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Abhandlungen der PrenBiscben Geologischen Landesanstalt
Nene Folge, Heit 117
Kreideablagerungen
zwischen Elbe
Jeschken
Die nordböhmische Kreide zwischen
Elbsandsteingebirge und Jeschken
und das Zittauer Sandsteingebirge
Von
Herrn Hermann Ändert
in Ebersbach i. Sa.
Mit 13 Tafeln, 5 Tabellen und 13 Textabbildungen
Herausgegeben
von der
Preußischen Geologischen Landesanstalt
BERLIN
Vertrieb bei der Preußischen Geologischen Landesanstalt
Berlin N 4, Invalidenstr. 44
1929
Abhandlungen
Neue Folge
Heft 117
BERLIN
0
Im Vertrieb bei der Preußischen Geologischen Landesanstalt
Berlin N 4, Invalidenstraße 44
1929
Die Kreideablagerungen
zwischen Elbe und Jeschken
ii.
Die nordböhmische Kreide zwischen
Elbsandsteingebirge und Jeschken
und das Zittauer Sandsteingebirge
Von
Herrn Hermann Ändert
in Ebersbach i. Sa.
Mit 13 Tafeln, 5 Tabellen und 13 Textabbildungen
Herausgegeben
von der
Preußischen Geologischen Landesanstalt
BERLIN
Im Vertrieb bei der Preußischen Geologischen Landesanstalt
Berlin N 4, Invalidenstr. 44
1929
Inhaltsverzeichnis
Seite
1
2
Einleitung.
Einführung in das Gelände.
Petro graphisch-tektonischer Teil
Allgemeiner Aufbau..
Die Störungslinien .
Beschreibung der einzelnen Schollen.. •
1. Das Bruchgebiet von Böhmisch Kamnitz (Fortsetzung aus Teil 1)
B v Die Noldescholle.
C x . Die Kamnitzer Schießhausscholle.
G v Die Altohlisch-Bohmisch Kamnitzer Scholle.
2. Die Mittelgebirgssenke.
R 1 . Die Kreibitzer Scholle.
Sj. Die Kaltenbergscholle.
r I\. Die Tannenbergscholle.
Ui. Die Waltersdorf er Scholle ‘).
V 1 . Die Kamnitzer Schloßbergscholle.
W v Die Freudenberger Scholle.
X v Die Markersdorfer Scholle .
Yj. Die Robitzer Scholle.
7j v Die Langenau er Scholle ..
A 2 . Die Leipaer Spitzbergscholle.
B 2 . Die Betgrabenscholle.
C 2 . Die Schwoikaer Scholle.
D 2 . Die Orteisbergscholle.
E 2 . Die Grünbergscholle.
F 2 . Die Dobernschollc.
G 2 ; Die Pießniger Scholle.
G 2 a. Die Lindenauer Scholle.
H 2 . Die Klemensdorfer Scholle.
I 2 . Die Reichstädter Scholle.
K 2 . Die Barzdorfer Scholle.
L 2 . Die Kriesdorfer Scholle.
3. Das Jeschkengebiet.*.
M 2 . Die Oybinscholle.
N 2 . Die Hochwaldscholle.
0 2 . Die Mühlsteinscholle.
P 2 . Die Hoffnungscholle.
Q 2 . Die Deutsch-Gabeler Scholle.
R 2 . Die Rabsteinscholle.
S 2 . Die Ohlbergscholle ..
T 2 . Die Oberkriesdorfer Scholle.
U 2 . Die’Kriesdorfer Plänerscholle.
4. Die Plänerplatto ..
V 2 . Die Neuländer Scholle.
W 2 . Die Willhoschtscholle.
N 2 . Die Gründenmühlscholle.• • • •.
Y 2 . Die Drum-Thammühlscholle.. •
Z 2 . Die Mascliwitzbergscholle.. •
A 3 . Die Kahlebergscholle.
B 3 . Die Auritschscholle .
C 3 . Die Ferdinandsbergscholle.
D 3 . Die Rollscholle.
Der tektonische Aufbau.
Anlage: Profile.
4
5
10
11
11
12
14
14
14
23
33
57
61
63
65
67
68
80
81
82
83
85
94
94
96
98
100
105
108
109
109
115
126
127
127
131
132
133
133
134
134
136
138
139
145
146
147
147
149
155
158
>) Die Waltersdorfer Scholle gehört zum Jeschkengebiet.
IV
Abkürzungen
Die tschechischen Schriftzeichen
Stratigraphischer Teil
Das Cenoman .191
Das Unterturon. 191
Das Mittelturon . 192
Das Oberturon. 197
Der Emscher ..205
Tabellarische Übersicht der stratigraphischen Verhältnisse.210
Die bisherigen Ansichten über die Stratigraphie.213
I. Das Zittauer Sandsteingebirge.213
II. Die Kreide im nördlichen Böhmen.214
Literaturverzeichnis ..224
f
A b k ü v z u ii g e n :
0. Gr. MT Obergrenze des Mittelturons.
0. Gr. ß Obergrenze der Stufe ß der Zone des Inoceramus schloenbachi.
0. Gr. y Obergrenze der Stufe y der Zone des Inoceramus schloenbachi.
0. Gr. lab. Obergrenze der Zone des Inoceramus labiatus.
Sst. Sandstein.
fk. feinkörnig = Korngröße bis zu 0,4 mm.
mk. mittelkörnig = Korngröße: Hauptbestandteil 0,4—0,75 mm.
gk. grobkörnig = Korngröße: Hauptbestandteil stärker als 0,75 mm.
mg. mittelgrob.
Die tschechischen Schriftzeichen:
Die Ortsnamen sind auf den böhmischen Landkarten, je nachdem letztere älter oder
jünger sind, in deutscher oder in tschechischer Sprache auf geführt. Das Auf finden der
Namen auf den Karten ist deshalb oft schwierig. Zur Orientierung seien die der tschechischen
Sprache eigenen Schriftzeichen in der deutschen Aussprache, die meist auf älteren Karten
angewandt ist, wiedergegeben.
tschechisch
v
c
v/
e
n
r
s
N/
Z
deutsch
tscli
je
»j
rscli
sch
w
sch (weich)
Von den in () stehenden Nummern hinter den Autorennamen gibt die erste die des
Literaturverzeichnisses (Seite 224—227), die zweite, kleinere, die Seitenzahl an.
Einleitung
Das Gebiet zwischen Jeschken und Elbe zeigt zwei orographisch
scharf hervortretende Gegensätze. Im NW liegt die eigenartige Fels¬
landschaft des Elbsandsteingebirges; ihr war der I. Teil gewidmet
(Abh. Geol. L.-A., N. F. Heft 112). Der vorliegende [[.Teil behandelt
das von zahlreichen grünen Bergkuppen durchsetzte östlich und süd¬
östlich anschließende Gebiet. Während das Elbsandsteingebirge vor¬
wiegend aus unter-, mittel- und oberturonen Sandsteinen aufgebaut ist,
treten gegen 0 und SO (II. Teil) oberst-oberturone Mergel und Emscher-
schichten zutage. Um eine Klärung der Stratigraphie der sächsisch¬
böhmischen Kreide zu erreichen, war bei der Armut an Leitfossilien
die Bearbeitung eines umfangreichen Gebietes notwendig. Vom Mittel-
turon des sächsischen Elbtales mußte über die breite, mit jüngeren
Kreideschichten angefüllte Mittelgebirgssenke hinweg, deren Bedeutung
erst während der Bearbeitung hervortrat, eine einwandfreie Verbindung
bis jenseits des sogenannten »Mittelgebirgsbruches« geschaffen werden.
Hier treten wieder mittelturone Schichten, die durch Leitfossilien gut
charakterisiert sind, auf und können von da weiter nach SW, S und
SO verfolgt werden. Erst auf dieser Grundlage ist es möglich, weitere
Schlüsse auf die hier nicht unmittelbar behandelten Gebiete Böhmens
sowie Schlesiens zu ziehen. Vor allem handelt es sich um das gegen¬
seitige Verhältnis der mittel- und oberturonen Schichten, die, da beide
in ihrer oberen Abteilung dunkle mergelige einander sehr ähnliche
Schichten führen, Veranlassung zu großen [rrtümern gegeben haben.
Von Wichtigkeit ist auch die mächtige Masse des oberturonen Sand¬
steines, der über größere Strecken meist abgetragen und infolge¬
dessen wenig beachtet, oft sogar als nie vorhanden angesehen worden
ist. Eine anscheinend umständliche Kleinarbeit, die in der .Nieder¬
schrift. zum Zwecke des Beweises ihren Niederschlag finden mußte,
war nicht zu umgehen. Die schrittweise Verfolgung der petro-
graphischen Zusammensetzung der Sedimentgesteine hat manche un¬
lösbar erscheinende Frage geklärt.
Die Preußische Geologische Landesanstalt hat die Drucklegung
des II. Teiles wieder übernommen, wofür ich meinen ganz besonderen
Dank hiermit ausspreche.
Für die reiche Unterstützung und die zahlreichen Anregungen, die
mir von den verschiedensten Seiten zuteil wurden, sowie für freund¬
liche Überlassung des Bildmaterials sei ebenfalls bestens gedankt.
Die Arbeit ist in folgende Teile gegliedert:
I. Das Elbsandsteingebirge östlich der Elbe (N. F. Heft 112).
II. Die nordböhmische Kreide zwischen Elbsandsteingebirge und
Jeschken und das Zittauer Sandsteingebirge.
III. Die Fauna der obersten Kreide in Sachsen, Böhmen und Schlesien 1 ).
♦
') Wird später erscheinen.
Neue Folge. Heft 117
1
Einführung in das Gelände
Während im Elbsandsteingebirge (Teil I) die Kreideablagerungen
das Landschaftsbild fast vollständig beherrschen, treten weiter nach
O und SO zahlreiche tertiäre Vulkankuppen auf, die der Landschaft
mehr oder weniger das morphologische Gepräge geben ( haf. 5, IGg. 1).
Das ist unser Gebiet, das in Teil II behandelt werden soll. Es wird be¬
grenzt im N und NO von der Lausitzer llauptverwerfung, im W vom
Elbsandsteingebirge, ferner, landschaftlich und geologisch nicht scharf
abgegrenzt, durch eine Linie von Tetschen über Ausclia nach Jlirseh-
berg, Niemes, Oschitz zum Jeschken. Die Lausitzer Hauptverweirung
trennt die Kreidelandschaft von der Lausitzer Granitmasse und weiter
nach SO von dem mächtigen Wall des Jeschkenschieferzuges.
Das Gebiet ist sehr vielgestaltig, je nachdem die der Zerstörung
durch das Wasser in verschiedener Weise Widerstand leistenden
Kreideablagerungen an der Oberfläche auftreten oder tertiäre vulka¬
nische Produkte die Landschaftsform beeinflussen. Die morphologi¬
schen Grundgesetze, wie sie in Teil I, S. 137 u. f. aufgestellt winden,
kommen hier ebenfalls einwandfrei zur Geltung.
Es lassen sich folgende Landschaften gut unterscheiden:
Im NW liegt das Kreibitzer Gebirge oder Bergland, ein
prächtiges Waldgebiet. Über den scharf eingeschnittenen Talgründen
erhebt sich der Emschersandstein bis zu einer mittleren Höhe von
520—570, im 0 bis gegen 650 m Höhe. Auf diesem fest gefügten
Walle zäh verwitternder Sandsteine thronen mächtige vulkanische
Kuppen, die im W vorwiegend aus Basalten, im 0 aus Phonolithen
bestehen. Während an den Sandsteinhängen die Eichte als Waldbaum
herrscht, sind die Gipfel meist mit prächtigen Buchen bestanden, unter
denen sich eine seltene Flora heimisch gemacht hat. An der nord¬
östlichen Ecke erhebt sich der höchste Gipfel des ganzen Gebietes, die
Lausche (792 m). Die Zahl der Berge ist groß. Soweit notwendig,
sind sie bei Beschreibung der Schollen auf geführt.
Östlich an das Kreibitzer Bergland schließt sich das Zwickau er
Ber o*land. Es ist ebenfalls von zahlreichen Vulkanschloten und
Kuppen durchsetzt. Die Täler sind jedoch breiter als im Ivieibitzer
Gebiet. # An Stelle des zähen Emschersandsteines besteht liier der
Unterbau aus den leicht zerfallenden Sandsteinen der Stufen cc und ß
der Zone des lnoceramus schloenbachi.
Nördlich an das Zwickauer Bergland grenzt das sächsische Zit-
tauer Gebirge, ein Sandsteingebiet ähnlich dem Elbsandsteingebirge,
Einführung in das Gelände
3
durchzogen von engen Schluchten, die von steil ragenden nackten Sand¬
steinfelsen umschlossen sind. Hier liegen die viel besuchten Talkessel
von Jonsdorf und Oybin. Hie Schluchten stehen in mittelturonen
Sandsteinen der Zone des Inoceramus lamarcki. Die Felslandschaften
ziehen sich entlang der Lausitzer Hauptverwerfung weiter nach SO
nach Böhmen hinein bis an den Fuß des Jeschken.
Südlich des Elbsandsteingebirges liegt das Böhmische Mittel¬
gebirge. Es besteht vorwiegend aus Decken tertiärer vulkanischer
Gesteine. Kreideablagerungen treten an der Oberfläche stark zurück.
Östlich des Mittelgebirges liegt der kleine Kessel von Haida-Le ipa,
weiter östlich folgt der Schwoikaer Bergstock, bestehend aus
stark vererzten Emsehcrsandsteinfelsen, die von zahlreichen vulkani¬
schen Gängen durchsetzt sind.
Gegen S schließt sich die Polzenaue an, die fast unser ganzes
Gebiet von O nach W durchzieht. Die Auefläche wird gebildet von
den Tonmergeln der Stufe y der Schloenbachi- Zone. Sie geht im SW
in die Drum-Hirschberger Teichniederung über, deren Ober¬
fläche aus den wasserundurchlässigen Plänermergeln der Spinosus-
zone besteht.
Südlich der Teichlandschaft erhebt sich wieder ein Felsgebiet,
durchzogen von engen, tiefen Gründen, auf denen meist eine Pläner¬
decke liegt, so daß diese Landschaften bei weitem nicht den zerrissenen
Charakter des Elbsandsteingebirges oder Zittauer Sandsteingebirges
zeigen (Mittelturon).
östlich der Teichniederung steigt der scharf herausmodellierte
Sandsteinzug des Kummergebirges auf (Stufe a und ß Oberturon),
und weiter nach 0 folgt ein Gebiet, gebildet aus Sandstein- und Kalk¬
schichten mit tertiären Vulkankuppen, die weitere Umgebung des
R o 11 b e r g e s (Mittelturon).
Die wichtigste Entwässerungsader ist die Polzen. Sie entspringt
am W-Fuße des Jeschkens bei dem Städtchen Oschitz, durchfließt
das Gebiet von 0 nach W und mündet bei Tetschen in die Elbe. Ihre
wichtigsten Zuflüsse sind von rechts: der Jeschkenbach, der Jung¬
fernbach n der Zwit s tebach mit Etschbach (Hammerb ach)
und Friedrichsbach, der Tschachenbach und der Absbach,
von links: die Plauschnitz, der Robitzer Bach. Im nordwestlichen
Teile des Gebietes fließt der Kaninitzbach (Wallbach) mit dem
K r e i b i t z b a c h unmittelbar der Elbe zu. Die Entwässerung der
Plänerplatte erfolgt durch einige kleinere nach S und SW der Elbe
zueilende Bäche. Zwischen Drum und Hirschberg sowie östlich von
Wartenberg liegen in den Spinosusplänern eine Anzahl herrlicher
Teiche eingebettet, unter denen der Hirschberger Großteich und
der Hämmerte ich die bedeutendsten sind.
Petrographisch-tektonischer Teil
Allgemeiner Aufbau
Am Aufbau unseres Kreidegebietes sind folgende Formationen
beteiligt:
1. Das Grundgebirge.
2. Obere Kreide.
A. Cenoman.
B. Turon.
a) Unterturon, Zone des Inoceramus lalriaius SciILOTH.,
b) Mittelturon,
I. Zone des Inoceramus lamarcki PARK.,
II. Zone des Spondylus spinosus Sow. und Heteroceras
reußianum Schlüter,
e) Oberturon, Zone des Inoceramus sch/oenbachi .1. Böhm,
Stufe a,
ß,
Y-
C. Emscher.
3. Tertiär.
4. Diluvium und Alluvium.
mit einer Phonolith auf Wölbung an die Oberfläche.
Das Grundgebirge tritt nur am Maschwitzberge in Verbindung
Es bestellt aus
einem natronreichen Quarzkeratophyr mit einem Mantel grünlicher
dynamometamorpher Schiefer. Im übrigen sei auf die einschlägige
Literatur hingewiesen ( S. 145).
Einen wichtigen Anteil an der Oberfläche haben die Produkte des
tertiäre n V u 1 k a n i s m u s. Basalte und Phonolithe sowie verschie¬
dene Ganggesteine durchsetzen das Gebiet in zahlreichen Gängen und
Stöcken und bilden eine Menge prächtiger Bergkegel. Sie konnten in
dieser Arbeit, die den Kreideablagerungen gewidmet ist, nur in dem
Umfange Erwähnung finden, als es für die Schilderung der Kreide
notwendig war. Näheres hierüber bietet die Literatur von J. HlESCII,
B. MÜLLER und K. Scheumann (Literaturverzeichnis S. 225 und 22G).
Diluvium und Alluvium bilden Ablagerungen von Gerollen,
Kies, Sand und sandigem Lehm, teils als Flußanschwemmungen, teils
als äolische Bildungen in verschiedenen Höhenlagen verstreut über
das ganze Gebiet.
Die Störungslinien
5
Das wichtigste Glied der an der Oberfläche anstehenden Gesteine
sind die Sedimente der Oberen Kreide. Durch sie werden die
Grundformen c]er Landschaft bestimmt, die von den tertiären vulkani¬
schen Massen einen mehr oder weniger eigenartigen Überbau erhalten
haben. Die wichtigste Literatur über die Kreide ist im Literatur¬
verzeichnis S. 224 u. f. zusammengestellt.
Kür die Bearbeitung wurden folgende Karten benützt:
Die sächsische topographische Karte mit böhmischem Anteil »Am
Raumberg« und »Waltersdorf«, die geologische Karte der sächsischen
geologischen Landesuntersuchung »Zittau—Oybin—Lausche«, 1. Auf¬
lage, die topographischen Karten der (früheren) militärgeographi¬
schen Anstalt in Wien
Sektion 2 XI SW (Böhm. Kamnitz),
» 2 XI SO (Deutsch Gabel),
3 XI NW (Böhm. Leipa),
3 XI NO (Niemes),
sämtliche Karten im Maßstab 1:25000; ferner die topographischen
Karten Blatt Böhm. Leipa und Dauba, Melnik und Turnau im Maßstab
1 : 75 000.
Die Höhenangaben usw. beziehen sich auf diese Karten.
ist wiederholt auf die geologischen Karten von
J. IIlBSClI im Text hingewiesen worden.
B. Müller
Weiter
;R und
Die Störungslinien 1
Bei der Ileraushebung des Erzgebirges ist bekanntlich dessen süd¬
licher Flügel in die Tiefe gebrochen, er bildet heute das Nordböhmische
Braunkohlenbecken. Wie in Teil I dargelegt worden ist, setzt sich die
Tektonik des Erzgebirges weiter nach O in das Elbsandsteingcbirge
hinein fort. Dieses wird von der Erzgebirgsbruchzone zerschnitten und
dadurch nach S und O abgegrenzt. Entlang dieser Zone ist es staffel-
förmig in die Tiefe gesunken. Zahlreiche Störungslinien kennzeichnen
dieses sogenannte Bruchgebiet. Das Braunkohlenbecken hat nach O
seine Fortsetzung in der Senke des Böhmischen Mittelgebirges, die, wie
ich feststellen konnte, bis gegen den Jeschken zu verfolgen ist.
Schollenverschiebungen sind auch innerhalb dieser Senkungszone vor¬
handen. Ihre Feststellung war trotz größeren Fossilreichtums an ein¬
zelnen Stellen nicht minder schwierig als Im Elbsandsteingebirge, da
die Fossilien meist über mehrere Zonen verbreitet sind und so zu einer
scharfen Horizontierung nicht benützt werden können. Gesteinsproben
wurden deshalb neben den Fossilien auch hier in ausgiebiger Weise zur
Klärung der Verhältnisse herangezogen. Stufe ct der Zone des Ino-
ceramus schloenbcichi, die im Elbsandsteingebirge einen guten Leithori¬
zont bietet, mußte durch die Obergrenze des Mittelturons bzw. die Ober¬
grenze der Stufen ß und y der Schloenbachi-Trone ersetzt werden.
b Vergl. Teil I, S. 7, 8.
6
Die Störungslinien
X L \
Wie bereits in Teil I ausgeführt wurde, muß zunächst die Frage
offen bleiben, inwieweit der Höhenunterschied stratigraphiseh gleicher
Schichten durch eine einzige vertikale oder eine aus kleinen Staffel-
brücÄen zusammengesetzte Bruchlinie oder durch schiefgestellte oben
und unten abgebrochene schmälere Streifen oder schließlich nur durch
eine Zerrungszone ausgeglichen wird. Wichtig allein ist, daß die ver¬
schiedene Höhenlage gewisser Schichten festgestellt und eine Grundlage
in den verworrenen Verhältnissen 1 ) geschaffen worden ist.
2 ) I)ic wichtigste Störungslinie, die unser Gebiet gegen S
abgrenzt, ist der Mit teige bi rgsbruch. Er besteht aus 3 Teilen:
a) dem Auschaer Bruch, b) dem Drumer Querbruch, c) dem Bolzen-
bruch.
Der Auschaer Bruch streicht von Liebeschitz über Auscha gegen
Bleiswedel in NO-Richtung, weiter in O-Kichtung bis Rein, verläßt hier
die . als Mittelgebirgsbruch bezeichnete Linie in SO-Richtung und
schließt in einem weiten Bogen über Hohlen, Habstein, Hirschberg,
Woken und Zdiar das auf mittelturonen Sandsteinfelsen sich ausbrei-
tendc Plänerplateau (oberstes Mittelturon) gegen die Hirschberger
Teichniederung (Pläner in der Talsohle) ab (XLVa). &
Bei Rein setzt sich der Mittelgebirgsbruch in einer kurzen gegen
SW streichenden Linie über Drum hinaus bis nördlich von Zößnitz
fort (XL V b). Hier biegt er scharf um und, streicht vorwiegend in NO-
und O-Richtung, im allgemeinen dem Laufe der Bolzen folgend, über
S-Emlc Kosel, Kynast, Aschendorf, Grüßenmühle bei Brenn, Barzdorf.
Wartenberg, Merzdorf, Oschitz gegen Oberpasek am Jeschken (XLVc).
Der Mittelgebirgsbruch bildet eine scharfe Grenzlinie zwischen den
im S an der Oberfläche anstehenden mittelturonen Schichten und den
nördlich davon auftretenden oberstturonen Tonmergeln und dem
Ern sch er.
Im NAV schließt unser Gebiet an das Kamnitzer Bruchgebiet an
( s - ^ !)• ^ 011 den dort aufgeführten Störungslinien sind folgende
auch für den vorliegenden II. Teil von Bedeutung.
XX. Als S-Grenze des Kamnitzer Bruchgebietes sei eine Linie
bezeichnet, die an der Elbe bei Tetschen beginnend, in OSO-, 0- und
OXO-Eichtung am S-Euße der Bohemia entlang über Ealkendorf, Ear-
lossaberg, Walddörfcl, Böhmisch Kamnitz und Füllerdorfei nach Hille-
mühl streicht.
XXL Nördlich von Linie XX verläuft der Hauptbruch von
HlBSCH, und zwar von der Bohemia (Linie XX) zunächst in XO-Eich-
tung ungefähr entlang der Straße nach Loosdorf (XXIa), weiter in
OW-Richtung mit zahlreichen kleinen Abweichungen über den Vogel¬
stein, Al toll lisch, Eabstein, Xiederkamnitz und Böhmisch Kamnitz
b). Die Linie endet an Linie XX.
Etwas weiter nördlich folgen in derselben Richtung noch zwei Pa¬
rallelbrüche.
*) Vergl. S. 218 Zahälka, Beispiele.
2 ) Diese Zahlen entsprechen denen der tektonischen Karte, Teil I, Taf. 2.
Die Störungslinien
7
XXII. Der erste zweigt südlich von Xeuohliscli von Linie XXIb
ab. erreicht zunächst in ONO-Eiclitung das Forsthaus Philippenau Sign.
308.7, streicht dann in fast OW-Richtung vorüber an der Fabrik östlich
Philippenau (bis hierher?), entlang des N-Randes von .Tonsbach bis an
den Weißbach-Knick in Philippsdorf und dann in OSO-Richtung vorbei
nördlich der Brauerei von Böhmisch Kamnitz Sign. 389,2 und am
S-Fußo der Nolde hin nach dom Kamnitzbachtal am O-Ende von Ober-
kamnitz bei Linie NXIc.
XXIII. Der zweite schließt sich an Linie XXII im Ostteile von
Jonsbach an, streicht zuerst in NO-Richtung bis gegen Sign. 313,0
(XXIII a) und weiter in OW-Richtung über den Maiberg Sign. 365,1
und den Büchsenberggipfel, den W-Fuß des Schänkberges Sign. 416,7,
Kleinen und Großen Brand bis in das Kamnitzbachtal bei der L.-St.
Falkenau-Hillemühl (XXIII b).
XXIV. Eine aus einigen kleinen Einzelbrüchen bestehende Linie,
ansetzend an Linie XXII, entlang des N-Fußes der Felsenreihe der
südlichen Taleinfassung von -Jonsbach, zuerst in ONO-, dann in SO-,
NO-, OSO- und in NO-Richtung, schließlich südlich des Maiberges wie¬
der Linie XXII erreichend.
XXV. Eine Linie, vom O-Rande des Windischkamnitzer Tales
südöstlich der Kirche von Linie Id ausgehend, in OW-Richtung vorüber
am N-Rande der Basaltkuppe des Huttenberges bis Sign. 337,8 nord¬
westlich von Philippsdorf (XXV a) und weiter in SO-Richtung und am
Schänkberge auf Linie XXIII b auftreffend (XXV b).
XXXII. Eine Linie, aufsetzend auf Linie XXI b an der Schäferei
in Niederkamnitz, in NO-Richtung über Sign. 389,2 zur Brauerei in
Böhmisch Kamnitz (XXXII a) und weiter in N-Richtung westlich am
Kleinen Brand vorüber auf Linie XXIIIb auftreffend (XXXIIb).
XXXIII. Eine Linie, am Nordrande des Huttenberg-Kegels auf
Linie XXV a aufsetzend, zunächst eine kurze Strecke in NW-Riclitung
bis Sign. 291,4 (XXXIII a), dann in 0— NO-Richtung über Sign. 329,7,
425.8, 341,3 das Kaltenbachtal querend, über Sign. 373,5 nach Nieder-
kreibitz und von hier in fast N-Richtung westlich am Jrigberg vor¬
über, durch Neudaubitz hindurch zum Judenstein an der Lausitzer
Hauptverwerfung (XXXIII b).
XXXIV. Eine Linie, am Nordfuße des Büchsenberges an Linie
XXVb beginnend, in NO-Richtung über Sign. 330,1, den_ Rollberg,
Sign. 336,9, den Ort Kaltenbach querend und unweit Sign. 373,5 Linie
XXXIII b erreichend.
XXXV. Eine Linie, nördlich unweit Niederkreibitz an Linie
XXXIII b ansetzend, streicht zunächst in SO- und O-Richtung durch
Kreibitz hindurch bis an den Ostausgang von Oberkrcibitz und weiter
in NO-Richtung bis an die Lausitzer Hauptverwerfung westlich von
Tannendorf.
XXXVI. Eine Verbindungslinie zwischen Linie XXXI und Lime
XXI und XXIII in südlicher Richtung von Oberkrcibitz über den Ilim-
pelsberg zum Bahnhof Falkenau-Hillemühl.
8 • Die Störungsl inien
In das Mittelgebirge hinein konnten nur wenig Linien gelegt wer¬
den, da gegen W die Kreideablagerungen bald an der Oberfläche ver¬
schwinden und für ihre Höhenlage kein Maßstab vorhanden ist.
XL\I. Die westlichste Linie, bereits von IIlBSCH in Blatt Sandau
eingezeichnet, setzt nördlich am Wachberge bei Markersdorf an Linie
XX an, verläuft in SSO- und S-Richtung über Karlsthal nach Sandau
und erreicht bei Oberpolitz Linie L.
XLVII. An Linie XLVI stößt bei Karlsthal Linie XLVII. Sic
verläuft von hier in einem großen Bogen im allgemeinen in NO-Rich-
timg über Neudörfel, Arnsdorf, Röhrsdorf, Morgenthau, Mühlstein, Ham¬
mermühle, Oberlichtemvalde bis zur Lausitzer Hauptverwerfung west¬
lich von Neujonsdorf. An der Ruine Mühlstein biegt die Linie auf eine
kurze Strecke gegen NW.
Zwischen Linie XN und XLVII verlaufen zwei Querlinien.
i XJ ^ VI JLv Linie von Linie xx am NAV-Fuße des Sattel¬
berges in SSO-Lichtung über den Bergbauer nach Linie XLVII.
1L. Eine Linie von Linie XX in Füllerdörfel zunächst eine kurze
Strecke nach O (ILa) und von der Kirche in Niederpreschkau in süd¬
licher Richtung über Steinschönau nach Linie XLVII (ILb).
L. Eine Linie, von W kommend, in OSO- und O-Richtung über
Oberpolitz, Straußnitz, Böhmisch Leipa, Altleipa, Dobern und am Is¬
raelsberge aut Linie LVIa auftreffend.
LI. Eine Linie in NS-Richtung, aut Linie XLVc aufsetzend, in
nördlicher Richtung über Pießnig und Bokwen nach Kommt (Lla),
von hier eine kurze Strecke in östlicher Richtung bis an den Nordfuß
des Eibenberggipfels (LIb), weiter in NO-Richtung bis Kunnersdorf
und dann in tast O-Richtung über den Lerchenberg, Bahnhof Deutsch
Gabel bis an Linie LXII (LIc).
Zwischen Linie XLVII im N und den Linien L und LI im S und
SO verlaufen folgende Linien:
LH. Eine Linie von Linie L in NNO-Richtung über Böhmisch
Leipa, Haltestelle der BNB., zum Westfuß des Gipfels des Leipaer
Spitzberges (Lila) und dann in O-Richtung kurz vor Pießnig Linie
Lla erreichend (Lilb).
LIII. Eine Linie, aut Linie XLA II östlich von Arnsdorf auf¬
setzend, in südöstlicher Richtung über Rodewitz und den Schieferber«*
nach Linie LIc. ö
LI\ . Eine Linie, aut Linie XL\II in Röhrsdorf aufsetzend, in
südöstlicher Richtung über Böhmisch Zwickau, vorbei am Hohlstein
und kurz vor Kunnersdorf Linie LIc erreichend.
LV. Eine Querlinie in NS-Richtung zwischen Linie L und XLVc
ungefähr von Straußnitz gegen Kosel verlaufend.
LAI. Eine Linie, auf Linie XLV aufsetzend, in NNO-Richtung
über Leskenthal zum Israelsberge, weiter in NO-Richtung bis zum Süd-
ausgang von Klemensdorf und dann eine kurze Strecke in O-Richtung
(LVIa), nun in NNO-Richtung am Felsenrande entlang, das Nordende
von Wellnitz querend, hindurch zwischen Kränzel- und Laufberg und
in Kunnersdorf Linie LI erreichend (LAHM.
Die Störungslinien
9
Zwischen Linie LI und LVI streichen einige kürzere Störungs-
linicn. . .
LYIL Eine Linie in NO-Richtung, den scharfen Winkel der Lime
LI zwischen Bokwen und dem Nordfüße des Eibenberges abschneidend.
LVIII. Ein noch größeres Stück schneidet Linie LVIII heraus.
Sie verläuft vom Südende von Bokwen in einem Bogen über Klein¬
haida, östlich von Neuhäusel und östlich von Soor und biegt dann in
NW-Richtung gegen den Schieferberg, an dessen SO-Euße sie wieder
Linie LI erreicht.
LIX. Eine Linie, ansetzend an Linie LVIa in Klemensdorf, m
N-Richtung bis Sign. 305 an der Straße von Zwitte nach Wellnitz
('LIX») und weiter in NO-Richtung vorüber an der NW-Seite des
Kränzelberges bis an Linie LYIb (LlXb).
LX. Eine kurze Querlinie, von Linie LVIII östlich von Soor in
O-IIichtung nach Linie LIX bei Sign. 305.
LXI. Der südliche Teil von Wellnitz stellt eine kleine abgetrennte
Scholle dar, die durch eine Linie begrenzt ist, die in Neureichstadt
von Linie LVI in O-Richtung abzweigt (LXIa), in der Nähe der Über¬
querung des Zwittebaches in NNO-Richtung umbiegt und bis zum NV-
Euße des Wellnitzberges verläuft (LXIb), sodann N\\-lIichtung ein¬
nimmt und bald wieder Linie LVI erreicht (LXIc).
LXII. Eine Linie, an Linie XLVc südlich von Brenn ansetzend,
in NO-Richtung über den Kamnitzberg durch Joachimsdorf, Tölzel-
dorf bis an die Straße Eostrum—Deutsch Gabel und dann in N-Rich-
über Deutsch Gabel hinaus streichend und zwischen Petersdort
tung
und dem Ealkenberge Linie LXIX erreichend.
LXIII. Eine Linie, ansetzend an Linie LXII bei Tölzeidorf, strei¬
chend in 0- und NO-Richtung gegen den nördlichen Teil von Ober¬
hennersdorf, durch Seifersdorf hindurch, am SO-Euße der Rabensteino
entlang und bei Schönbach die Lausitzer lfauptverwerfung eil eichend.
Zwischen Linie XLV und LXIII wurden zwei Querlinien festge¬
stellt, und zwar
LXIV. Vom Ostende von Seifersdorf, an Linie LXIII beginnend,
in SO-Richtung und an der Straßenkreuzung nördlich von Oschitz
Linie XLVc erreichend.
LXV. Eine Linie, ansetzend an Linie LXIII am NO-Ende der
Rabensteine, streicht durch Oberkriesdorf, Ostende von Drauscndorf
und erreicht vor Unterpasek Linie XLVc. Nördlich an Kriesdorf
scheint sich die Linie aufzulösen und eine kleine Scholle herauszu¬
trennen. .
LXVI. Eine Linie, in der Nähe der Kirche von Seibersdorf an
Linie LXIII ansetzend, in NW-Richtung über Jühnsdorf i. B. nach
Kunew aide (LXVIa), von hier eine kurze Strecke NNO-Richtung ein¬
nehmend (LXVIb).
LXVIT. Eine Linie, an vorige anschließend, in O-Richtung über
Ringelshain, Neusorge bis an die Lausitzer Hauptverwerfung südlich
von Pankratz.
10
Beschreibung der einzelnen Schollen
LX\ III. Eine kurze Querlinie zwischen Linie LXVIa und LXYII
vom Xortlende von Johnsdorf i. B. in NO-Richtung nach Neusorge.
LXIX. Eine Linie, ansetzend an Linie XL Y D zwischen Mergen¬
thau und Mühlstein, in 0- und ONO-Richtung über Cllasert, Antonien-
thal, Großmergthal, Hermsdorfer Schloßberg, vorüber nördlich am Sau¬
berg und Falkcnberg durch den nördlichen Teil von Petersdorf und
südwestlich vom Pfaffenstein Linie LXXIX erreichend.
LXX. Eine kurze Linie von Linie X LYII östlich vom Mühlstein
in südlicher Richtung abgehend zum Glasertberg und Linie LXIX er¬
reichend.
LXX1. Etwas weiter östlich eine Linie in gleicher Richtung von
Lime XLVII bei der Hammermühle abgehend und im Dorfe Glasert
Linie LXIX erreichend.
LXXII. Eine Linie, ansetzend an der Lausitzer llauptverwerfung,
am Dachsenstein in 0- und SO-Richtung vorüber am Südfuße des
Lauschekegels zum Rabenstein bei Niederlichtenwalde, entlang der
Landesgrenze bis Schanzendorf, bildet hier einen kleinen scharfen Aus¬
schnitt nach N gegen den Jonsberg hin, dann weiter in OSO-Richtung
über Hain zu den westlichsten Häusern von Lückendorf, biegt hier auf
emo kurze Strecke entlang den Brandfelsen scharf nach NO, verläuft
in dieser Richtung bis an den SW-Hang des Ileideberges und dann
weiter in SO-Richtung über den Welsberg entlang des SW-Hanges des
Spitzsteins und Trögelsberges zur Lausitzer Hauptverwerfung. Zwi¬
schen dieser Linie und der Haupt Verwerfung werden wahrscheinlich
verschiedene Querbrüche verlaufen. Bestimmt nachweisbar ist außer
der früher schon angeführten Linie XLVII nur
LXXIII. Line kurze Linie, die den aus cenomanen Sst. aufgebau-
ten Trögelsberg vom übrigen Gebiet abschneidet.
Beschreibung der einzelnen Schollen
Durch die im vorigen Abschnitt aufgeführten Störunmslinicn wird
das Gebiet in eine Anzahl von Schollen zerlegt. Zur vergleichsweisen
Darstellung der Höhenlage der^Schollen wurde im Elbsandsteinge-
jiige 1 ) die Obergrenze der Stufe et der Zone des Inoceramus schloen-
bachi, die dort an vielen Stellen nachzuweisen ist, gewählt. Weiter
nach O und SO bieten jedoch Stufe a und ß keine Unterscheidungs¬
merkmale mehr. Es wurde deshalb die Untergrenze jener Stufe a
= Obergrenze des Mittelturons, deren Pläner sich südlich des Mittcl-
gebirgsbruches scharf gegen die überlagernden Sandsteine abheben,
hierzu ausersehen. Die Bezeichnung lautet: 0. Gr. MT. Dort, wo
höhere Schichten zutage treten, ist auch die Obergrenze der Schicht ß
unter der Bezeichnung »0. Gr. ß« festgelegt worden. Sie liegt im
Durchschnitt 200 m über 0. Gr. MT. In der Mittelgebirgssenke wird
der Talboden meist durch die wasserundurchlässigen Schichten der
Stufe y der Sehloenbachi -Zone gebildet. Hier ist deshalb zum Vor-
3 ) Siehe Teil I, S, 14.
Das Bruchgebiet von Böhmisch Kamnitz
11
gleich neben der 0. Gr. MT diese unter der Bezeichnung »0. Gr. y«
aufgeführt. Sie ist mit 280 m über 0. Gr. MT errechnet. Die Mäch¬
tigkeit der Horizonte ist zum Zwecke dieser Feststellungen im Arbeits¬
gebiet fast überall ungefähr als konstant angenommen. In der Tat
dürfte sie auch nur wenig Schwankungen unterworfen sein. Es sind
vier Ilauptgebiete zu unterscheiden:
1. Das Bruchgebiet von Böhmisch Kamnitz, als Fortsetzung aus
Teil I.
2. Die Mittelgebirgssenke, ein breites Senkungsfeld im Anschluß
an den Abbruch des südlichen Flügels des Erzgebirges.
3. Das Jeschkengebiet, einige Kreideschollen, die durch das Em¬
porsteigen des aus paläozoischen Schiefern bestehenden Jesch-
kenzuges mit emporgehoben wurden.
4. Die Plänerplatte, das vom Mittelgebirgsbruch (Linie XLV)
gen S weit nach Böhmen hineinreichende, meist aus mittel-
turonen Schichten bestehende Kreideareal.
1. Das Bruchgebiet von Böhmisch Kamnitz
(Fortsetzung von Teil I)
B 1 . 1 ) l)ic Noldcschollc
O. Gr. MT 60
0. Gr. ß 260
0. Gr. y 340
80 m ü. d. M.
280 m ü. d. M.
360 m ti. d. M.
Die N olde sch olle wird begrenzt im N von Linie XXIII b, im
VV von Linie XXXII b. im S von Linie XXII und läuft im 0 entlang
Linie XXIc spitz zu.
Sie gehört zusammen mit der Schießhaus- und Altohlisch-Böhmisch
Kamnitzer Scholle dem im I. Teile behandelten Kamnitzer Bruchgebiet
an. Ihre Beschreibung ist jedoch dem II. Teile Vorbehalten worden,
da die hier an der Oberfläche anstehenden Schichten engere Bezie¬
hungen zu denen des II. Teiles haben. Bei dem teilweise ziemlich
starken Einfallen hat die Mächtigkeit der in den Schichtprofilen auf-
geführten Schichten in dieser Scholle nur einen bedingten Wert.
Die Noldescholle wird von den senkrecht emporstrebenden Fels¬
massen der Nolde (487,4Tn>Jbeherrscht. Ein Basaltschlot ist hier bis
zu einer Tiefe von 90 m bloßgelegt. Westlich an die Nolde schließen
sich die Sandstein-Felspartien des Großen und Kleinen Brands an.
Nördlich v o m G r o ß e n Brandfelsen
(’s. Anlage S. 158)
Die Schichten gehören dem unteren Einscher an. Besonders cha¬
rakteristisch ist der Mergelsst. der Schicht 2, der u. a. Isocurdia zitleli
enthält, und Schicht 12, ein weißgrauer alles überschüttender Sst.
i) Die großen lateinischen Buchstaben stimmen mit denen auf der Karte, Taf. 4,
überein.
12
Das Bruchgebiet von Böhmisch Kamnitz
Östlich an der Nolde liegt der sogenannte Sandberg. Der Ab¬
hang (440—380 m) ist von weißgrauen Sandmassen überschüttet.
Am Brüderaltar, einer Andachtstätte im Walde, stehen folgende
Schichten zutage:
440,0 m ü. d. M.
Ems eher m
•b bst., gelb, fk.-mk., teils leicht zerfallend, teils mergelig weich . 10 0
2. 8st., weißgrau, mk, leicht zerfallend und überschüttend, in den oberen
I artien Felsbänke bildend, in denen die genannte Andachtstätte errichtet
ist, dazwischen einige gelbe mergelige Schichten. 30 0
1. Sst., gelb, fk., Felsbänke an der Oberfläche zernarbt wie ausgefressen ... 10,0
Nordrand der Brüderaltarfelsen, 390,0 m ü. d. M.
In der Nähe des Brüderaltars fallen einige Felspartien bis zu 25°
nach S ein, ebenso bei Sign. 389,9 an der östlichen Talseite (Ein¬
mündung des Ilaselbaches in den Kamnitzbach). Die Schich¬
tenfolge, soweit nicht mit Sand überschüttet, ergab hier folgendes:
380,0 m ü. d. M.
Emscher m
4. Sst., gelb, fk.-mk., dünn geschichtet, stark von Eisenbändern durchzogen
schroffe lelsmauer . ’ q
3. Sst., wenig Bindemittel, leicht zerfallend . inn
2. Sst., schmale Felskante.*’. ^’o
1. Sst., wenig Bindemittel, leicht zerfallend und überschüttend V? was dar-
unter verborgen) . q
Straße Oberkamnitz-Hillemühl, 340,0 m ü. d. M.
Die Schichten fallen hier ungefähr 10 1 ’ nach S ein.
Verfolgt man das enggeschluchtete Tal nach Hillemühl, so ist man
bald am Wüsten Schloß angelangt, einem unmittelbar aus dem Tal-
grunde, senkrecht aufragenden Phonolithstock. Straße, Wasserlauf und
Eisenbahn winden sich um ihn herum. Oberhalb des Wüsten Schlosses
nahm ich im Jahre 1908 am Forsthaus, am südlichen Talhange, fol-
trendes Profil auf:
Etwas
damals am
A m E o r s t, h a u s, 368,5 m ü. d. M.
(s. Anlage S. 159)
weiter östlich, bei km 28,9 der Eisenbahnlinie,
Bahnkörper angeschnitten ein ähnliches Profil
konnte ich
feststellen.
km 28,9 der Eisenbahnlinie, 385,5 m ü. d. M.
(s. Anlage S. 159)
Die beiden Profile mit ihren zahlreichen mergelig-kohligen Schich¬
ten zeigen sehr schön die Eigenart der in der Umgebung von Böhmisch
Kamnitz unmittelbar über den Tonmergeln der Stufe y folgenden unter¬
sten Emschersandsteine.
C 3 . Die Kamnitzer Schießliausscliolle
O. Gr.
O. Gr.
O. Gr.
MT 40
ß 240
320
- 60 m ü.d.M
—260m ü.d.M.
-340 m ü. d. M.
Das Bruchgebiet von Böhmisch Kamnitz
18
Die Kamnitz er Schießhaus sch olle wird begrenzt im N
durch Linie XXII, im W durch Linie XXXII a, im S durch Linie
XXI b und läuft im 0 entlang Linie XXI c spitz zu.
Das bereits in der Noldeschollo an verschiedenen Stellen festge¬
stellte stärkere Einfallen der Schichten nach S ist hier ebenfalls zu
beobachten. Ihre angegebene Mächtigkeit dürfte deshalb teilweise ge¬
ringer sein.
Um den Südfuß der senkrechten Basaltfelsen der Nolde legt sich
die in die Tiefe gesunkene Kamnitzer Schießhausscholle. Der Ab¬
bruch ist gut zu erkennen. Während die Basaltmasse gegen N die
Kreidesandsteine nur bis höchstens 50 m überragt, setzen an deren Süd¬
seite die Sst. erst 90 m unter dem Gipfel an. Wir finden in der -Schie߬
hausscholle deshalb dieselben Sandsteinmassen wieder, wie sie zwischen
Nolde, Brüderaltar und Sandberg anstehen. Der wichtigste Punkt der
Scholle ist der von Sandmassen überdeckte Schießhausberg
(394.2 m). Hier trifft man auch leidlich gute Aufschlüsse.
Kuppe des Schießhausberges
(s. Anlage S. 159)
Von der Nolde in gerader Richtung nach S sind unweit nördlich
der Straße in Oberkamnitz in einem Steinbruch folgende Schichten
aufgeschlossen:
Oberkante des Steinbruchs 850,0 m ü. d. M.
Einscher m
2. Sst., weißgrau und gelblich, mk., von unzähligen Eisenbändern durchzogen,
leicht zerfallend, wird zu Sand gewonnen.
1. Sst., lichtgrau und gelb, kohlig, mk., leicht zerfallend. o,U
Sohle des Steinbruchs 385,0 m ü. d. M.
Weiter abwärts deuten bei 320 m sumpfige Wiesen auf Stufe y
der Schloenbachi-7jone.
Verfolgt man von der Kamnitzer Brauerei her entlang dem Wässer¬
chen das Tälchen nach NO, so kann man stark gestöite Läget ungsvci-
hältniese beobachten. Zunächst befindet man sich in der Maiberg¬
scholle, O. Gr. ß ca. 300,0 m (Teil I, S. 57). Dort, wo das Tälchen
von der NO- in die O-Richtung umbiegt, beginnt die Schießhausscholle.
Talaufwärts treten am rechten Berghange in 315—330 m Höhe die
Schichtköpfe nach S stark einfallender Sandsteine hervor. In einem
Steinbruch sind ferner folgende Schichten aufgeschlossen:
Oberkante des Steinbruchs 342,0 m ü. d. M.
Ems eher m
2. Sst., gelb, grau und rot, z. T. stark kohlig, in raschem Wechsel, fk., mergelig 2,0
1. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, weißgelb, fk.-mk. J ),)
• Sohle des Steinbruchs 330,0 m ü. d. M.
ImSteinbruch kann man starke Druckklüftung mit Ausbildung von
Harnischen beobachten. Einfallen der Schichten ungefähr 10° nach S.
Am O-Ende von Oberkamnitz erheben sich Sandsteinmauern, über
denen weiter nach O der plionolithische Schieferberg emporsteigt.
Die Felspartien an der W-Kante zeigen folgende Ausbildung:
m
14
Die Mittelgebirgssenke
8.
7
6 ,
6
4.
3 .
2 .
1 .
Kammhöhe 400,0 m ii. d. M.
Emscher
Sst., weißgrau, fk., wenig Bindemittel, überschüttend,
Sst., licht- bis dunkelgelb, mk., wenig Bindemittel, ]
hart, teilweise eisenschüssig oder verquarzt .
Sst., weißgrau, mk., wenig Bindemittel, z. T. eisen¬
schüssig, leicht zu Sand zerfallend, mit einigen
Bänken eines gelben fk. Sst. mit Kaolinkörnern ..
Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, vorwiegend hell-
bis dunkelgelb, auch grau, mk., wenig Bindemittel,
leicht zerfallend, dazwischen einige schwache Bänke
eines kräftig gelben fk. mergeligen Sst.
Sst., gelblichgrau, mk., wenig Bindemittel.
Mergelsst., dunkelgelb, fk.-mk., weich .
Sst., weißgrau und gelbrötlich, mk.-gk., mit Eisen-
schmitzen, wenig Bindemittel .
Mergelsst., weiß, rötlich und schwarzgrau, fk., stark
kohlig, mit Spuren von Versteinerungen .
Fuß der Felsen 330,0 m ü. d. M.
senkrechte
Fels mauern
in
10,0
20,0
20,0
10,0
3,0
2,0
4,0
1,0
Gi* Scholle Altohlisch—Böhmisch Kamnitz
O. Gr. HT 10,0 m ü. d. M.
O. Gr. y 290,0 m ü. d. M.
Die Scholle wird begrenzt im X von Linie XXIb. im. W von Linie
XXIX und läuft gegen O entlang Linie
spitz
3
ZU.
Sie ist schon im I. Teile (S. 65)
Profil von Esch ler s Ziegelei
behandelt worden,
in Xiederkamnitz
Hier sei nur
nach getragen.
294,0 m ü. d. M.
Diluvium m
4. Lehm, gelb und braun, sandig, eisenschüssig . 2 0
3. Lehm, schwärzlichgrau bis blaugrau, sehr tonig, umgelagerte Tonmergel. In
dieser Schicht wurde eine Geweihstange von Cervus elaphus gefunden. 2,0
2. Lehm, schwärzlichgrau, sehr tonig, mit vereinzelten Basaltgeröllen, um¬
gelagerte Tonmergel. q,5
Zone des Inoceramus schloenbachi
y 1. Tonmergel, dunkelgrau, fk., mit Versteinerungen, und zwar
Leda semilunaris v. Buch
Plenrotomaria baculitarum Gein. 0 5
Sohle der Grube 289,0 m ü. d. M.
2. Die Mittelgebirgssenke
ll t . Die Kreibitzer Scholle
O. Gr. MT 110—120 m ü. d. M.
O. Gr. y 395—405 m ü. d. M.
Die Kreibitzer Scholle
I lauptVerwerfung, im W
Linie XXXV.
wird begrenzt im X von
von Linie XXXIII b und im
der Lausitzer
S und O von
Die Scholle umfaßt die nördliche Talseite des von 0 nach W
lang hingezogenen Kreibitztales. An die Oberfläche treten Stufe y der
Zone des Inoc. schloenbachi und Emscher (Taf. 5. Eig*. 2).
15
Die Mittelgebirgssenke
Im westlichen Teile bietet die aus Basaltfelsen aufgebaute Kuppe
des Irigberges (533,4m) eine prächtige und lehrreiche Bundsicht.
Der Berg liegt auf der Grenze zwischen dem senkrecht zerklüfteten
Elbsandsteingebirge und dem Kreibitzer Bergland mit seinen abgerun-
deten Berg- und Talformen. Diese beiden Gegensätze treten im Aus¬
sichtsbilde gut hervor.
Die Abhänge des Kreibirztales, aufgebaut aus weichen Sandsteinen
und Mergeln, sind meist bewachsen. Kur Wasserrisse und zufällige
Aufgrabungen gewähren Einblick in die Kreideschichten. Im Emscher,
zwischen 400—500 m Höhe, bildet das Gelände ziemlich steile Böschun¬
gen, während es weiter abwärts in der Stufe y der Schloenbachi-Ziono
bedeutend verflacht. So konnte im Jahre 1910 östlich am Irigberge bei
den bis zu 2m Tiefe geführten Aufgrabungen für die Niederkrei-
bitzer Wasserleitung folgendes festgestellt werden:
Östlich und südöstlich von den Plesehkenhäusern
Probelöcher für die Wasserleitung
Emscher
in 450 m Höhe Sst., weiß, rot und gelb, fk., mergelig, mit Spuren von Versteinerungen;
in 440 m Höhe Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelbrot, fk., mit schwachen kohligen
Schichten, feste Bank, Versteinerungen, selbst gesammelt, s. Fossiltabelle 2,
S. 180—189.
in 438 m Höhe Feinsandmergel, rotgelb und blaugrau;
in 435 m Höhe gelber Sand;
in 432 m Höhe Tonmergel, rotgelb, z. T. kohlig.
Westlich von den Plesehkenhäusern wurden bei der Brunnen-
prabung; zur Fabrik am Forsthaus in 430 m Höhe folgende Versteh
o O
nerungen gefunden:
Neithea gry plicata Schlotii. sp.
Trigonia glaciana Sturm
Liopistha aequivalvis Goldf. sp.
Sie werden in der Schule zu Altdaubitz aufbewahrt.
Bei 430 m Höhe liegt am Steilhange der eigentliche Quell Hori¬
zont für die Wasserleitung.
430,0 m ü. d. M.
Emscher m
12. Sst., weißgrau, fk., quarzitisch . 4,0
11. Tonmergel, lichtgrau, kohlig . ^ ( [
10. Ton- und Sandmergel, kohlig, dazwischen schwache Kalkquarzitbänke 7,0
9. Sst., gelb und weißgrau, fk., mergelig, leicht zerfallend. 10,0
8. Nichts aufgeschlossen (Sst.-Geröll) . H),0
Zone des Inoc. schloenbachi
y 7. Kalkquarzit, weiß, fk., mit Trigonia glaciana Sturm . 0,1
G. Sst., rötlich, fk., mergelig, mit
Inoceramus inconstans Woods em. Ändert. 0,9
5. Topmergel, grau und blau . 4,0
A Rst xrplhlirh. fk.. dünn beschichtet . 4,0
5. Topmergel, grau und blau .
4. Sst., gelblich, fk., dünn geschichtet
3. Tonmergel, grau und blau, sehr zäh .. 4,0
2. Sand- und Tonmergel, gelb und blau, fk., mit HCl stark brausend, da¬
zwischen schwache Bänke von fk. Kalk sst. und Sst. 39,0
1. Sst., gelb.. 4,0
' ^ Am Daubitzbachknie, 350,0 m ü. d. M.
10
Die Mittelgebirgssenke
« •
Von 395—350 m TTöhe hat der Dauhitzbach nur eine schwache
Kinne in das versumpfte Gelände cingegraben.
Östlich des Tälchens erhebt sich Höhe Sign. 419.2. In 400m
Höhe finden sich als Ackerlesesteine quarzitische Kalksandsteine
(Stufe y). Am Südwestabhange dieser Höhe stand ehemals eine Pech¬
hütte, von der FuiC (15, -u) bereits Versteinerungen erwähnt. Sie sind
hier nicht auf geführt, da die Fundortsbezeichnungen aus dem Kreibi to¬
tale bei Fkic nicht ganz sicher sind. Im Jahre 1909 grub ich auf gut
Glück an der steilen Wegböschung hinein und konnte eine große Menge
Versteinerungen sammeln. Unterhalb der Fundstelle liegt die Quell¬
fassung der Wasserleitung des Herrn Fabrikbesitzers Lischke.
Bei Aufgrabungen im Jahre 1921 konnte die Schichtenfolge festge¬
stellt werden.
Wegeinschnitt 390,5 m ü. d. M. m
Diluvialer Lehm, zäh . 0,5
Zone des Inoc. schloenbachi
y 3. Mergel, dunkel- bis lichtgrau, feinsandig, mit HCl stark brausend, unterste
Schichten steinhart; reich an kleineren Versteinerungen 1 ), Verzeichnis s. Fossil¬
tabelle 30, S. 180—189... 1,0
2. allmählicher Übergang in die unteren Schichten. 2,0
— Horizontale Schichtquelle der Wasserleitung —
1. Mergelsst., dunkelgrün, mk., fest, mit HCl stark brausend, mit zahlreichen,
meist größeren Versteinerungen 2 ), Verzeichnis s. Fossiltabelle 31, S. 180—189 2,0
Der Mergel wird von einem schmalen Basaltgange durchsetzt.
385,0 m ü. d. M.
Ein zufälliger Aufschluß auf der benachbarten Wiese in 380 m
Höhe enthielt dunkle Tonmergel mit viel Kohle.
Gegen SW steigt die Kietzerhöhe (392,4m) an. Die Kuppe
besteht aus einem 2 m mächtigen Basaltgange. In unmittelbarer Nähe
des Basaltes steht in 388—390 m Höhe grau und gelber, fk.. gcfritte-
tcr Sst. an. Weiter fand sich am O-Abhangc in 380m Höhe sandi¬
ger Mergel, lichtgrau, fk .5 in 376 m Höhe in einem kleinen Aufschluß
Sandmergel, schwarzgrau, fk., mit
Panopaea regularis d’Orb.
Tellina renauxi Math.
Fischschuppe.
Ferner wurden hier bei Anlegung des Hochbehälters für die
Niederkreibitzer Wasserleitung folgende Schichten erschlossen:
375,0 m ü. d. M. m
3. Mergel, gelblich, feinsandig, stark kalkhaltig, mit Versteinerungen, Verzeich¬
nis s. Fossiltabelle 32, S. 180—189 . 5,0
2. Sst., gelb, fk. 0,5
1. Kalkquarzit, blaugrau . 0,5
Sohle des Hochbehälters 369,0 m ii. d. M.
Am Westabhange der Kietzerhöhe war in 355 m Höhe weicher
gelber Sand, der zu Bausand gewonnen wurde, l l / 2 m mächtig aufge¬
schlossen.
^ Selbst gesammelt.
2 ) Gesammelt von Herrn Fabrikbesitzer Lischke.
Die Mittelgebirgssenke
17
Die Schichten der Kietzerhöhe gehören der Zone des Inoceramus
schloenbachi , Stufe y, an.
Das Pickelsteinwasser
Von Irigs Bleichwasser nur durch die niedrige Höhe Sign.. 419,2
getrennt, rinnt das Pickelsteinwasser herab. Es hat in den Steilhang
eine teilweise schluchtartig tiefe Rinne eingegraben. Bei 390 m Höhe
tritt auch dieses Wässerchen in die breitere versumpfte Mergelaue der
Stufe y der Schloenbachi- Zone und mündet bei 330 m Höhe in Nieder -
kreibitz in den Kreibitzbach. Die Quellen des Pickelsteinwassers lie¬
gen oben auf der Höhe in der Umgebung der basaltischen Felsgiuppe
des Pickelsteines (518,1 m).
Die Kreideschichten sind in den obersten 50 m mangelhaft auf¬
geschlossen. Vereinzelt finden sich gelbe, gelbrote und graue, fk.,
mergelige Sst. An der scharfen Biegung der Verbindungsstraße
von Neukreibitz nach Daubitz konnte ich an der Wegböschung
durch Hineingraben folgendes feststellen.
501,0 m ü. d. M.
Emscher m
3. Sst., weißlich, fk., mergelig, mürbe . ^,6
2. Sst., weißgelb, fk., quarzitisch...v * * *; * *:' u ’°
1 Sst., rötlich, fk., mergelig, mit zahlreichen Versteinerungen (s. r ossiltabelle o,
S. 180-189 . 1 ’ ü
499,0 m ü. d. M.
Bei 490 m Höhe fand ich gelben fk. Sst. mit
Cyprimeria discus Math. sp.
Liopistha aequivalvis Goldf. sp.
Turritella acanthophora J. Müll.
Ein annähernd zusammenhängendes Profil bietet erst, die
Schlucht unter dem P i c k e 1 s t e i n.
460,0 m ü. d. M.
Emscher
11. Kalkquarzit, lichtgrau, fk., mit HCl brausend, mit
Corbula lineata J. Müll. . .
10. Mergel, lichtgrau, feinsandig, mit kleinen Kohleresten stark durch¬
setzt, sehr zäh, mit HCl brausend, versteinerungsreich, Verzeichnis s. lossil-
tabelle 4 S. 180—189.... ............ .
9. Sst., lichtgrau, fk.-mk., mit kleinen Kohleresten stark durchsetzt, mit
Versteinerungen.
8. Nichts aufgeschlossen.. ..\y;-
7. Kalkquarzit, schwarzgrau, fk., mit HCl brausend, mit kleinen Kohle¬
partikelchen stark durchsetzt, sehr versteinerungsreich, kleine 1 ormen vor¬
herrschend, Verzeichnis s. Fossiltabelle 5 S. 180 189 .
6. Nichts aufgeschlossen...-
5. Tonmergel, schwarzgrau, fk., mit HCl stark brausend, mit kleinen Kohle¬
partikelchen stark durchsetzt, sehr versteinerungsreich, kleine 1 ormen vor¬
herrschend, Verzeichnis s. Fossiltabelle 6 S. 180 189 .
4. Nichts aufgeschlossen.• •; ..;.; • y * *.
3. Sst., gelb, fk., quarzitisch, fest, scharf am Steilhange hervortretend ...
2. Steilhang stark verrollt, soweit festzustellen grauweißer und gelber 1k. Sst.
1. Sst., grauweiß, fk.
418,0 m ü. d. M.
Neu« Folge. Heft 117 ^
1,5
1,0
0,5
7,0
1,0
4,0
1,0
3,0
1,0
20,0
2,0
18
Die Mittelgebirgssenke
Weiter am Wässerchen abwärts konnten an folgenden Stellen
Proben entnommen werden:
in 415 m Höhe Tonmergel, blau, fk., kohlig, mit HCl brausend, zäh;
in 410 m Höhe Sandmergel, gelb, fk., schmierig, mit HCl schwach brausend;
Zone des Inoceramus schloenbachi
y in 405 m Höhe Kalkquarzit, grauweiß, fk., mit HCl stark brausend.
Ich sammelte darin eine Anzahl Versteinerungen; Verzeichnis
s. Possiltabelle 33 S. 180—180.
in 402 m Höhe Sst., graurötlich, fk.;
in 400 und 395 m Höhe Kalkquarzit, hellgrau, fk., mit HCl stark brausend, mit
kleinen Versteinerungen;
in 390 m Höhe Sandmergel, hell- bis dunkelgrau, fk.;
in 385 m Höhe Tonmergel, blaugrau, sehr zäh, mit HCl brausend;
in 380m Höhe Sst., gelb, fk.;
in 370—372 m Höhe Mergelsst., rotgelb, fk., schmierig, mit Versteinerungen, und zwar
Veclen laevis Nilss. Cytherea ovalis Goldf. sp.
Neithea grypheata Schloth. sp. Tapes subfaba d’Okb.
Ostrea sudetica Scup. Tellina muelleri n. sp.
Pedunculus insculptus Reuss Natica ( Lunatia ) geinitzi IIlzpfl.
bei 370 m unterhalb Sign. 419,2 Quelle: oben Sand, unten Letten;
in 361—370 m Höhe Tonmergel, blaugrau, zäh, mit HCl stark brausend;
in 355—355,5 m Höhe Kalkquarzit, weißgrau, fk., mit HCl stark brausend;
— bei 350 m Höhe liegen die Teiche von Lischke —
in 345 m Höhe Sst., dunkelgrau, fk., schmierig;
in 340 m Höhe Tonmergel, dunkelgrau und gelb, fk., zäh;
in 335 m Höhe Sandmergel, dunkelgrau, fk., kohlig, schmierig,
in 330 m Höhe Mündung des Pickelsteinwassers in den Kreibitzbach in Niederkreibitz.
Östlich vom l’iekelsteinwasser steigt, die eine kleine Basaltkuppe
tragende Höhe Sign. 414,0 an. Sie ist im oberen Teile sehr sandig
und mit Kiefern und Heidekraut bewachsen. Nördlich dieser Höhe
konnte an dem von 0 in das Pickelsteinwasser mündenden Bächlein
eine interessante Schichtenfolge auf genommen werden (s. Abb. 1).
Mergel, Sandstein und Kalksandstein bezw. Kalkquarzit wechseln
u d U.
Abb. 1. Wasserriß nördlich Höhe Sign. 414,0 östlich vom Pickelsteinwasser.
Wechsel von Sandstein, Kalkquarzit und Mergel. Zone des Inoceramus schloenbachi Stufe y.
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 16 Sandstein, weißgrau, gelblich und rötlich, meist feinkörnig, mürbe.
2, 4, 10, 12, 14 Kalkquarzit, lichtgrau, meist feinkörnig. 6 Tonmergel, weiß, gelb und blau
in Wechselschichten, stark kohlig. 8 Feinsandmergel, schwarzweiß, schwach kohlig.
15, 17 Feinsandmergel, gelb und dunkelgrün, mit Spuren von Versteinerungen.
Die Mittelgebirgssenke
hier in ähnlicher Weise wie in der Robitzer Ziegelei westlich von
Böhmisch Leipa (S. 67).
Kalkofen — Daubitz
Im nördlichsten Zipfel der Scholle wurde die Schichtenfolge ent¬
lang des vom Kalkbruch nach dem Steinbuchs bei Daubitz führenden
Fahrweges aufgenommen. Die hier auftretenden Kreideschichten ge¬
hören dem Em scher an.
Der an der Straße von Schönlinde nach Daubitz gelegene Ivalk-
bruch wird schon seit Jahrzehnten abgebaut. Wie an mehreren an¬
deren Stellen der Lausitzer Hauptverwerfung ist hier eine Jurascholle
zwischen Granit und Kreidesandstein eingeklemmt. Trotz des lang¬
jährigen Abbaues hat der Jurakalk außer Crinoidenstielgliedern noch
keine Versteinerungen geliefert. Die Lagerungsverhältnisse sind
der Erläuterung zur geologischen Karte Uinterhermsdorf-Daubitz S. 3()
bis 40 geschildert. Der Kalkstein des alten Bruches wird von einem
■ Basaltgang abgeschnitten, dessen südöstliches Salband von einer inter¬
essanten Eruptivbreccie gebildet wird, in der der Kalkstein teilweise
kristallin umgebildet ist. Auch Spuren von Kupfererzen und Bleiglanz
haben sich gefunden. Außerdem ist Kreidesandstein im Bruche aufge¬
schlossen. Der Sst. ist lichtgrau bis weißlich, seltener schwach ge¬
rötet, fk. und mergelig. Beim Durchschlagen eines Tunnels für För¬
derzwecke wurde ein dunkelgrauer fk., mit IIG1 brausendei Kalk-
quarzit vorgefunden. Herr AUGUST WEISE f in Ebersbach hat darin
seinerzeit mehrere Arten gesammelt (aufbewahrt im Museum des
Humboldtvereins in Ebersbach (s. Fossilliste 7, S. 180 189).
Der Kalkquarzit liegt in 490m Höhe und könnte vielleicht der
Schicht 7 in 450 m Höhe in der Pickelsteinschlucht entsprechen (S. 27).
Westlich am Kalkbruch finden sich in 480 m Höhe Lesesteine
eines gelbweißen fk. quarzitischen Sst. mit
Leda carinata n. sp.
Entlang des Fahrweges nach dem Steinbuchs konnte ich in den
schwachen Anschnitten ungefähr folgenden Schichtenbau feststellen:
Fahrweg westlich vom Kalkbruch, 475,0 m ü. d. M.
9. Sst., weißgrau und gelblich rasch wechselnd, meist fk., kohlig, mergelig,
weich. An Versteinerungen fand ich
Veden virgatus Nilss. Pedunculus gemitzi d’Orb.
Ostrea vesicularis Lam. Cardium ottoi Gein.
Ostrea sudetica Soup. Cytherea kruschi var. elongata n. var.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep. Tellina costulata Goldf.
8. Sst., mit kleinen Kaolinkörnern, gelblich, fk.-mk., teilweise kohlig, mergelig,
weich, mit Versteinerungen .• • • --
7. Sst., weißgrau bis rötlichgelb, fk. mit schwachen mk. Lagen schnell wechselnd,
etwas quarzitisch.. y *; y.* *
6. Sst., mit kleinen Kaolinkörnern, weißgrau bis hellgelb, fk., teilweise kohlig,
mergelig, weich .
5. Sst., weißgrau und gelblich, fk. mit wolkigen mk. Partien .
4. Sst., vorherrschend hellgelb, fk., mergelig, weich.
3. Sst., meist kräftig rotgelb, fk., mergelig, weich .
2. Nichts aufgeschlossen.....; y.
1. Sst.,.mit kleinen Kaolinkörnern, graurötlichgelb, fk., mergelig, weich -
Schollengrenze nördlich von Neudaubitz, 410,0 m ü. d. M.
2 *
5,0
5,0
5,0
5,0
15,0
10,0
10,0
5,0
5,0
20
Die Mittelgebirgssenke
Das Neukreibitzer Wasser
Vom Pickelsteinwasser durch Höhe Sign. 450,3 geschieden, be¬
gegnet man dem Neukreibitzer Bach. Er hat seine Quellen zwischen
dem Pickelstein und Kreibitz Teichstadt. Die versumpfte Hochfläche
von Kreibitz Teichstadt, gekennzeichnet durch eine Anzahl Wasser¬
tümpel, kündigt den schwer wasserdurchlässigen Emscher-Mergel¬
sandstein (? mit Mergelschichten) an (460—475 m Höhe). Daran
schließt sich der Steilabfall gegen das Kreibitztal. Wenn auch kein
zusammenhängendes Profil festgestellt werden konnte, so finden sich
hier doch ein paar wichtige Fundstellen von Versteinerungen.
Westlich vom Bahnhof Kreibitz Teichstadt war in den Jahren
1922/23 eine größere Waldfläche in 490—495 m Höhe abgeholzt, am
»T« von Teichstadt, auf der eine Menge von Lesesteinen und Blöcken
lag. Der Sst. ist weißgrau und gelb geflammt, stark mit Kohlepar¬
tikelchen durchsetzt, fk., mergelig, weich. An Versteinerungen sam¬
melte ich
Inoceramus kleini G. Müll. Tellina concentrica Reuss
Dreissensia tegulata G. Müll. Tellina muelleri n. sp.
Leda carinata n. sp. Mactra porrecta Gein.
Cardium ottoi Gein.
Außerdem fand sich weißgrauer fk. Kalkquarzit mit Versteine¬
rungen (Em scher).
Bereits außerhalb des Waldes liegt westlich vom Bahnhof Krei¬
bitz Teichstadt ein altberühmter Sandsteinbruch (Emscher).
GEINITZ und Fltlö führen schon von hier Fossilien auf. Jetzt ist der
Bruch zum größten Teil in einen Restaurationsgarten umgewandelt. Er
liegt in 475—480 m Höhe. Der Sst. ist weiß, gelb und rötlich, in der
Farbe schnell wechselnd, fk., mergelig und weich. An Fossilien habe
ich hier 46 Arten gesammelt, Verzeichnis s. Fossiltabelle 8, S. 180 ff.
Südlich vom Bahnhof und östlich der Eisenbahnlinie wird unweit
der Staatsstraße der Sst. in einer Sandgrube abgebaut.
Oberkante der Grube 470,0 m ü. d. M.
Emscher m
2. Sst. mit Kaolinkörnern, gelb, mk., leicht zerfallend, mit folgenden Ver¬
steinerungen:
Inoceramus kleini G. Müll. var.
Ostrea incurva Nilss.
Liopistha aequivalvis Goldf. sp. 2,0
1. Sst., weißgrau und gelblich, fk., mergelig, weich (im Abzugsgraben) . 1,0
467,0 m ü. d. M.
Westlich der Eisenbahnlinie treten in 466—470 m Höhe an der
grünen Berglehne eine Reihe Felsbänke scharf hervor. Der Sst. ist
derselbe wie vorstehend.
Der von Neukreibitz nach Stadt Kreibitz am Berghange mit ein¬
zigartiger Aussicht auf die Kreibitzer Bergwelt hinführende soge¬
nannte »Kirchweg« schneidet kurz vor einem östlich am Wege stehen¬
den vereinzelten Hause in einen kleinen Hohlweg ein.
Die Mittelgebirgssenke
21
452,0 m ü. d. M.
Emscher m
2. Sst., grau und gelb, fk., mergelig, weich, mit Versteinerungen, und zwar
Spongites saxonicus Gein. 'l ellina costulata Goldf.
Inoceramus kleini G. Müll. Liopistha aequivalvis Gold*, sp.
Peden virgatus Nilss.. •
1. Westlich vom Wege war im Jahre 1911 ein kleiner Anbruch vorhanden, in
der Nähe eine Quelle. Es wurde Kalksst. gewonnen, quarzitisch, graugelb,
fk., mit HCl brausend, versteinerungsreich, Fossilliste s. Fossiltabelle 9 S. 180 ff. 1,0
449,0 m ü. d. M.
Dieser Kalksst. entspricht der dunklen Kalkquarzitbank unter dem
Pickelstein (Schicht 7 S. 17). # #
Unmittelbar am Neukreibitzer Wasser sind die Kreideschichten
wenig gut aufgeschlossen. Bei 390,0 m Höhe, dort wo das Wässerchen
die Landstraße schneidet, steht eine lichtgraue mk. Kalkquarzitbank
(Stufe y) mit folgenden Versteinerungen an:
Protocardia hillana Sow. sp.
Liopistha aequivalvis Goldf. sp.
Westlich dieser Stelle waren in einer Ziegelei folgende Schich-
ten aufgeschlossen:
390,5 m ü. d. M.
Zone des Inoceramus schloenbachi m
y 2. Kalkquarzit, weißgrau, mk., mit HCl brausend . 0,5
1. Sst., gelb, fk. bis mk. L 0
Sohle der Grube, 389,0 m ü. d. M.
östlich des Wässerchens, nordöstlich vom Kreibitzer Schießhaus
und zugleich östlich von Sign. 365,4, war am Waldrande ein kleiner
Aufschluß vorhanden.
365,0 m ü. d. M.
Zone des Inoceramus schloenbachi m
y 3. Sst., gelb, fk.-mk., dazwischen eine dunkelgraue harte Bank von Kalk¬
quarzit mit
Gervillia solenoides Hlzpfl. zahlreich
Inoceramus inconstans Woods em. Ändert
Lima canalifera Goldf.
Area undulata Reuss
Tellina costulata Goldf.
Tellina semicostata A. Roem.
Liopistha aequivalvis Goldf. sp. 5,0
Etwas weiter bachabwärts Tongrube:
2. Ton, dunkelgrau .
1. Sandiger Mergel, lichtgrau, fk. 1 ’ U
358,0 m ü. d. M.
