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Full text of "Jahrbuch der Musikbibliothek Peters"

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Jahrbuch der 
Musikbibliothek Peters 

Emil Vogel, Rudolf Schwartz, Kurt Taut, 

Leipzig (Germany) Musikbibliothek Peters, Eugen Sornitz 




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Nach dem Knpfenliehc von G. S. l'aeiii» in London. 


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Jahrbuch 


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1898 


Füll ft er .Jahrgan«; 


Horiiu8}{cgi‘lM‘ii 


K m i 1 Vo g o 1 


LEIPZIG 

Vorlag von C. K. l’etors 
1809. 


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STEUFtLD I 


INHALT. 


JiilireslH-richl f* 

ICinil Vogel, Joseph llayiln-l'orlniits 11 

(iiiido Adler, Musik und MuBikxvissi'tiscliuft 27 

Ilormaiin K reizachuiar, Bericht ülKir henierkenswerte tiuisikalische Bücher 

und 8<‘hriflcn aus dem Jahre 1B98 41 

Hildulf Schwartz, Das erste deutwlic Oratorium 5!) 

Emil Vogel, Zur (Jeschichte des 'raktschlagcns 67 

Emil Vogel, Verzeichnis der in allen Kulturländern im Jahre 1898 
ers<4neneneii Bücher und Schriften ül>er Musik 77 


Bibliothek - Ordnung. 


1 . 

Die liibliotliek ist — mit Ausnuhme der Sonn- und Feiertage — 
im Somracrseinester täglich von 1 1 — 1 und 3 — 7 Ulir, im Wintcrseraester 
von 11 — 1 und 3 — 8 L’hr unentgeltlich geöHhet, 

(ieschlosseu hloiht die JJibliothek während des Monats August. 

2 , 

Die Benutzung des Ixtsezimmei’s ist, soweit der Raum reicht, «ledern 
(Herren wie Damen) gestattet. 


3. 

Die Bücher uml Musikalien werden gegen Verlangzettel atisgegeben. 
Sie dürfen nur im J^esezimmer benutzt werden und sind nach der 
Benutzung wieder zurückzugebeu. 


Jahresbericht. 


Da die Musikbibliothek Peters mit dem vergangenen Jahre 1898 das 
fünfte ihres Bestehens beendet hat, so darf wohl eine zusammenfassende Cber- 
sicht über die Benutzung des Instituts gerechtfertigt erscheinen. Djisselhe wurde 
seit seiner Eröfihung bis Ende 1898 von 20 009 Personen besucht, denen 
in.sgesamt 42 951 Werke — 23884 theoretisch - literarische und 19 067 
praktische — verabfolgt wurden. Dieses für die Frequenz einer Fach-Bibliothek 
nicht unbeträciitliche Resultat bestärkt die Verwaltung in dem Bestreben, die 
i)is jetzt befolgten Bahnen zur Förderung des Musikstudiums auch fernerhin 
i)eizul>ehnlten. 

Die Zahl der Be.sucher im Jahre 1898 belief sich auf 4085 (1897: 3795); 
sie überragt damit, mit Ausnahme des ersten Jahres, alle anderen. Es wurden 
zusammen 9271 Werke (1897: 9124) verlangt und zwar 5083 Bücher (1897: 
4638) und 4188 Mu-sikalien (1897: 4486). Da die Anstalt an 273 Tagen 
zugüngig gewesen, so kommen auf den Tag durchschnittlich nahezu 15 Per- 
sonen, diejenigen nicht eingcschlos.sen, die nur der im Leseraume aufgestellten 
Nachschlagewerke, Autographen und Musikerbilder, (Hier der aufliegenden 
Zeit.-ichriften wegen sich cingefunden. 

Dem bereits vorhandenen Bibliotheksliestande wurden etwa 200 neue 
Er^verbungen zugeführt. Der Zuwachs der Bücher- und Schriftenabteilung, 
soweit er 1898 publiziert, ist in der am Schlüsse behndlichen Bibliographie 
durch ein * gekennzeichnet worden. Von den übrigen in die.se Kategorie 
fallenden neuen Werken ist namentlich die Literatur über mittelalu?rliche Musik 
ergänzt worden. Auch die Kataloge bedeutender Sammlungen sind vermehrt, 
insbesondere durch den nicht im Handel befindlichen „Catalogue des livres 
nmnuscrits et imprimes com|>osant la bibliothequc de M. Ilorac»' de Landau“ 
(Florence 1885, 1890). 


6 


JAHKESIJKKICIIT. 


Die Musikalien-Abteilung erfulir, voraugsweise in der älteren Literatur 

eine wertvolle Bereicherung: so durch die „Sammlung verschiedener und aus- 

# 

erlesener Oden“, die Joh. Fr. Gräfe herausgegehen (4 Teile, Halle 1739 bis 
1743), durch die zweite Ausgabe der von William Boyce veranstalteten Parti- 
turen englischer Kirchenmusik des 1 6. und 1 7, Jahrhunderts (3 Bände, London 
1788), endlich durch den von Maldeghem besorgten „Tr6sor musical“ (Jahr- 
gang 1 — 29, Brüssel 1865 — 1893). Von den Erwerbungen neuerer Liu^ratur 
seien hier genannt die Partituren von Liszts „Ungarische Krönungs-Messe“, 
die vom 3. Violin-Konzerte (Ilmoll) von Saint-Saens, die der Dmoll-Symi>honie 
von Sinding, endlich die der zwei 16 stimmigen a capella-Chöre und des „Don 
Quixote“ von Richard Strauss. 

Im vergangenen Jahre konnte auch wieder der Best^md an Autographen 
vergrössert werden: zu den schon vorhandenen Wertstücken sind Schul)erts 
„Vier Impromptus“ (op. 142) und Chopins „Doux Polonaises“ (op. 26) hinzu- 
getreten. 

Wie in den beiden Vorjahren, bringen wir auch diesmal ein Verzeichnis 
der 1898 am meisten begehrten Bücher und Musikalien — damit zugleich 
einen Beitrag zur Illustration der Strömungen unserer modernen musikalischen 
.Vnschauungsart. 


Theoretiscli-litenirisclio Werke. 


Autor 

Tild 

Zultl (Itfr 
KnUoSlmnKen 

Wagner, Ricli. . . . 

(»esamnu'lte Schriften 

m 

Nietzsche, Fr. . . . 

Wagner- ScliriftPii (Cicbiirt der Tragödie. Der Fall 



Wagner etc.) 

5.0 

Cltaiuherlain, 11. S. . 

Kichfli-d Wagner 

45 


Vierteljahrs-schrift für Musikwis-si-nschaft .... 

41 

CnnsHemakcr, K. de — 

Seriplores de Musica metlii nevi 

37 

Spitta. Ph 

.Toll. Sch. Bacli 

35 

Bellermann, H. . . . 

Mcnsuralnoicn 

33 

Thayer, AI. W. . . . 

L. V. Beethoven 

33 

Keimann, H 

.Tob. Bnihin.s 

30 

Hanslick, Kd 

Die moderne Ojier 

28 

.Tahn. O 

W. Mozart 

27 

Lindner, E. O. ... 

(!es<-hichte des dents<-hen I.iedes 

27 



Zeitung, .MIgeineine iniisiknlisehe i Breitkopf «A H.) 

27 


JAUKESBERICHT. 


Autor 

T’ilel 

Zalil <U>r 
Kntleihiiiigen 

Jadassolin, S 

Lclirbuch der Harmonie 

25 

Weingartner, Fel. 

Svm|ihonic nacli Beethoven 

24 

Riemann, H 

Präludien und Studien 

22 

Schneider, K. E. . . 

Das mutiikalis<'lie f/ied 

22 

Bohn, Emil .... 

Musik-Druckwerke in Breslau 

21 

Hanaiick, Ed 

.Musikalische SUttionen 

PJ 

Hanslick, £<! 

.\us dem <)|>enilelien der (icfjenwart 

18 

lianMlick, Ed 

Musikalisches .Skizzenhuch 

lü 

Ilofnmnn, Rieh. . . . 

Pi'aktist'he [nstrumentalionslehrc 

IG 


.lahrhiichcr für musikalische Wissenschaft .... 

lü 

Lobe, .1. C 

I.ohrbueh der musikalischen Koui|> 08 ition .... 

16 

Prosniz, Ad 

< oin|>eiidium der Musikges<'hichtc 

16 

Winterfeld, ('. v. . . 

Der cv:mgelischc Kirchengesjmg 

16 

Bcllernmnn, H. • . . 

Kontrapunkt 

15 

Bnlow, H. V 

Briefe und .‘'chriften 

15 

Burkhard, M 

Beitrage zum .Studium de.s deutschen Litüies . . 

15 

Hofmeister -Whistlinp 

Handhuch der musikalischen Literatur 

15 


■lahrhiK'h der Musikhihliothek Peters 

15 

Rousseau, .1. .1. . . . 

Lettre siir la miisii|Ue frnh(;ai.se 

L5 

Wasielew.skI, W. ,1. v. 

L. V, Beethoven 

15 

Weingartner, Fel. . . 

l.'lter das Dirigieren 

15 

Berlioz, H 

Instrumentationslehre 

14 

Chrysander, Fr. . . 

Händel 

14 

Garcia, M 

Schule des (iesangi's 

14 

Olarean, H. L. . . . 

Dode<‘acliordon 

.4 


.Musik-Katalog der deutschen Musikalienhändler . 

14 

Ehrlich, H 

Musik-Ästhetik 

13 

Kretzschmar, H. . . 

Die Venetianisohe 0|>er, M'erke von Cavalli u. Cesti 

13 

Riemann, 11 

Katechismus der Orgel 

13 

Uanslick, Ed 

.\us dein Konzertsaal 

12 

lianslick, Ed 

Konzerte, Komjiositionen und Virtuosen der letzten 



15 Jahre 

12 

Uanslick, Ed 

Musikalisches und Literarisch(.>s 

12 

Hanslick, Ed 

.\us dem Tagehiudi eines Musikers 

12 

Klanwell, 0 

Formen in der Instrumentalmusik 

12 

Liszt und Wagner . 

Briefwechsel 

12 ’ 

Müller, .Tos 

Die musikalischen Schätze in Königsberg .... 

12 

Ramann, L 

Liszt als Künstler uml .Menst'h 

12 

Reissmann, Ang. . . 

l)a.s deutsche Lieil 

12 


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8 


JAHRESBERICHT. 


AuU)r 

Titel 

Zahl der 
EnUeihungen 

Riemann, H 

Studien zur Gesehielite der Notenschrift . . 

12 

Waaiclewski, W. Jos. 

Die Violine und ihre Meister 

12 

B&nmkor, W 

Das katholische deutsche Kirchenlied 

11 


Biihnen-Spielplan, Deutscher 

11 

Oerbert, Mart. . . . 

Scriptores eccl. de inusien luicra 

11 

Haberl, F. X 

Magister ehoralis 

11 

UansUck, Ed 

Aus meinem Ia^Ikui 

11 

Hanslick, Ed 

Fünf .Tahro Musik 

11 

Helm, Theud 

Rcethoveiis Streichquartette 

11 

Kiesewetter, K. 0. . 

Schicksale u. Beschaflenheit des weltlichen Gesanges 

11 

Liszt, Fr 

(iesammelte Schriften 

11 

Liszt, Fr 

Die Zigeuner und ihre Musik 

11 

Marx, Ad. B 

Beethoven 

11 

l’raeger, Fcrd. . . . 

Wagner, wie ich ihn kannte 

11 

Stockhaascn, Jul. . . 

Gesangsmethode 

11 

Bulthanpt, H. ... 

Dramaturgie der Oper 

10 

Bnssler, L 

Harmonielehre 

10 

Challier, E 

Lieder-Katalog 

10 

Olasenapp, C. Fr. . . 

Kichard Wagners Lel>cn 

10 

Hammerich, A. . . . 

Musiken ved Christian IV hof 

10 

Hanslick, Ed 

Konzerte, Kom|)ositionen . . . der letzten 15 Jahre 

10 

Hclmholtz, H. . . . 

Lehre von den Tonemj)finduugen 

10 

Kdstlin, H 

Die Tonkunst 

10 

Ijanghans, W. . . . 

Ge.schichte der Musik des 17.— 19. Jahrhunderts 

10 

Müller-Brunow . . . 

Tonbilduug oder Gesangunterricht? 

10 

Seidl, J. J 

Die Orgel und ihr Bau 

10 

Weingartner, Fei. 

BayreuU» (1876 — 96) 

10 


Praktische Werke. 


Komi>onist 

Titel 

Zahl der 
KnUrihungon 

Wagner, Rieb. . . . 

Trifltnn und IsoUle, Partitur 

as 

Wagner, Rieb. . . . 

Siegfried, Partitur 

32 


Lie<lerhnnd8chrift, Die .lenaer 

31 

Wagner, Rieh. . . . 

Tannhäiiscr, Partitur 

28 

Wagner, Rieh. . . . 

Meistersinger von Nüml>crg, Partitur 

24 

Wagner, Rieh. . . . 

Walküre, Partitur 

23 

Stransa, Rieh. . . . 

Also sprach Zarathustra, Partitur 

21 


JAHRESBERICHT. 


9 


KomponiHt 

Titel 

Znlil der 
Eaüei Illingen 

Wagner, Rieh. . . . 

Meistersinger von Nürnberg, Klavier- Auszug . . 

21 

Handel, G. Fr. . . . 

Esther, Partitur 

20 

Knnge, Pani .... 

.Sangesweisen der Colinarcr Hnndschnft .... 

20 

Wagner, Rieh. . . . 

Göttcrdämuierung, Partitur 

20 

Wagner, Rieh. . . . 

Tannhüuser, Partitur 

19 

Wagner, Rieh. . . . 

Der fliegende Holländer, Partitur 

17 


Melodien zu dein Mildheimischen Liederbuche . 

16 

Wagner, Rieh, . . . 

Rheingold, Partitur 

15 

Wagner, Rieh. . . . 

Tristan, Klavier- Auszug 

15 

Wagner, Rieh. . . . 

Der fliegende Holländer, Klavier- .\uszug .... 

15 

Böhme, Fr. M. . . . 

Altdeutsches Lit^lcrhuch 

14 

Erk und Böhme . . 

Deutscher I.icdcrhort 

14 

Humperdinek, £. . . 

Königskinder, Klavier- .Auszug 

14 

Bach, Joh. Seb. . . . 

Matthäus-Passion, Partitur 

13 

Bizet, G 

Carmen, Partitur 

13 

Bnngert, Ang. . . . 

Gdv-ssciis’ Heimkehr, Klavier-Auszug 

13 

Stranss, Rieh. . . . 

Don Juan, op. 20, Partitur 

13 

Ginek, Chr, W. . . . 

Paride cd Elena, Partitur 

12 

Beethoven, L. v. . . 

t^uartettc für 2 Violinen, Bratsche und Violoncello 

11 

Liszt, Fr. 

llunnen-Schlacht, Partitur 

11 

Thomas, A 

Mignon, Klavier-.Auszug 

11 

Verdi, G 

Te Deum für Doppelchor und Orchester, Partitur 

11 

Verdi, G 

Stahat mnter für Chor und Orchester, Partitur . 

11 

Albert, Heinr. . . . 

Musik-Beilagen zu den Gedichten des Königsherger 
Dichterkreises 

10 

Beethoven, L. v. . . 

Op. 20. Septett, Partitur 

10 

Böhme, Fr. M. . . . 

Volkstlmmliehe Lie<ler der Deutschen 

10 

Ott, Joh 

1 15 weltliche u. geistliche Lieder d. 15. u. 1(5. Jahrh. 

10 

Smetann, Fr 

l’ltavn, Partitur 

10 

Smetana, Fr 

Verkaufte Braut, Klavier-Auszug 

10 

Stranss, ,Toh 

Fledcnnaus, Klavier-Auszug 

10 

Stranss, Rieh. . . . 

Don Quixote, Partitur 

10 

Tschaikuwsky, P, . . 

Op. 23. Konzert (No. 1, Bmoll) 

10 

Verdi, G 

II Trovatore, Partitur 

10 

Wagner, Rieh. . . . 

Lohengriu, Partitur 

10 

Wagner, Rieh. . . . 

Siegfried, Klavier- -Auszug 

10 


Leipzig, im Jnminr 1899. 

C. F. Peters. Dr. Emil Vogel. 

BlbUothekar. 


Joseph Huy<lii-Porti'aits 

V.>n 

Kinil Vogel. 


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Durch di»; na<;lifolg»;nde Übersicht wird zuin ersten Male der Versuch 
gemacht, das ganze umfangreiche Material, ausschliesslich der auf nicht, 
authentische Vorlagen zurückgehenden und der übermässig idealisierten, daher 
unähnlich gewordenen Bilder,*) chronologisch nach dem Prinzip typischer Grund- 
formen zu ordnen. Dieser Versuch unterscheidet sich von einem Verzeichnis, 
das der lx;kannte Autographen-Sammler Aloys Fuchs 1846 im 6. Jahrgange 
(No. 60 — 61) in der von A. Schmidt herausgegelxinen „Wiener .A.llgem. Musik- 
zeitung“ ver(")ttentlichte,2) das, nur nach dem Format der einzelnen Kunstblätter 
zusammengestellt, sich mit einer blossen Aufzählung begnügt und jedwe<le 
andenveitige Klassifikation und Kritik unberüoksuditigt lä.sst. Die nachfolgenden 
Hinweise auf die verwandtschaftlichen Beziehungen gewisser Bilder zueinander, 
auf die verschiedenartigen Verhältnisse der Originale zu den Nachbildungen 
mögen dazu beitragen, die Kenntnis der PortraiUs unseres grossen Tondichters 
einem grösseren Kreise zu ermöglichen. 

Haydns Statur war untermittelgross, stämmig, von starkem Knochenbau, 
doch voti geringer Muskulatur. Da er, der veralteten Mode folgend, nur knapp 
bis an die Höften reichende Beinkleider trug, erschien der untere Teil seiner 
Figur zu kurz gegen den oberen. St;in etwas längliches, in der Hautfiu^be 
bräunliches Gesicht war leidlich normal geformt, aber stark mit Blattern narben 
und Sommersprossen verschon. Die schön gewölbte, breite Stirn war nur zu 
einem Teile freiliegend, da Haydn seine Perrücke so tief aufzusetzen pflegte*, 
dass von der Stirn bis zu den Augenbrauen nur ein Streifen von etwa 3*/j 
bis 4 cm sichtbar blieb. Die dunkelgrauen, grossen und lebhaften Augen 
mit ihren starken Brauen deuteten auf einen energischen, ernsthaften Charakter, 
zugleich aber sprach aus ihnen ein wohlwollendes, warm empfindendes Gemüt, 

') 8o bei »len KupbTstichen von Sc^>lli, Giacomo Zittla, Schröter, F. .\. .\mlorH' 
nach C. Jä>;cr, »lein Stahixtichc von Holle und »h'iu im alten MiwerWien Konver8atioin>- 
I.»>.xikon unter No. 4'J2 Ix-findlichen Stahlstiche, den Steindnu-ki-n von Weiullaml, .Iah und 
nri»».“on iia»‘h Haniinann, I.. .Saehw, tirevc tmd Müller, .\. Hatzfeld, 15ry nach Farey, dem 
im „Piaiiiste“ (2® Ann»?e, Ko. 10), dem in den „Mu8ici»‘nn cöIMwh von ('l»?ment ver- 
öfhmtliehten . . . u. .V. 

*) Gleichzeitig RC»lnickl in» .‘1. .lahrg. der holliindiHehen Zeitwhrift „Ca«;eilin“: Utr»*eht 
184(5, No. 14—1(5. 


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EMIL VOGEL. 


das in seiner schlichten Innigkeit und Milde auf Jedernmnn einen gewinnenden 
Einfluss ausühte. linydn.s Nase, eine sogenannte Adlernase, war durch Blatler- 
nähtc vcrunschönt und in späteren Jahren durch einen Polypen (ein von der 
Mutter überkonunenes Erbübel) in ihrem unteren Teile unförmig aufgetrieben. 
Der grosse Mund fiel durch eine dicke, herunterhängende Unterlippe auf, zu 
der ein mas-siver Unterkiefer hinzutrat. Sein Kopf bot also eine seltsame 
Vereinigung eines anziehenden und zugleich absto-ssenden , eines genialen und 
zugleich vulgären Gesichts.’) Haydn selb.st war von seiner IIäs.sliehkcit wohl 
überzeugt und sprach oftmals seine Verwunderung aus, wi«! .so viele hübsche 
Frauen sich in ihn verlieben konnten. Er pflegte <lann schalkhaft hinzuzufügen: 
„Meine »Schönheit konnte sie doch nicht verleiten?!“ In seiner Kleidung hielt 
er stets auf peinliche Sauberkeit und blieb bis zu seinem Tode der in seiner 
Jugend herrschenden Mode treu. Seine körperliche Rüstigkeit hatte auffallend 
langen Bestand: so soll er noch 1805, also in seinem 78. Leben.sjahre , wie 
ein gesunder Fünfziger ausgesehen haben! Von seiner äusseren Erscheinung 
glebt Toma.schek^ gelegentlich eines 1808 bei Haydn abgestatteten Besin-hs 
folgende Schilderung: „Eine gepudert«*, mit Sciteidocken gezierte Peruejue, ein 
weisses Halsband mit goldener Schnalle, eine weisso reichgestickte Weste von 
schwerem Seidenstofl’, «lazwischen ein stattliches Jabot j)rangte, ein Staatskleid 
von feinem katieebraunen Tuche, gestickte Manschetten, schwarzseidene Bein- 
kleider, weissseidene Strümpfe, Schuhe mit grosser über den Ri.«t gebogenen 
silbernen Schnallen, und auf dem zur Seite sudienden Tischchen nebst dem 
Hut ein Paar weisslederner Handschuhe, waren die Bestandstücke seines 
Anzuges ..." 

Die Kindheits- und Jünglingsjahre verlebte Haydn unter so vielen Ent- 
behrungen und Sorgen, dass, im Gegensätze zu Mozart, au.s dieser Zeit kein 
Bildnis vorhanden sein dürfte. P>st im Jalire 1701, als er, 20 jährig, als 
zweiter Kapellmeister des Fürsten Paul Anton Esterlnizy (f 1762) ange.stellt 
wurde, erlangte er die gesicherte St<dlung, dur<*h die seine bisher nur dürftigen 
Verhältnisse eine gün.stigere Wendung »*rfuhren. Schon 1766 im „Wiener 
Diarium“ (No. 8-1) „der Liebling un.serer Nation“ genannt, hatten inzwischen 
seine Kompositionen die Grenzen seines Vaterlandes überschritten und waren 
bereit.« zu den Hauptplätzen des Musikalicnhnndels, wie Ls-ijrzig, Amsterdam 
und I»mlon, gtHlmngen. Es kann daher nicht verwundern, dass durch die 
immer mehr zunehmende Popularität als Komponist auch ein Interesse für 
Haydns äussere Erscheinung rege wurde und in der Folge eine fa.«t unüber- 
sehbare Menge von Haydn-Darstellungen, gute und .schlechte, voranlassten. 


‘) Man viTgleioho (lainit diu (.‘haraklurislik, diu I.avater von Haydns Sulialtunriss 
gal»: „F.twas mehr nis Geiuuinu.s urblick’ iuli im .Vng' und der Na.sc. .\nuli diu Siirnu ist 
gut, im Mundo 'was vom Pbilistur.“ 

ln .seiner .'«ulb.stbiograplde, gedruckt in dur Pragur ZeiiM-brift „I.ibus.sa**, 1S40, .*«. .^31. 


.IÖ8EPH HAYDN- PO RTRAITS. 


lö 


Das erste, uns bekannte Bild, ein wahrscbeinlicli von Job. Basilius Griind- 
iimnn ausgcfülirtcs Ölgemälde, Hess Fürst Nikolaus, der Nachfolger Paul Antons, 
etwa im Jahre 1768 hersUdlen. 

llay<ln (Hruslbild 52X3G cm), ca. 36jiihri|i;, Ist auf dcmscllM‘ii stark gcschnu-iclifll uii>l I 
daher wi'nif; nliiirK-h. Kr ist mit einem licllldaiicn, mit flillx-riuMi Stdinürcn iiiid Kiiöpfcn 
Rcxicrtcii Kracke angethan, unter dem ein<- elx-nfalls liellldauo, mit Sill>erlK>rdeii Iic»'t7,te '// 
Weste nebst weisscr Halsbinde und gestickter llemdkrans«' sichtbar. Obwold «ler Name 
des Malers nicht angogi-bcii ist, so ers<'heint dwh die .Vntorschaft Cirnndmainis, der seit 
17G2 bis zu s<>incni 1798 erfolgten Tisle Kabinet.snialer des Kürsten gewesen, als eine 
ziendich sichere. Sein Werk wird ikh'Ii heute im S<-hlosse Ksterlntzy anflH'wahrt. Eine '( 
Ke|tnMlnktion ist, soweit iK-kannt, niemals vt-ranstaltet worden. 

Die tler Zeit niudt nächste WiedcrgalK*, ein auf Holz gemaltes kleines 
Ölbild (Huftatück, 21X18 cm) von Lorenz Guttenbrunn, ‘) .stammt etwa 
aus dem Jahre 1770. 

l)er Kom|Kiinst, am Klavier sitzend, in einem schwarzen lto<-ke mit weiswr Halsbinde « 

iiikI .lalH>t, greift mit der Kinken in die Tasten iinil hält mit der erholH>mni Ke<-htcn | 

eine Kielfisler, mit <ler er s<H'l)en in ein aufgese-hlagenes Heft Notenjiaiiier mnsikalis<'he ^ 
(ie<lanken niedergesi'hrielN'ii zu lialHUi scheint; der rtn-hte Klllxigen stützt sich aid den 
Holzteil des Klaviers. Her Blick ist sinnenil nach olx-n gerichtet. Im Vordergründe, 
auf dem Kast(‘u des Instruments, liegt ein zweites Heft Notenpapier, auf dem ein Tintenfass 
sicht und neU-n <lem eine zweite Kielfeder liegt. Gultenbrunns .\rl>eit, die sich gegen- 
wärtig im Ik-sitz des Herrn l’rof. Dr. von Karajan^ in Oraz lxdind<,‘l, zeichnet sich, 
abgesehen von ihrem mittelmässigen künstlerischen Werte, <lureh sprechende .Ündiehkeit 
ans — ein Vorzug, den auch sein etwa gleichzeitig cnisiandcnes Portrait des Fürsten Nik<daii8 
(gesliH-hen von Pilehel) teilt. Der Maler hielt sich, vor seiner l'lK'rsiedlung nach Peters- 
burg, 1789 bis 1792 in Ismdon auf und mag dort mit dem Kupferstecher I.iiigi Sehinvonetti 
in iK'rsönlichen Verki-hr getreten sein; denn letzten>r fertigte dort 1792 nach dem 
Gutlenbrimn-Haydn einen Stich (Pnnklicrnianier), in vorzügli<-hor Ausfühning.*) N.neh- 
bildungen di'sselben in Kupfer brachten die Firmen C'olnaghi Ä Co. 1825 (unter dem Aulor- 
naiiicn Sehinvonetti) und T. Kelly 1830 (unter dem Su^jhernamen J. .lenkins) in <len 
Handel — b«-ide ebenfalls in Isimlon. Einen Steiiulruek daniach arlH-itele Kud. Hoffmann 
in Wien, der Ix-i Paterno da.sellwt verlegt wurzle. Neuere Keproduktionen sind in dr-ni 
von Scidlilz herausg<-gelH’nen ,..\llgi-meinen historiMdien Portniitwerk“ (.München 1888), in 
der .illnsirierten .Musikgeschichte'^ von Pnnuin und Behr«'nd (Koi>enhagen 1896 — 98) und 
in der jüngst «•rsehieuenen Haydn-Biographie von Keop. Schmidt (Berlin 1898) enthalten.*) 


') Sein Vorname wii-d öfters aueh als .1. .\. angegelKui, .so auf dem Schiavonetii’schi*n 
Stiche und dem darnach 182.Ö lx*i C'olnaglii in I.ondon erschienenen Nachstiche, ebenso 
in der Pohl’schen Haydn-Biographie (1 , 219) und anderwärts, ln dem von Seidlitz ver- 
öffentliehlen „.Mlgemeinen historiaehen Portraitwerk“ wird sogar der Vorname Lorenz 
aufgefUlirt. 


*) Dun'h die (tüte des obimgenannten Herni erhielt nnsr-re Bildej-sannnlung 
photographische Reproduktion des Originalbildes. 


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*) Nicht schon 1791. Vergl. Henry Bromley: \ Calalogue of engrave«! british 
jHiriraits, I.ondon 1793, S. 404. Exemplare des Stiches in der Musikbibi. Peters, in der 
Berliner kgl. Bibi. 


*) Man verliessere die dort enthaltene falsche .)ahresz.alil. 


16 


KMIL VOGEL. 


Der uuii folgende, aus dem Jahre 1781*) stammende und nach eigner 
Vorlage von Joh. Ernst Mansfeld gefertigte Kupferstich (Bruststück-Medaillon) 
vergegenwärtigt uns Haydn in seinem 49. Jahre. 

Kr erHfhien im .Tuni 1781 Ik’I Arfaria in Wien imil fand, troUdi'in «*r anf 
Konten der ,\hnlichkcit ntark idealisiert war, den lebhaften Beifall Haydns. .Ms 
dersellH! vom Verleger die erxten fertig gewordenen Kxeinidare erhielt , «-hrieb er 
in seinem Briefe vom 23. •Tniii 1781 folgende Bestätigung: „Das Oemahleu, samt 
«lenen 12 iMagt-fügten sehr sehön geatoehem-n Bortniits haln- ieh n>il ausnelinumdem Ver- 
gnügen erhalten. Kin noidi weit grössert^s aber fühlte mein gnädiger Fürst, indem <la Kr 
s«dche8 inne g»“worden, alsogleieh von mir Kines abforderte. NaelnU'm nun <iie«e 12 Stüek 
nicht hiidünglicli, ersnehe ieh Euer Hoehcdlen, mir um meine Bezahlung niH-h ü Stück 
zu sehicken.“ .\m Schlüsse «les Briefes fügt Hay«ln noch hinzu: „Sobald ieli nacli Wien 
kommen sollte, werden Euer IIoeh-Edl. die Lielte für mich halM'ii und mich bey dian s«i 
verdienstvollen Herrn von Mansfeld aufzuführen“.’') Schon am 1. Sept. 1781 wurde das 
Mansfeld’sehe Bil«l in einer englis«-hen Nachbildung von dem Kupferstecher .Taines Newton 
veröfientlicht, und zwar als einzelnes Blatt l>ci J. Sevell in Ix)iuion und wenige Wex-hen 
darauf im Okl«»lM?rheft «les dritl«-n’) .Jahrgangs (6. Bandes) d«*s „Kur«>i*ean Magazine and 
London Keview.“^) Den nächsten Stieh nach dersellHm Vorlage fertigte 1786 Joh. Geoi-g 
Klinger für den 3. Jahrgang (5. Stück) «l«>s „Jounial von un«l in Ibmtwhiand“. T>er 
Maler ist hier fälst'hlich mit ü. Mansfeld angegtdxm, «-benso irrtümlich Haydns tleburtsort 
und Datum. Von d«-n /nhlrci«'hen Wi«>dergaben «h-s Originals wien hier nur die älteren 
erwähnt: Die Kupfer v«»n Seb. Langer, Page, .\ug. Schall (im „Museum berühmter 
T«>nkünstl«‘r“ v«m Siebigke, Breslau 1801) un«l H. Adlard. 

Eine etwa im Jalire 1784 entslaiulene, nicht mehr nachweisbare Zeichnung 
von Vinc. Georg Kininger in Wien, der übrigens naclunals noch eine weitere 
Vorlage schuf, dürfte, der Zeitfolge nach, die Reihe der Haydnhilder zunächst 
fortsetzen. 

Haydn (Kniestück) stehend, im Civilanzuge mit w«>isscr Halsbinde, Brustkrause und 
einer Perrücke von drei Keilu-n Scitcnröllchen, nimmt «•ine etwas thi-atralische Stellung ein 
«lun'h seine kreiizwi'ise ülH’rcinander gelegten .\rine und einen den Körjs'r cinhüllcnden 
Mantel, der jedoch den Kragi-nteil, das Jalxii und den ganzen recht«‘n .Vrm frei lässt. 
Bei diesem Bilde, wenigstens nai-h «lern darnaeh von Joh. Fr. Bolt in Berlin gefertigten 
Stiche zu urt«‘ilen, ist ebenhdis w«'niger S«irgfult auf .Minlichkeit als auf Sehönluüt genommen 
w««rden. Fline Wiederholung desscltx-n brachte erst kürzlich die schon citierte Haydn- 
Biographie v«>n Leoj). 8chmidt. 

In dieselbe Zeit, etwa März 1784, da Haydn sit;h zur 2. Aufführung 
seines Oratoriums „II Ritorno di Tobia“ in Wien aufltiell, wird ein kleines 
Gouache-Medaillon von Joh. Zitterer zu setzen sein. 


') Nicht 1783, wie Gerlx*r (in der ersten .Vuflagi* seim‘s Lexikons), Fuchs (a. a. t>.) 
uinl Wurzlnu-h (in der bi«>- und bibli«»gr. Skizze über Haydn) angelH’n. Exemplare d«-s 
Stiehes in Leipzig (Stadtbibi, und Musikbibi. Peters), Berlin (kgl. Bibi.), Paris (Bibi, nationale). 

’) Vergl. Ludw. Nohl: Musiker-Briefe, 2. Ausg. (Leipzig 1873), S. 86. 

*) Nicht im 1. Jahrgange, wie Pohl in seinem Werke „Haydn in Ixmdon“, W'ien 
1867, 8. 1)7 angiebt. 

■*) ^’on d«'m darin b«;findli«'hen , H.ay«ln betreflenden .Vufsatz«*, der übrigens viele 
rnrichtigkeiten und Missverständniss«' «mthält, erschien eine deutsche t’l>ers<‘tznng in 
t’ramers „Mag:tzin «1er Mu-sik“, II, S. .'>80 (Hamburg 178I). 


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.insKI’ll II.VYDN-rOUTRAITP. 


17 


Der Mihon oben erwälnih; niiffalleiitl starke KiuKjliciibaii ini unteren Gesiehtsteile des 
MeisU'rs crselieint hier in stark gemilderter Form. Die ungi^mcin frisehen und ziondieh 
glatten Züge würden auf jüngere Jalire deuten, stünde niclit damit die Ix'lKUjszeit di-a Maler«, 
der in den iM-iden letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhundert« wirkh-, im Widerspruch. Die 
wahrscheinliehe Originalzeiehnung (im liund von 7 em Durehsehnitl) zeigt das Itruslbild 
Haydns (nach links) im Indlblaueii IWk mit weisser Halskrause und, wie b«‘im vorigen, 
einer PerrOcke mit dn-i Keihen Heitenröllehen. I.ange Jahre hindurch ist dii'sell)«' in der 
Familie <ies Li«.*ih>rkomponi8U-ii Fr. Grimmer bewahrt worden. Die gegenwärtige lh«itzcrin 
ist die TiH'hter dcsselUu), Frau Stadtrat E. Volkinann in Leipzig. Eine, seihst die kleinsten 
Details des Zitterer’sehcn Bildes wiwlergelautde KepoKluktion gab <lcr Kupferstecher 
.loh. Joseph Neidl in Wien l>ei Artaria heraus, sjiäter wurde sie der ersten .Vuflage (1812) 
von C'arjmnis „Le Haydine“ beigefügt und naclimals etwiw grösser (10,8X14,5 cm) in 
farbigem Kn|)ferstiehc veröfTentlicht. 

Itn (liirauf folgenden Jahre, 1785, sass unser Meister dem Maler 
Christian Ludwig Seeha.s (geh. 1754, gest. 1802) zu einem OliKtrtrait (Brust- 
bild, 60,6X51,2 cm). 

Der Mitteilung Xaglers nach, hielt sich der .Maler Studien hali)er mehrere Jahre 
hindurch, hi« zu seiner 1780 erfolgten Keisc nach Rom, in Wien auf. Sein hier ent- 
standene« Haydnbild ist in Vonleransicht aufgefasst, mit geringer Wendung de« mit der 
gewöhnliclnm Perrüeke hedi'ckten Kopfe« nach rechts. Der violettbraune Rock ist mit 
dunklem Pelz verbränU und mit gellH-n üb*‘r dit! Bnist laufenden (juersehnüren geziert. 
Da» Gesicht ist ungemein realistisch, mit allen «einen charakteristischen Eigenheiten wieder- 
g<>gi.>lH-n. Selltst die Pockennarben auf <ler Nase und der unteren Ge.sichtshälfte sind leicht 
erkennbar. Da.« Bild, d.a« s«'it 1702 ini herzoglichen Konzertsaale zu I.udwigslust hing, 
gidangte dahin durch s«-in<-n eignen Verfertiger, der bi» zu »einem Tode als herzoglicher 
Maler in Schwerin und Ludwigslust thiitig war. E» winl ihh-1i heute im Grossherzogliehen 
Museum zu Schwerin auflK-walirt. Reprodtiktioneii sind davon nicht veran»taIU;t worden. 

Unter der ganzen Menge des vorhandenen Materials darf dos aus der 
zweiten Hälfte der 80 er Jahr«! uns üherlieftjrte Miniaturportrait eines unge- 
nannten Künstlers sicher zu den besten, nach dem Ix!ben entstandenen Bild- 
werken Haydns gezählt werden. Es bestätigt in hervorragendem Masse alles 
das, was Zeitgenossen und Biographen über seine äussere Erscheuuing mitteilen. 

