinen  kleinen  vinger  hindenan  in  die  landwid  stossen,  und  mag  er  inn  denn 
beheben,  so  sol  er  wider  hinder  sich  under  die  herschafft  ziehen  und  da 
selbs  dienen  als  vor;  wer  aber  das  nit,  so  solt  in  der  amptman  fry  lassen 
faren.  Disz  hat  er  dick  und  vil  von  allen  sinen  fordern  gehört  sagen,  und  25 
wisse  och  nit  anders.  Och  hat  er  geseit,  das  by  zehen  jaren  her  oder 

da  by,  da  habe  her  Peter  von  Mörsperg  einen  nüwen  zoll  in  sinem  gebiet 
uffgeseezt,  wer  da  ut  gen  Basel  furen  welle  sines  feylen  koffs,  der  rauste 
von  einer  vierczel  korns  geben  sechs  pfenning.  Disz  und  nit  anders  hat 
er  geseit  by  sinem  eyd.  30 

[4J  Item  Wernlin  Saler  von  Michlenbach  burger  zu  Basel  hat  gesworn 
in  diser  Sache,  ist  by  fünfzig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefragt  uff  semlichs  als 
vorstat,  hat  geseit  das  er  drisig  jar  wol  gedencke.  Und  als  er  sines  vatter 
sun  was,  da  habe  er  dick  und  vil  körn  und  win  gefürt  sinem  vatter  lind 
ouch  im  selber  usz  dem  land  in  die  statt  Basel,  besunder  von  Michlenbach,  $5 
von  Attemswiler,.  von  Helfranczkilch,  von  Ranspach  und  von  Dietwiler,  und 
hab  man  im  nie  keinen  zoll  an  gemutet  noch  von  im  genomen.  Och 

hat  er  gescit,  das  er  von  sinem  vatter  seligen  und  allen  sinen  fordern  dick 
und  vil  gehört  habe,  das  alle  der  herschafft  lute  von  Österrich  in  Lanser 
gebiet  fry  zügig  sigent.  Und  were  sach  das  einer  usz  dem  land  in  die  stat  40 
ziehen  weite  gen  Basel,  begerte  er  denn  geleites,  so  sölte  in  der  vogt  ge- 
leiten mit  einem  amptman  bisz  in  die  Torenbach,  und  daselbs  möchte  der 
amptman,  ob  er  wöltc,  sinen  kleinsten  vinger  hinden  in  die  lantwig  schla- 
cken, und  möchte  er  denn  den  zügigen  beheben,  so  sölte  er  widerumb 
(*4».  a>  muater  A.  46 


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hindersich  under  die  herschafft  ziehen  und  da  dienen  als  vor;  möchte  er 
aber  in  nit  beheben,  so  möchte  er  vor  dem  wagen  nemen  ein  rosz  und 
in  denn  für  sich  fry  lassen  faren.  Disz  hiit  er  alles  dick  und  vil  von  allen 
sinen  vordem  gehört  sagen.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit  by  sinem 
5 eyde,  als  er  darumb  got  antworten  welle. 

[5]  Item  Lienhart  Tönlis  von  Waltykofcn  hat  gesworn  in  diser  Sache, 
ist  by  fünftzig  jar  alt  und  me;  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vorstät  und  hat 
geseit,  das  er  vicrczig  jar  wol  gedenck  und  mc,  also  haben  sin  vatter  selig 
und  mutter  und  och  er  den  zoll  ze  Waltikoffen  gehept  by  vierczig  jar  oder 

10  da  by  von  dem  von  Löwenberg,  und  ntme  da  nie  me  von  einem  wagen  mit 
körn  denn  vier  pfenning,  der  usz  welschem  land  keme,  und  wer  von  Basel 
was,  der  gab  von  einem  wagen  nit  rae  denn  zwen  pfenning  den  halben  zoll, 
und  wer  im  land  gesessen  was  und  der  herschafft  zu  gehört,  der  gab  nüt 
Item  von  den  wögen  die  koffmanschacz  fürtend,  die  gabent  von  einem 
16  Zentner  vier  pfenning  und  von  einem  viszlin  mit  honig  oder  hcring  vier 
pfenning,  von  einem  grawen  tüch  zwen  pfenning  und  von  einem  gevärweten 
tüch  vier  pfenning,  von  einem  rind  ein  pfenning,  von  einem  ross  das  man 
verkolfen  wolt  vier  pfenning,  und  von  einem  wagen  oder  karren  mit  buchs  da  gäbe 
yeclich  rosz  einen  Schilling.  Item  vier  schaff  ein  pfenning,  ein  swin  ein  pfenning, 
20  ein  geisz  ein  pfenning.  Da  gebe  allwegen  ein  burger  zu  Basel  nit  mc  denn  den 
halben  teil  des  Zolles.  Und  da  von  sölte  der  von  Löwenberg  die  brugk  zu 
VYaltikofcn  buwen  und  in  ereil  halten.  Und  seit  och  das  der  selb  zoll  der 
eitest  zoll  syg  in  dem  land.  Och  hat  er  geseit,  das  er  von  sinen  eitern 
und  vordem  dick  und  vil  gehört  habe,  das  alle  die  lute,  so  in  den  dinghoft 
25  gen  Räderstorff  gehörent,  das  die  sigent  gotzhusz  lute  von  unser  lieben 
frowen  uff  bürg  zu  Basel,  und  sint  fry  zügig.  Und  wenn  einr  in  die  statt 
gen  Basel  ziehen  weite,  so  solt  im  ein  amptman  von  l’firt  geleiten  bisz  in 
den  Torenbach,  und  da  sclbs  solt  und  mocht  der  amptman  sinen  kleinen 
vinger  hinden  in  die  landwid  slachcn,  und  mag  er  inn  denn  da  beheben,  so 
30  sol  er  wider  under  die  herschafft  ziehen;  mag  er  aber  in  nit  beheben,  so 
sol  er  in  lassen  faren.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit  by  sinem  eyde. 

[6]  Item  Lienhart  Zenis  von  Oltingen  hat  gesworn  in  diser  sachc,  ist 
by  fünfezig  jar  alt  und  me,  ist  gefraget  uff  semlichs  als  vor  stät,  hat  geseit 
das  er  vierczig  jar  wol  gedenck  und  me,  und  spricht,  das  er  den  zoll  zu 

35  Oltingen  von  der  nidren  brugk  von  dem  von  Löwenberg  vor  ziten  gehept 
habe  by  zwenczig  jare  oder  da  by,  und  habe  och  da  selbs  nie  mc  genomen 
denn  von  einem  wagen  mit  körn  und  will  vier  pfenning,  der  usz  welschen 
landen  kam,  und  wer  von  Basel  was,  der  gab  von  einem  wagen  nit  me  denn 
zwen  pfenning  den  halben  zoll,  und  wer  im  land  gesessen  was  und  der  her- 
40  schafft  zügehort,  der  gab  nüt  Item  von  den  wegen,  die  koffmanschacz 
flirtend,  die  gabent  von  einem  Zentner  vier  pfenning  und  von  einem  vesz- 
lin  mit  honig  oder  hering  vier  pfenning,  von  einem  grawen  tüch  zwen  pfen- 
ning, von  einem  gevärwten  tüch  vier  pfenning,  von  einem  rind  ein  pfenning, 
von  einem  rosz  das  man  verkoffen  wolt  vier  pfenning,  und  von  einem  wagen 
45  oder  karren  mit  buchs  da  gäbe  yeglichs  rosz  ein  Schilling.  Item  vier  schaff 


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ein  pfenning,  ein  swin  ein  pfenning,  ein  geisz  ein  pfenning.  Da  gäbe  all- 
wegen  ein  burger  zu  Basel  nit  me  denn  den  halben  teil  des  Zolles.  Und 
solt  aber  der  von  Löwenberg  die  nidern  brugk  zö  Oltingen  buwen  und  in 
crcn  halten.  Und  seit  och  das  er  anders  nit  wisse,  denn  das  der  selb  zoll 
ze  Oltingcn  von  der  nidern  brugk,  so  er  von  sinem  herren  von  Löwenberg  5 
gchept  hat,  der  eitest  zoll  sige  in  dem  gericht  zu  Pfirt  Item  und  von 
des  fryen  zugs  wegen  spricht  er,  das  er  alle  sin  tag  anders  nie  gehört  hab, 
denn  das  alle  die  so  da  in  den  dinghoff  gcliörcnt  gen  Räderstorff,  das  die 
fryzügig  sigent  und  inen  dar  in  nieman  getragen  habe  noch  sy  daran  ge- 
irret.  Disz  und  nit  andersz  hat  er  geseit  by  sinem  eyd.  10 

[7]  Item  Hans  Schiltkncclit  hat  gesworn  in  diser  sach,  ist  by  vierczig 
jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefraget  und  hat  geseit,  das  er  den  zoll  zu  Walti- 
kofen  in  namen  sins  herren  von  Löwenberg  die  nechsten  zwenczig  jar  her 
verluhen  habe  Lienhart  Tönlis  von  Waltikofen  und  andern  da  selbs.  Item 
und  den  zoll  ze  Oltingcn  hab  er  och  so  lang  zit  in  namen  sins  herren  ob-  15 
genant  verluhen  Lienhart  Zenis  und  andern  daselbs,  und  hat  nie  anders  ge- 
hört denn  das  die  zwen  zölle  die  cltesten  zöllc  sigent,  die  in  der  herschafft 
von  Osterrich  land  sigent.  Die  selben  zwen  zölle  sigent  och  sins  obgenan- 
ten herren  von  Löwenberg  lehen  von  der  vorgenanten  siner  gnedigen  her- 
schafft von  Österrich.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zelieb  -JO 
noch  zeleid,  denn  durch  der  lutem  warheit  willen. 

Und  wand  aber  dise  vorgeschribnc  kuntschafft  und  zugsami  vor  unsz  dem 
obgenanten  oflicial  mul  durch  die  vorgemelten  zugen  beschechcn  und  Zu- 
gängen sint,  in  der  mäsz  als  sy  vorgeschriben  stand,  darumb  so  hand  wir 
zö  urkiind  und  racrer  kuntschafft  der  selben  dingen  des  obgenanten  hoffs  25 
ingesigel  von  bette  und  anruflfung  wegen,  als  vor  stät,  geheisen  hencken 
an  disen  brieff,  der  geben  ist  in  dem  jar  und  des  tags  als  vorgeschriben  stat 

(Auf  dem  Fug:)  Ad  mandatum  dotnini  oflicialis.  Conradus  Guntfrid 
notarius  hcc. 

67.  Die  Stadt  Base/  ernennt  Bevollmächtigte  zum  Rechtslage,  30 
den  Bischof  Friedrich  von  Basel  zwischen  ihr  und  Österreich  am 
5.  Äugtest  ztt  Colmar  abhallen  wird.  — 1446  August  2. 

Colm.  Rieht,  fol.  S v.  — Diese  Fassung  der  Vollmacht  wurde  in  den 

Verhandlungen  suruckgewiesen  und  durch  tf  68  ersetzt. 

Wir  der  burgermeister  und  der  rat  der  statt  Basel  tund  kund  meng-  S5 
lichem  und  erkennent  offenlich  mit  diesem  brief:  Als  krieg  und  vyent- 

scheflften  stöss  und  spenn  uflferstanden  gewesen  sind  zw  Aschen  dem  durch- 
luchtigen  hochgebornen  fürsten  unszerm  gnedigen  hem  herezog  Albrechten 
herezogen  ze  Osterrich,  und  dem  hus  von  Osterrich  etc.,  den  iren  und  die  inen 
ze  versprechen  stand  an  einem,  und  uns  und  den  unsern  und  denen  so  uns  ze-  40 
versprechen  stand  an  dem  andern  teil,  die  selben  krieg  und  vientschafft  stoss 
und  spenn  nu  unser  bcderthalb  gescczt  und  veranlasset  sind  zum  rechten 
uff  den  hocliwirdigen  unsem  gnedigen  hem  hem  Fridrichcn  bischoflfen  ze 


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Basel  als  uff  einen  gemeinen,  von  uns  beden  teilen  cinhelliklich  erkosen  und 
envclt,  mit  einem  glichen  zfisacz,  als  der  anlass  brief  das  und  anders  volligk- 
lichcn  innhalt  und  usswiset;  als  nu  der  selb  unser  gnediger  herre  von  Basel 
der  gemein  uns  beden  teilen  rcchtag  angeseezt  hat  gen  Colmar  uff  sand 
5 Oswalts  tag  des  heiligen  kunigs  nechst  körnend,  da  uns  nu  geburlich  sind 
wirt  unser  erber  ratsfrund  und  sendbotten  uff  den  selben  rechtlichen  tag 
zesendend,  clag  und  antwurt  vorderung  und  Zuspruch,  so  wider  uns  geöffnet 
und  gemeldet  werden,  zu  verhörend  und  von  unsern  und  der  unsem  wegen 
daruff  antwurt  und  nachred  zegebend,  ouch  von  unsern  und  der  unsern 
10  wegen  zeclagend,  unser  vorderung  ansprachen  und  Zuspruch  wider  die  herr- 
schafft und  die  iren  ze  eroffend,  recht  darumb  zehäischcnd  und  zefordrend, 
als  sich  das  alles  wird  gehäischcn : darumb  und  solichs  unsernhalp  zc  vol- 
fürend  und  dem  erberlich  nach  zekomend,  als  sich  gezimpt,  so  haben  wir 
unsem  ganczen  vollen  gewalt  und  macht  gegeben  und  geseezt,  geben  und 
15  seczen  wissentlich  in  krafft  diss  briefs  an  die  strengen  vesten  und  wol- 
gelerten,  die  fürsichtigen  und  wisen  hern  Hanns  Roten  ritter  unsern  burger- 
meister, mcister  Heinrichen  von  Beinhcm  lerer  bebstlicher  rechten,  Hannsen 
Sürlin,  Eberharten  von  Hiltalingen  unsern  alten  zunfftmeister,  Heinrich 
Zeiglcr  unsem  rats  gesellen  und  meister  Cünrad  Künlin  unserm  rats  schriber, 
20  also  das  dieselben  unser  erber  senndbotten  und  ratsgesellen  gemeinlich  oder 
der  merer  teil  ander  inen  des  widertcils  clag  Zuspruch  und  vorderung  und 
was  sy  gegen  uns  eröffnen  werdent  innemen  und  verhören  sollent  und  mögen 
und  von  unszern  und  der  unsem  wegen  darzü  und  daruff  antwurten  und 
nachred  zegebend,  als  sich  das  alles  wird  höischcn,  desglichen  von  unsem 
25  und  der  unsern  wegen  zeclagen  und  zefordern,  unsem  und  der  unsem  Zu- 
spruch zetund  und  ze  eröffnend,  darzü  und  daruff  ouch  wider  antwurten  und 
nachreden  zegeben,  als  sich  das  ouch  zetund  wirt  gehöischen,  und  süst  in 
der  selben  veranlasseten  sach  vor  unserm  gnedigen  hern  von  Basel  dem 
gemeinen  und  denen  so  von  beiden  teilen  zügeseezt  werden  von  uns  und 
30  der  unsern  wegen  fürzenemend  zehöischend  zevordrend  zehandlend  zclassen 
und  zetund  alles  das,  das  wir  und  die  unsern  und  die  so  uns  zeversprechen 
stand  all  gemeinlich  und  yeglichcr  in  sonnders  selbs  tun  söltend,  tun 
kündent  oder  tun  mochtent,  ob  wir  und  sy  all  persönlich  gegenwurtig  werent. 
Und  was  sy  also  fürnement  handlent  tünt  und  lassent,  das  alles  haut  wir  ge- 
35  lopt  und  versprochen,  globent  und  versprechent  inkrafft  diss  briefs  für  uns 
und  die  unsem  und  die  uns  zeversprechen  stand  by  unsem  guten  trüwen 
und  eren  vest  und  unverbrochlich  zehaltend  und  gctrüwlich  züfolfürend  und 
darwider  nit  zetund  nach  zekomend  oder  schaffen  werben  noch  geheilen  ge- 
tön  werden,  wenig  nach  vil  in  dhein  wise  noch  weg,  all  geverd  und  arglist 
40  hin  und  abgescheiden.  Des  zu  vestem  warem  urkund  haben  wir  unser  stett 
insigel  lassen  henckcn  an  disen  brief,  der  geben  ist  an  cinstag  ncchst  vor 
sand  Oswaltcs  tag  des  jars  als  man  zalt  nach  der  gepurt  Cristi  vierzehen 
hundert  vierczig  und  sechs  jare. 


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68.  Die  Stadt  Basel  ernennt  Bevollmächtigte  sum  Rechtslage 
von  Colmar  in  verbesserter  Form.  — 1446  August  2. 

Co/m.  Rieht,  fot.  io  v. 

Wir  der  burgerraeister  und  der  rat  der  statt  Basel  bekennen : Als 

der  hochwirdig  in  got  vatter  und  herre  herre  Fridrich  bischoft  ze  Basel,  5 
unser  gnediger  herre,  uns  gegen  dem  durcliluchtigcn  hochgebornen  fürsten 
und  hern  hern  Albrechten  herezogen  ze  Osterrich,  unserm  gnedigen  hern, 
nach  lut  des  anlass,  ze  Costencz  zwuschcn  dem  selben  fürsten  und  uns  uss- 
gangen,  recht  tag  uff  sand  Oswalts  tag  ycczkunfftig  gen  Colmar  gcscczt  hat, 
das  wir  den  strengen  vesten  wolgclcrten  ersamen  und  wisen  herrn  Hannsen  10 
Koten  ritter  unserm  burgermeister,  meistcr  Heinrichen  von  Beinhein  lerer  in 
bebstlichen  rechten,  Ilannsen  Surlin,  Eberharten  von  Hiltalingen  alten  zunfft- 
meister,  Heinrichen  /eigier  unserm  lieben  rats  gesellen  und  meistcr  Cun- 
raten  Kunlin  unserm  ratsschriber,  allen  samcntlich  und  dem  merern  teil 
linder  inen,  ob  sy  all  daby  nicht  weren,  unseni  ganczen  volmechtigen  gcwalt  15 
gegeben  haben  und  geben  wissentlich  mit  dem  brief,  zwen  züsaezmann  an 
unserer  statt  nach  innhalt  des  egenanten  anlasses  zeseczen,  ouch  des  ob- 
genanten fürsten  Zuspruch  vordrung  und  gebrechen,  so  er  und  die  sinen 
wider  uns  und  die  unsern  furze  bringen  haut,  zeverantwurten  und  darzu  red 
und  widerred  zetund  und  darnach  unser  und  der  unsern  Zuspruch  vordrung  20 
und  gebrechen,  so  wir  und  die  unsern  wider  den  obgenanten  fürsten  und 
die  sinen  furbringen  meynent,  ouch  red  und  widerred  und  alles  das  zetund, 
als  wir  selbs  getun  möchten,  ob  wir  da  gegenwurtig  werent,  zügewinn  und 
zeverlüst  und  zu  allem  rechten.  Und  was  die  benanten  unsz[cr]  anwclt  dar 
inn  tund  und  handlent,  es  sig  durch  recht  oder  in  der  gütlikeit,  das  ist  unser  25 
guter  will  und  wir  versprechen  dasselb  alles  in  krafft  diss  briefs  by  unsern 
guten  trauen  und  ereil  stet  und  vest  zehaltend  und  dem  nachzegönd  gc- 
truwelich  und  on  alle  geverd.  Mit  urkund  diss  briefs,  vcrsigclt  mit  unser 
statt  insigel.  Geben  uff  cinstag  vor  sand  Oswalts  tag  des  heiligen  ktinigs 
des  jars  als  man  zalt  nach  Cristi  gepurt  vicrzchen  hundert  vierczig  und  30 
sechs  jare. 

(*>*,).  Abtissin  und  Capitel  von  Ottmarsheim  ernennen  einen  Be- 
vollmächtigten zum  Tage  von  Colmar  fj.  August). 

— 1446  August  10. 

Colm.  Rieht,  fot.  440  v.  Überschrift  Gcwalts  brieff  der  eptissin  von  35 

Otmershem  und  irs  Convents  uff  Heinrich  Cappier,  ist  ubergeben  an 

Sonnentag  vor  nativitatis  Marie  [September  4]. 

Wir  Adelheit  von  Flachsland  von  gottes  verhengnissz  eptissin  und 
das  gemein  cappittel  des  gotzhuscs  und  closters  unser  üben  frouwen  munster 
ze  Otmcrszhcm  tun  kunt  aller  menglichem  mit  disem  brieff:  Als  von  40 

dem  hochwurdigen  hern  herrn  Fridrich  bischoff  ze  Basel,  unsern  gnedigen 
hern,  jecz  uff  sant  Oswalts  tag  des  heiligen  kunigs  nechst  kommend  ein  tag 


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gen  Colmar  geseczt  ist  zem  rechten  nach  lüt  des  anlasz  zwüschent  dem  durch- 
luchtigen  hochgebomen  fürsten  und  hem  herezog  Albrechtcn  herezog  zu 
Österrich  etc.,  ouch  dem  löblichen  hflsz  Österrich  und  den  iren  an  eynem, 
so  denn  den  ersamen  wisen  burgermeister  und  rat  der  statt  Basel  und  den 
5 iren  am  andern  teil:  des  bekennent  wir,  das  wir  dem  vesten  Heinrichen 
Cappeler,  unserm  güten  friind,  unsern  ganczen  vollmechtigen  gewalt  gegeben 
hant  und  gebent  wissentlich  mit  disem  brieff,  unser  und  der  unsern  züsprüch 
vorderung  und  gebresten  gegen  den  benanten  von  Basel  und  dem  züsacz  für- 
zebringen,  dar  zfi  rede  und  Widerrede  zetflnde  und  darnach  der  von  Basel 
10  Zuspruch,  ob  sy  anders  utzit  wider  uns  oder  die  unsern  fürbringen  wurdent, 
zu  verantworten  und  alles  das  tun,  als  wir  selbs  getün  möchtent,  ob  wir 
da  gegenwurtig  werent,  zü  gewin  nnd  zu  Verlust  und  zu  allem  rechten.  Und 
was  der  benampt  unser  gewalt  darinn  tut  und  handelt,  es  sige  durch  recht 
und  in  der  gutlicheit,  das  ist  unser  guter  wille  und  wir  versprechent  dasselb 
15  alles  für  uns  und  alle  die  unsern  [in]  güten  trüwcn  und  eren  stet  und  vest 
zehalten  und  dem  nach  zegönd  getrüwlich  und  an  alle  geverde.  Mit  urkund 
diss  brieffe,  geben  und  versigclt  mit  unserer  der  obgenanten  eptissin  und 
unsers  gemeinen  cappittels  uffgedruckten  ingesigeln  uff  sant  I.aurcncicn 
obent  des  jars  do  man  zalt  von  der  gebürt  Cristi  thusent  vierhundert  vicr- 
20  czig  und  sechs  jare. 

70.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
Kundschaften  auf  über  die  Verbrennung  eines  Hauses  beim  Kloster 
Ottmarsheim.  — ij+6  August  27. 

Original  St.  Urk.  tf  1308.  — Colm.  Rieht,  fol.  <?Qt  v. 

25  Basler  Chroniken  7,  219  (teilweise). 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 

Wir  der  official  des  byschofflichen  hoffs  zfl  Basel  tönd  kunt  menglichem 
mit  disem  brieff,  das  in  dem  jar  da  man  zalt  von  unsers  herren  Ihesu  Christi 
gebürt  tusent  vierhundert  viertzig  und  sechs  jare  am  samstag  nechst  nach 
30  sant  Bartholomeus  tag  des  heilgcn  zwölffbotten  zu  vesper  zyt  sint  vor  unsz 
als  einer  offnen  bewerten  person  in  gericht  und  gcrichts  wisz  offenlich  ge- 
standen und  liplich  gewesen  der  fürnem  und  bescheiden  Hans  Zscheggabürlin 
ein  burger  und  des  rätes  zfl  Basel,  in  statt  und  namen,  ouch  mit  gantzem 
vollem  gewalt  der  fromen  wisen  burgermeisters  und  rflten  der  stat  Basel, 
35  von  semlichem  gewalt  wir  obgenanter  official  eigenlich  underwiset  sint,  an 
einem,  und  die  bescheiden  Hans  Brünlin  der  sclinidcr,  Heinrich  Turst  ein 
schflmachcr,  Hartman  Baszier  von  Maszmünster,  Hans  Lüllfogcl  und  Hans 
Kofllin  ein  schiffman,  alle  bürgere  zfl  Basel,  als  zögen  in  discr  nach  ge- 
schribenn  Sache,  denen  ouch  allen  zügnüsse  zu  gebende  für  uns  durch  unsers 
40  gerichts  geswornen  amptman  gebotten  und  verkündet  ist,  zfl  dem  andern 
teylen.  Und  batte  da  der  vorgenant  Hans  Zscheggabürlin  uns  den  vorge- 
melten  official  in  statt  und  namen  der  vorgemelten  siner  herren  der  raten 


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zu  Basel,  das  wir  die  vorgeschribenn  personen  in  zügen  wisz  gesworn 
n dm en  und  sy  verhören  und  ir  sagen  cygenlich  verschriben  lassen  wellent 
durch  unsers  gerichs  notarien  einen,  umb  söliiclis  als  hie  nach  gcschriben 
stat,  besunder  als  man  ycczunt  in  disem  vergangenen  krieg  zu  dem  hinder- 
sten  für  Otmerszhein  abhin  zoch  und  das  nuwe  husz  nebent  dem  closter  5 
stürmdent,  und  wie  es  da  selbs  ergangen  und  was  inen  darumb  ze  w'issen 
sige;  und  im  in  namen  als  vor  semlichs  ir  sag  und  kuntscliafft  unser  offen 
brieff  mit  des  obgenanten  hoffs  ingesigcl  besigelt  geben  wöltend.  Also 
haben  wir  der  obgenant  official  von  söllicher  ernstlicher  bette  und  ouch  des 
rechten  wegen  die  selben  obgeschribcn  personen  in  zügen  wisz  gesworn  10 
genomen,  die  ouch  also  vor  uns  gesworn  hand  zu  gott  und  den  heilgen 
mit  gclerten  Worten  und  uff  geliebten  henden  ein  warheit  her  umb  ze 
sagende,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  weder  durch  früntschafft  noch  vient- 
schafft,  durch  miet  noch  durch  mietwon,  durch  vorcht,  durch  gewalt 
noch  durch  deheinen  argen  list,  anc  alle  geverde,  denn  durch  der  lutem  15 
warheit  willen.  Und  hand  sy  ouch  und  yeglichen  besunder  uff  semlichs  als 
vor  stät  lassen  verhören,  und  sy  hand  gcscit  in  die  wisz  als  hie  nach  gc- 
schriben stät. 

[1]  Des  ersten  Hans  Brünlin  ein  schnidcr,  burger  zu  Basel,  hat  gesworn 

in  diser  sach  ein  warheit  ze  sagen,  ist  by  viertzig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  20 
gefraget  uff  semlichs  als  vor  stät,  liät  geseit:  Als  man  usz  der  stat  Basel 
zu  dem  hindersten  gen  Otmerszhein  zoch,  da  were  er  by  den  ersten  zu  Ot- 
merszhein by  dem  nüwen  husz  nebent  dem  closter.  Da  warent  wol  by  acht 
gesellen  in  dem  husz.  Da  battend  die  gesellen  von  Basel,  das  sy  das  husz 
wöltend  uff  geben,  sy  weitend  sy  irs  libs  und  lebens  trösten.  Das  woltend  25 
sy  aber  in  dem  husz  nit  tun  und  schussent  her  usz  ussz  dem  husz  und 
schussent  wol  dry  gesellen  hie  uszwendig  in  dem  her,  die  sy  latzdent.  Da 
was  ein  gesell  in  dem  volck,  der  stiesz  das  husz  an  mit  einer  hantbüchscn, 
das  es  bran.  Also  gabent  ir  fünff  uff  und  gabent  sich  gefangen,  da  es  nit 
böser  mocht  werden.  Die  nam  man  ouch  gefangen  und  tröste  man  sy  und  30 
fürtent  ouch  die  getröst  in  die  statt  gen  Basel.  Hat  ouch  geseit,  hettend 
die  im  husz  das  husz  uff  geben  by  guter  zyt,  so  were  es  nit  verbrant  und 
were  inen  ouch  an  irem  leben  nit  bcschcchen,  das  wisse  er  wol,  wann  sy 
fordretend  alwegen,  das  sy  das  husz  uff  geben  woltend,  da  woltend  sy  nit  uff 
geben,  bys  das  es  nimen  böser  kond  werden.  Disz  und  nit  anders  hat  er  35 
geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutem  warheit  willen. 

[2]  Item  Heinrich  Türst  ein  schuchmacher,  burger  zu  Basel,  hat  gesworn 
in  diser  sach  ein  warheit  zü  sagen,  ist  by  zwey  und  zwcnczig  jaren  alt  oder 
da  by,  ist  gefraget  uff  semlichs  als  vor  stat,  hat  geseit  was  er  von  der  Sache 
gewist  hatt.  Und  als  sin  sagen  verhört  und  verschriben  ist  worden,  hat  er  40 
in  alle  wege  gehoben  mit  Hans  Brünlin  sinem  mit  zügen,  und  seit  ouch  zu 
glicher  wisz,  als  der  selbe  Hans  Brünlin  geseit  hat,  weder  minder  noch  me. 
Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch 
der  lutern  warheit  willen  und  als  er  gott  darumb  antworten  welle. 


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[3]  Item  Hans  I.üllfogel  ein  burger  zu  Basel  bat  gesworn  in  dirr  sach 
ein  warheit  ze  sagen,  ist  fünfczig  jar  alt  und  me,  ist  gefraget  uff  semlichs 
als  vor  stät,  hat  geseit:  als  man  usz  der  statt  Basel  zu  dem  hindresten  gen 
Otmerszhein  zoch,  da  were  er  by  den  ersten  zu  Otmerszhein  by  dem  nüwen 

5 husz  nebent  dem  closter;  da  werent  wol  by  acht  gesellen  in  dem  husz.  Da 
battend  die  gesellen  von  Basel,  das  sy  das  husz  weitend  uff  geben,  sy  wei- 
tend sy  irs  libs  und  lebens  trösten.  Das  woltend  sy  aber  in  dem  husz  nit 
tun  und  schussent  herusz  ussz  dem  husz  und  schussent  wol  dry  gesellen 
hie  uszwendig  in  dem  her,  die  sy  latzdent  Da  was  ein  gesell  in  dem  volck, 
10  der  stiesz  das  husz  an  mit  einer  hantbüchsen,  das  es  bran.  Also  gabent  ir 
fünff  uff  und  gabent  sich  gefangen,  da  es  nit  böser  mocht  werden ; die  nam 
man  ouch  gefangen  und  tröste  man  sy,  und  furtend  ouch  die  getröst  in  die 
statt  gen  Basel.  Hat  ouch  geseit,  hettend  die  im  husz  das  husz  uff  geben 
by  guten  zyten,  so  were  es  nit  verbrant  und  were  inen  ouch  an  irem  leben 
15  nit  bcschcchen,  das  wisse  er  wol ; wand  sy  fordertend  allwcgen,  das  sy  das 
husz  uff  geben  weitend,  da  woltend  sy  nit  uff  geben,  bys  das  es  nimen 
böser  kund  werden.  Disz  und  nit  andersz  hat  er  geseit,  nieman  zclieb 
noch  zeleid,  denn  durch  der  lutem  warheit  willen. 

[4]  Item  Hartman  Baszier  von  Maszmünster  ein  winman  zu  Basel  hat  ge- 
20  sworn  ein  warheit  ze  sagen  in  diser  sach,  ist  by  viertzig  jaren  alt  und  me, 

ist  gefraget  uff  semlichs  als  vor  stät,  hat  geseit  wie  das  er  by  den  ersten 
were  zu  Otmerszhein,  als  man  das  husz  nebent  der  kilchen  an  lieff.  Da 
schruwent  die  gesellen  in  dem  nüwen  husz  mit  häller  stim:  »Hie  Nüwen- 

burg,  retta  Österrich!«  und  sprachent  gcmeinlich  zu  denen,  die  vor  dem 
25  husz  lagent:  »Ir  kfige  gehyer,  uns  kunt  bald  hilff  gnügl«  Und  als  man 

zü  inen  sprach:  »Gend  uff,  ald  aber  ir  müssend  alle  sterben»,  da  sprcchent 

sy:  »Ir  kuge  gehyer,  wir  went  nit  uff  geben,  unsz  kunt  bald  hilff!»  und 

schussent  und  wurffent  zu  inen  her  usz  mit  steinen  under  das  volck,  und 

würdent  zwen  mit  disem  zügen  übel  geschossen.  Also  wurdent  die  gesellen 
30  zornig  und  stiessent  das  husz  an  mit  für  und  brandens.  Und  wisse  ouch 
wol,  hettend  die  im  husz  uff  geben,  so  were  inen  an  irem  Üb  nit  beschechen 
und  were  ouch  das  husz  nit  verbrent  worden.  Spricht  ouch,  das  fünff  da 
selbs  gevangen  wurdent,  die  kament  ouch  her  in  in  die  statt  gen  BaselL 
Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch 
35  der  lutem  warheit  willen. 

[5]  Item  Hans  Röulin  ein  schiffman  von  Basel  hat  gesworn  ein  warheit 
zc  sagen  in  dirr  sach,  ist  by  viertzig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefraget  uff 
semlichs  als  vor  stät,  hat  geseit  das  er  da  by  und  mit  gewesen  sige,  als 
man  zü  dem  hindersten  gen  Otmerszhein  zuge.  Da  wärent  wol  ächte  der 

10  vienden  in  dem  nüwen  husz  nebent  dem  closter;  und  rüfftend  die  an,  das 
sy  das  husz  uff  gebend,  so  weitend  sy  die  so  im  husz  werent  irs  libs 
trösten  bys  gen  Basel.  Das  woltend  sy  nit  tun  und  schussent  her  ussz  zfi 
inen  und  wüstend  wol  vier  gesellen  under  inen.  Da  wurdent  die  gesellen 
zornig  und  trügent  holcz  zü  und  stiessent  das  husz  an.  Und  da  dz  husz 
45  bran,  dannacht  woltend  sy  das  husz  nit  uff  geben,  bys  das  sy  füres  halb 

Urkuadenbuch  der  Stadt  Basel.  VII.  12 


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nimcn  me  in  dem  husz  mochtend  beliben.  Da  gabent  ir  fünf  uff.  Also 
nament  sy  die  selben  fünff  dennocht  gefangen,  die  ffirtend  sy  in  die  statt 
gen  Basel.  Und  hcttent  sy  das  husz  uff  geben,  so  wer  inen  an  irem  Ub 
nüczit  beschechen  und  were  ouch  das  husz  nit  verbrand,  das  wisse  er  wol. 
Disz  und  nit  andersz  hat  er  gescit,  uieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  5 
der  lutem  w-arheit  willen  und  als  er  gott  darumb  antwürten  welle. 

Und  wand  also  dise  vorgeschribne  kuntscliafft  und  zügsami  vor  unsz 
dem  obgenanten  official  und  durch  die  vorgemelten  Zügen  beschechen  und 
zu  gangen  sint  in  der  masz  als  sy  vorgeschriben  stant,  darumb  so  hand 
wir  ze  urkünd  und  merer  kuntschafft  der  selben  dingen  des  obgenanten  10 
hoffs  ingesigel  von  bette  und  anrfiffung  wegen,  als  vor  stät,  geheissen  hencken 
an  disen  brieff,  der  geben  ist  in  dem  jar  und  des  tags  als  vor  geschriben 
stät  etc. 

(Auf  dem  Bug:)  Ex  commissione  speciali  domini  officialis  Conradus 
Guntfrid  notarius  curie  Basiliensis  hec.  10 

7 1 . Der  Official  von  Basel  nimmt  Kundschaften  auf  über  einen 
Vorfall  aus  dem  letzten  Kriege  im  Dorfe  Feldbach. 

— 1446  August  jo. 

Original  St.  Uri.  «*.  1 309.  — Cohn.  Rieht,  fol.  947  v. 

Hängendes  Siegel  des  Offieials.  20 

Wir  der  official  des  byschofflichen  hoffs  zfi  Basel  tfind  kunt  mcnglichem 
mit  disem  brieff,  das  in  dem  jar  do  man  zalt  von  Cristi  gebürt  tusent  vier- 
hundert viertzig  und  sechs  jare  am  zinstag  nechst  nach  sant  Bartholomeus 
tag  des  hcilgen  zwölffbotten  zfi  vesperzitt  sint  vor  unsz  als  einer  offnen  be- 
werten personen  in  gerichts  wisz  gestanden  und  liplich  gewesen  der  be-  05 
scheiden  Peter  zem  Blech,  obrester  diener  der  fromen  fürsichtigen  wisen 
burgermeistern  und  ritten  der  statt  Basel  und  in  namen  der  selben  siner 
herren  zfi  einem,  und  die  bescheiden  Conrat  von  Waltkilch,  Claus  Sorganan, 
Lienhart  Rölin,  Conrat  von  Volde,  Heinrich  Walther,  bürgere  zfi  Basel, 
Hans  Römer  von  Minren  Basel  und  Ludwig  Krumenacker  von  Bern,  als  30 
zügen  in  diser  nachgeschriben  Sache  zfi  dem  andern  teylen.  Und  batte  da 
der  vorgenant  Peter  zem  Blech  unsz  den  jeezgenanten  official  in  statt  und 
namen  siner  herren,  das  wir  die  vorgeseliribenn  personen  in  zügen  wisz  gesworn 
nemen  und  sy  verhören  umb  söllichs  als  hie  nach  geschriben  stät,  besunder 
als  von  der  Sache  wegen,  als  sich  zfi  Veltpach  in  disem  gegenwärtigen  33 
vergangenen  krieg  mit  den  gefangenen  und  och  mit  dien,  so  da  selbs  erstochen 
wurden,  und  wie  sich  die  sacli  da  selbs  gemachet  habe;  und  im  söllichs  ir 
sag  und  kuntschafft  unser  offen  brieff  mit  des  egenanten  hoffs  ingesigel  be- 
sigelt  geben  wöltend.  Also  haben  wir  der  vorgenant  official  von  söllicher 
ernstlicher  bette  wegen  die  selben  obgeschribenn  personen  in  zügen  wisz  40 
gesworn  genomen,  die  och  also  gesworn  händ  zfi  gott  und  den  heilgen  mit 
gelerten  Worten  und  uffgehepten  henden  ein  warheit  herumb  ze  sagende, 
nieman  zelieb  noch  zeleid,  weder  durch  früntschafft  noch  vientschafft. 


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91 


durch  miet  noch  durch  mietwon,  durch  vorcht,  durch  gewalt  noch  durch 
deheinen  argenlist,  äne  alle  gcverde.  Und  hand  sy  och  und  yeglichen  be- 
sunder  daruff  verhört,  und  sy  händ  geseit  in  die  wise,  also  hienach  ge- 
schriben  stab 

5 [l]  Des  ersten  Conrat  von  Waltkilch  hat  gesworn  in  diser  Sache,  ist 

by  zwey  und  fünfezig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefraget  uff  scmlichs  als  vor 
stät,  hat  geseit  das  er  da  by  und  mitt  gewesen  syge  in  disem  vergangen 
krieg,  als  man  Veltpach  das  dorff  verbrannte.  Da  woltend  sy  das  husz  im 
closterboff  nit  uff  geben,  und  mfistend  sy  es  mit  gewalt  gewinnen.  Da 
10  würdent  ettlich  in  dem  strusz  schnellekiich  erstochen,  die  warent  weder  ge- 
fangen noch  gebunden  noch  getröst.  Da  wurdent  och  vier  gefangen  und 
gon  Basel  gefürt,  den  selben  gabent  sy  uff  dem  feld  ze  essend,  und  tätte 
inen  nicman  fürer  kein  leid.  Hettend  och  die  im  husz  das  husz  uff  geben, 
so  were  inen  kein  leid  an  iren  Üb  noch  leben  beschechen.  Das  wisse  er 
15  w'ol,  wand  er  were  och  da  selbs  in  dem  selben  husz  nit  by  den  hindersten. 
Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit  by  sinem  eyd. 

[2]  Item  Claus  Sorgenän  der  schuchmacher  hat  gesworn  in  diser  Sache, 
ist  by  drysig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefraget  uff  semlichs  als  vor  stät, 
hat  geseit  das  er  by  den  ersten  wäre,  als  man  das  husz  zu  Veltpach  stürmte. 

20  Da  woltend  die  im  husz  nit  uff  geben.  Und  als  sy  das  husz  mit  gewalt 
gewünnent,  da  sprüngent  ettliche  zü  den  venstern  uszher,  die  wurdent  och 
also  snellekliche  erstochen  und  wurdent  weder  gefangen  noch  gebunden. 
Des  selben  glichs  wurdent  och  ettlich  im  husz  also  erstochen,  die  weder 
gefangen  noch  gebunden  wurdent.  Ettlich  wurdent  öch  da  selbs  gefangen 
25  und  gon  Basel  gefürt  in  gütter  trostung.  Diser  züge  der  vienge  und  tröste 
och  also  zwen  und  fürte  ouch  die  sicher  gon  Basel  ungeleczet.  Und  hettend 
sy  das  husz  uff  geben,  so  were  inen  allen  nit  beschechen  an  irem  libe,  das 
wisse  er  wol.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit  by  sinem  eyde. 

[3]  Item  Lienhart  Röün  bürgere  zü  Basel  hat  gesworn  in  diser  Sache,  ist 
30  by  eim  und  zwenczig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefraget  uff  semlichs  als  vor 

stät,  hat  geseit  das  er  by  den  ersten  wäre  zü  Veltpach,  als  man  in  das 
husz  brach.  Da  wurdent  ir  dry  in  einem  vinstem  gaden  schnellekiich  er- 
stochen, die  weder  gefangen  noch  getröst  wurdent;  und  das  tätte  Hans 
Wagner  von  Türiken,  der  wandelet  yeczund  zü  Brisach  und  da  umb.  Und 
35  hettend  sy  das  husz  uff  geben,  so  wäre  inen  nit  beschechen  an  irem  libe, 
das  wisz  er  wol.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit  by  sinem  eyd. 

[4]  Item  Ludwig  Krumenacker  von  Bern  hat  gesworn  in  der  Sache,  ist 
by  drissig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefraget  uff  semlichs  als  vor  statt,  hat 
geseit  das  er  by  den  ersten  were,  als  man  das  husz  zü  Veltpach  an- 

40  vieng  stürmen.  Da  wurdent  ir  dry  in  einem  vinstern  gaden  schnellekiich 
erstochen,  die  weder  gefangen  noch  getröst  würdent,  und  das  tätte  Hans 
Wagner  von  Türiken,  der  yeczund  wandlet  zü  Brisach  und  da  umb.  Und 
hettend  sy  das  husz  uff  geben,  so  were  inen  nüt  beschechen  an  irem  libe, 
das  wisse  er  wol.  Disz  und  nit  andersz  hat  er  geseit  by  sinem  eyd. 


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92 


[5]  Item  Hans  Römer  von  Minnren  Base!  hat  gesworn  in  diser  sachc,  ist 
by  drysig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefraget  uff  semlichs  als  vor  stät,  hat 
geseit  das  er  da  by  und  mit  gewesen  syge  zu  Veltpach,  als  sy  das  husz 
da  selbs  brantend ; da  wäre  er  och  by  den  ersten.  Und  als  der  eydgenossen 
hoptlute  dar  kament  und  fordertend  das  husz  uff,  da  sprachent  die  da  in  5 
dem  husz  warent,  sy  wSltcnd  das  husz  den  kuöge  gehyern  nach  nit  uff 
geben.  Und  als  die  eytgenossen,  er  und  sin  gesellen  das  husz  stürmtend 
und  uff  brachend,  da  vielent  ettlichc  usz  dem  husz  zu  den  venstern  her  usz, 
die  wurdent  für  sich  erstochen,  c das  sy  recht  uff  die  erden  kament,  und 
würdend  weder  getröst  noch  gefangen  noch  gebunden.  Ettlichc  wurdent  10 
och  gefangen  und  gon  Basel  gefürt  ungeleczet  Und  wisse  och  wol,  hettent 
die  im  husz  das  husz  uff  geben,  das  inen  nit  an  irem  leben  bcschächen 
were.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit  by  sinem  eyd. 

[7]  Item  Conrat  von  Volde  der  schüchmacher  von  Basel  hat  gesworn  in 
dirr  Sache,  ist  by  vierczig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefraget  uff  semlichs  15 
als  vor  stät,  hat  geseit  das  er  da  by  und  mit  gewesen  syge  zfl  Veltpach, 
als  das  husz  verbrant  warde.  Da  säche  er  wol  dry  oder  vier,  die  warent 
erstochen,  die  warent  weder  gebunden  noch  gefangen.  Aber  da  selbs  wur- 
dent öch  sechs  gefangen,  denen  gabent  sy  ze  essen  und  ze  trincken  und 
furtend  öch  die  in  trostung  gen  Bascll  in  die  statt.  Er  spricht  öch,  hettend  20 
sy  das  husz  lidiklich  uff  geben,  so  wöre  nie  keiner  da  selbs  erstochen  wor- 
den. Disz  und  nitt  anders  hat  er  geseit  by  sinem  eyd. 

[8]  Item  Heinrich  Walther  ein  schüchmacher  von  Basell  hat  gesworn  in 
diser  sach,  ist  by  vierczig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefraget  uff  semlichs 
als  vor  stät,  hat  geseit  das  er  öch  da  by  were  ze  Veltpach,  als  das  husz  25 
da  selbs  verbrant  ward.  Da  säche  er  zwen,  die  warent  erstochen,  da  hette 
ein  tochter  den  vatter  in  der  schosz,  und  die  andere  hat  iren  brüder,  und 
hattend  die  in  den  kilchoff  gezogen  da  selbs,  und  vor  dem  kilchoff  Sache 
er  öch  zwen  erstochen  ligen,  da  wäre  enkeiner  nie  weder  gebunden  noch 
gefangen.  Und  wisse  och  wol,  hettend  die  in  dem  husz  das  husz  uff  geben,  SO 
so  were  inen  allen  nut  beschechen.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit  by 
sinem  eyd. 

[9]  Item  I’eter  ilerrenberg  von  Rotwil  hat  gesworn  in  dirr  sach,  ist  by 
fünfezig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor  stät,  hat  ge- 
seit das  er  by  den  ersten  wäre,  als  man  das  husz  zu  Veltpach  verbrant.  35 
Da  woltend  die  im  husz  das  husz  nit  uff  geben,  und  mustc  man  das  mit 
gewalt  gewinnen  und  uffbrechen.  Also  wurdent  ir  wol  by  vieren  schnellek- 
lich  in  einem  vinstern  gaden  und  einer  uff  dem  estrich  snelleklicli  erstochen, 
die  warent  weder  gefangen  noch  gebunden;  denn  hettend  sy  uff  geben,  so 
were  inen  nüczit  beschechen.  Och  wurdent  etliche  da  gefangen,  die  furtend  40 
sy  och  gon  Basel,  und  hielte  man  die  früntlich  uff  dem  weg,  und  gabent  inen 

ze  essen  und  ze  trincken  bisz  gen  Basel.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit 
by  sinem  eyd. 

Und  wand  also  disc  vorgeschribne  kuntschafft  und  zugsami  vor  unsz 
dem  obgenanten  ofiicial  und  durch  die  vorgemelten  zögen  beschechen  und  45 


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93 


zu  gangen  sint  in  der  mäsz  als  sy  vorgeschoben  stand,  darumb  so  hand 
wir  ze  urkünd  und  merer  kuntschaflt  der  selben  dingen  des  obgenanten 
hoffs  ingesigel  von  bette  und  anrüffung  wegen  als  vor  stät  geheisen  hcncken 
an  disen  brieff,  der  geben  ist  in  dem  jar  und  des  tags  als  vorgeschriben 
5 stät  etc. 

Conradus  Guntfrid  notarius  curic  Rasilicnsis  hec. 

72.  Kaspar  Begcr  bekennt , dass  Heinrich  von  Ramstein  und 
Peter  Hans  von  Waltpach  an  einem  Plünderungszuge  des  Hans  von 
Rechberg  vor  Basel  nicht  teilgenommen  haben.  — J446  August  ;/. 

10  Co/m.  Rieht,  fol.  j6o  (B). 

Ich  Caspar  Beger  ritter  etc.  tön  könt  menglichcm:  Als  Hanns  von 
Rechberg  von  Hochenrechberg  und  die  sinen  an  dem  herbst  nechstvergangen 
Peter  Endlich  von  Basel  acht  ross  vor  der  statt  Basel  genomen  uszgespannen 
und  hinweg*)  gefurt  hat,  also  bin  ich  von  ungcschicht  darkomen,  als  ich  von 
15  I.ouffenberg  gen  Altkilch  traben  wolt,  und  ich  von  der  geschieht  nüt  enwüste 
und  ouch  mich  nüt  angienge.  Also  sind  komen  herre  Heinrich  von  Ram- 
stein ritter  und  Peter  Hanns  von  Waltpach  meycr  im  tal  zü  Hunczbach 
und  hant  mich  ernstlichen  gebetten  und  angelanget  umb  ein  kuntschaflt  und 
hant  mir  geseit,  wie  das  dem  vorgenanten  Peter  Hannsen  ein  rede  ange- 
20  worden  und  inzige  sige,  er  solle  by  der  selben  geschieht  ouch  gewesen  sin, 
das  sich  doch  niemer  erfinden  sol,  und  mich  gebetten,  inen  die  küntschaftt 
zegebende.  Wann  kuntschaflt  der  warheit  zü  zimlichen  Sachen  nycman  ver- 
ziehen sol,  so  sol  menglich  wissen,  das  dem  vorgenanten  herre  Heinrich  und 
Peter  Hannsen  an  solichen  schulden  ungütlich  beschicht,  ouch  daby  und  mit 
25  nye  gewesen  sind  und  weder  teil  noch  gemein  daran  habent  Das  rede  und 
sprich  ich  by  minem  eyde,  den  ich  gelopt  und  geschwom  hab  minem  lehen 
herrn,  und  also  hoch  als  ich  billich  beheben  sol.  Und  ob  mir  darumb  ützit 
me  der  warheit  ze  hilff  gepürt  zetünd,  wil  ich  ouch  gerne  tun.  Und  das 
ze  gewarcr  urkünd  so  hab  ich  min  eigen  insigel  getruckt  by  ende  dirre  ge- 
30  schrifft  Der  geben  ist  uff  sampstag  vor  unser  lieben  fröwen  tag  assump- 
cionis  anno  domini  millesimo  quadringentesimo  quadragesimo  sexto. 

73.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  Rudolfs  von 

ATeuenstein  Kundschaften  auf  über  einen  Vorfall  aus  dem  Kriege 
von  1411/12.  — 1446  September  p.  10.  11. 

35  Colm.  Rieht,  fol.  472.  Überschrift  Rudolffs  von  Nüwenstein  kuntschaflt, 

ist  übergeben  an  cinstag  vor  sand  Symon  und  Judas  tag  ( Oktober  25). 

Vgl.  Basler  Chroniken  5,  147  Anm.  6. 

Wir  der  official  des  bischofflichen  hoffs  ze  Basel  bekennen  und  tünd 
kund  offembar  mit  disem  brief,  das  in  dem  jare  als  man  zalt  von  gottes 

40  72.  aj  hinweg  und  B. 


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gepürt  tuscnd  vierhundert  vierczig  und  sechs  jare  uff  fritag  nechst  nach 
unser  froüwen  tag  nativitatis  ist  in  der  statt  Colmar  zu  und  für  uns  kommen 
der  vestc  juncker  Rudolff  von  Nuwenstein  edelknecht  Basler  bystümbs,  und  [hat 
uns]  fürgeleit,  wie  er  nach  dem  und  er  mit  den  fürsichtigen  wisen  burgermeister 
und  reten  der  statt  Basel  und  den  iren  vor  dem  hochwirdigen  fürsten  und  5 
hem  hern  Fridrichen  bischofen  ze  Basel  unserm  gnedigen  hern  als  einem 
gemeinen  und  den  züseczen  in  einem  rechten  hangende  und  ettwas  künt- 
schafft  deshalb  ziehend  wer  an  den  edeln  junckherr  Smasman  hem  zö  Rap- 
polczstcin  und  zö  Hohennack  und  den  vesten  juncker  Manns  Bemhart  ze 
Rin  edelknecht,  die  selben  zwen  sich  widerten  solich  kuntschafft  ze  geben,  10 
batt  uff  solichs  und  erfordert  uns  amptshalp,  die  genanten  zwen  als  gezügen 
kuntschafft  der  warheit  ze  geben  mit  dem  bann  und  rechten  ze  twingen,  in 
eid  ze  nemen  und  was  inen  von  den  Sachen,  die  sy  wol  hetten  hören  für- 
wenden und  erlüten,  [zewissen  sy]  zeverhören  und  im  denn  solicher  sag  küntlich 
urkünd  under  unsers  hoffs  insigel  zegeben,  angesehen  das  wir  solichs  billichen,  15 
uft  das  die  warheit  erschine,  tüten,  ouch  desglichen  siner  widerpartine  gegen 
ettlichen  iren  Widersachen  getan  hetten.  Uff  solich  erfordrung  hant  wir  der 
official  obgenant  ampts  halp,  nach  dem  wir  das  dem  wolgelerten  meister 
Heinrichen  von  Beinhein  lerer  in  geschribencn  rechten,  der  genanten  burger- 
meister und  reten  der  statt  Basel  anwclten,  und  ettlichen  andern  iren  ratts-  20 
botten  uff  den  tag  ze  Colmar  zu  solichem  rechten  geschickt  und  geordnet 
durch  uns  selbs  und  under  zweyen  malen  verkündt  und  zewissen  getan 
haben,  die  genanten  zwen  gezügen,  ncmlich  juncker  Smasman  morndes  uff 
samstag  und  juncker  Hanns  Bernharten  ze  Rin  darnach  uff  sontag  nechst, 
der  wegvertig  und  nit  lenger  belibend  was,  by  dem  bann  und  mit  recht  ein  25 
kuntschafft  der  warheit  zegeben  gezwungen,  in  eid  mit  uffgehepten  vingem 
und  gelcrten  Worten  genommen  und  by  denselben  eiden,  was  inen  von  den 
Sachen  durch  den  genanten  junckherr  Rudolffen  von  Nuwenstein  fürgewendet 
zewissen  was,  gehört  und  gefragt;  die  geseit  hant  in  massen  hicnach  stat, 
ncmlich  junckherm  Smasman  sin  sagen  in  einem  zcdel  gelesen  und  den  30 
selben  zedel  darnach  ubergeben,  der  also  lütet:  Diss  ist  min,  Smasmans 

hern  ze  Rappolczstein  und  zfi  Hohenack,  kuntschafft  antreffend  Rudolff  von 
Nüwenstein  und  die  von  Basel,  das  ich,  zu  den  zitten  Rudolff  von  Nüwen- 
stein  miner  gnedigen  frouwen  von  Burgund  seliger  gedechtnisz  offener 
vyent  was,  von  irs  geheisses  wegen  als  ir  gnaden  lantvogt  und  höubtman  35 
vor  Fürstenstein  lag,  daselbs  ouch  die  von  Basel  warent.  Und  fügte  sich, 
das  die  so  in  dem  schloss  warent  das  schloss  und  ir  lib  und  gut  an  miner 
fröwen  gnade  ergeben,  das  ouch  ich  als  ein  lantvogt  und  höubtman  der 
houbtsecherin  uffgenomen  haben  wolte.  Bracht  solichs  an  der  von  Basel 
houbtlute;  die  wolten  das  nit  tun  und  schlugend  es  ab,  sonnder  was  ir  40 
meynung,  das  schloss  zerrissen,  und  die  so  daruff  warent  zu  enthoubten. 
Und  als  ich  solichs  entpfand,  kam  ich  dcshalbcn  mit  Hüller  und  Hüglin  zem 
Schiff  in  grosse  unrede,  dann  ich  meint,  das  sy  dem  billichen  nachgangen 
werent;  mochte  nit  sin.  Do  sprach  ich  zfi  inen:  »Sider  ir  nit  anders  wellent, 
so  wil  ich  by  solichem  nit  sin.«  Und  reit  daruff  mit  andern  miner  gnedigen  45 


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froüwen  röten  vom  veld  usser  dem  leger  und  enweg.  Item  juncker 
Hanns  Bernhart  obgenant  hat  geseit  by  sinem  eyd,  das  in  der  ritt  als  fröw 
Katherin  von  Burgund  seliger  gedechtniss  uff  ein,  junckherre  Rudolff  von 
Nuwenstein  und  juncker  Heinrich  ze  Rin  sin  vetter  selig  uff  die  ander  sidt 
5 in  vigentschafft  stündent,  keme  uff  einen  morgen  frfi  junckhcrr  Heinrich  zu 
im  und  junckherr  Peter  ze  Rin,  ouch  sin  vetter  selig,  gen  Hesingen,  bete 
sy  mit  im  gen  Basel  für  rat  ze  ritten.  Fragten  sy  inen,  was  er  vor  inen 
zetund  hett.  Also  seit  er  inen,  es  wer  der  Sachen  halp  und  vyentschafft, 
als  obstat,  da  hettent  die  von  Basel  darumb  einen  fruntlichen  tag  für  iren 
10  rat  bescheiden.  Also  kement  sy  mit  im  für  die  genanten  ret,  und  wurde 
mengerley  in  den  Sachen  durch  die  ret  gesucht,  des  er  nüzemal  nit  indencke 
sy.  Zem  leezsten  als  die  Sachen  nit  hingeleit  möchten  werden,  da  bütte 
junckherr  Heinrich  ze  Rin  selig  in  namen  sin  und  junckherr  Rudolff  von 
Nüwenstcin  sins  gemeinders  das  recht  solichcr  Sachen  und  vygentschaffl 
15  halp  uff  ein  rat  ze  Basel.  Also  schiedent  sy  von  dannan,  und  were  sin 
vetter  frölich  und  sprach:  >Nu  getrüw  ich  nit,  das  wir  der  von  Basel  in 
sorgen  syent,  sid  wir  das  recht  uff  sy  gebotten  habent.«  Und  seit  diss  nye- 
mand  zeliebe  nach  zeleid,  dann  allein  durch  der  lutern  warheit  willen. 

Und  des  zu  warem  urkund  so  hant  wir  der  official  obgenant  unsers  hoffs 
20  insigel  offenlich  tun  hencken  an  disen  brieff,  der  geben  ist  als  obstat. 

74.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
Kundschaft  auf  über  Misshandlung  eines  Genannten. 

— 1446  September  24. 

Original  St.  Uri.  rf  tjto. 

25  Hängendes  Siegel  des  Offieials. 

Wir  der  official  des  byschofHichen  hoffs  zu  Basel  tflnd  kunt  menglichem 
mit  disem  brieff,  das  in  dem  jar  da  man  zalt  von  unsers  herren  Jhesu  Christi 
gebürt  tusent  vierhundert  viertzig  und  sechs  jare  uff  samstag  riechst  nach 
sant  Matheus  tag  des  heylgen  zwölffbotten  zö  prime  zyt  sint  vor  uns  als 
30  einer  offnen  bewerten  person  in  gericht  und  gcriclits  wisz  offenlich  gestanden 
und  liplich  gewesen  der  ersam  und  bescheiden  Peter  zem  Blech  obrestcr 
ratzknecht  der  statt  Basel  in  statt  und  namen,  ouch  mit  gantzem  vollem 
gewalt  der  fürsichtigen  und  wisen  des  burgerrocisters  und  raten  der  stat 
Basel,  von  semlichem  gewalt  wir  obgenanter  official  eygentlich  underwiset 
35  sind,  an  einem,  und  der  bescheiden  meistcr  Jacob  von  Wicker  ein  scherer, 
burger  zö  Basel,  als  ein  züg  in  diser  nachgeschribenn  Sache,  der  ouch  züg- 
nüsse  ze  gebende  für  uns  durch  unsers  gerichts  geschwomen  amptman  citiert 
und  berüfft  ward,  zö  dem  andern  teyle.  Also  haben  wir  der  obgenant  official 
von  des  benanten  Peters  zem  Blech  ernstlicher  bette  und  ouch  durch  des  rechten 
40  wegenden  selben  meister  Jacob  von  Wicker  in  zügen  wisz  gesworn  genomen, 
der  ouch  also  vor  unsz  gesworn  hat  zu  gott  und  den  heilgen  mit  gelerten  Worten 
und  uffgehepten  henden  ein  warheit  harumb  ze  sagende,  nieman  zelieb  noch  ze- 
leid, weder  durch  früntschafft  noch  durch  vientschafft  noch  durch  deheinen 


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argenlist,  ane  alle  geverdc.  Und  tiand  inn  ouch  eigentlich  uff  semlichs  als 
hie  nachgeschriben  stat  verhört,  besunder  von  Herrenbergs  wegen,  als  dem 
ein  arm  enzwey  gezogen  ward  zu  Stcincnbrunn,  und  was  im  davon  ze  wissen 
sige.  Hat  geseit  das  er  vor  ziten,  als  Herrenberg  in  des  erwirdigen  herren 
herr  Berchtolds  von  Nüwenfels  husz  zü  Basel  einer  nacht  ein  arm  hinder  5 
der  hand  enzwey  fiele,  da  würde  er  im  zu  arczenen,  do  tätte  er  im  rat 
und  heilte  im  den  arm  gancz  zu.  Also  fügte  es  sich  bald  darnach,  dz  der 
selb  Heircnberg  cttwas  bricffen  gen  Steinbrunn  tragen  ward,  da  wurde  er 
in  einen  wigcr  gcworffen,  als  disem  zügen  der  selb  Herrenberg  Seite,  und 
zerzartend  im  da  sinen  arm  widerumb  enzwey.  Dar  nach  kirne  er  aber  zu  10 
disem  zügen  und  brechti  sinen  arm  in  einer  schlingen  ser  und  vast  geswollen, 
und  were  im  der  gebrest  vast  erkaltet.  Also  müstc  diser  züg  vast  vil  me 
arbeit  mit  haben  ze  heilend  denn  zu  dem  ersten  mal.  Und  meint  ouch  da 
by,  das  er  da  ze  mal  an  im  wol  vier  guldin  verdienet  hab,  wand  er  müste 
vil  me  arbeit  mit  im  haben  denn  vor.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit  15 
by  sinem  eyd,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutern  warheit 
willen  und  als  er  gott  darumb  antwürten  welle.  Und  wand  also  diese 

vor  geschribne  kuntschafft  und  zügsami  vor  uns  dem  obgenanten  official  und 
durch  den  vorgemelten  zügen  bcschcchen  und  zu  gangen  sind  in  der  mäsz 
als  vorgeschriben  stät,  darumb  so  hand  wir  zu  urkünd  und  merer  kunt-  20 
schafft  der  selben  dingen  des  obgenanten  hoffs  ingesigel  von  bette  und  an- 
rüffung  wegen  als  vorstät  geheissen  hencken  an  diesen  brieff,  der  geben  ist 
in  dem  jar  und  des  tags  als  vorgeschriben  stät  etc. 

Conradus  Guntfrid  notarius  hec. 

75.  Der  Of final  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt  25 
Kundschaft  auf  über  Verhinderung  der  Zufuhr  nach  Basel  im  öster- 
reichischen Gebiet.  — 1446  September  24. 

Original  St.Urk.  tf  rjrr. 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 

Wir  der  official  des  byschofflichen  hoffs  zu  Basel  tünd  kunt  menglichcm  30 
mit  disem  brieff,  das  in  dem  jar  da  man  zalt  von  unsers  herren  )hesu  Christi 
gebürt  tusent  vierhundert  viertzig  und  sechs  jar  uff  samstag  nechst  nach  sant 
Matheus  tag  des  heylgen  zwölffbotten  zu  prime  zyt  sint  vor  unsz  als  einer 
offnen  bewerten  person  in  gericht  und  gerichts  wisz  offenlich  gestanden  und 
liplich  gewesen  der  ersam  und  bescheiden  Beter  zem  Blech  obrester  ratzknecht  35 
der  stat  Basel  in  statt  und  namen,  ouch  mit  ganczem  vollem  gewalt  der  fürsich- 
tigen und  wisen  des  Bürgermeisters  und  raten  der  statt  Basel,  von  semlichcm 
gewalt  wir  obgenanter  official  eygentlich  underwiset  sint,  an  einem,  und  der  be- 
scheiden Hans  Richart  der  karrer  zü  Basel  als  ein  züg  in  diser  nachgeschribenn 
sache,  der  ouch  zügnüsse  ze  gebende  für  uns  durch  unsers  gerichts  geswor-  40 
nen  amptman  citiert  und  berüfft  ward,  zü  dem  andern  teyle.  Also  haben 
wir  der  obgenant  official  von  des  benanten  Peters  zem  Blech  ernstlichen  bette 


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t*7 


und  ouch  durch  des  rechten  wegen  den  selben  Hans  Richart  in  zügen  wisz  ge- 
sworn  genomen,  der  ouch  also  vor  uns  gesworn  hat  zu  gott  und  den  heylgen 
mit  gelerten  Worten  und  uffgehepten  henden  ein  warheit  harumb  ze  sagende, 
nieman  zelieb  noch  zeleid,  weder  durch  früntschafft  noch  durch  vientschaflt 
5 noch  durch  deheinen  argenlist,  ane  alle  geverde.  Und  händ  inn  ouch  eigent- 
lich uff  scmlichs  als  hie  nach  geschriben  stät  verhört.  Und  hat  gescit,  wie 
das  er  uff  zinstag  nechst  vor  sant  Matheus  tag  des  heylgen  zwölffbotten, 
da  sige  er  gesin  zu  Mümpelgart,  als  er  ysen  dahin  hett  geffirt  uiub  sinen 
Ion.  Da  Cure  er  dannen  gen  Grandwilcr  und  kouffte  da  selbs  körn  und 
10  liesz  das  rennlcn.  Und  als  er  das  körn  wolt  uff  sinen  wagen  laden  uff  donrs- 
tag  nechst  darnach,  da  sprachen  gesellen  von  Grün,  die  warent  erst  von 
Befort  ab  dem  marckt  komen,  das  er  das  körn  nit  laden  sölte,  wand  sy 
forchtend  er  wurde  damit  nidergeleit.  Also  vörschct  diser  züge,  wie  das 
körne.  Da  sprachent  sy  aber,  man  hette  gestern  uff  mitwochen  zu  Befort 
15  by  lib  und  by  gut  verbotten,  das  nieman  nützit,  weder  körn  habern 
hünr  noch  eyger  gen  Basel  füren  sölte,  und  wa  semlich  uff  der  sträsz 
funden  wurdent,  denen  wölt  man  lib  und  güt  nemen.  Und  sprachent  ouch, 
man  sölt  semlichs  gen  Ensiszhein  zu  dem  hertzogen  fiiren,  da  weite  man 
inen  ir  bar  gelt  darumb  geben.  Sprachent  ouch,  das  man  gesellen  darzü 
20  uff  die  sträsz  geordnet  hette  semlichs  zu  verhütend.  Disz  und  nit  anders 
hat  er  gcscit  by  sinem  eyd,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der 
lutern  warheit  willen  und  als  er  gott  darumb  antwürten  welle.  Und 

wand  aber  disc  vorgeschribne  kuntschafft  und  zügsami  vor  uns  dem  obge- 
nanten official  und  durch  den  vorgemelten  zügen  beschechen  und  zu  gangen 
26  ist  in  der  mäsz  als  vorgeschriben  stät,  darumb  so  hand  wir  ze  urkünd  und 
merer  kuntschafft  der  selben  dingen  des  obgenanten  hoffs  ingesigel  von 
bette  und  anrüffung  wegen  als  vorstät  geheissen  hencken  an  disen  brieff, 
der  geben  ist  in  dem  jar  und  des  tags  als  vorgeschriben  stat  etc. 

Ex  spcciali  commissionc  domini  officialis  Conradus  Guntfrid  notarius 
30  curie  Basiliensis  hec. 

76.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
Kundschaften  auf  über  die  Rheinschiffahrt  zwischen  Basel  Breisach 
und  Neuenburg.  — ijjö  September  2p 

Original  St.Urk.  n°  rj/j  (A).  — Cohn.  Rieht,  fol.  Syj  (B). 

35  Hängendes  Siegel  des  Officials. 

Wir  der  official  des  bischofflichen  hofs  zu  Basel  tund  kunt  mengklichem 
mit  disem  brieff,  das  in  dem  jar  als  man  zalt  von  gottes  gepurt  unsers 
herren  Jhcsu  Christi  thusend  vierhundert  viertzig  und  sechs  jarc  an  dem 
nechsten  sambstag  nach  sant  Matheus  tag  des  heiligen  zwölfbotten  zü  vesper 
40  zyt  sind  vor  uns  als  einer  offnen  und  bewirten  person  in  gericht  und  ge- 
richts  wisz  gestanden  offennlich  und  liplich  gewesen  der  bescheiden  Hanns 
Zschegkaburlin  burger  und  des  rätes  zü  Basel  an  statt  und  in  namen,  ouch 

Urkundenbuch  der  Stadl  Buel.  VII. 


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98 


mit  gantzem  vollem  gewalt  der  fürsichtigen  und  wisen  des  burgermeister 
und  rätes  zü  Basel,  von  scmlichem  gewalt  wir  obgenanter  official  eygentlich 
underwiset  sind,  an  einem,  und  die  bescheiden  meistere  Ulrich  Häring,  Hanns 
Meygcr  der  elter,  Hanns  Meyger  der  junger,  Wernli  Stoszkorb,  Clewi  Wercker, 
Lienhart  Röwlin,  Michhcl  Raffe,  Erni  Säger,  ÜUi  Kilwart,  Hanns  Möwerlin,  5 
Goszlin  von  Wittenhein  und  Peter  Ganser,  alle  schiflüte  und  bürgere  zu 
Basel,  als  zügen  in  diser  nachgcschribnen  Sachen,  die  ouch  alle  zügnissc  zü 
gebende  für  uns  durch  unsers  gerichtes  geswomen  amptman  zitiert  und 
beruft  wurdent,  zü  dem  andern  teile.  Und  batt  der  vorgenant  Hanns  Zschägga- 
burlin  uns  den  obgenanten  official  an  statt  und  in  namen  der  vorgenanten  10 
siner  herren  der  räten  zü  Basel,  das  wir  die  vorgeschribnen  personen  in 
zügen  wisz  gesworn  nämen  und  sy  verhören  lassen  wöltent  durch  unsers  ge- 
richts  notarien,  umb  sölichs  als  hie  nach  geschriben  stät,  besunder  ob  die 
von  Brisach  und  die  von  Nüwcnburg  die  richtung,  die  zü  Rinfcldcn  gemachet 
worden  ist,  darnach  gehalten  habent  anc  intrag  oder  nit;  so  denn  ob  Mö-  16 
werli  der  schifman,  als  er  mitt  dem  hochwirdigen  vatter  dem  cardinalc  von 
Arle  und  Läckertier  mit  der  durchlüchtigen  fürstin  und  küngin,  des  durch- 
lüchtigen  fürsten  und  herren  unsers  gnädigen  herren  hertzog  Ludwigs  von 
Peyern  etc.  gemachcl,  den  Rin  abfür,  in  der  durchlüchtigen  herrschafft  von 
Österrich  trostunge  fryem  geleite  gefaren  sygent  oder  nit;  item  ouch  von  SO 
des  flöszholtzes  wegen,  so  den  Ryn  ab  den -von  Brisach  und  von  Nüwcnburg 
zügefürt  wirt,  ob  die  mit  stierlüten  gehalten  werdent  anders  denn  als  das 
von  alterhcr  kommen  ist,  und  was  inen  da  von  kunt  und  zc  wissen  sye ; 
und  ime  in  namen  als  vor  semlicher  ir  sage  und  kuntschafft  unser  offen 
brief  mit  des  obgenanten  hofs  ingesigel  besigelt  gäben  wöltend.  Also  habent  25 
wir  der  obgenant  official  von  sölicher  ernstlicher  bett  und  ouch  des  rechten 
wegen  die  obgeschribnen  personen  in  zügen  wisz  gesworn  genommen,  die 

ouch  also  vor  uns*)  gesworn  hand  zü  gott  und  den  helgen  mit  gelerten 

Worten  und  ufgcliepten  henden  ein  warheit  harumb  ze  sagend,  nieman  ze 
lieb  noch  zeleid,  weder  durch  früntschafft  noch  vyentschaft,  durch  miet  30 
oder  miet  wün,  durch  vorcht  oder  gewalt  noch  durch  dhein  argenlist,  in 
alle  geverd,  sunder  durch  der  warheit  und  des  rechten  willen.  Und  hand 
ouch  yeglichen  besunder  uff  semlichs  als  vorstat  lassen  verhören,  und  hand 
geseit  in  die  wisz,  als  hicnach  geschriben  stät. 

[l]  Des  ersten  Ülrich  Häring  ein  Burger  ze  Basel,  do  ze  mäl  der  schif-  35 
lüten  Zunftmeister,  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vorstät,  hät  geseit  das  er  wol 
wisse,  das  zü  Rinfelden  zwüschent  den  von  Nüwemburg  und  von  Brisach 

und  ouch  sinen  herren  der  statt  von  Basel  ein  richtung  beschehen  sye, 

das  die  von  Nüwcnburg  zü  Kempsz  an  unser  herren  von  Basel  zoll  keinen 
zolle  geben  söllent,  uszgenommen  fföszholtz,  als  das  ouch  von  alter  har-  40 
kommen  ist.  So  söllent  ouch  die  von  Basel  zü  Nüwenburg  weder  von  lüt 
noch  von  gut  zoll  geben,  sunder  sy  söllent  fry  dasclbs  für  faren  an  allen 
zolle,  als  das  ouch  von  alterhar  körnen  ist  und  die  richtung  semlichs  usz- 

76.  * ) gesworn  genommen  — uni  wiederholt  .4  ü. 


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99 


wiset.  So  wart  ouch  zu  Rinfelden  in  der  richtung  von  den  von  Brisach  be- 
redt, das  die  von  Brisach  einen  schifman  von  Basel  dasetbs  einen  stierman 
uff  ein  schiff  geben  sAllent  und  nit  me;  dem  selben  stierman  sol  der  schif- 
man bisz  gen  Straszburg  ze  Ion  geben  einen  guldin  und  nit  me.  Item  in 
5 Franckforder  messen  söllent  ouch  die  ze  Brisach  einem  schiffmann  uff  ein 
schiff  geben  ein  stierman  gon  Straszburg  und  nit  me,  und  dem  selben  stier- 
man sol  der  schifman  geben  zwen  guldin  und  nit  me.  Das  alles  hand  ouch 
beide,  die  von  Nüwenburg  und  von  Brisach,  sid  der  richtung  bisz  uff 
disen  gegenwärtigen  krieg  nechst  vergangen  fruntlich  gehalten  äne  intrag. 
10  Ouch  hat  diser  züg  geseit,  das  in  semlicher  richtung  die  von  Nuwenburg  iren 
burgermeister  gan  Basel  für  rätt  geschickt  haben  ze  erfaren,  wie  sy  sich 
darinn  haltent  sollent,  wand  ir  zoller  und  die  kouflüte  werend  underwilen 
stdssig  von  des  güts  wegen,  so  also  den  Rin  abfure;  wand  die  koullüt 
sprächent,  das  semlich  gfit  der  von  Basel  wäre,  da  wider  aber  ir  zoller 
15  meynte,  cs  were  nit  ira,  sunder  frömder  kouflüten.  Also  semlich  zweytrecht 
und  irrung  ze  vermiden,  da  gibent  sin  herren  die  räte  von  Basel  disem 
zügen  als  einem  obresten  zoller  ze  Basel  ein  bittschatt  mit  einer  eychlen 
und  den  Basel  stab  daruf,  umb  das  er  und  der  zoller  zö  Nüwenburg  eins 
wurdent,  welhes  gut  zollen  soltc  und  welhes  nit  zollen  solte.  Und  das  wisse 
20  ouch  der  zoller  zu  Nuwenburg  wol  das  sy  des  eins  wurdent,  das  man  be- 
kante,  was  der  von  Basel  were  und  was  der  frömden  kouflüten  were.  Und 
semlichs  habend  sy  ouch  bisz  uff  disen  nechsten  krieg  früntlich  gehalten 
4n  intrag.  Item  so  denn  hat  er  och  geseit,  das  er  wol  wisse  das 

Möwerli  als  ein  schifman  und  I.eckertier  als  ein  rügeknecht  in  der  trostung 
26  und  fryem  geleit  gewesen  syent  und  getröst  wurdent  durch  die  herschafft 
von  Österrich  etc.,  als  die  durchlüchtigiste  fürstin  die  küngin  und  hertzogin 
von  Peyern  und  darnach  der  Cardinal  von  Arle  den  Ryn  abfürent.  Und 
were  da  Läckertier  Möwerlis  rügeknecht,  das  wisse  er  wol,  wand  er  ordnete 
beide,  schifflute  und  rügeknecht,  uff  alle  schiffe  und  gäbe  selber  Möwerlin 
30  dem  schiffman  Leckertier  zu  einem  rügeknecht.  Item  so  denn  hät 

er  ouch  geseit  von  des  holtzes  wegen,  so  den  Ryn  ab  her  kompt  und  fürer 
abwil,  das  man  da  vorziten  einem  stierman  geben  hab,  wie  man  denn  ye 
gedingen  mocht,  einest  vil,  andrest  wänig.  Also  hat  man  nieman  daran 
gesteigert  noch  beswürt,  denn  man  gibt  yetzund  einem  stierman  mynder 
35  denn  vor  zyten.  Disz  und  nit  anders  hät  er  geseit  by  sinem  eyde,  als  er 
darumb  gott  antwurten  welle. 

[2]  Hanns  Meygcr  der  elter,  ein  schifman,  burger  zü  Basel,  hat  gesworn 
in  diser  sach  ein  warheit  ze  sagen,  ist  sechtzig  jar  alt  oder  da  by  und  ist 
gefragt  uff  semlichs  als  vor  stät.  Hat  geseit,  als  der  übertrag  ze  Rinfelden 
40  zwüschent  der  Stadt  Basel  und  den  schiflüten  da  selbs  an  einem  und  den 
von  Nüwenburg  und  Brisach  etc.  beschach,  das  er  da  by  gewäsen  sige.  Da 
wurde  in  dem  übertrag  mit  me  Worten  begriffen  beredt,  wenn  ein  schif- 
man von  Basel  mit  einem  schiff  gen  Brisach  käme,  so  sölte  er  da  selbs 
einen  stierman  nemen  bisz  gen  Straszburg,  dem  solte  er  geben  einen  guldin 
45  und  nit  me ; und  inn  Franckforder  messe  sol  man  aber  einem  schifman  einen 


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stierman  gäben  uf  ein  schif  gen  Straszburg  und  nit  mc,  dem  sol  der  schif- 
man  geben  zwen  guldin  und  oucb  nit  me,  als  das  und  anders  in  der  rich- 
tung  zu  Rinfelden  bcschächen  völlenclicher  begriffen  ist.  Das  hand  ouch 
die  von  Brisach  sid  der  richtung  her  fruntlich  gehalten  bisz  uf  disen  nechsten 
vergangnen  krieg;  das  wisse  er  wol.  Und  hand*)  Sch  die  von  Basel  nach  5 
semlicher  richtung  zu  Nüwenburg  weder  von  lüt  noch  gut  gczollet,  und*) 
habe  man  im1')  darin  nüt  getragen,  denn  allein  yetzund  sid  das  diser  nech- 
ster  krieg  sy  gcstelt  worden,  so  sy  aber  er  den  Ryn  abgefarn,  do  habcnt 
sy  uff  beide  syten,  die  von  Nuwenburg  und  Brisach,  im  darin  gebrochen. 
Disz  und  nit  anders  hat  er  gcscit,  nicman  zclicb  noch  zeleid,  denn  durch  10 
der  lutren  warheit  willen. 

[3]  Hanns  Meygcr  der  jung,  ein  schifman  und  burger  ze  Basel,  hat  ge- 
sworn  in  diser  sach  ein  warheit  zu  sagen,  ist  viertzig  jar  alt  oder  daby  und 
ist  gefragt  uff  semlichs  als  vorstät,  und  hat  geseit,  das  er  dick  und  vil  nach 
der  richtung,  so  zu  Rinfelden  beschuhen  ist,  uff  dem  Ryn  gen  Nuwenburg,  15 
gen  Brisach  und  fürer  gefam  sige.  Also  habend  die  von  Basel  weder  von 
lut  noch  gut  zü  Nuwenburg  gezollet,  denn  das  man  sy  da  selbs  fruntlich 
hät  gelassen  für  faren  bisz  uf  disen  nechsten  vergangnen  krieg.  Ouch  hät 

er  geseit,  das  man  sy  zu  glicher  wisz  zu  Brisach  mit  den  stierluten  gehalten 
hab  nach  dem  übertrag,  so  ze  Rinfelden  beschuhen  ist,  bisz  uff  disen  nechsten  20 
vergangnen  krieg.  Wann  er  sige  sid  dem  nechsten  vergangnen  krieg  und 
der  richtung  den  Rin  abgefaren,  so  habend  sy  die  richtung,  die  ze  Rinfelden 
bcschehen  sye,  zu  beiden  syten,  zu  Nuwenburg  und  zu  Brisach,  nit  gehalten 
und  darin  gebrochen.  Disz  und  nit  anders  hät  er  geseit,  nicman  zelieb 
noch  zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen.  25 

[4]  Hanns  Röwli  ein  schifman  von  Basel  hat  gesworn  in  diser  sach 

ein  warheit  herumb  ze  sagend,  ist  viertzig  jar  alt  oder  daby  und  ist  gefragt 
uff  semlichs  als  vor  stät.  Hat  geseit,  das  er  dick  und  vil  den  Ryn  ab  mit 
schiffen  gefam  sye  mit  lüt  und  gut;  also  habent  die  von  Basel  nach  der  rich- 
tung, so  zu  Rinfelden  beschchen  ist,  ze  Nüwenburg  weder  lüt  noch  gut  nie  30 
dheinen  zoll  gegeben,  und  ist  ouch  von  inen  daselbs  nie  kein  zoll  gefordret, 
und  habcnt  sy  än  alle  anspräch  und  vordrung  lassen  fürfarn  früntlichcn  und 
tugentlichen.  Item  und  zü  Brisach  da  habent  die  schiflüt  im  allwegen  geben 
einen  stierman  uff  ein  schiff  gen  Straszburg,  dem  gäbe  er  einen  guldin  und 
nit  me;  und  inn  Kranckforder  mess  da  gäbent  sy  ouch  ein  schiffman  von  35 
Basel  uff  ein  schiff  einen  stierman,  dem  gäbe  der  schiffman  zwen  guldin 
und  nit  mc.  Dasselb  habend  ouch  bede,  die  von  Nüwenburg  und  von 
Brisach,  also  allwegen  gar  früntlich  gehalten  bisz  uff  den  nechsten  vergang- 
nen krieg.  Aber  hät  er  ouch  geseit  das  er  wol  wisse,  das  Mäwerli 

ein  schifman  der  küngin  hertzog  Ludwigs  von  Beyern  gemache!,  als  sy  40 
den  Rin  abfur,  zü  einem  schifman  wurde  gegeben.  Da  wurde  Leckertier 
Möwerlis  gedingeter  rügeknecht.  Und  alle  die,  die  mit  der  küngin  den 
Ryn  abfürent,  hettent  fry  geleit  und  trostung  von  der  herrschafft  von  Oster- 

76.  a)  Und  hand-  und  auf  Rasur  ./.  b)  im  mit  Rasur  aus  inn 


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101 


rieh.  Item  ouch  hat  er  fürer  geseit,  das  cs  wol  by  zwölf  jaren  sye, 

sid  sines  vatters  tod  und  ouch  da  vor,  sye  er  dick  und  vil  mit  den  flöszern 
usz  dem  Wisental,  die  den  von  Nüwenburg  und  den  von  Brisach  holtz  zu- 
lurtent,  als  ein  stierman  gefarn,  und  habent  im  da  nie  me  gegeben  für 
5 sinen  Ion  bis  gen  Brisach  uff  dz  meiste  denn  einen  guldin,  und  habent  ouch 
da  wider  nie  nützit  gcredt  noch  sich  des  gewideret.  Ouch  mögent  sy  einen 
knecht  zu  einem  stierman  under  der  schifluten  zunfte  zu  Basel  dingen,  wie 
nach  sy  wellent,  darin  treyt  man  nieman  nützit,  und  sind  noch  werdent  in 
deheinen  wög  beswört  noch  gesteigert  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit, 
10  nieman  zelieb  noch  zelcid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[5]  VVernli  Stoszkorb  ein  schifman  zu  Basel  hat  gesworn  in  diser  sach 
ein  warheit  zfi  sagen,  ist  by  zwey  und  drissig  jaren  alt  und  ist  gefragt  uff 
semlichs  als  vor  stat  und  hat  geseit,  das  er  dick  und  vil  nach  der  richtung, 
so  zu  Rinfelden  beschechen  ist,  uff  dem  Ryn  gen  Nüwenburg,  gan  Brisach 

15  und  fürer  gefarn  sige.  Also  habent  die  von  Basel  weder  von  lüt  noch  gut 
gezollet  zu  Nüwenburg,  denn  das  man  sy  da  selbs  früntlich  hat  gelassen  für- 
farn  bisz  uff  disen  nechsten  vergangnen  krieg.  Ouch  hat  er  geseit,  das  man 
sy  zu  glicher  wisz  zu  Brisach  mit  den  stierlüten  gehalten  hab  nach  dem 
übertrag,  so  zü  Rinfelden  beschehen  ist,  bisz  uf  disen  nehsten  vergangnen 
20  krieg.  Wand  er  sye  sid  dem  nechsten  vergangnen  krieg  und  der  richtung 
den  Ryn  abgefarn,  do  habend  sy  die  richtung  die  ze  Rinfelden  beschehen 
ist  nit  gehalten  und  zü  beiden  siten,  zü  Nüwenburg  und  zü  Brisach,  in  die 
richtung  gegriffen  und  sy  gebrochen.  Ouch  fürer  so  seit  er  daz  er 

wol  wisse,  das  Möwerli  ein  schifman  were,  als  die  küngin  hertzog  Ludwigs 
25  von  Peyem  eliche  frowe  den  Ryn  abfür.  Und  wöre  ouch  diser  züg  ein 
schifman  da  selbs.  Und  als  sy  am  gang  her  heym  warent  und  gon  Nüwen- 
burg uszwendig  der  Stadt  kament,  da  Sprüche  Belletcr  der  höptman  und 
die  von  Nüwenburg:  »lieben  friint,  ir  schiflüt  von  Basel,  erschreckent  nit, 
ir  hand  ein  fry  geleit,  an  allein  Leckertier,  — der  ouch  dozemal  Möwerlis  ge- 
30  dingeter  rügeknecht  were  — mit  dem  müssent  wir  ettwas  reden.«  Und  viengent 
inn  da  selbs.  Also  wölte  Möwerli  der  schiffman  einen  eyd  gesworn  han, 
das  Leckertier  sin  gedingeter  rügeknecht  were  gewesen.  Da  woltend  sich 
der  höptman  und  ouch  die  von  Nüwenburg  nützit  an  keren  und  fürtend 
inn  enweg  in  die  stadt  Nüwenburg.  Dis  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nie- 
35  man  zü  lieb  noch  ze  leyd,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen  und  als  er 
gott  darumb  antwurten  welle. 

[6]  Claus  Werckcr  ein  schifman  von  Basel  hat  gesworn  inn  diser  sach 
ein  warheit  ze  sagen,  ist  vierczig  jaren  alt  und  me  und  ist  gefragt  uff  sem- 
lichs als  vor  stat.  Hat  geseit,  das  er  uff  dem  Ryn  als  ein  knecht  gefarn 

40  sige  dick  und  vil,  und  wenn  sy  mit  einem  schiff  mit  lüt  und  güt  gon  Bri- 
sach käment  nach  der  richtung  die  zfi  Rinfelden  besehen  was,  so  gäbent 
die  von  Brisach  inen  ein  stierman  gon  Straszburg,  dem  gab  man  einen 
guldin  und  nit  me.  Er  wisse  ouch  wol  das  man  inn  Franckforder  messe  zü 
Brisach  uff  ein  schiff  ouch  ein  stierman  geben  sölt  und  nit  me  bisz  gen 
45  Straszburg,  dem  selben  solt  man  geben  zwen  guldin  und  ouch  nit  me.  Das 


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102 


hant  sy  ouch  also  ein  gut  zyt  sid  der  richtung  her  bisz  uf  disen  nechsten 
vergangnen  krieg  früntlich  gehalten  und  dawider  nit  getan.  Ouch  hat  er 
gcscit  das  er,  nach  dem  als  diser  nechstcr  krieg  gestelt  worden  sye,  syge 
er  mit  einem  schiff  mit  lüten  den  Ryn  abgefarn;  da  müstent  die  von  Basel 
zu  Nüwenburg  zollen.  Dis  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  ze  lieb  noch  5 
zc  leid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[7]  Lienhart  Röwli  ein  schifman  zu  Basel  hat  gesworn  ein  warheit  ze 
sagen  inn  diser  sach,  ist  einundzwentzig  jaren  alt  oder  da  by  und  ist  gefragt 
uff  semlichs  als  vor  stät  und  hat  geseit,  das  er  sid  der  richtung,  die  ze 

Rinfelden  beschechen  ist,  dick  und  vil  den  Ryn  ab  mit  lüt  und  gut  gefarn  10 

sye.  Und  als  sy  gan  Nuwenburg  kament,  da  spräche  der  Zoller  zu  Nuwen- 
burg: »wer  von  Basel  sye,  der  trJttc  nebent  sich.*  Die  gabent  keinen  zoll 
da  selbs.  Das  hand  sy  bisz  uff  disen  nechsten  krieg  vergangen  gehalten 
und  da  wider  nit  getan,  denn  yetzund  sid  der  richtung,  so  zwüschent  der 
herschafft  von  Österrich  und  den  von  Basel  nechst  beschehen  ist,  so  16 

hand  die  von  Nuwenburg  da  wider  getan,  und  müstend  die  von  Basel  da 

selbs  zu  Nuwenburg  ouch  zollen  als  ander  lüt.  Ouch  hat  er  geseit  das 
er  wol  wisse,  das  inn  der  richtung  zu  Rinfelden  beredt  wurde,  das 
ein  schifman  von  Basel  zu  Brisach  einen  stierman  uff  ein  schiff  und  nit 
me  nemen  solt  bisz  gen  Straszburg,  und  dem  selben  stierman  solt  man  SO 
geben  nit  me  denn  einen  guldin ; item  und  inn  Franckforder  mess  solt  man 
da  selbs  uff  ein  schiff  geben  einen  stierman  bisz  gon  Straszburg,  dem  solt 
man  zwen  guldin  geben  und  nit  me.  Das  hand  ouch  die  von  Brisach  ge- 
halten bisz  uff  dise  nechsten  richtung,  so  zwüschent  der  herrschafft  von 
Österrich  und  den  von  Basel  besehen  ist,  so  hand  sy  darin  gebrochen.  25 
Ouch  hat  er  geseit,  als  die  küngin  und  hertzogin  von  Peygern  ze  nechst 
den  Ryn  abgefaren  ist,  das  da  allen  schiflüten  und  knechten  von  Basel  ein 
fry  geleit  und  trostung  versprochen  ist  von  der  herrschafft  von  Österrich 
wider  umb  gen  Basel  an  ir  gewarsami,  und  wisse  ouch  wol,  das  Leckertier 
Möwerlis  des  schifmans  gedingeter  rügeknecht  were.  Und  als  sy  am  wider  ker  30 
her  uff  gen  Nuwenburg  kament  by  fünfunddrissig  knechten  und  meysteren, 
da  käme  vor  dem  grendel  zu  Nuwenburg  der  höptman  zu  Nuwenburg,  ge- 
nant Belleter,  und  sprach  zü  inen : »weihe  da  schiflüt  syent  under  üch,  die 
standent  all  ze  samen  und  n£mc  ycglichcr  sin  knecht  zü  im.<  Und  als 
ycglicher  sin  knecht  zü  im  nam,  da  näme  Möwerli  Leckertier  ouch  zü  im  als  35 
sinen  gedingeten  knecht.  Da  sprach  aber  der  Belleter:  »wellent  ir  alle 
sweren,  das  die  üwer  knecht  sigent?«  Da  sprachent  sy  alle : »ja.*  Also  nam 
der  Belleter  von  den  schiflüten  trüwe  an  eydes  statt,  das  die  alle  ir  knecht 
werent,  und  besonder  Möwerli  gab  ouch  sin  trüwe  an  eydes  statt,  das 
Leckertier  sin  gedingeter  knecht  were.  Do  nam  der  Belleter  Leckertier  ge-  40 
fangen  und  sprach  zü  inen:  »lieben  fründ,  ir  mAgent  alle  gän  weihen  weg  ir 
wellent,  ir  sinde  all  getröst;  wir  wellent  aber  den  — und  meynt  Leckertier 
— hie  beheben,  bisz  das  ir  kuntschafft  bringent,  das  er  üwer  gedingeter 
knecht  sige ; und  mögent  üwern  herren  von  Basel  sagen,  das  wir  daz  geleit 
an  im  nit  wellent  brechen,  vindet  cs  sich  das  er  üwer  knecht  ist  gesin,  und  46 


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103 


were  er  joch  ein  morder.c  Ouch  hat  er  geseit  uff  den  dritten  artickel,  das 
er  by  drin  jaren  her  mit  den  flössern  in  der  Wisen,  die  da  holtz  gen  Brisach 
fürtend,  als  ein  knecht  gefarn  sye,  und  gabent  im  da  alwent  zwölff  Schil- 
ling für  sinen  Ion,  und  dem  der  da  vorstünd  uff  dem  flosz  dem  gäbe  man 
5 einen  guldin,  und  hand  ouch  die  flässer  da  wider  nüt  geredt  Ouch  hüt  er 
geseit,  das  er  zem  letsten  den  nechsten  flosz  selber  gemacht,  und  habe  inn 
usz  der  Wisen  selber  herusz  in  den  Rin  gefurt;  da  habent  im  die  fläszer 
geben  sechzechen  Schilling  für  sin  Ion  den  flosz  ze  machen  und  gan  Brisach 
ze  furend,  und  gabent  dem  Vordren  uff  dem  flosz  einen  guldin.  Und  habent 
10  sy  in  keinen  Sachen  nie  gesteygert  noch  beswärt,  denn  als  es  von  alter  har- 
kommen  ist.  Disz  und  nit  anders  hät  er  geseit,  nieman  ze  lieb  noch  ze 
leyd,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[8]  Michahel  Raffe  ein  schifman  von  Basel  hat  gesworn  ein  warheit  ze 
sagen  in  diser  sach,  ist  viertzig  jar  alt  und  me  und  ist  gefragt  uff  semlichs 
15  als  vorstät  und  hät  geseit,  das  er  dick  und  vil  den  Ryn  abgefam  sye  mit 
luten  und  güt:  also  wisse  er  wol,  das  die  von  Nüwenburg  die  richtung,  so 
zu  Rinfelden  gemacht  ist,  von  der  selben  richtung  her  früntlichcn  gehalten 
habent  bysz  yetzund  uff  disen  nechsten  krieg  und  habent  da  selbs  zu  Nüwen- 
burg von  denen  von  Basel,  weder  von  lüt  noch  gut,  keynen  zoll  nie  ge- 
20  nommen.  Ouch  hät  er  geseit,  das  die  von  Brisach  ouch  semlichc  richtung 
also  lang  gehalten  habent,  und  habent  im  da  selbs  uf  ein  schif  geben  einen 
stierman  bisz  gan  Straszburg  und  nit  me,  dem  selben  habe  er  ouch  einen 
guldin  geben  und  nit  me.  Er  seit  ouch,  das  man  zü  Brisach  inn  Franck- 
fortcr  mess  uff  ein  schiff  bisz  gen  Striszburg  einen  stierman  und  nit  me 
25  geben,  dem  selben  stierman  der  schifman  sdlle  geben  zwen  guldin  und  ouch 
nit  me.  Das  habent  ouch  die  von  Brisach  gehalten  an  allen  intrag  bisz  yetz- 
und uf  disen  nechsten  vergangnen  krieg,  so  habent  sy  darin  gebrochen. 

So  denn  hät  er  geseit,  das  er  und  ander  schiflüt  sin  gesellen  und  rüge- 
knecht ein  fry  geleit  und  trostung  gehept  habent  von  der  herrschafft  von 
30  Österrich,  als  sy  mit  der  durchlüchtigcsten  fürstin  küngin  und  hertzogin  von 
Peyern  den  Ryn  abfürent,  beide  hin  ab  und  widerumb  gen  Basel  an  ire  ge- 
warsame.  Da  wisse  er  wol,  das  Leckertyer  Möwerlis  des  schifmans  ge- 
dingeter  rügeknecht  were.  Und  als  sy  widerumb  heruf  bisz  gen  Nüwenburg 
kament,  da  sprach  der  houpman  zü  Nüwenburg  vor  dem  nidren  tor  zü 
35  inen:  >lieben  gesellen,  ir  schiflüt,  standent  zusammen  an  ein  end,  und  die 
rügeknecht  an  das  ander  end.<  Das  tütend  sy  ouch.  Da  sprach  der  höpt- 
man  zü  inen:  »lieben  gesellen,  nu  gand  üwer  sträsz,  ir  sind  alle  getrüst  bisz 
an  üwer  gewarsami,  4n  allein  der  — und  meint  Leckertier  — der  müsz 
hie  sin.«  Und  viengent  den  und  fürtend  inn  in  die  stadt  Da  sprach  Müwcrli 
10  und  sy  alle  gemeinlich,  Leckertier  wäre  ein  gedingeter  rügeknecht  und 
were  in  der  trostung  als  wol  als  sy,  darumb  wdltend  sy  tünd,  was  sy  von 
recht  tün  söltend.  Item  so  denn  hät  er  geseit,  das  er  dick  und  vil 

mit  den  flässern,  so  den  Ryn  abher  komment  oder  usz  der  Wisen,  gefarn 
sige*)  als  ein  stierman.  Da  habe  man  im  allwegen  ein  guldin  bisz  gen 
15  75.  a)  «igen  AB, 


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104 


Brisach  geben  und  nit  mc;  das  hat  man  ouch  von  alter  her  geben  allwcgen 
und  nie  mynder.  Ouch  mag  der  flöszer  darzu  einen  knecht  dingen  wie 
nach  er  mag,  da  treit  man  im  nicman  mit  in,  und  hat  man  sy  darinn  nit 
gcsteygcrt  noch  beswert  in  dheinen  weg,  denn  das  man  sy  lät  beliben,  als 
es  von  alter  harkomen  ist,  und  gedenckt  ouch  nie  anders.  Disz  und  nit  5 
anders  hat  er  geseit,  nieman  zelicb  noch  zclcid,  denn  durch  der  lutren 
warhcit  willen  und  als  er  gott  darumb  antwurten  welle. 

[9]  Erni  Säger  ein  schifman  zu  Basel  hät  geswom  in  discr  sach  ein  war- 

heit  ze  sagen,  ist  by  fünftzig  jaren  alt  und  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor- 
stät.  Hät  geseit  das  er  nach  der  richtung,  die  zu  Kinfcldcn  beschehen  ist,  10 
dick  und  vil  den  Ryn  ab  lüt  und  gut  gefurt  hab  bisz  gen  Sträszburg,  und 
wenn  sy  gen  Nuwcnburg  kamcnt  so  habent  die  von  Basel  keyncn  zoll  geben, 
weder  von  16t  noch  gut,  nach  innhalt  der  richtung,  so  zu  Rinfelden  be- 
schehen ist  Und  habend  die  von  Nuwcnburg  die  richtung  untz  uff  disen 
nechsten  vergangnen  krieg  fruntlich  gehalten.  Ouch  hät  er  geseit,  das  man  15 
im  zu  Brisach  uff  ein  schiff  einen  stierman  geben  hab  und  nit  mc,  dem 
selben  stierman  habe  er  einen  guldin  geben  bisz  gen  Straszburg  und  nit  me. 
Das  haben  ouch  die  von  Brisach  also  fruntlich  gehalten  bisz  uf  disen 
nechsten  vergangnen  krieg  und  im  darin  nutzit  getragen.  Ouch  hät 

er  geseit  von  des  flöszholcz  wegen,  so  den  Ryn  ab  gen  Brisach  und  gen  20 
Nuwenburg  gefurt  wirt,  das  er  dick  und  vil  by  zehen  jaren  har  damit  als  ein 
knccht  gefaren  sig,  und  habe  man  da  im  etwenn  zc  Ion  geben  zwölf  Schilling, 
ettwenn  zechen  Schilling,  etwenn  me,  etwenn  mynder,  als  man  denn  mit  im 
uberkämc ; und  umb  semlichen  sin  Ion  habe  inn  Heini  Röling  selig  als  ein 
stierman  gedinget.  Was  man  aber  einem  stierman  gäbe,  wisz  er  nit;  doch  25 
wisse  er  wol  das  man  die  flösser  furer  nit  beswärt  hät  noch  steigre,  denn 
als  es  von  alterhar  kommen  ist  Disz  und  nit  anders  hät  er  geseit,  nieman 
zelicb  noch  zclcid,  denn  durch  der  lutren  warhcit  willen. 

[10]  Ulli  Kilwart  ein  schifman  zu  Basel  hät  geswom  in  discr  sach  ein 

warhcit  harinn  ze  sagent,  ist  fünftzig  jar  alt  oder  daby  und  ist  gefragt  uff  so 
semlichs  als  vorstät  Hät  geseit  das  er  zu  Rinfelden  gegenwärtig  gewesen 
sige,  als  ein  ubertrag  da  selbs  geschehe  zwüschent  den  von  Basel  an  eim 
und  den  von  Nuwenburg  und  Brisach  an  dem  andren  teyle,  als  denn  der 
Übertrag  semlichs  lutrer  innhalt.  Darnach  sige  diser  zug  ettwic  dick  mit 
lät  und  gut  den  Rin  abgefarn,  und  als  sy  gen  Nuwenburg  kament,  da  gäbent  35 
die  von  Basel  keynen  zoll,  weder  von  lut  noch  von  gut,  und  liesz  man  sy 
fruntlich  für  faren;  und  habend  also  die  richtung  gehalten  an  allen  intrag 
bisz  uff  dise  nechste  richtung  des  vergangnen  kriegs.  Ouch  hät  er  geseit, 
das  man  im  zu  Brisach  ufT  ein  schiff  einen  stierman  bisz  gen  Sträszburg 
geben  habe,  dem  gäbe  er  einen  guldin  und  nit  me;  dem  selben  stierman  in  40 
der  mess  zö  Franckfort  habe  er  ouch  zwen  guldin  geben,  als  denn  das  die 
richtung,  [so]  zu  Rinfelden  beschehen  ist,  eygentlicher  innhaltet,  und  nit  me 
dozcmal  gefordert;  und  habent  also  die  richtung  ein  gut  zyt  bisz  uff  disen 
nechsten  vergangnen  krieg  an  allen  intrag  gehalten.  Ouch  hät  er  ge- 

seit von  des  flöszholtz  wegen,  so  den  Rin  abgefurt  ist,  das  er  zwentzig  jar  45 


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105 


här  oder  daby  mit  den  flössern,  die  den  Rin  herab  kommen  sind  oder  usz 
der  Wisen  kament,  als  ein  stierman  gefarn  sye.  Da  habe  man  im  bisz  gen 
Nüwenburg  uff  ein  flosz  ze  Ion  geben  sechszechen  Schilling,  ettwcnn  acht- 
zechen Schilling,  und  nit  me,  und  bisz  gan  Brisach  hab  man  im  geben  ein 
5 pfunt,  ettwcnn  einen  guldin,  und  nit  me.  Disz  und  nit  anders  liett  er  geseit, 
nieman  zclieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[ 1 1 ) Hanns  Rieh  ein  schifman  zö  Basel  hat  gesworn  in  diser  sach  ein 
warheit  zfi  sagen,  ist  fünftzig  jar  alt  und  me  und  ist  gefragt  uff  semlichs 
als  vorstät,  und  hat  geseit  in  alle  weg  und  zü  glicher  wisz  als  Olli  Kilwart 
10  nehst  da  vor  geschriben,  denn  allein  das  er  nit  zu  Rinfelden  uff  dem  tag, 
als  die  richtung  da  selbs  geschach,  gewesen  sige.  Er  sige  aber  nach  der 
richtung  ettwie  dick  den  Rin  ab  mit  lut  und  gut  gefarn  bisz  gen  Strasz- 
burg;  also  habent  die  von  Nüwenburg  und  die  von  Brisach  die  richtung 
früntlich  gegen  inen  gehalten  bisz  uff  disen  ncchsten  vergangnen  krieg  4n 
15  allen  intrag.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zelicb  noch  zeleid, 
denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[12]  Hanns  Möwerli  ein  schifman  zu  Basel  hat  gesworn  in  diser  sach 
ein  warheit  ze  sagen,  ist  viertzig  jar  alt  oder  daby  und  ist  gefragt  uff  semlichs 
als  vor  stät  und  hat  geseit  uff  den  ersten  artickel,  als  von  der  richtung 
20  wegen  die  zu  Rinfelden  beschechen  ist,  das  er  nach  der  richtung  etwie  dick 
mit  lüt  und  gut  den  Ryn  ab  gefaren  sige.  Und  [als  sy]  gen  Nüwemburg 
kament,  do  göbent  die  von  Basel  keynen  zoll,  weder  von  lut  noch  gut,  und 
liesz  man  sy  früntlichen  fürfaren.  Und  habe  dozcmal  sin  eygen  gut,  be- 
sunder  Stachel  den  Ryn  ab  gefurt.  Da  spräche  der  zoller  zu  Nuwenburg  zu 
25  im:  »ich  besorg  uns  beschehe  an  vil  stucken  unrecht,  was  ir  bringent  von 
gut  herab,  da  sprächent  ir  es  sige  alles  uwer  burger  von  Basel.«  Und 
habent  also  die  richtung  dn  allen  intrag  bisz  uf  dise  nechsten  richtung  des 
vergangnen  kriegs  gehalten.  Ouch  hat  er  geseit,  das  man  im  zö  Brisach 
uff  ein  schiff  einen  stierman  bisz  gen  Strdszburg  geben  habe,  dem  gäbe  er 
30  einen  guldin  und  nit  me;  und  dem  selben  stierman  in  der  messe  ze  Franck- 
fort  habe  er  ouch  zwen  guldin  geben,  als  denn  semlichs  die  richtung,  so  zu 
Rinfelden  beschechen  ist,  eygcntlich  innehalt.  Und  habend  ouch  die  selben 
richtung  bisz  uff  disen  nechsten  vergangnen  krieg  än  allen  intrag  ge- 
halten. Item  so  denn  ist  er  gefragt  uff  den  andern  artickel  von 

35  Leckertiers  wegen  und  hdt  geseit,  als  er  und  ander  schiflute  ze  Basel  die 
durchluchtigen  fürstin  die  kungin  etc.  den  Ryn  soltcnt  abfüren  und  zu  Basel 
rügeknecht  dingen  soltcnd,  da  dingete  er  Leckertier  zü  einem  rügeknecht 
und  gab  im  den  Ion  als  einem  andern  rflgeknecht.  Das  selb  gelt  gab  I-ecker- 
ticr  zö  Sträszburg  umb  flachsz,  den  ouch  die  von  Nuwenburg  by  im  fundent, 
40  als  sy  inn  fiengent  am  wider  uffher  gan  vor  der  stadt  zö  Nüwemburg. 
Da  selbs  seyte  ouch  diser  gezug  dem  häptman  zu  Nuwenburg  und  Hugen 
Knopf,  herre  Burckart  Münchs  seligen  knccht,  das  Leckertyer  sin  gedingeter 
rügeknecht  were  und  das  er  im  darumb  sin  Ion  geben  hette  als  einem 
andern  knecht.  So  denn  hdt  er  geseit,  wie  er  einen  Cardinal  in  dem  nech- 
45  sten  vergangnen  krieg  gefurt  habe  und  hette  ein  fry  geleit  gehept  von  sinem 

Urkuudenbiich  der  Stadt  Bwel.  VII.  14 


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106 


gnädigen  hcrrcn  von  Österrich  für  sich  selb  zechendest,  do  sigent  die  schif- 
lüte  zu  Brisach  zu  im  kommen  uff  den  Ryn  ein  viertel  einer  mil  weges 
ob  der  Stadt  und  habcnt  inn,  sin  stierlüte  und  sin  rügeknecht  von  dem 
schiff  geheissen  gän  und  hand  im  das  schiff  mit  gewalt  genommen  und  das 
gon  Brisach  geffirt  und  hand  im  ander  stierlüt  und  ander  rfigeknecht  uff  5 
das  schiff  geben.  Und  muste  er  den  stierluten  und  den  knechten  sechs  gul- 
din  geben  mvnder  vier  blapphart,  und  säsz  er  in  dem  schiff  als  ein  ander 
brüder,  das  doch  wider  die  richtung  ist,  die  zu  Rinfelden  wart  gemacht. 
Wand  sy  soltent  im  einen  stierman  uff  das  schiff  geben  und  nit  me,  und 
dem  solt  er  ein  guldin  geben  und  nit  me.  Das  habcnt  sy  im  getan  inn  einem  10 
frycn  geleit  und  über  das  daz  er  und  sin  stierman,  ouch  sin  rügeknecht  jungk- 
herr  Walther  Steinegger  ir  trüwe  hatten  geben,  unser  gnädigen  herrschafft 
von  Österrich  unschädlich  ze  sind  und  inn  ir  slossen  entheyns  ze  körnend 
unerlöpt  der  hoptlüten,  und  über  das  sy  alle  hattent  gesworn  uff  dem 
ewangeliom  und  nach  des  geleitz  brieff  innhalt,  den  sin  herr  der  Cardinal  15 
gehept  hatt.  Item  ouch  ist  er  gefragt  uff  den  dritten  artickel,  als  von 

des  flöszholtzes  wegen  und  wie  die  selben  flöszer,  die  den  Rin  abfarend 
mit  dem  flöszholtz,  gehalten  werdent.  Hat  geseit,  das  er  da  von  nit  vil 
wisse,  wand  er  hab  nit  vil  da  mit  gefarn.  Doch  wisse  er  wol,  welhcr  flösser 
den  Ryn  abher  oder  usz  der  Wisen  komment  und  fürer  abhin  wil  faren,  der  20 
mag  ein  stierman  ze  Basel  gewinnen,  dür  oder  nach  wie  er  mag,  wand  dz 
hat  keynen  uffsatz  noch  entheinen  ban.  Und  habe  man  die  in  deheinen 
weg  nie  beswärt  noch  gesteygert  von  der  zunft  wegen.  Disz  und  nit  anders 
hat  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit 
willen  und  als  er  gott  an  siner  letsten  hinfart  darumb  antwurten  welle.  25 

[13]  Göszlin  von  Wittenhein  ein  schifman  von  Basel  hat  gesworn  in  diser 
sach  ein  warheit  harumb  ze  sagend,  ist  sechszig  jar  alt  oder  daby,  ist  gefragt 
uff  semlichs  als  vor  stät,  hat  geseit:  Als  die  durchlüchtigiste  Fürstin  die 
küngin  und  hertzogin  von  Peycrn  den  Ryn  abfür,  da  wäre  er  ein  rüge- 
knecht uff  Zürichers  schiff.  Und  als  er  und  sin  gesellen  by  drissigen  oder  30 
me  her  wideruff  kament  bisz  gen  Nüwcnburg,  da  kam  der  hoptman  ze  Nuwen- 
burg,  genant  der  Bclleter,  und  sprach  zü  inen  allen:  »lieben  gesellen,  als  ir 
mit  der  küngin  hin  ab  sind  gefarn,  da  sind  ir  all  und  wär  mit  ir  gefarn 

ist  in  trostung  und  fryem  geleit,  än  allein  Leckertier,  mit  dem  wellent  wir 
ettwas  reden.«  Und  viengent  den  und  fürtend  inn  in  die  Stadt  Nüwcnburg.  35 
Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  ze  lieb  noch  ze  leid,  denn  durch 
der  lutren  warheit  willen. 

[14]  Clewi  Büb  ein  schifman  von  Basel  hat  gesworn  in  diser  sach  ein 
warheit  ze  sagen,  ist  by  drissig  jaren  alt  und  ist  gefragt  uff  den  ersten  ar- 
tickel, ob  die  von  Brisach  und  die  von  Nüwcnburg  die  richtung,  die  zü  Rin-  40 
feldcn  gemacht  ist  worden,  darnach  gehalten  habend  ane  intrag  oder  nit 
Hät  geseit  zü  glicher  wisz  und  in  alle  weg,  als  Hanns  Rieh  der  schifman 

da  obnen  geschribnen  hät  geseit.  Item  so  denn  hat  er  geseit  von 

Leckertiers  wegen  in  all  wisz  mäsz  und  form,  als  Gäszlin  von  Wittenhein 
der  nechst  züg  geseit  hät ; wand  diser  gezüg  der  sige  ouch  der  schifman  45 


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107 


einer  gesin,  der  der  fürstin  volk  gefürt  habe  gen  Straszburg,  und  sye  eben 
die  red  von  dem  höptman  zu  Nüwenburg  also  zu  gangen,  als  das  Göszli  da 
vor  erzalt  hat  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  ze- 
leid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen,  als  er  gott  darumb  antwurten  welle. 

5 [15]  Peter  Ganser  ein  schifman  von  Basel  hat  gesworn  ein  warheit  ze 

sagen  in  diser  sach,  ist  viertzig  jar  alt  und  ine  und  ist  gefragt  uff  semlichs 
als  vor  stät  ; des  ersten  uff  die  richtung  so  zu  Rinfelden  beschach,  und  wie  die 
gehalten  sige.  Hat  geseit,  das  er  sid  der  richtung,  so  zü  Rinfelden  besehen 
ist,  den  Rin  abgefam  sye  mit  lüt  und  gut,  und  also  habent  die  von  Nüwen- 
10  bürg  die  richtung  von  des  Zolles  wegen  fruntlich  gehalten  in  allen  intrag, 
und  das  sy  den  von  Basel  entheinen  zoll  abgenommen  noch  von  inen  ge- 
fordert habent,  weder  von  lut  noch  von  gut  Desselben  glich  die  von 
Brisach,  die  habent  das  ouch  gehalten  mit  einem  stierman  uff  ein  schiff  bisz 
gan  Straszburg,  dem  gebe  der  schifman  einen  guldin  und  nit  me,  aber  in 
15  Franckforder  mess  habe  man  einem  stierman  geben  zwen  guldin  und  nit 
mc.  Semlichs  habent  sy  ouch  gehalten  in  allen  intrag  bisz  uf  disen  nech- 
sten  krieg.  Item  als  von  des  fiö.szholtz  wegen,  so  den  Rin  abher  koinmpt 
und  für  ab  wil  gen  Nüwenburg  oder  gen  Brisach,  und  wie  die  stierlüt  ge- 
halten werdent  und  wie  man  das  halte.  Hat  geseit,  das  er  wol  uff  scchs- 
20  zehen  jar  oder  daby  etwe  dick  als  ein  stierman  mit  den  selben  flössern 
gefarn  sige,  und  habe  man  da  einem  stierman  bisz  gen  Brisach  einen  guldin 
geben,  ettwen  ein  pfund  pfenning,  nach  dem  als  denn  der  flöszer  ye  mit 
einem  mocht  gedingen,  einest  me,  andrest  mynder.  Und  sige  kein  uffsatz 
noch  ouch  dhein  ban  daruff  gesetzt,  und  also  habe  man  sy  entheinen  weg 
25  nie  beswert  noch  gesteygert  von  der  zunft  wegen.  Disz  und  nit  anders  hat 
er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[16]  Lienhart  Maltrer  ein  krimer  und  burger  ze  Basel  hät  gesworn  in 
diser  sach  ein  warheit  ze  sagen,  ist  viertzig  jar  alt  und  me  und  ist  gefragt 
uff  semlichs  als  vor  stät  und  hät  geseit,  das  er  nach  der  richtung,  die  da 
30  zü  Rinfelden  beschach,  dick  und  vil  den  Ryn  abgefaren  sye  mit  siner  kouf- 
manschafft  von  krümery.  Da  habe  man  vom  im  als  von  einem  burger 
von  Basel  zü  Nüwenburg  keinen  zoll  nie  genomen.  Und  habend  die  selben 
richtung,  die  also  zü  Rinfelden  beschach,  fruntlich  gehalten  än  allen  intrag, 
denn  yetzund,  als  diser  gegenwürtig  krieg  gesetzt  ist  worden,  da  sye  er 
35  aber  hinabgefam  mit  siner  krämerye,  da  müste  er  zü  Nüwenburg  vom  lib 
und  ouch  vom  gut  zollen,  und  vormals  nie.  Disz  und  nit  anders  hät  er 
geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

Und  wand  also  dise  vorgeschribne  kuntschafft  und  zügsami  vor  uns 
dem  obgenanten  oflicial  und  durch  die  vorgemeldeten  Zügen  beschehen  und 
40  zü  gangen  sind  in  der  masz  als  sy  vorgeschriben  stand,  darum!)  so  hand 
wir  zü  urkünd  und  mercr  kuntschafft  der  selben  dingen  des  obgenanten  hofs 
ingesigel  von  bitte  und  anrüffung  wegen  als  vorstät  geheissen  henckcn  an 
disen  brieff,  der  geben  ist  in  dem  jar  und  des  tags  als  vor  geschriben  stät. 

(Auf  dem  /lug:)  Ex  speciali  commissione  domini  ofTiciaiis  Conradus 
46  Guntfrid  notarius  curie  Basiliensis  hec. 


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108 


77.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  des  Schaffners 
des  Stcinenklostcrs  Kundschaft  auf  über  Wegnahme  des  Kloster- 
sehnten im  Dorfe  Erich.  1446  September  24.  Oktober  14. 

Original  St.Urk.  «*  1314.  — Cottn.  Rieht,  fol.  1083. 

Hängendes  Siegel  des  Officiats.  5 

Wir  der  official  des  bischöflichen  hofs  zu  Basel  bekennen  und  thund 
kunt  aller  mcnglichcm  mit  urkünd  disz  briefs,  dz  in  dem  jär  als  man  zalt 
von  gotes  gebürt  thusent  vierhundert  viertzigk  und  sechs  jar  uff  samstag 
nechst  vor  sant  Michahels  tag  des  heiligen  crtzengels  ist  für  uns  komen  der 
erber  geistlich  bruder  Cristian  Slyffer  conversz  und  wissenthaftiger  schafner  10 
der  ersamen  geistlichen  frowen  der  priorin  und  convent  des  closters  sant 
Marien  Magdalenen  an  den  Stcynen  zu  Basel,  und  [hat  uns)  geoffennet,  wie  dz 
nach  dem  als  die  spenn  kriege  und  mishellung,  so  zwüschen  der  hochgebomnen 
unser  gnedigen  herrschafft  von  Österrich  an  eime  und  den  fürsichtigen  wisen 
burgermeister  und  rätt  der  stat  Basel  und  den  iren  bedethalb  uferstanden  15 
wärent,  uff  den  hoehwirdigen  fürsten  und  herrn  herrn  Fridcrichcn  bischoff 
zu  Basel  unsern  gnedigen  herrn  mit  einem  glichen  züsatz  zem  rechten  ver- 
tedinget,  durch  den  selben  unsern  gnedigen  herrn  rechtliche  tag  nechst  gin 
Colmar  geseezt  gewesen,  da  etliche  Sachen  die  genanten  sin  frowen  und  ir 
closter  berurende  gchandelet  und  fürgehalten  werent,  derhalb  die  selben  20 
frowen  etwaz  kuntschafft  ze  erlangen  hettend  von  erbern  personen  zu  Frick 
in  dem  dorff  und  anderswo  gesessen,  die  selben  personen  sie  aber  nit  wol 
für  uns  bringen  möchtcnd ; bäte  und  ervordert  uns  uff  solichs  einem  unserm 
und  unsers  hoffs  geswornnen  notarien  ze  empfhelhcn,  sich  zu  solichen  ge- 
zügen  ze  fügen,  die  in  eid  ze  nemen  und  ufl  das,  wie  etlich  der  genanten  25 
herrschafft  von  Österich  etc.  diener  in  dem  vier  und  viertzigisten  jär  nechst- 
vergangen  und  vor  aller  vigcntschafft  und  absagung  den  genanten  sinen 
frowen  by  acht  hundert  dinckel  garben  zu  Frick  in  einer  schüren  genomen 
und  gen  Loufferaberg  gefürt  und  nach  gütlichem  ervordern  nit  widerkert 
süllen  haben,  eigentlichen  ze  verhören  und  in  denn  solicher  gezügen  sag  30 
und  kuntschafft  brieff  und  urkünd  under  unsers  hofs  ingesigel  ze  gebend, 
uff  dz  sin  frowen  ir  recht  damit  fürbringen  möchten  und  beschirmen.  Solicher 
bete  und  vorderung  halb  wir  der  official  obgenant  dem  bescheyden  Johannes 
Friderichcn  von  Mundcrstat  unsers  hofs  notarien  solichs  bcvolhen  handt, 
der  mondes  uff  sonntag  gön  Frick  geritten  ist,  die  ersamen  herrn  herr  Hein-  35 
riehen  Dringer  dechan  in  dem  Fricktal  und  lütpriestcr  zu  Frick,  herr  Clausen 
Sumer  capplan  daselbs  und  den  erbern  Rudin  Dinckel  ouch  von  Frick  als 
gezugen  ein  warheit  ze  sagen  in  eid  genomen  und  eigentlich  verhört  hat, 
die  by  solichen  iren  eyden  geseit  handt  inmassen  hienachstat. 

[l]  Des  ersten  herr  Heinrich  Dringer  dechan  yetzgenant  hat  geseyt  by  40 
sinem  eyd,  daz  in  dem  jar  als  man  zalt  von  gottes  gebürt  thusent  vierhun- 
dert vierzigk  und  vier  jär  hett  Rüdin  Dinckel  von  Frick  obgenant  den 
zehenden  in  dem  Obernfeld  des  bannes  zu  Frick  von  den  genanten  frowen 


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an  den  Steynen  zu  Basel  mit  andern  empfangen,  den  zem  teyl,  besunder  in 
lcorn,  gcsamlet  und  in  Rudi  Suters  huse  geleyt.  Also  käme  er  eins  tags  in 
des  selben  Rüdins  Suters  huse,  di  finde  er  Rudi  Dinckel,  den  fragte  er, 
wie  vfl  er  meynte  dz  der  dinckel  garben  werent.  Antwurt  im  Rudi  und 
5 sprich,  er  werent  wol  by  achthundert.  Darnach  als  die  schynder  in  das 
lant  komen  wütend,  wär  er  eins  tags  zu  Louffembergk.  Di  kirnend  die 
soldenner  und  der  herrschafft  diener,  so  daselbs  zu  Louffembergk  desmals 
legend,  und  brächten  viel  kortis  in  garben.  Also  käme  Beter  Schwab  zu 
im  und  sprech:  »lieber  herr  dechan,  wie  gevallet  lieh,  das  wir  den  zehenden 
10  von  Frick  hiehar  haben  gefürt?«  Was  im  da  dieser  gezüg  antwurt,  was  nit 
vast  gütlich,  doch  so  ist  er  des  nit  ingedenck.  Und  gieng  also  dennzü- 
mal  zu  stund  zu  junckherr  Heinrichen  bastharten  von  Sulcz,  ratde  mit  im, 
wie  er  und  etliche  andere  der  genanten  herrschafft  diener  den  zehenden  zu 
Frick  genomen,  darinn  er  und  sin  mitgezüg  hienach  genempt  ir  pfründ 
15  bettend,  bite  solich  gut  wider  ze  keren.  Antwurt  im  der  selb  junckherr 
Heinrich,  si  hettend  im  nützit  genommen,  sie  hottend  aber  zehenden  ge- 
nomen, der  gehörte  gen  Basel  und  gieng  ine  nützit  an.  Und  spriecht  dieser 
gezüg,  daz  solichc  vcrlüst  zu  Frick  und  darürnb  kuntlich  sige  und  offembär. 
Fs  wissen  ouch  alle  die  von  Louffembergk  wol  davon  ze  sagen.  Und  seyt 
20  disz  nyemant  zu  lieb  nach  ze  leyd,  denn  allein  durch  der  lutern  warheit 
willen. 

[2]  Item  herr  Claus  capplan  zu  Frick  obgenant,  ouch  cygentlich  ver- 
hört, hat  geseyt  by  sinem  eyd,  daz  im  wol  kunt  und  wissen  sige,  dz  der 
herrschafft  diener  und  soldenner,  so  zu  Louffembergk  legend  in  dem  jär  und 
25  sümer  als  die  schynder  kement,  von  Louffemberg  gen  Frick  mit  wegen 
und  karren  fürend  und  dä  den  zehenden,  so  Rudin  Dinckler  von  den  ge- 
nanten frowen  an  den  Steynen  empfangen  gcsamlet  und  in  Rudin  Suters 
huse  geleyt  hatt,  in  den  garben  nämend.  Kr  wisse  aber  nit  eigentlich,  wie 
vil  der  garben  werent,  denn  so  vil  das  er  hörte  sagen,  er  werent  by  acht- 
30  hundert,  nit  vil  me  oder  myhder.  Daz  aber  solich  gut  genommen  würd, 
empfhündc  er  wol,  denn  im  möcht  sin  pfründ  nit  werden,  das  im  zu  ver- 
dcrplichen  schaden  keme  und  noch  komc.  Und  weysz  anders  nit  und  seyt 
disz  nyemant  zu  lieb  noch  ze  leyd,  denn  allein  durch  der  lutern  warheit 
willen. 

35  [3]  So  denn  Rudin  Dinckel  obgenant,  der  dritt  gezüg,  ouch  by  sinem 

eyd  eigentlichen  verhört , hat  geseyt  by  synem  eyd,  dz  in  dem  jar  als 
die  schynder  in  diese  lant  kämend,  des  nü  in  dem  ncchsten  vergangenen 
summer  zwey  jär  werend,  da  hett  er  den  zehonden  in  dem  Obern  feld  des 
bannes  zu  Frick  von  den  genanten  frowen  an  den  Steynen  zu  Basel  umb 
40  hundert  viemzal  halb  körn  halb  habern  empfangen  und  zem  teyl,  besunder 
das  körn,  gesamlet  und  in  Rüdin  Suters  husz  zu  Frick  mit  andern,  so  denn 
mit  im  därhinder  traten,  geleyt.  Also  kernend  ctlich  der  herrschafft  von 
Östcrrich  etc.  obgenant  diener  und  soldenner,  so  desmals  zu  Louffembergk 
legend,  mit  etwevil  gcschirren,  bedc  wegen  und  karn,  und  nämen  von 
45  solichem  gut  und  zehenden  by  achthundert  dinckel  garben,  nit  vil  me  oder 


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mynder,  und  fürten  sie  gön  Louffemberg.  Also  gieng  dieser  gezüg  dem 
gut  ze  stund  nach  gön  Louffembergk  und  vorderte  das  wider  ze  keren  von 
etlichen  edlen,  ncmlich  junckher  Jörgen  von  Rattcrstorff  genant  Knöringer 
und  junckherr  Heinrichen  bastharten  von  Sulcz  obgenant,  ouch  andern. 
Also  antwurt  im  junckherr  Heinrich,  was  cs  in  angieng,  der  zehende  wer  5 
nit  gesin  sunder  gehörte  gen  Basel,  im  sölte  aber  siner  arbeit  gclonet  wer- 
den. Und  blib  das  gut  ungekert,  und  wurd  im  darnach  der  habern  von  den 
schyndem  geötzet,  also  dz  im  gantz  nützit  blib.  Und  seyt  diss,  nyemant 
zu  lieb  noch  ze  leyd,  denn  durch  der  lutern  warheit  willen. 

[4]  Darnach  in  dem  jar  als  obstat  uff  fritag  nechst  vor  sant  Gallen  10 
tag  zu  vesper  zitt  ist  für  uns  in  offenn  gcriecht  körnen  Clewin  Rieff  von 
Frick,  yetz  wonhaftig  zu  Basel,  als  ein  gezug  durch  unsern  amptman  von 
wegen  der  genanten  frowen  für  uns  ein  warheit  ze  sagen  geladen  und  ge- 
höischen,  denselben  gezügen  von  anrüffung  wegen  des  genanten  schafncrs 
wir  in  eyt  genomen  und  diesem  nachgeschribetinen  notarien  empfhotcu  handt  15 
den  ze  verhörend  uff  das  so  obstat.  Der  solichs  gethän  hat,  und  hat  der 
gezug  by  sinem  geswornnen  evd  geseyt.  wie  er  vor  zweven  jaren,  besunders 
des  jarcs  als  die  schvndcr  in  diese  land  kamend.  mit  Rudin  Dinckel  obge- 
nant den  zehenden  in  dem  Obern  fcld  des  banns  zu  Frick  hülflf  samlcn  und 
legen  in  Rudin  Suters  liüssz.  Also  körnend  die  soldenncr  und  der  herr-  20 
schafft  diener  obgenant,  so  desmals  zu  Louffemberg  legen,  gen  Frick  mit 
etwevil  geschirrcn  und  nümend  den  genanten  zehenden,  und  besunder  by 
acht  hundert  dinckel  garben  und  fürtend  die  gen  Louffemberg.  Also  gieng 
Rudi  Dinckel  hinnach  und  vorderte  solich  gut  ze  keren.  Im  möcht  aber 
nützit  wider  werden,  sunder  im  wart  geantwurt,  waz  es  ine  angieng?  sie  25 
hettend  den  zehenden  genommen,  der  were  nit  sin,  sunder  gehörte  gen 
Basel ; als  im  das  Rudi  Dinckel  seyt.  Und  spriecht  dieser  gezüg,  dz  solichs 
zu  Louffemberg  und  Frick,  ouch  darümb  in  der  gegen  ein  küntlich  sach  sye 
und  mcnglich  wol  wisse.  Und  seyt  disz  nyemant  zu  lieb  noch  ze  leyd, 
denn  durch  der  lutern  warheit  willen.  30 

Und  des  alles  so  obst[at]  zu  urkund  und  warer  gezügniss,  so  handt  wir 
der  ofheial  obgenant  unsers  hofs  ingesigel  offcnntich  thun  hencken  an  diesen 
brieff,  der  geben  ist  als  obstat. 

78.  Der  Official  von  Dasei  nimmt  auf  Erstechen  der  Stadt 
Kundschaften  auf  über  Gefangennahme  dreier  genannter  Fischer  von  35 
Basel,  geschehen  1445  Juli  22.  — 1446  September  26. 

Original  St.Urk.  «*  rjij  (A).  — Colm.  Rieht,  /ol.  loSy. 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 

Wir  der  official  des  byschofflichen  hoffs  zu  Basel  tünd  kunt  menglichcm 
mit  disem  brieff,  das  in  dem  jar  da  man  zalt  von  unsers  herren  Jhesu  Christi  40 
gebürt  tusent  vierhundert  viertzig  und  sechs  jarc  uff  mentag  nechst  vor 
sant  Michahels  tag  des  heilgcn  ertzengels  zu  vesper  zyt  sint  vor  uns  als 


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in 

einer  offnen  bewerten  person  in  gericht  und  gerichts  wisz  offenlich  gestan- 
den und  liplich  gewesen  der  fürnem  und  bescheiden  Hanns  Zscheggabürlin 
ein  burger  und  des  rättes  zu  Basel,  in  statt  und  namen,  ouch  mit  ganczem 
vollem  gewalt  der  fromen  fürsichtigen  wisen  burgermeisters  und  ritten  der 
6 statt  Basel;  von  semlichem  gewalt  wir  obgenanter  official  eygentlich  under- 
wiset  sind,  an  einem,  und  die  bescheidenn  mcistcr  Hans  Herczbrecher, 
Hans  Jölin,  Peter  Hacheler,  Clcwin  Diebolt,  vischer  und  bürgere  zu  Basel, 
Wemlin  Bielin,  Henni  Henszlin  und  Wernlin  Tossenbach  von  Rinwilcr,  in 
der  statt  Basel  mit  unsers  obgenanten  gerichts  stab  begriffen  als  Zügen  in 
10  diser  nachgeschribenn  Sache,  die  ouch  alle  zügnüsse  zu  gebende  für  uns 
durch  unsers  gerichts  geswornen  amptman  in  der  statt  Basel  begriffen  be- 
rüfft  fürgehöschen  und  citicrt  warent,  zil  dem  andern  teylen.  Und  batte 
da  der  vorgenaut  Hans  Zscheggabürlin  uns  den  obgenanten  official  in  statt 
und  namen  der  vorgemeltcn  siner  herren  der  ratten  zu  Basel,  das  wir  die 
16  vorgeschribenn  personen  in  zügen  wisz  gesworn  nemen  und  sy  verhören 
und  ir  sage  und  kuntschafft  eygenlich  verschriben  lassen  wellen  durch  unsers 
gerichts  notarien  einen  umb  sÖUichs  als  hie  nach  geschriben  stät,  besunder 
das  Hans  Spar  und  Franck  sin  geselle  unwiderseiter  sach  und  ec  das  sy  der 
statt  Basel  ab  geseit  habent,  da  hand  sy  Hcnman  Crösz,  Concz  Köczinger 
20  und  Friczschin  Pfewlin,  die  vischere  und  bürgere  von  Basel,  uff  dem  Rin 
undertlialb  Merckt  gefangen  enweg  gefürt  und  gescheczt  etc.,  und  was  inen 
davon  ze  wissend  svge,  und  im  scmlichs  ir  sage  und  kuntschafft  in  namen 
siner  obgenanten  herren  unser  offen  brieff  mit  des  obgenanten  hoffs  ingesigel 
besigelt  geben  wöltend.  Also  haben  wir  der  obgenant  official  von  söllicher 
25  ernstlichen  bette  und  ouch  des  rechten  wegen  die  selben  obgeschribenn  per- 
sonen in  zügen  wisz  gesworn  genomen,  die  ouch  also  vor  unsz  gesworn 
hand  zü  gott  und  den  heilgcn  mit  gelerten  Worten  und  uffgehepten  henden 
ein  warheit  herumb  ze  sagende,  nieman  zelicb  noch  zeleid,  weder  durch 
früntschafft  noch  vientschafft,  durch  miet  noch  durch  mietwon,  durch  vorcht, 
30  durch  gewalt  noch  durch  deheinen  argcnlist,  ane  alle  geverdc,  denn  durch 
der  lutem  warheit  willen.  Und  hand  sy  ouch  und  yegiiehen  besunder  uff 
semlichs  als  vorstät  lassen  verhören,  und  sy  hand  geseit  in  die  wisz  als  hie 
nach  geschriben  stät. 

[l]  Des  ersten  Hans  Herczbrecher  ein  vischer,  bürgere  zü  Basel,  der 
35  vischer  zunfftmeister,  hat  gesworn  ein  warheit  zesagen  in  dir  sach,  ist  ge- 
fraget  uff  semlichs  als  vorstät,  hat  geseit  das  er  wol  wisse,  das  uff  sant 
Marien  Magdalencn  tag  nechst  vergangen  uff  einen  donrstag  da  were  es  ein 
jar,  das  Henman  Crösz  und  Cüncz  Köczinger  und  Fritschin  Pfewlin,  vischere 
von  Basel,  uff  dem  Rin  underthalb  Merckt  gefangen  würdent  durch  Hans 
40  Spar  von  Baden  und  einen*)  genant  Franck  sinen  gesellen  unwiderseiter 
sach.  Und  darnach  über  acht  tag  uff  donrstag  nechst  darnach,  da  schicktend 
sy  einen  widersag  brieff  in  die  statt  Basel  in  der  von  Nüwenburg  widersag 
brieff,  darinn  der  selbe  Hans  Spar  geschriben  stünde.  Ouch  hat  er  geseit, 

78.  a)  einer 


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112 


dz  die  selben  dry  gefangen  vischer  uff  den  obgenanten  sant  Marien  Magda- 
lenen  tag,  als  sy  gefangen  wurdent,  da  schacztend  sy  sich  für  sich  umb 
drissig  guldin  und  kament  ouch  des  selben  tags  hein  gen  Basel  in  die  statt 
und  seitend  disera  zögen,  das  Spar  zu  inen  geredt  hette,  werc  sach  das  der 
widersag  brieff,  da  inn  er  stünde,  nit  gon  Basel  körnen  were,  so  söltend  sy  5 
im  umb  die  drysig  guldin  nützit  geben.  Also  giengent  sy  mit  disem  zugen 
zu  dem  obresten  zunfftmeister  in  die  kleini  statt  Basel  und  fragtend  den, 
ob  Hans  Spar  von  Baden  der  statt  Basel  abgeseit  hetti  oder  nit.  Da  spreche 
der  zunfftmeister:  »nein,  er  hat  noch  nit  abgeseit«.  Disz  und  nit  anders 
hat  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutern  war-  10 
heit  willen. 

[2]  Hans  Jölin  ein  vischer,  burger  zu  Basel,  hat  gesworn  ein  warheit  ze- 
sagent  in  dirr  Sache,  ist  by  acht  und  dryssig  jar  alt  oder  da  by,  ist  gefraget 
uff  scmlichs  als  vor  stät,  hat  geseit  was  er  von  der  Sache  gewist  hat,  und 
nach  dem  als  sin  sagen  verhört  und  cygentlich  verschriben  worden  ist,  hatt  15 
er  gcntzlich  gehollen  mit  Hans  Herczbrechcr  sinem  obgeschribenn  mit- 
zugen  und  zu  glicher  wisz  geseit,  als  der  selbe  Herczbrecher  geseit  hat, 
weder  minder  noch  me.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  ze  lieb 
noch  zc  leid,  denn  durch  der  lutern  warheit  willen. 

[3]  Item  Peter  Hechler  ein  vischer,  bürgere  zu  Basel,  hat  gesworn  ein  20 
warheit  ze  sagen  in  diser  sach,  ist  by  vierczig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  ge- 
fraget uff  semlichs  als  vor  stät,  hat  geseit  das  er  wol  wisse,  das  uff  sant 
Marien  Magdalenen  tag  ncchst  vergangen  uff  einen  donrstag,  da  wer  es  ein 
jar,  das  Henman  Crösz  und  Cuntz  Köczinger  und  Friczschin  l’fewlin,  vischere 
von  Basel,  uff  dem  Rin  undcrthalb  Merckt  gefangen  wurdent  durch  Hans  25 
Spar  von  Baden  und  einen  genant  Franck  sinen  gesellen  unwiderseiter  sach. 
Und  darnach  über  acht  tag  uff  donrstag  liechst  darnach,  da  schicktend  sy 
einen  widersag  brieff  in  die  statt  Basel  in  der  von  Nuwenburg  widersag 
brieff,  darinn  der  selbe  Spar  geschriben  stünde.  Ouch  hat  er  geseit,  das 
die  selben  dry  gefangen  vischer  uff  den  obgenanten  sant  Marien  Magda-  30 
lenen  tag,  als  sy  gefangen  wurdent,  da  schacztend  sy  sich  für  sich  umb 
drysig  guldin  und  kament  ouch  des  selben  tags  hein  gen  Basel  in  die 
statt  und  seitend  disem  zögen,  das  Spar  zu  inen  gerett  hetti,  were  sach 
dz  der  widersag  brieff,  da  inn  er  stünde,  nit  gen  Basel  komen  were, 

so  söltend  sy  im  umb  die  drysig  guldin  nützit  geben.  Also  giengent  sy  35 
mit  disem  zögen  zu  dem  obresten  zunfftmeister  in  die  kleini  statt  Basel  und 
fragtend  den,  ob  Hans  Spar  von  Baden  der  statt  Basel  abgeseit  hetti  oder 
nit.  Da  spreche  der  zunfftmeister:  »nein,  er  hat  noch  nit  abgeseit.«  Disz 
und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  ze  lieb  noch  zc  leid,  denn  durch  der 
lutern  warheit  willen,  40 

[4]  Item  Clewin  Diepolt  ein  vischer  zu  Basel  hat  gesworn  ein  warheit 
zesagen  in  diser  sach,  ist  by  dryssig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefraget  uff 
semlichs  als  vor  stat,  also  hat  er  glich  gehollen  mit  den  obgenanten  sinen 
mit  zögen  und  zü  glicher  wisz  geseit,  als  die  selben  dry  obgcschribcn  zögen 


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113 


geseit  liänd,  weder  minder  noch  me.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit, 
nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutem  warheit  willen. 

[5]  Item  Wernlin  Bielin  von  Rinwiler  hat  geswom  ein  warheit  zesagen 
in  diser  sach,  ist  drysig  jar  alt  und  me,  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor  stät, 

5 hat  geseit  das  er  wol  wisse,  das  vern  uff  dem  nechsten  donrstag  vor  sant 
Jacobs  tag,  das  was  ein  firtag,  da  fürtend  Hans  Spar  von  Baden  und  einer 
genant  Franck,  Hans  Sparen  gesell,  die  er  bede  wol  bekenn,  Henman  Crösz, 
Cüncz  Köczingcr  und  Friczschin  l’fewlin,  drie  vischcr  von  Basel,  gefangen 
den  Rin  ab  in  zwein  Weidlingen.  Diser  züg  wisset  aber  nit,  das  die  vischer 
10  gefangen  warent.  Und  also  uff  den  selben  donrstag  uff  die  Vesper  2yt,  da 
kament  die  dry  obgenanten  vischer  von  Basel  gen  Rinwiler  und  sprachent, 
es  were  inen  übel  ergangen  und  dörftend  ouch  das  nieman  gesagen,  bys 
das  sy  gen  Basel  kament,  und  battend  also  disen  Zügen  und  ander  gesellen 
in  dem  dorff  ze  Rinwiler,  das  sy  mit  inen  giengent  bys  gen  Basel,  es  were 
15  inen  übel  gegangen  als  vor  stät.  Also  gienge  diser  züg,  Wernlin  Tossenbach 
und  Hansz  Jost  von  Rinwiler  mit  inen  bys  gen  Basel  und  geleitend  sy  dar. 
Da  selbs  seytend  sy  im  und  den  andern  sinen  gesellen,  wie  das  Spar  und 
Franck  sin  gesell  sy  gefangen  hettend  underthalb  Merckt  uff  dem  Rin.  Hat 
ouch  geseit,  das  sant  Jacobs  tag  des  selben  jars  uff  dem  sunnentag  were. 
20  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  ze  lieb  noch  ze  leid,  denn  durch 
der  lutem  warheit  willen  und  als  er  gott  darumb  antwürten  welle. 

[6]  Item  Wernlin  Tossenbach  von  Rinwiler  hat  geswom  in  diser  sach 
ein  warheit  ze  sagent,  ist  by  dryssig  jar  alt  oder  da  by,  ist  gefraget  uff  sem- 
lichs als  vor  stät,  hät  geseit  was  er  von  der  Sache  gewist  hat,  und  nach 

25  dem  als  sin  sagen  verhört  und  cygentlich  verschriben  worden  ist,  hat  er 
gentzlich  gehollen  mit  Wernlin  Bielin  von  Rinwiler,  sinem  obgeschribenn 
mitzügen,  und  zu  glicher  wisz  geseit,  als  der  selbe  Wernlin  Bielin  geseit 
hät,  weder  minder  noch  me.  Und  warent  ouch  bede  by  einander.  Disz 
und  nit  anders  hät  er  geseit,  nieman  ze  lieb  noch  ze  leid,  denn  durch  der 
30  lutern  warheit  willen. 

[7]  Item  Henni  Henszlin  von  Rinwiler  hät  gesworn  ein  warheit  ze  sagend 
in  dirr  sach,  ist  by  vierczig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefraget  uff  semlichs  als 
vor  stat  und  hät  geseit,  das  vem  uff  donrstag,  das  was  sant  Marien  Mag- 
dalenen  tag,  uff  vesper  zyt  under  am  dorff  ze  Rinwiler,  da  köment  zu  im 

35  Henman  Crösz,  Concz  Köczinger  und  Friczschin  Pfewlin,  drie  vischer  von 
Basel,  und  sprachent  zu  im:  >0  we,  lieber  Henszlin,  es  ist  unsz  übel  er- 

gangen ; hast  du  üt  ze  essen,  so  gib  uns,  aber  wir  habent  nienan  phenning.« 
Also  fürte  er  sy  mit  im  hein  und  gab  inen  ze  essen  und  ze  trincken.  Und 
verdingtden  da  die  selben  dry  vischer  disem  zügen  ettwas  vischen,  die  sy 
40  da  hattend  gen  Basel  ze  fürent,  die  er  inen  ouch  da  zcmal  gen  Basel  fürte. 
Und  als  er  die  vische  den  obgenanten  drin  vischern  hie  zu  Basel  antwürt, 
da  seitend  sy  im,  wie  das  Hans  Spar  und  Franck  sin  geselle  sy  underthalb 
Merckt  gefangen  hettc.  Disz  und  nit  anders  hät  er  geseit  by  sinem  eyd, 
nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutern  warheit  willen  und  als 
45  er  gott  darumb  antwürten  welle. 

Urkundcobucb  der  Stadt  Baael.  VII.  15 


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114 


Und  wand  also  dise  vorgeschribne  kuntschafft  und  zügsami  vor  uns 
dem  obgenanten  ofiicial  und  durch  die  vorgemelten  zügen  beschechen  und 
zü  gangen  sind  in  der  masz  als  sy  vor  geschribcn  stand,  darumb  so  hand 
wir  ze  urkünd  und  merer  kuntschafft  der  selben  dingen  des  obgenanten  hoffs 
ingesigel  von  bette  und  anrüffung  wegen  als  vorstat  geheissen  hencken  an  5 
disen  brieff,  der  geben  ist  in  dem  jar  und  des  tags  als  vor  geschriben 
stät  etc. 

(Auf  dem  Bug:)  Ex  speciali  commissione  domini  officialis  Conradus 
Guntfrid  notarius  curie  Basiliensis  hoc. 

7‘,L  Der  Offirial  von  Bose/  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt  lu 
Kundschaften  auf  Uber  das  Verhalten  des  Peter  von  Mörsbcrg  gegen 
die  Leute , die  vor  den  Schindern  nach  Basel  geflohen  sind. 

— 1446  September  26. 

Original  St.Urk.  «•  1316  (A).  — Colm.  Rieht,  fot.  73p. 

Hangendes  Siegel  des  Officiats.  15 

Wir  der  ofiicial  des  bischofflichen  -hoffs  zu  Basel  tünd  kunt  menglichem 
mit  disem  brieff,  das  in  dem  jar  als  inan  zalt  von  unsers  lierren  Jhesu  Christi 
gebürt  tusent  vierhundert  viertzig  und  sechs  jare  am  mentag  nechst  vor 
sant  Michels  tag  des  heilgen  erczengels  zu  Vesper  zyt  sint  vor  unsz  als 
einer  offnen  bewerten  personen  in  gcricht  und  gericlits  wisz  offenlich  ge-  20 
standen  und  liplich  gewesen  der  ersam  und  bescheiden  Hans  Zscheggaburlin 
burger  und  des  rätes  zu  Basel,  an  statt  und  in  namen,  och  mit  ganczem 
vollem  gewalt  der  fürsichtigen  und  wisen  des  Bürgermeisters  und  rätes  zu 
Basel,  von  semlichcm  gewalt  wir  obgenanter  ofiicial  eygentlich  underwiset 
sint,  an  einem,  und  die  bescheiden  Lienhart  Zeuis,  Clewin  Brotbeck,  Wem-  25 
lin  Gcrwer  von  Oltingen  und  Hcnni  Graff  von  Mörnach  als  zügen  in  diser 
nach  geschribenn  Sache,  die  och  alle  zügnüsse  zegebende  für  uns  durch 
unsers  gerichts  geswornen  amptman  citiert  und  berüfft  sint,  zu  dem  andern 
teylen.  Und  batte  da  der  vorgenant  Hans  Zscheggaburlin  uns  den  obge- 
nanten ofiicial  an  statt  und  in  namen  der  vorgenanten  siner  herren  der  30 
raten,  das  wir  die  vorgeschribenn  personen  in  zügen  wisz  geswom  nemen 
und  sy  verhören  lassen  wellen  durch  unsers  gerichts  notariell  einen  umb 
söllichs  als  hienach  geschriben  stät,  besunder  wie  herr  Peter  von  Mörsperg 
die  erbere  lüte,  so  die  Schinder  in  die  statt  gon  Basel  geilochen  sint  und 
aber  gern  widerumb  zu  dem  iren  hinusz  uff  das  land  kament,  scheczt  und  35 
gescheczct  hat;  item  und  ouch  von  des  fryen  zugs  wegen,  so  der  herrschafft 
lüte  von  Österrich  habent,  und  was  inen  davon  kunt  und  ze  wissend  sige, 
und  im  in  namen  als  vor  scmlich  ir  sage  und  kuntschafft  unser  offen  brieffe 
mit  des  obgenanten  hoffs  ingesigel  besigelt  geben  wöltend.  Also  habent  wir 
der  obgenant  official  von  söliieher  ernstlichen  bette  und  ouch  des  rechten  40 
wegen  die  selben  obgeschriben  personen  in  zügen  wisz  geswom  genomen, 
die  ouch  also  vor  uns  geswom  hand  zü  gott  und  den  heilgen  mit  gelerten 


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115 


Worten  und  uffgehebten  henden  ein  warheit  harurab  ze  sagende,  nieman  ze- 
lieb  noch  zeteid,  weder  durch  fruntschafft  noch  vientschafft,  durch  miet 
noch  durch  mict  won,  durch  vorcht,  durch  gewalt  noch  durch  deheinen 
argenlist,  ane  alle  geverde.  Und  hand  sy  ouch  und  yeglichen  besunder  uff 
5 semlichs  als  vor  statt  lassen  verhören,  und  sy  hand  geseit  in  die  wisz  als 
hie  nach  geschriben  stät. 

[1]  Des  ersten  Lienhart  Zeuis  von  Oltingcn  hat  gesworn  ein  warheit 
ze  sagen  in  diser  sach,  ist  fünffczig  jar  alt  und  me,  ist  gefraget  uff  semlichs 
als  vor  stät,  besunder  von  des  frygen  zugs  wegen.  Hat  geseit  das  er  wol 

10  wisse,  das  alle  die  lut,  die  da  gehörent  in  den  hoff  gen  Radcrstorff,  das  die 
wissenthafit  gotzhuszlüt  sigent  und  gehörent  an  unser  frowen  gen  Basel  und 
sint  fry  zugig  in  vier  ort  der  weit,  weihen  weg  sy  wellent,  und  mögent  ouch 
widerumb  dar  in  ziehen.  Und  wer  über  die  vier  ort,  die  man  nempt  die 
vier  krevsz,  hin  in  zücht,  der  sol  ouch  in  den  hoff  gen  Radcrstorff  dienen. 
15  Semlichs  habe  ouch  er  von  allen  sinen  vordem  gehört  sagen,  und  wenne 
sy  einer  herrschafft  von  Österlich  sweren  und  ireni  lantvogt,  so  behebent 
sy  allwen  iren  fryen  zug  vor.  Ouch  hat  er  fiirer  geseit  von  der  schaczung 
wegen,  das  er  wol  wisse,  das  her  Peter  von  Mörsperg  vil  lute,  die  under 
>m  gesessen  sigent  und  an  den  stein  gen  l’firt  dienet  hand  und  aber  yecz- 
20  und  nach  irem  fryen  zug  die  Schinder  in  die  statt  gen  Basel  geflochen  sint, 
ee  das  der  krieg  zwschent  der  herschafft  von  Österrich  und  der  statt  von 
Basel  ufferstünd,  nit  widerumb  in  das  land  zu  dem  iren  komen  lassen  wil, 
sy  iiberkoment  denn  vorhin  mit  im  yeglicher  nach  sinem  vermögen. 

Item  so  denn  ist  er  ouch  gefraget  worden  von  der  nuwen  Zöllen  wegen. 
25  Hett  geantwürt,  das  er  vorhin  umb  die  selben  nuwen  zöll  geseit  habe,  da 
by  welle  er  es  lassen  beliben.  Disz  und  nit  anders  hiit  er  geseit,  nieman 
zclieb  noch  zeleit,  denn  durch  der  lutem  warheit  willen  und  [als!  er  gott 
darumb  antworten  welle. 

[2]  Item  Clewin  Brotbeck  von  Oltingen  hett  gesworn  in  diser  sach  ein 
30  warheit  ze  sagen,  ist  by  vierczig  jaren  alt  und  ist  gefraget  uff  semlichs  als 

vor  stät,  besunder  von  der  schaczung  wegen.  Hat  geseit  das  er  wol  wisse, 
das  her  Peter  von  Mörsperg  vi)  lute,  die  under  im  gesessen  sigent  und  an 
den  stein  gen  Pfirt  dienent  und  aber  yecz  nach  irem  fryen  zug  die  Schinder 
in  die  statt  Basel  geflochen  sint,  ee  das  der  krieg  zwschent  der  herrschafft 
35  von  österrich  und  der  statt  Basel  ufferstund,  nit  widerumb  in  das  land  zu 
dem  iren  lassen  komen  wil,  sy  iiberkoment  denn  mit  im  vorhin  yeglicher 
nach  sinem  vermögen.  Und  semlichs  sige  im  ouch  da  selbs  begegnet  und 
getar  nit  widerumb  zu  dem  sinen  hinusz  kommen,  er  überkome  denn  ouch 
mit  im.  Item  fiirer  ist  er  gefraget  von  des  fryen  zugs  wegen,  hat  geseit 

40  was  er  von  dem  stück  gewist  hat,  und  nach  dem  sin  sagen  verhört  und 
verschriben  ist  worden,  hat  er  in  allen  Sachen  gchollcn  und  zu  glicher  wisz 
geseit,  als  Lienhart  Zeuis  da  obnen  geseit  hät,  weder  minder  noch  me. 
Disz  und  nit  anders  hät  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zcleid,  denn  durch 
der  lutem  warheit  willen. 


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[3]  Item  Henni  Graff  von  Mörnach  hat  gesworn  in  diser  sach  ein  warheit 

ze  sagen,  ist  by  sechtzig  jaren  alt  und  ist  gefraget  uff  semlichs  als  vor  stät, 
besunder  von  der  schaczung  wegen,  wie  her  Peter  von  Mörsperg  die  lüt,  die 
an  den  stein  gen  Pfirt  gehörent,  scheczet  etc.*)  Hat  geseit  das  er  wol  wisse, 
das  herr  Peter  von  Mörsperg  vil  lute,  die  under  im  gesessen  sigent  und  an  5 
den  stein  gen  Pfirt  dienent  und  aber  yecz  nach  dem  fryen  zug  die  Schinder 
in  die  statt  Basel  geflochcn  sigent  und  also  darin  b)  körnen,  ee  der  krieg 
zwschcnt  der  herrschafft  von  Österlich  und  der  statt  Basel  ufferstünd,  nit 
widerumb  in  das  land  zu  dem  iren  lassen  körnen  wil,  sy  uberkoment  denn 
vorhin  mit  im  yeglicher  nach  sinem  vermügen.  Das  sige  im  ouch  beschehen  10 
und  getar  nit  widerumb  zu  dem  sinen  hinusz  komen,  er  überkome  denn  mit 
im.  Item  ouch  ist  er  gefraget,  von  des  fryen  zugs  wegen,  was  im  da  von 

ze  wissen  sige;  hat  geseit  das  er  wol  wisse,  das  alle  die  lüt,  die  da  gehörent 
in  den  hoff  gen  Räderstorff,  das  die  wissenthafft  gotzhuszlüt  sigent  und  ge- 
hörent an  unser  frowen  gen  Basel  und  sint  fry  zügig  in  vier  ort  der  weit,  15 
weihen  weg  sy  wcllent,  und  mögent  ouch  widerumb  dar  in  ziehen.  Und  wer 
über  die  vier  ort,  die  inan  nempt  die  vier  kreisz,  hinin  züchet,  der  soll  ouch 
in  den  hoff  gen  Räderstorff  dienen.  Semlichs  habe  ouch  er  von  allen  sinen 
vordem  gehört  sagen,  und  wenn  sy  also')  einer  herrschafft  von  Österrich 
sweren  und  irem  lantvogt,  so  behebent  sy  allwcn  iren  Iryen  zug  vor.  Disz  20 
und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der 
lutem  warheit  willen. 

[4]  Item  Wernli  Gerwer  von  Oltingen  hat  gesworn  in  diser  sach  ein  war- 

heit zc  sagen,  ist  vierczig  jar  alt  und  da  by  und  ist  gefragt  uff  semlichs 
als  vor  stät,  besunder  von  der  schaczung  wegen.  Hat  geseit  das  er  wol  25 
wisse,  das  herr  Peter  von  Mörsperg  vil  lüt,  die  under  im  gesessen  sigent 
und  an  den  stein  gen  Pfirt  gedienet  habent  und  aber  yeczund  nach  irem 
fryen  zug  die  Schinder  in  die  statt  Basel  geflohen  sygent,  vorhin  ee  das  der 
krieg  zwschent  der  herschafft  von  Österrich  und  der  statt  Bascll  ufferstund, 
nit  widerumb  in  das  land  zü  dem  iren  lassen  komen  wil,  sy  überkomen  denn  30 
vorhin  mit  im  yeglicher  nach  sinem  vermügen.  Und  getar  ouch  nit  wider- 
umb zü  dem  sinen  hinusz  komen,  er  sige  denn  vorhin  mit  im  über- 
komen. Er  ist  ouch  fürer  gefraget  von  des  fryen  zugs  wegen,  was  er 

da  von  wisse.  Hat  geseit  was  er  da  von  gewist  hat,  und  nach  dem  sin 
sagen  verhört  und  verschriben  ist  worden,  hat  er  in  allen  stücken  gehollen  35 
und  zü  glicher  wisz  geseit,  als  die  obgenanten  Lienhart  Zeuis,  Clewi  Brot- 
beck und  Henni  Gräff  sin  obgenanten  mitzügen  geseit  händ,  weder  minder 
noch  me.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn 
durch  der  lutem  warheit  willen. 

Und  wand  also  dise  vorgeschribne  kuntschafft  und  zügsami  vor  unsz  40 
dem  obgenanten  official  und  durch  die  vorgemelten  zügen  beschechen  und 
zü  gangen  sint  in  der  mäsz  als  sy  vor  geschriben  stänt,  darumb  so  hand 

79.  a)  scheczet  etc.  auf  Rasur  A.  b)  und  also  darin  auf  Rasur  A.  c)  s y also  auf 
Rasur  A. 


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117 


wir  ze  urkünd  und  merer  kuntschafft  der  selben  dingen  des  obgenanten  hoffs 
ingesigel  von  bette  und  anrüffung  wegen  als  vor  stät  geheisen  hcnckcn  an 
disen  brieff,  der  geben  ist  in  dem  jar  und  des  tags  als  vorgeschriben  stät 
(Auf  dem  Bug:)  Ex  speciali  coramissione  domini  officialis  Conradus 
5 Guntfrid  curie  Basiliensis  notarius  hec. 


80.  Der  Offieial  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
Kundschaften  auf  über  Vorgänge  vor  und  bei  der  Schlacht  von 
St.  Jakob.  — 144b  September  27. 

Original  St.Urk.rf/j17  (A).  — Colm.  Rieht,  fot.  952. 

10  Bruckner  Merkw.  /,  504.  — Auszug:  Ochs  3,359;  Tuetey  Ecorcheurs 

I,  216. 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 

Wir  der  offieial  des  byschofflichen  hoffs  zü  Basel  tünd  kunt  meng- 
lichem  mit  disem  brieff,  das  in  dem  jar  da  man  zalt  nach  unsers  herren 
15  Jhesu  Christi  gebürt  tusent  vierhundert  viertzig  und  sechs  jar  uff  zinstag 
nehst  vor  sant  Michelstag  des  heiligen  ertzengels  zü  vesper  zyt  sint  vor  uns 
als  einer  ofnen  bewerten  person  in  gcricht  und  gcrichts  wisz  offcnnlich  ge- 
standen und  liplich  gewesen  der  ersam  und  bescheiden  Hanns  Zschiggaburlin 
burger  und  des  rates  zü  Basel  an  statt  und  in  namen,  ouch  mit  gantzem 
20  vollen  gewalt  der  fürsichtigen  und  wisen  des  Bürgermeisters  und  der  riten 
zü  Basel,  von  scmlichem  gewalt  wir  obgenanter  offieial  eygentlich  underwiset*) 
sind,  an  einem,  und  die  bescheiden  Burkart  Ercnfels  von  Liestal,  Clewi 
Schenck,  Heinrich  Grcndlis,  Peter  Brüderli,  Hanns  Kepffor,  Jegki  Brüglin 
von  Muttentz,  Cüni  Sürlin  der  vogt,  Conrat  Wittich,  Clewin  Zessinger,  alle 
25  von  Münchenstein,  und  Lienhart  Heber  von  Münchensteinb)  als  zügen  in  discr 
nachgcschribnen  Sache,  die  ouch  alle  zügnisz  zegebend  für  üns  ingeschrifft 
geladen  und  b[e]rüft  warent,  zü  dem  andern  teilen.  Und  batt  der  selb  Hanns 
Zschiggaburlin  uns  den  obgenanten  offieial  an  statt  und  in  namen  der  vor- 
meldeten silier  herren  der  riten,  das  wir  die  vorgeschriben  personell  in 
30  zügen  wisz  geswom  nimen  und  sy  verhören  und  ir  sag  und  kuntschafft 
eygentlich  verschriben  lassen  wellen  durch  einen  unsers  gerichts  notarien 
umb  solichs  als  hie  nachgcschriben  stit,  besonder  als  das  güt  zwüschent 
Brattellen  und  Muttentz  durch  die  Schinder  genomen  ward,  wer  da  von  den 
lantzlüten  da  by  und  mitte  gewesen  sige,  und  ouch  an  der  slaclit  zü  sant 
36  Jacob,  und  was  inen  davon  zewissen  sige ; und  im  in  namen  als  vor  sem- 
lichs  ir  sage  und  kuntschaft  unser  offen  brieff  mit  des  obgenanten  hofs  in- 
gesigel besigclt  geben  wöltend.  Also  haben  wir  der  obgenant  offieial  von 
sülicher  ernstlicher  bette  und  ouch  des  rechten  wegen  die  selben  obgeschriben 
personen  in  zügen  wisz  gesworn  genomen,  die  ouch  also  vor  uns  gesworn 
40  hand  zü  gott  und  den  helgen  mit  gclcrten  Worten  und  uff  gehepten  henden 


80.  a)  unser  wiset  //.  b)  Lienhart — Miinch.  au f Rasur  A. 


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118 


ein  warhcit  herumb  ze  sagende,  nicman  zülieb  noch  zeleid,  weder  durch 
fruntschafft  noch  vyentschaft,  miet  noch  durch  miet  wan,  durch  vorcht, 
durch  gewalt  noch  durch  dheinen  argenlist,  an  alle  gev4rd.  Und  hand  sy 
ouch  ycglichcn  besunder  uff  semlichs  als  vor  stät  lassen  verhdren,  und  sy 
hand  geseit  in  die  wisz  als  hie  nachgeschriben  stät.  & 

[1]  Des  ersten  Burkart  Erenfels  von  Liestal  hat  gesworn  ein  warheit  ze 
sagend  in  diser  sach,  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor  stät  und  was  im  be- 
gegnet sige,  als  die  Schinder  in  das  land  gezogen  warent.  Hat  geseit,  wie 
er  uff  mittwuchen  ncchst  nach  sant  Bartholomeus  tag,  als  die  Schinder  in 
das  land  kommen  warent  und  als  die  eydgenossen  von  Varnsperg  herab  10 
zugent  bisz  uff  die  Birsz,  da  zuge  er  mit  inen  und  wurde  da  selbs  gefangen, 
als  es  inen  leyder  da  umb  gienge.  Und  da  warent  da  selbs  an  der  geslacht 
uff  der  Birsz  von  den  lantzherren  edel  und  unedel  ein  michel  schar,  be- 
sunder achtzig  pferid,  die  all  tutschcn  waren,  die  mit  disem  zügen  von  der 
Birsz  gen  Seckingen  inn  rittend,  nämlich  der  von  Rechberg,  die  zwen  von  15 
Valkenstein,  jungherr  Hug  von  Landenberg  und  Heinrich  Schriberlin,  zem 
Hasen  Martin,  was  vor  zyten  jungherr  l’eters  von  Kamstein  knecht,  Hanns 
Marckstaller,  einer  genant  l’aulin  des  von  Valkenstein  knecht,  der  alt  Sopense 
von  Seckingen,  Conrat  von  Brugk  des  von  Valkenstein  knecht,  und  sust 
vil  edler  und  unedler,  die  er  yetzund  nit  genennen  kan.  Ouch  hdt  er  ge-  20 
seit,  als  er  an  der  Birsz  gcschetzt  ward  und  inn  der  von  Valkenstein  kaufte, 
da  spreche  des  von  Valkenstein  knecht  Paulin  zu  einem  daselbs,  den  diser 
zug  yetzund  nit  ndnnen  kan:  »jungkherr,  war  sol  ich  inn  fti ren ? sol  ich  inn 
füren  da  wir  liüt  zemorgen  assend  ?«  Da  sprach  der  selb  jungkherr : »swig, 
das  dich  box  hut  sehende!«  Er  wisse  aber  nit,  wär  der  jungher  were.  25 
Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nicman  zclicb  noch  zeleid,  denn  durch 
der  lutren  warheit  willen. 

[2]  Clewi  Schenck  von  Muttentz  hdt  gesworn  in  diser  sach  ein  warheit 
ze  sagend,  ist  by  drissig  jaren  alt  und  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor  stat, 
besunder  von  des  nämen  wegen,  der  da  beschach  by  Brattellen,  wer  da  by  30 
und  mit  von  den  lantzlüten  gewesen  sind.  Hdt  geseit,  als  die  slacht  be- 
schach zu  sant  Jacob,  da  horte  er  wol  sagen  von  cttlichen,  die  er  yetzund 
nit  genennen  kan,  das  jungkherr  Jerg  Knöringer,  Spechbach,  herr  Burkart 
Münch  und  Speckcsser  und  vil  ander  edler  und  unedler,  die  er  nit  genennen 
kan,  dz  die  zu  Münchenstein  in  der  vorburg  Irgend.  Disz  und  nit  anders  15 
hdt  er  geseit,  nieman  zclicb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[3]  Heinrich  Grendlins  von  Muttentz  hdt  gesworn  in  diser  sach  ein  war- 
heit ze  sagend,  ist  by  drissig  jaren  alt  und  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor 
stat  von  des  nämen  wegen,  der  da  beschach  by  Brattellen.  Hdt  geseit,  das 

er  davon  nit  vil  wisse,  denn  allein  als  die  wegen  zwüschent  Brattellen  und  40 
Muttentz  beroubet  wurdent  und  die  Schinder  im  dorff  ze  Muttentz  lagent, 
da  wurde  sin  wib  und  Ennelin  Grünenwaldin  gefangen.  Da  Sprüche  Ennelin 
Grüncnwaldin  sü  sinem  wib:  »ich  liab  Arbogast  Zymmcrman  hie  gcscchcn 
unter  den  Schindern ; künden  wir  zu  im  körnen,  das  er  uns  liynnen  hulffc  I 


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119 


aber  er  floch  als  bald  er  mich  gesach.i  Ouch  hät  er  geseit,  das  Clewi 
Zessinger  von  Münchenstein  im  geseit  habe,  wie  das  Hanns  Gutzwiler  von 
Obern  Steinenbrunncn  im  Seite,  das  er  ouch  daby  gewesen  sige,  als  das  gut 
by  Brattellen  durch  die  Schinder  genomeu  ward,  und  wurde  im  ouch  des 
5 gflts  ein  teil.  Kr  hett  im  ouch  geseit,  das  er  und  sin  herr  von  Stoufifen 
an  der  geslacht  gewesen  sigend  zu  sant  Jacob.  Seit  ouch  das  Wemli  Margstein 
von  Muttentz  im  geseit  habe,  das  Hcrman  Speckesser  ouch  da  selbs  ze 
Münchenstein  gewesen  sige.  Und  hät  ouch  gehört  sagen,  das  Spechbach, 
Gerg  von  Knöringen,  herr  Burkart  Manche  und  ander  zc  Münchenstein  in 
10  der  vorburg  gelegen  werent,  als  die  geslacht  ward.  Disz  und  nit  anders  hat 
er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[4]  Peter  Brüderlin  von  Muttentz  hat  gesworn  in  diser  sach  ein  warheit 
zesagen  und  ist  gefragt  uff  semlichs  als  da  obnen  geschriben  stät,  besunder 
von  des  nämen  wegen,  der  by  Brattellen  genomen  ward,  und  hdt  geseit  das 

15  er  da  von  nit  anders  wisse,  denn  das  er  semlichs  gehört  habe,  das  Arbogast 
Zymmerman  in  dem  dorff  ze  Muttentz  were  mit  den  Schindern  in  dem  leger. 
Hdt  ouch  gehört  sagen,  wie  das  jungherr  Jerg  Knöringer,  Spechbach,  herr 
Burkart  Münch  selig,  Speckesser  und  ander  vil  zu  Münchenstein  legend  in 
der  vorburg,  als  die  geslacht  bcschach-  Kr  wisse  aber  nit,  von  wem  er  cs 
20  gehört  habe.  Disz  und  nit  anders  hät  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid, 
denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[5]  Hanns  Kepffer  vogt  zu  Muttentz  hät  gesworn  in  diser  sach  ein  warheit 
ze  sagen,  ist  viertzig  jar  alt  und  me  und  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor 
stät  und  hdt  geseit,  das  er  da  von  wenig  wisse,  wand  er  were  in  der  Stadt 

25  Basel.  Doch  habe  er  gehört  sagen  von  Knnelin  Kepffers,  die  da  im  dorff 
ze  Muttentz  gefangen  was,  das  die  im  Seite,  das  sy  Arbogast  Zymmerman 
ze  Muttentz  gesechcn  hette  hinder  sins  vatters  husz  im  garten.  Da  rüfte  syi 
inn  an  umb  hilff;  da  sprach  er:  »gott  helff  dir,  ich  mag  dir  nit  helffen.c  Item 
darnach  so  seit  er  ouch,  als  die  geslacht  zu  sant  Jacob  bcschach,  da  horte 
30  er  wol  sagen  inn  denen  zyten,  er  könne  aber  yetzund  nit  wissen  von  wem 
er  es  gehört  habe,  das  jungherr  Jerg  Knöringer,  Spechbach,  herr  Burkart 
Münch  und  Spcckesscr  und  vil  ander  edler  und  unedler,  die  er  nit  genennen 
kan,  dz  die  zu  Münchenstein  in  der  vorburg  legend.  Disz  und  nit  anders 
hät  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 
35  [6]  Item  Jecklin  Brüglin  von  Muttentz  hät  gesworn  in  diser  sach  ein  war- 

heit ze  sagend,  ist  by  funftzig  jaren  alt  und  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor 
stat  und  hät  geseit,  das  er  uff  den  tag  als  die  geschlacht  beschöhe  zu  sant 
Jacob,  da  giengi  er  mit  den  Oberlendern  bisz  an  die  Birsz.  Und  als  es 
inen  da  übel  gienge,  da  floch  er  enweg  und  sach  da  vil  bappirs  und  ander 
40  koufmanschatz  ligen  uff  dem  veld.  Und  da  furte  Heitzi  Pentelin  von 
Muttentz  die  wegen  selbs  zem  teil  in  die  statt  gen  Basel;  der  möchte  me 
da  von  wissen.  Und  spricht,  das  er  da  keynen  nie  bekante,  der  mit  den 
Schindern  da  selbs  were,  und  geseche  ouch  nie  keynen  lantzherren  oder 
knecht  Wol  habe  er  sidher  gehört  sagen  von  Heinrich  Seyler  von  Walt- 
45  pach,  das  die  von  Valkenstein  und  herr  Burkart  Münch  zu  Münchenstein 


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120 


lögent,  als  die  Schinder  in  das  land  kamcnd.  Er  hät  ouch  geseit,  das  im 
Clöwi  Margstein  von  Muttentz  geseit  habe,  das  er  herr  Burkart  Munch  siche 
under  den  Schindern,  als  das  gut  zu  Brattellen  genommen  ward ; da  were  der 
selb  herr  Burkart  by  und  mit  zfi  Brattellen  im  dorff,  wand  der  selb  Clewin 
Margstein  were  do  zemal  gefangen  durch  die  Schinder.  Disz  und  nit  5 
anders  hat  er  geseit,  nieman  zelicb  noch  zelcid,  denn  durch  der  Iutren  war- 
heit  willen. 

[7]  Cüni  Sürli  vogt  von  Münchenstein  hat  geswom  in  diser  sach  ein 
warhcit  ze  sagen,  ist  viertzig  jarcn  alt  und  me  und  ist  gefragt  ufl  scmlichs 
als  vorstät  uff  den  näincn  der  da  zwüschent  Brattcllen  und  Muttentz  be-  10 
schach.  Hat  geseit  das  er  davon  wenig  wisse,  aber  als  die  lantzlüt  uff  die 
selben  nacht,  als  die  Schinder  in  das  land  kament,  das  was  uff  sunnentag 

ze  nacht  nechst  vor  sant  Bartholomcus  tag,  gen  Munchcnstein  in  die  vor- 
burg  kament,  da  were  er  und  ander  von  Münchenstein  by  irem  jungherren 
Conrat  von  Löwenberg  ufl  dem  husz,  und  da  selbs  in  der  vorburg  wäre  11t  15 
von  den  lantzlüten  herr  Hanns  von  Münstral,  der  von  Rechberg,  jungherr 
Thoman  von  Valkcnstein,  einer  von  Stouffen  und  einer  von  Ilalwiler  der 
junger,  Jerg  von  Knöringer,  herr  Burkart  Münch,  einer  von  Gcrolczegk,  als 
inn  denn  jungherr  Conrat  von  Löwenberg  die  nampte,  wand  er  bekantc  sy 
nit.  Item  er  hett  ouch  geseit,  das  Soppense  von  Seckingen  da  were,  Ulrich  9) 
Schütz,  Speckesser,  Martin  Riczlis  sun  von  Terwiler  und  sust  ander  edel 
und  unedel  vil,  die  er  nit  bekannt  Er  hat  ouch  geseit  das  die  selben  lantzlüt 
ein  rysen  bappirs  da  selbs  göbent  herr  Hannscn  dem  lüppricster  ze  München- 
stein, da  by  man  wol  verstan  mag,  das  sy  ouch  by  dem  näm,  der  da  be- 
schach  zu  Brattcllen,  gewesen  warent.  Disz  und  nit  anders  hät  er  geseit,  25 
nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  Iutren  warheit  willen. 

[8]  Conrat  Wittich  von  Münchenstein  hät  geswom  in  diser  sach  ein  war- 

heit ze  sagent,  ist  by  drissig  jaren  alt  und  ist  gefragt  uff  den  nämen,  der  da 
zwüschent  Brattellcn  und  Münchenstein  genomen  ward.  Hät  geseit  was  er 
von  den  Sachen  gewist  hat,  und  nach  dem  sin  sagen  verhört  und  verschriben  30 
worden  ist,  hät  er  in  allen  Sachen  gchollen  mit  Cunin  Sürlin  dem  vogt, 
der  da  vor  geseit  hät ; wand  er  ouch  uff  die  selben  zyt  by  sinem  jungk- 
herren  Conraten  von  Löwenberg  uff  Münchenstein  gewesen  sig.  Disz  und 
nit  anders  hät  er  geseit,  nieman  zclicb  noch  zeleid,  denn  durch  der  Iutren 
warheit  willen.  35 

[9]  Clöwi  Zessinger  von  Münchenstein  hät  geswom  in  diser  sach  ein  war- 
heit ze  sagen,  ist  by  sechsz  und  zwentzig  jaren  alt  und  ist  gefragt  uff  scmlichs 
als  vor  stät  und  hat  geseit,  das  er  sidher  nach  der  richtung  zu  Obersteyncn- 
brunnen  uff  einen  sunnentag  vor  sant  Bartholomeus  tag  von  Hanns  von 
Gutzwiler,  jungherr  Wernhcrs  von  Stoffen  knecht,  gehört  habe,  das  er  sich  40 
des  berümbte,  wie  er  by  dem  nämen,  als  das  gut  zwüschent  Brattellen  und 
Muttentz  durch  die  Schinder  genomen  ward,  gegenwärtig  were;  und  wurde 
da  me  denn  hundert  guldin  wert  bappirs  zerrissen,  und  nöme  er  ouch  da 
selbs  vil  ströl  und  anders,  das  im  eben  was  und  im  werden  mocht.  Seit 


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121 


im  ouch  da  selbs,  das  er  und  jungher  Wernli  von  Stouffen  by  der  ge- 
schieht zu  sant  Jacob  wärent,  und  lege  er  und  ander  reysig  gesellen  uff  dem 
veld  uff  den  büchen.  Also  kirne  sin  jungherr  Wernlin  und  spreche  zu  inen : 
»wol  uff,  wem  ligent  irhief  geschöwent  disz  abentür,  was  wir  hie  machcnt!« 

5 Also  rittent  sy  da  mit  sinem  jungherren  zu  sant  Jacob  zu  dem  garten.  Da 
wurffe  ein  Swiczer  sinen  jungherren  mit  einem  steyn  in  ein  siten,  das  er 
sich  über  den  sattel  usz  bög.  Da  spreche  der  selb  Hanns  Gutzwiler:  »woluff 
hynnen,  hye  ist  nit  gut  kurtzwil!«  Er  Seite  im  ouch  der  selb  Hanns 
Gutzwiler,  dz  die  Walchen  die  Switzer  all  gefangen  uf  woltend  han  genommen. 
10  Da  viele  herr  Peter  von  Mörsperg  dem  obresten  höptman  under  den  Schindern 
ze  ffisz  und  batt  den  und  erraante  inn  des  eydes,  so  er  synen  herren  von 
Österrich  gesworn  hette,  dz  sy  der  Switzem  keynen  gefangen  nSmen,  sunder 
das  sy  die  selben  Switzer  alle  erstächen.  Disz  hat  er  alles  gehört  von  dem 
obgenanten  Hanns  Gutzwiler,  der  es  im  ungebetten  und  eygens  willen  in 
15  rumes  wisz  Seite.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nicman  zelieb  noch 
zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[io]  Lienhart  Heber  von  Münchenstein  hat  geswom  in  diser  sach  ein  war- 
heit ze  sagend,  ist  by  viertzig  jaren  alt  und  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor 
stät.  Hat  geseit,  das  er  uff  sunnentag  ze  nacht,  als  die  Schinder  in  das  land 
20  kament  und  inn  die  vorburg  gen  Münchenstein,  da  were  er  uff  der  bürg  by 
jungkherr  Conrat  von  Löwenberg,  und  wären t vil  lantzlüt  in  der  vorburg 
ze  Münchcnstcyn,  die  er  nit  bekante.  Doch  bekannte  er  den  von  Valken- 
steyn  jungherr  Thoman,  herr  Burkart  Münch,  Gcrge  von  Knöringen,  Speck- 
esser und  Martin  Ryczlin  von  Törwiler;  sust  bekant  er  nyman.  Er  hit 
25  aber  wol  gehört  von  Speckesser  zu  Münchensteyn,  dz  er  selber  seyte,  das 
er  mit  einem  herolt  ein  wamung  brief  von  Seckingen  brechte  den  Schindern 
gen  Brattellen,  das  sy  gewarnot  soltent  sin,  wand  die  Switzer  die  kament 
obnen  herab  und  wöltend  sy  besechen  in  dom  leger.  Sust  weisz  er  nit 
anders.  Disz  und  nit  anders  hät  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn 
30  durch  der  lutren  warheit  willen. 

Und  wand  also  dise  vorgeschobne  kuntschafft  und  zügsami  vor  uns 
dem  obgenanten  official  und  durch  die  vorgemcldeten  zügen  beschehen  und 
zu  gangen  sind  in  der  mäsz  als  vor  sy  geschriben  stand,  darumb  so  hand 
wir  zc  urkund  und  merer  kuntschafft  der  selben  dingen  des  obgenanten  hots 
35  ingesigel  von  bette  und  anrüffung  wegen  als  vor  stät  geheissen  hencken  an 
disen  brieff,  der  geben  ist  in  dem  jar  und  des  tags  als  vorgeschoben  statt. 

( Auf  dem  Bug:)  Ad  mandatum  domini  officialis  Conradus  Guntfrid 
curie  Basiliensis  notarius  hec. 

81.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
40  Kutidsc haften  auf  über  Vorgänge  vor  und  nach  der  Schlacht  bei 
St.  Jakob  und  über  den  freien  Zug.  — 1446  September  27. 

Original  St.  Uri.  «*  ijrS.  — Colm.  Rieht,  fol.  824. 

Urkundenbuch  der  Stadt  Basel.  VII. 


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122 


Wir  der  official  des  byschofflichen  hoffs  zu  Basel  tiind  kunt  menglichem 
mit  disem  brieflf,  das  in  dem  jar  do  man  zalt  von  unsers  herren  Jhesu  Christi 
gebürt  tusent  vierhundert  vierzig  und  sechs  jare  uff  zinstag  nechst  vor  sant 
Michahels  tag  des  heylgen  ertzengels  zu  vesper  zyt  sint  vor  uns  als  einer 
offnen  bewerten  person  in  gericht  und  gerichts  wisz  gestanden  und  liplich  5 
gewesen  der  ersam  und  bescheiden  Hanns  Zscheggabürlin  burger  und  des 
rattes  zü  Basel,  in  statt  und  namen,  ouch  mit  ganczem  vollem  gewalt  der 
fürsichtigen  und  wisen  des  burgermcisters  und  des  riites  zö  Basel,  von  sem- 
lichem  gewalt  wir  obgenanter  official  eygentlich  underwiset  sint,  an  einem, 
und  der  ersam  und  die  bescheiden  her  Johans  Vitztüm  priester  capplan  10 
der  meren  stifft  zü  Basel,  Henni  Genszlin  von  Rinach,  Heinrich  Gancze  von 
Rinach,  Wemlin  Gredlcr  von  Dörnach  und  Thoman  Altphart  von  Ulm  als 
zügen  in  diser  nachgeschribenn  Sache,  die  ouch  alle  zügnüsse  ze  gebende 
für  uns  durch  unsers  gerichts  geswornen  amptman  ingeschrifft  und  ouch 
von  mund  citiert  und  berüfft  warent,  zü  dem  andern  teylen.  Und  batte  da  15 
der  obgenant  Hans  Zscheggabürlin  uns  den  obgenanten  official  in  statt  und 
namen  der  vorgemeltcn  siner  herren  der  ritten,  das  wir  die  obgcschribenn 
personen  in  zügen  wisz  gesworn  nemen  und  sy  verhören  und  ir  sag  und 
kuntschafft  eygentlich  verschriben  lassen  wellen  durch  unsers  gerichts  no- 
tarien  einen  umb  söllichs  als  hie  nach  geschriben  stät,  besonder  als  graff  20 
Hans  von  Tierstein  den  Schindern  und  den  lantzluten,  die  mit  den  Schindern 
rittend,  essen  und  trincken  gäbe  und  zü  schub  getan  hat  usz  dem  slosz 
Pfeffingen,  und  was  inen  da  von  zewissend  sige;  und  im  in  namen  als  vor 
semlichs  ir  sag  und  kuntschafft  unser  offen  brieff  mit  des  obgenanten  hoffs 
ingesigel  besigelt  geben  weitend.  Also  haben  wir  der  obgenant  official  von  25 
söllicher  ernstlicher  bette  und  ouch  des  rechten  wegen  die  selben  obge- 
schriben  personen  in  zügen  wisz  gesworn  genomen,  die  ouch  also  vor  uns 
gesworn  hand  zü  gott  und  den  heylgen  mit  gelertcn  Worten  und  uff  gehepten 
henden  ein  warheit  her  umb  ze  sagende,  nicman  zelieb  noch  zcleid,  weder 
durch  früntschafft  noch  vientschafft,  durch  miet  noch  durch  mietwon,  durch  30 
vorcht,  durch  gewalt  noch  durch  deheinen  argenlist,  äne  alle  geverde,  denn 
durch  der  lutem  warheit  willen.  Und  hand  sy  ouch  und  yeglichen  besunder 
uff  semlichs  als  vor  stät  lassen  verhören,  und  sy  hand  geseit  in  die  wisz  als 
hienach  geschriben  stät. 

[l]  Des  ersten  her  Hanns  Vitztüm  priester  und  capplan  der  meren  35 
stifft  zü  Basel  hät  gesworn  in  diser  sach  ein  warheit  zc  sagent  und  ist  ge- 
fragt, als  graff  Hans  von  Tierstein  den  schinden)  essen  und  trincken  geben 
hät  und  zü  im  und  von  im  gewandlet  hand,  und  was  im  da  von  zewissend 
syg.  Hat  geseit : Als  die  Schinder  in  das  land  kament  und  ze  Esch  und  ze 
Münchenstein  tagend,  da  käme  Görg  Knöringer  gen  Pfeffingen  in  das  slosz,  40 
dem  gab  man  in  dem  husz  brot,  und  das  fürt  er  gen  Münchenstein  herr 
Burckart  München  und  andern  lantzlüten  vom  land,  die  da  selbs  lagent,  die 
er  alle  nit  nemmen  kan.  Wol  lege  da  jungherr  Hans  von  Hirtzbach  und  vil 
ander,  die  er  nit  mit  namen  nemmen  künde.  Darnach  käme  momendes  am 
zinstag  Hugc  herr  Burkart  Münchs  knecht,  dem  gab  man  ouch  brott,  und  45 


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123 


da  kirne  ouch  ein  hoptman  von  den  Schindern  uff  die  brugk  ze  Pfeffingen, 
dem  gab  man  ein  suppen  uff  der  brugk  ze  essen  mit  graff  Hansen,  und 
ässend  mit  einander  uff  der  brugk.  Und  da  gäbe  diser  gezüg  den  Schindern 
hinusz  win  ze  kouffend,  ein  masz  umb  zwen  Bern  blapphart,  und  losste 
5 ouch  by  dryssig  menschen,  die  gefangen  werent  mit  siner  mutter,  mit  win 
und  verschanckte  wol  zwen  som  wins.  Item  die  lioptlüt,  die  da  lägent  zfi 
Esch,  die  schicktcnd  zu  graff  Hansen  umb  win,  denselben  gäbe  ouch  sin 
herr  ettwe  mengen  fleschen  mit  win  vergeben.  Darnach  als  die  schiacht 
beschach  an  der  mittwochen,  da  käment  die  Schinder  gen  Pfeffingen  und 
10  gen  Esch  widerumb  in  das  lager.  Und  als  es  vinster  was,  da  käme  ir  et- 
licher an  das  husz  riten,  und  rfiffte  ein  trumpeter  hin  uff.  Da  redte  Diepolt 
von  Tierstein  mit  im  und  sprach,  was  sy  weitend  also  spät?  Da  spreche 
der  trumpeter:  »wir  habent  disen  gantzen  tag  gefochten  und  gestritten.«  Da 
sprach  Dyepolt:  »wer  ist  da  nider  gelegen?«  Da  spräche  der  trumpeter: 
15  »die  Switzer  sint  da  nider  gelegen.«  Da  spräche  aber  Diepolt:  »wie  vil 
ist  ir  erstochen  ?«  Spreche  der  trumpeter : »by  viertüsent«  Da  lüffe  Die- 
bolt zu  graff  Hansen  und  Seite  im  die  mere.  Und  morndes  am  donrstag 
kament  aber  die  Schinder  für  das  husz  und  brachtend  vil  harnesch  und  ver- 
kofftend  den  den  gesellen  imra  husz;  das  was  graff  Hansen  nit  lieb  und 
20  verbott  den  sinen  zem  lctzsten,  das  nieman  nüt  umb  sy  koffen  sölt.  Ouch 
hat  er  geseit,  das  graff  Hans  gäbe  sinen  win  den  Schindern  darumb,  das  sy 
im  sin  körn  trostend,  so  er  in  einer  schüren  da  selbs  hat  ligen.  Disz  und 
nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutem 
warheit  willen  und  als  er  gott  darumb  antwürten  welle. 

25  [2]  Henni  Genslin  von  Rinach  ist  für  uns  in  geschrifft  geladen  ein  war- 

heit ze  sagent,  hat  gesworn  in  diser  sach,  ist  by  scchtzig  jaren  alt  und  ist 
gefragt  von  des  frycn  zugs  wegen.  Hat  geseit,  das  er  wol  wisse  und  von 
allen  sinen  vordem  gehört  habe,  das  alle  die  lüt,  so  in  der  herrschafft  land 
von  Osterrich  gesessen  sygent,  das  die  fry  zügig  sint  und  zicchend  war  sy 
30  wellend,  bede  in  die  statt  gen  Basel  und  anderswahin  war  sy  wellent,  und  sölle 
sy  daran  nieman  sumen  hindern  noch  irren.  Das  habe  er  alle  sin  tag  und 
als  lang  er  gedenck  von  den  eitesten  imm  land  gehört  sagen,  es  were  denn 
das  der  zügig  dem  herren  ettwas  schuldig  wer,  büssen  bessrung  und  andres, 
darum  möchte  man  den  zügigen  bcheften,  bisz  das  er  darumb  gnüg  täte. 
35  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch 
der  lutern  warheit  willen. 

[3]  Heinrich  Gantze  von  Rinach  hat  gesworn  ein  warheit  zusagend  in 
dirr  sache,  ist  by  sechtzig  jar  alt  und  me,  ist  gefraget  uff  semliclis  als  vor 
stät,  hat  geseit,  wie  das  lang  ee  das  die  Schinder  nun  zu  nechst  in  das  land 
40  kament,  da  were  er  in  einer  vasten  uff  dem  slosz.  zfi  Pfeffingen,  und  da 
werent  graff  Hans  von  Tierstein,  der  VVinegger,  jungherr  Gerge  von  Knö- 
ringen und  jungherr  Dyepolt  von  Tierstein  alle  da  by  einander.  Und  also 
under  vil  andern  Worten  da  hörte  er  wol  von  jungherr  *Gergen  von  Knö- 
ringen, das  er  sprach  zu  graff  Hansen:  »möchtend  wir  das  volck  — und 
45  meint  die  Schinder  — durch  des  hertzogen  von  Savöge  land  bringen,  so 


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124 


weitend  wir  den  eydgenosen  starck  gnög  sin.«  Da  sprach  graff  Hans 
widerumbhin:  »möchtcnd  wir  die  rick  vor  hin  besetzen,  ee  das  die  eyt- 
genossen  sin  innen  wurdent;  was  denn  von  den  eytgenossen  vor  anhin 
lieffen,  die  werent  alle  verlorn,  und  denn  käme  der  schreck  in  das  übrig 
volck,  das  sy  nit  getörstend  hin  nach  komen.  Da  mit  so  gewünnent  wir  5 
inen  das  land  ab.«  Hat  ouch  gescit,  das  graff  Hans  ouch  sprach  darnach 
lang,  und  als  die  Schinder  bald  by  dry  tagen  kament,  da  sprach  er  zö  dem 
meyger  von  Tuggingen  uff  dem  slosz  zu  Pfeffingen:  »meiger,  wissz  dich  dar 
nach  ze  richtend,  die  Schinder  die  kumcnt  in  das  land  und  ouch  bald, 
darumb  so  macht  du  das  din  flöchnen.«  Do  sprach  der  meyger:  »o  herre,  10 
hcttend  ir  mir  das  nu  lang  geseit!  war  sol  ich  nun  das  min  furcn?«  Da 
sprach  aber  graff  Hanns:  »du  solt  es  gen  Pfeffingen  furen.«  Sprach  aber 
der  meiger:  »herre,  ich  weit  es  lieber  gen  Basel  han  gefürt.«  Da  sprach 
graff  Hans:  »du  bist  sin  sicherer  hie  zu  Pfeffingen  denn  zö  Basel,  wand  es 
wirt  als  ein  grosz  Volk  in  das  land  komen,  als  ye  dar  inn  käme,  und  ein  15 
hübscher  züg  und  vil  hübscher  rossz,  als  sy  in  disz  land  ye  kament«  Und 
seit  ouch,  das  sy  uff  den  sunnentag  uff  mittentag  weitend  in  das  land  ziechen 
und  nimcn  was  sy  fundent  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  ze- 
lieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutern  warheit  willen. 

(4!  Wernlin  Gredler  von  Domacl)  hat  gesworn  ein  warheit  ze  sagend  20 
in  diser  sach,  ist  by  viertzig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefragt  uff  semlichs 
als  vor  stät,  hat  gescit:  Als  die  Schinder  in  das  land  kament,  da  lege  ein 
herr  von  Vinstingen  zu  Dörnach,  und  by  demselben  herren  were  diser  züg. 
Der  schickte  disen  zügen  gen  Pfeffingen  zu  graff  Hansen  umb  win;  der  gebe 
disem  zügen  zwo  fleschen  mit  win,  die  brecht  er  dem  von  Vinstingen.  Und  26 
sach  noch  bekante  nieman  anders  da  von  lantz  lüten,  als  wit  als  er  wandtet. 
Ouch  hetti  er  disen  herren  nit  bekant,  denn  das  er  sich  selber  also  nampt- 
Er  sach  ouch  nit  sust  yeman  üt  zu  Pfeffingen  geben.  Seit  ouch  das  er  wol 
wisse,  das  der  jung  von  Halwiler  lege  zö  Münchenstein,  wand  sin  knecht 
die  kament  gen  Dörnach,  und  lag  ouch  da  herr  Burkart  Münch  und  jung-  30 
herr  Jörg  von  Knöringen.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zelieb 
noch  zeleid,  denn  durch  der  lutern  warheit  willen, 

[5]  Item  Thoman  Altphart  von  Ulm  hat  gesworn  in  diser  sach  ein 
warheit  ze  sagend,  ist  by  fünff  und  viertzig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefragt 
uff  semlichs  als  vor  stät,  hat  geseit  wie  das  er  wol  wisse,  das  einer  genant  35 
Zschan  Wetzsche  des  edeln  xvolgebornen  herren  graff  Hansen  von  Tierstein 
knecht,  als  die  Schinder  in  das  land  kament  und  uff  mitwochen  als  die  ge- 
schlacht  beschach  zö  sant  Jacob,  da  were  der  selbe  Zschane  Wetzsch  under 
den  Schindern  und  brcchte  da  zwey  pferid  mit  im  gen  Pfeffingen  in  das 
slosz;  das  wisz  er  wol.  Und  also  uff  donrstag  nechst  darnach  käme  diser  40 
züg  gen  Esch  in  des  hinckeden  schniders  husz.  Da  Seite  im  der  hinckend 
schnider,  das  Zschane  Wetzsch  und  sin  gesellen  ein  kütte  mit  schaffen  und 
swin  bracht  hetti  gen  Esch  von  der  Birs  zu  sant  Jacob,  das  ässend  sy  zu 
Esch,  nnd  muste  er  inen  da  braten  und  ir  knecht  sin.  Und  schlögent  die 
Schinder  ein  merckt  uff  vor  dem  slosz  zö  Pfeffingen,  und  da  selbs  köffte  45 


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125 


Diepolt  von  Tierstein  der  basthart  zwey  panczer  von  den  Schindern,  die 
an  der  Birs  belibcn  warcnd,  umb  ein  summ  geltz,  was  klein,  die  er  yetzund 
nit  wol  in  denckig  syge.  Ouch  hat  er  geseit,  das  jungherr  Caspar  Wegerich 
da  zemal  by  den  Schindern  werc  und  käme  da  für  das  slosz  gen  Pfeffingen, 
5 da  gebe  man  im  win  und  brot  herusz  von  dem  slosz.  Das  habe  im  der  alt 
Schurch  geseit  Und  wisse  ouch  wol,  das  sin  herr  graff  Hans  von  Tierstein 
da  zemal  usz  dem  schlosz  Pfeffingen  her  usz  gieng  zwschent  dem  einen  tor 
und  der  fallbrugk  zü  den  Schindern,  sy  werent  denn  tützsche  oder  welsch. 
Was  sy  aber  da  zemal  mit  einander  retten  oder  an  leitend,  wisse  diser  züg 
10  nit  Doch  woltend  die  Schinder  nit  mit  im  trincken,  er  trüncke  denn  vor 
hin.  Item  ouch  seit  diser  züg,  das  graff  Hans  sinem  müller  Martin  zu  Esch 
enbotten  und  bevolen  hetti,  das  er  den  Schindern  sölte  malen.  Das  weite 
aber  der  müller  nit  tfln.  Da  stiessend  sy  dem  müller  die  mülin  an  und 
verbrantend  im  die  mülin,  da  von  das  dorff  gantz  verbran.  Item  hat  ouch 
15  geseit,  das  die  Schinder  graff  Hansen  battend  umb  ein  kuntman,  der  inen 
hie  usserthalb  des  slos  behülffen  were,  wes  sy  denn  notturfftig  werent.  Da 
gäbe  er  inen  einen  genant  Kuppi,  und  den  trostend  die  Schinder  sins  libs 
und  sins  lebens  die  selbe  nacht  als  die  geschlacht  beschach.  Disz  und  nit 
anders  hat  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutern  war- 
20  heit  willen  und  als  er  gott  darumb  antwürten  welle. 

Und  wand  also  dise  vorgeschribne  kuntschafft  und  zügsami  vor  uns 
dem  obgenanten  official  und  durch  die  vorgemclten  zügen  beschechen  und 
zü  gangen  sind  in  der  masz  als  sy  vorgeschriben  stand,  darumb  so  hand 
wir  ze  urkünd  und  merer  kuntschafft  der  selben  dingen  des  obgenanten  hoffs 
25  ingcsigcl  von  bette  und  anruffung  wegen  als  vor  stat  geheissen  henckcn  an 
disen  brieff,  der  geben  ist  in  dem  jar  und  des  tags  als  vor  geschribenn  stät. 

(Auf  dem  Bug:)  Ex  speciali  commissionc  domini  officialis  Conradus 
Guntfrid  curie  Basiliensis  notarius  hec. 

82.  Der  Official  von  Basel  nimmt  Kundschaft  auf  über  Weg- 
30  nähme  von  Kaufmannsgut  in  Breisach.  — 1446  September  2j. 

Colm.  Rieht,  fol.  1076  v (B).  Überschrift  Kuntschafft  von  Halbiscn  wegen. 

Ist  ubergeben  ane  samsztag  nach  sant  Andres  tag  [ Dezember  j]. 

Wir  official  des  hoffs  ze  Basel  tun  kund  aller  menglichem  mit 
disem  brieff,  das  uff  disen  hutigen  tag  datum  dicss  brieffs  für  uns  in  offenn 
35  gericht  komen  und  liplich  gestanden  ist  der  fursichtig  wisc  Heinrich  Halb- 
iscn ein  kouffman  und  burger  ze  Basel,  der  elter,  und  hat  da  öffentliche  in 
gegenwurtikeit  Berchtols  von  Achern  eins  wagenmans  Straszburger  bistums, 
dem  als  einem  gezugen  in  diser  Sache  durch  unser  geswornen  amptman 
einen  ein  warheit  zesagen  für  uns  gebotten  und  gedagt  was,  müntlichc  erzalt 
40  und  fürgeleit,  wie  daz  cs  in  der  nechsten  vergangen  vasten  ein  jar  gewesen 
sige,  habe  sin  sün  Heinrich  Halbiscn  dem  obgenanten  Berchtolt  ze  Basel  in 
dem  kouffhus  in  namen  Hannsen  von  Lubek*)  gen  Eranckfurt  in  die  messe 

82,  a)  mehrere  Warte  autgef alten  B. 


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zefüren  und  dem  selben  furman  eigentlichen  enpfelhen,  ze  Nuwenburg,  ze 
Brisach  und  anderswo  geleit  zenemmen  und  alle  und  iglich  Zölle  usz  zerichten 
und  bezalen;  das  öch  der  selbe  furman  im  dozemöl  gerette  zetund.  Und 
wand  solichs  in  obgeschribner  wise  Zugängen  ist  und  im  des  obgenanten  ge- 
zugen  küntschafft  darumb  an  etlichen  enden,  do  er  sich  der  meint  zegebrüchen,  5 
notturfftig  wirt  sin,  hat  uns  der  selbe  Heinrich  Halbysen  ernstlich  ervordert 
und  angerufft  den  obgenanten  gezügen  in  gcwonlich  eyd  zenemen,  den  uff 
sin  furgeleite  meinung  zeverhoren  und  im  siner  sage  glopliche  kuntschafft 
brieff  linder  des  obgenanten  hoffs  ingesigel  geruchen  zegeben.  Also 

soliche  ervorderung  angesehen,  besunder  das  mcnglichem  zu  sinem  rechten  10 
kuntschafft  zegeben  ist,  haben  wir  den  obgenanten  gezügen  in  gewonlich 
eid  genommen,  der  öch  bv  sinem  eid  harinn  sunderlich  getan  liplich  zu  gott 
und  den  heiligen  mit  uff  gehepten  vingern  und  gelerten  Worten  geseit  hat, 
niemand  zelieb  noch  zeleid,  weder  umb  frantschafft  noch  umb  vyentschafft, 
denn  sunder  umb  des  rechten  und  der  lutem  warheit  willen,  das  es  war  16 
sig,  daz  Heinrich  Halbysen  der  jung  im,  in  massen  Heinrich  Halbysen  der 
elter  erzalt  hat,  ein  ballen  bapirs  uff  geleit  habe  in  namen  des  obgenanten 
Hannscn  von  Lübeck,  die  dem  selben  Hansen  gen  Franckfurt  zefüren,  geleit 
ze  Nuwenburg,  ze  Brisach  und  anderswo  ze  nemen  und  alle  und  iglich  zoll 
uszzewisen  und  bezalen.  Und  als  er  gen  Nuwenburg  kirne,  nämc  er  geleit  20 
untz  gen  Brisach  und  bczaltc  daz  mit  dem  zoll,  den  man  im  da  selbs  hiesch- 
Und  zu  Brisach  bezalte  er  ouch  den  zoll  und  vorderte  furbasz  geleit  gen 
Kcntzingen  in  die  bleichi,  daz  im  ouch  doselbs  zügcscit  wart.  Also  lege 
er  doselbs  untz  an  den  dritten  tag,  nament  si  im  dasselbe  gut  und  sprachent, 
es  were  ir  vygent  und  si  woltcnt  es  do  beheben,  und  Hessen  in  mit  dem  28 
anderen  gut  hinweg  faren.  Und  des  zu  einem  waren  urkünd  haben 

wir  official  des  obgenanten  hoffs  ingesigel  öffentlich  getan  drücken  ze  ende 
diser  geschrifft  in  disen  brieff,  der  geben  ist  an  dem  nehsten  zinstag  vor 
sant  Michels  tag  des  heiligen  ertzengels  nach  Cristgeburt  viertzehenhundert 
und  darnach  in  dem  sechs  und  viertzigisten  jaren.  30 

Fridericus  Winterlinger  notarius  scripsit. 

83.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
Kundschaften  auf  über  die  Zölle  im  österreichischen  Gebiete. 

— 1446  September  2J. 

Original  St.Urk.  tf  ry/p,  — Cohn.  Rieht,  fol.  732.  36 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 

Wir  der  official  des  byschofflichcn  hoffs  zu  Basel  tfind  kunt  mcnglichem 
mit  disem  brieff  das  in  dem  jar  als  man  zalt  von  unsers  herren  Jhesu  Christi 
gebürt  tusent  vierhundert  vierczig  und  sechs  jarc  uff  zinstag  nechst  vor 
sant  Michahels  tag  des  heylgen  erczengels  zu  vesper  zyt  sint  vor  uns  als  40 
einer  offenen  bewerten  person  ingericht  und  gcrichts  wisz  ofleniieh  gestan- 
den und  liplich  gewesen  der  ersam  und  bescheiden  Hans  Zscheggabürlin 
burger  und  des  rattes  zu  Basel,  in  statt  und  namen,  ouch  mit  ganczem 


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127 


vollem  gcwalt  der  fürsichtigen  und  wisen  des  Bürgermeisters  und  rätten  der 
statt  Basel,  von  semlichem  gewalt  wir  obgenanter  official  eygentlich  under- 
wiset  sind,  an  einem,  und  die  bescheiden  Heinczman  Koch,  Claus  von  An- 
dela,  Rützsch  Münch  von  Waldenburg,  Heinczman  Schröter  und  Hans  By- 
5 schoff,  alle  karrer  von  Basel,  als  zügen  in  diser  nachgeschribenn  Sache,  die 
ouch  alle  zügnüsse  ze  gebende  für  uns  durch  unsers  gerichts  geswornen 
amptman  citiert  und  berußt  sint,  zu  dem  andern  teylen.  Und  batte  da  der 
obgenant  Hans  Zscheggabürlin  uns  den  obgenanten  official  in  statt  und 
namen  der  vorgemelten  siner  herren  der  räten,  das  wir  die  vorgcschribenn 
10  personen  in  zügen  wisz  gesworn  nemen  und  sy  verhören  und  ir  sagen  und 
kuntschafft  eygentlich  verschriben  lassen  wellen  durch  unsers  gerichts  nota- 
rien  einen  umb  söllichs  als  hie  nach  geschribenn  statt,  besunder  von  der 
nüwen  Zöllen  wegen,  so  in  der  herrschafft  land  von  Österrich  nüwelichs  uff 
geseezt  sind,  und  was  inen  da  von  ze  wissend  syge,  und  im  in  namen  als  vor 
15  semlichs  ir  sage  und  kuntschafft  unser  offen  brieff  mit  des  obgenanten  hoffs 
ingcsigel  besigelt  geben  weitend.  Also  haben  wir  der  obgenant  official  von 
semlicher  ernstlicher  bette  und  ouch  des  rechten  wegen  die  selben  obge- 
schriben  personen  in  zügen  wisz  gesworn  genomen,  die  ouch  also  vor  uns 
gesworn  hand  zu  gott  und  den  heilgen  mit  gelerten  Worten  und  uffgehebten 
20  henden  ein  warheit  herumb  ze  sagende,  nicman  zclieb  noch  zeleid,  weder 
durch  früntschafft  noch  vientschafft,  durch  mict  noch  durch  mietwon,  durch 
vorcht,  durch  gewalt  noch  durch  deheinen  argenlist,  ane  alle  geverde,  denn 
durch  der  lutem  warheit  willen.  Und  hand  sy  ouch  und  yeglichen  besunder 
uff  semlichs  als  vor  stät  lassen  verhören,  und  sy  hänt  geseit  in  die  wisz 
25  als  hie  nach  gcschriben  stät 

[l]  Des  ersten  Heinczman  Koch  ein  karrer  zu  Basel  hat  gesworn  in  diser 
sach  ein  warheit  ze  sagen,  ist  sechtzig  jar  alt  oder  da  by  und  ist  gefraget 
von  der  nüwen  Zöllen  wegen,  die  in  der  herrschafft  land  von  Österrich,  be- 
sunder zu  Otmerszhein  und  ze  Habkiszhein  uff  geseezt  sint,  und  wenn  oder 
80  wer  die  uff  geseezt  habe  und  was  er  da  von  wisse.  Hat  geseit,  das  er  wol 
by  viertzig  jaren  in  und  durch  der  herrschafft  von  Österrich  land  gekarret 
habe,  und  also  habe  man  von  alter  her  zu  Otmerszhein  von  einem  wagen 

vier  stebler  zü  zoll  geben,  und  wenn  er  von  Habkiszhein  heruff  für,  so  gäbe 

er  zü  Sierencz  vier  stebler  ze  zoll  und  nit  me.  Denn  yecz  by  zechen  oder 
35  zwölff  jaren  her  oder  me,  da  habe  man  ze  Otmerszhein  und  zü  Habkiszhein 
einen  nüwen  zoll  uff  gesetzt,  von  einem  wagen  zwen  Schilling  stebler  uff 
den  alten  zoll,  den  man  ouch  dar  zü  geben  müsz.  Aber  wer  von  Basel 

was,  der  gab  nit  me  denn  den  alten  zoll,  die  vier  stebler  von  einem  wagen, 

als  das  von  alter  har  körnen  was;  und  müstend  ouch  ein  Wortzeichen  haben 
10  von  Basel,  das  das  güt  so  er  fürte  sin  eygen  güt  oder  eins  burgers  von 
Basel  wer.  Denn  yetzund  by  dry  oder  vier  jaren  her  oder  da  by,  da  müstend 
die  von  Basel  ouch  den  nüwen  zoll  und  den  alten  geben  zü  Otmerszhein 
und  zü  Habkiszhein  an  den  zwein  enden,  die  ir  eygen  güt  für  Basel  usz 
woltend  füren.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit  by  sinem  eyd,  nicman  ze- 
15  lieb  noch  zeleid  denn  durch  der  lutem  warheit  willen. 


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128 


[2]  Item  Claus  von  Andela  ein  karrer  zfi  Basel  hat  geswom  ein  warheit 
ze  sagende  in  diser  Sache,  ist  vicrtzig  jar  alt  oder  da  by,  ist  gefraget  uff 
semlichs  als  vor  stat,  hat  geseit  was  er  da  von  gewist  hat,  und  nach  dem 
als  sin  sagen  eygentlich  verhört  und  verschriben  worden  ist,  hett  er  in  allen 
Sachen  mit  Heinczman  Koch  sinem  nechsten  obgenanten  mit  zügen  gehoben  5 
und  geseit  zu  glicher  wisz,  als  der  selbe  Heinczman  Koch  geseit  hat,  weder 
minder  noch  me.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nicman  zelieb  noch 
zeleid,  denn  durch  der  lutem  warheit  willen. 

[3]  Item  Rutzsch  Munch  von  Waldenburg  hat  gesworn  ein  warheit  ze  sa- 
gend in  diser  sach,  ist  by  fünfzig  jaren  alt,  ist  gefraget  uff  semlichs  als  vor  stät  10 
und  besunder  von  der  nüwen  zöllcn  wegen.  Hat  geseit,  das  er  by  acht  und 
zwentzig  jaren  her  syge  allwegen  uff  der  straussen  von  Otmerszhein  uff  her 
und  von  Habkiszhcin  und  Sierentz  gefarn  und  habe  da  selbs  her  uff  ge- 
karrct  als  ein  karrer  und  da  habe  man  von  alter  har  allwegen  zu  Otmersz- 
hein vier  pfenning  geben  zu  zoll  und  nit  me  von  einem  wagen,  und  als  vil  15 
uff  der  obren  strasz  zfi  Sierentz  und  nit  me,  wenn  er  für  Habkiszhein  her 
uff  für.  Denn  yctzund  by  zechen  oder  zwölff  jaren  her  oder  me,  da  habe 
man  zfi  Habkyszhein  und  zu  Otmerszhein  einen  nuwen  zoll  uff  gesetzt,  uff 
einen  wagen  zwen  Schilling  stebler  zfi  dem  alten  zoll  vier  stebler,  den  man 
ouch  dar  zu  geben  mfisz.  Wer  aber  von  Basel  was,  der  gab  nit  me  denn  SO 
den  alten  zoll,  vier  stebler  von  einem  wagen,  als  es  von  alter  her  komen 
was;  und  mfistend  ouch  ein  Wortzeichen  von  Basel  bringen,  das  dz  gfit  so 

er  ffirt  sin  eygen  gfit  oder  eins  burgers  von  Basel  were.  Und  habe  ouch 
er  den  nuwen  zoll  nie  geben,  denn  allein  den  alten  zoll,  den  gebe  er  ouch 
gern,  als  das  von  alter  her  komen  was.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  25 
nicman  ze  lieb  noch  ze  leid,  denn  durch  der  lutern  warheit  willen. 

[4]  Item  Heinczman  Schröter  ein  karrer  zfi  Basel  hat  gesworn  in  diser 
sach  ein  warheit  ze  sagen,  ist  by  sechtzig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefraget 
von  der  Zöllen  wegen,  so  in  der  herrschafft  land  von  Osterrich  nüwe  uff 
geseezt  sind  und  wele  von  alter  her  komen  sigend  und  was  im  da  von  ze-  30 
wissent  sige.  Hat  geseit,  das  er  by  drissig  jaren  oder  me  uff  der  strasz  für 
Otmerszhein  uffher  gen  Basel  und  ouch  für  Habkyszhein  und  Sierentz  uff 
her  gefaren  und  karret  habe.  Da  habe  er  keinen  andern  zolle  nie  gcsechcn 
geben  noch  von  keinem  gehört  sagen,  denn  zu  Otmerszhein,  da  gäbe  man 
von  einem  wagen  vier  phenning  und  nit  me  und  zu  Sierentz  ouch  vier  35 
phenning  und  nit  me;  und  zu  Habkyszhein  da  gäbe  man  nüt.  Denn  jeczund 
by  viertzehen  jaren  her  oder  daby.  da  habe  Herr  Diepolt  Agstein  von  Tann 

zfi  Otmerszhein  und  zfi  Habkyszhein  einen  nuwen  zoll  uff  geseezt,  uff  einen 
wagen  zwen  Schilling  zfi  dem  alten  zolle  und  zu  Habkyszhein  uff  einen  wagen 
zwen  Schilling  und  vier  phenning,  die  man  vormals  nie  geben  hat.  Und  40 
weler  burger  von  Basel  an  den  selben  zwein  enden  ein  Wortzeichen  bracht 
von  Basel,  der  nit  für  Basel  usz  faren  wolt,  der  gab  den  alten  zoll  und  den 
nüwen  zolle  gebe  er  nit.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nicman  ze  lieb 
noch  zeleid,  denn  durch  der  lutern  warheit  willen. 


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129 


[5]  Item  Hans  Byschoff  ein  karrer  zu  Basel  hat  gesworn  ein  warheit  ze 
sagend  in  diser  sach,  ist  by  sibcntzig  jar  alt  oder  da  by  und  ist  gefraget 
uff  semlichs  als  vor  stat,  besunder  von  der  Zöllen  wegen,  und  hat  geseit, 
das  er  by  fünfezig  jaren  by  sins  vatter  seligen  zvten  und  sid  her  gefaren 
5 sig  uff  der  strasz  von  Otmerszhcin  heruff  und  ouch  für  Habkyszhein  und 
Sierentz  heruff.  Also  habe  man  von  alter  her  allwegen  zu  Otmerszhein  von 
einem  wagen  vier  phenning  geben  und  nit  me  und  zu  Sierentz  ouch  als  vil 
und  nit  me,  und  werent  ouch  in  Lanser  ampt  nit  me  Zöllen  denn  die  zwen. 
Denn  yeczund  by  viertzehen  jaren  her  oder  daby,  so  habe  man  die  selben 
10  zölle  gesteigert,  uff  yeglichen  wagen  zwen  Schilling  zu  dem  alten  zolle,  zu 
Otmerszhein  vier  und  zwen  Schilling  von  einem  wagen,  und  zu  Habkysz- 
hein nement  sy  ouch  zwen  Schilling  und  vier  phenning.  Aber  wer  von  Basel 
was  und  ein  Wortzeichen  bracht  von  Basel,  der  gab  nit  me  denn  den  alten 
zoll,  vier  phenning  und  nit  me.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman 
15  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutern  warheit  willen  und  als  er  gott 
darumb  antwürten  welle. 

Und  wand  also  dise  vorgeschribne  kuntschafft  und  zügsami  vor  uns 
dem  obgenanten  official  und  durch  die  vorgemclten  zügen  bcschechen  und 
zu  gangen  sind  in  der  mäsz  als  sy  vor  geschriben  stand,  darumb  so  hand 
20  wir  zu  urkünd  und  merer  kuntschafft  der  selben  dingen  des  obgenanten 
hoffs  ingesigel  von  bette  und  anrüffung  wegen,  als  vor  stät,  geheissen 
hencken  an  disen  brieff,  der  geben  ist  in  dem  jar  und  des  tags,  als  vorge- 
schribenn  stät  etc. 

(Auf  dem  Bug:)  Ex  speciali  commissione  domini  ofEcialis  Conradus 
25  Guntfrid  notarius  curie  Basiliensis  hec. 

84.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
Kundschaften  auf  über  die  Zölle  im  österreichischen  Gebiete. 

— 14)6  September  27.  Oktober  j.  4.  /p. 

Original  St.Urk.  nt  IJ20  (A). 

30  Hängendes  Siegel  des  Offieials. 

Wir  official  des  hofs  ze  Basel  tünd  kunt  menglichem  mit  disem  brief, 
das  in  dem  jare  als  man  zalt  von  Cristi  gebürt  thusent  vierhundert  viertzig 
und  sechs  jare  uff  zinstag  nehst  vor  sannt  Michels  tag  des  heiligen  ercz- 
engels  ze  vesperzit,  als  wir  ze  Basel  in  der  statt  offenlich  ze  gericht  saszent, 
35  ist  für  uns  komen  der  ersam  bescheiden  Hanns  Tscheckabürlin  burger  und 
des  rates  ze  Basel,  an  statt,  in  nammen  und  mit  vollem  gewalt  der  fürsich- 
tigen wisen  burgermeister  und  rats  der  statt  Basel,  hat  uns  in  nammen  der 
genanten  siner  herren  ernstlich  ervordert  dise  nachgcschriben  gezügen,  die 
durch  des  genanten  hofs  geswornen  botten  für  uns  geladen  warent,  in  ge- 
10  wonlich  eid  ze  nemende,  die  zu  einer  ewigen  gedechtnisz  ze  verhörende  der 
nüwen  Zöllen  halp,  so  in  unser  gnedigen  herrschafft  von  Ostcrrich  land  und 
gebiet  und  in  den  emptern  Landser  Pfirt  und  Altkilch  by  kurtzen  ziten  har 

Urkundeobuch  der  Stadt  Basel.  VII.  17 


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130 


und  nüwlich  wider  alt  harkomcn  uff  gesetzt  sind,  wer  die  uff  gesetzt  hab 
und  wie  das  von  altar  bar  komen  gebrucht  und  gehalten,  wenn  die  uff  ge- 
setzt und  was  inen  davon  ze  wissend  sig,  besunder  in  dem  ampt  Landser 
und  ze  Otmerszhein ; und  den  genanten  sinen  hcrrcn  solicher  sag  glouplich 
kuntschafftbricf  under  des  genanten  hofs  insigel  ze  ubergeben,  wenn  inen  5 
villicht  notdurfft  wirt  sin  sich  deren  im  rechten  ze  gebruchen.  Also  ange- 
sehen das  mcnglichem  kuntschafft  zu  sinem  rechten  ze  gebende  ist,  haben 
wir  die  genannten  gezugen  uff  sölicli  fürgeleite  meynung  eigenlich  verhört, 
die  haben  ouch  geseit  by  iren  eiden,  so  sy  durch  unser  gebott  mit  uffge- 
heptcn  vingern  und  gelerten  Worten  liplich  zü  got  und  den  heiligen  harumb  10 
sunderlich  geton  und  geschwom  hand,  in  maszcn  und  hie  nach  von  wort  zu 
wort  gcschriben  stat. 

[1]  Des  ersten  Heitzman  Koch  der  karrer  zü  Basel  ist  by  sechtzig  jaren 
alt,  hat  geseit,  das  er  wol  by  viertzig  jaren  in  und  durch  der  herrschafft 
land  von  österrich  gekarret  habe,  und  also  habe  man  von  alter  har  zü  Oth-  J5 
merszhcin  von  einem  wagen  vier  steblcr  zü  zolle  geben,  und  wenn  er  von 
Hapchiszhein  heruff  für,  so  gab  er  ze  Sierentz  vier  stebler  ze  zolle  und  nit 
me.  Denn  jetz  by  zehen  oder  zwolff  jaren  har  oder  me  do  hab  man  ze 
Othmerszhein  und  zü  Habchiszhein  einen  nüwen  zoll  uff  gesetzt,  von  einem 
wagen  zwen  Schilling  stebler  uff  den  alten  zolle,  den  man  ouch  darzü  geben  20 
müsz.  Aber  wer  von  Basel  was,  der  gab  nit  me  denn  den  alten  zoll,  die 
vier  stebler  von  einem  wagen,  als  das  von  alter  harkomen  was,  und  müstent 
ouch  ein  worzeichen  haben  von  Basel,  das  dz  gut  so  er  fürte  sin  eigen 
güt  oder  eins  burgers  von  Basel  wäre.  Denn  jetzunt  by  dry  oder  vier  jaren 
har  oder  da  by,  do  müstent  die  von  Basel  ouch  den  nüwen  zoll  und  den  25 
alten  geben  zü  Othmerszhein  und  zü  Hapchiszhein  an  den  zweyen  enden, 
die  ir  eigen  güt  für  Basel  usz  woltent  füren. 

[2]  Item  so  hat  geseit  Claus  von  Andelow  der  lanntfarer,  ist  by  vier- 

tzig jaren  alt,  in  all  weg  wisz  und  form,  als  der  obgenant  Heitzman  Koch 
geseit  hat,  und  gehillet  ouch  dem  selben  gantz  und  gar  in  siner  sag.  30 

[3]  Item  Heitzman  Schröter  der  karrer  zü  Basel  ist  by  sechtzig  jaren 
alt,  hat  geseit,  das  er  by  drissig  jaren  oder  mer  uff  der  strasz  für  Oth- 
merszhein uff  gen  Basel  und  ouch  für  Hapchiszhein  und  Sierentz  uffher 
gen  Basel  gekarret  hab.  Hat  nie  kein  andern  zoll  gesehen  geben  noch 
gehört  sagen,  denn  zü  Othmärszhein  von  einem  wagen  vier  pfenning  und  35 
nit  me  und  zü  Sierentz  ouch  als  vil;  aber  zü  Hapchiszhein  gab  man 
nütz.  Denn  jetz  by  viertzehen  jaren  her  hab  herr  Thiebolt  Agstein  von 
Tann  zü  Othmärszhein  und  Hapchiszhein  einen  nüwen  zoll  uffgesetzt,  uff  einen 
wagen  zwen  Schilling  zü  dem  alten  zoll  und  zü  Hapchiszhen  uff  einen  wagen 
zwen  Schilling  und  vier  pfenning,  die  man  vormals  nie  mer  geben  hat  Und  40 
welhcr  burger  von  Basel  an  den  selben  zweyen  enden  ein  worzeichen  bracht 
von  Basel,  der  nit  für  Basel  uff  faren  wolt,  der  gab  den  alten  zoll  und  den 
nüwen  zoll  gab  er  nit 

[4]  Item  so  hat  geseit  Hanns  Bischoff  der  karrer  zü  Basel,  ist  by 
sibentzig  jaren  alt,  das  er  by  fünfzig  jaren  by  sins  vatters  seligen  ziten  und  45 


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131 


sidher  gefaren  sige  uff  der  strasz  von  Othmerszhein  und  Hapchiszhein  und 
Sierentz  uff  und  nider.  Also  hab  man  von  alter  her  allwegen  zu  Othmersz- 
hein von  einem  wagen  vier  pfenning  geben  und  nit  me  und  zu  Sierentz  och 
als  vil  und  nit  me,  und  sige  och  in  Landser  ampt  nie  me  zoll  gewesen  denn 
S die  zwen.  Sünder  jetz  by  viertzehen  jaren  her  so  hab  man  die  selben  zöll 
gesteigert,  uff  jeglichen  wagen  zwen  Schilling  zu  dem  alten  zoll,  zu  Othmersz- 
hein vier  und  zwen  Schilling  von  einem  wagen  und  ze  Hapchiszhein  nement 
sy  ouch  zwen  Schilling  und  vier  pfenning.  Aber  wer  von  Basel  was  und 
ein  worzeichcn  bracht  von  Basel,  der  gab  nit  me  denn  den  alten  zoll  vier 
10  pfenning. 

Darnach  in  dem  obgenannten  jare  uff  mentag  nehst  nach  sannt  Michels 
tag  durch  sunder  ervordrung  uns  durch  den  genannten  Hansen  Tschecka- 
burlin  in  nammen  als  obstat  beschehcn,  haben  wir  dise  nachgeschriben  ge- 
zugen  ouch  der  obgenanten  zollen  halp,  was  inen  darumb  kunt  und  wissen 
15  sige,  verhört,  die  ouch  by  iren  eiden,  so  sy  harumb  sunderlich  geton  hand 
mit  gelerten  Worten  und  uff  gehepten  vingern  liplich  zu  got  und  den  heiligen, 
geseit  hand  von  wort  zu  wort  als  hicnach  geschribcn  stat. 

[5]  Des  ersten  Clewin  Epp  von  Sierentz  ist  by  achtzig  jaren  alt,  hat 
geseit  by  sinem  eid,  das  er  von  alter  har  allwegen  hab  gehört  sagen,  das 
20  zu  OthmSrszhein  ein  alter  zoll  gewesen  sige  und  zu  Sierentz,  davon  solt  man 
die  straszen  buwen  und  in  ercu  halten,  und  wer  sust  kein  ander  zoll 
in  Landser  gebiet.  Denn  jetz  by  zehen  oder  zwolff  jaren  har,  so  hab 
man  nüwc  zolle  uff  gesetzt  ze  Hapchiszhein,  ze  Landser,  zc  Dietwilr  und 
anderswo. 

25  [6]  Item  Börcklin  Wehelin  von  Rünspach  ist  by  sechtzig  jaren  alt,  hat 

geseit,  das  er  alle  sin  tag  von  alter  har  in  I’firter  amt  keinen  zoll  nie  sehe 
noch  gehört  nemmen  von  rechts  wegen,  denn  zu  Waltikoven  und  zu  Ol- 
tingen des  von  Lowenberg  zwen  zolle,  und  davon  sol  ouch  der  von  I.öwem- 
berg  ze  Oltingen  die  nidren  brück  und  zu  Waltikoven  ouch  die  bruck  machen 
30  und  in  eren  halten,  und  verdenckt  all  ander  zöll  in  dem  selben  ampt  ze 
l’firt.  Wer  aber  die  selben  nüwen  zolle  uffgesetzt  hab,  wisse  er  nit. 

[7]  Item  Cristan  von  Berentzwilr  ist  by  sechs  und  viertzig  jaren 
alt,  hat  geseit  das  er  vil  nuwer  zolle  verdenke,  besunder  zu  Witerszdorff  in 
Altkilcher  ampt,  das  er  vor  ziten  nie  geben  ist  und  ist  ein  nuwer  zoll.  Wer 

35  aber  in  uff  gesetzt  habe,  wissz  er  nit  Er  seit  ouch,  das  zu  Habchiszhcin 
ein  nuwer  zoll  sig  uff  gesetzt,  den  er  nüwlichs  geben  habe.  By  sechczehen 
jaren  her  und  davor  gcdenck  er  wol,  das  man  keinen  daselbs  gab. 

[8]  Item  Claus  Schmid  von  Magstatt  ist  by  fünfzig  jaren  alt,  hat  ge- 
seit das  er  wol  wisz,  das  zu  Landser  und  in  Landser  ampt  nüwe  zölle  uff- 

40  gesetzt  sigent  von  zehen  oder  zwolff  jaren  har,  uff  ein  viertel  rocken  sechs 
pfenning  und  ein  viertel  dinckel  dry  pfenning,  das  gen  Basel  oder  anders 
wohin  gefürt  wirt.  Und  als  der  zoll  in  Landser  ampt  uffgenommen  wart  by 
eim  jar  und  darüber,  ein  grosz  geschrey  wart,  do  liessent  die  Münch  in  Land- 
ser ampt  den  zoll  ab. 


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182 


[9]  Item  Peter  Pfaff  von  Oltingen  der  weber  ist  by  viertzig  jaren 

alt,  hat  geseit  das  in  Pfirter  ampt  nie  kein  zoll  von  alter  har  gewesen  sige, 
denn  allein  zu  Oltingen  by  der  nidren  brück,  ist  des  von  I.öwembergs,  und 
ze  Waltikouen  by  der  brück.  Die  selben  brücken  sol  ouch  der  von  Löwem- 
berg  machen  und  in  cren  halten.  Hat  och  geseit,  das  die  zwen  zölle  die  5 
eltisten  zölle  in  dem  gebiet  und  Phrter  ampt  von  alter  har  gewesen  sigent, 
und  hat  ouch  von  nie  keinem  andern  zoll  gehört,  denn  jetz  by  unlangen 
ziten  sind  cttlich  nüwe  zölle  ufferstanden  zu  Velpach,  zu  Werentzhusen,  zu 
Volckensperg,  die  er  alle  verdenckt,  und  habent  die  uff  gesetzt  herr  Thie- 
bolt  Agstein  von  Tann  und  herr  Hugo  Bryat  10 

[10]  Item  Hanns  Burger  von  Walpach  ist  ob  fünfzig  jaren  alt,  hat  geseit 
das  er  wol  wisse,  das  von  alter  har  ein  zol  gewesen  sige  zu  Waltikoven, 
do  gab  man  von  einem  wagen  vier  pfenning  und  von  einem  karren  zwen 
pfenning  ze  zoll  und  nit  me.  Und  gehört  ouch  von  keinem  andern  zoll  in 
Altkilcher  gebiet  nie  gesagen,  denn  jetz  by  vierzehen  jaren  her,  do  habe  15 
der  Münch  von  Gochnang,  dozemol  vogt  zü  Altkilch,  einen  nüwen  zoll  zu 
Witerszdorff  uff  gesetzt,  von  einem  mütt  dinckel  einen  Schilling  pfenning  ze 
zoll,  und  zü  Walpach  ouch  einen  semlichen  zoll.  Item  und  zü  Dietwilr  by 
Lanndser  ouch  einen  nüwen  zoll.  Und  vil  ander  nüwer  zolle  hat  man  in  der 
herrschafft  von  Osterrich  uff  gesetzt  by  viertzehen  jaren  her,  die  von  alter  20 
har  nie  geben  noch  gewesen  sind.  So  wisse  er  ouch,  das  die  Münch  zü 
Siercntz  hattent  einen  zoll  von  alter  har,  den  selben  habent  sy  ouch  by 
vierzehen  jaren  her  gesteigert  me  denn  über  das  halb  teil. 

Darnach  in  dem  genanten  jare  uff  zinstag  nehst  nach  sannt  Michels 
tag  durch  sunder  ervordrung  uns  durch  den  bescheiden  Peter  zem  Blech  25 
obersten  rats  knecht  der  genanten  statt  Basel  in  nammen  der  genanten 
sincr  herren  beschehcn,  haben  wir  dise  nachbenempten  zügen  ouch  von  der 
zolle  wegen,  was  inen  darumb  kunt  und  wissen  sige,  verhört,  die  ouch  by  iren 
eiden,  harumb  sunderlich  geton  liplich  zü  got  und  den  heiligen,  geseit  hand 
von  wort  zü  wort,  [als]  hienach  geschriben  stat.  30 

[11]  Nämlich  des  ersten  Hcitzin  Schnidcr  von  Kemps  ist  by  sechtzig 

jaren  alt,  hat  geseit  das  im  wol  gedenck,  das  man  ein  alten  zoll  gebe  zü 
Kemps,  vier  pfenning  von  einem  wagen  und  nit  me.  Darnach  neme  man 
den  selben  zoll  zü  Othmärhein,  ouch  vier  pfenning  und  nit  me.  Denn  jetz 
by  sechtzchen  jaren  her  oder  mer  liab  man  einen  nüwen  zoll  uff  gesetzt  zü  35 
Othmerszhein,  zwen  Schilling  von  einem  wagen  zü  dem  alten  zoll.  Wer  von 
Basel  was  und  ein  worzeichen  brocht  von  Basel,  das  er  den  bürgern  win 
fürt  und  nit  fürer  uszhin  wolt,  der  gab  den  nüwen  zoll  nit,  aber  den  alten  zoll 
müsz  er  geben  von  der  obern  strasz  durch  Sierentz.  Umb  Hapchiszhein 
wissz  er  nit.  40 

[12]  Item  Heitzi  Meiger  von  Kemps  ist  viertzig  jar  alt,  hat  geseit  das  er 

dick  und  vil  gehört  habe  von  sinen  eiteren,  wie  das  ein  wagen  solt  geben 
zü  Othmärszhein  vier  pfenning  ze  zoll  und  nit  me.  Sidhar  hab  man  cttlich 
nüwe  zolle  uff  gesetzt  da  und  ouch  anderswo,  dar  von  wisse  er  nit  vil  ze 
sagen.  45 


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133 


[ 1 3j  Item  Michel  Scherer  von  Altkiich  ist  by  sechs  und  viertzig  jaren 
alt,  hat  geseit  das  er  wol  wisse,  das  vor  dem  concilio  ze  Basel  zu  Reyningen 
und  zu  Witerszdorff  kein  zoll  gewesen  sige  von  korns  wegen.  Und  als  das 
concilium  ze  Basel  ufferstünd,  darnach  wol  über  zwey  jare  do  machtent  die 
5 hübmcistcr  zu  Gnsiszhcin  genant  Conrade  und  der  Münch  von  Gochnang 
vogt  dozemol  zu  Altkiich  einen  zoll  zu  Witerszdorff  und  zu  Rciningen,  von 
einem  viertel  hert  kom  sechs  pfenning  und  von  dem  lichten  dry  pfenning. 
Und  den  zoll  müszte  ouch  diser  züg  geben,  wie  wol  er  dozemol  ze  Altkiich 
gesessen  was.  Und  do  er  es  lang  übersäsz  und  allwegen  meint,  er  solte  in 

10  nit  geben,  muszte  er  in  ouch  zu  lest  geben  und  gab  eins  mals  dry  pfunnt 
kästen  zinsz,  als  er  der  herrschafft  körn  hette  gehalten. 

[14]  Item  Stcffan  Billings  von  Bettlach  ist  by  sechtzig  jaren  alt,  hat 
geseit  das  er  wol  wissz,  das  ze  Oltingen  und  zu  Waltikoven  da  sy  an  jet- 
wederm  ende  ein  zoll,  gehöre  dem  von  Lowemberg  zfl,  da  gebe  ein  wagen 

15  vier  pfenning  und  nit  me ; und  wissz  ouch  sust  von  entheinem  zoll  nüt  ze 
sagen. 

[15]  Item  Hanns  Wigant  von  Küffis  hat  geseit,  [das]  er  dick  gehört  habe 
von  sinen  eitern,  das  zu  Oltingcn  ein  zoll  wAre  und  zu  Waltikoven  ouch 
einer,  die  werent  des  von  Lowemberg.  Do  geb  man  von  einem  wagen  vier 

20  pfenning  und  von  einem  karren  zwen.  Das  hab  er  gehört  als  lang  er  ge- 
denck,  und  wissz  ouch  kein  andern  zoll  nit. 

[16]  Item  Peter  Tröiller  der  meiger  von  Terwilr  ist  by  viertzig  jaren 
alt,  hat  geseit  das  er  dick  vor  ziten  gekarret  habe  von  Richeszhein  für  Hap- 
chiszhein  hcruff;  gab  er  vor  ziten  keinen  zoll  und  ze  Sierentz  hicsch  man 

25  im  ouch  nit,  denn  jetzund  by  zwolff  jaren  oder  mer  muszt  er  zu  Hapchisz- 
hein  zwen  Schilling  geben  von  einem  karren;  und  wer  do  sprach,  das  er 
den  win  gen  Basel  und  nit  über  den  Howenstein  uff  füren  wolte,  der  geben 
nüt.  Also  sig  er  ouch  daselbs  on  zoll  durch  gefaren  ze  Hapchiszhein  und 
sprech,  er  wolte  den  win  gen  Basel  (uren. 

30  [17]  Item  Peter  Zwiglin  von  Dietwilr  hat  geseit,  das  er  wol  uff  sech- 

tzig jar  her  oder  da  by  sige  zu  Dietwilr  gesessen  und  ouch  langzit  daselbs 
schultheisz  gewesen  und  gcwiszt  nit  von  keinem  zoll,  denn  jetz  by  zehen 
oder  zwolff  jaren  her  do  habent  die  Münch  einen  nüwen  zoll  da  selbs  uff 
gesetzt,  der  vormals  nie  me  geben  gesehen  noch  gehört  ist. 

35  (18]  Item  Henni  Nüszlin  von  Dietwilr  ist  fünftzig  jaren  alt,  hat  geseit, 

als  lang  im  gedenck  hab  er  von  nie  keinem  zoll  gehört,  denn  zu  Othmirsz- 
hein  und  zu  Sierentz  do  hab  man  allwegen  geben  von  eim  wagen  mit 
win  vier  pfenning  und  nit  me.  Denn  jetzund  by  vierzehen  jaren  her  so 
hab  man  zu  Hapchiszhein,  zu  Dietwilr  und  zu  Landser  nüwe  zolle  uffgesetzt, 

40  die  vormals  nie  gewesen  sind.  Er  seit  ouch,  das  man  in  der  selben  zit  by 
vierzehen  jaren  her,  so  hab  man  zu  OthmArszhein  und  zü  Hapchiszhein  zu 
den  alten  zollen  nüwe  zolle,  uff  jeglichen  wagen  zwen  Schilling  pfenning  uff 
geschlagen,  die  man  vormals  ouch  nie  geben  hat 


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134 


[ 19]  Item  Hanns  Nefe  von  Oltingen  ist  by  viertzig  jaren  alt,  hat  ge- 
seit  das  er  wol  wisse,  das  von  alter  har  ze  Oltingen  by  der  nidren  brück 
jeweiten  ein  zoll  gewesen  ist,  gehört  dem  von  l.öwcmberg  zu,  und  geb  man 
von  einem  wagen  vier  pfenning  und  von  einem  karren  zwen  pfenning  und 
nit  me.  Und  zu  Waltikoven  wer  ouch  ein  zoll  des  selben  glichen.  Und  5 
jetz  by  viertzehen  jaren  her  hab  her  Peter  von  Mörsperg  und  sin  brüder 
junckherr  Conrat  von  Mörsperg  einen  nüwen  zoll  zu  Oltingen  uff  gesetzt, 
den  hab  diser  züge  ouch  uff  genomen  in  des  vorgenanten  herr  Peters  nam- 
men,  etwen  von  einem  wagen  zwen  Schilling,  etwen  dry  Schilling,  nach  dem 
als  sin  herren  inn  denn  zu  mal  je  hiessent  nemmen,  ouch  von  einem  viertel  10 
hertkorns  sechs  pfenning,  von  einer  viemtzel  dinckel  oder  haber  acht  pfen- 
ning, von  einem  ros z geladen,  es  trüg  was  es  wolte  zu  rück,  vier  pfenning. 

[20]  Item  Heinrich  Schcrman  seszhafft  zu  Basel  ist  ob  achtzig  jaren 
alt,  hat  geseit,  das  er  vor  ziten  vor  drissig  jaren  und  me  vil  und  dick  gen 
Muspach  und  gen  Burnentrut  gewandelt  habe  mit  krämerye  und  kouffman-  15 
schätz,  das  er  uff  einem  roszlin  trüg,  und  vernam  von  keinem  zoll  nie  nüt 
von  Mümpclgart  untz  gon  Basel,  und  gehiesche  man  im  nie  keinen  zoll  an 
keinen  enden.  Hat  ouch  geseit,  das  er  vor  drissig  jaren  oder  da  by,  als 
sin  vatter  selig  zü  Hapchiszhein  gesessen  was  und  der  abstarb,  do  fürte  diser 
züg  bett  und  ander  huszrat  haruff  gon  Basel,  und  als  er  gon  Sierentz  i!U 
kirne,  do  hiesch  man  im  den  zoll.  Do  sprech  diser  züg:  »ich  bin  von 
Basel  und  gib  nüt.«  Do  liesz  man  in  fry  lidig  on  zoll  faren,  also  das  er 
keinen  gab. 

[21]  Item  Conrat  Krafft  von  Altkilch  hat  geseit,  das  er  all  sin  tag  von 
keinem  zoll  nie  gehört  hab  sagen  von  Damerkilch  untz  gon  Basel,  denn  25 
allein  by  vierzehen  jaren  har  do  sigent  nüwe  zolle  zü  Witerszdorff  und  zü 
Tagstorff  uff  gesetzt,  die  man  geben  müsz,  und  vorhin  gehört  er  nie  davon 
sagen.  Wer  aber  und  wenn  man  die  uffgesetzt  habe,  wissz  er  nit  Er  hett 
ouch  geseit,  das  er  zü  Altkilch  von  körn  nie  keinen  zoll  geben  habe,  denn 
jetzund  by  drigen  wochen  her  oder  vieren,  do  must  sin  wib  von  einem  30 
karren  mit  körn  zü  Altkilch,  das  im  gewachsen  was,  sechs  pfenning  geben. 

[22]  Item  Henni  Jeckis  der  alt  von  Berentzwilr  ist  by  sibentzig  jaren 
alt,  hat  geseit,  das  er  all  die  zolle  in  Altkilcher  gebiet,  besunder  zü  Witers- 
dorff,  zü  Walpach  und  zü  Tagstorff  verdenck,  also  das  man  nie  keinen  do 
gab  noch  geben  hab,  denn  jetzunt  by  sechczehen  jaren  do  hat  man  an  35 
denen  drigen  enden  nüwe  zolle  uffgesetzt,  die  vormals  nie  me  geben  sigent 
Wer  aber  die  gesetzt  habe,  wissz  er  nit. 

Darnach  in  dem  obgenannten  jar  uff  mittwoch  nehst  nach  sannt 
Gallen  tag  durch  sunder  ervordrung  Peters  zem  Blech  vorgenannt  an  statt 
und  in  nammen  als  obstat,  haben  wir  disz  nachgenempten  gezügen  ouch  40 
der  vorgenannten  zolle  halp,  was  inen  darumb  kunt  und  wissen  sige,  verhört, 
die  ouch  by  iren  ciden,  so  sy  harumb  sunderlich  geton  hand  mit  gclcrtcn 
Worten  und  uffgehepten  vingern  liplich  zü  got  und  den  heiligen,  geseit  hand 
in  maszen  hienach  geschriben  stat. 


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135 


[23]  Des  ersten  Hans  Erbland  von  Oltingen  ist  by  viertzig  jaren  alt, 
hatt  geseit,  das  er  all  sin  tag  gehört  hab  von  dem  zoll  ze  Oltingcn  by  der 
nidren  brück,  ist  der  von  Löwemberg,  und  zc  Wa  tikoven,  ouch  ein  alter 
zoll.  Do  gab  ein  wagen  vier  pfenning  und  ein  karr  zwen  und  nit  me,  und 

5 verdenckc  och  all  ander  zoll  in  Pfirter  ampt,  und  hat  ouch  von  keinen 
andern  zollen  nie  nüt  gehört  sagen,  denn  jetzunt  by  vierzehen  jaren  her 
oder  da  by  do  habent  die  von  Mörsperg  vil  nüwer  zoll  in  Pfirter  ampt  uff 
gesetzt.  Wie  das  aber  her  körnen  sige,  wissz  er  nit. 

[24]  Item  Heitzin  Dürr  von  Müspach  ist  by  vier  zig  jaren  alt,  hat  ge- 
10  seit,  das  er  alle  die  zoll  in  Pfirter  ampt  wol  verdenck,  denn  allein  zü  Ol- 
tingen by  der  nidern  brück  was  ein  zoll,  ist  des  von  Löwenberg,  und  zü 
Waltikoven  sige  ouch  ein  alter  zoll,  und  von  denn  solt  man  ouch  die 
brücken  in  eren  haben.  Denn  jetzund  by  vierzehen  jaren  her  hab  man  vil 
nüwer  zoll  in  dem  selben  ampt  uff  gesetzt.  Wie  aber  das  geschehen  sige, 

15  wissz  er  nit 

[25]  Item  Werlin  Keller  von  Mömach  ist  by  viertzig  jaren  alt,  seit, 
das  er  all  sin  tag  von  keinem  zoll  nie  gehört  hab  in  Pfirter  ampt,  denn 
von  dem  zoll  ze  Oltingen,  ist  des  von  Löwemberg,  bv  der  nidren  brück,  und 
zü  Waltikoven,  ist  ouch  ein  alter  zoll.  Und  gab  zü  jetweder  siten  ein  wagen 

20  vier  pfenning  und  ein  karr  zwen  und  nit  me,  davon  solt  man  die  brücken 
in  eren  halten.  Und  verdenckt  ouch  all  ander  zöll,  denn  jetz  by  vierzehen 
jaren  her  sind  vil  nüwer  zöll  in  dem  selben  ampt  uffgesetzt,  aber  durch 
wen  oder  warumb,  weiszt  er  nit. 

[26]  Item  Heitzin  Schrüti  von  Obern  Müspach  ist  by  drissig  jaren  alt, 
25  hat  geseit,  das  er  all  zoll  in  Pfirter  ampt  wol  verdcncke  und  das  kein  ander 

zölle  nie  gewesen  sigent,  denn  zü  Oltingen  by  der  nidern  bruck,  ist  der  von 
Löwemberg,  und  zü  Waltikoven,  ouch  ein  alter  zöll.  Wie  vil  man  aber  da 
selbs  zü  zolle  gübe,  wisse  er  nit,  und  were  kein  ander  zoll  in  dem  gebiet, 
sunder  jetzund  by  vierzehen  jaren  her  sigent  vil  nüwer  zolle  in  dem  selben 
30  gebiet  uffgesetzt. 

[27]  Item  Hans  Schrüti  von  Muszbach  ist  by  drissig  jaren  alt  Als 
sin  sag  eigentlich  verschribcn  worden  ist,  hat  er  [geseit]  in  all  wisz  und  form, 
als  der  genant  Heitzi  Schrüti  sin  nehster  mitgezüg  geseit  hat,  und  gehillet 
ouch  dem  selben  gantz  und  gar  in  siner  sag. 

35  Disz  und  nit  anders  hand  die  obgenanten  gezügen  geseit,  nieman  ze- 

lieb  noch  zeleid,  weder  umb  früntschafft  noch  umb  vientschafft,  sunder  durch 
des  rechten  und  der  lutern  warheit  willen. 

Und  des  zü  warem  urkünd  so  habend  wir  official  obgenant  des  vor- 
genanten hofs  insigel  offennlich  geton  hencken  an  disen  brieff,  der  geben  und 
10  disz  beschehen  ist  als  ob  stat. 

(Auf  dem  Bug:)  Eridericus  Wintcrlinger  ex  actis*)  Guntfridi  hec. 


W.  a)  exact.  undrutluh  A. 


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1S6 


86.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
Kundschaften  darüber  auf,  wie  es  mit  Pfändungen,  gerichtlichen 
Mahnungen  und  Klagen  zwischen  Basel  und  dem  österreichischen 
Gebiete  gehalten  worden  sei ; auch  über  Zölle  und  freien  Zug. 

— 1446  September  28.  5 

Original  St.Urk.  tf  1321.  — Colm.  Rieht,  fol.  756. 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 

Wir  der  official  des  byschofflichen  hofs  zu  Basel  tfind  kunt  mengklichem 
mit  disem  brieff,  das  in  dem  jar  do  man  zalt  von  unsers  herren  Jhesu  Christi 
gepürt  tusent  vierhundert  viertzig  und  sechs  jare  uff  mitwuchen  nehst  vor  10 
sant  Michels  tag  des  heiligen  ertzengels  zu  vesper  zyt  sind  vor  uns  als  einer 
offnen  bewerten  person  ingcricht  und  gerichts  wisz  offennlich  gestanden  und 
liplich  gewesen  der  ersam  und  bescheiden  Hanns  Zscheggaburlin  burger 
und  des  rites  zfi  Basel,  an  stadt  und  in  namen,  ouch  mit  gantzem  vollen  ge- 
walt  der  fürsichtigen  wisen  Bürgermeisters  und  der  röten  der  stadt  Basel,  15 
von  semlichcm  gewalt  wir  obgenanter  official  evgcntlich  underwiset  sind, 
an  einem,  und  die  fürnämen  und  bescheiden  Dicttrich  von  Sennhein  schult- 
heisz,  Peter  Hertrich  vogt,  Lienhart  Schaler,  Wernlin  Saler,  Claus  Meder 
und  Hanns  Glaser,  die  amptlüte,  Mangnus  Phunser  der  schribcr  des  welt- 
lichen gerichts  zu  Basel,  Claus  Stör  vogt  zu  Honburg,  Hugo  Spitz  und  20 
Peter  zem  Blech  obrester  ratzknecht  der  stadt  Basel,  als  zügen  in  diser  nach- 
geschribncn  Sache,  die  ouch  alle  zügnüsz  zü  gebend  für  uns  durch  unsers 
gerichts  geswornen  amptman  beruft  und  für  üns  gehöischen  sind,  zS  dem 
andren  teilen.  Und  batte  da  der  obgenant  Hanns  Zschöggabürli  uns  den 
obgenanten  official  an  statt  und  in  namen  der  vorgcmcldeten  siner  herren  25 
der  riten  zu  Basel,  das  wir  die  vorgeschribnen  personen  in  zügen  wisz  ge- 
sworn  nimen  und  sy  verhören  und  ir  sage  und  kuntschafft  eygentlich  ver- 
schoben lassen  wellen  durch  unsers  gerichts  notaryen  einen  umb  sölichs  als 
hie  nachgeschriben  stät,  besunder  ob  die  burger  von  Basel  umb  zinsz  und 
zechenden  in  unser  gnädigen  herrschafft  land  von  Osterrich  pfenden  rosz  30 
vich  und  anders,  das  man  denn  in  des  zinszmans  husz  begrifen  mag,  nömen 
und  die  gen  Basel  furen  möge  oder  nit,  als  das  von  alter  her  kommen  ist; 
item  so  denn  von  der  verbrieften  schuld  wegen  mit  verkünden  und  manungen, 
wie  man  das  gehalten  habe  von  alter  her;  item  so  denn  ob  ein  frömder  den 
andren  oder  ein  heymscher  einen  frömden  in  der  stadt  Basel  mit  dem  rechten  35 
beheben  umb  sin  zusprüche  und  im  das  sin  verbieten  möge  oder  nit;  und 
was  inen  da  von  ze  wissen  sige;  und  im  inn  namen  als  vor  scmlichs  ir  sage 
und  kuntschafft  unser  offen  brieff  mit  des  obgenanten  hofs  ingesigel  besigelt 
geben  wöltend.  Also  habend  wir  der  obgenant  official  von  sölicher  ernst- 
licher bette  und  ouch  von  des  rechten  wegen  die  selben  obgcschribnen  per-  40 
sonen  in  zügen  wisz  gesworn  genomen,  die  ouch  also  vor  uns  gesworn  hand 
zu  gott  und  den  helgen  mit  gelerten  Worten  und  uff  gehepten  henden  ein 
warheit  herumb  ze  sagende,  nieman  zelieb  noch  zeleyd,  weder  durch  frunt- 


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137 


schafft  noch  vigcntschafft,  durch  mict  noch  durch  mietwön  noch  durch  de- 
heinen  argen  list,  an  alle  gevörde.  Und  hand  sy  ouch  und  yeglichen  be- 
sunder  uff  semlichs  als  vor  stät  lassen  verhören,  und  sy  hand  gescit  in  die 
wisz,  als  hie  nach  geschriben  stät. 

5 [i]  Des  ersten  Dicttrich  von  Sennhein  schultheis  des  weltlichen  ge- 

richtes  zu  Basel  hat  gesworn  ein  warheit  ze  sagend  in  discr  sach,  ist  gefragt 
uff  semlichs  und  hat  geseit:  Als  von  der  verbrieften  schuld  wegen,  da  spricht 
er,  als  lang  er  gedenckt  und  an  dem  ampt  gewesen  sige,  so  habe  er  anders 
nie  gesechcn  noch  gehört  sagen,  denn  wenn  einer  umb  sin  zinsz  oder  schuld 
10  manet  nach  siner  briefen  innhalt  und  man  im  nit  leistett,  der  ist  denn  also 
für  gericht  kommen  und  hit  sich  des  beclagt.  Also  geloubt  man  im  denn- 
zümal  nit  und  wirt  bekennt  dem  wirt,  in  des  herberg  er  denn  gemant  ist 
ze  leysten,  dar  zc  verkünden  ob  yeman  by  im  leyste  oder  nit.  Seyt  denn 
der  wirt  by  siner  warheit,  das  nieman  by  im  leist,  so  wirt  erkennt  dem  ze 
15  verkünden  von  gericht,  der  gemant  ist  gewesen  und  nit  leystett,  sich  in 
den  nechsten  acht  tagen  nach  dem  als  im  der  brieff  ze  husz,  ze  hof  oder 
underougen  geantwurt  wird,  ist  er  innlendig,  wäre  aber  er  uszwendig 
landes  gesessen,  da  wirt  im  denn  erkennt  in  viertzechcn  tagen  oder  einen 
monat,  darnach  er  wit  gesessen  ist,  sich  durch  sich  sclbs  oder  sin  vollen 
20  gewalt  vor  dem  gericht  sich  ze  verantwurten,  ob  er  well,  warumb  er  nit 
leysten  sölle.  Töte  er  aber  des  nit  noch  nieman  von  sinen  wegen,  kompt 
denn  der  cleger  für  recht  und  beclagt  sich  furcr,  so  wirt  erkannt,  das  er 
sinem  brieff  mag  nach  gan.  Semlichs  hat  er  dick  und  vil  gesechen  und  ge- 
hört an  dem  gericht  erkennen.  So  denn  ist  er  gefragt  von  der  be- 

25  hebung  wegen,  als  ein  frömder  den  andren  oder  ein  heymscher  ein  frömden 

zem  rechten  beheben  und  das  sin  verbieten  mag.  Hat  gescit,  das  Basel  ein 
fryc  Stadt  sye  und  von  kungen  und  keysern  gefrvet  sye,  das  ein  yegklicher 
den  andern,  der  nit  in  der  stadt  gesessen  ist  und  keyn  geleit  hat,  umb  sin 
Zuspruch,  es  sye  umb  gcltschuld,  umb  üb  und  leben,  eer  und  gut,  zem 
30  rechten  verbieten  mag  und  inn  in  legen,  darnach  die  Sachen  sind,  bisz  für 
recht.  Und  wenn  cs  denn  für  recht  kompt,  was  denn  mitt  recht  erkennt 
wird,  das  belanget  denn  beiden  parthven.  Semlichs  habe  er  alle  sin  tag 
gesechen  und  gehört  und  wisse  ouch  nit  anders,  denn  das  man  semlichs  ze 
Basel  wol  tun  möge,  und  habe  inen  darin  nie  nieman  nutzit  geredt  oder 

35  getragen.  Disz  und  nit  anders  höt  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid, 

denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[2]  Peter  Hertrich  vogt  des  weltlichen  gerichtes  zu  Basel  hat  gesworn 
in  diser  sach  ein  warheit  ze  sagend  und  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor  stät, 
besunder  von  der  verbrieften  schuld  wegen,  wie  man  die  gehalten  habe. 
40  Hit  geseit,  das  er  by  siben  jaren  vogt  an  dem  gericht  gewesen  sye,  und 
hett  furer  geseit  was  er  von  den  Sachen  gewist  hät  Und  nach  dem  sin 
sagen  verhört  und  verschribcn  worden  ist,  hett  er  in  allen  Sachen  gehollen 
mit  dem  schultheisscn,  der  da  vor  gescit  hett,  uszgcnonnnen  das  er  nit 
denn  von  siben  jaren  her,  als  er  vogt  gewesen  ist,  das  also  halten  gesechen 

Urkundeobucb  der  Stadt  Basel.  VII.  lg 


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138 


und  gehört  hat.  Disz  und  nit  anders  höt  er  gescit,  nicraan  zelieb  noch  ze- 
leid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[3]  Lienhart  Schaler  des  weltlichen  gerichts  zu  Basel  amptman  hät 

gesworn  ein  warheit  ze  sagen  in  diser  sach,  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor 
stät,  besunder  von  der  verbrieften  schuld  wegen,  wie  man  die  von  alter  har  5 
gehalten  habe.  Hat  gescit*)  zu  glich  wisz  und  in  alle  niasz,  als  der  Schultheis 
da  obnen  gescit  hat,  mit  allen  Worten  und  undcrscheidungcn.  Item 

ouch  ist  er  gefragt  uff  den  andern  artickel,  ob  man  umb  zins  und  zechenden 
in  der  herrschafft  von  österrich  land  pfänden  möge.  Hät  er  geseit,  das  er 
dick  und  vil  habe  gcscchen,  das  ettlich  burger  uss  der  stadt  Basel  in  der  10 
herrschafft  land  von  Österrich  geritten  sigent  und  da  umb  ir  zins  und 
zechenden  gepfondt  habent  und  ouch  ir  lechen  lüt  gefangen  und  die  in  die 
statt  gen  Basel  gefurt,  bisz  das  sy  mit  inen  überkament.  Item  so  ist 

er  denn  gefragt  uff  den  dritten  artickel  von  der  behebnusz  wegen,  das  ein 
frömder  man  oder  ein  heymscher  den  andern  beheben  und  im  das  sin  ver-  15 
bieten  mag  zem  rechten,  und  was  im  da  von  ze  wissen  sye.  Hät  ouch 
geseit  mit  allen  Worten,  nach  dem  als  er  denn  verhört  ist  und  geseit  hät, 
als  der  Schultheis  da  obnen  geseit  hat.  Disz  und  nit  anders  hät  er  geseit, 
nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[4]  Wernli  Salcr  ein  amptman  des  weltlichen  gerichts  zu  Basel  hät  20 

gesworn  ein  warheit  ze  sagend  in  diser  sach  und  ist  gefragt  uff  semlichs  als 
vor  stat,  und  besunder  wie  man  sich  von  der  verbrieften  schuld  wegen  ge- 
halten habe  mit  manungen  und  verkünden.  Hät  geseit  das  er,  als  lang  er 
ein  amptman  gewesen  sige,  so  hät  er  nie  anders  gesechen  noch  gehört,  denn 
als  der  Schultheis  und  der  vogt  geseit  hand,  in  alle  wisz  und  weg,  mit  allen  äft 

Worten  und  underschcidungcn.  So  denn  ist  er  furer  gefragt  uff  den 

andern  artickel,  ob  man  umb  zinsz  und  zechenden  in  unser  gnädigen  herr- 
schafft von  Österrich  land  pfenden  möge  etc.  Hät  gescit,  das  im  wol  ze 
wissen  und  kunt  sige  und  habe  ouch  dick  und  vil  semlichs  gesechen,  das 

cttlich  burger  usz  der  stadt  Basel  geritten  syent  in  der  herrschafft  land  von  30 

Österrich  und  da  selbs  umb  ir  zins  und  zechenden  gepfendet  habent  und 
die  lechen  lüt  gefangen  und  die  in  die  stadt  gen  Basel  gefurt  umb  ir  zins 
und  zechenden,  die  von  iren  eygenen  guter  gangent.  Er  spricht  ouch,  das 

er  semlichs  habe  geholffen  tun.  Item  so  denn  ist  er  gefragt  von  der 

behebnusz  wegen,  das  ein  frömder  man  oder  ein  heymscher  den  andren  be-  35 
heben  und  im  das  sin  verbieten  möge  zem  rechten  in  der  stadt  Basel  und 
mit  irem  gericht.  Hät  geseit,  und  nach  siner  sagen,  als  sy  verschoben 
worden  ist,  so  seyt  er  zu  glicher  wisz,  als  der  schultlicis  da  obnen  geseit 
hat.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleyd,  denn 
durch  der  lutren  warheit  willen.  40 

[5]  Claus  Meder  ein  amptman  des  weltlichen  gerichtes  zu  Basel  hät 
gesworn  ein  warheit  ze  sagen  in  diser  sach  und  ist  gefragt  uff  semlichs  als 
vor  stat,  besunder  von  der  zinsen  und  zechenden  wegen,  wie  das  in  der 

80.  •)  hat  geseit  wiederholt  A. 


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139 


stadt  Basel  und  uszwendig  gehalten  sige.  HAt  ouch  geseit  von  dem  selben 
artickel,  als  Wemli  Saler  danehst  geschriben  geseit  hat  und  erzelt 
So  denn  ist  er  ouch  gefragt  von  der  verbrieften  schuld  wegen  und  von  der 
verbietung  und  bchebnusz  wegen,  als  ein  frömder  man  oder  ein  hcymscher 
5 den  andren  verbietten  mag.  Hit  geseit  und  gcantwurt  zem  ersten  uff  die 
verbrieften  schuld  zu  glicher  wisz,  als  der  Schultheis  und  die  andren  ampt- 
lüt  da  obnen  geseit  hand.  Item  uff  die  verbietung  hAt  er  geantwurt,  das 
er  wol  wisse  und  ouch  von  allen  sinen  vordren  gehört  habe  sagen,  das  die 
statt  von  Basel  ein  fry  stadt  sye  und  von  kungen  und  keysem  gefryct  sige, 
10  das  ein  yeglicher  den  andren  in  der  stadt  Basel  zfi  dem  rechten  wol  be- 
heben möge  umb  sin  zu  Spruch,  es  sige  umb  sin  schuld  oder  ander  Sachen, 
und  worumb  er  welle.  Diser  züg  habe  ouch  dick  von  an  ruffung  wegen  der 
klegern  mengen  in  der  stadt  bchept  ingeleit  oder  in  den  eyd  genomen  zö 
dem  rechten,  darnach  denn  die  Sache  gewesen  ist  Disz  und  nit  anders 
15  hat  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zclcid,  denn  durch  der  lutren  warheit 
willen. 

[6J  Magnus  l’funser  des  weltlichen  gerichts  zu  Basel  schriber  hat  ge- 
sworn  ein  warheit  zu  sagen  in  diser  sach,  ist  gefragt  uff  scmlich  als  vor 
stAt.  Hat  geseit,  das  er  siben  und  zwentzig  jar  oder  me  gericht  schriber 
20  zu  Basel  sye  gesin.  Und  als  er  an  das  gericht  kam  und  als  man  von  ver- 
briefter schuld  oder  zinsen  wegen  dick  und  vil  für  gericht  kam  und  die  lut 
die  denn  gemanet  hattent  ofnetent,  wie  man  inen  nit  leystctc  noch  hielte, 
als  das  ir  höptbrieff  wiszte,  und  inen  ein  frag  bitend  ze  tund,  was  inen 
ftirer  zetünd  were,  so  wurde  inen  denn  bekennt,  scmlichcn  die  denn  ge- 
25  manet  warent  vom  gericht  ze  verkünden.  Wand  im  nu  semlichen  Sachen 
unkunt  warent,  als  er  vormals  nie  am  gericht“)  gesessen  was  und  ouch  sölichs 
eygenlich  nye  gehört  hat,  da  fragte  er  die  alten  amptlut,  denen  darumb 
kunt  was.  Die  seytent  im  denn,  wie  semlichs  von  alter  har  zu  Basel  ge- 
wonlich  und  harkomen  wäre.  Und  also  so  habe  ouch  er  es  ye  sider  also  ge- 
30  sechen  und  gehört  erkennen,  in  massen  und  in  den  Worten,  als  es  denn  der 
Schultheis  da  obnen  in  sinen  sagen  geseit  und  erzalt  hat.  Als  er  nu  furer 

gefragt  ist  worden,  [wie  man  sich  gehalten  habe]  mit  pfandungen  von  zinsen 
und  zechenden  wegen,  so  erber  lute  ze  Basel  uff  dem  land  und  in  der  herrschafft 
von  Österrich  gebiet  hand,  hat  er  geseit,  das  er  darumb  enhein  ander  eygen- 
35  schafft  nit  cnwisse,  denn  sovil : Als  er  zu  dem  alten  stettschriber  her  Hanns 
Erhärt  siligen  käme,  das  sygent  me  denn  siben  und  viertzig  jar,  da  hört  er 
wol  in  den  selben  zyten  dick  und  vil,  das  rittcr  und  knecht,  bürgere  und 
ander  erber  lute  zu  Basel,  die  denn  semlich  zinsz  gult  und  zechenden  in  der 
herschafft  landen  von  Österrich  höttent,  darumb  pfendtentk)  und  ettwenn 
40  die  pfand  oder  die  gepfeilten  gen  Basel  brachtcnt  Als  er  nu  semlichs  hört 
und  seche,  redte  er  mit  sinem  herren  in  fragender  wisz,  ob  die  von  Basel 
ein  semlichs  tön  möchtent  Also  antworte  im  dcrsclb  sin  herr:  ja,  die 
stadt  von  Basel  und  die  iren  wörent  also  har  körnen.  Als  er  denn 

85.  a)  am  ge  gericht  ,*/.  b)  pfendt  .7. 


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140 


fürer  gefragt  ist  von  des  fryen  zugs  wegen,  was  im  darumb  zewissen 
sige,  hät  er  ouch  geseit,  das  im  nit  anders  darumb  zewissen  sige.  Und 
des  mals  vil  Juden  zu  Basel  gesessen  wärent,  das  es  da  beschehe,  als  sy 
ir  selbs  besorgtcnt,  das  sy  an  hertzog  Lüpolt  seligen  von  Österrich  wur- 
bent,  so  verr  das  er  sy  zu  bürgeren  und  inn  sinen  schirm  nam.  Als  nu  das  5 
beschach  und  sy  ein  rät  von  Basel  nit  gern  von  der  Stadt  zicchen  liesz,  da 
kam  es  so  verr,  das  man  mit  dem  fürsten  tagen  ward.  Als  nu  der  fry  zug 
für  hand  genomen  ward,  wie  der  herrschafft  lut  und  die  von  Basel  under- 
einander  zügig  wfirent,  da  wider  aber  die  Stadt  von  Basel  nüt  gereden  kond, 
denn  das  es  von  alterhar  kommen  were,  das  der  herrscliafft  lute  und  die  10 
von  Basel  undereinander  zügig  sygent,  hät  er  dick  und  vil  von  sinen  ob- 
genanten  herren  seligen  und  andren  erbem  lüten  gehört  sagen.  Disz  und 
nit  anders  hät  er  geseit,  nicman  zclieh  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutem 
warheit  willen. 

(7J  Claus  Stör  vogt  zu  Homburg  Baszier  bystümbs  hat  gesworn  ein  15 
warheit  ze  sagen  in  diser  sach  und  ist  gefragt  uff  scmlichs  als  vorstät,  be- 
sunder  von  der  verbriefften  schuld  wegen,  wie  das  ze  Basel  in  der  stadt 
und  uff  dem  land  gegen  der  herrschaflt  lüt*)  gehalten  syge.  Hat  geseit,  das 
er  vor  zyten  nun  jar  vogt  zu  Basel  und  an  dem  gericht  dasclbs  gesessen 
sige  und  habe  anders  nie  gesechen  noch  gehört  sagen,  denn  als  Diettrich  -.0 
von  Sennhcin  der  schultheis  das  crzalt  hät  und  gelutret  So  denn 

ist  er  gefragt  von  des  fryen  zugs  wegen,  so  die  lüt  usz  der  herrschafft 
land  habend  und  wie  die  von  alter  harkomen  sigent  Hät  geseit,  das  er 
wol  wisse  und  als  lang  er  gedenckt,  das  er  nie  anders  gehört  noch  ge- 
sechen habe,  denn  das  der  herrschafft  lüt  von  Österrich  fry  zügig  sigent  s6 
und  zicchen  mögent  war  sy  wellent,  es  syge  gen  Basel  oder  anderswa  hin, 
es  wären t denn  lüt  die  da  hettent  gesworn  der  herrschafft  lib  und  gut  nit 
ze  entfrömden,  es  were  von  schulde  misztat  oder  ander  Sachen  wegen.  Dcs- 
selbenglich  mögent  ouch  die  selben  zügigen  oder  ander  lüt  usz  der  stadt 
Basel  usz  der  herrschafft  ziechen  und  war  sy  wellent,  ungesumpt  und  unge-  30 
hindert  mengklichs.  Dasselbe  habent  ouch  disz  zügen  gebornen  fründe  und 
ander  lute  getan;  das  wisse  er  wol.  Disz  und  nit  anders  hät  er  geseit,  nie- 
man  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[8J  Hugo  Spitz  ein  burger  zu  Basel  hät  gesworn  ein  warheit  ze  sagen 
in  diser  sach,  ist  fünftzig  jar  alt  oder  daby  und  ist  gefragt  uff  scmlichs  als  35 
vor  stät,  besunder  von  zinsen  und  zechenden  wegen,  ob  man  darumb  in 
unser  gnädigen  herrschafft  land  von  Österrich  vich  rosz  und  anders,  das 
man  dennzemal  in  des  zinszmans  oder  zechenders  husz  vindet,  zu  pfände 
und  inn  pfands  wisz  nämen  und  die  in  die  stadt  Basel  furen  mögent,  als 
das  von  alterhar  kommen  ist  Und  hat  geseit  das  er  wol  wisse,  das  er  vor  40 
drissig  jaren  oder  da  by  dick  und  vil  von  sin  selbswegen  und  sincs  vatter 
seligen  gesellen  zu  im  genommen  habe  und  inn  der  herrschafft  von  Öster- 
rich land  geritten  sigent  und  da  selbs  umb  sin  und  sins  vatters  seligen  zins 

85.  a)  herrschafflit  A. 


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141 


gepfendet,  ouch  die  zinszlüt  gefangen  habent  und  die  gen  Basel  gcfurt,  bisz 
das  sy  im  und  sincm  vatter  gnüg  getan  hand.  Scmlichs  hab  er  ouch  dick 
und  vil  helffen  tun  und  mit  andren  burger  zu  Basel,  nämlich  mit  dem  alten 
VVegenstetter  seligen  und  Hanns  Waltenhein  ouch  also  geritten  und  gepfendt, 
5 als  vor  stät,  und  hab  inen  darin  nieman  nüt  getragen,  denn  die  zinszlüt  ge- 
wunnent  fürer  zil  stund  und  tag.  Item  ouch  ist  er  gefragt  von  der 

verbrieften  schuld  wegen,  was  im  davon  ze  wissen  sige.  Hat  geseit  das 
er  by  sechs  jaren  vogt  ze  Basel  an  dem  weltlichen  gericht  gewesen  sige 
und  habe  anders  nie  gescchen  noch  gehört,  denn  als  der  schultheis,  der 
10  vogt  und  die  amptlüt  geseit  hand.  Item  ouch  ist  er  gefragt,  ob  ye- 

mand  den  andren,  der  nit  in  der  Stadt  gesessen  sige  ze  Basel,  oder  ob  ein 
ingesessner  burger  zu  Basel  einen  frömden  man  beheben  und  im  das  sin 
zem  rechten  verbieten  möge  oder  nit,  und  sust  umb  all  ander  Zuspruch,  es 
sige  umb  schuld  oder  anders,  was  er  denn  zu  im  ze  sprechen  hab,  es  tröffe 
15  lib  eer  oder  gut  an,  und  was  im  davon  ze  wissend  sige.  Hat  er  geseit, 
das  er  scmlichs  alle  sin  tag  gesechen  und  gehört  habe,  das  die  Stadt  von 
Basel  also  gefriget  sye  von  küng  und  keysern,  das  sy  das  wol  tun  mögent, 
darin  habe  inen  nieman  nützit  getragen.  Diser  züg  spricht  ouch,  das  er 
dick  und  vil  richter  inn  semlichen  Sachen  als  ein  vogt  gesin  sye.  Disz  und 
20  nit  anders  hät  er  geseit,  nieman  zclicb  noch  zcleid,  denn  durch  der  lutren 
warheit  willen. 

[9]  Hanns  Glaser  ein  amptman  des  weltlichen  gerichts  zu  Basel  hatt 
gesworn  ein  warheit  in  diser  sach  ze  sagen  und  ist  gelragt  uff  semlichs  als 
vor  stat,  und  besunder  von  zinsen  und  zechenden  wegen,  wie  das  biszhar 
25  gehalten  sige  in  der  statt  zu  Basel  und  inn  der  herrschafft  von  Österlich 
land.  Hät  geseit,  das  er  dick  und  vil  scmlichs  gehört  habe  von  allen  sinen 
vordren,  als  es  denn  Hugo  Spicz  da  obnan  erzelt  hät.  Item  ist  ouch 

gefragt  von  der  verbriefften  schuld  wegen,  ouch  ob  ein  frömder  den  andren 
oder  ein  heymschcr  ein  frömden  ze  Basel  zem  rechten  beheben  und  im 
30  das  sin  verbieten  möge  oder  sust  umb  ander  Zuspruch,  es  sige  umb  schuld 
oder  umb  ander  Sachen.  Hät  geseit  was  er  von  den  Sachen  gewist  hat,  und 
nach  dem  sin  sagen  verhört  und  verschribcn  worden  ist,  hät  er  in  allen 
Sachen  geholten  mit  dem  schultheisszen  vogt  und  amptmannen,  als  sy  da 
obnen  geseit  hand.  Disz  und  nit  anders  hät  er  geseit,  nieman  zelieb  noch 
35  zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

fioj  Peter  zem  Blech  von  Almszwilcr  obrester  ratzknecht  der  statt 
Basel  hatt  gesworn  in  diser  sach  ein  warheit  ze  sagen  und  ist  gefragt  uff 
semlichs  als  vor  stat,  und  besunder  von  zinsen  und  zechenden  wegen, 
ob  die  burger  von  Basel  darumb  in  unser  gnädigen  herrschafft  von  Öster- 
40  rieh  land  vich  rosz  und  anders,  das  man  denn  in  des  zinszmans  und 
zcchcnders  husz  vindet,  zu  pfände  und  inn  pfandes  wisz  nemen  und  das  in 
die  Stadt  gen  Basel  fi'iren  mogent  oder  nit  Hat  geseit,  das  er  nünzechcn 
jar  an  dem  weltlichen  gericht  zu  Basel  als  ein  amptman  und  fry  schultheis 
an  statt  und  in  namen  eins  ritz  und  der  Stadt  Basel  gewesen  sige,  und  hät 


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142 


geseit,  das  er  wol  wisse  und  dick  und  vil  gesechen  habe,  das  man  umb 
zinsz  und  zechenden  in  der  herrschafft  land  von  Osterrich  gepfendet  hab, 
ouch  pffirid  und  vich  genomen,  und  wa  man  das  nit  vand,  das  sy  denn 
zinszlüt  gefangen  habent  umb  ir  zins  und  die  gen  Basel  gefürt  habe,  bisz 
das  sy  überkament.  Das  ist  also  usz  der  Stadt  Basel  in  der  herrschafft  von  5 
Österrich  land  gehalten,  das  keyn  vogt  von  Pfirt,  von  Lanser  noch  von 
Altkilch  semlichs  nie  gewert  habend.  Wand  sy  tflnd  es  selber,  die  herren 
ritter  und  knecht  imm  land  und  die  burger  usz  den  Stetten  in  der  herr- 
schafft  land.  So  denn  ist  er  gefragt  von  der  verbrieften  schuld  wegen- 

Hät  geseit,  das  er  in  der  obgenanten  zyt  der  nunzechen  jaren  dick  und  vil  10 
gesechen  und  gehört  habe  und  selber  die  rede  an  dem  gericht  und  rechten 
getan  habe  von  herren  rittern  und  knechten,  si  werent  frömd  oder  heymsch, 
und  den  bürgern  gcmcinlich,  der  denn  verbriefte  schuld  hatt,  es  were 
guldingelt  pfennunggelt  korngelt  wingelt  oder  sust  schulden,  darumb 
houptschuldncr,  mittschuldncr  und  bürgen  geben  worden  sind,  darzü  ouch  15 
semlich  brieff  ettwenn  manung  und  leystung  inn  haltend,  es  syge  by  ge- 
swomen  eyden  oder  by  trüw  an  eins  geswornen  eydes  statt,  nach  innhalt 
denn  ir  eins  briefs,  wenn  da  denn  der  cleger  mandt  umb  sin  verfallen  zinsz, 
das  man  im  gnüg  tilge  nach  sins  briefs  lut  und  sag,  nach  dem  und  als 
er  die  manung  stelt.  Ist  denn  das  er  im  gnüg  tüt,  so  bedarff  er  im  nit  20 
leysten;  tüt  er  aber  im  nit  gnüg,  so  ist  yewelten  zü  Basel  recht  und  har- 
kommen  gesin  und  noch  hüt  by  tag,  so  lät  er  am  gericht  sin  Sachen  offnen, 
wie  er  den  herren  oder  edelman  oder  burger  in  der  herrschafft  land  oder 
uszwendig  der  herrschafft  land,  er  sig  wär  er  well,  gemant  habe  ze  leysten 
nach  siner  manung  lut  und  sag,  dz  im  der  nit  leyste,  und  setzt  das  zü  25 
einer  urteil,  was  darumb  recht  sige.  So  wirt  erkennt,  das  man  dem  wirt 
gebieten  soll  ein  warheit  zesagen,  ob  die  obgenanten  by  im  leystent  oder 
nit.  Wenn  denn  der  wirt  für  gericht  kompt,  so  fragt  inn  der  Schultheis,  ob 
yeman  by  im  leyste  von  clag  wegen,  des  darumb  im  denn  für  gericht  gc- 
botten  ist.  Seit  denn  der  wirt  by  siner  warheit,  das  nyeman  by  im  leistet,  30 
so  setzt  der  cleger  zem  rechten  was  im  fürer  ze  tünd  sye,  sid  dem  mal 
dz  nieman  da  leistet.  So  wirt  erkennt,  dz  man  dem  widerteil  verkünden 
söll,  sich  Vorgericht  ze  verantwurten,  ob  er  well,  warurab  er  nit  leysten 
söll  oder  well.  Und  nach  der  urteil  ist  es  verr,  darnach  git  man  zil,  ist 
es  nach,  deszglichen,  aber  etwenn  in  acht  tagen,  ettwenn  in  viertzechcn,  als  35 
die  urteil  erkennt.  Kunt  er  und  verantwurt  sich  und  tüt  dem  cleger  gnüg, 
wol  und  güt;  tüt  er  des  nit,  so  lat  der  cleger  aber  an  ein  urteil,  was  im 
fürer  zetünd  sig.  So  wirt  erkennt  mit  urteil,  das  er  sinen  höptbrieff  dar 
legen  sol  und  man  den  sol  hören  lesen.  Und  wenn  der  gelesen  wirt,  so 
setzt  er  dann  züm  rechten,  ob  er  nit  billich  mög  sinem  höptbrief  nach  gan,  10 
sid  dem  mal  das  nieman  im  sin  zinsz  gitt  noch  leysten  welle.  So  wirt  er- 
kennt mit  urteil  und  mit  recht,  das  er  mag  sinem  höptbrieff  nach  gan  nach 
lut  und  sag  sins  briefs.  So  denn  ist  er  gefragt  von  der  behebnisz 

wegen,  ob  ein  frömder  man  den  andren  beheben  und  verbieten  oder  ein 
hcymscher  ein  frömden  zem  rechten  behaben  und  das  sin  verbieten  mag  45 


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zum  rechten,  es  sige  umb  schuld  libe  oder  ere  oder  was  Zuspruch  ein  fröm- 
der  an  den  andren  hett.  Hat  geseit,  das  man  die  statt  von  Basel  von  alter- 
her  für  ein  frye  Stadt  gchebt  habe  und  ouch  hüt  by  tag  habe,  und  darumb, 
wannen  her  die  geste  gen  Basel  komcnt,  da  mag  einer  den  andren  zcm 
5 rechten  beheben;  und  ist  es  umb  schuld,  so  mag  er  inn  in  legen;  gibt  er 
aber  Sicherheit  zem  rechten,  so  lat  man  inn  hieusz.  Ist  es  aber  umb  üb 
und  leben  und  er  inn  mit  recht  und  dem  stab  des  weltlichen  rechten  zu 
Basel  behebt  zem  rechten,  so  Icit  man  beide  teil  ingefengknusz  zem  rechten. 
Wenn  es  denn  für  den  vogt  und  das  gericht  kompt  mit  clag  und  antwurt, 
10  so  beschicht  denn  als  mit  urteil  und  recht  erkennt  wirt.  Item  ist 

ouch  gefragt  von  des  fryen  zugs  wegen.  Hdt  geseit,  das  er  wol  wisse  und 

dick  und  vil  geseclien  habe  und  gehört  sagen,  das  der  herschafft  von  Öster- 

rich  lüte  in  und  usz  der  Stadt  von  Basel  in  der  herschafft  land  ziechen 
mögent,  ungeirret  und  gesumpt  eins  Bürgermeisters  und  eins  ratz  der  Stadt 
15  von  Basel.  Deszgüchen  die  lüte  in  der  herrschafft  land  von  Österrich  ge- 
sessen habent  ouch  einen  semlichen  fryen  zug  in  die  statt  gen  Basel;  das 
dz  war  sige,  so  hat  er  es  gesechen  usz  der  herschafft  land  in  die  Stadt  Basel 
ziechen,  nämlich  Bilgcr  von  Pfirt,  Claus  von  Mosz,  der  da  Schaffner  zü 
Ptirt  was,  und  der  alt  Heiczi  von  Kcstlach,  Heinrich  Kcstlach  des  gerwers 
30  burger  zü  Basel  vatter;  item  Fritschin  Immelher  von  Hirsingen,  Contzmans 
zem  Luft  swöher,  Bürki  Rudis  und  Henni  Rudis  sin  brüder  von  Helffrantz- 
kilch  usz  I-anser  ampt  und  Cliwi  Blatzhein,  der  da  schultheis  zü  Lan- 

ser  was.  So  denn  ist  er  gefragt  von  der  Zöllen  wegen.  Hat  ge- 

seit, das  keyn  clag  was  vor  unlangcn  zyten,  denn  als  herr  Dicbolt  Agstein 
25  und  her  Hug  Bryat  von  Befort  und  ettlich  me  satztend  in  der  herrschafft 
land  über  die  alten  zöll  vil  nüwer  Zöllen,  des  man  sich  allwegcn  gewidret 
hett,  das  man  die  selben  uff  gesetzten  nüwen  zöll  nit  geben  wolt,  als  noch 
hüt  by  tag.  Er  hat  ouch  wol  gehört  von  mengem  fürman  und  karreren,  si 
sigent  vom  ober  oder  nider  land  oder  usz  der  stadt  Basel,  das  sy  die  alten 
30  zölle  gern  habent  geben ; so  welle  man  me  von  inen  han,  denn  von  alter 
her  kommen  sige.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zelieb  noch 
zelcid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

Und  wand  also  dise  vorgeschribne  kuntschafft  und  zügsami  vor  uns 
dem  obgenanten  official  und  durch  die  vorgemeldeten  zögen  beschechen  und 
35  Zugängen  sind  in  der  masz  als  sy  vorgeschriben  stand,  darumb  so  hand  wir 
zü  urkünd  und  merer  kuntschafft  derselben  dingen  des  vorgenanten  hofs 
ingesigel  von  bette  und  anrüffung  wegen  als  vor  stät  geheissen  hencken  an 
disen  brieff,  der  geben  ist  in  dem  jar  und  des  tags  als  vor  geschriben  stät. 