östlich vom Schießhaus bildet ein Nebenbach des Neukreibitzer
Wassers einen hübschen Wasserfall. Die Schichten sind von 385
bis 430 m Höhe gut aufgeschlossen. Es sind vorwiegend graue und
gelbe, meist fk. Sst., zwischen denen, wie überall hier im untersten
Emscher, stark mit Kohltepartikelchen durchsetzte Partien auf-
treten. In 395 m Höhe trifft man eine 1 m mächtige Bank eines
schwarzgrauen kohligen sandigen Tonmergels (Zone des Inoceramus
schloenbachi, Stufe y)- Die kleinen Stockwerke des Wasserfalles wer¬
den durch Platten eines eisenschüssigen Sst. gebildet.
22
Die Mittelgebirgssenke
In Stadt Kreibitz sind in Stufe y der Zone des Inoceramus
schloenbachi ebenfalls einige wertvolle Aufschlüsse bekannt geworden
(s. Taf. 6, Fig.'l). In der Brauerei wurden in ungefähr 350 m Höhe
vor mehreren Jahrzehnten bei einem Brunnenbau dunkelgiaugiüne fein¬
sandige Mergel erschlossen. Herr ÄUG LIST WEISE f in Ebersbach sam¬
melte darin eine Anzahl Arten, Verzeichnis siehe Fossiltabelle 34,
S. 180 ff.
In unmittelbarer Nähe wurden im Jahre 1924 in derselben Höhe
beim Ausschachten von Kellerräumen in der Fabrik des Herrn Franz
Lischke ebenfalls eine Menge Versteinerungen gefunden, die er mir
gleich denen von der ehemaligen Pechhütte (S. 16) bereitwilligst übei-
ließ, wofür ihm der Dank ausgesprochen sei. Auch hier sind es dunkel¬
graugrüne fk. Mergel. Versteinerungen s. Fossiltabelle 35 S. 180 189.
Nördlich der Fabrik wurde gleichzeitig ein Graben für Wasser¬
leitungszwecke gezogen. Ich stellte fest
368,0 m ü. d. M.
2. Sst., weißgrau, weich, leicht zerfallend, als Triebsand auftretend, im Wechsel
mit schwachen Kalk quarzitlagen ...
1. Sandmergel, dunkelgrau, im Wechsel mit gelbem Sand.
362,0 m ü. d. M.
m
3,0
3,0
Am Markt platze in Stadt Kreibitz hatte das Hochwasser im Som¬
mer 1925 die Bachufer beschädigt und dunkle Tonmergel sowie gelben
weichen Sst. freigelegt (340mHöhe). Kerner fanden sich große Blöcke
eines lichten Kalkquarzites, die wahrscheinlich schon früher von wei¬
ter oberhalb durch das Wasser herabtransportiert worden waren. Außer
einigen kleineren Versteinerungen enthielt das Gestein zahlreiche
Exemplare von Spongites saxonicus Gein.
Aus der Umgebung ,.der Eisenbahnstation Schönfeld-Obe r-
kreibitz ist folgendes hervorzuheben:
Am NW-Hange des Eladenberges (560,0m), östlich der Straße,
findet sich in 490—520 m Höhe fk.—mk. Sst. Gegen die Lausitzer
Hauptverwerfung hin tritt allmählich Verquarzung ein, bis schließlich
in unmittelbarer Nähe der Verwerfung das Gestein fast hornsteinartig
wird (Emscher).
An der Station Schönfeld-Oberkreibitz (490,0 m) sind beim Eisen¬
bahnbau in einem gelblichen fk. Sst. (Emscher) mit weichen Einlage¬
rungen eine Anzahl Pflanzenreste von Herrn AUGUST WEISE in Ebers¬
bach gesammelt worden. Es konnten bestimmt werden
Dryandroides quercina Vel.
Quercus velenovskyi Bayer
1 verkohlter Stengel, 15 mm breit,
außerdem Inoceramus crassus
Petrascheck.
In 480 m Höhe südlich der gegen den Ort Oberkreibitz herabfüh¬
renden Straße fand ich in einem verlassenen Steinbruch gelblichen,
mk. und fk. rasch wechselnden Sst. (Emscher), mit Tellina, coslulata
Goldf.
Die Mittelgebirgssenke
23
Von der Station in südwestlicher Richtung entlang des Fußweges,
der vor dem Mühlberge das Kreibitzbachtal in Oberkreibitz erreicht,
wurde folgendes festgestellt:
An der Eisenbahnstation Schönfeld-Ob er kr eibitz,
487,0 m ü. d. M.
(s. Anlage S. 160)
Das Profil zeigt wieder sehr schön die Wechsel reiche Schichten¬
folge im unteren Emscher und besonders das wiederholte Auftreten
ko h 1 i g - mergeliger Sandsteine.
S*. Die Kaltenbergscholle
O. Gr. MT 100—110 m ü. d. M.
O. Gr. y 380—390 m ü. d. M.
Die Kaltenbergscholle wird begrenzt im N von Linie XXXV,
im W von Linie XXXIII b und XXXIV, im S von Linie XXI b und
XXIII b und im O von Linie XXXVI.
Sie besteht aus dem mächtigen Kaltenberge (736,5 m) mit seinen
Trabanten, dem Kleinen Ahrenberge (691,2 m), dem Großen und Klei¬
nen Fischberge (645,6 und 608,0m), dem Himmertsberge (549,3m),
Huttenberge (508,3 m), Buchhübel (559,9 m) und Hohen Himpelsberge
(624,7 m). Alle diese Gipfel bestehen aus vulkanischen Massen, um¬
geben von einem mächtigen Mantel von Emscher-Sandstcinen, die sich
auf einem Sockel von Mergeln der Zone des Inoceramus schlocnbachi
erheben. Ringsum haben mehrere Bäche in das Bergmassiv mehr oder
weniger tiefe Rinnen und Täler eingeschnitten, an denen entlang die
Schichtenfolge aufgenommen wurde.
Bach vom Kleinen Ahrenberg nach Stadt Krei b i t z
Der Bach entsteht aus mehreren Quelladern, die in ungefähr 600 m
Meereshöhe auf den versumpften Wiesen am Nordabhange des Kleinen
Ahrenberges ihren Ursprung haben. Si<* eilen den Steilabfall des Berg¬
hanges bis zur Landstraße Stadt Kreibitz-Forsthaus Kreuzbuche
(460 m) rasch hinab und vereinigen sich dort zu einem einzigen Was¬
serlauf. Dieser folgt in einem schwach eingeschnittenen Bette der
Straße und tritt bei 395 m Höhe aus dein engen Bergtale in die sanft¬
wellige Mergellandschaft der Stufe y der Schlocnbachi- Zone. Bei 335 m
Höhe mündet er in den Kreibitzbach. Am Bach entlang sind die Auf¬
schlüsse nicht besonders günstig, hingegen bietet auf der rechten Tal¬
seite der Steinbruch am nordöstlichsten Ende des Hohen Iiimp-elsberges
einen vorzüglichen Aufschluß. An der westlichen Berglehne kann man
an den aufsteigenden Felswänden die Schichten ebenfalls gut studie¬
ren. Wir verfolgen das unmittelbar am Kleinen Ahrenberg entsprin¬
gende Wässerchen.
Kleiner Ahrenberg, 691,2 m ü. d. M.
(s. Anlage S. 160)
An der Straße, die nördlich vom Forsthaus Kreuzbuche nach
Schönfeld abzweigt, sammelte ich in einem gelben fk. Mergelsst. (Em¬
scher) in 516 m Höhe
24
Die Mittelgebirgssenke
Veden virgatus Nilss.
Cytherea tumida J. Müll. sp. .
Tellina costulata Goldf.
Liopistlia aequivalvis Goldf. sp.
ferner in 510 m Höhe Cardium ottoi Gein.
Östlich der Straße Stadt Kreibitz-Forsthaus Kreuzbuche erhebt
sich der Hohe Himpelsberg (624,7m), dessen nordwestliche Fort¬
setzung Höhe Sign. 562,2 bildet. Beide Kuppen bestehen aus Phono-
lith, der an verschiedenen Stellen klippenartig hervortritt. Zwischen
beiden Gipfeln liegt in 545 m Höhe gelber fk. Mergelsst. Von hier
gegen die Landstraße herab findet sich von 535—530 m Höhe grau und
gelber, sehr fk. Mergelsst. und von 510—480 m Höhe rötlichgelber keh¬
liger, zäh verwitternder Mergelsst. (Emscher). Weiter nördlich, fast
am Waldrande, biegt von der Straße nach O ein Fahrweg ab und führt
aufwärts zu einem Steinbruch. Fahrweg und Steinbruch gewähren
einen ausgezeichneten Einblick in die Mannigfaltigkeit der Schichten¬
folge des untersten Emschers. Bei einer Mächtigkeit von 20 m konnten
33 verschiedene Schichten festgestellt werden. Zwischen weißgraue und
gelbe fk. Sst. schieben sich schwache ko hl i ge Mergelsandsteinschich-
ten ein. Zu oberst sind ein paar dicke Werksteinbänke vorhanden.
Oberkante des Steinbruchs 424,0 m ü. d. M.
Emscher
6. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, dunkelgelb, fk.-mk., nicht schmierig ver¬
witternd .
5. Sst., weißgelblich, mk., nicht schmierig verwitternd, Hauptwerksteinbank
im Steinbruch .
4. Sst., mergelig, weich, rötlich, orange und weiß gebändert, kohlig, mk.,
mäßig zäh verwitternd .
3. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, grau, etwas rötlich, mk., unterste Werkstein¬
bank im Steinbruch mit Versteinerungen, und zwar
Inoceramus ldeini G. Müll. var.
Lima granulata Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea semiplana Sow.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
Cucullaea subglabra d’Orb.
Granocardium produdum Sow.
Liopistlia aequivalvis Goldf. sp.
2. Sst., grau, mk., eisenschüssig, hart .
1. Sst., kräftiggelb, fk.-mk., eisenschüssig, hart.
Steinbruchsohle 409,0 m ü. d. M.
m
4,0
4,8
0,2
2,0
2,0
2,0
Das Profil von der Steinbruchsohle entlang des tief eingeschnit¬
tenen Fahrweges bis hinab zur Landstraße ist in Abb. 2 dargestellt.
Im Steinbruch fallen die Schichten bis 15° nach SO ein. während
sie jenseits der Straße fast horizontal liegen. Da die beiderseitigen
Schichten keinen bedeutenden Unterschied zeigen, dürfte die Verschie¬
bung hier nicht besonders groß sein.
Bei 395 m Höhe kann man den Beginn der Stufe y der Zone des
Inoceramus sckloenbachi ansetzen. Die Aufschlüsse am Bachufer zei¬
gen meist lockere sandig-mergelige, stark mit Kohle durchsetzte Allu-
vionen, nur an einzelnen Stellen treten Kreideschichten zutage. Zwi-
25
Die Mittelgebirgssenke
sehen 395 und 390 m Höhe liegt als charakteristische Obergrenze der
Stufe y ein Quellhorizont, den man entlang der N- und W-Seite des
Kaltenberges in dieser Höhe gut weiterverfolgen kann.
Abb 2. Fahrweg vom Steinbruch an der Nordwestseite des Hohen Himpels-
berges nach der Landstraße Kreibitz-Kreuzbuche. Wechsel von festen Sandstein-
bänken mit weichen, teilweise kohligen Mergelsandsteinen. Emscher.
1 5, 7 9, 11, 13,17, 19, 21, 24, 26, 28 Sandstein, weißgrau und gelb, feinkörnig, feste Bänke.
2’, 6, 8, 10,’12,’14, 29 Mergelsandstein, orangerot und weißgrau, feinkörnig, weich, mit
schwachen kohligen Lagen: läßt sich wie Ton zusammenballen; m Schicht 29 eine 3 cm
starke kohlige Lage. 3 Sandschicht, weiß und gelb geflammt, feinkörnig, weich; laßt sich
wie Ton zusammenballen. 4 Sandmergel, dunkelrot und schwärzlich, feinkörnig. >
Sandstein, weißgrau, feinkörnig, mit wenig Bindemittel, leicht zu Sand zerfallend, lb, 1°.
20, 22, 25, 27 Mergelsandstein, rotgelb und weißlich, feinkörnig, weich, schmierig; verwittert
meist als zähe Masse. Schicht 18 mit Inoceramus kleim G. Müll. var.
In 390 und 385 m Höhe findet sich dunkelgrauer fk. schmierig
werdender Sst. , n
In 380 m Höhe war im Sommer 1922 am Rande der Landstraße
bis zu 21/2 m Tiefe ein Wasserleitungsgraben ausgehoben. Unter der
Deckschicht trat dunkelgrauer, sehr feinsandiger Ton auf.
Bei 370 und 360 m Höhe ist am Bach gelblicher feinsandiger, sehr
zäher Mergel aufgeschlossen.
In 354 m Höhe steht eine Bank von gelbem, fk.-mk. bst. mit klei¬
nen Kaolinkörnern an. Derselbe Sst. ist auch westlich davon am Ku߬
hübel in einer Sandgrube in 351—354 m Höhe aufgeschlossen. Hier
fand sich ein Bruchstück von Pinna cretacea SCHLOTH. sp. Am Nu߬
hübel (380m) liegen auch Lesesteine eines gelben fk. Kalkquarzites.
Zwischen 340 und 335 m Höhe steht am Bachbett gelblicher fein¬
sandiger zäher Mergel an.
26
Die Mittelgebirgssenke
Das Bohrloch von Niederkreibitz
Unterhalb der Einmündung des Pickelsteinwassers in den Krei-
bitzbach fand auf dem Grundstück der Pickelsteiner Zwirnerei
(Besitzer Anton Pritsche) in Niederkreibitz vom November 1911 bis
März 1912 eine Tiefbohrung statt. Durch die Freundlichkeit des Herrn
Pritsche erhielt ich regelmäßig Bohrproben mit entsprechenden Er¬
läuterungen zugesandt. Hierdurch Avar es mir möglich, mit annehm¬
barer Genauigkeit die unter den Tonmergeln sich anschließende
Schichtenfolge festzustellen. Herrn Pritsche bin ich hierfür zu
ganz besonderem Dank verpflichtet. Ich bedaure nur, daß die Er¬
giebigkeit der Bohrung bei der Gesteinsbeschaffenheit leider hinter
den Erwartungen Zurückbleiben mußte. Nach unserer gegenwärtigen
Kenntnis wäre erst in einer Tiefe von weiteren 40—50 Metern die
Obergrenze des Mittelturons, des bekannten Wasserhorizontes, erreicht
worden.
Mutmaßliche Mach-
vorhanden aus Mundloch der Bohrung 330 0 mtt. d, M. «Ä^d ST"
Tiefen von Zone des Inoceramus schloenbachi Proben
m . . m
y 330—325,0 22. Mergelsst., dunkelgrün, grobk., stark kohlig, mit zahl¬
reichen Versteinerungen (Fossilliste s. Fossütabelle 36 S.
180—189). Viereckiger Schacht, der ausgemauert wurde 5,0
Hier wurde ein schmaler Basaltgang angeschnitten. Der
Mergel ist durch Kontaktwirkung gehärtet, auch sind
schmale weiße Kalkspatbänder vorhanden.
322,0 21. Mergelsst., dunkelgraugrünlich, vom feinsten Korn bis
ziemlich gk., mit Ko hie Stückchen. Nach dem Aus¬
schlämmen der feineren Teile blieben vorwiegend graue
mk. kantige Quarzkörnchen zurück. Das feinere Material
braust mit HCl auf. Einzelne kleine Bruchstücke von
Muschelschalen sind vorhanden. Foraminiferen konnten
nicht festgestellt werden . 5,0
319,0 20. Tonmergel, schwarzgrau, fk., stark mit kleinsten Kohle-
partikeln durchsetzt, mit HCl stark brausend. Kleine
Muschelschalenreste, Foraminiferen wie Cristellaria
rotulata d’Orb. u. a. vorhanden . 1,5
318,4 19. Sst., mk., grau, Quarzkörner hell, durchsichtig und
kantig, schwach verbunden durch grauen fk. mit HCl
brausenden Mergel . 1,5
315,01 18. Mergel, grauschwarz, fk., mit Ko hie Stückchen, einzelne
313,0| kleine Beste von Kalkschalen vorhanden, Foraminiferen
311,0 nicht aufzufinden, mit HCl brausend, das Material war
309,0) so fest, daß der Bohrer mehrere Tage hier festsaß ... 9,0
ß 305,0 17. Sst., mittelgrau, sehr fk., mit einzelnen kleinen Kohle¬
stückchen . 8,0
293,0 16. Sst., dunkelgrau, sehr fk., mit einzelnen mk. Quarz¬
stücken . 10,0
285,0 15. Sst., mittelgrau, sehr fk., untermischt mit einzelnen mk.
Quarzitstücken. 8,0
279,0 14. Sst., mittelgrau, sehr fk. 6,0
275,0 13. Tonmergel, mittelgrau, sehr fk., mit HCl brausend ... 2,0
267,0 12. Sst., mittelgrau, sehr fk. 9,0
264,0 11. Sst., mit wenig Kaolinkörnern, mittelgrau, in fk. Grund¬
masse graue, vereinzelt rosa mk. Quarzkörnchen, einzelne
Die Mittelgebirgssenke
27
KolileStückchen. Der Bohrer saß in dieser Schicht
längere Zeit fest ...
261,7 10. Sst., grau, in fk. Grundmasse zahlreiche mk. graue,
gelbliche und rötliche Quarzkörner, mit einzelnen
Ko hie Stückchen ...
259,0 9. Sst., grau, sehr fk.■ • • ---. •••.*•
8. Sst., grau, in fk. Grundmasse mk. Quarzkorner, keine
Probe, anzunehmen wie Probe 10 und 11 .
242,0 7. Sst. mit wenig Kaolinkörnern, grau, mit grauen, gelben,
rötlichen und bläulichen Quarzen und roten Feld¬
späten, mk.-gk....* * ■ * *
224,0 6. Sst., gelb und grau, mit großen grauen, gelben, rötlichen
und bläulichen Quarzen, mk.-gk., auch eisenschüssige
Stücke .... • • •;-* *
203,0 5. Kalkiger Sst., mit Kaolinkörnern, gelb, fk.-mk.,
größere Quarze grau, rötlich und bläulich ..•
202,0 Reste von Kalkschalen enthaltend, das fk. Pulver mit
IICl brausend..•• ••••• • •• v
191,0 4. Kalk sst. (Kalkmehl) weiß, sehr fk., mit HCl stark
brausend. Die Mächtigkeit dieser Schicht ist nur gering
angenommen, sonst würde sie im westlich angrenzenden
Sandsteingebiet an der Oberfläche sicher mehr auf¬
fallen .. ;•••*•
177,0 3. Sst., mit Kaolinkörnern, gelb, in fk. Grundmasse einzelne
mk.-gk. hellgraue, rötliche und gelbliche Quarze mit
Resten von Kalkschalen .. • •
165,0 2. Sst., rötlichgelb, gk., Quarz meist milchfarben, aber
auch grau, gelblich und rötlich, eisenschüssig .
1. Sst., Probe nicht vorhanden.• • ..
Tiefe der Bohrung
Sohle der Bohrung 147,0 m ü. d. M.
3,0
2,0
4,0
14,0
1,0
16,0
15,0
13,0
183,0
Das Wasser stieg zunächst aus einer Tiefe von 183 m 88 m hoch
empor, wo es seitlich abfloß. Trotzdem die Stelle abgedichtet wuide,
war der Erfolg nicht befriedigend.
Bach vom Buchhübel gegen Niederkreibit z
Dem Kaltenberg nördlich vorgelagert ist der Buchhübel
(559 9 m) dessen Kuppe von einem NS streichenden basaltischen Gange
gebildet wird (s. Taf. 5, Fig. 2). Am N-Abhange des Berges trifft
man bis zu 490 m Höhe herab Basaltblöcke, unter denen einige I uti-
lagen zum Vorschein kommen. Die nun folgenden Kreid-eschichten
sind nur an einigen Stellen leidlich aufgeschlossen und zeigen zwi¬
schen 490—438 m Höhe Mergelsst., teilweise eisenschüssig, verwitternd
eine zähe Masse bildend. Weiter folgen einige Felsgruppen. .
438,0 m ü. d. M.
Emscher
14. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelblich, mk., teil¬
weise eisenschüssig, mit unbestimmbaren Versteine¬
rungen, Oberfläche der Felsen stark zernarbt ....
13. Sst., grau, mk., wenig Bindemittel, beim Zerfall
grauen Sand bildend; die dickbankigen Felsen smd
von eisenschüssigen Bändern durchzogen und von
verquarzten Partien durchsetzt .
12. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, weißgrau, fk.,
Oberfläche der Felsbänke stark zernarbt .
senkrecht abfallende
Felspartien, die sich
entlang des tief¬
zerfurchten Berg¬
hanges kulissenartig
fortsetzen
m
3,0
7,0
3,0
28
Die Mittelgebirgssenke
11. Mergelsst., rötlichgelb und rot, auch grau und rot in dünnen Lagen schnell
wechselnd, fk.-mk., einzelne Felsbänke, mit Versteinerungen, und zwar
Inoceramus Heini G. Müll. var.
Liopistha aequivalvis Goldf. sp. 10,0
10. Sst., grau und gelb in Wechsellagerung mit schwachen Bänken eines rötlich¬
gelben kohligen Mergelsst., fk.-mk., mit Liopistha aequivalvis Goldf. sp. 25,0
Die Mergelsandsteine aus den Höhenlagen von 390 bis 425 m lassen sich
nach dem Zerfall wie Ton zusammenkneten.
9 * Sst . 10,0
Quellhorizont — Von allen Seiten sickert das Wasser herbei.
Die folgenden Schichten sind teils in Hohlwegen, teils entlang
dem Wässerchen mehr oder weniger gut aufgeschlossen.
Zone des Inoceramus schloenbachi
y 8. Mergel, gelb und grau, fk. 50
7. Sst., gelbrot, fk., kohlig, mergelig . 5’o
6. Feinsandiger Mergel, gelb, an der Oberfläche schmierig, unterbrochen von
einigen Sandsteinbänken . 20 0
5. Sst., mit wenig Kaolinkörnern, graugelb, fk.-mk., festere Bank, mit Car-
dium sp. und Tellina sp. 4 0
4. Bachrand gerutscht, Anzeichen von Tonmergel . 6,0
3. W echsel von fk. gelbem Sand mit blaugrauem Ton bezw. Tonmergel wieder¬
holt zu beobachten (W r asserleitungs auf grab ung) . 7,0
2. Mergelsst., dunkelgraugrün, mk., mit HCl brausend (ähnlich im Bohrloch
Niederkreibitz)... 1 0
1. W eich er gelber mergeliger Sst. übergehend in sandigen Mergel, soweit fest¬
zustellen . 17A
Mündung des Baches in den Kreibitzbach im westlichen Teile von Niederkreibitz
315,0 m ü. d. M.
Das Kaltenbachtal
Zwischen Buchhübel und Kaltenberg ist das Tal des Kaltenbaches
tief eingeschnitten und gewährt einen schönen Einblick in die Schich¬
tenfolge des unteren Emschers. Aus dem lieblichen Kreibitztal kom¬
mend, ist man überrascht, eine enge Schlucht mit senkrecht zur Tal¬
sohle abstürzenden Felswänden vorzufinden. Denselben Charakter ha¬
ben weiter dann die Felsentäler von Hillemühl, Falkenau und Ober-
preschkau. Der untere Emscher wird nämlich von Kreibitz gegen S
weniger mergelig und ärmer an tonigem Bindemittel (Taf. 8, Fig. 1).
Der Kaltenbach hat seine Quellen auf den Sumpfwiesen zwischen
Kaltenberg und Kleinem Ahrenberg in einer Höhe von 600—630 m.
Sein oberster Lauf liegt im Basaltgeröll. Dann folgt von 522—380 m
Emschersandstein und schließlich noch tiefer bis zu 360 m herab die
Mergelstufe y der Zone des Inoceramus schloenbachi. Aus der flachen
Talsohle steigen von Sign. 396,4 ab bis zu einer Mächtigkeit von 100 m
nackte Sandsteinmassen empor, an denen sich die Schichtenfolgo
offenbart.
Fahrweg westlich und unterhalb der Buchhübel kupp e
(s. Anlage S. 161)
Ergänzt wird dieses Profil durch die Schichtenfolge am südlichen
Talhange am Ostende des Dorfes Kaltenbach.
Die Mittelgebirgssenke
29
- Kuppe Sign. 394,1 m ü. d. M.
Emscher m
7. Sst., lichtgrau, fk., von Quarzharnischen durchzogen. 4,0
6 . Sst. mit wenig Kaolinkörnern, gelbrot, fk., eisenschüssig. 5,0
5. Sst., lichtgrau, fk... 2,0
4. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelb, fk. 3,0
Zone des Inoceramus schloenbachi
y 3. Sandiger Mergel, graublau, kolilig . 2,0
2. Mergel, gelb . 1,0
1. Nichts aufgeschlossen. 27,0
Kaltenbachtal im Orte Kaltenbach 350,0 m ü. d. M.
Zeidelsgrundbach
Am Wässerchen, das auf dem Sattel zwischen Kaltenberg und
Himmertsberg entspringt und in nordwestlicher Richtung östlich des
Ortes Limbach entlang zum Kreibitzbache fließt, sind die Emscher-
schichten ähnlich wie am Kaltenbach entwickelt. In 380 m Höhe liegt
wieder der Quellhorizont. Hier beginnt die Zone des Inoceramus
schloenbachi Stufe y.
Zwischen 350 und 380 m Höhe sind beiderseits Wiesenhänge vor¬
handen.;
in 350m Höhe sandiger Mergel, graugelb, fk.;
in 340 m Höhe Tonmergel, rotgelb und blau, sehr zäh;
in 330 m bis 335 m Höhe Tonmergel, gelb und blau, sehr zäh. Er könnte von einer
höheren Stelle einige m herabgerutscht sein.
Im Bachtale trifft man erst bei 328 m Höhe die Sandsteine der
Stufe ß. An der Straße Limbach—Kaltenbach steht jedoch bis zu
337 m Höhe der Sst. der Stufe ß an, während an dieser Straße nörd¬
lich der Einmuldung in 331 m Höhe ein sandiger Tonmergel der Stufe y
angeschnitten ist. Letztere Schichten scheinen nicht gerutscht zu sein.
Ich glaube deshalb, hier eine Störungslinie annehmen zu müssen. Sie
ergibt sich auch rechnerisch. Im Kreibitztale sind die Schichten der
Stufe y 80 m mächtig und hier müßten sie, wenn keine Störungslinie
vorhanden wäre, zwischen 330 und 380 m Höhe liegen und demnach auf
50 m zusammengeschmolzen sein, was wenig wahrscheinlich ist.
In einem kleinen westlichen Seitentälchen des Bächleins, fast
unten im Tale des Zeidelsgrundes, fand ich mit Herrn Fachlehrer
PRINZ im Sommer 1924 in 340 m Höhe graugelben Sst. der Stufe ß
und unmittelbar darüber Tonmergel (Stufe y). Auch hier ist wieder
die Störungslinie angedeutet. Westlich dieser Stelle war in einem
kleinen Gehölz (nordöstlich vom südlichsten Hause von Limbach) in
einem Wasserriß in 300—363 m Höhe gelbgrauer kohliger Sand¬
mergel (Stufe y) angeschnitten, in dem wir folgende Versteinerungen
sammelten:
Inoceramus inconstans Woods em. Ändert
Nucula striatula A. Roem.
Leda semilunaris v. Buch
Pectunculus geinitzi d’ürb.
Astarte similis Mnstr.
Lucina laminosa Reuss sp.
Tellina concentrica Reuss
Trochus amatus d’Orb.
Trochus engelhardti Gein.
Osmeroides lewesiensis Ag.
30
Die Mittelgebirgssenke
Westlich vom Himmertsberg
Das Gebiet westlich vom Himmertsberg bis an Störungslime
XXXIV zeigt ebenfalls einige gute Aufschlüsse. Der Rollberg am
Südende von Limbach ist bereits bei der Ottenbergscholle (Teil I,
S. 51) behandelt worden. Störungslinie XXXIV verläuft über den
Berg. Vom Sattel zwischen N- und S-Gipfel findet man von 440—395 m
Höhe herab und weiter gegen S und SW im Gelände verbreitet einen
meist zu Sand zerfallenen und überschüttenden Sst. von rötlicher,
gelber und weißgrauer Darbe mit Eisenbändern (Emscher). Hier liegt,
am Eahrwege, der am Knie des Kommunikationsweges Limbach—-Kun-
nersdorf bei Sign. 359,5 in nordwestlicher Richtung abzweigt, ein kleiner
Steinbruch (ESCHLEK gehörig), in dem die wechselreiche Schichten-
folge ähnlich wie im Steinbruch am nordwestlichen feile des Hohen
Himpelsberges aufgeschlossen ist. Das Profil ist von IIlBSCH (34, 21 )
schematisch wiedergegeben. Die dünnen schwachen Schichten des lrotiLs
2 4 6 8 10 und 12 bestehen vorwiegend aus einem weichen Mer ge 1-
sstdunkelrotorange, fk., mit zahlreichen Kohleresten dazwischen
schwache Lagen von weißgrauem Sand. Diese Schichten befinden sich
in Wechsellagerung mit einem blaßrötlichen, weißgrau und gelben,
Kaolinkörner führenden und meist bindemittelarmen Sst. (unterster
Emscher). In unmittelbarer Nähe streicht Störungslinie XXXIV vor¬
über Der Steinbruch selbst zeigt ebenfalls eine interessante tektonische
Störung. Die Schichten fallen 15° gegen SO ein. Durch die Mitte
des Steinbruches verläuft in OW-Richtung eine kleine Bruchlinie.
Südlich der Verwerfung setzen die nach SO einfallenden Schichten
um 0 5m höher an, wodurch das Einfallen bald wieder ausgeglichen
ist (Sohle des Steinbruches 370 m ü. d. M., Höhe 5,5 m). Auch am
Wege vom Steinbruch gegen Kunnersdorf kann man von 384—3b0 m
Höhe ein Einfallen der Schichten gegen SO beobachten. Anscheinend
sind die ziemlich steil einfallenden Schichten in dieser Trümmerzone
mehrmals in der genannten Weise zerbrochen und wieder ausgeglichen.
Der wasserführende Horizont, der entlang des Kaltenberges in 380 m
Höhe liegt, ist an der Nordeinfassung des Kunnersdorfer Tales sowie
am N-Abhang des Kunnersdorfer Huttenberges (Elisberges) auch noch
in dieser Höhe zu verfolgen. Der Lerchenberg, Basalthöhe 381,6, west¬
lich von Kunnersdorf, zeigt in 370-380 m Höhe Rutschungen (An¬
zeichen von Tonmergel der Stufe y).
Am Nordende von Kunnersdorf ließ sich bis über den Inedhot
hinaus am SW-Hange des Himmertsberges folgendes feststellen:
420,0 m ü. d. M.
Emscher m
4. Sst., kräftiggelb, mk., wenig Bindemittel.. 10,0
3. Mergelsst., rütlichorangegelb, kohlig, fk., sehr weich in schwachen Lagen
wechsellagernd mit Bänken eines rötlichen, gelben und grauen festeren bst.
mit wenig Bindemittel. •••••;•*•• . in
2. Sst., gelb, quarzitisch, fk., mit Isocardia zitteh Hlzpfl. .. A ’ u
1. Sst., vorwiegend grauweiß, mk., mit wenig Bindemittel, den Abhang wei
überschüttend, teilweise Felspartien....
— Quellhorizont, 380,0 m ü. d. M. —
Zone des Inoceramus sclüoenbachi
Die Mittelgebirgssenke
31
Weiter abwärts findet sich bei
Y 370 m Höhe rötlicher Tonmergel
360 m Höhe gelber Sandmergel
350 m Höhe rotgelber Tonmergel.
Das Tal von Kunnersdorf, zwischen 300 und 380 m Höhe,
bietet mit seinen frischgrünen Wiesen an den Abhängen, in denen
Pflaumenbäume reihenweise stehen, das Bild einer charakteristischen
Mergellandschaft der Stufe y. Viel Aufschlüsse sind in Kunnersdorf
nicht vorhanden. In 326—330 m Höhe fand ich anstehend einen gelb¬
lichen Sandmergel, der im Volksmunde als »fauler T eis« bezeichnet
wird. Im Sommer 1922 war beim Grundgraben zu einem Hausneubau
in 325 m Höhe grauer und gelber Tonmergel aufgeschlossen. Am
Südende von Kunnersdorf liegt der Schänkberg (374,3 m). Im Jahre
1911 fanden an dessen Fuße Wasserleitungsgrabungen statt. In 330 m
Höhe war grauschwarzer, mit HCl stark brausender Tonmergel und in
345 m Höhe gelber mk. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern und mit wenig
Bindemittel vorhanden.
Östlich an den Schänkberg schließt sich der Densberg. Oben
a. u f der Höhe ist ein kleiner Steinbruch angelegt, der die bekannten
Wechselschichten wieder gut erschließt.
Oberkante des Steinbruchs 388,0 m ü. d. M.
Ems eher
10. Sst., weißgrau, mk., mit wenig Bindemittel, stark überschüttend ...
9. Mergelsst., gelbrötlich sowie dunkelgrauschwarz, kohlig, fk., weich, mit
Versteinerungen, und zwar
Pinna cretacea Schloth. lsocavdia zitteli Hlzpfl.
Lima canalifera Goldf. . Granocardium produdum Sow.
Peden laevis Nilss. Liopistha aequivalvis Goldf. sp.
Neithea grypheata Schloth. sp. Actaeonella acuminata Fric
Pedunculus geinitzi d’Orb. Peroniceras subtricarinatum d Orb.
8 . Sst., grau, mk., mit kohligen Partien, wenig Bindemittel.
7. Sst., grau, fk., mit wenig Bindemittel .
6 . Sst., blaßrötlich, mk., mit wenig Bindemittel .
5. Mergelsst., graugelbrötlich, fk., kohlig, weich .
4. Sst. mit wenig Kaolinkörnern, blaßrötlich, mk. .... : -
3. Sst. mit wenig Kaolinkörnern, kräftiggelb, mk., mit wenig Bindemittel
2. Mergelsst., grauschwärzlich, mit reichlich Kohle, fk., weich .
1. Mergelsst., rötlich, fk., kohlig, weich.
Sohle des Steinbruchs 380,0 m ü. d. M.
m
3,0
5,0
Die Mächtigkeit der einzelnen Schichten wurde hier nicht aufge¬
messen. Der Mergelsst. der Schicht 5 tritt im Profil außerdem noch
wiederholt in schwächeren Lagen auf. Die Schichten im Steinbruch
fallen bis zu 20° nach W ein. Wahrscheinlich liegen die Deusberg-
schichten schon 10—20 m tiefer als die normalen Schichten der Kal¬
tenbergscholle.
Die dunklen roten, kohligen Schichten (Schicht 9) haben sich in
der Umgebung von Böhmisch Kamnitz als ein Leithorizont für den
unteren Emscher erwiesen.
Vom Deusberge zieht nach O Störungslinie XXIII b. An ihr ent¬
lang sind wiederholt Schiefstellungen von Schichten zu beobachten,
34
Die Mittelgebirgssenke
Diese Scholle umfaßt das prächtige Waldgebiet zwischen der Linie
Kreibitz—Hillemühl—Oberpreschkau—Steinschönau im W und der
Linie Jägerdörfel—Oberlichtenwalde—Morgenthau—Röhrsdorf im O.
Herrliche Berggipfel, meist im lichten Buchengrün leuchtend,
gruppieren sich harmonisch nebeneinander. Die bedeutendsten von
ihnen sind der Tannenberg (778,9 m), der Große Ahrenberg (692,1 m),
der Große Eibenberg (691,2 m), der Buchberg (721,1 m), der Große
Buchberg (724,8 m), im S der Kleis (755,0 m) und im 0 der Große
Friedrichsberg (709,0 m) und die Finkenkuppe (790,8 m).
Aüßer den aus Phonolith und Basalt auf gebauten Vulkang'ipfeln
ist von den Kreideschichten fast nur der Emscher an der Oberfläche
vertreten. Da die Berghänge in dieser Zone meist mehr oder weniger
verwachsen sind, war die Aufnahme zahlreicher Profile nötig, um
gegenseitig eine Ergänzung herbeizuführen. Tonig-mergelige Schichten,
die eine sehr charakteristische Unterbrechung der Sandsteine bilden,
sind an der Oberfläche leider oft so verändert, daß sie leicht über¬
sehen werden. Man kann deshalb nicht ohne weiteres dort, wo sie nicht
in entsprechender Höhenlage anzutreffen sind, auf ihr vollständiges
Fehlen schließen. Durch zufällige Aufschlüsse wird man in Zukunft
noch so manches ergänzen können und dadurch erst allmählich volle
Klarheit über den Aufbau des ganzen Emscherkomplexes und be¬
sonders darin über die Verbreitung der Tonmergel und Kalksandstein*
bzw. Kalkquarzitbänke erlangen.
Forsthaus Kreuzbuche — E i s e n b a h n s t a t i o n T a n n e n d o r f *)
Vom Forsthaus Kreuzbuche (536,2 m) im W verläuft in fast
östlicher Richtung bis zur Eisenbahnstation Tannendorf (541,5 m) und
darüber hinaus bis zur Eisenbahnstation Neuhütte (549,9 m) eine
Höhenkammlinie, gebildet von den zu einer zähen Masse verwitternden
Mergelsst. des Emschers und mehr oder weniger überragt von einer
Anzahl auf sitzender vulkanischer Kuppen. Der tiefste Einschnitt liegt
an der von Schönfeld nach Falkenau führenden Straße bei 536,5 m
Höhe. Die Kammlinie scheint demnach in 530—540,0 m Höhe von
einer besonders widerstandsfähigen Emscher Schicht (Kalkquarzite und
Tonmergel an der E.-St. Tannendorf) zusammengehalten zu werden.
Auf dem Kamme sind Kreideschichten nur an einigen Stellen leidlich
aufgeschlossen.
Nordabhang des Großen Ahrenberges 580,0 m ü. d. M.
Emscher' m
3. Sst., liclitgrau, mk., hart . 10,0
2. Sst., liclitgrau, fk., leicht zerfallend, dazwischen einige feste Bänke. 5,0
1. Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, gelb, fk.-mk., durchsetzt von Eisen¬
bändern (soweit ersichtlich) . 25,0
Fahrweg östlich unweit Forsthaus Kreuzbuche 540,0 m ü. d. M.
Ähnliche leicht zerfallende Sst. wie in Schicht 2 finden sich
auch weiter östlich in derselben Höhenlage verschiedentlich auf dem
Kamme, sowie auch südlich von Falkenau. Sie haben Ähnlichkeit
*) Bis vor kurzem als E.-St. Tannenberg bezeichnet.
Die Mittelgebirgssenke
35
mit den bindemittelarmen Sst. am Nordabhange der Lausche. Die auf
dem Kamme nun folgenden kleinen Aufschlüsse sind, da sie ähnliche
Sst. wie in vorstehendem Profil enthalten, nicht besonders auf geführt.
Nordöstlich am Großen Ahrenberge liegt die kleine Basalthöhe
Sign. 632,0. östlich an dieser Höhe tritt am Wege in 595 m Höhe Sst.
hervor. Er ist gelb, fk.-mk., sehr porös, quarzitisch und eisenschüssig.
Am Aschenstein (600,0 m) basaltisch, waren im Jahre 1909 in
550 m Höhe in einer Anpflanzung hochrote fk. Mergelsst. mit ziem¬
lich viel Versteinerungen aufgeschlossen. Verzeichnis der flüchtig
gesammelten Arten s. Eossiltabelle 10 S. 180—189.
Zwischen 535 und 550 m Höhe liegt im Sattel zwischen Aschen¬
stein, Schindelhengst und Kleinem Eibenberg ein Quellhorizont. Bei
490 m Höhe liegt am südlichen Abhange des Bergzuges in sumpfiger
Umgebung der schwer zugängliche Bielsteich. Hier steht dunkler
sandiger Mergel an.
Der Eibenberg, eine mächtige Phonolithmasse von 691,2 m
Höhe, beherrscht den östlichen Teil dieses Zuges. Der Weg liegt
meist im Phonolithgeröll. Dort wo Schneise 10 von N auf den Höhen¬
weg trifft, finden sich entlang des Weges metergroße Blöcke von
Quarzit. Weiter nach O beim Abfall des Weges von der Höhe gegen
Sign. 582,4 ist rötlichgelber fk., kleine Kaolinkörner führender Mergel¬
sst., der zu Ton verwittert, angeschnitten. Von Sign. 582,4 führt der
Weg nach O weiter bergab und erreicht bei 540 m Höhe die Eisenbahn¬
linie. Bis zur E.-St. Tannendorf ist, soweit festzustellen, fast überall
dieser fk. weiche Mergelsst. vorhanden, weißlich, gelblich und rötlich,
in den Earben schnell wechselnd. An verschiedenen Stellen liegen auch
wieder quarzitische Blöcke.
Wässerchen Aschenstein — Oberkreibitz
Entlang des zwischen Aschenstein und Schindelhengst entspringen¬
den und nach N fließenden Wässerchens wurden die Schichten in das
Tal hinab verfolgt. Das Wasser durchfließt im raschen kurzen Laufe
die oberste Stufe (550—500 m), sodann im allmählich absteigenden
Gelände die Strecke von 500—430 m Höhe und schlängelt sich zuletzt
meist durch Wiesengründe bis zum Einlauf in den Hüttenkarpfenteich
in Oberkreibitz. Es wurde folgendes festgestellt:
Emscher
In 525 m Höhe Mergelsst., weißgrau, fk.-mk., mit Versteinerungen;
in 500m Höhe sandige Mergel, lichtgrau, fk., Hangendes und Liegendes Sst.;
in 490 m Höhe Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, graugelb, fk., mit starken
eisenschüssigen Bändern;
in 480 m Höhe Sandmergel, weißgelb, zäh;
von 461—479 m Höhe Bachgelände schluchtartig, tief eingerissen, Gestein tritt nicht
zutage;
in 455 und 458 m Höhe Tonmergel, schwarzgrau, sehr zäh;
von 436—454 m Höhe am Bachufer Sst.;
in 435 m Höhe Mergelsst., weißgrau, fk., stark kohlig, weich;
in 434 m Höhe sandiger Mergel, gelb (Waldrand).
Zone des Inoceramus schloenbacld
Y in 430 m Höhe Tonmergel, grau, kohlig;
in 428 m Höhe Sst. (südlich vom Gasthaus zum Hirsch in Schönfeld);
36
Die Mittelgebirgssenke
in 408 m Höhe Tonmergel, blau, kohlig, zah;
in 405 m Höhe Sst., rötlichgelb, weich, leicht zerfallend;
in 400 m Höhe Sst., dunkelgraugelb, fk., weich, sehr leicht zerfallend,
in 378 m Höhe Tonmergel, graurotgelb, zäh (hinter dem Huttenkarpfenteich),
in 375 m Höhe Sandmergel, schwarzgrau, kohlig, zah (vor dem Damme des Hutten
karpfenteiches).
Westlich des Bächleins liegt der 469,4 m hohe Eisenhübel.
Basalt
Kuppe des Eisenhübel9 469,4 m ü. d. M.
9,0
10,0
der
Emscher
2. Sst., in dunkelgrauen Hornstein umgewandelt ............ ;•••••••'' VI
1 Sst lichtgrau, fk.-mk., wenig Bindemittel, ähnlich dem im Steinbruch an der
Juliushöhe, jedoch mit Quarz-und Quarzithamischen, die nach oben immer
zahlreicher auftreten ..
450,0 m ü. d. M.
Weiter bietet östlich des Wässerchens der am S-Hange
Juliushöhe (Sign. 518,9) vorhandene Sandsteinbruch einen guten
Aufschluß in diesen Schichten.
Oberkante des Steinbruchs 455,0 m ü. d. M.
Einscher
6. Sandmergel, blau und gelb.....*-. n’o
5. Sst., dunkelgelbschwärzlich, fk., kohlig, sehr mergelig und weich.
4. Mergelsst., gelb, fk.-mk. rasch wechselnd......VW" *4":’* " '
3. Sst., weißgelb und gelbgrau gebändert, fk. und mk. wechselnd, mit eise - ^ ^
2. MergelSt?, weißgrau, "fk., stark kohlig, reich an Versteinerungen, Ver- ^
1. Sst. h mit wenigen'Ueihen^aoMkörnera', weißgrau, fk., wenig Bindemittel,
Werksteinbank mit Versteinerungen e
Catopygus cf. pyriformis Goldf.
Cardiaster cotteauanus d’Orb.
Micraster sp. . 0
Inoceramus kleini G. Müll . »
Sohle des Steinbruchs 445,0 m ü. d. M.
Das Falkenauer Tal
Am Süd abhange gegen das Falkenauel* Tal wurde die Schichten¬
folge an zwei Stellen genauer festgestellt, und zwar am Bielsbac i
und am Forsthaus Falkenau.
Bielsbach, 460,0 m ü. d. M.
(s. Anlage S. 163)
Das Profil liegt im Emscher, der hier hübsche Felspartien bildet.
Die Grenze gegen Stufe y der Scliloenbachi -Zone ist bei 410—420 m
Höhe anzusetzen.
Ein zweites Profil wurde von Straßenhöhe Sign. 519,8 unweit
des Forsthauses und südwestlich vom phonolithischen Hackelsbeig
gegen die Dorfstraße in Falkenau gezogen.
Straße Schönfeld — Falkenau, Sign. 519,8m ü. d. M.
(s. Anlage S. 163)
Die Schichten des Profils gehören ebenfalls dem Emscher an.
O.Gr. y ist in der Talsohle bei 430 m anzunehmen.
37
Die Mittelgebirgssenke
Wandert man das Falkenauer Tal aufwärts, so tritt man beim
Verlassen der Häuser von Falkenau in ein einsames Waldtal, das bis
zur Faßhöhe an der E.-St. Neuhütte zu verfolgen ist. Wie weiter flu߬
abwärts, so ist auch hier Wasserlauf (Wallbach), Straße und Eisen¬
bahn hart nebeneinander gedrängt. Es konnte folgendes festgestellt
werden:
Quellgebiet des Wallbaches, 531,0 m ti. d. M.
(s. Anlage S. 164)
Besonders zahlreich wurde in Schicht 2 des Profils Isocardia
zitteli HLZPFL. gefunden. Nehmen wir an, daß diese versteinerungs¬
reiche Schicht dieselbe wie am Deusberge ist TS. 31), so wäre hier die
0. Gr. y bei 430 m.
Gegen S umsäumt den Oberlauf des Wallbaches die Bergkette
Aschberg, Hasenhügel, Kleiner und Großer Buchberg, an die sich
weiter nach S der Buchberg im W und der Hämrich im 0 anschließt.
Vom Großen Buchberg bis nach Falkenau wurde folgendes festgestellt:
Groß e r B u c h b e r g, 734,8 m ü. d. M.
(s. Anlage S. 164 und 165)
Das Profil bietet wieder einen ausgezeichneten Einblick in die
Emscherschichten, die hier in einer Mächtigkeit von 150 m fast un¬
unterbrochen verfolgt werden konnten.
Südlich vom Aschberg, am Wege vom Forsthaus Falkenau—Kitt-
litz nach Röhrsdorf sind ähnliche Schichten aufgeschlossen.
An der von Falkenau nach Blottendorf gegen S emporsteigenden
Straße ist Sst. ebenfalls an einigen Stellen in kleinen Felsbänken
zwischen 480 und 500 m Höhe angeschnitten. Das liier zu beobachtende
Einfallen der Schichten bis zu 15° nach S scheint nur lokal zu sein.
Südlich der Kirche von Falkenau—Kittlitz ist in 550 m Höhe
Mergelsst., • weißgelbrötlich, fk., mit Corbula substriatula D ORB. an¬
geschnitten. Westlich der Straße ist in 550—560 m Höhe gut auf¬
geschlossen eine Bank eines weißgrauen, fk.—mk., leicht zu Sand zer¬
fallenden Sst., der die Berglehne weit hinab mit leuchtendem Weiß
überschüttet.
Weiter gegen SW erhebt sich der Silberhübel (619,0 m), eine
Phonolithkuppe. Vor dem Phonolith am Waldrande gegen Falkenau
liegt in 580 m Höhe rotgelber sandiger Mergel, sehr fk. und weich,
mit HCl stark brausend, dazwischen eisenschüssige Stücke.
Nordöstlich von Sign. 622,0, nördlich von Blottendorf, war in
600—610 m Höhe vom AVege Sst. angeschnitten, gelb, rötlich und
grauweiß, in der Farbe schnell wechselnd, meist fk., auch mk., mit
wenigen Kaolinkörnern, dünn geschichtete Bänke bildend, mit Iso¬
cardia zitteli HLZPFL. in zahlreichen Exemplaren (Emseher).
In der Umgebung des Silberhübels scheint eine kleine Kreide¬
scholle besonders hoch emporgedrückt zu sein. Das Vorkommen der
Isocardia zitteli in größeren Mengen in dieser Höhe Aveist auf die
gleichartigen Schichten in Falkenau—Kittlitz in 4o0 m Höhe hin.
38
Die Mittelgebirgssenke
Diese Scholle würde demnach bei 0. Gr. Y 580 m liegen. Vielleicht ist
durch den südlich vom Silberhübel anstehenden Phonolithkörper die
Emporhebung dieser Partie bewirkt worden.
Das Preschkauer Tal
Das Tal von Hillemühl wird von dem Preschkauer Tale durch
einen steilen Sandsteinriegel getrennt, der die scharf geschnittenen
Kuppen des basaltischen Auerhübels (570,0 m) und Mittenberges
(593,0 m) trägt.
In den Teufelslöchern, am N-Abhange des Auerhübels, ist
Sst. in Felsbänken aufgeschlossen.
Oberkante der Felspartie 470,0 m ü. d. M.
Emscher m
3. Sst., gelb, fk.-mk., eisenschüssig. 10,0
2. Sst., graugelbrötlich, mk., wenig Bindemittel . 10,0
1. Mergelsst., rötlichgelb, fk.-mk., mit Liopistha aequivalvis Goldf. sp. 10,0
Fuß der Felspartie 440,0 m ü. d. M.
Am S-Abhange des Auerhübels gegen das Tal von Oberpreschkau
entnahm ich, meist in Hohlwegen, folgende Gesteinsproben:
S-Abhang des Auerhübels
(s. Anlage S. 165)
Im Preschkauer Tale sind die bindemittelarmen Sst., die zu Über¬
schüttung neigen, häufiger als im Falkenau-Hillemühler Tale.
Südlich der Kirche von Oberpreschkau steigt von 440—490 m
Höhe ein steiler Sst.-Berg empor. Es sind dieselben Emscher-Schichten
wie eben aufgezählt, weißgrauer und gelber, in den oberen Partien
eisenschüssiger Sst., bewachsen mit Kiefern und Heidekraut. Die Sst.
dieser Felspartien verwittern im allgemeinen dunkel und schwärzlich,
nicht dürr und licht wie in der Stufe a der Schloenbachi -Zone des Elb¬
sandsteingebirges. Weiter gegen S und SW sind am Schönauer Berge
ebenfalls eine Anzahl Aufschlüsse, die eine der vorgenannten ähnliche
Schichtenfolge bieten. An der SW-Seite des Schönauer Berges
sind in einem Steinbruch folgende Schichten aufgeschlossen:
Oberkante des Steinbruchs 535,0 m ü. d. M.
Emscher m
5. Mergelsst. mit Kaolinkörnern, gelb, mk., kratzig, feucht. 3,0
4. Mergelsst., rötlichgelb, fk., sehr weich und feucht . 2,0
3. Mergelsst. mit wenigen Kaolinkörnern, weiß, fk., weich und sehr feucht. 2,0
2. Sst. mit viel Kaolinkörnern, gelb, fk., feste Bank . 1,0
1. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, weißlichgelb, fk.-ink., weich . 2*0
Sohle des Steinbruchs 525,0 m ü. d. M.
Im Blottendorfer Talkessel findet man meist nur vulkanische
Gesteine und Diluvium an der Oberfläche, Kreidesedimente treten
zurück. An der Straße von Plottendorf nach Falkenau liegen einige
große Phonolith steinbrüche. Unterhalb der Steinbrüche ist in 515 bis
520 m Höhe scharfer gelber Sst., der zu Sand gewonnen wird, auf¬
geschlossen. Er zeigt keine Bankung. Dazwischen finden sich Lagen
eines rötlichen fk. weichen Mergelsst., der mit HCl stark braust.
Der Sst. ist von zahlreichen Eisenbändern durchzogen.
Die Mittelgebirgssenke
39
Nordöstlich und westlich von Arnsdorf findet sich in 460 m
Höhe wieder ein weicher Mergelsand von grauer, gelber und weißer
Farbe und daneben gelber, fk.—mk., bindemittelarmer Sst., der von
schwachen Eisenbändern durchzogen ist. Östlich von Höhe Sign. 479,0
tritt am Waldrande gelber mk., leicht zerfallender Sst. mit wenigen
Kaolinkörnern auf (420,0 m Höhe). Hier ist die Basis des Emschers
anzunehmen.
An der von Schelten—Pärchen nach Haida abwärts führenden
Straße sind unter der Bedeckung mit vulkanischen Massen Kreide¬
sedimente nur spärlich anzutreffen. Bei 480 m Höhe konnte ein kleines
Profil festgestellt werden.
480,0 m ü. d. M.
Ems eher ni
3. Sst., weißgrau, mk.-gk., sehr wenig Bindemittel . 4,0
2. Sst., gelb, mk...; • • • *,0
1. Sst., weißgrau, mk. mit vereinzelten größeren Quarzen, wenig Bindemittel,
leicht zerfallend . 4,0
470,0 m ü. d. M.
Soweit sonst noch festzustellen, gleichen die Schichten denen
von Oberpreschkau.
In einem Hohlwege am NW-Ende von Scheiba steht in 380 m
Höhe gelber fk., leicht zu Sand zerfallender Mergelsst. an, daneben
lichtgrauer mk. Kalkquarzit. Dieser findet sich auch in 390 m Höhe
in einem Wegeinschnitt nördlich von Scheiba zusammen mit Sst. (Zone
des Inoceramus schloenbachi Stufe y). Die südlich und südwestlich
von Scheiba sich ausdehnende ebene Fläche, die sogenannte »Kirch-
flur«, steigt von 350—400 m Höhe allmählich nach W an. Die Ober¬
fläche ist mit Alluvium bedeckt, unter dem nach der Landschaftsform
Stufe y zu vermuten ist. Nur in 370 m Höhe fand ich an einer Stelle
im Ackerlande eisenschüssige mk., Kaolinkörner führende Sst. Eine
ähnliche kleinere Fläche dehnt sich zwischen Arnsdorf und der Groh-
mannshöhe nördlich von Haida zwischen 390 und 420 m Höhe aus
(Stufe y).
In Röhrsdorf ist nordwestlich vom Bahnhof im großen Trachyt-
steinbruch der Tonmergel der Stufe y vom Trachyt lakkolithartig auf¬
gewölbt und gef rittet. Ich fand darin ein Bruchstück von Inoceramus
inconstans Woods em. Ändert.
Tannenberg und Tollen stein
Der Tannenberg (778,9 m) ist der beherrschende Punkt des
östlichen Teiles des Kreibitzer Berglandes. Es wurde viel Mühe auf-
gewandt, um die Schichtenfolge in diesem Gebiet möglichst lückenlos
festzustellen. Besonders wertvoll für die Beurteilung der oberen
Schichten war der obere Steinbruch am S-Abhange des Tannenberges,
dessen Sohle in 641 m Höhe liegt. Weiter sind von besonderer Be¬
deutung die dunklen fossilreichen Kalkquarzite an der E.-St. Tannen¬
dorf (Schicht 9), die bereits im Jahre 1868 während des Eisenbahn¬
baues durch Fric, August Weise u. a. ausgebeutet wurden. Der
Eisenbahneinschnitt mit diesen fossilreichen Schichten wurde auch
40
Die Mittelgebirgssenke
von mir mit ganz besonderer Sorgfalt planmäßig während längerer
Zeit durchforscht. Deshalb ist von dieser Stelle die Ausbeute an
Arten so überaus groß.
Gipfel des Tannenberges, 778,9 m ü. d. M.
(s. Anlage S. 166 und 167)
Am Eisenbahnwärterhaus zwischen Station Tannendorf und Schön-
feld-Oberkreibitz, westlich am Schober, waren folgende Schichten auf¬
geschlossen:
Am E.-Wärterhaus, 512,0 m ü. d. M.
Emscher m
3. Sst. mit viel Kaolinkörnern, gelb und rötlich, mk. 2,0
2. Mergelsst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, rötlich und gelb, f k.-mk., k o h 1 i g,
mit Versteinerungen, Verzeichnis s. Fossiltabelle 12 S. 180—189. 1,0
1. Sst. mit Kaolinkörnern, gelb, mit eisenschüssigen Bändern, mk. 6,0
603,0 m ü. d. M.
An der Nordseite des Tannenberges stehen westlich von Tannen-
dörfel und Sign. 542.3 im Wege nach Hampels Bleiche in 545 m Höhe
Platten eines gelben und gelbrötlichen, fk., z. T. eisenschüssigen Mer¬
gelsst. an, deren Oberfläche mit einer Unmasse von Steinkernen und
Hohlabdrücken von Inoceramus kleini G. Müll, (vergl. Talsperre,
S. 50, Schicht 20) bedeckt ist. Der Weg liegt in einem zu weißgrauem
Sand zerfallenen Sst. Der NO- und O-Abhang des Tannenberges ist
bis weit hinab mit Phonolithschutt bedeckt.
Ungefähr 80m östlich vom N-Ende vom Dorfe Tollenstein und
von Sign. 463,9 waren in einem Steinbruch folgende Schichten aufge¬
schlossen:
Oberkante des Steinbruchs 495,0 m ü. d. M. m
4. Sst., vorwiegend grau, gk. bis konglo- ]
meratisch. 2,0
3. Sst., grau und gelblich, fk.-mk. Sst. wird meist zu Sand 3,0
2. Sst., graugelb, gk. und fk. in schnellem gewonnen, Schichten schwach
Wechsel . nach N geneigt 5,0
1. Sst., grau und gelb, gk., mit zahlreichen
Eisenschlieren. 10,0
Sohle des Steinbruchs 476,0 m ü. d. M.
Der Sst. im Steinbruch hat wenig Bindemittel und gleicht in keiner
Weise dem in der Nähe in gleicher Höhe anstehenden Mergelsst. Er
sieht dem mittelturonen Sst. in der Umgebung von Bahnhof Jons-
clorf sehr ähnlich. Vielleicht gehört er einer kleinen an der Lausitzer
Hauptverwerfung eingeklemmten Scholle dieses Horizontes an. Südöst¬
lich des Steinbruchs steht in einem anderen alten Steinbruch in 495 bis
505 m Höhe grauer, mk. bis gk., stark quarzitischer Sst. an. Der Sst.
hat frisch glänzende Quarze, deren Umbildung wahrscheinlich auf die
Hitzeeinwirkung des unmittelbar daneben anstehenden Phonolithes zu¬
rückzuführen ist. Das Gestein könnte ebenfalls der vorgenannten
Schichtenfolge angehören.
Der Schloßberg von Tollenstein, kurz der »Tollenstein« ge¬
nannt (670,2 m), trägt auf seinem Phonolithgipfel die Ruinen einer ehe¬
maligen Burg. East senkrecht ragen bis zu 70 m die Phonolithmassen
41
Die Mittelgebirgssenke
über die Mergelsandsteinfläche des Emschers. Am Fuße des T-ollen-
steins wurde folgendes beobachtet:
Phonolithschutt und einzelne Phonolithbuckel beherrschen die
nächste Umgebung der Hauptfelsgruppe. Gegen SW liegt in 608 bis
610 m Höhe ein Teich in gelbroten und schwärzlich grauen fk. Ton-
mergel eingebettet. Westlich an der Feste (595—600 m) war in einem
Weganschnitt Mergelsst. aufgeschlossen (Emscher). Er ist von gelb-
licher, rötlicher, grauer und schwärzlicher Farbe, fk. und enthält zum
Teil viel Kohle. Versteinerungen s. Fossiltabelle 13 S. 180 189.
Südlich vom »ch« von Schloßberg findet'sich in einem alten Stein¬
bruch in 560 m Höhe rötlichgelber mk. Sst. mit vielen Kaolinkörnern.
Von der E.-St. Tannendorf schneidet gegen NO der Meisen¬
grund in die Emschersst. und bietet leidlich gute Aufschlüsse.
Meisengrund, nordöstlich der E.-St. Tannendorf, 550m ü. d.M.
(s. Anlage S. 167)
Ostsüdöstlich der E.-St. Tannendorf liegen hintereinander drei Ba¬
saltgipfel, der Hanfkuchen (677, 3 m), der Hirschenstein (660,7 m) und
Große Schober (662,2 m). Alle drei sind von einem NO bis SW gerich¬
teten ungefähr 10 m die Umgebung überragenden Basaltgange geklönt.
Der SW-Abhang des Hanfkuchen war im Jahre 1922 vollstän¬
dig abgeholzt. Auf der freigelegten Fläche zeigte sich folgendes:
640,0 m ü. d. M.
Emscher
6 . Sst., grau und gelb, gk. und mk., z. T. eisenschüssig...••
5. Sst., weißgrau und gelblich, fk. mit vereinzelten größeren Quarzen. An
Versteinerungen sammelte ich
Seeigel sp.
Lima semisulcata Nilss.
Pecten laevis Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea canaliculata Sow.
Pectunculus geinitzi d’Orb.
Pectunculus insculptus Reuss
Cardium ottoi Gein.
Protocardia hillana Sow.
Tapes subjdba d’Orb.
— Am W- und S-Abhange Quellhorizont —
Westlich vom Hanfkuchen vom Fahrwege angeschnitten:
4. Mergelsst., grau, gelb und rötlich, fk., mit Versteinerungen, Verzeichnis s.
Fossiltabelle 14 S. 180—189 .
3. Nichts aufgeschlossen.
2. Sandiger Mergel, dunkelgelb und dunkelgrau, fk.
1. Mergelsst., rötlichgelb, fk., weich .
590,0 m ü. d. M.
m
5,0
5,0
10,0
3,0
7,0
Am S-Abhange des Hanfkuchens bis zur Eisenbahnstrecke. bei
550 m ist fast nichts aufgeschlossen. Nur in 570 m Höhe fand ich einen
gelblichen fk. Mergelsst.
Zwischen Hanfkuchen und Hirschenstein war folgendes zu beob¬
achten:
42
Die Mittelgebirgssenke
662,0 m ü. d. M.
Emscher m
4. Ssfc., grau, mk., hart (am Ostfuße des Hanfkuchens) . 2,0
3. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, grau, mk. und gelb, gk. 1 1,0
2. Sst., grau, mk., bindemittelarm . 1 eisenschüssig 1,0
1 . Mergeliger Sst., grau, fk., weich . J 1,0
657,0 m ü. d. M.
Östlich vom Hirschenstein ist an verschiedenen Stellen rötlicher
Basalttuff in Verbindung mit zu Tonmasse zersetztem Mergelsst. zu be¬
obachten (650—660 m).
Am Nordfuße des Großen Schobers fand ich in 645m Höhe in
einem lichtgelben fk. Mergelsst. an Versteinerungen Aporrhais sp. Das
Gestein enthält kleine Glimmerschüppchen. Vom Großen Schober
gegen NO fanden sich folgende Schichten.
Am Großen Schober 640,0 m ü. d. M.
Emscher
7. Sst., lichtgrau, fk. und hart, sowie gelb, fk., mergelig, z. T. eisenschüssig
6 . Steinbruch: Sst., weißgrau, mk., und gelb, fk.-mk., mit wenigen Kaolin¬
körnern, z. T. eisenschüssig .
5. Mergelsst. mit vielen Kaolinkörnern, gelb, fk., sowie weißgrau und mk.,
einige Felsbänke .
4. Mergelsst., gelb, fk. mit
Gervillia kieslingswaldensis Sturm sp.
Pecten virgatus Nilss.
Granocardium productum Sow.
Corbula sub striatula d’Orb.
Aporrhais sp.
Straßenhöhe, Sign. 604,4 m ü. d. M.
3. Sst., gelb und weißgrau, fk.-mk., Felsbänke ..
2. Ton, dunkelgrau, fk. (von der Straße angeschnitten).
1 . Hohlweg: Sandmergel, gelb und rötlich, zäh verwitternd.
595,0 m ü. d. M.
m
25,0
5,0
5,0
0,6
3,4
1,0
5,0
Die Tonbank Schicht 2 ist in gleicher Flöhe am W-Abhange des
Granatenschöbers entlang bis gegen die Lausitzer Hauptverwerfung
hin zu verfolgen.
Nordöstlich Sign. 604,4 findet sich im Walde zwischen 600 und
610 m Höhe Sst., gelb und weißgrau, fk. bis gk., der gelbe Sst. mit
kleinen Glimmerschüppchen. Bei 620 m Flöhe war in einem kleinen
Hohlwege gelber fk. Mergelsst. (Emscher) mit Versteinerungen aufge¬
schlossen. Verzeichnis der gesammelten Arten s. Fossiltabelle 15
S. 180—189.
An der Straße von der Paßhöhe (Sign. 604,4) gegen Innozenzi-
dorf fand ich in 565 m Höhe einen gelblichen fk., z. T. eisenschüssigen
Mergelsst. mit folgenden Versteinerungen:
Pecten virgatus Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Cardium ottoi Gein.
Granocardium, beyschlagi Scup.
An der Lausitzer Hauptverwerfung in Innozenzidorf ist der Sst.
lichtgrau, fk., quarzitisch, mit Kohleschmitzen. Der Granit ist ge¬
preßt, sehr gk., ähnlich dem Rumburggranit und enthält Quarzschlieren,
östlich des Talgrundes steigt der Dachsenstein, ein gegen WNW
43
Die Mittelgebirgssenke
scharf vorspringender Bergrücken, empor. Den Sst. ist teilweise stark
verkieselt, eine Folge der Einwirkung der nahen Lausitzer Hauptver¬
werfung. 1
Es wurde hier folgendes festgestellt:
Dachsenstein rücken, Fahrweg, der von hier aus am W-Hange der
Finkenkuppe hinzieht, 605,0 m ti. d. M.
(s. Anlage S. 168)
Am S-Abhange des Dachsensteins im sogenannten »Dachsloch«
liegen ein paar alte Steinbrüche, die vor vielen Jahren u. a. eine Menge
großer prächtiger Inoceramen geliefert haben.
Die vollständigste Kollektion befindet sich in der Sammlung des
Humboldtvereins zu Ebersbach (Sammlung WEISE).
Dachsenstein, Oberkante des obersten Steinbruchs, 575,0 m ü. d. M.
Emscher
10. Sst., lichtgrau und gelblich, mk.
9. Sst., lichtgrau, mk., z. T. eisenschüssig und verquarzt.
8 . Sst., gelblich, mk.
Sohle des obersten Steinbruchs
7. Nichts aufgeschlossen .
6 . Sst., lichtgrau, mk.-gk., bindemittelarm .
R Ninlifa anfo’PQPnlnQcjPTi ....
4. Sst., gelb, fk.-mk., eisenschüssig, mit Spuren von Versteinerungen.
3. Nichts aufgeschlossen.•.
2. Steinbruch: Mergelsst., gelb und rot, fk., kohlig .. # ...
1 . Sst., gelb, weiß und rötlich stark wechselnd, untermischt mit kohligen
Mergelbrocken, vorwiegend fk., an der Basis mit Kaolinkörnern, Versteine¬
rungen s. Fossiltabelle 16 S. 180—189 .
Sohle des untersten Steinbruchs 500,0 m ü. d. M.
m
2,0
6,0
2,0
5,0
2,0
8,0
3,0
12,0
5,0
30,0
Am Kohlhauwege fand Herr Dr. VORTISCH 1 ) in einem lichtgrauen
fk. Sst. Inoceramus weiset Ändert 2 ).
Der O-Abhang des Granatenschöbers und Fünfkirchensteins
liegt bis zu 600 m herab unter Phonolithschutt begraben, zwischen dem
an zahlreichen Stellen zerfallener Mergelsst. des Emscliers hervorlugt.
Kleinere festere Stücke eines graugelben und rötlichgelben, fk. bis
mk. Sst. mit vielen Kaolinkörnern sind selten. Phonolithfeisen treten
nur oben auf dem Kamme in über 700 m Höhe auf. Von 600 516 m
hinab gegen den Etschbach sind am Wege wiederholt weiche Emscher-
Mergelsst. angeschnitten. Im O wird das Etschbachtal von der ebenfalls
von Phonolithmassen bedeckten Hochfläche Jägerdörfel—Oberlicht-en-
walde begrenzt. Zwischen diesen beiden Orten sind die Pho,nolith-
trümmer zu langen Schwaden aufgetürmt, um die Bebauung des Bo¬
dens zu ermöglichen. An verschiedenen Stellen treten aber auch
>) Für die Überlassung von Versteinerungsmaterial durch Herrn Dr. Vortisch sei
hiermit bestens gedankt.
2 ) Inoc. weisei ist eine Form des Emschers und von mir [in dieser Zone zunächst
festgestellt worden. Wenn Heinz (30[a,28) eine ähnliche Form auch im Oberturon ge¬
funden hat, so ist dies kein Beweis dafür, daß unsere Schichten deshalb kein Emscher
sind. Übrigens habe ich schon früher auch diese Art in die Formengruppe des Inoc .
inconstans gestellt (2,29 s).
44
Die Mittelgebirgssenke
Kreideschichten zutage. Am Fahrwege von Waltersdorf nach
Jägerdörfel wurde folgendes festgestellt:
Steinbruch am Fahrwege, Oberkante 620,0 in ü. d. M.
Emscher m
11. Quarzit, lichtgrau, fk. in großen Blöcken . 5,0
10. Sst., lichtgrau und gelb, dünn gebändert, fk.-mk. 1,0
9. Sst., weißgelblich, fk.. 4,0
8 . Sst., lichtgrau, fk.-mk. 2,0
7. Sst., graugelb, fk. 1,0
6 . Sst., graugelb, fk.-mk. 2,0
5. Sst., lichtgrau, fk.-mk. 2,0
4. Sst., graugelb, fk., weich . 1,0
3. Sst., gelb, fk., weich . 1,0
2. Quarzit, lichtgrau, mk. 0,5
1. Sst., gelb, fk., kohlig .. 0,5
Sohle des Steinbruchs 600,0 m ü. d. M.
U nweit westl ich vom Forst hause in J ä g e r d Ö r f e 1 w ar im
Jahre 1921 in 650 m Höhe eine Grube vorhanden, in der Sst. als Sand
gewonnen wurde. Sie enthielt
Sst., grau, fk., leicht zerfallend, sowie
Sst., gelb, fk., kohlig, einige festere Bänke bildend.
Nordwestlich dieser Stelle, über dem »J« der topograph. Karte,
fand ich in derselben Höhe im Walde eine Anzahl Sandsteinblöcke
(Emscher). Der Sst. war gelblich und gelbrötlich, z. T. eisenschüssig,
fk., seltener lichtgrau und gk. An Versteinerungen konnte ich mehrere
Arten sammeln, Verzeichnis s. Fossiltabelle 17 S. 180—189.
Am markierten Wege von Jägerdörfel nach der Straße Oberl ichten-
walde—Neuhütte tritt unter der Phonolithbedeckung Emscher sst. in
einigen kleinen Anschnitten auf. Ich fand z. B.
in 645 und 600 m Höhe Mergelsst., gelblich, fk., zusammenknetbar verwitternd;
in 630 m Höhe Mergelsst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelb, fk., stark eisenschüssig;
in 610 m Höhe Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, graugelb, fk.-mk. mit vereinzelten
größeren Quarzen, stark eisenschüssig;
in 580 m Höhe Sst., quarzitisch, grau und gelb, mk., daneben weicher Mergelsst.
graugelb, fk.-mk., mit Versteinerungen;
an der Etschbachbrücke: in 560 m Höhe Sst., lichtgrau, fk.-mk., quarzitisch, einige
Felspartien bildend.
Weiter abwärts tritt zunächst Phonolith anstehend an den Weg,
von 550—530 m Höhe zerfallener gelber fk. Mergelsst.
In 540 m Höhe fand sich eine kleine Bank eines Sst. mit wenigen
kleinen Kaolinkörnern, gelb und rötlich, fk. bis mk., mit Versteinerun¬
gen, und zwar
Peden virgatus Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Pedunculus geinitzi d’Orb.
Cardium ottoi Gein.
Pholadomya nodulifera Mnstr.
Liopistha aequivalvis Goldf. sp.
Ein interessanter Aufschluß war am nördlichsten Hause von Ober¬
lich tenw aide im Jahre 1921 in einer kleinen Grube vorhanden
dann
Die Mittelgebirgssenke
45
(550 m ü. d. M.). Hier wurde lichtgrauer mk. bindemittelarmer fest,
als Sand gewonnen. Daneben fanden sich alle Übergänge der Verkiese¬
lung bis zu einem harten fettglänzenden Quarzit. Ich konnte dann eine
Menge Versteinerungen sammeln, und zwar
Spongites saxonicus Gein.
Inoceramus sp.
Pecten virgatus Nilss.
Exogyra cornu arietis Nilss. em Griep.
Pedunculus geinitzi d’Orb.
Laurus affinis Vel.
In der Nähe war in 545 m Höhe graugelber, fk. bis mk., harter
Sst. mit viel Kohlebestandteilen aufgeschlossen. Er enthielt Exo¬
gyra sp.
In 530 m Höhe steht in einem Hohlwege gelblicher und weißgrauer,
mk.—fk., z. T. ko hl i ge r Sst. mit kleinen Kaolinkörnern an. An Ver¬
steinerungen waren vorhanden
Lima semisulcata Nilss.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
In 510 m Höhe ist gelbrötlicher, meist fk. mergeliger Sst. zu beob-
achten.
Das Waldgebiet südlich der Straße Neuhüt,te — 0ber-
lichtenwalde
Das Gebiet wurde ganz besonders eingehend aufgenommen, und
zwar einesteils zur Feststellung des Verlaufes der hier anzunehmenden
Bruchlinie, andernteils um die Verbreitung der auftretenden Quarzit¬
massen zu ergründen. Am Westrande zieht sich von N nach S die
Eisenbahnlinie von Neuhütte nach Röhrsdorf, die eine Anzahl Auf¬
schlüsse bietet. Das Profil beginnt östlich der Haltestelle Neuhütte.
Eisenbahnlinie
Neuhütte—Röhrsdorf,
Haltestelle Neuhütte
(s. Anlage S. 168)
Entlang der von Neuhütte nach Oberlichtenwalde führenden Straße
sind ebenfalls einige Aufschlüsse vorhanden.
Westlich bis südlich Straßenmarke Sign. 547,4 begleiten das nahe
Nordufer des Friedrichsbaches Sandsteinklippen, die durch eisenschüs-
sige Partien gefestigt sind.