Der etwa 56 jährige Meister ist uns mit ülH'rmschender Treue veranschaulicht. 
Da« Original, ein auf Kllenhein gemalt«!« .\«i«mrell (Bruststück, Ganz -Profil nach linksl, 
ül»-rreichte Haydn al.« .\nd«'nken einer Frau Jo.««?fa, Freiin von Erggehtt, in deren 
Familie cs bi« zum Jahre 1878 verblieb und dann al» Geschi-nk an die Bibliothek di*r 
Wiener „Gesell»c-haft «1er .AIusikfreHndij-* gelaugte. In dies«-‘ni In.stitut wird das Wertstück, 
.samt einer dalieili(!g«-n<h-n Haarlocke Haydn«, lux-h heute aufln-wahrt. Reproduktionen 
davon sind mehrfach veröfTentlicht worden: So als photograjjhischer Lichtdruck,') nach 
cin«-r Zeichnung von Fr. Woska, im 2. Band)* d«T v«)rtn'friichen, leider unvollendeten 
Haydn-Biographie von C. F. Pohl (einzeln Ikü J. Ixiwy in Wiim erhältlich), als Kupferstich 
von Kruiiskopf, al« Zinkätzung in den „Famous roiii|K>««'r8 (London 1895, S. 257) und 
nenerding», nahezu vcrnuglückt, in der schon genannten Biographie von Leop. Schmidt. 
Futer dem Einflüsse de« Miniaturportniits sind sehr wahrNehcinlich ein noch zu Lebzeiten 
Haydns erschienener anonymer Kupferstich (nach link», stark Profil), sowie eine Silhouette 

') I>eider ist dersell>e nicht originalgetreu reproduziert; denn einige Stücke von der 
Nase, dem Munde und dem Kinn sind wegrctouchicrt und dadurch in ihrer Charakteristik 
gcscliä<ligt wonh'i). 

JahrUucti 16!». 2 












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18 


KMIL vor; KI-. 


cnt8tan({cD. Die letztere hiug, zuverliüsigcn Herichten nueli, lange Zeit über Haydns 
Bett und wunlc von Johannes Klsler, der viele Jahre hindurch Haydn als Copist diente, 
als sehr ölinlich bezeichnet. Sie findet sich wiedergegeben in (iroves „Dictionary' of Music 
and Musicians“ (I, 716), in der „Illustrierten Musikgesidiichte“ von Xaunmnn, in dem 
8<'hon citierten Werke von Panuin und Behrend (II, 112) u. a. 

Bei seinem ersten Aufenthalte in London, vom 2. Januar 1791 bis zum 
.Juni 1792, ist Haydn nicht weniger als dreimal portraitiert worden. 

Die Nachricht von einem vierten Bilde, das einer der grös.sten englischen Maler, 
Joshua Ueynolds, geschaffen halam soll, hat .si<'h als völlig haltlose .\nekdote‘) erwiesen. 
Die an sich hübsch erfundene Krzähluiig, Haydn sei l>ei mehreren Sitzungen vor Lang- 
weile cingeschlafen und habe erst durch den ihm unvennutet gebotenen Anblick eines 
schönen weissgcklcideten Mäilehens, das ihm in deutscher Sprache huldigte, s<>ine Schwer- 
fälligkeit verloren und den zur .\ufnahmc wüns^'henswerten Atisdnick gefunden, wird durch 
die gi'schichtlich fcst.stehende Thatsachc entkräftet, dass Reynolds schon im März 1790 zu 
arb«nten aiifhörte. Auch die nach dem Tagebuche des Malers und sonstigen zuverlässigen 
Quellen von Cotton und später von Hamilton verfassten Kataloge seiner Werke enthalten 
nichts von einem Haydn -Bildnisse.'^ 

Das ersfo der iu liondon ciifstaiidoiicu Dlj)ortraits ist von A. M. Ott*) 
gemalt worden. 

Ueber das Leben und Schaffen dies»« Künstlers, der den Titel „Maler des (trafen 
von Orleans“ führte und sich, wie aus Bromleys bereits erwähntem Werke zu schliesscn ist, 
1790 bis c». 1792 in I-ondon aufliielt, ist uns nicht die geringste weitere Nachricht Ql>er- 
liefcrt wonlen. Er wird wetler iu Naglers „Künstlerlcxikon“ noch in der „Nouvelle Bio- 
graphie generale“ von Hoefer angeführt, .\tich «1er Verbleib seines Haydn-Bildes ist 
unbekannt. Die Existenz desselben wird uns nur durch einen am 4. April 1791 bei 
H. Humphrey in London veröffentlichten, von Franccsc«.» Bartolozzi*) hergestellten Kupfer- 
stich verbürgt, auf dem der Maler des Originals ausdrücklich verzeichnet steht. Haydn 
(Kniestück, aufgefasst von der rechten Seite) in einem mit Bnist- und l’ulskrauscn gezierten 
Empfangsanzuge, sitzt auf einem I-chn8es.sel an einem Tische und s<'hcint soel>en in ein 
ihm vorliegendes, i»ufge.schlagcnes Heft ein musikalisches Motiv niedcrgcschriel>en zu haben, 
da seine etwas vornüber geneigte Kör|>erhaltung mit seinen auf «lern Tische ruhenden beiden 
Unterarmen, sowie einige Noten auf dem sonst leeren Papier darauf hinweis«‘n. Seine die 
Kicift'der noch haltende Rechte ist auf den linkt'ii Unterarm gelegt. Obwohl der Meister 
bei «ier Ausführung des Bildes das 59. Leben.sjahr nahezu vollendet hatte, wurde er d«H'h 
hier wie ein Mann von einigen dreissig dargestcllt. Zu dieser Verjüngening ist fem.-r 
eine Verschönerung hinzugetreten, wodurch die markanten Züge Haydns fast nusgclösdit 
worden sind. Das in s«'iner Ttrhnik sonst vorzügliche und heute schon seltene Blatt des 
berühmten Kupferstechers — der übrigens mehrfach, wie z. B. im November 1792 dur<’h 

’) Sic wurde zuerst vom I-«>iidoner „Observ.'r“ am 9. Mai 1819 gebracht, darauf 
abgedruekt im „Morgenblatt für gebildete Stande“ (Stuttgart 1819, 13. Jahrg. S. 14P, 
in Hormayers „.\rchiv“ (10. Jahrg. Wien 1820, S. 494), in der „Wiener allgem. Musik- 
zeitung“ (ISIS, 8. 259) u. s. w. .\ueh Wurzbaeh hat den Irrtum von «lern Haydn -Portrait 
Reynolds adoptiert. 

*) Ich verdanke diese Kichtigsudlung einer freundlichen Mitteilung des Herrn William 
Barclay iSipnre in I-ondon. 

*) Nicht Oll, wie (JcrlK*r, Fuchs und Wurzbach angeben. 

*) Exemplare des StU'hes in Ib-rlin (kgl. Bibi.), Wien (k. k. l'amilien- Fideikomniis.s- 
bibl.), Paris (Bibi, nationale). 


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JOSEPH HAYDN -roRTRAITS. 


19 


ilcii Stich <li>A TitclhUUcN zu Havdiis zweiter Saimnluiig iler ticliuttiKclieu Ije<ler in ISe- 
ziehung zum Meinlcr utaiui — schien demscll)cn Freude l>ereitet zu liaben; denn in dauk- 
harcr Krkenntlichkeit wulmeU^ später Haydn „Herrn Hartolozzi“ die 1797 in Wien (als 
Op. 78) gedruckten drei Klaviersonnten mit Violine und ViolonivUo. Der Hnrtoluzzi’sche 
Stich wurde in neuerer Zeit, ohne Quellenangalte, für den als ISrusthild verkleinerten Stein- 
dnick von Lemoine Isuuitzt und dem von M(?reaux verfassten liucho „Les Cltivecinistes 
de 1637 Jt 1790“ (I’aria 1807) beigefügt. 

Haydns zweites, in England genmltes Ölbild wurde im Monat Dezember 1 7 9 1 ‘) 
im Aufträge de.s Prinzen von Wales von John Hoppner ausgefülirt. 

Tnser .Meister ist, auf eimmi Stuhle sitzend, in I.elH?nsgrös.se(IIüft.stück von 1-lOX 112cm) 
mit anniihenider Dciailwahrheit dargestellt. Sein dunkelrotcr Ko<‘k Tälll <liirch einen l>e-' 
sonders grossen Kragen auf, während Perrücke und Brustkrause die gewöhnliche Form 
zeigen. Stdiie linke Hand ruht auf einem geschlossenen Buche «nier Manuskripte, das vor 
ihm auf einem Tische liegt, seine liechte hält eine Kielfe«ler. Kopf tintl Kör|>er sind nach 
rechts, der Blick <*twas nach links gewendet. D.a.s Originalliild ist nm-h heute im Schlosse 
llampion- Court bei London vorhanden.*) Kiuen vorirefllichen, d<ah als Brustbild ver- 
kleinerten Kupferstich lieferte daniach (ieorg Sigismund Facius,*) des.sen .Arbeit zwar 
bahl nach Vollendung des Hoppner’schen Clemäldca fertiggesiellt wurde, aber erst viel 
später, am 3. .August 1807, in D>ndon ers«-hien. Von der Hand des Kupferste<'hera ist 
ausserdem noch eine (undatierte) Sepia-Zeichnung (Brustbild 22X18 cm) erhalten, die 
wahrs<'heinlieh als Vorlage für den Stich diente; denn sie ist, abgesehen v<m der Verkürzung 
und einigen unwesentlichen Änderungen, dem Hoppner’schen Ölgemälde getreu nachgebildct. 
D.na Blatt, das als Lichtdruck von d<‘in Simoir.sehcn Verlage in Berlin vervielfältigt wonlen, 
ludindet sich gegenwärtig im Besitz«? von Fräulein Vales<a» von Facius in Berlin. 


Li 








Im Jniiuar 1792, also nur wenige Wochen nach dem vorigen, war der 
Maler und zugleich Graveur T. Hardy an dem dritten in England entstandenen 
Haydn -Olhilde beschäftigt. Die Arbeit wurde auf Kosten de.s Ixjndoner 
Musikalienhändlers J. Bland hergestellt utid schon am 13. Februar 1792 als 
Kupferstich, ehenfalls von Hardy ^) ausgeführt, in den Handel gebracht, 

l'lK!r die Schicksale des Originals, das noch 1792 Aufnahme in die Ausstellung der 
kgl. Maler-Akademie gefunden, ist leider, trotz mehrfacher Nachsuchungen und l'mfmgen, 
nichts zu ermitteln gewesen. Der Verlust des Bildes wird aber, wenigstens zu einem Teile, 
«lurch den vom gleichen .\utor geschaflcnen Stich ersetzt. Wir finden in dieser mit vor- 
züglicher Sorgfalt hergestelltcn .\rl>eit, die übrigens selbst in Kugland schon selten geworden 
ist, ein«’, namentlich durch ihivn lebenswahren .\us<lruck, vortreftli«‘he Veranschaulichung 


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') Nach einem vom 20. DezemlK-r 1791 datierten Briefe Hayilns an Marianne von 
(ömzinger: „Der Printz von Wallys lä.vst mich nun abmahlen, uinl das Portrait wird in 

seim (!) Cabinet aufgemacht.“ Vergl. Th. (». v. Karajan, „J, Haydn in I-ondon 1791 und 
1792“, Wien 1861, S. 102. 

*) Der Name des M-ilers ist in dem Kataloge der dort vorhandenen Bildersammlung 
nicht genannt, auch ni« ht in der neuesten von Summerly re«ligi«;rten .Ausgabi' (Ixindon 1898), 
Unter No. 832 («1er alten No. 920) findet sich nur „Haydn the Composer“ angegelien. 
Hin Vergleich «h’s Originals mit dom Faciiis-Stiche, auf dem die Bemerkung „Painted by 
.lohn Hoppner“ ausdrücklich verzi-ichnct steht, hebt je«len Zweifel wegen «1er ••Autorschaft auf. 

*) Pixcmplarc in B«-rlin (kgl. Kuph-rstich-Kabinct), in Wien (Bildersammlung «l«‘r 
Ocneral- Intendanz der Hoftheater) in O.xford (Bodleian Library). 

*) Exemplar«: in Wien (Hoftäbl. und Bildersammlung der Tlufuter- Intendanz, «h'.sgl, 
im Privatla'siUe des Herrn K. Kastiu'r), in Paris (Bibi, national«-). 

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«Icr Haydn’schen Ucüiclitazügi'. Der MeiKter (Kniestück) im gewöhnlichen Anzuge sitzt auf 
einem Lehnstuhle. Mit der recliten, etwas erhobenen Hand fast<t er die <ibere Seite eines 
geschlossenen, eingebundenen Foliobandes, dessen untere Seite sich auf Haydns Ol^erschcnkel 
zu stützen scheint. Die erste Verwendung als Vorlage fand der Hardy-Stich 1802 in 
einer Zeichnung und in einem gleichzeitig darnach gefertigten Kupfer von Ale.v. 
Chaponnier in Paris. Obwohl derselbe Si-inc (Quelle nicht angcgel>en und sich sogar 
einige eigenmächtige .Vnderungen der Mund|>artie erlaubt hatte, ist sie doch unschwer auf 
Hardy zurück zu führen. Schon 1803 erschien daru.aeh eine Wiederholung von Lau re ns 
(enthalten im 85. Bande der „Neuen allgeni. deutschen Bibliothek“, Berlin 1803), eine 
weitere später von Kiepenhausen (ohne Angal>e des Stechers) und von Benoist. 
Steindrucke arbeiteten unter Benutzung des Chaponnier- oder Laurcns-Stiches , Achille 
(tiroux, H. E. v. Wintter (1815), Ducarme und .Moucelot. Einen vergröl»erten 
Holzschnitt nach deinselb<>n Typus lieferte A. Closs für den 2. Band der NaumannV-heii 
„Illustrierten Musikgeschichte“. 

Eine direkt nad» dem Hardy-Stichc gelieferte Hepruduktion (ein Gruppenbild von Haydn, 
Mozart und Beethoven) wurde von Joseph Kriehuber venmstaltet alxjr nicht veröirentlicJit. 
Diesellic Grup|>c, df>ch verkleinert, erschien 1843 in Wien als Kiijifcrstich von F. Mehl 
nach einer Zeichnung von H. Schein. Neuere Ablüldungen nach Hardy linden sich, als 
Holzsedinitt von K. Bong, in Keissmanns illustrierter Musikgeschichte und, ebenfalls als 
Holzschnitt, indem von Matthew verfassten „Hnndbook of musical histor}' and bibliographic“ 
(London 1898). I.ichtdrucke nach Ilanlys Vorlage lieferte die Firma Simon. .Vn dieser 
Stelle verdient noch eine uns überlieferte Äusserung Haydns erwähnt zu werden ül>er 
einige ihm von Zelter Anfang 1804 zugesandte Abzüge de.s Laurens’schen Kupferstiches. 
Haydn antwortete (am 25. Febr. 1804) mit folgender Empfaugsbe.stätigung: ') „Auch für 
die überschückten (!) Portraits bin ich sehr verbunden, ausser einem kleinen Fehler statt 
1733. N. B. ich wurde im Jahre 1732 gebohren, also um ein Jahr älter, ziemlich ähnlich.“ 
Die auf dem Stiche wirklich vorhandene falsche .\ngabe seines Geburtsjahres ist also 
Haydn nicht unbemerkt geblieben. 

Wie bekaunt, veranlasstcn die gros.sen künstlerischen Erfolge, die Haydn 
während seines 1‘ »jährigen Aufenthaltes in England ernuigen, eine al)erinalige 
Rei.se dahin. Am 4. Februar 1794 traf er wiederum in London ein und 
kehrte erst Ende August 1795 nach Wien zurück. Aus dieser Zeit des 

wiederholten Besuches sind zwei, nach dem Leben gest^hairene Bilder des 
Meisters zu nennen. Das erste, schon am 20. März 1794 entstanden, ist 
eine mit Farbe leicht übermalte Bleistiftskizze (Profd- Brustbild nach rechts) 
von Georg Dance. 

Unser Tondichter ist in seiner gewöhnlichen Kleiflung auf einem .''essel sitzend dar- 
gestellt und zwar mit einer alle seine charakteristiw’hen Züg<- treflend veranschaulichcn<len 
Naturtreue. Da.s Original wurd<- erst jüngst, am 1. Juli 1898, dui-ch die .-Viiktionsfirmn 
t'hristie’s in London verkauft und von den Herren Gebrüder Legatt in T.ondon erworlnnj. 
Eine Vcntelfältigung der Skizze ersehieii im Juli 1809 in lemdon diireh einen genau naeh 
der Vorlage von William Daniell’) ausgeführten Kupferstieh. In neuerer Zeit wurde 
derscll)e für d,ts Bueli von Hadow („,\ Croalian Comi>owr“, J.<u><lon 1897) und für die 
SchmidlVhe Haydn- Biogra])hie 1>enutzt. 

Eine nähere Kenntnis von dem zweiten, hier zu erwähnenden Bilde, einem 
Ölgemälde von Martin Archer Shec, zu erlangen, ist uns leider nicht geglückt. 

*) Vergl. Nohl, 1. c. 8. 171. 

’) Ein Exemplar InTindet »ich in der .Musikbibi. Peters. 


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JOSKPH HAYDN-PORTUAITS. 


21 


Wir wissen nur, dass das Portrait auf der 1885er „Mnsic and Inventiuus Exhibition“ 
iin Soutit Knnsingtou • Museum ausgestellt war und damals einem Horm J. T. Bamard 
gehörte. Es trägt übrigens die Jahres7.ahl 17510, lässt also vermuten, dass dasselbe zunächst 
(1795) nur im Entwurf und erst 1790 zur Ausführung gekommen ist. 

Auf seiner Rückreise nach Wien, im August 1795, hatte Haydn den 
Weg über Hamburg, Berlin und Dresden eingeschlagcn. Im letzteren Orte 
entstand zu dieser Zeit ein unsigniertes Pastellhild (Bruststück), das in seiner 
Technik, Farbenskala und Auffassung an die Manier des Daniel CofftJ*) 
erinnert. 

Die Cicsicht.sziige Haydns, namentlich Nase, Mund unil Kinn, sind, wie so oft, hier 
wieder derartig gemildert, dass gerade die Charakteristik derselben ganz dem Streben nach 
einem schönen Bilde geopfert worden ist. Kopf und Haltung des Körpers, der mit einem 
hellblauen Tuehrocke bekleidet und in dem bei Haydn -DursU'llungen üblichen Schnitte 
hergestellt, sind nach links, der Bli<-k nach rechts gerichtet. Perriieke, Halsbinde und 
Jabot in der gewöhnlichen Form. Das Bild, das sieh gegenwärtig in der ^fiisikbibliothek 
Peters befindet, ist durch eine photographische Roproiluktion bei Simon in Berlin und 
eine (s<-hlecht gelungene) Zinkätzung in den „Famous C’ompo.sers“, S. 249, vervielfältigt 
worden. 

Din Reihe der von Haydn veranstalteten plastischen Darstellungen beginnt 
wahrscheinlich erst mit zwei von Anton Grassi, dem Direktor der Wiener 
Porzellanfahrik, geachafienen Arbeiten. Die vermutlich ältere, eine Gypshüste 
in Lebensgrössc und antiker Form, i.st etwa unt die Mitte des Jalires 1799 
entstanden, während die andere, eine kleinere Büste aus unglasierter, feiner 
Porzellanmasse (ca. 40 cm) als soel>en erschienen im November desselben 
Jahres angezeigt worden ist-). 

In letzterer erscheint uns Haydn in bürgerlicher Kleidung mit der gewöhnlichen 
Perrücke. Beide Werke zählen zu den liestcn und naturgetreuesten Wiedergaben, die trotz 
einer gewissen Härte in der Bewegung, mit grosser Detailwalirheit und vollendeter Aus- 
führung modelliert worden sind und namentliirh das geistige Element des Gesichtsausdruckes 
in treftender Weise zur Geltung bringen. Von der zuerst genannten Büste besitzt ein 
Exemplar die „Gesellschaft der Musikfreunde“ in Wien, ein anderes vermachte Haydn 
testamentarisch dem Grafen von Hnrrach. Die zweite Büste ist, da sie in den Handel 
gebracht und für 25 Gulden verkäuflich gewesen, in sehr vielen Wiederholungen verbreitet. 
Die Nachfrage war bald so gross, «l.-iss noch eine weitere aus dersellicn Masse, doch in 
bedeutend verkleinertem Massstab«! (ca. 15 cm) hergestcllt wurde. Keproduktionen der 
zuerst genannten Büste in antiker Form sind, soweit uns Ix-kannt, nicht ausgeführt worden. 
Die andere al>er diente oftmals als direkte oder indirekte Vorlage: .So den Kupferstichen 



). 




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Die Annahme, es liege hiermit eine Arbeit von Anton Graff vor, hat sich als 
Irrtum erwiesen; denn der Charakter des Bildes ist von demjenigen Grafl'’scher Schöpfungen 
ganz vcrschicHlim. Übrigens hat dicHier Künstler die Pastellmalerei niemals ausgeübt. 
Herrn Dr. Julius Vogel in I.eipzig, der eben erst eine Monograpliie über Graff veröffentlicht 
hat, bin ich für seine hier verwerteten Mitteilungen und Berichtigungen zu Dank verpflichtet. 

^ Nach einer Wiener Mitteilung in der I.s:ipziger „Allgcm. Musikul. Zeitung“ vom 
27. November 1799 (Bd. II, No. 9, S. 175). Meusels „Künsllerlexikon“ in der Ausgabe 
von 1808 (S. 367) führt fälschlich das Jahr 1802 an, cIhuiso Gerber in der 2. .\ufl. 
seines Ix'xikons. 


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KMII. VCKJEL. 


99 

M M 


von \y . .Lr-tul t, X». Kiulncr, ‘) ISollinger, Thompnon (nach einer Zeichnung von 
Ilanimerton'), Scliwerdgebu rth (1810 nach einer Zeichnung von Schnorr von Carols- 
fel(l), Uahn (1830, im 18. Neiijahrsatück «ler Musikgesellwhaft in Zürich), F, Müller 
(im 11. Bande von W. Hcnninga „DeuU^h. Khren-Teni|)el“, Ciotha 1831), den von Feuillet- 
Dumas in Paris publieicrten .Stahlstichen für das „Panorama d’ Allcmagnc“, sowie denen 
von Weger, den Steindrucken von Rohrbach, Ullrich u. A. Die jüngste Wieder- 
holung ist in der Schmidt’schcn llaydnbiogxaphie (8. 11 und 18) enthalten. Pline gewisse 
Verwandiscliaft mit iler Gnissi-Büste ist endlich auch dem von Quenedey in Paris ge- 
lieferten Kupferstiche tBrustbild-Proßl nach links in Aquatintaninnier) Iteizunicssen. Derselbe 
wurde, laut Angaln*, nach einem Physionotraee (einer Vorri<;htung zum .\bformen IclK'nder 
Personen in Gyjw) ausgeführt. Die Reproduktion ist mit so grosser Naturtreue wieder- 
gegeben, dass sie von Fuchs mit <l<!in Prädikat „die Ähnlichste“ ausgezeichnet worden ist. 

Aus dem Ende de.« Jjtlires 1799 datiert ferner noch eine von Vinc. 
Georg Kiniogcr in Wien, iin Aufträge des Verlagshauses Breitkopf & Härtel 
für dtis erste Heft der Haydn’schen „Oeuvres Complettes“ bestimmte Zeichnung. 

Die Publikation dcrscll>en als Kupferstich wunlo, nach einem Berichte des sechsten 
Intelligenz-Blattes zur „Allgem. Musikal. Zeitung“ (Dez. 179!)), durch einen nicht vorher- 
gesehenen Unfall verzögert und daher erst im Februar 1800 (vergl. Intelligciiz-Blatt No. 8) 
als kürzlich erschienen angezcigt. Die Kiningorsche Arls'it ist, soweit wir sie aus den 
darnach gestochenen Wiedergaben beurteilen können, keineswegs ganz von dem Vorwürfe 
freizusprechen, den wir ihr schon einmal, gelegentlich der von ihm gelieferten Zeichnung 
zum Ik>lt'schen Stiche, machen mussten: Durch Idealisierung, die sich hier namentlich 

auf Mund und Kinn bezieht, ist wiedenim die Ähnlichkeit geschädigt worden. Haydn, 
Brustbild nach rechts mit der üblichen Pcrrücke und Bnistkmuse, ist mit einem un- 
geschlossenen .Rocke bekleidet, wodurch ein kleiner Teil der Weste sichtbar. Den ersten, 
für da.« .\nfangsheft der „Oeuvres < 'omjdcttes“ lx»timmtcn Stich lieferte daniuch C. Pfeiffer 
(im Fcbr. 1800), im selben Jahre Heinr. Schmidt und 180.5, als Titclkupfer zum 7. Bande 
der „.-Mlgcin. Musikal. Zeitung“, Scheffner.^ Kinen durch „Verschönerung“ völlig 
entwerteten .Stahlstich nach Kiniuger fertigte C, Mayer (im 2. Bande des Bernstlorf’8<‘hen 
„Neuen Univers.al- Lexikon“), einen besseren .Steindruck Gruson in Bresl.au. 

Wenige Zeit nach dem Erscheinen der zweiten Kininger’schen Haydn- 
zeichnung, also etwa in den ersten Monaten des Jahre.s 1800, mag eine aii.s 
Wachs bo.«sierte, sprechend ähnliche Büste eines unbekannten Verfassers 
ent-standen sein. 

Das etwa 28 cm hohe Bruststück, das Haydn nachträglich mit einer Perrücke aus 
eigenen Haaren und mit einem seiner Kleidungsstücke versehen, Itewahrte der Meister in 
seiner Wohnung bis an sein Lchrmsonde unter einer Glasglocke. Nach seinem Tinle 
gelangte die Reli(|uie durch Kauf in den Besitz des Musikalienverlegers Tobias Haslinger 
und blieb in der Familie desselben bis in die sechziger Jahre. Gegenwärtig ist sie 
Kigentum ties Herrn Dr. Heinr. Stöger in Wien. 

von Nougass ”) im Jahre 1801 au.«gcführtos grösstes Gemälde 

’) Nicht „Knder“ wie Fuchs angiebt. War laut einer Vcrlegcrnotiz im „Reichs- 
.\nzciger“, .lahrg. 1790 (II. Bd., S. 1791) ein Medaillon in Punktiermanicr. 

^) .\uch als einzelnes Blatt erschienen. Bei fast allen in der eitierten Zeitschrift 
l)ofindlichcn Kxcmplaren ist der Steohcnianie nicht zu cnlzifleru, da an der betrcfTcnden 
Stelle die Platte verletzt worden ist. 

*) Der Maler winl nirgends, we<ler im „Künstlerlcxikon“ von Nagler, noch im Wurz- 
Icich’schen „I^'xlkon des Kais<Ttums Österreich“ aufgeführt. 


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JOSKl'H HAYDN-rOUTRAITSi. 


23 


/ 



(Kniestück von 210X175 cm) dürfte die Reihe der beglaubigten Ölbilder 
von Haydn beschliessen. 

Wirwohl der nltenuK' Meister ntieli hier wieder Ix-deutend verjünjjt erscheint, so ist 
er doch n>it nafnndistiseher Treue nufgefasst worden; denn nanientlieh die .\.dl<?rnas<>, tlie 
wulstige Unlerliii|ie tmd das stark herv<irtreteiide Kinn entsprechen ganz der Wirklichkeit. ^ 
Haydn, in i‘iiieni ilunklen lIansro<-k»? auf »•inein Ix-hnstuhle vor einem f^chreihtis<-he sitzend, 
stützt den Kopf auf seine rechte Hand und blickt sinnend vor sich hin. .''eine Linke 
hält die olwren Illälter eines auf dein Schreibtische liegenden Nolenheftes, hinter dem 
man ein Tintefass und zwei Kielfedern erblickt. Vor dem Meister liefindct sich ausserdem 
noch eine Statue .\|K)11os. X»K-h heute bildet d.as üemiilde einen Wandschmuek im 
„Oratorium“ des fürstliebcn Sehlo.sg«;s zu Kisenstadt. Eine darnach etwa 1820 entstandene, 
als Hnisibild verkürzte 01-Ko]>ie b< silzt die Wiener „fiescdl.schaft der Musikfreunde“. 

Das letzte aller authentischen Haytln-Rihler ist, soweit uns bekannt, das 
von Ihrwach *) geschaffene, in der Form einer Kamee ähnliche Wachs- 
Medaillon (Bruststück nach rechts) vom Jahre 1803. 

Ehemals in Haydns Verwahrsam, wurde es später Eigentum des Hegistratur-Rcamten 
und Schuliert -Verehrers Josef Hüttenbrenner in Wien. Letzterer bewahrte dassellie his 
zu seinem im hohen .\lter erfolgten Totle. Die trefl'endc .Ähnlichkeit der Arbeit hat öfters 
zu direkten oder indirekten Iteproduktionen Veranlassung gi»geben: Zunächst zu dem 
Kupferstiche von Dav. Weiss (1810), der als einzelnes Rlatt im Wiener Kunst- um! 
Industrie-Comptoir und gleichzeitig als Titelkupfer in den von Dies herausgegeliencn 
„biographischen Nachrichten von Joseph Haydn“ erschien und 1823 für die zweite .Auflage 
von Cariinnis „Le Hayiline“, nur im Cmriss, wiederholt worden ist, weiter in dem nach 
der Colas’schen , numismatischen Manier von HIasius Höfel gefertigten Kupferstiche, in 
der Mctlaille von Lang und 8luckart (1832), in einem in der Neumann’sclien Sammlung 
von Riographien (Cassel ISfri) enthaltenen Stahlstiche, in Steindrucken von Fahrm- 
bacher^, Waldow und Eybl, endlich in einer l»ei Simon in Rerlin erschienenen 
photographischen Nachbildung. 

Als notwendige Ergänzung zu der in Vorstehcnilem gegebenen Uliersicht gehört 
eine .Vngabe der no<-h zu I.ebzeiten Haydns entstandenen, aber als Originale nur wenig 
oder ül>erhau]it nicht )>cg1aubigfcn Rilduisso etwa aus den Jahren 1800 — 1809. In diese 
Gruppe fällt zunächst ein in Wien gestiK’henes Medaillon eines ungenannten Verfertigers 
aus dem Jahre 1800. Es wurde für die Titelblätter der l>ci .\rtaria als op. 75 und 76 
erschienenen 6 Haydn'schen Quartette Ix-nutzt tin«l bald darauf von Imbaiilt in Paris, der 
dieselben Stücke als op. 82 nacbdruckte, ebenfalls repnaluciert. Das auf dii'sen -\usgaben 
ls‘fmdlich<! Medaillon stellt Haydn, der 1800 liereits das 68. Lebensjahr vollendet hatte, 
als einen Mann im .Vlter von etwa 35 Jahren dar! In dieselbe Rilderklassc sind ferner 
zu setzen: Ein dem Maler Wingfield zugeschrielienes Ölbild (ein in der äusseren .\iif- 
fassung dem Gultenbrunn'schen Gemälde nahestebendes Kniestück von c.a. 110X85 cm), 
von dem die Londoner „Koy:d Society of Musicians“ eine Kopie Ijcsitzt, ein Pastcllbild 
ohne Antorangabe (Rrustbild in Folio), im fürstlichen S4'hlos8c zu Esterhäz iHTindlich, 
desgleichen ein im Jahre 1801 in London erschienener Kupferstich von Landscer nach einer 
Zeichnung von Phil. James Loutherbourg und ein ebenfalls etwa 1801 entstandener, 
bei .\rtaria erschienener anonymer Kupferstich, der, in Form einer Rüste nach links, ohne 
Perrücke, mit feinem künstlerisolien Verständnisse amsgeführt ist. -Vus dem Jahre 1802 ist 


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') Seinen Namen findet man auch als Tr wasch und Ir wachs. 

*) .\uf dem „Erinnerungsblatt an das 25jäbr. Restehen der Gesellschaft der Musik 
freunde“, Wien 1837. 


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24 


KMIL VOOEL. 


ein von Gayl und Haydier') in Frankfurt a. M. verlegter Kupferstich zu nennen, von 
dessen Existenz wir leider nur durch eine Notiz aus dem „Künstler-I.exikon für Böhmen“ von 
Dlahaci (Prag 1815) unterrichtet sind. Da, trotz aller Bemühungen, kein einziges Exemplar 
davon aufzufinden war, so konnte natürlich aueli keine Klassitizierung desselben vorgenoinmen 
werden. Nacliforscluingen nach einem, angeblich von Lampi hergestellien Ölgemälde, das 
sich ehemals im Besitze des bekannten Sammlers Bani1>erg*) Indan«!, sind elnrnfalls erfolglos 
gewes4>n, desgleichen, liie nach dem Oliiortmit von Boesler. Letzteres ist uns wenigstens 
^ durch einige, darnach verfertigte Kupferstiche überliefert worden, nach denen freilich das 
I Vorbild wegen seiner fast zur L'nkenntliehkcit getriebenen Idealisierung stark anfechtbar 
' erscheint. Die Wie<lergabeu desselben, die Kupferstiche von Phil. Trifere (im ersten Bande 
* der Pleyel'schen .\usgabe von ll.aydns (Quartetten), Blaschkc, Hillemachor und 
. Sichling sorgten dafür, dass der gute „Papa Ilaydn“ .schliesslich zu einer Schönheit 
nufgeputzt wunlc! Eine von Pierre-Narcisse Gu^rin entworfene Zeichnung, die eine 
gewisse Ähnlichkeit mit dein Rocslcr'schen Gemälde aufweist, mag in dieser Bilder- 
' Kategorie zuletzt genannt werden. Sie wur<le dun-h einen darnach von I.ouis Da reis 
( ausgeführten Stiche für die Pariser Prachtausgabe der Haydu’scheii Strcich<iuartctte bekannt 
I und später nochmals durch einen Steindruck von Bohl au. 

Unter den vielen der zu Ehren Haydns noch zu dessen Lebzeiten 
geprägten Medaillen befindet sich nur eine, die das Bild des Meisters 
enthält: die 1801 von R. Gatteaux in Gold und Silber ausgeführle Medaille, 
die der Meister von den Künstlern der „grossen Oper“ zu Paris nach der 
ersten dortigen Aufführung der „Schöpfung“ zugescbickt erhielt. Auf der 
Vorderseite derselben befindet sich sein trefTlich gelungenes Profilhrustbild. 
Das goldene Exemplar kam später, durch testamentarische Bestimmung in 
den Besitz des Fürsten Esterluizy. Eines der silbernen befindet sich in der 
Sammlung der „Gesellschaft der Musikfreunde“ in Wien. Von den späteren, 
ebenfalls mit Haydns Brustbildc versehenen Medaillen sind zu neunen: Die 
von Voigt auf Haydns Tod 1809 gepriigte (von der linken Seite aufge- 
nonunene), die abermals von Gatteaux 3) 1818 hcrgcstellte mit einem gut 
getroffenen Keliefprofil von links, endlich die 1832 für die Feier des 
hundertsten Geburtstages des Meisters nach Ihrwachs Wachs -Medaillon von 
den Graveuren Lang und Stuck art. Von neueren plastischen Darstellungen 
mögen genannt werden die Wachsbüstc von Strasser (1830), die Bleiguss- 
Büstc des Wiener Bildhauers Procop, die Büste in der Walhalla bei Regens- 
burg, die im Foyer der „grossen Oper“ zu Paris und endlich das Wiener 
Marmordenkmal von Natter, 

') Haydn utaiiJ mit dic.ser Firma iiachwciKbar .'m-Iioii 17'J'J in Verbindung. Vergl. 
Nohl, I. c. S. 15Ö und S. I.V. 

*) In acinem 1894 in Berlin zur Versteigerung gekotnniencn Nachlasse von Knnst- 
gegensländen fehlte das Bild. 

^ *) .'Vbgcbildet in der „Seriös numi.'imaticik universalis vinirmn illustriiim“. 


ANHAN«. 


25 


AXHANa 

Alphabetisches Yerzeiclmis 

der 

zitierten Maler, Bildhauer, Ku])ferstecher, Lithograplieii etc. 

mit Beziehung auf die betreffenden Originale. 


Adlard, H. nach Mansfeld 1781. 

Arndt, W. nach Graasi 1799. 

Bartolotti, Kranceac« nach Ott 1791. 
lienoifl nach Hardy-Chaponnicr. 

Blatchke nach Kocslcr. 

Bohlau nach Gu(<rin. 

BoUinger n.ich Gr.aaai 1799. 

Bolt, Joh. Fr. nacli Kininger ca. 1784. 
Bong, R. nach Ilardy 179’2. 

Cafff, Daniel: Originalbild 1795. 

CaroUfeld, Schnorr v. — nach Graasi 1799. 
Chaponnier, Ale.’c. nach Hardy. 

Closs, A. nach Hardy-ChajKmnier. 

Dana, Georg: Originalzeichnung 1794. 
DanUll, William nach Dant'C 1794. 

Darcü n.aeh Gudrin. 

Durearmc mreh Hardy -Ohaitonnier. 

Endncr, G. Q. nach Gra»»i 1799. 

Eybl nach Ihrwach 1893. 

Facixui, Georg Sigiam. nach Iloppner 1791. 
Fahnnbaehcr nach Ihrwach 1803. 

QatUaux, K. .Medaille 1801, 1818. 