(.Auf  dem  Bug:)  Ex  speciali  commissione  domini  officialis  Conradus 
40  Guntfrid  notarius  curic  Basiüensis  hec. 

86.  Rüdolff  Künn  Schult/ieiss  zu  Zofingen  nimmt  auf  Ersuchen 
des  Johannes  Dennegker“)  von  Basel  Bevollmächtigten  der  Stadt  Basel 

86.  a)  Tannegker  H. 


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144 


Kundschaft  auf  von  Henman  Dechen  und  Henszlin  Wvszen  Bürgern  von 
Zofingen  wegen  des  Zolles  in  den  drei  Dörfern  Ottmarsingen  Happ- 
eküssen und  Sieretz  *).  Der  erste  Zeuge  sagt  aus : das  war  werc,  das  er 
vil  jaren  mit  sinen  wSgcn  mit  sim  geschier  dick  und  vil  da  uff  und  ab  ge- 
farn  were,  zu  Sierecz  nie  zoln  geben  bette.  Aber  zu  Happeküssen  und  zu  5 
Ottmarsingen  so  gib  er  nie  me  denn  vier  phennig,  wenn  er  ein  Wortzeichen 
von  Basel  hette.  Wenn  er  aber  das  Wortzeichen  vergessen  hette  zu  Basel 
und  das  nit  hett,  so  müste  er  zu  Happeküssen  und  zu  Ottmarsingen  an 
beyden  enden  je  zwen  Schilling  geben.  Der  zweite  Zeuge  bestätigt  dies. 

— 1446  Oktober  1.  1# 

Original  Papier  Akten  Österreich  (A).  — Cohn.  Rieht,  fol.  747  v (B). 

Aufgedrücktes  Siegel  von  Zofingen. 

S7.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
Kundschaften  auf  über  Pfäudungsrerht,  freien  Zug  und  Zölle  im 
österreichischen  Gebiet.  — 1446  Oktober  j.  15 

Original  St.l/ri.  «*  1322.  — Co/m.  Rieht,  fol.  741. 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 

Wir  der  official  des  bischofflichen  hofs  zu  Basel  tund  kunt  mengklichem 
mit  disem  brieff,  das  in  dem  jar  do  man  zalt  von  unsers  herren  Jhesu  Christi 
gebürt  thusent  vierhundert  viertzig  und  sechs  jare  uf  mentag  nechst  nach  20 
sant  Michahcls  tag  des  heiligen  ertzengels  zu  vesperzvt  sind  vor  uns 
als  einer  offnen  bewerten  person  in  gericht  und  gcrichts  wisz  offenlich  ge- 
standen und  liplich  gewesen  der  ersam  und  bescheiden  Hanns  Zscheggabur- 
lin  ein  burger  und  des  rätes  zu  Basel,  an  statt  und  in  namen  ouch  mit 
gantzem  vollem  gewalt  der  fürsichtigen  und  wisen  des  Bürgermeisters  und  25 
rätes  zu  Basel,  von  semlichem  gewalt  wir  obgenanter  official  cygentlich 
underwiset  sind,  an  einem,  und  die  bescheiden  Wetzel  Keyser  von  Blätzhein, 
Cl&wi  Äppin  von  Siercntz,  Silvester  Bart  von  Magstatt,  Rudolff  Scherer 
von  Telpperg,  Bürky  WSchcli  von  Runspach,  Heinrich  Völschin  von  Kcst- 
lach,  Cristan  von  Beroltzwiler,  Claus  Smid  von  Magstatt,  Peter  Pfaff  von  jo 
Oltingen,  Heinrich  Kestlach,  Hanns  Burger  von  Waltpach,  Lienhart  Brattcller, 
alle  dry  gerwer  zu  Basel,  Hanns  Werdenberg,  von  Almszwiler  und  Hanns 
Vester  von  Magstatt,  als  zügen  in  discr  nachgeschribnen  sache,  die  ouch 
alle  zügnüsz  ze  gebende  für  uns  durch  unsers  gerichts  geswornen  amptman 
zu  Basel  in  der  Stadt  begriffen  czitiert  und  beruft  sind,  zu  dem  andern  35 
teylen.  Und  batt  da  der  obgenant  Hanns  Zscheggabürli  uns  den  obgenan- 
ten official  an  statt  und  in  namen  der  vorgemeldeter  siner  herren  der  räten, 
das  wir  die  vorgeschribnen  personell  in  Zügen  wisz  geswom  nimen  und 


86.  a)  Ottmarszhein  Habichshein  Sicrencz  IS,  m auch  später. 


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145 


sy  verhören  und  ir  sag  und  kuntschafft  eygentlich  verschriben  laszen  wellent 
durch  einen  unscrs  gerichts  schriber  und  notarycn  uf  scmlichs  als  hie  nach 
gcschriben  stät,  bcsundcr  von  zinsz  und  zechenden  wegen,  als  man  darumb 
in  der  herrschafft  land  von  Österrich  pfenden  und  die  pfand  gon  Basel  luren 
5 mag,  als  das  denn  von  alterhar  kommen  ist;  item  so  denn  von  des  fryen 
zugs  wegen,  wie  man  den  gehalten  habe  in  der  herrschafft  land;  item  so 
denn  von  der  nüwen  Zöllen,'  so  in  der  herrschaft  land  nüwlichs  uf  gesetzt 
sind,  und  durch  wen  die  uff  gesetzt  sigent;  und  was  inen  davon  ze  wissen 
sye;  und  im  in  namen  als  vor  semlichs  ir  sage  und  kuntschafft  unser  offen 
10  brief  mit  des  obgenanten  hofs  ingesigel  besigelt  geben  wöltend.  Also  habend 
wir  der  vorgenant  ofHcial  von  sölicher  ernstlicher  bette  und  ouch  des  rech- 
ten wegen  die  selben  obgeschribnen  personell  in  zugen  wisz  gesworn  ge- 
nomen,  die  ouch  also  vor  uns  gesworn  hand  zu  gott  und  den  hclgen  mit 
gelerten  Worten  und  uffgehepten  henden  ein  warheit  harumb  ze  sagend, 
15  nieman  ze  lieb  noch  ze  leid,  weder  durch  fruntschafft  noch  vientschafft,  durch 
myet  oder  myetwon,  durch  vorcht  noch  gewalt  noch  durch  dchein  argenlist, 
an  all  geverde,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen.  Und  hand  sy  ouch 
und  veglichen  besunder  uf  semlichs  als  vor  stät  lassen  verhören,  und  sy 
hand  gescit  in  die  wisz,  als  hie  nach  geschriben  stat. 

20  [l]  Des  ersten  Wetzel  Keyser  von  Blötzhein  hat  gesworn  ein  warheit  ze 

sagend  in  diser  sach,  ist  funftzig  jaren  alt  und  me  und  ist  gefragt  uff  sem- 
lichs als  vor  stät,  besunder  von  zinsen  und  zechenden  wegen.  Hat  geseit, 
das  er  alle  sin  tag  von  allen  sinen  Vordren  und  den  ehesten  gehört  habe, 
das  die  burger  usz  der  Stadt  Basel  in  der  herrschafft  land  von  Österrich 
25  umb  zinsz  und  zechenden  pfenden  mögent,  rosz  vich  und  anders  nömen  und 
das  gen  Basel  furen  umb  ir  zinsz,  bisz  das  man  mit  inn‘)  uberkunt.  Das 
selbe  hab  er  ouch  dick  gesechen  also  pfenden,  und  hab  man  inen  nüt  darin 
getragen,  weder  herren  noch  vögt  im  land.  Und  habe  anders  nie  gehört 
sagen,  denn  das  es  wol  möge  sin  und  also  von  alterhar  kommen  sye. 

30  Item  so  denn  ist  er  gefragt  von  des  fryen  zugs  w'egcn.  Hät  geseit,  das  er 
von  allen  sinen  vordem  yewcltcn  gehört  habe,  das  der  herrschafft  lut  von 
österrich  fry  zugig  syent  war  sy  wellent,  und  wenn  einer  usz  der  herr- 
schaft land  von  Österrich  gen  Basel  ziechen  wolt,  vordert  er  denn  geleit, 
so  sol  inn  ein  amptman  in  dem  ampt,  da  denn  der  zugig  gesessen  ist,  ge- 
35  leiten  bisz  in  den  Kygerbach,  und  wenn  der  zugig  inn  den  Eygerbach  kompt, 
so  sol  und  mag  der  gleiczman  sinen  vingcr  hinder  in  die  dicchscllcti  stossen, 
und  mag  er  inn  denn  beheben,  so  sol  der  zugig  widerumb  under  die  herr- 
schafft  ziechen  und  da  dienen  nach  als  vor ; mag  er  aber  inn  nit  beheben, 
so  sol  er  inn  lassen  varen  fry  lidig.  Und  das  hat  er  ouch  yewelten  gehört, 
40  und  gehört  ouch  nie  anders,  denn  das  semlichs  von  alterhar  kommen  sye 
an  allen  intrag  der  vögten  und  der  herren.  Disz  und  nit  anders  hät  er  ge- 
scit, nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 


87.  a>  im  A. 

Urkundenbuch  der  Sudt  Basel.  VII.  J9 


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146 


[2]  Clewi  Appen  von  Sicrentz  hat  gesworn  ein  warheit  zu  sagen  in  diser 

sach,  ist  achczig  jar  alt  oder  daby  und  ist  gefragt  ufif  semlichs  als  vorstit, 
besunder  von  des  fryen  zugs  wegen.  Hat  geseit,  das  er  wol  wisse  und  all 
sin  tag  gehört  habe,  das  alle  die  lute  so  in  der  herrschafft  land  von  Öster- 
rich  gesessen  syen,  das  die  fryzügig  sind  war  si  wellent,  und  habe  man  die  5 
daran  nit  gesumpt  noch  geirret  noch  keyn  vogt  gehindert.  So  hJt  er  ouch 
geseit,  das  in  Landser  ampt,  besunder  zu  Sierencz,  die  gehörten  an  unser 
frowen  zu  den  Einsidelen  und  sigent  fry  zügig,  und  die  von  Kemps  an 
unser  frowen  gen  Basel  und  sygent  fry  zügig.  Und  habe  ouch  allwegcn 
von  sinen  eitern  gehört,  wenn  die  von  Sicrentz,  die  da  gehörent  in  obren  10 
hof,  usz“)  dem  land  ziechen  woltend,  so  sölle  ein  amptman  da  selbs,  ob  sy  cs 
ervordren,  sy  geleiten  zwo  mil  von  der  hofstat,  war  sy  wellent.  Mag  aber 
der  amptman  den  wagen,  dem  der  zügig  ist  und  von  statt  varen  wil,  mit 
dem  vinger  hinder  in  der  lantwid  beheben,  so  sol  der  zügig  bcliben ; mag 
aber  er  inn  nit  beheben,  so  sol  er  inn  lassen  farn  und  geleiten  als  vor  stat.  16 
Disz  hat  er  all  sin  tag  gehört  und  weisz  nit  anders.  Item  so  denn 

ist  er  gefragt  von  den  Zöllen  in  dem  land,  was  im  davon  ze  wissen  sye. 
Hat  geseit,  das  er  von  altarher  allwegen  gehört  habe  sagen,  das  zö  Otmersz- 
hein  ein  alter  zoll  gewesen  sig  und  zu  Sicrentz,  da  von  solt  man  die  Strassen 
buwen  und  in  eren  halten,  und  wöre  sust  keyn  ander  zoll  in  Landser  gebiet,  20 
denn  yetzund  by  zechen  oder  zwölff  jaren  her  oder  da  by,  so  habe  man 
nuw  zöll  ufgesetzt,  beide  zö  Habkyszhcin,  ze  Landser,  ze  Dietwiler  und 
anderswo.  So  denn  ist  er  gefragt  fürer  von  den  zinsen  und  zechen- 

den, wie  das  in  der  herrschafft  land  von  Österrich  usz  der  stadt  Basel  ge- 
halten sige.  Hat  geseit,  das  er  wol  wisse  und  ouch  dick  gesechen  habe,  26 
das  burger  usz  der  stadt  Basel  in  das  land  gen  Sierentz  geritten  syent  und 
da  und  anderswa  umb  ir  zinsz  gepfendet  habend,  rosz  und  köge  genomen 
und  die  für  ir  zinsz  gen  Basel  gefört,  bisz  das  man  mit  inen  überkam.  Und 
hat  ouch  all  sin  tag  gehört,  das  sy  das  wol  tun  mögent,  und  hat  inen  nie 
keyn  vogt  im  land  darin  getragen.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  30 
nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[3]  Silvester  Bart  von  Magstatt  hat  gesworn  in  diser  sach  ein  warheit 
ze  sagen,  ist  by  viertzig  jaren  alt  und  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor  stat  * 
Zern  ersten  von  des  fryen  zugs  wegen  hat  er  geseit  das  er  wol  wisse, 
dz  sy  ze  Landser  in  dem  dingkhof  habent  einen  dingkhof  brief,  der  wise  35 
das  ein  ycgklicher  in  dem  ampt  zu  Landser  fryzügig  ist  und  usz  dem  land 
über  Ryn  in  sines  herren  des  marggraven  land,  und  dcszgtichen  widerumb 
ein  zug  umb  den  andren  usz  des  marggraven  land  herwider  inn  Landser 
ampt.  Ouch  hat  er  geseit,  wör  da  ziechen  wil  usz  Landser  ampt,  bedarff 
der  eins  geleitmans,  den  mag  er  nemen,  und  der  sol  inn  geleiten  bisz  inn  40 
den  Torenbach,  und  da  sol  der  zügig  still  halten,  und  mag  der  gleitzman 
sinen  vinger  stossen  hinder  inn  die  tiechsscllen ; mag  er  inn  denn  beheben, 
so  sol  der  zügig  widerumb  hinder  sich  inn  das  ampt  ziechen  und  da  dienen 

87.  *)  uf  A. 


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147 


als  vor;  mag  er  aber  inn  nit  beheben,  so  sol  er  das  beste  höpt  vor  dem  wagen 
nemen  und  den  zügigen  für  lassen  faren  war  er  wil,  ungesumpt  und  unge- 
hindret  aller  siner  herren.  So  denn  ist  er  gefragt  uff  scmlichs,  ob 

man  umb  zinsz  und  zechenden  pfenden  mög.  Hat  er  geseit,  dz  er  wol  ge- 
& hört  habe  sagen,  wenn  ein  zinszman  sinen  lechenman  nit  bezalte,  das  denn 
der  lechenman  für  sin  zinsz  pfenden  möge  und  rosz  und  ander  vich,  ob  er 
wil,  nÖmen  und  das  enweg  füren,  bisz  das  im  gnüg  beschicht.  Kr  hab 
aber  das  nie  gesöchen,  wand  si  habend  alwegen  in  dem  dorff,  da  er  gesessen 
was,  früntlich  bezalt,  das  man  scmlichs  nit  bedorft.  Disz  und  nit  anders 
10  hat  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit 
willen. 

[4]  Rüdolff  Scherer  von  Telsperg  hät  gesworn  ein  warheit  zu  sagen  in 
in  diser  sach,  ist  by  viertzig  jaren  alt  und  ist  gefragt  uf  scmlichs  als  vor 
stat,  besunder  von  den  nüwen  Zöllen  im  land  und  ouch  von  des  fryen  zugs 
15  wegen  und  der  zinsen  und  zechenden,  wie  man  die  in  dem  lande  gehalten 
habe,  und  was  im  da  von  ze  wissen  sige.  Hat  geseit  by  sinem  eyd,  das 
er  von  den  obgenanten  stücken  nit  wisse  anders,  denn  das  er  von  Telsperg 
in  die  Stadt  Basel  gezogen  sye  und  da  dannen  hinusz  in  das  land  gen  Hab- 
kyszhein  und  da  dennen  gen  Altkilch,  und  da  selbs  zu  yetweder  siten  husz- 
30  heblich  gesessen,  und  da  dannen  zem  hindersten  widerumb  in  die  stadt  Basel 
gezogen,  ungehindert  und  an  angesprochen  mengklichs,  und  hab  im  nieman 
darin  getragen  noch  inn  gesumpt  noch  gehindert.  Disz  und  nit  anders 
hat  er  geseit,  nieman  ze  lieb  noch  ze  leid,  denn  durch  der  lutren  warheit 
willen. 

25  [5)  Bürkin  Wächelin  von  Ruspach  hat  gesworn  ein  warheit  zc  sagen 

in  diser  sach,  ist  sechtzig  jar  alt  oder  daby  und  ist  gefragt  uff  semlichs  als 
vor  stät,  besunder  von  des  fryen  zugs  wegen,  was  im  davon  ze  wissen  sye. 
Hat  geseit  das  er  wol  wisse,  das  zu  Ruppach  in  dem  dinckhof  sigent  vier- 
undzwenczig  hüber,  und  die  sprcchent  by  den  eyden,  wenn  man  geding 
30  habe  in  dem  selben  hof,  das  alle  die  so  in  den  hof  gen  Liebstorff  gehörent, 
das  die  fryzügig  syent  war  si  wellent.  Und  wenn  einer  dannen  ziechen 
wil,  bedarff  er  denn  eins  gleitmans,  so  sol  der  hofherr  inn  geleiten  bisz  in 
den  Torenbach,  und  dasclbs  mag  der  gleitzman  sin  hand  an  den  hindren 
wagen  stachen,  und  mag  denn  dem  gleitzman  ützit  werden  ab  dem  hindren 
35  wagen,  das  ist  sin;  und  dannenhin  mag  er  varen  war  er  wil,  ungesumpt 
und  gehindert  mengklichs.  So  denn  ist  er  gefragt  von  den  nüwen 

Zöllen,  so  in  dem  land  ufferstanden  sind,  wasz  er  davon  wisse.  Hat  geseit, 
das  er  all  sin  tag  von  alterhar  in  Pfirter  ampt  keynen  zoll  nie  geseche  noch 
gehört  nemen  von  rechts  wegen,  denn  zu  Waltikoven  und  zfi  Oltingen  des 
40  von  I.öwenbcrgs  zwen  zölle,  und  da  von  sölle  ouch  der  von  Löwenberg  ze 
Oltingen  die  nydren  brugk  und  zu  Waltikoven  ouch  die  brugk  machen  und 
in  cren  halten;  und  verdenckt  all  ander  Zölle  in  dem  selben  ampt  zu  I’firt. 
Wer  aber  die  selben  nüwen  zölt  uff  gesetzt  habe,  wisz  er  nit.  Disz  und 
nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutren 
45  warheit  willen. 


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148 


[6]  Heinrich  V61schin  von  Kcstlach  hat  gesworn  ein  warheit  zu  sagen 
in  diser  sach,  ist  by  fünftzig  jaren  alt  und  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor 
stat,  besonder  von  des  fryen  zugs  wegen,  was  im  davon  ze  wissen  sige. 
Hat  geseit,  das  er  von  allen  sinen  eitern  dick  und  vil  gehört  habe,  das  alle 
die  da  hörent  in  den  hof  gen  Rederstorff,  das  sy  fryzügig  syent  und  ge-  5 
hörent  an  unser  fröwen  zu  Basel.  Und  wann  einer  da  dannen  ziechen  wil, 
bedarff  er  denn  eins  gleitsmans,  so  sol  ein  amptman  von  Pfirt  inn  geleiten 
bisz  inn  den  Eygcrbach,  dasclbs  mag  der  gleitzman  sinen  vingcr  hinder  in 
die  lantwid  stossen,  und  mag  er  denn  den  zügigen  beheben,  so  sol  er 
widerumb  under  die  herschafft  ziechen  und  dienen  als  vor;  mag  er  aber  10 
inn  nit  beheben,  so  sol  er  inn  fry  lassen  faren  war  er  wil,  ungesumpt  und 
gehindert  mengklichs.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zclieb 
noch  zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[7]  Cristan  von  ßcrentzwiler  hat  gesworn  in  diser  sach,  ist  sechsz  und 

viertzig  jar  alt  und  me  und  ist  gefragt  uff  semtichs  als  vor  stät,  besunder  15 
von  des  fryen  zugs  wegen.  Hat  geseit  zu  glicher  wisz,  als  Heinrich  Völ- 
schin  da  liechst  obnan  geseit  hat,  und  das  er  alle  sin  tag  gehört  habe  sagen, 
wer  da  in  den  dingkhof  gen  Rederstorff  gehöre,  das  die  fry  zügig  syent 
und  gehörent  an  unser  fröwen  zu  Basel.  Darnach  ist  er  gefragt  von 

den  nüwcn  zöllen,  wie  die  ufgeseezt  syent,  durch  wen  und  wie  lang  die  20 
geben  sigent.  Hat  geseit,  das  er  vil  nüwcr  zöll  verdencke,  besunder  zu 
Witterstorff  in  Altkilcher  ampt,  das  er  vor  zyten  nie  geben  ist  und  ist  ein 
nüwer  zoll;  wer  aber  inn  uff  gesetzt  habe,  wisse  er  nit  Er  seyt  ouch,  das 

zu  Habkyszhein  ein  nüwer  zoll  sige  uffgesetzt,  den  er  nüwlichs  geben  habe; 
by  sechszechen  jar  her  und  davor  gedenckt  er  aber  wol,  das  man  keyn  zoll  25 
daselbs  gab.  Item  fürer  ist  er  ouch  gefragt  worden  von  den  zinsen 

und  zechenden  wegen,  ob  die  burger  von  Basel  in  der  herschafft  land  von 
Östcrrich  darumb  pfenden  mögent  und  vich  oder  rosz  und  was  man  vindet 
oder  den  zinszman  nemen  und  das  in  die  stadt  gen  Basel  füren  mögent 
oder  nit,  und  was  im  davon  ze  wissen  sige.  Hat  geseit  das  er  wol  wisse,  30 
das  ein  thiimprost  zu  Basel  und  ouch  ein  Schaffner  des  closters  zu  Clingen- 
tal zu  Basel  hinusz  geritten  sigent  in  der  herrschafft  land  von  Östcrrich  gen 
Beroltzwilcr  und  anderswa  darumb,  und  umb  ir  zinsz  und  zechenden  ge- 
pfendt  habent,  rosz  und  küge  genomen,  die  gen  Basel  gefürt,  bisz  das  man 
mit  inen  überkam.  Semlichs  habe  er  ouch  dick  und  vil  gesechen,  und  habe  35 
inen  kein  vogt  im  land  noch  nieman  anders  darinn  nüt  getragen,  und 
licsscnt  sy  ungehindert  farn  mit  iren  pfendern,  bisz  das  man  mit  inen  über- 
kam. Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zelicb  noch  zeleid,  denn 
durch  der  lutren  warheit  willen. 

[8]  Claus  Smid  von  Magstatt  hat  gesworn  in  diser  sach  ein  warheit  40 
ze  sagen,  ist  by  funfezig  jaren  alt  und  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor  stat, 
besunder  von  des  fryen  zugs  wegen.  Hett  geseit  das  er  wol  wisse,  das  alle 
die  so  da  gehörent  in  den  dingkhof  gen  Lanser,  das  die  alle  fry  zügig 
sigent  und  ziechen  mögent  war  sy  wcllent,  als  das  denn  ein  dinckhof  brief 
luter  innhalt.  Und  bekennent  ouch  semlichs  die  hüber  im  dinckhof  uff  ir  45 


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149 


eyd,  wenn  sy  dinckhof  habent  Und  wenn  einer  da  dannen  ziechen  wil, 
bedarff  er  denn  geleites,  so  sol  inn  ein  vogt  von  Landser  geleiten  bisz  in 
den  Torenbach,  da  selbs  mag  der  gleitzman  sinen  kleinen  vinger  hinder 
in  die  tiechszlen  slachen,  und  mag  er  denn  den  zugigen  beheben,  so  sol 
5 er  wider  hinder  sich  under  die  herschafft  ziechen  und  da  dienen  als  vor; 
mag  er  aber  inn  nit  beheben,  so  sol  der  vogt,  der  inn  denn  geleitet,  und 
mag  das  beste  höpt  vor  dem  wagen  nimen  und  sol  den  zügigen  dann  lassen 
fry  faren  war  er  wil,  ungehindert  und  ungesumpt  mcngklichs.  Item 

so  denn  ist  er  ouch  gefragt  von  der  Zöllen  wegen,  was  im  davon  ze  wissend 
10  sye.  Hat  geseit  das  er  wol  wisz,  das  zü  Landser  und  inn  Landser  ampt 
nüw  zöll  uff  gesetzt  syent  by  zechen  oder  zwölff  jaren  her,  uff  ein  viertel 
roggen  sechsz  pfenning  und  ein  viertel  dinckel  dry  pfenning,  das  gen  Basel 
oder  anderswa  hin  gefurt  wirt.  Und  als  der  zoll  in  Lanser  ampt  uf  ge- 
nomen  ward  by  cim  jar  und  darüber,  ein  grosz  geschrey  wart,  da  liessent 
16  die  Münch  in  Lanser  ampt  den  zoll  ab.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit, 
nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[9]  Peter  Pfaff  von  Oltingcn  ein  weber  ze  Basel  hat  geswom  ein  war- 
heit ze  sagen  in  diser  sach,  ist  by  viertzig  jaren  alt  und  ist  gefragt  uff  sem- 
lichs  als  vor  stat  und  besunder  von  desz  fryen  zugs  wegen,  wie  der  inn  der 
20  herrschaft  land  von  Osterrich  gehalten  sige.  Hit  geseit  das  er  wol  wisse, 
das  alle  die  lute  so  inn  der  herrschafft  land  von  Österrich  gesessen  syent, 
die  da  gen  Pfirt  gehörent,  das  die  fry  zügig  sigent  weihen  weg  sy  wellent. 
Und  weiszt  das  wol,  wannd  vor  zyten  einer,  genant  Clewi  Vogler,  hat  einen 
gewundet  in  dem  hof  zu  Wolfswiler,  und  als  er  dannen  wolt  ziechen,  da 
25  gewunne  er  mit  urteil  und  mit  recht  zü  Pfirt  an  dem  gericht,  das  man  inn 
dannen  müst  lassen  ziechen,  und  der  amptman  mfist  inn  geleiten  bisz  gan 
Terwiler  under  die  linden  ; und  do  zemal  wasz  jungherr  Brun  von  Lupffen 
vogt  zü  Pfirt.  Das  hit  er  gesechen  und  gehört  und  was  da  by  und  mit  an 
dem  gericht.  Item  darnach  ist  er  gefragt,  was  er  wisz  von  den  zinsen 

30  und  zechenden,  ob  die  burger  von  Basel  in  der  herrschafft  lant  von  Öster- 
rich umb  semlich  zinsz  und  zechenden  pfenden  mögent  oder  nit  Hat 
geseit  das  er  wol  wisse,  das  man  dick  und  vil,  ab  harr  Heinrich  von  Ran- 
degk  zü  Pfirt  vogt  was,  usz  der  Stadt  Basel  burger  kament  und  nament  in 
dem  gericht  zü  Pfirt,  zü  Bettlach  und  zü  Tirminach,  ze  Oltingen  und  anders- 
35  na  pfender  umb  zechenden  und  zinsz  und  viengent  ouch  die  zinszlüt  darumb 
und  fürtend  die  in  die  Stadt  gen  Basel,  und  trüg  inen  nieman  nützit  dar- 
in. So  denn  ist  er  ouch  gefragt  von  der  Zöllen  wegen  in  Pfirter 

ampt,  was  im  da  von  ze  wissen  sye.  Hat  geseit,  das  in  Pfirter  ampt  nie 
keyn  zoll  von  alterher  gewesen  sige,  denn  allein  zü  Oltingcn  by  der  nydren 
40  brugk,  ist  des  von  Löwenberg,  und  ze  Waltikoven  by  der  brugg,  die  selben 
bruggen  sol  ouch  der  von  Löwenberg  machen  und  inn  eren  halten.  Hat 
ouch  geseit,  das  die  zwen  zölle  die  eltisten  zölle  in  dem  gebiet  und  Pfirter 
ampt  von  alterhar  gewesen  syent,  und  hat  ouch  von  nye  keynem  andren 
zoll  gehört,  denn  yetzund  by  unlangen  zyten  sind  ettlich  nüw  zöll  uffer- 
46  standen  zü  Veltpach,  zü  Werenczhusen,  zü  Volkensperg,  die  er  alle  verdenckt. 


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150 


und  habent  die  uff  gesetzt  herr  Diepolt  Agstein  von  Tann  und  herr  Hugo 
Bryat.  Disz  und  nit  anders  hät  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn 
durch  der  lutren  warheit  willen. 

[to]  Heinrich  Kestlach  ein  genver  und  burger  zu  Basel  hät  gesworn 
ein  warheit  zc  sagen  in  diser  sach,  ist  fünfezig  jar  alt  und  me  und  ist  ge-  5 
fragt  uff  semlichs  als  vorstät,  besunder  von  des  fryen  zugs  wegen,  wie  der 
in  der  herrschafft  land  von  Österrich  gehalten  syc.  Hät  geseit  das  er  wol 
wisz,  das  alle  die  so  in  der  herrschafft  land  von  Österrich  gesessen  syent» 
das  die  all  fry  zügig  sind  und  ziechent  war  sy  wellent  Und  wenn  einer 
usz  dem  land  in  die  stadt  Basel  ziechen  wil,  so  mag  er  den  amptman  an-  10 
rüffen  umb  ein  geleit,  ob  er  wil,  der  selb  amptman  sol  inn  denn  geleiten 
bisz  in  den  Lürczschbach,  und  da  mag  der  amptman,  ouch  ob  er  wil,  sinen 
vinger  hinder  in  die  lantwig  des  Wagens  stossen,  und  mag  er  inn  denn  be- 
heben, so  sol  der  zügig  hindersich  widerumb  under  die  herschafft  ziechen 
und  da  dienen  als  vor;  mag  er  aber  inn  nit  beheben,  so  sol  er  inn  fry  15 
lassen  varen.  Semlichs  hat  diser  züg  von  allen  sinen  vordren  all  sin  tag 
gehört.  Disz  und  nit  anders  hät  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn 
durch  der  lutren  warheit  willen. 

[ll]  Hanns  Burger  von  Waltpach  ein  gerwer  zu  Basel  hät  gesworn 
ein  warheit  zu  sagen  in  diser  sach,  ist  fünfezig  jar  alt  und  me  und  ist  ge-  20 
fragt  uff  semlichs  als  vor  stät,  besunder  von  des  fryen  zugs  wegen.  Hät 
geseit  das  er  wol  wisse,  das  alle  die  so  in  der  herrschafft  land  von  Öster- 
rich gesessen  sind,  dz  die  fry  zügig  sind  wär  sy  wellent,  wenn  sy  ir  nach- 
stür  gebent  nach  des  lands  recht,  daran  sy  ouch  nieman  summen  noch  hind- 
ren  söllc.  Und  das  habe  er  ouch  alle  sin  tag  von  allen  sinen  vordren  ge-  25 
hört  sagen,  die  hundert  jar  alt  warent,  das  die  herrschaft  von  Österrich 
semlich  fryheit  hät  Und  also  were  er  vor  drissig  jaren  zü  Waltpach  ge- 
sessen und  zuge  da  dannen  in  die  stadt  gen  Basel  und  gäbe  sin  nachstür 
nach  lantzrecht.  Und  da  selbs  wolt  Wösli  selig  dozemol  schafner  zü  Alt- 
kilch  inn  behebt  han  und  nit  lassen  volziechen  in  die  stadt  gen  Basel.  Do  30 
ward  bekennt  mit  recht  zü  Altkilch  in  gegenwurtikeit  eins  vogts  da  selbs, 
das  die  herrschafft  von  Österrich  als  fry  wörent,  das  alle  ir  lüte,  die  under 
der  herrschafft  gesessen  wörent,  wol  ziechen  möchtent  war  sy  wöltend, 
wenn  sy  ir  nachstür  gäbent.  Und  also  liessent  sy  inn  fry  lidig  varen. 

So  denn  ist  er  gefragt  von  den  nüwen  Zöllen  wegen,  was  im  da  von  ze  35 
wissen  sye.  Hät  geseit  das  er  wol  wisse,  das  von  altcrhar  ein  zoll  ge- 
wesen sige  zü  Waltikoven,  da  gäbe  man  von  einem  wagen  vier  pfenning 
und  von  einem  karren  zwen  pfenning  und  nit  me.  Und  gehört  ouch  von 
keynem  andren  zoll  in  Altkilcher  gebiet  nie  gesagen,  denn  yetzund  by  vier- 
tzechen  jaren  hör,  da  habe  der  Münch  von  Gachnang  do  zemal  vogt  zü  40 
Altkilch  einen  nüwen  zoll  zü  Witterstorff  uf  gesetzt,  von  einem  mütt  dinckel 
einen  Schilling  pfenning  zc  zoll,  und  zü  Waltpach  ouch  einen  semlichen  zoll. 
Item  und  zü  Dietwiler  by  Lanser  ouch  einen  nüwen  zoll,  und  vil  ander  sem- 
licher  zölle  hät  man  in  der  herrschafft  von  Österrich  land  uff  gesetzt  by 
viertzechen  jaren  her,  die  von  alterhar  nie  geben  noch  gewesen  sind.  So  45 


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151 


wisse  er  ouch,  das  die  Munch  zu  Sicrentz  hattent  ein  zoll  von  alter  her, 
den  selben  zoll  habent  sy  ouch  by  viertzechen  jaren  her  gesteygert  me 
denn  über  das  halb  teyl.  Item  ist  ouch  gefragt  was  im  ze 

wissend  sige  von  zinsz  und  zechenden,  ob  man  usz  der  Stadt  Basel  in  der 
5 herrschafft  land  von  Österrich  umb  ir  zinsz  und  zechenden  pfenden  mögent 
oder  nit  Hat  geseit,  das  er  wol  wisse  und  dick  gesechen  habe,  als  er 
zu  Waltpach  gesessen  was,  das  denn  burger  und  geistlich  lüt  in  das  land 
hinusz  geritten  syent  und  da  für  ir  zinsz  und  zechenden  rosz  vich  und  was 
sy  denn  fundent  genommen  hand  und  das  gen  Basel  gefurt;  und  wenn  sy 
10  nit  pfand  fundent,  so  namend  sy  den  zinszman  selber  gafangen  und  für- 
tend  den  in  die  Stadt  Basel  für  iren  zins,  bisz  das  er  mit  inen  über  kam. 
Und  trüge  inen  darin  nieman  nüt,  weder  herren  noch  vögt  in  dem  land. 
Semlichs  hat  er  ouch  von  allen  sinen  eitern  gehört  sagen.  Disz  und  nit 
anders  hat  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleyd,  denn  durch  der  lutren  war- 
15  heit  willen  und  als  er  gott  am  letsten  darumb  welle  antwurten. 

[12]  Lienhart  Bratteller  der  gerwer  burger  zü  Basel  hat  gesworn  ein 
warheit  ze  sagen  in  diser  sach,  ist  fünftzig  jar  alt  und  me  und  ist  gefragt 
uff  semlichs  als  vor  stät,  besunder  von  des  fryen  zugs  wegen.  Hit  geseit, 
das  er  vor  zyten  zü  Altkilch  in  der  Stadt  gesessen  sye  wol  uf  viertzechen 
SO  jar  und  da  by,  habe  er  dick  und  vil  von  den  eitesten  da  sclbs  gehört  sagen, 
das  der  herschafft  lüt  von  Österrich  fry  zügig  syent  war  sy  wellent 
Item  ist  ouch  gefragt  von  der  nüwen  zollen  wegen  in  der  herrschafft  land 
von  Österrich.  Hit  geseit,  das  er  die  zolle  zü  Witterstorff  und  zü  Waltpach 
wol  verdencke,  und  sint  nüwlich  wol  by  zechen  jaren  her  erst  uffgesetzt, 
25  als  der  Münch  von  Gachnang  vogt  zü  Altkilch  was.  Die  hand  sy  sidher 
allwcgen  genomen,  von  einem  mütt  dinckel  ein  Schilling  pfenning  und  von 
einem  viertel  hert  korns  sechs  pfenning.  Disz  und  nit  anders  hät  er  geseit, 
nieman  zelieb  noch  zclcid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[ 13J  Hanns  Werdenberg  von  Almszwiler  hät  gesworn  ein  warheit  ze 
30  sagen  in  diser  sach,  ist  by  viertzig  jaren  alt  und  ist  gefragt  uff  semlichs 
als  vor  stat,  besunder  von  des  fryen  zugs  wegen.  Hätt  geseit  zü  glicher 
wisz,  als  Claus  Schmid  von  Magstatt  da  obnen  geseit  hät ; und  semlichs 
habe  er  ouch  vil  und  dick  gehört  erkennen,  und  habe  ouch  semlichs  ein 
dinckhofbrieff  inne  zü  Landser,  den  er  über  zwentzig  malen  gehört  habe 
35  lesen.  Item  fürer  ist  er  gefragt  umb  zinsz  und  zechenden,  wie  cs  da 

mit  in  der  herrschafft  land  von  Österrich  gehalten  sye.  Hät  geseit,  das  er 
dick  und  vil  hinusz  in  der  herrschafft  land  von  Österrich  gesechen  habe 
die  burger  zü  Basel  riten  und  daselbs  umb  zinsz  und  zechenden  pfenden, 
rosz  und  küge  nemen,  und  wenn  man  die  nit  funde,  so  nöment  sy  den 
40  lechenman  by  dem  hals  und  fürtend  den  und  die  pfender  gen  Basel,  bisz 
das  man  mit  dem  der  gepfendt  hät  überkam.  Disz  und  nit  anders  hät  er 
geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[14]  Hanns  Vester  von  Magstatt  hät  gesworn  ein  warheit  ze  sagen  in 
diser  sach,  ist  drissig  jar  alt  und  me  und  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor- 


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162 


stät.  Und  nach  dem  als  er  gefragt  worden  ist  und  geseit  hat,  so  ist  sin 
sagen  in  alle  weg  wisz  und  form,  als  Hanns  Werdenberg  da  obnen  gcschri- 
ben  geseit  hät.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  ze- 
leid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen  und  als  er  gott  darumb  ant- 
wurten  welle.  5 

Und  wand  also  dise  vorgeschribne  kuntschafft  und  zügsami  vor  uns 
dem  obgenanten  official  und  durch  die  vorgemeldcten  zügen  beschechen  und 
zugangen  sind  in  der  mäsz  als  sy  vorgeschriben  stand,  darumb  so  hand  wir 
zu  urkünd  und  merer  kuntschafft  der  selben  dingen  des  obgenanten  hofs  in- 
gesigel  von  bitte  und  anruffung  wegen  als  vor  stät  geheissen  hencken  an  10 
disen  brief,  der  geben  ist  in  dem  jar  und  des  tags  als  vorgeschriben  stät 

88.  Vgl,  oben  tf  8 <f.  — !44Ö  Oktober  j.  4. 

S9.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
Kundschaften  auf  über  Pfändungsrecht,  freien  Zug  und  Zölle  im 
österreichischen  Gebiete.  — 1446  Oktober  4.  13 

Original  St.  Urk.  «*  132 3 (A).  — Colm.  Rieht,  fol.  723  v. 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 

Wir  der  official  des  bischofflichen  hofs  zu  Basel  tfind  kunt  mengklichem 
mit  disem  brief,  das  in  dem  jar  do  man  zalt  von  unsers  herren  Jhesu  Christi 
gebürt  thusent  vierhundert  viertzig  und  sechs  jare  uff  zinstag  ncchst  nach  20 
santt  Michahels  tag*)  des  heiligen  ertzengels  zu  vesperzyt  sind  vor  uns 
als  einer  offnen  bewerten  person  in  gericht  und  gerichts  wisz  gestanden  und 
liplich  gewesen  der  bescheiden  Peter  zem  Blech  obrester  rdtsknecht  des 
rätes  der  statt  Basel,  an  statt  und  in  namen,  Ach  mit  gantzem  vollem  gewalt 
der  fürsichtigen  und  wisen  des  burgermeisters  und  des  rätes  zu  Basel,  von  sem-  25 
lichem  gewalt  wir  obgenanter  official  eygentlich  underwiset  sind,  an  einem, 
und  die  bescheiden  Henni  Schnidcr  von  Kcmpsz,  Hcnni  Metzger  von  Kempsz, 
Michahel  Scherer  von  Altkilch,  Steffan  ßillungs  von  Bettlach,  Hanns  Wigand 
von  Küfis,  Hanns  Weisz  der  Sattler,  Peter  Tröiler  meyger  zu  Terwiler, 
Peter  Zwiglin,  Tanhuser  ein  krämer,  Henni  Nüszli  von  Dietwiler,  Hans  Nif  30 
von  Oltingen,  Heinrich  Scherman,  Conrat  Kraft  von  Altkilch  und  Henni 
jcckis  von  Bcrcnczwiler  als  zügen  in  diser  nachgeschribnen  sach,  die  ouch 
alle  zügnisz  ze  gebend  für  üns  durch  unsers  gerichts  geswornen  amptman 
zu  Basel  in  der  Stadt  begriffen  zitiert  und  berüffet  sind  worden,  zu  dem 
andern  teilen.  Und  batt  da  der  obgenant  Peter  zem  Blech  an  Stadt  und  in  35 
namen  der  vorgemeldeten  siner  herren  der  räten,  das  wir  die  vorgeschribnen 
personen  in  zügen  wisz  geswom  nämen  und  sy  verhören  und  ir  sage  und 
kuntschafft  eygentlich  verschribcn  lassen  wellen  durch  unsers  gerichts  ge- 
swornen notary  und  schriber  uff  sölichs  als  hie  nach  geschribcn  stät,  be- 
sä. a)  tag  wiederholt  A.  40 


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153 


sunder  von  zinsz  und  zechenden  wegen,  als  man  darumb  in  der  herrschafft  land 
von  österrich  pfenden  und  die  pfand  gen  Basel  in  furcn  mag,  als  das  denn  von 
alter  her  kommen  ist;  item  so  denn  von  des  fryen  zugs  wegen,  wie  man  den 
gehalten  habe  in  der  herrschafft  land;  item  so  denn  von  der  nüwen  zöllen  wegen, 
5 so  in  der  herrschaft  land  nüwlichs  uffgcsetzt  syend  und  durch  wen  die  uff  gesetzt 
sigend;  und  was  inen  davon  ze  wissen  syc;  und  im  in  namen  als  vor  sem- 
lichcr  ir  sage  und  kuntschafft  unser  offnen  brief  mit  des  obgenanten  hofs  in- 
gesigel  besigelt  geben  wöltend.  Also  habend  wir  der  obgenant  official  von 
sölicher  ernstlicher  bette  und  ouch  des  rechten  wegen  die  selben  obgeschrib- 
10  neu  personen  in  zugen  wisz  gesworn  genomen,  die  ouch  also  vor  uns  ge- 
swom  hand  zu  gott  und  den  helgen  mit  geleiten  Worten  und  uff  gehepten 
henden  ein  warheit  harumb  ze  sagende,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  weder 
durch  fruntschafft  noch  vyentschafft,  durch  miet  noch  durch  miet  won,  durch 
vorcht,  durch  gewalt  noch  durch  deheinen  argenlist,  an  alle  geverde,  denn 
15  durch  der  lutren  warheit  willen.  Und  hand  sy  ouch  und  yeglichen  besunder 
uff  semlichs  als  vor  stät  lassen  verhören,  und  sy  hand  geseit  in  die  wisz  als 
hie  nachgeschriben  stät. 

[i]  Des  ersten  Henni  Schnider  von  Kemps  hat  gesworn  in  diser  sach 
ein  warheit  ze  sagend,  ist  by  sechsztzig  jaren  alt  und  ist  gefragt  uff  sem- 
20  lichs  als  vor  stät,  besunder  von  des  fryen  zugs  wegen.  Hät  geseit  das  er 
wol  wisse,  das  der  herrschafft  lüt  von  Österrich  fry  zugig  syent,  und  habe 
ouch  das  dick  und  vil  in  dem  dinckhof  zu  Landser  gehört  erkennen  nach 
eines  dinckhofs  hof  brieff,  den  er  ouch  über  zechen  malen  gehört  habe  lesen, 
als  das  denn  der*)  selb  dinckhof  brieff  clärlicher  innehalt.  *)  So  denn  ist 

25  er  gefragt  von  der  zinsen  und  zechenden  wegen.  Hät  er  geseit,  das  er  dick 
und  vil  gesechen  habe  die  burger  usz  der  Stadt  Basel  riten  in  Landser  ampt 
und  da  selbs  umb  zinsz  und  zechenden  gepfendt  habend  an  alle  gericht  und 
die  gen  Basel  gefurt,  und  wenn  sy  nit  pfand  fundent,  so  nömend  sy  die 
zinszlüt  gefangen  und  fürtend  die  gen  Basel,  bisz  das  sy  mit  inen  über 
30  kament;  und  trüg  man  inen  darin  nüt,  weder  der  vogt  von  Landser  noch 
niemand  anders  von  der  herrschafft  wegen.  Disz  ist  ouch  im  selber  be- 
schehen,  das  im  sine  rosz  genomen  wurdent  und  gen  Basel  in  die  statt  ge- 
fürt,  und  tötend  im  das  herr  Burkart  ze  Rin  seligen  knecht.  Item  so  denn 

von  den  zöllen  wegen  höt  er  geseit,  das  er  wol  gedcnck,  das  man  ein  alten 
85  zoll  gibc  zu  Kemps,  vier  pfenning  von  einem  wagen  und  nit  me;  darnach 
neme  man  den  selben  zoll  zu  Ottmerszhein,  ouch  vier  pfenning  und  nit  me. 
Denn  yetzund  by  sechszechcn  jaren  her  oder  me,  da  habe  man  einen  nüwen 
zoll  zu  Ottmerszhein  uffgcsetzt,  zwen  Schilling  von  einem  wagen  zu  dem 
alten  zoll  vier  pfenning;  aber  wör  von  Basel  was  und  ein  Wortzeichen  von 
40  Basel  bracht,  das  er  den  bürgern  win  fürte  und  nit  fürcr  uszhin  wölt,  der 
gab  den  nüwen  zoll  nit,  aber  den  alten  zoll  must  er  geben.  Von  der  obren 
sträsz  durch  Syercntz  umb  Habkyszhein  wisze  er  nit.  Disz  und  nit  anders 
hät  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleyd,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 


89.  a)  der — innehalt  auf  Rasur  A. 

Urkundcabuch  der  Stadt  Beuel.  VII.  20 


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154 


(2]  Henni  Metzger  von  Kemps  hät  gesworn  ein  warheit  ze  sagend  in 
diser  sach,  ist  viertzig  jar  alt  und  me  und  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor 
stät,  besunder  von  des  fryen  zugs  wegen.  Hat  geseit,  das  er  dick  und  vil 
zu  Landser  am  gericht  offennlich  gehört  habe  einen  brieff  lesen,  der  halt 
undrem  anderm  inn,  das  alle  die  so  inn  das  ampt  gen  Lanser  gehörent,  5 
das  die  alle  fry  zugig  sind  war  si  wellcnt,  und  wenn  einer  gon  Basel  ziechen 
wöltc,  begert  er  denn  geleits,  so  sol  der  vogt  zü  Landser  inn  geleiten  bisz 
an  den  erützstein  gen  Basel,  und  da  selbs  sol  der  glcitzman  sinen  kleinen 
vingcr  hinder  in  die  tiechsel  stossen,  und  mag  er  inn  denn  aber  beheben,  so 
sol  der  zugig  widerumb  hinder  sich  under  die  herrschafft  ziechen  und  da  JO 
dienen  als  vor ; mag  er  aber  inn  nit  beheben,  so  sol  er  das  beste  höpt  vor 
dem  wagen  nömen  und  inn  denn  lassen  varen  war  er  wil.  Das  hät  er  ouch 
all  sin  tag  gehört  sagen  von  allen  sinen  vordren  und  von  den  eltestcn. 

So  denn  ist  er  gefragt  von  der  Zöllen  wegen.  Hät  geseit,  das  er  dick  und  vil 
gehört  habe  von  sinen  eiteren,  das  ein  wagen  zu  Ottmerszhein  solt  geben  15 
vier  pfenning  ze  zoll  und  nit  me.  Sidhar  habe  man  cttlich  nüw  zöll  uff 
gesetzt  da  und  anderswa,  dar  von  wisse  er  nit  vil  zu  sagen.  Disz  und  nit 
anders  hät  er  geseit,  nicman  zelieb  noch  zelcid,  denn  durch  der  lutren  war- 
heit willen. 

[3J  Michel  Scherer  von  Altkilch  hät  gesworn  ein  warheit  zü  sagen  in  20 
diser  sach,  ist  by  scchsz  und  viertzig  jar  alt  und  ist  gefragt  uff  semlichs 
als  vor  stät,  und  besunder  von  des  fryen  zugs  wegen.  Hat  geseit  das  er 
wol  wisse,  das  der  herrschafft  lüt  von  Österlich  fry  zügig  syent,  und  wenn 
einer  von  Altkilch  ziechen  wil  usz  der  herschafft  land  gen  Basel,  gen  Mül- 
husen oder  in  die  Montat  oder  under  die  aptye  gen  Mörbach,  der  müsz  dem  25 
schafncr  zu  Altkilch  geben  ein  pfund  stebler  und  die  nachstür  einest  und 
nit  me,  und  mag  denn  ziechen  war  er  wil,  ungesumpt  und  gehindert  der 
herrschafft  halbe.  Item  so  ist  er  denn  fürcr  gefragt,  was  im  von  den 

Zöllen  ze  wissend  sige.  Hät  er  geseit  das  er  wol  wisse,  das  vor  dem  con- 
cilio  zu  Basel  zü  Rciningcn  und  zü  Wittcrstorff  kein  zoll  nie  gewesen  sige  30 
von  korns  wegen,  und  als  das  conciliom  zü  Basel  ufferstund,  darnach  wol 
über  zwey  jar  da  machtend  der  hübmeistcr  ze  Ensiszhein  genant  Conrade 
und  der  Münch  von  Gachnang  vogt  dozemal  zc  Altkilch  einen  zoll  zü 
Witterstorff  und  zü  Reiningen,  von  einem  viertel  hertkorn  sechsz  pfenning 
und  von  dem  lichten  dry  pfenning.  Und  den  zoll  müste  ouch  diser  züg  35 
geben,  wie  wol  er  dozemal  zü  Altkilch  gesessen  was.  Und  da  er  es  lang 
übersasz  und  alwend  meynd,  er  sölte  inn  nit  geben,  do  müszt  er  inn  doch  zem 
hindersten  geben,  und  gäbe  eins  mals  drü  pfund  kästen  zinsz,  als  er  der 
herrschafft  körn  hette  gehalten.  Disz  und  nit  anders  hät  er  geseit,  nieman 
zelieb  noch  zcleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen.  40 

[4j  Steffan  Billungs  von  Bettlach  hät  gesworn  in  diser  sach  ein  war- 
heit zü  sagen,  ist  by  sechsztzig  jaren  alt  und  ist  gefragt  uff  semlichs  als 
vor  stät,  besunder  von  des  fryen  zuges  wegen.  Hat  geseit  das  er  wol  wisse 
und  dick  und  vil  gehört  habe,  das  alle  die  lüt  so  in  den  hof  gen  Reders- 
torff  gehörent,  das  die  fry  zügig  syent  war  sy  wellent,  und  gehörent  an  45 


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165 


unser  frowen  gen  Basel  und  mögent  ziechen  in  die  vier  ort  der  weit  Und 
wenn  er  dannen  wil  ziechen,  begert  er  denn  gcleitz,  so  sol  ein  amptman  von 
Pfirt  inn  geleiten  bisz  in  das  wasser  genant  der  Lurtzbach,  oder  in  die 
Lützel,  weihen  weg  er  usz  wil.  Und  wenn  der  zügig  in  der  wasser  eins 
5 kompt,  so  mag  der  gleitzman  sinen  kleinen  vinger  hinder  in  die  lantwid 
stossen,  und  mag  er  inn  den  beheben,  so  sol  er  hinder  sich  widerumb 
ziechen  under  die  herrschafft  und  da  dienen  als  vor;  mag  er  aber  inn  nit 
beheben,  so  sol  er  inn  lassen  faren  war  er  wil.  Das  hab  er  yewelten  ge- 
sechen  und  gehört  also  sagen,  und  habe  man  ouch  das  also  gehalten.  Und 
10  sind  ouch  vil  usz  dem  land  gen  Basel  gezogen,  ungesumpt  und  ungehindert 
mengklichs.  Das  wisz  er  wol.  Item  so  ist  er  gefragt  von  der  zinsen 

und  zechenden  wegen,  ob  die  burger  usz  der  Stadt  Basel  umb  zinsz  und 
zechenden  dem  zinszman  und  zechender  vich  rosz  und  anders  nömen  mö- 
gent oder  nit  und  die  in  die  statt  Basel  furen.  Hät  geseit  das  er  wol  wisse 
15  und  ouch  dick  gesechen  habe,  das  die  burger  von  Basel  usz  der  Stadt  in 
der  herrschafft  land  geritten  sind  und  daselbs  umb  zinsz  und  zechenden 
pfender  genomen  habend,  rosz  und  anders,  was  sy  denn  fundent,  und  das 
gen  Basel  gefurt,  und  wenn  sy  nit  pfender  fundent,  so  liand  sy  den  zinsz- 
man mit  sinem  lib  genomen  und  den  für  sin  zinsz  gen  Basel  gefurt 
20  gefangen,  bisz  das  er  mit  im  überkam.  Item  ouch  ist  er  gefragt 

von  der  zöllen  wegen.  Hät  geseit  das  er  wol  wisse,  das  ze  Oltingen  und 
zü  Waltikoven,  da  sye  an  yettwederm  ende  ein  zoll,  gehöre  dem  Löwenberg 
zu;  da  gebe  ein  wagen  vier  pfenning  und  nit  me.  Und  wisse  ouch  sust 
von  entheinem  zoll  nit  zc  sagen.  Disz  und  nit  anders  hät  er  geseit,  nieman 
25  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[5]  Hanns  Wigand  von  Küfis  hät  gesworn  ein  warheit  in  diser  sach  ze 

sagen,  ist  gefragt  uff  scmlichs  als  vor  stät,  besunder  von  des  frycn  zugs 
wegen.  Hät  geseit  zfl  glicher  wisz,  als  Stcffan  ßillungs  da  obnen  geseit 
hät.  Item  ist  gefragt,  was  er  wisse  von  den  zöllen.  Hät  geseit  das 

30  er  dick  gehört  habe  von  sinen  eitern,  das  zü  Oltingcn  ein  zoll  were  und  zü 
Waltikoven  ouch  ein  zoll,  die  wörent  des  von  Löwenberg,  da  gebe  man 
vier  pfenning  von  einem  wagen  und  von  einem  karren  zwen  pfenning.  Und 
das  habe  er  gehört,  als  lang  er  gedcnckt,  und  wisse  ouch  kein  andern  zoll 
nit.  Disz  und  nit  anders  hät  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn 
35  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[6]  Hanns  Weisz  der  Sattler  von  Sennhein  hät  gesworn  ein  warheit 
ze  sagen  in  diser  sach,  ist  sechsz  und  viertzig  jar  alt  oder  daby  und  ist 
gefragt  uff  semlichs  als  vor  stät,  besunder  von  des  fryen  zugs  wegen.  Hät 
geseit  das  er  wol  wisse,  das  die  von  Sennhein  und  alle  die,  so  in  das  ge- 

40  richte  und  inn  das  gebiete  gen  Tann  gehörent,  das  die  fryzügig  sind  war 
sy  wellend,  in  stett  oder  under  herren,  nach  irs  briefes  innhalt  und  das  von 
alter  her  kommen  ist.  Und  halt  ouch  der  selb  brieff  inn,  wör  da  güter 
husz  und  hoff  zü  Sennhein  hät,  der  dannen  gezogen  ist,  der  mag  in  der  ern 
und  ouch  im  herbst  zü  yettweder  zyt  einen  monat  darinn  oder  usz  sinem 


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husz  fry  wonen  in  allen  zoll.  Ouch  halt  der  fry  brieff  inn,  wenn  ein  bur- 
ger zu  Sennhein  burgrecht  mag  abgcsagcn,  ee  das  man  im  die  stur  ze  husz, 
ze  hof  verkündet,  so  ist  er  der  stur  ledig.  Und  mag  ouch  ein  burger  zü 
Sennhein  eins  tags  dry  stund  sin  burgrecht  uff  gen,  und  sol  man  im  die 
als  dick  widerumb  liehen.  Disz  und  nit  anders  [hitj  er  geit,  nieman  zelieb  5 
noch  zeleid,  denn  durch  der  iutren  warheit  willen. 

[7]  Peter  Tröiler  der  meyger  von  Terwilcr  ward  für  uns  in  geschrift 
verkundt  und  geladen  umb  ein  warheit  herumb  ze  sagend,  hat  gesworn  in 
diser  sach  und  ist  by  viertzig  jaren  alt,  ist  gefragt  uff  scmlichs  als  vor  stat, 
besunder  von  des  fryen  zugs  wegen.  Hat  geseit,  das  er  all  sin  tag  von  10 
allen  sinen  vordem  gehört  habe  sagen,  das  der  herrschafft  lüt  fry  zugig 
sigent  war  sy  wellent.  Und  sin  muter  selig  wäre  von  Tessenhein  bürtig, 
die  spreche  dick  und  vil,  das  sy  und  alle  der  herrschafft  lüt  fry  zügig  werent, 
und  sy  möchte  ziechen  war  sy  wöltc,  und  zoch  von  Tessenhein  usz  der 
herrschafft  gen  Terwiler  under  die  von  Ramstein,  und  des  ersten  under  graff  15 
Hansen  von  Tierstein,  und  gehört  nye,  das  man  darin  üt  ye  getrüg. 

Item  ist  gefragt  von  der  nüwen  Zöllen  wegen.  Hat  er  geseit,  das  er  dick 
und  vil  vor  zyten  gefaren  und  gekarret  habe  von  Richeszhein  und  für  Hab- 
kyszliein  hcruff,  und  da  gäbe  er  vor  zyten  keynen  zoll,  und  ze  Sierentz 
hicsche  man  inen  ouch  nüt,  denn  yetzund  by  zwölff  jaren  har  oder  me,  da  20 
müste  er  zü  Habkyszhein  zwen  Schilling  geben  von  eim  karren.  Und  wer 
da  sprach,  das  er  den  win  gen  Basel  und  nit  über  den  Höwcnstein  uff  wölti 
füren,  der  gebe  nüt.  Also  sige  er  ouch  da  selbs  an  zoll  durch  gefam  ze 
Habkyszhein  und  spräche,  er  wölt  den  win  gen  Basel  furen.  Anders  wüst 
er  nüt  von  den  Zöllen.  Item  so  ist  er  ouch  gefragt,  wie  es  sige  umb  25 

zinsz  und  zechenden.  Hat  geseit,  das  er  als  lang  er  gedenckt,  so  habe  er 
dick  und  vil  gesechen,  das  die  burger  zü  Basel  usz  der  Stadt  geritten  und 
gangen  syent  und  da  selbs  umb  zinsz  und  zechenden  gepfendt  habend  oder 
den  zinszman  gefangen,  und  habent  den  zinszman  und  die  pfand  gen  Basel 
gefürt,  und  darin  habe  man  inen  nüt  getragen  noch  geredt  Disz  und  nit  30 
anders  hat  er  geseit,  nieman  ze  lieb  noch  ze  leid,  denn  durch  der  Iutren 
warheit  willen. 

[8]  Peter  Zwigli  von  Dietwilr  vor  ziten  schultheis  dasclbs  hat  gesworn 
ein  warheit  in  diser  sach  ze  sagen,  ist  gefragt  uff  scmlichs  als  vor  stät,  be- 
sunder von  des  fryen  zugs  wegen,  wie  der  gehalten  sye  in  der  herschafft  35 
land  von  Österrich.  Hät  geseit,  das  er  wol  wisse  gesechen  und  gehört  habe 
dick  und  vil,  das  alle  die  lüt  so  in  der  herrschafft  land  in  Österrich  ge- 
sessen sigent,  das  die  fry  zügig  sind  war  sy  wellent.  Und  semlichs  werde 
ouch  alle  jar  zü  Landser  am  gericht  offennlich  ernüwert  und  bekennt  Und 
wann  einer  dannen  ziechen  wölt,  begerte  er  denn  gelcitz,  so  sol  inn  ein  40 
vogt  zü  Landser  geleiten  bisz  inn  den  Torenbach,  und  da  selbs  mag  der 
gleitzman  sinen  kleinen  vinger  hinder  in  die  lantwid  stossen,  und  mag  er 
denn  den  zügigen  beheben,  so  sol  er  wider  umb  under  die  herrschafft  ziechen 
und  da  dienen  als  vor;  mag  er  aber  inn  nit  beheben,  so  sol  er  das  best 
höpt  nemen,  so  vor  dem  wagen  ist,  und  sol  inn  fry  lassen  faren.  I lät  ouch  45 


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157 


gcseit,  das  er  wol  uff  zwentzig  jar  zu  Dietwilcr  Schultheis  gewesen  sige,  und 
also  sycnt  ouch  ettlich,  so  in  dem  dorf  zu  Diettwiler  gesessen  warent,  zu 
im  kommen  und  fordert  von  im  urlob  dannen  ze  ziechen.  Da  spr£che  diser 
gezug:  »lieber  gesell,  machstu  nit  hie  beliben,  so  magst  ziechen  war  du 
5 wilt  mines  herren  halb,  ich  sume  dich  nit«  Item  ouch  ist  er  gefragt 

von  zinsen  und  zechenden  wegen,  und  ob  man  umb  zins  und  zechenden,  be- 
sunder  die  burger  von  Basel  in  der  herrschafft  von  Österrich  land  rosz  und 
vich  zu  pfand  mogent  nimen  oder  nit  Hat  geseit,  das  er  dick  und  vil  ge- 
scchcn  habe,  das  die  burger  usz  der  Stadt  Basel,  und  mit  namen  jungkherr 
10  Heinrich  Lütishover,  der  nime  eins  mals  einen  sinen  zinszman  uff  dem 
acker  zu  Dietwilcr  by  sinem  pflüg  und  viengc  den  und  fürte  inn  gefangen 
gen  Basel  umb  sin  zins,  bisz  das  er  im  gnüg  tüt.  So  hat  er  ouch  dick 
gesechen  pfenden,  rosz  vich  und  anders  ninien  und  die  gen  Basel  füren,  bisz 
das  man  mit  inen  überkam ; und  trüge  inen  nieman  nüt  darin,  weder  herren 
15  noch  vögte  im  land.  Darnach  so  ist  er  gefragt  von  der  Zöllen  wegen. 

Hat  gcseit,  das  er  wol  uff  sechszig  jar  her  oder  daby,  sit  diser  gezug  zü 
Diettwiler  gesessen  und  ouch  lange  zyt  da  selbs  Schultheis  gewesen,  und 
gewiszt  nie  von  keynem  zoll  nüt,  denn  yetzund  by  zechen  oder  zwölf  jaren 
her,  da  habent  die  Munch  einen  nüwen  zoll  da  selbs  uff  gesetzt,  der  vor- 
20  mals  nie  geben  gesechen  noch  gehört  ist  Disz  und  nit  anders  hat  er  ge- 
seit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[9]  Henni  Nüszli  von  Dietwilr  hat  geswom  in  diser  sach  ein  warheit 
zü  sagen,  ist  fünftzig  jar  alt  und  me  und  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor 
stat,  besunder  von  des  fryen  zugs  wegen,  wie  der  gehalten  syge  in  der 
25  herrschafft  land  von  österrich.  Hat  geseit  das  er  wol  wisse,  das  alle  die 
lute,  die  der  herrschafft  von  Österrich  zügehörent,  das  die  fry  zügig  syent 
und  ziechen  mögent  war  sy  wellent;  und  erkennt  man  ouch  semlichs  alle 
jar  in  dem  dinckhof  zü  Lanser  nach  des  dinckhofs  brieff  innhalt.  Und  wenn 
einer  dannen  wil  ziechen,  begrifft  inn  denn  ein  amptman  zü  Lanser  in  dem 
30  Torenbach,  so  mag  er  den  kleinen  vinger  hinder  inn  die  lantwid  slachen, 
und  mag  er  denn  den  zügigen  beheben,  so  sol  er  hinder  sich  widerumb 
ziechen  under  die  herrschafft  und  da  dienen  als  vor;  mag  er  aber  inn  nit 
beheben,  so  sol  er  inn  lassen  fry  faren  war  er  wil.  Item  so  denn  ist 

er  gefragt  von  den  zinsen  und  zechenden  wegen,  wie  ob  man*)  darumb  pfen- 
35  den  mög  in  der  herrschafft  land  von  Österrich.  Hat  geseit  das  er  ye  und 
ye,  als  lang  er  gedencke,  so  hab  er  von  allen  sinen  Vordren  gehört,  das 
ein  burger  von  Basel  umb  sin  zins  und  zechenden  in  der  herrschafft  land 
wol  pfender  nemen  mag  und  die  gen  Basel  füren,  und  wenn  er  pfender  nit 
funde,  so  möcht  er  den  zinszman  umb  sin  zinsz  vachen  und  den  gefangen 
10  mit  ira  in  die  statt  Basel  füren,  bisz  das  er  mit  im  überkam.  Semlichs  hat 
er  ouch  dick  gesechen  tün,  und  hat  man  das  ouch  zwürent  sinem  grosz- 
vatter  getan.  So  denn  ist  er  gefragt  von  der  Zöllen  wegen  in  der 

hcrrschafft  land  von  Österrich,  wie  die  von  alteher  komen  sigcnL  HSt  er 


89.  *)  ob  man  auf  Rasur  A. 


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geseit,  als  lang  er  gedenckt,  so  habe  er  von  alter  har  nie  gesechen  noch 
gehört  von  enkcyncm  roll,  denn  zu  Ottmerszhein  und  zu  Sierentz,  da 
habe  man  allwegen  zoll  geben,  von  einem  wagen  mit  win  vier  pfenning 
und  nit  me ; denn  yetzund  by  viertzechen  jaren  her  oder  daby,  so  habe 
man  zu  Habkyszhein,  zu  Dietwiler  und  zu  Lanser  nüwe  zöll  uff  gesetzt,  die  5 
vormals  nie  sind  gesin.  Er  seit  ouch,  das  man  in  der  selben  zyt  by  vier- 
tzechen jaren  her,  so  habe  man  zfl  Ottmerszhein  und  zu  Habkyszhein  zu 
den  alten  Zöllen  nüwe  zöll,  uff  yeglichen  wagen  zwen  Schilling  pfenning  uff 
geslagen,  die  man  vormals  ouch  nie  geben  hat.  Disz  und  nit  anders  hdt 
er  geseit,  nicman  zelieb  noch  zclcid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen.  10 
[io]  Hanns  Näf  von  Oltingen  hät  gesworn  in  diser  sach,  ist  viertzig 
jar  alt  oder  daby  und  ist  gefragt  uff  scmlichs  als  vor  stät,  besunder  von 
des  fryen  zugs  wegen.  Hat  geseit,  das  er  wol  wisse  und  von  allen  sinen 
Vordren  dick  und  vil  gehört  habe,  das  alle  die  so  in  den  hoff  gehörent  gen 
Räderstorff  und  an  den  stein  gen  Pfirt,  dz  die  fry  zügig  sigent  war  sy  wel-  15 
lent  und  gehörent  von  eygentschaft  an  unser  fröwen  gen  Basel.  Und  wann 
einer  da  dannen  ziechen  wil,  das  mag  er  wol  tun  in  vier  ort  der  weit  än 
anhang  und  ansprach  aller  herren.  Wölte  er  aber  über  das  wasser  ziechen, 
dz  da  heisset  die  Lützel,  und  bedarff  er  denn  gleits,  so  sol  inn  ein  ampt- 
man  von  Pfirt  geleiten  in  das  wasser.  Und  da  mag  denn  der  amptman,  so  30 
der  wagen  in  das  wasser  kompt,  sinen  kleinen  vinger  hinder  inn  die  lant- 
wid  stossen,  und  mag  er  inn  da  beheben,  so  sol  der  zügig  hindersich 
widerumb  under  die  herrschafft  züchen  und  da  selbs  dienen  als  vor;  mag 
er  aber  inn  nit  beheben,  so  sol  er  inn  lassen  fry  faren  war  er  wil. 

So  denn  ist  er  gefragt,  wie  man  das  gehalten  habe  in  der  herrschafft  land  35 
von  österrich  urab  zinsz  und  zechenden  und  ob  die  burger  von  Basel  in 
der  selben  herrschafft  land  von  Österrich  umb  iren  zinsz  und  zechenden 
pfender  nömen  mögent  oder  nit.  Hat  geseit,  das  er  alle  sin  tag  gesechen 
und  von  allen  sinen  eitern  gehört  habe,  das  die  burger  usz  der  Stadt  Basel 
in  der  herrschafft  land  von  Österrich  geritten  sigent  und  da  selbs  umb  iren  30 
zinsz  und  zechenden  pfender  rosz  und  vich  genommen  hand,  und  wenn  sy 
pfender  nit  fundent,  so  habent  sy  den  zinszman  by  dem  halsz  gefangen  und 
gen  Basel  gefurt,  bisz  das  man  mit  inen  überkam.  Item  so  ist  er  ouch 
gefragt  von  den  Zöllen,  wie  man  die  in  der  herrschafft  land  von  Österrich 
gehalten  habe.  Hit  geseit  das  er  wol  wisse,  das  von  alter  har  ze  Oltingen  35 
by  der  nidren  brug  ye  weiten  ein  zoll  gewesen  ist,  und  gehört  dem  von 
Löwenberg  zu ; da  gäbe  man  von  einem  wagen  vier  pfenning  und  von  einem 
karren  zwen  pfenning  und  nit  me;  und  zu  Waltikovcn  were  ouch  ein  zoll 
desselben  glich.  Und  yetzund  by  viertzechen  jaren  her,  da  habe  herr 
Peter  von  Mörsperg  nnd  sin  brüder  jungherr  Conrat  von  Mörspcrg  einen  40 
nüwen  zoll  zu  Oltingen  in  dem  dorff  uffgesetzt,  den  habe  diser  züg  ouch 
uff  genomen  in  des  vorgenanten  herr  Peters  namen,  ettwenn  von  einem 
wagen  zwen  Schilling,  ettwenn  dry  Schilling,  nach  dem  als  sin  herren  inn 
denn  zumal  ye  heissen  nemen;  ouch  von  einem  viertel  hertkorns  sechs  pfen- 
ning, von  einer  viernzal  dinckel  oder  habern  acht  pfenning,  von  einem  rosz  45 


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geladen,  es  trüge  was  es  wölte  ze  rugk,  vier  pfcnning.  So  denn  ist 

er  gefragt  uff  semlichs,  als  herr  Peter  von  Mörsperg  die  erber  lüt,  die  da 
gehörent  an  den  stein  gen  l’firt  und  aber  die  Schinder  in  die  statt  gan  Basel 
geflochen  sind,  ee  das  der  krieg  zwüschent  der  herrschafft  von  Österrich 
5 und  der  Stadt  Basel  ufferstünd,  nit  widerumb  zu  dem  iren  wil  lassen  kommen, 
sy  schetzend  sich  denn  yeglicher  nach  sincm  vcrmugcn.  Hät  geseit  das 
er  wol  wisse,  das  herr  Peter  von  Mörsperg  entheinen  in  sinem  gebiet  wider- 
umb zu  dem  sinen  wil  lassen  kommen,  die  gon  Basel  die  Schinder  geflochen 
sind,  si  schetzent  sich  denn  vorhin,  mit  namen  dise  nachgeschribnen  Lien- 
10  hart  Seuis,  Clewi  Brotbcck,  Hanns  Bürkis,  Hanns  Seuis,  Wcrnli  Gerwer, 
Henni  Bessrer,  alle  von  Oltingen,  die  nit  getörrent  heyn  komen.  So  denn 
habend  sich  disz  nachgeschriben  geschetzt  Cüni  Vyant  von  MQspach,  Hcitzi 
Vyant  yetweder  für  syben  zechen  guldin,  Cüni  Groszhanns  ouch  für  als 
vil,  item  Henni  Spar  von  Viszlis  gab  zwölf  guldin  und  was  er  uff  die  vesti 
15  gen  Pfirt  geflöchnet  hett,  das  ist  alles  verlorn,  und  vil  ander  der  herrschafft 
lüt  die  da  gehörent  inn  sin  gebiet.  Semlichs  hät  er  alles  gehört  von  denen, 
die  sich  geschetzt  hand  und  ouch  sich  schetzen  müssend,  wellcnt  sy  hyn 
usz  widerumb  zü  dem  iren.  Disz  und  nit  anders  hät  er  geseit,  nieman  ze- 
lieb  noch  zü  leid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

20  [ i r]  Heinrich  Schcrman  ein  burger  zü  Basel  hat  gesworn  in  diser  sach, 

ist  achtzig  jaren  alt  und  me  und  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor  stat,  be- 
sunder  ist  er  gefragt  von  der  verbrieften  schuld  wegen.  Hät  geseit,  das  er 
dick  und  vil  an  dem  gericht  zü  Basel  und  ouch  in  der  kleinen  Stadt  ge- 
sessen sye,  habe  ouch  da  selbs  dick  gehört  und  gcsechcn,  das  für  gericht 
25  kament  und  da  clagtent,  wie  das  man  inen  nit  leystete  umb  ir  schuld  oder 
zins  nach  ires  höptbriefs  innhalt,  und  batt  im  darüber  ein  frag  ze  tünd,  was 
im  fürer  ze  tün  were.  Da  wurde  denn  erkennt*)  das  man  den  wirt 
hören  sölte ; und  als  denn  der  wirt  käme  für  gericht  und  da  selbs  by  siner 
warheit  behübe,  das  nieman  by  im  leystete,  so  wurde  denn  dem  kleger  er- 
30  kennt  von  gericht,  das  man  dem  der  da  leysten  solt  von  gericht  verkün- 
den solt  sich  in  den  nechsten  acht  tagen,  ist  er  innwendig,  ist  er  aber 
usscr  land  gesessen,  in  viertzechen  tagen  oder  lenger,  nach  dem  als  er  denn 
verr  oder  nach  gesessen  ist,  ob  er  welle,  sich  vor  dem  gericht  ze  verant- 
wurten,  warumb  er  nit  leyste  oder  leisten  söllc.  Kunt  er  denn  und  verant- 
35  wurt  sich,  wol  und  güt;  kunt  er  aber  nit,  so  wirt  dem  kleger  erkennt,  das 
er  mag  sinem  brief  nach  gan.  Item  ouch  ist  er  gefragt  von  der 

nüwcn  Zöllen  wegen.  Hät  geseit  das  er  vor  zyten,  vor  dryssig  jaren  und 
me  dick  und  vil  gen  Mümppelgart  und  gan  Brunnendrut  gewandlet  habe 
mit  kräraerye  und  köufmanschatz,  das  er  uff  einem  reflin  trüg,  und  vernam 
<0  von  keynem  zoll  nye  nützit  von  Mümppelgart  bis  gen  Basel  in  die  stadt, 
und  gehyesche  man  inen  nyc  keynen  zol  an  kevnen  enden.  Hat  ouch  ge- 
seit, das  er  vor  dryssig  jaren  oder  daby,  als  sin  vatter  selig  zü  Habkysz- 
hein  gesessen  was  und  der  abstarb,  do  fürte  diser  züg  bett  und  andren  husz- 


89.  a)  hinter  erkennt  nachgetragen  ward  A, 


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160 


rat  von  Habkyszhein  heruff  gen  Basel,  und  als  er  gan  Syercntz  käme,  da 
hyesche  man  inn  den  zol;  da  spreche  diser  züg:  »ich  bin  von  Basel  und 
gib  nüt« ; da  Hesse  man  inn  fry  lidig  an  zoll  faren,  und  gibe  da  keynen 
zoll,  wand  die  von  Basel  göbent  da  selbs  cntheynen  zoll  do  zemal. 

So  denn  ist  er  gefragt,  ob  ein  frömder  den  andren  oder  ein  hcymscher  ein  5 
frömden  inn  der  Stadt  Basel  in  legen  und  das  [sin]  verbieten  möge  oder  nit  Hat 
geseit,  das  die  Stadt  von  Basel  also  gefryget  syge  von  klingen  und  kcysem, 
das  einer  den  andren  wol  beheften  und  das  sin  verbieten  und  ouch  in  legen 
mag,  der  nit  Sicherheit  zem  rechten  hat  und  nit  geleit  hat,  cs  sige  umb 
schuld  lib  und  leben,  eer  und  gut.  Und  ist  es  umb  lib  und  leben,  so  leydt  iu 
man  sy  beid  in,  bisz  das  sy  für  recht  koment;  und  wenn  sy  für  recht  gesteh 
werdent,  was  denn  das  recht  fürer  git,  das  beschicht.  Das  habe  er  dick 
und  vil  gcsechen  und  gehört.  Seit  ouch  da  by,  das  die  Stadt  von  Basel 
von  kungen  und  keyscrn  gefryget  ist,  das  man  ir  burger  uff  dem  land  nyena 
bekümbrcn  noch  beheften  mag,  denn  allein  zu  Basel  vor  dem  stab.  Disz  15 
und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zö  lieb  noch  zu  leyd,  denn  durch  der 
lutren  warheit  willen. 

[ 1 2]  Conrat  Kraft  von  Altkilch  burger  zu  Basel  hat  gesworn  ein  warheit 
zö  sagen  in  diser  sach,  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor  stät,  hat  geseit  das 
er  wol  wisse  und  alle  sin  tag  von  sinem  vatter  und  andren  sinen  vordren  20 
gehört  habe,  das  alle  die  lüt  so  under  der  herrschafft  von  Österrich  ge- 
sessen sigent,  das  die  fryzügig  syent  und  zicchent  war  si  wellent  es  were  denn 
dz  einer  der  herrschafft  etwas  verfallen  were  und  ir  pflichtig  zö  tünd.  Und 
also  sige  er  ouch  da  dannen  inn  die  stadt  gen  Basel  gezogen,  und  habe  im 
nieman  darin  nüt  getragen,  wand  si  bekanten  wol,  das  sy  keyn  recht  zu  25 
im  hottend  inn  zc  beheben,  und  das  der  herrschafft  lute  fry  zugig  wörent. 

So  denn  ist  er  gefragt  worden  von  der  nuwen  Zöllen  wegen.  Hat  geseit, 
das  er  all  sin  tag  von  keynem  zoll  nie  gehört  habe  sagen  von  Damerkilch 
bisz  gen  Basel,  denn  allein  by  viertzechen  jaren  her,  da  syent  nüwe  zoll  ze 
Witterstorff  und  zu  Tagstorff  uf  gesetzt,  die  man  geben  must;  und  vorhyn  30 
gehört  er  nye  da  von  sagen.  Wer  aber  und  wenn  man  die  uffgesetzt  habe, 
wisse  er  nit.  Er  hett  ouch  geseit,  dz  er  zö  Altkilch  von  kom  nie  keynen 
zoll  geben  habe,  denn  yetzund  by  dryn  wuchen  her  oder  vier,  da  mäste 
sin  wib  von  einem  karren  mit  kom  zö  Altkilch,  das  im  gewachssen  was, 
sechs  pfenning  geben.  Disz  und  nit  anders  hit  er  geseit,  nieman  zelieb  noch  35 
zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

[13]  Hcnni  Jeckis  von  Bercntzwiler  der  alt  hat  gesworn  in  diser  sach  ein 
warheit  ze  sagen,  ist  by  sibentzig  jaren  alt  und  ist  gefragt  uff  semlichs  als 
vor  stät,  besunder  von  des  fryen  zugs  wegen,  und  hat  geseit  das  er  wol 
wisse  und  all  sin  tag  von  den  alten  gehört  habe,  das  alle  die  lute  so  der  10 
herschaflt  von  Österrich  zu  gehörent,  das  die  fry  zügig  sind  und  züchent 
war  sy  wellent  Und  wenn  einer  usz  dem  land  in  die  stadt  Basel  ziechen 
wölt,  begert  er  denn  geleites,  so  sol  ein  amptman  usz  dem  land  in  dem 
gebiet  do  der  zügig  gesessen  ist  inn  geleiten  bisz  inn  den  Torenbach,  und 


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161 


da  selbs  mag  der  gleitzman  sinen  kleinen  vinger  hinder  inn  die  lantwig 
stossen,  und  mag  er  inn  denn  beheben,  so  sol  der  zügig  widerumb  hinder 
sich  under  die  herrschafft  ziechen  und  da  dienen  als  vor;  mag  er  aber  inn 
nit  beheben,  so  sol  er  inn  lassen  faren  war  er  wil.  Und  darin  habe  inen 
5 nieman  nützit  getragen,  weder  herren  noch  vögt  im  land.  Desselben  glichen 
mag  einer  usz  der  Stadt  Basel  ziechen  in  der  herrschafft  land  ungehindert 
mengklichs.  Item  so  denn  ist  er  gefragt  von  zinsen  und  zechenden 

wegen,  und  ob  die  burger  von  Basel  in  der  herrschafft  von  Östcrrich  land 
umb  ire  zinsz  und  zechenden  pfenden  und  pfender  nömeii  mögent  oder  nit, 
10  und  wie  das  gehalten  sye.  Hat  geseit,  das  er  wol  wisse  und  dick  und  vil  ge- 
sechen  habe,  das  die  burger  usz  der  Stadt  Basel,  edel  und  unedel,  in  der 
herrschafft  von  Östcrrich  land  geritten  sigent  und  da  umb  ir  zinsz  und  ze- 
chenden gepfendt  habent  und  das  gen  Basel  gefurt,  und  wenn  sy  pfender 
nit  fundent,  so  nament  sy  den  zinszman  gefangen  und  fürtent  den  gen  Basel 
15  gefangen,  bisz  das  er  mit  inen  überkam ; und  darin  habe  inen  weder  vögt 
noch  herren  in  der  herrschafft  land  nüt  getragen.  So  denn  ist  er  ge- 

fragt von  den  nüwen  Zöllen  in  dem  land,  wie  die  gesetzt,  durch  wen  und 
wie  lang  die  genomen  sigent  und  was  im  da  von  ze  wissen  sye.  Hat  ge- 
seit, das  er  alle  die  zöll  in  Altkilcher  gebiet,  besunder  zfi  Wittersdorff,  zu 
20  Walpach  und  zu  Tagstorff,  das  er  die  alle  verdencke,  das  man  da  keynen 
nye  gab  noch  geben  habe,  denn  yetzund  by  secliszzcchen  jaren,  da  hett 
man  an  denen  drin  enden  nüw  zöll  uff  gesetzt,  die  vormals  nye  me  geben 
sigent.  Wer  aber  die  gesetzt  habe,  wisse  er  nit.  Disz  und  nit  anders  hit  er 
geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutren  warheit  willen. 

25  Und  wand  also  die  vorgeschribne  kuntschafft  und  zügsami  vor  uns  dem 

obgenanten  official  und  durch  die  vorgemcldetcn  zügen  beschchen  und  zu 
gangen  sind  in  der  mäsz  als  vorgeschriben  stät,  darumb  so  hand  wir  ze 
urkünd  und  merer  kuntschaft  der  selben  dingen  des  obgenanten  hofs  inge- 
sigel  von  bette  und  anrüffung  wegen  als  vor  stät  geheissen  hencken  an 
30  disen  brief,  der  geben  ist  in  dem  jar  und  des  tags  als  vorgeschriben  stät. 

(Auf  dem  Bug:)  Ex  speciali  commissione  domini  officialis  Conradus 
Guntfrid  notarius  curie  Basiliensis  hec. 

90.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
Kundschaften  auf  über  Vorgänge  vor  der  Schlacht  bei  St.  Jakob, 
35  am  24.  August  1444.  — 1446  Oktober  4. 

Original  St.Urk.  nt  1324.  — Cohn.  Rieht,  fol.  82g. 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 

Wir  der  official  des  byschofflichen  hoffs  zu  Basel  tünd  kunt  meng- 
lichem  mit  disem  brieff,  das  in  dem  jar  da  man  zalt  von  unsers  herren 
40  Jhesu  Christi  gebürt  tusend  vierhundert  viertzig  und  sechs  jar  uff  zinstag 
nechst  nach  sant  Michahcls  tag  des  lieilgcn  ertzengels  zu  prime  zyt  sint  vor 
unsz  als  einer  offenen  bewerten  persone  ingericht  und  gerichts  wisz  offenlich 

Urkunden  blich  der  Stadt  Basel.  VIL  21 


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162 


gestanden  und  liplich  gewesen  der  bescheiden  Johans  Tannegger  unsers  ob- 
genanten hoffs  procurator  und  geswomer  amptman,  in  statt  und  namen  der 
fürsichtigen  und  wisen  des  burgermeisters  und  der  räten  der  statt  Basel, 
an  einem,  und  die  bescheiden  Hans  Suter  von  Walen,  Hans  Meyger,  Hans 
Gisin,  Rüdin  Frölicher  von  Louffen  und  Peter  Meyger  von  Büssrach  als  5 
zügen  in  dirr  nachgeschribenn  Sache,  die  ouch  alle  zügnüssc  ze  gebende  für 
uns  in  gcschrifft  citiert  und  geladen  warent,  zu  dem  andern  teylen.  Und 
batte  da  der  obgenant  Hans  Tannegger  uns  den  obgenanten  ofhcial  in  statt 
und  namen  der  vorgemelten  siner  herren  der  riten,  das  wir  die  vorge- 
schribenn  personell  in  zügen  wisz  gesworn  namen  und  sy  verhören  und  ir  10 
sage  und  kuntschafft  eygentlich  verschriben  lassen  wellen  durch  unsers  ge. 
richts  notarien  einen  uff  söllichs  als  hie  nach  geschriben  stät,  besunder  was 
Kleinhans  Stöcklin  von  Usch  mit  inen  und  andern  rette,  da  sy  an  der 
leeze  lagent  uff  dem  Blaweu,  als  die  Schinder  in  das  land  kament,  und 
im  in  namen  als  vor  semlichs  ir  sage  und  kuntschafft  unser  offen  brieff  10 
mit  des  obgenanten  hoffs  ingesigel  besigelt  geben  wöltend,  Also  haben 
wir  der  obgenant  official  von  söllichcr  ernstlicher  bette  und  ouch  von  des 
rechten  wegen  die  selben  obgeschribenn  personen  in  zügen  wisz  gesworn 
genomen,  die  ouch  also  vor  uns  gesworn  hand  zu  gott  und  den  heilgen  mit 
gelerten  Worten  und  uffgehepten  henden  ein  warheit  harumb  ze  sagende,  20 
nieman  zelicb  noch  zcleid,  weder  durch  früntschafft  noch  vientschafft,  durch 
miet  noch  durch  mietwon  noch  durch  deheinen  argenlist,  äne  alle  geverde- 
Und  händ  sy  ouch  und  ycglichen  besunder  uff  semlichs  als  vor  stät  lassen 
verhören,  und  sy  hand  geseit  in  die  wisz  als  hie  nachgcschriben  stät. 

[i]  Des  ersten  Hans  Suter  von  Walen  ist  geladen  ein  warheit  ze  sagen  20 
und  hat  gesworn  in  diser  sach,  ist  fünftzig  jar  alt  und  me  und  ist  gefraget 
uff  semlichs  als  vor  stät,  besunder  was  Kleinhans  Stöcklin  von  Esch  mit 
inen  gcrett  habe  an  der  leeze  am  Blawcn,  als  die  Schinder  in  das  land 
kament  und  als  graff  Hans  von  Tierstein  den  schindem  ze  essen  und  trincken 
hat  geben,  und  was  im  darumb  ze  wissen  sige.  Hät  geseit,  als  die  Schinder  W 
in  das  land  kament  an  sant  Bartholomcus  tag,  das  was  uff  einen  mentag 
fru,  da  lägent  die  von  Louffen,  die  von  Zwingen  und  ander  unsers  gnedigen 
herren  von  Basel  und  graff  Hansen  und  jungkherr  Rüdolffs  von  Ramstein 
lüte  an  der  letze  uff  dem  Blawen  und  woltend  den  Schindern  weren,  das  sy 
nit  in  das  tal  gen  Louffen  kdment.  Da  kirne  uff  den  selben  mentag  früge  !*0 
zu  inen  an  die  letze  Kleinhans  Stöcklin  von  Esch  und  spräche  da  zu  inen : 
»was  tünd  ir  hie?«  Also  antwürtent  die  gesellen:  »wir  sint  hie  und  wellent 
das  unser  beschirmen  vor  den  schindem.«  Also  bald  sprach  aber  Kleinhans 
Stöckli:  »min  herr  graff  Hans  hett  mich  zu  üch  geschickt  üch  zu  sagent, 
das  ir  den  schindem  nützit  tflgent  noch  tön  söllcnt,  wand  sy  sigent  üwer  40 
güten  fründ  und  begerent  ouch  üch  nützit  zetünd,  tünd  ir  inen  ouch  nützt« 
Und  seit  ouch  me,  weihe  knecht  da  mins  herren  graff  Hansen  sigend,  die 
hette  er  geheissen  hein  zicchen,  und  ouch  enteil  die  söllent  zü  im  uff 
das  slosz  körnen  gen  Pfeffingen.  Er  seit  ouch  me,  das  Kleinhans  spreche, 
sinem  herren  graff  Hansen  wer  für  körnen,  »wie  dz  ir  — und  meinte  die  40 


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163 


an  der  letze  — die  Schinder  hinnacht  in  der  nacht  nechst  vergangen  wütend 
angriffen  han , und  hettend  ir  das  getan,  so  hettend  ir  gar  übel  getan,  wand 
die  Schinder  hettend  Esch  das  dorff  verbrent,  so  were  min  herr  zornig  wor- 
den über  üch.<  Und  sprach  ouch  da  zu  inen:  »lieben  frund,  ir  sprechcnt 
5 minem  herren  graff  Hansen  übel  zu,  das  er  Heinrich  Henslin  rüfte  wider- 
umb  uff  dz  husz,  als  er  herusz  mit  dem  armbrost  lieffe  über  die  Schinder, 
die  da  zwey  rosz  genomen  hattent,  die  er  geredtet  wolt  han.  Da  wissent, 
das  min  herr  das  im  besten  getan  hat,  wand  er  vorcht,  das  im  der  knecht 
erstochen  wer  worden.«  Und  als  die  gesellen  den  selben  Kleinhansz  Stück- 
10  lin  klagten  von  sines  bruders  wegen,  den  die  Schinder  gefangen  soltcnd  han, 
da  spräche  aber  Kleinhanns  zu  innen:  »es  ist  war,  min  brüder  der  ist  hin- 
nacht selb  vierd  under  inen  zu  Esch  gelegen,  und  hand  im  nützit  getan  und 
hand  inn  lassen  gan.«  Und  also  bald  kament  die  Schinder  hinder  uff  die 
gesellen  und  griffent  sy  an  mit  einem  geschrey,  und  wurde  diser  züge  ge- 
15  fangen  und  übel  geschlagen  und  gewundet,  das  er  vörchte  er  kirne  des 
Schadens  und  gefencknüsz  halb  niemer  me  wieder.  Desselben  mäls  errette- 
tem inn  ouch  sin  gesellen  mit  gewalt  den  Schindern  ab.  Und  dz  dunckt  da 
die  gesellen  gar  unbillich,  das  Kleinhansz  inen  semlich  bottschafft  tätte  und 
aber  die  Schinder  sy  als  bald  daruff  angriffent.  Spricht  ouch,  das  er  keinen 
20  under  den  Schindern  nit  bekante,  und  weist  ouch  nüt  anders.  Disz  und  nit 
anders  Mt  er  geseit,  nicman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutem  war- 
heit  willen  und  als  er  gott  darumb  antwürten  welle. 

[2]  Hans  Meyger  von  I.ouffen  ist  verkünt  und  geladen  ein  warheit  zc 
sagen,  hat  gesworn  in  diser  sach,  ist  drissig  jar  alt  oder  da  by  und  ist  ge- 
25  fraget  uff  scmlichs  als  vor  stät.  Hat  geseit:  Als  die  Schinder  in  das  land 
kament,  da  hette  unser  gnediger  herr  von  Basel  und  jungherr  Rüdolff  von 
Zwingen  vil  gesellen  usz  dem  tal  an  die  lecze  uff  den  Blawen  geordnet  da 
ze  verhüten,  das  die  Schinder  nit  in  das  land  hinab  kament.  Und  werent 
ouch  graff  Hansen  lüt  vil  by  inen  an  der  lecze.  Also  an  dem  mentag  früge 
30  uff  sant  Bartholomeus  tag,  da  kirne  Kleinhans  Stöcklin  von  Esch  zu  inen 
vor  der  letze,  als  sy  usz  der  letze  herusz  warent  gegangen  und  die  Schinder 
gern  hettend  gesechen,  und  spreche  zu  inen  und  besunder  zu  graff  Hansen 
lüten:  »was  tünd  ir  hie?  min  her  graff  Hans  hett  mich  zü  üch  geschickt, 
üch  ze  sagen,  das  ir  den  Schindern  nüt  tun  söllent;  si  begerent  üch  nüt  ze- 
35  tünd,  das  ir  inen  ouch  nützit  tügent.  Minem  herren  ist  für  komen,  ir  wei- 
tend sy  han  in  der  nacht  an  griffen;  und  hettend  ir  das  getan,  so  hettent 
ir  nit  recht  getan,  wand  wer  ir  einer  erstochen  worden,  so  hettent  sy  das 
dorff  Esch  verbrent«  Und  sprach  ouch  zü  l’etcr  Meygcrs  von  Büsserach: 
»Peter,  min  herr  hat  mich  zü  üch  geschickt,  das  ü wer  einteil  zü  im  ziechcn 
40  uff  die  vesti  gen  Pfeffingen,  wand  er  hett  nit  gesellen  gnüg,  und  die 
übrigen  süllent  hein  ziechen.«  Und  sprach  noch  me:  »min  herr  der  het 
vier  gesellen,  nämlich  min  brüder,  Ynczlinger,  Winüllen  und  Kuppin 
hinab  gen  Esch  geschickt,  und  hand  die  Schinder  im  die  getrüst,  das  er 
sechc,  dz  sy  im  und  den  sinen  nüt  wellent  tun,  denn  umb  cssig  ding.«  Und 
45  als  die  gesellen  mit  Kleinhans  rettent,  warumb  sin  her  graff  Hans  Winüllen 


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164 


werte  am  sunnentag  ze  abend,  das  er  ettlich  rosz  nit  crradte,  so  die  Schin- 
der genomen  hattent,  da  spräche  Kleinhans:  »da  sach  min  her  dry  Schinder, 
die  uff  Winüllcn  wartetend,  und  vorcht  dz  er  im  erstochen  wurde,  darurnb 
rüffte  er  im  widcrumb,  das  er  zu  im  kirne  uff  die  vesti.c  Und  als  bald 
Kleinhans  sich  widerumb  kert  zu  der  vesti,  da  werend  die  Schinder  hinden  5 
uff  den  gesellen  und  griffent  si  an.  Und  das  dunck  die  gesellen  gar  unbil- 
lieh  und  verdrosz  sy,  das  Kleinhans  inen  geseit  hat,  das  die  Schinder  ouch 
begcrtcn  inen  nützit  zetund,  und  aber  als  bald  er  den  inen  den  ruggen 
kert,  da  griffen  die  Schinder  sy  an  und  viengent  der  ircn  zwen.  Disz  und 
nit  anders  hat  er  geseit,  nieinan  zelieb  noch  zeleyd,  denn  durch  der  lutem  10 
warheit  willen. 

[3]  Hanns  Gisin  von  Louffen  ist  verkündet  und  geladen  ein  warheit  ze 
sagen,  hätt  gesworn  in  discr  sach,  ist  dryssig  jar  alt  und  mc  und  ist  ge- 
fraget  uff  semlichs  als  vor  statt.  Hat  geseit:  Als  er  und  ander  gesellen  an 
der  leeze  uff  dem  Blawen  lögent,  ze  hütend  das  die  Schinder  nit  in  Louffen  15 
tal  käment,  da  spreche  zu  disen  zügen  Rudi  Erhärt  selig  wilent  von  Louffen : 
»woluff,  wir  wellcnt  gan  die  Schinder  gesehen.«  Und  als  sy  für  die  letzen 
usz  käment,  da  fundent  sy  Kleinhans  Stöcklin  von  Esch  by  Hans  Suter 
und  Hans  Meyger  sinen  mit  zügen  stan  vor  der  leczc.  Da  sprach  diser 
züg  zü  im:  »Kleinhanns,  was  tüstu  hie?«  Da  spräche  er:  »ich  wolt  zü  uch  20 
und  wolt  üch  sagen,  das  ir  den  Schindern  nüt  tügent,  so  tünd  sy  üch  ouch 
nützit  Wand  man  hat  mich  zü  üch  geschickt,  üch  semlichs  ze  sagent.«  Da 
gieng  diser  züg  von  im  in  zornes  wisz  wider  gegen  den  gesellen.  Und  also 
bald  da  griffent  die  schindcr  sin  gesellen  hinder  an  und  viengent  inen  die 
iren  und  schlügent  und  wundetent  sy  und  handletent  sy  übel.  Und  das  25 
nam  die  gesellen  gar  unbillich  und  verdrosz  sy  übel,  das  Kleinhans  inen 
semlichs  geseit  hätt  und  darüber  die  Schinder  sy  angriffend.  Seit  ouch,  das 
Kleinhans  dazemal  ouch  seit,  man  hette  sinem  herren  graff  Hansen  vier  ab 
dem  husz  getröst  gen  Esch  herab,  die  des  dorffs  söltent  hüten,  besunder 
Rützsch  Stöcklin,  Winüllcn,  Ynczlinger  und  Kuppin.  Und  da  schancktc  graff  30 
Hans  den  schindem  zwo  flcschcn  mit  win.  Disz  und  nit  anders  hät  er  geseit, 
nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutern  warheit  willen. 

[4]  Item  Rüdin  Frölicher  von  Louffen  ist  geladen  ein  warheit  ze  sagen,  hät 
gesworn  in  diser  sach,  ist  by  drysig  jaren  alt  oder  da  by  und  ist  gefraget 
uff  semlichs  als  vor  stät  Hett  geseit:  Als  er  und  die  gesellen  usz  Louffen  35 
tal  an  der  leeze  lagent  uff  dem  Blawen,  da  käme  uff'  sant  ßartholomeus  tag 
am  mentag  früg  zü  disen  zügen  vor  der  letze  Kleinhans  Stöcklin  von  Esch. 

Da  spreche  diser  züg  wider  Kleinhansen:  »was  tust  du  hie?«  Da  sprach  er: 
»min  herr  graff  Hans  hatt  mich  her  uff  geschickt  zü  sinen  lüten,  das  ettlich 
zü  im  ziechcnt  uff  das  slosz  und  die  übrigen  hein  zicchcnt  und  den  schindem  40 
nützit  tügent;  wand  sy  wellcnt  im  ouch  nüt  tun.«  Da  spräche  aber  Klein- 
hans: »hand  ir  kein  fcnlin  oder  baner?«  Sprach  discr  züg:  »nein  werlich, 
aber  wir  bekennent  sust  einander  wol.«  Und  als  bald  griffent  die  schindcr 
sin  gesellen  hinder  an  und  viengent  und  schlügent  und  wundetent  sy.  Und 
das  neme  nun  die  gesellen  gar  unbillich  und  verdrosz  sy  übel,  das  Klein-  45 


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165 


hans  inen  semlich  bottschafft  hatt  gebracht,  und  aber  die  Schinder  [sy]  als 
bald  dar  uff  angriffent  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zelieb 
noch  zelcid,  denn  durch  der  lutem  warheit  willen. 

[5]  Item  Peter  Meyger  von  Bussrach  ist  geladen  ein  warheit  ze  sagen, 
5 hat  gcsworn  in  diser  sach,  ist  by  dryssig  jaren  alt  oder  daby  und  ist  ge- 
fraget  uff  semlichs  als  vor  stät  Hat  geseit:  Als  die  Schinder  in  das  land 
kament  und  er  und  ander  usz  dem  Louffen  tal  an  der  letzen  lagent  uff  dem 
Blawen,  da  ze  hütend  das  die  Schinder  nit  in  das  Louffen  tal  kä  ment,  also 
uff  sant  Bartholomeus  tag  frü  am  mentag  wolt  diser  gczüg  und  ettlich  ge- 
10  seilen  usz  der  letze  herusz  gan  lügen,  wie  vil  der  Schinder  werent  und  wa 
sy  warent.  Da  käme  Kleinhans  Stöckün  von  Esch  zu  disen  gezügen  und 
spräche  zu  inn:  »min  herr  graff  Hans  hat  mich  zü  üch  allen  geschickt,  was 
ir  hie  tügent,  und  hat  mir  empfolhen  mit  üch  allen  ze  reden,  das  ir  den 
Schindern  nützit  tügent,  sy  tügent  üch  ouch  nüt«  Und  als  er  semlichs  mit 
15  inn  redt,  da  brechent  die  Schinder  hinder  in  sin  gesellen  und  tribent  sy  von 
der  letze  und  viengent  ir  zwcn.  Und  also  erradten  sy  die  zwen  gefangen 
widerumb  und  erstachent  der  Schinder  einen.  Und  das  ndmc  die  gesellen 
alle  unbillich  und  verdrosz  sy  übel,  das  Kleinhans  inen  semlichs  seit,  und 
aber  die  Schinder  sy  hinder  an  griffent  Und  wer  Kleinhans  da  bliben,  sy 
20  hcttcnd  in  als  bald  erstochen  als  die  Schinder.  Disz  und  nit  anders  hat  er 
geseit,  nieman  zelieb  noch  zcleid,  denn  durch  der  lutem  warheit  willen  und 
als  er  gott  darumb  antwürten  welle. 

Und  wand  also  dise  vorgeschribne  kuntschafft  und  zügsami  vor  uns 
dem  obgenanten  official  und  durch  die  vorgemelten  Zügen  beschcchen  und 
25  zü  gangen  sint  in  der  nüisz  als  sy  vorgeschriben  stant,  darumb  so  hand  wir 
ze  urkünd  und  merer  kuntschafft  derselben  dingen  des  obgenanten  hoffs  in- 
gesigcl  von  bette  und  anrüffung  wegen  als  vor  stät  geheissen  hencken  an 
disen  brieff,  der  geben  ist  in  dem  jar  und  des  tags  als  vor  geschriben  stät. 

(Auf  dem  Bug:)  Ex  speciali  commissione  domini  officialis  Conradus 
30  Guntfrid  notarius  curie  Basiliensis  hcc. 

91.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
Kundschaften  auf  über  Verletzung  des  österreichischen  Geleits  durch 
Graf  Hans  von  Tierstein.  — 144.6  Oktober  8. 

Original  St.Urk.  if.  132 j.  — Co  Im.  Rieht,  fol.  722. 

35  Hängendes  Siegel  des  Officials. 

Wir  der  official  des  byschofflichen  hoffs  zü  Basel  tünd  kunt  meng- 
lichem  mit  disem  brieff,  das  in  dem  jar  als  man  zalt  von  unsere  herren 
Jhcsu  Christi  gebürt  tusent  vierhundert  vierczig  und  sechs  jare  uff  samstag 
nechst  nach  sant  Franciscus  tag  des  hcilgcn  bichters  zü  vesper  zyt  sint  vor 
40  unsz  als  einer  offenen  bewerten  persone  in  gericht  und  gerichts  wisz  offenlich 
gestanden  und  liplich  gewesen  der  ersam  und  bescheiden  Peter  zem  Blech 
obrester  rätzknecht  der  statt  Basel,  in  statt  und  in  namen,  ouch  mit  ganczcm 


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vollem  gewalt  der  fürsichtigen  und  wisen  des  burgermeisters  und  der  raten 
der  Stadt  Basel,  von  scmlichem  gewalt  wir  obgenanter  official  eigentlich 
undcrwisct  sint,  an  einem,  und  der  bescheiden  Wilhelm  Spül  unscrs  hoffs 
gesworner  amptman,  zu  dem  andern  teilen.  Und  öffnete  da  der  selb  Wil- 
helm Spül,  wie  das  er  von  enpfelchnüsse  und  anrüffung  wegen  der  fürsichtigen  5 
wisen  [des]  burgermeisters  und  der  raten  der  statt  Basel  Hansen  Wunder- 
lich genant  zem  Schiff  für  uns  gebotten  hctte  ein  warheit  ze  sagend  von 
des  geleitz  wegen,  so  im  vor  zyten  durch  den  edeln  wolgeborncn  hcrren 
jungherr  Smasman  von  Rapolczstein  denn  ze  mal  der  durchlüchtigen  her- 
schafft von  Österrich  lantvogt  enpfolhen  was,  und  was  ira  da  begegnet  in  10 
scmlichem  geleit.  Sprach  ouch  der  selbe  amptman,  wie  das  Hans  Wunder- 
lich von  gcsüchtcs  wegen,  so  er  in  einem  füsz  hetti,  nit  wol  gan  möchte 
und  begerte,  das  man  einen  notarien  zu  im  schickte;  was  er  denn  tun  söltc, 
weite  er  gern  tön.  Also  batte  uns  den  obgenanten  official  Peter  zem  Blech 
in  namcn  siner  vorgenanten  herren  der  räten,  das  wir  dem  bescheiden  Con-  15 
rat  Guntfrid  unsers  hoffs  geswornen  notarien  enphelen  und  gebieten  wöl- 
tend,  das  er  also  zu  dem  obgenanten  Hans  zem  Schiff  gon  und  den  inn 
eyd  nemen  und  in  uff  semlichs  als  vor  stüt  verhören,  sin  sage  und  kunt- 
schafft  eygcntlich  vcrschriben  und  im  in  nainen  als  vor  semlicher  siner  sage 
und  kuntschafft  unser  offen  brieff  mit  des  hoffs  ingesigel  besigelt  geben  20 
wöltend.  Also  haben  wir  der  obgenant  official  von  söllicher  ernstlicher  bette 
und  ouch  des  rechten  wegen  dem  selben  Conrat  Guntfrid  unsers  hoffs  ge- 
swornen notarien  ernstlichen  enpfolen  zu  dem  obgenanten  Hansen  zem 
Schiff  ze  gond,  den  selben  in  zügen  wisz  gesworn  nemen  und  in  uff  sem- 
lichs als  vor  stät  ze  verhörent  und  sin  sag  also  lassen  vcrschriben,  der  25 
ouch  vor  im,  als  er  uns  by  sinem  ampt  eygenlich  underwiset  hat,  in  zügen 
wisz  gesworn  hat  zu  got  und  den  heilgen  mit  gelertcn  Worten  und  uffge- 
hebten  henden  ein  warheit  henimb  zesagende,  nieman  zclieb  noch  zeleid, 
weder  durch  früntschafft  noch  vigcntschafft,  durch  miet  noch  durch  mietwon 
noch  durch  deheinen  argenlist.  Und  hat  geseit  also*) : Als  der  edel  30 

und  wolgeborner  jungherr  Smaszman  von  Rapolczstein,  sin  gnediger  herr, 
der  durchlüchtigen  herschafft  von  österrich  lantvogt  was,  da  gäbe  der  selbe 
sin  herr  der  landvogt  im  und  einem  burger  von  Mümpelgart,  hiesz  Zschan 
Philippe,  und  ir  yeglichem  besunder  einen  frycn  geleitz  brieff,  das  sy 
und  ir  yeglichcr  alle  die  lüte,  die  geleitz  begertend  von  Mümpelgart  35 
durch  der  herrschafft  land  von  Österrich  fry  zü  geleiten  ze  füsz  und 
ze  rosz  by  nacht  und  by  tag,  wie  cs  denn  umb  sy  ein  gestalt  hette 
und  sy  semlichs  begertend.  Also  were  er  eins  zits  zu  Mümpelgart,  da 
küment  vier  erber  man  ze  rossz  zu  im  zü  Mümpelgart  in  der  herberg 
und  begertend,  das  er  sy  fry  geleiten  wölte  bys  gen  Basel,  als  er  da  40 
zemal  ein  silberin  büchsen  mit  der  herrschafft  Wappen  als  ein  gelcitzman 
an  im  trüg.  Das  discr  züg  nit  gar  gern  tatte,  von  ettlicher  tröwe  Wor- 
ten wegen,  die  im  vormals  und  ouch  dem  erber  man  von  Mümppclgart  bc- 


91.  a)  Und  — also  auf  Rasur  A. 


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schcchcn  wörent,  der  ouch  disem  zügen  sinen  geleitz  bricff  übergab  und  nit 
me  mit  dem  gleit  ze  schaffen  wolt  liän  von  semlicher  tröwe  wort  wegen. 
Und  als  diser  züg  von  Mümpelgart  mit  andern  bürgern  von  Basel  riten  wolt 
gen  Basel,  da  name  er  die  vorgenanten  vier  man  in  siner  gnedigen  herr- 
5 schafft  von  Osterrich  geleit  und  furt  die  bys  uff  ein  halb  mil  gegen  Blümen- 
berg.  Da  kament  usz  Blfimenberg  sines  herren  graff  Hansen  von  Tierstein 
diener  gerent,  edel  und  unedel,  und  viengent  die  vier  mann,  so  in  der  ob- 
genanten siner  gnedigen  herrschafft  geleit  warent,  und  bundent  die  und  fur- 
tend  sy  uff  das  slosz  gen  Blfimenberg.  Also  ritte  diser  züg  mit  inen  zfi 
10  graff  Hansen  von  Tierstein  uff  das  husz  und  Seite  im,  wie  er  die  selben  lute  in 
siner  gnedigen  herrschafft  von  Österrich  geleit  hette  genomen  und  enpfangen 
nach  enphelnüsse  sines  herren  des  lantvogts,  und  zögt  im  sinen  geleitz  brieff 
und  batt  in,  das  er  die  lute  fry  und  ledig  weite  lassen  riten  in  sinem  ge- 
leit Da  sprach  graff  Hans  nach  vil  tröwe  und  zornigen  Worten,  und  sy  da 
15  wol  uff  fünff  stund  gewesen  warent  und  sach,  das  sy  arm  lüt  warent,  da 
sprach  er  zem  letzsten:  »ich  schetze,  werent  die  lute  min  fug  gesin  — wand  sy 
hattend  nüt  und  warent  blfit  arm  — ich  hett  sy  durch  dins  geleitz  willen  nit 
ledig  gelassene  Und  da  selbs  tröweten  im  die  gesellen  im  schloss  und 
sprachent  zfi  im : >Du  erwindest  nit  dins  ritens,  bis  das  dir  der  tagen  eins 
20  din  hut  vol  geslagen  wirt.«  Da  liessent  sy  die  vier  mann  und  inn  riten, 
doch  so  verlöre  einer  under  inen  ein  welsch  swert.  Und  als  diser  züg  mit 
sinen  obgenanten  geleitz  lüten  gen  Basel  kam,  da  gieng  er  für  rät  und  Seite 
sinen  herren,  wie  es  im  zfi  Blfimenberg  ergangen  were,  und  fragte  sy  rätz, 
wie  er  sich  fürer  von  söllichs  geleitz  wegen  halten  sölte,  des  er  sich  doch 
25  ane  ir  rate  underwunden  hette.  Da  sprcchent  die  selben  sin  herren,  er 
möchte  lüt  geleiten  oder  ungeleit  lassen,  gieng  aber  inn  liden  an,  des  wei- 
tend sy  mfissig  gän.  Und  als  er  semlichs  vernara,  das  man  im  nit  beholffen 
wolt  sin,  da  name  er  sinen  geleitz  brieff  und  ouch  Zschan  Philipps  von 
Mümpelgart  brieff  und  ritte  gen  Ensiszhen  und  wolte  die  brieff  sinem  herren 
30  dem  lantvogt  gcantwürt  hän.  Da  funde  er  inn  nit  da.  Also  gebe  er  die 
brieff  Conrade  da  zemal  hubmeister  und  Seite  im  ouch,  wie  es  im  ergangen 
was  ze  Blfimenberg.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zclieb  noch 
zeleid,  denn  als  er  gott  darumb  antwürten  welle  und  durch  der  lutern  war- 
heit  willen.  Und  wand  also  dise  vorgeschribne  kuntschafft  und  züg- 

35  sami  vor  unsz  dem  obgenanten  official  und  durch  den*)  vorgemelten  zügen 
bcschechen  und  zfigangen  sint  in  der  masz  als  vor  geschriben  stät,  darumb 
so  hand  wir  ze  urkünd  und  merer  kuntschafft  der  selben  dingen  des  obge- 
nanten hofft  ingesigcl  von  bette  und  anrfiffung  wegen  als  vor  stät  geheissen 
hencken  an  disen  brieff,  der  geben  ist  in  dem  jar  und  des  tags  als  vor  ge- 
*0  schriben  stät 

(Auf  dem  Bug:)  Ex  speciali  commissione  domini  officialis  Conradus 
Guntfrid  notarius  curic  Basilicnsis  liec. 


91*  a)  den  auf  Rasur  A. 


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92.  Der  Vogt  zu  Weil  nimmt  Kundschaften  auf  über  Weg- 
nähme  von  Vieh , das  dem  Kloster  Kluigental  in  Klein-Basel  gehörte. 

— 1446  Oktober  rj. 

Co/nt.  Rieht,  fol.  toyS.  — Überschrift  Kuntschafft  von  wegen  der 
frowen  von  Klingental,  ist  ubergeben  an  samsztag  nach  sant  Andres  5 
tag  [Dezember  jJ. 

Ich  Ileincz  Human  alter  vögt  des  dorffs  Wyl  tön  kund  menglichcm 
mit  disem  brieff:  Als  ich  verwas  und  stat  hielt  Cuntzman  Bümans  mins  siins 
und  vogtes  ze  WJ'l,  daz  ich  da  in  dem  jetzgenanten  dorff  ze  W<1  öffentlich 
ze  gericht  gesessen  bin  an  statt  und  in  namen  des  edeln  wol  gebornen  10 
herren  marggraffe  Rudolffs  von  Hochberg  herren  ze  Rottelcn  und  ze  Susen- 
burg etc.  mynns  gnedigen  herren,  und  körn  da  für  mich  in  gerichte  der 
ersam  Johans  von  Eschenberg  schaffener  des  klosters  ze  Klingental  ze  rnin- 
ren  Basel,  an  statt  innamen  und  von  wegen  der  erwirdigen  frowen  der 
priorin  und  des  convcntcs  gemeinlich  desselben  klosters  ze  Klingental  und  lj 
in  irem  namen,  und  offenete  also  vor  mir  ingerichte,  wie  daz  sinen  frowen 
ze  Klingental  von  etlichen  gesellen  von  Schonow  und  Tottnow  und  von 
dem  Schwarczwalde  ir  vyhe,  so  denn  si  und  ir  brüder  Hanns  Hesinger  in 
und  uff  irem  hoffe  ze  Ottlikcn  gchept  haben,  genommen  sie  worden,  in  dem 
vor  und  ee  daz  die  stat  von  Basel  mit  unser  gnedigen  herrschafft  von  Oster-  20 
rieh  etc.  ze  kriege  und  vyentschafft  kommen  sient.  Ilctt  daruff  begert  dise 
nach  geschriben  erber  lute  ze  verhörende  und  ein  svarheit  in  disen  Sachen 
gebieten  ze  sagende,  was  inen  darumb  kund  und  wissende  sige.  Wand  nü 
kuntschafft  der  warheit  niemand  zeversagende  ist,  harumb  so  habe  ich  si 
alle  gemeinlich  und  iglichen  in  sunders  verhört  Und  hett  ouch  also  25 

des  ersten  Henni  Guttlin  geseit,  das  im  wol  kunt  und  wissende  sye,  das 
Hansen  Hesinger  ze  Ottliken  sine  schaff  und  vyhe  genommen  sye  worden 
umb  unser  frowen  tag  der  nach  ganden  und  des  heiligen  cruczes  tag,  syc 
jetz  uff  unser  frowen  tag  nehst  vergangen  zwey  jare  gewesen;  von  wem 
aber  solichs  beschchc,  wisse  er  cygentlich  nit,  denn  das  er  uff  die  zyt  hörte  30 
sagen,  daz  es  etliche  gesellen  abe  dem  Walde  getan  hetten.  Ob  ouch  die 
selben  abe  dem  Walde  der  stat  Basel  oder  Hesingers  abgeseiten  vigent 
werent  oder  nit,  wisse  er  ouch  nit.  Wol  wisse  er,  als  er  und  ander  von 
mins  herren  lande  darnach  zugent  gen  Swcrstat  an  die  letze,  daz  da  by 
werent  gesellen  vom  Briszgow,  von  Friburg  und  abe  dem  Walde,  und  inen  J5 
och  der  rat  von  Basel  an  die  letze  schickte  buchsscn  und  buchssen  pulver 
und  lute,  die  mit  den  buchssen  künden  umb  gan  und  bereiten.  Und  die 
selben  so  denn  von  Basel  zu  inen  geschickct  warent,  das  die  by  inen  won- 
tent  und  wandelten,  und  inen  öch  nicman  dhein  Unzucht  noch  smahe  nitt 
erbott,  und  oöch  der  selben  schaffen,  so  Hesingern  genommen  warent,  von  40 
etlichen  gesellen,  so  an  der  letze  lagen  uff  dem  walde,  wider  genomen  und 
an  die  letze  bracht  und  da  gessen  würden. 

Ouch  het  geseit  Henni  Büman  und  hillet  in  allen  Worten  mit  dem  ob 
genanten  Henni  Guttlin.  Dcsglichen  so  gehillet  Hcyni  Kristan  ouch  mit 


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ime.  Dcsglichen  Peter  Vischinger.  Desglichen  Hanns  Boner,  denn  sovilmc 
das  er  der  schaden  ein  teil  uff  dem  wald  halft  nemen  und  an  die  letze 
triben  und  essen.  Item  Clewin  Cüntzlin  gehütet  ouch  mit  dem  vorgenanten 
Henni  Gutlin  und  öch  Walther  der  zymberman.  Desglichen  so  gehillet 
5 Clewin  Erny  ouch  mit  Henni  Guttlin,  wand  daz  er  der  schaffen  nit  halff 
essen.  Ouch  hat  geseit  Henni  Vogtlin  und  gehellet  ouch  mit  Henni  Güt- 
lin  in  allen  Worten.  Wemlin  Gutlin  hett  geseit  ze  glicher  wise  als  Henni 
Gutlin,  wand  daz  er  der  schaffen  nit  geholffen  hat  essen.  Hanns  Offenhus- 
lin  gehillet  ouch  mit  Henni  Guttlin  in  allen  Worten,  denn  ouch  sovilme  daz 
10  er  etliche  schaff,  so  Hesinger  genommen  warent,  uff  dem  Schwartzwald 
wider  halff  nemen  und  an  die  letze  triben  und  essen. 

Henni  Rotthfiptlin  hat  geseit  und  gehillet  ouch  zem  teil  mit  Henni 
Gutlin,  und  sovil  me  seit  er,  daz  er  der  zyte  von  Wyl  gen  Rottelen  gc- 
schicket  wurde  und  kerne  zu  juncker  Gerigen  von  Tegemow  und  Seite  dem 
15  von  dem  namen,  und  ritte  also  ouch  mit  juncker  Gerigen  dem  nammen 

nahe  untz  gen  Steyn.  Da  kernen  er  und  juncker  Gerige  zu  den,  so  die 

schaffe  und  das  vihe  genomen  hattent.  Do  rette  juncker  Gerige  mit  inen 
und  spreche:  »warumbe  hand  ir  die  schaffe  genommen?  Hesinger  hett  si  doch 
mvnner  frowen  geben  ? und  wer  hett  es  uch  geheissen  ?«  Da  sprechent  sie : 
20  >machcnt  uns  aber  ein  rede,  als  ir  vormals  getan  hand  I Juncker  Kriderich 
vom  Hus  hetz  uns  geheissen.«  Also  schiede  er  von  dannen. 

Heyni  Kleinman  hett  geseit  und  gehillet  ouch  in  allen  Worten  mit 
Henni  Gutlin. 

Claus  Grefflin  hett  geseit  und  sprichet,  das  im  wol  kund  und  wissend 
25  sye,  daz  minen  frowen  von  Klingendal  ir  vfhe  ze  Ottliken  genommen  wurde 

zu  den  zyten,  als  denn  das  Henni  Gutlin  und  ander  davor  geseit  hand.  Und 

als  er  by  achte  tagen  an  der  letze  gelegen  were  and  ander  gesellen  hinuff 
geschickt  wurden  und  er  am  heimhar  gän  were  und  gen  Bucken  harabe 
kerne,  da  bekement  im  etliche  gesellen  von  Basel  uffhin  gande,  die  fragte 
30  er  war  si  wolten.  Antwurten  si:  »wir  wellen  des  uffhin  zu  den  gesellen  an 
die  letze.«  Desglichen  hett  Clewin  Hodelin  ouch  geseit  und  gehillet  mit 
Claus  Greffelin,  wand  si  zwen  mit  einander  giengent. 

Henni  Grefflin  het  geseit,  daz  im  wol  wissende  sye,  daz  Hesinger  sin 
schaffe  und  vyhe  genommen  sy  worden  zu  den  zyten  und  in  dem  jare,  als 
35  denn  daz  Henni  Gutlin  und  ander  davor  geseit  hand,  und  das  er  uff  die 
zyte  horte  sagen,  das  es  etliche  gesellen  abe  dem  Walde  getan  hetten.  Sich 
haben  ouch  vil  Sachen  und  dinges  an  der  letze  verhandelt  und  gemacht,  da 
von  er  nit  wisse,  wand  er  erste  nahin  dar  keme,  da  sich  vil  Sachen  ver- 
louffen  hetten. 

40  Conrat  Meiger  hat  geseit  und  gehillet  in  allen  Worten  mit  Henni  Gut- 

lin, denn  sovil  me  als  er  uff  und  nider  an  die  letze  fure  mit  win  und  brot, 
also  hette  Hans  Engel  der  buchssenmeistcr  von  Basel  ein  piünderlin  ze 
Krcntzach  verlassen,  daz  furte  er  ira  hinüff  an  die  letze,  und  der  schanckte 
im  ouch  ein  alten  blaphart. 

Urkunde nbu ch  der  Stadt  Basel.  VII.  22 


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170 


Conrat  Brotbcck  hctt  geseit  und  gchillet  ouch  in  allen  Worten  mit 
Henni  Gutlin,  wand  er  die  zyte  und  Henni  Gutlin  an  der  letze  was  alwegent 
by  ime  were. 

Kleynhanns  hett  geseit  und  sprichet,  daz  im  wol  kunt  und  zewissende 
sye,  das  Hesingcr  ze  Otliken  sin  vvihe  und  schaffe  genommen  wurden  zu  5 
denen  zyten  und  in  dem  jarc,  als  denn  Henni  Gutlin  und  ander  davor  ge- 
seit hand  ; und  daz  er  also  uff  die  zyte  gen  Werr  kerne  in  des  wirtes  hüs 
da  selbs  und  sehe  ouch  etliche  küge,  so  Heisingers  gewesen  werent,  da 
gande. 

Hanns  Vogler  vogt  ze  Huningen  hat  geseit  und  gehillet  mit  Henni  10 
Gutlin,  denn  sovilme  daz  in  myn  frflwen  von  Klingental  uff  die  zyt,  als 
inen  das  vvihe  genommen  was,  schicketen  gen  Nuwenburg  zu  minem  alten 
herren  dem  marggraffcn,  ime  solichen  iren  Verluste  ze  klagende.  Und  als 
in  nü  min  herre  verhörte,  sante  er  nach  juncker  Friderich  vom  Hus  und 
spreche  zu  im : «du  hettest  wol  gemach  getan  1 warumb  hestu  den  armen  15 
frowen  ze  Klingental  das  ir  genommen  ? Du  hast  mir  dheinen  dinst  getan.« 

Da  so  spreche  junckcr  Friderich:  »werlich,  herre,  ich  habe  es  nit  gcthan, 
Clewin  Heinrich  hette  es  getan.« 

Und  das  dis  alles  also  ein  warheit  sige,  so  hand  die  obgenemptcn  gc- 
zugen  alle  gemeinlich  und  iglicher  in  sunders  gesworn  eyde  liplich  ze  gott  20 
und  zen  heiligen  mit  uffgcheptcn  hendcn  und  gelcrten  Worten,  als  ouch  inen 
allen  daz  zetunde  mit  urteil  und  recht  erkent  wart.  Und  haben  ouch  daz 
getan,  niemand  ze  liebe  noch  ze  leide,  durch  fruntschafft  noch  durch  vient- 
schafft,  denn  durch  der  blossen  warheit  willen.  Dirre  dingen  sint 

gezugen  und  warent  hie  by,  die  harinn  urteil  gaben,  die  erberen  Huglin  25 
Walther,  Wernlin  Erny,  Peter  Rotthöptlin,  Heiny  Schöni,  Klein  Heyni,  alle 
von  Wfl,  Fridelin  Meiger,  Henni  Götzün,  I.ienhart  Ringlin,  Heintze  Murlin, 
Lienhart  Midier  und  Clewin  Vogelbach,  alle  von  Tullikcn,  und  siist  vil 
anderer  erberer  luten.  Und  des  alles  zu  cym  vesten  steten  und  warem  ur- 
kunde so  ist  diser  brieff  von  bekanntnisse  wegen  des  gerichtes  ze  W51  be-  30 
sigelt  mit  des  frommen  vesten  juncker  Gerigcn  von  Tegernow  cdelknechtes 
und  des  obgenempten  mynnes  gnedigen  herren  des  marggraffen  obresten 
vogts  uff  gedrucktem  ingesigel  by  ende  diser  geschrifft,  doch  im  und  sinen 
erben  one  schaden.  Dis  beschach  und  ward  dirre  brieff  geben  an  dem 
nechsten  dornstag  vor  sant  Gallen  tag  des  heiligen  aptes  des  jares  als  man  35 
zaltc  nach  Cristgeburt  viertzehenhundert  viertzig  und  sechs  jare. 

93.  Egl  oben  «•  77 . — 1446  Oktober  14. 

u.  Der  Official  von  Basel  nimmt  Kundschaft  darüber  auf, 
dass  Götzheinrich  von  Eptingen  ein  fahr  im  voraus  mit  einem 
Einfall  fremder  Truppen  gedroht  hat.  — 14.46  Oktober  18.  20.  40 

Original  St.Urk.  tf  rj2Ö. 

Hängendes  Siege I des  O/ficials. 


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171 


Wir  der  official  des  byschofflichen  hoffs  zö  Basel  tfind  kunt  menglichen 
mit  disem  brieff,  das  in  dem  jar  als  man  zalt  von  unsers  herren  Jhesu 
Christi  gebürt  tusent  vierhundert  viertzig  und  sechs  jare  uff  zinstag  ncchst 
nach  sant  Gallen  tag  des  heylgen  bichtcrs  zö  vespcr  zyt  ist  vor  uns  als 
5 einer  offnen  bewerten  person  ingericht  und  gerichts  wisz  offenlich  gestanden 
und  liplich  gewesen  der  fernem  Peter  zem  Blech  obrcster  rätzknccht  der 
statt  Basel,  in  statt  und  namcn,  oucll  mit  ganczem  vollem  gewalt  der  für- 
sichtigen und  wisen  des  Bürgermeisters  und  der  rätten  der  statt  Basel,  von 
semlichem  gewalt  wir  obgenanter  official  eygentlich  underwisct  sind  und  öffnete 
10  da  vor  uns  in  namen  als  vor,  wie  das  sin  herren  die  ritte  ettwas  kunt- 
schafft  und  zügsami  notturfftig  werc  von  den  erbern  luten  von  Brattclen 
von  des  gutes  und  namcn  wegen,  als  die  wägen  zu  Brattelen  berobet  und 
uff  gebrochen  wurdent  durch  die  Schinder  und  ander  ir  helffcre,  wer  da  von 
den  lantzlüten  da  by  und  mit  gewesen  sige  und  was  inen  davon  ze  wissend 
15  sige.  Und  wand  aber  scmlichs  den  erbern  luten  für  und  gen  Basel  ze  laden 
und  ze  körnend  zu  swer  und  ze  schädlich  were,  batte  er  uns  den  obgenan- 
ten official,  das  wir  dem  bescheiden  Conrat  Guntfrid  unsers  hoffs  geswor- 
nen  notarien  enphelhen  und  gebieten  wöltend,  das  er  also  in  siner  obge- 
nanten  herren  der  rätten  kosten  gen  Brattelen  in  das  dorff  ze  rittend  und 
20  semlich  personen,  so  im  denn  da  selbs  für  geantwürt  wurdend,  in  eyd  nemen 
und  sy  uff  scmlichs  als  vorstiit  verhören  und  ir  sage  und  kuntschafft  cygent- 
lich  verschriben  lassen  und  im  in  namen  als  vor  semlichs  ir  sagens  und 
kuntschafft  unser  offen  brieff  mit  des  hoffs  ingesigel  bcsigelt  geben  wöltend. 
Also  haben  wir  der  obgenant  official  von  scmlichcr  ernstlicher  bette  und 
25  ouch  des  rechten  wegen  dem  obgenanten  Conrat  Guntfrid  unsers  hoffs  ge- 
swornen  notarien  ernstlich  enpholen  gen  Brattclen  zö  ritten  und  die  per- 
sonen, so  im  da  genemet  wurdent,  in  zögen  wisz  gesworn  ze  nemen  und 
sy  uff  semlichs  als  vorstät  und  was  inen  da  von  ze  wissend  sygc  ze  ver- 
hörend und  ir  sag  also  lassen  verschriben.  Der  selb  notary  ouch  also  da 
30  hin  uff  donrstag  ncchst  nach  sant  Gallen  tag  geritten  ist  und  da  selbs  Hans 
Müting  von  Brattelen  in  zögen  wisz  gesworn  genomen  hat,  der  ouch  ge- 
sworn hat  vor  im,  als  er  uns  by  sinem  ampt  eygentlich  underwisct  hat,  zu 
gott  und  den  heilgen  mit  gelerten  Worten  und  uffgehebten  henden  ein  war- 
heit  harumb  zesagend,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  weder  durch  früntschafft 
35  noch  vientschafft  noch  durch  deheinen  argenlist,  ane  alle  geverde,  und  hat 
geseit  in  die  wisz  als  hie  nach  geschriben  stät. 

Hans  Muting  von  Brattelen  hat  gesworn  ein  warheit  ze  sagende  in 
diser  sach,  ist  by  viertzig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefragt  uff  scmlichs  als 
vor  stät,  hat  geseit,  das  er  von  den  wägen  und  namc,  der  da  zö  Brattelen 
10  beschechen  ist,  wenig  wisse,  wan  er  wär  nit  im  dorff.  So  denn  hat  er  ge- 
scit,  wie  das  lang  vorhin  ee  das  die  Schinder  in  das  land  käment,  by  einem 
jar  me  oder  minder,  da  sässe  eins  mäls  her  Göczheinrich  von  F.ptingen 
ritter  zö  Brattelen  in  dem  wigerhusz  und  rette  da  under  andren  Worten  und 
tröwetc  hert  den  Switzern  und  meinte  da,  die  herren  weitend  sy  umb  bringen 
45  und  das  land  verherien.  Da  spreche  diser  züg:  >licber  her,  wie  weitend 


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172 


ir  das  tun?  Ir  mügcnt  doch  nit  in  das  Sand  körnen.«  Da  spreche  er  aber: 
»lieber,  was  wilt  du?  Wir  wcllent  ein  grosz  volck  in  das  land  bringen,  und 
wenn  wir  uns  denn  für  ein  slosz  slachent,  so  sint  die  eydgenossen  also  über- 
mütig, das  sy  nit  cnland,  sy  slachent  uns  dannen.  Gelingt  uns  denn,  so 
habent  wirs,  misslingt  uns  aber,  so  wirt  das  fremde  volck  erslagen.  Was  5 
ist  darumb?  Da  snaltend  wir  nit  einen  pus  umb.  Gewunnen  aber  wir  sy, 
so  hand  wir  das  land  gewunnen.«  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nie- 
man  zclieb  noch  zelcid,  denn  durch  der  lutem  warheit  willen  und  als  er 
gott  darumb  antworten  welle.  Und  wand  also  dise  vorgeschribnc 

kuntschafft  und  zügsami  vor  uns  dem  obgenanten  official  und  durch  den  10 
vorgemelten  zügen  beschechen  und  zu  gangen  ist  in  der  mäsz  als  vorge- 
schribcn  stiit,  darumb  so  hand  wir  ze  urkünd  und  mercr  kuntschafft  der 
selben  dingen  des  obgenanten  hoffs  ingesigel  von  bette  und  anrüffung 
wegen  als  vor  stiit  geheissen  hcnckcn  an  disen  brieff,  der  geben  ist  in  dem 
jar  und  des  tags  als  vor  geschribenn  stät  15 

( Auf  dem  Bug:)  Conradus  Guntfrid  notarius  hec. 

95.  Der  Official  von  Hasel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
Kundschaften  auf  über  die  Teilnahme  von  Herren  der  Nachbarschaft 
am  Zuge  der  Schinder.  — Oktober  18.  20. 

Original  St.Urk.  tf  1327.  20 

Hängendes  Sieget  des  Officiats. 

Wir  der  official  des  byschofflichcn  hoffs  zu  Basel  tünd  kunt  menglichem 
mit  disem  brieff,  das  in  dem  jar  als  man  zalt  von  unsers  herren  Jhesu 
Christi  gebürt  tusent  vierhundert  viertzig  und  sechs  jare  uff  zinstag  nechst 
nach  sant  Gallen  tag  des  heilgen  bichters  zu  vesper  zit  ist  vor  uns  als  einer  25 
offnen  bewerten  person  ingericht  und  gerichts  wisz  offenlich  gestanden  und 
liplich  gewesen  der  fürnem  Peter  zem  Blech  obrester  rützknecht  der  statt 
Basel  an  statt  und  in  namen,  ouch  mit  gantzem  vollem  gewalt  der  fürsich- 
tigen und  wisen  des  burgernieisters  und  der  ritten  der  statt  Basel,  von 
semlichem  gewalt  wir  obgenanter  official  eygentlich  underwiset  sind,  und  30 
öffnete  da  vor  uns  in  namen  als  vor,  wie  das  sin  herren  die  rite  ettwas 
kuntschafft  und  zügsami  notturfftig  werend  von  den  erber  lüten  von  Bratte- 
len,  von  mannen  und  ouch  von  frowen,  von  des  gutes  und  nämen  wegen, 
als  die  wägen  zu  Brattellcn  berobet  und  uff  gebrochen  wurdent  durch  die 
Schinder  und  ander  ir  helffere,  wer  da  von  den  lantzlüten  da  by  und  mit  35 
gewesen  sige,  und  was  inen  da  von  zewissend  sye.  Und  wand  aber  sem- 
lichs  den  erbern  lüten  für  uns  gen  Basel  zeladen  und  zekomend  zeswer 
und  zu  schädlich  were,  batt  er  uns  den  obgenanten  official,  das  wir  dem 
bescheiden  Conrat  Guntfrid  unsers  hoffs  geswornen  notaryen  enphelhen  und 
gebieten  weitend,  das  er  also  in  siner  obgenanten  herren  der  rätten  costen  40 
gen  Brattellen  in  das  dorff  ritte  und  scmlich  personen,  so  im  denn  da  selbs 
für  gcantwürt  wurdent,  in  eyd  nemen  und  sy  uff  semlichs  als  vor  stät  ver- 


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173 


hören,  ir  sage  und  kuntschafft  eygentlich  lassen  verschriben  und  im  in  namen 
als  vor  semlichs  ir  sage  und  kuntschafft  unser  offen  bricff  mit  des  hoffs  in- 
gcsigel  bcsigelt  geben  wöltend.  Also  haben  wir  der  obgenant  official  von 
semlicher  ernstlicher  bette  und  ouch  des  rechten  wegen  dem  obgenanten 
5 Conrat  Guntfrid  unsere  hoffs  geswornen  notaryen  ernstlichen  enpfolhen  geil 
ßrattcllen  ze  rittend  und  die  personen,  so  im  da  genemmet  werdent,  in  zugen 
wisz  gesworn  ze  nemen  und  sy  uff  semlichs  als  vor  stat  und  was  inen  da- 
von ze  wissen  sye  ze  verhörend  und  ir  sag  also  lassen  verschriben.  Der 
selb  notarv  ouch  also  dahin  uff  donrstag  nechst  nach  sant  Gallen  tag  ge- 
10  ritten  ist  und  cttlich  disc  nachgeschribenn  personen  in  zügen  wisz  gesworn 
genomen  hat,  die  ouch  gesworn  hand  vor  im,  als  er  uns  by  sinem  ampt 
eigentlich  underwiset  hat,  zfl  gott  und  den  heylgen  mit  gelertcn  Worten  und 
uff  gehepten  henden,  ettlich  frowen  under  inen,  die  in  unser  lieben  frowen 
banden  giengent,  by  trüwen  an  eydes  statt  gelobtcnd  ein  warheit  hcrumb 
15  ze  sagend,  nieman  zelieb  noch  zelcid,  weder  durch  fruntschaflft  noch  vyent- 
schafft  noch  durch  dcheinen  argenlist  ane  alle  geverde.  Und  hand  geseit  ir 
yeglichs  besunder  in  die  wisz  als  hie  nach  geschriben  stat. 

[l]  Des  ersten  Ruman  Kilchwart  von  Oberndorff  hat  gesworn  ein  warheit 
ze  sagend  in  diser  sach,  ist  by  sechs  und  drissig  jaren  alt  oder  dabv,  ist  ge- 
20  fraget  uff  semlichs  als  vor  stät,  hat  geseit : Als  die  Schinder  in  das  land  kament, 
da  were  er  zu  Waltikofcn  jungherr  Conrat  Husers  torhüter,  und  da  rittend 
jungherr  Hcrman  von  Eptingen  mit  den  Schindern,  und  jungherr  Tennige 
Muser  jungher  Conrats  sun  der  ritte  mit  dem  von  I.utzclstcin.  Und  also 
eins  tags,  ee  das  der  telffin  gen  Waltikofen  kam,  da  käme  Wasserberg  dar 
25  und  gebe  den  gesellen  in  beden  hüsern  Wortzeichen  vor  den  Schindern,  ald 
aber  cs  were  inen  übel  ergangen.  Und  also  käme  der  telfin  vor  dem  Sonnen- 
tag vor  der  gcslacht  gen  Waltikoflfcn  und  bleib  da,  bys  das  die  slacht  be- 
schach.  Und  also  rittend  jungherr  Herman  von  Eptingen  und  jungherr 
Tennige  Huscr  mit  den  Schindern  enweg.  War  sy  aber  rittend,  wisse  er 
30  nit.  Und  als  die  slacht  besehach  zu  sant  Jacob,  da  kament  sy  widerumb 
gen  Waltikofcn  und  brachtcnd  wund  lut,  ir  wol  vier  uff  einem  wagen,  die 
er  sach  in  Tennige  Husers  husz.  Was  in  dem  andern  husz  were,  wisz  er 
nit  Hat  ouch  geseit,  als  der  telfin  gen  Waltikofen  kam,  da  spreche  der 
herrold  zu  disem  zugen : »sichstu,  ce  das  der  sunnentag  kunt,  wil  denn  die 
35  sunn  inn  die  statt  gen  Basel  schinen,  so  wellcnt  wir  ouch  dar  ine  sin;  und 
kunt  also  vil  Volkes  her,  das  sy  den  Wigcr  und  die  Ylle  usz  trinckent,  das 
einer  nit  kan  ein  hand  gewcschen.«  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit, 
nieman  zelieb  noch  zeleyd,  denn  durch  der  lutem  warheit  willen. 

[z]  Nesa  Riitschini  von  Brattellcn  hat  gesworn  ein  warheit  ze  sagen  in 
40  diser  sach,  ist  gefraget  uff  semlichs  als  vor  stät,  hat  geseit,  das  sy  da  nie- 
man bekant  under  den  Schindern,  denn  allein  Henszlin  Mathis  Clewi  Mathis 
sun  von  Brattellen,  der  was  by  jungherr  Conrat  Huser  von  Eptingen,  den 
Seche  si  in  dem  dorff  zu  Brattellen,  da  die  wägen  durch  die  Schinder  be- 
robet  und  zerbrochen  wurdent.  Disz  und  nit  anders  hat  sy  geseit,  nieman 
45  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutem  warheit  willen. 


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174 


[3]  Ursula  Rechers  Heini  Rechers  wip  von  Brattellen  hat  geswom  ein 
warheit  zesagend  in  diser  Sache,  ist  gefraget  uff  semlichs  als  vor  stät,  hat  ge- 
seit  das  si  nieman  bekant,  denn  si  habe  wol  gehört  sagen  von  vil  luten 
im  dorff,  das  junghcrr  Conrat  Huser  und  sin  sun  und  herr  Götzheinrich 
da  wercnt,  als  die  Schinder  zcm  ersten  gen  Brattcllen  in  das  dorff  kament  5 
riten,  aber  si  seche  ir  nit.  Disz  und  nit  anders  hat  sy  geseit,  nieman  zelieb 
noch  zeleid,  denn  durch  der  lutern  warheit  willen  und  als  sy  ouch  gott  dar- 
umb  antworten  welle. 

[4]  Item  Greda  Atzin  Conrat  Atzen  wip  hat  gesworn  ein  warheit  zesagend 

in  diser  sach,  ist  gefraget  uff  semlichs  als  vor  stat,  hat  geseit:  Als  sy  ge-  10 
gefangen  was  in  der  bürg  zu  Brattellen,  da  horte  sy  sagen  von  den  knech- 
ten, wie  das  jungherr  Conrat  Huser  von  Eptingen  sölte  ouch  da  by  im 
dorff  sin,  aber  sy  seche  in  nit.  Disz  und  nit  anders  hat  sy  geseit,  nieman 
zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutem  warheit  willen. 

[5]  Item  Greda  ßuliszhein  wilent  Wernlin  Büliszheins  tochter  hat  gelobt  15 
by  ira  tri’iw  ein  warheit  ze  sagent  in  diser  sach  und  ist  gefraget  uff  semlichs 
als  vor  statt,  hat  geseit:  Als  si  gefangen  was  in  der  bürg  zu  Brattellen,  da 
hört  sy  sagen,  wie  das  der  von^Valckenstein  und  junghcrr  Conrat  Huser 
und  jungherr  Conrat  von  Löwenberg  ouch  da  werent  zu  Brattellen  by  dem 
namen,  als  die  wegen  berobet  wurden ; sy  gcsach  aber  nye  entheinen.  Disz  20 
und  nit  anders  hat  sy  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der 
lutem  warheit  willen. 

[6]  Item  Ellin  Tuggingers  Hans  Tuggingers  wip  von  Brattellen  hat  ge- 
swom ein  warheit  zesagend  in  diser  sach  und  ist  gefraget  uff  semlichs  als  vor 
stät,  hat  geseit:  Als  sy  gefangen  lag  in  der  bürg  zu  Brattellen  uff  den  sunnen-  25 
tag  ze  abend,  da  die  wögen  uff  gebrochen  wurdent,  da  kirne  geritten  der 
von  Valckenstein,  dem  viele  Pentelin  der  vogt  zu  Brattellen  ze  fusz,  umb 
das  er  im  hulffe,  als  er  ouch  gefangen  was ; aber  sy  bekante  inn  nit  Ouch 
seit  ir  ir  tochter,  das  sy  Henslin  Clewin  Mathis  sun  da  sclbs  gescchen 
hetti,  und  der  brechti  ir  trincken  in  das  husz,  da  sy  gefangen  lag.  Der  ist  30 
jungherr  Conrat  Husers  suns  renner.  Disz  und  nit  anders  hat  sy  geseit, 
nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutem  warheit  willen. 

[7]  Item  Greda  Brattellers  Clewin  Rutschis  von  Brattellen  wip  hat  ge- 
swom ein  warheit  zesagend  in  diser  Sache  und  ist  gefraget  uff  semlichs  als 
vor  stät,  hat  geseit:  Als  sy  gefangen  was  mit  andern  frowen  in  der  bürg  zu  35 
Brattcllen  von  dem  sunnentag  als  die  wigen  uffgehebt  wurdent  da  selbs 
bys  uff  die  mittwochen  als  die  gaslacht  beschach,  da  ist  ir  wol  und  be- 
duchte  sy,  das  jungher  Conrat  Huser  ir  jungherr  da  sclbs  in  der  vesty 
were  und  sy  grfiste,  wand  sy  inn  ouch  vormals  einest  gesechen  hatt.  Ouch 
hatt  sy  geseit,  das  ir  gevattcr  die  Rütschinin  Heini  Rützschis  wip  ir  Seite:  40 
»wiltu  scchen  die  zwen  von  Valckenstein,  so  sich  dört  an  hin  die  zwen  in 
zwein  grawen  menteln.c  Disz  und  nit  anders  hat  sy  geseit,  nieman  zelieb 
noch  zeleid,  denn  durch  der  lutern  warheit  willen  und  als  sy  gott  darumb 
antwürten  welle. 


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175 


[8]  Item  Verena  Mathiscn  Ruman  Kilchwarts  wip  von  Oberndorff  hat  ge- 
sworn  ein  warheit  zesagend  in  diser  sache  und  ist  gefraget  uff  semlichs  als 
vor  stät,  hat  geseit:  Als  die  Schinder  in  das  land  kament,  da  kiment  sy  zem 
ersten  gen  Waltikofen,  da  were  diser  züg  uff  der  bürg,  und  da  seche  sy 
5 jungherr  Herman  von  Eptingen  und  jungher  Conrat  Husers  sun  von  Ep- 
tingen  under  den  Schindern  riten  hin  und  für.  Und  dazcmal  da  werent  zu 
Waltikofen  der  telfin  mit  sinem  volk.  Und  als  die  geslacht  beschach,  da 
brechtend  sy  dry  wunde  man,  die  lagent  über  nacht  da  in  jungherr  Conrat 
Husers  husz.  Disz  und  nit  anders  hat  sy  geseit,  nieman  zelieb  noch  zeleid, 
10  denn  durch  der  lutem  warheit  willen  und  als  sy  gott  darumb  antwurten 
welle. 

Und  wand  also  disc  vorgeschribne  kuntschafft  und  zügsami  vor  uns  dem 
obgenanten  official  und  durch  die  vorgemelten  zügen  beschechen  und  zu 
gangen  sind  in  der  mäsz  als  vor  geschriben  stät,  darumb  so  hand  wir  ze 
X5  urkund  und  merer  kuntschafft  der  selben  dingen  des  obgenanten  hoffs  in- 
gesigel  von  bette  und  anrüffung  wegen  als  vor  stät  geheissen  hencken  an 
disen  brieff,  der  geben  ist  in  dem  jar  und  des  tags  als  vor  geschriben  stät  etc. 

( Auf  dem  Bug:)  Conradus  Guntfrid  curie  Basiliensis  notarius  hcc. 

96.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
•20  Kundschaften  auf  über  freien  Zug,  Pfändung  und  Zölle  im  öster- 
reichischen Gebiet.  — 1446  Oktober  cp. 

Original  St.Urk.  tf  1328.  — Colm.  Rieht. /ol.  333. 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 

Wir  der  official  des  byschofflichen  hoffs  zü  Basel  tünd  kund  meng- 
25  lichem  mit  disem  brieff,  das  in  dem  jar  da  man  zalt  von  unsers  herren 
Jhesu  Christi  gebürt  tusend  vierhundert  vierczig  und  sechs  jare  uff  mit- 
wochen  nechst  nach  sant  Gallen  tag  zfi  primc  zyt  sint  vor  unsz  als  einer 
offnen  bewerten  person  ingericht  und  gerichts  wisz  offenlich  gestanden  und 
liplich  gewesen  der  fürnem  und  bescheiden  Peter  zem  Blech  obrester  rätz- 
30  knecht  der  statt  Basel,  in  stat  und  namen,  ouch  mit  gantzem  vollem  gewalt 
der  fürsichtigen  und  wisen  des  burgermeisters  und  ritten  der  statt  Basel, 
von  semlichem  gewalt  wir  der  obgenant  official  eygentlich  underwiset  sint, 
an  einem,  und  die  bescheiden  Wernlin  Keller  von  Mörnach,  Heintzin  Walch 
von  Obern  Müspach,  Hans  Erbland  von  Oltingen,  Heinczin  Dürr,  Hans 
35  Schruti  von  Müspach  und  Heinczin  Schrüti  von  Obern  Müspach  als  zügen 
in  diser  nachgeschribenn  Sache,  die  ouch  alle  zügnüsse  zü  gebende  für  uns 
durch  unsers  gerichts  geswornen  amptman  citiert  und  berüfft  warent,  zü 
dem  andern  teylen.  Und  batte  da  der  obgenant  Peter  zem  Blech  uns  den 
obgenanten  official  in  statt  und  namen  der  vorgemelten  siner  herren  der 
40  ritten,  das  wir  die  vorgeschribenn  personen  in  zügen  wisz  gesworn  nemen 
und  sy  verhören  und  ir  sage  und  kuntschafft  eygentlich  verschriben 
lassen  wellen  durch  unsers  gerichts  notarien  einen  umb  söllichs  als  hie 


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176 


nach  geschrieben  stat,  besunder  von  des  fryen  zugs  wegen,  so  der  herr- 
schafft  lut  von  Österrich  ycwelten  von  alter  her  gehept  hand;  item  und 
ouch  ob  die  burger  von  Basel  umb  ir  zinsz  und  zechenden  in  der 
herrschafft  land  phendcn  und  die  phender  in  die  statt  Basel  furcn  nn'igent 
oder  nit,  als  das  von  alter  herkomen  ist;  item  so  denn  von  der  zöilen  5 
wegen,  so  nüwelichs  in  der  herschafft  land  uff  geseezt  sind;  item  so  denn 
wie  her  Peter  von  Mörsperg  der  herrschafft  lute,  [so]  in  sinem  gebiett  gesessen 
und  die  Schinder  in  die  stat  gen  Basel  geflochen  sind  und  aber  gern  zu  dem 
iren  widerumb  hin  usz  uff  das  land  kamen  t,  scheczt  und  gescheczet  hat; 
und  was  inen  da  von  zewissend  sige,  und  im  in  namen  als  vorstät  sein-  10 
lichs  ir  sage  und  kuntschafft  unser  offen  brieff  mit  des  obgenanten  hoffs  in- 
gesigel  besigelt  geben  wöltend.  Also  haben  wir  der  obgenant  official  von 
söllicher  ernstlicher  bette  und  ouch  des  rechten  wegen  die  selben  obge- 
scliribenn  personen  in  zugen  wisz  gesworn  genomen,  die  ouch  also  vor  uns 
gesworn  hand  zu  gott  und  den  heilgen  mit  gelerten  Worten  und  uff  ge-  15 
hepten  henden  ein  warheit  harumb  zesagende,  nieman  zelicb  noch  zelcid, 
weder  durch  früntschafft  noch  vycntschafft,  durch  miet  noch  durch  mietwon 
noch  durch  deheinen  argenlist,  äne  alle  geverde,  und  hand  sy  ouch  und 
yeglichen  besunder  uff  semlichs  als  vor  stat  lassen  verhören,  und  sy  hand 
geseit  in  die  wisz  als  hienach  geschriben  stät.  20 

[ I ] Des  ersten  Hans  Erbland  von  Oltingen  hat  gesworn  ein  warheit  ze 
sagent  in  diser  sach,  ist  by  vierczig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefraget  uff 
semlichs  als  vor  stat,  besunder  von  des  fryen  zugs  wegen.  Hat  geseit  das 
er  wol  wisse  und  ouch  von  allen  sinen  vordem  yewelten  gehört  habe,  wer 
da  in  den  hoff  gehöre  gen  Räderstorff,  das  die  fry  zugig  sygent  war  sy  25 
wcllcnt  und  gehörent  an  unser  liebe  frowen  uff  bürg  zfi  Basel  und  sint  fry 
zügig  war  sy  wellcnt  So  denn  ist  er  gefraget  von  der  zinsz  und 

zechenden  wegen,  wie  man  das  von  alter  her  gehalten  habe  in  der  herr- 
schafft land  usz  der  statt  Basel.  Hat  geseit  das  er  dick  und  vil  gesechen 
habe,  das  burger  usz  der  statt  Basel  geritten  sigend  in  der  herrschafft  land  30 
gen  Wolfswiler  Betlach  und  gen  Lündstorff  und  da  selbs  für  ir  zins  rosz 
und  karren  genomen  hand  und  ettwen  die  zinszlüt  selber  gefangen  und  gen 
Basel  gefürt  für  ir  zinsz,  bys  das  man  mit  inen  überkäm.  Und  sige  das 
yewelten  von  alter  her  also  komen,  und  habe  inen  darin  weder  herren  noch 
vögt  in  dem  land  nie  nüt  getragen.  Item  so  ist  er  denn  gefraget  von  35 

der  Zöllen  wegen.  Hat  geseit,  das  er  alle  sin  tag  yewelten  gehört  habe 
von  dem  zoll  ze  Oltingcn  by  der  nidem  brugk,  ist  des  von  Löwenberg, 
und  zu  Waltikofen,  ouch  ein  alter  zoll ; da  gäbe  ein  wagen  vier  phenning 
und  ein  karr  zwen  phenning  und  nit  me ; und  vcrdcnckc  ouch  alle  ander 
zölle  in  Phirtcr  ampt.  Und  hat  ouch  von  keinen  andern  Zöllen  nie  nüt  ge-  40 
hört  sagen,  denn  yeczund  by  viertzehen  jaren  her  oder  da  by',  da  habent 
die  von  Mörsperg  vil  nüwer  zöll  in  Phirter  ampt  uff  geseezt;  wie  das  also 
her  komen  sige  wissz  er  nit.  Item  so  ist  er  denn  gefraget  von  der 

Schatzung  wegen,  so  herr  Peter  von  Mörsperg  den  armen  lüten  in  Phirter 
ampt  zfi  mfittet,  die  gern  widerumb  zfi  dem  iren  hin  usz  uff  das  land  werend.  45 


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177 


Hat  geseit,  das  er  nit  getörst  hin  usz  komen  gen  Phirt  vor  dem  von 
Mörsperg,  und  habe  man  im  sin  vätterlich  erb  da  ze  Phirt  vertriben  und 
verköfft  in  sinem  abwesen.  Also  batte  diser  züg  die  ritte  zfl  Basel,  das  sy 
im  einen  brieff  schribcnt  an  den  von  Mörsperg  umb  ein  trostung  züm  rech- 
5 ten,  das  er  das  sin  möchte  verantwürten,  das  es  im  nit  verlorn  wurde.  Da 
Seite  im  der  botte  der  den  brieff  gen  Phirt  trüg,  das  er  uff  die  geschrifft,  so 
sin  herren  die  ratte  getan  hettend,  nit  sölte  hin  usz  komen.  Und  das  hört 
ouch  Hans  Glaser  ein  amptman  des  weltlichen  gerichts  zu  Basel.  Und 
müste  ouch  also  das  sin  lassen  verloren  werden.  Hat  och  geseit,  das  Lien- 
10  hart  Zcuis  von  Oltingcn,  Clcwin  Brotbecke,  Henni  Besserer,  Hans  Zeuis, 
Lienhart  Hermans,  Hans  Bürckis  und  Peter  Linder  und  vil  ander  in  Phirter 
ampt,  die  alle  nit  getörrent  hein  komen,  sy  scheczent  sich  denn  vorhin. 
Seit  ouch  das  Heinczin  Vyant  von  Müspach  sich  geschetzt  hat  umb  siben- 
tzehen  guldin,  Grosz  Henni  von  Muspach  ouch  umb  sibentzehen  guldin  und 
15  Henni  Spar  von  Viszlis  umb  zwölff  guldin,  und  was  er  uff  Pfirt  gcflöcht  hat, 
das  ist  ouch  verlorn,  und  sust  vil  ander,  die  widerumb  hin  usz  gezogen  sind, 
die  sich  alle  geschetzt  hand  ald  aber  scheczcn  müstend.  Disz  hat  er  geseit, 
nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutern  warheit  willen. 

[2]  Item  Heinczin  Dürr  von  Muspach  hat  geswom  ein  warheit  ze  sagend  in 
20  dirr  Sache,  ist  by  viertzig  jaren  alt  oder  daby  und  ist  by  sechs  jaren  oder  daby 
zu  Muspach  meyger  gewesen.  Ist  gefraget  uff  semlichs  als  vor  stat,  hat  geseit  von 
des  fryen  zugs  wegen,  das  er  von  allen  sinen  vordem  und  den  eitesten  in  Phirter 
ampt  dick  und  vil  gehört  hab,  das  alle  die  da  gehörent  gen  Rädcrstorff  in  den 
hoff,  das  die  fry  zügig  sygent  in  vier  Örter  der  weit  war  sy  wellent,  und  gehörent 
25  an  unser  frowen  uff  bürg  zü  Basel  von  eygenschafft  wegen,  und  wenn  einer 
usz  Phirter  ampt  ziehen  wil,  begert  er  denn  geleitz,  so  sol  inn  ein  ampt- 
man, da  der  zügig  gesessen  ist,  geleiten  bys  in  die  Lurtzschbach,  wil  er 
gen  Basel ; und  da  selbs  mag  der  geleitzman  sinen  kleinen  vinger  Binder 
in  die  lantwid  stossen,  und  mag  er  inn  denn  beheben,  so  sol  der  zügig 
30  widerumb  hinder  sich  ziechcn  under  die  herschafft  und  da  dienen  als  vor; 
mag  er  inn  aber  nit  beheben,  so  sol  er  inn  fürbasz  fry  lassen  faren  war  er 
wil,  ungehindert  der  herscliafft  Das  hat  er  alle  sin  tag  gehört  von  allen 
sinen  vordem.  So  denn  ist  er  gefraget  von  zinsz  und  zechenden, 

wie  man  das  gehalten  habe  etc.  Hat  geseit,  das  er  vor  drysig  jaren  oder 
35  da  by,  da  siche  er,  das  ein  Schaffner  von  sant  Alban  zü  Basel  eins  mäls 
käme  mit  sechs  soldenern  oder  me  und  phante  da  sinen  vatter  und  neme 
im  vier  rosz  und  vienge  inn  für  sin  versessen  zinsz  und  fürte  inn  und  die 
rosz  gen  Basel  und  leite  sinen  vatter  in  ein  köfy  gefangen  und  stalte  die 
rosz  an  einen  höwer  am  kornmarckt  zü  Basel,  bys  das  er  mit  den  herren 
40  überkäme.  Seit  ouch  das  er  semlichs  dick  und  vil  geseclien  habe,  das  man 
phender  in  der  herrschafft  land  genomen  habe  und  die  gen  Basel  gefürt, 
und  hat  ouch  gesechen,  das  der  frowen  zü  Klingental  von  minren  Basel 
Schaffner  käme  eins  mals  gen  Muspach  mit  soldenern  und  mit  sechs  wegen, 
und  nöme  da  sinen  zinszlüten  das  körn  in  der  schüren  im  strow  und  fürte 
45  das  gen  Basel,  und  tröge  inen  die  herrschafft  nüt  darin,  und  liesz  man  sy 

Urkunde nbueb  der  Stadt  Barel-  VII.  23 


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fry  farcn  mit  dem  körn,  bys  das  die  zinszlüt  mit  inen  überkament 
Item  so  denn  ist  er  gefraget  von  der  zölle  wegen,  so  in  Phirter  ampt  nüwe- 
lis  uff  gcseczt  sint  Hatt  geseit,  das  er  alle  die  zölle  in  Phirter  ampt  wol 
verdenckc,  das  da  cnkein  zolle  were,  denn  allein  zu  Oltingen  by  der  nid. 
ren  brugg,  ist  des  von  Löwenberg,  und  zu  Waltikofen  sige  ouch  ein  alter  5 
zoll.  Und  von  den  selben  Zöllen  solt  man  ouch  die  bruggen  in  eren  halten. 
Und  were  ouch  nie  kein  ander  zolle  in  dem  selben  ampt,  denn  yetzund  by 
vierczehen  jarcn  her  oder  da  by,  so  habe  man  vil  nüwer  zölle  in  dem  selben 
ampt  uff  gesetzt,  wie  dz  kunt,  wisse  discr  züge  nit.  Item  so  denn  ist 

er  gefragt  von  der  schaczung  wegen  etc.  Hat  geseit  das  er  wol  wisse,  das  10 
her  Peter  von  Mörspcrg  die  armen  lute,  die  in  die  statt  gen  Basel  die 
Schinder,  ee  das  der  krieg  zwschent  der  herschafft  von  Östernch  und  der 
statt  Basel  uff  erstund,  gcflochen  sint,  nit  widerumb  wil  zu  dem  iren  hin 
usz  lassen  körnen,  sv  scheczent  sich  denn  vorhin  yeglicher  nach  sinem  ver- 
mögen. Und  also  habe  im  Viant  Cüni  von  Möspach  geben  sibentzehen  15 
guldin  und  Heintzin  Vyant  ouch  sibentzehen  guldin  und  Cüni  Groszhans 
von  Obern  Müspach  ouch  als  vil,  und  wolt  von  Cüni  Durren  von  Müspach 
disz  zögen  brüder  nit  minder  hän  denn  drissig  guldin,  und  als  er  im  die 
nit  hatt  ze  gebend,  da  müst  er  sin  vetterlich  erb  umb  lassen  vcrlorn  wer- 
den. Und  discr  züg  getar  ouch  nit  hinusz  ziechen  vor  dem  von  Mörsperg,  20 
er  überkome  denn  mit  im,  und  hiesche  im  hundert  guldin.  Die  habe  er 
im  nit  ze  gebend,  und  also  habe  der  von  Mörspcrg  im  genomen,  was  er  da 
hatt  von  varendem  gut  was  ira  werden  mocht,  und  darnach  habe  er  in  ouch 
sine  hüser  drü  verbrant.  Disz  und  nit  anders  haut  er  geseit,  nicman  zclieb 
noch  zeleid,  denn  durch  der  lutern  warheit  wallen.  25 

(3]  Item  Wernlin  Keller  von  Mörnach  hat  gesworn  ein  warheit  ze  sagen 

in  discr  Sache,  ist  by  vierczig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefragt  uff  semlichs 
als  vor  stat.  Des  ersten  von  des  fryen  zugs  wegen ; hat  geseit,  was  er  von 
dem  artikel  gewist  hat,  und  als  er  verhört  ward  und  sin  sage  eygentlich 
verschriben  worden  ist,  hat  er  genczlich  in  dem  artikel  gehollen  mit  Hein-  30 
czin  Dürren  sinem  mitzügen  und  seit  ouch  zü  glichcr  wisz,  als  der  selbe 
Heinczin  Dürr  geseit  hat,  weder  minder  noch  me.  Item  so  denn  ist 

er  gefragt  von  den  Zöllen  im  land  etc.,  was  im  da  von  ze  wissend  sige. 

Hat  geseit,  das  er  all  sin  tag  von  nie  keinem  zoll  ye  gehört  in  Phirter 
ampt  sagen,  denn  von  dem  zoll  zü  Oltingen  by  der  nidren  brugk,  ist  des  35 
von  Löwenberg,  und  zü  Waltikofen  da  syge  ouch  ein  alter  zoll  by  der 
brugk,  da  gäbe  zü  yetweder  siten  ein  wagen  vier  phenning  und  ein  karr 
zwen  phenning  und  nit  me,  und  da  von  sölt  man  ouch  die  brugken  in  eren 
halten;  und  vcrdencke  ouch  alle  ander  zölle.  Also  sigent  yetzund  by  vier- 
czehen jaren  her  oder  da  by  vil  nüwer  zölle  in  dem  selben  ampt  uff  ge-  40 
seezt,  durch  wen  und  warumb,  weist  er  nit  Disz  und  nit  anders  hat  er  ge- 
seit, nieman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutem  warheit  willen. 

[4]  Item  Heintzin  Walch  von  Obern  Müspach  hat  gesworn  ein  warheit 
ze  sagend  in  discr  sach,  ist  by  drisig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefragt  uff  sem- 
lichs als  vor  stät,  besunder  von  des  fryen  zugs  wegen.  Hat  geseit  was  46 


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179 


er  da  von  gewist  hat,  und  als  sin  sag  eygentlich  verhört  und  beschriben 
ward,  hat  er  in  alle  weg  in  dem  selben  stück  mit  Heinczin  Dürren  da  ob- 
nen  geschriben  gehollen  und  zu  glicher  wisz  geseit  als  er,  weder  minder 
noch  me.  Item  so  denn  ist  er  gefragt  von  der  schaczung  wegen,  als 

5 herr  Peter  von  Mörsperg  die  armen  lüt  bescheezt,  die  gern  widerumb  zu 
dem  iren  hin  usz  kirne  nt.  Hat  geseit,  das  er  lang  zyt  vor  den  Schindern 
und  ee  das  sy  in  dz  land  käment  zu  Basel  were,  und  also  sige  er  noch  nie 
dusz  gewesen  noch  gnad  an  den  von  Mörsperg  gesucht.  Doch  habe  er  wol 
gehört  sagen,  dz  etlich  müssent  mit  im  überkomen ; aber  er  sige  noch  nit 
10  by  im  gesin.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nicman  zelieb  noch  zcleid, 
denn  durch  der  lutem  warheit  willen. 

[5]  Item  Heintzi  Schruti  von  Obern  Müspach  hat  gesworn  ein  warheit 
ze  sagent  in  diser  sach,  ist  by  vierczig  jaren  alt  und  me,  ist  gefragt  uff  sem- 
lichs  als  vor  stat,  besunder  von  des  fryen  zugs  wegen.  Hat  geseit  was 

15  er  da  von  wist,  und  als  sin  sagen  eygentlich  verhört  ward,  hat  er  in  alle 
weg  gehollen  mit  Ilcinczi  Dürren  sinem  obgcschriben  mit  zügen.  Item 

ist  och  gefragt  von  zinsz  und  zehenden  wegen  etc.  Hat  geseit  dz  er  alle 
sin  tag  gehört  habe,  dz  die  burger  von  Basel  in  der  herschafft  land  von 
Österrich  umb  ir  zinsz  und  zehenden  wol  phenden  mögent  und  gen 
20  Basel  füren,  und  das  man  inen  dar  in  nie  nit  getragen  habe  von  der 
herrschafft  wegen.  Item  ist  ouch  gefragt  von  der  zölle  wegen.  Hat 

geseit,  dz  er  alle  zölle  in  l’hirter  ampt  wol  verdencke,  das  kein  ander 
zölle  nie  gewesen  sigent,  denn  zu  Oltingen  by  der  nidern  brugk,  ist  des 
von  Löwenberg,  und  zü  Waltikofen  ouch  ein  alter  zoll;  wie  vil  man  aber 
25  da  selbs  zu  zoll  gebe,  wisse  er  nit  Und  were  kein  ander  zolle  in  dem 
selben  gebiet,  denn  yeczund  by  vierczehcn  jaren  her,  da  sigent  vil  nüwer 
zöll  in  dem  selben  gebiet  uff  geseezt.  Item  ist  ouch  gefragt  von  der 

schaczung  wegen;  hat  geseit  dz  er  wol  wisse,  dz  der  von  Mörsperg  entheinen 
widerumb  zu  dem  sinen  in  Phirter  ampt  wil  lassen  komen,  die  gen  Basel 
30  die  Schinder  geflochen  sint,  ee  dz  der  krieg  zwschcnt  der  herrschafft  von 
Österrich  und  der  statt  Basel  an  vieng,  sy  überkoment  denn  vorhin  mit  im, 
yeglicher  nach  sinem  vermögen.  Und  getar  diser  züg  ouch  nit  hin  usz 
komen  zu  dem  sinen,  wannd  er  wolt  von  im  haben  dry  guldin.  Die  hatte 
er  nit  und  gieng  zu  herr  Heinrich  von  Ramstein,  der  schribc  dem  von  Mörs- 
35  perg  für  in.  Und  als  diser  züg  den  brieff  gen  Phirt  brachti,  da  spräche  des 
von  Mörsperg  knecht,  er  sölte  widerumb  enweg  gan,  sin  herr  weit  herr 
Heinrich  von  Ramstein  antwürten.  Also  sige  diser  züg  noch  nit  by  sinem 
herren  gesin  und  wisse  nit,  was  man  im  geantwürt  habe.  Disz  und  nit  an- 
ders hat  er  geseit,  nicman  zelieb  noch  zeleid,  denn  durch  der  lutern  war- 
40  heit  willen. 

[6]  Item  Hans  Schruti  von  Müspach  hat  gesworn  ein  warheit  zesagent, 
ist  by  drissig  jaren  alt  oder  da  by,  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vor  stat, 
hiit  geseit  was  im  von  allen  puncten  und  artikeln  so  da  vor  geschriben 
stand  ze  wissend  ist  Und  als  sin  sagen  eygentlich  verhört  und  verschri- 

45  ben  worden  ist,  hat  er  in  allen  stücken  genczlich  gehollen  mit  Heintzin 


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180 


Schruti  von  Obern  Muspach  sinem  nechsten  mitzügen  und  hat  ouch  gescit 
zu  glicher  wisz  und  in  alle  weg,  als  der  selb  Hcinczi  Schruti  geseit  hat 

Und  wand  also  dise  vorgeschribne  kuntschafft  und  zügsami  vor  uns 
dem  obgenanten  official  und  durch  die  vorgemelten  zügen  beschechen  und 
zu  gangen  sint  in  der  masz  als  sy  vorgeschriben  stand,  darumb  so  hand  5 
wir  ze  urkünd  und  merer  kuntschafft  der  selben  dingen  des  obgenanten 
hoffs  ingesigel  von  bette  und  anrüffung  wegen  als  vorstät  geheisen  hencken 
an  disen  brieff,  der  geben  ist  in  dem  jar  und  des  tags  als  vorgeschriben  stät. 

(Auf  dem  Bug:)  Ex  speciali  commissione  domini  officialis  Conradus 
Guntfrid  curie  Rasiliensis  notarius  hec.  10 

97.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Er  stuften  der  Stadt 
Kundschaft  auf  über  den  Zoll  im  'österreichischen  Gebiete. 

— 1446  Oktober  19. 

Original  St.Urk.  n’  rj2p. 

Hängendes  Siegel  des  Officials.  15 

Wir  der  official  des  byschoffllichen  hoffs  zu  Basel  tünd  kunt  meng- 
lichem  mit  disem  brieff,  das  in  dem  jar  do  man  aalt  von  unsers  herren 
Jhesu  Christi  gebürt  tusent  vierhundert  viertzig  und  sechs  jar  uff  mittwochen 
nechst  nach  sant  Gallen  tag  zu  vesper  zyt  sint  vor  uns  als  einer  offnen  be- 
werten person  ingericht  und  gerichts  wisz  offenlich  gestanden  und  liplich  20 
gewesen  der  ersam  und  bescheiden  Peter  zem  Blech  obrester  ratzknecht  der 
statt  Basel,  in  statt  und  namen,  ouch  mit  ganczem  vollem  gewalt  der  für- 
sichtigen und  wisen  des  burgermcisters  und  raten  der  statt  Basel,  von  sem- 
lichem  gewalt  wir  der  obgenant  official  eygentlich  underwiset  sint,  an  einem, 
und  der  bescheyden  Johannes  von  Werde  kouffhusz  schriber  der  statt  Basel  als  25 
ein  züg  in  diser  nachgeschribcnn  sache,  der  ouch  zügnüsse  zegebende  für 
uns  durch  unsers  gerichts  geswornen  amptman  citiert  und  berüfft  ward,  zu 
dem  andern  teylc.  Also  haben  wir  der  obgenant  official  von  des  benanten 
Peters  zem  Blech  ernstlicher  bette  und  ouch  durch  des  rechten  wegen  den 
selben  Johans  von  Werde  in  zügen  wisz  gesworn  genomen,  der  ouch  also  30 
vor  uns  gesworn  hat  zu  gott  und  den  heylgen  mit  gelcrten  Worten  und  uff 
gehebten  henden  ein  warheit  hcrumb  ze  sagende,  nieman  zelieb  noch  zeleid, 
weder  durch  früntschafft  noch  durch  vientschafft  noch  durch  deheinen  argen- 
list,  ane  alle  geverde,  und  hand  inn  ouch  eygentlich  uff  semlichs  als  hie 
nach  geschriben  stät  verhört,  und  besunder  von  des  Zolles  und  Wortzeichen  35 
wegen,  so  man  einem  burger  von  Basel  in  der  herTschafft  land  geben  habe, 
und  was  er  davon  wisse.  Hat  geseit,  das  er  by  zwenczig  jaren  her  und 
me  in  dem  kouff  husz  ze  Basel  schriber  gewesen  sige,  und  also  by  vicrtzchcn 
jaren  her  oder  da  by,  als  ettlich  stösz  und  spenn  uff  erstundent  von  der 
nüwen  zöllen  wegen  zu  Otmerszhein  und  zu  Habkyszhein  und  anderswa  40 
in  der  herschafft  land  von  Österrich,  zu  den  zyten  als  graff  Wilhelm  von 
Tetnang  der  durchlüchtigcn  herrschafft  von  Österrich  lantvogt  was,  und 
als  der  obgenanten  herschafft  von  Österrich  rate  meintend,  es  gienge  vil 


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181 


gutes  durch  der  herrschafft  land,  das  nit  alles  der  bürgere  von  Basel  were, 
sunder  es  gienge  für  usz  in  das  ober  lande : da  würde  die  herrschafft 
und  die  räte  von  Basel  eins,  das  man  ein  biczschat  machen  silt,  da  mit 
man  dien  bürgern  Wortzeichen  geben  solt,  bede  gen  Otmerszhcin  und  gen 
5 Habkyszhein  oder  anderswa,  da  die  nüwen  zöll  uff  erstanden  werent, 
umb  das  man  wiste,  was  der  von  Basel  were  und  was  der  fremden  were, 
und  weler  ein  semlich  Wortzeichen  brechte  an  die  obgenanten  ende,  der 
sölt  der  nüwen  zollen  ledig  sin.  Also  ward  disem  zügen  ein  semlichs 
bitzschat  geben  mit  einem  puren  kopff  mit  zwein  büchstaben,  zu  einer 
10  syten  ein  B,  zü  der  ander  syten  ein  A,  das  er  semlich  Wortzeichen  den 
bürgern  und  hindersessen  von  Basel  gäbe  und  niemant  anders.  Das  habe 
er  ouch  also  bys  her  getrüwelich  getan.  Also  sigent  ettlich  bürgere  von 
Basel,  fürlüt  und  ander  zü  disem  zügen  körnen  und  beclagtend  sich,  das  sy 
das  Wortzeichen  nit  geholffen  habe  und  müstend  ouch  den  nüwen  zoll  geben. 
15  Da  wiste  diser  züg  semlich  clager  für  rät,  es  gienge  inn  nit  an.  Darnach 
über  ein  güt  zytt.  nach  dem  als  die  Wortzeichen  ze  gebende  angefangen 
warent,  da  käme  Johannes  der  lantweibel  zü  Otmerszhein  gen  Basel  in  das 
kouffhusz  zü  disem  zügen  und  sprach  zü  im  frevelich:  >ir  schickcnt  mir  al- 
wegen  Wortzeichen  by  üwem  bürgern,  da  wil  ich  nit,  das  ir  mir  die  me 
20  schickent,  wand  ich  wil  ir  nit  me  nümen.«  Da  antwürte  diser  züg  im  wider- 
umb,  was  im  sin  herren  die  ritte  enpholen  hettend,  das  tittc  er,  und  er 
hctti  im  nützit  zü  verbieten;  weite  er  aber  im  üt  verbieten,  das  solt  er 
sinen  herren  den  riten  sagen,  was  inn  die  hiessend  und  im  enphclend  zetünd, 
das  wölt  er  tun,  und  wolte  ouch  die  Wortzeichen  fürbasz  geben,  als  es  im 
25  enpholen  were,  und  kerte  sich  an  sin  gebott  nüt  Disz  und  nit  anders  hat 
er  geseit,  nieman  zclicb  noch  zeleyd,  denn  durch  der  lutern  warheit  willen 
und  als  er  gott  darumb  antwürten  welle.  Und  wand  also  dise  vorge- 

schribne  kuntschafft  und  zügsami  vor  uns  dem  obgenanten  official  und  durch 
den  vorgemelten  zügen  beschechen  und  Zugängen  ist  in  der  masz  als  vor- 
30  geschribenn  stät,  darumb  so  hand  wir  ze  urkünd  und  merer  kuntschafft  der 
selben  dingen  des  obgenanten  hoffs  ingcsigel  von  bette  und  anrüffung  wegen 
als  vor  stät  geheissen  hencken  an  disen  brieff,  der  geben  ist  in  dem  jar  und 
des  tags  als  vorgeschriben  stät  etc. 

Conradus  Guntfrid  notarius  curic  Basiliensis  hec. 

35  98.  Vgl.  oben  tf  84.  — 1446  Oktober  19. 

99.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadl 
Kundschaft  auf  über  die  Teilnehmer  am  Zuge  der  Schinder. 

— 1446  Oktober  22. 

Original  St.Urk.  tf  1430  (A). 

40  Hängendes  Siegel  des  Officials. 

Wir  der  official  des  byschofflichcn  hoffs  zü  Basel  tünd  kunt  menglichem 
mit  disem  brieff,  das  in  dem  jar  do  man  zalt  von  unsers  herren  Jhcsu 


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182 


Christi  gebürt  tusent  vierhundert  viertzig  und  sechs  jare  uff  samstag  nechst 
nach  sant  Gallen  tag  zu  vesper  zyt  sint  vor  unsz  als  einer  offnen  bewerten 
person  ingericht  und  gerichts  wisz  offenlich  gestanden  und  liplich  gewesen 
der  ersam  und  bescheiden  Peter  zem  Blech  obrester  rätzknecht  der  statt 
Basel  in  statt  und  namen,  ouch  mit  ganczem  vollem  gewalt  der  fürsichtigen  5 
und  wisen  des  Bürgermeisters  und  ritten  der  statt  Basel,  von  scmlichcm  gewalt 
wir  obgenanter  official  eygentlich  underwiset  sind,  an  einem,  und  der  be- 
scheiden Kleinhans  Stöcklin  von  Esch  als  ein  züg  in  diser  nachgeschribenn 
Sache,  der  ouch  zügnüsse  ze  gebende  für  uns  durch  unsers  gerichts  geswor- 
nen  amptman  citiert  und  ingeschrifft  geladen  ward,  zü  dem  andern  teylc.  Also  10 
haben  wir  der  obgenant  official  von  des  benanten  Peters  zem  Blech  ernst- 
licher bette  und  ouch  durch  des  rechten  wegen  den  selben  Kleinhans  Stöck- 
lin  in  zügen  wisz  gesworn  genomen,  der  ouch  also  vor  uns  gesworn  hat  zü 
gott  und  den  heylgen  mit  gelcrten  Worten  und  uff  gehepten  henden  ein  war- 
heit  harumb  zesagende,  nieman  ze  lieb  noch  zeleid,  weder  durch  früntschafft  15 
noch  durch  vientschafft  noch  durch  deheinen  argcnlist,  ane  alle  geverdc, 
und  händ  inn  ouch  eygentlich  uff  semlichs  als  hie  nach  geschribcnn  stät 
verhört,  besunder  als  die  Schinder  in  das  lant  kament,  das  man  den  usz 
dem  slosz  Pfeffingen  zü  schub  getan  und  in  essen  und  trincken  gegeben 
hat;  und  ouch  als  graff  Hans  von  Tierstein  den  sinen  verbotten  hat,  das  20 
sy  den  Schindern  nützit  tün  söltend,  und  was  im  da  von  ze  wissend 
syge.  Hat  geseit : Als  die  Schinder  in  das  land  kament,  da  ordnete  sin 
herr  graff  Hans  von  Tierstein  und  jungherr  Rüdolff  von  Ramstcin  die  iren 
am  Sonnentag  vor  sant  Bartholomeus  tag  an  die  letze  uff  den  Blawen, 
und  solt  jungherr  Rüdolff  momdes  zü  inen  körnen  an  den  hag.  Und  also  25 
sin  herr  den  gesellen  ouch  versprochen  hatt,  der  sinen  ettlich  hin  uff  an 
den  hag  zü  inen  schicken,  die  aber  nun  gen  Basel  und  anderswahin  ge- 
flochen  warent,  das  er  sy  nit  haben  mocht,  da  schickte  er  disen  zügen 
hin  uff  an  den  hag  zü  den  gesellen,  das  er  inn  gegen  inen  entslüge,  wand 
er  künde  inen  nieman  geschicken,  die  sinen  werent  alle  enweg  geffochen  30 
gen  Basel  und  anderswahin,  und  hiessc  sy  bitten,  dajs]  sy  weitend  das  beste 
tün  und  im  ettlich  gesellen  von  dem  hag  und  der  letze  geben  wöltend  uff 
das  schlosz  und  im  das  hülfend  behüten.  Da  würdent  die  gesellen  unwillig 
und  zornig  und  sprächent:  »helff  in  box  disz  und  jens,  sy  weitend  im 
nieman  schicken,  sy  weitend  alle  by  einander  beiiben  am  hag.«  Und  we-  35 

rent  da  by  disem  zügen  nemlich  Gerge  von  Nenczlingen  und  Erhärt  von 

Walen,  und  die  würent  zem  hindresten  by  im  vor  der  letze.  Und  da  sachend 
sy  die  Schinder  under  uff  her  louffen,  die  matten  uff  an  den  hag.  Da  sprach 
diser  züg  zü  inen:  »Nun  louffend  ir  zü  üwem  gesellen,  ich  wil  mich  den 
ncchsten  hein  machen!«  Und  gienge  hein  widerumb  gen  Pfeffingen  und  ver-  40 
butte  den  gesellen  nüt,  sunder  er  batt  sy  in  namen  sins  herren,  das  sy  das 
beste  tdttent  Darumb  hat  ouch  in  sin  herr  dar  geschickt.  Item  ist 

ouch  gefraget,  wer  da  von  den  lantzlüten  under  den  Schindern  gen  Pfeffin- 
gen wandel  hetti, ; und  wem  man  essen  und  trincken  da  geben  habe.  Hat 

geseit,  das  er  nie_keinen  in  dem  slosz  ye  geseche,  denn  jungherr  Gergen  45 


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18S 


Knflringer.  Und  also  kirne  uff  zinstag  vor  der  geschlacht  für  das  slosz 
jungherr  Hans  Heinrich  von  Altnach  mit  vil  andern  Schindern,  und  da  gäbe 
her  Hans  Vitztöm  inen  win  zckoffend  hin  usz  usz  dem  slosz,  ein  mäsz  umb 
zwen  Bern  plapphart.  Und  als  sin  herr  graff  Hans  den  selben  Hans  Hein- 
5 rieh  Sache,  da  röfftc  graff  Hans  dem  selben  Hans  Heinrichen  und  batte  den, 
das  er  weit  reden  mit  dem  hoptman,  das  er  im  sin  körn  weit  fristen  in 
sincr  schüren  und  im  und  den  sinen  einen  friden  geb,  bys  das  er  das 
kom  usz  der  schüren  hin  uff  brechte  in  das  slosz,  er  weite  im  gern  ein 
fleschen  mit  win  schencken.  Da  brechte  der  selb  Hans  Heinrich  den  hopt- 
10  man  mit  im  für  das  slosz.  Da  rette  graff  Hans  mit  dem  hoptman  uszwen- 
dig  der  fallbrugk  uff  der  brugk,  und  rettend  mit  einander.  Also  hicsz  graff 
Hans  den  win  bringen.  Da  wolt  der  hoptman  nit  trincken,  graff  Hans 
müste  vorhin  trincken.  Und  also  trunckend  sy  mit  einander,  und  schanckte 
da  graff  Hans  dem  hoptman  zwo  liderin  fleschen  mit  win,  umb  das  er  im 
15  das  körn  beschirmte.  Hat  ouch  geseit,  das  nach  der  geslacht*),  weist  nit  wol 
uff  was  tags,  da  käment  sechs  Tützschen  riten  für  das  husz  gen  Pfeffingen, 
were  einer  von  Geroltzegk  und  der  jung  von  Haltwilcr  und  einer  von 
Blümnegk,  die  andern  dry  bekant  er  nit.  Da  gienge  graff  Hans  her  usz 
usz  dem  slosz  zfl  inen,  und  als  sy  vil  mit  einander  gerettend,  da  brechti 
‘Al  man  inen  ein  suppen  usz  dem  husz  und  zu  trincken,  und  assend  und 
trunckend  da  und  rittend  da  enweg.  Und  seit  ouch,  das  die  schindcr  einen 
genant  Meczerler  und  Genny  Zossin  gefangen  hettend,  die  loste  graff  Hans 
mit  acht  mäsz  wins.  Disz  und  nit  anders  hat  er  geseit,  nieman  zclicb  noch 
zeleid,  denn  durch  der  lutern  warheit  willen  und  als  er  gott  darumb  ant- 
25  würten  welle.  Und  wand  also  dise  vorgeschribne  kuntschafft  und  zügsami 
vor  uns  dem  obgenanten  official  und  durch  den  vorgemelten  zügen  be- 
schechcn  und  Zugängen  ist  in  der  mäsz  als  vor  geschribenn  stät,  darumb 
so  hand  wir  ze  urkünd  und  merer  kuntschafft  der  selben  dingen  des  obge- 
nanten hoffs  ingesigel  von  bette  und  anrüffung  wegen  als  vor  stät  geheissen 
30  hencken  an  disen  brieff,  der  geben  ist  in  dem  jar  und  des  tags  als  vor  ge- 
schriben  stät.  Conradus  Guntfrid  notarius  hec. 

100.  Der  Official  von  Basel  beurkundet  die  vor  seinem  Notar 
Johannes  Friderich  von  Munderstat  zu  Colmar  von  Wemlin  Seyler  von 
Liechstal  dem  Conrat  Chünlin  Untersckreiber  der  Stadl  Basel  ab- 
35  gegebene  eidliche  Erklärung,  dass  ihm  früher  etwas  Sachen  zugerisen 
werent,  darumb  er  etwas  Unwillens  empfangen  hett  gegen  die  Stadt  Basel; 
aber  sidmals  er  mit  der  warheit  wol  underwisen  were  worden,  daz  sie  daran 

kein  schuld  hettend,  so  hett  er solichcn  sinen  Unwillen  und  alle 

vorderung  und  ansprach,  so  er  im  gegen  inen  darumb  fürgenomen  hett, 
40  gantz  und  gar  vallen  und  abgelassen;  wenn  er  künftig  Atisprüche  an 
Basel  erheben  sollte,  so  will  er  dem  Spruche  des  Officials,  wenn 


99.  a)  geflacht  auf  Rasur  A. 


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184 


aber  jemand  von  Basel  an  ihn  Forderungen  hätte,  dem  Gerichte  des 
Schullheissen  von  Basel  sich  unterwerfen.  — 1446  November  19. 

Original  St.Urk.  it  T3JI- 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 

101.  Jerig  von  Tägernöw  oberster  Vogt  des  Markgrafen  Rudolf  5 

von  Hochberg  verkündigt  einen  Spruch  seines  Gerichts  zu  Schopf 
heim  über  die  Klage  der  Stadt  Basel  — vertreten  durch  Eberhart 
von  Hilttelingen  Altzunftmeister,  Mathis  Grünenzwig  zem  Gold,  Hanns 
Ülrich  Schullheissen  zu  R/teinf elden  — und  des  Ludwig  Kemmerly 
Scherers  und  Bürgers  zu  Basel  gegen  Thoman  Schnidcr  von  Wirre  10 
— dessen  Fürsprech  ist  Cünrat  Rats  von  Seckingen  — wegen  Be- 
herbergung von  Feinden  der  Stadt  Basel.  Der  Beklagte  wird  frei- 
gesprochen, da  er  geltend  macht  es  werend  eins  mals  gesellen  in  sin 
husz  und  herberg  körnen,  als  er  dannzemal  ein  offener  würt  gewesen  sy, 
denen  er  nun  umb  ir  bar  gelt  zii  essen  und  zü  trincken  geben  habe,  aber  15 
nüt  gewisset,  ob  sie  einer  statt  von  [Basel]  oder  ycmans  vyend  gewesen 
siend  oder  nüt.  Besunder  hab  er  sie  dannzemal  geförschet,  ob  sie  eynicherley 
vigentschafft  [habend];  habend  sie  im  geantwort:  >nein*),  wir  wissent  nüt  dann 
güts.«  Daby  er  nun  solichs  gelossen  und  dannzemal  nüt  fürer  geförschet 
hab.  Also  damochmals  syend  sy  aber  körnen  in  sin  husz  und  habend  aber  00 
wellen  herberg  by  im  suchen  umb  ir  gelt,  als  vor;  da  hab  er  sie  aber  ge- 
forschet  und  ersucht,  als  vormals,  ob  sie  vientschafft  habend  oder  nüt  Hand 
sie  im  aber  geantwort,  als  vor,  sie  wissent  nützit  dann  güts.  Ye  wölt  er 
inen  nüt  abston  und  bcdücht  in  vilicht,  das  sie  ettwas  zü  schaffende  hettend, 
und  erfür  yc  sovil  von  inen,  das  sie  viend  werend.  Da  sprech  er  zü  inen:  25 
»lieben  gesellen,  ir  mögend  gon  war  ir  wellend,  ich  wil  üch  fürer  nüt  me 
herbergen,  ouch  weder  zü  essen  noch  zetrincken  geben.«  Und  hab  sie  ouch 
darnoch  weder  gehuset  noch  gehofet  geätzt  noch  gedrenckt,  lützel  noch 
vil . — 1446  Dezember  lg. 

Original  St.Urk.  rf  1333  (A).  30 

Hängendes  Siegel  des  J,  von  T. 

102.  Zwei  genannte  Söldner  der  Stadt  Basel  bekennen  für 
ihre  Ansprüche  an  Sold  etc.  befriedigt  worden  zu  sein. 

— 1446  Dezember  lg. 

Notarielle  Minute  auf  Pergament  St.Urk.  «•  1332  (A).  35 

Anno  domini  millesimo  CCCCXI-sexto  feria  quinta  proxima  ante  Thome 
apostoli  Johannes  Ziegler  de  Büttikon  et  Casparus  Steiger  de  Landspcrg 

101«  a)  men  A. 


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185 


stipcndiarii  civitatis  Basiliensis,  sani  etc.,  subiecerunt  se  sponte  etc.,  rccon- 
gnoverunt  ipsis  et  quilibet*)  ipsornm  seorsum  recongnovit  sibi  satis  fore 
factum  per  providos  et  sapientes  viros  dominos  magistrum  civium  et  con- 
sules  dicte  civitatis  Basiliensis  de  Omnibus  et  singulis  stipendiis  sallariis  et 
5 accionibus  quibuscunque  usque  in  hunc  diem,  de  quibusquidem  stipendiis 
et  omnibus  accionibus  usque  in  hunc  diem  quitarunt  et  quilibet  eorum  qui- 
tavit  et  liberos  dimiserunt  et  quilibet  eorum  dimisit,  facientes  finem  et  pac- 
tum expressum  de  non  plus  petendo  etc.  scu  dictos  dominos  consules  eorum- 
que  successores  occupando  molestando  seu  perturbando  modo  quovis,  pro- 
10  mittentes  de  rato  per  fidem  etc.  in  solidum  et  quilibet  eorum  promisit  per 
(idem  etc.,  renunciantes  etc.  et  obligantes  heredes  in  forma  comuni  etc. 

Conradus  Guntfrid  hec. 

103.  Herzog  Albrecht  von  Österreich  bescheidet  alle  die  von 
Basel,  die  ihm  ihre  Lehen  auf  gesagt  haben,  zu  sich  auf  den  2f.  De- 

15  zember  zum  Wieder empf ang  der  Lehen. 

Freiburg  i.  B.  1446  Dezember  16. 

Gleichzeitige  Copie  GLA.  Karlsruh,  ein  Heft  Papier,  worin  ausserdem 

enthalten  tf  pp  und  60. 

Wir  Albrecht  von  gotes  gnaden  hertzog  zu  Österrich,  ze  Steir,  ze 
20  Kernden  und  zu  Krain,  grave  zu  Tirol  etc.,  verkünden  offennlich  mit  disem 
briefe  allen  bürgern  und  inwonern  ze  Basel,  die  uns  in  der  vientschafft  des 
nagstvergangen  jares  unsere  lehen  aufgesagt  haben,  das  sy  uff  sant  Johanns 
tag  in  den  wyhcnnachtveirtagen  yetz  kinfftig  liye  bey  uns  sind,  so  wellen  wir 
in  die  lehen  verleihen  nach  lawt  des  briefls  von  unserm  lieben  oheim  hertzog 
25  Ludwigen  des  pfaltzgraven  zwischen  unser  und  der  statt  Basel  darumbe 
gegeben.  Mit  urkund  des  brieffs  geben  zü  Freyburg  im  Brciszgow  an  frey- 
tag nach  sant  Lucien  tag  anno  etc.  XLsexto. 

104.  Wilhelm  Schultheiss  von  Gebwciler  bekennt  von  der  Stadt 
Basel  für  erlittenen  Schaden  befriedigt  worden  zu  sein. 

30  — l447  Januar  ip. 

Original  St.Urk.  tf  1334. 

Sein  Siegel  hängt. 

Ich  Wilhelm  Schultheisz  von  Gebwilr  edelknecht  tfin  kunt  und  bekenn 
offenlich  mit  disem  brieff,  das  mir  die  fursichtigcn  wisen  burgermcister  und 
85  rätt  der  statt  Basel  ein  gut  volgenugen  uszrichtung  und  bezalung  fruntlich 
und  erberlich  getan  hant  von  des  verlusts  und  nomens  wegen,  so  ich  im 
dorff  zü  Bcnckcn  in  disem  nechsten  vergangnem  krieg  gehebt  und  emphangen 
hab  von  der  stat  von  Basel  und  den  iren,  darumb  ich  Zuspruch  und  vord- 
rung  an  die  obgenante  statt  gehebt  habe;  darumb  och  ich  von  des  verlusts 
40  halp  von  den  von  Basel  emphangen  hab  vierczig  und  funff  guldin  guter 
102.  a)  culltbet  A. 

Urkundenbuch  der  Stadt  Basel.  VII.  24 


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186 


Rinscher.  Harumb  so  sag  ich  für  mich  und  alle  min  erben  die  vorgenemp- 
tcn  burgermeister  und  rätt  der  statt  Basel  und  alle  die  iren  von  semlichs 
verlusts  und  handeis  wegen  und  och  aller  und  yeglicher  Zuspruch,  so  ich 
an  die  obgenante  statt  Basel  oder  die  iren  von  semlichs  nomes  wegen  ge- 
hebt  hab  oder  haben  mäclit,  gancz  quit  ledig  und  lossz.  Und  des  zu  worem  5 
urkünd  und  mercr  Sicherheit  hab  ich  Wilhelm  Schultheisz  vorgenant  min 
eigen  ingesigel  gehcnckt  an  disen  brieflf,  der  geben  ist  des  jors  als  man  zalt 
thuscntvierhundertvierczigundsiben  jar  an  dem  ncchsten  donrstag  nach  sant 
Hylarien  des  heiligen  byschoffs  tag. 

105  ft.  Bürgermeisler  und  Rat  von  Basel  präsentieren  dem  io 
Bischof  Heinrich  von  Konstanz  den  Johannes  Soygcr  presbiter  de  Valle 
Masonis  Basiliensis  [dioccsis]  zur  capella  sanctorum  Petri  et  Pauli  ac  sanc'i 
Conradi  in  Schalbach  Constanciensis  diocesis,  deren  Patronat  ihnen  zu- 
steht  und  die  durch  den  Tod  des  Johannes  Klein  presbiter  erledigt  ist 

— 1447  Februar  t 3.  15 

Original  St.Urk.  tf  1336. 

Hängendes  Siegel  des  Rats. 

1).  Der  Gencralvikar  des  Bischofs  Heinrich  von  Konstanz  zeigt 
dem  Dekan  im  Wiesental  die  gemäss  obiger  Präsentation  erfolgte 
Verleihung  an  und  beauftragt  ihn,  den  J.  S.  in  Besitz  der  Kapelle  20 
zu  setzen.  Konst  ans  1447  Mars  18. 

Original  lat.  St.Urk.  nt  1341. 

Spuren  des  hängenden  Siegels. 

C.  Derselbe  beauftragt  denselben,  den  oben  Genannten  zu  ver- 
eidigen. Konstanz  1447  März  18.  25 

Original  lat.  St.Urk.  nt  1342. 

Aufgedrücktes  Siegel. 

(1.  Derselbe  macht  allen  Dekanen  etc.  der  Konslanzer  Landdeka- 
nate bekannt,  dass  der  oben  Genannte  das  Recht  zur  Busübung  der 
priesterlichen  Funktionen  hat.  Konstanz  1447  Märx  18.  30 

Original  lat.  St.Urk.  nt  1343. 

Aufgedrücktes  Siegel. 

106.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  einen  Spruch 
der  Fünfe  betreffend  die  Pflicht  der  Hausbesitzer  am  Rhein  gegen, 
über  dem  Predig  er kirchhof  zum  Unterhalt  der  oberen  Landfesten, 

— 1447  Februar  23.  '% 


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187 


Original  St.Urk.  re  rjjS  (A). 

Hängendes  Siegel  des  Rats. 

Wir  Hans  Rot  ritter  burgermeister  und  der  rät  ze  Basel  tund  kunt 
mcnglichem  mit  disem  brief,  daz  für  uns  kommen  sind  Claus  Helprunn, 
5 Hans  Gemler,  Hans  Kessler,  unser  ratsgesellen,  Hans  Stüber,  Claus  von 
Hiltalingen  und  Reinhart  der  murer,  unsere  bürgere,  die  fünff  so  von  unser 
stett  wegen  über  die  büwe  geseczt  sind,  und  hand  uns  fürbracht  und  ver- 
künd, wie  daz  für  sie  kommen  siend  Heinrich  Ysenlin  und  Hans  Tschegga- 
bürlin  der  vorgemeinten  unser  statt  lonherren  an  eim  und  Clewin  Dingk- 
10  1er  der  brotbegk  und  ouch  die  andern,  denen  denn  die  anderen  husere,  so 
gelegen  sind  in  unser  statt  Basel  gegen  der  Brediger  kilcholff  über  uff  dem 
Ryn  von  des  egenanten  Dingkiers  husz  an  uncz  an  daz  husz  zer  Gense  zu 
gehörend  sind,  an  dem  anderen  teil.  Und  da  so  habent  sich  die  vorge- 
nanten lonherren  beclagt,  wie  daz  die  obere  lantfesten  zenechst  hinder  den- 
15  selben  hüseren  von  den  tach  tröffen  derselben  hüseren  und  ouch  von  denen, 
so  darinnc  gesessen  werend,  nit  in  eren  gehalten,  sunder  von  tage  ze  tage 
ye  lenger  ye  swecher  und  fast  buwfcllig  were  und  ouch  würde,  besorgtem 
ouch,  daz  der  gemeinen  statt,  ob  man  es  nit  vorkömi,  harmals  grosser  kom- 
mer  und  schade  davon  ufferstan  möchti;  getrüwtent  wol*),  daz  die  dero 
20  denn  die  egemeinten  hüsere  werent,  syd  dem  mal  und  dieselbe  lantfeste  zu 
nüt  anderem  denn  zu  den  ycczgenanten  hüseren  diente,  daz  ouch  si  denn 
dieselbe  lantfeste  in  irem  kosten  wider  machen  und  in  eren  halten  soltent. 
Da  wider  nu  der  vorgenant  Dingklcr  und  ouch  die  andern,  so  denn  die 
sach  berürrende  were,  geredt  habent,  daz  es  si  nicht  billich  bedüchte  sin 
25  noch  inen  zü  gebürte  sölichs  in  irem  kosten  ze  widerbuwend,  wand  es  als 
almende  und  der  gemeinen  statt  zü  gehörend  wöre  und  si  sölichs  nit  an- 
gan  sölti.  Darzü  nu  die  obgenanten  Heinrich  Ysenlin  und  Hans  Tschegga- 
bürlin  die  lonherren  fürer  von  irs  ampts  wegen  aber  ger(e]dt  und  fürge- 
want  habent,  es  wöre  noch  ein  lantfeste  nidwendig  der  egemeinten  lantfesten 
30  ze  nechst  by  dem  Ryn,  die  ouch  die  oberen  lantfesten  beschirmete,  da  be- 
kanntent  si  wol,  daz  dieselb  lantfesten  uff  dem  Ryn  inen  von  ampts  und  der 
röten  wegen,  so  es  not  wöre,  ze  buwend  und  ze  bessern  zü  gebürte,  wand 
ouch  menglich  wol  sehen  und  verstau  möchti,  daz  die  obere  landfeste  den 
vorgemeinten  hüsern,  so  denn  daruff  stündent  und  gebuwen  wörend,  allein 
35  ze  dienst  und  ze  hilff  umb  des  willen  daz  si  desta  sicherer  gestan  möchtent 
und  nit  ümb  der  gemeinen  statt  willen  dar  gemacht  were;  harumbe  daz 
ouch  ein  gemeine  statt  ze  bmvend  nüt  an  gan  sölti.  Da  so  habent  nu  die 
vorgenanten  fünff  nach  beder  teilen  fürwenden  rede  und  widerred  sölichs 
allenthalben  beide  unden  und  oben  eigentlich  besehen,  sic  entscheiden  und 
40  nach  gelegenheit  und  gestalt  der  sach  zwüschent  inen  erkennt,  daz  der  vor- 
genant Dingkeler  und  ouch  die,  denen  denn  die  anderen  hüsere  daselbst  ge- 
gen der  Brediger  kilchoff  über  gelegen  von  dem  orthusz  an,  da  Dingkler  zü 
disen  ziten  gesessen  ist,  unczen  zem  husz  zer  Gense  zü  gehörent  und  be- 

106.  a)  »ol  A. 


g 


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188 


siezend  sind  oder  harmals  zu  gehören  und  besiczen  werdent,  die  vorgemeinte 
obren  lantfesten  ze  ncchst  hinder  denselben  husern,  ncmmlich  irer  yeglicher 
hinder  sim  huse,  so  wyd  sin  husz  begriffen  hat,  in  sin  kosten  von  grund 
uff,  als  digk  und  vil  und  wo  daz  not  wird  sin,  in  guten  büwen  und  eren 
halten  söllent  Und  wand  ouch  die  obgenanten  fünff  disz  alles,  als  5 

vorgeschribcn  st.it,  erkennt  und  uszgesprochen  hand,  harumbe  so  wöllent 
wir  und  gebictent,  daz  man  es  ouch  also  halte  und  da  wider  niemand  töe. 

Des  zu  einem  waren  urkund  so  hand  wir  unser  statt  insigel  tun  hengken 
an  disen  brieff,  der  geben  ist  an  dem  nechsten  donrstag  vor  der  alten 
vastnacht  des  järes  da  man  zalt  nach  der  gebürt  Cristi  vierczchenhundert  10 
vicrczig  und  syben  jare. 

107.  Chfinrat  Munch  von  Mönchenstein  genant  von  Löwenberg, 

Hanns  Fridcrich  vom  Huse  einerseits  und  Hanns  Vol  von  VVildenow  von 
Rotwil  andererseits  in  ihrem  Streite  wegen  eines  Hengstes,  den  Hans 
Vol  den  andern  für  jo  Gulden  verkauft  hat,  ohne  bezahlt  zu  werden,  15 
so  dass  er  nun  joo  Gulden  fordert,  während  jene  sich  für  betrogen 
erklären,  unterwerfen  sich  dem  Urteil  von  Bürgermeister  und  Rat 
von  Basel.  — 1447  Marz  2. 

Original  St.Urk.  tf  1339. 

Hängende  Siegel  der  drei  Genannten.  20 

108.  Der  Rat  von  Breisach  setzt  ein  Schiedsgericht  fest  auf 
den  jo.  Jlfärz  zwischen  der  Stadt  Basel  und  Hans  Sfar. 

— 1447  März  6. 

Original  St.Urk.  tf.  1340. 

Hängendes  Sekretsiegel  von  Breisach.  25 

Zö  wissende:  Als  uff  mentag  noch  dem  Sonnentag  reminiscere  in  der 
vasten  der  drytt  leste  ende  und  rechtlicher  usztrag  zö  Bryszach  vor  gcrichte 
gewesen  sin  solt  zwüschent  den  ersamen  wisen  burgermeister  und  rate  zu 
Basel  an  einem,  so  denn  Gylg  Herman  und  Hanns  Struszen  Hännsen  Sparen 
helffern  an  dem  andern  teyl,  do  aber  nö  ein  rate  von  Bryszach  mit  hiff  80 
und  bywesen  der  ersamen  stett  von  Straszburg  Colmer  Sleczstatt  Mülnhusen 
Fryburg  Nuwenburg  und  Endingen  erberer  rates  bötten  sovil  darin  gerett, 
alsojdas  sie  die  obgenanten  von  Basel  und  Hännsen  Sparen  den  houbt- 
secher  eins  unverdingten  rechten  vereynbart  habent  uff  ein  rate  gen  Brys- 
zach, und  söllent  die  von  Basel  Hännsen  Sparen  an  solichem  rechten  zu  35 
Bryszach  umb  sin  ansprach  und  vorderung  tun,  so  vil  sie  im  mit  recht  zö 
tünd  pflichtig  werdent ; des  selben  glych  Hänns  Spar  den  benanten  von 
Basel  umb  ir  ansprach  hinwiderumb  ouch  tun  sol,  also  das  eins  mit  dem 
andern  zögänge.  Und  uff  solich  recht  söllent  die  von  Basel  und  ouch  Hänns 
Spar  für  sich,  die  iren,  ir  helffer,  helffers  helffer  und  alle  die  so  uff  yet-  40 


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weder  syte  harinn  verdöcht  hafft  oder  gewant  sint,  luter  und  gantz  gericht 
geschlicht  gesünet  und  übertragen  und  ouch  yeglichteyl  vor  dem  andern 
zu  wandelcnd  und  zu  wonende  sicher  sin,  es  sy  in  Stetten  dörffem,  uff  dem 
wasser  und  uff  dem  lande.  Bysunder  ob  Hanns  Spar  eynicherley  kuntschafft 
5 in  der  statt  Basel  oder  usserthalb  zu  sinem  rechten  zu  habende  notdurfftig 
were,  die  sol  und  mag  er  sfichen  ervordern  und  erwerben,  das  im  ouch  die 
von  Basel  und  die  iren  gütlich  gönnen  und  in  daran  nüt  hynderen  söllent 
ungeverlich.  Daruff  ouch  Hanns  Spar  für  sich,  sin  helffere,  helffers  helffer 
und  alle  die,  so  uff  sin  syte  und  von  sincn  wegen  in  semlicher  zweytracht 
10  wider  die  von  Basel  und  die  iren  hafft  verdöcht  oder  gewant  sint,  by  siner 
trüwc  an  eydes  statt  und  by  dem  eyde,  den  er  lyplich  zü  gott  und  den 
heiligen  getön  und  geswöm  gelobt  und  versprochen  hatt,  solich  richtung 
zü  haltend,  ouch  dem  rechten  uff  den  harnoch  gesetzten  tag  zü  Bryszach 
noch  zü  gond  und  zü  leistend,  was  denn  mit  recht  erkant  würt  ungevorlich. 
15  Deszglych  der  von  Basel  erbere  botten  in  nammen  einer  gemeynen  statt 
von  Basel  und  aller  der  iren  ouch  gerett  und  versprochen  habent  4ne  alle 
geverde.  Kürer  ist  me  harinn  berett  und  bedingt,  das  der  obgenant  Gylg 
Hcrman  und  Hanns  Strusz,  so  zü  Bryszach  gevängen  gelegen  sint,  und  En- 
derlin Österrycher,  der  zü  Nüwenburg  gevängen  gelegen  ist,  Hannsen  Sparen 
JO  helffere,  semlicher  gevengnisz,  darinn  sie  dann  gelegen,  ouch  ledig  gclaszen 
sint,  also  das  sie  ein  schlecht  alte  urfecht  gegen  den  von  Basel  geton  und 
gesworn.  Doch  habent  sie  by  den  selben  eyden  ouch  gelobt  und  gesworn 
uff  dem  harnochgesetzten  tag  zü  Bryszach  zü  synde,  und  sy  sach  das  inen 
mit  recht  von  den  von  Bryszach  noch  gestalt  und  gelegenheit  der  sach 
25  zwüschent  den  von  Basel  und  Hannsen  Sparen  erkant  werde,  das  sie  sich 
üczit  fürer  me  gegen  einer  statt  von  Basel  verbynden  verbrieffen  oder  ver- 
schoben söllent,  das  sie  dem  ouch  stracks  ine  fürwort  nöchgon  wellent. 
Und  von  solicher  nöme  wegen,  so  Gylg  Herman  und  Hanns  Strusz  dem 
knecht  von  Basel  und  siner  ewürtin  genomen  habent,  darumb  sie  ouch  in 
30  gevengnisz  komen  sint,  ist  berett,  das  der  selb  knecht  vorab  siner  geveng- 
nisz ledig  sin  sol;  und  ob  der  nome,  so  sie  im  und  sinem  wyb  genommen 
habent,  üczit  vor  handes  were,  söllent  sie  im  bekeren,  wer  aber  solichs 
verändert  und  vertön,  so  sol  semlichs  ouch  zü  einem  rate  zü  Bryszach  zü 
dem  rechten  ston,  was  die  darumb  sprechent  und  erkennent,  do  by  sol  es 
35  belyben.  Hettend  ouch  die  von  Basel  Hannsen  Sparen  siner  helffer  yena 
keynen  me  gevängen  oder  Hanns  Spar  und  sin  helffer  den  von  Basel  ye- 
mans  me  gevängen,  deren  nü  zü  mal  nüt  gcdocht  oder  gemeldet  werent, 
die  söllent  ouch  ledig  sin  und  forderlich  mit  einer  schlechten  urfecht  ledig 
gezalt  werden  getrüwelich  und  ungeverlich.  Haruff  der  rechtlich  tag  zü 
40  Bryszach  sin  sol  uff  donrstag  noch  unszer  lieben  frowen  tag  annunciacionis 
in  der  vasten  nechst  körnend  zü  rates  zyte.  Und  sint  diser  nottel  under 
der  statt  von  Bryszach  secret  anhangendem  ingesigel  zwen  glych  geschriben 
und  vcrsigclt,  deren  yeglichem  teyl  einer  zü  handen  geben  ist  uff  den  ob- 
gcschribcn  mentag  in  dem  jor  als  man  zalt  von  gottes  gebürt  viertzehen- 
45  hundert  viertzig  und  siben  jore. 


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109. %^  Georg  Jvon  Geroldseck  Herr  zu  Sulz  für  sich,  seinen 

Oheim  Hans  von  Rechberg  von  Hohenrechberg  und  ihre  Genossen 
verspricht  Sicherheit  den  Boten  der  Stadt  Basel,  die  sy  von  der  ge- 
fangen wegen, 'die  ich  ine  jetzo  abgefangen  habe,  und  von  der  spenn  wegen, 
so  ich  und  die  von  Basell  mitenander  haben,  bis  zum  Sonntag  Lätare  5 
[März  tp]  nach  Villingen  senden  wird.  — 1447  März  8. 

Original  St  I 0 l. 

Spuren  des  aufgedrückten  Siegels. 

110.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bekennen,  von  Cuntz 

von  Stege  Münzmeister  zu  Frankfurt  So  Gulden  erhalten  zu  haben,  10 
die  Herr  Conrad  von  Weinsberg  der  Stadt  Basel  als  Zins  auf 
Lichtmess  ( Februar  2)  schuldig  war.  — 1447  März  16. 

Concept  Urkundenbuch  II  178. 

111.  Vgl.  if  105.  — 1447  März  18. 

112.  Schullheiss  und  Rat  von  Zofingen  urteilen  zwischen  Basel  15 

und  einem  genannten  Bürger  ihrer  Stadt.  — 1447  März  23. 

Original  Papier  Geh.  Reg.  C I Z 2. 

Auf  gedrücktes  Siegel  von  Zofingen. 

Wir  der  schult[heis]  und  der  rautt  der  statt  Zoffingen  Costentzer  bys- 
tunns  im  Ergöw  glegen  verjcchcnt  offenlich  und  tünd  kunt  allermengc-  20 
lichem  mit  diszen  brieff : 'Als  von  der  stössen  und  zfispriichen  wegen,  so 
denn  uncz^har  gewert  und  ufferstanden  warent  zwüschent  den  fursichtigen 
w'ysen  dem  burgermeister  und  rautt  und  gemeiner  statt  Basel  an  eim  und 
Hans  Ülin  Obslagern  dem  unsem  an  dem  andern  teile,  so  har  rfirent  als 
die  von  Basel  den  vorgenanten  Obslagern  an  der  Birs  by  einer  müli  ge-  25 
vangen  wolten  haben,  darumb  als  sy  vemomen  hatten,  wie  er  ir  offen  vygent 
sin  wölte;  so  denn  aber  Hans  Üli  Obslagern  Cfinrat  Wonlichen  dero  von 
Basel  diener,  der  inbottschafft  wyse  zu  den  eydgnossen  in  unser  statt  Zof- 
fingen geritten  kam,  inn  frevenlich  mit  einem  sparren  angeloffen  und  geslagen 
bette,  also  und  sy  beyd  umb  den  frevel,  so  in  unser  statt  an  demselben  30 
Cfinraten  besehen  were,  zem  rechten  vertröst  hettent,  und  sy  also  beyd  teil 
für  uns  in  recht  koment,  mit  namen  Cunrat  Wonlich  vorgenant  mit  bywesem 
siner  gnedigen  herrn  sendbotten  mit  dem  strengen  vesten  her  Hcnman 
Offenburg  ritter  und  Ospernell  dem  alten  zunfftmeister  von  Basel:  so  hand 
unser  gnedigen  herren  von  Bern  und  von  Solotern  sendbotten,  so  von  der  35 
von  Basel  wegen  by  inn  warent,  und  so  vil  in  die  sach  gerett,  das  sy  z5 

beyder  syt  ir  Sache  uns  getrüwt  hand. Sölicher  spenn  und  misschellung 

wir  von  emsiger  bette  wegen  der  egeseiten  bottschafften  von  Bern  und  von 


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191 


Solotem  uff  disen  hittigen  tag  date  dis  briefs  uns  beladen  und  uff  uns  ge- 

nomen  hand . Und  haben  zwischen!  inen  in  der  frintschafft  und 

in  der  minn  ane  recht  gesprochen.  Dem  ist  also : Das  der  selb  Obslager 
umb  den  freven,  so  er  an  Cünrat  Wonlich  von  Basel  in  unser  statt  be- 
5 gangen  und  an  inn  frevenlich  geslagen  hat,  in  unsern  turn  und  in  unser  ge- 
fenggnusse  gän  und  da  ligen  sol  und  darus  nit  gelassen  werden  sol,  denn 
mit  wissen  und  willen  eins  schultheissen  und  rautt  Zoffingen.  Darzu  so 
sol  und  ist  [er]  umb  die  höchste  bis  der  statt  Zoffingcn  verfallen.  Ouch  so 
sprcchcnt  [wir]  und  ist  unser  meinung,  das  der  selb  Hans  Üli  Obslager  einen 
10  eyd  liplich  zu  got  und  den  heiligen  mit  uffgehepter  hand  und  mit  gierten 
Worten  sweren  sol,  weder  die  von  Basel  noch  die  iren,  die  inen  zu  ver- 
sprechen Stand,  noch  uns  noch  die  unsern  vehen  hassen  bekrencken  noch 
bekimbem  sol,  an  lib  noch  an  gut,  in  deheinen  weg,  wenig  noch  vil.  Da- 
nimb  er  ouch  fir  sich  und  die  sinen  und  für  alle  die,  die  ime  des  rautten 
15  helffen  bystand  oder  statt  tun  wölten,  es  syent  helffers  helffer,  helffer  und 
fir  allermengklich  liplich  zu  got  und  den  heiligen  gesworn,  dise  obgenante 
Sache  also  lasen  zeligen  noch  ze  effern  zu  glicher  wysze,  als  ob  ir  nie  ge- 
dacht worden  were.  Also  ist  unser  meinung  und  sprechent  ouch  das,  das 
die  von  Basel  unser  gnedigen  und  lieben  herren  den  selben  Hans  Ülin  Ob- 
20  slagcrn  und  die  sinen  fir  sich  und  die  irn  und  fir  die,  die  inen  ouch  zi 
versprechen  stand,  zu  glicher  wysz  libs  und  gutz  getrösten  und  sicher  sagen 
sollcnt  als  von  dirre  Sachen  wegen,  als  vor  staut,  alle  geverd  und  argelist 
und  geferlich  intrag  gentzlich  hindan  gesindert  und  vermitten.  Und  harumb 
so  haben  wir  der  schult[heis]  und  raut  unser  statt  Zoffingen  gemein  inge- 
25  sigel  zu  ende  dir  geschrifft  offenlich  uff  disen  brieff  getruckt,  doch  also  uns 
noch  unsern  nachkomen  noch  unser  statt  Zoffingen  unschedlich.  Der  geben 
ward  uff  donrstag  ncchst  nach  sant  Bcnedictus  des  heiligen  aptes  tage  in 
dem  jarc  do  man  von  Cristi  gebürt  zalt  tusent  vierhundert  viertzig  und 
dem  sibenden  jare  etc. 

30  113.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  an  Meister 

Hans  Bydcrman  Ratsgesellen  6 Gulden  jährlichen  Zinses  von  den 
Stadtgütern  um  7 2 o Gulden.  — 1447  April  1. 

In  VBO  von  13  ro  Oktober  17  ausgestellt  auf  Bitten  des  Rektors  der 

Universität  und  Dekans  der  Artistenfakultät  St.  Urk.  eöjp  und  Bischöfl. 
35  Archiv  Urk.  «*  _jp. 

114.  Bürgermeister  und  Rat  verkünden  einen  Spruch  der 
Funfc  betreffend  Bebauung  der  Almetide  in  den  Mühlen  in  der  Vor- 
stadt St.  Alban  durch  Konrad  Zimmermann.  — 1447  Mai  16. 

Original  St. Urk.  tf  1345. 

40  Hängendes  Siegel  des  Rats. 

Wir  Hans  Rot  ritter  burgermeister  und  der  rat  ze  Basel  tund  kunt 
mcnglichem  mit  disem  brief,  daz  für  uns  kommen  sint  Claus  Helprunn, 


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Hans  Gernler,  Hans  Kessler,  Hans  von  Thann,  Claus  von  Hiltallingen  und 
Reinhard  der  murcr,  unsere  bürgere,  die  fünflf  so  von  unser  stett  wegen 
über  die  büwe  geseczt  sind,  und  hand  uns  vcrkündt  und  fürbracht,  daz  si 
die  raishellung  zwüschent  Heinrich  Yscnlin  und  Hansen  Tscheggabürlin 
den  lonherren  der  vorgenanten  unser  statt  Basel  an  eim  und  Cönczman  5 
Zimberman  dem  muller  unserm  burger  an  dem  anderen  teil  von  des  Stalles 
oder  süwstygen  wegen,  so  oben  an  des  genanten  Conrats  mülen  und  ge- 
sessz,  genant  Lemmers*)  mulen,  und  gelegen  ze  Basel  in  der  vorstatt  zu 
sant  Alban  in  den  mülinen,  uff  der  statt  ringmur  und  almend  gebuwen  were, 
eygenlich  besehen  und  darumb  erkennt,  also  daz  der  egenant  Conrad  Zim-  10 
berman  den  yeczgcmcinten  stall  ab  tun  und  den  nit  me  da  haben  sölle,  es 
wire  denn  sach  daz  im  semmlichs  erloubet  und  gegönnet  würde;  mochti 
er  aber  fürbringen  mit  briefen  oder  guter  kuntschafft,  daz  er  scmmlichen 
stall  von  rechts  wegen  da  haben  solti,  des  solti  er  billich  genieszen. 

Und  wand  ouch  die  obgenanten  funff  disz  also  erkennt  hand,  harumb  w61-  15 
lent  wir  ouch,  daz  es  von  menglichem  also  gehalten  und  da  wider  nit  ge- 
tan werde.  Des  zü  einem  waren  urkund  so  ist  unser  statt  ingesigel  gehengkt 
an  disen  brieff.  Der  geben  ist  an  dem  ncchsten  zinstag  nach  dem  Sonnentag 
Vocem  Jocunditatis  da  man  zalt  nach  Cristi  gebürt  vierczehenhundert  vier- 
czig  und  syben  jare.  20 

115.  Arnold  Gelthusz  zum  Echtzeier  kauft  vor  dem  weltlichen 

Gerichte  zu  Mainz  einen  von  Genannten  verpfändeten  Gültebrief  der 
Stadt  Basel  über  26  Gulden  Leibgedingszins  an  Heintz  und  Clesc 
Dulin  von  1425  Juli  17  für  182  Gulden  auf  dem  Wege  der  Ver- 
steigerung. — ,447  Mai  20.  25 

In  Transsumpt  des  weltlichen  Gerichts  zu  Maine  von  1451  Februar  ij 

St.Urk.  nt  1465. 

5 hängende  Siegel  der  Richter. 

116.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  an  Grede 

Cünrats  von  Louffen  Witwe  Bürgerin  zu  Basel  50  Gulden  jährlichen  30 
Zinses  von  den  Stadtgütern  tim  jooo  Gulden.  i44y  Mai  27. 

Original  St.Urk.  rf  1346. 

Siegel  fehlt. 

117.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestellen  den  Zimmer- 
mann Meister  Stückelin  zu  ihrem  Werkmeister.  — r447  Mai  24.  35 

Concept  Urkundenbuch  / fol.  86,  Überschrift  Stuckis  bestellunge. 

Wir  Hanns  Rot  ritter  burgermcister  und  der  rate  zu  Basel  tünt  kunt 
menglichem  und  erkennent  öffentlich  mit  diesem  briefc,  das  wir  mit  dem 

114.  a)  ? Loymers  ? 


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ersamen  meister  . . . Stückelin  dem  zimmermann  unsorm  burger  und  er 
mit  uns  eins  worden  und  überkommen  sint  dirre  nachgeschriben  dingen, 
daz  ist  also:  das  er  sin  lebtagen  unser  underwergkmeistcr  sin  sol  und  mit 
sincm  zimmcr  werck  und  arbeit,  die  er  kan  und  weisz,  und  mit  zwein  rede- 
5 liehen  knechten,  die  wol  wercken  konnent  und  iren  Ion  verdienen  mögent 
tigelichs  getrüwlich  und  ernstlich  dienen  sol  und  mit  siner  hand  arbeiten 
und  den  helffen  wercken  und  zö  dem  selben  unserm  werck  getrüwlich 
und  erberlich  sehen  und  lugen,  raten  und  helffen,  daz  daran  nuczit  verliönet 
noch  misswercket  werde,  und  damitte  und  dar  inn  unser  statd  Basel  nucz 
10  und  frommen  fürdern  und  iren  schaden  wennden  noch  sinem  aller  besten 
vermOgen,  es  sic  uszwendig  der  statd  Basel,  so  verre  im  gott  verluhen  hat 
und  sin  sinne  gebent,  und  sich  in  der  statd  Sachen  und  anliegen  nüczit 
sparen,  wie  denn  wir  oder  unser  buherren  das  mit  im  vcrschaffent  und  heis- 
sent  und  er  ze  tünde  vermag,  und  mit  sinen  knechten  fru  und  nach  imbis 
15  zu  rechter  zit  zu  wercke  gan  und  och  ze  rechter  zit  wider  davon  gan,  one 
alle  geverde,  ouch  usz  der  statd  Basel  nit  kommen  jemand  frömden  ze 
werckcnd  noch  von  uns  ze  werbende,  ouch  niemand  der  stette  gezüg  oder 
anders,  dz  der  stat  ist  und  ir  zugehört,  ze  lihende  oder  hinzegebende  one 
unseren  und  unser  buherren,  die  denn  zu  ziten  sint,  erloubungc  wissen  und 
30  gutem  willen.  Und  hat  ouch  dis  alles  ze  tünde  und  ze  vollefurcnde  und  da 
wider  nit  zc  kommende  in  dhein  wise  mit  uffgehepten  hennden  und  gelertcn 
Worten  liplich  zu  got  und  den  heiligen  glopt  und  geswom.  Und  da- 

rumb  so  sollent  wir  im  alle  jor  zu  sim  tagelon  züvorusz  geben  xx  üb.  Basel 
phen.  glich  geteilt  zu  den  vier  fronfasten,  sin  herberge  in  unserm  hofe  zu 
25  Vcldenberg,  und  brennholcz  nach  siner  notdurft  und  bescheidenheit  unge- 
varlich.  Er  mag  ouch  mit  unser  buherren  wissen  und  willen  me  knccht 
haben  denn  vor  stat  oder  minder,  nach  gestalt  der  Sachen,  und  sol  im  dz 
an  sinem  eid  nüczit  schaden.  Und  were  sach  das  er  kranck  und  unmügende 
würde,  das  er  selbs  mit  der  hand  nit  wercken  möchte,  wie  sy  das  machte,  so 
30  söllen  wir  im  dannenthin  x lib.  Basel  phen.  järlichs  zü  stüre  geben  an  sin  narungc 
und  anders  nüczit.  Und  kan  oder  vermag  er  üczit  gutes  zü  unser  gemeiner 
stette  werck  geraten  oder  getün,  des  sol  er  ouch  nit  desterminder  gehorsam 
und  phlichtig  sin  zetunde  one  Widerrede  und  nach  sinen  besten  sinnen  und 
vermögen,  alle  geverde  und  argeüste  in  allen  vorgeschribcn  dingen  usz- 
35  gescheiden.  Des  zü  vestem  warem  urkund  hand  wir  im  diesen  brieff  geben 
mit  unser  stette  secrete  ingcsigel  versigelt  an  mentag  nach  sant  Urbans  tag 
anno  etc.  CCCC0  XLvij0. 

118.  Das  Concil  su  Basel  reproduziert  das  Breve  Martins  V. 
von  1424  April  10  (s.  Rainaldus  Anna/es  Ecclcsiastici  1424  § 6) 
40  an  die  Stadt  Basel  mit  Rechtskraft  gleich  dem  Original. 

Basel  14.4.J  Mai  jo. 

Original  St.Urk.  nt  1 34J. 

Hängendes  Bleisiegel  des  Concils  an  rotgelber  Seidenschnur. 

Urkundenb>ich  der  Stadt  Basel.  VII.  25 


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Sacrosancta  generalis  synodus  Basiliensis  in  spiritu  sancto  legitime 
congregata  universalem  ccclcsiam  representans  ad  futuram  rci  memoriam. 

Sic  decet  ea  que  pro  bono  publico  universalis  ecclesie  neenon  tranquilitate 
protectione  atque  defensione  ad  generalem  synodum  confluentium  perso- 
narum  auctoritate  debita  facta  noscuntur  vel  emanata  singulis  nota  relin-  5 
quere,  quatinus  ea  sine  contrarictatis  incursu,  prout  congruit,  a fidelibus 
pacifice  valeant  observari.  Dudum  siquidem  felicis  recordationis  Martinus 
papa  V.,  volens  clcctioni  civitatis  Basiliensis,  ut  inibi  generale  concilium 
celcbraretur,  iuxta  decretum  sacre  synodi  Constantiensis  desuper  editum  facte 
constanter  inherere  ac  personas  in  eadem  civitate  pro  ipsius  celcbratione  con-  10 
cilii  existentes  semotis  impedimentorum  obstaculis  defensari,  littcras  suas 
concessit  in  hec  verba:  Martinus  episcopus  servus  servorum  dei  dilcctis 

filiis  proconsulibus  consulibus  et  communitati  civitatis  Basiliensis  salutem  et 

apostolicam  bcncdictioncm.  Dudum  presidentes . Dat.  Rome 

apud  sanctum  Petrum  iiij.  id.  aprilis  pontificatus  nostri  anno  septimo.  10 

Nos  igitur,  cum  instabilis  sit  humanarum  conditio  rerum  ac  originales  littere 
Martini  papc  huiusmodi  ncqueant  in  singulis,  ubi  forsan  infuturum  optare- 
mus  et  expediret,  exhiberi,  volumus  et  auctoritate  universalis  ecclesie  de- 
cernimus,  quod  tenori  huiusmodi,  ubicunque  exhibitus  fuerit  vel  ostensus, 
in  Omnibus  stetur  firmitcr  et  adhibeatur  plena  fides,  sicut  eisdem  litteris  20 
originalibus  adhiberetur,  si  forent  exhibite  vel  ostense.  Nulli  ergo  omnino 
hominum  liceat  hanc  paginam  nostre  voluntatis  et  decreti  infringere  vel  ei 
ausu  temerario  contraire.  Si  quis  autem  hoc  attemptare  presumpserit, 
indignationem  omnipotentis  dei  et  universalis  ecclesie  se  noverit  incursu- 
rum.  Dat  Basilee  iij.  kl.  iunii  anno  a nativitate  domini  millesimoquadringen-  25 
tesimo  quadragesimoseptimo. 

In  plica  : pro  sacro  concilio.  Jofhannesj  Peregallus.  In  dorso:  R[egi- 
strataj.  T|homas]  episcopus  Dunkeldensis. 

119.  Hans  Hug  genannt  Bösehans  verträgt  sich  mit  der  Stadt 
Basel  und  den  Eidgenossen  unter  Vermittlung  des  Andreas  von  30 
ßossenstein.  — 1447  Juli  $• 

Original  St.Urk.  «*  1448. 

Hängendes  Siegel  des  A.  von  B. 

Ich  Hanns  Hug  von  Sichemeschwalt  genant  Bösehanns  vergiche  und 
bekenn  mich  offenlich  an  disem  briefc,  als  ich  mit  den  ersamen  fürsichtigen  35 
wisen  burgermeister  und  rate  und  der  gemeine  gemeinlich  der  statd  ze 
Basel,  allen  den  iren  und  denen  die  inen  zu  gehören  und  ze  versprechende 
stand,  ouch  mit  den  eydtgenossen  und  den  iren,  so  mit  inen  in  gebüntnissz 
sint,  ettwie  lange  zit  in  vigcntschaft  gestanden  bin,  das  ich  der  selben 
vigentschaft  halb,  wie  sich  die  biezhiir  gemacht  oder  verhandelt  hat,  gancz  und  40 
gar  mit  den  vorgemeldeten  minen  herren  von  Basel  und  den  eydtgenossen 
und  den  iren,  so  mit  inen  in  gebüntnisse  sint,  gericht  geslichtet  und  gancz 


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gesünt  bin  und  sin  wil  für  mich  sclbs  und  min  hclffer,  das  sint  mit  nammen 
Burckart  Meyger  von  Oberkilch  und  Hanns  von  Husen  genant  GISry,  und  alle 
die  unsern  und  unser  hclffer  und  helffcrs  helffer  und  alle  die,  so  von  unsern 
wegen  zu  der  Sache  hafft  verdacht  oder  gewant  sint,  und  gelobe  ouch  solich 
5 richtungc  by  minem  eyde,  den  ich  harumb  getan  hän  für  mich  selbs  und 
min  helffer  und  alle  die,  so  von  minen  wegen  in  solicher  vigcntschaft  be- 
griffen gewesen  sint,  getrüwlich  ze  haltende  und  zu  vollfurcnde  und  stete 
zu  lassend  in  aller  der  wise  und  form,  als  sy  denn  hie  in  disem  briefe  ver- 
griffen ist,  one  alle  gevirde.  Und  des  zu  urkunde  so  habe  ich  ernstlich  go- 
to betten  den  vesten  jungher  Andres  von  Bossenstein,  der  dise  richtungc 
zwüschcnt  uns  beden  parthyen  gemacht  hat,  das  er  sin  ingcsigel  für  mich 
hatt  gehenckt  an  disen  brieff,  mich  alles  des  zu  übersagen,  so  von  mir  an 
disem  briefe  gcschriben  stät.  Das  ich  Andres  von  Bossenstein  obgenant 
getan  habe  von  ernstlicher  bette  wegen  des  eegenanten  Bßsehannssen,  wann 
15  ich  semliche  richtunge  zwüschent  beden  parthyen  beredt  und  bettdingt 
habe,  doch  mir  und  minen  erben  unschädclich.  Und  ist  diser  brieff  geben 
uff  mittwüchen  nach  sant  Peter  und  Paulus  tag  des  jarcs  als  man  zaltc  nach 
Crists  gebürte  vicrczchenhundcrt  vierczig  und  syben  järe. 

120.  Georg  von  Geroldscck  Herr  von  Suis  bestätigt  den 
20  zwischen  ihm  und  Basel  geschlossenen  einmonatlichen  Frieden. 

— 144J  Juli  ii. 

Original  Papier  Adelsarcltiv  Geroldseck. 

Spuren  des  auf  gedrückten  Siegels. 

Wir  Gerie  von  Geroltzegke  herre  zu  Sulcz  erkennen  offenlich  mit 
25  disem  briefe,  als  wir  dahar  in  vigentschafft  gestanden  sint  mit  den  von 
Basel  und  sy  mit  uns  etc.,  das  da  der  veste  Andres  von  Bosscnstcin  houpt- 
mann  zc  Kriburg  im  Briszgöw  zwüschent  uns  ze  bedensiten  und  den  unsern 
einen  erbem  uffrechten  gctrüwen  frieden  gemacht  und  beredt  hat  von  disem 
tage  hin  datum  disz  briefes  einen  ganczen  monett  den  nehsten  künfftig  nach 
30  datum  disz  briefes.  Den  selben  frieden  globen  und  versprechen  wir  Gerie 
von  Geroltzegke  für  uns  und  alle  die  unseren  gegen  den  obgenanten  von 
Basel  und  allen  den  iren  sttte  veste  und  unverbrochenlich  ze  haltende  den 
genanten  monett  usz  und  da  wider  nit  zetundc  noch  schaffen  oder  ver- 
hengen  getan  werden  heimlich  noch  offenlich  in  dhein  wise  noch  wege,  alle 
85  gevärde  und  argeliste  gfnczlich  vermitten.  Des  zu  vestem  urkünde  hand 
wir  unser  ingesigel  lassen  drucken  in  disen  brieff.  Der  geben  ist  an  zins- 
tag der  da  was  der  eylffte  tag  des  höwmonetes  anno  etc.  CCCC“  XLseptimo. 

121.  Bürgermeister  sind  Rat  von  Basel  verleihen  dem  Wernher 
Giegenhammer  Metzger  und  Bürger  von  Basel  und  seiner  Frau 

40  Gredclin  lebenslänglich  den  anderen  fleischbanck  in  der  zschalc  hinder 
Peter  Byschoffs  seligen  banck  an  der  nidern  zilen  zer  rechten  hand  als  man 


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in  die  metzige  gat,  den  sie  von  Peterhanns  Job  Metzger  und  Bürger 
von  Basel,  der  sant  Jacob  an  die  Birse  kommen  und  veitsiech  worden  ist, 
um  40  Pfund  Basler  Pfennige  gekauft  haben,  die  demselben  huse 
/ St.  Jakob]  worden  sint;  gegen  jährlichen  Zins  von  1 Pjünd  und 
achtkalb  Schillingen  neuer  Basler  Pfennige.  — 1447  Juli  12.  5 

Konzept  Liber  div.  rerum  fol.  104*. 

122.  Bürgermeister  und  Rat  von  Neuenburg  i.  B.  stiften  einen 
Vergleich  zwischen  der  Stadt  Basel  und  Hans  L'öpi  von  Vilmergen. 

— 1447  Juli  13. 

Original  St.  Uri.  >0  134g.  10 

Hängendes  Sekretsiegel  von  Neuenburg. 

Wir  der  burgermeister  und  der  rätt  ze  Nüwenburg  tunt  kunt  aller 
menglich  mit  disem  brief:  als  von  solicher  Zuspruch  wegen,  so  denn  Hans 
Löpi  von  Vilmarigen  gehept  het  zu  den  fürsichtigen  wisen  burgermeister 
und  rätt  ze  Basel,  der  selben  Zuspruch  sy  nun  bedsite  zürn  rehten  für  uns  15 
körnen  sint,  sy  bedsite  darumb  gütlich  zu  verhören  und  mit  reht  von  enander 
zu  entscheiden,  solicher  ir  züsprüch  wir  uns  von  ir  bedersite  [ernstlicher 
bette  wegen  angenommen  und  inen  einen  rehtlichen  tag  uff  disen  hüttigen 
tag  datum  dis  briefs  für  unsern  rätt  gesetzet,  sy  bedsite  umb  ir  züsprüch 
gütlich  verhört.  Und  nach  ir  beder  teil  klag  antwürt  rede  und  Widerrede  20 
habent  wir  sy  bedsite  gebetten  üns  ze  gönnen  in  die  sach  ze  reden,  ob  wir 
sy  in  gütlicheit  mit  enander  betragen  möhten;  das  sy  üns  öch  bedsite  ver- 
gönnt hant.  Und  haruff  hant  wir  sy  mit  ir  bedersite  wissen  und  willen 
gütlich  vereint,  also  das  ünscr  güten  fründe  von  Basel  Hansen  Löpin  geben 
hant  zwelff  guldin,  der  er  von  inen  öch  beczalt  ist.  Und  hant  öch  daruff  25 
unser  obgenanten  güten  fründe  von  Basel  erber  bottschafft,  so  der  sach 
halb  vor  üns  gewesen  sint,  von  iren  wegen  gcrett  und  der  vorgenant  Hans 
Löpy  an  ünsers  burgermeisters  hant  by  siner  trüw  an  eides  stätt  gelopt 
umb  alle  züsprüch  und  vor  verlöffen  Sachen  mit  enander  geriht  und  ge- 
slicht  ze  sinde  und  sin  söllcnt  nun  und  hernach  und  enweder  teil  den  an-  30 
dern  hin  für  in  dehein  wise  darumb  ze  bekümbren  noch  an  ze  langen.  Und 
so  diser  gütlicher  ubertrag  also  vor  üns  beschehen  ist,  so  hant  bed  teil  ge- 
betten inen  solichs  brief  und  urkünde  ze  gebende,  das  inen  öch  mit  urteil 
in  unserm  rätt  erkant  und  erteilt  ist  ze  gebende.  Und  umb  dis  alles  zü 
eim  offen  waren  urkünde  so  habent  wir  ünser  stätt  ingesigel  das  mynder  35 
gehenckt  an  disen  brief,  der  zwen  gelich  sint,  und  jetwedcrem  teil  einen  ge- 
geben uff  den  nehsten  dornstag  vor  sant  Margarethen  tag  des  jares  da  man 
zalt  von  der  gebürt  Cristy  thusent  vierhundert  vierczig  und  siben  jare  etc. 

123.  Conrad  Sachs  genannt  Dürre  bekennt  als  Diener  der 
Stadt  Basel  für  alle  seine  Ansprüche  befriedigt  worden  zu  sein.  40 

— 1447  Juli  13. 


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Original  St.  llrt.  n*  1350. 

Sein  Siegel  hängt. 

Ich  Cünrat  Sahs,  den  man  nempt  Dürre,  erkenne  offenlich  mit  disem 
briefe,  als  ich  ettlich  zyt  dahar  der  statd  Basel  kncht  und  diener  gewesen 
5 bin  uncz  uff  discn  tag  datum  disz  briefes,  das  ich  davon  denselben  mincn 
herren  von  Basel  umb  minen  soldt  und  sust  alles,  das  sy  mir  ze  tünde  ge- 
wesen sint,  gütlich  uszgerichtet  und  mich  beczalt  habent  gar  und  gancz, 
als  sy  denn  mit  mir  und  ich  mit  inen  darumb  eins  worden  sint.  Darumb 
so  sage  ich  Cünrat  Dün-e  da  vor  genant  für  mich  und  alle  min  erben,  die 
10  ich  harczü  vesteclich  binde,  die  selben  burgermeister  und  rite  zu  Basel  und 
alle  ire  nachkomcn  und  die  iren  aller  ansprächen  und  vorderunge,  dhein  usz- 
genommen  noch  vorbehept,  so  ich  uncz  uff  discn  hüttigen  tag  zu  inen  haben 
möchte  oder  konnde,  in  crafft  disz  briefes  genczüch  und  zc  mole  quitt  lidig 
und  losz,  alle  intrag  und  Widerrede  geverde  und  argeliste  genczüch  vermit- 
15  ten  und  hingetän.  Des  zu  vestem  woren  urkünde  habe  ich  min  eigen  in- 
gesigel  offennüch  gehengkt  an  disen  brieff,  der  geben  ist  an  sant  Margareten 
tag  des  jares  als  man  zaltc  nach  Crists  gebürte  vierczehenhundert  vierczig 
und  syben  jare. 

124.  Herzog  Ludwig  von  Savoyen  und  die  Stadt  Bern  Schlüssen 
20  Frieden  mit  der  Stadt  Freiburg  im  Üchtland  unter  Vermittelung  des 
Königs  von  Frankreich , des  Herzogs  von  Burgund , der  Städte  und 
Gemeinden  Basel  Schwyz  Uri  Unterwalden  Zug  und  Glarus. 

Murten  1448  Juli  16. 

Archives  de  Fribourg  2,  314.  — * Abschiede  2,  230. 

25  125.  Diebold  von  Dachsfelden  Vogl  zu  Prunlrul  und  die  Stadt 

Basel,  im  Streit  wegen  Schädigung  jenes  durch  Söldner  von  Basel, 
unterwerfen  sich  dem  Schiedsgerichte  Rudolfs  von  Ramstcin. 

— 1447  Juli  26. 

Inseriert  im  Urteilsspruch,  s.  unten  nt  144. 

30  Kunt  und  ze  wissen  sy  allermenglichem  mit  disem  brieff:  Als  der  vest 

Thiebolt  von  Tasfelden,  zu  dieser  zitt  vogt  zu  Burndrut,  etwas  ansprach 
und  vorderung  meint  ze  haben  an  die  ersamen  fursichtigen  wysen  burger- 
meister und  ratt  der  stat  Basel,  umb  dz  sie  im  ein  hussgescss  schueren  und 
tubhüsz  in  dem  dorff  Hirczbacli  verbrennt,  da  aber  die  vorgenanten  burger- 
35  meister  und  rat  meynen,  dz  sie  im  darumb  nuczit  schuldig  syen  nach  ze 
antwurten  haben,  als  solichs  hienach  luter  ist  beschribcn,  darumb  sy'  beder- 
sytt  in  spennen  sindt  gegen  einander  gewesen,  daz  sie  solicher  ir  spenne 
und  zweytracht,  und  waz  sich  darusz  machen  würd  oder  mocht,  uff  bedc- 
teyl  willigüch  und  cinhclliglich  komen  und  ingangen  sindt  zu  dem  rechten 
40  uff  den  edlen  wolgebomen  herm  junckherr  Rüdolffen  von  Ramstein  herrn 


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zu  Gilgenbergk  ctc.,  der  sich  von  bctt  wegen  bedcr  parthyen  des  also  an- 
genomen  und  beden  teilen  uff  hut  rechtlich  tag  darumb  für  sich  gesetzt  und 
bescheyden  hatt.  Daruff  bedeteil,  nemlich  Thiebolt  von  Tasfelden  für  sich 
selbs  und  hcrr  Hemman  Offenburg  ritter,  Heinrich  Ysenlin  und  Hanns 
Bremenstein  als  ratsbotten  der  stat  Basel  und  von  der  selben  stat  wegen  5 
komen  und  gewesen  sindt  mit  vollem  gewalt.  Und  hat  dez  ersten 

Thiebolt  von  Tasfelden  geretd  und  geclagtt,  dz  die  von  Basel  by  ander- 
halbem jar  nechstvergangen  die  herrschafft  von  Österrich  ze  schedigen  usz- 
gezogen  und  in  daz  dorff  Ilirczbach  komen  syen,  haben  die  von  Basel  im 
in  dem  selben  dorff  verbrennt  ein  husgesüss  schücren  und  tubhuss,  über  daz  10 
sin  zinslute  da  selbs  den  von  Basel  geseit  haben  von  siner  empfhelniss 
wegen,  dz  solichs  im  zugehorte  und  er  des  krieges  nit  wör.  Solichs  brands 
halp  sin  guter,  so  zu  dem  selben  husz  gehören,  ungebuwen  syen  bliben, 
dez  er  zu  grossem  kosten  und  schaden  komen  sye.  Darumb  er  kerung  und 
wandcl  an  die  von  Basel  hat  begert.  Daruff  die  rats  botten  von  der  15 

stat  Basel  wegen  geantwurt  haben,  als  sie  durch  der  herrschafft  lüte  mit 
brandt  und  näme  schwerlich  geschediget  und  mit  der  selben  herrschafft  in 
krieg  komen  syen,  haben  sic  von  solichs  Schadens  wegen  ir  vigent  gesucht 
und  syen  gen  Hirszbach  komen  mit  den  iren  und  andern  luten  so  dazumal 
by  inen  weren.  Da  selbs  furgenommen  sye,  als  denne  in  solichen  lands  20 
kriegen  gewonlich  beschee,  dz  der  unschuldig  des  schuldigen  engelte.  Und 
wissen  nit,  dz  vemands  von  Thiebolts  wegen  dazumal  zu  den  houptluten 
komen  sye  und  inen  geseit,  als  Thiebolt  in  siner  anclag  für  gewendet  hab. 
Und  sie  wol  ze  mcrckcn,  dz  man  ein  solich  volck,  wa  dz  in  kriegen  in 
valle,  nit  wol  meystern  könne,  es  würde  denn  an  die  houptlute  gebracht  25 
Des  halp  sie  gctrüwcn,  dz  sic  Thicboltcn  umb  sin  anvorderung  nüt  schuldig 
syen  nach  ze  antwurten  haben.  Dawider  Thiebolt  von  Tasfelden  ge- 

redt  hat,  er  getruw  nit  dz  er  dheines  schuldigen  engelten  sölle,  nach  dem 
er  des  krieges  nit  gewesen,  sin  hus  von  andern  hüsern  witt  gestanden  und 
als  vil  als  in  einem  mutwillen  in  sonders  angestossen  und  verbrennt;  davon  30 
im  groser  schad  erwachsen  sye,  den  er  nit  verkiesen  möge.  Daruff  der 
von  Basel  ratzbotten  ir  nachred  gethan  handt,  dz  solichs  einer  stat  von  Basel 
nit  zu  zclegen,  dz  es  in  einem  mutwillen  bcschccnsye;  und  ob  Thiebolt  der 
von  Basel  volck  zu  Hirczbach,  als  er  in  siner  anclag  gemeldet  hat,  zu  wissen 
gethan  hab  oder  nit,  so  sye  doch  dissz  ein  lands  krieg  gewesen,  darinn  35 
maniger  geschediget,  daz  man  nit  alles  ze  verantwurten  schuldig  sye.  Darzu 
so  sigend  bede  herrn  von  Wirtembergk  der  stat  von  Basel  abgeseyt  vigend 
und  Thiebolt  zu  der  selben  zitt  ir  hinderescss  und,  als  sie  vernömen,  ir 
amptman  gewesen.  Und  ob  im  solichcr  brannt  mit  vliss  und  willen  zuge- 
fügt  wer  worden,  meinen  sie  dennocht,  dz  im  die  stat  Basel  des  halp  nüt  40 
schuldig  wör  oder  zeantwurten  hett.  Und  wer  nit  billichen,  dz  man  in 
solichen  grossen  landskriegen  umb  solich  oder  grossem  schaden  antwurten 
solt  Dawyder  Thiebolt  furer  geretd  hat,  dz  er  zu  der  selben  zitt,  als  in 
die  von  Basel  geschediget  haben,  der  hcrrschafft  von  Burgund  amptman  ge- 
wesen sye  uff  dem  sloss  Granse,  daz  im  dafür  empfholhen  würd  und  gehör-  45 


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199 


sami  gethan  sye  worden,  und  würd  dazumal  vor  den  von  Bern  gewarnet, 
dz  sie  in  schedigen  wolten;  denen  der  marschalek  von  Burgund  von  sinen 
wegen  geschriben,  und  sie  ine  daruff  für  sich  und  ir  eydgenossen  getröst 
haben,  denn  er  weder  des  kriegs  nach  uff  entweder  parthien  schaden  ge- 
5 wesen  sye.  Und  ob  er  des  kriegs  gewesen  wer,  so  sye  er  doch  von  den 
von  Bern  für  sie  und  ir  eydgenossen  getröstet.  Des  halp  im  die  von  Basel 
dz  sin  billich  bekeren  sollen.  Daruff  die  von  Basel  zum  lotsten  geretd 
haben,  sich  solle  wol  erfinden,  wie  es  umb  dz  ampt  zu  Gransc  oder  Burn- 
drut,  ouch  sin  hus  und  ander  sin  gut  zu  Burndrut  ein  gestalt  hab  gehept 
10  zu  den  ziten,  als  im  der  brannt  sy  zugefugt.  Und  als  in  die  von  Bern  ge- 
trost haben,  dz  binde  sye  nit,  denn  der  stat  von  Basel  von  im  nüt  da- 
rumb  geschriben  nach  kunt  gethan  sye.  Und  sie  wol  zcmercken,  dz  er 
sich  in  schulden  hab  gewust  des  kriegs  halp,  sid  dz  er  von  den  von 
Bern  trostung  hab  genommen  und  nit  von  der  stat  Basel,  dz  er  als  bil- 
15  lieh  gethan  hett.  So  sye  diser  vergangenner  krieg  ein  swer  landskrieg  ge- 
wesen, darinn  nyemant  gesundert  mocht  werden.  Und  meynend,  daz 
sie  Thiebolten  umb  sin  clag  vorderung  und  ansprach  nüt  schuldig  syen, 
und  hoffen,  dz  inen  das  mit  recht  erkennt  sölle  werden.  Nach 

solicher  clag  antwurt  rede  nachrede  und  furbringung  von  beden  parthien 
20  als  obstat  bescheen,  hatt  der  genant  herr  von  Ramstcin  als  ein  gütlicher 
mitler  gesücht,  ob  er  bedeteyl  in  fruntschafft  möcht  betragen  und  in  eins 
bracht  haben ; dz  im  aber  nit  gevolget  mocht  werden.  Darnach  begert  er 
an  bede  parthien,  das  sye  im  ir  clag  antwurt  rede  widerred  nachred  und 
ir  sache  in  geschrifft  ubergeben  wölten,  umb  daz  er  dester  eygentlicher 
25  darinn  rät  gchaben  und  sprechen  mocht.  Ward  im  von  beden  parthien 
geantwurt,  das  soliches  alles  als  obstat  bcschriben  und  gezeichnet  were,  da 
by  sie  benügt  zebliben  und  daby  blyben  wölten,  cs  were  denn  dz  dheiner 
parthie  kuntschafft  notdurfftig  wer  in  der  sach  ze  legen,  sölt  ir  behalten  sin. 
Fürer  sucht  der  dickgcnant  herr  von  Ramstein  an  bede  parthien  vorbenant, 
30  das  sie  im  der  Sachen  beyde  in  der  mynn  und  im  rechten  getrüwen  wolten; 
das  sie  aber  nit  thun  nach  vcrwilligen,  sunder  by  dem  rechten  blyben  wol- 
ten. Und  haben  also  daruff  die  selben  bede  parthien  yeglich  für  sich  selbs 
und  die  iren  globt  und  versprochen,  was  der  genant  herr  von  Ramstein 
als  ir  uszerwelter  riechter  in  der  sach  nach  clag  antwurt  rede  widerred  und 
35  furbringung,  als  vorstat,  nach  sincr  verstentniss  und  nach  rat  anderer  luten 
da  inn  zem  rechten  erkennen  und  sprechen  wirt,  daz  er  zu  sinen  müssen, 
so  bald  er  mag,  thun  sol  on  gcvcrlich  verziehen,  daz  sie  daby  blyben  und 
dawider  nit  thun  reden  nach  schaffen  gethan  werden,  besunder  darumb 
dem  selben  herm  von  Ramstein  nach  den  sinen  dhein  args  mit  Worten 
40  nach  wercken  nit  zufugen  nach  nachreden  söllcn  gctruwlich  und  unge- 
vcrlich.  Und  wenn  der  selb  von  Ramstein  darumb  erkennen  wirt,  sol  er 
yeglicher  parthyen  vorhin  ein  acht  tag  verkünden,  die  sprüch  von  im  oder 
dem  er  es  befilcht  zereychcn  und  zenemen.  Des  alles  zu  warem 

urkund  und  steter  Sicherheit  ist  diser  anlassz  mit  Thiebolts  von  Tasfeldcn 
45  als  des  klegers  und  der  stat  Basel  als  der  verantwurterc  ingesigelen  bc- 


/ 


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200 


sigclt.  Des  ich  mich  Tliiebolt  von  Tasfelden  für  mich  und  all  die  minen 
und  wir  burgermeister  und  rat  der  stat  Ilasel  für  uns  und  alle  die  unsem 
bekennen  also  sin  bcscheen  und  globen  allem  dem  getruwlich  und  unge- 
verlich  nachzegand,  waz  davor  in  dieser  sach  von  uns  veranlasset  ist.  Und 
ist  dieser  geding  ein  brieff  gemachet  und  hinder  den  genanten  herrn  von  5 
Ramstein  geleit,  davon  man  aber  den  parthicn,  ob  sie  des  bcgerent,  glöup- 
lieh  abgeschrifftcn  geben  sol.  Beschcen  an  mitwoch  nach  sant  Jacobs  tag 
nach  Cristus  gepürt  tusent  vierhundert  vierczig  und  syben  jar. 

126.  Hans  von  Reichenbach  genannt  Hans  Keller  verträgt 
sich  mit  der  Stadt  Basel  unter  Vermittlung  von  Walter  von  Kippen-  jq 
back.  — jfjj  Juli  28. 

Original  St.Urk.  tf  /SS1- 

Hängendes  Siegel  des  IV.  von  Ä". 

Ich  Hanns  von  Richenbach  genant  Hanns  Keller  vergich  und  bekenn 
offenlich  mit  disem  briefe,  als  ich  mit  den  ersamen  fürsichtigen  und  wisen  15 
burgermeister  rate  und  der  gemeinde  gcmcinlich  der  statd  Basel,  allen  den 
iren  und  denen  so  inen  zu  gehören  und  zu  versprechende  stand  und  sy 
mit  mir  ettlich  zyt  dahar  in  vigentschaft  gestanden  sint,  das  ich  da  der- 
selben vigentschafft  halp,  wie  sich  die  bitz  har  gemacht  oder  verhandelt  hat, 
gancz  und  gar  mit  den  vorgemeldeten  minen  herren  burgermeister  und  rate  2U 
und  der  gancze  gemeinde  zfi  Basel  und  allen  den  iren  gerichtet  geslichtet 
und  gancz  gesünct  bin  und  sin  wil,  und  lasz  sy  usz  sorgen  und  sagen  sy  sicher 
gancz  und  gar  für  mich  selbes  und  alle  min  helffer,  das  da  sint  Cünrat 
Wilde  und  Heinrich  von  Sponhcin,  und  alle  die  unsem  und  unser  helffere 
und  helffers  helffere  und  alle  die,  so  von  unser  aller  wegen  zfi  der  Sache  25 
behaft  verdacht  oder  gewant  sint,  niemand  uszgenommen.  Und  gelobe  ouch 
solich  richtung  by  minem  eyde,  den  ich  harumb  getan  han,  für  mich  selbs 
und  min  helffere  und  alle  die,  so  von  minen  wegen  zfi  solicher  vigentschaft 
begriffen  gewesen  sint,  und  besunder  für  minen  gnedigen  junglierren  jung- 
her  Hessen  von  Kfppenbacli,  der  mich  enthalten  hat,  getrüwelich  ze  hal-  30 
tende  und  ze  vollfürcnde  und  stete  sin  zc  lassende  in  aller  der  wise  und 
form,  als  sy  denn  hie  in  disem  briefe  vergriffen  ist,  alle  geverde  und  arge- 
liste  genczlich  vermitten.  Und  des  alles  zfi  vestem  waren  urkünde,  so  habe 
ich  ernstlich  gebetten  den  frommen  vesten  jungher  Waltheren  von  Kippen- 
bach,  der  dise  richtung  und  sune  zwüschcnt  uns  beden  parthicn  gemacht  35 
hat,  das  der  sin  ingesigel  für  mich  und  die  als  vorstät  gehenckt  hat  an 
disen  brieff,  mich  und  die  selben  alles  des  zfi  übersagende,  das  von  uns 
an  disem  briefe  gcschriben  stät.  Das  ich  Walther  von  Kfippenbach  obge- 
nant getan  habe  von  ernstlicher  bette  wegen  des  eegenanten  Hanns  Kellers, 
wand  ich  semlich  richtung  zwüschent  beden  parthien  beredt  und  bettdinget  40 
hän,  mir  one  schaden.  Der  geben  ist  an  fritag  nach  sant  Jacobs  tag  des 
heiligen  zwelff  botten  des  jares  als  man  zalte  nach  Crists  gebürte  vicrczehcn- 
hundert  vierczig  und  syben  jare. 


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201 


127.  Georg  von  Geroldseck  Herr  zu  Sulz  bekennt,  dass 
er  sich  unter  Vermittlung  von  Thomas  von  Falkenstein  und  An- 
dreas von  Bossenstein  mit  der  Stadt  Basel  vertragen  hat. 

— 144.7  August  i. 

5 Original  St.  Uri.  «*  135z. 

Hängende  Siegel  I)  des  Georg  von  G.;  2)  des  Th.  von  F.;  J)  des  A.  von  B. 

Ich  Jörg  von  Gerolczegg  fry  herr  ze  Sulcz  bekenn  und  tön  kund 
offenbarliclien  mit  disem  brieflf,  von  sölicher  vintschafft  krieg  und  Unwillens 
wegen,  darinne  ich  bysher  gegen  den  fürsichtigen  wisen  dem  burgermeister 
10  rSten  und  bürgern  der  statt  Basel  und  iren  puntgenossen  gewiesen  bin,  dz 
ich  da  für  mich,  alle  min  helffer  und  helffers  helffer  und  alle  die,  so  herinne 
von  minen  wegen  verdacht  sint,  mit  den  genanten  von  Basel,  allen  den 
iren,  die  inen  zu  versprechen  ald  mit  inen  in  puntnüsse  stand,  helffer  und 
helffers  helffer  und  allen  den,  so  von  ir  wegen  zü  discr  sach  hafft  ald  ver- 
15  dacht  sint,  von  dirrc  vintschafft  und  krieg  wegen  gar  und  gancz  in  der  gut- 
likeyt  gericht  gesünt  und  geslichtt  bin,  also  dz  sölich  vintschafft  und  krieg 
und  alles  das,  so  sich  herinne  bys  uff  disen  hüttigen  tag  dato  diss  brieffs 
gemacht,  wie  und  in  welchen  weg  sich  das  gefugt  hat,  nu  hinfür  gantz  hin 
tod  und  absin  und  es  in  keynen  weg  suss  noch  so  gegen  den  selben  von 
SO  Basel,  allen  den  iren  hclffern,  helffers  helffern  noch  allen  den,  so  mit  inen 
in  puntnüsse  stand  ald  zu  der  sach  hafft  ald  verdacht  sint,  als  vorstät, 
sament  noch  deheinem  in  sunders  in  argem  niemer  mer  fürnemen  efern  noch 
anden  sol  noch  wil.  Und  sint  in  dirre  richtung  begriffen  Hans  Folmi  ge- 
nant Thflnöwer  und  ’Cünrat  Welthly  min  kneefct.  Und  sölicher  richtung 
25  nachtzegand,  die  getrüwlich  und  erberlichen  stett  und  vest  zö  halten,  hab 
ich  genanter  Jörg  von  Geroltzegg  für  mich,  alle  min  helffer  und  hclffers  hel- 
ffer und  alle  die,  so  von  mint  wegen  zu  discr  sach  als  vor  stät  hafft  ald 
verdacht  sint,  gelopt  und  versprochen  by  minen  guten  truwen  an  eyds  statt, 
alles  erberlich  dn  alle  geverd,  böss  fand  herinne  gantz  vermitten  und  usge- 
30  slossen.  Und  diss  alles  zu  warem  offem  urkünd  und  guter  sicherheyt  hab 
ich  min  eigen  ingcsigel  offenlich  getdn  henken  an  disen  brieff.  Darzu  zc 
merer  Sicherheit  so  hand  der  edel  Thoman  von  Valkenstein  fry  etc.,  min 
lieber  öchem,  und  der  vest  Andress  von  Bochssenstein  ir  ingcsigel  als  te- 
dingslüt,  vor  denen  öch  die  richtung  beschechen  ist,  ir  ingcsigel  von 
35  miner  byt  wegen  öch  zu  dem  minen  heran  getän  henken.  Des  wir  yetz- 
genante  Thoman  von  Valkenstein  und  Andress  von  Bochsenstein  üns 
bekennent  offenlich  getän  haben,  doch  üns  und  ünsem  erben  gantz  ün- 
schcdlich.  Der  brieff  geben  ist  an  zinstag  nach  sant  Jacobs  tag  in  dem 
jar  als  man  zalt  von  Cristy  gebürt  vierzechen  hundert  vierzig  und  syben 
40  jare.  Und  sind  in  dirrc  richtung  öch  begriffen  Cßnrat  Tenpffinger  und  Hans 
Emfly  in  der  form  als  vorstat. 

128.  Andreas  von  Bossenstein  bekamt  von  Basel  100  Gulden 
empfangen  zu  haben,  die  dem  edelen  hem  Gerien  von  Gerolcecke  herre 

Urkunden  buch  der  Stadt  Basel.  VII.  26 


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ze  Sulcz  minem  gnedigen  Herren  zügeluiren  von  der  richtunge  wegen,  so 
zwüschent  im  und  den  sinen  und  den  von  Basel  und  den  iren  zugangen  ist. 

— 1447  August  ?. 

Original  Papier  Adelsarchiv  Geroldseck. 

Aufgedrücktes  Siegel  des  A.  von  B.  5 

129.  Bürgermeister  und  Rat  von  Breisach  schlichten  zwischen 
Basel  und  Hans  Spar  und  Genossen.  — 1447  August  5. 

Original  St.Urk.  «*  t;j  J. 

Hangendes  Sekretsiegel  von  Breisach. 

Wir  der  Bürgermeister  und  der  rate  zu  Bryszach  tünd  kunt  allermeng-  10 
lichem  mit  disem  brieff,  von  solicher  miszhelle  zweyträcht  und  spenne  wegen, 
so  zwüschent  den  ersamen  wysen  Bürgermeister  und  rate  der  statt  Basel 
an  einem,  so  denn  Hannsen  Sparen  und  sinen  Belffern  an  dem  andcrnteyl 
gewesen,  darin  Gylg  Herman  und  Hanns  Strusz  uff  Hanns  Sparen  syte  be- 
gryffen,  semlicher  spenn  und  zweyträcht  obgenant  beyde  parthen  ires  eyg-  15 
nen  frygen  willen  unbezwungcnlich  uff  uns  zu  dem  rechten  körnen  sint,  wir 
ouch  ettwie  manigen  tag  daran  gesetzt,  ouch  vil  gesüche  und  wäge  darun- 
der fürgenommen  und  gesynnet  habent,  wie  wir  sie  gegen  einander  äne 
recht  sprechen  abgetragen  und  in  eins  bringen  möchten;  dann  noch  dem 
sich  mangerley  in  disen  Sachen  gehandelt  und  verlouffcn  hat,  uns  zu  mol  20 
swür  angelegen,  was  darumb  recht  zu  sprechende ; habent  daruff  mit  hilff 
rate  und  bywäsen  der  ersamen  stette  Colmcr  Sletzstatt  und  Mülnhuscn 
erberer  rates  bötten  ye  so  vil  in  den  Sachen  fürgenommen  gesucht  und 
gerett,  das  uns  die  obgenanten  beidcteyl  solicher  spenn  und  zweyträcht  zu 
mynne  und  zu  recht  vertruwet  und  zu  uns  gestalt,  habent  ouch  daruff  uns-  25 
zer  güten  frtinde  von  Basel  ersäme  rates  botschafft  für  ein  rate  und  gantz 
gemeynde  der  statt  Basel  by  iren  trüwen  gelobt,  so  denn  Hanns  Spar  und 
Hanns  Strusz  lyplich  zü  gott  und  den  heiligen  mit  uff  gehebten  vyngem 
und  gelcrten  Worten  gestabte  eyde  geswörn,  wie  wir  sie  gegen  einander 
zü  mynne  und  zü  recht  settzend  ordenent  und  entscheidend,  das  sie  solichs  30 
gegeneinander  getrüwclich  stüt  halten  und  uns  darumb  anc  notrede  laszen 
wellcnt,  äne  alle  geverde.  Haruff  so  settzend  ordenend  und  cntschcidcnt 
wir  zü  mynne  und  zü  recht,  das  die  obgenanten  unszer  güten  fründe  von  Basel 
und  alle  die  iren  und  alle  die,  so  inen  zü  versprechende  stond,  mit  dem 
egenanten  Hannsen  Sparen  umb  alle  Sachen  spenn  und  handelungen,  so  35 
sich  bittz  uff  hüttigen  tag  datum  disz  brieffs  zwüschent  inen  beidenteylen 
und  den  iren  verlouffen  gehandelt  und  gemacht  habent,  nützit  hyndange- 
stalt,  luter  und  gantz  gericht  geschlicht  gesünet  und  übertragen  sin  sollent, 
äne  allerschlacht  geverde.  Deszglych  so  süllent  die  egenanten  unszer  fründe 
von  Basel  und  alle  die  iren  mit  dem  vorgenanten  Hanns  Struszen  umb  alle  40 
Sachen,  nützit  uszgenommen,  ouch  luter  und  gantz  gericht  geschlicht  ge- 
sünet und  übertragen  sin.  Und  als  [sy]  Hanns  Strusz  nechst  zü  Steyn 


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203 


nydcr  züwcrffcnde  undcrstandcn,  dennzumol  im  ein  hüt,  ein  mantel  ein 
spiesz,  ein  langmesser  und  ein  dcgen  genommen  ist,  do  aber  unszer  frunde 
von  Basel  sprechend,  das  im  solichs  uff  stund  gen  Seckingen  gesant 
worden  sy,  ist  do  sach  das  semliche  fünff  stück  dem  Struszen  gen  Seckingen 
5 geschickt  sint  und  er  die  do  vyndet,  so  sol  er  die  nemmen ; wer  aber  sach 
das  im  semlich  hüt,  der  mantel  spiesz  langmesser  und  degen  nüt  gen  Seck- 
ingen gesant  werent  und  er  die  nüt  do  funde,  so  sollcnt  im  unszer  güten 
frunde  von  Basel  fünff  pfunt  stebler  do  für  geben  und  bezalen,  sunder  ouch 
semlich  gelte  in  den  nechstcn  vicrtzchen  tagen  hynder  unszern  burgermeister 
10  gen  Bryszach  antworten.  Und  daruff  so  sol  ouch  Hanns  Strusz  den  vor- 
genanten unszern  fründen  von  Basel  noch  allen  den  iren  noch  sust  nycmans 
anderem,  so  denn  von  solicher  geschieht  und  handcls  wegen  an  im  bescheen 
hafft  verdocht  oder  gewant  sint,  laster  noch  leyde  ouch  nüt  zu  fügen,  sun- 
der luter  und  gäntz  gcricht  geschlicht  gesünet  und  Überträgen  sin  ungever- 
15  lieh.  So  denn  von  Gvlg  Hermans  wegen,  wie  der  emals  vor  unsze- 

rem  räte  gegen  unszern  fründen  von  Basel  ein  getrüwe  alte  urfecht  geswom 
hat,  die  sol  er  gegen  inen  halten  und  do  by  belyben,  und  söllent  daruff  ye 
ein  teyl  vor  dem  andern  sicher  sin  getrüwlich  und  ungeverlich.  Des 

zu  urkünd  so  habent  wir  burgermeister  und  räte  zu  Bryszach  obgenant  uns- 
20  zer  statt  secret  ingesigel  laszen  hencken  an  disen  brieff,  deren  zwen  an  den 
wörten  glych  gcschriben  versigelt  sint  und  unszern  fründen  von  Basel  einer, 
so  denn  Hanns  Sparen  und  Hanns  Struszen  der  ander  brieff  zü  handen  geben 
ist  uff  samstag  noch  sant  Stephans  tag  als  er  funden  wart  des  jores  als 
man  zalt  von  göttes  gebürt  viertzehenhundert  viertzig  und  syben  jare. 

25  130.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bekennen , dass  Bern- 

hart  von  Kptingen  eine  Eigne  genannt  Grede  Heinundzwci  von  Brattelcn 
tochter,  die  von  Hanns  Cristan  dem  Zoller  der  Stadt  zu  Waldenburg 
zur  Ehe  begehrt  wird,  auf  Bitten  des  Rats  freigelassen  hat  unter 
der  Bedingung,  dass  der  Rat  ein  Gleiches  thue,  wenn  künftig  einer 
30  der  Leute  des  von  Epüngen  eine  Eigne  der  Stadt  freien  wolle. 

— 1447  Augusts. 

Original  St.Urk.  «*  1.154 

Hangendes  Sekretsiegel  des  Rats. 

Bernhart  von  Kptingen  bekennt  dasselbe.  — 1447  August  5. 

35  Original  St.Urk.  tf  1355. 

Sein  Siegel  hängt. 

131.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  einen  Spruch 
der  Eünfe  betreffend  die  Pßicht  zum  Unterhalt  einer  Wasserrinne, 
die  von  der  Kuttelgasse  in  den  Birsig  geht.  — 1447  August  iS. 


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Original  Si.Urk.  rf  1359  (A). 

Hangendes  Siegel  des  Rats. 

Wir  Amolt  von  Ratpcrg  rittcr  Bürgermeister  und  der  rat  ze  Basel 
tünd  kunt  menglichem  mit  discm  brieff,  das  für  uns  kommen  sind  Claus 
Helprunn,  Hans  Gemler,  Hans  von  Thann,  Hanns  Stüber,  Hans  Retzer  und  5 
Rcinhart  der  murer,  unsere  bürgere,  die  fünff  so  von  unser  stett  wegen  iiber 
die  büw  gesetzt  sind,  und  hand  uns  verkünd  und  fürbracht,  das  si  nach 
klegt  und  antwürt  zwüschent  Heinrichen  Zeygler  und  ettlichen  anderen 
unseren  bürgeren  an  eim  und  Heinrichen  Ysenlin  und  Hansen  Tschegga- 
burlin,  unser  statt  lonhcrren,  in  nammen  derselben  unser  statt  an  dem  10 
anderen  teil  von  der  wasser  runsen  wegen,  so  von  der  Köttelgassen  aber 
durch  Cöilners  des  gurtlcrs  husz  und  dannanthin  daselbst  über  Wienharts 
gassen  durch  andere  husere  untz  in  den  Birsich  gat,  da  die  so  uff  derselben 
runsen  gesessen  wärend  meintent,  das  die  lonhcrren  von  der  gemeinten 
statt  wegen  dieselbe  wasser  runse,  sunderlich  an  den  enden  wo  sy  denn  15 
also  über  die  gemeine  strassz  und  der  statt  almend  giengi,  es  were  in 
Wienhartz  gassen  oder  vor  dem  huse  zem  Runse  am  Kornmergkt  brunnen, 
alsz  offt  die  buwfellig  würde,  in  unser  statt  kosten  buwen  und  wider  machen 
sAltcnt  etc.,  erkennt:  Syd  dem  mal  und  denn  sölich  wasser  und  öch  die 
wasser  runse  nit  der  gemeinen  statt,  sunder  alleintdenen,  durch  dero  hüserc  20 
die  gand  und  dero  prifaten  daruff  gericht  sind,  diene,  ouch  allein  inen  ze 
dienst  zu  ir  notdurfft  und  umb  der  selben  willen  gemachet  syc  worden,  das 
ouch  denn  dieselben,  so  sich  des  wassers  und  der  wasser  runsen  ye  ze  zyten 
gebruchent,  dieselbe  wasser  runse  von  der  Kuttelgassen  aber  untz  in  den 
Birsich,  es  syc  uff  der  almend  in  Wienharts  gassen,  ouch  vor  dem  huse  zem  25 
Runse  oder  anderswo,  in  irem  kosten  billich  buwen  machen  und  in  eren 
halten  und  die  lonhcrren  von  der  cgemcintcn  unser  statt  wegen  damit  un- 
bekümbert  sin  söllent.  Were  aber  das  der  tüchlin  halp,  so  zu  den  brunnen 
dienent,  derselben  wasser  runsen  deheinest  schaden  beschehi,  daz  söllent  die 
lonherren  von  unser  gemeinen  statt  wegen  wider  machen  und  uszrichten,  30 
alsz  denn  das  billich  ist.  Und  wand  ouch  die  obgenanten  fünff  disz 

alles  also  erkennt  hand,  harumb  so  wellent  wir  und  gebietent,  das  man  das 
ouch  also  halte  und  dawider  nicmant  tuwe.  Des  ze  einem  waren  urkund 
so*)  ist  unser  statt  insigel  gehengkt  worden  an  disen  brieff,  der  geben  ist 
an  dem  nechstcn  frytag  nach  unser  lieben  frowen  tag  in  ougsten  des  jares  35 
do  man  zalt  von  Cristus  gebürt  tusent  vierhundert  viertzig  und  syben  jare. 

132.  Vier  genannte  Freigraf  eil  ersuchen  Bürgermeister  und 
Rat  von  Basel,  dem  Heinrich  Schmid  von  Zürich  wider  seinen 
verfehmten  Gegner  Heinrich  Tripser  von  Aarau  beizustehen  bei 
Beschlagnahme  der  Güter  und  Einkünfte,  die  er  zu  Basel  hat.  40 

— 1447  August  17. 

181.  a)  so  so  A, 


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Original  Papier  Deutschland  B 2 II  fol.  ip. 
Aufgedrücktes  Siegel  der  vier  Freigrafen. 


205 


133.  König  Friedrich  macht  bekannt,  dass  das  Geleit  für 
die  noch  zu  Basel  als  Cottcil  Versammelten  vom  nächsten  //.  No- 

5 vember  an  aufgehoben  ist.  Und  wir  haben  disen  unsem  brif  zu  Basel 

— — verkünden  und  öffnen  lassen . Wien  144p  August  18. 

Original  St.Urk.  tf  1 360. — Gleichzeitige  Copie  Conciliumbuch  fol.  33. 
Hängendes  Siegel  des  Königs. 

134.  Die  Brüder  Johann  und  Thomas  von  Falkenstein  Land- 
10  grafen  im  Sisgau  und  Herren  zu  Farnsburg  verkaufen  der  Stadt 

Basel  das  Geleite  zu  Diepflingen  um  200  Gulden. 

— 1447  August  23. 

Original  St.A.  Liestal. 

Auszug:  Boos  p.  866  tf  732. 

15  Hängende  Siegel  der  beiden  Verkäufer  und  des  Jost  Wartenberg 

Schullheisseu  zu  Liestal. 


135.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  an  Friderich 
Magister  Bürger  zu  Strassburg  und  seine  Frau  Sophye  Weiden 
50  Gulden  jährlichen  Zinses  von  den  Stadlgütern  um  1000  Gulden 
20  und  stellen  als  Bürgen  Cflnrat  Fröwler,  Heinrich  Isellin,  Heinrich  Halp- 
isen,  Ludcman  Miltinger,  Hanns  Zschegkaburlin,  Hanns  Zsach,  ihre  Rats- 
gesellen. — 1447  August  23. 

Original  St.  Urk.  tf  1 362. 

Siegel  fehlen. 


25  136.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  geben  dem  Vigerhanns 

Sicherheit  für  Leben  und  Gut  bis  St.  Michaelis  (September  2p)  in 
die  Stadt  zu  kommen  und  wieder  heimzukehren. 

— 1447  September  p. 

Concept  Missiven  3,  ip. 


30 


35 


137.  Schultheiss  und  Rat  von  Säckingen  stiften  auf  Ver- 
anlassung des  Andreas  von  Bossenstein  ihres  ehemaligen  Haupl- 
manns  eine  Sühne  zwischen  der  Stadt  Basel  und  Langeunrat. 

— 1447  September  12. 

Original  St.Urk.  tf  1364. 

Hängendes  kleines  Siegel  von  Säckingen. 


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206 


Wir  schulthes  und  rate  zu  Segkingen  erkennen  oflenlich  und  tünt  kunt 
menglichem  mit  discm  briefe,  das  wir  von  cmpfelhens  wegen  des  vesten 
Andrcscn  von  Bossenstein  wilent  unscrs  houptmannes  gestellt  hand  nach 
Lang  Cflnraten,  als  der  mit  den  von  Basel  in  ettwas  Unwillen  stän  solte, 
zu  versuchen,  ob  wir  sy  bedersitc  in  eins  bringen  möchten.  Also  hand  5 
wir  nach  demselben  Langcünraten  gestellt  und  solichs  an  in  gebracht,  der 
uns  nu  gütlich  zügeseit  hat,  mit  denen  von  Basel  begSr  in  früntschaft  ze 
sinde.  Und  als  wir  die  Sachen  an  unser  güten  fründe  von  Basel  ouch  bracht 
hand,  die  hand  daczü  iren  güten  willen  geben.  Darumb  so  hat  derselbe 
Langcünrat  vor  uns  sins  eigenen  willen  unbezwungen  liplich  zü  gott  und  10 
den  heiligen  gesworn,  mit  den  von  Basel  luter  und  gancz  gerichtet  und  ge- 
slichtet  ze  sinde  von  aller  vergangener  Sache  wegen,  dhein  uszgenommen 
noch  vorbehept.  Daruff  ouch  unser  Iründe  von  Basel  denselben  Langcün- 
raten ouch  gancz  usscr  sorgen  gelassen,  als  ir  brieff  das  wiset,  den  sy  dar- 
umb ouch  übergeben  hand.  Des  alles  zü  urkunde  hand  wir  unser  15 

stette  ingesigel  das  minnder  von  bitte  wegen  des  selben  Langcünrats  und 
in  dirre  dingen  zü  übersagende  lassen  hengken  an  disen  brieff,  der  geben 
ist  an  zinstag  vor  des  heiligen  erüezs  tag  cxaltacionis  ze  herbste  des  jares 
als  als  man  zaltc  von  Crists  gebürte  vierczehenhundert  vierczig  und  syben 
jarc  etc.  30 

138.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bekennen,  dass  sie 

auf  Bitten  von  Schitl/heiss  und  Rat  von  Säeiingen  den  Langeunrat 
wegen  aller  vergangenen  Dinge  usser  sorgen  und  vccht  gelassen  haben 
und  mit  ihm  geschlichtet  sind.  — 1447  September  12. 