Felskrone 530,0 m ü. d. M.
Emscher
5. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, weißgrau, mk. ..
4. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, graugelb, fk., eisenschüssig
3. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, rötlichgelb, fk.-mk.
2. Sst. mit vielen kleinen Kaolinkörnern, rotgelb gefleckt, fk.
1. Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, lichtgrau, fk. ....
Bachufer 510,0 m ü. d. M.
2,0
8,0
2,0
2,0
6,0
Südöstlich von Sign. 547,4 liegt, überwuchert von frischem Grün,
ein alter Steinbruch, der schon vor 60 Jahren Fossilien geliefert hat.
An den senkrechten Felswänden konnte ich folgende Schichtenfolge
feststellen:
46
Die Mittelgebirgssenke
Steinbruch am Friedrichsbach, Oberkante 553,0 m ü. d. M.
Cs. Anlage S. 170)
Der Steinbruch bietet in den Schichten 2—11 einen großen
Wechsel im Gestein, wie es sich im einzelnen gar nicht schildern läßt,
stark kohlige Partien sind ebenfalls vertreten, auch Beste von Laub¬
blättern habe ich gefunden. Verzeichnis der gesammelten Fossilien s.
Fossiltabelle 18 S. 180—189.
Schicht 5, verquarzt und kehlig, konnte ich in gleicher Höhenlage
weiter nach S bis in die Nähe von Sign. 515,6 verfolgen. Im Aussehen
ähnelt sie sehr der Fossilschicht an der E.-St. Tannendorf (S. 167
Schicht 9) und liegt auch ungefähr in derselben Höhe (545—546 m
Höhe).
In der Umgebung von Sign. 515,6 konnte ich noch folgendes fest¬
stellen:
530,0 m ü. d. M.
Ems eher ra
5. Quarzit, grau, fk., Bank. 2,0
4. Sst., graugelb, fk., stark eisenschüssig. i q
3. Sst., hochrot, fk., weich, fast vollständig zu Sand zerfallen . 5,0
2. Sst., orangegelb, fk., zu Sand zerfallen. 2,0
1. Zahlreiche Blöcke von Quarzit, graugelb, mk. ö’o
515,0 m ü. d. M.
An Sign. 473,6 (Waldstraße M) ist quarzitischer Sst., rötlich und
fk., aufgeschlossen. An Waldstraße N steht in 440 m Höhe in einem
Hohlwege gelber fk. Sst., etwas kohlig, z. T. auch eisenschüssig, an.
Die Schichtung ist dünn. Er enthielt an Versteinerungen
Pecten virgatus Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Südlich von Sign. 515,0 schließt sich der riffartige Bergzug des
Kletzerberges an. Er besteht aus verschiedenartigen Eruptivge¬
steinen; im N setzen mehrere Gauteitgänge auf, weiter nach S folgen
Kuppen eines monchiquitähnlichen Gesteines, während der südöstliche
Teil von Phonolith eingenommen wird. Quarzitische und eisenschüs¬
sige Sst., umgewandelt durch den Einfluß der vulkanischen Massen,
bilden entlang des W-Bandes steile Abstürze.
An der von Morgenthau nach der Buine Mühlstein führenden
Waldstraße sammelte VORTISCH in einem Block von lichtgrauem fk.
Quarzit
Inoceramus hisatiae Ändert
Scaphites geinitzi d’Orb. Übergang zu Sc. fritscht Gross.
Kehren wir zurück zur Straße von Neuhütte nach Oberlichten-
walde. Hier steht bei Sign. 574,9 an der Wegböschung ein gelb, weiß,
rot und schwärzlich in Farbe schnell wechselnder fk. Sst. an. An Ver¬
steinerungen konnte ich darin sammeln
Lima semisulcata Nilss.
Lima granulata Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Pectunculus sp.
Liopistha aequivalvis Goldf. sp.
Die Mittelgebirgssenke
47
Verfolgt man von hier aus den Touristenweg gegen den Hengst¬
berg, so trifft man bei 600 m Höhe auf gelben mk. eisenschüssigen
Sst. und bei 585 m auf weißgelben weichen Sst. mit einer 10 cm mäch¬
tigen dunkelbraunen Tonschicht (Emscher).
Das Gebiet zwischen Oberlichtenwalde, Hengstberg,
Kletzerberg und Glasertberg ist dureh eine Häufung phonolitlii-
scher Gesteine ausgezeichnet, zwischen denen der Sst. mehr oder we¬
niger verkieselt ist. Die Ursache der Verkieselung dürfte wohl in
erster Linie der Einwirkung des phonolithischen Magmas zuzuschreiben
sein. Andererseits zieht vom Buchberge östlich Wältersdorf durch das
Gebiet Störungslinie XLVII, an der entlang der Sst. auch außerhalb der
Phonolitheinwirkung Verkieselungen auf weist. Man wird deshalb auch
noch an heiße Wässer und Gase denken müssen, die entlang der Bruch¬
spalte emporgedrungen sein können. Der Quarzit bzw. der verkieselte
Sst. ist nordwestlich der Linie Kletzerberg—Mühlstein—Oberlichten¬
walde O-Ausgang mehr fk. und weist auf die Umwandlung des in glei¬
cher Höhenlage in der Umgebung auftretenden Emschersst. hin. Süd¬
östlich dieser Linie einschließlich des Mühlsteins hat er den Cha¬
rakter des Mittelturons. Die Aufnahme des waldreichen Gebietes war
durch die unzähligen großen und kleinen Quarzitbuckel, die unter der
Moosdecke mehr oder weniger verborgen liegen, eine anstrengende
und nicht ungefährliche Arbeit. Bei der Widerstandsfähigkeit des
Quarzites im Verhältnis zum normalen Sst. ist leider nicht festzu¬
stellen, in welchem Umfange Quarzitblöcke nicht mehr auf ihrer ur¬
sprünglichen Lagerstätte liegen und normale Sst. überdecken. Der
Quarzit bzw. verkieselte Sst. ist lichtgrau, gelb und graugelb, fk.—mk.,
zuweilen führt er Kaolinkörner. Kohlig ist er an der Waldstraße M
(430—450 m) und enthält undeutliche Versteinerungen. Unveränder¬
ten lichtgrauen und gelben, fk., z. T. eisenschüssigen Sst. (Emscherj
fand ich zwischen Phonolith und Quarzitmassen an verschiedenen
Stellen anstehend, so in 570, 535, 520 und in 500—480 m Höhe. Zwi¬
schen Oberlichtenwalde und der Hammermühle verläuft die Grenze
der Verquarzung anscheinend mit der Verwerfungslinie. An einem
Wasserriß, der sich südlich von Oberlichtenwalde und südlich der
Straße steil hinabzieht, steht an der O-Seite lichtgrauer Quarzit und
an der W-Seite lichtgrauer fk., leicht zu Sand zerfallender Sst. an
(540—550 m Höhe). Hier ist demnach die Einwirkung der Hitze nicht
eine allmählich ausklingende, wie sie von einem langsam erkaltenden
Schmelzfluß ausgehen würde, sondern eine intensive durch empordrin¬
gende heiße Wässer verursachte. Östlich von voriger Stelle trifft man in
gleicher Höhe am Waldrande unter Quarzitmassen Blöcke eines weiß
und gelben, vorwiegend mk. festen Sst. Weiter südlich am W -Ab¬
hange des Steinberges (Plitzenberges) ragen in das Hammerbachtal
Felsmauern eines stark quarzitisch umgewandelten Sst. herein (495
bis 520 m). Vielleicht gehört dieser Sst. bereits auf die andere Seite
der Bruchlinie (S. 116).
Im Phonolith des Dürrberges ist eine sehr besuchte Eishöhle vor¬
handen. In dem nördlich und östlich am Berge sich hinziehenden
48
Die Mittelgebirgssenke
Hammerbachtale trifft man Sst. und Quarzit in buntem Wechsel. In¬
folge der Umwandlung der Sst. ist deren Unterscheidung schwierig
und der Verlauf der Störungslinie schwer festzustellen.
Die Oberkreibitzer Talsperre
An die Tannenbergscholle sei das kleine Bruchgebiet der Oberkrei¬
bitzer Talsperre angeschlossen (Abb. 3).
Abb. 3. Kartenskizze zur Oberkreibitzer Talsperre. G = Granit. S = Sandstein.
L.. .L = Lausitzer Hauptverwerfung. EK = Eisenbahnstation Kreibitz Teichstadt. EO =
Eisenbahnstation Scliönfeld-Oberkreibitz. E T = Eisenbahnstation Tannendorf. F = be¬
rühmte Fossilfundstelle an der E St. Tannendorf, a = Plissenberg. b = Schober, c = Tan¬
nenberg. d = Mittelberg, e — Großer Eibenberg, f = Kleiner Eibenberg, g = Schindel¬
hengstberg. h = Juliushöhe. T = Talsperre.
Durch den Bau der Talsperre wurden die an den beiderseitigen
Talrändern anstehenden Schichten in einer Ausdehnung von etwa 300 in
freigelegt. Der Aufschluß bot ein lehrreiches Beispiel für die Zer¬
trümmerung der Erdrinde im Kreibitztale. Vorher fehlte jeder größere
günstige Aufschluß, und man mußte annehmen, daß die Lagerung der
Schichten von Niederkreibitz bis zum Tannenberge keine nennens¬
werten Störungen erfahren hatte 1 ). Nach langen Erwägungen kam
ich zu dem Ergebnis, daß die an der E.-St. Tannendorf in 540 m Höhe
anstehenden versteinerungsreichen dunklen Kalkquarzite hier bis zu
einer Tiefe von 412 m und entlang des Kreibitzbaches in Oberkreibitz
sogar bis zu 375 m herab hereingebrochen sind. Das Einbruchsgebiet
bildet lediglich einen schmalen kurzen Streifen zwischen der Tannen¬
berg- und Kreibitzer Scholle und ist infolge seines geringen Umfanges
nicht als besondere Scholle ausgeschieden worden 2 ).
0 Ändert 1, 43 [ll] Zusammenfassung.
2 ) Bei den geologischen Untersuchungen an der Talsperre wurde ich in entgegen¬
kommendster Weise vom Leiter des Baues, Herrn Baurat Ing. Kopp, unterstützt. Leider
Die Mittelgebirgssenke
49
Abb. 4. Die Oberkreibitzer Talsperre i. M. 1:4000. a—a = neue Waldstraße,
st—st = Staudamm. b = Basaltstock. I, II, III, IV = erster, zweiter, dritter, vierter
Basaltgang. 1, 2, 3, 4, 5, 6 = Gruben. A = Scholle A. B = Scholle B. C = Scholle C.
kann ich meinen Dank nur einem Toten abstatten. Er verstarb nach langem schweren
Leiden, eben als sein Werk vollendet war. Das von ihm gesammelte wertvolle Gesteins¬
und Versteinerungsmaterial ist laut letztwilliger Verfügung zum größten Teil in die Bürger¬
schule von Kreibitz gelangt, die für das Studium besonders wichtigen Formen durfte ich
für mich auswählen.
fj^ue Folge. Heft 117
4
50
Die Mittel gebirgssenke
In der Längsausdelmung des Staubeckens ließen sich drei gegen¬
einander verschobene Kreideschollen (A, B : 0 Abb. 4) feststellen. Fer¬
ner wurden vier schmale Basaltgänge freigelegt (I, II, III, IV Abb. 4),
die das Becken in OW-Richtung durchqueren. Die Basaltgänge sind
anscheinend Ausläufer des hart westlich des Beckenrandes aufge¬
schlossenen Basaltstockes.
Scholle A
nimmt den nördlichen Teil des Aufschlusses ein, umfaßt die gesamte
Dammbreite und das Uberfallwehr und reicht nach S bis zum Basalt¬
gang III. An der breitesten..Stelle des Dammfußes, auf der S-Seite
des Dammes, wird die Scholle von zwei sehr schmalen Basaltgängen
(I und II), die man als Doppelgang bezeichnen könnte, durchschnitten.
Sie waren nur in der ersten Zeit des Baues gut aufgeschlossen. Stö¬
rungen im Schichtenbau sind in ihrer nächsten Umgebung nicht wahr¬
zunehmen. 40 m südlich davon trifft man auf den schon erwähnten
Basaltgang III. Durch günstigen Abbau des Geländes wurde der west¬
liche Teil des Ganges in vorzüglicher Weise freigelegt. Einwandfrei
konnte hier festgestellt werden, daß die Kreideschichten entlang die¬
ser Linie gegeneinander verschoben sind.
Durch das Einschneiden des Dammes und Überfallwehres in die
seitliche Böschung, sowie durch den Bau des Grundablaßstollens wurde
die Schichtenfolge der Beobachtung ebenfalls gut zugänglich gemacht.
Wir haben deshalb auch hier, und zwar vom östlichen Talabhange, das
vollkommenste Profil aus dem Sperrgebiet erhalten (Taf. 7, Fig. 1). Die
Schichten dieser Scholle sind allgemein schwach gegen SW geneigt.
Baurat KOPP hat dies während des Baues durch die Richtung des
Sickerwasserablaufes dauernd bestätigt gefunden.
Dammeinschnitt des östlichen Talhanges 440,0 m ü. d. M.
Emscher m
26. Sst., sehr mangelhaft aufgeschlossen . 6,0
25. Sst., gelblich, fk., ziemlich fest. 1,0
24. Sst., weißlich, fk., sehr weich . l’o
23. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, weißlichgrau, fk., in große Platten spaltend 0,75
22. Sst. mit Kaolinkörnern, lichtgrau, weich, fk.-mk., Versteinerungen spärlich,
bestimmbar: Neithea grypheata Schloth. sp. 0,65
21. Sst., weißlich, hart, fk. 0*15
20. Sst., gelb und grau, mäßig fest, fk.-mk., an der Basis Platten mit Unmengen
von Muscheln bedeckt (. Inoceramus kleini G. Müll., flache Varietät), ferner
fand ich daselbst Pinna cretacea Schloth. 0,65
19. Sst., weißlichgrau, schwach kohlig, mäßig fest, fk. mit gk. Lagen und
eisenschüssigen Partien . 0,85
18. Sst., lichtgrau, hart, fk... 0,25
17. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, lichtgrau, schwach kohlig, fk. mit dünnen
gk. Lagen, fest und zäh, von schwachen auskeilenden Eisenadern durch¬
zogen ..... 1,0
16. Schmales braunes Band, tonig, Sickerwasser führend . 0,1
15. Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, grau, fk., fest und dicht. 0,4
14. Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, gelblich und lichtgrau, fk. mit
größeren eingesprengten Quarzen, fest und dicht. 0,4
13. Sst. mit Kaolinkörnern, gelblich, mk.-gk., hart und fest, mit Versteinerungen,
und zwar
Die Mittelgebirgssenke
51
Micraster cor testudinarium Goldf.
Pinna cretacea Schloth.
Inoceramus crassus Petrascheck
Inoceramus Heini G. Müll.
Granocardium productum Sow.
Goniomya designata var. sturmi n. var.
Peroniceras tricarinatum Gross.
Platanus onomastus Bayer.
2,80
12 .
11 .
10 .
9.
8 .
5
O
B
Q-
P
• /
CO
CA
7.
6.
CO
P
P
C
oq
ct»
CA
o
o
CA
CA
CO
3
5
4.
3.
2 .
Sst., grau, mäßig fest, fk., mit zahlreichen Kohleresten und undeutlichen
Versteinerungen, dazwischen einige festere Bänke eines gelblichen, fk.-mk.
Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern.
Mergelsst., gelblich und grau, fk., fest, zäh.
Sst. mit vielen Kaolinkörnern, graugelb, gk., sehr fest, durch Spalten in
große Blöcke geteilt.
Sst., weißlich, fk., sehr weich, arm an Bindemittel, mit dem Spaten ab¬
stellbar .
Mergelsst. mit vielen Kaolinkörnern, grau, mit dünnen gelben Bändern,
mk.-gk., weich, Kohlenstaub und zahlreiche Kohlestückchen beigemengt,
mit 1 cm starker kohliger Schmitze ..
Mergelsst. mit Kaolinkörnern, dunkelgrau und gelb geflammt, fk., sehr
weich, zahlreiche Ko hie Stückchen beigemengt .
Sandiger Mergel, dunkelgrau, fk.-mk., stark kohlig, mäßig fest, zäh, mit
abgeschliffenen flachen Kohlegeschieben von Pfenniggröße bis Pfund¬
schwere, sowie mit runden Löchern bis zu 1 / 2 m Weite, ausgefüllt mit
losem Sand, der ausgespritzt wurde. Versteinerungen spärlich; es wurde
gefunden
Crassatella arcacea A. Roem.
Cyprimeria discus Math. sp.
Liopistha aequivalvis Goldf. sp.
Mergelsst., dunkelgrau, fk.-mk., kohlig, mäßig fest, mit brotlaibartigen
Kugeln, die einen quarzitähnlichen Kern mit Kalkspatdrusen besitzen. Der
Mergelsst. enthält Bänke eines dunkelgrauen sehr harten quarzitischen
fossilreichen Kalksst. (Fossilliste s. Fossiltabelle 19 S. 180 —189) 1 ).
1,45
2,0
3,10
1,0
1,25
1,25
1.0
wurde beim Bau des
Absturzbeckens mit
Dynamon gesprengt
1.
Mergelsst., dunkelgrau, fk., sehr zäh, mit
Lima canalifera Goldf.
Mergelsst., schwarzgrau, fk., sehr fest und zäh
Sst., mergelig, dunkelgrau, weich, leicht zerfallend .
Tiefste Bausohle beim Anlegen des Oberkreibitzer
Stau dämm es 409,5 m ü. d. M.
Weiter unterhalb am Bach noch aufgeschlossen
Sst., gelb weißlich, fk., mäßig fest.
403,0 m ü. d. M.
0,95
1,0
1,0
1,0
6,0
Der westliche Talhang konnte nur in den oberen Partien nach-
geprüft werden, ergab aber ungefähr dasselbe Bild wie der östliche.
Scholle B
Sie
Scholle B wird von A durch den Basaltgang III getrennt.
hat eine Ausdehnung von 145 m in der Länge. Der Basaltgang ist
wenig über 1 m breit, besteht in der Mitte aus festem Basalt und ist
auf beiden Seiten von einem rötlichen, braunen und grünlichen fetten
Basalttuff eingehüllt. Die schmierige Tuffmasse zeigt beiderseits ge¬
gen die Sedimentgesteine spiegelnde Gleitflächen. Während nördlich
x ) Die Originale befinden sich in der Sammlung des Verfassers, in der der Bürger¬
schule zu Kreibitz und in der Sammlung der Landwirtschaftlichen Akademie zu Tetschen
Liebwerd. ,
4*
52
Die Mittelgebirgssenke
des Basaltes an der Aufschlußstelle in Scholle A weißlicher weicher
Sst. ansteht, ist in gleicher Höhe an der Südseite des Ganges schwärz¬
lichgrauer sandiger Mergel aufgeschlossen. Der Mergel ist in der
Nähe des Basaltes tiefschwarz und gefrittet. Uber dem Mergel ist
ein gelber wasserführender Sst. (1 m) und noch höher ein gelber Letten
mit Sst. und Basaltrollstücken (Diluvium) aufgeschlossen. Die Ver¬
hältnisse am Basaltgang sind in Abb. 5 dargestellt.
Abb. 5. Oberkreibitzer Talsperre. Grube am Basaltgang III, westliche Talseite
(s. Abb. 4). N = Nord. S = Süd. w = Waldboden. 1 = gelber Letten mit Sandsteinstück¬
chen und Basaltrollsteinen, s 1 = gelber Sandstein, wasserführend, s 2 = weißer weicher
Sandstein, m = Mergel. B = Basaltgang. T = Tuff, g = schwarzer gefritteter Mergel,
sehr scharfe Trennungsfläche mit spiegelnden Gleitflächen. A = Scholle A. B = Scholle B.
Das Durchschnittsprofil der Scholle B an der westlichen Talseite
zeigt von oben nach unten folgende Schichten:
433,0 m ü. d. M.
Emscher
7. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, gelb, gk.-mk., eisenschüssig, mit undeutlichen
Versteinerungen. Es konnten nur bestimmt werden
Pecten laevis Nilss.
Granocardium produdum Sow.
6. Sandiger Mergel, dunkelgrau, stark kohlig. fk.
5 . sst., geib.:. ;;;;;
4. Sst., mergelig, weißschwärzlich, kohlig, weich, wasserführend.]
3. Sandiger Mergel, schwarzgrau, stark kohlig, fk., versteinerungsreich, Ver¬
zeichnis s. Schicht 3 Profil unterhalb des Wärterhauses, S. 53 (Fossiltabelle 20,
S. 180—189)...;
2. Sst., graugelb, einige Felsbänke .
1. Sandiger Mergel, schwarzgrau, stark kohlig, fk.
Sohle des Beckens 420,5 m ü. d. M.
3,0
1,0
0,2
0,3
5,0
2,0
1.0
Schicht 1 ist nur ein Teil der hereingebrochenen Schicht 3 (vergl.
Scholle B, vorletzter Absatz).
Westlich der Beckenböschung wurde in 440 in Höhe durch Probe¬
gruben (Grube 1 und 2, Abb. 4) ebenfalls dunkler Sandmergel fest-
Die Mittelgebirgssenke
53
gestellt. Sein Zusammenhang mit der Hauptmasse war jedoch nicht
nachzuprüfen. Er liegt in derselben Höhenlage wie er auch jenseits
am östlichen Beckenrande auf tritt (Probegrube 3, Äbb. 4).
Am westlichen Talrande ist Scholle B im nördlichen Teile auf
120 m Ausdehnung horizontal mit schwacher Neigung nach SW ge¬
lagert; dann sinkt sie auf kurze Entfernung staffelförmig ungefähr
5 m ab, erhebt sich aber bald wieder und streicht in der früheren
Höhenlage bis an Basaltgang IY heran.
An der Ostseite des Beckens sind oberhalb des Wärter¬
hauses durch tiefe Gräben die Kreideschichten ebenfalls angeschnit¬
ten. Das Profil beginnt in einem alten Steinbruch bei
470,0 m ü. d. M.
Emsclier m
8. Sst., weißgrau, fk., auch quarzitisch, Steinbruch . 6,0
7. Nichts aufgeschlossen. 6,0
Aufgeschlossen durch tiefe Gräben:
6. Sandmergel, dunkelgrau, fk. 1,0
5. Mergelsst., rötlich, fk. 3,0
4. Sst., gelb, fk. 4,0
3. Sst., meist weißlichgrau, fk., mit Lagen eines gelben fk. weichen Mergelsst. 8,0
2. Sandmergel, dunkelgrau, stark kohlig, fk. 2,0
1. Sst., weißgrau, fk. 2,0
Wärterhaus für die Talsperre 438,0 m ü. d. M.
Da die Gräben in der Einbruchzone liegen und keinen tieferen
Einblick gestatten, kann die Mächtigkeit dieser Schichten nicht sicher
nachgewiesen werden.
Unterhalb des Wärter liauses setzt sodann der breite Auf¬
schluß der östlichen Seitenböschung des Beckens ein.
428,0 m ü. d. M.
Ems eher m
3. Mergel, schwarzgrau, feinsandig 1 ), stark kohlig, mit flachen Kohlegeschie¬
ben und verkohltem Holz, durchzogen von zahlreichen Kalkspatadern, reich
an Versteinerungen, Verzeichnis s. Fossiltabelle 20 S. 180—189 2 ). 4,0
2. Kalksst., mergelig, hart, dunkelgrau, fk.-mk., mit zahlreichen Versteinerungen,
Fossiltabelle 21 S. 180—189 . 1,0
1. Mergel, schwarzgrau, stark kohlig, feinsandig, mit brotlaibartigen dunkel¬
grauen fk. Kugeln, die einen quarzitähnlichen Kern mit Kalkspatdrusen be¬
sitzen und fest in den Mergel eingebettet liegen mind. 2,3
Sohle des Beckens 420,7 m ii. d. M.
Mikrofauna der Schicht 3: Foraminiferen, nicht selten,
spärlich im Verhältnis zu der Individuenzahl in den Tonmergeln der
Stufe y der Zone des Inoceramus schloenbachi. Vertreten sind folgende
Arten:
Globigerina cretacea d’Orb.
Nodosaria ( Dentalina) communis d’Orb.
Cristellaria exarata Reuss
Vaginulina legumen Linne
*) Beim Schlämmen ergab sich ein Verhältnis von 2 / 3 tonigen und 1 / 3 feinsandigen
Bestandteilen.
2 ) Diese Liste enthält auch die Versteinerungen der Schicht 3 Scholle B der westlichen
Talseite, s, S. 52,
54
Die Mittel gebirgssenke
Nodulina dentaliniformis Brady
Nodulina sp. ined. aff. Nod. guttifera Brady
- Eaplophragmium agglutinans d’Orb.
Hap lophragmium fontinense Terquem
Haplophragmium tenuimargo Brady
Bigenerina sp. ined.
Textularia foeda Reuss
Rhizammina sp.
Rheophax difflugiformis Brady
Ferner konnten folgende Ostracoden festgestellt werden:
Cythere spinosa Reuss
Cythere ornatissima Reuss
Cythere plicata Mnstr.
Cytherideis laevigata Roem.
Cytherella münsteri Roem.
Neben diesen Kleinlebewesen zeigt das mikroskopische Bild eine
starke Häufung von Spongiennadeln. Vereinzelt finden sich auch
kleine Bruchstücke von Seeigel stäche ln, die anscheinend dem
hier gefundenen Micraster cor testudinarium angehören. Die Mikro¬
fauna ist von. Herrn RICHARD II ILLER aus Ebersbach bestimmt worden,
wofür ihm hiermit der Dank ausgesprochen sei.
An der Stelle, wo das Profil aufgenommen worden ist, sieht man
deutlich das stärkere Einfallen (bis 25*- 1 ) bezw. staffelförmige Ab¬
brechen der Schichten. Sie sind stark nach SW geneigt, das Abgleiten
kann auf einige Entfernung verfolgt werden. Schicht 1 ist nur in
einer im Innern der Böschung angelegten tiefen Grube aufgeschlossen.
Die. Grube liegt an der Stelle starken Einfallens und Abbrechens. Die
Schicht ist deshalb mit Schicht 3 identisch (vergl. Abb. 6).
Wie Schicht 3 und 1 des östlichen, so verhalten sich auch Schicht
3 und 1 des westlichen Talrandes zueinander. Sie sind gleichzeitig
zur Ablagerung gekommen und enthalten auch die gleichen Eossilien,
Ganz besonders wichtig ist hier das zahlreiche Auftreten der Turm¬
schnecke Cerithium multinodosum n. sp., die im Kreibitzer Gebiet an
anderen Eossilfundstellen ziemlich selten ist.
An zwei Stellen werden an der Ostflanke des Beckens die Sedi¬
mente von schmalen Basaltgängen durchzogen, die aber in dessen
Inneres nicht weiter verfolgt werden konnten. Sie wurden auch in
die Übersichtsskizze nicht eingezeichnet.
Scholle C
Diese Scholle wird ebenfalls von der vorhergehenden durch einen
Basaltgang (IV) abgegrenzt, der eine Mächtigkeit von ca. 1 m hat. Die
Schichtenfolge war hier nur in einem kleinen Profil aufgeschlossen und
zeigte folgendes Bild:
429,0 m ü. d. M.
Emscher
2. Sandiger Ton, dunkelgrau, fk., sehr weich .
1. Sst., mergelig, rötlichgelb, kohlig, fk., z. T
Sohle des Beckens, 426,0 r
eisenschüssig
ü. d. M.
m
2,0
1,0
Die Mittelgebirgssenke
55
In diesem Sst. fand Herr Dr. HEINKE (Zittau) einen prächtigen
großen Inoceramus und zwar Inoceramus icandereri ÄNDERT. Von hier
besitze ich ferner ein Stück von Liopistha aequivalvis GOLDF. sp.
Etwas über der höchsten Profilhöhe von 429 m wurden unweit süd¬
lich in Probegruben Letten aufgefunden, die aus den dunklen Sand¬
mergeln hervorgegangen sind (Grube 4 und 5, Abb. 4). Noch weiter
südlich war in Probegrube 6 weder Letten noch Mergel, sondern nur
Sst. vorhanden.
Zur Erörterung der Präge, welche Stellung die Talsperrenschich¬
ten im Bau des Kreibitztales einnehmen, muß die Verbindung mit ähn¬
lichen Schichten aufgenommen werden. Die harte, dunkle, mergelige,
versteinerungsreiche Kalksandsteinschicht, wie sie in 412 m Höhe der
Scholle A sowie in 424 m Höhe der Scholle B auftritt, ist in gleicher
Ausbildung nur vom Eisenbahneinschnitt an der E.-St. Tannendorf in
540 m Meereshöhe bekannt. Auch die charakteristischen Versteine¬
rungen sind an beiden Stellen dieselben. Ganz besonders sei darauf
hingewiesen, daß den Schichten an der Talsperre wie auch denen vom
Eisenbahneinschnitt das Leitfossil Inoceramus inconstans WOODS em.
ÄNDERT fehlt. Diese Muschel findet sich in allen Mergelschichten der
Stufe y der Schloeribachi- Zone im Kreibitztale, bei Böhmisch Kamnitz
usw. Da sic in der Talsperre trotz der großartigen Aufschlüsse noch
nicht gefunden worden ist, müssen diese Schichten einem anderen
Horizont angehören. Ferner finden sich in Schicht 3 der Scholle B
einige Gastropoden:
Nerinea bicincta, Actaeonella beyrichi, A. briarti und acuminata ,
die nicht im vorgenannten tieferen Horizont, sondern nur an der E.-St.
Tannendorf und anderweit im Emscher auf treten. Weiter sind Ino¬
ceramus Jcleini und koegleri charakteristische Emscherfossilien. Auch
der sonstige Befund hat die Zusammengehörigkeit von Talsperre und
Eisenbahneinschnitt Tannendorf bestätigt. Bei Scholle B können wir
das Herabsinken der Schichten in geradezu klassischer Weise beob¬
achten. In Scholle C liegen sie noch einige Meter höher als in Scholle B,
während sie in Scholle A am tiefsten abgeglitten sind. Die Schollen
sind demnach in der Richtung von S nach N gegeneinander abgesunken.
Als Leitschicht kann für diese Feststellung in vorzüglicher Weise das
Hauptband der dunklen sandigen Mergel dienen (vergl. Abb. 6).
Verfolgt man Scholle A weiter.gegen N, so ist sehr bald wieder
eine Störung festzustellen. In der Nähe des Wirtshauses, des ersten
Hauses von Oberkreibitz an der Straße am Waldrande, steht in einer
Höhe von 404—420 m nur Sst. an, während in Scholle A in dieser
Höhenlage dunkle Sandmergel stark hervortreten. .
Da oberhalb der Talsperre am Bahnwärterhaus die bekannten roten
Mergelschichten wie überall in der Tannenbergscholle ebenfalls in
der Höhenlage vonn 500 m gut aufgeschlossen sind, dürfte das Herein¬
brechen der Talsperrenscholle nur auf ein beschränktes Gebiet ausge¬
dehnt und auf lokale Ursachen, auf das Auf reißen der Erde durch die
genannten Basaltgänge, zurückzuführen sein. Die hier zutage tretende
Erscheinung, daß das Absinken von Schollen entlang von Basaltgängen
56
Die Mittelgebirgssenke
erfolgt ist, ist anderweit selten beobachtet worden. Leider werden
diese höchst interessanten geologischen Bilder durch das Anfüllen der
Sperre mit Wasser der Beobachtung bald vollständig entzogen sein.
Abb. 6. Längsprofil der Oberkreibitzer Talsperre, im einzelnen verkürzt. N =
Nord. S = Süd. A, B, C = Scholle A, B, C. I, II, III und IV = Basaltgänge, s = Sand¬
stein. 1, 3, 4, 5 und 6 = Sandmergel. 2 = Kalksandstein, w = Westrand der Talsperre.
o = Ostrand der Talsperre.
Entlang der Straße und des Kreibitzbaches sind in Oberkreibitz
zusammenhanglos folgende Schichten aufgeschlossen:
O-Ende von Oberkreibitz 420,0 m ü. d. M.
Emscher m
13. Sst., weißgrau, mk., Felsbänke . SO
12. Mergelsst., rötlichgelb, fk., kohlig, weich . 2*0
11. Sst. mit Kaolinkörnern, weißgrau, mk.-gk., Felsbänke .. ’ 6,0
10. Sst., gelbweiß, fk., leicht zerfallend, wenig aufgeschlossen . 8*0
9. Sst., gelblichweiß, fk., sowie schwärzlich, fk., tonig, in dünnen Bänken wechsel¬
lagernd .. ^ 0
8. Sst., gelb, fk.-mk., fest .’ j’q
7. Kalksst., schwarzweiß gebändert, mit HCl brausend.* 2,5
6. Tonmergel, dunkelgrau, fk., mit HCl brausend, mit Versteinerungen . 0,4
5. Kalksst., lichtgrau, fk., sehr fest, mit HCl brausend. 0 3
4. Sandiger Tonmergel, dunkelgrau, fk., mit HCl brausend. 1,0
3. Kalksst., lichtgrau, gk., hart, mit HCl brausend, mit vielen Versteinerungen,
Verzeichnis s. Fossiltabelle 22 S. 180—189 . 1,0
2. Tonmergel, schwarz, mit HCl brausend, mit vielen Versteinerungen. In
kurzer Zeit sammelte ich eine Anzahl Arten, Verzeichnis s. Fossiltabelle 23
S. 180—189 . j0
1. Kalksst., dunkelgrün, fk.-gk. wolkig verteilt, stark kohlig, mit HCl stark
brausend, versteinerungsreich. Leider ist die Stelle schwer zugänglich ... 1,0
386,80 m ü. d. M.
(386,53 m Wehr von Wilhelm Tschinkel, südlich am Domeisberg.)
Weiter abwärts trifft man in 378,96 m Höhe das Wehr von Ham¬
pel & Worm. (Wehraufmessungen von Herrn Baurat KOPP f.)
1,0
Die Mittelgebirgssenke
57
In 375m Höhe steht dunkelgrüner, fk.-mk., stark kehliger,
harter Mergelsst. mit Versteinerungen an. Gesammelt konnte hier nicht
werden. •
Die Bänke von dunklem Kalksst. gleichen in Aussehen und Fossil¬
inhalt denen in der Talsperre, so daß man diese Schichten nur mit ihnen
parallelisieren kann. Sie sind gegen W immer tiefer eingebrochen.
Das vorstehende Profil hat infolgedessen nur bedingten Wert.
• %
U 1 . Die Waltersdorf er Scholle
'■ ' O. Gr. MT 430mü.d.M.?i)
Die Waltersdorf er Scholle liegt zwischen der Lausitzer Haupt¬
verwerfung im N und den Linien LXXII und XLVII im S, beiderseits
spitz zulaufend. " j
Von Innozenzidorf zieht sich entlang der Lausitzer Ilauptverwer-
fung bis über den Sonnenberg bei Waltersdorf hinaus ein Streifen von
Sst., die meist sehr quarzreich und bindemittelarm sind (Oberturon). Sie
sind durch ihre eigenartige Inoceramenfauna ausgezeichnet. Bei dem
Vergleich dieses Gebietes mit dem vom benachbarten Tannenberge
besteht in den gleichen Höhenlagen ein derartiger Unterschied in der
Facies und in den Fossilien, daß ein gleiches Alter höchst unwahr¬
scheinlich ist.
Am W-Abhange der Finkenkuppe entlang zieht in einer Höhe
von 600—605 m iein Fahrweg dahin und mündet bei Sign. 604,4 an der
großen Biegung der Staatsstraße auf diese. Am nördlichsten Teile
dieses Weges, gegen Sign. 607,8, liegen eine Menge Blöcke eines licht¬
grauen mk. Quarzites mit Fossilien. Letztere sind meist zertrümmert
und zerdrückt. Leider läßt der Erhaltungszustand meist eine einwand¬
freie Beschreibung und Bestimmung nicht zu. Es konnten folgende
Arten festgestellt werden:
Inoceramus crassus Petrascheok Inoceramus winkholdioides Ändert?
Inoceramus waltersdorfensis Ändert Neithea grypheata Schlotii. sp.
Inoceramus glatziae Flegel Pectunculus senoniensis Scup.
Inoceramus suiquadratus Schlüter Tellina strigata Goldf.
Inoceramus lusatiae Ändert Liopistha aequivalvis Goldf. sp.
Unter dem Quarzit liegen Tonmergel, schwarzgrau, fk., mit HCl
stark brausend. Hier sind für die Warnsdorf er Wasserleitung einige
Quellen gefaßt (595—600 m).
Finkenkuppe und Granatenschöber, mächtige Phonolith stocke,
stecken in einem Mantel von Phonolithschutt, aus dem nur hier und
da Kreidegesteine hervorlugen. Von der Finkenkuppe gegen den Drei¬
ecker fand ich in 700 m Höhe lichtgrauen mk. Quarzit, in 660 m Höhe
9 In der „tektonischen Übersichtskarte“, Teil I, Tafel II, ist die Scholle tiefer ein¬
gezeichnet. Sie gehört jedoch nicht der Mittelgebirgssenke, sondern dem Jeschkengebiet
an. Durch meine Beobachtungen an der Heuscheuer im Glatzer Kreidegebiet im Som¬
mer 1929 konnte ich einwandfrei feststellen, daß die Sandsteine der Friedrichsgrunder
Lehne, mit denen die Sonnenbergschichten auf Grund der Inoceramenfauna zu paralle¬
lisieren sind, keinesfalls dem Emscher, wie bisher angenommen, sondern nur dem Ober¬
turon etß angehören können. Die unterlagernden Pläner zeigen dort eine ganz charakte¬
ristische mittelturone Fauna. Weiteres hierüber in Teil III.
58
Die Mittelgebirgsseüke
weißgrauen, fk.—mk., bindemittelarmen Sst. mit Quarzharnischen, und
in 650 m Höhe graugelben mk. Quarzit.
Am Dreiecker erhebt sich auf dem Höhenkamme eine Felspartie.
Oberkante der Felsgruppe~685,0 m ü. d. M.
Ob er tur on 2 ß
Sst., weißgrau, fk.-mk., schnell wechselnd, von zahlreichen Quarzharnischen
kreuz und quer durchzogen (Nähe der Lausitzer Hauptverwerfung). 30,0
655,0 m ü. d. M.
Der zwischen Lausche und Dreiecker sich hinziehende hohe Kamm
ist durch Verkieselung gefestigt und dadurch erhalten geblieben.
Nördlich vom Dreiecker und nördlich Sign. 667,2 steht fast un¬
mittelbar an der Granitgrenze graugelblicher und weißrötlicher mk.
quarzitischer Sst. an. ;
Südöstlich vom Dreiecker findet man bei Sign. 654,5 eine kleine
Felspartie. Der Sst. ist gelbgrau, mk. und stark eisenschüssig. Nörd¬
lich von dieser Stelle treten am Berghange in 630—650 m Höhe Fels¬
bänke eines weißgrauen mk. verkieselten und von Quarzharnischen
durchzogenen und eisenschüssigen Sst. zutage. Am steilen Abhange
bis hinab zur Lausitzer Hauptverwerfung bei 510 m Höhe bildet der¬
artiger Sst. ein großes Haufwerk von Blöcken. Südlich von Sign. 654,5
ist an der Lehne gegen das Etschbachtal ebenfalls dieser weißgraue bis
rötliche, vorwiegend mk., teilweise verkieselte und eisenschüssige Sst.
vorhanden. Dasselbe Gestein findet man auch vom oberen Etschbachtal
nach 0 gegen die Lausche hin f600—670 m).
Am SW-Abhange der Lausche ist bei Sign. 668,2 in einem alten
Steinbruch folgendes aufgeschlossen:
Oberkante des Steinbruchs 665,0 m ü. d. M.
Obertur 0 n 2 ß
3. Sst., gelb, mk., eisenschüssig. 3,0
2. Sst., weißgrau und gelb, mk. 6,0
1. Sst., weißgelb geflammt, fk. mit eingesprengten größeren Quarzen. 1,0
Sohle des Steinbruchs 655,0 m ü. d. M.
Oberhalb des. Steinbruchs tritt in 674 m Höhe eine 4 m hohe Fels¬
nase eines lichtgrauen und gelben, fk. und mk., eisenschüssigen Sst.
an den Fahrweg.
Entlang der Landesgrenze trifft man von Sign. 654,5 bis an
Schneise 10 heran von NW nach SO
bei 660 m Höhe Sst., weißgrau, fk.-mk., bindemittelarm;
bei 665 m Höhe Sst., graugelb, gk. bis konglomeratisch, eisenschüssig;
bei 670 m Höhe Sst., gelbgrau und gelb, fk. und mk., z. T. eisenschüssig.
Am N-Abhange der Lausche wurde folgendes festgestellt:
Oberturon 2 ß
In 655 m Höhe Sst., graurötlich, mk., hart;
in 650 m Höhe Sst., gelbrötlich, fk.;
in 640m Höhe Sst., weißgrau, fk.;
von 630—615 m Höhe Sst., weißrötlich, mk., mächtige Felsblöcke am Bergabhange.
Noch tiefer folgen mehrere aufgelassene Steinbrüche. Ich konnte
folgendes feststellen:
Die Mittelgebirgsseuke
59
Östlicher Steinbruch an der Lausche, Oberkante 607,0mü.d.M.
(s. Anlage S. 170)
Unterhalb des Steinbruches folgt weiter bis zu 460 m Höhe herab
Sst., weiß, grau, gelblich, graurötlich und gelbrötlich, fk.-mk., seltener gk., teilweise
verkieselt, nicht mergelig.
An dem steilen Abhange ist es unmöglich, festzustellen, in welcher Mäch¬
tigkeit dieses Gestein ansteht oder ob es nur als Blockwerk alles überdeckt.
Über dem Teiche im Ortsteil Sorge in Waltersdorf steht bei 450 m
Höhe rötlichgelber Mergel an. In der Sohle des Teiches liegt bei 445 m
Höhe grau und gelblicher fk. fester Sst. und daneben ein sandiger wei߬
grauer und gelblicher fk. Mergel (Mittelturon?).
SlEGEKT ( 68 , 23) berichtet, daß sich am Ot tob er ge bei Waltersdorf
Basalttuffe zu beiden Seiten der Lausitzer Hauptverwerfung quer über
diese ausbreiten. Ich habe den Platz wiederholt besucht, konnte jedoch
nur feststellen, daß der Tuff in einigen Hohlwegen in 560—580 m Höhe
aufgeschlossen ist und höchstwahrscheinlich bereits auf Granit liegt.
Von dem gegen S emporsteigenden Steilhange sind, wie bereits geschil¬
dert, auch hier eine Menge Sst.-Blöcke herab und über den Tuff ge¬
rollt, so daß man eine Überlagerung von anstehendem Sst. durch Tuff
in keiner Weise feststellen kann. In einem der hier vorhandenen
kleinen Hohlwege hat es sogar den Anschein, als ob der Tuff berg¬
wärts scharf gegen den Sst. abschneidet. Bei dem hier lagernden rie¬
sigen Blockwerk von Sst. vermag ich aber auch dieses nicht mit Sicher¬
heit zu behaupten. Keinesfalls kann man, wie geschehen, das Vor¬
kommnis als Beweis für die Einebnung von Granit und Sst. beiderseits
der IlauptVerwerfung vor den tertiären Eruptionen anführen.
Östlich der Lausche am Wege vonW altersdorf gegen Jägerdörfel fand ich
in 590 m Höhe Quarzit, lichtgrau, fk.;
in 580 m Höhe Sst., stark quarzitisch, graugelb, mit roten Quarzkörnern, mk.
Zwischen der von Waltersdorf nach Niederlichtenwalde führen¬
den Straße und dem Ö-Rande des die Landesgrenze durchschneidenden
Phonolithkörpers (Geolog. Karte Blatt Zittau-Oybin-Lausche) liegt eine
versumpfte Hochfläche, auf der unter vulkanischen Trümmern quar-
zitische Sst. bzw. Quarzite häufig sind. Das Gestein ist lichtgrau und
gelb, fk.—mk., rote Quarze sind nicht selten. Auch eisenschüssige Sst.
sind vorhanden (530—560 m Höhe). In 530 m Höhe fand ich im Quarzit
Inoceramus sp.
Westlich der von Waltersdorf nach Oberlichtenwalde führenden
Straße steht in 550 m Höhe weißgrauer fk.—mk. Sst. an.
Östlich von Waltersdorf liegt der Sonnenberg, an dessen W-
Hange im Laufe vieler Jahre eine Reihe von Steinbrüchen eröffnet worden
sind, die besonders eine reiche Ausbeute an Inoceramen geliefert haben.
Kuppe des Sonnenberges, 630,0 m ti. d. M.
(s. Anlage S. 170)
Die Tonlage, die unzählige zerkleinerte Pflanzenreste enthält
(Schicht 10), wurde früher zu den Perucer Schichten gerechnet 1 ).
') Katzer, Fr. (39, 1264).
60
Die Mittelgebirgssenke
In den Steinbrüchen wurden außerhalb Schicht 10 eine Menge Fos¬
silien gesammelt (Verzeichnis s. Fossiltabelle 24 S. 180—189).
Als Seltenheit sei aus der Liste das verkieselte Stammstück von
Laurinium radiatuni hervorgehoben. Ganz besonders häufig waren die
Inoceramenarten lusatiae 1 ), frechi 1 ) und Walters clor ferisis.
Weiter talwärts wurde unweit der Granitgrenze (HauptVerwerfung)
im Sommer 1920 ein Wasserleitungsschacht für die Wasserleitung der
Gemeinde Großschönau ausgehoben. Es fand sich folgende Schichten¬
reihe :
Wasserleitungsschacht Oberkante 440,0 m ü. d. M. m
4. Mooriger Boden. 2,0
3. Triebsand .
Obertuionctfi
2. Toniger Letten, dunkelgrau ...
1. Sst., weißgelb, auch schwärzlich, fk. bis konglomeratisch, leicht zerfallend
bis fest, mit Versteinerungen, und zwar
Lima granulata Nilss.
Lima divaricata Duj. var.
Peden faujasi Defr.
Pecten septemplicatus Nilss. 1*8
Sohle des Schachtes 434,0 m ü. d. M.
I)as Böliin ische Mittelgebirge
Als Herr Professor Dr. IIlBSCH in den Jahren 1922—1924 die geo¬
logische Kartierung von Blatt Böhmisch Kamnitz vornahm, veranlagte
er mich, meine Arbeiten auch auf das Gebiet südlich von Böhmisch
Kamnitz auszudehnen. Leider weicht die beiderseitige Horizontierung
voneinander ab (s. S. 219 ff. und Teil I S. 136). Sehr bald war es mir
gelungen, in den Sandgruben und kleineren Aufschlüssen aus dem meist
9 Heinz, R., Das Inoceramenprofil der oberen Kreide Lüneburgs, Hannover 1928.
Der Verfasser dieser Arbeit hat den Versuch unternommen, auf Grund der in der Kreide
Lüneburgs aufgefundenen Inoceramen die Inoceramen der ganzen Erde zu bearbeiten.
So interessant dies vom palaeontologischen Standpunkt aus sein mag, in die Stratigraphie
werden bei den oft sehr mangelhaft erhaltenen Unterscheidungsmerkmalen der Arten
wieder Irrtümer hineingetragen. Zunächst halte ich es für eine derartige Arbeit für not¬
wendig, nicht nur in Lüneburg, sondern auch in anderen bekannten Kreidegebieten unter
Berücksichtigung der sonstigen Fauna festzustellen, in welchen Horizonten die einzelnen
Formen auftreten. Gerade die für das hier behandelte Gebiet in Frage kommenden Ino¬
ceramen sind sehr vielgestaltig und noch viel zu wenig bekannt. So erklärt der Verfasser
(S. 73, Fußnote), daß Inoceramus frechi vom Sonnenberg identisch sei mit Inoceramus
inconstans Woods (72, 286, Textfig.46), nicht aber mit Inoceramus frechi aus der Löwen¬
berger Kreide bei Scupin. Ersterer Art gehören unsere Formen keinesfalls an, jedoch
der letzteren, die übrigens bisher nur in einigen wenigen Exemplaren von Löwenberg
bekannt ist. Ich habe am Sonnenberg über 60 Stück dieser Art gesammelt und besitze
genügend Material, um deren Variationsbreite feststellen zu können. Nach Heinz würde
sie in die oberen Scaphitenschichten gehören. Inoceramus frechi kommt mit Inoceramus
lusatiae am Sonnenberg in ein und derselben Bank vor. Letztere Art soll nach ihm jedoch
die mittleren Scaphitenschichten vertreten. Die Inoceramen vom Sonnenberg sind so
variable Formen, daß man sich keinesfalls auf ein einziges Stück als ,,Typus“ verlassen
kann. Während der Drucklegung ist eine weitere Arbeit von Heinz (30 a) erschienen.
Auf seine Umbenennung der Inoceramen des Sonnenberges wird in Teil III näher einge¬
gangen werden.
Hie Mittelgebirgssenke
61
lockeren Sst. Kreide Versteinerungen herauszuholen und dadurch den
Nachweis zu erbringen, daß die bisher über den Tonmergeln zum Ter¬
tiär gestellten Sst. im Gebiete südlich von Böhmisch Kamnitz zu einem
nicht unbedeutenden Teile der Kreide angehören. Wie weit dieses Er¬
gebnis auch auf die übrigen über den Tonmergeln liegenden sogenann¬
ten »tertiären Sande« im Mittelgebirge zutrifft, mag weiteren Unter¬
suchungen Vorbehalten bleiben. Im südlichen Mittelgebirge, an der Ska-
litzer Einsiedelei bei Leitmeritz, habe ich ebenfalls Kreidesst, über den
Tonmergeln gefunden. Die Begehung des Gebietes zwischen Böhmisch
Kamnitz und dem Kahleberge fand gemeinsam mit den Herren Pro¬
fessor Dr. HlBSCH und Fachlehrer PRINZ statt. Herr PRINZ, der die
Örtlichkeiten genau kannte, war uns ein wertvoller Führer, wofür ihm
ganz besonders gedankt sei.
Y v Die Kamnitzcr Schloßbergscliollc
0. Gr. MT 80—100 m ü. d. M.
0. Gr. y 360—380 m ü. d. M.
Die Kamnitzer Schloßbergscholle wird begrenzt im N von
Linie ILa, XXI b und XX, im W von Linie XLVIII, im S von
Linie XLVII und im 0 von Linie IL b.
Den nördlichen, für uns hauptsächlich in Frage kommenden Teil
der Scholle beherrscht der isoliert aufragende Basaltkegel des Kam¬
nitzer Schloßberges (544 m). Gegen S steigt der mächtige Forstberg
(591 m) an, der mit dem ganzen Gebiet zwischen Steinschönau und
Meistersdorf zusammen aus tertiären Basalt- und Tuff decken aut ge¬
baut ist.
Am Eisenbahneinschnitt östlich vom Bahnhofe Böhmisch Kamnitz
liegen am Fuße des Schloßberges bei 310m Höhe Tonmergel; ferner
fand Herr PRINZ bei den Grundausschachtungen zum Neubau der Es-
comptebank am SW-Fuße des Schloßberges in 320 m Höhe ebenfalls
Tonmergel, und zwar mit Versteinerungen (Stufe y).
Den N-Abhang des Schloßberges bildet eine glatte, gegen Böh¬
misch Kamnitz abfallende Fläche von Mergeln und Mergelsst. In 400 m
Höhe war hier im Jahre 1923 eine Sandgrube (beim Jokelbauer, Be¬
sitzer Beitlich) aufgeschlossen. Die Mitte der Grube war von einer
kleinen N—S streichenden Verwerfung durchschnitten.
W-Hälfte der Sandgrube, Obergrenze 406,0 m ü. d. M.
Ems eher m
4. Sst., schwärzlichgrau, tonig, fk., stark kolilig, leicht zerfallend. 3,2
3. Sst., gelb, fk., festere Bank mit zahlreichen Versteinerungen, Verzeichnis s.
Fossiltabelle 25 S. 180—189 . 0,3
2. Sst. wie 4. 0,5
1. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelb, mk.-gk., scharf, bindemittelarm, leicht
zu Sand zerfallend .. 2,0
Sohle der Sandgrube 400,0 m ü. d. M.
Einfallen der Schichten 10° nach SO.
0-IIälfte der Sandgrube, Obergrenze 406,0 m ü. d. M.
3. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelb, mk., sehr leicht zerfallend. 2,0
G2
Die Mittelgebirgssenke
2. Sst., gelb, fk.-gk., mit Versteinerungen, und zwar
Veden virgatus Nilss.
Ostrea sudetica Scup. 1,0
1. Sst., weißgrau, fk., tonig, stark kohlig, mit
Crassatella arcacea A. Roem. 1,0
Sohle der Sandgrube 402,0 m ü. d. M.
Einfallen der Schichten 15° nach NO.
Uber der Sandgrube liegt in der O-Hälfte in einer Mulde eine
50 cm dicke Einlagerung von dunkelgrauem, tonigem Sst., der der
Schicht 2 der W-Seite entsprechen könnte.
Zwischen Schloßberg und Forstberg fand ich in 400 m Höhe licht¬
grauen fk. Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern (Emseher). Der
Sst. zerfällt leicht zu Sand. An Versteinerungen sammelte Herr Prinz
Neithea grypheata Schloth. sp.
Cardium ottoi Gein.
Am Nordabhange des Forstberges, östlichster Teil, entdeckte
ich in 430 m Höhe, ungefähr 100 Schritt in den Wald hinein, eine
Sandgrube.
Oberkante der Sandgrube 436,0 m ü. d. M.
Emscher m
2. Sst., weißlich, gelb und rötlich stark wechselnd, fk., untermischt mit zahl¬
reichen 1—10 cm starken kohligen Lagen eines tonigen Sst. 4,0
— in 433,0 m Höhe fand ich hier in einem dunkelxoten, fk. kohligen Sst.
Spongites saxonicus Gein. zahlreich
Cardiaster ananchytis Leske
Cucullaea subglabra d’Orb.
1 . Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, weißlich, fk.-mk., mit drei etwa 1 cm starken
kohligen Lagen. 2,0
Sohle der Sandgrube 430,0 m ü. d. M.
Leider war unter der Ungunst des Wetters ein weiteres Sammeln
nicht möglich. Als ich damals begann, die »oligoeänen« Sande durch
Fossilfunde allmählich in die Kreide zu verweisen, war dieser Fund in
einer derartigen Höhenlage von großer Bedeutung.
Das Gebiet von Steinschönau ist stark mit vulkanischen Schutt¬
massen bedeckt, so daß der Untergrund selten zu erkennen ist. Weitei¬
östlich gehören noch die Sandsteinfelsen bei Niedersteinschönau und
Füllerdörfel dieser Scholle an.
Niedersteinschönau und Füllerdörfel werden gegen O von
einem Kranze senkrechter Felsmauern und Türme überragt, die man
hier gar nicht vermutet (s. Taf. 9, Fig. 3; Taf. 13, Fig. 2). Es sind
die unteren Schichten des Emschers. Die Sandsteinhöhen sind zwi¬
schen 400 und 420 m Höhe von weißgrauem Sand überschüttet, der
zuweilen auch gelb und eisenschüssig ist. Sodann folgen abwärts
schroffe Felstürme.
Oberkante der Felstürme 400,0 m ü. d. M.
Emscher m
8. Sst., kräftiggelb, auch gelbweiß gefleckt, mk., bindemittelarm, z. T. eisen¬
schüssig ... 10,0
7. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, weißlich bis dunkelgrau, mk., bindemittel¬
arm, sehr leicht zerfallend, die Abhänge und Felsrinnen mit weißgrauem,
helleuchtendem Sande bedeckend und ausfüllend . 8,0
Die Mittelgebirgssenke
63
6. Sst., weiß und gelb, fk. und gk. rasch wechselnd, weich.... 2,0
5. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, gelb, mk., zuweilen etwas kohlig, feste
Bänke ... 5,0
4. Sst., weiß und rötlich, fk. und mk. wolkig wechselnd, weich, leicht zerfallend 1,0
3. Sst., gelb und rötlich weiß gestreift, fk., weich . 2,0
2. Sst., gelb und grau gestreift, fk. und mk. schnell wechselnd, bindemittelarm 2,0
1. Mergelsst., rot und gelb weiß geflammt, fk., stark kohlig, weich, mit Ver¬
steinerungen, und zwar
Pinna cretacea Sohloth.
Peden virgatus Nilss.
Liopistha aequivalvis Goldf. sp. 5,0
Niedersteinschönau, Basis der Felstürme, 365,0 m ü. d. M.
O. Gr. y dürfte bei 360 m liegen.
Die Schichten fallen hier teilweise bis 10° nach SW ein.
W x . Die Freudenberger Scholle
O. Gr. MT 20— 50 m ü. d. M.
O. Gr. y 300—330 m ü. d. M.
Die Freudenberger Scholle wird begrenzt im N von Linie XX,
im W von Linie XLVI. im S von Linie XLYII und im O von Linie
XL VIII.
Die Scholle umfaßt das Gebiet der Dörfer Freudenberg und Gers-
dorf sowie die Umgebung des Steinberges. Bei der starken Über-
mit tertiären vulkanischen Massen läßt sich die stratigra-
Hühenlage der Schichten nur annähernd bestimmen. Das in
den Aufschlüssen zwischen Abdeckerei und Sattelberg wiederholt be¬
obachtete steilere Einfallen der Schichten deutet auf Brüche in der
Scholle. Das Gebiet wurde gemeinsam mit den Herren Professor Dr.
IIlBSCH und Fachlehrer PüINZ begangen.
Unweit der Kirche in Freudenberg trafen wir in 310 m Hohe einen
umfangreichen Keller, der in Sst. gegraben war. Der Sst. ist reich an
Kaolinkörnern, gelb und. lichtgrau, fk. und mk. Östlich von Freuden¬
berg zwischen Iiahnlberg und Sattelberg wurde in kleinen Einzelauf¬
schlüssen der Charakter der Em scher schichten in folgender Weise
festgestellt:
Tschackert’s Steinbruch, am Fahrwege nach Freudenberg,
links von der einsamen Häusergruppe Buschbendel und nördlich vom
Iiahnlberg:
Oberkante des Steinbruchs 325,0 m ü. d. M. m
2. eine Schichtenfolge von gelblichen, rötlichen und schwärzlichen, fk., kohligen
Mergelsst. mit kleinen Kaolinkörnern und kleinen Glimmerschüppchen,
schwache Partien stark tonig, Schichtenlage horizontal. 2,0
1. Sst. mit vielen mk. Kaolinkörnern, hellgelb, mk.; an Versteinerungen fand ich
Lima canalifera Goldf.
Neithea grypheata Schloth. sp.
einige Schichten mit kleinen unbestimmbaren Ostreen bedeckt . 3,0
Sohle des Steinbruchs 320,0 m ü. d. M.
Nordöstlich von Tschackert’s Steinbruch liegt in 330 m Höhe wie¬
der ein Steinbruch. Der Sst. zerfällt leicht und wird als Sand gewonnen.
Er führt kleine Kaolinkörner, ist fk.—mk. und wechselt zwischen
weißgrau und rötlich. Er enthält eine dünne gk. Bank.
deckung
phische
64
Die Mittelgebirgssenke
Nordwestlich der Buschbendelhäuser wurde in 355m Höhe
ebenfalls ein Sst. als Sand abgebaut. Er ist gelb, fk.—mk., von einigen
Eisenschlieren durchzogen und führt zahlreiche Kaolinkörner. Östlich
am Buschbendel wurde in 345 m Höhe in einer Grube Sst. auch als
Sand gewonnen. Der Aufschluß hatte eine Höhe von 3 m. Der Sst.
ist rötlich und schwärzlich, fk., kohlig und mergelig. An Versteine¬
rungen fand ich
Cardium ottoi Gein.?
Tellina sp.
Mactra porreda Gein.
Blattreste
Die Schichten fallen 15° nach W ein.
östlich vom Buschbendel ragen dis quarzitischen Felsbänke dss
Steinberges bis 388m Höhe empor. Der Sst. ist lichtgrau, fk. bis
gk. stark wechselnd, alle Stufen der Verquarzung vom normalen Sst.
bis zum festen Flinz aufweisend; auch kohlige und eisenschüssige
Partien sind verquarzt. Die Schichten fallen schwach nach SW ein.
Herr Prinz sammelte hier Ostrea vesicularis Lam. Ich fand ferner
Lima granulatajhiss. ? und Tellina sp.
Südöstlich vom Steinberg tritt am Berghange in 365 m Höhe eine
Sandsteinbank hervor. Der Sst. ist reich an größeren Kaolinkörnern,
graugelb, gk. und enthält einzelne Granitbrocken. Weiter östlich in
355 m Höhe ist Sst. in einem kleinen Aufschluß 3 m mächtig erschlossen.
Der Sst. enthält viele Kaolinkörner, ist gelb und weißgrau, mlc., ein¬
zelne schwächere Lagen sind grobkörnig. Der bindemittelarme Sst.
zerfällt leicht zu Sand.
östlich vom Steinberg liegt die Bezirksabdeckerei. Auch hier
waren mehrere Aufschlüsse vorhanden. Hart nördlich der Abdeckerei
war auf dem Gipfel (370 m Höhe) in einer kleinen Sandgrube gelber
und graugelber, fk.—mk., Kaolinkörner führender Sst. aufgeschlossen.
Er zerfällt leicht und wurde als Sand gewonnen. In der oberen Schicht
war eine eisenschüssige Lage vorhanden. An Versteinerungen sam¬
melte ich
Pinna cretacea Schloth.
Am Fuße des Gipfels zeigte sich in 345 m Höhe in einer Grube
gelber fk., eisenschüssiger Sst. mit Gramcardium productum Sow. und
Tapes subfaba d’Orb. (Sammlung PRINZ). Ich sammelte ferner hier
Lima granulata Nilss.?
Pecten septemplicatus Nills.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Pedunculus geinitzi d’Orb.
Isocardia zitteli Hlzpfl.
Auch fand sich daneben ein mk. und gk. Kaolinkörner führen¬
der Sst. • -
Nordöstlich an der Abdeckerei in Peißigs Sandgrube (360 m Höhe)
war dreierlei Sst. vorhanden, und zwar
Mergelsst., rot, schwärzlich und grau, kehlig-, schwach gestreift, fk.,
Sst., gelb, fk. sowie . .
Sst. mit Kaolinkörnern, gelb, mk. Wir sammelten darin
Die Mittelgebirgssenke
65
Neithea grypheafa Schloth. sp.
Glyptostrohus sp.
Blattreste (Sammlung Prinz)
Die Schichten fallen hier bis 30° nach W ein.
50 m südlich von Peißigs Grube war in gleicher Höhe ein Basalt
aufgeschlossen, an dem der Kontakt mit Tonmergeln und Mergelsst. gut
sichtbar war. Der Mergel war reichlich von Eisenbändern durchzogen.
Am W-Hange des Sattelberges wurde in einer Sandgrube (335
bis 339 m Höhe) Sand zum Mischen mit Ton für die Ziegelbereitung
gewonnen. Der Sst. ist meist rot und kohlig, mit dünnen weißgrauen
Bändern, fk., dazwischen auch dicke graue kohlige Lagen. Die
Schichten sind stark zerklüftet. An Versteinerungen fand ich
Gervillia ovalis Fric
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea canaliculata Sow.
Septifer scalaris J. Müll.?
Pectunculus geinitzi d’Orb.
Tellina costulata Goldf.?
Liopistha aequivalvis Goldf. sp.
Tunitella nerinea A. Roem.
Laurus sp.
Über dem Sst. liegt eine diluviale Decke mit schwärzlichen Kiesel¬
schiefern und Phonolithgeröllen. Einfallen der Schichten 15° nach SW.
Dunkle Tone (Stufe y) liegen gleich westlich daneben im kleinen Bach¬
bett (325—330 m Höhe).
Durch die Fossilfunde an den verschiedensten Stellen ist die Zu¬
teilung dieser Sande und Sst. zur Kreideformation einwandfrei erwiesen.
X t . Die Markersdorier Scholle
0. Gr. MT 20 m u. d. M.
O. Gr. y 255 m ü. d. M.
Die Markersdorf er Scholle wird begrenzt im X von Linie XX,
im W von Linie XXIX'?, im S von Linie L und im O von Linie XLVI.
Die Scholle umfaßt das Gebiet der Orte Markersdorf und Ebers¬
dorf. Gegen S und W ist durch das Fehlen von Kreideschichten an
der Oberfläche ihre Abgrenzung nur hypothetisch möglich.
Am steil nach X abfallenden Kirchberge von Markersdorf, in
der sogenannten »Rolle«, ist ein schöner Aufschluß von 10 m Höhe vor¬
handen (260—270 m). Durch die Mitte verläuft von X nach S eine
Verwerfung. ;
Ostseite: Ein sch er
Sst. mit Kaolinkörnern, grau und gelb, mk. und gk. stark wech¬
selnd, in ^einzelnen Lagen mit Kohlepartikelchen gemengt. Einfallen
der Schichten 15° nach SW.
Westseite: E m scher
Eine Serie weißer und gelber fk. Sst. mit erbsengroßen Quarzen
und kleinen Glimmerschüppchen in Wechsellagerung mit fk. sandigen
ebenfalls glimmerführenden Tonen. Die Tonschichten haben eine Mäcli-
Neue Folge. Heft 117 5
66
Die Mittelgebirgssenke
tigkeit von 5, 10 und 20 cm. Die Sande dazwischen sind 20 cm—1 m
mächtig. Ton und Sand wechseln im Aufschluß 8 mal. An einer Stelle
kann man auch beobachten, wie zwei dünne Tonschichten nach W aus¬
keilen 1 ). Zu .oberst liegt ein gelber Sst., stark mit Kohle gemengt.
Hier konnte ich an Versteinerungen sammeln Tellina conce?itrica'Rvuss.
Kerner sammelte Herr Prinz 2 Stück Cardium sp. und 1 Stück
Venus sp. Das schlechte Material ließ leider eine genaue Bestimmung
nicht zu.
Unten im Talgrunde unterhalb 255 m hat man im Bachbett blaue
Letten gefunden, sowie auch bei einem Brunnenbau, an letzterer
Stelle nach Mitteilung von Anwohnern 70 cm mächtig (Stufe y).
SW der Kirche von Markersdorf liegt am Steilrande des Markers-
dorfer Kirchberges Stißig’s Sandgrube. Hier waren aufgeschlossen:
Oberkante der Grube 265,0 m ü. d. M. m
3. Lehm . 1 ? 5
2. Sand und Lehm . 1 } 5
Emscher
1. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, grau, rnk.-gk., leicht zu Sand zerfallend, mit
vielen Kohleresten und Venus sp., die sofort zerbröckelte. 1,0
Sohle der Grube 261,0 m ü. d. M.
Nach W folgt sodann am Abhange gegen das Dorf ein 6 m mäch¬
tiger Aufschluß (260—266 m). Der Sst. ist grau und graugelb, mk.
bis gk., stark kolilig und zerfällt leicht. Er enthält Rostbänder. An
Versteinerungen konnten gesammelt werden
Lima semisulcata Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp. 2 )
Ostrea vesicularis Lam.
Tellina costulata Goldf.
Tellina sp.
Liopistha aequivalvis Goldf. sp.
Weiter nach SW, etwas abseits vom Dorfe, liegt nördlich vom
Steinbergei Schmidts Sandgrube (Haus Nr. 233 in Markersdorf). Der
Sst. ist 8 m mächtig aufgeschlossen (262—270 m). Er ist reich an
Kaolinkörnern, graugelb, mk., oben mit lettiger Zwischenlage, grob
gebankt, wenig geschichtet und zerfällt leicht zu Sand (Emscher).
In den oberen Sandsteinlagen finden sich bis Ygin Durchmesser mes¬
sende Knollen eines graugelben, fk.—mk., vereinzelt gröbere Quarze
enthaltenden Kalk sst. Die Knollen sind mit dem Sst. innig verbunden.
Beide gehören zusammen. Die Herausbildung derartiger kalkiger
Knollen ist im Kreibitzer Emschergebiet sonst nirgends beobachtet
worden. Im Kalk sst. fand sich eine reiche Fauna, die Herr PRINZ
gesammelt hat, Verzeichnis der Arten s. Fossiltabelle 26, S. 180—189 3 ).
9 Hibsch, J. (34, Textfig. 15).
2 ) meine Sammlung, das übrige Sammlung Prinz.
3 ) Heinz, R. (30, 79). Inoceramus koeneni G. Müller wurde bereits vor einigen
Jahren durch mich für die Erläuterung zu Blatt Böhmisch Kamnitz von Hibsch bestimmt
und nicht erst von Heinz, wie man seiner Niederschrift entnehmen könnte.
Die Mittelgebirgssenke
67
Y v Die Robitzer Scholle
0. Gr. MT 25— 10 m u.d.M.
0. Gr. y 250—270 m ü. d. M.
Die Robitzer Scholle wird begrenzt im N von Linie L, im W von
Linie LY, im S von Linie XLVc und im 0 von Linie Lla.
Sie umfaßt die Mergelfläche vom Ostrande der Kosel bis nach
Schießnig im 0, auf der nur vereinzelte kleine Reste der untersten
Emschersst. erhalten sind.
Einen ausgezeichneten Aufschluß für die wechselreiche Schichten¬
folge in der obersten Abteilung der Stufe y der Schloenbachi- Zone
bietet die Robitzer Ziegelei. Ich besuchte sie im Frühjahr 1924.
Auf der Sohle der Grube war zunächst eine zusammenhängende Ton¬
mergelmasse, schwarzgrau, mit IIC1 stark brausend, in 12 m Mäch¬
tigkeit aufgeschlossen. An Versteinerungen konnte ich hier sammeln
Avicula pedinoides Reuss Turbo bucht Goldf.
Inoceramus inconstans Woods em. Ändert Natica vulgaris Reuss
Peden nilssoni Goldf. Aporrhais sp.
Ostrea sp. Fusus glaberrimus J. Müll.
Nucula striatula A. Roem. Latirus elongatus Sow.
Leda semilunaris v. Buch
Weiter sammelte in der Grube Herr Oberlehrer SENGER aus San-
dau in Tonmergeln
Inoceramus koeneni G. Müll.
33
32
37
30
29
28
27
26
25
2 *
23
22
ZI
??
U
17
76
15
7*
73
72
1
6
5
*
3
2
1
Abb. 7. Robitzer Ziegelei. Wechsel von Tonmergel, Sandstein und Kalksandstein.
Zone des Inoceramus schloenbachi , Stufe y.
2, 4, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22 sandiger Tonmergel, schwarzgrau, mit HCl stark brausend.
24, 26, 28, 30 Tonmergel, schwarzgrau, mit HCl stark brausend. 32, 34 Tonmergel, schwarz¬
grau. 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25 Sandstein, weißgrau, feinkörnig, bindemittelarm,
zu Sand zerfallend. 31, 33 Sandstein, weißgrau und gelb, feinkörnig, fest. 1, 3 Kalksand¬
stein, quarzitisch, weißgrau, feinkörnig, hart, mit HCl stark brausend. 5, 27, 29 Kalksand¬
stein, weißgrau, feinkörnig, bindemittelarm, leicht zerfallend. 6 mergeliger Kalksand¬
stein, schwarzgrau, feinkörnig, stark kohlig, weich, mit HCl stark brausend. 1 kohlig mit
Lima semisulcata. 30 Tonmergel, durchsetzt von 4 schwachen bindemittelarmen und
leicht zu Sand zerfallenden Kalksandsteinlagen.
5*
68
Die Mittelgebirgssenke
leicht
zu Sand
zerfallend
m
2,0
5,0
Leider ist die Fundschicht dieses wichtigen Fossils nicht bekannt.
Die über der Tonmergelbasis folgenden Schichten sind in Fig 7 sche¬
matisch dargestellt. Durch die Mitte des Aufschlusses geht eine kleine
Verwerfung von 1 m Sprunghöhe. Die Schichten fallen 5° nach W ein
NW der Ziegelei steht am Münzberge in 265—275 m Höhe wei߬
grauer mk. Sst. in einigen Felsbänken an (Emseher).
Südlich der Ziegelei Robitz hat man früher nach Kohlen gebohrt
und soll die Mergel bei 60 m Tiefe durchstoßen haben (Mitteilung des
\ erwalters der Robitzer Ziegelei). Auf den Sumpfwiesen hat sich eine
prächtige Sumpfflora erhalten. Besonders die gelbe Schwertlilie ent¬
faltet hier ihre leuchtenden Blüten.
Die Polzenaue liegt hier in 240—250 m Höhe in den Tonmergeln
der Stufe y.
Zwischen Schießnig und Aschendorf trifft man eine Anzahl
niedriger Sandhöhen, die ganz den Charakter des untersten Emschers
zeigen, wie er in der Umgebung von Haida ausgebildet ist. Es konnte
folgendes beobachtet und festgestellt werden:
Östlich von der Schinderhorka war ein kleiner Anbruch vor-
handen.
Oberkante des Anbruches 265,0 m ü. d. M.
Emscher
2. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, graugelb, fk.
1. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, weißlich, fk. mit ver¬
einzelten gröberen Quarzen.
Sohle 258,0 m ü. d. M.
gebildet^ 11 ^ 1 ^ ^ Gr *** e * nei S an( lgrube am N-Abhange des Schießniger Berges aus-
Am SW-Rande der Horka war ebenfalls ein Anbruch anzutreffen.
Oberkante 260,0 m ü. d. M.
Emscher m
2 . Sst. mit vielen Kaolinkörnern, safrangelb, fk., weich und locker. 3,0
1 . Sst., rot und gelb gebändert, fk., kohlig, mit kleinen Glimmerschüppchen,
ähnlich den kohligen roten Tonsandsteinen über den Tonmergeln der Stufe y
bei Böhmisch Kamnitz. 9 q
Sohle 255,0 m ü. d. M.
I n öchießnig entlang des Dorfweges stehen einige Felsbänke (250
bis 255 m) an, in denen Keller eingebaut sind, ähnlich den untersten
Emscheischichten von Johannisdorf bei Haida. Der Sst. ist graugelb
und lichtgrau, fk. und enthält kleine Kaolinkörner. Ich fand darin
Pecten laevis Nilss.
Die Sst. sind hier sehr reich an Kaolinkörnern, im Gegensatz zu
den Emschersst. von Großgrünau (S. 102), die nur wenige Kaolinkörner
enthalten.
Z x . Die Laugenauer Scholle
O. Gr. MT 10 m u. bis 10 m ü. d. M.
O. Gr. y 265 (S) bis 290 (N) m ü. d. M.
Die Langenau er Scholle wird begrenzt im N von Linie XL VII
im W von Linie XLVI, im S von Linie L und LII und im 0 von
Linie LI und LIII.