(Qayl u. Jledler, 1802 verlegt, anonym ersch.) 
Oiroux, Achille nach Hardy-Chaponnicr. 
Qraasi, Anton; Originalbüetc 1799. 
Grundmann, J. Basilius: Originalh. ca. 1768. 
Oruson nach Kiningcr 1799. 

Ou^rin, Pierre Narc. : unbegl. Zeichnung. 
Guttenbrunn, lx>reuz: Originalbild ca. 1770. 
Hammerton nai’h Gras.>ii 1799. 

Hardy, T.: Originalbild U. Ktipferstich 1792. 
Hillanacher nach Roesler. 

Hö/cl, Blasius nach Ihrwach 1803. 


Hoffmann, Rtid. nach Guttenbrunn ca. 17.70. 
Hoppner, John: Originalbild 1791. 

, Ibrvaeh, Original -Medaillon 1803. 

Jenkint nach Guttenbrunn ca. 1770. 
Kininger, Vinc. Georg: Orig.-Zcichn. ca. 1784. 
i „ „ „ „ „ 1799. 

Klingcr, Joh. Georg nach Mansfeld 1781. 

! Krauskopf nach d. Miniaturportrait ca. 1788. 
Kriehuber, Joseph nach Hardy 1792. 
iMmpi: unbeglaiibigtcs Ölbild, 
i Landscer nach I.ouüierbourg. 
i Jjang, Medaille 1832 nach Ihrwachs Medaillon. 
Langer, Seb. n.ich Mansfeld 1781. 

Jjaurens nacl: Hanly - Chajwnnier. 

Lemoinc nach Bartolozzi - Ott 1791. 
Loutkerbourg, unl>eglaub. Zeichnung 1801. 
Mansfeld, Joh. Em.st: Originalbild 1781. 
Mayer, C. n:ich Kiningcr 1799. 

Mehl, F. nach Hardy 1792. 
(Miniaturjwrtrait : Originalbild ca. 1788.) 
I^ourelot nach Ilardy -Chaiwnnier. 

Müller, F. nach Grassi 1799. 
yatter, Bildhauer di!S Manuordenkiuals. 
Neidl, .loh. Jos, nach Zitterer ca. 1784. 
Neugass, Original-Ölbihl 1801. 

Kewton, JamM nach Mansfeld 1781. 

Ott, A. M.: Originalbild 1791. 

Quenedey n:ich Grassi. 

Page nach Mansfeld 1781. 

Jfeiffer, C. nach Kiningcr 1799. 

Proeop, Bildhauer der Büste in Bleigus.s. 
Biepenhausen nach Hardy -Chaixninier. 
Borsler, unbeglauh. Ölbild ca. 1800. 


2 « 


ANHANG. 


Sohrbach nadi (iroMi 1799. 

Schall nach Mansfeld 1781. 

Sehcffnrr nach Kiningor 1799. 

Schein, K. nach Hardy 1792. 

Sc.hiaroiieUt, Luigi nach GiiUonbninn ca. 1 770. 
Schmidt, Ilcinr. nach Kiningcr 1799. 
Schwcrdgcburlh nach Gnissi 1799. 

Sechas, Cliristian Ludwig: Originalhitd 1785. 
iS'Ace, Martin .\rclier: Originalhild 1795 — 9li. 
Sichling nach Kocsler. 

Sluckart, Mtnlaillc 1832. 

(Silhouette nach d. Min. -Portrait ra. 1788.) 
StroMcr, Wachsbiistc 1830. 


* Thompson nach Grassi 1799. 

Tritrc nach Rocsler. 

Ullrich nach Gra.ssi 1799. 
i Voigt, Medaille 1809. 

I (WachsbÜBte nach dom Original ca. 1800.) 

iraWow nach Ihrwach 1803. 

, Weger nach Graasi 1799. 

I irciV», David nach Ihrwach 1803. 

Wingficld, nnbcgianbigtes Ölbild, 
nach Hardy -Chaponnier. 

' Wo*kn, Fr. nach d. Miii.-Portrait ca. 1788. 
Zitterer, Joh. Originalhild ca. 1784. 


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Musik und Musikwissenschaft 


Von 

Guido Adler. 

Akademische Antrittsrede, gehalten am 20. Oktober 1808 
an der Univer.sität AVien. 


Di«- Hau{>taufgal>e der Musikwissenschaft ist die P'rforsclunig des M'erde- 
ganges und die Erkenntnis der WesensbeschafTenheit der Kunst, speziell der 
Kunst der Töne. Diese iVrbeit kann auf mehrfache Weise, in mannigfach 
abweichender Art verrichtet werden. Mit den Generationen wechseln die 
Methotlen der Arbeit. .\uf den verschiedenen Stufen, die zum Tempel der 
Erkenntnis führen, bieten sich dem Forscher abwechselnde Aussichten, Je 
höher man steigt, desto freier wird <ler Blick und desto grösser das Verlangen, 
noch weiter schauen zu können. So ist es wie in jeder Wissenschaft, auch 
in der Musikwissenschaft. Mein Fach hat des weiteren die Eigentümlichkeit 
(wohl in Analogie mit der Kunstwis.senschaft im allgemeinen), dass es Hand 
in Hand mit der lebenden Kunst nach neuen Bütteln sucht, mit denen diese 
bereichert und fortgeführl werden kann. Um mich des obigen Gleichnisses 
noch einmal zu bedienen : die Stufen, die zum Hause der Kunst führen, 
werden gemeinsam von Künstler und Forscher au.«gemeisselt, die Bausteine 
zum Kunstbau gemeinschaftlich herbeigeschaftl. Wie beide iin letzten Grunde 
das Gleiche anstreben, so ist auch der Zeitpunkt ihrer Entstehung ein gleicher. 
So lange der Naturgesang frei aus der Kehle dringt, so lange die primitiven 
Werkzeuge zur Hervorbringung von Klang luid Geräusch nicht gemessen 
werden, kann ebensowenig wie von einer eigentlichen Tonkunst, so auch nicht 
von einer — wie man früher sagte — Tonwissenschaft die Re<le sein. P>st 
wenn der Schaffende in bewusster Reflexion sein Werk ausarbeitet, erst wenn 
die dem Naturmaterial entnommenen Klänge und Töne relativ und absolut 
gemessen werden, qualitativ und temjwrär, der Höhe und der Zeit nach, erst 
dann entsteht mit der Kunst der Töne die Wissenschaft der Musik. Es 
gesellen sich bald andere Aufgaben hinzu. Der Kanonik bei den (iriechen, 
d. i. der Me.ssung der Töne am Kanon, am einsaitigen Me.ssinstrumente, mit 
all den Rationen der Längenverhältnisse und in weiterer Folge auch der 
Schwingungszahlen , dieser Kanonik parallel gingen bei den Griechen die 
Untersuchung«!!! über Rhythmik und über den ästheti.schen Charakter der 
Tonleitern und Kompositionen. Da bei den Griechen das lOthos mit d««r 
Aisthesis verquickt wurde, so identitizierten sich die Untersuchungen über den 
ästhetischen (lianikter der einzelnen Tonleitern mit den ethischen über die 


80 


OUIDO ADLKR. 


Verwendhiirkeit der Skalen und Melodiecn bei den verschiedenen Gattungen 
der Musik, bei der Erziehung der Jugend, der Zulässigkeit und Eignung zur 
Bildung des Volkes. So entwickelte sich nllinählich ein System der Musik, 
wie es nach antiker Auffassung am vollständigsten von Aristides (^uintilianus 
(im 1. bis 2. Juhrh. n. Chr.) mit all den verschiedenen Zweigen der griechischen 
Musik seit ihrem Erstehen, während der Blütezeit und bis zu ihrem Verfalle 
schematiscli zu.«ammengestellt wurde. 

Während l)ci den Griechen die Musik nur als ein Teil der musischen 
Künste angesehen wurde, als eine Unterabteilung der in Dichtr, Ton- und Tanz- 
kunst vereinten Gesamtkuust, gewann sie in der Folge immer mehr selbständige 
Bedeutung. Die viuskes scienlia wurde im Mittelalter unter die sieben arle.'t 
liberales eingereiht, speziell in da.s Quadrivium (das Vierfach), welches neben 
Musik noch Arithmetik, Geometrie und Astronomie umfn.sste — also das 
eigentlich mathematische Gebiet — in Gegenüberstellung zu dem Trivium 
(Dreifach), in welchem Grammatik, Rhetorik und Dialektik vereinigt waren. 
Aber die Musik wurde immer selbständiger und umfassender. Der Antrieb 
ward gegt'ben durch die Naturanlage der V’ölker, die in den Vordergrund der 
Weltgeschichte traten: die nordischen Völker Europa’s hatten eine besondere 

Eignung und ein besonderes Verlangen nach mehrstimmiger Musik. Die 
Ausführungsarten dieser primitiven oder primären Mehrstimmmigkeit wurden 
von den spekulativen, theoretischen Köpfen geregelt, in neue Bahnen gebracht, 
unter das Joch schwerer Arbeit gesteckt. Da sehen wir den merkwürdigen 
Prozess, wie eines der grossartigsten Produkte menschlichen Geistes, unsere 
Polyphonie, in gemein.samcn Mühen und Studien von Künstlern und reinen 
Verstandesarbeitern, eigentlichen Wissenschaftern, nach Jahrhunderte langem 
Ringen (>rworben und ausgebildet wird. In den ersten Zeiten, aus denen uns 
Beispiele mehrstimmiger Musik erhalten sind, macht es den Eindruck, als 
ob der Verstand einzig die Geburtsstälto der Mehrstimmigkeit gewesen sei. 
Indessen ist dies nur Schein. Die Triebkräfte kamen von den originären 
Ergüssen freier Phantasie und die Theorie war bemüht. Regeln aufzustellen, 
die in stetem Austausch waren mit der sich vervollkommnenden Kunst 

Nicht nur diese Arbeit wurde von Künstlern und Wissenschaftern 
gemeinsam verrichtet, sondern das ganze Tonmatt rial wurde gemeinschaftlich 
gesichtet und nach den wechselnden Anforderungen untersucht und f<‘stgestellt. 
lOin Beispiel diene für viele: eine Reihe von Instrumental-Komjwnisten im 
17. Jahrhuiulert (auch schon im ausgehenden Iti. Jahrhundert) war Ixmiüht, 
irgend eine Ausgleichung in der .sogenannten Temperatur der Töne, besonders 
auf Tasteninstnimenten zu erreichen, d. h. eine ,\usgleichung zwi.schen den 
(^uint- und TerzUinen herbeizuführen, wie sie in dunkler Ahnung schon einigen 
Musikern der vorangi'gangenen Jahrhunderte vorge.schwcbt hatte. Theoreti.sch 
erkannten und bestimmten Werckmeister und Neidhardt am Ende des 17. Jabr- 
hundert.s die gleichschwel>eml(! TemjH'ratur, in der alle 12 Töne der Oktave 


MTSIK UND Ml’iSIKWIKSKXWlIAFT. 


gloich weit von einander abgestimnit i<ind, also eine gleicinnäääigc Vermittlung 
zwischen Quint- und Terztönen er/.ielt wird. Aber erst J. S. Buch hat 1722 
durch sein „Wolteinperirtes Clavier“ die endgiltige Entscheidung gebracht 
Dieses Werk, welches von Robert Schumann das tägliche Brot der Pianisten 
genannt wird, das, ich möchte sagen, tlas tägliche Brot jedes Musikers sein 
sollte, hat für absehbare Zeiten das von den Theoretikern in Gemeinschaft 
mit den Künstlern Vorbereitete zum Abschluss gehracht. So sehen wir das 
Wechselverhültnis zwischen Künstlern und Gelehrten in stetigeni Austausch 
und Verkehr. Btd einzelnen Männern findet sich kün.stlerische und wissen- 
schaftliche Thätigkeit gepjuirt Im Mittelalter sind solche Fälle besonders 
häufig. Aus der späteren Zeit sei ein Name herausgegriften : J. P. Rameau, 

der ausgezeichnete Komponist und Ik'gründer unseres Ilarmoniesystemes. 

Ich möchte nun die Frage nufwerfen: wie soll sich die moderne Wissen- 
schaft zur modernen Kunst verhalten? Das höchste Ziel, das ich in der 
Kunstwissenschaft verfolge, ist: durch die Erkenntnis der-lEunst für die Kunst 
zu wirken. Dass Künstler und Gelehrte nur ein und denselben Weihe- 
dienst haben, dass der Künstler im SchafTen des Schönen und der Kunst- 
gelehrte durch die Erkenntnis des Wahren nur Einem Herrn dienen, dürfte 
nach dem Gesagten keinem Zweifel unterliegen, wenigstens nicht im Reich der 
Töne, Zur Beantwortung der aufgesUdlten Frage dürften wir am leichtesten 
kommen, wenn wir zweierlei ins Auge fassen: erstens, wie lernen wir Kunst- 
werke verstehen, wie kommen wir nebst dem Kunstgenüsse zum Kunst- 
verständnis, nebst dem Kunstschauen (in unserem Falle besser gesagt: Kunst- 
hören) zum Erfassen des Kunstwerkes? Zweitens, welche Mittel bietet unsere 
Wissenschaft, um das Gcfühlsvcrständnis zu läutern und zu stärken, zu 
wirklichem Kunstiuieil zu gelangen? 

Es ist zweierlei, ein Kunstwerk geniessen und ein Kunstwerk verstehen. 
Der ein Kunstwerk Genicssende kann sich damit begnügen, den sinnlichen 
Eindnick auf sich wirken zu la.ssen. Es ist wohl nicht übertrieben, wenn ich 
l>ehaupte, dass der grössere Teil der Hörer und leider auch der Spieler und 
Sänger sich damit begnügt, die Tonfolgen und Harmonien stückweise aufzu- 
nehmen, ohne das Gesamt werk nach dessen Geist zu erfassen. Unser 
musikalischer Unterricht beschränkt sich zumeist nur darauf, in das Materielle 
der Tonkunst einzufübren, bleibt also gerade dort stehen, wo die Muse zu 
walten anfängt. Dieser Mangel vermag nur gehoben zu werden entweder durch 
hohe geniale Beanlagung, aber auch durch diese zumeist nur teilweise, nur in 
beschränktem Umfang, oder durch eine umfassende akademische Bildung. An 
den Hochschulen kann man durch den flinblick in den historischen Werde- 
prozess der Tonkunst einerseits, durch kritisclni Übungen andererseits die Musik 
Iwsser und tiefer verstehen lernen. Hier, wo man frei ist von j(!der Rücksicht 
auf manuelle Fertigkeit, kann das Augenmerk einzig und allein und in erhöhtem 
Masse mit Benutzung aller Hilfsmittel moderner Bildung darauf gerichtet werden. 


32 


«riDO ADLER. 


das Kunstwissen zu erwerben. Denn wie es kein K unstsclmii'en giebt ohtie 
Kunstwissen, so ist auch nicht ein Kunstverstehen möglich ohne Kunstwissen. 
Wie jeder Künslh?r nur auf Grund der Erfahrungen, die er durch Schulung 
und eigene Beobachtung erworben hat, seiner Phant4isic die neuen Gebilde 
abringt, denen sein Geist das Leben cinhaucht, so kann der Appercipierende, 
der Geniessende nur durch Schulung und Übung in der lkx)bachtung da.s 
Kunstwerk in richtiger Weise erfassen, erschauen, erleben. So wie der aktive 
Künstler durch Vergleiche lernt, so auch der passive Hörer, Nur ist die 
Aneignung bei dem Ersteren eine unverhältnismnssig raschere, wenn anders 
er wirklich begjibt ist, eine geradezu phänomenal rasche. Davon kenne ich 
einige (irstaunliche B<*ispiele aus meiner Erfahrung. Aber auch dem ernsten 
Künstler und b<‘sonders dem Kunstjünger wird eine Schulung und Bildung, 
wie wir sie auf der Universität zu geben beabsichtigen, nicht unwillkommen 
sein, da sie eine woblthuende Ergänzung und Bereicherung seiner Studien 
bilden dürfte. Zun#’Beleg zwei Fälle; 

In einer Metropole <ler Musik studi<*rten an der hohen Schule der Ton- 
kun.st zwei sehr begabte junge Ixiute, die später zu Rang und Ansehen 
gelangten. Der eine dirigierte mit Erfolg die „Kroica“. Nach der Aufführung 
besprach der illustre Maestro di Cai>ella im Kreise kunstsinniger Männer die 
Eigenart dieses Werkes. Über das Finale mit seinen Variationen sagte er 
manch schönes Wort. Als er aufmerksam gemacht wurde, dass das erste 
Thema zugleich den Bass bilde für das zweite, das Gesangsthema, schaute 
der gewandte Ka|)cllmeister erstaunt darein imd wusste nichts von der gleichen 
Einfühning des Bassthemas mit und ohne Oberstimme in den Klaviervariationen 
opus 35 von Bwthoven. Der zweite noch berühmtere Kapellmeister und 
zugleich ein tüchtiger Komjwnist sprach über den Schlus.s.satz der „Neunten“ 
und über die gänzlich freie Form desselben — er hatte nur ülK^rsehen, dass 
der letzte Satz der Neunten aus Variationen höherer Ordnung besteht. 

Nun könnte vielleicht der Ein wand erhol >en werden, wozu man dies zu 
wissen brauche, man könne auch ohne diese Kenntnis ein gewandter Komponist 
der Moderne, geschweige ein sehr geschickter Kapellmeister sein. Das Wissen 
dieser zwei Daten allein wird die pAgnung der betreffenden Musiker allerdings 
nicht erhöhen; allein diese Unkenntnis ist ein Anzeichen für eine Reihe von 
Lücken im Wissen uml Erkennen, ein Mangel in der Bt;obachtung von 
Kunstwerken — • Lücken, deren Ausfüllung die Berufstüchtigkeit der Beiden 
unbedingt steigern, die Kraft ihrer Arbeit stählen würde. Nun kommt aber 
eine ganze, unübersehban^ Meng«; von Beobachtungen und ICrfahrungen 
historischer und systematischer Art, von denen wenigstens je eiti Bruchteil 
dem einen oder anderen taug«'n würde. Ich habe mich vielleicht schon zu 
viel darauf eingelassen, die praktische Seite der Studien in meinem I'ache 
hervorzuheben. Nichtsdestoweniger bin ich mir voll bewusst, dass es Pflicht 
und Aufgabe jeder Wissenschaft ist, nach Wahrheit, richtiger Erkenntnis und 


MUSIK UND MUSIKWISSENSCHAFT. 


33 


FesLstelliiiig der Thutsachon und Vervollkommnung zu ringen auch ohne jede 
Nehcnal)sicht, da jede Wissenschaft für sich Selbstzweck ist. 

Je genauer wir das Gebiet der Musikwissenschaft untersuchen, die von 
ihr herangezogenen Hilfsmittel betrachten, desto mehr überzeugen wir uns 
von dem Konnex mit der lebendig fortschreitenden Kunst. Wir werden 
gewahr, wie in den verschiedenen Stadien der Kunstwissenschaft gerade die 
von ihr zeitweilig mit erhöhtem Eifer bearbeiteten Gebiete fruchtbringend sind 
auch für den Fortschritt der Kunst. Ich muss es mir vei'sagen, das ganze 
Rystem der Musikwissenschaft auseinnnderzusetzen und zu begründen, und 
kann cs um so leichter ausser acht lassen, da ich diejenigen, die sich damit 
beschäftigen wollen, auf die Einleitung zur „Vierteljahrsschrift für Musik- 
wissenschaft*^, deren erster Jahrgang 1885 erschienen ist, verweisen kann. 
Nur das eine mu.ss im Fortgang dieser Auseinandersetzungen hervorgehoben 
werden; sowohl in ihrem historischen, wie in ihrem systematischen Teile, 
sowohl nach ihrer philosophischen, als ihrer philologischen "und der physikalisch- 
mathematischen Reite ist die Musikwissenschaft nicht nur abhängig von den 
Bedingungen ihres eigenen geneti.schen Ganges, sondern richtet sich, einer 
inneren Notwendigkeit freiwillig folgend, nach den Anforderungen der jeweiligen 
Kunst ihrer Zeit. Die Gc.schichte der Musikwissenschaft zeigt uns, dass 
Jahrhunderte lang die matheinatisch-physikalische Arbeit im Vordergrund stand. 
Dieser gesellten sich die theoretischen Untersuchungen über Harmonik, Rhythmik 
und Melik, die bis in die neuere Zeit .stets mit Rücksicht auf die praktische 
Verwertung in pädagogisch-didaktischer Beziehung gepflegt werden. Ich kann 
nicht umhin, dabei des wenig erfreulichen Umstandes Erwähnung zu thun, 
dass die Theoretiker das von den letzten grossen Romantikern erworlwne 
Kunstmaterial bisher in keiner der drei bezeichneten Richtungen methodisch 
vollständig verarbeitet haben. In der strengen I^elire der Schule weiss man 
heute noch nichts von Richard Wagner. Desto unwiderstehlicher ist die 
.\nziehung und dc.sto gefährlicher die Vehemenz, mit der sich di»; aus d(?r 
kla.ssischen Zucht entlassenen Kunstjünger den Hypermo<lcrnen in die Arme 
werfen. 

Heute werden die historischen und philosophischen Untersuchungen mit 
besonderem Eifer betrieben. Und dies wohl wieder aus inneren und äus.seren 
Gründen. Unsere ganze musikalische Entwicklung verlangt nach einer Rück- 
schau. Während noch vor sechzig Jahren auf den Werken eines J. R. Bach 
der Schleier der Vergessenheit lag, setzen wir heute von j«?dem gebildeten 
Musiker die Kenntnis wenigstens der Hauptwerke dieses Künstlers voraus. 
Der mit der Geschichte näher Vertraute weiss sehr gut, dass z. B. das Studium 
der W<>rke der A-Kaixdlisten des 16. Jahrhunderts eine erwünschte I/iutening 
und Bereicherung der Kenntnisse moderner Komjxuiisten bilden könnte und 
da.>^s so mancher s«dion daraus Vorteile gezogen hat. Nun müsste das Bild 
der ganzen Musikgeschichte aufgerollt werden, um überall, auf je<lern Blatte 

Jahrbuch 169^. 3 


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34 


GUIDO ADLEI5. 


der Gostdiichte dio Stelle zu bezeidmeii, wcdcho in die.--(*r Weise bildend uiul 
fördernd sein könnte. 

Eine der wic’btigsten Aufgaben der modernen Musikwissensehaft be.stcht 
darin, die Denkinriler der vergangenen Zeiten allgemein zugünglicb zu maelien. 
Diese kunstbistorisebe Arbeit vereinigt sieb mit der pliilologiscbcn. Der I*\)rscber 
gebt dann Hand in Hand mit dem Künstler, dem die Aufgabe ziiffdlt, dem 
vorerst zur Befriedigung antiquariseben Interesses veröttcntliebten Werke Ijcbi-n 
einzubaueben durch dio Auffübrung, dio zugleieb slil- und wirkungsvoll sein soll. 
Erst . durch die Gegenüberstellung der Kunstwerke, dmx-b die in ihrer zeit- 
lichen Folge übersehbare und in ibr<!in organischen Entwicklungsgänge 
erfassbare Reihe der Denkmfder ersebliesst sieb uns die Logik der Tbatsacben. 
Wir lernen die Bedingungen tb;s Fortschrittes in dt-r Kunst kennen, <lie Ur- 
sachen ihres zeitlichen <Mler zeitweisen Verfalles, die Mögliehkeiten ihrer Er- 
hebung zu neuem Gedeihen, die Stilgesetzc der verschiedenen Epochen, die 
Arten ihn-r Kunstausübung. !Mit Staunen und Bewunderung sehen wir <lie 
vielen kleineren Arbeiter im Reiche der Kunst, welche Versuche aller Art 
anstellen. Versuche, die Jiicht die Eignung besitzen zu daucrmler Vitalität, 
<ider wieder ainlerc Versuche, die fast .schon das Richtige erreichen, die sogar 
als Resultierende vieler vorangegangener Schöi)fungen ange.s«‘hen wcixh-n 
könnten, jedoch in tler Folge vim dem kommenden gro.ssen Manne in andetxr 
Weise erfasst, zu höherem Clelingeii txler gar zu endlicher Vollendung gebracht 
werden. In iler Beurteilung und Wertschätzung solcher Männer der Kleinarbeit, 
der Vorbereitung und Überleitung unterscheiden sich zumeist ilie Künstler von 
den Gelehrten. Den Künstlern taugt nur das Vollendetste je einer Slilperiode, 
je einer Kunstepoch«! der Vergangenheit; der M'issenschafler darf nicht ermüden 
bei der Erforschung all der vorbereitenden und verbindemlen Glieder d(!r 
Kunstentwieklung. Der denkende Künstler könnte aus der genauen Beobachtung 
«lieser Utnbildungen viel für seine Arbeit lernen. So verschl(*ilen die Ikalin- 
gungen der einzelnen Kunstrichtungen sein mögen, .so bieten sic doch in ihrem 
Werdegange viele Analogieen. Und so sehr jeder Künstler, jeder wahre, 
echte Künstler aus dem Vollen schaden muss, um etwas Ganzes zu bieten, 
so tragen doch die Erfahrungen und Beobachtungen, die auf <lem ItezeichnetcMi 
Wege gesammelt weixlen, zu der Ermöglichung der Ivrfüilung der Mission 
eines Künstlers bei. Gerade <las 10. Jahrhundert bietet uns eine Reihe 
intere.ssiujler Bei.spiele, wie einzelne Komponisten -- allenlings als glänzende 
Ausnahmen in ilcr grossen Monge der schallenden Künsth-r — Vorteihr aller 
.\rt aus dieser historischen Erkenntnis gewonnen haben. 

AVas hier von dem Künstler gesagt wurde, das kann ohne weiteres auch 
auf den Kunstgenlesseinlcn übertragen werden. Ein Kunstwerk wird um so 
leichter appercipiert , in seiner Eigentümlichkeit erfasst, je geübter die Be- 
obachtung, je ge.schärfter tler Weitblick ist. Dies gilt nicht nur in formaler 
Beziehung, somlern auch bezüglich des ,\usdruckes, <ler im Kunstwerke Hegt. 


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Ml'SIK UNI) MUSIKWISSUNSCUArr. 


35 


Nntürlifli nicht in der \V(!ise, dass man durcli dcrartigi» Vorbildung desto 
weicher geslimniL wird, dass die Thränen leichter, rascher fliessen — nein, 
sondern iin Sinne, wie Beethoven die Wirkung eines Kunstwerkes verlangte, 
wie ca Feuer aus dem Geiste schlagen soll. Der grössere Teil der modernen 
Hörer hleiht in seinen Gesinnungen und Anforderungen bei der Kunst seiner 
Zeit, geht mit ihr. Die Gefahr ist nicht gros.<, dass der Einzelne, d(>r historisch 
geschult ist, in irgend einer Ejwehc der Vergangenheit mit seinen Sympathien 
."‘tecken hlcihe und in dieser seiner Voreingenommenheit intolenmt werth; 
gegenüber <i<!r Produktion seiner Zeitgenossen oder anderer £|>ochcn. Die.se 
Folge möge sich in einzelnen wenigen Fällen einstellen. ICin Bei.spiel dieser 
.\rt zeigt sich hei der modernen Kunst.«ekte der „(’aecilianer“, die in der 
Kunst des Iti. Jahrhuiulerts .sUicken bleiben und Kunstwerke unserer Zeit nur 
anerkennen, wenn sic in dieser Manier geschrieben, vielmehr nachgehildet sind. 
Die Nacht(‘ilc dieser Folgeerscheinung treten zurück hinter der Indolenz der 
l'ngehildeten oder den Vorurteilen der IIalhg(;hildeten, welche moderne Künste 
werke üherliaupt nicht achten oder I)ei der in den ersten Zeiten ilmsr Er- 
ziehung gerailc herrschenden Kunstrichtung mit zäher E.\klusivität stehen 
bleiben. Die.'icn letzteren hätte sicherlich eine ernste Kunstbildung auf die 
Heine gclndfen, so dass sie imstamle wären mitzulaufen. 

Die Erforschung der Geschichte der Tonkunst steht im innigsten Zusammen- 
hänge mit <lcn histori-schen Arbeiten über andere Künste, besonders der 
Dichtkunst. Mit die.sor .«land die Musik seit ihrer Entstehung in vitalen 
Beziehungen. Zu kidner Zeit haben die beiden den KonUikt vi’rloren oder 
aufgegeben. .\b und zu war er gelockert. Die Musik reilit sich so in das 
Gesamtgebiet geistiger Produktionen und zeigt .sich wie diese alle abhängig 
von socialen, ökonomischen, politischen Bt^dingungen aller Art. 8t) wie das 
eigentliche Fachgebiet unserer musikhistoriseben For.schung mit grös.serem P>- 
folge bearbeitet sein wird, er.schliessl .sich für zukünftige (leiierationen die neu«? 
.\ufgabe, alle «licsc Verbindung.'ifäden aufzuwickeln. Was bisher in dieser 
Richtung, die man gewöhnlich als Kulturgeschichlc bezeichnet, geleistet worden 
ist, kann nicht al.s vollgiltig ange.-<ehen werden. Da wir .Musikhistoriker den 
Vertretern dieser neu erslehendi-n kulturhistorischen Schule nicht viel und nicht 
durchaus Verlässliches l)ieten konnten, wäre es unbillig, wenn wir von ihnen 
mehr erwarteten und verlangt«*!). Ich glaube übrigens, dass die meisten anderen 
8<‘paratgebiete historiscb«‘r Arbeit in einer ähnlichen Lage .sind — vielleicht 
mit .Vusnahme der Ge.schichte der Dvnastieen und der Krieg«*. 

Di<* Musikhistoriker w<*r«len sich iir Zukunft auch mit mannigfach anderen 
Bi'lraclilungsweisen zu b«*schäftigen haben, wie sic sich für die geschi«*htliche 
.Vuffassnng im allgemeinen einlcben oder eimlrängen. Dieses .\ rbeitsgebiet kt 
heute nicht zu über.-^chaucn. Ich iiHÖchle «la nur an eine Erscheinung der 
neueren Zeit erinnern: an den V'ersiudi, «lie l’A’oIutionstheoric von Herbert Spencer 
nicht nur generell, wie es 8jM*ncer selbst gethan hat, auf die G«jschichtc der 

3 * 


36 


GUIDO ADLER. 


Tonkunst zu ühortragen, sondern aucli in die einzelnen Ej)ochen und auf 
die einzelnen Gattungen der Musik zu überfüliren. 

Die.« leitet, uns zu einer anderen Aufgabe der modernen Musikwissenschaft 
über: neben liistori.sehen auch philosophische Studien zu pflegen. Unsere Wissen- 
schaft hat erkannt, dass die Schulung in der Kritik histori.«cher Werke nicht 
dazu berufen ist, sich einzig an die Stelle de.s ästhetischen Urt.<!ile.« zu setzen. 
Ich denke mir beide vielmehr vereint, .so innig verbunden, dass eine Scheidung 
nicht zu vollzidien ist. Eine Reihe ausgezeichneter Musiker unseres Jahr- 
hunderts hat diese Aufgabe übernommen. Man kann die,«e literari.«che Ver- 
mittlung der zumeist dem Kreise der Romantiker angehörenden Tondichter 
den spekulativ philosophischen Erörterungen der eigentlichen Fachmänner 
<lieser Wissen-schaft zu mindest zur Seite setzen, wenn nicht über diesellMui 
stellen. Manche philosophischen Erörterungen der grossen Musiker haben neue 
Rahnen gewiesen. Andererscit.« verdanken die Künstler mancherlei Förderung 
den Philosophen, beson<lers durch Klärung und Fe.«tigung bei der sebrift- 
stelleri.schcn Behandlung ihrer Prinzipien. Zudem wäre eines Umstandes zu 
erwähnen, der mir von IkMleutung scheint: die moderne, zumal die modernste 
Prwluktion ist vielfach angeregt und beeinflusst von philo.«ophischen, meta- 
physi.schen Problemen. Es geschehen da mancherlei Cbergriflc seitens «1er 
Tondichter auf das Gebiet der Philoso}ihie und der philosu])hischcn Dichtung, 
die leicht in eine gefährliche Ver«juiekung heterogener Momente ausarten. 
Immerhin muss anerkannt werden, da.ss dieser Zug eine gewi.sse Berechtigung 
hat: er ist das moderne Gegenstück zu «1er althergebrachten Verbindung von 
Musik und Religion, Tonkunst un«l Liturgie; der religiösen Musik paart sich hier 
die philosophische Tomli«'htung, in welche philosophische Gediinken nach ihrer 
Gemütsseite, ihrem Gefühl.«gehaltc «■indringen. Diese Richtung wird in Zukunft 
nicht mit einem mitleidsvollen Belächeln oder «lurch satyrische Verhöhnung 
abg«’thiin werden können. Es scheinen hier neue «incrwartetc Aufgaben für 
«lie künstleri.«che Erfüllung uml «lio kritische B<!han«llung zu erstehen. 

Der philosophische Teil der .Musikwis.«enschaft selbst ist momentan im 
Bannkreis der psychologischen, «1er p.«ychophysi«)logischen Stvidien. Die Unter- 
suchungen über Konsonanz und Dissonanz, über Rhythmus und Arhythmie 
sind aus den Händen der Musiktheoreliker in die der Psychologen un«l der 
Physiologen übergegangen. Die ein.schlägigen Fragen dürften nur im engsten 
.Anschluss an «lie bi.«t«n'ischen Ergebni.sse über Einführung und Umwandlung 
der Konsonanzen und Rhylhmen in Kunst un«l Musiktheorie gelöst worden. 
Wir kommen also wieder beim Musiker an, der auch in diesem Falle 
neben «lern Musikhistoriker siebt. Die >fusikcr hal»cn die ersten Zweifel aus- 
gespr(H-hen über die 1 lelmhol tz’.sche Ijchre von den Konsonanzen und 
Dissonanzen. Diese kann als r«'in akustische und gchörpbysiologische Erörterung 
immerhin ihre Geltung haben und «lürfle sie behalten. Musiker un«l Musik- 
historiker können jedoch nur eine von wclch«T »Seite immer zu gebende Erklärung 


MrsiK VNI) MrsiKWISSENSClIAIT. 


37 


anerkennen, die in Übereinstimmung ist mit den historisclien Tliatsaclien und 
den ästhetischen Anscliauungen. Die Musikpsyeliologic, deren Führer Carl 
Stumpf ist, scheint jetzt auf der richtigen Fülirte zu sein. Man würde fehl- 
gehen, wenn man diesen Untersuchungen, sowie anderen, die neuester Zeit in 
experimentell-psychologischen Kabinetten o<lcr physiologischen Instituten an- 
gestellt wurden, eine gleiche lledeutung für den ^lusiker o<lor Musikgelehrten 
zuerkennen würde, wie den kunslphilo.sophischen Erörterungen der Musiker, 
die bereits charakterisiert wurden. Die ersteren dienen, soweit sie bis jetzt vor- 
licgen, rein wissenschaftlichem Selbstzweck und kommen jedenfalls der all- 
gemeinen Psychologie mehr zu statten als der Kunstphilosophie. Vollste 
Anerkennung ob des daran gewend<'t<m Fleisses kann ihnen nicht vorenthalten 
werden. 

Wertvoller für Kunst und Künstler sind die psychologischen Reobach- 
tungen, die auf dem Gebiete der Biographistik nnge.stellt werden. Der Zu- 
sammenhang des Künstlers mit seinem Werke ist für die Kun.stwi.ssenschaft 
von gleichem Interesse, wie die Zusammenstellung von Eltern und Kind für 
die Naturwissenschaft. Hier erötlhct sich der Denkkraft und der Phantasie 
des Forschers ein reiohe.s, ergiebiges Feld seiner Thätigkeit. Nichts ist für 
den Kunstjünger anregender al.s ein ICinblick in Charakter, Gemüt, Arbeits- 
art, in di(! Werkstätte grosser Künstler der Vergangenheit und Gegenwart. 
Der Kunstfreund ergötzt sich an all den Einzelzügen ernster und komischer 
Art. Hier hat der Ab(;rflciss der Sammler — ich geltrauche dio.ses Wort als 
Parallelbihlung zum Wort: Aberglaiilten — manch überflüssige.« Blatt auf- 
gehoben. Die Versuchung, im Äus.serlichen, Unwichtigen, Neltensächlichen 
stecken zu bleiben, ist hier grös.«er als sonst. Hier setzt sich der Dilettantismus 
am breitesten an und verführt selbst manchen ernsteren Forscher zu über- 
triebener, überflüssiger Thätigkeit. Das Belangreichst«* ist hier die Verfolgung 
des AVerdeprozesses des Kunstwerkes, wie er sich aus den Skizzen, Ihn- 
arbeitungen, Bemerkungen des Künstlers im Zusammenhang mit seinem Ent- 
wicklungsgänge, den äusseren und inneren Btslingiingen seiner Arbeit ergiebu 
Dies ist das subjektive Gegenstück zu dem objektiven Bilde, welches ül)cr dem 
genetischen Gang der betrettenden Kunstgattung uml der damit zusammen- 
hängend<*n Kunstpraxis aufgrsleckt werden muss. Die richtig«; GegenülM*rstellung 
der beiden, die ge.schickle Einrichlung einer pns.«enden Ih'leuchlung darf man 
billigerweise von jedem Musikhistoriker erwarten. 