Concept  Missiven  5,  22.  25 

139.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  einen 

Spruch  der  Fünfe,  daz  der  sot,  den  Claus  Stuczcmberg  . . in  sinem  huse 
hinder  sant  Andres  cappcll  gelegen  habe  tun  machen  und  graben,  dem  . . 
Goltbrunncn  nit  nüczlich  sige,  sunder  im  schaden  bringen  möge,  und  daz 
ouch  Claus  Stuczcmberg  den  abtün  und  nit  da  haben  sölle.  30 

— 1447  September  28. 

Original  St.Urk.  tf  tjöj. 

Hängendes  Siegel  des  Rats. 

Dieselben  bestätigen  einen  nach  nochmaliger  Prüfung  ab- 
gegebenen Spruch  der  Fünfe  des  gleichen  Inhalts.  35 

— 1447  November  2. 

Original  St.Urk.  IJ70. 

Hängendes  Siegel  des  Rats  zerbrochen. 


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207 


140.  Der  Notar  beurkundet  die  Appellation  von  Bürger- 
meister und  Bat  von  Basel  an  den  besser  unterrichteten  König, 
den  Papst , ein  Concil  und  die  Kurfürsten  gegen  den  Befehl 
König  Friedrichs  zur  Ausweisung  der  Concilsväter. 

5 Basel  1447  Oktober  7. 

Original  St.Urk.  tf  1366. 

Notarsseichen . 

In  nomine  domini  amen.  Serie  presentis  publici  instrumenti  cunctis 
innotescat,  quod  sub  anno  a nativitatc  eiusdem  millesimoquadringentesimo- 
10  quadragesimoseptimo,  indictione  dccima,  durante  sacrosancto  generali  con- 
cilio  Basiliensi,  neenon  serenissimo  et  invictissimo  principe  et  domino  domino 
Fridrico  divina  favente  clemencia  Romanorum  rege  semper  augusto  feliciter 
regnante,  anno  sui  regiminis  octavo,  die  vero  sabbati  septima  mensis  Octo- 
bris  hora  terciarum  vcl  quasi  in  civitatc  Basiliensi  et  ibidem  in  stupa  con- 
15  sulatus  ipsius  civitatis,  in  qua  consules  pro  tempore  ad  tractandum  negocia 
et  consilia  ipsius  civitatis  eiusdem  solito  more  convenire  consuevere,  con- 
sulibus  et  consiliariis  ipsius  civitatis  ad  sonum  solite  compulsacionis  in 
eundem  locum  convocatis  et  ibidem  in  unum  convenientibus  et  congregatis, 
in  venerabilium  et  strenoi  ac  providi  testium  meique  notarii  publici  infra- 
20  scriptorum  presencia  personaliter  constitutus  providus  et  circumspectus  vir 
Johannes  Surlin  civis  Basiliensis  syndicus  et  procurator  ac  syndicario  et 
procuratorio  nomine  providorum  et  circumspectorum  virorum  magistricivium 
et  consulatus  dictc  civitatis  constitutus,  prout  michi  notario  publico  infra- 
scripto  de  huiusmodi  procuracionis  mandato  legitimis  constabat  et  constat 
25  documcntis,  tenens  et  habens  in  suis  manibus  atque  in  medium  exhibens  et 
ostendens  quandam  papiri  cartam,  supplicacionem  sive  appcllacionem  sub- 
scripti  tenoris  in  se  scriptam  continentem,  quam  animo  et  intencione,  prout 
spccialiter  et  expresse  habuit  in  mandatis,  a prefato  serenissimo  principe 
domino  Fridrico  Romanorum  rege  eiusque  maiestatc  et  tribunali  ut  et  tam- 
30  quam  male,  ut  dicebat,  informato  et  deliberato  neenon  a quodam  prefati 
Serenissimi  principis  Romanorum  regis  ipsis  magistrocivium  et  consulatui 
per  certas  suas  litteras  facto  mandato  gravibusque  et  formidabilibus  penis  in  illis, 
ut  dicebat,  contentis  supplicandi  provocandi  appellandi  et  protestandi*)  apo- 
stolosque  petendi  et  alia  faciendi,  que  supplieanti  seu  appcllanti  de  iure  vcl 
35  consuetudine  incumbunt,  michi  notario  publico  infrascripto  de  suis  manibus 
ad  mcas  recipiendas  tradidit  et  presentavit  provocavitque  appcllavit,  aposto- 
los  saltim  testimonialcs  sibi  dari  et  conccdi  petivit,  protestatus  fuit  et  alia 
fecit  et  se  facerc  dixit  et  asscruit,  que  in  eadem  papiri  carta  continentur 
et  habentur.  Cuius  tenor  de  verbo  ad  verbum  sequitur  et  est  talis. 

40  Cum  appcllacionis  et  supplicacionis  remedium  ab  utriusque  iuris  con- 

ditoribus  in  oppressorum  opprimique  verisimiliter  timencium  relevamen  non 
irracionabiliter  sit  adinventum,  hinc  est  quod  ego  Johannes  ad  presens 

140.  a)  protestando  A. 


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208 


magister  zunfftarum  necnon  procurator  ct  syndicus  ad  infrascripta  insignis 
consulatus  et  civitatis  Basiliensis,  animo  ct  intcncione  nomineque  procura- 
torio  ct  syndicario  eiusdem  civitatis  provocandi  seu  supplicandi  et  provo- 
cando  atque  appcllando  seu  eciam  supplicando  dico  ct  propono,  quod  licet 
ipsa  civitas  Basiliensis  ac  magistercivium  et  consulatus  nomine  eiusdem  5 
dudum  ad  instantissimam  rcquisicioncm  bcncplacitumque  ct  voluntatem 
fclicis  memorie  sanctissimi  domini  Martini  pape  quinti  per  suas  patentes 
litteras  ipsi  civitati  factas  et  ostensas  ac  deindc  ad  pcticionem  reveren- 
dissimi  domini  Juliani  de  Ccsarinis  cardinalis  sancti  Angeli,  eiusdem  quon- 
dam  domini  Martini  ad  sacrum  generale  concilium  in  ipsa  civitate  Basiliensi  10 
inchoandum  et  continuandnm  legati  et  presidentis,  aliorumque  prelatorum 
sacri  concilii,  necnon  conscquentcr  ad  districtissimum  preceptum  et  man- 
datum  efficacissimum  quondam  Serenissimi  et  illustrissimi  principis  domini 
Sigismundi  tune  Romanorum  regis  sub  gravissimis  penis  raandatis  etc., 
subsequenter  eciam  ipso  ad  imperialem  dignitatem  sublimato  per  eundem  15 
corroboratum  et  confirmatum,  suum  liberrimum  salvumconductum  plcnissi- 
mamque  salvoguardiam  et  securitatem  per  suas  patentes  litteras  sigillo 
maiori  ipsius  civitatis  sigillatas  adinstar  eciam  et  similitudinem  salvicon- 
ductus  prefati  quondam  domini  Romanorum  tune  regis,  postca  imperatoris, 
Omnibus  ct  singulis  personis,  cuiuscumquc  Status  dignitatis  vel  honoris  exi-  20 
stcrent,  ad  ipsam  civitatcm  Basilicnscm  occasione  ipsius  sacri  concilii  veni- 
entibus  et  accedentibus  illucque  veniendi  et  accedcndi  ac  ibidem  standi  ct 
abinde  recedendi  a data  predictarum  litterarum  usque  ad  finem  ipsius  concilii 
in  ipsa  eadem  civitate  celebrandi  et  ad  quatuor  menses  post  illius  dissolu- 
cionem  pro  se  suisque  civibus  et  eiusdem  dicioni  subiectis,  omni  fraude  ac  25 
quacumque  sinistra  machinacione  reiectis,  in  ipsa  civitate  tradiderint  et  assig- 
narint,  adiecto  eciam,  quod  si  quis  ex  huiusmodi  personis  in  infirmitate 
preventus  existeret,  ita  quod  post  lapsum  huiusmodi  quatuor  mensium  ab 
ipsa  civitate  nostra  reccdere  non  valeret,  quod  nichilominus  idem  salvocon- 
ductu  gaudere  deberet,  obligaveruntque  se  ipsa  civitas  ct  dicti  magister-  30 
civium  et  consulatus  ad  dicti  salviconductus  necnon  omnium  aliorum  in 
huiusmodi  litteris  contentorum  inviolabilem  observanciam  sub  bonis  suis 
fide  et  honore  quodque  eciam  ab  huiusmodi  obligacione  nullatenus  recc- 
dant  et  quod  ipsum  sacrum  concilium  causas  suas  libere  et  absque  quo- 
cumque  impedimento  pcrtractare  sinant,  prout  hcc  et  alia  in  huiusmodi  35 
litteris  salviconductus,  que  datc  fuerunt  sub  anno  domini  millesimoqua- 
dringcntesimotriccsimoprimo,  lacius  et  plenius  continentur;  licetque 

ex  post,  defuncto  recolende  memorie  prefato  domino  Sigismundo  Romano- 
rum imperatore,  illustrissimus  ac  invictissimus  princeps  quondam  dominus 
Albertus  Romanorum  rex  successor  memorati  quondam  domini  Sigismundi,  40 
sui  predecessoris  vestigia  insequendo  similiter  prelibatis  magistrocivium  con- 
sulatui  ct  civitati  Basiliensi  in  spccie  districte  mandaverit,  memoratum  sa- 
crum concilium  manutenere  defendere  et  tucri,  prout  eciam  littere  sue  re- 
gales hcc  et  alia  lacius  comprehendunt  et  attestantur,  ad  quas  se  dictus 
procurator  et  syndicus  nomine  quo  supra  se  refert;  et  eodem  quon-  45 


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209 

dam  domino  Alberto,  sicut  domino  placuit,  vita  functo,  Serenissimus  et  illu- 
strissimus  princeps  et  dominus  noster  graciosissimus  dominus  Fridricus 
Romanorum  rex  modernus  ac  dux  Austrie  etc.  per  suas  similitcr  patentes 
litteras  nobis  et  aliis  eciam  preceperit  et  mandaverit,  id  ipsum  sacrum 
5 concilium  et  personas  eiusdem,  illud  accedcntes,  in  eodem  stantes  ac  ab  illo 
recedentes  salvos  et  securos  teneri,  prout  eciam  hec  ex  huiusmodi  sue 
majestatis  regie  litteris  evidenter  adapparent,  ad  quas  eciam  se  refert  dictus  pro- 
curator  et  syndicus  nomine  quo  supra;  ac  prefati  magistercivium  et 

consules  atque  civitas  Basilicnsis,  vcluti  filii  obcdiencie  et  sacri  Romani  im- 
10  perii  indefessi  servitores,  huiusmodi  mandatis  reverenter  parerc  satagentes, 
predictis  preceptis  ac  regalibus  mandatis*)  in  omni  fidelitatc  ac  obcdiencia, 
quantum  in  eis  fuit  erat  et  hodie  existit,  satisfaccre  voientes,  prelibatum 
sacrum  concilium  secundum  sui  posse  et  noscc  usque  in  presentem  diern 
fidclitcr  defensarunt,  personis  eiusdem  omnem  humanitatem  et  favorem  im- 
15  pendendo,  nec  hodie  de  eiusdem  sacri  concilii  fine  scu  dissolucione  verbo 
aut  inscriptis  fuerint  aut  sint,  saltim  debite,  informati ; quamquam 

eciam  prefati  magister  civium  et  consules  atque  civitas  Basiliensis,  ut  ex 
premissis  evidenter  et  clarissime  colligitur,  ipsi  sacro  concilio  suas  litteras 
salvorumconductuum  modo  premisso  coacti  tradiderint  et  ex  eo  cum  eodem 
20  sacro  concilio  quasi  contraxerint  huiusmodique  quasi  contractus  in  suis  ter- 
minis  non  remanserit,  quinymo  in  effectum  et  in  esse  pervenerit  et  sit  de- 
ductus,  et  per  consequens  res  ipsa  non  sit  integra,  propter  quod  ipsi  ma- 
gistercivium consules  et  civitas  Basiliensis  memoratum  suum  salvumcon- 
ductum,  [quem]  usque  ad  finem  concilii  et  ad  quatuor  menses  ultra  con- 
25  ccsscrunt,  absque  ipsius  sacri  concilii  consensu  et  in  eius  preiudicium 
revocarc  tollere  aut  cassarc  de  iure  minime  possunt  aut  valent,  presertim 
suis  fide  et  honore  salvis,  nec  in  hoc  cuiuscumque  potestatis  auctoritas  et 
maxime  regalis  seu  impcrialis  ipsos  magistrumcivium  et  consules  et  civitatem 
quomodolibet  tueri  et  defensari  de  iure  potest  aut  valet;  et  licet  ita  ipsi 
30  magistercivium  consules  et  civitas  racionibus  ex  premissis  ad  predicti  salvi- 
conductus  inviolabilem  obscrvacionem  absque  quacumque  cxcepcione  in  bona 
sua  fide  et  verbo  veritatis  firmissimc  sint  astricti  nec  dcccat  ipsos  absque 
fidei  fractione  et  periurii  nota  illum  quovismodo  transgredi:  Nichilominus 

tarnen  memoratus  Serenissimus  et  illustrissimus  princeps  dominus  Fridricus 
35  Romanorum  rex  modernus  nuper  per  quasdam  suas  pretensas  litteras  preli- 
batis  dominis  magistrocivium  et  consulibus  noviter,  decem  diebus  nondum 
effluxis,  presentatas,  omnibus  et  singulis  premissis  minime  attentis  nec 
anirao  revolutis b),  eisdem  magistrocivium  et  consulibus  et  civitati  Basiliensi 
sub  gravibus  et  formidabilibus  penis  in  illis  contcntis  mandasse  dicitur  sua 
40  regia  imperiali  auctoritatc,  quatenus  htiismodi  salvumconductum  taliter  ut 
premittitur  ipsi  sacro  concilio  prestitum  revocarent,  terminuni  brevem,  vi- 
delicct  infra  terrainum  dato  dicte  littere,  que  est  de  anno  domini  millesimo- 
quadringentesimoquadragesimoseptimo  et  feria  sexta  post  festum  assump- 

140.  a)  per  predicta  precept.  a regalibus  mandat.  A.  b)  revoluto  A. 

Uikuadeatxich  der  Stadl  Basel.  Vll.  27 


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210 


cionis  beatc  virginis  Marie,  et  festum  bcati  Martini  prefigendo,  infra  quem 
ipsi  domini  sacri  concilii  a prelibata  civitate  Basiliensi  recedere  haberent 
et  se  cum  prefato  domino  Romanorum  rege  in  obedienciam  sui  pape  Nico- 
lai reducerent,  prout  hec  et  alia  plura  in  huismodi  suc  maiestatis  litteris, 
quas  hic  procurator  et  syndicus  antedictus  vult  haberi  pro  insertis,  lacius  5 
continentur.  Cum  autem  premissum  mandatum  sit  notoric  a iure  tarn 

divino  quam  humano  ac  a racione  et  equitatc  exorbitans  contineatque  in 
ea  parte,  salva  omni  dcbita  rcverencia,  notoriam  iniusticiam  et  intollera- 
bilem  errorem,  cum  dictos  magistruracivium  et  consulatum  Basiliensem  ad 
fidei  fraccionem  et  periurii  notam  impellere  convincatur,  nulla  sibi  legitima  10 
provisione  iuris  pro  sui  defensione  honoris  adhibita,  et  credatur  firmiter 
prefatum  serenissimum  dominum  regem  minus  iuste  et  sinistre  fore  in 
prcmissis  informatum  ncc  verisimiliter  ad  huismodi  mandatum  preten- 
sum  emittcndum  contra  ipsos  magistrumcivium  consulcs  et  civitatcm,  si 
bene  deliberata  esset  sua  serenitas,  aliquatenus  proccssisse,  et  prelibatus  15 
syndicus  et  procurator  senciat  ex  premissis  dictos  dominos  suos,  scilicet 
magistrumcivium  consules  et  civitatcm  graviter  lesos  et  enormiter  fore  gra- 
vatos  timeatque  cosdem  inposterum  plus  posse  ledi  et  gravari : ideoque 

omni  debita  reverencia  et  honestate  salvis  a prefato  serenissimo  principe 
domino  Fridrico  Romanorum  rege  moderno  eiusque  maicstate  et  tribunali  20 
ut  et  tamquam  male  informato  seu  deliberato  neenon  a dicto  preten- 
so  mandato  ac  penis  in  eo  contentis  eiusque  pretenso  processu  eiusque 
sequelis  et  ab  illo  emergentibus  ac  aliis  Omnibus  et  singulis  gravaminibus 
ex  premissis  quomodolibet  colligibilibus  syndicus  et  procurator  predictus 
nomine  quo  supra  ad  eundem  illustrissimum  principcm  et  Romanorum  regem  25 
ut  et  tamquam  iusticie  fontem  et  bene  informandum  ac  melius  deliberaturum 
eiusque  imperialem  et  regalem  curiam  bene  et  iuxta  iuris  disposicioncm  op- 
time  regulatam,  aut  ad  sanctam  apostolicam  sedem  et  in  illa  rite  et  legitime 
presidentem  illiusque  summum  pontificem  ut  et  tamquam  caput  supremum 
in  terris,  seu  cciam  ad  sacrum  generale  concilium  de  presenti  congregatum  30 
vel  in  futurum  congregandum,  vel  cciam  ad  futurum  Romanorum  impera- 
torem  eiusque  tribunal,  aut  sacri  Romani  imperii  reverendissimorum  scilicet  et 
illustrissimorum  principum  electorum  collegium,  aliosve  [ad]  quos  de  iure  vel 
consuetudinc  in  huiusmodi  casu  fuerit  quomodolibet  de  iure  vel  consuetudine 
recurrendum  provocandum  appellandum  seu  eciam  supplicandum  inhiisscriptis  35 
cum  omni  debita  reverencie  exhibicione  recurrit  provocat  appellat  seu  sup- 
plicat  apostolosque  neenon  responsionem  benignam  et  graciosam  sue  sup- 
plicacionis  primo  secundo  tercio  instanter  instancius  et  instantissime  petens 
saltem  a vobis  notario  publico  tcstimoniales,  subiciens  dictos  dominos  suos 
omnium  et  singulorum  prcdictorum  defensioni  tuicioni  et  proteccioni,  prote-  40 
stans  expresse  huiusmodi  suam  appellacioncm  seu  supplicacionem  personis  et 
in  locis  illis,  quibus  et  ubi  necesse  fuerit,  loco  et  tempore  oportunis  veile  in- 
sinuarc  et  pubticare,  et  quod  intencionis  sue  non  sit  in  hac  sua  appcllacione 
quidquam  dicere,  quod  quovismodo  cedat  aut  cedere  possit  in  iniuriam  seu 
in  offensam  prefati  serenissimi  domini  regis  sacrique  Romani  imperii  aut  45 


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211 


suc  impcrialis  Curie,  quibus  scmpcr  nomine  supradicto  deferre  vult  et  in- 
tendit.  Et  si  quidquam  huiusmodi  forsan  in  premissis  reperiretur  fore  dic- 
tum seu  scriptum,  illud  pro  non  dicto  seu  scripto  haberi  vult  et  intendit, 
salva  dicta  sua  supplicacione  et  appellacione,  a qua  proptcrca  nuliatcnus 
5 recedere  seu  declinare  proponit  Salvo  iure  addendi  minuendi  corrigendi 
emcndandi.  Et  alias  protestatur,  ut  fuit  et  est  moris  atque  stili  etc. 

Quaquidem  appcllacionis  carta  sic  ut  premittitur  interposita  et  inter- 
iecta,  ego  notarius  infrascriptus  prcfato  Johanni*)  Surlin  procuratore  et  quo 
supra  nomine  procuratorio  instanti  et  petenti,  quantum  de  iure  potui  et 
10  debui,  apostolos  testimonialcs  dedi  et  conccssi.  Super  quibusquidem  pre- 
missis prefatus  Johannes  Surlin  procurator  et  syndicus  ac  procuratorio  et 
syndicario  nomine  sibi  unum  vcl  plura  publicum  seu  publica  a me  notario 
publico  infrascripto  fieri  voluit  et  requisivit  instrumentum  seu  instru- 
menta. Acta  sunt  hec  anno  indiccione  die  mense  et  aliis  quibus  supra, 

15  presentibus  eciam  tune  ibidem  venerabili  et  strenuo  ac  provido  viris  ma- 
gistro  Heinrico  de  Beinheim  decrctorum  doctore,  domino  Arnoldo  de  Bcren- 
fels  milite  et  Matliia  Eberlcr  cive  Basiliensi,  testibus  ad  premissa  in  eorum 
testimonium  vocatis  pariter  et  rogatis 

Et  ego  Johannesfridricus  Winterlinger  de  opido  Rotwil  cle- 
20  ricus  Constancicnsis  dyoccsis  provincie  Maguntine,  publicus  sacra 

imperiali  auctoritate  notarius  et  venerabilis  consistorii  curie  epi- 
scopalis  Basiliensis  scriba  collateralis  iuratus,  quia  premissis  Omni- 
bus et  singulis,  dum  sic  ut  premittitur  fierent  et  agerentur,  unacum 
N.  S.  prenominatis  testibus  presens  interfui  eaque  sic  fieri  vidi  et  audivi, 
25  idcirco  presens  hoc  publicum  instrumentum  manu  aliena,  mc  id 

procurante,  fidelitcr  scriptun»  exinde  confcci  et  in  hanc  pu- 
blicam  formam  redegi  signoque  et  nomine  meis  solitis  et  con- 
suetis  signavi  in  fidem  et  testimonium  eorundem  premissorum 
rogatus  et  requisitus. 

30  111 . Nico  laus  Karo/i  Kustos  der  Strassburger  Provinz  des 

Barf'üsser ordens  quittiert  als  Reformator  des  Ba rfii sscrklosters 
zu  Basel  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  wegen  der  interimisti- 
schen Verwaltung  der  Güter  dieses  Klosters , unter  Insertion  des 
Auftrags,  der  ihm  von  Wipcrt  von  Frankenstein  Cantor  der 
35  IVortnscr  Kirche  gemäss  inserierter  Vollmacht  des  Basler  Concils 
vom  20.  Oktober  14 jg  erteilt  worden  ist.  (Von  der  Urkunde  des 
IV.  von  F.  ist  der  Schluss  mit  dem  Datum  ausgefallen). 

— 1447  Oktober  20. 

Original  St.Urk.  rf  1767  (A). 

40  Vgl.  Festbuch  zur  F.röffnung  des  Historischen  Museums  S.  igq. 

Hängendes  Siegel  des  Kustos  abgelöst  erhalten.  — Notarsseichen. 

140.  a)  Johanne  .4. 


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212 


Nos  frater  Nicolaus  Karoli  custos  fratrum  ordinis  Minorum  de  obscr- 
vancia  infra  provinciam  Argentinensem,  subexecutor  ac  commissarius  ad 
infrascripta  a venerabili  viro  domino  Wipperto  de  Franckenstein  decreto- 
rum  doctore  cantore  ecclcsie  Wormaciensis,  executorc  principali  a sacro- 
sancta  generali  synodo  Basiliensi  cum  certis  suis  in  hac  parte  collegis  cum  5 
illa  clausula  »quatcnus  vos  vel  duo  aut  unus  vestrum  per  vos  vel  alium 
scu  alios • etc.  cum  ccrto  nostro  collcga  insolido  spccialitcr  deputatus, 
prout  de  huiusmodi  commissione  et  deputacione  ex  tenore  litterarum  dicti 
domini  Wipperti  executoris  principalis  sigilli  sui  appensione  munitarum  ma- 
nuque  ac  signo  et  subscripcione  providi  viri  Fridrici  Wechszler  publici  im-  10 
pcriali  auctoritate  notarii  subscriptarum  signatarum  et  instrumentatarum*),  no- 
bis  exhibitarum  et  ostcnsarum,  et  quarum  tenor  de  vcrbo  ad  verbum  inferius 
insertus  habetur  et  continetur,  lacius  vidimus  et  conspicitur  contineri,  attcn- 
dentes  et  matura  premissa  deliberacione  pensantes,  quod  cum  proptcr  nonnullas 
rerum  circumstancias  domus  fratrum  Minorum  Basiliensium,  que  nobis  nuper  is 
iuxta  prcfate  commissionis  seriem  et  contincnciam  reformanda  commissa,  prout 
de  gracia  dci  reformata  cxistit  usque  modo,  de  nonnullis  immobilibus  annuis 
censibus  et  aliis  bonis  temporalibus  nondum  fucrit  legitime  expropriata,  prout 
puritati  rcgule  ordinis  prcdicti  convenit ; et  ne  bona  huiusmodi  omnino  sine 
administratore  relicta  illicite  distraherentur,  providi  et  circumspecti  domini  20 
magistercivium  et  consulatus  Basilicnsis  zelo  pietatis  permoti  ac  eciam  ex 
commissione  generalis  ministri  per  certos  suos  dcputatos  provisores  et  pro- 
curatorem  illa  feccrint  administrari,  ex  illis  quoque  edificia  et  alia  in  dicta 
domo  fratrum  Minorum  Basiliensium  necessaria  rcparari,  ita  ut  dignum, 
quinymo  iustum  cxistat,  ut  racionc  administracionis  huiusmodi  nedum  non  2ä 
molestari  seu  in  futurum  quovismodo  inquictari,  sed  omni  laude  extolli 
pocius  mercantur:  nos,  cxactis  premissis  computis  auctoritate  nobis 

in  hac  parte  commissa  a provisoribus  et  procuratorc  per  dictos  magistrum- 
civium  et  consulatum  Basilienses  deputatis,  huiusmodi  calculum  et  racionem 
legales  et  sufficicntes,  de  quibus  contenti  remansimus,  recepimus.  Quamobrem  30 
Omnibus  metioribus  via  modo  iure  forma  et  causa,  quibus  auctoritate  no- 
bis facte  commissionis  huiusmodi  melius  et  efficacius  possumus  et  debemus, 
omnes  et  singulos  per  dictos  magistrumcivium  et  consulatum  Basilienses  a 
tempore  et  per  tempus,  quo  dicta  reformacio  domus  fratrum  Minorum  Ba- 
siliensium inchoata  extitit,  quod  fuit  a die  viccsima  tercia  mensis  deccm-  35 
bris  anni  domini  millesimiquadringcntesimiquadragesimi  nuper  elapsi,  pro 
gubcmacione  et  aministracione  bonorum  quorumeumque  dicte  domui  assig- 
natorum  deputatos,  quorum  eciam  nomina  propria  et  cognomina  hic  pro 
sufficienter  expressis  haberi  voluimus,  ac  eciam  ipsos  magistrumcivium  et  con- 
sulatum ac  totam  communitatcm  Basiliensem  pro  universis  et  singulis  per  eos  40 
et  corum  quemlibet  de  premissis  bonis  domus  fratrum  Minorum  Basilien- 
sium pcrceptis  expositis  donatis  et  quomodolibet  dispositis  seu  ordinatis, 
nihil  penitus  excepto  vel  reservato,  et  illorum  occasione  quittavimus 
liberavimus  et  omnino  absolvimus  ac  quittos  liberos  et  absolutos  pror- 
141.  a)  insträt.  .4.  45 


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213 


sus  et  omnino  dicimus  et  dimittimus  per  presentes,  finern  et  refutacio- 
nem  ac  expressura  pactum  cum  illis  facientes  pro  nobis  et  universis 
nostris  fratribus  et  conventibus  neenon  Omnibus  et  singulis  accioncm 
seu  causam  in  derogacionem  quittacionis  liberacionis  et  absolucionis 
& nostre  huiusmodi  a dicto  toto  ordine  vel  eius  ministris  aut  aliis  quibus- 
cumque,  eciam  a sede  apostolica  quomodolibet  habentibus  vel  habere 
sperantibus  de  nil  plus  premissorum  occasione  petendo  seu  exigendo 
et  quod  nullo  umquam  tempore  ipsos  racione  administracionis  bonorum 
huiusmodi  impetemus  inquictabimus  seu  molestabimus  quovismodo,  nulla  ex- 
10  cepcione,  quocumque  titulo  seu  nomine  queat  allegari,  nobis  et  dicto  custo- 
diatui  seu  quibuscumquc  aliis  nomine  ciusdcm  vel  eciam  sedis  apostolicc 
contra  premissa  quovismodo  veniendi  seu  faciendi  aut  fieri  permittendi  pe- 
nitus  reservata,  eciam  si  de  illis  de  iure  vel  consuetudine  in  premissis  ex- 
pressa  mencio  facienda  foret.  Quibus  omnibus  expresse  et  ex  dicta  certa 
15  sciencia  renunciamus  ac  illas  omneque  ins  et  iuris  auxilium  nobis  et  dicto 
custodiatui  adversus  premissa  quomodolibet  faciendi  suffragancia  penitus  re- 
futamus  et  abdicamus  ac  nobis  suffragari  nolumus,  decernentes  nichilominus 
auctoritate  prefata  omnes  et  singulos,  cuiuscumque  condicionis  fuerint,  qui 
dictos  magistrumcivium  consulatum  et  civitatem  Basilienscs  aut  dictos  pro- 
20  curatores  occasione  administracionis  bonorum  huiusmodi  quoquomodo  in 
futurum  forsan  inquietare  seu  impetere  presumpserint,  nisi  quindecim  dierum 
canonica  monicionc  premissa  ab  huiusmodi  inquietacione  cessaverint  cum 
effectu,  excommunicacionis  late  sentencie  eo  ipso  subiacere.  Tenor  vero 

litterarum,  de  quibus  supra  fit  mencio,  sequitur  et  est  talis: — 

25  — In  cuius  rei  evidens  testimonium  presentes  litteras  fieri  et  per  no- 
tarium  publicum  infrascriptum  ad  hoc  specialiter  requisitum  subscribi  ac 
sigilli  custodiatus  nostri  fecimus  appensione  communiri.  Acta  sunt  hec  in 
civitatc  Basiliensi  et  ibidem  in  sacristia  dicti  monasterii  sub  anno  a nativi- 
tate  domini  nostri  Jhesu  Christi  millesimo  quadringentesimo  quadragesimo 
30  septimo,  indiccione  decima,  die  vero  veneris  decimanona  mensis  octobris 
infra  quartam  et  quintam  horas  post  meridiem;  presentibus  eciam  tune  ibi- 
dem honorabilibus  et  provido  viris  Conrado  de  Bergzabern  arcium  liberalium 
magistro,  Johanne  de  Kempten  in  theoloya  baccalario  et  Petro  Hertrich 
advocato  civitatis  Basiliensis,  testibus  ad  premissa  in  eorum  testimonium  vo- 
35  catis  specialiter  et  rogatis. 

Et  ego  Johannesfridricus  Winterlinger  de  opido  Rotwil  cle- 
ricus  Constanciensis  dyocesis  provincic  Maguntine,  publicus  sacra 
imperiali  auctoritate  et  venerabilis  curie  Basiliensis  notarius  colla- 
teralis  iuratus,  quia  premissis  omnibus  et  singulis,  dum  sic  ut 
40  jj  S Prem'tt'tur  fierent  et  agerentur,  unacum  prenominatis  testibus 
presens  interfui  eaque  sic  fieri  vidi  et  audivi,  idcirco  hoc  presens 
publicum  instrumentum  exinde  confeci  et  in  hanc  publicam  for- 
mam  redegi  signoque  et  nomine  meis  solitis  et  consuetis  unacum 
appensione  sigilli  fratris  Nicolai  custodis  supradicti  signavi  in  fidem 
15  ct  testimonium  eorundem  premissorum  rogatus  et  requisitus. 


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214 


142.  Hans  Wytolff  der  schcrcr  von  Basel,  der  von  Bürgermeister 

und  Rat  gefangen  war,  weil  er  beim  westfälischen  Gericht  eine 
Ladung  gegen  die  Stadt  Maasmünster  erwirkt  hatte,  dann  aber 
freigelassen  wurde,  als  er  sieh  zu  Colmar  dem  Schiedsgerichte  des 
Bischofs  von  Basel  unterwarf,  schwört  Urfehde  vor  dem  Ofßcial  5 
von  Basel  und  stellt  als  Bürgen  Walther  Wytolff  den  weber  seinen 
Vater,  Wernlin  Witolff  seinen  Bruder,  Heinrich  Habkchen  und  Conrat 
von  Frankfurt  seine  Schwäger.  — 1^77  Oktober  21. 

Original  St.Urk.  «*  1368. 

Hängendes  Siegel  des  Officials.  10 

143.  Heinrich  von  Beinheim,  Andreas  Ospernel  und  Eber- 
hard von  Hiltalingcn,  Zusatzleute  der  Stadt  Basel  in  der  Richtung 
zwischen  Basel  und  Österreich  etc.,  fällen  ihren  Spruch. 

— 1447  Oktober  30. 

Gleichzeitige  Copie  Geh.  Reg.  AHN.  Codex  von  32  Bl.  Papier  in  15 
Kleinfolio  (B).  Titel  auf  fol.  1 : Der  von  Basel  zusatzluten  rechtspruch 
zwuschen  der  herschafft  Osterrich  und  Basel.  — Die  Klagepunkte  ver- 
glichen mit  den  betreffenden  Stellen  der  Cohn.  Rieht,  fol.  22  ff. 

Wir  Heinrich  von  Beinhem  lerer  in  bebstlichen  rechten  und  Andres 
Ospernelle  des  rates  und  beide  bürgere  ze  Basel  tun  kunt  mengelichem  mit  20 
diser  geschrifft : Als  der  dürchlüchtige  hochgeborn  fürste  und  herre  herr 
Ludwig  phallentzgraffe  by  Rine,  des  heilgen  Römischen  richcs  ertztrucksesse 
und  hertzog  in  Peyem,  unser  gniidiger  herre,  den  durchlüchtigen  hochge- 
born fürsten  und  herren  hertzog  Albrcchtcn  von  Osterich  etc.  von  sin 
und  des  hiises  ze  Österich  und  aller  der  sinen  wegen  an  eynem,  und  die  25 
fürsichtigen  wisen  den  burgermeistcr  rette  bürgere  und  gemeinde  der  statt 
Basel,  unser  lieben  herren,  von  inen  und  aller  der  iren  wegen  uf  dem  and- 
ren teile  umb  alle  ire  stösse  spenne  missehellunge  und  zweytracht,  so  sy 
gegeneinander  hatten  und  darumbe  sy  mitteinander  zü  kriege  körnen  wo- 
rent,  uff  den  hochwürdigen  in  got  vatter  und  herren  herrn  Fridcrichcn  bi-  30 
schoff  ze  Basel,  ouch  unsern  gnedigen  herren,  als  uff  einen  gemeynen  man 
mit  einem  glichen  zusatze  zem  rechten  vertedinget  hat  nach  uszwisunge  des 
anlaszcs  darüber  begriffen ; und  der  benant  unser  gnediger  herre  von  Basel 
sich  sölichs  rechten  beladen  und  beiden  teilen  darumbe  rechtlich  tage  gen 
Colmar  gesetzt  und  verkündet  hat,  zu  dem  selben  rechten  die  obgenanten  35 
unser  herren  burgermcister  und  rate  zü  Basel  als  für  iren  züsätze  gesetzt 
hatten  den  frommen  wisen  jungher  Hannsen  von  Loüffen  und  mich  Andrescn 
Ospernelle  obgenant;  daselbs  ouch  sin  gnade  in  bywesen  beder  parthien 
züsetzen  ir  vorderunge  clage  anttwürt  Widerrede  nachrcde  zürede  und  was 
yetwedere  parthie  im  rechten  fürgewendet  het  völliklich  verhört  und  in  ge-  40 
schrifft  genommen  und  derselben  geschrifften  yegliches  teils  zusatze  ein  ab- 
gcschriben  register  übeigebcn  lassen  hette,  umb  das  sy  ir  rechtliche  Sprüche 


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215 


nach  uszwisungc  des  anloszes  setzen  und  die  sinen  gnaden  übergeben  söllent 
und  mögent;  als  man  nü  zfl  den  Sachen  griffen  solt,  ist  der  obgenant  jung- 
her  Hanns  von  Loüffen  kranckheit  halp  sins  libes  tinmügende  worden  den 
Sachen  nachzegonde,  deszhalp  die  vorgenanten  burgermeister  und  rate  ze 
5 Basel  mich  Heinrichen  von  Beinheim  obgenant  an  desselben  jungher  Hannsen 
von  Louffen  stat  zu  irem  zusatzmanne  bcstymmet  und  gesetzt  hant:  das 
wir  bede  der  von  Basel  züsatze  söliche  geschrifftcn  und  register  für  uns 
genommen,  die  eygentlichen  verlesen  und  besehen  und  uff  yegclicher  par- 
thien  clagen,  die  by  zyt  des  hangenden  rechten  nit  uszgetragen  sind,  nach 
10  sölichen  clagen  anttwurtten  Widerreden  nachreden  Zureden  und  kuntschafften, 
so  wir  darinn  funden,  ouch  nach  wiscr  lütten  rate,  so  wir  ouch  harinn 
ernstlich  gehept,  unser  rechtlich  Sprüche  nach  ordenungc  der  selben  clagen 
im  register  begriffen  gesetzt  hant,  inmossen  die  hienoch  gcschriben  sint. 

Des  ersten  uff  der  durchlüchtigen  herschafft  von  Österich  etc. 

15  clagen  zü  denen  von  Basel  bescheen  etc. 

[1]  Item  uff  den  ersten  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  in 
der  herschafft  von  Österich  etc.  lannden  und  gebieten  ze  geleiten  under- 
standen  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Nach  dem  die  von  Basel  in 
ir  antwurtt  für  gewendet,  das  sy  sölichs  wol  ze  tünde  und  solich  ir  mey- 

20  nunge  uff  keiserliche  friheiten  gesetzt,  die  sy  ouch  darumbe  in  dis2  recht 
geleit  und  domitte  söliche  ir  meynunge  im  rechten  genüglich  by  bracht 
habent:  bekennent  wir,  das  die  benanten  von  Basel  der  herschafft  von  Öste- 
rich umb  söliche  ir  clage  im  rechten  entbrosten  sin  söllent 

[2]  Item  uf  den  andren  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Basel  der 
25  herschafft  ir  zolle  im  lande  verfurt  und  sich  der  zü  gebende  gewidert  haben 

söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche : Sitdemol  die  von  Basel  nit  bckenntlich  sint, 
das  sy  deheinen  zolle,  den  sy  phlichtig  sient  ze  gebende,  verfürt  noch  sich 
der  ze  gebende  gewidert  haben,  und  die  herrschafft  ouch  nit  bestymmet, 
was  zollen  sy  sich  gewidert  und  wer  das  geton  habe,  noch  ouch  sölich  ir 
30  clage  im  rechten  nit  by  bracht  het,  dem  zem  rechten  gnflg  sye : bekennent 
wir,  das  die  von  Basel  sölichcr  der  herschafft  clage  im  rechten  entbrosten 
sin  söllent 

[3]  Item  uff  den  dritten  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  der 
herschafft  lute,  so  mit  brot  ze  veylem  kouff  hin  in  farent,  beswerent  und 

35  nement  von  eynem  brot  karren  viij  Schilling  etc.,  ist  unser  Sprüche : Nach 
dem  die  von  Basel  des  artickels,  als  er  stat,  nit  bekennttlich  sind,  die  her- 
schafft den  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  het  und  ouch  der  herschafft  clage 
die  von  Basel  in  der  gewere  irs  Zolles,  nemlich  iiij  Schillinge  stebler  von  einem 
brotkarren  ze  nemmende,  begriffen  het,  und  aber  die  herschafft  inen  söliche 
40  gewere  nit  abgesetzt  hat,  als  recht  ist:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel 
sölicher  der  herschafft  ansprache  in  dem  stücke  im  rechten  entprosten  sin 
söllent 

[4]  Item  uff  den  vierden  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Basel  die 
ordenunge  von  der  worzeichen  wegen  den  zollcrn  im  lande  zebringendc 


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216 


Überfarn  und  nit  gehalten  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Spruche : Sitdemmole 
beide  teile  der  ordenungc  von  der  worzcichcn  wegen  etc.  einander  gichtig 
sind,  land  wir  das  ouch  da  by  bliben;  und  aber  die  von  Basel  der  herschafft 
ir  clage  in  dem  stücke,  das  die  von  Basel  die  selben  ordcnunge  nit  gehal- 
ten haben  etc.,  nit  bekenntlich  sind,  die  herschafft  die  im  rechten  ouch  nit  5 
by  bracht  het:  bckennent  wir,  das  die  von  Basel  irnib  das  stücke  des  über- 
farendes  lialp  der  herschafft  im  rechten  emprosten  sin  söllent 

[5]  Item  uf  den  fünfften  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Basel  der 
herschafft  lantgebüttel  irs  landgcrichts  im  Obern  Eylsasz  frefelich  gewert 
haben  söllent  die  lanndgcrichtstage  in  ir  statt  an  dem  kornmergkt  ze  ver-  10 
künden  etc.,  ist  unser  Sprüche : Nach  dem  die  von  Basel  sölicher  clage  nach 
gestalt  der  getäte  nit  bekenntlich  sind,  die  herschafft  die  ouch  im  rechten 
nit  by  bracht  het,  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rech- 
ten ledig  und  entprosten  sin  söllent. 

[6]  Item  uff  den  sechsten  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  15 
understanden  in  der  herschafft  lande  und  gerichten  ze  verbieten  ab  güttem 
und  freffelen  nit  ze  richten  etc.,  ist  unser  Sprüche : Nach  dem  die  von  Basel 

in  ir  anttwürt  deheins  andren  verbietens  bekenntlich  sind,  denne  so  yemant 
der  iren  uszwendig  ir  stat  umb  sine  güttcr  mit  recht  fürgenommen  wirt, 
das  sy  denne  dem  selben  gericht  fürbringen  lassent  ir  keiserliche  friheit,  20 
so  sy  darumbc  liabent,  in  denen  mengelichcm  verbotten  ist  ab  der  von  Basel 
liben  und  güttern  nit  ze  richten,  des  si  sich  ouch  uf  sölich  friheit,  die  sy 
in  dis  recht  geleit,  gezogen  und  domitt  ir  meynunge  genüglich  fürbracht 
hant,  die  herschafft  ouch  ir  clage  als  von  ander  verbietunge  wegen  umb 
güter  oder  umb  frefel,  so  noch  uszwisunge  der  selben  clage  bescheen  sin  25 
söllent,  im  rechten  nit  by  bracht  hat:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel 
sölicher  der  herschafft  clage  überhoiipt  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[7]  Item  uff  den  sybenden  artickell,  der  da  wiset  das  die  von  Basel 
der  herschafft  in  ir  hohegerichtc  gegriffen  und  ettliche  übeitetige  lüte  fre- 
fcnlich  darusz  genommen  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche : Nach  dem  30 
die  von  Basel  in  ir  anttwürt  fürgewendet,  das  sy  sölichs  ze  tünde  und 
under  anderm  uff  wilent  hertzog  Fridericlis  selgen  versigeltcn  brieffe  inen 
darumbe  zu  gesant  gezogen,  der  selben  brieffen  gloüplich  vidimus  sy  ouch 

in  disz  recht  geleit  habent,  die  do  under  anderm  wisent,  das  er  denen  von 
Basel  entpfolhen  hat  sin  lande  und  die  strasszen  helffen  frye  und  sicher  ze  35 
haltende,  und  wo  sy  söliche  übeitetige  lüte  in  sinen  und  ouch  iren  gebieten 
fundent,  das  sy  die  anfallen  und  zu  iren  handen  nemmen  soltent:  bekennent 
wir,  ob  das  were  das  die  von  Basel  uff  söliche  geschrifft  deheinest  übeitetige 
lüte  in  der  herschafft  lannden  genommen  hetten,  das  sich  doch  in  disem 
rechten  noch  nit  funden  het  noch  by  bracht  ist,  das  sy  doran  nit  ge-  40 
frevelt,  sunder  das  wol  tun  mögen  hetten,  und  das  sy  ouch  deszhalp  söli- 
cher der  herschafft  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[8]  Item  uff  den  achtesten  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel 
der  herschafft  lüte  im  lannde  frefenlich  phendent  und  valient  etc.,  ist  unser 
Sprüche:  Wie  wol  in  der  herschafft  clage  in  dem  stücke  nit  bcstymmet  ist  45 


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217 


noch  ouch  im  rechten  nit  by  brocht  ist,  an  wem  wenne  oder  wo  söliche 
phendunge  beschcen  sin  solle,  da  von  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rech- 
ten vorabe  billich  entprosten  werent  und  sin  söllent;  dennoch  so  vil  me  als 
die  von  Basel  sölicher  phendunge  als  umb  zinse  und  zehenden  gichtig  sind  und 
5 sich  des  das  sy  das  tun  mögent  uf  ein  alt  harkomen  ziehent,  das  sy  ouch  im 
rechten  mit  guter  kunttschafft  genüglich  by  bracht  hant,  sölichs  ouch  inen 
als  andren  und  mcngelichem  durch  des  allerdurchlüchtigestcn  fürsten  unsers 
aller  gnedigesten  herren  künygs  Fridcriches  des  Römischen  künyges  satzunge 
und  lüterunge  der  gülden  bullen,  so  zu  Franckfurt  gemacht  und  ouch  in 
10  disz  recht  uff  disen  artickel  geleit,  Vorbehalten  und  erloübet  ist  ze  tunde : 
laszent  wir  es  ouch  da  by  bliben  und  bekennent,  das  die  von  Basel  der 
herschafft  clage  des  Stucks  halp  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[9]  Item  uf  den  nunden  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  der 
herschafft  an  irem  eygentümbe  und  Hannsz  Bernhartten  ze  Rin  an  sinem 

15  lchcn  ze  Steinenbrunn  die  lute  frevelich  überfallen  gefangen  und  inen  das 
ire  genomen  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche : Nach  dem  die  herschafft 
sölich  ir  clage  in  enttwederem  stücke,  weder  das  Steynenbrun  ir  eygenthüm, 
Hannsbernhart  ze  Ryne  ir  man  rate  oder  diener  sye,  oder  das  die  von 
Basel,  die  des  nit  bekanntlich  sind,  sölich  gcschichtcn  als  die  clage  wiset 
20  getan  haben,  im  rechten  nit  by  bracht  het:  bekennent  wir,  das  die  von 
Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent 

[10]  Item  uff  den  zehenden  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel 
der  herschafft  intrag  tügent  in  iren  herlicheiten  wiltpennen  weiden  vischen- 
tzen  steinbrüchen  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Nach  dem  die  herschafft  in  dem 

25  artickel  nit  bestymmet,  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  het,  wo,  wenne,  wie 
dicke  und  durch  wen  sölicher  intrag  bescheen  sin  solle,  die  von  Basel  ouch 
der  herschafft  in  ir  anttwurt  nit  bekenntlich  sind,  das  yemand  der  iren  un- 
erloubt  ir  deheinen  intrag  darinne  geton  habe : bekennen  wir,  das  die  von 
Basel  von  sölichs  intrags  wegen  der  herschafft  im  rechten  entprosten  sin 
30  söllent  Alszdenn  von  der  steinbrüchen  wegen  etc.,  nachdem  die  herschafft 
ouch  nit  bestymmet,  an  welichen  enden  söliche  steinbrüchc  syent,  ouch  im 
rechten  nit  by  bracht  het,  das  die  steyngrüben,  darinne  die  von  Basel 
stein  brechen  lossent,  ir  eygen  sye:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel 
sölicher  clage  des  steinbrüchs  halp  im  rechten  ouch  entprosten  sin  söllent. 
35  [11]  Item  uff  den  eylfften  artickel  als  von  der  hundeslege  wegen  ze 

Habgissen  etc.,  nachdem  die  herschafft  in  ir  Widerrede  an  der  von  Basel 
anttwürt  umb  das  stück  ein  benügen  het,  lassent  wir  es  ouch  daby  bliben. 

[12]  Item  uff  den  zwölfften  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel 
understandent  der  herschafft  luten  hin  in  für  ir  gericht  ze  verkünden  etc., 
40  ist  unser  Sprüche:  Sidemmolc  die  von  Basel  sölich  verkündunge  umb  ver- 
brieffete  zinse  oder  schulde  nit  in  rechtlicher  gewaltsamy  nach  in  gebots 
wise,  sunder  in  früntlicher  billichcit  und  warnunge  wise  den  uszem  ze 
tünde  yewelten  harbracht  und  ire  gericht  also  gehalten,  als  sy  das  mit 
guter  kunttschafft  im  rechten  by  bracht  hant,  und  als  ouch  von  gemeinem 
15  rechten  gehalten  werden  sol,  das  man  nycmant  sin  giittcr,  so  in  gericht 

Urkundenbuch  der  Stadt  Basel.  VII.  28 


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218 


gezogen  werdent,  vertriben  nach  darüber  richten  sol,  man  habe  im  das 
danne  vorhin  verkündet,  söliche  sine  guter,  ob  er  welle,  ze  versprechen : 
bekennent  wir,  das  die  von  Basel  durch  söliche  beder  handen  Verkündungen 
den  uszern  von  irem  gcricht  beschcen  der  herschafft  von  Österich  an  iren 
gerichten  und  herlickeytcn  dhein  unrecht  nach  intrag  geton  haben  und  das  5 
sy  sölichcr  clage  im  rechten  gantz  entprosten  sin  söllent. 

[13]  Item  uff  den  xiij  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  der 
herrschafft  lüte  mit  dem  geistlichen  gericht  ze  Basel  für  nemen  etc.,  ist 
unser  Sprüche : Nach  dem  die  von  Basel  für  wenden,  das  sy  und  die  iren 

ye  und  ye,  als  lange  das  nyemand  für  dencken  mag,  unsers  gnedigen  herren  10 
von  Basel  geistlich  gericht  gebrucht  und  do  recht  geben  und  gcnomen 
hand  gegen  allen  denen,  so  in  dem  gantzen  bystümbe  gesessen  sind,  das- 
selbe gericht  ouch  also  ycwelten  mengelichcm  offen  und  frye  gewesen  sye, 
also  dz  die  uszern  die  von  Basel  und  die  von  Basel  die  uszern  widerumbe 
an  dem  selben  gericht  fürgenomen  hand,  des  die  herschafft  in  ir  Widerrede  15 
ouch  nit  abrede  ist : by  sölichem  alten  harkomen  des  geistlichen  gerichtes 
halp,  wie  das  bisz  harbracht  ist,  lassent  wir  das  bliben  und  bekennent,  das 
die  von  Basel  der  herrschafft  clage  in  dem  stücke  im  rechten  entprosten 
sin  söllent. 

[14]  Item  uff  den  xiiij  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  der  20 
herschafft  lüte  in  ir  statt  verbietent  und  behebent  umb  schulde  etc.,  ist 
unser  Sprüche:  Nach  dem  die  von  Basel  fürgewendet,  das  sy  ein  frye  welt- 
lich gericht  und  das  yeweltcn  also  harbracht  habent,  das  einer  den  andern, 

er  sye  frömde  oder  heymsch,  umb  sin  ansprache  schulde  und  Sachen  mit 
recht  anfallcn  und  zemrechten  verhelften  und  verbieten  mögen t,  als  ouch  25 
ander  stette  das  ze  tünde  habent,  denne  man  nyemant  rechtlosz  lassen  sölle, 
und  sy  sölich  ir  alt  harkomen  mit  guter  kunttschafft  im  rechten  by  bracht 
hand:  by  eym  sölichen  lassen  wir  es  ouch  bliben  und  bekennent  daruff,  das 
die  von  Basel  sölicher  der  herschafft  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[15]  Item  uff  den  xv  artickel,  der  da  wiset  von  des  nuwen  weges  30 
wegen,  den  die  von  Basel  durch  die  Hart  gebrochen  haben  söllent  etc.,  ist 
unser  Sprüche:  Nach  dem  von  gemeynem  rechten  billich  und  recht  ist,  das 
die  gemeinen  landsträssen  allenthalben  in  eren  gehalten  werden  söllent  umb 
gcmeyncs  nüczes  willen  der  lannden,  und  aber  die  stat  Basel  den  nüwcn 
weg  durch  die  Hart  gemacht,  lange  zyt  har  mit  grossem  costen  in  eren  ge-  35 
halten  het,  on  das  sy  von  der  herschafft  von  Österich  wegen  da  von  ze 
lassen  mit  recht  ye  erfordert  syent  oder  inen  sölich  werck  verbotten  sye, 
und  dazu  die  stat  Basel  alwegen  urbütig  gewesen  und  noch  ist,  das  sy 
die  herschafft  den  selben  nuwen  weg  in  eren  halten  lassen  welle  und  sy 
sölich  weg  gelt,  als  die  von  Basel  do  nemment,  ouch  lassen  nemmen,  als  40 
des  die  herschafft  in  ir  Widerrede  nit  abrede  ist:  bekennent  wir,  das  die  von 
Basel  der  herschafft  sölicher  clage  halp  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[16]  Item  uff  den  xvj  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  den 
geswornen  münezbrieff,  so  vor  zytten  von  inen  und  andren  iren  münezge- 
nossen  versprochen  und  versigelt  worden  sye  ze  halten,  überfaren  und  die  45 


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219 


müntze  geendert  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Spruche:  Nach  dem  die  von 
Basel  sölicher  der  herschafft  clage  nit  bekenntlich  sint,  die  herschafft  die 
ouch  zu  denen  von  Basel  im  rechten  nit  by  bracht  het,  und  aber  die  von 
Basel  sit  dem  datum  des  münczbricffs,  der  in  disz  recht  geleit  ist,  ein  söliche 
5 genge  und  gebe  müntze  geschlagen  hand.  die  an  alles  weigern  von  allen 
iren  müntzgenossen  in  dem  selben  brieffe  begriffen  genommen  und  nye 
verkosen  noch  verrüfft  worden  ist;  und  aber  der  selbe  müntzbrieff  under 
anderm  wiset,  tete  yemand  derselben  münczgenossen  dehein  enderunge  an 
der  müntze,  so  solte  die  selbe  geenderte  müncze  von  den  andren  müntzge- 
10  nossen  nit  genommen  werden ; ist  do  by  wol  mergklich,  sittdemole  die  andren 
müntzgenossen  der  von  Basel  müntze  one  widersprechen  genommen  hant  und 
nach  nemmcnt,  das  die  von  Basel  söliche  münczc  one  ire  münczgenossen 
willen  nit  geschlagen  noch  ouch  wider  den  selben  müntzbrieff  getan  haben. 
Harumbe  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  der  herschafft  clage  im 
IS  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[17]  Item  uff  den  xvij  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  der 
herschafft  ir  offen  mergket  in  iren  lannden  abgetrenget  haben  söllent  etc., 
ist  unser  Sprüche:  Nach  dem  die  von  Basel  sölicher  clage  nit  bekennttlich 
sind,  die  herschafft  die  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  hat,  bekennent  wir, 

20  das  die  von  Basel  der  herschafft  umb  sölich  ir  anspräche  im  rechten  ent- 
prosten sin  söllent. 

[18]  Item  uff  den  xviij  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Basel  der 
herschafft  und  den  iren  ir  lüte  ze  burger  uffnemment  etc.,  ist  unser  Sprüche : 
Nach  dem  die  von  Basel  mit  güttcr  kuntschafft,  richtung  brieffen  und  be- 

25  stetigunge  brieffen  der  herschafft  von  österich  im  rechten  genüglich  by 
bracht  hant,  das  sy  einen  fryen  zog  mit  der  herschafft  von  Österich  und 
den  iren  yewelten  gehept  hand,  und  sölichs  ouch  mengelichem  von  ge- 
meynen  rechten  erloubt  ist,  dem  das  darinn  nit  verbotten  funden  würt  : be- 
kennent wir,  das  die  von  Basel  emphannge  der  lüten  ze  bürgern,  sy  syent 
30  der  herschafft  von  Österich  oder  der  iren,  wol  zc  tündc  gehept  und  nach 
haben,  und  dz  sy  der  herschafft  umb  söliche  ir  clage  im  rechten  entprosten 
sin  söllent. 

[19]  Item  uff  den  xix  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  der  her- 
schafft lüten,  die  und  das  ir  sy  mit  irem  offenem  rüff  getröstet,  wider  sölich 

35  rüffe  ir  kom  abgenommen  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche : Nach  dem 
die  herschafft  in  ir  clage  nit  bestymmet,  an  wem  und  wenne  die  von  Basel 
wider  iren  rüff  getan  haben  söllent,  die  von  Basel  ouch  nit  bekenntlich  sint, 
das  sy  yemant  wider  sölichen  rüff,  so  sy  in  ir  statt  geton,  ützit  zü  gefugt 
habent,  die  herschafft  sölich  ir  clage  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  het: 
40  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  der  herschafft  clage  im  rechten 
entprosten  sin  söllent. 

[20]  Item  uff  den  xx  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  ver- 
botten und  gewert  haben  söllent  uff  beden  staden  des  Rynes  weder  lüte 
noch  güt  anzeladen  etc.,  ist  unser  Sprüche : Nach  dem  die  von  Basel  sölicher 

45  clage,  als  die  angeben  ist,  nit  bekenntlich  sint,  denne  allein  umb  so  vil, 


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220 


das  sy  by  zytt  der  Schindern  und  in  turen  jaren  umb  gemeynes  nutzes 
willen  im  aller  besten  getan  haben ; do  aber  die  herschafft  sölich  ir  clage 
in  allen  stücken  im  rechten  nit  by  bracht  hat:  bekennent  wir,  das  die  von 
Basel  sölicher  ansprache  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[21]  Item  uff  den  xxj  artickcl,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  das  5 

wasscr  genant  die  Wise  ingefasset  und  in  ir  statt  geleitet  haben  söllent  etc, 
ist  unser  sprüch:  Nach  dem  die  von  Basel  der  herschafft  ir  meynunge  in 
dem  stücke,  das  das  wasscr  die  Wise  in  der  herschafft  von  Osterich  her- 
lichciten  sye  etc.,  nit  bekenntlich  sind,  die  herschafft  das  ouch  im  rechten 
nit  by  bracht  hat,  und  dazu  die  von  Basel  mit  einem  übertrag,  zwüschent  10 
wilent  marggraffe  Rüdolffen  von  Hochberg  etc.  und  der  stat  Basel  Zugängen, 
im  rechten  genüglich  by  bracht  hant,  das  dz  selbe  Wasser  die  Wyse  an  dem 
ende,  do  sy  das  ingefasset  hant,  in  der  stat  Basel  hohen  gerichten  und  her- 
lickeyten  ist : bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  der  herschafft  clage 
im  rechten  entprosten  sin  söllent  IS 

[22]  Item  uff  den  xxij  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Basel  die 
Obcrlender  und  ander,  die  buholcz  den  Ryn  hcrabe  bringent,  trengent  mit 
stierlüten  und  übernement  mit  sticrlonen  etc.,  ist  unser  Sprüche : Sidemol 
die  von  Basel  sölicher  clage  nit  bekenntlich  sind,  die  herschafft  die  ouch  im 
rechten  nit  by  bracht  het;  und  nach  dem  die  von  Basel  ouch  im  rechten  20 
mit  guter  kunttschafft  by  bracht  hand,  das  man  die  holczlüte,  so  lange  das 
yemant  verdencket,  nye  getrenget  noch  anders  gehalten  habe,  denne  als  sy 
yewelten  gehalten  sind  und  von  alter  herkomen  sie,  dem  ist  also,  das  man 
yederman  lot  stierlütc  und  knecht  dingen,  so  er  aller  ncchst  mag,  und  sye 
dehein  ban  daruff  gesetzt:  bekennen  wir,  das  die  von  Basel  der  herschafft  25 
umb  söliche  ir  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[23]  Item  uff  den  xxiij  artickcl,  der  da  wiset  von  des  zoges  wegen 
für  Löuffenberg  bescheen  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Nach  dem  der  von  Basel 
anttwürt  uff  dise  clage  in  uszzoges  wise  gelutet  hat,  das  die  Sachen  des 
selben  zoges  halp  gericht  und  über  tragen  syent,  und  daruff  söliche  rieh-  30 
tungc  brieffe  in  das  recht  geleit  und  damit  sölichen  iren  uszzog  im  rechten 
by  bracht  hand ; und  aber  die  herschafft  do  wider  in  Widerrede  fürgewendet 
het,  die  tedinge,  so  die  von  Basel  ein  richtungc  nennent,  sye  one  der  her- 
schafft entphelhunge  und  gexvalt  in  tranges  und  nottedingc  wise  zu  gangen, 
über  sölich  ürbüttikeit  des  rechten  und  ouch  der  kerungc,  so  von  der  her-  35 
schafft  wegen  den  von  Basel  und  ouch  den*)  von  Bern  getan  worden  sye, 
und  solle  sy  die  selbe  tedinge  nützit  beriiren  etc.;  da  wider  die  von  Basel 

in  ir  nachrede  und  ouch  in  ir  Widerrede  uff  der  herschafft  antwürt  zü  der 
von  Basel  clage  als  von  der  selben  richtunge  wegen  geben,  uff  die  sy  sich 
oiich  daselbs  zichent,  aber  fürgewendet  hant,  das  die  selbe  richtunge  von  40 
der  herschafft  anweiten  und  denen,  so  von  iren  wegen  im  schlosz  zii 
Laüffenberg  wärent,  evgens  willen  anbracht  gesöcht  hochgelopt  und  ver- 
sigelt,  ouch  darnach  von  derselben  herrschafft  landvogt,  der  die  obgemelde- 


141.  ■)  der  Ä 


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221 


ten  rechtbot  geton  und  die  in  nammen  der  herrschaft  vor  rate  ze  Basel 
gegen  denen  von  Bern  ze  vollfürende  understanden  hat,  ouch  andren  der 
herrschafft  retten  man  dienern  und  undertonen  göttlich  gehalten,  stete  ge- 
hept  und  lange  zytt  vollzogen  und  ouch  von  den  fürsten  von  Österich  nit 
5 widersprochen  sye  worden,  des  die  herschafft  in  disem  rechten  ouch  nit  abrede 
ist : bekennent  wir,  sittemmol  die  herschafft  von  Österich  sich  in  disem  rechten 
gebrucht  und  zü  ir  meynunge  für  gewendet  het  sölichc  rechtbot  und  ürbütti- 
keit  der  kerunge,  so  der  wolgcborn  herre  marggraffe  Wilhelm  der  zytt  der  her- 
schafft lanttvögt  getan  hat,  und  meynt  der  im  rechten  zü  genyessen,  und  aber 
10  der  selbe  marggraffe  Wilhelm  der  lanttvögt  in  der  selben  zytt  durch  sölichc 
gewalt  im  von  der  herschafft  geben  sölich  rechtbotte  und  ürbüttikeit  ze 
tündc  die  obgemeldeten  richtunge  ze  Loüffenberg  bescheen  in  der  herschafft 
von  Österich  nammen  ouch  uffgenommen  gesucht  beschlossen  hochgelopt 
versigelt  und  darnach  lange  zyt  stete  gehept,  und  ouch  die  herschafft  von 
15  Österich  dieselben  richtunge  ze  halten  uncz  uff  dis  recht  nye  widersprochen 
het,  als  des  die  herschafft  uf  der  von  Basel  fürwenden  in  disem  rechten 
nit  missegichtig  ist,  das  ouch  sölicher  Ursachen  halp  bede  von  des  rechten 
und  ouch  der  worheit  wegen  sölicher  ergangener  Sachen  die  von  Basel  der 
herrschafft  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllcnb 
20  [24]  Item  uff  den  xxiiij  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  die 

von  Seckingen  von  irem  setzschilt  getrenget  haben  söllent  etc.,  ist  unser 
Sprüche:  Noch  dem  die  von  Basel  uff  sölichc  clage  in  uszzogs  wise  in  ir 
anttwürt  fürgewendet  hand,  dz  die  Sachen  ouch  mit  einer  richtunge  betragen 
syent,  und  ouch  sölichen  uszzog  im  rechten  mit  glöuplichen  richtunge  brief- 
25  fen  ze  Rynfelden  bescheen  und  geben  genüglich  by  bracht  hand ; und  aber 
die  herschafft  in  ir  Widerrede  meint,  das  söliche  tedinge  ouch  ein  nottedinge 
und  one  der  herschafft  von  Österich  gewalt  wissen  und  willen  bescheen  sye; 
da  wider  aber  die  von  Basel  in  ir  nachrede  für  gewendet  hand,  die  von 
Seckingen  syent  durch  ir  bottschafft  selbs  by  sölicher  richtunge  gewesen, 
30  und  das  die  mit  sunderheit  mit  irem  wissen  und  willen  ungenötiget  zü  gan- 
gen sye,  das  sy  ouch  mit  sölichen  richtunge  brieffen  by  bracht  hant : von 
sölicher  und  ouch  der  ürsachen  wegen,  so  in  dem  nechsten  Spruche  davor 
ouch  gemeldet  sint,  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  der  herschafft 
ansprach  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

35  [25]  Item  uff  den  xxv  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Basel  die  von 

Brisach  von  iren  stierlütten  und  die  von  N'uw'enburg  von  irem  zolle  ge- 
trenget haben  söllen  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Nach  dem  die  von  Basel  aber 
ir  anttwürt  uff  disen  artickel  in  uszzoges  wise  geben  und  die  mit  sölichen 
obgemeldeten  richtunge  brieffen  im  rechten  by  bracht,  und  sust  bedcrteilen 
40  rede  und  Widerrede  gelutet  hant:  bekennent  wir  von  sölicher  und  anderer 
obgemeldeter  Ursachen  wegen  in  den  nechsten  zweyen  vorgcschribenen 
Sprüchen  geseezt,  das  die  von  Basel  sölicher  der  herschafft  clage  im  rechten 
entprosten  sin  söllent. 

[26]  Item  uff  den  xxvj  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  iren 
45  gezug  buchsen  bürhsenpulfcr  und  kost  für  Varesperg  Zürich  und  Griffenscc 


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222 


wider  die  hersehafft  geluhen  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Nach 
dem  die  von  Basel  sölicher  clage  uff  die  meynunge  als  die  geseezt  ist,  das 
sy  sölichs  der  herschafft  zu  schaden  geton  haben  sällent,  und  ouch  der  kost 
und  pulfers  halp  gen  Zürich  und  Griffensee  geluhen  nit  bckcnntlich  sind, 
die  herschafft  sälich  ir  clage  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  het : bekennent  5 
wir,  das  die  von  Basel  sölicher  der  herschafft  clage  im  rechten  entprosten 
sin  söllent 

[27]  Item  uf  den  xxvij  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  sich  mit 
den  eydgenossen,  der  herschafft  vyenden  verbunden  haben  sällent  etc.,  ist 
unser  Sprüche:  Nach  dem  sich  durch  der  herschafft  clage  und  Widerrede  noch  10 
ouch  sust  in  disem  rechten  nit  funden  het,  das  die  von  Basel  der  herschafft 

in  cynige  wege  vcrphlichtet  noch  verbunden  syent,  darumbe  sy  ir  weder  umb 
bünttnüssc  noch  ander  Sachen,  so  sy  verhandelent,  ze  antwürten  haben  söllent, 
und  ouch  ob  yoch  die  von  Basel  der  herschafft  umb  sölich  Sachen  üczit 
phlichtig  werent  ze  anttwürten,  dennoch  die  von  Basel  sölicher  clage  uff  die  15 
meynunge  als  die  lutet,  nemlich  das  ir  büntnüsse  wider  recht  und  der  her- 
schafft ze  schaden  bescheen  sye,  nit  bekenntlich  sint,  die  herschafft  die  ouch 
im  rechten  nit  by  bracht  het : bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher 
der  herschafft  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[28]  Item  uff  den  xxviij  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  die  20 
eidgenossen  uff  der  herschafft  schaden  in  ir  statt  enthalten  haben  söllent 
etc.,  ist  unser  Sprüche:  Nach  dem  die  von  Basel  diser  clage,  nemlich  das  sy 
den  citgenosscn  gestattet  haben  sällent  die  herschafft  ze  schedigen  etc.,  in 

ir  anttwürt  nit  bekenntlich  sind,  die  herschafft  die  ouch  ira  rechten  nit  by 
braht  het,  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  der  herschafft  clage  25 
im  rechten  entprosten  sin  söllent 

[29]  Item  uff  den  xxix  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  sich 
mit  den  von  Rinfeldcn  verbunden  und  da  durch  sy  der  herschafft  abgezogen 
und  ir  schlosz  Rinfeldcn  genötiget  abgewunnen  und  verwüstet  haben  söllent 
etc.,  ist  unser  Sprüche : Nach  dem  sich  in  disem  rechten  aber  nit  vindet,  30 
das  die  von  Basel  der  herschafft  also  gewant  syent,  das  sy  ir  umb  söliche 
oder  ander  bünttnisse  üczit  ze  anttwürten  haben;  dazü  ouch  die  von  Basel 
nit  bekentlich  sint,  das  sy  sich  mit  den  von  Rinfelden  wider  recht  verbun- 
den haben  noch  die  selben  von  Rinfeldcn  der  herschafft  abgezogen  habent, 
die  herschafft  sölich  ir  clage  in  dem  als  vor  stat  im  rechten  ouch  nit  by  35 
bracht  hett:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  der  herschafft  an- 
sprache  von  sölicher  obgemeldeter  Ursachen  wegen,  ouch  des  schloszes  Rin- 
feldcn brüchs  halp  noch  des  anlosses  innhalt  im  rechten  entprosten  sin 
söllent. 

[30]  Item  uff  den  xxx  artickel,  der  der  da  wiset  das  die  von  Basel  40 
einen  knecht  genant  Hanns  Ganns,  der  zu  Tanne  verrichtet  worden  sye, 
gelt  gelopt  haben  söllent,  das  er  zü  Tanne  für  in  legen  solte  etc.,  ist  unser 
Sprüche : Sittdemol  die  von  Basel  diser  clage  nit  bekenntlichcn  sind,  die 
herschafft  die  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  het,  bekennent  wir,  dz  die 
von  Basel  sölicher  der  herschafft  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent.  45 


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223 


[3 X]  Item  uff  den  xxxj  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  das 
dorff  Ottmerssen  verbrennt  und  heiltüm  da  genomen  haben  söllent  etc.,  ist 
unser  Sprüche:  Sidemol  die  herschafft  den  artickel  gewisen  hat  uff  die 
eptissin  von  Ottmerssen  und  jungher  Hannsen  München,  das  die  das  clagen 
5 mögent,  lassent  wir  das  ouch  also  ston  uncz  an  der  selben  clage. 

[32]  Item  uff  den  xxxij  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  die 
herschafft  geschedigct  haben  söllent  mit  dem  zöge  in  das  Briszgöuwc  und 
für  Seckingen  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Sidemol  die  von  Basel  meynent, 
sölichs  sye  in  offener  vyentschafft  bescheen,  und  die  herschafft  des  in 
10  disem  rechten  ouch  nit  abrede  ist;  und  aber  der  anlasze,  uff  den  dis  recht 
geseczt  ist,  söliche  geschichten,  die  in  offener  vyentschafft  bescheen  sint,  ab 
tßt  und  hin  nymmet : da  by  lossen  wir  das  ouch  bliben  und  bekennent,  das 
die  von  Basel  der  herschafft  umb  söliche  ir  clage  im  rechten  entprosten 
sin  söllent 

15  [33]  Item  uf  den  xxxiij  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  in 

dem  zöge  in  das  Briszgöuwe  bescheen  kilchen  uffgcbrochcn  und  kclch  dar- 
üsz  genomen  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche:  So  ver  dise  clage  sich 
zühet  uff  den  zog  in  das  Briszgöuwe  bescheen,  land  wir  das  by  dem  sprüch 
nechst  davor  geseczt  aber  bliben.  Aber  von  des  kilchenbruchs  und  des 
20  kelchs  wegen,  sidemol  die  von  Basel  nit  bekenntlich  sint,  das  sy  sölich  ge- 
schichten entpfolhen  noch  verwilligct  haben,  sunder  fürwendent,  das  inen 
sölich  geschichten  leid  gewesen  syent  und  etlich  darumbe  gestrafft  und  den 
kelch  wider  kert  geschafft,  des  ouch  die  herschafft  in  ir  Widerrede  bekennt 
habent,  die  herschafft  oüch  sölich  ir  clage  uff  die  stat  Basel  im  rechten  nit 
25  by  bracht  het:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  der  hcrschaft 
clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent 

[Auf  dit  Klage  des  Grafen  Hans  von  Tierstein.] 

Wir  Andres  Ospernellc  und  Eberhart  von  Hiltalingen  bedc  der  reten 
ze  Basel  tun  kunt  mengelichcm  mit  diser  geschrifft : Als  der  wise  wol  gelerte 
30  meister  Heinrich  von  Beinheim  des  edcln  wolgebornnen  graff  Hannsen  von 
Tierstein  lehenman  ist,  darumbe  er  umb  die  Sachen  so  in  berürende  sind 
nit  urteil  sprechen  wil,  dz  da  die  fürsichtigen  wisen  unser  lieben  herren 
burgermeister  und  rate  ze  Basel  mich  Eberharten  von  Hiltalingen  obgenant 
an  des  selben  meister  Heinrichs  stat  in  den  stücken,  so  den  benanten  griff 
35  Hannsen  von  Tierstein  antreffende  sind,  für  einen  ir  zäsatzmannen  gesetzt 
hant  Also  hand  wir  beide  obgenant  Andres  Ospemelle  und  Eberhart  von 
Hiltalingen  sölich  graff  Hannsen  clagen,  ouch  der  von  Basel  anttwürt  Wider- 
rede nachrede  zürede  und  kuntschafften,  so  wir  in  dem  register  funden 
hand,  eygentlichen  verhört  und  mit  wiser  luten  rate  unser  Sprüche  uff  die 
40  selben  artickel  geseczt,  als  die  harnach  geschribcn  stont. 

[ta]  Item  uff  den  ersten  artickel  graff  Hannsen  clage,  der  da  wiset 
das  die  von  Basel  im  und  sinem  vettern  graff  Friderichen  von  Tierstein  ir 
schlosze  und  graffschafft  Pfeffingen  mit  aller  ir  zii  gchörunge  lüten  und 
güttern  ingenomen  haben  und  entwert  etc.,  ist  unser  Sprüche  nach  clage 


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224 


anttwurt  rede  Widerrede  nachredc  zürede  und  kuntschafft,  so  uff  beide  site 
in  dis  recht  geleit  sint : Sidemol  die  von  Basel  nit  abrede  sint,  das  sy  graff 
Hannsen  von  Tierstein  und  sinen  vettern  graff  Friderichen  des  schloszes 
Pfeffingen  mit  siner  zügehörde  luten  und  gittern  enttwert  hant,  bckennent  wir 
das  die  selben  von  Basel  graff  Hannsen  und  sinen  vettern  des  selben  schlosses  5 
Pfeffingen  und  siner  zügehörde,  so  vil  sy  der  ingenomcn  hant,  wider  weren 
oder  aber  inen  einen  bescheidenen  wandel  nach  gestalt  und  gelegenheit  der 
Sache  da  für  tun;  ouch  das  sy  die  lüte,  so  zu  dem  selben  schlos  Pfeffingen 
gehörent  und  die  sy  in  cid  genommen  hand,  sölicher  ir  eiden  ledig  sagen 
und  die  graff  Hannsen  und  sinem  vettern  widerumbe  volgen  lassen  söllent  10 
Aber  von  der  nomen  wegen,  so  in  dem  selben  schlosse  und  der  graflschafft 
Pfeffingen  nach  der  von  Basel  absagunge  graff  Hannsen  getan,  da  durch 
die  Sachen  zwüschent  der  stat  und  im  zfi  offener  vyentschaft  komen,  be- 
scheen  sind,  -die  söllent  nach  des  anloszes  uszwisunge  hin  und  uszge- 
nommen  und  die  von  Basel  der  selben  nommen  halp  inen  im  rechten  ent-  15 
prosten  sin. 

[ib]  Item  uff  den  andren  teile  desselben  ersten  artickels,  der  do  wiset 
dz  inen  die  von  Base!  iren  hoff,  so  sy  zü  Basel  hant,  ouch  enttwert  haben 
söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Nach  dem  die  von  Basel  sölicher  clage  nit 
bekenntlich  sint  uff  die  meynunge  als  die  geseezt  ist,  sunder  fürwedent,  20 
das  ettlich  von  Basel,  denen  graff  Hanns  schuldig  gewesen  sye,  den  selben 
hoff  mit  recht  bezogen  haben  söllent  etc.,  graff  Hanns  ouch  sin  clage  uff 
die  stat  Basel  im  rechten  nit  by  bracht  hat:  bekennent  wir,  das  die  von 
Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprösten  sin  söllent.  Mag  er  aber  die, 
so  im  den  hoff  gefrönet  hant,  notrede  nit  erlassen,  sol  im  sin  recht  an  die  25 
selben  behalten  sin. 

[2]  Item  uff  den  andren  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  den 

apt  von  Bcinwilre  zü  burger  entpfangen,  do  durch  sy  im  die  gotzhus  lüte 
ungehorsam  gemacht  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Nach  dem  graff 
Hanns  in  disem  rechten  nit  by  bracht  het,  das  ime  der  apt  von  Beinwilre  30 
also  gewant  sie,  das  er  on  sin  wissen  und  willen  nit  burgrecht  entpfohen 
solle,  ouch  das  in  die  von  Basel  ze  burger  nit  uffgenomen  haben  soltent, 
und  das  ime  ander  Sachen  in  siner  clage  bestymmet  durch  die  von 
Basel  zü  gefügt  sie;  und  aber  die  von  Basel  einen  fryen  zog  burger  ze 
nemmen  in  disem  rechten  vormals  und  ouch  in  disem  artickel  für  gewen-  35 
det,  den  sy  ouch  mit  der  richtungc  zu  Rinfeldcn  bescheen  und  andren  kunt- 
schafften  und  ouch  ettlichcn  instrumenten  von  des  gotzhuses  von  Beinwilre 
und  siner  lüten  rechtungen  wisende  im  rechten  genüglich  by  bracht  hand: 
bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprösten  sin 
söllent.  40 

[3]  Item  uff  den  dritten  artickel,  der  da  wiset  das  ettlich  der  von 
Basel  burger  graff  Hannsen  sinen  knecht  Hannsen  Röschinger  gefangen  und 
hingefürt  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Nach  dem  er  nit  bestym- 
met, wer  die  syent  die  sölichs  getan  habent,  er  ouch  nit  fürbringet,  das 
sölich  geschichtcn  von  der  stat  Basel  geheisse  oder  mit  irem  wissen  und  45 


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225 


willen  bescheen  sie,  dazu  ouch  umb  die  Sachen  urteil  und  recht  gangen  sint, 
als  graff  Hanns  des  selbs  bekenntlich  ist:  da  by  lassent  wir  ouch  das 
bliben  und  bekennent,  das  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rechten  ent- 
prosten  sin  söllent. 

5 [4]  Item  uf  den  vierdcn  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Basel 

Hügelin  Vettich  gestattet  und  gehanthabet  haben  söllent,  das  er  in  sinen 
gerichtcn  siner  gemahel  ir  jungfrouwen  an  der  siten  frcfenlich  mit  gewalt 
on  recht  understanden  habe  ze  vahen  etc.,  ist  unser  Spruche : Nach  dem  die 
von  Basel  sölicher  clage  als  sy  stat  nit  bekenntlich  sind,  graff  Hanns  die 

10  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  het,  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher 
clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[5]  Item  uff  den  funfften  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Liechstal, 
die  denen  von  Basel  zii  gchörent,  graff  Hannsen  in  sin  castvögtie  und  her- 
liclieit  twingc  und  benne  ze  Nügron  gegriffen  haben  söllent  etc.,  ist  unser 

15  Spruche:  Nach  dem  die  von  Basel  im  sölicher  herliclikeit  an  denen  enden 
das  die  sin  oder  in  sin  castvögtye  gehörende  syent  nit  bekennttlich  sint, 
sunder  mit  gfiter  kunttschafft,  so  sy  darumbe  in  diss  recht  geleit  hant,  ge- 
nüglich  by  bracht  haben,  das  die  von  Licchstal  die  gewere  sölicher  hcr- 
lickeit  twingen  und  bennen  etc.  ze  Nugron,  so  lange  das  nyemant  vcrdenckcn 

20  mag,  inne  und  harbracht  habent,  die  selben  gewere  inen  graff  Hanns  als 
recht  ist  nit  abgesetzt,  ouch  sust  sölich  sin  clage  im  rechten  nit  by  bracht 
het:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprosten 
sin  söllent 

[6]  Item  uff  den  sechsten  artickel,  der  da  wiset  das  graff  Hanns  vor- 

25  dert  die  gotzhus  lute  und  eygen  lute,  so  die  von  Basel  im  und  sinem  vet- 
tern hinder  sich  entpfangen  und  ze  bürgern  uffgenomen  haben,  inen  die 
volgen  ze  lassen  etc.,  ist  unser  sprüch:  Nach  dem  graff  Hanns  nit  bestym- 
met,  wer  die  syent,  die  im  die  von  Basel  abe  entpfangen  haben  söllent,  ouch 
nit  by  bracht  het,  das  söliches  bescheen  sye,  die  von  Basel  im  ouch  der 

30  besatzunge  nach  ir  stat  recht  stat  ze  tünde  ürbüttig  sint : bekennent  wir, 
das  die  von  Basel  graff  Hannsen  und  sinem  vettern  über  und  noch  sölicher 
ürbüttikeit  sölicher  klagen  ime  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[7]  Item  uff  den  sybenden  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel 
dem  gericht  ze  Esche  verbotten  haben  söllent  ab  schulden  gutem  und  fre- 

35  fein  nit  ze  richten  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Nach  dem  die  von  Basel  sölicher 
clage  nit  bekenntlich  sint  als  sy  s.  \t,  sunder  meynent,  das  sy  deheitierley 
verbot  nit  geton  haben,  denne  so  1 :an  die  iren  uszwendig  ir  stat  umb  ir 
libe  oder  ir  güter  mit  gericht  für  genomen  habe,  die  habent  sy  nach  ir  fri- 
heit  sage  versprochen  und  ab  gefordert  gen  Basel  für  gerichtc  ze  wisende ; 

40  des  sy  sich  ouch  uff  sölich  friheit,  so  sy  vormals  ouch  in  dis  recht  geleit, 
gezogen  und  domit  ir  fürwenden  aber  genüglich  bybracht  hant,  graff  Hanns 
ouch  sin  clage  im  rechten  nit  by  bracht  het:  bekennent  wir,  das  die  von 
Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[8]  Item  uff  den  viij  artickel,  der  do  wiset  das  jungher  Ilanns  von 

45  Ramstein  burger  ze  Basel  graff  Hannsen  und  sinem  vettern  intrag  und  in- 

Urfcuadcnbuch  der  Stadt  Buel.  VII.  21) 


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226 


griff  getan  haben  solle  in  ir  herlichkeit  wiltpanne  und  vischentzen  der  graff- 
schaff  ze  Pheffingen  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Nach  dem  die  von  Basel  von 
irs  burgers  wegen  dcheiner  unbillichcn  ingriffe  noch  intrege  bekcnntlich 
sint,  graff  Hanns  oucli  nit  bestimmet  noch  im  rechten  by  bracht  het,  ob 
wo  oder  wcnne  imc  sölich  ingriffe  bescheen  syent:  bekennent  wir,  das  die  5 
von  Basel  und  ir  burger  junghcr  Hanns  von  Harnstein  sölicher  clagc  im 
rechten  entprosten  sin  söllcnt. 

[9]  Item  uff  den  viiij  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  graff 
Ilannsen  und  sinem  vettern  ir  herlichkeiten  des  Wassers  und  der  vischentzen 

in  der  Birsc  überwürcnt  und  den  vischen  iren  gang  werent  etc.,  ist  unser  10 
Sprüche:  Nach  dem  die  von  Basel  fürwendcnt,  wie  ir  müller  zii  sant  Alben 
rechtunge  haben  das  wasser  die  Hirse  uff  ir  mülcnen  ze  leiten  noch  ir  nott- 
durfft,  ob  sy  do  das  wasser  gantz  oder  halber  überwiirent,  darumbe  syent 
sy  nycmand  schuldig  ze  anttwürtten : bekennent  wir,  wie  man  das  von  alter 
har  gehalten  habe,  sölich  würen  ze  tünde  oder  nit,  da  by  lassen  wir  das  15 
bliben. 

[10]  Item  uff  den  zehenden  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Basel 
vor  ettlichen  zytten  abe  Clausen  Mcigcrs  totschlage,  der  uszwendig  iren 
erützsteinen  bescheen  sic,  gerichtet  haben  söllcnt  etc.,  ist  unser  Sprüche: 
Nach  dem  die  von  Basel  graff  Hannsen  dcheiner  herlichkeit  noch  rechtunge  20 
an  denen  [endenj,  do  der  selbe  totschlag  bescheen  ist,  bekenntlich  sint,  sunder 
mit  guter  kuntschafft,  so  sy  darumbe  in  dis  recht  geleit,  genüglich  by  bracht 
hant,  das  ir  twinge  und  benne  witer  hinusz  gangent,  denne  do  der  selbe 
totschlag  bescheen  ist,  graff  Hanns  ouch  sölich  sin  clage  oder  das  der  selbe 
totschlag  in  sincr  graffschafft  oder  herlichkeit  bescheen  sic,  im  rechten  nit  25 
by  bracht  het : bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rechten 
entprosten  sin  söllent. 

[1 1]  Item  uf  den  xj  artickel,  der  do  wiset  das  sin  geswom  lehenman 
der  von  Basel  burger  im  sin  eygentüm  und  ire  lchcn  nit  uffgeseit  und  den- 
noch mit  den  von  Basel  ime  abegescit  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche : 30 
Nach  dem  die  von  Basel  von  ir  burger  und  graff  Hannsen  lehenmannen 
wegen,  so  in  sincr  clage  bcstymmet  sind,  für  gewendet  hand,  das  die  selben 
von  sölicher  absagunge  graff  Hannsen  geton  gantz  nützit  gewisset,  ouch 
weder  rate  nach  getäte  zü  sinem  schaden  getan  habent;  do  wider  aber 
graff  Hanns  sin  clage,  und  ouch  das  die  selben  sin  lehenmanne  den  artickel  35 
in  der  güldin  bulle,  den  er  in  siner  Widerrede  gemeldet  het,  überfaren  oder 
frefenlich,  als  der  wiset,  wider  in  getan  habent,  im  rechten  nit  by  bracht 
het:  bekennent  wir,  das  die  selben  sin  lehenmann  sölicher  ansprache  im 
rechten  entprosten  sin  söllent. 

[12]  Item  uff  den  xij  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Basel  iren  40 
offenen  rüff  als  von  des  veylen  koüffs  wegen  an  eynem  der  sinen,  der  kühütc 
hin  in  gen  Basel  zü  veylem  koüff  gefürt  habe,  Überfarn  und  den  do  ver- 
botten  haben  söllcnt  ctc.,  ist  unser  Sprüche : Nach  dem  die  von  Basel  für 
wendent,  das  ir  ruff  des  veylen  kouffes  halp  nit  uf  sölich  gut  ze  trösten 
bescheen  sie,  ob  da  vemant  der  sinen  mit  sölichetn  gut  verbotten  und  das  45 


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227 


cyncm  rate  fürbracht  oder  vor  dem  gericht  ze  Basel  (ür  gewendet  worden 
were,  da  were  ein  lütcrunge  umb  bcscheen,  wie  man  es  mit  sölichem  gut 
halten  sölte ; und  aber  da  gegen  sich  in  disem  rechten  nit  funden  hat,  ouch 
nit  by  bracht  ist,  das  der  so  also  verbotten  wart  sölichen  rüff  und  tros- 
5 tunge  fürgezogen  und  die  an  im  ze  halten  an  eynem  rate  oder  gerichte  ze 
Basel  erfordert  habe  und  ime  das  abgeschlagen  worden  sye : bekennent  wir, 
das  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

Uff  herr  Wilhelms  von  Grünenberg  clagcn. 

[1]  Item  uff  den  ersten  artickcl,  der  da  wiset  das  der  von  Basel  bur- 
10  gere  herr  Wilhelmen  von  Grunenberg  sinen  vogt  jungher  Hannscn  Wem- 

her  von  Pforre  gefangen,  im  sin  gelt  genomen  und  in  geschetzt  haben  söl- 
lent  etc.,  setzen  wir  die  obgenanten  Heinrich  von  Beinhein  und  Andres 
Ospcrnelle  unsern  sprüch : Nach  dem  herr  Wilhelm  in  disem  rechten  zü  den 
von  Basel  geclagt  und  aber  sölich  sin  clage  uff  die  von  Basel  nit  by  bracht 
15  hat,  das  sy  söliche  gcschichten  geheissen  oder  entpfolhcn  habent,  sy  ouch 
das  getan  habent  nit  bekenntlich  sint;  herr  Wilhelm  ouch  in  siner  Widerrede 
bckenntlich  ist,  das  die  von  Basel  die  knechte,  so  das  geton  hattent,  in  gefeng- 
nisse  bracht  und  genomen  habent;  by  dem  und  ouch  der  stat  von  Basel  antt- 
wurt  und  nachreden,  in  dem  das  inen  söliche  gcschichten  leid  gewesen  sind, 
2o  dem  leide  sy  ouch  glich  geton  und  die  selben  knechte  umb  sölichen  han- 
del  in  gefengnisse  und  straff  genomen  habent,  so  lange  untz  das  die  selben 
knecht  mit  herr  Wilhelms  vogt  überkomen  syent,  des  nö  her  Wilhelm  in  disem 
rechten  nit  missegichtig  gewesen,  wol  mergklich  ist,  das  die  stat  Basel  dar- 
inne getan  sovil  als  ir  gebürte,  besunder  als  nyemant  nach  sölicher  über- 
25  komnissze  zü  den  selben  knechten  fürer  geclagt  noch  recht  an  gerüfft  hat: 
bekennent  wir,  das  die  stat  Basel  sölicher  herr  Wilhelms  clage  im  rechten 
entprosten  sin  söllent 

[2]  Item  uff  den  andren  artickel,  der  do  wiset  das  ime  die  von  Basel 
sin  körn  genomen  haben  sollcnt,  ist  unser  Sprüche:  Nach  dem  in  diser 

30  clage  nit  bestymmet  ist,  ob  söliche  geschieht  vor  oder  in  der  vyentschafft 
bcscheen  sye,  die  von  Basel  ouch  sölicher  clage  nit  bekenntlich  sint,  das 
solich  Sachen  von  ir  entpfclhnüsse  oder  mit  irem  wissen  und  willen  ziigangen 
syent,  herr  Wilhelm  ouch  das  nit  by  bracht  hat:  bekennent  wir,  das  die 
von  Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

35  [3]  Item  uff  den  dritten  artickel,  der  do  wiset  das  Anthonie  Schöne 

von  Bern  und  die  eydgenossen  us  der  stat  Basel  herr  Wilhelms  luten  im 
Rintale  ir  viech  und  habe  genomen  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche: 
Nach  dem  die  von  Basel  nit  bekenntlich  sint,  das  söliche  gcschichten  mit 
irem  wissen  und  willen  bescheen  syent,  herr  Wilhelm  das  ouch  im  rechten 
40  nit  by  bracht  het,  er  ouch  selbs  nit  missegichtig  ist,  das  die  sinen  mit  der 
stat  Basel  hilf!  umb  sölich  geschichten  betragen  syent;  her  Wilhelm  ouch 
sin  meynung,  als  er  fürgewendet  hat,  das  der  stat  von  Basel  botten  im 
zfi  Friburg  söliches  nommen  kerunge  zU  geseit  haben  söllent,  das  aber  die 
stat  nach  ir  botten  nit  bekenntlich  sint,  im  rechten  nit  by  bracht  het:  be- 


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228 


kennent  wir,  das  die  stat  Basel  sölicher  clag  im  rechten  entprosten  sin 
söllent. 

[4]  Item  uf  den  vierden  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  ime 
sinen  will  zu  Bintzen  genomen  haben  söllent  etc.,  ist  unser  spriiche : Nach 
dem  die  von  Basel  in  ir  anttwurt  fürwendent,  das  sölicher  nomme  in  der  5 
vyentschafft  bescheen  sye,  und  hcrr  Wilhelm  ouch  des  nit  abrede  ist,  be- 
kennen wir,  das  die  von  Basel  ime  sölicher  clage  nach  des  anlasses  sage 
im  rechten  entprosten  sin  söllent 

[5]  Item  uff  den  funfften  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  im 
die  sinen  zc  Bintzen,  ze  Vischingcn  und  ze  Egringen  gebrantschatzet  haben  10 
söllent  etc.,  ist  unser  spriieh:  Nach  dem  das  ouch  in  offener  vyentschafft 
bescheen,  des  herr  Wilhelm  ouch  nit  abrede  ist,  bekennen  wir,  das  die  von 
Basel  herr  Wilhelms  clage  in  dem  stucke  im  rechten  entprosten  sin  söllent 
sidemol  der  anlasz  die  abe  tut. 

[6]  Item  uff  den  sechssten  artickel,  der  do  wiset  von  Michel  Wirtteners  15 
gefengnisse  wegen  etc.,*)  ist  unser  spriiche:  Nach  dem  herr  Wilhelm  in  siner 
clage  meldet,  wie  der  oberst  zunfftraeister  zü  Basel  eylff  knechte  ussgeschickct 
und  inen  cntpfolhen  habe,  wen  sy  uff  herr  Wilhelms  wage  fundent,  den 
solten  sy  vahen ; also  haben  die  selben  knecht  Michel  Wirttener  sinen  ge- 
dingten wageknccht  gefangen  etc.;  und  aber  die  von  Basel  der  entweders  20 
bckentlich  sind,  herr  Wilhelm  das  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  hat ; wie 
wol  denne  die  von  Basel  Michel  Wirttener  als  einen  argwenigen  verliimpten 
knecht  sölicher  geschichten  halp,  als  inen  einer  der  iren  by  nacht  uff  dem 
Rine  erschossen  wart,  des  ouch  herr  Wilhelm  in  siner  Widerrede  nit  ab- 
redc  ist,  in  gefengnisz  bracht  habent,  so  ist  er  doch  mit  einer  gewönlichen  25 
urfecht  ledig  worden ; und  sitdemol  der  selbe  knecht  selbs  nit  klaget,  sun- 
der  herr  Wilhelm  sich  sin  angenommen  und  aber  als  vor  stat  nit  für  bracht 
het,  das  er  sin  gedingeter  knecht  gewesen  sye : bekennent  wir,  das  die  stat 
Basel  sölicher  herr  Wilhelms  clage  im  rechten  entprosten  sin  sol. 

[7]  Item  uff  den  vij  artickel,  der  do  wiset  das  ettlich  knechte  us  der  30 
stat  Basel  jungher  Ilanns  Wernher  von  Pforre  verwartet,  in  gejaget  und  ge- 
fangen haben  woltent  etc.,  ist  unser  spriiche:  Nach  dem  die  von  Basel 
nit  bekenntlich  sind,  das  sölichs  bescheen  sye,  und  ob  es  bescheen  were, 
nit  bestymmet  ist,  wer  das  getan  habe,  die  stat  das  ouch  weder  entpfolhcn 
nach  geheissen  habe,  herr  Wilhelm  sölich  sin  clage  im  rechten  ouch  nit  by  35 
bracht  hett:  bekennent  wir,  das  die  stat  Basel  sölicher  clage  im  rechten  ent- 
prosten sin  sol. 

[8]  Item  uff  den  viij  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Liechstal  herT 
Wilhelm  einen  den  sinen  ze  Mely,  als  sie  das  viech  daselbs  genomen  haben 
woltent,  liblos  geton  und  darnach  die  swine  do  selbs  genomen  haben  söl-  40 
lent  etc.,  ist  unser  spruch:  Nach  dem  die  von  Basel  diser  clage  umb  beide 
geschichten  nit  bekenntlich  sint,  herr  Wilhelm  die  ouch  im  rechten  nit  by 


143.  a)  in  der  Klageschrift  Co  Im.  Rieht,  fol,  ji  umfasst  dieser  Artikel  vier  Absätze. 


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229 


bracht  het,  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rechten  ent- 
prosten  sin  söllent. 

[9]  Item  uff  den  ix  artickel,  der  da  wiset  das  der  von  Basel  soldener 
herr  Wilhelm  sine  dörffer  Rinfclden  Herten  und  Warembach  beroübet  und  gc- 

5 brennt  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Spruch:  Nach  dem  die  von  Basel  sölicher 
clage  als  von  des  röubes  wegen  nit  bekenntlich  sind,  herr  Wilhelm  die  ouch 
im  rechten  nit  by  bracht  het,  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clage 
im  rechten  entprosten  sin  söllent.  Ob  aber  sölicher  brant  bescheen  were, 
des  doch  die  von  Basel  ouch  nit  gichtig  sind,  lassent  wir  das  beston  nach 
10  dem  und  der  anlaszc  darumbc  uszwiset. 

[10]  Item  uff  den  x artickel,  der  da  wiset  das  jungher  Claus  von  Baden 
burgers  ze  Basel  lute  herr  Wilhelmen  die  sinen  gefangen  und  beroübet 
haben  söllent  etc.,  ist  unser  sprüch:  Nach  dem  herr  Wilhelm  nit  bestymmet, 
wer  sölichs  getan  habe,  und  aber  die  von  Basel  von  jungher  Clausen  von 

15  Baden  wegen  gcanttwurt  hand,  die  sinen  habent  cttlich  gefangen,  die  mit 
sampt  denen  von  Louffcnberg  Seckingcn  und  abe  dem  Swartzwalde  inen 
vormals  schaden  zü  gefugt  habent;  da  aber  herr  Wilhelm  fürwendet,  habe 
yemant  der  sinen,  so  zü  den  von  Seckingen  und  Louffenberg  gelouffen 
werent,  Clausen  von  Baden  oder  den  sinen  schaden  zü  gefugt,  das  berüre 
20  in  nützit,  denn  sin  herschafft  Rinfelden  also  harkomen  sye,  das  die,  so  under 
im  gesessen  sint,  ziehen  und  louffen  mögent  war  sy  wcllent,  und  wenne  sy 
nit  under  im  gesessen  syent,  standent  sy  ime  nützit  zü  versprechen;  sitt- 
demol  denn  her  Wilhelm  nit  by  bracht  het,  das  die  selben  knechte,  so 
jungher  Clausen  von  Baden  lute  gefangen  habent,  uff  die  zyt  die  sinen 
25  und  under  im  gesessen  gewesen  sient,  bekennent  wir,  das  die  von  Basel 
und  jungher  Claus  von  Baden  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin 
söllent 

[l  1,  13]  Item  uff  den  xj  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Rinfelden,  mit 
hilff  der  von  Basel  ime  sin  hcrlickeyt  und  nütze  zü  dem  schloszc  Rinfclden 
30  gehörende  ingenomen  haben  söllent  etc.,  und  ouch  domitte  uff  den  xiij  ar- 
tickel, der  da  wiset  das  die  von  Basel  mit  irem  gezüge  im  für  sin  schlosz 
Rinfelden  gezogen  syent  und  habe  ime  das  geholffen  abgewynnen  und  da- 
mittc  ime  sin  herschafft  lande  und  lute  zü  iren  handen  ingenomen  etc.,  ist 
unser  Sprüche:  Nach  dem  sich  in  disem  rechten  in  herr  Wilhelm  von  Grü- 
35  nenberg  clagen  und  Widerreden  in  der  vorgcschriben  und  andren  artickelen 
siner  clage  zem  teil  durch  sin  bekentlicheit,  ouch  durch  der  von  Basel  antt- 
würten  nachrede  und  bylcgunge  ettlicher  brieffen  und  abgeschrifften,  so 
hinder  herr  Wilhelmen  von  Grünenberg  im  schlosz  zü  Rinfelden  funden  sind, 
der  er  ouch  nit  missegichtig  ist,  und  durch  ander  sin  verhandelunge  mit 
40  jungher  Hannsen  von  Rechberg,  der  von  Basel  offen  vyende,  ouch  sinen 
eigenen  knechten  an  die  schiacht  zü  sant  Jacop  an  der  Birse  bescheen  ze 
fördern,  ouch  damitt  das  er  sin  schlosz  Rinfclden  jungher  Balthascr  von 
Blümnegk,  ouch  der  von  Basel  abgeseiten  vyende,  über  geben  und  das 
darumbc  getan  hat,  das  die  von  Rinfelden  sich  wider  die  herschafft  und  in 
45  verbunden  haben  söllent,  da  durch  er  die  von  Basel,  zü  denen  und  nyemand 


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230 


anders  sich  die  von  Rinfeldcn  verbunden  hattent,  für  sin  vyende  gehalten, 
und  ouch  damit  bekennt  het,  das  er  dasselbe  schlosz  zü  der  herschafft  von 
Österich  handen,  von  der  er  das  in  pfantschafft  wise  inne  hat,  ze  behüten 
übergeben  habe,  die  stat  Basel  ouch  dasselbe  schlosz  Rinfclden  noch  der 
zyt,  als  sy  der  herschafft  von  Österich  ein  landloüffig  absagen  und  vyent-  5 
schafft  zü  geschriben,  in  der  selben  herschafft  gewalt  und  in  ir  abgeseiten 
vienden  handen  ergriffen  und  funden  hat,  ouch  darnach  die  von  Basel  denen 
von  Rinfelden  iren  eidtgenossen,  die  durch  der  herschafft  von  österich  lüte, 
so  das  obgemeldete  schlosz  Rinfelden  innhatten,  mit  gewalt  on  recht  ge- 
nötiget  würdent  von  ir  treffenlich  manungc  wegen  zü  rechter  nottwere  10 
hilfflich  ze  sinde  verbünttlich  gewesen  sind,  als  das  alles  in  solichen  clagen 
Widerreden  naclireden  sich  durch  beider  teilen  bekcnntlicheit  genüglich*) 
vindet;  sittdcmol  denne  die  von  Basel  in  offener  abgeseiter  vyentschaflt 
von  sölicher  vorgcmeldctcr  und  ander  mcrgklicher  und  redelicher  Ursachen 
wegen,  so  an  ettwiemenigem  ende  in  disem  rechten  bcstymmet  worden  und  15 
der  beideteil  nit  abrede  sind,  der  herschafft  von  Österich  und  allen  den 
iren  zü  geschriben,  das  schlosz  Rinfelden  hand  helffcn  erobern : das  sy  ouch 
umb  das  selbe  schlosz  Rinfclden  und  die  nütze  und  herlicheit,  so  dazü  ge- 
hörende sint,  so  vil  der  von  inen  und  iren  evdgenosscn  zü  iren  handen  in- 
genomen  sint,  sovil  die  von  Basel  das  berürt,  herr  Wilhelmen  von  Grünen-  20 
berg  im  rechten  entprosten  sin  söllent  Was  aber  der  selben  herlickeyten 
lande  lüte  gülte  zinse  zolle  oder  nütze  zü  dem  selben  schlosz  gehörende 
by  zytten  der  richtunge  zü  Costentz  gemacht  noch  oningenomen  und  vor- 
handen gewesen  sind,  sovil  das  aber  die  von  Basel  berürt,  bekennent  wir, 
das  die  dem,  so  sy  vormals  inne  gehept  und  zü  gehörd  hant,  wider  volgen  25 
und  gelassen  werden  söllent. 

[12]  Item  uff  den  zwölfften  artickcl  herr  Wilhelms  clage,  der  da  wiset 
das  ime  die  von  Basel  sin  dörffer  Mcly  und  Zeymingen  verbrennt  haben 
söllent  etc.,  ist  unser  Spruch:  Nach  dem  die  von  Basel  sölicher  clage  nit 
bekennttlich  sind,  der  von  Grünenberg  die  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  30 

hat,  bekennen  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprosten 

sin  söllent. 

Uff  her  Heinrich  von  Ramstcin  clage. 

[1]  Item  uff  den  ersten  artickel,  der  da  wiset  von  Peter  Hannsen  von 
Waltpach  sins  meygers  im  lluntspachcr  tale  wegen  etc.,  ist  unser  sprüchc:  35 
Nach  dem  herr  Heinrich  von  Ramstcin  in  dem  stücke  menygerley  zü  der 
stat  von  Basel  geclagct  het,  des  aber  die  von  Basel  nit  bekenntlich  sind, 
er  ouch  das  im  rechten  zü  denen  von  Basel  nit  by  bracht  het,  dazü  er 
ouch  selbs  bckcntlich  ist,  das  recht  und  urteil  ze  Basel  umb  die  Sache 

gangen  sie,  sich  ouch  in  disem  rechten  nit  funden  het,  das  die  stat  Basel  40 

sich  der  Sache  ützit  angenommen  und  weder  cleger  nach  richter  gewesen 
sye:  bekennent  wir,  das  die  stat  Basel  sölicher  clage  ira  rechten  entprosten 
sin  sol. 


113.  a)_genuglicheit  B. 


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231 


[2]  Item  uff  die  xiiij  artickel*)  in  herr  Heinrichs  von  Ramstein  clage  zü 
der  stat  Basel  bescheen  gemeldet,  die  menygerley  nomen  und  geschichtcn,  so 
ime  die  von  Basel  zü  gefügt  und  geton  haben  söllent,  innhaltent  etc.,  ist  unser 
Spruche:  Nach  dem  die  von  Basel  in  iren  antwürtten  ettlicher  sölicher  nom- 

5 men  bekenntlich  sint  und  aber  meynent,  das  die  in  offener  vyentschafft  be- 
scheen syent,  des  ouch  herr  Heinrich  in  siner  Widerrede  nit  ab  rede  ist,  bc- 
kennent  wir,  was  der  selben  nommen  und  geschichtcn  in  offener  vyentschafft 
bcschecn  sint,  das  die  nach  des  anlosses  sage  hin  uszgenomen  und  abe  sin 
söllcnb  Wcrent  ouch  der  selben  nomen  deheiner  vor  offener  vyentschafft 
10  bescheen,  das  sich  doch  in  disern  rechten  noch  nit  erfunden  het,  sittdcmmol 
denne  herr  Heinrich  selbs  bekenntlich  ist,  das  er  die  schynder  zü  Altkilch 
ingelassen,  die  denen  von  Basel  darusz  und  darin  schaden  zü  gefügt  habent, 
als  das  usz  sinen  anttwürtten  Widerreden  und  nochreden  in  disem  rechten 
gelütet  het:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  ime  umb  söliche  clage  im 
15  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[3]  Item  uff  den  artickel, b)  der  da  wiset  von  des  brandes  wegen  der 
kilchen  ze  Hundetspach  etc.,  ist  unser  Spruche : Nach  dem  die  von  Basel 
sölichs  brandes,  das  sy  noch  die  iren  den  getan  haben,  ouch  das  weder 
entpfolhen  noch  geheissen  habent,  nit  bekenntlich  sind,  herr  Heinrich  ouch 

20  weder  das  noch  anders  in  dem  selben  artickel  gemeldet  im  rechten  nit  by 
bracht  het,  wie  wol  solicher  brand  in  offener  vyentschafft  bescheen  ist ; dar- 
umbe  und  ouch  von  solicher  vorgemeldeter  ursach  wegen  bekennent  wir,  das 
die  von  Basel  her  Heinrichen  umb  alle  stücke  sölicher  siner  clage,  usz- 
genomen den  hoff  zc  Hindern  Ramstein  ze  Basel,  den  man  ime  nach  des 
25  anlaszes  sage  wider  volgcn  lassen  sol,  im  rechten  entbrosten  sin  söllent. 

[4]  Item  uff  den  artickel,')  der  do  wiset  das  die  von  Basel  einem  der 
sinen  ab  der  Large  ettwas  schürlecz  etc.  genomen  haben  sollent  etc.,  ist  unser 
Sprüche:  Nach  dem  er  den  selben  knecht  nit  bestymmet  mit  dem  nammen, 
ouch  nit  fürbracht  het,  ob  er  der  sin  gewesen  sye  oder  ob  er  im  gewalt 

30  geben  habe  sölicli  clage  in  sinem  namen  ze  tünde ; dazu  ouch  nach  dem 
die  von  Basel  in  ir  anttwurt  ein  gemein  gebot  und  ordenunge,  so  sy  ge- 
macht habent,  nycmant  nützit  uszer  ir  stät  den  Schindern  ze  bringen  ze 
lassen,  da  wider  her  Heinrich  nützit  für  gewendet  noch  ouch  im  rechten  by 
bracht  het,  ob  sölicher  nomme  bescheen  und  ob  er  vor  oder  noch  sölicher 
35  der  von  Basel  ordenunge  bescheen  sie:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel 
sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[5]  Item  uff  den  artickel, d)  der  da  wiset  das  ettliche  von  Basel  dem 
wergkmeister  von  Altkilch  sin  küge  genomen  haben  söllent  etc.,  ist  unser 
Sprüche : Nach  dem  die  von  Basel  in  ir  anttwurt  meldent,  das  Hanns  Peyer 

40  der  glockcngicsser  von  desselben  wergkmeisters  wegen  mit  ettlichen  von 
Basel  im  rechten  hange  umb  ettwas  küge,  so  im  enttwert  söllent  sin,  und 
aber  her  Heinrich  dawider  nützit  für  gewendet  het,  ob  das  sie  oder  nit, 

14».  a)  Artikel  3 — J,  7,  8,  // — 18  der  Klageschrift  Colrn.  Jtiekt.ffl.j4 — JJ-  b)  in  der 

Klageschrift  der  s ecket e Artikel.  c)  in  der  Klageschrift  der  zehnte.  d)  in  der 

45  Klageschrift  der  nennte. 


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232 


er  ouch  nit  by  bracht  het,  das  die  stat  Basel  dem  sinen  sin  köge  gcnomen 
oder  entpholhen  habe  ze  nemmcn:  bekennen  wir,  das  die  von  Basel  herr  Hein- 
richen umb  söliche  sin  clage  im  rechten  emprosten  sin  söllent.  Hanget 
aber  der  wergkmeister  oder  der  glocken  giesser  mit  yemand  dorumbe  im 
rechten,  da  sol  yederman  sin  recht  behalten  sin.  5 

[8]  Item  uff  den  testen  artickel,  der  da  wiset  von  Swebelins  und 
Ouglins  von  Morszwilre  gutes  wegen,  so  inen  die  von  Basel  genomen  haben 
söllent  etc.,  ist  unser  Spruche:  Was  des  selben  gutes  noch  der  von  Basel 
offenen  ruffe  und  trostunge,  so  von  inen  über  der  fründen  und  vyenden 
gut,  das  hinin  gen  Basel  bracht  würden,  geröfft  und  bescheen  ist,  hinin  10 
gon  Basel  komen  ist,  das  die  von  Basel  in  der  vyentschafft  genomen  haben, 
dz  söllent  die  von  Basel  keren;  was  aber  desselben  gutes  vor  sölichem  ruff 
in  der  stat  Basel  gewesen  ist,  des  die  obgenanten  knechte  erben  sint 
und  das  von  denen  von  Basel  in  der  vyentschafft  genomen  ist,  sovil  des  in 
varendem  gut  gewesen  ist,  das  sol  nach  des  anlasses  sage  hin  und  abe  sin;  15 
wer  aber  des  ützit  in  ligendem  gut,  das  sol  aber  nach  des  anlaszes  sage 
denen,  der  es  dozemol  gewesen  ist,  wider  werden  und  volgen. 

Uff  herre  Peter  und  jungher  Cunrats  von  Mörsperg  clage. 

[1]  Item  uff  den  ersten  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  under- 
standent  in  dem  ampt  ze  Pfirt  zeverbietten  abe  guttern  in  dem  selben  ampt  SO 
gelegen  ze  richten  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Wie  wol  sich  in  disem  rechten 
nit  funden  het,  das  die  von  Mörsperg  gewalt  oder  recht  haben  söliche  an- 
sprache  von  der  herschafft  lande  wegen  zu  denen  von  Basel  ze  tünde,  da 
die  von  Basel  der  im  rechten  gegen  inen  vor  abe  entprosten  sint;  yedoch 
nach  dem  die  von  Basel  in  ir  anttwurt  deheins  andren  verbietens  bekenntt-  s5 
lieh  sind,  denne  das  sie  die  iren,  so  uszwendig  ir  stat  im  lande  umb  ir 
guter  für  genomen  werdent,  mit  iren  friheiten  versprechen  und  abe  vor- 
derent,  sölichs  sy  ouch  uff  ir  fryheit  gezogen,  die  sy  vormals  in  dis  recht 
geleit  und  damittc  ir  meynunge  geniiglich  by  bracht  hant;  die  von  Mörs- 
perg ouch  des  nit  abredc  sint,  ir  clage  ouch  umb  das  verbietten  ab  schulden  30 
und  frefelen  nit  ze  richten  im  rechten  ouch  nit  by  bracht  hant:  bekennen 
wir,  das  die  von  Basel  discr  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent 

[2]  Item  uff  den  andren  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  der 
herschafft  lüte  in  ir  statt  bchebent  und  trengent  sy  da  ze  recht  ze  stände 
etc.,  ist  unser  Sprüche : Nach  dem  die  von  Basel  für  gewendet,  das  sy  ein  35 
frye  weltlich  gericht  und  das  yewelten  also  harbracht  habent,  das  einer 
den  andren,  er  sye  frömde  oder  heymsch,  umb  sin  ansprache  schulde  und 
ander  Sachen  mit  recht  an  fallen  und  zem  rechten  verhelften  und  verbietten 
mögent,  als  ouch  ander  stette  das  ze  tundc  haben,  denne  man  nyemant 
rechtlosz  lassen  solle,  und  sy  sölich  ir  alt  harkomen  mit  giiter  kuntschalft  jo 
im  rechten  bybraclit  hant:  by  ciin  sölichen  lassen  wir  es  ouch  bliben  und 
bekennent  daruff,  das  die  von  Basel  sölicher  der  von  Mörsperg  clage  im 
rechten  entprosten  sin  söllent. 


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233 


[3]  Item  uff  den  dritten  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  un- 
derstandent  die  lute  in  der  herschafft  lannde  ze  geleitten  etc.,  ist  unser 
Spruche:  Nach  dem  die  von  Basel  in  ir  anttwürt  für  gewendet,  das  sy  sö- 
lichs  wol  ze  tünde  und  sölich  ir  meynunge  uf  keyserliche  fryheiten  gesetzt, 

5 die  sy  ouch  darumbe  in  dis  recht  geleit  und  damitt  sSliche  ir  meynunge 
gcniiglich  fürbracht  hand:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  der 
von  Mörsperg  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent 

[4]  Item  uff  den  vierden  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  der 
zollen  im  lannde  ze  gebende  sich  gewidert  haben  söllent  etc.,  ist  unser 

10  Sprüche:  Wie  wol  sich  aber  in  disem  rechten  nit  funden  het,  das  die  von 
Mörsperg  gewalt  oder  recht  habent  sölichc  ansprache  zü  denen  von  Basel 
zc  tunde,  da  von  die  von  Basel  der  im  rechten  vorabe  entprosten  sind;  ye- 
doch  nach  dem  die  von  Mörsperg  in  ir  clage  nit  bestymmet,  was  zollen, 
wenne  oder  wie  dicke  sich  die  von  Basel  gewidert  haben  söllent,  und  aber 
15  die  von  Basel  nit  bekenntlich  sint,  das  sy  sich  der  alten  Zöllen  gewidert 
haben,  wo  sy  die  pflichtig  syent  ze  gebende;  die  von  Mörsperg  ir  clage  im 
rechten  ouch  nit  by  bracht  hant;  alsdenn  von  der  nüwen  Zöllen  wegen,  were 
da  der  von  Mörsperg  clage  dariiff  gesetzt:  sitdemmol  dennc  die  von  Basel 
gemeynt  habent,  das  die  selben  nüwen  zolle  ab  getan  syent  und  das  mit 
20  glöuplichen  brieffen  und  ouch  der  richtunge  zü  Rinfcldcn  bescheen  im  rech- 
ten by  bracht  hant:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  der  von 
Mörsperg  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[5]  Item  uff  den  fünfften  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  denen 
von  Mörsperg  in  ir  mergkt  im  lande  getragen  haben  söllent  etc.,  ist  unser 

25  Sprüche:  Noch  dem  die  von  Mörsperg  in  sölicher  ir  clage  selbs  bekennent, 
das  sy  dick  verbotten  habent  nützit  us  der  herschafft  lannde,  sunder  allen 
veylen  kouff  uff  der  herschafft  offene  merckt  ze  füren  etc.,  da  aber  die  von 
Basel  in  ir  anttwürt  lürwendent,  das  sölich  verbot  inen  unlidlich,  ouch 
wider  die  richtung  zu  Rinfcldcn  bescheen  und  wider  das  alt  harkomen,  so 
30  die  stat  Basel  mit  der  herschafft  lande  yeweltcn  harbracht  habe,  gewesen  und 
noch  syent,  denne  man  [c]in  veylen  kouff  nit  verbieten  sunder  unverbannen  zü 
gon  lassen  sölle,  das  sy  ouch  uff  die  obgemeldete  richtunge  zu  Rinfelden 
bescheen  gezogen,  die  sy  vormals  in  disz  recht  geleit  und  damitt  sölich  ir 
fürwenden  und  meynunge  im  rechten  by  bracht  hant:  harumbe  bekennent 
35  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  der  von  Mörsperg  clage  im  rechten  entpro- 
sten sin  söllent. 

[6]  Item  uff  den  sechsten  artickel,  der  da  wiset  von  der  übeltetigen 
lüte  wegen,  so  die  von  Basel  in  dem  ampt  ze  Pfirt  genommen  haben  söllent 
etc.,  ist  unser  Sprüche:  Nach  dem  die  von  Mörsperg  nit  bestymment,  an 

40  wem,  wenne  und  wo  das  bescheen  sin  sölle,  die  von  Basel  ouch  sölicher 
ir  clage  nit  bekenntlich  sint,  und  die  selben  von  Mörsperg  sölich  ir  clage 
im  rechten  ouch  nit  by  bracht  hant:  lassent  wir  die  Sachen  sölicher  clage 
halp  bcstän  by  dem  Sprüche,  so  uff  den  sübenden  artickel  der  herschafft 
clage  davor  gesetzt  ist,  und  bekennent,  das  die  von  Basel  sölicher  der  von 
45  Mörsperg  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

Urkundenbuch  der  Stadt  Basel.  VII.  30 


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234 


[7 — 1 1]  Item  uff  den  vij,  den  viij,  den  ix,  den  x und  den  cylfften  ar- 
tickel  nacheinander  volgende,  die  da  wisent  menigerley  nomen  und  gefangenen, 
so  inen  die  von  Basel  getan  und  abgefangen  haben  söllent  etc.,  ist  unser 
Spruche:  Nach  dem  die  von  Mörsperg  in  sölichen  iren  clagen  menigerley 
nommen  und  gcschichtcn  mcldcnt,  der  die  von  Basel  das  sy  anders  denne  5 
in  offener  vyentschafft  bescheen  sycnt  nit  bckenntlich  sint,  die  von  Mörsperg 
ouch  söliche  ir  clage  im  rechten  nit  by  bracht  hant:  bekennent  wir,  was 
der  selben  nomen  in  offener  vyentschafft  bescheen  sind,  das  die  nach  des 
anlaszcs  sage  hin  und  abc  sin  söllent,  und  das  die  von  Basel  umb  das  übe- 
rige,  des  sy  nit  bckenntlich  sint,  ouch  zu  inen  nit  by  braht  ist,  der  selben  10 
von  Mörsperg  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[12]  Item  uff  den  xij  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  inen 
saltz  und  andren  veylen  kouff  nit  haben  lassen  volgen  etc.,  ist  unser  Spruche: 
Nach  dem  die  von  Basel  sölicher  clage  nit  bekenntlichen  sint,  die  von 
Mörsperg  die  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  hant;  und  ob  sy  yoch  des  16 
bekenntlichen  werent  oder  die  von  Mörsperg  das  fürbracht  hettent,  nach 
dem  denne  die  löuffe  der  zytt  der  schyndcrn  und  ander  ir  enthaltem  halp 
ein  gestalt  gehept  hand,  worent  die  von  Basel  nit  verbunden  frömde  lute 
mit  veylem  koiiffc  oder  andern  Sachen  durch  ir  statt  ze  lassen:  harumbe 
bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  der  von  Mörsperg  clage  im  rech-  20 
ten  entprosten  sin  söllent. 

[13]  Item  uff  den  xiij  artickel,  der  do  wiset  das  sich  die  von  Basel 
mit  den  schyndern  gesetzt  habent  und  mit  iren  venlin  im  lande  umb  gc- 
faren  uöd  den  luten  ir  körn  genommen  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche: 

Als  die  von  Basel  nit  abrede  sind,  das  sy  sich  mit  den  schyndern  gesetzt  26 
hant,  und  aber  das  die  von  Mörsperg  nützit  berürt  noch  angot,  bekennent 
wir  das  sy  den  von  Mörsperg  umb  solichc  Sache  nützit  ze  antwurtten  haben, 
sunder  ir  clage  in  dem  stücke  im  rechten  entprosten  sin  söllent.  Und  als  die  von 
Basel  (ürcr  bekenntlich  sint,  die  iren  haben  ettlichcr  lüten  körn  nit  mit 
eigenem  ’gewalt  und  frefenlich,  sunder  mit  der  selben  lüten  wissen  und  30 
willen  im  lannde  gereicht,  und  die  von  Mörsperg  des  aber  nit  ze  schicken 
noch  by  bracht  hant,  das  die  von  Basel  mit  solichem  kornreichen  yenen 
gefrefelt  haben:  bekennen  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rechten 
entprosten  sin  söllent, 

[14]  Item  uff  den  xiiij  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  denen  35 
von  Mörsperg  die  iren  pfendent  und  vohent  die  im  lande  und  fürent  die 

in  ir  stat  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Wie  wol  die  von  Mörsperg  nit  bestym- 
ment,  an  wem,  wenne  und  wo  sölichs  bescheen  sin  sölle,  darumbe  die  von 
Basel  im  rechten  sölicher  clage  billich  entprosten  sint;  dennoch  sovilme 
als  die  von  Basel  sölicher  phendunge  als  umb  zinse  und  zehenden  gichtig  40 
sint  und  sich  des  uff  ein  alt  harkomen  ziehent,  das  sy  ouch  im  rechten  mit 
gfitcr  kunttschafft  genuglich  by  bracht  hant,  sölichs  ouch  inen  als  menge- 
lichem  durch  des  aller  durchlüchtigesten  fürsten  und  herren  herren  Fride- 
riehen  Römischen  küniges  satzunge  und  lüterungc  der  gülden  büilen,  so  zu 
Franckfurt  gemacht,  sunderlich  Vorbehalten  ist  und  erloübet  ze  tunde:  da-  45 


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235 


von  lossent  wir  es  ouch  daby  bliben  und  bekennen,  das  die  von  Basel  sö- 
licher  der  von  Mörsperg  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent 

[15]  Item  uf  den  xv  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  inen  ir 
lute  ze  bürger  entpfahent  etc.,  ist  unser  Spruche:  Nach  dem  die  von  Basel 

5 mit  guter  kunttschafft  richtunge  brieffen  und  bestetigunge  der  herschafft 
von  Österich  im  rechten  genüglich  fürbracht  hand,  das  sy  mit  der  her- 
schafft von  Österidh  und  den  iren  einen  fryen  zog  yewelten  gehept  hant, 
sölichs  ouch  mengelichem  von  gemeynem  rechten  erloübt  ist:  bekennen 
wir,  das  die  von  Basel  entphahunge  der  luten  zU  iren  bürgern,  sy  syent 
10  der  herschafft  oder  der  iren,  wol  ze  tünde  gehept  und  noch  habent,  und 
das  sy  denen  von  Mörsperg  umb  sölich  ir  clage  im  rechten  entprosten  sin 
söllent 

[16]  Item  uff  den  xvj  artickel,  der  da  wiset  von  Hirsingers  und  Widcrs- 
pachs  sachc  wegen  etc.,  ist  unser  Sprüche : Nach  dem  die  von  Mörsperg 

15  in  ir  clage  mcldcnt,  das  die  von  Basel  Hirsinger  gewert  haben  sollcnt  sich 
gen  Tattenriet  zem  rechten  ze  anttwürttende,  ouch  das  sy  Widerspach  den 
landcsknccht  gefangen  haben  süllcnt  etc.;  und  aber  die  von  Basel  des  nit 
bekenntlich  sint,  die  von  Mörsperg  ouch  in  iren  Widerreden  und  sende- 
brieffen,  so  in  disz  recht  geleit  sind,  sclbs  bekennent,  daz  Zschanroslat 
20  Widerspach  ze  Basel  mit  recht  behept  habe,  und  ouch  sust  ir  clage  zu 
denen  von  Basel  getan  im  rechten  nit  by  bracht  hant:  bekennen  wir,  das 
die  von  Basel  sölicher  der  von  Mörsperg  clage  im  rechten  entprosten  sin 
söllent 

[17]  Item  uff  den  xvij  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  den 
25  schyndcrn  koüffe  und  costc  zti  gan  gelassen  habent  etc.,  ist  unser  Sprüche : 

Wie  wol  sich  in  disem  rechten  noch  nit  funden  het,  das  die  von  Basel  denen 
von  Mörsperg  also  gewant  syent,  das  sy  inen  umb  söliche  Sachen,  als  sy  in 
disem  artickel  gcclaget  hand,  ützit  ze  anttwürtten  haben  söllent;  yedoch 
noch  dem  die  von  Basel  sölicher  clage  nit  bekenntlich  sint,  die  von  Mörs- 
30  perg  die  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  hand,  bekennent  wir,  dz  die  von 
Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[18.  19]  Item  uff  den  xviij  und  xix  artickele,  die  da  wisent  das  die 
von  Basel  unerloübct  in  dem  ampt  zu  Phirt  buholtz  und  brennholtz  hoü- 
went  und  steinbrechen  etc.,  ist  unser  sprüchc : Sitdcmmol  die  von  Basel 
35  des,  als  disc  bede  clagcn  wisent,  nit  bekenntlich  sint,  sunder  fürwendent, 
sy  wissent  nit,  das  sy  noch  die  iren  an  deheinen  enden  stein  brechen  noch 
holz  howen  lossent,  denne  do  sy  recht  zü  habent,  die  von  Mörsperg 
ouch  do  wider  nützit  geret  noch  ir  clage  nit  by  bracht  hant:  bekennent 
wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  sollen^ 

40  [20.  21]  Item  uff  den  xx  und  xxj  artickele,  die  da  wisent  das  die  von 

Basel  cttlichcn  der  von  Mörsperg  knechten  in  ir  stat  pfouwen  federn  ab 
gezert  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Spruche:  Nach  dem  die  von  Basel  sö- 
lichcr  geschichten  nit  bekenntlich  sint,  die  von  Mörsperg  ouch  sölich  ir 
clage  im  rechten  nit  by  bracht  hant;  und  die  von  Basel  in  iren  anttwürtten 


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236 


und  nachreden  ouch  fürwendent,  ob  sölichs  bescheen  were,  das  were  inen 
doch  nit  liep  gewesen,  sy  habent  cs  ouch  nit  geheissen  noch  entpholhen 
ze  tündc,  und  hette  ycmant  gegen  dem  andren  umb  söliche  geschichten, 
ob  die  bescheen  werent,  rechts  von  inen  begert,  im  solt  rechts  gestattet 
worden  sin ; da  wider  aber  die  von  Mörsperg  nützit  gerett  noch  das  sölichs,  5 
als  ir  clage  wiset,  bescheen  sie  für  bracht  hand:  bekennent  wir,  das  die 
von  Basel  solicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  sollen t. 

[22]  Item  uff  den  xxij  artickel,  der  da  wiset  das  Peter  zem  Winde 
Henselin  Bongartter  ze  Basel  gefangen  haben  solle  etc.,  ist  unser  Sprüche: 
Nach  dem  die  von  Basel  vormals  in  disem  rechten  fürgewendet  und  das  10 
ouch  by  bracht  hand,  das  sy  ein  frye  gericht  habent  und  einer  den  andern 
do  zem  rechten  beheben  möge,  bekennent  wir,  ob  sölichs  als  dise  clage 
wiset  bescheen  were,  das  doch  in  disem  rechten  nit  by  bracht  ist,  das  dar- 
umbe  die  von  Basel  nyemand  nützit  phlichtig  werent,  und  das  sy  ouch  sö- 
licher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent  15 

[23.  24]  Item  uff  den  xxiij  artickel  und  den  xxiiij  artickel,  die  da  wisent 
das  die  von  Basel  mit  gewalt  understanden  habent  ze  geleiten  von  Brummen- 
drut  durch  der  herschafft  lande  und  den  mergket  ze  Volkcspcrg  mit  den 
iren  ze  behüten  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Nach  dem  die  von  Mörsperg  me- 
nigerly  in  discr  clage  meldent,  des  aber  die  von  Basel  in  ir  anttwurt  nit  20 
bckcnntlich  sint,  sunder  fürwendent,  ob  sy  die  iren  ze  Brunnendrut  reichen 
lassen  hettent,  doran  meynent  sy  nit  unrecht  getan  haben;  und  aber  die  von 
Mörsperg  solicher  beider  ir  clagen  halp  ir  meynunge  im  rechten  nit  by 
bracht  hant:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  solicher  beder  clagen  im 
rechten  entprosten  sin  söllent  25 

[25.  26]  Item  uff  den  xxv  und  xxvj  artickele,  die  da  wisent  das  die 
von  Basel  inen  das  stettclin  Phirt  und  by  xxvij  dörffern  verbrennt  und 
by  Lxxx  knechten  abgefangen  haben  söllent  etc-,  ist  unser  Sprüche: 
Nach  dem  die  von  Mörsperg  in  ir  Widerrede  selbs  nit  missegichtig  sint  das 
sölich  geschichten  in  offener  vyentschafft  bescheen  sye,  bekennent  wir,  das  30 
sölichs  nach  des  anlaszes  sage  hin  und  abe  und  die  von  Basel  solicher  clage 
im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[27]  Item  uff  den  testen  artickel  der  von  Mörsperg  clage,  der  da  wiset 
das  die  von  Basel  die  von  Tattenrict  enttwert  haben  ir  gnaden  und  friheiten, 
das  sy  by  inen  als  ouch  anderswo  Zolles  fry  sin  soltcnt  etc.,  ist  unser  Sprüche:  35 
Nach  dem  dise  clage  wiset,  das  die  von  Basel  die  von  Tattenrict  enttwert 
haben  söllent  ir  friheiten,  das  sy  Zolles  fry  da  sin  soltent,  und  die  von 
Basel  aber  inen  nit  bekenntlichen  sind  deheiner  gewere,  der  sy  by  inen  ye 
genossen  habent  Zolles  fry  da  ze  sinde;  die  von  Mörsperg  ouch  weder  sölich 
gewere  noch  altharkomcn,  davon  ir  clage  mcldunge  tut,  im  rechten  nit  to 
fürbracht  hant,  ouch  die  bestetigunge  einer  friheit,  so  sy  in  dis  recht  ge- 
leit hant,  dem  heilgen  rieh  und  mengelichem  sine  recht  vorbehaltet;  darumbe 
die  denen  von  Basel  in  disem  rechten  unschedelich  ist:  bekennent  wir,  das 
die  von  Basel  solicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent 


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237 


Uff  jungher  Cünrats  von  Eptingcn  clage. 

[l.  2]  Item  uff  den  ersten  und  den  andern  artickele,  die  wisent  das  die 
von  Raset  im  in  sinem  husc  ze  Waltikoffen  geplündert  und  das  dar  nach 
verbrent  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Spruche:  Nach  dem  die  von  Basel  sölicher 
5 clage  der  trostunge  halp  nit  bekennttlich  sind,  der  von  Eptingen  die  ouch 
im  rechten  nit  by  bracht  het,  sich  ouch  weder  in  clagen  nach  anttwurtten, 
ouch  Widerreden  und  nachreden  nit  vindet,  ob  sSlich  geschichten  in  offener 
vyentschafft  oder  davor  bescheen  sin  söllent;  dazfl  ouch  jungher  Cflnrat 
von  Eptingen  sclbs  nit  abrede  ist,  dz  die  Schinder  in  sinem  husc  ze  Walti- 
10  koffen  enthalten  gewesen,  ouch  die  warzeichcn,  so  von  der  schiacht  zö  sant 
Jacop  darin  komen  und,  güte  zyt  nachdem  die  Schinder  das  husz  gerumet 
hand  und  das  wider  zu  sinen  handen  komen  ist,  funden  worden  syent:  be- 
kennent  wir  noch  gestalt  der  sachc,  das  die  von  Basel  sölicher  clage  im 
rechten  entprosten  sin  söllcnt 

15  [3]  Item  uff  den  dritten  artickel,  der  do  wiset  das  im  die  von  Basel 

sin  körn  und  huszrat,  so  er  gon  Basel  geflöhenet  hat,  genomen  haben  sol- 
lent etc.,  ist  unser  Spruche:  Noch  dem  der  von  Eptingen  in  siner  Wider- 
rede meldet,  das  er  sülich  sin  habe  und  gut  noch  der  von  Basel  röff  und 
trostunge  hin  in  bracht  habe,  und  aber  die  von  Basel  im  weder  des  noch 
•20  ouch  des  nomen  nit  bekcnntlich  sint,  der  von  Eptingen  das  ouch  im  rechten 
nit  by  bracht  hat:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rech- 
ten entprosten  sin  söllent. 

[4]  Item  uflT  den  vierden  artickel,  das  ime  die  von  Basel  sin  lute  ze 
Brattelen  abgetrenget  und  genomen  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Spruche, 
25  das  die  von  Basel  ime  sin  lute  noch  desz  anlasz  sage  widerumbe  volgcn 
und  in  der  sach  halp  an  denen  ungesumpt  bliben  lassen  söllcnt;  aber 
noch  gelegcnheit  der  Sachen  söllent  sy  im  weder  umb  kosten  noch 
schaden  sölicher  luten  halp  nutzit  phlichtig,  sunder  der  im  rechten  ent- 
prösten  sin. 

30  [5]  Item  uff  den  funfften  artickel,  der  da  wiset  das  im  die  von  Basel 

sin  lute  ze  bürgern  entpfahen  etc.,  ist  unser  Spruche:  Wie  wol  die  von 
Basel  im  sölicher  clage  on  das  im  rechten  billich  entprosten  sint,  noch  dem 
er  nit  bcstymmet,  wer  die  syent,  die  im  die  von  Basel  ze  bürgern  genom- 
men habent,  ouch  nit  by  bracht  het,  das  sy  sölichs  getan  haben;  yedoch 
35  noch  dem  sich  in  disem  rechten  mit  glöuplicher  kunttschaflft  und  brieffen 
erfunden  het,  das  die  von  Basel  einen  frycn  zog  zü  inen  und  von  inen 
habent,  als  das  dovor  uff  der  hcrschafft  und  der  von  Mörsperg  clage  ge- 
lötet het : bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  vorgemeldeten  kuntt- 
schafften  und  urteiln  hie  ouch  geniessen  und  darüff  diser  clage  im  rechten 
40  entprosten  sin  söllent. 

[6]  Item  uff  den  testen  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  ime 
zwene  ubcltetige  man  usser  sinen  hohen  gerichten  gefürt  und  verricht  haben 
söllent  etc.,  ist  unser  Spruche:  Nach  dem  die  von  Basel  sölicher  siner  clage  nit 
bekenntlich  sint  uff  sin  meynunge,  das  sy  ycmand  in  sinem  dorff  zu  Bratte- 
45  len  oder  in  sinen  hohen  gerichten  genomen  habent,  der  von  Eptingen  die 


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ouch  im  rechten  nit  fürbracht  het:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  so- 
licher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent 

Uff  junghcr  Rüdolff  von  Nuwensteins  clage. 

[l.  2.  3]  Item  uff  den  ersten  artickel  und  den  andren  und  den  dritten 
artickele,  die  da  wisent  das  ime  die  von  Basel  drü  schlosz,  ncmlich  Nuwen-  5 
stein  Bläwenstein  und  Fürstenstein  abgewunnen  und  zerbrochen  und  dz 
sy  ime  nach  geylet  haben  söllent  etc.;  ouch  sin  diener  so  darinne  worent 
mit  gewalt  one  recht  enthoüptet  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Nach  dem  die  von 
Basel  wider  söliche  des  von  Nüwenstein  clage  einen  mergklichen  uszzug 
im  rechten  für  gewendet  hand  uff  ein  söliche  meynunge,  das  sy  dem  von  10 
Nüwenstein  umb  söliche  sin  ansprachc  im  rechten  nützit  ze  anttwürtten  haben, 
Sachen  halp  das  sy  dar  inne  nützit  anders  gehandelt  hand,  denne  alshelffer  wilent 
frouwe  Kathcrinen  von  Burgundic  hertzogin  ze  Osterich  von  ir  ernstlichen 
manungc  wegen  noch  der  bünden  sage,  so  sy  mit  der  selben  hertzogin  ge- 
tan hattent  mit  der  selben  fürstin  und  allen  iren  helffcm  der  von  Nuwen-  15 
stein  gantz  und  gar  gerichtet  und  sither  der  stat  von  Basel  diener  gewesen 
sye,  den  selben  iren  uszzog  sy  ouch  mit  gloüplichcu  buntbrieffen  manbrief- 
fen  und  andren  kunttschafftcn  im  rechten  genüglich  by  bracht  hand;  und 
aber  der  von  Nüwenstein  selbs  bekenntlich  ist,  das  die  fürstin  von  Österich 
hoüptsechcrin  und  die  von  Basel  nüt  denn  der  selben  geschichten  und  20 
kriegen  helffer  gewesen  syent,  er  ouch  sithar  der  stat  Basel  diener  gewesen 
sye;  dazu  er  ouch  sin  clage  zü  denen  von  Basel  über  und  wider  sölichcn 
by  brachten  uszzog  sust  im  rechten  nit  fürbracht  hat:  bekennent  wir,  das 
die  von  Basel  sölichcr  des  von  Nüwenstein  clagen  im  rechten  entprosten 
sin  söllent.  25 

[4]  Item  uff  den  testen  artickel,  der  da  wiset  das  ime  die  von  Basel 
mit  gewalt  für  sin  schlosze  Nüwenstein  gezogen  sin  und  im  sin  gefangenen, 
die  er  uff  den  künig  von  Sicilien  gefangen  hat,  entwert  haben  söllent  über 
den  ursatzze,  so  sy  mit  ime  getan  gelopt  und  versigelt  hattent  etc,  ist 
unser  Sprüche:  Noch  dem  die  von  Basel  wider  sölich  clage  für  gewendet  30 
hand,  das  sy  dem  von  Nüwenstein  als  von  ir  selbs  wegen  nützit  zu  gefüget 
haben,  denne  was  der  gefangenen  halp,  die  er  in  siner  clage  meldet,  be- 
scheen  sye,  habent  sy  müssen  tun  von  gebots  und  entphelhunge  wegen 
einsz  Römischen  künyges  und  keysers  anweiten,  noch  dem  die  selben  ge- 
fangenen concilium  lüte  gewesen  und  in  des  keysers  trostunge  von  dem  35 
von  Nüwenstein  und  sinen  helffcm  gefangen  und  hingefürt  worden  syent; 
und  ob  ouch  der  von  Nüwenstein  meynte,  das  er  des  ursatzes,  so  er  im 
rechten  für  gewendet  hat,  genossen  haben  solte,  das  er  denn  den  billich  gegen 
denen  von  Basel  ouch  gehalten  und  dem  heilgen  riche  und  inen  nit  in  ir 
trostunge  mit  sölichem  Übergriffe  gebrochen  haben  solte;  und  aber  der  von  40 
Nüwenstein  in  siner  Widerrede  nit  abrede  ist,  das  die  selben  gefangen  con- 
cilium lüte  gewesen  und  in  sölichcr  trostunge  gefangen  worden  syent,  ouch 
damit  der  selben  geschichten  bekennttlich  ist,  sittdemmol  denne  von  gc- 
meynen  rechten  in  allen  gelüpden  und  verschribungen  die  gehorsami  einsz 
yegelichcn  öbern  gewalts  usz  gesetzt  ist:  bekennent  wir,  das  sölich  der  45 


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von  Basel  handclunge  den  ursatze,  den  sy  mit  jungher  Rüdolffen  von 
Nüwcnstein  hand,  gantz  nützit  berürt  het,  die  von  Basel  im  ouch  umb 
sölich  sin  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

Uff  jungher  Hanns  Bcmhartz  zc  Rin  clage. 

5 [l]  Item  uff  den  artickel,  der  do  wiset  von  dem  uberfalle,  so  die  von 

Basel  sinen  luten  zö  Steinenbrunn  zu  gefügt  haben  söllent  etc.,  ist  unser 
Sprüche:  Noch  dem  jungher  Hanns  Bernhart  zc  Ryne  in  sinem  fürwenden 
vor  und  noch  selbs  bekenntlich  ist,  das  vor  und  ee  die  von  Steinenbrunn 
Cüntz  David  sinen  botten  behept  hant,  der  selbe  Cüntz  David  nützit  dann 
10  recht  gegen  Clewin  Gerwer  dem  sinen  für  genomen  habe,  ouch  da  by  be- 
kennttlich  ist,  das  er  sinen  lütten  ze  Steinenbrunn  entpfolhen  habe,  kerne  ye- 
mant  dohin  mit  concilium  brieffen,  das  sy  den  beheben  soltent;  ouch  fürer 
nit  abrede  ist,  die  sinen  haben  Cüntz  David  sinen  botten  behept  und  im  das 
sin  genomen,  in  dem  das  er  sich  erbotten  hatt  in  sinen  geschrifften  denen 
10  von  Basel  zü  gesant  dem  selben  botten  kerunge  ze  schaffen ; er  ouch  sölichs 
frefcls,  so  die  sinen  von  Steynenbrunn  an  dem  selben  botten  begangen 
hand,  do  mit  nit  abrede  ist,  das  er  sich  der  von  Basel  brieff  denen  von 
Steinenbrunn  gcschicket  in  disem  rechten  gebrücht  het,  damit  sich  vindet 
das  er  und  die  sinen  frefel  und  gewald  an  Cüntzen  David  und  sinem  botten 
20  von  ersten  angefangen  und  begangen  hand;  ob  da  Cüntz  David  sich  sölichs 
gewalts  ze  erweren  wider  sy  ouch  ützit  für  genomen  hätte,  das  doch  in 
disem  rechten  nit  by  bracht  ist,  die  von  Basel  im  siner  clage  ouch  darinn 
nit  bekenntlich  sint,  darumbe  werent  die  von  Basel  noch  Cüntz  David  ime 
im  rechten  nützit  verbunden ; und  bekennent  ouch  doruff,  das  die  von 
25  Basel  im  umb  söliche  sin  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[2]  Item  uff  die  andren  vier  nachgonden  artickel,  darinne  er  meny- 
gerley  brandes  und  nommen  ze  Steynenbrünn,  ze  Schlierbach  und  ze  Diett- 
wiler  bcscheen  gemeldet  het  etc.,  ist  unser  Sprüche : Wie  wol  ime  die  von 
Basel  sölicher  clage  nit  bekenntlich  sint,  er  ouch  die  im  rechten  nit  bracht 
30  het,  darumbe  die  von  Basel  im  on  das  im  rechten  entprosten  werent;  ye- 
doch  noch  dem  der  benant  jungher  Hanns  Bernhart  ze  Ryne  nit  abrede  ist, 
solich  brand  und  nommen  syent  in  offener  vigentschafft  bcscheen,  er  ouch 
selbs  bekennt,  das  er  der  herschafft  man  uf  die  zytt  gewesen  ist:  bekennent 
wir,  das  die  von  Basel  im  umb  sölich  gcschichten,  noch  dem  die  nach  usz- 
35  wisunge  des  anlasses  in  disem  rechten  nit  für  gezogen  worden  sin  soltent, 
im  rechten  entprosten  sin  soltent. 

Uff  her  Bertolt  Sthehelins  conmendürs  zc  Heitterszhein  clage. 

[1]  Item  uff  alle  artickel  siner  clage,  uszgenommen  von  des  kilcherren 
wegen  ze  Tannenkilch,  ist  unser  Sprüche : Als  er  in  sölichen  clagen  menyger- 
40  ley  gemeldet  het  von  brantschatzunge  und  trostunge  siner  dörffem  lüten 
und  güttern,  des  im  aber  die  von  Basel  nit  bekenntlich  sint,  er  ouch  im 
rechten  nit  by  bracht  het,  das  söliche  brantschatzunge  und  trostunge  be- 
schlossen und  zil  geseyt  worden  syent,  das  ouch  dz  dorff  Brcmgartten,  das 
die  von  Basel  gebrantschatzet  habent,  im  oder  sinem  orden  zügehörende 


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240 


sye ; darumbe  ime  die  von  Base!  sölicher  clage  im  rechten  vorabe  billich 
entprostcn  sin  söllent ; ob  aber  yoch  das  were,  das  er  sölich  sin  clage  im 
rechten  by  bracht  hette,  dennoch  noch  dem  er  selbs  gichtig,  das  er  der 
herschafft  von  Ostcrich  gewant  und  des  veranlasseten  rechten  ingangen  isti 
und  aber  der  anlasze  wiset,  das  brand  und  nommen,  so  in  der  vyentschafft  5 
bescheen  sint,  in  disem  rechten  nit  fürgezogen  werden  söltent:  bekennent 
wir,  das  die  von  Basel  dem  selben  conmendüre  umb  sölich  sin  ansprache  über- 
höupt  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[2]  Item  uff  den  artickel  von  des  kilcherren  ze  Tannenkilch  wegen,  der 
da  wiset  das  die  von  Basel  den  selben  kilcherren  by  nacht  überfallen  und  10 
im  das  sin  genomen  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Noch  dem  die 
von  Basel  sölicher  clage  nit  bekenntlich  sint,  ob  das  bescheen  were, 
das  dz  mit  irera  wissen  und  willen  bescheen  sye,  der  conmendüre  ouch  im 
rechten  nit  by  bracht  hett,  ob  cs  also  bescheen  und  das  söliches  mit  der 
stat  wissen  und  willen  bescheen,  ouch  ob  der  selbe  kilcherre  der  sin  sye,  15 
sich  ouch  usz  ettlichen  brieffen,  so  der  selbe  conmendüre  in  dis  recht  geleit 
het,  vindet,  das  der  wolgcbornne  marggriffc  Rüdolff  von  Hochberg  den  sel- 
ben kilcherren  für  den  sinen  versprochen  het;  dorumbe  ime  die  von  Basel 
sölicher  clage  im  rechten  billich  entprosten  sin  söllent ; yedoch  noch  dem 
sölich  geschichten  in  offener  vyentschafft  bescheen  sind:  bekennent  wir,  das  20 
die  von  Basel  sölicher  clage  noch  des  anlaszcs  sage  im  rechten  entprosten 
fin  söllent. 

Uff  der  eptissin  von  Ottmerssen  clage. 

[1]  Item  uff  den  ersten  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  ir 
drissig  swyne  genomen,  und  uff  den  dritten  artickel,  der  da  wiset  das  sy  25 
der  selben  frouwen  der  eptissin  drye  schüren  verbrennt  haben  söllent  etc., 
ist  unser  Sprüche:  Noch  dem  die  von  Basel  in  ir  anttwürt  uff  disc  beide 
artickcle  von  der  swinen  und  der  driger  schüren  wegen,  so  die  eptissin 
meynt  ir  vor  der  vyentschafft  genommen  und  verbrennt  sin  söllent,  für- 
wendent,  das  die  statt  Basel  mit  der  herschafft  in  vyentschafft  gestanden  30 
sye,  darumbe  sy  meynent  umb  sölich  nommen  und  brand  noch  des  anlaszes 
sage  im  rechten  entprosten  sin  söllent;  und  aber  die  eptissin  von  Ottmers- 
sen ir  clage,  als  sy  meynt  das  söliche  geschichten  vor  der  vyentschafft 
bescheen  sin  söllent,  im  rechten  nit  fürbracht  het:  bekennent  wir,  das  die 
von  Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent.  Alsdenne  die  35 
von  Basel  in  ir  anttwürt  den  artickel  als  von  der  sechszig  schoflen  wegen, 

so  der  selben  eptissin  in  dem  zöge  in  dz  Briszgöuwe  genomen  syn  söllent, 
ouch  veranttwürtent  uff  den  anlasze,  ist  unser  Sprüche : Noch  dem  die  ep- 
tissin sich  in  dis  veranlossct  recht  verpflichtet  het  und  selbs  bekenntlich  ist, 
das  die  selben  schofle  in  der  vyentschafft  und  an  dem  zöge  in  das  Briszgoüwe  40 
genommen  syent:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  der  eptissin  umb 
sölich  nommen  noch  des  anlasscs  sage  im  rechten  oüch  entprosten  sin 
söllent. 

[2]  Item  uff  die  artickele,  die  da  wisent  von  der  edelgesteynen,  sant 
Küris  wage,  himeltzen  Stangen  und  ander  nommen,  so  die  eptissin  meynt  45 


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241 


dy  von  denen  von  Basel  in  der  kilchen  ze  Ottmerssen  geschcdiget  sin  solle 
etc,  ist  unser  Sprüche:  Noch  dem  die  von  Basel  sölichcr  clage  nit  bekennt- 
lieh  sint,  die  eptissin  von  Ottmerssen  die  ouch  im  rechten  nit  by  bracht 
het;  und  ob  joch  das  by  brocht  were,  das  yemant  von  Basel  solichs  geton 

5 het,  noch  dem  denne  die  von  Basel  sich  erbotten  hant  die  selben,  ob  die 

bestymmet  worden  werent,  zem  rechten  ze  halten  und  ze  straffen : be- 
kennent  wir,  das  die  von  Basel  sölichcr  clage  im  rechten  entprosten  sin 
soll  ent. 

[3]  Item  uff  den  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  die  eptissin 
10  von  Ottmerssen  durch  den  brand  des  dorffs  Ottmerssen  geschediget  haben 

söllent,  das  ir  ir  korngelt  hünregelt  und  pfennig  gelt  abgangen  sye  etc., 
ist  unser  Spruche:  Wie  wol  die  von  Basel  der  eptissin  umb  sül ich  clage, 
die  sy  im  rechten  nit  by  bracht  het,  on  das  entprosten  sin  möchtent,  ye- 
doch  noch  dem  dise  clage  zii  denen  von  Basel  nit  inmassen  gefürt  als 

15  recht  ist,  die  eptissin  ouch  sclbs  bekenntlich  ist,  das  dz  dorff  Otmcrsscn 

nit  ir,  sunder  der  herschafft  zii  gehörende  sye,  darumbe  sy  mit  recht  umb 
sölichcn  brand  nit  ze  klagende  het:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  söli- 
cher  clage  im  rechten  ledig  und  entprosten  sin  söllent. 

[4]  Item  uff  die  zwene  artickelc,  die  do  wisent  von  dem  brande  des  closters 
20  ze  Ottmerssen  etc.,  ist  unser  Spruche:  Wie  wol  die  von  Basel  nit  bekenntt- 

lich  sint,  das  sölicher  brand  mit  irem  wissen  geheisz  und  willen  zu  gangen 
sie,  die  eptissin  das  ouch  nit  by  bracht  het,  darumbe  sy  doch  sölicher  clage 
im  rechten  billich  gegen  ir  entprosten  werent;  yedoch  nochdem  der  an- 
losze  von  brande  uszwiset,  er  sic  vor  oder  in  offener  vyentschafft  beschecn, 
25  lossent  wir  cs  ouch  da  by  bliben. 

[5]  Item  uff  die  vorderunge,  so  die  eptissin  von  Ottmerssen  in  ir  clage 
getan  und  darnach  in  ir  Widerrede  gewitert  und  uff  ir  friheiten,  so  sy  in 
das  recht  geleit  het,  gezogen  und  gemeint  het,  das  die  von  Basel  frefenlich 
wider  söliche  ir  fryheiten  getan  haben  söllent  etc.,  ist  unser  sprüche : Noch 

30  dem  die  von  Basel  nit  bekenntlich  sind,  das  sy  von  der  eptissin  von  Ott- 
merssen fryheitten,  die  sy  in  dis  recht  geleit  het,  nye  nützit  gewisset,  ouch 
weder  sy  noch  nyemand  von  iren  wegen  noch  mit  irem  wissen  geheisz 
noch  willen  da  wider  nye  nützit  geton  haben,  die  eptissin  ouch  im  rechten 
nit  by  bracht  het,  das  sy  den  von  Basel  ir  friheiten  den  von  Basel  ye  ver- 
35  kündet  noch  do  wider  nit  ze  tiinde  erfordert,  das  ouch  die  von  Basel  wis- 
sentlich und  mit  fürsatze  do  wider  yc  geton  habent:  bekennent  wir,  das 
die  von  Basel  sölicher  vorderunge  und  penen  halp  in  den  selben  friheiten 
begriffen  im  rechten  gantz  ledig  und  entprosten  sin  söllent. 

Uff  der  eptissin  von  Maszemünster  clage. 

40  Item  uf  der  eptissin  von  Maszemünster  clage,  die  da  wiset  das  die 

von  Basel  uff  zystag  noch  sant  Nyclaus  tag  im  XLV  jare  die  kilchen  zu 
Hüntzbach,  die  ir  zii  geeygcnet  sie,  uff  gebrochen  und  das  heilge  sacramcnt 
gesmehet,  glocken  zerbrochen  und  die  kilchen  verbrennt  haben  söllent,  ist 
unser  Sprüche:  Noch  dem  und  sich  in  disem  rechten  nit  vindet,  das  die 
45  eptissin  von  Maszemünster  durch  sich  selbs  oder  yemant  anders,  der  des 

Urkundenbuch  der  Stadt  Basel.  VII.  31 


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242 


von  ir  gewalt  habe  gehept,  söliche  clage  zu  denen  von  Basel  gefurt  habe, 
darumbe  die  von  Basel  ir  im  rechten  ze  anttwurten  nit  verbunden  gewesen 
sind  und  ouch  fürer  im  rechten  noch  des  anlasses  sage  billichcn  ir  clage 
entprosten  bliben  söllent;  und  ob  yoch  sölich  clage  durch  sy  oder  iren 
volmechtigen  anwalt  beschcen  were,  noch  dem  denne  die  von  Basel  der  selben  5 
ir  clage  nit  bekenntlich  sind,  die  eptissin  die  oüch  im  rechten  nit  by  bracht 
het,  und  sy  die  joch  by  bracht  hette,  sittedemol  sy  sich  denne  ouch  in  dis 
veranlosscte  recht  verpflichtet  het  und  selbs  bekenntlich  ist,  das  söliche 
gcschichten  in  der  zyt,  als  ein  offene  vycntschafft  zwüschent  der  herschafft 
und  der  stat  gewesen  ist,  bescheen  syent : bekennent  wir,  das  die  von  Basel  10 
in  alle  wege  der  selben  eptissin  umb  söliche  ir  ansproche  im  rechten  ent- 
prosten sin  söllent. 

Uff  der  von  Brisach  clage. 

[1-13]  Item  uff  alle  artickel  in  der  von  Brysach  clage,  die  da  wisent  von 
der  schiffunge  und  vertigunge  uff  dem  Ryne,  darinn  sy  mcldent,  wie  die  von  15 
Basel  sy  vor  zytten  von  irem  alten  harkomen  des  gefertes  halp  uff  dem 
Ryne  vor  den  sybenen  des  bundes  mit  ir  unwarheit,  und  darnoch  aber  von 
ir  friheit,  so  inen  von  unserm  gnedigesten  herren  dem  Römischen  künyge 
geben  sye,  mit  irem  Unrechten  gewalt  getrenget  und  sy  damit  zü  grossem 
costen  und  schaden  brocht  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche : Noch  dem  20 
die  von  Basel  sülicher  clagen  nit  bckentlich  sint,  sunder  da  by  fürwendent, 
das  sy  mit  denen  von  Brisach  noch  allen  andren  Sprüchen  und  friheiten,  so 
die  von  Brisach  in  dis  recht  geleit  hand,  gantz  und  gar  von  des  gefertes 
wegen  uff  dem  Rine  übertragen  syent,  und  sich  des  uff  ein  richtunge  ze 
Rinfelden  bescheen,  die  sy  in  dis  recht  geleit,  gezogen  und  domitte  ir  für-  25 
wenden  im  rechten  by  bracht  hand ; und  aber  die  von  Brisach  sölich  ir 
clage,  besunder  des  tranges,  der  unwarheit  und  des  Unrechten  gcwalts  halp, 
im  rechten  nit  by  bracht  hand;  und  wie  wol  sy  die  richtunge  zü  Rinfelden 
bescheen  widcrsprechent  und  meynent,  die  sye  on  iren  gewalt  und  willen 
zü  gangen  und  sölle  sy  nützit  berüren,  und  aber  die  von  Basel  do  wider  30 
meynent,  die  von  Brysach  habent  söliche  richtunge  gütlich  uffgenomen  und 
die  darnoch  ein  gut  zyt  gehalten,  dartzü  die  richtunge  brieffe  sy  des  ouch 
übersagent;  die  von  Brisach  ouch  sölicher  stethabunge  und  gebruchungc 
der  richtunge  in  disem  rechten  nyenan  abredc  sint:  lassent  wir  es  by  söli- 
cher richtunge  ze  Rinfelden  bescheen  bliben  und  bekennent,  das  die  von  35 
Basel  der  von  Brisach  obgemeldeten  clagen  im  rechten  entprosten  sin 
söllent 

[14-16]  Item  uff  die  artickclc  in  der  selben  clage,  die  da  wisent  das  der 
von  Basel  schifflüte  ettwie  menge  schiff  uff  dem  Rine  verfürt  haben  söllent  etc., 
ist  unser  Sprüche:  Noch  dem  die  von  Brisach  in  disem  rechten  nyenan  by  40 
bracht  hant,  das  sy  sölich  Sachen,  als  sy  zü  denen  von  Basel  clagent,  ützit 
berürt,  ouch  sölichs  zü  clagen  von  nyemand  anderm  gewalt  habent,  oder 
das  der  von  Basel  schifflüte  sölich  verfürungc  müttwilliklich  getan  haben, 
sic  ouch  der  geschichtcn  halp,  so  sunderlich  obendig  Brisach  bescheen  sint, 
gantz  nützit  gewendet  möchten  haben  : bekennent  wir,  das  die  von  Basel  45 


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243 


inen  umb  sölich  ir  clagen,  die  inen  ungebürlich  sint,  im  rechten  entprosten 
sin  söllent 

[17-19]  Item  uff  die  zwene  artickele,  die  da  wisent  das  die  von  Basel  denen 
von  Rrisach  ir  holtz  und  ouch  ir  schiffe  und  vasse  by  inen  behalten  und 
5 damitte  hertzog  Lüppolts  seilgen  Spruche  über  faren  haben  söllent  etc.,  ist 
unser  Spruche:  Nochdcm  die  von  Basel  in  ir  anttwürt  und  nochrcdc  nit 
missegichtig  sind,  sy  habent  den  von  Hrisach  uff  ein  zytt,  als  die  Schinder 
im  lannde  gewesen  syent,  nit  mit  frevele  noch  mit  gcfcrden,  sunder  sorgen 
halp,  das  sy  besorgeten  söliche  schiffe  und  holtz  möchte  den  schyndern  ze 
10  teile  geworden  sin  zü  gemeyner  lannden  schaden  etc.,  sy  habent  ouch  den, 
des  die  vasse,  so  in  der  benanten  clage  bestymmet  sint,  warcnt,  heissen 
gehalten  und  syent  irae  urbüttig  gewesen  sin  gelt  umb  das  schiff  wider 
ze  geben;  des  alles  ouch  die  von  Brisach  in  discm  rechten  nit  abrcde  sint: 
bekenncnt  wir,  das  sy  damit  den  obgemelteten  hertzog  Lüppolt  seilgen 
15  spruch  nit  überfaren,  und  das  sy  sölicher  clage  des  überfarendes  halp  gegen 
inen  im  rechten  entprosten  sin  söllent  Werent  aber  sölich  der  von  Brisach 
holcz  und  schiffe  zü  der  von  Basel  hannden  komen  und  noch  umbezalt, 
söllent  die  von  Basel  den  von  Rrisach  dorumbe  ein  bezalunge  tun  noch 
billichen  dingen. 

20  [20]  Item  uff  den  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Basel  den  Ryn  wüst 

geleit  habent  denen  von  Brisach  zü  swercm  schaden  etc.,  ist  unser  Spruche : Wie 
wol  der  artickel  ouch  das  gefert  uff  dem  Ryne  berürt  und  vor  der  zytt  der 
richtunge  ze  Rinfelden  bescheen  sich  verloüffen  het,  darumbe  der  mit  dem 
Sprüche  uff  die  ersten  artickel  der  von  Brisach  clage  das  gefert  uff  dem 
25  Rine  antreffende  davor  geseezt  gcnüglich  uszgcricht  ist;  yedoch  noch  dem 
die  von  Basel  sölicher  clage  nit  bekcntlich  sint  die  von  Brisach  die  ouch 
in  disem  rechten  nit  by  bracht  hant:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel 
sölicher  clage  gegen  denen  von  Brisach  im  rechten  entprosten  sin  söllent 
[21]  Item  uff  den  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Basel  die  pene  fünff- 
30  tzig  marg  goldes  in  des  Römischen  küniges  brieffe  begriffen  verfallen  sin 
söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Wie  w'ol  der  artickel  mit  dem  obgemeldetcn 
ersten  Sprüche  uff  der  von  Brisach  clage  ouch  genüglich  uszgerichtet  sye, 
nach  dem  die  richtunge  ze  Rinfelden  bescheen  das  alles  begriffen  het;  ye- 
doch sittdemol  die  von  Basel  sölicher  clage  nit  bekennttlich  sint,  die  von 
35  Brisach  die  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  hant,  bekennent  wir,  dz  die  von 
Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent 

[22.  23]  Item  uff  die  zwene  artickel,  der  einer  wiset  das  der  von  Basel 
schifflüte  über  der  von  Brisach  vertiger  in  ir  messcr  griffen  haben  söllent; 
und  der  ander  wiset,  das  die  von  Basel  zü  Brisach  win  an  geladen  habent 
40  und  on  urlob  hinweg  gefaren  syent  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Noch  dem  die 
von  Basel  sölich  geschichten,  ob  die  bescheen  werent  das  doch  in  disem 
rechten  nit  by  bracht  ist,  selbs  zü  der  von  Brisach  billicher  straffe  gelossen 
hant,  ob  die  iren  darumbe  gestroffet  worden  werent,  das  sy  sich  des  nit 
angenomen  hettent  und  da  wider  in  disem  rechten  nützit  anders,  des  die 
45  von  Basel  im  rechten  entgelten  möchtent,  für  gewendet  noch  by  bracht  ist: 


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244 


bckcnncnt  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  der  von  Brisach  clage  im  rechten 
entprosten  sin  sÖllcnt. 

[24]  Item  uff  den  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Basel  die  kilchen 

ze  Tannsei,  die  der  von  Brisach  bürgern  zu  gehöre,  uffgebrochen  und  kelch 
und  ander  gottes  gezierde  darusz  genomen  haben  söllent  etc-,  ist  unser  5 
Spruche:  Wie  wol  die  Sache  vormals  mit  dem  Spruche,  so  uff  den  lesten 
artickel  in  der  herschafft  von  Österich  clage,  der  ouch  do  von  wiset,  ge- 
nüglich  us  gerichtet  sye,  by  dem  selben  Spruche  wir  es  hie  ouch  bliben 

lossent;  yedoch  noch  dem  die  von  Basel  sölicher  clage,  bede  in  dem  das 

die  kilch  ze  Tonnsei  der  von  Brisach  bürgeren  zü  gehörende  sye,  und  ouch  10 
das  sy  die  uff  gebrochen  haben  söllent,  nit  bekenntlich  sind,  die  von  Bri- 
sach die  ouch  in  disem  rechten  nit  by  bracht  hant : bekennent  wir,  das  die 
von  Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[25]  Item  uff  den  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Basel  das  wasser 

die  Wisen  ingefasset  habent,  dadurch  den  von  Brisach  dchein  holcze  zü  gon  15 

möge,  denne  das  sy  das  ze  Basel  reichen  und  den  schilhüten  ze  Basel,  die 

sy  mit  stierlonen  vast  überscheczent,  von  einer  vart  holczes  fünff  güldin 
uncz  gen  Brisach  geben  müssent  etc.,  ist  unser  Spruche:  Wie  wol  die  clage 
der  Wisen  halp  mit  dem  Spruch  davor  uf  den  xxj*)  artickel  in  der  herschafft 
clage  begriffen  ouch  genüglich  usgerichtet  sye,  by  dem  selben  Spruch  wir  20 
es  ouch  hie  bliben  lossent;  yedoch  der  stierlonen  halp,  nach  dem  die  von 
Basel  sölicher  der  von  Brisach  clage  nit  bekenntlich  sint,  die  von  Brisach 
die  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  hant:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel 
sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent 

[26]  Item  uff  den  lesten  artickel  der  von  Brisach  clage,  der  da  wiset  das  25 
der  von  Basel’schifflüte  ein  schiff  by  Nuwcnburg  verfürt  habent,  darinne  ir 
louffenden  botten  einer  ertruncken  sye  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Noch  dem 
die  von  Brisach  sölich  clage  anders  denne  umb  irs  löuffers  willen  nit  ze 
tunde  gehept  hant,  und  aber  die  von  Basel  fürwendent,  sye  inen  yemand 
dozemol  ertruncken,  sye  inen  als  leid  als  yemanden,  und  aber  die  von  Bri-  30 
sach  do  wider  meynent,  die  von  Basel  habent  schult  doran,  nach  dem  sy 
sich  des  Rinstrames  mit  irem  gewalt  underzichent ; des  aber  die  von  Basel 
nit  bekenntlich  sint,  die  von  Brisach  ouch  weder  sölich  gewaltigungc,  noch 
das  die  von  Basel  dehein  schult  an  sölicher  geschieht  haben,  im  rechten 
nit  by  bracht  hant : bekennent  wir,  dz  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rech-  35 
ten  entprosten  sin  söllent. 

Uff  der  von  Nuwcnburg  clage. 

[1]  Item  uff  den  ersten  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  inen 
ir  zolle,  so  sy  noch  ir  friheiten  sage  in  ir  statt  und  innewendig  iren  crucz- 
steynen  habent,  dick  und  vil  verfürt  habent,  und  so  sy  die  fürlüte  von  Basel  40 
darumbe  gepfendet  habent,  das  denne  die  von  Basel  sy  mit  irem  Unrechten 
gewalt  getrenget  haben  söllent  inen  ir  pfand  wider  zü  gebende  etc.,  ist 
unser  Spruche:  Nach  dem  die  von  Nuwcnburg  sölich  clage  zü  denen  von 

147-  a)  Jutch  Rasur  korrigiert  aus  xxiij  B. 


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245 


Basel  getan  und  aber  nit  bestymmet  hant,  wer  söliche  verfurunge  der  zollen 
getan  habe,  und  aber  die  von  Basel  des  verfürten  Zolles  halp  und  ouch  der 
gewaltigungc  halp  nit  bekenntlich  sind,  die  von  Nuwenburg  ouch  solich  ir 
clage  im  rechten  nit  by  bracht  hant : bekennent  wir,  das  die  von  Basel 
5 sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent  Als  ouch  die  von  Nuwen- 
burg ir  meynunge,  als  von  ir  zollen  wegen  in  ir  stat  und  innewendig  iren 
erüezsteynen  zenemende  etc.,  mit  iren  friheiten,  so  sy  in  dis  recht  geleit, 
by  bracht  hant,  lossent  wir  sy  ouch  by  sölichen  friheiten  bliben,  doch  das 
sy  nit  Witter  griffen,  ouch  nyemand  von  Basel,  so  ussewendig  iren  criicz- 
10  steynen  uff  rechten  lanndsträssen  hinfaren  wolte,  hin  in  ir  stat  ze  faren 
noch  inen  ze  zollen  trengen  söllent 

[2]  Item  uff  den  andren  artickel,  der  da  wiset  das  einem  dem  iren  das 
sine  noch  by  der  stat  Basel  darusz  und  darin  genomen  worden  sin  solle  etc., 
ist  unser  Spruche:  Nach  dem  die  von  Basel  in  ir  anttwurt  fürwendent,  das 
15  solich  geschieht  in  der  von  Nuwenburg  clage  gemeldet  inen  nit  liep  ge- 
wesen sye  und  habent  ouch  so  vil  dozu  geton,  das  dem  iren  von  Nuwen- 
burg bekert  worden  sye,  inmassen  das  er  des  ein  benugen  gehept  habe; 
und  die  von  Nuwenburg  ouch  selbs  bekenntlich  sint,  dem  iren  sye  sin  pfert 
bekert  worden,  aber  sin  mantel  swert  und  by  xij  guldin  die  standent  im 
20  noch  usz:  bekennen  wir,  behebe  der,  dem  der  nomc  bcscheen  ist,  das  er 
uff  die  zyt,  als  im  die  von  Basel  kerunge  geschafft  hand,  desselben  nomen 
halp  nit  ein  benugen  gehept  habe,  was  er  denne  by  dem  selben  eide  be- 
hept,  das  im  des  selben  nomen  noch  uszstände,  das  söllent  im  die  von 
Basel  von  den  iren  schaffen  gekert  werden. 

25  [3]  Item  uf  den  testen  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Basel  inen 

die  iren  gefangen,  das  irc  genommen  und  sy  swcrlich  gescheczet  haben 
söllent  etc.,  ist  unser  Spruche:  Nach  dem  die  von  Nuwenburg  nit  bestym- 
ment,  wer  die  iren  syent,  die  also  gefangen,  das  ire  genomen  und  geschetzet 
worden,  und  wenne  sölichs  bcscheen  sin  söllent,  die  von  Basel  ouch  nit  be- 
30  kenntlich  sint,  denne  in  eyner  gemeinde,  das  sy  durch  meniger  hande  unfüge, 
so  inen  usz  und  in  der  herschafft  lannde  und  schlosze  zü  gefugt  worden, 
getrenget  syent  sich  des  ze  erweren;  und  aber  die  von  Nüwenburg  in  disem 
rechten  nit  by  bracht  hant,  wer  solich  die  iren,  so  also  gefangen,  was  inen 
genomen  oder  wie  sy  geschcczt  syent,  ouch  das  solich  geschichten  vor  der 
35  vyentschafft  bcscheen  syent:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clage 
im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

Uff  der  von  Louffenberg  clage. 

[1]  Item  uff  den  ersten  artickel,  der  do  wiset  die  von  Basel  habent  sy 
überzogen  und  mit  schiessen  tag  und  nacht  swerlich  understanden  ze  nötigen, 
10  über  dz  sy  inen  zü  geschriben  haben,  ob  sy  üczit  mit  inen  ze  tünde  haben 
wolten,  dz  wolten  sy  inen  crberlich  vorhin  ze  wissen  tun  etc.,  ist  unser 
sprach:  Noch  dem  die  von  Basel  in  ir  antwurt  in  uszzogs  wise  fürwendent, 
das  alle  Sachen,  so  sich  zwüschent  inen  und  denen  von  Louffenberg  gemacht 
habent,  mit  einer  lutern  richtunge  vor  Louffenberg  bescheen  gancz  hin  und 
15  uszgetragen  syent,  dawider  aber  die  von  Louffenberg  fürwendent,  söliche 


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246 


richtunge  sy  ein  nottcdinge  gesin  und  binde  sy  nüczit;  da  wider  aber  die 
von  Basel  zü  lest  fürgewendet  hant,  söliche  richtunge  sye  von  erst  us 
Louffcnbcrg  an  sy  gesücht  und  durch  der  herschafft  lanttvogt  und  rete  ver- 
williget  uffgenomen  und  beschlossen,  ouch  durch  die  von  Louffenberg  selbs 
stet  gehept  und  lange  zytt  güttlich  gehalten,  und  mit  namen  ein  schultbricff,  5 
so  us  der  selben  richtunge  dar  rüre,  mit  ir  stat  ingesigel  vcrsigelt  und  mit 
leistunge  noch  der  selben  brieffen  sage  uncz  uff  infeile  discr  vergangen  krie- 
gen volzogcn  und  domitte  die  selben  richtunge  ouch  stet  gehept  babent, 
und  ziehent  sich  sölichs  irs  fürwendens  uff  die  richtunge  und  schultbrieffe 
vor  Louffenberg  bescheen  und  geben,  so  sy  vormals  oüch  in  dis  recht  ge-  10 
leit  hand  und  damit  sölichen  iren  uszzog  im  rechten  bybracht  hant;  die 
von  Louffenberg  ouch  sölichs  der  von  Basel  fürwenden  nit  abredc,  sunder 
der  leistunge  noch  des  schultbricffs  sage  in  ettlichcn  iren  clagen  bckcnntlich 
sind,  ouch  ir  cigin  ingesigel  sy  des  schultbrieffs  us  der  selben  richtunge 
dar  rürende  überseit:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  der  von  15 
Loüfifenberg  dage  im  rechten  entprosten  sin  söllent  und  lossent  es  ouch  der 
Sache  halp  bliben  by  dem  Sprüche,  so  wir  davor  uff  den  xxiij  artickel  in  der 
herschafft  clage  geseezt  händ. 

[2.  4]  Item  uff  den  andren  und  den  vierden  artickclc,  die  da  wisent  von 
dem  geferte  und  der  stierloncn  wegen  uff  dem  Rine  etc.,  ist  unser  Spruche : 20 
Noch  dem  die  von  Basel  sölicher  clagen  nit  bekenntlich  sint,  die  von 
Loüffenberg  die  ouch  in  disem  rechten  nit  by  bracht  hant,  bekennent  wir, 
das  die  von  Basel  sölicher  clage  ira  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[3]  Item  uff  den  dritten  artickel,  der  do  wiset  von  der  schaczunge 
wegen  des  brennholczes  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Noch  dem  die  von  Basel  25 
in  ir  anttwürt  fünvendent  ir  stat  ordennunge  umb  gemeynes  nutzes  willen, 
das  man  sölich  brennholcz  scheczen  solle,  der  selben  ordennunge  die  von 
Louffenberg  ouch  selbs  bekenntlich  sint : bekennent  wir,  das  umb  sölich 
ordennunge,  die  die  von  Basel  als  wol  als  ander  stette  umb  gemeynes 
nüczcs  willen  wol  zü  scczcn  und  zc  halten  hand,  die  von  Basel  denen  von  30 
Loüffenberg  nuczit  zc  anttwürten  habent  und  das  sy  inen  discr  clage  im 
rechten  entprosten  sin  söllent 

Uff  der  von  Scckingen  clage. 

[1]  Item  uff  den  ersten  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  die 
eitgenossen  ingelossen,  die  inen  grossen  schaden  zü  gefügt  haben  söllent  35 
etc.,  ist  unser  Sprüche:  Das  die  von  Basel  umb  das,  ob  sy  ir  eydgenossen 

in  ir  stat  gelossen  habent,  den  von  Seckingen  im  rechten  nützit  ze  antt- 
würten habent;  aber  von  der  schaden  und  nomen  wegen,  so  die  von 
Scckingen  meynent  das  inen  die  eidgenossen  zü  gefügt  haben  söllent,  noch 
dem  die  von  Basel  des  nit  bckennttlich  sind,  die  von  Seckingen  den  selben  40 
schaden  im  rechten  ouch  nit  by  bracht  hant,  bekennent  wir,  das  die  von 
Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent 

[2]  Item  uff  den  andren  artickel,  der  do  wiset  das  Ulrich  Koplin  Soppen- 
sees sün  gefangen  und  sich  gen  Basel  zü  antwürtten  ze  sweren  getrengt 
haben  solle  etc.,  ist  unser  Spruche : Noch  dem  die  von  Basel  in  ir  anttwürt  45 


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247 


fürwendcnt,  der  selbe  Soppensees  siin  sye  uff  des  von  Rechbcrg  pferd  er- 
griffen und  als  des  von  Rechbergs  diener,  der  der  statt  Basel  offen  vycnt 
uff  die  zytt  gewesen,  gefangen  worden  sye;  do  ouch  die  von  Seckingen 
sölichs  des  pferdes  halp  und  das  er  gcsworn  habe  sich  zu  anttwürtten  nit 
5 abrcde  sint,  denne  das  sy  meinent,  er  sye  ein  Schüler  und  geweihet  ge- 
wesen: bekcnnent  wir,  hette  sich  Soppensees  sün  geanttwurt  und  fürgewen- 
det wes  er  genossen  haben  solte,  es  were  wihe  oder  anders,  das  möcht  imc 
wol  fürderlich  sin  gewesen ; aber  noch  dem  er  sich  nit  geanttwürtet  het  und 
die  von  Basel  anders  nit  gewisset  habent,  denne  das  er  des  von  Rechberg 
10  diener  uf  die  zyt  gewesen  sye,  in  disem  rechten  nit  by  bracht  ist,  das 
do  die  von  Basel  sölicher  der  von  Seckingen  clage  im  rechten  entprosten  sin 
söllent. 

[3]  Item  uff  den  dritten  artickel,  der  do  wiset  das  Kopplin  dem 
schaffener  von  Seckingen  sin  ochsen  genomen  haben  solle  etc.,  ist  unser 

15  sprüch : Noch  dem  die  von  Seckingen  die  Sache  in  disem  rechten  fürgenomen 
und  aber  des  von  dem  schaffener  von  Seckingen  dehein  gewalt  gehept  hant, 
als  sy  des  in  ir  Widerrede  sclbs  bckenntlich  sint;  die  von  Basel  ouch  in 
iren  anttwurtten  und  nochreden  fürwendent,  das  sölich  geschichten  und  pfen- 
dunge  uff  recht  bescheen,  ouch  recht  dorumbe  volgangen  sye:  bekennent 
20  wir,  sie  üczit  mit  recht  darinn  verhandelt,  da  by  lossent  wir  das  bliben,  und 
das  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rechten  gegen  denen  von  Scckingen 
bresten  halp  gewalts  entprosten  sin  söllent. 

[4]  Item  uff  den  vierden  artickel,  der  do  wiset  das  Koppclin  und  sin 
gesellen  dem  gotzhusz  von  Seckingen  iren  win  genomen  haben  söllent  etc., 

25  ist  unser  Spruche : Wie  wol  die  von  Basel  sölicher  clage,  die  von  denen 
von  Seckingen  in  disem  rechten  von  des  gotzhuses  wegen  ze  Seckingen 
fürgenomen  und  aber  des  deheinen  gewalt  von  dem  gotzhuse  fürbracht  hant, 
on  das  im  rechten  billich  entprosten  sint;  yedoch  ob  sy  joch  dozü  gewalt 
gehept  und  fürbracht  hetten,  noch  dem  denn  die  von  Basel  nit  bekenntlich 
30  sint,  ob  sölichs  bescheen  were,  das  dz  vor  offener  vyentschafft  bescheen  sye, 
die  von  Seckingen  das  ouch  nit  by  bracht  hant:  bekennent  wir,  das  die 
von  Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent 

[5]  Item  uff  den  lösten  artickel,  der  da*wiset  das  die  von  Basel  die 
von  Scckingen  gewaltiklichen  überzogen  und  swerlich  geschcdigct  haben 

35  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche : Noch  dem  die  von  Basel  fürwendcnt,  sölicher 
zöge  und  handel  sye  in  offener  vyentschafft  bescheen,  die  von  Seckingen 
des  ouch  nit  abe  rede  sint  und  aber  fürwendcnt,  die  von  Basel  habent  an 
inen  an  gefangen  Übergriffe  ze  tündc,  und  sy  hette  alwegen  wol  mit  recht 
benüget,  und  habent  sy  dadurch  getrenget  sich  ouch  wider  sy  ze  setzen, 
40  und  aber  sölichs,  das  dz  also  bescheen  sye,  im  rechten  nit  by  bracht  hant : 
bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  ansproche  noch  uszwisunge  des 
anloszes  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

Uff  der  von  Ensiszheim  clage. 

Item  uff  der  von  Ensiszhein  clage,  die  da  wiset  das  die  von  Basel  inen 
45  drye  ir  burger  gefangen  und  ze  costen  und  schatzunge  brocht  haben  söllent 


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24« 


etc.,  ist  unser  Sprüche : Noch  dem  die  von  Basel  solicher  gefangcnschaft  nit 
abrede  sint  und  aber  mcynent,  sy  sycnt  durch  die  von  Ensiszhein  und  ander 
der  herschafft  schlösse,  darinn  die  Schinder  ingelassen,  uff  der  von  Basel 
schaden  enthalten,  inen  ouch  einer  ir  gesworner  loüffer  darusz  und  darin 
gefangen  und  lange  zyt  in  gefengnisse  behalten  worden,  sint  getrenget  wor-  5 
den  sich  sölichs  Unrechten  gewalts  zu  erweren : sölichs  der  von  Basel  für- 
wenden die  von  Ensiszhein  ouch  in  ir  Widerrede  nit  abrede  sint,  sunder 
meynent,  es  diene  zu  discr  Sache  nüczit;  und  aber  durch  den  brieff,  so  und 
darinne  inen  die  von  Basel  dienst  geschriben  haben,  den  sy  zü  ir  meynunge 
gebracht  und  in  dis  recht  geleit  hant,  der  da  wiset,  das  der  von  Ensiszhein  10 
obern  denen  von  Basel  nit  also  wol  gedient  habent,  das  sy  sy  ir  bitte  eren 
mögen  etc.,  selbs  bekennent,  das  an  denen  von  Basel  vor  sölicher  obgemel- 
deter gefangenschafft  von  erst  Übergriffen  ist ; wannd  nü  nit  unzimlich  ist 
sich  Unrechtes  gcwaltes  ouch  mit  geivalt  zü  erweren:  bekennent  wir,  das 
die  von  Basel  sölicher  der  von  Ensiszheim  clage  im  rechten  entprosten  sin  15 
söllent 

Uff  der  herschafft  von  Österich  zü  clage. 

[l]  Item  uf  den  ersten  artickel  der  zü  clage,  der  da  wiset  das  sich 
die  von  Basel  mit  den  Schindern  geseezt  haben  söllent  der  herschafft  zc 
schaden,  ist  unser  Sprüche:  Noch  dem  sich  noch  clage  anttwurt  Widerrede  20 
und  nochrede  in  disem  rechten  nit  vindet,  das  söliche  clage  der  herschafft 
von  Österich  zü  denen  von  Basel  ze  tünde  gebürlich  sye,  ouch  nit  by 
bracht  ist,  das  die  von  Basel  deheinerley  arges  noch  geverden  durch  sölichen 
sacz  mit  den  Schindern  wider  yemand  fürgenomen  habent:  bekennen  wir, 
das  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent.  25 

[2]  Item  uff  den  andren  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Basel  mit 
iren  uffgcstccketen  vcnlin  under  der  Schindern  schirm  in  der  herschafft  lanndc 
umb  gefarn  und  den  lüten  ir  körn  und  getreyt  mit  gewalt  one  recht  ge- 
nomen  haben  sollen  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Noch  dem  die  von  Basel  söli- 
cher clage,  als  sy  stat,  nit  bekenntlich  sint,  besunder  das  sy  mit  gewalt  30 
und  one  recht  also  umbgefam  syent  und  gefrevelt  haben,  die  herschafft 
die  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  het:  bekennen  wir,  das  die  von  Basel 
sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent 

[3]  Item  uff  den  dritten  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  der 
herschafft  lüten,  die  in  ir  stat  zü  ir  nottdürfft  üczit  koüfftent,  sölich  ir  gut  35 
und  was  sy  zü  irem  gebruch  hin  usz  tragen  wolten  under  iren  toren  mit 
gewalt  frcfenlich  genomen  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Noch  dem 
die  herschafft  nit  bestymmet,  wem,  ouch  wenn  und  was  also  genomen  sin 
sölle,  die  von  Basel  ouch  fürwendent,  ob  üczit  sölichs  bescheen  were,  das 
were  durch  deheinen  gewalt  noch  frefel,  sunder  nach  ir  stat  ordenunge  und  40 
offenen  rüffs  uszwisunge  bescheen,  als  sy  zü  der  zyt  gerüfft  und  geordenet 
hattent,  das  nyemand  nüczit  usser  ir  stat  den  schyndern  zü  bringen  solte; 
und  aber  die  herschafft  im  rechten  nit  fürbracht  het,  das  die  von  Basel  de- 
heinerley mit  gewalt  und  frefel  also  getan  oder  genomen  haben : bekennent 
wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent  45 


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249 


[4]  Item  uff  den  vierdcn  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  den 
Schindern  sölich  geröubet  gut,  so  sv  zü  I.öuffenberg,  zu  Waldeshut  und  ze 
Seckingen  geplündert  hatten,  abekoufit  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche: 
Noch  dem  die  von  Basel  solicher  clage  nit  bekentlich  sint,  die  herschafft 

5 die  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  het,  bekennen  wir,  das  die  von  Basel 
solicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[5]  Item  uff  den  fünfften  artickel,  der  da  wiset  das  Heinrich  Zygcrlin 
mit  der  stat  Basel  wissen  und  willen  understanden  haben  solle  der  her- 
schafft ir  schlösse  Altkilch  inzenemen  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Noch  dem  die 

10  von  Basel  nit  bckcnntlich  sint,  das  söliche  saclie,  ob  die  also  beschecn  were, 
mit  irem  wissen  und  willen  beschecn  sye,  Heinrich  von  Rinckeltingen  ouch 
der  stat  Basel  nit  zü  versprechende  stot  noch  sin  vcrhandelunge  sy  nüczit 
beriirende  ist,  die  herschafft  ouch  sölichs  uff  die  von  Basel  im  rechten  nit 
by  bracht  het:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  solicher  clage  im  rechten 
15  entprosten  sin  söllent 

[6  a]  Item  uff  den  sechsten  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  der 
stifft  ze  Basel  tümherren  und  mannen  die  eyde,  so  sy  inen  yerlich  sweren 
soltent,  abe  gebrochen  und  der  selben  stifft  an  irem  eigentüm  des  ampts  ze 
l’firt  mcrgklichen  grossen  schaden  zü  gefugt  haben  sollen  etc.,  ist  unser 
20  Sprüche  uff  den  ersten  teile  solicher  clage : Noch  dem  sölich  clage 
lutende  und  fürgewendet  ist  zü  frommen  und  ze  statten  unserm  gnedigen 
herren  von  Basel  und  siner  stifft  ze  Basel,  und  aber  dis  recht  uff  den  an- 
lasze,  so  zwüschent  der  herschafft  von  Österich  und  den  iren  und  der  stat 
Basel  und  den  iren  begriffen  geseezt  und  die  stifft  ze  Basel,  die  ouch  in 
25  deheinen  kriegen  noch  tedingen  mit  der  statt  Basel  by  zytten  des  betedin- 
geten  anlosses  gewesen,  nüczit  berürende  ist:  bekennent  wir,  das  die  von 
Basel  der  herschafft  umb  sölich  ir  clage  in  disetn  rechten  ze  anttwürtten 
nit  pflichtig  gewesen  noch  sint. 

[6  b]  Alsdcnne  uff  den  andren  teile  der  selben  clage,  der  do  wiset  wie  die 
30  von  Basel  die  stifft  ze  Basel  an  irem  eigentüm  des  ampts  zü  Pfirt  geschediget 
haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche : So  verre  dise  clage  aber  unsern  gne- 
digen herren  von  Basel  und  sin  stifft  ze  Basel  berürende  ist,  lossent  wir  es 
by  dem  nechsten  Spruche  davor  geseezt  hüben.  So  verre  aber  die  selbe 
clage  die  innehaber  und  besiczer  des  selben  ampts  ze  Pfirt  beriiret.  lossent 
35  wir  es  hüben  by  den  Sprüchen,  so  vormols  von  uns  der  selben  graffschafft 
und  ampts  ze  Pfirt  halp  in  disem  rechten  besclieen  sint. 

[7]  Item  uff  den  sybenden  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Basel 
ursecher  gewesen  söllent  sin,  das  der  printz  von  Schalon  vor  zytten  in 
der  herschafft  land  gezogen  sye  und  das  geschediget  habe  etc.,  ist  unser 

40.  Sprüche,  das  noch  clage  anttwürt  Widerrede  nochrede  und  brieffen,  so  in 
dis  recht  geleit  sint,  die  von  Basel  solicher  der  herschafft  clage  im  rechten 
entprosten  sin  söllent. 

[8]  Item  uff  den  viij  artickel  der  züclage,  der  do  wiset  das  die  von 
Basel  in  irem  fürnemen  gcbruchet  haben  söllent  ein  verworfien  unbiliieh  ab- 

Urkundeabuch  der  Stadt  Baxl.  VII.  JJ2 


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250 


sagen  wider  die  guldin  bulle  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Noch  dem  die  von 
Basel  in  ir  anttwurt  und  nochrede  fürwendent,  sy  habent  dehein  verwurffen 
noch  müttwillige  absagunge  der  herschafft  geton,  sunder  noch  dem  inen 
von  der  herschafft  amptlüten  houptlüten  und  undertanen  so  menigerley  Un- 
rechts gewalts  und  trangs  mit  dem  sweren  überzöge  der  Schindern,  die  ouch  5 
von  cntpfclhendes  wegen  der  herschafft  oder  ir  anweiten  in  ir  schlosse  in 
gelassen  und  enthalten  worden  sient,  ouch  sust  in  mengen  weg  unerfolget 
und  ungeseit  zügefügt  worden  sient,  als  sy  sich  des  uff  alle  ir  kuntschafft 
und  bylegunge,  so  sy  vor  und  noch  in  disem  rechten  geleit,  in  dem  be- 
schlösse ir  nochrede  gezogen,  mit  denen  sy  in  ettwie  menigem  stücke,  be-  19 
sunder  mit  den  vidimus  brieffen,  die  da  wisent  wie  unser  gnedigester  herre 
der  Römisch  künyg  und  unser  gnediger  ] herre]  herezog  Sigemund  von  Öste- 
ricli  etc.  noch  den  schindem  geworben,  ouch  wie  her  Heinrich  von  Ram- 
stein  die  Schinder  von  der  herschafft  von  Österich  anweiten  und  rätten  ent- 
pfelhendes  wegen  ze  Altkilch  ingelossen  habe,  ouch  mit  jungher  Thürings  15 
von  Halwilre,  jungher  Wernhcrs  von  Stouffen  brieffen,  die  zü  Rinfeldcn 
hinder  herr  Wilhelm  von  Grünenberg  funden,  dozü  mit  wilent  herr  Hanns 
Erhartz  von  Zessingen  und  jungher  Baltascrs  von  Blümnegk  absagbrieffen, 
die  denen  von  Basel  in  der  zyt,  als  die  Schinder  uff  sy  bracht  worent,  zü 
gesant  worden  sint,  ouch  mit  andren  ettlichcn  kuntschafften  und  sendbrieffen,  -jo 
so  von  Heinrich  Halbyscns,  Mathis  Eberlers,  Peter  Gatzen  und  anderer  der  von 
Basel  bürgern  nomen,  inen  durch  den  Weyspriacher  der  herschaft  von  Öste- 
rich houptman  uff  die  zyt  zc  Brisach  und  ander  der  selben  lierschafft  lute 
beschcen,  wisent,  ouch  mit  der  herschafft  von  Österich  selbs  bckcnnflicheit, 
das  sy  einen  offenen  rüff  in  irem  lannde  getan  und  verbotten  habe  nüczit  35 
gen  Basel  ze  fürende  etc.,  gcnüglich  by  bracht  hant,  das  sy  von  erst  gc- 
waltigct,  des  sy  sich  zc  erweren  über  nötiget  und  getrenget  worden  syent, 
do  sy  doch  allcwegcn  glimpft'  geforet,  dem  fürsten  von  Österich  herezog 
Albrcchten  söiichcn  unfflg  von  den  sinen  an  inen  begangen  me  denne  einest 
fürbracht  und  inen  sölichs  zewenden,  ze  benemmen  und  ze  bessern  gefor-  30 
dert  habent,  das  aber  nit  bescheen  sie;  also  von  nottwere  wegen  habent  sy 
sich  sölichs  bcrlichen  müttwilligen  gewalts  müssen  erweren,  das  sy  dennoch 
nit  in  massen  als  au  inen  beschcen  was,  sunder  mit  einer  handlöuffigen 
redelichen  bewarunge,  der  herschafft  verkündet,  sich  ze  were  gestelt ; da 
wider  aber  die  herschafft  nüczit  fürwendet  noch  by  bracht  het,  das  sölich  35 
absagunge  anders  denne  recht  und  lantloüffig,  ouch  sölichs  als  obstat  nit 
bescheen  sige.  Wannd  nü  von  gemeinem  rechten  sölich  obgemeldctcn  ur- 
sach  völlig  genüg  sint  sich  mit  notwere  Unrechts  gewaltes  ze  erweren,  bc- 
kennent  wir  nach  allem  dem,  so  wir  in  disem  rechten  der  Sachen  und 
clagc  halp  vor  und  noch  fürgewendet  und  by  bracht  funden  hant,  das  die  40 
von  Basel  sölichcr  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[9]  Item  uff  den  ix  artickel  der  züclage,  der  do  wiset  das  die  von 
Basel  in  dem  zöge  gen  Ellikort  der  herschafft  lande  und  lütc  groszlich  ge- 
schediget  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche : Noch  dem  die  von  Basel  in 
ir  anttwurt  fürwendent,  das  sy  in  sölichcm  zöge  nit  hüuptsechcr,  sunder  45 


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251 


allein  als  helffer  wilent  eynsz  bischofs  von  Basel  gewesen,  ouch  nit  bekennt- 
lieh  sint  dcheins  ungewonlichen  Schadens,  so  sy  yemanden  an  irem  zöge 
gen  Ellikort  zügefüget  haben  söllent,  die  herschafft  oüch  nit  bestymraet 
noch  by  bracht  het,  an  wem,  wo  mit  oder  wie  vil  ir  sölichs  Schadens  zu 
5 gefügt  worden  sie : bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rech- 
ten entprosten  sin  söllent 

[10]  Item  uff  den  sehenden  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Basel 
der  herschafft  intrag  tünd  an  irem  gericht,  so  sy  noch  habe  in  der  vorstat 
zü  sant  Alben  ze  Basel  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Noch  dem  die  von  Basel 

10  der  herschafft  nit  bekennttlich  sind  deheinerley  rechtunge  noch  gerichten  in 
sölicher  clage  begriffen,  die  herschafft  onch  im  rechten  nit  by  bracht  hett, 
das  sy  deheinerley  rechtunge  noch  gericht  an  denen  enden  habe,  bekennent 
wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent 

[11]  Item  uf  den  xj  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  der  her- 
15  schafft  intrag  tügent  in  iren  gerichten  ze  Grossen  und  ze  Kleynen  Hüningen 

etc.,  ist  unser  Sprüche:  Noch  dem  die  herschafft  an  der  von  Basel  anttwürt 
ein  benügen  und  fürer  nit  by  bracht  het,  das  sy  deheinerley  gericht  an 
denen  enden,  ouch  das  die  von  Basel  ir  deheinerleyc  intrag  geton  habent, 
bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin 
20  söllent 

[ 1 2]  Item  uff  den  xij  artickel,  der  da  wiset  das  Dicbolt  Lütpfrit  bur- 
ger  ze  Basel  einen  genant  Claus  Behem  von  Tann  mit  frömden  gerichten 
fürgenommen  und  ze  kosten  und  ze  schaden  broclit  haben  solle  etc.,  über 
das  er  versprochen  habe,  hette  er  yemant  ze  Tann  gesessen  üczit  anzelangen, 
25  das  er  das  do  und  nyenan  anderswo  tün  soltc  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Noch 
dem  der  von  Basel  burger  Diebolt  I.ütpfrit  sölicher  gewonheit  und  har- 
komens,  ouch  des  Versprechens  und  gelüpde,  so  in  diser  clage  begriffen 
sint,  nit  bekennttlich  ist,  die  herschafft  ouch  weder  das,  noch  das  er  ir  in 
ir  hcrlichkcit  und  gericht  deheinen  intrag  geton  habe  im  rechten  nit  by- 
30  bracht  het,  dazu  ouch  die  Sachen  zwüschen  dem  benanten  Dieboltcn  und 
Clausen  Behem  übertragen  sint,  des  die  herschafft  ouch  nit  abredc  ist:  be- 
kennent wir,  das  die  von  Basel  und  ouch  der  benant  ir  burger  söllicher 
clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent 

[13J  Item  uff  den  lesten  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Basel  der 
35  herschafft  ritterschafft  und  lehenlütten  intrag  tügent  und  inen  ir  lütc  zü  bur- 
ger uffnement  und  wcllent  inen  nit  gestatten  die  ze  beseczen  noch  der  über- 
komnisse,  so  die  selbe  ritterschafft  mit  der  statt  von  sölicher  besaczunge 
wegen  geton  habent  etc.,  ist  unser  Sprüche : Noch  dem  die  von  Basel  nit 
bekenntlich  sind,  das  dchein  soliche  überkomnissc,  die  in  diser  clage  gcmel- 
40  det  ist,  ye  beschlossen,  in  krafft  gangen  oder  gebracht  worden  sye,  ouch 
das  sy  der  ritterschafft  der  besaczunge,  so  sy  yewelten  gehalten  hand,  ye 
geweigert  haben  ze  gestatten,  die  herschafft  das  ouch  im  rechten  nit  by 
bracht  hat:  bekennen  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rechten  ent- 
prosten sin  söllent. 


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252 


Uff  der  von  Ensiszhcim  zu  clage. 

Item  uff  der  von  Ensiszheim  zu  clage,  die  da  wiset  das  die  von  Basel 
inen  acht  pferde  in  der  Hart  genomen  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Spruche : 
Noch  dem  die  von  Basel  sölicher  clage  nit  bekanntlich  sint,  die  von  En- 
sissen  die  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  hant : bekennent  wir,  das  die  von  5 
Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

Uff  graff  Hannscn  züclage. 

[l]  Item  uff  graff  Hannsen  von  Tierstein  zü  clagen  dem  ersten  artickel, 
der  do  wiset  das  die  von  Liechtstal,  den  von  Basel  zü  gchörent,  inj  in  sin 
herlickcyt  sincr  castvögtye  gewaltiklich  intrag  geton  und  in  sinen  gerichten  10 
ein  fröuwen  verbrennt  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Andres  Ospernelle  und 
Eberharts  von  Hiltalingen  obgenant  Sprüche:  Noch  dem  graff  Hanns  in  siner 
clage  nit  bcstymmet,  an  welichen  enden  in  sinen  gerichten  im  sölicher  in- 
trag bescheen  sin  solle,  die  von  Basel  im  ouch  der  gerichten,  da  die  von 
Liechstal  die  froüwen  verbrennt  hand,  nit  bekennttlich  sint,  sunder  fürge-  15 
wendet  hand,  das  die  gcrichte  an  dem  ende,  da  die  selbe  froiiwe  gefangen 
und  verbrennt  worden  sye,  gen  Liechtstal  gehörende  und  sy  der  yewelten 
in  gewere  gewesen  syent,  das  sy  ouch  mit  guter  kunttschafft  davor  in  disem 
rechten  geleit,  uff  die  sy  sich  dis  artickcls  halp  ouch  gezogen,  gcnüglich  by 
bracht  hant;  da  wider  aber  graff  Hanns  sin  obgemcldetc  clage  im  rechten  20 
nit  by  bracht  het:  harumbe  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher 
clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[2]  Item  uff  den  andren  artickel  der  selben  graff  Hannsen  zü  clage, 

der  da  wiset  das  die  von  Basel  im  als  einem  obersten  amptmanne  der 

stifft  ze  Basel  und  andren  der  selben  stifft  mannen  ir  eyde,  so  sy  von  alter-  25 

her  inen  jerlich  gesworn,  umbillich  abgebrochen  haben  söllent  etc.,  des  er 

zu  grossem  schaden  körnen  sye,  ist  unser  Sprüche:  Nach  dem  aber  sölich 
clage  geseezt  ist  ze  nütze  und  anrurende  unsern  gnedigen  herren  und  sin 
stifft  ze  Basel,  und  aber  dis  veranlosset  recht  zwüschent  der  herschafft  von 
Österich  etc.  und  den  iren  und  der  stat  Basel  und  den  iren  und  nit  zwüschent  30 
der  stifft  Basel  und  den  iren  betetinget  ist : bekennent  wir,  dz  die  von  Basel 
zu  sölicher  graff  Hannsen  clage  in  disem  rechten  ze  anttwurtten  nit  ver- 
bunden gewesen  noch  sin  söllent. 

[3]  Item  uff  den  lesten  artickel  der  selben  zü  clage,  der  do  wiset  das 

die  von  Basel  im  sin  register  und  urberbücher,  so  zü  der  graffschafft  Pfef-  35 

fingen  gchörent,  enttwert  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Was  die  von 
Basel  sölicher  register  und  bucher  habent,  die  graff  Hannsen  und  sinem  vet- 
tern zügehörent,  die  söllent  inen  die  von  Basel  wider  werden  und  volgen 
lossen. 

Uff  Jacop  Trappen  clage.  40 

Item  uff  jungher  Jacop  Trappen  clage,  die  da  wiset  das  die  von  Basel 
in  und  die  by  ime  in  dem  schlosse  ze  Rinfelden  worent,  als  das  gewunnen 
wart,  getröstet  und  aber  sölich  ir  trostunge  an  inen  nit  gehalten,  sunder  zü 
inen  geschossen,  inen  ir  swert  und  harnncsch  abgezert  und  sy  under  iren 


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253 


vyenden  uszgeseczt  haben  söllent  etc.,  ist  unser  mcister  Heinrichs  von  Bein- 
heim und  Andres  Ospernelle  obgenant  Sprüche:  Noch  dem  die  von  Basel 
sölicher  clage  nit  bekenntlich  sint,  der  Trapp  die  ouch  im  rechten  nit  by- 
bracht  het,  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rechten  ent- 
5 prosten  sin  söllent. 

Uff  der  von  Mörsperg  zu  clage. 

fl-6.  8.  9]  Item  uff  die  viij  artickel  in  der  von  Mörsperg  zö  clage,  nem- 
lich  den  ersten,  den  andren,  den  dritten,  den  vierden,  den  funfften,  den 
sechsten,  den  achtestcn  und  den  nünden,  die  da  wisent  menigerley  brand 
10  nomen  gefangenschafften,  so  die  von  Mörsperg  meynen  das  inen  die  von 
Basel  und  die  iren  an  iren  dörffern  luten  und  güttern  in  den  selben  articke- 
len  gemeldet  vor  der  vyentschafft  zii  gefügt  haben  söllent  etc.,  ist  unser 
Sprüche:  Noch  dem  die  von  Basel  sölicher  obgemeldeter  clagen  nit  bekennt- 
lich sint,  sunder  fürwendent,  was  inen  vor  der  vyentschafft  bescheen  sye, 
15  das  habent  ander,  die  ir  offene  vyent  worent,  und  nit  sy  getan ; die  von 
Mörsperg  ouch  in  disem  rechten  nit  fürbracht  hand,  das  die  von  Basel 
oder  die  iren  sölichs  als  vor  stat  getan  habent:  bekennent  wir,  dz  die  von 
Basel  sölicher  clagen  aller  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[7.  10-21.  25]  Item  alsdcnn  uff  die  xiiij  artickele  der  selben  zu  clage, 
20  nemlich  den  sybenden,  den  zehenden,  den  eylfften,  den  xij,  den  xiij,  den 
xiiij,  den  xv,  den  xvj,  den  xvij,  den  xviij,  den  xix,  den  xx,  den  xxj  und 
den  xxv,  die  alle  wisent  menigerley  brand  nomen  totschlcge  gefangen- 
schafften und  schaczunge,  so  die  von  Mörsperg  meynen  dz  inen  die  von 
Basel  in  der  vyentschafft  zügefügt  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche : So 
25  verre  sölich  clagen  die  von  Basel  berürent  und  die  in  offener  vyentschafft 
bcschccn  sint,  lassen  wir  das  bliben  by  der  uszwisunge  des  anlosses,  das 
die  hin  und  uszgenomen  sin  söllent  und  das  die  von  Basel  sölicher  clage 
im  rechten  entprosten  sin  söllent.  So  verre  aber  der  selben  clagen  ettliche 
witer  begriffent,  das  die  von  Basel  kilchen  uff  getretten,  gottes  gezierde  und 
30  anders  darusz  genomen,  ouch  ettliche  geströstet  gefangen  gebunden  und 
darnoch  ermürdet,  ouch  ettlich  gebranntschaczet  und  sy  dennoch  damoch 
gebrant,  ouch  herr  Peter  von  Mörsperg  einen  fleischverköuffcr  gescholten 
haben  söllent  etc.,  denen  von  Basel  ze  unglympf  etc.,  ist  unser  sprüche: 
Noch  dem  die  von  Basel  sölicher  geschichtcn,  inmossen  die  in  den  benan- 
35  ten  clagen  gemeldet  sint,  nit  bekenntlich  sint,  sy  sich  ouch  der  kilchen 
frefele  halp,  ob  die  bescheen  werent  von  den  iren,  zü  billicher  straffe  er- 
botten  hand,  und  aber  die  von  Mörsperg  sölicher  ir  clage  im  rechten  nit  by 
bracht  hand:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clagen  aller  im 
rechten  entprosten  sin  söllent 

40  [22]  Item  uff  den  xxij  artickel,  der  da  wiset  das  ir  ettwemeniger, 

die  den  von  Basel  zü  versprechende  standent  und  die  die  von  Mörsperg  uff 
ir  eide  usz  gefengnisse  gelossen,  die  inen  gesworn  habent  wider  die  her- 
schafft und  sy  dannanthin  nit  ze  tunde,  sölich  ir  eide  Überfarn  habent 
und  meyncidig  worden  syent  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Sitdemmol  die  von 
45  Mörsperg  nit  bestymment,  wer  die  syent,  ouch  die  von  Basel  fürwendent, 


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254 


das  inen  nit  wissende  sye,  wer  die  syent,  oder  ob  sölich  clage  an  ir  selbs 
sye,  die  von  Mörsperg  ouch  nit  by  bracht  hant,  das  söliches  also  be- 
scheen  und  die  von  Basel  üczit  berürende  sye,  bekennent  wir,  das  die  von 
Basel  solicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[23]  Item  uff  den  xxiij  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Basel  von  ett-  5 
wiemcnigcs  der  iren  wegen,  so  die  von  Mörsperg  in  gcfengnisse  gehept,  die 
geschetzet  und  umb  die  schatzunge  uf  bürgschafft  uszgebcn  haben,  inen  zü- 
geschriben  haben,  syent  inen  die  iren  üczit  pflichtig  zc  tünde,  das  söllent 
sy  inen  tun,  aber  den  bürgern,  so  die  schaczunge  für  sy  bezalt  habent, 
Stande  ir  gelt  noch  us  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Noch  dem  die  von  Basel  die  10 
iren  also  erbotten  hand,  als  ir  brieff  das  wiset,  den  die  von  Mörsperg  in 
dis  recht  geleit  hand,  und  aber  die  von  Mörsperg  in  disem  rechten  nit  by 
bracht,  ob  die  bürgen,  so  inen  für  der  von  Basel  undertanen  schaczunge 
versprochen  haben  söllent,  söiich  schaczunge  vor  der  zyt  der  richtunge  ze 
Costencz  gemacht  bezalt  habent  oder  nit:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  15 
als  von  sölichs  irs  züschribcns  wegen  der  von  Mörsperg  clage  im  rechten 
entprosten  sin  söllent 

[24]  Item  uff  den  xxiiij  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Mörsperg 
an  die  von  Basel  begert  habent  sy  wissen  ze  lassen,  ob  sy  iren  Unwillen 
gegen  inen  ablassen  woltent  noch  der  richtunge  etc.,  des  inen  aber  von  20 
denen  von  Basel  dehein  völlige  anttwurt  werden  möchte,  des  halp  sy  ir  in 
sorgen  sin  und  vil  knechten  daruff  uff  inen  langzyt  halten  müsten  etc.,  ist 
unser  Sprüche:  Noch  clage  anttwurt  Widerrede  und  nochrede,  ouch  der  von 
Basel  brieffen,  so  die  von  Mörsperg  selbs  in  dis  recht  geleit  hand,  darinn 
die  von  Basel  inen  zugeschriben  hant,  das  sy  die  richtunge  halten  woltent,  25 
uszwisunge  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  solicher  der  von  Mörsperg 
[clage]  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

Uff  her  Hannscn  von  Münstral  clage. 

Item  uff  her  Hannscn  von  Münstral  clage,  die  da  wiset  das  die  von 
Basel  im  an  sinen  armen  lüten  in  irem  zöge  für  Ellikort  mit  menigerley  30 
nomen  und  unfügen  geschediget  und  übel  gehandelt  haben  söllent  etc.,  ist 
unser  Spruche:  Noch  dem  die  von  Basel  in  ir  anttwürt  fürwendent,  sy 
syent  in  sölichem  zöge  nit  houptsccher,  sunder  allein  wilent  einsz  bischoffs 
von  Basel  helffer  gewesen,  ouch  sölichcr  clage  dozu  nit  bekenntlich  sind, 
der  von  Münstral  ouch  sölich  ansprache  so  langzytt  ligen  lossen  und  dehein  35 
rechtlich  vorderunge  an  die  von  Basel  vor  nye  darumbe  getan,  dazü  ouch 
sölich  sin  clage  im  rechten  nit  by  bracht  hat:  bekennent  wir,  das  die  von 
Basel  solicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

Uff  herr  Heinrichs  von  Ramstein  zu  clage. 

[1-3]  Item  uf  die  drye  ersten  artickel  sinre  zii  clage,  die  do  wisent  40 
brand  und  nomen,  so  er  meynt  im  die  von  Basel  in  der  vyentschafft,  dozii 
sy  in  getrenget,  zü  gefugt  haben  sollen  etc.,  ist  unser  Sprüche : Noch  dem 
sölich  geschichten  in  offener  vyentschafft  bcschccn  in  disem  rechten  nit  für 
gezogen  werden,  sunder  noch  des  anloszcs  sage  hin  und  uszgcnomcn  sin 


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255 


söllent,  lassent  wir  es  diser  dryer  clagen  halp  ouch  daby  hüben  und  bc- 
kcnnent,  das  die  von  Basel  dcszhalp  sölicher  clagen  im  rechten  entprosten 
sin  söllent. 

[4]  Item  uff  den  testen  artickel  herr  Heinrichs  von  Ramstcin  zii  clage, 
6 der  da  wiset  das  die  von  Basel  in  by  der  besatzunge  siner  luten  noch  der 
überkomnyssc  uszwisunge,  so  sin  Vordren  mit  andren  der  herschafft  von 
Österich  ritterschafft  mit  inen  getroffen  habent,  nit  bliben  lassen  wellent  etc., 
ist  unser  Spruche  aber  als  da  vor  uf  den  lesten  artickel  der  herschafft  von 
österich  zii  clage,  dz  noch  dem  die  von  Basel  nit  bekenntlich  sind,  das 
10  solichc  überkomnyssc  yc  gantz  beschlossen,  in  krafft  gangen  oder  gebrucht 
worden  sye,  herr  Heinrich  von  Ramstein  das  ouch  in  disem  rechten  nit  by 
bracht  het:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clage  im  rechten 
entprosten  sin  söllent. 

Uff  jungher  Hannsen  und  Jacoben  von  Schönowe 
15  genant  die  Huruszen  clage. 

[1]  Item  uff  den  ersten  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  under- 
standen  haben  inen  ir  husz  und  schlösse  Swerczstat  abzcgewynnen,  ouch  inen 
ettüch  ire  dörffer  verbrennt,  den  iren  dz  ire  genomen  und  ettlich  dörffer 
gcbranntschatzet,  über  das  sy  nüczit  gewisset  habent  mit  inen  ze  tünde 

20  haben  denn  gutes  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Noch  dem  die  von  Basel  fürge- 
wendet hant,  sye  inen  üczit  sölichs  zu  gefugt,  das  sye  in  offener  vyentschafft, 
so  sy  dem  fürsten  von  Österich  und  allen  den  sinen  zü  geschriben  habent, 
bescheen;  und  aber  die  Hüruszen  sölichs  nit  abrede  sint,  denne  das  sy 
meynent,  söliche  vyentschafft  habe  sy  nüczit  berürt,  und  sich  doch  nüt 
25  dester  minder  in  disz  veranlosset  recht  als  ander  der  herschafft  lüte  ver- 
pflichtet und  da  durch  den  selben  anlasze  ze  halten  under  des  durchlüchtigen 
fürsten  hertzog  Albrecht  von  Österich  etc.  versprochen  begeben  hand : be- 
kennen wir,  das  söiich  geschichten,  so  also  in  offener  vyentschafft  bescheen, 
nach  des  anlasscs  sage  hin  und  uszgenomen  und  die  von  Basel  sölicher 
80  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[2]  Item  uff  den  andren  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Basel 
söliche  dörffere,  so  sy  inen  gebrantschaczet  und  brandes  fry  geseezt  haben, 
nüczit  dester  minder  damoch  gebrennt  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche 
uff  die  selben  beide  artickele:  Wie  wol  die  von  Basel  sölichs  nit  bekennt- 

35  lieh  sint,  das  sy  oder  die  iren  söliche  dörffer  verbrennt  habent,  sunder 
meynent,  das  inen  sölicher  brand,  der  von  andren  der  herschafft  offen  vyen- 
den  beschach,  leyt  und  noch  irem  vermögen  gern  da  vor  gewesen  werent; 
yedoch  noch  dem  sy  söiich  brantscliaczunge  getan  und  aber  die  dörffere 
nit  hant  mögen  schirmen  : bekennent  wir,  das  die  von  Basel  so  vil  geltes, 
40  als  die,  so  also  über  ir  trostungc  gebrennt  worden  sint,  an  söliche  brant- 
schaczunge  geben  hand,  den  selben  so  also  gebrennt  worden  sint  wider  keren 
und  damitte  diser  beder  clagen  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[3]  Item  uff  den  dritten  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Basel  mit 
sampt  den  eydgenossen  inen  ir  dorff  Wegenstetten  verbrent  haben  söllent 


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256 


etc.,  ist  unser  Spruche:  Noch  dem  die  von  Basel  des  nit  bekenntlich  sint, 
die  Huruszen  das  ouch  im  rechten  nit  fürbracht  hant,  bekennent  wir,  das 
die  von  Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

[4]  Item  uff  den  lesten  artickel  der  von  Swerstat  clage,  der  da  wiset 
das  die  von  Basel  einen  genant  Cünrat  Schmit  getröstet  und  im  sin  husz  5 
noch  sölicher  trostungc  verbrennt  haben  söllcnt  etc.,  ist  unser  Spruche:  Noch 
dem  die  von  Basel  sölicher  clage  ouch  nit  bekenntlich  sint,  die  von  Swertz- 
stat  die  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  hant,  bekennent  wir,  das  die  von 
Basel  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

Item  alsdenn  die  herschafft  von  Österich  und  die  iren,  so  ir  clagen  10 
in  disem  rechten  geoffenet  und  geton  band,  in  dem  beschlusse  ir  clagen  ir 
vorderungc  getan  und  inen  noch  sölicher  vorderungc  ze  sprechen  begert 
hant,  da  wider  aber  die  von  Basel  meynent  inen  umb  söliche  ir  vorderunge 
nüczit  pflichtig  ze  sinde  etc.,  uff  söliche  vorderungc  alle  ist  unser  Spruch: 
Nach  dem  wir  unser  Sprüche  uff  alle  und  ycgklichc  obgemcldeten  der  her-  15 
schafft  und  der  iren  clage  gescezt  und  bekennt  hand,  bekennent  wir,  das 
die  von  Basel  der  herschafft  von  Österich  und  allen  den  iren  umb  sölich 
ir  vorderunge  nüczit  fürer  phlichtig  noch  im  rechten  schuldig  sin  söllent, 
denne  so  vil  inen  noch  der  obgemcldeten  unser  Sprüchen  uszwisungc  ge- 
bürt und  bekennet  worden  ist  ze  tündc.  20 

Uff  der  stat  Basel  clage  sint  dise  nachgeschriben  unser  der  selben 
von  Basel  züsaczes  rechtlichen  Sprüche. 

[1]  Item  uff  den  ersten  artickel  der  von  Basel  clage,  der  da  wiset  dz 
ettliche  der  herschafft  von  Österich  undertanen,  sy  syent  herren  ritter  knecht 
stette  dürfferc  oder  ir  bürgere,  so  der  selben  herschafft  zu  versprechende  25 
stont,  sich  frefenlich  gewidert  habent  und  noch  hütbytage  widerent  der 
stat  Basel,  iren  bürgern  und  denen  so  inen  zü  versprechende  stont,  sy  syent 
geistlich  oder  weltlich,  ire  kunntliche  wissenthafftige  verbrieffete  und  ouch 
unverbrieffete  gelte,  jeziieh  versessen  zinse,  güitc  und  ouch  schulden,  so  inen 
von  der  selben  herschafft  undertonen  noch  unbczalt  uszstandent,  ze  richten  30 
und  zü  bezalen,  ouch  sy  zü  iren  güttem  lassen  ze  körnen,  wider  söliche 
hochgelopte  versigelte  houptbrieffc,  so  sy  von  inen  dorumbc  habent,  und 
ouch  wider  den  anlasze  ze  Costencz  beschlossen  etc.,  ist  unser  spruch:  Sitt- 
demmol  sich  in  disem  rechten,  bede  im  anfange,  als  die  herschafft  von  d 0 
vier  knechten  von  Fryburg  wegen,  die  herr  Henneman  Ofienburg  umb  sin  55 
zinse,  die  er  meynt  ime  die  von  Fryburg  ze  tünde  werent,  ze  Basel  nait 
recht  behept  hat,  in  clage  wise  fürgewendet  het  und  ouch  in  der  selben 
herschafft  anttwurt  und  nochrede  uff  disen  artickel  der  von  Basel  clag;e, 
ouch  usz  der  von  Basel  anttwurt  und  noch  rede  uff  die  gemeldeten  der 
herschafft  clage  und  dozu  in  ir  Widerrede  und  ziiredc  uff  der  herschaüt  40 
anttw'ürt  und  nochrede  uff  disen  ersten  artickel  geton  eygentlich  vindet,  das 
der  spann  der  zinsen  güten  schulden  und  güttem  etc.  halp  sich  zwüschent 
beiden  teilen  darumbc  erhaben  und  gemacht  hat,  das  cyn  teil  den  articke/ 
von  den  selben  zinsen  gülten  schulden  und  güttern  wisende  und  in  dem 


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2f>7 


anlasze  begriffen  uff  ein  mevnunge  und  als  die  iin  eben  kompt,  und  der 
ander  teil  den  selben  artickel  uff  ein  andere  meynunge  uszlcgen  und  ver- 
ston  wil,  sölichs  irs  spanns  halp  sy  zu  bedersite  ze  clage  anttwürtt  Wider- 
rede und  nachrede  in  disem  rechten  komen  sint  und  ir  rechtsecze  sich  umb 
5 sölichcn  spann  ze  entscheiden  geton  hand;  wie  wol  nü  die  herschafft  von 
österich  in  ir  anttwurt  und  nachrede  mevnt,  sich  habe  noch  nit  funden, 
das  yemant  der  iren  sölichcm  anlasze  nach  ze  gonde  sich  gewidert  habe, 
so  habent  ouch  die  von  Basel  nit  bestymmet,  wer  die  syent  die  sich  sölichs 
gewideret  habent,  sy  habent  ouch  nit  by  bracht,  das  sölichs  der  herschafft 
10  halp  beschecn  sve,  darumbe  sy  getruwen,  sy  söllen  denen  von  Basel  umb 
söliche  ir  clage  im  rechten  entprosten  sin ; so  vindet  sich  doch  durch  der 
selben  herschafft  obgemeldetcn  clage  von  der  knechten  von  Fryburg  wegen 
getan,  das  her  Hennemann  Offenburg  einer  und  sin  mittgesellen  in  sinem 
llöuptbrieffe,  des  vidimus  in  dis  recht  geleit  ist,  begriffen  uff  der  von  Basel 
15  sitten,  ouch  die  von  Friburg  im  Briszgoiiwc  uff  der  herschafft  sitten  ouch  in 
disem  artickel  der  von  Basel  clage  alle  und  yegliche  der  herschafft  undertänen, 
so  gon  Basel  zinszhafftig  sint,  damit  genflglich  bestymmet  sint,  noch  dem 
denne  der  erst  teil  des  selben  artickels  in  dem  anlasze  begriffen,  der  also 
lutet:  »item  wer  zü  ycgelichem  teile  gewant  ist,  der  kunttliche  oder  ver- 

•20  briefete  zinse  gölte  schulde  oder  gutter  hat,  der  sol  da  by  bliben  und  der 
hinfür  als  vor  disem  kriege  geniessen«,  uszwiset:  — bekennent  wir  noch  ver- 
stentlicheit  der  wortten  des  artickel  noch  uszwisunge  gemeyncr  rechten, 
das  yederman  uff  beide  site  dem  andren  sin  zinse  gultc  und  schulde,  so  er 
im  vor  dem  kriege  und  ouch  in  dem  kriege  verfallen  und  schuldig  worden 
•25  ist,  richten  und  bezalcn,  ouch  im  sin  gutter,  ob  yemant  den  andren  doran 
geirret,  die  bezogen  verendert  oder  bekömbert  hette,  widerumbe  zü  sitten 
handen  werden  und  volgen  lossen  sol  ze  glichcr  wise,  als  sy  die  vor  dem 
kriege  genossen  und  gehept  hand,  und  das  dehein  irrunge  noch  verender- 
ungc  nyemand  darinn  schirmen  sol  noch  mag,  cs  were  denn  Sache,  als  der 
30  ander  teile  des  selben  artickels  ncchst  damoch  volgendc,  der  also  lutet: 
»wer  aber  verbrieffet  gelt  gult  oder  schulde,  die  von  den  vyenden  uff  ge- 
haben  oder  genommen  und  in  der  andren  parthyen  namrnen  oder  gewalt 
gelegen  werent,  das  die  hin  und  uszgenomcn  sin  söllcnt«,  usz  wiset,  das 
sölicher  zinsen  gölten  und  schulden,  so  yemand  dem  andren  uff  beiden  siten 
35  ze  tunde  gewesen  werent,  utzit  in  der  namen  und  gewalt,  denen  man  die 
schuldig  were  gesin,  one  geverdc  und  argeliste  mit  derselben  zinsen  gölten 
oder  schult  vor  deren  gutem  willen  und  wissen  übergeben  geleit  oder  ge- 
wert  und  die  in  zyt  der  benanten  vyentschafft  von  der  andren  parthien  den 
vyenden  uffgehaben  und  genomen  werent  und  sich  das  alles  kuntlich  cr- 
10  funde,  sölicher  verbrieffeter  zinsen  gölten  und  schulden,  so  vil  der  in  söli- 
cher vyentschafft  in  ruossen  als  davor  gelegen  und  genomen  werent,  und 
nit  me,  söllcnt  die  zinszlute  gölten  und  schuldcncr  anderwerbe  ze  bezalcn 
nit  verbunden  sin.  Was  aber  sölicher  zinsen  gölten  und  schulden  nit 
also  geleit  und  genomen  worden  werent,  als  vor  stät,  die  söllcnt  die  selben 
45  zinszlute  gölten  und  schuldener  noch  ir  verschribunge  sage  richten  und  be- 

Urkundenbuch  der  Stadt  Datei.  VII.  JJ3 


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25« 


zalcn.  Denn  in  allem  rechten  nyemant  mag  entweltigct  werden  des,  das 
in  sinem  gewalt  noch  in  sinem  nammen  nit  gelegen  und  dcszhalp  noch  nit 
das  sin  geheissen  ist.  Deszglich  als  der  dritte  teil  des  benanten  artickels, 
der  also  lutct:  »hat  ouch  yemand  geltzinse  oder  gülte,  die  nit  vcrbricffet 
wcre,  ouch  lcorn  win  habcrn  und  ander  frücht,  die  in  zyt  diser  offenen  vycnt.  5 
Schaft  gefallen  und  von  den  vycnden  uffgehaben  oder  ingenommen  were, 
das  alles  sol  hin  und  uszgcnomen  sin,«  uszwiset,  hette  yemand  uff  beide 
sitten  unverbriefete  zinse  oder  gülte,  ouch  kom  win  habcrn  oder  ander 
frucht,  die  in  zyt  der  offenen  vigentschafft  gefallen  und  von  den  vyenden 
genomen  worden  werent,  sy  werent  gelegen  wo  sy  denne  werent,  zu  ye-  10 
mands  handen  oder  nit,  sölicher  unverbrieffetcr  zinsen  gülten  ouch  kom 
win  habcrn  und  ander  fruchte  in  der  vyentschafft,  inmaszen  als  nechst  da- 
vor gelütert  ist,  gefallen  und  von  den  vyenden  uffgehaben  söllcnt  die  zinsz- 
lüte  und  gülten,  ouch  die  so  sölich  gefallen  und  genommen  kom  wine  habcrn 
und  ander  frucht  schuldig  warent,  so  vil  sich  kuntlich  finden  mag  das  des  15 
genomen  sye  als  vor  stat,  und  nit  nie,  anderwerbe  den  zinse  und  gülte  vor- 
deren oder  denen  sölich  genomen  kom  wine  habern  und  ander  frucht  zü 
gehört  bette  ze  bczalen  nit  verbunden  noch  pflichtig  sin.  Und  noch  dem 
die  überigen  zwen  teile  des  benanten  artickels  noch  iren  Worten  on  das 
lütcr  und  verstenntlich  sind,  sich  ouch  der  halp  diser  spann  nit  gemacht  20 
het,  lassen  wir  die  bliben  als  sy  sint. 

[2 1 Item  uff  den  andren  artickel  der  von  Rasel  clage,  der  da  wiset  dz  herr 
Peter  von  Mörsperg  amptmann  zü  Phirt  Hannscn  Gurle  burger  ze  Basel  sin 
ligende  gütter,  so  er  hat  in  dem  ampt  ze  Phirt,  genomen  und  enttwert,  dar- 
zü  Lienhart  Rümclin  sin  husz  abgebrochen  und  hinweggefürt  haben  sölle  25 
etc.,  ist  unser  Spruch : Noch  dem  herr  Peter  von  Mörsperg  in  siner  anttwurt 
bekcnntlich  ist,  das  er  wilent  Per  Gurlins  seilgen  verlassen  gütter,  ouch  alle 
schulde,  so  der  selbe  Peter  Gürlin  gen  Basel  schuldig  were,  von  der  her- 
schafft entphelhunge  wegen  in  der  vyentschafft  bezogen  vertriben  verkoufft 
und  verbrechet  habe  etc.,  bekennent  wir,  das  der  selbe  herr  Peter  von  Mörs-  30 
perg  sölich  gütter  und  schulden  nach  des  artickels  von  den  zinsen  gülten 
schulden  und  güttern  in  dem  anlasze  geseezt  und  unsers  Spruchs  nechst 
davor  daruff  begriffen  uszwisunge  denen  wider  werden  und  lassen  sol, 
denen  die  vor  dem  kriege  zü  gehört  habent  Alsdcnne  von  Lienhart  Rümc- 
lins  huses  wegen  bekennen  wir,  was  desselben  huses  sit  der  richtungc  ze  35 
Costencz  gemacht  ab  gebrochen  oder  hinweg  gefürt  worden  ist,  darumbe 
sol  im  herr  Peter  von  Mörsperg  wandcl  tun. 

[3]  Item  uff  den  dritten  artickel,  der  do  wiset  das  herr  Peter  von  Mörs- 
perg die  lüte,  so  gon  Pfeffingen  gehörent,  getrenget  habe  ime  zü  sweren, 
über  das  die  selben  lüte  den  von  Basel  vor  gesworn  hetten,  wider  den  an-  40 
lasze  etc.,  ist  unser  Sprüche : Noch  dem  herr  Peter  von  Mörsperg  in  siner 
anttwurt  und  nochrede  bekennttlich  ist,  das  die  lüte  gen  Pfeffingen  ge- 
hörende von  siner  begerunge  wegen  im  gesworn  haben,  und  aber  ein  ar- 
tickel in  dem  anlasze  begriffen,  der  also  lutet : »item  und  sol  in  disern  rech- 
ten uszgcnomen  sin  und  nit  für  gezogen  werden  totsiege  roub  brand  nom-  45 


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259 


nie  schloszbrcchen,  die  in  diser  vygentschafft  bescheen  sind,  onch  bann  und 
ächte;  doch  sol  domittc  nit  uszgenomen  sin  herlicheit  zöllc  geleit  schlosze 
stette  lande  lute,  ligende  gütefr],  hantfesten  brieffe  urberbucher  und  register, 
die  yegelichcr  teil  von  dem  andren  an  sich  bracht  het«,  noch  rechter  vor- 
5 stentlicheit  uszwiset,  das  sölich  lute,  so  ein  teil  von  dem  andren  an  sich 
bracht  hat,  zem  rechten  stan,  das  wir  meynen  also  ze  verstände  sin,  das 
die  vor  usztrag  des  rechten  nyemant  abgezogen  werden  söllent:  bekennent 
wir,  das  herr  Peter  von  Mörsperg  alle  die  lute  gen  Pfeffingen  gehörende, 
so  er  also  noch  der  richtunge  zu  Costcncz  gemacht  in  eyd  genomen  hat,  ir 
10  eyden  ledig  und  bliben  lassen  so!,  als  sy  warent  uff  die  [zyt,j  als  die  richtunge 
beschlossen  wart 

[4]  Item  uff  den  vierden  artickcl,  der  da  wiset  das  herr  Peter  von 
Mörsperg  die  armen  lute,  so  in  Pfirtcr  ampt  gehörent,  nit  wider  zu  iren 
gutem  körnen  lossen  wölle  wider  den  anlasze  etc.,  ist  unser  Spruche:  Was 
15  der  anlasze  und  unser  Spruche  davor  uf  den  ersten  artickel  der  von  Basel 
clage  da  von  uszwisent,  da  by  lassent  wir  es  hie  ouch  bliben. 

[5 J Item  uff  den  fünfften  artickel,  der  da  wiset  das  her  Yörge  von 
Geroltzseck,  der  der  herschafft  hindersesse  und  gewant  sye,  denen  von 
Basel  menigerley  Schadens  zügefügt  habe  ungescit  etc.,  und  usz  und  in  das 
20  schlosz  Keppenbach,  das  in  herschafft  lannde  gelegen  sye  etc.,  ist  unser 
Sprüche:  Nach  dem  die  herschafft  sölicher  clage  nit  bekcnntlich  ist,  die  von 
Basel  die  ouch  im  rechten  nit  fürbracht  hand,  bekennent  wir,  das  die  her- 
schafft von  Ustcrich  sölicher  der  von  Basel  clage  im  rechten  entprosten 
sin  söllent 

25  [6]  Item  uff  den  sechsten  artickel,  der  do  wiset  dz  wie  wol  der  an- 

losze  innhalte,  das  alles  ungegeben  schaczgclt  nit  geben  werden  sölle,  den- 
noch werde  Rüdin  Schindeier  burger  ze  Basel  noch  allcwegen  gemailt  und 
ersucht  umb  ettwas  schaczgeltcs  etc.  wider  sölichen  anlasze,  ist  unser  Spruche 
noch  anttwurt  Widerrede  und  nachrede,  das  Rüdin  Schindeier  und  ouch 
30  sin  bürgen  noch  uszwisunge  des  anlosses,  der  alle  vergangen  teding  gelüp- 
den  und  versprechen  von  schaczgelcz  wegen  darrürende  tödet  und  ab  tut, 
fürer  umb  sölich  schaczgelt  unersücht  bliben  und  nützit  me  ze  geben  ver- 
bunden sin  söllent. 

Uff  die  rechten  clage  der  von  Basel  umb  Sachen,  die  sich 
35  vor  dem  anlasze  gemacht  hant. 

[l]  Item  uff  den  ersten  artickel  der  von  Basel  rechten  hoüptclagen, 
der  da  wiset  mit  vil  wortten,  wie  nach  menigerley  Unfugs  und  müttwillcns, 
so  den  von  Basel  durch  jungher  Hannsen  von  Rechberg  der  herschafft  diener 
zü  gefügt  worden  sye,  deszhalp  sy  an  der  herschafft  lanntvogt  ettwie  dicke 
40  kerunge  ervordert  habent,  die  inen  aber  nit  gelangen  mochte,  deszhalp  und 
ouch  von  manunge  wegen  ir  eidgenossen  von  Bern  sy  noch  ir  redelichcn 
absagunge  zü  den  selben  iren  eidgenossen  für  I.öuffenberg  gezogen  syent, 
daselbs  cttlichc  uff  der  herschafft  teile  usz  dem  schlosze  I.öuffenberg  ein 
tedinge  gesucht,  da  durch  ze  lest  ein  richtunge  und  übertrag  getroffen  und 


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beschlossen,  ouch  hochgclopt  und  versigelt  worden  sye,  dieselbe  richtungc 
aber  an  inen  nit  gehalten,  sunder  in  menigen  weg  und  besunder  von  ett- 
lichen  herren  rittern  und  andern  der  hcrschafft  ritten  dienern  und  under- 
tanen,  so  sich  umb  ein  süm  gelcz  in  einem  schultbricffe  von  inen  uszgangen 
versigelt  und  gelopt  benempt  verschriben  hattent,  überfaren  sye  etc.,  ist  5 
unser  spruch:  Noch  dem  die  herschafft  in  ir  anttwurt  und  noch  rede  zü 
sdlicher  clage  nit  gestracks,  sunder  in  uszzögcnlicher  wise  fürwendet,  das 
sy  sölich  tedingc,  die  die  von  Basel  eyn  richtunge  vor  Löuffenberg  bescheen 
nennent,  nüczit  angangc  noch  binden  solle,  Sachen  halp  das  die  selbe  te- 
dinge  durch  vorcht  und  getrange,  ouch  one  der  herschafft  von  Österich  ge-  10 
walt  untougenlich  Zugängen  sye,  die  von  Basel  die  ouch  selbs  nit  gehalten 
habent,  soliche  uszzogenlich  anttwürt  aber  in  disem  rechten  nit  by  bracht 
ist,  die  von  Basel  der  ouch,  inmaszen  die  gclutct  het,  nit  bekenntlich  sind, 
sunder  do  wider  für  wendent,  das  die  herschafft  von  Österich  und  die  iren, 
die  denne  soliche  richtunge  berürt  het,  die  selben  richtunge  lange  zyt  noch  15 
dem  abzoge  von  I.ouffcnberg  stete  gelicpt  vollzogen  und  gehalten,  die  her- 
schafft ouch  des  wolgebornn  marggraffe  Wilhelms  von  Hochberg  irs  lannt 
vogts  rechtbottcn,  so  er  uff  die  zytt  getan  hat,  in  disem  rechten  zü  ir 
meynunge  gebriiehe,  da  doch  söliche  rechtbot  und  beschliessunge  der  richtungc 
durch  den  selben  lanntvogt  unlange  nocheinander  in  cym  gewalt  bescheen  20 
und  dem  rechten  nochgangcn,  da  durch  nü  sölicher  der  hcrschafft  uszzog 
im  rechten  gebrochen  syent,  dasselbe  der  von  Basel  fürwenden  sich  ouch 
also  sin  in  disem  rechten,  beide  durch  kuntschiifft  und  sendebrieffe  vor 
und  noch  von  denen  von  Basel  geleit  und  ouch  der  herschafft  lanttvogts 
und  cttlicher  anderer  ir  undertonen  bekenntlicheit,  das  sy  noch  ir  ver-  25 
schribunge  ein  zyt  geleistet  und  anders  getan,  ouch  die  richtunge  für  ein 
richtunge  gehalten  und  nyc  widersprochen  noch  geweigert  haben  ze  halten 
uncz  uff  infallc  diser  kriegen,  genüglich  vindet,  sy  ouch  söliche  richtunge 
und  vcrschribungc  mit  glöuplichen  brieffen  in  disz  recht  geleit  by  bracht 
hand:  bekennent  wir,  das  die  richtunge  und  schuldbrieffe  uff  disen  artickel  30 
also  in  disz  recht  geleit  bestenntlich  und  by  krefften  bliben  und  die  hcr- 
schafft von  Österich  etc.  und  alle  die  iren,  ouch  die  von  Basel  und  alle  die 
iren,  in  der  beider  teilen  nammen  die  beschlossen  und  uffgenomen  sind,  die 
ouch,  sovil  denne  das  die  herschafft  und  die  iren  und  die  von  Basel  und 
die  iren  gegen  einander  berürende  ist,  halten  und  vollziehen  söllcnt.  35 

[2]  Item  uff  den  andren  artickel  der  von  Basel  clage,  der  da  wiset 
das  die  richtunge  vor  I-ouffenbcrg  bescheen  ze  stunde  von  denen  von  Sec- 
kingen  an  inen  uberfaren,  darumbe  sy  mit  den  selben  von  Seckingen  wider- 
umbe  zü  Unwillen  körnen  syent,  sölichs  Unwillens  und  ouch  ander  Sachen 
halp  ein  frünttlichcr  unverbundener  tag  durch  die  vettcr  des  heilgen  con-  40 
ciliums  mit  der  herschafft  von  Österichs  etc.  lantvogts  und  ouch  der  von 
Basel  wissen  und  willen  gen  Rinfelden  gescczt,  durch  beide  teile  da  gesucht, 
da  selbs  ouch  umb  alle  Sachen,  dorumbe  dozemole  zwüschent  der  hcrschafft 
und  den  iren  und  ouch  denen  von  Basel  spenne  warent,  eyn  gancze  völlige 
richtunge  troffen  und  beschlossen,  die  inen  aber  nit  gehalten,  sunder  in  40 


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261 


menygen  weg  und  nemlich  in  dem  stucke,  als  die  selbe  richtungc  innhaltet, 
das  die  nüwen  Zölle  in  der  herschafft  lannde  ab  getan  werden  sollent  etc., 
überfaren  sye,  damitte  das  die  von  Basel  mit  söllichen  ntiwen  Zöllen  ye- 
lenger  yeme  beswert  werdent,  wider  süliche  richtunge  und  ouch  wylent 
5 keyser  Sygemunds  und  herezog  Friderichs  von  österich  seilgen,  ouch  yecz 
unsers  gnedigesten  herren  künyg  Fryderiehs  brielTe,  die  sy  dar  uff  in  dis  recht 
geleit  haben  etc.,  als  ir  clage  mit  me  wortten  uszwiset,  ist  unser  Spruche: 
Noch  dem  die  herschafft  von  Österich  uff  sölichc  der  von  Basel  clage  aber 
nit  gestragks,  sunder  durch  zweyerley  uszöge  geanttwürt  und  filirgewendet 
10  het,  die  tedinge,  so  die  von  Basel  nennent  ein  richtunge  ze  Rinfclden  be- 
scheen,  sye  ein  nottdeding  mit  vorcht  und  getrange  der  von  Basel,  ouch 
one  der  herschafft  gewalt  und  willen  zii  gangen,  dorumbe  sy  der  für  dehein 
richtunge  bekenntlicli  sye,  und  getruwe  nit,  das  die  selbe  tedinge  ir  im  rech- 
ten dehein  schaden  bringen  sölle;  sölicher  beder  uszzögen  die  von  Basel 
15  aber  nit  bekenntlich  sint,  die  herschafft  die  ouch  im  rechten  nit  by  bracht 
het;  und  aber  die  von  Basel  ir  meynunge  als  von  sölicher  richtunge  wegen 
zc  Rinfelden  bescheen  mit  den  hoiiptbricffen  und  andren  gloüplichen  vidi- 
raus  brieffen,  so  sy  in  dis  recht  geleit  und  dorzü  fürgewendet  hand,  das  der 
herrschafft  lanntvogt  amptlüte  rote  diener  und  undertonen,  so  in  der  be- 
20  nanten  richtungc  benempt  sind,  und  ouch  ander  die  selben  richtunge  lange 
zytt  gehalten  volzogen  und  nye  geweygert  haben  ze  halten  uncz  uff  infeile 
diser  kriegen,  solichs  sy  ouch  in  disem  rechten  kuntlich  gemacht  und  by 
bracht  hant:  bekennest  wir,  das  die  obgemcldete  richtunge  ze  Rinfelden  be- 
scheen bestenntlich  und  by  krefften  bliben  und  durch  die  herschafft  von 
25  Österich  und  alle  die  iren  und  ouch  die  von  Basel  und  alle  die  iren,  in  der 
beder  parthien  nammen  die  ouch  ziigangen  und  beschlossen  ist,  one  intrag 
vollzogen  und  gehalten  werden  sölle. 

[3.  4]  Item  uff  den  dritten  artickel  der  von  Basel  clage,  der  da  wiset 
wie  wol  in  allen  lannden  von  gemeynem  rechten  zölle  dorumbe  uffgeseezt 
30  und  ze  nemmen  erloubt  sind,  das  man  Strossen  und  lande  für  Übergriffe 
schirmen  sölle,  und  das  man  nyemant  über  die  alten  gesaezten  zölle  be- 
swären  noch  übernemmen  sölle,  yedoch  so  habent  die  Münche  von  Lannds- 
kron  und  die  iren,  als  sy  das  ampt  Lanndser  innhand,  sich  der  alten  Zöllen 
nit  lossen  benagen  ze  Ottmerssen,  ze  Habischen  und  ze  Lanndser,  das  ein 
35  wagen  vier  stebler  und  ein  karre  geladen  zwen  steblcr  geben  söllent  und 
nit  rae,  sunder  das  sy  die  von  Basel  fürer  beswerent  und  me  von  inen 
nement,  als  denne  die  selbe  'clage  mit  mer  wortten  uszwiset  etc.  und  fürer 
in  dem  vierden  artickel  ouch  gemeldet  stat;  das  des  glich  der  herschafft 
etc.  lanndvogt  amptlüte  und  ir  Statthalter  ouch  tügent  und  die  lüte  mit  zollen 
40  und  geleit  beswerent,  als  sundcrlich  von  jungher  Wernher  von  Stöuffen  dar- 
inne völliklich  gemeldet  ist  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Wie  wol  die  herschafft 
in  ir  anttwurt  uff  sölich  clage  nit  geanttwürtet,  sunder  fürgewendet  het, 
das  sy  nit  schuldig  syen  daruff  zc  anttwürtten,  noch  dem  die  nit  gelütert 
sye,  wer  das  getan  habe  etc.,  und  aber  die  von  Basel  in  ir  Widerrede  mey- 
45  nent,  sy  habent  genüglich  bestymmet,  wo  und  durch  wen  inen  sölichc  be- 


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202 


swerung  zü  gefügct  worden  sye,  die  hcrscliafft  ouch  in  ir  nachrede  nach  vil 
wortten  sich  der  clage  halp  zühct  uff  ir  anttwurt  und  nochrede,  so  sy  vor- 
mals uff  der  von  Basel  clage  als  von  der  richtunge  wegen  zü  Rinfcldcn  bc- 
scheen  getan  habe:  bekennent  wir,  sitdcmol  dise  beide  artickclc  antreffen 
sind  die  richtunge  ze  Rinfelden  beschecn,  das  denne  die  noch  uszwisunge  5 
der  selben  richtunge  und  unsers  Spruchs  nechst  davor  von  der  selben  rich- 
tunge wegen  getan  gehalten  und  volzogen  werden  söllent.  Als  aber  jungher 
Wcrnher  von  Stöuffen  in  sincr  anttwurt  und  nachrede  der  von  Basel  clage 
von  im  getan  nit  bekcnnttlich  ist  fürer  denn  umb  xvj  gülden,  die  ime  wor- 
den syent,  und  aber  die  von  Basel  meynent,  man  habe  ye  und  yc  einem  io 
lanntvogt  nit  me  denne  vier  oder  sechsz  guldin  von  frünnttschafft  wegen 
geben,  wie  nü  dem  sye  umb  das  vergangen,  lassen  wir  sin  als  es  ist;  aber 
hinnanfür  sol  das  gehalten  werden,  als  die  richtunge  zü  Rinfcldcn  beschcen 
und  unser  Spruch  do  vor  gemeldet  uswiset. 

[5]  Item  uff  den  fünfften  artickcl,  der  do  wiset  das  Yorgen  und  Die-  15 
boltcn  I.ütpfriden  gebrudern  ir  wine,  einem  gremper  by  zwölff  guldin  wert 
nussen,  Clcwin  Götschi  by  zehen  guldin  wert  kostens,  so  inen  in  der  obgc- 
meldeten  richtunge  ze  Rinfelden  bescheen  zc  keren  vertedinget  worden, 
noch  nit  bekert  syent  etc.,  ist  unser  Sprüche  noch  beider  teile  clage  antt- 
wurt Widerrede  und  nochrede : Sittdemol  die  stücke  in  diser  clage  begriffen  20 
die  obgemeldctc  richtunge  ze  Rinfcldcn  beschcen  ouch  antreffendc  sint  und 
damitte  uszgetragen,  lossent  wir  cs  ouch  da  by  hüben  und  bekennent,  das 
die  noch  der  selben  richtunge  und  unsers  Spruchs  davor  gemeldet  usz- 
wisunge ouch  gehalten  und  volzogen  werden  söllent 

[6]  Item  uff  den  sechsten  artickel,  der  do  wiset  das  wie  wol  in  der  25 

obgemeldeten  richtunge  der  veylc  kouff  völliklich  gelütert  stände,  das  man 
inen  den  fryc  und  ungehindert  zü  gon  lassen  solle,  ycdoch  sye  inen  der 
selbe  vcyle  kouffc  von  der  herschafft  und  den  iren  in  mengen  weg  ge- 
wert  und  verbotten  worden  etc.,  ist  unser  Spruche : Noch  dem  die  herschafft 
daruff  anders  nüczit  geantwürtet  und  fürgewendet  het,  denn  das  sy  deheiner  30 
richtunge  bekenntlich  sye,  die  ir  an  iren  hcrücheiten  mergkten,  veilem  köuffe 
oder  andern  iren  regaüen  deheinen  intrag  noch  schaden  bringen  söllc,  die  von 
Basel  ouch  noch  nit  by  bracht  habent,  das  sy  dcheinerley  richtunge  haben 
sich  der  herücheiten,  veylen  kouffe  oder  anders  ze  underziehendc ; und 
aber  die  von  Basel  meynent,  sülichs  als  ir  clage  wiset  sye  durch  die  obge-  35 
meldete  richtunge  ze  Rinfelden  bescheen  us  getragen:  bekennent  wir,  sitt- 
demmol  diser  artickcl  ouch  usz  der  vorgemeldeten  richtunge  zc  Rinfelden 
bescheen  darrürende  ist,  das  der  ouch  noch  derselben  richtunge  und  unsers 
Spruchs  davor  darüber  gesetzt  uszwisunge  gehalten  und  vollzogen  werden 
sölle.  40 

[7]  Item  uff  den  sybenden  artickcl,  der  do  wiset  das  des  glich  der 
herschafft  vögte  und  amptlüte  der  stat  Basel  den  fryen  zog,  so  die  her- 
schafft von  Östcrich  und  die  stat  Basel  yewcltcn  mit  und  gegen  einander 
gehalten  hand,  ouch  nit  halten,  sunder  sweren  intrag  darin  tügent,  und  nem- 
üch  das  herr  l’ctcr  von  Mörsperg  Hcintzin  Dürren  von  Möspach  sin  kom  45 


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263 


genomcn  habe,  umb  das  er  gon  Basel  gezogen  und  da  burger  geworden 
sye  etc.,  ist  unser  Spruche:  Noch  dem  die  herschafft  aber  uff  soliche  clage 
nit  anttwürtet  und  meint,  sölichs  stände  dem  von  Mörsperg  ze  veranttwürt* 
ten,  und  aber  in  ir  nachrede  der  Sachen  des  fryen  zogs  halp  fürgewendet 
5 het,  sy  getruwet  nit,  das  weder  froüwe  Katherinen  von  Burgund  richtunge 
noch  herezog  Friderichs  seilgen  bestetigunge,  noch  dem  die  nüt  denn  mit 
gemeinen  Worten  ziigangen  syent,  ir  an  ir  hcrlicheit  und  rcgalien  de- 
heinen  abbruch  bringen  solle,  und  aber  des  Stucks  des  fryen  zogs  halp 
die  von  Basel  sölich  wilent  fröuwe  Katherinen  von  Burgund  und  hcrc- 
10  zog  Friderichs  seilgen  brieffe,  ouch  kunttschafft  instrument  und  die  ob- 
gemeldeten richtunge  zu  Rinfelden  besehen  in  dis  recht  geleit  und  domit 
ir  clage  und  meynungc  im  rechten  genuglich  by  bracht  hand:  bekennent 
wir,  das  frve  zog  zwuschcnt  der  herschafft  von  Osterich  und  allen  den 
iren  und  der  stat  Basel  und  allen  den  iren  noch  der  obgemeldeten 

15  brieffen  richtungen  bestetigunge  und  kuntschafften  uszwisunge  one  in- 
trag gehalten  und  vollzogen  werden  stille.  Als  denne  herr  Peter 

von  Mörsperg  in  siner  anttwürt  als  von  Hcinczin  Durren  wegen  be- 
kcnntlich  ist,  er  habe  im  by  vierczig  viemzal  koms  genomcn,  umb  das 
er  des  Statthalters  und  sin  gebot  by  den  ersten  überfam  habe  etc.,  und 
20  aber  die  von  Basel  meynent,  das  deheincrley  gebot  im  noch  nyemand 

der  fry  zügig  sye  irren  möge  noch  sölle  an  sinem  fryen  zöge,  dz  man  ouch 
nyemand  unerfolget  des  rechten  also  das  sin  nemen  und  unerfordert  in 

besserunge  wise  ab  ziehen  solle,  denn  das  der  frye  zog  gegen  im  und 
mengelichcm,  so  fryziigig  sint,  on  intrag  gehalten  werden  sölle;  herr  Peter 
25  von  Mörsperg  ouch  nit  abrede  ist,  Heinczin  Dürre,  als  er  burger  zu  Basel 
wurde,  sye  im  ab  verkündet:  bekennent  wir,  das  herr  Peter  von  Mörs- 
perg Hcinczin  Dürren  keren  solle  alles  das,  so  sich  vindet  das  er  ime  ge- 
nomen  hat.  Meint  denn  her  Peter  von  Mörsperg,  das  Heinczin  Dürre  sin 
unverrechenter  amptman  sye  und  sich  das  vindet,  so  sol  der  Heinczin  Dürre 
30  im  rechnunge  gehörig  sin,  und  was  sich  mit  guter  rechnunge  darumbe  vin- 
det, sol  er  im  ouch  ein  benagen  tun. 

[8]  Item  uff  den  viij  artickcl,  der  do  wiset  das  her  Peter  von  Mörs- 
perg den  apt  von  Beinwilre  der  von  Basel  burger  vor  aller  vyentschafft  ge- 
fangen, im  das  sin  genomen  und  langezyt  in  gefengnissc  behalten  habe 

35  etc.,  ist  unser  Spruche:  Nach  dem  der  von  Mörsperg  sölicher  clage  bekannt- 
lich ist  und  aber  meynt,  der  apt  habe  sölichs  an  in  bracht  durch  menyger- 
ley  ursach,  so  er  fürwendet,  und  aber  die  von  Basel  der  nit  bckentlich 
sint,  der  von  Mörsperg  ouch  sölich  sin  Ursachen  im  rechten  nit  by  bracht 
het:  bekennent  wir,  das  her  Peter  von  Mörsperg  der  stat  Basel  von  irs 
40  burgers  des  apts  von  Beinwilrcn  wegen  umb  alles  das,  so  er  im  und  sinem 
gotzhuse  vor  der  vyentschafft  enttwert  hat,  und  ouch  umb  söllichen  frefel 
kerunge  und  wandel  tun  solle.  Aber  von  des  brandes  wegen  lassent  wir 
es  bestiin  by  dem  anlasze,  was  der  do  von  uszwiset. 

[9]  Item  uff  den  ix  artickcl,  der  do  wiset  das  junglier  Cünrat  von 
45  Mörsperg  Hcinczman  Hirsinger  den  mccziger  burger  zc  Basel  vor  der 


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264 

vyentschafft  mit  gewalt  gefangen  und  langezyt  in  gefengnisse  gehept  und 
im  sin  spinwider  cnttwert  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Spruche : Noch  dem 
jungher  Cünrat  von  Mörsperg  bekenntlich  ist,  das  zil  Tattenriet  zii  Hcincz- 
man  Hirsinger  libe  und  gut  gegriffen  worden  sye  umb  frefele,  so  er  in  dem 
selben  ampt  begangen  haben  sol,  aber  er  habe  in  uff  Sicherheit  zem  rech-  5 
ten  uszgeben  etc.,  und  aber  die  von  Basel  sölichs  sins  fürwendens,  das  der 
ire  umb  frefel  gefangen  sye,  nit  bekenntlich  sind,  der  von  Mörsperg  ouch 
sin  fürwenden  im  rechten  nit  by  bracht  het:  bekennent  wir,  das  jungher 
Cünrat  von  Mörsperg  Heinczman  Hirsinger  siner  gefengnisz  ledig  zalcn  und 
im  sin  gilt  was  im  genomen  ist  keren  sol.  10 

[10]  Item  uff  den  zeltenden  artickcl,  der  da  wiset  das  die  von  Mörs- 
perg Cünrattcn  Hopfen,  Diebolt  den  Grcmper  und  Lienhart  Klapperman, 
bürgere  ze  Basel,  gefangen,  das  ire  genomen  und  sv  gcscheczct  haben  söl- 
lent etc.,  ist  unser  Sprüche:  Noch  dem  jungher  Cünrat  von  Mörsperg  in 
siner  nochrede  bekenntlich  ist,  das  er  sich  erfarn  habe,  das  die  sinen  die  15 
obgenanten  dryc  gefangen,  das  ire  verbötet  und  sy  gcscheczct  habent,  dar- 
untbe  das  sy  der  herschaft  ordenungc  und  gebot,  so  zü  der  zyt  im  lannde 
gemacht  wer,  das  man  dehein  kom  usz  dem  lannde  verfuren  solte,  frefenlich 
überfaren  haben;  und  aber  die  von  Basel  nit  bekenntlich  sint,  das  die  iren 
dehein  frefenlich  überfaren  getan  haben,  der  von  Mörsperg  ouch  dehein  or-  20 
denunge  noch  gebot,  das  die  von  Basel  billich  binden  solle,  noch  ouch  das 
die  iren  üczit  überfaren  haben,  im  rechten  nit  fürbracht  het;  sittemmol  nü 
sölichs  vor  der  vyentschafft  beschecn  ist:  bekennent  wir,  das  jungher  Cün- 
rat  von  Mörsperg  denen  von  Basel  von  der  obgenanten  ir  bürgern  wegen 
umb  solich  gefengnisse  nomen  und  schaczunge  kerungc  und  wandet  tun  sol-  45 
lent  noch  billichen  dingen. 

[11]  Item  uff  den  xj  artickcl,  der  do  wiset  das  die  von  Mörsperg  Hein- 
rich Halbysen  gewert  habent  zc  jagen  in  sinen  wilt  pennen  ze  Hagcntal  etc., 
ist  unser  Sprüche : Noch  dem  die  von  Mörsperg  sölicher  clage,  als  die  lütet, 
nit  bekenntlich  sint,  die  von  Basel  ouch  von  Heinrich  Halbisens  wegen  30 
sölich  ir  clage  im  rechten  nit  by  bracht  hant,  denn  allein  das  sy  einen 
kouffbrieff  umb  die  dörffere  Obern  und  Nydern  Hagendale  in  dis  recht  ge- 
leit hant,  darinne  aber  dehein  gewere  sölichs  jagendes  gemeldet  ist;  und 
aber  die  von  Mörsperg  ouch  nit  by  bracht  hant,  das  söliche  dörffer  mit 
twingen  und  bennen  in  der  graffschafft  von  Pfirt  herlicheiten  syent:  be-  35 
kennent  wir,  das  Heinrich  Halbysen  sich  sins  kouffs  briefs  halten  mag  und 
lassent  in  by  sölichem  sinem  brieffe  bliben. 

[12]  Item  uff  den  xij  artickcl,  der  da  wiset  das  her  Peter  von  Mörs- 
perg Cünratten  Cünlin  dem  underschribcr  ze  Basel  sin  körn,  so  er  ze  Riins- 
pach  gehept  hat,  one  recht  genomen  haben  sol  etc.,  ist  unser  Spruche : Noch  40 
dem  herr  Peter  von  Mörsperg  nit  abrede  ist,  er  habe  dem  benanten  meister 
Cünratten  undcrschriber  ettwas  koms  genomen,  denn  das  er  meynt,  sölich 
kom  sye  vorhin  von  im  bezogen  und  von  ungehorsam  wegen  dero,  so  das- 
selbe kom  gewesen  sye,  zü  der  herschafft  und  sinen  hannden  genomen 
worden,  und  das  der  benant  under  schriber  mit  frömden  geleit  frefenlich  in  45 


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265 


sinem  ampt  ze  Pfirt  umb  gcfaren  und  den  luten  ir  kom  genomen  habe 
etc.;  des  alles  aber  die  von  Basel  von  des  iren  wegen  nit  bekenntlich  sint, 
herr  Peter  von  Mörsperg  das  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  het : bekennent 
wir,  das  her  Peter  von  Mörsperg  dem  obgenanten  meister  Cunratten  dem 
5 underschriber  umb  sölich  sin  genomen  körn  einen  billichen  wandel  tun  solle. 

[13]  Item  uff  den  xiij  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Mörsperg 
Hannsen  Beyer  burger  ze  Basel  sinen  1er  knaben  gefangen,  im  das  pfert, 
daruff  er  in  in  sinen  geschefften  us  gesant  hat,  genomen  haben  söllcnt  etc., 
ist  unser  Sprüche:  Noch  dem  herr  Peter  von  Mörsperg  bekenntlich  ist,  das 

10  die  sinen  Hannsen  Peyers  knaben  an  komen  syent  und  im  sin  rosz  geno- 
men haben,  und  aber  meynt,  das  die  dz  dorumbc  getan  haben,  das  der 
selbe  knabe  der  herschafft  ordenunge  und  gebot  überfaren  und  kom  us  dem 
lannde  ze  füren  understannden  haben  solle;  da  aber  die  von  Basel  nit  be- 
kenntlich sint,  das  er  dehein  ordenunge,  die  die  von  Basel  binden  solle, 
15  überfarn  habe,  so  were  ouch  sölich  verbot  und  ordenunge  wider  die  rich- 
tunge  ze  Rinfelden  bescheen  als  von  des  veylen  kouffs  wegen  gewesen;  der 
von  Mörsperg  ouch  sölich  sin  ursach,  das  der  im  rechten  gnug  sin  möge, 
nit  fürbracht  het:  bekennent  wir,  das  her  Peter  von  Mörsperg  Hannsen 
Beyer  umb  sin  pfert  und  was  sinem  knaben  dozcmol  genomen  ist  kerunge 
20  und  wandel  tön  sölle. 

[14]  Item  uff  den  xiiij  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Mörsperg 
den  nochrichter  ze  Basel  in  der  vyentschafft  gefangen  und  vom  leben  zum 
tode  bracht  haben  söllcnt  etc.,  ist  unser  Spruch : Was  der  anlasze  do  von 
innhaltct,  da  by  lassent  wir  das  bliben. 

25  [16-23]  Item  uff  die  viij  artickele,  so  die  von  Basel  zu  den  München 

von  Lanndeskron  und  den  iren  zü  Lanndser  in  disem  rechten  geclagt  hand, 
dazü  aber  die  herschafft  nit  geanttwürtet,  sunder  uff  die  Münche  ze  antt- 
württen  gewiset  het ; dawider  aber  die  von  Basel  fürgewendet  hand,  sitte- 
demmol  den  merteil  alle  stücke,  darumbe  sy  ir  clage  zü  den  München  von 
30  Lanndeskron  und  den  iren,  die  dz  ampt  Lanndser  innhant,  gefürt,  sich  noch 
wilent  her  Burckartz  Münchs  tode  und  jungher  Hannsen  Münchs  gefangen- 
schafft durch  die  iren,  so  alle  ir  Sachen  im  ampt  zü  Lanndser  vcrhandelent, 
gemacht  hant  und  die  herschafft  für  sich  und  alle  die  iren  den  anlasze  ver- 
sprochen und  gelopt  habe  ze  halten,  und  aber  der  anlasze  wise,  das  die  her- 
35  schafft  und  alle  die  iren  und  die  ir  züvcrsprechcn  stand  denen  von  Basel 
gerecht  werden  söllent,  und  wer  des  sumyg  were  und  die  Sachen  geverlich 
Verzüge,  das  der  sin  ansprachc  vcrlorn  haben  sölle,  und  das  die  züsaczlüte 
detn  gehorsamen  teile  nüczit  dester  minder  sprechen  söllent,  noch  dem  die 
Sachen  für  sy  komment;  darumbe  sy  getruwent,  inen  sölle  nach  innhalt 
40  des  anlasses  umb  söliche  ir  clage  noch  ir  vorderunge  gesprochen  werden; 
da  wider  aber  die  herschafft  in  ir  nochrede  meynt,  die  von  Basel  habent 
billich  an  ir  vordren  anttwurt  ein  benügen,  und  als  sy  aber  meldent  ein 
tedinge,  so  sy  nennent  ein  richtunge  ze  Rinfelden  bescheen,  habe  man  vor- 
mals ir  anttwurt  und  nochrede  von  sölicher  stücken  Zöllen  geleiten  und  ir 

Urkundcabuch  der  Sude  Baeel.  VII.  34 


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266 


herlickcyten,  die  die  von  Basel  meynent  inen  durch  sollich  richtunge  ge- 
langen söllent,  wol  vernommen,  da  by  sy  es  noch  hüt  by  tage  lossent  bli- 
ben;  also  noch  rede  und  Widerrede  kuntschafft  und  brieffen,  so  umb  dise 
clage  in  disz  recht  geleit  sint,  bekennent  wir:  Sittdemol  die,  so  I.anndser 
ampt  innhand,  der  herschafft  von  Osterich  zeversprechende  standent,  och  5 
dis  rechten  nit  unwissende  gewesen  mögen  sin,  und  aber  die  herschafft  die 
nit  zii  recht  gehalten  noch  sy  selbs  uff  sülich  der  von  Basel  clage  nuczit 
geanttwürtet  noch  für  gewendet  hand,  dazu  die  von  Basel  der  herschafft 
umb  Sachen,  die  in  das  ampt  gen  I.anndser  rürent  und  zu  inen  gcclagt  sint, 
one  fürzöge  geanttwürtet  hand,  darumbe  man  inen  billich  widerumbe  ouch  ge-  10 
anttwürt  het,  das  dorumbe  die  von  Basel  söliche  ir  clage  gegen  der  herschafft 
und  den  selben  anweiten  des  ampts  ze  I-anndser  erlanget  haben  söllent,  usz- 
genomen  was  sölichcr  artickclen  Sachen  wisent,  die  in  offener  vyentschafft 
bescheen  sint,  das  die  ouch  noch  uszwisunge  des  anlaszes  hin  und  abe  sin 
und  die  überigen  stücke  ouch  noch  innhalt  der  richtunge  ze  Rinfelden  be-  15 
schcen,  ouch  des  anlaszes  und  der  geleiten  brieffen  sage  vollzogen  werden 
söllent. 

[23]  Item  uff  den  xxiiij“)  und  aber  den  ersten  artickel  der  von  Basel  clage 
zü  graff  Hannscn  von  Thierstein  bescheen,  der  do  wiset  das  er  her  Hann- 
sen  Roten  ritter  ettlich  knecht  der  sinen  von  Brütbach  getrenget  habe  ze  20 
sweren  fünff  jarc  under  im  ze  Brünstat  ze  siezen  etc.,  ist  unser  Sprüche: 
Nach  dem  graff  Hanns  in  siner  anttwürt  bekenntlich  ist,  das  er  die  selben 
knecht  nit  habe  wellen  ze  burger  entpfohen,  sy  woltent  im  denn  one  für- 
wort  hulden  fünff  jare  under  im  ze  siezen  und  aber  meynt  das  im  die 
knecht  zeverstand  geben  haben,  das  sölichs  irs  herren  her  Hannsen  Roten  25 
gftter  wille  were,  und  aber  die  von  Basel  von  her  Hannsen  Roten  wegen 
nit  bekenntlich  sint,  das  es  sin  guter  wille  gewesen  sye : bekennent  wir,  wil 
sin  herre  her  Hanns  Rote  nit  entberen,  so  sol  im  graff  Hanns  sin  knechte 

ir  eiden  und  huldunge  ledig  zalcn. 

[24]  Item  uff  den  xxv  artickel,  in  dem  die  von  Basel  zü  dem  graffen  30 
von  Eberstein  geclagt  haut,  der  also  wiset,  das  der  von  Eberstein,  der  her- 
schafft helffer  und  diener,  Heinrichen  Jungerman  und  Michel  Bader  sinem 
vettern  das  ire  genomen  habe,  gelt  und  kleider,  vor  dirre  vyentschafft  on 
recht  mit  gewalt  ungeseiter  dingen  etc. ; dazü  aber  die  herschafft  nützit  ge- 
anttwürtet, sunder  das  uff  denselben  graffen  ze  veranttwürtten  gewiset  het,  35 
denn  sy  meynt,  das  derselbe  von  Eberstein  zü  den  zytten,  als  die  von  Basel 
meynent  söliche  nomme  bescheen  sin  sölle,  der  herschafft  nit  züversprechende 
gestanden  sye  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Sidemolc  die  herschafft  nit  bekennt- 
lich ist,  das  der  von  Eberstein  by  zyt  des  obgemeldeten  nommen  ir  helffer 
oder  diener  gewesen  sye,  die  von  Basel  das  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  <0 
hand  : bekennen  wir,  das  die  herschafft  sölichcr  der  von  Basel  clage  im  rech- 
ten entprosten  sin  sol.  Aber  denen  von  Basel  und  den  iren  sol  nit  dester 
minder  sölich  ir  recht  an  den  von  Eberstein  behalten  sin. 

143.  a)  vom  hier  an  his  zum  Artikel  jS  ist  die  Zählung  in  der  Spruchurkunde  durchgängig 

um  eins  tu  hoch.  45 


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267 


[25]  Item  uff  den  xxvj  artickel,  darinn  die  von  Rase!  zU  Bilgerin  von 
fiöudorff  des  ersten,  und  aber  in  ir  Widerrede  sich  bekennent,  das  sy  an 
dem  nammen  geirret,  und  die  selben  clage  zii  Wilhelm  von  Höwdorff  ge- 
seezt  habent,  das  der  Heinrichen  von  Öringen  irem  bürger  sin  gelt  und 
5 zinse  uffgehaben  und  genomen  haben  sölle  etc.,  dazu  aber  von  sölicher  ir- 
runge  wegen,  als  vor  stat,  nit  geanttwürt  worden  ist:  bekennent  wir,  das 
die  herschafft  sölicher  clage  entprosten  und  aber  denen  von  Basel  und  irem 
bürger  ir  anspräche  an  den  benanten  jungher  Wilhelm  von  Höwdorff  behal- 
ten sin  söllent. 

10  [26)  Item  uff  den  xxvij  artickel,  den  die  von  Basel  von  irs  burgers 

Heinrichs  von  Oringen  wegen  zü  dem  von  Wiszenburg  gcclagt  hand,  das 
er  im  xvj  güldin  in  zinsen  vorgehalten  und  vor  der  vyentschafft  genommen 
haben  sölle  etc.,  dazii  aber  die  herschafft  nüczit  anttwürtet,  sunder  das  uff 
den  von  Wyssemburg  zeveranttwürtten  wiset,  der  sy  meint,  das  er  ir  nit 
15  zü  versprechende  stände  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Nach  dem  dise  clage  von 
zinsen  lutet,  lassent  wir  die  bestän  by  dem  Sprüche,  so  wir  davor  von 
der  zinsen  wegen  getan  hand,  und  das  denen  von  Basel  und  irem  bürger  ir 
recht  an  den  benanten  von  Wyszemburg  behalten  sye. 

[27]  Item  uff  den  xxviij  artickel  der  von  Basel  clage,  so  sy  zü  der 
20  herschafft  als  von  Hannsen  von  Rechberg  des  iren  wegen  getan  hand,  der 
da  wiset,  wie  wol  die  richtunge  ze  Rinfeldcn  bescheen  sunderlich  innhalte, 
das  der  herschafft  lanttvögt  bestellen  und  sin  bestes  dazü  kuren  sölle,  das 
die  von  Basel  in  und  durch  der  herschafft  lande  nit  geschediget  werdent,  über 
das  habe  Hanns  von  Rechberg  mit  sinen  helffern  die  von  Basel  vor  ir  kleinen 
25  stat  über  rennt,  ir  ettlich  gewundet,  gefangen  hingelurt  und  gescheczct,  ungcsci- 
tcr  dingen ; dazü  aber  die  herschafft  nit  geanttwürtet,  sunder  das  uff  den  von 
Rechberg  gewiset  het  ze  veranttwürtten ; dawider  aber  die  von  Basel  für 
wendent  und  meynent,  noch  dem  jungher  Hanns  von  Rcchberg  der  herschafft 
gewant,  ir  diener  und  man  gewesen  sye  und  sich  die  herschafft  in  dem  an- 
30  lasze  für  sich  und  alle  die  iren  gelopt  und  versprochen  habe  den  anlaszc  ze 
halten,  der  selbe  anlasz  nü  wise,  das  beide  teil  und  die  iren  einander  ge- 
recht werden  söllent,  und  werde  yemand  sümig  doran,  der  die  Sachen  gc- 
vorlichen  verziehe,*)  der  sölle  sin  ansprache  verlom  haben,  und  sol  man  den- 
noch dem  gehorsam  teile  sprechen,  nach  dem  die  Sachen  fürbracht  werdent; 
35  sölich  der  von  Basel  fürwenden,  bede  von  des  wegen  das  der  von  Rcchberg 
der  herschafft  gewant,  ir  man  und  diener  sic,  und  ouch  das  die  herschafft 
den  anlaszc,  inmaszen  als  vor  stat,  versprochen  habe  ze  haltende,  sich  in 
disem  rechten,  nemlich  mit  dem  anläsze  und  ouch  mit  des  benanten  jung- 
her Hannsen  von  Rechberg  eygenen  brieffen,  so  er  dem  meiger  im  Huntts- 
40  pachertale  in  kunttschafft  wise  geben  und  die  her  Heinrich  von  Ramstein 
in  dis  recht  geleit,  ouch  ander  bede  der  herschafft  lantvogts  und  der  von 
Basel  senndbrieffe,  so  sy  von  des  selben  von  Rechberg  wegen  einander  ge- 
schriben  und  die  von  Basel  in  ir  nochrcdc  uff  den  artickel  als  von  des  zogs 
wegen  für  Loüffenberg  in  dis  recht  ouch  geleit  hand,  genüglich  vindet : be- 
45  143.  a)  verziebie  B. 


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268 


kennent  wir,  dz  nach  dem  denen  von  Basel  uff  disen  artickel  nit  geanttwürt- 
tet  ist,  der  von  Rechberg  ouch  dis  rechten  nit  unwissende  gewesen  mag 
sin,  das  sy  denne  noch  des  anlosses  sage  ir  clage  und  vorderunge  erlanget 
haben  söllcnt. 

[28]  Item  uff  den  xxix  artickel,  der  da  wiset  das  jungher  Hanns  Ül-  5 
rieh  von  Maszemünster  Clewin  Heinrice  bürger  ze  Basel  sin  mulen,  so  er 
ze  Maszemünster  gehept,  vor  diser  vyentschafft  verbrennt  haben  solle  etc., 
ist  unser  Spruche:  Nach  dem  jungher  Hanns  Ulrich  von  Maszemünster  soli- 
cher  clage  nit  bekenntlich  ist,  die  von  Basel  die  ouch  im  rechten  nit 
by  bracht  hand,  bekennent  wir,  das  der  benant  jungher  Hanns  Ulrich  von  10 
Maszemünster  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  solle. 

Brisach. 

[29]  Item  uff  den  xxx  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Brisach  die 
schifflüte  ze  Basel  by  inen  mit  sweren  Zöllen  und  sticrlonen  besweren  über 
sölichc  Sprüche  und  richtunge,  so  von  den  sybenen  irs  geswornnen  bundes  16 
und  ouch  ze  Rinfeldcn  bcscheen  sint  etc.,  ist  unser  Spruch:  Nachdem  die 
von  Brisach  uff  dise  clage  nit  gestragks  geanttwürtet,  sunder  in  uszzoges 
wise  noch  vil  Worten  fürgewendet  hand,  das  die  tedinge,  die  die  von  Basel 
ein  richtunge  ze  Rinfclden  beschccn  nennent,  sy  nüczit  berüre,  denne  die 
one  iren  gewatt  und  willen  zügangen  möge  sin,  und  da  by  ouch  fürwendent,  20 
das  unser  gnediger  herre  der  Römisch  künyg  sölich  spenne,  so  zwüschcnt 
denen  von  Basel  und  inen  syent,  für  sich  gezogen  habe,  als  die  brieffe,  der 
vidimus  sy  in  dis  recht  geleit  habent,  uszwisent,  darumbe  sy  sich  begerent 
zewisen  für  den  benanten  unsern  gnedigesten  herren  den  Römischen  künyg; 
dawider  aber  die  von  Basel  fürgewendet  hand,  das  die  von  Brisach  die  rieh-  25 
tunge  ze  Rinfclden  beschccn  vcrwilliget  und  noch  allen  friheiten  und  brieffen, 

so  sy  ouch  uff  dem  tage  ze  Rinfelden  volliklich  verhören  lassen  und  dazu 
noch  aller  iren  nottdürfft  gerett,  die  ordenunge,  so  von  des  geverttes  wegen 
uff  dem  Ryne  in  der  selben  richtunge  begriffen  ist,  uffgenomen  und  die  ouch 
gut  zytt  darnach  gehalten  habent,  und  zichent  sich  des  uff  die  richtunge  30 
brieffe,  darinne  vil  erwürdiger  herren  und  ouch  der  richstettcn  botten  söli- 
cher ir  verwilligunge  gezügnisse  gebent,  und  ouch  uff  ettlich  kunttschafft 
instrument,  so  sy  in  ir  nachrede  uff  den  xxij  artickel  der  herschafft  clage 
in  dis  recht  ouch  geleit  habent  etc.:  bekennent  wir,  sidemol  dise  clage  umb 
Sachen  lutend  ist,  die  usz  der  vorberürten  richtunge  zü  Rinfelden  bescheen  35 
darrurende  sint,  lossent  wir  die  ouch  by  der  selben  richtunge  und  unserm 
spruch  davor  darüber  getan  bliben,  und  das  die  noch  ir  uszwisunge  von 
der  von  Basel  und  von  Brisach  scliifilüten  wegen,  als  die  zugangen  und  ett- 
welange  von  beiden  teilen  göttlich  gehalten,  als  das  in  disem  rechten  gc- 
nüglich  by  bracht  ist,  ouch  sölich  richtunge  brieffe  mit  sovil  herren  und  40 
stetbotten  ingcsigelen  vcrsigclt,  das  der  von  Brisach  machtbottcn  die  ver- 
wieget und  darin  geholten,  und  dazu  der  herschafft  von  Österich  zü  der  zytt 
lanttvogt  die  für  die  selben  von  Brisach  nemlich  bestymmet  als  für  ander 
der  herschafft  undertonen,  gelopt  versprochen  und  ouch  versigelt  habent, 
genuglich  bezügent,  ouch  one  intrag  gehalten  und  vollzogen  werden  solle.  45 


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269 


[30.  3 lj  Item  uff  die  xxxj  und  xxxij  artickcle,  die  da  wisent  das  die 
von  Brisach  Heinrichen  Halbysen  sybenhundert  güldin  wert  güts  in  ir  stat 
und  in  der  herschafft  geleit  vor  der  vycntschafft  genomen  haben  sollen  etc., 
des  glich  habent  die  selben  von  Brisach  Peter  Gaczen  burger  zc  Basel  zwölff 
5 tonnen  herings  in  ir  stat  behept  und  genomen  etc.,  ist  unser  Spruche : Noch 
dem  die  von  Brisach  und  ouch  her  Sygemund  Weyspriacher,  dozcmol  der 
herschafft  hoiiptman  im  Briszgoüwe,  selbs  bekenntlich  sint,  das  der  selbe 
herr  Sygemund  Wcispriacher  Halbysen  sin  gut  und  Peter  Gatzen  sin  heringe 
zü  der  herschafft  hannden  genomen  habe,  und  aber  der  Weyspriacher  meynt, 
10  das  er  sölichs  zetiinde  redelich  ursach  gehept,  darumbe  das  die  von  Basel 
der  herschafft  armen  lute  usz  dem  Suntgoüw,  so  sy  zü  inen  getrost  und 
darnoch  usz  getriben  und  die  vor  der  stat  beroübet  haben  söllent,  des  aber 
die  von  Basel  nit  bekenntlich  sind,  die  herschafft  ouch  sölich  fürwenden  von 
der  iren  wegen  im  rechten  nit  by  bracht  hat,  die  von  Brisach  ouch  vor 
15  sölichem  nomen,  so  also  mit  gewalt  one  recht  in  ir  stat  bescheen,  wol  ge- 
wesen werent,  als  ouch  inen  wol  gebürt  hette,  nach  dem  sy  selbs  in  disem 
rechten,  sunderlich  in  ir  nochrede  zö  der  von  Basel  clage  uff  den  artickel 
als  von  der  richtungc  wegen  zü  Rinfclden  bescheen  bekenntlich  sind,  das 
sy  ein  richstat  syent  und  des  heilgen  richs  recht  allewegen  in  ir  stat  ge- 
20  halten,  darin  inen  die  herschafft  von  Österich,  der  pfant  sy  sient,  nye  nüczit 
getragen  habent:  bekennent  wir,  das  beide  die  herschafft  von  Österich  von 
ir  selbs  und  irs  hoüptmannes  des  Weyspriachers  und  ouch  die  von  Brisach 
von  ir  selbs  wegen  denen  von  Basel  und  den  obgenanten  iren  bürgern  Hein- 
richen Halbysen  und  Peter  Gaczen  umb  sölich  ir  genomen  gut  kerunge  und 
25  wandel  tun  söllent. 

[32]  Item  uff  den  xxxiij  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Brisach 
Cünratten  Zapphengicsscr  bürger  zc  Basel  acht  güldin  wert  sins  wergks  ge- 
nomen haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Noch  dem  die  von  Brisach  sö- 
licher  clage  nit  bekennttlich  sint,  die  von  Basel  die  ouch  im  rechten  nit  by 

30  bracht  hant,  bekennent  wir,  das  die  von  Brisach  sölicher  clage  im  rechten 
entprosten  sin  söllent. 

[33]  Item  uff  den  xxxiiij  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Brisach 
Möwerlin  den  schiffman  von  Basel  by  inen  übel  gehandelt  und  swerlich  ge- 
schmehet  haben  söllent,  über  das  er  mit  dem  cardinale  von  Arle  in  der 

35  herschafft  geleit  gewesen  sye  etc.,  ist  unser  Sprüche  noch  rede  und  Wider- 
rede, das  die  von  Brisach  sölicher  clage  noch  gelegenheit  der  Sache  dozemol 
gestalt  im  rechten  entprosten  sin  söllent 

Nuwenburg. 