Die Mittel gebirgssenke
69
Die Scholle umfaßt den Haidaer Kessel, reicht im 0 bis Bürgstein
und greift im W in den östlichen Teil des Böhmischen Mittelgebirges
über.
Die Langenau er Berge
Der mittlere Teil der Scholle wird von der hochaufragenden aus
Trachybasalten und Tuffen aufgebauten Langenauer Berggruppe be¬
herrscht. Diese besteht aus dem Langenauer Berge (483 m), dem
Kottowitzer Berge (493m) und dem Lindberge (427 m). Diese Berge
erheben sich 150—200 m über die aus niedrigen Sandrücken bestehende
Landschaft. Die zutage tretenden Kreideschichten gehören vorwiegend
dem unteren Emscher an. Es sind bindemittelarme Sst., die meist zu
Sand zerfallen sind und weißleuchtende Kämme bilden. Der unter¬
lagernde Tonmergel der Stufe y tritt selten unmittelbar an die Ober¬
fläche. So ist er am O-Ende von Kottowitz in 280 m Höhe unter dünnen
Lagen von Sand und Lehm vorhanden (Aussage des Besitzers des öst¬
lichsten Gutes von Kottowitz). Ein wenig tiefer fand ich im östlichsten
Teile von Johannisdorf unten im Tale in einem ausgeschachteten Gra¬
ben feinsandigen gelben Mergel.
Nördlich von Jägersdorf sind die oberturonen Tonmergel der
Stufe y von einigen engen steilwandigen Schluchten angeschnitten.
Untersucht wurden die Schluchten bei Schaßlowitz und die unmittel¬
bar nördlich von Jägersdorf entlang führende Schlucht.
Von der Mitte des Ortes Schaßlowitz aus dringen zwei Schluch¬
ten in den Mergelkomplex, die eine nach 0, die andere nach N. Die
sehr unwirtliche östliche Schlucht ergab folgendes Profil:
280,0 m ü. d. M.
Zone des Inoceramus schloenbachi m
y 9. Mergel, feinsandig, gelb, sehr zäh. 0,6
8 . Kalksst., weißgrau, fk.-mk., schiefrig, dazwischen geschaltet Sst. mit Kaolin¬
körnern, lichtgrau, fk.-mk., mit Eisenbändern. 1,6
7. Sst., weißgrau, fk., mit Schwefelkies . 2,6
6 . Kalksst., weißgrau, fk., kohlig, schiefrig, hart, mit Lyonsia germari var.
crassa Soup . 0,4
5. Tonmergel, dunkelgrau, fk. 0,5
i rt i • i • TT* TT 1 * T •• * O Pl_ A C
<1
3. Tonmergel, dunkelgrau, fk. 2,0
2. Tonmergel, dunkelgrau, fk., sehr zäh . 1,0
1. Mergelsst., gelblich, mk., weich. 1,0
Tiefste Sohle der Schlucht 270,0 m ü. d. M.
Die nach N auslaufende Schlucht zeigt ungefähr dieselbe Schich¬
tenfolge. Im oberen Teile der letzteren rinnt das Wässerchen in einer
15 m breiten Talwanne, die Hänge sind grün bewachsen. Die Wasser¬
ader hat ihr Bett fast gar nicht eingeschnitten. Weiter gegen den
Langenauer Berg, wo das Bächlein entspringt, fließt es in mäander¬
artigen Windungen durch eine ziemlich ebene versumpfte Fläche, die
Mergeluntergrund verrät.
70
Die Mittelgebirgssenke
Schlucht nördlich von Jägersdorf, 300,0 m ü. d. M.
Einscher m
14. Nördlich der Schlucht: Ein mit Kiefern bewachsener Rücken, bestehend
aus leicht zerfallendem Sst. 5,0
13. Am N-Hange des Spitzberges in einigen Hohlwegen angeschnitten: Sand¬
mergel, gelb, fk. 3,0
Schlucht nördlich von Jägersdorf
12. Sst., gelblichweiß, fk., kohlig, eisenschüssig, ziemlich hart . 2,0
11. Mergelsst., gelb, fk.-mk., leicht zerfallend. 1,0
10. Nichts aufgeschlossen. 4,0
Zone des Inoceramus schloenbachi
Y 9. Tonmergel, sandig, dunkelgrau, stark kohlig, mit Spuren von Versteinerungen 2,0
8 . Toniger Mergel, dunkelgrau, sehr zäh . 1,0
7. Sandiger Mergel, dunkelgrau, fk., in der Mitte von einer 15 cm dicken Schicht
eines weißgrauen fk., leicht zerfallenden Mergelsst. durchzogen. 2,0
20 m unterhalb der über die Schlucht führenden Brücke:
6 . Kalk sst., grauweiß, fk., hart, mit kohligen Lagen, mit Versteinerungen,
und zwar
Pecten laevis Nilss.
Tellina sp.
Mactra porrecta Gein., zahlreich
Blattreste. 0,5
6 . Nichts aufgeschlossen. 2,0
4. Mergel, dunkelgrau, fk., sehr zäh, mit zahlreichen Versteinerungen. Hier
wurde nicht gesammelt . 1,0
3. Mergel, hellgrau, feinsandig . 1,5
2. Tonmergel, dunkelgrau, fk., mit Versteinerungen, und zwar
Pecten virgatus Nilss.
Leda semilunaris v. Buch
Cardita geinitzi d’Orb.
Dentalium medium Sow.
Baculites incurvatus Duj.
dazwischen 30 cm dicke Bank von dunklem kohligem Kalksst., sowie
von gelbem Kalksst., mit HCl stark brausend, mit Versteinerungen. 5,0
1. Meist gelber sandiger Mergel und mergeliger Sand.10,0
Westausgang der Schlucht 260,0 m ü. d. M.
Die südlichste Schlucht von Jägersdorf zeigt an ihrem W-Aus-
gange in 270m Höhe ebenfalls Tonmergel und Kalksst.
Am S-Ende von Pihl (Pihler Baustellen), fast am Rande de.s
nördlichen Spitzbergwaldes, findet sich bei Sign. 277,0 ein kleines Tuff¬
nest, umgeben von dunklen Tonmergeln (Stufe y), die kleine Verstei¬
nerungen enthalten.
Über den Mergeln der Stufe y liegen mehr oder weniger abge¬
tragen die bereits erwähnten Ems eher sst. Bei den meist wenig mäch¬
tigen Aufschlüssen muß hier im allgemeinen auf zusammenhängende
Profile verzichtet werden. Nur am W-Fuße des Langenauer Berges
gegenüber vom Bahnhof Langenau war in einem Steinbruch eine
lehrreiche Schichtenfolge gut aufgeschlossen.
Langenau, Oberkante des Steinbruchs 329,0 m ü. d. M.
(s. Anlage S. 171)
Der Sst. zeigt mit seinen zahlreichen kohligen Schichten denselben
Charakter, wie er in Niedersteinschönau, im Tale von Hillemühl und
71
Die Mittelgebirgssenke
bei Kunnersdorf unmittelbar über den Tonmergeln aufgeschlossen ist.
Es ist demnach unterer Ems eher.
In der Umgebung des Langenauer Berges sind die Sst. vorherr¬
schend lichtgrau und gelb, fk.—mk., bindemittelarm und infolgedessen
leicht zerfallend. Sie führen fast regelmäßig vereinzelt kleine Kaolm-
körner. Häufig wird der Sst. zu Sand gewonnen. Er ist stark vererzt,
besonders in den Höhenlagen zwischen 330 und 350 m. Eisenschüssige
Bänder, Adern und Lagen durchziehen das Gestein, haben es ge¬
festigt und vor der Zerstörung bewahrt.
An einigen Stellen sind dünngeschichtete Felsbänke entwickelt,
in denen wie bei Johannisdorf in 295—300 m und in Langenau in 330
bis 340 m Höhe Keller eingegraben sind. Kleine steile Felshänge ziehen
sich nördlich an Pihler Baustellen (alte Bezeichnung) und am W-Iiange
des Langenauer Berges in 300—310 m, sowie südwestlich des Lan¬
genauer Berges am Rybnabach in 280—290 m Höhe hin.
Reichlich Kaolinkörner führt der Sst. im N-Teile von Langenau
in 330—340 m Höhe. Grobe Ausbildung des Kornes fand sich nur am
einzelnen Hause am Fußwege von Johannisdorf nach SW in 295—300 m
und an der Eisenbahnschlinge nördlich von Langenau in 356—360 m
Höhe. Östlich am Langenauer Berge tritt in 325 m Höhe ein Sst. auf,
dessen Korn von fein bis grob stark wechselt. Lichtgrauer fk. Sst.
steht südlich Haida in 320 m und südwestlich Haida östlich vom
Schwimmbade in 350 m Höhe an. Südlich am Kottowitzer Berge findet
sich in 375 m Höhe lichtgelber mk. mehliger Sst.
Fossilien sind selten. Ich fand nur in einem kleinen Anbruch un¬
weit südlich der E.-St. Langenau (320 m Höhe) im Sst. ein Exemplar
von Pinna cretacea Schlote, sp.
östlich, südlich und westlich des Langenauer Berges bildet der
Sst. zwischen 280 und 323 m Höhe niedrige wellenartige sandige
Höhen und Flächen, die von kleinen Hohlwegen angeschnitten werden.
Besonders am S-Rande des Langenauer Berges treten zwischen 300
und 320 m Höhe helleuchtende Sandberge auf. Ferner zieht sich von
Pihler Baustellen (alte Bezeichnung) von 300—360 m Höhe ein licht¬
grauer Sandhang zum Langenauer Berge hinauf.
In derselben Höhenlage liegen auch die mit Kiefern, Heidekraut
und Besenginster bewachsenen Sandhänge südlich und südöstlich von
Haida. Dieses Sandgebiet schließt sich an das eben beschriebene an.
Nur einiges sei besonders hervorgehoben. Am W-Ende der Bahn¬
schlinge nördlich von Langenau ist in 355 m Höhe Quarzit und Quarz
aufgeschlossen (Fumarolentätigkeit?). Am Friedhof östlich von Haida
findet sich in 370 m Höhe dunkelgelber mk. bindemittelarmer Sst. mit
Eisenbändern. Nördlich Haida schneidet an der Grohmannshöhe in
380—385 m Höhe die Landstraße nach Röhrsdorf kleine Sst.-Bänke an,
die teils aus einem weißgrauen fk., teils aus einem kräftiggelben, mk.
bis gk., harten Sst. bestehen. Ich sammelte darin Lima semisulcata
NlLSS. _
Auch eine kleine Verwerfung konnte ich feststellen. Sie war im
Jahre 1920 an der Kreuzung des Fußweges von Johannisdorf nach
72
Die Mittelgebirgssenke
Schaßlowitz mit dem Kommunikationswege von Pihler Baustellen nach
I ihl durch einen kleinen Anbruch in 295—300 m Höhe aufgeschlossen.
Die Spiunghöhe des durch die Mitte des Aufschlusses verlaufenden
Bruches beträgt nur 30 cm. Er trat scharf heraus durch eine 30 cm
starke dunkle kohlige Mergelschicht, die in halber Höhe des An¬
bruches verlief. Die Schichten fallen hier 12° nach W ein.
Am 0-Rande des Mittelgebirges bei Sonnenberg und Ober¬
liebich tritt Emschersst. an verschiedenen Stellen zutage. Die lang
sich hinziehenden Ortschaften Niederliebich und Oberliebich werden
an ihrer O-Seite von niedrigen, mit Kiefern, Heidekraut und Ginster
bewachsenen Sandhängen, die ungefähr die Höhenlage von 275—300 m
einnehmen, begleitet (unterer Emscher). "Von 275 m abwärts liegen
die weichen Mergel der Stufe y. Nördlich der Linie Langenauer Berg—
W-Ausgang Oberliebich werden die Sandhänge mächtiger und steigen
in der Umgebung von Josefsdorf bis zu 340 m Höhe an. An der Sonnen¬
berglehne fand ich östlich vom Bundeshaus in 340 m Höhe an einigen
Wegeinschnitten Sst. mit Bruchstücken von Versteinerungen. Der Sst.
ist mergelig, rötlichgelb, fk., kohlig und weich, dazwischen sind
schwache Lagen eines gelben gk. eisenschüssigen Sst. mit wenigen
Kaolinkörnern vorhanden. Der Sst. sieht dem sehr ähnlich, der im
Kreibitztale an der Juliushöhe in 450 m Höhe ansteht. (Beide Stellen
70 m über 0. Gr. y.) Bergaufwärts nach W findet sich aufgeschlossen
2 .
1 .
Sst.,
Sst.,
360,0 m ü. d. M.
gelb, mk., bindemittelarm.
weißgrau, fk., bindemittelarm, zu Sand
350,0 m ü. d. M.
zerfallen
m
5,0
5,0
Alle diese Sst. gehören dem Emscher an.
Ferner stellte ich fest zwischen Manisch und Josefsdorf in 330 m
Höhe gelben Sst., fk.—mk., in 300 m Höhe Sst., weißgrau und gelb,
fk., bindemittelarm und leicht zerfallend.
Am Knapp hü bei, im Park am N-Ende von Böhmisch Leipa,
ragen in 270—280 m Höhe einige Sandsteinfelsen empor. Der Sst.
ist gelb und grau, fk. mk., zerfallend, und enthält Kaolinkörner
(Emscher). » ; ;
Nordwestlich der Haltestelle Böhmisch Leipa der Böhmischen
Nordbahn konnte an der Böschung der Straße nach Oberliebich in
272 m Höhe in 0,5 m Mächtigkeit schwärzlichgrauer Tonmergel mit
vielen verkohlten kleinen Pflanzenteilchen und vielen Glimmerschüpp¬
chen beobachtet werden (Stufe y).
Weiter gegen W sind in einer Ziegelei an der Straße folgende
Schichten aufgeschlossen:
4. Diluvialer Lehm
289,0 m ü. d. M.
Emscher
3. Sst., weiß, mk.
2. Sst., graugelb, fk., mergelig .
1. Sst., weiß und gelb, mk., weich, leicht zerfallend
286,3 m ü. d. M.
m
2,0
0,3
0,2
0,2
Die Mittelgebirgssenke
73
Als ich im Sommer 1927 mit Herrn Dr. VOKTISCH diese Grube be¬
suchte, war gelber und weißgrauer, fk.—gk., leicht zerfallender Sst.
mit vielen Kaolinkörnern aufgeschlossen, in dem sich eine Unmenge
von aufgearbeiteten großen und kleinen Tonmergelfetzen zeigten. Diese
Tonmergel- oder Tonfetzen sind meist in dünnen Schichtzonen ange¬
ordnet. Über den losen Fetzen ziehen sich durch den Aufschluß auch
dünne Bänke von zusammenhängenden schwärzlichen Tonlagen. Man
muß deshalb annehmen, daß das Material nicht im Tertiär umgelagert
wurde, sondern daß das Aufwühlen der Tonsedimente während ihrer
Ablagerung im Kreidemeere vor sich gegangen ist. Über einer der¬
artigen Schicht von Tonfetzen ist der Sst. zunächst von gröberem Korn
("kräftige Strömung?), dann wird er allmählich feiner, bis wieder eine
Abb. 8. Die Zeichnung dient zur Erläuterung von Taf. 6, Fig. 2. Im kurzen, senk¬
recht zur Straße verlaufenden Wandteil in der Ziegelei an der Straße nach Oberliebich,
Februar 1928. Darstellungsweise in Abb. 8 und 9: Dicke Linien = Tonbänder, eigentlich
feine Ton-Sandwechsellagerung. Dick umgrenzt = abgetrennte Tonfetzen (Tongallen).
Kreise = Gerolle. Punkte = gröberer Sand. Ohne Signatur = feinerer Sand. Übergang
des gröberen Sandes in feineren durch Spärlicherwerden der Punkte, entsprechend der
Abnahme der größeren Quarzkörner dargestellt.
a = aufgearbeitetes Tonband, auch viele kleinste Bröckchen, zum Unterschied von den
gröberen Sand bezeichnenden Punkten als Fleckchen dargestellt, b, c = unzerstörte Ton¬
bänder. Sowohl diese als auch a von plötzlich einsetzendem gröberem Sand überlagert,
der nach oben allmählich wieder in feineren Sand übergeht. Abstand zwischen b und c
30 cm. Emscher. Zeichnung und Erläuterung 1 von Dr. W. Vortisch, Prag. Aus „Firgen-
wald“, Heft 2.
74
Die Mittelgebirgssenke
Tonfetzenschicht auf tritt, und dann wieder Sst., erst gröber und dann
feiner. Die Tonfetzen sind in der Größe sehr verschieden, von den
kleinsten Stücken bis zu solchen von Kopfgröße (Einscher) (Taf. 6,
Eig. 2 und Abb. 8).
Am Sporkabach entlang gegen Manisch trifft man unter dem Bild¬
stock, Sign. 270, 6 m mächtig aufgeschlossen Sst., weißlich, fk.—mk.,
mit sehr vielen Kaolinkörnern (Emscher).
Am Friedhof von Manisch, hart an der Eisenbahn, ist eben¬
falls ein interessanter Aufschluß vorhanden.
äS
Emscher m
13. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelb, fk.-mk., locker, zu Sand zerfallen - 1,0
12. Sst., schwärzlichgrau, sehr tonig. 0,2
11. Sst., fk., nach unten grobkörnig und konglomeratisch, mit Mergelfetzen ... 0,3
10. Konglomeratische Bank. 0,1
9. Sst., fk., nach unten grobkörniger und konglomeratisch, mit Mergelfetzen 0,3
8. Konglomeratische Bank .. 0,1
7. Sst., fk., nach unten grobkörniger und konglomeratisch, im oberen Teile
mit Mergelfetzen . 0,3
6. Grobkörnig, konglomeratische Bank.*. 0,1
5. Sst., fk., nach unten grobkörniger und konglomeratisch. 0,5
4. Ton, rot und schwarzgrau. 0,1
3. Sand, gelbgrau, fk., mit dünnen Eisenschlieren . 0,2
2. Toniger rotgelber Sand. 0,1
1. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelb, fk.-mk., locker, zu Sand zerfallen - 5,0
Sohle der Grube 265,0 m ü. d. M.
Abb. 9. Ausschnitt der Wand der Sandgrube bei der Haltestelle Manisch,
am Fußwege gegen Böhm. Leipa (Emscher). Im wesentlichen nach einer genauen
Handzeichnung vom Juli 1927 mit Ergänzungen durch ein Lichtbild vom Februar 1928,
welches nur den oberen Teil gibt, da der untere bereits verschüttet war. Darstellungsweise
siehe Abb. 8. Im linken Teil der Abb. zweimalige Wiederholung der Folge: Aufgearbeitetes
Tonband (a, b) im feineren Sande, Abspülungslücke, Geröllage — gröberer Sand, über¬
gehend in feineren Sand, d, e = unzerstörte Tonbänder. Nach rechts wird das Ganze
kreuzschichtig. Besonders wichtig ist das rechte Ende von d, e. Nach Ablagerung von e
einsetzende stärkere Wasserbewegung hat bis unter d alles weggespült und so eine treppen¬
förmige Böschung mit den beiden Tonschichten als Stufen geschaffen. Entsprechend der
stärkeren Strömung wurde dann das Ganze in gröberen Sand eingebettet, in den Fetzen
der Tonbänder hineingerieten. Dadurch wird die Entstehung der Tongallen augenfällig
gemacht. Abstand zwischen d und e ca. 30 cm. Zeichnung und Erläuterung von Dr. W. Vor¬
tisch, Prag. Aus „Firgenwald“, Heft 2.
Die Mittel gebirgssenke
75
Die Konglomerate bestehen meist aus gerundeten Kieselstücken.
Im Sandstein sind auch hier wie in der Ziegelei (vorstehend) Brocken
von dunkelblaugrauem Tonmergel, sowie Kreidesandsteingerölle vor¬
handen (Abb. 9).
Ähnliche Aufarbeitungen fand ich im Sommer 1928 am Bade¬
strande von Norddorf, an der Westküste von Amrum in der Nordsee.
Hier wird der zu Land gewordene Ton des ehemaligen Wattenmeeres
und eine darüber lagernde Torfschicht von den Meereswogen wieder
aufgearbeitet, zerstört, teils vollständig vernichtet, teils in größeren
und kleineren Fetzen in den durch Flut und Wind herangebrachten
Sand eingebettet (Taf. 5, Fig. 3 und Abb. 10).
BlduerTon des ehemaligen Torf bank und Torffetzen Sand der Flut bezw. des Windes
Wattenmeeres ■ der Gegenwart
Abb. 10. Strand 150 m nördlich der Landungsbrücke bei Norddorf a. Amrum.
Durchschnitt. Länge des Profils 8 m.
Das Mittelgebirge
Auf dem Sattel zwischen Straußnitzer Wald und Schossenberg
fand ich in 380 m Höhe in der Nähe von Basaltmassen gk., stark ge¬
hütete. teilweise eisenschüssige Sst. (Emscher).
Am W-Abhange des Scherbelberges, nördlich von Sand au, war
in 280—286 m Höhe die Berglehne angeschnitten. Die Schichten be¬
stehen aus einem raschen Wechsel von weißen, gelben und dunkelroten,
meist fk., auch etwas mk., tonigen Sst. und Sanden, fest und weniger
fest, mit kohligen Kesten und Spuren von Versteinerungen (Em¬
scher). Trotz dreistündigem eifrigstem Suchen konnte ich bestimmbare
Versteinerungen nicht auf finden. Etwas weiter nördlich, an der letzten
Häuserreihe von Sandau, war am Weidenbache folgende Schichtenfolge
aufgeschlossen:
271,0 m ü. d. M.
Zone des Inoceramus schloenbachi • m
y 2. Mergelsst., graugelb, fk., leicht zerfallend, weich...1,0
1. Ton, wahrscheinlich ausgelaugter Tonmergel, dunkelgrau, fk., kohlig, mit
Versteinerungen, und zwar
Nucula striatula A. Roem.
Leda semilunaris v. Buch
Corbula sp.
Gastropod
Die Fossilien sind von Herrn Oberlehrer Senger in Sandau gesammelt worden 6,0
264,0 m ü. d. M.
Nach der Erläuterung zur geologischen Karte der Umgebung von
Sandau (S. 8) gibt HlBSOH im Polzentale zwischen Straußnitz und
76
Die Mittelgebirgssenke
Sand au die 0. Gr. der Tonmergel bei 250—260 m an. Die 0. Gr. der
eigentlichen. Stufe y scheint aber tatsächlich höher zu liegen.
Hier sei der südlich von Sandau gelegene Fossilfundort bei Wal¬
deck angeschlossen. Fric (Priesener Schichten) beschreibt ihn nicht
näher und auch HlBSCII (Blatt Sandau) geht nicht darauf ein. O. Gr. y
dürfte bei 310 m Höhe liegen. Am Wässerchen von Waldeck nach
Ilöflitz fand ich im Jahre 1923 bei kurzem Besuch den von Fric er¬
wähnten Fossilfundort bei Waldeck wieder auf. Er befindet sich 300 m
östlich vom östlichsten Hause von Waldeck an der scharfen Biegung des
Wässerchens nach N. Hier ist der Tonmergel (Stufe y) in 260—265 m
Höhe ausgezeichnet vom Wasser angeschnitten. In kurzer Zeit, sam¬
melte ich eine Menge Versteinerungen. Mit der Fossilliste von Fric
zusammen sind sie in Fossiltabelle 37 S. 180—189 zusammengestellt.
An Foraminiferen nennt Fric von hier ferner
Cristellaria rotulata d’Orb.
sowie eine Koralle
Trochosmilia sp.
Die Sande und T o n e d e r höhere n Lagen i m Böhmischen
Mittelgebirge
Vom S-Ende von Gersdorf bis gegen Neudörfel liegen in der
Höhenlage von 335—410 m Sande und Tone, die den Charakter der
Umlagerung zeigen.
Sie gleichen*denen, die östlich von Hasel (S. 32) am Großen und
Kleinen Fischberge anstehen. Wenn auch durch das Auffinden von
Fossilien ein Teil der über den Tonmergeln lagernden Sst. unzweifel¬
haft zum Emscher zu stellen ist, so bleibt noch eine obere Schichten¬
serie übrig, deren Zugehörigkeit zur Kreide unsicher ist. Zu ihrer
Charakteristik seien einige der von mir besuchten Aufschlüsse in diesen
Sand- und Tonlagern auf geführt (vergl. auch die Erläuterung zur geo¬
logischen Karte der Umgebung von Sandau S. 10—14 und Blatt Böh¬
misch Kamnitz Seite 48—49). Zur Feststellung der stratigraphischen
Höhenlage dieses Gebietes sind die Unterlagen etwas mangelhaft.
IilBSCH setzt für das Gebiet zwischen Wolfersdorf und Sandau die
0. Gr. der Stufe y auf 290 m an. Dies würde mit unserer östlich an¬
schließenden Langenauer Scholle übereinstimmen.
Hackelsberg bei Gersdorf, O-Abhang
In 335—340 m Höhe war in einer Grube weißlichgelber fk. binde¬
mittelarmer Sst. aufgeschlossen. Er zerfällt leicht zu Sand und ist von
schwachen dunklen Tonlagen durchzogen, die ebenfalls leicht zer¬
fallen. In unmittelbarer Nähe war in Fabichs Sandgrube, Gersdorf
Nr. 42, über den leicht zerfallenden Sanden eine 3 cm mächtige grö¬
bere Schicht und darüber eine dunkle sandig-tonige Schicht aufge¬
schlossen. Weiter am Berge aufwärts bietet ein Aufschluß in 360 m
Höhe ein sehr verworrenes Bild.
Oberkante der Sandgrube 365,0 m ü. d. M.
7. Ton, fk., dunkelgrau, nach W stark geneigt, in zwei Teile spaltend, der untere
in eine Spitze endend
0,5
Die Mittelgebirgssenke
77
6. Sst., braun, mk., etwas fest ]
5. Sst., weiß, sehr fk., mehlig > . 2,0
4. Sst., graugelb, mk.-gk. J
3. Sst., weißlichgelb, sehr fk. und auch mk., sehr weich, in einer schwachen
Schicht z. T. in fettglänzenden Quarz übergehend, also vollständig verquarzt 1,75
2. Sst., gelb, gk.- bis konglomeratisch, an einzelnen Stellen durch Eisen fest
verkittet . 0,25
1. Sst., gelb, fk.. 0,5
Sohle der Sandgrube 360,0 m ü. d. M.
Am Nordabhange des Kahle berge s befindet sich ebenfalls eine
Sandgrube.
Oberkante der Sandgrube 395,0 m ü. d. M. m
4. Sst., graugelb und braun, mk.-gk., mit einzelnen konglomeratischen Partien,
Gerolle bis Eigröße erreichend, alles wie fest gepackter Sand, undeutlich ge¬
schichtet . 3,0
3. Quarzmehl, weiß. 0,1
2. Sst., gelb und weiß, fk., feste Bank . 6,9
1. Sand, graugelb, mk.-gk. !>0
Sohle der Grube 390,0 m ü. d. M.
Am O-Abhange des Kahleberges, westlich der Straße von Meisters-
dorf nach Neudörfel, war in 410 m Höhe in Neumanns Sandgrube braun¬
gelber, mk., sehr porös zusammengebackener Sand aufgeschlossen.
Weiter südlich wurde das Gebiet in der Umgebung des N-Endes
von Wolfersdorf besucht. Hier ist auf der geologischen Karte von
HlBSCII os (tertiärer Sst.) und ot (tertiärer Ton) eingezeichnet Die
Aufschlüsse ergeben folgendes: Vom Dorfe hinaus trifft man in 350m
Höhe eine Grube, die leicht zerfallenden weißen Sst. enthält. Er ist
mk. und hat eine feinmehlige Grundmasse. Darüber liegt ein Lehm,
der reich an Quarzkörnern ist. Weiter nach W ist in 370 m Höhe am
Wege ein gelber Sst., fk.—mk., eisenschüssig, angeschnitten. Wieder
weiter in 380 m Höhe fand sich ein rötlicher und gelblicher Ton. Am
N-Abhange der Sommerlehne war in einem Aufschluß Basalttulf von
mk., zu Sand zerfallenem eisenschüssigen Sst. und lichtgrauem Ton
unterlagert. Weiter östlich wird bei »kruh« der geologischen Karte,
Blatt Sandau, in 360 m Höhe zur Ziegel- und Tonwarenfabrikation Ton
und Sand gewonnen. Zu diesem Zwecke ist ein 70 m langer Stollen in
den Berg getrieben. Der Ton ist weißgrau und rötlich, der Sand weiß,
gelb und rötlich, fk.—mk. Die weißen und teilweise roten und rot¬
weiß gestreiften Tone weichen in ihrem Aussehen vollständig von den
Tonen und Tonmergeln der hiesigen Kreideformation ab.
Weiter gegen W ist am NW-Hange des Eichberges bei Groß-
Bocken in einer Grube Sst. aufgeschlossen (320—330 m ü. d. M.). Der
Sst. ist weiß und gelb, mk., bindemittelarm, und wird als Sand ge¬
wonnen. In einer Mächtigkeit bis zu 1 / 2 m wird er in horizontaler Rich¬
tung von Verkieselungszonen durchzogen, die in den wunderlichsten
Formen herausschauen und zu Zaunsäulen usw. Verwendung finden.
Der Quarzit ist grau, gelb und rot, fk. bis konglomeratisch (vergl.
auch lilBSCH, 36, Textfig. 2). östlich der Straße von Groß-Bocken
nach Sandau leuchten von der östlichen Berglehne (»kruh« der geolog.
Karte von Sandau) weiße Sandsteinwände.
78
Die Mittelgebirgssenke
295,0 m ü. d. M.
Diluvium: Lehmschicht mit Basaltknollen und großen Quarzitblöcken; Quarzit
grau, fk.
Kreide oder Tertiär: Sand, weiß, sehr fk. und mehlig, schwach geschichtet, leicht
zerfallend ..
290,0 m ü. d. M.
5,0
zu
Die hier aufgeführten Sst., Sande und Tone gehören mindestens
einem Teile dem Mitteloligocän an.
Bokwen
Das Gebiet nördlich der Linie Leipaer Spitzherg-Pießnig bis
nach Bokwen besteht aus 3 niedrigen, 5—10 m hohen, von NW nach
SO streichenden breit gerundeten Geländewellen, die durch flache
Mulden getrennt sind. Sie zeigen den Charakter der Mergellandschaft
und sind vollständig mit Neidern und Wiesen bedeckt, Schluchten und
scharfe Einschnitte fehlen. Erst das Tal von Bokwen gewährt etwas
Einblick in den Schichtenbau. Die tiefsten Lagen des Tales in etwa
263—270 m Höhe bestehen aus weichen Mergeln, zwischen denen eine
Bank eines dunklen kohl i gen mk. Kalk sst. eingeschaltet ist. Am
Türmchen, W-Ausgang von Bokwen am Wege gegen den Spitzberg,
ist in 275 m Höhe ein gelber sandiger fk. Mergel angeschnitten und die
Wegböschung gerutscht, ein Anzeichen für den mergeligen Untergrund.
Am N-Ende von Bokwen liegt der interessante Tuffschlot des
Mühlberges. Er enthält zahlreiche Einschlüsse von Sst., Kalksst. mit
Lima canalifera Golde., Anomia lamellosa A. Roem., Calliamssa
antiqua OTTO, Glimmerschiefer und Granit. Hier fand sich auch in
270—275 m Höhe anstehend ein gelber, fk.—mk. Sst. sowie grauer
fk. Kalksst.
Die Schichten zwischen Spitzberg und Bokwen gehören der Stufe y
der Schloenbachi-Zone an.
Der Slabitschken
Im mächtigen Bergstock des Slabitschken erheben sich die Sst.
des Emschers noch einmal als geschlossene Masse in bedeutender Mäch¬
tigkeit. Lange habe ich gezögert, diese fast fossilleeren Sst., die den
mergeligen Charakter des Emschers vollständig vermissen lassen, in
diese Zone zu stellen. Das Vorkommen von Tonmergeln der Stufe y
rings um die Sandsteinbastion herum läßt jedoch keine andere Wahl.
Wir müssen als gegeben hinnehmen, daß die Emschersst. gegen S sein-
rasch ärmer an Bindemittel werden. Die Sandsteinmasse des Sla¬
bitschken ist von vulkanischen Gesteinen und zahlreichen Eisenerz¬
gängen durchsetzt, so daß sie in dieser Mächtigkeit erhalten bleiben
konnte. Das Slabitschkenmassiv ist von mehreren Bruchlinien durch¬
zogen. Die Lagerung der Schichten ist im allgemeinen horizontal, nur
einzelne kleinere Partien zeigen ein stärkeres Einfallen. Der nörd¬
liche Hauptzug vom Vogelsberg im W bis zum Slabitschkengipfel im
O gehört zur Langenauer Scholle.
Über dem Orte Biirgstein ragen die Sandsteinmauern und Türme
bis zu 80 m majestätisch über die Talsohle empor. Durch zwei Basalt-
Die Mittelgebirgssenke
79
liärtlinge gefestigt, schieben sie sich bis unmittelbar an die Häuser
von Bürgstein heran. Bürgstein selbst liegt in einer flachen N—S ge¬
richteten Mulde in 290—300 m Höhe. Der Kreidesst, ist im Talgrunde
meist unter einer diluvialen Decke verborgen. Östlich des Ortes steigen
sodann bis zu einer Höhe von 340 m Sandhöhen an, gebildet aus den
leicht zerfallenden Sst. des untersten Emschers. Von den weiß leuch¬
tenden Höhen grüßen hier und da dunkle Kiefernwäldchen. Das Profil
vom Slabitschkengipfel gegen Bürgstein wurde ziemlich genau aufge¬
nommen, da die Verhältnisse, wie schon erwähnt, zunächst sehr unklar
waren.
Gipfel des Slabitschken, 535,0 m ü. d. M.
(s. Anlage S. 171)
Kurz südlich Bürgstein wird der Sst. in 300—310 m Höhe von der
Straße durchschnitten. Er ist kräftiggelb, fk.—mk., bindemittelarm und
führt wenige Kaolinkörner. An der Straße weiter gegen Schwoika ist
in einem Steinbruch 20 m mächtig (340—360 m Höhe) gelber, fk. —mk.
Sst. aufgeschlossen. Steile, tiefe Schluchten führen von hier aufwärts
(Emscher).
Der Vogelsberg (318 m ü. d. M.) wird vom Pießnigbach scharf
angeschnitten, so daß an der N-Seite des Berges senkrechte Felswände
aufragen. Während in der Umgebung, bei Langenau und Rodewitz,
unmittelbar über den Tonmergeln Felsbänke meist nur 5—10 m mächtig
sind, erreichen sie hier eine Mächtigkeit bis zu 20 m. Keller sind eben¬
falls in die untersten Schichten ausgehöhlt.
Kuppe des Vogelsberges 318,0 m ü. d. M.
Emscher
7. Nichts aufgeschlossen ...
6. Sst., grau, mk., kohlig, bindemittelarm, fast nur loser Sand .
5. Nichts aufgeschlossen, Sand.
4. Sst., gelblich und grauweiß, fk.-mk. j gerechte
3. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, lichtgelb, mk. . 1 Felswände
2. Sst., vorwiegend grauweiß, mk., Keller ausgehöhlt . j
1. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, graurötlich, mk.-gk., bindemittelarm, Felsen
dick gebankt .
Pießnigbach 280,0 m ü. d. M. (0. Gr. Stufe y)
m
2,0
1,0
15,0
5,0
7,0
6,0
2,0
An der S-Seite des Vogelsberges treten Sandsteinbänke nur verein¬
zelt auf. Südlich des Verbindungsweges von Bürgstein nach Kommt
ist Sst. in einem kleinen Steinbruch in 280—285 m Höhe aufgeschlos¬
sen. Er hat wenige Kaolinkörner, ist weiß und gelb gestreift, fk.—mk.
Als isolierte Felspartie ist dem westlichen Slabitschkenzuge der inter¬
essante Einsiedler stein vorgelagert*). Er steigt aus der Talsohle
(280 m) 20 m senkrecht empor und verdankt seine Erhaltung einer
durchgehenden A r ererzung der Sst. durch Eisen. An der Außenseite
tritt z. T. sehr scharf diskordante Parallelstruktur hervor. Während
die Schichten in der Umgebung überall annähernd horizontal liegen,
zeigen sie am Einsiedlerstein deutliche Neigung gegen W.
9 Scheumann, K. H. (61, Fig. 4).
80
Die Mittelgebirgssenke
Überblickt man das Gesamtbild des Slabitschken, so fehlen Fels-
bildungen nur zwischen 300 und 340 m, 385 und 390 m und über 405 m
Höhe hinaus.
A 2 . Die Leipaer Spitzbergsekolle
6. Gr. MT 50— 70 m ü. d. M.
0. Gr. y 330—350 m ü. d. M.
Die Scholle wird begrenzt im N von Linie Lllb, im W von Linie
Lila, im S von Linie L und im O von Linie Lla.
Die kleine Scholle besteht aus dem Leipaer Spitz berge und dessen
südlicher Abdachung gegen Böhmisch Leipa. Der Leipaer Spitzberg
ragt als spitzer Kegel über die flach wellige Mergellandschaft rund
100 m empor. Er besitzt eine Höhe von 445 m und besteht aus Nephelin-
basalt, der von blockführenden Tuffen eingehüllt ist. Aufschlüsse sind
nur gering vorhanden. Die hier aufgeführten Schichten gehören der
Stufe y 3er Schloenbachi -Zone an.
Am S-Kande des Spitzberges traf ich in 350 m Höhe Lesesteine
eines harten dunkelgelben mk. Kalksst. Östlich dieser Stelle, am
Wege von Böhmisch Leipa nach den Spitzberghäusern, steht bei Sign.
343,0 rötlichgelber kehliger Mergelsst., sowie lichtgrauer harter
Kalksst. an. Ich sammelte in letzterem
Neithea gryyheata Schloth. sp.
Weiter nach O, vom Eahnvege angeschnitten, ist in einer kleinen
Mulde in 300 m Höhe zäher rotgelber und schwärzlicher Sandmergel,
weiterhin in einer kleinen Bodenwelle in 310 m Höhe gelber mk.
Mergelsst. mit wenigen Kaolinkörnern, daneben eisenschüssige Stücke
und harter weißgrauer fk. Kalksst. erschlossen. Noch weiter östlich
steht in 290 m Höhe an der Wegböschung blaugelber Tonmergel an.
Vom Sockel des Spitzbergkegels zieht nach S und SO in einer
Höhe von 340—290 m herab ein scharf abfallender Geländerand. Er
endet an der Straße Alt-Leipa—Dobern in einem schmalen Sporn, den
ein Basalt mit Tuffmantel abschließt. Gegen 0 und NO fällt der Rand
ziemlich steil zu einer Mulde (255—260 m Höhe) ab. Am Steilrande
entlang kann man an verschiedenen Stellen Rutschungen beobachten.
Aufschlüsse sind nirgends vorhanden, nur die Rutschungen verraten
den Tonmergeluntergrund. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß unter
dem scharfen Geländerand ein vulkanisches Ganggestein vorhanden ist.
SCHEUMANN (61, 709) berichtet, daß er am S-Hange des Spitzberges in
300 m Höhe in den Feldern einen 5 m mächtigen Polzenitgang auf ge¬
funden habe. Er bezeichnet (S. 663) den Rücken vom Spitzberge gegen
Alt-Leipa hin als den Rand eines zirkusartigen Einbruchkessels. Bevor
kein weiterer Einblick in den Schichtenbau vorhanden ist, muß diese
Frage offen bleiben.
Die trapezförmige Scholle scheint nach S und SO geneigt. Die
breite Mulde östlich der scharfen Kammlinie hat wenig oberflächliche
Entwässerung, was mit dem Einfallen der Schichten Zusammenhängen
mag. Am SO-Ende des Spornes liegt östlich von Alt-Leipa an der
Straße eine Ziegelei. Hier steht in einer Grube in 250—253 m Höhe
Die Mittel gebirgssenke
81
%
dunkler fk. Tonmergel mit Aporrhais reußi Gein. sp. an. Außerdem
findet sich eine dünne Bank von lichtgrauem fk. Kalkquarzit.
Wie gegen 0 ist die Scholle auch gegen W in der Richtung nach
Manisch durch eine scharfe Geländekante markiert. An beiden Stellen
liegt der Talboden in 255—260 m Höhe.
Bo. Die Bctgrabenschollc
0. Gr. MT 40 m ü. d. M.
0. Gr. y 320 in ii. d. M.
Die kleine Scholle liegt zwischen den Linien LI und LVII und
umfaßt den südwestlichen Teil des Slabitschkenstockes.
Aus dem Tale von Bokwen erhebt sich der Sockel des Slabitschken
bis gegen den weithin sichtbaren Sandrand zunächst allmählich an¬
steigend in den Tonmergeln der Stufe y der Schloenbachi- Zone. U. a.
konnte folgendes festgestellt werden:
Am Fußwege von Bokwen nach Schloß Schwoika trifft man in
275 m Höhe auf eine Bank von gelben mk. schmierigen leicht zerfallen¬
den Sst.; in 280 m Höhe finden sich als Ackerlesesteine graue fk.
Kalkquarzite, in 285m Höhe ein dunkler fk. sandiger Mergel. Von
286—289 m Höhe sowie an einer anderen Stelle in 290 m Höhe stehen
wieder sandige Mergel an. In 299 m Höhe sammelte ich in Lesesteinen
eines eisenschüssigen dunkelgelben mk. Sst. Versteinerungen und zwar
Pecten laevis Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Mactra porrecta Gein.
Auch fanden sich hier lichtgraue fk. Kalkquarzite.
Am Fuße der vom Slabitschken hier ausmündenden Sandstein¬
zungen findet sicli in 315 m Höhe ein graugelber fk.—mk. weicher Sst.
mit vereinzelten Kaolinkörnern. Die bis jetzt aufgeführten Schichten
gehören der Stufe y an. Nun folgt Emscher.
Von 320 m Höhe an trifft man einzelne Sandsteinbänke, meist je¬
doch nur Sandhügel von zerfallenem Sst., hinan bis nach Schloß
Schwoika (390 m). Diese dürren, mit Kiefern bestandenen Sandhöhen
lassen sich in westlicher und nordwestlicher Richtung bis an den Kom¬
munikationsweg Kommt—Staatsstraße verfolgen. In der Richtung nach
SO sind diese Sandhöhen scharf gegen die durch eine Bruchlinie ge¬
trennte Tonmergellandschaft der Schwoikaer Scholle unterschieden.
Von 320—330 m Höhe steht gelber, fk.—mk., stark eisenschüssiger Sst.
in einigen Felsbänken an. Unweit nordwestlich von Schloß Schwoika
krönen den sandigen Höhenzug einige gi ößere Felsbildungen (380 bis
392 m). i ; : ' :
Die Felsmassen des Betgrabens (380—500 m ü. d. M.) bestehen
vorwiegend aus gelbem, fk.—mk., bindemittelarmem Sst. von fast
gleichmäßigem Korn. Die Felswände sind im allgemeinen ziemlich
fest, quarzitiscli verkittet bis vollständig verquarzt, in den oberen Par¬
tien stark vererzt. Die Oberfläche der Felsen ist meist tief zernarbt
Neue Folge. Heft 117
6
82
Die Mittelgebirgssenke
wie ausgefressen. Vor Schloß Schwoika fand ich einen anscheinend aus
nächster Nähe abgerollten Sandsteinblock mit
Seeigel sp.
Inocemmus sp.
Lima granulata Nilss.
Liopistha aequivalvis Goldf. sp.
Die Ergebnisse der Untersuchung des Schichtenbaues sind folgende:
Gipfel des Eibenb erges, 541,0 m ü. d. M.
(s. Anlage S. 172)
C 2 . Die Schwoikaer Scholle
0. Gr. MT 100 m ü. d. M.
0. Gr. ß 290—300 m ü. d. M.
0. Gr. y 370—380 m ü. d. M.
Die Scholle liegt zwischen den Linien LVII, Lla und LVIII.
Sie umfaßt den südlichen und östlichen Sockel des Eibenberges
und Slabitschken.
Von Kleinhaida gegen Schwoika hinauf stehen von 270—299m
Höhe Sst. der unteren Schloenbachi -Zone (Stufe ß) an. Einige eng-
geschluchtete Tälchen mit 5—8 m hohen Sandstein wänden ziehen sich
am Berge aufwärts. Östlich nahe an Kleinhaida ist in 270—275 m
Höhe in einem alten Steinbruch Sst. der Stufe ß aufgeschlossen. Er
ist grauweiß, fk., sowie gelb, fk.—mk. und enthält Kaolinkörner;
auch findet sich lichtgrauer fk. Quarzit. Weiter östlich fand ich in
einem kleinen Aufschluß in 270 m Höhe rotgelben ko hl i gen fk.
Sst. mit Veden laevis Nilss. Aufwärts trifft man in 285 m Höhe wie¬
der auf einen kleinen Steinbruch. Der Sst. ist lichtgrau und graugelb,
fk. und weich. An Versteinerungen sammelte ich
Lima semisulcata Nilss.
Pecten laevis Nilss.
Pecten virgatus Nilss.
Ostrea sudetica Scup.
Bei 300 m setzt Stufe y der Schloenbachi-7jone mit einer Bank
lichtgrauer und gelbgrauer fk. Kalkquarzite ein. Der S-Abfall der
Schwoikaer Berglehne von 300—350 m ist ohne Aufschlüsse. Südlich
der Kirche von Schwoika fand sich in 340 m Höhe im Ackerboden
dunkler Tonmergel. Bei einer Brunnenbohrung in Schwoika
360 m Höhe) wurde in 60 m Tiefe der Tonmergel durchstoßen.
Bei
Brunnenbohrung
in Schwoika
(ca.
Die
Basis dieser Stufe würde demnach in 300 m Höhe liegen und stimmt
mit dem Befund an der Oberfläche überein.
Es folgen die Verhältnisse an der O-Seite des Eiben berge s.
Am Waldrande gegen Neuhäusel ist in 380m Höhe ein Haus auf dem
Tonmergelgrunde gerutscht: nahe östlich dieser Stelle steht in 360 ni
Höhe quarzitischer Kalk sst., graugelb, fk.—mk. an. Neuhäusel ist
von einem prächtigen Obsthain umrahmt, ein Zeichen des kalkig-mer¬
geligen Untergrundes. Die neue Straße von Neuhäusel gegen Soor
(370—350 m Höhe) liegt im Tonmergel, der dunkelgrau und rötlich,
Die neue Straße von Neuhäusel gegen Soor
Die Mittelgebirgssenke
83
melir oder weniger kalk reich, fett und halbfett, mehr sandig und
mehr tonig abwechselt (Stufe y).
Am südlichen Waldrande der vulkanischen Höhe 439 m (Wein¬
berg) östlich Schwoika fand ich in 400 m Höhe einen graugelben fk.
Mergelsst. aufgeschlossen (Emscher). Auf dem Sattel, der diese Höhe
vom Eibenberg trennt, stellt in 425 m Höhe gelber fk. weicher, leicht
zerfallender Sst. an, der von starken Eisenbändern durchzogen ist
(Emscher).
Am westlichsten obersten Gut in Soor findet sich in 375m Höhe
Sst,., auch einige Keller im Felsen ( unterster Emscher). — Am \ erbin-
dungswege von Neuhäusel nach Zwitte liegt in 31o—325 m Höhe ein
Steinbruch (? jenseits Stl. LVIII). Der Sst. ist reich an Kaolinkör¬
nern, lichtgrau und lichtgelb, mk., in den obersten Partien stark eisen¬
schüssig (Stufe ß). Verfolgt man die Straße von Soor nach NO bergab
gegen Zwitte, so finden sich zunächst schmierige Mergelschichten und
bei 330 m Höhe grau und gelber mergeliger und toniger Sst. (Stufe y).
Ungefähr bei 315 m Höhe überschreitet die Straße die Störungslinie
LVIII, und wir befinden uns im Sst. der Stufe ß.
Auf dem Plateau südöstlich am Schieferberge trifft man in 350 m
Höhe gelben und grauen, fk.—mk., weichen Sst. mit wenigen kleinen
Kaolinkörnern im Wechsel mit gelben und blauen Tonmergeln (Stufe y).
IL,. Die Ortelsbergscholle
2 *
O. Gr. MT 20
O. Gr. y 300
40 m ü. d. M.
320 m ti. d. M.
u n d d i e
c h a r ak t e r i s t, i sc • h e n
Bergzug
Die Ortelsbergscholle wird begrenzt im N W von Linie XLV II,
im SW von Linie LIII, im SO von Linie LIc und im NO von Linie
LIV.
Der majestätische Orteisberg, der Rodewitzer
breite Talmulde von Böhmisch Zwickau bilden die
Merkmale der Scholle. Wir beginnen im W.
Von der Straße Röhrsdorf—Haida senkt sich das Gelände aus
einer Höhe von 380—420 m gegen S und SO allmählich gegen das
Dorf Rodewitz bis zu 305m Höhe herab. Die an der Straße noch fast
geschlossen mit Phonolithtrümmern überdeckte Sandsteinmasse wird
in dieser Richtung von mehreren Tälchen und Gründen angeschnitten.
Diese liegen meist in Sandschichten, nur an einzelnen Stellen, wie in
der Umgebung der Rabsteine, steigen einige Felstürme senkrecht
empor. Den östlichen Teil nimmt ein N—S gerichteter scharf heraus¬
modellierter Sandsteinzug ein, der von einigen Basaltschloten durch¬
setzt ist. Die bedeutendsten Kuppen dieses Zuges sind der Balleberg
(454 m), Stolleberg (432 m) und llutberg (493 m) sowie hart am Orte
Rodewitz das ebenfalls basaltische kleinere Starbergel (374 m). Entlang
der Röhrsdorf—Haidaer Straße kann man zwischen 410 und 420 m
—mk. Quarzitblöcke verfolgen, die
XL Vif markieren dürften. Von der Landstraße
Höhe einen Streifen weißgrauer fk.
die Störungslinie
gegen Rodewitz -ergibt sich sodann folgender
Vufbau der Schichten:
f,*
84
Die Mittelgebirgsseiike
Straße Röhrsdorf— Iiaida, 410 m ü. d. M.
(s. Anlage S. 173)
Nordwestlich vom Starbergei konnte im Dorfe Rodewitz eine
kleine Verwerfung festgestellt werden. Der hier im allgemeinen hori¬
zontal gelagerte Sst. fallt auf eine Strecke von etwa 50 m entlang des
Baches plötzlich 10° nach S ein. Der Aufschluß liegt in 310—315 m
Höhe. Der Sst. ist weiß, grau und 'gelb, fk.— mk. Die Helsbänke sind
stark zernarbt, wie ausgefressen. Nördlich dieser Stelle tritt gleich¬
artiger Sst. wieder in horizontaler Lagerung auf. Einen besonders
malerischen Reiz bietet der Ort Rodewitz durch die zahlreichen am
östlichen Helsenhange eingebauten Iveller. Im südlichen Teile des
Dorfes liegen die Helsbänke in 305—310 m Höhe. Das Gestein ist
weißgrau und gelb, fk.—mk. (Emseher).
Der Sandsteinzug des Balle- und Stolleberges hat denselben
Aufbau wie die beschriebenen Helspartien.
Auch hier ziehen sich entlang des W-Hanges bis 355 m Höhe hin¬
auf Sandhänge. Zwischen 37;.) und 390 m Höhe treten stark zernarbte
Helspartien hervor. Von 390—410 m Höhe findet sich lichtgrauer
Sand, sowie zu oberst eisenschüssiges Material. In 415 m Höhe trifft
man einen gelben und weißgrauen, fk., eisenschüssigen Sst. vom Cha¬
rakter der echten Emscher-Mergelsst. In 420 m Höhe findet sich grau¬
gelber, fk.—mk. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern. Über 430 m tritt am
Balleberg Basalttuff und Basalt auf. Herr Dr. V ORTISCH sammelte am
Balleberg in 410 m Höhe in einem graugelben fk. stark eisenschüssigen
Sst. 7 rigonia glaciana STURM. Der Sandsteinzug scheint seine Erhal¬
tung nur den ihn durchsetzenden Basaltschlotcn zu verdanken.
An der Verbindungsstraße von Bürgstein nach Maxdorf war im
Jahre 1913 östlich der Straßenhöhe in 320 m Höhe in der Nähe eines
kleinen Basaltvorkommens ein schwarzgrauer, sehr fetter Tonmergel
aufgeschlossen (Stufe y). Im Jahre 1925 erkundete ich weiter, daß
dieser Tonmergel in der Breite von drei Bauerngütern von hier aus
in nördlicher Richtung gegen den O-Iiang des Orteisberges hinziehe.
Kerner fand VORTISCH am NO-Abhange des Orteisberges bei Sign. 312
an einem kleinen Wässerchen (BöHM’s Hlössel) schöne Aufschlüsse
von Tonmergel (Stufe y) mit folgenden Versteinerungen:
Inoceramus inconstans Woods em. Ändert
Nucula striatula A. Roem.
Area undulata Reuss
Tellina concentrica Reuss
Turritella acanthophora J. Müll.
Turritella sexlineata A. Roem.
Aporrhais sp.
Scaphites geinitzi d'Orb. Übergang zu Sc. fritschi Gross.
Auf Grund vorhandener Rutschungen muß man annehmen, daß
auch am Teichberge, Höhe Sign. 343,0 zwischen Kunnersdorf und
dem Hohlstein, Tonmergel verborgen ist. Nach freundlicher Mitteilung
von Herrn Prof. Dr. Müller ist bei Brunnengrabungen in Böhmisch
Zwickau, in Richtung gegen die untere Vorstadt, ebenfalls Tonmergel
erschlossen worden (310—320 m Höhe) (Stufe y).
Die MittelgebirgsseDke
85
Der Orteisberg ist ein stolz aufragender Phonolithkegel.
Die
Kuppe bestellt aus einem von ONO nach WSW streichenden Felsriff.
Am O-Abhange kann man den Phonolith anstehend bis zu 400 m, am
W-Abhange bis 420 m herab verfolgen. Die Ems eher -Schichten in
der Umgebung des Orteisberges gleichen ungefähr denen zwischen
Pohrsdorf und Rodewitz. Am SO-Idange des Orteisberges fand ich in
330 m Höhe einen sehr weichen, gelben mk. Sst., der stark von Eisen¬
adern durchsetzt war. In ähnlicher Weise war er an der S-Seite des
Berges in 350—360 m Höhe ausgebildet, wo er in einer Grube als Sand
gewonnen wurde. An der W- und N-Seite des Orteisberges ziehen sich
von 400—330 m mächtige Sandhänge abwärts. Der Sst. ist im all¬
gemeinen weißgrau und gelb, bindemittelarm, zerfällt meist leicht
und ist nur durch starke Verquarzung und eisenschüssige Bänder
leidlich zusammengehalten. Die untersten Partien sind tief zer-
schluchtet und mit Kiefer und Heidekraut bewachsen. Die Felsen
sind an der Oberfläche teilweise zernarbt. An der Maxdorfer Seite
fand sich in 380 m Höhe Quarzit und auch reiner Quarz. In 360—370 m
Höhe sammelte ich daselbst in einem weißgrauen und graugelben, fk.
bis mk., bindemittelarmen Sst. an Versteinerungen
Cucullaea sp.
Liopistha aequivalvis Goldf. sp.
Am N-Abhange des Orteisberges steht in 355—365 m Höhe grau-
gelber mk. schwach gebankter Sst. an. Die Schichten fallen hier bis
25° nach NW ein. Die dürren, mit Kiefern bestandenen Sandhöhen
kann man vom Orteisberge weiter nach N und NW verfolgen. So zieht
vom Balleberge gegen SO über die Schießstätte und weiter in 355
bis 365 m Höhe ein derartiger weithin weiß leuchtender Sandsteinzug.
Der Sst. ist beim KO. der Karte gelblich und mk., an der Schießstätte
(364 m) rötlichgelb, fk., stark eisenschüssig und hart, mit Spuren von
Versteinerungen. An der Privatstraße Böhmisch Zwickau—Lindenau
fand V OBTISCH in einem verquarzten gelben mk. Sst. Liopistha aequi¬
valvis Goldf. sp.
Das ganze breite Tal von Böhmisch Zwickau liegt im weißlichen
leicht zerfallenden Sst. des unteren Emschers, der überall dort ab¬
getragen ist, wo er nicht durch vulkanische Massen oder eisenschüssige
Bänder festgehalten wird.
Eo. Die Grinibcrgseliollc
O. Gr. MT 50— 70 m ü.d.M.
O. Gr. y 330—350 m ü. d. M.
Die Grünbergscholle wird begrenzt im N von Linie LXIX und
XLVII, im W von Linie LIV, im S von Linie LIc und im 0 von
Linie LXII.
Auf einer von WSW nach ONO gerichteten Linie liegen die mar¬
kanten Berggipfel des Grünberges, Limberges und Falkenberges, die
durch das Tal des Zwittebaches und durch das Hermsdorfer Tal
voneinander geschieden werden. Hieraus ergibt sich eine Dreiteilung
der Scholle,
■
86
Die Mittelgebirgssenke
Der Gr Li ii b e r g und seine U in g e b u n g
In der äußersten W-Ecke der Scholle liegt im idyllischen Wald¬
tale der Ort Morgenthau. Hart östlich des Ortes ragt vom Kletzerberge
her (S. 46) ein scharfer Bergsporn in die Grünbergscholle hinein. Der
Sst. bildet auf der Höhe Felspartien (440—465 m). Er ist mehr oder
weniger verquarzt, weißgrau, gelblich oder rötlich, fk.—mk. Die
freiragenden Felswände sind teilweise stark zernarbt (Emscher). Die
Höhe westlich von Morgenthau ist aus dürrem Sandsteinboden, be¬
wachsen mit Kiefern und Heidelbeeren, aufgebaut.
Sie zeigt folgende Schichten:
Kuppe des Berges 480,0 m ü. d. M.
Emscher m
W-Abhang des Berges:
6 . Sst., graugelb, mk., bindemittelarm, z. T. eisenschüssig . 5 0
5. Sst., gelb, fk. 3*0
4. Sst., gelb, gk., verquarzt, hart . 2^0
470,0 m ü. d. M.
O-Abhang des Berges:
3. Sst., rötlichgelb, fk.-mk., eisenschüssig . 2 0
2. Sst., rötlichgelb, mk.-gk. 3 ’q
1. Sst., gelb und grau, fk.-mk., bindemittelarm . 15*0
450,0 m ü. d. M.
Sst.
n 1 k.
Am südlichen Waldrande wird der zerfallene bindemittelarme
in einer Grube (440 m Höhe) als Sand gewonnen. El* ist gell),
und führt vereinzelt kleine Kaolinkörner.
Im Tuffschlot der Teichlehne bei Martinstal sammelte VoKTISCll
in einem gefritteten schwarzgrauen Mergel (Stufe y) folgende Fossilien;
Area undulata Eeuss
Tapes subfdba d’Orb.
Der Grün borg wurde von allen Seiten eingehend untersucht.
Die Frage, ob hier Emscher oder unteres Oberturon ansteht, war lange
schwankend, bis schließlich unter Würdigung aller Verhältnisse die
Entscheidung zugunsten des Emschers fallen mußte. A 11 der NO-
und N-Seite des Berges wurde folgendes festgestellt:
Gipfel des Grünberges, 584,0 111 ü. d. M.
(s. Anlage S. 173)
Westlich an den Grünberg schließt sich der Kalvarienberg
(Sign. 437,0), eine Basaltkuppe mit den Schichten 6 und 7 des vor¬
stehenden Profils, die stark von Eisenlösungen durchtränkt sind. Süd¬
lich vom Kalvarienberge liegt in der Talsohle (360 m Höhe) inmitten
sumpfiger Wiesen vom Wässerchen angeschnitten ein schwarzgrauer
Ton (Stufe y?).
Nordöstlich vom Zwickauer Brauhaus befinden sich an der Berg¬
seite alte Steinbrüche. Ich konnte hier folgendes feststellen:
400,0 m ü. d. M.
Emscher m
G. Sst-., meist graugelb, fk.-mk., teilweise eisenschüssig . 10,0
5. Sst., gelb und gelbweiß, fk.-mk. 15 ’q
Die Mittel ge birgssenke
87
4. Toniger Sst., gelb, rot und dunkelgrau, fk.-mk., mit eisenschüssigen Bändern,
mit Versteinerungen, und zwar
Veden laevis Nilss.
Pectunculus geinitzi d’Orb.
Tellina sp...
3. Sst., weißgrau, fk.-mk., bindemittelarm .
2. Sst., gelbgrau, fk.-mk., weich .
1. Sst., weißgrau, mk., bindemittelarm .
Sohle der Steinbrüche 365,0 m ü. d. M.
1,0
4,0
3,0
2,0
2,0
4,0
m
B e i 355—360 ni Höhe zieht sich am S-Rande des Berges eia heide¬
bewachsener Sandstreifen in einzelnen kleinen Felsbänken entlang.
Der Sst. ist gelb, fk. und enthält viele Kaolinkörner.
An der SO-Seite des Grünberges finden sich nachstehende
Schichten:
Am Waldrande oberhalb von Kleingrün, 440,0 m ü. d. M.
Emscher m
6 . Sst., rot, gelb und weißlich, fk.-mk., teilweise stark eisenschüssig, (Lese¬
steine) mit Versteinerungen, Verzeichnis s. Fossiltabelle 27 S. ISO ISO... 10,0
5. Sst., gelb, mk.
4. Sst., lichtgrau, fk.-mk... . • • • • • n
3. Sst., graugelblich, fk.-mk. 1 Felsbänke, dünn geschichtet, 4,0
2. Sst., lichtgrau, mk. [ Oberfläche z. T. zernarbt 2,0
1 . Sst., hellockergelb, fk.-mk.J
410,0 m ü. d. M.
In den Jahren 1923/24 wurde von Kleingrün nach Kleinmergthal
eine neue Verbindungsstraße gebaut. Der Straßeneinschnitt an der
Straßenhöhe bot einen sehr interessanten Aufschluß.
Straßenhöhe 385,0 m ü. d. M.
Emscher 111
7. Sst., gelb, fk., eisenschüssig, zur Bildung kleiner Blitzröhren neigend .... 1,5
6 . Sst. mit Kaolinkörnern, weißgrau, fk.-mk., bindemittelarm, leicht zerfallend 2,0
5. Sst., weißgelb und rot, dünn geschichtet, z. T. in ganz dünnen Lagen rasch
wechselnd, mit zahlreichen Kohlesplittern, fk.-mk., mehr oder weniger
tonig, locker.. .. •••••** • * •' *
(ähnlich den dunkelrot-schwärzlichen Schichten unmittelbar über den lon-
mergeln bei Böhmisch Kamnitz)
4. Sst., graugelb und gelb, mk.-gk., mit Kohleflecken, locker. .••••• kJ
3. 5—15 cm dicke Bänke eines rötlichen schmierigen fk. Mergelsst., zwischen
dem in einer Stärke von 25—50 cm Schichten von gelblichem und weißlichem,
fk.-mk., schwach kohligem und leicht zerfallendem Sst. auf treten, Lagerung
horizontal .. 5 >°
weiter abwärts gegen Zwickau: inn
2. Sst., rotgelb, mk., etwas schmierig, sehr weich \ Einfällen der Schichten 10,0
1. Sst., grau und gelb, fk. und gk. J 10° nach S o ,0
v Straßenböschung 360,0 m ü. d. M.
An der Straße abwärts nach N sind ähnliche Schichten auf¬
geschlossen, teilweise ist sehr schöne Kreuzschichtung zu beobachten.
Südlich der Straßenhöhe treten stark eisenschüssige Sst. sowie Quarzite
auf. Alles deutet auf Störungen.
Bis zur Straße von Kleingrün nach Kunnersdorf erstreckt sich
von. hier aus ein kleines sehr zerschluchtetes Sandsteingebiet, der
Moorgrund, in einer Höhenlage von 35o 3So m.
1,5
88
Die Mittelgebirgssenke
Oberkante der Felsen 385,0 m ü. d. M.
Emscher m
5. Sst., waiß, gelb, meist gk., bindemittelarm und zu Sand zerfallend, teilweise
stark eisenschüssig . q
4. Sst., lichtgelb und lichtgrau, mk., dicke Felsbänke, Oberfläche stark zernarbt
wie zerfressen . ’ ^ a
3. Sst., graugelblich, mk.-gk. . 50
2 . Sst. mit vielen Kaolinkörnern, schwärz- ^ . , .. _ ,
lichgrau, fk., stark kohlig . dicke Felsbanke, die leicht 9n
1. Sst.
mk.
mit Kaolinkörnern, rötlichgelb,
5,0
zu Sand zerfallen
Straße von Kleingrün nach Kunnersdorf 345,0 m ü. d. M.
2,0
3,0
stark
Von dieser Straße aus schiebt sich gegen SW als schmales Eels-
litf der Hohlstein vor. Er besteht aus mehr oder weniger stark
verkieseltem Sst. (Emscher). Am äußersten Ende türmen sich bis
zu 20 m Höhe malerische Eelsgruppen auf (356—376 m). In dem am
Ostfuße angelegten Steinbruche kann man alle Übergänge vom nor¬
malen Sst. bis zur intensivsten Verkieselung beobachten. Der ver-
kieselte Sst. bildet in seinem vollkommensten Umwandlungsstadium
1—5 cm dicke Säulchen, die an einer Stelle die 15 m mächtige
Steinbruchhöhe vollständig einnehmen. Die Säulchengruppen setzen
ziemlich scharf ab, und der verquarzte Sst. zeigt dann nur noch einzelne
grobe Quarzstücke. Hoch entfernter schwinden die Anzeichen der Um¬
wandlung mehr und mehr. Der Quarzit ist lichtgrau und mk., der Sst.
auch gelblich. Im Quarzit fand ich Pecten sp. Der Sst. bildet dicke
-Felsbänke. Nach den hier klar zutage liegenden Verhältnissen kann
die Verkieselung keinesfalls durch einen darüber hinweggeflossenen
Lavastrom verursacht worden sein, sondern nur durch heiße Gase
Dämpfe und Wässer, die aus Spalten empordrangen. 5
Im Hohlwege östlich am Friedhof von Kunnersdorf fand ich
anstehend
334,0 m ü. d. M.
Emscher m
2. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, lichtgrau, fk., kohlig, bindemittelarm, leicht
zerfallend, mit
Liopistha aequivalvis Goldf. sp. 3 0
i. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, lichtgrau, mk., bindemittelarm,’ leicht "z*er-
lallend . ••••»•#• 10
330,0 m ü. d. M.
Im liisenbalmoinschnitt nördlich, unweit der E.-St. Ivunncrsdorf
südöstlich am Hutberge, ist in 340—345 m Höhe ein Basalttuff mit
zahlreichen Einschlüssen von Sst., Granit, Kieselschiefer usw. auf¬
geschlossen. An der Tuffgrenze waren folgende Schichten zu beob-
achten:
345,0 m ü. d. M.
Emscher
3. Sst., weißgelb, fk.-mk.
2. Ton, rotgrau, fk., eisenschüssig.
1. Sst., schwärzlichgrau, mk.-gk., stark kohlig..’
340,0 m ü. d. M.
Unmittelbar an der Tuffgrenze ist der Sst. gefrittet.
m
2,0
1,0
2,0
Die Mittelgebirgssenke
89
Im Jahre 1912 fand ich im nördlichen Teile von Kunnersdorf
aus dem Straßengrunde herausgebrochen Quarzitstücke (340 m Höhe).
Der Quarzit war lichtgrau, fk.—gk. und enthielt Callianassa antiqua
OTTO. Daneben lag auch Sst., gelb, mk., eisenschüssig, hart, mit
Inoceramus sp.
Exogyra sp
Turritella sp.
Der Quarzit liegt in der Verlängerung des Hohlsteinriffes (? Lin-
denauer Scholle).
An der Straße von Kunnersdorf nach Kleinmergthal befinden sich
an der 'Grünbergseite mehrere alte Steinbrüche. Die Sandsteinwände
sind bis 15 m hoch. Oben ist der Sst. weißlich, gelb und rötlich, mk.,
etwas verkiesclt, mit schwachen grobkörnigen und konglomeratischen
Lagen. Ich fand darin Trigonia glaciana Stürm. Dann folgen quar-
zitische und eisenschüssige Partien. Zu unterst (350—355 m) ist der
Sst. weißgelblich, mk., weniger fest (Emscher).
Zwischen der von Glasert nach Großmergthal führenden Straße
und dem SO-Ende des Dorfes Glasert ziehen sich von NW nach SO
drei flache sandige Höhenrücken, meist bestanden mit Kiefern und
Heidekraut. Nur auf den höchsten Höhen sind Felder und Wiesen in
Ausdehnung vorhanden. Unter Zusammenfassung der ver-
germger
schiedenen Aufschlüsse ergibt sich hier folgender Schichtenaufbau:
Kammhöhe zwischen SO-Ende von Glasert und Großmergthal,
405,0 m ü. d. M. (s. Anlage S. 174).
Der Limberg und seine Umgebung
Auch der phonolithische L imberg ist von allen Seiten angeschnit¬
ten worden. Er scheint aus mehreren Teilschollen zu bestehen, deren
Lage sich nicht genauer feststellen läßt. Am NW-Abhange wurde von
Höhe Sign. 460,0 nachAV gegen Kleinmergthal folgendes aufgenommen:
NW-Abhang des Limberges 460,0 m ü. d. M.
Emscher m
8. Sst., weißgrau, fk.-ink., einzelne Sandsteinbänke am Berghange _'. 10,0
7. Sst., weißgrau, fk.-mk., enge Schlucht gegen N einschneidend. 10,0
6. am Wege meist nur Lehm, gelb und rötlich, Sst. kaum hervortretend ... 25,0
5. Sst., weißgrau, bindemittelarm . 5,0
4. Sst., gelb und rötlich, wenig hervortretend . 10,0
3. Sst., weißgrau, bindemittelarm, einzelne dicke Felsbänke . 7,0
2. Sst., lichtgelb, mk. 3,0
1. Sst. gelb, mk.-gk., Korn unregelmäßig, leicht zerfallend, mit undeutlichen
Versteinerungen (Sandgrube) . 5,0
Kleinmergthal 385,0 m ü. d. M.
Auf der Hochfläche südwestlich des Segenberges trifft man in
390—400 m Höhe Lesesteine eines weißgrauen und bläulichgrauen fk.
Quarzites, der z. T. vollständig in Quarz umgewandelt ist. Auch eisen¬
schüssige Stücke sind häufig. Das Gestein soll vom nahen Segenberge
f460 m Höhe) stammen. An Versteinerungen sammelte ich
Lima granulata Nilss.
Veden sp.
90
Die Mittelgebirgssenke
Granocardium prodactum Sow.
Blattabdrücke
An den Dreih aus ein, westlich am Limberge, zeigt der N-Ab-
liamr des Tales folgendes Bild:
Oberkante der Aufschlüsse 391,0 m ü. d. M.
Einscher
8. Sst., gelb, fk.-gk. stark wechselnd, von zahl¬
reichen Eisenbändern durchzogen .
7. Sst. mit vereinzelten Kaolinkörnern, grauweiß,
mk.-gk., bindemittelarm .
0>. Sst., graugelb, fk., eisenschüssig .
5. Sst., graugelb, mk.-gk. Korn rasch wechselnd,
bindemittelarm.
4. Sst. mit Kaolinkörnern, graugelbrötlich, fk.-rnk.
3. Sst. mit vereinzelten Kaolinkörnern, rötlich¬
gelb, mk.-gk.
2. Sst., gelb, fk.-mk., bindemittelarm.
1. Sst., rötlichgelb, fk.-gk. Korn rasch wechselnd,
bindemittelarm.
Dreihäusel 380,0 m ü. d. M.
Felsbänke, teilweise
mit intensiver Kreuz-
schichtung
m
1,0
2,0
1,0
1,0
1,0
3,5
0,5
3,0
Wie an dieser Stelle, so tritt am Limberge und Grünberge die
Kreuzschichtung im Sandstein öfters sehr gut hervor. Der Weg führt,
rechts und links Sandsteinfelsen, aufwärts. In 400 m Höhe wurde wie¬
der eine Partie eingehender untersucht. Es ergab sich folgendes:
412,0 m ü. (HM.
E m s c h cr. Feisen: m
9. Sst., grau, mk., bindemittelarm. 3,0
8. Sst., graugelb, gk. 1,5
7. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, lichtgrau, mk., bindemittelarm. 2,0
6. Sst., gelb, konglomeratisch. 0,5
5. Sst., graugelb, mk. 1,0
4. Sst., ockergelb, mk.-gk., Oberfläche stark zernarbt . 0,5
3. Sst., graurötlich, gk., bindemittelarm. 0,5
2. Sst., grau, mk., bindemittelarm. 2,0
1. Sst., hellockergelb, mk.-gk. 1,0
Talgrund 400,0 m ü. d. M.
der S-Seite des Limbe.r£*es war folgendes zu beobachten:
An
►Südlich von Sign. 373,0 an der Eisenbahnlinie liegt ein Sandstein¬
bruch (381—385 m Höhe). Der Sst. ist reich an Kaolinkörnern, grau¬
gelbrötlich, fk.—gk., sehr
unregelmäßig im lvorn.
Ungefähr 100 m
weiter gegen S war von einem kleinen Wässerchen in 375 m Höhe röt¬
lichgelber, feinsandiger Mergel angeschnitten (Emscher). Nördlich
von den Feldhäusern zieht sich entlang des Waldrandes eine Felsen¬
reihe. 1
Oberkante der Felsen 425,0 m ü. d. M.
E mscher
7. Sst., lichtgrau, fk.-mk.
6. Sst., lichtgelb, fk.-mk., hart.
5. Sst., rötlich, fk., hart .
4. Sst., graugelb, fk.-mk. f
3. Sst., rotgelb, fk.-mk.
2. Sst., weißgrau, mk.
1. Sst., gelb, mk.-gk., einzelne Felsblöcke.
Waldrand 400,0 m ü. d. M.
Felsen stark zernarbt,
von zahlreichen schmalen
Spalten durchzogen, die
teilweise von Quarz
ausgefüllt sind
m
2,0
2,0
2,0
2,0
2,0
5,0
10,0
Die Mittelgebirgssenke
91
Am SO-Abhange des Eichst ein es, südlichster Bergvorsprung
des Limberges, wurden folgende Schichten festgestellt:
366,0 m ü. d. M.
Emscher
3. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelb, mk.
2. Sst. mit Kaolinkörnern, gelb, fk.-mk.,
weich .
1. Sst., weißgrau, mk., zu Sand zerfallen . 5,0
340,0 m ü. d. M.
Sandsteinbänke schwach
entwickelt, dünn geschichtet
m
11,0
10,0
SSO
vom Limberggipfel liegt
die Felsgruppe des Frauen-
stieines.
500,0 m ü. d. M.