So sehen wir, wie dem Musikforscher neb«;n d«;r stnmg wissenschaftlichen 
Arbeit die Aufgabe erwächst, für die Deckung mannigfacher Ihalürfnisse des 
Künstlers luul Kunstfreundes «Sorg«; zu tragen. Die Verwendung der an- 
geführt«;n Mittel und die Befolgung der aufge.steckten Wegweiser dürften zu 
dem Ziele führen, welches «las Objekt unserer Erörterungen ist. Im einzelnen 
wäre natürlich noch mancherlei, noch vieles klarzust«*llen. Als Gesamt- 
resultierendc zeigt sich eine Doppelaufgabe, die ein Vertreter der Musik- 


38 


OUIDO ADLER. 


Wissenschaft auf der Univershät zu erfüllen hat: vorerst die wissenschaftliche 
Ausbildung derjenigen, die sich diesem Fache widmen und dann die Bildung, 
Förderung und Anregung von Künstlern, Kunstjüngern und Kunstfreunden. 
Urteil und Verständnis sollen gehoben und geläutert werden durch das Beispiel 
der Geschichte, durch theoretische Analyse und ästhetische UnU^rsuchung. 
Klärung und Aneiferung, nicht Phitmutigung sollen die wohlthäligen Wirkungen 
auf die Künstler sein. Hier sollen auch diejenigen herangebildet wenlen, 
die erkoren sind zwischen Produzenten und Konsumenten, zwischen Künstler 
und Publikum die schriftstellerische Vermittlung zu übernehmen und zwar 
sowohl diejenigen Künstler, «lie für ihre eigeium Werke dieses Amt über- 
nehmen, als auch die Schriftsteller und Kritiker von Beruf, die sich in den 
Dienst der Kunst und Künstler stellen. Die Künstler dürften zuinei.st nur 
imstande sein, für ihre eigene Kunst das Mittleramt zu verrichten, wie wir 
dies bei einzelnen hervorragenden Vertretern der Romantik beobachten und 
rühmend anerkennen konnten. Je grösser d«?r Künstler, je stärker .s<'iue Eigen- 
art, desto schwerer wird cs ihm, sich in die Individualität zeitgenössischer 
Künstler cinzulebcn und ihnen volle Objektivität zu teil werden zu 
lassen. Der Künstler lebt für sich und seine Kunst. Zudem finden sich 
wahre künstlerische Produktivität und wirkliche kritische Begal)ung nur in 
den seltensten Ausnahmefällen vereint. 

Vorträge und Übungen, letztere in Gemeinschaft mit den Studierenden, 
sind gleicherweise geeignet, dem Lehrzweck zu dienen. Bei den Übungen ir^t 
es nötig, über einen geeigneten Lehrapparat zu verfügen, wie er in tlen 
wissenschaftlichen Reminarien gefordert wird. Jeder Ik'Suchcr der Kollegien 
soll bald im klaren sein, welcher Art diusselbe ist, ob allgemein oder s})eziell, 
vielmehr s])czifisch wissenschaftlich. Nach meinen Prager Erfahrungen ist itn 
Auditorium nicht selten au.s eiiu'in Saulus ein Paulus geworden. Mancher, 
der anfänglich sich nur für das Allgemeine und auch da tiur mit einiger 
Zurückhaltung interessierte, vertiefte sich in der Folg(* in das S|K'zlelle. Ohne 
je darauf auszugehen, für mein Fach Proselyten zu niaclnm bei Stinlicienden 
anderer Wissenschaften, zog es so manchen aus seinem Gebiet fort, nicht 
etwa nur aus der philosophischen Fakultät, sondern auch au.s d<*r th(s)logischen, 
medizinischen und juristischen. Aus der letzteren rekrutierte sich überhaupt 
die gi-ö.ssere Zahl der Hörer meines Faches. Wi<^ viele Juristen gingen allein 
seit dem vorigen Jahrhundert zur Musik ülier! Aus Neigung und .Syinpalhie 
für «len Hörerkreis lernte ich dem herben Ernst rein wissenschaftlicher Rtrenge 
die leichtere Art mehr geselliger Mitteilung beizuiuischen und anzureihen. 
Dabei kommt die Vorführung praktischer Ihdspiele zu statten: die Illustrationen 
l)eleben den Vortrag gewisse Übungen w«*rdon überhaupt ganz vom In- 
strumente aus vorgenommen. Man hüte sich, zu wähnen, dass es möglich .sei, 
durch die Einfügung von Beispielen, man gebe sie in welcher Zahl und Aus- 
dehnung immer, geschlossene Folgen <ler lOntwicklung zu illusirienui. Nicht 


MUSIK U.VJ) MUSIKWISSEXSCIIAIT. 


39 


oilimni die HaupUvpcn der Gescliidite können iin Rahmen eines Kollegiums 
g(?geb(*n worden. Abgesehen davon, dass die Mittel der Ausfülmuig nur einen 
Schattenriss der wirklichen Aufführung der alten Zeiten ermöglichen — nicht 
einmal bei Klavierstücken ist die Reproduktion ganz .■itilgemüss — so müssen 
gerade man<-he Beisj)iele, die notwendig und geboten wären, ganz weggclas-sen 
werden, weil sonst eine ganz schiefe und falsche Auffa.ssung die Folge wäre. 
Immerhin ermöglichen die überhaupt zulässigen Beisj)ielo die Belebung der 
Kedevorträge. Was das Skioptikon für die Kollegien über bildende Kunst, 
ist das Klavier in entfernterer Analogie für die Vorträge über Musik. Es 
erleichtert d<m Austausch, l>esonders in den Übungen über moderne Musik. 
Und mit dieser möchte ich den Zusammenhang nie und nimmer verlieren. 

Wenngleich die akademische 1/chrkanzel als der feste Pol zu betrachten 
ist, der die Zeitbewogungen nicht mitzumachen hat, an welchen die jeweiligen 
Partoiströmungen nicht horankommen sollen, so ist doch der Lehrer nicht 
unabhängig von individuellen Anlagen und Neigungen. Vom grossen histo- 
rischen ^^tandpunktc, sub specie aeternitati.«, aus betrachtet, haben die Heiwui 
der V(!rgangenheit eine andere Stellung gegenüber der moderinm Literatur, 
als wenn man die.se letztere als Zeitgenosse mit erlebt, mitgeniesst und in der 
grösseren Oft’entlichkcit besprieht. Als Kind der Zeit hat man da.s Recht, 
uml ich sage, obzwar ich Historiker bin, auch die Pflicht, den Werken der 
mitlebenden Künstler mit Liebe und Achtung zu begegnen, .sic nicht durch 
unpassende Vergleiche mit den Werken der Vergangenheit zu erdrücken. Den 
Satz Voltaire’s „On fioil des (gards aux rirants, on m doil aux, worts que 
ln reritv'*, <ler meine .\nsicht bestätigt, möchte ich nicht einzig als Ausfluss 
blosser Höflichkeit angesehen wissen. Nein, auch gegenüber den Lebenden 
.soll man nebst Billigkeit sowohl Gerechtigkeit als Wahrheit walten lassen, 
und die grosse Gefahr, die so oft eintritt, vermeiden, aus zu grossen Rück- 
sichten für den einen zur Rücksichtslosigkeit gegen die anderen sich be.stlmmen 
zu lassen. 

Nicht mitzuha.ssen, sondern mitzulieben, mitzuraten, mitzuhelfen ist die 
Pflicht des Wi.ssenscliaflers der Musik. Kunst und Kunstwissenschaft haben 
nicht getrennte Gebiete, deren Scheidelinie .scharf gezogen wäre, sondern nur 
<lie Art ihrer Bearbeitung ist verschieden und wechselt nach <len Zeitläufteji. 
de enger der Kontakt der Wissimschaft mit der fortschreitenden Kunst und 
den lebenden Kün.-tlern, de.«to näher kommt sie ihrem Ziele: durch die 
Erkenntnis der Kunst für <lic Kunst zu wirken. 


BERICHT 


iib<*r 

bemerkenswerte musikalische Bücher und Schriften 

aus (lein Jahre 181)8 

Von 


Hermann Kretzschmar. 


Wi« in der praktischen Musik sidi die Neuaus{ral)en und die Aufführungen 
alt<!r Tonwerke mehren, so wüelist auch in der Musikwissenschaft der historisclie 
Sinn ersichtlich. Das vergangene Jalir zeigt das darin, das.' unter den Büchern 
und Schriften, in denen inusikali-sche Fragen erörtert werden, die geschicht- 
lichen Arbeiten bei weitem überwiegen. Nur »lie vorlauten Dunkelmänner, 
die geistig oder gcschäftliidi vom Partei Wirrwarr leben, können die.se Thatsacdie 
be<laucrn. Albs unl)efangenen Musikfreunde müssen sich darüber freuen; denn 
nur eine umfassende Kenntnis von durch Erfahrung bewährten Thatsachen 
sichert ein be,-»onnenes und gerechtes Urteil. Die Zeit der lediglich durch 
philosophi.sches Nachdenken und Behaupten gewonnenen Freihandäslhetik, die 
in allen schwierigen Ijagen versagt, ist vorbei. 

Da, wie bekannt, für geschichtliche Studien die Bibliothekskunde 
eine der wichtig.sten Voraussetziingen bildet, so l)erichtcn wir zunächst kurz 
über den Zuwaclis, den .sie im Jahre 1S98 erfahren hat. Er beschränkt sich 
auf ein einziges grö.ss<*res Werk, doch ist das ein sehr wichtiges: Der Katalog 
der Brüsseler Konservatoriumsbibliothek (Catalogue de la Bibliotheque 
du C'onservatoirc Boyal de Ärusique de. Bruxelle.«) von .\lfred Wotquenne. 

Von Briissel, das durch Fetis die Heimat, durch Gevaerl. ein Ilauptsitz 
der historischen llichtung gewo«len ist, das ihren Werl durch «lie Leistungen der 
neuen belgischen Komponistenschule bekundet hat, darf man von vornherein 
ein vorzügliches Bibliothek w*;s<a» erwarten. Die Kenner wissen seit langem, 
dass die Thatsachen die.«en Erwartungen entsprechen. Weitere Kreise haben 
sieh davon früher schon »liirch den Katalog der Fctis’schen Bibliotliek übi-r- 
zeugen können; tler neue Katalog des Brüsseler Konservatoriums berichtet 
über weitere bedeutende Vorräte. In der geistlichen Musik nimmt allerdings 
die Bibliothek des Konservatoriums keinen hervorragenden Platz ein. Uns 
Deuts^da* intcros.«ieren aber in dieser Abteilung die reichen Sammlungen von 
Kompositionen P. E. Bachs und (t. 'relcmanns. Dii- Kirchenkanlaten des 
letzteren lieg<‘n in Brüs.scl vollstämlig vor und können diejtaiigen, die e.s madi 
nicht wissen, «larüber btdehren, dass der Fleiss, mit der Seb. Bach tlieses Ge- 
biet gepflegt hat, im IS. Jahrhundert nicht vereinzelt war. Die Stärke der 
Brüsseler Kon.scrvatorium.s-Bibliothek liegt in der weltlichen Musik, über deren 


44 


HERMANN KRETZSTHMAR. 


vokale Bestände der vorliegende erste Band berichtet. Iin nächsten hal)cn 
wir wahrscheinlich das Verzeichnis der Instrumentalmusik zu erwarten. Da.s 
Madrigal ist genügend und mit einigen seltenen Stücken, die französische Ojier 
vorzüglich, die italienische in einzelnen Meistern wie Scarlatti, fast gut, 
in ganzen wichtigen Perioden und Schulen, wie der Florentiner und der 
Venetianischen, auffallend spärlich, nicht einmal mit den Neudrucken ver- 
treten. Das Brüsseler Konservatorium schlägt aber alle verwandten Institute 
mit seinem B<'„sitz an Monodien, Kantaten und andern Formen des begleiteten 
Sologesangs. Von Gagliano ab sind alle Hauptwerke und alle Hauptvertreter 
der Solokantate da: L. Bossi, Cari.s.simi, Scarlatti, SteflTani, Stradella u. s. w. 
Aber auch für die Studien in der GeschichU' <les deutschen läedes bietet der 
Katalog ein ausserordentlich reiches Material. Die ganze Liedkomposition, 
die zur .sogenannten Berliner Schule gehört, ist nirgends in Deutschland so voll- 
ständig — die kleinen und unbekannten .Arbeiten cingeschlossen — beisammen. 
Die Anordnung des Katalogs ist vorzüglich, einen Reiz erhält er durch sehr 
schöne Facsimiles; die literarischen Nachweise Wot<juennes nehmen von der 
neuen deutschen Literatur nur wenig Notiz (cf. Ij. Rossis Orfco. S. 445). 

Bei Gelegenheit der italienischen Nationalausslellung, die im verflossenen 
Sommer in Turin stattfand, hat die dortige Nalionalbibliothek einen Katalog 
der von ihr ausgestellten Musikalien unter dem Titel: Manoscritti e libri a 
stampa musricati espostc dalla Biblioteca Nazionale di Torino 
(Florenz 1898) veröflentli(4>t. Kr umfasst die Hauptstüeke «1er Bibliothek, 
die nur zu den be.scheidneren gtdiört. Die Vorfaliren des lieutigen italienischen 
Königshauses, aus deren Besitz die Sammlung stammt, scheinen im I(>. Jahr- 
hundert Musik eifriger gepflegt, dann aber, als die kostsjüelige Oper einsetzte, 
sich zunächst und ähnlich wie die Hohenzollt^rn zurückgehalten zu haben. 
Aus.ser durch Madrigale und verwandte Formen, ül)er die. wir schon durch 
Emil Vog«‘l Auskunft haben, intcr«*ssiert Turin nur dur«'b einige Theoretiker 
aus der Renaissancezeit un«l durch ein Dutzend Hofballets des 17. Jahrhunderts. 
Beim grössten Teil «li«*ser Ballets ist «lic Musik verloren; sie .sind aber «lurch 
die beigefügten Illustrationen wichtig. 

Unter «len eigentlichen geschichtlichen Arb«4ten ist auch «liesmal wieder «lic 
Biographie am stärksten vertreten. Monumentale Leistungen sind zwar ni«4it 
«larunter, aber die sämtlhdien Beiträge siinl entwe«l«*r als l''or.schungen o«ler als 
neue zeilgemässe Darstellungen bekannten Materials brauchbar. 

Den AlUTsvortritt gebühil dem Buche Michel Brenets über Claude 
Goudimel. Dieser auf Grund seiner Psalmen bi.s heute als Tyrtäus der 
Hugenotten gefeierte Komponist ist nach Brenets Untersuchungen im wesent- 
li«-hen ein katholischer Koni|)onist. Auch der Ruhm Palestrinas lichrcr gewesen 
zu sein, mu.ss ihm für alle Zukunft genommen werden. Bienet, bekannt als 
V«'rfasser eim-r kurzen un«l sehr lücktudiaften „Histoire «le la Sinfonie“, s]>richt 
liier die unwiderlegliche Sprache der Akten. 


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BEUK'HT ÜBER MUSIKAL. BÜCHER AUS D. J. 1S98. 


45 


August Ilorueffer legt eine Dissertation über Johann Rosen in üller 
vor, nach der dieser sächsische Tonsetzor in Zukunft nicht mehr an erster 
Stelle unter den Vertretern der Choralkunst gebucht werden kann. Seine Be- 
deutung liegt vielmehr in den Vokalkonzerlen, die zu hunderten handschriftlich 
vorliegen und mit der Zeit wohl hei Neudrucken mit berücksichtigt werden 
müssen. In ihnen zeigt er .«ich als ein Mittelglied zwischen Schütz und Bach. 
Auch in der älteren Orchestersuite ist Rosenmüller wichtig für den Chergang 
der Gattung von der Volksmusik zur Kunstmu.sik. Die hierher gehörige 
„Studcntenimisik“ vom Jahre 1(554 ist übrigens nicht, wie Hornefier meint, 
verloren, sondern — nach einer Mitteilung Dr. Emil Vogels — in einem 
Exemplar vorhanden, da.« Professor Strahl in Gie.«sen besitzt. Bei der Be- 
schreibung dieses Teils Rosenmüller’scher Kunst ist die Bemerkung ernstlich 
zu beanstanden, dass um 1(571 sich die weltliche Instrumentalmusik noch 
nicht von der Tanzmusik losgelöst habe. Dem widerspricht das Dasein der 
venetiani.schen OjMTii.sinfonie und der Versuche in der Violinsonate. — Gebur(.s- 
ort Rosenmüllers ist Olsnitz im Vogtland, Geburtsjahr sicher nicht — wie 
bisher juigenonunen — 1(515, sondern wahrscheinlich 1619. 

Über Händel und die neuesten Schicksale seiner Kunst hat Bruno 
Schräder in der Amerikanischen Monat.«schrift Tlie Forum (Aprilheft) einen 
vorzüglich zusammenfassenden Bericht verfasst, der den Titel trägt: „The 
Handel Revival in Germany“. 

Friedrich den Grossen als .Musiker und Musikfreund behandelt 
G. Thourct. Als Flötenspieler kennt die ganze gebildete Welt den Preussen- 
könig aus den Bildern (Jiodowieckis und Menzels, als Komi>oni.«t<‘n ein gros.«er 
Teil der deutschen Musiker aus der Breitkopf’sclien Prachtausgabe; über seine 
sonstigen Beziehungen zur Musik hat das meiste L. Schneider in seiner „Ge- 
schichte der Berliner OjX'r“ mitgcteilt. Thourct unternimmt zum ersten Male 
das Thema zu »‘rschöpfen und gelangt zu dem Ergebnis, dass Friedrich 11. 
die deut.«che Musik gefördert habe, l'reilich wird zu diesem Zwci'k J. A. IIas.se 
zu einem deut.«ch<>n Musiker in italienischem Gewand gestemjH'lt, Hasse, den 
die Bildergallerie des Konservatoriums zu Neapel noch heute al.« eine der 
stärksten Stützen italienischer Musik im 18. Jahrhundert feiert! Thourct 
hat das Verdimist, für die Frage nach der musikali.«chcn Bedeutung Friedrichs 
des Grossen, das Interesse weiter Krei.«e geweckt zu haben. Sicher beantworten 
wird sie nur ein I listorikia-, der die Tonkunst der Fricdcricianischen Zeit aus 
dem Vollen kennt. 

Wenn jemand aus dem UmsUind, dass C. F. Pohls grosse Haydn- 
Biographie immer noch unvollendet geblieben Ist, den Hehluss zöge, Hay«ln 
stehe nicht mehr in der flunst der Zeit, oder es sei nichts mehr über ihn 
zu .«agen, .so wärt; das eine grosse 'räuscliung. Haydn ist heule wie vor 
hundert Jahren der beliebU-ste Vertn'ter erfreulicher Kunst und er ist trotzd<*m 
noch in den wichtigsten Punkten ziemlich unbekannt. Wie wenige wissen 


4ß 


MEUMANK KRET/-SCHMAR. 


z. B. von der Stil Verschiedenheit zwischen den frfdieren uiul «len letzten 
Sinfonien Haydns? In London der Anakreontiker, in Eisenstadt der 
Pi-ogrammnmsiker un<l Romantiker! Wie dunkel seine Entwickelung, wie 
ungeklärt die Fing«? nach seinen lyehrineistern ! L. Schmidt, «1er Ver- 
fasser der neuesten Hnydnbiographie — im Verlage der „Harmonie“ — he- 
rührl «liese letztere Frage (S. 101) mit der Bemerkung: „Mit «h'r Kunst 
Sehasfiun Bachs ist Haydn in Wien zweifellos in Berührung getreten.“ Wir 
hczweifeln das dennoch, wolhm aber hei di«?ser Gch*genheit auf «'ine bisher 
unb(‘acht«'t gebliebene Mitteilung von J. A. I\ Schulz verweisen, der als 
.\«igenzeuge gesehen hah«“n will, wie Haydn schon 1770 zu Eslerhäz „eifrig 
Händel und Bach studh'rt liahe“.') Schmidt will keine Quellenarheit bieten, 
somlern nur «las in engen Fachkreisen Fe.«tst«‘hende «lern gross«-n Publikum 
vermilteln. Er timt «las mit einem hervorragenden Talent für Anhleckttng 
voti Beziehungen zwischen Haydn uml Zeitgeimsscn, zwischen Musik un«l 
anderen Künsten. 

Mit einem nicht unwi«.-htigen Haydn -Probleme beschäftigt sicli d«-r Eng- 
länd«T A. Hadow in einem Biadte, das «h-n Titel trägt: A Croatian com- 
poscr. .Als kroatis«-h«>n Kom]>«inislen liat bekanntlich Professor Kuha«’ in 
Agram vor einem guten Jahrzehnt Jo.s««ph Hay«ln heansprucht nn«l die.se 
An-sjirüche mit der würtli«'h«*n Ub«*reinstimmung <m1«t A'erwandtschaft b«-grün- 
det, die zwischen vhden Haydn’.schen lustrumentalthemen und kroatischen 
Volksliedern oder Tänzen besteht. Diese B«‘ziehungeu .«in«l h«"»chst wahr- 
sch«:inli«di, aber .«ie siinl noch nicht «lurch Feststellung «1er Priorität bewie.sen 
un«l sie ,«in«i mit panslavistis«dii-m Ülier«-ifer vorgetragen. Was Kidia«' in 
Hay«lii auf das kroatisclie „Kolo“ zurückführt, könnte ebenso gut für franz«")- 
sische, russische oder sonst welche Volksmusik erklärt werden. Wenn Hadow 
mm die B«-hauptungcn des Knmten «)hnc alle Pauschränkungon zu den seinigen 
macht, so lässt sich da.s daraus erklären, «lass je«ler Hieb gegen die «leutsche 
Musik zur Zeit «len PaiglämU'rn P'reude macht. Wir gönnen ihnen das Streben 
nacli Selbständigkeit und hotren, «lass englisch«« Musik wie«icr einmal zu der 
B«‘deutung gelangt, die .sie in der Kindlu'it «l«*r Kontrapunktik oder in «l«‘r 
Madrigalenz«‘it hatte. .Auch heute wi«*d«‘r zeigt die englLsche Komposition 
mancherlei eigene Gaben; in «1er Musik wis.sen.s«dmft aber treibt man wie in 
«1er musikalischen l’raxis noch l)«‘«k*nklich viel g«*istlosen G(")tzen«lien.st. 

Im vorigen Jahre ist an die.ser Htclle der Takt, mit «lern die P>crlin«-r 
M«)zartgeniein«ie in ihn'it Mitteilungen die Mitte zwischen populänui nn«l 
wissenschaftlichen Zielen hält, gerühmt, zuglehdi aber «larauf hingewic.sen wonlen, 
wieviel Jahn für Kenntnis Mozarl'schcr Kumst noch zu thun gelassen hat. 
Wenn wir «liesen Hinweis hier wie«lcrholcn, so soll der Inhalt der «lies- 
maligen Mitteilungen nicht herabge.'ictzl , sondern nur auf seine biograjihisehe 


) J. K. Ueicliarilt: .1. A. I*. S«-!iiilz (Allgoiuciiie MusikaliM.-lic Zcitiiiig III, S. I7()(. 


BERICHT ÜBER MUSIKAL. BÜCHER AUS D. J. 18Ü8. 


47 


Eiiijieitigkeil «ufnicrksam gcinnclit werden. p]r berichtet über Mozarts Geburls- 
liaiis, üljcr Iwcopold Mozart« Grab mit Winken, die in Salzburg hoflentlidi 
verstanden werden. Das Wertvollste sind die Auszüge aus Mozarts J.ondoner 
Skizzenbuch vom Jahre 1704. Es bringt aber nicht „kleine Motive“, sondern 
ganze, kna{>pe aber doch fertige Stücke: Menuetts, Missverständlich kann 
auch die Bemerkung auf S. 186 wirken: zu den ursprünglichen Taufnamen 
Mozju’ts: Johannes (4irysostonms Wolfgang Theophilus sei der Name Gottlieb 
hinzugekommen, er selbst habe sich Wolfgang Amadeus geschrieben. Theophilus, 
Gottlieb, Amadeus ist doch derselbe Name, griechisch, deutsch, lateinisch! 

Als zweites Stück zur Geschichte Mozarts ist Horners Katalog des 
M ozart-Museums zu Salzburg anzuführen. Er wird gute Dienste zur Vor- 
bereitung auf einen lh*.such an Ort und Stelle leisüm. Den Nummern und 
Namen der (ünzelnen Gegen.stände hat Horner Erläuterungen beigefügl, die 
viel Wissen und Arbeit enthalten. Aus der Bemerkung zur No. 40 (Mozart- 
Relief-Medaillon) ersehen wir, dass der Schädel Mozarts, der vor Jahren auf 
geheimnisvolle Weise in den Besitz des Anatomen Hyrtl gekommen war, in 
ebenso unerklärlicher Art wietlcr verschwunden ist. 

D«*m Katalog geht eine sorgfältig*^ .Vrbeit über die Augsburger Vorfahren uiul 
V«Twandlen Mozarts aus der Eeder J. E. Engls, des jetzigen Mozarteum-Sekretärs 
voraus. Jene Vorfahren waren einfa*-he, der Musik hrrnslehende IlandwiTksleute, 

Zur Biographie Beethovens und Schuberts li**gtm B*-iträge in Form 
von Stadien vor. Die Beethoven darstellenden Bilder sind in Werkmeisters 
„Das Neunzehnte .lahrhundert in Bildnissen“ als 8. Lieferung erschienen, von 
'l'h. V. Frimmel nach seiner bekannten Monographie zusammengestellt uml 
erläutert , erweitert tlurch einige von den ]>riichtigcn Karrikaturen des Bonner 
Beelhovenhauscs. Die Ausgabe der Schubert-Bihlnissc (von .Mois Trost) ist 
wohl eine l'rucht der Centenarausstellung von 1K})7. 

Einen Afusiker, den die gros.se Welt nicht kennt, führt Karl Nef (in 
*len Fublikationen <les Historischen Vereins Von St. Gallen) vor: Ferdinand 
Fürchtegott Huber. Er war für <lie Schwidz ungefähr da.s, was Silcher 
für Schwallen. Wie Silcher .schritt auch Huber von d**n volkstümlichen ICle- 
menten der Zeit aus, die im Lied insbesondere die Berliner Schule vertrat, 
zum wirklichen Volkslied selbst und brachte die naiven, an Naturklang reichen 
W**isen der Berner uml .\pjienzeller .\lpler, echt *>der nachgebildet, in den 
Kunstge.sang am Klavier und in den Männerchor, die Schweizer Musik im 
\’erein mit Nägeli einen guten Schritt ihrer heutigen Höhe näher. Huber 
war in seinem ganzen We.seii und in seiner Entwickelung schweizerisch ur- 
sprünglii'h. Auch die Darstellung seines Biographen, der durch eine vorzüg- 
zügliche Arbeit über die collegica musica in der reformierten Schweiz uml 
durch seine Redaktion der .Mlgemeiuen Schweizer Musikzeitung bekannt ist 
hat etwas von diesem Volkszug und erinnert in ihrer frischen, lebensfrohen 
Gradheit an Golthelf und Keller. 


48 


HERMANN KRETZ8CH>LAR. 


Kill sehr zeitgeinässes Unternehmen hat die „Harmonie“ mit einer Bio- 
graphie Karl Lowes durchgefnhrt^ Heinrich Bulthaupt, der diese Bio- 
graphie mit dem Bewusstsein geschrieben hat, dass es sich dabei nicht bloss 
um einen einzelnen Künstler, sondern um die Zukunft eines wichtigen Stücks 
deutscher Kunst handelt, empfängt uns mit einer vorzüglichen Begriffsbestimmung 
der Ballade als Dichtung und streut bis ans faule treffliche Winke und Be- 
merkungen hin, die auf feiner musikalischen Empfindung beruhen. In den 
geschichtlichen Ausfühningen ist erfreulicherweise Zumsteeg wieder in Er- 
innerung gebracht. Denn dieser Komponist wird durch seine volkstümliche 
Balladenmelodik und durch die geistvollen Randztäehnungen des Klaviers, in 
denen er die alten Pfade Ernst Bachs und Valentin Herbing.s weiterging, immer 
wieder fesseln. Tjöwe hat ihn bekanntlich wegen seiner unbestimmten und 
unklaren Form, die er vom Melodmm nahm, als „zu aphoristisch“ abgelehnt und 
sich an Reichardt und Zelter, die ihm in Halle vertraut wurden, angeschlo.ssen. 

Bultliaupt behandelt auch die Kompositionen lulwes, die „abseits vom 
Reich der Ballade“ entstanden sind. Möchten sieh namentlich die Dirigenten 
unserer Männerchöre in dirsem Kapitel umsehen! 

Oft und mit Recht wird gefragt, warnm wir noch keine ordentliche Bio- 
graphie F. Mendelssohns besitzen? Wahrscluänlich, weil die rechtes Zeit 
noch nicht gekommen ist. Erst fünfzig Jahre sind seit des Künstlers Tod 
verflossen und doch hat das Urteil über ihn Perioden der Überschätzung und 
der Unterschätzung durchlaufen. Je mehr es sich klärt und festigt, desto all- 
gemeiner winl man wohl zu der Überzeugung kommen, dass Mendelssohn für 
die Musik der romantischen Periode eine ähnliche Be<leutung gehabt hat, wie 
für ihre Poesie und Litei-atur Ludwig Uhland. In einem ähnlichen Sinn, als 
eine künstlerische Grösse, die aus der Geschichte unstirer Zeit nicht wieder 
herausgezogen werden kann, betrachtet ihn eine kleine Biographie von Bruno 
Bchrader, die in dt>r bekannten Reclam’schen Bibliothek erschienen ist. 
Diese Arlniit ist trotz ihres bescheidenen Umfangs die beste Mendelssohn- 
Biographie, die wir haben, in den Grundlagen unantastbar, in der Kenntnis 
der Werke, in der Tknirteilung des We.sens, im Ton der Darst<*llung — in 
jeder Hinsicht »^rfreidich und empfehlenswert. 

Einen besonderen Abschnitt aus Mendelssohns Kunst behandelt ein eng- 
lisches Buch von Joseph W. G. Hathaway, nämlich seine Orgelkomjw>sitionen 
unter dem Titel: „An .\nalysis of Mendclssohn’s Organ Works“. Der Verfasser 
giebt sogenannte Analysen, aber sehr trt)ckcne und äuss«!rliche. Wenn die 
Musiker solche Erläuterungen wirklich brauditen und nicht von alh-in wüssten 
und sähen, was ihnen der Verfirsser sagt, — dann stünde es traurig um ihre 
Ausbildung! 

Mit einem viel besseren Erfolge hat es ein Pole J. Kleczynski unter- 
nommen, in «las Verständnis eines Teils der Klaviermusik seines Landsmannes 
Fr. Chopin cinzufühnm. Das Buch, betitelt: Cliopins grössere Werke 


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BERICHT ÜBER MUSIKAB. BÜI^HER AUS 1>. .1. lÖ'JS. 


4 « 


— Prachulien, Balladen, Nocturnes, Polonaisen, Mazurkas — Wie sic ver- 
standen werden wollen — giebt so voi*zügliche Aufschlüsse über die nationalen 
Beziehungen der Chopin’schen Kunst, ihren Programmcharakter, über allgemeine 
Erfordernisse des Vortrags und über Spielfeinheiten, dass es jeder Chopin- 
spieler kennen muss. Vorau.sgeht aus dem Nachlass Chopins ein unbekannt 
g<!wescnes Bruchstück zu einer von Chopin selbst geplanten Schule der 
Technik, das wunderlich erscheint, aber in dem scharfen Blick für die 
Natur der menschlichen Hand Bi^deutung besitzt. Die Übersetzung des aus 
polni.schen Vorträgen entstandenen Buchs durch Fräulein Janotlia ist zuweilen 
nicht recht deutsch. 

Die im vorigen Jahrbuch bereits erwähnte Ausgabe von Briefen und 
Schriften Hans von Bülows hat im Jahre 1898 durch einen dritten Band 
Briefe eine wertvolle Fortsetzung erfahren. Der Brief ist für lebhafte 
Künstlerseelen, für imjiulsivc und explosive Geister die vorteilhafteste Form, 
sich zu äussern. Bülows Briefe stehen deshalb schon als geistige Leistungen, 
als Ausdruck seiner eigentümlichen, bedeutenden Persönlichkeit hoch über 
seinen Abhandlungen und Schriften, fesseln ülierall durch energische Regungen 
eines gewaltigen Temperaments, eines aussergewöhnlichen, grossen Charakters, 
rühren und bewegen durch den ungeschminkten Bericht über die Schwierig- 
keiten, die im Lebensgang diese.s Künstlers zu besiegen waren, durch den 
unbeabsichtigten Einblick auf schwere Seelenleiden. Ihren Hauptwert haben 
sie aber als Beiträge zur künstlerischen Zeitgeschichte der zweiten Hälfte des 
neunzehnten Jahrhunderts, Ist in ihrer Musik neben der Wiederenveckung 
alter Tonkunst der Kampf um die sogenannte ntmdeutsche Dichtung die 
wichtigste Erscheinung, so wird man zum vollen Verständnis jenes Kampfes 
und .seines Verlaufs nicht ohne eine genaue Kenntnis der Bülow’schen Briefe 
gelangen können. Das vergangene Jahr hat diesen Quellenschatz noch um 
zwei weitere Stücke vermehrt; das erste sind die Briefe R. Wagners an 
F. II eckel, das andere der Briefwechsel zwischen Franz Liszt und 
H. V. Bülow (herausgegeben von Ln Mara). Auch diese beiden Bände 

werfen wieder klares Licht über manche Vorgänge, die noch künstlich im 
Dunkel gehalten wenlen, wenn sie auch nicht die Bedeutung der „Briefe 

hervorragender Zeitgeno-ssen an Franz Liszt“ erreichen, mit dem (i. J. 1895) 
La Mara das Hauptstück zur Geschichte der ucudeutschen Frage vorgelegt hat. 

Dass inzwischen die Partei, auf deren Seite in den kritischen Zeiten 
Bülow als Fahnenträger stand, vollständig gesiegt hat, sieht inan daraus, dass 
sich alte Gegner bemühen, mit ihr Frieden zu schliessen. Das deutlichste 

Zeugnis für diai heutigen Stand der Sache hat im vorigen Jahre die That- 

sache erbracht, dass man in Berlin eine „Wagner-Ausstellung“ unternehmen 
konnte, wie der Volksmund den Plan getauft hat. Eigentli(4i war es eine 
„Allgemeine Musik-Ausstellung“, deren Ertrag für ein Wagnerdonkmal 
in der Reichshauptsta<lt verwendet wilden .sollte. Bis zu welchem Grad diese 

Jiilirliiich 1S9S. 4 


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■)0 


HERMANN KUETZKniMAR. 


Ausstellung verfehlt und schlecht geleitet war, zeigt ihr „Offizieller Kata- 
log“. In Gruppe I soll eine „Graphische Darstellung der Musik“ gegeben, 
d. b. also vor allein die £lnt\vickelung der Notenschrift ülicr die Jahrtausende 
an wichtigen Dokumenten gezeigt, sollen Handschriften bedeutender Meister 
als willkommene Zugabe beigefflgt werden. Und was enthält sie? Vier 
Direktions-Partituren Mozarts, grösstenteils von fremder Hand angefertigt, eine 
Buifonie von Brahms, Kleinigkeiten von Bülow, Liszt, Wagner, Raff, Giopin, 
eine Sinfonie von R. Kmekow; sechs Bände, 2 Hefte und 2 Einzelnummern 
Kompositionen von Bruno Ibimann. Schade um manches Wertvolle, das in 
dieser kopflos zusainmengesUdlten Ausstellung verloren sein musste, vor allem 
die Sammlungen aus dem Königlichen Instruinentenmuseum, die Sammlung 
alter Theaterzettel, auch die kleine Separatausstcllung W. Tapperts, die einen 
ganz hübschen Apparat zur Geschichte der Nototion und der Lautenkomposition 
bildet. Ein bo.sonderer Katalog berichtet ül>er sie. 

Als ein inhaltsreicher Beitrag zur Zeitgeschichte, nicht bloss des hervor- 
ragenden Künstlers wegen, den sie behandelt, interessiert auch die Biographie 
von Joseph Joachim, die .Andreas Moser veröffentlicht hat. Seine Dar- 
stellung ruht zu einem so gro.ssen Teil auf autlientischem Material, dass sic 
sich dem Charakter einer Autobiographie nähert. Ausser über den Helden 
.«elbst erfalmui wir besonders über Mendels.-<olm, Schumann und Bralims viel 
Neues. Veranlasst ist das Buch durch das bevonstehendo sechzigjährige 
Künstlerjubiläum Joachims und mit der Hingabe und Verehrung gearbeitet, 
die einer Festschrift gebühren. 

Wir sc^hliessen den Bericht über die Biographien des vergangenen Jahres 
mit der Erwähnung der Arbeiten, die Johannes Brahms gelten: 1) Her- 
mann Deiters: Johannes Brahms. 2) Albert Dietrich: Erinnerungen an 
Johannes Brahms. 3) J. V. Widmann: .Johannes Brahm.'< in Erinnerungen. 
4) A. Steiner: J. Brahms I. 