[34]  Item  uff  den  xxxv  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Nüwenburg 
40  tegelich  understanden  die  schifflüte  von  Basel  ze  trengen  by  inen  uff  ze 

keren  und  von  lüten  und  güt  zolle  ze  nemmen,  über  das  die  von  Basel  mit 
inen  luter  übertragen  sint  nach  uszwisunge  der  richtunge  ze  Rinfelden  be- 
scheen etc.,  ist  unser  Spruche:  Noch  dem  die  von  Nuwenburg  uff  dise  clage 
ouch  nit  gestracks  geanttwürt,  sunder  in  uszzoges  wise  fürgewendet  hant, 
40  sy  syent  deheiner  richtunge  ze  Rinfelden  bescheen  bekenntlich,  sy  berüre 


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270 


sy  ouch  nüczit,  denn  die  on  ircn  willen  und  gewalt  Zugängen  sye;  dawider 
aber  die  von  Basel  raeynent,  söliche  richtunge  sye  mit  irem  wissen  und 
willen  durch  ire  machtbotten  Zugängen  und  uffgenomen  und  ouch  gute  zyt 
darnach  uncz  uff  infelle  diser  kriegen  göttlich  von  inen  gehalten  und  nyc 
widersprochen  worden,  und  ziehent  sich  des  uff  die  richtunge  brieffe  und  5 
kunttschafft  instrument,  so  sy  darumbc  in  dis  recht  geleit  hand;  s <51  ich  der 
von  Basel  fürwenden  ouch  mit  sölichen  richtunge  briefen  ze  Rinfelden  geben 
und  beschecn,  in  denen  vil  erwirdiger  vetter  herren  und  stettbotten,  die  die 
versigclt  hand,  sölich  der  von  Nuwcnburg  verhandelunge  genuglich  bezügent, 
und  mit  ander  kunttschafft  in  ir  nochrede  uff  den  xxij  artickel  der  herschafft  jo 
clage  geleit  by  bracht  ist:  bekennent  wir,  sitdemol  der  artickel  ouch  us 
der  richtunge  ze  Rinfelden  bescheen  darriirende  ist,  das  denn  der  ouch  noch 
der  selben  richtunge  uszwisunge  und  unsers  Spruchs  da  vor  darüber  getan 
innhalt  bedc  von  denen  von  Nuwenburg  und  von  denen  von  Basel  one  in- 
trag vollzogen  und  gehalten  werden  solle.  15 

[35-37]  Item  uff  die  drye  nachgonden  artickele,  die  da  wisent  das  die 
von  Nüwenburg  Mathiscn  Eberlcr  und  Ülman  Mörnach  ire  rosse  wagenferte 
und  wine,  ouch  Jacoben  Murer  sin  rinder  und  Berchtold  Mctzigcrn  bürgern 
ze  Basel  sin  ochsen  genomen  haben  söllent,  vor  der  vycntschafft  etc.,  ist 
unser  sprüche:  Nach  dem  weder  die  stat  noch  die  houptlüte  von  Nuwen-  20 
bürg  sölicher  clagcn  nit  bekennttlich  sint,  die  von  Basel  die  ouch  im  rech- 
ten nit  by  bracht  hand,  bekennent  wir,  das  die  herschafft,  ir  houptlüte  und 
die  von  Nuwenburg  sölicher  clagcn  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 
Meyncnt  aber  der  von  Basel  bürgere  sölichen  nomen  nit  ze  verkiesende, 
sol  inen  ir  recht  zii  denen  die  die  getan  haben  behalten  sin.  25 

[38]  Item  uff  den  xxxix  artickel,  der  da  wiset  von  Gründelins  erbes 
wegen  etc.,  ist  unser  sprüche  noch  rede  und  Widerrede,  das  der  selbe 
Gründelin  umb  sölich  erbe  gen  Nuwemburg  zürn  rechten  komen  sol  und 
mag;  was  im  dennc  do  mit  recht  gelangen  mag,  do  by  lassent  wir  das 
bliben.  30 

[39-46]  Item  uff  die  acht  nachganden  artickel  alle,  die  da  wisent 
menigerley  Sachen,  so  sich  in  der  vyentschafft  gemacht  haben  söllent  etc., 
ist  unser  Spruche:  Was  der  anlaszc  umb  alle  sölich  geschichten,  so  in  der 
vycntschafft  beschecn  sind,  innhaltet,  daby  lassent  wir  das  bliben. 

Seckingen.  35 

[47]  Item  uff  den  XLvij  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Seckingcn 
und  von  Louffenbcrg  denen  von  Basel  ir  dörffer  verbrennt  und  menygerley 
schaden  zügefügt,  ouch  dem  spittal  zii  Rasel  sine  pferde  vor  der  vyentschafft 
genommen  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Spruche:  Noch  dem  die  von  Seck- 
ingcn uff  den  ersten  teile  diser  clag  nit  gcanttwürtet  hant  als  von  des  bran-  40 
des  wegen  der  dörffern  und  der  schaden  do  selbs  getan,  und  aber  die  von 
Basel  fürgebent,  sölichs  sye  bescheen  vor  der  vyentschafft,  lassent  wir  das 
bestan  by  dem  anlaszc,  was  der  do  von  wiset  Aber  von  des  spitteis  rossen 
wegen,  sidcmol  die  von  Seckingen  selbs  bckenntlich  sind,  das  sölicher  nom- 
me  beschecn  sie,  und  aber  fürwendent,  die  von  Basel  habent  inen  davor  45 


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271 


schaden  zügefugt,  deszhalp  sy  vorderunge  zU  inen  getan  und  aber  von  inen 
deheiner  andren  anttwurt  noch  wandeis  dorumbe  bekomen  haben 'mögent, 
denne  das  sy  geschriben  haben,  hcttent  die  ircn  inen  üczit  zügefugt,  do 
meynten  sy  recht  zü  ze  haben,  da  möchtent  sy  die  mit  recht  zü  Basel  für- 
5 nemen,  aber  inen  were  nit  fügklichen  die  iren  gen  Basel  zem  rechten  ze 
wisen  ; sölich  fürwenden  die  von  Seckingcn  als  von  der  zügriff  wegen,  so 
die  von  Basel  vorhin  an  den  iren  geton  haben  söllent,  im  rechten  nit  by 
bracht  hant,  und  ob  sy  das  by  bracht  hettent,  dennoch  recht,  so  inen  dor- 
umbe ze  tunde  erbotten  ist,  verschmohet  und  darüber  denen  von  Basel 
10  sölich  nommen  on  recht,  als  vor  stat,  zügefugt  habent:  bekennent  wir,  das 
die  von  Seckingen  denen  von  Basel  und  irem  spittel  umb  söliche  bekennt- 
liche  nommen  kerunge  und  wandcl  tün  söllent 

[48-50]  Item  uff  die  drye  nochganden  artickele,  die  da  wisent  menyger- 
ley  nomen  in  rossen  und  rindern,  so  die  von  Seckingen  denen  von  Basel 
15  vor  der  vyentschafft  geton  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Noch  dem 
die  von  Seckingen  sölichcr  clagcn  nit  bckcnntlich  sind,  die  von  Basel  die 
ouch  im  rechten  nit  bracht  hant,  bekennen  wir,  das  die  von  Seckingen  söli- 
chcr clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent 

[51]  Item  uff  den  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Seckingen  Ulrich 
20  Köplin  one  recht  ertrencket  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Spruch : Noch  dem 

das  in  offener  vyentschafft  bescheen  ist,  lassen  wir  die  Sache  by  uszwisunge 
des  anlosses  bliben. 

[52]  Item  uff  den  Lija)  artickel,  der  do  wiset  das  die  von  Seckingen  den 
frouwen  an  den  Steinen  ze  Basel  iren  körn  zehenden  ze  Fricke  vor  der 

25  vyentschafft  genomen  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Nach  dem  die 
von  Seckingen  sölicher  clage  nit  bekenntlich  sint,  die  von  Basel  die  ouch 
uff  die  von  Seckingen  im  rechten  nit  by  bracht  hant,  bekennent  wir,  das 
die  von  Seckingen  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

Louffcnberg. 

30  [53]  Item  uff  den  Liijk)  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Louffemberg 

Burckarten  Fryen  sinen  wine  und  Clausen  von  Andelo  sine  rosse  und  ouch 
jungher  Clausen  von  Baden  bürgern  ze  Basel  sine  dörffere  Liele  und  Ecken- 
hein überfallen,  cttlich  gefangen  und  gescheczet  haben  söllent  etc.,  ist  unser 
Spruche : Noch  dem  die  rete  ze  Loüffenberg  sölicher  clage  nit  bekenntlich 
35  sind,  die  von  Basel  die  selben  clagcn  im  rechten  ouch  nit  by  bracht  hant, 
bekennent  wir,  das  die  rete  von  Eouffcnberg  sölicher  der  von  Basel  clage 
im  rechten  entprosten  sin  söllent. 

Altkilche. 

[54-  55]  Item  uff  den  Liiij  und  Lv  artickele  der  von  Basel  clage, 
40  zü  denen  von  Altkilch  getan,  die  do  wisent  menigerley  geschichten,  so  in 
der  vyentschafft  bescheen  sin  söllent  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Was  der  an- 
laszc  von  sölichen  geschichten  in  der  vyentschafft  bescheen  uszwiset,  daby 
lassent  wir  es  bliben. 

143.  a)  Lj  B.  b)  Li]  B. 


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272 


Ensiszheim. 

[56.  57]  Item  uff  den  Lvj  und  Lvij  artickele,  die  da  wisent  das  die 
von  Ensiszheim  denen  von  Basel  iren  geswomnen  hotten  Tierberg  vor  der 
vyentschafft  gefangen,  ouch  Hannsen  Richessen  irem  burger  sin  nücze  und 
zinse  genommen  und  sin  rcbesteckcn  und  zunstecken  verbrennt  haben  5 
söllent  etc.,  ist  unser  Spruche:  So  vil  dise  clagcn  zinse  gülte  schulde 
und  guter  berürt,  lassent  wir  die  by  blibcn  by  dem  artickel  von  der  zinse 
wegen  in  dem  anlasze  begriffen  und  by  unserm  Spruch  davor  über  den  sel- 
ben artickel  gescczt  Aber  von  des  botten,  ouch  anderer  nomen  und  ge- 
schichten  wegen  in  diser  clage  begriffen,  sitdemmol  die  von  Ensiszhein  als  10 
von  gemeyner  stat  wegen  sölicher  clagen  nit  bekenntlich  sint,  die  von  Basel 
die  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  hand,  bekennent  wir,  das  gemeyne  stat 
ze  Ensiszheim  sölicher  clage  als  von  des  botten  wegen,  ouch  ander  nomen 
wegen,  die  nit  in  zinsen  gülten  schulden  und  güttern  beschecn  sin  mögen, 
im  rechten  entprosten  sin  söllent  15 

Maszcmünstcr. 

[58]  Item  uff  den  Lviij  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Maszemün- 
stcr  Hannsen  Witolt  burger  ze  Basel  siner  muter  erbe  Vorhalten  etc.,  ist 
unser  Sprüche:  Nach  dem  graff  Hanns  von  Tierstein  als  der  herschafft  houpt- 
man  dozii  geanttwürtet  het  und  meynt,  er  habe  sölich  erbe  als  der  vyenden  -20 
guter  im  kriege  zü  der  herschafft  hannden  genommen  etc.,  bekennent  wir, 
was  desselben  erbes  in  zinsen  gülten  schulden  und  güttcren  gewesen  ist,  das 
sol  noch  uszwisunge  des  anloszcs  in  dem  artickel  von  der  zinsen  wegen 
und  unsers  Spruchs  davor  darüber  getan  lüterunge  bliben  gehalten  und  vol- 
zogen  werden.  Were  aber  desselben  erbes  üczit  in  varender  habe  körn  25 
win  habem  oder  des  glich  gewesen,  das  in  der  vyentschafft  von  den  vyen- 
den genomen  were  und  sich  das  kunttlich  erfunde,  das  sol  nach  des  anlosses 
sage  hin  und  ab  sin. 

[59]  Item  uff  den  Lix  artickel,  der  do  wiset  das  Clewin  Heinrich  der 
waltvogt  uf  dem  Swarczwalde  und  die  ab  dem  Swarczwaldc  den  frouwen  zu  30 
Klingental  und  I.udeman  Meltinger  ir  schaffe  und  klige  genomen  haben  söl- 
lent vor  der  vyentschafft  etc.,  ist  unser  Sprüche : Noch  dem  Clewin  Heinrich 
sölicher  clage  nit  bekenntlich  ist  und  aber  dozü  geanttwürtet  ist,  sye  denen 
von  Basel  üczit  sölichs  zügefügt,  das  habent  sy  da  vor  an  die  herschafft 
und  die  iren  bracht,  denne  sy  ir  vyende  enthalten  habent,  die  inen  vil  scha-  35 
dens  zügefügt  habent  etc. ; des  aber  die  von  Basel  nit  bekenntlich  sind,  die 
ab  dem  Swarczwalde  und  der  vogt  ouch  das  im  rechten  nit  by  bracht  hand, 
sunder“)  die  von  Basel  sölich  ir  clage  uf  Clewin  Henrich  den  waltvogt  und 
die  ab  dem  Swarczwald  in  disem  rechten  genüglich  by  bracht  hant*):  be- 
kennent wir  das  Clewin  Heinrich  der  waltvogt  und  die  ab  dem  Swarczwalde  40 
denen  von  Basel  und  den  iren  obgenant  umb  solichen  nomen  kerunge  und 
wandel  tün  sollent. 

[60]  Item  uff  den  Lx  artickel,  der  da  wiset  das  die  von  Schönowe 
Hannsen  Wencken  burger  ze  Basel  one  recht  ertrencket  haben  söllent  etc., 

143.  a)  sunder  — hant  von  andtrtr  Hand  am  Rande  nachgtiragtn  B.  45 


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273 


ist  unser  Sprüche : Was  der  anlasze  von  sölichen  geschichten  uszwiset,  daby 
lassent  wir  das  bliben. 

[61]  Item  uff  den  Lxj  artickel,  der  da  wiset  das  Jacop  Trappe,  als  er 
eyn  houptman  im  schlosz  ze  Rinfelden  gewesen  sye,  das  etlich  dero,  so 

5 by  im  darinn  worent,  ettwas  silberin  gesmyde  mit  inen  us  dem  schlosz  ge- 
tragen haben  söllent,  über  das  er  gesworn  habe  nüczit  in  dem  schlosse 
lassen  ze  verendren  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Noch  dem  der  Trappe  sölicher 
clage  nit  bekenntlich  ist,  die  von  Basel  die  ouch  im  rechten  nit  by  bracht 
hant,  bekennent  wir,  das  der  obgenant  jungher  Yocop  Trappe  sölicher  clage 
10  im  rechten  entprosten  sin  sölle. 

Der  schynder  Sachen. 

[62]  Item  uff  den  Lxij  artickel,  der  do  wiset,  das  wie  wol  die  stat  Basel 
noch  sölichen  richtungen  und  übertregen,  so  denn  zwüschent  der  tferrschafft 
von  Österich  etc.  und  inen  in  kurczen  vergangenen  zytten  bescheen  warent,  ge- 

15  meynt  hette,  die  herschafft,  ir  lanttvögt  vögte  amptlüte  und  die  iren  weren 
sölichen  übertregen  nochkomen,  hetten  die  an  der  stat  Basel  gehalten,  als 
sich  wol  gebürt  hette;  yedoch  zü  dem  das  sy  sölich  richtungen  verachtet 
überfaren  und  an  der  stat  Basel  raenigfeltiklich  verbrochen  und  nit  gehalten 
haben,  so  haben  sy  ein  grosz  treffenlich  frömde  volk  in  dise  lannde  über 
20  sy  bracht,  die  selben  in  ir  schlosz  obwendig  und  nydewendig  Basel  willik- 
lich  ingelassen,  umb  das  sy  die  von  Basel  zu  ganczer  vcrderplicher  under- 
truckunge  brechten,  als  sy  dem  wol  glich  getan,  by  dem  ersten  für  ir  stat 
gerennt  hant,  ungeseit  und  ungewarneter  dingen,  die  iren  gefangen  erstochen 
gescheczet  und  mit  nome  und  brande  in  menigen  weg  geschediget  habent 
25  etc.,  als  diser  artickel  und  ouch  die  nachgonden  zehen  artickel  menigerley 
nomen  brand  totschiege  gefangenschafften  schaczunge  und  schaden,  so  inen 
von  den  Schindern  und  der  herschafft  dienern  und  helffern  zügefügt  sin  söl- 
lent, mit  vil  me  Worten  volliklichcr  uszwisent;  uff  die  artickcle  alle  ist  un- 
ser Spruch:  Nach  dem  sich  in  disem  rechten  vor  und  noch  an  ettwie  meni- 
30  gen  enden  durch  beider  teilen  bekenntlicheit,  ouch  richtunge  brieffe,  sende- 
brieffe  und  kuntschafft  genüglich  erfindet,  das  noch  den  beiden  richtungen 
zü  Louffenberg  und*)  ze  Rinfelden  bescheen  uncz  uff  die  zyt  das  die  Schin- 
der und  der  herschafft  von  österich  diener  und  helffer  mit  inen  uff  der  stat 
Basel  schaden  für  sy  gerennt  sint,  Peter  Endelich  sine  rosse  genomen,  als 
35  die  brieffe,  so  herr  Heinrich  von  Ramstein  von  sins  meigers  wegen  von 
Waltpach  in  disz  recht  geleit  het,  von  dem  von  Rechberg  und  andren  geben, 
uszwisent,  ouch  andren  den  iren  schaden  zögefiigt  worden  ist,  dchein  vyent- 
schafft  zwüschent  der  herschafft  von  Österich  und  denen  von  Basel  gewesen 
ist,  sich  ouch  usz  der  herschafft  und  der  iren  anttwurten  und  nochreden  zü 
40  der  von  Basel  clagen,  ouch  us  ir  selbs  clagcn  und  Widerreden  uff  der  von 
Basel  anttwürten  zü  iren  clagen  in  den  stücken  die  Schinder  berilrende,  ouch 
us  den  vidimus  brieffen,  abgeschrifften  und  brieffen  von  unserm  gnedigesten 
herren  herr  Friderichen  Römischen  künyge  etc.  und  herezog  Sigemunden 
von  Österich  dem  künyge  von  Franckerich  von  der  Schinder  wegen  zü  ge- 
45  1«.  a)  an«  B. 

Urkundenbuch  der  Stadt  Basel.  VII.  36 


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274 


sant,  ouch  von  jungher  Wcrnhcr  von  Stouffen  der  herschafft  lantvogt  ge- 
schribcn  und  die  im  schlosse  zü  Kinfelden  funden,  ouch  von  herr  Heinrich 
von  Ramstein,  sin  unschulde  zn  bewisen,  das  er  die  Schinder  nit  durch  sich 
selbs,  sunder  durch  der  herschafft  cutphclhcn  in  gelossen  hette,  in  dis  recht 
geleit  sint,  dazu  us  der  herschafft  und  iren  selbs  bckcnntlicheit,  das  die  6 
schynder  inen  zu  hilff  und  ze  trost  komen  sycnt,  aber  nit  in  der  masse,  als 
sy  komen  syent,  sy  nach  inen  geworben  habcut,  sy  ir  helffer  und  mit  den 
iren  uff  der  stat  Basel  schaden  gewesen  und  in  der  herschafft  schlossen  un- 
genötiget  in  gelassen  und  enthalten  worden  syent,  genüglich  vindet,  ouch 
die  schaden  brand  totschiege  und  nomen  in  der  von  Basel  clage  bestymmet  10 
von  der  herschafft  und  den  iren  nit  gelöugenet  sind,  sunder  das  sy  für  wen- 
dent,  die  von  Basel  syent  inen  selbs  solichs  Schadens  ursach  gewesen  durch 
ir  muttwillige  büntnisse  überzöge  absagen  frefel  und  gewalt,  so  sy  wider  die 
herschafft  für  genomen  haben  sollent  etc.;  solichs  aber  die  von  Basel  noch 
sölichen  obgemeldeten  richtungen  beschecn  sin  nit  bekenntlich  sint,  die  her-  15 
schafft  das  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  het,  und  aber  die  von  Basel,  zu 
dem  das  sölich  schaden  und  nomen  brand  und  totschiege  von  den  Schin- 
dern der  herschafft  helffern  und  dienern  bescheen  syent  dozemol  on  das 
landkundig  gewesen  ist,  das  mit  etlichen  kuntschaften  im  rechten  ouch  by 
bracht  hant:  — bekennent  wir,  sitdemmol  sölicher  gewalt  und  überfal  uff  20 
der  von  Basel  schaden  durch  der  herschafft  amptlüte  vögte  diener  und  die 
Schinder  ir  helffer  uff  die  zytt,  do  dehein  offen  vycntschafft  zwüschent  der 
herschafft  von  Österich  etc.  den  iren  an  eym  und  der  stat  Basel  am  andren 
teile  gewesen  ist,  bescheen  sint,  das  denn  alle  solich  brande  und  totschiege, 
so  in  der  von  Basel  dagen  bestymmet  sint  nach  des  anlasses  sage  in  der  25 
gütlicheit  bestan  söllent  abzelegcn.  Aber  von  der  nomen  wegen  in  den 
selben  clagen  bestymmet,  was  do  der  von  Basel  bürgere  und  ander  die 
iren,  so  ir  nomen  in  iren  clagen  geseezt  hand,  by  iren  cidcn,  so  sy  dorumbe 
liplich  zö  got  und  den  heilgen  sweren  söllent,  ob  der  herschafft  von  Öste- 
rich teil  des  nit  entperen  wil,  behebent,  daz  inen  also  durch  die  Schinder  30 
und  der  herschafft  helffer  und  undertanen  genomen  sye,  darumbe  sol  inen 
die  herschafft  von  Österich  kerunge  und  wandet  tun  noch  billichen  dingen- 

[63]  Item  uff  den  I.xiij  artickcl,  der  da  wiset  wie  der  herschafft  under- 
tonen  und  helffer  die  von  Basel  mit  unkristenlichen  Worten  gescholten  und 
gesmehet  haben  söllent  in  der  vycntschafft  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Wie  wol  35 
nyemant  den  andren  mit  deheinen  sölichen  schnöden  unkristenlichen  Worten 
schelten  noch  schmehen  solte,  solichs  ouch  unbillich  bescheen  ist,  yedoch 
nochdem  sich  menigerhande  unfrüntschafft  und  scheltworte  in  offenen  vyent- 
schafftcn  begebent,  der  man*)  nit  erweren  mag : bekennent  wir,  das  die  her- 
schafft von  Österich  sölicher  der  von  Basel  clage  im  rechten  entprosten  40 
sin  solle. 

[64  67]  Item  uff  die  vier  nachganden  artickele,  die  da  wisent  das  die 
von  Varesperg  einem  armen  friheit  vor  der  vycntschafft,  ouch  einem  in 
der  vyentschafft  ir  köpfe  und  cynem  andrem  armen  gefangen  sin  hende  on 
143,  a)  mag  n.  45 


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275 


recht  mit  gewalt  abgehouwen  und  einen  erbren  herren  crmürdet  haben  söl- 
lent  etc.,  dazu  aber  die  herschafft  nit  geanttwürt,  sunder  das  zü  verantt- 
wurtten  uff  die  von  Varesperg  gewisen  het,  die  selben  von  Varesperg  ouch 
dehein  anttwurt  doruff  geben  hant,  ist  unser  Spruch : Sidemmol  die  von 
5 Varsperg*)  der  herschafft  undertonen  sint,  als  sy  die  ouch  an  ettwiemenigen 
enden  in  disem  rechten,  besunder  in  ir  anttwurt  und  nochrede  zu  der  von 
Basel  clage  von  der  Schinder  wegen  für  die  iren  versprochen  het,  und  aber 
zü  der  von  Basel  clagen  zu  inen  getan  nit  gcanttwurtet  nach  die  selben 
inen  ze  anttwürten  zü  recht  gehalten  het  und  sy  also  noch  des  anloszes 
10  sage  sümyg  gewesen  sind : bekennent  wir,  das  die  von  Basel  solich  ir  clage, 
so  ussewendig  offener  vyentschafft  bescheen  sint,  zu  der  herschafft  und  den 
von  Varesperg  im  rechten  erlanget  haben  söllent. 

[68]  Item  uff  den  Lxviij  artickel,  der  da  wiset  das  die  herschafft  die 
von  Basel  ze  Nurrembergb)  und  anderswo  swerlich  verclagt  haben  sollent 

15  etc.,  ist  unser  sprach : Nach  dem  die  hcrschaft  solicher  clage  nit  bekent- 
lich  ist,  die  von  Basel  die  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  hand,  bekennent 
wir,  das  die  herschafft  sölichcr  clage  im  rechten  entprosten  sin  söllent 

[69]  Item  uff  den  testen  artickel  der  von  Basel  rechten  clage,  der  do 
wiset  das  der  herschafft  amptlüte  vögte  und  undertonen  ir  botten  usgesant 

20  und  versoldct  haben  söllent,  das  sy  ze  Basel  für  inlegen  solten  etc.,  ist  un- 
ser Sprache:  Noch  dem  die  herschafft  sölichcr  clage  nit  bekcnntlich  ist,  die 
von  Basel  die  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  hand,  bekennen  wir,  das  die 
herschafft  solicher  clage  im  rechten  entprosten  sin  solle. 

[1]  Item  uff  den  ersten  artickel  der  von  Basel  züclage,  der  da  wiset 
25  das  graff  Hanns  von  Tierstein  noch  der  richtungc  ze  Costencz  bescheen 

Hannsen  Waltenheim  burger  ze  Basel  sin  zinse,  so  im  von  sinen  hüsern  ze 
Ensiszhein  gelegen,  verbotten  und  understanden  haben  solle  ime  die  zfi 
nemen  etc.,  ist  unser  Sprache:  Noch  dem  graff  Hanns  sölicher  clage  be- 
kenntlich  ist,  und  aber  fürwendet,  wie  er  söliche  zinse  darumbe  zü  der  her- 
30  schafft  handen  genomen  habe,  das  die  wilent  Heinrich  Waltenheims,  der  ein 
banckart  were,  gewesen  und  von  im  noch  tode  verlassen,  des  nfi  die  hcr- 
schafft  gefryct  syent,  das  sy  banckarten  erben  möge  etc ; und  aber  die  von 
Basel  do  wider  fürwendent,  derselbe  Heinrich  Waltenheim  sye  zu  Basel  mit 
tode  abgangen  und  sye  sin  verlassen  gut,  wo  das  in  der  weite  were,  ze 
35  Basel  ze  vallc  komen  und  der  keyserlichen  vögtye,  die  sy  zu  iren  hannden 
ze  Basel  habent,  verfallen,  des  sich  ouch  die  stat  underzogen  und  Hannsen 
Waltenheim  zu  koüffcnde  geben  habe  etc.:  bekennent  wir,  sitdemol  graf 
Hanns  innamen  der  herschafft  sölicher  enttwerunge  bekenntlich  ist,  und  aber 
nit  by  bracht  het,  das  er  dazu  recht  oder  die  mit  recht  getan  habe,  das  die 
40  herschafft  und  graf  Hanns  den  benanten  Hannsen  Waltenheim  solichs  sins 
cntwer[t]cn  gfits  widerweren  söllent  one  entgeltnisse. 

[2]  Item  uff  den  andren  artickel  der  züclage,  der  do  wiset  das  jungher 
Hanns  Bernhart  ze  Rin  buren  ze  Steinenbrunn  Beter  Herremberg  burger  ze 

143.  a)  aus  Mürsperg  B.  b)  durch  Correetur  unleserlich  B, 


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276 


Basel  gefangen,  übel  gehandelt,  in  crtrencken  wellen  und  damittc  im  einen 
arm  zerbrochen  haben  söllent  etc.,  ist  unser  Spruch:  Noch  dem  jungher 
Hanns  Bernhart  ze  Rine  sölicher  clage,  als  sy  stat,  nit  bekentlich  ist,  die 
von  Basel  die  ouch  im  rechten  nit  by  bracht  hand,  bekennent  wir,  das  der 
benant  jungher  Hans  Bernhart  ze  Ryne  sölicher  clage  im  rechten  entprosten  5 
sin  sol. 

[3-5]  Item  uff  die  drye  nachgonden  artickel  in  der  züclage,  die  da 
wisent  das  der  schultheis  von  Lanndser  die  von  Basel  ir  güter,  so  sy  in 
dem  ampt  zii  Lanndser  hand,  nit  hab  wellen  lassen  buwen,  sy  swerent  denn 
der  herschafft  von  Östcrich  ze  dienen  und  ze  sturen;  item  das  er  Magne  jo 
Pfunser  dem  gerichtschriber  ze  Basel  sin  reben,  so  er  zü  Habigessen  hat, 
nit  hat  wellen  lassen  buwen ; item  das  er  die  von  Habigessen  nit  hat  wellen 
lossen  den  von  Basel,  die  reben  do  selbs  hant,  büwe  oder  rebstecken  ze 
koüffende  geben  etc.,  ist  unser  Spruch : Noch  dem  die  herschafft  aber  uff 
sölich  artickel  nit  geanttwurt  noch  den  schulthessen  von  Lanndser,  der  doch  15 
ir  undertan  ist  und  ir  zü  versprechende  stot,  ouch  nit  zem  rechten  gehalten 
het : bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölich  ir  ansproche  noch  des  anlosses 
sage  im  rechten  erlanget  haben  söllent,  und  das  der  benant  schultheis  von 
Landser  die  von  Basel  ir  giittcr  buwen,  ir  vich  triben  und  Magne  den  ge- 
rieht  schriber  an  sinen  reben  ungesümpt,  ouch  andren  von  Basel,  so  reben  20 
und  gütter  ze  Habigessen  hand,  die  one  beswerunge  büwen  und  denen  bü- 
we rebstecken  und  anders,  so  dozü  nottdürfftig  ist,  unverbannen  volgen 
lossen  solle,  als  denn  das  von  alter  harkomen  ist 

[6j  Item  uff  den  artickel  in  der  züclage,  der  do  wiset  das  jungher 
Herman  Waldener  Burckarten  Besserer  burger  ze  Basel  sinen  botten,  den  25 
er  in  sins  süns  Sachen  gen  Lutembach  geschicket  hat  nyder  geworffen  und  im 
sin  rosz  und  brieffe  genomen  haben  solle  etc.,  ist  unser  Sprüche:  Noch  dem 
jungher  Herman  Waldener  bekenntlich  ist  das  ettliche  knechte,  die  unsers 
gnedigen  herren  von  Basel  vyend  syent  und  die  er  enthalten  habe,  sölich 
geschieht  geton  habent,  bekennen  wir,  das  derselbe  jungher  Herman  Wal-  30 
dener  denen  von  Basel  und  Burckartten  Besserer  irem  burger  umb  sölich 
ir  clage  kerunge  und  wände!  tün  solle. 

[7]  Item  uff  den  artickel  in  der  von  Basel  züclage,  der  do  wiset  das 
her  Peter  von  Mörspcrg  Lienhart  Rümelin  sin  ziegel  noch  allewegen  von 
sinre  hoffstatt  nemme  und  füren  lasse  etc.,  ist  unser  Spruch,  glich  als  wie  35 
von  des  selben  von  Mörsperg  Lienhart  Rümelins  und  sines  huscs  wegen 

in  der  von  Basel  vor  clage  von  uns  gesprochen  ist. 

[8]  Item  uff  den  lesten  artickel  in  der  selben  züclage,  der  aber  wiset 
wie  jungher  Hanns  von  Rechbcrg,  als  er  mit  andren  für  die  kleine  stat 
Basel  gerannt  sye,  der  zem  Silberberge  einen  knecht  gefangen  und  den  40 
umb  xx  guldin  gescheczet  haben  sölle  etc.,  ist  unser  spruch  aber  als  davor 
umb  andere  stücke,  zü  dem  selben  von  Rechberg  geclagt  von  uns  ge- 
sprochen ist, 


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277 


Item  als  denne  alle  und  yegliche  parthien,  so  uff  bede  site  in  disem 
rechten  gegen  einander  geclaget  und  in  dem  beschlösse  und  iren  rechtseczen 
ir  vorderunge  umb  ir  ansprache  kerunge  und  wandel  kosten  und  schaden 
inen  zc  bekennen  getan  hand,  uff  solich  vorderunge  alle  uff  beiden  siten 
6 bescheen  ist  unser  Spruche,  das  dehein  parthic  der  andren  uff  beide  siten 
umb  sin  ansprachen  und  vorderunge  kerunge  wandeis  kostens  noch  Scha- 
dens noch  gestalt  und  gelegenheit  aller  Sachen  ze  beden  siten  verhandelt 
ira  rechten  nüczit  pflichtig  noch  schuldig  sin  solle  ze  tfinde.  Denne  wir 
von  redelichcr  Ursache  wegen  allen  sölichen  kosten  kerunge  wandel  und 
10  schaden  zc  bedensiten  gegen  einander  ab  tünd  und  sprcchent,  das  yeg- 
liches  teile  sinen  kosten  und  schaden  an  im  selber  haben  solle;  doch  vor- 
behept  und  uszgenomen  was  in  unsern  obgemeldeten  urteilen  und  rechtlichen 
Sprüchen  ein  teil  von  dem  andren  ze  tünde  bekennt  ist,  das  das  volzogcn 
und  gehalten  werden  sol. 


15  Und  des  alles  zü  warem  urkunde  hand  wir  die  obgenanten  der  von 

Basel  zusecze,  nemlich  Heinrich  von  Bcinhcin,  Andres  Ospernclle  und  Eber- 
hart von  Hiltalingen,  unser  yegelichcr  sin  eigin  ingcsigel  gehencket  an  disen 
rodel,  der  ubergeben  ist  dem  obgenanten  unserm  gnedigen  herren  von  Basel 
dem  gemeynen  uf  mendag*)  vor  aller  heilgen  tag  des  jars  als  man  zalte 
20  von  Cristi  gebürt  vierczehenhundert  vierczig  und  syben  jare. 

144.  Rudolf  von  Ramstein  urteilt  als  Schiedsrichter  zwischen 
Basel  und  Diebold  von  Dachsfelden,  unter  Einrückung  des  Anlass- 
briefs d.  d.  144I  jfuli  26  (oben  nt  125)-  — 1444  Oktober  31. 

Original  St.Urk.  nt  Ij6p. 

25  Hängendes  Siegel  des  R.  von  R. 

Ich  Rüdolff  von  Ramstein  herr  zu  Gilgenbergk  etc.  tun  kunt  und 
bekenn  mit  disem  brieff:  Als  der  vest  Thiebolt  von  Tasfelden  zu  diser  zit 
vogt  zu  Bumdrut  forderung  und  ansprach  meint  ze  haben  an  die  ersamen 
fursichtigen  wisen  burgermeiser  und  rat  der  stat  Basel  etwas  Schadens  halb, 
30  so  er  meint  dz  im  durch  dieselben  von  Basel  zugefügt  sye,  der  selben 
spenn  sye  beider  syt  uff  mich  Rüdolff  obgenant  noch  innhalt  eins  anlasess 
hicnach  begriffen  kummen  sindt ; des  ich  mich  umb  bederteyl  flissiger  bitt 
willen  angenomen  und  inen  tag  geseezt,  sy  mit  clag  und  antwürt  genüg- 
samlich  verhört  hab  und  nach  dem  ire  wort  mit  clag  antwürt  widerred  und 
35  nachred  gelut  hand,  als  dz  der  anlass  hie  nach  gemeldet  begriffen  hett,  und 
lutet  also:  Kunt  und  zewissen  — — — — — — : So  hab  ich 

mich  obgenanter  Rudolf!  von  Ramstein  genommen  zebcdencken  und  rat 
gehept,  was  mir  nach  innhalt  des  anlass  geburlich  wer  zetund.  Und  also 
nach  rat  fromer  und  wiser  lut  so  sprich  ich  zum  rechten:  Syder  dem 

40  !*»•  »)  die  IVorte  uf  mendag  bis  tum  Schluss  von  anderer  Hand  (derselben  wie  oben  S.  sys?) 

kimugefugt  B. 


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278 


mal  daz  ich  an  den  von  Basel  nit  verstanden  hab,  dz  dcrselb  Thiebolt  ir 
vigend  gewesen  sy,  mag  denn  der  vorgenant  Thiebolt  von  Tasfelden  kunt- 
lich  bewisen  und  für  bringen,  dz  er  in  dem  krieg  uff  der  von  Basel  nach 
der  iren  schaden,  ouch  der  herren  von  Wirtembcrgk  amptman  uff  die  zit 
nit  gewesen  ist  und  der  von  Basel  vigend  in  sinen  husem  nit  enthalten  het,  5 
so  sollen  im  die  von  Basel  den  brannt  in  dem  anlass  gemeldet  nach  be- 
scheidenheit  und  müglichen  dingen  bezalen  und  abtragen.  Wir  aber  das 
er  solichs  in  jars  frist  nit  furbrecht  als  vorgemeldet  stat,  so  selten  im  die 
von  Basel  umb  sin  ansprach  in  dem  anlass  begriffen  gar  nücz  schuldig 
pflichtig  noch  verbunden  sin.  Und  sprich  ouch  by  minen  guten  truwen  und  jj 
eren,  dz  ich  mich  bessers  nach  gerechtere  nit  verstan  und  ouch  an  rät  from- 
mer und  wiser  liit  nit  anders  funden  hab.  Und  des  zu  urkund  so  hab  ich 
obgenanter  Rüdolff  von  Ramstein  dieser  Spruch  briefif  zwen  glich  lasen 
machen  mit  minem  anhangenden  ingesigel  besigelt  und  yeglichcr  parthyen 
do  vorgemcldet  einen  geben  uff  zystag  vor  aller  helygen  tag  in  dem  jar  do  15 
man  zalt  von  Cristus  gebürt  tusent  vierhundert  vierzigk  und  syben  jar. 

145.  Vgl.  *•  JJ9-  — 1447  November  2. 

146.  Caspar  Sachse  genannt  Dürre  schwört  der  Stadt  Base / 
als  Söldner  zu  dienen  nach  angegebenen  Bedingungen. 

— 1447  November  3.  20 

Original  St.  llri.  «•  1371. 

Sein  Siegel  hängt. 

Ich  Caspar  Salisz  genant  Dürre  tun  kunt  racnglichcm  und  bekenn 
mich  offenlich  mit  disem  briefe,  als  die  ersamen  wisen  burgermeistcr  und 
rate  der  statd  Basel,  min  gnädigen  herren,  mich  selbander  zü  irem  diene*"  2S 
und  soldener  empfangen  und  bestellt  hand,  das  ich  inen  getruwelich  und 
crberlich  ze  dienende  gclopt  und  ouch  die  ordnunge  so  hicnach  geschriber» 
stät  unvcrbröchclich  ze  haltende  liplich  zü  gott  und  den  heiligen  mit  uffge  - 
hepter  handt  und  gclcrtcn  Worten  gesworn  habe,  wclich  ordenunge  also 
lutet:  Des  ersten  das  ich  dem  burgermeister,  dem  rate  und  den  bur-  3° 

gern  gemeinlich  der  statd  Basel  getruwelich  dienen  und  warten  sol  mit  zwei  r* 
guten  pferden  und  einem  guten  knehte,  mit  miner  eigenen  habe  wol  uffge- 
rüstet,  und  so  lange  ich  bestellt  bin,  und  was  mir  empfolhen  wirt  oder  man 
mich  heisset  thfin,  das  ich  das  thun  sol  noch  allem  minem  besten  vermögen  » 
ir  vigende  an  libe  und  an  güte  schädigen,  so  ich  jemer  strcnglichest  kar*  3b 

oder  mag.  Ich  sol  ouch  selbs  getruwelich  und  ernstlich  ufsäeze  erdcnckc  r* 
uff  alle  die,  so  der  statd  vigende  nü  ze  ziten  sint  oder  harnach  werden*:, 
alle  die  wile  ich  ir  diener  bin,  und  uff  alle  die,  so  der  statd  bürgere  ode/- 
die  iren  schädigent  oder  unrecht  thünt,  heimlich  oder  offenlich,  wie  sich  da$ 
fuget,  das  ich  die  ouch  schädigen  und  angriffen  sol  und  wil,  so  ich  bestes 
und  strenglichest  kin  und  mag,  der  statd  und  der  iren  nücz  und  ere  wer. 
ben  und  schaffen  und  iren  schaden  wenden  getruwelich  und  nach  minem 


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279 


besten  vermögen.  Und  umb  minen  dienst  sol  und  wil  man  mir  uff  zwey 
pferdc  zü  solde  geben,  als  sy  andern  iren  soldcncrn  gcbent  nü  oder  zu 
künfftigen  ziten,  und  nit  me  ze  tündc  söllent  sy  mir  verbunden  sin.  Würde 
ich  ouch  minem  knechte  urloub  geben,  so  sol  ich  dhcincn  andern  nömen, 
5 die  drye,  so  von  den  röten  über  die  stimmunge  geseczt  sint,  habent  in 
denn  vorhin  besehen  und  sich  erkennt,  das  er  für  einen  güten  kneht  ze 
nemmende  sye.  Ouch  was  gefangen  ich  in  der  stette  dienst  vohe,  die  recht- 
schuldig und  vigende  sint,  sol  ich  den  röten  antwurten,  doch  also  das  die 
habe,  die  by  inen  fundcn  wirt,  mir  und  den  gesellen,  so  daby  wörent,  vol- 
10  gen  und  werden  sol.  Giengc  mir  ouch  dhcin  pferd  abe  in  der  röten  dienst, 
das  sol  mir  vergolten  werden,  als  es  denn  gcstymmet  ist  Würde  ich  ouch 
urloub  nöracn  oder  mir  urloub  geben,  so  sol  ich  dhcin  pferdt,  des  ich  meynte 
das  bresthaftig  wäre,  übergeben  noch  in  den  marstil  stellen,  es  sye  denn 
vorhin  durch  die,  so  darüber  geseczt  sint,  besehen ; denn  die  wile  ein  pferd 
15  uffrecht  und  one  mercklichen  gcbresten  ist,  davon  es  gancz  zü  riten  unnücze 
würde,  sol  man  das  von  mir  nit  gebunden  sin  ze  nemmende  noch  ze  be- 
czalende.  Aber  solichs  gebresten  halp,  wes  sich  die  selben  drye  darumb 
erkennen,  des  sol  und  wil  mich  begnügen,  und  sol  man  mir  fürer  nüczit 
me  für  solich  pferde  und  gcbresten  ze  geben  verbunden  sin.  Ich  sol  ouch 
20  niin  gestymmeten  pferdc  nit  vcrkouffen  noch  abekommen  in  dheinen  wög 
one  der  röten  wissen  und  willen  oder  deren,  so  darüber  geseczt  werdent 
Ritte  ich  aber  ungestymmetc  pferde  one  urloub  und  ungcheissen  von 
denen,  so  darüber  geseczt  sint,  giengent  mir  die  abe,  darumb  werc  man 
mir  nüczit  verbunden  ze  tünde  noch  ze  gebende.  Ich  sol  ouch  sust 
25  dhein  rossztüschen  triben  noch  thün  mit  dheinerley  rossen  in  dheinen 
weg.  Giengent  mir  ouch  mine  pferde  abe,  so  ich  nit  in  der  röten  dienst 
wöre  oder  ob  ich  jergent  hin  ritte  mütwilliclich  one  der  röten  und  der 
iren  geheisz,  so  sol  man  mir  ouch  nüczit  dafür  ze  gebende  verbunden 
sin.  Ich  sol  ouch  minen  pferden  zem  tage  und  zer  nacht  nit  minnder  zü 
30  füter  geben,  denn  drye  vierling  habern ; me  mag  ich  inen  wol  geben,  ob 
mich  das  notdurfftig  beduncket  sin.  Ouch  sol  ich  rate  und  meistern  zü 
Basel  und  irem  houptmann,  so  je  zü  ziten  geben  und  geordent  wirt,  in 
allen  Sachen  gehorsam  sin  und  wider  iren  willen  niergent  hin  riten.  Ritte 
ich  ouch  jergenthin  in  min  selbs  Sachen  und  von  miner  not  wegen,  alle  die 
35  wile  ich  denn  usz  wöre,  sol  man  mir  dheinen  soldt  geben.  Hett  ich  ouch 
dhein  eigen  pferdt,  die  wile  ich  dcijn  dhcin  eigen  pferd  habe,  sol  man  mir 
nit  me  denn  halben  soldt  geben.  Würde  mir  ouch  von  meister  und  rate 
urloub  geben  oder  ich  selber  urloub  nöme  uff  die  zyt,  als  die  statd  Basel 
mit  jemand,  wer  der  wöre,  krieg  hette,  so  sol  ich  by  minem  eyde  wider 
40  die  statd  Basel  und  ire  helffere  nit  thün  noch  wider  die,  so  von  iren 
wegen  zü  dem  selben  kriege  verhafft  sint,  alle  die  wile  der  krieg  wöret. 
Würde  ich  oder  min  kneht  ouch  in  der  vorgenanten  miner  herren  dienst 
gefangen  in  zyt  des  krieges,  so  sol  kein  richtunge  von  inen  uffgenommen 
werden,  ich  sye  denn  ouch  darinn  begriffen.  Sy  sollent  mir  aber  weder 
45  umb  costcn  noch  umb  schaden  von  solicher  gefangenschaft  wegen  nüczit 


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280 


schuldig  noch  verbunden  sin  abzetragende,  denn  allein  minen  solt,  die 
wile  ich  in  gefengnissc  were.  Würde  aber  mir  oder  minem  kneht  zyl 
geben,  so  sol  man  uns  nit  me  denn  halben  soldt  verbunden  sin  ze  geben. 
Würde  aber  ich  oder  min  kneht  in  zyt  mins  dienstes  in  der  selben  miner 
herren  dienst  erslagen,  da  gott  vor  sye,  darumbe  sollent  sy  minen  fründen  5 
und  nachkommen  noch  nicmandt  von  iren  wegen  nüczit  verbunden  noch 
schuldig  sin  ze  gebende,  denn  allein  min  habe  und  pferdt,  so  mir  gestym- 
met  werent  worden.  Verlüre  ich  onch  oder  min  kneht  keinerley  habe  hin- 
lisseclich  und  onc  not,  die  sol  man  mir  nit  verbunden  sin  ze  bezalen.  Ge- 
wünne  ich  oder  min  kneht  ouch  jemer  keyn  anspräche  an  die  vorgenanten  10 
mine  herren  meister  und  rate  oder  jemandt  der  iren  insunders,  warumbe 
das  were  oder  wie  sich  das  fugte,  in  zyt  mines  dienstes,  nüczit  uszgenom- 
men,  darumb  sol  ich  und  min  kneht,  ouch  nach  deme  uns  urloub  geben 
würde  oder  wir  ir  dienere  nit  me  wSrent,  recht  suchen  geben  und  nemmen 
vor  den  selben  minen  herren  meister  und  rate  zu  Basel  und  nienen  anders-  15 
wa,  und  was  urteil  und  recht  in  den  Sachen  geben  wirt,  das  sol  von  uns 
gehalten  und  niemer  da  wider  getan  noch  schaffen  getan  werden  in  dhein 
wise,  alle  geverde  und  argeliste  harinn  gancz  uszgescheiden.  Und  des 

zu  vestem  warem  urkündc  habe  ich  min  eigen  ingesigel  gehengkt  an  disen 
brieff,  der  geben  ist  uff  fritag  nach  aller  heiligen  tag  des  jares  als  man  zalte  au 
nach  Cristi  gebürte  vicrczehcnhundert  vierczig  und  siben  jare.*) 

147.  Heinrich  von  Ramsiein  stiftet  Frieden  zwischen  der 
Stadt  Basel  und  Bruder  Lienhard 

— 1447  November  8. 

Original  St.Urk.  «*.  1372.  25 

Hängende  Siegel  von  Heinrich  von  Ramsiein,  Werner  Harnasch- 

storffer  und  Burkard  von  Brunkilch. 

Ich  Heinrich  von  Ramstein  ritter  tun  kunt  menglich  und  bekenne 
offenlich  mit  disem  brieff:  Als  sich  krieg  und  vintschalft  gemachet  hat  zwi- 
schent  den  fürsichtigen  ersamen  und  wysen  burgermeister  und  rate  der  statt  30 
Basel  und  iren  buntgenossen  an  einem,  so  dannc  zw  sehen  brüder  Lienhart 
und  allen  sinen  helfern  an  dem  andern  teil,  da  nun  beide  teile  durch  miner 
fruntschafft  und  bett  willen  mir  gegonnct  und  verwilliget  habent  ein  güt- 
lichen und  unverbunden  tag  ze  seczen  von  solichcr  vintschafft  wegen,  also 
hab  ich  beiden  teilen  ein  fruntlichen  tag  geseczet  für  mich  gen  Altkilch  uff  55 
die  nechsten  mitwochen  vor  sant  Martins  tag  nechst  nach  datum  disz  brieffs 
zu  tag  zitt.  Und  also  haben  nün  die  fürsichtigen  und  wysen  der  burger- 
meister und  rate  der  statt  Basel  ir  erber  botschafft  mit  vollem  gewalt  ge- 
schicket,  besunder  meister  Hans  Bremestein  iren  salczmeister  und  Hans 
Gurlin  und  Caspar  Dürren  iren  soldener  für  sich  und  alle  ir  buntgenossen  ; 40 
so  dann  brüder  Lienhart  für  sich  und  alle  sin  hclffer  uff  den  andern  teil. 
Und  hab  ich  also  ir  beiderteile  clag  antwurt  rede  und  Widerrede  gütlich 

146«  a)  siben  jare  von  ander tr  Hand  und  Tinte  A, 


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vcrhörtt  und  so  vil  darin  gerett,  das  ich  ir  spenne  und  vintschafft  mit  beider 
teile  wissen  und  willen  gütlich  gcricht  gcschlicht  und  übertragen  hab,  mit 
namen  also:  das  brüder  Lienhart  mir  gelüpt  und  gesworen  hatt,  wider  die 
von  ßasel  und  ir  büntgenossen  von  diser  vintschafft  und  Sachen  wegen 
5 nymer  ze  tun  für  sich  und  sin  helffer  noch  schaffen  getan  werden  in  dehein 
wyse,  denne  die  Sachen  luter  gericht  und  geschliclit  sin  sol;  des  glichen 
sullent  die  von  Basel  und  ir  büntgenossen  ouch  halten  und  sullent  also 
wider  brüder  Lienharttcn  und  sin  helffer  ouch  nit  tön,  des  sie  sich  mit  irem 
brieff  ouch  verschriben  sullent;  und  sol  also  die  Sache  luter  zu  beiden  teilen 
10  gericht  und  geschlicht  sin  und  dehein  partye  also  wider  dise  richtunge  nit 
ze  tun  noch  schaffen  getan  werden,  weder  heimlich  noch  offenlichen,  in  de- 
hein wise.  Und  des  zü  urkunt  so  hab  ich  min  eigen  insigel  offenlich  ge- 
hencket  an  disen  brieff.  Und  zü  merer  und  besser  Sicherheit  willen  aller 
obgeschribe|  ne  |r  Sachen,  so  hab  ich  Wernher  Harnaschstorffer  ritter  und  ich 
15  Burckart  von  Burnkilch  unser  yeglicher  sin  eigen  insigel  ouch  offenlich  ge- 
hencket  an  disen  brieff',  der  geben  ist  uff  mitwochen  nechst  vor  sant  Mar- 
tins tage  anno  domini  M°CCCC“XLvij°. 

148.  Adolf  von  I ladsladt  Domherr  zu  Basel  und  Bürger- 
meister und  Rat  von  Basel  unterwerfen  ihren  Streit  dem  Spruche 
20  Rudolfs  von  Ramstein.  — 144?  November  tt. 

Gleichzeitige  Copic  St  p/  tC  e fot.  (D). 

Zewissen : Als  der  wirdig  Adolff  von  Hatstat  thumherr  der  stifft  Basel 
etwas  ansprach  und  vorderung  meynt  ze  haben  an  die  ersamen  fursichtigcn 
und  wysen  burgcrmcister  und  ratt  der  stat  Basel,  darrurende  etliches  scha- 
25  denshalb,  so  er  mevnt  dz  im  die  genanten  von  Basel  an  dem  huss  Altenpfirt 
und  etlichen  dorffern  mit  brant  und  name  in  dem  nechstvergangen  krieg 
gethan  sollen  haben;  desglichcn  die  von  Basel  widerumb  an  in  von  des 
wegen,  dz  er  ir  vigend  lib  und  gut  in  dem  huss  Altenpfirt  behuset  und  ent- 
halten hab,  ouch  ansprach  meynent  ze  haben  etc.:  daz  sie  sich  bedersytt 
30  wilkurlichen  vereinbart  handt  zum  rechten  uff  den  edlen  wolgebornen  herrn 
junckherrn  Rudolffen  von  Ramstein  herrn  zu  Gilgemberg  etc.,  der  sich  von 
beder  teyl  flissiger  bitte  solichcs  rechten  durch  fryden  und  früntschafft  wil- 
len angenomen  hett,  inmassen  hienachgeschriben.  Dem  ist  also:  Das 

yctwederteyl  in  diesen  ncchsten  künfltigen  vierzehen  tagen  sin  clag,  so  er 
35  an  den  andern  meynt  zehaben,  in  gcschricfft  stellen  und  versigclct  einander, 
mit  sunderheit  Adolff  von  Hatstat  dem  burgermeistcr  von  Basel  und  die 
von  Basel  giin  Hcrlishcin  in  des  vesten  Thcnnigen  von  Hatstat*)  sins 
vetter  behusung  übergeben  sol.  Alsdenn  söllcnt  die  genanten  bede  par- 
thien  einander  ir  antwurt  uff  solich  clag  ouch  in  vierzehen  tagen  darnach 
40  allerncchst  künfftig  schicken,  inmassen  als  obstat.  Darnach  sol  denn  aber 
yetweder  teyl  dem  andern  sin  wyderredc  in  vierzehen  tagen  aber  den  nech- 
sten  schicken.  Und  denn  zem  letsten  sullent  bedeteil  einander  ir  nachrcde 

a)  Haihat  /?. 

Urkuadeobuch  der  Stadt  Betel.  VII.  36 


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aber  in  vierzehen  tagen  darnach  an  die  ende  als  vorstat  antworten.  Und 
wenn  das  also  bedersftt  undcr  iren  ingesigelen  beschehen  ist,  so  sol  den- 
nanthin  ctweder  tcyl  dem  andern  dhein  geschriefft  nach  anders  übergeben, 
cs  wer  denn  dz  im  kuntschafft  oder  anders  mit  recht  erkennet  würd.  Son- 
der so  sollcnt  sic  bedersytt  solich  geschricfften  dem  vorgenanten  junckher  5 
Rudolffen  ubergeben  und  in  vicrzchen  tagen  den  ncchstcn  darnach  gen 
Zwingen  schaffen  geantwurt  werden.  Daruff  sich  dersclb  junckherr  Rudolff 
zu  sinen  müssen,  so  erst  er  mag,  in  geverlich  verziehen  bedencken  und 
nach  siner  besten  verstentniss  zem  rechten  sprechen  sol.  Was  ouch  durch 
denselben  junckherr  Kudolffen  in  der  gutlicheit  mit  bederteil  willen  bete-  10 
dinget  oder  zem  rechten  gesprochen  wirt,  sol  von  beden  teylen  und  allen 
den  iren  gehalten  und  volzogen  werden  gcntzlich,  ön  alle  geverde. 

Und  ich  obgenanter  Adolff  von  Hatstat  globen  und  vcrspriechcn  für  mich 
und  alle  die  mynen  alles  das  davor  geschriben  stat  getrüwclich  zehaltcn 
und  ze  volfurcndc,  ouch  dem  vorgenanten  junckherr  Rudolffen  nfit  arges  15 
mit  Worten  nach  mit  wcrckcn  des  sprüchshalb  zu  zefugen.  Und  des  zu  ur- 
kunde, mich  und  die  mynen  ze  ubersagen,  hab  ich  erbetten  mynen  lieben 
vetter  Thennigcn  von  Hatstat,  dz  er  sin  ingesigel  hat  gedrucket  in  diesen 
brieff,  brestenhalb  des  mynen.  Dz  ich  Thennig  von  Hatstat  obgenant  von 
ernstlicher  bette  wegen  mins  vettern  bekennen  also  gethan  haben,  doch  mir  20 
und  minen  erben  unschedlichen.  Und  wir  burgermeister  und  ratt  der 

stat  Basel  globen  ouch  und  versprechen  für  uns  und  alle  die  unsern,  alles 
das  davor  geschriben  stat  gctrüwlich  ze  halten  und  ze  volfurende,  ouch 
dem  vorgnanten  junckher  Rudolffen  nütt  arges  mit  Worten  nach  mit  wercken 
des  spruchshalb  zu  zefugen.  Und  des  zu  urkund  haben  wir  unser  stat  inge-  25 
sigel  getruckt  in  diesen  brieff,  der  geben  wart  zu  sant  Martins  tag  des 
jarcs  als  man  z.alt  von  gots  gebürt  thusent  vierhundert  vierzigk  und  syben  jar. 

Collacionatum*)  per  me  Johannem  Friderich  notariura  et 
conco[r]dah  Hoc  manu  mca 

Jo.  Frid.  30 

14t).  Verlängerung  der  Frist  zur  Eröffnung  der  Sprüche 
der  Zusatzmänner  im  Schiedsgericht  zwischen  Österreich  und 
Basel  bis  zum  /.  Februar  1448.  — 144.7  November  22. 

Originale  Papier  L lll  tf  61  (Ai)  und  GI.A.  Kartsruh  (A2). 

Aufgedrückte  Sieget  des  Bischofs  von  Basel,  Herzog  Atbrechts  und  35 

Beste  des  Sekrets  von  Base!  Ae,  fehlen  sämtlich  Ar. 

7m  wissend : Als  die  sach  zwuschen  der  durchlüchtigen  hochgebornen 
herschafft  von  Österrich  etc.,  den  iren  und  die  inen  ze  versprechen  stand 
an  eim,  und  den  ersamen  fürsichtigen  wisen  burgermeister  und  rät  der  statt 
Basel,  den  iren  und  die  inen  zeversprcchen  stand  dez  andern  teils  uff  den  40 
hochwirdigcn  hern  hern  Fridrichen  bischoffen  ze  Basel  als  einen  gemeinen 

UM.  a)  dai  Folgende  eigenhändig  B. 


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mit  einem  glichen  zusätz  ze  recht  gesetzt  ist  in  einer  genanten  zyt  ussze- 
richtcn  nach  lut  des  anläsz  darumb  gemachet,  und  aber  söliche  zit  bishar 
mit  beder  teilen  wissen  und  willen  erlcngert  ist  gewesen  bisz  uff  den  ersten 
tag  disz  gegenwärtigen  monats  novembris,  da  zwischen  beder  parthyen  zö- 
5 sitze  ire  rechtlich  Spruche  dem  genanten  gemeinen  übergeben  sölten,  als  sy 
das  getan  und  dem  selben  gemeinen  vor  disem  monat  novembri  söliche  ire 
sprich  under  iren  insigeln  beschlossen  versigclt  haut  übergeben,  und  der 
gemein  die  selb  sach  in  vier  monaten  dar  nach  nach  sag  des  anlässz  solte 
ussrichten:  das  mit  beder  parthyen  obgenant  wissen  und  willen  be- 

10  redt  und  beschlossen  ist,  das  sölich  der  Zusätzen  übergeben  beschlossen 
vcrsigelt  Sprüche  also  beschlossen  von  dem  ersten  tag  dissz  monats  novetn- 
bris,  als  des  gemeinen  vier  monat  nach  des  anlässz  sag  angangen  sind, 
fürer  söllen  beliben  ligen  bisz  uff  den  ersten  tag  des  monats  februarij 
nächst  künfftig,  da  zwischen  der  gemein  die  Sachen  gegen  beden  parthyen 
15  meint  für  zenemen,  ob  die  ze  früntschafft  gebracht  mögen  werden.  Und  ob 
die  sach  da  zwüschen  früntlich  nit  betragen  wurd,  so  söllen  des  gemeinen 
vier  monat,  die  er  nach  usswisung  des  anlässz  in  diser  sach  hat,  uff  dem  ge- 
nanten ersten  tag  des  monats  februarij  an  vahen,  dannenthin  er  die  sprich 
ufftün  und  die  sach  in  den  selben  vier  monaten  ussrichten  sol  nach  under- 
•20  Scheidung  des  anlassz  vorgenant  Doch  so  sol  dise  erlengrung  und  bered- 
nissz  beden  parthyen  an  irem  rechten,  ouch  dem  anlassz  in  allen  sinen  punc- 
ten  und  artiklen  und  allen  urteilen  absclicidungen  erlengrungcn  und  ver- 
willigungen,  vormals  bishar  in  diser  sach  beschechen,  unschcdlich  sin  an  ge- 
verd.  Des  ze  urkünd  sind  diser  berednissz  dry  glich  zedel  gemachet, 

25  der  einer  dem  gemeinen  und  jeglicher  parthy  einer  geben  ist,  und  all  dry 
mit  des  gemeinen,  ouch  des  durchlüchtigen  und  hochgebornen  fürsten  und 
hem  hertzog  Albrechts  hertzog  ze  Österrich  etc.  und  der  ersamen  fürsich- 
tigen wisen  burgermcistcr  und  räts  der  statt  Basel  für  sich  und  alle  die 
iren,  die  inen  ze  versprechen  stand,  insiglen  besigelt  sind.  Beschechen  an 
30  mittwoch  ncchst  vor  sandt  Kathcrinen  tag  anno  domini  MCCCC*  xtseptimo  etc. 

Wunewaldus. 

150.  Johannes  Net  Propst  von  St.  Peter  zu  Basel  nimmt 
auf  Ersuchen  des  Bischofs  Kundschaften  auf  über  die  Grenze  des 
Bannes  zwischen  Klein-Basel  und  Riehen.  — November  22. 

35  Original  St.Urk.  nt  IJ7J. 

Hängendes  Siegel  des  Propstes. 

Wir  Johannes  Ner  lerer  bäbstlicher  rechten,  probst  der  stifft  zu  sant 
Peter  zu  Basel,  tunt  kunt  offenlich  mit  disem  brieff  allen  den,  die  inn  an- 
sehent  lesent  oder  hörent  lesen,  das  für  uns  als  einen  richtcr  bäpstlichs  ge- 
10  walts  offenlich  in  gericht  körnen  sint  der  ersam  pricster  her  Hanns  von 
Wil  capplan  der  stifft  zu  Basel  als  ein  Schaffner  und  innamen  des  hoch- 
wirdigen  in  gott  vatters  und  herren  hern  Fridrichs  von  gottes  gnaden  bi- 
schoffs  ze  Basel,  und  hat  vor  uns  an  stat  und  innamen  des  vorgenanten 


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unsers  gnedigen  herren  von  Basel  geoffnctt,  wie  cttwas  zytes  harzwüschcnt 
des  erstgenantcn  unsers  gnädigen  herren  von  Basel  armen  luten  ze  Riehen 
an  cim  und  denen  von  Kleinen  Basel  zem  andern  teil  der  zwingen  und  bann 
halp  etlich  spenn  gewäret  habent  und  erwachsen  sygent.  Und  wann  nil 
villicht  dem  obgenanten  unserm  gnädigen  herren  von  Basel  und  den  sinen  5 
zc  Richen  nott  durfftig  sin  wirt  etlich  kuntschafft  zc  stellen  zu  den 
zyten,  so  sölichs  ze  tagen  kumpt,  die  sy  villicht  uff  die  zyt  nit  möchten 
gchaben,  darumb  das  der  selb  unser  gnädiger  herre  von  Basel  und  die 
sinen  in  irem  rechten  nit  gehindert,  sunder  solicher  span  durch  kuntschafft 
deren,  den  darumb  ze  wissen  ist,  mög  zu  den  zyten  das  ze  tagen  kumpt  10 
abgeleit  werden,  hatt  uns  der  obgenant  herr  Hanns  Müller  in  narnen  des 
obgenanten  unsers  gnädigen  herren  von  Basel  und  der  sinen  von  Riehen 
ernstlich  ervordert,  dise  nachgeschriben  gezügen,  die  har  zu  sunderlich  be- 
rufft  und  geladen  sint  ein  worheit  ze  sagen,  in  globlich  eid  zenemmen,  die 
der  selben  zwing  und  bann  halp,  was  inen  da  von  zc  wissen  oder  wie  die  15 
von  alterhar  genossen  und  gebrucht  sygent,  eigenlich  ze  verhören  und  des 
gloublich  kuntschafft  brieff  under  unserm  ingsigel  zu  einer  ewigen  gedächt- 
nyssz  ze  übergeben.  Also  uff  solich  ervordrung,  angesehen  das  mengiiehem 
kuntschafft  zu  sinem  rechten  ze  geben  ist,  haben  wir  die  obgenanten  ge- 
zügen ein  worheit  ze  sagen  in  gewonlich  eyd  genomen  und  sy  uff  sölich  20 
fürgeleitte  meynung,  was  inen  da  von  ze  wissen  sye,  eigentlich  verhört, 
die  och  nach  einander  gescit  hant,  in  massen  hicnach  von  wort  zu  wort 
eigenlich  geschriben  statt. 

Des  ersten  Hciczy  Buman  der  alt  vogt  von  Wil,  ob  scchczig  jaren 
alt,  als  er  spricht,  hatt  gescit  by  sinem  eyd,  wie  er  von  Riehen  bürtig  und  25 
me  denn  vierczig  jor  zc  Wil  gesessen  sig,  und  im  sig  nit  indenckig,  das 
dhein  undergang  beschehen  sig  zwüschent  den  von  Riehen  und  Kleinen  Basel. 
Wol  hab  er  gehört  von  sinem  vatter  säligen,  sinen  vordem  und  den  elte- 
sten  von  Richen  vor  langen  jaren,  das  der  von  Sant  ßlasis  matt  ligen  sol  in 
Breitt  matt  und  in  Richer  bann,  und  das  alle  guter,  so  in  Breitt  matt  ge-  30 
legen  sint,  in  Rieher  bann  ligent;  und  lit  die  Breitt  matt  nid  dem  herweg, 
und  stosset  der  von  Sant  Bläsy  matt  obgenant  an  Baszlcr  atmende  an  die 
erlen  und  widen.  Och  seit  der  züg,  das  Rieher  bann  herab  gang  in  die 
färi  in  Rin  und  dannenthin  uncz  zem  nidem  Brül  und  dannenthin  uncz 
in  burggraben.  Er  hat  och  gehört  sagen  von  sinem  vatter  seligen  und  35 
sinen  alt  vordem,  das  Hennin  Schwarczcn  seligen  matt  von  Kleinen  Basel, 
gelegen  under  der  Breitt  matt  halp,  gehört  halb  in  Rieher  bann  und  halb 
in  Baszlcr  bann,  und  meint  diser  züg  dz  man  noch  solt  brieff  zc  Richen 
darumb  vinden,  als  er  vor  langen  ziten  davon  gehört  hatt 

Item  Heyny  Krämer  von  Wil  ist  by  sibenczig  jaren  alt,  hatt  geseit,  40 
das  er  vor  vierczig  jaren  von  den  eitesten  ze  Richen  gehört  hab,  das  die 
von  Riehen  und  Wil  weidgenossen  sigent,  und  das  Richer  bann  in  die  färy 
gang.  Och  hab  er  ycwcltcn  gehört,  das  llenny  Swarczen  seligen  matt  halp 
in  Rieher  bann  und  halp  in  Baszlcr  bann,  und  die  selben  matten  habe  nü 
zcmal  Beter  Krämer  sin  etter  ze  Lörrach,  und  sig  inn  in  erbs  wysc  an-  45 


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komcn  von  Elsy  Albrechtz,  Henny  Swarczen  seligen  wib*).  Er  spricht  och, 
das  die  Breitt  matt  gancz  in  Richer  und  nit  in  Baszier  bann  gelegen  sig, 
dann  er  hab  vor  ziten  zwo  juchart  da  selbs  geliebt,  koment  inn  von  sinem 
swäher  seligen  an, 

5 Item  Fridlin  Rumelin  och  von  Wil  ist  by  achtzig  jaren  alt,  hat  geseit, 

er  sig  nit  da  by  gewesen,  das  ye  kein  bescheid  beschehen  sig,  aber  er  hab 
nie  anders  gehört  von  sinen  alt  vordem,  denn  dz  der  von  Riehen  bann  in 
die  färi  gang.  Er  seit  och,  das  im  wol  wissen  sig  und  hab  och  nie  anders 
gehört,  denn  dz  Breitt  matt  und  der  von  Sant  Blasien  matt  in  Riehen  bann 
10  gelegen  sigent.  Er  seit  och  von  Henny  Swartzen  matt,  als  der  erst  davon 
geseit  hatt.  Och  seit  er,  dz  er  vor  vierczig  jaren  da  by  gewesen  sig,  ge- 
sehen und  gehört  hab,  das  die  von  Wil  zwen  stein  saeztent  gegen  der  färi 
über  by  des  spitteis  matten,  und  saeztent  die  von  Basel  zwen  stein  uncz 
an  den  werckgraben  rein.  Darnach  do  koment  sy  sölicher  sach  uff  Jenni 
15  Magen  von  Riehen,  was  vast  ein  alt  knecht,  wa  der  ein  rüten  hin  stackte, 
do  by  sölt  es  bliben.  Also  stackte  er  ein  röte  hinden  an  den  werckgraben 
rein,  und  wart  do  ein  gemein  ort  stein  geseezt,  wart  mit  der  herschafft 
schilt  und  der  von  Basel  Zeichen  gezeichnet  Darnach  fürtent  die  von  Basel 
stein  hin  usz  und  woltent  die  dem  obgenanten  stein  glich  haben  geseezt 
20  gegen  dem  Horn  zu,  aber  die  von  Riehen  wöltent  cs  nit  gestatten;  denn 
sy  sölichs  wol  weren  möchtent;  und  blibent  die  stein  ungeseezt. 

Item  Claus  Nunninger  von  Riehen  ist  niin  und  achtzig  jaren  alt,  hat 
geseit  das  er  vor  sibenczig  jaren  Jccki  Minlin,  des  die  weid  was,  hab  gc- 
holffen  visschen ; die  selben  weid  koufftent  im  die  von  Basel  ab,  und  er  hab 
25  menig  mal  von  dem  selben  Jccki  gehört,  das  die  selbe  weid  in  Rieher  bann 
gehörte  und  an  Baszlcr  bann  stiesse.  Er  seit  och,  das  er  von  sinem  vatter 
seligen  Hcyni  Götti,  was  der  eitest  ze  Riehen,  und  andern  sinen  vordem 
yewelten  gehört  hab,  denn  das  der  herren  von  Sant  Bläsis  matt  und  des 
spittcls  matt  in  Richer  bann  ligent,  und  gang  der  bann  an  unsers  herren 
30  von  .Basel  matten.  Och  seit  er,  das  er  von  den  egeraeldeten  personen  ge- 
hört hab,  das  vor  ziten  ein  ku  weg  under  unsers  herren  von  Basel  matten 
gegen  dem  kruezstein  wer,  ist  nö  ein  hag  worden;  derselbe  weg  sölte 
Rieher  und  Baszier  bann  scheiden.  Doch  sig  er  nie  by  keinem  undergang 
gewesen. 

35  Item  Cüny  Greilinger  von  Riehen  ist  achtzig  jaren  neher  denn  siben- 

czigen,  hatt  geseit,  das  er  zem  dritten  mal  do  by  gewesen  sig,  dz  die  von 
Riehen  und  Kleinen  Basel  undergangen  liabent,  und  sigent  gangen  von  Häll- 
rein  zwüschcnt  der  von  Basel  gut  und  spittals  gut  under  dem  Brill  und 
unsers  herren  von  Basel  matten  hin  und  da  selbs  uszhin,  als  der  weg  ge- 
40  machet  ist,  uncz  an  den  Rin,  und  wurdent  margstein  dazcmal  geseezt  Die 
selben  stein  noch  des  mcrteils  standent  und  sigent  cinteil  uszgraben.  Er  seit 
och,  das  [er]  yewelten  von  sinem  vatter  seligen  und  sinen  vordem  nie  anders 
gehört  hab,  denn  das  spittals  guter  in  Richer  bann  ligent,  und  sig  och  da- 

150.  a)  wil  A. 


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rumb  nie  kein  stosz  noch  spann  gewesen,  denn  sy  lonent  Richer  banwarten, 
so  gebent  sie  den  von  Wettingen  zehenden. 

Item  Hciczy  Brunner  von  Riehen  ist  me  denn  scchszig  jor  alt,  hat  ge- 
seit,  das  er  vor  ziten  do  by  und  mit  gewesen  sy,  das  die  stein,  die  do  noch 
stond  und  der  cinteil  uszgcaren  sint,  gesetzt  wurdent;  und  wir  der  alt  5 
junckhcrrc  Burckart  Munich  selig  von  der  von  Richen  wegen  do  by,  als  er 
in  denen  ziten  Richen  innhatt.  Und  seit,  das  die  von  Basel  und  Riehen 
nebent  dem  burggraben  hin  giengent,  als  die  stein  geseezt  sint,  uncz  in  die 
firi  an  Rin.  Wol  seit  er,  das  die  stein  denn  zemol  nit  geseezt  wurdent, 
denn  sy  hattents  nit  by  inen ; aber  darnach  wurdent  von  beden  teilen  lut  10 
dar  zu  geordnet,  die  saeztent  stein,  als  denn  der  ban  vormals  usz  gangen 
was  und  an  die  end,  da  sy  ycczund  stond.  Och  seit  er,  das  er  nie  anders 
gehört  hab,  denn  das  spittals  und  des  byschoffs  matten  in  Rieher  bann  ge- 
hörent 

Item  Werlin  Wcttling  von  Riehen,  nit  under  fünffezig  jaren  alt,  hat  ge-  15 
seit,  das  er  vor  vierczig  jaren  von  sinem  vatter  seligen,  was  banwart  ze 
Riehen,  gehört  hab,  das  spitteis  guter  in  Rieher  bann  gehörent,  deszglichen 
des  bischoffs  matt,  und  gebeut  spitteis  guter  zehenden  gon  Richen,  so  lo- 
nent  sy  den  ban  warten  do  selbs. 

Item  Lienhart  Keller  do  selbs  ist  ob  sibenczig  jaren  alt,  hat  gescit,  20 
das  er  vor  drissig  jaren  banwart  ze  Riehen  gewesen  sig,  und  hab  im  doze- 
mal  der  spittal  alwegen  gclonct,  so  hab  er  und  die  banwarten  von  Basel 
in  denen  zyten  die  garwen,  die  zwuschent  den  wegen  und  den  bennen  ge- 
schnitten wurdent,  geteilt.  Er  seit  och,  das  er  do  by  und  mit  gewesen  sig, 
do  die  von  Basel  und  Riehen  die  benn  undergiengent,  und  darnach,  als  sy  25 
die  stein  saeztent;  und  wurde  ye  ein  stein  gegen  dem  andern  geseezt,  und 
wurde  ein  weg  zwuschent  den  steinen  hingemacht  uncz  in  die  (Sri ; der  sel- 
ben stein  noch  cintcil  standent  und  sygent  cinteil  uszgcaren.  Und  hat  nie 
anders  gehört,  denn  das  des  byschoffs  matt  und  spittcls  matt  in  Rieher 
bann  gehörent.  Er  seit  och,  das  er  dem  spittal  zem  vierden  mal  hab  ge-  30 
holffen  holcz  howen,  und  sig  Lienhart  Herbst,  der  von  Basel  banwart,  da 
by  gesin  und  hab  solichs  nie  widersprochen. 

Item  Richart  Hagest  von  Brombach  ist  fünffezig  jar  alt,  hatt  geseit 
das  er  von  sinem  schwihcr  seligen  Clausen  Mürri  gehört  hab  vor  siben- 
zehen  jaren,  das  er  by  den  fünffezig  jaren  der  von  Sant  Blisis  knecht  gesin,  35 
und  wclher  do  knccht  sig,  der  müsse  dem  spittal  hclffcn  sine  guter  hüten. 
Und  sprich  der  selb  sin  swilier  selig  zu  im:  »sihest  du,  sün,  wirst  du  der 
herren  von  Sant  Blisicn  knecht,  so  wirstu  des  spitteis  gut  och  helffcn  hüteni 
und  do  von  wirt  man  dir  Ionen,  und  geschehe  schade,  du  müstests  abtragen. < 

Er  seit  im  och  dazemal  cigcnlich,  das  des  spittcls  matten  in  Richer  bann  40 
gehörent. 

Item  Lienhart  Strumpff  von  Richen  ist  nit  under  sechczig  jaren  alt, 
hat  geseit,  das  [er]  do  by  und  mit  gewesen  sye  als  ein  gesworncr  marchman, 
da  die  stein  geseezt  würdent  doczemal,  da  sy  noch  hüt  by  tag  stond,  von 
des  bischofs  matt  in  die  firi,  aber  ir  sigent  ein  teil  uszgearen.  Och  seit  er,  45 


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287 


das  er  yewelten  nie  anders  gehört  hab,  denn  das  des  bischoffs  und  spittais 
matten  in  Rieher  bann  ligent  und  sy  Richer  banwart  verhüten,  und  gebent 
och  zehend  gon  Richen.  Und  werent  Heiny  Keszler  selig  der  schulthcisz 
zc  Kleinen  Basel,  Gürczy  und  Gürtler,  zwcn  amptman,  do  by,  do  die  stein 
5 geseczt  würdcnt. 

Item  Lienhart  Babst,  ob  vicrczig  jaren  alt,  hat  gcscit,  das  er  und  sin 
vatter  vor  drüundzwcnczig  jaren  von  herre  Hanns  Sigristen  seligen 
kilcherren  zu  Röteln  einen  acker  empfangen  habent.  Seite  inn  der  selbe 
kilcherrc,  wie  der  selb  acker  uff  Basel  ban  stiesse.  Und  als  sy  den  acker 
• U schnitten,  hatten  sy  über  ert  Kam  Lienhart  Herbst  der  von  Basel  ban- 
wart und  sprach,  was  über  ert  wer,  wolt  er  schniden,  denn  der  von  Riehen 
und  Basel  benn  sticsscnt  da  zesamen,  und  was  zwüschcnt  den  bennen  gesögct 
wer  uff  dem  weg,  das  wer  der  banwarten.  Och  seit  diser  gezüg,  das  er 
von  kint  Wesens  uff  nie  anders  gehört  hab,  denn  das  die  stein,  so  vorzyten 
15  gesetzt  sint  und  die  in  die  färi  gond,  Rieher  und  Baszlcr  bann  schcidcnt, 
und  das  des  bischoffs  und  spittais  matten  in  Rieher  bann  ligent. 

Item  Jecki  Babst  von  Riehen  ist  by  sechczig  jaren  alt,  hatt  geseit,  wie 
er  vor  drissig  joren  den  zehend  ze  Riehen  empfangen  und  gesammet  hab, 
und  das  inn  da  zemal  Bürgi  Onsang,  zu  den  steinen  die  uncz  in  die  färi 
20  geseczt  sint,  und  seit  im,  das  die  selben  stein  Richer  und  Baszier  binn 
schiedent  Sust  seit  er  in  alle  wise,  als  Lienhart  Strumpff  obgenant  geseit 
hat,  uszgcnomen  von  denen,  die  da  by  söltent  gewesen  sin,  seit  er  nit  von. 
Kr  seit  och,  dz  im  Koler  selig  vor  scchsz  und  zwenczig  jaren  geseit  hab, 
als  er  dozemal  uff  dem  hochzehenden  gieng  Clewi  Krösen,  das  ein  matt 
25  lit  under  an  spitteis  matten  zwüschent  den  wassern,  einteil  jensit  dem 
wasser,  in  Rieher  bann  gehöre;  und  er  sig  by  zwenczig  jaren  uff  dem  ze- 
henden gangen,  und  hab  och  von  der  yeczgenanten  matten  zchenden  ge- 
vordert,  und  hab  man  im  den  allwcgcn  uszgewisen. 

Item  Hanns  Smitt  von  Riehen  ist  by  fünffezig  jor  alt,  hat  geseit,  das 
30  er  und  sin  vordem  me  denn  vierczig  jor  einen  acker  habent  geliebt,  lit 
nahe  by  dem  krüezstein  am  burggraben,  hat  nü  Rudolff  Meyer,  ist  der 
herren  von  Wettingen.  Und  do  sclbs  sigent  stein  geseczt,  und  er  hab  einen 
etter  gehebt,  hiesz  Hcyni  Smit,  hab  in  drissig  jaren  nie  gelebt,  der  scittc 
im,  dz  er  nit  über  den  weg  da  selbs  eren  sölte,  denn  der  von  Basel  banwart 
35  schnittens.  Kr  hat  och  von  sincr  basen  seligen,  was  achtzig  jar  alt,  und 
sinem  vatter  seligen  yewelten  gehört,  das  der  selb  acker  in  Rieher  bann 
gehör  und  geb  och  zehenden  dohin.  Deszglichen  hatt  er  nie  anders  ge- 
hört, denn  das  des  bischoffs  und  spittais  matten  in  Richer  bann  ligent  und 
dohin  zellend  gebent 

40  Item  Clewin  Haller  von  Wencken,  fünffezig  jor  alt,  hatt  geseit,  dz  vor 

vierczig  jaren,  als  die  Munich  Riehen  innhattent,  horti  er  von  sinem  vatter 
seligen,  das  zwüschent  des  bischoffs  matt  und  einer  matten  dargegen,  was 
her  Krancz  Hagendorns,  ein  gemein  weg  hin  giengc  uncz  in  die  trencke, 
der  selb  weg  schiede  die  benn,  und  mochtent  bede  hirten  ze  Riehen  und 
45  Basel  ir  vich  den  selben  weg  triben.  Und  der  selbe  weg  were  dazcmol 


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288 


verwachssen,  also  wurde  dozemal  an  die  von  Riehen  gebracht,  den  hag 
abzehowen  und  den  weg  wider  ze  machen.  Sacztent  sich  etlich  von  Rie- 
hen, die  matten  do  hattcnt,  da  wider  und  meintent,  sy  wurdent  geschö- 
diget.  Und  blibe  der  hag  stendc  und  stand  noch.  Er  seit  och,  dz  Sant 
ßldsis  matt,  des  bischoffs  und  spitteis  matten  in  Rieher  bann  ligent  und  5 
zehend  dohin  gebcnt.  Och  seit  er,  dz  vor  drissig  jaren  Hennin  Vögtlin 
banwart  ze  Richen  Z6ucky  von  Kleinen  Basel  pfante,  der  hatt  nebent  des 
bischoffs  matten  holcz  gehowen ; und  blibe  un  versprochen.  Er  seit  och  von 
dem  acker,  do  von  Hanns  Smit  gcscit  hatt,  und  dz  sin  vatter  selig  im  uff 
ein  zit  den  selben  acker  zöugte  und  sprach:  »sihestu,  sun,  der  weg  scheidet  10 
Richer  und  Basel  bann.< 

Item  Bürgi  Schöni  von  Riehen  ist  nit  under  funffczig  jaren,  hatt  ge- 
scit,  wie  das  im  vogt  Onsang  vor  vierczig  joren  geseit  hab,  das  spitteis 
matt  in  Rieher  bann  gehör  und  dz  der  ban  gange  ze  end  an  der  von  Sant 
Blüsien  matten  in  den  1 1 ölrein  und  in  die  ßri.  Och  seit  er  dz  vor  drissig  15 
joren  uff  ein  uffart  tag,  als  man  umb  den  ban  ritet,  kement  Rieher  und 
Baszier  zesamen.  Hört  er  wol,  dz  sy  einander  gichtig  warent,  dz  die  benn 
undcrschciden  warent,  inmassen  die  stein  geseezt  sint,  { die  noch  stond  und 
der  einteil  usz  gearen  sind.  Und  rettend  undereinander,  dz  man  den  hag, 
der  ettwenn  ein  alt  gemein  weg  gewesen  wer,  uff  sölt  brechen,  dz  sich  dz  20 
vich  weiden  möcht.  Antwürtent  etlich,  die  Munich  hettent  ein  matten  do 
koufft,  besorgtem  sy,  man  gestattete  es  nit,  denn  inn  möcht  schad  besche- 
hen.  Und  blibe  also  underwegen. 

Item  Henny  Scherer  ist  funffczig  jaren  alt,  hat  geseit,  das  er  vor  drissig 
joren  von  sinem  vatter  selig,  der  der  eitest  ze  Riehen  was,  gehört  hab,  das  25 
des  bischoffs  matt  an  Basel  ban  gange.  Er  hat  och  mänigmol  von  sinem 
vatter  und  den  eitern  gehört,  wenn  sy  by  dem  burggraben  usz  und  in  gien- 
gent,  das  sy  sprachent:  »diser  grab  scheidet  Baszier  und  Richer  bann.«  Er 
hat  och  von  den  selben  allwcgen  gehört  sagen,  das  spitteis  matt  in  Richer 
bann  lige  und  sy  die  banwarten  da  sclbs  verhfitent  30 

Item  Hciczin  Volstock  von  Riehen  ist  funffczig  jor  alt,  hat  geseit,  er 
hab  nie  anders  von  sinen  eitern  gehört,  denn  das  des  bischoffs  matt  und 
spittcls  matt  und  Schmittz  matt,  die  an  den  burggraben  stossent  und  hin 
umb  dem  weg  nach  zwüschcnt  den  steinen,  so  vor  ziten  geseezt  sint,  der  ein- 
teil  noch  stand  und  einteil  usz  gearen  sint,  uncz  in  die  ßri  in  Richer  bann  35 
gehöre,  und  das  Rieher  banwarten  das  verhüten  und  der  zehend  do  von 
gon  Riehen  gehör. 

Item  Hanns  Schumacher  von  Richen  hatt  geseit,  das  er  by  sechsz- 
czehen  jaren  sy  banwart  zu  Riehen  gesin,  und  habent  im  die  spittel  meistcr 
by  ziten  von  den  matten  allwegen  gelonet,  und  hatt  die  einung  allwcgen  40 
von  den  matten  dem  vogt  und  den  rättluten  ze  Riehen  geseit.  Och  seit  er, 
dz  er  vor  vierczig  jaren  hab  gesehen  die  marckstcin,  do  sy  noch  stond ; 
und  das  inn  sin  vatter  wolt  dar  gefurt  haben,  do  man  sy  saezte,  aber  er 
were  do  ze  jung.  Doch  seit  er,  dz  inn  sin  vatter,  darnach  als  die  stein 
geseezt  wurdent,  dar  fürte,  und  wörent  die  stein  uncz  in  die  ßri  geseezt;  45 


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289 


und  sprach  sin  vatter:  »sihestu,  sun,  hie  sint  der  von  Basel  und  Riehcr  ban 
gescheiden;  werestu  hie  gesin,  so  hett  man  dir  och  ein  mutzschell  geben.« 
Und  er  hab  och  nie  anders  gehört.  Sust  seit  er,  als  Heiczy  obgenant. 

Manns  Bossz  von  Kleinen  Basel  ist  ob  fünffczig  jorcn,  hat  geseit,  dz 
5 der  zehend  von  Riehen  genomen  ist  allwegen  von  Riehen  uncz  harin  uff 
den  graben  an  der  von  Basel  almend  und  als  breit  sin  acker  gätt,  do  stott 
ein  margstein,  uncz  dem  selben  acker  wider  Richen  usshin  an  ein  end  und 
entzwerchs  über  hoch  uszhin  uncz  an  Spilmans  und  Glohers  acker  und  des  uff- 
hin  an  der  Sant  Alban  acker,  und  gibt  der  selb  Sant  Alban  acker  ein  teil  zehend 
10  gon  Basel,  und  von  dem  selben  acker  inher  uncz  an  die  färi.  Und  was  do 
uszwendig  ist,  gehört  alls  in  Rieher  ban.  Och  seit  er,  das  des  bischoffs  matt 
und  spitteis  matt  in  Rieher  ban  gehörent.  Und  seit,  das  er  wol  gesehen  hab 
sich  lut  by  sinem  acker  schlahen,  do  hab  man  zu  Riehen  darüber  gerichtet. 

Item  Peter  Vaster,  sechs  und  drissig  jor  alt,  hat  geseit,  wie  er  vor 
15  acht  und  zwenczig  jaren  mit  sinem  vatter  gon  Basel  gieng,  do  Seite  er  im, 
das  Rieher  bann  giengc  uncz  an  den  burggraben,  und  die  stein,  die  da  ge- 
scczt  sint,  die  binn  scheident,  und  das  des  bischoffs  und  spittals  matten  in 
Rieher  bann  gehörent 

Item  Hanns  Soder,  vierczig  jor  alt,  hat  nie  anders  gehört,  denn  das 
20  des  bischoffs  und  spittals  matt  in  Richer  bann  gehörent,  und  dz  die  stein, 
die  geseezt  sint  vor  ziten  uncz  in  die  flri,  Baszier  und  Rieher  bJnn  schei- 
dent. Er  hat  och  vor  zwenczig  joren  die  acker  gearen,  die  an  die  stein 
stossent,  und  liatt  den  zehenden  gon  Riehen  geben. 

Zelest  Hanns  Meigcr,  acht  und  zwenczig  jor  alt,  hat  geseit,  das  er  vor 
25  siben  jaren  von  sinem  vatter,  der  hundert  jor  alt  was,  gehört  hab,  als  sy  uff 
ein  zit  gon  Basel  giengent  und  an  den  weg  koment,  do  die  stein  geseezt 
sind,  sprach  sin  vatter:  »sihestu,  sun,  hie  stossent  der  von  Basel  und  Rieher 
binn  zesamen  und  der  grab  scheidet?.«  Und  hat  och  nie  anders  gehört, 
denn  das  des  bischoffs  und  spittals  matten  in  Rieher  bann  ligent. 

30  Dis  und  nit  anders  habent  dise  gezügen  geseit,  niemant  ze  lieb  noch 
ze  leid,  sunder  durch  des  rechten  und  der  lutem  worheit  willen.  Und  des 
zu  einem  waren  urkünd,  so  haben  wir  unser  ingsigcl  offcnlich  getan  hencken 
an  disen  brieff,  der  geben  ist  an  mittwuchcn  nähst  vor  sant  Katherinen 
der  heiligen  jungkfrowen  und  martririn  tag  als  man  zalt  nach  der  gebürt 
35  Cristi  vierczchenhundert  und  darnach  in  dem  siben  und  vierczigisten  jaren. 

Frid.  YVinterlinger  notarius. 

151.  Der  Ofßeial  von  Basel  beurkundet,  auf  Ersuchen  des 
Unterschreibers  Gerhard  Mecking  namens  der  Stadt,  die  Aussage 
eines  Genannten  über  geivisse  Äusserungen,  die  der  Domherr 
40  [Adolf]  von  Hadstadl  und  ein  Knecht  über  Basel  und  die  Schlacht 
bei  Sankt  Jakob  get/ian  haben.  — 1447  Desember  4. 

Original  St.Urk.  «•  1375. 

Hängendes  Sieget  des  Officiats. 

Urkunden  buch  der  Stadt  Hasel  VII.  37 


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290 


— — — Hanns  Mannenbach  von  Brettheim  ein  krdmcr  Spyrer  bys- 
tums  hatt  gesworn  in  dirr  sach  ein  luter  worheit  ze  sagende,  ist  by  drissig 
joren  alt  oder  da  by,  ist  gefragt  uff  semlichs  als  vorstott;  hat  gescit,  wie 
das  er  in  dem  jor  do  man  zalt  von  Cristi  gebürt  thusent  vierhundert  vicrczig 
und  sechs  jor  nach  Ostern  vierczchen  tag  me  oder  minder  oder  do  by,  do  5 
süsse  diser  zug  eins  tags  zu  ymbs  zit  zu  Colmar  in  der  herberg  zer  Trüw 
in  dem  kleinen  stüblin  ze  tysche,  und  warent  da  by  am  tysch  zehen  edel 
und  unedel  oder  daby,  und  under  denselben  warent  der  von  Hadstatt  mit 
dem  krummen  füsszlin,  der  tümherrc  zu  Basel,  und  sin  knecht,  hatt  einen 
grawen  rock  an,  was  by  drissig  joren  alt  oder  do  by.  Und  als  sy  von  der  10 
gcschlacht  wegen  rettend,  so  zü  Sant  Jacob  zu  Basel  bcschühcn  was,  da 
Sprüche  dersclb  von  Hadstatt  der  tümherre:  »Min  knecht,  der  da  siezt,  der 
was  by  der  selben  gcschlacht  und  halff  da  der  böszwicht  vier  thusent  er- 
schlahcn  und  usz  ziehen  und  kclen  abrissen.«  Da  sprach  derselbe  knecht: 

»Das  ist  wor,  und  als  wir  dieselben  böszwicht  uszezügen,  da  hatten  sy  also  15 

die  grosten  zers.«  Und  me  sprach  dersclb  knecht:  »O  würent  die  böszwicht 
volczogen  mit  der  pancr  hcrusz  einen  steinwurff  verrcr  denn  sy  warent,  so 
wolten  und  hetten  wir  sy  altsamcn  erschlagen  und  die  statt  ingenomen  han.< 
Die  wort  rettend  doselbs  bedc,  der  herre  und  der  knecht.  Darnach  sprach 
aber  der  von  Hadstatt:  »Die  von  Basel  hant  wider  gott  er  und  recht  mir  20 

und  den  minen  unser  schlosz  und  das  unser  ingenomen,  über  das  wir  nüt 

mit  inen  ze  schickend  noch  ze  schaffend  hattend.«  Semlich  und  vil  ander 
böser  üppiger  wort  rettend  bede,  der  herre  und  sin  knecht,  den  von  Basel 
zü,  deren  diser  züge  yeczund  nit  eygentlich  ingedenckig  ist,  als  er  sprach. 
Disz  und  nit  anders  hatt  er  geseit,  nieman  ze  lieb  noch  ze  leide,  denn  durch  25 
der  lutem  worheit  willen.  — — — 

152.  Der  Official  von  Basel  beurkundet  die  vor  seinem  Notar 
und  vor  genannten  Schöffen  des  ■westfälischen  Gerichts  bcschworne 
erneute  Urfehde  des  Hans  IVi/olf  gegen  die  Stadt  Basel. 

— 1447  Dezember  11.  30 

Original  St.Urk.  n*  1.177. 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 

Wir  der  official  des  byschofflichcn  hoffs  zu  Basel  tünt  kunt  menglichcm 
mit  disem  brieff,  das  in  dem  jor  als  man  zalt  von  unsers  herren  jhesu  Christi 
gebürt  thusent  vierhundert  vicrczig  und  siben  jor  uff  mentag  nehst  nach  35 
unser  lieben  frowen  tag  als  sy  emphangen  wart,  sint  vor  uns  und  besunder 
Conratt  Guntfrid  des  obgenanten  hoffs  geswornen  notarien,  unser  person 
innhaltcnd  in  scmlichen  und  andern  mynnren  und  merem  Sachen,  als  einer 
offnen  bewerten  person  in  gericht  und  gcrichtz  wise  und  disen  nachgenanten 
wissenden  rechten  fryen  schöffein  des  heimlichen  gcrichtz  zü  Westfolen,  als  tu 
zügen  aller  nachgeschribnen  dingen  gestanden  und  liplich  gewesen  Hanns 
Wittold,  Walther  Wittolds  des  Webers  zü  Basel  liplicher  elicher  sün.  Der- 
selb  Hanns  Witolff,  gesunt  sins  lips  und  siner  synne,  als  er  schein,  un- 


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291 


gezwungen  und  ungetrungen,  mit  dheinen  untrüwen  hindergangen,  sunder 
frylich  und  eygcns  willen,  als  er  sprach,  hatt  sich  unsers  ordentlichen  rechten 
begeben  und  underworffen  und  hatt  sich  bekennt  offcnlich  vor  uns  in  ge- 
richtz  wisc:  Als  er  vormals  in  gefengnyssz  der  fürsichtigen  wisen  burger- 
5 mcisters  und  rattz  der  statt  Basel  körnen  ist,  solicher  Sachen  halp,  als  er 
och  vormals  den  obgenanten  sinen  herren  burgermcister,  gemeinem  rätt, 
bürgern  und  ganczen  gemeynde  der  statt  Basel  und  allen  den  iren  liplich 
zu  gott  und  den  heiligen  mit  ufl  gehebten  henden  gesworn  hatt  ein  gancz 
luter  urfecht,  solich  brieff,  so  er  von  dem  heimlichen  gericht  zu  Westfolcn 
10  wider  den  vogt  und  rätt  der  statt  Maszmünster  crvolgct  und  erworben,  die 
verborgenlich  in  eim  seckelin,  anders  denn  des  gerichts  recht  ist,  inen  gc- 
sant  und  die  mit  rechen  pfenninge  verborgen  und  einer  armen  frowen  das 
seckelin  uff  gegeben  und  sy  vcrsoldet,  dem  stattschriber  zu  Maszmünster  zc 
bringend,  wand  er  dem  etwas  gelt  schuldig  meint  ze  sind;  darumb  der 
15  wolgcborn  herrc  graff  Hanns  von  Thierstein,  unser  gnädigen  herrschafft 
von  Ostcrrich  etc.  anwalt,  mit  sincr  geschrifft  solichs  fürbracht,  brieff  und 
seckelin  schickte  und  uns  ermant,  das  der  selb  Wittolff  der  sach  nach  des 
anlassz  ze  Colmar  vor  dem  gemeynen  ze  recht  gesetzt  habe  abzetünde  und 
do  von  zc  lassende  und  des  usspruchs  ze  wartend  und  nach  ze  gonde,  so 
20  unser  gnediger  herre  von  Basel  tünd  wirt  nach  des  anlasszs  innlialt,  so 
zwüschent  unser  gnedigen  herschafft  von  Österrich  etc.  und  der  obgenanten 
statt  Basel  veranlasset  ist,  sich  och  in  der  selben  urfecht  begeben  hatt, 
ob  das  wäre  das  er  in  dheinen  stücken  überfüre,  das  er  dennen  meyneidig 
erlossz  und  als  ein  verzalter  man  heissen  und  sin  solte;  das  alles  er  aber 
25  in  dem,  das  er  nach  solicher  urfecht  aber  understanden  hatt  graff  Hannscn 
der  sach  halp  verwissenlich  ze  schribcn  und  die  sach  ze  äffren,  übersehen 
und  verachtet  hatt  und  nit  gehalten;  darumb  er  billich  an  sinem  üb  und 
leben  gestraffet  were  worden,  denn  das  er  durch  sins  vatters  und  ander  siner 
frunden  und  gemeiner  siner  zunfft  bette  willen  aber  gnädeklich  gelassen  sye. 
30  Harumb  so  hatt  der  selb  Hanns  Wittolff  vor  uns  und  och  disen  nachgenanten 
zügen,  die  alle  wissend  und  recht  frye  Schöffel  des  heimlichen  gerichtz  ze 
Westfalen  sint,  aber  einen  nüwen  eyd  mit  uffgehebt  henden  und  gelerten 
Worten  gesworn  liplich  zu  gott  und  den  heiligen  für  sich  und  alle  die  sinen, 
ein  luter  gütt  getruw  urfecht  und  friden  gegen  den  obgenanten  sinen  herren 
35  dem  burgermeister,  den  rätten  und  ganczcn  gemeind  der  statt  Basel  und 
allen  den  iren,  die  inen  zfi  versprechend  standent,  niemant  uszgenommen 
noch  vorbehebt,  getrüwlich  und  erberlich  cwigklich  ze  haltend  und  ze  habend, 
und  dhein  vergangen  sach  noch  sin  gefengnyssz  wider  sy  noch  die  iren 
niemer  zc  rechend  noch  zc  äffrend  noch  schaffen  getan  werden  durch  sich 
40  selbs  noch  durch  ander  lüt  mit  dheinen  Sachen,  heimlich  noch  offcnlich, 
noch  niemant  anders  von  sinen  wegen  verhengen  noch  gehellcn  getan 
werden,  weder  mit  gericht  noch  one  gericht,  in  dhein  wisc,  on  alle  geverd. 
Und  och  das  er  über  sölichen  anlassz  und  recht,  als  vor  statt,  erworben 
und  die  brieff,  so  er  von  dem  Westfolischem  heimlichen  gericht  erworben 
45  und  ervolget  hatt,  wand  er  die  nit  uffrechteklich  geantwurt  hatt,  ab  ze  tünde 


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und  do  von  ze  lassende,  sunder  des  ussprüchs  unsers  gnedigen  Herren  von 
Basel,  als  vor  stott,  ze  wartende  und  dem  nach  ze  gonde  und  der  statt 
Basel  oder  den  iren  keinen  krieg  noch  vigentschafft  niemer  zu  ze  fugen 
noch  yernant  wider  sy  ze  kriegende  hilfflich  ze  sinde,  in  dheinen  weg.  Und 
ob  er  dheinen  ansprüch  yemer  me  gewünne  oder  hette  zu  yemant  von  5 
Basel  oder  den  iren  gemeinlich  oder  sunderlich,  recht  darumb  ze  nemende 
und  ze  gebend  an  den  enden  und  den  Stetten,  da  der  ansprcchig  teil  ge- 
sessen ist  und  nienant  anderswa,  ncmlich  in  der  statt  Basel  vor  uns  dem 
obgenanten  official  oder  vor  dem  schulthcissen  da  selbs  oder  vor  rätte,  wa 
es  im  eben  ist,  und  was  recht  und  urteil  da  selbst  geben  und  gesprochen  10 
wirt  zc  haltend  und  da  wider  niemer  ze  redend,  ze  werbend  noch  ze  tündc 
oder  schaffen  getan  werden  mit  Worten  noch  wercken,  gerätten  noch  ge- 
tätten,  in  dhein  wise,  on  allen  intrag  und  Widerrede,  es  werc  denn  das  er 
an  den  selben  enden  rechtlossz  gelassen  würde  und  sich  das  vor  allen 
dingen  kuntlich  erfünde,  so  möcht  er  recht  suchen  an  solichen  enden,  do  15 
sich  das  von  rechtzwegen  gebürtte.  Und  werc  sach,  do  vor  gott  sy,  das 
er  der  obgeschribnen  stücken  dheins  überfüre  und  nit  hielte,  sunder  ver- 
achtete und  vergesse  und  da  wider  tättc,  so  solte  er  ein  erloscr  meyncidiger 
u bei  tüttiger  schädlicher  man  heissen  und  sin,  der  sin  lib  und  leben  mit  übcl- 
tittikeit  vcrwürckett  hett  und  besser  von  der  weit  getan,  denn  da  by  ver-  20 
bliben  sye,  und  das  man  an  allen  enden  Stetten  und  lendem  zu  im  griffen 
und  von  und  ab  im  richten  und  von  dem  leben  tun  sölle  und  mög  als 
einen  übeltättigen  verurteilten  schädlichen  menschen,  der  den  lip  mit  übel- 
titten  verwürcket  hette.  Und  sol  in  och  da  vor  nützt  schirmen  noch  fristen 
dhein  trostung  noch  fry  geleit  noch  dhein  ander  ding  noch  fryung  überal,  25 
so  yeman  erdenckcn  kan  oder  mag,  dheins  wegs,  des  und  deren  er  sich 
alles  und  gcnczlich  verzigen  hatt  und  verzihet  sich  och  deren  oflfenlich  vor 

uns  in  gerichtz  wise.  Und  das  scmlichs  alles  nü  und  zu  künftigen  ziten 

ewigklich  und  vestiklich  gehalten  werde,  so  hatt  er  den  obgenanten  sinen 
herren  zu  rechten  bürgen  und  mitschuldnern  geben  und  geseezt  die  be-  30 
scheidnen  Walther  Wittolff  sinen  vatter,  Werlin  Wittolfif  sinen  brüder, 

Heinrich  Habkich  den  brottbecken  und  Conratt  von  Franckenfurt  de  l 

snider,  sine  swägere;  die  selben  Walther  Wcrlin  Heinrich  und  Conratt  sich 
ouch  offenlichen  vor  uns  und  dem  obgenanten  official  und  disen  vor  und 
nach  genempten  zügen  zu  rechten  mitschuldnercn  und  abweren  gemacht  und  35 
gesetzt  hand  mit  den  Worten:  werc  sach,  das  gott  nit  welle,  das  der  bc- 
nantc  Hanns  Wittolff  semlichs  als  vor  stott  nit  cnhielte,  sunder  verachtette 
und  bräche,  was  denn  unser  herren  die  rätte  und  ganczen  gemeinde  der 
statt  Basel  oder  die  iren  semlicher  Sachen  halp  in  kosten  und  schaden 
kirnend,  semlichen  kosten  und  schaden  sollent  die  mitschuldncr  uszrichtcn  40 
und  abtragen  on  alle  geverde.  Und  sint  hie  by  gewesen  und  zö  zügen  be- 
ruflft  der  strenge  und  die  fromen  herr  Hcnnman  Offenburg  ritter,  Werlin 
Ercman,  Dietrich  Sürlin,  Eberhart  von  Hiltalingen,  Ludman  Meltingcr, 
Mathis  Eberler  und  Caspar  Sachs  genant  Dürr,  alle  wissend  rechte  fryc 
-Schöffel  des  heimlichen  gerichtz  zu  Wcstvolen.  Und  wand  disc  vor-  45 


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geschribne  ding  alle  vor  uns  dem  obgenanten  official  in  gegenwurtikeit  der 
wissenden,  als  vor  stott,  beschuhen  und  zu  gangen  sint,  in  der  mossz  als 
vorgeschribcn  ist,  darumb  so  hand  wir  ze  urkund  und  merer  kuntschafft  der 
selben  dingen  des  obgenanten  hofls  insigel  geheissen  hencken  an  disen  brieff, 
5 der  geben  ist  in  dem  jor  und  des  tags  als  vorgeschriben  stott. 

Conradus  Guntfrid  notarius  hec. 

153.  Die  Stad/  Basel  appelliert  gegen  den  wiederholten  Befehl 
König  Friedrichs  zur  Ausweisung  der  Coneilsvater,  wie  oben  tf 
i.fo,  fast  gleichlautend.  — 1448  Januar  2 5. 

10  Original  St.Urk.  «*  / Jj8  (A). 

Notar  iatsxeicken. 

In  nomine  domini  amen.  Per  hoc  presens  publicum  instrumentum 
cunctis  ipsum  intuentibus  pateat  evidenter,  quod  sub  anno  a nativitate  eius- 
dem  millesimo  quadringentesimo  quadragesimo  octavo,  indicione  undccima, 
15  sacrosancta  generali  sinodo  durantc,  scrcnissimo  et  invictissimo  principe  et 
domino  domino  Fridrico  divina  favente  clcmcncia  Romanorum  rege  semper 
augusto  feliciter  regnante,  anno  sui  regiminis  octavo,  die  vero  iovis  vigesima 
quinta  mensis  januarii  hora  tcrciarum  vcl  quasi  in  civitatc  Basiliensi  et  ibidem 

in  stuba  consulatus  ipsius  civitatis . Nichilominus  tarnen  memoratus 

20  Serenissimus  et  illustrissimus  princcps  dominus  Fridricus  Romanorum  rex  mo- 
dernus nuper  per  quasdam  suas  pretensas  secundarias  litteras  prelibatis  do- 
minis  magistrocivium  et  consulibus  ct  civitati  Basiliensi  sub  gravibus  et 
formidabilibus  penis  in  illis  contcntis  mandassc  dicitur  sua  regia  impcriali 
auctoritate,  quatenus*)  salvum  conductum  taliter  ut  premittitur  ipsi  sacro 
25  concilio  prestitum  absque  dilacione  eidem  concilo  renunciarent  et  patribus 
concilii  hospitalitates  aput  cos  minime  servarent  et  ne  illis,  qui  fortassc 
ibidem  se  transferre  vellent,  salvum  conductum  prestarent,  prout  hec  et  alia 
plura  in  huiusmodi  sue  maicstatis  littcris,  quas  hic  procurator  et  syndicus 

antedictus  vult  haberi  pro  insertis,  lacius  continentur  — . Qua- 

30  quidem  appcllacionis  carta  sic  ut  premittitur  interposita  et  interiecta,  ego 
notarius  infrascriptus,  prefato  Johanne  Surlin  procuratore  et  quo  supra 
nomine  procuratorio  instante  et  petente,  quantum  de  iure  potui  et  debui, 
apostolos  tcstimoniales  dedi  ct  conccssi.  Super  quibusquidem  premissis 
prefatus  Johannes  Surlin  procurator  ct  sindicus  ac  procuratorio  ct  sindicario 
35  nomine  sibi  unum  vel  plura  publicum  seu  publica  a me  notario  infrascripto 
ficri  voluit  ct  requisivit  instrumentum  seu  instrumenta.  Acta  sunt  hec  anno 
indicione  die  mense  et  aliis  quibus  supra,  presentibus  eciam  tune  ibidem  pro- 
vidis  et  honcstis  viris  Johanne  Murer,  Eberhardo  de  Hiltelingen  et  Mathia 
Eberler,  civibus  ßasiliensibus,  testibus  ad  premissa  in  corum  testimonium 
40  vocatis  pariter  et  rogatis. 

N.  S.  Fit  ego  Johanncsfridricus  Winterlingcr  — rogatus  et 

requisitus. 

153.  a)  contra  A. 


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154.  König  Friedrich  giebt  seinem  Bruder  Herzog  Albreeht 

Vollmacht,  mit  Basel  Rheinfclden  und  den  Eidgenossen  in  gütliche 
Verhandlung  zu  treten.  Wien  144S  Februar  16. 

Original  Haus-  Hof-  und  StA.  zu  Wien.  — * Statthaltereiarchiv  Inns- 
bruck Schatzarchiv  4,  794  (16.  Jahrhundert).  5 

* Chmcl  Regesten  nt  2421.  — *Lichnowsky  tf  1331. 

Hängendes  Siegel  des  Königs. 

Wir  Fridrcich  von  gotes  genaden  Römischer  kunig,  zu  ailentzeiten  merer 
des  rcichs,  hertzog  ze  Österreich,  ze  Steir,  ze  Kernden  und  ze  Krain,  grave 
zc  Tirol  etc.,  bekennen  für  uns  und  unser  erben  und  tun  kund  offcnntlich  10 
mit  dem  brief,  von  der  misshelung  spenn  und  zwayung  wegen,  so  zwischen 
unser  und  dem  haus  Österreich  an  ainem,  auch  der  Swcytzcr  aydgenossen 
und  der  stet  Basel  und  Rinvelden  des  anndern  teil  zu  dem  rechten  veran- 
lasst sind  und  sust  hangend,  und  sich  villicht  begeben  möcht,  das  solich 
misshcllung  und  zweyung  ausserhalb  rechtens  mit  gütlichen  teydingen  für-  16 
genomen  mochten  werden,  der  Worten  daz  nu  solich  sach  zu  gutem  ennd 
mög  körnen,  zu  ecrcn  und  nach  dem  pesten  unsers  haus  Österreich:  so 
haben  wir  dem  hochgebornen  Albrechten  hertzogen  ze  Österreich  und  ze 
Steir  etc.,  unseren  lieben  brüder  und  fürsten,  in  denselben  Sachen  zc  tun 
und  zclassen  gantzen  und  vollen  gwalt  und  macht  gegeben  und  geben  auch  20 
wissentlich  mit  dem  brief,  in  solichcn  Sachen  nach  dem  pesten  und  nutzisten 
zu  hanndeln.  Und  was  also  in  der  gutikeit  durch  in  furgenomen  betaidingt 
und  beslosscn  wirdet,  das  wellen  wir  alles  unsernthalben  stet  und  untzc- 
brochen  halten  gctrewlich  und  ungeverlich.  Mit  ürkund  des  briefs,  geben 
ze  Wicnn  an  freytag  vor  dem  suntag  Reminiscere  in  der  vasten,  nach  Christi  25 
gepurde  virtzchcnhundcrt  darnach  in  dem  achtundvirtzigistcm  jar,  unsers 
reichs  im  achten  jare.  Comissio  domini  regis  in  consitio. 

155.  Weitere  Verlängerung  der  Frist  zur  Eröffnung  der 

Sprüche  der  Zusatznüinner  im  Schiedsgericht  zwischen  Österreich 
und  Basel  bis  zum  1.  April  (vgl.  nt  149).  30 

— 144S  Februar  19. 

Original  Papier  L in  «*  61.  Links  oben:  dominus  dux  in  consilio. 

Aufgedriickte  Siegel  des  Bischofs,  Herzog  Albrechts  von  Österreich  und 

Basels  fehlen. 

Es  ist  zewissen : Als  der  hochwirdig  herr  herr  Fridrich  bischofT  ze  35 
Basel,  ein  gemein  mann  in  der  sach  zwischen  der  durchlüchtigen  hochge- 
bornen herrschafft  von  Österrich  etc.,  den  iren  und  die  inen  zcversprechcn 
standen  an  cim,  und  den  ersamen  fürsichtigen  wisen  burgermcistcr  und  rate 
der  statt  Basel,  den  iren  und  die  inen  zeversprechen  standen  des  andern 
teils,  die  selb  sach  nach  Übergebung  beder  parthyen  zfisötze  Sprüche  in  vier  M 
monaten  nach  lut  des  anlässz  solt  usszrichten  und  im  söliche  Sprüche  durch 


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die  zusetze  versigclt  und  beschlossen  sind  geantwürt  worden,  die  aber  mit 
beder  parthyen  wissen  und  willen  verwilliget  sind  beschlossen  zeligen  bisz 
uff  den  ersten  tag  dissz  monats  februarij,  da  zwischen  der  gemein  fnintlich 
betragung  gegen  beden  teilen  gesucht  hat,  die  aber  noch  nit  beschlossen 
5 ist;  därumb  zebesehen,  ob  der  gemein  bed  parthyen  in  fruntlichcn  ubertrag 
bringen  möge,  hand  bed  parthyen  für  sich,  alle  die  iren  und  die  inen  ze- 
versprechen  standen  aber  verwilligt  und  vergünstet,  das  irer  züsätze  Spruche, 
wie  die  dem  gemeinen  sind  übergeben,  fürcr  also  versigelt  und  beschlossen 
sollen  beliben  bisz  uff  den  ersten  tag  des  monats  aprilis  nächst  kunfftig. 
10  Und  ob  die  sach  fnintlich  da  zwischen  nit  beschlossen  wurd,  so  sflllen  des 
gemeinen  vier  monat,  die  er  nach  sag  des  anlässz  in  der  sach  hat,  uff  dem 
genanten  ersten  tag  des  monats  aprilis  anfachen,  dannenthin  er  die  sprich 
uff  tun  und  die  sach  nach  underwisung  des  anlässz  in  den  selben  vier  mo- 

naten  ussrichten  sol.  Doch  so  sol  dise  erlengerung . Beschechen 

15  an  mentag  nach  dem  Sonntag  als  man  singt  in  dem  ampt  der  hcilgcn  messen 
Reminiscere  etc.,  der  da  was  der  ninzehendist  tag  des  monats  februarij 
anno  etc.  XLviij®.  Wunewaldus. 

156.  Die  Stadt  Basel  appelliert  gegen  den  Befehl  König 
Friedrichs  zur  Ausweisung  des  Concils,  wie  in  «"  140. 

20  — 1448  Februar  23. 

Original  St.Urk.  tf.  rj7j>. 

Notariatszeichen. 

In  nomine  domini  amen.  Presentis  publici  instrumenti  Serie  cunctis 
ipsum  intuentibus  patcat  luculcnter,  quod  sub  anno  a nativitate  domini 
25  eiusdem  millesimoquadringentesimoquadragesimooctavo,  indictionc  undeci- 
ma,  sacro  Basilicnsi  concilio  durante,  serenissimo  et  invictissimo  principe 
domino  domino  Fridrico  divina  faventc  clcmcncia  Romanorum  rege  semper 
augusto  feliciter  regnante,  anno  sui  regiminis  octavo,  die  vero  solis  vigesima- 
tercia  mensis  februarii,  hora  terciarum  vel  quasi,  in  civitate  Basiliensi  ct  ibi- 
30  dem  in  Stupa  consulatus  ipsius  civitatis,  in  qua*)  consulcs  pro  tempore  ad 
tractandum  ncgocia  et  consilia  ipsius  civitatisb)  eiusdem  solito  more  con- 
venire  consuevere,  consulibus  et  consiliariis  ipsius  civitatis  ad  sonum  sollte 
compulsacionis  in  cundem  locum  convocatis  ct  ibidem  in  unum  convenien- 
tibus  ct  congrcgatis,  in  mei  notarii  publici  testiumque  infrascriptorum  ad 
35  hoc  pro  corum  testimonio  vocatorura  ct  rogatorum  presencia  personaliter 
constitutus  honorabilis  ct  circumspectus  vir  magister  Conradus  Kunlin  pro- 
thonotarius  dictc  civitatis  ßasiliensis,  syndicus  et  procurator  ac  syndicario 
et  procuratorio  nomine  providorum  et  circumspcctorum  virorum  magistri- 
civium  et  consulatus  dicte  civitatis  constitutus,  prout  michi  notario  publico 
40  infrascripto  de  huiusmodi  procuracionis  mandato  iegitimis  constabat  et  con- 
stat  documentis,  tenens  ct  habens  in  suis  manibus  atque  in  medium  exhi- 
bens  et  ostendens  quandam  papiri  cartam,  supplicacionem  sive  appcllacionem 
läO.  a)  quo  A.  b)  ipsius  civitatis  wiederholt  und  getilgt  A. 


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subscripti  tenoris  in  se  scriptam  continentem . Nichilominus  tarnen 

meraoratus  serenissimus  et  illustrissimus  princeps  dominus  Fridricus  Roma- 
norum rcx  modernus  nuper  per  quasdam  suas  pretensas  litteras  prelibatis  do- 
minis  magistrociviura  et  consulibus  noviter,  decem  diebus  nondum  effluxis,  pre- 
sentatas,  omnibus  et  singulis  premissis  minime  attentis  nec  animo  revolutis,  5 
cisdcm  magistrocivium  consulibus  et  civitati  Rasilicnsibus  sub  gravibus  et 
formidabilibus  penis  in  illis  contentis  mandassc  dicitur  sua  regia  impcriali 
auctoritate,  quatenus  adhuc  absque  dilacione  statim  visis  ipsis  litteris  patres 
concilii  licenciarcnt  et  se  illis  deoccuparent  cum  finali  renunciacione  salvi- 
conductus  illisque  hospicia,  occasionem  graves  tractatus,  de  quibus  sua  regia  10 
maiestas  adplenum  in  ipsis  litteris  informata  esse  asscritur,  adversus  sedem 
apostolicam,  suam  maiestatem  et  imperium  dictandi  non  darent,  prout 
hec  et  alia  plura  in  huiusmodi  suc  maicstatis  litteris,  quas  hic  procurator 
et  syndicus  antedictus  wlt  haberi  pro  insertis,  lacius  continentur.  Cum 
autem  premissum  mandatum  — — — — . Quaquidcm  appcllacionis  15 

carta  sic  ut  premittitur  interposita  et  interiecta,  ego  notarius  infrascriptus 
prefato  magistro  Conrado  Kunlin  prothonotario  procuratori  et  quo  supra 
nomine  procuratorio  instanti  et  petenti,  quantum  de  iure  potui  et  debui, 
apostolos  testimoniales  dedi  et  conccssi.  Super  quibusquidem  premissis  prefa- 
tus  magister  Conradus  Kunlin  procurator  et  syndicus  ac  procuratorio  et  syn-  20 
dicario  nomine  sibi  unum  vcl  plura  publicum  seu  publica  a mc  notario  pu- 
blico  infrascripto  fieri  voluit  et  requisivit  instrumentum  seu  instrumenta.  Acta 
sunt  hec  anno  indictionc  mense  et  aliis  quibus  supra,  presentibus  eciam 
tune  ibidem  strenuo  et  honestis  viris  domino  Arnoldo  de  Berenfels  milite, 
Johanne  Zscheckaburlin  et  Petro  Scherman,  civibus  Rasiliensibus,  testibus  25 
ad  premissa  in  eorum  testimonium  vocatis  pariter  et  rogatis. 

Et  ego  Johannes  Friderich  de  Münderstat  clericus 
Hcrbipolcnsis  dyocesis,  publicus  impcriali  auctoritate  notarius 
ac  venerabilis  curie  episcopalis  Rasiliensis  scriba  iuratus, 
quia  premissis  omnibus  et  singulis,  dum  sic  ut  premittitur  30 
fierent  et  agerentur,  unacum  prenominatis  testibus  presens 
N.  S.  interfui  eaque  sic  fieri  vidi  et  audivi  ac  partim  [ipsejmet 
peregi,  idcirco  hoc  presens  publicum  manu  altcrius  tidcliter 
scriptum  instrumentum  exinde  confeci  et  in  hanc  publicam 
formam  redegi  signoque  et  nomine  mcis  solitis  ct  consue-  35 
tis  signavi  rogatus  ct  requisitus  in  fidem  ct  testimonium 
omnium  et  singulorum  premissorum. 

157.  Erneute  Verlängerung  der  Frist  zur  Eröffnung  der 
Sprüche  der  Zusatzmänncr  im  Schiedsgericht  zwischen  Österreich 
und  Basel  bis  zum  i.  Mai  und  Festsetzung  eines  Vermittlung s-  w 
tages  auf  den  7.  April  zu  Neuenburg  i.  B.  (vgl.  «*  155). 

— 1448  März  z. 

Original  Papier  L m «*  61.  Oben  rechts:  dominus  dux  in  consilio 

(Ai).  — Ebensolches  Original  GLA  Karlsruh  (Az). 


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Au/gedrückte  Siegel  des  Bischofs  von  Basel,  Hersog  Albrechts  von 

Österreich  und  Basels  Az,  fehlen  Ar. 

Item  es  ist  zewissen:  Als  der  durchlüchtig  hochgeborn  fürst  und  herr 
hertzog  Albrecht  hertzog  zu  Österrich  etc.  für  sich,  die  sinen  und  die  im 
5 zeverspreclien  standen  an  eim,  und  die  ersamen  fürsichtigen  wisen  burger- 
meister und  rat  der  statt  Basel  für  sich,  die  iren  und  die  inen  zeversprechen 
standen  des  andern  teils  vcrwilliget  hant,  die  Sprüche,  so  dem  hochwirdigen 
herm  herrn  Fridrichen  bischofen  zc  Basel  als  einem  gemeinen  mann  in  der 
sach  zwüschen  den  obgenanten  teilen  durch  der  selben  teilen  Zusätze  über- 
1U  geben  sind,  beschlossen  zcligcn  bis  uff  den  ersten  tag  des  monats  Abteilen 
nächst  körnend,  dazwüschcn  einen  früntlichen  tag  vor  dem  genanten  ge- 
meinen in  der  selben  sach  ze  leisten,  und  aber  der  obgenant  fürst  und  herr 
hertzog  Albrecht  etc.  sin  räte,  so  vormals  uff  den  tagen  gewesen  sind  in 
dem  zytt  daby  nit  gehaben  mag : darumb  ist  durch  bed  obgcmcldct  teyl 
15  aber  verwilliget  worden,  dz  die  genanten  Sprüche,  die  dem  gemeinen  als 
obstät  durch  die  züsätz  sind  geantwürt,  fürcr  beschlossen  söllen  beliben  bis 
uff  den  ersten  tag  des  monats  May  nächst  künfftig,  und  uff  sonntag  als  man 
singt  Misericordia  domini  etc.  nach  Ostern  ouch  nächst  körnend  ze  Nüwem- 
burg  im  Brisgöw  früntlich  tag  vor  dem  gemeinen  in  der  sach  zeleisten. 
20  Und  ob  die  sach  früntlich  nit  betragen  wirt,  so  sollen  des  gemeinen  vier 
monat,  die  er  nach  sag  des  anlass  in  der  sach  hat,  uff  dem  genanten  ersten 
tag  des  monats  May  anfahen,  dannenthin  er  die  Sprüche  ufltün  und  die  sach 
nach  besag  des  anlass  in  den  selben  vier  monaten  ussrichten  sol.  Doch  so 

sol  disc  erlengrung  — — . Bcschchcn  an  dem  andern  tag  des 

25  monats  Marcy  anno  domini  MCCCCXL  octavo.  VVuncwaldus. 

158.  König  Friedrich  giebt  den  Boten  von  Bischof  Friedrich, 
Kapitel  und  Stadt  Basel,  die  an  seinen  Hof  kommen  werden,  sicheres 
Geleit  bis  Pfingsten  (Mai  12).  Wien  144.8  Mars  /;. 

Original  St.Urk.  «•  1380, 

30  Aufgedrücktes  Siegel  abgefallen. 

Wir  Fridreich  von  gots  gnaden  Römischer  künig,  zu  allenczeiten  merer 
des  reichs,  herezog  zu  Österreich,  zu  Steyr,  zu  Kärnten  und  zu  Krain,  grafe 
zu  Tirol  etc.,  bekennen  daz  wir  des  erwirdigen  Fridreichen  bischoff,  capitels 
und  seiner  priesterschafft,  auch  der  ersamen  burgermeister  und  rats  der  stat 
35  zu  Basel  bottschafft,  die  sy  zu  uns  kfirtzlich  schicken  werden,  unser  sicher 
glaite  geben  haben  und  geben  mit  disem  brieve,  zu  uns  an  unsern  künige- 
lichcn  hove  zu  kommen,  daran  zu  stcen  und  zu  beleihen  und  wider  davon 
bisz  an  irc  gewarsam  zucziehcn  sicher  und  ungehindert  an  leib  und  an 
gute  von  uns  und  menigclichem.  Und  dorauf  so  gepieten  wir  euch  allen 
40  und  jeglichen  fürsten,  geistlichen  und  wcrntlichcn,  grafen,  freyen  herren,  rit- 
tem  knechten  vögten  pflegern  mauttnern  Zöllnern  amptleuten  burgermeistern 
reten  und  gemeinden  aller  und  jeglicher  stette  mcrckt  und  dörffer  und  sust 
allen  und  jeglichen  andern  unsern  und  des  reichs  undertanen  und  getreuen 

Urkuadenbuch  der  Sudt  Beul.  VII.  33 


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298 


ernstlich  und  vestigli ch,  daz  ir  solich  unser  gelait  an  derselben  bottschaflft, 
weisem  diss  briefs,  getrculichcn  haltend  und  sy  zu  und  von  unserm  hove 
zu  wasser  und  zu  lannde  ungehindert  und  unbeswert  reitten  und  cziehen 
lasset  mit  iren  dienern  pferden  und  gut,  und  ob  das  nottdurfft  sein  würde, 
ouch  sy  des  begerten,  sy  darczü  von  unsern  wegen  mit  sicherm  gelait  für-  5 
sehen  gelaitct  und  schaffet  gelait  zu  werden,  bey  unsern  hulden  und  swere 
ungnad  zu  vermeiden.  Doch  wöllen  wir  nit,  daz  uns  diss  geleit  hindern 
oder  vergriffcnlich  sein  sol,  ob  wir  in  derczeit  diss  gleits,  das  do  weren 
sol  bisz  auff  pfingsten  nechstkünfftig,  einich  ladung  oder  gericht  gen  den- 
selben bischofe  capitel  und  statt  Basel  fürnemen  oder  gen  lassen  wurden,  10 
alles  ungevirlich.  Mit  urkund  diss  briefs,  vcrsigclt  mit  unserm  kuniglichcn 
aufgedrucktem  insigcl.  Geben  zu  Wienn  nach  Crists  gepürt  vicrczehcnhun- 
dert  und  dornach  im  achtundvierczigistcn  jare  an  mittichen  vor  dem  palm- 
tag, unsers  reichs  im  achttn  jare. 

Ad  mandatum  domini  regis  in  consilio.  15 

159.  Stnasmann  von  Rappolstein  stiftet  Frieden  säuischen 
Basel  und  Heinrich  von  Lützc/stcin.  — 1448  März  15. 

Original  St.  Uri.  it  1381. 

Sein  Siegel  hängt. 

Ich  Smaszman  herre  zü  Rappoltzstein  und  zu  Hohennack  tun  kunt  20 
menglichcm:  Als  der  veste  Henrich  von  Lutzclnstein  genant  Grcffc  ettwz 
ansprachcn  an  die  ersamen  wisen  Bürgermeister  und  ratt  der  statt  Basel  von 
cntschuttung  wegen  cttlichcr  gefangnen,  so  sy  Henrichen  vor  ziten  sollcnt 
abentschuttet  haben,  gehebt  und  sy  darumb  mit  sincr  geschrifft  fürgenomen 
und  betedinget  hatt,  daran  ich,  als  bede  parten  mich  des  rechten  zc  beladende,  20 
das  mir  nit  gefüglichen  waz,  gebetten,  mit  verwilligung  zü  bedensiten  einen 
gütlichen  tag  für  mich  uff  hüt  datum  disz  brieffs  gemacht  und  so  verre  mit 
beden  partien  geredt,  daz  sy  die  Sache  und  ir  spenne  zü  mir  in  der  gütlicheit 
gesetzet  und  gelassen  haben:  bekenne  ich,  daz  soliche  spenne  durch  mich 
mit  beder  partien  wissen  und  willen  gütlichen  gericht  und  geslicht  sint,  ouch  30 
Henrich  von  solicher  vorgcmeldeter  ansprach  luter  und  gantz  gestanden  ist, 
in  massen  daz  er  für  sich,  sin  erben  und  alle  die  sinen,  und  die  von  Basel 
für  sich,  alle  die  iren  und  ir  nachkomen  der  vordrung  und  Zuspruch  halb 
gegen  einander  übertragen  und  gericht  sin  und  bliben  sollent,  ane  alle  ge- 
verde.  Soliche  richtung  ouch  bede  partien  sy  des  ze  besagende  mich  durch  35 
ir  brieffc  und  sigel  gebetten  hant  nach  nottdurfft  ze  stellende,  die  zü  ver- 
siglcnde  und  sy  darinnc  zü  bedensiten  zü  versorgen.  Das  ouch  ich  Smasz- 
man herre  zü  Rappoltzstein  und  zü  Hohennack  obgenant  als  ein  Übertrager 
discr  sach  und  von  bette  wegen  beder  obgeschribncr  partien  mich  bekenne 
getan  und  zwey  gliche  richtungszbricffe  lassen  machen,  der  ich  jeglicher  to 
partien  einen  under  mynem  anhangenden  ingsigel  geben  habe  uff  fritag  vor 
dem  heiligem  palmtag  nach  Cristi  gebürt  dusent  vierhundert  viertzig  und 
acht  jar. 


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299 


160.  Hans  Besserer  erneuert  eine  vordem  geschworene , aber 
gebrochene  Urfehde  gegen  die  Stadt  Base l und  stellt  Bürgen , vor 
dem  Officio l von  Basel.  — April  i. 

Original  St.  Uri.  rf  1382. 

5 Hängendes  Siegel  des  Officials. 

Wir  der  official  des  byschofflichen  hoffs  zu  Basel  tunt  kunt  menglichcm 
mit  discm  bricff,  das  in  dem  jor  als  man  zalt  von  unsers  herren  Jhesu  Cristi 
gebürt  tusent  vierhundert  vicrczig  und  acht  jor  uff  mentag  nchst  nach  usz- 
gonder  Osterwochen  des  ersten  tags  des  manods  Abrellc  sint  vor  uns  und 
10  bcsunder  Conrat  Guntfrid  des  obgenanten  hoffs  gcswornen  notarien,  unser 
pcrson  innhaltend  in  semlichen  und  andern  mynren  und  meren  Sachen,  als 
einer  offnen  bewerten  person  in  gericht  und  gcrichtz  wise,  und  discn  nach- 
genanten wissenden  rechten  fryen  schöffein  des  heimlichen  gerichtz  West- 
falen als  zügcn  aller  nachgeschribner  dingen  gestanden  und  liplich  gewesen 
15  Hanns  Besserer,  Burckart  Besserers  eins  burgers  zu  Basel  liplicher  elicher 
sün : der  selb  Hanns  Besserer,  gesunt  sins  libs  und  sincr  synne,  als  er  schein, 
ungezwungen  und  ungedrungen,  mit  dheinen  untrüwen  hindergangen,  sunder 
frilich  und  eigens  willen,  als  er  sprach,  hat  sich  unsers  ordenlichen  rechten 
begeben  und  underworffen  und  hatt  sich  bekennt  offcnlich  vor  uns  in  gc- 
20  richtz  wise:  Als  er  vormals  etwie  dick  in  gefengnyssz  der  fürsichtigen 

wisen  burgermcister  und  rattz  der  statt  Basel,  siner  gnedigen  herren,  komen 
sye  solichcr  Sachen  halb,  darumb  er  denn  billich  gestrafft  worden  were, 
denn  das  er  durch  sines  vatter  und  anderer  sinen  guten  fründe  und  herren 
bette  willen  gnedeklich  gelassen  sye,  als  er  ouch  denn  zu  mal  den  selben 
25  sinen  herren  burgermcister,  gemeinem  rattc,  den  bürgern  und  der  ganczen 
gemeinde  der  statt  Basel  und  allen  den  iren  liplich  zü  gut  und  den  heiligen 
mit  uffgehebten  henden  drystunt  gcschworn  hatt  ein  gancz  luter  urfecht,  so- 
lich  sin  gefengnyssz  noch  dheinen  vergangnen  schaden  niemer  me  zu  ewigen 
ziten  zc  rechend  noch  ze  öfrend,  als  sich  denn  das  und  anders  in  semlichen 
30  sinen  urfcchten  cldrlichcn  befindet;  und  ob  das  würe,  das  er  in  dheinen  sem- 
lichen stücken  überfürc,  das  er  denn  ein  meyneidiger  erloser  und  als  ein 
verzalter  man  heissen  und  sin  sültc.  Das  alles  er  aber  nün  gar  übersehen 
gebrochen  und  nit  gehalten,  sunder  verachtet  hatt,  mit  namen  in  dem  das 
er  sich  nach  söllichcn  urfechten  berümet  hett,  er  sye  an  der  schiacht  zu 
35  Sant  Jocob,  die  wider  die  statt  von  Basel  und  die  iren  beschuhen  ist,  gesin, 
solichs  sich  ouch  an  guter  kuntschafft  erfunden  hatt,  und  hett  nye  so  gut 
leben,  als  uff  den  tag  do  die  schiacht  zu  sant  Jocob  beschee ; ouch  das  er 
sich  in  der  statt  Basel  mit  groben  tröxvlichcn  Worten  und  wcrcken  darnach 
ettwie  dick  misszhandelt  und  gesprochen  hatt,  er  welle  sich  tun  an  die 
40  ende,  do  im  glichs  und  recht  gelangen  möge  gegen  den  von  Basel,  umb 
das  im,  als  er  meint,  sin  geleitt  nit  gehalten  worden  sölle  sin,  da  sich  doch 
kuntlich  erfunden  hatt,  das  er  der  statt  knöchte  mit  mengerley  üppigen 
Worten  angereyezet,  und  so  im  nit  nach  sinem  willen  da  zü  geantwürt  wor- 
den ist,  gemeint  hatt,  man  habe  geleit  an  im  überfaren;  darumb  er  sich  von 


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300 


der  statt  Basel  tön  und  herren  suchen  welle,  die  im  rechtz  gegen  den  von 
Basel  heißen : und  hett  sich  rechtz  zu  Basel  nit  wellen  lassen  benugen  und 
der  glich  mengerhand  ungföge  wider  solich  obgemelten  sin  geswomen  ur- 
fechtcn  begangen  hatt,  darumb  er  billich  an  sinem  lib  gestrafft  were  wor- 
den, denn  das  er  aber  durch  sins  vatters  und  ander  siner  frunden  und  gc-  5 
meiner  der  reblüten  zunfft  bette  willen  gnädcklich  gelassen  sye.  Harumb 
hatt  der  selb  Hanns  Besserer  vor  uns  und  och  disen  nachgenanten  zugen, 
die  alle  wissend  und  recht  frye  schöffcl  des  heimlichen  gerichtz  ze  West- 
falen sint,  aber  einen  nuwen  eyd  mit  uffgehebten  henden  und  gelerten  Wor- 
ten geswom  liplich  zu  gott  und  den  heiligen  für  sich  und  alle  die  sinen,  10 
ein  luter  gut  getruw  urfccht  und  friden  gegen  den  obgenanten  sinen  herren 
dem  burgermeister,  den  riten  und  der  ganczen  gemeind  der  statt  Basel  und 
allen  den  iren,  die  inen  zu  versprechend  standent,  nicmant  uszgenomen  noch 
vorbehebt,  getruwlich  und  erberlich  ewigklich  ze  haltend  und  ze  habende  und 
dhein  vergangen  sach  noch  sin  gefengnyssz  wider  sy  noch  die  iren  niemer  15 
ze  rechende  noch  ze  ifrend  noch  schaffen  getan  werden,  durch  sich  selbs 
noch  durch  ander  lute,  mit  dheinen  Sachen,  heimlich  noch  offcnlich,  noch 
niemant  anders  von  sinen  wegen  verhengen  noch  gchellen  getan  werden, 
weder  mit  gericht  noch  one  gcricht,  in  dhein  wise,  one  alle  geverde;  und 
och  der  statt  Basel  oder  den  iren  und  die  inen  zu  versprechend  stand,  und  20 
sunderlich  Heinrichen  dem  armbroster  keinen  krieg  noch  vyentschafft  niemer 
zu  zefugend  noch  yemand  wider  sy  ze  kriegende  hilfflich  ze  sinde  in  dheinen 
weg.  Und  ob  er  dhein  ansprach  an  sy  yeraer  gewönne  oder  yeczund  hette 
zu  yemant  von  Basel  oder  den  iren,  die  inen  zu  versprechend  stand,  ge- 
meinlich  oder  sunderlich  recht  darumb  ze  nemende  und  ze  gebende  an  den  25 
enden  und  den  Stetten,  da  der  ansprcchig  teil  gesessen  ist  und  nienant  anders- 
wa,  nemlich  in  der  statt  Basel  vor  dem  schultheissen  daselbst  oder  vor  ratt, 
wo  es  im  eben  ist,  und  gegen  gemeiner  statt  vor  uns  dem  obgenanten 
official ; und  was  recht  und  urteil  geben  und  gesprochen  wirt,  ze  haltende 
und  do  wider  niemer  zeredend  zewerbend  noch  ze  tönde  oder  schaffen  30 
getan  werden  mit  Worten  noch  wcrcken,  geritten  noch  getätten  in  dhein  w ise, 
on  allen  intrag  und  Widerrede.  Und  were  sach,  da  vor  got  sye,  das  er  der 
obgcschribncn  stucken  dheins  uberfure  und  nit  hielte,  sunder  verachtete  und 
vergösse  und  do  wider  tätte,  so  solte  er  ein  erloser  meyneidiger  ubeltattiger 
schädlicher  man  heissen  und  sin,  der  sin  lib  und  leben  mit  ubeltattigkcit  35 
venvurcket  hatt  und  besser  von  der  weit  getan,  denn  da  by  verbliben*)  sye, 
und  das  man  an  allen  enden  Stetten  und  lendem  zu  im  griffen  und  von  und 
ab  im  richten  und  von  dem  leben  tön  sölle  und  möge,  als  einen  öbeltätigen 
verurteilten  schädlichen  menschen,  der  den  lib  mit  ubeltätc  verwurket  hette, 
und  sol  in  och  dovor  nuezt  schirmen  noch  fristen  dhein  trostung  noch  fry  40 
geleit,  appellieren  noch  dhein  ander  ding  noch  fryung  uberal,  so  yeman  er- 
dencken  kan  oder  mag,  dheins  wegs,  des  und  deren  er  sich  alles  gar  und 
genczlich  verzigen  hatt  und  verzihet  sich  deren  offcnlich  vor  uns  in  gerichtz 
wise.  Und  das  scmlichs  alles  nö  und  in  kunfftigen  ziten  ewigklich  stött 
130.  a)  verüben  A.  45 


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301 


und  vesteklich  gehalten  werde,  so  hatt  er  den  obgenanten  Burckarten  sinen 
vatter,  Clausen  Besserer  sinen  brüder,  Hannscn  Eygen  sinen  swager,  Hensz- 
lin  Rdminger,  Hemraan  Räminger,  bede  von  obem  Olsperg,  Heyni  Mutten- 
czer  von  Arestorff,  Hannsen  Muttenczer,  Heyni  Frye,  Hannsen  Frye,  alle 
5 drye  von  Frenckendorff,  Henni  Gut  von  Dörnach,  Hanns  Gut  von  Arlessen, 
Hanns  Kleyn  von  Licle  und  Clausen  Hcrt  den  phile  von  Ploczen,  alle  un- 
verscheidenlich  für  sich  zu  rechten  mitschuldnern  bürgen  und  abweren 
geben.  Die  selben  Burckart  sin  vatter,  Claus  Besserer  sin  brfider  und  alle 
ander  yeezgenante  sich  och  alle  unverscheidcnlich  für  den  selben  Hannsen 
10  Besserer  und  für  einander  offenlich  vor  uns  dem  obgenanten  official,  disen 
vor  und  nachgenempten  zügen  zu  rechten  mitschuldnüren  und  abweren  ge- 
macht und  gesetzt,  als  harnach  stott,  ouch  die  selben  das  gesworn  hant 
mit  den  Worten : were  sach,  das  gott  nit  welle,  das  der  benantc  Hanns 
Besserer  scmlichs,  als  vor  stott,  nit  cnhicltc,  sunder  verachtete  und  bräche, 
15  was  denn  die  rätte  der  statt  Basel  oder  die  iren  und  die  inen  zu  ver- 
sprechend stand  scmlichcr  sachenhalb  in  kosten  und  schaden  kirnend,  sem- 
lichen  kosten  und  schaden  sällcnt  die  mitschuldner  uszrichten  bezalen  und 
abtragen  nach  eins  burgermeisters  und  des  rattz  der  statt  Basel  erkentnyssz 
one  alle  geverde.  Brechtend  aber  alsdenn  die  obgenanten  mitschuldner 
20  und  abweren  denselben  Hannsen  Besserer  wider  zu  der  statt  Basel  hann- 
den  und  in  ire  gefcngnyssc,  so  söllent  sy  sölicher  burgschafft  und  ver- 
sprechendes gancz  und  gar  entbrosten  und  ledig  sin,  doch  also  ob  die  statt, 
die  iren  oder  die  inen  zu  versprechend  stand,  sincnthalb  dheinen  kosten 
gelitten  hottend,  das  sy  den  vorabe  ablegcn  und  uszrichten  söllent,  als  vor 
25  stott.  Und  sint  hie  by  gewesen  und  zü  gezügen  berufft  die  ersamen  wisen 
und  bescheidnen  Wernher  Ereman,  Eberhart  von  Hiltalingen,  Caspar  Sachs 
genant  Dürr,  Henszlin  Blarcr,  Heinrich  Gröber,  Hanns  Möwelin  der  schiff- 
man,  Hanns  Cün  genant  Fünffmasz,  alle  wissende  frye  schöffel,  und  Ulman 
Mörnach,  Hanns  Schlattcr,  Clewin  Häsin,  Ilennman  Bullin  und  Peter  zem 
30  Blech,  burger  zö  Basel,  als  zügen  aller  und  yeglicher  vorgeschribncr  dingen. 
Und  wand  disc  vorgeschribne  ding  alle  vor  uns  dem  obgenanten  official  in 
gegenwürtikeit  der  wissenden  und  den  andern  zügen  als  vor  stott  bcschähcn 
und  zu  gangen  sint  in  der  mosz  als  vorgeschriben  ist,  darumb  so  hand 
wir  zc  urkünd  und  merer  kuntschafft  der  selben  dingen  des  obgenanten 
35  hoffs  ingsigcl  geheissen  hcncken  an  disen  brieff,  der  geben  ist  zü  Basel  in 
dem  jor  und  des  tags  als  obgeschriben  stott 

Conradus  Guntfrid  notarius  Curie  Basilicnsis  hec. 

161.  Erneuter  Aufschub  des  Schiedsgerichts  zwischen  Öster- 
reich und  Basel  bis  zum.  15.  Juni  (wie  nt  157)  und  Ansetzung 
40  eines  Vermittlungstages  auf  den  2.  Juni  zu  Neuenburg  L B. 

— 1448  April  z. 

Original  Papier  L m nt  61.  Oben  rechts,  umgekehrt:  dominus  dux 

in  consilio  (Ar).  Ebensolches  Original  GLA  Karlsruh  (A2). 

Drei  auf  gedrückte  Siegel  ( wie  bei  nt  1 sy)  Az,  fehlen  Ai. 


/• 


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302 


Es  ist  ze  wissen:  Als  der  durchlüchtig  hockgeboren  fürst 

— — . Dar  umb  ist  durch  bed  obgemäldt  teil  aber  venvilligct  worden,  das 
die  genanten  sprüch,  die  dem  gemcynen  als  vorstat  durch  die  zfisät2  sind 
geantwürt,  fürer  beslossen  sollen  beliben  bis  uf  sant  Vits  des  heiligen  mar- 
tercrs  tag  nächst  körnend,  und  uff  den  andern  tag  des  moncdcs  Junij  ouch  5 
schierest  künftig  ze  nacht  ze  Nuwemburg  im  Brisgow  ze  sin  und  morndes 
die  Sachen  anzefahcn  und  früntlich  tag  darinn  vor  dem  gemeinen  zelcisten. 

Und  ob  die  sach  — . Beschuhen  an  dem  andern  tag  des 

moncdcs  Aprilis  anno  domini  millcsimo  quadringentcsimo  quadrigcsimo 
octavo.  Wunewaldus.  10 

162.  Johannes  Geramynger  decretorum  doctor,  oflicialis  Curie  Basi- 

licnsis  vidimiert  für  den  Rat  von  Raset  den  Geleitsbrief  König 
Sigmunds  für  das  Coneil  d.  d.  IfJJ  Juli  7,  und  dessen  Erneuerung 
durch  Kaiser  Sigmund  d.  d.  14 33  Miirz  24.  — 1448  April  13. 

Originale  St.Urk.  «*  1383.  1384.  15 

Hängende  Siegel  des  Officials.  Notariatsseichen. 

163.  Die  Stadt  Raset  appelliert  gegen  den  Befehl  König 

Friedrichs  zur  Ausweisung  des  Concils  wie  in  «*  1 36.  Zeugen: 
Hemmannus  de  Efringen,  Hcinricus  Zeiglcr,  Nicolaus  Hciltbrunn  et  Johannes 
Zschcckahurlin,  cives  ßasilicnscs.  — 1448  April  [r8J.  20 

Original  St.  Urk.  «*  / 38 3,  datiert  Donnerstag  den  19.  (!)  April. 

Notariatsinstrument  des  Johannesfridericus  Winterlingen  Notariats- 

Zeichen. 

16-1.  Johannes  Gemraingcr  decretorum  doctor,  oflicialis  curie  Basilicnsis 
vidimiert  für  den  Rat  von  Raset  ein  Schreiben  König  Friedrichs  25 
an  das  Coneil.  enthaltend  die  Bitte  um  Verleihung  der  Pontifica/ien 
an  den  Abt  von  Sittich,  d.  d.  1445  September  9,  verlesen  in  der 
Gcneralcongregalion  1446  März  4.  — 1448  April  24. 

Original  St.Urk.  tf  1386. 

Hängendes  Siegel  des  Officials.  3u 

165.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bevollmächtigen  Hem- 
tnann  Offenburg  und  Rurkard  Besserer,  ihre  Bolen  an  König 
Friedrich,  gegen  ein  gerichtliches  Vorgehen  des  Königs  zu  pro- 
testieren. — 1448  April  29. 

Original  St.Urk.  tC.  13S7.  35 

Ochs  3,  302  (verkürzt). 

Hängendes  Sekretsiegel  der  Stadt. 


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303 


Wir  Arnolt  von  Ratperg  rittcr  burgermeister  und  der  rate  zu  Basel 
bekennen  offenlich  mit  disem  briefe,  das  wir  den  frommen  vesten  und  wisen 
her  Hennman  Offenburg  ritter  und  Burckarten  Besserer,  unsern  lieben  rats- 
gesellen, die  wir  yetz  in  bottschaft  sendent  zu  dem  allerdurchlüchtigisten 
5 fürsten  und  herren  hern  Friderichen  Römischem  künige  etc.  unserm  aller- 
gnödigisten  herren,  ganczcn  vollen  gewalt  geben  hand  und  gebent  ouch  inen 
den  incrafft  disz  briefes,  ob  das  wäre,  das  sin  künigklich  gnade  uns  sem- 
lich  entschuldigungc  und  rechtbieten,  so  wir  inen  empfohlen  hand  vor  si- 
nen  gnaden  ze  tündc,  abcschlüge  und  über  cyn  meinen  wolte  der  ladunge, 
10  so  sin  gnade  uns  yetz  zu  gesant  hat  mit  gcrichte  wider  uns  nachzegände, 
das  denn  die  obgenanten  her  Hennman  und  Burckart,  unser  machtbotten, 
uszwendig  gerichts  in  unserm  nammen  bezügen  und  protestieren  und  von 
solichem  gerichts  louffe  ziehen  und  nit  darinn  gehcllcn,  sunder  da  von  und 
ouch  von  allen  und  yegklichen  beswerungen,  so  uns  zu  gezogen  worden 
15  sint  oder  werden  möchtent,  wie  die  genempt  werden  mögent,  supplicieren 
oder  appellieren  sollent,  appellacion  und  supplicacion,  ob  dhein  vormols 
von  scmlichen  beswärungen  beschchen  werent  oder  künfticlich  beschehen 
würdent,  offenen  und  verkünden  zelassen  mit  aller  der  gewarsamy,  so  von 
rechtz  oder  gewonheit  wegen  dazu  gehört,  das  ouch  sy  gewalt  haben  sol- 
2o  lent  und  mögent  eynen  oder  me  ander  machtbotten  zu  semtichem,  als  vor- 
stät,  fürcr  an  ir  statt  ze  seczen  und  die,  so  dicke  sy  das  notturftig  sin  bc- 
dunckt,  ze  widerrüffen.  Und  wir  versprechen  ouch  by  unsern  güten  trüwen 
und  eren  stete  und  vestc  ze  habende,  was  die  benanten  her  Hennman  und 
Burckart  oder  der  und  die,  so  also  durch  sy  lurcr  geseezt  werdent,  in  den 
25  vorgcschribcnn  Sachen  tünd  und  vcrliandlent ; alle  gevörde  und  argeliste  har- 
inn  gänczlich  vermitten.  Des  zu  vestem  urkunde  hand  wir  unser  stette 
secrete  ingesigel  tun  hengken  an  disen  brieff,  der  geben  ist  uff  mentag  vor 
dem  heiligen  uffart  tage  des  jares  als  man  zalte  nach  unsers  herren  Cristi 
gebürte  vierczchenhundert  vierczig  und  acht  jare. 

30  166.  Dieselben  geben  den  im  Vorigen  Genannten  Vollmacht, 

sie  vor  dem  Könige  zu  vertreten.  — ijjS  Mai  6. 

Gleichzeitige  Copie  Concitiumbueh  fol.  JJV  (ß).  Überschrift  Der  botten 
gewalt. 

Wir  Arnolt  von  Ratperg  etc.  bekennen  offenlich  mit  diesem  briefe,  dz 
35  wir  den  frommen  vesten  und  wisen  herr  Henman  Offemburg  ritter  und 
Burckarten  Besserer,  unseren  lieben  ratzgcscllen,  die  wir  yetz  in  bottschafft 
sendent  zu  dem“)  allerdurchlüchtigisten  fürsten  und  herren  hern  Fridrichcn 
Römischen  kungc  etc.  unserem  allergncdigistcn  herren,  gantzen  vollen  ge- 
walt geben  hand  und  gebent  ouch  inen  den  in  krafft  disz  briefes,  uns  für 
40  demselben  unserem  gnedigisten  herren  dem  Römischen  kungc  von  solichcr 
gebotten  wegen,  so  syn  kuniclichc  gnad  uns  zugesannt  und  gebotten  hat 
dem  heiligen  concilio  by  uns  unser  geben  geleit  uffzesagen,  gcntzlich  und 

166.  a)  den  B. 


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304 


mit  der  warhcit  r.c  entschuldigen  und  sin  kunicliche  gnaden  ze  bitten,  uns 
der  Sachen  halb  gncdiclich  umbekumbert  und  unersucht  ze  laszen,  und  ob 
das  siner  gnaden  meynung  yc  nit  syn  wolte,  alsdcnn  sinen  kuniclichcn  gnaden 
recht  ze  bieten  und  für  ze  schlahen,  nach  dem  inen  das  von  uns  cmphol- 
hen  ist  und  ouch  derselben  rechten  cynem  nach  ze  gande  und  in  dem  5 
rechten  unser  Sachen  nach  aller  unser  noturft  zu  verhandclen  mit  aller  der 
hilff  und  trost  des  rechten,  wie  die  an  inen  selbs  sind  oder  sin  mugent 
Dz  ouch  sy  gewalt  haben  sollent  und  mugent  eynen  oder  me  ander  macht- 
botten  zu  semlichem  als  vor  stot  furer  an  ir  statt  ze  setzen  und  die,  so 
dick  sy  das  notturftig  syn  bedunckt,  ze  widerruffen.  Und  wir  versprechen  10 
ouch  by  unseren  guten  truwen  und  crcn  stete  und  veste  ze  haltende,  was 
die  benanten  her  Hcnman  und  Burckart  oder  der  und  die,  so  also  durch 
sy  furer  gesetzt  werdent,  in  den  vorgeschribencn  Sachen  tund  und  verhan- 
delent.  Alle  geverdc  und  argcliste  har  inn  gentzlich  vermitten.  Dcsz  zu 
urkund.  Datum  lune  post  asccnsionis  domini  xi.viij®  etc.  15 

167.  König  Friedrich  beurkundet  den  Spruch  des  Kammer- 
gerichts, dass  die  Stadt  Basel  verpflichtet  sei,  dem  Concil  ihr  Ge- 
leit aufzusagen.  Graz  1448  Mai  [24]. 

Original  St.Urk.  tf  1391  (A).  — Gleichseitige  Copie  Conciliumbuch 
fol.  67  (B).  20 

Auszug : Ochs  j,  518.  — Mit  Rücksicht  auf  die  nachfolgende  Nummer 
und  auf  das  Schreiben,  wovon  bei  Ochs  a.  a.  0.  ein  Auszug  (Concilium- 
buch fol.  68v),  ist  ansunehmen,  dass  in  der  Datierung  ein  Fehler 
vorliegt. 

Hängendes  Siegel  des  Königs.  25 

Wir  Fridrich  von  gotes  gnaden  Römischer  kunig,  zuallenziten  merer 
des  richs,  herezog  zu  Österrich,  zu  Steir,  zu  KSmden  und  zu  Krain,  grave 
zu  Tirol  etc.,  bekennen  und  tun  kunt  allen  den  die  disen  brif  sehen  oder 
horn  lesen:  Als  wir  uns  mit  sambt  unsern  und  des  heiligen  richs  kurfursten 
und  andern  geistlichen  und  weltlichen  fürsten  prelaten  graven  herren  steten  30 
und  gemeinden  als  gemeinlich  all  ander  kristenlich  künige  und  fürsten  für 
unsern  heiligen  vatcr  babst  Nicolaura  den  fünften  erclöret  und  in  für  ainen 
unzweifenlichen  babst,  rechten  nachvolgcr  sand  Peters  und  unsers  herren 
Jesu  Cristi  stathalter  aufgenoroen  und  im  auch  darauf  gebürlich  gehorsam 
getan  haben,  auch  den,  die  sich  noch  in  naraen  eins  gemeinen  concili  zu  35 
Basel  zu  halten  meynen,  unser  Sicherheit  und  geleit  haben  aufgesagt  und 
widerrüffet  und  dasselbe  dem  burgcrmcistcr  rat  und  gemeinde  daselbs  zu 
Basel  verkündiget  und  in  von  Römischer  königlicher  macht  ernstlich  und 
vesticlich  zu  dreyen  maln  geboten,  daz  sy  die  selben,  die  sich  bey  in  also 
für  ein  gemein  concili  halten,  auch  ir  Sicherheit  und  geleit  desgeleichen  40 
uffsagen  und  widerruffen  solten ; darinne  aber  dieselben  von  Basel  unser 
gebot  nit  geachtet  und  die,  die  zu  Basel  ligen,  wider  den  stül  zu  Rom,  uns 
und  das  heilig  riche  gehalten  und  solh  ir  Sicherheit  und  geleit  nit  aufgesagt 


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305 


und  widerrüfft  habend;  darumb  wir  sy  für  uns  zu  recht  geheischen  haben, 
Zusehen  und  zuhörn,  sy  umb  solh  ir  ungehorsam  ir  Privilegien  und  freiheit 
zuberauben  und  zu  privicren  und  in  ander  des  richs  höchsten  penen  zu 
sprechen  oder  dawider  Zureden,  ob  sy  mugcn  etc.;  und  als  wir  auf  heut 
6 datumb  diss  briefs  den  gesaczten  rechttag  alhie  zu  geeicht  gesessen 
sein  mit  unsem  geistlichen  fürsten,  graven,  der  rechte  gelerten,  und  unsern 
cdeln  und  getreun:  So  sind  der  vorgenanten  burgermeister  rats  und  bür- 

gere der  stat  Basel  erber  und  volmechtig  botschafft  und  anweide  vor  uns 
crschinen  und  habent  uns  demüticlich  angerüffet  und  gebeten,  daz  wir  mit 
10  solher  strengikeit  wider  si  nit  wolten  volfarn,  sunder  gütlicher  mit  in  hann- 
deln;  wan  sy  nit  in  ungehorsam  ir  geleit  und  Sicherheit  den,  die  bey  in  zu 
Basel  in  meynunge  eins  concili  ligend,  nit  widerrufft  hetten,  sunder  in  guter 
meynung  und  inn  pesten;  wan  sy  hetten  auf  süliger  und  löblicher  gedücht- 
nüss  babst  Martini,  keiscr  Sigmunds  und  kunig  Albrechts,  unserr  vorfam, 
15  gebot  bullen  und  brive  den  yeezgemeinten,  die  zu  in  in  bedüutnüss  eins  ge- 
meinen concili  komen  würn  und  sich  bisher  da  enthalten  hetten,  ir  und  der 
stat  Basel  gelait  und  Sicherheit  under  im  briven  und  sigel  gegeben,  die  auch 
in  alle  ort  der  werlt  würn  ausgegangen ; und  als  sy  die  selben  vüter  dik 
und  vil  uff  unser  gebot  und  schreiben  gebeten  haben  von  dannen  zuziehen, 
20  so  habend  die  sy  widerumb  hoh  und  hüffticlich  ermanet,  ir  brife  und  sigel, 
so  sy  in  gegeben  haben,  zubehalten,  die  sy  in  irer  ecm  halb  nit  gern 
widerrüfften;  aber  daz  wir  icht  gedenken  möchten,  daz  die  vorgenanten  bur- 
germeister rat  und  bürgere  in  cinichcn  billichcn  Sachen  uns  ungehorsam 
sein  wolten,  so  baten  und  begeerten  sy  fürter,  daz  wir  durch  recht  wolten 
25  erkennen  lassen,  was  sy  uns  auf  unser  vorgemclt  gebot  von  aufsagens  und 
widerrüffens  wegen  irs  geleits  und  Sicherheit  irer  eemhalb  tun  oder  ver- 
tragen sein  solten ; und  was  zu  recht  erkennet  und  gesprochen  wurd,  dem 
wolten  sy  als  unser  und  des  richs  gehorsame  undertan  und  getrewn  ge- 
nüg tun  und  gehorsam  sein.  Des  haben  wir  angesehen  ir  demütig 

30  gebete  und  gehorsam  erbictung  zum  rechten  und  von  gerichtlicher  gütikeit, 
so  seyen  wir  von  der  strengikeit  der  penen  gestanden  und  haben  in  ge- 
günnet  ir  ycczgemclt  begeerung  zu  erkanntnuss  des  rechten  zu  seczcn.  Dar- 
auf sy  in  gcricht  gcczeigt  und  geweiset  haben  gelaublich  transumbt  vidi- 
mus  und  copicn  süliger  und  löblicher  gedüchtnüss  babst  Martini,  keyser 
35  Sigmunds  und  künig  Albrechts  bullen  brife  und  gebot,  auch  irer  geleits 
und  sicherheitbrive,  und  haben  darauf  gcredt  als  vor,  daz  sy  uff  sölh  bul- 
len brife  und  gebot  ir  geleit  und  Sicherheit  ausgegeben  und  geschriben 
haben,  ob  sy  die  billichen  halten  süllen  oder  nit  wider  unser  vorgemelte 
gebot,  saezten  sy  das  zu  rechtlicher  erkanntnuss.  Darauf  von  unsem  wegen 
40  auch  geredt  ward,  als  seliger  gedüchtnüss  babst  Martein  und  unser  vorfam 
löblicher  gedüchtnüss  keyser  Sigmund  und  künig  Albrccht  sölh  gebot  den 
bürgern  zu  Basel  aus  redlichen  Ursachen,  die  zu  den  Zeiten  güt  warn,  getan 
haben,  den  die  von  Basel  gehorsam  gewesen  sind,  so  haben  süliger  gedücht- 
nüss babst  Eugenius  und  yccz  unser  heiliger  vatcr  babst  Nicolaus  der  fünfft, 
45  auch  wir  als  ein  Römischer  künig  widerumb  durch  redlich  und  rechtlich  ur- 

Urkundenhuch  der  Stadt  Basel.  VIL  39 


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306 


sach,  die  sy  und  uns  darczü  bewegt  haben,  die  selben  burgermciscr  rat  und 
bürgere  zu  Basel  mit  unsern  boten  ersuchet  und  ermonet,  daz  sy  solh  ir  ge- 
leit und  Sicherheit  den  dikgemeinten,  die  noch  zu  Basel  ligend,  aufsagen 
und  widerrufen  sotten,  darinnc  sy  als  unser  und  des  richs  undertan  billich 
und  von  recht  schuldig  wöm  auch  gehorsam  zuscin ; das  auch  also  zu  5 
rechtlicher  erkanntnüss  gesaezt  worden  ist  Darauf  so  ist  einhclliclich 

zu  recht  gesprochen  und  erkannt:  Sindcmalen  wir  als  vogt  und  bcschirmer 
der  heiligen  Römischen  kirchen  auf  begeerung  und  ersüchung  unsers  heiligen 
vaters  babst  Nicolai  des  fünfften  und  durch  redlich  und  rechtlich  ursach 
unser  Sicherheit  und  geleit  den,  die  sich  zu  Basel  in  namen  eins  gemeinen  10 
concili  zuhalten  mainend,  aufgesagt  und  widerrüffet,  das  auch  den  burger- 
meister rat  und  bürgern  der  stat  Basel  verkündet  und  in  dabey  geboten 
haben,  ir  Sicherheit  und  geleit,  die  sy  den  die  noch  zu  Basel  ligend  gegeben 
haben,  auch  aufzusagen  und  zu  widerrüffen,  und  denn  die  selben  burger- 
meister rat  und  burger  zu  Basel  verjehen  und  bekennen,  daz  sy  unser  und  15 
des  richs  undertan  und  gehorsam  seyen,  so  mögen  und  sullen  sy  auf  unser 
heissen  und  gebot  ir  vorberürt  Sicherheit  und  geleit  wol  und  zimlich  auf- 
sagen und  widerrüffen,  und  seyen  auch  des  als  unser  gehorsam  undertan 
von  ecm  und  rechts  wegen  schuldig  und  phlichtig  zutün;  wan  derselben 
burgermcistcr  rats  und  bürgere  zu  Basel  Sicherheit  und  gelcitsbrife  als  der  20 
undertan  des  heiligen  Römischen  richs  wider  unser  obrere  gewaltsame  recht- 
lich nit  pinden  noch  krafft  haben  sullen  oder  mögen.  Mit  urkund  diss 

briefs,  versigelt  mit  unserm  königlichem  anhangundem  insigel.  Geben  zu 
Gröcz  des  nächsten  freitags  vor*)  sand  Urbans  tag  nach  Crists  geburd  vir- 
czehcnhundert  und  darnach  in  dem  achtundvierczigistcm  und  unsers  richs  25 
im  niwnten  jare. 

Ad  mandatum  domini  regis  Michahel  de  Pfullendorf. 

108.  König  Friedrich  verkündigt  den  vorstehenden  Spruch 
seines  Kammergerichts  und  gebietet  die  von  Basel  Abziehenden 
frei  und  sicher  reisen  zu  lassen.  Gras  1448  Mai  24.  30 

Original  St.Urk.  nt  1 jSp.  — Gleichseitige  Copie  Conciliumbuch  fol.  6p. 

* Ochs  j,  518. 

Spuren  des  aufgedrückten  Siegels. 

Wir  Fridrich  von  gotes  gnaden  Römischer  kunig,  zuallenzitcn  merer 
des  richs,  herezog  zu  Ostcrrich,  zu  Steir,  zu  Kfrnden  und  zu  Krain,  grave  35 
zu  Tirol  etc.,  cmbictcn  allen  und  yeglichen  fürsten,  geistlichen  und  welt- 
lichen, graven,  freyen  herren,  rittern  und  knechten,  phlegern  vögten  burger- 
meistern richtcrn  röten  bürgern  und  sust  allen  andern  unsern  und  des  richs 
undertanen  und  getrewn,  den  discr  brief  geczeigt  oder  verkundt  wirdet,  unser 
gnad  und  alles  gut.  Erwirdigen  hochgebornen  edeln  und  lieben  getrewen.  40 
Wir  tun  cw  zuwissen  daz  sich  vor  uns  und  durch  unser  fürsten  edeln  und 

167.  a)  nach  AB. 


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307 


gelerten  mit  recht  erfunden  hat  und  erkannt  worden  ist,  daz  die  ersamen 
. . burgermeister  rate  und  bürgere  der  stat  zu  Basel,  unser  und  des  richs 
lieb  getrewn,  uff  unser  gebot  und  heisse  ir  geleit  und  Sicherheit,  daz  sy 
den,  die  noch  bey  in  in  der  stat  zu  Basel  under  einem  schein  eins  gc- 
& meinen  concili  ligen,  gegeben  haben,  wol  und  zymlich  uffsagen  und  wider- 
rüffen  mügen  und  sullen  und  uns  des  als  unser  und  des  richs  gehorsam 
undertan  von  ecrn  und  rechts  wegen  schuldig  und  phlichtig  sind  zetun,  das 
wir  auch  mit  in  von  data  diss  brifs  über  zwey  moned  nachstnacheinander 
volgend  zetun  geschähet  haben.  Darumb  so  emphelhen  wir  ew  allen  und 
10  yedem  besunder,  gebietund  mit  disem  brife  ernstlich,  daz  ir  alle  die,  so 
noch  zu  Basel  ligen  in  namen  eins  gemeinen  concili  und  in  der  obgenanten 
zeit  von  dannen  ziehen  werden,  samcntlich  und  sunderlich  durch  unsere  und 
ewre  lannd  herrschcfft  stet  slos  und  gebiete  zu  wasser  und  zu  lannde  frey 
und  unbekumert  bisz  an  ir  gewarsam  sicher  ircr  leibe  phirden  hab  und  gute 
15  ziehen  und  kumen  lasset  Daran  tut  ir  unser  gevallen  und  ernste  meynung. 
Geben  zu  Grecz  an  freitag  vor  sand  Urbans  tag  anno  domini  etc.  quadra- 
gcsimooctavo,  unsers  richs  im  neunten  jare. 

Ad  mandatum  domini  regis  in  consilio. 

169.  König  Friedrich  erklärt,  dass  Bischof  Friedrich  von 
30  Basel,  sein  Kapitel  und  alle  seine  Unterthanen,  da  sie  dem  Papst 
Nikolaus  sich  unterworfen  haben,  wegen  des  Bisherigen  straflos 
sein  sollen.  Graz  1448  Mai  sy. 

Original  St.  Urk.  «•  / ]po.  — Gleichseitige  Copie  Conciliumbuch  fol.  6gv. 

* Ochs  3,  51g. 

2ft  Hängendes  Siegel  des  Königs. 

Wir  Fridrich  von  gotes  gnaden  Römischer  kunig,  zuallcnziten  merer 
des  richs,  herezog  zu  Osterrich,  zu  Steir,  zu  Kcmdcn  und  zu  Krain,  grafe 
zu  Tirol  etc.,  bekennen  und  tön  kunt  allermöniclich  mit  disem  brive : Wan 
als  der  erwirdig  Fridrich  bischof  zu  Basel,  unser  furst  und  lieber  andech- 
30  tiger,  auf  unser  geschcfift  und  gebot  sich  mit  uns,  unsern  kurfursten,  ercz- 
bischoven,  geistlichen  und  weltlichen  fürsten,  örden  und  andern  für  unsern 
heiligen  vater  babst  Nicolaum  den  funfften  declariret  und  den  für  ainen 
rechten  unzweifenlichen  babst,  stathalter  )esu  Cristi  und  nachfolger  sand 
Peters  erkannt,  und  daz  auch  er  und  alle  die  im  zuversprechen  steen,  sy 
35  seyen  geistlich  oder  weltlich,  desselben  unsers  heiligen  vaters  des  babsts 
geboten  gehorsam  sein  wellen  durch  sein  volmöchtig  botschafft  zügesagt 
hat,  solh  sein  gehorsam  wir  auch  gnediclich  haben  von  im  aufgenomen: 
darumb  so  mainen  scczcn  und  wellen  wir,  daz  dcrselb  Fridrich  bischof, 
sein  capitcl  und  pfaffheit,  sy  seyen  exerapt  oder  nit,  auch  all  sein  undertan 
40  in  der  stat  und  dem  bistumb,  und  besunder  die  bürgere  zu  Basel  geistlich 
und  weltlich  hinfür  von  uns  und  allermöniclich  solher  gehorsamhalbcn, 
darin  sy  bisher  vor  solher  erclerung  gestannden  sein,  auch  ob  sy  den,  die 


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308 


bisher  under  einer  gestalt  und  schein  eins  conciliums  zu  Basel  gewesen  sind, 
einicherley  beistand  oder  hilffe  getan  hetten,  gancz  unentgolten  und  dar- 
umb  keins  wegs  von  uns,  den  unsern  oder  yemands  mit  recht  oder  in  ander 
weise  furgenomen  oder  ersuchet  sullen  werden.  Und  darauf  so  gebieten 
wir  allen  und  yeglichen  fürsten,  geistlichen  und  weltlichen,  graven,  freyen 
herren,  rittem  knechten  vogten  ambtlöuten  burgermeistern  röten  und  ge- 
meinden aller  und  yeglicher  stete  mftrkte  und  dörffere  und  sust  allen  andern 
unsern  und  des  richs  undertanen  und  getrewn,  in  was  wirdikeit  wcsens  oder 
States  die  sein,  von  Römischer  küniglicher  macht  ernstlich  und  vesticlich, 
daz  sy  den  vorgenanten  Fridrichen  bischoven  zu  Basel,  sein  capitel  pfaffheit, 
sy  seyen  exempt  oder  nit,  auch  all  sein  undertan  in  der  stat  und  bistumb, 
und  besunder  die  bürgere  zu  Basel  von  solher  Sachen  wegen  unangelangt 
umbekumbert  und  umbeswert  lassen  an  irn  personen  und  gut.  Und  ob  ye- 
mands, wer  der  wirc,  sy  wider  diss  unser  gebot  und  meynung  in  einicher- 
ley weise  anlangen  bekumbern  umbtreiben  oder  beswim  wolt,  mit  was  sach 
das  wir,  daz  sy  das  nicht  gestatten  und  davor  seyen  nach  ir  mvermugen,  als 
ein  yeglicher  und  yeglich  unser  und  des  richs  swire  ungenad  well  vermeiden. 
Mit  urkund  diss  briefs,  versigelt  mit  unserm  königlichem  anhangendem  insigcl. 
Geben  zu  Gricz  an  mantag  nach  sand  Urbans  tags  nach  Crists  geburd  virczehcn- 
hundert  und  darnach  in  dem  achtundvierczigistem  und  unsers  richs  im  niwn- 
den  jare.  Ad  mandatum  domini  regis  Michahel  de  Pfullcndorf. 

170.  Erneuter  Aufschub  des  Schiedsgerichts  zwischen  Öster- 

reich und  Basel  (wie  «*  161)  bis  zum  /.  September,  und  des  Ver- 
milllungstages  auf  den  16.  August.  — 1448  Juni  ro. 

Original  Papier  L 111  «*  61. 

Drei  aufgedrückte  Siegel  wie  bei  if  157  abgefallen. 

Es  ist  ze  wissen:  Als  der  durchluchtig  hochgeborn  fürst  und  herr  — 

— — verwilliget  hand  die  Spruche beschlossen  zcligen  bis  uft 

sand  Vits  tag  dez  hcilgcn  martrers  nechst  körnend,  dazwischen  einen  frunt- 

liehen  tag ze  leisten:  ist  durch  bed  teil  obgemeldet  aber  verwilliget 

worden,  das  die  genanten  Spruche  — furer  beschlossen  sollen  beliben 

bis  uff  den  ersten  tag  des  monats  septembris  nechst  künftig,  und  morndes 
am  ncchsten  tag  nach  unserer  lieben  frowen  tag  assumpcionis  ouch  nechst 
körnend  ze  rechter  tagzitt  ze  Nüwemburg  im  Brisgöw  zesin  und  die  Sachen 
uff  die  selb  zitt  anzefahen  und  fruntlich  tag  darinn  vor  dem  gemeinen  ze- 

leisten.  Und  ob  die  sach . Bcschchcn  an  mentag  nach 

sand  Bonifacius  tag  anno  domini  M°CCCC*Xl.viij”. 

Dominus  dux  in  consilio. 

171.  Die  Notare  beurkunden  die  Aufforderung  von  Bürger- 

meister und  Rat  von  Basel  an  die  Väter  des  Coticils,  die  Stadt  zu 
verlassen.  — 1448  Juni  28. 

Original  St.  Urk.  «*  1392  (A).  — Gleichseitige  Copie  Conciliumbuch  fol.  7/. 


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Auszug:  Ochs  J,  $22. 

2 Notariatsseichen. 

In  nomine  domini  amen.  Universis  et  singulis,  quorum  interest  inter- 
erit  aut  interesse  poterit  quomodolibet  in  futurum,  Serie  presentis  publici 
5 instrumenti  innotescat,  quod  sub  anno  a nativitate  ciusdcm  millesimo  quadrin- 
gentesimo  quadragesimo  octavo,  indictione  undecima,  serenissimo  et  invic- 
tissimo  principe  et  domino  domino  Fridrico  Romanorum  rege  semper  au- 
gusto  feliciter  regnante,  anno  sui  imperii  nono,  die  vero  veneris  antepenul- 
tima  mensis  Junii  infra  quartam  et  quintam  horas  post  meridicm,  in  civi- 
10  täte  Basiliensi  et  ibidem  in  refcctorio  monasterii  fratrum  Minorum,  ubi 
transacto  tempore  deputacio  sacra  de  fidc  solito  more  servari  consuevit, 
ibidem  reverendissimis  patribus  dominis  cardinalibus  Johanne  sancti  Calixti, 
Bemhardo  Quatuor  Coronatorum  et  Gwilhclmo  sancti  Marcelli,  neenon  re- 
verendis  dominis  episcopis  Bclliccnsi  Cortincnsi  Montisregalis  pluribusque 
15  venerabilibus  abbatibus  prepositis  prioribus  prelatis  doctoribus  et  aliis  sup- 
positis  sacrum  Basilicnse  concilium  celcbrantibus  ct  representantibus  in  nu- 
mero  copioso  ad  actum  subscriptum  congregatis  et  specialiter,  ut  asserue- 
runt,  convocatis,  in  reverendi  eciam  patris  domini  Fridrici  episcopi  Basilien- 
sis  venerabiliumque  et  circumspectorum  virorum  dominorum  ambasiatorum 
20  venerabilis  capituli  ecclcsie  Basiliensis,  prclatorum  et  beneficiatorum  civita- 
tis eiusdem  ac  testium  et  nostrum  notariorum  infrascriptonim  presencia 
personaliter  constituti  strenui  fortes  et  honesti  ac  providi  viri  domini  Jo- 
hannes Kott  burgimagister  modernus,  Joliannes  Offenburg,  milites,  Johannes 
Surlin,  Andreas  Ospernell  ct  Burckardus  Besserer,  consules,  neenon  magister 
25  Conradus  Cunlin  prothonotarius  et  Gerhardus  Meckynch“)  de  Bocholcz  sub- 
notarius  dicte  civitatis  Basiliensis,  ad  subscripta  ab  insigni  consulatu  Basi- 
liensi specialiter,  de  quo  nobis  cciam  legitima  extitit  facta  fides,  destinati 
et  deputati  et  per  organuin  venerabilis  et  egregii  viri  magistri  Heinrici  de 
Beinheim  decretorum  doctoris,  prefatis  reverendissimis  reverendisque  patri- 
30  bus  et  venerabilibus  viris  exposuerunt  et  exponi  fecerunt,  quemadmodum 
paucis  eftluxis  diebus  nonnulli  ex  eisdem  reverendissimis  reverendisque  pa- 
tribus et  venerabilibus  viris  coram  consulatu  inclite  civitatis  Basiliensis  ex- 
titissent  et  intcr  alia  tenorem  littere  salviconductus  per  ipsam  civitatem 
sacro  concilio  tradite  legi  fecissent  et  presertim  duo  capitula  eiusdem,  — 
35  que  eciam  ipse  magister  Heinricus  nomine  dicte  civitatis  itcrato  legi  iussit, 
prout  cciam  per  circumspcctum  ct  providum  virum  magistrum  Conradum 
Cunlin  prothonotarium  dicte  civitatis  relccta  fuerunt,  — et  subsequenter 
dominos  proconsules  et  consules  scriosius  exhortati  fuerant,  quatenus  huius- 
modi  salvumconductum  sacro  concilio  per  ipsos  concessum  illibatc  et  in- 
40  violabiliter  tenerc  studerent,  non  advertentes  quascumque  requisiciones  sive 
mandata  scrcnissimi  principis  domini  Romanorum  regis,  ipsique  consules 
protunc  ad  predicta  breviter  respondissent.  Quarc  lacius  respondendo  dic- 
tus  magister  Heinricus  nomine  prefate  civitatis  Basiliensis  eisdem  patribus 

171.  a)  das  h mit  anderer  Tinte  hinsttgtfügt  A. 


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et  dominis  commemoravit  certam  clausulam  in  dictis  litteris  salviconductus 
contentam,  capitula  predicta  inmediate  seqncntcm,  quam  cciam  legi  manda- 
vit,  sicuti  eciam  per  supradictum  magistrum  Conradum  lecta  extitit,  que  in 
cffectu  continet,  quod  ipsa  civitas  Basiliensis  se  ad  observacionem  firmam 
ct  inviolabilem  predicti  salviconductus  per  ipsum  prcstiti  obligavit  iuxta  5 
sui  possibilitatcm  et  quatcnus  sibi  liceret  ct  honcstum  forct,  per  quam  clau- 
sulam dictus  magistcr  Heinricus  asserebat,  ipsis  patribus  ad  sui  tune  pro- 
posita  sufficientcr  forc  responsum,  quia  ipsa  civitas  ultra  sui  possibilitatem 
ct  quatcnus  sibi  liceret  et  honcstum  foret  nil  facere  posset;  quam  clausulam, 
ut  dicebat,  ipsi  domini  coram  consulatu  legi  omiserant  Et  hiis  premisis  10 
subjunxerat,  qualiter  ipsos  reverendissimos  reverendosque  patres  ct  cetcros 
vcnerabiles  dominos  sacri  concilii  non  latcrct,  qualiter  nuper  ante  fcstum 
bcati  Michahelis  archangeli  anni  precedentis,  lapsis,  ut  asserebat,  nunc  fere 
decem  mensibus,  memoratus  Serenissimus  dominus  Fridericus  Romanorum 
rex  modernus  suas  litteras  monitorialcs  suc  maicstatis  sigillo  impendente  15 
munitas  ipsi  civitati  Basilicnsi  direxisset,  per  quas  magistrocivium  procon- 
sulibus  ct  consulibus  sepedicte  civitatis  districte  mandavit,  ut  salvumcon- 
ductuin  sacro  concilio  prestitum  revocarent  ct  infra  festum  bcati  Martini 
tune  futurum,  nunc  vero  elapsum,  eosdem  dominos  sacri  concilii  a sc  amo- 
verent  et  doinino  Nicolao,  se  pro  summo  pontifice  gerente,  unacum  codem  20 
domino  Romanorum  rege  obedirent.  Quarum  litterarum  copias  domini  de 
consulatu  predicto*)  prefatis  dominis  sacri  concilii  communicassent  ipsosque 
devote  et  suppliciter  exorassent,  quatenus  de  convenienti  remedio  in  con- 
trarium  cogitarc  ct  civitati  Basiliensi  de  indempnitate  graciosius  providere 
dignarentur.  Et  ut  ipsi  domini  sacri  concilii  sincerissimum  affectum  dicte  25 
civitatis  ad  ipsum  sacrum  concilium  clarius  intclligcrcnt,  eisdem  dominis 
sacri  concilii  tune  signiticarunt,  quomodo  delibcravcrat  consuiatus  prefato  do- 
mino Romanorum  regi  super  ea  re  scribere  ct  cius  supplicare  maiestati, 
ut  a talibus  inquietacionibus  supersedere  et  salvumconductum  liberum  pro 
ambasiatoribus  civitatis  ad  eius  maicstatem  mittendis  pro  cadcm  lacius  30 
super  premissis  informanda  dirigere  dignaretur,  sicuti  ipsi  domini  sacri  con- 
cilii ex  lectura  littcre  prefato  domino  Romanorum  regi  per  ipsam  civitatcm 
scriptc  tune  clarius  intellcxcrant.  Sperabatquc  ipse  consuiatus,  quod  prefati 
domini  sacri  concilii  hiis  permoti  in  premissis  de  indempnitate  civitatis  Ba- 
siliensis  aliquo  convenienti  remedio  providere  debuissent.  Ad  quequidemb)  35 
dicte  civitatis  Basiliensis  scripta  ipse  dominus  Romanorum  rex  suum  salvum- 
conductum pro  ambassiatoribus  ad  ipsum  mittendis  destinaverit,  fuerit  quo- 
que  civitas  ipsa  omnino  disposita  ad  regiam  maiestatem  super  ca  re  trans- 
mittere  oratorcs,  sed  quia  tune  incidebat  dicta  Gebcnnis,  per  quam  spera- 
bantur  huiusmodi  impedimenta  tolli  et  pax  atque  unitas  ccclcsic  parari,  ad  quam  40 
cum  acccssissent  ex  ipso  sacro  concilio  duo  reverendissimi  patres  domini 
cardinalcs  sanctonim  Calixti  et  Marceili  legati  missi,  fucrunt  iidera  domini 
ante  ipsorum  ab  hac  civitate  recessum  pro  parte  scpedicti  consuiatus  de- 
bita  cum  instancia  rogati,  ut  tarn  apud  dominum  nostrum  Feliccm  papam 
171.  »)  prcdict.  A.  b)  qacqaidam  A.  45 


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quam  reverendissimos  dominos  cardinalcs  cum  sua  sanctitate  existentes  ac 
eciam  oratores  principum  illuc  missos  et  mittendos  dignarentur  ipsam  civi- 
tatem  Basilicnsem  sibi  cordialitcr  habere  rccomissam,  agentcs  ut  impedi- 
menta  et  turbaciones  sibi  illata  et  illate  submoverentur.  Et  ut  res  ipsa 
5 minus  negligeretur  et  magis  cordi  haberetur,  transmiscrant  ad  dictam  dictam 
Gebennensem  supradictus  reverendus  pater  dominus  episcopus  ac  eciam  ci- 
vitas  ipsa  Basiliensis  suos  notabiles  oratores,  qui  similitcr  fervcntcr  instabant, 
quod  ipsa  Basiliensis  civitas  quo  ad  predicta  necessario  providerctur,  fuit- 
que  ipsis,  prout  eis  revertentibus  retulerunt,  pollicitum,  ut  circa  hoc  omnis 
10  nccessaria  fieret  provisio.  Et  ca  spe  ipsa  civitas  Basiliensis  freta  suos  dis- 
tulerat  ad  regiam  maiestatem  dcstinarc  oratores,  Pcndcntibus  autem  hiis 
rebus  supervenerat  et  secundum  prefati  domini  Romanorum  regis  mandatum 
ipsi  civitati  Basiliensi,  rigorosius  primo,  cuius  mens  et  tenor  eciam  ad  pa- 
trum  et  dominorum  sacri  concilii  noticiam  fucrant,  ut  asscruit,  dcducta,  et 
15  iterato  ipsis  patribus  supplicatum  extiterat,  ut  attentis  gravissimis  com- 
minacionibus  ipsius  domini  Romanomm  regis  civitatis  Basiliensis  indemp- 
nitati  occurrere  vellent  Et  quia  magistercivium  et  consulatus  sepedictc 
civitatis  Basiliensis  viderant,  prefatum  dominum  Romanorum  regem  ad  suo- 
rum  proccssuum  contra  ipsos  inchoatorum  continuacioncm  omnino  tendere, 
20  deliberaverant  tarn  prefatus  reverendus  pater  dominus  episcopus  Basiliensis 
quam  eciam  ipsi  domini  consules  in  vim  dicti  salviconductus  ad  regiam 
maiestatem  suos  emittere  oratores,  quemadmodum  eciam  emiserant.  Et  cum 
dicti  oratores  ad  distanciam  unius  diete  a dicta  civitate  nondum  venissent, 
supervenerat  et  ipsi  civitati  Basiliensi  tercium  dicti  domini  regis  mandatum, 
25  longc  gravius  prioribus  mandatis,  sub  penis  subscriptis,  videlicct  perdicionis 
omnium  privilegiorum  libertatum  et  emunitatum  a sacro  Romano  imperio 
civitati  Basiliensi  conccssorum  et  concessarum,  criminis  lese  maiestatis  nec- 
non  banni  impcrialis,  ut  salvumconductum  per  candem  civitatcm  sacro  con- 
cilio  traditum  adhuc  revocarent  et  ipsos  dominos  sacri  concilii  a se  amo- 
30  verent,  alioquin  contra  ipsos  ad  illarum  declaracioncs  proccderc  cogerctur. 
Cuiusquidcm  mandati  copiam  ipsi  domini  consules  prelibatis  dominis,  sicut 
et  priorum  aliarum  suarum  littcrarum,  eciam  communicarunt,  ipsos  itcrum 
atque  itcrum  avizantes,  quatenus  hodie  operam  impenderent  ncccssaric  pro- 
visioni.  Et  quamquam  oratores  supradicti  coram  ipso  domino  Romanorum 
35  rege  constituti  omnia  et  singula  allegassent,  que  merito  videbantur  cius 
movere  debere  serenitatem  ad  supersedendum  a dictis  processibus,  ipsi  ta- 
rnen ab  eodem  absque  votivo  fine  rccesscrant.  Et  antequam  repatriassent, 
apportata  extiterat  eiusdem  domini  Romanorum  regis  rigorosissima  citacio, 
per  quam  ipsa  civitas  Basiliensis  cvocabatur,  ut  quadragesima  quinta  die 
40  post  eiusdem  cxecucioncm  comparcrct  coram  sua  regia  maicstatc  aut  eius 
commissario  ad  videndum  ipsam  civitatem  suis  privilegiis  libertatibus  et 
emunitatibus  privari  seque  crimen  lese  maiestatis  et  banni  impcrialis  inci- 
disse  declarari.  Quarum  littcrarum  citatoriarum  copia  eciam  ipsis  dominis 
sacri  concilii  fucrat  assignata,  et  requisiti  extiterant,  ut  tanta  gravamina, 
45  que  ipsi  civitati  Basiliensi  ex  predictis  immincrent,  mente  rcvolverent  et  eius 


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indempnitati  celerius  succurrerent,  cum  amplius  non  sufficerent  verba,  sed 
opus  forct  facto  rcmcdium  adhibcrc,  ipsiquc  patres  ct  domini  usque  modo 
dictam  civitatem  consolati  fuissent  verbo,  sed.  in  effcctu  adhuc  nichil  sen- 
sisset,  prout  satis  apparcret  ex  dictorum  proccssuum  successiva  continua- 
cione.  Fuit  eciam,  ut  asseruit,  pro  parte  dicte  civitatis  Basiliensis  dictum,  5 
qualiter  eius  consulatus  unacum  communitate  deliberassent  ad  dicti  domini 
Romanorum  regis  serenitatem  suos  mittcre  ambasiatores,  et  si  apud  eius  maie- 
statem  obtincre  non  possent,  ut  a dictis  proccssibus  ct  inquictacionibus 
supcrscdcrct,  quod  cx  tune  ad  iusticiam  sc  exhibere  vellent,  an  iusticia  me- 
diantc  cum  honore  dictum  suum  salvumconductum  revocare  deberent  Quod-  io 
que  dicte  citacioni  satisfacicndo  iterum  ad  serenitatem  dicti  domini  Roma- 
norum regis  notabiles  suos  misissent  oratores  ct  procuratores  unacum  ora- 
toribus  memorati  reverendi  patris  domini  episcopi  Basiliensis  similiter  citati. 
Quiquidcm  oratores  ct  procuratores  iuxta  potestatem  eis  traditam  primo, 
ut  retulerunt,  summa  cum  diligencia  et  omni  qua  poterant  instancia  ipsum  15 
dominum  Romanorum  regem  pluribus  cfRcacissimis  racionibus  coram  eo 
allegatis  suppliciter  requisicrunt,  ut  si  in  totum  a dictis  proccssibus  super- 
sedere  recusaret,  tarnen  ad  minus  ad  alieuius  brevis  temporis  spacium,  infra 
quod  sperarctur  pax  ecclcsie  futura  iuxta  compactata*)  Gebcnnis  habita,  prout 
de  hoc  foret  publica  vox  et  fama,  supersedere  et  cessare  dignaretur.  Ani-  2 U 
raus  tarnen  eius  ad  hoc  nullatenus  inclinari  valuit  Et  cum  omnino  propo- 
suisset  propter  rebellionem,  ut  asserebat,  civitatis  Basiliensis  et  in  eius  con- 
tumaciam ad  declaracioncm  dictarum  penarum  procedere  nec  aliquod  quo 
ad  hoc  supcrcssct  remedium,  ne  sua  scrcnitas  suspicaretur  ipsam  civitatem 
Basilicnsem  suo  proprio  inniti  capiti  et  racioni  atque  equitati  se  pertinacitcr  35 
veile  opponere,  allcgarunt,  ut  asseruit,  dicti  oratores  ct  procuratores,  quod 
quia  sua  serenitas  mandaret  civitati  Basilicnsi,  ut  salvumconductum  predic- 
tum  revocaret  et  cx  adverso  domini  de  concilio  candcm  civitatem  seriosius 
requirerent,  ut  illum  servare  curarct  inviolabiliter,  dubitaret  ipsa  civitas, 
quid  actura  foret,  ut  bene  ageret;  ne  tarnen  pretendi  possit,  quod  in  huius-  jo 
modi  perplexitate  proprio  velit  inniti  capiti,  obtulerant  super  eo  veile  stare 
iuris  declaracioni  coram  reverendissimis  et  illustrissimis  principibus  dominis 
electoribus  sacri  Romani  imperii.  Et  cum  ipse  dominus  Romanorum  rex 
huiusmodi  oblacionem  sibi  factam  recusasset  acceptare,  obtulerant  dicti  pro- 
curatorcs  et  super  eo  nomine  dicte  civitatis  veile  stare  iuri  coram  illustrissi-  35 
mo  principe  domino  comitc  palatino  Kcni,  sacri  Romani  imperii  vicario- 
Quamquidcm  oblacionem  cum  eciam  acceptare  respuisset  ac  omnino  propo- 
suisset  processus  suos  contra  ipsam  civitatem  Basilicnsem  continuare,  vi- 
dentes  ipsi  domini  oratores  ct  procuratores  dicte  civitatis  Basiliensis,  se 
aliter  dcclaracionem  dictarum  penarum  non  possc  evadere,  comparucrant  40 
coram  iudicio  camere  sue  regie  maicstatis,  ubi  proposicionibus  et  allega- 
cionibus  hincinde  ad  plenum  factis  et  auditis,  per  iudices  in  eo  presidentes 
finaliter  pronunciatum  extitit,  ipsam  civitatem  Basiliensem  dictum  suum  sal- 
vumconductum de  iure  ct  cum  honore  posse  et  debere  revocare,  prout  ipse 
171.  a)  comportata  A.  45 


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magister  Heinricus  dicebat  in  certa  littera  sigillo  regio  impendente  sigillata 
clarius  contineri,  quam  tune  fecit  legi,  prout  eciam  per  providum  et  dis- 
cretum  virum  magistrum  Gerhardum  subnotarium  dicte  civitatis  Basiliensis 
primo  in  vulgari,  uti  sonabat,  et  deinde  in  latino  interpretata  lecta  fuit. 
5 Subiungebatque  ipse  magister  Heinricus,  quod  ipse  dominus  Komanorum 
rex  omnino  voluit,  ut  prefati  domini  sacri  concilii  a die  late  sentcncie  infra 
duos  menses  a civitate  Basilicnsi  reccdcrcnt,  prout  dicebat  hoc  in  certis 
aliis  litteris  cxccutorialibus  sue  maicstatis  contineri,  que  similitcr  per  pre- 
fatum  magistrum  Gerhardum  lectc  extitere  et  interpretate.  Et  ne  ipsi  do- 
10  mini  de  sacro  concilio  in  suo  reccssu  a quoquam  forsan  molestarentur,  ob- 
tinuerunt  dicti  oratores  et  procuratorcs  littcras  salviconductus  prefati  domini 
Komanorum  regis  dictis  dominis  concedi,  quas  similitcr  dictus  magister 
Heinricus  legi  mandavit,  sicut  et  lecte  cxtitcrant.  Subiungit  quod  de  Om- 
nibus predictis  ita  actis  magistercivium  et  consulatus  neenon  et  tota  civitas 
15  Basiliensis  plurimum  dolerent  et  supra  modum  contristati  forent  ac  voluissent, 
quod  ipsi  domini  sacri  concilii  post  tantas  et  repetitas  requisiciones  cogi- 
tassent  de  remedio,  et  quod  ad  hos  terminos  non  fuisset  deventum,  quia 
sicut  ipsa  civitas  Basiliensis  ab  inicio  et  exordio  sacri  concilii  se  semper 
fidelem  et  obsequiosam  exhibuisset  eidem,  ita  et  libenti  animo  et  optima 
20  voluntatc  continuassct,  si  ab  huiusmodi  gravissimis  inquictacionibus  fuisset 
relevata,  prout  semper  sperabant  per  ipsos  patres  sacri  concilii  rclevari. 
Et  quantum  in  ipsa  civitate  Basilicnsi  fuit,  ipsa  in  ca  re  non  pepercit  et 
expensis  atque  laboribus,  sperans  semper  ncgocia  aliter  disponi  et  regiam 
maiestatem  tandem  mitigari,  cuius  rei  occasionc  per  orancs  modos  sibi  pos- 
25  sibiles,  quantum  valebant,  rem  ipsam  distulcrant  fere  a deccm  mensibus 
citra.  Et  cum  nunc  sentencia  in  camcra  regali  super  eo  contra  ipsos  lata 
existerct,  ipsi  matura  deliberacione  inter  se  et  maiori  eius  consulatu  preha- 
bito")  concluserint,  illi  parerc  veile  et  debere,  quod  et  patribus  ipsis,  ut 
dicebat,  insinuabant  ipsi  oratores  civitatis  in  conspcctibus  suis  existentes, 
30  licet  cum  gravi  animi  dolore,  ad  hec  ipsis  insinuandum  missi,  satisfaciendo 
eciam  huiusmodi  sentencie.  Et  ne  de  cetero  a regia  maicstate  seu  quo- 
cumque  alio  de  inobedicncia  notari  possent,  nomine  dicte  civitatis,  ut  dicebat, 
huiusmodi  salvumconductum  ipsi  sacro  concilio  per  ipsam  civitatem  conces- 
sum  iuxta  mentem  et  tenorem  dicte  sentencie  ipsi  oratores  missi  et  supra 
35  nominati  revocarunt  solempniter  et  expresse  ac  ipse  magister  Heinricus  no- 
mine quo  supra  revocavit. 

Super  quibus  Omnibus  et  singulis  premissis  prefatus  magister  Hein- 
ricus de  Beinheim  vice  et  nomine  dicte  civitatis  et  consulatus  ciusdem 
unum  vel  plura  publicum  seu  publica  fieri  voluit  et  requisivit  instrumentum 
40  seu  instrumenta,  presentibus  eciam  tune  ibidem  venerabilibus  et  circum- 
spectis  ac  egregiis  honorabilibus  et  providis  viris  dominis  Gcorio  de  An- 
delo  preposito  et  magistro  Arnoldo  de  Ratpcrg  dccretorum  doctore  scola- 
stico  ecclesie  Basiliensis,  magistro  Johanne  Ner  preposito  et  l’etro  zem 


171.  a)  prehabita  A. 

Urkundenbuch  der  Stadt  Basel  VIL  40 


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314 


Lufft  dccano  ecclesic  sancti  l’etri  Basiliensis  dccretorum  doctoribus,  ma- 
gistro  Petro  de  Andelo  in  dccrctis  licenciato,  Johanne  Müller  et  Johanne 
Keller  cappcllanis  ecclesic  Basiliensis,  Wunnewaldo  Heidelbeck,  Conrado 
Guntfrid,  Jacobo  Vogel,  Johanne  Schönwetter  et  Wilhelmo  Spill,  publicis 
sacra  impcriali  auctoritate  notariis  plerisque  pcrsonis  litteratis,  testibus  ad  5 
prcmissa  in  corum  testimonium  vocatis  pariter  et  rogatis. 

Et  cgo  Johanncsfridericus  Wintcrlinger  de  opido  Rotwil 
clcricus  Constancicnsis  dyoccsis,  publicus  sacra  imperiali 
auctoritate  et  vcnerabilis  curie  Basiliensis  notarius  sive  scriba 
collateralis  iuratus,  quia  premissis  Omnibus  et  singulis,  dum  10 
sic  ut  premittitur  fierent  et  agerentur,  unacum  connotario 
^ g meo  infra  et  testibus  supra  scriptis,  in  presencia  quorum 
supra  presens  personaliter  interfui  eaque  in  modum  prere- 
citatum  fieri  vidi  et  audivi,  idcirco  presens  hoc  publicum 
instrumentum  manu  aliena,  me  id  procurante,  fidelitcr  scrip-  15 
tum  exindc  confeci  et  in  hanc  publicam  formam  redegi  sig- 
noque  et  nomine  mcis  solitis  et  consuetis  signavi  in  fidem 
et  testimonium  corundcm  premissorum  rogatus  et  requisitus. 

Et  ego  Johannes  Friderich  de  Miinderstat  clericus 
Herbipolensis  dyoccsis,  publicus  dicta  imperiali  auctoritate  20 
notarius  ac  curie  prenotate  scriba  iuratus,  quia  premissis 
Omnibus  et  singulis,  dum  sic  ut  premittitur  fierent  ct  age- 
rentur, unacum  connotario  et  testibus  suprascriptis,  in  pre- 
N.  S.  scncia  quorum  supra  presens  interfui  eaque  sic  fieri  vidi  et 

audivi,  idcirco  hoc  presens  publicum  manu  alterius  ut  pre-  25 
mittitur  fidelitcr  scriptum  instrumentum  exindc  confeci  et 
in  hanc  publicam  formam  redegi  signoque  ct  nomine  meis 
solitis  et  consuetis  signavi  rogatus  et  requisitus  in  fidem 
et  testimonium  omnium  ct  singulorum  premissorum. 

172.  Papst  Nico  laus  V.  nimmt  die  Obcdienz  von  Bischof  Klerus  30 
und  Volk  von  Basel  entgegen  und  hebt  alle  von  seinem  Vorgänger 
über  sie  verhängten  Sentenzen  auf.  Rom  1448  Juni  zp. 

Vatik.  Archiv  Reg.  408  fol.  jv  (ß). 

Rainaldi  Anna/es  ecclesiastici  a.  1448  § 1.  — Liinig  Reichsarchiv 

19,  140  u.  22,  4}8  (sämtlich  unvollständig  und  fehlerhaft).  35 

Die  erwähnte  Concession  Nicolaus  V.  für  die  deutsche  Nation  ist  das 

Wiener  Concordat  von  1448  Februar  17. 

Nicolaus  etc.  ad  perpetuam")  rei  memoriam.  Sicut  aquilla  ad  volan- 
dum  suos  pullos  provocat  et  super  eos  volitat,  sic  nos  cunctos,  qui  verita- 
tem  ct  iustitiam  amplectentcs  ad  sanctc  matris  ecclesic  obedienciam  ct  40 
unionem  venire  cupiunt,  caritatis  ulnis  amplectimur,  amoris  allicimus  vis- 
ccribus,  sinu  fovemus  clemcncie  ac  eis  pictatis  gremium  cum  omni  mansue- 

172.  a)  sc  am  Rands  korrigiert  atu  fuluram  ß. 


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315 


tudinis  tcmpcrie  libcraliter  aperimus.  Sane  quam  fuit  onusta  dispendiis, 
quam  plcna  pcriculis  pcstifcraque,  omnium  malorum  procurantc  satorc, 
proch  dolor,  novissimis  tcmporibus  in  dei  ecclesia  divisio,  nullus  religionis 
Professor  ambigit  Christiane.  Scd  cum  placuit  altissimo,  suam,  quam  pre- 
5 cioso  suo  fundavit  stabilivit  ct  consecravit  sanguine,  reconciliare  et  reinte- 
grare  ecclesiam  ac  misereri  populi  christiani,  sublatus“)  est  de  medio  paries 
divisionis.  Nunc  enim  vencrabilis  frater  noster  Frcdericus  episcopus  Basi- 
licnsis  et  dilecti  filii  totus  clerus  tarn  secularis  quam  regularis  ordinum 
quorumeunque  exemptus  et  non  exemptus  ac  universalis  populus  civitatis 
10  ct  dioccsis  Basiliensium,  sancti  Spiritus,  qui  ubi  vult  spirat,  coopcrante  gratia 
et  divina  inspiratione  illustrati,  ut  veri  Romane  ceclcsic  ct  obcdiencic  filii 
carissimo  in  Christo  filio-  Frcderico  Romanorum  regi  illustri  ac  inclitc  nationi 
Germanice,  qui  neutralitate  seposita  obedicnciam,  quam  antca  felicis  recor- 
dationis  Eugenio  pape  üij  predessori  nostro  exlnbucrant,  nobis  divina  favente 
15  clemencia  ad  apiccm  summi  apostolatus  assumptis  denuo  prestiterunt  et  reno- 
varunt,  se  conformare  volentes,  per  dilectum  filium  Johannem  Gemuger  dc- 
canum  ecclcsie  Columbariensis  dicte  diocesis,  dccretorum  doctorcm,  ipso- 
rum  ad  nos  cum  pleno  et  sufficicnti  mandato  destinatum  oratorem  in  con- 
sistorio  publico  in  venerabilium  fratrum  nostrorum  sanctc  Romane  ecclcsie 
20  cardinalium  presencia  neenon  copiosa  archiepiscoporum  episcoporum  abba- 
tum  et  prclatorum  ecclcsiasticorum  ac  aliorum  multitudinc  nobis  tanquam 
vero  legitimo  ct  indubitato  pape  ac  Jhesu  Christi  vicario  neenon  vero  sancti 
Petri  successori  omnimodamb)  puram  et  integram  obedicnciam  prestiterunt 
ac  nos  ut  talem  rccognoverunt  et  professi  fuerunt.  Nos  itaque  pro  tarn 
25  singulari  divine  gratie  munerc  et  dato  optimo  et  dono  perfecto,  quod  de 
sursum  a patre  luminum  desccndit,  immensas  illi,  cuius  utique  res  agitur  ct 
qui  non  deserit  sperantes  in  se,  elcvatis  ad  celum  oculis  gratiarum  referimus 
actioncs,  ipsam  obcdiencic  prestationem  ingenti  cordis  jubilo  ct  ferventi 
mentis  desiderio  ad  divini  nominis  laudem  et  gloriam  neenon  ipsius  ecclesie 
30  unitatem  presentibus  admittimus  rccipimus  et  ctiam  acceptamus  dictosque 
episcopum  clenim  ct  populum  civitatis  et  dioccsis  Basiliensium  neenon  sin- 
guläres eorum  personas  ad  nostram  et  sedis  apostolice  gratiam  et  benedic- 
tionem  spccialiter  suscipimus  neenon  fidclium  communioni  ac  sacrosanctis 
ecclesie  sacramcntis  adiieimus  et  restituimus  ac  bonorum  operura,  que  per 
35  omnes  deum  timentes  fiunt,  participationi  ascribimus  et  aggregamus  ipsos- 
que  neenon  eorum  quemlibet  ac  omnes  ct  singulos,  qui  durante  divisione 
huiusmodi  cum  eis  ct  eorum  aliquo  qualitercunque  participarunt,  ab  omnibus 
ct  singulis  cxcoramunicationum  suspensionum  et  interdicti  aliisque  ecclesia- 
sticis  sententiis  censuris  et  aliis  penis,  quibus  iuxta  sacrorum  instituta  ca- 
40  nonum  ac  dicti  Eugenii  litteras  et  prohibitiones  aut  alias  qualitercunque 
premissorum  occasionc  ligati  vcl  irretiti  fuisse  dicantur,  tarn  quo  ad  con- 
sciencie  quam  etiam  quo  ad  contentiosum  forum,  de  omnipotentis  dei  mi- 
sericordia  ac  beatorum  Petri  et  Pauli  apostolorum  cius  auctoritatc,  qua  etiam 
nos  licet  indigni  fungi  dinoscimurc),  confisi,  tenore  prescncium  plcnarie  ab- 
45  172.  a)  von  hier  an  die  Drucke.  b)  otnniodam  B.  c)  dinoscuntur  B. 


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316 


solviraus  ac  nunciamus  et  reddimus  absolutos,  necnon  interdictum  in  eandem 
civitatcm  ac  ipsius  dioccsim  opida  castra  terras  villas  et  loca  prcmissorum 
occasione  forsan  positura  tollimus  et  penitus  relaxamus“)  necnon  cum  epis- 
copo  et  illis  de  clero  indigentibus  super  irregularitate,  si  quam  huiusmodi 
sentenciis  vel  carum  aliqua  ligati  missas  aut  aüa  divina  officia  etiam  in  con-  & 
tcmptum  clavium  celebrando  vel  se  illis  inmiscendo  contraxerunt,  ad  cxc- 
cutionem  suorum  ordinum  et  obtcnta  ac  obtincnda  ccclesiastica  beneficia 
quccunque  dispensaraus  omncmquc  inabilitatis  ct  infamie  maculam  per  ipsos 
propter  premissa  forsan  contractamb)  penitus  abolemus  nec[non]  civitatis  ac 
opidorum  terrarum  castrorum  villarum  et  locorum  personas  seculares  quas-  10 
cunque,  cuiuscunquc  dignitatis  nobilitatis  preeminencie  Status  gradus  vel  con- 
ditionis  fuerint,  prefate  Basiliensis  diocesis  ad  famam  et  honores  pristinos 
necnon  dignitates  ac  officia  publica  et  privata  videlicet  obtincnda  ac  ut 
quibuscunquc  dignitatibus  et  oflficiis  prccssc  necnon  presidere  valcant  per- 
pctuo  habilitamus  et  restituimus  ac  alias  rite  gesta  ct  administrata  durante  15 
divisione  huiusmodi  per  cpiscopum  ac  alios  predictos  tarn  in  spiritualibus 
quam  temporalibus  circa  collationes  sacrorum  et  aliorum  ordinum,  ut  taliter 
ordinati  in  omnibus  susceptis  ordinibus  libere  ministrare  ac  clerici  clericali 
caractere  uti  et  ad  alios  ordines  alio  non  obstante  canonico  promoveri 
possint  ac  bencficiorum  ecclesiasticorum  quorumcunque  [collationes]  necnon  30 
electiones  confirmationes  et  postulationes  de  quibuscunque  dignitatibus  etiam 
maioribus  et  principalibus,  abbatiis  prioratibus  ct  dignitatibus  conventualibus 
ordinum  quorumcunque  excmptis  et  non  exemptis,  etiam  si  beneficia  ipsa 
ex  quavis  causa  disposicioni  apostolicc  spccialiter  vel  generaliter  tune  rc- 
servata  fuerint,  et  quecunquc  inde  secuta,  necnon  omnibus  et  singulis  in-  2ä 
dultis  ct  privilegiis  sibi  tarn  a summis  pontificibus  prcdeccssoribus  nostris 
quam  a sacri  Romani  imperii  imperatoribus  etiam  regibus  Romanorum  con- 
cessis  uti  et  gaudere  possint,  perinde  ac  si  nulla  decreta  felicis  recordationis 
Eugenii  predecessoris  nostri  desuper  emanassent,  tenore  presentium  con- 
ccdimus  et,  quatinus  alias  rationabilia  fuerint,  apostolica  auctoritatc  et  ex  30 
certa  sciencia  confirmamus  et  approbamus  necnon  viribus  subsistcre  dccla- 
ramus  ipsosque  cpiscopum  clerum  et  populum  civitatis  ct  diocesis  predic- 
tarum  in  premissis  necnon  omnibus  aliis,  etiam  quantumeunque  arduis  et  si 
spccialem  expressionem  requircrcnt,  in  eos  Status,  in  quibus  tempore  incho- 
ationis  divisionis  huiusmodi  ct  ante  illud  quomodolibet  erant,  in  omnibus  35 
et  per  omnia,  ac  si  illa  nullatenus  successissent,  plenarie  restituimus  et  re- 
ponimus  per  presentes.  Rursus  ipsius  predecessoris  litteras  in  favorem  dicte 
nationis  concessas,  incipicntcs  >Inter  cetera  desideria«  et  cetera,  etiam  ad 
episcopum  clerum  et  populum  predictos,  licet  iuxta  illarum  seriem  infra 
semestrisc)  temporis  spacium  inibi  expressum  dicto  predecessori  vel  nobis  40 
obedienciam  huiusmodi  non  prestiterint  nec  neutrales  fuerint,  quo  ad  omnia 
in  eis  contenta  extendimus,  ita  quod  etiam  illis  uti  ac  eis,  sicut  alii  principes 
episcopi  ct  persone  dicte  nationis  utuntur,  sc  tueri  possint  pariformiter  in 
omnibus  et  per  omnia,  ac  si  infra  tempus  debitum  dictam  obedienciam  pre- 
17-.  »)  Hü  Hierher  Uie  Drucke,  b)  contracU  ti.  c ) semeslri  B.  45 


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317 


stitissent  ct  servata  ibidem  neutralitas  extitisset.  Porto  electiones  confir- 
mationes  collationes  provisiones  et  dispositioncs  quascunque  de  quibusvis 
monastcriis  prioratibus,  dignitatibus  secularibus  vcl  regularibus  maioribus 
principalibus  conventualibus,  et  beneficiis  ecclesiasticis  quibusvis  et  per  quos- 
5 cunque  aut  qualitercunque  tempore  divisionis  huiusmodi  factas,  quarum 
vigore  sive  pretextu  illorum  possessores  pacificam  possessionem  assecuti 
sunt  et  adhuc  possident,  etiam  si  ex  quavis  causa  disposicioni  apostolice 
reservata  fuerint,  valere  ac  viribus  subsistere  eorumque  omnium  fructus  red- 
ditus  et  proventus  pro  sufficicnter  expressis  haberi  volumus  dcccmimus  ip- 
10  sosque  possessores  in  eisdem  per  ipsos  possessis  beneficiis  volumus  pacificc 
remanerc  neenon  super  iltis  quibuscunque  corum  adversariis,  cuiuscunquc 
dignitatis  Status  gradus  vcl  conditionis  fuerint,  perpetuum  silcncium  imponi- 
mus  ac  de  ipsis  beneficiis  eisdem  possessoribus  potiori  pro  cautcla  de  novo 
providemus  ac  quascunque  inter  dictos  possessores  et  adversarios  ac  alios 
15  quoslibet  super  dictis  beneficiis  in  Romana  curia  vel  extra  eam  coram  au- 
ditoribus  vel  commissariis  quibuscunque  indecisas  pendentes  causas,  etiam 
quotquot  in  ipsis  diffinitive  vel  alie  sentencie  prolatc  fuerint,  quorum  om- 
nium Status  similiter  pro  expressis  haberi  volumus,  ad  nos  advocamus  illas- 
que  totalitcr  extinguimus  ac  ipsis  possessoribus  annatas  sive  medios  fructus, 
20  si  quos  camcre  apostolice  rationc  suorum  beneficiorum  solvere  quomodolibet 
sint  astricti,  totalitcr  remittimus  de  dictc  sedis  munificcncia  libcrali.  Pre- 
terea  dicto  episcopo  quascunque  personas  in  civitate  et  diocesi  prcdictis 
moram  trahentes,  que  infra  unius  mensis  spacium  post  publicationem  pre- 
scncium  in  dicta  civitate  ad  ecclesic  unitatem  venire  voluerint,  apostolica 
25  auctoritate  ad  gTaciam  recipiendi  easque  absolvendi  restituendi  abilitandi, 
beneficia  ct  honores  de  novo  confercndi  ct  de  illis  providendi,  vel  quod  in 
ipsis  pacifici  possessores  remanerc  valeant  decernendi,  lites  extinguendi, 
perpetuum  silcncium  imponendi  in  omnibus  ut  prefertur,  neenon  omnia  alia 
et  singula  in  talibus  opportuna  vcl  neccssaria  faciendi  disponendi  ordinandi 
30  ct  exequendi  plenam  et  liberam  tenore  prcsencium  conccdimus  facultatcm, 
decemcntcs  irritum  et  inane,  si  secus  super  liiis  a quoquam  quavis  auctori- 
tatc  scicnter  vcl  ignoranter  contigerit  attemptari.  Nulli  ergo  [omnino 
hominum  liccat,  hanc  paginam]*)  nostre  admissionis  reccptionis.  accepta- 
tionis  susccptionis  adiieionis  ascriptionis  aggregationis  absolutionisnunciationis 
33  redditionis  ammotionis  rclaxationis  dispensationis  abolitionis  abilitationis 
restitutionis  confirmationis  approbationis  declarationis  restitutionis  reposi- 
tionis  extensionis  voluntatis  impositionis  provisionis  advocationis  extinc- 
tionis  concessionis  et  constitutionis  infringere.  Si  quis  etc.  Datum  Rome 
apud  sanctum  Petrum  anno  etc.  millesimo  quadringentesimo  quadragesimo 
40  octavo  tercio  kalendas  Jullii  pontificatus  nostri  anno  secundo. 

173.  Wilhelmus  Kirchcr  de  Constantia  decretorum  doctor,  dem 
Concil  von  Basel  incorporiert,  wegen  Beleidigung  des  Concils  und 


172«  a)  Nulli  orgo  etc.  B. 


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318 


des  Papstes  Felix  von  jenem  verhaftet  und  jetzt  von  genannten 
Commis saren  freigelassen,  schwört  dem  Coneil,  dem  Papste,  dem 
Bisehof  und  der  Stadt  Basel  Urfehde  und  verspricht  diesen  Eid 
hinnen  einem  Monat  den  Bischöfen  und  Stadien  von  Basel  Konstanz 
und  Strassburg  zu  erneuern.  Basel  1448  Juli  4-  5 

Original  Notariatsinstrument  St.Urk.  W tjpj,  mit  Unterschrift  des 

Kircher,  ohne  Siegel. 

174.  Heinrich  von  Ramstein  n.  a.  Genannte  schlichten  einen 
nachträglich  entstandenen  Streit  zwischen  Basel  und  Bruder  Lien - 
hard.  — 1448  Juli  14.  10 

Original  St.Urk.  >C  1 ><44  (A). 

Hängendes  Siegel  des  H.  von  R. 

Wir  dise  nachgeschribcnn,  ncmlich  Heinrich  von  Ramstcyn  und  Wern- 
her  Harnstorffer,  rittcre,  Rurckart  von  Rrunnkilch  edelkneht,  Hanns  Wilde 
und  Heinrich  l’öpily,  des  rates  zu  Altkilch,  tünd  kunt  menglich  mit  disem  15 
briefe:  Als  wir  vormals  mit  andern,  die  ouch  daby  gewesen  sint,  ein  rieh- 
tunge  getroffen  und  getan  hand  zwüschend  den  ersamen  wisen  dem  burger- 
meister und  dem  rate  zü  Basel  und  Lienharten  Zober  von  Wolfsbuch,  der 
sich  nempt  brüder  Lienhart,  als  das  die  richtungc  briefe  luter  innhaltcnt  und 
eygentlichen  uszwisent  etc.,  darinn  aber  ettwas  spanns  und  irrung  gevallen  20 
ist,  als  von  dryssig  guldin  wegen,  so  brüder  Lienhart  meynt  im  etzlich  von 
Basel,  mit  namen  Ilciny  Byschoff,  von  l’olcrs  des  schultlicsscn  sün  von 
Kgesshcin  wegen  ze  tündc  sve  und  meynt  zc  habende,  do  wider  aber  der 
von  Basel  bottschaft,  mit  namen  Hanns  Brcmmcstcin  ir  salczmcister  redtc 
und  mevnte,  das  solich  dryssig  guldin,  so  brüder  Lienhart  vorderte,  gancz  25 
uszgetragcn  und  in  der  vordem  richtunge,  so  zwüschent  denen  von  Basel 
und  im  bcschehen  were,  ouch  beslossen  werent,  des  er  sich  züge  zü  mir 
Heinrichen  von  Harnstein  und  anderen,  so  die  richtunge  gemacht  und  ge- 
tan hettent,  und  getrüwte  nit,  das  man  im  des  halp  üczit  schuldig  noch  ze 
tünde  pflichtig  were;  und  also  nach  vil  Worten  rede  und  Widerrede  hand  30 
wir  die  Sachen  understanden  in  gütlicheit  hinzclegen  und  mit  beden  teiln 
so  verre  geredt,  das  sy  uns  gegönnt  hand,  was  wir  darusz  machend  in  der 
fruntschaft,  da  by  ze  bliben,  das  ouch  wir  im  besten  getan  und  sy  bede 
teyle  in  gelübde  genommen  hand.  Also  hat  Hanns  Brcmmstein  by  sincr 
trüw  innammen  der  von  Basel  und  brüder  Lienhart  ouch  by  siner  trüw  35 
an  eydes  stat  und  ouch  by  veldsichcrhcit  solich  unser  ussprcchcn,  so 
wir  thün  werde  nt,  getrüwlich  und  unverbrochcnlich  zc  halten  gelopt  und 
versprochen.  Und  also  hand  wir  usgcsprochen  und  beredt,  sprechen  ouch 
mit  disem  briefe,  das  der  vorgenantc  Hanns  Bremmstcin  von  der  wegen,  so 
die  dryssig  guldin  versprochen  hattent  gon  Heytpurg  ze  antwurtende,  brü-  10 
der  Lienharten  scchszchcn  guldin  geben  sol,  die  ouch  ich  Heinrich  von 
Ramstein  ze  stundt  von  sinen  wegen  brüder  Lienharten  uszgerichtet  und 


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319 


beczalt  habe;  und  sollent  ouch  domitt  gericht  und  geslicht  sin  und  bcsun- 
der  die  richtunge  vesticlichen  halten,  als  die  vormols  von  uns  gemacht  ist 
und  die  richtungbriefe  luter  uszwisent,  die*)  unvcrbrochenlichcn  ze“)  halten, 
alle  geverde  harinn  vermitten.  Und  ich  brüder  Lienhart  obgenant  bekenn 
5 mich  ouch  wissentlich  mit  disem  briefe,  das  alles  das,  so  davor  von  mir  ge- 
schribcn  stät,  mit  minem  wissen  und  wullcn  Zugängen,  die  sechszehen  guldin 
mir  ouch  also  bar  worden  sint,  darumb  ich  ouch  die  von  Basel  und  alle 
die,  so  von  der  dryssig  guldin  wegen  notturftig  sint  ze  quittieren,  quitt 
lidig  und  losz  sage  von  derselben  dryssig  guldin  und  aller  vergangen 
10  Sachen  wegen;  das  ich  ouch  glopt  und  versprochen  habe,  globe  und  ver- 
sprich ouch  in  disem  briefe,  die  richtungen  vor  und  nach  gemacht  in  mas- 
zen  als  vorstat  getrüwlich  und  erberlich  ze  halten.  Und  des  zu  worem 
urkunde  so  habent  wir  die  tedungslüte  und  ouch  ich  brüder  Lienhart  ob- 
genant alle  gcmeinlich  erbetten  den  strengen  hern  Heinrichen  von  Harnstein 
15  ritter,  das  er  für  sich  sclbs  und  von  unser  aller  wegen  sin  ingesigel  hengke 
an  disen  brieff,  doch  uns  den  tedingslüten  und  unsern  erben  one  schaden. 
Der  geben  ist  an  sunnentag  vor  sant  Margreten  tag  des  jares  als  man  zaltc 
von  Cristi  gebürte  vicrczchcnhundcrt  vierczig  und  acht  jare. 

175.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkündigen  einen 
20  Spruch  der  Fiinfe  über  Bebauung  der  Atmende  am  Birsig  neben  dem 
Schindehause  der  Stadt.  — 1448  Juli  18. 

Original  St.Urk.  W /_yjy. 

Hängendes  Siegel  des  Rats. 

Wir  Hanns  Rote  ritter  bürgcrmcistcr  und  der  rate  ze  Basel  tunt  kunt 
25  mengklichem  mit  disem  briefe,  das  für  uns  komen  synt  Claus  Helprün, 
Hanns  Kesseler,  Burchart  Besserer,  Hanns  Stüber  der  zymberman  und 
Reynhart  Falkencr  der  mürer,  unser  bürgere,  die  fünfe  so  von  unser  stette 
wegen  über  die  büwe  gesetzt  sint,  und  hand  uns  verkündet  und  geoffenet, 
wie  das  für  sy  komen  sien  die  ersamen  Heinrich  Jselyn  und  Hanns  Zschecke- 
30  burlyn,  unser  büwmcistere,  und  klagten  zu  dem  bescheidenen  Clausen  Stut- 
zemberg,  ouch  unserm  burger,  als  die  erberen  meister  von  der  mecziger  zunfte 
in  unserem  schinthüs  eyn  private,  die  da  stossc  an  eyn  hinderlouben  des 
huscs  Efringen,  gelegen  in  unser  obgenanten  stat  Basel  under  den  cre- 
mem,  das  vorziten  Stcffans  Offcmburg  seligen  gewesen  und  nüzemäl  des 
35  obgenanten  Claüscn  Stutzembergs  were,  gemacht  haben  uff  unser  widerrüf- 
fung,  und  aber  dieselbe  loube  über  den  grossen  Birsich  uff  stenyn  süle  ge- 
setzt und  ander  gebuwe  dar  uff  so  verrc  uberschossen,  das  unser  almende 
des  Birsichs  berlich  damit  ubcrbüwen  sie  etc.:  das  sy  da  nach  klag  antwurt 
rede  und  widenede  cynheliclich  erkennt  haben  und  ubereyn  kommen  sient, 
40  das  der  vorgemelter  Claus  Stuzcmbcrg  allen  den  büw,  den  er  an  sinem 
vorgenanten  huse  für  die  stcynyn  sulc  üsz  und  für  den  rechten  buw  reichen- 

174.  a)  über  Jer  Zeile  nachgetragen  A. 


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320 


den  habe,  in  cyncm  monat  dem  ncchstcn  gentzlich  abtün  solle  und  brechen. 
Doch  sollent  dieselben  stenyn  sule  dasclbs  bliben  an  menglichs  intrag  und 
Widerrede.  Wolte  ouch  Claus  Stutzemberg  oder  sincs  benempten  huses 
nachkonem  uff  die  vorgcmcltcn  sule  in  künftigen  ziten  utzit  buwen,  das 
sollent  sy  setzen  nach  dem  bly  glich  ubersich  uff  den  sulen  nach  buwes  5 
recht,  one  geverde.  Als  denn  das  obreste  ort  der  vorgedochten  louben 
an  den  sturphbanck  unsers  obgeschribncn  schinthüscs  reichende  sie,  sollent 
die  selben  meister  iren  gebruch  gehandelt  schaffen  dem  selben  ort  one 
schaden.  Mochte  aber  das  nit  komlich  gescheen,  so  sollent  doch  die  be- 
nempten meister  die  want  daselbs  mit  dicken  dilinen  solichen  schaden  ze  10 
versehende,  wie  dick  des  not  wirt,  futren  lassen  und  beslahcn.  Ouch  sol- 
lent die  obgenanten  von  der  metziger  zunfft  eynen  kenell  in  irs  selbs  kosten 
legen  vor  zu  ende  des  privaten  tachs,  dar  inn  der  tachtrouff  in  den  Bir- 
sich  der  obgeschribenen  louben  unschedelich  gewiset  werde.  Alles  nach  lüt 
und  saghe  eyns  briefes  vorziten  darüber  geben,  der  da  gelesen  wart  und  in  15 
synen  kreften  gentzlich  bliben  soll ; alle  geverde  in  disen  Sachen  gentzlich 
iiszgescheiden.  Und  wannd  die  obgenanten  funfe  dis  also  erkennt 

haben,  har  umb  so  wellent  wir  und  gcbictcnt  ouch,  das  man  cs  also  halte 
und  da  wider  nyemand  tfige  in  dheyn  wisc.  Des  zu  urkunde  hand  wir 
unser  obgenanten  statt  ingesigcl  thun  henckcn  all  disen  brieff,  der  geben  20 
ist  als  man  zalte  nach  Crists  gebürte  thusent  vierhundert  viertzig  und  acht 
jare  uff  donrstag  nach  sant  Margrethcn  tag  der  heiligen  jungfrowen. 

176.  Drei  genannte  Geistliche  stellen  den  Brüdern  Clas  und 
Heime  Dulling  das  Zeugnis  aus,  dass  sie  am  Lehen  und  zu  Kamp 
wohnhaft  sind,  für  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel.  25 

— 1448  August  1 5. 

Original  Geh.  Reg.  B I V'. 

Drei  auf  gedrückte  Siegel. 

Den  ersamen  wyssen  und  vorsichtigem  borgermeyster  und  rat  der  stat 
Bassel  wir  Neklae  Medetroster  dechen  des  copyttels  zu  ßopparten  und  kerche-  3U 
her  zu  Kamp  Tryerer  bestoms,  Johann  von  Herborn  und  Necklaüs  Mussz 
daselbes  inbieden  uch  unser  inges  gebett  und  alles  heylle  und  begem  üch  zu 
woszen,  so  wie  daz  Clas  Dulling  und  Heintze  gebroder  sint  zu  uns  komen 
und  liant  begert  von  uns,  en  ein  küntschafft  zu  geben  ers  lebens,  bekennen 
wir  vorgenante  Nccklas  Johan  und  Necklas,  daz  die  egenanten  Clas  und  35 
Heintze  Dulling  by  uns  zu  Kampt  zu  dysser  zyt  wanhafft  sint  und  von  den 
genaden  gots  stark  und  gesunt,  als  sic  scheinen,  sint,  und  nemen  daz  off 
unsscr  preystcrschafft  und  eyde,  die  wir  unsserm  genedigen  hern  von  Trycr 
gedan  han.  Des  zu  oirkonde  und  merer  sechcrhcytt  han  wir  vorgenante  pryster 
umb  bede  weyl  der  egenanten  Clas  und  Heintze  Dulling  unsser  ingcsigel  an  40 
ende  dysser  schrefft  gedrockct,  da  man  schrybt  nach  Crcst  gebode  dusent 
fierhondert  fertzig  und  acht  jairen  off  unsser  lieben  frauwen  dag  assomzioncs. 


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321 


177.  Eglolff  Etterli  Stadtsc/ireibcr  zu  Luzern  bekennt  von 

Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  10  Gulden  schuldigen  Zinses 
empfangen  zu  haben.  Luzern  1448  September  4. 

Original  Papier  St  7 E jz. 

5 Auf  gedrücktes  Siegel. 

178.  Die  Notare  beurkunden  die  Erklärung  des  Johannes 

Gemminger  Offieials  von  Basel  vor  dem  alten  und  neuen  Rate 
der  Stadt,  dass  er  keinen  Atiftrag  gehabt  habe,  Nicolaus  V.  im 
Namen  der  Stadt  Obedicnz  zu  leisten.  — 144S  September  10. 

10  Original  St.Urk.  nt  /jpb  (A).  — Gleichzeitige  Copie  Conciliumbuch 

fol.  77  (B). 

3 Notariatsseichen. 

In  nomine  domini  amen,  l’er  hoc  presens  publicum  instrumentum 
cunctis  pateat  evidenter  et  sit  manifestum,  quod  anno  a nativitate  eiusdem 
15  domini  millesimoquadringentesimoquadragcsimooctavo,  indictione  undccima, 
die  vero  martis  decima  mensis  semptembris  de  mane  infra  octavam  et 
nonam  horas,  pontificatus  sanctissimi  in  Christo  patris  et  domini  nostri  do- 
mini Kclicis  divina  providentia  pape  quinti  anno  nono  ßasilee  coram  pro- 
vidis  et  circumspcctis  viris  dominis  de  novo  et  antiquo  inclite  civitatis  Basi- 
20  liensis  consulatibus*)  consulibus  in  domo  consulatus  corundem  ad  infrascripta 
peragenda  consiliaritcr  et  ad  sonum  campanarum  morc  corum  solito  convo- 
catis  et  congregatis  ac  in  venerabilium  et  egregiorum  virorum  dominorum 
et  magistrorum  fratris  Petri  de  Colle  ordinis  sancti  Francisci  sacre  theo- 
jogie  professoris,  Johannis  de  Rcvc  sacri  palatii  apostolici  causarum  auditoris, 
25  decretorum,  et  Ilenrici  Amici  artium  et  medicine  doctorum,  neenon  fratris  Con- 
radi  Kyll  ordinis  fratrum  Hercmitarum  sancti  Augustini,  minoris  penitenciarii, 
et  nostrum  notariorum  publicorum  subscriptorum  ad  hoc  specialiter  vocato- 
rum  et  rogatorum  presentia  personaliter  constitutus  providus  et  circumspectus 
vir  magister  Conradus  Cunlin  ipsius  inclite  civitatis  Basiliensis  prothonotarius 
30  vice  nomine  et  pro  partc  ipsius  consulatus  verba  sua  ad  vencrabilem  et  egregi- 
um  virum  magistrum  Johanncm  Gemminger  decretorum  doctorcm,  officialcm 
curie  Basiliensis,  ibidem  presentem  et  audientem,  dirigendo  in  cffcctu  dixit: 
Venerabilis  dominc  officialis,  in  facto  obedientic  et  declarationis  per  vos  in 
urbe  Romana  factarum,  postquam  ab  eadem  urbe  essetis  reversus,  coram  ve- 
35  nerabilibus  dominis  de  capitulo  ecclesie  Basiliensis  in  presentia  ambasiatorum 
dicti  consulatus  ad  hoc  deputatorum  dicere  habuistis  et  dixistis,  ad  recipien- 
dura  gressus  ad  urbem  Romanam  et  ibidem  bullas  scu  litteras  ibidem  im- 
petratas  et  reportatas  ac  ctiam  ad  facicndum  obedientiam,  de  qua  in  ipsis 
littcris  fit  mentio,  mandatum  a dicto  consulatu  scu  ab  cius  nuntiis  una 
40  vobiscura  ad  illustrissimum  principcm  et  dominum  Romanorum  regem  dc- 
stinatis  non  habuissc,  prout  ncc  habuistis;  dictorum  dominorum  mcorum  de 
173.  a)  consulat.  A. 

Urkundenbuch  der  Stadt  Basel.  VII.  41 


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322 


consulatu  hic  presentium  intentio  in  hoc  vcrsatur,  ut  candcm  confcssioncm 
tune  coram  prefatis  dominis  de  capitulo  factam  hic  coram  prefatis  venera- 
bilibus  et  egregiis  viris  et  dominis  ac  notariis  infrascriptis  recitare  et  de- 
nuo  confitcri  vclitis.  Quiquidem  magister  Johannes  Gcraminger  ofTicialis 
Basilicnsis,  postquam  longum  per  cum  tarn  coram  prefato  illustrissimo  prin-  5 
cipe  domino  Friderico  Romanorum  rege  quam  ctiam  in  curia  Romana,  ut 
asseruit,  habitum  et  factum  rccitasset  proccssum  et  itcrum  per  strennuum 
militem  dominum  Arnoldum  de  Ratperg  antiquum  burgimagistrum  ac  ctiam 
ipsum  magistrum  Conradum  prothonotarium  nominibus  quibus  supra  fuisset 
sub  brevibus  interrogatus,  an  umquam  habuisset  speciale  mandatum  ab  ipsis  10 
dominis  de  consulatu  aut  nuntiis  sive  oratoribus  ciusdcm  ut  supra  ad  facien- 
dum  talia,  que  ipsorum  consulatus  ct  civitatis  nominibus  fccisse  dicitur  et 
bulle  per  cum  apportatc  continercnt,  vel  non,  ct  quod  brevitcr  ad  propo- 
situm  vellet  respondere,  — ipsc  tune  magister  Johannes  Gemminger  ofticialis, 
sic  ut  premittitur  interrogatus,  respondendo  dixit  et  expresse  confcssus  fuit,  15 
se  nunquam  habuisse  ab  ipsis  dominis  de  consulatu  aut  nuntiis  sive  ora- 
toribus ciusdcm  prenotatis  aliquod  mandatum  ad  faciendum  illa,  que  in  ip- 
sis bullis  sive  litteris  tamquam  eorum  procurator  et  sindicus  pleno  ipsorum 
mandato  fulcitus  fecissc  dicitur.  Qua  responsione  per  ipsum  ofiicialcm  data 
ct  postquam  ad  intcrpcllacionem  ipsius  strennui  militis  domini  Arnoldi  de  20 
Ratperg  ab  ipsis  dominis  se  retraxisset  ct  paulopost  vocatus  ad  eorum  pre- 
sentiam  revenisset  ct  prefatam  suam  responsionem  tarn  in  vulgari  almanico 
quam  verbis  latinis  reiterasset,  prefatus  magister  Conradus  prothonotarius 
nomine  et  ex  partc  totius  consulatus  inclitc  civitatis  Basiliensis  de  eorum 
expresso  jussu  et  voluntate  petiit  a nobis  notariis  publicis  infrascriptis  25 
unum  vel  plura  publicum  seu  publica  instrumentum  aut  instrumenta  Acta 
sunt  hec  anno  domini,  die  mense  hora  loco  ct  pontiheatu  quibus  supra, 
presentibus  ctiam  ibidem  prefatis  dominis  fratre  Petro  de  Collc  ordinis  fra- 
trum  Minorum,  Johanne  de  Rcvc  dccrctorum,  Hcinrico  Amici  mcdicine 
doctoribus,  et  Conrado  Kyll  ordinis  fratrum  Hcremitarum  sancti  Augustini,  30 
testibus  ad  premissa  in  eorum  testimonium  vocatis  spccialiter  et  rogatis. 

N.  S.  Et  ego  Johannesfridricus  Wintcrlinger  de  opido  Rot- 

wil — signavi  in  (idem  ct  testimonium  eorundem 

premissorum  rogatus  et  requisitus. 

N.  S.  Et  ego  Johannes  Fridcrich  de  Munderstat  — — — 35 

hoc  presens  publicum instrumentum confeci  et 

signavi  rogatus  et  requisitus  in  fidem  et  testimonium 

omnium  et  singulorum  premissorum. 

N.  S.  Ego  Petrus  Pauli  de  Turnout  clericus  Camcracensis 

dioccsis,  publicus  impcriali  auctoritate  notarius,  quia  premis-  40 

sis interfui ideo  presens  publicum  manu  mea 

propria  scriptum  instrumentum  exindc  cum  prcscriptis  nota- 
riis confeci  subscripsi  ct  — — signavi rogatus  et 

requisitus. 


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323 


179.  Herzog  Albrecht  von  Österreich  gicbt  den  Boten  Basels 
zum  Tage  in  Neuenburg  am  16.  Oktober  sicheres  Geleit. 

Villingen  14.48  Oktober  lg. 

Original  Papier  Deutschland  B2  IT  fol.  21. 

5 Spuren  des  aufgedrückten  Siegels  auf  der  Rückseite. 

Wir  Albrecht  von  gots  gnaden  herezog  zu  Ostcrrich,  zu  Steir,  zu 
Kümden  und  zu  Crain,  grave  zu  Tirol  etc.,  bekennen:  Als  die  ersamen 
weisen  unser  besundcrlieben  der  burgermeister  und  rate  zu  Basel  yccz  auf 
sand  Gallen  tag  zu  ainem  tag,  den  wir  mit  in  zu  Newenburg  laisten  werden, 
10  ir  botschafft  schikchcn,  daz  wir  derselben  ir  botschafft  und  allen  den  irn,  so 
ungcvirlich  mit  in  dasclbsthin  gen  Newnburg  komen,  darczu  allen  den  irn, 
die  in  Zeiten  dcszselbcn  tags  zu  und  von  in  ungcvirlich  reytten,  unser 
Sicherheit  und  gelayt  geben  haben  wissentlich  da  auf  solhem  tage  ze  sein 
als  lang  der  weret  und  wider  on  ir  gewarsam.  Davon  gebieten  wir  den 
15  edeln  und  unsern  lieben  getrewn  allen  unsern  haubtlewten,  graven  freyen 
rittern  und  knechten,  vogten  schulthcisscn  burgermeistern  riten  und  gc- 
mainden  in  steten  und  auf  dem  lannde  ernstlich  und  wellen,  daz  sy  solh 
unser  gelayt  vcsticlich  halten  und  dawider  nicht  tun  noch  das  andern  yc- 
mand  zetün  gestatten  in  dhain  weis.  Das  mainen  wir.  Mit  urkünd  des 
20  briefs,  geben  zu  Villingen  an  dinstag  vor  sand  Gallen  tag  anno  etc.  xl.viij. 

Dominus  dux  in  consilio. 

180.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  empfehlen  ihren 
Freunden  und  Eidgenossen  einen  genannten  Priester,  der  bei  einem 
Überfall  auf  Rheinfelden  beraubt  worden  ist.  — 1448  Oktober  28. 

25  Concept  Urkundenbuch  III 1 (B). 

Wir  Hanns  Rot  ritter  burgermeister  und  der  rate  zu  Basel  tünd  kunt 
menglichcm  mit  disem  briefc:  Als  leyder  die  statt  Rinfelden  durch  cttliche 
rüter  mit  iren  anhangern  ungeseit  und  ungewarnet  abegelouflfen  und  über- 
fallen worden  ist  und  die  erbern  lute  darinn  gefangen  und  zem  teil  in  die 
30  türn  geleit,  ettlich  getrengt  ze  sweren  sich  in  gcfangenschaft  ze  antworten, 
ouch  cttliche  sust  entrunnen,  dazu  ir  wibc  und  kinde  aller  ir  habe  und  güts 
beraubet*),  unmenschlichen  gehalten,  undcrsücht  und  darnach  ellendiclichen 
usgestossen,  ouch  etwevil  der  geistlichen  übelgehandelt  und  gesmehet  wor- 
den sint,  under  denen  mit  sunderheit  discr  erber  priestcr  her  Heinrich 
85  Swcbelin,  ziuger  disz  briefs,  ouch  gewesen  und  von  allen  dem,  des  er 
gelcbcn  solle,  mit  grossen  sorgen  kume  entrunnen  ist;  derselbe  her  Hein- 
rich sich  nü  in  sinem  ampt  und  ouch  sust  mit  der  benanten  statt  Rynfcldcn 
alczyt  redelich  erberlich  und  gctrüwclich  gehalten,  als  uns  das  die  erbern 
lute,  unser  güten  fründe  und  lieben  eydtgenossen  von  Rynfclden  gloüplich 
40  geseit  und  wol  gerümet  band;  harumbc  so  bitten  wir  alle  und  yegkliche 
unser  lieben  und  güten  fründe  und  ouch  unser  lieben  eydtgenossen,  das  sy 

180«  »)  wiederholt  R. 


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inen  den  benanten  erbem  herren  gütlich  lassent  empfolhen  sin  und  im  frünt- 
lich  hclffcn  und  züschüb  thün,  das  er  sin  libnarungc  dcstcrbasz  gchaben  und 
sich  hinbringen  möge.  Do  wollent  üch  harinn  früntlich  und  gutwillig  gegen 
dem  benanten  hem  Heinrichen  erzoügen.  Daran  tünd  ir  got  ein  ere.  Da 
wir  es  denn  . . .*)  in  uns  vermöglichen  Sachen  umb  üch  verdienen  mögent,  5 
wellen  . . .b)  wir  alczyt  willig  sin.  Geben  mit  unser  stette  secretem  ingesigel 
versigelt  uff  mentag  sant  Symon  und  ]udas  tag  der  heiligen  zwelffbotten 
anno  etc.  CCCC°XLoctavo. 

181.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  erteilen  sicheres  Ge- 
leite zur  Einholung  der  Gemahlin  Herzog  Sigmunds  von  Österreich.  10 

— 1448  November  23. 

Concept  Missiven  5,  62. 

Wir  Hanns  Rote  rittcr  burgcrmcistcr  und  der  rate  ze  Basel  tund 
kunt  menglichem  und  bekennent  offenlich  mit  disem  briefe : Als  der  durch- 
luchtig  hochgeborn  fürste  und  herre  her  Sigmund  herezog  ze  Osterrich  etc.,  15 
unser  gnediger  herre,  sin  treffenlich  botschafft  ze  schickende  meynt  gegen 
der  hochgeborn  fürstin  und  frowen  der  kunigin  von  Schotten,  siner  gnaden 
gemahel,  unser  gnedigen  frowen,  die  ze  reichen  und  sinen  gnaden  zuzc- 
bringen,  da  dieselbe  unser  gnedige  frowe  mit  den  iren  durch  unser  stat 
schlosze  und  gebiete  müt  hat  ze  ziehen,  dz  wir  da  dieselben  unser  gnedige  20 
frowen  von  Schotten  und  alle  die,  so  gegen  ir  hin  in  und  mit  ir  wider  herusz 
in  und  durch  unser  stat  schlosze  und  gebiete  kommen  und  ziehen  werdent, 
welicherley  stats  eren  oder  wirden  die  syent,  mit  allen  iren  dienern  pher- 
den  watsecken  vclisen  und  gute,  nüczit  uszgenommen,  uncz  an  anderhalb 
hundert  pherde  ungcvarlich,  getröstet  und  sichergeseit  hand,  trostent  und  25 
sagent  sy  sicher  und  gebent  inen  ouch  unser  fry  sicher  geleit  mit  disem 
briefe,  in  und  durch  unser  stat  schlosze  und  gebiete  ze  ziehen,  ze  körnen, 
dar  inn  ze  sin,  so  lange  iren  gnaden  das  gcvellig  sin  wirt,  und  wider  dar- 
usz  für  uns  und  die  unsern  und  alle  die,  so  uns  zuversprcchcndc  stand,  alle 
geverde  und  argeliste  harinn  genczlich  vermitten.  Des  zu  urkunde  hand  30 
wir  unser  stette  sccret  ingesigel  lassen  trucken  in  disen  brieff,  der  geben 
ist  uff  samstag  vor  sant  Kathcrincn  tag  anno  domini  M°cccc°XLviij®. 

182.  Arnolt  Gelthus  gnant  Echzeller  [von  Mainz]  bekennt  von 

Otman  von  Molhüsen  Bürger  von  Basel  im  Namen  dieser  Stadt 
52  Gulden  rückständiger  Zinsen  empfangen  zu  haben.  35 

— 1448  Dezember  7. 

Original  Papier  Geh.  Reg.  B / V". 

Aufgedrücktes  Siegel. 

Eine  Quittung  desselben  Inhalts,  aber  andern  Wortlauts,  auf  einem 

Papierstreifen  ohne  Siegel,  mit  dem  offenbar  verschriebenen  Datum  40 

Miiijc  und  xviij  jair  off  Lucie  (Dezember  13)  a.  a.  0. 

ISO.  a)  ein  verlöschtes  Wort  B,  vielleicht  jemer.  b)  ebenso  B,  vielleicht  ouch. 


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325 


183.  Genannte  Söldner  verpßichteti  sich,  der  Stadl  Basel  nach 
angegebenen  Bedingungen  zu  dienen.  — i^fS  Dezember  z6. 

Original  St.Urk.  «*  ijpb. 

5 hängende  Siegel,  wie  im  Texte  genannt. 

5 Wir  dise  nachgeschriben,  mit  namracn  Hanns  von  Westernach,  Peter 
von  Zütern,  Caspar  von  Westernach“),  Wilhelm  von  Urbach,  Hanns  von 
Godertcn,  Hanns  von  Titzingen,  Bartholme  Bulach,  Claus  von  LangenlJr  ge- 
nant Kliughamcr,  Jacob  von  Bettingen,  Lcodegari  von  Heideck,  Hanns  von 
Wikershein,  Hanns  von  Richenstein,  Dietrich  von  Fronden,  Reynhart  von 
10  Hagenow,  Hanns  Sarburger  genant  Valkenstein,  Hanns  Mey  von  Lampsen, 
Erhärt  von  Münchwiler,  Hanns  Bleich,  Claus  Koppyn  von  Martlingen,  Claus 
von  Straszburg  genant  Röbely,  Eberhart  von  Hergscm,  Jchan  Mosyn,  Hanns 
von  Erfart,  Berchtold  Stehelin,  Hcngkin  von  Kaltenbrunnen  und  Hanns 
Krug,  tünd  kunt  menglicliem  und  bekennen  offcnlich  mit  disem  briefc : Als 
15  die  ersamen  wisen  burgermeister  und  der  rate  der  statt  Basel,  unser  gne- 
digen  lieben  herren,  uns  alle  und  ettliche  der  unsern  diener  zu  iren  solde- 
nem  und  dienern  bestellet  und  emphangen  hand,  das  wir  inen  getrüwlich 
und  erberlich  zc  dienende  gelopt  und  ouch  die  ordenunge,  so  hie  nach  ge- 
schriben  stät,  unverbrochenlich  ze  haltende  liplich  zu  got  und  den  heiligen 
20  mit  uffgehepten  handen  und  gelerten  Worten  gesworn  habent;  die  selbe  or- 
denungc  lutet  als  hie  nach  gcschribcn  stät : Des  ersten  das  wir  dem 

burgerraeister,  dem  rate  und  den  bürgern  gemeinlich  der  statt  Basel  ge- 
truwlich dienen  und  warten  wellen  und  söllen  unser  yeglicher  mitb)  so  vil 
pherden  und  erbem  rcdelichcn  knehten,  als  wir  denn  bestellet  werdent, 
25  wol  bereit  und  mit  unser  eigenen  habe  uffgerüstet,  so  lange  wir  bestelet 
sint;  und  was  uns  empfolhen  wirt  oder  man  uns  heisset  thun,  das  wir  das 
thun  und  werben  söllent  nach  allem  unserm  besten  vermögen ; ire  vigende 
an  übe  und  güte  schedigen,  so  wir  jemer  strcngklichest  können  oder  mögen. 
Wir  söllcn  und  wcllent  ouch  selbs  gctruwdich  und  ernstlich  ufeccze  er- 
30  denckcn  uff  alle  die,  so  der  statt  Basel  vyende  nü  ze  ziten  sind  oder  har- 
nach  werdent,  alldwile  wir  ire  diener  sint,  und  uff  alle  die,  so  der  statt  burger 
oder  die  iren  schedigent  oder  inen  unrecht  tünd,  heimlich  oder  offenlich, 
wie  sich  das  füget,  das  wir  die  ouch  schedigen  und  angriffen  söllcn  und  wellen, 
so  wir  beste  und  strengklichest  könnent  und  mögent;  der  statt  und  der 
35  iren  nucz  und  ere  werben  und  schaffen  und  iren  schaden  wenden,  getrüw- 
lich  und  nach  unserm  besten  vermögen.  Und  umb  unsern  dienst  sol  und 
wil  man  unser  yegklichem  uff  ein  pherde  fünff  Rinsch  guldin  zem  monett 
zu  solde  ze  geben  und  ouch  nit  me  sol  man  unser  einem  uff  ein  pherdt 
gebunden  sin.  Und  wenn  wir  gon  Basel  in  die  statt  komen,  so  sol  man 
40  unser  pherde  und  habe  mustern  und  stymmen  und  uns  da  für  versprechen. 
Ouch  sollen  wir  unser  gestymmte  pherde  nit  verkouffen  noch  abekomen 


188.  >)  /Rer  folgt  getilgt  Peter  von  ZUtren  A.  b)  hierzu  am  Rande  mit  Platzzeichtn 

nemlich  A, 


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326 


in  dhcinen  weg  onc  der  bcnanten  unser  hcrren  der  räten  oder  dere,  so  von 
inen  darüber  geseezt  sint,  wissen  und  willen;  denn  ritten  wir  ungestymmte 
pherde  one  urloub  und  ungeheissen  von  denen  als  obstät,  giengent  uns  die 
abc,  darumb  seilte  man  uns  nüczit  schuldig  noch  verbunden  sin  ze  tundc 
noch  ze  gebende.  Wir  söllent  ouch  unsem  pherden  tag  und  nacht  nach  5 
noturft  luter  geben,  als  sich  denn  gebürt.  Und  welichcr  under  uns  oder 
unsem  knechten  kein  pherd  hett,  dem  sol  man,  dwile  er  kein  phert  hat, 
nit  me  denn  halben  soldt  gebunden  sin  ze  geben.  Item  giengent  uns  ouch 
unsere  pherde  in  unser  hcrren  der  räten  oder  der  statt  dienst  abe,  die 
söllent  uns  vergolten  werden,  als  sy  denn  gestymt  sind  oder  werdent.  Wir  10 
söllent  aber  dhein  unser  pherde,  so  wir  meynen  woltent  das  die  bresthaß- 
tig  werent,  übergeben  noch  in  den  marstal  stellen,  sy  sien  denn  vorhin 
durch  die,  so  darüber  geseezt  sint,  besehen  und  geheissen  übergeben  ; denn 
dwile  ein  pherd  ufrccht  und  on  mercklich  gebresten  ist,  die  es  zu  riten 
gancz  unnücz  machent,  der  es  nit  genert  werden  mag,  sol  man  das  nit  ge-  15 
bunden  sin  zc  bczalen  noch  umb  sölich  gebresten  mit  uns  oder  dheinem 
der  unsem  in  sunders  weder  wenig  noch  vil  pflichtig  sin  ze  überkomen. 
Giengent  uns  ouch  unsere  pherdt  abe,  so  wir  nit  in  der  obgenanten  unser 
herren  dienst  werent  oder  ob  wir  mütwilliclich  yergenthin  rittent  onc  der 
räten  und  der  iren  geheisz,  so  sol  man  uns  ouch“)  nüczit  dafür  ze  gebende  20 
verbunden  sin.  Item  und  was  gefangen  wir  in  der  statt  dienste  vahent,  die 
rcchtschuldig  und  vyende  sint,  söllent  und  wellen  wir  den  räten  antwurten; 
doch  sol  die  habe,  die  by  inen  funden  wirt,  zu  vorusz  unser  und  der  ge- 
sellen sin,  so  da  by  gewesen  sint.  Fündc  es  sich  aber,  das  unser  hcrren 
die  räte  beduhte,  das  sy  zu  sölichen  gefangenn  nit  recht  hettend,  sunder  20 
die  wider  lidig  zaltent,  so  sollen  wir  inen  die  habe  ouch  widerkeren  und 
genczlich  volgen  lassen.  Item  ouch  sollen  wit  rare  und  meister  zu  Basel 
unsem  lieben  herren  und  irem  houptmann,  so  uns  yc  zü  ziten  geben  wirt, 
in  allen  sachcn  gehorsam  sin  ze  dienen,  an  weliclien  enden  uns  das  be. 
scheiden  und  man  unser  notdürftig  wirt  Rittent  wir  ouch  oder  unser  ^ 
dheiner  oder  sin  diener  yergenthin  in  unser  oder  sin  selbs  Sachen  und  von 
siner  not  wegen,  alle  dwile  denn  wir  oder  sie,  so  von  uns  usz  sint,  sol  man 
ouch  keinen  soldt  schuldig  sin  ze  bezalen.  Wurde  uns  ouch  von  rate  und 
meister  zü  Basel  unsem  hcrren  urloub  geben  oder  ob  wir  selbs  urloub 
nüment  oder  ob  unser  dheiner  in  der  zit,  als  wir  gestympt  sint  und  be-  35 
stellet  werdent,  und  die  obgenanten  unser  herren  die  zyt  kriege  hettent  mit 
yemand,  wer  der  wer,  von  den  benanten  unsem  herren  komen  würde,  ce 
der  krieg  gerichtet  wurde,  so  söllent  wir  doch  by  unsem  obgeschribenn 
eyden  wider  die  statt  Basel  nit  thün  noch  wider  ir  helfler  und  die,  so  von 
iren  wegen  zü  dem  kriege  verhaßt  sint,  alle  dwile  der  krieg  weret  nit  sin  40 
in  dheinen  wege.  Were  ouch  das  unser  dheiner  in  der  räten  dienst  oder 
von  irs  kriegs  wegen  in  zyt  irs  diensts  gefangen  wurde,  so  söllent  sy  kein 
richtunge  ußnömen,  er  sie  denn  ouch  darinn  begrißen.  Sy  söllent  uns  aber 
weder  costen  noch  schaden  von  sölicher  gefangenschaßt  wegen  nit  verbun- 
188«  a)  wiederholt  A,  »45 


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327 


den  noch  schuldig  sin  abezetragendc,  denn  in  zyt  unser  einer  gefangen 
ist,  er  habe  zyl  oder  nit,  so  sol  man  im  halben  soldt  pflichtig  sin  ze  geben. 
Wöre  aber  das  unser  dheiner  erschlagen  oder  liblosz  geton  wurde  in  disem 
kriege  oder  in  der  obgenanten  statt  Basel  dienste,  davor  got  lange  sin  welle, 
6 darumb  sol  man  uns,  unsern  erben  noch  nachkomcn  noch  sust  niemand  von 
iren  wegen  nuczyt  gebunden  noch  schuldig  sin  ze  gebende  in  dhein  wisc 
anders,  denn  unsern  hamesch  und  pherde,  so  uns  gestymmet  sint  und  die 
wir  redlich  verlorn  hand.  Verlure  aber  unser  dheiner  sin  habe  one  not 
durch  sin  selbs  hinlessikeit  willen,  dem  sol  man  die  nit  verbunden  sin  ze 
10  bezalende.  Ob  ouch  wir  oder  unser  dheiner  yemer  dhein  ansprache  hette 
gewunne  oder  haben  woltc,  ouch  nach  dem  und  im  urloub  geben  wurde 
oder  selber  nümc,  an  rate  und  meister  der  statt  Basel  oder  ycmant  der  iren, 
in  sunders,  warumb  das  wer  und  wie  sich  das  fugte,  by  zit  als  wir  diener 
sint,  nüczit  uszgenommen,  darumb  sollen  und  wellen  wir  recht  geben  und 
15  nümen  vor  rate  und  meister  zu  Basel  und  nyenan  anderswa;  und  was  urteil 
und  recht  in  den  Sachen  geben  wirt,  wellen  und  sollen  wir  halten  und  da 
wider  niemer  thun  noch  schaffen  getan  werden  in  dhein  wise,  alles  unge- 
varlich.  Und  welher  under  uns,  so  vor  stand,  als  ouch  vorbegriflen  ist,  be- 
hept  und  gemustert  wirt,  den  sol  man  drye  monett  neclist  nacheinander 
20  körnende  bestellen  und  beheben  ouch  in  mossen  vor  gelütert  stät  Und  des 
zu  vesten  waren  urkunde  haben  wir  Hanns*)  von  Westernach,  Hanns  von 
Gordcrten,  Hanns  von  Ticzingen,  Claus  von  Langenlar  genant  Klinghamer 
und  Bcrchtold  Stehelyn  und  unser  yegklichcr  insunders  sin  eygen  inge- 
sigel  von  unser  selbs,  ouch  der  andern  unsern  mitgcscllcn  und  knechten 
25  bitte  wegen,  die  nfi  ze  zyten  eigener  ingesigeln  nit  enhand,  des  wir  die 
andern  obgenanten  bekennen  und  der  benanten  unser  mitgcsellen  ingesigeln 
uff  dis  mole  gebruchende  sint,  uns  und  sy  aller  vorgcschribener  dingen  ze 
übersagende,  an  disen  brieff,  der  geben  ist  uffb)  mentag  noch  sant  Lucien  tag 
als  man  zalt  nach  Cristi  gebürt  vierczehcnhundert  vierczig  und  acht  jarc. 


30  184.  Hennman  von  Wiltperg,  Hanns  Speich,  I.ienhard  mit  dem  Bard, 

Hcnnslin  von  Ramstcin,  Heinrich  Buman,  . . Schcllcmburg,  Friderich  von 
Eberspcrg,  Hanns  von  Osten  genant  Hofmeister,  I’eter  Ziegler  von  Hagnow, 
Bartholome  Brancz  genannt  Ochscnmcistcr  verpflichten  sich  der  Stadt 
Basel  als  Söldner  zu  dienen  unter  den  gleichen  Bedingungen, 
35  wie  im  Vorigen.  [1448  Dezember  16.] 

Original  St.  Uri.  tf.  1399,  undatiert. 

Hängende  Siegel  van  Hcnman  von  Wiltperg  und  Hanns  Speich. 

Der  Wortlaut  stimmt  mit  dem  Vorigen  überein,  doch  fehlt  der  Satz 

Werc  ouch  das  unser  dheiner gefangen  wurde  bis  pflichtig  sin 

40  ze  geben  (S.  326  Z.  4/  bis  oben  Z.  2). 

183.  a)  auf  Ratur  A.  b)  von  hier  an  mit  anderer  Tinte  A, 


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328 


185.  Markgraf  Jakob  von  Baden  verkündet,  dass  er  am 
6.  Januar  zu  Neuenburg  i.  B.  zwischen  Basel  und  fünf  genannten 
Hauptleuten  von  Rheinfelden  schlichten  wird.  — 144.8  Dezember  26. 

Gleichzeitige  Copie  in  Geh.  Reg.  AHO  pag.  35.  Überschrift  Tröstung. 

Wir  Jacob  von  gottes  gnaden  marggraff  zu  Baden  und  grave  zü  Span-  5 
hein  bekennen  offenlich  mit  disem  briefe:  Als  sich  ettwas  Unwillens  und 
vyndschaft  zwüschcnt  den  ersamen  wisen  unsern  lieben  besundern  burger- 
meistcr  rate  und  gemeinde  der  statt  Basel  an  einem  und  Wilhalmen  von 
Grünenberg  ritter,  Thoman  von  Valckenstcin  fry,  Hannsen  von  Rechberg 
von  Hohen  Rechbcrg,  Balthasar  von  Blümenegke  und  Hannsen  von  Bolsen-  10 
heim,  ouch  unsern  lieben  besundern,  als  houptlüten,  und  iren  helffern,  so 
zü  RJnfelden  inn  sint,  am  andern  teilen  erhept  hand,  das  wir  da  durch 
unser  röte  und  bottschafft,  nemmlich  Hannsen  von  Entzbcrg  und  Hannsen 
Knüttel,  an  bede  vorgcmeldete  partycn  gesucht  und  begert  haben,  uns  eins 
früntlichen  unverbundenn  tages  zü  volgen;  des  ouch  von  denselben  par-  15 
tycn  züsage  funden  und  ein  früntlich  tag  angeseezt  ist  zü  sinde  zü  Nüwem- 
burg  im  Bryszgöw  uff  dynstag  nach  der  heiligen  dryer  künigen  tag  schie- 
nst künftig,  also  das  zü  demselben  tage  die  von  Basel,  ouch  die  so  zü  Ryn- 
velden  sint,  ir  treffenlich  machtbotten  mit  vollem  gewalt  für  uns  gen  Nü- 
wemburg  schicken  sollent  vor  uns  und  den,  die  wir  zü  uns  nemmen  werden,  20 
zü  tage.  Ouch  das  beder  vorgenanter  partliyen  machtbotten  und  alle  die, 
so  sy  mit  inen  bringen  und  von  irenwegen  uff  denselben  tag  komen  wer- 
den, vor  bederteilen  lüten  und  so  zü  inen  gehörent  und  gewand  sint  oder 
sin  werdent,  fry  getröstet  und  sicher  sollent  sin  libes  und  güts  zü  wasscr 
und  zü  lande  zü  dem  benanten  angeseezten  früntlichen  tage,  uff  dem  tage  25 
die  wile  der  wören  wirdet  und  nach  uszgang  und  abescheidt  desselben  tages 
untz  an  yegklichs  teils  sicher  gewarsami,  alles  ungeverlich.  Und  des  zü 
warem  urkünde  sint  diser  briefe  in  glicher  forme  drye  under  unserm,  ouch 
der  statt  von  Basel  und  der  obgenanten  fünff  houptlüten  ingcsigeln  ver- 
sigelt,  der  wir  einen  behalten  habent  und  yegklichem  obgenanten  teile  ouch  30 
einen  hand  thün  geben  uff  sant  Stepphans  tag  in  den  heiligen  wyhnahten 
in  anno  domini  M0.CCCC°.XLviij°. 

1S6.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkauf  en  an  Schaffnerin 
und  Schwestern  der  samnung  zü  dem  Turn  zu  Strassburg  ly  Gulden 
jährlichen  Zinses  von  den  Stadtgütern  um  255  Gulden  und  stellen  35 
als  Bürgen  Bernhart  von  Ratpcrg,  Hcnman  Offenburg,  Hannsz  Surlin, 
Hannsz  Murer,  Clausz  Schmidlin,  Werlin  Tessenheim,  Ratsgesellen. 

— 1449  Februar  10. 

Original  St.Urk.  if  140t. 

Siegel  fehlt.  40 

Die  Käuferinnen  erhöhen  das  Hauptgut  auf  260  Gulden  und 
setzen  den  Zins  auf  ij  Gulden  herab.  — 1430  August  15. 


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329 


Dieselben  setzen  das  Hauptgut  auf  255  Gulden  und  den  Zins 
auf  13  Gulden  herab.  — ^454  Mai  1. 

Ebenda  auf  der  Rückseite. 

187.  Hanns  Heinrich  Völmy  von  Utingen,  Walter  von  Ror,  Cunrat 
6 von  Schonsperg,  Caspar  Grünenwald,  Anteny  von  Vegcrsheim,  Hennslin  von 

Motter,  Hanns  Engel,  Heyny  Guter,  Hennszlin  Bader  von  Rynfelden,  Heinrich 
Schriber  von  Rynfelden,  Ülrich  Meiger,  Hanns  Wilhelm  Cunrat  Renninsfclt, 
Otmar  von  Sant  Gallen,  Hans  von  Hornberg,  Michel  Francke,  Cunrat  Fritschc, 
Hanns  Bosch,  Heinrich  Veling  verpflichten  sich  der  Stadt  Basel  als 
10  Söldner  nach  angegebenen  Bedingungen  zu  dienen  (wörtlich  gleich 
«*  183).  — *449  Februar  2t. 

Original  St.Urk.  «*  1402. 

Hängende  Siegel  der  beiden  ersten. 

188.  Markgraf  Jakob  von  Baden  verkündigt  einen  Versöhnungs- 
15  tag,  wie  in  rf  185,  auf  den  3.  April  in  Breisach. 

— 1449  März  9. 

Original  Geh.  Reg.  AHO  pag.  1 ff. 

Auf  gedrückte  Siegel  des  Markgrafen,  Basels  (Secret)  und  der  5 Haupt- 
leute. 

20  Wir  Jacob  von  gottes  gnaden  marggrave  zu  Baden  und  grave  zu 

Spanheim  bekennen  öffentlich  mit  disem  briefe:  Als  sich  ettwas  Unwillens  und 
viendschafft  zwüschend  unsern  lieben  besundern  Wilhelmen  von  Grunemberg 
ritter,  Thoman  von  Falckenstein  fry,  Hansen  von  Rechberg  von  Hohenrcch- 
berg,  Balthasarn  von  Blümeneck  und  Hansen  von  Bolsenlieim  als  hauptluten 
25  und  iren  helffern,  so  zu  Rynfelden  inn  sind,  an  einem,  und  den  ersamen 
wisen,  auch  unsern  lieben  besundern  burgermeister  rate  und  gemeynde  der 
statt  Basel  am  andern  teil  erhebt  hand,  das  wir  da  durch  unsere  rete  an 
beide  vorgemelten  parthven  gesucht  und  begert  haben,  uns  eins  früntlichen 
unverbunden  tags  züvolgen,  des  ouch  von  den  selben  parthyen  Zusage  funden 
30  und  ein  früntlich  tag  angesatzt  ist  zü  sind  zu  Brisach  im  Brisgeuw  uff  donrstag 
zunacht  nach  dem  sontag  als  man  in  der  heiligen  kirchen  singet  Judica 
nechstkomend ; also  das  zü  dem  selben  tage  die  von  Basel,  ouch  die  so  zü 
Rynfelden  sind  ir  trefflich  maclitbotten  mit  vollem  gewalt  gein  Brisach 
schicken  sollend  vor  uns  und  den,  die  wir  zü  uns  werden  nemen,  zü  tagende. 
35  Auch  das  beider  vorgenanten  parthyen  machtbottcn  und  alle  die,  so  sie  mit 
ine  bringen  und  von  iren  wegen  uf  denselben  tage  komen  werdent,  vor 
beiderteil  luten  und  so  zü  ine  gehörend  und  gewannt  sind  oder  sin  werdent 
fry  getröstet  und  sicher  sollend  sin  libs  und  güts  zü  wasscr  und  zülande  zü 
dem  benanten  angesetzten  früntlichen  tage,  uf  dem  tage  dwilc  der  weren 
40  wirdet  und  nach  uszgang  und  abscheid  desselben  tags  untz  an  jeglichs  teils 
sicher  gewarsamy,  alles  ungevcrlich.  Und  des  zü  warem  urckund  sind  diser 

Urkundenbuch  der  Stadt  Basel.  VII.  42 


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330 


brieve  in  glicher  form  dry  under  unscrm,  auch  der  obgcnantcn  funffhaupt- 
lute  und  der  statt  von  Basel  insigcln  versigelt,  der  wir  einen  behalten 
haben  und  jeglichem  obgenanten  teil  auch  einen  hand  tun  geben  uff  den  sontag 
Rcminisccre  anno  domini  millcsimo  quadringentesimoquadragesimo  nono. 

189.  Herzog  Albrecht  von  Österreich  erteilt  den  Boten  5 

Basels  zum  Rechtstage  von  Breisach  auf  den  j.  April  sicheres 
Geleite.  Offenburg  1449  März  ip. 

Original  Papier  Deutschland  Bz  1/  fol.  22.  — Gleichseitige  Copie  St 

pt  if  @ fol.  273,  Überschrift  Ultimus  salvusconductus  ducis  Ocuh 

XL  nono.  10 

Aufgedrücktes  Siegel  auf  der  Rückseite. 

Wir  Albrecht  von  gotes  gnaden  herezog  ze  Osterrich,  ze  Stcir,  ze  Kim- 
den  und  ze  Krain,  grave  ze  Tirol  etc.,  bekennen:  Als  wir  vor  dem  hoch- 
geboren fürsten,  unserm  lieben  swager,  hem  Jacoben  markgraven  ze  Baden 
und  graven  ze  Spanheim  yccz  auf  donrstag  nach  dem  suntag  Judica  schi-  15 
ristkünftig  ze  nacht  ze  Brisach  zuscin  mit  gemainer  stat  Basel  gütlich  tag 
zelaisten  haben,  also  haben  wir  derselben  statt  Basel  senndpoten,  die  sy 
zu  sülichcm  tag  schiken  werden,  und  allen  andern,  die  mit  in  und  von 
iren  wegen  darkomen,  unser  gut  sicherhait  und  gelaitt  auf  wasser  und  auf 
lannde  gegeben  wissenlicli  mit  dem  brieff,  zu  demselben  tag  also  gen  Brisach  20 
zekömen,  da  zesein  aislang  dersclb  tag  weret,  auch  allen  iren  botten  und 
dienern,  die  sy  dazwischen  von  Basel  gen  Brisach  und  hinwider  ungevürlich 
sennden  und  wider  von  demselben  tag  an  ir  geworsam  getreulich  und  on 
gevürde.  Davon  gebieten  wir  den  edcln,  unsern  lieben  getrewn,  allen  unsem 
haubtlcuten  grafen  frein  rittern  knechten  vögten  scliultheisen  burgermeistem  25 
ammonn  reten  und  gemainden  in  steten  und  auf  dem  lannde,  auch  allen 
andern  unsem  undertanen  und  getrewn,  den  der  brief  fürbracht  und  ge- 
zaigt  wirdet,  ernstlich  und  wclln,  daz  sy  sölich  unser  geleitt  vesticlich 
halten  und  dawider  nicht  tun  noch  das  ycmand  anderm  zetun  gestatten  in 
dheinen  weg.  Das  tnainen  wir  mit  urkund  des  briefs,  geben  ze  Oflfemburg  30 
an  mitwoch  nach  dem  suntag  Oculi  in  der  vasten  anno  domini  etc.  quadra- 
gesimo  nono.  Dominus  dux  in  consilio. 

190.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bevollmächtigen  ihren 
Gerichtsaynmann  Lienkard  Schaler  zur  Vertretung  der  Stadt  utid 
ihrer  Bürger  vor  dem  Gericht  zu  Maitiz  gegen  die  Klage  des  .15 
Arnold  Echzeller  Bürgers  von  Mainz , da  der  frühere  Bevollmäch- 
tigte Ottmann  von  Mülhausen  seine  Befugnisse  überschrilteti  hat. 

— 144p  April  3. 

Conccpt  Urkundenbuch  I fol.  87" , Überschrift  Procuratorium  ad  iudicium. 

Wir  Hanns  Rote  ritter  burgermeister  und  der  rate  der  stat  Basel  40 
tund  künt  mcnglichcm  mit  disem  briefe : Als  Arnolt  Echzeller  genant  zem 


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331 


Gelthusc  burger  ze  Mcncz  uns  anlangende  gewesen  und  noch  ist  umb 
etlich  lipgedinge  zinse,  so  Heinczi  Dülin  von  Mencz  uff  uns  und  des  unser 
briefe  von  uns  gehept  hat,  die  aber  der  vorgenant  Arnolt  als  er  mcynt  -nii 
innhat,  darumb  er  in  vergangen  zyten  etlich  unser  bürgere  ze  Mencz  bekum- 
5 bert  und  mit  dem  stabe  zem  rechten  behept  het,  darumbe  sy  sich  uff  ein 
benempt  zyt  wider  da  hin  gestelt  haben  soltent,  were  sach  dz  wir  sy  nit 
understanden  hettent  zu  vertretten;  als  sich  nü  von  unser  geschrifft  und 
bitte  wegen  ye  für  und  für  ufschlcge  in  der  Sache  begeben  und  wir  Otman 
von  Mulhuscn  unsem  underkouffer  hin  abe  gen  Mencz  von  derselben  sach 
10  wegen  mit  cynem  unserm  gewalts  briefe  allein  zü  recht  und  nit  zu  frünt- 
licheit  uszgefertiget  hattent:  ist  uns  fürkommen,  dz  derselbe  Otman  usz- 
wendig  dem  rechten  sich  habe  lassen  betedingen,  dz  er  dem  benanten  Ar- 
nolten  Echzeller  fünffzig  und  zwen  gülden  von  unsern  wegen  in  zinse  wise 
uff  den  obgemeldetcn  Heinczi  Dülis  brieff  ubergeben  habe,  über  dz  im  das 
15  von  uns  nit  empholhen,  sunder  allein  dem  rechten  nachzegande  geheissen 
worden  ist.  Wannd  uns  nü  solich  sin  vcrhandelunge  im  rechten  nit  füglich, 
ouch  gegen  dem  obgemeldeten  Heinczi  Dulin  zu  vast  vergriffenlich  were, 
harumbc  ist  unser  meynungc  nye  gewesen  und  noch  nit  ist,  die  stete  ze 
habende,  sunder  wollcnt,  dz  die  uns  unschedlich  und  unvergriffenlich  sin 
20  süllc,  nach  dem  uns  nit  gebürt  ir  entwederm  ze  zinsen,  die  Sachen  werdent 
denn  vor  mit  recht  uszgctragen,  wo  das  geburlich  ist,  wem  wir  under 
inen  beden  zinsen  sollent  Harumb  hand  wir  wolbedachtlich  und  mit  gütem 
rate  unsem  vollen  gewalt  geseezt  an  den  erbern  Lienharten  Schaler  unsers 
gerichts  amptman,  zöuger  dis  briefes,  und  geben  im  ouch  den  wissentlich 
25  mit  disem  briefe,  uns  und  unser  burger,  so  Arnolt  Echzeller  also  zc  Mencz 
behept  hat,  umb  sin  anclage,  als  von  solicher  obgcmeldetcr  zinsen  wegen 
und  was  darusz  rürende  ist,  uns  und  die  unsern  antreffende  vor  dem  ge- 
richt  ze  Mencze  ze  verantwurten  und  im  rechten  nach  aller  notturfft  zuver- 
stande,  zu  gewinn  und  zu  Verlust,  so  verr  sich  nach  recht  gebürt  und  nach 
30  siner  underwisunge,  so  im  von  uns  geben  ist  Wir  versprcchcnt  ouch  by 
güten  truwen  stete  und  vestc  ze  halten  alles  das,  so  durch  den  benanten 
Lienharten  unsern  machtbottcn  in  der  sach  von  unsem  wegen  mit  und 
nach  dem  rechten  verhandelet  wirt,  alle  geverde  vermitten.  Des  zu  urkunde 
hand  wir  unser  stette  secret  ingesigel  lassen  trucken  in  disen  brieff,  der 
35  geben  ist  uff  donrstag  vor  dem  heilgen  palmtag  anno  etc.  XLnono. 

191.  Herzog  Albrecht  von  Österreich  erteilt  den  Boten  Basels 
zum  Rechtslage  von  Breisach  am  27.  April  sicheres  Geleite. 

linsiskeim  14.49  April  17. 

Original  Geh.  Reg.  AHO  fol.  139. 

40  Aufgedrücktes  Siegel  auf  der  Rückseite. 

Wir  Albrecht  von  gots  gnaden  herezog  zu  Osterrich,  zu  Steir,  zu  Kcm- 
den  und  zu  Crain,  grave  zu  Tirol  etc.,  bekennen : Als  wir  vor  dem  hoch- 
gebom  fürsten,  unserm  lieben  swager,  hem  Jacoben  marggraven  zu  Baden 


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332 


etc.  yccz  auf  den  suntag  Misericordia  Domini  schiristkomcnd  zu  nacht  zu 
Brisach  zu  sein  mit  gemaincr  stat  Basel  gütlich  tig  zu  laisten  haben,  daz 
wir  derselben  stat  Basel  sendtboten,  die  sy  zu  solhem  tag  werden  sennden, 
und  allen  andern,  die  mit  in  und  von  iren  wegen  darkomen,  mitsambt 
iren  pherdten  hab  und  gut,  unser  gflt  sicherheyt  und  gclait  auf  wasscr  5 
und  auf  lannd  gegeben  haben  und  geben  wissentlich  mit  dem  brief,  zu 
demselben  tag  also  gen  Brisach  zekommen,  dazesein  aislang  derselb 
tag  weret,  auch  allen  iren  boten  und  dyenim,  die  sy  da  zwischen  von 
Basel  gen  Brisach  und  hinwider  ungcvirlich  schikchcn,  und  wider  von 
demselben  tag  an  ir  gewarsam  treulich  und  on  gevird.  Darauf  gepieten  10 
wir  den  cdeln  und  unsem  lieben  getrewen  allen  unsern  haubtliuten  graven 
freyen  rittern  und  kechten  vogten  schultheissen  burgermaistern  richtem 
ammon  riten  und  gemeinden  in  steten  und  auf  dem  lannde  und  allen  andern 
unsem  undertanen  und  getrewen,  den  der  unser  brief  furbracht  und  ge- 
czaigt  wirdet,  ernstlich  und  wellen,  daz  sy  solich  unser  gelayt  vesticlichen  15 
halten  und  dawider  nicht  tim  noch  das  ycmand  zetun  gestatten  in  dhain 
weis.  Das  maynen  wir  mit  urkimt  des  briefs,  geben  zu  Ensiszheim  an 
donrstag  in  den  osterfeyrtagen  nach  Crists  gepürt  vycrczchetihundcrt  und 
im  newnundvicrczikistcn  jare.  Dominus  dux  in  consilio. 

192.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt  20 
Kundschaften  auf  über  kriegerische  Ereignisse  der  letzten  Zeit. 

Basel  1449  April  21. 

Original  St.Urk.  tf  1403. 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 

Wir  der  official  des  bischofflichcn  hofs  zu  Basel  tünd  kunt  mengklichem  25 
mit  disem  brieff,  das  in  dem  jar  als  man  zalt  von  unsers  herren  Jhesu  Christi 
gebürt  tusent  vierhundert  viertzig  und  nun  jare  uff  mentag  nehst  nach  usz- 
gander  osterwuchen  des  einundzwenczigosten  tags  des  monats  Abrelle  sind 
vor  uns  als  einer  offnen  bewirten  persone  in  gcricht  und  gerichts  wisz  ge- 
standen und  liplich  gewesen  der  ersam  und  bescheiden  Peter  zem  Blech  30 
obrester  rätzkncclit  der  statt  Basel,  an  statt  und  in  namen  der  fürsichtigen 
und  wisen  des  burgcrmcistcrs  und  rdten  der  statt  Basel  an  eim,  und  Gerge 
Josz  genant  Teck  von  Veltkilch,  Hanns  Wechter  von  Nollingen,  Hanns  Re- 
ber  von  Herten,  Heinrich  Hornusz,  Henslin  Hornusz,  Hanns  Winman,  Bürk- 
lin  Mcyger  von  Tegcrfeld  und  Heitzin  von  Heydegk  ab  der  Egg  usz  Bra-  35 
gantzer  wald,  den  man  nempt  Spilheintzin,  als  zügen  in  diser  nachgeschriben 
sache,  die  ouch  zügnisze  ze  gebende  für  üns  also  kamend.  Also  haben 
wir  der  obgenant  official  von  des  benanten  Peters  zem  Blech  ernstlicher 
bitte  und  ouch  durch  des  rechten  wegen  die  obgenanten  personen  in  zügen 
wisz  gesworn  genomen  die  ouch  also  vor  uns  und  besunder  Conrat  Gunt-  40 
frids  des  obgenanten  unsers  hofs  geswornen  notarycn,  unser  persone  in 
semlichcn  meren  und  mynren  Sachen  inhaltend,  gesworn  hand  zu  gott  — 

— — und  hand  geseit  in  die  wisz  als  hie  nach  geschribcn  stät. 


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333 


Des  ersten  Gerge  Josz  genant  Tecke  von  Veltkilch  hat  gesworn  ein 
warheit  ze  sagend,  ist  by  zwentzig  jaren  alt  und  me,  ist  gefragt  uff  sem- 
lichs  als  hienach  stät  und  hat  geseit,  das  er  uff  mittwuch  nehst  vor  dem 
hochcn  donrstag  brieff  brächt  und  getragen  habe  von  dem  höptman  zu 
6 Seckingcn  gen  Rinfelden  jungher  Balthaser  von  Blumnegk  und  ouch  einen 
brieff  dem  tcchen  zu  Rinfelden.  Hett  ouch  geseit,  das  jungher  Cristofel 
von  Rechbcrg  der  h&ptman  zu  Seckingcn  habe  den  selben  Gergcn  und 
ander  gesellen  mit  im  by  achtzcchcn  geschickt  mit  den  von  Rinfelden  gen 
Liestal,  als  die  knecht  vor  der  statt  Liestal  erstochen  wurdent,  und  die  sol- 
lt) ben  gesellen  sigent  ouch  mit  im  an  dem  Horn  gesin.  Und  das  hand  er 
und  sin  gesellen  müssen  tun,  als  sy  das  einem  hAptman  gesworn  hand. 
Ouch  spricht  er,  ir  werent  aller  by  vierhundert  mannen  ze  rosz  und  ze  ffisz 
oder  da  by,  die  er  all  nit  bekante.  So  denn  hat  er  geseit,  das  dise  nach- 
geschähen  sin  gesellen  werent:  des  ersten  zwen  schnider,  sind  gebrüder, 
15  heissend  Strässer,  sind  von  Rappolszwilr  am  Zürichse,  Oszwald  Metzger  und 
Rudi  Suter  von  Frick,  Heintzi  Brogli  usz  dem  Fricktal,  und  einer,  heiszt  der 
Pcygcrhanns,  ist  ein  österricher,  Hanns  BAItinger,  Heini  am  Hard  von  dem 
Zürichsc,  und  einer,  heiszt  der  Walliser,  und  einer,  heist  Katbsmul,  Kaspar  von 
Ougspurg,  Hanns  Jützi,  ist  usz  einem  dorflf  by  Seckingen,  und  einer,  heist  der 
20  Biller,  und  PfiflTerhanns  und  ÜUin  Jeckeman  von  Friburg  usz  Üchtland,  und 
Köbi  ein  pfiflfer,  und  Larentz  jungherr  Cristofels  von  Rechberg  des  hAptman 
zu  Seckingen  knecht  Der  selb  ist  ouch  by  inen  gesin  zu  rosz  an  dem  Horn. 