Emscher
5. Sst., graugelb-lichtgelb, fk.-mk. ......
4. Sst., lichtgelb und schwach rötlich,
vorwiegend mk.
3. Sst., graurötlich, fk.-mk.
2. Sst., rötlich, mk.
1. Sst., gelb, fk.-mk.
m
7,0
Sst., hart, senkrechte Felsmauern,
Oberfläche stark zerlöchert und 6,0
zernarbt, mit zahlreichen Sprüngen 6,0
und Spalten, die mit Quarz 2,0
ausgefüllt sind 4,0
475,0 m ü. d. M.
Vom Frauenstein gegen 0 steigt man von 475—390 m
io m
einem Hohlwege abwärts. Der Sst. ist rot und rotgelb, fk.—mk., stark
eisenschüssig, oft bildet er an der Oberfläche eine tonige Masse. Hier
und da trifft man Spuren von Versteinerungen (Emscher). Weiter öst¬
lich stehen in 420 m Höhe quarzitische und stark eisenschüssige Sand¬
steinbänke an. Der Sst. ist gelbgrau und mk. (Emscher).
Die lückenhafte felsige Ausbildung in verschiedenen Höhenlagen,
die Verkieselung und Ausfüllung der Spalten mit Quarz, die Häufig¬
keit eisenschüssiger Partien zeugen am Limberge von einer intensiven
Einwirkung der vulkanischen Tätigkeit überhitzter Gase usw. auf das
Nebengestein.
Am NO-Fuße des Limberges gegen Hermsdorf trifft man in 380
bis 390 m Höhe licht- bis kräftiggelben Sst., fk.—mk., zuweilen mit
Kaolinkörnern, der leicht zu Sancl zerfällt (Emscher). Die niedrigen
Hänge sind mit Kiefern und Heidekraut bewachsen. Auch fand ich
im Sst. einige Versteinerungen, und zwar
Veden laevis Nilss.
Liopistha aequivalvis Goldf. sp.
An der Flöhe, 100m nördlich vom Friedhof in Hermsdorf,
wurde folgendes festgestellt:
380,0 m ü. d. M.
Emscher m
3. Sst., gelb, fk. 2,0
2. Sst., grau, fk., kohlig, weich. 3,0
1. Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, lichtgelb, fk. 2,0
Hermsdorf 368,0 m ü. d. M.
Am Geräumigt (Straße Großmergthal—Hermsdorf) war an¬
stehend in 410 m Höhe Sst., weißgrau, fk.—mk., hart, in 412 m Höhe
(kleiner Anbruch an der Straße) Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, röt¬
lich und gelb, etwas porös, zu beobachten (Emscher). Quellen sind
vorhanden an der Straße bei 400 und nach N aufwärts gegen den
92
Die Mittelgebirgssenkc
Schloßberg bei 420 m Höhe,
sich folgendes feststellen:
Vom Schloßberg gegen Hermsdorf ließ
Gipfel des Schloßberges 526 ; 0 m ü. d. M.
Emscher
G. Sst., weißgrau, fk.-mk., hart, Felsriff von S nach N.
5. Sst., weißgrau, fk.-mk., wenig Bindemittel.
4. Sst., gelb, fk., mit Eisenbändern, langer Rücken von S nach N
3. Sst., meist weißgrau, seltener gelblich, fk.-mk.
2. Sst., gelb, fk.-mk., mit undeutlichen Versteinerungen
1. Mergeliger Sst., gelb, fk., kohlig, schmierig.
SO-Abhang des Schloßberges 415,0 m ü. d. M.
m
26,0
20,0
10,0
30,0
15,0
10,0
1) e r H a 1 k e n b o r g u n d
seine U m g e b u n g
Ealkenberg, Sauberg, Hutberg und Steinberg sind die bedeutend¬
sten Berggipfel dieser Abteilung, und zwar sind sie auf deren nörd¬
liche Hälfte zusammengedrängt, die südliche besteht aus unbedeuten¬
den niedrigen Sandhöhen.
Dem Hochwald ist gegen S der Sauberg (497 m) vorgelagert. Der
scharf herausgebildete Kamm des Berges streicht von 0 nach W.
Von der Kuppe gegen S waren folgende Schichten zu beobachten:
Kuppe des Sauberges 497,0 m ü. d. M.
Emscher m
9. Nichts aufgeschlossen. 7 q
8 . Sst., lichtgraugelblich, mk.’ ’ ’ ’ ’ -j^’q
7. Sst. lichtgrau und gelblich, mk. (zu oberst Steinbruch, 475 m östliche Kuppe
des Sauberges) . 20 0
6 . Sst., meist gelb, fk.-mk. rasch wechselnd, stark eisenschüssig (steiler Anstieg) 200
o. Sst., gelb, fk.-mk., mit Inoceramus kleini G. Müll. n. var. 5 0
4. Sst., stark eisenschüssig. q’q
3. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, lichtgelbrötlich, fk.-mk., kleine Felsbänke 20
2. Nichts aufgeschlossen. 5 q
1. Sst., soweit ersichtlich, weißgrau, fk. und gelb, fk.-mk.; der Weg ist sandig 35,0
S-Fuß des Sauberges 380,0 m ü. d. M.
ln 110 m Höhe fand ich in gelbem fk. Sst. Pectcn laevis NiLSS.
Am G-Abhange des Sauberges steht in 370 m Höhe Sst. mit kleinen
Kaolinkörnern, gelb, fk., eisenschüssig, an.
( Am Sauberge sammelte ferner Herr Obersteiger Ekicii Donath
Granocardium productum Sow.
Östlich vom Sauberge erhebt sich der Ealkcnberg (583 m). Er
besteht aus Phonolith. An der SO-Seite des Berges wurde folgendes
festgestellt:
Südöstlich am Falkenberge 435,0 m ü. d. M.
Emscher
-LJ 111 ö b 11 Ui jjj
8 . Sst., rötlich, fk.-mk., bindemittelarm, mit Tellina sp. 5 0
7. Sst., grau und gelblich, fk. und mk., bindemittelarm. 5 0
6 . Sst., vorwiegend gelb, mk., bindemittelarm . pQ O
5. »Sst., weißgrau, mk., mit undeutlichen Versteinerungen. 10 0
4. Sst., lichtgelb, mk., bindemittelarm. 5 ? 0
3. Nichts aufgeschlossen.20 0
2 . Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelb, mk., seltener fk., eisenschüssig, mit
\ «* /-w X « VA «V ... A . 1 1 I *1 • ▼ O '
Am Hutberg 360,0 m ü. d. M.
93
Die Mittelgebirgssenke
Westlich von Petersdorf gegen den Falkenberg hin waren eben¬
falls einige Aufschlüsse vorhanden (Emscher). Ich fand hier in 400 bis
410 m Höhe Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, grau und lichtgelb, fk.,
bindemittelarm. Bei 400 m treten starke Quellen heraus. In 390 m
Höhe (westlichstes Haus von Petersdorf) fand ich Sst., rötlichgrau und
rötlichgelb, fk.—mk., mit undeutlichen Versteinerungen; und in näch¬
ster Nähe in 391m Höhe Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, grau, fk.,
kohlig, mit
Pinna sp.
Inoceramus kleini G. Müll. n. var.
Ostrea vesicularis Lam.
Zwischen Falkenberg und Hermsdorf liegt der Steinberg
(451 m). Von der O-Kuppe des Steinberges gegen Hermsdorf war
folgendes aufgeschlossen:
O-Kuppe des Steinberges 410,0 ra ü. d. M.
Emscher , m
10. Sst., weißgrau, fk.-mk., bindemittelarm, wenig fest. 5,0
9. Sst., graurötlich, fk., soweit ersichtlich. 5,0
8. Nichts aufgeschlossen. 4,0
7. Sst., graurötlich, fk.-mk., bindemittelarm. 1,0
6. Nichts aufgeschlossen. 4,0
5. Sst., graugelb, mk., eisenschüssig, mit Pholadomya nodulijera Mnstr . 1,0
4. Nichts aufgeschlossen. 10,0
8 . Sst. mit Kaolinkörnern, weißgolb und dunkelgelb, fk.-mk., teilweise durch
daneben anstehenden Basalt gefrittet, mit unbestimmbaren Versteinerungen 5,0
2. Sehr mergeliger Sst., weiß- bis dunkelgrau, fk. mit vereinzelten größeren
Quarzen, stark kohlig, durch Basalt gefrittet, mit Lima sp. und Ostrea sp. 2,0
1. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelb, mk., kohlig. 3,0
Hermsdorf 370,0 m ü. d. M.
Nördlich am Steinberge trifft man in 380 m Höhe auf gelben, fk.,
harten, verkieselten Sst.
Weiter südlich, am N-Abhange des Heideberges, war vom
Wege angeschnitten folgendes zu beobachten:
375,0 m ü. d. M.
Emscher m
3. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelb, mk., bindemittelarm, nur durch zahl¬
reiche Eisenbänder zusammengehalten, mit undeutlichen Versteinerungen .. 15,0
2. Sst., weißgrau und gelb, auch rot gestreift, fk.-mk., binderaittelarm und
leicht zerfallend, mit eisenschüssigen Bändern. 5,0
1. Toniger Sst., dunkelgraugelb, fk., stark kohlig, mit Pecten laevis Nilss.,
sowie Sst. rotgelb gestreift, fk., mit einzelnen eisenschüssigen Bändern und
Spuren von Versteinerungen. 5,0
350,0 m ü. d. M.
Das G elände zwischen Heideberg und Deutsch-Gabel (300—350 m
Höhe) ist flach gewellt und hat keine tiefen Einschnitte. In 340 m
Höhe fand ich einige Bänke eines weißlichen, fk., festen Sst.
Sämtliche Schichten des
Emscher an.
Falkenbergabschnittes
gehören dem
94
Die MitteJgebirgssenke
F 2 . Die Dobern-Seliolle
0. Gr. MT 260 m ü.d.M.
Die Scholle wird begrenzt im X von Linie L, im W von Linie Lla,
im S von Linie XLVc und im O von Linie LVIa.
Am unteren Ende von Dobern tritt eine versteinerungsreiche Bank
von Kalksst. auf (260—270m), die man hier, eng umfaßt von der
Spitzberg- und Reichstädter oberturonen Tonmergelscholle, am wenig¬
sten vermutet. Es ist ein gelblichgrauer, fk. Kalksst. MÜLLER schreibt
über die Fundstelle (49, io).
»Am Unterende von Dobern durchsägt das Tal die Quadersst.
der oberen Scaphitenstufe vollständig und senkt sich einige Meter tief
in die Plänerbänke der unteren Scaphitenstufe ein. Am Fuße der Tal¬
wand sind die Pläner völlig vom Yerwitterungsschutt der jüngeren
Schichten bedeckt, doch sind sie von dem Hohlwege angefahren wor¬
den, der vom südlichsten Hause Doberns emporsteigt, um über den
zur Haltestelle Wolfsthal-Leskenthal zu gelangen. Die Bänke
sind im Hohlwege stark kalkig, wechsellagern mit weniger kalkigen
Bänken und enthalten:
Lima granulata Nilss.
Lima canalijera Goldf.
Pecten laevis Nilss. zahlreich
Peden virgatus Nilss.
Ostrea sudetica Soup.
Pedunculus geinitzi d’Orb.
Callianassa antiqua Otto zahlreich
Ferner: »Am gegenüberliegenden Hange des Polzentales scheint
unter dem Sandsteinhügel südlicli von Sign. 249,0 die untere Scaphiten¬
stufe ebenfalls anzustehen, allerdings erst unmittelbar unter Tage. Der
Fuß der Felswände besteht nämlich aus einem etwas kalkigen, mit Mai¬
glöckchen bestandenen Sst., wie er oft das Hangende der Plänerbänke
der unteren Scaphitenstufe bildet.«
Nach unserer Auffassung gehören die Schichten dem obersten
Mitteltu r on an. Die Kalkbank liegt in gleicher Höhe wie die im
Eisenbahneinschnitt von Aschendorf, sowie die bei Pießnig, so daß un¬
mittelbarer Anschluß nach S und N vorhanden ist. Es ist nicht un¬
möglich, daß sich die Scholle gegen Ö noch etwas weiter ausdehnt.
G 2 . Die Pießniger Scholle
0. Gr. MT 260—300m ü.d.M., von W nach 0 ansteigend.
Die Pießniger Scholle wird begrenzt im N von Linie LX und
DVHI, im W von Linie Lla, im S von Linie L und LVIa und im
() von Linie LIXa.
Sie umfaßt die zerschluchteten Täler zwischen Pießnig und
Schiedel.
Störungslinie Lla streicht etwas westlich des pießniger Talgrun¬
des. Am Wege vom Leipaer Spitzberge nach Pießnig findet sich kurz
vor Pießnig in 258 und 270 m Höhe ein dunkelgraugelber fk., verein¬
zelte Kaolinkörner führender Sst. (Mittelturon), der dem Sst. öst¬
lich des Dorfes vollständig gleicht. In Pießnig sind in den Sst. zahl¬
reiche Keller eingebaut. Gegen 0 steigt man in einem enggeschluch-
Die Mittelgebirgssenke
95
teten Hohlwege allmählich bergan. Auf der Höhe dehnt sich weiter
nach 0 und NO bis zur Straße Hesse—Reichstädt trockener Kiefern¬
wald, niedrige Sandhöhen mit einigen eingestreuten Feldstücken, im
östlichen Teile durchschnitten von dem zerschluchteten Talsystem von
Neuschiedel.
Östlich von Pießnig fallen die Schichten auf eine Strecke von
etwa 400 m 3° nach W ein. Die verschiedenen Bänke von Kalksst.,
die man beim Ansteigen durch den Hohlweg von 260—280 m in der
Sohle des Weges antrifft, dürften dann nur einer oder zwei kalkreichen
Lagen angehören. Die Sandsteinbänke, die hier eine Mächtigkeit von
5 m erreichen, bestehen vorwiegend aus einem graurotgelben fk., mehr
oder weniger tonigen Sst., in dem vereinzelt kleine Kaolinkörner vor¬
handen sind (Mittel turon). Ich fand darin folgende Versteino-
rungen:
Lima semisulcata Nilss.
Pecten laevi sJNilss.
Der Kalksst. ist lichtgrau, fk.—mk., sehr kalkrcich, meist ange¬
füllt mit einer Unmenge von Versteinerungen und nur etwa 0,5 m
mächtig. Im Kalksst. wurden von Herrn Dr. MÜLLER und von mir
folgende Arten gesammelt:
Brvozoen sp. Pecten laevis Nilss. zahlreich
Pinna sp. Pecten virgatus Nilss.
Inoceramus striato-concentricus Gümb, Ostrea vesicularis Lam.
var. aff. carpathica Sim. (Heinz) Ostrea incurva Nilss.
Lima semisulcata Nilss. Ostrea sudetica Soup.
Lima granulata Nilss. Callianassa antiqua Otto
Pecten nilssoni Goldf.
Nachdem man die kleine Schlucht durchwandert hat, führt der
Weg auf der Höhe in 280 und 285 m im zerfallenen Sst. dahin. Am
Waldrande findet sich in 284 m Höhe wieder in Gemeinschaft mit
i.ioinnn ftonrlpinhänkon -derselbe Kalksst. Ich sammelte darin
kleinen Sandsteinbänken derselbe Kalksst.
Lima granulata Nilss.
Pecten laevis Nilss.
Ostrea sudetica Scup.
Fischschuppen
Nach N gegen Kleinhaida ziehen sich ebenfalls kleine Sandstein¬
schluchten in einem gelben fk—mk. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern.
Ich fand hier
Liopistha aequivalvis Goldf. sp.
Während die Mitte des Gebietes wenig Aufschlüsse bietet, kann
man an den Talhängen von Neu schiedel den Gesteinscharakter
wieder besser studieren. Am W-Bnde des Ortes finden sich mehrere
10—15 m mächtig aufgeschlossene Sandhänge, von^ 290—300 m Höhe
treten kleine Pelsbänke auf. Iler Sst. ist ähnlich wie dei von 1 ießnig,
gelb und graugelb, mit kleinen Kaolinkörnern, meist fk., dazwischen
schwache Bänke mk.—gk. An Versteinerungen fand ich
gk.
An Versteinerungen fand ich
Pecten laevis Nilss.
Gegenüber der Häusergruppe »Zu
die kalkigen Schichten in halber Höhe
Alle vorgenannten Schichten gehören
Pießnig« fand MÜLLER (51, in)
des linken Talhanges (285 m).
dem Mittel turon an.
96
Die Mitteigebirgssenke
An Höhe Sign. 313,0 konnte ich weiter folgendes feststellen :
312,0 m ü. d. M.
Zone des Inocercimus scliloenbachi m
au.ß 2. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelb, mk.-gk. 4 ? 0
1. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, graugelb, mk., bindemittelarm, wird zu
kleinen Werkstücken verarbeitet . g ? 0
300,0 m ü. d. M.
Am jenseitigen Talhange gegen O, am Anstieg zur Höhe Sign.
343,0 ist der Sst. in 305—315 m Höhe ebenso ausgebildet, jedoch mit
dünnen Geröllbänken und stark verquarzt, z. T. jaspisartig. Von
315—335 m Höhe war kein Aufschluß vorhanden. Von 335—340 m
Höhe finden sich kleine Felsblöcke eines weißgrauen, fk.—mk. binde¬
mittelarmen und leicht zu Sand zerfallenden Sst., und schließlich oben
an der Höhe bei 343,0 m wollsackähnliche Blöcke eines ähnlichen
graugelben Sst. .Der Lindberg (365 m) überragt als Basalthärtling
mit Tuffmantel die Landschaft.
Altschiedel liegt zerstreut in schluchtartig verzweigten Tälchen.
Die Höhe der steil geböschten Sandhänge beträgt ungefähr '20 m.
Ich fand hier folgendes kleine Profil:
320,0 m ü. d. M.
Zone des Inoceramus scliloenbachi m
au.ß 3. Sst., graugelb, fk.-mk. 10 0
2. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelb, fk., mit Pinna cretacea Schlotii . 3,0
1. Sst. mit Kaolinkörnern, kräftiggelb, konglomeratisch . 2,0
305,0 m ü. d. M.
In Altschiedel sammelte MÜLLER (öl, io) im Kalk sst., Mittelturon,
(ungefähr 290 m Höhe)
Veden laevis Nilss.
Neithea grypheata Schlotii. sp.
G 9a . Die Li iide n au er Scholle
O. Gr. MT 300—320 m ü. d. M.
Die Lindenauer Scholle wird begrenzt im N von Linie LIc, im VV
von Linie LVIII, im S von Linie LX und LIX b und im 0 von
Linie LVI b.
Sie umfaßt das Tal von Lindenau mit den östlich ansteigenden
niedrigen Höhen. Die Schichten gehören dem Mittelturon an.
Am V ege von Neuhäusel nach Z witte, nachdem die Grenze der
Stufe y überschritten ist, folgt ein Sandsteingebiet ähnlich dem östlich
von Pießnig, Kiefern, Heidekraut, die Fahrwege scharf eingeschnitten.
Es fanden sich
in 310 m II. Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, rötlich und grauweiß, fk., weich
mit kleinen Versteinerungen;
in 307 m H. Sandmergel, rötlich, fk.;
* in 306 m II. Sst ., gelb, fk., weich;
in 305 m 11. Sandmergel, rötlichgelb, fk., fettig;
in 300 m H. Sst., dunkelgelb, fk.-mk., mit schwachen gk. Lagen, z. T. eisenschüssig.
An der Schule in Zwitte befindet sich ein tiefer Einschnitt. Die
Felsbänke zeigen zu unterst in 296—298 m Höhe Sst. mit wenigen
Die Mittelgebirgssenke
97
Kaolinkörnern, hellgelb und weißgrau, fk., und darüber 30 cm mächtig
Sst., rot, fk. mit vereinzelten größeren Quarzen, weich. Hier sind
ebenfalls Keller in die Felsen gehauen.
Nördlich von Zwitte liegt im Zwittetal aufwärts Linden au.
Während das Gelände gegen W zum Orteisberge im Tonmergel der
Stufe y allmählich ansteigt, zieht sich entlang des O-Randes des Dorfes
ein Steilhang, der von kleinen Hohlwegen durchbrochen wird. Hier
trifft man wiederholt Bänke von Kalk sst. aufgeschlossen. Lin-
denau ist ein altbekannter Fundort von Fossilien in diesen Schichten.
Im südlichen Teile des Ortes fand ich bei Haus Nr. 122 folgende
Schichten:
310,0 in ü. d. M. m
4. Kalksst., lichtgrau, fk.-mk., mit Versteinerungen, und zwar
Pecten laevis Nilss. zahlreich
Ostrea sudetica Soup.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
Callianassa antiqua Otto . 5,0
3. Nichts aufgeschlossen. 8,0
2. Kalksst., lichtgrau, gk. 2,0
1. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelb, fk.-mk., Felsbänke. 10,0
285,0 m ü. d. M.
Weiter nach N tritt der scharfe Kalksst.-Rand auch teilweise
auf die westliche Talseite über. Im nördlichen Teile des Ortes fand
sich bei Haus Nr. 79 in 305—310 m Höhe wieder Kalksst., lichtgrau,
fk., mit Spuren von Versteinerungen und Sst., gelb, fk. Dort wo der
Weg zum Schmiedeberg hinausführt, sind im Hohlwege folgende
Schichten aufgeschlossen:
320,0 m ü. d. M. m
3. Sst., gelb, fk., weich, dazwischen einige schwache mk.-gk. Lagen, dünne Bänke 8,0
2. Kalksst., graugelb, meist mk.-konglomeratisch, seltener fk., mit Verstei¬
nerungen, und zwar
Lima granulata Nilss.
Neithea grypheata Schlote, sp.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep. 3,0
1. Sst. mit Kaolinkörnern, gelb, fk. 2,0
307,0 m ü. d. M.
Im Hohlwege hinter der Schmiede, Haus Nr. 183, fand ich in
einem lichtgrauen Kalksst. ebenfalls Versteinerungen (305—310 m
Höhe), und zwar
Lima semisulcata Nilss.
Lima granulata Nilss.
Lima canalifera Goldf.
Pecten laevis Nilss.
Pecten virgatus Nilss.
Neithea grypheata Schlote, sp.
Anomia subtruncata d’Orb.
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea canaliculata Sow.
Ostrea sudetica Scup.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
Callianassa antiqua Otto, zahlreich
MüLLElt sammelte im Kalksst. im N-Teile von Lindenau (51, is).
»A« seiner Karte, folgende Versteinerungen:
Petalophora seriata Nov.
Lima granulata Nilss.
Pecten laevis Nilss.
Pecten virgatus Nilss.
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea canaliculata Sow.
Ostrea sudetica Scup.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
Neue Folge. Heft 117
98
Die Mittelgebirgssenke
fe rner weiter südlich. »B« seiner
tischen Kalksst.:
Inoceramus sp.
Lima canalifera Goldf.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea vesicularis Lam.
Karte, in einem groben konglomera-
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
S caphit es sp.
Callianassa antiqua Otto, zahlreich
Äußer den liier genannten Arten sammelte Dr. VORTLSCH
Kalksst. von Lindenau:
im
Serpula socialis Goldf.
Protocardia killana Sow.
Zwischen Lindenau und Kunnersdorf ziehen sich am Wasser ent¬
lang in der Höhe von 305—320 m einige Sandsteinfelspartien hin.
Ho. Die Klemeiisdorier Scholle
O. Gr. MT 360—390 m ü. d.M.
Die Klemensdorfer Scholle wird begrenzt im JSf von Linie LIX b.
im W von Linie LIXa, im S von Linie LVIa und im O von Linie
LVI b.
Ihr gehört die Felsenwelt des Weiherwaldes bis zum Kränzelberge
im N an.
östlich und nördlich von Klemensdorf dehnt sich ein Waldgebiet,
genannt der Weih er wald, aus, das nach S, 0 und X in senkrechten
Felswänden steil abstürzt. Es besteht aus mittelturonen Schichten.
W ährend die Felswände der Zone des Inoceramus lamarcki angehören,
sind oben auf der Höhe Reste von kalkigen Plänern der Zone des
Spondylus spinosus erhalten. Anscheinend ist die Scholle in mehrere
verschieden hochliegende Teile zerbrochen.
Klemensdorf, versteckt in einem Haine von Obstbäumen, liegt auf
Spinosus -Plänern und deren lößartigen Umwandlungsprodukten (330 bis
345 m).
Westlich von Klemensdorf sammelte MÜLLER (51, ie) am Steinberge
in einem lichtgrauen Sst. ein Bruchstück einer Pinna, östlich unweit der
Schule befindet sich im Walde ein alter Steinbruch. Hier steht, in
345—348 m Höhe kräftiggelber, mk. Sst. mit vielen Kaolinkörnern an.
Ich fand darin Lima canalifera Goldig Etwas weiter östlich ist in
einer Grube folgendes aufgeschlossen:
353,0 m ü. d. M.
Mittelturon
2. PJäneriger Sst., schwarzgrau und graugelb, fk.-mk., mit HCl stark brausend,
sehr kohiig, mit spärlichen Versteinerungen. Ich sammelte
Spongites saxonicus Gein.
Pinna sp.
Lima canalifera Goldf.
Anomia lamellosa A. Roem.
Ostrea sp.
1. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, graugelb, mk.-gk., Korn sehr unregelmäßig
Sohle des Aufschlusses^ 343,0 m ü. d. M.
Durch eine O-W verlaufende Bruchlinie getrennt, ist im südlichen Teile
des Aufschlusses nur Sst. der Schicht 1 mit einigen schwachen konglome-
ratischen Bänken vorhanden (Müller, B. (51, 17 , Abb. 4).
8,0
2,0
10,0
Die Mittelgebirgssenke
99
senkrechte Fels¬
wände, z. T.
stark zernarbt
Die Sprunghöhe des Bruches beträgt nur einige Meter.
Im südöstlichen Teile des Waldgebietes sind eine Menge kleiner
2—5 m tiefer Löcher vorhanden, die durch Herausbrechen von Werk¬
stücken entstanden sind. Ich konnte hier feststellen:
368,0 m ü. d. M.
Mittelturon m
7. Sst., graugelb, mk.-gk., hart . 3,0
6. Nichts aufgeschlossen. 5,0
5. Sst. mit wenig Kaolinkörnern, rotgelb, mk.-gk., bindemittelarm, Werkstücke 2,0
4. Sst. mit Kaolinkörnern, kräftiggelb, mk., bindemittelarm. 2,5
3. Sst. gelbgrau, gk., bindemittelarm . 0,5
2. Sst., rötlichgrau, mk., bindemittelarm. 3,0
1. Sst. mit Kaolinkörnern, weißgrau, mk., bindemittelarm . 2,0
350,0 m ü. d. M.
Am Steilabsturz gegen O trifft man
in 310—330 m Höhe Sst-., vorwiegend weißgrau, fk.-mk., mit vcr- ]
einzelten größeren Quarzen, bindemittelarm (Steinbruch) ....
in 300 m Höhe Sst., gelb, mk.-gk., bindemittelarm.
in 295 m Höhe Sst., gelb, fk., mergelig .
in 290 m Höhe Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, lichtgrau, fk.-mk.,
bindemittelarm .
in 285 m Höhe Sst., lichtgrau, gk., bindemittelarm .
An der M (Mühle): in 285 m Höhe Quarzit, rot, mk.-gk., Korn sehr unregelmäßig (Labiatus-
zone?).
Am Friedhof von Wellnitz: in 285—288 m Höhe Sst., blaßrot bis karminrot, fk.-mk.
(Labiatuszone?).
Weiter nördlich an der N-Einfassung der Straße von Wellnitz nach
Zwitte liegt eine ähnliche rote Schicht zunächst oben am Steilhange,
erreicht aber an der Kapelle bei Sign. 283,0 die Straße. Hier fand
MüLLEll in einem fk. Sst. eine Bank mit Exogyra cornu arietis NlLSS.
em. Griep.
Weiter gegen W treten an der Straße weiße, rote und gelbe, mk.,
seltener fk. Sst. auf. In 300 m Höhe entdeckte MÜLLER 1 ) bei der
Spiegelschleiferei eine Bank eines rötlichweißen, grauen bis grau¬
gelben, mk. bis konglomeratischen Kalk sst. mit
Exogijra columba Lam.
Ostrea vesicularis Lam.
Das erstere Fossil reicht in Böhmen und Deutschland nur bis in
die Lamarcki- Zone hinauf. Die Schicht ist deshalb sehr wertvoll für
die Altersbeurteilung, da Leitfossilien in den hiesigen turonen Sst.
außerordentlich selten sind. Die Schichten haben hier ein Einfallen
gegen WNW (B. MÜLLER).
An Höhe Sign. 341,0 nördlich der Spiegelschleiferei wurde folgen¬
des festgestellt:
Bergzunge, 330,0 m ü. d. M.
Mittelturon m
7. Sst. mit Kaolinkörnern, gelb, mk., bindemittelarm und leicht zerfallend,
kleine Felsbänke . 5,0
0
fanden.
Müller, B. (51, 12).
Später konnten wir
Exogyra columba wurde zunächst nur in losen Blöcken ge
jedoch gemeinsam die anstehende Bank feststellen.
• •
100
Die Mittelgebirgssenke
6. Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, weißgrau, mk 1
bindemittelarm. 5 1
alter
Steinbruch
4,0
1,0
Felsbänke,
dünn ge¬
schichtet,
stark zernarbt
2,0
5,0
4,0
5. Sst., lichtgelb, mk., bindemittelarm .
4. Sst, mit Kaolinkörnern, gelb, mk. mit vereinzelten größeren
Quarzen, bindemittelarm.
3. Am Ostabhange nichts aufgeschlossen. ’ oa’a
2. Sst., graugelb, fk.
1. Kalk sst., rot, mk. bis konglomeratisch, Korn sehr un¬
regelmäßig, mit
o O 7
Ostrea vesicularis Lam. |
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
( Bank ). J 4,0
l'algrund des von der Straße gegen den Laufberg ansteigenden Tälchens 285 m ü. d. M.
B. Müller ( 51 .12-17) hat sich mit
gehend befaßt. Aus seiner Schilderung
* O
diesem Gebiet ebenfalls ein¬
sei folgendes hervorgehoben:
I. Schichtenfolge an de
Unvererzte hohe Sst,-Felsen
r Straße von
oben
Wellnitz nach Zwitte
Steinbruch:
4. Rotweißer Sst.
3. gelblichweißer Sst. mit Löchern..
2. Karminrot und weiß marmorierte plattige Sst.
1. weißer Sst., mit wagerechten gelblichen Bändern in großen Abständen, fast
fk. und sehr gleichmäßig, undeutlich in 3 Bänke gegliedert, Baustein
unten
2,0
4,0
2,5
II. Profil aus dem Weiherwalde
Zone des Spondylus spinosus
0. Tonigsandige Mergel mit harten Bänken aus kalkigem Pläner oder weißlich¬
grauem Sst.
5. »Sandige Mergel .* [ *.
Zone des Inoceramus lamarclä
4. Gelber Sst.
3. Sst.-Platten, abwechselnd rötlichgelb und brennend rot ..
2. Fk. rotgelber Sst.’ ’ ’ [ ’ ..
1. Grobes Konglomerat mit rotumsäumten Hohlräumen und Versteinerungs-
spuren . ö
2,0
2,0
0,5
0,3
2,0
I 2 . Die Reichstädter Scholle
O. Gr. MT 1- 20 m ü. d. M.
O. Gr. y 275—300 m ü.d.M.
Die Reichstädter Scholle wird begrenzt im N von Linie LIc
im W von Linie LVI, im S von Linie XLc und im SO von Linie
LXII.
Die Scholle umfaßt das Gebiet von der Polzen im S über Reich¬
städt, Lrims bis nach Deutsch Gabel. Die wichtigsten Berggipfel sind
der Laufberg (489 m), der Kamnitzberg (465 m) und der Schmiede¬
berg (458m) mit dem benachbarten Steinberge (433 m).
S t e i n 1) e r g
u n d S c li mied e b e r g
Der Steinberg, eine Phonolithkuppe, liegt in der NO-Ecke
Scholle. \ on diesem Berge bis hinab nach Kunnersdorf konnte
gendes festgestellt werden:
der
fol
L)ie Mittclgebirgssenkc
101
E m s e h e r
In 390 m Höhe Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, kräftiggelb, mk\;
in 385 m H. Sst., gelb, fk.-mk., eisenschüssig, bindemittelarm, meist zu Sand
zerfallen;
in 380 m H. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, rötlichgelb, mk.;
in 375 m H. Sst., lichtgelb, fk. mit vereinzelten größeren Quarzen, bindemittel-
arm, leicht zu Sand zerfallend;
in 360—370 m H. Sst., gelb, mk., bindemittelarm, im Gelände scharf hervortretender
Sandsteinhang;
in 350 m H. Sst., lichtgrau, fk., quarzitisch;
in 340 m H. Sst., graugelb, mk.-konglomeratisch.
Hohlweg nahe an Kunnersdorf 330,0 m ü. d. M.
Ems eher m
4. Sst., graugelb, fk., kohlig. 2,0
3. Sst., weißgrau, mk.-gk. mit vereinzelten größeren Quarzen (fast konglo-
meratisch). 2,0
2. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, weißgrau, mk.-gk. 1,0
1. Sst. mit Kaolinkörnern, gelb, mk.-gk., leicht zerfallend . 5,0
Kunnersdorf 320,0 m ü. d. M.
Die Schmiedebergkuppe (458m) besteht ebenfalls aus Bliono-
litli. Östlich vom Schmiedeberg und Steinberg dehnt sich eine kleine
wiesenbedeckte. Hochfläche, begrenzt von einem Sandsteinrande. Die¬
sen durchziehen eine Anzahl enger, 10—30 m tief eingegrabener
Schluchten.
D e r L a u f b e r g und seine U m g e b u n g
Steigt man vom N-Ende von Brims zum Basaltgipfel des Lauf¬
berges empor, so trifft man zwischen 325 und 335 m Höhe einzelne
Eelsbänke «eines dünngeschichteten graugelben bis gelben mk. Sst. mit
wenigen Kaolinkörnern, weiter aufwärts fehlen Aufschlüsse. Am S-Eußo
des Laufberges ist am Wege von Wellnitz nach Brims in eine Sand¬
steinpartie eine And acht stätte »das heilige Grab« eingemeißelt.
Die Sandsteinbänke fallen schwach nach 0 ein.
318,0 m ü. d. M.
Ems eher m
2. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, lichtgelb, fk.-mk. mit vereinzelten größeren
Quarzen, eisenschüssig. 3,0
1. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, hellgrau, mk. 3,0
312,0 m ü. d. M.
Östlich der Kirche von Wellnitz steigt ein steiler, mit Strauchwerk
bewachsener Berg- und Eelshang empor. Hier beobachtete ich
310,0 m ü. d. M.
Emscher m
4. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, rotgelb, fk.-mk. 1 3,0
3. Sst. mit Kaolinkörnern, lichtgelb, fk.-mk., quarzitisch. ! Felsbänke 2,0
2. Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, gelbgrau, fk.-mk. .. j 5,0
1. Nichts aufgeschlossen . 10,0
290,0 m ü. d. M.
Der Wellnitz bei* g, ein Basaltkegel mit Tuffmantel, besitzt eine
e von 417 m. Ich fand daselbst
in 370 m Höhe Bruchstücke von Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelb, fk.-mk., mit
Eisenbändern, sowie quarzitischen Sst., weißlichgrau, fk., durchsetzt von
dünnen kohligen Lagen;
102
T
Die Mittelgebirgssenke
in 3G0 m Höhe (kleiner Anbruch) quarzitischen Sst. mit vielen Kaolinkörnern, grau-
gelb, fk.-mk.; b
in 320-350 m Höhe, soweit ersichtlich Sst., u. a. bei 330 m Höhe Sst., grauweiß-
rötlich, fk.-mk., bindemittelarm.
Die den Berghang bedeckenden Tuffe haben eine Zerschluchtun«-
des Berges, wie sie sich in der Nachbarschaft findet, verhindert.
Der südliche Teil von Wellnitz wurde durch Störungslinie
, abgetrennt. Die Schichten gleichen denen, die in Zwitte in glei¬
cher Hohe anstehen und dem Mittel turon zugeteilt sind. Unmittel¬
bar angrenzend an die mittelturonen Felsbastionen von Klemensdorf
stel t rlas Gebiet eine kleine, noch etwas tiefer eingesunkene und ein¬
geklemmte Keilscholle dar. In einem Hohlwege stellt hier in 310 bis
320 m Höhe mergeliger Sst., rot, Fk., weich, unterlagert von einem
oste 1 en gelben Sst. an. In 300 m Höhe folgt mergeliger Sst., rötlich
g*elb, tk., sehr weich, zäh verwitternd.
Nach B. Müller (51, 20 ) reichen die Tonmergel (Stufe y) am NM
Abhange des Laufberges bis zu 360m hinauf. Sie bilden den Paß zwi¬
schen Laufberg und Kränzelberg. Weiter soll Tonmergel nachgewiesen
worden sein bei der Mühle am N-Ende von Wellnitz, beim Wöllnitzer
j riedhofe, westlich von der unteren Mühle in Wellnitz und westlich
der Stelle, wo aus dem Wellnitzer Tale der zur Eorstlehranstalt empor¬
steigende F ahrweg abzweigt. Da das obere Mittelturon im Walde west¬
lich von Wellnitz in einer den Tonmergeln ähnlichen Facies entwickelt
ist und am Westfuße des Wellnitzberges tatsächlich oberes Mittelturon
anzustehen scheint, dürften die von B. MÜLLER hier erwähnten Mergel
wohl auch dem Mittelturon zuzuteilen sein.
Westlich vom N-Ende von Großgrün au steigen Sandsteinfelsen
empor, in denen einige alte Steinbrüche vorhanden sind. Es wurde
festgestellt (Emscher)
in 350 m Höhe Sst. grauweißgelblich, mk., bindemittelarm, hart;
111 =45m Holm Sst., grauweiß, mk.. bindemittelarm, leicht zerfallend;
in 340 m Hohe Sst., gratigelb, fk., bindemittelarm, weich;
in 335 m Höhe Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, weißgraugelblich mk
bindemifctelarm, hart; ö
111 330 m Höhe Sst mit kleinen Kaolinkörnern, grauweiß und graugelb gestreift,
oi"? 1 ! bmdcmittelarm, hart, mit undeutlichen Versteinerungen Die
Schichten fallen teilweise bis 30° nach W ein.
Nördlich der Steinbrüche um Wege nach Wellnitz trifft man
in 330 340 m Höhe Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, grau- 1
gelb, mk.
- — W V ^ V« AUA v ? 1
rötlichgrau, mk.
. Felsbänke, Ein¬
in 320—330 m Höhe Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern f fallen der Schichten
’ 5° nach W
1). Müller (51, 25) sammelte in den Steinbrüchen
Inoceramus kleini G. Müll. var.
Cucullaea sp.
Granocardium productum Sow.
Cytherea tumida J. Müll. sp.
Tapes subfaba d’Orb.
Liopistha aequivalvis Goldf. sp.
Baculites sp.
Die Miltelgebirgsscnke
103
B. MüLLEK schreibt: »An den meisten Stellen fallen die Sst.
unter 5° bis 12°, an einer Stelle sogar bis unter 35° nach SSW. Ab
und zu beobachten wir aber auch gerade entgegengesetztes Fallen.
Dann liegen die Schichten plötzlich wieder wagerecht. Jedenfalls er¬
gibt sich aus der Gesamtlagerung, daß entweder diese Störungen rein
örtliche Bedeutung haben und einer Quetschzone entsprechen, oder
daß es sich um Strandschichten handelt«. Mir scheint es, daß die
Ursache des verschiedenartigen Fallens der Schichten die südlich die¬
ser Sst. vorüberziehende Störungslinie ist.
B. MÜLLER 1 ) erwähnt ferner, daß beim Schwanenteich, am S-Fuße
der Horka, der Hohlweg in die obersten Tonmergelbänke, die hier
unregelmäßig und dickschiefrig sind, einschneidet. Das mir von ihm
freundlichst übersandte Material ist schwärzlichgrau und entkalkt.
Der feinscherbige Charakter, der die Tonmergel der Stufe y im allge¬
meinen auszeichnet, ist hier nicht vorhanden.
D e r K a m n i t z b e r g u n d seine U m g e b u n g
Der Kanin itzberg, ein Basaltdoppelgipfel von 465 m Höhe, wird
von Störungslinie LXII zerschnitten. Während an der SO-Seite die
in
Tonmergel der Stufe y der Sehloenbachi- Zone anstehen, trifft man an
der W- und N-Seite in gleicher Höhe Emschersst. an 2 ). Der IST-Ab¬
hang des Berges ist sandig und mit Kiefern bestanden. Anstehende
Schichten konnten in folgender Weise festgestellt werden:
Nordabhang des Kamnitzberges 390,0 m ü. d. M.
Ems eher m
3. Sst, mit Kaolinkörnern, graugelb, mk. einige senkrecht ab- 4,0
2. Sst., rötlichgelb, mk., mit undeutlichen Ver- fallende Felsgruppen,
Steinerungen . Oberfläche stark zer- 4,0
1. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, hell- und narbt
dunkelgelb gestreift, mk. 2,0
380,0 m ü. d. M.
Weiter abwärts am steilen Berghange 362,0 m ü. d. M. m
4. Sst., gelb, mk., eisenschüssig, dünn geschichtet, einzelne Felsbänke, Ober¬
fläche z. T. stark zernarbt . 2,0
3. Nichts aufgeschlossen. 40,0
2. Sst., gelb, fk.-mk., z. T. eisenschüssig, dünn geschichtet, Oberfläche der
Felsbänke z. T. stark zernarbt ... 7,0
1. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, lichtgrau, mk., Felsbänke dünn geschichtet 3,0
340,0 m ü. d. M.
In 310—315 m Höhe Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelb, mk., Felsbänke
dünn geschichtet.
Am NW-Vorsprunge des Kamnitzberges (Sign. 334,0) treten am
steilen Bergabhange ebenfalls einige Felsbänke hervor.
306,0 m ü. d. M. m
7. Sst., weißgrau, fk.-mk., bindemittelarm, Felsbank. 1,0
6. Nichts aufgeschlossen.•_. 6,0
5. Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, graugelb, fk.-mk., dünn geschichtet,
ein paar Felsbänke. 4,0
4. Nichts aufgeschlossen. 5,0
m
J ) Müller, B. (52, 304 [8]).
2 ) vergl. a. Müller, B. (51, 21).
104 Die Mittelgebirgssenke
3. Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, gelb, fk.-mk., bindemittelarm, Fels-
bank ... 2Q
2. Nichts aufgeschlossen. 30
1. Sst. mit Kaolinkörnern, hellgelb, fk.-mk., bindemittelarm, Feisbank ... 40
281,0 m ü. d. M.
Am NO-Abhänge des Kamnitzberges ragen aus den Sandhängen
einige festere Partien hervor, und zwar
395,0 m ü. d. M.
Ems eher m
3. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, gelb und rot fein gebändert, fk., sehr binde¬
nuttelarm. mit Pectunculus geinitzi d’Okb . g q
2. Sst, mit kleinen Kaolinkörnern, gelb, mk., sehr bindemittelarm !!’!!!.!!! l’o
1. Sst mit wenigen Kaolinkörnern, grau und gelb fein gebändert, fk.-mk., sehr
bindemittelarm. ^ q
390,0 m ü. d. M.
Das Gebiet westlich und südlich von Ite ich stadt
Das Gebiet westlich von Eeichstadt in der Umgebung der
AI a liannenhöhe scheint ebenfalls dieser Scholle anzugehören. Auf¬
schlüsse sind wenig vorhanden. Die niedrigen Sandhöhen sind mit
Kiefernwald bedeckt JEmscher). An der O-Seite der Mariannen¬
höhe fand ich in 315 m Höhe eine kleine Uelsbank, bestehend aus
einem lötlichgelben mk., harten Sst. mit wenigen Kaolinkörnern. Zwi¬
schen 320 und 340 m Höhe ist der Sst., soweit eine Feststellung mög-
lieh, gelb und rötlich, fk. —mk. und führt Kaolinkörner: Felsbänke
sind nicht vorhanden. Auf dem langen Rücken der Höhe tritt in
340—367 m eisenschüssiger Sst. zutage als Ausfüllung einer Ver¬
erzungsspalte 1 ). Der Abfall der Mariannenhöhe gegen S ist ziemlich
steil, Felsbänke ragen jedoch nur selten hervor. Westlich der Marian¬
nenhöhe liegen im Walde ausgesprochene Sandhänge, besonders zwi¬
schen 290 310 m Höhe. Am W-Fuße der Mariannenhöhe erwähnt
15. Müller 2 ) am Ufer des Frauenteiches in einer Sandgrube eine
Wechsellagerung von Sand und Letten. Ferner schildert er die Lage¬
rungsverhältnisse in der großen Sandgrube an einem am O-Fuße
des nahen Israelsberges vorgelagerten Hügel folgendermaßen:
»Der ganze Schichtenstoß fällt dort durchschnittlich 10° nach
NKO. Der Sst. ist schneeweiß, ganz fk. und gleichkörnig und voll
winziger Glimmerschüppchen (Muscovit). Zwischen den etwa 3 dm
mächtigen Sandsteinbänken liegen ebenso mächtige Tonlagen, die
immer wieder auskeilen. Es sind aber auch viele unregelmäßige 7 Ton¬
linsen dem Sst. eingeschaltet. Der Ton ist gelb bis rotgelb und stark
sandig. Höher am Hange zeigt der weiße Sst. oft kleine mit braunem
Material gefüllte Klüfte, noch höher treten Quarzitbänke auf, die viel¬
leicht durch kieselsäurehaltige Lösungen verkittet wurden, welche
von der Eruptivspalte des Israelsberges aus in den Sst. drangen.« Die
Ausbildung ist so ähnlich wie in den Sandgruben westlich von Böhmisch
Leipa und bei Manisch. Schwache d onmergelschichten wurden nus-
0 Mülleb, B. (51, 32).
2 ) Müller, B. (51, 26).
Die Mittelgebirgssenke
105
Westlich des Dorfes begleitet die Tallinie in 260
einandergerissen, teils aufgearbeitet und teils in die eindringenden
Sandmassen wieder eingebettet.
An der Basalthöhe des Israelsberges (325m) ist in einem An¬
bruch lichtgrauer, fk.—mk., stark quarzitischer Sst. aufgeschlossen.
Daneben findet sich auch unveränderter bindemittelarmer Sst. Im
Basalt sind Stücke von Tonmergel vorhanden, der in schwarzen Ilorn-
fels um gewandelt ist.
Südlich von Reichstadt liegt der Talgrund von Götzdorf in
256—260 m Höhe. Aus den Tonmergeln der Stufe y besitze ich von
hier ein größeres Stück einer Ostrea semiplana Sow. B. MÜLLER 1 )
legt, die Hangenderenze dieses Tonmergels hier in 305 m Meereshöhe.
b - -280 m Höhe ein
Zug flacher Sandhöhen (Emscher und Diluvium). An der Kuppe
des Mühlberges, Sign. 278,0, westlich Brenn, tritt dunkelgrauer fk.
Tonmergel (Stufe y) an verschiedenen Stellen zutage. Südlich dieser
Kuppe trifft man Felsbänke einer isolierten Sandsteinpartie (265 bis
275 m). Der Sst. ist gell) und gelbrot, fk. und führt kleine Kaolin-
körner. Auf der Höhe von Brenn liegen über den Tonmergeln
Emscher-Sande. In dem 6 m tief eingeschnittenen Hohlwege an der
Kirche stellt in 289—295 m Höhe weicher, grauer und gelbeiy zu
Sand zerfallener Sst. an. An der Brenner Mühle, Höhe Sign. 278,0,
wird ein basaltisches Gestein abgebaut. In der Grube sind ferner aul¬
geschlossen dunkle, mehr oder weniger gefrittete Tonmergel und grau-
gelbe mk., zu Sand zerfallene Sst.
Ko. Die Barzdorfer Scholle
O.Gr. MT 50
(). Gr. y 330
60 m ü. d. M.
340 m ü. d. M.
Die Barzdorfer Scholle wird begrenzt im N von Linie LXIII,
im W von Linie LXII, im S von Linie XLV c und im O von Linie
LXIV.
Die Scholle folgt in einem Bogen dem Verlaufe des Mittelgebirgs-
bruches (Störungslinie XLV c) von Brenn im SW über Voitsdorf, Barz-
dorf, Ober- und Unterhennersdorf bis gegen Oschitz im O. Der aus¬
geprägteste Berggipfel der Scholle ist der Tolzberg (587 m).
Am S-Abhange des Kamnitzberges (s. Reichstädter Scholle,
S. 103) sind nur geringe Aufschlüsse in der Kreide vorhanden. Ich fand
Emscher
in 350 m Höhe Sst., rötlichgrau, fk., mergelig, leicht zerfallend, sowie etwas tiefer lose
Bruchstücke eines fk.-mk. eisenschüssigen Sst.
Zone des Inoceramus schloenbachi
y In 335 m Höhe war am Fahrwege rötlichgrauer Tonmergel aus¬
geschlossen. Nördlich vom Vogelberge bei Voitsdorf fand ich in 305
bis 315 m Höhe Sand und Tonmergel in Wechsellagerung. Auf den
Wiesen wachsen saure Gräser. Am W-Abhange des Vogelberges,
unweit Sign. 287,0, waren folgende Schichten zu beobachten:
0 Müller, B. (49, 7).
106
Die Mittelgebirgssenke
Y 5.
4.
3.
9
295,0 in ü. d. M.
Zone des Inoceramus schloenbachi
8st., gelb, mk.-gk., bindemittelarm, leicht zu Sand zerfallend, weich.
Sst. mit Kaolinkörnern, graugelb, mk., eisenschüssig, feste Sandsteinbank,
dazwischen dünne Bank eines orangegelben fk. tonigen Sst
Mergeliger Sst., gelblich, fk., knetbar .
Entkalkter Tonmergel, lichtgrau. ’ ”
Sst. mit vielen Kaolinkörnern, kräftiggelb, leicht zerfallend, weich . . . . . . . .
290,0 m ü. d. M.
2,0
0,3
0,2
0,1
2,4
.Nördlich vom YV-Ende von Voitsdorf wurde beim Grundgraben
r*i ji es Hauses aus 305 m Höhe Sst. mit -Kaolinkörnern, graugelb. mk..
leicht zerfallend, herausgebracht (Stufe y).
Das Tal von Voitsdorf ist in der Richtung Ü—W 10—20 m tief in
<his Gelände scharf eingeschnitten, im O in 320—300 m, im W in 300
bis 280 m Höhe. Das Dorf liegt in einem üppigen Obsthaine (Kalkge¬
halt der Tonmergel!). Etwa 300m östlich von Voitsdorf hat sich in
einem Teiche der aus dem Tonmergel ausgelaugte Kalk als Kalksinter
niedergeschlagen. Bei der Räumung des Teiches wurde dieser in gro¬
ben Stücken herausgebracht. °
. ^* jSO-Seite des \V achberges bei Barzdorf ist in einer
Ziegelei (295- 300 m) der Tonmergel in dieser Scholle am besten auf¬
geschlossen. Mitten durch den Aufschluß geht eine VerwGrfun°\ Auf
der einen Seite kann man Tonmergel der Stufe y feststellen, & Farbe
dunkelgrau, mit Versteinerungen, und zwar:
*Inoceramus inconstans YVoods cm. Ändert Aporrhais sp.
*6 pondylus latus Sow. Cerithium sp.
*Leda semüunaris v. Buch *Voluta roemeri Gein.
Carchum sp. *Cinulia humboldti Müll. sp.
*lurntella sp.
Die mit * versehenen Arten sind von Herrn B. Müller gesammelt.
Aut der anderen Seite der Verwerfung steht Sst. an. Er ist rot.
mk., das Korn ist gleichmäßig (Unterturon).
Oberhalb der Ziegelei fand sich über den Tonmergeln (Stufe y der
Zone des Inoceramus schloenbachi)
•" m Kalksst., lichtgrau, feinkörnig, in Lesesteinen;
m 320—325 m Höhe Quarzit, weißgrau, fk.-mk., sehr hart, porös.
Unterhalb der Ziegelei kann man in 295 m Höhe Sst. mit kleinen
Kaolinkörnern, gelb, fk.—mk., leicht zerfallend, in Wechsellagerung
mit Tonmergel, dunkelgrau und fk., beobachten.
Am mächtigen Uolzberge (587m), einer Basaltkuppe, sind sehr
wenige Aufschlüsse vorhanden. Die Überschüttung mit vulkanischen
Massen reicht bis ungefähr 380 m herab, ln dieser Höhe fand ich an
der SW-Seite des Berges Lesesteine eines eisenschüssigen fk Sst
(Emscher). Am SO-und NO-Hange ist in 360 m Höhe Sst., gelb und
grau, mk.—gk., eisenschüssig, vorhanden (Emscher). Am nordöstlichen
Hause von Luh trifft man in 330 m Höhe Sst. mit kleinen Kaolinkör¬
nern, lichtgelb, fk.—mk. (Emscher).
An der Straße westlich von Tolzbach ist in 300 m Höhe Mergel-
sst., graugelb, fk., weich, aufgeschlossen (Stufe y). Südlich vom Tolz-
4 -
Die Mittelgebirgsseiike
107
•berge liegt eine Tonmergelfläche, die in den Schwarzen Bergen
(344m) ihre höchste Erhebung hat. Hier ist in 320—330 m Höhe an¬
stehender Tonmergel (Stufe y) zu beobachten 1 ). Am Grünauer Bahn¬
wärterhause unweit der Haltestelle soll bei einer Bohrung dei Ton-
niergel in 30 m Mächtigkeit aufgeschlossen und noch nicht durch¬
stoßen worden sein (MÜLLER, S. 302).
Die ganze Fläche zwischen dem Tolzberge und Hennersdorf ist
mit Feldern bedeckt, über denen sich am Gebenberge, Heideberge und
anderen in etwa 330—350 m Höhe ein Sst-Steilhang (Emscher) hin-
zieht.
An den Gutsgebäuden des Wenzel Scharfen, Nr. 71 m Überhen¬
nersdorf, war in 330—335 m Höhe sandiger Mergel gut aufgeschlossen
(Stufe y). Er ist dunkelgrau, fk.—mk., stark kohlig, mit eisenschüs¬
sigen grobsandigen Lagen. Hier konnte ich sammeln:
Leda semilunaris v. Buch Tellina semicostata A. Rohm.
Area undulata Reuss Tellina sp.
Area pygmaea Reuss Corbula substnatula var. nana n. var.
Cucullaea muelleri Hlzpfl. Natica vulgaris Reuss
Tapes subfaba d’Orb. Natica sp.
Tellina concentrica Reuss Turntella acantkophora J. Mull.
Nach Mitteilung des Brunnenbauers FIEDLER in Kriesdorf ist
beim Brunnenbau in Oberhennersdorf auch dunkler Tonmergel getun-
(len worden. Östlich von Oberhennersdorf erhebt sich der Finkenberg
(370 in). An seinem O-Hange ist in einem Hohlwege (340—345 m)
Sst. (Emscher) angeschnitten, grau und gelb, fk. mk., sehr leicht zer¬
fallend.
In 320—330 m Höhe steht eine lehmige Masse an, wahrschein-
lieh zersetzter Tonmergel (Stufe y).
An der Straße von Oberhennersdorf nach Seiiersdort tneten einige
Sandsteinbänke (Emscher) hervor, und zwar
in 358 m Höhe Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, graugelb, mk., leicht zerfallend weich;
in 350 m Höhe Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, weißgrau fk., kohlig, leicht zerfallend
weich, mit Pectunculus sp., ferner westlich der Kirche von Seifersdorf m 340—34o m
Höhe Sst., hell-kräftiggelb, fk., Felsbänke, Oberfläche stark zerlöchert.
Südlich von Seifersdorf erhebt sich der S Oberste in (508 m),
o-ekrönt mit einem herausgewitterten hoch auf ragenden Basaltgange,
der in horizontalen Säulen lagert. An der Basaltgr-enze ist der Sst.
teilweise kontaktmetamorphisch umgewandelt und verquarzt. Am O-
Abhange war in 430—440 m Höhe in einer kleinen Grube sehr leicht
zu Sand zerfallender Sst. aufgeschlossen. Der Sst. ist lichtgrau, fk.
bis mk., und enthält nur wenige festere Stücke. An Versteinerungen
fand ich darin Inoceramus kleini G. Müll. var. Am W- und N-Ab-
hange des Berges ziehen sich von 330—440 m Höhe zwischen Feldern
und Wiesen hindurch Sandberge, die teilweise mit Kiefern bestanden
sind, hinauf.
0 Müller, B. (52, 303).
108
Die Mittelgebirgssenke
In 380—390 m Höhe stellt gelber 111 k. Sst. in einigen kleinen Bän¬
ken an. Weiter hinab nach W gegen den Je sch ke ab ach ist in 350 bis
360 m Höhe Sst. angeschnitten. Er ist weiß, fk.—mk., zu Sand zer¬
fallen. Am Abhänge gegen Seifersdorf trifft man in 377—380 m Höhe
Sst., weißgrau, mk., hart, sowie als Lesesteine Quarzite, ferner in 370 m
Höhe Sst., rötlichgelb, fk.—mk., fest.
^ w
Die Sandsteine am Silberstein gehören dem Ems eher
an.
Nacl
i
den von mir am Silberstein Vorgefundenen Verhältnissen reicht der
Tonmergel am Berge nicht so hoch hinauf wie dies auf der Karte von
Müller (53) dargestellt ist.
Südlich des Silbersteins liegt der And i shorner Spitzberg
(497 m), ebenfalls ein Basaltgipfel. Müller 1 ) berichtet weiter folgen¬
des: »Am S-Fuße des Berges mußte in Audishorn der Fußweg des
Lettens wegen gepflastert werden« (Stufe y, Zone des Inoceramus
schloenbachi ), »in Merzdorf wurde auf den (umgelagerten?) Verwitte¬
rungsprodukten des Mergels eine Ziegelei betrieben« (beide Stellen
zwischen 310 und 340 m gelegen).
Das Gebiet zwischen Wartenberg, Hennersdorf, Seifers-
d o r 1, K r i e s d o r f und B a d K u n n e r s d o r f ist schwach gewellt, be¬
deckt mit Feldern und V iesen, aus denen nur einzelne weißleuchtende
mit Kiefern bestandene Sandliänge scharf hervortreten. So erhebt
sich etwa in der Mitte zwischen Kunnersdorf und Drausendorf aus
Feldern und V iesen von V nach O ein derartiger Höhenzug (Em-
scher). Wahrscheinlich wird der Sand durch ein in gleicher Richtung
streichendes vulkanisches Ganggestein festgchalten. Im westlichen
Teile ist in 470 m Höhe vom Wege gelber, mk.—gk. Sst. angeschnitten,
zwischen 460 und 470 m ist er mehr fk. In 440—460 m. Höhe liegt der
Fahrweg im dicken, weißen bis lichtgrauen, fk.—mk. Sande, feste
Sandsteinbänke treten ganz selten hervor. An der ersten Höhenwelle
nördlich von Kunnersdorf fallen die Schichten teilweise bis 30° nach
NW ein. Hier fand ich in 410—413 m Höhe Sst., gelb, fk.—mk., weich,
sowie graugelb, gk. bis konglomeratisch, weiter bergab in 400 m Höhe
Sst., gelb, fk.—mk., weich (Schichten wieder horizontal).
L 2 . Die Kriesdorfer Scholle
O. Gr. MT 120—140 m ü.d.M.
O. Gr. y 400—420 m Ü.d.M.
Die Kriesdorfer Scholle wird begrenzt im N von Linie LXIII,
im W von Linie LX1V, im S von Linie XLVc und im 0 von
Linie LXV.
Sie umfaßt das Gebiet der Orte Kriesdorf und Drausendorf.
In Kriesdorf ist schwarzgrauer fk. Tonmergel (Stufe y) vom Jescli-
kcnbach an verschiedenen Stellen angeschnitten, z. B. in 400 m Höhe
bei Haus Nr. 296, Oskar Sitte gehörig, in einer 5 m hohen Prall-
steile. Der Tonmergel wird hier Quackseife genannt. An Versteine¬
rungen sammelte ich
9 Müller, B. (53, 19).
\
Das Jeschkengebiet
109
Inoceramus inconstans Woods em. Ändert, zahlreich
Anomia subtruncata d’Orb.
Tapes subfaba d'Orr.
Hamites sp.
Auch im Drausendorfer Tale stehen in dieser Höhenlage Ton¬
mergel an.
Im östlichen Teile von Kriesdorf, dort wo der Weg nach Drausen-
dorf abgeht, südlich Sign. 505,0, war in einer kleinen Grube in 460 m
Höhe aufgeschlossen Sst., gelb, fk.—mk., mit vereinzelten größeren
Quarzen (Emscher).
östlich der Straße Oschitz—Drausendorf erheben sich die Emscher-
Sandhöhen bis zu 520 m Höhe.
In 510 —520 m Höhe ist hier vom Wege angeschnitten gelber mk.,
zu Sand zerfallender Sst., in 490—510 m Höhe ist der Sst. vollständig
in grauen und gelben Sand zerfallen. Diese Schichten könnten denen
in 440—470 m Höhe am Silberstein entsprechen.
3. Das Jeschkengebiet
M 2 . Die Oybinscholle
0. Gr. MT 560—600m ü. d. M.
Die Oybinscholle liegt lang hingestreckt zwischen der Lausitzer
Hauptverwerfung im N und Linie LXXli im S, wird im YV durch die
kurze Linie XLVII und im O durch die noch kürzere Linie LXXIll
abgegrenzt.
Die Scholle setzt sich zusammen aus dem Jonsdorfer und Oy bi ner
Kessel, sowie einem anscheinend von mehreren Querbrüchen durch¬
setzten schmalen Streifen über den Pfaffenstein bis gegen Pankratz.
In dieser Scholle liegt Jonsdorf mit seiner Felsenstadt und der Oy bin,
eng umschlossen von Felsbergen, über die im Hintergründe der Hoch¬
wald seinen breiten Phonolithgipfel erhebt.
Der Jonsdorfer Kessel
Störungslinie XLVII verläuft durch den Buchberg von N nach S.
Während am W-Abhange die milden oberturonen Sst. des Sonnenberges
(S. 59 u. 170) anstehen, trifft man an der O-Seite die harten Sst. des
Mittelturons.
O-Abhang des Buchberges 570,0 m ü. d. M.
Mittelturon io
3. Sst., weißlich und geblich, vorherrschend fk., weniger mk., mehr oder weniger
verkieselt.
2. Sst., meist gelb, gk., seltener fk. 50,0
1. Nichts aufgeschlossen. 30,0
420,0 m ü. d. M.
Südöstlich an den Buchberg schließen sich die senkrecht auf stei¬
genden Felstürme der Nonnenfelsen in einer Höhenlage von 450
—536 m. Der Sst. ist lichtgrau bis graugelb, mk. bis konglomeratisch,
im Korn rasch wechselnd, stark verkieselt und eisenschüssig (Mittel¬
turon). Die Zugangstreppe zur Felsgruppe ist an deren S-Seite in
^ 10 Das Jeschkengebiet
einer Felsspalte aufwärts geführt. Rechts und links zeigen sich
spiegelglatte Harnische. Vielleicht war die Spalte ehemals von einem
phonolithischen Ganggestein, das wie im gegenüberliegenden Mühl¬
steingebiet vollständig zersetzt und abgetragen wurde, ausgefüllt. Öst¬
lich an die Nonnenfelsen schließt sich die Felspartie der Zigeuner¬
stuben. Eine scharf geschnittene Felsspalte, kleine Felsengasse ge¬
nannt verlauft fast rechtwinklig zu der genannten Zugangstreppe
nach der Nonnenfelsgruppe. Die beiden Wände der Spalte zeigen einen
dicken Eisenerzbelag (s. Taf. 7, Eig. 2 und 3).
An dem in südlicher Richtung vom Nonnenfelsen zum Rabensteine
führenden Wege (450-500 m) tritt ähnlicher, stark eisenschüssiger
bst. aut Das Talchen, das westlich vom Rabenstein gegen S zieht, wird
von niedrigen, 2—3 m hohen Sandsteinfelsen eingesäumt (548—510 m)
Der Sst. ist grau und graugelb, mk. bis konglomeratisch und sehr eisen-
sc hü ss ig.
T) , , ,-P er Ebenstem besteht aus einigen senkrecht emporragenden
helsturmen. Neben ihnen befindet sich eine Gastwirtschaft. Dei west¬
liche helsturm ist zugängig gemacht.
Kuppe des Felsturmes 530,0 m ii. d. M.
c ~ , Mittelturon m
5. Sst., lichtgrau, fk., verkieselt. r n
4. Sst., graugelb, fk. .
3. Sst., lichtgrau, gk., bindemittelaxm ^^.
2. Sst., gelb, mk.-gk., etwas verkieselt. . o’i,
1. Quarzit, lichtgrau, mk.. 2 0
Am Gasthause 518,0 m ü. d. M.
Zwischen dem Felsturm und der Gastwirtschaft war im Jahre 1921
em IC m tiefer bcliacht in einem hellen glasglänzenden trachytischen
uestein gegraben.
Wenn man hier in dieser Randzone die dicken Quaderbänke in
einer Gesamtmächtigkeit von ungefähr 160 m dem Mittelturon zu-
rochnet, so würde im Kessel von Emsdorf und Oybin außerdem auch
nocii| das untertu ron in einer Mächtigkeit von ungefähr 50 m auf¬
geschlossen sein. Die charakteristischen lockeren Sande, die am O-
Ansgang von Niemes (S. 178) das Tiefste bilden und dort dem Unter-
turoi, (Zone des Imceramus labiatus) zugeteilt wurden, sind auch im
...gründe von Jonsdorf ausgezeichnet entwickelt. Leider fehlen Eos-
sihen, aut Gruna deren man eine Trennung vornehmen könnte, gänz-
hch Hervorzuheben ist ferner, daß die Schichten mit eingeschalteten
Kalkbanken zwischen Niedcrlichtenwalde und Lückendorf in ziem-
licuer Mächtigkeit unmittelbar entlang dieser geröllführenden Zone
zu verfolgen sind, ohne daß an irgendeiner Stelle eine Geröüschicht
des Joiisdorf-OyInner Gebietes zwischen die Kalkbankschichten hin¬
eingreift. Es ist deshalb kaum denkbar, daß die Jonsdorf-Oybiner
Schichten mit denen dieser südlich angrenzenden Zone gleiches Alter
besitzen. Zwischen beiden verläuft Bruchlinie LXXII: die südlichen
Schichten gehören dem Oberturon an.
Der Kessel von Jonsdorf liegt in einem bindemittelarmen leicht
zerfallenden Sst Am NM-Ausgange des Ortes fand ich in einer Sand¬
grube folgende Schichten aufgeschlossen:
Das Jeschkengebiet
111
419,0 m ü. d. M.
Zone des Inoceramus labiatus m
4. Sst., gelb, mk., bindemittelarm, leicht zerfallend . 1,75
3. Bank von groben Gerollen, graugelb . 0,25
2. Sst., gelb, mk., bindemittelarm, wird als Sand gewonnen. 3,0
1. Sst., graugelb, aus groben Gerollen bestehend. 2,0
412,0 m ü. d. M.
Nördlich vom Bahnhof Jonsdorf liegt der Hieronymusstein,
eine Sandsteinfelspartie mit Aussicht auf die Jonsdorfer Felsenwelt.
Kuppe des Hieronymussteines 488,0 m ü. d. M.
Mittelturon m
Sst., graurötlich, quarzitisch und stark eisenschüssig, grob konglomeratisch,
mit großen, meist gerundeten lichtgrauen Quarzen und flachgerundeten
Gerollen eines eisenschüssigen Sst. bzw. abgerollten Bruchstücken von Braun¬
eisensteinnieren . 38,0
Hieran schließen sich westlich vom Jonsdorfer Bahnhof einige
Sandgruben:
450,0 m ü. d. M.
Zone des Inoceramus labiatus
m
7. Sst., rot und gelb, unregelmäßig breit gebändert, fk.-mk., leicht zerfallend 4,0
6. Grobkonglomeratische Bank eines rötlichgelben Sst., bestehend aus Gerollen
von weißen Und bläulichen Quarzen und Eisensst., an der Basis ein 3—5 cm
breites Band von Eisenoxydhydrat . 1,0
5. Sst., stark gerötet, mk.-gk., leicht zerfallend. 1,0
4. Sst., blaßrötlioh, mk.-gk., nicht sehr fest . ••;••• 13
3. Grobkonglomeratische Bank eines graurötlichen Sst., bestehend aus Gerollen
von Quarz und Eisensst., die Gerolle haben einen Durchmesser bis zu 10 cm 0,2
2. Sst., rot, mk., nicht sehr fest . 0,5
1. Sst., weißgelb und rötlich, mk. bis konglomeratisch, leicht zerfallend, wird
als Sand gewonnen. ‘2,0
Sohle der Sandgrube 440,0 m ü. d. M.
In den Sandgruben werden die losen Sandmassen nur durch zahl¬
reiche Bänder von Eisenoxydhydrat zusammengehalten. Vom Hiero¬
nymusstein führt gegen NO ein Höhenweg (470—530 m). Der gk. Sst.
ist stark eisenschüssig und meist von roter Farbe (Mittelturon).
Die S-Umrahmung von Jonsdorf bildet das altberühmte Mühl¬
steingebiet. Trotzig ragen die zu Mühlstein gehärteten Felsmauern
und Nadeln empor (500—570 m). Sie sind durchsetzt von Basalten und
Phonolithstöcken und Gängen. Die bisherige Anschauung, daß die
emporgedrungenen Magmen allein die Umwandlung des Sst. in Mülilsst.
vollbracht haben, erscheint mir nicht haltbar. Ich glaube vielmehr,
daß heiße Wässer und überhitzte Gase die intensive Umwandlung des
Sst. in erster Linie verursacht haben. Die von NO nach SW den Haupt¬
kamm durchsetzende breite Spalte, die als ausgewitterte Gangspalte
eines phonolithischen Gesteins aufgefaßt wird (Orgelsteig, s. Taf. 8,
Fig. 2), hat dieselbe Dichtung wie die unweit südlich entlangziehende
Störungslinie LXXII und gleicht den Spalten in der Felsengasse
(S. 114), die ebenfalls einer unweit entlangziehenden Störungslinia
parallel verlaufen (s. a. Abb. 13, S. 158). Eine gedrängte Schilderung
des Mühlsandsteingebietes findet man in der Erläuterung zu Blatt
112
Das Jeschkengebiet
Zittau-Oybin-Lausche*), worauf hingewiesen sei. Neben dem Gebirgs-
verein Globus in Zittau, dem die Erschließung dieses einzigartigen Ge-
uiuuuö in /jiuau, uem nie üjrscnuenung dieses einzigartigen Ge¬
bietes zu verdanken ist, hat sich besonders Herr Oberlehrer Kantor
Bauer in Jonsdorf um den Schutz und die Kenntlichmachung der geo¬
logischen Naturdenkmäler verdient gemacht. Ö
Der Sst. ist im Mühlsteingebiet lichtgrau, mk. bis konglomera-
tisch, mehr oder weniger verkieselt, z. T. auch eisenschüssig (Mittel -
turon). Durch Herrn BAUER erhielt ich aus dem Sst. der Mühlstein¬
brüche einen kleinen Gerölleinschluß eines lichtgrauen, fk. Kalk sst.,
dei mit IIC1 stark brauste. A.n der hoch oben thronenden Felsgruppe
der Drei Tische wechselt lichtgrauer und graugelber, mk. bis konglo-
meiatischei harter Sst. mit Bänken eines grauen fk. bindemittelarmen
und leicht zerfallenden Sst. ab. Fossilien sind selten Tel» lmnnto
gammeln
en eines grauen fk. bindemittelarmen
Fossilien sind selten. Ich konnte nur
Exogyra columba Lam., sehr selten
Lima canalifera Goldf.
Außerdem sammelte Herr Dipl.-Ing. MARTIN Donath 2 ) hier
Ostrea canaliculata Sow.
Ostrea diluviana Lam.
Lithodomus sp.
Östlich von Jonsdorf erhebt sich bis zu einer Höhe von 652,2 m der
phonolithische Jonsberg. Vom Jonsberge nach W gegen Jonsdorf-
Schweizerthal konnte folgendes festgestellt werden:
Jonsberg 652,9 m ii. d. M. m
5. Phonolith. 52 9
Mittelturon
4. Sst., gelb und rötlich, seltener lichtgrau, mk. bis konglomeratisch, teils ver¬
kieselt, teils eisenschüssig, neben Quarzgeröllen solche von stark eisen¬
schüssigem Sst. 40 0
J. Sst., lichtgrau, meist konglomeratisch, stark quarzitisch, Felspartien am
Berghange.. 20,0
2. Phonolithgeröll (tertiär).,. 50 0
1. Weißliche Sandmassen . 20 0
Schweizerthal 470,0 m ii. d. M.
Am N-Abhänge des Jonsberges sind dieselben Sst. vorhanden. Im
Jahre 1922 war hier westlich von Waldnummer 5 der geologischen
Karte in 580 m Höhe am oberen Ringwege die Grenze zwischen Sst.
und Phonolith in 4 m Länge aufgeschlossen. Der Sst. ist weißlich,
gelblich und rötlich, mk., teilweise verkieselt. Die Sandsteingrenze
fällt 75° nach SW, also gegen den Phonolith hin ein (lakkolithähnlich);
keinesfalls ist eine deckenförmige Ausbreitung des Phonolithes vor¬
handen. Vom Ringwege aus kann man noch etwa 30 m bergauf die
Grenze zwischen Sst. und Phonolith weiter verfolgen. Bei 610°m Höhe
ist der Sst. gelblich, fk.—mk. Von hier gegen NO bis zum Weißen
Stein (500 m) trifft man denselben Sst. Der Weiße Stein (490—500 m)
0 Siegert, Th. (68, ll u. folg.).
2 ) Die Herren Martin Donath und Erich Donath haben durch eifriges Aufsam-
meln von Fossilien zur Klärung der schwierigen Verhältnisse im Zittauer Sandstein¬
gebirge viel beigetragen, wofür hiermit gedankt sei.
Das Jeschkengebiet
113
bestellt aus mächtigen Quadern, die stark verkieselt sind. Das Gestein
ist z. T. grobkonglomeratisch mit Gerollen von Quarz und eisen¬
schüssigem Sst. Der O-Abhang des Jonsberges zeigt dasselbe Gestein
(Mitteituron). Die geologische Karte Zittau-Oybin-Lausche gibt da¬
gegen hier fk. Sst. an. Am S-Abhange des Jonsberges stehen in der
Umgebung von Wegstern Sign. 545,0 Kalkbänke und fk. Sst. (Stufe a
und ß) an. Sie gehören zur Hochwaldscholle. Störungslinie LXXII
springt mit einem keilförmigen Ausschnitt hier nach X vor.