Deiters giebt einen Gencnilbericht über das Leben und die Werke des 
Komponisten seit 1880, der als Abschluss der früheren von Deiters ge- 
schriebenen Brahmsbiographie zu gelten hat. Der Verfasser charakterisiert 
in seiner staatsmännisehen Art, theoretisch vorsichtig und be.«onnen die Kunst 
von Brahms und b(!tont nachdrücklich die Einiieit zwischen Künstler und 
Menschen. Dietrich berichtet wertvoll über die .Tugend, insbesondere die 
Düsseldorfer Zeit von Brahms und giebt über Entstehung einzelner Werke 
wichtige Notizen. Widmanns Buch ist fast aus,schlie.sslich dem Menschen 
und dem Freunde gewidmet und bereits so la^kannt, wie es !<eine Wanne und 
Anschaulichkeit verdient. Steiner, dessen Arbeit an einem ziemlicb verst<*cktcn 
Orte niedergelegt ist (im 80. Ncujabrblatt der Allgemeinen Musikgesellschaft 
in Zürich) hat sich die Werke von Brahms für eine spätere Arbeit aufgespart 
und schildert hier den äusseren Lebensgang in gcKirängter Kürze, aber ausser- 
ordentlich frisch uml auf Grund von Briefen, per.sönlichen Erlebnissen und 


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F5KKIC11T ÜHKK MIJSIKAK. IIÜCMKH Ai:}* 1>, .1. 18!lS. 


51 


Miltoilungeu naher Freunde. Eine köstliche Anekdote stellt auf S. 20. In 
einer Züricher Aufführung von Sehuinann.s A inoll-Konzert bläst am Ende 
des ersten Themas des ersten Satzes der Oboer in dem Vorschlag zwi.schen 
cis und d statt e: fis. Fis im D moIl-Accord. Brahms aber spielt auf dem 
Klavier dieses Fis nach — ob aus Mitleid mit dem Musiker oder aus Übermut 
— wer weiss es! Er konnte in beiden gross sein. 

Die zweite Abteilung geschichtlicher Arbeiten besteht aus Beiträgen zur 
Musikgeschichte im allgemeinen, zur musikalischen Länder- und Ortsgeschichte, 
zur Geschichte einzelner musikalischen Perioden, Fächer, Formen, Instnunente. 

Wir wissen alle, dass die Zeit zu einer erschöpfenden Universalgeschichte 
der Musik noch lange nicht gttkommen ist. Weim sich aber die Versuche, 
die ganze Musikgeschichte in Form eines Handbuchs zusainmenzudrängcn, 
immer wie<ler erneuern, so ist das etwas anderes. Solche Handbücher sind 
unentbehrlich und sie hussen sich so ausführen, dass der Wissenschaft nichts 
vergeben, sondern noch genützt wird, sofern nur der Verfasser der rechte 
Mann ist. Dieses Zeugnis muss Herrn J. MatlhcAV, der früher eine Literatur 
der Musik vorgelegt hat und jetzt mit einem „Ilandbook of Musical 
History“ auftritt, versagt werden. Er spricht über die unbegleitete Monodie 
ohne (^uellenwerke wie die Jenaer und Colmarer Liederhandschriften zu nennen 
und zu kennen, er weiss nichts von Haberls Forschungen über Dufay, er 
glaubt noch an ilas alte Hawkins’scho Märchen von den Lcitinstrumenten in 
Monteverdis „Orfeo“. Diese Stichproben genügen. 

Zur musikalischen Landesge.schichte sind zwei französische Arbeiten zu 
verzeichnen. Die erste ist der zweite Jahrgang von Baudouin la Ixindres 
Annuaire international de la Musique, eine Statistik aus der deutlich 
hervorgeht, welche übemuschende Fortschritte das französische Musik wesen in 
der Organisation imudit. Der Beisatz im TiUd: international ist unberechtigt. 
Aus Leipzig z. B. ist nur der Bachverein erwähnt und im allgemeinen scheinen 
niu: die Institute und Personen berücksichtigt zu sein, die selbst für sich ge- 
sorgt haben. 

Die zweite dieser französischen Arbeiten ist ein Aufsatz Maurice 
Emanuels über „La Musiijue dans les Universites allemandes“ im 
Juniheft der „Revue de Paris“. Dieser Aufsatz wird soeben ins Englische 
übersetzt und hat auch in Deutschland viel mehr Beachtung gefunden als frühei'e 
einheimische Arlieiten, die den Gegenstand gründlich behandelten. Emanuel hat 
in soweit Recht, dass die Musik auf den deutschen Universitäten besser ver- 
treten ist, als auf den französischen; er malt aber unsre Verhältnisse viel zu 
rosig und befindet sich über sachliche Grundfragen wie über Personalverhält- 
nisse vielfach im Irrtum. 

Die Orte, über deren Musikgeschichte das vergangene Jahr Beiträge ge- 
bracht., hat sind Innsbruck, Mannheim, Dresden, Genua. Dr. Franz Waldners 

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HERMANN KHETZSCHMAR. 


Nachrichten über die Musikpflege am Hofe zu Innsbruck bringen 
aus Rechnungen und Quittungen geschöpfte Notizen, die die äusseren Verhält- 
nisse der Hofmusiker unter Kmser Maximilian (1490 — 1519) betreffen. Gehalt, 
Geschenke, Verpflegung sind das Hauptthema die.ser Mitteilungen; es fällt 
aber auch manche Auskunft über Kopfzalil der Kapelle, über technische Ein- 
richtungen und ülier biographische Fragen ab. Für die Lebensgeschichte 
Hofheimers und Isaaks ist Waldner mchtig. 

Über die Geschichte des Theaters und der Musik am kur- 
pfälzischen Hof hat Dr. Friedrich Walter einen Hand in den 
„Forschungen zur Geschichte Mannheims und der Pfalz“ veröffentlicht, der 
Heidelberg berührt, im wesentlichen aber den wichtigen Mannheimer Oper- 
and Musikzuständen des 18. Jahrhunderts gewidmet ist. Von Spezialisten 
muss die Walter’sche Arbeit beachtet werden. Ihr Hauptwert liegt im An- 
hang und seinen Dokumenten; unter ihnen ist das allgemein interessante.stc 
die Autobiographie Holzhauers. 

Der Umstand, da.ss im letzten September 350 Jahre seit der Gründung 
der jetzigen Königlichen Hofkapelle in Dresden vergangen wimen, hat eine 
Arbeit veranlasst, die die Königlich Sächsische Musikalische Kapelle von 
Reissiger bis Schuch (1826 — 1898) behandelt, sich „Festschrift zur Feier 
des 350jährigen Kapelljubiläums“ nennt und von Dr. Hans von 
Brescius verfasst ist. Unter den vielen Themen, die bei der gegebenen 
Gelegenheit sich zu einer Huldigung für das in der älteren Geschichte der 
sächsi.«chen Musik so wichtige Institut eigneten oder aufdrängten, hat sich der 
Verfasser so ziemlich das schwierigste gewählt und ist der Schwierigkeit der 
Aufgabe trotz guten Willens bei augenscheinlichem Mangel an Übung und 
Vorbildung erlegen. Es steht wenig Neues und Wichtiges in dieser Fest- 
schrift, aber manches in der Auffjissung oder im That:?ächlichen Irrige. 

Für Genua hat Ambrogio Brocca eine Statistik über die Opernauf- 
führuugen im Teatro Carlo Felicc veröffentlicht, die .sich über die letzten 
siebeuzig Jahre erstreckt und den Historikern zuverlässiges Material in einer 
durch Bericht und Bemerkungen angenehm gewürzten Form bietet. 

Eine Art Ereignis für die musikali.sche Bücherlitenitur liegt im ver- 
gangenen Jahr im Erscheinen einer Geschichte der Musiktheorie vor; 
diese Aufgabe, an die sich bisher noch niemand getraut hat, ist von Hugo 
Ricmann durchgeführt worden. Die ge.samtc Musikwissenschaft in ihrem 
bald fördernden, bald hemmenden Verhältnis zur musikalischen Kunst zieht 
allerdings auch Riemann nicht in Betracht, .sondern er l>c.schränkt sich im 
wesentlichen darauf, die Entwickelung der Theorie auf Grund der wichtigsten 
theoretischen Werke vom 9. Jahrhundert ab darzustellen. Da handelt es .sich 
zuerst um sieben Jahrhunderte der .\usbildung des mehrstimmigen Satze.s 
in selbständigen Htimmen. Dann s(!tzt am Ende des sechzehnten Jahr- 
hu)idert.s — ganz genau lässt sich das Datum nicht angeben — da.s Zeitalter 


BEKICIIT ClJER MU8IKAI.. uOcilKH AUS O. J. 1898. 


53 


der Harmonik ein; wir finden plötzlich bei Peri, bei Cavalieri, Caccini, 
Viadana, bei weltlichen und geistlichen Musikdnunatikern, bei Monoilisten und 
Chonnusikern den sogenannten Generalbass, die Begleitung des Ge.sangs in 
eine Skizze, eben die beziiTerte oder unbttziäerle Bassstimme zusammengedrängt, 
als eine fertige, fiberkomniene Einrichtung. Es b^innt die Zeit der General- 
bassschulen bedeutender Komponisten, deren Anfänge Riemann S. 421 u. ff. 
mitteilt und die sich mit handschriftlichen oder gedruckten Beiträgen H. Alberts, 
A. Scarlattis, B. Marcellos und ähnlicher Meister bis zu S. Bach fortsetzt 
Es beginnt die Zeit der Auseinandersetzung zwischen accordischer und kontni- 
punktischer Anschauung, in der wir noch mitten drinn stehen. Riemann 
vertritt in diesem Kampfe als einer ihrer Führer die harmonische Partei und 
hat natürlich die Geschichte der neuen Theorie von ihrem Standpunkt aus 
geschrieben. Das wird am deutlichsten in seiner Stellung zu J. J. Fux und 
dessen klassischem, für Vokalstil noch heute unübertroffenen „Grudus ad 
Pamassum“. In der Behandlung der kontrapunktischen Periode hat er sich 
durch Sonderung des Wichtigen vom Unwichtigen, durch scharfsinnige Kom- 
mentierung der Probleme und be.sonders durch seine Diu^stellung der Hucbald- 
frage Verdienste erworben. 

Zur Geschichte eines älteren Ab.schnitts der Theorie liegt eine sehr um- 
fangreiche Arbeit vor von .V. Dechevrens, die den Titel führt: Etudes de 
Science Musicale. Sie untersucht die Theorie des Gregorianischen Chorals 
auf Grund der modernen akustischen Ergebnisse und führt seine Tonleitern 
und die Rangonlnung ihrer Intervalle auf das Gesetz von der harmonischen 
Resonanz zurück. Die Arbeit ist ein luHloutender Ihdcg für die Herrschaft 
der Naturwissenschaft im 19. Jalirhundert. Auch auf Seile der Skeptiker wird 
sie Freunde finden durch die lebendige und fesselnde, mit unenvarteten Bei- 
spielen aus chinesischer Musik bereicherte Darstellung. Das vorliegende Buch 
verweist auf Fortsetzung der Unüirsuchungen und in der That hat der Ver- 
fasser inzwischen durch autograpliLsche Arbeiten sich als eine Autorität auf 
dem gesamten Felde der mittelalterlichen Mu.sik legitimiert 

Auf einem Gebiet, das mit dem dieser Studien nahe verwandt ist, bewegt 
sich Georges Houdard mit einer Arbeit ül>er: Le Rythme du Chant dit 
Gregorien d’aprös la Notation Neumatique. Die Darstellung, die dieser 
Verfas.«er von der rhythmischen Bedeutung der Ncumenzeichcn giebt, sieht für 
den Musiker sehr mundgerecht aus, doch ist sie zu dogmatisch gehalten um 
in Fällen, wo Houdard mit andren Kennern, — uisonderheit mit Fleischer, 
dessen Neumenstudien den breitesten und solidesten Unterbau zeigen, — in 
Widerspruch gerät, ohne weiteres anerkannt zu werden. 

Das im ganzen noch geringe Beweismaterial für die Thatsache, dass die 
Neuinen auch für weltlichen Gesang gebraucht wurden, ist im vergangenen 
Jahre um ein bedeutendes Stück durch die Veröffentlichung einiger Seiten aus 
einer Florentiner Virgilhandschrift vermehrt worden. Jules Coinbarieu 


HKRMANN KRKTZ8CHMAR. 


r)4 

hat sie photographisch facsimilieren lassen und mit einer ausführlichen Kr- 
klärung begleitet unter dem Titel: „Fragments de l’Eneide“ vorgelegt. 
Es handelt sich um Bruchstücke aus der Abschiedsscene zwischen Dido und 
Aeneas. Nur die pathetischen Stellen in den direkten Reden sind darnach 
gesungen worden, von der Erzählung des Dichters nichts; — voniusgesetzt, 
dass das Facsimile das Original ganz g«!treu wiedergiebt Die Handschrift 
stammt aus dem 10. Jahrhundert und wahrscheinlich aus dem St. Gallener 
Bezirk. Die Komposition selbst hält Combaricu für älter und das Absingen 
Virgil’scher Dichtungen für allgemein. Das sind Ansichten, die noch des Be- 
weises bedürfen. Dagegen sind die Schlüs.ee, die er aus der Musik auf die 
Aussprache des Latein in der Zeit der Niederschrift zieht, überzeugend. 

Zwei andere Publikationen des vergangenen Jahres bringen zwar nicht, 
wie Combarieu, durchaus neues, aber «loch bekanntes Quellenmaterial in neuer 
Form. Die eine ist eine Pustet’sche Ausgabe des Graduale Komanum im 
Violinschlüssel und in zur Ausführung bequemen Tonlagen, die allen um 
Systematik und Geschichte der IJturgie bemühten Theologen empfohlen werden 
kann, die andre ist ein nochmaliger Neudruck der Passion von Thomas 
Mancinus. Dieses den Typus der alten Choralpassion sehr hüb.sch veran- 
schaulichende Werk ist u, a. bereits in Schöbcrleins „Schatz des liturgischen 
Chor- und Gemeindegesangs“ veröffentlicht. Hier erscheint es von K. Knoke 
herau.sgegeben in einer Einrichtung der Chor.^ätze für Männerstimmen, so wie 
es im Liturgischen Seminare zu Göttingen ausgeführt wird. Mit der Ein- 
streuung von Chorälen in die alten (Itoralpassionen, wie wir sic auch in dieser 
Ausgabe finden, wird ein arger Holzweg betreten. Es hatulelt sich für die 
heutigen liturgischen Reformen nicht darum, neue Formen frommen Konzerts 
im Gottesdienst zu gewinnen, sondern um die Wiederaufnahme von in der 
Vergangenheit bewährtem Bräuchen. In diesem Falle also um die Frage, ob 
wir den licktionsge.sang wie«ler aufnebmen können und dürfen. Diese Frage 
zu bejahen macht die Kenntnis des reinen Mancinus geneigt ; auf Grund der 
Götting«*r Bearbeitung müsste sie unbedingt verneint werden. 

Dass musikaliscb-liturgischc Fragen nicht blos.s die christlichen Kirchen 
unsrer Zeit bewegen, ergiebt sich aus einem Vortrag, den Professor Emil 
Breslaur ül)er das Thema: „Sind originale Synagogen- und Volks- 
melodien bei den Juden geschichtlich nachweisbar?“ veröflentlicht hat. 
Breslaur geht wohl zu weit, wenn er diese Originalität bestreitet. Allerdings 
kommen die stilistischen Elemente der SynngogeIlg^^sänge auch anderwärts vor, 
bei Slaven, bei Orientalen und Magyaren namentlich. Aber auch im Aus- 
wählen und Anpassen zeigt sich eine Eigentümlichkeit und den Ausschlag giebt 
der Effekt. Der hebt al>er die jüdische Temjudnielodic scharf genug von den 
liturgischen Gesängen der meisten Völker un«l Kulte des heutigen Europas ab. 

Tn die früheste Z«nt der neuenm Kunstmusik führt Wilhelm .Meyer 
mit einem Aufsatz über „Der Ursj>rung des Motetts“, «ler im 2. Hefte 


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nKRH'IIT Ü1!EK Ml'f<IKAI-. H('CIIF,ll AUS D. J. 1808. 


55 


des letzten Jahrgangs der Nachrichten von der Göttinger Gesellschaft der 
Wissenschaften ahgedruckt ist. Nach ihm besteht das Wesen des Motetten- 
stils darin, dass zu einer reich kolorierenden Hanptstinnno (Tenor), die den 
liturgischen Text hat, andre Stimmen verschiedener Liedertexte im einfachen 
Stil singen. Diese Sprach- und Textmengerci hat sich ja in Kesten noch bis 
ins 18. Jalirhundert erhalten, aber als wesentlicher Zug der Motette wird sie 
nur in der niederländischen Periode gelten können. 

Viele wissenschaftliche Kräfte hat wiwler die Musik des sechzehnten Jahr- 
hunderts in Bewegung gesetzt. Da.s wichtigste dieser Stücke ist ein Vortrag 
von W. Barclay Squire, der unter dem Titel: „ün an early sixteenth 
Century Ms. of English Music etc.“ Mitteilungen über einen bisher 
unbekannten Codex in der Bibliothek des berühmten Eton Ck)llcg macht 
Dieser geschriebene Band ist djis englische Seitenstück zn dem von Hugo 
Riemann in der Leipziger Universitätsbibliothek entdeckten. Er bringt geistliche 
Chormusik von englischen Komponisten aus dem Anfänge des 16. Jahr- 
hunderts, der<m hier zum erstenmal genannte Namen die grosse Lücke, 
welche die engli.sche ÄLisikgeschichfe zwischen Dunstable und Fayrfax auf- 
weist, einigermassen ausfüllen. Wir nennen weiter einen Aufsatz Ilabcrls 
in .seinem Kirchenmusikalischen Jahrbuch: Wie bringt man Vokalkompo- 
sitionen de.s 16. Jahrhunderts in Partitur, der einen neuen Ligaturen- 
schlüssel mitteilt. Ferner gehört hierher der Briefwechsel zwischen Carl 
von Winterfeld und Eduard Krüger, den Arthur Prüfer nach den 
Originalen mitgeteilt und mit einer guten Einleitung und mit trefflichen Er- 
klärungen versehen hat. Der Gegenstand dieses Briefwechsels ist hauptsächlich 
die Kunst Eccards, st'iner Genossen und Nachfolger; er hat aber nach ver- 
schiedenen Richtungen noch bedeutenden Nebenwert; einmal durch die idealen 
Ansichten über Musik die er epthält, zweitens durch die Beziehungen zwischen 
der romantischen Strömung zu Friedrich Wilhelms IV. Zeiten und den musi- 
kalischen Rcstanrationsbestrebungen Winterfelds, drittens durch den Nieder- 
schlag Goethe’schen Geistes, der sich im Ton dieser Korrespondenz äussert. 

Ein einzelnes Stück aus der C’horalistenzeit behandelt Prof. Dr. Friedrich 
Zelle im Wissen.schaftlichcn .Jahresbericht der 10. Realschule zu Berlin, nämlich 
die Geschichte des Chorals: Komm, heiliger Geist, Herre Gott 

Zwei grössere Beiträge zur Geschichte des geistlichen I/ietls im 16. Jahr- 
hundert giebt der Holländer D. F. Scheuerleer. Das eine ist eine Neuaus- 
gabe de.s „Ecclesiasticus“, einer niedcrländLschen Sammlung von 116 Liedern, 
dereji Dichtungen Psalmentexte paraphrasieren. Der Ecclesiasticus gehört 
unter die Werke, die zur Verbreitung der neuen T.rfjhre in den Niederlanden 
sehr viel beigetragen und auch die Liebe zum Gesang, die ja die ganze evan- 
gelische Christenheit beseelte, au.sserordentlich vermehrt haben. Hoflentlich 
werden seine schönen Melodien durch Scheucrleers Ausgabe auch in Deutschland 
bekannter, sie sind geeignet, die bei uns in der Umbihlung betindlichen Begriffe 


5() 


n E I{ M A .V X K K ETZSC H M A K. 


vom Wesen des Chorals zu klären, sie sind Muster einer lebendig empfundnen, 
freien und flüssigen >[usik. Unter den Quellen, auf die sie zuriickgehcn, beflnden 
sich auch die in F. M. Böhmes Sammlung viel benutzten „Souterliedekens“, 
die die ältesten Niederländischen Psalmenbearbeitungen in Liedform sind, und 
zu ihrer Zeit zwanzig Auflagen erlebten. Eine Geschichte dieser Souter- 
liedekens mit Bibliographischen Beigaben bildet das zweite Stück der oben 
erwähnten Beiträge Scheuerleers. 

Für die Geschichte des ^veltlichen Liedes haben wir zwei Arbeiten. 
Dr, John Fleier, der den Unterschied zwischen Volkslied und Kunstlied 
behandelt, weist die Auffassung des Volkslied.s als eins vom Volk gedichteten 
Lieds unter die romantischen Illusionen. Es giebt nur Kunstlieder von einem 
iMJStimmten Dichter verfasst, Volkslieder werden sie durch die Verarbeitung, 
durch Anpassung und Änderungen. Grossen Reiz erhält die Abhandlung 
durch zahlreiche und vortrefi'liche Beispiele. 

Karl Vossler beschäftigt sich in einer Heidelberger Dissertation mit 
dem Deutschen Madrigal und seiner Entwickelung bis in die Mitte des 
IB. Jahrhunderts. Das Madrigal war ein italienischer Import, eine künstlerisch 
spielerische, bald galant gewordne Dichtungsart, die unsrer Musik in der Zeit 
des Chorlieds allerdings sehr gtmützt hat, elumso wie der englischen, die damals 
nach dom Ausweis vorhandner Bibliotheksverzeichnisse sehr stark nach Deutsch- 
land exportierte. Das Madrigal ist mit in die Oper übergegangen, ohne dort 
die Bedeutung zu erlangen, die ihm nach .\rteaga insgemein zugeschrieben 
wird. Es ist auch in unser begleitetes deutsches Sololiod mit übergegangen 
und hat da poetisch sehr verderblich gewirkt. Durch den Göttinger Hainbund 
und durch die französischen MusU'r, die mit Hagedorn ins Lied kamen, wurde 
08 endlich glücklich überwunden. 

Einen kleinen Spezialbeitrag zur Ge.schichle des deutschen Lieds liefert 
noch W. Tappert mit einer Abhandlung über die Kompositionen des 
Goethc’scheu Erlkönigs, die er von Corona Schröter ab bis in die siebenziger 
Jahre verfolgt. Zum Teil ist die Arbeit ein Abdruck von Aufsätzen, die <ler 
Verfa.sstsr im „Musikalischen Wochenblatt“ vor 27 Jahren verötrentlicht hat. 

Die Geschichte der Oper, die wir schon mit Broccas Genuesel: Statistik 
berührt haben, ist mit drei Arbeiten vertreten. Die erste bringt einen kurzen 
Bericht Cesare Musattis über die Drami Musicali di Goldoni. Die 
Komödien dieses Dichters waran im vorig<;n Jahrhundert als Opcridibrctti .sehr 
beliebt, Musatti nennt die hauptsächlichsten — 20 an der Zahl — die zu 
etlichen fünfzig Oi>ern benutzt worden sind und giebt vielleicht damit heutigen 
Opern konijKiiiistcn einen nützlichen Wink. Die zweite dieser Arbeiten bringt 
einen Neudruck von Gay-Pej)uschs Beggars Opera, jener berühmten dramati- 
sierten Räubergeschichte, die mit ihren Balladen und Gassenhauern das stolze 
Gebäude der italienischen Oj>er und ihre Herrschaft in Europa zuerst zum 
Wanken brachte. Auch das andre weniger wichtige Singspiel Gays: „Polly“ 


BERICHT ÜBER MUSIKAL. BÜCHER AUS D. J. 1S98. 


57 


ist mit veröffentlicht und in einer vortrefflichen Einleitung Sarrazins die Kunst- 
und Kulturgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts, eindrucksvoll beleuchtet 
worden. Die dritte hier einschlageiide Arbeit besteht aus einer Sammlung von 
Referaten, die Max Kalbeck in zwei Bänden unter dem Titel Opern-Abende 
veröffentlicht hat. Die Reihe der Komponisten, die hier vorgeführt werden, 
beginnt mit Gluck und reicht bis auf die neueste Zeit — es sind Kunst- 
betrachtungen — deren Lektüre dem Leser Belehrung und Genuss bereiten wird. 

Zur Geschichte der Instnimentalmusik hat der Holländer J. W. Enschedö 
einen Beitrag gebracht, der unter dem Titel „Marschen en Marschmuziek 
in het Nederlandsche Leger der achttiende Eeuw, den niederländischen 
Marsch des achtzehnten Jahrhunderts und die gesellschaftlichen, militärischen 
und musikalischen Einflüs.se, unter denen er sich entwickelte, nnt vielen Noten- 
beispielen anschaulich schildert. Im Vergleich zu den Preussischen Annee- 
märschcn sind die Quellen und das Wesen der Niederländischen Marschmusik 
reicher; sie scheut nicht vor ungewöhnlichen Formen, liebt das Lustige und 
Volkstümliche bis zur Ausgelassenheit. In dem Oxenstierna-Marsch wird sogar 
das Eselsgcschrei nachgeahmt. 

Eine andere Arbeit auf diesem Gebiete hat Oscar Bie in einem starken 
Band über „Das Klavier und seine Meister“ veröffentlicht, de.-isen lehr- 
reicher Inhalt die Aufgaben behandelt, die sich Weitzmann und Shcdlock 
gestellt haben. Zu .seiner Verbreitung werden auch die vielen trefflichen 
Illustrationen beitragen. 

Dem mehrfach angeführten fleissigen Mu.sikfreund D. F. Scheuerleer 
verdanken wir noch ein weiteres nützliches Buch, da.s die ältere Ge,schichte 
der Instrumente um sichere Grundlagen vermehrt. Unter dem Titel: Oude 
M uziekinstrumenten cn Freuten en Fotografiet»n etc., giebt es ein 
glossiertes Verzeichnis aller Gemälde aus den älteren Niederländi.schen Schulen, 
auf denen musikalische Instrumente verkommen. 

Den geschichtlichen Arbeiten ist auch die dritte Auflage des Sch über t’schen 
Buchs über die Orgel nahe gerückt. Diese Neuauflage, von Dr. Rud. Schwartz 
bearbeitet, ist eine Bereicherung des bekannten und bewährten Ratgebers für 
Organisten. Weil es die Geschichte des Instruments mit berührt und fördert., 
sei auch J. Snoers Lehrbuch der Harfe hier mit erwähnt. 

Der Rest von Arbeiten, der in 1898 ausserhalb des Geschicht.sgebiets ent- 
standen ist, erscheint fast bedenklich klein. Doch wird wohl ein anderes Jahr 
das Gleichmass wieder herstellen. 

Zwei dieser Arbeiten gehören zur Akustik, von deren Nutzen für die 
Musik als Kunst die ISIehrheit der Musiker noch nicht überzeugt ist Da 
indessen akusti.<che Untersuchungen den elementaren Ton- und Klangsinn, 
also die treibende Kraft und Grundbedingung aller musikalischen Arbeit und 
Begabung fördern, kann eine Teilnahme für die Leistungen auf diesem Felde 
gewiss nicht .schaden. Zur Orientierung dient die erste dieser Arbeiten Alfred 


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38 


HERMANN KUETZSCHMAR. 


Jonqui«^res Grundriss der musikalischen Akustik um so besser, als 
der Verfasser auch etwas von Musik und von ihrer Geschichte versteht Die 
zweite dieser Arbeiten ist eine Abhandlung von Carl Stumpf, dem heutigen 
Hauptvertreter der Lehre von den Tonempfindungen, über Konsonanz und 
Dissonanz. Der Verfasser ist diesem Thema schon einmal von einer sehr 
schwierigen Seite, von der griechischen Musik her, und historisch nah^etreten ; 
hier verfolgt er es physiologisch, von Ilclmholtz ausgehend, gegen die Dualisten 
gewendet und mit Ergebnissen, die ästhetisch anregen. 

In das Vorland der Tonkunst, in das Gebiet wo Musik und Sprache sich 
begegnen, führt uns ein Buch, das von Th. Siebs unter dem Titel „Deutsche 
Bühnenaussprache“ veröffentlicht worden ist. Es hat sich eine Kommission 
gebildet, die nach Art der Acadömie fmn9ai.se eine einheitliche Behandlung 
unsrer Mutterspmehe auf allen deutschen Bühnen regeln und überwachen will. 
Um die Grundlagen ihres Regiments bekannt zu geben, veröffentlicht sie luiter 
ihren Mitteilungen eme Arbeit über „Die Aussprache der deutschen Laute“ 
nach den phonetischen Gesetzen. Und diese von E. Sievers herrührende Arbeit 
ist es, auf die die Musiker aufmerksam gtimacht wenlen sollen. 

Eine Frage der Praxis behandelt Dr. Carl Fuchs in einem Buche 
„Künstler und Kritiker“, veranlasst durch die Umfrage einer Wiener 
Zeitung, „ob Kritiker Besuche von Künstlern annehmen dürfen?“ Wenn eine 
solche Frage überhaupt aufgeworfen und feierlich gestellt werden kann, so 
Ix^rechtigt dies zu dem Schlüsse, dass in dem Verhältnis zwischen Künstler 
und Kritiker Missstände herrschen, deren Beseitigung im Interesse der Kunst 
wünschenswert ist — sollen doch Künstler und Kritiker Mitarbeiter am gemein- 
samen Werk sein. Dies geht auch aus der Schrift von Dr. Fuchs hervor, die 
überall den geistvollen Musikschriftsteller verrät, der seine Ansichten aus 
eignen Mitteln bildet 


Das erste deutsclie Oratorium 


Von 


Rudolf Schwai*t/. 


Meine Studien auf dem Gebiete der Musik des alten Pommern haben 
den Beweis erbracht, dass an der Wende des 16. Jahrhunderts ein reiches 
Musikleben im alten Stettin blühte, dessen Mittelpunkt der Kantor am fürst- 
lichen Pädagogium, Philippus Dulichius, war.*) Zwar welkte mit seinem 
Tode (1631) diese Blüte rasch dahin, und es gelangte die Kunst erst durch 
.lohann Georg Ebeling, der 1668 nach Stettin berufen wurde, wieder auf 
einen gewissen Höhepunkt, aber dennoch ist gerade diese Zwischenzeit für 
die allgemeine Kunstgeschichte von hoher Bedeutung, weil fast genau in ihre 
Mitte, ins Jahr 1649, die Drucklegung des ersten, bisher bekannten deutschen 
Volloratoriums fällt Sein Schöpfer ist der Magister Andreas Fromm, der 
das besagte Kantorat nur wenige Jahre inne hatte (Anfang 1649 — 51) und 
hernach ein reich bewegtes Leben führte, (cf. Allgemeine deutsche Biographie 
Bd. VIII, S. 1.39 u. 796.) 

Die Bedenken, welche bereits von anderer Seite dagegen geltend gemacht 
worden sind, dass der Name „Oratorium“ von den Bctsälen (Oratorien) der 
Brüderschaft des heiligen Filippo Neri herzuleiten sei, werden durch die das 
Fromm’sche Werk einleitenden Worte noch mehr bekräftigt. Hier wird eine 
Parallele zwischen der Musica und der Oratoria [seil, ars] weitläufig durch- 
geführt und gezeigt, dass nicht nur fast die .sämtlichen Gesetze der einen 
Kunst, auch die der anderen sind, sondern dass auch beide Künste in ihrer 
äusseren Wirkung ziemlich übereinstimmten, und dass die Musik „nicht 
weniger Kraft, die Gemüter zu bewegen“ habe, als die Rednerkunst. Aus 
diesen Gründen, so fährt Fromm fort, „habe ich nach meiner wenigen 
Wis.sen.schaft in derselben versuchen wollen, ob man nicht auch hierin gantze 
actus könne aufstellen, wie in der Oratoria sonsten ge.schiehet“. Diese 
Stelle l^weist deutlich, dass bereits in der Mitte des 17. Jahrhunderts das 
Bewusstsein für den Zusammenhang das geistlichen Musikdramas mit den 

') Die vun mir neu herausgegebenen Tonsätze des Meisters ([.s.-ipzig, Breitkopf A Härtel) 
bestätigten bei ihrer vorjährigen Krstaiifführung durch die Berliner Königliche Hochschule 
für Musik nicht nur ihre Stichhaltigkeit für alle Zeiten, sie kennzeichneteu ihren Schöpfer 
zugleich als einen Grossnicister ileutschcr Tonkunst, de.-ssen Name ilen ersten Grössen 
seiner Zeit wir«l zugezählt werden iiiüssen. 


lUTI)OI,K sniWARTZ. 


()2 


Aufführungen der römischen Oratorianer entwcdia- völlig gcsdiwundeii, o<lcr 
wenigstens nicht ein allgemeines war. Mir war von jeher dieser angebliche 
Zusammenhang bedenklich erschienen und ich glaube, dass sich die Frage 
auf folgende Weise leichter lösen lässt. Bestand einmal die Ansicht, dass 
ilie Musik im Grunde dassellw vermöge und ausdröcken könne, wie die 
Rtxlnerkunst, so war der Begrifl' „actus musicus“ und „actus oratorius“ 
ziemlich gleichbedeutend, nur dass die Ausdrucksmittel natürlich verschiedene 
waren, und da cs wohl keinen actus musicus gab, welcher des oratorischen 
-\ktes völlig entbehrte, so konnte die generelle Bezeichnung, actus oratorius, 
denn die Re<lnerkunst galt als die vornehmere, auch auf sohihe Veranstaltungen 
hezogen werden, bei denen die Musik eigentlich die Hauptndle spielte. Diese 
Auffassung herrscht auch noch l>ei den älteren Oratorien. Was war denn 
die Predigt, welche zwischen die beiden Teile des Oratoriums eingelegt wurde, 
anders, als ein actus oratorius? Als sich dann die Kunstfonn musikalisch 
immer mehr ausweiUste, und die Predigt allmählich gänzlich wegfiel, blieb der 
Name „Oratorium“ bestehen, während die Vorstellung dieses ursprünglichen 
Zusammenhanges immer mehr verloren ging. 

Zum Vorwurf seines actus musicus dient dem Stettiner Kantor die 
Parabel vom reichen Mann und dem armen Jjoxarus, wie sie der Evangelist 
Iiuka.s im lü. Kajntel (V. 19 — 21, 24 — 25) erzählt. Alwr Fromm benutzt 
nicht bloss das reine Bibelwort, er schmückt vielmehr den Kvangclientext 
durch allerlei Zuthaten aus, in denen fast :dle Keime des s|)ät<‘ren Oratoriums 
in nuce enthalten sind. Sogar die eingefügten Choräle, die wir in der 
Sebastiani’schen Passion (1672) und den Kireheuonitorien Matthesons wieder- 
hnden, begegnen uns schon hier. Wir haben in ihnen also ein Specificum 
der norddeutschen Kirehenoratorien zu erblicken, dessen älteste.s bisher 1 h*- 
kanntes Denkmal uns hier vorliegt. 

Nach d<*r einleitenden Sinfonie (2 Geigen und Bas.s) und dem ariosen 
Gesiuige »les Prologus (Vers 19 — 21 des Evangeliums) stimmt latzarus, .-Mtsolo 
mit figurierter Violdigambenbegleitung und Gjntinuo, den Choral „Herzlich 
thut mich verlangen“ an, worauf eine kurze abermalige Sinfonie zu dem 
zweiten (,'horal „Mit Fried und Freud fahr’ ich dahin“ überleitet. Der 
„himmlische Chor“ begleitet den Heimgang des Entschlafenen mit der Motette 
von Jacobus Gallus „ecce quo mo<lo moritur justus“, die bekanntlich auch 
häufig in die Passionen eingelegt wurde. Ein Engel, Sopransolo, feiert darauf 
in einer freien Arie, wiederum mit obligater Violdigambe und Continuo, die 
Herrlichkeit des Lazarus nach dein Tode. Einen stark reali.stischcn Zug 
iMikommt der bisher streng kirchliche Charakter der Kompo.sition durch den 
folgenden Chorus profanus „Das Saufl'lied“, welches der reiche Mann und 
seine Zechgenossen anstimmen. Sehr treffend wird hierbei der reiche Mtuin 
als der Ausgelassemste von allen dadurch charakteri.sicrt, da.ss er dem Chore 
immer den Te.vt vorsingt, den die Zechbrüder dann gemeinsiun als Refrain 


1>AH KI{.STK DKfTSlIIK ORATOKIUM. 


()3 

wiederhole*!!. Mit einer „lustigen“ Sinfonie (fugato) schliesst diese merkwürdige 
Scene ab. Nachdem die Zechgenossen sicli entfenit haljen, beginnt der reiche 
^[ann, ohne da.s.s man den eigentlichen Grund dafür einsieht, über die Bitter- 
keit des Todes zu klagen. Noch unvermittelter, wie ein wirklicher deus ex 
machina erscheint dann Gott selber und heischt ihn hart an mit den Worten: 
„Gehe hin, du Verfluchtc*r in das höllische Feuer, das bereitet ist dem Teufel 
und seinen Engeln“. Die Bitten des reichen Mannes, „Gott möge mit ihm 
nicht ins Gericht gehen“, sind indessen vergeblich, der Herr besteht auf 
seinem Machtspruch und verschwindet, während jener in die Hölle gestoss(“n 
wird. Diese von Fromm frei erfundenen Sceneu bekunden den feinen Sinn 
ihres Schöpfers für das dramatisch Wirksame, denn es wird hier die einfache 
Erzählung des Evangelisten (Vers 22) in eine wirkliche dramatische Handlung 
umgesefzt. Die Vorgänge in der Hölle (Vers 2B) schildert eine reine In- 
strumentalmusik. Erst mit dem Rufe „Vater Ahraham, erbanne dich meiner“, 
der anfangs schüchtern, dann immer dringlicher aus dem .Munde des in der 
Hölle Schmachtenden ertönt, nimmt Fromm das Bibelwort wieder auf. Nach- 
<lein der ernste und gemessene Gesang Abrahams (Vers 25) verklungen i.st, 
iler dom Sünder auch keine Errettung verheisst, verflucht der reiche Mann 
ilic Stunde, in der er geboren ist. Hierauf tritt eine allgemeine Pause ein, 
das signum silentii generalis. Vermutlich wurde an dieser Stelle die 
Predigt eingeschoben. 