Item  Hanns  Wechter  von  Nollingen  hat  gesworn  in  dirr  Sache  ein 
warheit  ze  sagend,  ist  by  viertzig  jaren  alt,  ist  gefragt  und  hat  geseit,  das 
25  er  nit  me  denne  uff  ein  zyt  mit  den  von  Rinfelden  uszgezogen  syge.  Da 
zugend  sy  untz  gen  Vamsperg,  da  viele  regen  sehne  und  ungewitter  in,  dz 
sy  widerumb  hein  zügend  gen  Rinfelden.  Er  spricht  auch,  das  er  eygent- 
lieh  nit  wisste,  wor  sy  dozcmal  woltend  sin ; doch  so  horte  er  wol  sagen, 
sy  wütend  gen  Zyfi  in  Waldcnburger  ampt  sin,  er  wiste  es  aber  nit  eygent- 
30  lieh  für  war.  Seit  ouch,  das  da  zemal  by  inen  wäre  einer,  heisset  Hoslin, 
Hanns  Hasen  sun  von  Varnowe,  und  horte  ouch  dazemal  wol  sagen,  das 
vil  fuszknecht  von  Seckingen  da  by  inen  wärent,  aber  er  bekante  sy  nit, 
wand  man  schätzte  sy  alle  by  fünfhundert  mannen  zu  rosse  und  zu  fusse 
oder  da  by.  Dis  hat  er  geseit,  als  er  darumb  gott  antwurten  welle. 

35  Item  Hanns  Reber  von  Herten  hat  gesworn  ein  warheit  ze  sagend,  ist 

by  fünfundzwentzig  jaren  alt  oder  me,  ist  gefragt  uff  scmlichs  als  hienach 
geschriben  stät  nnd  hät  geseit,  das  er  ein  fart  vor  wienachten  nechst  ver- 
gangen mit  den  von  Rinfelden  uszgezogen  sige.  Da  kirnend  sy  an  ein 
wasser  by  Geltrachingcn,  da  mAchtent  sy  nit  überkommen  und  zügen  also 
40  widerumb  hein.  Spricht  ouch  by  sinem  eyd,  dz  er  nit  wiste,  war  sy  wol- 
tend sin,  und  meint  ouch  wol,  dz  ir  by  fünfhundert  manne  werent,  als  er 
dazemal  horte  sagen,  ze  rosz  und  zu  füsz.  Er  seit  ouch,  das  er  vor  Liestal 
ouch  were,  da  die  knecht  erstochen  wurdent.  Er  kan  ouch  nieman  ge- 
nennen  nämlich  wer  die  werent,  die  mit  den  von  Rinfelden  also  uszzugend, 
45  und  weist  ouch  nüt  anders 


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334 


Item  Heinrich  Homusz  von  Tegerfeld  hat  gesworn  ein  warheit  ze  sa- 
gend in  diser  Sache,  ist  by  drissig  jaren  alt,  ist  gefragt  und  hat  geseit,  dz 
er  nu  ze  nechst  vor  der  balmwuchen  nächst  vergangen  mit  den  von  Rin- 
feldcn  da  by  wäre,  als  die  kuge  ze  Schöwenberg  genomen  wurdent  jungherr 
Petern  Offennburg.  Seit  ouch  das  er  vor  Liestal  im  holtz  in  der  hüt  gc-  5 
legen  sy,  als  die  gesellen  erstochen  wurdent ; da  hettend  die  von  Rinfeldcn 
by  fünfhundert  mannen  ze  rosz  und  ze  füsz,  als  man  sy  dozcmal  überslüge. 
Seit  ouch,  das  er  ein  mal  zu  Wilen  in  den  hürsten  gelegen  sige  mit  den 
von  Rinfelden  vor  dem  zuge,  e das  sy  gen  Liestal  zügend.  Er  meint  ouch, 
das  Rinfeldcn  zu  güter  masse  durch  Nollingcn  und  Minfelden  verräten  sy  10 
worden.  Hat  ouch  geseit,  das  er  wol  wisse,  das  lute  von  Seckingcn  da 
sind  gesin  by  inen  in  disen  zügen,  er  weisz  aber  nit  wer  sy  sigend,  wand 
er  sy  nit  bekennet.  Doch  sprichct  er,  das  er  wol  wisse,  das  einer  heisset 
Heinrich  Pfaff  von  Hasel  obnen  an  Wärr,  der  hulffe  die  statt  Rinfelden  in 
nf men  und  ablouffen,  das  habe  er  ouch  von  im  selber  gehört  sagen  und  15 
sich  des  berümen.  Seit  ouch,  das  einer  genant  Stalder,  ein  metzger,  der 
sige  allwegen  daselbs  in  dem  vorgenanten  zügen  mit  den  von  Rinfeldcn 
uszgelouffen  und  inen  geholffen.  Disz  alles  hat  er  geseit,  als  er  darumb 
gott  antwurten  welle,  und  weist  ouch  sust  nüt  anders. 

Item  Henslin  Hornusz  hat  gesworn  in  dirr  sach  ein  warheit  ze  sagende,  2U 
ist  by  viertzig  jaren  alt  oder  me,  ist  gefragt  und  hat  geseit,  das  er  mit  den 
von  Rinfelden  uszgezogen  sige  für  Liestal  und  sige  daselbs  in  der  hüt  ge- 
legen, als  die  gesellen  daselbs  erstochen  würdent.  Und  meint  ouch  wol,  das 
cttlich  lüt  von  Seckingen  und  von  Bütken  daselbs  gewesen  sigent.  Und 
ouch,  als  die  von  Rinfelden  zu  Wilen  und  am  Horn  warent,  da  werent  25 
ouch  lüt  von  Scckingen  und  von  Bütken  by  inen,  aber  er  bekennet  sy  nit. 
Spricht  ouch,  dz  er  nit  ze  Wilen  were.  Seit  ouch,  das  Thoman  Schnidcr 
von  Wirr  und  sin  vettcr  und  ettlich  ander  von  Wirr  da  sigent  gesin,  die 
er  aber  nit  ninnen  kan,  und  Stalder  der  metzger  sige  ouch  allwegen  mit 
den  von  Rinfelden  uszgelüffen,  das  wisse  er  wol  und  habe  es  ouch  zemteil  30 
gesechen  und  gehört  sagen. 

Item  Hanns  Winman  von  Tigcrfeld  hat  gesworn  ein  warheit  ze 
sagend  in  dirr  sach,  ist  by  drissig  jaren  alt  oder  daby,  ist  gefragt  und  hat 
geseit,  dz  er  ein  mal  mit  den  von  Rinfelden  uszgezogen  sige  für  die  statt 
usz,  und  käment  an  ein  wasser  by  Geltrachingen,  da  möchtend  sy  nit  35 
überkommen  und  zugent  widerumb  heim.  Seit  ouch,  dz  er  da  by  ist  ge- 
sin in  der  hüt,  da  sy  jungherr  Peter  OfTenburg  die  küge  zu  Schöwenburg 
nament.  Er  hat  ouch  wol  gehört  sagen,  das  ettlich  füszknecht  von  Seckin- 
gen da  selbs  by  inen  wirent,  aber  er  kant  enheinen.  Er  seit  auch,  dz  Stal- 
der der  metzger  sige  allwegen  by  den  von  Rinfeldcn  gesin  und  mit  inen  40 
uszgezogen;  und  weist  ouch  sust  nutzit  anders. 

Item  Bürki  Meyger  von  Tegerfeld  hat  gesworn  ein  warheit  ze  sagen 
in  diser  sach,  ist  by  drissig  jaren  alt,  ist  gefragt  und  hat  geseit,  das  er  mit 
den  von  Rinfelden  eins  mals  uszgezogen  sige  und  by  inen  zu  Wilen  in  den 
hürsten  gelegen  in  der  hüt,  und  morndes  sige  er  mit  inen  gen  Liestal  ge-  45 


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335 


zogen,  und  ist  ouch  daselbs  vor  Liestal  in  der  hüt  gelegen,  als  die  knecht 
daselbs  erstochen  wurdent.  Seit  ouch,  dz  er  mit  inen  eins  mals  uszgezogen 
sige,  als  sy  gen  Geltrachingen  an  das  wasscr  kament,  da  mochtend  sy  nit 
überkommen  und  zugent  daselbs  widerumb  heim.  Seit  ouch,  das  er  wol 
5 wisse,  das  Staldcr  der  metzger  allwegen  mit  den  von  Rinfelden  uszgelüffen 
sige.  Ouch  hat  er  wol  gehört  sagen,  dz  cttlich  füszknecht  von  Seckingen 
daselbs  by  inen  würent,  aber  er  kante  iren  entheinen ; und  weist  ouch  sust 
mit  anders. 

Item  Heitzin  von  Heydegg  ab  der  Egg  usz  Bregentzer  wald,  den  man 
10  nempt  Spilheitzin,  hat  gesworn  in  dirr  sach  ein  warheit  ze  sagend,  ist  by 
viertzig  jaren  alt,  ist  gefragt  und  hat  geseit,  das  er  mit  den  von  Rinfelden 
uff  donrstag  nehst  nach  mittervasten  herab  zuge  bisz  uff  das  Horn,  und  lüge 
da  er  und  ander  gesellen  daselbs  in  den  hüten.  Also  s.Ache  er  daselbs  wol 
by  zwentzig  gesellen  oder  da  by,  die  würent  von  Scckingen,  als  er  da  horte 
16  sagen,  aber  er  bekante  ir  nit,  und  die  selben  sticsscnd  zü  inen  by  Rinfelden 
am  burggarten.  Seit  ouch,  das  ir  aller  zü  rossz  und  zü  füsz  wirent  wol  by 
fünfhundert  mannen,  als  man  sy  überslüge,  und  der  selben  wirent  by 
hundert  und  sybentzig  zü  ross,  das  ander  wirent  alles  füszgesellen,  beide 
puren  und  ander  gesellen,  bösz  und  güt.  Hat  ouch  geseit,  das  ettlich 
20  daselbs  wirent  von  Scckingen,  wand  die  selben  hattend  mützschinen 
brot,  als  man  die  bachct  zü  Seckingen  an  des  hoptmans  hof  daselbs. 
Spricht  ouch,  das  er  wol  wisse,  schribe  man  semlichs  dem  houptman 
zü  Seckingen,  das  ettlich  von  Seckingen  by  den  von  Rinfelden  werent 
gesin,  das  er  des  nit  löigncte,  wand  alle  die  von  Seckingen,  die  wissend  es 
25  wol.  So  denn  hit  er  ouch  geseit,  das  er  mit  den  von  Rinfelden  gen  Liestal 
zuge  vor  wiennachtcn  eins  mals,  als  sy  das  vich  nament  hinder  Liestal. 
Sust  ist  er  nie  me  mit  den  von  Rinfelden  uszgezogen.  Und  seit  ouch  sem- 
lichs by  sinem  eyde. 

Und  wand  dis  alles  also  in  gerichts  wise  vor  uns  dem  obgenanten 
30  official  und  durch  die  vorgemilten  zügen  beschehen  und  zü  gangen  sind, 
in  der  mäsz  als  vor  geschriben  stät,  hand  wir  von  des  egedachtcn  Peters 
zem  Bleche  ernstlicher  bette  wegen  zü  merer  kuntschafft  und  zügsami 
aller  vorgeschriben  dingen  des  vorgenanten  hofs  ingcsigel  heissen  hcnckcn 
an  disen  brieff,  der  geben  ist  zü  Basel  des  jares  und  tags  als  vor  stat. 

35  (Auf  dem  Bug:)  Conradus  Guntfrid  notarius  hec. 

193.  Markgraf  Jakob  von  Baden  schlichtet  zwischen  der 
Herrschaft  Österreich  und  ihren  Anhängern  und  der  Stadl  Basel 
(Breisacher  Richtung).  Breisach  1449  Mai  14. 

Original  St.Urk.  nt  140s  (A).  — Inseriert  in  Vidimus  des  Abts  von 
40  I.iilsel  d.  d.  1450  August  25  St.Urk.  «*  1454.  — Gleichzeitige  Cofie 

Geh.  Reg.  ZZMM.  fei.  5.  — 2 Copien  des  18.  7h.  im  Bezirksarchiv 

Colmar.  — Gleichzeitiger  Auszug  Deutschland  B 2 / nt  64. 

Chmel  Materialien  I 2,  302.  — Tschudi  2,  32g  Note.  — Auszug: 

OcKs  4,  21.  — *Schöpflin  Hist.  Zaringo-Badensis  2,  138.  — *Kopp 


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336 


Geschichtsbl.  2,  29.  — *Chmel  Regesten  rf  2564..  — *Gengler  Codex  t, 

14J  (mit  falschem  Datum').  — *Lichnowsky  tf  1453. 

4 hängende  Siegel:  1.  Markgraf  Jakob  von  Baden ; 2.  Bischof  Friedrich 

von  Basel;  3.  Herzog  Albrecht  von  Österreich;  4.  Basel. 

Wir  Jacob  von  gotes  gnaden  markgrave  ze  Baden  und  graf  zu  Span-  5 
heim  etc.  bekennen  und  tun  kundt  offembar  mit  disem  brief:  Als  der  hoch- 
geborn  fürst  her  Albrecht  herezog  zc  Österrich  und  zu  Steir,  ze  Kirnden 
und  ze  Krain,  grave  zu  Tirol  etc.,  unser  lieber  swagcr,  an  ainem,  und  die 
ersamen  wysen  burgermeistcr  und  rate  der  statt  Basel  dem  andern  teil  vor- 
mals uff  einen  tag,  zu  Costcncz  gehalten,  durch  den  hochgeboren  fürsten  10 
hem  Ludwigen  phallczgraven  by  Ryne,  des  heiligen  reichs  erczdrugscsscn 
und  heezogen  in  Beyren,  und  ettlicher  anderr  fürsten  röten  wilkürlich  sind 
veranlasset  zu  usstragk  uff  den  erwirdigen  in  gott  vatter  hem  Fridrichen 
bischoff  ze  Basel  als  einen  gemeinen  mit  glichem  zusacz  nach  ynnhalt  der 
anlasbriefe  darüber  versigelt  gegeben,  wiewol  dann  nach  übergeben  und  ver-  • 15 
hören  jeglichs  teils  spanns  ansprach  und  vorderung  der  obgenant  gemeyn 
zu  ettlichen  tagen  hat  gesucht  und  nit  funden  gancz  volge,  die  obgenanten 
teile  gütlich  zu  richten,  und  an  ine  sind  gelannget  der  zusacz  lute  urteil 
und  Sprüche  zum  rechten ; jedoch  so  han  wir  mit  bysin  und  hilff  des  selben 
unsers  fründs  von  Basel  die  vorgerürten  parthien  mit  irem  wissen  und  wil-  20 
len  aller  irrung  spönne  zweyung  clage  ansprach  und  vordrung,  der  sie  und 
die  die  uff  ir  yeglichs  syte  nach  begriffung  des  obgenanten  anlasses  uff  den 
egenanten  bischoff  Fridrich  zu  recht  körnen  und  die  in  dem  obgerürten 
rechten  schriftlich  übergeben  sind,  in  fründtscliaft  übertragen  gerichtet  und 
gceynet,  als  hienach  steet  geschriben.  [l]  Zum  ersten  von  der  zölle,  25 

des  gleyts  und  feylen  kauffs  wegen  sollent  unser  swager  herezog  Albrecht 
und  die  herrschaft  von  Österrich,  die  Iren  von  iren  wegen,  und  die  so 
die  ambte  und  lannde  im  obern  Elsas  und  Suntgauw  ye  zu  zyten  ynn- 
hannd,  sich  inne  und  mit  den  dryen  Stuken  gegen  den  von  Basel  und 
den  iren  halten  in  sölichen  gnaden  und  willen,  als  von  alter  harkömen  30 
ist  und  wie  sye  von  sinen  vordem  und  der  herrschaft  von  Österrich  gehal- 
ten sind  worden,  vor  und  ee  die  öraptere  I’firdt  und  Landser  und  Altkirch 
verphendet  wurden.  In  sölicher  mass  sollend  die  von  Basel  und  die  iren 
inne  und  mit  dem  glcytt  und  feylen  kauff  von  dem  selben  herezog  Albrech- 
ten,  der  herrschaft  und  den  iren  von  iren  wegen  werden  gehalten  im  Brisz-  35 
gauw  und  Swarczwald.  Und  sömlich  nüwcrung  und  beswörung,  die  syder 
der  czyt  der  verphanndung  der  obgenanten  empter  Pfirdt  Landser  und 
Altkirch  fürgenomen  worden  sind,  sollend  abgetan  sin  und  hinfür  nit  mee 
gescheen.  (2  ] Item  von  der  zinss  und  zehenden  wegen,  die  den  von  Basel, 
iren  burgem  und  inwonem  zugehören,  sie  sien  geistlich  oder  werltlich,  die  40 
sollend  übcral  zollenffry  fürgeen  gelassen  werden,  als  das  yewelten  gehalten 
und  fruntlich  herkömen  ist,  doch  also  daz  der,  der  sölich  zinse  und  zehenden 
fürct,  an  den  Zöllen,  ob  im  dadurch  zefaren  gebürct  und  ine  die  recht  strasz 
dahin  treyt,  den  zollcrcn  sagen  und  sinen  glauben  tun  sol,  ob  die  zoller 
des  nit  embern  wöllen,  das  sölich  gut  alles,  so  er  füret,  zinse  und  zehenden  45 


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337 


Sy,  umb  das  gevärd  vermitten  werde.  Wurd  aber  durch  ycmand  dhcin  ge- 
värd darinne  getriben  und  sich  das  kuntlich  hcrfunde,  der  sol  darumb  ge- 
strafft werden,  als  billich  ist.  [3]  Item  der  geezogk  zwuschend  der 

herrschaft  luten  und  den  von  Basel  sol  hinfur  bliben  und  gehalten  werden, 
5 als  das  von  alter  herkömen  ist,  doch  hindan  geseezt  unverrechcnt  ambtlutc, 
die  in  buss  und  ansprach  stunden,  auch  all  alt  aczungen  und  hergangen 
Sachen,  die  dem  der  zyehen  wolt  vor  dem  gezoge  geoffembaret  wären  an 
den  ennden  dannen  er  zuhet,  darumb  sol  er  den,  die  an  demselben  ennde 
gesessen  sind,  recht  geben  und  von  ine  nemen.  Wären  es  aber  Sachen  eyn 
10  gemeyn  statt  oder  dorff  gegen  einer  sölichen  personen  antreffend,  die  Sachen 
sollend  vor  einem  fürsten  von  Österrich,  der  dann  zumal  zu  lannd  were, 
oder  sinem  lanntvogt  und  reten  imm  Elisas  berechtiget  werden.  Item  ob 
der  herren  rittere  und  knechte,  die  zu  der  herschaft  gehören,  und  der  iren 
lute  dheiner  hinfur  in  die  statt  Basel  ziehen  wurden,  sol  und  mag  der  herrc 
15  ritter  oder  knecht,  des  söllichc  personen  sind,  der  inlendig  ist,  in  jarsfrist 
der  nechsten  nach  dem  zöge  die  selben  personen  herfordern,  und  wolt  der 
herr  ritter  oder  knechte  die  mit  willen  zu  Basel  nit  lassen  bliben,  und  were 
die  person  der  eigenschaft  nit  gichtig,  so  mag  der  herre  ritter  oder  edel- 
raan  sie  bescczn  nach  innhalt  der  guldin  bullen  die  anfahet:  >Wir  Sigmund 
20  von  gotes  gnaden  Römischer  kunig«  etc.,  und  der  datum  wiset  »geben  zu 
Nurinberg  nach  Kristi  gepurt  vierczehenhundert  jar  und  darnach  in  dem 
einunddryssigisten  jare  an  mittwoch  nach  sand  Jörgen  tag.e  Und  wann 
söllich  besaczung  gcschiht,  so  sol  man  im  söllich  person  on  intragk  volgen 
lassen.  Wäre  auch  der  personen  yeczund  dheine  in  der  statt  Basel  und 
25  sider  anfangk  des  nechstvergangen  kriegs,  der  nach  lautt  des  obgemelten 
anlasses  zu  Costencz  gcricht  ist,  dahin  gezogen,  die  man  beseczen  wolt,  sol 
man  der  besaczung  in  obgcschribmermasz  stat  tun;  doch  ob  söliche  per- 
sonen der  eigenschaft  gichtig  wären,  die  söltend  on  besaczung  und  on 
widderrede  volgen  gelassen  werden.  [4]  Item  dhein  teil  sol  dem  an- 

30  dem  intragk  tun  in  sin  gcricht  von  übeltätigen  löten  zu  richten,  doch  daz 
bedeteil  sich  herinn  halten  gutwillig,  dadurch  die  öbeltätere  mit  recht  gc- 
straffet  werden.  [5]  Item  wann  und  zu  welicher  zyt  die  von  Basel 

oder  die  iren  umb  gichtige  zinse  zehenden  oder  andere  schulden  in  der  herr- 
schaft und  ircr  ritterschafft  lannden  und  gebieten  pfendere  begeren  und  das 
36  an  einen  ambtman  erfordern,  sol  ein  jeglicher  amptman  an  demselben 
ennde  zustund  on  intragk  und  widderredc  den  von  Basel  phendere  geben, 
die  der  schuld  wert  und  dafür  gut  syen  ungeverlich,  und  die  selben  phenn- 
dere  sol  ein  amptman  hindersich  oder  einen  wirdt  daselbs  achttage  die 
negsten  darnach  stellen.  Ist  dann  sach  daz  der  zinsraan  oder  schuldener 
40  in  den  selben  achdtagen  genug  tut,  wol  und  gut;  wäre  des  nit,  so  sol  der 
ambtman  alsdann  den  von  Basel  oder  den  iren,  sopald  sie  des  begeren,  die 
selben  pfendere  on  verziehen  und  beswäraisz  geben  und  antwurtten,  die 
mögen  dannenthin  damit  tun  und  gefaren,  daz  sic  getruwen  recht  zu  sind. 
Doch  ob  sich  yemand  wyter  und  tyeffer  darinn  verbriefft  hett,  sol  herinn 
45  nit  begriffen  sin,  sunder  mag  jederman  sinen  briefen  nachgeen.  [6]  Item 

Urkundeobuch  der  Stadt  Barel.  VII.  43 


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338 


die  von  Basel  und  die  Iren  sollend  die  herrschafft  von  Östcrrich,  ir  ritter- 
schaft  und  die  iren  an  iren  wiltp&nnen  vischenczen  holczern  und  stein- 
brüchen  allenthalben  in  iren  lannden  und  gebieten  ungeirret  lassen,  es  ge- 
schee  dann  mit  willen  der  herrschaft,  irer  ritterschaft  oder  irer  ambtlute. 
Hett  aber  ycmands  von  Basel,  wer  der  w6re,  in  der  herrschaft  oder  irer  5 
ritterschaft  lannden  höllczere  vischenczen  oder  gütere,  darinn  er  zu  jagen, 
zu  vischen,  holcz  zu  hauwen  oder  stein  ze  brechen  hette,  sol  im  sin  recht 
und  rcchtikeit  behalten  sin  ungevirlich.  [7j  Item  von  des  gcbictens 

wegen  der  ritterschaft  in  die  statt  Basel  ist  beredt,  daz  die  ritterschaft  des 
von  den  von  Basel  überhebt  werden  sollen;  wes  sich  aber  yemand  von  der  10 
ritterschaft  gegen  der  statt  Basel  oder  den  iren  verschriben  hat  oder 
vcrschriben  wurden,  mögen  die  von  Basel  und  ire  bürgere  iren  briefen, 
was  die  innhaltcnt,  nachgecn.  [8]  Item  die  von  Basel  sillend 

den  nüwcn  wegk  in  der  Hardt  hinfur  in  crcn  halten  und  mögend 
davon,  als  sie  bisher  getan  hand,  ein  bescheiden  weggelt  nemen,  doch  der  15 
herrschafft  von  Östcrrich  sust  on  iren  rechten  und  herlikeyten  unsched- 
lich  und  unvergriffen.  [9]  Item  bedc  teile  migen  sich  understeen  zu  be- 
tragen, wie  sic  sich  von  der  müncz  wegen  furbassz  gegen  einander  wollend 
halten.  [10]  Item  der  herrschaft  lute  mögen  uff  dem  wasser  genant 

die  Wiese  floczcn  und  darauf  ouch  in  den  Ryn  faren  von  dannen  furbassz  20 
zc  faren,  der  von  Basel  halb  unbeswirt  und  ungesumpt,  und  die  von  Basel 
sollend  davon  nit  nemen  me,  dann  von  alter  herkimen  ist.  [uj  Item 

von  der  hundtslegy  wegen  zu  Habkussin,  Bernharten  von  Rotpcrg  ritter 
und  die  frowen  von  Klingcntal  zu  Basel  antreffend  etc.,  ist  beredt,  syt  der- 
selb  Bernhart  vormals  sincnthalb  von  der  hundtslegy  wegen  zu  recht  kirnen  25 
ist  für  ainen  lanntvogt  und  der  herrschafft  rite  im  Kllsazz  und  die  sach  noch 
unuszgetragen  hanget,  so  solle  die  Sache  liinfür  daby  bliben  und  an  dem- 
selben ennde  uszgctragen  werden.  [12]  Item  die  von  Basel  sollend 

die  herrschafft  an  den  gcrichtcn  zu  Grosscnhünyngen  ungeirret  lassen. 

[13J  Item  von  des  eyds  wegen,  so  die  von  Basel  der  stifft  Basel  mannen  30 
tun  sollen,  ist  betedinget,  daz  der  stifft  manne  und  der  statt  Basel  ycgli- 
chcm  tcyl  gegen  dem  andern  sin  recht  darinne  behalten  sin  sol.  [ 14] 

Item  die  von  Basel  sollend  hinfur  von  den  brotkdrren,  die  ine  werdent  zu- 
gefüret,  nit  nemen  me  dann  von  alter  herkomen  ist,  und  alle  nüwerung 
durch  sie  darinn  fürgenomen  sollen  sie  abtun.  [15]  Item  dise  vorge-  35 

schriben  puncten  und  artikele  sollend  also  zu  ewigen  tagen  besteen  und  on 
intragk  oder  gevirde  gehalten  werden.  [16]  Item  als  yeglicher  teil 

dem  andern  hat  zugesprochen  antreffend  den  zugk  für  Lauffenberg  und  den 
übertragk  davon  gescheen,  und  als  die  von  Basel  geclagt  und  gevordert 
haben  des  schadenhalb  ine  und  den  iren  von  den  Armenyeken  zugefüget,  4C 
haben  wir  beredt,  daz  dise  dry  zuspruchc,  so  verre  die  die  von  Basel  und 
die  iren  gegen  dem  huse  von  Österrich,  irer  ritterschaft  und  den  iren  be- 
rürend,  gancz  abe  und  kraftlos  sin  sollend.  [17]  Item  einem  yeglichcn 
burger  zu  Basel,  dem  da  uszsteend  kuntliche  oder  verbriefte  zinse  und  gül- 
ten,  die  vor  dato  des  wydersagbriefs,  den  die  von  Basel  der  herschafft  von  45 


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339 


Österrich  zugeschikcht  hand,  bisz  uff  die  zyt  daz  der  selb  kriegk  zu  Co- 
stencz  gericht  ist,  sind  gefallen  oder  hcrschinen,  söllend  die  selben  zinse 
und  gölten  von  den  Schuldnern  gegeben  und  uszgcricht  werden  in  vier  jaren 
den  nigsten,  ncmlich  yeglichs  jar  das  vierteil.  Wire  aber  eynich  schulde, 
5 die  vor  dem  kriege  gemacht,  das  nit  zinss  oder  gölten  wören  und  noch  un- 
beczalt  uszstunden,  dcsshalb  sol  yeglichem  fordercr  gegen  den  schuldenörn 
sin  recht  behalten  sin.  Was  aber  kuntliche  oder  verbrieffte  zinsz  und  göl- 
ten in  dem  obgenanten  kriege  gefallen  und  den  schuldenim  nit  uszgericht 
sind,  daruff  sol  von  den  selben  ein  ewiger  verczigk  sin  und  bliben,  doch 
10  unschedlich  und  unvergriffen  denselben  schuldenöm  hemachmals  an  iren 
briefen  haubtgut  und  den  zinsen  und  gölten,  die  syder  der  vorgemelten 
richtung  gefallen  sind  und  furbaser  gevallen  werden.  Hett  auch  yemands 
gelt  zinsz  oder  gölte,  die  nit  verbriefft  wöre,  auch  koren  win  habern  und 
ander  fröcht,  die  in  zyt  der  vorgerörten  vindtschaft  were  gevallen  und  von 
15  den  vienden  uffgehaben  oder  ingenomen,  das  alles  sol  auch  gancz  absin  und 
hinfür  ungefordert  bliben.  [18]  Item  als  unser  swager  herezog  Al- 

brccht  hat  geklagt  und  gevordert  von  der  von  Basel  bürgere  förnemen  des 
geistlichen  gcrichts,  das  sol  stccn  zu  usztragk  nach  lutte  des  anlasses  zu 
Costencz  gemacht.  [ig]  Item  als  derselb  unser  swager  gcclagt  und 

20  den  von  Basel  zugesprochen  hat  von  sins  lantgerichts  ruffs  wegen,  den  er 
meynt  durch  sinen  weibcl  zetund  haben  zu  Basel  in  der  statt,  und  das  im 
und  der  herschaft  das  gericht  zu  sand  Alban  sÖllc  zugehören,  wiewol  wir  dann 
die  zwey  stuke  mit  wissen  nit  hand  mögen  übertragen,  so  haben  wir  doch  be- 
redt, daz  unser  frund  von  Basel  der  gemeyn  sins  Spruchs  darumb  nit  be- 
25  dörffe  tun.  [20]  Item  all  andere  artikele,  darumb  unser  swager  herezog 
Albrccht  den  von  Basel  und  dieselben  von  Basel  im  widerumb  in  recht  vor 
dem  vorgenanten  gemeynen  hand  zugesprochen,  die  in  disem  briefe  nit  sind 
gemeldet,  sollend  gancz  tod  und  absin  und  dheinteil  an  den  andern  desz 
halben  nümer  dhein  vorderung  tun.  [21]  Item  als  uff  unsers  swagers 

30  herezog  Albrcchts  syttc  dise  nachgcnantcn,  nömlich  graf  Hanns  von  Tyer- 
stein,  Wilhalm  von  Grünenberg,  Heinrich  von  Ramstein,  Hanns  von  Mon- 
stral,  Peter  von  Mörsperg,  rittcre,  der  comcnteur  von  Heytersheyn  sand 
Johanns  ordens,  die  Jpptfssinnc  zu  Ottmerszheim  und  Maszmönster,  Conrat 
von  Mörsperg,  Conrat  von  Epptingen,  Rudolff  von  Nüwcnstein,  Hannsbern- 
85  hart  zu  Ryne,  Jacob  Trapp,  Hanns  und  Jacob  von  Schönauw  genant  Hu- 
rusz,  Wcmhcr  von  Stouffcn,  Hannsulrich  von  Maszmünster  und  Bylgeryn 
von  Heuwdorff,  auch  die  stett  Brisach  Nüwcmburg  Segkingcn  Lauffemburg 
Ennsiszheim  und  die  gemeyndc  zu  Swerczstatt  den  von  Basel,  iren  burgem 
und  den  iren  vor  unserm  frunde  von  Basel  und  den  zusaczlütcn  hand  zuge- 
40  sproclien  und  vorderung  an  sie  getan,  haben  wir  berett,  daz  unser  swager  her- 
czog  Albrecht  die  egenanten  rittcrschaft  stette  und  personen  geistliche  und 
wcrltliche  umb  alle  ir  egemeldete  clage  und  ansprachen  gegen  den  von  Basel, 
iren  burgem  und  den  iren  gescheen  genügig  solle  machen  und  von  ir  yeglichem 
herlangen  und  den  von  Basel  hiezwischen  und  sand  Matheustag  nechstkünftig  in 
45  ir  statt  schikcn  derselben  clagerc  und  fordercr  offene  uff  perment  geschriben 


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340 


und  gleüplich  vcrsigeltc  bricfe,  in  den  die  selben  klagcre  für  sich,  ir  erben  und 
nachkömmene  und  mcnglich  von  iren  wegen  gen  den  die  sie  hand  ange- 
sprochen, iren  erben  und  nachkbmen  luter  verczyhcnd  uff  semlich  liicvor- 
gemeldct  ir  ansprach  und  forderung,  sölich  vorderung  auch  in  denselben 
briefen  sol  werden  benant.  An  wclichcm  aber  der  vorgenanten  rittem  5 
knechten  eynigen  personen,  ouch  den  Stetten  und  geistlichen  luten  unser 
swager  herezog  Albrccht  nit  möcht  finden  das  in  obgeschribmer  masz  abze- 
tragen,  es  wf  re  urab  eins  oder  mee  stukehe,  dem  oder  den  sol  unser  frund 
der  bischof  von  Basel  als  der  gemeyne  deszhalb  übergeben  sinen  spruch 
nach  lutt  des  anlasses.  Und  wcllichcm  under  den  vorgenanten  rittern  10 
knechten  stetten  und  geistlichen  luten  wirdet  herkannt  von  den  von  Basel, 
iren  bürgern  oder  den  iren  ettwas  zugcschecn,  den  oder  die  sol  unser  swa- 
ger ablegen,  also  daz  die  von  Basel,  ire  bürgere  und  die  iren  ye  solicher 
vordrung  und  ansprach  ledig  und  los  sin  und  stecn  und  ine  die  quittbriefe, 
als  vorsteet  geschriben,  übergeben  werden  sollend.  Dagegen  sollend  die  15 
von  Basel  uff  sich  nemen  und  abtragen  solliche  zusprüche,  die  ir  bürgere 
und  die  iren  an  unsern  swager  herezog  Albrechten,  und  die  selben  von 
Basel,  auch  ir  bürgere  und  die  iren  an  die  obgemelt  sin  ritterschafft  stette 
und  andere,  die  zu  im  sind  gewant,  und  sich  selbs,  ire  bürgere  und  die 
iren,  on  schaden  unsers  egenanten  swagers  und  der  vorgenanten  zu  im  ver-  20 
haft,  auch  benügig  machen  und  in  obgeschribner“)  masz  und  zyt  verzyghungs 
und  quittbriefe  zu  Friburg  imm  Briszgow  übergeben.  Möchten  aber  die 
von  Basel  an  iren  burgem  und  den  iren,  einem  oder  mee,  nit  finden  das  in 
obgeschribmer  masz  gütlich  abzetragen,  es  wöre  umb  eins  oder  mee  stuk- 
ehe, dem  oder  den  sol  auch  unser  frund  von  Basel  des  halben  übergeben  25 
sinen  spruch  nach  lutt  des  anlasses.  Und  wcllichem  der  von  Basel  burgem 
oder  den  iren  wirdet  erkannt  von  unserm  swager  herezog  Albrechten,  der 
vorgenanten  seiner  ritterschaft  stetten  und  andern  ettwas  zugescheen,  den 
oder  die  sollend  die  von  Basel  in  obgcschribmcrmass  auch  ablegen,  also 
daz  der  obgenant  unser  swager,  sin  ritterschafft  stette  und  andere  die  sinen  30 
ye  solicher  forderung  und  ansprach  ledig  und  losz  sin  und  stcen  und  die 
quittbrief  übergeben  werden  süllcnd,  als  vor  stet  geschriben.  Doch  so  sol- 
lend die  ansprachen  zwischen  den  von  Basel  Brisach  Nuwemburg  Segkingen 
und  Lauffemberg,  das  gefert  des  Ryns,  zolle  und  cehaffte  berurend,  uff  un- 
serm frunde  von  Basel  steen  zu  usztragk  nach  innhalt  des  egcmcltcn  an-  35 
lasses.  [22]  Wir  haben  auch  beredt,  daz  die  von  Basel  unserm  vor- 

genanten swager  herezog  Albrechten  sechs  und  zweynzigk  twsend  guldin  lihen 
sollend,  ncmlich  viertusent  uff  sand  Johanns  tag  zu  sunngcchten  und  zwey  und 
zweynczigk  twsent  uff  sand  Matheus  tag,  alles  ncchstkunfftig,  zu  losung  der 
ümbterc  l’firdt  und  Lanndscr,  als  sic  sich  des  gegen  im  hand  verschriben ; 40 
und  daz  dersclb  unser  swager  dagegen  die  von  Basel  söllichs  gelts  ver- 
sichern solle  nach  innhalt  der  notteln,  der  wir  sic  haben  geeynct,  der  yeg- 
lichcr  teyl  eine  usz  des  andern  cancellary  handt  geschrifft  hat  in  glicher 
form.  [23]  Item  wir  haben  auch  umb  merers  guts  willens  zwischen 

193.  a)  au f Rasur  A.  45 


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»41 

den  obgenanten  partfiicn  Zuwachsen  und  ine  und  den  lannden  zu  nucz  sie 
mit  einander  übertragen  einer  frundtschaft  und  verstentnisse  nach  ynnhalt 
der  briefe,  die  sie  deshalb  einander  hand  versigelt  geben,  wisend  wie  sie 
und  die  iren  sich  ettliche  jarzal  gegeneinader  sollend  halten.  [24]  Für- 
5 baser  haben  wir  auch  berett,  daz  der  obgenant  unser  swager  herezog  Al- 
brecht  an  dem  allerdurchluchtigisten  fürsten  unserm  allergnedigstcn  herren 
hern  Fridrichen  Römischen  kunig  und  an  dem  hochgeborn  fürsten  herezog 
Sigmunden  auch  herezogen  zu  Österrich  sol  herlangen  derselben  herrn 
offene  uff  perment  geschribn  und  mit  iren  angehencktcn  insigcln  versigelte 
10  brieffe  uff  form  ungeverlich  nach  wisung  einer  nottcl,  der  wir  die  vorge- 
nanten parthien  auch  haben  geeynet,  und  der  yeglicher  teil  des  andern 
handtgeschrift  hat,  in  den  sie  für  sich  und  ire  erben  iren  gunst  und  willen 
gebend  und  tugend  zu  allen  disen  hievorgeschriben  übertragen  riclitungen 
und  verschribungen.  Dieselben  bewilligungsbrief  dann  den  von  Basel  mit 
15  dem  schultbriefe  über  die  sechs  und  zweynzigk  twsent  guldin  sagende  sol- 
lend werden  zugefüget  gegen  übergeben  der  zwey  und  zweynzigk  twsent 
guldin,  die  sie  unserm  swager  uff  sand  Matheus  tag  geben  sollen  in  obge- 
schribmermasz.  Aller  diser  dinge  zu  warem  urkund  han  wir  marggraf 
Jacob  obgenant  und  wir  Fridrich  von  gotes  gnaden  bischoff  zu  Basel 
20  von  begerung  wegen  des  egenanten  herezog  Albrechts  und  durch  bete 
der  von  Basel  unsere  insigele  tun  hencken  an  disen  brief.  Wir  Al- 

brecht  von  gottes  gnaden  herezog  ze  Österrich,  ze  Steyr,  zu  Kemden 
und  ze  Krain,  graf  zu  Tirol  etc.  etc.  an  einem,  und  wir  Hanns  Rote 
ritter  burgermcistcr,  der  rate  und  die  gemeynde  der  statt  Basel  am 
25  andern  teil  herkennen  auch  und  tun  kundt  offembar  mit  disem  brief,  wie 
der  obgenant  unser  lieber  swager  und  gnediger  herre  marggraf  Jacob  zwu- 
schcnd  uns  getedingt  beredt,  uns  gericht  geeynt  und  übertragen  hat,  als  hie- 
vor steet  geschriben,  daz  das  alles  ist  zugangen  und  gescheen  mit  unser 
beidersitt  wissen  und  gutem  willen,  den  wir  daran  in  kraft  diss  briefs 
30  tund  und  geben  für  uns,  unsere  erben  und  nachkömene.  Und  wir  herezog 
Albrecht  gereden  by  unsern  fürstlichen  wirden  und  eren  für  uns  und 
unsere  erben,  und  wir  burgermeister  rat  und  gemeynde  zu  Basel  globen 
und  versprechen  für  uns  und  unsere  nachkomenc  by  truwen  an  eide 
statt  stüte  vest  uffrecht  und  völliclich  zuhalten  und  zuvollefuren,  was 
35  von  unser  jeglichem  teil  hievor  steet  geschriben,  und  dawider  nymmer 
zutund  noch  zugcscheen  schaffen  in  dheinc  wisc  von  dheinerley  sach 
wegen,  in  allen  disen  dingen  geverde  und  argeliste  günczlich  vermytten. 
Und  des  alles  zu  merer  urkund  und  bcstattung  han  wir  herezog  Al- 
brecht unser  insigel  tun  hcncken  und  wir  burgermeister  rat  und  gemeynde 
40  zu  Basel  unser  gemeynen  statt  insigel  gehennckt  an  disen  brief,  der  zween 
sind  gliche  steend  und  gegeben  zu  Brisach  uff  mittwoch  nach  dem  suntag 
als  man  in  der  heiligen  kirchen  sang  Cantate  und  zalte  von  Cristi  unsers 
lieben  herren  gepurt  twsend  vierhundert  vierczigk  und  nün  jare. 


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342 


IM.  Herzog  Albrecht  namens  des  Hauses  Österreich  und  die 
Stadt  Basel  verpflichten  sich  gegenseitig  auf  zehn  fahre  zur  Bei- 
legung  aller  ihrer  Streitigkeiten  durch  Schiedsgericht. 

Breisach  1449  Mai  14. 

Original  St.Urk.  «*  1404  (A).  — Inseriert  in  Vidimus  des  Abts  von  5 
Lützel  d.  d.  1454  August  2g  St.Urk.  tf  1434 ■ — Gleichzeitige  Copien 
Geh.  Reg.  ZZMM  fol.  I J und  Deutschland  B 2 / «*  64. 

Chmel  Materialien  [ 2,  302.  — Auszug:  Ochs  4,  29.  — 'Chine/,  Re- 
gesten if  256$.  — *Rott  Inventaire  1,  jg/. 

Hängende  Siegel  Herzog  Albrechts  und  Basels.  10 

Wir  Albrecht  von  gotes  gnaden  herzog  ze  Östcrrich,  zu  Stcir,  zu  Kirn- 
den,  ze  Krain,  grave  zu  Tirol  etc.,  für  unsselbs  und  in  namen  des  huses 
von  Östcrrich  mit  den  lannden  zu  dem  huse  von  österrich  gehörig  ge- 
legen hyediszsyt  des  Arles  und  des  Verren,  der  wir  regierer  sind,  an 
einem,  und  wir  Hanns  Rote  ritter  burgermeister,  der  rate  und  die  ge-  15 
meinde  der  statt  Basel  am  andern  teile  bekennen  und  tun  kunt  offembar 
mit  disem  brief,  daz  wir  dem  almichtigen  gott  zelobe  uns  und  allen 
den  unsem,  die  uns  zugehörend,  zuschirmen  und  zuversprechen  steend, 
geistlich  und  werltlich,  zu  nucz  und  gemache,  auch  den  die  in  und  durch 
die  lanndc  wonen  und  wanndcln  werden  zu  frieden  und  Sicherheit  uns  20 
wisscnlich  mit  gutem  willen,  des  wir  hoffen  hyedurch  zwuschen  uns 
auch  zuerwachsen,  gccynt  hand  und  miteinander  fruntlich  sind  überkömen 
diser  nachgeschriben  Worte  punctcn  und  artikelc,  die  von  dato  diss  briefs 
an  zehen  ganczer  jarc  nichst  nacheinander  volgcnd  wecren  und  getruwlich 
und  ungevörlich  gehalten  werden  sollend.  [1)  Zum  ersten  ob  wir  her-  25 

czog  Albrecht  oder  unser  erben  hinfur  dheinerley  zweyung  mit  ycmand  ge- 
wönnen, darusz  sich  kriege  machen  möchtend,  es  wöre  daz  wir  das  von 
unscrsclbs  oder  der  unsern  wegen  gegen  yemand  andern  furczenemen 
meynten,  wenn  dann  wir  oder  unser  lanntvogt  oder  anwalt  unserm  wydder- 
teil  von  unscrsclbs  oder  der  unsem  wegen  recht  bieten  wurden  uff  diser  30 
nachgenanten  herren  ainen,  nimlich  uff  einen  Römischen  kunig  oder  gemein 
kurfursten  oder  ir  ainen  allein  oder  der  drycr  bischof  ainen  Costcncz  Basel 
oder  Straszpurg  mit  glichem  zusacz  oder  sust  für  ainen  gemeynen  unpar- 
thyelichen  des  heiligen  richs  firsten  oder  uff  ein  statt  von  Basel,  und  daz 
den  von  Basel  ze  wissen  tun  wurden,  vor  und  ee  wir  oder  die  unsern  sol-  35 
liehe  kriege  anfiengent,  alsdann  sollend  die  von  Basel  und  die  iren  nyemand 
wider  uns  und  die  unsern  hilff  rat  bystannd  noch  cnthaltnüss  tun  in  dhein 
wise.  [2]  Deszglich  wurd  jemand  dheinerley  zweyung  gewinnen  wyd- 

der  uns  oder  die  unsern,  darumb  wir  oder  unser  lantvogt  von  unserselbs 
oder  der  unsem  wegen,  vor  oder  nach  unsers  widderteils  vindtschaft  oder  40 
absagen,  doch  ee  daz  wir  oder  die  unsern  uczit  in  kriegswise  dawydder 
fürneraent,  recht  bieten  wurdent  uff  die  oder  der  einen,  als  vor  steet,  und 
daz  auch  von  uns  oder  unserm  lantvogt  von  unserselbs  oder  der  unsem 
wegen,  ec  wir  gegen  unserm  wydderteil  in  vindtschafftwyse  uczit  fümemen 


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343 


wurden,  den  von  Basel  zu  wissen  wurd  getan,  sollent  die  von  Basel  und 
die  iren  wydder  uns  und  die  unsern  aber  nyemand  hillf  rat  bystannd  noch 
enthaltnusz  tun  in  dhcin  wise.  Herwyddcrumb  wurden  wir  die  vorgenanten 
burgermcister,  der  rat  und  die  gemeinde  der  statt  Basel  mit  jemand  in  un- 
5 fruntschafft  körnen,  daz  wir  oder  die  unsern  anficngent,  und  umb  söllich 
sach  recht  butend  uff  einen  Römischen  kunig  oder  gemeyn  kurfürsten  oder 
ir  einen  allein  oder  einen  fürsten  von  Osterrich  oder  der  dryer  bischove 
ainen  Costcncz  Basel  oder  Straszpurg  mit  glichem  zusacz  oder  sust  uff 
einen  unparthielichen  des  heyligen  richs  fürsten  oder  uff  einen  burger- 
10  mcistcr  und  rate  zu  Costencz  oder  meister  und  rate  der  stette  einer 
Straszpurg  oder  Colmar,  und  das  unserm  obgenanten  gnödigen  herren  von 
Östemch  oder  sinen  erben  oder  irem  lanntvogt  oder  anwalt  auch  ze- 
wissen  tötend,  vor  und  ee  wir  mit  unserm  widderteil  zu  vindtschaft  köment, 
sollend  dieselb  unser  gnedige  herrschafft  und  die  iren  auch  nyemand  wyd- 
15  der  uns  und  die  unsern  hillf  rat  bvstand  noch  enthaltnusz  tun  in  dhein 
wise.  [3]  Wurde  aber  yemand  anders  uns  oder  den  unsern  dhein  vindt- 
schafft  oder  wydderdrycsz  zufügen  und  wir  demselben  recht  bieten  wur- 
den uff  die  oder  der  einen,  als  vor  stet,  und  daz  der  obgenanten  unsrer 
gnedigen  herrschafft  oder  irem  lanntvogt  zuwissen  tetend,  vor  und  ce  wir 
20  gegen  unserm  wydderteil  zu  sömlichcr  vindtschafft  uczit  fürnemend,  alsdann 
sollend  die  herrschafft  und  die  iren  Widder  uns  und  die  unsern  auch  nye- 
mand hilff  rat  bystand  noch  enthaltnusz  tun  in  dhein  wyse,  alle  geverde 
hcrinn  gönczlich  uszgescheiden.  [4]  Wurden  aber  wir  herezog  Albrecht 
mit  den  von  Basel  gemeinlich  hinfur  dheinerlei  stösz  oder  spönne  gewinnen 
25  umb  Sachen  gemein  herrschafft  antreffend  und  die  sölich  uszgetragen  ar- 
tikele  und  stucke,  als  in  sunderheit  die  verbriefft  und  versigelt  sind,  nit  be- 
rürend  wören,  die  sollend  uszgetragen  und  berechtiget  werden  vor  der 
dreyer  bischove  ainem,  nömlich  von  Costencz  Basel  und  Straspurg, 
wellichen  die  von  Basel  benemmen  werden,  mit  einem  geliehen  zusacz, 
30  ob  dieselben  spönne  durch  die  in  fruntschafft  nit  hingeleit  werden  möch- 
tent.  [Sj  Deszgleich  herwiderumb  wurden  wir  burgermeister  rat  und  gancz 
gemeinde  zu  Basel  mit  dem  obgenanten  unserm  gnödigen  herrn  herezog  Al- 
brechten  oder  sinen  erben  gemeinlich  hinfur  dheinerley  stösz  und  spönne 
gewynnen  umb  Sachen  gemeyn  statt  antreffend  und  die  auch  söllich  vorge- 
35  schribcn  uszgetragen  artikelc  und  stucke  nit  berürend  werent,  die  sollent 
auch  uszgetragen  und  berechtiget  werden  vor  der  obgenanten  drier  bischöve 
einem,  welichen  ein  herrschafft  benennen  wirdet,  auch  mit  einem  glichen 
zusacz,  ob  dieselben  spönne  nüt  in  der  fruntlichcit  hingcleit  möchtcnd 
werden.  [6]  Wurd  aber  ain  statt,  ein  edelman  herre  ritter  oder  knecht 
40  oder  sust  einzige  personen  mit  gemeiner  statt  Basel  uczit  zutund  gewinnen, 
das  auch  die  obgeschriben  uszgetragen  stucke  und  artikele,  so  in  sunderheit 
verbriefft  und  versigelt  sind,  als  vor  steet,  und  darczu  eigen  erbe  lehen 
dinghöve  gutere  zinsze  gulte  schulden  und  zehennden  nit  berürend  were, 
das  sol  uszgestragen  und  verrechtiget  werden  vor  einem  gemeinen  mann, 
45  so  der  cleger  usz  der  von  Basel  reten  weelen  und  benennen  sol  und  mag. 


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344 


und  der  vor  datum  diser  überkömnusse  solichs  nit  versworen  habe,  auch 
mit  einem  glichen  zusacz,  ob  dieselben  spenne  durch  die  in  der  gutlicheit 
nit  mochten  hingelegt  werden.  [7]  Desgelich  wurd  gemein  statt  Basel 
mit  einem  edelman  herren  ritter  oder  knechte  oder  einczigen  personen  uczit 
zutund  gewännen,  das  auch  die  obgemcltcn  uszgetragenn  und  andere  vorge-  5 
melten  stucke  gutere  und  Sachen  nit  berurend  werc,  das  sol  auch  uszge- 
tragen  und  berechtiget  werden  vor  einem  gemeinen  mann,  so  wir  die  ob- 
genanten  von  Basel  usz  der  herrschafft  röten  weelen  und  benemmen  mö- 
gen! und  sollend,  der  auch  sölichs  als  vor  stcct  nit  versworen  habe,  mit 
ainem  geliehen  zusacz,  ob  die  Sachen  durch  dieselben  in  fruntschaft  nit  10 
möchten  werden  hingeleyL  , [8]  Und  sol  unser  yeglicher  teil,  nemlich 

wir  herezog  Albrccht  und  wir  der  burgermeister  rat  und  die  gemeynde  der 
statt  Basel,  die  sinen,  so  ye  zu  czyten  zu  gemeinen  genemmet  werden,  dar- 
czu  halten  und  wisen,  sich  der  Sachen  anzenemen  und  furderlichcn  tage  zu- 
scczen  und  den  nach  saczes  recht  kurczen  usztragk  ze  geben.  Die  selben  15 
gemeynen  sollend  auch  in  irem  spruch  irer  eyde,  damit  sie  dann  zcmole 
iren  öbrörn  verbunden  werent,  erlassen  und  ledig  sin.  [9]  Wurd  es 

sich  auch  hinfur  dheincst  fugen,  daz  uff  unser  teilen  einem  oder  die  unsem 
von  jemand  dheinerley  angriffe  beschehent,  so  sol  yettweder  teyle  dem  an- 
dern sölich  namen,  auch  gefanngen  und  die,  so  söllich  angriffe  getan  het-  90 
teilt,  so  verre  man  die  begreiffen  mag,  ungevirlich  in  sinen  gerichten,  so 
wir  oder  unsere  ambtlute  derselben  gerichte,  die  darinn  zum  neclisten  wer- 
den erlangt,  des  innen  werdent,  nach  vermögen  zum  rechten  uffenthalten ; 
und  wo  man  sölliche  gefanngen  oder  namen  also  argkweniclich  füren  vinden 
wirdet,  daz  darczu  getan  werden  sol  mit  einem  lanndsgcschrcy  an  die  25 
glockcn  zcslahcn,  oder  sust  als  gewöndlich  ist,  daz  sölich  namen  gefanngen 
und  die  so  sölichs  füren  zum  rechten  uffgehaltcn  werdenn.*)  [10]  Doch 
uff  beiden  sitten  herinn  vorbehebt  einen  jeglichen  Römischen  keyser  oder 
künig  und  ein  jeglichen  bischoff*)  ze  Basel,  die  dann  ye  zuczeitcn  werdent 
sin,  und  alle  verpüntnüssen  und  veraynigungen,  so  uff  beden  teilen  vor  dato  30 
diser  überkömenisz  mit  jemand  andern»  gemacht  und  ingangen  sind,  also 
daz  jetweder  teile  inn  haltung  derselben  seiner  aynungen  und  büntnüsse 
von  dem  andemteil  unberechtiget  ungevörlich  möge  genug  tun.  Und 
wir  herezog  Albrccht  gereden  by  unsern  fürstlichen  wirden  für  uns  und 
unser  erben,  und  wir  burgermeister  rat  und  gemeynd  zu  Basel  globcn  S5 
und  versprechen  für  uns  und  unsere  nachkomene  bey  guten  truwen  an 
eyde  statt,  stJt  vest  ufrecht*)  und  völliclich  zuhalten  und  zuvollefüren,  was 
von  unser  jeglichem  teil  hievor  steet  geschriben,  und  dawidder  nummer  ze 
tunde  noch  zugescheen  schaffen  in  dhein  wise  von  dheinerlay  sach  wegen, 
in  allen  disen  dingen  geverde  und  argeliste  gönczlich  vermytten.  Und  40 
des  alles  zu  warem  urkund  han  wir  herezog  Albrccht  unser  insigel  tun 
hennken  und  wir  burgermeister  rat  und  gemeynd  zu  Basel  unser  gemain 
statt  insigcl  gehennckt  an  disen  brief,  der  geben  ist  zu  Brisach  uff  mittwoch 
nächst  nach  dem  suntag  als  man  in  der  heiligen  kirchen  singet  Cantate, 
104,  a)  Rasur  A.  45 


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des  jars  nach  Kristi*)  unsers  lieben  herren  gebürt  twsent  vierhundert  vier- 
czigk  und  nun  jare. 

195.  Markgraf  Jakob  von  Baden  schlichtet  zwischen  der 
Stadt  Basel  und  Wilhelm  von  Grünenberg,  Thomas  von  Falken- 
5 stein,  Hans  von  Rechberg,  Balthasar  von  Blumeneck,  Hans  von 
Boisenheim.  Breisach  1449  Mai  14. 

Originale  St.Urk.  ff  1406  (Ai)  und  StA.  Aarau  Archiv  Fricktal  16 
deutsch  (Az).  • — * Statthaltereiarchiv  Innsbruck  Schatzarchiv  4,  7p  6 
(t6.  Jahrhundert). 

10  Hängende  Siegel  des  Markgrafen,  Bischof  Friedrichs  von  Basel,  der 

5 oben  Genannten  und  Basels  (zum  Teil  zerbrochen  Az). 

Wir  Jacob  von  gottes  gnaden  raarggraf  zu  Baden  und  grave  zu  Span- 
heim etc.  bekennen  und  tun  kundt  offembar  mit  disem  briefe : Als  zwischen 
Wilhelmen  von  Grünemberg  ritter,  Thoman  von  Falckenstein  fry,  Hansen 
15  von  Rechberg  von  Hohenrechberg,  Balthasarn  von  Blumneck  und  Hansen 
von  Boisenheim,  die  Rynfelden  gewonnen  und  das  ettliche  zyt  inngeliabt 
hand,  an  einem,  und  den  ersamen  wisen  burgermcistcr  rate  und  gemeynde 
der  statt  Basel  dem  andern  teil  herwachsen  ist  irrung  unwille  und  offen 
vehde,  das  wir  da  mit  hilff  des  erwirdigen  unsers  lieben  besundem  fründes 
20  hem  Friderichs  bischoffs  zu  Basel  dieselben  parthyen  mit  irem  wissen  und 
willen  haben  übertragen,  also  das  sie  und  beidersite  ire  helffere,  helffers 
helffere,  die  iren  und  were  herinn  zu  ir  yeglichem  teil  gewant  und  verdach 
gewest  ist,  gütlich  gancz  und  luter  gerichtet  und  geslichtet  sin  und  bliben 
sollend  diser  obgerurten  vindtschafft,  und  was  sich  von  der  zyt  an,  als  Ryn- 
25  felden  wardt  gewonnen,  bisz  uff  die  vindtschafft,  auch  in  derselben  vindt- 
schafft hat  hergangen  mit  todtslage  brande  name  oder  anderer  beschädigung ; 
und  das  dheynteil  noch  jemand  von  sinen  wegen  an  den  andern  umb  sol- 
liche  geschichten  und  Sachen  nümer  dheyn  forderung  oder  eeferung  solle 
fürnemen  oder  tun,  weder  mit  noch  on  gcricht ; auch  das  von  bcidenteilen 
30  alle  gefangene,  die  in  disem  kriege  von  beiden  parthien  gefangen  sind  wor- 
den, ungeschaczt,  dann  allcyn  ir  zimlich  aczung  zübczalcn,  uff  ein  siecht 
alt  urfehde  ledig  gesagt  und  gelassen  werden  söllend,  und  alles  ungegeben 
schaczgelt  und  brandtschaczgclt  ungegeben  blibe;  und  ob  jemands  dafür 
hafft  were,  der  solle  des  loss  sin,  alles  ungevcrlich.  Und  des  zu  warem  ur- 
35  kund  so  han  wir  marggraff  Jacob  und  wir  Fridcrich  von  gotts  gnaden  bi- 
schoff  zu  Basct  von  bete  wegen  der  obgenanten  parthien  unsere  insigele 
tun  hencken  an  disen  brieff.  Und  wir  obgenante  Wilhelm  von  Gru- 

nemberg  ritter,  Thoman  von  Valckenstein  fry,  Hans  von  Rechberg  von 
Hohenrechberg,  Balthasar  von  Blumneck  und  Hans  von  Boisenheim  uff  ein, 
40  und  wir  Hans  Rot  ritter  burgermeister,  der  rate  und  die  gemeinde  der 
statt  Basel  die  andere  parthie  beckennen  auch  und  tun  kundt  offembar  mit 
disem  briefe,  das  disc  hicvorgeschriben  richtung  ist  gcscheen  mit  unserm 
194*  a)  Rasur  A. 

Urkundenbuch  der  Stadt  Barel.  VII.  44 


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346 


wissen  und  willen,  und  geraden  und  versprechen  by  unsern  güten  truwen 
an  eide  statt,  semlich  richtung  getruwlich  und  ungeverlich  zu  halten  und 
dawiddcr  nit  zütünd  noch  zügescheen  schaffen  in  dhein  wise,  on  alle  ge- 
vcrde,  und  haben  des  zu  merer  vestigung  von  beidenteiln  unsere  insigele 
auch  gehenckt  an  disen  brieff,  der  zween  sind  in  glicher  form  und  unser  ycg-  5 
lichcmteil  einer  gegeben  ist  zu  Brisach  uff  mitwoch  nach  dem  sondag  als 
man  in  der  heiligen  kirchcn  sang  Cantate  und  zalt  von  Cristi  unsers  lieben 
herren  gebürt  dusent  vierhundert  viertzig  und  min  jarc. 

196.  Markgraf  Jakob  von  Baden  erkennt  als  Schiedsrichter , 
dass  die  Stadt  Rheinfelden  sich  dem  Herzog  Albrecht  von  Ösler-  io 
reich  wieder  unterwerfen  soll  als  eine  vom  Reiche  dem  Hause 
Österreich  verpfändete  Stadt,  gegen  Bestätigung  ihrer  Freiheiten. 

Es  besiegeln  u.  a.  auch  Basel  und  Strassburg  von  begerunge  und 
bette  wegen  der  parthien,  die  wile  solicher  vorgemcldeter  übertrag  mit  unserm 
wissen  und  by  sin  unser  botschafft,  die  wir  darzu  hatten,  geordenet  zugangen  15 
und  geschecn  ist  Breisach  1449  Mai  14. 

Gleichseitige  Cofie  Geh.  Reg.  A 11  0 pag.  103,  Überschrift  Der  von 

Rinfclden  richtunge. 

Tschudi  2,  533  Note.  — Auszug:  Ochs  4,  31.  ■ — * Abschiede  2,  233  tC 

331b.  ' 30 

197.  Festsetzung,  dass  Bischof  Friedrich  von  Basel  in  den 

Streitpunkten  zwischen  Österreich  und  Basel,  die  in  der  Breisacher 
Richtung  (tf  jpj)  nicht  erledigt  sind,  bis  zum  lg.  August  sein 
Urteil  sprechen  soll.  — 144g  Mai  16. 

Originale  Papier  Neben  Reg.  V II  SS  und  GLA.  Kartsruh.  25 

Aufgedrückte  Siegel  des  Bischofs  von  Basel,  Herzog  Albrechts  von 

Österreich  und  Basels  (Secret). 

Es  ist  zewissen  : Als  zwüschen  dem  durchluchtigen  hochgebornen  für- 
sten und  herren  hertzog  Albrechten  hertzogen  ze  Österich  etc.,  den  sinen 
und  die  im  zcvcrsprechcn  standen  an  einem,  und  den  ersamen  fürsichtigen  30 
wisen  burgermeister  und  rate  der  statt  Basel,  den  iren  und  die  inen  zever- 
sprcchen  standen  des  anders  teils  ettwemenig  uffschlag  und  erlengrungen 
in  der  sach,  der  sy  ze  beder  sidt  uff  den  hochwirdigen  herren  hem  Frid- 
richen  bischofcn  ze  Basel  als  einen  gemeinen  nach  lut  des  anlass  komen, 
beschehen  sind  und  die  selb  sach  durch  den  hochgebornen  fürsten  und  herren  35 
hem  Jacoben  marggrafen  ze  Baden  und  grafen  ze  Spanheim  mit  beder  par- 
thyen  wissen  und  willen  gütlich  gcricht  ist  ussgenomen  die  artikele  die 
zöll,  ehafftig  Sachen  und  das  gefert  uff  dem  Rin  von  der  stetten  wegen 
Louffemberg  Seckingen  Nüwemburg  und  Brisach,  nach  dem  das  von  den 
parthyen  vor  dem  gemeinen  und  den  züsatzlüten  in  geschrifft  übergeben  ist,  40 
antreffend,  und  von  der  von  Basel  burger  fümemen  des  geistlichen  gerichts 


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347 


ze  Basel  wegen,  als  denn  der  selb  artikel  in  den  Übertrags  briefen  vermel- 
det ist,  ouch  ob  yeniand  von  eintzigen  personen  uff  beden  teilen  rechtlicher 
spriich  begeren  wurd  umb  sin  Sachen,  das  sfilichs  alles  uff  dem  gemeinen 
nach  lut  des  anlass  ze  usstrag  beliben  sol,  als  das  die  Übertrags  brief  inn- 
5 halten:  Dä  ist  durch  bed  obgenant  teil  vcrwilligct  worden,  das  der  gemein 
die  Sachen  der  Zöllen  chaffte  und  geferts  halp  uff  dem  Rin  und  des  geist- 
lichen gerichts  nach  lut  des  anlass  und  der  richtung  briefen  mit  siner  urteil 
entscheiden  ussrichtcn  und  dem  nachgön  sol  hiezwischen  und  unserer  lieben 
fröwen  tag  assumpcionis  schierst  künfftig.  Und  was  der  übrigen  stucken  im 
10  rechten  hangend,  ob  da  entweder  teil  vorgenant  mit  yemand  der  sinen,  die 
sdlichs  berürt,  in  gütlikeit  nit  mdcht  überkomen,  sol  man  dem  gemeinen 
verkünden  und  zewissen  tun  ouch  hiczwüschen  sand  Johanns  Baptisten  tag 
nfchst  künfftig,  und  sol  ouch  alsdenn  der  gemein  sine  sprüch  über  s6!ich 
verkündte  stücke  ubergeben  untz  zu  unserer  lieben  fröwen  tag  assumpcionis 
15  vorgenant  nach  lut  der  richtung  briefen  und  des  anlass  vorgemclt  Doch 
so  sol  disc  crlcngrung  und  verwilligung  der  genanten  stucken  und  Sachen 
halp  beden  parthyen  an  irem  rechten,  ouch  dem  anlass  deshalp  in  allen 
sinen  puncten  und  artiklen  und  allen  urteilen  abscheidungen  erlengrungcn 
und  verwilligungen  vormals  in  disen  Sachen  beschehen  unschedlich  sin  on 
‘20  all  gevürd.  Des  ze  urkund  so  sind  diser  zedel  dry  glich  gemachet,  der 
einer  dem  gemeinen,  der  ander  dem  genanten  fürsten  und  herren  hertzog 
Albrechten  und  der  dritt  der  statt  Basel  geben  und  all  dry  mit  des  ge- 
meinen, des  fürsten  und  der  statt  Basel  insiglen  besigelt  sind.  Beschehen 
an  fritag  nach  dem  Sonntag  als  man  sang  in  der  heiligen  kirchcn  Cantate 
25  etc.  nach  ostem  nach  Cristi  geburd  tusend  vierhundert  viertzig  und  nün  järc. 

Wunewaldus. 

198.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  einen  Spruch 
der  Fünfe  betreffend  die  Anlage  einer  Dohle  von  einem  Hause 
beim  Barfüsserkloster  in  den  Birsig.  — 144p  Mai  21. 

30  Original  St.Urk.  tf  1407. 

Hängendes  Siegel  des  Rats. 

Wir  Hans  Rot  ritter  burgermeister  und  der  rat  der  statt  Basel  tund 
kunt  mcnglichem  mit  disem  brief,  daz  für  uns  kommen  sind  die  erbern 
Claus  Helprunn,  Hans  Gernler,  Burckart  Besserer,  Hans  Stfibcr  der  zim- 
35  berman  und  Reinhart  der  murer,  unsere  bürgere,  die  funff  so  von  unser 
stett  wegen  über  die  büw  geseezt  sind,  und  hand  uns  verkundt,  wie  daz 
Hans  Güder,  wonende  in  dem  huse  genant  Grünegk,  gelegen  zu  Basel  by 
der  Barfuszen  closter,  als  man  von  den  gerwern  zen  Barfuszen  gan  will, 
uff  dem  ort  gegen  Bdcklis  des  brotbegken  seligen  liusz  über,  ein  tolen  usz 
40  dem  kellcr  desselben  huses  durch  die  gemeine  strasz,  als  man  zer  nüwen 
schal  abhin  gat,  uncz  in  den  Birsich  understanden  hette  zcmachen,  die  sö- 
lich  wasscr,  so  in  den  selben  sinem  keller  under  allen  malen  kfmc  und  ent- 
sprünge,  in  den  Birsich  trüge.  Da  aber  der  genanten  unser  statt  lonherren 


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348 


von  irs  ampts  wegen  meintent,  daz  Hans  Güder  sölich  tolen  also  durch  die 
gemeine  strasz  und  der  statt  atmend  uncz  in  den  Birsich  nit  richten  noch 
machen  söltc,  wand  es  harmals  infallen  und,  als  man  die  selbe  strasz  vast 
bruchte,  schaden  davon  ufferstan  möchte.  Da  so  habcnt  nu  die  obgenanten 
fünffe  sülichs  cigenlich  besehen  und  darumb  erkent,  daz  der  egenant  Hans  5 
Guder  söliche  tolen,  so  er  also  angefangen  hette  ze  machen,  nach  siner 
notdurfft  wol  machen  und  Volbringen  möchte,  doch  also  daz  er  sölichs,  so 
er  da  gegraben  und  uffgebrochen  hette  oder  noch  tun  wurde,  von  dem  ege- 
dachten  husz  Grünegk  uncz  in  den  Birsich  in  der  masz  Widder  zu  machen, 
daz  beseczen  und  nach  aller  notdurfft  in  sira  kosten  versorgen  sölle,  daz  10 
harmals  der  gemeinen  statt  dehein  schade  davon  ufferstande,  ouch  den  usz- 
gang  der  selben  tolen,  so  durch  die  mur  by  der  Stegen  die  by  Siglis  husz 
in  den  Birsich  gät,  mit  einem  kanncl  versorgen,  daz  semmlich  wasscr,  so 
von  der  egemcinten  tolen  kommen  wird,  der  mur  da  durch  der  uszgang 
gebrochen  ist  und  ouch  der  Stegen  daselbst  deheinen  schaden  bringe  und  1& 
daz  wasser  sinen  gang  gehaben  möge.  Bcschehi  es  ouch  deheinest,  daz 
söliche  tolen  innficlc,  sich  saezte  oder  sust  dehein  kumber  davon  ufferstünde, 
wie  sich  daz  machen  würde,  sol  Hans  Güder,  oder  wer  ye  ze  ziten  daz  husz 
Grüneg  bcsiczen  wird  oder  innhette,  in  sim  kosten  widder  schaffen  gc- 
machet  und  abgeleit  werden.  Und  wand  ouch  die  vorgenanten  funff  2« 

disz  alles  also  erkent  hand,  harumb  so  wellent  wir  und  gebietent  daz 
also  gehalten  werden.  Des  zü  urkund  so  hand  wir  unser  statt  insigel  tun 
hengken  an  disen  brieff,  der  geben  ward  an  der  ncchsten  mittwüchcn  vor 
sant  Urbans  tag  da  man  zalt  nach  der  gebürt  Cristi  vierczehcnhundert  vicr- 
czig  und  nun  jare.  25 

m Das  weltliche  Gericht  zu  Mainz  erkennt  im  Prozesse 
des  Arnold  Gelthusz  genant  zum  Echtzeier  gegen  die  Stadt  Basel, 
vertreten  durch  Leonhart  Scholler,  auf  Auszahlung  von  jährlich 
26  Gulden  nebst  rückständigen  1 j Gulden  wegen  eines  Gülte- 
briefs über  jette  Summe  als  Lcibgedingc  für  Heinz  und  Clese  Dulin,  30 
von  denen  der  Kläger  den  Brief  durch  Kauf  erworben ; nach  Ver- 
handlungen am  2i.  April  und  2J.  Mai,  die  wiedergegeben  sind. 
Publicatum  anno  prenotato  j 1 44  <4  j sabbato  proximo  post  festum  Ascensionis 
domini.  Mainz  1449  Mai  24. 

Original  St.Urk.  tC  1408.  — Gleichseitige  Copit  Geh.  Reg.  B I V'.  35 

5 hängende  Siegel:  1.  Volprccht  von  Dersz  camerer  zu  Mentz;  2.  Jacob 

Wertheim  weltlicher  Richter  su  Mains ; 3.  Heinrich  Bock  desgleichen; 

4.  Johann  Gransz  desgleichen ; 5.  Clasz  Schenckenberg  desgleichen. 

200.  Die  Brüder  Peter  und  Konrad  von  Mörsberg  Ritter 
entsagen  ihrer  auf  dem  Rechtslage  zu  Colmar  gegen  Basel  erhobenen  40 
Klage,  die  in  dem  register  darüber  geraachct  vermerkt  worden,  da  sie 


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349 


gemäss  der  Breisacher  Richtung  ihre  Entschädigung  dem  Herzog 
Albrecht  von  Österreich  überlassen  haben  (unser  — Zuspruch  und 

vordrung zfl hertzog  Albrcchtcn  verfangen  und  die  zu  sinen 

gnaden  gentzlich  gesetzt  haben  uns  darumb  abzetragen). 

5 Freiburg  i.  B.  1449  Juni  4. 

Original  St.Urk.  tf  1409. 

Hängende  Siegel  der  beiden. 

201.  Ilcmmannus  Oflfemburg  miles,  Nicolaus  de  Baden  armiger, 
Ludmannus  Meltinger,  I’etrus  Gatze  monetarius  et  Johannes  Waltenhein 

10  provisor  — — priorisse  et  convcntus  monasterii  ad  Lapidcs  civitatis  Basi- 
liensis  ct  nomine  carundem,  Johannes  Strublin,  Ulmannus  Mörnach,  Petrus 
Johannes  Wentikom  hospes,  Johannes  Peygcr  fusor  campanarum,  Ilenselinus 
Armbroster  theolonarius  pontis  an  der  Wiscn,  Conradus  Hopff  bigator, 
Hcintzmannus  Hirsinger,  Clewinus  G ötzschi  bigator,  Ulricus  de  Munsingen 
15  famulus  strenui  viri  domini  Johannis  Roten  militis,  Hcintzmannus  Dürr  de 
Müspach  incola  Basiliensis,  Petrus  Dampfrion  carnifex,  Johannes  Schaffner 
carnifex,  Hcinricus  Tierberg  calciator  ac  Cursor  dominorum  consulum  civi- 
tatis Basiliensis,  Johannes  Grüninger  carnifex,  Petrus  de  Nüwenburg  barbi- 
tonsor,  Henninus  Krösz  ct  Fritzschinus  Pfewlin  pro  se  et  Contzmanno 
20  Kotzingcr,  Johannes  zer  Tannen  pro  se  ct  filio  suo,  honesta  domina  Mechtildis 
de  Tunsei  vidua  unacum  Lconhardo  de  Tunsei  eius  filio  et  advocato  ct 
idem  Lconhardus  cum  cadcm  eius  matre,  Johannes  Bcrchtoldi  carnifex, 
Dycttricus  zer  Eych  panniscida,  Nicolaus  de  Andela  bigator,  Clewinus 
Schaler  der  Stempffer  ad  Lapides  Basilienscs,  Johannes  Murer  sartor  filius 
25  naturalis  quondam  Jacobi  Murer  olim  panniscide  Basiliensis,  et  Conradus 
Sigbott  filiaster  eiusdem  quondam  Jacobi  Murer  pro  se  ipsis  et  honesta 
domina  Agnesa  relicta  quondam  predicti  Jacobi  Murer;  item  Lconhardus 
Suter  filius  Lonhardi  Klappermans,  Johannes  Gemler,  cives  sive  incole  civi- 
tatis Basiliensis  ; item  et  Johannes  de  Eschemberg  procurator priorisse 

30  ct  conventus  monasterii  in  Clingental  Minoris  Basiliensis  ct  nomine  earundem 
suarum  dominarum  verzichten  vor  dem  Official  von  Basel  auf  die 
Klagen,  die  in  ihrem  Namen  zu  Colmar  von  der  Stadt  Basel  gegen 
die  Herrschaft  Österreich  erhoben  worden  sind,  propter  bonum  pacis 
ct  patric  concordiam  ad  instantes  preces  prcdictorum  dominorum  consulum 
35  civitatis  Basiliensis.  — 1449  Juni  6. 

Original  GLA.  Karlsruh. 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 

202.  Bruder  Lienhard  und  Bechenhenslin  schwören,  dass  sie 

mit  der  Stadt  Basel  Frieden  halten  wollen.  — Juni  9. 

40  Original  St.Urk.  «*  1410. 

Hängendes  Siegel  des  Hans  von  Tierstein. 


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350 


Ich  I-ienhart  Zuber  von  Wolfsbuch,  dem  man  nempt  bruder  Lienhart, 
und  ich  Beckenhennslin  bekennent  uns  offenlich  mit  disem  briefe : Als  wir 
in  vergangen  zyten  in  Unwillen  und  vyentschafft  gestanden  und  helffer  ge- 
wesen sint  des  vesten  juncherre  Wilhelms  basthart  von  Eberstein  gegen  den 
ersamen  wisen  dem  burgermeister,  dem  rate  und  gemeyner  stat  zu  Bascl(  5 
dz  wir  da  bcdc  von  bcgerunge  wegen  des  cdclen  wolgebom  herren  graff 
Ilannsen  von  Tierstein,  unsers  gnedigen  herren,  durch  dieselben  burger- 
meister und  rate  zu  Basel  usz  solicher  vyentschafft  und  usz  sorgen  gelaszcn 
worden  sint.  Haruinbc  globcn  und  versprechen  wir  by  gcschwomcn  eyden, 
so  wir  liplich  zu  got  und  den  heilgcn  harumbc  geschwom  habent,  mit  den  10 
obgenanten  burgermeister  und  rate  und  gemeyner  stat  Basel  und  allen  den 
iren  und  die  inen  zuversprechen  stand  umb  alle  vergangen  Sachen  gancz 
und  gar  gericht  und  geschlicht  ze  sin  und  zc  blibende  und  so  lieh  richtunge 
getruwelich  erberlich  und  uffrecht  ze  haltende  und  da  wider  nit  ze  tunde, 
schaffen  noch  gchellen  getan  werden  in  dhein  wise,  alle  geverde  und  arge-  15 
liste  harinn  genczlich  vermitten.  Und  des  zu  urkunde  haben  wir  erbetten 
den  obgenanten  unsern  gnedigen  herren  graff  Hannscn  von  Tierstein,  dz  er 
sin  ingcsigel  uns  diser  dingen  zc  übersagen  gehenckt  het  an  disen  brieff. 
Das  ich  graff  Hanns  von  Tierstein  bekenn  also  getan  haben,  doch  mir  und 
minen  erben  one  schaden.  Geben  uff  mendag  vor  unsers  herrengots  tag  20 
des  jares  als  man  zalte  nach  unsers  lieben  herren  Cristigeburt  vierzchcn- 
hundert  vierczig  und  nun  jare. 

203.  Claus  Renner  von  Homburg  Söldner  der  Stadt  Basel 
bekennt  vor  dem  Official  von  Basel,  von  der  Stadt  für  alle  seine 
Ansprüche  befriedigt  zuorden  zu  sein.  — 1449  Juni  14.  25 

Original  St.Urk.  tf  1411  (A). 

Sein  hängendes  Siegel. 

Wir  official  des  hofs  zc  Basel  tunt  kunt  allermcnglichem,  das  uff  disen 
hüttigen  tag  datum  diss  brieves  für  uns  als  ein  oflenn  bewirte  person  offenn- 
lich  körnen  ist  und  liplich  gestanden  Claus  Renner  von  Homburg  der  statt  30 
Basel  soldner,  gesund  libs,  vernünftig  siner  sinnen  und  mit  wolbedachtem 
mut,  frilich  und  unbezwungenlich,  hat  sich  vor  uns  offennlich  im  rechten 
bekant,  als  er  etwas  vergangnen  zites  der  frommen  fürsichtigen  und  wisen 
burgcrmcisters  und  rats*)  der  statt  Basel  soldner  und  diener  gewesen  ist,  das 
in  die  genannten  burgermeistcr  und  rate  sin  gnedigen  lieben  herren  umb  35 
allen  und  jeglichen  sold,  ouch  umb  alle  und  jegliche  schuld  dienst  ansprach 
und  anders,  so  sy  im  untz  uff  disen  hüttigen  tag  schuldig  bliben  sind,  nach 
aller  rechnung  ein  gantz  volkomen  uszwisung  und  usrichtung  geton  hand, 
also  das  er  ein  gut  benügen  von  inen  hat  Harumb  so  hat  der  selb  Claus 
Renner  dieselben  burgermeister  und  rate  der  statt  Basel,  die  ganczcn  gc-  to 
meind,  ouch  die  statt  Basel,  alle  ir  erben  und  nachkomen,  alle  die  iren  und 


2Ö&  a)  Rasur  A. 


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351 


so  inen  zeversprechen  stond  für  sich,  all  sin  erben  und  nachkomen  und 
alle  die  sinen,  die  er  hartzü  und  allen  vor  und  nachgeschribnen  dingen 
vesticlichen  bindet,  solicher  siner  uszgewiszter  und  bezalter  dienstes  und 
soldes,  ouch  aller  ansprach  und  anders,  so  er  zu  inen  gehebt  hat  oder  sy 
5 im  untz  uff  disen  hüttigcn  tag  schuldig  und  blibcn  sind,  wie  und  von  was 
Sachen  das  ist  oder  har  rüret,  gantz  quidt  lidig  und  lose  geseit,  seit 
ouch  sy  also  quidt  lidig  und  lose  wissentlich  in  krafft  diss  brieves.  Und 
uff  solichs  so  hat  der  selb  Claus  Renner  mit  gutem  wissen  und  wol- 
bedaclitlich  für  sich,  sin  erben  und  nachkomen  und  die  sinen  den  ob- 
j0  genannten  burgermeister  rate  und  der  gemeind,  ouch  allen  iren  erben,  iren 
nachkomen,  den  iren  und  so  inen  züversprechcn  stand,  alle  und  jegliche 
clag  sache  und  ansprach  oder  Zuspruch,  ob  er  Seht  dheinc  zu  denselben 
burgermeister  rate,  iren  bürgern  oder  hindersäszen  oder  allen  den  iren 
oder  zu  inen  ze  versprechen  stond  solicher  diensten  oder  soldes  oder 
ander  sachenhalp  hette,  gantz  und  gar  abgelaszen  und  daruff  verzigen  und 
hat  sich  mit  bedingten  Worten  begäben  solicher  sachenhalp  im  in  obge- 
schribner  wise  uszgewiszt,  und  darumb  er  als  obstat  volkomenlich  quittiert 
und  verzigen  hat,  nfi  fiirbaszmer  an  die  obgenanten  burgermcister  rate, 
die  iren  und  so  obstand,  nüt  zevordren  noch  zc  heischen  durch  sich  selb 
20  oder  ander,  weder  mit  gericht  oder  clag  oder  on  gericht  und  on  clag,  susz 
noch  so  in  dhein  wise.  Hat  ouch  heruff  gelopt  und  versprochen  für  sich 
und  so  obstand  gelopt  und  verspricht  wissentlich  mit  disem  brievc,  dise 
quittantz  und  brieff  und  was  hieran  geschriben  ist  war  stät  vest  und  un- 
vcrbrocheniich  ze  haltende,  ze  habende  und  dawider  niemer  zekomende 
2-i  durch  sich  selb  oder  ander,  weder  mit  gericht,  geistlichem  oder  weltlichem, 
oder  on  gericht,  heimlich  oder  offenlich,  susz  noch  so  in  dhein  wise;  und 
daby  verzigen  und  verzihet  wissentlich  mit  disem  brieff  aller  und  jeglicher 
fryheiten  und  gnoden  der  bäpsten  kaisern  und  künigen,  aller  gerichten  und 
rechten,  geistlicher  und  weltlicher,  geschribner  und  ungeschribner,  stettrech- 
30  teil  lanndrechten  burgrechten  fryrechten  und  sust  aller  und  jeglicher  funden 
listen  und  gevärden,  damit  sich  yemand  hiewider  oder  dhein  ding  hieran 
geschriben  behelffen  könd  oder  möcht,  susz  noch  so  in  dhein  weg,  und  be- 
sunder  des  rechten  das  da  spricht,  ein  gemein  verzihung  vervalie  nit,  ein 
sundere  gang  denn  ec  vor.  Und  des  zö  einem  waren  vesten  urkund  so 
3>>  haben  wir  des  obgenanten  hofs  insigel  offennlich  geton  hcnckcn  an  disen 
brieff,  der  geben  ist  am  nehsten  samstag  nach  der  heiligen  drivaltigkcit  tag  als 
man  zalt  nach  Cristi  gebürt  viertzehenhundert  und  in  dem  nunundviertzigisten 
jaren.  (Auf  dem  Bug:)  Fridericus  Wintcrlinger  ex  signatura  Guntfridi. 

2M.  Herzog  Albreeht  von  Österreich  bekennt,  von  der  Stadl 
40  Basel  gemäss  der  Brcisacher  Richtung  4000  Gulden  als  Darlehen 
erhallen  zu  haben.  Diessenho/en  1449  Juni  24. 

Orginal  St.Urk.  >t  1412. 

Hängendes  Siegel  des  Herzogs. 


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352 


Wir  Albrecht  von  gotes  gnaden  herezog  zu  Österrich,  ze  Steir,  ze 
KSmden  und  ze  Krain,  grave  ze  Tirol  etc.,  bekennen:  Als  bey  dem  güt- 
lichen tag  zwischen  uns  und  den  ersaraen  wysen  unsem  besunderlieben 
dem  burgermeister  rate  und  gemainer  statt  ze  Basel  vor  dem  hochgeboren 
fürsten  unserm  lieben  swager  hem  Jacoben  markgraven  zu  Baden  nächst  5 
zu  Brisach  gehalten  under  anderm  betaydingt  und  beslossen  ist  worden, 
daz  uns  die  selben  von  Basel  zu  losung  unserr  imbter  Phirt  und  Lannser 
scchsundzwainczigk  tausent  Rinischer  guldin  auf  cttlich  Verschreibung  und 
Sicherheit  leihen  süllen,  des  sy  sich  auch  gen  uns  zetun  verschriben  habent, 
und  besunderlich  daz  sy  uns  an  der  benanten  summ  zwischen  sand  Johanns  10 
baptisten  tag  nachstvergangen  vier  tausent  guter  Rinischer  guldin  weren 
und  zalcn  süllen,  als  dann  sölichs  die  richtung  daselbs  zu  Brisach  beschehen 
und  ir  Verschreibung  darauf  lautter  ynnhaltent:  also  habent  uns  die  selben 
von  Basel  nach  s51icher  richtung  und  Verschreibung  durch  die  ersamen  und 
weisen  unser  besunderlieb[en]  . . den  meistcr  und  rate  zu  Straspurg  yecz  15 
auszgericht  und  bcczalet  vier  tausent  guter  Rinischer  guldin  zu  rechter  zeit, 
an  allen  unsem  schaden.  Davon  sagen  wir  für  uns  und  unser  erben  die 
obgenanten  gemainc  statt  zu  Basel  derselben  viertausent  guldin  ginnczlich 
quitt  ledig  und  los  und  süllen  in  an  der  haubtsumm  der  obgcmelten  scchs- 
undzwainczigk tausent  Reinischer  guldin  an  der  andern  beczalung,  so  dann  20 
fürer  zu  sand  Matheus  tag  des  heiligen  zwelfpoten  und  cwangelisten  sol  be- 
schehen, damit  dann  die  summ  der  vorgenanten  scchsundzwainczigk  tausent 
guldin,  als  dann  in  dem  obberürten  irem  schultbrief  uns  darumb  gegeben 
begriffen  ist,  abgeezogen  werden,  alles  getreulich  und  on  geverde.  Mit  ur- 
kunt  des  briefs  geben  zu  Tiessenhoven  an  sand  Peter  und  Pauls  tag  der  25 
heiligen  zwelfpoten  nach  Krist  gebürt  vicrczehenhundert  und  in  dem  nun 
und  vicrczigisten  jare.  Dominus  dux  in  consilio. 

205.  Wilhelm  Bastard  von  Eberstein  gelobt  mit  der  Stadt 
Basel  Frieden  zu  halten.  — 1449  Juli  14. 

Original  St.Urk.  rf  / 413 . 30 

Hängende  Siegel  des  IV.  von  E.  und  der  Bürger  von  Schlettstadt 

Hans  Onefrow  und  Heinrich  Dobscherz. 

Ich  Wilhelm  von  Eberstein  basthart  bekenne  mich  offenlich  mit  disem 
briefe:  Als  ich  in  vergangenn  ziten  in  Unwillen  und  vientschafft  gestanden 
bin  gegen  den  ersamen  wisen  dem  burgermeister  und  dem  rate  und  gemeiner  35 
statt  ze  Basel,  dz  ich  durch  die  selben  burgermeister  und  rate  zu  Basel 
usz  sölicher  vientschafft  und  und  sorgen  gelassen  bin.  Harumbe  globe  und 
versprichen  ich  by  geschworncm  eide,  so  ich  liplich  zü  got  und  den  heiligen 
harumbe  geschworn  habe,  mit  den  obgenanten  burgermeister  und  rate  und 
gemeiner  statt  Basel  und  allen  den  iren  und  die  inen  zu  versprechen  stand  40 
umb  alle  vergangen  Sachen  gar  und  gancz  gcricht  und  geschlicht  ze  sin  und 
ze  blibende  und  solich  richtunge  getrüwclich  erbcrlich  und  uffrecht  ze  hal- 
tende und  da  wider  nit  ze  tünde  noch  geheilen  getan  werden  in  dhein  wise, 


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353 


alle  geverde  und  argeliste  harinn  gcnczlich  vermittcn.  Und  des  zu  urkunde 
so  hab  ich  min  eigen  ingesigel  gelienckt  an  discn  brieff  offenlich.  Ouch  zu 
mercr  Sicherheit  so  habe  ich  erbetten  die  ersamen  wisen  Hanns  Onefrow 
und  Heinrich  Dobschercz,  bürgere  zu  Schlcttstatt,  dz  sy  irc  ingesigel  offen- 
5 lieh  gehenckt  hand  an  disen  brieff.  Des  wir  die  obgenanten  Hanns  Onefrow 
und  Heinrich  Dobschercz  verjehent  offenlich  getan  haben,  uns  und  unscm 
erben  onschedlich.  Der  geben  ist  uff  mentag  nach  sant  keiser  Heinrichs 
tag  des  jares  als  man  zalt  von  Cristi  gebürt  vierczchenhundert  vicrczig  und 
nun  jare. 

10  206.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  an  Cunrat 

Hüter  den  Altern  Domherrn  von  St.  Thomas  zu  Strassburg 
24  Gulden  jährlichen  Zinses  von  den  Stadtgütern  um  400  Gulden 
und  stellen  als  Bürgen  Henmann  Offenburg  Ritter , Hanns  Sürlin,  Hanns 
von  Louffen,  Hanns  Waltcnhcim  und  Hanns  Kremenstein,  Ratsgcsellcn. 

15  — ‘449  y«li  2 3- 

Original  als  Umschlag  von  St.Urk.  «*  >454- 

Siegel  fehlen. 

207.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel,  vertreten  durch  den 
Stadtschreiber  Konrad  K'ünlin,  vertragen  sich  mit  Hans  Zschccka- 
20  bürlin  vor  dem  Offieial  von  Basel  von  des  hüszlins  und  hofstatt  wegen, 
so  man  nempt  die  finnigen  schal,  gelegen  liinder  an  Zschäggabürlins  hus  zem 
pfawen  nebent  dem  synnbrunnen  an  dem  kornmerckt,  dahin  dass  der  Rat 
das  Haus  von  dem  Fundament  bisz  an  das  erste  geträme  aufbauen 
und  diesen  Teil  benutzen  und  unterhalten  soll,  während  Zschecka- 
25  bürlin  darauf  bauen  darf  so  hoch  er  will,  und  diese  oberen  Teile 
unterhalten  soll.  Vom  Bodenzins  wird  der  Rat  befreit. 

— 1449  Juli  28. 

Original  Hausurkunden  zum  Pfauen. 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 

30  20S.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  einen 

Spruch  der  Fünfe  auf  die  Klage  der  Reb/cutenzuufl  gegen  Hans 
Zscheckabur/in,  wie  er  uff  der  hoffstatt,  so  man  nentt  die  fynnige  schalen, 
gelegen  hinder  an  sinem  huse  by  dem  kornmarcktbrunnen,  eyn  huslin  mache 
und  da  durch  sy  an  ir  gesicht  über  buwen  welle  und  inen  die  gesicht,  so 
35  sy  usz  iren  stuben  hand,  benemraen.  Die  Klage  wird  abgewiesen,  da 
der  Beklagte  sich  auf  sein  Übereinkommen  mit  der  Stadt  beruft. 

— 1449  Juli  28. 

Original  Hausurkunden  zum  Pfauen. 

Hängendes  Siegel  abgerissen. 

Urkundenbuch  der  Stadt  Basel.  VII.  45 


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354 


209.  Jacob  Trapp  haubtmann  zum  Vorchtenstain  entsagt  seiner 

auf  dem  Rechtslage  zu  Colmar  gegen  Basel  erhobenen  Klage,  da  er 
seine  Entschädigung  gemäss  der  Brcisachcr  Richtung  dem  Herzog 
Albrecht  von  Österreich  überlassen  hat.  — ’449  Juli  jo. 

Original  St.Urk.  if  1414.  5 

Hängendes  Siegel  des  Düring  von  Hallwilr. 

210.  Bischof  Friedrich  von  Basel  urteilt  als  Schiedsrichter 

auf  Grund  der  Breisacher  Richtung  zwischen  Basel  und  Graf 
Hans  von  Tier  stein.  — 1449  August  3. 

Originale  St.Urk.  «*  /y/7  (Ar)  und  1418  (Az),  durchschnürte  Per-  10 

gamenthefte.  — Gleichzeitige  Copie  Gr  I VB.  fol.  260.  — VBO  d.  d. 

1461  Januar  20  St.Urk.  ?f  1700.  — Vgl.  «*  143  S.  22 3 ff. 

*Tschudi  2,  529.  — Auszug:  Ochs  4,  21;  Heusler  307. 

Hängendes  Siegel  des  Bischofs. 

Die  notierten  Varianten  beziehen  sich  auf  n‘  21 1 (0),  212  (M),  213  15 

(110,  214  (B),  213  (N),  die  in  gleicher  Form  ausgefertigt  sind. 

Wir  Fridrich  von  gottes  genaden  bysclioff  ze  Basel  tünd  kunt  meng- 
lichcm  hiemit:  Als  der  durchlüchtig  hochgcborn  fürst  und  herre  hertzog  Al- 
brecht  hertzog  ze  Österricli  etc.,  die  sinen  und  die  im  zeversprcchen  stan- 
den an  cim,  und  die  ersamen  fürsichtigen  wisen  unser  liebe  gctrüwen  bur-  30 
gcrmcistcr  und  rate  unserer  statt  Basel,  die  iren  und  die  inen  zeversprechen 
standen  an  dem  andern  teilen  aller  ircr  spenn  anspräch  und  vordrung,  so 
sy  bisz  uff  datum  des  anlassz  durch  den  durchlüchtigen  hochgebomen  fürsten 
und  herren  licrren  Ludwigen  pfallentzgraven  by  Rin  und  hertzogen  in  Beyern 
etc.  gcmachct,  zesamen  und  gegen  einander  gehebt  hant,  uff  uns  als  einen  35 
gemeinen  mann  mit  einem  glichen  züsatz  zum  rechten  komen  sint  nach  lut 
des  genanten  anlassz,  des  wir  uns  umb  des  besten  willen  beladen,  diirumb 
rechtlich  tag  für  uns  und  beder  parthyen  zusitze,  die  zu  uns  gesetzt  wur- 
den, verkündt  und  aller  teylen  anspräch  und  vordrung  in  clag  antwürt 
widerred  und  nachred  brieff  und  kuntschafft,  was  yeglichc  parthy  fürgewendt  30 
hat,*)  verhört  und  ingenomen,  ouch  früntlich  betragung  ze  menigem  mal, 
die  uns  aber  nit  verfolgen  mocht,  understanden  und  darnach  aller  parthyen 
Sachen,  wie  die  für  uns  und  die  zusitze  brächt  sint,  den  parthyen  in  ge- 
schrifft  versigelt  und  beschlossen1*)  übergeben  haben,  darüber  die  zu  sitze 
gesessen  sind,  nimlich  uff  unsers  herm  von  Österrich  etc.  obgenant  und  35 
der  sinen  syten  der  edel  unser  getrüwer  lieber  Smasman  herre  ze  Rappoltz- 
stein  und  Hohennack  und  der  vest  Hanns  Erhärt  Bock  von  Stöffcmberg, 
und  uff  unserer  statt  Basel  und  der  iren  sytten  die  bescheidnen  Andres 

210*  a)  was  yegliche  parthy  im  rechten  vor  uns  und  den  zusetzen  furbr&cht  und  angeben 
hät  ft.  b)  in  geschrillt  und  registers  wise  beschlossen  und  versigelt  OM  WB,  in  geschrillt  be-  40 
schlossen  und  versigelt  ff. 


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365 


Ospernell  und  Fberhart  von  Hiltalingen,  bcde  bürgere  und  des  räts  zc  Basel,*) 
die  uns  ir  Spruche  ouch  beschlossen  hant  gesandt,  an  solichen  Sachen  ctt- 
wcmenig  uffschlag  unib  früntlicher  betragung  willen  durch  die  parthyen  bc- 
schehcn  sind,  bysz  zcletzst  die  sach  durch  den  hochgebomcn  fürsten  und 
5 herrn  herrn  Jacoben  marggräven  zu  Baden  und  grafen  ze  Spanhein  in  un- 
serm  bywesen  ze  Brysach  gütlich  gericht  sind.  In  sölichcr  richtung  begrif- 
fen ist,  das  der  genant  herre  hertzog  Albrecht  die  sinen  und  burgerraeistcr 
und  rät  unserer  statt  Basel  die  iren  umb  ir  ansprach  und  vordrungen  ab- 
tragen sollen,  und  ob  die  parthyen  mit  ettlichen  cintzigen  personen  gütlich 
10  nit  überkomen  möchten,  denen  sötten  wir  unser  rechtliche  Sprüche  umb  ir 
vordrung  geben,  so  uns  das  bysz  uff  sanct  Johanns  baptisten  tag  nächst 
vergangen  verkündt  würd,  nachdem  das  alles  der  anlüssz  die  richtung  und 
der  letzst  abscheid  ze  Brysach  gemachet  luter  innhalten.  Also  ist  uns  durch 
den  obgenanten  herren  hertzog  Albrecliten  in  geschrifft  verkündt  worden, 
15  das  der  wolgeborn  unser  getrüwer  lieber  gräff  Johanns  von  Tierstein  umb 
sin  anspräch  und  vordrung  unsers  rechtlichen  Spruchs  begere,  das  ouch  der 
selb  graf  Johanns  ettwedick  an  uns  in  geschrifft  ervorderet  hat.  Und  wann 
wir  sölichs,  nach  dem  wir  uns  der  Sachen  beladen  hant,  schuldig  sint  ze- 
tünd,  haben  wir  des  genanten  gräff  Johannsen  und  sins  vettern  gräf  Frid- 
20  richs  von  Tierstein  sach  in  clag  antwürt  widerred  nächred  brieff  und  kunt- 
schafft,  wie  die  für  uns  und  die  Zusätze  im  rechten  brächt  und  alles  hier 
inn  ze  schribenn  nit  notdürftig  sind,  ouch  der  Zusätzen  urteilen  uns  über- 
gesandt für  uns  genommen,  die  eigentlich  gelesen  und  räts  unserer  getrü- 
wen  und  anderer  erberer  wiser  lüten,  gelerter  ungelcrter  geistlicher  weltlicher 
25  edler  und  unedler,  därinn  gepflogen,  und  in  welchem  stuck  die  Zusätze  in 
irem  sprechen  nit  einhellig  sind,  hant  wir  nach  rät  und  unserer  besten  ver- 
stentnisz  eins  teils  züsatze  sprechen,  das  uns  dem  rechten  das  glicher  bc- 
dunckt  zc  sin,  nach  lut  des  anlässz  bygestanden  und  gcvolget,  nach  dem 
das  hicnach  von  einem  stuck  an  das  ander  undcrscheidenlich  ist  gcschribcn. 
30  [i]  Des  ersten,  als  gräf  Johanns  von  Tierstein  clagt  von  sinen  und  sins 

vettern  gräf  Frydrichs  von  Tierstein  wegen,  die  von  Basel  habent  ir  beder 
schlossz  gräffschaft  und  herschafft  Pfeffingen  mit  aller  herlikeit  und  zu  gehör- 
ungen,  ir  beder  hab  und  gut,  so  sy  därinn  gehebt  hant,  ingenomen  und  sy  ent- 
wert mit  gewalt  und  unerfolget  alles  rechten,  daruff  ist  unserer  herschafft  züsatz 
35  spruch:  »Also  nach  clag  antwürt  widerred  und  nachred,  die  wilc  wir  an  den  gc- 
schrifften,  so  gräff  Hanns  von  Tierstein  im  rechten  by  geleit  hett,  meniger- 
lcy  erbietung  verstanden  hant.  Heimlichen  ob  die  von  Basel  ein  misstriiwen 
zu  im  gehebt  lictten,  die  iren  gen  Pfäffingen  in  zelässent,  ir  züselien  där- 
uff  zc  habent  oder  das  schlossz  unserm  herrn  dem  byschoff  von  Basel  in  zc 
40  geben,  sölichs  und  öch  die  recht  gebott  besunder  vor  ir  eydgenossen  Bern 
und  Solctcrn,  denen  von  Basel  durch  gräff  Hannscn  nach  uszwisung  sincr 
geschrifft  gebotten,  sy  verschlagen  und  darüber  das  schlossz  Pfäffingen  des 

210.  a)  and  uff*  unserer  statt  Besel  und  der  iren  sitten  der  gelert  meister  Heinrich  von  Bein- 
heim  lerer  bepsllicher  rechten  und  der  bescheiden  Andres  Ospernell  burger  der  genanten  un- 
serer  statt  Basel  OA/WBN. 


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356 


tages,  als  ir  widcrsags  bricff  geantwürt  ward,  unerfolget  und  unervordert,  be- 
sundcr  mit  abschlahen  des  rechten  zu  iren  banden  brächt  und  dar  zu  dhcin 
rechtlich  noch  redlich  ursach  gehebt  haut,  das  für  uns  komen  sy,  ouch  sölich 
ir  absagung  wider  gesatzd  der  guldin  bull  und  unrechtlichen  uszgangen  und 
verhandelt  ist:  so  sprechen  wir  ze  recht  nach  rät  und  unserer  besten  verstänt-  5 
nissz,  das  denen  von  Ilascl  sölich  innemen  des  schlossz  Pfäffingen  nit  ge- 
zimpt  und  das  schlossz  ön  und  wider*)  recht  zu  iren  handen  genomen  ha- 
bent, deshalben  sy  gräff  Hannsen  und  gräff  Fridrichen  sinem  vettern  das 
schlossz  Pfäffingen  mit  allem  dem,  so  sy  därinn  funden  zü  der  zyt  sy  das 
ingenomen  habent,  von  rechts  wegen  wider  ingeben  und  antworten,  ouch  10 
ob  ützit  daran  abgetän  zerbrochen  oder  des  varenden  güts  hingefürt  und 
davon  komen  wär,  des  nach  sinem  billichcnn  wert  kerung  tun  söllent,  mit 
den  uffgehabenn  nutzungen  dar  zu  gehörend,  und  besunder  die  von  Basel 
in  der  pen  der  guldin  bull  uff  den  artickel  von  des  widersagends  wegen 
geseezt  verfallen  syent;  und  söllent  die  von  Basel  sölich  inantwürten  des  15 
schlossz  Pfäffingen  und  die  kerung  als  vor  stät  tun  in  den  nächsten  dryen 
tagen  und  sechs  wflehen,  nach  dem  und  unser  herre  von  Basel  der  gemein 
sinen  Spruch  übergeben  sol  nach  lut  des  anlässz  ungevärlichen.«  So  lutet 
unserer  statt  Basel  züsatz  Spruch  also:  »Ist  unser  Spruch  nach  clag  antwürt 
widerred  nachred  züred  und  kuntschafft,  so  uff  bed  sytten  in  disz  recht  ge-  20 
leit  sint,  siddemmal  die  von  Basel  nit  abred  sind,  das  sy  gräf  Hannsen  von 
Tierstein  und  sinen  vettern  gräff  Fridrichen  des  schlossz  Pfäffingen  mit 
siner  zügehörd  luten  und  gutem  entwert  hant,  bekennent  wir  das  die  selben 
von  Basel  gräff  Hannsen  und  sinen  vettern  desselben  schlossz  Pfäffingen 
und  siner  zfigehörde,  so  vil  sy  der  ingenomen  hant,  wider  weren  oder  aber  25 
inen  einen  bescheiden  wandel  nach  gestalt  und  gelegenheit  der  sach  dafür 
tön,  ouch  das  sy  die  lüt,  so  zü  dem  selben  schlossz  Pfäffingen  gehörent 
und  die  sy  inn  cid  genomen  hant,  sölicher  irer  cidcn  ledig  sagen  und  die 
gräff  Hannsen  und  sinem  vettern  widerumb  volgen  lassen  söllent.  Aber 
von  der  nömen  wegen,  so  in  dem  selben  schlossz  und  der  gräffscliafft  I’fäf-  30 
fingen  nach  der  von  Basel  absagung  gräff  Hannsen  getän,  dädurch  die  Sachen 
zwuschcnt  der  statt  und  im  zü  offener  vyentschafft  komen,  beschechen  sind, 
die  söllent  nach  des  anlassz  uszwisung  hin  und  usszgenomen  und  die  von 
Basel  der  selben  nomen  halp  inen  im  rechten  embrosten  sin.«  Uff  dise 
clag  und  artikcl  wir  der  gemein  unserer  statt,  Basel  züsatz  Spruch  bystanden  35 
und  volgen  etc. 

[2]  Item  als  gräff  Hanns  fürer  clagt  in  dem  obgenanten  artikel  von  sinen 
und  sins  vettern  wegen,  das  die  von  Basel  inen  iren  hoff  ze  Basel  und  alles 
das  ir  darinn  genommen  habent,  däruff  ist  unserer  herschafft  züsatz  Spruch 
also : »lirkennent  wir  zü  recht  näch  rät  und  unserer  besten  verstäntnisz,  IC 
bringent  die  von  Basel  für,  des  dem  rechten  gnüg  sy,  vor  dem  gemeinen 
und  dem  züsatz,  zü  den  tagen  der  gemein  därumb  setzen  sol,  das  die  denen 
gräff  Hanns  schuldig  ist  gesin  den  hoff  und  was  dürinne  gewesen  ist  mit 
recht  urab  ir  schuld  bezogen  und  sölichs  näch  gericlits  recht  gräff  Hannsen 
210.  a)  widerred  Ai.  45 


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357 


verkündt  haben,  und  das  sälichs  vor  dem  absagen,  so  die  von  Basel  gräff 
Hannsen  getan  hant,  geschehen  und  geändiget  sy,  so  sol  es  nach  mütmäss 
siner  schulden  da  by  beliben,  es  wäre  dann  das  der  hof  lehen  wäre  und 
gräff  Hanns  das  kuntlichen  fürbrächt;  denn  beschähe  sölich  fürbringung  vor 
5 dem  gemeinen  und  dem  züsatz  zu  den  tagen,  als  obstät,  so  sol  graff  Hann- 
sen und  sinem  vettern  der  hof  wider  zu  iren  handen  werden  und  des  ge- 
richts  oder  der  von  Basel  urteil  sy  dar  an  nit  irren.  Doch  so  solt  als  dann 
die  varend  hab  nit  desterminder  vcrrcchtigct  beliben  und  nit  bekert  werden. 
Brächtent  aber  die  von  Basel  sötichs  nit  für,  so  söilcnt  sy  graff  Hannsen 
10  und  sinem  vettem  den  hof  und  alles  das,  so  darinn  gewesen  ist,  wider 
geben  und  bekeren  nach  billicher  wert.  Und  ob  der  kerung  halp  stossz 
wurd  umb  den  wert,  der  gemein  und  der  züsatz  das  entscheiden.«  So  lutet 
unserer  stat  Basel  züsatz  Spruch  also:  «Ist  unser  Spruch,  nach  dem  die  von 
Basel  sälicher  clag  nit  bekentlich  sint  uff  die  meinung  als  die  gesetzt  ist, 
15  sunder  fürwendent,  das  ettlich  von  Basel,  denen  gräff  Hanns  schuldig  ge- 
wesen sy,  den  selben  hof  mit  recht  bezogen  haben  söllent  etc.,  gräf  Hanns 
ouch  sin  clag  uff  die  statt  Basel  im  rechten  nit  bybracht  hat,  bekennent 
wir,  das  die  von  Basel  sälicher  clag  im  rechten  einbrosten  sin  söllent.  Mag 
er  aber  die,  so  im  den  hof  gefrönet  hant,  notred  nit  erlassen,  sol  im  sin 
20  recht  an  die  selben  behalten  sin.«  Uff  dise  clag  und  artikel  wir  der  gemein 
unserer  statt  Basel  züsatz  sprach  bystanden  und  volgen. 

[3]  Item  als  graf  Hanns  clagt  wider  unser  statt  Basel,  im  und  sinem  vet- 
tern syen  vor  dem  innemen  des  schlossz  Pfäffingen  etc.  von  denen  von  Basel 
zfigefügt  das  so  hienach  stät,  des  ersten : die  von  Basel  habent  den  abbt  von 
25  Beinwilr  zu  irem  burger  uffgenomen,  das  sy  nit  zetünd  haben,  darzü  und  da- 
durch sy  inen  die  gotzhuszlüte  dasclbs  ungehorsam,  den  selben  abbt  und 
gotzhuszlüte  wider  sy  gehanthabet,  davon  sy  stur  und  dienst  von  inen 
gemangelt,  dadurch  sy  inen  ingriff  und  entwerung  tünd  und  getan  habent 
in  ir  herlikeit  gräfschafft  und  castvogty  ze  Beinwilr,  die  sy  von  dem 
30  heiligen  rych  zelelien  habent,  alles  unbillich:  dar  uff  ist  unserer  her- 
schafft  züsatz  Spruch  also:  »Habent  wir  angesehen  die  gesetzd  der  guldin 
bull,  die  dä  verbietend  den  Stetten  pfalburger  ze  habent,  und  darzü  den  by- 
gcleiten  sprach  von  graff  Hannsen,  dar  uff  er  sich  züchet,  und  erkennent 
hicrinn  zcrecht  nach  rät  und  unserer  besten  verstentnisz,  das  die  von  Basel 
35  den  apt  von  Beinwiler  und  die  gotzhuszlüte  irs  burgrcchts  ledig  zalen,  die 
hinfür  me  nit  ze  bürgern  cnpfähen  nach  in  deheinerley  wise  in  büntnisz  ne- 
men  söllent  nach  lut  der  guldin  bulle.  Doch  als  die  von  Basel  in  irer 
nächrcd  rürent,  das  graff  Hanns  die  castvogty  anders  mit  dem  gotzhusz  und 
den  gotzhuszlütcn  halte,  denn  die  nach  der  alten  brieff  und  dinckhoff  rodeln 
40  sag  angesetzt  und  von  alterhar  gehalten  syent,  so  sol  gräff  Hanns  siner 
castvogty  halp  das  gotzhusz  noch  die  gotzhuszlüte  nit  fürcr  beschweren  noch 
trengen,  denn  die  alten  brieff  und  dinckhoff  rodel  usswisent,  harkomen  ist 
und  genossen  hät  ungeverlich.«  So  ist  unserer  statt  Basel  züsatz  sprach 
hieruff  also:  »Ist  unser  sprach,  nach  dem  graff  Hanns  in  disem  rechten  nit 
45  bybracht  hät,  das  im  der  apt  von  Beinwilr  also  gewandt  sy,  das  er  on  sin 


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358 


wissen  und  willen  nit  burgrecht  empfahen  sölle,  ouch  das  in  die  von  Basel 
zc  burger  nit  uffgenomen  haben  söltent,  und  das  im  ander  Sachen  in  siner 
clag  bestimmet  durch  die  von  Basel  zü  gefugt  sy,  und  aber  die  von  Basel 
einen  frycn  zog,  burger  ze  nemend,  in  disem  rechten  vormals  und  ouch  in 
disem  artikel  fürgewendet,  den  sy  ouch  mit  der  richtung  ze  Rinfelden  be-  5 
schehen  und  andern  kuntschafften  und  ouch  ettlichen  instrumenten  von  des 
gotzhusz  von  Beinwiler  und  siner  luten  rechtungen  wisent  im  rechten  gnug- 
lich bybrächt  hant : bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clag  im  rech- 
ten embrosten  sin  söllent.«  Uff  dise  clag  und  artikel  wir  der  gemein  unserer 
statt  Basel  züsatz  Spruch  bystanden  und  volgen.  10 

[4]  Item  als  griff  Hanns  clagt,  cttlich  burger  ze  Basel  haben  im  und  sinem 

vettern  den  iren  uff  die  zyt  Hanns  Röschinger  iren  knecht  usser  irer  statt 
gefangen  und  enweg  gefürt,  in  dem  als  er  uff  die  zyt  in  gutem  wolgetru- 
wen  für  sy  in  ir  statt  von  inen  vertaget  was  und  ouch  ze  tag  für  sy 
reit,  der  im  und  sinem  vettern  von  inen,  wie  wol  er  das  an  sy  erfordert  15 
und  erfolgt,  nit  ledig  geschaffen  werden  kund  noch  mocht,  das  im  und 
sinem  vettern  in  sölichem  füg  von  denen  von  Basel  unbillich  beschehen 
ist  etc.:  dar  uff  ist  unserer  herschafft  züsatz  spruch:  »Also  nach  clag  ant- 
würt  widerred  und  nachred  sprechen  wir  ze  recht  nach  rät  und  unserer  besten 
verstentnissz,  das  die  von  Basel,  nach  dem  von  den  knechten,  so  sölich  20 
geschieht  begangen  hant,  gerichtet  ist,  deshalben  gräff  Hannsen  clag  billich 
embrosten  syent. « So  ist  unserer  statt  Basel  züsatz  spruch  also  lutend : 
»Ist  unser  spruch,  nachdem  er  nyt  bestymmet,  wer  die  syent,  die  solichs 
getan  habent,  er  ouch  nit  fürbringet,  das  sölich  geschichten  von  der  statt 
Basel  geheissz  oder  mit  irem  wissen  und  willen  beschehen  sye,  darzü  ouch  25 
umb  die  Sachen  urteil  und  recht  gegangen  sint,  als  graff  Hanns  des  selbs 
bekentlich  ist:  da  by  lassen  wir  ouch  das  beliben  und  bekennent,  das  die 
von  Basel  sölicher  clag  im  rechten  embrosten  sin  söllent«  Und  wonn  beder 
parthyen  züsötze  in  irem  sprechen  uff  disen  artikel  einhellig  sind,  lassen  wir 
der  gemein  daz  da  by  beliben.  30 

[5]  Item  als  graf  Hanns  clagt,  die  von  Basel  hant  einem  irem  burger, 
genant  Hüglin  I’fettich,  gestattet,  des  hilfflich  gesin  und  gehanthabt  wider  in 
und  sinen  vettern,  das  er  in  iren  gcrichtcn  und  herrschafft  twingen  und 
binnen  zu  rfSffingen  des  selben  graf  Johannsen  gemahel  ir  junckfrowen  an 
irer  syten  frfivenlich  mit  gcwalt,  unerfolgt  alles  rechten,  fürgenomen  von  35 
schuld  wegen  zefiichen  und  enweg  ze  füren,  die  selben  von  Basel  haben 
im  gräf  Hannsen  darumb  frid  und  geleit  in  irer  statt  abgeseit  und  inn  da 
mit  getrungen,  wolt  er  ir  statt  bruchen,  dem  selben  knecht  zwölff  guldin 
zegeben,  dem  er  doch  nye  nützit  schuldig  wart:  dar  uff  ist  unserer  herr- 
schafft züsatz  spruch  also:  »Sider  die  von  Basel  von  irs  burgers  wegen  40 
fürwendent,  im  sölle  von  gräff  Hannsen  amptlüten  zc  Esch,  als  er  das  er- 
fordert, recht  verseit  und  dann  gräff  Hanns  desglichen  in  siner  widerred 
ouch  meldet,  er  sölle  ze  Basel  des  Stucks  halp  ouch  rechtlossz  gelässen  und 
darüber  getrungen  sin  zwölff  guldin  zegeben,  und  das  beder  sidt  nit  ge- 
wisen  haben,  des  dem  rechten  gnüg  sy,  so  sprechen  w'ir  ze  recht  nach  rät  45 


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359 


und  unserer  besten  verstöntnisz,  das  bedcr  parthvcn  fürbringen  uff  sölich  ir 
fürwenden  vor  dem  gemeinen  und  dem  züsatz,  zu  den  tagen  der  gemein 
därumb  sol  setzen,  verhört  werden  söl  und  darnach  beschchen  das  recht  sy.« 
So  ist  unserer  statt  Basel  zfisatz  Spruch  also  lutend:  »Ist  unser  spruch,  nach 
5 dem  die  von  Basel  sölicher  clag,  als  sy  stät,  nit  bekcnntlich  sind,  gräff 
Hanns  die  ouch  im  rechten  nit  bybracht  hett,  bekennent  wir,  das  die  von 
Basel  sölicher  clag  im  rechten  embrosten  sin  söllent«  Uff  dise  clag  und 
artikel  wir  der  gemein  unserer  statt  Basel  Zusatz  spruch  bystanden  und 
volgen. 

10  [6]  Item")  als  gräff  Hanns  clagt  von  sinen  und  sins  vettern  wegen,  die 

von  Liestal,  die  zu  den  von  Basel  gchörent  sint,  griffent  inen  in  ir  castvogty 
der  herlikeit  gericht  twing  und  bänn  vischentz  wunn  und  weid  ze  Nügrol, 
alles  unerfolget,  mit  gewalt  än  recht,  däruff  ist  unserer  herrschafft  züsatz 
spruch:  »Also  nach  clag  antwfirt  widerred  und  nachred,  die  wile  die  von 
15  Basel  fürwendent,  das  sölich  sach  in  einem  verfangen  rechten  hang,  spre- 
chent  wir  ze  recht  nach  rät  und  unserer  besten  verstentnisz : bringent  die 
von  Basel  sölichs  für,  des  dem  rechten  gnüg  sy,  vor  dem  gemeinen  und 
dem  züsatz,  zu  den  tagen  der  gemein  därumb  setzen  sol,  so  solle  cs  da  by 
beliben.  Wöre  des  nit,  so  söllent  sy  sich  beder  sidt  eins  undergangs  uff 
20  from  lüt,  denen  umb  die  art  und  gelegenheit  kund  ist  und  nit  von  parthvcn 
sint,  vereinen.<  So  ist  unserer  statt  Basel  züsatz  spruch  also  wisend : »Ist 
unser  spruch,  nach  dem  die  von  Basel  im  sölicher  herlikeit  an  denen  enden, 
das  die  sin  oder  in  sin  castvogty  gehörend  syend,  nit  bekentlich  sint,  sun- 
der  mit  güter  kuntschafft,  so  sy  därumb  in  disz  recht  geleit  hant,  gnüglich 
25  bybracht  habent,  das  die  von  Liestal  die  gewer  sölicher  herlikeit  twingen 
und  bönnen  etc.  zu  Nügron,  so  lang  das  niemand  für  dcncken  kan  noch 
mag,  inn  und  harbrächt  habent,  die  selben  gewer  inen  graff  Hanns,  als  recht 
ist,  nit  abgesetzt,  ouch  sust  sölich  sin  clag  im  rechten  nit  bybracht  hett: 
bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clag  im  rechten  embrosten  sin 
30  söllent.«  Uff  disen  artikel  wir  der  gemein  unserer  statt  Basel  züsatz  spruch 
bystanden  und  volgen. 

[7]  Item  als  gräff  Hanns  clagt,  alle  die  gotzhuszlüt  und  eigen  lüt,  so 
im  und  sinem  vettern  die  von  Basel  hinder  sich  empfangen  und  ze  burgem 
uffgenomen  habent,  vordert  er  in  namen  vor  stät  inen  die  volgen  ze  lässent 
35  oder  aber  inen  därumb  einer  besatzung  nach  innhalt  der  guldin  bullen  und 
lut  des  Übertrags  zegestatten,  däruff  ist  unserer  hcrschaflft  züsatz  spruch: 
»Also  nach  clag  antwürt  widerred  und  nächred  sprechcnt  wir  zerccht  näch 
rät  und  unserer  besten  verstöntnisz,  als  ouch  vor,  das  die  von  Basel  die 
gotzhuszlüt  irs  burgrechts  und  eiden  ledig  zalen  und  hinfürme  dheinen  zu 
40  iren  bürgern  empfähen  söllent.  So  dann  von  andern  gräff  Hannsen  und 
sins  vettern  eigener  lüten  wegen,  die  nit  gotzhuszlüt  sint,  deshalbcn  er  sich 
zühet  uff  einen  übertrag  zwüschent  der  ritterschafft  und  denen  von  Basel 
der  besatzung  halp  gemachet,  da  sol  der  brieff  vor  dem  gemeinen  und  dem 
züsatzc,  zu  den  tagen  der  gemein  därumb  setzen  sol,  in  gericht  geleit  und 
45  210,  a)  am  Rande  Nugron  Ai  j. 


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360 


verhört  werden,  därzfi  ouch  die  von  Basel  ircn  willen  geben  und  das  nit 
hindren  söllent,  und  darnach  beschchen  das  recht  sy.«  So  lutet  unserer 
statt  Basel  zusatz  Spruch  also:  >Ist  unser  Spruch,  nach  dem  gräff  Hanns  nit 
bcstymmet,  wer  die  syent,  die  im  die  von  Basel  ab  empfangen  haben  sch- 
ient, ouch  nit  bybracht  hett,  das  sölichs  beschchen  sy,  die  von  Basel  im  6 
ouch  der  besatzung  nach  irer  statt  recht  stat  zettind  urbütig  sint,  beken- 
nent  wir,  das  die  von  Basel  gräfT  Hannscn  und  sinem  vettern  über  und  nach 
sölicher  urbi'itikeit  sölicher  clagcn  im  rechten  embrosten  sin  söllent.«  Uff 
dise  clag  und  artikcl  wir  der  gemein  unserer  statt  Basel  zfisatz  Spruch  by- 
standen  und  volgen.  10 

[8]  Item")  als  gräff  Manns  clagt,  die  von  Basel  hant  im  und  sines  vettern 
richtcrn  in  dem  iren  verbotten  ab  gutem  frävelen  und  schulden  in  iren  ge- 
richten  zu  lisch  und  anderswä  nit  zerichtend  noch  wellen  gestattenn,  alles 
unbillich,  däruff  ist  unserer  herschafft  züsatz  Spruch:  »Also  nach  clag  ant- 
wurt  widerred  und  nächred  ist  unser  erkantnisz  hierinn  zum  rechten  päch  ir, 
rät  und  unserer  besten  verstäntnisz,  das  die  von  Basel  unbillichen  söliche 
verbott  by  penen  ab  der  iren  guter  nit  ze  richtend  gräff  Hansen  und  sins 
vettern  richtern  in  iren  gerächten  getan  haben.  Dann  meinten  die  von  Basel 
beschwärnng  oder  mangel  an  iren  frylieiten  zehaben,  mochten  sy  därumb 
recht  suchen  au  den  enden,  nämlichen  für  einem  Römschen  künig,  dahar  ä« 
ir  fryheiten  fliessend,  und  nit  eigen  verbott  fürnemen.  So  dann  des  rieh- 
tends  halp  über  die  frävel,  die  in  gräff  Hannsen  und  sins  vettern  herrschafft 
begangen  werdent,  die  <Vile  die  von  Basel  gichtig  sint,  das  die  an  den  en- 
den die  beschehent  verrechtiget  werden  söllcnt,  so  sol  cs  da  by  bcliben  in 
müssen  wir  vormäls  uff  unserer  herrschafft  desglichen  clegt  ouch  erkennt  25 
haben.«  So  ist  unserer  statt  Basel  zusatz  Spruch  also  in  die  wise:  »Ist 
unser  Spruch,  näch  dem  die  von  Basel  sölicher  clag  nit  bekentlich  sint  als 
sy  stät,  sunder  meinent,  das  sy  dhoinerley  verbott  nit  getan  habent,  denn 
so  man  die  iren  uszwendig  ir  statt  umb  ir  üb  oder  guter  mit  gcricht  für- 
genomen  hab,  die  habent  sy  nach  irer  fryheit  sag  versprochen  und  abgc-  30 
forderet  gen  Basel  für  gericht  zewisend,  des  sy  sich  ouch  uff  sölich  fryheit, 
so  sy  vormäls  ouch  in  dissz  recht  geleit,  gezogen  und  damit  ir  fürwenden 
aber  gnüglich  bybracht  hant;  gräff  Hanns  ouch  sin  clag  im  rechten  nit  by- 
bracht hett:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clag  im  rechten  em- 
brosten sin  söllcnt*  Uff  dise  clag  und  artikel  wir  der  gemein  unserer  statt  35 
Basel  zusatz  spruch  bystanden  und  volgen. 

[9]  Item  als  gräff  Hanns  clagt,  der  von  Basel  burger  Hanns  von  Ramstein 
hab  im  und  sinem  vettern  intrag  und  ingriff  getan  in  ir  herükeit  wiltpenn 
und  vischentz  der  herrschafft  zu  Pfäffingen,  ec  sy  inen  die  mit  gewalt  ge- 
nomen  habent,  alles  unbillich  mit  grossem  schaden  und  Verlust,  däruff  ist  40 
unserer  herschafft  zusatz  spruch : »Also  näch  clag  antwürt  widerred  und 
nächred  sprcchent  wir  zerecht  näch  rät  und  unserer  besten  verstäntnissz,  das 
die  von  Basel  von  Hansen  von  Ramstein  irs  burgers  wegen  därumb  nützit 
zeantwürten  haben ; doch  so  mögent  gräff  Hanns  und  sin  vetter  die  oder 

210*  a)  am  Rande  Von  des  verbietens  wegen  Ar ».  45 


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361 


denen,  so  sölichs  zeversprechen  stät,  mit  recht  für  iren  mannen  fürnemen 
und  ersuchen,  nach  dem  gräff  Hanns  meldctt,  das  das  hus  Angenstein  mit 
siner  zügehörde  von  im  und  sinem  vettern  zelehen  darrürt.«  So  lutct  un- 
serer statt  Basel  züsatz  Spruch  hierumb  also:  >Ist  unser  Spruch,  nach  dem 
5 die  von  Basel  von  irs  burgers  wegen  dheiner  unbillichen  ingriff  nach  intregc 
bekenntlich  sint,  gräff  Hanns  ouch  nit  bestymmet  noch  im  rechten  bybracht 
hett,  ob  wä  oder  wenn  im  söllich  ingriff  beschehen  syent:  bekennent  wir, 
das  die  von  Basel  und  ir  burger  junckherr  Hanns  von  Ramstcin  sölicher 
clag  im  rechten  embrosten  sin  s6llent.<  Uff  sölichen  artikel  wir  der  ge- 
10  mein  unserer  herschafft  züsatz  Spruch  bystanden  und  volgen. 

[10]  Item*)  als  gräff  Hanns  dagt  von  sinen  und  sins  vettern  wegen,  die 
von  Basel  hant  inen  ouch  vor  der  entwerung  Pfäffingen  ircr  herlikeit  der  wasscr 
und  vischentz  in  der  Birsz  überwüret  und  den  vischen  iren  gangk  geweret, 
inen  ze  schaden,  alles  unbillich,  däruff  ist  unserer  herrschafft  züsatz  Spruch: 

15  «Also  nach  clag  antwürt  widerred  und  nächred  erkennen  wir  nach  rät  und 
unserer  besten  verstäntnisz  zum  rechten,  das  die  von  Basel  den  rechten  fltisz 
oweg  und  runse  der  Birsz  in  der  mässen  bclibenn  lässen  söllent,  das  das 
flossz  des  holtzes  in  dem  rechten  runse  beliben  und  zü  dem  Rin  körnen, 
ouch  der  visch  sinen  gangk  uff  und  ab  haben  mug.«  So  ist  unserer  statt 
20  Basel  züsatz  sprach  also  wisend:  «Ist  unser  Spruch,  näch  dem  die  von  Basel 
fürwendent,  wie  ir  müller  zü  sanct  Alban  rcchtung  liabcnt,  das  wasscr  die 
Birsz  uff  ire  mülinen  zeleiten  näch  irer  notdurfft,  ob  sy  da  das  wasser 
gantz  oder  halb  überwürent,  därumb  syen  sy  niemant  schuldig  ze  autwürten : 
bekennent  wir,  wie  man  das  von  alterhar  gehalten  hab,  sölich  wären  zetünd 
25  oder  nit,  da  by  lässen  wir  das  beliben.*  Uff  dise  clag  wir  der  gemein  unse- 
rer herrschafft  züsatzspruch  bystanden  und  volgen  etc. 

[11]  Itemb)  als  gräff  Hanns  clagt,  das  die  von  Basel  frävcnlich  mit  gewalt, 
über  das  er  nit  wissend  sy  sy  das  zetünd,  vor  ettlichcr  zyt  ab  Claus  Meyers 
todschlag,  der  erschlagen  wart  usszwendig  iren  gcrichten  vor  allen  erütz- 

30  steinen,  das  sin  brüder  gräff  Bernhart  selig  an  sy  erfordert,  darüber  ze 
Basel  gericht  habent,  alles  unbillich,  än  recht,  unerfolget ; daniff  ist  unserer 
herrschafft  züsatz  Spruch:  »Also  nach  clag  antwürt  widerred  und  nächred, 
die  wile  gräff  Hanns  meldet,  das  sölicher  todschlag  usswendig  der  von  Basel 
erützsteinen  und  gerichtcn  und  in  siner  graffschafft  und  herrschafft  Pfäffingen 
35  ergangen  sy,  die  von  Basel  aber  fürwendent,  wie  wol  der  todschlag  uss- 
wendig iren  erützsteinen,  so  sye  er  doch  innwendig  iren  twingen  und  bön- 
nen  und  nit  in  der  gräffschafft  Pfäffingen  beschehen:  sprcclicnt  wir  zerecht 
näch  rät  und  unserer  besten  verstäntnisz,  das  beder  parthyen  fürbringen, 
nämlich  in  wes  hohen  gerichtcn  sich  der  todschlag  gemachct  hät,  vor  dem 
40  gemeinen  und  dem  züsatz,  zü  den  tagen  der  gemein  dar  umb  setzen  sol, 
verhört  solle  werden  und  därnäch  beschehen  das  recht  sye.*  So  lutet  un- 
serer statt  Basel  züsatz  sprach  also:  »Ist  unser  Spruch,  nach  dem  die  von 
Basel  graff  Hannscn  dheiner  herlikeit  noch  rechtung  an  den  enden,  da  der 

210.  a)  am  Rande  Von  des  iiherwurendcs  wegen  der  Birec  Ai.  b)  tun  Rande  Claus  Meyer 
45  *4/,  Claws  Mciger  Ai. 

Urkundcnbuch  der  Stadt  Basel.  VII. 


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362 


selb  todschlag  bcschchen  ist,  bckcnntlich  sint,  sunder  mit  guter  kuntschafft, 
so  sy  darumb  in  dissz  recht  geleit,  gnuglich  bybracht  hant,  das  ir  twing 
und  bänn  witer  hinussz  gangent,  denn  dä  der  selb  todschlag  beschehen  ist; 
gräff  Manns  ouch  solich  sin  clag  oder  das  der  selb  todschlag  in  siner  graff- 
schafft  und  herlikeit  bcschchen  sy  im  rechten  nit  bybracht  hett : bekennent  5 
wir,  das  die  von  Basel  sölicher  clag  im  rechten  embrosten  sin  sAllent.«  Uff 
discn  artikel  wir  der  gemein  unserer  statt  Basel  zflsatz  Spruch  bystanden 
und  volgen. 

[12]  Item  als  gräff  Hanns  clagt,  als  die  von  Basel  und  die  iren,  ouch 
durch  ir  hilff  rät  und  bystand  sinem  vettern  und  im  ir  herrschafft  schlossz  10 
und  gräffschafft  mit  aller  herlikeit  und  zügehorung,  als  vorstät,  mit  gewalt,  un- 
ervolgt  alles  rechten,  genomcn  entscczt  und  entwert,  da  nun  ir  gcschwom 
man,  nämlich  her  Arnold  von  Ratperg,  Erni  von  Berenfels,  herr  Hcnman 
Offeniburg,  ritterc,  Hanns  Sürlin,  Frowler  Hanns  von  I.ouffen  sun,  Herman 
Magne  schribcr,  Peter  zum  Blech  und  Hanns  Waltenhein,  inen  ir  eygentumb  15 
und  lehen  nit  uff  gesandt  noch  uffgeben  oder  sich  darin  gehalten  habent 
als  recht,  da  durch  sy  meinen  inen  sälich  lehen  zu  iren  handen  gefallen 
syent,  därzö  hinfur  recht  haben  und  sy  inen  ouch  umb  solich  geschieht  und 
handcl  kerung  wandcl  und  ablegung  tun  s6llent  nach  innhalt  der  guldin 
bull;  däruff  ist  unserer  herrschafft  zusatz  Spruch  also:  »Nach  dem  solich  20 
clegt  von  lehen  wegen  dar  rurct,  so  gebürt  uns  nach  lehen  rechten  därüber 
nit  ze  erkennen,  sunder  mog  gräff  Hanns  die  mann  in  siner  clag  benant 
dar  umb  für  sin  mann  mit  recht  fürnemen  und  ersuchen,  dahin  wir  es  ouch 
wisend  und  das  zc  recht  näch  rät  und  unserer  besten  verstäntnisz  erken- 
nent.  Und  ob  gräff  Hannscn  manen  zu  sAlichcm  rechten  gebrestent,  so  25 
mfig  er  sinen  obresten  herrn,  von  dem  sin  gräffschafft  zü  lehen  rürt,  an- 
rfiffen  im  manne  ze  lihen,  sin  recht  ze  besitzend  als  recht  ist»  So  lutet  un- 
serer statt  Basel  zflsatz  Spruch  hieruff  also:  »Ist  unser  Spruch,  näch  dem 
die  von  Basel  von  irer  burger  und  gräff  Johannsen  lehenmannen  wegen,  so 

in  siner  clag  bestymmet  sint,  fürgewendt  hant,  das  die  selben  von  sälichcr  30 
absagung  gräff  Hannsen  getän  gantz  nützit  gewüst,  ouch  weder  rät  noch 
getät  zü  sinem  schaden  getan  haben,  dä  wider  aber  gräff  Hanns  sin  clag 
und  ouch  die  selben  sin  lehenmann  den  artikel  in  der  guldin  bull,  den  er 
in  siner  widerred  gemeldet  hett,  überfaren  oder  frävenlich,  als  der  wiset, 
wider  inn  getän  habent,  im  rechten  nit  bybracht  hett:  bekennent  wir,  das  35 
die  selben  sin  lehenmann  söllicher  anspräch  im  rechten  embrosten  sin  sol- 
lcnt.<  Uff  discn  artikel  wir  der  gemein  unserer  herrschafft  zflsatz  Spruch 
bystanden  und  volgen  etc. 

[13]  Item  als  gräff  Hanns  clagt,  sin  knccht  der  sin  hat  veile  kouff,  näm- 
lich kühüt,  uff  der  von  Basel  offen  berüffung  hin  ingefurt  gen  Basel  ze  märckt  40 
mit  karren  und  pferden,  als  yederman,  wer  inen  veilen  kouff  zu  ffirt,  sicher 
und  getrost  sin  solt  für  sy  und  die  iren  näch  lut  der  berüffung  als  ob  stät, 
därüber  und  dawider  hät  einer  der  von  Basel  burger  im  sin  pferd  und  kar- 
ren genomcn  verkoufft  und  vertriben,  wie  wol  er  das  sin  zestund  gütlich 
an  die  von  Basel  erfordert  hab  ze  keren  und  urbütig  gewesen  sy  irem  45 


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burger  recht  zetünd  vor  irem  stab  ze  Basel,  hab  er  nit  mögen  geniessen,  sy 
haben  im  das  sin  also  vertribcn,  darüber  alles  unbillich  mit  irem  gewalt 
wider  sölich  ir  vertrösten  und  berüffen,  därumb  er  noch  mangel  hab,  ab- 
legung  wanndel  und  kerung  begert;  däruff  ist  unserer  herrschafft  züsatz 
6 spruch:  »Also  nach  clag  antwürt  widerred  und  nachred,  nach  dem  kühüt 
und  deszglich  Sachen  in  der  gemein  veiler  kouff  heissent  und  sint  und  die 
von  Basel  bckennent,  den  rüff  des  veilen  kouffs  zu  inen  getän  und  ge  trist 
haben,  so  sprechent  wir  ze  recht  nach  rät  und  unserer  besten  vcrstäntnisz, 
das  die  von  Basel  gräff  Hannsen  des,  so  im  zü  der  zyt  von  dem  iren  ge- 
10  nomen  und  entwert  ist,  nach  billichen  dingen  kerung  schaffen  sollen,  doch 
gräff  Hannsen  schuldcnäm  in  andern  wegen  unschädlich.«  So  lutet  unserer 
stat  Basel  züsatz  Spruch  also:  »Ist  unser  Spruch,  nach  dem  die  von  Basel 
fürwendent,  das  ir  rüff  des  veilen  kouffs  halp  nit  uff  sölich  gut  zetrösten 
beschehen  sy,  ob  dä  yemant  der  sinen  mit  sölichem  gut  verbotten  und  das 
15  einem  rät  für  brächt  oder  vor  dem  gericht  ze  Basel  fürgewendet  wür,  dä 
wäre  ein  lütrung  umb  beschehen,  wie  man  es  mit  sölichem  gut  halten  sölt; 
und  aber  da  gegen  sich  in  disem  rechten  nit  funden  hat,  ouch  nit  bybrächt 
ist,  das  der,  so  also  verbotten  ward,  sölichcn  rüff  und  trostung  für  gezogen 
und  die  an  im  zchalten  an  einem  rät  oder  gericht  ze  Basel  erfordert  hab 
20  und  im  das  abgeschlagen  worden  sy:  bekennent  wir,  das  die  von  Basel 
sölichcr  clag  im  rechten  embrosten  sin  söllent«  Uff  disen  artikcl  wir  der 
gemein  unserer  statt  Basel  züsatz  spruch  bystanden  und  volgen  etc. 

[14]  Item*)  als  gräff  Hanns  in  sincr  züclag  clagt,  die  von  Liestal,  so  der  von 
Basel  sind  und  inen  zeversprechcn  standen,  haben  im  in  sine  hohe  gericht 
25  gewaltsamklich  getragen  und  ein  frowen  in  sinen  gcrichtcn  und  herrschafft 
verbrant,  über  sölichs  das  er  sy  ermannt  das  nit  ze  tünd  und  des  abze- 
stand,  halff  alles  nit,  und  hant  in  sinen  gerichten  sölichen  gewalt  begangen, 
des  er  ouch  wanndel  vordert,  und  fürer  in  sine  gericht  im  nützit  zetragen ; 
där  uff  ist  unserer  herrschafft  züsatz  spruch:  »Also  näch  clag  antwürt 
30  widerred  und  nächred,  die  wile  die  von  Basel  fürwendent,  das  sölich 
sach  in  einem  verfangenen  rechten  hang,  erkennent  wir  zerecht  näch  rät 
und  unserer  besten  verstäntnisz : bringen!  die  von  Basel  sölichs  für,  des 
dem  rechten  gnüg  sy  vor  dem  gemeinen  und  dem  züsatz,  zu  den  tagen  der 
gemein  därumb  setzen  sol,  so  sol  es  da  by  beliben.  Wäre  des  nit,  so  söl- 
35  lent  sy  sich  eins  undergangs  uff  from  lüt,  denen  umb  die  art  und  gelegen- 
heit  kunt  ist  und  nit  von  parthyen  sint,  vereinen.«  So  ist  unserer  statt 
Basel  züsatz  spruch  also  lutend:  »Ist  unserer,  Andres  Ospernells  und  Eber- 
harts von  Hiltalingen  obgenant  Spruch : näch  dem  gräff  Hanns  in  siner  clag 
nit  bestymmet,  an  welichen  enden  in  sinen  gerichten  im  sölichcr  intrag  be- 
40  schchcn  sin  solle,  die  von  Basel  im  ouch  der  gerichten,  dä  die  von  Liestal 
die  frowen  verbrennt  hant,  nit  bekenntlich  sint,  sunder  fürgewendt  hant,  das 
die  gericht  an  dem  end,  dä  die  selbe  frow  gefangen  und  verbrennt  worden 
sy,  gen  Liestal  gehörend  und  sy  der  ycwelten  ingewer  gewesen  syent,  das 
sy  ouch  mit  gütcr  kuntschafft  davor  in  disem  rechten  geleit,  uff  die  sy  sich 
45  210.  a)  a/H  KanJf  Hexen  verbrant  rß  Liestal  Al,  Die  hechsen  verbrennt  Aj, 


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dissz  artikels  halp  ouch  gezogen,  gnuglich  bybrächt  hant ; da  wider  aber 
gräff  Hanns  sin  obgcmeldete  clag  im  rechten  nit  bybrächt  hctt : härumb  bc- 
kcnnent  wir,  das  die  von  Basel  sölichcr  clag  im  rechten  embrosten  sin  söl- 
lent.«  Uff  disen  artikel  wir  der  gemein  unserer  statt  Basel  züsatz  Spruch 
bystanden  und  volgen.  5 

[15]  Item  als  gräff  Hanns  in  siner  züclag  clagt,  als  von  alter  harkomen 
und  unverdüchtlich  gehalten  ist  worden,  das  ein  burgermeister,  der  rät  und 
die  gemeind  der  statt  Basel  järlichcn  geschworn  habent  einem  byschoff,  dem 
cappitel,  sinem  stifft  und  sinen  mannen,  das  hant  sy  wider  billichs  in  kur- 
tzen  jären  abgebrochen  und  nit  getan,  dadurch  nun  er  als  ein  obrester  ampt-  10 
man  der  stifft  und  irer  mannschafft  und  ander  der  stifft  mann  herlikeit 
und  harkomen  rechtens  entwert  sind  worden  wider  billich;  harumb  so  vor- 
dert  er  umb  sölichen  abbruch  des  eides  im  als  einem  öbresten  amptman, 
dem  dar  zu  zeredend  und  sölichs  zevordem  gepürt,  ouch  andern  der  stifft 
mannen  ablegung  und  wanndcl  zetünd  und  hinfür  sich  sölichs  eids  nit  zc-  15 
widerent,  sunder  dem  alten  harkomen  gnög  zesind.  Sölichcr  ingriff  und 
abbruch  halp  er  höher  denn  umb  vier  tusend  guldin  körnen  sy,  das  er  vor- 
deret  und  begert;  dar  uff  ist  unserer  herrschafft  züsatz  spruch:  »Also  nach 
clag  antwürt  widerred  und  nachred,  sider  der  anlässz  innhaltet,  das  die  von 
Basel  unserer  herrschafft  von  Österrich,  allen  den  iren  und  die  ir  zever-  20 
sprechen  standent  umb  all  spenn  ansprach  und  vordrung  gericht  söllent 
werden,  und  denn  graff  Hanns  der  stifft  Basel  pfallentzgräff  und  obrester 
amptman  ist,  ouch  in  discr  clag  sich  zühet  uff  unsern  herm  den  byschoff  von 
Basel,  das  cappitel,  die  brieff  register  und  urbcrbüchcr  in  der  sacristye  ze  Basel 
gelegen,  ouch  uff  die  ritterschafft  und  ander : so  sprcchent  wir  zerccht  nach  25 
rät  und  unserer  besten  verstöntnisz,  das  gräff  Hannsen  fürbringen  vor  dem 
gemeinen  und  dem  züsatz,  zü  den  tagen  der  gemein  därumb  setzen  sol, 
billichen  verhört  wirt,  und  bcschehe  darnach  das  recht  sy.«  So  lutet  un- 
serer statt  Basel  züsatz  Spruch  also:  »Ist  unser  spruch,  nach  dem  aber  sö- 
lich  clag  gesetzt  ist  zenutz  und  anrfirend  unsern  gnädigen  herren  und  sin  30 
stifft  zc  Basel,  und  aber  dissz  vcranlässet  recht  zwüschen  der  herrschafft 
von  Österrich  und  den  iren  und  der  statt  Basel  und  den  iren,  und  nit  zwü- 
schent  der  stifft  Basel  und  den  iren  betüdingt  ist:  bekennent  wir,  das  die 
von  Basel  zü  sölichcr  gräff  Hannsen  clag  in  disem  rechten  zeantwürten  nit 
verbunden  gewesen  noch  sin  söllent.«  Uff  disen  artikel  wir  der  gemein  un-  35 
sercr  statt  Basel  züsatz  spruch  bystanden  und  volgen. 

[16]  Item  als  gräff  Hanns  in  dem  lctzsten  artikel  siner  züclag  clagt  und 
vordert  an  die  von  Basel,  sin  urber  register  büchcr  und  brieff,  der  sy  inn 
ze  Pfäffingen  entwert  und  zü  iren  handen  dä  genomen  haben,  im  die  wider 
zeantwürten  unverendert  und  gcntzlich  ze  bekeren,  als  billich  bcschech  und  40 
sy  rechtlich  tün,  als  er  hoff  erkennt  mit  recht  werden  solle;  däruff  ist  un- 
serer herrschafft  züsatz  spruch : »Also  nach  clag  antwürt  widerred  und  nach- 
red, die  wile  wir  vormals  erkennt  hant,  das  die  von  Basel  das  schlossz  Pfäf- 
fingen mit  allem  dem,  das  sy  darinne  funden,  zü  der  zyt  sy  das  zü  iren 
handen  brächt  haben,  schuldig  sint  zekeren,  sprcchent  wir  ze  recht  näch  45 


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365 


rat  und  unserer  besten  verstüntnisz  und  lassend  es  by  söllichem  unserem 
urteil  beliben,  besonder  das  gräff  Hannsen  all  brieff  urberbücher  und  register, 
so  in  dem  schlosst  Pfäffingen  gewesen  und  darinn  funden  sint,  keren  und 
wider  geben  süllent  ungevärlich  und  nach  innhalt  des  anlassz.«  So  ist 
5 unserer  statt  Basel  züsatz  Spruch  also  lutend:  » Ist  unser  Spruch,  was  die 
von  Basel  sälicher  register  und  bucher  habent,  die  gräff  Hannsen  und  sinem 
vettern  zü  gehörend,  die  söllent  inen  die  von  Basel  wider  werden  und  vol- 
gen  lassen.«  Uff  disen  artikel  wir  der  gemein  unserer  herrschafft  züsatz 
Spruch  bystanden  und  volgen,  so  verre  das  urber  brieff  register  und  bucher, 
10  als  dise  clag  begriffet,  berürend  ist 

Des  alles  zewärem  urkünd  hant  wir  der  gemein  obgenant  unser  in- 
sigel tun  hencken  an  disen  permenten  rode),  der  geben  ist  an  cinstag  vor 
sanct  Laurencicn  des  heiligen  martrers  tag  nach  Cristi  gebürt  tusend  vier- 
hundert viertzig  und  nun  jarc  etc.  Wunewaldus  Heydclbeck 

15  notarius  huius  cause.*) 

211.  Bischof  Friedrich  von  Basel  urteilt  wie  in  «*  210 
zwischen  Österreich  und  Basel  über  den  Streitpunkt  wegen  des 
geistlichen  Gerichts.  — 1449  August  5. 

Original  St.  Uri.  «*  1416.  — Gleichzeitige  Copie  Gr  WB  fol.  268.  — 
20  * Statt  kalter  ciarchiv  Innsbruck  Schatzarchiv  6,  306  (16.  Jahrhundert). 

Auszug:  Ochs  4,  JJ. 

Hängendes  Siegel  des  Bischofs  zerbrochen. 

Vgl.  tf  210  Varianten  0. 

Wir  Fridrich  von  gottes  genaden  bischof  ze  Basel  tünd  kunt  aller- 
25  meniglich  mit  disem  brief:  Als  der  durchlüchtig  hochgeborn  fürst  und  herr 

hertzog  Albrecht  hertzog  ze  Österrich  etc.  — . In  sälicher  rich- 

tung  under  andern!  begriffen  ist:  Als  unser  herr  von  Österrich  etc.  vorge- 
nant geclagt  und  gevordert  hat  von  unserr  statt  Basel  burger  fürnemen  des 
geistlichen  gerichts  ze  Basel,  das  sol  stön  ze  usstrag  nach  lut  des  anlass  ze 
30  Costentz  gemachet  Also  wölten  wir  gern,  das  der  selb  artikel  ouch  güt- 
lich betragen  wär,  das  aber  nit  beschehcn  ist,  därumb  wir  schuldig  sint  nach 
lut  des  anläss  und  der  richtung  obgenant  unsern  Spruch  als  ein  gemeiner 
den  parthyen  zegeben.  Uff  das  sint  wir  über  den  artikel  und  clag  gesessen 

— Und  ist  die  clag  und  der  artikel,  als  unsers  herren  von  Österrich 

35  etc.  obgenant  anwältc  von  sinen  wegen  deshalp  geclagt  hant,  also  lutend  : 
»Item  so  ist  unserr  herrschafft  clag,  als  recht  und  harkomen  ist,  das  der 
cleger  dem  verantwürter  nachvolgcn  solt  in  den  gerichtcn,  dä  er  gesessen 
ist;  das  verachtent  die  von  Basel  und  die  iren  und  nement  das  geistlich 
gcricht  für  gegen  iren  lüten  umb  weltlich  Sachen  und  schuld,  alles  fräven- 
40  lieh.«  Däruff  ist  unserr  hcrrschafft  züsatz  Spruch  also:  »Krkennent  wir  ze 


210.  a)  cause  etc.  As. 


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366 


recht  nach  rät  und  unscrr  besten  verstöntniss,  das  eins  bischofs  von  Basel 
geistlichen  gerichtes  ladung  fry  sin  und  ussgön  söll  in  unserr  herrschafft 
lannden,  und  was  geistlich  Sachen  sint,  die  söllent  by  dem  geistlichen  ge- 
richt  beliben,  aber  all  weltlich  Sachen,  so  bald  das  erfordert  oder  därumb 
geschribcn  wirt,  dz  man  dem  cleger  ein  benögen  tön  oder  recht  schaffen  5 
wöllc,  an  den  ennden  und  gerichten  die  verantwörter  gesessen  sint,  gewisen 
werden  und  den  clegern  unverzogenlichen  das  gelangen.  Wurd  ouch  ye- 
mands  rechtlos  gelassen,  das  sich  kuntlich  funde,  der  mag  alsdann  das  geist- 
lich gcricht  suchen  und  fümemen.«  So  ist  unserr  statt  Basel  zösatz  spruch 
hieruff  also:  »Ist  unser  spruch,  nach  dem  die  von  Basel  fürwennden,  dz  sy  10 
und  die  iren  ye  und  ye,  als  lang  dz  niemand  fürdenken  mag,  unsers  gnä- 
digen herren  von  Basel  geistlich  gericht  gebrucht  und  da  recht  geben  und 
genomen  liant  gegen  allen  denen,  so  in  dem  gantzen  bystumb  gesessen 
sint,  dassclb  gericht  eich  also  yeweltcn  mcniglichcm  offen  und  fry  gewesen 
sy,  also  das  die  ussern  die  von  Basel  und  die  von  Basel  die  ussem  wider-  15 
umb  an  dem  selben  gericht  fürgenomen  hant,  des  die  herrschafft  in  irer 
widerred  och  nit  abred  ist:  by  sölichcm  alt  harkomen  des  geistlichen  ge- 
richts  halp,  wie  das  bishar  brächt  ist,  lassent  wir  das  beliben  und  bekennent, 
dz  die  von  Basel  der  herrschafft  clag  in  dem  stuck  im  rechten  embrosten 
sin  sällenb«  Uff  disen  artikel  und  clag  wir  der  gemein  obgenant  unserr  so 
statt  Basel  zösatz  spruch  und  urteil  bystanden  und  volgen,  denn  uns  der 
dem  rechten  der  glicher  bedunckt  zc  sin.  Und  dez  ze  warem  urkund  — 
. ( Auf  dem  Bug:)  Wunewaldus. 

212.  Derselbe  urteilt  ebenso  zwischen  Lienhard  Rümelin 
Bürger  von  Basel  und  Conrad  von  Mörsberg.  — 1449  August  s-  25 

Original  St.Urk.  h*  1415. 

Hängendes  Siegel  des  Bischofs. 

Vgl.  «*  210  Varianten  M. 

Wir  Fridrich  von  gottes  genaden  bischof  ze  Basel  tönd  kunt  meniglich  mit 
disem  brief:  Als  der  durchlüchtig  hochgeborn  fürst  und  herr  hertzog  Albrecht  30 

hertzog  zc  Östcrrich  etc. — — . Also  ist  uns  durch  die  röte  unserer  statt 

Basel  mit  Worten  und  geschrillt  verkündt  und  angeben  worden,  dz  ettlich 
ir  bürgere  unserer  rechtlichen  spruch  umb  ir  anspräch  und  vordrung  be- 
gcren  und  ze  haben  meinen;  under  sölichen  personen  Lienhart  Rümenlin 
öch  genempt  ist,  der  uns  sölichs  zetund  hat  gebetten.  Und  wonn  wir  des,  35 
nach  dem  wir  uns  der  Sachen  beladen  hant,  schuldig  sint  ze  tönd,  haben 
wir  des  genanten  Lienhart  Rümenlis  sach  in  clag  anspräch  antwört  wider- 
red und  nachred,  was  und  wie  die  für  uns  und  die  züsützc  im  rechten 
brächt  sint,  das  alles  hierin  nit  notdürftig  ist,  sonnder  zelang  wÖr  ze- 
schriben,  ouch  beder  parthyen  zösötze  urteil  uns  übergesandt  für  uns  ge-  40 
nomen,  die  eigentlich  verlesen  und  unserer  getrüwen  und  anderer  erber 
wiser  lüten,  gelerter  und  ungelcrter,  geistlicher  und  weltlicher,  räts  därinn 
gepflegen  und  nach  rät  und  unserer  besten  verstöntniss,  wärinn  die  zösetze 


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367 


nit  einhellig  sint  in  irem  sprechen,  eins  teils  Zusatzspruch,  der  uns  dem 
rechten  der  glichet  ze  sind  bedunckt,  bygestanden  und  gevolget,  wie  wir 
das  nach  lut  des  anlass  tun  sollen,  als  das  hicnäch  stät  geschriben.  Und 
lutet  des  selben  Lienhart  Rümcnlins  sach,  wie  die  für  uns  und  die  Zusätze 
6 in  vordrung  und  clag  brächt  ist,  also:  »Her  Peter  von  Märsperg  ampt- 

man  ze  Pfirt  hat  wider  des  anlass  innhalt  Lienhart  Rumenlin  sin  hus  ab 
siner  hoffstatt  gebrochen  und  hinweg  gefurt  frävenlich  mit  gewalt  und  ön 
rechtt  Daruff  ist  unserer  statt  Basel  Zusatz  Spruch  also:  »Als  denn  von 
Lienhart  Rumenlis  wegen  bekennent  w'ir,  was  des  selben  huses  sid  der  rieh- 
10  tung  ze  Costentz  gemachet  abgebrochen  oder  hingefurt  worden  ist,  därumb 
sol  im  herr  Peter  von  Märsperg  wanndcl  tun.«  So  wiset  unserer  herrschafft 
zusatz  Spruch  also  : »So  dann  von  Lienhart  Rumcnlins  wegen,  die  wilc  sälich 
abbrechen  und  nöm  des  huses  in  offner  vyentschafft  beschehen,  so  ist  herr 
Peter  inen  därumb  nützit  verbunden.  Doch  sol  man  Lienhart  sin  eigen  vol- 
10  gen  lassen,  als  das  der  anlass  wiset.«  Uff  sälich  clag  wir  der  gemein  un- 
serer statt  Basel  zösatz  Spruch  bystanden  und  volgen.  Item  die  ander 

clag  von  Lienhart  Rumcnlins  wegen  lutet  also : »Her  Peter  von  Morsperg 
hat  nach  der  richtung  Lienhart  Rumenlin  burger  ze  Basel  ziegel  und  anders, 
so  zö  sinem  hus,  das  er  im  abgebrochen  hat,  zugehörent  ist,  cnweg  gefurt 
20  in  den  nächsten  vergangen  zehen  tagen.«  Daruff  ist  unserer  statt  Basel 
zusatz  Spruch  also:  »Ist  unser  Spruch,  glich  als  vor  von  des  selben  von 
Märsperg,  Lienhart  Rumenlis  und  sins  huses  wegen  in  der  von  Basel  vor- 
clag  von  uns  gesprochen  ist«  So  ist  unserer  hcrrschafft  Spruch  also:  »Sä- 
lich  stuck  hant  die  von  Basel  in  dem  andern  artikel  irer  clegd  ouch  geclagt 
2ö  und  herr  Peter  daruff  gcantwürt ; by  unserm  urteil  däruff  vormäls  geben 
lassent  wir  es  beliben.«  Uff  dise  clag  wir  der  gemein  dem  Spruch  bystan- 
den und  volgen,  dem  wir  vormäls  deshalp  bygestanden  sint  und  gevolgt 
haben.  Des  alles  ze  wärem  urkund  hant  wir  unser  insigel  tun  henken 
an  disen  brief,  der  geben  ist  an  dem  nächsten  cinstag  vor  sand  Laurencien 
3o  des  heiligen  martrers  tag,  der  was  der  funffd  tag  des  monats  augusti  nach 
Cristi  geburd  tusent  vierhundert  viertzig  und  nun  jare. 

(Auf  dem  Bug:)  Wunewaldus. 

213.  Derselbe  urteilt  ebenso  über  eine  Erbschaftsklage  des 
Hans  Waltenheim  gegen  die  Herrschaft  Österreich. 

35  — 1449  August  5. 

Gleichzeitige  Copie  Gr  IVB  fol.  267  (B). 

Vgl.  «*  210  Varianten  IV. 

Wir  Fridcrich  von  gotes  gnaden  bischoff  ze  Basel  tünd  kunt 

— — — — — — — under  solichen  personen  Hanns  Waltenhein  ouch  ge- 

40  nempt  ist  Und  wann  wir  — — . Und  lutet  des  selben 

Hanns  Waltenheins  sach,  wie  die  für  uns  und  die  zusecze  in  vorderunge 
und  clag  bracht  ist,  also:  »Item  grafT  Hanns  von  Tierstein  hett  nach  der 
richtunge  ze  Costencz  bescheen  und  erst  by  eynem  monct  vergangen  Hann- 


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36» 


scn  Waltcnhein  burger  zc  Basel  sin  zins,  so  er  von  sinen  hüseren  und  güte- 
ren  ze  Enszhein  gelegen,  verbotten  und  understat  im  die  inzenement  un- 
b 1 1 lieh,  daran  unser  stat  Basel  anweite  gefordert  hant  Hannsen  Waltcnhein 
ungeirrct  ze  lassen.«  Daruff  ist  unser  stat  Basel  zusatz  Spruch  also:  »Ist 
unser  Spruch,  nach  dem“)  graff  Hanns  solicher  clag  bekenntlich  ist  und  aber  5 
fürwendet,  wie  er  solich  zins  darumbc  zu  der  herschafft  hannden  genommen 
hab,  das  die  wilent  Heinrich  Waltenhcins,  der  ein  bankart  wer  gewesen,  und 
von  im  nach  tod  verlassen,  des  nu  die  herschafft  gefryet  syent,  das  sy  ban- 
karten erben  mö  etc.;  und  aber  die  von  Basel  da  wider  fürwenndent,  der 
selb  Heinrich  Waltenhein  sy  ze  Basel  mit  tod  abgangen  und  sy  sin  verlas-  10 
zen  gut,  wo  das  in  der  weit  were,  ze  Basel  ze  fall  kommen  und  der  keyscr- 
lichen  vogty,  die  sy  zu  iren  hannden  ze  Basel  habent,  verfallen,  des  sich 
ouch  die  stat  underzogen  und  Hannsen  Waltenhein  ze  kouffen  geben  hab 
etc.,  bekennent  wir:  sittemmal  graff  Hanns  in  nammen  der  herschafft  solicher 
entwerungc  bekenntlich  ist  und  aber  nit  bvbracht  hett,  dz  er  dazu  recht  15 
oder  die  mit  recht  geton  hab,  dz  die  hcrschafft  und  graff  Hanns  den  be- 
nanten  Hannsen  Waltcnhein  solichs  sins  entwerten  güts  wider  weren  sollent 
on  entgeltnisz.«  So  wiset  unser  herschafft  züsacz  Spruch:  »Also  nach  clag 
antwurt  widerred  und  nachred,  die  wilc  das  erb  ze  Basel  gefallen  ist  und 
da  zeverrechtigen  gepürt,  sprechent  wir  ze  recht  nach  rattc  und  unser  besten  SO 
verstentnüsse:  meint  graff  Hanns  oder  yemands  von  unser  hcrschafft  wegen 
zü  solichcm  erbe  gerechtikeit  ze  haben,  mögent  sy  zü  Basel,  da  das  erb 
gefallen  ist,  ir  recht  darumbc  suchen.«  Uff  dise  clage  wir  der  gemein  unser 
herschafft  züsatz  Spruch  bystanden  und  volgen.  Des  alles  zü  warem  ur- 
kunde   . 25 

214.  Derselbe  urteilt  ebenso  über  die  Streitigkeiten  der  Stadt 
Basel  mit  Breisach  Laufenburg  und  Neuenburg  i.  B. 

— 1449  August  12. 

Original  wie  if  210  St.Urk.  nt  1420  (Ai).  — Die  Artikel  4,  7 und  9 
in  einer  besonderen  Ausfertigung  mit  dem  gleichen  Anfang  und  30 
Schluss,  Original  im  Stadt A.  Neuenburg  i.  B.  (A  2)  und  in  l idimus 
des  Abts  von  Lützel  d.  d.  1450  August  25  St.Urk.  «*  1454.  — Gleich- 
seitige Copien  des  16.  Jahrhunderts  Gr  WB  fol.  352  und  L 132  rf  l. 

— Vgl.  rf  143  S.  242  ff. 

Auszug:  Ochs  4,  33.  35 

Hangendes  Siegel  des  Bischofs  Ai,  fehlt  A2. 

Vgl.  nt  210  Varianten  B. 

Wir  Fridrich  von  gottes  geniiden  bischoff  zü  Basel  tünd  kunt  allermäng- 
lich  hiemit:  Als  der  durchlüchtig  hochgebom  fürst  und  herr  hertzog  Albrecht 

hertzog  ze  Österich  etc. . ln  sölicher  richtung  under  anderm  40 

begriffen  ist,  dz  die  ansprachen  zwüschen  unser  statt  Basel  und  den  vier 
stetten  Brisach  Nüwemburg  Seckingen  und  Loüffcmberg  das  gefert  des  Rins 
zAU  und  chafftc  berürend  uff  uns  nach  lut  des  anliiss  zc  ustrag  stön  sol. 

213.  »)  denn  B. 


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360 


Und  wonn  wir  gern  gesehen  hottend,  dz  die  selben  sach  ouch  gütlich  wären 
übertragen  worden,  hatten  wir  daran  nach  der  obgenanten  richtung  zwüschen 
den  teilen  früntlich  tag  für  uns  bescheiden,  därzü  der  obgenant  unser  herr 
von  Österich  etc.  ettlich  sin  rätt  von  unser  bitt  wegen  geordenet  hatt,  mit 
6 denen  wir  die  gütliche  betragung  ernstlich  gesucht  haben,  die  uns  aber  nit 
hat  mögen  gelangen,  sonnder  so  handt  die  gemeldetten  partyen  irer  recht- 
lichen Sprüche  darumb  von  uns  begört  Also  haben  wir  söliche  sach*)  in 
clag  antwürt  widerred  und  nächred  brieff  und  kuntschafft,  wie  die  und  waz 
im  rechten  für  uns  und  die  züsätz  brächt  und  übergeben,  die  all  hierinn  ze 
10  schriben  nit  notdürftig  sind,  oüch  beder  parthyen  Zusätze  urteilen  uns  über- 
gesant  für  uns  genomen,  die  eigentlich  verlesen,  unserer  getrüwen  und  an- 
derer erber  wiser  luten  gelerter  und  ungclcrter  geistlicher  und  weltlicher 
edler  und  unedler  rätes  darinn  gepflogen  und  nach  sölichem  rätt  und  unser 
besten  verstänntniss  eins  teils  züsatz  Spruch,  der  uns  dem  rechten  der  glicher 
15  zesind  bedunckt,  bygestanden  und  gevolget  und  volgen  des  hiemit,  wie 
wir  das  nach  lut  des  anläss  thün  sollen,  nächdcm  das  von  einem  artikel  an 
den  andern  hienach  sät  geschribenb) : 

[l]  Desc)  ersten,  als  die  von  Brisach  diss  nächgende  artikel,  die  schif- 
fung  uff  dem  Rin  antreflfend,  wider  die  unsern  von  Basel  clagend  in  dise 
20  form:  Des  ersten,  als  unser  gnädigister  herr  künig  Sigmund  Römischer  kü- 
nig  mit  hertzog  Friderichen  hertzogen  ze  Österich  etc.  ze  Unwillen  kam,  da- 
durch sy  und  andere  von  der  herschafft  und  dem  löblichen  hüs  von  Österich 
brächt  und  zu  dem  rieh  ze  huldcnd  getrengt  wurdent,  nach  sölichem  hann- 
del  sich  nu  die  loüff  so  wild  anliessend,  dz  sich  ettlich  herren  und  stett  im 
25  Eisass  und  im  Brisgöw  zesamen  verbunden,  in  sämlich  eynung  sy  oiieh  be- 
griffen wären,  dieselbe  eynung  also  gesetzt  waz,  wär  sach  dz  yemant  in 
der  eynung  begriffen  mit  dem  andern  spennig  würd,  das  sölt  man  vor  sib- 
nen  der  vereynug  berechtigen,  derselben  siben  satztend  die  statt  von  Sträs- 
purg  zwen,  die  statt  von  Basel  zwen,  die  von  Colmar  einen,  die  von  Schletz- 
30  stat  einen  und  die  von  Friburg  ouch  einen,  daz  waren  also  die  siben  des 
bunds.  In  dem  betädingten  sy  die  von  Basel  für  die  siben  von  des  geferts 
und  der  schiffung  wegen  uff  dem  Rin,  die  doch  ir  vordem  und  sy,  lang  das 
unverdechtlich  waz,  harbrächt  und  gehalten  hatten,  sy  müstent  sölich  ir  alt- 
harkomen  vor  denselben  sibnen,  deren  sy  doch  zwen  uss  irem  rätt  von 
35  Basel  dargesetzt  hatten,  berechtigen.  Dä  nu  mänglich  wol  verstän  mag, 
wie  glich  und  gemein  inen  daz  was  an  dem  end  zeberechtigen,  dä  die  von 
Basel  zwen  man  uss  irem  rätt  zuvor  hatten  an  sölichem  rechten  sitzen  und 
sy  nyemand,  dadurch  sy  nu  von  irem  altharkomcn  und  innhäbentlicher 
gewer  verschalten  wurdent  Item  därnäch  hat  sich  gcmachet,  dz  die  schiff- 
40  lüt  von  Basel  in  irer  zunfft  ein  gantz  gemcinschafft  troffend  also,  waz  sy 
verdienten,  dz  das  alles  gemein  sin  solt,  und  ettlich,  die  nyemer  uff  den 
Rin  koment,  denen  wart  an  sölicher  gemeinschafft  glich  als  vil  zu  irem  teyl, 
als  denen  so  allzitt  faren  müstend,  dadurch  nu  koüfflüt  und  oüch  bilgrin 

214.  a)  soliche  der  von  Nüwenhurg  im  Brisgow  und  unser  statt  Basel  Sachen  Aa.  b)  als  das  hie- 
45  nach  underscheidenlich  stat  geschrieben  Aa.  c)  am  Rande  von  Künlins  Hand  Brisach  Ar. 

Urkundenbuch  der  Stadt  Basel.  VII.  47 


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370 


getrungen  wurdent,  dz  sy  tön  müstend  geben  wie  vil  die  schifflüt  vvoltend, 
oder  sy  wörend  an  irem  faren  gehindert  worden.  Därzü  so  wurdent  die 
schifflütc,  so  denn  durch  zitt  faren  mustend,  vcrdrütz  umb  dz  die  andern 
nit  ouch  faren  woltcn,  und  stattend  öd  trunckcn  lüt  für  stierlut  uff  die  schiff, 
dadurch  ein  schiff  zu  Bellikon  vcrfürt  wart,  därinn  ob  sechzig  menschen  5 
verdurbcnt  und  ertrunkcnt;  item  darnach  ein  schiff  aber  von  inen  ze  Hart- 
hein verfurt  wart,  darinn  ob  drissig  menschen  verdürben  und  crtrenckt  wur- 
den; item  darnach  aber  ein  schiff  von  inen  zu  Harthein  verfurt  und  zer- 
brochen  wart.  Item  uff  semlich  geschichten  und  verfarcn  luten  und  güts 
schreib  marggräf  Wilhelm  von  Hochberg  lantvogt  etc.  und  gebott  inen,  10 
als  denn  annus  jubileus,  dem  man  spricht  die  Einsidelen  vart,  sin  solt,  dz 
sy  dö  by  inen  zc  Brisach  dhcin  schiff  mö  für  Brisach  abgön  lassen  sötten, 
es  wäre  denn  durch  sy  mit  stierlüten  versorgt  und  gevertiget,  damit  lüt 
und  gut  versorgt  würdent;  sölichen  gebotten  sy  nu  als  billich  waz  gehörig 
wärcnt.  Die  von  Basel  schribent  und  crvordertcn  sy  därumb,  sy  buttent  15 
inen  recht  fürzckomcn,  recht  umb  recht  zegebend  und  zenement,  das 
eins  mit  dem  andern  zügicng,  uff  churfürsten  fürsten  herrn  und  stett,  das 
inen  aber  alles  von  inen  verschlagen  und  verachtet  wart.  Item  die  von 
Basel  habent  ouch  in  derselben  Einsidelen  vart  dheinen  schiffman  von  Zü- 
rich lassen  für  ir  statt  abfaren,  sy  müsten  inen  globen,  den  iren  von  Brisach  20 
dhein  schiff  nach  gefert  zc  koüffend  ze  geben.  Item  die  schifflüt  von  Basel 
globent  oiich  ze  Basel,  wenn  sy  usgcvertiget  werdcnt  ze  faren,  dz  sy  bisz 
zu  inen  gön  Brisach  faren  wöllcnt  in  sölicher  mäss  als  sy  von  heymen  ge- 
vertiget sind.  Über  sölichs  so  habend  sy  ze  mönigera  mal  ob  Harthein  und 
danieder  ein  stürlappen  abgchüwcn  und  den  stierman  wider  heym  gön  Basel  •# 
loüffen  lassen  und  denn  by  iren  trüwen  behalten,  dz  sy  also  zu  Basel  uss- 
gevertiget  syen  umb  dess  willen,  dz  sy  by  inen  nit  stierlüt  nemen  bedürft* 
tend.  Item  die  schifflüt  von  Basel  habend  ouch  by  inen  ze  Brisach,  so  sy 
mit  denen  von  Zürich  oder  andern  öberlönndischen  schifflütcn  oben  hcrah 
in  stiermans  wise  gefaren  wirent,  by  iren  trüwen  glopt,  dz  sömlich  gefertt  so 
ir  sye,  und  wenn  sy  gön  Striispurg  körnend,  so  niment  sy  iren  sticrinans- 
lön  und  giengend  wider  heym.  Item  ettlich  schifflüt  von  Basel  woltend  by 
inen  zu  Brisach  dheinen  stierman  nemen  und  fürend  ungevertiget  und  ön 
urloüb  hinweg,  und  ec  dz  sy  biss  gön  Rinow  körnend,  da  verfürend  sy  zc 
zweyen  malen,  da  müstend  sy  erst  einen  vischer  zu  inen  nemen,  der  mit  34 
inen  gön  Straspurg  für,  anders  die  lüt  woltend  nit  me  ze  schiff  gangen  sin. 
Item  die  öberlönndischen  schifflüt  von  Zürich  und  oben  herab  müstend  ouch 
den  schifflüten  von  Basel  einem  in  der  Einsidelenfart  von  Basel  biss  gön 
Brisach  zwölff  guldin  ze  lön  geben,  das  waz  von  einer  railen  zwen  gülden, 
so  nement  ir  stierlüt  von  Brisach  biss  gön  Straspurg  nit  nie  denn  zwen  gul-  40 
den  ze  lön,  das  gepürt  sich  von  einer  milen  nit  me  denn  ein  ort  eins  gül- 
den. Item  nach  sülichcm  hat  unser  allcrgnödigister  herr  der  Römisch  künig 
sy  begäbet,  schriben  und  gebieten  lassen,  den  Rin  mit  stierluten  zever- 
sorgen  und  zevertigent,  in  mass  denn  siner  königlichen  majestat  brieff  clör- 
lieh  wiset;  sy  haben  siner  gnäden  gebotten  gehorsam  gewesen,  und  so  sy  45 


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371 


den  schiffluten  von  Basel  sölich  stierlut  geben  habcnt,  die  woltend  sy  nit 
faren  liisscn  und  rausten  ir  sticrlüt  uff  ein  zitt  in  einem  lastschiflT  müssig 
sitzen ; dä  furend  der  von  Basel  schifHut  uff  einen  boüra  und  ertrancktend 
den  koufflüten  alles  ir  gilt,  so  in  dem  schiff  was,  dz  es  luter  ze  schänden 
ß wart.  Item  darnach  über  unlang,  dä  gäbend  sy  aber  zweyn  schiffmannen 
von  Basel  einen  schiffman  uss  irer  stat  zu  einem  stiermann.  In  sölichcm 
schiff  nu  Wernherr  von  I’forr  ir  rötsfründ  und  ir  statschriber  wärent.  Da 
woltent  die  schifflut  von  Basel  iren  schiffman  von  Brisach  nit  faren  lassen, 
und  dä  sy  biss  gän  Hunsfelt  in  witen  Rin  kament,  da  furend  3y  uff  einen 
10  bowm,  dz  das  schiff  zerbrach  und  lut  mit  grosser  not  zu  land  koment,  ouch 
waz  guts  in  dem  schiff  was  ze  schänden  wart.  Item  darnach  hat  unser 
gnödigistcr  herr  der  Römisch  künig  den  von  Basel  geschriben  und  gebieten 
lassen,  sy  by  siner  königlichen  gnaden  und  friheit  beliben  ze  lassend.  Es 
hett  sy  alles  nit  mögen  verfallen,  sy  habend  es  gewaltsamlich  verachtet. 
15  Item  sy  habend  ouch  zwen  schiffman,  die  sy  über  glüpd  und  eyde,  so  sy 
inen  geschworn  hattend,  von  inen  nit  ze  wichen  und  flüchtig  by  nacht  und 
by  nebcl  von  inen  gewichen  sint,  abempfangen  und  nffgenomen,  über  daz 
sy  inen  schribent  und  verkündtend,  wie  sy  sich  by  inen  verwürckt  hetten. 
Item  es  ist  ouch  in  vergangnen  ziten  zwüschen  den  von  Basel  und  inen 
30  von  hertzog  I.üpolden  hertzogen  zu  Österich  sSliger  gedächtniss,  ouch  ett- 
lichcn  herren  ritter  und  knechten  und  ouch  cttlicher  richstett  und  stett  er- 
bem  botten  ein  Spruch  beschehen,  wie  die  von  Basel  sy  und  die  iren  by 
inen  mit  vertigung  und  zollen  halten  söllent;  das  haben  sy  gar  zu  münigem 
mäl  überfaren.  Item  und  sy  haben  die  iren  getrungen,  wenn  sy  by  inen 
25  oder  oberhalb  inen  schiff  koüfftcnd,  dz  sy  inen  globen  müstend  zwüschen 
Basel  und  Brisach  an  söliche  schiff  nützit  ze  ladent,  weder  lüt  nach  gut,  das 
nu  oüch  nit  sin  solt ; denn  wenn  der  iren  einer  by  inen  vier  stebler  ze 
zoll  gib  von  einem  schiff  oder  einem  floss  mit  holtz,  so  silt  und  möclit  er 
darnach  ön  urloüb  oder  mit  urloüb  wol  hinweg  faren,  und  sölten  im  die 
30  von  Basel  darin  nüt  tragen.  Uff  sölich  artikel  all  samenthafft  die 

schiffung  antreffend  ist  unser  herrschafft  züsatz  Spruch  also:  >Di  handt  wir 
angesehen  anfangs  hertzog  Lüpolts  siligen  und  der  sibner  spruch,  oüch  die 
fryheit  genäd  und  gebott  denen  von  Brisach  von  unsc  rm  gnidigisten  herren 
dem  Römischen  künig  geben  gegönnt  und  beschehen,  därinn  er  denen  von 
85  Basel  ernstlich  gehütet,  die  von  Brisach  by  sölichcn  sinen  gebotten  gnaden 
und  Ordnungen,  die  er  inen  von  der  schiffung  wegen  geben  hat,  nach  sins 
majestats  brieffs  uswisung,  hüben  ze  lassend  und  daran  nit  ze  hindrend: 
meintend  aber  die  von  Basel  sölichs  nit  ze  tünd,  begert  und  vordert  sin 
königlich  gnäd  darumb  und  umb  all  gebresten,  so  sich  biss  har  uff  dem 
40  Rin  vcrloüffen  habcnt,  für  in  zem  rechten  ze  koment  Harumb  ist  unser 
erkenntniss  ze  recht  nach  rätt  und  unser  besten  verstäntniss,  dz  wir  cs  by 
sölichcm  gebott  und  bevelniss  unsere  allcrgnödigisten  herren  des  Römischen 
künigs  und  by  dem  rechten  nach  siner  königlichen  gnaden  brieff  und  fur- 
hoischung  beliben  lässent,  dahin  wir  ouch  die  Sachen  all  von  des  geferts 
45  und  schiffung  wegen  uff  dem  Rin  wisend  uszetragend.«  So  lutet  unser 


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372 


statt  Basel  züsatz  erkenntniss  umb  die  genanten  artikel  die  schiffung  an- 
treffend in  zweyen  Sprüchen  gesetzt  also:  »Des  ersten  ist  unser  Spruch, 
niiehdem  die  von  Basel  sölicher  clagen  nit  bekenntlich  sint,  sonnder  dabv 
fürwenndent,  dz  sy  mit  denen  von  Brisach  nach  allen  andern  Sprüchen  und 
fryheiten,  so  die  von  Brisach  in  diss  recht  geleit  handt,  gantz  und  gar  von  6 
des  geferts  wegen  uff  dem  Hin  übertragen  syent  und  sich  des  uff  ein  rich- 
tung  zu  Rinfcldcn  beschehen,  die  sy  in  diss  recht  geleit,  gezogen  und  damit 
ir  fürwennden  im  rechten  bybrächt  handt,  und  aber  die  von  Brisach  solich 
ir  clag,  besonnder  des  trangs  der  unwärheit  und  des  Unrechten  gewaltes 
halp  im  rechten  nit  bybrächt  handt,  und  wie  wol  sy  die  richtung  zu  Rin-  10 
felden  beschehen  widersprechend  und  meynent,  die  sye  ön  ir  gewalt  und 
willen  Zugängen  und  söllc  sy  nützit  berüren,  und  aber  die  von  Basel 
dawider  meynend,  die  von  Brisach  habent  söliche  richtung  gütlich  uffge- 
nomen  und  die  darnach  ein  güte  zitt  gehalten,  därzü  die  richtung  brieff  sy 
des  ouch  übersagend,  die  von  Brisach  otich  sölicher  stöthabung  und  ge-  15 
bruchung  der  richtung  in  disem  rechten  nienen  abred  sind:  lassend  wir  es 
by  sölicher  richtung  ze  Rinfelden  beschehen  beliben  und  bekennent,  dz  die 
von  Basel  der  von  Brisach  obgemeltenn  clagen  im  rechten  embrosten  sin 
söilent.«  Item  von  der  verfürung  wegen  der  schiffen  uff  dem  Rin  etc.  wiset 
ir  sprtich  also:  -Ist  unser  spruch,  nachdem  die  von  Brisach  in  disem  rech-  20 
ten  nienen  bybrächt  handt,  dz  sy  solich  Sachen,  als  sie  zu  denen  von  Basel 
clagcnd,  ützit  berürt,  oüch  sölichs  ze  clagcnd  von  nyemant  anderm  gewalt 
habend,  oder  dz  der  von  Basel  schifflüt  söliche  verfürunge  miitwilliglichen 
gethön  habend,  sy  ouch  der  geschichten  halp,  so  sonnderlich  obwenndig 
Brisach  beschehen  sindt,  gantz  nützit  gewendt  mochten  haben,  bekennent  25 
wir,  dz  die  von  Basel  inen  umb  söliche  ir  clagen,  die  inen  ungebürlich 
sint,  im  rechten  embrosten  sin  söllent«  Uff  söliche  obgemcldette  artikel 
und  clagen  wir  der  gemein  unserer  statt  Basel  züsatz  erkentniss  und  spruch 
in  beden  iren  Sprüchen,  was  ehaffte  zöll  und  die  schiffung  des  geferts  uff 
dem  Rin  berürt,  bystanden  und  volgen  etc.  30 

[2]  Item  als  die  von  Brisach  clagent,  die  von  Basel  habend  uff  sem- 
lich  gnad  und  fryheit  inen  unser  allergnödigister  herr  der  Römisch  künig 
geben  hat,  den  Rin  gantz  verschlagen  und  nyemand  mit  dem  sinen  für  sy 
den  Rin  abfaren  lassen  und  dadurch  den  Rin  wüst  geleit,  dz  inen  an  iren 
Zöllen  schwören  treffennlichen  Verlust  und  schaden  brächt  hat,  über  daz  sy  35 
inen  recht  gebotten  haben  uff  churfürsten  fürsten  herren  und  stett,  als  die  gc- 
schrifften  därumb  verloüffen  eigentlichen  wisend ; däruff  ist  unserer  herschafft 
züsatz  spruch  in  den  Worten:  »Also  nach  clag  antwürt  widerred  und  nach- 
red  so  wisend  wir  mit  unserra  rechtlichen  spruch  nach  ratt  und  unser  besten 
verstöntniss  die  sach  als  vor  für  unsern  aliergnödigisten  herm  den  Römi-  4C 
sehen  künig,  nachdem  sin  kunigliche  gnäd  umb  all  gebresten  des  geferts  uff 
dem  Rin  die  von  Basel  fürgehöischen  hät.<  So  wiset  unserer  stat  Basel 
züsatz  spruch  also:  »Ist  unser  Spruch,  wie  wol  der  artikel  oüch  das  gefertt 
uff  dem  Rin  berürt  und  vor  der  zitt  der  richtung  ze  Rinfelden  beschehen 
sich  verloüffen  hett,  därumb  der  mit  dem  spruch  uff  die  ersten  artikel  der  45 


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373 


von  Hrisach  clag  das  gefertt  uff  dem  Rin  antreffend  davor  gesetzt  gnuglich 
usgericht  ist;  yedoch  nachdem  die  von  Basel  sölicher  clag  nit  bekantlich 
sind,  die  von  Brisach  die  oüch  in  dysem  rechten  nit  bybrächt  handt,  bc- 
kennent  wir,  dz  die  von  Basel  sölicher  clag  gegen  denen  von  Brisach  im 
5 rechten  embrosten  sin  söllent.«  Uff  sölichen  artikel  wir  der  gemein  unserer 
statt  Basel  züsatz  Spruch  bystanden  und  volgen,  soverre  das  ehaffte  zolle  und 
das  gefertt  des  Rins  antreffend  ist  etc. 

[3]  Item  als  die  von  Brisach  clagend,  oüch  habent  die  von  Basel  die 
Wiscn  das  wasser  verfangen  und  gefassen,  dz  dhein  holz  den  Rin  ab  komen 
10  mag,  es  müsz  in  ir  statt  mit  grossem  kosten,  dadurch  sy  nu  die  flösser 
trenngend,  dz  sy  dhein  holtz  den  Rin  ab  bringen  mögend  und  inen  sölich 
holtz  ze  kouffen  geben  müssend,  dadurch  sy  und  die  iren  durch  die  von 
Basel  gemerschatzct  werden;  darzu  so  wollest  die  stierlut  von  Basel  von 
einem  floss  holtzes  nit  minder  denn  vier  oder  fünff  gülden  zfi  Ion  biss  gün 
15  Brisach  ze  fürend,  dadurch  sy  aber  mangel  an  holtz  haben  müssen,  daz  inen 
börlichen  grossen  schaden  bröcht  hat,  und  noch  töglich  bringt  etc.;  daruft 
ist  unserer  herschafft  zusatz  Spruch  in  die  form:  >Also  nach  clag  antwürt 
widerred  und  nächred,  dicwil  sölichs  vormals  von  unserer  herschafft  geclagt 
ist.  däruff  wir  ouch  geurteilt  haben,  daby  lassen  wir  das  in  dyser  unser  ur- 
20  teil  ouch  bliben.«  Nu  wiset  sölichc  urteil,  die  sy  vormals  uff  unser  her- 
schafft clag  diss  Stücks  halp  getön  handt,  in  dise  form:  »Also  nach  clag 
antwurt  widerred  und  nächred,  ouch  verhörung  der  brieff  die  von  Basel 
bygcleit  handt,  sprechen  wir  ze  recht  nach  rätt  und  unserer  besten  ver- 
stüntniss,  dz  die  von  Basel  den  rechten  fluss  owög  und  runss  des  wassers 
25  der  Wiscn  in  der  müssen  bliben  lassen  sÖUent,  dz  unser  herschafft  lüten 
und  den  iren  züfüning  des  holtzes  obwenndig  und  nidwenndig  beschinen, 
der  fürman  mit  sinen  flössen  in  dem  rechten  runsc  bliben  und  zu  dem  Rin 
komen  möge,  ouch  daran  nit  gehindert  werd  ongevörlich.«  So  wiset 

unserer  statt  Basel  züsatz  spruch  also:  »Ist  unser  sprach,  wiexvol  die  clag 
30  der  Wisen  halp  mit  dem  spruch  davor  uff  den  ein  und  zwentzigisten  artikel 
in  der  herschafft  clage  begriffen  ouch  gnüglich  ussgcricht  sye,  by  demselben 
sprach  wir  es  ouch  hie  beliben  lassend;  yedoch  der  stierlön  halp,  nachdem 
die  von  Basel  sölicher  der  von  Brisach  clag  nit  bckenntlich  sindt,  die  von 
Brisach  die  oüch  im  rechten  nit  bybrächt  handt,  bekennent  wir,  dz  die  von 
35  Basel  sölicher  clag  im  rechten  embrosten  sin  söllent.«  Sölicher  sprach,  so 
sy  vormals  diss  artikels  halp  uff  der  herschafft  clag  als  obstat  gethön  handt, 
lutet  also:  »Ist  unser  spruch,  nächdem  die  von  Basel  der  herschafft  ir 
meynung  in  dem  stuck,  das  daz  wasser  die  Wise  in  der  herschafft  von 
österich  herlichkciten  sy,  nit  bekcnntlich  sindt,  die  herschafft  das  ouch  im 
40  rechten  nit  bybrächt  hät,  und  darzü  die  von  Basel  mit  einem  übertrag 
zwüschcnt  wilent  marggräfen  Rudolffcn  von  Hochberg  etc.  und  der  statt 
Basel  Zugängen  im  rechten  gnüglich  bybrächt  handt,  dz  dasselb  wasser  die 
Wisc  an  dem  end,  dä  sy  das  ingefasset  handt,  in  der  statt  Basel  hohen  gc- 
richten  und  herlichkciten  ist,  bekennent  wir,  dz  die  von  Basel  sölicher  der 
45  herschafft  clag  im  rechten  embrosten  sin  söllent.«  Uff  dysen  artikel  und 


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clag  wir  der  gemein  unserer  statt  Basel  züsatz  Spruch  und  erkantniss  byge- 
standen  und  volgen  etc. 

[4]  Item*)  als  die  von  Nüwemburg  im  Brisgow  clagend,  sy  habend  einen 
zoll  an  ircr  statt,  uff  einem  wagen  sechs  pfening  und  uf  einem  karren  dry 
pfenning,  als  sy  des  von  Römischen  kevsern  uud  künigen  gefryet  und  be-  5 
gnadet  syent,  den  die  von  Basel  überfaren  habent,  dadurch  inen  sarren  und 
sloss  by  nacht  sind  uffgcbrochcn  worden,  und  sindt  die  von  Basel  fürgefaren, 
damit  ir  zöll  empfürt  by  nacht  und  by  tag  und  ouch  unrecht  weg  suchtend, 
damit  sy  oüch  ir  zöll  überfaren  hant,  über  dz  sy  sy  ir  friheiten  vor  irem 
rdtt  hören  gelassen  handt,  die  sy  umb  das  stück  habend ; so  sy  sy  därumb  10 
gepfendt  hant,  so  habend  sy  sy  mit  irem  gewalt  getrenngt,  dz  sy  inen  irc 
pfandt  ön  schaden  wider  antwürten  mästend;  däruff  ist  unserer  herschafft 
züsatz  Spruch : »Also  nach  clag  antwurt  widerred  und  nächrcd  handt  wir  an- 
gesehen die  fryheit  kunig  Ruprechts  söligen  denen  von  Nüwemburg  der 
zollen  halb  in  irem  burgbann,  die  ze  mindern,  ze  meren,  zc  setzen  und  ze  10 
entsetzen,  gegönnet,  und  diewile  die  von  Basel,  als  vorstät,  des  Zolles 
schuldig  sindt  ze  geben  missgichtig  sindt,  so  sprechen  wir  ze  recht  nach 
riitt  und  unser  besten  verstöntniss,  sye  es  dz  die  von  Nüwemburg  vor  dem 
gemeinen  oder  wem  er  das  empfilcht  zü  den  tagen  der  gemein  därumb 
setzen  sol  mit  sibnen  unvcrsprochcnnen  mannen  ires  rättes  oder  andern  20 
fronten  lüten  bybringent,  die  by  iren  eiden  behaltend  als  recht  ist,  dz  sy 
des  Zolles  gegen  denen  von  Basel  und  den  iren  genossen  habend,  als  das 
die  von  Nüwemburg  fünvenndent,  so  söllcnt  die  von  Basel  hinfur  an  den 
enden  verzollen  und  darin  nütt  tragen.  Tetten  sy  aber  des  nit,  so  sint  die 
von  Basel  und  die  iren  des  Zolles  billichcn  entladen  und  dyser  clegt  em-  25 
brosten,  doch  denen  von  Nüwemburg  hierinn  Vorbehalten,  ob  sy  meintend 
sölichcr  ircr  bygcleitcr  fryheiten  gegen  denen  von  Basel  und  den  iren  zc- 
genyessen,  dz  sy  därumb  ir  recht  für  unserm  allergnödigisten  herren  dem 
Römischen  künig  süchcn  mögend,  dem  rechten  oüch  die  von  Basel  gehörig 
sin  söllcnt.*  So  wiset  unser  statt  Basel  züsatz  Spruch  also:  »Ist  unser  30 
sprach,  nachdem  die  von  Nüwemburg  sölich  clag  zü  denen  von  Basel  gc- 
tliön  und  aber  nit  bestimmet  handt,  wer  sölich  verfürung  der  Zöllen  gethön 
hab,  und  aber  die  von  Basel  sölicher  clag  des  verfürten  Zolles  ltalp  und 
oiieh  der  gcwaltigung  halp  nit  bekenntlich  sindt,  die  von  Nüwemburg  ouch 
söliche  ir  clag  im  rechten  nit  bybracht  hant,  bekennent  wir,  dz  die  von  33 
Basel  sölicher  clag  im  rechten  embrosten  sin  söilent.  Als  oüch  die  von 
Nüwemburg  ir  meynung  als  von  irer  Zöllen  wegen  in  ircr  statt  und  inn- 
wenndig  iren  erützsteynen  ze  nement  mit  iren  fryheiten,  so  sy  in  diss  recht 
geleit,  bybracht  hant,  lassen  wir  sy  ouch  by  sölichen  fryheiten  beliben, 
doch  dz  sy  nit  witer  griffen,  oüch  nyemant  von  Basel,  so  usswendig  iren  10 
erützsteynen  uff  rechten  landsträssen  hinfaren  wölt,  hinin  in  ir  statt  zc  fa- 
rent  nach  inen  ze  zollen  trengen  söllent.«  Uff  dyse  clag  wir  der  gemein 
unserer  statt  Basel  züsatz  Spruch  bystanden  und  volgen. 


214.  a)  am  Rande  wie  oben  Nüwemburg  Ar. 


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375 


[5]  Item“)  als  die  von  Louffemberg  clagend,  die  von  Basel  habend  vor 
disem  krieg  uff  dem  Hin  by  inen  schiffung  gewert  und  nyemant  willen 
lassen  faren  weder  mit  stierluten  nach  schiffluten,  er  wölt  sich  da  lassen 
vertigcn  oder  nit,  also  dz  der  herrschafft  lut  und  ander  mit  irem  eygenen 
5 gut  den  Rin  ircnhalp  nit  gcbruchen  mochtent,  dadurch  nu  ir  zoll  und  ge- 
leit nidergeleit  sindt,  des  sy  grossen  bärlichen  schaden  empfangen  und 
genomen  haben,  und  dadurch  des  richs  striiss  und  Rinström  nidergeleit 
ist;  item  die  von  Basel  trengend  sy,  by  inen  ir  schiflut  mit  stierlutcn  2e 
nemen  und  mit  grossen  lönen,  me  denn  billich  ist,  därumb  sy  und  umb 
10  ander  ir  clag  zc  grossem  costen  und  schaden  komen  syent  etc. ; diiruff 
ist  unser  herrschafft  zusatz  Spruch  also : »Sprechent  wir  ze  recht  nach  rätt 
und  unserer  besten  verstäntniss,  dz  der  von  Louffemberg  fürbringen  vor 
dem  gemeinen  und  dem  zusatz,  zu  den  tagen  der  gemein  darumb  setzen 
sol,  verhört  werden  solle  und  darnach  beschehen  das  recht  sy.«  So  wiset 
15  unserer  statt  Basel  zusatz  spruch  also:  »Ist  unser  spruch,  nachdem  die  von 
Basel  sölicher  clagen  nit  bekenntlich  sindt,  die  von  Louffemberg  die  oüch  in 
disem  rechten  nit  bybrächt  handt,  bekennent  wir,  dz  die  von  Basel  sölicher 
clag  im  rechten  emprosten  sin  söllcnt.«  Uff  dyse  clagen  und  artikele  wir 
der  gemein  unser  statt  Basel  zusatz  spruch  bystanden  und  volgen. 

2o  [6]  Item  als  die  von  Louffemberg  clagend,  die  von  Basel  haben  oüch 

understannden,  waz  brennholtz  sy  oder  ander  der  herschafft  lut  zu  inen  fü- 
rend, dz  sy  darüber  schötzer  gesetzt  haben  und  trengent  der  herschafft  lüt, 
dz  sy  das  holtz  verkoüffen  und  geben  müssen,  nachdem  und  sy  das  an- 
schlaliend  und  schätzend,  und  wem  dieselben  Schätzer  daz  holtz  günnent, 
25  dem  wirt  es,  und  nit  dem,  denen  es  die  iren  gönnen  oder  zckouffen  geben 
habend,  begerend  sy  sölichs  abzetünd  und  die  iren  nach  irem  nutz  und 
notdurfft  verkoüffen  ze  lassen,  als  von  altcrhar  gebracht  ist;  däruff  ist 
unser  herrschafft  zusatz  spruch:  »Also  nach  clag  antwürt  widerred  und 
nachred  erkennent  wir  ze  recht  nach  rätt  und  unser  besten  verstäntniss,  dz 
30  ein  yeglicher  billichcn  uff  einem  fryen  merckt  das  sin  nach  sinem  nutz  ver- 
koüffet  und  unmöglichen  geschätzt  wirt;  und  sol  man  den  koüffer  und  ver- 
koüffcr  jeglichen  zü  sinem  eignen  willen  stön  lassen.«  So  lutet  unser  statt 
Basel  zusatz  spruch  also:  »Ist  unser  sprach,  nachdem  die  von  Basel  in  ircr 
antwurt  fünvenndent  ircr  statt  ordnung  umb  gemeines  nutzes  willen,  dz 
35  man  sölich  brennholtz  schätzen  söll,  derselben  ordnung  die  von  I.oüffem- 
berg  ouch  sclbs  bekenntlich  sint,  bekennent  wir,  dz  umb  sölich  Ordnung,  dy 
die  von  Basel  als  wol  als  andere  stett  umb  gemeines  nutzes  willen  wol  ze 
setzen  und  zehalten  hant,  die  von  Basel  denen  von  Louffemberg  nützit  ze 
antwürten  habend  und  dz  sy  inen  diser  clag  im  rechten  embrosten  sin  söl- 
40  lent«  Uff  dysen  artikel  wir  der  gemeyn  unser  statt  Basel  zusatz  spruch 
bystanden  und  volgen  etc. 

[7]  Item’1)  als  unser  statt  Basel  clagt,  die  vätter  des  concilium  ze  Basel 
haben  einen  früntlichen  tag  zwüschen  der  herrschafft  amptlüten  und  den  iren 
und  inen  gän  Rinfelden  mit  beder  parthyen  verwilligen  gesetzt,  daselbs  für- 
45  214.  a)  am  Bande  wie  oben  Louffemberg  A /.  b)  am  Bande  wie  oben  Seckingen  Ai. 


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376 


genommen  wurd  nach  red  und  widerred  von  der  herschaft  lantvogt  ampt- 
lüten  und  röten  in  namen  der  herrschaft  und  der  iren  und  den  von  Basel 
fruntlich  ze  tödingen,*)  däselbs  aber  umb  all  spenn  und  stöss,  so  dennze- 
mäl  fürbrächt  wurdent,  ein  völlige  richtung  beslossen  verbriefft  gelobt  und 
versigelt  wurd  zehalten  nach  lut  der  briefen  därumb  gemachet,  der  5 
vidimus  sy  in  das  recht  leiten;  dieselbe  richtung  aber  von  der  herrschafft 
luten  an  der  statt  Basel  in  mdnigen  weg  schwörlichen  uberfaren  und  nit 
gehalten  worden  ist ; sonnderlich  so  nemment  die  von  Seckingen  den  bösen 
pfening  aber  von  denen  von  Basel  wider  sölich  richtung,  ouch  den  visch- 
zol,  undb)  die  von  Nuwenburg  ouch  nüw  zoll,  und  die  von  Hrisach  nement  10 
ouch  von  denen  von  Basel  zöll')  wider  die  genanten  richtung,  oilch  über 
das,  dz  kunig  Sigmund  söliger  gcdöchtniss,  oüch  hertzog  Friderich  und  yctzo 
diser  Römisch  kunig  mit  iren  vcrsigeltcn  briefen  verschaffet  handt,  sölich 
zöll  abzetünd  etc.;  däruff  ist  unser  statt  Basel  züsatz  Spruch  also:  »Ist 

unser  Spruch,  nachdem  die  herrschaft  von  Österrich“1)  uff  sölich  der  von  15 
Basel  clag  aber  nit  gostracks,  sonnder  durch  zweyerley  usszog  geantwürt 
und  fürgewenndt  hett,  die  töding,  so  die  von  Basel  nemment  ein  richtung 
zc  Rinfelden  bescheen,  sye  ein  not  teding  mit  vorcht  und  getrang  der  von 
Basel,  oüch  ön  der  herschaflft  gcwalt  und  willen  Zugängen,  därumb  sy  der 
für  dhein  richtung  bekentlich  sy,  und  getrüw  nit,  dz  dieselbe  töding  ir  im  20 
rechten  dheinen  schaden  bringen  söll ; sölicher  beder  usszögen  die  von  Basel 
aber  nit  bekenntlich  sindt,  die  herschafft  die  oüch  im  rechten  nit  bybrächt 
hett,  und  aber  die  von  Basel  ir  meynung  als  von  sölicher  richtung  wegen 
ze  Rinfelden  beschuhen  mit  den  hoüptbriefcn  und  andern  glouplichen  vidi- 
mus briefen,  so  sy  in  diss  recht  geleit,  und  darzu  fürgewenndt  handt,  dz  25 
der  herschafft  lantvogt  araptlut  rött  dienör  und  undertönen,  so  in  der  ge- 
nanten richtung  benempt  sindt,  und  ouch  ander  dieselben  richtung  lang- 
zitt  gehalten  vollzogen  und  nie  geweigert  haben  ze  halten  untz  uff  inföll 
diser  kriegen,  sölichs  sy  ouch  in  disem  rechten  kuntlich  gemachet  und  by- 
brächt handt:  bekennent  wir,  dz  die  obgemelt  richtung  ze  Rinfelden  be-  30 
schehen  bestönntlich  und  by  krefften  bliben  und  durch  die  herrschafft  von 
Österrich  und  all  die  iren  und  oüch  die  von  Basel  und  alle  die  iren,  in  der 
beder  parthyen  namen  die  oüch  Zugängen  und  beschlossen  ist,  ön  in- 
trag vollzogen  und  gehalten  werden  sölle-c  So  wiset  unserer  herschafft 
zfisatz  spruch  also:  »Item  als  die  von  Basel  unserer  herschafft  zu-  35 

sprechend  umb  Vollziehung  der  richtung  ze  I.oüffemberg  und  zc  Rinfelden, 
da  aber  unser  herschafft  mcldctt,  nachdem  alles  das,  däruff  die  richtung 
gangen,  beschchcn  sy  wider  keyserliche  gesetzt  der  gülden  bull  durch 
notdrang  und  vorcht  libs  lebens  und  güts,  und  besonnder  mit  denen,  die 
des  von  unserer  herrschafft  wegen  nit  gewaltt  nach  empfelch  gehept  haben,  10 
unserer  herschafft  so  hoch  ir  regalia  und  gerechtikeit  irer  fürstentümb  land 
und  lüt  ze  verschribend  oder  ze  vertädingend,  oüch  marggräff  Wilhelm  der 

214.  a)  du  Worte  von  der  herschaft  bis  tedingen  auf  Rasur  Ar.  b)  die  von  Seckingcn 
— und  fehlt  A a.  c)  und  die  von  Brisach  — roll  fehlt  A 2.  d)  nachdem  — 

Österrich  auf  Rasur  Ar.  45 


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377 


lantvogt  in  der  riclitung  ze  Rinfelden  bescheen  nit  witer  nacli  ffircr  ge- 
holten versigelt  nach  versprochen  hat,  dann  nach  sincm  vermögen,  als  das 
die  richtung  luter  usswiset,  sölich  vermögen,  oüch  dz  unser  herrschafft  gunst 
oder  will  daby  gewesen  sy,  von  denen  von  Rase]  nit  furbrächt  nach 
5 für  uns  komen  ist,  dz  denn  die  richtung  unser  herrschafft  oder  yemands 
unbillich  binden  söllcnt : so  verstand  wir  uns  nit,  dz  uns  gebüre,  nach 
so  hoher  ffirwcnndung  keysärlichcr  gesetzt  und  der  gülden  bull,  und  bc- 
sonnder  nachdem  der  gemein  zu  den  richtungen  insonnderheit  gewant 
ist,  mit  recht  entscheid  darinn  zetünd,  und  wisend  das  nach  rätt  mit 
10  recht  fiir  unsem  allergnödigisten  herrn  dem  Römischen  künig  als  für 
einem  Römischen  künig  usszetragent,  dahär  keyserliche  recht  und  die 
gülden  bull  Ursprung  habent  und  die  gcrcchtikciten  der  furstentömben  re- 
galicn  und  hcrlichkeiten  hingchörcnt,  als  wir  vormals  ouch  von  des  zogs 
wegen  für  I.ouffembcrg  uff  unserer  herrschafft  clag  erkennt  habent.«  Also 
15  wiewol  dise  clagen  die  richtung  zü  Loüffcmberg  beschehen  nit  antröffen,  so 
gepürt  doch  uns  dem  gemeynen  unser  herschafft  züsatz  urteil  obgcmeldett 
nit  ze  teylen,  nachdem  sy  eins  in  das  ander  darinn  handt  gezogen.  Und 
was  die  zoll  und  ehaffte  in  dysen  clagen  und  Sprüchen  zwüschen  unserer 
statt  Basel,  oiieh  den  von  Seckingen  Nüwcmburg  und  Brisach  berürend*) 
20  ist,  wir  der  genant  gemein  unserer  stat  Bascll  züsatz  Spruch  und  erkanntniss 
bystannden  und  volgcn. 

[8]  Item  als  unser  statt  Basel  clagt:  Als  die  von  Basel  mit  denen  von 
Brisach  und  andern  Stetten  vorziten  in  büntniss  wärend,  dieselbe  bünd 
nu  wisent,  waz  spenn  sich  machen  würden  zwüschen  den  buntgnossen  und 
25  den  iren,  die  selten  ussgeträgen  werden  vor  sibnen,  die  nach  usswisung 
derselben  bünden  darzü  gesetzt  werden  söltent,  und  was  die  siben  umb 
sölich  spenn  erkannten,  das  sölt  ön  widerred  von  allen  teylen,  die 
spünnig  gewesen  wären,  gehalten  werden.  Denselben  bund  die  von 
Brisach  als  oüch  ander  ir  buntgenossen  versigelt  und  geschworn  hatten 
30  zchalten.  Macht  sich  darnach,  dz  die  schifflüt  von  Basel  mit  den  schifflüten 
von  Brisach  spönnig  wurden  des  geferts  halb  uff  dem  Rin,  sölichcr  spenn 
sy  ze  bedersitt  koment  für  die  siben,  die  nach  Ordnung  des  bunds  darzü 
gesetzt  wärend,  da  nach  clag  und  antwürt  red  und  widerred  ein  Spruch 
beschach  nach  der  briefen  innhalt,  so  darüber  geben  und  versigelt  sindt; 
35  desselben  Spruchs  die  von  Basel  und  ir  schifflüt  etwelangzitt  genossen 
und  gebracht  handt,  untz  dz  die  von  Brisach  über  sölichen  geschwornen 
bund  sy  understanden  handt  davon  ze  trengen.  Sölichs  trangs  halp  die 
schifflüt  von  Basel  aber  mit  denen  von  Brisach  spönnig  wurdent,  dieselben 
spönn  aber  anderwerb  mit  der  von  Brisach  wissen  und  willen  übertragen 
40  sint  nach  innhalt  der  obgenanten  richtungen  ze  Rinfelden  beschehen.  Des- 
selben Übertrags  aber  die  schifllüte  von  Basel  etwaz  zitts,  untz  daz  dirr  krieg 
ingefallen  ist,  genossen  und  gebrucht  handt  Also  nach  der  letzsten  rich- 
tung und  anläss  ze  Costentz  zügangen  handt  die  von  Brisach  über  die  ersten 


214.  a)  zwüschen  unserer  statt  Basel  und  den  Tun  Nuwenburg  berürend  Aa. 
Urkondcuboch  der  Stadt  BimI.  Vit.  48 


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378 


und  ander  Überträge  der  schifflüten  halp  mit  inen  beschehen  übersehen,  und 
trengend  die  schifflüt  von  Basel  ze  schwüren  ungewönlichen  Zöllen  und  stier- 
lüt  ze  nömend  und  denen  zegeben  anders  denn  die  obgemeldetten  sprüch  und 
überträg  usswisend,  alles  unbillich;  des  die  von  Basel  ze  schwürem  kosten 
körnend  und  vordrend  die  von  Brisach  mit  recht  darzu  zewisend,  die  ge-  5 
nanten  sprüch  und  richtung  ze  halten  und  umb  costen  und  schaden,  den  sy 
achtend  uff  sechs  hundert  gülden,  kerung  und  wanndell  ze  tünd.  Daruff 
ist  unserer  statt  Basel  züsatz  sprüch  also : »Ist  unser  Spruch,  nachdem 

die  von  Brisach  uff  dysc  clag  nit  gestracks  geantwürt,  sonnder  in  uss- 
zogs  wisc  nach  vil  Worten  fürgewendt  handt,  dz  die  tüding,  die  die  von  10 
Basel  ein  richtung  ze  Rinvelden  beschehen  nemment,  sy  nützit  berüre,  denn 
die  ön  iren  gewält  und  willen  Zugängen  möge  sin,  und  däby  ouch  fürwenn- 
dent,  dz  unser  gnädigster  herr  der  Römisch  künig  sölich  spenn,  so  zwü- 
schent  denen  von  Basel  und  inen  syent,  für  sich  gezogen  hab,  als  die  brieff, 
der  vidimus  sy  in  diss  recht  geleit  habend,  usswisent,  därumb  sy  sich  be-  15 
gerend  zewisen  für  den  genanten  unsem  gnädigisten  herren  den  Römischen 
künig  etc.;  dawider  aber  die  von  Basel  fürgewent  handt,  dz  die  von  Brisach 
die  richtung  ze  Rinfclden  bescheen  verwilliget  und  nach  allen  fryheiten  und 
briefen,  so  sy  oüch  uff  dem  tag  ze  Rinfelden  völliglich  verhören  lassen  und 
därzü  nach  aller  irer  notdurfft  gerctd,  die  Ordnung,  so  von  des  geferts  20 
wegen  uff  dem  Rin  in  derselben  richtung  begriffen  ist,  uffgenomen  und 
die  ouch  gut  zitt  darnach  gehalten  habent,  und  zichent  sich  des  uff  die 
richtungbrieff,  darinn  vil  erwirdiger  herrn  und  ouch  der  richstctten  botten 
sölicher  irer  verwilligung  gezügniss  gebent  und  oüch  uff  cttlich  kuntschafft 
Instrument,  so  sy  in  irer  nächred  uff  den  zwen  und  zwentzigisten  artikcl  25 
der  herrschafft  clag  in  diss  recht  oüch  geleit  handt  etc.:  bekennent  wir, 
sittcnmal  dise  clag  umb  Sachen  lutend  ist,  die  uss  der  vorberürten  richtung 
ze  Rinfelden  beschehen  darrürend  sind,  lassen  wir  die  oüch  by  derselben 
richtung  und  unserm  Spruch  davor  darüber  getön  beliben,  und  dz  die  nach 
irer  usswisung  von  der  von  Basel  und  von  Brisach  schifflüten  wegen,  als  30 
die  Zugängen  und  etwe  lang  von  beden  teylen  gütlich  gehalten,  als  das 
in  disem  rechten  gnüglieh  bybrächt  ist,  ouch  sölich  richtungbrieff  mit  so- 
vil  herren  und  stettbotten  insigcln  vcrsigclt,  dz  der  von  Brysach  machtbotten 
die  verwilliget  und  darin  gehollcn  und  därzü  der  herTschafft  von  Österich 
zu  der  zitt  lantvogt,  die  für  die  selben  von  Brisach  nämlich  bestimmet,  als  35 
für  ander  der  herrschafft  undertünen,  globt  versprochen  und  ouch  vcrsigclt 
habent,  gnüglieh  bezügend,  ouch  ön  intrag  gehalten  und  vollzogen  werden 
solle.«  So  wiset  unser  herrschafft  züsatz  Spruch  hieruff  also:  »Di 

handt  wir  anfangs  angesehen  hertzog  Lüpolts  säligen  und  der  sibner  Spruch, 
ouch  die  fryheit  genad  und  gebott  denen  von  Brisach  von  unserm  gnädi-  40 
gisten  herm  dem  Römischen  künig  geben  gegönnt  und  beschehen,  und  be- 
sonnder  siner  küniglichcn  gnaden  brieff  denen  von  Basel  gcschribcn,  därinn 
er  inen  ernstlich  gehütet,  die  von  Brysach  by  sölichcn  sinen  gebotten  gna- 
den und  Ordnungen,  die  er  inen  von  der  schiffung  wegen  geben  hat,  nach 
sins  majestats  brieff  uswisung  beliben  ze  lassen  und  daran  nit  hindren;  45 


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379 


mcintend  aber  die  von  Basel  sSlichs  nit  ze  tönd,  begert  und  vordert  sin 
königlich  gnad  därumb  und  ouch  umb  alle  gebresten,  so  sich  bisshar  uft 
dem  Rin  verloüffen  habent,  für  inn  zem  rechten  ze  koment,  so  erkennen  wir 
ze  recht  nach  ratt  unser  besten  verstüntniss  und  lassend  es  by  sölichem 
5 gebott  und  bevelniss  unsers  allergnüdigistcn  herren  des  Römischen  künigs 
und  by  dem  rechten  nach  siner  küniglichen  gnaden  brieff  und  fürhöischung 
beliben,  dahin  wir  oiieh  die  Sachen  all  von  des  geferts  und  der  schiffung 
wegen  uff  dem  Rin  wisend  usszetragend.«  Uff  sölich  clag  und  artikel  wir 
der  gemein  unserer  stat  Basel  zusatz  Spruch  bystanden  und  volgen,  joverre 
10  das  daz  gefert  uff  dem  Rin  und  die  zöll  in  der  clag  bestimmet  antrifft  etc. 

[9]  Item")  als  unser  stat  Basel  clagt,  die  von  Nüwemburg  understanden 
tüglichs  die  von  Basel,  so  den  Rin  abfarend,  ze  trengend  by  inen  uffzekeren 
und  von  luten  und  gut  einen  nüwen  zoll  zenemen,  über  dz  die  statt  Basel 
und  sy  miteinander  übertragen  sindt,  das  ze  glicher  wise  als  die  von  Basel 
15  an  irem  zoll  ze  Kemps  von  denen  von  Nfiwcmburg  und  irem  gut  dheinen 
zoll  nement,  dz  desglichen  die  von  Nüwemburg  von  denen  von  Basel  irem 
gut  by  inen  oiieh  dheinen  zoll  nemen  söllent,  als  das  die  riclitung  ze  Rin- 
feldcn  oiieh  clürlich  innhaltctt;  däruff  ist  unserer  statt  Basel  zusatz  Spruch 
also:  »Ist  unser  spruch,  nachdem  die  von  Nüwemburg  uff  dyse  clag  ouch 
20  nit  stracks  geantwurt,  sonnder  in  usszogs  wise  fürgewenndt  hant,  sy  syent 
dheiner  richtung  ze  Rinfelden  beschehen  bekenntlich,  sy  berür  sy  oiieh  nützit, 
denn  die  on  iren  willen  und  gewalt  zfigangen  sy;  ddwider  aber  die  von 
Basel  meynend,  söliche  richtung  sy  mit  irem  wissen  und  willen  durch  ir 
machtbotten  Zugängen  und  ufgenomen,  oiieh  gut  zitt  darnach  untz  uff  infäll 
25  discr  kriegen  gütlich  von  inen  gehalten  und  nie  widersprochen  worden,  und 
ziehent  sich  des  uff  die  richtung  brieff  und  kuntschafft  instrument,  so  sy 
dammb  in  diss  recht  geleit  habent ; sölich  der  von  Basel  fürwennden  ouch 
mit  sölichen  richtungbriefen  ze  Rinfelden  geben  und  bescheen,  in  denen  vil 
erwirdiger  vätter  herren  und  stett  botten,  die  die  versigelt  handt,  sölich  der 
30  von  Nuwemburg  vcrhandelung  gnüglich  bezügend,  und  mit  anderer  kunt- 
schafft in  ircr  nachred  uff  den  zwen  und  zwentzigisten  artikel  der  herrschafft 
clag  geleit  bybracht  ist:  bekennen t wir,  sittemmül  der  artikel  oüch  uss  der 
richtung  ze  Rinfelden  beschehen  darrürend  ist,  dz  denn  der  ouch  nach  der- 
selben richtung  usswisung  und  unsers  Spruchs  davor  darüber  getön  innhalt 
35  bede  von  denen  von  Nüwemburg  und  von  denen  von  Basel  ön  intrag  voll- 
zogen und  gehalten  werden  söllc.<  So  wiset  unserer  herrschafft  zü- 

sacz  spruch : »Also  nach  clag  antwürt  widerred  und  nächred  erkennent  wir 
ze  recht  nach  rätt  und  unserer  besten  verstüntniss,  sider  vor  uns  nit  für- 
brächt ist,  dz  die  von  Nüwemburg  in  die  richtung  ze  Rinfelden  gehollen 
40  haben,  und  denn  nach  bylegung  der  von  Nüwemburg  sölichs  fryheiten  und 
und  gebott  eins  Römischen  künigs,  für  den  die  von  Nüwemburg  vordrend 
gewisen  ze  werden,  berürt,  so  wisent  wir  mit  discr  unser  urteil  dise  sach 
für  einen  Römischen  künig  als  für  einem  Römischen  künig  usszetragen,  und 
dz  die  richtung  zu  Rinfelden  dawider  nit  sin  so!.<  Uff  sölich  clag,  soverre 
45  214.  »)  am  Rande  wie  oben  aber  Basel  and  Nuwemburg  Ar. 


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die  das  gefertt  uff  dem  Rin  und  die  zoll  berürt,  wir  der  gemein  unserer 
statt  Basel  zfisatz  Spruch  bystandcn  und  volgen. 

Des  alles  ze  wärem  urkünd  haben  wir  Friderich  von  gottes  genaden 
bischoff  ze  Basel  der  gemein  in  diser  sach*)  unser  insigcl  thün  hencken 
an  dysen  permenten  rodell,  der  zwen  glich  gemachett  und  einer  unserer  5 
statt  Basel  und  der  ander  den  von  Brisach  Nüwcmburg  Seckingen  und 
I.ouffemberg,  weiherteil  des  begertt  hat,  übergeben  sindt1').  Bescheen  an 
dem  nechsten  cinstag  nach  sant  Laurencien  des  heiligen  martrers  tag,  der 
däc)  was  der  zwölfft  tag  des  monäts  Augusti,  nach  Cristi  geburd  thusent 
vierhundert  viertzig  und  nun  järe.  Wunewaldus  Heidelbeck  10 

notarius  huius  cause  etc. 

215.  Derselbe  urteilt  ebenso  zwischen  Basel  und  Rudolf  von 
Neuenstcin.  — >449  August  12. 

Original  St.  Uri.  «*  1419  (A).  — Gleichseitige  Copie  Gr  IVB  fol.  268 v. 

Hängendes  Siegel  des  Bischofs.  15 

Vgl.  tf  2to  Varianten  ;Y  und  if  14.3  S.  238. 

Wir  Fridrich  von  gottes  genaden  bischof  ze  Basel  tünd  kunt  menig- 

lich  hiemit  disem  brief:  Als  der  durchlüchtig  hochgeborn  furst 

— — . Also  ist  uns  durch  den  obgenanten  herrn  hertzog  Albrechten  in 
gcschrifft  verkündt  worden,  dz  unser  getrüwer  Rudolf  von  Nüwenstein  umb  20 
sin  anspräch  und  vordrung  unsers  rechtlichen  Spruchs  begere,  das  ouch  der 
selb  Rudolf  von  Nüwenstein  geschrifftlich  an  uns  erfordert  hat.  Und  wonn 
wir  sölichs  — — — — — nach  dem  das  undcrscheidcnlich  hienäch  stat 
gcschriben. 

[1]  Des  ersten:  Als  Rudolf  von  Nüwenstein  clagt  wider  unser  statt  Basel,  25 
sy  syent  mit  gewalt  wider  recht  für  sine  Schlösser  Nüwenstein  Blawcnstein 
und  Fürstenstein,  in  dem  er  sich  des  zu  inen  nit  versehen  hett  nach  von 
inen  wartend  was,  gezogen,  haben  im  und  den  sinen  die  angewunnen  zer- 
rissen verbrannt  und  das  sin  darinn  genomen,  früvcnlich  und  unverschulter 
Sachen ; item  sy  hant  uff  die  zitt,  als  er  uss  dem  schloss  Blowcnstcin  weich,  30 
darinn  er  was,  im  nachgeilct  an  ettwemönigen  end  und  understanden  inn 
umb  sin  lib  und  leben  ze  bringend,  ouch  in  sölicher  fug;  item  sy  hant 
drycn  edlen  und  zwölf  unedlen,  die  in  sinen  obgenanten  schlossen  wärent 
und  so  wol  als  er  nit  anders  wonn  güts  wustent  mit  inen  ze  schaffen  haben, 
ouch  sy  durch  die  iren,  als  sy  die  Schlösser  uffgäbent,  irs  lebens  getröst  35 
wärent,  mit  gewalt  und  widerrecht  enthoüptet  und  getödet,  das  nit  sin  solt 
nach  der  büntniss  sag  zwüschen  der  frowen  von  Burgund  sötiger  gcdöchtniss 
und  inen  beschehen.  Uff  sölich  obgenant  dry  artikel  samenthafft  ist  unserer 
herrschafft  züsatz  Spruch:  »Also  nach  dag  antwürt  widerred  und  nachred, 
die  wile  Rudolf  von  Nüwenstein  nit  fürbrächt  hat,  das  die,  so  von  den  von  40 

214.  a)  sach  obgenant  A s.  b)  thiin  beuchen  an  disen  sprach  und  yettwederm  teil,  det 

des  begert  hat,  einen  geben  As.  c)  fehlt  As. 


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Basel  enthoüptet,  getrost  gewesen,  in  müssen  er  meldet,  und  dann  söliche 
Schlösser  in  offner  vyentschafft  gerissen  sint  mit  unserer  Irowen  von  Bur- 
gund söligen  wissen  und  willen,  daran  ouch  ir  gnad  iren  anteil  geben  hat, 
als  wir  das  usscr  den  bygclciten  missiven  von  den  von  Basel  gcmerckt 
& haben,  ouch  er  darnach  ir  dienör  gewesen  ist,  und  nit  vindent,  das  er  die 
von  Basel  umb  sömlich  ansprach  ye  ersucht  hab,  und  besonnder  die  von 
Basel  unserer  frowen  von  Burgund  sSligen  hellfer  wärent,  die  nach  des 
bundes  sag  dhein  richtung  mügde  hett  oder  solt  uffnemen,  denn  für 
sich  und  ir  hellfer,  die  die  von  Basel  gewesen  sint:  erkennent  wir  ze 
10  recht  nach  rät  und  unserer  besten  verstSntniss,  das  die  von  Basel  nach 
allen  ergangen  suchen  Rudolfen  von  Nüwenstein  umb  sölich  sin  gc- 
mclten  ansprüchen  von  rechts  wegen  nützit  pflichtig  noch  verbunden  sint.« 
So  wiset  unserer  statt  Basel  zösatz  Spruch  uff  die  genanten  dry  artikel 
also:  »Ist  unser  Spruch,  nach  dem  die  von  Basel  wider  sölicli  des  von 
15  Nüwenstein  clag  einen  mercklichen  usszog  im  rechten  fürgewendt  hant 
uff  ein  sölich  meynung,  das  sy  dem  von  Nüwenstein  umb  sfllich  sin 
anspräch  im  rechten  nützit  zc  antwürtent  habent,  sachenhalp  das  sy 
darinn  nützit  anders  gehanndclt  hant,  denn  als  helffer  wilent  frow  Ka- 
therinen  von  Burgund  hertzogin  ze  Österrich  von  ircr  ernstlichen  manung 
20  wegen  nach  der  bunden  sag,  so  sy  mit  der  selben  hertzogin  geton  hatten, 
mit  der  selben  fürstin  und  allen  iren  hellffem  der  von  Nüwenstein  gantz 
und  gar  gericht  und  sidhar  der  statt  von  Basel  diener  gewesen  sy,  den  sel- 
ben iren  usszog  sy  ouch  mit  glouplichen  bundbriefen  mannbriefen  und  an- 
dern kuntschafften  im  rechten  gnüglich  bybrächt  hant,  und  aber*)  der  von 
25  Nüwenstein  selbs  bekanntlich  ist,  das  die  fürstin  von  Österrich  hoüptsiclierin 
und  die  von  Basel  nütt  denn  der  selben  gescliichten  und  kriegen  hellffcr 
gewesen  syent,  er  oüch  sithar  der  statt  Basel  diener  gewesen  sy,  darczü  er 
ouch  sin  clag  zu  denen  von  Basel  über  und  wider  sölichcn  bybrächten  uss- 
zog sust  im  rechten  nit  fürbriieht  hat : bekennent  wir,  das  die  von  Basel 
ao  sölicher  des  von  Nüwenstein  clag  im  rechten  embrosten  sin  söllcnt«  Also 
wonn  wir  der  gemein  verstanden,  das  beder  teilen  züsötzc  in  irem  sprechen 
uff  die  genanten  clagen  einhellig  sint,  lassent  wir  es  oiieh  daby  beliben. 

[2]  Item  als  Rudolf  von  Nüwenstein  clagt  hat  in  dem  letzsten  artikel  siner 
clag,  darnach  hant  inn  die  von  Basel  inn  in  schulden  gehebt  der  zxveyer 
35  ritter  gebrüdern  von  Ramstein  seligen,  das  er  uff  die  gehalten  solt  haben, 
sölich  sach  für  die  frowc  von  Brunsehwigb)  sSligen  kam  und  durch  sy  der 
sach  halp  beredt  ward,  das  sy  wider  inn  nach  die  sinen  und  er  wider  sy 
nach  die  iren  nit  tun  sölten,  yegliche  parthy  hett  denn  das  der  andern  einen 
monat  vor  erberlich  geschriben  und  verkündt;  über  sölichs  und  darnach 
40  yetz  kurtzlichen  by  fünff  oder  sechs  jären  hat  es  sich  gefugt,  das  cttlich  sin 
hellfer  von  sinen  wegen  ein  pfantschafft  geton  haben  uff  den  künig  von  Se- 
cilien  hertzogen  ze  I-utringen  umb  sin  wissenthafftig  gichtig  schuld  und 
ettlich  gefangen  uss  dem  selben  land  gen  Nüwenstein,  das  er  zu  einem  teil 
wider  ze  büw  gebrächt  gefurt  haben,  da  sint  die  von  Basel  zßgefaren  über 
45  «15.  -^a)  haut  und  aber  auf  Rasur  A.  b)  die  frowc  von  Brun  auf  Rasur  A. 


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382 


sölichs,  das  sy  nach  die  iren  die  sach  nützit  angangen  ist,  on  all  ervord- 
rung,  weder  mit  gcschrifft  nach  von  mund,  und  für  sin  schloss  gezogen, 
haben  inn  sins  pfands  und  der  gefangnen  geweltiklichcn  entwert  und  nach 
sinen  knechten  gcstelt  ab  inen  ze  richtend,  denn  das  sy  wichen  müstent. 
Däruff  ist  unserer  herrschafft  züsatz  Spruch:  »Also  nach  clag  antwürt  wider-  5 
red  und  nächrcd,  die  wile  der  brief,  so  Rudolf  im  rechten  geleit  hat,  luter 
wiset,  das  unser  frow  von  Brunscliwig  hertzogin  ze  Österrich  etc.  silig 
zwüschen  denen  von  Basel  und  Rudolfen  luter  betädingt  hatt,  das  Rudolf 
wider  die  von  Basel  nach  die  iren,  ouch  die  von  Basel  wider  inn  nach  die 
sinen  von  ir  selbs  nach  nicmands  anders  wegen  nit  tun  söllcnt,  yeglich  teil  10 
hab  denn  das  dem  andern  vorhin  erberlichen  einen  monat  verschribcn,  so- 
lichs  die  von  Basel  für  sich  und  die  iren  by  iren  truwen  eiden  und  eren 
hoch  gelopt  und  versigelt  hant,  und  wir  nit  verstant,  dz  Rudolfen  von  denen 
von  Basel  dheinerley  verkundung  oder  gcschrifft  bcschchcn,  sonnder  darüber 
von  inen  siner  gefangnen  entwert  und  understanden  sy,  als  das  sin  clag  be-  15 
griffet,  so  sprechent  wir  ze  recht  nach  rät  und  unserer  besten  verstäntniss, 
das  die  von  Basel  sölichs  billichcn  und  von  rechts  wegen  Rudolfen  be- 
wanndlcn  und  abtragen,  doch  nit  höher  wonn  umb  die  fünffhundert  und 
sibcnzchcn  guldin,  die  im  unser  herr  der  künig  von  Secilien  schuldig,  dar- 
umb  er  mit  sinen  gnaden  in  pfantschafft  gestanden  ist.«  So  lutet  unserer  20 
statt  Basel  Zusatz  spruch  hieruff  also:  »Ist  unser  Spruch,  nachdem  die  von 
Basel  wider  sölich  clag  fürgewendt  hant,  dz  sy  dem  von  Nüwcnstcin  als 
von  ir  selbs  wegen  nützit  zügefugt  haben,  denn  was  der  gefangen  halp,  die 
er  in  siner  clag  meldet,  beschehen  sy,  haben  sy  müssen  tun  von  gebott 
und  empfelhung  wegen  eins  Römischen  kunigs  und  keisers  anweiten,  nach  25 
dem  die  selben  gefangen  concilium  lüt  gewesen  und  in  des  keysers  trostung 
von  dem  von  Nüwcnstein  und  sinen  hcllfern  gefangen  und  hingefurt  worden 
syent;  und  ob  ouch  der  von  Nüwenstein  meint,  das  er  des  ursatzes,  so  er 
im  rechten  fürgewendt  hat,  genossen  haben  solt,  dz  er  denn  den  billich 
gegen  denen  von  Basel  ouch  gehalten  und  dem  heiligen  rieh  und  inen  nit  30 
in  ir  trostung  mit  sölichem  Übergriff  gebrochen  haben  solt;  und  aber  der 
von  Nüwenstein  in  siner  widerred  nit  abred  ist,  das  die  selben  gefangen 
concilium  lüt  gewesen  und  in  sölicher  trostung  gefangen  worden  syent, 
ouch  damit  der  selben  geschichtcn  bckcnntlich  ist,  sittemmal  denn  von  ge- 
meinem rechten  in  allen  gelüpden  und  vcrschribungen  die  gchorsami  eins  35 
yeglichen  obern  gcwalts  ussgesetzt  ist : bekeunent  wir,  dz  sölich  der  von 
Basel  hanndlung  den  ursatz,  den  sy  mit  junkherr  Rudolfen  von  Nüwenstein 
hant,  gancz  nützit  berürt  hett,  die  von  Basel  im  ouch  umb  sölich  sin  clag 
im  rechten  embrosten  sin  söllcnt.«  Uff  dise  clag  wir  der  gemein  unserer 
statt  Basel  züsatz  spruch  bystanden  und  volgen.  40 

Des  alles  ze  wärem  urkund  hant  wir  der  gemein  unser  insigel  tun 
henken  an  disen  brief,  der  geben  ist  an  cinstag  nach  sand  Lautenden  des 
heiligen  martrers  tag  nach  Cristi  geburd  tusend  vierhundert  viertzig  und 
nün  järe  etc.  (Auf  dem  Bug:)  Wuncwaldus  Heydelbcck 

notarius  huius  cause  etc.  43 


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383 


216.  Ungenannte  Notare  beurkunden  die  Appeltation  des 
Grafen  Hans  von  Tierstein  in  seinem  Streit  mit  der  Stadl  Basel 
von  dem  Spruche  des  Bischofs  Friedrich  von  Basel  an  den 
Römischen  König.  Ensisheim  1449  August  21. 

5 Original  (t)  Papier  Adelsarchiv  Tierstein  (A).  Auf  der  Rückseite  Presen- 

tata  magistrocivium  et  michi  sexta  vor  Bartholoraei  XL1X°  (August  22). 
Darunter  von  der  Hand  des  Stadtschreibers  Küntin  Non  apparet  auc- 
tentica  nec  collacionata  nec  subscripta  per  notarios.  Appellacio  comitis 
Jo.  de  Tierstein  a sentencia  domini  Basiliensis.  Von  anderer  Hand  Ap- 
10  pellatz  groff  Hansen  von  Tierstein  von  dem  Spruch  myns  herren  von 

Basel. 

In  dei  nomine  amen.  Per  hoc  presens  publicum  instrumentum  cunctis 
ipsum  intuentibus  pateat  evidenter,  quod  sub  anno  domini  MCCCC°XLviiij, 
indicione  undccima,  pontificatus  sanctissimi  in  Christo  patris  et  domini 
15  nostri  domini  Nicolai  divina  providencia  papc  quinti  anno  tercio,  die  vero 
Jovis,  que  fuit  et  cst  viccsima  prima  mensis  augusti,  hora  septima  ante  mc- 
ridiem  vel  quasi,  in  Castro  oppidi  Hnsishcin  ct  in  aulula  cstivali  curic  eius- 
dem  in  nostrum»)  publicorum  norariorum  testiumque  infra  scriptorum  pre- 
sencia  personaliter  constitutus  nobilis  et  generosus  vir  dominus  Johannes 
20  comcs  de  Tierstein,  tenens  et  habens  in  suis  manibus  quandam  appcllacionis 
papiream  cedulam,  appcllacioncm  volgarem  subscriptam  in  se  contincntem, 
quamquidem  appellacionis  ccdulam  animo  ct  intcncionc,  ut  dixit,  a quibus- 
dara  punctis  et  articulis  in  quadam  sentencia  per  reverendum  in  Christo 
patrem  et  dominum  dominum  Fridricum  episcopum  Basilicnscm  tamquam 
25  superarbitrum  una  cum  suis  collegis  in  causa  in  cadem  infrascripta  appclla- 
cionc  spccialitcr  nominata  lata  interponendi  provocandi  et  appcllandi,  ad 
manus  nostras  dedit  ct  porrexit  ct  ita  interposuit  appcllavit  ct  sc  provo- 
cavit,  prout  et  qucmadmodumb)  in  cadcm  appcllacionis  cedula  continctur. 
Unde  nos  notarii  infrascripti  huiusmodi  appellacionis  cedulam  a dicto  do- 
30  mino  comitc  appcllantc  rccepiinus  illamquc  ad  cius  rcquisicionem  coram 
co  ct  testibus  infrascriptis  de  verbo  ad  verbum  ctara  alta  ct  intclligibili 
voce  legimus  et  relcgimus.  Cuiusquidem  appcllacionis  tenor  de  verbo  ad 
verbum  sequitur  et  est  talis: 

Als  ir  hochwirdigcr  herre  herr  Fridrich  byschoff  zc  Basel  zwüschent 
35  mir  graff  Hannscn  von  Tierstein  herren  zu  Pfeffingen  einsit  und  den  für- 
sichtigen wisen  Bürgermeister  und  rat  der  stat  zu  Basel  andersit  mir  üwern 
spruch  gcantwurt  und  geschickt  hant  by  herrn  Hansen  alten')  kilcherrcn 
zu  Pfeffingen,  der  mir  den  Spruch  zu  handen  gen  Ensishcin  bracht  hat 
uff  unser  frowen  abend  assumpcionis  zu  mittage  ncchstvcrgangen  anno 
40  domini  MCCC°XLviiij  umb  etlich  punctcn  und  stück  miner  clage  wider  sy 
getan  und  ir  antwurt  daruf  verhört  als  ein  gemein  man  im  rechten  ge- 
folgt haben  der  von  Basel  saczlütcn  spruch  in  dem  ersten  stück  miner  houbt- 
sach  also : sitdem  mol  die  von  Basel  nit  abrede  sint,  daz  si  mir  graf  Hann- 
scn von  Tierstein  und  minem  vettern  graf  Fridrichen  des  slosscs  Pfäffingen 

45  216.  a)  noßtrorum  A.  b)  quamadmodum  A.  c)  Alten  A. 


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384 


mit  siner  zügehördc  luten  und  gutem  entwert  hant,  erkennen  ir  daz  diesel- 
ben von  Basel  mir  graf  Hannscn  und  minem  vettern  des  slosses  Pfeffingen 
und  siner  zügehördc,  so  vil  sy  der  ingenomen  hant,  wider  weren  oder  aber 
uns  einen  bcscheidincn  wandel  nach  gestalt  und  gelegcnhcit  der  sach  dofur 
tön,  ouch  daz  sy  die  löte,  so  zu  dem  slosz  Pfeffingen  gehören  und  die  sy  5 
in  eyd  genomen  hant,  sölichcr  irer  cidc  ledig  sagen  und  die  mir  graf  Hann- 
sen  und  minem  vettern  widerumb  volgen  lassen  söllent;  das  stuck  und  er- 
kantnisz  lob  ich  und  nym  cs  uff.  Aber  in  demselben  stuck  fürer,  daz  ir  und 
sy  für  ein  nom  bestymmen  und  halten,  so  in  dem  obgenanten  slosz  und 
der  graveschafft  zü  Pfeffingen  nach  der  von  Basel  absagung  mir  graf  Hann-  10 
sen  getiin,  da  durch  die  Sachen  zwüschent  der  stat  und  mir  zü  vyentschafft 
sollen  komen  sin,  die  süllcnt  nach  des  anlosz  uswisung  hin  und  uszgcnomen 
und  die  von  Basel  derselben  nom  halb  gegen  uns  im  rechten  emprosten 
sin,  der  von  Basel  saczlütcn  Spruch  also  darinn  geholten  und  gefolgt  hant, 
diser  punct  und  erkantnisz  beswert  mich  und  lobe  des  nit  und  nym  es  ouch  15 
nit  uff,  der  ursachenhalb  die  wilc  die  von  Basel  und  ir  mir  die  houptsach, 
daran  das  hanget,  gut  und  zu  erkant,  ouch  ich  dchein  vyentschafft  mit  inen 
geliebt  und  ich  ir  absagen  gegen  mir  onc  redlich  ursach  und  so  kurtz  wider 
die  guldin  bull  geton  für  dehein  vyentschafft  gehept  habe  und  nach  recht 
der  guldin  bull  dchein  vyentschafft  sin,  der  anlosz  das  nit  abnemen  noch  20 
der  husrat  gult  und  nützz  für  ein  nom  geheissen  werden  mag,  sunder  ein 
zügehördc  des  slosses  ist;  des  berüffe  ich  mich.  Item  umb  die  brief 

urbarbüchcr  und  register  im  slosz  Pfeffingen  gewesen  sind  und  die  von 
Basel  darinn  funden,  erkant  haben  mir  zü  keren  und  wider  zü  geben,  hant 
gefolgt  darinn  myncr  gnedigen  herschafft  ziisaczlüten  Spruch,  nym  ich  uf  25 
und  lob  das.  Item  aber  in  dem  stück  ir  ouch  gefolgt  hant  myner 

herrschafft  saczlüten  sprucli,  erkennen  ir  züm  rechten  nach  rate  und  üwer 
besten  verstentnisz,  dz  die  von  Basel  den  rechten  flusz  öweg  und  rünsz  der 
Birsc  in  der  mosz  bliben  lassen  söllen,  dz  das  flos  des  holczs  im  rechten 
runse  bliben  und  zü  dem  Ryn  komen,  ouch  der  visch  sinen  gang  uff  und  3o 
abc  haben  möge,  das  stück  und  erkantnisz  lobe  ich  und  nym  es  ouch 
uff.  Sodann  von  mincr  geswornen  lchcnsmann  wegen  zü  Basel,  die  mir 
ir  lehen  nit  uffgesand  und  ir  myner  herschafift  saczlüten  spruch  darüber  ge- 
tan gefolgt  haben,  nachdem  solichc  klcgdc  von  lehen  wegen  darrürent,  so 
gebüre  üch  nach  lehenrechten  darüber  nit  zü  erkennen,  sunder  mag  ich  graf  35 
Hanns  die  mann  in  myner  klage  benant  darumb  für  mine  mann  zü  recht 
fürnemen  und  ersüchen,  dohin  ir  cs  ouch  wisent  und  des  zü  recht  nach 
rote  und  üwer  besten  verstentnisz  erkennen,  und  ob  mir  graf  Hannsen  der 
lehensmannen  zü  solichem  rechten  gebresten,  so  mag  ich  minen  obren  herren, 
von  dem  min  gravcschafft  zü  lehen  rüret,  anrüffen  mir  mann  ze  lihcn,  min  40 
recht  zü  bcsiczcn,  als  recht  ist;  das  lob  ich  und  nem  es  uff.  Aber 

als  ich  graf  Hans  dann  uff  die  von  Basel  geklagt,  wie  sy  mir  mynen  hoff 
doselbs  gelegen  und  allez  daz  min,  so  darinn  gewesen  ist,  genomen  haben 
und  des  an  sy  gefordert  kerung  und  wandel,  öch  dersclb  hoff  des  heiligen 
richs  eigentüm  und  min  lehen  ist,  wie  wol  do  myner  gnedigen  herschafft  15 


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385 


saczlüte  crkant  haben,  mir  graf  Hannsen  ein  bybringung  zetönde,  dz  dcrsclb 
hoff  min  lohen  sigc  von  dem  heiligen  rich>  damoch  hant  ir  herre  von  Basel 
sölichc  bekantc  rechtliche  kuntschafft,  die  in  deheinen  rechten,  veranlosten 
vcrwillkürten  oder  andern,  nyemant  zu  verzihen  ist  abgeslagen,  in  üwer  vol- 
5 gung  der  von  Basel  saczlüten  spruch,  damitt  ich  grostlich  beswert  bin,  gc- 
hollen.  Sust  hant  ir  fürcr  der  von  Basel  saczluten  gehollen  und  by- 

gestanden  in  etwievil  stücken,  die  herlikeit  der  castvögty  zu  Beinwiler  bc- 
rürende,  die  ich  graf  Hans  von  dem  heiligen  rieh  zü  lehen,  als  ich  das  in 
minen  klegden  gemeldt  habe,  und  darüber  ein  erkantnisz  one  wisung,  die 
10  sich  nach  lohen  rechten  gebürt,  getan,  ouch  nit  angesehen  die  geseezde  der 
guldin  bull  des  richs  recht,  die  do  wider  sint;  sölich  stück  und  beswörde 
mit  irem  anhang  zu  iren  ziten,  nemlich  des  abbts  halb  zü  Beinwilr,  des  gotz- 
hus  lütc,  twing  und  bann  zü  Nugre,  daz  gcricht  zü  Esch  und  des  brands 
wegen  der  frowen  wol  bybrocht  mögen  werden  zü  stat  und  stunden  sich 
15  das  gebürt:  die  stück  und  puncten,  ouch  umb  den  todslag  und  daz  gericht 
von  Claus  Meigers  wegen,  besweren  mich  und  lobe  der  nit,  besorge  ouch 
der  fürer  beswert  zü  werden,  die  wile  solich  ir  friheiten  beroubung  des  rech- 
ten sind  und  nach  wisung  aller  rechten  herkomen  und  gewonheiten  der 
lande,  wo  frefelkeit  begangen  werden  und  gütcre  gelegen  sind,  an  denselben 
20  enden  und  nyendert  anderswo  berechtiget  sollen  werden.  Harumb  so 

berüff  ich  mich  und  appelliere  für  mich  selbs  und  so  vil  mich  das  berürt 
vor  üch  nachgeschribnen  von  keyserlichem  gewalt  offnen  notarycn  mit  diser 
gegenwürtigen  geschrifft  von  üch  herre  von  Basel  und  von  wem  das  not- 
dürftig ist  umb  die  stück  in  üwerrn  spruch  begriffen,  die  wider  mich  sind 
25  oder  sin  mögen,  mit  allem  irera  anhang  und  nachfolgenden  Sachen  für  den 
obristen  richter  den  allerdurchlüchtigistcn  fürsten  minen  allergnedigisten 
herren  hern  Fridrichen  Römischen  künig  herezogen  zü  Östcrrich,  zü  Steir, 
zü  Kemden  und  zü  Krain,  als  den  brunnen  aller  keyserlichen  rechten, 
zü  einem,  zü  dem  andern,  zü  dem  dritten  und  zü  dem  vierden  mal,  ouch 
30  aisdick  notdürftig  ist,  und  wie  ich  mich  von  recht  berüffen  und  appel- 
lieren sol  und  mag,  ernstlich  ernstlicher  und  aller  ernstlichest,  und 
setzz  mich,  min  güt  und  min  recht  in  diser  sach  und  stücken  in  schirm 
und  gewalt  des  obgenanten  mins  allergnedigisten  herren  des  Römischen 
künigs,  ein  burne  aller  keyserlichen  recht,  und  bezüge  mich  uf  üch  nota- 
35  ryen  und  bewerten  personen,  daz  ich  dise  berüffung  und  appellacion  ver- 
künden volfürcn  und  nachgan  wil,  wenn  und  zü  welichen  ziten  das  not- 
dürftig und  recht  sin  wirt;  und  beger  daruff  der  appellacion  und  gezogs 
mir  zü  geben  sendbrief,  die  man  zü  latin  nempt  ap[osto]los,  mit  allen 
redlichen  des  rechten  erfolgung  und  erfordrung,  ist  anders  jemant,  der 
40  uns  die  zü  geben  hat,  geben  sol  und  mag,  oder  aber  gezügnisz  brief  von 
üch  den  notarycn  und  den  gezügen,  die  gegenwürtig  sind;  behalt  ouch  mir- 
sclbs  vor,  dise  min  berüffung  und  appellacion  zü  endern,  zü  meren  und 
zü  myndren  und  darczü  und  davon  zetünd,  wie  daz  min  notdurfft  sin 
wirt  und  keyserlich  recht  erloubcn.  Und  ich  graf  Hanns  tü  disz  üch 
45  herre  von  Basel  nit  in  der  meynung  üwern  gnaden  zü  deheiner  smach, 

Urknndenbacb  der  Stadt  Haiti.  VII.  49 


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386 


denn  gcbürlichcit  halb  eyds  und  crcn  mincr  Ichcnhalb  des  heiligen  richs  und 
notdurfft  minsz  rechten. 

Super  quibus  omnibus  et  singulis  premissis  dictus  dominus  comes,  ut 
premittitur,  appellans  sibi  a nobis  notariis  publicis  subscriptis  unum  vel 
plura  publicum  vel  publica  fieri  voluit  et  instanter  requisivit  instrumentum  5 
seu  instrumenta.  Acta  sunt  hec  anno  domini  indicione  pontificatu  die  racnse 
hora  et  loco  prctactis,  presentibus  ibidem  honorabilibus  et  discretis  viris 
dominis  Adelpho  de  Hadstat  canonico  maioris  ecclesie  Basiliensis,  Alberto 
Sturm,  Johanne  Pfaffenberger,  cappellanis  in  Knsishein  Basiliensis  diocesis, 
forti  et  honesto  Johanne  de  Wincck  armigero,  Friderico  Karricher  schulteto,  10 
Conrado  Kowtcr  burgensi  ibidem,  et  Jeronymo  Flügel  secretario  dicti“)  do- 
mini comitis  et  Heinrico  de  Altdorff,  testibus  ad  premissa  in  eofrunjdem 
testimonium  vocatis  pariter  et  rogatis. 

217.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  beurkunden  einen 
Vergleich,  den  ihre  Boten  zwischen  Rudolf  von  Ramstein  und  15 
Heinrich  Meiger  Bürger  von  Basel  über  die  Erbschaft  einer  ge- 
nannten dem  von  Ramstein  gehörigen,  zu  Basel  verstorbenen  Frau 
gestiftet  haben.  — >449  August  eg. 

Concept  Urkundenbuch  III  g (C). 

Wir  Bernhart  von  Ratperg  rittcr  burgermeister  und  der  rate  ze  Basel  20 
tund  kunt  mcnglichem  mit  disem  briefe:  Als  der  edel  junchcrr  Rudolff  von 
Ramstein  frye  herre  zu  Gilgenberg  von  sin  sclbs  und  etlicher  siner  luten 
und  undertanen  wegen,  nemlich *),  den  erbern  Heyni  Meiger  un- 

sere burger  mit  recht  vor  unserm  stabe  für  genommen  und  an  in  gemutet 
hatt  solich  erbe  und  gut,  so  wilent  die  erber  frowe  Else  Schnaits  von  Raters-  25 
dorff1’),  die  sin  eygen  und  der  nehsten  erben  die  benanten  sin  armen  lute 
werent,  nach  tode  verlassen  hat,  one  intrag  volgen  ze  laszen,  dagegen  aber 
der  benant  Heyni  Meiger  furgewendet  hat,  die  obgenant  frowe  were  vil  jaren 
hie  by  uns  ze  Basel  wonhafftig  gewesen  und  het  sy  nycmand  angclangct, 
so  hette  sy  ouch  ir  gut  by  gesunden  übe  durch  irc  seien  heile  willen  ver-  30 
macht  und  in  erbetten,  solich  ir  selgereyde  nach  irem  tode  zuvolenden,  des 
er  sich  ouch  also  beladen  hette  und  müstc  dem  ouch  nach  gan,  als  sich 
denn  solich  vorderunge  und  antwurten  mit  vil  me  Worten  crlouffcn  hand: 
dz  wir  da  umb  des  besten  willen  die  benanten  bedc  teile  erbetten  haben 
uns  eyns  früntlichen  tages  ze  verwilligen,  dz  sy  ouch  also  getan  und  wir  35 
unser  erber  ratsbotten,  mit  namen  den  strengen  und  frommen  wisen  her 
Hannsen  Roten  rittcr  unsem  altcnburgermeister  und  Hannscn  Bremenstein 
als  gemeyn  botten  zu  demselben  tage  geordenct  und  denen  empholhen  hand 
ze  werben  und  ze  versuchen,  ob  sy  dieselben  bede  parthien  umb  solich  ir 

216.  >)  dicte  A.  40 

217*  a)  ig(»  Zeilen  leer  C.  b)  der  Name  nackgt tragen  C. 


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387 


obgemcldetcn  spcnn  in  der  gutlicheit  übertragen  mochtcnt  Des  so  sint  die 
obgenanten  unser  ratsbotten  uff  hüt  datum  dis  briefes  wider  für  uns  kom- 
men und  hand  uns  erzalt  und  fürbracht,  dz  sy  die  vorgenanten  zwo  parthien 
umb  die  obgemeldeten  ir  misshellunge  mit  irem  wissen  und  willen  gancz 
5 und  gar  in  der  fruntschafft  übertragen  haben,  in  mäszen  harnach  geschribcn 
stat.  Dem  ist  also:  Des  ersten  dz  der  obgenant  Heyni  Mcigcr  des  vorge- 
nanten juncherr  Rudolffs  von  Ramstein  lüten  ouch  davor  benempt  geben 
solle  xx  guter  Rynischer  gülden  und  da  zu  die  gultbrieffe,  so  die  obgenant 
frowc  Else  Schmits*)  selige  umb  ein  lipgedinge  von  den  von  Louffcnbcrg 
10  und  dem  klostcr  zc  Lüczel  gehept  hat,  umb  dz  sy  die  uszstanden  zinse,  so 
derselben  frowen  vor  irem  tode  verfallen  warent,  vorderen  und  inbringen, 
die  sy  ouch  innemen  und  in  iren  nücz  bewenden  mogent  Und  in  soliche 
wise  und  form  sollcnt  die  selben  juncherr  Rudolffs  von  Ramstein  lute  da 
vorgenant  für  sich  und  alle  die  so  die  berüren  mag  der  obgenanten  frowen 
15  vcrlaszen  erbes  und  güts  halb  ein  gancz  benügen  und  dhein  recht  noch  an- 
sprach nit  me  daran  haben.  Und  mag  ouch  daruff  der  vorgenant  mcister 
Heyni  Mciger  der  obgenanten  frowen  seligen  sclgereitcr  mit  dem  uberigen 
irem  vcrlaszenen  güt  schaffen  und  tun,  als  sy  das  denn  vermacht  und  ver- 
gäbet hett,  des  obgenanten  juncherr  Rudolffs  von  Ramstein,  sincr  luten  und 
20  menglichs  halp  ungesumpt  und  ungeirret.  Alle  geverde  und  argelistc  harinn 
genczlich  vermitten.  Solichs  früntlichen  Übertrages  zc  rechtem  warcra  ur- 
kunde hand  wir  unser  stette  sccret  ingesigcl  getan  hcnckcn  an  disen  brieff, 
der  geben  ist  uff  fritag  vor  sant  Vercncn  tag  anno  etc.  XLnono. 

218.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  beurkunden  einen 
25  Vergleich , den  ihre  Boten  Andreas  Ospertiell  und  Hans  Zschecka- 

bürlin  zwischen  Hans  Mönch  von  Mönchenstein  und  Werlyn  Saler 
ihrem  Bürger  und  Amtmann  wegen  streitiger  Zinsen  gestiftet  haben , 
des  Inhalts:  Zem  ersten  so  soll  der  obgenant  Hanns  Munch  von  Munchen- 
steyn  oder  syn  erben  und  nachkommen  dem  egenanten  Werlin  Saler  oder  sinen 
30  erben  und  nachkommen  zwüsschcnt  hie  und  wynachten  nechst  kunfftich  an 
die  verfallen  zinse,  ouch  den  kosten  und  schaden,  so  mit  gerichts  gang  dar 
uff  gangen  ist,  ze  sture  xxij  gülden  Rinischcr  guter  und  geber  uszrichten  und 
bczalcn,  und  soll  derselb  Werlyn  Saler  by  sinem  briefe  bliben  und  ouch 
Hanns  Munch  von  Munchensteyn  im  nach  sins  briefes  lute  und  sage  furbasser 
35  zinsen  ....  — l449  August  zp. 

Conccpt  Urkundenbuch  III  fr. 

219.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  einen 

Spruch  der  Fünfe  betreffend  Bebauung  der  Atmende  in  Klein 
Basel  hinter  dem  Kloster  St.  Clara.  — >449  September  s- 


40  *13.  a)  der  Name  nachgetragen  li. 


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388 


Original  St.Urk.  tf  14.21. 

Hängendes  Siegel  des  Rats  zerbrochen. 

Wir  Bernhart  von  Ratperg  ritter  burgermeistcr  und  rate  der  statt 
Basel  tunt  kiint  mcnglichem  mit  disem  briefe,  das  für  uns  kommen  sind  die 
erberen  meistcr  Claus  Hclprun,  Hanns  Gernler,  Ulman  Visscher,  Hanns  5 
Stüber  der  zimberman  und  Reynhart  Valkener  der  murer,  unser  bürgere, 
die  funffe  so  von  unser  stette  wegen  über  die  buwe  gesetzt  sind,  und  hand 
uns  verkunt  und  geoffenet,  wie  das  für  sy  kommen  sigent  die  ersamen  Hein- 
rich Jsenlyn  und  Hanns  Zscheckcburlyn,  unser  lonherren,  und  habent  inen 
furbrocht  und  geoffenet,  wie  das  Hanns  Hirsinger,  der  erwirdigen  frowen  10 
des  closters  ze  sant  Cloren  in  unser  kleynen  statt  Schaffner,  ein  hoffstatt 
in  Rotpolcz  hoff  in  derselben  kleynen  statt  gelegen,  stosset  hinder  an  das 
closter  ze  sant  Cloren,  an  den  tich  und  an  Zergeltz  hus,  ingefangen  und  dar- 
inn einen  garten  gemacht  habe,  das  er  doch  unbillichcn  geton  habe, 
denn  sy  getrawtend  woll  furzebringen  mit  erberen  luten,  die  sy  ouch  dar  15 
umbc  begertend  ze  verhören,  dz  die  selbe  hoffstatt  alle  unser  tage,  so  lannge 
das  yemand  gedencken  kan  oder  mag,  unser  almend  sige  gesyn,  das  sy  dor 
uff  ir  holtzer  tilen  und  latten  und  was  inen  füglich  were  ye  weiten  dor  uff 
geleit  habend,  und  getruwetend  woll,  das  er  uns  unser  almend  fry  lidig  und 
umbekumbert  lassen  solte  etc.  Da  wider  aber  der  egenante  Hanns  Hirsinger  20 
redte  und  sprach,  die  hoffstatt  were  keyn  almend  und  were  ouch  nit  unser, 
denn  dieselbe  hoffstat  were  den  obgenanten  frowen  des  klosters  sant  Cloren 
vorziten  vergobet  und  were  ir  eigen,  getruwete  ouch  das  mit  erberen  luten 
woll  furzebringen,  die  er*)  dor  umbc  begerte  ze  verhören  und  ouch  die  hoff- 
statt eigentlich  ze  beseen,  so  getruwte  er  das  man  innen  werden  solte,  das  25 
die  obgenanten  frowen  ze  sant  Cloren  zu  derselben  hoffstatt  und  dem  gar- 
ten recht  hettent  und  keyn  almend  nit  were.  Also  nach  bederteylen  klag 
und  antwurt  rede  und  Widerrede,  so  doselbs  bcschach,  ouch  nach  verhor- 
unge  bederteylen  kuntschafften  hettent  sy  die  hoffstatt  und  den  garten 
eigentlich  beseen  und  dor  nach  eynhelliklichen  bekennt,  das  unser  lönherren  30 
an  unser  statt  die  bessere  kuntschafft  hattent  und  die  selbe  hoffstatt  unser 
almend  sige,  und  solle  Hanns  Hirsinger  in  namen  der  egenanten  frowen  ze 
sant  Cloren  das  tull  und  den  zun,  so  er  umb  die  hoffstatt  gemacht  hette, 
dannen  thun  und  uns  furer  an  der  hoffstatt  und  unser  alraend  unbekumbert 
lassen  und  nutzit  da  ze  schaffen  hin,  weder  wenig  noch  fill,  es  were  denn  35 
Sache  dz  er  ander  kuntschafft  oder  besser  briefe  brechte,  das  solte  im  be- 
halten syn.  Und  wannd  nu  die  obgenanten  funffe  dis  also  erkennt 

hand,  har  umbc  wellcnt  wir  und  gebietent,  das  man  das  also  halte  und  da 
wider  nyemand  tuge.  Des  zu  urkunde  hand  wir  unser  stette  ingesigel 
offennlich  thun  hencken  an  disen  brieff.  Der  geben  ist  uff  fritag  vor  unser  <0 
lieben  frowen  tag  ze  herbst  als  sy  geboren  wart  in  dem  jore  als  man  zalte 
nach  Crists  gebürte  thusentvierhundertviertzigundnfin  jore. 

219.  a)  wir  A. 


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220.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  empfehlen  den  ehe- 
maligen Folterknecht  der  Stadt  Nicolaus  von  Fger  auf  seiner 
Wallfahrt  nach  Santiago  de  Compostela  zur  Unterstützung. 

— 1449  September  6. 

5 Concept  Urkundenbuch  III 10. 

Nos  Bcrnhardus  de  Ratperg  miles  magistercivium  et  consulatus  civi- 
tatis Basiiiensis  notum  fieri  cupimus  universis,  quod  Nicolaus  de  Iigra  pre- 
scncium  exhibitor,  qui  ante  tempora  crudele  exercicium  spiculatorie  pera- 
gendo  apud  nos  et  alios  nobis  propinquos  serviendo  pluribus  annis  moram 
10  traxit,  alias  quam  in  huiusmodi  crucnto  officio  de  honorc  vcl  fama  non 
difTamatus,  verum  quia  divina  monicione  eflicaciter  impulsus,  eo  quod,  ut 
pluribus  litteris  suis  nobis  remonstravit,  in  certo  loco  tribus  diebus  ne 
infra  missarum  solemnia  divinissime  eucharistie  sacramcntum  videre  posset 
lumine  occulorum  miraculose  privatus  extitit,  ad  cor  reversus,  prisce  sue 
15  prave  et  dcspectuosc  accionis  ritum  cum  Omnibus  exinde  lucratis  bonis 
abicicns  se  ad  pcnitencic  fructum  convcrtit  et  pro  commissis  eciam  nuper 
apud  nos  publice  penitencic  opus  perfecerit,  volens  ut  asserit  pro  satis- 
faccione  uberiori  se  sub  mendici  forma  et  victu  clcmosinario  ad  basilicam 
sancti  Jacobi  Compostellani  in  Galicia  peregre  conferre.  Ne  igitur  ipse 
20  Nicolaus  ob  nimic  penurie  pressuram  a proposito  suo  bono  retardetur  ac 
in  pristinam  desperacioncm  collabatur,  universis  Christi  fidclibus  prescncium 
inspectoribus  obnixe  supplicamus,  quatenus  cidem  Nicolao  penitenti  cari- 
tatis  subsidia  pie  impartiri  ct  illum  dei  ob  reverenciam  nostrorumque  ser- 
viciorum  et  precum  intuitu  favorosius  rccommissum  habere  vclint,  prout 
25  exinde  cupiant  eteme  felicitatis  premia  inmarccssibilitcr  reportarc.  Datum 
sub  nostro  sccrcto  appenso  sigillo  die  sexta  septembris  anno  domini  mil- 
lesimo  quadringentesimo  quadragesimo  nono. 

221.  Herzog  Al  brecht  von  Österreich  im  Namen  des  ganzen 
Hauses  Österreich  und  mit  ihm  die  Städte  Ensisheim  Altkirch 

30  Thann  und  Maasmünster  bekennen,  dass  die  Herrschaft  Österreich 
von  der  Stadt  Basel  26,000  Gulden  zur  Einlösung  der  Ämter 
Pfirt  und  Landser  erhalten  hat,  und  verpflichten  sich  als  Gesamt- 
schuldner zur  Rückzahlung  unter  angegebenen  Bedingungen. 

Freiburg  i.  B.  1449  September  10. 
35  In  VBO  d.  d.  1459  Januar  2 St.  Uri tf  1628. 

Wir  Albrccht  von  gottes  gnaden  herezog  zc  Östcrrich,  zc  Steyr,  zu 
Kcrndcn  und  ze  Krayn,  graff  zu  Tirol  etc.,  in  namen  und  an  statt  des  aller- 
durchleuchtigisten  fürsten  hern  Fridrichen  Römischen  künigs  etc.,  unsers 
lieben  herren  und  brüders,  ouch  des  hochgebomcn  fürsten  herezogen  Sig- 
40  munds,  ouch  herezogen  zu  Österreich  etc.,  unsers  lieben  vettern,  der  aller 
vollen  gewalt  wir  uns  harinn  gebrauchend  und  ouch  unsersclbs  als  ein  haupt- 
schuldner,  und  wir  die  vögte  und  Schaffner  rate  und  bürgere  gcmcinlich  der 


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390 


stcttcn  und  embtem  Ennsiszheim  Altkirch  Tann  und  Maszmünstcr  als  mit- 
Schuldner,  bekennen  offembarlich  mit  disem  briefe,  daz  wir  all  gcmcynlich 
und  unverscheidenlich  für  einander  schuldig  sind  und  einer  rechten  redlichen 
schuld  gelten  sollent  den  ersamen  unser  besunder  lieben  dem  burgermeister, 
dem  rdte  und  der  gemeynen  statt  zu  Basel  sechs  und  zwcinczigk  tusend  5 
Rinischer  guldin  guter  und  genger  an  gold  und  an  gewicht,  die  sy  uns  hcr- 
czog  Albrechten  in  nammen  und  an  statt  der  obgemelten  unsers  lieben 
brüders  und  vettern,  unserselbs  und  des  ganczen  hausz  Östcrrichs  in  güten 
gczaltcn  guldin  bar  gewert  und  früntlich  gelihen,  wir  auch  die  von  in  em- 
pfanngen  und  in  der  benanten  unsers  brüders  vettern  und  unserselbs,  ouch  10 
des  ganczen  husz  von  Österrich  etc.  schinparn  und  kuntlichen  nucze  bewen- 
det und  gekert  und  mit  namen  die  zwo  herschafftcn  und  embter  Phirt  und 
I.anndscr  damit  wider  zü  dem  huse  von  Österrich  bracht  und  gelösct  hand, 
des  wir  uns  offennlich  erkennent  und  dieselben  von  Basel  umb  sölich  vor- 
gemeldct  empfangenn  summe  gelts  gancz  quitt  ledig  und  los  sagent  mit  15 
disem  briefe.  Dieselben  sechs  und  zweinczigk  twsend  gülden  wir  herezog 
Albrccht  der  houptschuldner  für  uns  und  die  obgenanten  unser  brüder  und 
vettern  und  alle  ir  und  unser  erben  fürsten  von  Österrich  bey  unsem  fürst- 
lichen wirden  und  eren,  und  wir  die  mitschuldner  obgenant  bey  unsem  ge- 
swomen  eyden,  so  wir  alle  liplich  zü  gott  und  den  heiligen  umb  alle  vor  20 
und  nachgeschriben  puncten  und  artikele  zehalten  mit  sunderheit  gethan 
hand,  glopt  und  versprochen  hant,  globcnt  und  vcrsprcchent  ouch  wissen- 
lich  mit  disem  briefe,  den  benanten  burgermeister  rat  und  der  statt  zü 
Basel  widerumbe  früntlich  und  tugentlich  zü  bczalen  und  inen  die  gon  Basel 
in  iren  sichern  gcwalt  für  alle  vycndtschafftcn  kriege  verbieten  verhelften  25 
und  irrungc  zeantworten  zü  den  zylen  und  mit  der  undcrscheyd,  als  har- 
nach  begriffen  ist.  Nemlich  daz  sölich  bezalunge  angefangen  werden  sol  uff 
wihnachtcn  des  jares  also  man  von  krist  unsers  lieben  herren  gebürt  wir- 
det  zalen  twsend  vierhundert  und  sechczig  jarc,  nemlich  uff  die  zyt  zwey 
tusend  ouch  güt  Rinischer  guldin,  und  dafür  dennethin  alle  jar  uff  wihnach-  30 
ten  zwey  tusend  und  uff  den  testen  wihnachttag  vier  twsend  guldin  gütcr 
und  genger  an  gold  und  an  gewichte  als  vorstat  zewerende  und  zübetzalen 
in  der  herschafft  von  österrich  cygcn  kossten,  so  lange  bisz  die  obgemel- 
dete summ  gelts  gancz  und  gar  bczalt  worden  ist.  Und  umb  daz  dieselben 
von  Basel  sölichcr  bezalunge  destcr  sichrer  sin  mögend,  so  hand  wir  her-  35 
czog  Albrecht  vorgenant  mit  zytlichcr  vorbctrachtungc  und  gütem  rate, 
ouch  mit  wissen  und  willen  der  obgenanten  unser  lieben  brüders  und  vet- 
tern, sölich  summ  gelts  der  sechs  und  zwcinczigk  tusend  guldin  gcslagen 
uff  die  obgenanten  zwo  herschafften  und  embtern  zü  Pfirt  und  zü  Lannser, 
im  Suntgow  gelegen,  und  die  mit  allen  iren  zügehörden  herlikeiten  dörffem  40 
lüten  gütem  nüczen  rennten  und  veilen  damit  wissenlich  beladen.  Also  wenn 
die  zyt  der  bezalunge,  als  vorstat,  angan  wirt,  daz  dan  die  vögt  amptlütc 
und  mciger  derselben  emptem  und  dörfferen  alle  jar  da  für  hin  uff  die  be- 
nanten wyhnachten  die  obgemelten  summ  zwey  tusend  und  das  leste  jare 
und  zyl  viertusend  guldin  vor  abe  von  den  nuczen  derselben  embtem  den  45 


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von  Basel  in  obgcschribner  masz  antwurten,  daz  si  oucli  onc  all  fürezoge 
wyderred  und  geverde  ze  tünd  ye  zu  zyten  und  zc  stund,  so  sy  zu  vögten 
ambtlüten  und  meygeren  gcscczt  werden,  liplich  zu  got  und  den  heiligen 
sweren  und  sich  des  verschribcn,  darczu  si  ouch  von  uns  gehalten  werden 
5 söllend.  Es  sollend  ouch  dieselben  zwo  herschefften  und  embter  Pfirt  und 
Lannser  vor  und  ec  den  von  Basel  sötich  summ  gelts  der  scchsundzwcin- 
czygk  tusend  guldin  gancz  bczalt  worden  ist,  nit  widerumb  verseezt  noch 
in  ander  luten  hennde  dheins  Weges  ubergeben  werden.  Und  umb  des  wil- 
len, daz  die  obgenanten  von  Basel  sölicher  bczalunge  der  ganczcn  summ 
10  gelts  da  vor  gemeldet  aber  dester  sicherer  sin  mögend,  sa  hand  wir  die 
houbtschuldner  und  mitschuldner  in  namen  als  davor  uns  begeben,  ob  sich 
dheincst  fügen  wurde,  daz  die  bcczalunge  der  sechsundzweinczig  tusend 
gülden  uff  die  zyt  und  jare,  als  vorstatt,  denen  von  Basel  nicht  besehe, 
wenn  denn  die  von  Basel  uns  die  obgenanten  mitschuldner  alle  oder  zem 
15  teile,  ouch  die  vögte  amptlüte  und  meigere  der  benanten  herschafften  und 
embtem  Pfirt  und  Lanndser,  welich  si  wellend,  darumb  manen  werdent  zu 
husc,  zehoff,  mit  briefen  oder  von  munde  under  ougen,  daz  dann  wir  und 
sy  alle  oder  dieselben,  so  ye  zuczyten  under  uns  also  gemant  werdent,  vier 
usz  unser  yegklicher  stetten  und  embteren,  die  denn  in  der  manung  benempt 
20  werdent,  da  zü  wisen  und  halten,  daz  sy  mitsambt  den  genanten  vögten 
ambftjlüten  und  meigeren  der  egenanten  zweyer  embtern,  die  sy  ouch  ze 
leisten  manen  mögend,  in  acht  tagen  den  nechstcn  nach  der  manunge  mit 
irsclbs  liben  oder  ir  jeglicher  mit  einem  erbern  knechte  und  massigen  pherde, 
die  nit  des  Wirtes  syent,  ze  Basel  in  eyns  offenen  wirts  huse,  so  inen  in 
25  der  manunge  ouch  benempt  wirt,  incziehen  und  ein  recht  offcnlich  und  ge- 
wöndlich  gisclschafft  ze  veylem  kouff  und  tcglich  zu  rechten  molen  unver- 
dinget  halten  und  leisten  und  davon  nicht  lassen  söllcnd,  so  lange  bisz  die 
bezalunge  uff  die  zyt  gevallen,  darumbe  dannzemole  gemant  worden  wäre, 
mitsambt  dem  kosten  und  schaden,  so  von  sümbnüsse  derselben  bczalunge 
30  und  ouch  von  manunge  wegen  daruff  gan  würde,  gcnczlich  uszgcricht  und 
bcczalt  worden  ist.  Were  ouch  Sache,  daz  sich  dheines  jarcs  nach  der  ma- 
nung ein  maned  verlöffen  hett  und  aber  sölich  bezalunge  uff  die  zyt  ver- 
fallen dennoch  nicht  bescheen  were,  es  were  das  in  obgeschribcncr  masz 
geleistet  wurde  oder  nit,  alsdann  sollend  und  mögend  die  von  Basel  und 
35  wer  in  des  helffen  wil  die  obgenanten  herschafften  und  embter  Pfirdt  und 
Landser,  ouch  alle  ir  lute  und  göterc,  ligendc  und  varende,  und  ob  inen 
daran  abgienge,  also  daz  sy  der  verfallenen  bczalunge  mit  dem  kossten  und 
schaden,  so  daruff  gelouffen  wäre,  davon  nicht  bezalt  werden  möchtend,  als- 
dann uns  die  vorgenanten  mitschuldener  alle,  ouch  unser  derselben  mit- 
40  schuldeneren  Stetten  und  embtern,  ncmlich  Ensisscn  Altkirch  Tann  und 
Maszmunster,  lüte  und  der  gfitere,  wo  sy  die  ankommen  mögend  on  allen 
unsem,  unserer  nachkomen  und  der  unseren  zoren  irrunge  und  intragk  an- 
griffen  pfennden  uffheben  nemen  hinfüren  triben  verbieten  bekümbern  uff- 
bieten  verkouffen  vertriben  und  an  sich  ziehen  mit  gericht  oder  on  gcricht, 
45  wie  inen  das  füglich  sin  wirt,  so  lange  und  sovil,  bisz  daz  inen  umb  solich 


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392 


bezalunge,  so  dennzcmole  verfallen,  darumb  dcnnzcmole  gemant  worden 
wirc,  mit  allem  kossten  und  schaden  daruff  gangen,  darumbc  iren  ainfal- 
tigen  siechten  Worten  on  ander  kuntschafft  zc  t finde  ze  glouben  sin  sol,  ein 
gancz  benugen  beschccn  ist.  Ob  aber  ycmand,  wer  der  w&re,  dieselben 
von  Basel  an  solichen  angriffen  irren  oder  inen  das  understünde  ze  wem,  5 
in  welichcn  füg  oder  von  wes  wegen  das  beschec,  der  sol  daran  gröszlich 
gefrevelt  und  dagegen  von  uns  den  houbt  und  raitschuldnern  und  allen 
unsem  erben  und  nachkomcn  noch  den  unsern  noch  nyemand  anders  von 
unsern  und  iren  wegen  dheinen  trost  hilff  rate  bistannd  noch  schirm  haben 
noch  gewinnen  in  dhein  wise.  Und  wir  herezog  Albrccht  der  houbtschul-  1U 
dencr  versprcclicnt  ouch  für  die  benanten  unser  brüder  und  vettern,  uns- 
selbs  und  alle  unser  nachkomcn,  die  wir  in  nammen  als  davor  harezfl 
vestenclich  bindent,  by  unsern  fürstlichen  wirden  und  eren,  und  wir  die  vor- 
genanten mitschuldner  für  uns  und  all  unser  nachkomcn  by  unsem  obge- 
mcldten  gesworenn  eyden,  alle  und  ycgklichc  vor  und  nachgeschriben  stucke  15 
puncten  und  artikcle  gancz  stSt  veste  und  unverbrichcnlich  ze  halten  und 
dawider  nicht  ze  tfinde,  schaffen  noch  verhengen  getan  werden  in  dhain 
wise,  ob  joch  das  würe,  da  gott  vor  sye,  daz  in  zyt  sölicher  bezalunge  sich 
dheinerley  vyendtschafft  oder  kriege  zwüschcnt  uns  und  den  von  Basel 
machen  wurdent,  also  daz  darumb  alle  und  jeglich  vor  und  nachgcschribcnn  20 
stucke  nit  destermynder  von  uns  gehalten  werden  und  nit  hinderstellig 
bliben  sollcnt ; und  verczihent  uns  ouch  harinn  in  nammen  als  davor  aller 
gnaden  fryhayten  Privilegien  und  vorteilen,  ouch  aller  rechten,  geistlicher 
und  weltlicher,  uszzügen  gewonheyten  der  Stetten  und  lannden,  ouch  aller 
fünden  und  geverden,  wie  die  erdacht  sind  oder  werden  mochtent,  damit  25 
wir  die  obgenanten  houptschuldener  und  mitschuldener,  ouch  all  unser  erben 
und  nachkomcn  und  die  unsern  hiewider  ze  tünd  sich  dheins  wegs  behclf- 
fen  mochtent,  und  mit  sunderhevt  der  uszzügen,  daz  die  gemeyne  verczi- 
hunge  nicht  verfalle,  die  sunderige  gange  dann  vor,  und  daz  wir  fürwenden 
möchtcnd,  daz  uns  sölich  summ  gclts  nicht  gewert  gczalt  noch  in  des  hus-  30 
zes  von  Ostcrrich  oder  unsern  nucze  bewendet  worden  wäre,  alle  geverde 
harinne  genczlich  uszgeschciden  und  vermitten.  Und  des  alles  zu  rechtem 
warem  urkünd  hand  wir  herezog  Albrecht  unser  aygen  ingesigel  und  wir 
die  obgenanten  mitschuldener  die  von  Ensishein  des  lanntgerichts  insigel, 
daz  wir  in  allen  Sachen  und  Privilegien  derselben  stat  gcbruchen  sind,  wir  35 
die  von  Altkilch  unser  statt  eigen  insigcl  und  wir  die  von  Tann,  als  wir 
nit  cygcn  insigcl  haben  nach  unsern  gewonheiten  und  harkomen,  des  from- 
men bescheiden  Hansen  Gyser  uff  diss  zyt  unsers  Schaffners  an  unser  statt 
und  wir  die  von  Maszmünster  unser  statt  eygen  insigcl  ouch  thun  hcncken 
an  disen  brief.  Der  geben  ist  zu  Freyburg  im  Breisgaw  uff  mitwoch  nach  40 
unser  lieben  frowen  tag  der  gebürt  als  man  zalt  von  der  gebürt  Cristi  vicr- 
czehenhundcrt  und  in  dem  nünundvierczigistem  jare. 

222.  Genannte  Vertreter  der  Städte  Breisach  und  Netten  bürg 
i.  B.  lassen  sich  von  Notar  und  Zeugen  ihre  zu  Basel  gethanen  45 


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393 


Schritte  zur  Erlangung  des  Schiedsspruchs  Bischof  Friedrichs  von 
Basel  bescheinigen.  — Ilf49  September  rr. 

Original  StadtA.  Neuenburg  i.  B.  (A). 