Der Oybinkessel
Östlich von Sign. 545,0 ist am Steilabsturz zur Hölle im Oybintal
folgender Schichtenaufbau vorhanden:
Obere Felskante 500,0 m ü. d. M.
Mittelturon m
4. Sst., graugelb, mk.-gk., z. T. eisenschüssig, senkrecht abstürzende Felswände.
Im oberen Teile eine 5 m breite N—S gerichtete Spalte mit scharf senkrecht
abgeschnittenen Wänden. Sie sind stark mit Eisenoxydhydrat überkrustet
und von ihm durchtränkt (überhitzte Gase?) . 40,0
3. Sst., weißgrau, mk. mit gk. und konglomeratischen Zwischenlagen. 10,0
Zone des Inoceramus labiatus
2. Mit Sand überschüttet. 20,0
1. Sst., rot, meist gk., stark eisenschüssig. 5,0
Hölle 425,0 m ü. d. M.
Die Talsohle liegt im nördlichen Teile von Oybin bei 370 m, ist
aber von Schutt verdeckt. Der Oybinkessel mit dem prächtigen glocken¬
förmigen Oybin (s. Taf. 9, Fig. 1) hat denselben Gesteinsaufbau wie
der von Jonsdorf. Die Sandsteinschichten zeigen wenig charakteristi¬
sche Unterschiede. Das Profil vom Kammloch (Paß zwischen Hoch¬
wald und Fürstenhöhe) gegen Oybin bietet folgendes Bild:
Am Kammloch 530,0 m ii. d. M.
Mittelturon m
8. Sst., lichtgrau, gelblich und rötlich, grobkonglomeratisch, bogenförmig und
unregelmäßig von Eisenbändern durchzogen . 5,0
7. Sst., gelb und rötlich, fk.-mk., bindemittelarm, leicht zerfallend . 0,0
6. Sst., graugelb, mk.-gk., von Eisenbändern durchsetzt. 7,0
5. Sst., graugelb, grobes Konglomerat, stark eisenschüssig, Felsdecke. 2,0
4. Sst., gelb, fk.-mk., mit einzelnen eisenschüssigen Bändern. 10,0
3. Sst., stark gerötet, mk., eisenschüssig . 30,0
2. Sst., stark gerötet, gk., eisenschüssig (am Kelchstein s. Taf. 8, Fig. 3)- 20,0
1. Sst., graugelb, sowie gelb und weiß gebändert, mk.-gk., sehr eisenschüssig 50,0
wenig aufgeschlossen (? teilw. Zone des Jnoc. labiatus).
Am Bahnhof Oybin.400,Om ü. d. M.
Entlang der Eisenbahn stellen sich wieder die roten Sande von
Jonsdorf (bis 370 m) ein, die zur Zone des Inoceramus labiatus gestellt
worden sind.
Gegen 0 wird das Oybintal vom Töpfer und den Felsengassen
mit der Brandhöhe eingesäumt (Mittelturoner Sst.). Oben an
der Töpferbaude ist ein schönes Felsentor ausgebildet (545—560 m).
Der Sst. ist lichtgrau und gelb, gk. und stark verquarzt. Häufig sind
am Töpfer rote gk. Sst. vertreten. Wahrscheinlich hat hier in nächster
Nähe der Lausitzer Hauptverwerfung und des späteren Einbruchs des
Neue Folge-, Heft 117 8
114
Das Jeschkengebiet
Zittauei Deekens Eisenoxydwasser aut das Gestein stark eingewirkt.
An der Kleinen eisengasse führt eine Felsgruppe den Namen
Luisenhöhe (o50 563 m). Der Sst. ist meist lichtgrau, grobkonglo-
meratisch, die obersten Partien an der Oberfläche stark zernarbt, wie
ausgefiessen. Das Gestein ist von Quarzharnischen kreuz und quer
durchzogen und bietet das Charakterbild einer Trümmerzone (s. Taf. 9,
Fig. 2). Die Felsengassen waren infolge Nonnenfraß im Jahre 1925 kahl
geschlagen worden und gewährten einen guten Einblick in den Bau der
Sandsteinmassen. Sie liegen ungefähr zwischen 550 und 593 m Höhe,
Dei Sst. ist weißgrau, mk. mit gk. bis konglomeratisclien Lagen von
1—20 cm Mächtigkeit in einem Abstande von 1—3 m. Das Gestein
ist dick gebankt. Die senkrecht abfallenden Felswände sind oft mit
stark eisenschüssigen Krusten überzogen und eisenschüssig durchsetzt
in ^ ^ ’ dM. 13, Fig. 1). Die Große Felsengasse bildet eine
10—20 m breite, in gerader Richtung von SW nach NO verlaufende
Spalt*', paiallel zum Steilabfall gegen Lückendorf und zu Störungslinie
LAND (vergl. Orgelsteig S. 111). Weiter nach 0 am Brandfelsen trifft
man im Sst. noch mehrere solcher Parallelspalten.
B f aff enstein und Trögelsber g
Das entlang der Lausitzer Hauptverwerfung sich östlich und
südöstlich anschließende Gebiet besitzt eine stark gestörte Lagerung,
die Schichten fallen teilweise bis 25° nach S und SW ein. Im Wei߬
bachtale, am Heideberge, Nummerberge, sowie an den Uhusteinen
tieten in 500 550 m Höhe dieselben gk. bis konglomeratisclien Sst.
(Mitteltu ron) auf wie weiter westlich im Oybiner und Jonsdorfer
Tale. Im Weißbachtale stehen in 400 m Höhe rote, mk.—gk. Sst. an
(Zone des Inoceramus Icibiatus). Östlich vom Weißbachtale steigt steil
dev Lindeberg an. In einem alten Steinbruch an der S-Seite des
Berges ist in 490 m Höhe weiß und gelblicher, mk.—gk. Sst. (Mittel-
turon) aufgeschlossen. Der Lindeberg läuft nach NW in ein schmales
I 1 elsriff aus und ist in ähnlicher Weise auch mit dem gegen S ari u
schließenden Pfaffenstein verbunden. Auf diesem Kamme entlang steht
in 505—546 m Höhe gk. bis konglomeratischer. Sst. (Mittelturon)
an. Die Quarzgerölle sind durch eisenschüssige Quarzmassen fest
zusammengekittet. Eisenkiesel bzw. eisenschüssige Sandsteinrollstücke
sind am Lindeberg nur vereinzelt anzutreffen.
Von _der Mordkiefer im S bis zum Fuße des Pfaffensteinfelsens
sind in 470 560 m Höhe ebenfalls gk. bis konglomeratische Sst. weit
\ oi hei i sehend, und zwar nicht nur in dünnen Schichten wie im Jons¬
dorfer Gebiet, sondern in dicken Bänken. Die Pfaffensteinkuppe
(560 570 m) besteht aus einem groben Konglomerat von großen Ge¬
rollen, von Quarz und eisenschüssigem Sst. bzw. Eisenkiesel. Das
Zement besteht aus einer hellen, oft auch durch Eisen dunkel gefärbten
'Quarzmasse (M i 11 e 11 u ro n).
Da> v eitei nach SO folgende Sandsteingebiet scheint in einzelne
kleine gegeneinander verschobene Schollen aufgelöst zu sein. Im all¬
gemeinen dürften die Schichten dem Mittelturon angehören, doch läßt
Das Jesehkengebiet
115
sich bei dem Mangel an Leitfossilien und bei einer möglicherweise
anderen faciellen Ausbildung in dieser Küstenzone nicht feststellen, in
welchem Umfange auch das Unterturon am Aufbau beteiligt ist.
Südlich und östlich vom Pfaffenstein schneidet der Kaisergrund
tief in das Sandsteingebirge ein. Die sich hier prächtig übereinander
auf bauenden senkrechten Felsgalerien hat man mit dem Namen Felsen¬
theater belegt. Der Sst. (400—470 m) ist hier im allgemeinen mk.,
durchsetzt von dünnen gk. Partien, ähnlich wie im Mühlsteingebiet,
dort aber um 100 m höher liegend (Mittelturon). Nach SO folgt sodann
der Passer Kamm. Am Bergabhange zwischen 520 und 550 m Höhe
ragen vereinzelte, ungefähr 10 m hohe Felstürme und Mauern empor.
Der Sst. ist grauweiß, seltener gelblich, mk. mit konglomeratischen
Schlieren. Am O-Abhange des gegenüber liegenden Welsberges sind
ähnliche Felsgruppen vorhanden. Hier fand ich auch Spuren von Ver¬
steinerungen, die auf Exogyra colamba Lam. hindeuten. Am SW-
Abhange des Spitzsteines liegt ein Sandsteinblockmeer. In ungefähr
mk. und gelblicher fk. fester
450—470 m Höhe steht weißgrauer fk.—mk. und gelblicher fk. fester
Sst. an. Er enthält zahlreiche Steinkerne von Exogyra columba LAM.
Hart an der Lausitzer Hauptverwerfung liegt eine die Kuppe
des Trögelsberges zusammensetzende altbekannte Cenoman schölle,
abgetrennt durch Linie LXXIII. Die Schichten sind stark gestört und
z. T. steilgestellt. Der Sst. ist gelblichgrau und durchweg konglomera-
tisch. Die Kiesel erreichen eine Größe bis I cm. An charakteristischen
Fossilien ist besonders häufig Vola aequicostata Lam. sp. und Exogyra
columba Lam., ferner sammelte ich mehrere Exemplare von Tere-
bratula phaseolina Lam.
Am S-Rande des Trögelsberges steht, eine weithin weiß leuchtende
Felspartie. Die Felsbänke sind dick. Der Sst. ist weißgrau und gelb¬
weiß, mk. (410—420 m). Im freien Felde zwischen dem Trögelsberge
und Pankratz findet man ferner in 390 m Höhe einen leicht zerfallenden
gelben mk. Sst. mit vereinzelten größeren Quarzen.
N 2 .
Die Hochwaldscholle
O. Gr. MT 390—430 m ü. d. M.
Die Hochwaldscholle wird begrenzt im N durch Linie LXXII,
im W durch Linie XLVII und LXXI und läuft entlang Linie LXIX
von S nach 0 spitz zu.
Hissen und Hochwald beherrschen das orographische Bild der
Scholle.
Das Gebiet
w e s 11 i c h der Straße Nieder lichte n.w aide — Groß m e r g t h a l
Nördlich der Straße von Oberlichtenwalde nach Niederlichtenwalde
und südwestlich Sign. 472,8 sammelte Herr Dipl.-Ing. MARTIN DoNATJI,
Zittau, Inoceramus inconstans Woods em. Ändert. In der Nähe fand
ich in einem Hohlwege (530,0 m) in einem gelben fk. Sst. (Zone des
Inoceramus schloenbachi, ci und ß)
116
Das Jeschkengebiet
Inoceramus inconstans Woods em. Ändert Ostrea canaliculata Sow.
Lima granulata Nilss. Schwache kohlige Partien
Südlich der Straße Oberliclitenwalde—Niederlichtenwalde ziehen
sich am O-Abhange des Steinberges (Plitzenberges) Schwaden von
Phonolithtrümmern entlang. Zwischen ihnen tritt Sst. an verschiedenen
Stellen hervor.
Zone des Inoceramus schloenbachi, a und ß
In 510—480 m Höhe liegen hier I jesesteine eines weißen, gelben
und schwärzlichen, vorwiegend fk., kohligen, teilweise eisenschüssigen
Sst., mit Versteinerungen. Es wurden bestimmt
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea sudetica Scup.
Anomia subtruncata d’Orb.
Corbula substriatula var. nana n. var.
Weiter fand sich
in 480 m Höhe Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, gelb, fk., mit undeutlichen Ver¬
steinerungen ;
in 470 m Höhe Sst. mit vielen großen Kaolinkörnern, lichtgrau, mk. und gk.;
in 460 m Höhe Sst. gelb, mk.-gk., stark eisenschüssig;
in 450 m Höhe Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, graugelb, mk.;
in 449 m Höhe Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelb, mk.;
in 448 m Höhe Sst. mit vielen Kaolinkörnern, lichtgrau, mk.
Am SW-Abhange des Plitzenberges trifft man anstehend von
N nach S seitlich bergab folgende Schichten:
5.
4.
3 .
2 .
1 .
520,0 m ü. d. M.
Zone des Inoceramus schloenbachi au. ß m
Stark verkieselter Sst. (Quarzit) mit kleinen Kaolinkörnern, lichtgrau und
graugelb, meist fk., etwas eisenschüssig, Felsmauern. 25,0
Quarzit, gelb, meist fk., eisenschüssig, z. T. durch Eisen rot gefärbt. 5,0
Quarzit, lichtgrau, meist fk. 10,0
Sst. mit Kaolinkörnern, gelb, mk., eisenschüssig, Felswände. !.lo’o
Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, weißgrau, mk., z. T. eisenschüssig, Felsbänke 10,0
460,0 m ü. d. M.
Von der Hammermühle (425 m) nach SO gegen Großmergthal
bis zu 410 m Höhe herab dehnt sich eine sandige Zone, bedeckt mit
Kiefernwald und durchzogen von tief ausgefahrenen Hohlwegen. Am
Waldrande gegen Großmergthal fand ich vom AVegc angeschnitten
in einem weißgrauen und gelben, mk.—gk. Quarzit mit vielen Kaolin¬
körnern (420 m)
Pinna cretacea Schloth.
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea sudetica Scup.
Der Plissen und seine Umgebung
Der Plissen (658,9 m) bildet eine langgestreckte, von einem
schmalen Basaltgange durchsetzte Phonolithmasse.
Zone des Inoceramus schloenbachi, a und ß
Am W-Abhänge des Berges fand ich in 500 m Höhe rötlichgrau-
schwärzliche und dunkelgelbe, stark kohlige, meist fk., mergelige
Sst. mit Versteinerungen, und zwar
Das Jesehkengebiet
117
Lima semisulcata Nilss.
Veden laevis Nilss.
Veden virgatus Nilss.
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea sudetica Soup.
Ferner sammelte am W-Hange MARTIN DONATH in 532 m Höhe
Inoceramus inconstans Woods em. Ändert Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
Veden laevis Nilss. Lucina laminosa Reuss
Ostrea vesicularis Lam. Ai ca undulata Reuss.
Am nordöstlichen Gipfel des Füssen fand B. MÜLLER in ca. 630 m
Höhe Stücke eines weißlich-gelblich-rötlichen, fk.—mk. harten Sst.
mit Spuren von Versteinerungen.
Am markierten Kammwege, der nördlich am Füssen entlangführt,
trifft man
Zone des Inoceramus schloenbachi a u. ß
in 620 m Höhe Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, lichtgrau, mk.-gk., hart;
in 610 m Höhe Sst. graugelb, fk., quarzitisch;
in 605 m Höhe (bei Grenzstein Nr. 104 unter dem Wort „Rehstein“ (1er sächsischen
geologischen Karte) Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelb und grau, fk.
und mk., quarzitisch, kohlig, mit unbestimmbaren Versteinerungen.
Das Gestein sieht sehr ähnlich dem vom W-Hange des Plissen in 500 m
Höhe (Störungslinie ?).
In 590 m Höhe Sst., lichtgrau, fk., eisenschüssig
Am O-Abhange des Plissen schließt sich weiter an
in 580 m Höhe Sst., gelb, mk., eisenschüssig
in 560 m Höhe Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelb, fk.-mk.,
quarzitisch
in 550 m Höhe Sst. mit Kaolinkörnern, gelb und lichtgrau, fk.-mk., teilweise eisen¬
schüssig und quarzitisch, mit Ostrea sudetica Soup.;
in 530—540 m Höhe in Lesesteinen Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelbgrau, fk.-mk.,
mit
Inoceramus inconstans Woods em. Ändert
Lima semisulcata Nilss.
Lima granulata Nilss.
Lima divaricata Duj.
Veden laevis Nilss.
Ostrea vesicularis Lam.
Septifer scalaris J. Müll.
Leda siliqua Golde.
Vedunculus geinitzi d’Orb.
Trigonia glaciam Sturm
Cytherea sp.
Schilf stengel
sowie Quarzit mit Kaolinkörnern, grau, fk. In 505 m Höhe an der
Straße in Schanzendorf, Haus Nr. 66, stellt Kalk sst. an. Er ist hell-
bis dunkelgrau, fk.—gk. und enthält reichlich Kohlereste. An \er-
in losen
Bruchstücken
Steinerungen sammelte ich
In 480
Lima canalijera Goldf.
Veden laevis Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Anomia suUruncata d’Orb.
Vedunculus geinitzi d’Orb.
Crassatella arcacea A. Roem.
490 m Höhe findet sich liehtgelber und fk, Sst. mit Ver¬
steinerungen, und zwar
118
Das Jeschkengebiet
Veden virgatus Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea sudetica Scup.
Exogyra cornu arietis Nilss. ein.
Gkiep
Von 490 m Höhe abwärts treten dürre mit Heidekraut bewachsene
band hange auf.
* d ® m nach N bis in den Jonsberg hineinragenden Teil dieser
Scholle sind ebenfalls fossilführende Schichten vorhanden. Am SO-
Anhänge des Jonsberges fand ich
h, Sfin m i mit J le ™ n Kaolinkörnern, rötlichgelb, fk.-mk.;
660 S oh ® .(Holzschlag) Sst. mit vielen Kaolinkörnern, rötlich, fk -mk mit
Versteinerungen, und zwar ’ b
. ... Tapes subjaba d’Orb. (?);
m 545 m Hohe (Sign., Wegekreuz) Sst., rot und gelb, fk. mit vereinzelten größeren
iicii zon,
in 510-540 m Höhe (von Sign 545,0 Schneise nach 0) durch Abholzung freigelegt
IcnsSsi mü ’ 861161161 teÜweiso kohli f «n & d
Avicula sp.
Pinna cretacea Sciilotii.
Veden virgatus Nilss.
Ostrea canaliculata Sow.
ln der Umgebung von Sign. 545,0 sammelte MARTIN DüNATll
Lima granulata Nilss.
Lima divaricata Duj. var.
Lima canalifera Goldf.
Veden laevis Nilss.
Veden virgatus Nilss.
Neithea grypheata Schloth.
Ostrea vesicularis Lam.
Corbula lineata J. Müll.
sp
Knl! “ acl ! stei Na lc lst ^ ö0 ° m Höhe auf der geologischen Karte
Kalk sst. eingezeichnet. Der Kalkest, ist weißlichrot und mk. und
sieht dem von Antonienthal aus 380 m Höhe (Schicht 2, S 175) sehr
n h b- C \ W enn ®s dteselbB Schicht wäre, so würde diese Partie der
ybmscholle und dem Mittelturon zuzurechnen sein. Die übrigen Ge¬
steine dieses Verbandes in der kleinen Spitze passen jedoch gar nicht
zu den dieser dann entsprechenden in der Oybinscholle 1 ).
545 rn (Alte r Lcipaer Straße > unweit nördlich von Sign.
o4o,0) Sst. gelb, fk. mit Luna canalifera Goldf. In 540 m Höhe am
restlichen Waldrande an der Ludwigshöhe Sst., graugelb, fk., seltener
gk., mit Abdrucken von Holzstücken, an Versteinerungen sammelte ich
T .• . . .. T • f ^
Lima canalifera Goldf.
Veden laevis Nilss.
Veden virgatus Nilss.
Ostrea canaliculata Sow.
Im Orte Hain ist zwischen 560 und 570 m Höhe auf der geolo¬
gischen Karte Kalk sst. eingezeichnet. Von Herrn Prof. Danzig er-
luelt ich von hier ein Stück mit Pecten laevis NlLSS. Alle diese
und p an gehören der Zone des Inoceramus schloenbachi, Stufe a
*) Vergl. a. Danzig, E. (9, 30).
Das Jeschkengebiet
119
Großmergthal, Hoffnung und Glasert
Das kleine Gebiet zwischen Großmergthal, Hoffnung und Glasert,
bestehend aus niedrigen zerschluchteten Sandsteinhöhen,_ wurde be¬
sonders gründlich untersucht. Es galt festzustellen, ob hier Emschei
vorhanden ist, oder ob die Schichten der unteren Schloenbachi -Zone
angehören. Bei dem Mangel an Versteinerungen wurde hierbei. auf
das Vorkommen von lichtfarbenen Kalkbändern, die in der sächsisch-
böhmischen Kreide im Emscher nicht aufzutreten scheinen, gefahndet.
Schließlich fand ich ein solches an der Spinnfabrik in Antonienthal,
während südlich der Straße Glasert—Antonienthal einige charakte¬
ristische Emscherfossilien erbeutet wurden. Zwischen beiden Stellen
verläuft demnach eine Störungslinie. Der Höhenzug von der Hammer¬
mühle nach Antonienthal besteht im allgemeinen aus einem bindemittel-
armen, leicht zu Sand zerfallenden Sst., der stark eisenschüssig durch¬
setzt ist und dadurch etwas Festigkeit erlangt hat. Er zeigt folgen-
den Aufbau:
Kamm des Höhenzuges Hammermüh 1 e — Anton ienthal,
450,0 in ü. d. M.
(s. Anlage S. 174)
Die Höhen unmittelbar nördlich und östlich von Antonienthal be¬
stehen aus ähnlichem Sst. Der zwischen der Spinnfabrik und A,ntonien-
thal gelegene Bergrücken, der die bereits erwähnten Kalksst. enthält,
möge als Beispiel für die Schichtenfolge dienen.
Kuppe östlich Antonienthal, 419,0 m ü. d. M.
(s. Anlage S. 175)
An den Fuß der Sandsteinfelsen schließt sich in Antonienthal
zwischen 375 und 379 m Höhe eine breite versumpfte Talaue. Ferner
fand sich an der Kleinen Höhe südöstlich vom Friedhof in Hoffnung
in 405 m weißgelblicher mk. verkieselter Sst. mit Kaolinköinein
[Schloenbachi -Zone a und ß) mit Versteinerungen, und zwar
Peden laevis Nilss.
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea sudetica Scup.
Am NW-Ende von Antonienthal steht in 400 m Höhe Sst., grau¬
gelb, fk., eisenschüssig, dünn geschichtet, mit Pecten laevis NiLSS.
an. An der Dorfstraße in Antonienthal sind mehrere Keller in 390 m
Höhe in einen roten gk. bis konglomeratischen Sst. mit Kaolinkörnern
eingebaut (Mittelturon).
Das Gebiet zwischen Großmergthal und Krombach
Die Abhänge von Hoffnung bis unter den Steinbruch an der
SW-Seite des Hochwaldes von 390—480 m Höhe sind bewachsen mit
Heidekraut und Kiefern. Das Gesteinsmaterial besteht vorwiegend
aus leicht zerfallenden Sandsteinen, die mit harten eisenschüssigen
Blatten bedeckt sind und häufig als Vorsprung in den Talgrund
120
Das Jeschkengebiet
hineinragen.
w Auch Kalkbänke dienen als Befestigungsmittel. Die
Schichten gehören der Zone des Inoceramus schloenbachi , Stufe a und
an - An der Straße von Juliusthal (Sign. 424,7) nach Krombach
(Sign. 454,7) treten im unteren Teile links und rechts am Berghan°- e
Felsbänke hervor. Am Eulenberge bei Juliusthal finden sich einige
senkrechte Felswände mit z. T. schöner Bienenwaben-Oberfläche (430
bis 450 m). Teilweise sind sie stark eisenschüssig’.
o
In 450 m Höhe ist der Sst. gelblich, fk., mit Ko hie splittern;
m 440—460 m Höhe ist der Sst. grau, gelblich, schwärzlich und rot, fk.-gk., meist
mit Kaolinkörnern und undeutlichen Versteinerungen; ^
in n J blühe ist der Sst. graugelb und rot, fk. bis konglomeratisch, meist mit Kaolin¬
kornern und versteinerungsführend.
Echte Kalksandsteinbänke, wie in der geologischen Karte ein¬
gezeichnet, habe ich hier nicht auffinden können.
In einem Hohlwege östlich unweit der Kirche von Großmergthal
waren folgende Schichten aufgeschlossen (395—405 m):
r °b lln( l gelb, fk.—mk., Eelsbänke, dazwischen Bänke von
Kalk sst., lichtgrau und rötlich, fk.—mk. (Mittelturon). Nach O
gegen den Großmergthaler Schaf borg (Sign. 489,7) sind in 410 m Höhe
rote eisenschüssige Sst. mit Versteinerungen aufgeschlossen, und zwar
(Zone des Inoceramus schloenbachi, Stufe a und ß):
Lima canalifera Goldf.
Veden virgatus Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea sudetica Scup.
Exogyra cornu arietis Nilss. cm. Griep.
Weiter gegen NO in derselben Höhenlage steht am S-Rande der
nächsten Höhe lichtgrauer, fk. Sst. mit Versteinerungen an. In 440 m
Höhe westlich am Schafberge fand ich gelben, fk.—mk., eisenschüssigen
fest, mit zahlreichen Versteinerungen, und zwar (Schloenbachi- Zone,
Stufe a und ß) : ’
Oermltia kieslinqswaldensis Sturm sp.
Lima semisulcata Nilss.
Lima canalifera Goldf. sp.
Veden laevis Nilss.
Veden virgatus Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea sudetica Soup.
Exogyra cornu arietis Nilss. cm. Griep.
Am N-Abhange des Schloßberges, fast unten in der Talmulde,
steht in 435 m Höhe graugelber, mk.—gk., stark quarzitischer und
eisenschüssiger Sst. mit undeutlichen Versteinerungen an. In einem
Hohlwege, der von hier nach N am Berge emporklimmt, fanden sich
460,0 m ü. d. M.
Zone des Inoceramus schloenbachi a u. ß
3. Kalksst.-Bänke. g q
2. Kalk sst., lichtgelbgrau, fk.-gk., mit Versteinerungen, und zwar
Lima canalifera Goldf.
Vecten laevis Nilss., zahlreich
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea vesicularis Lam.
Callianassa anligua Otto .
m
15,0
Das Jeschkengebiet
121
Zwischen den Kalksandsteinbänken sind rötliche und gelbliche,
fk.-mk. Sst. eingeschaltet. An Versteinerungen fand ich eine Bank von
Exogyra cornu arietis Nilss. ein. Griep.
1. Sst., rot ins graue und gelbe spielend, fk., kohlig, sehr feucht, Quell-
liorizont, mit Versteinerungen, und zwar
Seeigel sp.
Lima canalijera Goldf.
Pecten virgatus Nilss.. 10,0
430,0 m ü. d. M.
Südwestlich von Höhe Sign. 468 (österr. Karte) steht in 430—440 ra
Höhe ähnlicher Sst. wie vorstehend Schicht 1 an. An Versteinerungen
fand ich Exogyra cornu arietis NlLSS. em. Gbiep.
Am Waldrande gegen Krombach lagen auf Haufen aut geschichtet
(490 m) Sst., graugelb, fk.—mk., weich, mit Versteinerungen, und zwar
Pinna cretacea Schloth.
Ostrea sudetica Scup.
Am Kalichberge südlich von Krombach ist zwischen den beiden
Plionolithkörpern (sächs. geolog. Karte) Sst. in Säulenform ausgebildet.
Der Sst. ist grau, gk., mit fettglänzenden Quarzen.
De r IIochwald
Der Hochwald (749 m) bildet wie der Plissen eine mächtige
breite Phonolithkuppe. Obwohl die Phonolithgrenze ungefähr bei
670 m Höhe liegt, sind die Kreideschichten noch weit hinab von
den Trümmern des vulkanischen Gesteins bedeckt. Am S- und O-Ab-
hange des Berges sind mehrere Steinbrüche angelegt, die, wenn auch
größtenteils auflässig, Einblick in den Schichtenbau gewähren. Der
einzige noch im Betrieb befindliche Steinbruch liegt am SW-Ausläufer
des Hochwaldes, am Schafberge. Er war im Jahre 1925 von Herrn
MARCHE aus Krombach gepachtet, der mich in dankenswerter Weise
runter stützt hat.
Oberkante des Steinbruclis 591,0 m ü. d. M.
Zone des Inoceramus schloenbachi ß
2. Sst. gelb und schwärzliohgrau, mk., eisenschüssig, mit zahlreichen Ver¬
steinerungen, Verzeichnis s. Fossiltabelle 38 S. 180—189.
1. Sst., gelblichweißlich, fk.-mk., einige dünne Schichten mit größeren Quarz-
geröllen, die untersten Bänke mit großen Inoceramen. An Versteinerungen
wurden gesammelt:
Inoceramus schloenbachi J. Böhm.
Inoceramus schloenbachi var. cripsioides Elbert
Eriphyla lenticularis Goldf. sp.
Protocardia hillana Sow. sp.
Sequoia reichenbachi Gein. sp.
Platanus onomastus Bayer
, Laurus ajfinis Vel.
verkohlte Stamm- und Aststücke .
Der Sst. wird zu Schleifsteinen verarbeitet.
Sohle des Steinbruchs 580,0 m ü. d. M.
Schicht 2 findet sich nur oben über dem Steilhange als Abraum¬
schicht.
Unweit östlich des Steinbruches befindet sich in 590—600 m Höhe
ein anderer. Das Gestein ist vorwiegend weißgrau, auch gelb und
m
1,0
122
Das Jeschkengebiet
.■rau, fk.—mk. Weiter, am S-Abhange des Berges, trifft man in
590 m Höhe u. a. gelb und dunkelrot feingebänderten Sst. Nord¬
westlich von Sign. 567,8 sind in einem Steinbruch in 600—620 m Höhe
weiße, weißrötliche und gelbe fk.—mk., in Farbe und Korn schnell
wechselnde Sst. aufgeschlossen. Die obersten Partien sind eisen-
schlissig.
Berges fand Herr Obersteiger ElUCII DONATH
Am O-Abliange des
aus Zittau in einem Hohlwege (580 m) mergeligen kohl igen Sst. mit
Inoceramus inconstans Woods cm. Ändert
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea sp.
Im alten Steinbruch am Johannisbrunnen war folgendes fest-
zustellen i
Oberkante des Steinbruchs 569,0 m ü. d. M.
Zone dos Inoceramus schloenbachi ß
3. Sst., weiß, gelb und rötlich gebändert, fk., sehr mergelig, mit viel Kolile-
splittern, auch mit kleinen verkohlten Ästchen.
m
An Versteinerungen wurden
gesammelt
o
Inoceramus inconstans Woods em. Ändert
Ostrea canaliculata Sow. 2,0
2. Sst., weißgrau, mit gelblichen Bändern, fk. 3,0
1. Sst., graugelb, mk.-gk.
Sohle des Steinbruchs 560,0 m ii. d. M.
Am S-Abhänge des Hochwaldes ließ sich ferner ungefähr
folgender Schichtenaufbau feststellen:
m
6 .
5.
4 .
550,0 m ü. d. M.
Zone des Inoceramus schloenbachi a u. ß
Sst., meist lichtgrau und gelblich, fk.-mk. 30,0
Sst., gelb, mk., sowie lichtgrau, mk.-gk., mit undeutlichen Versteine¬
rungen . 20,0
Sst., meist lichtgrau, auch gelblich und gelbrötlich, fk., mit eisenschüssigen
Lagen . 30,0
Am Straßeneinschnitt in 470 m Höhe (Forsthaus Nr. 6):
4 a. Sst., weiß und gelblich, fk.-mk., z. T. eisenschüssig, mit Versteinerungen,
und zwar
Neithea grypheata Sciiloth. sp.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
3. Sst., weißgrau, mk. mit schwachen gk. Lagen . 10,0
Vom Wege angeschnitten:
3 a. in 460 m Höhe Sst., sehr mergelig, rot, fk., mit Versteinerungen.
2. Mergeliger Sst,, rot und gelb, fk., mit vereinzelten größeren Quarzen,
teilweise eisenschüssig, fest, (Hohlweg) mit Versteinerungen, und zwar
Ostrea vesicularis Lam.
Cardium sp.
Liopistha aequivalvis Golde, sp. 20,0
1 .
Sst., rot und gelb, fk.-mk., mit vereinzelten größeren Quarzen, teilweise
eisenschüssig (soweit festzustellen) mit Ostrea vesicularis Lam . 20,0
festzustellen)
420,0 m ii. d. M.
Weiter fanden sich wenig; aufgeschlossen
in 415 m Höhe Sst,, graugelbbraun, fk., hart, eisenschüssig;
in 410 m Höhe Sst., gelb und rötlich, fk., weich, mit
Gervillia kieslingswaldensis Sturm sp.
Pecten laevis Nilss.
Das Jeschkengebiet
123
Pecten virgatus Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea incurva Nilss.
Tapes subfaba d’Orb.
Tellina costulata Goldf.
Solecurtus äbbreviatus Frech.
Entlang des W- und SW-Kandes des Hochwaldes wurde im Jahre
1920 zwischen Krombach und Hermsdorf eine Verbindungsstraße ge¬
baut, die z. T. gute Aufschlüsse darbot. Von Krombach (480 m) steigt
die Straße rasch zur Kammhöhe (500 m). Es folgt eine kleine Mulde,
dann noch ein kleiner Anstieg und dann der Abstieg gegen Hermsdorf.
Rotgelber fk. weicher Sst. ist verschiedentlich angeschnitten. Ver¬
steinerungen sind ebenfalls vorhanden.
Straßenhöhe Krombach-IIermsdorf 500,0 m ü. d. M. m
Zone des Inoceramus schloenbachi a u. ß
12. Kalk sst. (nördliche Kammhöhe) lichtgrau, meist fk. mit mehr oder
weniger größeren Quarzkörnern, Korn sehr unregelmäßig, mit Zwischen¬
lagen von gelbem Sst. Im Kalksst. sammelte ich an Versteinerungen:
Lima semisulcata Nilss.
Pecten laevis Nilss.
Pecten virgatus Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea sudetica Scup.
Callianassa antiqua Otto . 10,0
11. Sst., rotgelb, fk., z. T. stark kohlig, fest, mit Versteinerungen, und zwar
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea sudetica Scup. (gesammelt durch B. Müller) . 5,0
10. Sst., gelbrötlich, fk. mit schwachen gk. Lagen, mit Versteinerungen, und
zwar
Inoceramus inconstans "Woods em. Ändert
Lima semisulcata Nilss.
Lima canalifera Goldf.
Pecten laevis Nilss.
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea sudetica Scup.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep . 15,0
9. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, weißgelb, mk., mit
Pinna cretacea Schloth. (Steinbruch, es werden
Straßensäulen von 2 m Länge gewonnen) . 5,0
8. Sst., rot, gelb, auch weißlich, meist fk., weich und mergelig, nirgends zu
Quaderbildung neigend. Die hohe Straßenböschung ist abgeschrägt. Oft
sieht man in ihr bereits kleine Wasserrisse als Zeichen dafür, daß das
Gesteinsmaterial sehr weich ist . 35,0
7. Mergelsst., rötlichgelb, fk., weich, mit schwachen gk. Lagen, mit stark
kohligen Partien . 8,0
6. Mergeliger Sst., rötlichgelb, fk., mit Kohlebeimengungen, weich. 6,0
— Störungslinie —
Ems eher (Grünbergscholle)
5. Sst., weißlich bis rötlichschwarz, fk., ziemlich fest, mit Pinna cretacea
Schloth. 3,0
4. Mergelsst., rotgelb, fk., weich. 2,0
3. Sst., weißgrau und gelblich, fk., fest, z. T. kohlig, mit Versteinerungen
(kleiner Anbruch westlich der Straße), Verzeichnis s. Fossiltabelle 28 S. 180 ff. 1,0
124
Das Jeschkengebiet
2. Mergelsst., rotgelb, fk., dazwischen Sst. gelb und weißgelb, fk., mit Kohle -
schmitzen. Der Sst. ist so weich, daß sich im neu hergestellten Straßen¬
graben bereits ein kleines schluchtartiges Gerinne eingetieft hat . 10,0
1. Sst., weißgelb und gelbrot, fk., schwach kohlig, z. T. mit Eisenschlieren 10,0
Nordausgang von Hermsdorf 390,0 m ü. d. M.
L ückendorf
Lückendorf mit seinen grünen Wiesen und sanften Hängen bildet
einen merkwürdigen Gegensatz zum Oybin- und Weißbachtal, die es
im W und O begrenzen (s. Taf. 10, Fig. 2). In einigen Hohlwegen sind
Sst. mit versteinerungsreichen Kalkbänken aufgeschlossen, sonst tritt
das Gestein selten zutage.
Besonders häufig trifft man Bänke von Kalk sst. westlich von
Lückendorf bis zum Waldrande vor dem Brandberge in einer Höhen¬
lage von 470—510 m.
Zone des Inoceramus schloenbachi, ct und ß
Gut aufgeschlossen sind diese Schichten an der Schieß Stätte
—490 m). Der Kalk sst. ist lichtgrau, fk. und mk., teilweise mit
vereinzelten größeren Quarzen, kohlereich. Versteinerungen s. Fossil-
tabelle 39 S. 180—189).
Dazwischengeschaltet sind dünne Bänke eines gelben fk. Sst.
Westlich Sign. 505,0 und westlich Lückendorf sammelte ich in
490 m Höhe in einem lichtgrauen Kalk sst. folgende Versteinerungen:
Lima candlifera Goldf. sp.
Veden laevis Nilss.
Veden virgatus Nilss.
Neithea grypheata Sciilotii. sp.
Anomia subtruncata d’Orb.
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea canaliculata Sow.
Ostrea sudetica Scup.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Gkiep.
Crassatella arcacea A. Roem.
Cyprimeria discus Math. sp.
Tapes subfaba d’Orb.
In dem von Sign. 505,0 gegen SW bergab führenden Hohlwege
kann man diese Schichten bis zu 470 m Höhe herab verfolgen (Kalksst.
auf der geolog. Karte eingezeichnet). Der Kalksst. ist weißgrau,
fk.—gk., mit meist unbestimmbaren Versteinerungen. Ich stellte nur
fest Protocardia hillana Sow. sp.
Hart westlich am Forst hause Lückendorf (an der Straße
gegen Eichgraben) wurde im Jahre 1921 ein Brunnen gegraben. In
490 m Höhe war hier roter fk. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern aufge¬
schlossen, dabei auch Bruchstücke eines schiefrigen basaltischen Ge¬
steins. Ferner fand ich in der Nähe in 485 m Höhe gelben mk., stark
eisenschüssigen Sst. Entlang der Straße vom Forsthause nach Lücken¬
dorf hinab findet sieh in 470m Höhe graugelber, fk.—mk. Kalksst.
mit Versteinerungen. Ich sammelte
Lima granulata Nilss.
Lima canalifera Goldf.
Veden laevis Nilss.
125
Das Jeschken gebiet
Veden mrgatus Nilss.
Neithea gryphecita Schloth. sp.
Ostrea sudetica Soup.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
Callianassa antiqua Otto
Sodann folgten
460,0 m ii. d. M.
Zone des Inoceramus schloenbachi a u. ß m
2. Sst., gelb, fk. 10,0
1. Sst., weißgelb, fk., eisenschüssig, mit Spuren von Versteinerungen. 10,0
440,0 m ü. d. M.
Von der Schule in Lückendorf bis zum Kretscham hinab war
am Berghange folgendes zu beobachten:
Westlich der Schule 450,0 m ü. d. M.
Zone des Inoceramus sclüoenbaclii a u. ß m
5. Kalk sst., lichtgrau, gelbgrau und schwärzlich, fk.-mk., versteinerungsreich,
Verzeichnis s. Fossiltabelle 40, S. 180—189
Dazwischen trifft man Sst., lichtgrau, fk. mit vereinzelten größeren Quarzen,
sowie Sst., gelb und mk... 10,0
Am Bergabhange (Taf.ll, Fig.l) ist an der Kalksandsteinschicht ein Brunnen
angelegt (Quellen!)
4. Sst., mergelig, gelb, fk., mit eisenschüssigen Bändern. 10,0
Mittelturon
3. Sst., gelb, meist fk., auch mk. und gk., mit eisenschüssigen Bändern .... 10,0
2. Kalk sst., blaßrötlich, fk.-mk. 5,0
1. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, hochrot, fk. 5,0
Am Kretscham in Lückendorf 410,0 m ü. d. M.
Östlich von Lückendorf waren in einem Hohlwege an der Lan¬
des grenze bei Sign. 491,5 folgende Schichten aufgeschlossen:
in 480 m Höhe Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, rötlichgelb, fk. (Zone
des Inoceramus schloenbachi , Stufe a u. ß), mit Versteinerungen, und zwar
Pinna sp. Peden mrgatus Nilss.
Inoceramus inconstans Woods em. Ändert Neithea grypheata Schloth. sp.
Peden läevis Nilss. Ostrea vesicularis Lam.
In dem Tälchen, das westlich von Lückendorf am W-IIange des
Kalkofenberges gegen Petersdorf hinabzieht, ist von 470—400 m
herab anscheinend derselbe Sst. wie in Lückendorf vorhanden. In
dem vom Forsthaus Nr. ß nach Petersdorf herabführenden Tälchen
sind ähnliche Schichten zu beobachten.
Die nun folgenden Schichten sind dem Mittelturon zugeteilt.
Südlich vom Kalkofenberge, Kalk sst. eingezeichnet unter dem
»g« von Kalkofenberg der sächs. geolog. Karte, befindet sich ein alter,
fast verwachsener Anbruch (415—425 m) mit Kalk sst., gelbgrau,
mk., weniger fk., Versteinerungen sind selten. Ich sammelte nur
Ostrea sp. In gleicher Höhe östlich davon, ebenfalls in der Karte
eingezeichnet, liegen im Walde Bruchstücke eines gleichartigen Kalk-
sst. Südlich von diesem Sst. trifft man am Waldrande in 395 m Höhe
graugelben fk. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, stark eisenschüssig (ein¬
gezeichnet in der geolog. Karte).
Westlich vom Forsthaus Petersdorf und westlich der Bezeich¬
nung »dl« fKalksst. der geolog. Karte) findet sich in 405 m Höhe
Kalk sst., graugelb, fk.—mk., mit
126
Das Jeschkengebiet
Pecten virgatus Nilss.
Neithea grypheata Schlotii. sp.
Etwas weiter östlich (Kalksst. der geolog. Karte) in 385—390 in
Höhe kleiner Aufschluß: Kalksst., graugelb, fk.—gk., mit Lima
canalifera Goldf. und Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griff.
Weiter nach S, 100 m vor den Häusern von Petersdorf, in 380 m
Höhe liegen dünne Bänke von Sst. Der Sst. führt teilweise viele
Kaolinkörner, ist gelb, fk.—mk. An Versteinerungen sammelte icli
Anomia lamellosa A. Roem.
Ostrea sudetica Scup.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
Von Lückendorf nach Petersdorf trifft man von 510—380 m herab
fast in jeder Höhenlage Kalksst. In der weiteren Umgebung sind die
Kalkbänder und Kalklinsen nirgends so zahlreich. Man wird deshalb
vielleicht annehmen können, daß hier die Schichten nach S einfallen
und ein und dieselbe Kalkschicht in verschiedenen Höhenlagen wieder¬
holt zutage tritt. Ein sicherer Nachweis hierfür ist leider nicht zu
erbringen.
. Müller sammelte außerdem noch nördlich des Phonolithes und
östlich des Kalkofenberges in 480—490 m Höhe (Zone des Jnocevavius
schloenbachi) in einem grauen, fk.—gk. Kalksst.
Pecten laevis Nilss.
Ostrea vesicularis Lam.
Trigonia sp.
sowie, an derselben Stelle in einem schwärzlichgrau-rötlichen, fk.,
kohligen Sst. mit Kaolinkörnern Pinna cretacea SCHLOTIi. ; ferner
südwestlich vom Kalkofenberge in einem weißgrau-gelblichen, mk.
>
K a 1 k sst.
Spongites saxonicus Gein.
Cucullaea subglabra d’Orb.
und südöstlich vom Kalkofenberge in einem weißgrau-gelblichen, kon-
g 1 ome rat i sehen Kalksst. (in fk. Grundmasse liegen größere Kiesel)
Lima canalifera Goldf.
Ostrea sp.
0 2 . Hie Mülilsteinscholle
0. Gr. MT 580—600 m ü. d.M.?
Die kleine Mühlsteinscholle liegt eingeklemmt zwischen den
Linien XLVII und LXIX und wird im 0 durch die Linie LXX von
der Hoffnungscholle getrennt.
Westlich von Hoffnung ragt im Walde eine Sandsteinfelsmasse,
gekrönt von den spärlichen Resten einer alten Burg, der Mühlstein,
empor. An der O-Seite befindet sich ein großer Steinbruch, in dem
lange Zeit Sst. zur Herstellung von Mühlsteinen gebrochen wurde. Der
Sst. ist hier in ähnlicher Weise umgewandelt wie in den berühmten
Mühlsteinbrüchen von Jonsdorf (S. 111). Wahrscheinlich waren auch
hier heiße T\ asser und Gase die Hauptursache, die auf den das Gebiet
Das -Teschkeogebiet
127
eng umgrenzenden Bruclispalten emporstiegen oder die im Gefolge
der zahlreichen Phonolithmassen des Gebietes ausströmten.
Gipfel des Mühlsteins 562,0 m ü. d. M.
Mittelturon m
Quarzit, lichtgrau und gelbgrau, meist gk. bis konglomeratisch, seltener
fk.-mk., von Quarzharnischen durchzogen.. 22,0
Fuß der Mühlsteinfelsen 540,0 m ii. d. M.
Der Quarzit ist in großen Blöcken nach 0 bis Sign. 412,9 in
Hoffnung zu verfolgen. Bei seiner großen Widerstandsfähigkeit ist
eine sekundäre Ausbreitung über den normalen Sst. nicht ausge¬
schlossen, so daß die wirkliche Ausdehnung des Quarzitgebietes wie
westlich der Störungslinie XLVII (S. 47) auch hier schwer festzu¬
stellen ist. Zwischen Mühlstein und Hoffnung findet man im Walde
neben Quarziten auch unveränderte Sst.
P 2 . Die Hoifiiungschollc
0. Gr. MT 480—500 m ü.d.M.?
Die Hoffnungscholle ist ebenfalls sehr klein. Sie ist die östliche
Fortsetzung der Mühlsteinscholle, deren Schichten hier um rund 100 m
tiefer liegen. Gegen O wird die Scholle durch Linie LXXI abge¬
grenzt. Auf der tektonischen Übersichtskarte (Teil I Taf. 2) ist die
Grenze nach O irrtümlich bis zum Hammerbach gezogen.
Westlich von Hoffnung gegen die Ruine Mühlstein erhebt sich
im Walde ein senkrechter Felsturm, der Rabenstein (440—460 m)
Der Sst. ist verkieselt, lichtgrau, vorwiegend mk. mit schwachen
gk. und konglomeratischen Lagen (Mittelturon).
Im Walde unweit von Hoffnung nach NW und nördlich von
Sign. 412,9 befinden sich einige schöne Felspartien, die sich bis zu
15 m Höhe erheben. Der Sst. ist nicht sehr fest, etwas eisenschüssig
und verquarzt. Die Oberfläche der Felsen ist sehr zerlöchert und
zernarbt.
Obere Felskante 425,0 m ü. d. M.
Mittelturon m
3. Sst., weißgrau, mk. 2,0
2. Sst., gelb, mk. 3,0
1. Sst., lichtgrau, mk.-gk. 10,0
Fuß der Felsen 410,0 m ü. d. M.
Weiter nach N bis zu 440 m Höhe ansteigend ist der Sst. zu Sand
zerfallen. Er ist gelb, fk.—mk.
Q 2 . Die Deutsch Gabeler Scholle
(). Gr. MT 330—370 m ü. d. M.
Die Deutsch Gabeler Scholle wird begrenzt im N von Linie
LXXII und LXIX, im W von Linie LXII und im S von Linie
LXIII. Nach O gegenüber den Schollen R 2 und S 2 ist die Abgren¬
zung unsicher. Es sind hier die Linien LXVI und LXYII gezogen
worden. Außerdem grenzt die Scholle noch an die Lausitzer Haupt¬
verwerfung.
128
Das Jeschkengebiet
Vom Welsberg zieht die Grenze zwischen Mittel- und Grob¬
quader der Lamarcki -Zone und dem fk. oberturonen Sst. nach NW,
umfaßt die prächtigen Felspartien südlich am Pfaffenstein und ver¬
läuft dann ungefähr entlang der sächs.-böhmischen Grenze nach N.
Ob jenseits dieser Linie auch Unterturon und Cenoman vorhanden ist,
läßt sicli nicht feststellen. Gegen S kann man vom Welsberg die
Linie ungefähr bis an die Straße Pankratz—Berzdorf südlich am Trö-
gelsberge ziehen.
Bei dem Mangel an Leitfossilien und anderen bestimmten Merk¬
zeichen kann die Höhenlage der Scholle nur ganz allgemein festgesetzt
werden. Sie könnte auch aus mehreren Teilstücken bestehen. Die
Scholle umfaßt das Waldgebiet nördlich von Deutsch Gabel und die
Umgebung von Schloß Lämberg bis an die Grenze von Oberhenners¬
dorf im S.
Am S-Abhange des Fuchsberges, nordwestlich von Finken¬
dorf (534m), wurde folgendes festgestellt:
Zone des Inoceramus schloeribachi a u. ß
ln 485 m Höhe Sst., grau, mk.;
in 475—480 m H. Sst., lichtgelb, fk.-mk.;
in 470 m H. Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, rötlich
in 465 m H. Sst., gelb, fk., kohlig;
in 460 m H. Sst., grau, fk.
, fk.;
An der anschließenden Brücke llahne fand ich in 4ß0 m Höhe
irn Sst. Pecten laevis NlLSS. Am SW-Hange des Berges steht in
450—460 m Höhe Sst., kräftiggelb und gelbrot, meist fk., stark eisen¬
schüssig, an. Weiter nach SW bis zu 360 m bergab folgen ähnliche
Schichten, meist rötlichgelb, im allgemeinen nur durch Weganschnitte
aufgeschlossen, Felsbänke fehlen.
Nördlich von Finkendorf bei Sign. 473,0 fand B. MÖLLER im
graugelben fk. Kalk sst. Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
Westlich Sign. 473,0, ist vom Wege in 455 m Höhe angeschnitten Sst.,
rotgelb, fk. mit vereinzelten größeren Quarzen, mit Cytherea kruschi
var. elongata n. var.
Weiter nach S gegen Finkendorf hin ergab sich folgendes:
au.ß In 400 m Höhe Sst., lichtgrau, gk. bis konglomeratisch;
in 385—395 m H. Sst., weißgrau, fk., vereinzelte Bruchstücke;
in 380 m II. Sst., graugelb, fk.;
in 375 m II. Sst., gelb, fk.-mk., hart;
in 365 370 m II. Sst., gelb, mk.-gk., z. T. eisenschüssig, dickbankig, Felsbänke.
Im N und NW von Finkendorf treten überall eisenschüssige Sst.
auf. Finkendorf liegt zwischen zwei O—W gerichteten Bergzügen
idyllisch eingebettet. In Finkendorf stehen in 340—345 m Höhe dicke
Bänke eines graugelben mk. Sst. an (Mittelturon).
An der Höhe südlich von Finkendorf wurde folgendes beobachtet:
410,0 m ü. d. M.
Zone des Inoceramus schloeribachi a u. ß
3. Sst., gelb, mk. mit vereinzelten größeren Quarzen bis Haselnußgröße
2. Sst., graugelb, fk. mit vereinzelten größeren Quarzen. 1 .
1. Sst. graugelb, mk.
400,0 m ü. d. M.
m
2,0
3,0
5,0
Das Jeschkengebiet
129
An der Straße von Eingelshain nach Pankratz findet man in 390
bis 393 m Höhe anstehend Sst., gelb, fk. mit zahlreichen vereinzelten
Quarzen bis Haselnußgröße und einigen Eisenschlieren, leicht zu Sand
zerfallend.
Mittelturon
Herr B. MÜLLER sammelte in Petersdorf in einem gelbgrauen fk.
Sst. mit wenigen Kaolinkörnern
Lima semisulcata Nilss. Ostrea sudetica Soup.
Pecten laevis Nilss. Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.,
ferner in Petersdorf am Eckertsberge im schwärzlichgrauen fk., stark
kohligen Sst. mit Kaolinkörnern
Pecten laevis Nilss.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
und am Teichdurchlaß am Eckertsberge
Pecten virgatus Nilss.
Am Waldrande östlich von Großhirndorf ist zwischen 325
und 340 m Höhe Kalk sst. wiederholt angeschnitten. Der Kalk sst.
ist licht- bis dunkelgrau, sowie auch rot, fk.—mk., teilweise kohlig,
hart. An Versteinerungen konnte ich sammeln
Lima canalifera Goldf. Anomia subtruncata d’Orb.
Pecten laevis Nilss. Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
Pecten virgatus Nilss. Callianassa antiqua Otto
In 330—335 m Höhe findet sich dazwischen auch Sst. mit kleinen
Kaolinkörnern, kräftiggelb, fk.; helleuchtender Sand deckt die Höhen.
An der neuen Straße von Großhirndorf nach Lämberg befindet
sich in 320—330 m Höhe ein tiefer Wegeinschnitt. Der Sst. ist gelb,
mk.—gk., Korn teilweise unregelmäßig, kratzig und enthält Kaolin¬
körner.
Südlich der Straße Gabel-Ringelshain erhebt sich das kleine Eels-
plateau von Lämberg. Vom Meierhof Lämberg gegen W steht fol¬
gende Schichtenfolge an:
370,0 m ü. d. M.
Mittelturon m
5. Sst., gelb, mk. mit vereinzelten größeren Quarzen, Korn sehr unregelmäßig,
sehr fest, kleine Felsbänke... 10,0
4. Kalk sst., lichtgrau, ik.-mk., mit Versteinerungen, und zwar
Lima canalifera Goldf.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea vesicularis Lam.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
Cytherea kruschi n. sp.
Callianassa antiqua Otto ... 8,0
3. Sst., licht- bis dunkelgelb, fk., weich. 20,0
2. Nichts aufgeschlossen... • • . 5,0
1. Sst. mit Kaolinkörnern, gelb, mk.-gk., leicht zerfallend, Felsbänke. 7,0
Gasthaus am Nordfuße des Plateaus 320,0 m ü. d. M.
Im Gern ei ndewalde von Deutsch-Gabel wurde von B. MÜLLER
ebenfalls Kalksst. aufgefunden (340 m ü. d. M.). Er ist schwärzlich¬
grau, fk. bis konglomeratisch, in fk. Grundmasse vereinzelte kleinere
Neue Folge. Heft 117
130
Das Jeschkengebiet
und größere Quarze mit zahlreichen Kohle splittern und -Stückchen.
Das Gestein enthielt folgende Versteinerungen:
Lima semisulcata Nilss.
Lima granulata Nilss.
Veden laevis Nilss.
Peden virgatus Nilss.
Anomia subtruncata d’Orb.
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea sudetica Scup.
Cucullaea subglabra d’Orb.
Venus sp.
Südlich und südöstlich der Häusergruppe Helden am N-Rande
des Hölzelwaldes erheben sich in 325—360 m Höhe steile Sandhänge.
Ich konnte hier feststellen:
337,0 in ü. d. M.
Mittelturon m
4. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, grau, fk. 4,0
3. Sst. mit vielen kleinen Kaolinkörnern, graugelb, fk. 6*0
2. Sst., grau, fk. 4*0
^ rn i • i « -v w « a « .. _
1. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, graugelb, mk., mit undeutlichen Versteinerungen 3,0
320,0 m ü. d. M.
Weiter östlich, und zwar östlich
des Berghanges entlang in etwa 320 m Höhe
von grauem Kalk sst. verfolgen. Der
nerungen. Ich habe gesammelt:
Lima semisulcata Nilss.
Lima granulata Nilss. zahlreich
Lima canalifera Goldf.
Peden laevis Nilss. zahlreich
Peden nilssoni Goldf.
Peden virgatus Nilss.
von Sign. 323 kann man am Fuße
gelben Sst. mit Bänken
Kalk sst. ist reich an Verstei-
Neithea grypheata Schloth. sp.
Anomia subtruncata d’Orb.
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea sudetica Scup. zahlreich
Cucullaea subglabra d’Orb.
Nordöstlich von Oberhennersdorf erhebt sich der Kickeisberg.
Am W-Fuße des Berges sammelte B. MÜLLER (52 ,301 [5]) in 330 m
Höhe in einem gelbgrauen, fk.—mk. Kalk sst. folgende Fossilien
(Mittelturon):
Spongites saxonicus Ge in.
Lima granulata Nilss.
Peden laevis Nilss.
Peden virgatus Nilss.
Ostrea canaliculata Sow.
Ostrea sudetica Scup.
Kxogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
Lithodomus spatulatus Gein. sp.
Von der N-Seite des Berges erhielt ich durch Herrn B. MÜLLER
aus einem lichtgraugelben fk. Kalk sst. mit vereinzelten größeren
Quarzen folgende Arten (Mittelturon):
Peden laevis Nilss.
Anomia subtruncata d’Orb.
Ostrea vesicularis Lam.
Cucullaea subglabra d’Orb.
Pedunculus geinitzi d’Orb.
Venus sp.
und ferner vom W-Iiange des Lodenberges aus 445 in Höhe aus
einem gelben, fk.—mk. Sst. folgende Versteinerungen ( SchJoenbachi -
Zone a und ß):
Spongites saxonicus Gein. Ostrea vesicularis Lam., Bank
Lima semisulcata Nilss. Ostrea sudetica Scup.
Neithea grypheata Schloth. sp.
131
Das Jeschkengebiet
R 2 . Die Rabsteinscliolle
O. Gr. MT ca. 500 m ü. d. M.
Die Rabsteinscliolle wird begrenzt im N von Linie LXYII, im W
von Linie LXYIII und LXVIa, im S von Linie LXIII und im 0 durch
die Lausitzer Hauptverwerfung (? Anschluß an den Ohlberg).
Die Scholle umfaßt das Waldgebiet zwischen Ringelshain, Johns¬
dorf, Seifersdorf, Kriesdorf und Schönbach, das am NW- wie am SO-
Rande durch ein paar gegen NO streichende Sandsteinfelszüge aus¬
gezeichnet ist. Die Mitte besteht aus Rundbuckeln.
Yom NW-Ausgang von Johnsdorf verläuft gegen Neusorge der
Sandsteinzug Sign. 428. Dann folgen südöstlich von Neusorge die
Sandberge. Yom Sandberge (alter Steinbruch) gegen Neusorge wurden
folgende Schichten festgestellt:
Höchste Kuppe der Sandberge 480,0 m ü. d. M.
Mittelturon m
11. Sst., gelb, mk. bis konglomeratisch, Korn sehr unregelmäßig, dicke Felsbänke 10,0
10. Nichts aufgeschlossen. 5,0
9. Sst., gelb, mk. mit vereinzelten größeren Quarzen. 3,0
8. Sst., gelbrötlich, mk. 3,0
7. Sst., graugelb, fk.-mk., hart, etwas porös. 3,0
G. Sst., gelb, mk. 3,0
5. Sst., lichtgrau, mk.-gk.... 3,0
4. Sst., lichtgelb, mk., Felsen etwas zernarbt. 4,0
3. Sst., lichtgrau, mk. mit vereinzelten größeren Quarzen. 2,0
2. Sst., lichtgrau, gk. bis konglomeratisch. 1,0
1. Sst., gelb, mk. 3,0
440,0 m ü. d. M.
Weiter gegen NO ist dieser Kelsenzug stark verkieselt, er fällt
schroff gegen Neusorge ab. Am Fahrwege von Neusorge nach Johns¬
dorf fand ich
390,0 m ü. d. M.
Zone des Inoceramus labiatus m
3. Sst., gelb, mk. bis konglomeratisch, bindemittelarm, dicke Felsbänke .... 5,0
2. Sst., gelb, mk., bindemittelarm, leicht zerfallend, dicke Felsbänke . 10,0
1. Sst., gelb, fk.-mk., dicke Felsbänke, mit Kaolinkörnern. 5,0
Johnsdorf 370.0 m ü. d. M.
Yom SO-Ende von Johnsdorf streicht in Richtung NO wieder ein
derartiger Felsenzug (410—420 m Höhe). Er fällt scharf gegen NW
ab. Der Sst. bildet dicke Felsbänke, ist gelb, mk. und hart (Mittel¬
turon).
Östlich von Johnsdorf erhebt sich der Buchberg (479 m), ein Ba¬
saltgipfel. Hier wie auch auf den anderen Höhen dieses Gebietes ist
eisenschüssiger Sst. weit verbreitet. Bis hinab zu 420 m Höhe trifft
man am W-Abhange des Berges nur Sand und Kiefernwald.
Westlich vom Bahnhof Schönbach liegt in 460—487 m Höhe -ein
Sandsteinhöhenzug, bedeckt mit Kiefern, aus dem einige Felshänke
hervorragen (Mittelturon).
Am Bergabhange westlich der Kirche von Schönbach fand ich
(Mittelturon)
9*
132
Das Jeschkengebiet
in 460 m Höhe Sst., gelb, mk.-gk., Korn sehr unregelmäßig, hart, verkieselt;
in 450 m Höhe Sst., gelbgrau, mk., hart, verkieselt.
Diese Sst. bilden steilgeböschte felsenlose Hänge.
Unter den in NO-Richtung streichenden Felszügen tritt der Rab-
stein nordwestlich von Kriesdorf am schärfsten hervor.
Plateau der Rabsteine 480,0 m ü. d. M.
Mittelturon
5. Sst., graugelb, mk.-gk., Felstürme .
4. Sst., weißlich bis schwach gelblich, fk. mit vereinzelten größeren meist roten
Quarzen und mit wolkigen mk. bis konglomeratischen Partien. Der Sst.
ist fest. An Versteinerungen sind gesammelt worden
Lima canalifera Goldf. (Platte mit ca. 20 Stück
am kleinen Gasthause auf der Höhe aufgestellt) .
3. Schutthalde des Steinbruches.
Zone des Inoceramus labiatus
2. Sst., gelbgrau, mk.-fk., mit Bändern von Sst., kräftiggelb, mk., und rötlich¬
grau, konglomeratisch .
1. Sandschutt, dürrer Boden, mit Kiefern.
Nördlich der Kirche von Kriesdorf, 390,0 m ü. d. M.
15,0
50,0
5,0
5,0
Am Fuße der Sandsteinfelsen fand 13. MÜLLER in einem pläner¬
artigen Gestein dunkelgrau, fk., mit IIC1 stark brausend (Quelle)
Spongites saxonicus Gein.
Der Rabsteinzug endet gegen SW an der Mündung des Schön-
baches in den Jeschkenbach.
Das Gebiet nordwestlich von den Rabsteinen bis zu dem obenge¬
nannten Felszuge am SO-Ende von Johnsdorf liegt im leicht zerfallen¬
den Sst. und zeigt keine Felspartien. Ich fand in der welligen Ober¬
fläche
Mittelturon
in 440 m Höhe Sst., lichtgrau, fk.-mk., daneben viel losen Sand, ähnlich wie am
S-Fuße der Rabsteine;
in 420—430 m Höhe Sst., grau, mk.-gk.
Die Felsbänke zwischen Kriesdorf und Johnsdorf sind dick ge¬
bankt, meist abgerundet, wollsackähnlich, wie im Oybintale.
S 2 . Die Olilbergscholle
O. Gr. MT ca. 420 m ü.d.M.?
Die kleine Ohlbergscholle liegt zwischen den Linien LXVI,
LXVII und LXVIII.
Die steilen Felsabstürze zeigen den Charakter der mittelturonen
Sst., wie sie bei Klemensdorf, Jonsdorf i. Sa. und Oybin auftreten.
Über die Ausdehnung der Scholle über den Ohlberg hinaus konnte zur¬
zeit nichts Näheres festgestellt werden.
Der Gipfel des Ohlberges (423 m) wird von einem WNW—OSO
streichenden Basaltgange in Verbindung mit Basalttuff gebildet. Dann
folgt Sst.
Das Jeschkengebiet
133
Ostabhang des Ohlberges 410,0 m ü. d. M.
Mittelturon m
6. Sst., gelb, mk.-gk. 10,0
5. Sst., graugelb, gk. bis konglomeratisch, Korn sehr unregelmäßig, kleine Fels¬
bänke . 2,0
4. Nichts aufgeschlossen. 8,0
3. Sst., lichtgelb, gk., Korn sehr unregelmäßig, Felspartien, steile Abstürze 5,0
2. Sst., graugelb, mk.-gk., Korn sehr unregelmäßig, Felspartien, steile Abstürze 10,0
1. Sst.-Felstrümmer. 10,0
Ostfuß des Ohlberges 365,0 m ü. d. M.
Am W-Abhange des Berges liegen zwischen 330 und 400 m Höhe
sehr quarzitische, gelbe, mk. bis konglomeratische Sst., die teilweise
in reine Quarzgesteine übergehen. Anstehend sind sie nicht zu be¬
obachten.
T 2 . Die Oberkriesdorfer Scholle
O. Gr. MT 230 m ü.d.M.?
O. Gr. y 500—520 m ü.d.M.?
Die Oberkriesdorfer Scholle erstreckt sich zwischen der Lau¬
sitzer Hauptverwerfung und Linie LXV, an den schmalen Seiten von
den Linien LXIII und XLY c abgeschnitten.
Am O-Ende von Kriesdorf sind Tonmergel (Ader Plänermergel?)
noch bei Sign. 497,0 anzutreffen. Wie diese Tonmergel gehören auch
die westlich von Ober-Pasek im Walde zwischen 540 und 600 m an¬
stehenden Sst. einer unmittelbar an der Lausitzer Hauptverwerfung am
Jeschkenzuge emporgehobenen Scholle an.
Eine interessante Felspartie mit einer Grotte von 15 m Breite,
8 m Tiefe und 3 m Höhe liegt hier zwischen 540 und 550 m Höhe.
550,0 m ü. d. M. m
Sst., grauweiß, mk., hart. 5,0
Sst., lichtgelb, fk.-mk. 5,0
540,0 m ü. d. M.
Wahrscheinlich gehören diese Schichten dem Mittelturon an.
U 2 . Die Kriesdorfer Plänerscholle
O. Gr. MT 485 m ü. d. M.?
Die Kriesdorfer Plänerscholle ist zwischen der auf ge¬
lösten Linie LXV eingeklemmt, vielleicht steht sie auch in unmittel¬
barer Verbindung mit der Babsteinscholle (R 2 ), deren Höhenlage sie
annähernd zu besitzen scheint.
Im östlichen Teile von Kriesdorf, dort wo der Weg nach Drau-
sendorf abgeht, steht an der Kordeinfassung des Tales folgendes zu¬
tage an:
Zone des Inoceramus schloenbachi v. u. ß
in 470—485 m Höhe Sst., gelb und rötlich, mk.-gk. stark wechselnd, leicht zer¬
fallend;
Mittelturon
in 445—465 m Höhe Plänersst. bezw. Kalkmergel, hell-schwarzgrau, fk., mit
HCl stark brausend, hart, mit Versteinerungen; bestimmbar waren
nur
134
Die Plänerplatte
Spongites saxonicus Gein.
Ostrea sp.
B. MüLL-KK sammelte in diesem Gebiet in 480 m Höhe in einem
Kalksst., grau bis gelbgrau, fk. bis konglomeratisch, mehrere Exem¬
plare von Ostrea vesicularis Lam., ferner bei Sign. 505.0 in demselben
Gestein (nach MÜLLER schief gestellte Scholle)
Lima granulata Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea vesicularis Lam., zahlreich
sowie in einem graurötlichen fk. Kalksst.
Spongites saxonicus Gein. und Exogyra cornu arietis Nilss. ein. Griep.
4. Di© Plänerplatte
Südlich vom Mittelgebirgsbruch (Linie XLV) treten von Liebo¬
schitz bis zum Jeschken überall mittel t urone Schichten an die
Oberfläche. Sie bestehen aus Sst. mit Lagen aus Kalksst., über denen
sich mehr oder weniger denudiert eine Plänerplatte, das oberste
Mittelturon, ausbreitet. Auf dem Pläner trifft man an verschiedenen
Stellen, meist an tertiäre Vulkanschlote gebunden, Reste der ©ber-
turonen Sst. Obwohl als S-Grenze der vorstehenden Arbeit der Mittel¬
gebirgsbruch angenommen ist, erscheint es besonders wichtig, den
Charakter des Mittelturons entlang des Bruches an einer Reihe von
Profilen darzustellen und damit dessen Fortsetzung aus dem Elbsand¬
stein- und Zittauer Gebirge jenseits der Mittelgebirgssenke festzu¬
legen. Erst dann ist es möglich, zu der Horizontierung der Kreide
durch die böhmischen Geologen, insbesondere zu den hier besonders
in Frage kommenden Iserschichten, kritisch Stellung zu nehmen. Wert¬
volle Literatur über die Gebiete entlang des Bruches bieten die geo¬
logischen Aufnahmen der Blätter Dauba, Auscha, Hohlen, Reichstadt,
Niemes, Wartenberg und Oschitz-Hammer von B. MÜLLER 1 ). Ände¬
rungen in der Stratigraphie, die sich gegenüber den Aufnahmen MüL-
LER’s im Verlaufe meiner Arbeiten ergeben haben, sind im Abschnitt
»Stratigraphie« näher erörtert, ergeben sich auch teilweise aus den fol¬
genden Schollenbeschreibungen.
V 2 . Die Neuländer Scholle
O. Gr. MT 290—305 m ü. d. M.
Die Scholle bildet einen Streifen entlang des Mittelgebirgsbruches
und besteht aus der Bleiswedeler Heide, der Lucker Heide, der Um¬
gebung von Neuland, der Budine, der Olhottahöhe, dem Gebiet »auf’m
Weinberg« bei Tetschendorf und der Umgebung von Liebeschitz. Sie
wird beherrscht von dem weithin sichtbaren Kapellenberge (380 m)
bei Neuland. Leidlich gute Aufschlüsse bietet das Profil von der
Budine nach Auscha. Die Budine ist ein 316 m hoher, mit Feldern
und Wiesen bedeckter Hügel, der sich östlich von Auscha über steilen
*) s. Literaturverz. Nr. 46—50, 52, 53.
Die Plänerplatte
135
Sst.-Wänden erhebt. Am Abhang des Berges sind einige Hohlwege ein¬
geschnitten, die außer der Freilegung sonst meist verdeckter Kreide¬
schichten dem Sammler eine große Menge Fossilien bieten. Es wurde
folgendes festgestellt:
Gipfel der Budine 316,0 m ü. d. M.
Zone des Inoceramus schloenbachi a u. ß m
5. Sst., gelblich, fk.-mk., sowie lichtgrau bis lichtgelbgrau, gk. bis konglo-
meratisch, einige Felspartien und kleine Anbrüche. 11,0
Mittelturon
Zone des Spondylus spinosus
4. Plänerige Schichten (mergeliger Sst. und sandiger Mergel) mit einigen
dünnen Lagen von weißlichem und gelblichem Kalk sst. und fk. Sst. von
derselben Farbe . 35,0
U. a. findet sich hier in einem Hohlwege (290 m) Kalk sst., gelb¬
lich, fk., mit konglomeratischen Bänken und spärlichen Versteinerun¬
gen, und zwar
Neithea grypheata Schlotii. sp.
Ostrea vesicularis Lam.
In einem von der Straße höher abzweigenden Hohlwege (293 bis
298 m) trifft man zwischen graugelbem, fk.—mk. Sst. Bänke von
Kalk sst. und kalkigem Sst., lichtgrau, fk., mit Versteinerungen, und
zwar ■ • ' ' '
Lima canalifera Goldf.
Ostrea vesicularis Lam.
Natica sp.
Bei 295 m Höhe findet sich eine Bank mit Rhynchonella pMca~
tilis Sow.
An einer anderen Stelle, 297 m Höhe, sammelte ich im Kalk sst.
Peden laevis Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea canaliculata Sow.
Das Gestein ist lichtgelbgrau, fk. mit vereinzelten gröberen
Quarzen.
B. MÜLLER sammelte in dieser Stufe in einem fk., gelbgrauen,
plänerigen Kalk sst. außerdem noch
Spongites saxonicus Gein.
Magas geinitzi Schl.
Turritella sp.
Natica ( Lunatia ) geinitzi Hlzpfl.
Zone des Inoceramus lamarcki m
3. Sst., gelb, fk.-mk., Korn sehr wechselnd, (soweit ersichtlich). 20,0
2. Nichts aufgeschlossen. 22,0
Steinbruch am SO-Ende von Auscha:
1. Sst. mit Kaolinkörnern, graugelb, mk.-fk., sowie grau und mk.; im allge¬
meinen senkrechte Felswände, die auch die Felsrippe bilden, auf denen der
größte Teil von Auscha steht . 10,0
Straße am SO-Ende von Auscha 218,0 m ü. d. M.
ZAHÄLKA (91, 49) fand in Schicht 1
Pinna decussata Goldf.
Lima canalifera Goldf.
Exogyra columba Lam.
136
Die Plänerplatte
HlBSCH (32, 11 ) führt weiter von hier an
Inoceramus lamarcki Park.
Südwestlich von Auscha liegt inmitten von Hopfengärten das
Städtchen Liebeschitz. Hier sind sehr charakteristische Schichten
des Mittelturons aufgeschlossen. O. Gr. des Mittelturons liegt unge¬
fähr bei 290 m.
Bei meinem Besuch von Liebeschitz im Jahre 1926 fand ich am
NO-Ausgange des Ortes an der Straße nach Simmer mehrere Auf¬
schlüsse. In einer Grube (268—273 m) steht an
Mittelturon
Kalk sst., dunkelgelb, mk.-gk., stark sandig,
Kalksst., hellgelb, mk.,
Pläner sst., weißgraugelb, schmierig, mk.-fk., mit Magas geinitzi Schl., zahlreich;
weiter oben am letzten Hause von Liebeschitz wieder eine Grube
(277—280 m), darin
Sst., gk., kalkig, mit Trümmern von Kalkschalen. Ich konnte be¬
stimmen
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea vesicularis Lam.
Exogyra columba Lam.
Schließlich war hinter dem obersten Hause in einer Grube (281
bis 286 m)
Pläner sst., lichtgraugelb, fk., mit vereinzelten gröberen Quar¬
zen aufgeschlossen. Ich sammelte darin
Inoceramus lamarcki Park.
Lima pseudocardium Reuss (? Lima granulata Nilss.)
Veden dujardini A. Roem.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea vesicularis Lam.
Eriphyla lenticularis Goldf. sp.
Cucullaea subglabra d’Orb.