Der zw(*ite Teil de.s Oratoriums entbehrt der dramatischen Handlung 
und hat einen rein betrachtenden Inhalt, Er besteht aus zwei 6 stimmigen 
Chören, die von Gamben, Lauten, Posaunen, Trompeten, Pauken und der 
Orgel begleitet wiTden, und einer Soloarie für Sopran mit obligater Viol- 
digamba und Continuo. Diese drei Nummern stehen jedoch in engstem Zu- 
sammenhang untt^reiiiaiider, da sie ihren mu.sikalischen lk*darf mit Motiven 
des Chorals „Wie schön h'ueht’ uns der Morgenstern“ decken. In dem 
ersten Chore wird der Aufgesang, im zweiten der Abgesang des Chorals ver- 
arbeitet, während der Choral im zweiten Teil der Arie vollständig gebracht 
wird. Die.ser ganze Teil des Onitoriurns bildet also eine musikalische Elinheit 
und ist in seiner Anlage einem Instrumental.satze vergleichbar, de,ssen dünner 
instnimentierte Mitte von zwei wuchtigen lück.sätzcn umrahmt ist. Der zweite 
Chor, der den eigentlichen Schluss des Onitoriums bildet, erinnert übrigens 
in seiner ganzen Haltung an die alte gratiarum actio der Pa.s.sionen. 

Die musikalische Bedeutung des Werkes liegt in den Sologesängen, 
aus deren ganzem Gefüge der Hong des Komponisten zum subjektiven Pathos 
und charakteristischer Ausgestaltung des Te.xtes deutlich zu Tage tritt, 
Alterierte Intervalle, die bekannten chromatischen (^uartengänge, entlegene 
Melodiesprünge, die motivische Fortspin nung der G<-sangsmelodie auf höheren 
Tonstufen zum Ausdruck des gesteigerten Gefühl.s u. s. w. u. s. w., kurz, das 
ganze Rüstzeug der Satztechnik der italienischen Monodie wird aufgeboten. 


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64 


HfDol.K WHWARTZ. 


lun dein poetischen Text einen adäquaten iniisikalisoben Ausdruck zu ver- 
leihen. Angomerkt mag aber werden, dus.s Fromm im Gegensätze zu den 
Italienern auf jede koloristisclie Au.sschmuckung der Singstimme verzichtiit. 
Auffallend ist die obligate Gambeubegleitung bei den Arien und Chorälen. 
Hier liegen offenbar Einflüsse der Orgelinu.sik vor. Hervorzuheben sind ferner 
die häufigen Instrumentalsätzc als musikalische Ausdeutungen voran fgegangen er 
scenischer Vorgänge. Für die Komposition des Bibehvortes ist der ariose Stil 
gewählt. Verrät derselbe, namentlich durch die häufigen Cadenzen, noch eine 
starke Beeinflussung durch das Madrigal, so gewinnt doch Fromm in ihm ein 
vortreffliches Ausdrucksmittel für die Charakteristik der einzelnen Personen, 
da er je<ler einzelnen derselben durch die verschiedime Haltung ihrer Gesangs- 
weisen ein bestimmU^s musikalisches Gepräge giebf, so dass sich die einzelnen 
Charaktere auch musikalisch deutlich von einander ablieben. 

Emen geringeren musikalischen Wert als die Sologesänge haben die 
im einfachsten Kontrapunkt gesetzten Cliörc, die sich, mit Ausnahme des 
„Sauffliedes“ an der dramatischen Handlung nicht beUdligen; aber doch ihrer 
eigentlichen Aufgabe, die Klangwirkung zu beleben und den Gefühlsnusdruck 
zu steigern, vollauf gerecht werden. 

Über die Art, wie das Werk aufzuführen sei, giebt Fromm selber aus- 
führliche Anweisungen, aus denen der Zusammenhang .^incs Oratoriums mit 
den mittelalterlichen Volksschnuspielen und ihrer geteilten Bühne ersichtlich 
wird. Da eine zweiteilige Bühne in der Kirche nicht wohl aufgeschlagen 
werden konnte, so verlangt Fromm, dass der chorus profanus unten in 
der Kirche, der chorus sacer dagegen auf einer höheren Empore stehen 
solle. Ebenso solle auch Lazanis, „bevor er in den Himmel kommt“, im 
untern Raum der Kirche singen: „dieweil die Helle unten sey“. Der Prologus 
solle „an einem Orte von der Orgel weg allein gestellet werden“, damit er 
von allen gehört werden könnte. Seine Vorschrift endlich, dass der Chor 
nicht Stimmweise gimppiert, „sondern an vielen Orten in den Kirchen InTumb 
gesetzet werden solle“, weil auf diese Weise die Vokalisten viel besser zu 
verstehen seien, erinnert an einen ähnlichen diesbezüglichen Vorschlag, der 
vor einigen Jahren durch die Zeitungen ging. 

Die Frage, welche Vorlagen Fromm bei cler Komjwsition .seines Onitoriums 
benutzte, zieht eine Reihe anderer Fragen nach sich, die hier nur angeregt, 
nicht aber gelöst werden sollen. Ich gedenke an einer anderen Stolle noch 
einmal ausführlicher darauf zurückzukommeu. Möchte man auf der einen Seite an 
einen Einfluss Carissimis auf Fromm glauben, so erheben sich auf der anderen 
Seite sofort schwerwiegende Bedenken gegen eine solche Auffa.ssung. I.iassen 
sich schon für die vielen .selbstämligen Instnimentalsätze, durch die Fromm 
die scenischen Vorgänge musikalisch vertieft, keine Seitenstücke bei Carissimi 
aufzeigen — man könnte bierbei viel eher an die venetianischc Oper denken 
— so .«teilt die bevorzugte Stellung, welche der Chonil in dom Werke des 


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DAS ERSTE DEVTSCHE ORATORH'M. 


(55 

pommerschen Kantors einnimmt, im schroffsten Gegensatz zu den Kunst- 
schöpfungen des italienischen Meisters. Die Thatsache steht ja allerdings 
unbestritten fest, dass Fromm die Satztechnik der italienischen Monodie vom 
Grunde aus kannte. Woher stammte aber diese Bekanntschaft? Hatte er die 
neue Kunstrichtung in Italien aus (ägener Anschauung kennen gelernt, oder 
waren es sekundäre (Quellen, aus denen er schöpfte? Da.ss sein actus musicus 
nicht etwa den „liulim neuer Erfindung“ für sich in Anspruch nehmen solle, 
(lag<‘gen wahrt der Komponist sich aus<lrücklich. Njich welchen Mustern 
arbeitete er also? Schütz und Hammersirhmidt kommen hierbei nicht in 
Betracht; wohl abiT könnte Stadens „Seelewig“ (l(i44) die Vorlage abgegeben 
haben. Auf jeden Fall bedeutet aber das Werk des Stettiner Kantors, so wie 
es einmal ist, einen Markstein in der Geschichte des deutschen Oratoriums. 


.lulirliiich Is'iM. 


Zur Geschichte des Taktschla 


^^ün 


Emil Vogel. 


.S(!lioii hi* *i (Ion Miisikanffüljniiigon der ältesten Kulturvölker finden wir 
den fiebraneli des 'raktseldagcns als Mittel zur Krreidiung eines geordneten 
Znsainniengeliens einer grösseren Anzahl Ansfülmnnler, Po verscliii’denarlig 
die Ijoilung ini Allertuine ausgeäht wunh;, so war sie doch fast inmier laut 
hörbar. Der Anführer befand sich gewöhnlich in der Mitte der Musiker, auf 
einer erhöhten Stelle, und ordnete den Vortrag teils durch Glocken, durch 
kräftiges Zusaniinenschlagen grosser Museludn, starker Tierknochen, od<;r anderer 
Schall Werkzeuge, (aler auch durch Iländeklatsehen. Bei den alten Griechen 
markierte der Dirigent (Korvjthaios) den betonten Taktteil, namentlich bei 
Instrumentalmusik, durch starkes Niedertreten des Fusscs; wälmnid bei den alten 
Römern dsus Taktgeben durch mehrere, mit eisernen Schuhsohlen versehene 
Personen verriehlet wurde ') (pedicularii, pedarii). Wie lange dieses Verfahren, 
das ein künstlerisches Zusammenwirken ganz unmöglich machte, beibehalten 
worden, ist nicht nachzuweisen. »Seine Unzulänglichkeit, besonders bei kompli- 
zierteren Tonstücken, führte zu einem neuen Mittel, die Musik durch Winke, 
Gesten und Handbewegungen zu leiten. Die.«(', die Melodie der »Singweise 
gleichsam malende Zeichensprache (( ’heironomie) war bereits iti der zu Endo 
gehenden Periode des Altertums, namentlich im Orient, die am meisten atige- 
wandte Dircktioits weise. Da dieselbe auch bei den Ritualgesängen der alten 
christlichen Kirche Eingang und Nachahmung gefunden, so verbreitete .sie sich 
im Mittelalter über ganz Europa.®) 

Diiss diesü Zeichensprache, um eindringlicher zu wirken, öfters durch ein 
leicht hörbares Aufschlagen auf das Pult mittelst der rechten Hand, 
einer Papierrolle, oder einem Stübchen unterstützt worden, ist vermutlich 
schon im 10. Jahrhundert, in der Zeit des Hucbald’schen Organons, üblich 
gewe.sen, also ca. zwei Jahrhunderte vor dem Auftreten d(^s zweistimmigen 
Discantus (DeVhant). Die früheste Bestätigung dafür (die übrigens in ihrem 
weiteren Wortlaute den Beweis liefert, dass das „Organon“ noch im IJ. Jahr- 

*) Verfil. Forkel, „Geschichte der Musik“, I. S. 3S1 tl'. 

•) .\usfiilirlichero8 siche Fleischer, „Ncuiuenstiulicn“, I.S. .33fl'., tiesgl. in den „Notizen 
über d:»s Pirigieren iniltchdtcrlichcr (Jcsangschörc“ vom l’aler .\iiilir. Kicnle. („Vierleljahrs- 
whrift für Musikwisscnscliafl“ ISÖ.Ö, S. 158 ti’.) 


70 


EMIL VOGEL. 


hundert gesungen wurde) finden wir in einem von füliius Snlomon, einem Geist- 
lifhen in St. Asticr (Diözese Perigueux in Südfrankreich) verfassten Traktat 
„Scientia artis musicae seu doctrinae“ (gedruckt bei Gerbert, III, S. 16 — 64). 
In dieser, 1274 dem Papste Gregor X. überreichten Schrift lieis-st e.s (1. c. pag. 
24): „mit der rechten Hand werden die Absätze (pausas) juigegel)en (durch 
Aufschlagen auf da.s Xutenhuch), mit dem Finger oder d(un Stübchen auf 
* die (zu singenden) Noten gezeigt und da.s l'mwcnden tler Blätter be.scrgt.“i) 
Die im 13. und 14. Jahrhundert sich allmählich vollziehende Entwicklung der 
kunstreichen mehrstimmigen Musik war natürlich an die notwendige Voraus- 
setzung geknüpft, den Notenwerten eine genau bestimmte Mensur und einen 
sicheren Massstab der Grundbewegung zu geben. Für diesen „integer valor 
notarum“ der Mensuralmusik bestimmt4' man die Zeit, die man bei mäs.siger 
Bewegung zum Senken und Aufheben der Hand nötig hat, oder, wie der 
Theoretiker Gafurius®) schreibt, so lange ein Atem eines ruhig Atmenden dauert. 
Da der Dirigent beim Niederschlag das Pult oder Notenbuch berührte, nannte 
man einen solchen Abschnitt einen Taktus (Berührung). (In älterer Zeit bc<leuteto 
die Brevis = zwei ganze Noten einen Taktus.) Das hörbare Taktgeben 
mittelst einer Papierrolle hat sich bei der italienischen geistlichen Vokalmusik, 
die gewöhnlich von einem (lior von 16 — 24 (höchstens 32) Sängern ausgeführt 
worden, seit den ersten Zeiten der Mehrstimmigkeit bis in unsere Tag<! crhaltx-n, 
wie z. B. noch jetzt zu Rom in St. Peter oder in der Capella Sixtina. In 
Deutschland und England bediente man sich desselben Mittels, doch weniger 
aufdringlich und nur bei kleineren Kirchenmusiken, bis in die 20er Jahre 
dieses Jahrhunderts, wie z. B. noch 1827 in der St. Pauls-Kathedrale in London. 

An dieser Stelle verdient der Unterschied in der Leitung geistlicher und 
weltlicher Musik erwähnt zu werden: ln den im alten Kirchen- sogenannten 
Pale.stiinastil ge.schriebcncn Werken taktierte man nur nach dem Gesetze 
der Textbetonung. Eine scharfe, rhythmi.<che Accentuierung, wie sie 1 k 4 der 
Instrumentalmusik notwendig, war den altem Mensuralisten fremd; denn sie 
nahmen, wie aus jeder Seite alter Kirchenmusik zu entnelmien, für die durch 
den Text bedingten betonten Silben jeden Taklteil in Ansj)ruch. Es konnte 
also figurierte Musik nur in freier Deklamation ausgeführt werden, weil un- 
möglich je<le betonte Sill>e äusserlich durch Niederschlag zu bezeichnen war, 
da oft die einzelnen Stimmen so gesetzt waren, da.<s z. B. im Sopnin die betonte 
'l’extsilbe auf den (mo<lern gcsj)rochcn) ersten guten Taktteil fiel, während die 
nachfolgende Stimme dieselbe betonte Silbe im leichten TaktUdle zu singen 
hatte. Mit voller Absicht setzten daher die Alten keine Taktstriche; denn sie 
waren nicht nur überllüssig, sondern geradezu verwirrend und zu falschen 
Betonungen verleitend. 

') . . . rum ilcilra fartmiit jiauta*, oxlcudimu» jiuiicfos cum diijUo A- slUo A aliijuotieni< 
rotiimus librtim . . . 

*) Oiifiirius, „Practica iiius.“ III, 4. 


ZUK GE8C1IICHTK DES TAKTSCHLAOENS, 


71 


I)io uns üherlieferlen Mitteilungen über die im 16. und 17. Jahrliundert 
am meisten übliche Musikdiroktion versichern uns, da.ss dafür fast überall, 
namondieh in der Kirchenmusik, die alt bewährte Papierrolle beibehalten und 
nur ausnahmsweise, bei einem grösseren Aufgebot von Musikern, durch einen 
Stab ersetzt worden ist. Von dem (Jebrauch des letzteren sind uns zwei 
gutl>eglaubigte Nachrichten überkommon: zunächst ein vom 21. Februsu' 1564 
datierter Brief des Lamlgrafen Phili])p von Hessen an den Kurfürsten August 
von Sachsen.*) Ki-slerer berichtet über ein Konzert, das gelegentlich eines 
Banketts beim Kardinal-Grafen zur lleltlenstein von 50 Vokalisten und SO 
Inslrumentalisten veranstaltet worden. „Man hat“, so versichert der Landgraf, 
„dergleichen wol zusammenge.stimmbt nie gehört und sich mcnniglich verwun- 
dert, soviel stimmen vnd inusici von einem, so ein gülden Stecken in der 
Handt gehabt, dermassen regiert sollten werden, dass gar keine Dissonanz 
eingefallen.“ Der zweite Bericht über eine ebenfalls in Rom veranstaltete 
Massenaufführung liegt uns in einem Schreiben des Violinisten Maugars, eines 
Mitglieds disr Kapelle de.s Kardinals Richelieu, vor.-) Nach einer allgemeinen 
Schilderung «1er italienischen Musikzustände, denm Vorzüge vor den heitnat- 
lichen der Verfasser willig anerkennt, giebt er nachfolgende Beschreibung einer 
unlängst am St Donnmico-Tage (4. August) in der Kirche „S. Maria sopra 
Minerva“ gehörten gros.sen Musikaufführung: „Vor den beiden Hauptorgeln der 
Kirche, zu l)ciden Seiten des Altars, befanden sich zwei und ausserdem im 
Schifrsraume noch acht weitere Chöre (je vier auf beiden Seiten). .Jeder einzelne 
«lieser acht (Hiöre war, wie üblich, mit einem Portativ (einer tragbaren Oigel) 
versehen und auf einem gleichweit von einamler entfernten, ca. 9 Fuss hohen 
Gerüst aufgcstellt, das so angebracht war, dass sämtliche Musiker sich gegen- 
seitig ansehen konnten. Der Kapellmeister schlug vom ersten Chore aus den 
Haupttakl, der allen andern Chören durch ihre Unteranführer so blitzschnell 
übermittelt wurde, dass die ganze Musik nicht nur nicht .schleppte, sondern .so 
gut zu.sammcnklang, als wenn sie nach einem Zeitma.s.se geleitet wäre“. 

^^ln kleineren Chören vorgotrageno a capella-Musik, ebenso auch die dur<-h 
Instrumentalisten ver.stärkten gnösseren Kirchen-Konzerte, wurden in Italien, 
auch iin 18. -Jahrhundert, mit einer Papierrolle hörbar geleitet.^) Dasselbe 
Attribut war auch, wie bereits angegel)en, in Deutschland in Gebrauch, 
wurde aber mit äussersU;r Zurückhaltung angewendet, die sorgsjun jede Auf- 

') Kntliallcu iiii Kgl. Särhs. .Staalsarcliiv; iiiilgeteill ilurdi Otto Kiulc in «len „Monat»- 
lieftcn für Musikgescliichte“, 1872, S. l-l 11’. 

IIemu»gi'g«:lien von Kr. Thoinan, Paris 18ö5. 

“) Als llcweis möge eine Stelle aus tioctho.s iuilionischi'ii Itcisebriijfeii erwähnt werilen. 
Aus «lern vom 3. Okt. 1780 heiTiihrentlen Schreiben aus Venedig erfahren wir, da.ss der 
Dichter eii«cr Oratorium-Aufführung in der Kirche dei Mcndicsniti beiw«>hntc und darülHT 
sich folgendermasscn äusserte: wär«‘ ein treftlicher (ienuss gtavesim, wenn nicht «ler 

vermah-deilc Ka|K:llmci8ler «len Takt mit einer Holle Noten wider «las < Jitter un«l so un- 
verschämt gi-klajipt hätte, iUs habe er mit iH-huljungea zu thun, die er elK-n unterrichtete.“ 


72 


EMIL VOOEL. 


ilr’mglirlikeit als störonil und nblenkend vernii(*<l. Der „Critischo Musicus“ 
von Joh. Adolpli Soheibe (llaniburg 1710) nicinl sogar, es sei genug, wenn der 
Direktor „die Mensur iin Anfänge der Sätze ein oder zweimal stark ansehlägt 
und dann mit der Hand, bis zum Schlüsse, durch eine massige Hewegung 
Inanerkct . . . überhaupt aber muss er l)ci der Aufführung selbst das Takt- 
schlagcn, so viel wie möglich, zu vermeiden suchen“. Missbräuche, wie lautes 
Auftreten mit dem Fusse, übermässiges Lufifeehten, Kopf- und Körjx'rver- 
renkungen, scheinen sieh übrigens schon im 17. Jahrhunderl in so l>eträchllidier 
Menge breit gemacht zu hal)en, dass dagegen .«cliarfe Abweisungen erlioben 
wurden. So z. B. in dem „Satyrischen Komponisten“ von l’rintz (Leipzig 
1096), in Beerens „musikalischen Discursen“ (Nürnberg 1719) in der Mattlieson’- 
schen „Exemplarischen Organistenprobe“ (Hamburg 1719 und 1731) u. s. w. 

Als eine wichtige Neuerung gegen die Jahrhunderte hindurch erj)roI)(e 
Leitung von Kirchenmusik entstand, fast gleichzeitig mit «ler „Erfindung“ der 
Ojx^r (um 1598), die Direktion vom Clavicembalo aus. Schon Monteverdi 
nennt bei der Aufzählung der Orchesterbesetzung seines IGOt* gedruckten „Orfeo“ 
an erster Stelle, also gleichsam als hervorragendsten Vertret«*r, jenes 'l'asten- 
inslrumcnt. Dasselbe blieb für die ganze Folgezeit der italienischen 0|H‘r 
der Mittelpunkt, von dem das Oelingen der Aufführung abhing. Der Kapell- 
meister spielte auf dem Cembalo den Basso continuo nebst dazu gehöriger 
Harmonie, begleitete die Rwitative und gab dem Orchester und den auf 
der Bühne wirkenden Sängern die nötigen Einsätze durch Gebärden, oder 
duR-h Winke mit der Hand. Dieser Brauch zur Darstellung des drainma per 
niusica ist nicht allein in Italien gepflegt worden, sondern überall dort, wo 
die italienische Oper sich festge.setzt hatte — al.«o vornehmlich an den meisten 
deutschen Fürstenhöfen und zwar schon in der zweiten Hälfte des 17. bis 
etwa in die zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts. Auch die Aufführungen 
der ersten Hamburger Opern (1678 — 1751) wunhm vom Cembalo aus geleit<*t. 

Ganz verschieden von der oben genannten Direktionsweiso wurtle die der 
Theatermusik in Frankreich ausgeübt. Hier wurIc zunäch.«t der Taktstab, 
später der Violinbogen das leitende Ehancnt, während dafür das Cembalo nur 
von den jeweilig anwesenden italienischen Gesellschaften benutzt wurde. Schon 
in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde der Stab durch w(;g bei den von 
Lully dirigierten Nationalopcrn verwendet. Die.-ier bediente sich dabei eines etwa 
ein Meter grossen Stockes, mit dem er stark auf den Fussbodon stiess. Seine 
heftige, allzu temperamentvolle Ijcitung führte sogar .seinen 'Jod herbei: während 
der Auffülining eines „'l'e Deiim“ zur Feier iler Gene.sung Ludwig XI V^ von 
einer Krankheit, hatte er in seinem Eifer mit voller Wucht seinen Fuss getroflen 
und durch sorglose Behandlung die Wunde derartig verschlimmert, dass er 
damn starb (1687). — ln der Zeit um 1720, in der inzwischen die Entwicklung 
der Orchestermu.sik zu einer stetig steigcrmlen Aus<lrucksfähigkeit gelangt war, 
wurde die Führung «les Orchesters, auch bei Oi)orn, dem Primgeiger (Konzert- 


ZUU (tKK'niCUTK l)^:8 TAKTsail-A(iKN.<5. 


7a 


mcister) iihcrtragen. Dicf^or spicllo aus seiner Sliniine mul gab, wenn 
Temj)os(;li\vankuiigeii oiiilralim, den Takt mit dein Violinbogen an. Das laute 
Anfseblagen dessellKMi auf da.s Pult oder den Soufileurka-slcn (wie naincntlieli 
Habeneck zu fhun pflegte) blieb im ganzen 18. bis etwa in die Milte des 
18. Jabriiniulerl.s das einzige Direktionsmitlel, .«owobl in der grossen Oper, als 
in der „Ojn'ra comique“. Soviel Stimmen sieb aueb gegen das störende (}eräuseb 
«•rbolHm, wurde es trotzdem iuäbebalten. Baron von Grimm, der vertniute 
Freund dos Encyklopädi.sten Diderot, bezeiebnet in seinem 1752 anonym er- 
sebienenen Sebrifteben „le petit propbete de Böbmiseb Broda“ {eap. IV) den 
'raktsebläger der Pariser Oper als einen Ilolzbauer (boueberon), äbnlicb aueb 
Rousseau in .«einem Musiklexikon {17(57) unter dem Artikel „Battre la Meenre“. 
„Die ()[ier in Paris“, so luassl es dort, „sei die einzige in F.uropa, in der man 
den 'I'akt .«eblägt, obne ibin zu folgen, ^väbrend man ibm anderwärts obne 
.Vnf.seblagen geborebt.“ Bei dieser (Jelegenbeit verbreitet si<-b Rousseau aueb 
über eine inteix^ssante Finzelbeit im üntersebied von französiseber und ilalieniseber 
'l'aktier weise: „M'äbrend die letztere in einem vierzeiligen 'l’akle die beiden 
ersten Zeiten betont und die beiden aiulereii unbetont bisst, bei einem drei- 
zeitigen 'l'akle ebenfalls die beiden er.«t«-n Zeiten betont und nur die dritte 
niebt betont, seblügt die französisclu' nur die »•rsle Zeit und markirt die 
amleren dureb versebiedene Ilandbewegungon nach reebts und links, die obne 
jede Priieision ausgefübri werden utui sogar das scbnellere oder langsamere 
'reni|H) ganz dem Belieben des Hängers überlassen.“ Fine äbnlicbe Klage 
über ilas laute 'raktscblagen erbebt 17b7 Gretry in seinen Memoiren.') Fr 
gielit zwar den Rat, da« ülierflüs.«ige Tlervortreten in «ler Feilung zu vermeiden, 
gesteht ab<;r <bM-b, das.« z. B. bei gro.«sen Cböreii, bei «lenen zuglenb getanzt 
mul gesungen uml der Vorderraum der Bübne dureb eine Menge Tanzender 
eingenommen winl, ein starkes Auf«dilag«m auf das Pult niebt zu entbebren 
ist, um aueb denjenigen Hängern, denen «lie Bewegungen des Ka|M>llmei.«ter.s 
dureb <li«« Menge «le.s auf der Bübne befiiullicben l’or.sonals v«-r«l<‘ekt siml, 
«lie .M«*nsnr anzugeben. Fs sei «li«!s lei«ler für «len Zuhörer sehr stören«! , «la 
«lieser da«lnreb sobu-t aus d«*r Illusion gerissen wer<le. Die Zähigkeit, mit «1er 
man an «l«an einmal eingebürgtn ten lauten Dirigieren mit dem Violinliogni fi'.st- 
bielt, veranlasst«* auch noeb B<*rlioz (in «lessen Svirieadel'Oirlirslrc. Paris 185D) 
zu «•inem derb-sat iriseben Pr«itest«*. ICrsI vor etwa -K) Jabn*n fand «l<*r 'I'akt- 
slab wieder F^intritl in «lie Pariser Oper. 

Das in Fngland übliebe Verfahren, kleinere Ge,«aiigseböre zu leiten, 
war, wie ieb ber«*ils angab, mit «lern auf «lem Kontinent allgemein gebräueb- 
lielnm volbstämlig üb«*rcinstimmend: Di«; Papierrolle biblet«; aueb hier, bis in 
«lie dr«*issig«*r Jahre des IK. Jabrbuiulerts, «las alleinige Mittel, eine ri«-btige 
und gut gelungen«! M'irkung zu «*rzielen. (tr«")ss«*re (Jiorauffübrungen mit 

*) „M<?nioircs <iii Kss.'iis »iir la Mnsiiiue.“ Vol. III, •ll*!. fii halteur de mefiii-c ent 
orilinairrmcnt le dc~<lrurleur de loulc iltuHion. 


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74 


EMIL VOGEL. 


( )rcl»Cf!t<?r aber erliiclU>n ihrt! Vortragsnn Weisungen vom Ende «les 1 7. Jahr- 
Ininderts ab Icdiglicli vom Cembalo oder von der Orgel aus. So leitete z. B. 
Händel seine Ojwrn von einem Cembalo, seine Oratorien von einer Orgel. 
Aueh noch die 1784 in der Wcsimflnstcr-Abtei veranstaltete Händel-Gedaebtnis- 
feier, an der 525 Musiker mitwirkten, wurde in der Joah Bates übertragenen 
Ilauptführung allein von der Orgel aus bewältigt; in gleicher Weise «lie 
Musikfeste zu Birmingham und zwar zuletzt noch im Jahre 1821). — Die in 
Frankreich etwa seit <lem ersten Drittel des 18. Jahrhunderts in Anwendung 
gekommene leitende Thütigkeit des Konzertmeisters fand (ebenso wie in 
Deutschland) auch in England Nachahmung, hier jedo<'h nur bei absoluter 
Instrumentalmusik (Symphonien, Ouvertüren u. s. w.) und unter Beihülfe eines 
in der Mitte des Ondieslers am Flügel sitzenden zweiten Dirigenten. Der 
erstere, der „lA,*nder“ genannt, war, wie schon seine Titulatur angiebt, der 
eigentliche Direktor, wälmaid der andere, <ler „Conductor“ in der ihm vor- 
liegenden Partitur nachlas und auf dem Flügel begleitete, sich im übrigen 
aber um tlas Orchester nur insofern bekümmerte, als zum Zusammeidialten 
de.s Ganzen nötig war.') Bei aller Vorzüglichkeit der einzelnen Orchester- 
mitgliiHler konnte bei solcher Din*ktions weise, ein präei.s ausgeführb's Phisemble 
nur schwer erreichbar .sein, schon well der „Leader“ aus .«einer Stimme spielte 
und daher die ICinsätze den übrigen Musikern nur nach dem Gedä«‘htiiis 
liezeichnete. Haydn, der sonst fast durchweg mit seinem Violinbogen dirigierte, 
folgte bei der Aufführung seiner in den Räumen von Hannover iSijuare 
gespielten Symphonien d<T englischen Sitte uml leitete als „Conductor“ vom 
Flügel aus. In dieser Weise wurden noch die Konzerte der „l’hilarmonic 
Society“ von 1818 — bis zur SaLsoii 1882/33 geleitet; nur Spohr-) (1820) und 
Mündel.«.sohn") (1820) bedienten sieh ihres Takt.stockes. Zu diesen Ausnahme- 
fällen ist noch Carl Maria v. WeluTS Konzi'rt (( ’ovent Ganhai -Theater, 
März 1826) zu rechmai, in d<‘in dieser nach deutscher .\rt, al.«o ni(dit als 
„Conductor“, den Takt gab — freilich nicht mit seinem .«eil Jahren gebrauchten 
Taktslocke, sondern mit einer Papierrolle.') Die endliche allgemeine Päii- 
führung des Dirigenf<-nstabo.s ge.«chah erst in den dreissiger Jahnai des 
10. Jahrlmmlerts, zunächst durch George Smart, Bi.«hop u. n. 

Bezüglich der in Deutschland üblichen Orcheslerleitung im 18. Jahr- 
hundert war man bi.sher der Meinung, dass die I'ührung des Ganzen vom 

*) Vorj;l. ,,.\U8 Mom-lifles’ I.elien“, S. 74: M'n« liriiol <lr.un ilng „Vomhiclor Mr. 
('Uiiiftiit“ f ICr filzt da und Idliltert die 1‘arlilur um, nher ohne »einen Jfarfchatt.d«h, den 
Taktierflock, kann er iloch feine mufikalifche. Armee nicht anjühren. Ihtf ihut aUo nur 
der Vonjeiger und der Conductor iA und bleibt eine yull. 

’) „Selt>siljiogra|iliic“, II, 80 fl’. SjHilirs .Xiiguls? (S. 87): man mb bei Sijmphonicn und 
Ourcrhircn ron da an (Inä seiner Leitung 1820) Siemand mehr am Piano fitzen i.st, wie 
oben naeligewicR'U, nielil zutrefleml. 

*) Siehe I.ainpndius, „l•'el. Meinb-lssolin“, S. 72. 

*) XVcIh-t, .M. M. V.; „t.arl .M. v. Weber“, II. Bil., 8. 06ti. 


ZUR GESCHICHTE Dt» TAKTSCHLAGENS. 


75 


Prinigeigcr nusgiiig und dass daher ein besonderer Kapellmeister nicht fungierte. 
Wenn man aber den iin Waltherschon „I^xicon“ (Leipzig 17.S2) enthaltenen 
Titelkupfer von Job. Christoph Dehne als Beweisstück trauen darf, so wird 
jene Annahme, wenigstens für di<; erste Hälfte <les 18. Jahrhunderts, fallen 
müssen. Erwägt man übrigens, diuss ein den damaligen Orehesterverhältnissen 
widcrspnichendes Phantasiebild als Btälage zu einem so grundlegenden und 
so bedeutenden Werke nicht vorausgesetzt werden darf, so wird man dem 
Kupferstiche eine gewisse Beweiskraft nicht versagen. Das Blatt veranschaulicht 
uns einen Teil eines in vollster Thätigkeit befindlichen Orchesters: im Vorder- 
gründe re<‘hts erblickt man eine Orgel, auf der ein Generalbassist seines Amtes 
waltet. Links davon, dicht bei dem letzteren steht der dirigierende KujKdl- 
meister, der mit ausgebreiteten .\rmcn in beiden Händen je eine Papier- 
rolle umfasst hält. Dahinter ein Bassist und ein Geiger, offenbar der 
Konzertmeister, der die Tempoangaben des KajMjllmeisters den Instnimentalisten 
übermittelt. Von diesen sieht man nur drei weitere Geiger, einen Obwbläser 
und sichen Trompeter und Posaunisten. Von sonstigen Einzelheiten abge.«ehen, 
be.-^tätigt uns also der Stich, dass in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts 
die alleinige Herrschaft des Violinbogens noch nicht durehgeführt worden ist. 
Dies ge.schah erst, soweit nachweisbar, in der zweiten Hälfte. Welcher Anteil 
an dies<?r Umwälzung der Fortentwicklung der Instrumentalmu.sik zukonmit, 
mag hier ununtersueht bleiben, gewiss ist aber, dass auch das Beispiel, das 
die Pariser Oper hot, ebenfalls dazu beigetragen — zumal in einer Zeit, in 
der die Geschmack.srichtmig der Franzosen als die massgebenste anerkannt und 
nachgeahmt wtmle.') Bald üh(>rnahm hei allen Instrumentalkonzerti'ii (Hympho- 
nien, (^uverturen) der erste Geiger die leitende Rolle. Er gab, wenn nötig, aus <lcr 
ihm vorliegemlcn Violinstimme mit tlem Bogen das Tempo an oder spielte, wenn er 
das Taktsehlagen unterlassen konnte, selbst mit. Bei grös5.sercn Musikauffülmmgen, 
in «lenen ausser Orchester auch Chöre mitwirkten, trat ein zweit«“r Dirigent hinzu, 
der am hdiigel di«; Ordnung der Bingstimmen überwachte und bei K<-ciUitiven «lie 
Begleitung ausführle. Nur bei Massenkonzerten wurd«“ die Leitung von drei 
Direktoren vollzogen. Dem Dritten, der mit einer Papierrolle oder mit der 
Hand gleichsam das Oberkommando ausübte (oder, whi cs auch hiess, „die 
Battuta gab“), fiel die .\ufgabc zu, «lafür zu sorgen, dass der Konzeitmeister 
und l'lügelspieler, d(;r gewöhnlich d«*n 'fifel KapcUmcistcr führte, in Cberein- 
stimiming blieben. In dieser Weise wunlen z. B. die im Burglheater veran- 
stalteten Oratorienauffühnmgen der 1771 gegründeten „Wiener Tonkünstler- 
Bocietät“ «lirigiert.-) Wo aber die Olrerleitung fehlte, war ein wirkliches 
einheitliches Zusammengehen der Vortragenden schwer zu erreichen. Obgleich 
auf gewis.se Übclstände, die hei einer zweifachen Direktion nicht zu vermeiden 

') J)ersellien Ansielit ist aiu-li J. v. Seyfrif»! gewess-u. Vcrgl. dessen Aufsiilz in der 
Mainzer „t'aeeilia“, 13. Hd., S. 2.33. 

*) Siehe Hanslick, „Geschichte des Konzert Wesens in Wien“, S. 03. 


76 


Esni. VOOEE. 


waren, mehrfach <lurcli Wort «ml Schrift hingewiest^n wurde, wie von Korke), 
Gottfried Welwr u. «., so verging doch noch lange Zei(^ ehe eine «tdHiscliränkle 
Alleinherrschaft wieder in Aufnahme kam. Nach ForkeP) sollte die.se nur vom 
Flügelspiclcr ausgeübt wenlcn, wahrend von anderer Seite-) das Übergewicht 
des Konz-ertmeisters verlangt wimle. Zu den eifrigsten Verf(* *«rhtcrn de.s unaus- 
gesetzten (niemals hörbaren) Dirigierens mit einem Takt.stock, gehörte 
Gottfried Weber, ln seinem 1807 in der „Allgem. Mu.sikal. Zeitung“ (IX, 
805 tr.) veröH'entlichten Aufsatze tritt er begei.stert und energisch dafür ein. 
Soweit meine Untensuehungen ergeben, ist die früheste in Deutschland 
erfolgte Kinführung des modernen Taktstockes in das Jahr 1801 
zu -setzen. Sie ging vom Iiofoj)ernliause in Darmstadt aus und darf sich 
rühmen, von der Hand eines deut.«<’hen Fürsten ihre erste Anwendung erfahren 
zu haben; Landgraf Ludewig zu Hessen, seit I80t> ( iro.-^sherzog, ein iM-geie-tcrter 
Kunstmücen uml selb.xt vortrefflicher Musiker, namentlich als Violinist, pflegte 
an den Frohen .seiner Hofkapelle teilzunehmen und bei der ersten Violine 
milzuspielen. Vom Jahre 1801 an bediente er sieb, an einem mit der Partitur 
verscdienen Notenpulte vor dem Orchester stehend, als T/cilungsmittel iles 
'raktst<H;ke.s.3) Der Gebrauch desselben wird walir.scheiidich bi.s in tlie ersten 
Monate des genannten Jahres zurückgehen; denn schon bei den Proben zu 
<ler am (’harfreitag 1801 in der Darmstädter Stadtkirche veranstalteten Auf- 
führung von Grauns „Der T<m 1 Jesu“ leitete der Landgraf mit einem 'l'akt- 
stabe von der Kanzel aus. Die Kinführung des 'rakt<to<‘kes in Wien*) 
lässt sich erst 1812 bei d<>r von Mosel ausgeübten D*itung des Winler’.scdien 
,. Timotheus“ bestimmt naehweisen ; die in Dresden ‘') ge.schah 1817 durch 
Carl Maria v. Weber und endlich die für die Gewaiulhauskonzerte zu Leipzig**) 
er.st 1 83.Ö durch ISIendelssohn. 