2 Notariatszeichen. 

5 In  gottes  nammen  amen.  Durch  disz  gegenwaertig  offen  Instrument 
soll  allen  den  die  es  hörent,  lesent  öder  liörcnt  lesen  kunt  und  offenbar  sin, 
das  in  dem  jare  als  man  zalt  von  gebürt  Cristi  tusent  vierhundert  viertzig 
und  nun  jare,  der  Rocmischen  keiscrlichen  zinszal  der  zwölften  indicion,  des 
bobesttümes  des  allerheiligesten  in  got  vatter  und  herren  unsers  herren  Ni- 
10  colai  von  göttlicher  fürsihtikeit  der  fünfte  habest  in  dem  dritten  jar  siner 
bäbestie,  uff  den  tag  Jovis  zu  tütsch  genant  dornstag,  der  da  was  der 
eilffte  tag  des  ersten  herbstmonattes,  zu  prime  zit  oder  da  by  in  der  stat 
Basel  und  da  selbest  in  der  grossen  stat  uf  dem  rihthusz  in  der  hünder- 
sten  rät  Stuben  in  gewärtikeit  der  fürsichtigen  und  wisen  burgermeister,  der 
ir>  nüwen  und  der  alten  räten  der  obgenanten  stat  Basel,  die  darzü  rät  mit 
iren  rotesglocken  berüffet  warent,  so  sint  vor  uns  underschribenen  notarien 
und  den  undcrgeschribenen  gezügen  persönlich  gegenwärtig  gewesen  der 
fürsihtig  Hans  Jüntlin  Bürgermeister  zu  den  ziten  ze  Brisach,  und  Johannes 
von  Spitzenbach  statschriber  in  der  yetzgenanten  stat  Brisach,  mit  vollem 
20  gewalt  der  vorgenanten  stat  Brisach,  als  uns  undcrgeschribenen  notarien 
das  wol  ze  wissend  ist,  und  der  fürsihtig  Cünrat  Häsing  mit  vollem  gewalt 
der  fürsihtigen  und  wisen  burgermeister  und  rät  zü  Nüwenburg  in  dem 
Prisgowe.  Und  hett  da  der  obgenant  burgermeister  Hans  Jüntlin  an  stat 
und  in  nammen  der  von  Brisach,  ouch  von  entphälnissz  des  obgenanten 
25  Cünrat  Iiäsinges  als  von  der  obgeschribenen  stat  Nüwenburg  vor  den  ge- 
nanten burgermeister  und  rät  ze  Basel  dise  nochgeschribene  wort  geret 
und  uszgeleit,  die  volgiengcnt  also:  »Lieber  her,  der  Zunftmeister,  ir 

habent  mit  mir  geret  als  von  der  sprüch  wegen,  so  tzüwschcnt  einer  stat 
Basel,  so  denn  den  Stetten  Brisach  und  Nüwenburg  ir  spenn  halb,  darumb 
30  sy  mit  enandere  noch  lut  und  sag  des  anlosses  zü  Costentz  uf  unsern  gnä- 
digen herren  von  Basel  mit  gelichem  züsatz  vertädinget,  ouch  in  der  lesten 
rihtung  zü  Brisach  beschchen  uszgesetzet  sint,  das  die  uf  unsern  herren  von 
Basel  dem  gemeinen  vorgenant  zü  dem  rehten  bestan  und  beliben  söltent, 
der  nun  darumb  gesprochen,  in  müssen  ir  uns  gcschribcn  und  darumb  ein 
35  antwürt  an  uns  begert  habent,  die  üch  noch  nüt  worden  sy,  bittend,  säm- 
liches  an  ünser  fründ  ze  bringen  und  üch  darumb  ein  antwürt  ze  geben, 
als  denn  üwerc  wort  gewesen  sint.  Sid  ir  nun  von  miner  fründe  von  Bri- 
sach wegen  mit  mir  geret  habent,  so  antwürt  ich  üch  daruff,  das  wir  unsern 
Spruch  von  unserem  herren  von  Basel  noch  nüt  habent  und  aber  yetz  in 
40  der  von  Brisach  und  von  Nüwenburg  nammen  hie  sint,  die  zü  erfordern; 
wenn  uns  die  werdent  und  wir  die  habent,  was  denn  darnoch  güt  sy,  das 
bcschehe.«  Aber  in  dem  nammen  gottes.  Und  wann  wir  nun  die 

undcrgeschribenen  notarien  hie  by  wärent,  so  hett  der  obgenant  Hans 
Jüntlin  als  von  der  stat  Brisach  wegen,  und  Cünrat  Häsing  obgenant 

Urkundenbuch  der  Stadt  Basel.  VII.  50 


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394 


als  von  der  obgenanten  stat  Nüwenburg  wegen  uns  notarien  ermanet  unser 
ämpter,  so  wir  von  keiserlichem  gewalt  habent,  das  wir  inen  und  allen,  so 
harinne  verdoht  sint,  instruniente  machen,  so  vil  sy  notdurfftig  sigent,  in 
der  aller  besten  forme  so  sin  möge,  doch  mit  straffunge  wiser  lut  öder  Ju- 
risten, ob  es  notdurfftig  wäre.  Und  da  dises  alles  vergieng  und  bescha,  als  5 
obstät,  da  giengent  die  obgenanten  von  Brisach  und  von  Niiwenburg  an 
stet  in  der  obgenanten  stunden  und  an  dem  obgenanten  tag  und  in  der 
vorgenanten  stat  Basel  zu  Wunncwaldes  unsers  herren  von  Basel  schribcr 
hus,  des  sy  zwen  tag  ze  Basel  gewartet  hattent  und  in  ze  huse  zu  dem 
dritten  mol  tätent  suchen,  und  wir  undergeschribenen  notarien  und  die  10 
undcrgeschribcnen  gezügen  mit  in,  und  schickctcnt  noch  Wunnewaldes  elichc 
husfrowe,  die  ouch  zu  inen  kam  vor  Wunncwaldes  hus  uf  der  keiserlichen 
strdsz.  Und  also  rct  Hans  Jüntlin  obgenant  mit  ir  an  stat  und  in  nammen 
der  von  Brisach  und  von  Niiwenburg  obgeschriben : »Wir  sint  hie  und  wo!- 
tent  erforderen  die  sprüch,  die  uns  iiwer  huswürt  Wunnwald  geben  sölte,  15 
und  bittent  üch,  das  ir  das  angedenk  wöllent  sin  und  iiwcrcm  huswurt 
Wunncwald  sagen  wöllent,  das  wir  die  also  ervordert  habent,  und  be- 
zugent  uns  das  an  iich  notarien,  das  ir  uns  darumb  kuntschafft  geben 
und  instruniente  machen,  sovil  wir  notdurfftig  sint,  in  der  besten  forme, 
mit  stroffunge  wiser  juristen,  ob  es  notdurfftig  wurde.«  Item  und  20 

uff  die  obgeschribenc  stund,  als  sy  von  Wunncwaldes  hus  schiedent,  do 
giengent  aber  die  obgenanten  von  Brisach  und“)  von  Nuwcnburg  für 
des  hochwürdigen  herren  Fridcriches  bischof  ze  Basel  hof,  und  wir  die 
undcrgcschribene  notarien  und  die  undergeschribcne  gezügen  mit  in, 
unt  tätent  ancloppfen  und  woltent  die  sprüch  erforderen  tzwüschent  den  25 
obgenanten  von  Basel  an  einem  und  den  von  Brisach  und  den  [von]  Nüwen- 
burg  an  dem  andern  teil.  Da  was  niemantz  darin,  der  unsb)  antwurt  gab, 
denn  eine  kellerin,  die  sprach,  min  herr  von  Basel  wir  nüt  in  der  stat,  so 
wir  der  schafner  in  dem  thor,  sy  künde  üns  nüt  getün.  Und  also  bezüg- 
tent  die  obgenanten  von  Brisach  und  von  Niiwenburg  und  ermanetent  üns  30 
undergeschriben  notarien,  das  wir  in  ouch  dar  umb  instrumente  machtent, 
so  vil  sy  notdurfftig  sigent,  in  der  besten  forme,  mit  stroffung  wiser  lüt  und 
juristen,  als  obstät.  Item  und  unlang  darnach  do  kam  her  Johans 

Müller  ünsers  herren  von  Basel  Schaffner  zu  den  obgenanten  von  Brisach 
und  von  Nüwenburg  zu  dem  Bliimen  in  die  herberg  in  der  obgeschribenen  35 
stat  Basel  vor  der  grossen  stuben  und  sprach  zu  in,  ymme  wär  geseit,  wie 
sy  vor  sincs  herren  von  Basel  hoff  wärent  gewesen;  was  ir  mcinungwäre? 
Darzü  so  antwürtet  Hans  Jüntlin  burgermeister  obgenant  aber  an  stat  und 
in  nammen  der  von  Brisach  und  von  Nüwenburg:  »Wir  sint  also  hie  und 
woltend  unser  sprüch  erforderen  tzwüschent  den  von  Basel,  so  denn  üns  40 
von  Brisach  und  von  Nüwenburg  beschehcn,  und  hant  Wunncwaldes  zwen 
tag  hie  gewartet  und  in  in  sinem  hus  gesflehet.«  Da  sprach  der  yetzge- 
nant  Schaffner,  er  wäre  zu  Ru  fach  und  wär  sin  an  zinstag  nähst  vergangen 
warten,  und  meind,  er  sölte  noch  komen,  aber  er  wüste  das  dhein  eigen- 
222#  a)  von  Brisach  und  witdtrholt  A.  b)  dar  umb  A.  45 


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395 


scliaft.  Darzii  so  antwortet  der  vil  genant  Hans  Jüntlin  in  naramen  als 
obstät,  sy  legent  costlichen  hie  mit  zehen  pfcrden,  und  wäre  in  mit  gefüg- 
lich  fürbasscr  ze  bliben.  Und  bezügtent  da  aber  die  obgenanten  von  Bri- 
sach  und  von  Nuwenburg  und  ermanetent  uns  undcrgeschribcne  notariell, 
5 das  wir  in  darumb  instrumente  machen  söltent,  sovil  sy  notdurfftig  wärent, 
ouch  in  der  besten  forme,  doch  mit  strofTungc  wiscr  Juristen,  ob  dz  not- 
durfftig wäre.  Und  ist  dises  alles  beschchen  in  dem  obgenanten  jor  in  der 
vorgenanten  stat  an  den  obgeschribenen  enden  in  den  obgedohten  stunden 
zit  und  in  der  obgeschribenen  kciscrlichen  zinszal.  Und  sint  hie  by  gc- 
10  wesen  der  fürsichtig  Johannes  Müselin  statschriber  zu  Friburg  in  dem  Pris- 
göwe  und  Heinrich  Keller  genant  Widman  burger  in  der  yctz  genanten 
stat  Friburg,  als  gezügen,  die  darzü  mit  ernst  berüffet  und  erbetten  sint. 


15 


20 


N.  S. 


25 


30 


N.  S. 


35 


Und  ich  Paulus  Sieht  ein  clericus  von  Stroszburg, 
von  kciserlichem  gewalt  ein  offner  notarius,  wann  ich  by 
allen  obgeschribenen  punkten  stücken  und  artikclen  eins 
mit  dem  under  geschribenen  notarien  und  den  obgeschribe- 
nen gezügen  gegenwärtig  gewesen  bin  und  das  alles  gesehen 
und  gehört  hab,  als  in  disem  instrumente  geschoben  stat, 
harumb  so  han  ich  disz  instrument  gemäht  und  cs  in  dise 
offene  forme  gesetzet  und  mit  miner  eigenen  hant  gescho- 
ben, ouch  mich  mit  minem  gcwonlichen  tüffnammen  und 
zünammen  underschriben  und  mit  minem  gcwonlichen 
Zeichen  gezeichent,  wann  ich  darumb  ermanet  und  erbetten 
bin  zu  einer  getrüwe  und  gezügnissz  aller  obgeschribenen 
Sachen. 

Und  ich  Alberhtus  Scherer  ein  clericus  Costentzer 
bistümsz,  von  kcyserlichem  gewalt  ein  offner  notarius,  wann 
ich  by  allen  obgcschribncn  punkten  stücken  und  artikcln 
eins  mit  dem  obgeschriben  notarycn  und  den  obgcschriben 
gezügen  gegenwärtig  gewesen  bin  und  daz  alles  gesehen 
und  gehört  hab,  als  in  disem  instrumente  geschriben  stat, 
harumb  so  han  ich  disz  instrument,  daz  mit  dez  obgcschri- 
ben notaryen  hande  geschriben  ist,  in  diser  forme  mit  mi- 
nem tüfnammen  und  Zunamen  underschriben  und  mit  minem 
gcwonlichen  Zeichen  gezeichnet,  wann  ich  dorumb  erman- 
net und  erbetten  bin  zü  einer  getrüwen  und  gezügnisse  aller 
obgeschriben  Sachen. 


223.  Hanns  Zscheckeburlin  Bürger  zu  Basel  entsagt  der  Klage 
gegen  Herzog  Albrccht  von  Österreich,  die  von  Basel  in  seinem 
40  Namen  au f dem  Tage  zu  Colmar  erhoben  ist,  als  von  des  schaden 
wegen  so  mir  in  dem  vergangenen  Schinder  krieg  zu  Brattelen  zugefügt  worden, 
da  er  gemäss  der  Brcisacher  Richtung  die  Entschädigung  dem  Bürger- 
meister und  Rat  von  Basel  überlassen  hat.  — September  /p. 


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396 


Original  Staats- Fi! ial- Archiv  Ludivigsburg  sign.  240. 

Hängendes  Siegel  zerbrochen. 

224.  Peter  Scherman  Bürger  su  Basel  entsagt  in  gleicher 
IVeisc  seiner  Klage  wegen  desselben  Schadens. 

— 1449  September  19.  5 

Original  ebenda  sign.  24g. 

Hängendes  Siegel. 

225.  Ulman  Mornach  Bürger  zu  Basel  entsagt  wie  im  Vorigen, 

als  von  miner  rossen  und  winen  wegen,  so  mir  usz  Nuwenburg  genomen 
sint  — !449  September  19.  10 

Original  ebenda  sign.  241. 

Hängendes  Siegel  zerbrochen. 

226.  Gerige  I.upfrid  Bürger  zu  Basel  entsagt  in  gleicher  Weise, 

als  von  sdtichcr  winen  wegen,  so  mir  in  vergangenen  ziten  der  herschaft 
von  Österreich  anwclte  ze  Tanne  genommen  hand.  15 

— 1449  September  19. 

Original  ebenda  sign.  242. 

Hängendes  Siegel  zerbrochen. 

227.  Heinrich  Halbysen  Bürger  zu  Basel  entsagt  in  gleicher 
Weise,  als  von  syben  hundert  gülden  wert  guts  wegen,  so  mir  zc  Brisach  80 
genommen  worden  ist,  und  des  Schadens  und  irrunge  wegen,  so  mir  und 
den  minen  zu  Hagental  und  Schoncnbüch  zugefügt  worden  ist 

— 1449  September  19. 

Original  ebenda  sign.  243. 

Hängendes  Siegel  zerbrochen.  25 

228.  Peter  Herremberg  Bürger  zu  Basel  entsagt  in  gleicher 
Weise,  als  von  des  schaden  und  smacheit  wegen,  so  mir  junchcrr  Hanns- 
bernharts ze  Rine  lute  ze  Steynbrun  zugefuget  hand. 

— 1449  September  19. 

Original  ebenda  sign.  244.  30 

Hängendes  Siegel  beschädigt. 

229.  Peterhanns  Wentikom  Bürger  zu  Basel  entsagt  in  gleicher 

Weise,  als  von  der  zehen  guldin  wegen,  so  mir  juncherr  Hanns  von  Rcch- 
perg  minem  knecht  genommen  het.  — 1449  September  19. 

Original  ebenda  sign.  246.  35 

Hängendes  Siegel  abgefallen. 


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397 


230.  Hans  Rot  Ritter  verzichtet  auf  die  Klage,  die  in  seinem 
Namen  von  der  Stadt  Basel  gegen  die  Herrschaft  Österreich  zu 
Colmar  erhoben  worden  ist,  wie  im  Vorigen. 

• — 1449  September  19. 

6 Original  GLA  Karlsruh. 


Hängendes  Siegel 


231.  Rirchtold  Stihelin  Komtur  der  Johanniter  zu  Freiburg 
und  Heitersheim  entsagt  seiner  auf  dem  Rechtslage  zu  Colmar  gegen 
Basel  erhobenen  Klage,  da  er  gemäss  der  Breisacher  Richtung  die 

10  Entschädigung  dem  Herzog  Albrecht  von  Österreich  überlassen  hat. 
Die  Klage  besagte:  von  erste,  das  sie  mir  min  dorffc  Hciterszhein  gc- 
schädigct  und  den  minen  darinnc  das  ir  genommen,  über  das  das  ich  von 
inen  getröstet  bin  gewesen;  darzii  ouch  das  sie  mir  mine  dürffere  Schlatt 
und  Griszhein  verbrannt  und  den  minen  das  ir  daselbs  genommen;  und 
15  Brcmmgarten  das  dorffc  um  zwey  hundert  guldin,  die  kirche  daselbes  uf- 
gcbrochen  und  die  minen  gefangen  hant  — / 449  September  19. 

Original  St.Urk.  tf  1422. 

Hängendes  Siegel. 

232.  Ilannsftlrich  von  Maszmunstcr  entsagt  seiner  auf  dem  Rechts- 
20  läge  zu  Colmar  gegen  Basel  erhobenen  Klage,  dass  ihn  daselbst  die 

von  Basel  widerrechtlich  beklagt  hätten  von  der  müly  wegen  gelegen 
ze  Masmünster  obwendig  der  statt,  wie  im  Vorigen. 

— 1449  September  20. 

Original  St.Urk.  nt  1423. 

25  Hängendes  Siegel. 

233.  Verena  Äbtissin  von  St.  Leodegar  zu  Maasmünster  entsagt 
ihrer  auf  dem  Rechtslage  zu  Colmar  gegen  Basel  erhobenen  Klage 
wie  in  nt  231.  Die  Klage  lautete:  Von  erst:  item  in  dem  jarc  des 
herren  MCCCCxr.v  uff  den  nechsten  zinstag  nach  sant  Niclauscn  tag  etc.  an 

30  unser  frowen  abent  conceptionis  | Dezember  7]  umb  die  mitternacht  sint  die 
von  Basel  kommen  in  das  tal  Huntzbach  und  habent  all  da  etwie  hl  lute 
gefangen,  und  darnach  in  die  kilchc  zu  Huntzbach  gebrochen,  die  selbe  gc- 
schädigct  schwärlichen  und  czcrstört,  das  wirdige  sacramcnt  gcsmShct  und 
ein  teil  glocken  schädlich  gebrochen,  das  man  dieselbe  kilche  mitt  irem 
35  buwe,  als  sy  vor  was,  mitt  sechs  hundert  guldin  Rinscher  nitt  wider  erbuwen 
möchte.  Und  sit  dem  mole  und  das  beschcen,  ist  syder  nie  kein  messe 
da  gesprochen.  Söllichcn  grossen  schaden  hant  uns  und  unsern  armen  luten 
von  Huntzbach  die  von  Basel  mit  ihren  helfern  und  den  iren  usset  ircr 


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398 


statt  und  wider  dar  in  zu  gefugt,  über  sollichs  das  wir  nütz  dann  gütz  mitt 
inen  wisten  zeschaffcn  haben  etc.  — *449  September  20. 

Original  St.  Urb.  rf  1424. 

Hangendes  Siegel  der  Abtissin. 

234.  Bürgermeister  und  Rat  von  Breisach  entsagen  ihrer  auf  5 

dem  Reckt stagc  zu  Colmar  gegen  Basel  erhobenen  Klage , wie  in  *231. 
Die  Klage  besagte : Von  ersten  urab  ein  schiff  und  eins  und  dryszig  fasz, 
so  sie  Baderhansen  dem  unsern  genonien  habent.  Item  Martin  Tümheym 
vier  fasz.  Item  Heinrich  Stehelin  drü  fasz  und  Heinrich  Heinrici  PJ  vier 
fasz.  So  denn  sechs  düsend  guldin  für  unszern  costen  und  schaden,  darzu  10 
sic  uns  getrungen  und  brocht  habent.  — 1449  September  20. 

Original  St.  Urb.  if  1423. 

Hängendes  Siegel  von  Breisach. 

235.  Rat  Bürger  und  Gemeinde  von  Laufenburg  entsagen 

ihrer  auf  dem  Rechtslage  zu  Colmar  gegen  Basel  erhobenen  Klage  15 
wie  in  tf  231.  Die  Klage  besagte:  Von  erst,  wie  das  sy  uns  bezogen 
und  understanden  haben  unser  Iyb  und  gut  ze  nöttigen,  ungeseitter  dingen 
etc.,  und  darnach  als  sy  vor  disem  krieg  uff  dem  Rync  by  inen  schiffung 
gewert  haben  und  niemant  woltent  lassen  varen,  weder  mit  stierlüten  noch 
schifflütcn,  er  wölte  sich  da  lassen  vertigen  oder  nit  etc.  20 

— 1449  September  22. 

Original  St. Urb.  «*  1426. 

Hängendes  Siegel  von  Laufenburg. 

236.  Schullhciss  Rat  und  Gemeinde  von  Säckingcn  entsagen  ihrer 

auf  dem  Rechtsage  zu  Colmar  gegen  Basel  erhobenen  Klage  wie  in  25 
«*  231.  Die  Klage  besagte:  Von  erst  als  die  genanten  von  Basel  die 
cytgenossen  mit  einer  merklichen  mengy  in  ir  statt  gelassen,  darinnc  ge- 
halten und  in  gestattet  haben,  desmals  die  unsern  us  und  in  ir  statt  anzü- 
griffen  und  ze  schedigen.  So  dann  das  Ulrich  Küpply  von  Basel  Fridlin 
Soppense  den  unsern  über  sölich  eyd  by  uns  getan  gefangen  und  inn  ge-  30 
nötet  hat  zu  schwerren,  sich  gen  Basel  zu  antwurten.  Ouch  der  selb  Ulrich 
Köpply  des  gotzhus  Schaffner  zu  Seckingen  etwas  ochsen  zü  Stetthein  ge- 
nomen,  gen  Basel  getriben  und  da  enthalten  hat  und  dem  gotzhuse  ze 
Seckingen  etwas  wins  genomen  und  gen  Basel  gefürt  hät.  Item  und  als 
die  obgenanten  von  Basel  üns  darüber  bezogen,  zü  grossen  costen  und  35 
schaden  getriben,  darüber  wir  wandel  an  sy  ervordert  habent,  alles  nach 
mer  begriffung  unser  clägten  etc.  — 144g  September  22. 

Original  St. Urb.  «•  1427. 

Hängendes  Siegel  von  Sächingen. 


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399 


237.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bezeugen,  dass  der 
getaufte  Jude  Nicolaus  von  Batzen  ihren  Stadtschreiber  u.  a.  in 
einer  Stunde  gelehrt  hat,  deutsch  und  latein  mit  hebräischen  Buch- 
staben zu  schreiben.  — 1449  September  2j. 

5 Concept  Urkundenbuch  III  it. 

Wir  Bernhart  von  Ratperg  rittcr  burgermeister  and  der  rate  zc  Basel 
tund  kunt  menglichem  init  disem  briefe:  Als  der  ersarn  meister  Nicolaus  von 
Batzen,  der,  als  uns  glouplich  zuerkennen  geben,  in  jüdischem  glouben  ein 
wolgelerter  man,  von  guter  zyt  zu  krislenlichcm  glouben  bekert  und  gc- 
10  doüffet  worden  ist,  in  unser  stat  etwe  menigen  man  und  besonder  unsern 
statschriber  underwiset  und  gelert  hat  in  eyner  stunde  und  neher,  dz  sy  mit 
jüdischen  buchstaben  und  geschrillt  latin  und  tütsch  scliriben  und  lesen 
konnent,  als  wir  des  von  demselben  unserm  statschriber  und  andern  gloub- 
hafftigen  personen,  so  wir  darumbe  verhört  hand,  eygentlich  underricht  sint. 
15  Des  zu  urkunde  hand  wir  im  disen  unsern  brieff  mit  unser  stette  secrete 
anhangendem  ingesigel  besigelt  geben  uff  zinstag  nach  sant  Matheus  tag  des 
jarcs  als  man  zalte  von  unsers  lieben  herren  Cristi  gebürt  xiiijc  XL  und 
nun  jare. 


23S.  Bürgermeister  und  Rat  von  Neuenburg  i.  B.  ent- 
20  sagen  ihrer  auf  dem  Rechtstage  zu  Colmar  gegen  Basel  erhobenen 
Klage,  wie  in  «*  2 JI,  doch  uszgcscczt  und  Vorbehalten  das  geverte 
des  Rines,  zölle  und  chöffty,  nach  dem  die  in  der  richtung  zfi  Brysach 
gemacht  hyndan  gestalt  sint  nach  lut  des  anlasz  zü  Costencz  begriffen. 
Die  Klage  besagte:  Des  ersten,  als  die  von  Basel  vor  der  vyentschaft 
25  unserm  bürger  an  ir  stätt  Basel  das  sin  genommen  und  dar  in  gefurt  ist, 
da  wir  den  von  Basel  dar  umb  schribent,  da  Schöffen  die  von  Basel  dem 
unsern  sin  pferid  wider,  aber  sinen  mantel  swert  und  gelt,  des  under  zwelff 
guldin  nüt  gewesen  ist,  manglett  er  noch.  Aber  als  die  von  Basel  vor  der 
vygentschaft  uns  die  unsern  gefangen,  uns  und  den  unsern  dz  ir  genommen 
30  und  die  unsern  swerlich  gescheczt  habent  mit  gewalt  an  reht. 

Neuenburg  1449  Sptember  24. 

Original  St.Urk.  «*  1428. 

Hängendes  Seeretsiegel  von  Neuenburg. 

239.  Sehultheiss  und  Rat  von  Ensisheim  entsagen  ihrer  auf 
35  dem  Rechtslage  zu  Colmar  erhobenen  Klage  wie  in  «■  2JI.  Die 
Klage  besagte:  Des  ersten  von  dryer  unser  mitburger  und  burgers  knecht 
gefangknisz  fünfftzig  guldin  Schatzung,  und  darzö  der  costen  und  schaden 
davon  empfangen,  und  darzö  von  zweyer  hundert  guldin  wegen  für  acht 
pferid,  so  die  von  Basel  und  die  iren  uns  und  den  unsern  in  der  Hard  ge- 
40  nommen  hand.  Item  zwei  thusent  guldin  schaden,  so  wir  von  den  Schindern 


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400 


zu  lest  empfangen  haben  durch  der  von  Basel  satzz  gegen  den  Schindern 
zu  Mümppelgart  ufgenomen.  — r449  September  24. 

Original  St.Urk.  tf  1429. 

Hangendes  Siegel  des  Landgerichts  im  Obereisass. 

240.  Die  Brüder  Hans  und  Jacob  von  Schönow  genant  Hürussen  ent-  5 

sagen  ihrer  auf  dem  Rechtslage  zu  Colmar  gegen  Basel  erhobenen 
Klage  wie  in  >f  2J1.  Die  Klage  besagte:  Von  erst,  als  die  genanten 
von  Basel  understanden  liand,  iins  unser  schloss  Schwcrtzstatt  ungeseiter 
Sachen  abzegewünnen,  damit  einen  der  unsern  erschlagen.  Item  so  dann 
hand  sy  uns  ein  dorff  mit  namen  Wegenstetten  verbrant  und  den  unsern  10 
das  ir,  die  öch  mit  inen  dehein  unfrüntschafft  wüsten  zü  schaffen  haben, 
och  ungeseiter  Sachen  genomen,  als  dann  das  unser  clag  mit  mer  Worten 
begriffen  innhalt  etc.  — 1449  September  27. 

Original  St.Urk.  tf  1430. 

Hängende  Siegel  der  beiden.  15 

241.  Wcmher  von  Stouflcn  Anwalt  am  Schwarzwalde  und  Vogt 

zu  Rheinfelden  entsagt  jeder  Gegenforderung  für  die  von  Basel 
gegen  ihn  auf  dem  Rechtslage  zu  Colmar  erhobene  Klage  wie  in 
tf  231.  — 1449  September  27. 

Original  St.Urk.  tf  1431.  20 

Hängendes  Siegel. 

242.  Bylgrin  von  Höwdorff  entsagt  seiner  zu  Colmar  gegen 
Basel  erhobenen  Klage  wie  in  tf  2 Jl.  — 1449  September  27. 

Original  St.Urk.  tf  1432. 

Hängendes  Siegel  des  Werner  von  Staufen.  25 

243.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  geloben  für  sich, 

alle  die  Ihren  und  für  Lamprccht  von  Lampertcschys  ihren  Bürger, 
nichts  wider  den  Grafen  Alwig  von  Sulz  deswegen  vorzunehmen, 
weil  dieser  den  genannten  Lampreeht  mit  seiner  Frau  Gesinde  und 
Habe  gefangen,  aber  wieder  freigelassen  hat.  30 

— 1449  September  27. 

Concept  Missiven  6,  17. 

244.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  einen  Spruch 
der  Fünfc,  das  wasscr  von  dem  Dorenbach  sei  künftig  so  zu  leiten, 
dass  es  dem  Heinrich  Willich  dem  Wagner  an  seinem  Haus  und  3ö 
Garten,  gelegen  an  der  Spahlen  in  der  vorstatt  zwischen  Marxen  des 


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haffners  hus  zu  einer  seiten  und  an  Heintz  Ettlins  hoffstatt  zu  der  anderen 
seiten,  keinen  Schaden  mehr  thue.  — 1 449  Oktober  14. 

Copie  des  lS.//p.  Jahrhunderts  Bauakten  Dohlen  links  vom  Birsig. 

245.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  an  Dietrich 
5 Anman  Bürger  und  Schu/lfieissen  von  Basel  2S  Gulden  jährlichen 
Zinses  von  den  Sladtgütern  um  700  Gulden.  — 144p  Oktober  17. 

Original  St.Urk.  tf  14.33,  zerschnitten. 

Siegel  fehlt. 

24«.  Heinrich  von  Rams/ein  Ritter  entsagt  seiner  zu  Col- 
10  mar  gegen  Basel  erhobenen  Klage,  da  er  gemäss  der  Breisacher 
Richtung  die  Entschädigung  dem  Herzog  Albrccht  von  Österreich 
überlassen  hat.  — 1449  Oktober  20. 

Original  St.Urk.  nf  1434. 

Hängendes  Siegel  des  II.  von  R. 

15  247.  Bischof  Friedrich  von  Basel  bezeugt,  dass  die  Stadt 

Neuenbürg  i.  B.  von  seinem  Spruche  über  ihren  Streit  mit  Basel  laut 
inseriertem  Notariatsinstrument  vom  25.  Oktober  an  den  römischen 
König  appelliert  hat.  [144p  Oktober  2p]. 

Gleichzeitige  unvollständige  Copie  St  pt  tf  i)  fol.  63.  Die  Rand- 
20  bemerkungen  sind  von  der  Hand  des  Stadtschreibers  Kiinlin  (B). 

Wir  Friderich  von  gottes  genaden  biscoff  zu  Basel  tund  kunt  aller 
menglich  hiemit:  Als  der  durchlüchtig  hochgcborn  fürst  und  herre  hertzog 
Albrccht  hertzog  zc  Ostcrrich  etc.,  ouch  die  sinen  und  die  im  zever- 
sprcchen  standen  an  einem,  und  die  ersamen  wisen  unser  liebe  gctrüwen 
25  burgermeister  und  rate  unser  statt  Basel,  die  iren  und  die  inen  zevcrsprechen 
standen  an  dem  andren  teylen  aller  ir  spänn  ansprach  und  vorderung,  so 
sy  bisz  uff  datum  des  anldss  durch  den  durchtüchtigen  hochgebomen  für- 
sten und  herren  herrn  Ludwigen  pfallentzgraffcn  by  Ryn  und  hertzogen 
in  Beyern  etc.  gemacht  zesamen  und  gegen  einandern  gehept  haut,  uff 
30  uns  als  einen  gemeinen  man  mit  einem  glichen  züsatz  zu  dem  rechten  komen 
sint  nach  lut  des  genanten  anlass,  des  wir  uns  umb  des  besten  willen  be- 
laden, darumb  rechtlich  tag  für  uns  und  beder  parthven  zusetze,  die  zu  uns 
gesetz  wurden,  verkünt  und  aller  teilen  ansprach  und  vorderung  in  clag 
antwürt  widerred  und  nachred  brieff  und  kuntschafft,  was  yegliche  parthye 
35  im  rechten  vor  uns  und  den  züsetzen  fürbracht  und  angeben  hat,  verhört 
und  ingenomen,  ouch  früntlich  betragung  ze  menigem  mal,  das  uns  aber 
nit  verfolgen  mocht,  understanden  und  dar  nach  aller  parthyen  Sachen,  wie 
die  für  uns  und  die  züsetz  bracht  sind,  den  parthyen  in  geschrifft  und  re* 

Urkundenbuch  der  Stadt  llatcl.  VII«  51 


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402 

gisters  wise  beschlossen  und  versigclt  übergeben  haben,  dar  über  die  zü- 
setz  gesessen  sind,  ncmlich  uff  unsers  herrn  von  Österrich  etc.  obgenant  und 
der  sinen  sitten  der  edel  unser  gctrüwer  lieber  Smasman  herr  zü  Rappoltz- 
stein  und  Hochennack  und  der  vest  Hanns  Erhärt  Bock  von  Stouffcmbcrg, 
und  uff  unser  statt  Basel  und  der  iren  sitten  der  gelcrt  meistcr  Heinrich  5 
von  Beinheim  lerer  bebstlicher  rechten  und  der  bescheiden  Andres  Ospemel 
burger  der  genanten  unser  statt  Basel,  die  uns  ir  Sprüche  ouch  beschlossen 
hant  übergesant.  An  sfllichen  Sachen  etwemeniger  uffschlag  umb  früntlichs 
Übertrags  willen  durch  die  parthyen  beschuhen  sind,  biss  zeletzst  die  sach 
durch  den  hochgebornnen  fürsten  und  herren  herrn  Jacoben  marggraffen  zu  10 
Baden  und  graffen  zc  Spanheim  in  unserm  bywesen  zu  Brysach  gütlich  ge- 
rieht  und  geschlicht  sind,  in  solicher  richtung  under  anderm  begriffen  ist, 
das  die  ansprachen  zwüschen  unser  statt  Basel  und  den  vier  Stetten  Brisach 
Nüwenburg  Seckingen  und  I.ouffemberg,  das  gefert  des  Rins,  zöll  und  ehaffte 
berurend,  uff  uns  nach  lut  des  anlass  zc  usstrag  ston  sol.  Und  wonn  wir  IS 
gern  gesehen  hettend,  das  dieselben  sach  ouch  gütlich  weren  übertragen 
worden,  hatten  wir  daran  nach  der  obgenanten  richtung  zwüschen  den  teilen 
früntlich  tag  für  uns  bescheiden,  dar  zü  der  obgenant  unser  herre  von  Oster- 
rieh  etc.  ettlich  sin  rat  von  unser  bitt  wegen  geordenett  hat,  mit  denen 
wir  die  gütliche  betragung  ernstlich  gesucht  haben,  die  uns  aber  nit  hat  20 
mögen  gelanget,  sonnder  so  hant  die  gemeldeten  parthyen  ir  rechtlichen 
Sprüche  darumb  von  uns  begert.  Also  habent  wir  söliche  sach  in  clag  ant- 
würt  widerred  und  nachred  brieff*)  und  kuntschafft,  wie  die  uns  was  im 
rechten  für  uns  und  die  züsetz  bracht  und  übergeben,  die  all  hier  inn  zc- 
schriben  nit  notdürfftig  sind,  ouch  beder  parthyen  züsetze  urteilen  uns  über-  25 
gesant  für  uns  genomen,  die  eigenlich  verlesen  und  unserer  getrüwen  und 
anderer  erber  wiser  luten,  gelertcr  und  ungelerter,  geisthlicher  und  welt- 
licher, edler  und  unedler  rates  darinn  gepflogen  und  nach  sölichem  rat  und 
unser  besten  verstantniss  eins  teils  züsatz  Spruch,  der  uns  dem  rechten  der 
glichcr  zesind  bcdunckt,  bygestanden  und  gevolgct  und  volgen  des  hie  mit,  30 
wie  wir  das  noch  lut  des  anlass  thün  sollen,  nach  dem  die  spruch  briefc 
von  uns  dar  über  geben  uszwisent,  die  wir  ouch  beden  obgenanten  par- 
th[i]en  ze  nemen  uff  unser  lieben  frowen  tag  assumpcionis  genant  im  nün- 
undvierzigisten  jare  nehstvergangen  verkünden  laszen  haben,  nach  dem  das 
in  dem  lesten  ufschlage  der  sach  halb  beschehen  beret  und  beschloszen  35 
worden  war  ze  tündc.  Nach  solichcn  unser  und  der  züsatzlütcnb)  recht- 
lichen Sprüchen  sint  für  uns  den  gemeinen  kommen  uff  fritag  vor  aller 
hcilgen  tag,' ) der  da  was  der  nünundzwen[zi]gist  tag  des  moncts  Octobris  etc. 
des  jores  do  man  zalt  von  Cristus  gepürt  thusent  vierhundert  viertzig  und 
nün  jar,  Conrat  Hcsing  von  Nüwenburg  und  einer  mit  im  und  habent  uns  M 
ein  pappiren  zcdel  gcantwurt,  in  meynunge,  als  sy  sprachent,  das  si  in 
namen  ir  fründen  der  statt  von  Nüwenburg  nach  innhalt  der  selben  ccdel 
von  dem  obgemeldctcn  unserm  und  der  züsatzlüten  Sprüche  appellieren 

247.  a)  hricflt  JJ.  b)  züsaltzlüten  ß,  c)  am  Rande  attendc  XXTX  octobris  est  in- 

sinoata  appcllacio  B. 


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403 


woltcnt,  als  sy  ouch  getan  hettcnt,  dar  umb  si  uns  dieselben  ir  appellacion 
verkündeten  und  uns  der  einen  p|a]pirin  zedcl  über  gäben,  der  von  wort 
ze  wort  also  stat  etc.: 

In*)  nomine  domini  amen.  Per  hoc  presens  publicum  instrumentum 
5 cunctis  ipsum  intuentibus  patcat  evidenter,  quod  sub  anno  a nativitatc  cius- 
dem  millesimo  quadringentesimo  quadragesimo  nono,  indicionc  duodecima, 
pontificatus  sanctissimi  in  Christo  patris  et  domini  nostri  domini  Nicolai 
divina  providencia  pape  quinti  anno  tercio,  die  vero  saturni,  queb)  fuit  vice- 
sima  quinta  mensis  octobris,  hora  vesperarum  vcl  quasi  in  opido  Brisach  et  ibi- 
10  dem  in  consistorio  magistricivium  et  consulum  in  stuba  maiori,  cuius  fenestre 
se  extendunt  ad  campum,  in  nostrum“)  notariorum  publicorum  infrascriptorum 
ac  testium  infra  nominandorum  presencia  personaliter  constitutus  providus 
vir  Cuo[njradus  I IÄsing  magistricivium  [etj  consulum  opidi  Nüwcnburg  Pris- 
gandjie]  procurator,  de  cuius  procuracionis  mandato  nobis  infra  scriptis  no- 
15  tariis  per  patentes  litteras  sigillo  predictoruin  sigillatas  plcnissime  constabat, 
tenens  et  suis  in  manibus  habens  quandam  appcllacionis  papircamd)  ccdulam 
in  wlgari')  conscriptam,  quamquidem,  animo  et  intcncione,  ut  dixit,  a1) 
quibusdam  punctis  et  articulis  in  quadam  sentencia  per  reverendum  in 
Christo  patrem  et  dominum  dei  et  apostolice  sedis  gracia  dominum  Fridc- 
20  ricum  episcopum  ßasiliensem  tanquam  superarbitrum  una  cum  suis  collegis 
in  causis  in  eadem  infrascripta  appcllacione  specialiter  nominatis  lata*) 
interponendi  provocandi  et  appellandi,  ad  inanus  nostras  dedit  et  porrexit 
et  ita  interposuit  appellavit  et  se  nomine  predictorum  magistricivium  et 
consulum  predictorum  opidi  Nüwenburg  provocavit,  prout  et  quemadmodum 
25  in  eadem  appcllacionis  ccdula  plenius  continetur.  Unde  nos  infrascripti  no- 
tarii  huiusmodi  appcllacionis  cedulam  a dicto  Conrado  Chising  procuratorc 
et  procuratorio  nomine  predictorum  quo  supra  appcllante  recepimus1')  illam- 
que  ad  cius  rcquisicioncm  coram  eo  et  testibus  infrascriptis  de  verbo  ad 
verbum  legimus  et  perlegimus.  Cuiusquidem  appcllacionis  tenor  de  verbo 
30  ad  verbum  sequitur  et  cst  talis : 

Vor  üch  wirdigen  herren  notarien  und  bewerten  personen,  ouch  den 
gegenwürtigen  gezügen  bringent  wir  burgermcister  und  rat  der  statt  Nü- 
wcnburg in  dem  Briszgowe  durch  den  fürsichtigcn  Cfinrat  Chdsing  alter 
burgermeister  und  rat  geselle  in  unser  obgenanten  statt  Nüwenburg,  dem  wir 
35  harinne  des  unsern  vollen  gewalt  habent  in  disen  Sachen  geben,  als  ir  das 
in  unsern  versigeltcn  brieff  mit  unser  statt  secret  ingesigcl  uf  getruchkt 
sehen  werdent,  für  üch  von  ünsern  wegen  und1)  in  unserm  namen  vor  üch 
notarien  zc  appellieren,  und  den  gezügen,  die  ir  da  zu  nement,  und  ouch 
in  disen  ünsern  Sachen  tilge,  als  sich  gepürt,  ze  glichcr  wisz  als  wir  vor 
40  üch  persönlich  warent  und  appellierten;  und  tünt  dise  appellacion  und  be- 
rüffung  dar  umb : Als  der  hochwirdig  herr  Fridrich  von  gottes  und  heiligen 
stüles  ze  Rome  gnaden  bischoff  ze  Basel  ein  gemeiner  üns  von  Nüwenburg 

247.  a)  Überschrift  von  Koniins  Hand  Der  von  Nuwcnburg  appellacion  II.  b)  quio  ß, 

c)  nosirorum  B.  d)  papicram  B.  e)  wlgo  B.  f)  ad  B.  g)  nominuta 

45  loca  B.  h)  recipimus  B,  i)  wiederholt  B, 


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404 


sincn  vcrsigeltcn  bricff  ncchst  ze  Basel  uff  mcntag,  der  da  was  der  zwen- 
tzigcst  tag  des  monatcs  Octobris,  ze  tutsch  genant  der  ander  herbst  monat, 
in  dem  nun  und  vicrtzigcstjen]  jar  hct  las[s]cn  geben,  darinnc  er  meint  ein 
spruch  getan  haben  nach  innehalt  eins  anlaszcs  zc  Costcntz  gemacht  zwü- 
schent  dem  durchlühtigcn  hochgcbornen  fürsten  und  herren  hem  Albrcch-  5 
ten  von  gottes  gnaden  hertzog  ze  Östcrrich  etc.  ünserm  gnedigen  herren 
und  der  sinen  an  einem,  und  den  fürsihtigen  und  wisen  burgermcister  und 
rat  der  statt  Basel  und  der  iren  an  dem  andren  teil,  mcinent  wir  die  von 
Nüwenburg  in  sölichem  spruch,  ob  der  also  geheissen  söle  werden,  gross 
und  vast  beswert  sigent.  Zfi  dem  ersten  mal,  als  unser  genanter  her  10 

von  Basel  ein  gemeiner,  ouch  unsers  obgenanten  herren  hertzog  Albrechtz 
hertzog  ze  Östcrrich  etc.  unsers  gnedigen  herren  züsatz  manne  und  der 
obgenanten  von  Basel  Zusatz,  mit  nammen  an  der  von  Basel  teil  Hans  von 
Löffen  und  meister  Andres  Ospernell,  uff  der  parthien  clag  antwürt  rede 
und  Widerrede  etc.  unsers  genanten  herren  hertzog  Albrechtz  hertzog  ze  15 
Östcrrich  etc.  und  der  sincn  uff  unser  fürbringen  mit  ir  urteil  zu  gespro- 
chen habent  und  Andres  Ospernell  obgenant  der  von  Basel,  in  dem  selben 
spruchbrieff  würt  [genempt]  meister  Heinrich  von  ßeinhein  ein  gelertcr  bäbst- 
licher  rechten,  der  doch  dhein  züsatzman  gewesen  ist  in  der  sach,  also  das 
wir  von  Nüwenburg  unser  recht  mit  der  meren  urteil  behalten  und  gewonnen  20 
haben.  Unser  herr  von  Basel  hett  ouch  in  ünser  sach  und  nach  innhalt 
des  anlass  nüt  ze  sprechen  noch  ze  volgen  gehept,  wann  meister  Heinrich 
obgenant  mocht  nüt  an  Hansscn  von  Löffen  statt  nach  innhalt  des  anlaszes 
ein  züsatz  sin,  angesehen  das  der  anlasz  innhaltct,  gienge  der  züsatzman 
einer  oder  me  mit  tod  ab  oder  würd  sust  zu  den  Sachen  unnütz,  so  sillcnt  25 
ander  an  die  statt  gesetzt  werden,  das  aber  da  nit  geschehen  ist*).  Wer 
aber  das  der  obgenant  ünser  her  von  Basel  nach  innhalt  des  anlass  dem 
ein  teil  hett  volgen  mögen,  so  warent  wir  dennaht  gross  und  vast  beschwert 
in  sinem  spruch,  besunder  in  disen  begriffenden  artikcln:  Item  der 

vilgenant  her  Fridrich  bischoff  ze  Base)  mit  siner  volgc  uns  vermeint  üns  30 
abzesprehen  die  büs  und  den  frevel,  der  uns  von  Nüwenburg  von  den  ob- 
genanten  burgermeister  und  rat  ze  Basel  an  ünsem  Zöllen  etc.  wider  faren 
ist,  und  gehillet  darinne  dem  spruch,  der  dhein  wisung  belcant,  und  vellet 
von  den  spruchlüten  die  ein  erbere  redelich  urteil  und  wisung  gesprochen 
habentb).  Item  der  obgenant  bischoff  von  Basel  meint  uns  unser  ehafft  35 
fryheit  und  Zölle  mit  siner  volge  abzesprehen  durch  ein  teding,  die  zu  Rin- 
felden  geschehen  sölle  sin,  dar  in  wir  nie  geholten,  die  nüt  vervolget  ver- 
brieffet  noch  versigelt  haben0).  Item  wir  habent  ouch  in  dem  rechten 

ze  Colmer  under  andern!  für  gewant  und  mcintent,  die  obgenanten  von 
Basel  söltent  daran  gewiset  werden,  das  sy  uns  an  den  gnaden  friheiten  40 
und  harkommen  von  Römischen  keisern  und  küngen  unersücht  lassen  söl- 
tent; ob  sy  aber  das  ütz  ze  tun  meintent,  das  si  denn  für  ünsern  aller  gne- 
digesten  herren  den  Römischen  küng  gewisen  wurdent,  von  dem  denn  sö- 

247.  a)  am  Ramie  allegatur  falsa  causa  R.  b)  am  Rande  ibi  millum  cst  gravamen  ß. 

c)  am  Randt  falsum  cst  B.  45 


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lieh  gnade  und  friheit  har  komme*).  Und  gebürt  ouch  sust  niemantz  anders 
dar  über  ze  richten,  und  mcinent,  der  vilgenant  bischoff  ze  Basel  aber  un- 
billichen  in  dem  stuck  gevolget  habe.  Item  vor  allen  Sachen  mcinent 

wir  von  Nüwenburg,  wir  söllent  billicher  by  der  obgenanten  unszer  meren 
5 urteil  und  by  unsern  gnaden  friheiten  und  ehaflften,  ouch  Zöllen  ungeirret 
und  unbekümbert  beliben,  und  sol  des  obgenant  hochwirdigen  hern  Fride- 
richen  bischoff  ze  Basel  spruch  oder  volge  tod  und  ab  sinb).  Har  umb 
so  berüflfent  wir  von  Nüwenburg  uns  und  appellierent  für  uns  selbs  und  so 
vil  uns  da  berürt  durch  den  obgenanten  Cünrat  Häsingen  unsern  macht 
10  botten  vor  üch  nach  geschriben  notarien,  von  kciscrlichem  gewalt  offene 
notarycn  und  bewartenc)  personen,  mit  diser  gegenwürtigen  geschriflft  von 
üch  her  von  Basel  und  von  wem  das  notdürflftig  ist  umb  alle  stücke  in 
üwerem  spruch  begriffen,  die  wider  uns  sint  oder  sin  mögent,  mit  allem 
irem  anfang  und  nachvolgenden  Sachen  für  den  obresten  richtcr  den  aller 
15  durchlüchtigesten  fürsten  unsern  aller  gnedigesten  herren  hern  Friderich 
Römscher  künnig,  hertzog  ze  Österrich,  ze  Styer,  ze  Kernten  und  ze  Krayn 
etc.,  als  den  brunnen  aller  keiscrlichcn  rechten,  zu  einem,  zu  dem  andern, 
zö  dem  dritten  und  ze  dem  vierden  mal,  ouch  als  dick  üns  des  notdürfftig 
st  und  wie  wir  uns  von  recht  beruflfen  und  appellieren  söllent  und  mögent, 
20  ernstlichen  ernstlicher  und  aller  ernstlichest,  und  setzent  uns,  unser  gut  und 
unser  recht  in  diser  Sachen  und  stucken  in  schirm  und  gewalt  des  obge- 
nanten unsers  aller  gnedigesten  herren  des  Römschen  künges,  ein  brunnc 
aller  keiscrlichcn  rechten;  und  bezügent  ouch  uff  üch  notaryen  und  bewer- 
ten personen,  das  wir  dise  appellacion  und  berüfung  verkünden  volfuren 
25  und  nach  gan  wcllent,  wenn  und  zu  welchen  zitten  das  notdürfftig  und  recht 
sin  wirt;  und  begerent  dar  uff  der  appellacion  und  gezogs  üns  ze  geben 
sende  brieflf,  die  man  ze  latin  nempt  apostolos,  mit  allen  redlichen  des 
rechten  ervolgung  und  ervorderung,  ist  anders  jemantz  der  üns  die  ze  geben 
hat,  geben  sol  und  mag,  oder  aber  gezügnüss  brieflf  von  üch  den  notarien 
30  und  den  gezügen,  die  da  gegenwürtig  sind ; bchaltent  ouch  uns  selbs  vor 
dise  unser  bcnieflfunge  und  appellacion  zu  endern,  zu  meren  und  zu  mindern 
und  dar  zu  und  dar  von  ze  tünde,  wie  das  unser  notdurfft  sin  wirt  und 
keiserliche  recht  erlöbent. 

Et  sic  predictus  Cönradus  procurator  et  procuratorio  nomine  quo  su- 
35  pra  providorum  et  discrctorum  virorum  magistricivium  et  consulum  preno- 
minati  opidi  Nüwenburg  anno  itidicionc  pontilicatu'1)  die  mense  hora  et  loco 
pretactis  ab  omnibus  punctis  ct  articulis  per  prenominatum  dominum  epis- 
copum  ßasiliensem  ac  eius  collcgas  latis')  ct  fulminatis  coram  nobis  infra- 
scriptis  notariis  ac  testibus  infrascriptis  ad  screnissimum  ac  illustrissimum 
40  principem  et  dominum  dominum  Fridcricum  Romanorum  regem  appellavit 
et  se  pro  cisdcm  provocavit,  prout  supra.  Super  quibus  omnibus  ct  singulis 
premissis  prefatus  Cunradus  Hesing  sibi  predictorum  nomine  suorum  domi- 
norum  magistricivium  et  consulum  sepenominati  opidi  Nüwenburg  ac  omnium, 

247.  a)  am  Ramie  gestrichen  falsum  est  B,  b)  am  Rande  atlendc  hie  voluntalera  pro  racionc 
45  quia  nuliam  habeat  B.  c)  bewartent  B.  d)  poatificati  B.  c)  locis  B. 


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quorunj  interest  scu  interesse  poterit  quomodolibet  in  futurum,  fieri  pcciit 
instrumentum  ct  instrumenta  et  tot  quot  nececssaria  fuerint  in  premissis, 
in  meliori  qua  potcrunt“)  fieri  forma,  cum  correctione  iurisperitorum,  si  opus 
fuerit.  Acta  sunt  hec  anno  indicione  pontificatu  die  mense  hora  et  loco 
predescriptis,  presentibus  ibidem  honorabilibus  et  discretis  viris  et  dominis  5 
Anthonio  de  l’forrc  decano1')  decanatus  in  Endingcn,  Egidio  Clirer  camc- 
rario  decanatus  in  Brisach  et  Michahele  cappclano  parrochialis  ccclesie 
prcdicti  opidi  Brisach,  testibus  ad  premissa  vocatis  spccialitcr  ct  rogatis. 

Und  sint  also  damit  von  uns  gcschciden  und  hand  fürbaszer  der  sach 
halb  nützit  me  an  uns  begert  noch  geworben.  JO 

248.  Der  Official  von  Basel  bezeugt,  dass  Fridericus  Rüdiger 
rector  parrochialis  ccclesie  in  Zell  decanatus  Wiscntal  Constancicnsis  dyocesis 
gemäss  einem  Schiedssprüche  des  Bischofs  Friedrich  von  Basel  allen 
Forderungen  an  die  Stadt  Basel  und  die  ihren  et  signantcr  Eber- 
hardum  de  Hiltalingcn  alias  Ziegcler  et  Johanncm  Boss  Minoris  ßasilce  15 
entsagt  und  Urfehde  geschworen  hat.  Basel  1449  Dezember  12. 

Original  St.Urk.  nt  14,16.  Nolariatsinstrumcnt  des  Johannes  Friderich 

de  Mundcrstat  clericus  1 (erbipolcnsis  dyocesis  ....  Curie  cpiscopalis 

Basilicnsis  scriba  iuratus. 

Hängendes  Siegel  des  Officials.  20 

249.  König  Friedrich  bestätigt  die  Breisacher  Richtung. 

Neustadt  1449  Dezember  24. 

Original  St.Urk.  n“  1417.  — Vidimus  des  Abts  von  Liitsel  d.  d.  1450 

August  25  St.Urk.  n'  1404.  — VBO.  d.  d.  1455  Januar  2 5,  1459 

Januar  2,  1459  Dezember  20  St.Urk.  nt  /55s,  162S,  1664.  25 

Hängendes  Siegel  des  Königs. 

Wir  Fridreich  von  gots  gnaden  Römischer  kunig,  zuallentzeiten 
merör  des  reichs,  hertzog  ze  Österreich,  ze  Steir,  ze  Kcrnden  und  zc  Krain, 
grave  ze  Tirol  etc.,  bekennen:  Als  der  hochgeborn  Albrecht  hertzog  ze 
Österreich  etc.  unser  lieber  bruder  und  fürst  auf  aim  tag,  der  vormals  zc  30 
Costentz  ward  gelaistet,  durch  weilenndt  Ludweign  phallcntzgravcn  bey 
Reyn,  unsern  lieben  oheimen  und  chürfursten,  solher  offenn  krieg,  die 
zwischen  im  und  der  stat  Basel  warn,  ist  gericht  auf  austrag  rechts  nach 
innhalt  des  anlasscs  dasei bs  gegeben;  und  wiewol  der  vorgenant  unser 
lieber  brüder,  auch  die  ritterschafft  und  lanndtschafft  in  dem  anlass  begrif-  35 
fen  an  ainem,  die  von  Basel  und  ir  burger  dem  anndern  tail  die  Sachen  irer 
klag  Zuspruch  und  vordrung  nach  lautt  des  anlasses  widereinander  uber- 
geben habent,  und  auch  ir  baider  tail  zusatzleut  spruch  darüber  geschehen 
sind ; yedoch  so  ist  von  dem  egenanten  unserm  brüder  yetz  an  uns  gclanngt, 
wie  der  hochgeborn  Jacob  marggraf  zu  Baden  und  graf  zu  Sponheim,  unser  40 

‘247,  a)  poterint  B,  b)  decananus  B. 


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lieber  öheim  und  fürste,  mit  langer  und  meniger  mue  und  getrewem  fleiss 
sich  zwischen  im  und  den  von  Basel  gearbaittct  und  sy  mit  willen  und 
wissen  gütlich  aller  egcmelten  klagen  ansprach  und  vordrung  gerichtet  ge- 
stillct  und  übertragen  hab  nach  Weisung  der  Übertrags  brieven,  der  yeg- 
5 lichcra  tail  in  gleicher  form  lauttend  ainer  gegeben  ist,  der  datum  steent 
zu  Brisach  auf  mitwoch  nach  dem  suntag  als  man  in  der  heiligen  kirchen 
singt  Cantate  und  zalt  von  Christi  unsers  lieben  herren  gebürde  tausent  vier- 
hundert viertzig  und  newn  jar,  und  die  mit  des  obgenanten  unsers  lieben 
bruders,  auch  margkraf  Jacobs,  bischofs  Fridreichs  von  Basel  und  der  stat 
10  Basel  insigeln  versigelt  gegeben  sind,  der  ainen  wir  gesehen  und  aigentlich 
lesen  gehört  haben.  Und  darumb,  auf  das  als  dieselben  brief  im  letzten 
von  unsrer  bestfittigung  und  bewilligung  zugeschehen  weisent,  so  tun  und 
geben  wir  mit  rechter  wissen  in  k rafft  des  briefs  für  uns  und  unser  erben 
von  des  hauss  von  Österreich  wegen  unsern  gunst  und  güten  willen  zu  den 
15  obgeschriben  richtungen  übertragen  verstentnuss  und  Verschreibung  der 
schuld  der  sechsundzwaintzig  tausent  guldcin  und  zu  allen  und  yeglichcn 
wardten  stukehen  püncten  und  artikeln  in  dem  allem  geschriben  gemelt  und 
begriffen,  als  ob  die  in  disem  brief  stunden  geschriben,  die  wir  auch  gegen 
den  von  Basel,  irn  bürgern  und  den  im  getrewlich  und  ungevürlich  halten 
20  und  dawider  nicht  tun  süllcn  oder  wellen  in  dhainem  weg.  Doch  also,  ob 
die  von  Basel  der  bemelten  sechsundzwaintzig  tausent  guidein  in  den  jarn 
und  mass,  als  in  des  obgenanten  unsers  bruders  geltschuldbrief  in  gegeben 
begriffen  ist,  nicht  bctzalt  würden,  daz  sy  dann  derselben  schuld  und  auch 
des  kosten  und  Schadens,  so  darauf  ganngen  wär,  von  den  zwain  herschüff- 
25  ten  und  ümbtern  l’hicrt  und  Lannseer,  dartzü  von  den  stüten  und  Smbtem 
Ennsishcim  Altkirchen  Tann  und  Masmünster  als  mitschuldnern  bekämen 
mügen,  alles  ungevärlich.  Mit  ürkund  des  briefs,  geben  zu  der  Newnstat 
an  dem  heiligen  weichnachtabend  nach  Christi  geburde  im  viertzehenhundert 
und  newnundviertzigisten  jar,  unsers  reichs  im  zehendten  jar. 


30  250.  Auf  Marquarden  von  Baldegkh  ain  schadlosbricf  (von  erzherzog 

Albrichten)  von  wegen  der  phandtscliafft  Thann,  die  mit  seinem  willen  der 
statt  Basel  weiter  verpfennt  ist.  — 1 449- 

Eintragung  des  16.  Jahrhunderts  im  Statthaltereiarchiv  Innsbruck 
Schatnarchiv  Repertor.  II  py. 

35  25t  11.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  erkennen  als  Scltieds- 

richter  über  die  Klage  des  Michel  Busz  gegen  den  Abt  Bartholomeus 
von  Murbach  auf  Anerkennung  einer  Schuld  von  loo  Gulden,  ver- 
zinslich mit  jährlich  6 Gulden,  die  des  Abtes  Vorgänger  Dietrich 
vom  Huse  einst  in  Zeiten  des  Misswuchses  von  Peter  Gartener  von 
40  Gebiler  aufgenommen  hat,  um  den  Mönchen,  die  mit  Einstellung  des 
Gottesdienstes  drohten,  ihre  Pfründen  verabreichen  zu  können,  und 


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wobei  der  Kläger,  damals  Schaffner  des  Klosters,  sich  mit  verbürgt 
hat.  Der  beklagte  Abt,  vertreten  durch  seinen  Bruder  Hanns  von 
Andelo  und  Heinrich  Beinheim,  wendet  ein,  dass  er  nur  zur  Aner- 
kennung derjenigen  Schulden  seines  Vorgängers  verpflichtet  sei, 
die  mit  Genehmigung  des  Convents  contrahiert  worden.  Das  Urteil  s 
lautet : Nach  dem  Michel  lliW,  in  sincr  anclagc  und  Widerrede  gemeldet  het, 
dz  die  obgcmcldctcn  uffgenommen  hundert  gülden  zu  der  herren  des  Convents 
ze  Morbach  und  der  selben  stifft  nücz  und  notturflt  kommen  syent,  bringt 
er  solichs  vor  uns  für  in  drycn  tagen  und  segs  Wochen  nach  dem  im  diser 
unser  Spruche  über  geben  wirt,  in  maszen  das  des  zem  rechten  genüg  sye,  10 
dz  denn  der  obgenant  her  Bartholomeus  yccz  apt  ze  Morbach  in  solicher 
obgemeldcter  sincr  verschribunge  halp  nach  innhalt  des  houptbriefes  über 
die  hundert  gülden  houptgüts  und  sechs  gülden  gelts  jerlich  davon  ze 
gebende  lutende  entheben  und  ledigen  solle.  — 14S°  Januar  8. 

Concept,  vielfach  korrigiert,  Urkundenbuch  ///  15  und  24 — 27.  15 

Das  Urteil  liegt  ebenda  auch  in  drei  früheren  gestrichenen  Fassungen 
vor,  deren  erste  lautet:  Sittemmole  der  obgenant  Michel  Busz  in  sincr 
clage  gemeldet  het,  dz  wilent  her  Dietrich  vom  Huse,  dozemolc  apt  ze 
Morbach,  by  ziten  misswegses  und  mangels  zu  sin  und  der  herren  von 
Morbach  nottorfft  inen  ir  phrunde  ze  hantreichcn  die  obgcmeldcten  hundert  20 
gülden  uffgenommen,  dem  ze  liebe  und  zu  dienst  er  sich  ouch  umb  solich 
gelt  ze  zinsen  mit  im  verschriben  und  den  houptbrieff  versigelt  habe,  des 
ouch  des  vorgenanten  hem  Bartholomci  apt  ze  Morbach  anwalt  in  sincr 
antwurt  und  wider  rede  nit  missgichtig  gewesen  ist,  [wicwol  denn  solich 
gelt  der  houptbrieff  umb  solich  houptgut  und  zinse  nit  mit  des  convents  ze  25 
Morbach  ingesigcl  versigelet  ist,  als  ouch  des  nach  gestalt  der  Sache  nach 
uszwisunge  der  rechten  nit  not  gewesen  ist  gestrichen],  sich  ouch  der  vor- 
genant her  Bartholomeus  yecz  apt  zu  Morbach,  als  er  des  egenanten  wilent 
her  Dietrichs  vom  llusc  dozcmole  apts  ze  Morbach  nehster  nachkomcn  in 
derselben  aptye  worden  ist,  aller  nüczcn  und  schüldcn,  die  dem  egenanten  30 
wilent  her  Dietrichen  apt  sinem  vorfarn  zugehort  hettent,  underzogen  hat, 
dz  ouch  derselbe  her  Bartholomeus  yccz  apt  ze  Morbach  den  obgenanten 
Michel  Buszen  umb  die  obgcmcldctcn  sin  verschribunge  der  hundert  gülden 
houptgüts  und  segs  gülden  gelts  jerlichs  zinses  davon  ze  gebende  [und  was 
er  des  sit  der  zyt,  als  er  denselben  hem  Bartholom  gestrichen]  nach  innhalt  35 
des  houptbriefes  darüber  lutende  entheben  und  ledigen  solle. 

Eine  zweite  Fassung  lautet:  [Nach  dem  der  obgenant  Michel  Busze 
gestrichen ] dz  er  als  eyn  Schaffner  sins  herren,  dozcmole  des  apts  ze  Morbach, 
und  in  güten  truwen  hinder  in  gangen  sye,  solichs  sins  güten  willens  er 
ouch  unbillich  cngultc,  da  von  sprechen  wir  zu  recht,  dz  er  von  dem  apt  40 
und  gotshuse  ze  Morbach  solicher  sincr  burgschafft  halp  gegen  denen , die 
in  umb  die  obgcmeldcten  zinse  und  houptgüt  anlangent,  enthebt  und  gc- 
lediget  werden  solle.  Bedunckt  sy  denn,  dz  die  verschribunge  in  dem  houpt- 


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409 


briefe  gegen  den,  die  denselben  brieff  innhand,  irenthalb  nit  bestentlich  sin 
oder  sy  nit  binden  solle,  darumbe  sol  inen  ir  recht  an  desselben  houpt- 
briefes  innhaber  behalten  sin. 

Die  dritte  Fassung:  Nach  dem  der  obgcmcldet  Michel  Busz  des  dick- 
5 genanten  wilent  her  Dietrichs  vom  Huse  dozemole  apts  ze  Morbach 
schaffcner  gewesen  ist  und  des  yeezgenanten  her  Bartholomeus  apts  ze 
Morbach  anwalt  vor  uns  sclbs  under  anderm  gerett  hand,  dz  sin  herrc  der  apt 
ze  Morbach  und  er,  ouch  ander,  die  by  im  syent,  von  dem  obgenanten  Michel 
Buszen  nut  denn  alle  ere  und  güts  wissent,  dz  er  sich  ouch  in  sinem  dienst 
10  by  dem  gotshuse  ze  Morbach  fromklich  und  erberlich  gehalten  habe,  er 
ouch  dozemole  als  ein  schaffcner  des  benanten  wilent  her  Dietrichs  apts 
ze  Morbach  aller  bast  gewist  haben  mag,  wazii  derselbe  her  Dietrich  apt 
ze  Morbach  sin  herre  oder  er  von  sinen  wegen  die  obgcmcldeten  hundert 
gülden  gebrucht  habent;  ist  denn  sach  dz  der  benant  Michel  Busz  Schwert 
15  liplich  zu  got  und  den  heilgen,  dz  das  selbe  gelt  in  der  stifft  und  der 
herren  ze  Morbach  nucz  und  notturfft  kommen  und  bewendet  worden  syc, 
dz  denn  der  obgenant  her  Bartholomeus  yecz  apt  ze  Morbach  in  solichcr 
siner  burgschafft  nach  innhalt  des  houptbriefes  ledigen  und  entheben  solle. 

251  b.  Bürgermeister  und  Bat  von  Basel  bezeugen,  dass  Michel 
20  Büsz  durch  Vorlegung  von  vier  Kundschaftsbriefen  von  Bartholomeus 
Abt  zu  Murbach,  venn  Dekan  von  Murbach,  von  Michel  Burnhoupt 
Schaffner  zu  Gebweiler  und  von  Mancz  von  Gutemberg  Sladtschreibcr 
zu  Gebweiler  die  im  obigen  Spruche  enthaltene  Bedingung  erfüllt 
hat.  — >4S°  März  26. 

25  Concept  Urkundenbuch  III  37. 

252.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  einen 
Vergleich , den  ihre  Boten  Ludwig  Meltinger  und  Claus  Meder, 
denen  etlich  werklute  von  schnetzcrn  und  molern  zugeordenet  waren, 
zwischen  dem  Propste  zu  St.  Leonhard  in  Basel  und  meister  Matheus 
30  Ansinger  wergmeister  sant  Vincencien  buwes  ze  Bern  gestiftet  haben, 
als  von  der  altartafclen  wegen,  so  der  selbe  meister  Matheus  vor  etlichen 
ziten  dem  benanten  gotshuse  zu  sant  Licnhant  [1]  ze  kouffendc  geben  hat, 
und  für  die  er  noch  200  Gulden  fordert,  da  aber  der  selbe  herre  der 
probst  gemeynt  hat,  die  tafel  were  bresthafftig  worden,  in  maszen  dz  die 
35  nit  werschafft  tete,  als  meister  Matheus  im  ersten  kouff  versprochen  hette,  so 
werent  ouch  noch  etlich  bilde  darin  ze  machen.  Der  Spruch  geht  dahin, 
dass  der  Probst  dem  Meister  bis  St.  Michaels  Tag  (September  29) 
700  Gulden  nebst  3 Gulden  für  Zehrung  und  Kosten  zahlen  und 
im  Falle  der  Versäumnis  dieses  Termins  ihn  für  die  daraus  er- 
40  wachsenden  Unkosten  entschädigen  soll.  — 1730  Januar  20. 

Concept  Urkundenbuch  III  iS. 

Urknodenbuch  der  Stadt  Basel.  VII.  5- 


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410 


253.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bekennen  von  Herzog 
Albrccht  von  Baiern  durch  dessen  Boten  Friedrich  Hemmerlin  Pfarrer 
su  Altorf  und  Caspar  Hofreiter  die  nachbenannten  Gegenstände  zur 
Aufbewahrung  bis  auf  weiteres  erhalten  zu  haben : Item  zwo  grosz 
vergoldt  kanndel.  Item  einen  vcrgulten  zwicvachen  gewundten  k opff.  Item  5 
ainen  vergultcn  zwivachen  graben  kopff.  Item  mer  ainen  vergulten  zwi- 
vachen  graben  kopff.  Item  mer  ainen  vergulten  zwievaclien  graben  kopff. 
Item  mer  ainen  vergulten  zwievachen  graben  kopff.  Item  ainen  vergulten 
zwivachen  geschilpten  kopff.  Item  ainen  vergulten  zwivachen  grossen  kopff. 
Item  aber  ainen  vergulten  zwivachen  graben  kopff.  Item  ain  verdackts  io 
goblet,  ist  vergullt  Item  zwen  vcrdackt  silbrin  pecher  mit  vergolten 
krdnnlin.  Item  ainen  verdackten  vergolten  pecher  auff  manndlein  züfussen- 
Itcm  ainen  verdackten  vergolten  pecher  auff  strussen  fiiessen.  Item  ainen 
verdackten  vergolten  pecher  auff  leben  füssen  mit  mans  haupten.  Item  xiij 
silbrin  schalen.  Item  zwey  vcrgultc  drietwas.  Item  ayn  gevasste  naterzungen.  15 
Item  zwey  handbeck.  Item  acht  grösser  silbrin  schüssl.  Item  acht  kleyner 
silbrin  schüssl.  Item  zway  par  tischmesser  etc.  — 1450  Februar  p. 

Concept  Urkundenbuch  III 31. 

254.  Herzog  Sigmund  von  Österreich  bestätigt  die  Breisacher 

Richtung.  Innsbruck  1450  März  4.  20 

Original  St.Urk.  rf  1438.  — In  Vidimus  des  Abts  von  Lützel  d.  d. 

1430  August  23  St.Urk.  nt  1434.  — VßO.  d.  d.  143p  Januar  2 

St.Urk.  if  1628. 

Hängendes  Siegel  des  Herzogs. 

Vgl.  «*  24g.  35 

Wir  Sigmund  von  gotes  genaden  herezog  ze  Österrich,  ze  Steir,  ze  Kcm- 
den  und  ze  Krain,  grave  ze  Tirol  etc-,  bekennen : Als  der  hochgeborn  furst 
unser  lieber  vettcr  herezog  Albrecht  auch  herezog  und  graf  der  yeezgenanten 
lannde  auf  aim  tag,  der  vormals  zu  Costencz  ward  gelaistet,  durch  weilnt  hern 
Ludweigen  pliallenczgraven  bey  Rein  des  heiligen  Römischen  reichs  erezdruk-  30 
scczen  und  herezogen  in  Bcyrn,  unsern  lieben  oheim,  solher  offen  krieg,  die 
zwischen  im  und  der  stat  Basel  warn,  ist  gcricht  auf  austrag  rechts  nach  ynn- 
halt  des  anlasses  daselbst  gegeben;  und  wiewol  der  vorgenant  unser  lieber 
vetter,  auch  die  ritterschafft  und  lanntschafft  in  dem  anlasse  begriffen  an 
aim,  die  von  Basel  und  ir  burger  dem  andern  tail  die  Sachen,  ir  klag  zu-  35 
sprüch  und  vordrung  nach  laut  des  anlasses  wider  einander  ubergeben  ha- 
bent  und  auch  ir  baider  tail  zusacz  leütc  Spruch  darüber  geschehen  sind: 
ycdoch  so  ist  von  dem  egenanten  unserm  vettern  yecz  an  uns  gelangt,  wie 
der  hochgeborn  fürst  herr  Jacob  markgrave  zu  Baden  und  grave  zu  Span- 
haim,  unser  lieber  oheim,  mit  langer  und  meniger  müe  und  getrewen  fleizz  40 
sich  zwischen  im  und  den  von  Basel  gearbaitet  und  si  mit  willen  und  wissen 
gütlich  aller  cgemelten  klagen  ansprach  und  vordrung  gerichtet  gestillct  und 


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411 


übertragen  habe  nach  Weisung  der  Übertrags  briefen,  der  yeglichem  tail  in 

gleicher  form  lawtend  ainer  gegeben  ist,  der  datum  steent 

— — . Mit  urkund  des  brieves,  geben  zu  Insprugk  an  mittichen  nach  dem 
suntag  als  man  singet  Reminiscere  in  der  vasten  nach  Cristi  gepurd  im  vier- 
5 czehenhundert  und  dem  fünfezigisten  jare. 

255.  Graf  Hans  von  Thierstein  Hauptmann  zu  Ensisheim, 
Bertkold  Stechelin  Johannitercomtur  zu  Pleitersheim  Freiburg  und 
Neuenburg,  yakob  von  Staufen  Ritter,  Hans  Münch  von  Landskron 
und  Friedrich  von  Hausen,  Anwälte  der  Herrschaft  Österreich, 
10  beurkunden  einen  Vergleich  wegen  der  Rheinschiff ahrl,  den  sie 
auf  Veranlassung  Herzog  Albrechts  zwischen  den  Schiffleuten  von 
Basel  und  Breisach  gestiftet  haben.  Basel  ist  vertreten  durch  Hans 
Rot,  Hans  Bremenstein  und  Konrad  Künlin. 

[Neuenburg  i.  BJ  1450  Mars  10. 

16  Freie  Copien  des  iS.  Jahrh.  nach  dem  Original,  Schiffleutenbriefbuch 

/ 42  (B)  und  Schiffleutenakten  V 2. 

Das  Original  trug  j hängende  Siegel,  die  im  Brief  buche  abgebildet  sind. 

Beim  Abdruck  sind  orthographische  Eigentümlichkeiten  der  sehr 
schlechten,  wahrscheinlich  unvollständigen  Copie,  wie  das  häufige 
20  Dehnungs-h  und  dt,  i statt  u u.  dgl.,  nicht  beachtet,  auch  Anfang 
und  Schluss  der  Urkunde,  weil  verdorben  und  inhaltlich  ohne  Belang, 
fortgelassen. 

Dem  ist  also  : Item  was  lastschiffen  in  den  zweyen  Franckh- 

forder  müssen  von  Basel  ausz  geferdiget  werden  mit  vier  lappen  den  Rein 
25  ab  für  Brisach  zu  faren,  die  sollend  zu  Brisach  zwen  der  von  Basel  schiff- 
leut  abston  und  sollen  die  von  Brisach  vertiger,  die  si  je  zu  Zeiten  von  red- 
lichen erboren  leuten  ir  raten  ordnen  und  setzen  werden,  den  schiffhern 
von  Basel  zwen  andere  von  den  iren  redlich  und  wohlmögendc  und  könende 
stierman  gäben  und  auffstcllen ; derselben  jeglichem  soll  der  schiflhcrr  von 
30  Basel  von  Brisach  untz  gen  Strospurg  zu  Ion  geben  2 fl.  und  nit  me,  und 
damit  one  andere  beschwerung  geferdiget  werden.  Ouch  also  dasz  dasz 
gut,  alsz  gewonlich  ist,  verzollet  werde.  [2]  Item  was  lastschiffen  in 

den  vorgenanden  zweyen  Franckhforder  müssen  von  Basel  auszgeferdiget 
werden  mit  dreyen  lappen  den  Rein  ab  für  Brisach  abe  zu  faren,  do  sollend 
35  zu  Brisach  der  von  Basel  schiffleut  auch  zwen  abston,  und  sollend  der  von 
Brisach  verdiger  zwen  ander  von  iren  schiffleuten  auch  in  obgeschribencr 
mosz  an  derselben  statt  aufstellen;  derselben  jeglichem  soll  der  schiffhcrr 
von  Basel  den  von  Brisach  untz  gen  Strospurg  zu  Ion  gäben  andcrthalbcn 
gülden  und  nit  me,  dasz  thut  inen  beden  3 fl.,  und  damit  one  andere  bc- 
40  schwcrungcn  gevertiget  werden.  Ouch  dasz  dasz  gut  alsz  vorstot  verzolt 
werde.  [3]  Item  wasz  der  lastschiffen  in  denselben  zweyen  Franckh- 

forder mässen  von  Basel  mit  zweyen  lappen  ausgeferdiget  werden,  da  sol- 
lend zu  Brisach  der  von  Basel  schiffleut  einer  abston  und  ein  anderer  stier- 


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412 


man  von  den  von  Brisach  in  obgcschribcncr  mos  aufgestelt  werden;  dem 
selben  soll  der  schiffhcrr  untz  gen  Strospurg  zu  Ion  gäben  2 fl.  und  auch 
nit  me,  und  sollent  auch  damit  die  lute  zollen  als“)  herkhomen  ist  [4] 
Item  wasz  schiffen  uszwendig  den  obgenanden  müssen  und  grossen  verden 
sunst  durch  das  gantzc  jor  von  Basel  den  Kein  hinab  für  Brisach  zu  faren  5 
geferdiget  werden,  sie  fürent  leut  oder  gut,  samenthafft  oder  jcglichs  in 
sunders,  doruff  soll  zu  Brisach  ein  stierman  und  nit  me  gestelt  werden,  und 
soll  man  dem  untz  gen  Strospurg  nit  über  einen  gülden  zu  Ion  gäben.  Ob 
aber  die  last  von  leuten  oder  gut  in  den  selben  schiffen  so  ring  werend, 
dasz  die  ferdiger  zu  Brisach  noch  iren  getruwen  bedunckhcn  wurde,  dasz  man  10 
irem  stierman  unbillich  so  viel  Ions  gäben  solte,  so  sollen  die  selben  ver- 
tiger  denselben  stierman  heissen  Ionen  under  einem  gülden,  als  sie  nun 
völklich  und  billich  sein  bedunckht,  und  sollend  damit  auch  leut  und  gut 

verzollet  werden,  alsz  herkhömen  ist  [5]  Item  was  lärrer  schiffen  aber 

von  Basel  gen  Brisach  kämmen,  die  sollent  verzolt  werden,  nämlich  mit  4 15 
blappert.  Wärent  aber  in  solchen  schiffen  6 oder  8 menschen  ungefarlich, 
so  sollent  der  von  Basel  Schiffleute  der  von  Brisach  schifflcut  zwen  blappert 
zu  verdrinckhcn  gäben,  umb  dasz  sie  desto  williger  seyend  zu  werken  und 
sie  zu  ferdigen,  und  sollent  dagegen  keinen  stierman  zu  nemmen  verbunden 
sein.  [6]  Item  wasz  schiffen  aber  von  Basel  gen  Brisach  kämmen  und  20 

do  6 oder  8 menschen  oder  me  funden,  die  gern  den  Rein  hinab  wären, 
vvoltcnt  do  die  zu  Brisach  dieselben  nit  füren,  so  mogent  sic  der  von 

Basel  schiffleut  wol  in  nämmen  und  für  ab  füren ; und  sollent  aber  von 

denselben  leuten  den  von  Brisach  schiffleuten  den  dritten  pfennig  irs  Ions, 
so  inen  dieselben  leut  untz  gen  Strospurg  gäbent,  mittcillen  und  folgen  25 
lassen.  [7J  Item  die  von  Brisach  sollent  auch  die  schifflcut  von  Basel 

zu  allen  Zeiten  mit  stierleutcn  fürdern  und  nit  lange  hemmen;  und  zu  jeg- 
licher zeyt,  dasz  were  dasz  die  von  Brisach  den  von  Basel  nit  hettent  stier- 
lcut  zu  gäben  oder  nit  gäben,  so  mögent  die  von  Basel  mit  iren  Stierleuten 
hinab  faren,  doch  also  dasz  sie  nit  ungezollet  und  ungeferdiget  hinweg  30 
faren.  [8]  Die  schifflcut  von  Basel  sollent  auch  uszwendig  den  grosen 

Einsidler  und  Ache  ferden  zu  Brisach  den  ferdigern  sie  zu  ferdigen  nitzit 
verbunden  sein  zu  gäben,  sieb)  wollent  es  denn  ircs  eygenen  mutwillens 
gern  thun.  [9]  Item  ouch  sollen  die  von  Basel  schiffleut  den  Rein 

zwischen  Basel  und  Brisach  in  iren  kosten  suchen  und  zeichnen.  Dcsz-  35 
gleichen  sollen  die  von  Brisach  zwischen  inen  und  Strospurg  in  iren  kosten 
auch  thun.  [10]  Item  wie  auch  die  schiffleut  von  Basel  in  den  zweyen 

ferden  Ache  und  Einsidlen  bey  inen  das  Zeichen  gält  und  färtigung  gält 
gäben  und  von  anderen  oberlendischcn  schiffen  nement,  also  sollend  die 
von  Brisach  die  schiffleut  von  Basel  mit  Zeichen  und  fertigung  gält  in  den-  <0 
selben  ferden  bey  inen  auch  halden,  dasz  ist  dasz  Zeichen  gält  vier  plapert 
und  dasz  fertigung  gält  auch  vier  plapert  und  nit  me  von  inen  zu  nem- 
men. [11]  Item  es  sollend  auch  die  von  Basel  und  Brisach  den  spruch 

und  übertrag  gegeneinander  halden,  den  der  durchlüchtigc  fürst  und  herr 
255.  a)  alt  B.  b)  sein  B.  45 


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hertzog  Leobolt  sälligster  gcdächtnusz  zwischen  inen  bcydcn  partcycn  ge- 
than  hat,  noch  inholt  des  spruchbrieffs  davon  gemacht.  — — 

256.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  urteilen  über  die 
Klage  des  Jakob  von  Hokenfirst  gegen  die  Stadt  Mülhausen  wegen 
5 Entschädigung  für  die  Verluste,  die  jener  u.  a.  bei  der  Verteidigung 
der  Stadt  gegen  die  Schinder  erlitten  hat.  — 1450  Mars  12. 

Mossmann  Cartulaire  2,  254  if  74p  nach  dem  Original  StadtA.  Mül- 
hausen. — Concept  Urkundenbuch  III  35,  wonach  Letschenbach  statt 
Hctschelbach  su  lesen  ist. 

to  257.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  einen 
Spruch  der  Eünfe,  zuelcher  der  Beschwerde  der  städtischen  Bau- 
herren sustimmt  gegen  Burckarten  Besserer,  als  von  der  platzmuren  wegen 
hinder  sannt  Peters  kilch  in  unser  statt  Basel  gelegen  in  dem  geszlin  by 
Oberlis  von  Werre  husz,  wie  dz  da  das  abwasser,  so  in  das  geszlin  von  den 
15  techern  vallct,  der  selben  platz  muren  groszen  schaden  bringt,  desz  halb  dz 
Burckart  Besserer  grünt  vor  sine  thur  geschüttet  hette  so  hoch,  dz  das 
wasscr  sinen  gang  nit  haben  mochte  durch  sinen  hoff  und  garten,  als  das 
syn  soltc  und  von  alterhar  kommen  were;  und  begertefn],  dz  Burckart 
Besserer  den  grund  dannentette  und  das  wasser  durch  synen  hoff  und 
20  garten  loffen  lyesse.  — f4S°  Mars  17. 

Original  St.Urk.  if  1439. 

Hängendes  Siegel  des  Rats. 

258.  Die  Brüder  Hans  und  Thomas  Freiherren  von  Falkcn- 
stein,  Landgrafen  im  Sisgau,  erhöhen  die  Rückkaufsumme  für  das 

25  Geleite  su  Diepßingen,  das  sie  vordem  um  200  Gulden  an  Bürger- 
meister und  Rat  von  Basel  vcrkatift  haben,  um  100  Gulden. 

— 1430  März  17. 

Boos  pag.  881  if  740  (mit  falscher  Überschrift ) nach  dem  Original 
StA.  Liestal.  — Concept  Urkundenbuch  III  23,  wo  als  Besieg/er  an 
30  Stelle  von  Heinrich  von  Sultz  vorher  Jost  Wartembcrg  schultheiss  ze 
Liechstal  genannt  war.  Das  im  Original  radierte  Wort  hinter  Sultz 
lautete  basthart. 

259.  Graf  Hans  von  Freiburg  Graf  und  Herr  zu  Neuen- 
burg bekennt  wegen  früher  hinterlegter  4166  Gulden  und  15  Basler 

35  Blappart  keinerlei  Forderung  mehr  an  Basel  zu  haben. 

— 1450  März  19. 

Original  St.Urk.  if  1440. 

Hängendes  Siegel  beschädigt. 


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414 


260a.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  und  Dietrich  Sürlin  von 
Basel  unterwerfen  ihren  Streit  der  gütlichen  Vermittlung  und \ falls 
diese  misslingt,  dem  Schiedssprüche  von  Hanns  Rot  ritter,  Heinrich  Zeigler 

obresten  zunfftmeister  und  Hanns  Bremenstein,  alle  der  reten  ze  Basel • 

Und  sint  dis  die  ansprache,  die  wir  der  burgermeister  und  rate  ze  Basel  hand  5 
an  den  benanten  Dietrichen  Sürlin:  nemlich  als  wir  dem  selben  Dietrichen 
in  guten  trüwen  von  sin  und  siner  frunde  bette  wegen  entpholhen  hattent 
das  schlosze  Pheffingen  mit  siner  zugehörde,  als  das  zu  unsern  handen  stunde, 
in  unserm  nammen  innzehabendc  und  erberlich  zebehutende,  und  er  das 
also  versprochen  hat  ze  tunde  und  darumbe  sinen  solte  von  uns  genomen  10 
hat,  dz  er  da  das  selbe  schlosze  on  gewaltigen  trange  und  schloss  nottigunge 
siner  verwarlase  halp,  als  wir  meynen,  verloren  und  uns  darumbe  bracht 
hat;  des  wir  und  die  unseren  zu  schwerem  kosten  und  schaden  an  übe  und 

an  gut  kommen  sint . Item  so  sind  dis  min  Dietrich  Sürlins  obgenanten 

ansprachcn  an  die  rete  ze  Basel:  des  ersten,  als  ich  das  schlosze  Pheffingen  15 
von  ir  emphelhunge  wegen  inngehept  habe,  vordere  ich  minen  uszstanden 
solt  und  gelühen  gelt,  dz  ich  den  reten  von  Basel  daselbs  bare  gelühen  habe; 
item  so  vordere  ich  ouch  solichen  kosten  und  schaden,  so  ich  des  schloszes 
Plieflingen  halp  bisz  uff  disen  tag  datum  dis  anlaszcs  emphangen  und  ge- 
nommen habe . — 1430  März  2p  30 

Originale  St.Urk.  rf  14.41  und  Adelsarchiv  Urk.  «•  494. 

Secretsiegcl  des  Rats  und  Siegel  des  D.  S.  hängen. 

260b.  Der  Termin  des  Schiedsspruches,  den  die  oben  Ge- 
nannten abgeben  sollen,  wird  vom  2g.  September  auf  den  //.  No- 
vember verschoben.  _ /^0  September  24.  ä 

Original  Papier  Geh.  Reg.  B I K. 

Unbesiegelt. 

260  c.  Die  oben  genannten  drei  Schiedsrichter  erkennen, 

unter  wörtlicher  Wiederholung  von  nt  260  a,  nach  vergeblichen 
Vermittlungsversuchen,  dass  die  Ansprüche  beider  Teile  abc  todt  30 
und  krafftlos  und  dhein  parthie  der  andern  darumb  nu  oder  hamach  nützit 
schuldig  sein  soll.  — j45o  November  28. 

Original  St.Urk.  «*  143S  (A)  und  Adelsarchiv  Urk.  rf  495  (Al). 

Hängende  Siegel:  1.  Hans  Rot  (fehlt  Al)-,  2.  Heinrich  Zeigler-, 

3.  Hans  Bremenstein.  3$ 

261.  Vgl.  oben  nt  2516.  _ ,45o  März  26. 

262.  Hanns  von  Nuwemburg  herre  zu  Famerkul  ritter  und  Hanns 
Haller  als  Bevollmächtigte  des  Grafen  Hans  von  Freiburg  bekennen 


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415 


von  Basel  4166  Gulden  und  75  Basler  Blappart  erhalten  zu  haben , 
die  der  Graf  vordem  dort  hinterlegt  hatte.  — 1450  März  28. 

Original  Geh.  Reg.  B IT  NN. 

Aufgedrücktes  Siegel  des  Hans  von  Neuenburg. 

5 263.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  stellen  dem  Jacob 

Wolff  genant  Vogeler  auf  seine  Bitte  das  Zeugnis  aus,  das  er  nicht, 
wie  er  beschuldigt  wird,  im  letzten  Kriege  gegen  die  Hauptleute 
zu  Rheinfelden  des  Rates  heimlicher  Diener  gewesen. 

— /750  April  18. 

10  Concept  Missiven  6,  63. 

Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  stellen  dem  Jcgki  Wolff  ge- 
nant Vogler  dasselbe  Zeugnis  aus,  wie  im  Vorigen,  in  ausführlicherer 
Form:  so  hand  wir  drye  unser  reten,  die  dozcmolc  über  sülich  sachcn 
geseezt  warent,  by  iren  eyden,  so  sy  uns  geschworn  hand,  umb  solichs  als  vor 
15  stat  gefraget;  dieselben  hand  nu  eynhelliclich  vor  uns  geseit,  dz  cs  wäre  sye, 
dz  sy  uff  ein  zyt  in  der  vorgemeldeten  unserem  kriege  mit  Kberharten  Gosten- 
hofer  in  rede  gewesen  syent,  in  selbs  dryt  für  unseren  soldener  ze  bestellen, 
der  selbe  habe  im  eynen  absage  brieff  stellen  und  eynen,  den  er  angabc 
für  sinen  diener  und  genempt  habe  Jegki  Wolff,  in  derselben  brieff  setzen 
20  laszen,  und  sye  ouch  derselbe  absagbrieff  den  houptlutcn  gen  Rinfelden  ge- 
schickt worden.  Heimlicher  Diener  des  Rats  sei  der  Angeschuldigte 
nie  gewesen.  — 1450  April  19. 

Concept  Missiven  6,  öj. 

264.  Herzog  Albrecht  von  Österreich  bestätigt  als  Landes- 
25  furst  auf  Bitten  beider  Parteien  den  Vergleich  über  die  Rhein- 

Schifffahrt  zwischen  Basel  und  Breisach  (it  255). 

Villingen  1450  Mai  II. 

Copie  des  18.  Jahrhunderts  Schifftcutenbriefbuch  / JO. 

265.  Wilhelm  von  Grünenberg  Ritter  entsagt  seiner  auf  dem 
30  Rechtslage  zu  Colmar  gegen  Basel  erhobenen  Klage,  da  er  gemäss 

der  Breisacher  Richtung  seine  Entschädigung  dem  Herzog  Albrecht 
von  Österreich  überlassen  hat.  Rheinfelden  1450  Juni  2. 

Original  St.Urk.  if  1442. 

Hängendes  Siegel  des  IV.  von  G. 

35  266.  Hemmann  Spiegelberg  Schultheiss  zu  Solothurn  ver- 

kündigt ein  freisprechendes  Urteil  seines  Gerichts  auf  die  Klage 
der  Stadt  Basel  vom  21.  Mai  gegen  Ottmann  Ludy  und  Heinrich 


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416 


Brombark  wegen  mehrfacher  Gewalttaten  in  Fehde  mit  Rhein- 
felden  und  der  Herrschaft  Österreich.  — 1450  7uni  S. 

Original  St.  Urk.  «*  1444  (A).  — Concept  StA.  Solothurn  Denkwürdige 

Sachen  1,  171. 

Hängendes  Siegel  des  Schuttheissen.  5 

Ich  Hcnnman  von  Spicgclbcrg  cdclknechte  schulthcis  zu  Solottcrn 
vergich  und  tun  kunt  mengklichcm  mit  disem  brieff,  daz  ich  an  dem  nch- 
sten  mentag  nach  ünsers  lieben  herren  fronlichams  tag  nach  Cristi  gebürt 
tusend  vierhundert  und  fünffezig  jare  zu  Solottcrn  in  der  statt  an  offner 
frygen  des  richs  strasze  offcnlich  zu  gerichtc  sasz,  da  für  mich  und  das  ge-  10 
richte  käment  die  ersamen  wisen  Heinrich  Vsenli  und  Oszwald  Brand  in- 
namen  und  als  raezbotten  der  wisen  fursichtigen  des  burgermeisters,  des 
racz  und  gemeiner  statt  von  Basel  mit  irm  vollen  gcwalt,  so  sy  mit  iro 
statt  versigeltcn  brieflf  zogten  und  verhören  lieszen,  an  einem,  und  Ottman 
Lüdy  und  Heinrich  Bronbach  von  Rynvelden  an  dem  andern  teile.  Und  15 
die  vorgenanten  Heinrich  Ysenli  und  Oszwald  Brand  offnoten  innamen  der 
von  Basel  durch  irn  fürsprechcn  und  sprachen  also,  wie  sy  uff  den  nehsten 
donrstag  vor  dem  heiligen  pfingstag  nehst  vergangen  och  alhic  vor  mir  und 
dem  gerichtc  werent  und  die  genempten  Ottman  Lüdin  und  Heinrich  Bron- 
bach bcclagt  haben,  semlich  ir  clegt  dozcmal  also  gewesen  und  noch  20 
sye : Nach  dem  und  die  durchluchtig  hochgebomc  herschafft  von 

Osterrich  und  die  iren  zem  teil  von  Rynvelden  wegen  mit  der  statt  Basel 
in  einem  sweren  krieg  gewesen  werent,  und  aber  ein  richtung  zwuschand 
inen  umb  sölich  zwöytracht  were  getroffen  worden,  die  under  anderm  wistc, 
daz  dewedre  partye  noch  die  sinen  dem  andern  teile  noch  den  sinen  de-  25 
heinen  kumer  noch  schaden  zu  fugen  sölte  noch  semlichs  gestatten  zetund, 
söliche  richtung  zu  haltend  die  obgenanten  knecht  och  geswom  hetten : 
also  habe  es  sich  nach  derselben  richtung  gemachet,  daz  die  egenanten 
Ottman  Lüdy  und  Heinrich  Bronbach  mit  dem  hoptman  und  den  von  Ryn- 
veldcn  in  etwaz  stosz  komen  syend.  Und  durch  daz  sölich  zwöytracht  30 
zwüschent  inen  zem  miltosten  und  äne  merren  kumer  hingeleit  möchten 
werden,  do  leite  sich  ein  rate  von  Basel  in  die  sach  und  schuften  sovil,  daz 
beide  teile  für  sy  kemmende  und  verhört  wurden ; hetten  vil  arbeit  mit 
inen,  daz  si  sy  gernne  in  der  gütlichcit  übertragen  hetten.  Und  wond  sy 
aber  sölichs  an  inen  nit  vinden  möchten,  do  butte  inen  der  hoptman  von  35 
sin  selbs  und  der  von  Rynfclden  wegen  recht  für  im  rate  oder  gerichte 
recht  umb  recht  zu  halten.  Daz  alles  inen  Ottman  Lüdy  und  Heinrich 
Brünbach  abslügen  und  dez  nit  ingann  wölten.  Uff  semlichs  sy  nun  inen 
seiten  und  gebutten,  sider  sy  des  rechten  nit  uff  sy  komen  wölten,  daz  sy  da  der 
herschafft  von  Österrich,  den  von  Rynvelden  noch  den  iren  dheinen  Unwillen  10 
noch  schaden  von  noch  usz  ir  statt,  och  iren  gerichten  noch  gebieten  zu  ziehen 
wölten.  Über  daz  syend  sy  usz  ir  statt  gangen,  habent  mit  zwön  knechten 
die  sy  noch  umb  ir  missetäte  und  unrecht  in  gevangknüs  haben,  einen  an- 
schlag  getane,  her  Wilhelms  von  Grunemberg  amptman  sin  hus  zever- 


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brenende,  des  och  die  knecht  vcrjechen  haben.  Darzü  syend  sy  uff  die 
Harde  gangen  und  habend  uff  des  richs  sträsze  uff  der  herschafft  lute  ge- 
wartet; sunder  Ottraan  Lüdy  sye  daselbs  Andres  Wintterlinger  ankomcn, 
habe  den  frevenlich  angevallen  und  hette  im  gerne  Übels  zugefugt,  dcnnc 
5 daz  er  sich  mit  manheit  von  im  hüwe.  Syend  darnach  beide  in  ir  statt 
gangen  in  ein  fryhcit,  und  wider  darusz  über  ir  statt  mure  usz  by  nacht 
gestigcn,  und  habend  drü  huser  verbrant,  alles  unbewart  ir  eren  und  och 
über  daz  inen  daz  verbotten  sy  worden.  Uff  söüchen  mütwillen  die  von 
Basel  nach  inen  gcstelt  und  sy  ingcvangknüs  bracht,  sy  och  von  anruffung 
10  wegen  der  von  Rynvelden  für  gerichte  gestelt,  sy  vom  rechten  wider  inge- 
leit. Also  haben  sy  uszbrochen,  syen  dem  rechten  entwichen  und  habend 
also  wider  ir  statt  fryheit  und  harkomenheit,  och  wider  die  richtung,  die 
sy  doch  hoch  gcschwom  haben,  frevenlich  getane;  daz  doch  inen  und  einer 
jeglichen  rieh  statt  unlidenlich  und  inen  svverlich  angelegen  sy,  und  möch- 
15  ten  des  wol  in  sweren  kumer*)  kumen.  Darumb  sy  nu  an  dem  obgenanten 
und  ersten  rechtlichen  tag  und  noch  hütt  by  tag  getrüwent,  das  sy  hietunte 
billich  und  mit  recht  ire  üb  vcrwurckt  haben  und  man  sy  och  vom  leben 
zu  dem  tod  mit  recht  richten  sölle,  als  sy  och  daz  dozemal  zu  urteile  ge- 
seezt  haben.  Uff  semliche  der  von  Basel  erbre  bottschafft  clegt  der 

20  vorgenanten  Ottman  Lüdys  und  Heinrich  Bronbachs  antwurt  stfind  durch 
irn  fürsprechen:  daz  war  sy,  daz  ein  richtung  zwüschend  der  herschafft  von 
Osterrich  und  den  von  Basel  beschecben  sy,  die  under  anderm  innhalt,  daz 
jederman  widertimb  zu  dem  sinen  körnen  sfllte,  als  och  daz  offenlich  ver- 
kündt  wurde.  Uff  sölichs  und  in  allem  gütten  sy  gen  Rynvelden  in  die 
25  statt  giengent,  wölten  och  zu  dem  iren  und  irn  fründen  daselbs  scchcn. 
Indem  sy  nu  durch  den  hoptman  daselbs  frevenlich  gedrenckt  wurden,  daz 
sy  die  richtung  swören  müsten,  wie  wol  sy  die  äne  sölichs  willenglich 
gehalten  wöltent  haben,  schieden  also  von  der  statt  Rynvelden,  wüsten  uff 
die  zyt  mit  inen  nüczit  denne  gücz  zu  schaffen  haben.  Indem  und  äne  alle 
30  ire  schuld  inen  die  von  Rynvelden  tröwten,  inen  Übels  an  irm  lib  und  gut 
zu  zefugende,  habent  och  inen  mit  gewalt  und  unverdienet  ir  gut  daselbs 
genomen  und  vil  ander  Unwillen  zügezogen,  über  dz  daz  sy  sich  gen  inen, 
vor  und  e die  sach  zu  solicher  swercr  vygentschafft  komen  sy,  göttlich 
erbotten  haben,  ob  jeman  sy  gen  inen  verleidiget  und  anders  geschuldigct 
35  habe,  denne  billich  sy  sich  scmlichs  zu  entsiahende;  der  sy  sich  nit  von 
inen  wölten  benögen,  sunder  habent  inen  sölichen  kumer  zögezogen,  und 
syend  irs  lips  noch  lebens  vor  inen  nit  sicher  gewesen.  Es  sye  och  war, 
daz  die  von  Basel  sich  in  die  sach  geleit  haben  und  die  gern  verricht  hot- 
ten in  früntschafft.  Nun  alz  daz  nit  sin  möchte,  so  haben  sy  dem  hoptman 
40  von  Rynvelden  von  der  herschafft  und  der  von  Rynvelden  wegen  recht  ge- 
botten  für  die  wysen  fürsichtigen  schultheiszen  und  rftte  der  stette  Bern 
Solottem  Luczern  undb)  annder  eidgenoszen,  och  uff  die  von  Mülhusen,  an 
wclichcm  ende  inen  daz  fugklichen  sy,  da  recht  umb  recht  zu  halten,  zö 
geben  und  zunemende.  Daz  inen  abgeslagen  wurde.  Sy  begerten  och  von 
46  2S«.  a)  inswerenkuner  A.  b)  wiederhell  A. 

Urkundenbuch  der  Stadt  Basel.  VII.  53 


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den  von  Basel  zu  wiszende,  sider  ir  meynung  wörc,  die  herschafft  noch  die 
von  Rynvelden  usz  ir  statt  noch  usz  irn  gerichten  nit  zübekriegende,  daz 
sy  denne  inen  zeverständ  geben  wölten,  wie  verre  ire  gericht  und  gebiette 
giengend,  umb  dz  sy  eim  sölichen  dester  basz  nach  gän  möchten.  Dez  sy 
aber  nit  meinten  pflichtig  sin  und  fürwantend,  sy  wirent  solicher  anmütung  5 
von  fürsten  und  herren  erlaszen  worden.  Darzü  sye  wär,  daz  die  knechte, 
so  die  von  Basel  gevangen  haben,  inen  zeverständ  giben,  ob  ez  inen  ze 
willen  wöre,  so  wölten  sy  her  Wilhelms  von  Grunemberg  vogt,  der  inen 
vil  züsaezte,  sin  hus  verbrennen;  daz  sy  och  gemne  gesechen  hetten,  wann 
och  er  der  herschafft  zugehorte  und  ir  vygend  werc.  So  sprach  Ottman  10 
Uüdy,  er  logne  och  nit,  er  griffe  Andres  Wintterlinger  an  uff  der  Hard  und 
hette  im  gernne  Übels  zu  gezogen,  wann  er  och  der  herschafft  diener  werc; 
doch  engienge  er  im,  daz  im  nüczit  bescheche.  Aber  als  die  von  Basel  in 
ir  clegt  meldent,  sy  syent  frevenlich  in  ir  statt  nach  sölichen  geschichten 
gangen,  daz  och  mengklich  verstnn  möge,  daz  sy  dz  nit  in  argem  getan,  15 
sunnder  bewamüs  halb  in  eren.  So  sy  wäre,  dz  sy  eigenlich  fürkemme, 
wie  sy  gcschuldigct  wurden,  daz  sy  an  dem  gelt,  so  die  zwen  knecht,  die 
sy  gevangen  haben,  einem  knccht  nömende,  irn  teile  och  darinnc  genomen 
hetten ; und  wond  sy  nu  dez  unschuldig  werent,  do  giegend  sy  in  gütter 
meynung  gen  Basel,  sunder  sich  darinnc  zeverantwürten.  Also  zestunde  30 
wurden  sy  gewamet,  daz  sy  sich  in  der  mäsz  hielten,  denne  wurde  ein  ge- 
walt  ir  geware,  man  wurde  sy  hanthaben.  Also  giengent  sy  sölicher  sor- 
genhalbe in  die  friheit  Indem  nu  aber  inen  sölichc  Warnung  kömrae,  daz 
sy  nit  darinn  getruwtend  sicher  zü  sind,  und  stigen  also  über  die  mure 
usz.  Also  kemme  inen  für,  wie  inen  von  den  vygenden  die  straszen  ver-  35 
halten  werent,  und  umb  daz  sy  dester  basz  an  ir  gewarsami  komen  möch- 
ten und  die  uff  der  hutt  zfl  dem  füre  lieffend,  do  sticszcn  sy  die  drü  hüser 
an.  Und  habend  also  vor  disen  Sachen  allen  und  vor  gütter  zyte  der  her- 
schafft  und  den  von  Rynvelden  abgeseit  und  darinne  ir  ere  wol  bewart,  als 
sy  sölichs,  och  so  daz  zü  schulden  kome,  wol  und  mit  eren  getrüwent  zü-  30 
verantwürten.  Darzü  so  haben  sy  sölichen  brande  und  zügriffe  uff  noch  in 
der  von  Basel  gerichtc  noch  gebiete  nit  getane,  noch  inen  noch  den  iren 
dcheinen  schaden  zfigefügt  noch  ungernne  tün  wölten.  Ilarumb  so  getrü- 
wen  die  knecht  dem  rechten  den  von  Basel  umb  ir  ansprach  nuczit  schul- 
dig noch  verbunden  zc  sind.  Und  also  wurde  dozcmal  nach  semlichcr  35 

clag  und  antwürt  der  von  Basel  fürsprech  urteil  zügeben  gefragt,  der  sich 
ouch  semlicher  urteile  zü  sprechende  genomen  hette  zübedenckende  und 
darumb  fürbas  rate  zü  haben  uncz  uff  disen  huttigen  tag.  Also  offnoten 
och  sy  mit  fürsprechen,  sider  es  also  verlassen  were,  so  werent  sy  hie  der 
urteil  zü  erwarten,  bättend  inen  och  die  zügebende.  Und  also  nach  clag  tu 
antwürt  rede  und  Widerrede  beider  partyen  und  nach  mcrckung  der  sach, 
do  fragt  ich  der  obgenant  schultheis  das  gericht  gemeinlich  uff  ir  eide,  was 
harumb  recht  were.  Also  ward  uff  den  eide  nach  miner  frag  erkennt  und 
erteilt:  sider  die  vorgenanten  Ottman  Lüdy  und  Heinrich  Bronbach  deheinen 
brand  noch  zügriff  in  der  von  Basel  gerichte  noch  gebiette  nit  getane,  och  45 


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sy  noch  die  iren  nit  angriffen  noch  geschediget  haben,  das  och  die  selben 
Ottman  Lüdin  und  Heinrich  Bronbach  nit  irn  lib  noch  leben  harinne  ver- 
würcket  haben,  in  maszc  das  man  sy  darumb  weder  an  lib  noch  an  irm  leben 
straffen  möge;  sundcr  och  daz  sy  von  den  dickgenanten  von  Basel  und  ir  bott- 
5 schafft  mit  recht  umb  die  obgedaht  ir  anspräch  ledig  und  genczlich  komcn  sin 
sollend.  Doch  daz  die  selben  Otman  Lüdy  und  Heinrich  Bronbach  ein  geswo- 
ren  urfecht  und  einen  versigelten  brieff  über  sich  geben  sollent,  den  von  Basel 
noch  den  iren  von  der  obgcrfi[r|ten  sach  und  gevangknüs  wegen  deheinen 
kumcr  züzefügende,  sunder  nach  Ordnung  und  erkantnus  eins  räcz  zu  Solot- 
10  tern.  Des  bätteud  inen  beide  teile  brieff  urkunde  ze  geben,  die  och  inen 
in  glichcr  forme  erkent  wurdent.  Und  warent  daby,  so  harumb  urteil 

gäben,  die  fromen  wisen  Bernhart  von  Malrein,  Hans  Wagner,  Clas  von 
Wtngi,  Mathis  Zuber  der  crimer,  Hans  Hagen,  Cünrat  Schüchly,  Cuncz- 
man  Hagwart,  Hans  Bruner,  Ruff  Ostermund,  Ulrich  Hankrät,  Andres  Bürly, 
15  Rüff  Gürtelly,  Hans  Spiegelberg,  Felix  Sigrist,  Hensly  Karly,  Cünrat  Gras- 
wili  der  schnider,  Cünrat  Graswili  der  treyger,  Hans  Wcrnher,  Rudy  Vogt, 
Wolfly  Sangli,  des  racz  zu  Solottern.  Und  wand  dis  sach  vor  mir  dem  ob- 
genanten Hcnman  von  Spiegelberg  schultheiszen  Zugängen  ist,  harumb  so 
habe  ich  min  insigel  von  des  gcrichcz  wegen  offcnlich  gehenckt  an  disen 
20  brieff  zwen  gelich,  die  geben  sind  in  dem  järe  und  an  dem  tag  als  vor  stät 

267.  Ottmann  Lüdy  und  Heinrich  Bronbach  von  Rynvelden  schwören 

den  Städten  Basel  und  Solothurn  Urfehde.  — 1450  Juni  8. 

Original  St.Urk.  «*  144.3.  — Concept  StA.  Solothurn  Denkwürdige 

Sachen  /,  138. 

25  Siegel  des  Junkers  Hartman  vom  Stein  vogt  zu  Bipp. 

268.  Hans  von  Münstrol  Ritter  entsagt  seiner  auf  dem 

Rechtstage  zu  Colmar  gegen  Basel  erhobenen  Klage,  da  er  gemäss 
der  Breisacher  Richtung  seine  Entschädigung  dem  Herzog  Albrecht 
von  Österreich  überlassen  hat.  — 1^0  Juni  18. 

30  Original  St.Urk.  nt  1445. 

Hängendes  Siegel  des  Grafen  Hans  von  Tiers  fein. 

269.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  einen 

Spruch  der  Fünfe  betreffend  die  Benutzung  des  Birsig  durch  einen 
genannten  Bader.  — Juni  19. 

35  Original  Weberzunft  Urk.  tf  3. 

Hängendes  Siegel  des  Rats. 

Wir  Bernhart  von  Ratperg  ritter  Bürgermeister  und  der  rate  zu  Basel 
tünd  kunt  menglichem  mit  disem  briefe,  dz  für  uns  kommen  sint  Claws 
Heltprunn,  Hanns  Geriller,  Burckart  Besserer,  Hanns  Stüber  der  zimberman, 


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und  Reinliart  Valkencr  der  mürer,  unser  bürgere,  die  fünfte  so  von  unser 
stette  wegen  über  die  büwe  gescczt  sint,  und  hand  uns  verkündet  und  ge- 
offenet,  wie  dz  für  sy  kommen  syent  die  erberen  meistcr  Ülman  Vischer 
der  kesseler,  Claws  Mcyger  der  schliffer  und  Hanns  Schnell  der  müiler 
an  den  Steinen,  die  wasscrmcister  uff  dem  oberen  Birsich  in  unser  statt  5 
Basel,  und  hand  da  geclagt  zu  Heinrichen  Wagner  den  bader  in  der  bad- 
stuben,  die  gelegen  ist  under  an  sant  Lienhartz  berg,  wie  dz  der  selb  Hein- 
rich Wagner  das  wasser,  so  man  nerapt  den  oberen  Birsich,  als  es  denn  an 
der  selben  sincr  badstüben  hin  louffet,  nemme  und  bruche  zü  siner  notturfft, 
als  digke  und  vil  im  das  füglich  und  eben  sye,  und  aber  inen  nit  gehörig  10 
sin  noch  tün  wülte  als  ander,  so  denn  ouch  uff  dem  selben  Birsich  gesessen 
werend;  und  getrüwcten  wol,  wöltc  er  uff  dem  Birsich  siezen  und  das  wasser 
bruchcn  zu  siner  badstüben,  dz  er  denn  als  vil  in  verbunden  sin  solle  und 
tun  mit  allen  dingen  als  ander,  die  denn  do  ouch  uff  dem  Birsich  gesessen 
werent  etc.  Daruff  nu  der  egenant  Heinrich  Wagner  antwurt,  er  getrüwte  nit,  15 
dz  er  inen  uczit  zetünde  [schuldig]  noch  verbunden  sin  solte,  denn  er  hette 
eynen  sod,  darusz  er  Wassers  ein  güt  notturfft  hette  und  inen  an  dem  Birsich 
nit  so  vil  schaden  tete;  doch  was  die  fünff  darumb  erkanntent,  da  by  wülte 
er  cs  laszen  bliben  und  bestan  etc.  Und  begerten  da  zu  beden  syten,  dz  man 
das  also  solte  besehen.  Also  nach  ir  beder  teilen  clag  antwurt  rede  und  20 
Widerrede,  so  hettent  sy  das  wasser  und  den  sode  und  die  Sachen  eygentlich 
besehen  und  daruff  eynheleclich  erkennt : dz  der  obgenant  Heinrich  Wagner 
nu  und  hinnenfür  den  erberen  meisteren,  so  dcn[n]  ye  zu  ziten  wasser  mei- 
ster  sint,  gehörig  sin  sol  und  inen  tün  so  vil  und  was  inen  der  bader  zü 
Mülcnstein  tüt  und  der  bader  an  den  Steynen,  one  alle  Widerrede,  er  25 
brechte  denn  für  mit  giiter  kuntschafft  und  mit  briefen,  dz  er  das  nit  tun 
söltc.  Und  wannd  die  obgenanten  fünffc  disz  also  erkennt  und  usz- 

gesprochen  hand,  dar  umb  so  wollent  wir  und  gebieten  ouch,  dz  man  cs 
also  stete  und  veste  halte  und  da  wider  niemand  tüe  in  dhein  wise.  Des 
zu  urkunde  so  haben  wir  unser  stette  grosz  ingesigel  getan  hencken  an  30 
disen  brieff,  der  geben  ist  uff  fritag  nach  Viti  und  Modesti  des  jares  als 
man  zalt  von  der  gebürt  Cristi  vierzehenhundert  und  fünffezig  jare, 

270.  Hanns  Bernhart  ze  Ryn  entsagt  seiner  auf  dem  Rechtslage 

zu  Colmar  gegen  Basel  erhobenen  Klage,  da  er  gemäss  der  Brei- 
sacher Richtung  seine  Entschädigung  dem  Herzog  Albrecht  von  35 
Österreich  überlassen  hat.  — 1450  Juni  20. 

Original  St.Urk.  tf  1446. 

Hängendes  Siegel. 

271.  Heinrich  Meiger  Burger  von  Basel  bekennt,  dass  er 

den  Pfandbrief  des  Peter  von  Mors  berg  über  die  Grafschaft  Pfirt  w 
am  18.  September  1449  an  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  über- 
geben hat.  — 14 jo  Juni  2j. 


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Gleichseitige  Copie  Adelsarchiv  Morsberg. 

Der  Inhalt  dieser  nicht  deutlich  gefassten  Urkunde  steht  offenbar  itn 

Zusammenhang  mit  der  Rückerwerbung  der  Grafschaft  durch  Öster- 
reich gemäss  der  Breisacher  Richtung.  Vgl.  «*  tgp  § 22. 

5 Ich  Heinrich  Meiger  burgcr  ze  Basel  bekenn  ofTennlich  mit  disem 
briefe:  Als  mir  der  streng  vest  herr  Peter  von  Morspcrg  ritter  jerlich  I.XXX 
gülden  gelts  ze  zinse  pflichtig  und  schuldig  gewesen  ist,  dor  umbe  eyn 
pfandbrieff  von  viertusent  gülden  über  die  herrschafft  Pfirt  wisende  mir  ver- 
setzt was,  alles  nach  uszwisungc  eyns  houbtbriefes,  so  ich  dor  umbe  ver- 
10  sigelt  innhatte,  dz  ich  da  den  selben  brieff  den  fursichtigen  wisen  burger- 
meister und  rate  der  statt  Basel  ubergeben  habe  uff  fritag  vor  sannt  Matheus 
tag  des  heiligen  zwolffbotten  in  dem  jare  als  man  zaltc  tusent  vierhundert 
viertzig  und  nun  jore,  wannd  die  selben  myn  herren  von  Basel  scmlich 
zinse  uff  sich  genommen  hand.  Zu  urkunde  vcrsigelt  mit  mynem  eigenen 
15  ingcsigel.  Geben  uff  zinstag  sannt  Johanns  obend  ze  sungichten  in  dem 
jare  als  man  nach  gots  gebürte  zalte  vierzchcnhundert  und  funffzig  jore. 

272.  Bürgermeister  und  Rat  von  Breisach  stiften  einen  Ver- 
gleich zwischen  den  Schiff leuten  von  Strass  bürg  und  von  Basel  be- 
treffend die  Beförderung  der  Rompilger,  giltig  bis  1451  Februar  2. 
20  — 14 50  Juni  jo. 

Original  Schiffleuten  Urk.  nt  7. 

Spuren  des  hängenden  Siegels. 

Ze  wissend:  von  solicher  spenn  und  zweyung  wegen,  so  sich  zwuschen 
den  schifflüten  von  Straszburg  uff  ein  und  den  schifflüten  von  Basel  uff  die 
25  andersit  als  von  der  bilger  und  bruderschiffen  wegen,  so  in  discr  Romfart 
den  Ryn  abe  gefertiget  werden,  erhebt  und  gemacht  habent,  dorumb  sy  zu 
beyden  syten  uff  hüt  datum  disz  brieffes  mit  ir  herren  und  (runden  erbern 
trcffclichcn  ratszbotten,  nemlich  die  schifflutc  von  Straszburg  mit  den  stren- 
gen fümemen  und  wisen  hern  Heintzcn  von  Mülnheym  ritter,  her  Cunratcn 
30  Armbroster  altammeistcr  und  Hannsen  von  Lutzen,  und  die  schifffute  von 
Basel  mit  den  ersamen  wysen  Andres  Ospernel  und  Conraten  Kunlin  statt- 
schribcr  zu  Basel  har  gen  Brysach  zu  gütlichen  tagen  komen  sint  und  uns 
Bürgermeister  und  rate  ze  Bryszach  gebetten  haben,  das  wir  unszer  erbern 
ratsfründe  inen  zu  schiben  und  denen  cmpfelhcn  wcltent,  sy  beydeteyle  in 
35  solichen  iren  spennen  züverhorend  und  zcversuchcnd,  ob  sy  die  in  frünt- 
schafft  gütlich  übertragen  möchtent.  Das  ouch  wir  burgermeister  und  rate 
zu  Bryszach  umb  beyder  obgenanten  parthien  ernstlicher  bitte  willen  also 
getan  und  dazu  geschickt  habent  von  unszerm  rate  die  vesten  ersamen  und 
wisen  Hannszen  von  Wyszwilr,  Bartholome  von  Pforr,  Hannsen  Jüntlin, 
40  Hannszen  Künig,  Clewin  Gyselin  und  Clewin  Sigristen,  die  ouch  beyder 
obgenanter  parthien  clag  antwort  rede  und  Widerrede  also  gütlich  verhört 
und  noch  mcngerley  gesüchs  der  (rüntlicheit  die  selben  schifflutc  von  Strasz- 
burg und  von  Basel  umb  solich  obgcmelten  ir  spenn  geeynet  und  über 


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tragen,  als  sie  uns  das  fürbrocht  hand,  in  die  wise  und  form,  als  hamoch 
geschriben  stat.  Dem  ist  also:  Was  bilger  oder  brüder  schiffen  die 

schifflute  ze  Basel  von  dis  hyn  untz  uff  unszer  lieben  frowen  tag  zu  der 
liechtmesz  schicrest  künfftig  ze  Basel  verdingen  werdent  den  Rynab  untz 
gen  Mentz  ze  füren  und  darinn  achtzig  menschcn  oder  dryer  mynder  un-  5 
geverlich  oder  darobe,  wie  vil  der  werent,  sin  werdent,  die  sollent  sy  den 
schifAüten  ze  Straszburg  an  land  Ufern  und  inen  das  gefert  für  Straszburg 
abc  ze  tünde  übergeben  und  volgen  laszen.  Und  als  man  von  einem  yeg- 
liehen  menschen,  so  man  von  Basel  untz  gen  Mentz  verdingt  zc  furen,  lür 
zoll  und  fürlon  zehen  alt  blapphart  ze  lone  nympt  nach  der  satzunge  dar-  10 
umb  gemacht,  da  sollent  die  schifflüte  von  Base!  von  yeglichem  menschen 
ze  Straszburg  an  land  gelifert  nemen  vier  alt  blapphart  von  den  zehen 
blappharten,  und  die  übrigen  sechs  alt  blapphart  sollent  den  schifllüten 
ze  Straszburg,  die  die  Mentzer  bilger  schiffe  also  für  abe  luren  werdent, 
gelangen  und  volgen.  Die  schifflüte  von  Basel  sollent  ouch  den  brüdem,  15 
so  sie  die  zu  Basel  verdingen,  vorab  sagen,  das  sie  inen  die  vier  plapphart 
zu  Straszburg  geben  werden.  Wer  aber  Sache  das  den  scliifflüten  von  Basel 
der  schifflone  von  den  bilgern  im  schiff  nit  werden  möcht  und  sy  villicht 
meynen  woltent  den  nit  ze  geben,  untz  das  sy  gen  Mentz,  oder  wo  ire 
yeglicher  nydwendig  Straszburg  uszgon  wurde,  gefürt  worden  werent,  alsz-  20 
denn  so  sollent  die  schifflüte  ze  Straszburg,  den  denn  ye  zu  zyten  solich 
gefert  der  Mentzer  schiffen  gefallen  würt,  dem  schiff  herren  von  Basel, 
der  inen  solich  gefert  übergeben  hatt,  fürderlich  und  unverzogenlich,  ec 
er  da  von  lande  fart,  geben  und  bezalcn  von  yeglichem  menschen,  so 
denn  zu  Basel  für  die  zehen  plaphart  verdingt  und  gen  Straszburg  an  lande  25 
gelifert  worden  ist,  vier  alt  blaphart,  und  sol  im  ouch  dazu  geben  umb  das 
schiff  syben  halben  guter  Rynscher  guldin  und  nit  me,  doch  also  das  daz 
schiff  zü  Basel  mit  büdemen  bencken  und  ryemen  noch  notdurfft  gemacht 
und  bereyt  sy  ungcvcrlich.  Wer  aber  sach  das  ein  solich  bruder  schiff  nit 
in  der  mosz  wer,  das  die  vertigere  zü  Straszburg  erkanten,  das  die  bilgerin  so 
nit  mit  dem  schiff  versorgt  werent  gen  Mentz  zü  farend,  so  mag  der 
schiflherre  zü  Straszburg,  dem  das  gevert  gevallet,  die  bilgerin  in  ein  ander 
schiff  setzen,  doch  also  das  er  dem  schiftherrcn  von  Basel  ein  guldin  an 
sinem  schiff  zü  stür  gebe.  Und  sol  dirre  übertrag  bestan  und  gehalten  wer- 
den von  beyden  obgenanten  parthyen  untz  uff  den  vorgenanten  unszer  lieben  35 
frowentag  zü  der  liechtmesz  schierst  künfftig  und  nit  fürer;  doch  beyden 
parthien  sust  an  iren  rechtungen  gantz  unschedlich  und  unvergriffen.  Des 
alles  zü  worem  urkünde  sint  diser  brieff  zwen  glych  gemacht  und  mit  un- 
szer statt  secret  anhangendem  ingesigel  von  ir  beyderteyl  ernstlicher  bette 
wegen  versigelt  uff  zynstag  noch  sant  Peters  und  Paulus  der  heiligen  zwolff  40 
botten  tag  des  jares  als  man  zalt  noch  unszers  lieben  herren  Cristi  gebürt 
viertzehenhundert  und  fünffzig  jore. 

273.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkündigen  den  Ver- 
trag, den  ihre  Boten  Ritter  Hemmann  Offenburg,  Heinrich  Haibisen 


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423 


und  Hans  Bidermann  zwischen  der  Stadt  Solothurn  und  Graf  Hans 
von  Tierstein  gestiftet  haben,  dahin  lautend,  dass  die  Stadt  dem 
Grafen  sein  Schloss  Tierstein  wieder  übergeben  soll,  das  sie  im 
österreichischen  Kriege  besetzt  hatte,  weil  der  Graf  österreichischer 
6 Hauptmann  zu  Ensisheim  war.  — 1450  Juli  1. 

Original  StA.  Solothurn. 

*Solothurner  Wochenblatt  tSrj  fiag.  225  rf  27. 

Hängendes  Secretsiegel  von  Basel. 

274.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  ein  erneutes 
10  Verbot  der  Fünfe  zur  Bebauung  der  Almende  hinter  dem  Kloster 
St.  Clara  in  Klein  Basel  (vgl.  rf  219).  Der  Spruch  erging  nach 
nochmaligem  Zeugenverhör  und  Vorlegung  von  Urkunden  durch 
den  Schaffner,  besundcr  eynen  latinischen  brief,  wisende  wie  vorzitcn  eyn 
brötmeister  sinera  sun  ettliche  huser  mullen  und  ander  guter  by  und  um 
15  sant  Cloren  gelegen  vergäbet  hette;  die  anderen  tutzschen  bricfe  wisetten, 
wie  desselben  brötmeisters  sun  dieselben  gutere  an  das  gotzhusz  ze  sannt 
Cloren  verordenet  hette  etc.  — I4S°  Juli  14. 

Original  St.Urk.  «*  1447. 

Hängendes  Siegel  des  Rats. 

20  275.  Adelheid  Äbtissin  zu  Ottmarsheim  entsagt  ihrer  auf  dem 

Rechtstage  zu  Colmar  gegen  Basel  erhobenen  Klage,  da  sie  gemäss 
der  Breisachcr  Richtung  ihre  Entschädigung  dem  Herzog  Albrecht 
von  Österreich  überlassen  hat.  Die  Klage  besagte:  Von  erst  xxx 
guter  hopts  win,  so  uns  die  von  Hasel  genommen  haben  uf  sant  Martins 
25  tag  im  xLiiij  jore  [ 1444  November  II.  7.  Item  umb  den  brand  des  dorffes 
Ottmcrszhcim,  dar  uffe  wir  hatten  iijc  viertel  korengeltz,  xxvij  lib.  und  Lxx 
hünre  geltz  anno  xLquinto.  Item  drye  schüren  verbrand  und  unser  koren  dar 
inne,  den  schaden  wir  schaczten  für  vc  guldin,  beschach  acht  tag  nach  corporis 
Christi  anno  xl.V“  [144J  Juni  J.].  Item  umb  dz  stock  uftbrechen.  Item 
30  umb  xl.ij  stuck  edelgestein,  so  us  unser  frowen  tafelen  gebrochen  worden 
ist.  Item  umb  dz  brechen  und  den  frevel,  so  sy  begangen  hand  an  sand 
Kurins  woge,  die  kilchtüren  zerbrechen  und  ander  unfur,  so  sy  in  unserer 
kilchen  begangen  hand.  Item  den  brand,  so  beschehcn  ist  am  erüezgang 
thormenter,  costet  der  krüezgang,  also  er  nüwe  gebuwen  wz,  ijc  guldin, 
35  verbrand  nüwe  tylen  logend  abnander,  costcnd  XLV  lib.,  uff  sant  Mathis 
tag  im  xlv“  jore  [ 1445  September  21.).  Item  Lx  schoff  genommen  uff 
die  zit,  also  sy  dz  Brisgöw  bär ('betten  und  branten.  Item  züm  leezsten 
umb  den  brand,  so  sy  geton  hand  uff  donrstag  in  den  phingsten  anno  xLVj” 
[1446  Juni  9.],  hand  sy  verbrand  dz  gancze  closter,  hindangeseezt  die 


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424 


kilche,  die  möcht  nit  brennen  der  gcweilb  haltt.  Summa  des  anschlages  des 
schaden  tryfTt  sich  by  fünf  thusend  guldin  und  darüber. 

— 1450  Juli  16. 

Original  St.Urk.  rf  1448, 

Hängendes  Siegel  der  Äbtissin.  5 

276.  Graf  Hans  von  Tierstein  österreichischer  Hauptmann 
su  Ensisheim  und  die  Städte  Basel  Frciburg  i.  B.  Colmar  und 
Breisach  Schlüssen  einen  Münsvcrtrag,  giltig  vom  8.  September  an.  . 

— 1450  Juli  16. 

Gleichzeitige  Copie  Stadt A.  Freiburg  i.  B.  (B).  — Corrigiertes  Con-  10 

cept  ebenda  (C).  — Gleichzeitige  Copie  Bezirksarchiv  Colmar. 

Wir  groff  Hans  von  Tierstein,  unsers  gnedigen  herren  von  Österrich 
etc.  houptman  zu  Ensisheim,  und  wir  die  burgermcistere  rote  und  bürgere 
gemeinlich  der  stetten  Basel  Friburg  Colmer  und  ßrisacli  bekennen  und 
tunt  kunt  aller  mcnglichem  mit  disem  brieff:  Als  manigerley  frömde  mün-  15 
czcn  in  unser  müncz  kompt  und  in  lauft,  das  uns  allen  munezgenossen 
mangel  und  bresten  in  unser  muncz  brocht  hatt,  darumb  wir  alle  unsere 
erbere  botten  gon  Nuwenburg  und  nu  zülest  gon  Friburg  züsamene  gesant 
und  sich  do  von  underreden  gelossen  hant,  und  sint  alle  einhelleclichcn 
uberkomen  und  eins  worden  diser  nochgeschribener  stucke  zu  haltende  und  20 
do  by  zu  blibende,  als  hie  noch  begriffen  und  gelutert  ist*):  [1]  Item 

des  ersten,  das  ein  jeglicher  in  dem  zirckel  des  munezbrieffs  begriffen  nit 
mer  geben  noch  nemen  sollen,  es  sye  an  zinsen  schulden  köuffen  und  ver- 
köuffen,  denne  ein  pfunt  und  zwen  Schilling  stebeler  pfennige  fiir  einen  gul- 
din.  Were  aber  das  ycmant  in  dem  selben  zirckel  des  munezbrieffs  einen  25 
guldin  oder  mer  köuffen  wolt,  cs  were  an  wehssein  oder  sust,  der  sol  und 
mag  ein  pfunt  zwen  Schilling  und  vier  stebeler  pfennige  darumb  geben,  ouch 
der  wehsseler,  wer  der  were,  nit  me  darumb  nemen  noch  nicman  turcr  noch 
höher  köuffen  oder  verkouffen.  [2]  Item  umb  einen  Meczblanckcn  nit 

mer  geben  noch  hoher  nemen  denne  zwenundzwenczig  stebeler  pfen-  30 
nig.  [3]  Item  einen  alten  blaphart  und  einen  Behemschen,  die  gut  sint, 

yeglichen  für  dryzehen  stcbler.  [4]  Item  einen  kruczblaphart  oder 

einen  Baseler  blaphart  yeglichen  für  zwölf  stebeler.  [5]  Item  einen 

liechtstock  blaphart  für  zehen  steblcr.  [6]  Item  einen  Bcrnblaphart 

für  nun  stebeler.  [7]  Item  die  kleinen  Bernerlin  eins  für  dry  stebc-  35 

ler.  [8]  Item  die  babst  vierer  oder  quarten  ein  für  vierdhalben  Steh- 
ler und  die  sibner  einen  für  siben  stcbler.  [9]  Und  sol  disz  also  von 

mcnglichem,  wer  der  ist,  nicmant  uszgenommen,  in  dem  zirckel  des  muncz- 
brieves  begriffen  gehalten  und  on  intrag  vollczogen  werden.  Were  aber 

278.  a)  Der  Anfang  tautet  in  C : Dis  ist  unsers  gnedigen  herren  von  Österrich  etc.  und  ooch  40 
der  stetten  Basel  Friburg  Colmar  und  Urisach  erber  rStesbottcn  als  müntzgenossen  von  der 
müntza  wegen  underredung  und  überkomenüsse,  so  sie  einmüntklicben  miteinander  uberkomen 
sint,  inmaszen  als  hienach  geschriben  statt. 


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425 


Sache  das  solichs  von  yemant  nitt  gehalten  noch  vollzogen  wurde,  als  ob- 
stot,  so  ist  und  sol  ein  yeglicher  darumb  zü  rechter  pene  und  straff  von 
ycglichcm  stucke  als  obgeschribcn  stat,  also  dicke  er  das  tut  oder  verbrichet, 
unablässig  und  ongenade  geben  und  vervallen  sin  zehen  Schilling  stebler 
5 pfennige.  [io]  Es  sollen  ouch  alle  und  jeglicher  hcrren  ritter  oder  stat  in 
dem  zirckcl  des  munczbricffs  begriffen  bestellen  schaffen  sclbs  daran  sin 
und  thun  verkünden  durch  sich  selbs  oder  ir  vogte  und  amptlute,  das  so- 
lichs in  iren  slossen  dörfem  und  gebieten  von  den  iren,  als  obstat,  gehalten 
und  vollzogen  werde  on  intrag  und  Widerrede.  [i  i]  Deszglichen  so 

10  sollen  si  ouch  in  iren  stetten  bestellen  setzen  und  ordnen  erber  lute  dar- 
czü,  die  darüber  sweren  sollen  achte  daruff  zu  haben  und  zu  lugende,  wer 
die  werent,  die  solichs  als  obstot  uberfüren  und  nit  enhicltcn,  das  sie  dann 
solich  bcsscrung  von  inen  nemment,  die  uffsamt  meldent  und  nit  ablossent. 
Und  solichc  besserung  sol  dem  herren  oder  der  statt,  dorinn  das  beschehen 
I&  oder  uberfaren  were,  halber  und  dem,  der  das  gerügt  oder  fürbrocht  hette, 
der  ander  halbtcil  und  pene  zu  gehören,  das  auch  niemant  ablasen  noch 
schencken  sol  in  deheinen  weg,  umb  willen  das  solichs  als  obstat  dester 
fürter  gehalten  und  scmmlichs  furkomen  werde.  [12]  Item  wer  auch 

das  sust  ander  zu  konffender  munczcn,  die  nit  als  obgemelt  harinn  begriffen 
20  sint,  in*)  disem  lande  und  zirckcl  des  munczbricffs1’)  ufferstündent  und  der 
selben  ze  vil  werden  mochten,  die  sol  und  mag  ein  jeglicher  herre  oder 
statt  thün  ufseczen,  das  den  munezgenossen  zu  wissen  tun;  die  sollent  denne 
tage  deszhalben  einander  bescheiden  und  sich  miteinander  underreden  und 
vereinigen,  wie  man  die  geben  und  nemmen  sol.  Und  was  sie  all  oder  der 
25  mereteil  under  inn  erkennen,  als  sol  man  die  selben  frümden  munczen  auch 
nemmen.  [13]  Wolte  ouch  yemant,  wer  der  were,  von  dem  andern 

in  dem  zirckcl  des  munezbriefs  begriffen,  cs  sige  herre  ritter  knechte  oder 
statt,  niemant  uszgcnommcn,  lösen,  der  sol  und  mag  das  thün  noch  innhalt 
des  houptbrieffs,  so  der  oder  die  selben,  von  dem  die  losung  beschicht, 
30  darumb  hat,  und  sol  ime  das  an  der  losung  noch  sinem  liouptbriefe  deheinen 
schaden  bringen.  [14]  Und  sol  dise  obgeschribcn  Ordnung  und  uber- 

kömnüss  von  allermenglichcm,  cs  sie  herre  ritter  knecht  stette  geistlich  und 
weltlich  und  sunst  allermenglichcm,  niemant  uszgescheiden  noch  hindan  ge- 
setzt, und  in  dem  zirckcl  des  munezbriefs  getruwelichen  unverbrochenlichen 
35  unverruckt  und  on  intrag  gehalten  vollzogen  und  in  deheinen  weg  darin 
getragen  werden.  [15]  Und  sol  also  dise  obgeschriben  Ordnung  und 

uberkömnüsze  uff  unser  lieben  frowen  tag  zu  herbst,  zü  latin  genant  nativi- 
tatis,  schierstkomen  anvahen  und  dannanthin  in  obgeschriben  mossen  ge- 
halten und  allenthalben  in  dem  zirckel  des  munezbriefs  verkündet  werden, 
40  on  geverde.  Haruber  zü  worem  offem  urkunde  aller  vorgeschribncr 

dinge  so  hant  wir  groff  Hanns  von  Tierstein  unser  eigen  ingesigel,  und  wir 
die  obgenanten  burgermeistcre  röte  und  gemeinde  der  stett  Basel  Fryburg 
Colmer  lind  Brisach  unsere  yeglicher  stett  ingesigel  geton  henckcn  an  disen 
brieff,  der  uns  munezgenossen  allen  zu  gemeiner  hant  hinder  den  fursichtigen 

45  276.  a)  im  B.  b)  und  zirckel  des  munczbricfTs  am  Rande  B. 

Urkundcnbuch  der  Stadt  Basel.  VII.  54 


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426 


wisen  burgermeister  und  rat  zu  Nuwcnburg  ligen  sol  und  geben  ist  uff  donr* 
stag  vor  sant  Marien  Magdalcnen  tag  anno  etc.  Lmo. 

277.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  an  die  Brüder 

Jacob  und  Volcz  Würmser  Bürger  zu  Strassburg  50  Gulden  jähr- 
lichen Zinses  von  den  Stadlgütern  um  1000  Gulden  und  stellen  als  5 
Bürgen  Hans  Rot  Bürgermeister,  Bernhard  von  Ratberg,  Hans  von 
Laufen,  Andreas  Ospernel,  Heinrich  Zeigler  und  Oswald  Brand, 
Ratsgesellen.  — 1450  Juli  21. 

Original  zerschnitten  St.Urk.  «*  1450. 

Hängende  Siegel  des  Rats  und  der  6 Bürgen.  10 

278.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  an  Claus 

Ingolt  Bürger  zu  Strassburg  5 o Gulden  jährlichen  Zinses  von  den 
Stadtgütern  um  1000  Gulden  und  stellen  als  Bürgen  Bernhard  von 
Ratberg,  Hans  von  Laufen,  Heinrich  Iselin,  Andreas  Ospernel, 
Peter  Schernian  und  Hans  Zscheckabürlin,  Ratsgesellen.  15 

— 1450  Juli  22. 

Original  zerschnitten  St.Urk.  «*  1451. 

Siegel  abgeschnitten. 

279.  Hans  Witolff  Schererknecht  von  Basel,  Sohn  Walther  Witolffs 

Bürgers  von  Basel,  erneuert  die  Urfehde,  die  er  früher  zweimal  20 
(vgl.  «*  142.  152)  geschworen,  aber  neuerdings  übertreten  hat,  als 
seine  Klage  gegen  die  von  Maasmünster  wegen  der  Erbschaft 
seiner  Mutter  vor  dem  Rate  von  Basel  zur  Verhandlung  stand, 
und  stellt  als  Bürgen  Werlin  Witolf  sinen  brüder,  Heinrich  Happhcn  den 
brottbecker,  Heinrichen  und  Jacoben  Happen  sin  bedc  sune,  Cunraten  von  25 
Franckfurt  sinen  schwoger,  Jacoben  von  Telsperg,  Syfritten  den  grawtucher, 
Michel  den  grawtucher,  Jergen  von  Stückgarten,  Hcnnszlin  Michel  den 
schnidcr,  Albrecliten  den  sclinider,  Hanns  Touffer,  Berchtolden  Struben, 
Ülrichen  Burgowen  und  Dittrichcn  Deschendorf.  Vor  dem  Official  von 
Basel,  Zeugen  Hannsfriderich  von  Munderstat  ein  notarie,  Jacop  Vogel,  30 
Lienhart  Tettekever  und  Wilhelm  Spull,  des  genanten  hofs  procuratores, 
Hanns  Plarer,  Peter  Hertrich  und  Hanns  Ülin,  der  statt  Basel  knech,  und 
Jacob  Schade  ein  clerick  Baseler  bystflms.  — 1450  August  r. 

Original  St.Urk.  «*  1452. 

Siegel  des  Officials  hängt.  35 

280.  Vgl.  «*  1S6.  — >450  August  lg. 


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427 


2S1.  Hans  von  Laufen  bekamt,  dass  er  durch  Krankheit  ver- 
hindert gewesen,  a/s  Zusatzmann  der  Stadt  Basel  in  deren  Streite 
mit  der  Herrschaft  Österreich  seinen  Spruch  zu  erteilen. 

— 1450  August  27. 

5 Original  Papier  L 114  tf  260. 

Das  auf  gedrückte  Siegel  abgefallen. 

Ich  Hanns  von  Louffen  von  Basel  tun  kunt  mcnglichcm  mit  discm 
briefc:  Als  die  ersamen  wisen  burgermeister  und  rate  zu  Basel,  min  lieben 
herren,  mich  zu  irem  zusatzman  gesetzt  hattend  in  der  Sache,  so  sy  mit  dem 
10  durchluchtigen  hochgeboren  fürsten  und  herren  hem  Albrechten  herezogen 
zu  Osterrich  etc.  und  den  sinen  vor  dem  hochwirdigen  fürsten  hern  Frid- 
richen  bischoffen  zu  Basel,  minem  gnedigen  herren,  als  eynem  gemeynen 
wilkurlichen  richter  in  crafft  eins  anlaszes  zu  Costentz  gemacht  usz  ze  tragen 
gehept  hand,  und  ich  mit  sampt  anderen  zusatzluten  in  dem  selben  rechten 
10  gesessen  und  ein  Zusatz  gewesen  bin  untz  uff  die  zyt,  dz  beder  teilen  zu- 
setz  ir  rechtlich  Spruche  setzen  und  übergeben  soltent,  dz  ich  da  zu  der- 
selben zyt,  ncmlich  vor  und  umbe  den  heiligen  östertage  in  dem  sibenund- 
vierzigisten  jare  ncchst  vergangen,  als  man  zu  den  rcchtspruchen  zesetzen 
griffen  solte,  mins  libes  kranckhcit  halb  so  blöde  und  unvermögend  gewesen 
2()  bin,  dz  die  obgenanten  min  herren  sölicher  miner  kranckheit  halp  cynen 
anderen  an  miner  stat  zti  irem  züsatz  haben  muszen  nemmen,  dazemole  sy 
ouch  an  miner  stat  meister  Heinrichen  von  Beinhein  lerer  bcbstlichcr  rech- 
ten zu  irem  zusatzman  genommen  hand.  Und  dz  dis  ein  warheit  syc,  das 
beheb  ich  by  minem  eyde,  so  ich  minen  herren  umb  mine  lchen  und  ouch 
25  den  obgenanten  minen  herren  getan  han,  wid  wie  ich  das  billich  beheben 
sol.  Des  zu  urkunde  habe  ich  min  eygen  ingesigel  getruckt  in  disen  brieff, 
der  geben  ist  zu  Basel  uff  donrstag  nach  saut  Bartholomcus  tag  anno  etc. 
quinquagesimo. 

282.  Der  Official  von  Basel  bekennt,  dass  er  auf  Bitte  der 
30  Stadt,  vorgetragen  durch  den  Stadtschreiber  Conrad  Kiinlin,  seinen 

Notar  Johannes  Friderich  von  Munderstat  beauftragt  hat, 
mehrere  Transsumpte  aus  dem  Register  der  [ColmarcrJ  Richtung 
anzufertigen.  (Es  folgen  Copien  auf  Papier  von  Urkunden  der 
genannten  Richtung,  ehemals  durchschnürt,  jetzt  unvollständig). 

35  — '45°  August  2p. 

Original  St  pr  rf  (7)  fol.  jp. 

Schnur  und  Siegel  fehlen. 

283.  Pgl-  tt  260  b.  — 1450  September  24. 

284.  Meister  und  Rat  von  Mülhausen  urteilen  über  die  Klage 
40  des  Johanns  Sperknccht  Stadtschreibers  zu  Sennheim  gegen  die  Stadt 


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428 


Basel,  vertreten  durch  Heinrich  Isclin  und  Claus  Meder,  a,u] 
Schadenersatz  für  eine  der  Frau  des  Klägers  gehörige  Kiste  mit 
Inhalt  im  Werte  von  200  Gulden,  die  vor  Inkrafttreten  der  Breisacher 
Richtung  am  Mittwoch  nach  Pfingsten  [144g  Juni  4]  auf  der  Fahrt 
von  Mülhausen  nach  Sennheim  an  der  Grenze  des  markgräfiiehen  5 
Bannes  von  Söldnern  der  Stadt  Basel  geraubt  worden  ist.  Das 
Urteil  lautet  auf  Schadenersatz , doch  soll  der  Kläger  binnen 
14  Tagen  über  den  Inhalt  der  Kiste  und  seinen  Wert  beweiskräftige 
Angaben  beibringen.  — '45°  September  26. 

Original  St.Urk.  tf  1435-  10 

Hängendes  Siegel  von  Mülhausen. 

285.  König  Friedrich  verkündigt  den  Spruch  seines  Kammer- 
gerichts, dass  die  Stadt  Neuenburg  i.  B.  mit  Recht  gegen  das  Ur- 
teil des  Bischofs  Friedrich  von  Basel  in  ihrem  Streite  mit  der 
Stadt  Basel  appelliert  habe.  Neustadt  1430  Oktober  9.  15 

Original  St.Urk.  n°  1456. 

Hängendes  Siegel  des  Königs. 

Wir  Friderich  von  gottes  gnaden  Römischer  kunig,  züallcntzeitcn 
merer  des  reichs,  hertzog  zu  Österreich,  zu  Steir,  zu  Kernnten  und  zu  Kram, 
grave  zu  Tirol  etc.,  bekennen  und  tuen  kunt  offennlichen  mit  disem  brieve  20 
allen  den  die  in  sehen  oder  hören  lesen:  Als  wir  die  appellacion  oder  be- 
ruffung,  damit  sich  unser  und  des  reichs  lieben  getrewen  burgcrmcistcr  und 
rät  der  statt  Neuwemburg  im  Breisgaw  von  dem  envirdigen  Fridrichen  bi- 
schoven  zu  Basel,  unserm  fürsten  und  lieben  andechtigen,  als  einem  ge- 
meinem oder  orttmann  und  seiner  volg  mit  der  ersamen  unser  und  des  25 
reichs  lieben  getrewen  burgermeisters  und  rates  der  statt  Basel  zusatzman- 
nen  spruch  zwüschen  der  selben  stett  Ncwmburg  und  Basel  beschccn  an 
uns  alls  beswert  berflfft  haben,  zu  recht  an  uns  genomen  und  darauff  beiden 
partheyen  ainen  cnttlichcn  rcchttag  durch  unser  k&niclich  ladungbrieve  für 
uns,  oder  wiem  wir  das  an  unser  statt  bevelhen  wurden,  beschaiden  haben:  SO 
das  auff  heut  datum  dis  brieves  für  unser  küniclich  kammergericht,  das  der 
xvolgebornn  Michel  des  hailigen  Römischen  reichs  burggrave  zu  Maidburg 
und  grave  zu  Hardcgk,  unser  hofrichter  und  lieber  getrexver,  mit  vil  edeln 
des  rechten  gelertten,  unsern  und  des  reichs  lieben  getrewen,  an  unser  statt 
besessen  hat,  körnen  seind  der  vorgenanten  von  Neuwemburg,  auch  der  bc-  35 
nanten  von  Basel  vollmechtig  anweit  und  erber  bottschafft,  und  ertzaltcn 
da,  wie  das  der  selb  tag  ir  gesatzter  gericlitztag  wöre  und  sein  söllt.  Und 
als  sy  sich  zö  baider  scyt  nach  des  hailigen  reichs  rechten  zü  recht  ange- 
dingten, haben  der  von  Neuwemburg  anweit  in  disen  Sachen  gezaigt  iren 
gewaltzbrieve ; und  als  der  in  gericht  verlesen  warde,  redten  der  von  Basel  <0 


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anweit  darein,  wie  das  des  selben  gcwaltz  zü  dem  rechten  nit  gnüg  were, 
wann  der  allain  von  burgermaistcr  und  rät  zü  Neüwburg  und  nicht  von  der 
gemeinde  lautte,  er  halt  auch  nit  inne,  das  die  gemeinde  dosclbs  zü  solichcm 
gewalt  zü  geben  bcrüfft  und  mit  irem  wissen  und  willen  gegeben  scy.  Dar- 
ß tzü  so  scy  der  selb  gewalt  nit  mit  der  statt  Neüwemburg  grösserm  insigcl, 
sonnder  allain  mit  derselben  statt  secret  insigel  bcsigclt  und  nit  nach  nöt- 
turfft  geferttigt;  und  hofften,  derselb  gewalt  sollte  darumb  zü  unkrefften 
und  zü  dem  rechten  nit  gnüg  erkant  werden.  Anttwurtten  der  von  Neü- 
wemburg anweit,  desselben  irs  gewalts  sey  zü  dem  rechten  gnüg  und  mit 
10  sigeln  und  geschrifften  nach  nötturfft  geferttigt,  wann  der  statt  und  ains 
räts  zü  Neuwemburg  gewonhait  und  alt  herkomen  scy  ye  und  ye  gewesen 
und  vor  mcnschen  gcdcncken  also  herbracht,  das  ain  rät  zü  Neüwemburg 
ir  gcwaltzbrieve,  in  was  Sachen  und  an  weihen  ennden  inen  und  der  gantzen 
gemeinde  daselbs  der  zum  rechten  nötturfftig  sein  gewesen,  anders  nie  dann 
15  allain  auff  burgermaistcr  und  rät  von  wegen  ir  selbs  und  der  gantzen  ge- 
meinde gesatzt  haben,  wann  ain  rat  zü  Neuwemburg  der  gemeinde  daselbs 
in  allen  Sachen  mcchtig  und  herwiderumb  die  gemeinde  dem  rät  in  allen 
Sachen  gehorsam  seyen,  und  was  auch  ye  und  ye  ain^rät  dosclbs  von  der 
statt  und  gemeinde  wegen  in  solichcn  oder  andern  Sachen  gchanndclt  hab, 
20  hab  in  die  gemeinde  dorine  nie  getragen,  weder  mit  wortten  noch  wercken, 
sonnder  dasselb  alles  stät  und  vest  gehallten.  Darumb  sey  der  statt  ge- 
wonhait nit,  das  ain  rät  die  gemeinde  uaselbs  umb  solicli  Sachen  zü  fertti- 
gen  zü  in  berüffen  noch  die  in  ire  gcwaltzbrieve  setzen.  Sy  haben  auch 
allweg  ire  gcwaltzbrieve  allain  mit  irer  statt  sccret  insigel  und  nit  mit  dem 
25  grossem  insigel  bcsigelt,  dcsshalb  auch  yctz  in  solichem  kein  verenndrung 
noch  neüwcrung  scy  besclieen,  sonnder  es  seyen  aines  räts  zü  Neüwemburg 
gewaltzbrieve  also  geferttiget  in  allen  gerichten,  da  in  der  nötturfftig  ge- 
wesen sey  zü  gebrauchen,  zü  krefften  gesprochen  worden,  und  ir  gcmcltcr 
gewaltzbrieve  sey  darumb  nach  nötturfft  und  des  zum  rechten  gnüg  scy  ge- 
30  ferttiget.  Dawider  der  von  Basel  anweit  redten  in  massen  als  vor,  und  satzten 
das  zü  baiderseyt  zü  recht.  Also  nach  baiderteil  rede  und  Widerrede  ist 
mit  ainhelliger  urteil  zü  recht  erkannt,  des  vorgemeltcn  und  verlesen  ge- 
waltz  der  von  Neüwemburg  sey  zü  dem  rechten  gnüg.  Auff  das  bc- 

gertten  der  von  Neuwemburg  anwjlt  den  gewalt  der  von  Basel  anweit  zü 
33  dem  rechten  zü  verhören  lassen,  und  als  der  in  gericht  verlesen  und  gehört 
wardc,  redten  der  von  Neüwemburg  anweit,  derselb  gewalt  halt  under  an- 
dern! inne  appellieren  und  supplicirn,  und  nach  kayscrlichcn  und  geschribcn 
rechten;  so  solle  noch  mög  sich  nyemands  von  ainem  Römischen  keyser 
noch  künig  als  dem  obristen  richter  berüffen  noch  geappelliren,  und  getrau- 
•10  wen,  das  derselb  gewalt  darumb  zü  unkrefften  erkannt  werden  sölle.  Antt- 
wurtten die  von  Basel,  alles  das,  so  zü  ainem  volkomen  gewalt  zü  dem 
rechten  nötturfftig  sey,  das  scy  in  demselben  irem  gewalt  gcntzlich  be- 
griffen, und  ob  über  solichs  icht  mer  und  andre  wortt,  dann  die  wortt  ap- 
pellirn  und  supplicirn,  dorinne  geschribcn  stünden,  das  sey  demselben  gewalt 
45  an  seinen  krefften  zü  dem  rechten  unschcdlichen;  und  hoffen,  das  der  von  der 


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430 


wort  wegen  appcllirn  und  supplicirn  nit  unkrefftig,  sonnder  zu  dcni  rechten  ge- 
nüg und  zu  kreffien  erkannt  werden  sölle;  und  satzten  das  auch  zu  baider  seyt 
zu  recht.  Also  ist  aber  auff  baider  teil  furbringcn  mit  ainhelliger  urteil  zu  recht 
erkannt,  des  vorgemelten  und  verlesen  gewaltz  der  von  Basel  sey  zu  dem 
rechten  gnfig.  Und  nach  solichem  clagtten  der  von  Neöwemburg  an-  5 

weit : Alls  der  hochgebomn  Albrecht,  auch  hertzog  und  grave  der  obge- 
nantcn  fürstenthumb  und  lannde,  unser  lieber  brudcr  und  furst,  auch  die 
seinen  und  die  im  zuversprechen  steende  an  einem,  und  die  ersamen 
unser  und  des  reichs  lieben  getrewen  burgermaister  und  rät  der  statt  Basel, 
die  iren  und  die  inen  züversprechen  stende  am  anndern  teil,  irer  spenn  10 
ansprach  und  vordrung  durch  weylennde  den  hochgebornnen  Ludweigen 
pfalltzgraven  bey  Kine,  des  hailigen  Römischen  reichs  ertztruchssessen  und 
hertzogen  in  Beyern,  unsern  lieben  öheim  und  kurfursten  seliger  gedecht- 
nusz,  auff  den  vorgenanten  unsern  fürsten  und  lieben  andechtigen  den  bi- 
schoff  zu  Basel  alls  ainen  gemainen  und  orttmann  mit  ainem  gleichen  zusatz 
zu  dem  rechten  veranlaszt  seyen  nach  laut  desselben  anlasbricvcs  darüber 
begriffen,  des  vidimus  in  gericht  gelegt  und  verlesen  ist,  hab  der  vorgenant 
bischoff  als  ain  gemainer  in  den  Sachen  auf  der  von  Basel  züsatz  Spruch 
etlich  volg  und  spruch  getön,  da  durch  der  herschafft  von  Österreich,  der 
pfannt  sy  von  dem  hailigen  reich  seyen,  an  iren  regalien  und  die  von  Neu-  20 
wemburg  an  iren  gnaden  und  freyheiten  des  Zolls  zu  Neuwemburg  auff  dem 
Rine  mercklich  beswert  seyen.  Dieselben  beswerung  sy  eroffnoten  also: 
Wann  Hanns  von  I.auffcn  in  verhörung  der  sach  und  der  partheyen  clag 
anttwurt  rede  und  Widerrede  mit  maistcr  Andres  Osspernel  der  von  Basel 
züsatzmann  sey  gewesen,  und  in  dem  auszspruch  der  selben  sach  werde  ain  25 
ander,  mit  namen  maistcr  Hainrich  von  Beinheim,  an  desselben  Hannsen 
statt  ain  zusatzmann  genennet,  der  doch  nach  laut  des  vorgemelten  anlass 
in  der  sach  deszmals  nit  ain  züsatzman  hab  sein  mögen,  nach  dem  und  der 
anlass  innhalt,  were  das  der  züsatzmann  ainer  oder  mere  abgiengen  oder 
zü  der  sach  unnütz  wurden  etc.,  solich  untüglicheit  sich  an  Hannsen  von  3g 
I.auffcn  dieselbe  zeit  nit  erfunnden  hab,  demselben  Össpernel,  der  von 
Basel  einigen  züsatzman,  der  doch  kain  weysung  in  den  Sachen  erkannt 
habe,  der  vorgenant  gemein  scins  spruchs  hab  gevolget  und  den  spruch  der 
herschafft  des  hauws  Österreich  züsatzmanne,  dorinnc  sy  ain  redlich  und 
erbere  weysung  haben  erkannt,  aberkannt,  dem  doch  der  gemein  auch  35 
billich  gevollgt  hette,  wann  nach  innhalt  des  anlass  der  von  Neuwemburg 
züsatzleüt  das  merer  seyen  geweszt  und  die  von  Basel  nur  ain  züsatzman 
gehabt  haben;  darumb  die  von  Neuwemburg  ir  recht  auch  mit  der  merer 
urteil  der  züsatzleüt  bchabt  und  gewonnen  haben.  Es  hab  auch  derselb 
gemein  und  orttman  mit  seiner  volg  der  statt  Neuwemburg  in  die  püssen  40 
und  freveln,  so  inen  nach  laut  irer  freyheiten  von  den  von  Basel  an  iren 
Zöllen  und  in  annder  wege  widerfarn  und  gevallen  seyen,  auch  der  her- 
schafft von  Österreich,  der  pfannt  sy  von  dem  reich  syen,  in  ire  regalien 
und  der  statt  Neuwemburg  in  ire  beygelegtcn  freyheiten  und  eehefftin,  da- 
mit sy  von  dem  hailigen  reich  begabt  sein,  gesprochen  von  ainer  taiding  45 


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431 


und  berichtung  wegen,  so  zu  Rinfclden  söUc  beschccn  sein,  der  sy  doch 
nit  bekenntlichen  seyen,  darein  auch  nit  gehollen  noch  die  weder  verbriefft 
gelobt  noch  versigelt  haben,  und  des  er  auch  kainen  gewalt  noch  macht 
gehabt  hab.  Es  sey  auch  die  egemelt  berichtung  in  dem  vorberürten  an- 
5 lasz  nit  begriffen  noch  gemeldet,  und  zugen  sich  solichs  auf  denselben  an- 
lass,  auch  auff  des  vorgenanten  gemeinen  und  der  züsatzleüt  spruchbrieve, 
mit  desselben  gemeinen  aigen  anhangundem  insigel  besigelt,  der  in  gericht 
gelegt  und  offenlicli  verlesen  ist  Und  mclten  dabey,  man  hab  in  dem  ver- 
lesen spruchbrieve  wol  vernomcn,  wie  sy  durch  volg  des  vorgenanten  ge- 
10  mein  in  den  vorberürten  stucken  mercklich  beswert  seyen,  und  das  sy  sich 
billich  berüfft  haben,  und  bcgertten  ire  vorgcmelt  appellacion  oder  bcrüffung 
darumb  krefftig  und  zugelassen  werden  und  des  egenanten  gemeinen  des 
bischoffs  von  Basel  volg  mit  der  von  Basel  zusatzmann  spruch,  wider  sy  und 
irer  züsatz  lcüt  spruch  becheen,  vernicht  und  unkrefftig  züerkennen.  Der 
15  von  Basel  anwcllt  anttwurtten:  Von  des  züsatz  wegen  bekennten  sy,  das 
Hanns  von  I-auffen  mit  maistcr  Andre  Osspemel  in  der  sach,  als  vor- 
gcmelt ist  ain  zusatzman  der  von  Basel  gewest  sey,  aber  zu  den  Zeiten, 
als  die  zusatzleut  ire  rechtliche  spruch  in  den  Sachen  setzen  und  die  über- 
geben sollten,  sey  derselb  Hanns  von  Lauffen  seins  leibs  kranckhait  halb 
20  so  blöde  und  unvermögende  gewesen,  das  er  seinen  rechtlichen  spruch  mit 
den  andern  züsatzleüten  nit  hab  stellen  und  übergeben  mögen,  darumb  die 
von  Basel  ainen  andern  an  seiner  statt  zü  ainem  züsatz  haben  nemen  müs- 
sen, den  sy  also  genomen  haben,  nemlich  maistcr  Heinrichen  vorgenant. 
Und  liess  des  von  Hannsen  von  Lauffen  vorgenant,  auch  dem  official  zü  Basel 
25  brieflich  und  besigeltcn  urkunde  in  gericht  hörn  und  verlesen,  und  redten 
dabey,  man  hab  nü  wol  vernomen,  das  in  ainen  andern  zusatzman  an  Hann- 
sen von  Lauffen  statt  zünemen  mit  kaincr  geverde  zügegangen,  sonnder 
das  durch  irer  nötturfft  willen  beschchen  sey.  Und  als  sy  das  nach  laut 
des  anlass  auch  wol  haben  tün  mögen,  und  maistcr  Hainrich  vorgenant 
30  pillich  ain  züsatz  in  den  Sachen  geweszt  sey,  deszhalben  des  benanten  ge- 
meinen volg  kainen  abgang  noch  gebrechen  hab  und  die  von  Neuwemburg 
nit  ire  recht  mit  der  merer  urteil  der  züsatzleüt  gewonnen  noch  behabt, 
sich  des  auch  unbillich  berüfft  haben.  Dann  als  von  der  von  Neuwemburg 
anweit  von  püssen  frevel,  auch  der  herschafft  von  Österreich  regalien  und 
35  der  von  Neüwemburg  freyhait  wegen  gclaut  hab,  sey  durch  des  hailigen 
concilium  trcffenlich  bottschafft  mit  hilff  und  rät  vil  erber  richstett  ratzbot- 
ten  von  dem  concilium  dartzü  beschribcn  zwüschen  dem  wolgcbornnen 
marggrave  Wilhelmen  von  Hohberg  etc.  als  ainem  lanntvogt  der  herschafft 
von  österrich  als  von  derselben  herschafft  wegen  und  in  irem  und  der  iren 
40  namen  an  ainem  und  der  egenanten  statt  Basel  als  von  ir  sclbs  und  aller  der 
iren  wegen  und  die  inen  züversprechen  stendc  am  andern  teil  umb  cttliche 
spennc,  so  zwüschen  inen  dazcmal  erstannden  weren,  mit  beiderteil  willen  und 
wissen  ain  gantzc  und  volkomne  richtung  beredt  betaidinget  und  bcslossen, 
der  datum  weyset  zü  Rinfclden  an  mittich  nach  sannt  Lucas  tag  des  heili- 
45  gen  ewangelisten  nach  Cristi  gebürt  tausendt  virhundert  virtzig  und  dreü 


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432 


jare;  dabey  auch  ettlich  derselben  herschafft  rcte  gewesen  seyen,  und  die 
zu  halten  beide  teil  verbriefft  gelobt  und  versigelt  haben.  Und  das  solichs 
beschecn  sey,  des  zögen  sy  sich  auff  Jacoben  Kornnkauff,  die  zeit  statt- 
schribcr  zö  Ilagnaw,  der  dabey  und  mit  gewesen  sey;  der  auch  darauff  in 
gericht  gehört  warde.  Die  selb  richtung  under  anderm  innhalt,  das  hin-  5 
für  die  von  Basel  mit  iren  schiffen,  damit  sy  den  Rin  abfarn,  zfi  Neüwem- 
burg  aulkern  und  aber  von  leütcn  noch  gfit  das  ir  ist  kainen  zoll  geben 
söllen;  desselben  gleichen  die  von  Neöwemburg  den  von  Basel  an  iretn 
zoll  zu  Kemss  auch  von  leuten  noch  gütten  das  ir  ist  dehainen  zoll  nit  geben 
stillen.  Dabey  und  mit  die  von  Neuwemburg  ir  vollmechtig  anweit  und  10 
rats  bottschafft  gehabt  haben,  die  solich  bericht  nit  widersprochen,  sonnder 
sy  und  die  von  Neuwemburg  iren  willen  dorin  gegeben,  als  dabey  wol  zü- 
versten  sey;  wann  zü  stunde  die  von  Neuwemburg  diesclb  richtung  gegen 
den  von  Basel  slöt  gehalten  haben  bisz  auff  die  zeit  des  kriegs  löffen,  als 
da  fremet  volk  ausz  Franckreich  in  deutsche  lannd  komen  scy.  Und  das  15 
dem  also  scy,  licsscn  die  von  Basel  des  vil  kuntschafft  von  den  schiffleuten 
von  Basel  und  anndern  darüber  gegeben  in  gericht  hörn.  Nach  solichcr 
berichtung  auch  der  vorberurt  anlasz  zu  Costentz  gemacht  und  begriffen 
sey,  innhaltcnde,  das  in  dem  rechten  vor  dem  gemeinen  nit  auszge- 
nomen  sein  söllen  herlikeit  zöll  geleit  etc.,  dabey  züversten  sey,  das  die  20 
benanten  partheyen  vor  demselben  gemein  darumb  ainander  gerecht 
werden  söllten,  und  das  die  berichtung  des  Zolls  halb  damit  nit  ausz- 
gcscheiden  sey.  Und  als  auch  darnach  der  hohgebornn  Jacob  marggrave 
zö  Baden  und  grave  zö  Sponheim,  unser  lieber  öheim  und  furst,  zwöschcn 
dem  benanten  unserm  lieben  bruder  und  fürsten  an  ainem  und  der  statt  ® 
Basel  am  andern  teile  mit  beidertcil  wissen  und  willen  umb  alle  irrung 
spenne  zwayung  clag  ansprach  und  vordrung,  der  sy  und  die  iren  auf  ir 
yeglichs  scyt  nach  innhalt  des  obgenanten  anlasz  auff  den  egenanten  bi- 
schoff  zö  recht  komen  und  die  in  dem  egerurten  rechten  schrifflich  über  ge- 
geben seind,  in  fruntschafft  gericht  und  übertragen  habe,  derselben  rieh-  *> 
tung  datum  xveyset  zü  Breisach  auff  mittich  nach  dem  Sonntag  als  man  in 
der  hailigen  kirchen  sang  Cantate  und  zallt  von  Cristi  unsers  lieben  herren 
gebürt  tausent  virhundert  virtzig  und  neun  jare,  die  auch  von  uns  und  un- 
serm lieben  vettcr  hertzog  Sygmunden  verwilligt  und  vergünstiget  sey,  un- 
der anderm  innhalt,  das  die  ansprachen  zwüsclien  den  von  Basel  Breysacli  35 
Neuwemburg  Seckingen  und  I-auffemberg,  das  gefertt  des  Reins,  zoll  und 
cchafftin  berum,  zu  dem  bischoff  von  Basel  vorgenant  zü  ausztrag  stccn 
söllen  nach  innhalt  des  egemelten  anlasz.  Auff  solichs  und  in  krafft  des 
anlass  der  benant  gemein  gesprochen  und  der  von  Basel  züsatzleüt  sprach 
gcvolgct  habe,  und  hab  damit  weder  der  herschafft  von  Österreich  in  ire  W 
regalia,  noch  der  stat  Neuwemburg  in  ire  puesz  frevel  noch  frey- 
heiten  nicht  gesprochen ; wann  kain  puesz  noch  frevel  vor  den  zü- 
sötzen  bey bracht  seyen,  auch  kein  weysung  der  freyheit  halb  aber- 
kannt; sonnder  nach  dem  und  er  sein  volg  getön  hab,  hab  er  nach  inn- 
halt des  anlass  kein  macht  gehabt  darumb  weysung  zütünde,  dartzü  auch  <5 


I 

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433 


die  von  Neuwemburg  kain  freyheit  in  gericht  bcygelegt  haben,  dann  er 
hab  den  von  Ncüwemburg  irer  zolle,  so  sy  in  ir  statt  und  inwenndig  des 
kreutzstein  haben,  mit  seiner  volg  bekrefftiget.  Und  zügen  sich  des  alles, 
wie  vorgemelt  ist,  auf  des  gemeinen  beygelegtten  spruch,  auch  den  anlass 
5 und  berichtung  und  kuntschafftbrieve,  der  vidimus  in  dis  gericht  gelegt 
seindc.  Dabey  nü  meniclich  versteen  müg,  das  sich  die  von  Ncüwemburg 
von  dem  gemainen  unbillichen  berüfft  haben,  und  begerten  dieselbe  be- 
rüffung  vernicht  und  des  vorgenanten  gemeinen  und  der  von  Basel  züsatz- 
leüt  Spruch  zu  krefften  mit  urteil  zu  erkennen.  Darauff  der  von  Neü- 

1U  wemburg  anweit  redten  von  des  züsatz  Hannsen  von  Lauffen  wegen  inmas- 
sen  als  vor  und  so  vil  mere,  der  selb  züsatzman  scy  so  kranck  und  so 
plöde  seins  leibs  nit  gewesen,  heften  die  von  Basel  im  der  ander  züsatzleüt 
spruch  und  die  register,  der  partlieyen  clag  anttwurt  rede  und  Widerrede 
fürbracht,  er  hette  seinen  spruch  dartzu  auch  wol  setzen  und  getün  mögen, 
15  wann  er  zu  denselben  Zeiten  an  seiner  vernunfft  nit  unnütz  noch  untöglich 
geweszt  sey;  solichen  fleisz  aber  die  von  Basel  nit  getön  haben,  darumb 
sy  nach  laut  des  anlass  auch  kain  andern  züsatzman  an  Hannsen  von  I.aufTen 
statt  haben  nemen  mögen.  Dann  als  die  von  Basel  aber  von  der  richtung 
zü  Rinfelden  etc.  mclten,  derselben  richtung  seyen  die  von  Neüwemburg 
20  nit  bekentlich,  als  auch  vorgemelt  ist;  das  aber  der  von  Neuwemburg  ratz- 
botten  bey  dem  tag  zü  Rinfelden  gehalten  geweszt  sein,  das  sey  darumb 
bescheen,  wann  marggrave  Wilhelm  vorgenant  die  von  Neuwemburg,  auch 
ander  stett  in  der  herschafft  lannde  gebetten  habe,  im  ire  ratzbotten  zü 
leihen  zü  dem  tag,  so  von  der  zweitrecht  wegen,  die  zwüschen  der  statt 
25  Basel  an  ainem  und  der  stett  Seckingen  und  Lauffembcrg  am  andern  teil 
auferstannden  weren,  zü  Rinfelden  sollten  gehallten  werden,  im  mit  rät  bei- 
stendig zü  sein.  Soiichs  die  von  Neuwemburg  marggrave  Wilhelmen  gc- 
werdt  und  im  zwen  irer  ratzfrunde  also  gelihen  haben  und  urab  kain  ander 
sach.  Und  als  die  selben  der  von  Ncüwemburg  ratzbotten  zü  Rinfelden 
30  gewesen  und  gebetten  worden  seyen,  das  sy  von  der  statt  Neuwemburg 
wegen  iren  willen  zü  aincr  richtung,  so  zwüschen  beiden  Stetten  Basel  und 
Neuwemburg  als  von  des  Zolls  zü  Nüwcmburg  wegen  sollte  bescheen,  geben 
wollten,  haben  dieselben  ratzbotten  geanttwurt,  soiichs  zütünde  haben  sy 
kainen  gewalt  noch  empfehlen  von  der  statt  zü  Ncüwemburg.  Also  hab 
85  marggrave  Wilhelm  vorgenant  an  sy  begert  und  mit  fleisz  gebetten,  soiichs 
an  ir  fründe  den  rät  zü  Neuwemburg  zü  bringen.  Das  haben  sy  getön, 
und  ce  das  sy  wider  zü  derselben  taiding  zü  Rinfelden  komen  seyen,  hab 
der  vorgenant  marggrave  Wilhelm  ön  ir  wissen  und  willen  ain  berichtung 
mit  den  von  Basel  aufgenomen  und  beslosscn,  darein  die  von  Neuwemburg 
40  nie  gchollcn  noch  irnn  willen  gegeben  haben.  Und  das  dem  also  sey,  er- 
butten  sich  der  von  Nüweraburg  anweit,  so  verre  das  nötturfft  were,  das 
dieselben,  die  zü  der  zeit  der  berichtung  irs  rats  gewesen  und  noch  in 
leben  und  lannde  seindc  und  die  Sachen  haben  hclffcn  hanndeln,  dartzu  tun 
mögen  was  recht  ist.  Es  hab  auch  der  offtgenant  marggrave  Wilhelm  weder 
45  von  der  herschafft  von  Osterrich  noch  von  denen  von  Neuwemburg  des 

Urkunde obuch  der  Stadt  Basel.  VII.  5Ö 


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434 


kain  bcvclhen  noch  gewalt  gehabt  in  irc  regalien  frcyheiten  noch  gerecht!- 
keiten  zöverschreiben  noch  züvertaidingcn ; dann  was  marggrave  Wilhelm 
in  derselben  bcrichtung  gehandelt  und  getön  habe,  das  hab  er  getön  durch 
nötteiding  und  vorclit  und  dorin  nit  weiter  noch  furttcr  gehollen,  die  ver- 
sigelt  noch  versprochen,  dann  nach  seinem  vermögen,  als  dersclb  berich-  5 
tungsbrievc  das  lauttcr  auszweyset.  Und  die  von  Basel  noch  sust  yemands 
mögen  nit  beibringen,  das  die  von  Neuwcmburg  ire  gunst  und  willen  in  die 
gemelte  bcrichtung  ye  gegeben  oder  verwilliget  haben.  Das  aber  die  von 
Ncuwemburg  nach  der  egemelten  bcrichtung  die  von  Basel  mit  irn  schiffen 
und  gut,  das  ir  ist,  als  sy  mit  kuntschafften  in  gericht  verlesen  furbracht  10 
haben,  ain  zeit  zollfrey  haben  förfaren  lassen,  das  haben  sy  darumb  getön, 
wann  der  vorgenant  marggrave  und  ettlich  der  herschafft  rete  sy  gebetten 
haben,  ain  gedulde  und  mitleidcn  zuhaben  und  die  von  Basel  ettlichc  zeit 
zollfrey  förfaren  lassen,  doch  den  von  Neuwcmburg  an  irem  rechten  un- 
schedlich.  Solichs  die  von  Neuwcmburg  denselben  marggraven  und  reten  15 
zögesagt  und  die  von  Basel  darauff  zu  Neüwemburg  zollfrey  haben 
furfaren  lassen,  den  von  Neuwcmburg  an  irem  rechten  unschedlich.  Und 
ob  des  nötturfft  werc,  so  zögen  sy  sich  des  auff  den  benanten  marg- 
grave Wilhelmen  und  die  rete,  die  sy  des  also  gebetten  haben,  damit 
dem  lanndc  durch  der  von  Basel  und  ir  aidgenossen  macht  und  gewalt,  30 
der  zö  denselben  Zeiten  von  in  zöbesorgen  were,  kain  schade  zögezogen 
wurde,  und  nit  von  crafft  wegen  der  bcrichtung  zö  Rinfcldcn  bescheen, 
wann  sy  der  nie  bekentlich  gewesen  und  noch  heöt  bey  tag  nit  bekennt- 
lich  seyen  die  verwilliget  zühaben,  sonnder  daselbs  und  auff  allen  tögen 
begert  und  ervordert,  sy  bey  iren  frcyheiten  und  gerechtikeiten,  die  sy  von  35 
dem  heiligen  reich  haben,  beieiben  zu  lassen.  Und  haben  darumb  dicselb 
ir  freyheit  und  gebott  eins  Römischen  kunigs  vor  den  züsatzleuten  beyge- 
legt,  als  dann  der  herschafft  zösatzleut  in  irem  Spruch  bekennen  beygelegt 
zö  sein,  und  darauff  sy  auch  ain  weysung  getön  haben.  Darumb  so  hab 
bischoff  Fridrich  vorgenant  als  ein  gemein  der  von  Basel  zösatzleut  sprach,  30 
auff  dieselbe  richtung  bescheen,  unbillichen  gevolgt  und  die  weysung  durch 
der  herschafft  zösatzleut  erkannt  auch  unbillichen  aberkant,  wann  derselb 
bischoff  nit  gewalt  gehabt  habe  über  keyserlich  und  köniclich  regalien 
und  freyheit  züsprechen,  darumb  sich  die  von  Neuwemburg  billich  von  im 
beröfft  oder  gcappellirt  haben.  Darwider  der  von  Basel  anwclt  redten  35 

als  vor  und  des  mercr,  das  der  von  Neöwemburg  ratzbotten  mit  voller 
macht  des  räts  zu  Neuwcmburg  bey  der  richtung  zu  Rinfeldcn  gewesen, 
m6g  man  dabey  verstcen,  wann  dieselben  anwclt  in  der  gemclten  richtung 
auff  der  von  Basel  clag  sclbs  ir  anttwurt  gegeben  haben,  als  die  selb  rich- 
tung das  in  ainem  sonndern  arttickel  auswcysc.  Dann  als  sich  die  von  Neu-  40 
wemburg  irs  rechten,  das  sy  in  die  richtung  nit  haben  gehollen,  erbotten 
haben,  getrauwen  sy,  das  die  von  Neuwemburg  über  solich  der  von  Basel 
beygclegten  kuntschafften  und  auff  der  von  Neuwemburg  blosse  wort  zö 
solichem  rechten  nit  söllen  gelassen  werden.  Und  ob  der  von  Basel  bey- 
gclegtcn  brieven  und  kuntschafften  umb  solichs  zum  rechten  nit  gnüg  weren,  15 


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435 


erbütten  sy  sich  das  nach  crkantnüss  des  rechten  mit  merer  kuntschafften 
fürzebringen.  Es  sey  auch  pillich  zugelauben,  hetten  die  von  Neuwcmburg 
iren  gunst  und  willen  in  die  richtung  nit  gegeben,  das  auch  so  vil  wirdiger 
prclaten,  auch  der  hcrschafft  lanntfögt  und  so  vil  frumer  gelertter  und  wey- 
5 ser  leüte  dieselb  richtung  mit  iren  insigcln  nit  vcrsigelt  hetten.  Darumb 
der  vorgenant  gemein  dem  spruch  der  von  Basel  züsatzmanne  billich  ge- 
vollgt  habe  und  den  zu  krefften  gesprochen  und  die  von  Neuwemburg  sich 
davon  unbillich  berußt.  Ob  aber  die  von  Neuwcmburg  mainten,  das  sy 
sich  von  solicher  vorgeschribner  Ursachen  wegen  ye  hetten  berußen  mögen, 
’ 10  des  doch  die  von  Basel  nit  hoßen,  so  mög  dennocht  dieselb  ir  berußung 

von  recht  kein  berußung  noch  appellacion  sein  noch  genennet  werden,  wann 
der  vorgenant  gemein  in  den  Sachen  von  baidcntciln  ain  verwilkurlicher 
richter  sey,  von  dem  nach  gemainen  gcschribnen  rechten  nit  züappcllirn 
noch  sich  zu  berußen  sey ; und  ob  die  von  Neuwemburg  sich  von  im  het- 
15  ten  berußen  oder  geappellirn  mögen,  so  haben  sy  das  doch  zu  spät  und  nit 
in  gerichtzfrist  getön,  dadurch  dieselb  ir  berußung  auch  verschinen  sey, 
als  die  data  des  Spruchs  und  der  appellacion  oder  berußung  das  auszwey- 
sen.  Sy  haben  auch  dieselb  ir  verwendtc  appellacion  oder  berußung  nach 
Ordnung  des  rechten  nit  verkundt  und  von  dem  gemainen  orttmann  und 
20  dem  Zusatz  nit  appostolos  ervordert.  Es  stannd  auch  die  appellacion  oder 
berußung  vornnen  und  hinnen  widerwerticlich  und  unlauter,  wann  die  no- 
tarien  in  irer  Vorrede  bezeugen,  das  die  von  Neuwcmburg  von  aincr  urteil, 
durch  den  gemainen  und  züsatzleuten  beschccn,  appcllircn  wollen,  und  in 
den  wortten  der  appellacion  oder  berußung  allain  von  dem  gemain  geap- 
25  pellirt  oder  berußt  werde.  Dartzü  so  haben  sy  in  abwesen  des  gemeinen 
und  der  züsätz  geappellirt  oder  sich  berußen  und  irs  fleiss,  das  sy  die  zfl- 
hausc  und  zu  hove  gesucht  und  nit  funden  haben  vor  inen  züappcllirn 
oder  sich  zuberüßen,  kein  gezeugknüss  haben  und  die  Ursachen  ire  verwendte 
beswert  seyen  nit  gnugsam  noch  also  an  in  selbs,  die  appellacion  oder 
30  berußung  zflmechtigen,  als  dann  von  Hannsen  von  Laußen  und  der  andern 
Ursachen  wegen  vor  auch  gemcldt  ist  Auch  haben  die  von  Neuwemburg 
in  derselben  appellacion  oder  berußung  kain  mcldung  getön  irs  fleiss,  das 
sy  die  sprüch  zu  rechter  zeit  nit  gehaben  möchten.  Bey  solichcm  allem 
zuverstende  sey,  das  die  vorberurt  appellacion  oder  berußung  unrecht- 
35  lieh  und  unbillich  understannden  und  bescheen  sey.  Dawider  der 

von  Neuwemburg  anweit:  die  anttwurt  so  der  von  Neuwemburg  rats- 
botten  auß  dem  tag  zu  Rinfclden  getön  haben,  laut,  wie  das  wir  als 
Römischer  kunig  der  von  Neuwemburg  grossen  costen  und  kummer,  so 
in  der  Rine  an  irer  statt  zü  gefugt,  angesehen  und  sy  mit  solichcm 
40  zolle  gnediclich  begabt  haben,  darumb  sy  den  von  Basel  nichtzit  haben 
zuanttwurtten,  auch  die  von  Basel  sy  darinne  unbekümmert  lassen  söllen. 
Dabey  lauter  züversteende  sey,  das  sy  damit  in  die  richtung  nit  gehol- 
ten, sonnder  sich  davon  gezogen  haben ; und  binndc  die  von  Neuwcm- 
burg nichtz.  Auch  die  von  Basel  nach  der  bcrichtung  zu  Rinfelden  urab 
45  kein  ander  sach,  denn  als  vor  veranttwurt  ist,  zü  Neuwemburg  ettlichc  zeit 


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zollfrey  haben  furfarnn  lassen.  Denn  als  von  des  wilkürlichcn  richtcrs  und 
ettlicher  annder  stuck  wegen,  antreffendc  die  vorbcrürt  appcllacion  oder 
berüffung  von  der  von  Basel  anweit  gelaut  hat  etc.,  desselben  richters 
haben  sich  die  von  Neuwemburg  nit  also  verwilliget,  ob  sy  durch  in  in 
irem  rechten  beswcrt  wurden,  das  sy  dann  fürbasz  an  dehainen  andern  enn-  s 
den  darumb  bessers  rechtens  bitten  oder  pflegen  söllten ; so  hallte  auch  der 
anlass  das  nit  inne.  Sy  haben  sich  auch  nit  verwillkürt  des  hauss  von 
Österreich,  des  pfannt  sy  von  dem  reich  seyen,  regalicn  noch  der  statt 
Neuwemburg  freyhait  und  gerechtikciten,  die  sy  von  dem  hailigen  reich  und 
bcygclegt  haben,  bey  im  zübclcibcn,  besonnder  an  in  begert,  sy  darumb  10 
für  uns  als  Römischen  kunig  zu  weysen ; das  er  dann  nit  hab  getön,  desz- 
halb  sich  die  von  Neuwemburg  auch  billich  von  im  berufft  oder  geappcllirt 
haben;  das  sy  auch  zu  rechter  zeit  und  weil  haben  getön.  Wann  als  bald 
sy  vernomen  haben,  das  der  gemain  sein  volg  und  spruch  zwuschen  den 
egenanten  Stetten  Basel  Brisach  Neuwemburg  Seckingen  und  I-auffemberg  15 
auch  getön  hab,  haben  sy  ir  ratzbottschafft  gen  Basel  zu  demselben  ge- 
mein gesannt  und  an  in  begert,  in  des  irnn  spruchbrieve  züferttigen  und 
zügeben  lassen,  so  der  anlass  darumb  auszweyse.  Aber  prcchenhalb  des 
gemeinen  und  darumb,  wann  die  sprüch  zwüschcn  allen  vorgenanten 
partheyen  all  in  ainem  brieve  begriffen  und  nit  yeder  partheyen  ire  sprüch  30 
gesünndert  were,  deszhalb  in  derselb  spruch  und  wider  den  anlass  vorge- 
haltcn  sey,  das  sy  seinen  innhalt  von  dem  gemainen  nit  geweszt  haben 
bisz  auff  die  zeit,  alsdann  ain  santbrieve  von  demselben  gemeinen  den 
von  Neuwemburg  gesant,  wenn  sy  iren  spruch  nemen  süllen,  auszweyse  und 
in  gericht  gelegt  ist  Von  derselben  zeit  sy  sich  am  sechsten  tag  darnach  25 
berufft  und  appostolos  begert  und  am  virden  tag  darnach  dem  richter,  durch 
des  volg  und  nit  davor  sy  beswcrt  worden  sein,  dieselb  ir  beruffung  ver- 
kündt  haben,  als  sich  gebürt  und  die  beygelegten  instrument  das  auszwey- 
sen.  Und  solichen  fleiss  der  von  Neuwemburg  mit  ervordrung  und  beger- 
ung  der  spruch  zu  haben  bescheen  zu  sein,  erböt  sich  Cünrat  Hesing,  in  30 
der  sach  der  von  Neuwemburg  anwalt,  ob  des  nötturfft  were,  sein  recht 
dartzü  ziitünde.  Und  sy  haben  sich  in  allen  stucken  irer  vorgemelten  be- 
rüffung  ordenlich  rechtlich  und  billich  berufft.  Und  zugen  sich  des  auch 
auff  die  beygelegten  instrument,  und  begertten  darauff  dieselb  appellacion 
oder  beruffung  mit  allen  iren  anhengen  krefftig  und  zügelassen  und  des  bischoffs  35 
von  Basel  als  ains  gemainen  volg  und  spruch  mitsambt  der  statt  Basel  zü- 
satzmann  spruch  mit  recht  aberkant  zu  werden  und  die  vorgemelten  von 
Basel  die  pöne,  in  der  offtgenanten  von  Neuwemburg  freyheiten  von  irs  Zolls 
wegen  zu  Neüweraburg  begriffen,  des  vidimus  sy  auch  ingericht  gelegt 
haben,  verfallen  zü  sein  rechtlich  zü  erkennen,  doch  vorbehallten  ir  recht  40 
umb  cost  und  scheden,  so  sy  der  sach  halb  von  den  von  Basel  gelitten 
und  empfangen  haben.  Und  setzten  das  alles  so  mit  wortten,  als  vor  ge- 
laut hat,  auch  instrumenten  vidimus  und  brieven,  die  in  disz  gericht  gelegt 
seind,  zü  recht.  Der  von  Basel  anwellt  redten  darnach,  man  hab  vor 

von  in  in  den  arttickeln  und  stucken,  so  sy  von  der  appellacion  oder  be-  45 


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437 


rüffung  wegen  gemelt  haben,  wol  vcrnomcn,  wie  und  in  wclher  mass  »ich 
die  von  Ncüwemburg  von  dem  wilkürtten  richtcr  nit  haben  berüffen  oder 
appellirn  mögen;  und  ob  auch  yemands  maintc  oder  zwcivel  hette,  das 
solicher  Ursachen  wider  die  gemcltcn  appellacion  oder  berüffung  im  rechten 
5 nit  gnügsam  noch  bestentiieh  weren,  so  erbutten  sy  sich  des  underweysung 
des  rechten  und  nach  nötturflten  zütünde.  Und  als  sich  auch  Cünrat  He- 
sing  erbotten  hab,  ob  des  nötturfft  sey,  sein  recht  als  von  solichs  fleisz  der 
von  Neuwemburg  spruchbrieve  zu  erfordern  etc.  zütünde,  das  dcrsclb 
Cünrat  dartzü  nit  söll  gelassen  werden,  nachdem  und  er  solichs  zü  den 
10  Zeiten,  als  sich  mit  recht  gebürt  hette,  nit  getön  habe.  Und  ob  sy  sich 
hetten  berüffen  oder  appellirn  mögen,  so  haben  sy  das  doch  nit  ordenlich 
und  als  appellims  oder  berüffens  recht  ist  geappellirt  oder  sich  berüfft. 
Dabcy  lassen  sy  es  steen  und  sy  nit  nötturfft  das  widerumb  zümelden. 
Und  das  auch  durch  dieselb  appellatz  oder  berüffung  die  hauptsach  für 
15  disz  gericht  nit  gezogen  sein  möge,  sich  auch  nit  gebürn  söllt  noch  möge 
ichtz  in  der  hauptsach  zürichtcn,  sonnder  das  die  Spruch  und  cntschcidung 
durch  den  vorgenanten  gemeinen  als  ainen  verwilkurtten  richter  mit  den 
züsatzmannen  in  gerichts  geding  und  rechtens  kraflft  gegangen  seyen,  also 
das  kain  lögen  noch  waigrung  mere  darwider  gehöre  und  die  vorgemelt 
20  appellacion  oder  berüffung  unrechtlich  und  unbillich  bescheen  und  vernich- 
ten sey ; und  besonnder  wann  die  von  Neüwcmburg  in  den  Sachen  nit  ann- 
ders  dann  wort  und  sust  kaincr  ander  beweysung  dawider  gebraucht  haben ; 
baten  und  begertten  solichs  auch  mit  urteil  ziierkennen  und  satzten  das 
auff  all  ir  vorgemelt  furbringen  mit  wortten,  auch  vidimus  kuntschaflft  und 
25  brieven,  in  gericht  furgewandt  und  gelegt  mit  dem  geding,  alsver  die  die 
sach  und  den  arttickel  der  appellacion  oder  berüffung  antrifft,  und  nit 
verrer  noch  in  ander  weyse,  zü  erkantnüss  des  rechten,  mit  vorbehaltung 
den  von  Basel  ir  rechtlich  Verfolgung  in  der  hauptsach,  wö  und  wenn 
sich  das  nach  gelegcnhcit  der  Sachen  gebürt,  auch  der  cost  und  scheden, 
80  so  sy  der  sach  halb  von  den  von  Neuwemburg  empfangen  und  gelitten 
haben.  Und  als  sy  solichs  so  vorgeschriben  steet  zü  beiderseyt  zü 

recht  haben  gesatzt,  ist  nach  klag  anttwurt  rede  und  Widerrede  und  auff  baider 
tail  fürbringen  mit  wortten  brieven  instruraenten  vidimus  und  schrifftcn 
im  rechten  bescheen  mit  ainhclliger  urteil  zü  recht  erkannt,  das  sich  die 
35  von  Neuwemburg  von  bischoff  Fridrichs  von  Basel  volg  und  Spruch  auff 
der  statt  Basel  zusatzlcüt  bescheen  als  beswert  an  uns  als  Römischen 
künig  wol  haben  berüffen  mögen,  und  in  der  hauptsach  beschehe  verrer 
was  recht  ist.  Das  sprechen  wir  auch  zü  recht.  Dabey  seind  gewesen 
unser  retc  und  des  reichs  lieben  getrewen  Albrecht  von  Bottendorff,  Hanns 
40  Ungnad,  Walther  Zebinger,  Cristan  von  Frawnberg,  maister  I’eter  Rcnntz, 
Ülrich  Sonncmberger,  Harttung  von  Kappeil,  Hanns  Hinndcrbach,  Mer- 
tein  Birckhaimer,  der  rechten  gelerttcn,  Jorg  Fuchs  von  Fuchspcrg, 
Wilhelm  Truchtlinger,  Jacob  Trapp  und  annder  mere.  Mit  urkunde  disz 
brieves,  versigelt  mit  unserm  königlichen  insigcl,  geben  zur  Neuwenstatt 
45  am  freytag  sannt  Dyonisicn  des  hcligen  merttrers  tag  nach  Cristi  gebürt 


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virtzehenhundert  und  darnach  in  dem  funfzigisten  und  unsere  reichs  im 
ainlifften  jaren.  (Auf  dem  Bug:)  Ad  mandatum  domini  regis 

Udalricus  Wiltzli. 

2S6.  Abkommen  zwischen  der  Stadl  Basel  und  zwei  Ge- 
nannten, die  sich  gegen  Verleihung  des  Bürgerrechts  zur  Nieder-  5 
werfung  von  Feinden  Basels  verpflichten.  — 14.50  November  4. 

Original  in  Geh.  Reg.  B I K. 

Unbesiegelt. 

Zu  wissende,  das  uff  hut  datum  dis  zedels  mit  Martin  Osterricher  und 
sin  fetter  Hans  von  Heidelberg*)  eyn  uberkomnisze  und  beredunge  bescheen  10 
ist,  in  maszen  har  nach  geschriben  stot  Dem  ist  also:  Dz  inen  burgrecht 
ze  Basel  verluhen  ist,  ouch  als  ander,  die  zu  burger  emphangen  werdent, 
geschworen  hand  uff  scmliche,  das  sy  ettlich  der  statt  von  Basel  vigend 
suchen  und  schedigcn  sollend,  nach  dem  das  mit  inen  verlassen  ist;  und 
syc  Sache  dz  inen  dor  inne  gelinge  und  ettlich  derselben  niderwerffen,  so  15 
soll  die  habe,  die  by  inen  fünden  wirt,  ir  syn  und  der  lib  des  rats  ze  Basel; 
und  sollend  dennocht  eyn  gut  getruwen  und  zuversehen  han  zu  dem  rate 
ze  Basel,  das  inen  nach  gestalt  irs  handeis  gcldnet  werden  solle.  Ouch  ist 
myt  inen  verlaszen,  dz  sy  dieselben  der  statt  vigend  zu  Straszburg  Brisach 
Friburg  oder  Nuwemburg  und  süst  nyenen  anderswo  mit  recht  anlangen  30 
ansprechen  und  anfallen  mögend.  Und  ist  Sache,  das  inen  in  den  Sachen 
gelinget  und  sy  schaffend,  so  sollend  sy  by  dem  burgrecht  bliben;  were 
aber  des  nit,  alsdcnn  ouch  dise  beredunge  und  verlihiinge  des  burgrechts 
tod  und  abc  sin  soll.  Zu  urkunde  ist  disz  in  des  rats  ze  Basel  heymlich 
buch  geschriben  uff  mittwuchen  nach  allerheiligen  tage  anno  etc.  quinqua-  SS 
gesimo. 

( Eigenhändig :)  Dis  hant  si  bed  gesworren  mir  Peter  zem  Lech.b) 

287.  Hans  Rot  Ritter  erkennt  als  Schiedsrichter,  dem  die 
Parteien  sich  zu  unterwerfen  gelobt  haben,  auf  die  Klage  des  Adolf 
von  Hadstadt  Domherrn  zu  Basel  gegen  die  Stadl  Basel  umb  ettlich  30 
schaden  und  Verlust  er  meynende  was  im  zQ  gefügt  wlre  zu  Altenpfirt,  zu 
Oltingen  und  ze  Viszlis  in  zwing  und  bann,  an  luten  und  gut  mit  brand, 
mit  nome  und  in  ander  wege,  dass  Basel  die  Ansprüche  des  Klägers 
durch  Zahlung  von  140  Gulden  binnen  einem  Monat  befriedigen 
soll.  Zusatzmänner  waren  Hans  Mönch  von  Lands  krön  und  Andreas  35 
Ospernel;  Basel  vertreten  durch  den  Oberstzunftmeister  Werner 
Ereman.  — 14.50  November  16. 

Original  St.Urk.  tf  1457. 

Hängendes  Siegel  des  H.  R. 

a)  sin  •—  Heid,  vcm  Unterzeichner  nachgetragen  A.  b)  Peter  1 rem  lech  A.  40 


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288.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bevollmächtigen  ihre 

Ratsgesellen  Heinrich  Iselin  und  Claus  Meder  zu  ihrer  Vertretung 
vor  dem  Hofgerichte  zu  Rottweil  gegen  eine  Klage  des  Conrad 
Mönch  von  Mönchenstein.  — r4$o  November  24. 

6 Concept  Missiven  6,  1 03 . 

289.  Dietterich  von  Sennhcin  Schultheiss  zu  Basel  bezeugt,  dass 
Elszin  Spitzin  Witwe  des  Hans  Spitz  Bürgers  von  Basel,  die  er- 
schienen ist  mit  ihrem  Vogte  Hug  Spitz  Bruder  ihres  Mannes,  ihre 
einzige  Tochter  linnelin  Spitzin,  die  sie  ins  Kloster  St.  Marien 

10  Magdalenen  bei  den  Steinen  gethan,  zu  Händen  von  Bruder  Cristan 
Schliffer  Schaffner  des  Klosters  mit  einem  Hauptbrief  über  12  Gulden 
jährlich,  lautend  auf  den  Rat  zu  Basel,  wieder  käuflich  um  joo  Gulden, 
und  mit  benanntem  Hausrat  ausgestattet  hat.  Zeugen:  Junker  Cunrat 
Fröuweler,  Junker  Heinrich  Yselin,  Herr  Andres  Ospernnel,  Meister 

15  Ülman  Vischer,  Meister  Lienhart  Scher.  Meister  Lienhart  Arenbrostcr, 
Hanns  Strüblin,  Hanns  l’eyger,  Hanns  Velsz,  Claus  Hascnschicsscr,  Bürger 
zu  Basel,  u.  a.  — 1 4 5°  November  26. 

Original  Mar.  Magd.  tf  592. 

Hängendes  Siegel  des  Schultheissengerichts. 

20  290.  Derselbe  bezeugt,  dass  Bruder  Cristann  Schliffer  namens 

des  Klosters  bei  den  Steinen  der  Klszin  Spitzin  die  im  Vorigen  er- 
wähnte Ausstattung  ihrer  Tochter  zu  lebenslänglicher  Nutzniessung 
überlassen  hat,  gegen  Lieferung  von  einem  Schafkäse  jährlich. 
Zeugen  wie  im  Vorigen.  — ipso  November  28. 

25  Original  ebenda  nt  $93- 

Siegel  wie  vor. 

291.  Vgl.  tf  260c.  — 1450  November  28. 

292.  Adolf  von  Hadstadt  Domherr  von  Basel  entsagt  jedem 
weiteren  Anspruch  an  die  Stadt  Basel  wegen  des  ihm  von  dieser 

30  zu  Alten  Pfirt,  zu  Oltingen  und  zu  Vyszlis  in  zwing  und  bann,  an  luten  und 
an  gut,  mit  brand  und  nomme  und  in  ander  wege  zugefügten  Schadens, 
und  bekennt  dafür  von  der  Stadt  mit  140  Gulden  entschädigt  worden 
zu  sein,  gemäss  dem  Spruche  des  Hans  Rot  (vgl.  tf  287). 

— 1450  Dezember  12. 


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440 


Original  St.Urk.  tf  1460. 

Hängendes  Siegel  des  A.  von  //. 

293.  Schultheiss  Räte  und  Bürger  von  Säckingen  verkaufen 
an  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  100  Eichbäume  für  ijo  Gulden. 

— 1450  Dezember  22.  5 

Gleichzeitige  Copie  Liber  div.  rerttm  fol.  72. 

Wir  der  scliultheis,  die  rete  und  die  burger  gemeynlich  der  stat  Seck- 
ingen bekennen  uns  offenlich  mit  disem  briefe,  dz  wir  für  uns  und  unser 
nachkommcn  den  fürsichtigen  wisen  dem  burgermcister  und  dem  rate  der 
stat  Basel  aber  zc  kouffende  geben  hand  hundert  eychbowm,  der  sy  funff-  10 
zig  in  unserm  holcz,  genant  der  bann,  und  die  uberigen  funffzig  eychbowm 
in  allen  andern  unsern  holczern,  wo  sy  wollent,  nemen  und  in  dem  nehsten 
monct  nach  datum  dis  briefes  uszzeichen  laszen  mogent.  Und  ist  dirr  kouff 
geben  und  bescheen  umb  hundert  und  drissig  Rinisch  gülden,  der  wir  von 
inen  gancz  gewert  und  beczalt  sint,  des  wir  uns  bekennent  und  sy  der  15 
quit  ledig  und  los  sagent.  Dieselben  hundert  holczer  und  oucli  die  hun- 
dert und  siben  holczer,  so  sy  noch  in  unsern  holczern  uszgezcichnet  stände 
und  noch  nit  abgehowen  hand,  sollcnt  wir  inen  laszen  stan  funffzehen  gan- 
czer  jare  die  nehsten  ouch  nach  datum  dis  briefes  nach  eynander  volgende 
mit  allen  gedingen  und  furworten,  die  in  dem  vordem  kouffbriefe,  so  sy  20 
umb  die  druhundert  eychbowm,  die  sy  im  xxxviij  jare  nechst  vergangen 
ouch  von  uns  koufft  hand,  gemeldet  sint.  Des  zu  urkunde  haben  wir  unser 
stat  ingesigcl  laszen  henckcn  an  disen  brieff,  der  geben  ist  uff  zinstag  vor 
dem  heiligen  wyennecht  tage  anno  etc. 

Item  darnach  anno  etc.  Liij0  sint  aber  koufft  iiijc  holczer,  und  die  und  25 
ouch  die  ijc  minus  ij  holczer  sollent  stan  xxxj  jare. 

Item  darnach  uncz  uff  phingsten  Liiij  sint  gehowen  xxx  holczer. 

294.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  des  Hem- 

ntann  Offenburg  Kundschaften  darüber  auf \ ob  und  wie  weiland 
Ulrich  und  Hans  Günther  von  Eptingen  das  Dorf  Holstein  von  der  30 
Abtei  Peterlingcn  zu  Lehen  gehabt  haben.  Es  sagen  aus  Heini 
Strüszer  von  Utingen  wohnhaft  zu  Liestal  50  Jahre  alt,  Hanns  Straszer 
von  Utingen  wohnhaft  zu  Liestal  60  Jahre  alt,  Claus  Straszer  von 
Holstein  jo  Jahre  alt,  Hanns  Schopp  von  Holstein  43  Jahre  alt, 
Hanns  Moler  von  Benwilr  40  Jahre  all.  — 1451  Januar  //.  35 

Original  StA.  Liestal. 

Doos  pag.  SSS  tf  730,  unvollständig  und  fehlerhaft ; was  als  Aussage 

Offenburgs  erscheint,  ist  nur  seine  Frage  an  die  Zeugen. 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 


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441 


295.  Der  Off  eia l von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
Kundschaft  auf  über  beleidigende  Aeusscrungen  des  Adam  von 
Ansolzheim  u.  a.  gegen  Basel,  gclhan  am  j.  und  17.  Januar  1451. 

— 1451  Januar  20. 

6 Original  St.Urk.  n ’ 1461. 

Hängendes  Sieget  des  Officials. 

Wir  official  des  hofs  zc  Basel  tunt  kunt  alicrmcnglichcm  mit  disem 
brief,  das  wir  durch  sunder  ervorderung  der  frommen  fürsichtigen  wisen 
burgermeisters  und  rates  der  statt  Basel  Conradten  Schmoller  ein  geschwor- 
10  nen  botten  der  genannten  statt  Basel  als  einen  gezügen,  angesehen  das  kunt- 
schafft  raenglichem  zu  sinem  rechten  ze  gebende  ist,  verhört  und  gefragt 
haut,  was  im  durch  den  strenngen  vesten  herre  Adam  von  Ansolczhein 
ritter  gcantwurt  sige,  uff  die  zyt  er  im  ein  gebott  brief  des  durchlüchtigi- 
sten  hochgebornesten  fürsten  und  herren  hern  Fridcrichs  von  gottes  gnaden 
15  Komischen  küniges,  zu  allen  ziten  merer  des  richs  und  hertzogen  zu  Östcr- 
rich  etc.,  gcantwurt  hat,  und  was  im  ander  sölicher  antwurt  halp  darnach 
zu  geredt  hant.  Der  selbe  Conrat  Schmoller  geseit  hat  by  sinem  eid  har- 
umb  sunderlich  getan  liplich  zfi  got  und  den  heiligen  mit  uffgehepten  vin- 
gern  und  geleiten  Worten,  nicman  ze  lieb  noch  ze  leid,  das  er  uff  sunnen- 
20  tag  nehst  vor  der  heiligen  drig  künigen  tag  nehst  vergangen  durch  cnphel- 
hen  der  genannten  siner  herren  burgermeisters  und  rats  ze  Basel  dem 
vorgenannten  herre  Adam  von  Ansolczhein  zu  Rapolczschwilr  in  dem  köre 
des  genannten  unsers  gnedigisten  herren  des  Komischen  küniges  send  und 
gebott  brieff  in  sin  hand  gcantwurt  habe.  Uff  sölichs  sige  der  genannt 
25  herre  Adam  mit  ettlichen  sinen  gündern  zu  rat  gangen,  hab  sy  den  brief 
laszcn  hören,  darnach  den  uff  gekleibt,  im  zu  im  gcröfft  und  gesprochen : 
»Schmoller,  sag  dinen  herren,  ich  schissz  uff  din  herren  und  uff  den  künig 
und  uff  den  brief.«  Do  sprich  discr  gezüg:  »wend  ir  mir  kein  ander  ant- 
wurt gebenit  Antwurte  herre  Adam:  »neyn«.  Do  gieng  discr  gezüg  und 
30  hört  messz.  Darnach  über  ein  wile  kirn  herre  Adam  zu  im  und  sprich: 
»Schmoller,  wie  hand  es  din  herren  vor  in,  das  sy  rechtes  in  sint  gangen 
und  anderswo  recht  siiehent?«  Darnach  uff  sunnentag  vor  sannt  Angnesz.cn 
tag  sig  er  in  geschefften  der  genannten  siner  herren  von  Basel  gen  Kapoltz- 
schwilr  in  die  herberg  zem  lingcl  körnen , hab  do  jungkherr  Caspar  von 
35  Kapoltzstcin,  Küdolffen  von  N'üwenstein,  junckherr  Smasmans  schriber  und 
den  vogt  doselbs  funden  ob  tisch  sitzen.  Do  sprich  der  genannt  schriber: 
»bott,  ich  hett  nie  keins  tags  als  gern  gclachet,  als  do  dir  herre  Adam  nü 
die  antwurt  gab.«  Also  kament  diser  gezüg  und  die,  so  erst  davor  gemel- 
det stand,  sölicher  geschichten  halp  in  rede,  und  crzalt  inen  diser  bott  sö- 
40  liehe  obgcmcldctc  antwurt,  so  im  herre  Adam  geben  hatt.  Do  sprach  der 
selb  schriber  in  gegenwertigkeit  der  anderen,  so  obstand  und  ze  tisch  sas- 
zent:  »wcrlich,  er  sprach  eben  also.«  Und  discr  züg  beschluszt  sin  sag  hie 
mit,  das  er  den  genannten  von  Basel  sinen  herren  sölich  antwurt  nit  gern 
ze  oren  gebracht  hab,  und  wir  im  lieber  gewesen  im  wir  ein  ander  antwurt 

Urkundenbuch  der  Stadt  Basel.  VII.  Jjti 


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442 


worden,  und  wolt  och  sincn  herrcn  lieber  ein  ander  antwurt  bracht  haben; 
aber  do  im  kein  ander  antwurt  ward,  must  er  die  sagen,  die  im  geben 
wart.  Und  zö  urkünd  so  haben  wir  des  obgenannten  hofs  insigel 

offcnnlich  gethon  hencken  an  disen  brieff,  der  geben  ist  an  mitwoch  nehst 
vor  sant  Agnesen  der  heiligen  jungkfrowen  tag  des  jares  als  man  zalt  nach  5 
Cristi  gebürt  thusent  vierhundert  fünfzig  und  ein  jare. 

(Auf  dem  Bug):  Fridericus  Winterlingen 

296.  Herzog  Albrechl  von  Baiern  bekennt,  dass  Bürger- 
meister und  Rat  von  Basel  ihm  die  früher  zur  Aufbewahrung 
erhaltenen  Kleinodien,  (vgl.  >f  253)  wieder  ausgcliefert  haben.  10 

München  1451  Januar  29. 

Original  St.Urk.  it  1463. 

Hängendes  Siegel  des  Herzogs. 

297.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  einen 

Spruch  der  Füttje  betreffend  den  Unterhalt  einer  Dohle.  15 

— 1431  Februar  p. 

Original  St.Urk.  tf  1464  (A). 

Hängendes  Siegel  des  Kats. 

Wir  Hanns  Rot  ritter  burgermcister  und  der  rat  der  statt  Basel  tünd 
kunt  menglichem  mit  disem  brieve,  daz  für  unz  kommen  sind  die  erbern  20 
Clauz  Helprun,  Hanns  Gernler,  unser  ratzgesellen,  Hanns  Stüber  der  zyro- 
berman,  Reinhart  und  Hannz  Retzer,  die  murer,  unser  bürgere,  die  funff 
so  von  unser  stett  wegen  über  die  buw  gesetzt  sind,  und  hannd  unz  für- 
bracht : Als  Jacob  Waltenhein,  l’eter  Grosch,  Rothouptlin  und  ander  zu 
unser  statt  lonhern  klagt  habent  von  der  tolcn  wegen,  so  von  Kellers  husz  25 
zem  Holder  zur  Croncn  und  zem  Meygcn  untz  hinab  in  den  Birssich  dienete, 
nachdem  und  die  buwvellig  und  ouch  uff  der  alment  ingevallen  sige,  daz  da 
die  lonhcrren  die  tolen,  sunderlich  wo  si  in  der  almend  bresthafftig  und  inge- 
vallcn  wäre,  ouch  ein  Stegen  gegen  dem  Meigcn  über  in  den  Birsich  machen 
soltc  etc.  Solichs  habent  si  cigcnlich  besechen  und  zwüschent  inen  erkennt,  30 
daz  die,  denen  die  tolcn  dienotte,  dieselben  tolen  yegklicher  in  sim  huse, 
wo  daz  nottdurfftig  ist,  in  sim  costen  machen  sille;  was  aber  uff  der  al- 
ment daran  zemachen  ist  oder  wirt,  sollcnt  si  alle  in  gemeinem  kosten  bu- 
wen  und  machen,  darzü  die  tolen  rumen  und  der  aberst  dem  understen  da- 
rinn zfihilff  kommen;  und  soll  daz  die  lonherren  genntzlich  nüt  beruren  noch  35 
angan.  Item  so  sollent  die  lonherren  ein  Stegen  gegen  der  herberg  zem 
Meigcn  über,  da  der  uszganng  der  tolen  ist,  inn  den  Birsich  machen,  die 
man  brachen  möge,  so  ez  nott  würde  sin;  dartzu  einen  steinnen*)  kenell  da- 
selbz  hin  legen,  der  das  abwasser  in  den  Birsich  trage.  Und  wannd 

die  obgenannten  funff  diss  allez  also  erkennt  hant,  darumb  gebiettent  wir  40 
297.  a)  stemmen  A. 


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443 


ouch,  daz  ez  also  gehalten  und  dawider  nit  getan  werde  in  dehein  wise. 
Des  zfi  urkünd  hand  wir  unser  statt  insigel  thun  hengken  an  disen  brieve, 
der  geben  ist  am  ncchsten  zinstag  nach  sannt  Dorotheen  tage  der  heiligen 
junckfrouwen  nach  Cristz  gebürt  vicrzechenliundcrt  und  fünfftzig  und  ein  jar. 

5 298.  Bürgermeister  und  Rat  von  Worms  urteilen  a/s  Schieds- 

richter  zwischen  der  Stadt  Basel — vertreten  durch  Gerhard  Mecking 
Ralsschreiber  und  Lenhart  Ziegelcr  Gerichtsamtmann  — und  Heincze 
Dülin  dem  eitern  von  Alains,  der  die  fernere  Auszahlung  einer  ihm 
und  seinem  Bruder  Clesgin  Dülin  verschriebenen  Lebetisrentc  von 

10  jährlich  26  Gulden  fordert,  obwohl  der  Brief  durch  Kauf  an 
andere  Personen  übergegangen  ist.  Sein  Anspruch  wird  auf  Grund 
der  vorgelegten  Urkunden  (vgl.  oben  tf  19g)  abgewiesen,  über  die 
Kostenforderung  Basels  in  der  Höhe  von  300  Gulden  aber  nicht 
geurteilt.  — 1451  Februar  20. 

15  Original  St.  Uri.  tf  1466. 

Hängendes  Secretsiegel  von  Worms. 

299.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  an  Hans 
Heyde  von  Colmar  Bürger  von  Basel  und  seine  Frau  Elsi  33  Gulden 
jährlichen  Zinses  von  den  Stadtgütern  um  400  Gulden. 

20  — 1451  Februar  26. 

Original  St. Uri.  ff  1467. 

Siegel  fehlt. 

300.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  der  Elenden 
Herberge  zu  Basel  um  60  Gulden  den  Jahreszins  von  5 Viernzel 

2»  Dinkels,  den  ihnen  die  Herberge  schuldig  ist  von  dem  holcz  ensit 
der  Wise  ob  Kleynen  Hüningcn  by  dem  galgen.  — 1451  Februar  26. 

Concept  Uriundenbuch  III  19. 

301.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bezeugen  auf  Ver- 
langen des  Werner  von  Mörsberg,  dass  Kberiin  von  Spcchbach  ehe- 

30  dem  in  Basel  eines  Diebstahls  überwiesen  worden  ist,  wie  er  jetzt 
im  Gerichte  zu  Heidweiler  beschuldigt  wird.  — 1451  März  4. 

Concept  Urkundenbuch  III  44. 

302.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
Kundschaften  auf  über  die  neuen  Zölle  im  österreichischen  Gebiete. 

35  — 145t  März  12. 

Original  St.  Uri.  tf  1468. 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 


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444 


Wir  official  des  hofs  ze  Basel  tunt  kirnt  allermenglichcm  mit  discm 
brief,  das  wir  durch  sundcr  anrüffung  der  fürsichtigen  wisen  burgermeisters 
und  rats  der  statt  Basel  disc  nachgeschribnen  zügen  gefragt  und  verhört 
hand  der  nüwen  zollen  halp,  so  sy  in  unser  gnedigen  herrschafft  von  Öster- 
rich  land  und  gebiet  nach  der  richtung  zwüschent  der  genanten  unser  gne-  5 
digen  herrschafft  von  Österrich  und  inen  beschehen  habent  müssen  geben, 
was  inen  darumb  kunt  und  wissende  sige.  Die  selben  gezügen  ouch  uff 
solich  verhörung  und  frag  by  iren  eiden,  harumb  sunderlich  geschwom  lip- 
lieh  zu  got  und  den  heiligen  mit  uffgehepten  vingern  und  gelerten  Worten, 
geseit  haut  nacheinander  von  wort  zu  wort,  [als]  hicnach  geschriben  stat.  10 

Des  ersten  Wernlin  Gegenhamer  der  metzger  ze  Basel,  ist  by  viertzig 
jaren  alt,  hat  geseit,  das  er  nach  der  richtung  hab  müssen  zoll  geben  ze 
Hapchiszhcin  und  ze  Landser,  nammlich  von  einem  rind  vier  pfenning  und 
einem  schaf  einen  pfenning;  und  hab  doch  gehört,  das  man  an  denen  enden 
vor  ziten  nie  gezollet  noch  dheinen  zoll  do  geben  hab.  15 

Item  so  hat  geseit  Peter  Heitzlin  der  metzger  ze  Basel,  ist  ob  viertzig 
jaren  alt,  das  er  nach  der  obgenanten  richtung  ze  Dietwilr  von  einem  schwin 
hab  müssen  geben  ein  pfenning  und  ze  Hapchiszhein  von  einem  schwin 
einen  rappen,  er  fare  weihen  weg  er  wolle;  ouch  hab  er  müszen  geben  ze 
Witerstorff  ein  rappen  von  einem  schwin;  und  sige  vormals  nie  me  gehört  so 
worden.  Kr  spricht  ouch.  wenn  er  mit  gut  von  Mülhusen  uffher  gefaren 
sige,  hab  man  in  understanden  mit  dem  göt  für  Hapchiszhcin  ze  faren  und 
do  selbs  ze  zollen,  das  ouch  nie  gehört  noch  gewesen  sige. 

Item  so  hat  geseit  Hanns  Ströwlin  der  metzger,  ist  by  drissig  jaren 
alt,  das  er  in  drigen  jaren  har,  und  sunder  nach  der  richtung  über  ze  25 
drissig  malen,  etwan  eins  jars  über  zwentzig  malen  in  Pfirter  ampt  zu  sant 
Blasien  zwen  Schilling  oder  zwentzig  pfennig  zem  minsten  von  einem  wagen 
mit  kelbcrn,  von  einem  karren  ein  Schilling,  von  einem  kalb,  das  man  fürt 
ze  füsz,  ein  pfenning,  von  einem  rind  ein  rappen,  von  zweyen  schaffen  ein 

pfenning  und  von  einem  schwin  ouch  ein  pfenning  hab  müssen  geben.  Des-  30 

glichen  zü  Licbcrstdorff  in  Pfirter  ampt  hab  er  ouch  solichcn  zoll  als  ob- 
stat  müszen  geben,  denn  das  man  im  do  selbs  ein  worzeichen  hab  geben, 
das  zögte  er  ze  Viszlis,  hatt  er  das  selb  worzeichen  nit,  so  müszt  er  do 

selbs  ouch  zollen  ze  glicher  wise,  als  zü  Lieberstorff.  Und  nit  destminder 

hab  er  müszen  den  alten  zoll  geben.  Desglichen  hab  er  ze  Pfctterhuscn  35 
ouch  müszen  zollen,  als  davor  stat.  Ouch  seit  er,  das  er  nemmen  müszt 
ze  Veltpach  ein  worzeichen,  hatt  er  das  nit,  so  müszte  er  ze  Volckerspcrg 
ouch  zollen.  Und  seit  da  by,  wie  jung  er  sige,  so  verdenck  im  by  kurtzen 
jaren,  sundcr  vor  der  Schinder  zükunft,  das  man  solichen  zoll  nit  geben 
noch  gevordert,  sunder  allein  den  alten  zoll  ze  Oltingen  und  ze  Waltikoven  40 
geben  und  gevordert  hab. 

Item  Heinrich  Hamesch  knecht  hat  geseit,  das  er  ze  Vclpach  hab 
müszen  geben  von  einem  wagen  mit  kelbern  zwentzig  pfenning,  und  nit 
destminder  müszt  er  zü  Waltikoven  sechs  pfenning  von  dem  selben  wagen 
geben.  45 


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Itera  so  hat  gescit  Gilg  Wigant,  das  er  nach  der  richtung  ze  Ilapchisz- 
heim  von  einem  rosz,  das  er  an  der  hand  fürt,  ein  Schilling  hab  müssen 
geben.  Er  seit  ouch,  das  man  im  zc  Bcttlach  geheischen  habe  den  nuwen 
zoll,  von  einem  rind  zwen  pfenning,  und  nit  destminder  must  er  ze  Oltin- 
5 gen  den  alten  zoll  geben;  aber  er  widerte  sich  ze  Bcttlach  den  nuwen  zoll 
ze  geben,  won  in  bedunckte  er  den  mit  recht  nit  geben  solte.  Do  trowtent 
sy  im,  kam  er  me,  im  solt  geschehen  das  im  nit  lieb  wäre.  Ouch  seit  er, 
das  man  im  ze  Witerstorff  von  hundert  schaffen  und  acht  rinden  geheischen  * 
habe  vier  Schilling,  do  lies  er  ein  guldin  ze  pfand  und  meinte,  er  solte  des 
10  Zolles  billich  absin,  wenn  er  nüwlich  uffgesetzt  wer,  wolt  er  aber  sinen  gul- 
din haben,  er  must  den  losen  mit  vier  Schillingen.  Er  seit  ouch,  das  er 
zc  Hapchiszhein  hab  müszen  geben  von  einem  rind  vier  pfenning  und  den- 
nocht  zc  Sirentz  den  alten  zoll,  von  einem  rind  ein  pfenning ; und  von 
einem  rosz  ze  Hapchiszhein  ein  Schilling  und  nit  destminder  zc  Sierentz  und 
15  ze  Dietwilr  müssen  zollen. 

Item  Peter  Dampfrion  der  metzger,  ist  by  viertzig  jaren  alt,  hat  ge- 
scit, man  hab  im  zc  Hapchiszhein  nach  der  richtung  zoll  geheischen,  und 
müst  versprechen  in  vierzehen  tagen  den  zoll  ze  geben  oder  ein  pfand  ze 
schicken.  Also  schickt  er  vierzehen  Bernblaphart  zu  einem  worzeichen  und 
20  müst  dem  botten  vierdhalp  Schilling  geben.  Darnach  do  er  das  worzeichen 
gern  gelost  hette,  wolt  man  im  das  nit  ze  losen  geben.  So  hab  er  och 
ze  Bettlach  von  zweyen  schaffen  einen  pfenning  und  zu  Witerstorff  von 
einem  schaff  einen  pfenning  müssen  geben.  Ouch  seit  er,  das  er  zc  Vel- 
pach  in  disem  jare  über  ze  sechs  malen  ein  pfenning  von  zweyen  schaffen 
25  und  dennocht  den  alten  zoll  zu  Waltikoven,  das  ist  von  acht  schaffen 
ein  pfenning,  müssen  geben.  Dcsglichen  hat  er  sider  wynechten  har  müssen 
geben  do  sclbs  von  einem  schwin  zwen  pfenning.  Er  seit  ouch,  das  er  in 
Pfirter  ampt  zc  Liebcstorff  von  zweyen  schaffen  hab  müszen  geben  ein  pfen- 
ning. Ouch  seit  er,  das  er  ze  Bettlach  hab  müssen  den  nuwen  zoll  geben, 

30  von  zweyen  schaffen  ein  pfenning;  und  nit  destminder  hat  er  müssen  ze 
Oltingen  den  alten  zoll  geben,  von  acht  schaffen  ein  pfenning.  Und  die 
genanten  zoll  sigent  nüwlich  uffgesetzt,  und  verdenck  im  wol,  das  man  nie 
kein  zoll  an  den  genanten  enden  gevordert  noch  gegeben  hab. 

Item  Ülrich  Völmi  von  Zessingen  der  schüchmachcr  hat  gescit,  das 
35  er  nach  der  genanten  richtung  zu  Oltingen  von  einem  wagen,  do  er  sin 
eigen  erbuwt  gut  uff  gefürt  hat,  zwen  Schilling  und  von  einem  karren  ein 
Schilling  hab  müszen  geben,  und  hat  hür  müssen  ein  pfand  do  lassen,  denn 
im  verdenck,  das  dz  nit  was. 

Item  Cüntzlin  Krafft  der  watman  hat  gescit,  das  sin  frow  nach  der 
40  richtung  ze  Hapchiszhein  hab  müszen  geben  von  einem  viertel  koms  sins 
eigen  gewcchs  sechs  pfenning,  traff  sich  von  einem  karen  mit  körn  sechs 
Schilling.  Er  seit  ouch  do  by,  wenn  man  ze  Bettlach  und  ze  Velpach  den 
nuwen  zoll  gebe,  nit  destminder  müsz  man  ouch  zollen  den  alten  zoll  ze 
Oltingen  und  ze  Waltikovcn. 


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446 


Item  so  hat  geseit  Martin  Viszlis  der  metzger,  ist  by  viertzig  jaren 
alt,  er  hab  hür  nach  ostren  ze  Lanscr  von  achtzehen  rindern  sechs  Schilling 
und  dennocht  ze  Sicrentz  von  einem  rind  ein  pfenning  geben,  und  wenn 
er  ze  Velpach  nit  ein  worzeichen  »eine,  so  müszt  er  ze  Volckersperg  ouch 
zollen.  Er  seit  ouch,  das  er  vernd  vor  der  vasznacht  ein  worzeichen  ze  & 
Velpach  hab  genomen  und  fürt  das  in  der  hand.  Als  er  gen  Volckersperg 
kam,  rüfft  er  dem  zollcr,  wolt  in  nicman  hören.  Do  für  er  für  und  fürt 
das  worzeichen  in  der  hand  und  gab  den  knechten  ouch  das  worzeichen, 
ob  sy  die  zoller  an  käment,  mit  inen  ze  überkomen.  Als  er  nü  für  füre 
und  im  nieman  wolt  kein  antwort  geben,  unfer  kament  im  des  von  Mors-  10 
perg  knecht  nach  und  nament  im  körn  und  kelber,  so  er  fürt,  und  fürtens 
gen  Pfirt.  Wolt  er  die  kelber  haben,  so  müszt  er  uff  das  körn  verzihen. 

Item  so  hat  geseit  Lienhart  ein  metzger,  das  er  hür  ze  Oltingen  von 
acht  schaffen  ein  pfenning  gebe,  und  dennocht  ze  Bettlach  müszt  er  bürg 
werden  für  sechshundert  schaff,  je  für  zwey  schaff  ein  pfenning,  do  were  15 
villicht  ein  hundert  sin. 

Disz  und  nit  anders  liabent  die  obgenannten  zügen  geseit  nicman  ze 
lieb  noch  ze  leid,  sunder  durch  der  worheit  und  des  rechten  willen.  Und 
des  zu  einem  waren  urkund  so  haben  wir  des  obgenanten  hofs  insigcl  offenn- 
lich  geton  hencken  an  disen  brief,  der  geben  ist  an  fritag  nehst  vor  dem  20 
sunnentag  als  man  singt  in  der  heiligen  kirchen  anfang  des  ampts  Invocavit 
me  etc.  als  man  zalt  nach  der  gebürt  Christi  thusent  vierhundert  und  in 
dem  einuudfünfzigisten  jaren. 

(Auf  dem  Bug:)  Fridcricus  Winterlinger  notarius. 

303.  Graf  Hans  von  Tierstein  Hauptmann  zu  Ensishcim  25 
und  Peter  Kälterer  Propst  zu  Rheinfeldcn  als  Vertreter  Herzog 
Albrcchts  von  Österreich  und  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel 
stiften  einen  Vergleich  zwischen  den  Städten  Bern  und  Solothurn 
einerseits  und  Rudolf  von  Neuenstein  Edelknecht  andererseits.  Die 
beiden  Städte  hatten  als  Vormünder  von  Hans  und  Thomas  von  30 
Falkenstein  dem  Rudolf  von  Neuenstein  versprochen , ihm  das 
nächste  frei  werdende  Lehen  ihrer  Mündel  zu  verschaffen,  während 
ein  solches,  das  durch  den  Tod  Hansheinrichs  von  Eptingen  zu 
Falle  gekommen  war,  ohne  Wissen  der  Städte  an  Konrad  Mönch 
von  Mönchetistein  (auch  Konrad  von  Löwenberg  genannt)  ver-  35 
liehen  worden  ist.  Der  Schiedsspruch  verurteilt  die  beiden  Städte 
zu  jährlicher  Zahlung  von  50  Gulden  an  R.  von  N,  bis  sie  ihm 
das  entgangene  oder  ein  gleichwertiges  Lehen  verschafft  haben 
werden,  unter  Bürgschaft  (Randbemerkung : herschafft  Gossikon  under- 
phand,  und  ob  daran  abgienge,  uff  alle  ander  ir  gültc  gütcr  zinse  und  rente,  40 
wo  die  sint  etc.  Vier  bürgen:  Walther  Kunig,  Arow,  Geric  Brenner  und 


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447 


apt  sant  Urban).  Die  Verhandlungen  finden  in  Basel  stalt,  das  ver- 
treten ist  durch  Hans  Rot  Bürgermeister,  Hcmmann  Ofifenburg, 
Hans  Sürlin,  Andreas  Ospcrnel  und  Hans  Bremenstein. 

— 145t  März  1 j. 

6 Concept  Urkundenbuch  111  46. 


Die  Städte  Bern  und  Solothurn  und  Rudolf  von  Neuenstein 
geloben  den  vorstehenden  Spruch  zu  halten.  — 1451  März  rj. 
Concept  Urkundenbuch  111  49. 


304.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bevollmächtigen  ihre 
10  Ratsgesellen  Heinrich  Iselin  und  Oswald  Brand  zu  ihrer  Ver- 
tretung vor  Sehultheiss  und  Rat  von  Luzern  im  Streit  mit  Otti  Ludin 
und  Heinrich  Brombach.  — 1^51  März  29. 

Concept  Missiven  6,  129. 


305.  Sehultheiss  und  Rat  von  Luzern  urteilen  als  Schieds- 
15  richter  zwischen  der  Stadt  Basel  und  Oltmann  Ludy  und  Heinrich 
Brombach  von  Rhcinfelden.  — 1451  April  1. 

Original  St.Urk.  tf  1469. 

Hängendes  Secretsiegel  von  Luzern. 

Wir  schultheis  und  rät  der  statt  Lutzcm  tfind  kund  mengklichem 
20  offenlich  mit  disem  brief,  das  uff  huttigen  tag  datum  diss  brieffs,  do  wir 
in  rates  wise  gesamnot  bycinandcr  warent,  für  uns  kamen  der  fursichtigen 
wisen,  unser  sunder  lieben  guten  fründen,  des  Bürgermeisters,  des  rates  und 
der  gemeinde  der  statt  Basel  trcffenlichen  rätzbotten,  nemlich  die  ersaraen 
wisen  Heinrich  Isenly  und  Oswalt  Brand,  mit  vollem  gewalt,  des  inen  im 
25  rechten  gnug  was  nach  uszwisung  des  besigelten  gewaltzbriefs,  den  si  uns 
mit  der  statt  Basel  anhangenden  secret  besigclt  darumb  zeigtent  und  ver- 
hören liessent,  an  einem,  und  die  bescheidnen  Ottman  Ludi  und  Heinrich 
Brombach  von  Rinfclden  am  andern  tciln,  vcrfursprcchct  als  unsers  ratz 
recht  ist;  und  clagten  da  die  erstgenanten  Ottman  Ludi  und  Heinrich  Brom- 
30  bach  durch  iren  fürsprechen,  wie  si  by  den  von  Schaffhusen  in  irem  krieg 
gewesen  werent  an  irem  sold  wider  die  herschafi't  von  Östcrrich,  und  als 
si  nü  von  den  von  Schaffhusen  gesclieiden  werent,  do  kement  si  gen  Basel, 
und  sunder  werc  Ottman  husheblich  da  mit  sinem  wib,  und  wandlotent  da 
us  und  in  als  ander  lüt  und  wistent  nützit  denn  gutes.  Da  wurden  si  ge- 
35  heissen  von  ir  statt  gan,  umb  das  si  bi  den  von  Schafthusen  gewesen 
werend.  Dem  giengent  si  ouch  nach.  Also  macht!  es  sich,  das  die  von 
Basel  zß  inen  griffent  und  si  in  ir  gefangnissz  leiten  und  liessent  da  über 
si  die  vesten  Hannsen  Munch,  Wernhcrn  von  Stoffen  und  den  Langentaler, 
die  ir  offen  vyent  werent,  und  gündent  denen  si  zc  foltern  und  ze  fragen. 
40  Dieselben  ir  vyent  fragteut  si  umb  unbillich  Sachen,  ncmlich  ob  inen  yemati 


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von  Basel  oder  von  der  eidgenosszscliafft  dehein  gelt  verheisscn  hcttc  uff 
die  herschafft  und  die  iren  ze  kriegeu,  und  voltrotent  si  so  hert,  das  si  des 
ze  grossem  verdcrplichem  schaden  ira  lib  zc  artznen  und  mit  sumsali  und 
zerung  komen  syent.  Und  begerten  da,  das  die  von  Basel  ir  armüt  ansehen 
und  inen  darumb  einen  bescheidnen  wandel  tun  wölten.  So  dann  hette  der  5 
obgenant  Ottman  Ludi  in  irem  dienst  geholffen  das  slossz  Blochmont  er- 
stigen  und  were  der  erst  an  der  lcitcrn  gewesen,  da  im  und  andern  ouch 
etwas  Vorteils  und  ouch  bütung  verheisscn  wurde,  darumb  were  im  weder 
bütung  noch  anders,  so  im  verheisscn  wurde,  nie  nützit  worden.  Und 
begert  inn  ouch  darumb  usz  zerichten,  dann  si  ettlichen  sinen  gesellen  der-  iu 
selben  sachhalp  güte  empter  in  ir  statt  geben  habent.  Darzü  so  getörrent 
si  noch  hüt  by  tag  in  der  von  Basel  gebiet  nit  gewandlen  über  verricht 
Sachen,  das  inen  vast  übel  kom,  und  begerent  ouch  mit  den  von  Basel  so 
verre  ze  reden,  das  si  nach  ir  notdurfft  irn  wandel  gehaben  mögent  etc. 
Sodenn  hetten  die  von  Basel  einen  vyent,  hicsse  der  Spar,  da  vcrsprechent  15 
si  inen,  brechtent  si  inen  denselben  Sparen  gefangen,  das  si  inen  wöltent 
geben  hundert  guldin,  brechtent  si  aber  des  selben  helffer  oder  gesellen 
deheinen,  von  dem  wölten  si  inen  geben  fünfzig  guldin.  Also  brechtent  si 
inen  desselben  Sparen  helffem  einen,  den  richtent  si  von  dem  leben  zc 
dem  tod,  und  habent  inen  an  die  fünfzig  guldin  nie  haller  geben  denn  zwey  ao 
pfunt  stcblcr,  wurdent  inen  ze  uffrüstung.  Sodann  habent  si  an  iren  wach- 
ten verdient  drissig  plaphart,  die  inen  ouch  nie  worden  sient.  Und  beger- 
tent,  das  die  von  Basel  si  umb  die  stük  ouch  uszrichtcnt  etc.,  als  si  das 
alles  in  ir  klag  durch  irn  fürsprechcn  mit  mer  Worten  fürgcleit  hand  etc. 
Daruff  die  obgenanten  der  von  Basel  machtbottcn  durch  irn  fürsprechen  ii 
antwurtent,  ncmlich  uff  das  erst  stük,  cs  sie  war,  das  si  in  ir  statt  komen 
syent  und  da  usser  ir  statt  die  herschafft  von  Österrich  und  die  iren  be- 
kriegt und  uff  der  Hart  und  an  andern  enden  nider  geworffen  habent,  über 
das  die  von  Basel  mit  der  herschafft  verricht  und  verschlicht  werent  Also 
seitent  si  inen,  si  söltent  von  ir  statt  und  gebietten  gän  und  die  herschafft  31) 
usser  ir  statt  noch  gebieten  nit  bekriegen,  oder  si  müstent  des  cngelten. 
Das  sis  aber  von  der  von  Schaffhusen  wegen  von  ir  statt  hiessent  gän,  das 
finde  sich  in  warheit  nit  Uber  scmlichs  sient  si  wider  in  ir  statt  gangen 
und  naclitz  dar  us  gestigen  und  habent  zc  wilen  drü  hüser  verbrant  Also 
habent  nü  die  von  Basel  nach  inen  gcstelt  und  si  gefangen,  und  sie  wol  35 
war,  das  die  obgenanten  Hanns  Münch  und  Wcrnher  von  Stoffen  und  Langa- 
taler  begert  habent  under  ougen  ze  sind,  so  man  die  knecht  fragen  wolt 
Also  sient  siben  man,  die  von  der  statt  Basel  ze  den  Sachen  semlich  lüt  zc 
fragen  geordnet  sint,  zc  den  knechten  gangen  und  habent  si  gefragt,  und  werent 
die  obgenanten  dry  dar  by'  gesin.  Das  aber  die  selben  dry  die  knccht  yc  40 
gewegen  habent,  das  habent  si  nit  getan.  Dar  zu  werent  si  ze  Solotcrn 
mit  inen  gericht  worden  umb  all  vergangen  Sachen  nach  sag  eins  spruch- 
brieffs  darüber  geben.  Dar  zu  hettent  si  ein  urfecht  geswom  von  derselben 
sach  und  gefangenschafft  wegen,  den  von  Basel  noch  den  iren  keinen  kuin- 
ber  ze  gestatten,  weder  laster  noch  leid  zetönd  mit  Worten  noch  werken,  <5 


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mit  noch  äne  gericht,  als  das  ein  besigelter  geswomcr  urfechtbrief,  den  si 
über  sich  geben  hand,  mit  mer  Worten  eigenlicher  uswiset  Und  als  si 
meintent,  das  si  über  verricht  Sachen  nit  gewandten  getorsten  in  iren  ge- 
gebieten,  das  were  war;  es  were  aber  darumb,  das  si  der  herrschafft  von 
5 Osterrich  vyent  werent,  mit  denen  aber  ein  statt  von  Basel  verricht  were; 
aber  iro  sachenhalb,  darumb  si  gericht  werent,  möchtend  si  wo!  wandien 
wo  inen  eben  were.  Und  getrüwtent  nit,  das  ein  statt  von  Basel  inen  dar- 
umb ützit  ze  nntwürtcn  haben  sölte.  So  denn  uff  die  andern  stuk,  es  sie 
von  Blochmont  oder  des  Sparen  oder  der  drissig  plaphart  wegen,  antwur- 
10  tcnt  si,  si  hofftcnt  nit,  das  es  sich  in  warheit  ycmer  erfinden  sflltc,  das  si 
inen  der  stukcn  halb  ützit  ze  tünd  werent,  sunder  das  ein  statt  von  Basel 
si  darumb  und  umb  alles,  das  sy  umb  die  statt  ye  verdient  hettent,  redlich 
uszgericht  hette.  Dann  die  knecht  nach  denselben  Sachen  allen  langzit  in 
ir  statt  gewesen  werent  und  inen  nie  nützit  darumb  gevordert  habent,  und 
15  doch  nit  in  der  statthaffte  sient.  Dann  were  inen  ein  statt  von  Basel  ützit 
schuldig  gewesen,  si  hettent  es  inen  nit  als  lang  lassen  anstiin.  Und  gc- 
trüwtcnt  och,  das  ein  statt  von  Basel  inen  darumb  nützit  zeantwurten  haben 
sölte,  als  si  ir  antwurt  och  mit  mer  Worten  fürgeleit  hand  etc.  So  dann 
klagten  die  obgenanten  botten  in  namen  als  davor,  wie  die  obgenanten 
20  knecht  semlich  urfechtbrieff,  die  si  über  sich  geben  nnd  die  geswom  und 
versigelt  hand,  nit  gehalten,  sunder  die  swörlich  übersehen  habent,  ncmlich 
das  si  wandel  vordrent  von  der  gefangenschafft  wegen,  als  si  zc  Basel  ge- 
fangen warent,  da  aber  der  brief  wist,  das  si  von  der  gcfangnissc  wegen 
der  statt  von  Basel  noch  keinen  der  iren  keinen  kumber  laster  noch  leid 
25  zu  ze  ziechen  süchen  söllcn,  weder  mit  Worten  noch  werken,  mit  noch  äne 
gericht.  Darzü  so  werent  si  mit  inen  verricht,  dieselben  richtung  si  ouch 
überfaren  hettent  etc.  Und  begertent  daruff  ze  den  knechten  ze  richten 
nach  recht  mit  den  penen  in  derselben  urfccht  begriffen,  als  si  ir  klag  mit 
mer  Worten  für  leitent  Daruff  antwurtent  die  knecht,  si  getruwtent 

30  nit,  das  si  den  obgenanten  von  Basel  uff  semlich  ir  clag  ützit  ze  antwurten 
haben  soltent.  Dann  der  urfechtbrief,  den  si  geben  habent,  der  wise  gantz 
nütz  von  der  gefangknissz  wegen  ze  Basel,  sunder  wise  er  von  der  gefangk- 
nisz  wegen,  als  si  ze  Solotern  gefangen  sint  gelegen.  Dieselben  urfechtbrief 
habent  si  öch  redlich  gehalten  und  wellen  och  die  hinfür,  ob  gott  wil,  hal- 
35  ten.  Und  besunder  habent  si  zc  Solotern  der  ansprach  halb  der  von  Basel 
botten  verbotten,  das  si  inen  ouch  gerecht  selten  werden,  denn  das  sis  von 
bett  wegen  liessent  riten.  Si  getruwtent  aber  wol,  das  inen  billichcr  ge- 
bürte zc  klagen,  dann  si  werent  zc  Solotern  mit  den  von  Basel  umb  die 
züsprüch,  so  die  von  Basel  ze  inen  haben  meintent,  gantz  gericht  worden, 
40  als  vor  stät;  die  richtung  si  öch  redlich  gehalten  habent.  Aber  das  die 
Sachen  von  Blochmont  noch  von  des  Sparen  oder  von  der  drissig  plap- 
harten  wegen  ze  Solotern  ye  gericht  oder  ir  ye  gedacht  worden  were, 
das  were  nit  beschechen.  Und  über  semlich  verricht  Sachen  getörrent  si  in 
der  statt  Basel  noch  in  iren  gebieten  nit  gewandten,  das  si  doch  unbillich 
45  nem.  Dann  getorstent  si  gewandlet  haben,  si  hettent  villichtcr  dise  klegt 

Urkundcnbuch  der  Stadt  Basel.  VII.  57 


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nie  fürgenommen.  Und  habent  denen  von  Basel  dik  und  vil  gesell riben, 
darumb  inen  kein  antwurt  nie  werden  möcht,  untz  das  si  den  zünfften  schri- 
bent  Darufr  ist  es  erst  ze  disem  rechten  komen.  Si  habent  öch  umb  ge- 
leit an  die  von  Basel  geworben,  das  si  inen  abgeschlagen.  Und  getrüwent, 
das  si  inen  ufT  ir  klag  nit  ze  antwurten  haben  söllcnt,  als  si  das  ouch  mit  5 
mer  Worten  fürgeleit  habent.  Und  satztent  beid  teil  uff  recht  Daruff 

haben  wir  bed  partyen  gebetten,  uns  minn  und  rcchtz  in  der  sach  ze  ge- 
truwen,  das  mochten  wir  an  dewederm  teil  Anden.  Und  nach  dem  und  wir 
uns  von  ir  beder  parthyen  bitt  wegen  mit  den  Sachen  beladen  hand  durch 
des  besten  willen  und  wir  die  minn  an  inen  nit  funden  haben,  so  hand  die  10 
obgenanten  botten  in  namen  als  vor  versprochen  an  des  vesten  Anthonyen 
Russen  unser  alt  schultheissen  hand  by  güten  trüwen  und  verheissen  für 
ein  statt  von  Basel  und  alle  die  iren  und  ir  nachkomcn,  desglich  hand  die 
benempten  Ottman  Ludy  und  Heinrich  Brombach  liplich  zu  got  und  den 
heilgen  gesworn,  was  wir  im  rechten  gesprochen,  war  stet  und  unvcrbrochcn  15 
ze  halten  und  dem  gnüg  zetünd  getrüwlich  und  ungefarlich  und  da  wider 
niemer  ze  werben,  ze  reden  noch  ze  tünd  mit  worten  noch  werken,  räten 
noch  getiten,  mit  noch  an  gericht,  heimlich  noch  offenlich,  sussz  noch  so, 
in  keine  wise  so  jeman  erdenken  kan  oder  mag,  noch  semlichs  geheilen 
vergünsten  oder  schaffen  getan,  all  geverd  hierinn  vermitten.  Und  also  20 
nach  beder  teilen  clag  antwurt  red  und  widerred  und  nach  verhörung  ir 
briefen  und  kuntschafft,  so  sprechen  wir  us  im  rechten:  Des  ersten  als  die 
knecht  klagent,  das  die  von  Basel  ir  vyent  habent  zu  inen  in  die  gefang- 
nisse  gelassen  etc.,  das  die  von  Basel  den  knechten  des  stukshalb  nützit  ze  ant- 
wurten haben,  sunder  von  inen  entprosten  sin  sollent.  Des  glich  als  die  » 
botschafft  von  Basel  meint,  die  knecht  habent  mit  der  klcgt  wider  die  ur- 
fecht  getan  und  ir  er  und  eid  übersehen  etc.,  da  sprechen  wir  us  im  rech- 
ten, sider  die  urfccht  nütz  von  der  gefangnisz  ze  Basel  innhalt,  sunder  allein 
von  der  gefangnisz  wegen  ze  Solotern  wiset,  das  sich  dann  die  knecht  dar- 
inn nit  überfaren  und  ir  eid  und  er  nit  übersehen  habent  und  das  si  den  so 
von  Basel  des  stukshalb  öch  nütz  ze  antwurten  haben,  sunder  von  inen  ent- 
prosten sin  sollent.  So  dann  umb  die  übrigen  stuk,  nemlich  von  Bloch- 
mont, von  des  Sparen  und  von  der  drissig  plaphart  wegen  sprechen  wir 
imm  rechten,  sider  die  knecht  meinent  kuntschafft  ze  Basel  und  anderswa 
zehan,  das  inen  sötichs  von  den  von  Basel  versprochen  und  inen  daran  35 
nützit  worden  sie,  das  dann  die  von  Basel  den  knechten  ein  gut  sicher  uff- 
recht  geleit  geben  sollent  in  ir  statt  und  gebiett  ze  komen,  da  ze  bliben, 
sölich  kuntschafft  ze  erwerben  und  zc  erjagen,  des  ze  erwarten  nach  ir  not- 
durfft,  untz  das  si  die  erjagen  mögent,  und  wider  dannen  an  ir  gewarsami. 
Die  knecht  mögent  och  an  andern  enden  öch  umb  ir  kuntschafft  werben,  40 
und  Andc  sich  denn  an  kuntschafft,  das  man  inen  sölich  gelt  vorteil  oder 
bütung  verheissen  und  inen  das  nit  bczalt  hab,  das  inen  denn  die  von  Ba- 
sel semlich  gelt  vorteil  und  büttung  uszrichtent,  sider  doch  die  drü  stük  ze 
Solotern  nit  gericht  worden  und  beid  teil  des  einander  gichtig  sint.  Doch 
ob  yeman  ze  Basel  in  der  statt  oder  in  ir  gebiet  were,  an  den  die  knecht  45 


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kuntschafft  begertent,  und  inen  der  oder  die  nit  kuntschafft  geben  wÄltent, 
das  denn  die  von  Basel  die  iren  darzü  halten  söllent,  inen  der  warheit  kunt- 
schafft ze  geben.  So  denn  als  die  knecht  klagent,  das  si  über  verricht 
Sachen  nit  getörrent  wandien  etc.,  da  aber  die  botten  meinent,  das  beschcch 
5 darumb,  das  die  knecht  der  herrschafft  vyent  und  aber  die  statt  mit  der 
herrschafft  verricht  sient  etc.,  sprechen  wir  usz,  wenn  die  knecht  alle  rieh- 
tungen,  so  die  von  Basel  mit  der  herrschafft  oder  den  von  Rinfclden  oder 
andern  geton  hand,  halten  und  mit  den  von  Basel  darinn  sin  wellent,  das 
si  dann  dafürhin  wol  gen  Basel  und  in  der  von  Basel  gebiet  wandten  sSl- 
10  lent,  aller  Sachen  halb  zwüschent  beden  partyen  untz  uff  hüt  verlouffen  gantz 
uncngolten,  all  geverd  hicrinn  vermitten.  Und  sond  bed  teil  umb  all  ir 
stössz,  so  sich  zwüschent  inen  verloffen  hand,  bis  uff  hüttigen  tag  gericht 
sin  und  sond  disen  spruch  halten  mit  den  Worten  und  by  der  gelüpt,  als 
vor  geschriben  stät.  Ze  urkünd  sind  diser  brieten  zwen  glich  von  wort 
15  ze  wort  geschriben  und  ist  yetweder  parthyc  einr  geben  uff  den  ersten  tag 
Aberellen  nach  Christi  gebürt  do  man  zalt  vierzehenhundert  und  in  dem  ein- 
undfünfzigosten  jar,  under  ünser  statt  von  Lutzern  secret  hier  an  gehenkt 
ze  gezügnisse  aller  obgeschribner  dingen  etc.  etc. 

306.  Heini  Loppi,  Hanns  Buri,  Jacop  Zschudi , alle  drei  von 
20  Waldenburg , Clcwi  Mcygcr  von  Nyderdorff,  Hanns  Spitteller  und  Hanns 

Heyden  von  I .ampenberg  verbürgen  sich  für  die  Urfehde, die  Hanns  Löippi 
von  Waldenburg  der  Stadt  Solothurn  geschworen.  Entgegen  einem 
früheren  Eide  war  er  nach  Solothurn  gegangen  und  dort  beim 
Ehebruch  ertappt  worden,  dann  aber  auf  Bitten  von  Basel  Liestal 
25  u.  a.  freigelassen  worden.  — April  12. 

Original  StA.  Solothurn. 

Hängende  Sieget:  1.  Junker  Caspar  von  Regisheim  Vogt  su  Walden- 
burg (Spuren);  2.  Hanns  Öschly  Vogt  su  Homburg. 

307.  Die  Anwälte  der  Herrschaft  Österreich  richten  kraft 
ao  inserierten  königlichen  Mandats  d.  d.  Neustadt  1450  Dezember  4 

über  die  Klage  Basels  gegen  Adam  von  Ansoltsheim  wegen  Fehde 
und  Majeslätsbeleidigung.  Ensisheim  145t  April  14. 

Original  St.Urk.  «*  1470. 

Hängende  Siegel  von  Hans  von  Tierstein,  Peter  Kotterer , Wilhelm 
35  von  Stein  und  Thuring  von  Halhoil. 

Wir  nachbenempten  graf  Hanns  von  Tierstein  herr  zu  l’heffingen, 
Peter  Kotterer  lerer  bäpstlicher  rechten,  Wilhelm  vom  Stein  zu  Monspcrg 
und  Thüring  von  Halwilr,  rittere,  anweiten  unsers  gnedigen  herrn  herezog 
Albrechts  von  Osterrich,  bekennen,  daz  uf  hütt  disen  dritten  enndtlichcn 
40  rechttag,  den  wir  den  ersamen  wisen  burgermeister  rate  und  gemeyner  Stadt 


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Basel  cinsteyls  und  dem  strengen  herrn  Adam  von  Anseltzheim  ritter  des 
andern,  darrürn  vechde  und  vintschafft,  so  derselb  herr  Adam  gegen  den 
von  Basel  fürgenomen  hatt,  für  uns  als  commissarien  und  richter  in  namen 
unsers  allergnedigisten  herren  herrn  Fridrichs  Römischen  kunigs  etc.  nach 
wisung  sinr  kunglichen  gnaden  Commission  uns  zugeschickt  gesetzt  hand,  5 

die  von  wort  zu  wort  also  lutet — — , der  gemelten 

von  Basel  vollmechtigen  procuratores  in  recht  komen  und  erschincn  sindt, 
und  haben  vor  uns  ir  clag  und  vordrungen  mit  irem  fürsprechen  wider  den 
benanten  herr  Adamen  von  Anscltzheym  fürbracht,  in  mäss  hienach  begriffen 
ist : wie  herr  Adam  von  Anseltzheim,  vor  und  ee  er  ettliche  mutwillige  für-  10 
nemen  by  zweyn  jaren  her  vergangen  wider  sy  mit  menigerhand  geschriff- 
ten  und  vordrungen  understanden  hab,  und  sy  nützit  denn  güts  mit  im  ge- 
wisset  hand  zetün  haben,  und  dieselben  von  Basel  im  ouch  uff  sin  geschriff- 
ten  und  vordrungen,  daz  sy  in  verstentlich  wissen  lassen  solten,  ob  sy  sich  der 
von  Bern  und  grafHannsen  von  Fryburg  sinr  vintschafft  und  ansprach,  so  er  zu  15 
inen  hette,  annemen  wolten  oder  nit,  menigfeltige  zimliche  redliche  antwort  in- 
geschrifft,  und  wo  er  sich  der  nit  meynt  lassen  ze  benügen,  redlich  ustreglich 
recht  uf  den  durtüchtigen  hochgcbornen  fürsten  unsern  gnedigen  herren  her- 
tzog  Albrechtcn  von  Österrich  etc.  desselben  herr  Adams  obern  und  lanndfür- 
sten  one  alle  fürsvort  recht  gepotten  haben,  als  daz  dieselben  brief  darumbe  20 
usgangen,  der  abgcschrifften  in  recht  verlesen  sindt  worden,  eigentlichen 
uswisend ; nicht  destmynder  hab  derselb  herr  Adam  sich  des  alles 
von  den  von  Basel  nit  benügen  wellen  lassen,  sunder  in  solich  erbietten 
des  rechten  verslagen,  und  über  daz  im  durch  den  obgenanten  unsern  gnedigen 
herren  hertzog  Albrechten  gebotten  worden  ist,  sich  vor  sinen  gnaden  rech-  25 
tes  gegen  den  von  Basel  umb  sin  vordrung  benügen  und  sy  furbasser  un- 
crsücht  und  ungevchct  beliben  ze  lassen,  hab  er  darnach  mee  denn  über 
acht  monadt  on  Widerrede  der  von  Basel  erfordrung  inen  ein  frevele  un- 
unrechtc  verworffenc  und  in  allem  rechten  verbottene  vientschafft  zuge- 
schriben  nach  ynnhalt  sins  widersagbriefs,  der  ouch  in  recht  verhört  ward.  30 
Und  hab  ouch  dieselben  vintschaft  gegen  in  frcfenlichen  understanden  ze- 
beharren,  über  daz  in  der  obgenant  unser  gnediger  her  von  Österrich  aber 
lassen  schriben  und  gebotten  hatt,  die  vintschaft  ab  zetün  und  sich  gegen 
den  von  Basel  rechtes  vor  sinen  gnaden  benügen  ze  lassen,  das  alles 
nit  verfangen.  Deshalb  in  fürbasser  gebürt  hab  unsern  allergnedigisten  35 
herren  den  Römischen  künig  als  den  obersten  richter  und  schirmer  des 
rechten  umb  recht  gegen  desselben  herr  Adams  von  Anseltzheims  frevel 
und  unrecht  anzerüffen,  da  ouch  sin  kunglich  gnade  durch  siner  gnaden 
offen  versigelten  Verbietbrief  demselben  her  Adamen  zügesandt  gepotten 
hab,  die  vintschafft  abzetün  und  sich  mit  recht,  so  sin  kunglich  gnade  dem  40 
gemelten  unserm  gnedigen  herren  hertzog  Albrechten  und  in  sinr  gnaden 
abwesen  uns  anweiten  cmpholhen  hatt,  benügen  zelasscn.  Aber  derselb 
herr  Adam  hab  nit  allein  solich  küniglich  gepott  frevenlich  verachtet,  sonn- 
der  ouch  dem  botten,  der  im  den  künglichen  verbietbrief  geantwurt  hat, 
zeantwurt  gegeben,  er  solle  sinen  herren  sagen  soliche  wort : er  schisse  uf  45 


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den  künig  und  sin  brief;  als  der  selb  bott  das  ouch  einem  rate  zu  Basel 
fürbracht  und  geseit  hab.  Soliche  wort  doch  ein  allerhöchste  lestrung  der 
könglichen  majestat  tünd  und  heisset,  die  man  zc  latin  nembt  crimen  lese 
majestatis,  dz  den  von  Basel  als  des  obgcmelten  unsers  allergnedigistcn 
& herren  des  Römischen  kunigs  und  des  richs  getruwen  nit  geburlich  ist  zc 
verswigen.  Derselb  herr  Adam  hab  ouch  unser  als  kunglicher  commissa- 
rien  gepott  im  beschehen,  daz  er  mit  den  von  Basel  in  vindcswisc  mit  gc- 
walt  nutzit  fürer  in  hangender  sach  des  rechten  fümemen,  sunder  sich  des 
rechten  vor  uns  benügen  lassen  solt,  frevenlich  verachtet  und  das  recht  in 
10  hangender  sach,  nach  dem  wir  in  furgeheischet  verkündet  und  rechtlich  tag 
angesetzt  haben,  gropplich  gesmehet,  domitt  daz  er  sin  mutwillige  vint- 
schafft  gegen  den  von  Basel  darnach  erst  gcstcrckt  und  ouch  für  etlich 
knecht,  die  den  von  Basel  ir  vintschaft  in  hangender  sach  von  sintwegen 
zugeschriben  hand,  versigclt  und  durch  dieselben  und  ander  sin  byleger 
15  einem  burger  zu  Basel  einen  hoff,  genant  Schönenbuch,  und  ettwicraenig 
houbt  rynder,  die  sy  mütwilliclich  in  einem  stall  verrigelt,  verbrennt  und  im 
ettlich  ross  hingefurt  haben  by  nacht  und  by  nebel.  Das  alles  zu  merck- 
lichcr  lestrung  und  versmehung  des  heiligen  richs  rechten  und  des  benanten 
unsers  allergnedigisten  herren  des  Römischen  künigs  und  unser  als  küng- 
20  lieber  commissarien  gevallen,  und  herr  Adam  des  ein  stiffter  und  volbringer 
gewesen  sig,  daz  doch  im  als  einem  ritter  vil  mynder  denn  yemand  anderm 
gezymbt  hab  ze  tön,  und  sin  frevel  und  mysshandel  darinn  so  vil  dester 
swerer  und  sträflicher  sig,  sidt  aller  adel  und  bisunder  ritterliche  wirdikeit 
von  der  hohen  kaiserlichen  und  künigklichcn  majestat  usflüsset  und  der  ge- 
25  horsarakeit  schuldig  sind.  Solichs  desselben  herr  Adams  frevenlicher  müt- 
will  vintschaft  und  gcwalts  die  von  Basel  merklichen  kosten  und  schaden 
gehept  und  emphangen  und  noch  haben,  den  sy  achten  ob  zweytusent 
guldin.  Harumb  baten  und  begerten  sy  an  uns  künglich  commissarien,  daz 
wir  durch  unser  rechtlich  enndtlich  urteil  sprechen  erlütern  und  erkennen 
30  wolten,  solich  des  benanten  herr  Adams  von  Anseltzheym  vordrung  vientscliaflt 
frevenlich  und  unrechtlich  und  wider  uswisung  aller  rechten  und  bisunder 
keyser  Karlins  seliger  gedechtnüss  guldin  bullen  und  des  obgenanten  unsers 
allergnedigisten  des  Römischen  künigs  reformacion  zu  Franckfort  beschehen 
fürgenomen  heissen  und  sin,  er  ouch  darumb  in  die  pus  und  pen  derselben 
35  keisserlichen  rechten,  guldin  bullen  und  kuniglicher  reformacion  gefallen  sig 
und  daz  er  den  von  Basel  umb  solichcn  sinen  mutwillen  nach  recht  wandcl  ze 
tünd  schuldig  sig  und  umb  irn  costen  und  schaden,  so  sy  und  ir  bürgere  des 
gehept  hand  und  noch  haben,  müssen  ablegung  tun,  und  daz  er  ouch  umb  sin 
lesterliche  smcchung  dem  obgenanten  unserm  allergnedigisten  herren  dem  Römi- 
40  sehen  künig  zügefügt  in  büss  und  peen  der  allerhöchsten  belcidung,  die 
man  zu  latin  nembt  crimen  lese  majestatis,  gefallen  sig  und  der  durch  menig- 
klichen  wider  in  und  daz  sin  nachgefarn  werden  möge,  und  daz  er  ouch  umb 
semlich  menigfaltige  Verachtung  und  überfarung  der  königlicher  und  unser 
als  königlicher  commissarien  gebotten  in  die  peen  der  ungehorsame  gefallen 
45  sig,  in  darumb  als  ein  ichtcr  zeverkünden.  Und  ob  yemand  irer  wider- 


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part  solichcr  obgcmclten  geklagten  stucken  eins  oder  mee  nit  gelouben 
noch  gichtig  sin  wolt,  das  und  die  begerten  sy  by  zebringen,  des  zem 
rechten  gnüg  sig,  und  rüfften  uns  demütiklichen  an  als  commissarien  und 
richter  in  der  Sachen,  in  darumb  unsern  rechtlichen  sprach  zegeben.  Und 
nachdem  wir  der  gemelten  von  Basel  clag  vordrungen  geschrifften  und  was  5 
sy  wider  den  benanten  herr  Adamen  für  uns  in  recht  bracht  verhört,  ouch 
dagegen  herr  Adams  von  Anseltzheim  sendbrief  uns  anhütt  zugeschickt 
verlesen  hand,  haben  wir  uns  mit  einander  underredt  und  einhelliklich  ze- 
recht  gesprochen,  daz  herr  Adam  von  Anseltzheim  durch  einen  unsern  ge- 
richtzpotten  dristunt  gerüfft  söll  werden ; komc  er  denn  oder  yemand  von  10 
sintwegen  by  gerichts  ziten,  den  sol  man  hörn  und  darnach  geschehen,  was 
recht  ist.  Also  ward  her  Adam  dristunt  gerüfft,  und  als  er  noch  nyemand 
von  sintwegen  ist  erschinen,  sindt  wir  von  den  von  Basel  fürer  umb  recht 
angerüft.  Daruf  haben  wir  uns  ein  bedcchtnüss  genomen  und  nach  rate 
gelerter  wiser  lute  und  nach  unser  besten  verstentnüss  zu  recht  gesprochen:  15 
sytdenmaln  her  Adam  von  Anseltzheim  uf  die  küniglichen  Commission  ze 
dryen  maln  fürgeheischet  und  geladen  ist  worden  und  zu  keinem  tag  per- 
sönlich noch  durch  sin  machtpotten  erschinen,  ouch  als  ein  ungehorsamer 
ussbeliben  ist,  und  aber  die  von  Basel  in  recht  komen  sindt  und  haben  ir 
clag  durch  iren  erloubten  fürsprechen  als  recht  ist  wider  den  egenanten  herr  20 
Adamen  fürbracht,  daz  dann  derselb  herren  Adam  sin  vyntschafft  und 
krieg  gegen  den  gemelten  von  Basel  wider  recht,  keiser  Karlins  guldin  bul- 
len und  unsers  allergnedigisten  herren  des  Römischen  kfinigs  reformacion 
gebrucht,  ouch  in  umpillich  schaden  daruff  zugezogen  habe,  und  syg  darumb 
in  die  peen  und  pussen  in  derselben  bullen  und  reformacion  begriffen  ge-  25 
vallen.  Dann  als  die  von  Basel  in  irer  clage  ouch  berürt  haben  beleidung 
der  verserten  künglichen  majestat,  und  wie  herr  Adam  umb  sin  ungehorsame 
von  uns  geöcht  soll  werden,  darinn  haben  wir  betrachtet  und  fürgenomen: 
diewil  solich  klag  unsern  allergnedigisten  herren  dem  Römischen  kunig  an 
sinr  person  selbs  mercklich  berüret,  darczü  die  keiscrlichcn  acht,  daz  uns  30 
dann  darüber  nicht  ze  urtciln  sige,  wenn  alle  wisheit  und  der  bronn  des 
rechten  usser  eins  Römischen  künigs  hertzen  fliessen.  Darumb  so  wisen 
wir  dieselben  stuck  für  unsern  obgenanten  allergnedigisten  herren  den  Römi- 
schen künig,  die  züerlütern;  dann  wir  sagen,  als  hohe  wir  das  sagen  söl- 
lent,  daz  wir,  nach  dem  und  die  Sachen  an*)  uns  komen  sindt,  uit  wissen  noch  35 
versteen  darumb  zesprechen,  alles  ungeverlich.  Mit  urkünd  des  briefs.  So 
ist  den  benanten  von  Basel  dir  urteiln  ein  brief  mit  unsern  anhangenden 
insigeln  ze  geben  bekennt,  der  geben  ist  zu  Ensisshcim  an  der  ncchsten 
mitwochen  nach  dem  Sonntag  als  man  in  der  heiligen  kirchen  gesungen  hatt 
Judica  in  der  vasten,  nach  Crists  gebürt  viertzchcnhundert  und  im  ein  und  10 
funfftzigisten  jaren. 

308.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  des  Hemmann 
Offenburg  Kundschaften  auf  über  die  Rechte  weiland  derer  von 

80$.  a)  auf  Rasur  A. 


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Eptingen  im  Dorfe  Holstein.  Es  sagen  aus  dieselben  Personen,  wie 
in  n"  244,  und  ausserdem  Hcintzman  Heyden  von  Lanipenbcrg  60  Jahre 
alt  und  Wemlin  Lang  von  Sissach  60  Jahre  alt.  — >451  April  28. 

Original  StA.  Liestal. 

5 *Boos  pag.  88g  rf  752. 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 

309.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  urteilen  über  die 
Klage  des  Hans  von  Rainstein  gegen  Hans  Mönch  von  Landskron 
wegen  versessener  50  Gulden  Jahreszins,  zu  denen  er  und  weiland 

lü  sein  Bruder  Burchard  Mönch  sich  unter  Verpfändung  des  Schlosses 
Angenstein  verpflichtet  haben,  als  sie  die  jooo  Gulden  nicht  be- 
zahlen konnten,  die  der  Kläger  wegen  seiner  Frau,  ihrer  Schwester, 
zu  fordern  halte.  Der  Beklagte  wendet  ein,  dass  die  verschribunge 
darüber  nit  volfertiget  sunder  an  ingesigelen  bresthafftig  sye.  Der  Kläger 
15  erhält  Recht,  falls  er  beschwört,  dass  die  Urkunde  vollzogen  und 
die  Siegel  einstmals  vollständig  gewesen  seien.  — 1451  Mai  18. 

Concept  Urkundenbuch  III  53. 

310.  Heinrich  Iselin  und  Hans  Zscheckabürlin,  Lohnherren 
der  Stadt  Basel,  verleihen  vor  dem  Official  von  Basel  an  Hanns 

20  Murer  und  Heinrich  Ungelt,  beide  von  Rheinfclden,  die  Wyherraatten 
mit  der  steingruben  und  anderm  Zubehör,  gelegen  nidwenndig  Rinveldcn 
an  dem  Wyher  veld,  zu  lebenslänglicher  Benutzung  gegen  jährlich 
4 Pfund  Basler  Pfennige,  zahlbar  auf  St.  Martinstag,  unter  folgen- 
den Bedingungen  : das  die  genanten  emphalier  dieselben  matten  verzünen, 
25  die  steingrüben  rümen  und  sust  in  guten  eren  und  notdürftigen  büwen  haben 
und  halten,  ouch  dieselben  matten  und  die  steingrüben  furcr  niemant  anders 
verkouffen  versetzen  verliehen  nach  dheins  wegs  verendem  on  der  lonherren 
wissen  und  willen,  sunder  inen  selbs  behaben  und  die  stein,  so  sie  darinn 
brechend,  den  genanten  lonherren  innamen  der  stat  Basel  und  iren  nach- 
30  komen,  ob  sie  anders  dero  begerend  und  haben  wollend,  zc  kouffen,  ncmlich 
ein  schiff  vol  in  guter  wcrschafft  umb  drithalb  pfund  stebler  gewonlichcr 
Baseler  müntz,  geben  und  keinen  mülystein  6n  der  lonherren  zu  ziten 
willen  darinn  brechen,  darzu  solich  stein  brechen  in  der  grüben  nach  nütz 
der  stat  Basel  fürnemmen  und  thün  sollend  und  ouch  pflichtig  sin  ön  alle 
35  geverd;  wo  sie  aber  solichs  gantz  oder  zem  teyl  überfaren  würden  und 
nit  hieltcnd,  wes  denn  die  fürsichtigen  wisen  burgermeister  und  ritt  der 
obgenanten  statt  Basel  zu  kosten  oder  schaden  kommen  werdent,  söllcnt  die 
egenempten  cmpfachcr  unvcrscheidenlichen  bezalen  und  abtragen , ouch 
gentzlich  on  geverdc.  — 1431  Mai  24. 


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Original  St.Urk.  tf  1473.  — Auf  der  Rückseite  ein  Taxvermerk  vij 
s.  schoben  und  siglen,  Ferner  eine  Notis:  die  wihermatten  ist  ver- 
luhcn  umb  iiij  lb.  letare  Lij“  [t-fS2  März  19].  Endlich  eine  zweite 
Notiz,  dass  1434  Juni  26  vor  dem  Official  von  Basel  Conrat  von 
Friburg  von  Burgen  under  Ulm  in  Gegenwart  des  meister  Hannscn  5 
Sattlers  derzeit  Lohnherren  an  die  Stelle  des  oben  genannten  Hans 
Murer  getreten  ist. 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 

811.  Hans  Kot  Ritter  urteilt  als  Schiedsrichter  mit  Beirat 
von  Thomas  Rode  Erzpriester  und  Domherrn  von  Basel  und  10 
Heinrich  von  Beinheim  über  die  Klage  des  Abts  Nicolaus  von 
St.  Blasien  gegen  den  Rat  von  Basel,  dass  der  Rat  dem  Kläger  bis 
St.  Jacobs  tag  (Juli  2 g)  200  Gulden  zahlen  soll  für  den  Schaden, 
den  der  Abt  im  letzten  Kriege  an  seinem  Hofe  in  Klein  Basel,  an 
Wein  Korn  Hausrat  u.  a.  erlitten  hat.  — 1431  Mai  23.  15 

Originale  St.Urk.  tf  1474  und  GLA.  Karlsruh  Vereinigte  Breisgauer 
Archive.  — Copie  des  16.  Jahrhunderts  GLA.  Karlsruh  Copialbuch 
tf  673  fol.  63. 

Hängendes  Siegel  des  Hans  Rot. 

312.  Der  zwischen  Thomas  von  Falkenstein  einerseits  und  ao 

Bern  und  Solothurn  andererseits  durch  die  Anwälte  der  Herr- 
schaft Österreich  und  den  Rat  von  Basel  gestiftete  Friede  bis  zum 
6.  Juni  wird  bis  zum  27.  Juni  verlängert  und  ein  Schiedstag 
nach  Basel  auf  den  20.  Juni  angesetzt.  — 1431  Juni  4. 

Gleichzeitige  Copie  Öffnungsbuch  2,  121.  25 

313.  Bischof  Arnold  von  Basel  giebt  der  Stadt  Basel  eine 
Handfeste,  wie  seine  Vorgänger  (vgl.  4,  125  tf  134). 

— 1451  Juni  17. 

Originale  St.Urk.  tf  1473  (A)  und  1476  (Ai).  — Gleichseitige 
Copie  G WB  fol.  270.  — Vidimus  d.  d.  1387  Juni  22  Bischof.  Archiv  30 
Urk.  tf  56.  — Copien  des  16.  Jh.  ebenda  xxvm  und  Bischöfl.  Hand- 
lung A2  fol.  p. 

Hängende  Siegel  B.  Arnolds,  des  Capitels  (fehlt  A 1 ) und  des  Rates. 

Wir  Arnold  von  gottes  gnaden  bischoff  zu  Basel  tund  kunt  allen  den, 
die  disen  brieff  anschent  oder  hörent  lesen,  daz  wir  unseren  lieben  bürgeren  35 
von  Basel  getruwclich  gclopt  hand  und  gelobent  an  disem  gegenwärtigen 
briefe,  daz  wir  inen  aller  jerlich,  die  wile  so  wir  lebent,  eynen  burgermeister 
und  einen  rate  geben  sollent,  wenn  sy  es  an  uns  gevorderent,  nach  der 
hantvesti,  die  sy  von  bischoff  Heinrichen,  der  zu  Mentz  ertzbischoff  was, 
bischoff  I’eter,  der  zu  Mentz  ertzbischoff  ward,  bischoff  Heinrich  von  Nuwen-  40 


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bürg,  bischoff  Peter  dem  Richen,  bischoff  Otten,  bischoff  Gerharten,  bischoff 
Johannsen  von  Buchcgk,  bischoff  Johannsen  von  Vyanna  und  der  vorfarcn 

gehept  hand.  Und  so!  man  den  also  setzen 

Darztt  dz  dis  stete  belibe,  so  ist  dirre  bricff  mit  unserem,  des  cappittels  und 
5 der  stat  von  Basel  ingesigelen  besigclt.  Der  geben  wart  uff  den  nechsten 
donrstag  vor  sant  Johanns  tag  zu  sunnwendcn  do  man  zalte  von  unsers 
lieben  herrn  gottes  gebürt  vierzehenhundert  funffzig  und  ein  jare. 

314.  Bischof  Arnold  von  Basel  bestätigt  mit  Zustimmung 
seines  Kapitels  alle  Verkäufe , die  seine  Vorfahren  der  Stadt  Basel 
io  gethan  haben,  insbesondere  die  von  Klein  Basel,  Liestal  Waldenburg 
und  Homburg.  — ryjv  Juni  IJ. 

Original  St.Urk.  n"  ltfT- 

Hängende  Siegel  des  Bischofs  und  des  Kapitels. 

Wir  Arnolt  von  gottes  gnaden  bischoff  ze  Basel  tund  kunt  mcnglichcm 
15  mit  disem  briefe,  daz  wir  für  uns  und  unser  nachkommcn,  die  wir  zu  disen 
nachgeschriben  dingen  ze  haltende  vcsteclichen  bindent,  mit  guter  zytlicher 
vorbetrachtunge  und  rate,  den  wir  harumb  gehept  hand,  und  ouch  mit  willen 
und  gunst  des  cappittels  unser  stifft  Basel  die  verkouffunge  Minnren  Basel, 
so  denn  die  verkouffung  der  stat  Liechstal,  der  schloszcn  Waldemburg  Hom- 
20  bürg  und  der  empteren  die  dazu  gehörent,  so  denn  den  kouff  der  dreihundert 
gülden  gelts,  darumb  unsers  hofes  ingesigele  byennien  und  andere  unser 
stifft  gut  underpfand  ist,  und  darzu  alle  ander  Verpfandungen  setze  und 
briefe,  so  unser  vorfaren  des  egenanten  unsers  bystums  mit  rate  willen 
und  verhengnusze  des  vorgenanten  cappittels  den  ersamen  wisen,  unsem 
25  und  unser  stifft  lieben  getruwen,  dem  burgermcister,  den  reten  und  den 
bürgern  gcmeinlichen  unser  stat  Basel  getan  und  geben  hand,  es  sye  von 
zollen  gerichten  munczcn  und  anderer  stücken  wegen,  wie  die  sint  nach 
lute  und  sage  der  houptbriefen,  die  sy  von  unsern  vorfaren  und  dem  ob- 
genannten  cappittel  unser  stifft  Basel  darüber  versigelet  innehand,  mit  allen 
30  puncten  und  artickelen  in  denselben  briefen  begriffen  bestetiget  habent, 
krefftigent  bewerent  und  bestetigent  die  den  obgenannten  von  Basel  mit 
disem  briefe  in  alle  wege  wise  und  forme,  so  disz  von  recht  oder  gewon- 
heit  krefftig  ist  und  bestan  sol  und  mag.  Und  harumb  so  haben  wir  glopt 
und  globent  mit  dirre  geschrifft  für  uns  und  unser  nachkommcn  by  unsern 
35  fürstlichen  truwen  und  eren,  das  alles  stete  und  veste  ze  hande  und  dawider 
niemer  ze  tundc  noch  schaffen  getan  werden  in  dhein  wise,  und  verzihent 
uns  harumb  aller  fryheit  und  rechten  geistlicher  und  weltlicher  gerichten, 
aller  Schirmungen  und  uszzügen,  mit  den  wir  oder  unser  nachkommcn  oder 
yemand  zu  dheinen  zyten  kSnndent  oder  mdchtent  getun  wider  dhein  ding 
40  davor  geschriben.  Und  des  alles  zu  urkunde  so  haben  wir  unser  bischöflich 
ingesigel  gehenckt  an  disen  bricff.  Und  wir  Gerie  von  Andelo  tum- 

probst,  Friderich  von  Fleckenstcin  techan  und  das  cappittel  verjehent  mit 

Urkundenbuch  der  Stadl  Datei.  VII.  58 


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disem  briefe,  dz  die  obgeschriben  bestetigung  mit  unserm  willen  und  ver- 
hengnüsze  gescheen  ist.  Und  des  ouch  zu  urkunde  so  habent  wir  unsers 
cappittels  ingcsigel  gchcncket  an  disen  briefe.  der  geben  wart  uff  den  ncchstcn 
donrstag  vor  sant  Johanns  tag  zu  sunnwenden  do  man  zalte  von  unsers 
lieben  herm  gottes  gebürt  vicrzchenhundcrt  funßzig  und  ein  jare.  6 

315.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
Kundschaften  auf  über  ihre  Fehde  mit  Peter  Müller  von  IVeil. 

— 1451  Juli  5.  6. 

Original  St.Urk.  tC  14S1. 

Hängendes  Siegel  des  Officials.  10 

Wir  official  des  hofs  zc  Basel  tund  kunt  mcnglichcm  mit  diesem  brief, 
das  in  dem  jar  als  man  zalt  nach  Cristi  gebürt  thusent  vierhundert  fünfzig 
und  ein  jare  an  mentag  nchst  nach  sannt  Ulrich  des  heiligen  bischoffs  tag 
durch  sunder  anrüffung  und  ervordrung  des  ersamen  meister  Gerhart 
Mcckings  underschribcrs  der  statt  Basel  in  namrnen  und  an  statt,  ouch  von  15 
sunder  empfelhnisz  und  geheissz  wegen,  als  er  sprach,  der  fürsichtigen  wisen 
Bürgermeisters  und  rats  der  statt  Basel,  wir  disc  nachgcscliribcn  gezügen 
gefragt  und  verhört  hand  uff  solichs,  das  Peter  Müller  von  Wil  manigmal 
unabgeseiter  und  ungewameter  Sachen  wider  die  genanten  statt  Basel  und 
die  iren,  ouch  deren  lib  und  gut  inen  schädlichen  und  merglichcn  schaden  % 
zu  zefugende  gangen  sige,  was  inen  darumb  kunt  und  wissende  sige.  Die 
selben  gezugen  ouch  uff  sölich  verhörung  und  frag  by  iren  eiden,  harumb 
sunderlich  gescliworn  liplich  zu  got  und  den  heiligen  mit  uffgehepten  vingem 
und  gelerten  Worten,  geseit  hant  nacheinander  in  maszen  hienach  von  wort 
zu  wort  geschriben  stat.  25 

Des  ersten  Conrat  Clcw  von  Hohen  Esch  Losanncr  bistums  hat  ge- 
seit, das  der  genant  Peter  Müller  uff  Sonntag  nchst  vor  sannt  Peter  und 
Paulus  tag  mit  im  und  sinen  mitgescllen  wider  die  obgenanten  statt 
und  die  iren  uff  iren  schaden  ze  gewynn  und  ze  Verlust  als  ir  einer  gangen 
sige.  Wol  seit  er,  als  sy  mittenander  in  die  Hart  koment,  schicktent  sy  30 
einen  under  inen,  mit  nammen  Fritz  Schlahinhuffcn,  voranhin  an  die  stras- 
zen,  ze  besehen  ob  jeman  uff  sy  hielte.  Also  kam  zu  dem  selben  Fritzen 
ein  knab,  mit  dem  redte  er,  und  da  diser  züg  und  sin  mitgesellen  sölich 
rede  hortent,  besorgtent  sy  sich  und  wichcnt  hinder  sich.  Und  also  doze- 
mal  lief  der  selb  Peter  von  inen  und  sahent  in  darnach  nit  me,  wisztent  35 
ouch  nit,  wo  er  hin  körnen  was.  Er  seit  ouch,  das  er  den  genanten  Peter 
zc  Kapoltzwilr  gesehen,  in  ouch  für  ein  kriegschen  gesellen  geliept  und  er 
der  obgenanten  statt  Basel  nit  widerseit  habe.  Ob  aber  der  selb  Peter 
allein  das  mol  oder  me  wider  sy  gangen  sige,  wisse  er  nit. 

Item  so  hat  geseit  F'ritz  Schlahinhuffcn  von  Omerszhcin  by  Vahingcn  40 
Costantzer  bistumbs  glich  in  aller  der  masz,  als  Conrat  Clew  davor  geseit 
hat;  allein  er  spricht,  das  er  nie  hab  gehört,  das  Peter  Müller  der  obge- 
nanten  statt  widerseit  habe. 


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Item  so  hat  geseit  Rudin  Koch  von  Ravcnspurg  ouch  in  all  wise  und 
form,  als  der  vorgenant  Conrat  Clew  gcscit  hat,  und  gehillet  ouch  dem  sel- 
ben gantz  und  gar  in  siner  sag,  usgenommen  er  wisse  nit,  ob  der  selb 
Peter  Müller  der  vorgenanten  statt  Basel  widerseit  habe  oder  nit 
5 Hie  by  sint  gewesen  und  ze  zügen  sunderlich  berüfft  und  ervordert 

die  erbem  Heinrich  Steinmetz  der  kouffman,  Bcrchtold  Schnider,  Lienhart 
Peyer,  Hanns  Spiczcmbcrg,  all  schnider,  Michel  Götfrid  ein  schümacher, 
Peter  zem  Blech  und  Walther  Bomgartcr,  oberste  ratsknecht  der  statt 
Basel. 

10  Darnach  in  dem  obgenanten  jar  an  zinstag  nehst  nach  sannt  Ulrichs 
tag  durch  sunder  anrflffung  Peters  zem  Blech  obersten  ratsknecht  der  vor- 
gemclten  statt  in  nammen  und  an  statt,  ouch  von  sunderm  geheisz,  als  er 
sprach,  der  obgenanten  Bürgermeisters  und  räts,  haben  wir  Hansen  Lipen 
von  Hall  Wirtzburger  bistums  den  müller  ouch  von  des  obgenanten  Peter 
15  Müllers  wegen,  was  im  von  dem  selben  kunt  und  wissen  sige,  verhört.  Der 
ouch  by  sinem  eid  harumb  sunderlich  getan  liplich  zu  got  und  den  heiligen 
mit  uffgehepten  vingern  und  geleiten  Worten  geseit  hat:  Als  er  an  sams- 

tag  nehst  vor  sannt  Peter  und  Paulus  tag  gen  Berckhein  kirne,  fand  er  den 
obgenanten  Peter  Müller  ouch  daselbs  und  fragte  in,  was  er  da  täte.  Ant- 
20  wurte  im  Peter  Müller,  er  were  by  dem  von  Ansolczhcin  und  der  von  Basel 
vyent.  Und  also  da  sprach  diser  züg  zu  im  und  fraget  in,  ob  er  ützit  hette 
geschaffen.  Do  sprach  der  vilgenant  Peter  Müller:  ja,  er  were  nü  by 
Richen  gewesen,  da  hette  er  eynen  wagen  usgesetzt  und  die  pferd  hinweg 
gefurt 

25  Disz  und  nit  anders  habent  die  obgenanten  gezügen  geseit,  nieman  ze 

liebe  noch  ze  leide,  sunder  durch  des  rechten  und  der  lutern  warheit  willen. 
Und  des  zu  eynem  waren  urkünd  so  haben  wir  des  obgenanten  hofs  insigel 
offennlich  geton  henckcn  an  disen  brief,  der  geben  ist  als  obstat. 

(Auf  dem  Hug:)  Nomine  Kriderici  Wintcrlingcr 
30  Johannes  David  hec  scripsit 

316.  Graf  Hans  von  Tierstein,  Peter  Kotter  er  Propst  zu 
Rheinfelden,  Berthold  Stechelin  Comtur  der  Johanniter  zu  Freiburg 
Heitersheim  und  Neuenburg  i.  B,,  Anwälte  Herzog  Albreckts  von 
Österreich,  und  Hans  Rot  Ritter  Bürgermeister  und  der  Rat  von 
35  Basel  verkünden,  dass  die  Streitigkeiten  der  Städte  Bern  und 
Solothurn  mit  Thomas  von  Falkenstein  dem  Spruche  von  Bürger- 
meister und  kleinem  Rat  von  Zürich  unterworfen  sein  sollen. 

— 1431  Juli  io. 

Copie  (um  147O  Geh.  Reg.  C II  E 2. 

40  317.  Jakob  Buchser  Schultheiss  zu  Lanser  und  Werner 

Harnesehdorfer  Ritter  schlichten  zwischen  der  Stadl  Basel  und 
Peter  Müller  von  Weil.  — 14.p1  Juli  12. 


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•JßO 


Original  St.Urk.  «*  1482. 

Hängendes  Siegel  des  Schultheissen. 