W 2 . Die Willliosclitsckolle
O. Gr. MT 395 m ü. d. M-
Die Will ho seht schölle umfaßt das Gebiet zwischen Willhoscht,
Bleiswedel, Neuland, Skalken und dem Gansberg. Der Willhoscht
(610 m) bietet eines der wenigen Profile im südlichen Gebiet, an dem
eine größere Schichtenfolge studiert werden kann. Die Aufnahme er¬
folgte an der S-Seite des Berges. Hier treten übereinander drei mäch¬
tige Sandsteingalerien im Landschaftsbilde schart hervor. Die beiden
unteren Galerien bestehen aus je zwei Stockwerken, während die obere
nur aus einem besteht und sich weniger heraushebt (s. Taf. 11, Pig. 2).
Am W-Hange trifft man von oben bis hinab nach Sterndorf fast gar
keine Kreideschichten an. Hier ist alles von Phonolithschutt bedeckt.
Es folgt das Profil Willhoscht—Sterndorf—Talgrund.
Die Plänerplatte
137
Gipfel des Will ho seht, 610 m ü. d. M.
(s. Anlage S. 176)
ZaiiXlka (91, Taf. VI, Fig. 22) zeichnet am Willhoscht eine
Flexur. Die Schichten seiner Zone IV auf der W-Seite des Berges
werden infolgedessen auf der O-Seite in Zone VIII gestellt. Am Will¬
hoscht verläuft jedoch eine Störungslinie.
B. Müller (47, lü) erwähnt aus 555 m Höhe eine Sandsteinbank und
hält es für wahrscheinlich, daß diese Bank aus einem emporgehobenen
Beste der dritten Galerie entstanden ist. Da die Sandsteinfolge der
Zone des Inoceramus schloenbaclii im Elbsandsteingebirge eine Mäch¬
tigkeit von rund 200 m erreicht, ist die Annahme einer Hebung der
genannten Schicht nicht notwendig, um die anderweit festgestellte
Schichtenmächtigkeit nicht zu überschreiten.
Von der O-Seite des Berges beschreibt er zwischen 450 und 500 m
Höhe einen sehr sandigen grauen Mergel, in dessen Mitte weißer
kaolinführender fk. Sst. mit einzelnen groben Kieselkörnern an die
Oberfläche tritt. Diese Schichten, wahrscheinlich der Spinosus -Zone
zugehörig, liegen jenseits der Störungslinie.
Westlich von Sterndorf dehnt sich auf dem Plänerplateau der
Brotschkenwald aus. B. MÜLLER (47, 13 ) sammelte hier in einem
graugelben fk. Pläner in 385 m Höhe
Inoceramus lamarcki Park.
Ostrea sp.
KeüSS (57 a, 11 , 12 ) erwähnt aus diesem Gebiet u. a. Fossilien auch
Terebratula semiglobosa Sow.
Er verlegt die Fundstelle in den Pilzgraben, doch hier habe ich
vergeblich an dem gut erschlossenen Steilhange den kalkig-schiefrigen
Sst., in dem die Fossilien Vorkommen sollen, gesucht. Nach seiner
Schilderung, wonach diese Schichten einen mehrere Klafter hohen Ab¬
sturz bilden, unter dem dann der Unterquader hervortaucht, dürfte die
Fundstelle auf dem Plateau des Brotschkenwaldes in der Nähe des
Steilabsturzes zu suchen sein.
Den Steilabfall des Brotschkenwaldes grenzt gegen W der Stra-
ner Grund mit Simmer- und Pilzgraben ab. Hier wurde fol¬
gende Schichtenfolge festgestellt:
390,0 m ü. d. M.
Zone des Spondylus spinosus m
15. Plänersst., gelb und schwärzlichgrau, fk.-gk., kleiner Anbruch; mit Ver¬
steinerungen, und zwar
Inoceramus sp.
Ostrea vesicularis Lam. 3,0
14. Plänersst., lichtgelb, weißlich und schwärzlich, meist fk., z. T. stark
kohlig, am Wege angeschnitten. 7,0
13. Nichts aufgeschlossen. 16>0
Zone des Inoceramus lamarcki
12. Sst., dunkelgelb, fk.
iS: IS:: ÄS” 1 ’} K ™
9. Sst., gelb, mit Kaolinkörnern, fk., mit
138
Die Plänerplatte
Rhynchonella plicatilis Sow.
Ostrea vesicularis Lam.
Cdllianassa antiqua Otto .
8. Sst., weiß und gelb, fk.-mk., mit
Rhynchonella plicatilis Sow.
Reden laevis Nilss.
Ostrea vesicularis Lam.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
dazwischen auch Kalk sst., gelb, fk., mit
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
7. Sst. mit Kaolinkörnern, grau, mk.
6. Sst., rotgelb, mk. mit vereinzelten gröberen Quarzen
5. Sst., graurotgelb, mk.
4. Sst., weißgelblich, fk.
3. Sst., rotgelb, gk.
2. Sst., fk., sehr weich, wenig aufgeschlossen.
1. Sst., kräftiggelb, mk., mit Spongites saxonicus Gein. .
Pilzgraben 340,0 m ii. d. M.
1,0
5,0
10,0
1,0
Beim Meierhofe Stran, hart am südlichsten Gebäude, fand ich in
einem gelben mk. Sst. Exogyra columba Lam. (330 m). Südlich von
Stran ist in alten Steinbrüchen in 320—330 m Sst., lichtgrau, mk.,
aufgeschlossen (Mittelturon).
An der Böschung der Straße von Bleiswedel nach Skalken ist
aufgeschlossen in 375—380 m Höhe Pläner kalk stein grau und gelb,
fk.—gk., mit folgenden Versteinerungen:
Spongites saxonicus Gein.
Inoceramus inconstans Woods em. Ändert, zahlreich
Lima canalifera Goldf.
Reden virgatus Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea vesicularis Lam., zahlreich
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
Eriphyla lenticularis Goldf. sp.
Die Fundstelle wurde von Fräulein MARTHA STELLWAG in Drum
entdeckt. Die Inoceramenbank ist das Äquivalent der plattigen Ino-
ceramenpläner in weiter südlichen Gebieten (oberstes Mittelturon),
über denen sich erst der Willhoschtsandstein (Zone des Inoceramus
schloenbachi ) aufbaut.
X 2 . Die Gründemnühlscholle
O. Gr. MT 350—380 m ü. d. M.
Durch den westlichen Teil der Scholle zieht sich von N nach S
das romantische, prächtige Gründenmühltal. Zwei übereinander auf¬
getürmte Felsengalerien säumen es beiderseits ein. Die Schichtenfolge
ist sehr einfach.
Oberkante der Felsen 320,0 m ü. d. M.
Mittelturon m
Sst., gelb, graugelb und lichtgrau, mk.-gk., Felsen stark zernarbt, besonders in den
oberen Partien eisenschüssig, dünn geschichtet, mit
Lima canalifera Goldf.
Exogyra columba Lam. .
Talsohle 280,0 m ü. d. M.
40,0
Die Plänerplatte
139
Exogyra columba, die nicht über das Mittelturon hinaus aufzu¬
treten pflegt, ist an verschiedenen Stellen gefunden worden, so an der
Gfründenmühle, in der Schlucht von Oschitz nach dem Laubengrunde
und am Radisch bei Dürchel durch B. MÜLLER 1 ), sowie an der Schisch-
kenburg durch ZäHaLKA 2 ). Vom Habicht stein, dieser merkwürdi¬
gen, einem versteinerten Schiff vergleichbaren Felsbildung, gibt Za-
HÄLKA 3 ) folgende Schichten an:
Felskuppe 318,0 m ü. d. M.
Mittelturon
7. Quaderkonglomerat, gelb, kaolinarm .
6. Quadersst., gk., mürbe, weiß, mit viel roten Körnern .
5. Konglomerat, weiß, mit wenig Kaolin.^.
4. Quadersst. wie 6, mit Spongites saxonicus Gein.'.
3. Konglomerat, weiß, mit wenig Kaolin...
2. Quadersst. wie 6, mit Exogyra columba Lam.
1. Nichts aufgeschlossen.
Teichtalgrund an der N-Seite des Habichtsteines 254,0 m ii. d. M.
m
2,3
5,0
0,3
6,0
0,3
6,0
44,1
Y 2 . Die Drum-Tliammühlscliolle
O. Gr. MT 250—270 m ü. d. M.
Die stratigraphischen Verhältnisse der Drum-Hohlen-Hirschberger
Teichniederung (Taf. 12, Fig. 1) waren bisher vollständig verschleiert,
da es an günstigen Aufschlüssen bzw. einwandfreien Leitfossilien fehlte.
B. MÜLLER 4 ) Stellt die wasserhaltenden Schichten der Scholle in un¬
sere Stufe y der Schloenbachi-Zone. Erst das Auffinden von charak¬
teristischen Versteinerungen der Zone des Spondylus spinosus in der
Umgebung von Drum durch Fräulein Martha Stell WAG 3 ) brachte
Licht in den geologischen Aufbau. Die Verhältnisse seien deshalb
hier etwas eingehender behandelt (s. Karte, Abb. 11).
Östlich unweit Drum liegt der Tö Heute ich. Zwischen dem
Tüllenteich und dem Dammühlteich im N erhebt sich eine schmale,
nur etwa 40 m breite Sandsteinrippe. Gegen N fällt sie steil ab, nach
S gegen den versumpften Tüllenteich allmählich. Die Schichten fallen
nach S ein (Abb. 12). Am N-Abfall tritt der nackte Sandsteinfelsen
zutage. Hier wurde festgestellt:
Oberkante der Felsen 273,0 m ü. d. M.
Zone des Inoceramus lamarcki
5. Sst., graugelb, mk.
4. Sst., dunkelgelb, mk. mit vereinzelten größeren Quarzen
3. Sst., lichtgrau, mk.-gk.
2. Sst., graugelb, mk. mit vereinzelten größeren Quarzen
1. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, graurötlich, mk.-gk. mit ver¬
einzelten größeren Quarzen .
Ufer des Dammühlteiches(263,0 m ü. d. M.
senkrecht
abfallende
Felsen
m
1,0
1,0
1,0
2,0
5,0
Q Müller, B. (50, 126).
2 ) Zahälka, C. (91, S. 56, Nr. 14).
3 ) Zahalka, C. (91, 55).
4 ) Müller, B. (50, 147 u. folg.).
6 ) Fräulein Stellwag nebst Eltern bin ich für die ganz besondere Unterstützung,
die ich bei ihnen gefunden habe, zu außerordentlichem Dank verpflichtet.
140
Die Plänerplatte
Abb. 11. DieSpinosus-Zone in der Umgebung von Drum. 1 = Fossilfundstelle am
Ostende des Töllenteiches (Abb. 12). 2 = desgl. am Nordwestrande des Töllenteiches.
3 = desgl. an der neuen Straße von Drum nach Kolben. 4 = desgl. nördlich von 3. 5 =
desgl. westlich von 3.
Abb. 12. Profil vom Dammühlteich zum Töllenteich (1 der Karte Abb. 11).
1 = Dammühlteich. 2 = Waldrand. 3 = Spinosus- Zone. 4 = Töllenteich.
Gegen S fällt, wie schon erwähnt, das Gelände allmählich ab.
Hier, etwa 3—8 m über der Wasserfläche des Töllenteiches, zieht sich
unterhalb des die Höhe bedeckenden Kiefernwaldes eine Zone hin,
wo die Fossilien der Spinosus-Zione im verkiesten Zustande in Menge
im sandigen Ackerboden gesammelt werden können (1 der Karte).
Von Fräulein STELL WAG und von mir wurden hier gefunden:
Am östlichen Ende des Töllenteiches:
Ventriculites cribrosus Phil. Nucula striatula A. Roem.
Parasmilia centralis Mant. Cytherea tumida J. Müll. sp.
Terebratula semiglobosa Sow. häufig Turbo steinlai Gein.?
Inoceramus striato-concentricus Gümb. Turbo buchi Goldf.?
var. aff. carpathica Sim. (Heinz) Trochus amatus d’Orb.
Neithea grypheata Schloth. sp. Natica acutimargo A. Roem.
Spondylus spinosus Sow. Voluta sp.
Die Plänerplatte
141
Am westlichen Ende des Töllenteiches:
Terebratula semiglobosa Sow. häufig
Inoceramus sp.
Spondylus spinosus Sow.
Ostrea sp.
Nucula striatula A. Roem.
Terebratula semiglcfbosa Sow. ist hier im allgemeinen flacher als
in den Kalkbrüchen von Ilundorf bei Teplitz. Jedoch finden sich an
letzterer Stelle auch ebenso flache Stücke. Weiter ist zu berücksich¬
tigen, daß die Stücke von Drum Steinkerne sind, während die von
Hundorf noch die Kalkschale besitzen. Da auch die Gastropoden meist,
nur als Steinkerne vorhanden sind, ist deren Bestimmung sehr unsicher.
Durch Eingraben an verschiedenen Stellen des ungefähr 8 m hohen
Abhanges wurde festgestellt, daß die Schichten im Winkel der Ober¬
flächenneigung gegen S einfallen. Ungefähr 50 cm unter der Ober¬
fläche fand sich ein harter, weißgrauer, pläneriger Sst., fk. mit ver¬
einzelten größeren Quarzen, und darüber ein gelblicher, fk., sehr wei¬
cher, zu Sand zerfallener mergeliger Sst. In diesem und zwar meist
hart über dem das Liegende bildenden Plänersandsteine finden sich die
Versteinerungen. Die unteren harten Sst. sind anscheinend fossilleer.
Unmittelbar über der Spinosus-Schicht steht oben im Walde in dünnen
Bänken Sst. mit vielen Kaolinkörnern, rötlichgrau, mk.—gk. mit ver¬
einzelten größeren Quarzen an. Die Hauptfundstelle, auf die sich vor¬
stehende Schilderung bezieht, liegt am O-Ende des Töllenteiches.
Eine weitere Stelle am westlichen Ende der Wasserfläche des Teiches
befindet sich an dem gleichen S-Abhange (2 der Karte). Hier säumen
zunächst das Ufer des Töllenteiches einige Sandsteinfelsbänke. Der
Sst. ist grau, mk.—gk. mit vereinzelten größeren Quarzen und führt
viele Kaolinkörner. Auch hier liegen die Fossilien lose im Acker, je¬
doch untermischt mit zahlreichen gerundeten Stücken von Basalt, Pho-
nolith, Quarzit und Kiesel.
Zwischen beiden Fundstellen stehen an der Mühle in 263 m Höhe
3 m Vnächtig lichtgraue gk. Sst. mit kleinen K/aolinkörnern an.
War durch die neben den Fossilien liegenden zahlreichen Geröll¬
stücke die autochthone Lagerung zunächst in Frage gestellt, so mußte
doch die ziemliche Entfernung der beiden Fundstellen voneinander,
ihre gleiche Höhenlage und die gleichen Verhältnisse auf eine ur¬
sprüngliche Lagerstätte schließen lassen. Dies wurde noch dadurch
bestätigt, daß im Winter 1926/1927 Fräulein STELL WAG auch nord¬
westlich von Drum, an der neuen Straße von Drum nach Kolben,
unter ähnlichen Verhältnissen dieselben Fossilien sammeln konnte, und
zwar
Parasmilia centralis Mant.
Terebratula semiglobosa Sow.
Inoceramus sp.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Bei meinem nächsten Besuche
ich folgendes feststellen. An der
Drum nach Kolben war unweit
Spondylus spinosus Sow.
Turbo steinlai Gein.?
Turritella sp.
Scaphites sp.
im darauffolgenden Sommer konnte
neuerbauten Verbindungsstraße von
Trum und nordöstlich von Zößnitz
142
Die Plänerplatte
in 285 m Höhe Sst. in 2 m Mächtigkeit angeschnitten (3 der Karte).
Der Sst. ist gelb, gk., Korn sehr unregelmäßig. In den obersten sehr
lockeren Lagen fand ich Terebratula semiglobosa. Nördlich dieser
Stelle steigt das Gelände ungefähr 5 m hoch empor. Auf dem Acker
sammelte ich wieder diese Art (4 der Karte). Auch weiter westlich,
wo der Fahrweg eine kleine Anhöhe schneidet, fand ich diese Tere¬
bratula (5 der Karte). Ein paar Minuten von dieser Stelle war am
N-Ende von Zößnitz in einer Grube Sst. 3 m mächtig aufgeschlossen
(282—285 m). Der Sst. ist reich an Kaolinkörnern, gelb mit licht¬
grauen Streifen, das Korn grob und sehr unregelmäßig, die Schich¬
tung dünn.
Während östlich von Drum die Fossilien zwischen 265 und 270 m
Höhe anzutreffen sind, finden sie sich westlich des Städtchens in 285
bis 290 m Höhe. 0. Gr. MT würde demnach hier noch um 20 m höher
liegen.
Weiter nach 0 am Hohlener Teiche fallen die Sandsteinschichten
stark nach SW ein. Besonders schön kann man dies in Bübenau be¬
obachten. Es ist ein lichtgrauer, mk., dünngebankter Sst. mit vielen
Kaolinkörnern.
Nördlich von Hohlen erhebt sich aus der Niederung der kleine
Lattenhübel (269 m). Hier ist ein dunkelgrauer fk. Plänermergel
aufgeschlossen (oberes Mittelturon). Ich fand darin Inoceramus sp.,
Ostrea sp. Aus nächster Nähe, vom Fuße des Lattenhübels, erhielt
B. MÜLLER (50, ms) von einem dortigen Grundstücksbesitzer aus einer
Kalksandsteinbank eine Menge Versteinerungen, und zwar
Lima granulata Nilss. zahlreich Ostrea sudetica Scup.
Pecten laevis Nilss. Pectunculus geinitzi d’Orb.
Neithea grypheata Schloth. sp. Crassatella arcacea A. Roem.
Anomia subtruncata d’Orb.
Hier scheint dasselbe Verhältnis zwischen Plänermergel und Kalk¬
sandsteinbank wie oben im Dorfe Schloß Bösig (S. 144) vorzuliegen.
Nördlich von Neugarten windet sich der Iiobitzbach durch ein
romantisches Felsental, den Höllengrund. Buhig und still fließt
das Wasser, umgeben und überwuchert von einer üppigen Flora, zwi¬
schen den senkrechten Felsmauern. Zwischen »Beim Laßmann« und
dem Idöllengrunde wurde am steilen Felsenhange folgender Schichten¬
aufbau festgestellt:
Felskamm 270,0 m ü. d. M.
Zone des Inoceramus schloenbachi m
a 3. Sst., gelb, mk.-gk. 1 Sst. z. T. eisen- 5,0
2. Sst., weißgrau-graugelb, mk.-gk. \ schüssig, Korn 10,0
1. Sst., gelb, mk.-gk. J gleichmäßig 10,0
Robitzbach 245,0 m ü. d. M.
Die senkrechten Felswände sind dick gebankt, die Oberfläche
teilweise zernarbt. An einzelnen Stellen des Felsenkammes reichen
die Felsbänke bis zu 290 m Höhe hinan.
Der Felsenzug von der Bobitzer Mühle bis gegen Mickenhan und
weiter trägt den Namen Kummergebirge und hat eine ausge¬
prägte SO-Bichtung.
Die Plänerplatte
143
Am N-Rande des Sandsteinzuges befindet sich unweit westlich
von Aschendorf ein Steinbruch.
Oberkante des Steinbruchs 278,0 m ü. d. M.
Zone des Inoceramus schloeribachi m
a 2. Sst., graugelb, mk.-gk., bindemittelarm, Werksteinbank. 8,0
1. Sst., gelb, mk., bindemittelarm, leicht zu Sand zerfallend. 10,0
Steinbruchsohle 260,0 m ü. d. M.
Östlich von Aschendorf ist westlich am Bahnwärterhaus in 260 m
Höhe eine Bank von Kalk sst. aufgeschlossen (Mittelturon). Er ist
grau, fk. und enthält zahlreiche kleine Kohlereste. An Versteine¬
rungen sammelte ich
Inoceramus striato-concentricus Gümb. Ostrea vesicularis Lam.
var. aff. carpathica Sim. (Heinz) Natica sp.
Peden laevis Nilss. Rostellaria sp.
Nördlich vom westlichsten Hause von Aschendorf ist im Eisen¬
bahneinschnitt (265—270 m) ein dunkelgrauer fk. Plänermergel ange¬
schnitten (Mittelturon). Versteinerungen konnten an dem verwachse¬
nen Plange nicht auf gefunden werden. ERIC (14, 3i) sammelte s. Zt. da¬
selbst auf der abgeregneten Böschung folgende verkieste Steinkerne
(Bezeichnung nach Eric):
Scyphia sp.
Trochocyathus sp.
Ostrea semiplana Sow.
Avellana kumboldti Müll.
Rissoa reußi Gein.
Mitra roemeri d’Orb.
Trochus engelhardti Gein.
Aporrhais stenoptera Goldf.
Natica gentii Sow.
Natica vulgaris Reuss
Baculites sp.
Scapliites geinitzi d’Orb.
Wir haben hier dasselbe Verhältnis zwischen Plänermergel und
Kalksst. wie am Lattenhübel und Bösig.
Im Gebiet von Thammühl—Hirschberg wurde am Schrauben¬
berge folgendes Profil aufgenommen:
Gipfel des Schraubenberges, 378m ü. d. M.
(s. Anlage S. 176)
B. MÜLLER (45, Karte) fand nordwestlich und östlich vom Eich-
berge im Grunde der Schluchten in 340 und 350m Höhe Kalksst.
mit Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep. (49, 15 ).
Das Kummergebirge bietet wenig günstige Aufschlüsse, die eine
stratigraphische Beurteilung ermöglichen. Leitfossilien sind nicht ge¬
funden worden. Wenn die Sst. dem Mittelturon angehören würden, so
wäre wie überall in der Umgebung in den sandigen Schichten auch
irgendwo eine Exogyra columba herausgebracht worden. Die Schichten
können, da am Eichberge wiederum eine helle Kalksandsteinbank auf-
tritt, auch nicht dem Emscher, sondern nur der Zone des Inoceramus
schloenbachi , Stufe a und ß, zugeteilt werden. Wahrscheinlich ist das
Kummergebirge gegenüber der Hirschberger Teichniederung um ein
geringes, vielleicht 20 m, abgesunken. Schon eine solche Sprunghöhe
dürfte genügen, um die scharfe Grenze zwischen der Teichniederung
mit ihren wasserundurchlässigen Schichten an der Oberfläche und den
144
Die Plänerplatte
Sandsteinen des Kummergebirges zu ziehen. Sie ist aber schließlich
gar nicht notwendig, wenn man die ebenso scharfe Abgrenzung der
senkrecht aufragenden »Steine« (Sst. der Zone des Inoceramus schloen-
bachi ) auf der Mergelsandsteinfläche der mittelturonen Ebenheiten im
sächsischen Elbtale zum Vergleich heranzieht. Ferner ist hervorzu¬
heben, daß auf der O-Seite des Kummergebirges der Kummerteich,
Dürmstenteich, Straßteich und Wawranschkateich ungefähr dieselbe
Höhenlage, demnach auch die wasserhaltende Schicht in derselben
Höhe wie die Teiche bei Hirschberg haben.
Ein stratigraphisch wichtiger Bergkegel ist der isoliert auf ragende
Bösig (605m). Der Gipfel besteht aus Phonolith. Nach verschiedenen
wenig erfolgreichen Versuchen gelang es mir am 10. August 1928,
Rhynchonella plicatilis Sow. und Exogyra columba Lam. kurz vor dem
Orte Schloß Bösig oben am Berge aufzufinden, so daß nun einwandfrei
erwiesen ist, daß der ganze Schichtenstoß am Bösig dem Mittelturon
angehört (0. Gr. MT ca. 410 m). Das Profil ist sehr wichtig.
Mittelturon ' •
In 410—420 m Höhe in den obersten Häusern von Schloß Bösig
Plänermergel, schwarzgrau und lichtgrau 1 ),
Rutschgebiet, wahrscheinlich äquivalent den klingenden Inoceramenplänern (S. 155).
Zwischen 330 und 395 m Höhe wiederholt Kalksandsteinbänke, da¬
zwischen meist fk. gelbliche, leicht zerfallende Sst.; u. a. in 395 m
Höhe kleiner Sandsteinbruch mit Kalksandsteinbank, graugelb, konglo-
meratisch, mit Bank von
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
Ostrea vesicularis Lam.
In ungefähr derselben Höhe im Steinbruch im Dorfe Schloß Bösig
sammelte ich außerdem
Spongites saxonicus Ge in.
Lima granulata Nilss.
Peden laevis Nilss.
In 390 m Höhe Kalksst., lichtgraugelb, fk. mit zahlreichen größeren Quarzen, mit
Bank von Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
In 385 m Höhe Kalksst., sehr kristallin, weißgrau, fk.-mk., mit Ostrea vesicularis Lam.
In 375 m Höhe oben am Waldrande Kalksst., weißgrau, fk.-mk. mit einzelnen
größeren Quarzen, mit
Lima granulata Nilss.
Lima canalifera Goldf.
Exogyra columba Lam. zahlreich
In 365 m Höhe Kalksst., lichtgrau, fk.-mk., mit Ostrea sp.
In 335—345 m Höhe Kalksst., lichtgraugelblich, meist fk. mit vereinzelten größeren
Quarzkörnern, mit zahlreichen Versteinerungen, und zwar
Serpula filiformis Sow. Lima granulata Nilss.
Rhynchonella plicatilis Sow. Peden laevis Nilss.
Inoceramus striato-concentricus Gümb. Neithea grypheata Schlotii.
var. aff. carpathica Sim. (Heinz) Ostrea vesicularis Lam.
Lima canalifera Goldf. Ostrea canaliculata Sow.
9 Am Wratner Berg, der letzten größeren Erhebung gegen S, fand ich diesen Pläner¬
mergel westlich vom Dorf Libowis in einem Hohlweg ebenfalls unmittelbar an der Grenze
gegen den höher aufsteigenden Phonolith.
Die Plänerplatte
145
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep. Granocardium productum Sow.
Exogyra columba Lam. Aporrhais sp.
Cucullaea subglabra d’Orb. CaJUanassa antiqua Otto
Tapes subfaba d’Orb.
In 310—328 m Höhe Sandsteinfelsberge (Wrantscher Berg,
Kukukstein, Hoher Judenberg usw.) und zwar
in 323—328 m wenig aufgeschlossen, Gipfel der Bergkuppen
in 316—323 m Sst., weißgrau, fk.-mk., Felsen
in 310—316 m Sst., weißgrau, mk.-gk., Korn sehr unregelmäßig, Felsen dick ge¬
bankt, Oberfläche stark zernarbt
in 300—310 m Sandberge
Zone des Inocerumus labiaius ?
in 280—300 m nichts aufgeschlossen
283,0 m ü. d. M. E. St. Woken
Am Wege von Hirschberg nach dem Bösig fand ich in 295—300 m
Höhe in der untersten Kalksandsteinbank 1 ) (Mittel turon)
Lima canalifera Goldf.
Pecten laevis Nilss.
Neithea gryplieata Schloth.
Ostrea vesicularis Lam.
Z 2 . Die Mascliwilzbergscliolle
O. Gr. MT 500—600 m ü. d. M.
Am Maschwitzberge ragen Gesteine des Grundgebirges durch
die Kreidedecke hindurch. Sie bestehen vorwiegend aus einem natron¬
reichen Quarzkeratophyr mit einem Mantel grünlicher dynamometa-
morpher Schiefer. Eine im Tertiär emporgedrungene Phonolithmasse
hat durch eine lakkolithähnliche Aufwölbung die Gesteine des Grund¬
gebirges emporgehoben. Mit diesem sind auch cenomane Ablagerungen
über eine größere Fläche in das Niveau der mittelturonen Nachbar¬
schaft gelangt. Die Neigung der cenomanen Schichten paßt sich dem
Abfall der Oberfläche gegen N ungefähr an. Verschiedene Geologen,
JokFly (42, 37 o), Bieber (6), H. v. Gräber (24), Zahalka (91,54,
Nr. 12) und zuletzt B. MÜLLER (50, iu u. f.) haben sich mit diesem
eigenartigen geologischen Problem befaßt.
B. MÜLLER hält den Maschwitzberg für eine Insel im Kreidemeere,
und zwar mindestens bis an die Obergrenze des Mittelturons. Er ver¬
legt die erste Emporhebung des Berges in die Zeit der Bildung der
carbonischen Gebirge und sagt, daß die mittelturonen Ablagerungen
im W und N des Maschwitzberges aus den Zerstörungsprodukten der
Gesteine des Maschwitzer Grundgebirges stammen. Dieses ist mir
wenig wahrscheinlich. Gegenwärtig liegt die Obergrenze der ceno¬
manen Sst. teilweise noch höher als die Obergrenze des westlich an¬
grenzenden Mittelturons. Der vom Cenoman nicht bedeckte Teil des
Grundgebirges ist so klein, daß letzteres nicht das Material zum Aufbau
der mittelturonen Schichten der weiteren Umgebung des Gründenmühl-
gebietes, wie dies MÜLLER annimmt, geliefert haben kann. Wie können
auch mittelturone Ablagerungen aus den Zerstörungsprodukten des
D So bezeichnet nach Müller, B. (45, Karte).
Neue Folge. Heft 117
10
146
Die Plänerplatte
Grundgebirges herrühren, wenn das Grundgebirge im Mittelturon be¬
reits unter den Sandmassen des Cenomans begraben lag? Nachdem
das Cenoman durch die tertiäre Aufwölbung in die Höhe gedrückt
wurde, gelangte es in das Abtragungsniveau und wurde bis auf das jetzt
freigelegte Grundgebirge denudiert. Auch MÜLLER nimmt ein Empor¬
drücken der Kreidemassen durch das Emporquellen des zähflüssigen
Phonolithmagmas an. Nach seiner Anschauung hätte dann in der
Kreidezeit das Grundgebirge an dieser Stelle ebenfalls noch tiefer
gelegen als heute. Aus diesem Grunde wäre eine Sedimentation und
Lieferung von Sedimentmaterial aus dem Maschwitzer Grundgebirge
im Mittelturon keinesfalls möglich gewesen.
Die petrographische Zusammensetzung des Cenomans zeigt nichts
Außergewöhnliches. Die Basis besteht aus den von anderen Stellen
bekannten Grundkonglomeraten, der cenomane Sst. ist im Steinbruch
von Podlitz mergelig, gelblich bis grauweiß, fk., mit großen rost¬
braunen Bingen, in deren Mitte Limonit- und Markasitknauern liegen.
Ähnlich mergelig und fk. ist der cenomane Sst. auch im Elbtale bei
Niedergrund und im Bohrloch von Schandau (Teil I S. 86).
Wie schon erwähnt, bezeichnet MÜLLER die mittelturonen Ab¬
lagerungen zwischen Maschwitzberg und Willhoscht als Gründenmühl-
facies. Das lehmige Bindemittel, was er besonders hervorhebt, ist nur
in den Sst. der oberen Schichtenreihe vorhanden. Ähnliche Sst. fand
ich südlich von M. Ii. Stran im gleichen Horizont. Auch im Elbsand¬
steingebirge östlich der Elbe, wo die Plänerschichten des oberen
Mittelturons durch Sst. ersetzt werden, ist die Ausbildung dieses Sst.
stark lehmig oder mergelig. Gleichheit der Bänke und regelmäßige
Klüftung, die weiter als Eigenart dieser Facies hervorgehoben werden,
trifft man in gewissen Schichtengruppen im Elbsandsteingebirge eben¬
falls nicht selten an. Schließlich ist die starke Durchtränkung mit
Eisenerzlösung eine sekundäre Erscheinung, die wohl mit tertiären
Bewegungen, aber nicht mit der unmittelbaren Ablagerung der Kreide¬
sedimente, in Beziehung gebracht werden kann. An Fossilien werden
von ZahaLKA und MÜLLER aus dem Cenoman vom Maschwitzberge
Ostrea carimta Lam. und
Exogyra columba Lam.
angeführt.
A 3 . Die Kahlebergscliolle
0. Gr. MT 420 m ü. d. M.
Östlich an der Maschwitzbergscholle liegt in der Umgebung des
Schützenbergeis und des Kahleberges die Obergrenze des Mittelturons
bei ungefähr 420 m Höhe. Das Schützenbergei besteht aus Basalt
(Basaltkuppe 420—466 m), der Kahleberg ebenfalls (Basaltkuppe 395
bis 426 m). Bei 420 m 1 ) steht quarzitischer Sst. an, weiß, fk.—gk.
Diese Schicht sei als Obergrenze des Mittelturons angenommen. Die
zunächst folgenden tieferen Schichten sind nur gering aufgeschlossen.
Man trifft einen gelben fk. Quadersst.
0 Müller, B. (45, 23 u. Karte).
Die Pl&nerplatte
147
380—390 m ü. d. M.
Mittelturon
Sst., stellenweise mit Kaolinkörnern, weiß oder gelb, gk. Bänke wechseln
mit fk., in denen einzelne grobe Quarze eingesprengt sind, in den höheren
Lagen mit Konkretionen und Platten von eisenschüssigem Sst., sowie
mit groben Konglomeraten; Felsbildungen als Wände, Pfeiler und
Türme. Mit
Lima canalifera Goldf.
Exogyra columba Lam. 40—50,0
Im Bereich dieser Zone befindet sich die Brandenburger Höhle oder Hunds¬
kirche, am Eingänge 8 m hoch.
Sandiger Mergel oder mergeliger Sand, gelb oder weiß, Quellen. 20,0
Sohle des westlichen Teiles des Wasperlicher Grundes 320,0 m ü. d. M.
Nach ZaHaLKA senkt sich gegen O die Basis seiner Zone VI,
VII von 320 bis auf 300 m und bis an die Straße von Hirschberg nach
Thammühl bis auf 280 m. An letzterer Stelle tritt in 270—280 m
Höhe wieder Sst. hervor mit Lima canalifera Goldf. und Exogyra
columba Lam. Dieser Sst. ist nichts anderes als seine Zone VIII.
Dazwischen läuft eine Bruchlinie.
B 3 . Die Auritschscliolle
O. Gr MT 310—330 m ü. d. M.
An der Straße von Hirschberg nach Thammühl trifft man den cha¬
rakteristischen Sst. des MT mit Lima canalifera Goldf. und Exogyra
columba Lam. in einer Höhenlage von 2(34—280 in (s. Kahlebergscholle,
letzter Absatz).
In Hirschberg fand ich am Tscliöp peite ich anstehend kaolin¬
führenden Sst., gelb und weiß, gk. und fk. mit zahlreichen groben
Quarzen, in steilen Felswänden. Unweit südlich hiervon war in einem
Hohlwege (276 m) sandiger Mergel, mit HCl brausend, aufgeschlossen.
Das Gestein ist grau und graugelb, fk. (Mittelturon). Nach längerem
Suchen sammelten die Herren Prof. MÜLLER, LANGHANS und ich fol-
folgende Versteinerungen:
Spongites saxonicus Gein. Lima elongata Gein.
Gervillia solenoides IIolzpfl. Lima canalifera Goldf.
Lima granulata Nilss. Ostrea vesicularis Lam.
C 3 . Die Ferdinaudsbergscholle
O. Gr. MT 300—320 m ü. d. M.
Das Gebiet ist von B. MÜLLER (49, n—ie) bereits beschrieben wor¬
den. Den von ihm auf geführten Fundorten von Fossilien kann ich
noch einige weitere hinzufügen. Besonders wichtig ist das Auffinden
der Exogyra columba Lam., wonach die ganze Scholle dem Mittelturon
zuzurechnen ist. Die hier an den einzelnen Stellen vorhandenen Tier¬
gesellschaften sind für die Beurteilung des Fossilinhaltes der weiter
nördlich auftretenden Kalklinsen und Kalkbänder von Bedeutung.
Wir beginnen bei Brenn, das auf Oberstturon und Emscher steht.
Verläßt man diesen Ort gegen SO, so überschreitet man sehr bald den
Mittelgebirgsbruch (XLV) und bei Sign. 264,0 ist mau im Be-
10 *
148
Die Plänerplatte
reiche des Mittelturons. Zunächst folgt ein Streifen von Plänermergeln,
in denen 0. Gr. MT ungefähr bei 270 m liegen dürfte. Etwas südlich
von Sign. 264,0 sammelte B. MÜLLER im dunkelgrauen fk. Pläner¬
mergel
Ostrea vesicularis Lam.
Leda semilunaris v. Buch
und weiter östlich am Fahrwege in einem ähnlichen Plänermergel
(ca. 270 m)
Lima granulata Nilss.
Veden laevis Nilss.
Veden virgatus Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea vesicularis Lam.
Am N-Fuße des kleinen Eruptivkegels bei Sign. 278,0 lieferte ihm
der Plänermergel an Fossilien
Spongites saxonicus Gein.
. Ostrea vesicularis Lam.
Area undulata Reuss
Turritella sexlineata A. Roem.
Scaphites geinitzi d’Orb.
MÜLLER weist auf die schwierige Unterscheidung von oberturonem
Tonmergel und obermittelturonem Plänermergel im Gelände mit fol¬
genden Worten hin: »Das Verwitterungsprodukt täuscht uns ober-
turone Tonmergel vor. Graben wir aber tiefer, so stoßen wir statt auf
die erwarteten Kalkmergelscherben und -platten auf Blöcke von Mer-
gelsst., die schließlich zu einer einheitlichen Schicht verschmelzen«.
Unweit des W-Endes des Sandsteinriegels Sign. 299 (nordwest¬
lich vom Ferdinandsberge) sammelte MÜLLER ferner an dessen
Fuße (ca. 275 m) in einem weißgelblichen, grauen, mk. bis konglo-
meratischen Kalksst. folgende Versteinerungen:
Spongites saxonicus Gein.
Serpula socialis Goldf.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Anomia lamellosa A. Roem.
Exogyra columba Lam.?
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep. zahlreich
Hamites verus Fric
Nordöstlich dieser Stelle fand ich bei Sign. 311 einen rötlichen
Kalksst., fk., mit mehr oder weniger größeren Quarzen (303—305m).
Er enthält zahlreiche Versteinerungen, und zwar
Lima canahfera Goldf.
Lima sp.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea vesicularis Lam.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
Exogyra columba Lam.
Weiter östlich steht in einigen verlassenen Steinbrüchen (290 bis
298 m) Sst. an. Er ist graurötlich, fk.—mk., führt kleine Kaolinkörner
und ist dick gebankt.
Von Sign. 264,0 SO von Brenn, führt der Fahrweg zum Hirsch-
hübe! (265—275 m) und von da weiter zum IMchsberg (275—285 m)
Die Plänerplatte
149
durch ein flachwelliges Gelände, bedeckt mit Sand und bestanden mit
Kiefern und Heidekraut, Felspartien fehlen. Am Hirschhübel steht
(280—301 m) weißgrauer und gelblicher Quarzit, mk.—gk., an.
An der St. Antonskiefer, Sign. 307,0 südlich von Voitsdorf,
stellte ich im Hohlwege folgendes fest:
807,0 m ü. d. M. m
2. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, rötlich, fk., mit undeutlichen Versteinerungen 2,0
1. Kalksst., rötlich, fk.-mk., mit Versteinerungen, und zwar
Spoiigites saxonicus Gein.
Serpula filiformis Sow. '
Lima granulata Nilss.
Ostrea vesicularis Lam., Bank
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep., Bank . 2,0
303,0 m ü. d. M.
Im Wäldchen südwestlich von der St. Antonskiefer fand MÜLLER
einen rosaroten bis erdbeerfarbenen, fk., kristallinen Kalksst. mit
Ostrea vesicularis Lam., zahlreich
Ostrea canalmdata Sow.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep., Bank
ö 3 . Die Rollschollc
O. Gr. MT 390—410 m ü. d. M.
Der Roll (694m) bildet einen Basaltgipfel, auf dem das Mauer¬
werk einer alten Burg erhalten ist. An der W- und SW-Seite umgibt
den Berg ein schöner Kranz senkrechter Felsmauern mittelturoner Sst.
Am östlichen dieser Felstürme, dem Wiesenstein, sammelte MÜLLER
(48, 242 ) in ca. 350 m Höhe in einem kalkigen weißgrau und roten Sst.
Exogyra columba Lam. Entlang des am SW-Abhange vom Roll gegen
Rabendorf steil hinabführenden Fußpfades konnte ich folgende Schich¬
tenfolge feststellen:
Kuppe des Rolls, 694 m ü. d. M.
(s. Anlage S. 177)
Wie der Willhoscht bietet auch der Roll ein wertvolles Profil für
die Entwicklung der Kreideschichten gegen S.
Südlich von Plauschnitz am N-Fuße der Sandsteinfelspartien
der »Teufelsmauer« sind folgende Schichten gut aufgeschlossen:
335,0 m ü. d. M.
Mittelturon m
3. Sst., lichtrot und gelb gestreift, mk., leicht zerfallend . 3,0
2. Kalksst., hochrot, mk., leicht zerfallend . 2,0
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Lima canalifera Goldf.
Exogyra columba Lam. 2,0
328,0 m ü. d. M.
Zwischen Wartenberg und Oschitz liegt die Wasserfläche des
Hammer teiches (Taf. 12, Fig. 2) und das Moorgebiet von Kunners-
dorf. Die Undurchlässigkeit des Untergrundes ist durch die Mergel-
und Pläner des tiefsten Mittelturons verursacht (310—330 m). MÜLLER
150
Die Plänerplatte
(53, io— 11 ) schildert die Verhältnisse näher, stellt aber die Mergel in
die untere Scaphitenstufe (oberstes Mittelturon). Dieses ist jedoch aus¬
geschlossen, da zwischen Hammerteich und Kunnersdorfer Moor in
der Umgebung des Krassaberges Exogyra columba Lam. in höheren
Schichten noch auftritt.
Die Mergel sind nach B. MÜLLER im Brunnen der Hammerschen
Mühle erreicht worden, sowie in einem Brunnen südlich vom Teich¬
damme. Ferner sind sie aufgeschlossen in einem Hohlwege zwischen
der Papiermühle bei Audishorn und der Lauschke, sowie besonders
noch in einem Hohlwege am W-Ende des Mühlberges (20 m mächtig).
Westlich von Krassa sammelte B. MÜLLER in 355 m Höhe
; Lima canalifera Goldf.
Peden sp.
Ostrea vesicularis Lam.
Exogyra columba Lam., zahlreich
ferner südlich von Krassa in 360 m Höhe
Ostrea vesicularis Lam. \ ,, • ,
Exogyra columba Lam. J z< ieic
Das Gestein ist an beiden Stellen ein weißlicher, grauer und rötlicher,
fk. bis konglomeratischer Kalksst.
Am Fuße des Wartenberger Kreuzberges ergab eine Kalksand¬
steinbank (315 m)
Lima granulata Nilss.
Südlich vom Hammerteich liegt ein kleines Gebiet, das in seinen
Bergformen an die Sächsische Schweiz erinnert. Senkrecht abfallende
Felswände finden sich vorwiegend zwischen 360 und 410 m Höhe. Un¬
mittelbar über dem Hammerteiche erhebt sich der ruinengekrönte
Dewin. Am S-Abhange des Berges zieht sich ein Felsriff herab, das
in Anschluß an einen Polzenitgang vererzt ist. Hier wurde folgendes
festgestellt:
Mächtiges Felsriff am S-Abhange des Dewin
(s. Anlage S. 178)
Weiter nach S folgen dann der Hammerspitz, Ziegenrücken,
Lange Stein, Schächtenstein, die Struhanka u. a.
In der Nähe des S-Endes vom Dorfe Schwarzwald stellte B.
MÜLLER (53, 12 ,13) am Straßenknie folgendes fest:
Mittelturon
Zu unterst (380 m) Mergelbänke mit Spongites saxonicus Gein.,
sowie Kalksst. mit
Rhynchonella plicatilis Sow., häufig
Lima granulata Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Exogyra columba Lam., häufig,
darüber anders geartete härtere Bänke (395 m) mit
Lima granulata Nilss.
Peden laevis Nilss.
Ostrea vesicularis Lam.
Die Plänerplatte
151
An der Oberkante des Kühtaler Berges (450 m) fand er in einem
rötlichgelben verquarzten und sehr harten Kalksst. folgende Arten:
Lima semisulcata Nilss.
Lima granulata Nilss.
Pecten laevis Nilss., zahlreich
Peden nilssoni Goldf.?
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea vesicularis Lam. 1
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep., /
Die Schichten am Kühtaler Berge sind gegen SO geneigt. MÜLLER
hält sie mit denen von Schwarzwald aus 395 m Höhe für identisch.
Weiter südlich, zwischen S c h w a b i t z, Böhmisch Neuland
und Teschen konnte ich in den Kalksandsteinbänken wiederholt u. a.
Exogyra columba Lam. sammeln.
:: Am Südende von Sabert, am Fuße der Teufelsmauer, trifft
man in 375—380 m Höhe Kalksst. lichtgrau, fk.—mk., mit
Spongites saxonicus Gein.
Inoceramus sp.
Lima granulata Nilss.
Lima canalifera Goldf.
Neithea gryplieata Schloth. sp.
In 390 m Höhe folgt wieder eine
Phynchonella plicatilis Sow.
Lima granulata Nilss.
Lima canalifera Goldf.
Anomia subtruncata d’Orb.
Ostrea canaliculata Sow.
Exogyra columba Lam.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
Cucullaea subglabra d’Orb.
Kalk sandsteinbank mit
Pecten laevis Nilss.
Neithea gryplieata Schloth. sp.
Exogyra columba Lam.
Diese Schichten mit Exogyra columba gehören dem Mittelturon
an. In 440m Höhe am Basaltgange der Teufelsmauer trifft man Kalk¬
sst., gelb und rötlich, mk.—gk., hart mit Inoceramus lamarcki Park.
Der Basaltgang der Teufelsmauer streicht in einer Höhe von 440 bis
470 m von SW nach KO bis zur Straße von Kössel nach Motlitbow. Die
Basaltsäulen sind quer zur Gangrichtung horizontal gelagert.
Nördlich von Kössel liegt an einem Feldwege ein alter Steinbruch.
Oberkante des Steinbruchs 400,0 m ü. d. M.
Mittelturon
5. Sst., kräftiggelb, fk.-mk., mit Rhynchonella plicatilis Sow.
4. Sst., rötlichgrau, fk...
3. Sst., grauweiß, mk. : ...
2. Kalksst., lichtgrau, mk.-gk., mit Lima canalifera Goldf.
Sohle des Steinbruchs
Nördlich am Steinbruch:
1. Sst., gelb, mk.-gk., mit Exogyra columba Lam
388.0 m ii. d. M.
m
2,0
3,0
5,0
1,0
Weiter nach S gegen Melnik und Raudnitz gehen die sandigen
Schichten des Mittelturons in Mergel und harte Kalksteinbänke über.
Für die Beurteilung der Löwenberger Kreide, und besonders des Mittel¬
turons in der Lähner Mulde, erscheint mir die Darstellung dieses Über¬
ganges von wertvoller Bedeutung, vergl. hierzu Karte, Taf. 4, sov r ie
Taf. 3. Die umfangreichen Arbeiten Zahälka’s in diesem Gebiete
152
Die Plänerplatte
geben über diesen Wechsel ein anschauliches Bild. Das Ergebnis
meiner eigenen Aufnahmen in Verbindung mit den Profilen ZAHALKA’s
ist kurz folgendes:
Von Dauba gegen SW und S zieht sich die tiefe Furche des
Libocher Tales (Störungslinie). Im oberen Teile, bei Sackschen, er¬
heben sich an der S-Seite des Tales die senkrechten Felswände des
Ratsch. Hier treten noch einmal oberturone Sandsteine in größerer
Mächtigkeit zutage.
Ratsch (385 m ü. d. M.), Sandsteinplateau mit starken Eisen¬
bändern und Eisenplatten, abwärts folgen Sst.; ich entnahm einige Pro¬
ben, und zwar
Zone des Inoceramus schloenbaclii a u. ß
7. Sst., dunkelgelb, gk.
6. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, hellgelb, mk.-gk., Korn sehr unregel¬
mäßig .
5. Sst. mit Kaolinkörnern, lichtgrau, mk.-gk., Korn sehr unregelmäßig
4. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, weißgelb, mk.
Mittelturon (0. Gr. 265 m ü. d. M.)
3. Nichts aufgeschlossen .
2. Kalksst., lichtgrau und gelbgrau, fk., mit Versteinerungen, und zwar
Pecten laevis Nilss.
Ostrea vesicularis Lam.
Anomia hmellosa A. Roem.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Grtep.
1. Pläneriger Sst., graugelb, fk.-mk.
Buchholzer Mühle bei Sackschen 235,0 m ii. d. M.
10,0
10,0
Am Schinder berge südlich von Sackschen fand ich in 260 bis
270 m in halber Berghöhe im graugelben, fk. und mk. Kalksst. folgende
Versteinerungen:
Spongites saxonicus Gein.
Inoceramus lamarcki Park.
Lima canalifera Goldf.
Pecten laevis Nilss.
Pecten nilssoni Goldf.
Ostrea vesicularis Lam.
Exogyra cornu arietis Nilss. ein. Griep.
Cucullaea subglabra d’Orb.
Weiter östlich am O-Abhange des Schalksberges sind durch einen
Hohlweg folgende Schichten aufgeschlossen:
Hohlweg 278,0 m ü. d. M.
Zone des Inoceramus schloenbachi a u. ß m
10. Sst., gelb, mk.-gk. 8,0
9. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelb, fk., etwas mergelig. 2,0
Mittelturon
8. Plänermergel, schwärzlichgrau, fk., mit Inoceramus inconstans Woods
em. Ändert, Ostrea sp.
7. Plänermergel, gelbgrau, mittlere Quarzkörner in fk. Grundmasse, sandig,
mit Anomia lamellosa A. Roem.
Ostrea vesicularis Lam.
Callianassa antiqua Otto .
6. Pläner, fk., hellgelb, und Kalksst. mk., dunkelgrau mit Inoceramus inconstans
Woods em. Ändert, Ostrea sp. 3,0
5. Sst. mit Kaolinkörnern, weißlichgrau, gk. 2,0
4. Sst., gelb, mk.-gk. 1,0
3. Nichts aufgeschlossen. 7,0
2. Pläner, schwärzlichbraungrau, fk., z. T. sehr zerfallen. 8,0
Steinbruch:
Die Plänerplatte
153
1. Sehr sandiger Mergel und Plänersst., blaugrau und schwärzlichbraungrau
mit vielen Kohlepartikeln, in der Mitte 15 ein dicke Bänke von Kalksst. 2,0
Sohle des Steinbruchs an der Kirche von Töschen
240,0 m ü. d.M.
MÜLLER (46, m [ 12 ]) stellt die Schichten westlich und östlich des
Schalksberges in die Lcibiatus-Tione. Infolge des Vorkommens von Ino-
ceramus inconstans und der petrographischen Übereinstimmung der
hier vorkommenden Kalksst. mit denen an der Buchholzer Mühle und
am Schinderberge halte ich die Schichten für oberes Mittelturon.
Das Gebiet wird überragt von der Phonolithkuppe der Nedo-
weska (456m). B. MÜLLER (46 ,126 [ 4 ]) sagt, daß in der Umgebung
der Nedoweska eine uhrglasförmige Aufwölbung der Kreideschichten
vorhanden sei. Ich habe dieser Frage nicht näher nachgehen können
und nur festgestellt, daß südlich der Nedoweska im sogenannten »Ge¬
birge« die Obergrenze des Pläners (0. Gr. MT) bedeutend höher als am
Ratsch liegt. Ich fand daselbst auf dem Pläner weißgrauen und gelben
meist mk.—gk. bindemittelarmen und leicht zerfallenden Sst., teilweise
eisenschüssig (Stufe ß), in einer Mächtigkeit von mehr als 20 m.
In Schloß Widim wurde mir das Bohrprofil einer Tiefbohrung,
die in der Zeit vom 1. November 1902 bis 6. März 1903 ausgeführt wor¬
den war, in entgegenkommendster Weise zur Verfügung gestellt, wo¬
für hiermit gedankt sei. Ich gebe es unverkürzt wieder. Unter der
Bezeichnung »Schieferton« ist wohl Plänermergel und vielleicht auch
Plänersst., unter »Sandstein lettig« mergeliger Sst. zu verstehen.
Bohrprofil Schloß Widim, Ansatzstelle ungefähr bei 345,0 m ü. d. M.
Alluvium und Diluvium m
23. Humus. 0,4
22. Gelber Lehm ... 5,2
21. Gelbgrün gemischter Letten . 9,6
Mittelturon
20. Blauer Letten.. 2,9
19. Fester grauer Schieferton .. 5,5
18. Schieferton, grau, weich . 15,1
17. Grauer Kalkstein. 0,3
16. Grauer Schieferton . 6,4
15. Gelber Schieferton. 2,9
14. Gelber festgelagerter Sand . 1,45
13. Gelber weicher Sand. 9,5
12. Gelber Schieferton, sandig. 1,5
11. Sst., gk.. 59,4
Unterturon und Cenoman
10. Grauer Kalkstein. 4,35
9. Schieferton, grau. 1,2
8. Sst., gelb, lettig ... 11,7
7. Sst., lettig, grau . ; . 24,4
6. Schieferton, grau, plänerartig. 20,6
5. Sst., grau . 2,3
4. Schief ertön, grau... 2,1
3. Sst., grau, fein ... 1,05
2. Schieferton, grau, mit Sandsteinschichten durchzogen. 22,1
1. Schieferton, grau, rein, Pläner. R0
134,05 m ü. d. M.
154
Die Plänerplatte
Es wären demnach vertreten
Alluvium und Diluvium . 15,20 m
Mittelturon. 104,95 m
Unterturon und Cenoman . 90,80 m
Gesamttiefe der Bohrung 210,95 m
Vom Willhoscht gegen S und SW seien eine Anzahl Profile, meist
nach ZahÄLKA, in schematischer Weise wiedergegeben, in denen das
allmähliche Verschwinden der sandigen und Auftreten mergeliger und
kalkiger Schichten gut zu verfolgen ist. Die wichtigsten dieser Punkte,
Kokorin, Kanina, Hostin, Soviceberg u. a. habe ich selbst besucht und
die stratigraphische Bedeutung der von ZAHÄLKA aufgeführten Schich¬
tenfolge zu ergründen versucht. Von Profil 11 und 14 ist der ZAHÄLKA-
sche Text verkürzt wiedergegeben.
Prof. 11. Höhe von Hostin, 280 m ü. d. M.
(s. Anlage S. 179) ...
Prof. 14. Kuppe des So vice berge s, 277 m ü. d. M.
(s. Anlage S. 179)
Die beiden Profile mögen als; Beispiel dienen, wie außerordentlich
wechselreich die Schichten hier im Mittel- und Unterturon sind. An
der Straße von Cecelitz nach Bischitz gibt ZAHÄLKA (Päsmo IV, S. 27)
ein Profil, wo er in seiner Zone IV, 30 m mächtig, sogar einen 23 mali¬
gen Wechsel von grauem, sandigem Mergel und festen Bänken kieseligen
Kalksteins aufführt. Die Kalksteinbänke haben im allgemeinen eine
v/
Mächtigkeit von 0,2 m. Etwas weiter südlich, am Cecemin bei Vsetat
(E.-St. an der Linie nach Prag) kann man diesen Wechsel in,einem
großen Aufschluß gut beobachten. Dieser rasche Wechsel im Gestein
erinnert sehr an Stufe y der Schloenbcichi- Zone. Glaukonit findet sich
in einer etwa 1 m mächtigen Bank an der Basis der Kalkmergelserie
(Zone X ZahÄLKA’s) im oberen Mittelturon, ferner im W jedoch auch
im Unterturon häufig und weit verbreitet.
Als Basis des Mittelturons möchte ich an Rhynchonella plicatiEs
Sow. reiche Bänke, die sogenannten »Rhynchonellenquader«, ansehen.
Ihre Lage ist in den schematischen Profilen mit »R« bezeichnet. Za-
HÄLKA stellt diese Rhynchonellenschichten teils in Zone VII, teils in
Zone V. Zone V bis VII haben zusammen keine bedeutende Mächtig¬
keit. Auch ist in einigen Profilen in diesen Zonen die Schichtenfolge
nicht lückenlos aufgeschlossen.
Zur Feststellung der Obergrenze des Mittelturons soll das Auf¬
treten des Leitfossils der Spinosus- Zone, Terebratula semiglobosa Sow.,
herangezogen werden. Nach ZAHÄLKA ist das Fossil in folgenden
Höhenlagen gefunden worden:
Fundstelle d. 0. Gr. d.
Ter ehr. semigl . Kreide
Auf dem Weinberge bei Nucnitek. 152 m 152 m
Auf der Höhe von Rohatetz und Umgebung 211 m 213 m
Auf dem Soviceberge (selbst gesammelt) ... 264 m 275 m
Der tektonische Aufbau
155
Slap bei Bechlin (östlich am Rip)
Auf dem Karmnek bei Straschnitz
In Hostin.
In Repin .
In Nebufcel.
In Strem.
In Straschnitz .
Fundstelle
d.
O. Gi
•. d.
Terebr.
. semigl.
Kreide
257 m
260
m
300-
-307
m
307
in
260-
-274
m
280
m
276-
-288
m
292
m
294-
-304
m
307
m
290-
-296
m
296
m
274-
-304
m
310
m
Außerdem findet sich an verschiedenen Stellen
Magas geinitzi Schl, und Spondylus spinosus Sow.
Aus dieser Aufstellung ergibt sich, daß in diesem Gebiet die höch¬
sten Schichten vom obersten Mittelturon eingenommen werden und
höhere Horizonte fehlen.
Der klingende Inoceramenpläner (»kridlak«), der an ver¬
schiedenen Stellen mit mehreren Metern die oberen Schichten der
Kreidehöhen zusammensetzt und zahlreiche Abdrücke von Inoceramus
inconstans WOODS em. Ändert, die charakteristischen Fossilien des
Mittelturons aber nicht mehr enthält, wäre vom faunistischen Stand¬
punkte vielleicht in das Oberturon zu stellen. ZAHÄLKA führt zwar an
einzelnen Stellen aus dieser Stufe (Xd) Terebratula semiglobosa an,
doch scheint mir zweifelhaft, ob dies dann die klingenden Pläner sind.
Diese gliedern sich in ihrer morphologischen Erscheinung vollständig
den unterlagernden Schichten an, so daß sie bei ihrer geringen
Mächtigkeit am besten noch als Mittelturon bezeichnet werden. Am Rip
stehen Kreideschichten bis zu 340 m Höhe an. Westlich des Berges
trifft man bald auf cenomane Schichten. Hier scheinen größere tekto¬
nische Störungen vorhanden zu sein. Eine eingehendere Nachprüfung
der Schichtenfolge war mir in diesem letzteren Gebiet noch nicht
möglich.
Der tektonische Aufbau
der in Teil I und II behandelten Kreideablagerungen ist in der tektoni¬
schen Übersichtskarte (T. I, Taf. 2, T. II, Taf. 4) dargestellt. Die Tektonik
schließt sich eng an das Erzgebirge an 1 ). Das Erzgebirge, das zur
Zeit der oberen Kreide noch keinen Höhenwall bildete, wurde im Oligo-
cän und Miocän durch eine wohl allmählich sich auswirkende Bewegung
emporgehoben, und zwar in der Weise, daß sich schließlich eine von der
Landesgrenze gegen Leipzig hin abfallende Fläche bildete. Diese Hebung
griff auch auf das Elbsandsteingebirge über. Auch hier finden wir imS
die höchste Erhebung der Schollen. Sie zieht vom Hohen Schneeberge
gegen Mittel- und Niedergrund und erreicht bei Arnsdorf an Quer¬
linie II ihren markanten Abschluß. In bescheidener Weise setzt sich
die Erhebung sodann weiter bis zum Orte Khaa und in die Lausitzer
Granitplatte hinein fort. Die Abbruchlinie ist unsere Störungslinie I.
Der Aufrichtung des Erzgebirges entspricht im S ein
0 Vergl. Teil I, S. 79 u. folg.
156
Der tektonische Aufbau
breites Senkungsfeld, da.s im W als Nord böhmisch es
Kohlenbecken, sodann als Böhmisches Mittelgebirge mit
seinen östlichen Ausläufern den Erzgebirgswall beglei¬
tet. Die Mittelgebirgssenke wird im S durch Störungslinie XLY,
den sogenannten Mittelgebirgsbruch, von dem durch Erzgebirgs-
aufrichtung und -einbruch weniger gestörten Teile der böhmischen
Kreide getrennt. Störungslinie I und X L Y sind de m nac h d i e
beiden wichtigsten tektonischen Linien innerhalb der
Kreide ablager ungen zwischen Elbe und Jeschken. Zwi¬
schen ihnen liegt die Mittelgebirgssenke, die von den jüngsten Bil¬
dungen der böhmischen Kreide, den oberstoberturonen Tonmergeln und
dem Emscher ausgefüllt wird (Taf. 1, Querschnitt 1 )). Nur gegen den
Jeschken hin treten im Gefolge des Aufsteigens des Jeschkenzuges
auch in der Senkungszone ältere Kreideschichten wieder an die Ober¬
fläche (Taf. 2, Profil la u. 4 a).
Verlängert man Störungslinie I nach N hinein in das
Lausitzer Granitgebirge, so liegen im Gebiete der Mit¬
te lg ebirgssenke die Bas alt decken von Schönborn, Seif-
hennersdorf, Le utersdo rf, E i bau und Hainewalde sowie
das mioeäne Braunkohlenbecken von Zittau. Das Schar¬
nier von Zeidler erhält dann eine ganz andere Bedeu¬
tung als v on Staff (69, io) ausgeführt.
Die Tektonik westlich von Linie I sowie im Kamnitzer Bruch¬
gebiet ist in Teil I behandelt worden. Teil II ist im besonderen der
Mittelgebirgssenke gewidmet.
Yen W her kann man die am tiefsten hinabgedrückten Schollen
bis weit nach 0 verfolgen. Es sind die Focksche Höhe- (Dj), Markers¬
dorf er (X x ), Robitzer (Y 1 ), Langenauer (Z-Q und Reichstädter Scholle
(I 2 ), in denen O.Gr. MT noch unter 30m ü. d.M. anzunehmen ist.
Wenig höher (O. Gr. MT ca. 30—70 m ü. d. M.) liegen die Freuden¬
berger (W 1 ), Leipaer Spitzberg- (A 2 ), Betgraben- (B 2 ), Ortelsberg-
(D 2 ), Grünberg- (E 2 ) und Barzdorfer Scholle (K 2 ) sowie mit O. Gr. MT
100 m ü. d. M. die Schwoikaer Scholle (C 2 ) (Taf. 2, Profil 3 a). Linie
XLVII trennt die genannten Schollen, in denen sich meist Tonmergel¬
flächen ausbreiten, von dem eigentlichen Emschergebiet. Zu letzterem
gehören die Kamnitzer Schloßberg- (V-Q, Nolde- (B 1 ) und Kaltenberg¬
scholle (S x ), in denen O.Gr. MT in ca. 70—110m, ferner die Kreibitzer
(R 1 ), in der O.Gr. MT in 110— 120m, und schließlich die Tannenberg¬
scholle (T i ), in der O. Gr. MT in 140—170 m Meereshöhe liegt.
Mitten im Senkungsfelde tritt ein Keil älterer Kreidegesteine an
die Oberfläche, bestehend aus der Dobernscholle (F 2 ), O. Gr. MT
260 m ü. d. M., der Pießniger (G 2 ) und Lindenauer Scholle (G 2 a),
0. Gr. MT ca. 280—330 m ü. d. M. und der Klemensdorfer Scholle
(Ii 2 ) mit O. Gr. MT 360—390mü. d. M. (Taf. 1, Taf. 2, Profil 2a). Diese
9 Zur besseren Veranschaulichung ist der Querschnitt durch Einbeziehen einiger
nicht scharf auf der Schnittlinie liegender Höhen etwas schematisiert.
Der tektonische Aufbau
157
Schollen liegen in derselben Höhenlage wie die südlich des Mittelge-
birgsbruches anschließenden und zwar die Drum-Thammühlscholle
(Y 2 ), 0. Gr. MT 250—270 m ü. d. M. und die Ferdinandsbergscholle
(C 3 ), O. Gr. MT 300—320 m ü. d. M.
In Teil I (S. 81 und 82) ist die Sprunghöhe entlang Linie I und
XXI festgestellt worden. Die Sprunghöhe entlang des Mittelgebirgs-
bruches (Linie XLV) ist noch bedeutender, da hier nicht ein allmäh¬
liches Absinken wie im Kamnitzer Bruchgebiet, sondern ein scharfer
Vertikalabbruch erfolgt ist (Taf. 1, Taf. 2, Profil 3 a, 4 a).
Höhenlage der Schollen (O. Gr. MT)
westlich und nördlich des Mittel-
gebirgsbruches
Böhm. Mittelgebirge unter 30 m ü. d. M.
Robitzer Scholle (Y 1) .... 20 m u. d. M.l
Dobernscholle F 2)*). 260 m ü. d. M.J
Reichstädter Scholle (I 2) . 10 m ü. d. M.
Barzdorfer Scholle (K 2) .. 50 m ü. d. M.
östlich und südlich des Mittel-
gebirgsbruches
Neuländer Scholle (V 2) ... 300 m ü. d. M.
Willhoschtscholle (W 2) ... 395 m ü. d. M.
Drum-Thammühlscholle
(Y 2).. 260 m ü. d. M.
Ferdinandsbergscholle (C 3) 310 m ü. d. M.
Rollscholle (D 3) . 400 m ü. d. M.
*) Die Dobernscholle gehört dem oben genannten Keil an.
Die Sprunghöhe der Mittelgebirgs senke beträgt;, wenn
man das Kamnitzer Bruchgebiet ausschaltet, gegen N 1 )
und S in unserem Gebiet rund 300 m.
Im Bereiche des Je-schkens sind die Kreideschollen
z. T. ganz besonders hoch emporgehoben worden (Taf. 2,
Profil lau. 4 a). So liegt in der Oybin- (M 2 ), Mühlstein- (0 2 ), Hoff¬
nung- (P 2 ) ond Rabsteinscholle (R 2 ) O. Gr. MT über 460 m ü. d. M.,
in der Waltersdorfer (U x ), Hochwald- (N 2 ) und Ohlbergscholle (S 2 ) in
ca. 380—430 m ü. d. M. und in der Deutsch Gabeler Scholle (Q 2 ) in
330—370 m ü. d.M. Die Höhenlage der Oberkriesdorfer Scholle (T 2 )
mit O.Gr. MT 230 m und der Kriesdorfer Plänerscholle (U 2 ) mit
O. Gr. MT 485 m ü. d. M. ist noch unsicher. Die Festlegung der Höhe
der an den Jeschkenzug angeschlossenen Schollen war teilweise außer¬
ordentlich schwierig, da sich hier der Mangel an Leitfossilien und
charakteristischen Schichten ganz besonders bemerkbar machte.
Vom Jeschkenzuge gegen W und SW sind eine ganze Menge aus¬
gedehnter Basaltgänge und Vererzungszonen (Teufelsmauer usw.) zu
verfolgen, die rechtwinklig zu der Emporhebung des Jeschkens stehen.
Diese Richtung haben auch die teilweise durch Eisen vererzten gerade
verlaufenden Spalten in der Umgebung von Jonsdorf und Oybin (Linie
2, 3, 4 und 5, Abb. 13).
Das Einbrechen der Mittel gebirgssenke steht, wie
bereits ausgeführt, mit der Emporhebung des Erzgebir¬
ges, die in das mittlere Tertiär verlegt wird, im engsten
Zusammenhänge. Über das Alter des Emporsteigens des Jeschken-
zuges ist noch nichts sicheres festgestellt. Die Oybinscholle dürfte
ihre jetzige Höhenlage erst in jüngster Zeit eingenommen haben. Im
i) Im N liegt in den Schollen B, D, F und H O. Gr, MT in 280-—330 m ü. d. M.
158
Anlage: Größere Profile
Abi) I 3 . Charakteristische Spalten im Sandstein des Zittauer Gebirges.
Zwischenraum. 1 = Zigeunerstuben (Taf. 7, Fig. 2,3). 2 = Aufstieg zum
Nonenfelsen von S. 3 = Orgelsteig im Mühlsteingebiet (Taf. 8, Fig. 2). 4 = Große
1 elsengasse (Taf. 10, Fig. 1). 5= Kleine Felsengasse. 1, 2, 3 bei Jonsdorf, 4 und 5
bei Oybin.
miocänen Braunkohlenbecken von Zittau, das unmittelbar nördlich an¬
grenzt und bedeutend tiefer liegt (Taf. 2, Profil 4 a), fehlen die Zer¬
störungsprodukte der Sandsteine der Oybinscholle fast gänzlich. Hät¬
ten diese Sandsteine so wie gegenwärtig das Becken schon während
seiner Bildung überragt, so wären deren Sande sicher viel zahlreicher
darin vertreten. V. STAFF verlegt den Bruch (Zittauer Südbruch) an
die Grenze zwischen Tertiär und Quartär bezw. in das älteste Quar¬
tär (69, n). Nach dem hier entworfenen tektonischen Bilde erhält
diese von STAFF aufgeworfene Trage eine neue Auslegung.
Anlage: Größere Profile
Nördlich vom Großen Brandfelsen, 446,0m ü. d. M. (S. 11)
E m s c h e r
12. Sst., weißgrau, leicht zerfallend, alles überschüttend .
11. Sst., weißgelb, mk., hart, Oberfläche der Felsen zernarbt.
10. Sst., rötlichgelb, fk.-mk., mergelig, eisenschüssig, mit Spuren von Versteine¬
rungen .
Der Kleine Brand, 426,0 m ü. d. M.
9. Sst., graugelb, mk. .. | von Eisenbändern durch-
8. Sst., graugelb, mk.-gk. / zogen, wenig Bindemittel
7. Sst., lichtgelb, fk. ... 1 n
6. Sst., gelb, mk.-gk. ... j Q uarz > rotllch 1111(1 baulich
5. Sst., hellgelb, fk., hart, Sockel des Kleinen Brand- ■
felsens . I
Felsen, dünn ge¬
bankt, annähernd
horizontal lagernd
4.
3.
Nichts aufgeschlossen, Gelände allmählich ansteigend.
Sst., am Wege aufgeschlossen, grauweiß, gelb und rötlich, leicht zerfallend’
keine Felsen bildend .
m
5,0
5,0
9,0
3,0
3,0
4,0
4,0
2,0
20,0
35,0
159
Anlage: Größere Profile
Alter Steinbruch über dem „n“ von Böhmisch Kamnitz der top. Karte:
2. Sst., hell bis dunkelgelb, fk.-mk., mergelig, enthielt an Versteinerungen
Spongites saxonicus Gein.
Ostrea sudetica Scup.
Isocardia zitteli Hlzpfl.
1. Sandiger Ton und toniger Sst., grau und rötlich, dunkel (aufgeschlossen am
Wege und im Wasserlauf).
Hinterer Teich der Brauerei, 340,0 m ü. d. M.
(wasserundurchlässige Schichten, Stufe y der Schloenbachi- Zone)
In derselben Höhe liegt auch der Teich an der Einmündung des Haselbaches in
Kamnitzbach.
Am Forsthaus, 368,5 m ü. d. M. (S. 12)
8. Alluvium: Humussand.
Emscher
7. Sst., gelb, mk., fest ..• • • • ..
6. Sst., weißgrau, fk., wenig Bindemittel, leicht zu Sand zerfallend .
5. Sst., weißgrau, mk., fest, mit schwachen Lagen eines kohligen fk. Mergelsst.
mit Pinna cretacea Schlote.
4. Sst., dunkelgelb, fk., stark kohlig, weich.
3. Sst., gelbrot, mk., wenig Bindemittel, fest.. •
2. Mergelsst., hochrot, fk., stark kohlig, mit Lagen von gelben und wei߬
grauen festen fk.-mk. Sst..
1. Sst., gelb, mk., wenig Bindemittel, hart, mit
Ostrea vesicularis Lam .
Straßenhöhe, 360,0 m ü. d. M.
km 28,9 der Eisenbahnlinie, 385,5 m ü. d. M. (S. 12)
15. Alluvium: Humussand.
Emscher
14. Sst., weißgrau und gelb, feste Bänke .
13. Sst., weißgrau, wenig Bindemittel, zu Sand zerfallen .
12. Sst., weißgrau, feste Bänke ..
11. Sst., kräftiggelb, wenig Bindemittel, zu Sand zerfallen, mit einzelnen kräitig-
gelben Knollen .
10. Sst., weißgrau, feste Bank .
9. Mergelsst., dunkel, kohlig, zu Sand zerfallen.
8. Sst., weißgelb gestreift, mit 3 schmalen kohligen Schmitzen .
7. Mergelsst., weißgrau, mürbe, durchgehend kohlig.
6. Mergelsst., gelb, mürbe, durchgehend kohlig .
5. Sst., weißgrau, feste Bank ...
4. Mergelsst., gelb weiß, bröckelig, durchgehends kohlig.
3. Sst., gelblich und weißgrau, feste Bank .. : .
2. Sst., gelb weiß, mit papierdünnen und auch dickeren kohligen Lagen
1. Sst., gelb und weißgrau, feste Bank .
Bahnkörper, 375,0 m ü. d. M.
Die seitlichen nicht angeschnittenen Felswände sind teilweise zernarbt, wie
gefressen.
Kuppe des Schießhausberges, 394,2 in ü. d. M. (S. 13)
Emscher
8. Sst., weißgrau und gelblich, fk.-mk., leicht zerfallend und alles überschüt¬
tend. An Versteinerungen sammelte ich
Lima semisulcata Nilss.
Cardium productum Sow.
7. Der steile mit Kiefern bepflanzte Abhang ist mit weißgrauem mk. Sand
überschüttet. Der Untergrund tritt nirgends zutage .
6. Sst., weißgrau und gelblich, mk., leicht zerfallend.
5,0
10,0
den
m
0,5
1,0
1,0
2,0
0,5
2,0
0,5
1:0
m
0,5
1,6
1,0
2,0
0,1
0,1
0,2
0,6
0,3
0,1
0,7
0,6
2,0
0,4
0,3
aus-
m
14,2
30,0
20,0
160
Anlage: Größere Profile
5. Sst., gelb, fk., von Eisenbändern durchzogen . 10.0
Zone des Inoceramus schloenbachi
T Bei 320 m Höhe liegt ein kleiner Teich.
4. Sst., rötlich und gelb, fk., weich . 5 0
3. Oberfläche verwachsen, Untergrund wahrscheinlich mergelig. !.!!.! 7^0
2. Sst., mk., Schichten stark nach S einfallend. 2*0
i m___ 1 1 •• *1 • 1 nt . . V* ' * *
1 . lonmergei, scnwarzncngrau, tk., mit HUI stark brausend . 1,0
(Grundgrabung östlich sowie Straßenaufgrabung vor der Brauerei, 1023 aufgeschlossen)
Brauerei Böhmisch Kamnitz, 305,0 m ü. d. M.
An der Eisenbahnstation Schönfeld-Oberkreibitz, 487,0 m ü. d. M. (S. 23)
Emscher m
22. Sst., weißgrau, mk., hart, Felsbänke. 7,0
21. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelblich, fk., Versteinerungen:
Tapes sulfaba d’Orb.