') „tü'n.iuen* Heslinnnimg einiger imisikal. Hegriire“ („T)ircktiim einer Mn.sik“), 
fiöltingen 1780. Naeligeiiruckt 1783 in t'raiuei’s „.Magazin der Musik" I, 1030. 

*1 So 7,. 15. in dem von .loh. Kerd. v. Scliönfeld ♦■dicrleu „.lalirhiieh der Tonkunst 
Von Wien und Prag“, Prag 179(i. 

*) Vergl. Thomas, „Die tlrossherzogl. Ilofkapelle unter l.udewig 1.“ 2. .Vud. S. 3ö II’. 
im Jahre iSdl rerletjU Jer Lawlgraf </ic /Votun «ml KoiizertrorMcIluiiijcn tiwt Jem Kaixer- 
xanl im Srhloxx in iln$ alle llojopcrnhaux. Ktm ?in» nn irirklc Je.r hamitjraJ nicht mehr 
bei (Ur crxten Violine mit, »imdern Stand an einem Notenpulte, auf welchem die Partitur 
laij, ror dem Orchester und halte einen I liriijierslali In der Hand , womit er zu Zeiten das 
Tempo nach seiner Jnlention aiujab, oder auch aUJopJte und Korrekturen machte. 

*) \'«;rgl. Hansliek, I. e. .S. 114. 

'■) Siehe Weber, I. e. II, S. ü5ö. 

**4 Siehe Dörflel, „Geschichte der ( »owandliauskonzortc“, S. 84. 


VERZEICIINIS 

der 

in nllen Kultiirliliidera im Jahre 1898 erschienenen 

Bftclier und Schriften ftber Musik.*) 

Mit Kitischluss di*r Ncmiuflagon und Ubnisetzungen. 

\’on 

Emil Vogel. 

/)/c mil einem • rcr»rhrncn Werke wurden von der Mti><ikhibl{olhek Peiers enrorben. 


Lexika und 

(Hniii'Knult-Üucmidrny, L. A.) Ciitalogue 
ile» ueiivrcH de L. A. Boiirgault-Ducoudray. 
I’aris, lyiKigr. Clianierot. — 8®, 7 S. 

( Breil köpf & IlÄrtcl.*) K«nzert-1 laudlaieli. 
V: Militär- (Harmonie-) Musik deutM-lien 
11 . ausliiiidi!j<-lii'ii Verlai^es. [.ei|Mtig, Hreit- 
kopt A Härtel. — 8®, 120 S. gnitis. 
Challier, Emst.* Grosser Duetten-Katalog. 

Giesw'ii, Challier. — • 4®, 118 S. 5. 
('Iiallior, Ernst.* Sielxmter Naehtnig zum 
(irosson Lieder-Katalog (Juli 189<> bis Juli 
1898). Giessen, S<-ll)8tverlag. — 4®. 
(.S. 14(i7— 15(iS.) .H ü. 

Clievalier, ny.sse. HeiK-rtoriiim Hymnolo- 
gietim. Catalogne des eliant.s, hvnmes, 
proses, s*M|uems-.s, tropi-.s, en iisage «lans 
l’Kglise latilie depuis le.s origine.s jusipi'ä 
uns jours. Tome 1; .V — K (No. 1 — iMi.l.*)). 

I. oiivain 1895 (1’ari.s, Savaele). — 8“, 
t;01 S. 18 fr. 

Cniiplets-Kntalog, 1., enth.: Couplets, kom. 

II . heitere Lieder, 8olo9ceneii etc., iia<-li 
d. Textaiifängeii geordnet, l.eipzig, Sigis- 
mund & Volkening. 8®, 79 S. ./i 1. 

(Ciirti, Franz.) Ver/eiehniss der Werke 
von Franz f'urti. I.osi'hwitz bei Dresden, 
Krau Kranz ('urti. — S®, 8 S. gratis. 


Verzeichnisse. 

Daten, Musikalistdic — . Neuwied, Heuser. 
— 8®, 8 S. Ji 0,30. 

» 

, Dccrcta autlientica Congregationis Sacr. 
Kit. Vol. I. II. ab anno 1588 No. 1. usi[uc 
ad annuiii 1870 No. 3233. Komae, ex 
tyjKigr. S. C. de pro|>aganda fide. (Regens- 
burg, Pustel.) — 8®. 

Dreves, Guido Maria. Analeeta hymnica 
medii aevi. XXVIII: Ilistoriac rhytiimicae. 
Liturgische Keimofricien des Mittelalters, 
j 7. Folge. Leipzig, Rcisland. — 8®, 331 S. 

I ./f 10. 

' Droves, Qiiido Maria. Stunden* ii. Glossen- 
Licder. (.Vnale<-ta hymniira me<lii aevi. 
XXX. (3. Folge.) Leipzig, Rcisland. — 
I S», 311 S. 9,50. 

Kggcling, Georg. Musikalisches Nach- 
M'hlagebiich. (Quedlinburg, Vieweg. — 8®, 
5(i .8. 1. 

Eschinann, Carl. Wegweiser d. d. Klavier- 
I literatiir. 4. verm. Aiifl. v. Adolf Kiit- 
hardt. I.eipzig, Iliig. — 8®. ,H 1,50. 

E.spo»iziono nazionale di Torino 1898 s. 
Manoserilti. 

Flanimo, Chr. s. Straus«. 


*) In ItusAiaml, häneiiinrk uml ik’hwetlon ]>uhÜ£iort<* Werk«* vcnlaiiko Ich ilon Mitteilungen der 
Herren Nir. Fin<lel>en ln Feiershurgf Prüf. Hr. Hümmerich tu K«»|M‘iihuKt*n um! I>r. IJmlgren In SUH'kh<ftiii« 


78 


ISIHMOCKArmK. 


Fuchs, .Tiiliiis. A Oitique of Musical ' 
t'oinposiiion. Vol. I:From Bach tu tlii' 
present time. Leipzig, Hofmeister. — 8®, j 
.H 6. 

Genoralregistor,* Alphafjetisches u. sach- 
liches — zu Nummer 1501 his 2100 «les , 
( 'Heilienvereins- Katalogcs. Ein Kalgchcr ... | 
f. kath. Chorregenten . . . .'Beilage zur 
Musica .sacra 18U8, No. 12; Beilage zu d. 
Fliegcntleu Blättern f. kath. K.-M., No.6.) 
Kegenshurg, Pustet. — 8®. (32 S.] 

.H 0,40. 

(Ilaninia & Co.)* Cntalogdei Firma llamina 
iV C<). iSaiteuinstrumenteu. Stuttgart. — 
8», 55 S. 

Horiior, .L* Katalog des Mozart-Museums. 

2. .‘Xufl. in Druck gelegt durch .loh. Kv. 
Engl. Salzburg, Kerber. — 8“, 31 S. 
Jl 0,80. 

Otrhäellcr Katalog* der .\llgem<‘incn .Miisik- 
.^usstellung ... im Mt's.spalast . . . vom 
7. Mai his 12. .-Viig. 1808. Berlin, Nosse. 
— 8", 50 S. .H 0,.50. 

Katalog des Mozart-Miisennis . . . s. Horner. 

Koiizcrt-HHliilbnch.* Lager deutschen u. 
ausländ. Verlages. IV: Hnrmoniiimmnsik. 
Ia>ipzig, Breilkopf & liäiii-l. — 8®, ISÜS. 

I.>ackowitz, W. Der < •perettenführer. 

2. lTiiel-| .\ull. latipzig, Heinholh. — 

12®, 302 S. .// 2. 

I.ackowitz, W. Der Opernführer. 2 Bde. 

2. [Titel-] .\u(l. Ix'ipzig, lieinlMith. — 
12®, 432 + 301 S. 

Lyon & Hoaly‘8* Catalogne of their Col- 
le«'tiou of nire old Violins; 180G — 07. 
Ciruiigo, ihe laikeside Press: 1808. (Titel- 
Aull. V. 180G.) — 4®, 272 S. 

Maiiiio, Aiit. Bihliognißa di Oenova. (II, 
24: Sloriu arti.stiea. II, 28: Teatri.) 
(ienitva, ist. .8ordomnli. — 8®, .530 8. 

Maiioscritti * e lihri a slain|ia intisieaii, 
i-.siHi.sti dalla Bihl. Nazionnle di Torino. 
(EsiJosizione naz. di Torino 1808.) Firenze, I 
tip. L. Fi-auees<hini. — S“, 24 S. 

Matthew, .1. E.* A handlHiok of musieal 
historv and hihliogniphy . . . s. Geschichte 
der Musik. 

La Miiso |s>pnlain*. Nouveau rejwrtoire 
de romanoes, ehansoiis et ehansomn-tte.H 
di-s grands «•oneerts de Paris. Pari.s, 
Pascal et L'fl’ler. — l(i®, 102 S. 


Paloschi, <3. Piccolo Dizionario dellc Oficre 
leatrali riiioiimte . . . 4‘ h^l. con notevoli 
aggiunte ]>er eiira di Gius4‘pi>e Albinati. 
Milano, Kieorili. — lö®, 173 8. L. 3. 

Prograinmes des concerts donuds h la sallc 
Poinl, nov. 1807 — avril 1808. (Ville 
de Nancy, Conservatoin' de Musique.) 
Nancy, Crdpin-Lehlon. — .8®. 

Rcy, Adf. Verzea-hniss der unter Direktion 
Fr. Erdinann-.It'snilzer währeml seiner 
Pijiihr. Direktionsführung (188(5—1808) 
im Stadt -Theater zu LiilMS'k gegcl>enen 
Vorstellungen. LiilH>ck, Lülshe. — 4®, 
12 . 8 . 0 , 20 . 

Kieiiiann, Hng<». Dietionnairede .Musique, 
Tniduit ]>arGeorges Humijert. (8— 18^ livr.) 
P.aris, Perrin. — 8®. 

Rossherg, Glist.® Verzciehnis-s säuimtl. 
kgl. j»reus.si.scher Armee-Mäivhe. Leipzig, 
Breitkopf Ä Härtel. — 8®, 31 8. .ft 0,50. 

(Seheiirlecr , D. F.j * Onde Miiziek- 
insirumenten, en Prenten en Fotogrnfl<>en 
naar Sehilderijen en Te«‘keningen, waai-op 
instruincnU'ii voorkomeii. (K:itnh>g einer 
in Rotterdam ausgestellten Sammlung von 
alten Musikinstrumenten, Kupfersti<‘hen, 
Photographien und /eielinungen musikal. 
(ienres.) Rotterdam. i Druck von Mouton 
A Co, Den Haag.) — 8®, 121 8. 

(Sonff.)’ Catalog dos Musikalien -Verlags 
von Barlholf SenfT in Leipzig. Nachtrag 
18ft8. I>eipzig, Send'. — 8®, 17 .S. 

I lnc«irporated Society of .Miisieians. Register 
of Mendters. London, General Office, 

I Berners Street 10. — 8®. 

' Stainer & Rnrrctfs Dietiottary of musieal 
terms. New A rev. Ed. l.sindon, Novello. 

— 8®, 4(58 S. 7 8. () d. 

I (Straiiss, .Tohann* (Vater n. Sohn), .Tosef 
II. Ethiard.) Verzeiehnis iler sänitl., im 
Drucke erschienenen Koni|H>sitioncii v. 
Job. .Sirauss (Vater), .loh. .Stranss (.Sohnl, 
Josef Stranss u. lMlu:ird Strauss hrg. v. 
dir. I 'lamme. Leijizig, Breitkopf A Härtel. 

— 8®, 00 S. .t( \. 

(Tnppcrt, AVilh.)* Katalog der Special- 
Atis-slellnng von Willi. Tapjiert: Die Ent- 
wiekhmgder .Musik-Notensehriflv.S.Jahrh. 
bis zur Gegenwart, (.\llgem. Musik-.Anssi. 
zur Errichtung eines Wagner- Denkmals 
in Berlin.) Berlin, Bii.vcnsteiu. — 12®, 22S. 


BIBLIOGRAPHIE. 


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VIII i ('I.Xll i 189 8. .« 22. 


Wt»tqnenii*‘, Alfred.* Catnlogue de In 
l)il)liotht>qiie du ronservaloire roynl de 
miisique <ie Bni.xelles. Vol. 1. Ilnixelle«, 
impr. .1. .J. Cooseman.H. — 8“, XI + 533 S. 
fr. 18. 


An «liojM'r .Stelle wenlen nur «lie jührlirli einmal 
birlier noch nii'lit erwÄIiiUen Zeit»eliri(len niil);<-lUlirt. 


Algcr artistiqne, joumal litt^raire cl mon- 
diiin, de» tht;ntr<-s et de» eoneert», i>ar:ii»saiit 
toll» les joiir» de tvmecri. Io- unm'e, Xo. 1 : , 
4 juin 18f>8. .■Mger, impr. Kapiile, 7, me 
Xemoui’». — ImiI. 

Almanacli de» 8|K'ctacle» . . . .Vnnt'e 1897. 
(I*iil)lid par .\ll>ert Soiiljies.] Paris, 
Klammarion. — 32“, 130 S. fr. 5. 

Musieal Ameriea. Vol. I (.S'o. l: Oet. 8, 
1898|. Kdited hy .fnliii C. Kreiind. New 
York, 27 fiiion Square. — Kol. .52 Niim. 
Doll. 3. 

I/.\mico Fritz, periodico mondaiio, teatrale. 
.\m>o I (Xo. 1: 20 marzo 1898). Parma, 
lip. (trazioli. — 4“. 

I»\s Aiinalcs du Thfotre et de la Miisiqm*. 
23>-‘ .\nn^e ( 1S97|. Dir.: Kdmoiid Stmillig. 
Paris, (Jllendorf. — 1(5“, 128 .8. fr. 3,50. I 

Annuairo de» .Vrtisie» . . . I2""‘ Amu'e: | 
1898. Dir.: Kmile Kis.acher. Paris, me j 
Montmatre 1(57. — 8“, 1188 S. fr. 7. [ 

Allllliail'B de r.Assoeiation de» nrtiste» 
imi.sieien» poiir 1898. (.5.5* aimee.) Paria, ; 
impr. Cliaix (me Ilergi re 11). — 8“, 149 S. , 

Aiiniiairc du ('ende de la eritiqiie miish-ale I 
et dramatiqiie ixmr 1898. Pari», impr. i 
H:ilitoiit. — 1(5“, 24 S. j 

Aniinairc* de la m(i8i(pie |M)iir 1897, pnlilie | 
par Haiidoiiin Ln lamdre. Paris, au 
.loiiriial miia. — 4“, XLVIII }• 7:5 S. 

Anntiairc* international de In Miisiqiie. 
2* Ami^«': 1898. Pari.», le.Tournal .Mii.sieal. i 
— 8“, ;184 8. fr. 10. 

L’Anniiairc de la Soei«5te de» niiteurs et 
<-om|M)siteur» dramatüpies. T.4 (19* aniu8:: 
1897 — 98). Pari», Morris. — 8“, 1(5(5 S. 

Aniinario dell’arte lirie;i e eorcogralicji 
i(ali:m:i, 1897 — 98 [a eura di| OiusejqM' 
.\. l»)ml>ardo. Milano, »tab. tip. art. 
Demarehi. — 8“, 310 S. L. (5. 


die neuen, sowie die 
man die Jahrgänge II, 

Archive» musieale», revue d’art et de 
«■ritifiue imi.sicaie, paraissnnt le 10 di- 
eliaqiie moia. 1« aiinee; 1897/98. (No. 1 : 
Xov. 1897.) Pari», inij»r. .\Ilx)iiy, 4 ter, 
nu* du Clierclie-Midi. — 4“, fr. 8. 

L’Arte .Musieale. Dir.: (.5. Aglialori. .\uno I : 
1898 (No. 1: 9 Marzo). Palermo, 3.30 
via Vitt. Einanuele. — 4“, ^ Xo. fr. 0,30. 
(Nur in ü Xiimmern erschienen.] 
L’Artisfe. Organe helxlomadaire indepen- 
<lant des artistes dramatiqiies, mm-erts . . . 
Dir.: .\.Ht-non; rt8l. eu chef: F.. Kaufmann, 
lo’ann^e; 1898. IJruxelle», 12ruePl<-tinekx. 
— 4“, fr. 12. 

I/.\rti»to musicien. Organe mensuel. 
lo- aiin^e: 1898—99 (No. 1 : Oetobre 1898). 
Kedaetüin; 19 Grand’ Place 5t Bruxelles. 
— Fol. fr. 1,10. 

Ij’Art miisical. 2'' anni9^: 1898. Dir.; 
K. N. Prattc. Montreal, nie Notn*- 
Dame 1(57(5. — Fol. 

L’Avenir de la musique aaeree, revue 
ineusuelle. Dir.: GaluTt. 1** aiinee, Xo. 1 ; 
15 jiiillet 1898. Paris, impr. Xoizette 
(me Bourgeois 1). — 8“, fr. (5. 
HRntl»man, Iiitcrcolonial — Vol. II.: 1897. 

Sydney, (51 Broadway Glebe. — Fol. 
Klllino ti. Welt. Zeitschrift für Thcaier- 
wesen, Litter.aliir ii. Kunst. Red. lleinr. 
Slüiiieke. 1. .lahrg. Oct. 1898 - Sept. 189!i. 
24 Hefte. Berlin, Klsner. — 4“, Jt 12. 
Rlihncnknnst, Deutsche — . .Monatsschrift 
f. dramat. Kunst ii. I.itteratiir. Hrsg. 
V. H. Schreyer. 1. Jahrg. .Vpril 1898 — 
Mäi-z 1899. Isjipzig, Aveuariiis. — 8", 
.H 10 . 

<'ei*kvoiii glaslx'iiik (der kirchl. Musiker). 
21. .lahrg. (Sloven. 'l'ext.) Keil., .loh. 
Gnjezda. Laibach, Jlriick v. Milic. — Fol. 
II. 1,.50. 


Periodische Schriften. 

enu’beiiiemleii ruhlikatiulien. 
Kör alle übrigen vergleiche 
». 62 (T., III, S. 77 d'. u. IV, S. 80 (T. 


80 


niHMOÜRArHIE, 


Fa's ('onlisscs avignonnniscs, paraissant Ions 
Ics soirs «1<3 rcpR-scntations. l''^ ann^i-, 
No. 1: 22 Sfpl. 1808. .\viKnoii, iinpr. 
Giiigt>n. — Fol. 12 fr. 

Les CoiilissiH, orgaiie api-cial ilcs theiktrc-s, 
conwria . . . parais.saut »juatre fois par I 
8ciunine. !”• aniu'c; 1898 (Xo. 1 »»n» <lale). 
Toulon, inipr. du Petit Var. — Fol. fr. 10. i 
Lc (^oiirrier des arls, revuc des tlu'a'Ures 
et des interfl-s artisticjues, paraiesant du 
ü au 10 de ehaapie mois. Ire annee, X’o. 1: 
.luillet 1898. Paris, iiDjir. s]K'ciale du 
Courrier, 1 78, boulcvard Pereire. — 8", 12fr. 
('»»veiit Garden niuKical annual, 1898 — 99. 

London, Newnes. — -I“, IK) S. 8. 1. 
Directory, The Musical — . Annual and 
Alnianack for 1898. (-IG*'' annual iicsue.) 
London, Rinlall — Carte & Co. — 8®. 
Directory, Keevc.s’ musiial — of Great 
Britain and Ireland for 1898. London, 
Re«3ves. — 8®, 802 8. 2 s. 

MiLsikalisches Kcho. Kna-heint jeden Mitt- 
w«)ch. Red.: .■Mfrwl Kollin. I. .Tahrg. : 
1898/99(X'o. 1 : S.Okt. 1898). Berlin, Alfre<l 
Voigt (Magdehurgerplatz 4). — Fol. ./? 4. 
I.’Kclio 8ym]dionicjne, revue arti.sthpie et 
tlii-Atrale, joiini. hehduin. lo'anni^-, No. 1. 
(saus <late). Marseille, iinpr. Panel et 
(.imitier. — 8®. Fn nuin. 10 c. 

Keim, Neues M'iener — . Hallunonats.selirift 
f. Theater, Lilteratur ... 1. .lahrg. 1898. 
llei-ausg V. K. M'ei«i jiin. Red.: -A<lf. 
Wiinctal. Wien, .\dniinistration. — ./< 8. 
Ejolidzy Zoiickti7.ltiiiy , Katholikus — 
(kalhol. Kireheninusikzeitung). .9. .lahrg. 

I, 1’ngar. Te.xt.) Red.: .los. Kutsehera. 
Buda|H?st. — l'ol. jährlich 12 Nuniniern. 

II. 1,G0. 

La Kspnitii niii>i<'al. Rcvi.sta , . . hi-inen- 
siiel. Madrid, Iliia, G prineipal. — 4®. 
L'Ks|iosi/.ione Generale Italiana e d’ Arte 
.‘'acra. No. 1: 4 Marzo 1898. Dir.: 
Coininetli: Torino, Via l-'inan/e 18. — Fol. 
Fc>itzcifiiiij 5 zum 9. fränki.«<'hen 8änger- 
hundesfest. l'ürth, IG. his 18. A'll. 1898. 
Red. Chrn. Weinlein. Fürth, A. Seliniitt- 
ner. - l'ol. 2'l ; 8 .8 .// O.CO. 

Le Foyer. Revue theätr.ale ilhistrec. Paralt 
ä elimpie j)ieee jouee ilaiis les prineipaiix j 
thi5ätres de Brii.xelles. .\nnei- I.S98. ! 
Bruxelles, 9 nie des Kperonniers. — 8" ohl. j 


I 8t. Oregorinsbode. 2. .Tahrg. (Fläm. Te.xt.) 
, Red.: A. Dirven. Li^ge, Ba.squt(. — 8", 
I jährl. 12 Nuiniuem fr. .3,G0. 
llauH- II. Fainilien-Kalender, Boll’s niiisi- 
kaliwher — 1898. .luhiläunisausgulie. Ber- 
lin, Bcdl. — 8®. 

L Intidit iniisical, journal de decentralisation 
iniisical . . . [mr.ai.s.s.-int h?s l^r et lü de 
ehmpie inois. Ire ,\nnt^. (No. 1: pr juin 
1898.) Bordcau.x, iinpr. de ITiu'dit iniisical, 
7 nie Dia/,. — 4", fr. 12. 

1 «Inhrbitch*, Kirehenniusikalisehes — . 1898. 
18. .lahrg. Heransg. v. Dr. Fr. X. Ilalierl. 
(28. .lahrg. d. früheren Cäeilienkalenders.) 
Regeiishurg, Pustet. ~ 8®, 13G .S. + Miisik- 
heilage (S. 73— IGO). 

•Tnlirbiicli* der Musikhihliothek Peters für 
1897. 4. .Tahrg. Hrsg. v. Kinil Vogel. 
I.eip/,ig, Peters. — 8®, 105 8. ,/i 3. 

, .Tnlirbiicli des k. k. Hof-O|>erntheaters in 
Wien. Hrsg. f. Neujahr 1898 v. Heinr. 
Fröhlich. Wien (Ta ip/.ig, Uterar. .Vnsialt, 

; A. .Schulze). — 8®, 80 8. ./jr 1,G0. 

17. .Tnlire.slicriclit der internat. .Stiftung: 
.Mo/.arteiini in Salzburg. 1897. Verf. v. 
.Toll. Fv. Engl. .Siilzhurg, Kerla-r. — 8®, 
(»3 8. ./t 1,10. 

Kunst, l.eipziger — . Illustrierte Hall>- 
inonals.schrift f. il. Leipziger Kunsth lHMi, 
hi'sg. II. red. v. Vikt. 8i4iweizer. L. lahrg. 
Oklbr. — Dezhr. 1898. G Hefte. ladjizig, 
gra]»h. Institut. - gr. 4®. .// G. 
latvnl artiste, revue tlu?Atrale, artistiipie . . . 
lo' nniii'-e (No. 1: avril 1898). I.aval, 
Iinpr. lavalloisc. — 8", iin nuin. 1.9 e. 
Lorgnette iHuioise, organe ih*s theätres et 
concerts pour l'Algt^rie et la Tunisie. 
No. I: G nov. 1897. B.'me, 17 nie du 
(inatre-.'^ejUeinbre. — 4®, iin nuin. 10 e. 
Petit I^yriipic, journal bimcnsuel il'infor- 
niations et corr.'S|K>ndanees des concerts . . . 
Rouen, iinpr. Ouvrard, G, qiiai de Paris. 
— Fol. fr. G. 

The .TInsic Directory and niusicians' annual 
register: lS98. New York, 1411 Bradway. 
— S®. 

^Insie-Song and Story, a inagazine of enter- 
taiuing and iiislructive literatureand iniisie. 
Issiied nionthly. New York, .'sini)>son 
(70 lifth aveiiue). — Fol. Doll. 1. 


IJinUOGRAPHtK. 


81 


Miisikcr-Kaleiulor,* Allgciii. DeuUKhfr — 
für 1899. 21. Jahrg. ik^riiii, Ra.nlx* & 
Plothow. — 2 vol. kl. 8*, 1.54 + 4:A + 
37 S. 2. 

Musiker-Kalender,* Ma.\ Ilessc’s deutscher 
~ 1899. Leii«ig, Hesse. — kl. 8®, 526 8. 
.4 1,.50. 

Mnsikhandel u. Musikpflege. Mitteilungen 
d. Vereins d. deiitwlien MuRikalicnhnndlcr 
zu I.eipzig. Verantworil. 8<-hrifileiter: 
Karl IIcRse. 1. .lahrg. (No. 1 ; l.Okt. 1898.) 
— kl. Fol. Leipzig, Ciinelmftsstelle: 
NümlKTgeratras«" 36. 

Musik-Kalender 1898. Kd. v. A. fJrahilo- 
witseh. (Kuss. 'Fest.) St. Petersburg, 
Selbstverlag. -- 16®, 320 + 82 8. 

Die Mnsikwelt. l'niiarteiise’bes Wochen- 
blatt . . . .lahrg. I (No. 1:1. Jan. 1898.) 
H<sl. Herrn. Gens«. Merlin, ('l•urbi^restr. 5. 
h’ol. ./(< 6. 

La Musique de ehainbre. .\nneV 1897 
(5e rveueil). 8<?ances inusieales dountJes 
dans h*s salons de la niaison Pleyel, Wolff 
et Cie, K«*prodnetion des prograinnies. 
Paris, salons Pleyel. — 18". 

Miiziekkalender, Netlerlands»hc — voor 
het jnar 1898. ’s Graveiihage, Haagsehc 
K<M-khandel enUilgevers Maatsehappij. — 8®. 

86. Neujahrsblatt*d. allgeni. Musikgesellsch. 
in Zürich 1898. (.\. Steiner: Joh. Brahms.) 
Zürirh, Fäsi vt Beer. — 4®, 38 S. ./( 3,50. 

Oehlcr’s musikal.-litterar. Kundsehnu s. 
Kundsehan. 

Orchesfre. Kevue tliC'ätrale et niondaine, 
l«raissant le sanu’tli. No. 1 : 2 avril 1898. 
.\nvers, nie Zirk 35. — Fol. fr. 7. 

Le Pauoranin musieal illnstrC, albuinjournal 
<les innsHpies inilitaires . . . binien.suel. 
l*v annt-e (No. 1: .lanv. 1898). Paris, 94, 
nie d’.\ngonlfnie. — 4® obl. fr. 14. 

Pan-Tht^fttre, jounial paraissani les jonrs 
de .v|>ectaele. Ire annCe: 1897,98 (No. 1: 
18 octobre 1897). Pan, inipr. Eiinx?rauger. 
— I». 

11 Ptirtfoglio inusieah-. .Vnno 1 (No. 1 : 
1 febbr. 1898). Dir.: Gaelano Lti|M>rini. 
Milano, .\liprandi. — Fol. E.«.««* ogni 
doiiieiiica, eenl. 2.5 il nuin. 

The Prestt) Ycar Book Isstie of 1897 — 98. 
< ’hieago , The Presto Co. 324 Dt^rborn 
St. — Fol. 184 S. 25 e. 

Jahrbiicli Ibtis. 


Programiu-Uucli d. Sinfonie-( ’oncerte d. 
kgl. niusikal. Ka]>clle. lleraiisg. v. Fr. 
Brandes. Winter 1897/98. Dres<len, Mein- 
hold. — 8", h No. Jl 0,25 
Programme des spc< tacles du Grand thCiUre 
de Gand. Ire annCe, Saison 1897 — 1898. 
Gand, inipr. V. Roegiers — van Schovrisse. 
— Fol. 

La Revue des concerts et musie-halls, 
puraigsant le 15 de chai|uu inois. Ire 
annCc (No. 1: 15 dee. 1897). Paris, nie 
Diirautin 28. — 4®, fr. 8. 

Revue* internationale de musiipte, bimen- 
siielle et ilhistrC-c. Dir.: le comtc de Clialot. 
Secr^laire de la KtHlaction: Heniy (tau- 
ihier-Villars. Iro an nee (No. 1: l'r niars 
18981. Paris, me Vignon 3 (DCjiositaire: 
A. Charles, 8 rite Monsieur le Prince). — 
8". 24 No. fr. 25. 

La Revue iniisicale helidumudairc. l<v aniiec 
(No. 1: 31 nnirs 1898). .Vvignon, iinpr. 
Guigou (31 bis, nie des Lices). — 8*. 
fr. 15. 

La Revue noire, hebilomadaire . . . beaux- 
arts, inusi(]ue . . . tlidiltres. Ire antu^ 
(No. 1 : 1" mars 1898). — Tunis, nie de 
Hollande 13. — 8", fr. 20. 

Le Ridenu, revue des thCAlres et* concerts, 
prograni lues et coiuptes rend us des represen - 
latioiis ... Ir« annee (No. 1: 25 janv. 
1898). Clialon sur Saöne, iinpr. Leinoine. 
— Fol. Un nuni. 10 cent. 

Rückblick, Statistisiher — auf die kgl. 
Theater zu Berlin, Hannover, Kassel u. 
Wiesbaden f. d. J. 1897. Berlin, Mittler. 

— 8®, 44 S. ./? 1,25. 

RundsoliHU, Oehlcr's niusikaliseh-littcr.i- 
rische — . No. 1: November 1897. Ked.: 
A. Pochhainnier u. K. Sehniidt. Fninkfurt 
a. M., Di-hler. — 4®. Jährl. 12 Nuiuinern 
./5f 4. 

Süngerfest-Zcitnng, Oflizielle — . Fürth, 
Schmittuer. — Fol. ./f 0,50. 

„Singet dem Herrn“! Organ des ev. Sänger- 
bundes Monatsblatt. Red.: W. Knickamp. 
1. Jahrg. 1898 — 99. Düsseldorf, Schafliiil. 
4". 10. 

Tnge-Buch d. kgl. süchs. lloftheater v. .T. 
1897 v. Frdr. Gabriel u. L. Knechtei. 
81. Jahrg. Drewlen, Wamatz & Lehmann. 

— 8®, 103 S. Jt 2. 

G 


82 


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Tealra i Musiki] r«i. ii. verl. v. Al. Kopt- 
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St. l’etorsImrK, Kopljaji-fl'. — 1". 

Th<'Atre, revur illusir<?e iles tliOAln-s H 
concerts. l«'aniu'e(No. 1: 1 1 janvitT 1808). 
Paris, inipr. Palvlict. — 8". Uii nmn. 25o<‘nt. 
1 a‘ Th<iAtre. No. 1 : 20 janvior 1S08. ^ 
(Paraltra le 3""-' snnicdi <lc cliaquo inois.) 
Pari.s, iiiipr. IIdusmkI, Manxi, .loyant et (’o. 
Direction 24 lioiilev. des Cnpueiiie.s. — 
1®, fr. 28. 

Welt, Kronime’s musikalische — . Notir- 
kalendcr f. d. Jahr 1800. 24. Jahrg. 

Kwi. V. Theo«!, llclni. Wien, Froninii*. 

- 8®, fl. 1,00. 


World, The Theatrical — of 1897. (Vol. 5.) 
hy Wni. .Archer. I.«Ddun, ScoU. — 8®, 
3 8. 0 d. 

The Vear« Miisic, 1808. [Vol. 111.] Ed. 
by A. C. 1{. Carter. I.s)iid<in, V'irtue. — 
8®, 32(1 8. 2 8. 6 d. 

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van de cijfenneihiHic. Paraissnnt tous les 
dcux mois. (No. 1 : Octobre 1898.) 
.Adniinistnilion: P. J. Tystnans. Malines, 
inipr. P. Hyekmans. — 8®, fr. 0,90. 
Zenclap (Musik-Zeitung mit Ungar. Text). 
Red.: Josef .Sägh. Xll. .Tahrg.: 1898. 
Iluilapest VIII, Aggteleki-utcza 4. — 
Fol., fl. 4. 


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firegorio Magno dei ma<*stri e degli 
ese«'Utori della imisiea saera in Roma: 
Statuto. Roma, (s. tip.) — 4®, 13 S. 

Acqoy, J. G. R. Het geesiclijke lied in 
de Ne<lerlandcn voor de hervonning. 
(.\r«-hief voor Ne<l. Kerkgesi-hiedenis, 
vonnende <le le aflev. van het 2. deel.) 
’s (»mvenhagc, Nijlioll’. — 8®. 

Additioncs et Variationcs in Rubricis 
generalibus et s]MH!ialil>us Rreviarii et 
.Missalis Romani inducendae ex decreto 
diei XI. Dec. 1897. Regensburg, Pustet. 
— 8«, 51 8. 0,40. 

.Alliort, H. I.a nuisuiue A llruxelles. (Federa- 
tion artisti<iue, No. 8: 4 dtV 1898.) 
Rruxelles, 143 nie de la Ijoi. — 4®. 

Apthorp, William Fester. .Alwut Musie. 
.AlKiut Miisicians. Reing SeUxitions froin 
the Prognimmes of the lloslon Symphony 
Concerts. Roslon, Cornhill. — 2 vol. 
10®. Doll. 1,50. 

Association |)our l’Ens<-ignement Professio- 
nal du Piano pour les Femmes et l\wle 
pr^paratoire nu Profes.Mirat du Piano dito 
I^cole lIorteiiiH' Parent. Notice histori<iue 
sur eette oeuvre. Paris, Si^ge social, 2, 
me des IU>aux-Arts. — 8®. 

Atchisoii, 11. D. Cluirch music. [Ent- 
halten in llatlield: The churcli nml art.] 
Cincinnati, Curts Ä Jenninga. — 8®, 15 c. 


Banks, L. A. Immortal hymns and their 
Story. London, Rurrows. — 8®, 314 .S. 
15 8. 

Banks, L. A. Immortal songs of camp and 
field: the storyof their inspiration. Clevc- 
land, O. , The Riiitows Rros. Co. — 8®, 
5 + 298 S. Doll. 3. 

Barclay-S<inirß s. .Sjuire. 

Barnes, <Ta. Ships and sailors: lieing a 
eolleetitm of songs of tlu“ sea as sung by 
the men who sail it. New York, Stokes Co. 
— Fol. obl. Doll. 5. 

Belifnnte, Ary. Muziekgeseliii-denis. le 
deeltje. 2. verb. dnik. .Amsterdam, Dels- 
man & Noltheiiius. — 8®, 03 S. fl. 0,65. 

Bernonlli, E.* Die Choraluotenschrift b«-i 
Hymnen u. StHiuenr.en. (Sammhmg musik- 
wis,>ienschnftl. .Arbidton von dcmt.'M'hen Hoch- 
«•hulen. I.) Ixjiprig, Rreilko])f & Härtel. 

— 8®, 242 8. -b 13t) Noteiilieilagen -f 14 
Tafeln Fat-similes. 

Bolze, Ford. Tmiti? des danse.s anciennes 
et nouvelles. Lyon, Rernoux et Cmnin. 

— 16®, 83 8. 2 fr. 

Bonaventura, Amaldo. Manmale di storia 
«lella musiea. lävonio, Giustl. — 16®, 
100 8. L. 1,50. 

Boiideson , ,T. D. Kjöbenhavns Musik- 
Conservatoriuni 1892 — 1897. Kjölienhavii, 
Frimodt. — S®, 40 .8. 


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liinMOORArillK. 


83 


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de fctniiies dcptiis Ic luoycn üge juftqu’ä 
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8®, 120 S. Jt 2.50. 

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Breitkopf & Härtel. — 8®, 76 S. 1. 

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L. 5. 

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(1889— 1898). Milano, Ricordi. — 8®. L. 9. 

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della societä filamionica di .\scoli Piceno, 
1874—1807. Ascoli Piceno, stab. tip. 
Cardi. — 4®, 140 S, 

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en mnsitpio d’apr^s un inanuscript incf'dit. 
(Ktudes de Philologie Musirale.) Paris, 
Picanl. — 8®, 88 .S. -r 8 Tafeln, fr. 10. 

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histury, and structure of Liturgics. Parts 
1, 2. Ix)ndon, Simpkin. — 8®, 400 S. 
7 8. 6 d. 