Ich  Jacob  ßuchser  schultheisze  zu  Lannser  tun  kunt  mit  discm  briefc, 
daz  ich  offennlich  zu  gericht  sas  zu  Lannser,  da  man  gewonlich  zu  gericht 
sitzet,  an  stat  und  in  nammcn  des  durchlüchtigen  hochgebomen  fürsten  5 
und  herrn  hertzog  Albrechts  hertzog  zu  Österrich,  zu  Steyr,  zu  Kcrndcn 
und  zu  Krain,  grafe  zu  Tirol  etc.,  mins  gnedigen  lieben  herrn,  an  mendag 
sant  keyser  Heinrichs  obent  do  man  zalte  von  gottes  gebürt  tusentvier- 
hundertfunffzig  und  ein  jarc,  da  kam  für  mich  der  fursichtigen  wisen  bur- 
germcisters  und  rates  der  stat  Basel  botten  zu  cym  teyl,  und  clagten  durch  10 
iren  furspcchcn  zu  Peter  Müller  von  Wile  dem  anderen  teile.  Und  als  nun 
dage  und  antwurt,  rede  und  Widerrede  und  eins  teyles  kuntschafft  verhört 
wart,  do  sas  neben  mir  in  gericht  von  emphelnüsze  wegen  mins  gnedigen 
herrn  etc.  anweiten  und  reten  der  streng  und  veste  her  Wernher  Harnesch- 
dorffer  ritter,  der  stund  uff  und  batt  und  begert  an  bede  teile,  dz  sy  im  15 
gondent.  darin  zu  reden.  Das  im  ouch  gegönnet  wart  von  beden  teilen. 

Da  batte  er  aber,  dz  man  mich  den  obgenanten  schultheiszen  ira  zugeben 
solte,  dzdch  im  hülffc  darin  reden.  Das  wart  im  ouch  von  beden  teilen 
und  dem  gericht  gegönnet  Und  also  hatt  her  Wernher  Harneschdorffcr 
und  ich  so  vil  darin  geredt  und  getedinget,  dz  wir  bede  teil  one  furer  30 
rechtigen  miteinander  gericht  und  übertragen  hand,  als  das  hienach  ge- 
schriben  stat.  Das  ist  also,  dz  Peter  Müller  schweren  sol  liplich  zu  got  und 
den  heiligen  mit.uffgehcptcr  handt  und  mit  gelerten  Worten,  dz  er  wider  die 
vorgenanten  von  Basel  und  alle  die  iren  nyemer  me  getun  sol,  weder  mit  Worten 
noch  mit  wercken  noch  mit  rate  noch  mit  getate,  weder  heimlich  noch  offenn-  25 
lieh,  one  alle  geverde.  Und  were  es,  da  got  vor  sye,  dz  er  das  nit  hielt  und 
so  untüre  were  und  das  verbreche,  so  sol  er  ein  vcrzaltcr  erloser  man  sin 
an  allen  enden,  es  were  denn  dz  die  hochgcborncn  herrn  die  marggrafen 
von  Hochberg  herrn  zu  Rötelen  und  zu  Susenburg,  der  eygen  er  ist,  mit 
der  stat  Basel  oder  den  iren  utzit  zu  schaffen  gewunnent,  solichcn  krieg  30 
mag  er  sinen  rechten  herrn  wol  helffcn  und  sol  im  das  an  dem  eyde  keinen 
schaden  bringen.  Wenne  und  so  balde  aber  soliche  kriege  gericht  werdent, 
so  sol  es  wider  bliben,  als  davor  geschriben  ist.  Solichen  eyde  ich  obge- 
nantcr  schultheis  den  vorgenanten  Peter  Müller  mit  Worten  gewisen  nnd 
gclert  habe,  dz  er  den  getan  hett  vor  mir  und  den  Urteilsprechern  und  35 
menglich.  Und  sint  dis  die  zugen,  die  urteil  harumb  gesprochen  hand: 
Heinrich  Förster,  Henny  Blech,  Thoman  Suter,  Heinrich  Brotbcck,  Lienhart 
Schmid  von  Lannser,  Thoman  Schmid  von  Obern  Mackstat,  Peter  Schmid 
und  Götfrid  von  Helffritzkilch,  Symon  Wyrselin  von  Obern  Ranspach,  Cuny 
Pflüger  von  Nidern  Michelbach,  Henny  Schan  von  Blotzhen,  Cuny  Mctziger,  40 
Bürcky  Mörny  von  Bartenhein,  Henny  Cunrat  von  Kappelen,  Lienhart  Lang 
von  Nidermackstat , Cüntzy  Schaffner  von  Waltenhein , Henny  Bertschi 
schultheis,  Cuny  von  Beroltzwiler  von  Schlierbach,  Peter  Cleinhenny  schult- 
heis, Peter  Cünncr  von  Dictwilcr,  Peter  Schcrman,  Peter  Mcgcr,  Peter- 


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hennsly  und  Erhärt  Sündag  von  Habichshein.  Und  dis  alles  zu  eim  offen 
waren  urkunde  so  ist  beredt  und  betedinget,  dz  ich  obgenanter  schultlieis 
min  ingcsigcl  sol  henckcn  an  disen  brieff,  nu  und  hie  noch  all  obgcschriben 
ding  zu  besagend,  des  ich  mich  ouch  bekenne  dz  ich  das  getan  han,  doch 
5 mir  und  mincn  erben  onc  schaden.  Und  wart  dirre  brieff  geben  uff  den 
tag  und  in  dem  jarc  als  obgeschribcn  stat. 

31S.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
Kundschaften  auf  über  die  Zugehörigkeit  des  Kuni  Muri  von 
Augst.  — 1451  Juli  12. 

10  Original  St.Urk.  «*  148$. 

Hängendes  Siegel  des  OJficials. 

Wir  official  des  hofs  ze  Basel  tönt  kunt  offennlich  mit  disem  brief 
allen  den  die  in  ansehend  lesend  oder  hörend  lesen,  das  wir  durch  sunder 
anröffung  der  fürsichtigen  wisen  burgermeisters  und  röten  der  statt  Basel 
15  disc  nachgeschriben  gezügen  für  uns  beröfft  und  geladen  hand  ein  warlicit 
ze  sagen.  Und  ist  also  uff  datum  dies  briefes  für  uns  komen  der  fromme 
wisc  Heinrich  Ysclin  burger  ze  Basel  an  statt  und  in  natnmen,  als  er 
sprach,  der  genanten  burgermeisters  und  rates,  und  hat  do  vor  uns  in 
gegenwürtigkeit  derselben  gezugen  geöffnet,  cs  habe  sich  gefügt,  das  Cüni 
20  Mürrin  von  Ougst  durch  Otto  Lüdin,  Heinrichen  Bronbachen  und  ander  ir 
mitgcscllcn  zwey  pferid  genommen  und  entfurt,  und  aber  der  selb  Cönin 
Mürrin  der  von  BArcnfcls  und  inen  von  eigenschafft  zugehörende  sige,  ouch 
den  nehstvergangen  krieg  ze  Basel  gedient,  inen  geschworn  gehuldet  und 
mit  inen  usgereiset  habe.  Nu  won  den  genanten  sinen  herren  solichcr 
25  sachenhalp  an  den  gerichten  ze  Zofingen  und  Wildiszow  kuntschafft  not- 
durfftig  sin  werde,  und  aber  den  selben  hienydenan  geschriben  gezugen 
harumb  wol  kunt  und  wissen  sige,  hat  uns  der  genant  Heinrich  in  nammen 
als  obstat  ernstlich  ervordert  und  gebetten,  die  selben  gezügen,  was  inen 
hievon  und  besunder  wem  der  selb  Cüny  Mürri  zugehörende  und  beholffen 
SO  gewesen,  ze  wissende  sige,  eigenlich  ze  verhören  und  im  des  glouplich  kunt- 
schafftbrief  under  des  genanten  hofs  insigel  geröchen  ze  übergeben.  Also 
angesehen  das  kuntschafft  mcnglichcm  zü  sinem  rechten  ze  gebende  ist,  so 
haben  wir  die  genanten  gezügen  in  gewonlich  eid  ein  warheit  ze  sagen  ge- 
nommen, und  die  uff  des  genanten  Heinrichs  fürgeleite  meynung  verhört 
35  und  ervordert  ze  sagen,  was  inen  und  ir  jeglichem  davon  kund  und  wissend 
sige.  Die  selben  gezügen  und  ir  jeglicher  in  sunders  geseit  hand  in  mas- 
zen  hienach  von  wort  zü  wort  eigenlich  geschriben  stat 

Des  ersten  Henszlin  Schücz  von  Ougst  ist  ob  viertzig  jaren  alt,  hat 
geseit,  die  wil  er  ye  gedencke,  sige  der  genant  Cfini  Mürri  allwcgcn  denen 
40  von  Bürenfels  und  mit  nammen  herr  Ernc  mit  sturen  diensten  und  allen 
andern  Sachen  als  sinem  herren  gehorsam  und  gewertig  gewesen  und  hat 
die  selben  von  Barenfels  alKvcgen  für  sin  herren  gchept.  Desglichcn  habent 
sy  in  und  sin  kind  für  die  iren  versprochen  und  gehalten.  Darzu  seit  diser 


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züg,  das  in  dem  nochgcndcn  krieg  sigent  Cüni  Mürri  und  er  mittenander 
ze  Basel  gesin,  habent  ouch  dasclbs  in  die  vischer  zunfft  lieb  und  leit  mit 
den  selben  zünfftlüten  und  der  statt  Basel  zehalten  geschworn,  und  hat 
ouch  nie  gehört,  das  der  genant  Cüni  der  herrschafft  von  Österrich  zu  ge- 
schworn oder  der  gedient  habe  in  dhein  weg.  6 

Item  so  hat  gcscit  Clewi  Krämer  von  Ougst,  ist  by  fünfzig  jaren  alt, 
das  herr  Krne  den  obgenanten  Cuni  Mürri  allwegen  für  den  smen  geminet, 
er  im  ouch  stür  tagwan  und  dienst  geton  habe  und  in  allen  Sachen  als  sinem 
herren  gehorsam  und  gewertig  sige.  Ob  er  aber  der  von  Bärenfels  eigen 
sige  oder  inen  von  eigenschafft  zügehflre,  wisse  er  nit.  Er  seit  ouch,  das  10 
der  selb  Cüni  Mürri  den  ersten  krieg  zu  Rinfcldcn  und  den  nochgenden 
zü  Basel  ouch  mit  denen  von  Basel  allwegen  gereiset  gewesen  sige. 

Item  Heinrich  Hüglin  von  Ougst  ist  viertzig  jare  alt,  hat  geseit  das 
Cüni  Mürri  obgenant,  als  lang  und  im  gedencke,  denen  von  Berenfels  ge- 
stürt,  tagwan  geton  und  gedient  habe  und  noch  diene,  hoch  und  nider,  als  15 
er  und  ander  der  von  Berenfels  lütc.  Und  seit  ouch  daby,  das  der  selb 
Cüni  den  ersten  krieg  zü  Rinfeldcn  und  den  nochgenden  ze  Basel  in  der 
vischer  zunfft  gewesen  und  mit  denen  von  Basel  usgereiset  und  usgezogen 
sige.  Hat  ouch  nie  gehört,  das  Cüni  Mürri  der  herrschafft  von  Österrich 
zü  gehört  oder  sich  zü  der  selben  gehalten  habe  in  dhein  wise.  30 

Item  Clewi  Schlüp  von  Ougst  ist  ob  drissig  jaren  alt,  hat  geseit  das 
die  von  Bärcnfcls  den  obgenanten  Cüni  Mürri  allwegen  geminet  gehept  und 
versprochen  hand  als  disen  zögen,  der  ouch  ir  sige.  Der  selb  Cüni  inen 
ouch  stür  tagwan  und  anders  geton  habe  und  noch  tüge  als  sinen  herren. 
Und  sige  den  ersten  krieg  zu  Kinfeldcn,  den  nochgenden  zü  Basel  gesin  und  25 
hab  do  geschworn  lieb  und  leid  mit  inen  ze  liden  und  ze  haben. 

Item  so  hat  geseit  Lienhart  Schlüp  von  Ougst,  ist  by  drissig  jaren 
alt,  das  Cuni  Mürri  der  von  Berenfels  und  inen  zugehörende  sige,  ouch  inen 
störe  tagwan  und  anders  tüge,  als  denn  einer  sinem  herren  billichcn  tun 
sol.  Er  sige  ouch  den  ersten  krieg  zü  Rinfelden  gesin  und  den  nochgenden  30 
ze  Basel,  do  er  ouch  in  die  vischerzünfft  und  denen  von  Basel  geschworn 
und  gehuldet  hat,  lieb  und  leid  mit  inen  zü  haben  mit  uszichen  usreisen 
und  allen  andern  Sachen  bcholffen  ze  sind,  so  inen  notdurfftig  wäre. 

Item  Rüdin  Schlüpp  von  Ougst  ist  drissig  jare  alt,  hat  geseit,  das  er 
nit  anders  wisse,  ouch  nie  anders  gehört  noch  verstanden  habe,  denn  das  35 
Cüni  Mürri  obgenant  der  von  Bärenfels  und  inen  zügehorende  sige,  denn 
er  und  sin  kind  den  selben  von  Berenfels  stür  tagwan  und  andere  dienst 
hoch  und  nider  tügent,  als  diser  züg,  der  ouch  der  von  Bärenfels  sige,  und 
ander  ir  lüte.  Er  seit  ouch,  das  Cüni  Mürri  mit  im  und  andern  me  am 
anfang  des  krieges  dem  schultheissen  von  Liestal  in  nammen  der  statt  Basel  10 
und  im  krieg  der  statt  Basel  in  der  vischer  zunfft  daselbs  geschworn  und 
gehuldet  habe  als  ander,  so  denen  von  Basel  zügehörend  und  zü  ver- 
sprechen stond. 

Item  so  hat  geseit  Heini  Ofcnman,  ist  by  fünfzig  jaren  alt,  das  Cüni 
Murri  denen  von  Berenfels  allwegen  stür  geben,  tagwan  und  ander  dienst  4ä 


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geton  und  die  selben  von  Blrcnfels  für  sin  herren  gehept  und  noch  habe. 
Sy  habcnt  ouch  den  genanten  Cüni  allwegen  für  den  iren  geminet  verspro- 
chen und  gehalten.  Me  seit  diser  züge,  das  die  von  Bircnfels  durch  Werlin 
von  Birenfels  in  Cüni  Murri  und  ander  ir  lute  am  anfang  des  kriegs  ge- 
& heissen  und  vergunstet  haben,  dem  schultheissen  von  Liestal  in  nammen 
der  von  Basel  ze  schweren  und  ze  huldcn,  inen  in  allen  dingen  beholffen 
und  gewertig  ze  sind.  Und  ist  diser  zug  mit  Cüni  Mürri  im  ersten  krieg, 
ec  das  Rinfelden  gewunnen  wart,  zu  Rinfelden  und  den  nachgenden  zu  Basel 
gelegen  und  usgereiset. 

10  Zelest  so  hat  geseit  Henman  Schlüpp  von  Ougst,  ist  drissig  jar  alt, 

das  er  nie  anders  gehört  habe  und  nit  anders  wisse,  denn  das  Cüni  Mürri 
der  von  Bärcnfels  und  inen  zügehürende  sige,  denn  er  inen  alwegen  mit 
sturen  tagwan  und  andern  diensten,  so  einer  sinem  herren  schuldig  ist  und 
pflichtig,  gehorsam  und  gewertig  gewesen  und  noch  ist.  Er  seit  ouch,  das 
15  er  und  der  selb  Cüni  im  nehsten  krieg  von  geheissz  wegen  herr  Eme  von 
Bürenfels,  irs  eignen  halsherren,  gen  Basel  zügent  und  wontent  beid  in  der 
vorstatt  zü  sannt  Alban  und  schwürent  in  der  vischer  zunflft,  lieb  und  leid, 
gewinn  und  verlüst  mit  der  statt  Basel  ze  habende,  und  reisetent  ouch  ett- 
wedick  mit  denen  von  Basel  usz  und  in,  als  ander  von  Basel. 

20  Disz  und  nit  anders  habcnt  die  obgeschriben  gezugen  by  iren  eiden 

harumb  sunderlich  gcschworn  als  ob  stat  geseit,  nicman  ze  lieb  noch  ze 
leid,  sunder  durch  des  rechten  und  der  lutem  warheit  willen.  Und  des  zü 
einem  waren  urkund  so  haben  wir  des  obgenanten  hofs  insigel  offennlich 
geton  hencken  an  disen  brieflf,  der  geben  ist  an  mentag  nehst  vor  sannt 
25  Margarethen  tag  des  jares  als  man  zalt  nach  Cristi  gebürt  thusent  vierhun- 
dert und  darnach  im  cinundfünfzigisten  jaren  etc. 

( Auf  dem  Bug$  Nomine  Friderici  Wintcrlinger 
Johannes  David  hec  scripsit 

319.  Meister  Mathys  Karlistcin  der  wirt  zem  Roten  Sternen,  burger 
30  ze  Basel,  und  frow  Ennelin  sin  ewirtin  verkaufen  vor  dem  Schultheissen 
von  Klein  Basel  an  Johans  Zscheggaburlin  Lohnherrn  der  Stadt  Basel, 
der  im  Namen  der  Stadt  kauft,  zwei  Plätze,  des  yettweders  by 
anderthalb  manwergk  matten  und  holcz  ist,  gelegen  im  Banne  von  Klein 
Basel,  nemiiehen  ein  teil  im  boden  zem  Swarczen  Byrbom  nebent  der  frowen 
35  an  den  Steinen  matten,  so  der  zem  Angen  gewesen  ist,  ze  einer  siten  und 
miner  herren  almend  zer  andern  siten;  der  ander  blctz  lit  aber  ctzwas 
hinufbasz  nebent  Lienhart  Kochlins  matte  und  der  herren  von  sant  Johans 
gütere  und  stosset  ouch  an  miner  herren  almend ; zinsend  bede  von  cygcn- 
schafit  wegen  über  und  über  den  ersamen  frowen  des  clostcrs  zc  Clingen- 
40  tal  ze  Minren  Basel  fünflzehen  Schilling  an  St.  Martins  Tag , — um 
24  Gulden,  die  den  Verkäufern  bar  ausgezahlt  sind.  Geschehen 
mit  Wissen  und  Zustimmung  des  Hans  von  Eschemberg,  Schaffners  des 
Klosters  Klingental.  Zeugen:  Johans  Schach,  meister  Heinrich  Ritter, 


/ 


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464 


mcistcr  Claus  von  Geispiczhein,  Heinrich  Steinmecz,  Hans  Hartmann,  Heinrich 
Schaler,  Claus  Knobloch,  Hans  Becherlin,  Burkart  Muyg  u.  a.  nicht  ge- 
nannte. — 1451  Juli  19. 

Original  St.  Urk.  rf  1484. 

Hängendes  Gerichtssiegel  von  Klein  Hasel.  5 

320.  Der  Vogt  zu  Willisau  urteilt  über  eine  Klage  Basels 
gegen  Heinrich  Brombach  von  Rhcinfcldcn.  — 1451  Juli  22. 

Original  Papier  Briefe  6,  220  (A). 

Auf  gedrücktes  Siegel  des  Vogts. 

Ich  Rudolff  Bratnberg  burger  zu  Luccrn  und  uff  disz*)  zitt  vogt  zu  10 
Willisow  bekenn  mit  dirre  geschrifft,  dz  ich  innamen  und  von  emphelns 
wegen  miner  lieben  herm  von  Lucern  daselbs  zu  Willisow  an  offem  ver- 
bannen lantgricht  offenlich  ze  grichte  sass,  da  für  mich  in  offen  lantgricht 
koment  die  fromen  ersamen  wysen  jungherre  Heinrich  Yssenlin  und  Oswald 
Brand  innamen  und  mit  vollem  gwalt  der  strengen  fürsichtigen  wisen  des  15 
burgermeisters  und  raute  der  statt  Basel,  miner  gnedigen  herren,  und  näment 
ingricht  Heinrich  Brambach  von  Rynfclden  von  sach  wegen,  die  herinnc 
nit  vast  notdurfftig  zemelden  sint  Und  aber  den  selben  rautzbotten  von 
Basel  an  frycm  lantgricht  mit  gemeiner  urteil  bekent  wart,  als  inen  dann 
der  Brambach  mit  gricht  und  urteil  emprast,  von  [inen]  ledig  und  los  wart,  30 
dz  sy  im  weder  costen  schäm  noch  verschmecht  noch  nüczit  übcral  ver- 
bunden werint  abzelcgen  in  dehein  wys,  denn  dz  jederman  sinen  costen,  den 
er  denn  an  und  mit  im  selbs  gchept  hett  dirre  sachenhalb,  an  im  selbs 
haben  und  nyemant  dem  andern  darumb  nützit  überal,  vil  noch  wenig,  wy- 
derzegeben  zeantwürten  hette.  Und  wart  inen  ouch  mit  der  selben  urteil  35 
bekent,  dz  sy  zu  beider  sit  als  umb  disz  sach,  darumb  si  einandem  ingricht 
genomen,  geklagt  habent,  verricht  verslicht  und  versünt  sin,  glichcrwysz  als 
ob  sölicher  Sachen  und  handlunge  nye  gedacht  noch  fürgenomen  weren. 
Und  sond  ouch  min  herrn  von  Basel  und  die  im  und  wer  inen  zeverspre- 
cliende  stät,  vor  Heinrich  Brambach  frid  gleit  und  gemach  haben.  Glicher  Jo 
wysz  sol  und  mag  er,  wenn  er  wil  und  und  als  dick  im  dz  notdurfftig  be- 
schicht, gen  Basel  in  die  statt  und  in  allen  irn  landen  und  gebietten  äne 
sorg  dirre  handlunge  und  sachcnhalb  wandeln,  frid  und  gleit  und  gemach 
haben  und  uss  und  in  gän  und  stän  und  sicher  sin,  wond  er  inen  deshalb 
mit  gricht  emprast,  von  inen  dirre  sachhalp  lidig  und  losz  wart,  als  vorstät.  35 
Gezügen  die  ersamen  wysen  schultheissen  und  retc  zu  Willisow  und  ander 
erber  lüten  gnüg.  Und  des  alles  zu  warem  urkünd  aller  obgedachtcr  Sachen 
so  hab  ich  obgenanter  Rüdolff  Bramberg,  mir  und  minen  erben  unsched- 
lich,  min  ingesigel  byende  dirre  geschrifft  uffgetruckt,  dero  zxvein  brieff 
glich  gcschriben  und  jetwederm  teil  einr  geben  ist  uff  sant  Marien  Magda-  40 
lenen  tag  anno  domini  M°  CCCC“  funffzig  und  ein  jar. 

320.  a)  a ntJtrhoU  A. 


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465 


321.  Abt  Nicolaus,  Prior  und  Convent  von  St  Blasien  bekennen, 

von  der  Stadt  Basel  200  Gulden  als  Ersatz  fiir  erlittenen  Schaden 
gemäss  dem  Schiedssprüche  des  Hans  Rot  (tf  311)  heute  erhalten 
zu  haben,  — 1451  August  2. 

5 Original  St.Urk.  tf  148$. 

Hängende  Siegel  des  Abts  und  des  Convents. 

322.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  den  Schieds- 
spruch, den  ihre  Boten  Heinrich  Isclin  und  Hans  Strublin  zwischen 
Johann  Köslin  (?)  Meister  des  Johanniterordens  in  Deutschland  und 

10  Hans  Richer  Bürger  von  Basel  gefällt  haben,  als  von  einer  ansprache 
11  mb  zwenczig  gülden  gelts  jerlichs  zinses,  derentwegen  der  Meister  den 
H.  R.  vor  dem  Dekan  von  Basel  verklagt  und  vom  Spruche  des 
Erzpriesters  und  Domherrn  Thomas  Rode  au  den  Papst  appelliert 
hat.  Der  Spruch  besagt,  dz  der  vorgenant  herrc  der  meister  Hannsen 

15  Richer  den  houptbrieff  über  die  zwenczig  gülden  gelts  wisende  nach  innhalt 
der  rechtlichen  urteil  nnverzogenlich  harusz  geben  und  in  hinfur  darumbe  un- 
bekumbert  und  die  appcllacion  abetun  und  vallcn  laszen  sol.  Die  Kosten 
soll  jeder  Teil  für  sich  tragen.  — 1431  August  3. 

Conccpt  Urkundenbuch  III  60. 

20  323.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 

Kundschaften  auf  über  Beraubung  des  Knni  Muri  von  Augst. 

— 1431  August  13. 

Original  St.Urk.  «*  14S6. 

Hängendes  Siegel  des  Official s. 

25  Wir  oflicial  des  hofs  ze  Basel  tunt  kunt  allcrmcnglichem  mit  disem 
brief,  das  wir  durch  sunder  anruffung  der  fürsichtigen  wisen  burgermeisters 
und  riten  der  statt  Basel  dise  nachgeschriben  gezügen  für  uns  berüfft  und 
geladen  liand  ein  warheit  zc  sagen.  Und  ist  also  uff  datum  diss  briefs  für 
uns  komen  der  fromme  wise  Heinrich  Yselin  burger  zc  Basel  in  nammen 

30  der  genanten  burgermeisters  und  riten  und  hat  da  vor  uns  in  gegenwürti- 
ckeit  der  selben  gezügen  geöffnet,  cs  sige  war  das  Otto  Lüdin  und  ander 
sin  mitgesellcn  denen  von  Ougst  sechs  pferid  genommen  und  entffirt  habent, 
dorunder  aber  zwey  Cüni  Mürris  und  sincr  tochter  von  Ougst,  der  von 
Bcrenfels  eigen  lute,  zugehorende  und  ir  eigen  gewesen  sigent  Nu  won 

35  den  genanten  sinen  herren  solicher  sachenhalp  an  dem  gerichte  ze  Zo- 
fingen  kuntschafft  notdurfftig  sin  werde 

Des  ersten  Heintzi  Reri  vogt  zc  Ougst,  ist  fünfzig  jare  alt,  hat  gc- 
scit,  das  under  denen  sechs  rossen  durch  Otto  Lüdin  und  sin  gesellen  gc- 
nomen  viere  Henni  Schnider  von  Ougst,  der  do  denen  von  Grünenberg 

Urkundenbuch  der  Stadt  Haid.  VII.  59 


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460 


zugehört,  und  die  andern  zwey  eins  Cfini  Murri,  das  ander  siner  tochter, 
der  von  Berenfels  eigen  lute,  und  ircm  mann  zügehörende  und  ir  eigen  ge- 
wesen sigent  Habent  ouch  Cuni  Murri  das  sin  umb  den  meiger  von  Hers- 
perg  umb  sibcn  guldin,  als  er  dozcmal  horte  sagen,  und  sin  tochtcrman 
das  sin  umb  l’etcr  Schwitzer  von  Bern  umb  acht  guldin  recht  und  redlich  5 
gekoufft  und  die  von  ostem  untz  das  sy  inen  genommen  sind  worden,  als 
obstat,  genutzet  und  gebruchet  als  ander  ir  gut. 

Item  Lienhart  Schlüp  ist  by  drissig  jaren  alt,  hat  geseit  in  all  wise 
und  form,  als  Heintzi  Reri  sin  mitgezüg  obgenant  davor  geseit  hat,  us- 
genommen  er  wisse  nit,  was  Cuni  Murri  und  sin  tochterman  vorgenant  umb  io 
ire  zwey  rossz  geben  habent. 

Item  so  hat  geseit  Rudi  Schlup  von  Ougst,  ist  drissig  jarc  alt,  ze 
glicher  wise  und  in  allweg,  in  maszen  Lienhart  Schlüp  sin  mitgezüg  obge- 
nant geseit  hat,  und  gehillet  im  ouch  gantz  und  gar  siner  sag. 

Item  Cüni  Murri  von  Ougst,  by  fünfzig  jaren  alt,  hat  geseit  das  under  15 
denen  genommen  rossen,  so  obgeschribcn  stand,  viere  Henni  Schniders  von 
Ougst,  und  den  andern  zweyen  eins  sin,  das  ander  siner  tochter  und  irs 
manncs  gewesen  sigent.  Er  seit  ouch,  das  er  und  sin  tochter  denen  von 
Berenfels  von  eigenschafft  zügehörend.  Und  habe  die  zwey  rossz  uff  ein 
tag  koufft,  nämlich  das  sin  umb  den  meiger  von  Hersperg  im  hoff  ze  Hers-  30 
perg  umb  sibenthalbcn  guldin,  und  sins  tochtcrmans  im  dorff  ze  ArstorfT  umb 
Peter  von  Bern,  dozcmal  seszhafft  ze  ArstorfT,  umb  acht  guldin,  dafür  er  ouch 
bürg  und  gült  würde,  also  und  in  den  Worten,  ob  sach  wire  das  sin  tochterman 
ze  dheinen  zilen,  so  im  denn  die  acht  guldin  ze  bezalen  gesetzt  wurdent, 
sumig  wäre  und  nit  bczalte,  solte  er  den  genanten  Peter  von  Bern  des  gel-  35 
tes  wären  und  gut  werschafft  dafür  tfin.  Habent  ouch  er  und  sin  tochter- 
man die  rossz  von  mittervasten,  untzit  sy  inen  von  denen  als  obstat  ge- 
nomen  und  entfrömdet  sind  worden,  gehept  genützet  gebrucht,  damit  ge- 
brächet, lioltz  gefürt  und  anders  geton  als  mit  irem  eigen  gut. 

Item  so  hat  geseit  Henni  Schnider  von  Ougst,  das  under  den  sechs  30 
rossen,  davon  obstat,  viere  sin  und  den  andern  zweyn  eins  Cüni  Mürris  und 
das  ander  siner  tochter  und  irs  manns  gewesen  sigent.  Er  seit  ouch,  das 
er  denen  von  Grünenberg,  und  Cüni  Mürri  und  sin  tochter  denen  von  Bercn- 
fels  ze  versprechen  standent  Und  hat  Cüni  Mürri  sin  rossz  sidt  dem  Mer- 
tzen  har  gehept  und  sin  tochterman  das  sin  ouch  so  lang;  denn  sy  kouft-  35 
tent  sy  eins  tages  und  brochtent  sy  desselben  tages  mittenander  gen 
Ougst 

Item  Clcwi  Schlüp  von  Ougst  ist  by  drissig  jaren  alt,  hat  geseit,  das 
under  denen  sechs  rossen,  so  genommen  sind  worden  von  denen  so  obstand, 
viere  Henni  Schniders  von  Ougst  sins  mitgezügen  vorgenannt  und  die  40 
andern  zwey  eins  Cuni  Mürris,  ouch  sins  mitgezügen  vorgeschriben,  und 
das  ander  siner  tochter  und  ires  mannes  gewesen  sigent  Er  seit  ouch, 
das  Cüni  Mürri  obgenant  das  rossz,  so  im  durch  Otto  Lüdin  und  sin  ge- 
sellen obgeschriben  genommen  sige,  noch  hütt  by  tag  halte  und  clage  als 
für  das  sin,  und  hat  es  umb  ostern  nehstvergangen  umb  den  meiger  von  43 


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467 


Hersperg  eins  rechten  koufs  gckoufft;  desglichen  hat  sin  tochterman  sin 
rossz  ouch  umb  Ostern  koufft,  umb  win  aber  er  es  koufft  hat,  ist  im  nit 
ze  wissen. 

Item  Heinrich  Hüglin  von  Ougst  ist  by  vicrtzig  jarcn  alt,  hat  geseit, 
5 das  im  wol  wissende  sige,  das  viere  der  rossz,  so  durch  Otto  Lüdin  und 
sin  gesellen  obgenant  genommen  und  entfurt  sind  worden,  Henni  Schniders 
von  Ougst  sins  mitgezügen  obgeschriben,  und  under  den  andern  zweyen 
eins  Cuni  Mitrris  und  das  ander  siner  tochter,  der  von  Berenfels  eigen  lute, 
und  irs  raanns  gewesen  sigent  Ilabent  ouch  Cüni  Mürri  sin  rossz  umb  den 
10  meiger  von  Hersperg  umb  sibendhalben  guldin,  als  er  seit,  und  sin  tochter- 
man das  sin  umb  Peter  Schwitzer  von  Bern  eins  tags  recht  und  redlich 
koufft  und  die  acht  oder  vierzehen  tag  vor  ostern  untzit  sy  inen  durch 
Otto  Lüdin  und  sin  gesellen  obgenant  genomen  und  entfromdet  sind  wor- 
den, gehept  genützet  und  gebrucht  als  ir  eigen  gut. 

15  Item  so  hat  geseit  Hanns  Walch  von  Ougst,  ist  by  drissig  jarcn  alt, 
das  viere  under  den  genommen  rossen  Henny  Schniders  sins  mitgezugen, 
der  denen  von  Grünenberg  ze  versprechen  stände,  und  eins  Cüni  Mürris, 
ouch  sins  mitgezugen,  das  ander  siner  tochter  man  gewesen  sigent  Und 
hat  der  jetzgenant  Cüni  Mürri  das  sin  umb  den  meiger  ze  Hersperg  und 
20  der  tochterman  das  sin  umb  Peter  Schwitzer  ze  Arestorff  umb  acht  guldin 
recht  und  redlich  koufft  und  sy  gehept  von  ostern  bitz  die  zit  sy  inen  durch 
die  obgenanten  Otto  Lüdin  und  sin  mitgesellen  genommen  sind  worden. 

Zclcst  Hennszlin  Schütz,  ist  by  viertzig  jaren  alt,  hat  geseit  in  all 
wise  weg  und  form,  als  Hanns  Walch  sin  mitgezüg  vorgenant  geseit  hat, 
25  und  gchillct  im  ouch  gantz  und  gar  in  siner  sag. 

Disz  und  nit  anders  habend  die  obgenanten  zügen  geseit,  nicman  ze 
lieb  noch  ze  leid,  sunder  durch  des  rechten  und  der  lutem  warheit  willen. 
Und  des  ze  urkünd  so  haben  wir  des  obgenanten  hofs  insigel  offenlich  ge- 
heissen hencken  an  disen  brief,  der  geben  ist  an  fritag  nehst  vor  unser 
30  frowen  tag  assumptionis  des  jares  als  man  zalt  nach  Cristi  gebürt  thusent 
vierhundert  und  in  dem  cinundfünfzigistcn  jaren. 

(Auf  dem  Bug:)  Nomine  Friderici  Winterlinger 
Johannes  David  hec  scripsit 


324.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  schlichten  eitun  Streit 
35  zwischen  Konrad  von  Brunkilch  und  Simon  von  'rier stein 
•wegen  liegender  Güter,  gelegen  in  dem  dorff  und  bann  desselben  dorffs 
zu  Bünfal  und  anderswo  in  dem  ampte  zu  Burncndrut,  und  etlicher  jcrlichcr 
korngultc,  so  daruff  geschlagen  und  darrurende  gewesen  sint  von  wilent 
frowe  Ennelin,  des  vesten  Hcmman  Switzers  von  Morsperg  eelichcn  gemahel, 
40  die  jeder  Teil  für  sich  beansprucht,  weshalb  sie  vor  Bürgermeister 
und  Rat  prozessierten.  Sie  werden  dahin  geschlichtet,  dass  S.  von 
T.  dem  Gegner  seine  Ansprüche  um  ioo  Gulden  verkaufen  soll, 


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46« 


zahlbar  bis  Weihnachten.  Dem  Spruche  unterwerfen  sich  die 
Parteien.  — 1451  August  26. 

Concept  UrkunJenbucti  III  62. 

Kottrad  von  Brunkilch  Edelknecht  und  mit  ihm  Hans  Rot 
Ritter  bekennen  gemäss  Vorstehendem  dem  Simon  von  Tierstein  5 
100  Gulden  schuldig  zu  sein,  zahlbar  bis  Weihnachten. 

— 1451  August  28. 

Concept  a.  a.  0.  6$. 

Konrad  von  Brunkilch  und  Simon  von  Tierstein  unterwerfen 
sich  obigem  Spruche.  o.  D.  10 

Angefangenes  Concept  a.  a.  0.  g8. 

325.  Hans  Martin  Schulthciss  zu  Zoftngen  verkündet  das 
freisprechcnde  Urteil  seines  Gerichts  auf  die  Klage  der  Stadt  Basel 
gegen  Otto  Ludi  von  Rheiufcldcn  wegen  Bruches  der  Urfehde. 

— 1451  August  31.  15 

Original  St.Urk.  «*  1487. 

Hängendes  Siegel  des  Schultheissen. 

Ich  Hans  Martin  schultheiz  Zofingcn  tun  kund  mcnglichem  mit  dem 
brief,  das  uf  hütigen  tag  für  mich  und  offenn  verbannen  landgricht  komen 
sind  die  fursichtigcn  und  wisen  des  burgermcisters  und  räts  der  statt  Basel,  20 
mincr  lieben  herren,  treflenlich  erber  bottschaft,  nämlich  junckher  Heinrich 
Yscnlin  und  mcistcr  Oswald  Brand,  und  in  ir  aller  namen  mit  vollem  ge- 
walt  uf  ein,  und  Ottman  Ludy  von  Rinfeldcn  andersit,  nachdem  und  in 
beidersit  vormals  uf  ir  klag  und  anttwürt  urteil  und  recht  geben  hatt,  ob 
sy  furbasser  deheincr  kuntschaft  notdürftig  zu  legen  weren,  das  si  die  uf  2S 
hüt  fürbringen  und  erzögen  sotten,  und  sölt  dann  darnach  aber  beschehcn 
das  recht  wir.  Also  nach  klag  antwürt  red  und  widerred  vormals  im  rech- 
ten verhört  und  fürgewendt  und  nach  verhörung  aller  verlesen  briefen  und 
kuntschaften  von  beyden  parthyen  erzögt  und  nach  mincr  frag  ist  von  den 
fürsprechen  beyder  parthyen  und  nach  erkantnüsz  der  rechtsprecher  gemein-  30 
lieh  bekent  und  gesprochen  etc.:  Des  ersten,  als  die  von  Basel  zu  Ott 
Ludy  uf  den  urfechtbricf,  so  er  über  sich  selbs  zu  Solotem  geben  hatt, 
klagt  haben,  das  er  das  übersehen  und  nit  hab  gehalten,  daruf  sich  Ott 
Ludy  aber  verantwürt  hat,  alz  mit  und  uf  den  urteilbrief  zu  Lutzern  geben, 
nach  innhalt  derselben  klag  und  antwürt  vormals  begriffen,  also  das  sy  35 
dieselben  beid  brief  also  lassen  sin  an  in  selbs  und  beliben,  alz  si  sind; 
dann  von  des  glcitz  wegen,  so  die  von  Basel  Ott  Lüdyn  nach  erkantnüsz 
der  von  Lutzern,  in  demselben  irm  spruchbrief  begriffen,  gegeben  haben, 
und  die  von  Basel  meinent,  Ott  Lüdy  hab  dasselb  gleit  nit  gehalten  son- 
der überfaren,  und  aber  Ott  Lüdis  daruf  gcanttwürt  hat,  er  hab  dasselb  W 
gleit  den  von  Liechstal  von  den  von  Basel  wegen  gar  redlich  ufgeben  und 


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469 


sich  da  mit  gar  wol  bewart,  alz  das  in  clag  und  antwürt  davor  och  gar 
luter  begriffen  ist  und  alsz  das  die  ertzögten  und  verlesncn  kuntschaft  brief 
luter  innhalten ; darnach  von  des  nomen  wegen  der  rösslin  zu  Ongst,  daruf 
die  von  Basel  clagt  hand,  das  Ott  Ludy  die  selben  rossz  den  iren  roublich 
5 genomen  söll  haben  etc,  daruf  sich  aber  Ott  Ludy  verantwürt  hat,  als  das 
in  clag  und  antwürt  davor  och  mit  mer  Worten  begriffen  ist : uf  dieselben 
zwey  stuck  nach  clag  und  antwürt  und  uf  beyder  parthyen  kuntschaft  er- 
zögt und  verlesen  ist  nach  miner  frag  von  den  urteilsprechcm  gcmeinlich 
uf  ir  eid  zum  rechten  gesprochen,  das  sich  Ott  Ludy  in  denselben  zwein 
10  stuken  gegen  den  von  Basel  in  solicher  massz  nit  verwürkt  noch  verschul- 
det hab,  damit  sy  weder  zu  sinem  lib  noch  leben  nach  ir  verstantnüsz  und 
nach  innhalt  siner  kuntschaft  ursach  zu  richten  vinden  oder  gehaben  mögen, 
und  das  er  öch  daruf  diser  gefancknüsz  halb  von  in  billich  lidig  sin  söll. 
Und  daruf  ward  der  cost  und  schad  von  beiden  tciln  in  diser  sach  ver- 
15  [offen  bisz  zu  ustrag  der  sach  zu  lutren  hindan  gesetzt  Daruf  und  daz 
nach  ist  mit  recht  und  urteil  bekent  und  gesprochen,  das  jettwedre  parthy 
daruf  die  zerung  autzung,  den  kosten  und  schaden  sincnthalb  in  der  sach 
verloffen  an  imselbs  haben  und  usriclitcn  sol  än  des  andern  teils  hilf  und 
zütün  ungevarlich.  Mit  urkünd  desz  briefs,  der  zu  stöter  und  warcr  sicher- 
st) heit  nach  erkantnüsz  des  rechten  mit  einhelliger  urteil  erkent  ist  zu  geben 
der  vorgenanten  bottschaft  und  zu  bcsigcln  mit  minem  des  obgenanten 
richters  anhangenden  ingesigel  von  des  rechten  wögen,  doch  mir  und  minen 
erben  unschödlich.  Der  geben  ist  uf  zinstag  vor  sant  Verenen  tag  do  man 
zalt  nach  Cristi  gebürt  viertzehenhundert  fünfzig  und  ein  jarc  etc. 

25  326.  Otto  Ludi  von  Rheinfelden  schwört  Urfehde  zu 

halten  mit  der  Herrschaft  Österreich,  Wilhelm  von  Grünenberg 
Ritter,  den  Städten  Basel  Rheinfelden  Bern  und  Zofingen  und  den 
Eidgenossen,  nachdem  er  zu  Zofingen  auf  Veranlassung  der  übrigen 
gefangen  genommen,  aber  freigesprochen  worden.  Unter  Siegel 
30  von  Hans  Martin  Schultheissen  zu  Zofingen  und  Ulrich  Hug  altem 
Schulthcissen  zu  Willisau.  — 14.51  August  31. 

In  Vidimus  von  Schuttheiss  und  Kat  von  Zofingen  d.  d.  1452  Oktober  5, 
ausgestellt  auf  Ersuchen  von  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel,  St.  Urk. 
nt  1509. 

35  327.  Hemmann  Ojfenburg  bekennt,  gemäss  Vollmacht  des 

Pfalzgrafen  Friedrich  Vormunds  des  Kurfürsten  Philipp  von  der 
Pfalz,  und  der  Kurfürstin  Margarethe  von  Savoyen  gewisse  Kleinodien 
von  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  erhalten  zu  haben,  bei  denen 
sie  deponiert  waren.  — 1451  September  p. 

40  Concept  Urkundenbuch  III 45.  Für  Nennung  der  einzelnen  Stücke  ist 

Raum  gelassen. 


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470 


328.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  urteilen  als  Schieds- 

richter zwischen  Graf  Hans  von  Tierstein  Herrn  zu  Pfeffingen 
und  den  Brüdern  Hans  und  Dietrich  Siirlin  Ratsgesellen,  als  von 
etlicher  vcrscszcncr  jarzinsen  wegen,  so  die  benanten  Hanns  und  Dietrich 
Surlin  meyntent  in  der  vorgenant  herre  graff  Hanns,  ncmlich  von  acht  ver-  5 
gangenen  jaren  har  alle  jare  uff  sant  Gallen  tag  xx  gülden  Rinischcr,  ver- 
fallen und  noch  schuldig  were,  und  aber  derselbe  herr  graf  Hanns  meynte, 
dz  der  selben  verseszenen  zinsen  nit  so  vil,  sunder  der  eyn  teile  vor  dem 
ncchstvcrgangenen  kriege  bezalt,  ouch  eyner  im  kriege  verfallen,  nach  inn- 
halt  der  richtunge  ze  Brisach  gemacht,  abe  sin  soltent.  Das  Urteil  be-  10 
sagt:  die  Kläger  sollen  ihren  Anspruch  beschwören  und  ihnen  als- 
dann die  Jahreszinsen,  mit  Ausnahme  eines,  der  gemäss  der  Brcisacher 
Richtung  verfallen  ist,  ausgczahlt  werden,  nämlich  jährlich  ein  rück- 
ständiger zusammen  mit  dem  neuetu  — 1431  Oktober  iz. 

Concept  Urkundenbuch  III  73.  15 

329.  Peter  Reich  von  Reichenstein  quittiert  namens  seiner 

Frau  Gredanna  von  Ratberg  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel 
wegen  Zahlung  von  20  Gulden  Zinsen,  die  ze  fronfasten  vor  herbst 
nechst  vergangen  verfallen  waren.  — 1451  Oktober  14. 

Original  Papier  St  7 E 36.  20 

Aufgedrücktes  Siegel  des  P.  R. 

330.  Thüring  von  Hallwil  Ritter  und  Rudolf  von  Hallwil 
bekennen  von  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  empfangen  zu 
haben  zwo  itel  gülden  kettenen,  wigent  fünff  margk  und  anderthalb  lot,  eyn 
spcnglin  mit  eynem  dyamanten,  eynem  nibin  und  dryen  groszen  berlin,  aber  25 
eyn  spenglin  mit  einem  balas,  eynem  dyamanten  und  siben  berlin,  aber  eyn 
spenglin  mit  zweyen  dyamanten,  einem  rubin  und  eynem  berlin,  durch 
Marquard  von  Baldeck  Ritter  und  Thüring  von  Hallwil  bei  Bürger- 
meister und  Rat  als  Pfand  für  7 00  Gulden  Hauptgut  und  die 
schuldigen  Zinsen  hinterlegt,  wovon  sie  500  Gulden  bezahlt  haben  30 

— 1431  November  17. 

Original  St.Urk.  nt  1488.  Dabei  ein  papierner  Kerbzettel  mit 
der  Notiz:  Uff  mittwochcn  vor  sant  Klsbethcn  tag  anno  etc.  L primo 
hand  her  Turing  von  Hahviler  rittcr  und  juncher  Rudolff  von  Hal- 
wilcr  hinder  die  retc  zu  Basel  geleit  in  phands  wisc  für  noch  ijc  gülden  35 
houptguts  und  etwas  ergangener  zinsen  xij  silbrin  schalen  und  xij 
silbrin  bechcr  in  dryen  füteren,  wigent  xxxj  marg  und  x lott. 

Hängende  Siegel  des  Th.  und  R.  von  H. 


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471 


331.  Oswald  Rot  von  Ulm,  der  als  Helfer  Adams  von  Ansolls- 

hcim  Basels  Feind  geworden  war,  aber  auf  Verwendung  von  Werner 
Hadmannsdorfer  usscr  solichcr  vigentschafft  gütlich  gclaszen  ist,  schwört 
mit  Basel  Frieden  zu  halten.  — 1451  November  20. 

5 Original  Papier  Geh.  Reg.  P I H. 

Auf  gedrücktes  Siegel  des  W.  H. 

332.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  urteilen  über  die 
Klage  des  Adam  Bernlopcn  von  Zeringcn  gegen  Heinrich  von  Ramstein 
Ritter  wegen  800  Gulden,  die  der  Frau  des  Klägers  weiland  Ursel® 

10  zem  Wiher  durch  weiland  Cuntzlin  von  Efringen  Bürger  von  Basel 
vermacht,  aber  vom  Beklagten  vorenthalten  worden  seien.  Beide 
Teile  sind  von  Bürgermeister  und  Rat  von  Freiburg  i.  B.  nach 
einem  Spruche  von  König  Friedrichs  Kammergericht,  ehedem  er- 
gangen zwischen  weiland  Hans  Erhard  von  Zesingen  Ritter  und 
15  Heinrich  von  Ramslein,  nach  Basel  gewiesen  worden,  wo  der  Erb- 
fall eingetreten  war.  Der  Kläger  wird,  nach  vorgängiger  Ver- 
handlung am  10.  Dezember,  abgezoiesen.  — 1451  Dezember  17. 

Concept  Urkundenbuch  III  76. 

333.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  geben  einem  Genannten 
20  Zeugniss  über  seine  Gefangennahme  und  lassen  Um  frei. 

— 1451  Dezember  20. 

Concept  Missiven  6,  227. 

Wir  der  burgermeister  und  der  rate  zu  Basel  bekennent  mit  disem 
briefe,  dz  für  uns  kommen  ist  uff  hut  datum  dis  briefes  Hanns  Ülbacher 
25  und  het  uns  geseit,  wie  er  uff  sunnentag  nehst  vor  sant  Lucien  tag  nehst 
vergangen  im  velde  by  Brombach  durch  ctlich  fuszknccht  gefangen  und  ge- 
trengt  worden  sye  ze  schweren,  sich  gen  Ramstein  zc  antwurten;  dieselben 
füszknecht  im  ouch  eyn  armbrest  011c  sennwen  uff  geben  haben  inen  gen 
Ramstein  ze  bringen.  Also  hette  er  sich  zu  etlichen  den  unsern,  die  ouch 
30  dozemole  durch  semlich  fuszknccht  gefangen  worden  werent,  getan,  in 
meynunge  sich  mit  den  gen  Ramstein  zc  antwurten.  Des  so  syent  unser 
diener  und  soldcncr  in  mit  sampt  den  unsern  enhet  Schöpfen  an  kommen 
mit  geladen  armbresten  und  habent  sy  alle  widerumbe  gefangen  und  ge- 
trenget  ze  schweren,  sich  uff  unser  rathus  ze  antwurten  und  one  unsern 
35  willen  da  dennen  nit  ze  kommen.  Sy  habent  im  ouch  solich  obgcmeldet 
armbrest  genommen.  Solichcr  Sachen  halp,  dz  die  also  ergangen  sye,  het 
er  uns  gebetten  umb  die  Sache  ze  erfaren  und  im  eyn  kuntscliafft  darumbe 
ze  geben.  Also  hand  wir  an  den  benanten  unsern  soldenern,  die  von  unsern 
wegen  uff  die  zyt  da  by  gewesen  sint,  by  den  eyden  erfaren,  dz  semlichs 


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472 


als  vorstat  also  Zugängen  syc,  denn  sy  nit  anders  gewist  habent,  denn  dz 
sie  alle  die  unscm  wercnt  Da  wir  nü  an  dem  benanten  knccht  verstanden 
hand,  dz  er  nit  der  unser  sye,  hand  wir  in  sins  eydcs  ledig  gczalt  und  im 
nach  sincr  begerunge  dise  kuntschafft  under  unser  stette  secret  ingcsigci 
gegeben  uff  sant  Tomans  obent  anno  etc.  L primo.  6 

334.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  an  Frau 

Else  Spitzin  Witwe  des  Hans  Spitz  d.  ä.  io  Gulden  jährlichen  Zinses 
von  den  Stadtgütern  um  2$o  Gulden.  — 1452  Januar  10. 

Original  St. Uri r.  «*  1490. 

Siegel  fehlt.  10 

335.  Reynhart  Mcygcnlust  der  rebmann,  burger  ze  Basel,  und  Len 

sin  ewirtin  als  Hauptschuldner  und  mit  ihnen  mcistcr  Wcrnlin  Wertgast 
der  Schlosser,  och  burger  ze  Basel,  bekennen  vor  dem  Schultheisscn  von 
Klein  Basel,  der  Stadt  Basel  — vertreten  durch  Johans  Brfmcnstein 
Salzmeister  und  Meister  Oszwald  Brand  — 20  Gulden  schuldig  15 
zu  sein,  zahlbar  am  nächsten  St.  Johanns  Tage  (Juni  24).  Die 
Hauptschuldner  stellen  zum  Pfände  des  ersten  ein  zweyteil  agkers 
ze  Minren  Basel,  gelegen  in  Bauergassen  zwüschent  Henni  Leymers  und 
Hansen  Kellers  gutcre,  zinset  dem  yeczgenanten  Hansen  Leymer  acht  Schilling 
nüwcr  phenniugen;  item  ein  zweyteil  reben  im  Gilgenberg  zwüschent  Hansen  20 
Züsta  und  Clewi  Tüfels  reben,  zinset  den  frowen  von  Clingcntal  vier  Schilling 
nuwer  phenning;  item  und  denn  die  bessrung  irs  huses  und  hoffstatt,  so 
genant  ist  zem  Rosen  und  gelegen  ze  Minren  Basel  in  der  Rebgassen 
zwüschent  Hansen  Eridrichs  und  Hansen  Dicthelins  huszern , zinset  von 
eygenschafft  der  presencz  uff  bürg  ze  Basel  ein  phunt  nuwer  phenningen;  25 
und  all  ihr  anderes  Gut.  — 1452  Januar  10. 

Original  St.Urk.  tf  1491. 

Hängendes  Gerichtssiegel  der  Stadt. 

336.  Zunftmeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  den  Schieds- 

spruch ihrer  Abgeordneten  Hans  Wallenheim,  Hans  Zscheekabürlin  30 
und  Gerhard  Mecking  Un/erschreibers  der  Stadt  in  einem  Streit 
zwischen  dem  Kloster  Schöntal  und  dessen  ehemaligem  Insassen 
Jakob  von  Hochstadt,  der  ins  Kloster  Beinwil  getreten  ist,  über 
streitiges  Eigentum  und  das  Recht  zur  Rückkehr  binnen  Jahres- 
frist. — 1452  Januar  17.  S5 

Boos  pag.  892  «*  758  aus  dem  Original  StA.  Schöntal  52. 

Hängendes  Siegel  des  Kats. 


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473 


337.  Graf  Hans  von  Tierstein  und  Zunftmeister  und  Rat 

von  Basel  stiften  einen  Vergleich  zwischen  der  Stadt  Bern  und 
Hans  IVilser  von  Linde,  der  den  Vogt  von  Sehenkenberg  gefangen 
hat.  — 145 2 Januar  29. 

5 Original  StA.  Aarau,  Schenkenberg. 

Hängende  Siege / des  Grafen,  Basels  und  Berns  (Secrete)  und  des 
Peter  Reich. 

338.  Markgraf  Jakob  von  Baden  schlichtet  stoischen  Basel 

Hans  von  First.  Baden  1452  Februar  1. 

Original  St.  l/rh.  tf  1492.  — Gleichzeitige  Copie  Öffnungsbuch  2,  159, 
Hängendes  Siegel  des  Markgrafen. 

Wir  Jacob  von  gottcs  gnaden  marggrave  zu  Baden  und  grave  zu  Span- 
heim beckennen  mit  disem  briefe,  das  wir  uff  sollichera  unverbundenem 
tage,  den  die  ersamen  wysen  unsere  liebe  besundern  Bürgermeister  und 
J5  rate  zu  Basel  durch  ir  erber  bottschafft  an  cyncm,  und  Hans  von  First  am 
andern  teil  vor  uns  hand  gelcystet,  haben  geteydingt  und  mit  ir  beydersyte 
wissen  und  Zusage  berett,  also  das  sie  aller  geschichten  und  zweytracht, 
wie  sich  die  zwuschent  ine  bisz  uff  dato  disz  briefls  hand  begeben,  und  was 
sich  darumb  und  darunder  mit  werckcn  geschafften  oder  in  Worten  hat  cr- 
20  gangen,  gerichtet  und  geslichtet  sin  und  bliben  sollcnt  für  sich  beydersyte, 
die  iren  und  alle  die  von  ir  yeglichs  teils  wegen  darzu  gewannt  und  ver- 
dacht sind ; und  das  von  sollichcr  Sache  wegen  dhein  teil  an  den  andern 
mit  oder  on  gericht  ansprach  oder  forderung  sol  furnemen  oder  schaden 
zufugen  in  cynichen  wegk.  Es  sol  auch  Hans  von  First  uff  ein  siecht  alt 
25  Urfehde  ledig  sagen  und  lassen  Heinrich  Jselin  und  andere,  die  er  und  andere 
mit  im  oder  von  sinen  wegen  den  von  Basel  hand  abgefangen,  alles  unge- 
vcrlich.  Und  des  zü  warem  urckund  han  wir  unser  insigel  tun  hencken  an 
disen  brieff,  der  geben  ist  zü  Baden  uff  dinstag  vor  unser  lieben  frauwen 
tag  purilicacionis  zü  latin,  anno  domini  millcsimo  quadringentesimo  quin- 
30  quagesimo  secundo. 

339.  Markgraf  Jakob  von  Baden  schlichtet  zwischen  Basel 

und  Hans  von  Rechbcrg.  — 1452  Februar  3. 

Original  St.Urk.  «*  1493.  — Gleichzeitige  Copie  Öffnungsbuch  2,  139. 

Hängendes  Sieget  des  Markgrafen. 

35  Wir  Jacob  von  gottcs  gnaden  marggrave  zu  Baden  und  grave  zü  Span- 

heim beckennen  mit  disem  briefe,  das  wir  die  ersamen  wysen  unsere  liebe 
besundern  burgermeister  und  rate  der  statt  Basel  an  eynem,  und  Hansen 
von  Rechbergk  von  Hohcnrcchbcrgk  an  dem  andern  teile  von  vyntschafft 
und  zweytracht,  die  derselbe  Hans  gegen  den  von  Basel  furgenomen  hat, 

Urkundenbuch  der  Stadt  Basel.  Vll. 


und 

10 


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474 


mit  ir  bcydersyte  wissen  und  Zusage  haben  gerichtet  und  gesliechtet  für 
sich,  ire  hclflere,  helflers  helffere  und  alle  die  mit  ir  yedem  teil  darzü  sind 
gewannt  und  verdacht,  umb  alle  fyntschafft  irrung  Sachen  gcschichtc  und 
zweytrachtcn,  wie  sich  die  zwuschent  inc  bisz  uff  dato  disz  brieffs  in  wcrcken 
geschrifften  oder  Worten  hand  ergangen,  also  das  dheyn  teile  an  den  andern  5 
oder  an  yemands,  der  sollicher  ding  zutund  hat  gehapt,  ansprach  oder 
forderung  mit  oder  on  gericht  sol  furnemen  oder  schaden  züfügcn.  lis  sol 
auch  Hans  von  Rechbcrgk  uff  ein  alt  Urfehde  und  uff  zyiulich  atzung  ledig 
sagen  und  lassen  die  personen  von  Basel,  die  sine  knechte  hand  gefangen, 
alles  ungcverlich.  Und  des  zfi  warem  urkunde  han  wir  unser  insigel  tun  10 
hcnckcn  an  disen  brieff,  der  geben  ist  uff  donrstag  sant  Blasien  tag  anno 
domini  millcsimo  CCCC"  quinquagesimo  sccundo. 

340.  Kaiser  Friedrich  bestätigt  das  Privileg  Kaiser  Sigmunds 

für  Strassburg,  wie  oben  tf  5.  Rom  1452  März  20. 

Original  SiadtA.  Strassburg.  15 

Hängendes  Siegel  fehlt. 

341.  Kaiser  Friedrich  bekräftigt  der  Stadt  Pasel  die  in- 
serierte Urkunde  Kaiser  Sigmunds  von  1433  August  12,  enthaltend 
die  Bestätigung  aller  ihrer  Rechte  Einkünfte  und  Besitzungen. 

Rom  1432  März  24.  äo 

Originale  St.Urk.  tf  1444  (A),  1445  (A  1).  — Cofie  des  1$.  Jh.  Geh. 

Reg.  K lll  G.  — Regesten  des  13.  Jh.  Geh.  Reg.  GG  3 und  Bistum 

Basel  B2  XV  fol.  34. 

*ChmeI  Regesten  tf  2S1 3.  — *Geng/er  Codex  1,  148. 

Hängende  Goldbulle  A,  hängendes  grosses  Reichssiegel  As.  25 

Wir  Kriderich  von  gotes  gnaden  Römischer  keyser,  zuallcnzciten 
merer  des  reichs,  hertzog  zu  Österreich,  zu  Steyr,  zu  Kirnten  und  zu  Crain, 
herre  auf  der  Windischen  Marek  und  zu  I’orttenawc,  grave  zu  Habspurg, 
zu  Tirol,  zu  I’hyrtt  und  zu  Kyburg,  marggrave  zu  Burgaw  und  lanntgrave 
in  Elsasz,  bekennen  und  tun  kunt  offembar  mit  disem  brief  allen  den  die  30 
in  sehen  oder  hören  lesen,  daz  uns  die  ersamen  burgermeister  und  rattc  der 
statt  Bascll,  unser  und  des  reichs  lieben  getrewen,  durch  ir  erber  bottschafft 
haben  furbringen  lassen  einen  brievc,  in  von  löblicher  gcdichtnusz  keiser  Sig- 
munden unsern  vorfaren  am  reiche  gegeben,  und  uns  dcmüticlich  lassen  bitten, 
daz  wir  in  den  selben  brief,  auch  alle  und  ycglichc  ire  rechte  gnade  gute  ge-  35 
wonheit  und  löblich  herkömen,  die  sy  von  unsern  vorfaren  an  dem  reiche 
Römischen  keisern  und  kunigen  gehabt  und  herbracht  haben,  als  Römischer 
keiser  zucreftigen  und  zubestSttigen  gnidiclich  geruchten.  Und  lauttet  dersclb 
brief  von  worttc  zu  wortte,  als  hernach  gcschribcn  steet:  Wir  Sigmund  — 

— . Des  haben  wir  angesehen  der  benanten  von  Bascll  40 

getrewc  willige  und  anneme  dinste,  die  sy  unsern  vorfaren,  uns  und  dem 


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475 

heiligen  reiche  menigvelticlich  getan  haben,  tiglichcs  tun  und  förbasz  tun 
sollen  und  mögen  in  künftigen  zeitten,  und  haben  darflmb  mit  wolbcdaclitcm 
mute,  gutem  rattc  unserer  und  des  heiligen  Römischen  reichs  fürsten  gra- 
ven  hcrren  cdeln  und  getrewen  und  rechter  wissen  den  obgenanten  burger- 
8 meister  ratte  und  burger  gemeinlich  und  iren  nachkömen  und  der  statt 
zu  ßasell  den  vorgenanten  keyser  Sigmunds  brieve  in  allen  seinen  puncten 
begreiffungen  und  artickeln,  auch  alle  und  yegliche  ir  vorberürte  rechte, 
gnade,  gute  gewonheit  und  löblich  herkömen  gnödiclich  gekreftiget  und 
bevestiget,  kreftigen  und  bestätigen  in  die  auch  von  Römischer  keyser- 
10  licher  macht  volkömenheit  in  kraft  disz  briefs,  und  meinen  setzen  und  wollen, 
daz  die  fürbaszmer  creftig  und  möchtig  sein,  sy  auch  der  an  allen  enden 
geniessen  und  geprauchen  sollen  und  mögen  von  allcrmöniclich  ungehindert. 
Und  wir  gepietten  darumb  allen  und  yegiiehen  fürsten,  geistlichen  und 
wcrntlichcn,  graven,  freyen  herren,  rittern  knechtten  amptleutten  lantvögtten 
15  lantriclitcrn  richtern  burgermeistern  ritten  und  gemeinden  und  sust  allen 
andern  unsem  und  des  heiligen  reichs  undertanen  und  getrewen  ernstlich 
und  vesticlich  von  egemeltcr  keyserlicher  macht  mit  disem  brief,  daz  sy  die 
obgenanten  von  Basell  an  dem  obgenanten  keyser  Sigmunds  brieve,  unsern 
gnaden  und  bestittigungen  nicht  hindern  noch  irren  in  dhein  weise,  sonder 
20  sy  dabei  ungehindert  beieiben  und  der  gerülich  geprauchen  und  geniessen 
lassen,  sy  auch  dabey  schützen  schirmen  und  hanthaben,  als  lieb  einem 
yegiiehen  sey  unser  und  des  heiligen  reichs  swerc  Ungnade  zuvermcidcn 
und  die  penen  in  des  egenanten  keyser  Sigmunds  brieven  begriffen.  Mit  ur- 
kunt  disz  briefs,  versigelt  mit  unserer  keyserlichen  majestat  guldin  bullen.*) 
25  Geben  zu  Rome  nach  Cristi  gepurde  viertzehennhundert  und  darnach  in 
dem  zwayundfunfftzigisten  jare  am  freitag  vor  dem  sontag  als  man  in  der 
heiligen  kirchen  singet  judica  in  der  vassten,  unsers  reichs  im  zwölfften  und 
des  keyserthumbs  im  ersten  jaren. 

(Auf  dem  Bug:)  Ad  mandaturah)  domini  imperatoris  Ulricus  Weltzli. 

30  (Auf  der  Rückseite:)  Ru- 

312.  Kaiser  Friedrich  bekräftigt  der  Stadt  Basel  die  inserierte 
Urkunde  Kaiser  Sigmunds  von  1433  August  12,  enthaltend  die 
Bestätigung  der  ihr  von  Kaiser  Karl  IV  und  König  Wenzel  ver- 
liehenen Freiheiten.  Rom  14s2  Mars  24. 

35  Originale  St. Ork.  tf  1496  (A),  1497  (Ar).  — Vidimus  von  1452 

November  3,  14g)  März  2j,  146S  Dezember  16,  1520  Juti  12 , 1333 
November  22  St.  Ork.  tf  1513.  1523.  1851.  2783.  3003.  — Inseriert  in 
den  Bestätigungen  König  Maximilians  von  1495  Mai  20  und  König 
Ferdinands  von  1536  September  3 St. Ork.  tf  24)4. 30/4.  — Copie  des 
40  15.  yh-  Bistum  Basel  B2  XV  fol.  10.  — Copie  des  18.  Jh.  L ui 

nt  333  . — Druck  des  18.  Jh.  Geh.  Reg.  E 1. 

»41.  a)  mit  unserem  kaiserlichen  majestat  anhangendem  insigcl  Ar.  b)  mandatutn  pro* 

prium  Ar. 


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476 


Auszug:  Ochs  4,  39.  — *Chmel  Regesten  tf  2S 14.  — *Gengler  Codex 

/,  14S. 

Hängende  Goldbulle  A,  hängendes  grosses  Reichssigel  Ai. 

Wir  Friderich  von  gotcs  gnaden  Römischer  keyscr,  züallenzeittcn 
nierer  des  reichs,  hertzog  zu  Österreich,  zu  Steyr,  zu  Kernten  und  zu  Crain,  5 
herre  auf  der  Windischenmarck  und  zu  Porttenawe,  grave  zu  Habspurg, 
zu  Tirol,  zu  Phyrtt  und  zu  Kyburg,  marggrave  zu  Burgawe  und  lantgrave 
in  Kllsasz,  bekennen  und  tun  kunt  offenlich  mit  disem  briefc  allen  den  die  in 
sehen  oder  hören  lesen,  daz  für  uns  körnen  ist  der  ersamen  burgermeisters  rat- 
tes  und  bürgere  der  statt  Basell,  unserer  und  des  reichs  lieben  getrewen,  erbere  10 
und  vollmächtige  bottschaft  und  hat  uns  dcmüticlich  gebetten,  daz  wir  den  ege- 
nanten  von  Basell  disen  nachgeschribcn  brief  und  privilegium,  inen  vor  zeit- 
ten  von  löblicher  gedüchtnüsz  keyser  Sigmunden  unserm  vorfar  am  reich 
gegeben  und  von  uns,  als  wir  dannoch  Römischer  kimig  waren,  bestätiget, 
des  alles  glouplich  vidimus  und  transumpt  sy  uns  fürpracht  haben,  auch  15 
alle  und  yegliche  ire  rechte,  gnade,  gute  gewonheit  und  löblich  herkomen, 
die  sy  von  unsern  vorfaren  am  reich  Komischen  keysern  und  kunigen  ge- 
habt und  redlich  herbracht  haben,  als  Römischer  keyser  zu  creftigen  und  zu 
bestetigen  gnediclichen  gerächten.  Und  lautet  derselbe  unsers  vorfaren  keyser 
Sigmunds  brief  von  wortte  zu  wortte  als  hernach  geschriben  statt : Wir  Sig-  au 

mund  — — . Des  haben  wir  angesehen  der  egenanten  von  Basell 

demütige  und  fleissig  bette,  auch  getrew  willig  und  annemc  dinstc,  die  sy 
unsern  vorfaren  am  reiche  seliger  gedcchtnüsz  Römischen  keysern  und  kunigen, 
uns  und  dem  heiligen  reiche  offt  und  dick  unverdrossenlich  und  besonder 
auch  zu  unserer  keyserlicher  crönung  zu  Rome  mit  irem  gercisigen  gezeuge  25 
und  volcke  getan  haben,  teglich  tun  und  fürbasz  tun  sollen  und  mögen  m 
künftigen  zeitten;  und  haben  darumb  mit  wolbedaclitem  mute,  gutem  ratte 
unserer  und  des  heiligen  reichs  fürsten  graven  herren  edeln  und  getrewen 
und  rdchter  wissen  den  obgenanten  burgermeister  ratte  und  bürgern  ge- 
mcinlich  und  iren  nachkömcn  und  der  statt  zu  Basell  den  vorgenanten  30 
keyscr  Sigmunds  briefe  in  allen  seinen  puncten  begreiffungen  und  artickeln, 
auch  alle  und  yegliche  ire  vorberurte  rechte,  gnade,  güte  gewonheit  und 
löblich  herkömen  gncdiclich  gekreftiget  und  bestetiget,  kreftigen  und  be- 
stätigen inen  die  auch  von  Römischer  keyserlicher  macht  volkömenhcit  in 
kraft  disz  briefs,  und  meinen  setzen  und  wollen,  daz  die  furbaszmer  kreftig  35 
und  möchtig  sein,  sy  auch  der  an  allen  enden  geprauchcn  und  geniessen 
söllcn  und  mögen  von  allermeniclich  ungehindert.  Und  wir  gepieten  dar- 
umb allen  und  ycglichen  fürsten,  geistlichen  und  weltlichen,  graven,  freyen 
herren,  rittern  kncchtten  amptlütten  lantvögtten  lantrichtcrn  richtern  burger- 
meistern retten  und  gemeinden  und  sust  allen  andern  unsern  und  des  heili-  40 
gen  reichs  undertanen  und  getrewen  ernstlich  und  vesticlich  von  cgemelter 
keyserlicher  macht  mit  disem  briefe,  daz  sy  die  egenanten  von  Basell  an 
dem  egenanten  keyser  Sigmunds  briefe,  unsern  gnaden  und  bcstötigungen 
nicht  hindern  noch  irren  in  dhein  weise,  sonder  sy  dabey  ungehindert  be- 
leihen und  der  gcrülich  geprauchen  und  geniessen  lassen,  sy  auch  dabey  *5 


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schützen  schirmen  und  hanthaben,  als  lieb  einem  yeglichen  sey  unser  und 
des  heiligen  reichs  swere  ungnad  zuvermeiden  und  die  peen  in  des  obge- 
nanten keyser  Sigmunds  briefe  begriffen.  Mit  urkünt  disz  briefs,  versigelt 
mit  unserer  kcyscrlichcn  majestatt  guldin  bullen.*)  Geben  zu  Home  nach 
5 Crists  gepurde  viertzehenhundert  jar  und  darnach  in  dem  zwayundfunfftzigi- 
sten  jare  am  freitag  vor  dem  sonntag  Judica  in  der  vassten,  unsers  reichs 
im  zwöllften  und  des  keyserthumbs  im  ersten  jaren. 

(Auf  dem  Bug:)  Ad  mandatum1)  domini  imperatoris  Ulricus  Weltzli. 

(Auf  der  Rückseite :)  Rta 

10  343.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  empfehlen  dise  zwey 

armen  menschcn,  Peter  Rötlis  und  Kathrin  sin  cclichc  husfrowc,  zoigere  dis 
briefes,  die  von  des  benanten  Peters  mcrglicher  krankheit  wegen,  die  man 
nernpt  sant  Vits  siechtagcn,  verheiszen  hand  — — denselben  heilgen  sant 
Vyt  ze  suchen  mit  dem  heilgen  almüsen,  zur  Unterstützung. 

15  — 145*  April  4- 

Concept  Urkundenbuch  III  $2. 

344.  Berthold  Stechelin  d.  j.  schwört  mit  der  Stadt  Basel 
Frieden  zu  halten.  — *45*  April  4. 

Original  St.Urk.  n"  1498. 

20  Hängende  Siegel  des  Urkunders  und  des  Berthold  Stechelin  d.  ä. 

Ich  Berchtold  Stechelly  der  jünger  bekenn  mich  offenlicli  und  künd 
mcncklichem  mitt  disem  brief:  Als  ich  Andres  Goldschmids  helffcr  wider 
die  fürnemen  wisen  burgermeister  und  rät  zu  Basel  gewesen  bin,  inen  schaden 
zügefugt  und  wider  sy  und  die  iren  getan  hab,  das  sy  mir  umb  miner 
25  herren  und  fründen,  ouch  miner  flissigen  bett  und  künftigen  verdienens 
willen  verzigen  und  vergeben  hand,  und  sind  also  bedersit  umb  alle 
vergangen  Sachen  handcl  und  zweyung,  so  sich  bis  har  zwüschcnt  uns 
vergangen  hat,  gegen  einander  gancz  geschlicht  gericht  und  übertragen, 
also  das  ich  mins  eignen  frygen  willen  unbezwungenlichen  gcschworn  hab 
80  einen  eid  liplich  zu  gott  und  den  heiligen  mit  ufgehebten  vingern  und  ge- 
lerten  Worten,  wider  die  vorgenanten  burgermeister  und  rät  zu  Basel  und 
alle,  die  inen  zö  versprechen  stand,  niemer  me  zetünd  noch  schaffen  ge- 
tan werden  in  deheinen  weg ; denn  gewinn  ich  hinfür  mit  inen  oder  den 
iren  üczit  zetünd,  warumb  das  wer,  darumb  sol  ich  mich  gegen  inen  oder 
35  den  iren  mit  recht  an  geburlichen  billichen  enden  benügen  lassen  und  sy 
dorüber  witcr  und  fürer  nit  bekümbren  ersuchen  nach  scliedigen  in  deheinen 
weg  by  dem  vorgeschribnen  minem  eid,  ungcvcrlich,  än  all  widerred  und 
intrag.  Des  zü  urkünd  und  warer  gezüggnisz  so  hab  ich  Berchtold  Stechelly 
der  jünger  min  eigen  insigcl  gehenkt  an  disen  brief  und  darzu  mit  flissigem 
40  ernst  gebetten  den  erwirdigen  herren  herm  Berchtold  Stechelly  comentür 
zü  Friburg  im  Brisgow  sant  Johanssz  Ordens,  minen  lieben  herren  und  vet- 
$42»  a)  majestat  anhangendem  insigcl  Ai.  b)  mandatum  proprium  Ai. 


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tcrn,  sin  insigcl  zu  dem  minen  ze  merem  urkünd  zu  henken  an  disen  briet 
Das  och  ich  brüder  Bcrchtold  Stechelly  comentür  jeezgenempt  durch  siner 
ernstlichen  bett  willen  und  von  merer  gezügsame  wegen,  wann  dissz  alles 
in  obgerürter  mässz  Zugängen  und  beschechcn  ist,  getan  und  min  insigel 
also  zu  dem  sinen,  doch  miuem  orden  und  mir  unschcdlich,  gchcnckt  habe  5 
an  disen  briet  Der  geben  ist  ulT  sant  Ambrosien  dos  heiligen  bischoffes 
tag  nach  Cristi  gebürt  gezalt  vicrczechenhundcrt  fünfzig  und  zwey  jar. 

345.  Gerhard  Rohart  von  Neuenstein  gelobt  mit  der  Stadt 

Basel  Frieden  zu  halten.  — 1432  Mai  13. 

Original  St. Urk.  >f  1501.  Auf  der  Rückseite:  Bosegcrharts  von  Nuwcn-  10 

stein  uszsünunge  Vocem  Lij°. 

Sein  Siegel  hängt. 

Ich  Gerhart  Rohart  von  Nuwenstcin  bekenn  mich  offenlich  mit  disem 
brief : Als  ich  Andresen  Goultschmit  genant  von  Rotemburg  und  sin  het- 
(Ter,  die  den  ersamen  wisen  dem  burgermcistcr,  dem  rat  und  gemeinde  der  15 
stat  zu  Basel  schaden  zu  gefüget  hand,  in  minem  sloss  enthalten  und  der 
gemelten  von  Basel  burger,  die  sü  gefangen  hatten,  in  gefangenschaft  darin 
kommen  und  darinne  schcttzen  lasszen  hab,  das  da  die  benanten  burger- 
meistcr  und  rat  zu  Basel  durch  miner  fründ  ernstlicher  bett  willen  mir  so- 
lichs  gütlich  verzigen  und  ouch  gantz  des  usz  sorgen  gelasszcn  hand  nach  2U 
innhalt  irs  briefs  mir  darüber  gegeben;  harumb  so  habe  ich  globt  und  ver- 
sprochen, glob  und  versprich  by  minen  truwen  eren  und  warheit,  einen 
steten  sün  und  rihtung  der  vorgemeltcn  sach  halb  gegen  den  von  Basel 
und  allen  den  iren  gctruwlich  crbcrlich  und  ungevcrlichen  ze  halten  und 
Andresen  Goultschmit  obgenant  und  sin  hclfTer  wider  die  von  Basel  und  25 
die  iren  nit  ze  enthalten,  ouch  sust  der  obgerürten  sach  gantz  müsszig  zegen 
und  inen  des  dheinen  fürschipp  zetünd  in  dhein  wise.  Zu  urkünd  geben  und 
mit  mim  anhangendem  insigcl  versigelt  uff  samstag  vor  dem  sontag  Vocem 
als  man  zalt  der  jar  nach  gebürt  Cristi  vierzehenhundert  fünffzig  und  zwey  jar. 

346.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  sagen  die  Else  weiland  so 

] I ans  lins  von  Maasmiinster  Bürgers  von  Basel  Witwe,  mit  der  sie 
um  die  Hinterlassenschaft  ihres  Mannes  proeessiert  haben,  aller 
Ansprüche  an  das  streitige  Gut  los  und  ledig,  da  jene  mit  ihnen 
gütlich  übereingekommen  ist  und  sie  wegen  desselben  Guts  gancz 
benügig  und  unclaghafftig  gemacht  hat  — 1452  Juni  20.  » 

Concept  Urkundenbuch  l/f  32. 

347.  Rüdolff  von  Kilchcm  Schu/theiss  zu  Freiburg  i.  B.  nimmt 
auf  Ersuchen  der  Stadt  Basel,  vertreten  durch  Heinrich  Gröber, 
Kundschaften  auf  über  Beleidigung  Basels  durch  Otto  Ludi. 

— 1452  Juni  2i.  » 


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Original  Papier  Briefe  6,  324. 

Auf  gedrücktes  Siegel  des  Scku/theissen. 

Des  ersten  seit  Frantz  Rapp  burger  zc  Friburg,  das  imc 

kunt  und  wissen,  als  er  ze  Obern  Baden  in  dem  bade  gesessen,  das  Ott 
5 Ludi  oucli  darinn  gewesen  sye  und  ein  lied  sunge  und  darinn  under  anderm 
gemeldet,  wie  unser  gnediger  herr  von  Österrich  inn  ze  Zoffingen  berech- 
tigen lassen  und  nit  vil  an  ime  gewunnen  habe,  und  zc  lettstc  das  die  von 
Basel  ouch  ir  bestes  darzQ  geton  und  inn  gern  umbbracht  hettent,  als  das 
alles  dasselbe  liede  mit  me  Worten  innhielt.  Item  so  hat  Hanns  von  Husen 
10  ouch  burger  ze  Friburg  gescit,  das  er  Otten  Ludi  ouch  die  lied  horte  singen, 
und  sösse  einer  von  Basel  by  ime,  der  spreche  zu  Otten  Ludin : er  rette 
vil  worte,  die  wSger  werent  geswigen  dann  gerett.  Da  spreche  Ott  Ludi: 
er  rette  das  im  not  täte,  dann  die  von  Basel  hettent  inn  gern  umbbracht, 
und  darumb  wurde  er  inen  nyemer  hold.  Item  Bernhart  Krottbach  scl- 
15  dener  zc  Friburg  hat  geseit,  das  er  daby  und  mit  gewesen  sye,  das  Ott  Ludi 
spreche,  das  die  von  Basel  ime  ziigefugt  und  geton  hettent,  das  imc  nit 
eben  were,  des  glich  er  inen  ouch  hette  geton,  und  sy  hettent  imc  nach 
sinem  leben  gestellt,  darumb  were  er  inen  nut  deste  günstiger.  So  hat 
Paulus  Vogler  geseit,  das  ime  kunt  und")  daby  und  mit  gewesen  sye,  das 
20  Ott  Ludi  ze  Baden  gesprochen  habe,  die  von  Basel  habent  inn  zem  dritten 
male  für  recht  gestellt  und  Sachen  ab  ime  geclagt,  die  ime  vast  schedelich 
sin  soltent,  und  deren  habe  er  sich  erweret,  und  darumb  wolt  er  inen 
nyemer  hold  werden. — 

34S.  Jakob  von  Hohcnfirst  Bürgermeister  zu  Neuenburg  i.  B. 
25  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt  Basel,  vertreten  durch  ihren  Diener 
Heinrich  Grüber,  Kundschaften  auf  über  Beleidigung  Basels  durch 
Otto  Ludi,  von  Claus  Schmidt  und  Claus  von  Worms,  Bürgern  und 
des  Rats  zu  Neuenburg,  und  von  Franz  Walle  Söldner  daselbst. 

— 1452  Juni  22. 

30  Original  Papier  Briefe  6,  32$. 

Aufgedrücktes  Siegel  de  J.  von  H. 

— — — Des  ersten  hatt  Claus  Smydt  gescit,  wie  das  er  und  ander 
in  dem  Meyen  monat  nechstvergangen  zü  den  Obern  Baden  gewesen  sigent, 
da  habe  er  uff  die  zyt  under  vil  andern  Worten,  die  Ottc  Ludi  der  von 
35  Basel  halb  rette,  darinne  er  inen  vil  unglimpffs  und  uner  züzügc,  und  imc 
aber  sollichc  worte  nach  sinem  fürlegen  alle  nit  bedechtlich  sigent,  wol  von 
imc  gehört,  das  er  spreche:  ich  habe  mit  den  von  Basel  getagt,  die  wol- 
tent  mich  wider  recht  getötet  haben.  Darnach  hatt  Claus  von  Wurms  ge- 
seit, das  er  von  dem  benanten  Otte  Ludin  uff  dieselbe  zyt  ouch  gehört 
40  habe  sunder  ein  lied  singen,  darinne  er  under  andern  Worten  meldet,  wie 
die  von  Basel  in  wider  recht  getötet  woltent  haben.  Zelcste  hatt  Frantz 
U47.  a)  folgt  getilgt  wissen  A. 


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480 


Walle  geseit,  das  er  söllichs,  wie  dann  die  zwene  davor  geseit  hant,  von 
dem  benanten  Otte  Ludin  dannzcmal  mit  Worten  und  ouch  in  sinem  gesang 
glicher  wise  ouch  gehört  habe.  Furcr  noch  anders  sige  inen  nöczemal  nit 
zewissen  noch  indenckig.  — — — 

3-49.  Schultheiss  und  Rat  von  Zofingen  schlichten  zwischen  5 
der  Stadt  Basel  und  Peter  Nahe  dem  Schmied  von  Steinbach  am 
Odenwald  wegen  begangener  Gewallthat  in  Basler  Gebiet. 

— 1452  Juli  3. 

Original  St.Urk.  if  1302. 

Hängendes  Siegel  von  Zofingen.  10 

Wir  der  Schultheis  und  der  rät  Zofingen  tun  kunt  mcngklichem  mit 
dem  brief:  Von  sölicher  geschieht  wegen  und  des  handcls,  so  öin  erber  ge- 
sell genant  I’ctcr  Nohc  6in  smid  von  Steinbach  am  Ottenwald,  jetz  by  uns 
seshaft,  an  einem  erbem  herren  sand  Anthonien  Ordens  des  huses  von  Köln 
uf  dem  Howcnstein  by  Waldemburg  und  in  der  von  Basel  gcricht  und  ge-  15 
biet  mit  gevangknüsz  und  nomen  fürgenomen  und  begangen  hat,  darumb 
er  von  anruffens  wegen  der  von  Basel  botschaft  und  amptlüt  in  unser  ge- 
vanckmisz  zum  rechten  körnen  und  geleit  ist  worden:  uff  sollichs  ist  der 
vorgenant  I’cter  Noe  alz  uf  hütigen  tag  datum  disz  briefs  für  offen  benempt 
gcricht  alz  uf  einen  besetzten  lantag  gestclt  in  gegenwurtikeit  der  von  Basel  20 
botschaft,  nämlich  mcistcr  Ulrichen  Mcdcrs  und  Caspar  von  Rcgcnsheinn 
vogt  zu  Waldemburg,  alz  mit  vollem  gewalt  gemeiner  statt  Basel.  Also 
nach  clag  antwürt  red  und  widerred  beider  vorgenempter  partyen  und  nach 
brieflicher  kuntschaft  des  egenempten  Peter  Nohes,  so  er  vor  uns  und  offnem 
gcricht  erzögt  und  verlesen  lies,  und  nach  hergangen  urteilen,  so  haben  der  25 
edel  jungherr  Henman  von  Rüsegg  und  etlich  mit  im  so  vil  in  die  sach 
gütlich  geredt  und  die  mit  beyder  partyen  gunst  und  willen  darzfl  gebracht, 
das  sy  der  geschieht  und  sach  beydersit  wilkiirlich  uns  dem  schulthcissen 
und  rät  Zofingen  vorgenant  sy  in  der  sach  in  gütlichcit  zu  entscheiden  gc' 
truwt  haben  und  die  mit  ir  handen  in  min  des  schulthcissen  hand  offenlich  30 
vor  gcricht  uf  geben,  also  wie  wir  sy  darinn  entschieden  und  was  wir  sprechen 
wurden,  das  sy  beidersit  für  sich  selbs  und  für  die  iren  und  für  menglichen  von 
iren  wegen  fürbasser  daby  sollen  und  wöllcn  beliben.  Sonder  so  hat  der 
vorgenempt  Peter  Nohe  mit  geding  offenlich  gesworn  einen  eid  liplich  zu 
got  und  den  heiligen,  alle  hernach  begriffen  stuck  und  artickel  in  berflrend  35 
gctruwlich  zu  halten  und  zu  vollcfurcn  und  dawider  nit  zu  tön  noch  das 
durch  jeman  anders  schaffen  getan  werden,  mit  Worten  noch  mit  wcrckcn, 
heimlich  noch  offenlich,  deheins  wegs,  ungcvarlich.  Uf  das  alles  so  haben  wir 
uns  als  in  der  gutlicheit  mit  fürträchtikeit  bekent  und  gesprochen : Des 

ersten  das  der  vorgenempt  Peter  Noe  sollicher  siner  gcvancknüsz,  darinn  to 
er  alzo  by  uns  bisher  gewesen,  gancz  ledig  worden  ist  und  der  für- 
basscr  Worten  und  wercken  halb  von  menglichem  unverwissen  siner  eren 
halb  und  unverkumbert  sin  und  bliben  sol  an  geverd.  Und  damit  sol  er 


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öch  ein  gctrüw  erber  durchgend  redlich  urvecht  von  der  gevancknüsz  und 
sach  wegen  halten  für  sich,  alle  die  sinen,  für  menglichen  von  sintwegen, 
sonder  die  sach  in  argem  fürbasser  nicht  zu  Avern  mit  gerichten  geist- 
lichen noch  weltlichen,  mit  Worten  noch  mit  wercken  gegen  unsern  herren 
5 von  Bern,  gemeinen  cidgnossen,  der  stat  von  Hasel,  allen  den  iren  und  die 
in  zu  versprechen  stand  und  die  zu  in  gehören,  in  sonders  gegen  uns  der 
stat  Zofingcn  und  allen  den  unsern  und  die  uns  zu  versprechen  sind,  alles 
ungevarlich.  Und  daruf  sollen  beid  partyen  und  jegliche  ir  selbs  kosten 
und  schaden  in  der  sach  verloffen  für  sich  selbs  haben  und  usrichtcn  des 
10  andern  teils  halb  unschedlicli.  Mit  fürworten  haben  wir  uns  des  hiemit  be- 
kant  und  in  der  gütlicheit  gesprochen,  das  der  benempt  Peter  Nohc  für- 
basser  mit  allen  den,  die  dem  orden  sand  Anthonien  zugehören,  geistlichen 
und  weltlichen,  der  hüser  in  unser  herren  von  Bern,  der  cidgnossen,  öch 
der  von  Basel  stetten  und  gebieten  gelegen,  von  der  und  sölicher  siner 
15  ansprach  wegen,  wie  sich  die  bisher  gemacht  hat,  nicht  zu  schaffen  haben 
soi  mit  deheincr  bekumbernüsz,  mit  recht  noch  an  recht,  deheins  wegs,  un- 
gevarlich. Doch  im  sol  sin  ansprach  und  gcrechtikeit,  die  er  zu  dem  selben 
orden  usscrthalb  der  vorgenempten  unser  herren  von  Bern,  der  cidgnossen 
und  der  von  Basel  landen  und  gebieten  meint  zu  haben,  usbehebt  sin  diser 
20  gevangenschaft  halb  und  darinn  hindan  gesetzt  mit  söllichen  fürworten,  ob 
er  jeman  also  fürbasser  usscrthalb  diser  landen  meinte  für  zu  nemen,  das 
er  dann  vor  zum  minsten  zwen  manot  usscrthalb  unser  herren  der  cidgnos- 
sen und  der  von  Basel  landen  und  gebieten  wonhafftig  sin  sol,  darnach  mag 
er  dann  sin  gcrechtikeit  fürnemen,  alz  er  getrüwt  billich  zu  sin,  diser  sach 
25  halb  unvergriffen.  Gefügte  es  sich  aber  jemer,  das  der  selb  Peter  Noe 
sollicher  vorgcschribner  stuck  deheins  in  berürend  überfür  und  die  nit  hielt, 
oder  jeman  von  sintwegen,  das  nit  sin  sol,  so  sol  er  dannanthin  ein  mein- 
eider  rechtloser  verzalter  erlöset  mann  heissen  und  sin  an  allen  stetten  ge- 
richten und  rechten,  geistlichen  und  weltlichen,  und  vor  mcnglichcm,  alles 
30  ungevarlich.  Und  uf  das  sollen  beid  partyen  für  sich  und  die  iren  mit  ein- 
ander von  aller  vergangnen  geschichten  wegen  gantz  gericht  und  früntlich 
versünt  sin,  alle  arglist  und  geverd  hieinn  usgeslosscn  und  hindan  gesetzt. 
Mit  urkünd  des  briefs,  der  zu  bevestung  diser  sach  besigelt  ist  mit  unser 
stat  ingesigel  und  geben  uff  sand  Ulrichs  abend  des  jars  als  man  zalt  nach 
35  der  gepurt  Cristi  tusent  vierhundert  fünffzig  und  zwey  jar. 

350.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  der  Elenden 

Herberge  zu  Basel  4 Gulden  jährlichen  Zinses  von  den  Stadtgütern 
um  80  Gulden.  — 1452  Juli  12. 

Original  St.Urk.  «*  / j'o  j. 

40  Siegel  fehlt. 

351.  Bürgermeister  und  Rat  von  Mülhausen  legen  Zeugnis 
ab  über  die  Forderungen , die  Hanns  von  Landow  der  arembröster 

Urkunden  huch  der  Stadt  Il»tl.  VII.  g] 


/■ 


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482 


gegen  sie  erhebt,  gemäss  einem  Reehtsspruche  von  Bürgermeister 
und  Rat  von  Basel.  — 1452  Juli  15. 

Original  Papier  Briefe  6,  332. 

Auf  gedrücktes  Siegel  von  Mülhausen  abgefallen. 

352.  Sehultheiss  und  Rat  von  Solothurn  überlassen  der  Stadt  5 
Basel  genannte  Eigenleute  im  Tausch  (vgl.  «”  353). 

— 1452  August  23. 

Original  St.Urk.  if  150p. 

Hängendes  Secrctsiegel  von  Solothurn  zerbrochen. 

353.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  überlassen  ihre  Eigen-  10 

leutc  Heyncz  Mercze  Clewi  Mertzcn  sün  und  Agnes  Küncz  Wiseners  von 
Ziefen  tochter  Heyne  Finingcrs  von  Halstal  cwirtin  aus  dem  Amt  H'aldcn- 
burg  an  Sehultheiss  und  Rat  von  Solothurn  im  Tausch  gegen  deren 
Eigenleute  Hanns  Stefifan  l’cter  Steffans  sün  uff  der  Prcitc  und  Adellicit 
Ullis  Grauen  tochter  Kuntz  Huliebers  von  Halstal  ewirtin  aus  der  Herr-  15 
Schaft  Falkenstein.  — 1432  August  24. 

Original  StA.  Solothurn. 

Hängendes  Secrctsiegel  von  Basel. 

354.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  einen  Spruch 
der  Fünfc,  dass  das  Gärtlein  in  der  Vorstadt  St.  Alban  unterhalb  20 
des  Thores  an  der  Ringmauer  gelegen  und  an  den  Teich  stossend,  das 
Heinrich  Zschan  der  Schindler,  Bürger  von  Basel,  als  Eigentum 
des  Klosters  St.  Alban  in  Anspruch  nimmt,  Almende  der  Stadt  sei. 

— 1452  August  3t. 

Original  St.Urk.  nt  1303.  25 

Hängendes  Siegel  des  Rats. 

355.  Hans  Kreysz  der  kerczenmacher  von  Mencz  bekennt  von  Bürger- 

meister und  Rat  von  Basel  1 J Gulden  Leibgedingssins  empfangen 
zu  haben,  die  uff  unser  lieben  frowen  tag  nativitatis  nächst  vergangen 
fällig  waren.  Datiert  an  samstag  nach  unser  lieben  frowen  tag  anno  3u 
domini  ficcCCLij“.  — 1432  September  9? 

Original  Papier  St  7 E 3g. 

Aufgedrücktes  Siegel. 

Eine  Notiz  auf  der  Rückseite  Quitt  Kreisz  nativitatis  Marie  Lij°  lässt 

für  die  Datierung  die  Wahl  zwischen  September  9 und  Dezember  p 35 

( unwahrscheinlich ). 


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483 


356.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  an  Hans 

Murer  ihren  Ratsgesellen  45  Gulden  jährlichen  Zinses  von  den 
Stadtgülem  um  1000  Gulden.  — 1442  September  16. 

Original  St.Urk.  tf  1506. 

5 Siegel  fehlt. 

357.  Georg  Zorn  Propst  von  St.  Peter  und  Michael  in  Strass- 
burg, Conservator  des  Strassburger  Domkapitels,  widerruft  eine 
von  ihm  gegen  die  Stadt  Basel  auf  Anstiften  des  Strassburger 
Domherrn  Philipp  von  Weinsberg  erlassene  Monition. 

10  — 1452  September  tp. 

Original  St.Urk.  «*  150J  (A). 

Hängendes  Siegel  des  G.  Z. 

Georgius  Zorn  prepositus  ecclesic  sanctorum  Petri  et  Michahelis  Ar- 
gentinensiura,  iudex  atque  conservator  iurium  et  privilegiorum  venerabilium 
15  et  generosorum  dominorum  decani  et  capituli  singulorumque  canonicorura 
et  personarum  ecclesie  maioris  Argentincnsis  unacum  aliis  nostris  in  hac 
parte  collegis  cum  illa  clausula  »quatenus  vos  vcl  duo  aut  unus  vestrum 
per  vos  vel  alium  seu  aliosc  etc.  in  vim  certarum  litterarura  olim  sacre  *) 
Basiliensis  sinodi  dudum  nobis  presentatarum  spccialiter  deputatus,  univer- 
20  sis  et  singulis  viris  ccclesiasticis  Status  gradus  ordinis  prchcminencic  et 
condicionis  cuiuscumque  existant  ubilibet  constitutis,  ad  quos  presentes 
littere  pervencrint  seu  qui  super  caruin  executione  requisiti  fuerint,  aliis- 
que  quorum  interest  vel  intcrerit,  salutera  in  domino  cum  noticia  sub- 
scriptorum.  Nuper  quodam  die  veneris,  que  fuit  undccima  mensis  Augusti 
25  anni  currentis,  venerabilis  et  generosus  dominus  Phillippus  de  Winsperg 
canonicus  prefate  ecclesic  Argentinensis  quandam  pretensam  suam  quere- 
lam  contra  universitatem  civium  civitatis  Basiliensis,  pro  eo  quod  illa 
quendam  Conradum  vom  Stege  monetarium  Franckfordcnsem  coram  iusti- 
ciariis  opidi  Francfordensis  in  causam  traxisset,  proponens  certum  pro- 
30  cessum  monitorialem  et  inhibitorialem  penalem  a nobis  obtinuit  tamquam 
iudice  suo  competente.  Verum  licet  nos  ad  ipsius  domini  Phillippi  et  suo- 
rum  instigacionem  in  ca  forma  qua  est  eumdem  processum  fulminaverimus, 
estimantes  narrata  in  codem  veritate  fulcita  fuisse,  postca  tarnen,  dum  die  da- 
te  presentium  providus  et  circumspectus  vir  magister  Gerhardus  Mcgkinch 
35  consulatus  etb)  Universität»  civium  Basiliensium  sindicus  et  procurater  suffi- 
cienti  mandato  suffultus  in  domo  nostre  habitacionis  coram  nobis  compa- 
ruisset  et  littcras  auctenticas  neenon  certa  alia  iura  contra  partem  dictum 
processum  impetrantein  faciencia  in  medium  exhibuisset  et  allegassct,  nos  ex 
cisdcm  ac  alias  per  multas  efficaccs  causas  et  raciones  de  facti  veritate  sanius 
40  informati  clare  didicimus,  nobis  iurisdictioncm  adversus  monitos  et  inhibitos 

357.  a)  sacri  A.  b)  Mcgkinch  consulatus  et  auf  Raiur  A. 


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484 


in  dicto  proccssu  nominatos  de  iure  non  compeciisse  ncque  competere  nos- 
quc  circa  dicti  proccssus  impctracioncm  sinistre  informatos  fuisse.  Ideo  ad 
ipsius  magistri  Gcrhardi  nobis  quo  supra  nomine  factam  instanciam  non 
sine  prudcntium  consilio  ex  ccrta  sciencia  et  animo  bene  delibcrato  eundcm 
processum  contra  Basitienses  cives  seu  corum  univcrsitatcm  nccnon  iudiccs  & 
et  iusticiarios  opidi  F'rancfordensis  et  quoscumque  alios  sua  interesse  pu- 
tantcs  in  codcm  nominatos  per  nos  decretnm  et  fulminatum  cum  indesccutis 
tamquam  in  iure  nullum  et  invaliduni  quo  ad  dictum  monetarium  ex  causis 
et  racionibus  pro  nostra  informacione  coram  nobis  allegatis  animum  nostrum 
ad  hoc  moventibus  tollendum  cassandum  et  annullandum  duximus  tolli-  10 
musque  cassamus  et  presentibus  annullamus  ac  cum  esse  volumus  nullius 
roboris  vel  momenti.  Ut  igitur  hec  ad  omnium  et  singulorum  quorum 
intcrest  vel  intererit  aut  interesse  potcrit  noticiam  deducantur,  vobis  uni- 
versis  et  singulfs  supradictis  cadem  intimamus  insinuamus  et  notificamus 
ac  ad  vestram  et  cuiuslibet  vestrum  noticiam  dcducimus  et  dcduci  volumus  15 
per  presentes.  In  quorum  omnium  et  singulorum  (idem  et  testimonium  pre- 
missorum  presentes  littcras  sive  presens  publicum  instrumentum  huiusmodi 
nostram  cassacionem  et  anullacionem  in  sc  contincntcs  sive  continens 
exinde  fieri  et  per  notarium  publicum  infrascriptum  subscribi  et  publicari 
nostrique  sigilli  fccimus  et  mandavimus  appensione  communiri.  Datum  et  ao 
actum  in  domo  nostre  habitacionis  sub  anno  a nativitatc  domini  millcsimo 
quadringentesimo  quinquagesimo  sccundo,  indictione  quintadccima,  die  vero 
martis  que  fuit  decima  nona  mensis  Scptcmbris,  liora  vesperorum  vel  quasi, 
pontilicatus  sanctissimi  in  Christo  patris  et  domini  nostri  domini  Nicolai 
pape  quinti“)  anno  sexto,  presentibus  ibidem  venerabilibus  et  circumspcctis  25 
viris  dominis  Fridcrico  Ulocholtz  preposito  sancti  Petri  iunioris  Argentinen- 
sis  et  Fridcrico  de  Fleckstcin  dccano  Basiliensis  ecclesiarum,  testibus  ad 
premissa  vocatis  spccialiter  et  rogatis. 

Et  ego  Theodericus  Grefe  clericus  Maguntinc  diocesis, 
publicus  imperiali  auctoritate  nccnon  curie  thesaurarie  cccle-  30 
sie  Argentincnsis  collatcralis  notarius  iuratus  — pre- 

sens publicum  instrumentum  propria  manu  mea  scriptum 
de  mandato  ciusdem  domini  conservatoris  exinde  confeci  et 
— — — signavi,  rogatus  et  requisitus  in  corundem  pre- 
missorum  testimonium  atque  fidem.  Hasb)  vero  dictiones  35 
»pape  quinti«  in  pcnultima  et  has  »Megkinch  consulatus  et« 
in  undecima  lineis  in  rasura  positas  non  vicio  sed  errore 
emendatas  attestor. 

358.  Hans  von  Ramstein  Edelknecht  bekennt,  dass  die  von 
Basel  ihm  ioo  Gulden  gezahlt  von  dem  Hauptgut  von  Soo  Gulden,  40 
das  sie  ihm  mit  jährlich  40  Gulden  verzinsen  sollen,  und  damit 
vom  Zins  5 Gulden  abgelöst  haben.  — 14S2  September  20. 

367,  a)  pape  quinti  au/  Rasur  A.  b)  das  jolgtndt  mit  anderer  Tinte  s/äter  tuge setzt  A. 


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485 


Original  St.Urk,  «*  ijoS. 

Hängendes  Siegel  des  H.  von  R. 

359.  Der  Official  von  Basel  bekennt , dass  Otto  Griff  genant 
Ludi  der  Stadt  Basel  neuerdings  Urfehde  geschworen  hat  Er  war 

5 gefangen  worden,  weil  er  seine  zu  Zofingen  geschworene  Urfehde 
gebrochen  hatte,  besundcr  nuwe  lider  der  statt  Basel  züschand  und  lastcr 
gemachet  und  offennlich  zu  den  Obern  Baden  gesungen  hott,  in  soliclicr 
□lass,  wie  ine  die  von  Basel  understanden  hettcn  umbzcbringcn,  aber  im 
wer  bas  gelängen  den  den  inen,  denn  er  hett  sy  zu  dryen  malen  lügen- 
10  hafftig  gemacht  etc.;  er  ist  aber  auf  Bitten  der  Schuhmac  her zunft 
und  anderer  Gönner  freigelassen  worden.  — 1452  Oktober  21. 

Original  St.Urk.  tf  1309. 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 

360.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  einen  Spruch 
15  der  Fünfe  von  des  wegs  wegen,  so  an  den  klubcn  von  der  sägen  ncbcnt 

dem  tych  uff  bisz  an  die  alte  lantstrasz  zü  dem  crützstcin  gat:  — — daz 
der  selb  wäg  und  öch  die  strasz  durch  uff  gemein  und  zu  ewigen  zyten 
ein  almend  sin,  und  daz  alle  büm  und  hurst,  so  darinn  stand,  darin  dienen 
und  gehören  sollcnt,  aber  die  völlböm  und  ander  bäine,  so  an  dem  tych 
20  und  an  des  selben  tychs  port  durch  uff  untz  in  die  alte  lantstrasz  stand, 
alszdenne  völlböm  by  wasser  gcwonlichcn  stan  sollcnt,  die  sollcnt  dem  säger 
und  wer  die  sägen  yc  zen  zyten  inn  hat  bliben  und  zugehören. 

— 14S2  Oktober  24. 

Original  St.Urk.  tf  1312. 

25  Hängendes  Gerichtssiegel  des  Rats  (im  Text:  unser  stett  grossz  in-, 

gesigel). 

361.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bevollmächtigen 
Burckart  Fry  Bürger  von  Basel  zur  Fortführung  ihres  Prozesses 
gegen  Cuntzman  vom  Stege  Münzmeister  zu  Frankfurt  in  dieser 

30  Stadt,  da  ihr  bisheriger  Vertreter  Gerhart  Mecking  von  Buchholcz 
Ratsschreiber  anderweitig  beschäftigt  ist.  — 1452  Oktober  26. 

Concept  Urkundenbuch  III  103. 

362.  Heinrich  von  Beinheim  Bürger  von  Basel,  Adelheid 
seine  Frau  und  Else  seine  Schwiegermutter  bekennen,  dass  das 

35  Recht  zur  Benutzung  des  Stadtgrabens  hinter  ihrem  Hause  an  der 
muren  by  Cüncn  thor  gelegen  von  dort  und  dem  apffel  böm  und  dem 
zune  dasclbs  gemacht  fürbasz  abhin  untz  zu  dem  nidersten  zune  wider 


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486 


Eschenraerthore  do  der  holder  stocke  stot,  das  ihnen  Bürgermeister  und 
Rat  um  der  vielfachen  Dienste  willen  verliehen  haben , die  H.  von 
B.  der  Stadl  geleistet  hat,  nur  für  ihre  Lebenszeit  gilt. 

— 1452  November  6. 

Original  St.Urk.  tf  1514.  5 

Siegel  fehlt. 

363.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bevollmächtigen  den 
Johann  Friedrich  von  Münder  Stadt  Notar  des  bischöflichen  Hofs  zu 
ihrer  Vertretung  beim  Landgerichte  in  Rottweil. 

— 1452  November  tS.  10 

Concept  Urkundenbuch  / <fp.  Überschrift  Forma  procuratorii  gen  Rot- 

wilc. 

Wir  Jacob  ze  Rine  ritter  burgermeister  und  der  rate  ze  Basel  tund 
kunt  mcnglichcm  mit  disem  briefe,  dz  wir  umb  dise  nachgeschribcn  Sache 
in  unserm  offenen  rate  darumbc  mit  der  glockcn  besammet  nach  unser  ge-  15 
wonheit  in  alle  wege  wisc  und  forme,  so  das  nach  recht  und  gewonheit 
allcrbast  bcscheen  solte  oder  mochte,  unsern  vollen  gewalt  gescczt  hand  an 
den  ersamen  Johannes  Fridrichen  von  Münderstat  des  hofes  zu  Basel  ge- 
sclnvorncn  schriber  und  notariell,  der  ouch  solichen  gewalt  an  sich  genom- 
men hat,  und  geben  im  ouch  den  wiszentlich  in  krafft  dis  briefes,  von  unsern  20 
wegen  zu  erschincn  vor  dem  edelen  wolgeboren  herren  grafe  Hannsen  von 
Sulcz  hofrichter  des  langerichts  zu  Rotwil,  sinem  Statthalter  und  den  er- 
samen wisen  den  urtcilsprechern  des  selben  landgerichts,  und  da  den  er- 
samen Ludman  Meltinger  unsern  burger,  der  durch  den  benanten  landrich- 
ter  von  her  Hannsen  München  von  Landskron  wegen  für  das  selbe  land-  25 
gcricht  furgehouschen  und  vormols  eyn  mole  durch  unsern  machtbotten  mit 
unser  stat  friheit  abgefordert  und  aber  nach  innhalt  der  selben  unser  friheit 
nit  gewiset  worden  ist,  mit  unser  friheit  ander  werbe  abzevorderen  mit  er- 
zalungc  solicher  Ursachen,  die  uns  da  zu  beweget  und  die  wir  im  daselbs 
furzeivenden  cmpholhcn  hand,  und  in  nach  innhalt  derselben  unser  friheit  30 
ze  wisen  ze  begeren,  und  ob  im  das  abgeschlagen  oder  im  von  unsern  wegen 
dheinerley  ander  unbilliche  beschwerunge  begegenen  wurde,  da  von  ze  ziehen 
und  zc  appelleren,  als  sich  nach  recht  gchouschct,  und  in  den  dingen  allen 
von  unseren  wegen  zc  tundc  und  laszen  zu  gewynn  und  zu  Verlust,  als  wir 
selbs  persönlich  solich  Sachen  tun  und  verhandelen  mochtent.  Und  globen  35 
und  versprechen  ouch  in  krafft  dis  briefes  by  unsern  truwen  und  cren,  stete 
veste  und  unvcrbruchenlich  ze  halten,  was  also  durch  den  obgenanten  unsern 
machtbotten  nach  recht  furgenommen  getan  und  verhandelt  wirt,  alle  ge- 
verde  darinn  genczlich  vermitten.  Des  ze  urkunde  haben  wir  unser  stette 
secrete  ingesigel  laszen  hencken  an  disen  brieff,  der  geben  ist  uff  sambsztag  40 
nach  sant  Otmars  tag  anno  domini  ctc.  Uj°. 


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487 


364.  Schulthciss  und  Rat  von  Solothurn  urteilen  über  eine 
Klage  des  Hans  Fanckhuser  von  Luzern  gegen  die  Stadt  Basel. 

— 14.52  November  27. 

Original  St.  Urk.  nt  1515. 

5 Hängendes  Secretsiegel  von  Solothurn. 


Wir  der  schulthcissc  und  rate  ze  Solottorn  tünd  kund  allermcnglichem 
mit  disem  brieff  von  solher  spenn  und  zwcytrecht  wegen,  so  da  gewesen 
und  ufferstanden  sind  zwüschen  den  fürsichtigen  wysen  dem  burgermcister 
und  rate  der  statt  Basel  ünsern  güten  fründen  und  getrüwcn  lieben  eyt- 
10  genossen  uff  cim  und  Hannscn  Fanckhuser  von  Lutzern  dem  andern 
teile,  von  cttlichcr  kuntschafftbrieffen  und  urkunden  wegen  vormaln  vom 
weltlichen  gerichtc  zc  Basel  in  cttlichen  desselben  Fanckhusers  Sachen 
geben  ctc.,  derselben  spenn  bede  parthien  uff  und  zfi  uns  zem  rechten  wil- 
kurlich  körnen  und  ingangen  sind,  wir  uns  der  ouch  umb  beder  stetten 
15  Basel  und  Lutzern  bitte  willen  zem  rechten  angenomen  und  beden  teilen 
uff  hüttigen  tage  datum  dis  brieffs  einen  rechtlichen  tage  für  üns  angesetzt 
und  verkündet,  den  sy  ouch  beder  siten,  unser  cytgenossen  von  Basel  durch 
ir  vollmcchtig  rateszbotten,  mit  namen  die  ersamen  wysen  Heinrich  Jsenlin, 
Hans  Bremenstein  im  saltzmeistcr  und  herr  Erhärten  irn  ratcszschriber,  und 
20  aber  1 Ians  Fanckhuser  persönlich  gesucht  und  verstanden  hand  und  ir  clagcn 
antwurten  Widerreden  und  nachredcn  und  wa  sich  yetwedrer  teile  wider 
den  andern  gctrüwet  hat  zebehelffende  getan  und  gesetzt,  als  hicnach  ge- 
schribcn  stat.  Des  ersten  hat  Hans  Fanckhuser  angchept  und  zu  den 

von  Basel  gedagt,  das  in  der  Sache,  als  er  und  Hans  Vogler  die  cre  an- 
25  treffende  mitenander  zetünde  gehept,  das  gerichte  ze  Basel  usser  desselben 
gerichtes  büch  und  ouch  von  Hcntzman  Koch  dem  Vogler  kuntschafft  wider 
inne  geben  habe,  dadurch  er  siner  cren  entsetzt  worden  were,  wand  das  er 
dieselben  kuntschafft  wider  inne  also  geben  mit  des  gerichtes  büch  von 
Basel  abgesetzt,  die  falsch  geschriben  und  versigelt  gemacht  und  sin  ere 
3u  behalten  heti,  als  das  die  kuntschafftbrieff  widerenander  geben  und  ouch 
die  rechtlichen  Sprüche  zwuschen  ime  und  Vogler  und  ouch  zwuschen  imc 
und  Ilentzman  Koch  vor  und  nach  besehen  innehicltcn,  die  er  für  üns  leite 
und  begert  zeverhörende,  das  alles  zü  erjagende  er  zü  grossem  verdcrplichen 
kumber  müge  costen  und  schaden  komen  were;  vordrete  an  die  von  Basel 
35  gemeine  statt  ime  umb  solichs  irs  gerichts  unbillich  vcrhandclung  ze  ant- 
wurten und  ime  ouch  costcn  und  schaden,  den  er  da  durch  und  davon  em- 
pfangen heti,  abzetragen.  Dawider  die  obgenanten  unser  eytgenosscn 

von  Basel  machtbotten  antwurten  und  sprachen,  die  statt  von  Basel  heti 
yc  und  ye  ir  gerichtc  und  empter  mit  fromen  lüten  mit  glüpten  und  eyden 
40  ufrechtiklich  und  crberlich  besetzt  und  noch  teti,  des  si  getrüwcten  meng- 
lichem  by  inen  an  ircra  gerichte  gemein  glich  rechte  vcrlangete;  ob  aber 
darüber  yemant  der  iren  anders  denn  billich  und  recht  were  verhandelt  heti, 
des  si  nit  getrüweten,  were  irs  willen  nit  und  getrüwcten  ouch  darumb  nit 
verpunden  sin  zeantwurten.  Denn  in  keyserlichem  rechten  dhein  obrer 


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488 


herre  stette  noch  lendcr  für  ir  undcrthan  iimb  ir  unrecht  Verhandlung 
schuldig  noch  pflichtig  sin  sollent  zeantwurten.  Und  meinte  Fanckhuser, 
das  ime  von  yemandem  der  iren  ingcrichte  oder  ussewendig  anders  denn 
recht  besehen  were  und  die  er  darumb  anvorderung  nit  vertragen  wolt  oder 
mdcht,  die  wollen  si  ime  umb  sin  züsprüchc  vor  irem  schulthcisscn  und  5 
gerichte  ze  Basel  zcrcchte  halten  und  stellen,  nach  dem  und  sy  von  Rim- 
schen  keysem  und  küngen  löplichen  gcfryct  und  bestetiget  werent,  wer  der 
were  der  ansprach  an  sy  oder  die  iren  heti,  das  der  recht  von  inen  vor 
irem  schultheissen  und  gerichte  nemen  solle  etc.  Des  si  ouch  dem  Fanck- 
huser vorher  allwegen  urbüttig  gewesen  und  noch  werent,  und  getruweten  10 
ime  fürcr  zeantwurten  noch  dheins  costes  noch  schadcs  abzetragen  schul- 
dig noch  pflichtig  zesindc.  Harzu  Hans  Fanckhuser  furer  redte,  wie 

die  von  Basel  ire  gerichte  und  empter  bcsatzten  und  wes  sy  gefryet  werent, 
liessc  er  sin.  Aber  nach  dem  das  gerichte  zu  Basel  kuntschafft  usser  des 
gerichts  büch  ze  Basel  und  ouch  von  Hentzman  Koch  wider  inne  geben,  15 
die  aber  er  mit  desselben  gerichtes  büch  von  Basel  abgesetzt,  sunder  die 
falsch  gcschriben  und  versigelt  gemacht  heti,  und  die  von  Basel  gemeine 
statt  ir  gerichten  obem  und  regierer  werent  nnd  inen  zeversprechen  stün- 
dent,  getruwetc  er,  si  soltcn  ime  voran  umb  irs  gerichts  unbillich  verhan- 
delung  an  ime  besehen  antwurten  und  darzü  solichen  costen  und  schaden,  ‘JO 
den  er  da  durch  empfangen  und  erlitten  heti,  abtragen.  Denn  das  er  ye- 
manden  vor  dem  gerichte  zu  Basel  der  sach  halb,  nach  dem  sich  die  da 
verhandelt  heti,  fürnemen  und  rechtvertigen  solte,  getniweti  er  das  niemant 
billich  sin  bedunckte.  Und  satzte  damittc  nach  vil  mer  Worten  hin  zu  unser 
rechtlichen  erkantniss  zem  rechten.  Daruff  die  vorgenempten  unser  J5 

eytgenosscn  von  Basel  machtbottcn  redten,  nach  dem  kcyserlich  recht  were, 
das  dhein  oberer  herre  stette  noch  lendcr  für  die  iren  umb  ir  unrecht  ver- 
handelung  zeantwurten  verbunden  sin  sollen,  getruweten  sy,  ob  yoch  die 
iren  in  der  sach  ützit  anders  denn  billich  were  verhandelt  heten,  des  sy  nit 
getruweten,  das  sy  dafür  zeantwurten  ützit  anegen  sölte.  Wand  sölt  cs  30 
darzu  komen,  das  herren  stette  oder  lender  für  ir  underthan  umb  ir  veT- 
handelung  si  ingerichte  oder  uszwendig  teten  antwurten  und  stan  sollen, 
wurde  noch  gar  wite  langen.  Und  diewil  ein  statt  von  Basel  gefryet  were 
von  Römischen  keysem  und  künigen,  wer  sy  oder  die  iren  ansprechende, 
umb  was  sach  das  were,  das  die  recht  by  inen  vor  irem  schultheissen  und  35 
gerichte  recht  nemen  sSUcn  etc.  Solich  recht  si  ouch  dem  Fanckhuser  von 
den  iren,  an  die  er  anspracht  vermeinte  zehaben,  vorher  by  inen  zetflnde 
und  volgen  zelaussendc  urbüttig  gewesen  und  noch  hütte  by  tag  urbüttig 
werent,  gctrüweten  si  ime  den  vollen  getan  haben  und  ime  fürer  zeant- 
wurten, ouch  weder  costes  noch  schadcs  abzetragen  schuldig  noch  pflichtig  40 
sin  sollen.  Und  satzten  damittc  ouch  mit  vil  mer  Worten  hin  zu  unser 
rechtlichen  erkantnissc  zem  rechten.  Und  glopten  damittc  ze  beden 

teilen,  besonder  unser  eytgenosscn  von  Basel  machtbottcn  für  gemeine  statt 
Basel  und  alle  die  iren,  und  aber  Hans  Fanckhuser  für  sich  und  alle  die 
sinen,  by  iren  trüwen  sy  üns  darumb  gabent,  was  wir  harinn  im  rechten  45 


! 


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480 


erkennen  und  uszsprechcn  wurden,  stete  zehalten,  daby  vestenklich  zc  be- 
liben,  ouch  dawider  nit  zckomen  noch  zetfinde,  schaffen  noch  geheln  getan 
werden,  in  dhein  wyse,  geverde  und  argliste  harinne  vermitten  und  hindan 
gesetzt  Also  nach  beder  teilen  clage  antwürt  Widerrede  und  nach- 

5 rede  und  allem  fürwenden  vor  uns  bescheen,  ouch  nach  verhfirung  der 
kuntschafftbrieffen  urkunden  und  Sprüchen  vorher  in  den  Sachen  geben  und 
bescheen,  so  erkennen  und  sprechen  wir  harinne  zem  rechten : nach  dem 
sich  die  Sachen  am  gerichtc  und  nit  in  rate  zc  Basel  gemacht  und  verhan- 
delt haben,  das  denn  gemeine  statt  Basel  dem  vorgenanten  Hans  Fanck- 
10  huser  umb  solich  sin  vorgemcldet  ansprach  und  clage  nicht  pflichtig  noch 
verbunden  sin,  sunder  der  von  ime  einprosten  und  ledig  sin  sol.  Aber  nit 
dester  minder  hat  Fanckhuser  an  besunder  personen  ze  Basel  der  Sachen 
halb  ützit  zevordern  und  zesprcchcn,  zu  denen  sol  ime  sin  ansprache  und 
recht  Vorbehalten  sin.  Und  haben  uns  harinu  nit  bcssers  verstanden,  by 
15  unsem  eren  und  trüwen,  ane  geverde.  Und  des  zu  offem  und  warem 

urkunde  haben  wir  Schultheis  und  rite  zu  Solottorn  derselben  unser  statt 
Solottorn  secrete  ingesigel  offen  tun  hencken  an  disen  brieff,  der  zwen  an 
den  Worten  glich  lutende  geschriben  sind  und  yettwederm  teil  einer  geben 
am  ncchstcn  mentag  nach  sant  Katherinen  tag  der  heiligen  jungfrowen  und 
20  mertrer  nach  Cristi  gepurtc  do  man  zalt  viertzehenhundert  fünffzig  und 
zwey  jar. 


365.  Johannesfridcricus  Winterlinger  de  opido  Rotwilc  Notar  des 
bischöflichen  Hofes  zu  Basel  bescheinigt  die  Appellation  des  Gerardus 
Mecking  subnotarius  inclite  civitatis  Basilicnsis  namens  der  Stadt  Basel 
25  an  den  päpstlichen  Stuhl  gegen  das  Inhibitorium,  welches  Wipertus 
Rüde  de  Bodecken  Propst  von  St.  German  vor  den  Mauern  von 
Speier  als  Conscrvator  der  Privilegien  des  Capitels  von  Strass- 
burg dem  weltlichen  Gerichtc  zu  Frankfurt  am  io.  November  auf 
Veranlassung  des  mit  der  Stadt  Basel  prozessierenden  Philippus 
30  de  VVinsperg  senior  Domherrn  von  Strassburg  hat  insinuieren  lassen. 

— 145z  Dezember  6. 

Inseriert  im  nachfolgenden. 

Ein  genannter  Notar  bezeugt,  dass  obige  Appellation  dem  oben 
genannten  Propste  durch  Johannes  Murer  civis  Spircnsis  Vertreter  der 
35  Stadt  Basel  per  organum  vocis  honorabilis  viri  domini  Johannis  Berwen- 
steyn  vicarii  ecclesie  Spirensis  übergeben  sei.  — 145 3 Hai  jr. 

Original  St.Urk.  «*  1528. 

Notariatszeichen. 


Urkundcnbuch  der  Stadt  Baacl.  VII. 


62 


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490 


366.  Vertrag  zwischen  Herzog  Ludwig  von  Savoyen  und 
der  Stadt  Bern  wegen  des  Besitzes  der  Stadt  Freiburg  i.  U,  ab- 
geschlossen unter  Teilnahme  von  Boten  Basels. 

Murten  1452  Dezember  18. 

Biichi  Freiburgs  Bruch  mit  Österreich  233  Beilage  if  XX t nach  dem  5 

Original  im  StA.  Bern.  — Auszug:  Abschiede  2,  261  rf  401. 

367.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  dem  Hans 

Murer  ihrem  Ratsgesellen  5<?'/s  Gulden  jährlichen  Zinses  von  den 
Stadtgütern  um  ijoo  Gulden.  — 1433  Januar  4. 

Original  St.Urk.  «*  1316.  10 

Siegel  fehlt. 

368.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  schlichten  zwischen 

Thomas  von  Falkenstein  und  seiner  Gemahlin  Ursula  von  Ramstcin 
einer - und  den  Städten  Bern  und  Solothurn  andererseits  wegen  der 
Herrschaft  Gösgcn,  die  von  den  Städten  im  letzten  österreichischen  15 
Kriege  in  Besitz  genommen  ist,  dahin,  dass  diese  die  Herrschaft  der 
Frau  Ursula,  deren  Heiratsgut  sic  ist,  zurückgeben  sollen,  unter 
benannten  Bedingungen.  — 1451  Januar  9. 

Concept  Urkundenbuch  11  261. 

*Solothurner  Wochenblatt  1821  pag.  209  rf  2t.  *0 

369.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  einen  Spruch 

der  Funfe  betreffend  Bebauung  der  Ahnende  bei  der  städtischen 
Fleischschale.  — 1453  Januar  19. 

Original  St.Urk.  «*  1517.  — Auf  dem  Bug:  lecta. 

Hängendes  Siegel  des  Rats.  25 

Wir  Jacob  ze  Kyn  ritter  burgermeister  und  der  rat  der  statt  Basel 
tflnd  kunt  menglichcm  mit  disem  brief,  das  für  uns  kommen  sind  Claus 
Hcllprunn,  Ülman  Vischcr  und  Claus  Meder,  unser  ratzgcsellen,  Hanns  Seyt- 
tenmacher,  Hanns  Stüber  der  zimmerman  und  Hanns  Rützcr  der  murer, 
unsere  bürgere,  die  fünff  so  von  unnscr  stett  wegen  über  die  buw  gesetzt  30 
sind,  und  hannd  uns  verkündt,  wie  das  Henne  Rudis  der  brottbegk  sich 
vor  inen  beclagt  habe,  wie  das  Hanns  Einfältig  der  metziger  ein  fleisch- 
banck  vor  unnser  flcyschschal  ze  Basel  wytter  und  ferrer  hyn  an  für  sin  husz 
zer  Louben,  so  ettzwen  der  Grauwtücher  und  Rcbluten  zunffthusz  gewäsen 
würe,  gesetzt  hette,  denn  er  billich  tun  sölte,  inmassen  das  dersclb  banck  35 
in  vor  sincr  thür  irrte;  desglichcn  er  ouch  ein  schopff  über  denselben  banck, 
der  ouch  für  sin  huse  verrer  denn  recht  wäre  reychte;  begertte  da  das 
Hanns  Einfaltig  scmmlichs  abtün  wölte.  Dawider  nü  Hanns  Sattler  unser 


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491 


egenanten  statt  lonhcrrc  redte,  nach  dem  und  der  egedacht  banck  uff  unser- 
rer  statt  almend  stunde  und  derselben  unser  statt  zinsete,  das  denn  ouch 
der  banck  und  der  schopffe  recht  stöndent  und  nit  abgeton  sölten  würden;  und 
in  denselben  dingen  der  genannt  unser  lonhcrr  wider  den  genannten  Henne 
5 Rudis  ouch  fürgewendet  hette,  wie  das  die  scheidmür  zwuschent  dem  huse 
zer  Loubcn  und  unser  flcischschale  cyn  gemeyne  mür  wäre,  darumb  wir  zu 
der  jetzgedachten  unser  schal  notdurft  billich  darin  ouch  buw'en  möchtent. 
Ouch  so  neme  Henne  Rudis  vor  sim  huse  uff  unnser  statt  almend  von 
den  kuttleren,  so  die  kuttlen  daselbst  veyl  hettint,  zinsz  und  meinte  ouch 
10  ein  bannck  für  dasselb  sin  huse  uff  die  alment  zemachent,  da  unser  lonhcrr 
wol  getrüwte,  nach  dem  und  die  almend  unser  gcemcincn  statt  zügehüren 
würe,  das  denn  unser  statt  zinszmeister  soliche  zinse,  so  daselbst  von  den 
kuttleren  gefielent,  billich  innemen  und  Henne  Rudis  dhein  recht  daran  nit 
haben,  ouch  dheinen  banck  für  sin  husz  zer  Loubcn  nit  machen.  Soliche 
15  spenne  sy  uff  bede  syt  verhört,  die  gelegenheiten  beesüchen  und  daruff  ein- 
hclliclich  erkennt  habent:  Des  ürsten  von  des  fleyschbanncks  wegen,  das 
dcrselb  fleischbannck  und  ouch  der  schopff,  soverr  die  über  den  halben 
teil  der  schidmür  zwuschent  dem  huse  zer  Loubcn  und  der  flcyschschal 
reychtcnt,  abgeton  und  hinnenfür  nit  über  denselben  halbentcil  der  yetzge- 
20  dachten  mür  gesützt  sollent  würden ; und  sollcnt  ouch  dcrselb  bannck  und 
ouch  der  schopff  dannenthin  inmassen  und  die  nü  gesetzt  sind  blyben.  Ouch 
so  solle  die  schidmür  zwüschent  der  schal  und  dem  vorgenannten  huse  zer 
Louben  von  vorn  an  untz  ze  ende  der  schal  ein  gemein  mür  sin,  also  das 
man  zu  unser  schal  notdurfft  darin  wol  büwen  möge.  Sodenn  habent  si 
25  ouch  erkennt,  welle  Henne  Rudis  oder  sin  nachkommen  besitzere  des  huses 
tzer  Loubcn  für  das  husz  eynen  banck  oder  ein  ufgannden  laden  darüber 
machen,  mögent  si  wol  tun,  doch  das  der  bannck  nit  fürer  denn  eins  schüchs 
wyt  von  der  mür  des  huses  zer  Louben  hinusz  uff  unser  statt  almend  und 
der  uffgandc  laden  nit  fürer  denn  driger  schüch  wyt  über  unser  statt  almend 
30  reychen  und  gemachet  söllent  würden,  inmassen  denn  unser  statt  Ordnung 
das  mürclichen  innhette.  Item  und  von  der  küttler,  ouch  der  zinsen  wügen, 
so  Henne  Rudis  von  den  kuttlern  daselbst  hat,  habent  die  obgenanten  fünff 
nützit  erkennt,  sunder  das  also  lassen  bccstan  yederman  zu  sim  rüchten, 
wannd  sölichs  ir  ampt  nutzit  berürren  sige.  Und  wannd  ouch  die  ob- 

35  genannten  funff  dis  alles  also  erkennt  hand,  harumb  so  wcllent  wir  und  gc- 
biettent  ouch,  das  man  cs  also  halte  und  dawider  nicmant  thüwc  in  dhein 
wyse.  Des  zu  warem  ürkund  so  habent  wir  unnser  statt  Basel  insigel  tun 
hcnncken  an  disen  brieve,  der  geben  ist  uff  frittag  nächst  nach  sannt  An- 
thonien  tag  do  man  zalt  nach  Cristz  gebürt  tusent  vierhundert  fünfftzig  und 
40  drü  jare  etc. 


370.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bekennen,  dass  Margret 
Iiannsen  Müllers  von  Olten  uszer  unserm  ampt  zc  Homburg  tochter,  Hein- 
rich Gigers  unsers  burgers  eefrowe,  unser  eygen  und  mit  eygcnschafft  in  das 


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vorgenant  unser  arapt  und  an  den  steyn  gen  Homburg  gehörende,  sich 
durch  Zahlung  von  20  Gulden  freigekauft  hat. 

— 14-53  Februar  6. 

Concept  Urkundenbuch  III  107. 

371.  Ülrich  Schuchmacher  von  Grüningen,  der  wegen  Beraubung  5 
des  Hanns  Glogklin  Metzgers  von  Basel  von  Bürgermeister  und  Rat 
von  Basel  zu  Freiburg  i.  B.  vor  Gericht  gezogen , aber  auf  Für- 
bitten der  Herzogin  von  Österreich  und  genannter  Herren  nach 
Rückerstattung  dessen  entlassen  worden  ist,  schwört  Urfehde. 

— 1453  Februar  ij.  10 

Original  St.  Uri.  >f  1519. 

j hängende  Siegel:  l.  Konrad  von  Homberg  für  Graf  Heinrich  von 

Fürstenberg.  2.  Graf  Konrad  von  Tübingen.  3.  Jakob  von  Staufen. 

372.  Ulrich  Koch  von  Engen,  der  als  Andres  Goltschmids 

Helfer  bei  Niederwerfung  und  Schatzung  von  Junker  Peter  Schilling  15 
und  Burkard  Besserer  der  Stadt  Basel  Feind  geworden  ist,  schwört 
Urfehde.  — I453  Februar  19. 

Original  St.Urk.  tf  1520. 

Hängende  Siegel  von  Hans  Stör  Dekan  zu  Murbach  und  Andreas  von 

Bossenstein.  30 

373.  Schullhciss  und  Rat  von  Zofingen  nehmen  auf  Ersuchen 
der  Stadt  Olten  Kundschaften  auf  im  Streite  der  Stadt  Solothurn 
mit  denen  von  Olten  wegen  der  Wahl  des  Schultheissen  von  Olten. 
Die  Zeugen  erklären  u.  a.,  als  die  Stadt  Olten  in  der  von  Basel  hand 
und  gewalt  gewesen  sei,  da  schickten  die  von  Basel  alweg  ir  botschafft  35 
zu  der  walung  und  jeglichs  jars  und  licsscn  cs  öch  daby  beliben. 

— 1453  März  3. 

Original  StadtA.  Olten  A 32  a. 

Siegel  fehlt. 

374.  Einsetzung  Heinrichs  von  Beinheim  zum  Schiedsrichter  30 

im  Streite  der  Stadt  Basel  mit  Hemmann  Ofenburg,  Petermann 
von  Andlaw  und  Peter  Reich  wegen  des  Dorfes  Holstein,  das  die 
drei  Genannten  vom  Kloster  Peterlingen  zu  Lehen  haben.  Sie 
klagen,  dass  sie  durch  die  Stadt  in  ihren  Rechten  daselbst  ge- 
schädigt werden.  — i453  April  so.  35 

Original  StA.  Liestal,  doppelt. 

*Boos  pag.  897  «*  764. 

Spuren  der  4 auf  gedrückten  Siegel  Basels  (Secret)  und  der  3 Kläger. 


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493 


375.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  einen  Spruch 
der  Fünfe  betreffend  Räumung  eines  Grabens  zwischen  der  Freien 
Strasse  und  der  Weissen  Gasse.  — /yyj  Mai  S. 

Originale  St.Urk.  «*  1525  und  Rebteutenzunft  Urk.  tf  10  und  It. 

5 Hängendes  Siegel  des  Rats. 

Wir  Jacob  ze  Ryn  ritter  burgermeistcr  und  der  rate  der  statt  Basel 
thünt  kunt  mit  disem  brief,  das  für  uns  kommen  sind  Claus  Hellprunn, 
Claus  Meder  und  Hanns  Gemler,  unser  ratzgesellcn,  Hanns  Seyttenmachcr, 
Hanns  von  Thann  und  Hanns  Stüber,  die  zymberlüte,  und  Hanns  Rätzcr 
10  der  mürer,  unsere  bürgere,  die  fünff  so  von  unser  stett  wägen  über  die 
buw  gesetzt  sind,  und  hannd  uns  verkünt,  wie  si  die  misshcllung  und  spenn 
zwuschent  Blesycn  Winsperg  dem  schnider  in  der  Frigen  strass  gegen  dem 
huse  zer  Glogken  über,  ouch  Ilannsen  Ballierer  in  der  Wissen  gassen  ge- 
sessen und  andern  unsern  bürgern  an  eim,  und  den  meistern  der  schümachcr 
15  und  reblüten  zünfft  zem  andern,  und  Hannscn  Sattler  unser  statt  lonherren 
zem  drittenteil  von  des  egrabens  wägen,  so  zwuschent  der  reblütten  und  der 
schumachern  zünflfthüsern  genannt  zer  Glogken  und  Rebmans  husz  in  unser 
statt  Basel  an  der  Frigen  strass  gelägen  von  derselben  Frygen  strass  üntz 
in  die  Wyszen  gassen  dienet  und  gat,  da  cttliche  der  obgedachten  parthien 
20  meintent,  das  unser  statt  lonhcrre  den  gemeldeten  eegraben  in  unser  statt 
costen  rumen  und  den  in  ären  halten  solle,  wand  inen  mengerley  unlüst 
und  schaden  von  demselben  eegraben  ufferstündc,  das  inen  vast  unlidlich 
wäre,  und  inen  solicher  bäser  gesmagk,  den  si  davon  liden  müsten,  übel 
bekäme,  getruwtent  wol,  das  unser  statt  lonhcrr  sölichs  billich  vcrsechen 
25  soltc  etc.,  cygcnlich  bcsächen  und  nach  klegt  und  antwürt  aller  obgenann- 
ten parthien  erkennt  habent:  Des  ersten,  das  unser  statt  lonherr  das  besetz- 
wergk  in  der  Frigen  strass  vor  den  husem  zer  Glogken  und  Rebmans  huse 
und  sonderlich  an  dem  ende,  da  cs  zü  nider  ist,  uffkäben  und  die  gelegen- 
heit  daselbst  vor  dem  eegraben  in  unser  statt  costen  höcher  machen  sällc, 
30  umb  das  das  wasscr  vor  dem  eegraben  nit  blibe  stan,  sunder  sinen  ganng 
und  seige  durch  denselben  egraben  gehaben  möge.  Und  wannd  aber  der 
Schumacher  und  reblüten  zünffthuserc  und  ouch  cttlich  andere  ir  prifaten 
uff  den  jetzgenannten  eegraben  hannd,  harumb  dieselben  oder  ir  nachkora- 
men  den  vorgedachten  eegraben  rümen,  den  von  oben  herab  untz  uff  den 
35  halpcntcil  mit  cichinen  tylcn  oder  sust  ganntz  nach  dem  nützlichsten  in 
irem  costen  beesetzen  söllent,  als  digk  das  not  wirt,  umb  das  der  wasscr- 
flüss  und  der  wüst,  so  darin  gat,  sinen  ganng  und  rechte  seige  gehaben 
möge.  Und  sölle  ouch  der  eegraben  ze  rumen  oder  süst  inn  eren  zehaltent 
unser  statt  lonherren  hinfür  zü  eewigen  zitten  nützit  mec  berürren  noch 
40  angan.  Item  und  als  dcrselb  eegraben  hindenzü  gegen  der  Wyszen  gassen 
ein  uszganng  in  die  Wyszen  gassen  hat,  davon  sich  der  megenannt  Hanns 
Ballierer  und  andere  in  der  Wiszen  gassen  gesässen  beclagt  habent,  wie 
das  das  reggenwasser  zü  ättlichen  zitten,  so  grosse  regen  sigent,  den  wüst 
und  unsüberkeit  usz  demselben  eegraben  in  die  Wissen  gassen  für  ir  hüscr 


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4!)4 


trage,  daselbst  blib  ligen,  davon  si  ouch  unlüst  und  bösen  gesmagk  inn 
iren  huseren  und  ouch  uff  der  strasz  empfanngent,  das  inen  unlidtich  wir 
etc.,  habent  die  obgenannten  fünff  ouch  erkennt,  so  digk  ein  grosser  regen 
kompt,  so  sillent  der  schflmacher  und  rebluten  zünfft  oder  ir  nachkommcn 
und  die  andern,  so  ir  prifatcn  in  den  eegraben  hand,  die  strass  vor  dem  5 
eegraben  hindenzü  in  der  Wiszen  gassen  tun  rumen,  inmassen  das  der  wüst 
und  Unlust,  so  der  wasserfluss  usz  demselben  eegraben  in  die  Wiszen  gassen 
tribt  und  fürt,  daselbst  vor  den  hüsern  nit  blib  ligen,  sunder  sin  ganng  und 
flüss  durchindcr  an  die  tolcn,  als  es  in  den  ßyrsich  louffen  sol,  mit  dem 
wasser  gehaben  möge.  Item  si  söllent  ouch  dz  thurlin  vornzü  an  der  Frigen  to 
strass  vor  dem  eegraben  beschliessen,  umb  das  nicmant  dhein  ströuw  mist 
noch  anders,  das  den  wasserganng  hindere,  darinn  nit  schütte  oder 
trage.  Und  wannd  ouch  die  obgenanten  fünff  diss  alles  als  vor  stat 

erkennt  hand,  harumb  so  wcllent  wir  und  gebiettent  ouch,  das  man  cs  also 
halte.  Des  zu  urkund  so  hand  wir  unser  obgenanten  statt  insigcl  tliün  15 
henngken  an  disen  brieff,  der  geben  ist  uff  zinstag  nechst  vor  dem  uffarttag 
unsers  herren  do  man  zalt  tusent  vierhundert  fünfftzig  und  drü  jare  etc. 

370.  Schu/theiss  und  Rat  von  Aarau  bekennen  namens  ihres 
Bürgers  Heinrich  Tripschcr  von  Aarau,  jetzt  wohnhaft  in  Köln, 
von  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  150  Gulden  Rückstände  so 
wegen  eines  Leibgedings  von  jährlich  50  Gulden  empfangen  zu  haben- 

— 14.53  Mai  17. 

Original  St.Urk.  «*  1526. 

Hängendes  Siegel  von  Aarau. 

377.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  an  Fridcrich  so 
Magistri  Bürger  von  Strassburg  und  seine  Ehefrau  Sophyc  Wäldin 
So  Gulden  jährlichen  Zinses  von  den  Stadtgütern  um  176S  Gulden. 

— 14.53  Mai  22. 

Original  St.Urk.  >t  1527. 

Siegel  fehlt.  30 

378.  Der  Ofßcial  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Schiff- 

leute  von  Basel  Zeugnis  auf  über  deren  Verhandlungen  mit  den 
Schiffleuten  von  Strassburg.  — 1453  Mai  25. 

Original  Schiffleuten  Uri.  «*  8. 

Hängendes  Siegel  des  Officials.  35 

Wir  official  des  hofs  zö  Basel  tönt  kunt  allcrmcnglichcm  mit  disem 
brieff,  das  uff  hüte  für  uns  komen  ist  der  erber  meister  Üllin  Kilwart  Zunft- 
meister der  schifflüt  zunft  ze  Basel,  hat  vor  uns  in  gegenwirtikeit  Hansen 
Meyers  des  eitern,  Andres  Schürers,  Clausen  Buben,  Hansen  Möwcrlins, 


I 


495 


Clausen  und  Lienhart  Rölen,  Kroczingers,  Erni  Segers,  Wcrlin  Stoszkorbs, 
Hansen  Morolfs,  Hansen  Richen,  Gosmans,  Hansen  Turners  und  Michel 
Böschlis,  sincr  zunftbrüder  der  genanten  zunft,  geofnet,  es  sig  kurtzlich 
zwüschcnt  beiden  zunften  der  schifflute  ze  Basel  und  Stroszburg  ettlich 
5 zweytracht  erwachsen  und  etwas  entwerung  an  dem  genanten  Werlin  Stosz- 
korb  durch  die  schifflut  ze  Stroszburg  begangen  über  solichen  übertrag 
und  spruch  vormals  zwüschent  beiden  zunften  beschehen,  solicher  gcschich- 
ten  halp  er  und  sin  zunftbrüder  vorgenant  meister  Oswalt  Martin  im  rats- 
herren  und  Heintzi  Seger  iren  zunftbrüder  hinab  gen  Stroszburg  gevertiget 
10  habent.  Nu  verstand  er,  das  die  schifflüt  von  Stroszburg  understandent 
ander  alt  Sachen,  nämlich  ettlich  entwerung,  so  sy  meynent  vor  zyten 
durch  ir  zunft  an  inen  begangen  sin  sölle,  in  disc  sach  der  entwerung  an 
inen  und  den  iren  begangen  zeziehen  und  anzehencken,  das  doch  nit  billich 
sig,  denn  sy  die  obgenanten  irn  rats  herren  und  Heintzi  Seger  allein  des 
15  gevertes  halp  des  entwerens  durch  die  von  Stroszburg  an  inen  kurczlich 
als  obstat  begangen  hinab  gevertiget  und  inen  sust  nüczit  anders  bcvolhen 
habent  Und  wond  aber  den  genanten  sinen  zunftbrüdern  solichs  in  obge- 
schribner  wisc  und  nit  anders  Zugängen  wol  wissende  ist  hat  dcrsclb  Üllin 
Kilwart  innamen  der  benanten  zunft  an  uns  begärt,  uns  ernstlich  ervord- 
20  rende  die  obgenanten  sin  zunftbrüder  haruff  ze  fragen  und  zeverhflren,  ob 
es  also  ergangen  sig,  in  massen  er  dovor  dovon  geredt  hab,  und  im  ir  sag 
gloplich  kuntschaftbricff  under  des  genanten  hofs  insigel  zegeben.  Also  an- 
gesehen das  mcnglichem  kuntschafft  der  worheit  zu  sinem  rechten  zegeben 
ist,  haben  wir  die  obgenanten  zunftbrüder  der  schifflüt  zunft  ze  Basel,  als 
25  sy  denn  davor  nämlich  beschriben  stond,  und  ir  jeglichen  insunders  geton 
frogen  uff  des  obgenanten  Zunftmeisters  obgemeldete  fürlegung  zesagen,  was 
inen  davon  zewissen  und  ob  es  also  ergangen  sig  oder  nit,  inmossen  der- 
selb  ir  Zunftmeister  dovor  dovon  geredt  hat.  Uff  solich  unser  frag  diesel- 
ben zunftbrüder,  als  sy  nämlich  obgcschribcn  stond,  by  iren  ciden  harumb 
30  sunderlich  geton  liplich  zu  gott  und  den  heiligen  mit  uffgehepten  henden 
und  gelerten  Worten,  einmuntlich  gescit  hand  in  all  wise  und  weg  der  ge- 
nant ir  Zunftmeister  davor  davon  geredt  und  geofnet  hat.  Denn  zu  den 
zyten  sy  iren  ratsherrn  und  Heintzi*)  Säger  obgenant  gen  Stroszburg  usz- 
gevertiget  habent  allein  des  egenanten  gevertes  halp,  des  sy  zü  Stroszburg 
35  als  obstot  entwert  werent,  und  inen  kein  ander  sach  fürzenemen  oder  zü- 
berechtigende  nit  cnpfolhcn  haben.  Und  ob  sy  ützit  fürer  oder  wyter  ge- 
ton hettent  denn  inen  bcvolhen  wir,  möchte  menglich  verston,  sy  solichs 
nit  berürte  und  inen  an  keinen  enden  dheinen  schaden  bringen  möcht.  Und 
uff  solichs  wantent  für  der  obgenant  Zunftmeister  und  die  zunftbrüder  der 
40  genanten  schifflüt  zunft,  die  schifflüt  ze  Stroszburg  mcinent,  das  ir  ratsherr 
meister  Oswalt  und  Heintzi“)  Seger  obgenant  sich  donidenan  in  recht  ver- 
pflicht haben  sollen,  uff  solich  ir  obgemeldct  cnpfelhcn  und  nit  anders  sig 
ir  guter  will,  mögen t dieselben  ir  ratsherr  und  Heintzi“)  Seger  solich  sach 


37S.  a)  auf  Rasur  A. 


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496 


anlangendc  die  entwerung  an  inen  als  obstat  begangen  noch  hut  by  tag  in 
gutem  betragen,  und  ob  das  nit  m6cht  sin,  mit  recht  lassen  usfundig  wer- 
den, habent  och  uff  solichs  den  selben  zweyen  meister  Oswalten  und  Heintzi*) 
Seger  beiden  und  ir  jeglichem  in  sunders  iren  vollen  gewalt  bevolhen  und 
gancz  macht  gegeben  noch  hut  by  tag  früntschaft  in  dirr  sach  der  ent-  5 
werung  halp  an  inen  in  obgcschribncr  wisc  begangen  zesüchcn,  und  ob 
solichs  in  der  früntschaft  nit  mflclit  betragen  werden,  die  sach  solichcr  ent- 
werung halp  an  inen  begangen  mit  recht  fürzenemen  und  rechtlich  usz  ze- 
tragen.  Was  sy  och  also  in  der  sach  des  entwerens  halp  an  inen  in  obge- 
schribner  wisc  begangen  fürnement  tunt  oder  lassent  zegewin  zeverlust  und  10 
zu  allem  rechten,  ist  ir  meinung  und  guter  will,  habent  och  geredt  und 
versprochen  dowider  nit  zetünd  in  dhein  wise,  susz  noch  so,  on  all  geverd. 
Und  des  zu  einem  waren  urkünd  so  haben  wir  des  genanten  hofs  insigel 
offenlich  geton  hencken  an  disen  brief,  der  geben  ist  an  fritag  nechst  vor 
der  heiligen  dryvaltikcit  tag  als  man  zalt  von  der  gebürt  Cristi  vierzehen-  ]5 
hundert  und  in  dem  drü  und  fünfzigisten  joren, 

(Auf  dem  Bug:)  Fridericus  Winterlinger  notarius  hec. 

379.  Vgl.  oben  rf  365.  — r453  htai  31. 

380.  Bürgermeister  und.  Rat  von  Basel  verfügen  in  dem 

Streite  zwischen  den  Zünften  der  Rebleute  und  der  Graulüther,  die  20 
bisher  bei  einander  gewesen  sind  und  sich  nach  vergeblichen  Ver- 
mittlungsversuchen nunmehr  trennen,  das  die  erberen  meister  von  den 
reblüten  den  erberen  meistern  von  den  gratfichcren  fünffzig  gülden  geben 
oder  dafür  drithalben  gülden  jerlichen  zinscs  von  uff  und  abe  irem  hüse 
genannt  zer  Glogken  gelegen  in  unser  statt  ßascll  an  der  Frycnstraszen  zü  25 
koffen  geben  und  si  der  nach  aller  nottürfft  versichern  sollend,  doch  also 
das  die  meister  von  den  reblüten  mitt  zsventzig  gülden  eynen  gülden  oder 
mitt  zehen  gülden  eynen  halben  gülden  zinsz  von  den  meisteren  den  gra- 
tücheren  wider  abelosen  mögend  und  die  gratüchere  one  intrag  oder  Wider- 
rede inen  des  gönnen  und  verwilligen  sollend.  Ouch  sollend  die  reblüte  30 
den  gratücheren  ir  Zeichen,  nemlich  den  wolff,  ouch  volgen  laszen,  ouch  die 
ramen,  die  wallche  und  briefe  rodcll  und  ander  ir  rechtungcn  über  der 
gratiieher  hanntwergk  lötende  und  wisende  zu  iren  hannden  und  gewallt 
geben  und  volgen  laszen.  Und  sollend  ouch  die  reblüte  alsdcnn  alle  schulden, 
so  denn  die  gratuchcr  und  sy  von  gemeyner  zunfft  wegen  schuldig  sind,  35 
abetragen  uszrichten  und  bczalcn  und  die  gratöchcr  da  mitt  unbekumbert 
sin  und  bliben.  Doch  so  soll  alsdcnn  das  obgenant  husz  zer  Glogken  den 
reblüten  bliben.  — C453  Juni  14. 

Original  Rebleutensunft  llrk.  »'  12,  zerrissen. 

Siegel  fehlt.  10 

878.  a)  auf  Rasur  A. 


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497 


381.  Die  Stadl  Basel  und  Clement  Malhis  ehemals  Bürger 
von  Basel  unterwerfen  ihren  Streit  über  Entschädigung  des  Mathis 
für  erlittene  Beraubung  dem  Schiedsgerichte  des  Bischofs  Arnold 
von  Basel  und  je  zweier  Zusalzmänner.  — rjjj  Juni  22. 

5 Original  St.  Uri.  if  1530  (A). 

Secretsiegel  Basels  und  Siege / des  C.  M.  hängen. 

Wir  Jacob  zc  Rin  rittcr  burgermeyster  und  der  rät  der  statt  Basel 
an  cymc  und  ich  Clement  Mathys  an  dem  anderen  teylen  thfint  kirnt  hic- 
mit : Als  wir  beder  sidt  ettwas  spenn  und  zweyträcht  zc  Samen  handt  ge- 
10  hebt,  ncmlich  als  ich  Clement  Mathis  ein  giitt  zitt  ze  Basel  burger  bin  ge- 
wesen und  mich  in  lieb  und  leid  mit  der  statt  gehalten,  und  wenn  ich  nit 
da  was,  minen  Verweser  dasclbs  gehebt  und  uff  ein  zitt  ettlich  min  gütt  das 
land  uff  geschikt,  davon  ich  zc  Rinfcldcn  Scckingen  Löffenbcrg  und  Waltz- 
hutt  gezallct  und  uff  die  zitt  mit  niemand  mit  zcschaffen  gehebt  hab;  und 
15  als  dassclb  min  gütt  nach  bis  gen  Tüngcn  kam,  durch  junkherr  Hannsen 
von  Rechberg  uff  die  statt  Basel  genomen  ward,  das  darnach  in  das  kouff- 
hus  gen  Costencz  kam,  daselbs  ich  es  tett  verbietten;  in  scmlichem  min 
herren  burgermeyster  rätt  und  die  statt  Basel  mit  minen  herren  den  eyd- 
genossen  sich  für  Löffenbcrg  legerten,  davor  sy  ein  richtung  gcmachct  und 
20  mir  geseitt  handt,  das  der  genant  nüm  mins  güttes  darinn  begriffen  wer, 
davon  ich  bezalt  sölt  werden;  nach  sölichem  die  von  Costcntz  minen  herren 
den  rätten  von  Basel  geschriben  handt,  wie  sy  sich  mit  dem  verbietten  ob- 
genant  halten  sölten ; denen  min  herren  die  rätt  ze  Basel  gcantwurt  habent, 
das  ein  richtung  getroffen  wör,  da  by  sy  beliben  wölten  und  von  sölichem 
25  verbott  gestanden  sint;  darumb  ich  meyn  und  getrüw,  das  die  selben  min 
herren  die  rätt  ze  Basel  sölichs  noms  und  mins  güts,  das  sich  ob  acht  hun- 
dert Rinischcr  guldin,  als  sich  an  güttcr  rechnung  erfinden  sol,  trifft,  mich 
uszwyscn  und  bezalen  sollen ; dawider  wir  burgermeyster  und  rätt  der 
statt  Basel  obgcmeldet  meynnen,  das  wir  dem  genanten  Clcmenten  Mathis 
30  umb  sölich  sin  clag  und  Zuspruch  nüt  schuldig  nach  pflichtig  syen  nach 
sin  söllcnt  in  dhein  weg,  als  sich  das,  des  wir  gctrüwcn,  in  fürgang  des 
rechten  erfinden  und  crschincn  sol:  das  wir  sölicher  unser  spenn  und  zwey- 
trächt ze  beder  sytt  körnen  und  ingangen  sindt  zu  dem  rechten  unverdingt 
uff  den  hochwirdigcn  fürsten  und  herm  herrn  Arnoltcn  bischoffcn  zc  Basel 
35  als  uff  einen  gemeinen  mann  mit  einem  glichen  züsatz  von  jeglichem  teyl 
zwen  zu  sinen  gnaden  ze  setzen.  Zu  dem  wir  burgermeyster  und  ratt  ob- 
genant den  strengen  herrn  Henman  Offenburg  ritter,  unsem  räts  gesellen, 
und  den  ersamen  meyster  Gerharten  Megkingk  von  Bücholtz  ünsern  under- 
schribcr  zu  unserem  züsatz,  und  ich  Clement  Mathis  die  wirdigen  gelertcn 
40  herren  meystern  Petern  von  Andlo  und  meyster  Johannsen  Mittelhusen,  bed 
liccnciatcn  in  geistlichen  rechten,  zü  minem  züsatz  gesetzt  haben;  in  sölicher 
masz,  das  ich  Clement  Mathys  minen  herren  burgermeyster  und  ratt  der 
statt  Basel  min  clag  und  ansprach  in  dryen  wuchen  nechst  nach  datum  disz  an- 
lasz,  und  wir  burgermeyster  und  rätt  zc  Basel  ünser  antwurt  Clement  Mathysen 

Urkundenbuch  der  Stadt  Basel.  VII. 


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498 


uff  sin  clag  in  ein  herberg  in  der  statt  Basel,  die  er  uns  benempt,  in  dryen 
wuchen  nach  dem  tag,  als  uns  die  von  im  geantwurt  wirt,  hinwiderumb  ich 
Clement  Mathis  den  selben  minen  Herren  den  raten  min  widerred  uff  ir  ant- 
wort  ouch  in  dryen  Wochen  nechst  nach  dem  tag  der  Übergebung  irer  ant- 
wurt,  und  ze  lctzst  wir  burgermeyster  und  rätt  vorgenant  Clementen  Mathisen  5 
unser  nachred  uff  sin  widerred  von  dem  tag  als  uns  sin  widerred  gesandt 
wirt  ouch  in  dryen  wuchen  den  nechsten  darnach  volgend  an  das  obgenant 
end,  das  er  üns  benempt,  alles  nach  yeglichs  teyls  notturft,  als  inn  bedunn- 
ken  wil  im  hilfflich  ze  sin  zu  dem  rechten,  sennden  und  übergeben  söllen 
und  wällen.  Und  woltc  ich  Clement  Mathis  min  clag  und  widerred  und  10 
wir  burgermeister  und  rät  ze  Basel  unser  antwort  und  nachred  ce  dann  in 
dryen  wuchen  als  obstatt  übergeben,  das  sol  jeglicher  teyl  gegen  dem 
andern  macht  haben  ze  tünd  mit  sölichem  geding,  das  yeglicher  teyl  dem 
andern  von  dem  tag  der  Übergebung  siner  Sachen  in  dryen  wuchen  nechst  dar- 
nach körnend  widerrumb  sin  Sachen  in  obgeschribner  masz  übergeben  und  das  15 
über  dry  wuchen  nit  verzihen,  sonnder  ouch  wir  burgermeyster  und  rät  ze  Basel 
die  clag  und  widerred,  so  üns  Clement  Mathis  übergeben  meint,  und  ich  Cle- 
ment Mathis  die  antwurt  und  nachred,  so  min  herren  die  rätt  ze  Basel  mir 
uff  min  clag  und  widerred  geben  werden,  und  öch  darzü  unser  yeglicher 
teyl  sin  kuntschaft  brieff  und  gewarsami,  wä  mit  sich  yetweder  wider  den  *0 
andern  im  rechten  meint  ze  behelffen,  ünserm  obgenanten  gnädigen  herren 
von  Basel  als  dem  gemeinen  in  diser  sach  in  den  letzsten  dryen  wuchen  in 
antwurten  und  übergeben  wöllent,  damit  ünser  Sachen  beslossen  heissen  und 
sin  söllcnt,  zu  dem  rechten.  Der  selb  ünser  gnädiger  herr  sölichs  alles  unser 
bederteylen  Zusätzen  ze  stund  on  gevarlich  verziehen  sennden  sol,  die  dan-  25 
nenthin  darüber  sitzen  und  ir  rechtlich  sprach  in  einem  monat  dem  nechsten 
nach  dem  tag,  als  ünser  gnädiger  herr  von  Basel  inen  solich  ünser  sach 
übergeben  wirt,  daruinb  geben  und  die  sinen  gnaden  schriftlich  under  ircu 
insigelen  übersennden  söllen,  des  gnad  der  selben  unser  züsetzen  sprüch 
verhören  und  innemen  sol.  Ist  denn  sach,  das  sy  in  irem  recht  sprechen  30 
eins  oder  ein  merers  under  inen  machen  werden,  so  sol  es  daby  beliben. 
Wurden  sy  aber  darinn  nit  eins  und  jeglichs  teyls  zusatze  ein  sonndere  ur- 
tcyl  ze  recht  erkennen  wurd,  so  sol  der  genant  ünser  gnädiger  herr  als  ein 
gemein  mann  in  diser  sach  eins  teyls  züsatz  spruch,  der  inn  der  rechtlicher 
sin  bedunkt,  volgen  und  dem  gehcllen.  Von  des  genaden  was  also  als  35 
yetzgemeldet  ist  darinn  gesprochen  wirt,  wir  ze  beder  syt  rechtliche  Spruch 
usz  siner  cantzly,  als  gcwonnlich  ist,  nemen  söllcnt,  das  ouch  alles  sin  gnad 
in  dem  ncchstkomendcn  monat  nach  dem  mönat,  als  im  ünser  beder  teylen 
züsötz  ir  Spruche  als  vorstätt  übergeantwurt  handt,  thün  sol  ön  alles  ver- 
ziehen. Und  ob  es  sich  fügt  das  ünser  gnädiger  herr  von  Basel  der  ge-  40 
mein  in  der  zitt,  ee  disc  unsere  sach  usgetragen,  krank  oder  in  kuntbare 
ehafftige  not  irren  wurd,  davor  gott  sin  wolle,  so  söllcn t wir  bede  teyl  ünser 
Sachen  lassen  in  allem  rechten  bestän,  bis  das  sin  gnad  lips  und  chaftiger 
sachenhalb  das  thün  mag,  doch  das  die  dannenthin  in  der  Ordnung  und 
dem  zitt,  als  vorgcmeldet  ist,  furgcnoincn  ussgetragen  und  gevarlich  nit  ver-  43 


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499 

zogen  werden.  Desglichen  ob  dhein  person  under  unser  bederteylen  zfi- 
sitzen  abgieng,  krank,  in  dem  genanten  zit  nit  innlcndig  sin  wurde  oder 
sust  zü  den  Sachen  nit  körnen  oder  da  by  sin  möcht,  das  lins  leid  wer,  so 
sol  unser  jeglicher  teyl,  als  dik  das  ze  schulden  kSm,  macht  und  gcwalt 
5 haben,  einen  oder  zwen  ander  widerrumb  an  der  selben  statt  zc  setzen,  die 
dannenthin  thün  söllent,  als  die  andern  gethän  möchten  und  söltcn  haben. 
Was  ouch  der  gemein  und  die  zusetze  oder  der  mcrcteyl  under  inen  in  den 
obgenanten  unseren  spennen  ze  recht  erkennen  und  sprechen  werden,  das- 
selb  und  ouch  alles  das,  so  obgeschriben  stiit,  geloben  wir  burgermeyster 
10  und  rät  ze  Basel  für  uns  gemein  statt  Basel  und  all  unser  nachkomcn  und 
ich  Clement  Matliis  für  mich,  all  min  erben  und  menglich  von  minen  wegen 
by  ünsern  eyden  und  crcn  stätt  ze  halten,  davon  nit  ze  appellieren  noch 
dawider  ze  tünd  nach  gethän  zeschaflen  werden,  mit  gericht  noch  sust; 
oüch  ünserm  gnädigen  herren  dem  gemeinen  und  den  züsetzen  noch  niemant 
15  von  iren  noch  diser  Sachen  wegen  darumb  weder  args  noch  laster  mit  Wor- 
ten nach  werken  zü  ze  reden  nach  zü  zc  fügen  durch  üns  selbs  oder  ander 
lüt  in  ünserm  namen“)  in  dheinen  weg.  Und  uff  das  so  erlassen  wir  burger- 
meyster und  ratt  ze  Basel  ünscr  vorgenant  und  küniftig  züsatzlüt,  ob  wir 
dheins  andern  notturftig  sin  wurdent,  ircr  eyden  und  gelüpt  in  diser  sach 
20  hiemit,  so  sy  dem  rätt  und  der  stätt  Basel  gethän  habent  und  verbunden 
sindt.  All  geverde  und  argelist  in  den  obgcschribncn  dingen  allen  und  yeg- 
lichen  gÖntzlich  uszgescheiden.  Des  ze  warum  urkünd  sindt  diser  anlasz 
dry  glich  luttend  geschriben  und  mit  ünser  burgermey. sters  und  ratt  der 
statt  Basel  secret  und  inin  Gementen  Mathisen  eignem  anhangenden  in- 
25  sigeln  besigelt,  der  einer  ünserm  gnädigen  herren  dem  gemeinen  und  den 
züsetzen,  ouch  ünser  yeglichcr  parthy  einer  beliben  ist.  Beschechcn  an  fri- 
tag  vor  sant  Johanns  baptisten  tag  nach  Cristi  gebürt  thusent  vierhundert 
funfftzig  und  drü  jare.  Wunewaldus. 

382.  Clin  Kilwart  Zunftmeister,  Hanns  Meyger  der  elter,  Claus  Büb, 
30  Hans  Möuverlin,  Gösman  zum  Boüm,  Hcnni  Züricher,  Hans  Susztrinckelin, 

I.entzly  Hüszlcr  und  Hanns  Ganser  im  Namen  der  Schiffleutenzunft  von 
Basel  geben  vor  dem  Official  von  Basel  ihrem  Ratsherrn  Oswald 
Martin  und  ihrem  Zunftbrndcr  Heintzi  Seger  Vollmacht  zu  Ver- 
handlungen mit  den  Schiffleuten  von  Slrassburg  ctlichs  entwerens 
35  halp  an  irem  zunftbrüder  Wcrlin  Stoszkorp  durch  die  zunft  der  schifflute  zü 
Stroszburg  begangen.  — ifjj  Juni  jo. 

Original  Schiffleuten  Urk.  if  t). 

Hängendes  Sieget  des  Officials. 

383.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  geben  einem  Genannten 
40  Sicherheit  zur  Verfolgung  eines  Proeesses  in  ihrer  Stadt. 

— H53  Juli  3 ■ 

381.  a)  mamen  A. 


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500 


Concept  Urkundenbuch  IIP  105.  Überschrift  Eyn  geleits  brieff. 

Wir  Bernhart  von  Ratperg  ritter  burgermeister  und  der  rate  zu  Basel 
bckcnncnt:  Als  Hanns  Schnider  von  Richenwiler  Ulrichen  Flam  den  kueffer, 
unsern  burgcr,  gen  Stulingen  an  das  landgericht  geladen  hat,  und  er  aber 
nach  unser  Irihcit  sage  umb  sin  vordcrungc  gegen  demselben  Ulrichen  für  5 
unsern  stabe  gcwiscn  worden  ist,  mit  gcdingc  dz  im  unser  trostunge  nach 
notturfft  zugesant  werden  sol,  dz  wir  da  denselben  Hannsen  Schnider  ge- 
tröstet und  sichcrgeseit  hand,  trostent  und  sagent  in  sicher  in  krafft  dis 
briefes  her  in  unser  stat  zu  solichem  rechten  ze  körnen,  dem  nach  siner 
notturfft  nachzegande  und  nach  uszgang  solichs  rechten  wider  von  uns  an  10 
sin  gewarsamy  für  uns,  alle  die  unsern  und  die  uns  ze  versprechen  stand,  alle 
geverde  her  inn  gentzlich  vermitten.  Des  zu  urkunde  hand  wir  unser  stette 
secrete  ingesigel  laszen  trucken  in  disen  brieff,  der  geben  ist  uff  zinstag 
nach  sant  Peters  und  sant  Pauels  tag  anno  etc.  Liij0. 

384  Rudolf  von  Neuenstein  bekennt  wegen  gewisser  Ent-  15 
sekädigungsansf  rücke  an  die  Stadt  Basel  bejriedigt  worden  zu  sein. 

— H53  7»li  5- 

Original  S/.ürk.  tf  1531. 

Sein  Siegel  hängt. 

Ich  Rudolflf  von  Nüwcnsteyn  bekenne  offennlich  und  tim  kirnt  raengk-  20 
lichem  mit  disem  briefe : Als  ich  die  fürsichtigen  wisen  burgermcistcr  und 
rate  der  statt  Basel  ansprechig  gchebt  habe,  Sachen  halb  das  ettlich  der 
iren  in  dem  neclist  vergangenen  Rynfclder  kriege  mir  ettwe  füll  visschen 
usz  mynen  wigeren  genommen  und  die  wigere  verwüstet  und  da  durch  mir 
mcrgklichen  schaden  zugezogen  hand,  da  wider  aber  die  egenanten  burger-  25 
mcistcr  und  rate  ze  Basel  gemeynt  hand,  das  sy  an  solichem  mir  zugezoge- 
nem  schaden  keyn  schult,  ouch  solichs  den  iren  nit  cmpholhcn  hettent,  desz- 
halb  ich  ouch  gegen  den  egenanten  von  Basel  also  verre  in  geschrifft  und 
rede  kommen  was,  das  sy  mir  umb  solich  ansprach  ettlich  recht  gebotten 
hattent,  und  dennocht  ich  durch  ettlich  mitteler  umb  solich  ansprach  gut-  30 
lieh  und  früntlich  mit  den  obgenanten  von  Basel  gericht  vereynet  und  ge- 
schlicht  worden  byn,  also  das  die  von  Basel  die  iren,  so  mir  solichen  scha- 
den zügefügt  hattent,  dor  zu  gehalten,  das  sy  mir  umb  solichen  schaden 
und  alle  myn  ansprach  zwentzig  gülden  Rinischer  etc.  geben  und  uszge- 
riclitct  hand,  des  ich  mich  hie  bekenne  in  disem  briefe  und  saglie  harumbc  35 
für  mich,  alle  min  erben  und  nachkommen  die  obgenanten  burgermeister 
und  rate  der  statt  Basel  für  sy  und  alle  die  iren  und  ouch  die,  so  mir 
solichen  schaden  zugezogen  hand,  solicher  miner  obgerürten  ansprachen 
halb  quyt  ledig  und  losz,  alle  geverde  und  argeliste  harinnc  gentzlich  ver- 
raitten  und  hindan  gesetzt.  Des  zü  warem  urkündc  habe  ich  myn  eigen  40 
ingesigel  offennlich  gehengkt  an  disen  brieff,  der  geben  ist  uff  donrstag  nach 
sannt  Ulrichs  tage  in  dem  jorc  als  man  zallte  nach  gottes  gebürte  tüsent- 
vierhundertfünffzig  und  dry  jore. 


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501 


385.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestätigen  einen  Schieds- 
spruch ihrer  Boten  Hanns  Zschach  und I launs  Zschcckeburlin  zwischen  der 
Gemeinde  des  Dorfes  Gross  II üningen  und  Hanns  Locher  von  Warcm- 
bach,  die  vor  dem  Gericht  zu  Basel  im  Streite  liegen.  Hanns 

5 Locher  fordert  Entschädigung  von  denen  von  Hüningen,  dz  sy  in 
vor  etlichen  ziten  verschafft  habent  ze  v allen  und  in  eynen  stock  schlagen 
und  darnach  in  eyn  kefien  legen  laszen,  über  dz  er  das  nit  verschult  hettc. 
fette  erwidern:  es  mochte  wol  sin,  dz  wilent  meister  Ulrich  Hering  selige, 
als  der  uff  die  zyt  die  herschafft  zu  Hüningen  innhatt,  zu  dem  benannten 
10  Hannsen  Locher  griffen  und  in  inlegen  laszen  habe,  Sachen  halb  dz  sich 
erber  lute  ze  Hüningen  beclagtent,  wie  er  inen  etwas  kabesz  kruts  abgc- 
howen  und  sy  da  durch  geschediget  bette;  er  sei  auf  Urfehde  entlassen 
worden , habe  aber  mit  Rache  gedroht.  Der  Spruch  besagt,  dass 
kein  Teil  detn  andern  etwas  schuldig  sein  und  die  Sache  geschlichtet 
15  sein  soll.  — ip jj  Juli  tj. 

Concept  Urkundenbuch  III  loS. 

386.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  geben  auf  Ersuchen  der 
Stadt  Mülhausen  ein  Vidimus  von  einem  Briefe  König  Friedrichs. 

— ‘153  7*1*  27- 

20  Concept  Urkundenbuch  III  171.  Der  Brief  ist  nicht  näher  bezeichnet. 

387.  Peter  Noll  Schlosser  von  Solothurn  schwört  den  Städten 

Solothurn  und  Basel  Urfehde.  — /pgj  August  ij. 

*Solothurner  Wochenblatt  rSji  pag.  / jp  tf  ip. 

388.  Die  Städte  Slrassburg  und  Basel  sch/icsscn  einen  Ver- 
25  trag  zwischen  ihren  beiderseitigen  Schilfleuten  wegen  der  Rheinfahrt 

auf  zwanzig  fahre.  — ‘153  August  17. 

Original  StadtA.  Strassburg. 

Auszüge:  Nicolay  I)e  Argentinensium  in  Rheno  navigatione  (Argen- 

torati  1760)  pag.  17.  Strobe t J,  J77. 

30  Hängende  Secretsiegel  von  Strassburg  und  Basel. 

Wir  Hanshcinrich  Hüffe l der  meister  und  der  rite  der  statt  Strasz- 
burg  und  wir  Bernhart  von  Rätperg  ritter  der  burgermeister  und  der  rite 
der  statt  Basel  tunt  kunt  allen  den  die  disen  brieff  ansehent  oder  hörent 
lesen  : Als  ettwas  spenne  und  zweyung  ufferstanden  sint  zwüschent  unser 
35  bedersit  schifflüten,  nemmlich  das  die  schifflüte  von  Basel  gemeynt  habent, 
die  schifflüte  von  Strasburg  habent  einem  dem  iren  ein  geverte  zu  Stras- 
burg genommen  noch  dem  spruch,  so  vormois  zwüschent  bedenteylen  zu 
Brysach  beschecn  sy ; und  dogegen  die  schifflüte  von  Strdsburg  fürgewant 


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habent,  die  von  Basel  habent  inen  dovor  dru  schiff  und  geverte  entwert, 
ouch  noch  dem  egemcltcn  Spruch;  und  danimb  zu  geschrifften  und  forder- 
ungen,  ouch  in  rcht  vor  uns  meistcr  und  rate  zu  Strisburg  kommen  wirent; 
und  ouch  umb  cttlich  ander  spenne  und  bresten,  so  sie  gegeneinander  gc- 
hept:  wir  burgermeister  und  rite  zu  Basel  uff  dise  zyt  ettlich  unser  rits-  5 
fründe,  ncmmlich  den  strengen  herr  Henncman  Offemburg  ritter  und  Hann- 
sen  Bremenstein  unsern  saltzmeistcr,  mit  unser  schifflütc  bottschafft  gon 
Strasburg  gesant  haben,  und  wir  meistcr  und  rite  der  statt  Strisburg  unsere 
ritsfründc,  ncmmlich  die  strengen  und  fürsihtigen  herr  Burckharten  von 
Mulnheim  ritter,  herr  Conrat  Arrabroster  und  herr  Jäcob  Wurinsser,  bedc  10 
unser  alten  ammcistcre,  ouch  geordent  habent  zwüschent  unser  bedersyt 
schifflutcn  in  dem  besten  zu  suchen,  obe  sie  die  umb  alle  ir  spenne  und 
zweyung  gütlich  miteinander  vereynen  und  übertragen  kondent;  das  sie 
ouch  also  geton  und  sie  mit  ir  bedersyt  wissen  und  gutem  willen  über- 
tragen habent  in  die  wise,  als  hienoch  geschriben  stit.  Züm  ersten  15 

so  sollent  die  schifflütc  von  Strisburg  fürbaszmerr  keyn  schiff  noch  geverte 
mit  lute  oder  gut  zu  Basel  noch  darob  dingen  den  Ryne  hcrabe  zu  furen, 
weder  in  Romferten  Ochferten  Kinsidelferten  noch  sust  zu  deheiner  zyt. 
Dogegen  sollent  die  schifflütc  von  Basel  dehein  geverte  noch  schiff 

uff  dem  Ryne  für  Strisburg  abe  füren,  cs  sy  ouch  in  Romferten  20 

Ochferten  liinsidelfcrten  noch  sust  zu  deheinen  zyten,  uszgenommen 

müsse  schiffe,  die  jors  in  den  zweyen  müssen  gon  Kranckfurt  gont,  die 
mögent  die  schifflütc  von  Basel  mit  lüten  und  kouffmanschafft  für  Stris- 
burg abe  füren.  Sie  mögent  ouch  für  abe  füren  fürsten  herren  oder 

grosse  frSwen,  ouch  herren  und  stette  bottschafften.  Darzu  mögent  die  25 
schifflütc  von  Basel  alle  jire  zwey  schiff  mit  bilgern  oder  brüdem  ouch  für 
Strasburg  abe  furen  und  nit  me.  Doch  das  sie  zu  sollichen  obgemelten 
schiffungen  ir  stierlüte  und  vertigung  zu  Strisburg  nemment,  als  das  har- 
kommen  ist.  Und  sol  diser  vorgemelter  gütlicher  übertragk  wären  und  ge- 
halten werden,  wie  vorgcschriben  stit,  dise  nehstkünfftigen  zwentzig  jire  30 
noch  datum  disz  briefes  zu  rächcncn  und  beden  teylen  unschödelich  sin  an 
iren  rechtlichen  Sprüchen  vormols  zu  Brisach  bescheen  und  begriffen.  Und 
haruff  sollent  die  obgemelten  forderungen  von  der  obgerürten  geverte  wegen, 
so  dann  ye  ein  tcyl  meynt  ime  von  dem  andern  entwert  und  genommen 
syent,  und  was  Sachen  oder  spenne  sich  biszhar  zwüschent  inen  bedersyt  35 
gemäht  und  ergangen  haut,  gentzlich  abe  und  darumb  ein  lüter  verzigk  sin, 
und  deshalb  dehein  teil  an  das  ander  niemer  keyn  forderung  oder  ansproch 
haben  noch  gewynncn  in  deheinen  weg,  aller  dinge  ungeverlich.  Und 

des  zu  urkündc  so  habent  wir  meistcr  und  rate  der  statt  Strisburg  und  wir 
burgermeister  und  rite  der  statt  Basel  unser  beder  stette  insigele  geton  40 
hencken  an  disen  brieff,  unser  bedersyt  schifflüte  dis  Übertrages  und  aller 
vorgeschribcner  dinge  domitte  zu  übersagendc.  Und  sint  diser  briefe  zwen 
glich,  deren  yeglicher  teil  einen  hat,  und  wurdent  geben  uff  den  nehsten 
fritag  noch  unser  lieben  fröwen  tag  der  erren,  zu  latin  assumpcionis,  des 
jires  do  man  zalte  noch  Cristi  geburt  dusent  vierhundert  fünfftzig  und  dni  jire.  45 


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608 


389.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  der  Stadt 
Kundschaf  tat  auf  über  das  Eigentumsrecht  der  Stadt  Basel  am 
Wiesenberge  bei  Homberg.  — <4S3  August  20. 

Original  StA.  Liestal  M,  JJ. 

5 Boos  fag.  8yj  «"  765  uh  vollständig ; einige  Zeugen  sind  ganz  aus- 

gelassen, auch  ist  nicht  beachtet,  dass  auf  der  Rückseite  eine  er- 
gänzende Anssage  eines  Zeugen  von  14S9  April  26  vermerkt  ist. 


390.  Der  Vogt  zu  Weil  verkündet  einen  Spruch  des  Ge- 
richts zu  Hutungen  auf  die  Klage  der  Stadt  Basel  gegen  Ennc/in 
10  Ernis  Müllerin  zu  Hüniitgen  wegen  der  Zinsen  von  einer  Hofstatt. 

— 1453  August  21. 

Original  St.Urk.  «*  tj}}. 

Hängende  Siegel:  t.  Cerichtssiegel  Basels  2.  Peter  Reich. 


Ich  Hennin  Gütlin  vogt  zc  Wyl  tun  kunt  mennglichem  mit  disem 
15  brieff,  daz  als  ich  an  statt  und  in  nämen  des  edclen  wolgeborncn  herren 
marggräff  Rüdolffs  von  Hochberg  herren  ze  Rötcnlcn,  zc  Susembcrg  etc. 
und  der  fürsichtigen  wysen  burgermeyster  und  rät  der  statt  Basel  mincr 
gnädigen  lieben  herren  ze  Hüningen  in  dem  dorff  Costantzer  bystuinbs 
offenlich  ze  gericht  säsz,  für  mich  kämment  ingericht  der  ersam  Martin 
20  Börner  stattscliriber  ze  Minnren  Basel  an  statt  und  in  nämen  der  vorge- 
nanten miner  herren  der  röten  zc  Basel  an  einem  und  fröw  Knnclin  Ernis 
die  müllcrin  zc  Hütiingcn  mit  Hennin  Ernin  von  Wyl  irem  bruder  als  mit 
irem  vogt  und  öch  er  mit  ir  als  ir  vogt,  dem  si  der  vogty  verjach,  an  dem 
andern  teil,  von  söllichcr  sach  wegen,  als  der  egenant  Martin  Berner  der 
25  stattschriber  zu  der  yetzgenanten  fröw  Ennelin  der  müllerin  klagt  umb  söchs 
Schilling  ewiges  geltes  versessenes  zinses,  die  si  minen  herren  von  Basel 
uff  sant  Martins  tag  nächst  vergängen  von  der  hoffstatt  und  dem  wasservall 
mit  siner  zügehürung,  so  in  der  grossen  matten  gegen  ir  mülin  über  gelögen 
und  darulf  vor  zyten  ein  blüle  gestanden  ist,  schuldig  und  verfallen  werc, 
30  daz  si  im  die  geben  oder  aber  sach  sagen,  warumb  si  daz  nit  tön  woltc. 
Darzü  diesclb  müllcrin  durch  iren  bruder  und  vogt  antwurt,  si  bruchte  noch 
gcnüssc  der  hoffstatt  gantz  nüt  und  were  unwissend,  daz  yc  kein  blüle  da 
geständen  were,  und  hette  öch  nie  deheinen  zinsz  davon  geben,  denne  alein 
einen,  und  darnach  wolte  si  öch  deheinen  me  geben  und  die  hoffstatt  nit 
35  bmchen,  sunder  minen  herren  ufgeben;  darzü  were  sölliches  beschöhen  änc 
iren  vogt,  darumb  si  wol  getrüwte  minen  herren  von  Basel  nach  dem  statt- 
schriber von  iren  wegen  nüt  verbunden  zesindc.  Darzü  dcrsclb  stattschriber 
fürcr  antwurt,  wie  daz  minen  herren  zc  recht  von  der  vorgemcinten  blüle 
und  wasservall  gehortent  zc  gebent  und  öch  ye  weiten  davon  geben  werent 
40  sechs  Schilling  und  zwey  hüner  näch  ir  brieffen  und  rödclen  säg,  darumb 
er  öch  die  vorgenant  müllerin  in  gegenwürtikeit  irs  brüders  und  vogtes  mit 
röcht  erjagt  hetti,  soverrc  daz  si  mit  im  umb  die  versössenen  und  öch  die 
künfftigen  zinse  überkommen  solte ; uff  sölichcs  si  zügevaren  were  und  hette 


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504 


die  vorgemeintc  hoffstatt  und  blüle  mit  ir  zügehörung  zu  einem  ewigen  erb 
ir  und  iren  erben  von  nüwcn  uff  emphängen  von  wilent  dem  strengen  vesten 
herr  Hans  Roten  ritter  burgermeystcr  ze  Basel  seligen,  der  sich  also  ge- 
waltes  angenommen  und  ir  die  zwey  hüncr  ewiges  geltes,  darzü  alle  ver- 
sässen  zinse  von  ir  bitt  und  klag  wegen  abgclasscn  und  ir  dieselbe  blule  5 
und  hoffstatt  mit  dem  wasscrvall  und  aller  zügehörung  also  gelüchcn  hetti 
umb  sechs  Schilling  nüivcr  Raszier  phenning  geltes,  die  si  nu  hinnanthin 
järlichcn  und  cwenklichcn  uff  sant  Martins  tag  davon  zc  zinse  geben  solten, 
und  wo  si  daz  nit  geloben  woltc,  so  getruwte  er  cs  mit  den  ersamen  wysen 
jungkherr  Heinrich  Yscnlin,  Hansen  Zschäggabürlin  dem  lonherrcn,  Hans  lu 
Ulrichen  von  Wildcgk  schultheissen  zc  Minnren  Basel,  Conrat  Sattler  dem 
amptman  und  andern  erbern  luten,  damitt  daz  gcricht  wol  benügte,  fürzc- 
bringent.  Darzü  so  werc  dem  gericht  und  mengem  byderman  wol  zewis- 
send,  daz  vor  zyten  ein  blule  an  dem  ort  geständen  were,  ob  sin  ein  ge- 
richt bedörffte,  daz  man  darumb  och  mochte  hören.  Also  wand  die  müllerin  15 
der  lyhung  gichtig  waz  und  nit  vil  wider  daz  und  anders  gereden  konnde, 
denne  sovil  daz  si  der  hoffstatt  nit  genösse,  och  dem  gericht  wol  ze  wissende, 
daz  vor  zyten  ein  blule  da  gestanden  waz,  da  ward  nach  vil  red  und  wider- 
red und  mincr  fräg,  so  ich  offenlicli  ingerichtc  harumb  tett,  cinhcllenklich 
erkennt  und  gesprochen,  das  fröw  Knnelin  die  müllerin  mit  dem  stettschri-  20 
ber  umb  die  versessenen  zinse  gedengken  solte  ze  überkomend,  und  daz  des 
genanten  herr  Hans  Roten  lyhung  und  der  müllerin  emphahung  by  iren 
krefften  bcstan,  öch  das  dieselbe  müllerin  und  ir  erben  daz  lehen  hinnant- 
hin besitzen,  daz  nutzen  und  messen,  öch  daz  in  crcn  halten  und  die  zinse 
die  seele;  Schilling  geltes  järlichen  davon  rychtcn  und  geben  soltent,  in  25 
massen  si  emphangen  hetti  und  crplchens  recht  were,  crberlich  und  unge- 
värlich.  Diser  urteil  im  der  genant  Martin  Börner  in  namen  .als  vor  brieff 
und  urkünd  bat  zc  göbendc,  die  im  öch  nach  mincr  frag  mit  gemeiner  ur- 
teil erkennt  wurdent  von  allen  dennen,  so  da  wärent  und  gefrägt  wurdent. 
Und  warent  hie  by,  so  harumb  urteil  gäbent,  die  erbern  wysen  meyster  Hein-  30 
rieh  Schäler  genant  Ziegler,  Rüdolff  Hcrsträsz,  Hcintzin  Seger,  Heinrich  Hüler 
von  Basel,  Hüglin  Walther,  Hennin  Buman,  l’cter  Rothöiplin,  Hans  Ofen- 
hüszlin  von  Wyl  und  sust  vil  erberer  lüten.  Und  des  alles  zu  einem  offnem 
vesten  und  wareni  urkünd  so  sind  der  obgenanten  miner  herren  der  reten 
von  Basel  und  öch  des  frommen  vesten  jungkherr  Peter  Rychen  von  Rychen-  35 
stein  des  obgenauten  mins  gnädigen  herren  obresten  landtvogtes  insigele 
von  des  gerichtes  wegen  zc  Hüningen  offenlicli  gehengkt  an  disen  brieff,  der 
geben  ward  an  dem  nächsten  zinstag  vor  sant  Bartholomcus  tag  des  heiligen 
zwelffbotten  des  jires  do  man  zalt  von  gottes  gebürte  thusent  vierhundert 
fünfftzig  und  drü  jdr  etc.  ( Auf  dem  Bug :)  Berner.  40 

151)1 . Gerichtsverhandlungen  und  Kundschaften  über  die  gegen 
die  Stadt  Basel  erhobene  Beschuldigung,  sie  habe  sich  der  I-'arns- 
burg  durch  Verrat  bemächtigen  wollen. 

— 1453  September  12.  ij.  22.  2S.  October  26.  29.  December  16.  20. 


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505 


Originale  StA.  Liestal. 

Boos  pag.  900 — 924.  926  nt  766 — 768.  771. 

392.  Schultheiss  Rat  und  Gemeinde  von  Säckingen  verkaufen  an 
Bürgermeister  und  Rat  von  Basel 400  Eichbäume  aus  ihren  Wäldern , 

5 die  jene  bis  Weihnachten  bezeichnen  und  in  jl  fahren  hauen  lassen 
sollen,  um  joo  Gulden.  Sic  verpflichten  sich,  die  bezeic kneten 
Bäume  zu  hüten,  wie  ihre  eignen,  und  im  Kriege  geschehenen  Schaden 
zu  ersetzen,  wogegen  Windschaden  denen  von  Basel  zur  Last  fallen 
soll.  Auch  soll  die  Frist  zum  Hauen  der  148  Bäume'),  die  früher 
10  z>  er  kauft  wurden  und  noch  stehen,  gleichfalls  weitere  jl  fahre 
währen.  — 1453  September  22. 

Original  St.Urk.  nt  1534. 

Hängendes  Siegel  von  Säckingen. 

Auf  der  Rückseite:  An  die  stim  der  holczcrn  herinn  geschribcn  band 
15  wir  funff  holczer  gehowen,  so  vor  datum  dises  brifes  gehowen 

sint.  Summa  der  holczeren  herinn  ist  vjc  minus  ij  holczer.  Item 
an  die  sum  herinn  bestympt  sint  abgehowen  xxx  holczer  Galli  I.iij® 
und  aber  xxx  holczer  Galli  Liiij'°  (Oktober  16).  Item  xxx  holczer  im 
Lvij“.  Item  aber  sint  gehowen  xxx  holczer  in  sant  Gallen  wcdel 
20  im  Lviij“  jar. 

393.  Heinrich  von  Wcrdinckhuscn  Freigraf  zu  Iserlohn  und 

des  Freistuhles  zu  Villigsl  weist  nach  Unterweisung  von  Gerhard 
Mecking  von  Bocholt  Stadtschreiber  von  Basel  die  Klage  des  Hans 
Witolf  gegen  die  Stadt  Basel  ab.  — 1433  September  22. 

25  Original  St.Urk.  tf  1533. 

Hängendes  Siegel  des  Freigrafen. 

394.  Hermann  Hakenberg  Freigraf  zu  Volmarstein  zoeist 
die  Klage  des  Hans  Frankhuser  d.  j.  gegen  genannte  Bürger  von 
Basel  an  den  Rat  von  Zürich  zu  schiedsrichterlicher  Entcheidung. 

30  — 1433  September  22. 

Originale  St.Urk.  nt  2333"  (A)  und  (Papier)  Geh.  Reg.  B I T 10  (Al). 

Hängendes  Siegel  des  Freigrafen. 

Ich  Herman  Hakenberch  van  keyserlichen  gcwalt  frygreve  der  fryer- 
graschoff  und  frycnstole  te  Velmstene  doe  kunt  und  betuge  overmytz  desem 
35  oppenem  breyffe  vor  allen  erbaren  frommen  luden,  fryen  und  scheffen  und 
sus  vor  alre  mennyncklich:  So  as  in  vor  tyden  vor  my  komen  is  vor  den 

302.  a)  im  Ttxtt  hundert  (unfTrig  und  drit  hellerer.  Dit  wpr/t  und  (iru  hulzer  unterstridan, 
am  Rande  von  Künlins  Hand  minder  zwey  holczer. 

Urkundcubucb  der  Stadt  Basel.  VU.  |J4 


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500 

frycnstol  gelegen  in  der  Haespe  Hans  Franckhuscr  de  jonge  und  hevet 
dar  beclaget  etliche  inwonre  und  borger  der  stad  Basell  myt  namen  Dide- 
riche  van  Sennhein  schultheyss  te  Basell,  Hans  Murer,  mester  Claus  Hel- 
prun,  mester  Claus  Meder*),  Henrich  Stcnmetz,  Jacob  Weltenhein,  Jorgen  van 
Rattenb),  Hans  Gurlin,  Oswalt  Steichlin,  Heinrich  Ruter,  Hans  Pffullendorff,  5 
Toraan  Scyler,  Conrat  Brün,  Diderich  Krebs,  Wernly  Wagener  und  Magny 
Phunsscr  gerichtes  schryber,  und  dan  aver  dcsc  selven  personen  cne  summe 
van  gclde  ervolget  hadde,  myt  namen  ses  dusent  overlcntzsche  gülden,  dar 
umb  ich  dan  ytliche  fürder  schrifft  und  esschinge  gedan  hadde  an  den  bor- 
germester  und  ract  der  stad  Basell,  de  my  dan  etlicher  maten  durch  den  10 
vesten  und  vrommen  Gerhart  Meckinck  van  ßoicholt  yren  vulmechtigen  an- 
walden  und  procurator  in  desen  Sachen  yrinnert  heben  laten  und  myt  war- 
hafftigen  tugen  und  guder  kuntschoff  bewysct,  dat  se  vor  tyden  ny  van  my 
noch  van  dem  fryen  gerichte  beschreven  off  verbot  worden  sin,  dat  an  sey 
off  an  yr  stad  körnen  sy,  darumb  dan  sulliche  myne  vervolginge  dem  vor-  15 
genanten  clegcr  darop  gerichtet  billiche  in  dem  rechten  gein  bunt  nicht 
heben  enkan  off  cnmach;  ydoclt  ich  nu  myt  willen  und  inansent  deser  vor- 
genanten beyder  partyen  sey  beyde  hebe  gewist  vor  de  erbaren  stad  und 
clcynen  ract  to  Zurrich,  und  de  van  Zurrich  also  macht  sollen  heben,  deser 
partyen  ansprache  rede  und  wederreede  te  verhören  und  sey  darumb  gut-  20 
liehe  und  fruntliche  scheden  mögen,  off  sey  des  in  der  guitlicheit  nicht 
gedoen  enkonden,  so  heben  de  van  Zurrich  des  macht  und  gewalt,  sey  myt 
rechte  to  entscheden,  as  dat  sulliche  versegelde  myne  compromissen,  dar 
beyder  partyen  overgegeven,  furder  utwiset.  Und  want  dan  dusse  partyc 
beyde  sulliches  en  gut  genogen  heben  gehat  und  also  darumb  ene  ver-  25 
scheden  Sache  sin  und  blyven  sali,  wes  de  van  Zurrich  darover  utspreckcn, 
darumb  so  hebe  ich  frygrevc  vorgenant  dey  burgermester  und  raet  der 
stad  Basell  und  dcsc  vorgenanten  genomeden  personen  semcntlich  und  enen 
yclichen  besonder,  sey  und  alle  de  ghene,  de  des  furt  myt  rechte  to  donde 
mögen  heben  und  in  Sonderheit  van  der  vervolgeden  summe  gülden  ses  30 
dusent  gclich  vorgerort  is  darvan  alle  den  und  desen  gerichten  van  geab- 
solvert  und  gequytert,  absolvere  und  quytere  sey  darvan  myt  orkunde  dys 
breyffs  van  crafft  und  macht  myns  amptes  des  fryengericlites  und  fryenstols 
und  van  aller  besweringhe,  darvan  sey  van  desem  vorgenanten  gerichte  und 
stole  in  desen  Sachen  van  desem  cleger  vorgenant  innc  gewest  sint,  darvan  35 
quyt  fry  ledich  und  loes  van  des  gerichtes  und  clegers  wegen,  allet  sonder 
geverde  und  al  argelist.  Dys  to  orkunde  aller  vorgenanten  punte  so  hebe 
ich  frygreve  vorgenant  myn  ingescgcll  to  tilge  der  warheit  unden  an  desen 
breyff  gehangen,  dar  over  und  ane  gewesen  sint  de  vesten  und  frommen 
Diderich  van  Kickei  droste  to  Lymborch  und  to  Menden  etc.,  Zander  Vol-  40 
lcnspec  ock  en  amptman  to  Menden,  Johan  Gardcnivcch  frygreve  der  her- 
schoff  van  Lymborch,  und  mer  luede.  Datum  anno  domini  M0cccC*Liijo10  des 
nesten  saterstages  na  sant  Matheus  dage. 


3)14.  a)  Nieder  A A/.  b)  Rollen  ? 


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507 


395.  Herman  Hakenberg  Freigraf  zu  Volmarstein  weist  die 
Klage  des  Hans  Franckhuser  d.  j.  gegen  genannte  Bürger  von 
Basel  vor  das  Schiedsgericht  des  Rates  von  Zürich  auf  den  j.  Dc- 
cember.  — >453  September  22. 

5 Original  St.Urk.  «*  1533*  (A). 

Hängendes  Siegel  des  Freigrafen. 

Ich  Herman  Hakenbcrch  frygreve  van  keyserlichen  gewalt  der  fryer- 
graschoff  to  Volmstcne  doc  kunt  und  befuge  overmyez  desem  appenem 
breyffe  vor  alrc  mcnnyncklich:  So  as  ich  den  ersamen,  mynen  leven  hern  und 
10  guden  (runden,  borgermester  und  dem  raede  der  stad  Bascll  gcschrevcn  hadde 
andreren  Diderich  van  Sennthein  schulczheyss  to  Bascll,  Hans  Murer,  mestcr 
Claus  Heilprun,  mester  Claus  Meder*),  Heinrich  Stenmecz,  Jacob  Woltenhein, 
Jorgen  van  Ratten1),  Hans  Gurlin,  Oswalt  Steichlin,  Hinrich  Ruter,  Hans  I’fful- 
lendorft,  Toman  Seyler,  Conrat  Brun,  Diderich  Krebs,  Wernly  Wagencr  und 
15  Mangyny  I'phunscr  gerichtz  schryver  to  Bascll,  wey  dat  de  vcrvolget  und  ver- 
wunnen  solden  sin  mit  rechte  van  wegen  Hans  Franckhuscrs  des  jongen,  myt 
namen  ir  ses  dusent  Rynsclie  gülden,  und  dat  darumb  de  egenanten  van  Bascll 
dese  vorgenanten  personen  dar  to  halden  und  undenvysen  solden,  sittliches 
uttorichten  in  dem  ncsten  mande  dem  cleger  und  gerichte  edder  dat  sey 
20  ghene  menschoff  noch  handelinge  myt  cn  heben  ensolden  und  sey  van 
sich  to  dryven  ut  yrer  stat;  und  off  sey  des  allet  nicht  achten  cnwoldcn, 
dat  sich  sc  dan  darumb  verantworen  solden  vor  my  und  vor  dem  frycnstolc 
in  der  Haspe  gelegen  as  op  den  nesten  donredach  na  suntc  Matheus  dage, 
so  dat  de  selve  myn  breyfl  darvan  fürder  in  hutden  is;  dar  op  nu  de  vor- 
25  genant  borgermester  und  raet  der  vorgenanten  stat  Basell  my  ene  antworde 
weder  geschreven  heben  durch  den  vesten  und  vrommen  Gcrhart  Meckinck 
van  Boicholt  yren  vulmechtigen  anwalden  und  procurator,  in  wellichcre 
yren  schriflften  sey  my  verkündigen,  dat  yn  sulliche  mync  schrifft  an  sey 
und  de  vorgenanten  yre  medeborger  und  inwanre  sere  fromde  have, 
30  na  dem  dat  sey  vor  tyden  ny  noch  de  vorgenanten  personen  van  my  be- 
schreven  off  beschuldiget  worden  sin,  dat  sich  in  der  warheit  yrfynden  soclle, 
dat  den  vorgenanten  personell  ny  van  my  und  dem  gerichte  gein  schrifft  es- 
schingc  noch  verbodinge  kunt  gcdail  cnsy,  as  oich  de  egenant  Gcrhart  van 
Boicholte  dat  fürder  in  versigclden  schrifften  und  untschuldinge  my  be- 
35  wyset  hevet;  und  asdan  de  egenanten  van  Basell  sich  verbeyden,  off  de 
egenant  cleger  sey  ansprache  nicht  vertaten  cnwcllc,  so  wellen  sey  und  de 
egenanten  verclageden  yre  borget  myt  ym  to  ereil  und  rechte  vurkomen  vor 
yrer  stat  gerichte  off  vor  ander  stede  und  ritterschoff,  so  dey  dan  in  dem 
selvcn  yrem  breyffe  berort  und  benomet  sint,  as  dat  sullich  der  vorgenan- 
40  teil  myncr  heren  breyff  fürder  inhelt  etc.:  hye  op  so  is  bededinget  tusschen 
dem  egenanten  Gerhart  Meckinck  van  Boicholt  in  desen  Sachen  nu  ther 
tyt  vulmechtige  procurator  der  stad  und  der  egenanten  van  Basell  an  ene 

395.  a)  Nieder  A.  b)  Rotten  ? 


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syt,  und  tusschcn  dem  egenanten  cleger  Hans  Franckhusers  dem  jongen  an 
de  ander  syt,  also  dat  ich  frygreffe  vorgenant  von  wegen  myns  stolheren 
und  des  gerichtes  myt  consent  und  vulbort  deser  vorgenanten  beyder  par- 
tyen  hebe  sey  gewyset  und  wyse  sey  in  orkunde  dys  compromisses  und  an- 
lasses  vor  de  erbaren  und  fromme  wyse  heren  de  burgermester  und  den  5 
cleynen  rat  der  stad  Zurrich,  also  dat  dese  partycn  dar  var  sollen  körnen 
op  den  nesten  mandach  na  suntc  Andreas  dage  nest  komet  na  datum 
dys  breyffs,  und  dan  yclich  partye  selves  edder  durch  yre  vulmechtige 
procuratoren  vur  den  rat  to  Zurrich  komen  sollen  und  vur  dem  rade 
van  Zurrich  yre  ansprache  antworde  rede  und  wederredc  op  doen  und  10 
sey  verhören  laten.  Und  wan  de  van  Zurrich  also  yrer  beyder  rede  und 
wederredc  verhart  heben,  so  mögen  de  vorgenanten  van  Zurrich  dan  dese 
partyen  darumb  gütlichen  und  fruntlichen  versonen  und  verscheden;  und 
off  sey  des  in  der  goitlicheit  nicht  gedreffen  enkonden,  also  sollen  dan  de 
van  Zurrich  macht  heben,  dese  vorgenanten  partyen  to  scheden  myt  rechte.  15 
Und  wes  de  van  Zurrich  dan  also  myt  rechte  utsprecken  werden,  dat  sal 
darby  blyven  und  van  desen  beyden  partyen  gcnslich  und  unvcrbrocken 
gehalden  werden,  allet  sonder  geverde  und  al  argelisb  Ock  so  is  bededin- 
get,  dat  de  vorgenant  rat  van  ßasell  dussen  vorgenanten  Hans  Franckhusen 
myt  synen  frunden  to  dem  dage  an  und  uff  und  hyr  unbynnen  myt  heilicheit  2u 
vor  yn  und  den  yren,  der  sey  mechtich  sin,  vertrösten  und  verwaren  sollen, 
allet  sonder  geverde  und  argclist  Hyr  heben  ane  und  over  gewest  de 
festen  und  frommen  Diderich  van  Kickell  droste  to  I-ymborch  und  to  Men- 
den etc.,  Zander  Vollenspcc  ock  en  amptman  to  Menden,  Johan  Garden- 
wech  frygrevc  der  herschoff  van  Lymborch,  und  mer  lüde.  Dys  to  or-  25 
künde  und  getuge  der  warheit  so  sint  deser  eompromissen  twe  geschreven 
allens  hulden  yclicher  partyen  cn  gegeven  under  myme  scgcll  Herman 
Hakenberges  frygreven  hyr  unden  an  gehangen.  Datum  anno  domini 
M°CCCC'“Liij"l°  des  nesten  saterstages  na  sunt  Matheus  dage  apostoli. 

396.  Hermann  Hakenberg  Freigraf  zu  Volmarstein  beurkun - 3u 
det  eine  erfolgte  Ladung  an  genannte  Bürger  von  Bazel. 

— 14 SS  September  24. 

Original  Papier  Geh.  Reg.  B I T it  ( A). 

Aufgedrücktes  Siegel  des  11.  H. 

Ich  Herman  Hakenberch  frigreve  der  keyserliken  fricngrcveschoff  zu  35 
Volmestenn  don  kunt  und  betuge  oppenbar  vor  allen  die  dissen  brieff  wer- 
den seyhen  oder  hören  lesen,  das  uff  dalinch  dissen  dach  uff  datum  dissz 
brieffes  vor  rayr  ersehenen  und  gekomen  synt  dey  beschedenen  Herman 
Pcschoff  und  Hans  Weid  borgere  und  inwonere  der  friheit  wettere  frischeffen 
des  hilligen  ricks,  offenden  vorbrachten  und  sachten  aldan  sementliken  und  y) 
cndrcchtliken  in  rechter  samloittichcit,  up  sulche  eidc  sey  dem  hilligen  ricke 
gedain  haven,  dacz  sey  des  fridages  nest  vorleden  na  unses  hem  hilligen 
lichams  dage  urnb  trent  doc  der  dach  undergacn  was  einen  mynen  Vorsegel- 


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509 


den  warningcs  und  ladebricff  an  Didcriches  van  Sennhcin  schulthesscn  des 
wörtlichen  gcrichcz  der  ersamen  stad  Bacsell  doer  geschcchen  haven,  in 
demselven  myncm  bricffe  gewarnet  und  geladen  wercn  von  clagc  und  an- 
brengcns  wegen  des  beschedenen  Hansen  Fanchusers  etliche  by  namen  hir 
5 na  gescreven,  as  Didcrich  van  Sennhein  schultheisse  borger,  Hans  Murer, 
Jack  Waltenheim,  Claus  Helprun,  Claus  Meder,  Hans  Gurlin,  Hinrich  Sten- 
metz,  Oestwald  Stehein,  Jorge  von  Föten,  Didcrich  Kreptz,  Conrat  Brunn 
und  Magne  Pfunscr  statscriber  zu  Basel.  Zu  getuchnisse  disser  vorgescreuc- 
nen‘)  phunten  hain  ich  obgenanter  frigreve  myn  ingescgcl  up  spacium  disscs 
10  bricffes  gedrucht,  der  geben  ist  des  nestcn  mancndagcs  na  sunte  Mauricius 
dage  anno  domini  M°  quinquagesimo  tcrtio. 

397.  Derick  Wiltynch  Freigraf  zu  Bocholt  macht  bekannt, 
dass  Adam  von  Ansoltsheim  Ritter  auf  die  Klage  der  Stadt  Basel 
verfehmt  worden  ist.  — rjsj  October  /. 

15  Original  St.Urk.  nt  /yjö. 

Hängendes  Siegel  des  Freigra/en. 

Allen  und  yeglichen  kristgloubigen  fürsten  grafen,  fryen  herren,  rittern 
knechten  burgermeistern  rcten  vogten  amptluten  schultheissen  urtcyl- 
sprecheren  und  gemeynden,  in  wclhcm  state  und  wirdikeit  oder  wie  die 
20  genant  sind,  embicte  ich  Dcrick  Wiltynch  frygrevc  des  fryen  stols  to 
Bocholtc  in  dem  stiffte  van  Munster  myn  undertenig  willig  dienst  und  be- 
gere  uch  zu  vernommen,  wie  van  klage  wegen  der  strengen  fursichtigen 
wisen  Bürgermeisters  und  rates  der  statt  Basel  herr  Adam  van  Ansotzhen 
rittcr  vor  mir  und  dem  obgenanten  fryenstole  in  dem  heiligen  hcymlichen 
25  gcrichte  mit  rechten  urteil  und  gerichtc  so  verre  verwunnen  ist,  das  keyn 
kristenmenssch  hinnfurmc  gemcynschafft  mit  im  haben  soll,  nach  mcrglicher 
uszwisunge  ettliches  schyns  doruber  begriffen,  da  van  ich  denen,  die  nit 
wissende  sind  der  obgenanten  gerichten,  nit  dieffer  noch  witer  schriben  soll. 
Harumbe  van  keyserlichcr  gewalt  der  obgenanten  gerichten  und  van  myns 
30  amptes  wegen  gebiete  ich  uch  allen  und  yeglichen,  in  sondere  dem  oder 
den  discr  brieff  verkunt  oder  ze  wissen  getan  wirt,  das  ir  den  obgenanten 
herr  Adam  van  Ansoltzhcn  alsdcnn  für  nit  husent  hofent  herbergent  noch 
cnthaltent  oder  schaffent  enthalten  werden,  auch  gansz  keynreley  ge- 
meynschafft  myt  im  habend,  heymlich  noch  öffentlich,  in  keynreley  wise, 
35  sunder  in  van  uwern  schlossen  herlikeiten  und  gebieten,  ob  und  wenn 
er  dorinnc  werc,  tribend.  Wannd  weihe  oder  wer  dorinnc  ungehorsam 
funden  wurdent  oder  wurde  und  mir  das  furkemc,  mocht  ich  nit  laszen 
amptes  halb,  ich  muste  forder  dorinne  gegen  inen  oder  im  furnemmen 
und  richten,  als  sich  nach  rechte  der  heiligen  heymlichen  gerichten 
40  geburen  wurde,  das  im  villicht  zu  schwer  vallen  mochte.  Dörnach  magh 
sich  yederman  wissen  ze  richten,  soliches  zu  verbilden  und  zu  vermyden. 

396.  a)  vorg.  ✓/. 


/' 

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510 


Geben  under  mincn  anhangenden  ingesigel  uff  mentag  nach  sannt  Michels 
tage  in  dem  jorc  als  man  zalltc  nach  gottes  gebürte  tusent  vierhundert 
funffzig  und  dry  jore. 

39$.  Bürgermeister  und  Rat  von  Raset  nehmen  auf  Ersuchen 
der  Städte  Breisach  und  Neuenburg  i.  B.  Kundschaften  auf  über  5 
das  Wcgcrecht  am  Rhein , da  der  Vogt  von  Lanser  etlich  lastwegen 
mit  kouffmanschafft,  die  in  der  nehsten  herbstmcssc  das  land  heruff  und  zu 
Brisach  über  Rine  und  die  landstrasze  heruff  für  Nuivenburg  ze  faren  under- 
standen  hattent,  by  Schliengen  umbgekert  und  wider  gen  Nuwemburg  inge- 

fürt  und  gemeynt  hett,  sy  hettent den  zolle  zc  Ottmcrssen  verfurt  10 

— 1453  October  23. 

Concept  Urkundenbuch  III  /Op. 

399.  Genannte  Schiedsrichter  im  Streit  um  das  Dorf  Holstein 
zwischen  der  Stadt  Basel  und  H entmann  Offenburg , Petermann  von 
Andlaw  und  Peter  Reich  erkennen , dass  die  Kläger  ihre  An-  15 
Sprüche  bis  zum  2.  Februar  beweisen  sollen. 

— 1453  November  26. 

Original  Papiersette/  mit  der  Überschrift  Das  leste  urtel  im  StA. 

Liestal. 

*Boos  pag.  924  tf  769.  20 

Ze  wissen : Als  die  fürsichtigen  wysen  burgermeyster  und  rate  der  statt 
Basel  uff  eimmc  und  der  strenge  und  die  vesten  her  Hcnman  Offenburg 
rittere,  Peterman  von  Andlo  und  Peter  Rieh  zem  andern  teyl  irc  stossc,  die 
sy  miteinander  Iiand  als  von  des  dorffes  wegen  Holstein,  uff  uns  Heinrichen 
von  Heinhem  doctorcm  als  einen  gemeinen,  Hanns  Knüttel  und  Cünrat  25 
Künlin  stattschriber  ze  Basel  bederteyle  züsatze  zem  rechten  veranlasset 
und  daruff  ire  clage  antwurt  rede  und  Widerrede  uns  in  geschrifft  nach  inn- 
halt  des  anlasses  übergeben  hant,  uss  demme  wir  nit  genöglichen  und  nach 
notdurfft  underricht  sind  sy  mit  recht  entliehen  ze  entscheiden ; und  umb 
das  das  also  beschuhe,  darumb  so  erkennent  wir  drye  einheliigklichen,  sid  30 
dem  mal  die  obgenanten  her  Ilenman  Offenburg  rittere,  Peterman  von 
Andlo  und  Peter  Rieh  fürwendent,  das  sy  in  gewere  syent  gewesen  des 
egenanten  dorffes  und  aller  rcchtung  desselben,  uszgenomcn  des  hohen  ge- 
richtes,  das  aber  inen  die  von  Basel  nit  bekanntlichen  sind,  und  begerent 
rechtlich  ingesetzt  werden  in  alle  die  rechte  und  gewaltsami  des  dikgenan-  35 
ten  dorffes,  in  der  Hannsheinrich  von  Eptingen  selige  und  nachc  im  der 
probst  von  l’eterlingcn  der  von  Palude  sint  gewesen:  das  die  vorgenanten 
her  Henman  Offenburg,  Peterman  von  Andlo  und  Peter  Rieh  hiezwüschcnt 
und  ünser  lieben  frowen  tag  der  liechtmesz  nechstkomende  bewisen  und  fur- 
bringen  sollend,  ob  sy  wellend,  mit  briefen  oder  lebender  kuntschafft,  der  40 
zum  rechten  gnüg  sye,  wes  oder  welicher  stüke  und  rcchtungen  die  obge- 
nanten Hanns  Heinrich  von  Eptingen,  uff  die  zitt  er  tod  und  lebende  ist 


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511 


gesin,  und  nach  im  der  probst  in  und  an  dem  dikgenanten  dorff  Holstein 
in  gewer  sind  gesin  oder  genossen  und  gcbruchet  hand,  dero  aber  sy  drye 
entwert  sind.  Und  darnach  sol  aber  beschehen,  das  recht  sye.  Und  uff 
ein  söliches  so  sol  die  statt  Basel  die  iren,  an  die  villicht  kuntschafft  gezo- 
5 gen  wirt,  deszhalb  irc  cide  ledig  zalen.  Datum  feria  secunda  post  Elisabeth 
anno  domini  etc.  I."tcrcio. 

400.  Bischof  Arnold  von  Basel  urteilt  a/s  Schiedsrichter  über 
die  Klage  des  Clement  Mathis  gegen  die  Stadt  Basel  betreffend 
Entschädigung  für  erlittene  Beraubung.  Basel  December  i. 

10  Original  St.  Urb.  rf  IS37- 

Hängendes  Siegel  des  Bischofs. 

Wir  Arnold  von  gottes  genaden  bischof  ze  Basel  tund  kund  menigtich 
mit  disem  brief : Als  der  bescheiden  Clement  Mathis  ettwas  anspräch  und 
zfisprüch  an  die  ersannen  fürsichtigen  wisen,  unser  besonnder  lieben  getru- 
15  wen  burgermeister  und  rate  unserer  statt  Basel  meint  ze  haben,  darumb 
sy  im  nütt  ze  tünd  meinten  ze  sint,  des  lialp  sy  mit  einander  in  spönnen 
gewesen,  der  sy  ze  beder  sidt  uff  uns  als  einen  gemeinen  mann  mit  einem 
glichen  Zusatz  zfi  einem  un verdingten  rechten  komen  sint;  der  selben  spenn 
wir  uns  umb  beder  parthyen  ernstlicher  bett,  ouch  des  besten  willen  also 
20  beladen,  die  für  ir  zösitze,  nämlich  Clement  Mathis  die  ersamen  gclerten, 
unser  liebe  getrüwen  meister  Betern  von  Andlo  und  meister  Johannsen  Mit- 
tclhusen,  bed  liccnciatcn  in  geistlichen  rechten,  und  burgermeister  und  rät 
unserer  statt  Basel  herr  Henman  Offcmburg  ritter  und  meister  Gerharten 
Meckingk  iren  underschriber  zu  uns  im  rechten  geseezt  haben,  in  sölicher 
25  miss,  das  yegliche  parthy  der  andern  in  einem  genempten  zitt  ir  sach  über- 
geben in  geschrifft  und  uns  dannenthin  die  als  dem  gemeinen  mit  allen 
kuntschafften,  so  sy  legen  wurden,  antworten,  die  wir  fürer  beder  teilen  Zu- 
sätze sennden,  die  därumb  ir  rechtlich  sprüch  geben  und  uns  die  in  ant- 
worten sollen;  wurden  sy  dann  in  irem  rechtsprechen  eins  oder  ein  merers 
30  under  inen  machen,  daby  sölti  es  beliben ; wurd  aber  yeglichs  teils  zusatz 
ein  sonnder  urteil  darumb  ze  recht  erkennen,  so  solten  wir  als  der  gemein 
eins  teils  zusatz  Spruch,  der  uns  der  rechtlicher  sin  bedüchti,  volgen  und  dem 
gehellcn  und  yeglichcm  teil  des  unsern  Spruch  geben;  was  ouch  wir  und 
die  zflsäeze  oder  der  increr  teil  under  uns  in  solichen  iren  spännen  erken- 
35  nen  und  sprechen  wurden,  das  alles  haben  bed  teil  by  iren  ciden  und  eren 
gelobt  stät  ze  halten,  davon  nit  ze  appellieren  noch  dawider  ze  tund  noch 
schaffen  geton  werden  mit  gcricht  noch  sust,  ouch  uns  als  dem  gemeinen 
und  beden  züseczcn  nach  niemand  von  unsern  iren  und  diser  Sachen  wegen 
weder  args  noch  laster  in  dhein  weg  zuzefügen  etc.,  als  dz  der  anliss  von 
10  beden  teilen  darumb  versigelt  mit  me  notdurfftiger  Worten  luter  usswiset. 
Also  sind  bed  parthyen  in  dem  überantwürten  irer  Sachen  ycglicher  gegen 
dem  andern  in  dem  zitt  des  anlass  und  einer  lengrung  des  zitts,  die  durch 
bed  teil  williklich  geben  ward,  volliklich  nachgangen  und  haben  uns  die 


S 

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512 


ubergesandt.  Daruss  wir  aller  Sachen  von  wort  ze  wort  drü  gliche  register 
tun  machen  und  yeglichs  teils  züsatz  eins  gesandt  und  wir  als  der  gemein 
das  dritt  behebt  haben.  Darnach  die  zusetze  beder  parthyen  darüber  ge- 
sessen sint  und  uns  deshalp  ir  rechtlich  sprüch  under  iren  insiglen  besigelt 
zügesant  hant.  Das  alles  in  dem  zitt,  als  vor  stät,  ist  Zugängen.  Und  wonn  5 
aber  die  züsfeze  vorgemeldt  in  irem  rechtsprechen  darinn  nit  eins  sint- 
sonnder  yeglicher  ein  sonnder  urteil  därumb  ze  recht  hat  erkennt,  gebürt 
uns  nach  lut  des  anlass  eins  teils  züsacz  spruch,  der  uns  der  rechtlicher  sin 
bcdunckt,  ze  volgen  und  dem  ze  geheilen.  Da  haben  wir  die  sach,  wie  die 
durch  bed  teil  in  clag  antwurt  widerred  nachred  und  kuntschafft  übergeben  10 
ist,  oucli  der  zuseczen  rechtsprüche  daruflf  geton  für  uns  genomen,  die  eigen- 
lich  gelesen  und  erberer  lüten  gclerter  und  anderer  unserer  getrüwen  lieben 
räts  darinn  gepflogen;  und  nachdem  wir  an  rät  funden  haben,  ouch  uns 
sclbs  bcdunckt  nach  unserer  besten  verstüntniss,  hant  wir  eins  teils  züsacz 
spruch,  der  uns  nach  diser  Sachen  fürwenndung  und  innhalt  des  registers  15 
der  selben  sach  der  rechtlicher  sin  bcdunckt,  gevolgt  und  dem  gehollen, 
volgen  und  gehcllcn  dem  in  krafft  diss  briefs,  als  hienach  ist  underschei- 
den.  Nemlich  so  ist  Clement  Mathisen  clag  also:  Sich  hab  gemachet  vor 
guter  wile,  by  den  zitten  er  burger  und  zünflftig  ze  Basel  wär,  vor  und  ee 
der  zug  gen  Louffcmberg  beschehe,  das  er  ettwas  des  sinen  by  achthundert  20 
guldin  wert  das  land  ungeschickt  und  das  zc  Rinfelden  Seckingen  Loufiem- 
berg  und  Waltzhut  verzollet  hab,  des  er  durch  Uannscn  von  Rcchberg  uff 
die  statt  Rasel  uss  der  herrschafft  von  Österrich  schloss  entsetzt  und  ent- 
wert sy,  über  das  er  dannzemal  mit  yemand  ütts  zeschaffen  gehebt 
hab  nach  mit  yemand  in  recht  oder  vyentschafft  gestanden  sy.  Darnach  25 
kirn  inn  an,  dz  sülich  sin  gut  in  das  koufflius  ze  Costcntz  komen  wir. 
Haben  Bürgermeister  und  rat  unserer  statt  Basel  im  von  siner  bett  und  an- 
rflffends  wegen  einen  botten  zügeben,  sülicli  gut  in  hafft  und  gebott  ze- 
legen,  als  ouch  beschehe.  Darnach  syen  burgermeister  und  rät  vorgemelt 
mit  iren  eidgenossen  für  I.ouffemberg  gezogen,  daselbs  durch  sy  und  ir  30 
cidgcnossen  ein  richtung  getroffen,  darin  sin  gut  und  nom  in  sonnderheit 
begriffen  und  im  durch  die  selben  burgermeister  und  rät  in  sölicher  rich- 
tung und  darnach,  als  etwemenigem  vom  rat  und  andern  wissentlich  sy,  ze 
verstond  geben  wurd,  sfllich  sin  gut  solti  im  von  der  richtung  bezalt  wer- 
den. Daran  er  dazcmal  ein  gefallen  gehebt  und  sich  des  uff  Bürgermeister  35 
und  rät  obgenant  enthalten  hab.  Und  als  sy  in  krafft  sölicher  richtung 
wider  heym  keinen,  haben  die  von  Costentz  inen  geschriben,  sy  ze  wissen 
lassen,  wie  sy  sich  des  obgenanten  gebotts  halp  halten  sölten.  Die  inen 
gcantwürt  haben,  es  wär  ein  richtung  ze  Louffemberg  beschlossen,  daby 
wfllten  sy  beliben.  Daruff  das  genant  gut  iidig  und  im  entwert  wurd.  So-  40 
lieh  sin  schad  und  nom  syc  darnach,  als  er  nit  inlenndig  wfir,  durch  Bür- 
germeister und  rat  ze  Basel  in  ir  clag  ze  Colmar  geseezt  und  angeben,  wie 
aber  sölichs  daselbs  verhanndclt  wurd,  sy  sin  will  und  wissen  nit  by  ge- 
sin.  Es  syent  ouch  darnach  burgermeister  und  rät  obgenant  durch  mittel 
wilent  des  hochgeborncn  fürsten  marggraf  Jacobs  ze  Baden  mit  der  45 


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613 

herrschafft  von  österrich  ze  Brisach  geschlicht,  dz  yctwedcr  teil  die  sinen,  so 
geschedigt,  nemlich  der  Sachen  halp,  so  in  die  clag  geseczt  wlrent,  abtragen 
solt,  in  sdlich  richtung  die  richtung  ze  Louffemberg  und  das  recht  ze  Col- 
mar, das  da  fürgenomen  wurd,  gezogen  syen  nach  lut  der  richtungbriefen, 

5 die  das  und  anders  innhielten.  Däruff  er  begert  burgermeister  und  rät  ob- 
gemeldt  darczü  zehalten  mit  dem  Spruch,  im  s61ichen  sinen  schaden  in  ob- 
gcschribner  wise,  den  er  uff  achthundert  guldin,  ouch  sinen  costen  daruss 
gewachsen,  den  er  uff  vierhundert  guldin  und  me  achtet,  den  er  by  sinem 
eid,  ob  im  das  erkennt  wurd,  behalten  möclit,  abzelegen.  Und  beliub  im 
10  vor  sin  clag  ze  mindern  und  ze  meren  und  sin  Verlust  und  costen  byze- 
bringen  und  anders  darinn,  als  im  geburlich  wurd,  fürzenemen.  Daruff 
burgermeistcr  und  rat  unserer  statt  Basel  geantwurt  hant,  sy  syent  im  nit 
bekanntlich,  dz  im  von  eins  rats  cmpfelhen  wegen  ütts  zügeseit  oder  zever- 
stond  geben  sy,  wohar  im  sin  gut  bczalt  werden  solt.  Ob  im  aber  das 
15  nach  innhalt  der  richtung  vor  Louffemberg  beschehen  bezalt  und  die  an 
im  und  inen,  ouch  andern  den  iren  gehalten  wir  worden,  wir  inen  vast 
lieb  gesin,  sy  hetten  im  ouch  das  wol  gegönnt;  das  aber  das  nit  beschehen 
ist,  daran  haben  sy  dhein  schuld  und  sy  ouch  an  inen  nit  erwunden.  Und 
ob  es  wer  dz  sy  denen  von  Costcncz,  als  er  in  siner  clag  geseczt  hat,  also 
20  geantwurt  hettent,  darumb  wire  dennocht  das  gebott,  so  er  uff  sin  gut  ze 
Costencz  geleit  hatt,  von  im  selbs  nit  abgewesen,  hette  er  das  ze  cntschla- 
hen  nit  verwilligt  und  sich  begeben  siner  bezalung  nach  innhalt  der  rich- 
tung ze  Louffemberg  beschehen  ze  erwarten.  Des  habent  sy  dhein  schuld 
und  binde  sy  ouch  nit,  das  sy  im  darumb  ütts  schuldig  syen  abzetragen. 
25  Denn  sy  darinn  anders  nit  geton  haben,  denn  sich  wol  gebürt  und  sy  nach 
recht  macht  zc  tfind  hetten.  Sy  syent  im  ouch  nit  bekantlich,  dz  in  die 
richtung  ze  Brisach  begriffen  sy,  dz  yetweder  teil  die  sinen,  so  geschedigt, 
nemlich  der  Sachen  halp,  so  in  die  clag  ze  Colmar  im  rechten  geseczt  wlrcn, 
abtragen  solt,  und  das  die  richtung  ze  Louffemberg  und  das  recht  ze  Col- 
30  mar  in  die  selb  richtung  ze  Brisach  gezogen  syen.  Darumb  sy  meinten- 
Clement  Matliise  mit  dem  rechtspruch  gewiseu  werden,  das  er  sy  mit  soli- 
cher  siner  ansprach  unbekümbert  lassen,  sy  im  rechten  gancz  lidig  bekannt 
werden  und  er  umb  costen  und  schaden,  darczü  er  sy  bracht  hett,  verfellt 
werden  solt.  Zu  solicher  antwürt  Clement  Mathis  sin  widerred  geton 

35  hett,  es  sye  kuntlich,  dz  im  sin  güt  uff  unser  statt  Basel  genomen  und  ent- 
wert sy  zu  den  zitten,  da  er  burger  daselbs  wir;  und  was  ein  rat  oder 
die  iren  mit  im  davon  geredt  haben,  dz  lass  er  by  siner  clag  beliben.  Er 
hab  sich  ouch  daruff  gehalten,  was  im  der  kerung  halp  geredt  wurd,  das 
es  eins  rats  geheiss  und  meynung  wir,  und  ob  die  richtung  nit  gehalten 
40  wir,  solle  im  nit  schaden  bringen.  Denn  nachdem  sin  hab  durch  den  rat 
in  die  richtung  geseczt  sy,  slllen  sy  im  darumb  billicli  antwurt  und  kerung 
tün.  Und  zwifclt  im  nit  cs  wir  uff  die  zitt  eins  rats  und  ganczer  gemeind 
ze  Basel  meynung  gesin,  dhein  richtung  uffzenemen,  im  beschche  denn 
kerung.  Es  wir  ouch  wol  merklich,  die  von  Costencz  hettent  cs  dafür,  es 
45  wlre  der  statt  Basel  geschefft  selbs,  nachdem  sy  ir  bottschafft  mit  im  sdlich 

Urkundeubucb  der  Stadt  ßaicl.  VII.  £5 


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614 


gut  in  hafft  zelegen  hinuff  schicktend,  die  dasselb  gebott  uff  des  rats  ze 
Basel  schriben  abgetan  und  uss  irer  geschrifft  verstanden  haben  ir  will  ze 
sint,  dz  gebott  abzetfind;  daby  aber  sin  will  nie  gewesen  sy.  Ouch  sye 
kuntlich,  das  sölich  riclitung,  in  massen  er  in  siner  clag  geseezt  hab,  also 
beschuhen  sy.  Denn  der  riit  wilent  Heinrichen  Haibisen  und  andern  den  5 
iren  ir  genomen  gut  nach  innhalt  der  richtung  abgetragen  haben,  des  er 
sich  uff  die  richtung  und  geschrifften  deshalp  getan  ziehe.  Darumb  er 
meint,  im  ussrichtung  und  kerung  bcschehen  solt  nach  innhalt  siner 
clag.  Darczö  burgermcistcr  und  rat  unserer  statt  Basel  ir  nachred  ab 

ir  antwurt  getan  hant,  sy  syent  nit  bekanntlich  im  iitts  ze  keren  zflgeseit  10 
oder  zuzesagen  empfolhen  haben,  wie  wol  inen  sin  als  ouch  anderer  der 
iren  schad  leid  gewesen  und  zem  teil  därumb  ze  krieg  komen  syen  und  in 
hoffnung,  dz  im  und  andern  kerung  beschehen  solt,  ein  sum  gclts  ettlichen 
den  iren  zegeben  in  die  richtung  vor  Louffemberg  bcschehen  zeseczcn 
erlangt  hant,  und  wäre  inen  vast  lieb  gesin,  das  solichs  mit  der  bczalung  15 
und  sust  vollzogen  wir ; und  sich  m<5g  nit  erfinden,  das  sy  sich  in  der  rich- 
tung verbunden  haben,  im  nach  siner  clag  gnug  ze  tund.  Sy  haben  ouch 
ir  botten  mit  im  gen  Costencz  gesandt,  im  behollfen  und  beraten  zesint 
nach  siner  begerung,  und  wörc  er  sinem  gebott  dazemal  nachgangen,  das 
im  sin  gfit  gelanget  wir,  das  hetten  sy  im  wol  gegönnt ; und  ob  das  ent-  2ü 
schlagen  sy,  das  sy  on  ir  schuld  und  cmpfclhniss  bcschehen.  Die  richtung 
zc  Brisach  sy  öch  mit  lutem  Worten  geseezt,  derhalp  sy  im  nutt  verbun- 
den syen,  daruff  sy  sich  zugend.  Und  sid  Hanns  von  Rechberg  uff  die  zitt 
des  nomen  der  herrschafft  nit  zevcrsprechen  gestanden  ist,  so  bunde  sy 
die  richtung  von  desselben  nomen  wegen  abzetragen  gancz  nuczit  Und  85 
ob  Clement  uff  die  zitt  der  richtung  ze  Brisach  der  ir  gewesen  wir,  möchte 
er  den  Sachen  nach  innhalt  der  richtung  nachgangcn  sin  und  sinen  recht- 
lichen Spruch  genomen  haben,  hette  sy  der  vil  gebunden,  dem  hetten  sy 
gnüg  geton.  Und  sittemmal  Clement  meine,  es  sye  sin  will  und  meynung 
nit  gesin,  dz  sin  sach  ze  Colmar  im  rechten  geclagt  wurd,  so  stände  die  30 
sacli  sinenthalp,  als  ob  sy  nyc  geclagt  wir  worden,  deshalp  er  desselben 
rechten  nach  der  richtung  nit  gemessen  sölt  nach  möcht  Darzfi  sy  er  ouch 
in  demselben  rechten  ze  Colmar  mit  namen  nit  bestimmt.  Darumb  sy  ir 
bcschlicssung  diser  sach,  als  in  irer  antwurt  getan,  und  cs  daby  beliben 
lassen  hant.  Als  sölichs  alles  und  yeglichs  in  clag  antwurt  widerred  nach-  35 
red  und  kuntschafft  in  Übergebung  beder  parthyen  und  den  registern  davon 
gcmachet  lutrer  und  mit  vil  me  Worten  begriffen  ist,  die  hier  in  nit  not, 
sonnder  ze  lang  wiren  ze  schriben.  Uff  sölichs  hand  beder  parthyen 

züsicze  ir  rechtlich  Spruch,  als  vor  stat,  getön,  nach  dem  hienach  ist  ge- 
meldet, und  lutet  mcister  Peters  von  Andlo  und  mcister  Johanns  Mittelhusen,  40 
die  Clement  Mathisen  züsöcze  in  diser  sach  sint,  spruch  also:  Nach  dem 
der  genant  Clement  in  siner  clag  und  vordrung  geseezt  hatt,  das  im  sin 
gut  achthundert  guldin  wert  durch  junckherr  Hannscn  von  Rechberg  ge- 
nomen und  entwert  worden  sy  und  unser  herren  von  Basel  darnach  ein  rich- 
tung vor  Louffemberg  uffgenomen,  darin  sy  sölich  nom  mit  sonnderheit  be-  45 


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515 


griffen  habent,  daruff  er  sich  gehalten  hab,  und  das  gebott  ze  Costencz  uff 
sölich  sin  gut  getön  deshalp  entschlagen  worden  sy  etc.,  und  aber  die  ge- 
nanten herren  von  Basel  in  irer  nachred  bekcnntlich  sint,  das  sy  in  hoff- 
nung  das  dem  selben  dementen  und  andern  den  iren  widerkert  wurd,  sö- 
5 lieh  richtung  beschlossen  und  ein  sum  gelts  den  iren  für  sölichen  Verlust 
zegeben  erlangt  habent  in  die  richtung  ze  seczen,  die  inen  aber  nit  gehal- 
ten, wiewol  die  mercklich  und  hoch  verschriben  worden  sy:  da  sprechent 
wir  Petrus  und  Johannes  obgenant  bed  ze  recht  nach  unserer  besten  ver- 
stäntniss : Sittcmmal  unser  herren  von  Basel  einer  richtung  vor  Louffcmberg 
10  ingangen  sint,  darin  sy  sölich  nüm  und  anspräch  den  genanten  Clementen 
berurend  gezogen  hant,  und  der  selb  Clement  uff  die  zitt  der  richtung  vor 
Louffcmberg  bcschehen  deren  von  Basel  burger  und  der  ir  gewesen  ist,  des 
halp  im  nach  sölicher  richtung  nit  gebürt  hatt  furer  sin  Sachen  wider  die 
richtung  und  den  genanten  von  Rechbcrg  zchanndlcn,  sonnder  by  sölicher 
15  richtung  durch  sin  obern  beschehen  pflichtig  was  ze  beliben,  und  die  von 
Basel  die  vorgemelt  süm  gelts  nach  innhalt  der  richtungbriefen  bishar  nit 
haben  mögen  bekomen,  wenn  dann  die  egenanten  herren  von  Basel  in  ge- 
schrifft  under  irein  insigel  ir  anspräch  und  rechtikcit,  so  sy  an  die  herren, 
die  sich  gegen  inen  umb  sölich  süm  gelts  den  iren  zegeben  verbunden  und 
20  verschriben  hant,  an  den  obgenanten  Clement  Mathis,  so  vil  inn  das  berürt, 
scczcnt  in  aller  krafft  und  mass,  als  sy  zu  der  zitt,  da  die  richtung  vor 
Louffemberg  beschlossen  wart,  und  ettwelang  darnach  gehebt  hant  und  im 
die  mit  glouplichen  briefen  über  die  richtung  gcmachet  und  anderer  ge- 
warsami  zu  sölicher  süm  gelts  und  im  zü  siner  sach  dienend  in  einem  mo- 
25  nat  nächst,  so  er  das  an  sy  ervordert,  übergebent,  sin  recht,  ob  er  wölle, 
an  die  selben,  so  sich  der  sum  gelts  verschriben  hant,  ze  suchend : denn 
so  sölichs  beschicht  sölient  die  vorgenempten  herren  burgermeister  und  rät 
ze  Basel  Clementen  Mathisen  anspräch  und  vordrung  lidig  sin,  erkennent 
sy  ouch  in  sölicher  mass  im  rechten  gancz  lidig.  Wäre  aber  das  die  selben 
30  unsere  herren  von  Basel  von  Clementen  Mathis,  als  obstät,  wurdent  ervor- 
dert und  im  in  einem  monat  nächst  darnach  körnend  ir  anspräch  rechtikcit 
brief  und  anders  zü  der  süm  gelts  und  im  zü  sinem  rechten  dienend,  in 
krafft  und  massen  als  vorgemeldet  ist,  nit  ubergeben  und  an  inn  seczen 
wölten  oder  üczit  usserhalp  des  rechten  sithar  gehanndclt  hettent,  deshalp 
35  sy  sölichs  nit  getün  möchtcnd,  wil  dann  der  genant  Clement  liplich  ze  gott 
und  den  heiligen  mit  sinem  rechten  beheben,  das  die  vorgemelt  nöm  acht- 
hundert Rinischer  guldin  wert  sy  gewesen,  oder  was  er  under  der  selben 
süm  der  achthundert  guldin  für  sin  nöm  behebt,  das  sÖllent  im  die  herren 
von  Basel  keren  richten  und  bczalen.  Und  sol  die  richtung  ze  Brisach  be- 
40  schehen,  sittcmmal  junckherr  Hanns  von  Rechberg,  von  des  wegen  sölich 
nöm  und  clag  darrürt,  unserer  gnädigen  herrschafft  von  österrich,  als  die 
von  Basel  sclbs  bekennent,  zü  der  zitt  des  nömen  nit  verstanden  ist  zever- 
sprcchen,  und  ouch  die,  so  sich  die  süm  gelts  verschriben  hant  zegeben, 
in  dem  register  discr  sach  mit  namen  nit  bestimmet  sint,  Clementen  an 
43  sinem  rechten  dheinen  schaden  bringen.  Ze  urkund  sölichs  unsers  Spruchs 


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haben  wir  unsre  eigne  insigele  hie  ze  end  gedruckt  Die  penultima  mensis 
Octobris  anno  etc  l.tercio.  So  ist  diss  herr  Hcnnmans  Offemburg  ritters 
und  meister  Gerharten  Meckingks  underschribcr,  der  genanten  burgermeisters 
und  räts  unserer  statt  Basel  zSsätzc,  spruch  also  lutend : Und  sittemmal  wir 
nach  verhörung  clag  antwurt  widerred  und  kuntschafften  der  obgenanten  5 
beden  teilen,  so  uns  schriftlich  überantwürt  sint,  verstond  und  vindend,  das 
der  obgenant  Clement  Mathis  als  ein  cleger  in  diser  Sachen  sin  clag  und 
anspräch,  so  er  in  dem  rechten  ubergeben  hatt,  nach  häischung  der  rechten 
nit  bybracht  hatt,  die  obgenanten  burgermeister  und  rat  zc  Basel  im  ouch 
der  nit  bekanntlich  sint,  sprechcnt  und  erkennent  wir  in  diser  sach  ze  10 
recht,  das  die  egenanten  burgermeister  und  rat  der  statt  Basel  von 
sölichcr  des  dickgenanten  Clement  Mathisen  clag  und  ansprachen  lidig 
ze  bekennen  und  ze  absolvieren  syent,  absolvierent  und  bekennent  sy 
ouch  davon  lidig  mit  disem  unserm  spruch,  vcrfcllung  des  costen  von 
der  egenanten  burgermeisters  und  rats  der  statt  Basel  wegen  daruff  ge-  15 
triben  von  Sachen  wegen  hindan  geseezt.  Gnädiger  herr,  disen  spruch 
übersenndend  wir  uwern  gnaden  under  unsern  insigten  uff  samstag  nach 
aller  heiligen  tag  anno  domini  millesimo  quadringentesimo  quinquagesi- 
mo  tcrcio.  Also  hant  wir  bischof  Arnold  der  gemein  in  diser 

sach  unserer  statt  Basel  zösatz  spruch  und  urteil  vorgenant  gevolgt  und  so 
dem  gehallen,  volgend  und  gehellcnd  dem  in  diser  geschrifft,  denn  uns  der 
nach  clag  antwfirt  widderred  nächrcd  kuntschafft  und  aller  Sachen  gestalt 
nach  innhalt  des  registers  darumb  gcmachet  der  rechtlicher  bedunckt  zc 
sint.  Des  zc  warem  urkund  hant  wir  unser  insigcl  an  disen  brief  tun  hen- 
ken, der  zwen  glich  geschriben  sint  und  yettwederm  teil,  der  des  begert  25 
hat.  einer  geben  ist,  in  unserer  statt  Basel  an  samstag  nach  sand  Andres 
des  heiligen  zwölffbotten  tag  nach  Cristi  geburd  tusend  vierhundert  fünff- 
tzig  und  in  dem  dritten  joren.  (Auf  dem  Bug:)  Wunewaldus. 

401.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  an  Jacob 

Kichwin  den  altern  Bürger  von  Neuenburg  J2  Gulden  jährlichen  Zinses  3u 
von  den  Stadtgütern  um  720  Gulden.  — 1431  Dezember  4. 

Original  St.Urk.  tf  1538. 

Siegel  fehlen. 

402.  Erzherzog  Albrechl  von  Österreich  verkündigt  einen 

Frieden  zwischen  Basel  und  Adam  von  Ansoltsheim  bis  zum  2.  Fe-  35 
bruar  unter  angegebenen  Bedingungen  und  einen  Sckiedstag  auf 
den  26.  Januar.  Freiburg  i.  B.  1434  Januar  3. 

Original  Papier  Geh.  Reg.  P I H. 

Aufgedriicktes  Siegel  des  Erzherzogs  auf  der  Rückseite. 

Wir  Albrecht  von  gotes  gnaden  ertzhertzog  ze  Österreich,  ze  Steir,  40 
ze  Kernden  und  ze  Krain,  grave  ze  Tyrol  etc.  bekennen  von  der  veint- 


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517 


schafft  und  misshcllung  wegen,  so  zwischen  den  ersamen  weisen  unsern  bc- 
sunderlieben  dem  burgerinAister  rate  und  bürgern  gemäinklich  zu  Basel  Ai  ns 
und  unserm  getrewen  lieben  Adam  von  Anseltzhäim  des  andern  tAils  auf- 
erstanden sein,  darinn  wir  biid  partheyen,  nemlich  Bernharten  von  Ratperg, 
5 Hemman  Offcmburg,  mdister  HAinrichen  von  l’Aynhäim,  Wernli  Erman  und 
mAister  Conraten  Künlin  statschrcibcr  zc  Basel  als  der  stat  Basel  sandboten 
für  uns  gesandt  und  den  benanten  Adamen  für  sich  sclbs  nach  einander 
verhört  und  durch  frids  und  gemAins  nutzes  willen  zwischen  derselben  par- 
theyen und  aller  der  iren,  auch  irer  hclffer,  helffers  helffer  und  auch 
10  aller  der  die  darunder  verdacht  und  gewandt  sein,  Ainen  aufrichtigen  und 
beständigen  fride  beredt  und  betAidinget  haben  wisscnlich  mit  dem  brief  in 
der  massc,  das  dcrselb  frid  auf  den  montag  yetz  nach  dem  zwölfften  tag 
mit  der  sunnen  aufgang  ingccn  und  gehalten  werden  sol  untz  auf  unserer 
lieben  frawen  tag  der  liechtmessen  schirstkünfftigen  zu  der  sunnen  under- 
15  gangk  trewlich  und  on  alle  geverd.  Auf  das  sol  Adam  von  AnseltzhAim 
die  gevangen  alle,  die  er  von  der  von  Basel  wegen  ynnhat,  auszgenomen 
die  drey,  so  die  gemainer  zu  Ortemburg  umb  ettwas  ir  sundre  Verhandlung 
in  vöngknüs  haben,  auf  den  egenanten  montag  zu  ingangk  des  frids  auszgeben, 
als  hernach  begriffen  ist.  Also  ee  sy  von  im  schAiden,  stillen  sy  alle  im 
30  zu  got  und  den  heiligen  sweren,  daz  sy  sich  alle  miteinander  on  underlasz 
von  im  gen  Basel  fugen  und  sich  da  antworten  auf  den  Rcinturn  zu  hann- 
den  des  burgcrmAisters  zc  Basel.  Es  sol  auch  der  egenant  Adam  in  geschritft 
vermerken  derselben  gevangen  namen,  ouch  wie  ir  yeder  von  im  geschätzt 
und  wie  lang  er  gevangen  gelegen  sey,  dartzu  waz  ir  yegklicher  für  sein 
25  atzung  in  der  vengknus  schuldig  bleibe,  dieselben  zcdel  sol  er  den  von 
Basel  bey  HAinrichen  Gniber  irem  knecht,  den  sy  yetz  mit  im  darumb  sen- 
den, zuschikcn.  Und  ümb  deswillen,  daz  die  sach  zu  richtikäit  körnen  müg, 
so  setzen  wir  yetz  den  obgenanten  partheyen  zu  bAider  seit  Ainen  gütlichen 
tag  auf  den  sambstag  nach  sand  Pauls  tag  schirstkünfftig  zu  frücr  tag  zeit 
30  für  uns,  wa  wir  dann  auf  die  zeit  sein  werden,  alsdann  wellen  wir  mit  gutem 
vleisz  versuchen  sölich  vcinlschaflt  und  misshellung  mit  bAider  tAil  wissen 
und  willen  hinzulegcn,  dahin  auch  die  von  Basel  ir  botschafft  mit  genüg- 
samer underrichtung  on  wider  hinder  sich  bringen  und  völligem  gewalt 
schiken  stillen.  Ob  aber  wir  solher  gütlicher  richtung  an  den  partheyen 
35  nicht  volg  erlangen  möchten,  so  sol  die  stat  Basel  die  egemclten  gevangen 
alle  dem  oftgcmcltcn  Adamen  an  die  ennde,  da  dann  die  yetz  auszgeben 
werden,  wider  antworten  und  stellen  on  alle  sawmnüss  und  auszüg  und 
yeder  tail  bey  seinen  rechten  bleiben.  Weihe  aber  derselben  gevangen  also 
dem  benanten  Adamen  nicht  gestehet  wurden  äiner  oder  mer,  für  dieselben 
40  auszbleibendcn  stillen  die  obgemelten  burgcrmAister  rat  und  burger  zu  Basel 
ir  vermerkte  Schätzung  und  atzung  Adamen  von  AnseltzhAim  zu  seinen 
handelt  gewisslich  auszrichtcn  und  darumb  genüg  tun  auf  den  egemclten 
liechtmcss  tag  an  alle  auszüg.  Fügt  sich  dann  ob  der  gevangen  Aincr  oder 
mer  in  zeit  des  obgerürten  frids  mit  tod  abgienge,  so  süllen  derselben 
45  Schatzung  dann  gantz  absein  und  die  von  Basel  darumb  müssig  bleiben. 


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Und  daz  diser  fridc,  auch  alle  obgeschriben  stuk  vest  und  stitc  gehalten 
und  volfürt  werden,  so  haben  bAide  partheyen,  mit  namen  die  vorgemeltcn 
der  von  Basel  Sendboten,  die  sich  des  alles  nach  unserer  begerung  für  gc- 
mäine  stat  Basel  gemächtiget  hand,  auf  irer  und  Adam  von  Anseltzhiim 
für  sich  und  sein  parthey,  als  oben  gemelt  ist,  uns  mit  handgebenden  trewen  5 
gelobt,  allem  dem  getrewlich  und  crberlich  nach  zu  körnen,  das  an  dem 
brief  begriffen  ist,  alle  geverd  und  arglist  hierinn  gentzlich  auszgeslossen. 

Der  wir  zu  urkUnd  yegklicher  der  partheyen  Aincn  haben  lassen  geben  zu 
Freiburg  im  Breiszgaw  an  der  heiligen  dreyer  kUnig  abend  nach  Crists  ge- 
biird  viertzehenhundert  und  in  dem  vicrundfünfftzigstcm  jaren.  10 

Dominus  dux  in  consitio. 

403.  Der  Official  von  Basel  nimmt  auf  Ersuchen  des  Hem- 
mann  Offenburg  (zugleich  im  Namen  von  Petermann  von  Andlaw 
und  Peter  Reich)  Kundschaften  auf  umb  sölichs  das  wilent  die  frommen 
vesten  junkherr  Ülrich  und  junkherr  Hans  Günther  von  Eptingen  gebrü-  15 
derc  gar  lang  zitt  und  vor  inen  junkherr  Günther  von  Eptingen  und  junk- 
her  Henman  von  Wildenstein  edclknecht  selige  das  dorff  Holstein  mit  den 
hohen  und  nidern  gerichtcn  und  aller  herlikeit  mit  zwing  und  bann,  holtz 
und  veld,  wunn  und  weyd,  mit  den  weiden  akern  und  matten,  wasser  und 
wasserrünsen,  mitt  den  allmenden,  mit  luten  und  güttern  sturen  zinsen  ge-  20 
werffen  büssen  und  bessrungen  tagwonen  diensten  tafemen,  mit  den  rech- 
ten der  dar  komenen  luten,  und  sust  nutzit  uszgcnomen,  die  wyl  sy  in  leben 
warend,  von  der  aptye  zu  Peterlingen  zülehen  und  gantz  und  gar  in  gerü- 
wiger  besitzlicher  gewer  und  gewalt  gehebt  genutzet  und  genossen  hettend, 
on  eins  yegliclien  herren  oder  vogts  zu  Waldenburg  und  sust  menglichs  25 
irrung  intrag  und  widerred,  bisz  uff  die  zitt,  das  die  fürsichtigen  wysen  bur- 
germeyster  und  ratt  der  statt  Basel  inen  understfindent  die  hohcngericht 
daselbs  zu  Holstein  abzegewinnen,  nütdesterminder  und  darnach  die  genan- 
ten zwen  von  Eptingen  gebrüdere,  die  wyle  sie  lebtend,  und  nach  irem  tod 
junkherr  Hanns  Heinrich  von  Eptingen  das  megenant  dorff  Holstein  mit  30 
allen  obgeschribnen  rechten  on  allein  über  das  blütt  zerichtend,  alle  diewyl 
sy  inlcbcn  gewesen  werend,  in  gcrüwiger  gewer  genutzet  harbracht  und  ge- 
nossen, desglichen  die  apty  von  Peterlingen  nach  junkherr  Hanns  Heinrich 
seligen  tod  ouch  ettlich  zitt  gethan  und  inn  gehebt  hettend  on  irrung  in- 
trag und  Widerrede  dero  so  obstat,  also  das  niemant  anders  in  demselben  35 
dorff  Holstein  weder  zu  gebietende  nach  ze  verbiettende  nach  dhein  andere 
gcwaltsami  da  gehebt  nach  gebrucht  hettend  on  allein  über  das  blfit  zerich- 
tend, denn  dieselben  von  Eptingen.  Es  werden  vernommen : her  Claus 
Cristian  gehorsamer  und  profess  des  klosters  Schontal  lütpricster  zu  disen 
zitten  zü  Onotzwilr;  Hanns  Louber  von  Onotzwilr,  gehört  an  den  stein  40 
gan  Waldenburg,  by  viertzig  jaren  alt;  Hanns  Suter  von  Lampenberg,  ge- 
hört ouch  an  den  stein  zu  Waldenburg,  ist  by  viertzig  jaren  alt ; Wcmli 
Yfental  burger  zü  Liestal,  by  viertzig  jaren  alt  und  darüber;  Ülman  ge- 
nant Meyer  meyer  zü  Bübendorff,  ist  des  edlen  junkherr  Rüdolffs  von 


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519 


Ramstcins  herren  zu  Gilgenberg,  ob  sechtzig  jaren  alt;  Hanns  Etterli  von 
Tennikon,  ist  her  Hcnmans  Offenburg  obgenant  und  by  drissig  jaren  alt; 
Hanns  Wernher  vogt  zu  Diettikon,  ist  der  ersamen  frowen  von  Eschantz 
wilend  des  frommen  junkherr  Wilhelms  Rlümlin  cliche  wittwe,  ob  viertzig 
5 jaren  alt ; Hanns  Schnider  von  Dietkon,  ist  ouch  der  von  Eschentz  und 
by  sechtzig  jaren  alt ; Hanns  Lentz  von  Zuntzkon,  ist  des  vesten  junkher 
Bernharts  von  Eptingen  und  ob  funfftzig  jaren  alt ; Hanns  Schaler  von 
Zuntzkon,  ist  ouch  des  genanten  junkher  Bernharts  von  Eptingen  und  by 
funfftzig  jaren  alt;  Wernlin  Maler  von  dem  dorff  Eptingen,  ist  ob  funfftzig 
10  jaren  alt  — 1454  Januar  22. 

Original,  ein  Heft  von  io  Blättern  Papier  in  Folio,  wovon  das  erste 
und  die  3'j,  letzten  leer,  durchschnürt  und  mit  hängendem  Siegel  des 
Officials  versehen,  im  StA.  Liestal.  Oben  auf  dem  ersten  Blatt:  quin- 
que  probant  possessorium,  alii  nichil.  Zahlreiche  Randbemerkungen. 

16  *Boos  pag.  931  tf  773. 

404.  Erzherzog  A/brecht  von  Österreich  erstreckt  den  Frieden 
zwischen  Basel  und  Adam  von  Ansoltshcim  bis  zum  ji.  März  und 
setzt  einen  Schiedstag  auf  den  2g.  März  an. 

Freiburg  i.  B.  1434  Januar  28. 

20  Original  Papier  Geh.  Reg.  P I H. 

Aufgedrücktes  Siegel  des  Erzherzogs  auf  der  Rückseite. 

Wir  Albrccht  von  gotes  gnaden  ertzhertzog  ze  Österreich,  ze  Stcir, 
ze  Kernden  und  ze  Krain,  grave  ze  Tyrol  etc.  bekennen:  Als  wir  zwischen 
den  ersamen  weisen  unsern  besunderlieben  dem  burgermäister  rate  und  bur- 
25  gern  ze  Basel  äins  und  unserm  getrewen  lieben  Adamen  von  Anseltzhäim 
des  andern  täils  von  ircr  vcintschafft  wegen,  darinn  sy  gegeneinander  steen, 
dinen  frid  untz  auf  unser  lieben  frawen  tag  der  liechtmessen  schirst  künff- 
tigen  vormalen  bctäydingt  haben,  und  dazwischen  der  gütlich  tag  von  in 
baiden  yetz  vor  uns  gehalten  ist,  daz  wir  den  egemelten  frid  gegen  den- 
30  selben  partheyen  und  den  iren  etc.  erstreket  haben  und  erstreken  wissen- 
lich  mit  dem  brief  biz  auf  den  suntag  Letare  zu  mitvasten  schierst  densel- 
ben tag  gantz  untz  zu  der  sunnen  undergang  on  geverde.  Es  Süllen  auch 
die  gevangen  auf  dieselben  zeit  tag  haben  und  sunst  alle  sach  punckt  und 
artikel,  wie  die  in  dem  nchsten  fride  betaidingt  sind,  gehalten  werden  die 
35  czeit  solher  erstrekung,  alle  geverd  und  arglist  hierinn  vermitten.  Und  dar- 
auf süllen  bed  partheyen  ainn  unverpunden  tag  suchen  auf  den  montag 
nach  dem  suntag  Oculi  schirst  zu  frwerr  tag  zeit  hie  zu  Freiburg  vor  uns 
oder  unsern  reten,  den  wir  dann  sölichs  ze  hörn  emphelhen  werden,  da  zu- 
versuchen sölhe  vcintschafft  und  Unwillen  gantz  hinzulcgcn  oder  sunst  in 
40  bessern  stand  ze  bringen.  Des  alles  haben  wir  uns  für  die  obgenanten  von 
Basel  gemechttigt  und  ir  botschafft  gehaissen  uns  das  also  zuzesagen.  Das 
sy  auch  getan  hand.  So  hat  der  cgemelt  Adam  das  seins  täils  uns  auch 
zugesagt  und  versprochen  ze  halten.  Des  zu  urkünd  haben  wir  yegklicher 


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520 


partheyen  ainn  solhcn  fridbricf  gegeben  zu  Freiburg  im  Breiszgaw  an  mon- 
tag  nach  sand  Pauls  tag  der  bekerung  nach  Crists  gebiird  viertzehenhundert 
und  in  dem  vicrundfunfftzigistem  jaren.  Dominus  dux  in  consilio. 

405.  Ludwig  von  Maasmünster  Ritter  als  Hauptschuldncr 
und  mit  ihm  iS  genannte  Edclleute  bekennen , dass  der  Haupt-  5 
Schuldner  durch  Vermittlung  von  Bürgermeister  und  Rat  von 
Basel  von  Jacob  und  Volcz  Wurmszer  Gebrüdern,  desgleichen  von 
Kridrich  Magister  und  von  Claws  Ingolt  je  looo  Gulden,  zusammen 
jooo  Gulden,  als  Anleihe,  verzinslich  mit  150  Gulden  jährlich,  er- 
halten hat,  verpflichten  sich  gegen  Bürgermeister  und  Rat  zur  10 
Rückzahlung  bis  Weihnachten  1459  und  stellen  alle  ihre  Güter, 
u.  a.  den  Hof  des  Peter  Reich  zu  Basel  auf  dem  St.  Martinsberge, 
zu  Pfändern . — *454  Januar  jr. 

Concept  Urkundenbuck  II  6g.  Ursprünglich  war  Thüring  von  Hall- 

wil  als  Hauptschuldncr  genannt.  15 

400.  Peter  Reich  von  Reichenstein  willigt  ein,  dass  sein  Hof 
zu  Basel  an  Bürgermeister  und  Rat  der  Stadt  durch  Thüring 
von  Hallwil  als  Pfand  versetzt  werde.  — 1454  Januar 

Concept  Urkundenbuch  III  rzr.  Spätere  Überschrift  Vcrwilligung. 

Ich  Peter  Riehe  von  Richenstein  bekenn  offonlich  mit  disem  briefc,  dz  ich  20 
dem  strengen  herrn  Turingen  von  Halbiler  ritter  gütlich  venvilliget  habe  minen 
hoff  ze  Basel  uff  sant  Martins  berge  gelegen,  der  fry  ledig  eygen  und  mit 
dheinen  zinsen  nit  beladen  ist,  in  undcrpliandes  wisc  ze  vcrscczen  den  für- 
sichtigen  wisen  dem  burgermeister  und  dem  rate  zu  Basel  mit  andern  under- 
phendern,  so  er  inen  ouch  ingeseezt  het,  für  drytusent  Rinischcr  gülden  25 
und  da  von  jerlicli  anderthalbhundert  gülden  gelts  ze  zinse,  so  sy  im  uff- 
genommen  und  sich  und  die  iren  da  für  verschriben  hand;  doch  also,  wenn 
dieselben  burgermeister  und  rate  zu  Basel  durch  den  egenanten  her  Turin- 
gen von  Halbiler  umb  die  obgemeldctcn  sum  güts  geledigct,  dz  mir  denn 
dirr  min  wilbrieff  von  inen  wider  lierusz  geben  werde.  Des  zu  urkunde  30 
habe  ich  min  eygen  ingcsigel  gchenckt  an  disen  brieff,  der  geben  ist  uff 
donrstag  vor  unser  lieben  frowen  tag  purificationis  anno  etc.  Lin;“. 

407.  Hans  Topplcr  der  bumati,  burger  ze  Basel,  und  Angncs  sin 
ewirtin  verkaufen  vor  dem  Schultheissengericht  von  Klein  Basel  dem 
meyster  VVernlin  Wytold  dem  Grautücher,  Bürger  von  Basel , um  85 
So  Gulden  ihr  Haus  mit  dem  Garten  dahinter,  gelegen  in  der  vor- 
statt an  den  Steinen  uff  dem  Obern  Birsich  nebend  des  baders  garten  an 
den  Steinen  ze  einer  siten  und  dem  gessclin,  daz  zwuschcnd  Hans  Herren  husz 
von  Leymen,  daz  Rubsämcn  wazz,  und  diszem  verköfften  husc  von  dem 


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521 


Kolemberg  herab  zühet  zer  anderen  siten,  zinset  von  eygcnschafft  wegen 
der  Stadt  j Schillinge  jährlich  und  2 Schillinge  zc  erschatz.  wenne 
daz  ist  daz  sich  die  hand  verwandelt.  — *445  Februar  ?. 

Original  Prediger  Urk.  if  932. 

6 Hängendes  Geriehtssiegel  der  Stadt. 

408.  Junker  Peter  Offenburg  von  Basel  im  Namen  seines 
Paters  Neinmann  Offenburg  lässt  durch  einen  genannten  Notar 
Kundschaften  aufnehmen  über  die  Meinung  des  Hemmann  Offen- 
burg, dass  weiland  Ulrich  und  Hans  Günther  von  Eptingen  das 

10  Dorf  Holstein  mit  allen  Rechten  innegehabt  hätten. 

— 1434  Februar  4. 

Original  StA.  Liestal. 

Doos  pag.  931  rf  774,  unvollständig  und  fehlerhaft ; was  hier  als 

Hemmann  Offenburgs  Aussage  bezeichnet  wird,  ist  vielmehr  die  Frage, 

15  die  an  die  Zeugen  gerichtet  wurde. 

Notariatszeichen. 

409.  Bernhard  von  Ratberg  Ritter,  Peter  und  Konrad  Schön- 
kind Gebrüder,  Rudolf  Schlierbach  und  Hans  Heydelbcrg,  Bürger 
von  Basel,  bekennen  wegen  eines  Gültebriefes  über  jährlich  pp  Gul- 

20  den  auf  die  Stadt  Basel,  der  durch  den  Tod  der  Margareta  Bren- 
nerin an  Hans  Ulrich  von  Hadstadt  gekommen  und  den  sie  durch 
gerichtliches  Urteil  an  sich  gebracht,  von  Bürgermeister  und  Rat 
von  Basel  33  Gulden  empfangen  zu  haben  nach  raargzal  drycr  fron- 
fasten zu  lest  ergangen.  — l4S4  Februar  3. 

25  Original  Papier  St  7 E 43. 

4 Aufgedrückte  Siegel:  1.  Konrad  Schönkind.  2.  Peter  Schönkind. 

3.  Hans  Heydelberg.  4.  Heinrich  Schlierbach  für  seinen  Sohn  Rudolf. 

410.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  urteilen  als  Schieds- 
richter über  die  Klage  des  Ullin  Müller  von  Olten  gegen  hern  Johansen 

30  Britonelli  gebieter  und  meister  des  huscs  sant  Antenien  ordens  ze  Ysenhen 
und  seinen  Orden  auf  Schadenersatz  für  die  Pferde,  die  ihm  durch 
Adam  von  Ansoltsheim  genommen  sind,  nachdem  er  sie  unter 
den  Schutz  des  Ordens  gestellt  hatte.  Die  Klage  wird  als  unbe- 
gründet abgewiesen.  — 1434  Februar  n. 

35  Concept  Urkundenbuch  III  114. 

411.  Prior  und  Convent  des  Predigerklosters  zu  Strassburg 
erhöhen  das  Hauptgut  von  600  Gulden,  womit  sie  30  Gulden  jähr- 
lichen Zinses  von  der  Stadt  Basel  gekauft  haben,  um  90  Gulden. 

Urkundcntwch  der  Sud»  Barel.  VII.  (Jg 


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522 


Propst  Dekan  und  Capitel  von  Jung  St.  Peter  in  Strassburg 
erhöhen  desgleichen  ihr  Hauptgut  von  417  Gulden , verzinslich  mit 
21  Gulden,  um  63  Gulden.  Desgleichen  ein  Hauptgut  von  700  Gul- 
den, verzinslich  mit  33  Gulden,  um  103  Gulden. 

Lamprecht  Ritcscl  Domherr  von  fang  St.  Peter  erhöht  sein  5 
Hauptgut  von  600  Gulden,  verzinslich  mit  30  Gulden,  um  <70  Gulden. 

Peter  Müe  Bürger  von  Strassburg  thut  dasselbe. 

Frau  Bechte  Kctschin  von  Hagenau  erhöht  ihr  Hauptgut  von 
300  Gulden,  verzinslich  mit  23  Gulden,  um  73  Gulden. 

— 1454  Februar  19.  10 

Gleichzeitige  Regesten  Urkundenbuch  III  117. 

Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bekennen,  dass  fakob  von 
Geispolzheim  Altammcister  von  Strassburg  ein  Hauptgut  von  300 
Gulden,  das  ihm  die  Stadt  mit  13  Gulden  verzinste,  um  43  Gulden 
erhöht  hat.  — r454  Februar  19.  15 

Concept  a.  a.  O. 

412.  Meister  und  Rat  von  Strassburg  schlichten  zwischen 
der  Stadl  Basel  und  dem  Dorfe  Scherweiler. 

— 1434  Februar  22. 

Original  St.Urk.  rf  1539.  20 

Hängendes  Siegel  Strassburgs. 

Wir  Heinrich  von  Mülnlieim  rittcr  der  meister  und  der  rät  zu  Stras- 
burg tunt  kunt  allen  den  die  disen  brieff  anesehent  oder  hörent  lesen:  Als 
die  ersammen  wisen  unsere  besundern  guten  (runde  burgermeister  und  rät 
der  statt  Basel  uns  durch  ir  erber  bottschafft  habent  lossen  fürbringen,  wie  2S 
das  der  schultheissc  gerillt  und  gemeinde  des  dorffs  zü  Scherwilcr  inen 
drye  kuehte,  die  in  irem  dienst  uff  ir  vigende  uszgangen  wärent,  gefangen 
hettent  und  uff  das  slosse  Ortemberg  gefürt  und  die  meindent  für  ir  gcriht 
für  relit  zu  stellende,  umb  das  sic  einen  den  iren  vom  leben  zürn  tode  broht 
und  noch  einen,  genant  Burckart,  gewundet  und  geschüdigct  habent:  dar-  3u 
umb  wir  nu  die  von  Scherwilcr  und  die  das  berürt  zu  cym  gütlichen  tage 
in  unser  statt  zu  kommen  bcschriben  und  unsere  erbern  rätsfründe  zu  den 
Sachen  geordent  habent  und  den  cmpfolhen,  bede  teil  zu  verhören  und  zu 
besehen,  obe  sie  die  gütlich  übertragen  kondent.  Das  sic  also  noch  unserm 
cmpfclhen  geton  und  die  Sachen  übertragen  haben  mit  bederteil  wissen  35 
und  willen  in  die  wise,  als  hienoch  geschriben  stdt,  ncmmlich  das  die  von 
Basel  oder  der  drycr  kneht  fründe  für  sollich  geschiht  für  atz  und  alle 


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523 


Sache  geben  habent  zwey  hundert  Rinisch  güldin,  und  sollent  die  von  Scher- 
wiler  und  die  kluger  und  die  darzu  gewant  sint  die  knehte  umberähtiget 
von  inen  kommen  lossen  mit  einer  alten  urfeht  und  verzignisse  uff  die  ge- 
fengnisse  costen  schaden  und  alle  ergangen  Sachen.  Und  sollent  haruff  die 
5 statt  von  Basel  für  sich  und  alle  die  iren  und  die  von  Scherwiler  und  alle, 
die  von  iren  wegen  darzu  gewant  oder  uff  bcdersyt  harinnc  hafft  oder  ver- 
doht  sint,  umb  dise  Sache  gegeneinander  gerihtet  und  gesliht  sin.  Darzu 
habent  sunder  Thomman  des  knehtes  brüder,  der  erslagen,  und  der  kneht 
der  wunt  ist,  gesworen  und  Bride  des  toten  knehts  wittwe  globt  by  ir 
10  truwen  an  eides  statt,  dise  rahtung  stfte  zfi  halten.  Und  sol  deshalb  kein 
teil  an  das  ander  furer  dehein  ansproch  haben  oder  tun  noch  schaffen  gc- 
ton  werden  in  deheinerley  weg,  aller  dinge  ungcvcrlich.  Des  zu  urkunde, 
wann  diser  übertragk  durch  unser  rätsfründe  gescheen  ist,  so  habent  wir 
meister  und  rät  zu  Sträsburg  unser  statt  ingesigel  tun  hencken  an  disen 
15  brieff,  doch  uns  und  unser  statt  unschidclich.  Und  wart  diser  brieff  geben 
uff  fritag  vor  sant  Mathis  tag  des  heiligen  apostolcn  als  man  zaltc  noch 
Cristi  gebürt  dusent  vierhundert  fünffzig  und  vier  järe. 


413.  Konrad  Mönch  von  Mönchcnstcin  und  mit  ihm  Bernhard 
von  Laufen,  Peter  und  Konrad  Schönkind  Gebrüder  von  Basel 

20  bekennen  der  Stadt  Basel  ioo  Gulden  schuldig  zu  sein,  die  sie  dem 
erstgenannten  geliehen  hat,  und  verpflichten  sich  diese  Summe  am 
nächsten  Sonntag  Lätare  (März  ji)  zu  bezahlen  oder  Silbergeschirr 
im  Werte  von  i jo  Gulden  zu  hinterlegen,  das  im  Falle  der  Nicht- 
bezahlung vom  Ende  der  Osterwoche  an  (April  27)  verkäuflich 

25  sein  soll.  — ‘454  Februar  22. 

Concept  Urkundenbuch  III 120. 

414.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  an  Propst 
Dekan  und  Capilel  von  Jung  St.  Peter  in  Strassburg  pp  Gulden 
jährlichen  Zinses  von  den  Stadtg'ütern  um  10/2  Gulden. 

30  — 145p  März  22. 

Original  St.Urk.  tC  I S 40. 

Siegel  fehlen. 

415.  Erzherzog  Albrecht  von  Österreich  erstreckt  den  Frieden 
zwischen  Basel  und  Adam  von  Ansoltsheim  bis  zum  12.  Mai  und 

35  setzt  einen  Schiedstag  auf  den  2g.  April  an. 

Freiburg  i.  B.  1454  März  26. 

Original  Papier  Geh.  Reg.  P I H. 

Aufgedrücktes  Siegel  des  Erzherzogs  auf  der  Rückseite. 


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524 


Wir  Albrecht  von  gotes  gnaden  ertzhertzog  ze  Österreich,  ze  Steir, 
ze  Kerndcn  und  ze  Krain,  grave  zu  Tirol  etc.,  bekennen  von  der  spenn  und 
veintschafft  wegen  zwischen  der  ersamen  weisen  unser  besunder  lieben  . . 
des  burgermaisters  rate  und  gemain  zu  Basel  ains  und  unsers  lieben  ge- 
trewen  Adamen  von  Anseltzheim  des  andern  tails,  darumb  wir  dann  ainn  5 
frid  biz  auf  mitvasten  yetz  kunfftig  nchst  betaydingt  und  an  hewt  dazwi- 
schen ainn  tag  vor  uns  zehalten  beredt  haben,  also  sind  baid  partheyen  yetz 
vor  uns  gewesen,  zwischen  den  haben  wir  übertragen  sovil,  daz  die  von 
Basel  die  gevangen  süllcn  Adamen  widerumb  stellen  oder  dafür  das  schatz- 
gelt geben  auf  den  suntag  Lctare  schristkomend,  wie  dann  das  vor  in  der  10 
nehsten  berednüs  begriffen  stiet  Darauf  erstrecken  wir  den  obgemelten 
frid  untz  auf  den  nagsten  suntag  Judica,  dazwischen  sol  Adam  bey  seinen 
hclffcrn,  die  mitsambt  im  an  den  gevangen  tail  haben,  versuchen  an  in  zu 
erlangen,  dieselben  gevangen  nach  sag  der  nehsten  berednüs  zutügen  aus- 
zegeben  biz  auf  den  suntag  Jubilate  nagstkunftig,  und  vindet  er  das  an  den-  15 
selben  seinen  mithclflern,  so  sol  der  frid  zwischen  beden  partheyen  und 
allen  irn  helflern  und  den,  die  darunder  verdacht  und  gewandt  sein,  getrew- 
lieh  wirn  auch  untz  auf  den  egenanten  suntag  Jubilate,  denselben  tag  und 
nacht  über  ungeverlich,  in  der  masse  als  der  vor  biz  auf  Letare  gesetzt  ist. 
Auf  das  sol  an  montag  nach  Quasimodogeniti  zwischen  dem  edcln  graf  SU 
Hannsen  von  welischen  Newemburg  und  Adamen  ain  verpunden  tag  zu 
Basel  vor  dem  rate  gehalten  werden,  da  zu  versuchen  sy  umb  die  haupt- 
sach,  auch  vchd  und  veintschafft  und  alle  ir  stüzz  gütlich  mit  einander  zu- 
betragen oder  sy  umb  die  hauptsach  gleicher  und  billicher  rechten  zuver- 
aynen.  Zu  solichem  tag  auch  dabey  und  wider  an  sein  gewar  mit  allen  S5 
den  seinen  sol  Adam  von  uns  und  den  von  Basel  notdürfft  mit  gelait  fur- 
gesehen  werden.  Solich  obgemelt  berednüs  sullen  Henman  Oflemburg  und 
Werlin  Erman  der  von  Basel  botschaflt  an  die  von  Basel  bringen,  und  wir- 
det  das  von  den  von  Basel  zugesagt,  das  sol  unserm  karaermaister  her  ver- 
kunt  werden  hiezwischen  und  des  nagsten  suntags,  Adamen  daz  zu  wissen  30 
lassen.  Desgleichen  vindet  Adam  an  seinen  helffem  die  gevangen  in  ob- 
geschribner  masse  zutügen,  dem  werde  nachgegangen ; beschich  aber  der 
nit,  so  sol  Adam  das  den  von  Basel  zewissen  tun,  und  sol  darnach  der  er- 
strekt  frid  biz  auf  den  suntag  Judica  gehalten  werden,  wie  oben  geschriben 
steet,  on  geverd.  Mit  urkund  des  briefs  geben  zu  Friburg  im  Breisgew  an  35 
zinstag  nach  dem  suntag  Oculi  in  der  vasten  anno  etc.  Liiij10 

Dominus  archidux  in  consilio. 

416.  Thüring  von  Hallwil  im  Namen  Erzherzog  Albrechts 
von  Österreich  und,  genannte  Boten  Basels  erstrecken  den  Frieden 
zwischen  Graf  Hans  von  Freiburg  und  Adam  von  Ansoltsheim  bis  -w 
zum  2g.  Juni  und  setzen  einen  erneuten  Vermilllungstag  auf  den 
77.  Juni  an.  — 1454  April  30. 

Original  Papier  Geh.  Reg.  P / H. 

Aufgedrückte  Siegel  des  Thiiring  von  Hallwil  und  Basels  (SecreQ. 


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525 

Es  ist  ze  wissend:  Als  der  durchluchtiger  hochgeborncr  fürste  und 
herre  herr  Albrecht  ertzhertzog  zu  Ostcrrich  etc.  unser  gnediger  herre  cynen 
fruntlichen  tagh  zwusclient  dem  wolgeboren  herren  graff  Hannsen  von  Fri- 
burgh  herren  zu  Nuwemburg  und  zu  Zschanitten  etc.  und  herr  Adam  von 
5 Ansoltzhcin  rittcr,  solichcr  spennen  und  vigentschafften  halb,  so  sy  gegen 
eynander  ettlich  zyt  gehebt  und  noch  hand,  gen  Basel  für  die  ersamen  wisen 
burgermeister  und  rate  der  statt  Basel  beredt  und  uff  mentagh  gester  ver- 
gangen angesetzt  hatt,  den  ouch  bede  teyle,  besunder  der  obgenant  herr 
graff  Hanns  von  Friburgh  durch  sin  erberen  botten,  nemlichen  die  strengen 
10  und  vesten  herr  Bemhartcn  von  Mallrc  rittcr,  Jacoben  von  Vamcrku  und 
den  ersamen  Peter  Serycnt  stattschribcr  zu  Byel,  und  aber  herr  Adam  von 
Ansoltzhcin  obgenant  persönlichen  mitt  tili  rittern  und  knechten  sinen  guten 
frönden  gesucht  und  geleystet;  zu  dem  selben  taghe  der  obgenant  unser 
gnediger  herre  von  Osterrich  etc.  mich  Thüringen  von  Halwiler  ritter,  sincr 
15  gnaden  marschalk,  und  aber  die  obgenanten  burgermeistcr  und  rate  der  statt 
Basel  uns  Henman  Offenburgh,  Hannsen  von  Vlachslandcn,  rittcre,  VVernher 
Ereman,  Heinrichen  Zcigler,  Andrescn  Ospernell  und  Hannsen  Bremenstcyn, 
ir  ratzgesellen,  geordnet  und  geschiben  hand,  wir  ouch  uff  demselben  taghe 
bede  teyle  und  ir  yeglichen  in  sunders  in  iren  anliggenden  Sachen  verhört, 
20  und  aber  nach  mengerley  gesüchc  sy  mitt  cntlicher  richtünghc  noch  ver- 
cynunghe  nit  hand  mögen  betragen,  dcszhalb  das  des  obgenanten  herren  graff 
Hannsen  botten  nit  also  volliglichen  mitt  gewalt  von  im  uszgcfcrtiget  warend, 
als  uns  bedüngken  woltc  gut  und  nottürfftig  gewesen  were.  Harumbc  wir 
mit  beder  teilen  wissen  und  willen  zwüsschent  den  obgenanten  herren  graff 
25  Hannsen  von  Friburgh  und  herr  Adam  von  Ansoltzhein,  ouch  allen  denen 
die  der  vigentschafft  halb  verhafft  verdocht  oder  gewant  sind,  eynen  friden 
beredt  und  gemacht  hand  untz  uff  sannt  Peter  und  Paulus  tagh  der  heiligen 
zwolffbotten  nechst  künfftig,  den  selben  tagh  und  nacht  über  ungcvarlich, 
also  das  der  fride  solichc  zyt  usz  von  allen  teylen,  und  die  dorzu  verdocht 
30  verhafft  und  gewant  sind,  getrüwlich  erberlich  und  uffrechtiglich  one  alle 
geverde  und  argeliste  gehalten  werden  solle.  Da  zwüsschent  soll  eyn  ander 
fruntlicher  tagh  von  beden  obgenanten  teylen  uff  mentagh  nach  der  heiligen 
dryfaltikeit  taghe  ncchst  künfftig  zu  Basel  uff  dem  rathuse  für  uns  den  ob- 
genanten botten  oder  anderen,  die  der  obgenant  unser  gnediger  herre  von 
35  Osterrich  und  der  rate  zu  Basel  dor  zu  ordenen  und  bcschriben  werdent,  zu 
rechter  tag  zyt  gehalten  werden,  furer  zuvcrsüchen  sy  mitteynander  güt- 
lich zu  betragen  oder  aber  glicher  billicher  rechten  zu  vereynen.  Zu  solichem 
taghe  ouch  der  obgenant  herr  graff  Hanns  von  Friburgh  syn  bottschafft 
volliglichcr  mit  gewalt  und  genßglicher  underrichtünghc  schigkcn  und  usz- 
10  fertigen  soll.  Ob  ouch  desselben  graff  Hannsen  fründc  und  rete,  die  er 
nünzemolc  by  dem  durchluchtigcn  hochgeboren  fürsten  und  herren  dem 
hertzogen  von  Bürgündien  etc.  unserem  gnedigen  herren  hatt,  uff  die  zyt 
des  obgenanten  angesetzten  tages  nit  wider  zu  lande  kommen  würdent,  so 
soll  er  dennocht  nit  dester  mynder  den  tagh  durch  sin  botten  als  obstet 
15  suchen  laszen.  Alle  geverde  und  argeliste  harinnc  gentzlich  vermitten  und 


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526 


hindan  gesetzt.  Des  alles  zu  warem  urkunde  habe  ich  Thüring  von  Halwiler 
ritter  und  marschalk  obgenant  myn  eigen  ingesigel  offennlich  gedrügkt  in 
disen  brieff  und  wir  Bernhart  von  Ratperg  ritter  burgermcister  und  rate 
der  statt  Basel  unser  statt  secret  ingesigel  ouch  lassen  drugkcn  in  disen 
brieff,  der  geben  ist  uff  zinstagh  nach  dem  süntag  Quasimodogcniti  etc.  in  5 
dem  jore  als  man  zalltc  nach  gottes  gebürte  tüsent  vierhundert  fünffzig  und 
vier  jore. 

417.  Vgl.  tf  l86.  — 1454  Mai  i- 

418.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bevollmächtigen  Hans 

von  Flachsland  Ratsgesellen  und  Gerhard  Mecking  Ratsschreiber  10 
als  ihre  Vertreter  im  Schiedsgericht  mit  Hans  IVitolf  dem  Schcrer- 
knecht  vor  Hans  Knüttel.  — '454  Juni  1. 

Concept  Urkundenbuch  Hl  121. 

419.  Hans  Knüttel  urteilt  als  Schiedsrichter  zwischen  der 

Stadl  Basel  und  Hans  IVitolf.  — 1^4  Juni  3.  15 

Original  St.Urk.  tf  1541. 

Hängendes  Siegel  des  //.  K. 

Ich  Hanns  Knüttel  tun  kunt  allermcnglichem  mit  disem  brieffe  von 
sölichcr  zweytracht  spenne  und  vorderunge  wegen,  zwischent  Hannsen 
Wytolff  dem  schererknechte  als  einem  kleger  an  eym  und  den  ersamen  20 
fürsichtigen  und  wisen  burgermcister  und  räte  der  statt  Basel  am  anderen 
teylc  erhaben  und  unterstanden,  welicher  zweytracht  spenn  und  vorderung 
sy  bedersite  uff  mich  als  einen  gemeinen  mitt  glichcm  züsatz  zu  rechte  sich 
vereynbärt  und  gebetten  haben  der  Sachen  ze  beladen  anzenimmen  und  tage 
ze  setzen,  das  ich  ouch  umb  bcdertcilen  bitte  willen  getan  und  also  einen  25 
benanten  tag  uff  hüttc  dato  dis  brieffs  gän  Mülhusen  beden  parthien  be- 
scheiden habe;  die  ouch  bedersite  also  für  mich  kommen  sint,  der  ob- 
genante Hanns  Wytolff  für  sich  sclbs  und  die  obgenannten  burgermeister  und 
rat  der  statt  Basel  durch  ire  vollemichtig  ersam  bottschafft,  nämlichen  den 
strengen  nottveslen  her  Hannsen  von  Flachszlanden  ritter  und  den  erberen  30 
Gerharten  Mcckinge  iren  ratschriber.  Und  haben  also  bedc  parthien  iren 
züsatz  zu  mir  geben  und  gesatzt,  bysunder  Hanns  Wytolff  den  vesten  Georicn 
von  Schönow  und  der  von  Basel  ersamen  botten  den  fromen  vesten  hern 
Hcnnman  Offcmburg  ritter.  Uff  das  hat  der  obgenante  Hanns  Wytolff  sin 
klage  angehabt  und  fürgewandt,  des  ersten  wie  das  die  obgenanten  burger-  35 
meister  und  rät  zu  Basel  ettwas  urfcchtbrieffe  von  ime  inne  hetten,  er  aber 
ineynte  sy  die  nit  billichen  haben,  sunder  ime  die  vor  allen  dingen  harusz- 
geben;  wenn  das  bcschihc,  könde  er  siner  Sache  und  vorderung  nächklagen, 


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527 


als  sich  gehurte.  Mcynten  sy  aber  des  nit  ze  tfinde,  wolte  er  inen  beklören 
und  underwisung  geben,  worumb  sy  ime  die  billichen  geben  soltcn.  Da- 
wider die  obgenanten  der  von  Basel  erber  botten  antworten  und  mcynten, 
die  obgenanten  von  Basel  ire  herren  den  genanten  Hannscn  Wytolff  umb 
5 verschöbe  Sachen  in  gefengnissc  genommen,  als  inen  das  von  rechts  wegen 
wol  gebürt,  denn  er  das  verwurcket  und  verschuldet  hette,  als  sich  wol 
erfinden  solte  und  möchte,  darumb  sy  ime  sölich  urfechtbrieffe  zc  geben 
nit  schuldig  weren;  wolten  aber  sin  beklören  und  underwisunge  gerne  hören 
und  beschöhe  denn  darnach  das  billichen  wöre.  Uff  das  näch  unser 

10  des  gemeinen  und  Zusatz  einhelliger  erkantnisse,  das  Wytolff  sin  beklören 
und  underwisung  tun  solte,  was  sin  nächrede  und  beklören,  das  sin  wider 
parthic  ime  sagen  und  bestimmen  solten,  worumb  sy  inn  gefangen,  umb 
gut  gelt  oder  anders,  und  meinte  die  von  Basel  sich  gegen  ime  verschriben 
also  recht  vor  mir  dem  gemeinen  mit  glichem  zusatz,  als  obestat,  ze  geben 
15  und  zc  nömen  um  alles,  das  er  an  sy  oder  sy  an  inn  zesprechcndc  hetten 
oder  haben  möchten,  dessglichen  er  widerumb  gegen  inen  sich  ouch  ver- 
schriben hette;  mitt  andern  vil  Worten  und  articulen,  daruff  er  sin  under- 
wisung satzte,  nit  nott  sint  sunder  zfi  vil  wören  harin  ze  schriben.  Darumb 
er  getruwete  ime  bekennt  werden,  die  von  Basel  ime  die  urfechtbrieffe 
20  sy  über  inn  hetten,  unbillich,  als  er  meynte,  harusz  zu  sinen  handen  geben 
und  inn  der  urfcchten  lidig  zalcn  solten.  Dann  sy  inn  unverdient  zum 
drittenmäle  in  gefengnissc  genommen  und  doch  nye  geseit  noch  ze  erkennen 
geben,  wörumbe  su  das  getan  hetten.  Und  er  redte  dis  in  einer  siechten 
vorderunge  und  nit  in  klagens  wyse.  Wenn  ime  aber  sin  urfechtbrieffe 
25  iberantwurt  wurden,  wolte  er  denn  siner  houbtsache  und  vorderunge  näch- 
klagen,  das  er  sust  nit  getfin  künde,  dann  er  siner  urfechdcn  halb  sovil 
als  ein  gefangen  mann  der  libcltötig,  des  er  doch  nit  wöre  und  sich  nyemer 
erfinden  solte.  Obe  er  sich  aber  anders  verwurcket  hette,  des  er  nit  ge- 
truwete, begebe  er  sich  darumbe  ze  straffen  lassen,  satzte  ouch  hinzu  mir 
30  dem  gemeinen  und  zusatz  ze  erkennen,  obe  sin  vorderunge  billich  were  oder 
nit.  Uff  sölich  Ilanns  Wytolffs  nächrede  der  von  Basel  erber  botten 

in  irer  Widerrede  antwurten  glichcr  wise  als  vor,  doch  unschödelichen  iren 
urfechtbrieffcn  und  penen  darinne  begriffen,  sy  nit  schuldig  wören  noch  sin 
soltcn  dem  genanten  Wytolff  cynich  urfechde  brieff  zu  sinen  handen  zc- 
35  geben;  liessen  aber  sölich  urfechden  alle  mit  sampt  Westvölischen  und 
andern  vil  versigelten  brieffen  lesen  und  verhören,  redten  ouch  furer  dartzu, 
man  horte  und  hette  wol  vermcrckt  an  sölichen  urfechden  und  anderen 
brieffen,  die  sy  dargcleit  und  verhören  lassen,  das  die  obgenanten  von  Basel 
den  obgenanten  Wytolff  zum  drittenmäle  umb  verdiente  Sachen  in  gefeng- 
40  nisse  und  straffe  genommen,  doch  alszdickc  begnadet,  und  was  sy  darinne 
gegen  ime  furgenommen  als  gegen  dem  iren  der  tzite,  des  wol  macht 
glympff  recht  und  billicheit  gehept  hetten  und  noch  haben  söllen.  Aber 
Wytolff  hatte  sölich  sin  geschworen  eyde  in  dryn  urfcchdbrieffen  schwör- 
lichcn  ubersehen  und  nit  gehalten,  als  er  doch  schuldig  were,  sy  darüber 
45  dicke  und  vil  furgenommen,  ersucht,  zu  Westvälcn  und  anderswä  verklaget 


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528 


und  bysunder  in  disem  rechten,  des  sy  sich  mit  sin  selbs  rede  und  klage 
bezügtcn,  die  Sachen  wider  der  urfechden  innehalt  geSffert  und  ernüwert, 
das  ime  doch  nit  gebürte.  Darumbe  sy  sich  in  nanimen  obestat  beklagtem 
hoffeten  und  getrüwetcn,  Hanns  Wytolff  mit  rechte  von  siner  vorderung 
gewisen,  sunder  ouch  erkennt  werden,  er  die  urfechden,  so  er  geschworen,  6 
nit  gehalten,  die  statt  von  Basel  unbillichen  zu  kosten  und  schaden  brocht 
hette  und  darumb  die  pene  in  den  urfechtbrieffen  begriffen  verfallen  sin 
solte.  Und  also  nach  klage  antwürt,  vil  rede  und  Widerrede,  ouch  ver- 
hörunge  aller  brieffen,  so  der  von  Basel  ersam  hotten  dargeleit  hant,  habent 
der  züsatz  beder  parthien  und  ich  der  gemein  obgenant  uns  in  disem  Spruche  10 
glich  geeynet,  sprechen  und  erkennen  ouch  nach  unser  besten  verstentnis- 
se  zü  rechte,  das  die  obgenanten  burgermeister  und  rät  der  statt  Basel  der 
vorderunge  klage  fürbringens  und  ursach  halb,  so  Hanns  VVitolff  wider  sü 
getan  und  dargeleit  hat,  dem  selben  Wytolff  nit  schuldig  sien  dcheinen  ur- 
fechdebrieff,  so  sü  dann  von  ime  und  über  inn  haben,  harusz  zu  sinen  handen  15 
zegeben,  sunder  die  by  inen  behalten  söllcn  und  mögen.  So  dann  von  der 
von  Basel  klcgdc  und  vorderunge  wegen  in  dem  beslusz  irer  letsten  Wider- 
rede begriffen,  dcsshalbcn  das  Wytolff  die  urfechden  überfaren  und  sinen 
eyde  nit  gehalten  haben,  sunder  die  penen  verfallen  sin  sölle,  als  vor  stät 
mit  mee  Worten  begriffen,  nach  dem  und  dann  ich  der  gemeine,  als  ich  mich  20 
discr  Sachen  beladen,  mir  fürwort  behalten  und  beden  parthien  zu  versteen 
geben  habe,  irc  klagen  und  antwürt  ze  verhören,  und  obe  die  zusatzlüte  in 
irem  sprechen  nit  eins  würden  und  mir  zu  svvir  wire  darumbe  ze  erkennen, 
das  ich  denn  beden  teilen  ze  erkennen  geben,  obe  ich  sprechen  oder  was 
myn  meynung  sin  wolle,  gebruchen  ich  und  der  züsatz  mit  mir  harinne  umb  25 
das  stücke  sölichcr  mincr  fürwort,  setzen  und  wisen  daruff  wir  das  ein- 
hcllcklichcn  an  die  ende,  da  das  billich  sie;  dann  wir  meynen  uns  zu  sw8r 
sin  darumb  ze  erkennen.  Des  alles  zu  worem  urkündc  habe  ich  obgenanter 
Hanns  Knüttel  der  gemeine  min  ingesigel  für  mich  und  die  obgenanten 
zusatzlüte  von  irer  begerung  wegen,  doch  mir  und  minen  erben  äne  schaden,  30 
gehenckt  an  disen  brieff;  des  und  alles  w'as  diser  brieff  wiset  wir  die  ob- 
genanten zusatzlüte  in  worheit  under  des  gemeinen  ingesigel  also  bekennen 
ergangen  und  bcschShcn  sin.  Der  zwene  glich  sint  an  den  Worten  und  yege- 
licher  parthie  einer  gegeben  uff  möntag  nach  dem  heiligen  unsers  herren 
Christi  uffart  tage  nach  siner  gebürte  viertzehenhundert  fünfftzig  und  viere  järc  35 

420.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  bestellen  dm  Dietrich 
von  Wesel  zum  Sladtarzt  auf  5 Jahre.  — 1454  Juni  t6. 

Concept  Urkundenbuch  III  89. 

Wir  Bernhart  von  Ratpcrg  rittcr  burgermeister  und  der  rate  zu  Basel 
bekennen  mit  disem  briefe,  dz  wir  den  wolgclertcn  meister  Dietrichen  von  40 
Wesel  lerer  in  der  arcznye  zu  unser  stat  arezt  bestclt  und  gedinget  hand 
funff  jare  die  nehsten  nach  datum  dis  briefcs  nachcynandcr  volgende  by 
uns  ze  sinde,  onc  absagen  uff  bede  sitc,  und  sin  kunst  mcnglichcm,  wer  des 


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529 


an  in  begeret,  mit  ze  teilende,  doch  im  sinen  bescheidenen  lone  Vorbehalten. 
Und  soilent  wir  im  jerlich  zc  solde  geben  xxx  guter  Rinischer  gülden  und 
dazu  aller  ungelten  sturen  und  beschwcrungcn  die  zyt  usz  fry  und  ledig 
laszen.  Des  zu  urkunde  hand  wir  im  discn  brieff  mit  unser  stette  secrett 
6 anhangendem  ingesigcl  versigelt  geben  uff  sunncntag  trinitatis  anno  etc.  Liiij“. 

421.  Vgl.  rt  JI I.  — 1454  Juni  26. 

422.  Peter  Reich  von  Reichenstein  Edelknecht  verkauft  dem 
Hanns  Wunderlich  dem  wirt  zera  Roszgarten,  Bürger  von  Basel \ um 
fo  Gulden  eine  Matte,  genannt  der  Rychen  matt,  gelegen  im  Banne 

10  von  Klein  Hüningen  an  der  Wysen,  stosset  cinhalb  an  der  von  Bcrenfels 
matten,  anderhalb  an  der  rfiten  matten  und  och  an  der  Eilenden  Herberg 
holcz  ze  Basel  und  zinset  von  eygenschafft  wegen  der  Stadt  14  Schilling 
Städler  jährlich  auf  St  Martin.  — 1454  Juni  28. 

Original  Elenden  Herberge  Urk.  rf  56. 

15  Siegel  fehlt. 

423.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  gewähren  fünf  ge- 
nannten Färbern  Vergünstigungen  zur  Niederlassung  in  Basel. 

— 14S4  Juni  28. 

Concept  Urkundenbuch  III  122.  Überschrift  Weber. 

20  Wir  der  Bürgermeister  und  der  rate  zu  Basel  tund  kunt  menglich : Als 
die  erbern  Marx  von  Diesscn  und  Hennslin  Remynger,  bede  von  Horwcn, 
in  naraen  ir  selbs  und  ouch  Hannsen  Mathys,  Peter  Groszhannscn  und  Paule 
Wollschlahers,  alle  von  Horwen,  vor  unsern  erbern  ratsbotten,  so  wir  in 
unserm  namen  sunderlich  harzü  geordenet  haben,  geredt  und  anbracht  hand, 
25  wie  sy  denn  willen  hetten  in  unser  statt  Basel  ze  wonen  und  ir  gewerbe 
darinn  zetriben,  und  da  by  an  uns  begert  und  vorderung  gesucht,  solichs 
anbringens  und  begerunge  wir  inen  in  nachgeschribcner  wise  gewilliget  und 
geredt  haben  ettwas  vorteilen  ze  tfinde  in  den  Worten  als  hie  nach  stat : 
Zcm  ersten,  wenn  die  obgenanten  funff  in  unser  statt  sich  nider  gelassen, 
30  das  wir  inen  denn  das  burgrecht  by  uns  schengken  und  geben  wollen.  Item 

das  [wir]  sy  eyn  gantz  jar  von  dem,  als  sy  sich  also  nidergelaszen  habent, 

Wachens  hütens  und  reisens  lidig  zalen  und  deshalb  unbekumbert  laszen 
wellen  t,  es  were  denn  das  wir  im  selben  jarc  mit  unser  baner  uszzichen 
wurden,  alsdcnn  soilent  sy  als  ander  unser  burger  uszziehen  und  tun,  als 
35  sich  denn  gebürt  und  inen  wol  im  besten  zc  gctrüwendc  ist.  Item  sy  soilent 
ouch  von  herbst  nechstkunfftig  ze  zalen  drü  gantzc  jar  die  ncchsten  nach 
einander  kunfftig  der  margzale  unsern  sture  und  des  nüwen  winungclts  ouch 
fry  und  ledig  sin.  So  denn  so  wollen  wir  inen  bestellen  und  zfirüsten  eyn 
hus  und  eynen  kessel,  darinn  sy  dz  irc,  des  sy  notdurfftig  sint,  geverben 

40  mögen,  doch  also  das  sy  davon  die  zins  bezalcn  soilent,  als  man  denn  des 

l'rkaadenbucb  der  Stadt  Datei . VII,  Q"l 


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530 


huscs  bekomen  wirt.  Item  und  zu  Ictst  so  söllcnt  wir  inen  laszen  in  unserm 
costen  die  walcken  und  die  ramen,  ob  ützit  daran  gebreste,  zörusten  und 
bereiten  noch  notdurfft,  doch  in  den  Worten  das  sy  ouch  da  von  geben 
sollcnt  cyn  bescheiden  gelt,  als  denn  dz  billich  ist,  ungevarlich.  Und 

discr  beredung  sint  zwen  glich  zedcl  geschriben  und  mit  unser  stettc  secrete  5 
ingcsigel  inwendig  besigclt,  der  einen  wir  den  vorgenanten  Marxen  von 
Diessen  und  Hcnnslin  Reminger  geben  uff  eyn  anbringen  zu  andern  iren 
gesellen,  und  den  andern  wir  uns  sclbs  behalten  haben,  uff  sant  Peter  und 
sant  Paulus  abend  der  heiligen  zwölffbotten  anno  domini  MCCCCLiiij0. 

424.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  dem  Jacob  10 

Wurmscr  Bürger  von  Strassburg  ioo  Gulden  jährlichen  Zinses  von 
den  Stadtgütern  um  2joo  Gulden.  — 1454  Juli  zj. 

Original  St.Urk.  tf  1542. 

Siegel  fehlen. 

425.  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel  verkaufen  an  Hanns  15 

Byderman  Ratsgesellen  lg  Gulden  jährlichen  Zinses  von  den  Stadt- 
gütern um  300  Gulden.  — 1454  September  6. 

Original  St.  Urk.  tf  IS44-  — In  VBO  von  1510  Oktober  17,  zusammen 

mit  >t  rij  und  ausgestellt  wie  dieses  St.Urk.  «*  2659  und  Bisctiöfl. 

Archiv  Urk.  «”  20 

426.  Bischof  Arnold  von  Basel  und  Peter  von  Mörsbcrg 
schlichten  im  Namen  Erzherzog  Albrechts  von  Österreich  zwischen 
der  Stadt  Basel  und  Adam  von  Ansoltsheim. 

— 14S4  September  11. 

Original  St.Urk.  tf  154g-  25 

Siegel  des  Bischofs,  des  P.  von  M.,  Secretsiegel  Basels  und  Siegel  des 

A.  von  A.  hängen. 

Wir  Arnold  von  gottes  genaden  bischof  ze  Basel  und  ich  Peter  von 
Morsperg  ritter,  des  durchluchtigen  hochgcbornen  fürsten  und  herren  herezog 
Albrechten  erezherezogen  ze  Österrich  etc.  mins  gnedigen  herren  in  Eisess  30 
Suntgöw  und  Brisgow  landtvogt,  tünd  kund  mit  disem  brief:  Als  der  streng 
her  Adam  von  Ansolczheim  ritter  mit  dem  wolgebornen  herren  Johannscn 
grafen  ze  Friburg  und  Nüwcmburg,  herrn  ze  Zschanitcn,  in  kriegen  und 
vyentschafft  stät  und  die  statt  Basel  darin  begriffen  und  gezogen,  därumb 
der  genant  unser  gnädiger  herr  von  Österrich  etc.  uff  mentag  nächst  ver-  35 
gangen  einen  tag  gen  Walczhüt  gescczt  hatt,  dasclbs  wir  bed  mit  andern 
sinen  riten,  ouch  der  genant  herr  graf  Johanns  und  der  statt  Basel  erber 
rätsbotten  und  herr  Adam  von  Ansolczheim  persönlich  gewesen  sint  und 
die  vyentschafft  zwüschen  der  statt  Basel  und  herr  Adam  durch  den  selben 


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unscrn  gnädigen  hcrren  von  Österrich  etc.  gancz  abgetön  und  hingclcit  ist, 
und  uns  bedcn  empfolen  hat  sälichs  zwischen  der  statt  Basel  und  hcrrn 
Adam  in  sinem  namcn  und  von  sinen  wegen  hie  ze  Basel  ze  beschliessen : 
also  sint  wir  und  herr  Adam  uff  hutt  hie  ze  Bttsel  persönlich  gewesen  und 
5 haben  die  Sachen  von  empfelhniss  wegen  des  genanten  unsers  gnädigen 
herren  von  Österrich  etc.  also  beschlossen,  nach  dem  das  sincr  genaden 
meynung  ist,  das  die  vyentschafft  zwiischen  der  statt  Basel  und  allen  den  iren, 
öch  herr  Adam  von  Ansolczheim  und  allen  den  sinen  und  sinen  hcllfcrn,  hellfers 
hellfern  und  wer  sinenthalp  in  diser  sach  gegen  der  statt  Basel  verdacht 
10  und  gewandt  ist,  darin  herr  Adam  die  statt  Basel  als  obstät  begriffen  und 
gezogen  hatt,  gancz  und  gar  abgetön  und  abgcstelt  sin  und  sy  bed  teil  und 
die  iren  obgenant  hinfür  deshalp  einander  nit  bekumbern  nach  anlangcn 
söllcn,  ouch  her  Adam  hinnenfür,  die  wile  der  krieg  und  die  vyentschafft 
zwiischen  graf  Johannsen  von  Friburg  und  im  wäret,  in  und  zwiischen  disen 
15  nachgenempten  kreissen  und  zilen  geschibs  umb  uff  niemand  halten,  niemand 
angriffen  nidenverfen  nach  schedigen  und  ouch  das  niemand  cmpfclhen  nach 
zetund  heissen  nach  schaffen  sol  dheins  wegs,  nämlich  zwiischen  Basel  und 
Liestal  und  in  allen  und  yeglichen  der  statt  Basel  ämptern  und  gebieten 
und  von  Liestal  herab  bis  an  die  Birsz  und  da  dannen  bis  gen  Miinichen- 
20  stein,  von  Miinichenstcin  den  berg  über  bis  gen  Alinschwilr,  von  Alinschwiler 
bis  Hägenhein,  von  Hägenhein  bis  gen  Häsingen,  von  Häsingen  bis  an  die 
Hart,  von  der  Hart  über  den  Rin  bis  zu  dem  veltsiechenhus,  das  uff  dem 
Rin  stät,  da  dannen  bis  an  den  berg  gen  Haltingen,  von  1 laltingen  gen  Wyl, 
von  Wyl  gen  Richen  und  von  Riehen  bis  an  das  Horn.  Und  sol  sölichs, 
25  wie  das  davor  underschciden  und  beschlossen  ist,  von  beden  teilen  redlich 
uffrechtlich  und  fromklich  gehalten  und  dawider  dheins  wegs  heimlich  nach 
offenlich  getön  werden.  Däruff  her  Adam  die  gefangen,  so  er  in  gcfänckniss 
hat  der  statt  Hasel  zügehorend,  mit  gcwonlicher  urfecht  und  bczalung  zim- 
lichs  und  beschcidcnlichs  aezes  lidig  lassen  sol,  all  gevärd  hicrinn  ussge- 
30  scheiden.  Des  ze  warem  stätem  urkund  hant  wir  bischof  Arnold  unser 
insigcl  tun  henken  und  ich  Peter  von  Morsperg  ritter  landtvogt  etc.  min 
eigen  insigel  gehenkt  offenlich  an  disen  brief.  Darczii  ze  nach  racrer  Sicher- 
heit hant  wir  Hanns  von  [''lachsland  ritter  burgermcistcr  und  der  rät  der 
statt  Basel  unserr  statt  sccret  insigel  lassen  henken  und  ich  Adam  von 
35  Ansolczheim  ritter  min  eigen  insigel  öch  gehenkt  an  disen  brief,  der  zwen 
gelich  gemachct  sint  und  yettwederm  teil  einer  geben  ist  an  mittwoch  vor 
des  heiligen  cruczcs  tag  ze  herbst  nach  Cristus  geburd  tusend  vierhundert 
funfftzig  und  in  dem  vierden  jöre. 

427.  Konrad  Mönch  von  Mönchenstein  gelobt  der  Stadt  Basel 
40  sechs  Jahre  lang  unter  angegebenen  Bedingungen  als  Hauplmann 
zu  dienen.  — ’löt  September  zj. 

Original  St.  Urb.  >t  1546. 

Sein  Siegel  hängt. 


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532 


Ich  Cönrat  Münch  von  Munchcnstein  bekenne  offcnlich  und  tön  kunt 
mengklichcm  mit  disern  briefe:  Als  die  strengen  fürsiclitigen  wisen  burger- 
meister und  rate  der  statt  Basel  myn  lieben  herren  mich  zu  irem  houptman 
und  diener  sechs  jare  nach  datum  disz  briefcs  nechst  nacheynander  körnende 
bestellet  und  empfangen  hand  umb  sölichen  solde  und  mit  denen  gedingen,  5 
als  harnach  eigentlicher  bcstymmet  ist,  dz  ich  inen  getrüwlich  und  erberiieh 
ze  dienende  gelobt  und  ouch  die  ordenunge,  so  harnach  geschriben  stat 
unverbrochenlich  ze  halten  liplich  zu  got  und  den  heiligen  mit  uffgehebten 
vingern  und  gelertcn  Worten  gcschworn  habe.  Zem  ersten,  dz  ich  dem 
burgermeister,  dem  rate  und  den  bürgern  gcmcinlich  der  statt  Basel  die  oh-  10 
genanten  sechs  jare  usz,  als  ich  denn  bcstelt  byn,  getrüwlich  dienen  sol  mit 
funff  pferden,  dryen  redelichen  knechten  und  eynem  knaben,  wol  bereit  und 
mit  myner  eigener  habe  gerüstet;  und  was  mir  empholhcn  wirt,  dz  ich  das 
tun  und  werben  sol  nach  minem  besten  vermögen,  der  statt  Basel  vigende 
an  übe  und  güte  ze  schedigen,  so  ich  yemer  strenglichest  kan  oder  mag,  15 
ouch  selbs  getrüwlich  und  ernstlich  uffsetze  zu  erdenken  uff  alle  die,  so  der 
statt  Basel  vigende  nu  ze  ziten  sind  oder  harnach  werdent,  alle  diewile  ich 
ir  diener  bin  und  uff  alle  die,  so  der  stat  Basel  burger  oder  die  iren  sche- 
digent  oder  inen  unrecht  tund  heimlich  oder  offenlich,  wie  sich  das  füget, 
dz  ich  die  ouch  schedigen  und  angriffen  sol  und  wil,  so  ich  strenglichest  20 
kan  und  mag;  der  statt  Basel  und  der  iren  nutz  und  crc  ze  werben  und 
iren  schaden  ze  wenden  getrüwlich  und  one  alle  geverde.  Und  umb  sölichen 
minen  dienst  sol  und  wil  man  mir  geben  zer  wuchcn  uff  eyn  pferd  und 
knccht  ein  1b.  und  drye  Schilling  Baseler  pfenninge.  Ouch  sol  man  mir  mine 
pferde  und  habe  mustern  und  stymmen  und  da  vor  versprechen.  Ich  sol  25 
ouch  mine  gestimmete  pferde  one  der  obgenanten  miner  herren  oder  deren, 
so  darüber  von  inen  geseezt  und  geordnet  sind  oder  werden,  wissen  und 
willen  nit  verkouffen  noch  der  abekomen  in  deheinerley  wege.  Ritte  ich  ouch 
ungestymte  pferde  one  urloub  und  ungeheissen,  giengent  mir  die  abe,  dorumb 
sollte  man  mir  nützit  phlichtig  noch  verbunden  sin  ze  tundc  noch  ze  geben.  30 
Wenne  ouch  mir  oder  minen  knechten  eyn  pferd  oder  me  in  der  statt  Basel 
dienste  abgat,  das  oder  die  sol  oder  sollent  mir  vergolten  werden,  nachdem 
denn  die  oder  das  gestymmet  sint  oder  ist.  Ich  sol  ouch  keyn  miner 
pferden,  so  ich  meynen  wolle  das  bresthafft  were,  ubergeben  noch  in  den 
marstall  stellen,  sy  syend  denn  vorhin  durch  die,  so  darüber  gesetzt  sind,  35 
besehen  und  geheissen  ubergeben;  denn  die  wilc  eyn  pferd  uffrecht  und 
one  merglich  gebresten  ist,  die  es  zu  riten  gantz  unnütz  machent,  der  es 
nit  genert  werden  mag,  so  sol  man  das  nit  verbunden  sin  zu  bezalen  noch 
umb  sölich  gebresten  mit  mir  pflichtig  sin  zu  überkomen.  Giengent  mir  ouch 
mine  pferde  abe,  so  ich  nit  in  der  obgenanten  statt  Basel  dienste  were,  40 
oder  ob  ich  mütwilliglich  yergenthin  ritte  one  der  röten  oder  der  iren  ge- 
heisz,  so  sol  man  mir  ouch  nützit  dafür  zegeben  verbunden  sin.  Wenne 
ouch  mir  oder  minen  knechten  eyn  pferd  abegat  oder  ze  riten  unnütz  wirt, 
so  sol  man  mir,  alle  die  wile  ich  kein  ander  pferd  an  des  abegangen  oder 
unnützen  stat  habe,  nit  me  denn  halben  sold  uff  sölich  pferd  zegeben  ver-  45 


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bundcn  sin.  Was  gefangen  euch  ich  in  der  stat  dienstc  vahe,  die  recht- 
schuldig und  der  statt  vigend  sint,  soll  und  wil  ich  den  riten  antwurten ; 
doch  sol  die  habe,  so  by  inen  funden  wirt,  zu  vorusz  myn  und  der  gesellen 
sin,  so  daby  gewesen  sint.  Funde  es  sich  aber,  dz  die  rüte  zu  Basel  be- 
5 duchte,  dz  sy  zu  solichen  gefangenen  nit  recht  hettent,  sunder  die  wider 
ledig  zaltent,  so  sol  ich  inen  die  habe  ouch  widerkeren  und  volgen  laszen. 
Ritte  ich  ouch  mit  urloub  yergenthin  in  mynselbs  Sachen,  alle  diewile  ich 
denn  usz  bin,  sol  man  mir  ouch  keynen  solt  schuldig  sin  zegeben.  Wenn 
ouch  ich  nach  uszgangc  der  obgenanten  sechs  jaren  von  mynem  dienste 
10  körnen  und  stan  wurde,  werc  denn  Sache  das  die  obgenant  statt  Basel  mit 
ycmand  zu  kriege  und  vigentschafft  körnen  werc,  so  sol  ich  doch,  alle  diewile 
derselbe  krieg  weret,  wider  die  statt  Basel  noch  ir  helffer  oder  helffers 
helffer  nit  tun  in  deheinerley  wise.  Werc  ouch  Sache  dz  ich  in  zyt  mins 
dienstes  gefangen  wurde,  so  sol  die  statt  Basel  kein  richtungc  uffnemen,  ich 
15  syc  denn  ouch  darinnc  begriffen.  Sy  sollent  aber  mir  weder  kosten  noch 
schaden  von  solicher  gefangcnschafft  wegen  nit  verbunden  noch  schuldig  sin 
abe  ze  tragen.  Und  alsdcnn  in  zyt  der  gefangcnschafft,  wenn  mir  tag  und 
zyt  geben  wirt,  soll  man  mir  nit  me  denn  halben  sold  ze  geben  schuldig 
sin.  Were  ouch  dz  ich  in  zyt  mins  dienstes  liblosz  getan  wurde,  da  gott 
20  alczyt  vorsin  welle,  davon  sol  man  mir  noch  minen  erben  nützit  ze  tümle 
verbunden  sin  anders  denn  minen  harnesch  und  pferde,  die  mir  als  obstat 
gestimmet  sint  und  ich  verloren  hette.  Ob  ouch  ich  yemer  dheynerley  an- 
sprache  hette  oder  gewunne  in  zyt  mins  dienstes  oder  ouch  nach  der  zyt 
myns  dienstes  an  hurgermeyster  und  rate  der  statt  Basel  oder  yemand  der 
25  iren  in  sunders,  warumbc  das  were  und  wie  sich  das  fügte,  umb  Sachen, 
die  sich  in  zyt  myns  dienstes  gemacht  hettent,  darumbc  sol  und  wil  ich 
recht  geben  und  nemen  besunder  gegen  den  obgenanten  burgermeistcr  und 
rate  oder  gemeiner  statt  Basel  vor  dem  official  zu  Basel  und  gegen  der 
statt  Basel  burger  und  den  iren  vor  den  selben  burgermeister  und  rate  oder 
30  irem  schullhcszcn  und  stabe,  und  nyenan  anderwa;  und  was  urteyl  und  recht 
dasclbs  in  den  Sachen  geben  wirt,  da  by  sol  das  bliben  und  dem  onc  alles 
appellieren  oder  furer  ziechen  erberlich  und  uffrechtiglichen  nachgangcn 
werden,  alle  geverde  und  argeiist  harinnc  gcntzlich  vermitten  und  hindan- 
gesetzt.  Des  alles  zu  warem  urkunde  habe  ich  min  eygen  ingesigel  offen- 
35  lieh  gehengkt  an  disen  brieff,  der  geben  ist  uff  mentag  nach  sant  Matheus 
des  heiligen  zwölffbottcn  und  ewangelisten  tag  in  dem  jare  als  man  zalte 
nach  Christi  unsers  lieben  herren  gebürt  vierzehenhundert  funfftzig  und 
vier  jare. 

428.  Jacob  von  Wangen  genant  Dreyger  under  den  bechern  zu  Basel 
40  gesessen  als  Vormund  stattet  Kathcrinc  Wiczin  wilent  meister  Conrat 
Witzen  des  malers,  Urselin  desselben  Jacobs  swester  seligen  dochter,  die  in 
das  Steinenkloster  aufgenommen  wird,  mit  jährlich  20  Gulden  Zins, 
davon  12  Gulden  von  Bürgermeister  und  Rat  von  Basel,  aus.  Vor 
dem  Official.  — 1454  Oktober  /. 


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Original  Mar.  Magd.  Urk.  nt  605. 

Hängendes  Siegel  des  Officials. 

429.  Genannte  Boten  von  Neuenburg  i.  B.  treffen  Anord- 
nungen zur  Bekräftigung  und  Ergänzung  des  früheren  Vertrages 
zwischen  den  Schiffleulen  von  Basel  und  Breisach  (nt  255).  5 

— JjS-f  November  22. 

Original  Schiffleuten  Urk.  nt  10. 

Siegel  fehlt. 

Wir  Caspar  von  Nüwcnfcils  Bürgermeister,  Conrat  Häsing  altburgcr- 
mcister,  Ludwig  Sigclman  und  Hanns  Here,  alle  rätszbotten,  ouch  von  10 
emphelhnissc  und  gchcissc  wegen  der  ersammen  wisen  burgermeister  und 
rats  der  statt  ze  Nüwcmburg  im  Briszgöwe,  die  uns  hartzü  also  gesetzt  und 
geordenet  hant,  und  in  irem  nammen,  thünd  kunt  menglichem  und  bekennen 
mit  disem  brieff : Als  da  har  in  vergangenen  ziten  mänygerley  spenne  und 
misshcllungc  ufferstanden  und  gewesen  sint  zwüschcnt  der  ersammen  und  wisen  15 
der  stetten  von  Basel  und  Brisach  schiffluten  sölichcr  stierlüten  Ionen  und 
des  geferts  halb  des  Rincs  von  Basel  für  Brisach  abe  untz  gen  Sträszburg 
etc.,  desszhalb  nü  vormals  ein  gütlicher  ubertrag  zwüschcnt  inen  durch  den 
wolgcborncn  herren  graff  Hannsen  von  Tierstein  herre  zu  Pfeffingen,  den 
würdigen  herrn  Bcrtholde  Stähclcn  commendür  ze  h'riburg  sant  Johanns  -20 
Ordens,  den  edlen  herrn  Jacoben  herren  zu  Stouffcn  etc,  die  strengen  herren 
Hannsen  Münch  von  Landszkron  und  herrn  Fridcrichcn  vom  Huse  rittere, 
alle  vollmächtige  statthaltere  und  anwflte  des  durchlüchtigcn  hochgebornen 
fürsten  und  herren  herrn  Albrcchtcn  ertzhertzogen  ze  Österrich  etc.  unsers 
gnädigen  herren,  mit  ettlichcn  andern  sinen  fürstlichen  gnaden  iren  mitt-  25 
anwälten  etc.  getroffen  und  gemacht  worden  ist  noch  lut  desselben  Übertrags 
darüber  begriffen,  in  sölichcm  übertrag  aber  bedc  parthien  in  ettlichen 
puncten  und  articolcn  ettwas  misshellig  und  zweyträchtig,  sunder  sy  meinen, 
das  die  nit  luter  geklärt  sint,  und  die  parthien  sidhar  sich  ettwas  gegen- 
einander haben  Übergriffen;  darumb  wir  obgenanten  rätszbotten  bede  parthien  30 
verhört  und  darin  geredt  haben,  also  das  der  obgemelt  übertrag  von  den 
egedachten  unsern  gnädigen  herren  bcschähcn  by  allen  punctcn  und  articolcn 
von  beden  parthen  gehalten  würden  sol,  wie  der  davon  innhaltet  ungevor- 
lich.  Wann  aber  bitzhar  der  bilger  und  brüder  schiffen  halb,  so  in  den 
Ache  und  Einsidlcr  verten  oder  usscrthalb  den  selben  verton  ze  Basel  mit  35 
drien  stürlappen  ussgevertiget  würden,  ettlich  misshetle  entsprungen  und 
desshalb  in  dem  vorgenanten  übertrag  kein  punkten  und  artickcl  nit  be- 
griffen gewüsen  sint,  da  aber  wir  mit  gemelten  beder  parthen  wissen  und 
willen  gütlichen  berüdt  und  vertidinget  haben,  das  nü  hinfür  alle  die  brüder 
oder  bilger  schiff,  die  ze  Basel  in  den  Ache  oder  Einsidler  verten  mit  drien  40 
stürlappen  ussgevertiget  würden  und  gän  Brisach  kommen,  der  von  Basel 
zwen  stierman  abstän  und  der  von  Brisach  zwen  stierman  uffstan,  da  sollen 
die  schiffherren  von  Basel  dem  stierman  von  Brisach  drie  guldin  und  dem 


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bapportman  von  Brisach  bitz  Ran  Sträszburg  zwen  guldin  ze  Ion  geben  und 
damitte  die  lute  zollen  und  fürer  nit  beswert  werden,  als  der  übertrag  inn- 
haltet.  Was  aber  usserthalb  den  obgcschribcn  Ach  und  Einsidlcr  verten 
durch  das  gantz  jorc  ungevorlich  brüdcr  oder  bilger  schiff  zc  Basel  mit  drien 
5 stürlappen  ussgevertigct  würden  für  Brisach  den  Rin  abe  ze  farcn,  dä  söllent 
aber  der  von  Basel  stierlüte  zwen  abstän  und  der  von  Brisach  stierlütcn 
zwen  uffgestelt  werden;  dä  sol  der  von  Basel  schiffhcrrc  dem  stierman  von 
Brisach  einen  guldin  und  dem  bapportman  zwöilff  plaphart  ze  län  geben  und 
dämittc  die  lüte  zollen  und  fürer  nit  beswfirt  wfirden,  als  das  denn  der  ob- 

10  genant  übertrag  innchaltet  Und  was  koufflüte  ouch  oben  hcrabc  ir  eygener 

schiff  gän  Basel  bringen  und  daruff  stierlüte  ze  Basel  nfimen,  die  selben 
stierlüte  von  Basel  sollen  ze  Brisach  abstän  und  den  obgenanten  koufflüten 
ze  Brisach  ander  stierlüte  uffstcllt  wfirden.  Obe  aber  sülich  koufflüte  der 
von  Basel  schifflüten  sölich  gefert  zu  kouffende  geben  und  sölicher  kouff 
15  nit  mit  uffsatzz  noch  gevfirden  fürgenommen  würde  und  die  selben  schifflütc 
von  Basel  das  mit  irem  glouben  behalten  möchten,  so  sollen  inen  ze  Brisach 
stierlüte  zu  geben  wfirden  noch  lut  des  vorgemachten  Übertrags  ungevorlich. 
Alsdenn  in  dem  vorgedächten  übertrag  emäls  gemacht  luter  begriffen  ist, 
obe  die  lüste  von  lüten  oder  gut  in  den  schiffen,  so  von  Basel  den  Rin  abe 

20  faren  würden,  so  ring  wfiren,  das  die  fertiger  ze  Brisach  nit  götlich  noch 

billich  sin  bedunckcn  wolte,  das  man  dem  stierman  von  Brisach  einen  guldin 
dävon  ze  lone  geben  solte,  so  sollen  die  selben  vertiger  dem  bedochten 
stierman  heissen  lanen  under  einem  guldin,  als  sy  denn  göttlich  und  billich 
sin  bcdunckt:  ist  beredt,  das  es  by  dem  selben  artickcl  desshalbcn  bestän 
25  und  bliben,  sunder  die  von  Brisach  durch  ir  vertiger  ires  räts  bestellen,  das 
sölichs  durch  sy  angesfihen  und  versorgt  wfirden  solle.  Und  obe  heruff 
cynychertcil  meyndt,  das  in  der  ander  übernossen  oder  ime  des  sinen  ützit 
Vorbehalten  hette,  das  sol  hinfür  alles  hin  und  abe  sin.  Und  söllent  dämitte 
ouch  bedeteil  hinnanfür  den  vorgänden  und  disen  übertrag  trüwlichen  halten 
30  und  vollefürcn  noch  innhalt  derselben  übertrfige  ungevorlich.  Und  harüber 
zu  einem  woren  urkündc  so  haben  wir  obgenanten  ratszbotlen  sölich  betrag- 
nisse  den  obgedächtcn  unsern  horren  burgermeister  und  rate  ze  Nüwemburg 
fürgetragen  und  sy  dämittc  gebetten,  das  sy  ir  statt  Nüwemburg  secrett 
insigel  haben  getan  hencken  an  disen  überträg,  der  zwen  glich  gemacht  und 
35  ycttwfiderer  parthien  von  irer  begfirung  einer  gegeben  ist  uff  freitag  vor 
sanct  Katherinen  tage  der  heiligen  jungfrowen  näch  Crists  gebürte  viertzehen- 
hundert fünfftzig  und  vier  järe. 

430.  Konrad  von  Bärenfels  Ritter  verkauft  dem  Hans  Wun- 
derlich genant  zem  Schiffe  dem  wirt  zu  dem  Roszgarten,  Bürger  von 
40  Basel,  um  86  Gulden  ein  matten  mit  ir  wyte  lenge  und  breite,  och  das 
klein  mcttlin  und  die  agkerc  hie  diszhalb  dem  wasscr  gelegen  mit  dem 

holcze  und  allen  rechten  und  zügehorungen,  so von  alter  har  genant 

ist  der  von  Arbcrg  matt  und  gelegen  in  dem  banne  ze  Minrcn  Basel  nebent 
der  rfiten  matten  ze  Basel  ze  einer  siten  und  Peter  Kung  des  rebmans 


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536 


matten  zer  andern  siten  — — zinset  von  eygenschafft  wegen  der  Stadl 
16  Schillinge  und  j,  Pfund  Pfeffer  jährlich  auf  St.  Martin. 
Martin  Berner  S/adtschrcibcr  von  Klein  Basel  als  Zinsmeister  der 
Stadt  erklärt  seine  Einwilligung  zu  diesem  Verkaufe  (auf  dem  Bug 
der  Urkunde j.  — 1454  Dezember  16.  5 

Original  Elenden  Herberge  Urk.  «*  57, 

Hängendes  Siegel  des  K.  von  B. 

431.  Bürgermeister  sind  Rat  von  Basel  verkaufen  an  Propst 
Dekati  und  Capilcl  von  Jung  St.  Peter  in  Strassburg  2ji  Gulden 
jährlichen  Zinses  von  den  Stadtgütern  um  6006  Gulden.  10 

— 1454  Dezember  23. 

Original  St. Urk.  ne  1547. 

Siegel  fehlen. 


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VERZEICHNIS  DER  ABGEKÜRZT  CITIERTEN  HANDSCHRIFTEN. 


BezirksA.  = Bezirksarchiv. 


GLA.  • Generallandcsarchiv. 


Colm.  Rieht.  = Colmarer  Richtung,  — Blätter 
Papier  in  Folio,  ehemals  durchschnUrt  und 
besiegelt,  heute  in  4 Bände  gebunden,  das 
notarielle  Register  der  schiedsgerichtlichen  Ver- 
handlungen zu  Colmar  im  Jahre  14-16. 

Geh.  Reg,  = Geheime  Registratur. 


GrWB.  *=  Grosses  Wcisses  Buch. 
StA.  = Staatsarchiv. 

StadtA.  =2  Stadtarchiv. 

StX’rk.  = Städtische  Urkunden. 


VERZEICHNIS  DER  CITIERTEN  DRUCKE. 


Abschiede.  Amtliche  Sammlung  der  altern  eid- 
genössischen Abschiede.  herausg.  auf  Anordnung 
der  Bundesbehörden.  Basel,  Bern,  Brugg,  Ein- 
stcdeln.  Frauenfeld,  Luzern.  Zürich.  1889  bis 
1886,  8 Teile  in  28  Bänden. 

Albrecht  Mittheilungen  zur  Geschichte  der 
ReichsmUnzstätten  zu  Frankfurt  am  Mayn, 
Nßrdlingen  und  Basel,  in  dem  zweiten  Viertel 
des  fünfzehnten  Jahrhunderts,  insbesondere 
während  ihrer  Verwaltung  unter  Conrad  von 
Weinsberg,  dem  Reichs-Erbkämmerer.  Mit 
Urkunden.  Heilbronn  1885. 

Archive*  de  la  Soci£t<  d’histoire  du  canton  de 
Fribourg.  4 Bände,  Fribourg  1850 — 1888. 

Basler  Chroniken,  herausg.  von  der  Histo- 
rischen Gesellschaft  in  Basel.  5 Bände,  Leipzig 

1872 — 1896. 

Beaucourt  Histoirc  de  Charles  VII.  6 Bände, 

Paris  1881—1891. 

Boos  Urkundenbuch  der  Landschaft  Basel. 
Basel  1881. 

Bruckner  Versuch  einer  Beschreibung  histo- 
rischer und  natürlicher  Merkwürdigkeiten 
der  Landschaft  Basel.  28  Stücke,  Basel  1748 
- 1768. 

Uricundcitbuch  der  Stadt  Basel.  VII. 


Chmel  Materialien  zur  österreichischen  Ge- 
schichte. 2 Bände,  Wien  1887 — 1840- 

Chmel  Regesten.  Regesta  chronologica-diplo- 
matica  Friderici  III.  Romanorum  imperatoris. 
Wien  1859. 

Chronique  de  Mathieu  d'Escouchy.  Nou- 
velle  Edition  . . publice  . . pour  la  Soci^te  de 
l'histoire  de  France  par  G du  Fresne  de  Beau- 
court.  3 Bände,  Paris  1863—1864. 

Dumont  Corps  universel  diplomatique  du 
droit  des  gens.  8 Bände,  Amsterdam  und 
La  Haye  1726—1731. 

Fest  buch  zur  Eröffnung  des  historischen 
Museums  Basel  1894. 

FUrstenbcrgisches  Urkundenbuch.  7 Bände, 
Tübingen  1877—1891. 

Gen  gl  er  Codex  juris  municipalis  Germanix 
medii  sevi.  Erlangen  1863. 

Georgisch  Regesta  chronoiogico-diplomatica. 
4 Bände,  Francofurti  et  Lipsix,  dann  Halse 
Magdeb.  1740  1714. 

Heu  sie  r Verfassungsgeschichte  der  Stadt  Basel 
im  Mittelalter.  Basel  1860. 

68 


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Hug  Rhetorica  und  Formulare,  tcutsch,  der- 
gleichen nie  gesehen  ist  . . . Tübingen  1548 
(auch  1528,  1537,  1560)i. 

Kopp  Geschichtsblätter  aus  der  Schwei* 
2 Bände,  Luzern  1854  und  1856. 

Leonard  Rccuei!  des  traitls  de  paix,  de  trive, 
de  neutralite,  de  confldlration.  d'alliance  et 
de  commerce  faits  par  les  rois  de  France  avec 
tous  les  princes  et  potentat«  de  l'Europe  et 
autres  depuis  pres  de  trois  siecles.  6 Bände, 
Paris  1633. 

Lichnowsky  Geschichte  des  Hauses  Habs- 
burg. 8 Teile,  Wien  18:16  - 1844. 

LUnig  Das  Tcutsche  Reichsarchiv.  27  Bände, 
Leipzig  1713 — 1722. 

Mansi  Sacrorum  Conciliorum  nova  et  amplissima 
collectio.  31  Bände,  Florentüc,  Venetiis  1759 
—1798. 

Mossmann  Cartulairc  de  Mulhouse.  6 Bande, 
Colmar  1888-1880. 

Müller  Des  heiligen  Römischen  ReichsTeutscher 
Nation  Reich  stagstheatrum,  wie  selbige« 
unter  Kcyscr  Friedrichs  V.  allerhöchsten  Re- 
gierung von  1440  bis  1493  gestanden.  Jena 
1713. 


I Nicolay  De  Argentincnsium  in  Rheno  navi- 
gatione.  Argentorati  1760. 

| Ochs  Geschichte  der  Stadt  und  Landschaft 
| Basel.  8 Bände,  Berlin  und  Leipzig  1786. 

| dann  Basel  1819—1822. 

Raynaldi  Annalcs  Ecclesiastici  ab  anno  1198, 
uhi  card.  Baronius  desinit  12  Bände,  Ronue  . . . 

Rott  lnventaire  Sommaire  des  documents 
relatif«  h l'histoire  de  Sutsse  conserv^s  dan» 
les  archive«  et  bihliotheques  de  Paris.  5 Bände, 
Berne  1882-1894. 

Schöpflin  Alsatia  diplomatica.  2 Bände, 
Mannheim  1772  und  1775. 

Schöpflin  Historia  Zaringo-Badensis.  7 Bände, 
Carolsruha:  1763 — 1766. 

Solothurner  Wochenblatt.  26  Bände,  Solo- 
thurn 1810—1834,  1845—1847. 

' Strobel  Vaterländische  Geschichte  des  Elsasses. 

6 Teile,  Strasshurg  1841—1850. 
jTschudi  Chronicon  Helveticum,  herausg.  von 
J.  R.  Iselin.  2 Bände,  Basel  1734  und  1736. 

Tuetey  Les  Ecorcheurs  sous  Charles  VII. 
2 Bände,  Montblliard  1874. 

Wurstisen  Bastler-Chronick.  Neue  Auflage  in 
2 Bänden,  Basel  1760  und  1772. 


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NAMENREGISTER. 


vH  — von  Hasel.  vKlB  = von  Klein«Basel.  BvB  » Bürger  von  Hasel. 
BvLaufenburg  = Bürger  von  Laufenburg  u.  s.  w. 


TA. 

Aachen  Ache  Ochfert  35.3 u.  36,1 4.  412,38  502» 1 8 

Aarau  Arow  im  Aargau  416.41.  191,18. 

von  — » Sumer,  Tripschcr. 

Aarberg  Arberia  in  Bern  nw.  Hern. 

Graf:  Johannes  dominus  in  Yallendis  17,37. 
die  von  535,43. 

Aarburg  Arburg  im  Aargau  sü.  Ollen. 

der  von  33.42. 

Ache  s.  Aachen. 

Achcrn  in  Baden  nö.  OtTcnburg. 

Berchtol  Herchtolt  von  125,37  f. 

Agram  Zagrobiensis  in  Kroatien. 

Erzpriester  archidiaconus:  Johannes  von  Hachen« 
stein,  päpstl.  Auditor  30,2 1 . 17. IR. 

Agstein,  DicboltDiepoltThiebolt,  von  Thann  77,20. 

1 28,87.  130,37.  132,10.  113,24.  150,1. 

Aimen,  Wcmherus,  von  Schwyz  10,4 0. 

Alamandi  s.  Rom  Cardinälc. 

Alamania  s.  Deutschland. 

Albisen  8.  Haibisen. 

Albrecht  der  schnider  426,28. 

Albrechtz,  Elsy  8.  Schwarcz. 

Allschwil  Alinschwilr  Almszwilr  in  Uasclland  w. 
Hasel  531,20. 

von  — s.  zem  Blech,  Werdenberg. 

Altdorf  Altorf  in  Baiem  nw.  Landshut. 

Pfarrer:  Friedrich  Hcmmerlin  410,2. 

Altdorf  Altdorflf  heute  Hassecourt  in  Hern  sw. 
Dclsberg. 

Hans  von  — . 

Frau:  Agnes  07,3. 

Heinricus  de  386,12. 


Altenach  Altnach  im  Eisass  w.  Altkirch. 

' Hans  Heinrich  von  183,2  f. 

| Altenpfirt  s.  Altpfirt. 

1 Altkirch  Altkilch  Altkilche  Altkirchen  im  Eisass 
nw.  Basel  31.43.  33.20,  51.12.29.  52.3.3. 

53.21,  93.15,  129,42.  131.34.  132,15.  133.h. 
13-1. 29,33.  142,7.  147,19.  1 18.22.  150,31. 

151.1».  151,24.  160,32.  161,1».  231,11.33, 

| 219,9  250,15.  271,38  280,35.  3:16.32. 

j 389,29.  107.2  fi. 

Bürger  s.  Hyberün,  Fischer,  Grcupper,  Lanl« 
gasse,  Negclin,  Poppe. 

Rat  rette  51,6. 

Hanns  von  Munczach  51,21. 

Heinrich  Popily  318,1 5. 

Hanns  Wilde  318,14. 

Schaffner:  Hanns  Meyer  von  Hüningen  50.3s. 

51,38. 

Wesli  150,29. 

Vogt : Mbnch  von  Gachnang  132,16.  133,5. 

150.40.  151,25  154,33. 
von  — s.  Krafft,  Scherer. 

Altnach  s.  Altenach. 

Altpfirt  Altenpfirt  im  Eisass  w.  Basel  nw.  Pfirt 
281,25.  438,31,  -139. SO. 

Altphart,  Thoman,  von  Ulm  122,1 2.  124.33. 
Amici,  Henricns  321.25.  322,29. 

Andlau  Andela  Andclo  Andelow  im  Eisass  n_ 
Schlettstadt. 

Claus  von,  Nicolaus  de  — , BvB  127,3.  128,1, 
130,28.  271,31.  319,23. 
von  Andlaw  Andlo  de  Andclo. 

Bartholomeus  s.  Murbach  Abt. 

Georius  Gene  s.  Basel  Domstift  Propst. 

Hanns  108,3. 

Lazarus  62,33. 


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MO 


von  Andlaw 


Basel, 


von  Andlaw  Andlo  de  Andelo. 

Petermann  492,32.  510,15.  518,13. 

Petrus  s.  Hasel  Domstift  Kapläne. 

Andolshcim  Anscltzhaim  Ansoltingen  Ansoltsheim 
Anaolczhein  Ansotzhen  im  Elsas*  o.  Kolmar. 
Adam  von  62,33.  441,3.  451,31.  450,20.  471,1. 
500,18.  516,35.  510,17  521,32.  520,34. 

524.40.  530,28. 
zem  Angen,  die  463,35. 

Angenstcin  in  Hern  sü.  Hasel  361,2.  455,11. 
Anman,  Dietrich  s.  Hasel  Schnlthciss. 

Ansinger,  Matheus  400,30. 

Ansoltingen  Anseltzhaim  Ansoltsheim  Ansoltshcin 
Ansotzhen  s.  Andolsheiin. 

St.  Anthonien  erden  431,12.  521,33. 

s.  Köln,  Isenheim. 

Äpp  s.  Epp. 

Arherg  Arberia  s.  Aaibcrg. 

Arburg  a.  Aarburg. 

Arcnbroster,  Lienhart  430,15. 

Argentincnsis  s.  Strassburg. 

Arisdorf  Arestorff  ArstorfT  in  Haselland  sw.  Rhein* 
felden  466,31.  467,20. 
von  — s.  Muttenc/er. 

Arlberg  Arle  342,14. 

Arles  Arle  Arlateosia. 

Cardinal  a.  Rom. 

Arlesheim  Arlcascu  in  Haselland  all.  Hasel. 

von  — s.  G8t. 

Armbroster. 

Conrat  Cunrat  s.  Strassburg  Meister. 
Ilenselinus  s.  Hasel  Zoller. 

Armeigecken  Armengecken  Armenyccken  s. 

Schinder. 

Arow  s.  Aarau. 

ArstorfT  s.  Arisdorf. 

Asch  Esch  in  Haselland  sü.  Basel  122,33.  123,7. 

124.41.  163,38.43.  164,29.  225,34.  358,41. 
360,13.  385,13. 

Müller:  Martin  125,11. 
von  — s.  Stöcklin. 

von  Ast,  Ludwig  s.  Worms  Dompropst. 
Attenschweiler  Attemswiler  im  Eisass  w.  Basel 
82,36. 

Atz,  Conrat. 

W'eib:  Greda  Atzin  174,9. 

Augsburg  Augspurg  Oagsburg  60,3. 

Kaspar  von  333,19. 

Augst  Ougst  im  Aargau  ö.  Basel  465,32.  166,37. 
469,3. 

Vogt:  lleintzi  Reri  465,37.  466,9. 
von  — s.  Krämer,  Hüglin,  Muri.  Schlup, 
Schnider,  Schücz,  Walch. 

S.  Augustini  ordo  s,  Kyll. 

Austria  s.  Österreich. 


u. 

Habst. 

Jecki  — von  Riehen  287,17. 

Lienhart  287,6. 

Bachenstein,  Johannes  von  s.  Agram  Erzpriester. 
Baden, 

Markgraf:  Jakob  Graf  zu  Sponheim  328,1.320,14. 
330,14. 331,43. 386,3«.  346,8. 846,9.36  362,5. 
355,5. 402, 1 1.406,40.410,39. 432,23. 473,8.31. 
512,45. 

' Rate. 

Hanns  Knüttel  328,14. 

Hanns  von  Entzberg  328,13. 

Baden  Ober  Baden  im  Aargau  38,8.  470,4.20.33. 

485.7. 

j von  — s.  Spar. 

Baden  (Baden weiter)  Boten  Ratten  in  Baden  nö. 
Basel. 

Claus  von.  Nicolaus  de  — , BvB  7,35.  229,11. 
271,82.  340,8. 

Jorg  von  506,5.  507,13.  500,7. 

Bader. 

Hennszlin  — von  Rhein  felden,  Söldner  vB  329,6. 
Michel  266,32. 

| Baderhans  308,8. 

Baiem  Beyern. 

Herzog. 

Albrecht  410,2.  442,8. 

Ludwig  s.  Pfalz. 

Baldegg  Baldeck  Baldegk  in  Luzern  n.  Luzern. 

Marquard  von  407,30.  470,28. 

Halberer,  Hanns  493,13. 

Baistal  Baltstal  in  Solothurn  nö.  Solothurn  5,33. 6,22. 

von  — s.  Finniger,  Hfilieber. 
mit  dem  Hard,  Lienhard,  Söldner  vH  327,30. 
Bärenfels  Bercnfels  in  Baden  nö.  Hasel  bei  Wehr 
oder  in  Bern  sü.  Basel  bei  Angenstein. 
die  von  461,22  f.  465,3  4 f.  520,10. 

Adelberg  von  53,0.  62,38.  s.  Laufenburg  Vogt. 
Arnold  Erni  von  211,16.  296,24.  362,13.  461,40. 

462.7.  468,16.  s.  Basel  Bürgermeister. 

Konrad  von  585,38. 

Bircnfels,  Werlin  463,4. 

Barfllsser  S.  Francisci  Minorum  ordo. 
generalis  minister  212,12. 
s.  Basel,  de  Colle. 

Bart,  Silvester,  von  Magstait  144,28.  146,82. 
Bartenheim  Bartenhein  im  Fllsass  nw.  Basel  ö. 
Altkirch. 

von  — s.  Metziger,  Morny. 

BASEL. 

Lokalitäten. 

Almende  alment  16,27.  13,18.  187,26.  192,9. 
204,16.  284,32.  319,20.  423,10.  442,27. 
463,38.  482,23.  400,22. 


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Basel. 


äil 


St.  Alban  acker  289,9. 

St.  Alban  Gericht  s.  u.  Basel  Gericht. 

St.  Alban  Mtihlen  191,98. 

Müller  220.  11.  361,81. 

St.  Alban  Vorstadt  463. 1 3.  482.20. 
ander  den  bechern  533,39. 
vischmergt  43.31.  44,2. 

Freie  Strasse  Inge  strass  493.2.  496.25. 

gerwer  347.38, 

ysengasse  43,32.  44,1. 

koletnberg  521,1. 

kornmarckt  177,39. 

under  den  cremern  319,33. 

kÖttclgasse  204,1 1. 

sant  Lienhartx  berg  420.7. 

St.  Martinsberg  7,37.  520,13,22. 

Rinhalde  7.38. 

vorstat  an  den  Spalcn  dcrSpahlcn  77, 11. 100,3  li, 
an  den  Stcvnen  ad  Lapides  43,33.  3-19.24. 

420,5.25.  520,37. 
uffienowe  21,21. 

Weine  Gasse  493,3. 

Wienharts  gasse  204,12. 


St.  Alban  Teich  482,21. 

Birsig  Birsich. 

grosser  niderer  2 1,21.  43,19.  204,13.319,20.  : 
347.8».  442.26,  434.9. 
steg  über  den  — -13,3  4. 
oberer  20,28.37.  21.8.  419.33.  520,37. 
nuwe  brugk  43,31.  44,3. 

Dohle  7.22.  442,15. 

egraben  193,2. 

goltbrunnen  206,29, 

kornmergkt  brunnen  201,17.  353,33. 

sot  206/27, 

• * 

St.  Alban  Thor,  Ringmauer  192,9.  482,21. 
CSncn  thor  485,3  6. 
herthor  21,36. 

platzm&r  hinder  sannt  Peters  kilch  413,12. 
Predigertor  16,28. 

Rcinturn  517,21. 

Stadtgraben  485,35. 

* * * 

St.  Andres  cappell  206,28. 

Augustiner  55,27. 

BarfuszcnclosterMinorum  monastcrium  347,29. 
refectorium  309,1 0. 
sacristia  213,28. 
zur  Croncn  442,26. 

Efringen  319,33. 


zu  dem  Blumen  394,35. 
zu  Veldenbcrg  193.25, 
zer  Gcnse  187.12.43. 
zer  Glogken  493,13.  496,25. 

Grunegk  3-17,37. 
zem  Holder  442,25. 

Lemmers  mulen  192,8, 
zer  Louben  190,34  f. 
zem  Mcygen  442,25. 
zem  Ffawen  353,22,83, 

Mülenstein  420,25. 

Münster. 

bischof  Adelbergs  grab  12,27, 
fronaltar  12,27. 
sacristye  364,24. 

St.  Peter  413,13. 

Prediger  Kirchhof  Brediger  kilcholfT  186.35. 
ze  Hindern  Kamstein  231,24. 
rathlis  rihthusz  393,1 3,  525,33. 

stupa  consulatu*  207,14.  293,19.  295,30. 
Rebmans  hust  493,17. 
zem  Roszgarten  529,8,  535.89. 
zem  Koten  Stern  463.29. 

Rubsämen  520,39. 
zem  Runse  204.17. 

Schale  zschale  195,40.  490,23. 
finnige  schal  353.2 1,32. 
schinthüs  319,32. 

Tiersteinet  Hof  224,18.  350,38.  1-181,42. 

weher  garten  43,34. 

• • 

• 

bader  420,6.25.  520.37. 
bürgere  ze  Mencz  331,4. 
vischer  zunfft  402,2.  46.3.17. 

Zunftmeister  111,35. 

Gerberzunft  10,34. 

GrautUcher  490.34,  496,20. 

Juden  140,3. 
mecziger  zunft  319,31. 
müller  226,1 1.  361.21. 

Rebleutenzunft  353,31.490,34.493,15. 496,20. 
schifflüt  31,40.  35.35  f.  242.39,  213,38. 

244,26.  268.14.  269,40.  309,39  f.  372,23. 
377.30.  411,1 1.  421,18.  132,16.  494,31. 
501,25.  531,5. 

Ratsherr. 

Oswalt  Martin  495,8.41.  499,33. 
Zunftmeister. 

Ul  in  Kilwart  494,37  f.  499,29. 

Ulrich  HÄring  98,3.35. 

Schmiedenzunft  20.26. 

Schubmacherzunft  10,34.  485, 1 0.  493,14. 


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Basel. 


542 


Behörden. 

Am. 

Dietrich  von  Wesel  528..'»  7. 

Bauherren  s.  Lohnherren. 

Boten. 

Conradt  Schmoller  441,1». 

Heinricus  Tierberg  272,3  849.17, 
buchse  31,25.  32.27, 

BUchsenmeister. 

Hans  Engel  109,48. 

Bürgermeister. 

Arnold  von  Bärenfels  10.38,  16,31.  43.22. 
Hans  von  Flachslanden  531.33. 

Arnold  von  Ratperg  «22.  «25,  10,39- 
21.".  iiua.  05.4,18.  201.8,  303,1, 34, 

:122  s.  32:1.2 1,  — 

Bernhard  von  Ratperg  „ .... 

399,6.  419.37  5(XI,2. 

Jacob  re  Ryn  400,13,  «10.26.  103.6  497,7. 
Hans  Rot  55,7.  56.?.  73  H7  MiYu; 

187.3.  191,4  1.  l!f 
333.26.  324, 1 3.  ‘S: 

345.4»  317.32,  3i 
147,2.  459,34.  5C 
Kaufhaus. 

Schreiber:  Johannes 
underkouffer:  Ottman 
Knecht  s.  Ratsknecht. 

Diener  s.  Söldner. 

Drcizehner  54,35. 

Folterknecht. 


i Werde  180,25  f. 

n 330,37. 


Nie. 

Fünfc 


von  Kg  er  389,2, 

306,27. 35.  353,31. 100.34.4l3.il. 
182,3».  485,15. 
rer  319, .T,  347.34.  119.31», 
10,33.  43,24.  187,5.  192.1. 


«19,2-,  :i  17,25.  Jool  420,1' 

I Inns  Kclse  genant  Seytenntaclter  7.27. 

-1,44,  490.2S.  40.1.S, 
l’lman  Viecher  OSHA 
llans  (lernlcr  107, 5 192.1.  2QI.5.  1447.84. 
.‘IAO, 5.  410  8a.  V 

Clai 


_‘itt 

us  lleilpmn  10,82.  13.24.  18,7.4.  191,42 


Oan,  von  Hiltalingen  7,29.  2IJ4.  lOT^- 

1 *7  ■ » 1 . 

Jacob  Larapenberg  7^7.  21.13, 

Claus  Meder  490.26.  193.8. 
llennslin  Müller  T^s. 

Hans  Ratgebe  10, 85.  43.25, 

Hans  Ketzer  204.5.  J 12,22.  490,2».  493,3. 
llans  Stüber  21^4,  JOTA  204,5.  319,26. 

■ 300,6.  4111,39.  112.2  t . 190,22. 


äiLäi! 

■*93,». 


. 10,84. 43,25.  192,1.  201.5. 


Martin  von  Wildegg 7,27. 16,88. 21.13. 43.24. 


lericht  UC  130,2,  159.211.  210,23.  230.11. 
3SlX  380,24.  500,6.  501.4, 
gcrichtes  bäch  107.26  f. 

Gericht  zu  St.  Alban  25JA  339.23. 
139.27. 


136,19.  141.22,  177,8, 
130.18.  138.41, 

Wernlin  Salcr  130.18,  130,2».  139.2. 
387.26. 

Conrat  Sattler  504.11. 

Schaler  130,18,  130,3  3.10,8  t. 

I.enhart  Zicgeler  441L1, 

■ 205,22. 


Magnus  Pfunscr  130,19.  139,17  . 270.11. 
862,15.  ^>i7.  507, »5. 509.6.  (fälschlich 
statscriber). 


statscrih 
Schultheiss  184,5.  800.27. 
Dietrich  Anman  401.5. 
Peter  zem 
Dietrich  von 

1 40,5 1 . 439,6.5».  506,3. 


186, 1 7.  lÜLi. 

Ö07.U:M9,iA 


Vogt  advocatus. 

Peter  Hertrich  186,1«.  187,37.  218,33. 
Claus  St8r  1 10. 1 ». 

Lohnherren  Bauherren  19iUtf.A13.ll.  112,25. 
I lans Itremenstein  7.3 1 . 10,87,  43.28, 73,28. 
Werlin  Krcntan  7.31  10.37.  43,28, 

Heinrich  Isclin  ISLs  f.  192.4,  204.2  319.28. 
300.9.  455.18. 

Hans  Sattler  456dL  190,:»«.  498.15. 

Hans  Zschcckabürlin  187.«  f.  192.4.  20 La, 
■»■>■-3,  3»ii  455.18.  463.31.  504.1», 
Oberstzunftmeister  112.7.36.  220.17.  393,27. 
472.29,  473,1. 

Werltn  Krcntan  430,37. 

Kherhart  von  Hiltalingen  05,18.00.12, 101,8, 
Andres  Ospernell  11,7.  31.5.  30,41.  40.35. 
55.8,  190,34 

Hans  Sürlin  88,40.  207, st  f. 
llans  Zcigler  414,3  t 
Rat  consules. 

liurckard  Besserer  302,82.  303,30,  309,24, 
Hans  Biderman  55.11,  191,31.  5:40.16. 
Oswald  Brand  4203 . 447.16.24. 

Hans  Bremenstein  7j31.  10^4i28.353Ji. 
11 1.4  f.  525.17. 

llans  Kesseler  liua.  43,24.  lOÜ 
Mathis  Eherler  ^10, 

Hans  Einfaltig  55,10. 

Werlin  Ereman  ".31- 16,87.  43,38.  525,17. 

I lm  an  Visclier  490,28. 


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Basel, 


f>43 


Rat. 

Hans  von  Flachdanden  525.11  52G.10.3o. 

C unrat  Fröwler  205.20. 

Han«  Gcrnlcr  187,5.  493,8.  442,21. 

Heinrich  llalpiscn  55,9.  205,20. 

Claus  Heilprun  16.33.  43.24.  187.4.  442.21  • I 
490,28.  493.7. 

Eberhart  von  Hiltalingen  55,10. 

Heinrich  Iselin  205.20.  120,1 4,  139,2.  I 

4473 

Jacob  Lampenberg  7,27.  21,13.  55, 1 1 . 

Hans  von  Laufen  426,7.14.  353, 1 4 . 

Oswalt  Martin  495.8.41.  499,33. 

Claus  Meder  139.2.  490.28.  493,8. 

Heini  Meygger  21.2. 
l.udeman  Mcltinger  205.2 1 . 

Hans  Murer  328,37.  483,2.  490.8, 
llcmman  Offenburg  302,32.  30.3,30.  .‘409,23. 

328.30.  353.13.  497,37.  525,1g 
Andres  Ospcrncl)  214,1 1.  309,24.  426,7.1 4.  j 

525,17. 

Hernhard  von  Ratperg  328.36.  426.0. 1 4 . 
Hans  Rot  414,3  f. 

Peter  Scherinan  426. 1 3. 

Friderich  Schilling  55,8. 

Claus  Schmidlin  55,9.  328.37. 

Dietrich  von  Sennheim  55,9. 

Martin  Seyler  55,1 1, 

Dietrich  Sürlin  470.3. 

Hans  Sürlin  309.24.  328,30.  353,1 3.  170,3. 
Wernher  Tcssenhen  55,9.  328.37. 

Hans  von  Thann  16,34.  43,25. 

Hans  Waltcnheim  353,14. 

Marlin  von  Wildegg? ,2 7. 16.38. 21.1 8. 4&t  4, 
Heinrich  Zcigler  85,1 9.  86,13.  1 1 1,3.  426.7. 
525,17. 

Hans  Zschach  205.21. 

Hans  Zscheckahürlin  87,32.  97,42.  111,2. 
114.21.  1 17,18.  122,6.  126,42.  129,35.  | 
131,12.  136,13. 144.8».  205.21.426,15, 
der  roten  matte  535,44. 

Ratsknecht  famulus. 

Peter  zem  Blech  40.32,  66.4.  90,2c  95.31,  | 
96,35.  132.25.  134.39.  130.2  1 . I 11.30,  | 
152.23.  165,4 1 . 171.0.  172.27.  175.29. 
1811  21  182.4  301. 3<i,  332.30.  302. 1 5. 

438.27.  159,8.1 1. 

Hans  Klarer  426.32. 

Walther  Bomgarter  459,8. 

Peter  Hcrtrich  426,32. 

Hans  Ulin  426,32. 

Ratsschreiber  s.  Unterschreiber. 

Salzmeister. 

Hans  Bremenstein  73.28,  280,39.  318,24  f, 
172,14.  487,19.  502.7, 

Ulrich  11,34. 

Scchse  55.26. 


Söldner  40,39.  11,25.  73,18.  197.36.  428,6, 
s.  Bader,  mit  dem  Bard,  Bleich,  Bosch, 
Brancz, Bulach. Human,  Kaltenbrunn,  Koppyn, 
Krug,  Dürre,  Ebcrsperg,  Kngel,  Erfurt. 
Francke,  Fritsche,  Fronden,  St.  Gallen, 
Goderten,  Grunenwald,  Hagenau,  Heidcck, 
Hergheim,  Hornberg,  Langcnl.tr,  Meiger 
(Ulrich),  Mosyn,  Motter,  Münchweiler, 
Osten,  Harnstein  (Hennstin  von),  Reichen- 
stein,  Renner,  Renninsfelt,  Ror,  Sarburger, 
Schellemburg,  Schonsperg,  Schribcr,  Spich, 
Stehelin,  Steiger,  Strassburg  (Claus  von), 
Titzingen,  Urbach,  Vegershcim,  Veling, 
V&lmy,  Westernach,  Wikershcin,  Wiltperg, 
Wonlich,  Ziegler,  Zutern. 

Hauptmann. 

Konrad  Mönch  von  Mönchenstctn  531,39, 
Conrat  Sachs  genant  Dürr  73,25. 
Stadtschreiber  prothonotarius  399,2. 

Johann  von  Bingen  8,36.  38.42. 

Konrad  Kitnlin  295,36.  296.17.  309,25  f. 
321,29  f.  353.19.383,7.  401,20.  411.13. 
■121.31.  127.30,  510.26  517.6. 

Unterschrciber  Ratsschreiber  subnotarius. 
Konrad  Kiinlin  15.9.  31,6.  12, f.  44,25.7  1,42. 

75,7,80,30.85,1  9.86,14. 183,34,261,39. 
Gerhard  Mccking  von  Bocholt  289.38. 
309,25.  313.3,  443,6.  458.15.  472.31. 
483,34.  485.30.  487.19.  489,24  f. 

497,38.  505,23  506,11.  5»  >7.26  f. 

511,24.  516.3.  ti2K.lQ.ai. 
Wassermeister  21,20. 

Ulman  Vischcr  420,3. 

Hanns  Schnell  120,4. 

Claus  Meygcr  120,4. 

Werkmeister. 

Stückelin  Stucki  192,35. 

Zinsmeister. 

Martin  Berner  536,3. 

Zoller. 

theolonarius  pontis  an  der  Wiscn : I lensclinus 
Armbroster  ,319.13. 

Zoller  zu  Waldenburg:  Hans  Cristan  203,27. 

• ♦ 

* 

Münze  phenunge  blaphart  Stehler  15,27. 
44,20.  74,3.  (5,3 1 77.4.15,  8 1.20.4 4. 
193.30.  218.43  f.  413,34.  415.1.  424.6, 
455,23-32.  301.7.  532,24. 
monctarius:  Petrus  Gatzc  7149,9. 

Klein-Basel. 

Lokalitäten. 

St.  Alban  acker  289,9. 

Almende  289.6.  387.36.  463,30,38. 
der  /ein  Angen  matt  403.35- 
der  von  Arberg  matt  535,4  3. 


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544 


Basel. 


Hann  288,34  f.  468,3«.  585,43. 

Bannwart  s.  Behörden. 

Hauergasse  472,13. 
rem  Swarczen  Uyrhom  468,34. 
burggraben  281,35  f. 
an  den  Kluhcn  485,15. 
erützstein  285,38.  485,10. 
erlen  und  widen  284,33. 

Gilgenberg  472,80. 

Glohors  acker  289,8. 

HMlrcin  Helrcin  285,37.  288,15. 

Rebgasse  472.23. 

Spilmans  acker  289,8. 
lieh  888,13.  485,16. 

matte  der  frowen  an  den  Steinen  468,35. 

werckgraben  rein  285,14  f, 

• * 

• 

Hof  des  Abts  von  St.  Blasien  456,14. 

St.  Clara  387,39.  423,11. 
zem  Rosen  472,83. 

Rotpolcz  hoff  888,12. 

Zergeltz  hus  888,13. 

Behörden. 

Bannwart  286,22  f. 

Lienhart  Herbst  286,31  f. 

Schultheis*  463,30.  472,13.  520,34. 

Heiny  Keszler  287,3. 

Hans  Ulrich  von  Wildegg  504,11. 
Stellvertreter:  Rfidolff  von  Wcgcnstctten 
15,29. 

Stadtschreiber:  Martin  Berner  508,20.  504, 
27.40.  536,3. 

• * 

0 

Geistlichkeit. 

Bistum  diocesis  815,10.31.  816,12. 
clerick  s.  Schade. 

Klerus  pfaffheit  prelati  et  beneficiati  4,45. 
309,20.  314,30. 

Bischof  7,1.  15,10.  249,22.32.  252,2«.  342,32.; 
843,8.2«,  344,29.  364,8  f. 
matte  2H5.3».  286,181. 

Adelberg  [von  Froburg]  12,27. 

Amold  [von  Rotbergj  456,26.  457,8.  497,3. 

511.7.  580,21. 

Friedrich  [zu  Rhein]  24,30.  29,14.80,19.87,24. 
88,4.  57,33.  69,6.  79,3c.  84,31.86,6.41. 
94,6.  108,16.  162,33.  168,26.  214.6.30  f.  I 

277,18.  282,35.41.  288,33.  294,83.35. 
•J97.ih.2r.  802,1. 807,1».  806,27. 809,16. 
311,6  f.  814,31.  818,8.  886,13  f.  889,24. 
340,9  f 841,19.  345,10.20.85.  846,21. 

854.7.  365,16.  866,24.  367,33.  368,26. 
880,12.  883,3.  898,1.  401,15.  406,13. 
427,11.  428,14. 

hof  891,23. 


notarius  schriber:  Wunewaldus  Heidelbeck 

288.31.  295,17.  297,25.  302.  to  314.3. 
347,26.  365,14  . 866.23.  367,32.  380,10. 
882,44.  394,8  f.  499,28.  516,18. 

Schaffner:  Hanns  Müller  von  Wil  283,41. 

28-1,11.  814,2.  894,29  34. 

Vikar  15,11. 

Gerhart  [von  Wippingcn]  457,1. 

Heinrich  [von  Isny]  456,39. 

Heinrich  von  Nuwenburg  456,40. 

Johanns  von  Buchegk  457,3. 

(Johann  von  Fleckenstein]  251,1 
Johanns  von  Vyanna  457,2 
Ott  [von  Granson]  457,1. 

Peter  [von  Aspelt]  456,40. 

Peter  der  Riehe  457,1. 

Bischöfliches  gerieht  curia  episcopalis  218,8. 

346.41.  365,18. 

amptman  procurator  111,11.  114.28.  122,14. 

127,7.  129,39.  196.23.  144,34.  152,33. 

175.37.  180,27.  182,10. 

Jacop  Vogel  426,30. 

Wilhelm  Spül  166,3.  426,81. 

Johannes  Tannegker  143,42.  162,1. 
Lienhart  Tettekever  426,31. 

Notar  notarius,  scriba  iuratus  111,17.  114,32. 

117.31.  122,19.  127,11.  136,28.  152,39. 
162,12.  175,42. 

Hartmannus  Briicrel  de  Bulach  1,8. 
Jacobus  Vogel  314,4. 

Johannes  Friderich  von  Miindcrstat  1,7. 

9.19.  108.34.  188.33.  282.2«.  296,27. 

314.19.  322,35.  406,1 7.  426.30.  427,31. 

472.24.  486,8. 

Conrat  Guntfrid  1,6.  41,39.  73.24.31.  79,33 
84,2«.  90,15.  93,6.  96,24.97,29  107,45. 

114.9.  117.5.  121,37.  125,28.  129,25. 

135.41.  143,40.  161,32  165,30.  166.1«. 

167.42.  171,17  f.  172,39  f.  175,1«.  180,10. 
181,34.  183,31.  185.12.  290,37.  293,6. 

299.10.  301,37.  314.4.  332,40.  335,35. 

851.38. 

Johannes  Sch3nwetter  314,4. 

Wilhelmus  Spül  814,4. 

Johannesfridricus  Fridericus  Winterlinger 
von  Rottweil  1,7.15,16.  126,81.  135.41. 

211.19.  213,36.  289,36.  293,41.  302.22 

31  1.7.  322,32.  351,38.  442,7.  446,04. 

459,29.  41x1,27.  467,32.  489.22.  496.16. 

Official  officialis  1,1.8.30.  15,11  40.21.  73,15. 
27.  74,27.  80.20.  87,21.  90,16.  93,32. 
95,21. 96, 25.  97,31. 108,1.110,34. 114,10. 
117,6.  121,89.  125,29.  126,3*.  129,26. 

136.1.  144.13.  152,13.  161,33.  165,31. 

170.38.  172,17.  175,19  180,11.  181,36. 

183,82.  214,5.  289,37.  290,27.  299,3. 

800,0».  332,20.  349,31.  350,24.  853,20. 
426,00.  427,0».  440.2«.  441. i.  446,33. 

454,40.  455.19.  458,6.  461,7.  465,0». 

48c», 3.  494,31.  499,32.  503,1.  518,12. 

Johannes  Gcmminger  Dekan  von  Kolntar 

302.11.24.  315,16.  321,7. 


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Basel  — Bergheim. 


f>4n 


Domstift  uf  bürg  unser  frow  11,38.  115,11. 
116,15.  146,9.  148,6.19.  155,1.  158,16. 

176.26. 177.25. 249.17.30. 252.25. 388.30. 

364.9.  

presencz  uff  bürg  472,25, 

Kapitel  297,27.  307,20.  309,20.  321,35.  364,9. 
457.9. 

Amtmann:  Graf  Hans  von  Tierstein  364,13. 
Kaplüne. 

Petrus  de  Andelo  von  Andlo  314,2.  497,40. 

511.21.  514,40. 

Johannes  Keller  314,3. 

Johans  (Hans)  ViUtfim  122,10.35.  183,3. 
Hans  Müller  von  Weil  s.  Bischof  Schaffner. 
Dekan  decanus  techan  465,12. 

Friderich  von  Fleckeastein  457,42.  484,27. 
Domherreu  canonici. 

Adolf  von  Hatstat  281,18.  289,40.  386, s. 

438,30.  439,29. 

Thomas  Rode  30,24. 

Erzpriester. 

Thomas  Rode  456,10.  465,13. 

Propst  prepositus  thümprost  148,31. 

Georius  de  Andelo  313,41.  457,41. 
Scolasticus. 

Arnoldus  de  Ratperg  313,42. 

St  Alban  482,23. 

Schaffner  177,35. 

BarfUsser  fratres  Minorcs  211,31 . 

St  Clara  sant  Cloren. 

Schaffner  423,13. 

Hans  Hirsinger  388,10. 

Klingental  Klingendal  L2_.  168.2,272,31. 338,24. 

349.30.  463,39,  472,21. 

Schaffner  148.31.  177,42. 

Johannes  (Hans)  Eschenberg  1,3.  168.13, 
349.29.  463,42. 

Elenden  Herberge  413,23.  481,36.  529,1 1. 
Johanniter  463,37. 

St  Leonhard. 

Propst  9,33.  409,29. 

St  Niclausen  gespende  66,37. 

pfleger  des  almuszeos  enncnt  Rins  41,40. 

St.  Peter. 

Stift  Kapitel  64,31.  67,8. 

Dekan. 

Petrus  fern  Lufft  314T1. 

Propst  9,33. 

Johannes  Ner  15,7.  283.32.  313,43. 

Spital  270,38. 
spittel  meisler  288,39, 
guter  matte  285,13.43.  286,13  f. 
Sleinenkloster  closter  ze  sant  Maricnmagdalcnen 
an  den  Steynen  ad  Lapidcs  21,7.  31,37. 
32,45.  35,29,  108,2.  271,24.  349.10. 

439.10.  533,42. 

Urkundenbuch  der  Stadt  Basel.  VII. 


Schaffner  Provisor  21,23. 

Johannes  Waltenhein  349,9. 

Cristian  Schlifler  108. 10.  439,1 1,20. 
Universität  191.34. 


ConciL 

9,32.  14,29.  15,12.  29.38.  47,21.  49,27.  133,2  f. 
154,30. 193,38.  205,4.  207.4.  211,35,238,35. 
260,40.  293,8.  295, 1 9.  302, 1 3. 1 8.2 6.  3oiM2~. 
301,17.  306,29,  308,1.40.  317,42.  375.42. 
382,26.  483.19. 
deputacio  de  fide  309,1 1. 

Papst  und  Curie  s.  Rom. 

Baszler,  Hartman,  von  Maasmünster,  BvB  87,37. 
89.19. 

Batzen,  Nicolaus  von  399.2. 

Becherlin,  Hans  464,2. 

Beckenheuslin  349,38. 

Befort  s.  Beifort 

Beger  Pcger,  Caspar  27,32.  29,6. 51,42.  62,32. 93,7. 
ßehem,  Claus,  von  Thann  251,22. 

Behemsche  s.  Böhmen. 

Beyer  s.  Peyer. 

Beyern  s.  ßaiero. 

Beinheim  Beinhein  Beinhein  Plynh&im  im  Eisass 
w.  Rastatt. 

Heinrich  von  85,17. 86. 1 1 . 94,19.  211.16,214.1  L 
309,29 l 402,6.  404,18.  427,22.  430.26, 
431,23  f.  456,11.  485,33.  492,30.  610,25. 
517,5. 

Frau:  Adelheid  485,33. 

Schwiegermutter:  Else  485,34. 

Beinwil  Beinwiler  Beinwilr  Beinwilre  in  Solothurn 
sü.  Laufen. 

Abt  Kloster  224,28.  263,39.  357,25.  385,7. 
472,33. 

Mönch:  Jakob  von  Hochstadt  472,33. 
von  — s.  Moler. 

Beifort  Befort  31,24.  97,12.14. 

von  — s.  Bryat. 

Belley  ßcllicensis  io  Savoyen. 

Bischof  309,14. 

ßelletcr  s.  Neuenburg  L B.  Hauptmann. 
Bellingen  ßellikon  in  Baden  uw.  Schliengen  am 
Rhein  370,5. 

Henken  Benckcn  in  Baselland  nw.  Basel  185,37. 
Berchtoldi,  Johannes  349,22. 

Berckheim  s.  Bergheim. 

Berenfels  s.  Bärenfels. 

Berenzweiler  Berentzwiler  Berentxwilr  Beroltzwiler 
im  Eisass  s ö.  Altkirch. 

Cristan  von  131.32.  144,30,  148,14. 
von  — s.  Jcckis. 

Bergheim  Berckhein  im  Eisass  n,  Kolmar  »159.18. 

69 


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Bergzabern  — Bocholt. 


füll 


Bergzabern  in  der  Ffalz  il  Weissenburg. 
Conradus  de  213,92. 

Bern  Bern  in  Ochtland  Bernum  1,12  f.  24,29. 27,23. 
31, 9.  32,8.  38,5.  42,5.  45,34.  54,1.  57,1 5,  68,  a. 
190,85.88.  197,19.  199.6.10.  220,36.  259,41. 
355,40.  417,41.  440.26.  447,6.  452,15.  456.21. 
459,35.  409,87.  473,2.  481,5.13.  490,8.14. 
Schultheiss:  Rudolff  Hofmeister  38,26.  40,15. 

46.36. 

Leutpriester : Johann  Stang,  Deutschordens  24,33. 

45.37. 

sant  Vincencien  buwe  409,30. 

Bern  blaphart  123,4.  183,4.  424,34,  445,19. 
Bcrnerlin  424,35. 

von  — s.  Krumenacker,  Kingoltingen,  Schone, 
Schwitzer,  Wabron. 

Bernes  Bcmcz  Bern  Bernecium  in  Frankreich  bei 
Plronne. 

Gabriel  de  — s.  Dauphin,  Hofmeister  etc. 
Berner,  Martin  s.  Klcin-Bascl  Stadtschrciber. 
Bcrnlopen,  Adam,  von  Zähringen  471,9. 

Frau:  Ursele  zem  Wiher  471,9. 

Beroldinger,  Henricus,  von  Uri  46,40. 
Beroltzwiler  s.  Bercnzweiler. 

Beroltzwiler,  Cuny,  von  Schlierbach  460,42. 
Bertschi,  Henny  s.  Schlierbach  Schultheiss. 
Berwart,  Wilhelm,  von  Illzach  63,4. 

Berwenstcin,  Johannes,  s.  Speier  Kirche  Vicar. 
Besserer  Bessrer. 

Burckart,  BvB  276,25.  299,15.  301,1.  413.12. 
492,16.  s.  Basel  Fünfer  Rat. 

Söhne. 

Hans  Besserer  299,1. 

Claus  Besserer  301.2. 

Ilenni,  von  Oltingen  159,1 1.  177,10. 
Bettingen  in  Baselstadt  sü.  Richen. 

Jacob  von  — Söldner  vB  325,8. 

Bettlach  Betlach  im  Eisass  ö.  Pfirt  149.34,  176,31. 
4 15,3.22.42. 
von  — s.  Billings. 

Bcuggcn  Bucken  in  Baden  ö.  Basel  am  Rhein  169,28. 
By  Berlin. 

Burckart,  BvAltkirch  51,16, 

Clewin,  BvAltkirch  51,16. 

Biderman  Bidermennin. 

Adelheit  64,33, 

Hans  11,8,  423,1.  s.  Basel  Rat. 

Biel  Byel  Hiellum  in  Bern  47,38. 

Stadtschreiber:  Peter  Seryent  525.1 1. 

Bielin,  Wernlin,  von  Rheinweiler  111,9.  113,3.26. 
Biengen  s.  Bingen. 

Bicsheim  B&seszhein  Busses/hein  im  Klsass  n. 

Neu-Brcisach  75,30, 

Biller  333.15, 

Billibo,  Iluguclin  Hugelinus,  von  St  Hippolyte 
19,16. 


Billings  Billungs,  Steffan,  von  Bcltlach  133.12. 

152.28.  154.41.  155.28. 

Bingen  Biengen  am  Rhein. 

Johann  von  — s.  Basel  Stadtschreiber. 

Binzen  Bintzcn  in  Baden  nö.  Basel  228,4.10. 
Bipp  in  Bern  nö.  Solothum. 

Vogt:  Hartmann  vom  Stein  419,25. 
Birckhaimer,  Merteän  437,42. 

Birs  Birse  Birsz  118.11.  119.38.  124.43,  190,25. 

226,10.  361,13.  531,19.  s.  St.  Jacob. 

Birsig  s.  Basel. 

Bischof  BischofT  Pesch  off. 

Hans,  BvB  31,25.  32.24.  35,13. 

Hans,  vB  127,4.  129.1.  130.44. 

Heiny  318,22. 

Herman  508,89. 

Peter  195,41. 

Blaczhein  s.  Blotzhcim. 

Klarer  Plarer.  Hans  Henszlin  301,27.  s.  Basel 
Ratsknecht. 

St.  Blasien  St  Bl&sis  im  Schwarzwald  nw.  Waldshut 
Prior  und  Convent  465,1, 

Abt:  Nicolaus  456,11.  465,1. 

Knecht:  Claus  Mürri  286,34. 

Matte  284.29  £ 

St.  Blisien  in  Pfirter  amt  444f27. 

Blatzhcin,  Clewi  s.  Landser  Schultheiss. 

Blauen  der  Blawe  in  Bern  sw.  Basel  162,14.28 

— 165,8.  182,24. 

Blauenstein  Blawcnstcin  Blowenstein  in  Solothurn 
nw.  Laufen  bei  Klein-Lützel  238,6.  380,26. 
zem  Blech,  Peter,  von  Allschwil  s.  Basel  Gericht 
Amtmann  Schultheiss  und  Basel  Ratsknecht. 
Blech,  Ilcnny,  von  Landser  460,37. 

Bleich,  Hans,  Söldner  vB  325,1 1, 

Blochmont  in  Frankreich  siL  Bel  fort  448,6  449,9  41. 
iit 0,?2, 

ßlocholtz,  Fridericus  s.  Strassburg  Jung  St.  Peter 
Propst. 

Blotzhcim  Blaczhein  Ploczeu  im  Eisass  nw.  Basel. 
Claus*  von  — , BvB  75,2.  76.23. 
von  — s.  Keyser,  Heit,  Schan. 

Blumenbcrg  BlUmenberg  in  Frankreich  5.  Delle 
167,  5 f. 

Blumegg  BlSmeneck  Blumnegk  in  Baden  nö. 
Waldshut. 

Balthasar  Baltaser  von  62,3 1 . 183,1  S PL  229.42. 

250.19.  328.10.  329,24,  3:33.5,  315.5. 

Melchior  von  27,32.  29,4.  62,31.  183.16  f?V. 

Blumlin,  Wilhelm. 

Witwe:  frowe  von  Eschentz  519.3.5. 

Bocholt  Bocholte  Boicholte  Bocholcz  Buchholcz 
in  Westfalen. 

Freigraf:  Derick  Wiltynch  509,12. 
von  — s.  Mecking. 


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Bock  — Brünighofen. 


547 


Bock. 

Heinrich  s.  Mainz  Gericht. 

Erhärt  HansErhart  s.  Staufenberg. 

Bockli  847.39. 

Bochsscnstein  8.  Bosenstein, 
de  Bodecken  s.  Rüde. 

Böhmen  B ehern  sehe  (Münze)  121.31. 

Boicholte  s.  Bocholt. 

BSllinger,  Hanns  333,13. 

Boisenheim  Bolsenhein  im  Eisass  bei  Benfeld. 
der  junge  von  62,33. 

Hans  von  328,10.  329,34.  345,6. 

Bomgarter  s.  Basel  Ratsknecht. 

Boner,  Hanns  169.1. 

Bonfol  Bünfal  in  Bern  no.  Pruntrut  467.37. 
Bungartter,  Hennselin  236,3. 

Boppard  Bopparten  am  Rhein. 

Dekan:  Neklae  Medctroster,  Kirchhcrr  zu  Kamp 

» 

Bosch,  Biencz,  von  Ehingen. 

Sohn:  Hans  Bosch  40,34. 

Bosch,  Hans,  Söldner  vB  329.0. 

Boschli,  Michel  495,3, 

Boss  Bossz,  Hans  Johannes,  vKlB  289.4.  406. 1 5. 
Bosenstein  Bochssenstein  Hossenstein  in  Baden 
bei  Achern. 

Andreas  Andress  von  19-1,31.  201,3.43.  492,30, 
s.  Freiburg  L B.  und  Sackingcn  Hauptmann. 
Boswil  Boswilr  im  Aargau  sw.  Bremgarten. 

Hans  von  — s.  Heinrich  von  Ramstcin  Bote. 
Bützl>erg  ß&tzbcrg  im  Aargau  w.  Brugg  39,44. 
Bötzen  Botzen  im  Aargau  w.  Brugg  26.9. 
zäm  Bofim,  Gßsman  499,30. 

Bragancz  s.  Bregenz. 

Bramberg,  RädolfT  s.  Willisau  Vogt. 

Brancz,  Bartholme,  genant  Ochsenmeister,  Söldner 
vB  327,33. 

Brand,  Oswald  416,11.  464,15.  468,22.  472.15. 
s.  Basel  Rat. 

Brattelcn  Brattellen  s.  Pratteln. 

Bratteller,  Lienhart,  BvB  144,31.  151,16, 
Brattellers,  Greda  s.  Rätscht. 

Braunschweig  Brunschwig. 

frowe  von  — s.  Oesterreich  Herzogin. 
Brechter  s.  im  Giessen. 

Bregenz  am  Bodensec. 

usz  Bregenzer  Bragantzcr  wald  s.  Hcydegg. 
Breisach  Brisach  Bryszach  in  Baden  16.4,  17,26. 
30.2»,  31.4Q.  33,3.  35,9.31.  37.35.  91.34,42. 
97.32.  125.30.  188,2 1 . 202,6. 221,36. 242,13, 
268,1 2. 329, 1 5. 330,6.  an  ,37.339,37.340,33. 
341.41.  342,4.  345,6,  .346,6. 16.39.  368,27. 
392,44.  396,20.  398,5.  402,13.  403,9.421,17, 
424.3,  432.35.  436.15.  438.19.501.38.510.5. 
Bürgermeister:  Hans  Jüntlin  393,18  f. 

Kaplan:  Michahel  406,7. 


Dekanat,  camcrarius:  Egidius  Cl&rer  406,6. 
Hauptmann:  Sygemund  Weyspriacbcr  250,22. 
Schiffleute  17,31.  411,12.  115,26.  53-1,5. 
Stadtschreiber. 

Wemher  von  Pfohren  371,7. 

Johannes  von  Spitzenbach  393,19. 
von  — s.  U ad  er  h ans. 

Richtung  zu  — 336,38.  346.22.  319,1.  351.40. 
354.3.8,  355,13.  393,32.  1^42—398. 

399—401.  402,11.  406,21.  410,19.  415,31. 
419,26. 420,34. 421,4. 423,22,  428,3.  432,31. 
44 1,12  f.  470,10.  513,1,27.  514,26.515,39. 
Breisgau  Hrisg&w  Briszgauw  Briszgow  Briszgöuwe 
168,35.  223.7.16.  240,37.  336,35.  369,25. 
423,37, 

Hauptmann. 

Hans  Erhärt  von  Stouffemberg  80,4. 
Sygemund  W'eyspriacher  269,6. 

Breitnackerin,  Eilsz,  von  Weissenburg  66,29. 
Bremenstein  Bremmstein,  Hans  198,5.  386,37. 

411,13.  4 17,4.  s.  Basel  Lohnherr  Rat  Salzmeister. 
Bremgarten  im  Aargan  25.44. 

Bremgarten  Bremmgartcn  in  Baden  sw.  Freiburg 

65.2.  239.43,  397,15. 

Bremmstein  s.  Bremenstein. 

Brendlerin  s.  Leschdorf. 

Brenner,  Gerie  446.41. 

Brenncrin  s.  Pfirt,  Friderich  von. 

Bretten  Brettheim  Spyerer  bystums  in  Baden  ö. 
Karlsruh. 

von  — s.  Manncnbach. 

Brettnouwer,  Hanns,  Bv  I.aufenburg  28.14. 

Bryat,  Hug  Hugo,  von  Beifort  132,10.  143.25. 

150.2. 

Brisach  s.  Breisach. 

Brisgiw  s,  Breisgau. 

Britonelli,  Johans,  s.  Isenheim. 

Brogli,  Heintzi,  aus  dem  Fricktal  333,16. 
Brombach  Brambach  Bronbach  in  Baden  nö. 
Lörrach  471,26. 
von  — s.  Hagest. 

Brombach,  Heinrich,  von  Rhcinfelden  416,1. 

419,21.  447,12.16.  461.20,  161,7. 

Brotbeck. 

Clewin,  von  Oltingen  114.25,  1 15.29.  116.36. 

159.10.  170.1.  177,10. 

Heinrich,  von  Landser  460.37. 

Brubach  Brutbach  im  Eisass  nw.  Landser  266,20. 
Bräderli,  Peter,  von  Muttenz  117,23.  119,12, 
Brugg  Brugk  im  Aargau. 

Conrat  von  — s.  Falkcnstein  Knecht. 

Briiglin,  Jccki,  von  Muttenz  1 17.24.  119,35. 
ßrummendrut  ßrunnendrut  s.  Pruntrut. 

Brun,  Conrat  506,6.  507,14. 

Bruner,  Hans  s.  Solothurn  Rat. 

Brünighofen  Brunikofcn  im  Eisass  nw.  Altkirch. 
der  von  — 61,6. 


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548 


Brunkilch  — Kempf. 


Brunkilch  Hrunnkilich  Burnkilch  «hem.  im  Eisass 
bei  Tllfurt  n.  Ahkirch. 

Burkard  von  280,27.  281,15.  318,14. 

Konrad  von  27,34.  29,7.  63,3.  467,35.  468,4.9. 
ßrunlin,  Hans,  BvB  87,36.  88,19.41. 

Brunn,  Conrat  509,7. 

Brunner,  Heiczy,  von  Riehen  286,3. 

Brunnkilich  s.  Brunkilch. 

Brunnstatt  Brünstat  im  Eisass  sw.  Mülhausen 
266,21. 

Brutbach  s.  Brubach. 

ßrüczcl,  Hartmannus,  s.  Basel  bischöfl.  Gericht 
Notare. 

Bßb,  Claus  Clewi,  vB  106,38.  494,39.  499,29. 
Bubenberg  (Montbovon)  Bubenberg  in  Freiburg 
nö.  Montreux. 

Heinrich  von  38,27. 

Bubendorf  Bubendorff  in  Baselland  sü.  Liestal. 

Meier:  Ulman  Meyer  518,44. 

Rachholz  s.  Bocholt. 

Buchser,  Jacob  s.  Landser  Schultheis». 
Buchsweiler  Buchswiler  im  Eisass  sw.  Basel  nw. 

Laufen  78,43.  79,1.14. 

Bucken  s.  Beuggen. 

Bückten  ßtitken  in  ßaselland  0.  Sissach  334,34. 
Büdingen  Büdingen  in  Hessen  nö.  Frankfurt. 

Graf  s.  Mainz  kurf.  Rat. 

Bueil. 

dominus  de  50, HO. 

Bulach  R&lach  in  Würtemberg  sw.  Stuttgart, 
de  — s.  Bnlczel. 

Bulach,  Bartholme,  Soldner  vB  325,7. 

Buler,  Heinrich,  vB  504,31. 

Buliszhein,  Wernlin. 

Tochter:  Greda  174,15. 

B&llin,  Ilennman  301,29. 

Buman. 

Cuntzman,  Heincz,  Ileiczy  s.  Weil  Vogt. 
Hcnni,  von  Weil  168,43.  504,32. 

Heinrich,  Söldner  vB  327,31. 

Bßnfal  s.  Bonfol. 

Backen  s.  Beuggen. 

Bürkis,  Hans,  von  ültlngen  159,10.  177,11. 
Burgau  ßurgaw  in  Steiermark. 

Markgraf  s.  Deutschland  König  Friedrich. 
Burgen  under  Ulm. 

von  — s.  Freibarg  (Conrat  von). 

Burger,  Hans,  von  Wahlbach,  zu  B 132,11.  144,31. 
150,19. 

Burgow,  Ülrich  426,29. 

Burgund  Burgundia  Burgundien. 

Herzog  19,27.  197,21.  525,42. 

Amtmann  s.  Grandson. 
marschalck  199,2. 

frowe  von  — s.  Österreich  Herzogin. 


Bari,  Hans,  von  Waldenburg  451,19. 

Bürly,  Andres  s.  Solothurn  Rat. 

Burnendrut  Burnentrut  s.  Pruntrut, 

Hurnhoupt,  Michel  s.  Gebweiler  Schaffner. 
Burnkilch  s.  Brunkilch. 

Buseszbein  Busseszhein  s.  Biesheim. 

Büsserach  Bussrach  in  Solothurn  sö.  laufen. 

von  — s.  Meyger. 

Bussnang  im  Thurgau  ö.  Frauenfeld. 

Conrat  von  — s.  Strassburg  Domherren, 
ßusz,  Michel  s.  Murbach  Schaffner. 

Butken  s.  Bückten. 

Büttikon  B&ltikon  im  Aargau. 
von  — s.  Ziegler. 

c.  IC. 

Kager,  Hans,  von  Habsheim  80,33.  81,39. 
Kaisten  Keystyn  im  Aargan  sw.  Laufenbarg  29,27 
Kalbsmul  333,18. 

Kaltenbrunnen,  Hengkin  von,  Söldner  vB  325,13. 
Kamp  Kampt  Tryerer  bestoms  am  Rhein  gegen- 
über Boppard  320,24. 
kercheher  s.  Boppard  Dekan, 
zu  — s.  Herborn,  M&ssz. 

Canticuria,  Johannes  von,  Cleriker  des  Bistums 
Chfilons  61,2. 

Kappel  Cappel  in  St.  Gallen  an  der  Thur. 

Hans  von  — von  Konstanz  31,14. 

Kappel  Kappell  in  Kirnten  sö.  Klagenfurt 
Harttung  von  437,41. 

Cappeiler  Cappeler  Cappier,  Heinrich  15,35. 63,2. 
86,36.  87,6. 

Kappeln  Kappelen  im  Eisass  sö.  Landser. 

von  — s.  Cunrat. 

Karly,  Hensly  s.  Solothurn  Rat. 

Karlistein,  Mathys,  BvB  463,29. 

Frau:  Knnelin  463,30. 

Kärnten  Kernden. 

Herzog  s.  Deutschland  König  Friedrich. 

| Karoli,  Nicolaus  s.  Strassburg  BarfÜsserprovinz. 
Karrichcr,  Fridericus  s.  Ensisheim  Schultheiss. 
Cathalami  Cathalani  s.  Chilons. 

' Keyser,  Wetzel,  von  Blotzheira  144,27.  145,20. 
Keystyn  s.  Kaisten. 

Celiporta  s.  Himmelspforte. 

Keller  442,25. 

Hans  s.  Reichenbach. 

Heinrich  genant  Widman,  BvFreiburg  i.  B. 
395,11. 

Johannes  s.  Basel  Domstift  Kapline. 

Lienhart,  von  Riehen  286,20. 

Werlin,  von  Mörnach  135,16.  175,33.  178,26. 
Kcmmerly,  Ludwig,  BvB  184,9. 

Kempf,  Gilg,  von  Colmar  31,15. 


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Kembs  — Köslin. 


549 


Kembs  Klein-Kembs  Kemps  Kempsz  Kemss  in 
Baden  nw.  Basel  am  Rhein  36,23.  98,39.  146,8. 
379,15.  432,9. 

Kembs  Gross-Kembs  Kemps  im  Eisass  nw.  Basel 
am  Rhein  153,35. 

von  — s.  Meiger,  Metzger,  Schnider. 

Kempten  in  Baiern. 

Johannes  de  213,33. 

Kenzingen  Kentzingen  in  Baden  nw.  Freiburg 
126,23. 

Kepffcr,  Hanns  s.  Muttenz  Vogt. 

KepfTers,  Ennelin  119,25. 

Keppenbach  in  Baden  nw.  Waldkirch  259,20. 

Walther  von  — 200,10. 

Kernden  s.  Kärnten. 

Cesarinis,  Julianus  de,  s.  Rom  CardlnJÜe. 
Kesseler,  Hans  11,8.  s.  Basel  Fünfer  Rat. 
Keszler,  Heiny  s.  Klein-Basel  Schultheiss. 
Kestlach  s.  Köstlach. 

Ketschin,  Bechte,  von  Hagenan  522,8. 

Chllons  sur  Marne  Cathalami  Cathalani  Schalon 
60,44. 

Bistum  s.  Canticuria,  Prevostelli,  Rauleti. 
Kapitel. 

Notar:  Peter  Hermandi  58,28. 
printz  von  [Ludwig  Fürst  von  Orange]  249,38. 
Championis,  Johannes  s.  Savoyen  Herzog  Rat. 
Champlitte  Zschaniten  in  Frankreich  sö.  Dijon. 

Herr  — s.  Freiburg  i.  B.  Graf. 

Ch Ising  s.  Hesing. 

Chastillon,  dominus  de  50,30. 

CMteau  d'Oex  Hohen  Esch  Losanner  bistums  in 
Waadt  ö.  Vevey, 
von  — s.  Clew. 

Chunlin  s.  Kttnlin. 

Kyburg  in  Zürich  sö.  Winterthur. 

Graf  s.  Deutschland  König  Friedrich. 

Kiffis  Küffis. 

von  — s.  Wigant. 

Kil ehern  s.  Kirchen. 

Kilchwart,  Ruman,  von  Oberndorf  173,18. 

Weib:  Verena  Mathisen  175,1. 

Kyll,  Conradus  s.  Rom  Gegenpapst  Pönitentiar. 
Kilwart,  ÖTIi,  BvB  98,5.  104,29.  105,9.  s.  Basel 
Schifflente  Zunftmeister. 

Kirchen  Kilchcm  in  Baden  n.  Basel. 

Rudolf  von  — s.  Freiburg  i.  B.  Schultheiss. 
Kircher,  Wilhelmus,  von  Konstanz  317,41. 
Klapperman,  Lconhardus  Lienhart,  BvB  264,12. 

Sohn:  Leonhardus  Suter  349,28. 

Clärer,  Egidius  s.  Breisach  Dekanat. 

Glarus  s.  Glarus. 

Kleyn,  Hanns,  von  Liel  301,6. 

Kleynhanns  170,4. 

Cleinhenny,  Peter  s.  Dietweiler  Schultheiss. 


Kleinman,  Heyni  169,22. 

Clew,  Conrat,  von Chiteaux  d’Oex  458,26.4 1 , 459,2. 
Clowlerin,  Eilse  66,36. 

Knobloch,  Gaus  464,2. 

Knopf,  Hug,  s.  Burkart  Mönch  Knecht. 
Knöringen  KnSringen  im  Eisass  w.  Basel. 

von  — , Knoringer  s.  Rodersdorf. 

Knüttel,  Hans  510,25.  526,12.14.  s.  Baden  Mark- 
graf Rat. 

Käbi  333,21. 

Koch. 

Heinczman  Hcitzman  Ilentzman,  vß  127,3.26. 

128,5.  130,13.29.  487,26  f. 

Rüdin,  von  Ravensburg  459,1. 

Ulrich,  von  Engen  492,14. 

Kochlin,  Lienhart  463,37. 

Koler  287,23. 

de  Colle,  Petrus,  ordinis  s.  Francisco  321,23. 322,28. 
Cöllner  204,12. 

Colmar  Kolmer  Columbaria  29,39.  183,33.  188,31. 
202,22.  343,11.  369,29.  424,7. 
herberg  zer  Trüw  290,6. 

Decan  s.  Basel  bischöfl.  Hof  OfficiaL 
von  — s.  Keropf,  Heyde. 

Rechtstag  Richtung  79,37.84,32,86,2.33, 108,19. 
214.4.35.  291.18.  348,40.  349,32.  354,2. 

395,40—401.  404,39.  415,30.  419,27.  420,34. 
423,21.  427,32.  512,42  f. 

Köln  494,19. 

hus  sand  Anlhonien  Ordens  480,14. 

Columbaria  s.  Colmar. 

Köniz  in  Bern  sw.  Bern. 

Komtur:  Johann  Truchsess  von  Rheinfelden 
24,34.  67,14. 

Conrad  Conrade  s.  Ensisheim  Hofmeister. 
Konstanz  Constancia  Costentz  20-20.  29,39.  63,17  f. 

69,3.  72,35.  73,12.  186,21.25.30.  318,4. 
343,10. 

kouffhus  497,17.  512,26  f. 

von  — s.  Kappel,  Kircher,  Mayer. 

Bischof  38,7.  318,4.  342,82.  343,8.28. 

Heinrich  186,11. 

Generalvikar  186,18.24.28. 

Landdekanate  186,28. 

Anlass  69,7.  79,42.  86,8.  230,23.254,15.256,33. 
258,36.  259,9.  275,25.  336,10.  337,26. 
339,1.19.  365,80.  367,10.43.  377,43. 
393,30.  399,23.  404,4.  406,31.  410,29. 
427,13  432,18. 

Koplin  Koppelin  Kopplin  Kflpply. 

Clrich,  vB  246,43.  247,13.23.  271,20.  398,29. 
Koppyn,  Claus,  von  Martlingen,  Söldner  vB  325,11. 
Komkauff,  Jacob  s.  Hagenau  Stadtschreiber. 
Cortona  Cortina  in  Italien  nw.  Perugia. 

Bischof  309,14. 

Köslin  (?),  Johann  s.  Johanniter. 


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550 


Köstlach  — Deutschland. 


Köstlach  Restlich  im  Eisass  w.  Pfirt. 
von  — s.  VSlschin. 

Heinrich,  BvB  114,31.  150,4. 

Vater:  Heiczi  von  Kestlach  143,19. 

Kotterer,  Peter  s.  Rheinfelden  Propst. 

Koczinger  Kotzinger  KroczingeT,  C'oncz  Contz- 
mannus,  BvB  111,19  f,  349,20.  495,1. 
Courccllis,  Thomas  von  30,23. 

Kowter,  Conradus,  BvEnsisheim  880,11. 

Krafft,  Conrat  Künulin,  von  Altkirch  134,24. 

152,31.  160,18.  445,39. 

Krain. 

Herzog  s.  Deutschland  König  Friedrich. 
KrÄmer. 

Clewi,  von  Augst  4G2,6. 

Peter,  zu  Lörrach  284,45. 

Krebs  Kreptz,  Diderich  506,6.  507,14.  509,7. 
Kreysz,  Hans,  von  Mainz  482,27. 

Krtraer,  Heyny,  von  Weil  281,40. 

Krcntzach  s.  Grenzach. 

Kreptz  s.  Krebs. 

Kristan  Cristan. 

Hans  s.  Waldenburg  Zoller. 

Heyni  168,44. 

Claus  s.  Schönthal  Mönch. 

Kros  Crosz. 

Clewi  287,24. 

Hcnman  Henninus,  BvB  111,19  f.  3-19,19. 
Krottbach,  Bernhart  s.  Freiburg  i.  B.  Söldner. 
Krug,  Hans,  Söldner  vB  325,14. 

Krumenacker,  Ludwig,  von  Bern  90,30.  91,37. 
Küffis  s.  Kiffis. 

Cün,  Hans,  genannt  Fünffmasz  301,28. 

Kung,  Peter,  vKlB  535,44. 

Kunig  König. 

Hans  421,40. 

Walther  446,41. 

KUnlin  Chünlin,  Conrad  s.  Basel  Stadtschreiber 
Unterschreiber. 

Künn,  RudolfT  s.  Zofingen  Schultheiss. 

Cünner,  Peter,  von  Dietweiler  460,4  4. 

Conrat,  Henny,  von  Kappeln  460,41. 

Cuntzlin,  Clewin  169,3. 

Kuppi  125,17.  163,42.  164,30. 

Kürsner,  Hans  s.  Wilhelm  von  Grilnenberg  Knecht. 

D. 

Dachsfelden  Tasfelden  in  Bern  nw.  Biel. 

Diebold  Thiebolt  von  — s.  Grandson  Pruntrut. 
Dammcrktrch  Damerkilch  im  Eisass  w.  Altkirch 
13-1,25.  160,28. 

Dampfrion,  Peter  [von],  BvB  75,3.  78,19.  349,16. 
445,18. 

Dauphinl  Dalphinatus  Dclphinatus  Vicnnensis. 


I Dauphin  dalphinus  telffin : Ludwig  Loys  45,33. 
50,28.  61,16.24.  173,24.  175,7. 

Hofmeister  etc, : Gabriel  de  Bernes  42,1.  46,15. 
David. 

Cfintz  239,9. 

Johannes  459,30.  463,28.  467,33. 

Dechen,  Henman,  BvZofingen  144,1. 

Dello  Tattenriet  in  Frankreich  ö.  Montbcliard 
235,16.  236,34.  2(H,8. 

Delphinatus  s.  Dauphin^. 

Delsbcrg  Telsperg  Telpperg  in  Bern  sw.  Basel 
147,17. 

Jacob  von  426,26. 
von  — s.  Scherer. 

Dennegker  s.  Tannegger. 

Dersz,  Volprecht  von  — s.  Mainz  Kämmerer. 
Dcschendorf,  Dittrich  426,29. 

Dessenheim  Tessenhein  im  Eisass  sö.  Colmar 
156,12. 

Dcstissac  s.  Estissac. 

' Deutschland  Alamania  Tutzsche  47,4.  183,16. 
Germanica  natio  315,19. 

Kaiser  und  Reich, Römisch  rieh,  Roman  um  Imperi- 
um 1,30. 7,1.4.18,17.22,41.24,4.68,41. 
137,27. 139,9.  209,9.210.31.45.236,4*. 
238,34. 242,18. 243,30. 297.43  301,29 
306,21.38.  308,8.  312,33.  316,27. 

342,31.34.  343,6.9.  344.28  346,11. 

357.30.  360,10.  369,23.  374,5.  384,45 

385.8.  404,41.  429,38.  430,20.  488,6  f. 
Kaiser  Könige. 

Albrecht  Albertus  34,22.  208,40.305,14.35.41. 
Karl  IV.  19,6.  463,31.  454,22.  475,33. 
Ferdinand  I.  475,39. 

Friedrich  Friderich  Friedreich,  Herzog  von 
Oesterreich  Steiermark  Kärnten  Krain, 
Herr  der  Windischen  Mark  und  zu 
Pordcnone,  Graf  zu  Tirol  Pfirt  Kyburg, 
Markgraf  zu  Burgau,  Landgraf  im  Eisass 
9,21.28.  16,4.23.  17,25  18,1.  19,4.15. 

20.11.13.  22,27.  23,81.  33,6  15.  34,24. 
44,19.  54,9  58,15.  205,3.  207,4  217,8. 
234,43.  250,12.  261,6.  268,21.  273,43. 

293.8.  294,1.  295,19.  297,16.  302,18. 
25.33.  808,81.  304.16.  306.28.  307,19. 
309,7  f.  315,11.  321,40.  822,6.  311,7. 
370,42.  371,12.84.  372,81.  374.29. 

376.13.  377,10.  378,13.41.  379,41. 
383,4.  389,38.  401,18.  404,43.406,21. 
428,11.  411,14.  451,30.  474,13.17. 

475.31.  501,18. 

Kanzler:  Caspar  [Schlick]  60,7. 

Hofgerichl  Kammergericht  9,23.  22,39. 24,1 . 

304,16.  306,29.  812,41.428,11. 471,13. 
Hofrichter  23,24. 

Michel  Burggraf  von  Magdeburg.  Graf 
zu  Hardegg  428,32. 

Guroprecht  von  Neuenahr  19,12. 
Maximilian  475,38. 

Ruprecht  374,14. 


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Deutschland  — Endingcn. 


551 


Deutschland. 

Kaiser. 

Sigmund  Sigismundus  9,21.28.  18,2.  19,5. 
34,22.  44,20.  208,14  f.  261,5.  302,13. 
305,14.35.41.  337,19.  369,20.  376,12. 
382,25.  474,13.18.  475,82. 

Wenzel  19,6.  475,33. 

KurfUrsten  18,24.34.  63,15.  68,15.  207,3.  304,29. 

342,32.  343,6.  372,36. 

Meister  der  Johanniter  s.  Johanniter. 
Deutschorden. 

Meister:  Eberhart  von  Stetten,  kurpfälz.  Rat  69,36. 
Comtur  s.  Köniz. 

Dichtler,  Friderich  66,28. 

Diebolt  der  gremper,  BvB  264,12. 

Diebolt  Diepolt,  Clcwin,  BvB  111,7.  112,41. 
Diegten  Dietkon  in  Baselland  sü.  Sissach. 

Vogt:  Hans  Wernher  519,3. 
von  — s.  Schnider. 

Dtepfiingen  in  Haselland  so.  Liestal  205,1 1.413,25. 
Diessen,  Marx  von  — , von  Horw  529,21. 
Diessenluifcn  Ticsscnhofen  im  Thurgau  am  Rhein 
63,81.38.  54,33.  66,13.  67,18.23.40.  351,41. 
352,25. 

Dietclsperg,  Rüdolff  7,35. 

Diethelin,  Hans  472,24. 

Dietkon  s.  Diegten. 

Dietrich,  Gcorii,  von  Ingolstadt  73,17. 

Dietweiler  Dietwiler  Dietwilr  im  Eisass  sö.  Mül- 
hausen 78,44.  79,14.  81,24.  82,36.  131,23. 
132,18.  133,31.39.  116,22.  150,43.  157,1  f. 
158,5.  239,27.  444,17.  445,15. 

Schul  theiss. 

Peter  Cleinhenny  460,43. 

Peter  Zwiglin  133,30.  152,30.  156,33. 
von  — s.  Cünner,  Nüszlin. 

Dinckel  Dinckler,  Rudin,  von  Frick  108,37.42. 

109,26.35.  110,18. 

Dingklcr,  Clcwin  187,9  f. 

Ditzingen  Titzingen  in  Württemberg  nw,  Stuttgart. 

Hans  von  — Söldner  vB  325,7.  327,22. 
Dobscherz,  Heinrich,  BvSchlettstadt  352,32. 353,4. 
Dorenbach  Torenbach  bei  Basel  76,9.31.  81,31. 
82,21.42.  83,28.  146,41.  147,33.  149,3.  156,41. 
157,30.  160,44.  400,34. 

Dörnach  in  Solothum  sü.  Basel  124,23.30. 
von  — s.  Gredler,  Gfit. 

Dosscnbach,  Nieder — . Nidem  Tosscmbach  in 
Baden  sö.  Schopfheim  65,20. 

Wernlin  — von  Rheinwciler  111,8.  113,15.22. 
Dreyger  s.  Wangen. 

Dringer,  Heinrich  s.  Frick,  Leutpriester. 

Dubois  50,30. 

Dulling  Dulln  Duli,  llcintz  und  Clese  Clesgin  Clas, 
von  Mainz  192,24.  320,24.  331,2.  348,30.  443,8.9. 
Dunkeid  Dunkcldensis  in  Irland. 

Bischof:  T'homasJ  194,28. 


Dürlinsdorf  Dürlistorff  im  Elsass  w.  Pfirt  78,43. 
Dürmenach  Tirminach  ira  Elsass  nö.  Pfirt  149,34. 
Dürr  Dürre. 

Cftni,  von  Musbach  178,17. 

Heinrich  Heinczin  Heinczman  Heitzin,  von  Mus- 
hach  incola  Basiliensis  29,25.  80,32.  82,6. 
135,9.  175,34.  177,19.  178,31.  179,2.16. 
262,45.  263,17.  349,15. 

Caspar  und  Conrad  s.  Sachs. 

E. 

Kberler,  Mathis,  BvB  211,17.  250,21.  270,17. 

292,44.  293,39.  s.  Basel  Rat. 

Ebersberg  Ebersperg  in  Württemberg  nö.  Stuttgart. 

Friderich  von  — Söldner  vB  327,32. 

Eberstein  in  Baden  ö.  Baden-Baden. 

Graf  266,31. 

Wilhelm  hasthart  von  350,4.  352,28. 

Echingen  s.  Ehingen. 

Echtzeier  Echzeller  s.  Gelthus. 

Edelman,  Andres  44,3. 

Efringen  in  Baden  nw.  Basel. 

Cuntzlin  von  — BvB  471,10. 
llemmannus  de  — BvB  302,19. 
s.  Basel  Häuser, 

Eger  Egra  in  Böhmen. 

Nicolaus  von  — s.  Basel  Folterknecht. 
Egisheim  Egessheim  im  Elsass  sw.  Colmar. 
Schultheiss. 

Sohn : Poler  318,22. 

Egringen  in  Baden  n.  Basel  228,10. 

Ehingen  Echingen  in  Baden  nö.  SchaflThansen 
79,38.  80,18. 
von  — s.  Bosch,  Gütler, 
zer  Eych,  Dyettricus  349.23. 

Eickel  in  Westfalen  nw.  Bochum. 

Diederich  van  — s.  Limburg  Droste. 
Eidgenossen  s.  Schweiz. 

Eygen,  Hans  301,2. 

Eygerbacli  bei  Basel  77,28.  145,35.  148,8. 
Eylsasz  s.  Elsass. 

Einfältig,  Hans  490,32.  s.  Basel  Rat. 

Einsiedeln  Kinsidclcn  Einsidlen  in  Schwyz  35,39. 
36,14.  146,8.  370,11.19.38.  412,38.  502,18. 
534,36. 

Eilikort  Hdriconrt  in  Frankreich  nw.  Montbeliard 
250,43.  254,30. 

Elsass  Eylsass  Ellsazz  337,12.  338,26.  369,25. 
Landgraf  s.  Deutschland  Kaiser  Friedrich. 
Ober—  336,28. 

Landgericht  216,9.  400,4. 

Emfly,  Hans  201,41. 

Endingen  in  Baden  nw.  Emmendingen  188,32. 

] Dekan:  Anthonius  de  Pforre  406,6. 


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552 


Endlich  — Vyant. 


Endlich,  Peter,  vB  50,4!.  51,41.  62,11.40.  93,13. 
273,34. 

Kneas  Silvias  60,7. 

Engel,  Hans,  Söldner  vB  329,6.  s.  Basel  Büchsen  - 
meisten 

Engen  in  Baden  nö.  Schaffhansen. 
von  — s.  Koch. 

Ensisheim  Ensiszhein  Ensishen  Ensissen  Enszhein 
im  Eisass  42,41. 45,90. 50,80.  07,18.  167,29. 
•247,43  f.  252,1 . 272,1.331,98.832, 1 7. 889,88. 
868,2.  383,4.1 7.38.  389,29.  392,34.  899,34. 
407,26.  451,32.  454,38. 

Bürger  s.  Kowter. 

Kapllne. 

Johannes  Pfafienberger  386,9. 

Albertas  Sturm  386,9. 

Haaptmana  s.  Tierstein,  Graf  Hans. 
Hofmeister:  Conrad,  die  Conrade  133,5.  154,32. 
167,81. 

Schaltheiss:  Fridericas  Karricher  386,10. 
Entzberg,  Hans  von  — s.  Baden  Markgraf  Rat. 
Epp  App,  Clewi,  von  Sierenz  131,18.144,28.  146,1. 
Eptingen  in  Baselland  sü.  Sissach. 
die  von  455,1. 

Bernhart  von  203,26.34.  519,7. 

Conrat  Huser  von  62,39.  173,21.42  f.  174,4. 
237,1.  339,34. 

Sohn:  Tennige  Huser  173,23  f.  174,4.  175,5. 
Götzheinrich  Goczheinrich  von  62,35.  170,39. 
174,4. 

Ilansheinrich  von  446,33.  510,36.  518,30. 
Hermann  von  62,39.  173,22.28.  175,5. 

Ulrich  and  Hans  Günther  von  440,30.  518,15. 
521,9. 

von  — s.  Maler. 

Erbland,  Hans,  von  OHingen  135,1.  175,34.  176,21. 
Ereman  Erman,  Wem  her  Weralin  Wcrlin  292,43. 
301,26.  517,5.  524,28.  s.  Basel  Lohnherr  Oberst- 
Zunftmeister  Rat. 

Erenfcls,  Burekart,  von  Liestal  117,22.  118,6. 
Erfart,  Hans  von  — Söldner  vB  325,13. 

Erhärt,  Rudi,  von  Laufen  164,16. 

Erlach  in  Bern. 

ßlrich  von  38,17. 

Erman  s.  Ereman. 

Erny. 

Clewin  169,5. 

Henni  — von  Weil  503,22. 

Wemlin  — von  Weil  170,26. 

Ernis,  Ennelin,  zu  Hüningon  503,10. 

Bruder:  Henni  Erni  s.  o. 

Esch  s.  Äsch. 

Eschenz  Eschantz  in  ßaselland  bei  Diegten  sü. 
Sissach. 

Crown  von  — s.  Blfimlin. 

Eschembcrg  Eschenberg. 

Johannes  de  — Johans  von  — s.  Basel  Klingen- 
thal Schaffner. 


Estissac  in  Frankreich  Arr.  Troyes. 

dominus  Destissac  50,30. 

Etterli. 

Eglolff  Eglolfus  s.  Luzern  Stadtschreiber. 

Hans,  von  Töningen  519,1. 

Ettlin,  Heintz  401,1. 

F.  V. 

Fahrnau  Vamowe  in  Baden  ö.  Schopfheim, 
von  — s.  Hase. 

Vaihingen  Vahingen  in  Württemberg  sw.  Stutt- 
gart 458,40. 

Falkener  Valkener,  Reynhart  s.  Basel  Fünfer. 
Falkenstein  Valkensteyn  in  Solothurn. 

Herrschaft  482,16. 

Herren  von  — , Landgrafen  im  Sisgatt,  Herren 
zu  Famsburg. 

Hans  Johannes  42,12.  62,29.  118,16  f.  119,45. 

174,41.  205,9.  413,23.  446,31. 
Thomas  42,12.  62,28.  118,16  f.  119,45. 

120,17.  121,23.  174,18.27.41.  201,2. 
205,9.  328,9.  329,23.  345,4.  413,23. 
446,31.  456,20.  459,36.  490,13. 
Gemahlin:  Ursula  von  Rainstein  490,13. 
Knecht. 

Conrat  Brugk  118,19. 

Paulin  118,18  f. 

Famerkul  s.  Vaumarcus. 

Fanckhuser  Fanchuser  Franckhuscr.  Hans,  von 
Luzern  487,2.  605,28.  607,2.  509,4. 

Vamowe  s.  Fahrnau. 

Farasburg  Varesperg  Varnsperg  118,10.  221,45. 
274,43.  333,26.  504,42. 

Herren  s.  Falkenstein. 

Vaster,  Peter  289,14. 

Vegerhanns  205,25. 

Fegersheim  Vegersheim  im  Eisass  sw.  Stnusburg. 

Anteny  von  — Söldner  vB  329,5. 

St  Veit  sant  Vyt  477,14. 

Feldbach  Velpach  Veltpach  im  Eisass  nw.  Pfirt 
78,23.43.  79,13.22.  90,17.35.  132,8.  149,45. 
444,37.42.  445,23.42.  446,4. 

Feldkirch  Veltkilch  im  Vorarlberg  oder  im  Eisass 
w.  Ensisheim. 
von  — s.  Josz. 

Veling,  Heinrich,  Söldner  vB  329,9. 

Felse  Velsz  genant  Seytenmacher,  Hans  439,16. 

s.  Basel  Fünfer  Rat 
Veltkilch  s.  Feldkirch. 

Fernpass  Verren  in  Tirol  w.  Innsbruck  342,14. 
Vester,  Hans,  von  Mackstatt  144,33.  151,43. 
Vcttich,  Hügelin  225,6. 

Vyant 

Cöni,  von  Musbach  159,12.  178,15. 

Heitzi  Heinczin  159, 1 3.  177,14.  178,15. 


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Filioli  — Friburg. 


65  3 


Filioli,  Johannes  s.  Grasse  Propst. 

VOHgst  in  Westfalen  bei  Iserlohn. 

Freigraf  s.  Iserlohn. 

Villingcn  in  Baden  58,15.26.  190,6.  323,3.20. 
415,27. 

Villmergen  Vilmaringen  Vilmergen  im  Aargau. 

von  — s.  I-Spi. 

Vinck,  Ludwig  67,14. 

Fininger,  Ileyne,  von  Balstal. 

ewirtin:  Agnes  482,6.12. 

Kinstingen  Vinstingen  im  Elsas*  w.  Hagenau. 

herr  von  124,23. 

First,  Hans  von  473.9. 

Fischer,  Clewin.  BvAltkirch  51,17. 

Vischer,  Ülman  439,15.  s.  Basel  Fttnfe  Kal  Wasser- 
meister. 

Fischingen  Vischingen  in  Baden  n.  Basel  228,10. 
Vischinger,  Peter  169,1. 

Fislis  Yiszlis  im  Elsas»  sw.  Basel  ö.  Pfirt  138,33. 
439,30.  444,33. 
von  — s.  Spar. 

Viszlis,  Martin  446,1. 

St.  Vyt  s.  St.  Veit, 

Vitzt&m,  Hans  Johans  s.  Basel  Domstift  Kaplan. 
Flachslanden  im  Eisass  sü.  Mülhausen. 

Adelheid  von  — s.  Otmarsheim  Aebtissin. 

Hans  von  — s.  Basel  Bürgermeister  Kat. 

Flam,  Ulrich,  BvB  500,3. 

Fleckenstein. 

Fridericb  von  — s.  Basel  Domstift  Dekan. 
Heinrich  von  — s.  Pfalz  kurf.  Kat. 

Flörsheim  Flersxhcim  in  Hessen  ü.  Mainz  oder 
Nieder-Flörsheim  in  der  Pfalz  nw.  Worms. 
Friderich  von  — s.  Pfalz  kurf.  Rat. 

Flügel,  Jeronymus  s.  Tierstein  Graf  Hans  Sekretär. 
Vogel,  Jacobos,  s.  Basel  bischöfl.  Gericht  Procurator. 
Vogclbach,  Clewin,  von  Tüllingcn  170,28. 

Vogler. 

Clewi  149,23. 

Hans  s.  Hüningen  Vogt. 

Hans  487,24  f. 

Paulus  479,19. 

Vogt,  Rudy  s.  Solothum  Rat. 

Vogtin,  Grede  67,13. 

Vogtlin,  llenni  169,6.  s.  Riehen  Bannwart. 

Vol,  Hans  s.  Wildenow. 

Volde,  Conrat  von,  BvB  90,29.  92,14. 

Volkcnsberg  Volkensperg  Volkcrsperg  Volkesperg  ' 
im  Elsass  w.  Basel  78,44.  79,24.  132,9.  149,45. 
236.1»  411,37.  446,4. 

Vollenspec,  Zander  *.  Minden  Amtmann. 
Volmarstein  Velmstene  in  Westfalen  nö.  Elberfeld. 
Freigraf:  Hermann  Hakenberg  505,27.  507,1. 
508,30. 

Folmi,  Hans,  genant  Thunower  201,23. 
Urkuudenbuch  der  Stadt  Basel.  VII. 


VÄlmy. 

Hans  Heinrich,  von  Jettingen,  Söldner  vH  329, 
4.13. 

Clrich,  von  Zesingen  445,34. 

Volschin,  Heinrich,  von  Köstlnch  144,29  148.1.16 
Volstock,  Hciczin,  von  Riehen  288,31,  289,3. 
Fontaines,  dominus  de  50,30. 

Vorehtenstein. 

Haupt  mann  s.  Trapp. 

Förster,  Heinrich,  von  Landser  460,87. 

S.  Francisci  ordo  s.  BarfUsser. 

Francke,  Michel,  Söldner  vB  329,8. 

Franckhuser  s.  Fanckhuser. 

Frankenstein,  Wipert  von  — s.  Worms  Cantor. 
Frankfurt  Franckcnfurt  FranckfurtFranckford  16,18. 
17,39.  18,4.  19, 1.7.1 3. 217, 9. 234, 45.  453,3». 
Gericht  483,29.  484,6.  485,30.  489,28  f. 

Messe  35,38.  99.5.45.  101,43.  102,21.  IM, 23. 
104,41.  105,30.  107,15.  125,42.  126,18. 
411,23  f.  502,22. 

Münze  29,20.  44,20. 

Münxmetslcr:  Konrad  vom  Stege  29,19. 190,10. 
483,28.  485,29. 

Conrat  von  — 214,8.  292,32.  426,26. 
Frankreich  Franzosen  Francia  Franckcrich  Walchcn 
47,30.  68(14.  121.9.  432,15. 

König  Karl  48,16.42.  49,6.58,17.197,21.273,44. 

Sohn  s.  Dauphin^. 

Kanzler  58,14. 
s.  Schinder. 

Frauenberg. 

Cristan  von  437,40. 

Freiburg  i.  B.  Friburg  im  Brisgowe  16,21.  66,12. 
67, SL  168,35.  185,16.26.  188.32.  227,43. 
256,35  f.  310,22.  3-19,5.  369,30.  389,34. 

424,7.18.  438,80.  471,12.  492,7.  516,37. 
519,19.37.  520,1.  523,36.  524,35. 

Bürger  s.  Keller,  Hausen,  Rapp. 

Comtur  der  Jobanuiter  zu  Freiburg,  Neuenburg 
und  Heitersheim : Berthold  Stechelin,  österr. 
Anwalt  239,87.  339,32.  397,7.  411,7.  469,32. 
477,20.40.  534,20. 

Graf:  Hans  Johannes,  Herr  zu  Ncucnbnrg  und 
Champlitte  47,37.  413,33.  414,38.  524,21.40. 
530,33.  531,14. 

Hauptmann:  Andres  von  Bosenstein  195,26. 
Schultheis* : RfidolfT  von  Kilchem  478,37. 
Söldner:  Bernhart  Krottbach  479,14. 
Stadtschreiber:  Johannes  Müselin  395,10 
Währung:  67,12.13.36. 

Conrat  von  — von  Burgen  linder  Ulm  456,5. 
Hanns  von  452,15. 

Freiburg  Friburg  im  Üchtland  197,20.  490,2. 

von  — s.  Jeckeman. 

Frenkendorf  in  Baselland  nw.  Liestal. 

von  — s.  Frye,  Muttenczer. 

Fry,  Burckart,  BvB  271,31.  485,28. 

Friburg  s.  Freiburg. 

70 


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554 


Frick  — Grandvillard. 


Frick  Fricke  im  Aargau  sö.Säckingen  108,3  f.  271,34. 
Kaplan:  Claus  Sumer  108,37.  109,22. 
Leutpriester,  Dekan  im  Frick tal : Heinrich 
Dringer  108,36.40. 

von  — s.  Dinckel,  Metzger,  RicfF,  Suter. 

Frick  tal. 

usz  dem  — s.  Brogli. 

Dekan  s.  Frick  Leutpriester. 

Friderich,  Johannes  s.  Basel  hischnll.  fiericht  Notar. 
Frjre,  Heyni  und  Hans,  von  Frcnkendorf  001,4. 
Fritsche,  Cunrat,  Soldoer  vB  029,8. 

Fritscher,  Hans  20,26. 

Frolicher,  Rudi,  von  Laufen  162,3.  164,33. 
Fronden,  Dietrich  von  — , Söldner  vB  325,0. 
Frowler  Fröuweler,  Cunrat  362,14.  409,14  s.  Basel 
Rat. 

Fuchs  von  Fuchsperg,  Jorg  437,42. 

Funffmasz  s.  C8n. 

Furer,  Johannes,  von  Unterwalden  46,40. 
Fiirstenherg  in  Baden  nw.  Schaffhauscn. 

Graf:  Heinrich  492,13. 

Fürstenstein  in  Baselland  sw.  Basel  nö.  Laufen 
94,36.  238,6.  380,27. 

Gr. 

Gachnang  Gochnang  im  Thurgau  sw.  Fraucnfcld 
von  — s.  Mönch. 

St.  Gallen. 

Otmar  von  — , Söldner  vB  329,8. 

Ganns,  Hans  222,41. 

Ganser. 

Hans  499,31. 

Peter,  BvB  98,6.  107,5. 

Gantze,  Heinrich,  von  Rheinach  122,11.  123,37. 
Gardenwceh,  Johan  s.  Limburg  Freigraf. 

Ciartencr,  Peter,  von  Gebweiler  407,39. 

Gatz,  Peter  250,21.  269,4.  s.  Basel  Münze. 
Gebennc  Gcbennensis  s.  Genf. 

Gebweiler  Gebiler  im  Bisass. 

Schaffner:  Michel  Burnhoupt  409,31. 

Stadt schrciber;  Mancz  von  Guteinberg  409,22. 
von  — s.  Gartener,  Schultheisz. 

Gegenhamer  s.  Giegenhammcr. 

Geispitzen  Gcispolzheiin  Geispiczhcin  im  Eisass  1 
sü.  Mülhausen. 

Claus  von  464,1. 

Geispolsheim  Geispolrheim  im  Eisass  sw.  Strass- 
bürg. 

Jacob  von  — s.  Strassburg  Meister. 
Geltcrkindcn  Geltrachingen  in  Baselland  333,39. 
334,35.  335,3. 

Gchhüsz  zum  Echtzcler,  Arnold.  BvMainz  192,21. 
324,33.  330,36.  348,27. 

Gemmingcn  Gcmmyngcn  in  Baden  w.  Heilbronn. 
Hans  von  — s.  Pfalz  kurf.  Kat. 


Gcmminger  Gemuger,  Johannes  s.  Base)  bischöfl. 
Gericht  Official. 

Genf  Gehcnne  Gebennensis  dieta  310,39.  311,6 
312,19. 

Genszlin,  Ilenni,  von  Khcinach  122,11.  123,25. 
Gernler,  Johannes  3-19,28.  s.  Basel  Fünfe  Rat. 
Gcroldseck  Gerolczegg  Gcroltzegk  Gerolueck  im 
Wachsichcn  im  Bisass  sw.  Zabera. 

Herren  von  20,20. 
einer  von  120.18.  183,17. 

Georg  JÄrg  Geric  Yorge  von  — Herr  zu  Sulz 
190,1.  195,19.  201,1  43.  259,18. 

Jacob  Graf  zu  LfiUelstein  62,27.  173,23. 
Gerwer. 

Clewin  239,10. 

Johann  s.  Konrad  von  Weinsberg  Kaplan 
Wernlin,  von  Ohingen  111,26.  116,23.  159,10 
Gicgenhamn  er  Gegenhamer,  Wernher  Wernlin. 
BvB  195,39.  444,11. 

Frau:  Gredelin  195,40. 
im  Giessen,  Nikolaus,  zu  Strassburg. 

Knecht:  Heinrich  Brcchter  74,39.  75,25. 

Giger,  Heinrich,  BvB. 

Frau:  Margret  491,41. 

Gilgenberg  in  Solothurn  sü.  Basel. 

fryherre  s.  Rudolf  von  Ramstein. 

Gysclin,  Clewin  421,40, 

Gyser,  Hans  392,38. 

Gisin,  Hans,  von  Laufen  162.5.  164,12. 

Glarus  Claras  Claris  45,35.  54,2.  197,22. 
von  — s.  Wust. 

Glaser,  Hans  s.  Basel  Gericht  Amtmann. 
Glogklin,  Hans  492,6. 

Gloten,  Jocop  von. 

huszfrow:  Agnes  Spenglerin  66,26. 

Gochnang  s.  Gachnang. 

Goderten  GSrdertcn. 

Hans  von  — Söldner  vB  325,7.  327,22. 
Goldschmid  Goltschmid  Golthimid  Goultschmit. 
Andres  477,22.  478,14.25.  492,14. 

Petrus,  von  Luzern  46,38. 

Gösgen  Gossikon  in  Solothurn  nö.  Olten  i 16,39. 
490,15. 

Gosman  495,2. 

Gostenhofer,  Eberhart  415,16. 

G&tfrid,  Michel  459,7. 

Götschi  GStzschi,  Clewin  262,17.3-19,14. 

G3tti,  Heyni  285,27. 

G&tzheinrich  s.  Eptingen. 

Gotzlin,  Henni,  von  Tüllingen  170,27. 

Graff,  Henni,  von  Mörnach  114,26.  116,1.37. 
Grandson  Granse  in  Waadt  198,45.  199,8. 

Amtmann:  Diebold  von  Dachsfclden  198,45. 
Grandvillard  Grandwiler  in  Frankreich  nw.  Delle 
97,9. 

Hans  Wilhelm  von  62,37. 


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Grauer  — Halbiler. 


555 


Grancr,  Peter,  von  Hirsingen  51,19. 

Gransz,  Johann  a.  Mainz  Gericht 
Gruse  Grassensis  ecclesia  in  Frankreich  w.  Nizza. 
Propst:  Johannes  Filioli,  clerieus  camcrc  apo- 
stolice  47,19. 

Graswili,  CÖnrat  s.  Solothurn  Rat. 

Gran,  Ulli. 

Tochter:  Adelheit,  Kflntz  Muliebers  von  Baistal 
ewirtin  482*6. 14. 

Graz  Grecz  in  Steiermark  806,24.807,16.308,19. 
Grcdler,  Wernlin,  von  Dörnach  122,12.  124,20. 
Grefe,  Theodericus  s.  Strassburg  Domstift  Notar. 
Grefflin. 

Claus  169,24. 

Menni  169,38. 

Greifensee  GrifTensce  in  Zürich  ö.  Zürich  221,45. 
Greilinger,  Cüny,  von  Riehen  285,36. 

Grcndlis  Grendlins,  Heinrich,  von  Muttcnz  117,23. 
118,37. 

Grenzach  Krentzach  in  Baden  ö.  Basel  15,21. 
169,43. 

Grecz  s.  Graz. 

Greupper,  Heinrich,  BvAltkirch  51,16. 

Griff,  Otti  Otto  Ottmann  genant  I.udi,  von  Rhein - 
felden  415,37.  419,21.  447,11.15.  461,20 

465,31  f.  468,14.  469,26.  478,39.  479,27.  185,3. j 
Griffensee  s.  Greifensce. 

Grissheim  Griszhein  in  Baden  nw.  Müllheim  am 
Rhein  397,14. 

Gronenberg  s.  Griinenberg. 

Grosch,  Peter  442,24. 

Groszhanns. 

CBni,  von  über- Müsbach  159,13.  178,16. 

Peter,  von  Horw  529,22. 

Grüber,  Heinrich,  Knecht  vB  301,27.  478,3$. 
479,26  517,26. 

Grün  Grün  in  Baden  mehrere  Orte  97,11. 
Gründelin  270,26. 

GrÜnenbcrg  Gronenberg  Grüncmberg  in  Bern, 
die  von  465,39.  466,33.  467,17. 

Wilhelm  von  — 8,41.  27,31.  29,3.  31,1.  62,29. 
75,39.  227,8. 250,17.  328,9. 329,32.  339,31. 
345,4.  415,29.  416,44.  418,8.  469,26. 
Knecht:  Hans  Kürsner  63,7. 

Grunenwald,  Caspar,  Söldner  vB  329,6. 
Grunenwaldin,  F.nnelin  118,42. 

GrSnenzweig  Grünenzwyg  zem  Gold,  Mathis  38,41. 
184,  B. 

GrUningen  Gruningcn  in  Zürich  nw.  Rapperswil 
25,44. 

von  — s.  Schuchmacher 
Grüninger,  Johannes  349,1$. 

Güdcr  Güder,  Hans  3-17,37. 

Guntfrid  Guntfridus  s.  Basel  bischöflicher  Notar. 
Gurle  Gurlin  Gürlin,  Hans,  BvB  258,23.  280,39. 
506,5.  507,13.  509,6. 


Gürtelly,  Rüff  s.  Solothurn  RaL 
Gürtler  287,4. 

Gürczy  287,4. 

Gflt. 

Hans,  von  Arlesheim  301,5. 

Ilcnni,  von  Dörnach  301,5. 

Gutcmberg,  Mancz  von  — s.  Gebwciler  Stadt- 
schreiber. 

Guter,  Heyny,  Söldner  vB  329,6. 

Gütler  Gütlich,  Conrat,  von  Ehingen. 

Sohn:  Conrat  40,35. 

Gütlin  Gütlin  Gutlin  Guttlin. 

Henni  168,26 — 170,11.  s.  Weil  Vogt. 

Wernlin  169,7. 

Gutzwilcr,  Hans,  von  Ober-Stcinenbrunn  119,2. 
Gutzwiler,  ehern  im  Klsass  sü.  Mülhausen  bei 
Köttingen. 

Hans  von  — s.  Werner  von  Staufen  Knecht. 


IT. 

Habkich  Habkch  Happen  Happhen,  Heinrich 
214,7.  292,82.  426,24. 

Söhne:  Heinrich,  Jacob  426,25. 

Ilabsburg  Habspurg. 

Graf  s.  Deutschland  König  Friedrich. 
Habsheim  Habgissen  Habkiszhcin  Habichshein 
Habigcssen  Habischen  Hahküssin  Ilapchisx- 
hein  Happeküssen  im  Eisass  so.  Mülhausen 
76,16.  81,19.45.  127,29  f.  130,17  f.  132,39. 

133.23.39.  134,19.  144,2.  146,22.  147.18. 
148,24.  1 58, 42.  156,18  t 1 58, 5 . 1 59, 4 8. 
180,40  f.  217,36.  261,84.  276,11.  338,23. 
444,13.18.22.  445,1.14.17.40. 

Peterhennsly  von  460,44. 
von  — *.  Kager,  Meger,  Scherinan,  Sündag. 
Hicheler  Hechler,  Peter,  BvB  111,7.  112,20. 
Hadmannsdorfer  Hadmanstorffer,  Wernher  63,1. 

471,3. 

Iladstadt  s.  Hatstatt 
Haespe  s.  Haspe. 

Hagen,  Hans  s.  Solothurn  Rat. 

Hagenau  Hagenow  Hagnaw  Hagtiow  im  Klsass 

29.39. 

Stadtschreiber:  Jacob  Kornkouff  81,15.  482,8. 
Reynhart  von  — , Söldner  vB  325,9. 
von  — s.  Ketschin,  Ziegler. 

Hagendorn,  France  287,43. 

Hagental,  Ober-  und  Nieder-,  im  Klsass  sw.  Basel 
264,2$.  396,22. 

(lägest,  Richart,  von  Brombach  286,33. 

Hagwart,  Cünczman  s.  Solothurn  Rat. 
llakenherch,  Hermann  s.  Volmarstein  Freigraf. 
Halbiler  s.  llallwyl. 


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556 


Haibisen  — Helfranzkirch. 


Hallmen  Albiscn  Haltwysen 

Heinrich  d.  A„  HvB  31,6.  40,36.  125,31  35  f. 
250,21.  201,28.  209,2.  390,1«.  422,44.  514,5. 
s.  Basel  Rat. 

Heinrich  d.  J.  126,16. 

Hall  Wirtzhurgcr  bistums  in  Würtemberg. 

von  — s.  Lipen. 

Haller. 

(.'lewin,  von  Wencken  287,40. 

Hans  114,3«. 

HMIrein  *.  Klein-Hasel  Bann. 

Ilallwil  Hallwilre  Halwiler  llallwilr  im  Aargau. 
Rudolf  von  470,22. 

ThUrinj»  Düring  von  — österr.  Anwalt  31,2. 
02-35.  250,16.  354,6.451,3«.  470,22.  520, 

1 4. 18.  524,3«.  s.  Österreich  Herzog  Albrecht  | 
Marschalk. 


vom  Haus  Hus  Huse  von  Husen. 

Dietrich  8.  Murbach  Abt. 

Friderieh,  osterr.  Anwalt  27,34.  29,7.  62,38. 
169,21.  170,14.  411,9.  534,22.  s.  Laufenburg 
Vogt. 

Hans  Kridcrich  188,13, 

Hans  02  3«. 

I Hausen  Husen  in  Baden  nö.  Schopf  heim, 
j Hans  von  — genant  Glery  195,2. 

I Hans  von  — BvFreihurg  479,9. 

Hausgauen  Huszgow  im  Klsass  sö.  Allkirch 
von  — s.  Richart. 

Heber,  Lienhart,  von  Münchcnslcin  117,25.  121,17. 
Hegenheim  Hegenheim  Hegenhein  im  Elsas*  w. 
Basel  531,21. 

Peter  von  38,4«. 


Sohn:  Thüring  02,36. 

der  junger  der  jung  von  120,17.  124,29.  1811,17.  ! 
Ilallwysen  s.  Haibisen. 

Ilaltingcn  in  Baden  nö.  Basel  40,41.  41,25.531.23. 

1 Iankr.nl,  Clrich  s.  Solothurn  Rat. 

Hapchiszhein  Happeküssen  s.  Habsheim. 

Happen  Ilapphen  s Ilabkich. 

Hardegg  Hardegk  in  Steiermark  ü.  Bettau.  i 

Graf:  Michel  s.  Deutschland  König  Friedrich  I 
Hofrichter. 

Hard  Hardt  s.  Hart, 

am  Hard,  Heini,  vom  ZUrichsec  333,12. 

I Dring,  Clrich  s.  Basel  Zunftmeister. 

Harnischst  orfTer  HameschdoriTer  IlamstorfTer,  ] 
Werner  Wernher  280.26.  281,14.  318,14.  459,41.  : 
llarnesch,  Heinrich  444,42. 

Hart  Hard  Hardt  218,31.  252,3.  338.14.  399,39 
417,2.  418,11.  118,2«.  458,30.  531,22. 

Hartheim  Harthein  in  Baden  sw.  Freiburg  am 
Rhein  370,6.24. 

Hartmann,  Hans  461,1. 

Hasel  in  Baden  ö.  .Schopfheim. 

von  — s.  PfafF. 

Hase,  Hans,  von  Fahrnau. 

Sohn:  Hoslin  333,30. 

zem  Hasen,  Marlin  s.  Peter  von  Ramstein  Knecht. 
Ilascnclaw,  Heinrich,  zuB  75,2.  77,10. 
Hasenschiesser,  Claus  439,16. 

Hüsing  s.  Hesing. 

H.Hsingcn  Hesingen  im  Eisass  nw.  Basel  95,6 

581,21. 

Haspe  Haespe  in  Westfalen  nö.  Elberfeld. 

frystoel  500,1.  507,23. 

Hatstatt  Hadstadt  im  Eisass  n.  Rufach. 
die  von  78,17. 

Adolf  von  — s.  Basel  Domstift  Domherr. 

Hans  tlrich  von  — 521,21. 

Thennige  von  — 281,37.  282,1«. 

Hauen  stein  Howenstein,  Gebirge  zwischen  Solo- 
thurn und  Baselland  133,27.  156.22.  480,15.  | 


Ileidburg  Hcytpurg  in  Baden  318,40. 
lleyde,  Hans,  von  Colmar,  BvB  413,18, 

Frau:  Elsi  443,18. 

Heydegg  Heydegk. 

llcitzin  von  — ab  der  Egg  usz  Bragantzcr  wald. 

den  man  nempt  Spilheit/in  332,35.  335,9. 
Lcodcgari  von  — Söldner  vB  325,«. 
Heidelbeck,  Wunuevvaldus  s.  Basel  Bischof  Fried- 
rich Notar. 

Heidelberg  04,13. 

Hans  von  438,4.  521,18. 

Heiden  Heyden. 

Claus,  von  Rheinfclden  31,17.  68,27. 

Hans,  von  Lampenberg  451,21. 

Ilcinlzman,  von  Lampenberg  455,2. 

Heidweiler  im  Eisass  n.  Allkirch  443,31. 
Heilbronn  44,23. 

Heilprun  Heihbrunn  Hcllprunn  Ilclprun,  Claus 
Nicolaus  302,19  500,3.  507,12.  509,6.  s.  Basel 
Fünfe  Rat. 

Heimenhofen. 

Herren  von  20,21. 

Heimersdorf  IleymerstorfT  im  Eisass  sü.  Altkirch. 

Diebolt  von  51,20. 

Heinrice,  Clewin.  BvB  208,6. 

Heinrich  der  armbroster  300,21. 

Heinrich,  Clewin  s.  Schwarzwild  Vogt. 

Heinrici,  Heinrich  398,9. 

Heyni,  Klein-,  von  Weil  170,26. 

Heinundzwei  von  Pratteln. 

Tochter:  Gredc  203,26. 

Heitershcim  Ileiterszhcin  in  Baden  sw.  Freiburg 
397,11. 

Comtur  s.  Freiburg  i.  B. 

Hcytpurg  s.  Heidburg. 

Heitzlin,  Peter  441.16. 

Helfranzkirch  Helfranczkilch  HelfTritxkilch  im 
Eisass  nw.  Basel  82,36. 

Gutfrid  von  460,39. 
von  — s.  Rudis. 


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Helmstadt  — Hug. 


557 


Helmstadt  I lelmstat  in  Baiern  w.  Würzburg. 

Wiprecht  von  — s.  Mainz  kurfürsll.  Rat. 
üellprunn  llclprün  s Heilpnia. 

Hclrein  s.  Klein-Basel  Bann. 

Hemmer) in,  Friedrich  s.  Altdorf  Harter. 

Henszlin. 

llenni,  von  Rheinweiler  111,8.  113,31. 
Heinrich  168  5, 

Herborn,  Johann  von,  zu  Kamp  320,31. 

Herbst,  Lienhart  s.  Klein-Basel  Bannwart. 

Here,  Hans,  von  Ncuenburg  534,10. 

Hergheim  Hergsem  im  Elsas»  sü.  Colmar. 

Eberhart  von  — Söldner  vlt  325,13. 

Hering,  Ulrich  501,8. 

Herlisheim  Hcrlishein  im  Eisass  sü.  Colmar  281,37. 
llcrman,  Gylg  188,29  f.  202,14  f. 

Hermandi,  Peter  s.  Chillons  Kapitel. 

Hermans,  Lienhart  177,11. 

Ilcrre,  Hans,  von  Leimen  520,39. 

Herrenberg  Herremberg,  Peter,  von  Roll  weil,  BvB 
92,33.  96,3.  275,43.  396,36. 

Hemberg  Hersperg  in  Haselland  ö.  Liestal. 

Meier  466,3.20.  467,1.10. 

HerstrSsz,  Rudolff,  vH  504,31. 

Ilert,  Claus,  von  Blotzheim  301,6. 

Ilerthcn  Herten  in  Baden  ö.  Basel  229,4. 
von  — s.  Reber. 

llertrich,  l'etcr  s.  Basel  Gericht  Vogt  und  Basel 
Ratsknecht. 

Ilcrczbrecher,  Hans,  BvB  111,6.34.  112,16. 
llcsing  Hüsing  Chüsing,  Conrat  Cunrat,  von  Neuen- 
burg 393.21  f.  402,40.  403,13.26.  105,9.34. 
436,30.  437,6. 

s.  Ncuenburg  i.  B.  Bürgermeister. 

Hesingen  s.  Hasiogen. 
llesinger  Iieiringer,  Hans  168,18  f. 

Ileudorf  Heuwdorff  HÄdorff  Iloudorff  Howdorff. 
Bilgerin  von  267,1.  339,37.  400,33. 

Wilhelm  von  41,14.  267,8. 

Hiltelingen  Hiltalingen  ehern,  in  Baden  n.  Basel. 
Claus  von  — s.  Basel  Fünfe. 

Eberhart  von  — alias  Ziegeler  214.12.  223,28. 
252,13.  292,43.  293,38.  301,26.355,1.  363,38. 
406,15.  s.  Basel  Zunftmeister. 

Himmelspforte  Celiporta  in  Baden. 

Abt  9.82. 

Hinnderbach,  Hans  437,41. 

St.  Hippolite  S.  Ypolitus  in  Frankreich  sü.  Mont- 
bliiard. 

von  — s.  Billibo. 

Hirsingen  im  Eisass  sü.  Altkirch. 

von  — s.  Graner,  Immelher. 

Ilirsingcr  235,13. 

Hans  s.  Basel  Geistlichkeit  St.  Clara  Schaffner. 
Ueinczman,  BvB  75,4.  79,5.  263,45.  349,14. 
Lienhart,  BvB  75,4.  79,19. 


! Hirzbach  Hirtzbach  im  Eisass  sw.  Altkirch. 

| Hans  von  63,4.  122,43. 

; Hochberg  Ilochperg  in  Baden  ü.  Emmendingen. 
Markgrafen  von  — , Herren  zu  Röteln  und 
Sausenburg  64,19.26.  146,37.  460,29. 
Rudolf 66,6.  168,11.  170,13.  220,11.210,17. 
373,41.  608,16. 

Vogt  zu  Weil:  Gcrige  von  Tegernow  169,14. 
170,31.  184,5. 

Wilhelm,  österr.  Landvogt  24,28.  27,2 1.  30,38. 
32,21.  33,19.  35,8.  37,32.  38.18  42,19.23. 
53,13.  62,26.  221.8.  260,17,370,10.  376,42. 
431,38.  433,22  f.  434,1». 

Hochstadt,  Jakob  von  — s.  Schöntal. 

Hodelin,  Clewin  169,31. 

Hodorff  s.  Heudorf. 

im  Hoff,  Clewin,  von  IUIurt  51,22. 

Hofmeister,  Rudolf  s.  Bern  Schultheis». 

Hofreiter,  Caspar  410,3. 

lluhenack  Hohennack  im  Eisass  sw.  Kaisersberg. 

Herr  s.  Rappoltstein. 

Hohen  Esch  s.  Chilteau  d’Oex. 

Hohenlohe  Hohenloch,  C rafft  von  — s.  Pfalz  kur- 
fürstl.  Rat. 

Hohenrechberg  s.  Rechborg. 

Hohfirst  Hohentirst  in  Baden  bei  Neustadt. 

Jakob  von  413,4.  s.  Neuenburg  i.  B.  Bürger- 
meister. 

Hülstein  Holstein  in  Baselland  sw.  Sissach  440,30. 
455,1.  492,32.  510,13.  518,17.  529,10. 
von  — s.  Schopp,  Str&izer. 

Homburg  in  Baselland  457,10.  491,42. 

Vogt. 

Claus  StJr  136,10.  110,15, 

Hau«  iHchly  -151,25. 
von  — a.  Renner. 

Hopf,  Cunrat  Conradus,  BvB  264,12.  349,13. 
Horn  in  Baden  bei  Grenzach  15,22.  285,20. 

888,10.2t.  334,25.  335,12.  531,24. 

Hornberg  in  Baden  ü.  Heidelberg. 

Konrad  von  492,13. 

Hans  von  — , Söldner  vH  329,8. 

Iiornusz. 

Heinrich  und  Henslin,  von  Togcrfelden  332,34. 
334,1.20. 

Horw  Horwcn  in  Lnzcrn  sü.  Luzern. 

von  — .i.  Diessen,  Groszhanns,  Mathys,  Rcmynger, 
Wollschlahcr 
zem  Haupt,  Cftnrat  67,1. 

Höudorff  Howdorff  s.  ileudorf. 

Howenstein  s.  Hauenstein. 

Muffel,  Hansheinrich  s.  Strassburg  Meister. 

Hug. 

Hans,  von  Sichemeschwalt  genant  Busehanns 
191,29. 

Ulrich  s.  Willlsau  Schuhhciss 


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Huglin 


Lang. 


55  S< 


tluglin. 

Clewin,  von  Witersdorf  51.10. 

Heinrich,  von  Augst  162,13.  467.4. 

Unlieber,  Küntz,  von  Halstal. 

ewirtin:  Adel  heit  s.  Grau. 

Hüller  94,42. 

Hummel,  Dietrich,  von  Ottmarsheim  <>3,9. 
Hundctsb.ich  s.  Hunsbach. 

Hundsfeld  llunsfelt  ehern,  in  Baden  bei  Kehl 
371,9. 

1 lungerstein  im  Eisass  bei  Gebweiler  sw.  Rufach. 

Peter  von  — und  sin  sfin  62,34. 

Hüningen,  Gross-,  Ilüningen  Grosscnhünyngcn 
251,15.  338,29.  501,3. 

Hüningen,  Klein-,  Kleynen  Ilüningen  *251,15.50.3,9. 
Hann  529,10. 

holcz  ensit  der  Wisc  ob  Kleynen  Hüningen 

443,26. 

der  reten  matte  529,11. 
der  Kychcn  matt  529,9. 

Vogt:  Hans  Vogler  170,10. 
von  — s.  Meyer, 
zu  — s.  Ernis. 

Hunsbach  Hundetspach  Huntt spach  Huntxbach  im 
Eisass  sei.  Altkirch  65,3«.  231,17  211,42. 
397,31.52. 

Meier:  Peter  Hans  von  Wahlbach  50,33.  51,39. 
52,18.42.  93,8.  230,35.  267,39. 
llunsfclt  s.  Hundsfeld. 

Hurusz  s.  Schönau. 

IIusc  Husen  s.  vom  Haus,  Hausen. 

Huscr,  s.  Kptiogen 
Iluszgow  s.  Ilausgauen. 

Huszlcr,  Lentzly  499,31. 

Hüter  Cunrat  s.  Strassburg  St.  'I  hoinas  Domherr. 

I.  Y. 

St.  Jakob  St.  Jocop  an  der  Birs  51,13.  52,1 1.  61,31. 
117,8.  121,4  t.  161,3  4.  178,30.  183,15.  196,2. 
229,41.  237,11.  289,41.  299,35. 

Jeckcman,  Üllin,  von  Freiburg  i.  Ü.  333,15. 
Jeckis,  Henni,  von  Hcren/wciler  134,32.  152,32. 
160,37. 

Jcttingen  Utingcn  im  Klsass  sö.  Altkirch. 

von  — s.  Volmy  Straszer. 

Yfental,  Wernli,  BvLiestal  518,43. 

111  Vlle  173,36. 

Illfurt  Illefurt  im  Eisass  o.  Altkirch. 
von  — s.  im  Hoff. 

Illzach  Ilczich  im  Klsass  n.  Mülhausen, 
von  — s.  Herwart. 

Immelher,  Fritschin,  von  Hirsingcn  113,20. 
Ingolstadt  Ingelstadt, 
von  — s.  Dietrich. 

Ingolt,  Claus.  HvStrasshurg  426,12.  520,8. 
Innsbruck  Insprugk  110,20. 


Vnczlinger  163,42. 

Job,  Pcterhans.  BvB  196,1. 

St.  Jocob  s.  St.  Jakob. 

Johanniter. 

Meister  in  Deutschland:  Johann  Köslin  465,9. 
Komtur  s.  Freiburg  i.  B. 

J5lin,  Hans,  BvB  111,7.  112,12. 

Jost,  Hansz,  von  Kheinweiler  113,16. 

Josz,  Gcrge,  genant  Teck  von  Feldkirch  332,33. 
333,1. 

S.  Vpolitus  s.  St.  Hippolite. 

Iselin  Vsenlin  Ysscnlin,  Heinrich,  BvB  74.37.  75.6. 
198,4.  416,11.  428,1.  439.14.  461,17  464,14. 
465,8.29.  468,22.  473,25.  487,18.  504,10.  s.  Basel 
Lohnherr  Rat. 

Isenburg,  Dictherich  von  — s.  Mainz  kurfUrstl.  Rat- 
Isenheim  Ysenhcn  im  F.lsass  sw.  Rufach. 

mcister  des  huses  sant  Antcnien  Ordens:  Johans 
Britonclli  521,30. 

Iserlohn  in  Westfalen. 

Freigraf:  Heinrich  von  Werdinckhusen  505,21. 
Jungcrman,  Heinrich  266,32. 

Jüntlin,  Hans  421,39.  s.  Breisach  Bürgermeister. 
Jützi,  Hans  333,14. 

K.  s.  C. 

I-i. 

Lambsheim  I.ampscn  in  der  Pfalz  sw.  Worms, 
von  — s.  Mey. 

I. ampenberg  in  Baselland  sü.  Liestal. 

von  — s.  Heyden,  Spitteller,  Suter. 
Lampenberg,  Jacob  s.  Basel  Fünfe  Rat. 
Lamperteschys,  Lamprecht  von  — , BvB  400,27. 
Landau  Landow. 

Hans  von  — 481,42. 

Landenberg,  Ilug  von  118,16. 

I.andser  Lanndser  Lannseer  Lannser  Lanser  im 
Eisass  so  Mülhausen  31,4  4.  33,20.  76,3.26. 

77.6.  81,24.28.  82,2.39.  129,8.4  2 f.  112,6. 
143,22. 146. 148.43  f.  151,34  153,2*.  l.V4,4. 

156.39. 157.28. 158.6.  261,33. 265,26.  276,8. 
336,32.340,40. 352,7. 389,32. 407,25.444,13. 
446,2.  510,6. 

Schultheiss. 

Cliwi  Blatzhein  143,22. 

Jacob  Büchsser  63,8.  459,40. 
von  — s.  Blech,  Brotbeck,  Förster,  Schmid, 
Suter 

Landskron. 

von  — s.  Mönch. 

Landsperg. 

von  — s.  Steiger. 

Lang. 

Lienhart,  von  Niederraagstatt  460,41. 

| Wernlin,  von  Sissach  455,8. 


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Langeunrat  — Lütfrid. 


559 


I.angcänrat  205,33.  206,12. 

Langenl&r. 

Claus  von  — genant  Klinghamer,  Söldner  vB 
325,7.  327,23. 

Langentaler  Langataler  447,38.  448,30. 

Lanndser  Lannser  Lanser  s.  Landser. 

Lantgasse,  Andres,  BvAltkirch  51,17. 

Larg  Large  Gebiet  im  Eisass  sü.  Altkirch  231,27. 

Weibel:  Ulrich  Scnger  51,21. 

Laufen  Louffen  I.offcn  Lilien  in  Bern  sw.  Basel, 
von  — s.  Erhärt,  Erblicher,  Gisin,  Meyger. 
die  von  162,32  f. 

Bernhard  von  523,19. 

Cünrat  von  — . 

Witwe:  Grede  192,29. 

Hans  von  31,5.  38,40.  214,37.  404,14.23  427,1* 
030,23 f.  431,1 6 f.  433,10.  435,30.  «.Basel 
Rat. 

Sohn:  Hermann  362,14. 

Daufenburg  Lauffemberg  Louffemberg  Löffcnberg 
im  Aargau  am  Rhein  25,15.  26,9.42.  27,21. 
29,25.  32,8.  11,17.  93,15.  108,29  f.  220,28. 
229,16.  246,37  f.  249,2.  259,43.  267,44. 
270,37.  271,29.  338,38.  339,37.  340,34. 
346,39.  368,27.  377,14.  ‘487,9.  398.14. 

402.14.  432,88.  133,25.  436,15.497,13.19. 
512,20. 

Bürger  s.  Brettnouwer,  Martin,  Schach,  Unmusz, 
Wydmer,  Wurm. 

Vogt:  Adelbcrg  von  Berenfels  27,33.  29,4. 

Fridrich  vom  llusz  41,18. 

Richtung  29,25.  31,26.  245,44.  260,8.37.  273,32. 

377.15.  512,30.  513 
Lausanne  I.osann. 

Bischof:  GÖrg  Georg,  Markgraf  von  Saluzzo 
30,18.  37,24. 

Lautenbach  Lutembach  im  Eisass  nw.  Gebweiler 
276,26. 

zem  Lech  s.  zem  Blech. 

LSckertier  98,17.  99,24.  100,41.  101,29.  102,29. 

103,32.  105,33.  106,34.44. 

Leimen  im  Eisass  sw.  Basel. 

von  — s.  Herre. 

Leymer. 

Hans  172,19. 

Ilenni  472,18. 

Leysser,  Jörg  s.  Österreich  Diener. 

Lentz,  Hans,  von  Zunzgen  519,6. 

Lcrzbach  Lurtzbach  Lurczschhach  an  der  claäss. 
Grenze,  bei  llcgcnhcim  und  Busch wcilcr  150,12. 
155,3.  177,27. 

Leschdorff,  Peter. 

frow:  Grcthe  Krendlcrin  66,35. 

Letschcnbach  s.  Mülhausen, 
l.euggcrn  Lütgcm  im  Aargau  26,8.  39,8.36.40. 
Liebsdorf  LiebcrstdortT  Licbestorff  I.icbstorff  im 
Eisass  w.  Pfirt  147,30.  444,31.  445,28. 
Liechstal  s.  Liestal. 


Licl  Liele  in  Baden  so.  Schliengcn  271,32. 

von  — s.  Klcyn. 

Lienhart  ein  metzger  446,13. 

Lienhard  Lienhart,  bruder  — • s.  Zober. 

Liestal  Licchstal  14,88.  225,12.  228,38.  252,9. 
333,9  f.  359,11.  363,28  f.  440,32.  461,24. 
457,10.  468,41.  531,18. 

Bürger  s.  Yfental. 

Schultheis«  462.40.  463,5. 

Jost  Wartenberg,  205,15.  413,30. 

Zoller  und  Salzmeister:  Hans  Schüller  14,31. 
Sohn:  Clewin  Schüler  14,32. 

Tochtermann  s.  Scherer  (Henman). 
von  ■ — s.  Erenfels,  Seyler. 

Limburg  an  der  Lahn  Lymborch. 

Droste:  Didcrich  van  Eickel  506,40.  508,23. 
Freigraf:  Johan  Gardenwech  506,41.  508,24. 
Linda  Linde  in  Baden  bei  Mappach. 

von  — s.  Wilser. 

Linder,  Peter  177,11. 

Linsdorf  Lündstorff  im  Elsass  fl.  Pfirt  176,31. 
Lipen,  Hans,  von  Hall  in  Schwaben  459,13. 
Locher,  Hans,  von  Warmbach  501,3. 

L3pi  Loippi, 

Hans,  von  Waldenburg  451,21. 

Hans,  von  Villmergen  196,8. 

Heini,  von  Waldenburg  451,19. 

Lörrach  Lörrach  in  Baden. 

ze  — s.  Krämer. 

I.osanu  s.  Lausanne. 

Lothringen  Lutringen. 

Herzog  s.  Sicilien  König 
Loubegasscn,  Burckart  von  29,37. 

Louber,  Hans,  von  Onotzwilr  518,40. 
Louffemberg  Louffcnberg  s.  Laufenburg. 

Louffcn  s.  Laufen. 

Lowenbcrg  in  Bern  nw.  Delsbcrg. 

von  — s.  Mönch  von  Mönchenstein. 

Lübeck  Lübeck  Lubek. 

Hans  von  125,42.  126,18. 

Luccm  Lucernum  s.  Luzern, 

Ludi  Lüdin  s.  Griff, 
zem  Luft. 

Contzman. 

swShcr  s.  Immelhcr. 

Petrus  s.  Basel  Geistlichkeit  St.  Peter  Dekan. 
Lüllfogel,  Hans,  BvB  87,37.  89,1. 

Lündstorff  s.  Linsdorf. 

Lupffen,  Brun  von  — s.  Pfirt  Vogt. 

Lupfrid  s.  Lütfrid. 

Lurtzbach  Lürczschbach  s.  Lerzbach. 

Lutembach  s.  Lautenbach. 

Luter  s.  Lutter. 

Lütfrid  Lupfrid  Lütpfrit.  Jörg  und  Diebold,  BvB 
31,81.  32,36.  251,21.  262,15.  396,13. 


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Lütgern  — Meyer. 


Lütgern  s.  Leuggcrn. 

Lütishover,  Heinrich  157,10. 

Lutringen  s.  Lothringen. 

Lutter  Luter  im  Eisass  sö.  Pfirt  78,1  fl. 

Lutz,  Hans  von  421,30. 

Lützel  Lüczel,  Bach  im  Eisass  n.  Solothurn  78,9. 
155.4.  158.19. 

Ltitzel  Lüczel  Lutzei  im  Eisass  sw.  Flirt  auf  der 
Grenze  3s7,io, 

Abt  22,29.  23*32.  335,40.  342.6.  368,32.  106,23. 
410,21. 

Lützeistein  Lutzclnstein  im  Eisass  u_  Zabern. 
Graf  s.  Jacob  von  Geroldseck. 

Heinrich  von  — genant  Greife  298,17. 

Luzern  Lucerna  Sucernum  Lutzern  31,9.  15,34. 
5LL  321,3.  417,42.  447,1  LLL  464,12.  168,34. 
487,13. 

Schultheiss:  Anthony  Russ  450,12. 


Stadtschrciber:  Eglolf  Etterli  16,38,  [ 

Bürger  s.  Bramberg. 

von  — s.  Fanckhuser,  Goltschmit. 


2LL 


M. 

Maasmünster  Maszemünster  Vallift  Masonis  214.3, 
20*  J.  272,1«.  201,10.  380,30.  337.22. 

Stadtschreiber  231,13. 

St.  Leodegar,  Abtissin  211.39.  339,33. 

Verena  397.26. 

I lans  Ulrich  von  31.3.  <13,2. 208.6. 339,3p. 397.1 9. 

Bruder:  Heinrich  63,2. 

Henslin  von  (17. 1 1 . 

Witwe:  Else  478,30. 

Ludwig  von  520,4. 
von  — s.  llaszler. 
presbiter  s.  Soyger. 

Mag,  Jenni,  von  Riehen  285,15. 

Magdeburg  Maidburg. 

Burggraf:  Michel  s.  Deutschland  König  Fried- 
rich llofrichter. 

Magister  Magistri,  Friderich,  BvStrassburg  205,18. 
■194.20.  520,8, 

Frau:  Sophye  Weiden  205,18.  49-1,26. 

Magne  s.  Pfunser. 

Magstatt  Xidermackstat  im  Elsas*  so.  Mülhausen. 

von  — s.  Bart,  Vcstcr,  Lang,  Schmid. 
Über-Magstatt  ebenda. 

von  — s.  Schmid. 

Maidburg  s.  Magdeburg. 

Mayer. 

Hans,  von  Konstanz  <1(1.27 . 

Heinrich,  vB  66,38. 

Mainz  Mentz  Mencze  331.4.  348,34,  122.5  f. 
Gericht  192,22.  330,35.  348,26, 

Richter:  Heinrich  Bock  348,37. 


Johann  Gransz  348,38. 

Clasz  Schenkenberg  348,38. 

Jacob  Wertheim  348,37. 

Kurfürst  Erzbischof  63,29. 

Dietherich  69,2.28. 

Kämmerer:  Volprecht  von  Dcrsz  348,36. 
Räte:  Wiprecht  von  Ilelmslat,  hoffmeister 

69.30, 

Dietherich  von  Isenburg.  Graf  zu 
Büdingen  69.29, 

Heinrich  456,39. 

Peter  456,40. 

Bürger  s.  Gclthusz. 
von  — s.  Krcysz,  Dulin. 

Maler,  Wernlin,  von  Eplingen  519.9. 

Malicorne,  dominus  de  50,30, 

Mall  re  Malren,  Bernhard  von,  von  Solothurn  46,39. 

525,10.  s.  Solothurn  Rat. 

Maltrer,  Lienhart,  BvB  107,27. 

Mannenbach,  Ilans,  von  Breiten  290,1. 
Marckstaller,  Hans  118,18. 

Margstein. 

Clewi,  von  Muttenz  120,2. 

Wernli,  von  Muttenz  119,6. 

Markt  Merkt  in  Baden  n.  Basel  11 1.2 1.  1 12,25. 

113,18.43, 

Martin. 

Hans  s.  Zotingen  Schultheiss. 

Mathis,  BvLaufenburg  28,15, 

Oswalt  s.  Basel  Rat. 

Martlingcn  in  Luxemburg  w.  Dickirch. 

von  — s.  Koppyn. 

Marx  der  haffner  100,36. 

Masmünster  Maszemünstcr  s.  Maasmünster. 
Mathis. 

Clement,  BvB  497.1.  511,8. 

Clewi,  von  Pratteln. 

Sohn:  Henszlin  173.4 1,  174,29. 

Hans,  von  Horw  529,22. 

Mathisen,  Verena,  s.  Kilchwart. 

Mccking  Megkinch. 

Gerhard,  s.  Basel  Ratsschreiber. 

Meder. 

Claus  409,27.  428,1. 506.4.507,12.509,6.  s.  Basel 
P'Unfe  Rat. 

Ulrich  -l.HQ.il. 

Medelroster,  Xeklac  s.  Boppard  Dekan. 

Megcr,  Peter,  von  Iiahsheim  460,44. 

Megkinch  s.  Mccking. 

Meh,  Burckart,  von  Rhcinfclden  31.17. 

Mcy,  Hans,  von  Lambsheim,  Söldner  vB  325.10. 
Meyer  Meier  Mcyger  Meiger. 

Burckart,  von  Oherkirch  195,2. 

Bürklin,  von  Dcgerfelden  332,35.  334,45. 


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Meyer  — Mörsberg. 


5C1 


Meyer. 

Claus  220,16.  301.28.  885.16.  s.  Basel  Wasser- 
meister. 

Clewi,  von  Niederdorf  -151  ,*20. 

Conrat  1GB.  40. 

Fridelin,  von  Tüllin  gen  170.37. 

Hans,  von  Laufen  102.4.  103,23,  104. 1 9.  280,21. 
Hans,  der  eher,  BvB  08,4.  00.37.  404.31».  400,29, 
Hans,  d.j.,  BvB  08,4.  100.12. 

Hans,  von  Hüningen  s.  Altkirch  SchalTner. 
Heinrich  Ileyni,  BvB  380,16.  420.39.  s.  Basel 
Rat. 

Hcitzi,  von  Kembs  132,41. 

Ludwig  und  Hans  G3,3. 

Peter,  von  Biisserach  102,3,  103,38.  105,4. 

RudolfT  287,31. 

l'lman  s Bubendorf  Meier. 

Clrich,  Söldner  vB  320,7. 
rem  Meigen,  der,  von  Rheinfelden  08.2 ft. 
Mcygenlusl,  Reynhart,  BvB  472,1 1 ■ 
cwirlin:  I^cn  472,1 1. 

Mely  s.  Möhlin. 

Mely,  Burckart,  von  Rheinfelden  08.27. 

Mcltinger,  Ludeinan  Ludman  Ludwig,  BvB  272.31. 

202,4«.  340.9.  400  27.  180.24  s.  Basel  Rat. 
Menden  s.  Minden. 

Menu  Mencze  s.  Mainz. 

Menuingcn,  Ulrich  von  — s.  Pfalz  kurfürstl.  Rat. 
Merckt  s.  Markt. 

Mertze,  Clewi. 

Sohn:  Heyncz  Mercze  482,6.1 1. 

Merczin.  Clor  07,2. 

Metz. 

Meczblancke  424.29. 

Meczerler  183.22. 

Metzger. 

llcnni,  von  Kembs  152.27.  151,1. 

Oszwald,  von  Frick  3:13, 1 ». 

Metziger. 

BerchtoM,  BvB  270.1  ft. 

Cuny,  von  Bartenhcim  400,4 ö. 

Michel  der  grawiueher  420.27. 

Michel,  Hcnszlin  420.27. 

Michclbach  Michlenbach  im  Eisass  w.  Basel  N’J.'i'i. 
von  — i.  Saler 

Nleder-Michclbach  Nider  Michclbach  im  Klsass  nw. 
Basel. 

von  — a.  Pflüger. 

Minden  Menden  in  Westfalen. 

Amtmann:  Zander  Vollenspcc  500.40.  508.24. 
Droste:  Didcrich  van  Eickel  500,40.  508.2«. 
Minlin.  Jecki  285,2«. 

Minores  s.  BarfUsser. 

Minsein  Minscldcn  in  Baden  ö.  Lörrach  331,10. 
Miltelhus,  Johanns  407.4».  51 1,21.  514.40. 


Möhlin  Mely  im  Aargau  ö Rheinfelden  228,39. 

230,28. 

Moler,  Hans,  von  Beinwil  4 10,35.  455,1. 
Molhüsen  s.  Mülhausen. 

Mönch  Munch  Münch  Munich. 

die  - 131.43.  132,21.  133.33.  140,15.  151,1. 

157.19.  287,41.  288.21. 
von  Gachnang  s.  Altkirch  V'ogt. 
von  Land.skron  201.32.  205,25. 

Bernhart  15,34. 

Burckart  27.32  20,6.  31,2.  118,34.  llO.tMH, 
32.45.  120.18.  121,23.  122,4».  124,3». 
205,3 1 . 280.6.  455.10. 

Knecht:  Hug  Knopf  105.42.  122,45. 

Hans,  österr.  Anwalt  15.34.  27.33,  2'- Mi-  02. ÜL 
223.4.  205,31.  411,8.  438,35.  447,38. 
448.36.  455,6.  4811,86.  5.14.22, 

Schwester  455,12, 

von  Löwenberg  82, x,  8:1,10.21.33.  8 1,1 3. i n, 

131.28.  132.3.  133.l  i.19.  131.3.  135  üf. 
1 17,4».  140,40. 155,22.31.  158,37.  170,37. 
1 78,5.3  67170,2  4. 

von  Mönch  enstein 

Konrad  Cunrat,  auch  von  Löwenberg  57.25. 
120.13  AA.  121,21.  174,10.  188.  Li.  130,4. 
440.34.  523,1  ft,  s.  Basel  Hauptmann. 
Hans  387,26« 

Mönchenstein  Münchenstein  Munehcnstcin  Mü- 
nichenstein  in  Baselland  sö  Basel  1 18,33. 
110.9. 18. 33.43.  120,13.33.  121,20.25.  122,40. 

124.29.  531.19. 

Vogt:  Cuni  Sürlin  1 17,24.  120,8.3 1, 
Leutpriester:  Hans  120.23. 
von  — s.  Heber,  Mönch,  Wittich,  Zes.singer, 
Mondovi  Monsregalis  in  Piemont  sü.  Turin. 
Bischof  300,1 4. 

Monsbcrg  Monsperg  auch  Mannsberg  in  Steier- 
mark sw.  Pcttau. 
zu  — h.  vom  Stein. 

Monstral  s.  Münsterol. 

Montat  bischöfl  strasshurgisches  Ciebiet  bei 
Rufacli  154,25. 

Monthlliard  Mümpelgart  07.8.  131.1 7.  150,38. 
100,33  f.  400,2. 

Bürger  s.  Philipp. 

Morbach  s.  Murbach. 

Mörnacli  im  Klsass  sii.  Altkirch  nw.  I’firt 
von  — Keller,  GrafT. 

Mornach  Mörnach,  L'lman  BvB  270,1 7.  301.29. 
340.11.  300.8, 

Morny,  Bürcky,  von  Bartenheim  100.4  1 , 

Morolf,  Hans  405.2. 

Mörsberg  Morspcrg  im  Eisass  sw.  Pfirt, 
von  — s.  Switzer. 

die  von  135,7.  170.42,  232.22  f.  237,37.  252.6. 
201.11.27  205.6.21, 

Conrat  von  02.31 , 131,7,  158,40.  232,18. 

203.45,  201,14.  330.34,  348.39, 


Urkundenbuch  der  Stadt  Basel.  VII. 


II 


Mörsberg  — Neuenahr. 


nl>!j 


Mörsberg. 


Werner  von  N.V9. 


Morschweiler  Morszwilrc  im  Kkass  sw.  Mülhausen 
(Nicder-MA  oder  nö.  Allkirch  (Ober-M.). 
Ouglin  von  232.7. 

Swebelin  von 
Mosbach. 

Michel  von  — *.  Pfalz  kurf.  Rat. 

Mosyn,  Jchan,  Söldner  vH 
Moos  Mose  im  Elsa**  nw.  Pfirt. 

Claus  von  s.  Pfirt  Schaffner. 


Motter,  Hennslin  von  — Söldner  vU 
Mawclin  Moweilir»  Mjuvcrlin,  Hans.  IlvH  WH.S.IS. 

iBammsÄ,““'  “ 

Mite,  Peter,  ilvSlrassbnrg  522,7. 

Muvg,  Hurkart  101.2. 


Mülhausen 

JiLl3 


4*27  39.  42H,:. 


202.22.  113.4.  1 

U4,2i.  50M»- 


büLil 


I.ctschenbach 
Stadt schrcibcr:  Andres  Schild  31,16. 

Otmar  von  — BvH  324,34.  s.  Hasel  Kaufhaus. 


Müller  Müller. 

Hans,  von  Olten. 

Tochter:  Margret  191.4  I . 

Hans  Johannes  s.  Hasel  Domstift  Kapläne. 
Hennslin  s.  Hasel  Fünfe. 

I.ienhart,  von  Tiiliingcn  170,28. 

Peter,  von  Weil  45*. 7.  450,42. 

Uli,  von  Olten  521,29. 

Müllhcim  Mülnhcim  in  Baden  u.  Hasel 
Hurckhart  von  502. 1 1». 

Ileintz  von  421,29. 

Mülnhcym,  Heinrich  s.  Strassburg  Meister. 
Mümpelgart  s.  Montbcliard. 

Münch,  Rtttzsch,  von  Waldenburg,  vH  127,4.  12S.9. 
Münch  Munich  s.  Mönch. 

München  1 12.1 1. 

Münchenstein  s.  Münchenstein. 

Münchweiler  Münchwilcr  in  der  Pfalz  nö.  Kaisers* 
lautern. 

Erhärt  von  — Söldner  vH  325.1 1. 

Münncrstadt  Munderstadt  Münderstadt  in  Haicm 
o.  Schweinfurt. 


von  — r.  Friderich. 

Münsterol  (M«ntrcux-Vieux>  Münstral  Munstrol 
Monstrol  im  Eisass  w.  Allkirch. 


Dietrich  von  02.30. 

Fridrich  von  27.34.  20,7 . 

Hans  von  02.3»,  *0.3.  120.16.  251,2s  .339.31 
410.26. 

Sohn  02.30 


Munzach  Munczach  ehern,  in  Haselland  sw.  Liestal. 

Han*  von  — *.  Altkirch  Rat. 

Munzingen  Münsingen  in  Baden  sw.  Freiburg. 

Ulricus  de  — s.  Hans  Rot,  Diener. 

Murbach  Morbach  Mfirbach  im  Eisass  nw.  Geh* 
weiler. 

Abtei  154,25.  407,40  f. 

Abt. 

Hartholomcus  407.36  f.  400.2». 

Bruder:  Hans  von  Andelo  10S.3. 

Dietrich  vom  Huse  107,39  f. 

Dekan  409,2 1 , 

Hans  Stör  492,19. 

Schaffner:  Michel  Dfiu  407,36  f.  409,20. 

Murer. 

Hans  500,3.  507,1 1.  509,3.  s.  Basel  Rat. 

Hans,  von  Rhcinfcldcn  455,20, 

Jacob  270.18 

Witwe:  Agncsa  319.27 

Sohn : Johannes  Murer  349,24. 

Stiefsohn:  Conradus  Sig!x.it  aiaat. 
Johannes,  BvSpeier  gU).»».  Wfl.a«, 

Muri  Mflrri  Murri. 

Kuni  Cfiny,  von  Augst  401,8.  405.21. 

Mürlin,  Ilcintze,  von  Tübingen  170,27. 

Mürri,  Claus  s.  St  Blasien  Knecht. 

Murten  in  Freiburg  w.  Bern  197,23.  490.4. 
Müshach  Muspach  Muszpach  im  Eisass  w.  Basel 
131,13.  177,43. 

von  — s.  Dürr,  Vyant,  Schrüti. 

Ober- Müsbach. 

von  — s.  Groszhans,  Schrüti,  Walch. 
Müselin,  Johannes  s Freiburg  i.  B.  Stadtschreiber. 
Müssz,  Nccklaus,  zu  Kamp  020,3 1 - 
Muting.  Hans,  von  Prattcln  171.3 1.37. 

Muttcnz  Muttcntz  in  Basclland  sö.  Basel  11 7.33  f. 
Vogt:  Hans  Kcpffcr  1 17,23.  1 19,22. 
von  — s.  Bruderli,  Brüglin,  tirendlis,  Margstein, 
Schenck. 

Mutten  czer. 

Hans,  von  Frenkendorf  301,4, 

Ilcyni,  von  Arisdorf  301.3. 

IST. 

Nef  Nefc.  Hans,  von  Oltingen,  zuB  75,3.  77,35. 

134.1.  152,30.  150.11. 

Nagel  in  der  alt,  BvAltkirch  51.10- 

INenzlingen  NenczHngen  in  Bern  nö.  Laufen. 
Gerge  von  1*2,36. 

Ner,  Johannes  *.  Basel  Geistlichkeit  St.  Peter 
Propst. 

N'euenahr  im  Rheinland  sü.  Bonn. 

Cumprecht  von  - s.  Deutschland  König  Friedrich 
I Hofrichter. 


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Neuenburg  — Öschly. 


:VS3 


Neuenburg  Nüwemberg  Nüwcmburg  Nüwenburg 
in  Baden  n.  Hasel  am  Rhein  30,9.2».  3 1,42 

33.13.  35,9.  iÜLiu.  37,35.  45.20.  97,33.  111.4a, 

1 1 -.-'ft,  126.tf  ITO.ia.  1*8.32.  1*3,1»  1%,?. 
221.36.  2 11.26.37.  -Julia?..  296,4  t.  301.40, 
30s.m.  :i-j:l.a.  328.2.  SELai.  ailLaa  :j  16. »a. 
368.27.  392,45.  396.9.  399.19.  lOl.lO.  102.14. 

403.13.  411.lT.  424,18.  126,1.  428,13.  43*  20 

olO.fr.  :j34,3. 

Bürger  s.  Kichwin,  Schmidt,  Wurm». 
Bürgermeister. 

Conr.it  Hesing  531.9. 

Jakob  von  llohenbrst  -179,24. 

Caspar  von  NuwcnfciU  534,9. 

Comtur  s.  Freibarg  i H 

Hauptmann:  Hellcter  101.27,  102,33.  103,34. 

105,41.  106,32.  107.2. 

Söldner:  Franz  Walle  4 79.2 >4. 

Petrus  de  — 3-19.it*. 

von  — s Hrennerin,  Here.  Schmid,  Sigelmann, 
zu  — s.  Wissemberg. 

Neuenburg  am  Scc  Novumcaslrum  Nuwemburg.  '• 
Herr  zu  — , Graf  s.  Freiburg  L B. 

IIan<  von  — Herr  zu  Vaumarcus  411,37. 
Neuenfels  Nüwenfeils  Nüwenfels  in  Baden  ö. 
Müllheim. 

Bcrchtold  von  96  i. 

Caspar  von  — s.  Neuenburg  L H.  Bürgermeister. 
Neucnstadt  Villanova  in  Bern  am  Weier  See  47.3», 
Neuenstein  Nuwenstein  Nüwenstcin  in  Solothurn 
sü.  Laufen  238,5.27.  380,26.  3*1,4  3. 

Agnes  von  67.  B. 

Gcrhart  von  — s.  Rohart. 

Rudolf  von  93.33,  33*,».  339,34.  3*0,13  111.35,  ■ 
146,2».  447,6.  500,15. 

Neustadt  (Wiener  N.t  Newcstatt  Newstadt  Nüwe- 
stadt  in  Österreich  9,25,  16,23.  60,4.39.  400.22. 
407,27.  428.15.  437.44.  451.30. 

Nider mackstatt  s Magstatt. 

Niederdorf  Nyderdorflf  in  Baselland  n»  Waldenburg, 
von  — s Meyger. 

Noe  Nohe,  l’eter,  von  Steinbach  am  Odenwald  4*0.6. 
Noll,  Peter,  von  Solothurn  501,21. 

XoUingcn  in  Baden  ü.  Basel  334. 10. 

von  — s.  Wechter. 

Nördlingen  Nordelingen  in  Baiern. 

Münze  44.21. 

Xovumcastrum  s.  Neuenburg  am  See. 

Nuglar  Nugre  Nügrol  Nügron  in  Solothurn  sw 
l.iestal  '2 25. > 4 , 35 9.  12,  3*5,1 3. 

Xunningcr,  Claus,  von  Richen  2*5,2 2 . 

Vater:  Ilcyni  Golti  2*5.27. 

Nürnberg  Nuremberg  Nurinberg  NSrrembcrg  <>9,3.  1 
275.U.  337,21. 

Xüszli  Nüszlin,  Ilcnni,  von  Dietweiler  *0,33,  81,16. 

133.35,  152,3«.  157.22. 

Nüwemberg  Nuwcnburg  s.  Neuenburg. 


Nüwenfels  Nüwcnfeils  s.  Neuenfels. 
Nuwenstein  s Ncuenstein 
Nüwcstadt  s.  Neustadt. 


o. 

Oberdorf  im  Eisass  sö.  Altkirch. 

von  — s.  Kilchwart. 

Obcrelsass  s.  Eisass. 

Oberkirch  Oberkilch  in  Solothurn  sll.  Grellingen. 
Syfrid  von  51,42.  62,32. 
von  — s.  Meyger. 

Oberland  Oberlender  1 19,38.  220, 1 7 . 

oberlenndische  schifflut  370.29. 
Oberstcyncnbrunnen  s.  Steinbrunn. 

Obslager,  Hans  Cli,  vun  Zolingen  190,24  f. 
Ochfcrt  s Aachen. 

Ochsenmeister  s.  Brancz. 

Ochsenslein,  Jorg  zu  — s.  Pfalz  kurf.  Rat. 
Ofenman,  Heini  462,44. 

OfTenburg  OfTemburg  in  Baden  330,7.30. 
OfTenburg  OfTemburg. 

llamman  Hemman  Henman  llenneman  07,4. 

190.34.  198-4.  256.35  f 292.12.  319.x. 

362.14,  422.44.  4 10,29.  447,2.  154,43. 

469.35.  492,31.  502.6.  510.14  511,23. 

516.8.  517.5.  518,13.  519,2.  521,7.  524,27 
526,34.  s.  Basel  Rat. 

Frau:  Anne  67.4. 

Sohn:  Peter  334,5.37,  521,6. 

StefTan:  319,34. 

( Iffenhüslin,  Hans,  von  Weil  169,8.  504,32. 
ÜhringcuÜringen  Oringen  in  Würtemberg  nw  Hall. 

Heinrich  von  — BvB  267,4.1 1. 

Ober-Olsberg  Olsperg  im  Aargau  sll.  Rhcinfeldcn. 

von  — s.  R&minger 
Ollen  492,22. 
von  — s.  Müller 

Oltingen  im  Eisass  ö.  Pfirt  77,1 4 38.  78,31.4  4. 
79,0. 14.23.  83,35.  *1,15.  131,27.  132.3. 

133-13.18.  134.2.  135.2  f.  147,39.  149,31.39. 
155.2 1 30.  158,35  41.  176,37.  1 78,4.35.  179,23. 
138,32.  139,30.  411.40  115.4  31.35.44, 
von  — s.  Besserer,  Krotbcck,  Burkis,  Erbland, 
Gerwer,  Ncfe,  Pfaff,  Senis. 

Omerszheim  by  Vahingen  Costantzer  bistumbs. 

von  - s.  Schlahinhuffen. 

Onefrow  Onfro,  Hans,  BvSchlettstadt  31jlfi,  352isL 
353,3. 

Onolzwil  Onotzwilr  ehern,  in  Baselland  sü.  Liestal. 

von  — s.  Louber. 

Onsang  s.  Riehen  Vogt. 

Oringcn  Uringen  s.  Ohringcn. 

Ortenberg  Ortemherg  Orlemburg  im  Elsas*  nw. 

Schlcttstadt  5 17,17  522,28. 
i )rtlin.  Hans  s.  Rhcinfeldcn  Stadtschreiber 
Oschly,  Hans  s.  Homburg  Vogt. 


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5(i4 


Osperncl 


Pfalz. 


Ospcrncl  Osperncll,  Andreas  Andres  355, 1 . .'103,37 
3*7.25.  IO-2.0.  404.14.  421.31.  430,24.  13J- 
43*.3«.  -130.1 4.  447.4.  s.  Hasel  Rai  Zunftmeister. 
Osten,  Hans  von  — genant  Hofmeister,  Söldner 
vH  :127,3a 

Ostermund,  RülT  s.  Solothurn  Kat. 

Österreich  Austria  Osterrich  Osterrich. 

Haus  Herrschaft  2 1,29  27.23.  .‘10. g.  3*,5.  42.3, 
-HM».  52.23,  53.0.25  37,  50.7  f.  00,16. 
03,1«,  00,4.  71.2*.  70.37.  *0.2 1 . *1.31. 


*0.1.  *7.3.  30.2«.  OS, 20.  30.2«.  100.43. 
102,1  f-. 2h  1<I3,3».  HHt,13.10.\14.11  l,37f. 


121.12 

123.29.  120.33. 

120.27 

. 130 4L 

1 11,15. 

i.vz.i 5.  nass. 

10S.2». 

175.20. 

1*0.12. 

10*,8.  211.13. 

: 

■>32.23  f. 

23;».«. 

240.4  211.1«.  24  1 

.7.19.  2 

I*.3.1 7. 

252.30. 

255.7.  250.1  ».2«. 

2*2.32. 

au.*i. 

23  1.11L29.  2*40.39  :tOl.3M. 31  »S.22. 

335.37. 

342,1. : 

HO  12.22.  313.33. 

305.17. 

307.34. 

300.22.  371,31  f.  3*3,29  407.14.  110,2. 

123.4,  427.3.  42*,5.  43Ö f.  143,  u 117.31. 
1 l-*.27,  4 13,5.  451,29-  402  i 11L  403.2« 
liKI.15.  5I2.ZJ.  513,1.  514.«.  51.i.<i 

Herzoge  Erzherzoge. 

Albrecht  53,29.  00.7.1 1.  07.20.  00,23,  72.33. 
7*3.35.  *1.38.  *0.7.  *7.2.  lQt‘,,1.  1*5,13. 
21  1,24.  250,29.  255,22.  2*2,3  5.  2*3,27, 
2*3 1.1. 33.  2373.4,  :10S.3H.  3233.  330.5. 
■TU .3»i,  330.7  f.  3123.  301.IQ .20.  313.2 
351  ,3u.  331.4.1a  f.  :tU5.2i;.  300,:u>.  3i‘>*.39. 
: 130,19.  : 1*3.2*.  335.39-337.  10131  23. 

101.5.  400,29.  107.3 1 , U0.2H,  111.11. 
I1.V24.3I.  1 13,2 S , 120.35,  123  22.  1.10,«. 
110.27.  151.39.  152,19.  15I>,3:*i.  4ÜÖV. 
17*3.41.  51ii,3  4.  5 103  fi.  523,33.  521,3s 

5.30.22.  534.24. 

Gemahlin  102,8. 

Marschalk:  Thilring  v«»n  llalhvil  525, 1 4 . 
Friedrich  d.  A.  Fridcrich  Fridrich  31,20. 

210.32.  201.5.  203.6.  300.2 1 . 370.12. 
Friedrich  d.  J.  s.  Deutschland  König. 
Leopold  LeohoH  Lüpult  Lupoid  ff  13*0] 
333  2.  3037.  140.4.  243,5.  371.2»  32. 
37H.39  4133. 

Sigmund  Sigcmund  51.9,  5S,  1 0,  <1030-  2503  2. 
2HLÜL  324, m».  311.*.  3*0,3:» . 41039. 

432.34. 

Gemahlin : [ Eleonore]  von  Schottland  32  1,10. 
Herzogin. 

[Anna]  von  Hraunschweig  [Gern.  Friedrichs 

d.  A.]  3*1,36. 

Kathcrinc  von  Hurgund  [Gern.  Leopolds  IV.] 

01.34.  05.3.  23*.  1 3.  203,5.  3*0.37  f. 
Anwälte  150.2  L s.  Kotterer,  Frcihurg i B Komtur. 

Thttring  von  llallwil,  Friedrich  vom 
Haus,  Hans  Mönch  von  Landskron, 
Jakub  und  Wernher  von  Staufen. 
Diener:  Jörg  Leysser  *0.5. 

Hauptmann  s.  Breisach. 

im  Breisgau  s.  Staufenberg. 

Landvogt  220.4  3.  240,3.  250,39.  2»  10, 4 1 . 207.22. 

20*.  1 2. 


im  Sundgau  und  Breisgau:  Peter  von  Mors- 
berg 530,2 1 . 

s.  Hochberg  Markgraf  Wilhelm,  Smasman 
von  Kappoltslein,  Werner  von  Staufen, 
Tettnang. 

Kat  s.  Hans  von  Tierstein. 

Oslerricher  s.  Pcygcrhanns. 

Osterricher  Osterrychcr. 

Enderlin  1*0,19. 

Martin  43*, 9. 

Otinger  Öttinger,  Heinrich  45, 1 2. 

Otlingen  Oiliken  Ottliken  in  Baden  nö.  Basel 

i(j*.i  9 r. 

OHenman,  Hans  Ulrich,  von  Khcinfeldcn  313  7. 
Ottmarsheim  l Umarshein  ( Jtmerszhein  Ottmarsingen 
Ottmerszen  im  Elsas*  32,4.  33.35.  30.35. 
23  L1L  7*. 3 8 127.29-120.  130.4  131.2». 

132.34  43.  131-1.36.  141.2-  1 KU  H.  153.3  6, 

151.15  15*. 2,  1*0,40  f.  2-23,2.  2413». 

an.»«.  12:1,36.  51U.UI. 

Kirche  341.1.  )3:i,3li. 

Kloster  84).8.’.  87,33,  211.30. 

Acbtissin:  Adclheit  von  Flachsland  *6,38. 
240,23.  330,33.  423,20. 
von  — s.  Hummel,  Wisscmbcrg. 

Ougspurg  s.  Augsburg. 

Ougst  s.  Augst. 


P. 

PAynhAim  s.  Beinheim. 

von  l’alude  s.  Pcterlingen  Propst. 

Pegcr  s.  Begcr. 

Pcyer  Beyer  Peygcr. 

Lienhart  150,7. 

Hans  Johannes  231.39  2(5,7.  340,12,  4.‘10, 1 6. 
Pcygerhanns  ein  < Jsterricher  333. 1 7 . 

Pcntclin,  Heitzi  1 10.4». 

Peregallus.  Jo  hannes]  104.27. 

Peschoff  s.  llischoff. 

St.  Peter  im  Schwarzwald  in  Baden 
Abt  ti0,9. 

Pcterlingen  in  Waadt  w Freiburg  1 10,3 1 . 402,33. 
51.S.23 

Propst:  der  von  Palude  510,37. 

PfafT. 

Heinrich,  von  Hasel  334,14. 

Peter,  von  Oltingen  132.1 . 1 1 1,3».  1 10,  t 7. 
PfatTenhergcr.  Johannes  s.  Ensisheim  Kaplan. 
Pfalz. 

Pfalzgraf  hei  Khein  comcs  palalinus  Keni  Kur- 
fürst Herzog  in  Bayern  312,36 
Friedrich  400,36 

Ludwig  03.29.  01.12.  00.1.  72.32.  1*5.25. 
211,22.330.11  354.21.  101.28,  HHk.tt 
110,30.  130. 1 1 , 


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Pfalz  — Ranistein. 


Stift 


Pfalz. 

Pfalzgraf. 

Ludwig. 

Gemahlin:  Margarethe  Herzogin  von  Savoyen 
Königin  von  Sicilicn  IMS,  1 9.  99,27. 
100.40.  101,-4. 102,20.  108,31.  105.36, 
100,29.  lt;tL37. 

Räte 

Ludwig  von  Ast  s.  Worms  Dompropst. 
Heinrich  von  Kleckenstein  69,39. 
Kriderich  von  Flerszhcim  (19,3 ft. 

Hans  von  Gemmyngen  <>9.39. 

C rafft  von  I lohenloch  69,37. 

Ulrich  von  Menlzingen  69,38. 

Michel  von  Mosbach  (>9.40. 

Jorg  herre  zu  Ochsenslein  69,37. 

Ulrich  von  Ratsamhusen  69,40, 

Ulrich  von  Rosenberg  69,40. 

Dicther  von  Sickingcn  69,39. 

Eberhard  von  Stetten  s.  Deutschorden. 
Peter  von  Talhcim  69,41. 

Wilhelm  graf  zu  Wertheim  69,36. 
Philipp  469,36. 

Pfeffingen  Pheftingcn  in  Haselland  sti.  Hasel  68,36. 
122,23.  162.4  4.  163.40.  182,19.40  f.  223,43. 
226.8.  252.39.  258.39.  355,38.  357, 2 3.  358,34, 


360,39.  361,18.34.  362.10.  361,39.  383.44. 
384,23.  414.H  - Ah. 

Herr  s.  Tierslein, 
kilchcrr:  Hans  383,37. 

Pfetter hausen  Pfelterhuscn  im  Elsass  W.  Plirt  1 1 1,33. 
Pfetlich,  llüglin,  HvB  358,32. 

Pfcwlin,  Kriczschin,  HvH  111,20—113.35,  349.1 9. 
Pfifferhanns  333,1 5. 

Plirt  I'hiert  Phirt  im  Eisass  sw.  Hasel  31,4  3.  33.20. 


77.13*. 

5 42.  82.10. 

83,27,  81.6. 

1 15.33. 

116,4. 

129.42. 

Ul 

.am.  I83.ü. 

135,5  f. 

1 12.6. 

147.38,  148.7. 

1 19.  155.5.  158.13.20. 

159.3.1 

5.  176.41 

f 17 

4.84.  179,22.35 

232,20. 

•j:i:t,38 

235.33. 

236 

27.  249.19.30. 

258.24. 

259.13 

264.35, 

1 

. 3,36.32. 3 10.40.  352.7. 

389,32 

107.25. 

120 

«>.  14I.2S.31. 

4 15.36. 

446.12.  s.  Altpfirt. 

Amtmann : Peter  von  MSrsperg  258,23.3s.  367.3  f. 
Graf  s.  Deutschland  König  Friedrich. 
Schaffner:  Claus  von  Moos  1 43.1ft. 

Vogt. 

Brun  von  Lupffen  149,27. 

Heinrich  von  Randegg  149,32. 

Hilger  von  1 13.18. 

Eriederich  von  — . 

Witwe:  Margarethe  Brcnncrin  von  Neuenburg 
15.8.  66.38.  521.20. 

Ilansott  von  60,34. 

Tennige  von  78.17, 

Pilägcr,  C3ny,  von  Nicdcr-Michclbach  160,40. 


Pforr  Pforre. 

Bartholome  von  ULlLC 

Wernher  von  — s.  Breisach  Sladtschreiber. 

Anthonius  de  — s.  Endingen  Dekan. 

Hans  Wernher  von  227,1 1.  228,3 1 . 

Pfullcndorf  in  Baden  sii.  Sigmaringen. 

Michahcl  de  300,26.  308,81. 

Pffullendorff,  Hans  506,5.  507,1 3. 

Pfunser  Phunser  Phunsscr,  Magne  Magny  Magnus 
s.  Basel  Gericht  Schreiber. 

Phcffingen  *.  Pfeffingen. 

Philipp  Philippe,  Zsclian,  BvMontljcliard  166.34. 

167,28. 

Phirt  Phiort  s.  Pfirt. 

Phunser  s.  Pfunser. 

Plarer  s.  Blarer. 

Ploczcn  s.  Rlotzhcim 
Poittiers  50.3 1 . 

Poler  s.  Kgisheim  Schultheiss. 

Popily,  Heinrich  s.  Altkirch  Rat. 

Poppe,  Mathis,  BvAltkirch  51,1 6. 

Pordenone  Porttcnawe  in  Italien  nö.  Venedig. 

Herr  s.  Deutschland  König  Friedrich 
Polen  s.  Baden. 

Potte ndorf  BottcndorfT  in  Niedcr-Osterrcich  nö. 
Wiener-Neustadt. 

Albrecht  von  437,39, 

Pratteln  Brattelen  Brattellen  in  Baselland  so.  Basel 
117,33  f.  171, 11  f.  172.32  f.  237.24,44.  395, ii. 
Vogt:  Pentelin  17 1,27. 
wigerhusz  171.43. 

von  — s.  Heinundzwei,  Mathis,  Muting,  Rechers, 
Ktiischi,  Tuggingcr. 

Prevostclli,  Johanns,  Clerikcr  des  Bistums  Chälons 

61,3. 

Pruntrut  Brnmmendrut  Brunnendrut  Burnendrat 
Burncntrut  in  Bern  sw.  Basel  78,22.  131,15. 
159.38.  236,17.  467.37. 

Vogt:  Diebold  von  Dachsfelden  197,25  277,22. 

R. 

Rädersdorf  R&derstorfT  Redrrstorff  im  Eisass  sö. 
Plirt  82.17-  83,25.  8 LH.  115.10.  116,14,  1 18,5 .HL 
154,14.  158,15,  176,25,  177,23. 

Kaffe,  Michahel  Michhel.  BvB  98,5.  103,13. 
Räminger. 

Henszün  und  llcmman,  von  Ober-Olsberg  301,3. 
Kanutein  in  Baselland  sw.  Liestal  471,2  7. 
die  von  156.15. 
gebrSder  von  381,35. 

Haas  von  — BvB  225.45.  360.37  f.  155,8-  481,39. 
Hans  von  — banchart  63,9. 

Heinrich  von  1 1,14.  53,1 4.  62.35,  93,7.  179.34. 
230.33.  250. 1 3.  251.39.  267.40.  273.  tr>, 
271.3,  280,22.  318.8.  339.31.  101.9. 

171.8. 


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Kamstein  — Rheinfelden. 


r>r»o 


Kamstein. 

Heinrich  von. 

Uoten. 

llans  von  Boswilr  51.1 7. 

Burckart  51.18 
Erhärt  51,18. 

Ulrich  51,17. 

Kngin  Wagnerin  51.1 8. 

Ilcnnslin  von  — Soldner  vH  327,31. 

Peter  von 

Knecht:  M.irtin  rem  Hasen  1 1S,1 7. 

Rudolf  \on  - , Freiherr  zu  Gilgenberg  10.1 . 
21,31.  68,34.  102.33.  182.23  f.  107.27. 
277.H1.  281,2».  380, 1 5 510.1. 

Ursula  s.  Falken  stein. 

Kandegg  Kandcgk  in  baden  nü.  ScliaflThauscn. 

Heinrich  von  — s.  Pfirt  Vogt. 

Ranspach  im  Klsass  nw.  Hasel  82.30. 

von  Obern  — s.  Wyrselin. 

Kapp.  Franz,  BvFrciburg  470.3. 

Kappcrsvi.il  Kappcrschwil  KappuLzwilr  Köppers- 

wile  in  St.  Gallen  am  Zttrichsee  21», I. 
von  — s.  Strisser 

Kappoltstein  Kappulstein  Kappoltzstcin  im  Elsas» 
nw.  Colmar. 

Caspar  von  1 41,35. 

Smasman  Herr  zu  — und  zu  Ilohcnack,  osterr 
l.and vogt  IM .8.  Mb, 3. 31  f.  208,16.  354,36. 
402,3,  441.3&. 

Kappoltswcilcr  Kapoltzschwilr  im  Eisass  nw. 

Colmar  31.28.  32,32.  4 1 1.22.33.  458,37. 
Katersdorf  s.  Rodersdorf 
Kat  gebe,  Hans  s.  Hasel  Fünfc. 

Katperg  s.  Kotberg. 

Kats,  Cünrat,  von  Sackingen  18 1, 1 1 . 
Ratsamhausen  Katsamhusen  im  Eisass  0.  Schleu- 
st adL 

Ulrich  von  — s.  Pfalz  kurf.  Kat. 

Ratten  s.  Baden. 

Kaulcti,  Johannes,  Clcrikcr  des  Bistums  Chälons 
(»1,3. 

Ravensburg  in  Wilrtembcrg  nb.  Konstanz, 
von  — s.  Koch 

Keber,  Hans,  von  Herthen  .*1.32.33.  333,35. 
Kechherg  Kecliperg  Hohenrechherg  in  Würlem- 
berg  sw,  Gnulnd. 

Cristofcl  von  — s Säckingen  Hauptmann. 
Hans  Johannes  von  20.2  1 7.  42,1 3.  50.42,  51,42. 
52,16.39  51. Hl.  02.36.  03.».  118,15.  120.16. 
1W.2,  220.  III.  217.1.  250.38.  2»  17 .20.  270.39, 
•' 12-8,9.  320.2.1.  315.5.  300.33.  473,32.  137.16. 
»I-V**.  514,23-43  515.14,10. 

Kechcrs,  Heini,  von  Pratteln. 

Weib:  Ursula  Rcchers  174,1 . 

Kederstorfi*  s.  Rüdersdorf 

Reg i »heim  Regensheim»  im  Klsass  il  Ensisheirn. 
Caspar  von  — s Waldenburg  Vogt 


Regensberg  Rcgensperg  in  Zürich  nw.  Zürich 

25,4  4. 

Reich  von  Reichenstein  Rieh  von  Richenstein. 
Peter  470, 1 6 473.5.  102.32,  504.35,  5111.15 
518,14.  520.10.  520.7. 

Frau:  Gredanna  von  Ratherg  470, 1 7. 

Hans  7,32. 

der  Kychen  matt  in  Klein* Hilningen  520.9. 
Reichenau. 

Abt  38.8. 

Rcichcnbach  Richenbach,  Hans  von  — genannt 
Hans  Keller  200,9  472,19. 

Keichenstcin  Richenstein  in  Haselland  sö.  Basel. 
Hans  von  — Söldner  vB  325.9. 
von  s.  Reich. 

Rcichweiler  Kichenwilcr  im  Eisass  nw  Miilhau>en 
von  — s.  Schnidrr. 

Kcinach  Rinach  in  Hasclland  sü.  Hasel  08,37 
von  — s.  (Lmtzc,  Genslin 
Reinhard  Rcinhart  s.  Falkcner. 

Reiningen  im  Eisass  w.  Mülhausen  133.2,  151,30. 
Remynger,  Ilcnnslin,  von  llorw  520,2 1 . 

Renner,  Claus,  von  Homburg,  Söldner  vH  350.2 3. 
Renninsfclt,  Hans  Wilhelm  Cunrat,  Soldner  vb 
320,7. 

Ren  atz,  Peter  437,4». 

Renus  s.  Rhein. 

Keri,  Hcintzi  s.  Augst  Vogt. 

Ketzer,  Hans  s Basel  Fünfc. 

Rcve,  Johannes  de  — s Rum  Gegenpapst  Auditor. 
Rhein  Rein  Renus  Rin  10.5.  17,28  31.4  3,  32. 1 2 

31.5.  30.7.16.  48,29.  07.32.  11  1.2»  112.23. 
113,9.  1 10,37.  181». 34.  210.43.  220.17.  227,37. 
228,2  4.  212,13  39  213,2».  210,2»,  208.29. 

284.34.  285.40.  280.9.  3,18.2».  340.34.  340.38. 

301.18.  308.4  2 (.  375.1  f.  377.31.  384,30. 

308.18.  300,22.  402,14.  411,10.  415,25  421, 
2üf.  430,22.  432.6.  435,39.  501,25.  510,6. 
t»34 . 1 1 . 

Pfalzgraf  bei  — s.  Pfalz, 
veltsiccheohus  uff  dem  — 531,22. 
zc  Rin. 

Burckart  153,33: 

Hans  Bernhart  04,10 f.  217,1 4.  230,4.  275,43. 
330.35  306.28.  420.33. 

Vettern:  Heinrich  und  Peter  05.4.6. 

Jacob  s.  Hasel  Bürgermeister. 

Rheinau  Rinow  im  Eisass  370,34. 

Rheinfelden  Rinfelden  25.26.  53,30.  51.4.20.  50. 1 . 
04. L 0-8.1 8.27,  222.2».  220.4,2»  2*.  250. 1 6. 
252.4  2.  273,4.  2LL2.  21ÜJL  323,24.  L 
320.25.  ,333. f.  345.16.  340.1».  115  * f XL 
410.1.15LL  402.ll  f.  4lhLfi.  400.27.  407.13, 
500,23,  512,21. 

gurges  sive  vinarium  Wilhelmi  de  Gruncnberg 
8.4». 

Weihermatte  wigermatt  wyhervcld  8.27.  455.20, 


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RheinfcUlen  — Rom. 


Rhcinfelden 

dominus  temporalis  s.  Griinenberg. 

Schultheis*:  Hans  Ülrich  184,9. 

Stadlschreiber. 

Hans  Ortlin  31,18. 

Hans  Spicz  08,28. 

von  — s Hader.  Brombach.  Griff.  Heiden,  Mch, 
zcni  Meißen,  Mely,  Murer.  Ottenman,  Sattler, 
Schriber,  Truchsess,  Ungclt,  W&hslin 
Richtung  1*9.31».  30,3,  31.10.  38.1.  98,37.  99,1. 
100.3  1S.gO.aS.HO.  101.14.41.  102.10.18. 

103.17  101,10  31,  105,10-20.  100.0  10 

107,7.30.  221,25.  1*24. 3 <1.  ‘J33.20.29.  212.25- 
•J43.23.33.  260,42.  261.10.  262.3.18.3«. 
263,11,  265.1«.  4 3.  200,13.  267.21.  20*.  1 6 f . 
263  1 8.42.  273.32.  358.5,  372.7.44. 373.4  4 f . 
377.40.  37H.il.  379.2 1 . 404,3«.  >31,1.44. 
433.19  f.  434,22.37.  435.37. 

Rheinweiler  Rinwilcr  in  Baden  w.  Kündern  am 
Rhein  113.1 1.34. 

von  — s Hielin,  Dossenhach,  Hcnslin,  Jost. 
Rieh,  Hans,  zuB  105, 7.  100,42.  493,2. 

Rych  Riehe  s Reich. 

Kichart. 

Cünczlin,  von  Hausgaucn  05,3». 

Hans,  zuB  96,39. 

Richenstein  s.  Reichenstein. 

Richenwiler  s.  Rcichweiler. 

Richcsscn,  Hans,  BvB  272,4. 

Richeszhein  Richessen  s.  Rixhcim. 

Richwin,  Jacob,  d.  i.,  BvXcuenhurg  516.30. 
Ryczli  Riczlis,  Martin,  von  Therwil  120,21.  121,24, 
Riccheshein  s Rixhcim. 

Rieff,  Clewin,  von  Frick  110.1 1. 

Riehen  283,34.  288,4 1 . 459,23.  531.24. 

Bann  283,34. 

Bischofs  matt  285.29  f. 

Breitt  matt  28 1.30  f. 

Sant  Bläsis  matt  284.29  f. 

Brill  281.34  f.  283.38. 
hurßgraben  284,35  f. 

Rheinfährc  28 >,34  f. 

Schmittz  matt  288,33. 
spitteis  matt  283. 1 3 f. 

Bannwart  286.1  f. 

Hennin  Vogtlin  288,6. 

Lienhart  Keller  286  20. 

Hans  Schümacher  288.3h. 

Vogt:  ßurgi  ( >nsang  287,19.  288,13. 
von  — s.  Bähst,  Brunner,  Keller,  Yolstock, 
Greilinger,  Mag,  Nunningcr,  Schmitt,  Schcmi, 
Schumacher,  Strumpff,  Wettling. 

Richer,  Hans,  BvB  463.10. 

Riesbach  Ranspach  Ranspach  im  Klsass  sö.  Alt- 
kirch  78,43.  79.13.25  264,39. 
von  — i.  Wehelin. 

Riff,  Adam  s.  Strasshurg  Meister 


ÖÜI 

Rimbach  Ruppach  im  Klsass  w.  Gebiveiler  (?)  147,2h. 
Rin  s.  Rhein. 

Rinach  s.  Reinach. 

Rinckeltingen  s.  Ringoldingcn. 

Rinfelden  s.  Rheinfcldcn. 

Ringlin,  Lienhart,  von  Ttillingen  170.27. 
Ringoldingen  Rinckeltingen  Ringgeltingen  in  Bern 
sw.  Thun 

Rudolff  von  — von  Bern  38,27.  46,37. 
Heinrich  von  2 19,1 1. 

Rinow  s.  Rheinau. 

Rinwilcr  s.  Rheinweiler. 

Ritesei,  Lamprcchl  s.  Strasshurg  Jung  St.  Peter 
Domherr. 

Ritter,  Heinrich  463,43. 

Rixhcim  Kicheszhein  Richessen  Kiechohein  im 
Klsass  w.  Mülhausen  133.2 3.  156,18. 
von  — s.  Spiess. 
de  Rocha  comcs  s.  Varambon. 

Rode,  Thomas  s.  Basel  Domslift  Erzpricster. 
Rodersdorf  Katcrstorff  in  Solothurn  sw.  Basel, 
Gerie  Jorg  von  — genant  Knoringer,  Gerg 
von  Knöringen  6.3,5.  1 10.3.  1 18,33.  1 19,9. 
17.31.  120,18.  121,23.  122,40.  123,41,  121.31, 
183,1. 

von  — s.  Schnitts, 

Rognes  30,31. 

Kobart,  Gerhard,  von  Xeucnstcin,  genant  Boseger- 
hart  478,8. 

Rol,  Claus  und  Lienhart  193. 1 . 

K&in,  Lienhart,  BvB  90,29.  91.29. 

Roling,  Heini  101.24. 

Rom  Roma  18.2,  19.5,  191.14.  317.38.  171.14  20. 
473,25.34.  476,25,  477,4. 

Papst  Curie  Romana  ecclesia  stBl  ze  — 207,3. 
301,42.  313.11.  317,15.  321,34  f.  403,12. 
465,13.  489.25  f. 

Eugen  IV.  38.26  305.44.  315,14.40.  316,20. 
Martin  V.  193.38,  208,7.  303,1 4.31.4». 
Nicolaus  V.  210,3.  304,32.  .‘103,44.  300,9. 
307.21.  310.20.  314,30.  321,8.  383.15. 
393,9.  403,7.  481.24. 

CardinSle  315,19. 

S.  Angeli:  Julianus  de  Cesarinis  208,9. 

S.  Cecilicn:  Ludwig  Alamandi  von  Arles 

30.12.15.  37.2a.  98,17.  99,27.  269.34. 
Gegenpapst:  Felix  V.  14,14.  310.44.  318.1, 
321,18. 

Auditor. 

Johannes  de  Reve  322,29. 

«.  Agram,  Worms  St.  l*anl. 

CardinSle. 

Bernhardus  SS.  (^uatuor  Coronatoruni 

309.13. 

Gwilhdmus  S.  Marcelli  309,1 3.  310,42. 
Johannes  S.  Calixti  30,10.  37.23.  309.12. 
310.4  2. 

clcricus  camere  s.  Grasse. 


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Rom  — Savoyen. 


rn;s 


Rom. 

Gegenpapst. 

Pönitentiar:  Cnnradus  Kyll  ordinis  Herc- 

mitarum  S.  Augustini  321,2«  322.30, 
Kompilier  Komfart  121.10.  502,18. 

Römisches  Reich,  Kaiser  König  Kurfürsten  etc. 
s.  Deutschland. 

Römer,  Hans,  vKlB  «10,30.  92.1. 

Kopperswilc  s.  Rapporswil. 

Ror,  Walter  von  — , Söldner  vB  329.4.13, 
Koschinger,  Hans,  s.  Tierstein  Knecht. 
Rosenberg,  Ulrich  von  — s.  Pfalz  kurf  Rat. 

Rot. 

Kriderich  <>(>.38. 

Hans  31.4.  38,39  <17.3 -V  2>  10.18».  397. 1 . -II  1.13. 
I3*,2H.  139.:» :t.  -1  :>>;/.)■  Dir».:;  H.S.4,  s.  Hasel 
Bürgermeister  Rat. 

Diener:  Clricus  de  Münsingen  319,14. 
Oswald,  von  Ulm  -171,1. 

Rotberg  Ratberg  Ratperg  in  Solothurn  sw.  Basel. 
Arnold  von  17,2  3>12. 1 3.  s.  Hasel  Hürgcrmeistcr. 
Arnold  ns  de  — s.  Hasel  Domstift  scolaslicns. 
Hernhart  von  7.34.  33S.S3.  517.4.  521,17.  s. 
Basel  Bürgermeister  Rat. 

Schwester:  Violin  7.34. 

Gredanna  von  — s.  Peter  Reich  von  Rcichcn- 
stein  Krau. 

L'rscl  von  <><1.30. 

Röteln  Rotel  Kotelin  Rottelcn  in  Baden  nö.  Hasel 

109.13. 

Herr  s.  Höchberg  Markgraf. 

Kirchhcrr:  Hans  Sigrist  2*7,7. 

Rothouptlin  Rothoiplin  Rolthoptlin  1 12.24 
Hcnni  109.12. 

Peter,  von  Weil  170,2«.  r>ft  1 .32. 

Rotlis,  Peter  und  Kathrin  177,1 1 . 

Kottweil  Kotwile  in  Wiirtcmberg. 

Ilofgericht  Landgericht  10,20  22,  139,3.  4*0,9. 

Ho  Trichter:  Hans  Graf  von  Sulz  4*0.22. 
von  — s.  Ilerrenberg,  Wildenow,  Winterlinger 
Roulin  Kowlin, 

Hans,  HvB  *7,38.  *9,36.  100,2«. 

Lienhart,  HvB  9*,5.  102,7. 

Rüde,  Wlpertus  s.  Speier  Sl.  German. 

RUdcsheim  Kiidiszhcin  am  Rhein. 

Rudolf  von  — s.  Worms  St.  Paulus. 

Rüdiger,  Fridcricus  s.  7,ell  Pfarrer 
Rudis.  Hurckart  Bürky,  von  Ilelfranzkirch  75,1 .4  I, 
143,21. 

Bruder:  Henni  Rudis  143.21.  490.3 1 . 

Rufach  im  Klsass  sw.  Colmar  394.4  3. 

Rfilinger,  Han«  00.37. 

Kumclin  Rümenlin. 

Fridlin,  von  Weil  2*r>,5. 

Lienhart  25*. 23,  270,34.  300.24 
Runspach  s.  Riesbach. 


Ruppach  s.  Rimbach. 

Russ,  Anthony  s.  Luzern  Schultheiss. 
Rüssegg  Rüsegg  im  Aargau  «ü.  Muri. 

Henman  von  4*0,2«. 

Kutcr,  Heinrich  500,5.  507,13. 

Kfitschi  Rüt/schi 

Clewi,  von  Pratteln. 

Weib:  Greda  Hrattellcrs  17 1.33. 

Heini,  von  Pratteln. 

Weib:  Xcsa  Kutschini  173.39.  174.40. 


] Sabaudia  s.  Savoyen. 

Säckingen  Scckingcn  Segkingen  in  Baden  .30.2 s, 
32,8.1 3. 32.  31.5.  35.9.  30.4 1.  37.35. 

1IK.I5.  121,2«.  20.3.3  203.  :to.  200.22. 
221 .2  1.  223.8.  229.1«.  210.33.  2I9.3 

200.37-  270.35.  333,14.32  334.1  1.24,26. 
33:>.«.lAf  .339.37.  3 10.33,  3 10.39.  308.42 
37<‘>,8.  377.19  398,21.  102.14  432.3« 
43:1.25  4:io.i5.  140.3.  497.13.  :>o:>.3. 
012,21. 

Hauptmann  .3.33.5  «. 

Andreas  von  Rosenstcin  205.31. 

Christofei  von  Rechbcrg  335.2 1 . 

Knecht:  Larentz  333,  LlL 
Kirche  217.24, 

Schaffner  217.14.  398,32. 
von  — s.  Rats,  Soppcnsc. 

Sachs  Sahsz  genant  Dürr  Dirre. 

Caspar,  Söldner  vB  278.28,  2*0.40.  202.4  4. 
301,26. 

Conrat.  Söldner  vB  190,39.  s.  Basel  Soldner- 
hauptmann. 

Salcr. 

Wemlin  s.  Basel  Gericht  Amtmann. 

Wcmlin,  von  Michelbach  *0.34.  *2.31 . 

Saluzzo  Salucz  in  Piemont. 

Salczmütter,  Ulrich  75,3, 

Markgraf:  Georg  s.  Lausanne  Bischof 
Sangli,  Wolf  ly  s.  Solothurn  Rat 
Santiago  de  Corapostela. 

hasilica  sancti  Jacobi  Compostellani  in  tlalicia 
:i*9.3. 

Sarburgcr,  Hans,  genant  Valkenstcin,  Söldner  vB 
325,1». 

Sattler. 

Conrat  s.  Basel  Gericht  Amtmann. 

Ilcmmann,  von  Rhcinfclden  8.2«. 

Ilans  s.  Basel  Lohnherr. 

; Sausenburg  Suseniburg  in  Baden  nö.  Kandern 
Herren  s.  Ilochberg. 

Savoyen  Sabaudia  Savoge. 

Herzog:  Ludwig  Ludovicus  17.25.3«  123.4  5. 

197,19.  490,1. 


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Savoyen  — Scholler 


öfil) 


Savoyen. 

Herzog. 

consiliariu*.  magivter  hospicii:  Johannes 

Champion!.-*  47.24. 

Herzogin:  Margarethe,  Königin  [von  Sicilicn] 

s.  Pfalz  Kurfürst  Ludwig  Gemahlin, 
presidens  audicnciarum  generalium:  Franciscus 
de  Thomatis  47,23, 

Schach  Zschach,  Johans  Hans  403,4  3.  501,2. 
s.  Hasel  Kat. 

Schach,  Hans,  der  junge,  Johans,  BvLaufenhurg 

28,  1 5 , 

Schad,  Andres,  s.  Mülhausen  Stadtschreiber. 
Schade,  Jacob,  clerick  Baseler  bystfims  420,33. 
Schuffhauscn  SchafThusen  447,30.  448,32, 
Schaffner. 

Cüntzy,  von  Waltenheim  41*0,42. 

Hans  Johannes,  BvB  75,4.  78,1 1.  349,10. 
Schaler  Scholler. 

(lewinus  349,24. 

Hans,  von  Zunzgcn  519,7, 

Heinrich  genant  Ziegler  401,2.  504,31. 
Lienhart  s.  Basel  Gericht  Amtmann. 

Schallbach  Schalbach  in  Baden  n.  Basel. 

capella  180.  13  f. 

Schalon  s.  Chalons. 

Schan,  Hcnny,  von  Blotzheim  400.40. 
.Schauenburg  Schowenberg  Sehowenburg  in  Basel- 
land sw,  Pratteln  33JjL.lL. 

Schellcmburg,  . . , Söldner  vH  327.3 1 . 

Scheock. 

Clewi,  von  Muttenz  1 17,23.  118,23. 

Hans,  von  Tetlnang  73,17. 

Schenckenbcrg 
Vogt  473,3. 

Schenckenbcrg,  das*  s.  Mainz  Richter. 

Scher,  Lienhart  439.15, 

Scherer. 

Alherhtus.  clericus  Costentzcr  bistümsz  39-5,20. 
Hcnmann  14,33. 

Ilenny  288,24. 

Michahcl  Michel,  von  Altkirch  1 33. 1 . 152,23. 
153  2» 

Kudoinr,  von  Pelsberg  144,23.  147,12. 
Scherman. 

Heinrich,  BvB  131  13.  152,31.  159,20. 

Peter  Petrus,  BvB  290,25.  390,3.  s.  Basel  Rat. 
Peter,  von  Habsheim  100.44. 

Scherweiler  Scherwiler  im  Eisass  nw.  Schlettstadt 
522.18. 

von  — Burkart  522,30. 

Bruder:  Thomman  523.8. 

Witwe:  Bride  523,0. 
zen»  Schiff. 

Hans  s.  Wunderlich. 

Hüglin  94.43. 


Schilling. 

Fridrich  31,1b  40,36.  55,8. 

Peter  492.15, 

Schiitknecht,  Hans  80,35.  8-1,1 1. 

Schindeier,  R&din,  BvB  259.27. 

Schinder  Armagnaken  Armeigecken  Armengecken 
Armengcken  58, 1 2.  00,34.  109,5.  1 14,12.  1 18,8  f. 
122.21  f.  159.3.  102jTT~lTT7*T.  172.10.  181.37. 

231.11.  234,23.  237.».  243,7,  248.3.10  f 250,5. 

273.11.  338,40.  395.41.  399.40.  413,6.  114.30. 
Schlahinhuffen,  Fritz,  von  Omers/hein  bjr  Vahingen 

158,31.40. 

Schlatt  in  Baden  sw.  Freiburg  nw.  Staufen  397,13. 
Schiatter,  Hans  301,20. 

Schlettstadt  Scbletzstat  Sletzstatt  im  Eisass  29.30. 

188.31.  202,22.  309,20. 

Bürger  s.  Dobschercz,  Onefro. 

Schliengen  in  Baden  dl  Basel  510,2. 

Schlierbach  Slierbach  im  Eisass  sö.  Mülhausen 
70,16.  239,27. 

Schultheiss:  Ilenny  Bertschi  400,42. 
von  — s.  ßcrultzwiler. 

Schlierbach  Slierbach. 

Hainrich  Heinrich,  vB  07.36.  521,26, 

Sohn:  Rudolf,  BvB  521,26. 

Schlup. 

Clewi,  von  Augst  402,2 1 . 400,8.13. 

Lienhart,  von  Augst  402,27.  400,38. 

R&di,  von  Augst  402,34,  400,12. 

Schmid  Schmidt  Smid. 

Claus,  von  Magst att  131,38.  144,30.  148,40. 

151.32. 

Claus,  HvXeuenburg  479,27. 

Hans,  von  Neuenburg  73.15. 

Heinrich,  von  ZUrich  204.33, 

Lienhart,  von  Landser  400,38, 

Peter  400,38. 

Thoman,  von  Oher-Magstatt  400.3». 

Schmidli,  Claus,  BvB  31,28.  32.3»,  35. 1 3.  s.  Hasel 
Rat. 

Schnait  Schmits  Smit  Smitt. 

Cünrat  250.5. 

Else,  von  Rodersdorf  380,25. 

Hans,  von  Riehen  287,29. 
lleyni  287.33. 

Schmoller,  Conradt  s.  Basel  Bote. 

Schnell,  Hans  s.  Basel  Wasscrmeister. 

Schnider. 

Berchtold  459,6. 

Hans,  von  Diegten  519.3, 

Hans,  von  Reichweiler  500.3. 

Hcitzin,  von  Kembs  132,31, 

Henni,  von  Augst  405.39.  400,1 6,30,40,  •107.6.16. 
Hcnni,  von  Kembs  152.27.  153.18. 

Thoman,  von  Wehr  184.10.  331.27. 

| Scholler  s.  Schaler. 


Urkunücnbuch  der  Stadt  Basel.  VII. 


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Ö70 


Schönau  — Sigrist. 


Schönau  Schönauw  Schönow  in  Baden  168.17. 
Geöric  von  526,33. 

Hurusz  von  — . 
der  eher  63,3. 

I Ians  und  Jacob  255.  1 4 . 272,4  3.  339,35.  400,5. 
Schönburg  Schonsperg  im  Eisass. 

Cunrat  von  — Söldner  vB  329,3. 

Schöne,  Anthonie,  von  Bern  227.35. 
Schönemhcrg,  Stoffel  von  63. 1 . 

Schönenbuch  Schonenbäch  in  Ra.selland  sw.  Basel  I 
an  der  Grenze  396,22.  -l.")3,l  3. 

Schönt. 

Bürgi,  von  Riehen  288,12. 

Heiny,  von  Weil  170,26. 

Schönkind,  Beter  und  Konrad,  BvB  521,16.  523,11». 
Schonow  Schönow  s.  Schönau. 

Schonsperg  s.  Schönburg. 

Schöntal  in  Baselland  sö.  Waldenburg. 

Kloster  472,32. 

Mönche. 

Claus  Cristian,  Leutpriester  zu  Qnnlzwil 
518,3». 

Jakob  von  Hochstadt  472,33. 

Schönwetter,  Johannes  314,4. 

Schopfheim  Schöpfen  in  Baden  18  1.8.  471,32.  | 

Schopp,  Hans,  von  Holstein  440,34.  155.1. 
Schottland  Schotten. 

Königin  s.  Österreich  Herzog  Sigmund  Ge- 
mahlin. 

Schöwenberg  Schowcnburg  s.  Schauenburg 
Schriber,  Heinrich,  von  Rheinfelden,  Söldner  vB 
329.7. 

Schriberlin,  Heinrich  63,7.  118,16, 

Schröter,  Heintzman  Heitzman,  vB  127,4.  128.27. 

130.31. 

Schnitt. 

Hans,  von  M Ilsbach  1 35,3 1 . 175.35.  179.41. 
Hcitzi,  von  Ober-MUsbach  135,24. XL  175,35. 
179.12.  180,1. 

SchÜchly,  Cünrat  s.  Solothurn  Rat. 

Schüller,  Hans  s.  Liestal  Zoller. 

Schultheisz,  Wilhelm,  von  Gcbweiler  185.33. 
Schüchmacher,  Olrich,  von  Grüningcn  492,5. 
Schümacher,  Hans,  von  Richen  288.36. 

Schürch,  der  alt  125.6. 

Schürer,  Andres  491.39. 

Schücz  Schütz. 

Hcnszlin.  von  Augst  161.38.  407.23. 

Ulrich  51.43,  52,38.  63,7.  120.21. 

Schwab,  Peter  109,8. 

Schwaben. 

Schwäbische  Städte  20.21. 

Schwarz  Swarcz,  Hcnni,  vKlB  284.36  f. 

Weib:  Elsy  Albrechtz  285, 1 . 

Schwatzwald  Swartzwahl  Wald  168,1 8 f.  229,16. 
272.30.  336.36. 

Vogt:  Clcwin  Heinrich  170,18.  272.30, 


Schweiz  Swcitzcr  Switzer  Eidgenossen  7,4.  25.6, 
30,1.  38.28.  42,4.29.  53.30  58.41.  59.10.23  39 
60.14.  65,33.  66.7.  92.5.  118.10.  121.9,27, 

123,15.  124,1.  171,44  f.  190,28.  194.38,  222.9. 
240.35,  255,4  4,  294,2,  398.27.  417.42.  418,1. 
469.28,  481,13.  497.18.  512.3». 

Schwertzstatt  s.  Schwörstadt 
Schwyz  Schwycz  Swicz  31,9.  15,35.  54,2.  197,22. 
de  — s Aimen. 

Schwitzer,  Peter,  von  Bern  166.5  22,  167.1 1.20. 
Schwörstadt  Swerczstatt  Swcrstat  in  Baden  nö. 
Rheinfelden  65,15.  168.34. 255, 1 L.  256,4 , : 139.3«. 

400.8. 

Seckingen  Segkingen  s.  Sackingen. 

Seger. 

Erni,  BvB  98.5,  104,8.  495,1. 

Heintzi,  vB  495,9  f.  499,33.  504.31. 

Scyler. 

Heinrich,  von  Wahlhach  1 19.44. 

Martin  s.  Basel  Rat. 

Toman  500.6.  507,14. 

Wernlin,  von  Liestal  183,33. 

Seytenmacher  s.  Felse. 

Scngcr.  Ulrich  s.  Larg  Weibel. 

Scnis  Seuis  Zenis  Zeuis. 

Hans,  von  Ölungen  159.10.  177.10. 

Lienhart,  von  Oltingen  80,34.  83,32.  84,16. 
114.25,  115.7,42.  116,36.  159,10.  177.1» 
Scnnheim  Sennhein  im  Klsass  155.39  f.  428,5. 
Stadtschreiher : Johanns  Sperknecht  427.40, 
Dietrich  von  — s.  Basel  Gericht  Schultheiss  und 
Basel  Rat. 
von  — s.  Weisz. 

Seryent,  Peter  s.  Biel  Stadtschreiber. 

Seuis  s.  Scnis. 

Sicilien. 

König  [Renüj  Herzog  von  Lothringen  238.26. 
381,41,  382,19. 

Königin  s.  Pfalz  Kurfürst  Ludwig  Gemahlin. 
Sichemeschwalt. 
von  — s.  Hug. 

Sickingen  in  Baden  sö.  Bruchsal. 

Diethcr  von  — s.  Pfalz  kurf,  Rat. 

Sicrcnz  Sicrentz  Sieretz  Sircntz  im  Eisass  nw.  Basel 

76,4  4.  78,44.  79,15.  81,24.  127,5  4 f 130,17  f. 
132,22.39.  133,24.36.  134,20.  1 41.3.  146.7. 
151,1.  153,42.  156,19.  158,2.  160,1.  145.13. 
440,3. 

von  — s.  Epp. 

Syfritt  der  grawtücher  426,20, 

Sighott,  Conradus  s.  Jacob  Murer,  Stiefsohn. 
Sigelman,  Ludwig,  von  Neuenburg  534,111, 

Sigli  348.12, 

Sigrist 

Clewin  421,40. 

Felix  s.  Solothurn  Rat. 

Hans  s.  Röteln  Kirchherr. 


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zem  Silberberge  — Stechelin. 


all 


zem  Silberberge  276,40. 

Sisgau. 

Landgrafen  s.  Falkenstein. 

.Sissach  in  Baselland. 

von  — s.  Lang. 

Sittich  in  Krain  sö.  Laibach 
Abt  302,27. 

Sieht,  Paulus,  clericus  von  Strassburg  .‘{1)5,13. 
Sleczstatt  s.  Schlcttstadt. 

Slierbach  s.  Schlierbach. 

Slyffer,  Cristian  s.  Basel  Steinenkloslcr  Schaffner 
Smasman  s.  Rappoltstein. 

Smid  Smit  s.  Schmid  Schmit. 

Snurlin,  Andres  07.10. 

Sodcr,  Hans  289,19, 

Sojrgcr,  Johannes,  Priester  von  Maasmünster 
186,11  f. 

Solothurn  Soletern  Solodorensis  Solodrcnsis  Solo- 
drium  Solotern  Solotorn  Solottern  Solottrcn 
1,12  f.  24,29.  27.23.  31,9.  32.6.  12.:».  15.34, 

5 1.1.  57.15.  GH,-.».  190.33.  11M.1.  355.4 1 ■ 
m;.a  417,4a.  iia.i.  i n;,3B.  H7,< 

4-iw.ti.  nti.33.  45ü.s».ia.  ir.i  . j i:i<;,3i. 
läH.38,  4-H,.).5.ia.  4W7.I.  ÜHJ.1 4. , 

501,23. 

Kat. 

Hans  Bruner  419,14. 

Andres  Bürly  419,14, 

Hcnsly  Karly  419,15. 

Rudi  Vogt  419.16. 

Cünrat  Graswili,  schnider  419.16. 

Cünrat  Craswili,  treyger  419,16. 

Rtiff  Gürtelly  419,15. 

Hans  Ilagcn  419,13. 

Cünczman  Hagwart  419,14. 

Ulrich  Hankrät  419.1  4, 

Bernhart,  von  Malrein  419,12. 

Rfiff  Ostermund  419,14. 

Wolfly  Sangli  419,17. 

Cftnrat  Schüchly  419,13. 

Felix  Sigrist  419,1 5. 

Hans  Spicgelberg  419,15, 

Hans  Wagner  419,13, 

Clas  von  Wengi  419.13. 

Hans  Wcrnher  419,16. 

Mathis  Zuber  419,13. 

Schultheiss. 

Hcmmann  von  Spiegelberg  40.39.  415.35. 
von  — s.  Malren,  Noll. 

Sonnembcrger.  Ulrich  437.41. 

Sopense  Soppen se,  Fridiin,  von  Säckingen  118,18. 

120.20,  398,30. 

Sohn:  240,43. 

Sorganan  Sorgenän,  Claus,  BvB  90,23.  91.17. 
Spar. 

Hans,  von  Baden  111.18  f.  188,22.  202,7.  448,15. 
449,9,41.  450,33. 


Geselle:  Franck  111,18  f . 
llenni,  von  Vislis  159,1 4.  177,15. 

Spechbach  Spechtbach  im  Elsas.«  nw.  Altkirch 
118,33.  119,8.17,31. 

Eberl  in  von  443,29. 

Hans  Heinrich  von  (>3,5. 

Speckcsscr,  llerman  1 18,34.  1 19,7.18.32.  1 20.2 1 . 
121.23. 

Speich,  Hans,  Söldner  vB  337.30.37. 

Speier  Spirensis. 

Bürger  s.  Murer. 

Propst  von  St.  German:  Wipertus  Rüde  de 
Bodecken  489.2a  f. 

Vicar  des  Bischofs:  Johannes  Berwenstcin  189,35 
Spenglerin,  Agnes  s.  Glotcn. 

Sperknecht,  Johanns  s.  Sennheira  Stadtschrciber. 
Spiegclbcrg. 

Hans  s.  Solothurn  Rat. 

Hemmann  von  — s.  Solothurn  Schultheiss. 
Spiess,  I’cnthelin.  von  Rixhoim  73,18. 

Spiller,  Jodocus,  von  Zug  40.41. 

Spirensis  s.  Speier. 

Spitteller,  Hans,  von  Laiupenberg  151,20. 

Spitz. 

Hans,  BvB. 

Bruder:  s.  Hug  Spitz. 

Tochter:  Ennelin  Spitzin  139,9.22. 

Witwe:  Else  Elszin  Spitzin  139,7.21.  172,7. 
Hans  s.  Rheinfelden  Staduchrciber. 

Hug  Hugo,  BvB  136.20.  140,34.  141,27.  439,8- 
Spic/emberg,  Hans  159,7. 

Spitzenbach  in  Baden  nö.  Waldkirch. 

Johannes  von  — s.  Breisach  Stadtschreiber. 
Sponheim  Spunhcin,  Heinrich  von  200,24. 

Spül,  Wilhelm  s.  Basel  bischöfl.  Gericht  Amtmann. 
Stalder  334,16.39.44. 

Slang,  Johann  s.  Bern  Leutpriester. 

Staufen  Ställen  Stouffcn  in  Baden  sw.  Freiburg, 
einer  von  120,17. 
herr  von  119,5. 

Jacob  von  — österr.  Anwalt  62,29.  4 1 1,8. 492,1 3. 
534.21. 

Wemhcr  Hans  Wcrnher  Wernli  von  — österr. 
Anwalt  Land vogt  31.3.  62,37.  80,3,  121,1. 
250,16.  261,40.  262.8.  274,1.  339,36. 

400,16.25.  447.38.  448.36. 

Knecht:  Hans  von  Gutzwil  120,40, 
Staufenberg  Stouffemberg  in  Baden. 

Fridrich  von  62,32. 

Hans  Erhärt  Bock  von  354,37.  402,4.  s.  Brcis- 
I gau  Hauptmann. 

! vom  Stege,  Konrad  Concz  s.  Frankfurt  Münz- 
meister. 

Stechelin  Stchein  Slehelin  Stcichlin. 

Berthold  d.  ä.  s.  Freiburg  L B.  Johanniter 
Comtur. 


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Stcchelin  — Sun  dag. 


äI2 

Stcchclin. 

Bereit  t old  d.j.,  Soldner  vB  325. 1 3. 327.23. 477, 17. 
Heinrich  398,9, 

Oswald  Uestwald  506,3.  507,13.  509.7. 

SteflTan,  Feier. 

Sohn:  Hans  Stefian  uff  der  Preite  4*2,6.14. 
Steiermark  Steir. 

Herzog  s.  Deutschland  König  Friedrich. 
Steiger,  Casparus,  von  Landsberg,  Söldner  vlt 
1*4,37, 

Stein  Stcyn  in  Schaffhausen  am  Rhein  169,16. 

202,42. 
vom  Stein. 

Hartmann  s.  Bipp  Vogt. 

Wilhelm  — zu  Monsbcrg,  österr.  Anwalt  151,37. 
Steinbach  am  Odenwald  Otlenwald  in  Hessen* 
Darmstadt  sii.  Bensheim. 
von  — s.  Nohe. 

Ober-Stcinbrunn  Slcinenlmmn  Obcrstcynenbrunn 
im  Klsass  sil.  Mülhausen  no.  Altkirch  96, H. 
120,39.  217.15.  2:t9(>i.-'7.  275.43. 
von  — s.  Gutzwiler. 

Stcineggcr,  Walther  106.fi. 

Steinmetz  Stcnmet/,  Heinrich  159,6.  16 l.i.  500,4 

507.18.  509,6. 

Steir  s.  Steiermark. 

Stetten  Stetthein  in  Baden  nö.  Basel  398,3g. 

Eberhart  von  — s.  Dcutschurden. 

St&cklin. 

Kleinhang,  von  Asch  162,13.87.  163,30  f.  161,1h  f. 

165.11  f.  182,13  f. 

KStzsch  163.42,  161,30. 

St3r,  Claus  s.  Basel  Gericht  Vogt,  Homburg  Vogt. 
Stör,  Hans  s.  Murbach  Dekan. 

Stoszkorb,  Wcrnlin,  BvB  98,4.  101,1 1.  195,1.3  f. 
499,35, 

Siouffen  s.  Staufen. 

Stouffemberg  s.  Staufenberg. 

Strassburg  Slräszburg  Straszporg  Strospurg  Strosz- 
burg  9.2  2.28.  29,38. 35,33,  36,12,  69,3. 
75.27.  99.4.44.  100,34.  101,41.  102.20. 
103,22.  104.1  1.30,  105, 1 2.29.39.  107. 
1—14.  lw,:ti.  ;;ist:,,  343,11.  346,13. 
352,15,  369.2s,  370,31.36.40.  II  1,30  f. 
138,19,  171,14,  501,24,  522.17.  531,17, 
Bürger  s.  Ingoll,  Magister,  Müc,  Wttrmser. 
zu  — s im  Giessen. 

Meister. 

Conrut  Armbroster  421,80.  502.10. 

Jakob  von  Geispolzheim  522,18. 

Ilansheinrich  HAffcl  501,31, 

Heinrich  Mülnheim  522,88. 

Adam  Riff  31,14.  37,27. 

JAcob  Wurmsser  502. IQ. 

Schifflcutc  421,18.  19 1.33,  199,34,  501,25, 
Geistlichkeit. 

Bischof  318,5.  312.38.  313,8,28. 
curie  iudex  9.26. 


Münster  ccclesia  maior, 

Kapitel  483,7.16,  489,27  L 
Domherren. 

Conrut  von  Bussnang  30,45. 

Philipp  von  Weinsberc  183,9.85.  1*9, 
auf. 

thesaurarie  curia. 

Notar:  Theodcricus  Grefe  481.29. 

St.  Peter  und  Michael. 

Propst:  Georg  Zorn  183,6. 

Jung  St.  Peter. 

Kapitel  522, 1 . 523,28  530,9, 

Propst:  Fridcricus  Bluchollz  484,26. 
Domherr:  Lamprccht  Ritesei  522,5. 
l’redigerklostcr  521,36. 

St.  Thomas. 

Domherr:  Cunrat  Hüter  353, 1 1 . 
samnung  zB  dem  Turn  328,34  4 1,  329,1. 
Barfitsserprovinz. 

Kustos:  Nicolaus  Karoli  211,30. 
von  — s.  Sicht. 

Claus  von  — genant  Robcly,  Söldner  vB  325,12. 
Strflsser  StrAszcr. 

zwei  von  Rapperswil  am  Zürichsee  333, 1 5. 
Claus,  von  Holstein  140,33.  155,1 . 

Hans  und  Heini,  von  Jettingen  440,32.  455,1. 
Straubing  Struhingcn  1 1.2 1.  45,6. 

Strospurg  Stroszburg  s.  Strassburg. 

Strowlin,  Hans  111,24. 

Strub,  Bcrcbtold  426,88. 

Strühlin,  Hans  Johannes  349.1 1,  139, 1 6.  465, h. 
Strumpff,  Lienhart,  von  Riehen  286,42.  287,21. 
Strusz,  Hans  188,29  f.  202,14  f. 

Stüber,  Hans  s.  Basel  Fünfe. 

Stückelin  Stucki  s.  Basel  l'ntcrwerkmcistcr. 
StBckgartcn  s.  Stuttgart. 

Stülingen  Stulingen  in  Baden  nur.  Schaffhausen. 

Landrichter  16,19.  500,4, 

Sturm,  Albertus  s.  Ensishcin»  Kaplan. 

Stuttgart  Stuckgartcu 
Jcrg  von  426,27. 

Stutzemberg,  Claus,  BvB  206,27.  319.30. 

Sulz  Sulcz  in  Würtcmberg  w Hechingcn. 

Grafen. 

Alwig  408,26. 

Hans  s.  Rotlweil  Hofrichtcr. 

Heinrich  von  — basthart  109,12,  110,4,  413,30. 
Sulz  in  Baden  bei  Lahr. 

Herr  s.  Gcroldseck 
Sumer. 

Claus  s.  Frick  Kaplan. 

Rudolff,  von  Aarau  26,4.  39,4.36. 

Sündag,  Erhärt,  von  Habsheim  461.1. 


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Sundgau  — Touflfer. 


573 


Sundgau  Suntgauw  Suntgollw  269, 1 1 336,28, 
Sürlin  Surli. 

Cüni  s.  Münchenstein  Vogt. 

Dietrich  292,4  3.  414,1  f.  s.  Hasel  Rat. 

Hans  Johannes,  Bvll  67.12.  85.18.  80.12.  293.3 1 
362,14.  447,4.  s.  Basel  Kat  Zunftmeister. 
Susemburg  s.  Sausenburg. 

Susztrinckelin.  Hans  449,30. 

Suter. 

Hans,  von  Wahlen  162,4.26.  164,18, 

Hans,  von  Lampenberg  518,41. 

I.eonhardus  s.  Klappcrnian. 

Rfidi,  von  Frick  109,2.27.4 1.  333. 1 1 . 

Thoman,  von  Landser  460,37. 

Swarczcnnelin  43,32.  44,6. 

Swartzwald  s.  Schwarzwald. 

Swebelin,  Heinrich  323,33. 

Swcizcr  Swcytzer  s.  Schweiz. 

Swerstat  Swcrczstatt  s.  Schwürsladt. 

Swicz  s.  Schwyz. 

Switzcr,  Hem  man,  von  Mürsberg. 
frowc:  Ennelin  467,39. 


T. 

T&gemSw  s.  Tegernau. 

Tagsdorf  TagsturfF  im  EKass  ü.  Altkirch  79,14. 

134.27.34.  160.30.  161,20. 

Talheim,  Peter  von  — 8.  Pfalz  kurf.  Rai. 
Tanhuser  152.3». 

Tann  Tanne  s.  Thann. 

Tannegger  Tannegker  Denncgkcr,  Johannes  s. 

Basel  biscbofl.  Gericht  Amtmann, 
zer  Tannen,  Johannes  349,30. 

Tannenkirch  Tannenkilch  in  Baden  w.  Kandcrn. 

kilchherr  239.39.  240,8. 

Tannsei  s Tunsei. 

Tasfelden  s.  Dachsfelden. 

Tattenriet  s.  Delle. 

Tegerfelden  Tegerfeld  im  Aargau  sii.  Zurzach. 

von  — s.  Hornusz,  Meygcr  tllürklin),  Winman. 
Tegernau  Tägernow  Tcgcrnow  in  Haden  nw. 
Schopfheim 

Gerigc  Jerig  von  — s.  Hochberg  Markgraf 
Rudolf  Vogt. 

Tclfin  ».  Dauphin. 

Telpperg  Telsperg  s.  Delsbcrg. 

Tennikon  s.  Tüningen. 

Tenpflmger,  Cfinrat  201,40. 

Terwiler  s.  Therwil. 

Tessenheim  s.  Dessenbcim. 

Tesscnhen,  Wernher  s.  Basel  Rat. 

Tettekever,  Lienhart  s.  Basel  bischöfl.  Gericht 
procuratur. 


Tettnang  Tetnang  in  WUrtcmberg  sü.  Ravensburg 
am  Bodensee. 

Graf:  Wilhelm,  üsterr.  Landvogt  180,42. 
von  — s.  Schenck. 

Thann  Tann  Tanne  im  Eisass  31,32.  32,38.  77.20, 
155,40.  222,41.  251.24.  389.;iü  390.10. 

407,28.31. 

Hans  von  — s.  Basel  Fünfe  Rat. 
von  — s.  Agstein,  Behem. 

Therwil  Terwiler  in  Haselland  sw.  Hasel  1 19,27 
156,15. 

Meier:  l’eler  TrÄiller  133,23.  152,29.  156,7. 
von  — s.  Ricrlis. 

Thiengcn  Tüngen  Tungcn  in  Baden  ü Waldshut 

41.13.  197,16. 

Thieratein  s.  Tierslein. 

de  Thomatis,  Franciscus  s.  Savoyen. 

Thüfcl  a.  T ü fei. 

ThönSwer  s.  Folmi. 

Thuricenses  s.  Zürich. 

Tierberg.  Heinricus  s.  Basel  Bote. 

Tierstein  Thierstein  in  Solothurn  sO.  laufen  123,3. 
Grafen  von  — s.  Basel  Häuser. 

Knecht:  Hans  R&sckinger  221,42.  358,12. 
Bernhart  von  361.30. 

Friderich  von  223.42,  383,44. 

Hans  von  — Herr  zu  Pfeffingen,  üslerr  Anwalt, 
I [auptmann  zu  Ensisheim  24.3  1 . 62.37.  SQ.2. 
122.21  f . 156.1«,  162.29,  165.33,  182,2»  f 
223,27.  252.7.  266.19.  272,19.  275,23. 
291.16.  339,30.  350.12.  354,9.  367,4  2. 
383,2.  111,6.  419,31.  123.2.  424.fi.  146.23. 
451,36.  459.31.  470,2.  473,1.  531,19. 
gemahcl  358,34. 

Knecht:  Zscban  Wetzsche  124,36. 

Secrctär:  Jeronymus  Flügel  386, 1 1 . 

Simon  von  467,35.  168,5.9. 

Thiobolt  von  — banchart  63.8.  123,1 1 f.  1 25, 1 . 
Tiessenhofen  s.  Dicssenhofcn. 

Tirminach  s.  Diirmenach. 

Tirol. 

Graf  s.  Deutschland  König  Friedrich. 

Titzingcn  s.  Ditzingen 

Todtnau  Tottnow  in  Baden  ü.  Müllheim  168,17. 
Töningen  Tennikon, 
von  — 8.  Ktterli. 

Tonlis,  Lienhart,  von  Waltighofen  80.3  4 . 83.6. 

81.14. 

Tonnsei  *.  Tunsei. 

Toppier,  Hans,  BvB  520,33. 

ewirtin:  Angnes  520,33. 

Torenbach  s Dorenbach. 

Tosscmbach  s.  Dossenbach 
Tottnow  s.  Todtnau. 

Touffer,  Hans  426,28. 


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all 


Trapp  — Waltenheim. 


T rapp  T rappe,  Jacob,  I lauptmann  zum  Yorchtenstain 

'■&2,4i>.  273,3.  330,35.  354a.  437,43. 


V.  s.  F.  u.  W. 


Trier. 

Kurfürst  03,39.  320,38. 

TripscrTripscher,  Heinrich.  Uv  Aarau  204.39.404. 1 9. 
Troiller,  Peter  s.  Therwil  Meier. 

Truchsess  von  Khcinfelden. 

Johann  s.  Köniz. 

Wcrnhcr, 

Tochter:  Ursel,  Wibel  07,3.3, 

Truchtlinger,  Wilhelm  437.4  3. 

Tscheckabürlin  TschcggabUriin  s.  Zscheggabürlin. 
Tübingen. 

Graf:  Konrad  492, 1 3. 

Tu  fei  Thüfel,  Clewi,  ItvKIli  15,30.  472,31. 
Tuggingen. 

Meier  124.8. 

Tugginger,  Hans,  von  Prattcln. 

Weib:  Kllin  Tuggingers  174,23 
Tüllingen  Tulliken  in  Heden  nö.  Hasel. 

von  - s.  Gotzlin,  Meiger,  Müller,  Mürlin, 
Kinglin,  Vogelbach. 

'I  ungen  Tüngen  s.  Thiengen. 

Tunsei  Tannsei  Tonnsei  in  Baden  244.4. 
Mechtildis  de  .449,2 l . 

filius:  Lconhardus  de  Tunsei  340,3 1 . 
Turicensis  s.  Zürich. 

Türckheim  Türiken  im  Eisass. 

von  — s.  Wagner. 

Turner,  Hans  405, tf. 

Turnhout  Tumoul  in  Belgien 
Petrus  Paulus  de  322.39. 

Türst,  Heinrich,  BvB  87,38.  88.37. 

Tützsche  s.  Deutschland. 


TI. 


Ulbecher,  llans  471,24, 

Ulin,  Hans  s.  Hasel  Ratsknecht. 

Ulm  Ulme  0.24,  00,3,  45Q.&. 

von  — s.  Altphart,  Rot  (Oswald). 
Ulrich,  Hans  s.  Khcinfelden  Schulthciss. 


Lnderwaldcn  s.  Unterwalden. 

Ungelt,  Heinrich,  von  Khcinfelden  455.3( 
Ungnad,  Hans  437.40. 

Lnmusz,  Clewin,  HvLaufenburg  28,14. 
Lnterwaldcn  Underwalden  31,10.  45.31 
197.32. 


54,2. 


| 


de  — 5.  Furer,  Zcmderst. 

Urbach,  Wilhelm  von  — , Söldner  vH  325,6. 
St.  Urban  in  Luzern  sw.  Zohngen. 

Abt  447.1. 

Uri  Ure  31,9.  45,85.  54,1.  137.22, 
von  — g.  Heroldinger. 

Utingen  s Jcttingcn. 


W.  V. 

Wabern  Wabron  in  Hern  bei  Köniz. 

Petrus  de  — , von  Hem  40,37. 

Wagencr,  Wernly  500,6.  507,14. 

Wagner. 

Hans,  von  Tü.kheim  91,34.42. 

Hans  s.  Solothurn  Rat. 

Heinrich  420,6. 

Wagnerin  s.  Heinrich  von  Kamstein  Boten. 
Wahlbach  Wulpach  \VaIt]>ach  im  Elsas*  sfl.  Mül- 
hausen 132,18.  131,34.  150,27  4 1 151,7.23. 
101,20. 

Meier  273,36. 

Peter  Hans  von  — s.  llunsbach  Meier, 
von  — s.  Burger  Seyler. 

Wahlen  Walen  in  Bern  bei  Laufen. 

Erhärt  von  182,37, 
von  — s.  Suter. 

Wähslin,  Grethe,  von  Khcinfelden  07.7. 

Valangin  Vallendis  in  Xcuenburg  nw.  Ncuenburg. 

dominus  s.  Aarberg. 

Walch. 

Hans,  von  Augst  407.1 5.24. 

Hcintzin,  von  Ob  er- Müsbach  175.33.  178,43. 
Walchcn  s.  Franzosen. 

Waldenburg  Waldcmburg  in  Rasdland  <433,29. 
457,H>  480,15.  482.12.  518.41. 

Vogt  518,25. 

Caspar  von  Kegishcim  151,27.  48Q.2  1 , 
Zoller:  Hans  Cristan  203,1a. 
von  — s.  Huri,  Lopi,  Münch,  Zschudt 
Waldcncr,  Ilcrman  02.34.  270,24. 

Waldighofcn  Waltekofen  Waltikofcn  Waltikoven 
im  Eisass  w.  Hasel  sö.  Altkirch  77.14.39.  78.29. 
79,8.  82.8.  83.9.  131.27  f.  1.3.4.13.18.  134.5 
135.3  f . 147.39.  1 19,40.  155,22.3  1.  158.36. 

173.21  f.  175.4.  170,38.  178,5.39.  179,24.  237.3 
414,40.44,  445,95.44. 
von  — s.  Tonlis. 

Wäldin  s.  Weiden. 

Waldkirch  Waltkilch  in  Baden. 

Conrat  von  — BvB  90,29.  91,5. 

Waldshut  Waldshüt  Waltzhüt  in  Baden  20,6.  39,7. 

41,13.  249,2.  497,13.  512,22.  530,36. 

Walen  s.  Wahlen. 

Walle,  Franz  s.  Neuenburg  L B.  Söldner. 
Vallendis  s.  Valangin. 

Walliser  333, 1 3. 

Vallix  Masonis  s.  Maasmünster. 

Walpach  s.  Wahlbach. 

Waltekofen  s.  Waldighofen. 

Waltenheim  Wcltcnhcin  Woltenhcin  im  Eisass 
sö.  Mülhausen, 
von  — s.  Schaffner. 


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Waltenheim  — Wickershcim. 


Waltenheim  Wnltenhein. 

Hans  Johannes,  BvB  141,4.  *275,20.  862,13.  . 
867,34.  472,30,  s.  Basel  Rat,  Stcincnkloster  I 
Schaffner. 

Heinrich  275,3t».  868,7. 

Jacob  Jack  442,24.  506,4.  507.12.  509,6. 
Walther  der  zymberman  169.4. 

Walther. 

Heinrich,  BvB  90,29.  92,23. 
lluglin,  von  Weil  170,26.  504,32. 

Waltikofen  Wallikoven  s.  Waldighofen. 

Waltpach  s.  Wahlbach. 

Waltzh&t  s.  Waldshut. 

W&ltzli  s.  Weltzli. 

Vamercu  s.  Vaumarcus. 

Wangen  in  Hern  nö.  Solothurn. 

Jacob  von  — genant  Dreyger  588,39. 
swester:  Urselin  538,41. 

Varambon  in  Frankreich  sö.  Bourg-en-Bresse. 

Franz  von  — comes  deRocha  19,19.2^20.10.12. 
Warmbach  Warembach  in  Baden  bei  Rheinfelden  j 
von  — s,  Locher. 

Wftrre  s.  Wehr. 

Wartenberg,  Jost  s.  Liestal  Schultheiss. 
Wasserburg  Wasserberg  im  Elsas*  sw.  Colmar 
sö,  Milnster  178,24, 

Vaumarcus  Famerkul  Vamcrku  in  Neucnburg  nö. 
C.randson  am  See. 
herre  zu  — s.  Neucnburg. 

Jacob  von  525,10. 

WScheli  *.  Wehelin. 

Wechszler,  Fridericus  212,10. 

Wechter,  Hans,  von  Nellingen  852,33.  888,23. 
Wegenstetten  im  Aargau  sö.  Rheinfelden  255,44. 
400.10. 

Rudolff  von  — s.  Klein-Basel  Schultheiss. 
Wegenstettcr  141,4. 

Wegerich,  Caspar  125,3. 

Wehelin  W&chclin  W&cheli,  Hürcklin  Burcky,  von  i 
Riesbach  181,25.  144,29,  147.25. 

Wehr  Wirre  Wer  Wert  Werre  in  Baden  nö. 
Rheinfelden  170,7.  884,14. 

Oberli  von  418,14. 
von  — s.  Schnider. 

Weid,  Hans  508,39. 

Weil  Wtt  Wyl  in  Baden  nö.  Basel  40,4 1.  11,24. 

168,9.  169,13,  284,26.42.  285,12.  581,23. 
Vogt. 

Cuntzman  Human  168,8. 

Heine/.  Human  168,7.  284,24. 

Hennin  G&tlin  508,9. 

s.  Hochberg  Markgraf  Rudolf  Vogt. 

Hans  von  — s.  Müller. 

Henni  von  - 8.  Human, 
von  — s.  Kremcr,  Erny.  Heyni,  Müller,  Offen* 
hüslin,  Rothoiplin,  Rümelin,  Schoni,  Walther. 


575 

Weinsberg  Winsperg  in  Würtemberg  bei  Heilbronn. 
Konrad  von  29,19.  44,19.  190,1 1. 

Kaplan:  Johann  Gerwer  29,18. 

Philipp  von  — s.  Strassburg  Münster  Domherren. 
Weyspriacher,  Sygemund  s.  Hrcisach  Hauptmann 
und  Hreisgau  Hauptmann. 

Weissenburg  Wcissemburg  Wiszenburg. 
von  — s.  Breitnackerin. 
der  von  267,1 1. 

Weissweil  Wyszwilr  in  Solothurn  bei  Laufen. 
Hansz  von  521,39. 

Weisz,  Hans,  von  Sennheim  152,29.  155,36. 
Weiden  Wäldin,  Sophye  s.  Magister. 

Weltenhcin  s.  Waltenheim. 

Welthly,  CSnrat  201,24. 

Weltzli  W&ltzli,  l’dalricus  Ulricus  488,3.  475.29, 
Wencken,  Hans,  BvB  272.44. 

Wencken  in  Baselstadt  bei  Riehen, 
von  — s.  Haller. 

Wengi,  Clas  von  — s.  Solothurn  Rat. 

Wentikom,  Peterhans,  BvB  11,8.  67,9.  849.12. 

896,32. 

Wer  s.  Wehr. 

Wercker,  Clewi,  BvB  98,4.  101,37. 

Werde,  Johannes  von  — s.  Basel  Kaufhaus 
* Schreiber. 

Werdenherg,  Hans,  von  Allschwil  144,32.  151.29, 
152,2, 

Werdinckhuscn,  Heinrich  von  — s.  Iserlohn  Freigraf. 
Wcrenzhausen  Werentzhuscn  im  Eisass  nö.  Pfirt 
182,8.  149,45. 

Wern  her. 

Hans  s.  Diegten  Vogt. 

Hans  s.  Solothurn  Rat. 

War  Werre  s.  Wehr. 

Wertgast,  Wernlin,  BvB  472,12. 

Wertheim  in  Baden. 

Graf:  Wilhelm  s.  Pfalz  knrf.  Rat. 

Wertheim,  Jacob  s.  Mainz  Richter. 

Wesel. 

Dietrich  von  — 8.  Basel  Arzt. 

Wessemberg,  Hans  Rudolff  von  15,35. 
Westemach. 

Hans  von  — Söldner  vB  825,5.  827,2 1 . 
Caspar  von  — Söldner  vB  825.6. 

Westfalen  Westfalisches  Gericht  290,28.  299,13. 
527,35.45. 

Freigrafen  204,37.  s.  Bocholt,  Volmarstein, 
Iserlohn. 

Wettingcn  im  Aargau  sö.  Brugg  286,2,  287,32. 
Wcttling,  Wcrlin,  von  Riehen  286, 1 5. 

Wetzsche,  Zschan  s.  Hans  von  Tierstein  Knecht. 
Vian  s.  Vienne. 

Wicker,  Jacob  von  — BvB  95.33. 

Wickershcim  Wikerslicin  im  Eisass  bei  Hochfelden. 
Hans  von  — Soldner  vB  325,9. 


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f>7(>  Widerspach  — Xassingcn. 


Widerspach  235,1 3. 

Widmann  s.  Keller. 

Wydmer,  Claus,  BvLaufcnburg  28,14. 

Wien  Wyenn  ‘»,22.  22,19.  23,29.84.  2-1,26.  205,6. 
294,25.  298,12.  314,37. 


Vienne  Vian. 

Viennensis  dalphinus  s.  Dauphine. 

Wiese  Wise,  Fluss  hei  Hasel  220,6.  214,15.  338,20. 
373,9.  »29,10. 
pons  an  der  Wisen  349,13. 

Wiesental  Wisental  101,3.  103,2.43.  105,2  100,20. 
Deka.«  180,19.24. 

Wicscnbcrg  1»  i Homburg  in  Haselland  »03,3. 
Wiganl. 

Gilg  445,1, 

Hans,  von  Kiftis  133,17.  152,28.  155,26. 

Wiger  173,36. 

zem  Wihcr,  Ursula  s.  ßernlopen. 

Wyhlcn  Wilcn  in  Baden  6.  Basel.  333,8.25.4  4. 
Wikcrsheim  s.  Wickerbeim. 

Wil  Wyl  s.  Weil. 

Wiltperg,  Ilcnnman  von  — Söldner  vB  327,30.37. 
Wilde. 

Cfinrat  200,24. 

Hans  s.  Altkirch  Kat. 

Wildegg  Wildegk  im  Aargau  n.  Lenzburg.  • 
Hans  Ulrich  von  — s.  Hasel  Schultheiss. 
Martin  von  — s.  Hasel  FUnfe  Kat. 

Wildenow,  Hans  Vol  von  — von  Kottweil  188,13. 
Wildenstein  in  Haselland  sü.  Liestal. 

Henman  von  518,17. 

Wildiszow  s.  Willisau. 

Wilcn  s.  Wyhlen. 

Wilhelm  marggraf  s.  Höchberg. 

Villanova  s.  Neuenstadt. 

Willich,  Heinrich  400,35. 

Willisau  Wildiszow  Willisow  in  Luzern  101,25 
404,12.86. 

Schultheiss:  Ulrich  Hug  409,39. 

Vogt:  Rfidolff  Bramberg,  Bv Luzern  101,6. 
Wilser,  Hans,  von  Linda  473,3. 

Wiltynch,  1 Jerick  s.  Hocholt  Freigraf 
zem  Winde.  Peter  230,8. 

Windische  Mark. 

Herr  s.  Deutschland  König  Friedrich. 

Wineck,  Johannes  de  380,10. 

Wincgker  Wincgger,  Hans  03,2.  123,41. 
Winmsn,  Hans,  von  Tegcrfelden  332,34.  334,32. 
Winsperg  ».  Weinsberg. 

Winsperg,  Blesy  493,12. 

Winterlinger. 

Andres  417,3.  418,11. 

Fridcricus  Joliannesfridericus  s.  Hasel  hischöfl 
Gericht  Notar. 

Winülie  103,42.45.  164,30. 

Wyrselin,  Symon,  von  Ober-Ranspach  400,39. 


I Wirtembergk  s.  Würtembcrg. 

| Wirttener,  Michel  228,15. 

| Wise  Wisental  s.  Wiese  Wiesental 
! Wisener,  Kfincz,  von  Zielen . 

Tochter:  Agnes  482,6.12. 

Wysz,  Henszlin,  HvZofingen  144,1. 

WUsemhurg,  Peter,  von  Oltmarsheim,  zu  Neuen- 
burg 73,16. 

Wistemborg  s,  Weissenburg. 

Wyizwilr  s.  Weissweller. 

Witolff  Witold  WitolL 

Hans,  HvH  214,1.272,18.  290,29.  420,19. 605,24. 
526,11.15. 

Walther  214,6.  290,42.  292,31. 

Wernlin  214,7.  292.31.  420,24.  520,85. 
Wittenheim  Wittenhcin  im  Klsass  n.  Mülhausen. 

Gos/lin  von  — Bvlt  98,6.  100.26.44. 

Wittersdorf  WUtelstorff  WitterstorfT  im  Klsass 
ö.  Altkirch  78,44  79,14.  131,33.  132,17. 

133,3  134.26.33,  148,22.  150,41.  151,23. 

154,80.  100,80.  161,19.  444,20.  445,8.22. 
von  — s.  Huglin. 

Wittich,  Conrat,  von  Mönchenstein  117,24.  120,27. 
Witz,  Conrat 

dochter : Katherine  Wiczin  533,41. 

Wolff.  Jacob,  genant  Vogeler  415,6.11. 

Wolfsbuch. 

von  - s.  Zober. 

Wollschlahcr,  Paule,  von  Horw  529,23. 
Wolschweiler  Wolfs wiler  im  Klsass  so.  Pfirt  1 19,24. 
176,31. 

VVoltenhein  s.  Waltenheim, 

Wonlich,  Cfinrat,  Söldner  vU  190,27  f. 

Wurms  Wurms  9,24.  443,5. 

Dompropst:  Ludwig  von  Ast  09,37. 

Cantor:  Wipert  von  Frankenstein  211,34. 

St.  Pani. 

Propst:  Rudolf  von  Rudiszhein  30,20. 

Claus  von  — BvXeuenburg  479,27. 

Wunderlich,  Hans,  genant  rem  Schiff  BvB  166,C  f. 

529,8.  535,39. 

Wunewaldus  s.  Heidelbeck. 

Wünnemhcrg,  der  von  63,6. 

Wurm.  Henman,  BvLaufenburg  28,15. 

Würmser,  Jacob  und  Volcz,  BvStrasshurg  426,4. 

520,7.  530,11  s.  Strassburg  Meister. 

Würtemberg  Wirtembergk. 

heim  von  198,37.  278.4. 

Wüst,  llcnricus,  von  Glarus  40,42. 

Z. 

Zapphengiesser,  Cfinrat,  BvB  209.27, 

Zässingcn  Zesingen  Zessingen  im  Eisass  0 Alt- 
kirch sü.  Mülhausen. 

Hans  Krhart  Johanneserhardus  von  42,13.  45,16. 

250,18.  471,14. 
von  — s.  VSlmi. 


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Ziucky  — Zwingen. 


577 


Ziucky  vKlB  288,». 

Zebinger,  Walther  437,40. 

Zeigler. 

Hans  3.  Hasel  Zunftmeister. 

Heinrich,  BvB  204,8.  302,18.  s.  Basel  Rat. 
Zeiningen  Zeimingcn  im  Aargan  6.  Rhein felden 

230,28. 

Zell  im  Wiesental  in  Baden. 

Pfarrer:  Fridericus  Rüdiger  406,11. 

Zemderst,  Jenninns,  von  Unterwalden  46,41. 
Zesingen  s.  Zässingen. 

Zessinger,  Clewin,  von  Mönchenstein  117,24.  119,2. 
120,36. 

ZeuSs  s.  Scnis. 

Zibel,  Burchart  7,38. 

Zicfen  Zvfi  in  Baselland  sw.  Liestal  333,29. 

von  — s.  Wisener. 

Ziegeler,  Eberhard  s.  Ililtelingen. 

Lenhart  s.  Basel  Gericht  Amtmann. 

Ziegler. 

Johannes,  von  Büttikon,  Söldner  vB  184,37. 
Peter,  von  Hagenau,  Söldner  vB  327,32. 
s.  Schaler. 

Zfitern,  Peter  von  — Söldner  vB  325,6. 

Zyfi  s.  Zielen. 

Zygerlin,  Heiorich  249,7. 

Zimhermau,  Cuntzman,  BvB  192,6. 

Zymmerman,  Arbogast  118,43.  119,16.26. 

Zober  Zuber,  Lienhart,  von  Wolfsbuch,  bruder 
Lienhart  280,23.  318,9.  319,38. 

Zofingen  im  Aargau  190,16.  461,26.  468,19.469,27. 
479,6.  480,5.  485,5.  492,21. 

Bürger  s.  Dechen,  Wysz. 

Schultbeiss. 

Rfidolff  Kunn  143,41. 

Hans  Martin  468,12.  469,30. 
von  — s.  übslagcr. 


Zorn,  Georg  s.  Strassburg  St.  Peter  und  Michael 
Propst. 

Zossin,  Genny  183,32. 

Z sc  hach  s.  Schach. 

Zschan,  Heinrich,  BvB  482,22. 

Zschaniten  s.  Champlitte. 

Zschanroslat  235,19. 

Zscheckabürlin  Zscheggabürlin  Tscheckabürlin, 
Hans  Johannes  296,25. 302,20.  353,19.32.387,25. 
395,38.  472,30.  501,2.  s.  Basel  Lohnherr,  Rat. 
Zschudi,  Jacop,  von  Waldenburg  451,19. 

Zuber. 

Lienhart  s.  Zober. 

Mathis  s.  Solothurn  Rat. 

Zug  Züg  45,36.  46,12.  51,2.  197,22. 
von  — s.  Spüler. 

Zunzgcn  Zuntzkon  in  Baselland  sü.  Liestal. 

von  — s.  Lentz,  Schaler. 

Zunczingerin,  Eilsz  67,9. 

Zürich  Zürich  Thuricensis  Turicensis  25,42.46. 

42,3.29.  43,2.  49,20.  53,37.  54,16.  59,8.15. 
1 60,16.  221,45.  370,19.29.37.  459,37.  505,28. 

507,3. 

von  — s.  Schmid. 

Züricher,  Henni  106,30.  499,30. 

Zürichsee. 

vom  — s.  am  Hard. 

Zfista,  Hans  472,31. 

Zwiglin,  Peter  s.  Dittweiler  Schulthciss. 

Zwingen  in  Bern  nö.  Laufen  162,82.  282,7. 
Rfidolff  von  163,26 


Urkundenbuch  der  Stadl  Basel. 


73 


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Berichtigungen. 


S.  45  Z.  35  lies:  Unterwalden,  Zug  und  Glarus. 

S.  51  Z.  42  sind  die  Kommata  hinter  Rachberg  und  Heger  tu  seiten. 

S.  56  Z.  5 lies:  Hug  statt  Aug 

S.  65  Z.  34  f.  lies:  Wendelstein  und  himeltzen, 

S.  188  Z.  29  lies : hilff 
S.  205  Z.  21  lies:  Zschach, 

S.  258  Z.  27  lies:  Peter  Gurlins 
S.  293  Z.  25  lies:  concilio 

S.  314  Überschrift  tu  Nr,  sys  ist  den  Druckangaben  himutu/ügen:  ^Georgisch,  2,1139  n°  20.  2t. 
S.  315  Z.  34  lies:  predecessori. 

S.  332  Z.  12  lies:  knechten 
S.  334  Z.  10  lies:  Minseiden 

S.  362  Z.  14  lies:  Frowler,  Hanns  von  LoufTen  sun  Herman,  u.  s.  w. 

S.  41t  Z.  9 lies:  Friedrich  vom  Hans. 

S.  415  Z.  35  lies:  Hemmaon  von  Spiegelberg. 

S.  428  Z.  5 l*ti:  Österreichischen  statt  markgr&flichen 


NB,  Ein  chronologisches  lnhaltsverteichnis  tu  diesem,  wie  tu  allen  übrigen  Bänden  des 
Urkundenbuches , wird  beim  Schluss  der  ganten  Reihe  erscheinen. 


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