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der bild. Künste und das Kunstgewerbc, 
Theater-Musik in d. Zeit v. 1800 — 1825. 
Unter Red. von Kd. lycisching. Wien, 
.\ruria. — 4®, VII i- 307 S. 120. 

Cronistoria del Congresso di Musica sacra 
tenuto in Milano nei giorni 2 — 4 die. 
(1897). („Musica Sacra“, No. 1: 1898.) 
Milano, Via Lanzone 2. 

Cnrzon, Henri de — I.e „Th6\trc 
espagnol“ et sa visite ä Paris. (Extrail 
de la „Revue de la France Mo<lemo“, 
oct. 1808.) Paris, Cerf. — 8®, 20 S. 


Dandelot, A. La Socidtt* des Concerta du 
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llavard. — 16®, VIII -f 224 S. fr. 3,50. 
Danriac, C. L. I.cs Orgues de Fribourg. 

Paris, Vanier. — 16®, 106 S. 2 fr. 50. 
Dcche\Tens, Ant.* Ktudes de sc-ience musi- 
cale. Irv & IIc iilc Ktudes. Paris, l’auteur 
(26 nie Lhomond). — 4®, 491 435 i- 514 

S. 3 vol. 37,50 fr. 
j Dcnkert, L. Der Kin(lu$.s des Volksliedes 
I auf den ev. Choralgesang zur Zeit der 
Reformation. (Progr.) Kiel. — 4®, 12 S. 

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Drama des deutsclien Mittelalters. (Diss.) 
Rosto< k (1897). — 8®, 70 8. 

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Moskau. (Rns.s. Text.) Moskau, Selbst- 
verlag. — 16®, 128 S. 

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der Krfindung des Hammer- Claviers im 
18. Jalirh., dem Geiläclitnissc Christoph 
Gottlieb Schröter’s gewidmet. (Enthalten 
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— 8®. ./( 0,30. [Ein Abdruck in der 
„Zeitschrift f. Instniincntcnbau“, 18. Jahrg., 
No. 30-31.] 

' Drescher, Karl. Nürnberger Meistersinger- 
Protokolle von 1575—1689. 1. B«l. 

1575—1634. 2. Bd. 1635-1(580. (Biblio- 
thek des litterar. N'ereins in Stuttgart: 
213, 214.) Tübingen, Sellwtverlag des 
litterar. Vereins. — 8“, 327 + 334 8. (Nur 
für Mitglie«ler des Vereins.) 

Eitner. Chronik des .MIgemeinen Sänger- 
vereins zu Posen. Posen, Decker <&Co. — 8". 

Enched^, J. W.* Marschen en Mars«-li- 
inuziek in bet ncderlandsc-he leger der 
18. «H.-UW, („Tijdschrift d. Vereenigiiig 
voorNoortl-NederlandsMuziekgi-schicdenis. 
Deel VI.) .Vmsterdam, .Müller & Co. — 
8®, lOH S. (I. 1,50. 

Farner, Ulr. Der „Hannonie Zürich“ 
.Siingerfalirt nach Süd- u. Mittcldcutscbland 
I im Mai 1808. Mit e. .\briss der Geschichte 
1 der „Harmonie“. Zürich, Schmidt. — 

: 8“, 134 S. ./« 1,20. 

Fcstachrift zur Feier des .50jähr. Bestehens 
des Cäcilien -Vereins zu Wi<>sl>aden. Wies- 
Iwiden, Bergmann. — 8®, 127 .S. .Ä 1. 

6 * 


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S4 


ItlUMOORAnilB. 


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zur Feier seines 25jähr. .Tubolfesteti in j 
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nisation d<-s Mnsiijin's inilitaires. 2'-' Ktl. 
I’aris, Coin-snon. — 8®. 

Ford, Roh. Vagalwnd Song« and liallsids 
of Scotland, with tminy (dd and faiuiliar 
nielodics. Kd., with nntes hy — . f.onditn, 

( iardner. — Hi®, 272 S. 5 h. 

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Milano, tip. Nagas. — 8®. 

(Gandolfi, Riec.)* K. Ist. Mus. di Fin-nze. 
Dne Ao-adeinie di Musicji (Scuola Napo- 
letana, la Musica di ('iirlo Maria von 
Wcln'r) . . . oon note illustrative di — . 
Firenze, tip. Galetti e f'oeci. — 8®, 20 S. 

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Milano, lloepli. — 16®, 239 S. L. 2,00. 

Gödalge, Andrö. Les Oloirtts iniisicnles 
<ln nionde. Paris, Gtklalge. — 4®, 4.30 S. 

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— Fol. fr. T,50. 

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u. 17. .Tahrhunderts. (Beitrage zur hayr. 
Kir<-henges<-hiehte, IV. Band, 3. Heft.) 
Krlangen, Junge. 

Gublot, E. De inusiea apud vetere*. (Tht-se.) 
Paris, Ali-an. — 8®, 65 S. 

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nieaning. Philadelphia, I.ippineoU. — 12®. 
Doll. 1,25. 

Gonget. £n)üe. Histoire inusi<".de de la 
niain, .son Wde dans la notation, la tonalite, 
le rhythine et l’exdcution ninsicale. Iji 
iiinin des uiusieieus devant les Sciences 
•MTultes. Paris, Fischbacher, — 16®, 

354 S. fr. 5. 

Graf, Max. Deutwhe Musik im 19. Jahrh. j 
(„.\iu Ende des Jahrhundei'ts“, Bd. ~>.) i 
Berlin, Cronhach. — 8®, 198 S. 1,50. 

Giidraiiger. Saiute Cdiile et la .Socidtd 
romainc aux detix preiniers sitx’les. 8® dd. 
Paris, Betnux. — 2 vol. 16®, 411 -f 480 8. 


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Redway. — 8", 292 S. 7 s. 6 <1. 

Hipkina, A. ,T. A desiription & history 
of the Pianoforte. 2'' Kd. I.ondon, 

Novelle. — 8®, 2 8. 6 d. 

Hopkina, Edw. The Organ, its history 
and construction . . . prfx^e<l hy an 
entirely new history of the Organ . . . 
hy Ed. F. Rimliault. .3. Ed. Tyondon 
Ipreviously issued hy Roh. Cooks], Reeves. 
— 8®, 2l’ B. 

Hticffer, Francis. Half a Century of intisic 
in Engl.and, 1837 — 1887. New York, 

Seribner. — 8®, 240 .S. Doll. 2. 

«Tinieiio de I.icnna, Ildefonso. E.«tudios 

sohre musica religiosa: El caiito liturgico. 
El Organo. Madrid, Murillo. — 4®, 
438 S. Pcs. 5,.50. 

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deut-sclien OjH-r Hamburg 1678 — 1738. 
Diss. Berlin, Drm-k v. R. Boll. — 8®, 34 ,S. 

Köckert, Ad. Gelegentlich der Programm- 
Musik. Zürich, Hug. — 8®. 

Küstlin, Heinr. Adolf. (Jeschichte der 
Musik im Umriss. .5. .\u6. Berlin, 
Reulher & Reiehard. — 8®, XV -f 636 8. 
.>5f 7. 

Krause, E. Das CoiiM-i^'atorium der Musik 
in Hamburg. H.mihurg, Boys<‘n. — 8", 
63 8. Ji 1,50. 

Ledebnr, K. v. .-Vus meinem Tagebueh. 
Beitrag zur Geschichte di-s Schweriner 
lIoftlii.Mters 1883 — 1897. Schwerin, Hcr- 
horger. — 8®. J( 3. 

Lefebure. L<‘on. L’Orchestre du thdAtre 
de Lille. Lille, I.efehim'-Ducroe<). — 16®, 
115 S. 

Leftwich, F. S. Old-worid ballads and 
l«llad iniisic. („*I'he Genlleman’s M.aga- 
zine“, March 18'.»8.) I.a)ndon, ('hatte & 
M'indiis. 

Ijenid'C, R. Messe de Mdrillac [Dep. Cötes 
du Nord] en plain-chant. Rennes, impr. 
Simon. — 16®, 32 S, (8 S. Musik.) 

Liedertafel. DeuUehe — in Genf. Proto- 
koll d. ordeutl. (iencralversammlung v. 
26. Mai 1898. Genf, Fick. - 8®, 26 S. 

Lyonnct, Henry. Le Tlu-atre en Portugid. 
(Le Theatre hors de France, 2® s<?rie.) 
Paris, Ollendorf. — 16®, 3(X> 8. + 45 
Photogi'avures, fr. 3,50. 


mnuooRAi'mK. 


85 


Magani, Fr. I/antica liturgia roinona. ! 
Vol. II. Milano, tip. p<int. 8. Giusepix». ! 
— 8“, .S65 S. L. 5. 

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the pre«?nt üme. London,Grevt*l. (XewYork, 

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Dcutscliland. (Sondorabdruck aus d. l?ei- 
lagc *ur „.Allgemeinen Zeitung vom 7. u. 

8. Märt 1808.) München , Druck der 
„.Vllgcm. Zeitung.“ — 8®, 34 S. ' 

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Traclat aus d. J. 1670, hrsg. v, Nik. ' 
Dilctzky. (Russ. Text.) St. Petersburg, 
Verlag d. Russ. Musik-Ztg. — 8®, 18 S. 

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der Wissenwhaften zu Göttingen, philolog.* 
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römis<dic u. nltchristlicli-lnteinische Musik. 
„Köniistrhe Quartalsschrift fürchrisll. Alter- 
tumskunde u. f. K i nrhengeschichte“, 9. Supp- 
lement. Freiburg im llr., Herder. — 8®. 

I>a Mnsi<ine de chamhre It Tours. Avanl- 
propos historicjuc des concerts de chambre 
hebdomadaires tourange.-iux; reproduction 
des Cent trente programmes . . . documents 
divers. Tours, impr. Debcnay-Ijifond. — 
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Willi. Kleefeld. 1. Heft: Odysseus’ Heim- 
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häuser u. d. Sängerkrieg auf d. AA'jirthurg. 
Nach d. musikal. Entwickelung d. AA’erkes 
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from the (ierinau by Paul Torek and 

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Jadassohn. 8. Die la-hre v. Kamm u. v. 
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Jadu.ssohii, S.® MetluMlik d. musiktheore- 
tis<-hen Unlerrichte.s. T.eipzig, Breitkopf 
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Jadassohn, 8. Trattati di CompHtsizione. 
Part 1. Vol. 1 : 'rrattato d’.Vrinonia. Tnid. 
d. tedcsM’o dal Mo. M. Gherzhofl'Gherzfeld. 
Vol. 2: Trattuto di ('ontra)iunto . . . Trad. 
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1.3G S. fl. 1,30. 

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Fischbaclu.T. — 8®, fr. 5. 

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Pront, Ebenezer. Apidi«*«! Forms. 3 Kd. i 
1/ondon, .\ugen«*r. — 8®, s. 5. i 

Pront, Ebenezer. C‘ounteriH>int. G‘** Pxl. I 
I,ond«m, Augener. — 8", s. 5. 

Pront, Ebenezer. llarmony. ll'l* Pal. 

I.«^ndim, AugiMier. — 8®, s. 5. 

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Generalbass. N'«‘uc [Titel-] Au.«^?. la-ipzig. 
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Jahrbucti 189S. 


98 


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Behnko, Emil. The .six-.-iking voice: its 
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Berichte von I.ehrern üIht die Engersehe 
Methode (I. Stimiiihildung ixl. Die pntkt. 
jihonetisehc Lautseluilung. Karlsruhe, 
.Müller & (Jriitr. — 8", ./( 0,30. 
Bunrgault-Dncondray, L. A. Kap|H>rt 
sur l’organisation de rens«ägneuient du ! 
ehant dans les Arile». Vannt>s, iinpr. 
I.afolye. — 8®, 48 S. 

Deiitsehc BQhncnanssprache. Ergebnisse j 
der Ber.atnngeu zur aiisgleieh. Hegelungder 
dent«henl$ühm:nausspraehe,diev. 14. — 10. 
.\pril 1808 ini .V{>ollosnnle de.s kgl. Schau- , 
spielhauses zu Berlin stattgefnnden haben. 
Im .Vuftrage der Kommission hrsg. v. | 
TIu'tMl. Siebs. Köln, Ahn. — 8®, 06 S. 

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V. W. Panchenko. (Buss. Text.) St. Peters- 
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Dahin, üregoriana. Sok-smes (Saiiln.*), 
iini)r. Saint-Pierre. — 8®, 80 S. , 

Deggau, .Toll. Eine neue MetluKle der 
Stiuimbildung. Eine Einführung in die | 
KuyjxT’ix-hc „.Vnleitung zur Stimmbil- i 
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./» 0,30. ! 


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Zürich, Hug. — 8®. 

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Stimmbildner. St. Ciallen, Zweifel -W cIkt 
( 1807). — 8®, fr. 0,60. 

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La Passion et la Si-maine sainte. Ix? 
Temj»s ]>a.s<’al (12^ ed.). Le Temi>s de la 
Sejuungesime (IO*" <"<1.) Le Tem|w aju^-.s 
la PentJ-cöle. Paris, Oudin. — 3 A'ol. 
16®, 587 + 765 + 070 + .514 S. ä fr. 3,75. 
Ilaberl, F. X. Magister ehoralis: Guia 
t<*orit'o-pratkx> j?ara el estiidio y ejecneiön 
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I.omlou, .\rt & Book Co. — 8®. 
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Ein Handbuch f. IkHlner u. .Sängi'r. Knink- 
furt a. M., Kes.«elring. — 12®, 231 S. 3. 
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l >o - .Methode (Tonic Sol - Fa) für den 
Sehulgebraiieh. Naih d. Engl, von .1. 
.‘'peneer Curweu. Hannover — Berlin, Carl 
Meyer. — 8®, 55 S. 1,50. 

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— 8®, 36 S. 


niHLIOORArillE. 


99 


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Cirunilliigi- <1. Toiicrj'.eu>(iiii)’. Aus d. 
lisclion iilxTS. v. Clara Schlainiorsi u. 
Hedwig Andcix-n. Dio ÜIwrselzunj: ist 
V. Varfiuwer luu'h d. 5. Aiibjj. seiii<‘s\V«;rkcs 
revidi<Tt. lA'ipzif;, Hreitkopf »fc Iliirtfl. 

— 8“, !)1 S. ./( 2. 

Koniaruff, W. ])»t ticsanx in d. niss. 
KlcnienUirM-litil<>. (Kuss. Text.) M<>«kau, 
SelltstvvrlnK. — 12®, 32 S. 

IjRcheret, K. <>nln- dn cultf et ('aiiti<iiies, 
fxtriit tlii ScrvHv de Passion. Pari.s, 
Ken;er-I/evr«ult. — 1(5“, 23 S. 

Ijan^, Algot. Vom ( 5<‘sangc. (8«'hwc<iiwher 
'I'ext.) St<H-kliolm, lloiinier. — 8“, Ml S. 
Kr. 1,50. 

Ijango, Algnt. CUt d. (»esang nach 
Müller-Bninows Principien. (Dkii. Text.) 
KjolM-nliavii, Xonlisko PAtrlag. — 8", 1308. 
I.iangP, Victor. Da« menschliche Stimm- 
organ. (I)än. Text.) Kjols-nhavii, Oylden- 
<lal. — 8“, 53 8. 

Maragc. Contrihution k retndedi*)) vovcllcs 
2>ar la photographic des Hammes mano- 
mi-tri(jues. Paris , M:uss<in. — 8“, 35 S. 
Michailoff-Stojan, K. J. (ienesis, .Analyse 
n. Methoden des natiirl. ( Jesangt's. (Kuss. 
Text.) Moskau, Zeliiisky. — 12®, 35 8. 
Müller-Briinow. Tonhildnng oder fJesjing- 
nnterrieht? Neue Anfl. Ix-ip/.ig, Merse- 
burger. — 8®, 71 S. 2,25. 

Notinns de liturgie, et de pluiii-eliant. 

Nhnes Gervais-l5e<lot. — 16®, 76 S. 
Palmer, E. Davidson. The rightly-prt»dueed 
voh-e. I.ondon, Williams. (New York, 
.SiTibner.) — 16®, 103 8. 3 s. 6 d. 
Pctzold. Albert. Vom Platt singen! .\n- 
leltnng f. Mitglieder v. Gesangvereinen. 
Drewleit, Porges. — 16“, 22 8. ^ 0,30. 
Pliipson, T. L. Voicc and Violin: Sketches, 
anec«loti*8 and reminisc<'nc(“S. London, 
Chatto. — 8“. 242 8. 5 s. 

Pokrowskj. A. Der BtÖnige Ki rehengesang. 
(Knss. Text.) Nowgonnl, Sellistverlag. 

— 8“, 12 S. 


' Pre«»brajensky, A. Die Reform d. kath. 
Kircheng(*sanp*s. (Knss. Text.) St. Peters- 
burg, Verl. <1. Knss. Musik-Ztg. — 16®, 
44 8. 

1 St^hwidop, 0. Spniche, Stimme n. Stimm- 
bildung. Karlsruhe, Keift’. — 8®, 40 8. 
Sieb», Tlieod. siehe Pühnenansspraehe. 

' Solan», Joaijiiin. Manual litnrgico. 7* cd. 
^ Kanvloua, iiiipr. de .Siibirana llemianos. 

— 8®, .585 8. 7 Pe». 

' Sttlan», Jnatinin. Kamillete litnrgi<x> o sca 
jK-fjiiefto ceremonial del seminarista. 4* ed. 
Pari’clona, impr. de Snbirana. — 16®, 
224 8. 1 Pea. 

T.schurkin, N. Kinige Kegeln f. d. Erlernen 
des ( iesanges. (Knss. Text.) Pakt), Selbst- 
verlag. — 8®, 27 + 8 8. 

1 Vator, Franz. Kigenschaften des kath. 
(4iorregenten. Warnsdorf, Opitz. — 12®, 
28 8. ./< 0,20. 

A’elde, Ernest van de — Solfhge {Kipnlairc 
on conrs gradud, th<?oriqne et pratiipie de 
hstnre imi.sicale, systkine nonvean bn»^ 
snr Ic rythine. 8aint-.Vm.and (Cher), chez 
l'antenr. — 4®, IV + 91 + IV 8. 50 Tafeln. 
(K«l. .V en dl' de sol, ICd. P en cl^ de fa.) 
k 2 fr. 50. 

Welit.Hchkin, A. Tl»er d. wahn- .Methode 
d. 8ingens. (Rns.s. Text.) 8t. Petersburg, 
i^elbstverhig. — 8®, 24 8. 

Widmann, Benetl. Erläuteningcn zu den 
Siugtafeln d. „ Volkali(siers<4iule". I/eipzig, 
Merseburger. — 8®, 8 8. -f 9 Tafeln. 
JK 0,75. 

Wright, C. H. II. The Serviiv of the 
Mass in Greek and Roman Chnn-hes. — 
London, the Keligion.s Traet Society. — 8®. 

! Ypc»-Spect, Maria. Jets over Spreken en 
Zingen. Amstenlam,Schcitema A Holkema. 

— 8®, fl. 0,70. 

Zimmermann, P3mst. P'lngsi hrift zur Ver- 
wirklichnng der Idee; „(Jesang mns.s Volks- 
kunst werden!“ No. 1: Deiitsi’hi-a Lii-d 
( n. deiiLsehe .Art. Ein AVort iib. d. Anf- 
I gabt! des Gesangnnterrichts in d. .Schulen. 
. Arnsla-rg, Stahl. — 8®. .// 0,25. 


100 


lUBLIOGKAPHIK. 


Besondere Musikiehre: Instrumente. 

Auch Instrumentenbau un<i Instrumcntntionslehre. 

(Pniktischc Ss'hiil- und Üobungswerke auKgoiiomnicn.) 

Allen, E. Herun. Violin-ninking as it was Netzhanimer, Raimund. Ii(^schreibung der 


and i«. 2‘* e<l. New York, Seribiier. — 

8®, 3()6 S. Doll. 3. 1 

Brosset, Jnlct«. I.cs Orgues d<* Tabbayc 
de la TrJ¥-Sainte-Trinit<5 <le Vendömc. 
(Extrait du Bulletin de la Sooii^t^ areli<?o- 
logique du VcndAuioi«, 3« triinesire 1898.) j 
Vend/lino, impr. Empaytaz. — 16®, 31 S. 
Dünn, J. Violin Pl.nying. London, „Ktrad“- 
Ofticc (New York, Seribner). — 8®, 76 S. 

2 H. 6 d. 

Elliatun, T. Organa and tuning. 3'* rev. e<l. ’ 
New York, 8<ribu.-r. — 12®, Doll. 1,50. 
Ornaamann, Max. Es giebt diH-h ein Cie- 
heiinnisa der allen ital. (ieigi^nbauer. 
Berlin, Thelen. — 8®, 15 .S. 

Groaaniann, Max. ^Vie lM>stimmt man das ' 
Stärkeverhältnisa der Keaonanzplatteii l>ei ' 
der CJeige? (Aus: „Musik-Instrunienlcn- 
Zeitg.“) Berlin, Wars<-haner. — 8®, 25 S. 
.H 0,60. 

Hofmann, Ilicli. Praetical Instrumentation, 
trnnal. by Bobin H. Segge. Voi. I — VII. 
lyeipzig, DörlllingÄ Franke. — Fol. ./f 30. j 
Kaden. H. UcImt d. Beseitigung unreiner i 
Töne <1. Messinginstnimente, Klarinette 
u. Flöte. 3. -Aufl. Hannover, Lehne. — 
12®, 32 S. M 0,15. 

Knpfei’achniid, Adalbert. Theoret.-prakt. 
.Anleitung zur Erhaltung u. .Ausbildung . 
einer vollkommenen Finger- und Hand- I 
fertigkeit. Berlin, Biehlcr. — 8®, .H 2,50. j 
l/ 0 <lge, E. A. The Onlicstra at a Glaiu’e. ! 
.A eondense«! work on Instninient.ation. J 
4. E<l. Iludderstield, Lsxlge (Lion .Arcade). | 
Mandrup-Meyer, P**t«r. PiHial-.Applikalur : 
für Org»4. (Dan. Text.) Kjöl)enhavn, | 
Hansen. — 8®, 22 S. 

Matthews, ,1. A handl>ook of the orgjiii. j 
New York, Seribner. — 12®, 208 S. Doll. 1. | 
Mc Arthur, Alex. Pianoforte stiuiy; or, ' 
liints on piano jilaying. Philadelphia, . 
Th.Hsl. Pre.s.ser. -- 12®, 150 S, Doll. 1,25. i 


neuen Orgel in der Stiftskindie von Maria 
Kinsie<leln. (n-Alte n. Neue AVelt“, 6. 
Heft.) Fänsitsleln, Ben/.iger. (Zinn Teil 
abgrslruekt in „Miisica saera“, Kegensburg 
1898, S. 80 fl’.) 

Oppel, R. t" her Orgelstüeke u. OrgeLspiel. 
L: Betr.aehtungen und Batseliläge über 
Sludinin u. Vortrag v. Tonwerken f. Orgel. 
Bromberg, Hia-ht. — 8®, 24 S. 0,80. 

Parent, Hortensc. Deux Confen-nees en 
Sarlionne sur la P^agogie Musicale. 
Exposition <le .sa MCtho<le d'enseignement 
IKMir lo Piano. Paris, Thanvin. — 8*. 

Pan'‘s, G. TniitC d’Instniinentation et 
d’Orclu'stration k l’u.sage des ^Iiisi(}ues 
Mililaires. Paris, I.emoini:. — Fol. fr. 25. 

Passag'ni. I^eandro. II Violino. (L’Origine 
del Violino, i migliori fabbricatori dal 
L500 in i>oi.) Milano, Pigna. — 16®, 
L55 8. K 1. 

Panla-CHf, Franz v. Spieleigenarten auf 
der Sehlagzilher mit reiner Quartipiinten- 
stimmung n. lückenloser Saitenonlnung 
im Umfange v. 3 Quintenzirkeln. — Berlin, 
»S-hindler. — 8«, 11 S. M 1,40. 

Phipson, T. L. Voiee and Violin: Sketches, 
anetalotes, and reminiscences. Ixindun, 
Chatto. — 8®, 242 S. 5 s. 

Plichon, P. la- grand Orgue de IV-glisc 
S.aint-Vaast d'.Armenlieres, inaugurC le 
27 sept. 1898. Paris, inijir. Pichon. — 
8®, 23 S. 

Ponsicchi, (>»aro.* II jirimo piaimforte 
vcrticale, (Estr. dal giomale „La Niiova 
Musiea“, anno H, No. 24.) Firenze, lip. 
Francesebini. — 8®, 15 S. 

Pront, Ehonezor. The Orchestra: Vol. I: 
TheTechniqueof thelnstrumenta. 1. 2. Ed. 
London, .Augener. — 8®, 5 s. 

Richter, Alfr. Das Klavierajüel. Für 
.Mu.sikstudiereiide. J.eipzig, Breitkopf A 
Härtel. — 8®, 2Ö4 S. .// 4,50. 


mnuooRAPniE. 


101 


Ritter, Horm. l>ie fütiftuiitigc Ahgirigc 
(V'iola nltu) u. di«! sich diirnii knüpfende 
ev. Weiterentwick<*lung diT Strcicli-Instni- 
mente. linmlK-rg, llnndelsdnu-kerfi ii. 
VorlngHh. — 8®, 20 S. mit 2 Taf. u. 
Mn8ik)>ei8i>. M 1. 

Roger. Le Piano et rilannoniuni k la 
l>ort(k! de toii.H par la nu-tluMle ü traiis- 
IKMileim niobilea liariiioiiigraphiijue.H. Lille, 
impr. Taflln-Lefort. — 4®, 23 H. 

Schlesinger, Kathleeii. .Mo«lern ( )rehe«lral 
In^trimieniK. Their origiii, eonslnietion 
and u«!. I.ondon, The Offiw of j 

Äiiisie (186, Wardotir StriH-t). — 8®, 5 8. ! 

Schütze, Anton. Orgelhdire; die innere 
Kinrieiitnng, Pllege, Instandhaltung u. He- 
handlimg d. Org*d, sowie d. OrgeUpiel. 
Wien, Carl (Jraeser.. — 8®, 48 S. 11. 0,50. j 

Schubert, F. L.* Die Org*>l, ihr Han, ihre ! 
(iesehiehte u. llehnnditing. 3. .\nfl. Ix;- 
arheitet v. Kiid. Schwartz. Leipzig, Merw- 
hiirger. — 8®, 158 8. 1,20. 


The Secrets of riulin playing. New York, 
.Srihner. — 12®, 76 S. Doll. 0,40. 
Snoer, Johannes.* Die Harfe als (Jrchester- 
iiiHtninient. Winke n. Ratiahläge f. 
Komponisten . . . nebst (!inein .\nhang; 
liarfen-I/itleratur. ladpzig, Merseburger. 

— 8®, 84 S. Ji 2. 

Vessella, A. Studi d’Istnmientazioue j>er 
Handa. F.isc. 1 — 3 Milano, Rieordi. — 
F<»1. k fase. 6 Lin>. 

Walther, W. G. W ie , die Violine zu 

spielen, gelehrt werden imiss. (Rnss. Text.) 
Sl. Petersburg, Sellwtverl. — 12®, 54 S. 
Wandelt, Bruno. Der Klaviorunterrieht 
als wirksamstes Mittel zur .Aneignung einer 
höheren , allgenicincn musikal. Bildung. 
Berlin, Stdlwtverlag (Taucnzienstr. 23). 

— 8 ®. 

Wieks, M. Organ-building for amateurs. 
2<l ed. New York , Seribner. — 12®, 
287 8. Doll. 1,.50. 

Die Zither u. ihre Besaitung. AVien, Kiendl. 
i — 4", 4 8. .AI 0,50 


Ästhetik. Belletristik. Kritik. Akustik. Physiologisches. Autorenrechte. 


Armin, Georg. Mareella .Sembrieh und 
Herr Prof. Jul. Hey. Eine .Antwort auf 
die Streitfrage: „AVas ist Koloratur?“ 

[.Aii.s; „Kunstgesjing“.) Ix*ipzig, AVild. — 
8®, 16 S. .X« 0,<i0. 

Astnic, J. Le Droit jiriv4 du th<?fttre, ou 
Riipjiorts des dirieteurs avec le« aiiteurs, 
les acteurs t?t Ie public. Paris, .Stock. — 
8®, 328 S. fr. 6. 

Billruth, Theod. AA’er ist musiknli.s<-h. 
Hrsg. V. E<l. Hansliek. 3. .Aull. Berlin, 
Paetel. — 8®, 245 S. 5. 

Blackburn, V. The Fringe «f an .Art: 
Appreciations in Miisic. Ix>udon, Unicom 
Press (New York, Seribner). — 16®, 
190 S. 5 s. 

Blissett, Nellie K. The C’oncert-Dire<’tor. 

London, Macmillan. — 8®, 314 S. 6 a. 
Bourgerel, Henry, la-s Pierreaqui jjleurent. 
Paris, Socit'tt? du „Merctm: de Fraurt;“. 
— 8 ®. 

Brachvogel, A. E. Fritslemann Bach. 
Rr>inan. 5. Aull. 3 Tie. Berlin, .lanke. 
— 8®, 4.S4 S. .4? I. 


Brandi«, Werner. Reohta-Khutz d. Zeitungs- 
u. Büi'hertitel. Berlin, LipjK'rheide. — 
8 ®, 88 8 . 

; Braun, Otto. .Aus allerlei Tonarten. 2. .Aull. 
! Stuttgart, Cotta. — 12®, 148 8. Ji 2. 
Bridgman, F. A. L’anarehie dans l’art. 
Trad. de l’anglais. Paris, SocidttS frany. 
d'd<litinns d’art. — 8®. 

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agonia del Beato Josd Oriol. BaR-elona, 

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I to show the Ix'aring of the facts of a<s)u- 

I sties on Ch<ir«l8, Diseortls . . . as us<h1 by 

iniHlcni mu.si<-ians. New ed. rev. by T. F. 
Harris. London, Curwen. — 4®, 124 8. 
3 s. 6 d. 

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' AVagners Niladiingi'ii“ in seinen 

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102 


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niiisieal novel [written l>y one who love» j 
iiiusie, jmrtieidarly Wagner]. N<-w York, | 
Holt & Co. — 12”, 362 S, Doll. 1,50. ] 
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New York, Serilmer (London, Murray). 

— 12”, 13 + 20.5 8. Doll. 1. 

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(19. Xll. 1897). Langre», Kallet-Bideaud. 

— 8”, 31 8. 

Jonquikre,* A. Cirundri.ss der musikal. 
.\ktistik. I/eipzig, (iriel)en. — 8”, XVI •- 
3vSS 8. M 6. 

Konzert- ti.Theatererinuerungcn,allerlt*i. 

1. l'olge. .\us dem Tagelmehe d. 5'erf. 
<ler „Fortwhritl.sgtHlanken,“ „8tudienfreu- 
deu“ II. 8. w. Leipzig, ZangeulK-rg & 
Hindy. — 8”, 28 8. .H Ü,IÜ. 


Krehbitd, Henry E. How to listen to 
Miisie. 2. Ed. New York, S-rilmer. 
(I.ondon, Murray.) — 8“, .378 8. Doll. 1,25. 
I.Ainperti, Giuseppe. Sulla legge ilei Diritti 
d'.\utore. Koma. — 8®. 

Lanier, Sidney. Music and piH-try. Kasays. 

New York,.ScVd)ner. — 8", 2488. Doll. 1,50. 
Ijtidwig, .Yng. Zur „Wertsidiätzung der 
Musik“, (iross-l.ieliterfelde, Sellmtverlag. 
Martina, Enrico di San — Saggio eritieo 
Kopni alcune eaus*- <li di><-adenza della 
musiea italiana alla fiiii* del »oeolo XIX. 
Koma, via della Pae<> 35. — 12®, 207 8. 
- 8 ”, 8 8 . 

Mayson, Walter H. Tbc »t<den fiddle. 
New York, Wann“ & Co. — 8”, 300 8. 
Doll. 1,2.5. 

Nerici, 1^. Pndegomeni di i“»tetiea musieah“. 
Lueca, »tab. tip. Detewna (1897). — 8”. 
80 8 . 

Norniann-Concorde, F. Musik — and do 
lb<“ Englisb love it? I,ondon-Clapbani 
junc., 130 (irandisou rd. — 8”, .50 S. 
Olio, Ces. Dair — Feudalismus ti^atrale; 
|H‘r remaneipazione degli artisti liriei. 
(Estr. dal „Falstair inelodrammatieo“.) 
Bologna, tip. ('enerelli. — 16”, 32 8. 
Oiio, Ces. Dair — La musiea e la eiviltSt. 

Bologna, tip. di G. Cenerelli. — 16”, 8. 23. 
Paliard, AÜX. 1/art musique. Quelques 
liensees. Nbx*, impr. Malvano. — 16”, 32 8. 
Parade- u. Fcstvorstellnngen, Graf H<H'h- 
Is-rg’s — im neuen Kgl. Ojicnitbeater, 
.8ommersai»on 1898. Kroll. Berlin, 
deut."K*ber .Vutoren-Verl. — 8”, 16 8. 
.// 0,25. 

I Peiser, Karl.* .Vueb eine Culturfragc! 

Zur .Vbwelir der Besteuerung musikal. 
j Auffübriingen. Leijizig, Hug. — 8”, 16 8. 

I Potersen, J. Uin-r Erziehung ilureb Musik 
I u. üb. Talent. Berlin, .8i“hlesinger. — 8®, 

I 44 8. .A 0,40. 

j (Itudiciotti, Gins.) 'I'eatro, Musiea e Musi- 
eisti in Sinignglia di — . Gindizi della 
stampa. Tivoli, Maiella. — 8”. 

Kiet.scli, Heiiir.* Die 8aiigi,“sweisen der 
(’obnarer Handsi-brift u. <1. T.iiilerband- 
sebrift v. l>onaues»“bing»“U, hrsg. v. Paul 
Hungv. („Zeitschrift f. l^eiit.'wbes .Vlter- 
tiliii u. deuts«“he Litteratiir“, 22. Bd.) 
Berlin, Weidmann. — 8”. (8. 167 — 177.) 


mHMOORAl*HIK. 


io:{ 


Kult. Fricdr/ Der Dienst im Heere als 
Militiiriiiusiker. Ii<'rlin, Parrliysiits. — 

S", 52 S. .ft ü,üO. 

RQckcr, Martinoz ('. A irav^s «lei arte; 
apiiiiti.>s iiiusi<-nles. (’t^nlolia , iiii])r. del 
„Diario.“ — 8*, Dl) S. Pes. 2,50. 
Uuijtcrs, Andr<^. Iji Mnsique el la Vie. 

Paris, Fiseliliaeh«*r. — 8", 29 S. 2 fr. ] 
Sachor, A. M. Die I/Miin;' «1er Tanti^IlU•- 
Kra>;«i nelwt c. kritis«-hen Heleiu-htiin)' «1. 
Ziele <1. («esi'llseli. <1. Aut«tren, ('«>ni]s>- 
nisten ti. Musik Verleger in Wien. Wien, ^ 
Selksl Verla); (XVI '2, Gnin<l.->l«-in)n«ss«> 11.) 

— 8®, 83 S. Jt 1,.50. 

.Sflioier, Max. Die .\nweiulnn); «1er I»önt)(en- 
slnihlen für «1. Plivsüdogi« «l«‘s (!«-sjin)p*s. 
Herliii, ('«»lilenlz. — 8". 

Sclini'ider, Paul. Ueber «las Darstidluii);«- 
venii«ig«>n «1er Mii.sik. Kim- L'ntersueliun); 
and, Ilaiul v. PM. llanslieks Hiieh; „Vom 
imisikalis«-h }s«'lK>nen“. 0|>|H’ln, .Maske. 

— 8". .// 3. 

St-hrattcnholz, «los. Ilerliner Musikkritik. 
Ein Feuillet«n-8lreieluiuart«'tl. Kom|>. u. 
«li-iii Di«'ht«‘rkoiu]s)nisteu .\usg. Iiun);«'rt 
zu)K‘eigiH>t. ll«Tlin, Meus.s4.’r. — 8“, '18 8. I 
.ft 0,80. 

Schultz. Fordiiiand. 1 >as W«*s«'n «1er .Musik. 

% ■ 

(.lahrbtieli der kgl. .Vca<i«‘iuie geuiiün- 
nü»7.ig«-r Wis.««‘nsehaften.) ICrfurt. 
Stiuinier, llaiia. Die Wertseliützuug «lor 
Musik. (.\lslrii«'k aus <l«>m „Kunst wart“, 

1 1. .Talirg. Il«‘ft 13 — 15.) MüiieliCh, Kästner 
Ä la>s.s«»n. — 8®. 

Stutliuni, H. Hcatliootc. P'orui au«l design 
in iiiusie: brief outline «>f tbe a«*stlietie 
eonditions «>f Oie art. Xew York, iniji. 
bv Seribner. — 8®, 114 S. D«dl. 1. 
Stroiig;, A. A. Dramatie and .Musical l.a\v: , 
Digest of the Law relating t<« Th«-atrvs j 
an«l Musie Halls, an«l (smlaining • • • , 
«Iraiuatie and uiusi«'al CVipyriglit . . . L«ind«in, 
Era Office. — 8®, 1Ü8 S. 3 s. Ü d. , 


Stumpf, Carl.® Heitnige zur .Vkustik u. 
Mirsikwissenseliaft berau.sgegeben v. — . 
Heft 1; C. Stumpf: K«insonanz u. Dis-so- 
nanz. ladpzig, Harth. — 8®, 108 S. 
Jt 3,G0. 

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