Liopistha aequivalvis Goldf. sp. 5,0
20. Wenig aufgeschlossen, soweit ersichtlich Sst., weißlich und gelblich, weich,
stark mit Phonolithgeröll vom nahen Plissen überdeckt 40,0
19. Sst., weißlich und gelblich, fk., kohlig . 5 0
18. Sst., gelb, fk.. 4*0
17. Sst., gelb, mk.-gk., Felsbänke, Quader von x / a m Dicke; das Bett des kleinen
Baches ist hier von einem Felstorbogen überwölbt. 6,0
16. Sst., gelb, fk., dünnplattig. 2^0
15. Sst., weißgrau, mk.-gk., wollsackähnliche Blöcke bildend. 2*0
14. Mergelsst., gelblich, zu weichem Sand zerfallen. 6,0
13. Sst., weißgelb, fk., nicht sehr fest . 1*0
12. Sst., graugelb, fk., dünnplattig, zu zähem Sandmergel verwitternd. 2,0
11. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, dunkelgelb, fk., dünnplattig, feste Bank 1,0
10. Sst., weißgrau, fk., mergelig, Felsbank. 0,5
9. Sst., weißgelb-rötlich, fk., kohlig, mergelig, weich. 2,0
8. Sst. mit viel Kaolinkörnern, weißgelblich, mk., fest, Felsbank. 1,0
7. Sst., weißgrau, fk., kohlig, mergelig, weich. 1,0
6. Sst. mit wenigen größeren Kaolinkörnern, gelb, mk.-gk., feste Felsbank 2,5
Aufschluß am Wege:
5. Sst., rötlichgelb, fk., kohlig, sehr mergelig und weich, Versteinerungen? 1,5
4. Sst., weißgrau, mk., in kleine Stückchen zerfallend. 1,0
3. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelb, fk., mergelig, weich, Versteinerungen:
Tellina sp.
Liopistha aequivalvis Goldf. sp. 0,5
2. Sst., rötlichgelb, fk., mit einzelnen größeren Quarzen, kohlig, mergelig,
weich . 10
Durch den Aufschluß geht eine 0 W-streichende Verwerfung. Jenseits
der Verwerfung steht weißrötlicher fk. Sst. an. Er enthält kleine Kaolin¬
körner, weiße Glimmerschüppchen und ist dünnplattig abgesondert.
Zone des Inoceramus schloenbachi
Y 1. Nichts aufgeschlossen. 12,2
Talgrund nordwestlich vom Domeisberg, Sign. 382,8 m
Kleiner Ahrenberg, 691,2 m ü. d. M. (S. 23) m
36. Basaltkuppe ..... 91 1 2
35. Nichts aufgeschlossen, teilweise Sumpfwiesen. 38,0
34. Basalttuff . 2,0
Emscher
33. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern und weißen Glimmerschüppchen, weiß, fk. 1,0
32. Nichts aufgeschlossen. An dieser Berglehne bei Schneise 41 gedeiht die
Mondviole in Tausenden von Exemplaren . 19,0
31. Sst., graugelb, fk., weich ..'. 1,0
30. Nichts aufgeschlossen. 9,0
Anlage: Größere Profile
161
29. Mergelsst., gelb, fk., mit schwacher eisenschüssiger Bank . 0,5
28. Nichts aufgeschlossen. 2,5
27. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, grau, mk.-gk. 1,0
26. Nichts aufgeschlossen. 6,0
25. Sst., gelb, fk., mergelig, weich, mit Versteinerungen, und zwar
Neithea grypheata Schloth. sp. Liopistha aequivalvis Goldf. sp.
Ostrea sudetica Scup . 10,0
24. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelb, fk. 1,0
23. Nichts aufgeschlossen. 10,0
— Basaltkiippchen bei 500 m Höhe —
22. Nichts aufgeschlossen. 5,0
21. Sandiger Ton, dunkelblau, Quellhorizont . 1,0
20. Nichts aufgeschlossen. 9,0
19. Sst., gelb, fk.-mk., eisenschüssig . 2,0
18. Nichts aufgeschlossen. 11,5
17. Quarzit, graugelb, mk. (fraglich ob anstehend). 0,5
16. Sst., dunkelgrau, fk., eisenschüssig. 1,0
15. Sst., grau und gelblich, fk. 8,5
14. Mergel, feinsandig, grau und gelb. 0,5
13. Sst., dunkelgrau, fk., mit vereinzelten größe¬
ren Quarzen, kleine Versteinerungen . 1,0
12. Sst., weißgrau und gelblich, fk., Spuren von
Versteinerungen. westlich des Baches 4,0
11. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, gelblich und mächtige Sandsteinbänke,
grauweiß, fk.-mk. sehr löcherig 13,0
10. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, kräftig¬
gelb, fk. 1,0
9. Sst., kräftiggelb, fk., stark eisenschüssig- 1,0
440,0 m ü. d. M.
8. Nichts aufgeschlossen. 4,5
Am Bachufer folgt weiter (435,5 m ti. d. M.)
7. Sandiger Mergel, hellgrau, fk. 0,5
6. Sandiger Mergel, schwarzgrau, fk. 0,5
5. Sandiger Mergel, hellblaugrau, fk. 0,5
4. Nichts aufgeschlossen. 1,0
3. Sandmergel, dunkelgrau, fk. mit dünner kohliger Schicht . 1,0
2. Sst., hellgrau, fk.-mk., hart . 1,0
1. Sandiger Mergel, graugelb, fk. 1,0
Landstraße Stadt Kreibitz-Forsthaus Kreuzbuche westlich vom Hohen Himpelsberge,
430,0 m ii. d. M.
Fahrweg westlich und unterhalb der Buchhübelkuppe, 522,0 m ii. d. M.
— Kaltenbachtal — (S. 28)
Ems eher
30. Mergelsst., rötlichgelb, fk., eisenschüssig, schmierig verwitternd
Am Wege ist hier die Grenze zwischen Sst.
und einem Basaltgange gut aufgeschlossen
29. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, gelb, mk., Fe]sen c i ünilbankig ,
qq eisenschüssig . ...... Oberfläche zernarbt
28. Sst. mit wenigen Kaolmkornern, gelb, fk.-mk.
27. Sst., weißgrau, fk.-mk., Oberfläche stark
zerlöchert .
26. Nichts aufgeschlossen.
25. Mergelsst., rötlichgelb, fk., weich .
Neue Folge. Heft 117
2,0
3,0
5,0
2.0
2,0
162
Anlage: Größere Profile
22 .
21 .
20 .
19.
18.
17.
16.
15.
14.
13.
12 .
11 .
10 .
9.
8 .
7.
6 .
2 .
1 .
Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, lichtgrau, mk., wenig
Bindemittel.
Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, weiß- ]
grau, fk.-mk. hart, Ober-
Sst., graugelb, fk., mit Versteinerungen [ fläche zer-
Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelb, I narbt
fk.-mk.
Nichts aufgeschlossen.
Sst., grau, fk.-mk., wenig Bindemittel ..
Sst., graugelb, fk., weich .
i
Felsen,
{ dicke Bänke
mit rötlichen
und blauen
Quarzen
Sst., graugelb, mk.
Sst., lichtgrau, mk., wenig Binde¬
mittel .
Sst., hellgraugelb, mk., wenig Bindemittel, Oberfläche
sehr zernarbt .
Sst. mit Kaolinkörnern, grau, mk., wenig Bindemittel ..
Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, gelbgrau, fk.-mk., hart
Sst., grau, fk..
Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, graugelb, fk.-mk., mit
wenig Bindemittel
Sst., hellgrau, fk.-mk., mit eisenschüssigen Lagen und
wenig Bindemittel .
Sst., graugelb, mk., fest .
Sst., grau, fk.-mk., mit wenig Bindemittel .
Nichts aufgeschlossen (vgl. Höhe Sign. 394,1 S. 29).
vereinzelte
Felsbänke
am Abhange
Felsen
— Quellhorizont —
Zone des Inoceramus schloenbachi
Nichts aufgeschlossen .
Mergelsst., gelbrot, fk., kohlig, weich .
Tonmergelgrube unweit des Kaltenbachufers
am Waldrande gegen Kaltenbach:
Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelb, fk., schmierig .
Tonmergel, gelb und grau, kohlig .
Sandmergel, gelb.
Tonmergel, gelb, zäh .
Ostende vom Dorfe Kaltenbach 360,0 m ü. d. M.
10,0
12,0
8,0
4,0
7,0
2,0
3,0
2,0
3,0
3,0
7,0
5,0
5,0
5,0
5,0
3,0
2,0
3,0
2,0
Oberhasel, 488,0 m ü. d. M. (S. 32)
Das Profil ist aus den Aufschlüssen in Hohlwegen usw. an der O- und W-Seite des Talhanges
zusammengestellt
Ems eher m
25. Quarzit, rötlichweiß, mk. 3,0
24. Sst., dunkelgelb, mk., hart, stark eisenschüssig, wenig Bindemittel . 3,0
23. Sst., weißgelb, mk., wenig Bindemittel, leicht zerfallend . 2,0
22. Sst., kräftiggelb, fk., weich, durchzogen von schwachen Eisenadern. 2,0
21. Sst., dunkelgraugelb, mk., eisenschüssig, hart, wenig Bindemittel. 1,0
20. Mergelsst., gelbrötlich, fk., sehr weich, mit Versteinerungen, Pecten sp. . 1,0
19. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, blaßgelb, fk., weich. 2,0
18. Sst., kräftiggelb, mk., wenig Bindemittel. 4,0
17. Sst., gelb, mk.-gk., von schwachen Eisenadern durchzogen, wenig Binde¬
mittel; wird westlich des Dorfes in einer Grube als Sand gewonnen _ 10,0
16. Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, weißgrau, fk.-mk., weich. 5,0
15. Mergelsst., rötlichgelb, fk. 5,0
14. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, kräftiggelb, fk.-mk., wenig Bindemittel,
einige kleine Felsbänke . 5,0
13. Sst., gelbrot, fk.-mk., weich, leicht zerfallend, teilweise eisenschüssig_ 10,0
12. Sst., gelbrot, fk.-mk., weich, leicht zerfallend. 5,0
— bei 430,0 m an der Dorfstraße Basaltbruch aufgeschlossen —
163
10,0
2,0
Anlage: Größere Profile
11. Sst., weißgrau, fk.-mk., wenig Bindemittel, leicht zerfallend.
Steinbrucli im Dorfe an der westlichen Talseite:
10. Mergelsst., grau und rötlich, fk., kolilig .
9. Sst., graugelb, mk., wenig Bindemittel, Werksteinbank, mit Versteinerungen:
Inoceramus sp.
Pectunculus geinitzi d’Orb.
Isocar dia zitteli Hlzpfl.
— Steinbruchsohle —
8 . Sst., Felsbänke ....
Am Wege von Hasel nach dem Brüderaltar liegt die isolierte Fels-
partie Sign. 402,1. Hier ergab sich nachstehende Schichtenfolge:
7. Sst., weißgrau, mk., wenig Bindemittel, Felspartie wenig ge-
alles überschüttend. gliedert, erscheint als
6 . Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, einzige dicke Felsbank,
gelblich, mk., durchzogen von Eisenbändern, die oben in abgerundete
wenig Bindemittel. Riesenköpfe endet
5. Sst., gelb, mk., weich .
4. Sst., weißgrau und gelblich, mk., ziemlich fest.
3. Sst., weiß und gelb gebändert, fk., weich, zu Sand zerfallen, in einer kleinen
Grube aufgeschlossen .
2. Sst., gelb, weich, keine Felsen .
— Quellhorizont —
Zone des Inoceramus schloenbachi
1. Mergelsst., rötlichgelb, meist fk., schmierig .
Am Noldenteich 365,0 m ü. d. M.
Die Anlage des Teiches weist auf die wasserhaltenden Schichten hin.
8,0
8,0
9,0
3,0
1,0
2,0
2,0
5,0
15,0
Bielsbach, 460,0 m ii. d. M. (S. 36)
Emscher
12. Sst., lichtgelb, fk., weich .
11. Sst., dunkelgelb, fk., weich .
10. Sst., lichtgrau, mk., bindemittelarm .
9. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, dunkelgelb, mit eisenschüssigen
mk., bindemittelarm. [ Bändern
8. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, hellgelb,
mk., leicht zerfallend.
7. Sst., weißgrau, fk.-mk., bindemittelarm ...
6. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, hellgelb bis
in der Farbe wechselnd, fk., weich, mit einze
steinerungen sammelte ich
Neithea grypheata Schloth. sp.
Cytlnerea kruschi var. elongata n. sp.
Liopistha aequivalvis Goldf. sp.
5. Sst., hellgelb, mk., bindemittelarm, leicht zerfallend.
4. Sst., weißgrau, fk., bindemittelarm .
3. Sst., hellgelb, mk., bindemittelarm.
2. Sst., graugelb, fk., bindemittelarm.
1. Sst., weißgrau, fk., bindemittelarm .
Das gesamte Profil ist in Felspartien aufgeschlossen
Straße Hillemühl-Falkenau 420,0 m ü. d. M.
rotgelb, auch weißgrau, rasch
Inen festeren Bänken, an Vcr-
m
2,0
2,0
4,0
2,0
2,0
6,0
12,0
2,0
2,0
2,0
2,0
2,0
Straße Scliönfeld-Falkenau, Sign. 519,8 m ü. d. M. (S. 36)
Emscher
15. Sst. mit Kaolinkörnern, weißgrau, mk., bindemittelarm, dünn geschichtet
14. Sst., gelb, mk., eisenschüssig.
13. Sst., weißgrau, mit einzelnen gelbroten Partien, fk., weich, leicht zerfallend
12. Mergelsst., rotgelb, fk., weich, eisenschüssig.
I I*
164 Anlage: Größere Profile
11. Sst., weißgrau, fk., schwach eisenschüssig, einige Felsbänke . 8,0
10. Sst., gelb, mk., eisenschüssig. 2,0
9. Sst., weißgrau, mk., bindemittelarm, leicht zerfallend. 8,0
8. Sst., gelb, mk., feste Bank . 2,0
7. Sst., weißgrau, leicht zerfallend, keine Felsen. 10,0
6. Sst., vorwiegend hell- bis dunkelgelb, auch rötlich, fk.-mk., zuweilen sehr
weich und mergelig, zu oberst mit eisenschüssigen Bändern, die die ganze
Partie zu halten scheinen. 24,0
5. Sst., weißgrau, mk., bindemittelarm, Felspartien. 4,0
4. Mergelsst., hellgelb bis rötlichgelb, fk., mit Versteinerungen, und zwar
Lima semisulcata Nilss.
Pecten laevis Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Anomia subtruncata d’Orb.
Liopistha aequivalvis Goldf. sp. 4,0
3. Sst., weißgrau, fk.-mk., bindemittelarm, Felspartien . 6,0
2. Basalttuff, grob, mit Basalt (kleiner Hügel am Gasthaus Zippe in Falkenau) 2,0
1. Nichts aufgeschlossen. 10,0
Straße in Falkenau 430,0 m ü. d. M.
Quellgebiet des Wallbaches, 531,0 m ü. d. M. (S. 37)
Ems eher in
Bei 531,0 m Höhe hat der Bach dunkelgrauen fk. zähen Tonmergel
in einer Mächtigkeit von 25 cm angeschnitten
10. Sst. 10,0
9. Quarzit, graugelb, fk. 1,0
8. Sst., soweit festzustellen . 20,0
7. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, graugelb, fk.-mk., Felsbänke . 15,0
— Hier liegt der Wallteich eingebettet, wahrscheinlich in Tonen oder
Tonmergeln —
6. Sst.?. 10,0
5. Sst., lichtgrau, fk.-mk., wenig Bindemittel, von schwachen Eisenbändern
durchsetzt, Sandsteinwände . 10,0
4. Sst., lichtgrau, fk., kohlig, durchsetzt von rötlichgelben fk. kohligen
Partien, Sandsteinwände . 5,0
3. Sst., meist gelb, mit Versteinerungen, und zwar Isocardia zitteli IIlzpfl.,
Sandsteinwände. 10,0
2. Bei der Bilderrahmenfabrik am 0-Ausgange des Dorfes Falkenau
(Kittlitz) wurde im Jahre 1910 eine Grube ausgehoben. In dem hier zutage
geförderten rötlichen fk. weichen Mergelsst. konnte ich zahlreiche Ver¬
steinerungen sammeln; Verzeichnis s. Fossiltabelle 29 S. 180—189 . 1,0
an der Eisenbahnhaltestelle Falkenau:
1. Sst., gelb und rötlich. 4,0
F alkenau 445,0 m ü. d. M.
Großer Buchberg, 734,8 m ü. d. M. (S. 37) m
Der Große Buchberg ist eine mächtige Phonolithmasse, bedeckt mit
lichtem Buchenbestande.
3. Phonolithschutt . 93,8
Das Gelände erhebt sich gegen W erneut 20 m zum basaltischen Kleinen
Buchberge
2. Nichts aufgeschlossen. 31,0
Emscher
1. Sst. mit Kaolinkörnern, gelb und lichtgrau, fk.-mk., eisenschüssig, mit
Protocardia hillana Sow. sp. 10,0
600,0 m ü. d. M.
Über den Hasenhügel (Basalt) verläuft die Kammlinie in ungefähr gleicher Höhe
bis an den Aschberg, ein OW-streichender Basaltgang.
Anlage: Größere Profile
165
21 ).
28.
Kuppe des Aschberges, 648,9 m ü. d. M. (S. 37)
Basalt .
Basalttuff (? auch Sandstein) .
Emscher
m
5,0
43,9
27.
26.
25.
24.
23.
22 .
21 .
20 .
19.
18.
kleine
17.
16.
15.
14.
13.
12 .
11 .
10 .
9.
8 .
7.
6 .
5.
4.
3.
2 .
1 .
Sst., weißgrau, fk.-mk., wenig Bindemittel .
Sst., gelb, mk., stark eisenschüssig . / Felsbänke
Sst., gelb, fk.-mk., teils eisenschüssig .
Sst., gelb, fk., eisenschüssig....*.*
Sst., lichtgrau, mk., wenig Bindemittel, kleine Felsbänke.
Sst., lichtgelb, fk......
Sst., lichtgrau, mk., wenig Bindemittel, kleine Felsbänke.
Mergelsst. mit wenigen Kaolinkörnern, gelb, mk., eisenschüssig, mit Ver¬
steinerungen....;.
Sst., lichtgrau, fk., wenig Bindemittel, kleine Felsbänke.
Mergelsst. mit wenigen Kaolinkörnern, gelb, fk., eisenschüssig, mit Ver¬
steinerungen:
Cardiaster cotteauanus d’Orb. Pectunculus insculptus Reuss
Pecten laevis Nilss. Tapes subfaba d’Orb.
Neithea grypheata Schloth. sp. Liopistha aequivalvis Goldf. sp.
Anomia lamellosa A. Roem. Covbula substriatula var. nana n. var.
Sst., lichtgrau, fk., wenig Bindemittel, kleine Felsbänke....
Mergelsst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelb, fk., eisenschüssig.
Sst., lichtgrau, fk., wenig Bindemittel, kleine Felsbänke.
Sst., gelb, fk., eisenschüssig, fest .
Mergelsst., rötlich, stark kohlig, fk., schmierig.
Sst., weißgrau, fk., fest.
Mergelsst., rot und grau geflammt, fk., stark kohlig, weich, dazwischen
schwache Bänke eines grau und gelben fk. festeren Sst.
Sst., weißgelb, fk., mit schwachen kohligen Lagen.
Sst., grau, fk.-mk., wenig Bindemittel, z. T. eisenschüssig.
Mergelsst., rotgelb, fk., sehr schmierig .
Tälchen östlich der Kirche von Falkenau-Kittlitz:
— Felspartien —
Sst., kräftiggelb, fk.
Sst., weißgrau, fk., leicht zerfallend, mit Eisenbändern.
Sst., weißgrau, fk., mit Eisenbändern; Oberfläche der Felsbänke z. T.
stark zernarbt .
Mergelsst., rotgelb, fk., mit Versteinerungen, und zwar
Bryozoe sp.
Pecten laevis Nilss.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
Trigonia glaciana Sturm.
Sst., gelb, fk.-mk., weich ....
Sst., weißgrau, mk., wenig Bindemittel ..
Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, lichtgelb, fk.-mk., wenig Bindemittel
Falkenau 450,0 m ü. d. M.
2,0
3,0
15,0
2,0
6,0
2;0
16,0
2,0
2,0
2,0
6,0
2,0
8,0
2,0
3,0
2,0
15,0
2,0
3,0
5,0
10,0
5,0
5,0
2,0
22,0
4,0
2,0
S-Abhang des Au er hüb eis (S. 38)
Emscher .
In 540—550 m Höhe in einem Hohlwege aufgeschlossen Mergelsst., weißgrau, gelb,
rötlich und schwärzlich, in Farbe schnell wechselnd, fk., mit Neithea
grypheata Schloth. sp.;
in 510 m Höhe Mergelsst., rötlichgelb, fk., sehr weich, von Eisenbändern durch¬
zogen, daneben ein plattiges Basaltgestein;
in 505 m Höhe Sandmergel, gelb, fk.
in 500 m Höhe Mergelsst., gelb, mk., weich. teilweise
in 498 m Höhe Mergelsst., gelb, fk.-mk. Fels¬
in 495 m Höhe Sst., weißgrau, mk., wenig Bindemittel ..... - bildungen
166
Anlage: Größere Profile
in
in
in
in
in
in
in
490 m Höhe Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, gelb, mk., hart, teilweise
wenig Bindemittel. Veh-
488 m Höhe Sst., dunkel- und hellgelb gebändert, fk.-mk. bildun^en
in
in
480 m Höhe Sst., graugelbrötlich, mk. Sst. mit wenig Bindemittel,
475 m Höhe Sst., dunkelgraurötlich, mk. .. Wegeinschnitte sehr sandig
470 m Höhe Sst., graugelb, fk.-mk. f aber nicht so dürr wie in
465 m Hohe Sst., grauweiß, fk. J Stufe a im Elbsandsteingebirge
460 m Hohe Sst., grauweiß und rotgelb gebändert, fk., von Eisenbändern durch
zogen;
455 m Höhe Sst., dunkelgelb, mk., wenig Bindemittel;
450 m Höhe Sst., hellgelb, mk., wenig Bindemittel.
Talgrund unweit östlich der Kirche von Oberpreschkau 445,0 m ü. d. M.
26.
25.
24.
23.
99
2 l!
20 .
19.
Gipfel des Tannenberges, 778,9 m ü. d. M. (S. 40)
Phonolith, an der W-Seite bis 610 m, an der S- und O-Seite bis 680 m her¬
abreichend .
Plionolithschutt .
Steinbruch am S-Hange des Tannenberges,
Oberkante 660,5 m ii. d. M.
E m s c h e r
Sst., rotgelb gebändert, fk., tonig, sehr mürbe und leicht zerfallend, mit
Versteinerungen, und zwar
Cardium ottoi Gein.
Liopistha aequivalvis Golde, sp.
— Quellhorizont —
Sst., lichtgrau, fk., tonig, kohlig, mit feinen Glimmerschüppchen, wenig
fest.
Mergelsst., schwarzgrau gebändert, sehr fk., wenig fest .!!!.
O i ir i • i .. T ^ i .
m
98,4
20,0
2,0
18.
17.
16.
15.
14.
13.
12 .
11 .
10 .
9.
8 .
7.
6 .
Sst. mit Kaolinkörnern, dunkelgrau, mk., stark kohlig, sehr wenig fest
Tonletten, dunkelgrau mit gelben Streifen, fk., mit koliligen Pflanzen¬
resten, ohne Versteinerungen (mit HCl nicht brausend) .
Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, rötlichgelb, z. T. gefleckt, mk., stark eisen¬
schüssig, dünne Bänke, mit Versteinerungen, und zwar
Neithea grypheata Schloth. sp.
Cardium ottoi Gein.
Tapes subfaba d’Orb.
Liopistha aequivalvis Golde, sp.
Aporrhais sp.
Sst., gelb und rötlich, mk., stark eisenschüssig, feste Bänke, mit einigen
schwachen gk. Lagen, die vollständig mit Schwammresten (Spongites saxo-
nicus Gein.) angefüllt sind.
Sst., weißgelblich, fk., sehr weich und leicht zerfallend.
Sst., weißgrau, fk.-mk., hart . 1 f cs t c
Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, weißgrau und gelblich, l Werkstein-
mk.-gk., hart . bank
Sst., weißgelblich, fk., hart .
Sst., weißgrau, mk. bis konglomeratisch, hart .
Steinbruchsohle, 641,0 m ü. d. M.
Vom Steinbruch bergab gegen SW folgen
Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelblich, mk., weich _:.
Mergelsst., gelblich, fk., schmierig .
Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelblich, fk.-mk., bindemittelarm, zu Sand
zerfallend..
Sandiger Ton, dunkelrötlich, fk., kohlig ..*
Mergelsst., gelblich, weicher Sand.’ *
Sst., weißgrau, mk., feste Sst.-Bank .. ^.
Sst., gelblich, mk. .....!
Mergelsst., weiß und gelblich, fk., z. T. eisenschüssig, verwitternd zähen
Ton bildend.
1,0
1,3
0,7
0,5
2,0
3,0
1,0
2,0
2,0
2,0
2,0
2,0
2,0
7,0
1,0
7,0
1,0
2,0
9,0
Anlage: Größere Profile
167
4. Mergelsst., hell- und dunkelgelb, sich leicht zusammenballend, in Weg¬
anschnitten . 10,0
— Bei 602 m Höhe starke Quelle; hier bildet der Mergelsst. eine sehr
klebrige Masse —
3. Sst., gelb, mk., stark eisenschüssig . 2,0
2. Sst., gelb, fk., mergelig, stark eisenschüssig.. 8,0
— Südlich vom Wege kleiner Basaltstock mit Tufflage —
1. Nichts aufgeschlossen. l'-H
Falirweg SW vom Tannenberggipfel Sign. 577,9 m ii. d. M.
Am Fahrwege, der von Sign. 577,9 westlich am Tannenberge entlang führt, sind
diese letzteren Schichten in folgender Weise zu beobachten:
Fahrweg 590,0 m ü. d. M. m
2. Sandiger Mergel, weißgrau und gelblich, 1
Wasserpfützen auf dem Wege............. demnach schwer wasser- ^
1. Gelber Mergelsst., fk., z. 1. eisenschüssig, rhirolilässio-
und sandiger Mergel. Der Weg ist zum Schutz °
vor Nässe durch Knüppel befestigt . J 5,1
Fahrweg, Sign. 577,9 m ü. d. M.
Von Sign. 577,9 (oben) konnte ich gegen den Rollteich in südöstlicher Richtung fol¬
gendes feststellen:
Fahrweg, Sign. 577,9 m ü. d. M. m
4. Mergelsst., gelb, fk., beim Verwittern zusammenknetbar . 12,9
Auf einem Holzschlage:
3. Sst., weißgrau, fk., wenig Tongehalt, ähnlich dem Sst. NW von der Lausche
und am Hanfkuchen in ungefähr gleicher Höhe. 5,0
Am Wege:
2. Mergelsst., rötlichgelb, fk., zu einer zähen Masse zerfallen, der Weg z. T.
durch Knüppel befestigt.•.. • • : .. 29,0
1. Ton, schwarzgrau, mit HCl nicht brausend, Kalk vielleicht ausgclaugt. 1,0
Am Rollt eich 530,0 m ii. d. M.
Von der Eisenbahnstation Tannendorf am Kreibitzbach entlang gegen die Ober-
^reibitzer Talsperre sind nur wenig gute Aufschlüsse vorhanden.
Über der Ringscheibe an der E.-St. Tannendorf, 550,0 m ii. d. M. (S. 40) m
11. Sst., gelb, fk
8,0
10. Tonmergel, schwarz, fk., beim Bau der Ringscheibe aufgeschlossen, Fossilien
in Liste der Schicht 9 mitenthalten.... 1,0
9. lvalksst. und Kalkquarzit, schwarzgrau, fk.-gk., bildet im Eisenbahn¬
einschnitt südlich der E. St. in halber Höhe nebencinanderliegende bis
metergroße harte Knollen, kohlig, versteinerungsreich, Verzeichnis s.
Fossiltabelle 1, S. 180—189 . 1,0
8. Mergelsst., rötlichgelb, fk.-mk., beim Zerfall z. T. schmierig. 10,0
7. Basalttuff angeschnitten ... 5,0
6. Wenig aufgeschlossen, soweit ersichtlich rötlichgelber Mergelsst. 15,0
5. Sst., weißgrau und gelb, mk.-gk., einige Felsbänke. 9,0
4. Mergel, rötlichgelb, sehr fettig und zäh. ln den Mergel ist der westliche
Tannenteich eingebettet (am Ablauf aufgeschlossen). 1,0
3. Sst., stark mergelig, gelb, rot und schwarz gebändert . 9,0
2. Quarzit, grau, fk., sehr hart .. _1,0
1. Wenig aufgeschlossen, soweit ersichtlich Sst. ^0,0
Talgrund des Kreibitzbaches östlich von der Talsperre, 420,0 mü.d.M.
Meisengrund, nordöstlich der E.-St. Tannendorf, 550,0 m ü. d. M. (S. 41)
E m s c h e r
14. Mergelsst., gelblich, fk., sehr weich, z. T. mit vielen Kaolinkörnern.
13. Mergel, graugrün und rötlichgelb, etwas sandig, mit HCl brausend. Im
Walde verstreut liegen einige Gruben, aus denen man den Mergel früher
m
5,0
168
Anlage: Größere Profile
für Töpferzwecke gewonnen zu haben scheint 1 ). Die Schichten sind die
Äquivalente der Mergelschichten an der E.-St. Tannendorf, durch die wohl
in erster Linie die Wasserscheide zwischen den E.-St. Tannendorf und Neu-
hütte vor der Zerstörung bewahrt geblieben ist. 10,0
12. Mergelsst., rötlichgelb, fk. 5*0
11. Mergelsst., grau, gelblich und rötlich, z. T. kolilig, fk., seltener mk., weich 10,0
— Quellfassung der Warnsdorfer Wasserleitung —
10. Mergelsst., graugelb, fk., leicht verwitternd und dann knetbar. 2,0
9. Tonmergel, dunkelgrau, seitliche Böschungen abgerutscht, Sohle des Hohl¬
weges sehr naß . 10
8 . Mergelsst., gelblich, rötlich und weißlich, z. T. kolilig, fk., dazwischen
einige festere Bänke eines weißgrauen mk. Sst. mit Pectunculus geinitzi
d’Orb. 17,0
7. Mergelsst., mit wenigen Kaolinkörnern, rötlichgelb, seltener weißgrau, mk.,
beim Zerfall einen knetbaren Ton bildend, Hohlweg tief eingeschnitten,
mit einzelnen schwachen festeren Bänken, in denen ich folgende Versteine¬
rungen sammelte:
Inoceramus Waltersdorjensis Ändert Leda carinata n. sp.
Pecten laevis Nilss. Cardium ottoi Gein.
Pecten virgatus Nilss. Tellina costulata Goldf.
Neithea grypheata Schlote, sp. Liopistha aequivalvis Goldf. sp.
Dreissensia tegulata Müll. sp. Patella striatissima G. Müll.
Nucula pietzschi n. sp.. 15 0
6 . Sst., rötlich, fk., kolilig. 5’0
5. Nichts aufgeschlossen. 4*0
4. Sst., weißgrau, 111 k., bindemittelarm . 1,0
3. Nichts aufgeschlossen. 4 5 0
2. Sandmergel, gelb, fk. 2^0
1. Nichts aufgeschlossen. ö’q
Straße Innozenzidorf-Neuhütte, Sign. 463,4 111 ü. d. M.
Dachsensteinrücken, Fahrweg, 605,0 m ü. d. M. (S. 43)
Ems eher m
13. Sst., quarzitisch, lichtgrau, fk.-mk., teilweise eisenschüssig und Kaolin¬
körner führend, das harte Gestein hält den langen Bücken zusammen 45,0
12. Granit, die Lausitzer Hauptverwerfung greift auf den nordwestlichsten
Sporn des Dachsensteins über . 30,0
11. Sst., quarzitisch, lichtgrau, 111 k. ü’o
10. Nichts aufgeschlossen. 7 ? 0
9. Sst., mergelig, rötlich, fk., mit Inoceramus lusatiae Ändert und Inoceramus
. . 2,0
8 . Sst., weißlich, fk. 10 0
7. Sst., rötlich, fk. 2^0
6 . Nichts aufgeschlossen. g’o
5. Sst., gelblich und lichtgrau, fk. lo’o
4. Kalk sst., graugelb, fk., kohlig, mit Spongites saxonicus Gein. 1,0
3. Sst., gelblich und lichtgrau, fk. 19 ; 0
2. Nichts aufgeschlossen. lö’o
1. Mergelsst., lichtgrau, rötlich und gelblich in buntem Wechsel, z. T. kohlig,
meist fk., weniger mk., mit Ostrea sudetica Scup. 13,0
Bachufer in Innozenzidorf, 432,0 m ü. d. M.
Eisenbahnlinie Neuhütte-Röhrsdorf, Haltestelle Neuhütte (S. 45)
Emscher
In 550 m Höhe Sst. mit Kaolinkörnern, weißgrau, mk.;
in 548 m Höhe Quarzit, graugelb, mk.;
l ) Mitteilung von Herrn Forstverwalter Preißler in Innozenzidorf, dem ich verschiedene
Angaben aus diesem Waldgebiet verdanke, wofür hiermit gedankt sei.
Anlage: Größere Profile
169
in 545 m Höhe mergeliger Sst., gelb, fk., leicht zerfallend und knetbar;
in 543 m Höhe sandiger Mergel, graugelb, fk., knetbar;
in 541 m Höhe Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, rotgelb, fk.
Eisenbahneinschnitt vor dem ersten Wärter hause, 534,0 m ü. d. M. m
5. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, lichtgrau, fk.-mk., mit folgenden Ver¬
steinerungen :
Neithea grypheata Schloth. sp.
Anomia lamellosa A. Roem.
Liopistha aequivalvis Goldf. sp. 1,0
4. Sst., rotgelb, fk., fest . 1,0
3. Mergelsst., rotgelb, fk., stark kohlig . 2,0
2. Sst., rotgelb, mk., eisenschüssig, feste Bank . 1,5
1. Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, lichtgrau, fk. 2,5
526,0 m ü. d. M.
Weiter nach S im nächsten Einschnitt, 518,0 m ü. d. M. m
2. Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, weißgrau, mk., leicht zerfallend 2,0
1. Sst. mit Kaolinkörnern, gelb, mk... 1,0
515,0 m ü. d. M.
Im Einschnitt an Schneise 22 waren folgende Schichten aufgeschlossen:
514,0 m ü. d. M. m
22. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, rotgelb, fk. 2,0
21. Sst. mit Kaolinkörnern, rotgelb, mk. 3,0
20. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, blaßrötlich, fk. 1,0
10. Mergeliger Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, weißgrau, fk. 2,0
18. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, graugelb, fk.-mk. 2,0
17. Sst., weißgrau, fk. 1,0
16. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelb, fk., z. T. eisenschüssig. 5,0
498,0 m ü. d. M.
Etwas weiter nach S wieder einige Felsbänke:
15. Mergeliger Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelbrot, fk., dazwischen eine
schwache, 15 cm messende Bank eines schmierigen rotgelben fk. kohligen
Mergelsst. mit Holzabdrücken . 2,0
Weiter nach S bei Schneise 19 folgen in einem Einschnitt
496,0 m ü. d. M.
14. Mergelsst., rötlichgelb, fk. 2,0
13. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelb, fk.-mk. 2,0
Etwas weiter nach S an einer Felssturzstelle
492,0 m ü. d. M.
12. Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, lichtgrau, mk. 1,0
11. Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, gelb, mk. 1,0
10. Mergelsst., weißgelb, fk., z. T. kohlig und dann schwärzlich. 1,0
9. Sst., graugelb, mk., eisenschüssig. 0,2
8. Sst., lichtgrau, fk.-mk., bindemittelarm . 0,8
Am Eisenbahneinschnitt östlich von Straßenhöhe Sign. 525,1
schließen an (488,0 m)
7. Sst., graugelb, mk., eisenschüssig, mit Ostrea sp. 1,0
6. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, lichtgrau, mk., mit Versteinerungen ... 1,0
5. Sst., gelb, mk. 4,0
Weiter nach S (482,0 m):
4. Nichts aufgeschlossen. 2,0
3. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelb, fk., mit Eisenbändern . 5,0
2. Sst., weißgrau, mk., wenig Bindemittel . 5,0
1. Mergelsst. mit kleinen Kaolinkörnern, rotgelb, fk., kohlig, mit folgenden
Versteinerungen:
Inoceramus sp.
Lima canalifera Goldf.
170
Anlage: Größere Profile
Neithea grypheata Schlotii. sp.
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea sudetica Scup . 5,0
Unweit nördlich der über den Kommunikationsweg Morgenthau-Rohrsdorf führenden
Eisenbahnbrücke 465,0 m ii. d. M.
Steinbruch am Friedrichsbach, Oberkante 553,0 m ü. d. M. (S. 46)
Ems eher tu
11. Sst., quarzitisch, rötlichweiß, fk., kohlig, eisenschüssig, hart, mit Ver¬
steinerungen. 2,0
10. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelb, fk. 1,0
9. Mergelsst., dunkelgrauweiß, mk., schmierig, mit Versteinerungen. 2,0
8. Sst., gelbrot gefleckt, mk. 0,25
7. Mergelsst., orangegelb, fk., weich . 0,5
6. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, weißgrau, fk.-mk., mit Versteinerungen 1,25
allmählich übergehend in
5. Sst., quarzitisch, schwarzgrau, fk. mit Versteinerungen . 1,0
4. Sst., kräftiggelb, fk., mit Versteinerungen . 0,15
3. Sst. mit Kaolinkörnern, weißgrau, gk. mit vereinzelten größeren Gerollen 0,35
2. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelb, fk. 0,5
1. Sst. mit vielen kleinen Kaolinkörnern, weißgrau, fk., fest, Werksteinbank 4,0
Sohle des Steinbruchs 540,0 m ii. d. M.
Östlicher Steinbruch an der Lausche, Oberkante 607,0 m ü. d. M. (S. 59)
0 b e r t u r o n a ß m
15. Sst., lichtgrau, fk.-mk., mit schwachen, von Kohle dunkel gefärbten Lagen 3,0
14. Sst., lichtgrau, mk., mit eisenschüssigen Lagen . 2,5
13. Sst., gelb, mk.-fk., mit eisenschüssigen Lagen. 2,5
12. Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, lichtgrau, mk. 0,5
11. Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, gelb und weiß dünn gebändert, mk. 2,0
10. Sst., weißgelb gefleckt, fk., mit Kohle und Pflanzenresten, fk. 0,5
9. Sst., weißgelb gefleckt, fk. mit vereinzelten groben Quarzen . 1,0
8. Sst., rötlich, gk. 3,0
7. Sst. mit wenigen kleinen Kaolinkörnern, weiß und gelb gefleckt, fk. 0,7
6. Sst., weiß und rötlich dünn geschichtet, fk. 0,3
5. Sst., gelb, fk., hart . 1,0
4. Sst., weiß und gelb gefleckt, fk. 1,0
3. Sst., lichtgrau, fk., quarzitisch, mit Inoceranius lusatiae Ändert . 3,5
2. Sst., weißgelb, fk. mit vereinzelten groben Quarzen, eisenschüssig, hart,
dünn gebankt. 0,5
1. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelbweiß, fk.-mk., dick gebankt. 5,0
Sohle des Steinbruchs 580,0 m ü. d. M.
Kuppe des Sonnenberges, 630,0 m ü. d. M. (S. 59)
Oberturon aß
17. Sst., meist weißgrau, auch gelblich, fk.-mk., seltener gk., mit dünnen
eisenschüssigen Lagen. Einige Felspartien mit glatten Wänden .
16. Am S-Abhange alter Steinbruch: dasselbe Gestein.
15. Am N-Abhange alter Steinbruch: Sst., weißgrau, fk.-mk.
14. Nichts aufgeschlossen.
13. Am N-Abhange alter Steinbruch: Sst., weißlichgrau und gelblich, fk.-mk.,
mit einigen dünnen Konglomeratbänken.
557,0 m ü. d. M.
Am W-Abhange folgt eine Reihe von Steinbrüchen:
Oberkante der Steinbrüche 557,0 m ü. d. M.
12. Sst., weißlich und gelb, fk. mit vereinzelten gröberen Quarzen, mit einigen
dünnen gk. Lagen, mit eisenschüssigen Partien, verkohlte Pflanzenreste
sind nicht selten, mittelmäßig hart .
11 . Sst., rot, fk., schieferig, mit Pflanzenresten.
m
10,0
20,0
10,0
30,0
3,0
8,0
0,7
Anlage: Größere Profile
171
10. Ton, schwarz, fk., mit vereinzelten Glimmerschüppchen, mit Pflanzen¬
resten, und zwar
Sequoia reichenbachi Gein. sp. einige verkohlte Stengel und
Dryandroides quercina Vel. eine Unmenge kleiner vcr-
Laurus affinis Vel. kohlter Pflanzenbruchstücke
Gleichenia comptoniaejolia Heer?.
9. Sst., gelb, fk. mit vereinzelten größeren Quarzen, eisenschüssig .
8. Sst., gelb, fk., weich .
7. Sst., gelb, fk., eisenschüssig.
6. Ton, lichtgrau, kohlig .
5. Sst., gelb, fk., eisenschüssig .
4. Sst., weißgelb, fk., fest.
3. Sst., kräftiggelb, fk., fest .
2. Sst., gelbweiß, fk., kohlig, mit Versteinerungen (Ino-
ceramen)...
1. Sst., weiß, fk., fest.
Sohle der Steinbrüche 540,0 m ü. d. M.
untere
Werkstein¬
bänke
Langenau, Oberkante des Steinbruchs 329,0 m ii. d. M. (S. 70)
Emscher
19. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, meist graugelb, fk.-mk., mit einzelnen
Kohlebrocken..
18. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, schwarzgrau, fk.-mk. ... ]
17. Sst., dunkelgrau, fk.-mk., kohlig .. ........... S(ihr dünn
16. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, dunkelgrau, fk. mit groben g esc hichtet
Quarzgeröllen, kohlig. ö
15. Sst., dunkelgrau, fk.-mk., kohlig . .
14. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, lichtgrau, fk.-mk.
13. Sst., dunkelgrau, fk., kohlig, sehr weich .
12. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, graugelb, fk.-mk.
11. Sst., dunkelgrau, fk., kohlig, sehr weich .
10. Sst., grau und gelb gestreift, fk.-mk....
9. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, grau, kohlig, sowie gelb und rot, tk.-mk.,
sehr weich.
8. Sst., lichtgrau, fk.-mk.
7. Sst., dunkelgrau, fk., kohlig, sehr weich .
6. Sst. mit Kaolinkörnern, lichtgrau, fk.-mk.
5. Sst., grau, fk., kohlig .
4. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, lichtgrau, mk.
3. Sst. mit Kaolinkörnern, graugelb, mk., mit vereinzelten
groben Quarzen.
2. Sst. mit Kaolinkörnern, kräftiggelb, fk.-mk.
1. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, graugelb, mk.
durchsetzt
von einigen
bis cm dicken
stark kohligen
Schichten
Sohle des Steinbruchs 305,0 m ü. d. M.
Gipfel des Slabitschken, 535,0 m ü. d. M.
34. Basaltmassen .
Emscher
33. Sst., graugelb, fk.-mk., einige kleine Felsbänke
32. Sst., graugelb, mk., zu Sand zerfallen.
31. Sst., lichtgelb, fk.
30. Sst., graugelb, fk.
29. Sst., ockergelb, mk.
28. Sst., lichtgrau, fk.
27. Sst., graugelb, fk.
26. Sst., grauweiß, mk.-gk., keine Felsbildungen ..
25. Sst., kräftiggelb, mk.
24. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, grau, fk.
23. Sst., kräftiggelb, mk.
(S. 79)
} Felsen fast
glatt, wenig
zernarbt
\ Felsen stark
{ zernarbt
} Felsen stark
zernarbt
172
Anlage: Größere Profile
22 .
21 .
20 .
19.
18.
17.
16.
15.
14.
13.
12 .
11 .
10 .
9.
8 .
7.
6 .
5.
4.
3.
2 .
Sst., gelb, fk.-mk. 1 ^
Sst., lichtgrau, mk. 1 Felsen
Sst, lichtgraugelb, mk. wenig zer-
Sst., lichtgrau, fk.-mk. J narbt
Sst., ockergelb, fk.
Sst., rötlichgelb, fk.
Sst., ockergelb, fk.
Sst., lichtgrau, fk. senkrechte
Sst., lichtgrau, mk. Felsmauern,
Sst., lichtgraugelb, mk. dünn ge-
Sst., grau und gelb, fk. und mk. wolkig verteilt. schichtet,
Sst., lichtgelb, mk.-gk. stark zer-
Sst., kräftiggelb, fk. und mk. wolkig verteilt . narbt, wie
Sst., lichtgraugelb, fk.-mk. ausgefressen
Sst., kräftiggelbrötlich, fk.
Sst., kräftiggelb, mk.
Sst., grau, gelb und rötlich, fk.
Sst., soweit ersichtlich grauweiß, mk., bindemittelarm, zu Sand zerfallen
und überschüttend, Sandhöhen bildend .
senkrechte
Felsmauern,
dünn ge¬
schichtet,
stark zer-
narbt, wie
Sst., gelb, mk.
Sst., grauweiß, mk.
Sst.,gelb, mk.mit schwachen
Eisenbändern.
Sst., grauweiß, mk.
wenig
fest
dicke Felsbänke, in die einige
Keller ausgehöhlt sind. Sst.
bindemittelarm, zu Sand zer¬
fallend und überschüttend. Der
Weg liegt im losen Sande
Nördlich unweit des Friedhofes von Bürgstein 306,0 m ü. d. M.
2,0
2,0
2,0
4,0
3,0
1.0
6,0
2,0
2,0
6,0
3,0
1,0
1,0
2,0
0,5
0,5
2,0
20,0
5,0
5,0
2,0
2,0
Gipfel des Eibenberges, 541,0 m ü. d. M. (S. 82) m
Basalt und Basalttuff. 31,0
Zwischen 465 und 510 m Höhe ist das Gestein wenig gut aufgeschlossen; es
wurden nur einige Proben entnommen. 45,0
Emscher
in 510 m Höhe Sst. mit Kaolinkörnern, dunkelgelb, mk., bindemittelarm;
in 500 m Höhe Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, lichtgelb, fk.-mk., bindemittelarm,
leicht zerfallend;
in 490 m Höhe Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, gelb, fk.-mk., hart, Felsen stark
zernarbt;
in 480 m Höhe Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, dunkelgelb, mk., stark eisenschüssig,
bindemittelarm;
in 470 m Höhe Sst., weißgrau, mk., sehr bindemittelarm, leicht zerfallend und
überschüttend
Sattel zwischen Eibenberg und Slabitschken, 465,0 m ü. d. M.
Der Sst. ist hier sehr stark von Eisenbändern durchzogen.
18. Sst., graugelb, fk.-mk.
17. Sst., ockergelb, fk.-mk.
16. Sst., kräftiggelb, fk.-mk.
15. Sst., kräftiggelb, mk.
14. Sst., grau, fk.-mk.
13. Sst., lichtgraugelb, fk.-mk.
12. Sst., graugelb, fk.-mk.
11. Sst., grau, fk.
10. Sst., ockergelb, fk.-mk.
9. Sst., graugelb, fk.-mk.
8. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, ockergelb, kalkhaltig,
fk.-mk.
7. Sst., ockergelb, fk.-mk.
6. Sst., gelb, mk.
5. Sst., lichtgelb, mk.
4. Sst., gelb, mk...
Felsen,
Oberfläche
stark zer¬
narbt wie
ausgefressen
Felsen,
Oberfläche
zernarbt
m
5,0
10,0
5,0
3,0
2,0
5,0
5,0
5,0
5,0
2,0
8,0
12,0
2,0
2,0
4,0
Anlage: Größere Profile
173
3.
2 .
1 .
Sst., hellockergelb und graugelb, fk.-mk. ..
Sst-, weißgrau, fk.
Sst., lichtgelb, fk.
Straße vor Schloß Schwoika 380,0 m ü. d. M.
Felsbänke dünn ge¬
schichtet, Oberfläche
zernarbt
5,0
3,0
2,0
Straße Böhrsdorf-Haida, 410,0 m ü. d. M. (S. 84)
Ems eher
19. Fast nichts aufgeschlossen, an einzelnen Stellen Sst., lichtgrau, fk.-mk.,
bindemittelarm, leicht zerfallend.
An der scharfen Biegung des Rodewitzer Baches einige Felstürme:
18. Sst., lichtgraugelb, fk.-mk.
17. Sst., graugelb, mk.... . •
IG. Sst., grauweiß und gelb dünn gebän¬
dert, mk.
15. Sst., rötlichgraugelb, fk. mit verein¬
zelten größeren Quarzen.
14. Sst., grauweiß, fk.
13. Sst., grauweiß und gelb dünn gebän¬
dert, mk.
12. Sst., grauweiß, mk.-gk.
11. Sst., grauweiß, fk.-mk.
10. Sst., rötlichgelb, fk.-mk.
9. Sst., weißgrau, mk.
8. Sst., gelb, mk.
7. Sst., graugelb, mk.-gk.
— Die Felspartien der Rabsteine bauen sich in ähnlicher Weise auf. —
G. Sandberge, bestehend aus einem grauweißen und gelben, fk.-mk., binde¬
mittelarmen, leicht zerfallenden Sst.
5. Sst., gelb, fk.-mk.
Am nördlichsten Hause von Rodewitz (Mühle) tritt in 313 bis 319 m
Höhe eine beim Zerschlagen zu Sand zerfallende dickgebankte Sandstein¬
masse zutage, die in einer Sandgrube gut aufgeschlossen war. Es wurde
folgendes festgestellt:
4. Sst., fast weiß, mk. ••••• ..,V
3. Mergelsst., grauweiß, fk. mit dünnen dunkelgrünen, kohlig-mergeligen
Zwischenlagen .
2. Sst., grauweiß, fk.
1. Sst., gelb, mk.
Nordausgang von Rodewitz 313,0 m ü. d. M.
senkrechte Felstürme, dünn
geschichtet, stark zernarbt
Sst. bindemittelarm, leicht zer¬
fallend und überschüttend
Sst. bindemittelarm, leicht zer¬
fallend und überschüttend,
Felsen dick gebankt
20,0
5,0
2,0
3,0
2,0
3,0
5,0
2,0
4,0
2,0
1,0
1,0
5,0
29,0
7,0
1,9
0,1
1,0
3,0
Gipfel des Grünberges, 584,0 m ü. d. M.
17. Phonolith. .
Emscher
(S. 86)
16. Sst., weißrötlich, fk., einzelne Lesesteine .
15. Sst., weißgrau, mk., einzelne Lesesteine .
14. Sst., grau und rötlich, mk., kleine Felsgruppe.
13. Nichts aufgeschlossen.
12. Sst., weißgrau und gelb, mk., einige kleine Felsbänke .
11. Nichts aufgeschlossen, sanfte Böschung.
10. Sst., weißgelblich, mk.-gk., einige Felsmauern, stark zernarbt ..
9. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelb und rötlich, mk., eisenschüssig-
8. Nichts aufgeschlossen.
7. Sst., weißgrau, fk.-mk., Felswände.
6. Sst., gelb und rötlich, fk.-mk., z. T. eisenschüssig.
5. Sst., gelb, mk., eisenschüssig.
4. Wiesenflächen./.
m
104,0
10,0
10,0
10,0
35,0
5,0
5,0
5,0
2,0
3,0
10,0
15,0
1,0
9,0
I
174
Anlage: Größere Profile
3. Sst., weißgrau, mk. ] Felsbänke, vom Bach
2. Sst., gelb, mk., z. T. eisenschüssig. \ hohlkehlenartig
1. Sst., weißgrau, mk. j ausgewaschen
Nordfuß des Grünberges 355,0 m ü. d. M.
1,0
2,0
2,0
Kammhöhe zwischen SO-Ende von Glasert und Großmergthal, 405,0 m ü. d. M.
(S. 89)
Emscher m
13. Sst., mit kleinen Kaolinkörnern, weißgrau, fk., teilweise eisenschüssig
(soweit erkennbar) . 0
12. Sst., lichtgrau und gelb, mk. bis konglomeratisch, eisenschüssig und ver-
kieselt, Felsbänke auf der Höhe. 5 0
11. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, graugelb und rotgelb, mk., eisenschüssig,
mit Ko hie splittern .' \ o,0
10. Sst., gelb, fk., weich . 2*0
9. Sst., weißgrau, gelb und rot, z. T. schlierig und bunt, fk., mit vielen
Ko hie splittern, sowie auch mk. und mit Kaolinkörnern, mit Versteine¬
rungen, und zwar
Peden laevis Nilss.
Peden nüssoni Goldf.
Exogyra cornu arietis Nilss. cm. Griep.
Corbula substriatula var. nana n. var.
Clavagella elegans Müll.
Dentalium glabnim Gein.
Rissoa reussi Gein . in
Jhssoa reussi Gein. 1 5 0
8. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelb, mk.-gk., eisenschüssig. 10
7. Sst., gelb, mk... i o
G. Sst. mit Kaolinkörnern, lichtgrau, mk.-gk., z. T. stark quarzitisch. 2’o
5. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelb, fk.-mk. 1,0
4. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelb, mk., z. T. eisenschüssig. 1,0
3. Sst., weißlich, mk., stellenweise stark quarzitisch . 2,0
2. Sst. mit Kaolinkörnern, gelblich, mk.-gk., z. T. eisenschüssig. 2,0
!• Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelb, fk.-mk., stark eisenschüssig, mit un¬
deutlichen Versteinerungen... \ t 0
SO-Ende von Glasert 374,0 m ü. d. M.
Kamm des Höhenzuges Hammermühle-Antonienthal (S. 119)
450,0 m ii. d. M.
28.
27.
2G.
25.
24.
23.
22 .
21 .
20 .
19.
18.
17.
IG.
15.
14.
13.
Zone des Inoceramus schloenbachi a u. ß
Sst., eine eisenschüssige Decke bildend.
Sst., weißgrau, fk.
Sst., weißgelb, fk.
Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, weißlich, fk. mit vereinzelten größeren
Quarzen, einzelne Felsbänke .
Sst., weißgrau, fk.
Sst. mit vielen Kaolinkörnern, weißgelb, mk.
Nichts aufgeschlossen.
Sst. mit Kaolinkörnern, graugelb, fk.-gk. stark wechselnd, eisenschüssig
Sst., weißgrau, fk.
Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelb, mk.-gk.
Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelbrot, mk., eisenschüssig.
Sst., lichtgrau, mk.
Sst, mit wenigen Kaolinkörnern, weißgrau, fk. mit vereinzelten größeren
Quarzen.
Sst, mit Kaolinkörnern, hell- und dunkelgelb gebändert, mk.
Sst., gelbrot gestreift, fk., mit Ko hie splittern.
Sst, mit Kaoiinkörnern, gelb, mk.-gk., eisenschüssig_ Felswände
m
1,0
1,0
1,0
4,0
2,0
2,0
2,0
2,0
2,0
1,0
1,0
1,0
1,0
2,0
2,0
2,0
Anlage: Größere Profile
175
12. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, weißgelblich, fk. mit ver¬
einzelten größeren Quarzkörnern, mit undeutlichen Ver¬
steinerungen .
11. Sst., weiß und schwärzlichgrau, fk. mit vereinzelten größe¬
ren Quarzkörnern.
10. Sst., gelbrot, fk.-mk., mit zahlreichen vereinzelten größeren
am rechten
Hammer¬
bachufer
unweit der
Hammer¬
mühle
Quarzkörnern.
9. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, rot, mk., eisenschüssig..
8. Sst. mit Kaolinkörnern, gelb, mk., mit eisenschüssigen Bändern ..
7. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, rot, mk.-gk.
6. Sst. mit Kaolinkörnern, gelb, mk.-gk., mit eisenschüssigen Bändern -
5. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelb und rot gefleckt, gk.
4. Sst. mit Kaolinkörnern, rot, mk.-gk.
3. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelb, mk., leicht zerfallend (80 m langer
Stollen an der Hammermühle) .*.
2. Nichts aufgeschlossen.
1. Sst., graugelblich, fk.
Am Hammerbach, südlich der Hammermühle, 405,0 m ü. d. M.
1,0
1,0
0,5
0,5
2,0
1,0
2,0
2,0
3,0
1,0
2,0
2,0
Kuppe östlich Antonienthal, 419,0 m ü. d. M. (S. 119)
Zone des Inoceramus schloenbachi a u. ß
18. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelb, mk.-gk., Felsbänke ..
17. Sst. weißgrau, gelblich und rötlich, fk.-gk.; sowie mk. und gk. mit vielen
Kaolinkörnern (alter Steinbruch).
16. Nichts aufgeschlossen.
15. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, lichtgrau, fk. mit vereinzelten größeren
Quarzen, mit Ostrea sudetica Scup.
14. Sst. mit Kaolinkörnern, graugelb, fk. mit vereinzelten größeren Quarzen,
eisenschüssig.
13. Sst., hochrot, fk.-mk., Korn sehr unregelmäßig .
12. Sst., rot, fk.-mk., Korn sehr unregelmäßig .
11. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, lichtgrau, mk.
10. Nichts aufgeschlossen.
Mittelturon
die Schichten
wechseln außer¬
ordentlich rasch
in Farbe und
Korngrö ße
9. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, rötlich, fk. mit
vereinzelten größeren Quarzen.
8. Sst., gelbrot, mk...
7. Sst. mit Kaolinkörnern, rot und gelb, fk. mit ver¬
einzelten größeren Quarzen (Hohlweg) .
G. Sst., rötlich bis hochrot, fk. bis konglomeratisch,
eisenschüssig.
5. Sst. mit Kaolinkörnern, kräftiggelb, mk., eisen¬
schüssig.
4. Sst. mit Kaolinkörnern, grau, mk.-gk., eisenschüssig
3. Sst., rot, fk.-mk.
2. Kalksst., hell- bis dunkelrot, fk. bis konglomeratisch, schnell wechselnd,
reich an Versteinerungen. Es wurden gesammelt
Lima canalijera Goldf.
, Pecten laevis Nilss.
Pecten virgatus Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp.
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea canalicidata Sow.
Ostrea sudetica Scup.
Exogyra cornu arietis Nilss. cm. Griep.
1. Sst., mit wenigen Kaolinkörnern, gelbgrau, mk.
Antonienthal 379,0 m ii. d. M.
3,0
2,0
2,0
1,0
2,0
1,0
2,0
1,0
176
Anlage: Größere Profile
26.
Gipfel des Willhoscht, 610,0 m ü. d. M. (S. 137)
Phonolith und Phonolithschutt .
25.
24.
23.
22 .
21 .
20 .
19.
18.
17.
16.
15.
14.
13.
12 .
11 .
Felsbänke mehr
oder weniger
zernarbt
Felsen, stark
zernarbt
10 .
9.
8 .
7.
Zone des Inoceramus schloenbachi au. ß
Sst., lichtgrau und gelb, mk. bis konglomeratisch, Felsbank
Nichts aufgeschlossen ...
Sst., graugelb, mk., oberste Schichten stark eisen¬
schüssig.
Sst., lichtgelb, mk.
Sst. mit Kaolinkörnern, dunkelgelb, mk. bis kon¬
glomeratisch.
Sst., lichtgrau, mk. ]
Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, kräftiggelb, mk. [
mit vereinzelten größeren Quarzen. (
Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, weißgelb, mk... J
Nichts aufgeschlossen.
Sst., graugelb, mk.-gk.
Sst,, lichtgrau, mk., bindemittelarm, leicht zer¬
fallend .
Sst., lichtgelb, mk.
Sst., lichtgrau, mk.
Gelände allmählich ansteigend, mit Sand bedeckt .
Sst. mit vielen Kaolinkörnern, gelb, fk.-mk.
Zone des Spondylus spinosus
Mergeliger Sst. im Wechsel mit Plänerkalksst., gelb und blaugrau, fk.
Zaiialka (91,57) fand in diesen Schichten Khynchonella plicatilis Sow.
Sockel des Willhoscht-Sterndorf, 365 m ü. d. M.
Felsabstürze nordöstlich Sterndorf:
Zone des Inoceramus lamarcki
Sst., dunkclgelb, fk.-mk., hart.
Sst., dunkelgelb, mk.-gk.
Sst., gelbgrau, fk. bis konglomeratisch
Sst., grau, gk,
m
100,0
dicke Felsbänke
5,0
20,0
10,0
5,0
10,0
10,0
5,0
5,0
5,0
10,0
15,0
2,0
3,0
7,0
3,0
30,0
Felsen wollsack-
6 .
5. Sst., dunkelgelb, mk., hart. j , ähnlich, dick ge-
4.
3.
2 .
1 .
Nord fuß
bankt, hier und da
zernarbt
Sst., weißgelblich, fk. mit zahlreichen vereinzelten
größeren Quarzen.
Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, gelb, mk.
Sst., lichtgrau, mk.
Sst., meist gelb, mk.-gk., soweit festzustellen
des Steilabfalles an der Straße von Sterndorf nach Littnitz 320 m ii.
2,0
5,0
2,0
4,0
2,0
10,0
2,0
3,0
15,0
d. M.
Gipfel des Schraubenberges, 378,0 m ii. d. M. (S. 143)
Zone des Inoceramus schloenbachi oc u. ß
31. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, kräftiggelb, fk. mit zahlreichen groben
Quarzen..
30. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, weißgrau, mk.
29. Sst. mit Kaolinkörnern, lichtgraugelb, fk.-mk., mit kleinen unbestimm¬
baren Versteinerungen .
28. Nichts aufgeschlossen.
2i. Sst. mit vielen kleinen Kaolinkörnern, lichtgelb, fk. mit vereinzelten größeren
Quarzen, mit Versteinerungen, und zwar
Lima canalifera Goldf.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep., zahlreich
Felsbänke stark zernarbt .
2^- kst. mit kleinen Kaolinkörnern, gelbgrau, 1k., Felsbänke stark zernarbt
25. Nichts aufgeschlossen.
m
2,0
2,0
4,0
5,0
3,0
2,0
6,0
Anlage: Größere Profile
177
Felsen stark
zernarbt
24. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, weißlich, fk.-mk. .
23. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, graugelb, fk.
22. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, graugelb, gk. ...
21. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, orangegelb, gk. .
20. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, dunkelgelb, fk.-mk.
mit vereinzelten größeren Quarzen.
19. Sst. mit vielen kleinen Kaolinkörnern, lichtgelb,
fk.-mk., mit undeutlichen Versteinerungen .
18. Sst. mit vielen Kaolinkörnern, lichtgelb, fk.-mk.,
reich an kleinen Ostreen.
17. Sst. mit Kaolinkörnern, lichtgelb, gk.
16. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, kräftiggelb, mk.-gk.
15. Sst. mit Kaolinkörnern, lichtgrau, mk.-gk.
14. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, graugelb, mk.-gk.
13. Sst. mit Kaolinkörnern, kräftiggelb, gk.
12. Sst. mit vielen kleinen Kaolinkörnern, lichtgelb,
fk.-mk.
11. Nichts aufgeschlossen, steile Berghänge.
10. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, graugelb, mk. ..
9. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, dunkelgelb, mk.
8. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, graugelb, mk. ..
7. Sst. mit wenigen Kaolinkörnern, weißlich, mk. ..
6. Sst. mit Kaolinkörnern, graugelb, mk.
5. Sst., dunkelgelb, mk., eisenschüssig. ] Felsbänke,. mittel-
4. Sst., weißlich, gk.
3. Sst., lichtgelb, mk.
2. Sst., graugelb, mk.-gk.
1. Sst., gelb, mk., horizontale Platten .
Ufer des Großteiches bei Thammühl 260,0 m ü. d. M.
Felspartien mehr
oder weniger stark
zernarbt
Felsen
mäßig
zernarbt
mäßig
gebankt
5,0
2,0
1,0
1,0
2,0
1,0
2,0
3,0
5,0
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4,0
3,0
3,0
25,0
6,0
4,0
2,5
0,5
2,0
3,0
1,0
1,0
5,0
10,0
Kuppe des Rolls, 694,0 m ü. d. M. (S. 149)
34. Basalt und Basaltgeröll.
Zone des lnoceramns schloenbachi a u. ß
33. Nördlich am Basaltsteinbruch der Niemeser Aussicht am Wege in 530 m
Höhe angeschnitten: Sst., graugelb und schwärzlichgrau, fk., mit Pecten
laevis Nilss.
32. Sst., gelbgrau, gk., kleine Felsbank (Zahalka führt in dieser Höhe eine
Kalksandsteinbank an).
31. Nichts aufgeschlossen.
30. Sst., gelbrot, fk. mit vereinzelten gröberen Quarzen, schwach hervor¬
tretend .
29. Nichts aufgeschlossen.
28. Sst., lichtgelb, fk... \ schwach hervor-
27. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, graurötlich, fk. . J tretend
26. Nichts aufgeschlossen...
25. Kalk sst., rot, mk., sowie graurötlich, gk., sehr hart, mit Bank von Exo-
gyra cornu arietis Nilss. em. Griep., sowie ferner Sst., gelb, fk., mit
Lima granulata Nilss.
Lima canalifera Goldf.
Lima sp.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep., Bank
Ilamites verus Fric.
24. Nichts aufgeschlossen.
23. Kalksst., gelb und rot, fk.-gk., hart und fest, Felsbank .
22. Nichts aufgeschlossen.
Mittelturon
21. Kalkiger Sst., gelbrot und rot, mk.-gk., kleiner Felsgrat .
20. Zu Sand zerfallener Sst.
m
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23,0
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20,0
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17,0
3,0
7,0
Neue Folge. Heft 117
12
178
Anlage: Größere Profile
19. Sst., vorwiegend rot, fk.-mk., mit vereinzelten 1 Felsbänke,
gröberen Quarzen. [ Oberfläche
18. Sst., vorwiegend gelblich, mk. mit vereinzelten stark
gröberen Quarzen. zernarbt
*
Am SW-Abhange des Rolls senkrechte Felsmauern und Türme;
Gestein in Farbe und Korn schnell wechselnd:
17. Sst. mit kleinen Kaolinkörnern, graugelb, mk.-gk.
16. Sst., gelbrot, fk.-mk.
15. Sst., graurötlich, fk.-mk.
14. Kalkiger Sst., graurötlich, mk.-gk. 1 nicht hart wie die oberen
13. Kalkiger Sst., rot, fk. [ Ksst.-Bänke, sondern weich und
12. Kalkiger Sst., rot, fk., teilweise [ einem normalen Quadersst.
mit vereinzelten gröberen Quarzen . J im Aussehen gleichend
11. Sst., lichtgelb, graugelb, grau und gelbrötlich, fk.-mk.
10. Sst., gelb und rot, sehr gk.
9. Sst., gelb, mk.
8. Sst., gelb, gk. bis konglomeratisch.
7. Kalkiger Sst., rot, fk., mit vereinzelten gröberen Quarzen, weich _
6. Sst., gelb, fk.-mk.
Fuß der Felsen 330,0 m ü. d. M.
5. Sst., grau und graugelb, mk., bindemittelarm, leicht zu Sand zerfallend,
dick gebankt .
4. In Rabendorf liegen Teiche in wasserundurchlässigen Schichten .
Zone des Inoceramus labiatus
3. Sst., gelbgrau, fk., Felsbank .
2. Der Weg von Rabendorf nach Niemes liegt im weichen lockeren Sande
1. Sst., rot und rotgelb, mk.-gk., ganz locker, selten ein festes Stück, mit
Eisenbändern (Sandgrube). Mauerschwalben haben unzählige Nisthölden
in das lose Gestein gegraben.
Ostausgang von Niemes 278,0 m ü. d. M.
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10,0
2,0
25,0
5,0
Mächtiges Felsriff am S-Abhange des Dewin (S. 150)
Mittelturon
Aus folgenden Höhenlagen wurden Proben entnommen:
In 410 m Höhe Sst., grau, mk.-gk.;
in 405m Höhe Sst., rötlichgrau, mk.;
in 400 m Höhe Sst., rötlichgrau, fk.;
in 390—396m Höhe Sst., lichtgrau, mk.;
in 388 m Höhe Sst., gelb, gk., stark vererzt;
in 385 m Höhe Sst., lichtgrau, mk.;
in 380 m Höhe Sst., gelb, gk. bis konglomeratisch;
in 378 m Höhe Sst., lichtgrau, fk.-mk. mit vereinzelten größeren Quarzen;
in 368—375 m Höhe Sst., gelb, fk.-mk. mit vereinzelten größeren Quarzen;
in 365 m Höhe Sst., grau, fk.-mk. mit vereinzelten größeren Quarzen;
in 362 m Höhe Sst., gelb, gk. bis konglomeratisch;
in 360m Höhe Sst., gelbgrau, fk.;
in 355 m Höhe Sst., gelb, gk.;
in 350m Höhe Sst., gelbgrau, fk.;
in 345 m Höhe Sst., gelb, mk., kleine Felsbank.
Weiter am Wege gegen Hammer folgen
345,0 m ü. d. M.
vorwiegend zu Sand zerfallener Sst., gelb, mk., sehr weich (? ob darunter Mergel
verborgen ist) .
gelber und weißgrauer Sand, bedeckt mit Kiefernwald .
308,0 m ü. d. M.
Aulage: Größere Profile
179
Zonen
nach
Zahalka
Höhe von Hostin, 280,0 m la ) ii. d. M. (S. 154)
Mittelturon
X
IX
VIII
VII
VI
V
27. Mergeliger Kalkstein, plattig, weiß, klingend 1 )
26. . .
m
. 6,2
Kalkiger Mergel, bläulich, weich 2 ) . 10,8
Glaukonitischer kalkiger Mergel, graublau, mit Schichten von gk. Sst. 1,0
Gk. sandiger Mergel, grau . 3,4
Sst., sehr mergelig, kleinkörnig, grau, bezw. sehr sandiger Mergel im
Wechsel mit festen Bänken von grauem Kalksst,. 3 ). 22,2
Quadersst., gk., grau oder gelblich . 4,0
Quadersst., kleinkörnig, weiß oder grau. 5,0
Sehr sandiger Mergel, grau. 0,5
Kieseliger Kalkstein, bläulich, feste Bank . 0,2
Sehr sandiger Mergel, grau. 1,3
Kieseliger Kalkstein, grau, feste Bank . 0,3
Sandiger Mergel, grau .• • •••.. ^,0
Sst., weiß und gelb, teils mergelig, teils bindemittelarm . 0,7
Sandiger Mergel, grau . 5,5
Sehr sandiger Mergel, grau und gelblich, mit festen Bänken eines grauen
kieseligen Kalksteines. 4,3
Sandiger Mergel, grau, gk., teils feste Bänke, teils zerfallen 4 ) . 3,4
Sandiger Mergel, grau, mit Glaukonit. 2,0
Kieseliger Kalkstein, blau, feste Bank . 0,2
Sandiger Mergel, plattig, grau. 2,8
Kieseliger Kalkstein, blau, feste Bank . 0,5
Sandiger Mergel, grau oder gelb, gk. 2,5
Sst., grau oder gelb, plattig 6 ). 3,0
Sandiger Mergel, grau oder rostig, gk., z. T. in festen Bänken 5 ). 7,0
Kieseliger Kalkstein, grau und blau, feste Bank . 0,2
Sandiger Mergel, grau . 2,8
Kieseliger Kalkstein, grau und blau, feste Bank . 0,2
Sandiger Mergel, grau, gk. 3,6
Westhang östlich von Wrutitz, 187,0 m ü. d. M., ungefähr Basis des Mittelturons
Zonen
nach
Zahalka
37.
Kuppe des Soviceberges, 277,0 m ü. d. M. (S. 154)
m
Diluvium. 2,0
la ) Gegenüber der angegebenen Mächtigkeit der Schichten zwischen Unter- und
Obergrenze des Profils 2,6 m Differenz.
4 ) Mit Inoceramus inconstans Woods em. Ändert zahlreich, Seeigel sp. (selbst ge¬
sammelt).
2 ) Mit Terebratula semiglobosa Sow. (Zahalka).
3 ) Mit Bryozoenschicht, Fossilien (selbst gesammelt)
Inoceramus inconstans Woods em. Ändert.
Pecten laevis Nilss.
Pecten sp.
Ostrea vesicularis Lam.
Exogyra cornu arietis Nilss. em Griep.
Lithodomus spathulatus Reuss
4 ) Mit Rhynchonella plicatilis Sow., zahlreich 1 /zahalka)
Inoceramus lamarcki Park. / '
6 ) Mit Rhynchonella plicatilis Sow. (Zahalka).
(Fortsetzung auf S. 190)
12*
180
Anlage: Größere Profile
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124
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Schule Lückendorf, Sch. 5
Schießstätte Lückendorf
Steinbr. Hochwald, Sch. 2
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76
26
22
22
18
16
16
16
Waldeck
Bohrung Fritsche Sch.2 2
FabrikLischke, 350 m NN
Brauerei Kreibitz, 350 m NN
Pickelstein, 405 m NN
Hochbehälter, Schicht 3
Wasserltg. Lischke, Sch.l
Hohlweg Lischke, Sch. 3
164
123
87
66
61
60
56
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53
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Falkenau, Schicht 2
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Straße Hermsdorf, Sch. 3
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Kleingrün, Schicht 6
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Schmidt, Markersdorf
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Kamn. Schloßberg, Sch. 3
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Sonnenberg ST'
Oberkreibitz, Schicht 2
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Oberkreibitz, Schicht 3
Talsp. Ob.-Kreibitz, Sch. 2
(M
Talsp. Ob.-Kreibitz, Sch. 3
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Talsp. Ob.-Kreibitz, Sch. 5
Friedrichsb., 540-550 m NN
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Jägerdörfel, 650 m NN
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Dachsenstein, Schicht 1
NO. Sign. 604.4, 620 m NN
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Hanfkuchen, Schicht 4
Tollenstein, 595—600 m NN
E.-Wärterhaus Schönfeld-
Ob.-Kreibitz, Schicht 2
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Steinbr. Juliushölle, Sch. 2
Aschenstein, 550 m NN
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Kreibitz, Kirchvveg, Sch. 1
05
Stbr. Kreibitz'Teichstadt,
475-480 m NN
00
Kalkbr. Daubitz, 490 m NN
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Pickelstein, Schicht 5
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Pickelstein, Schicht 7
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Pickelstein, Schicht 10
Straße n. Daubitz, Sch. 1
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Pleschkenhäuser, 440m NN
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Schule Lüekendorf, Sch. 5
Schießstätte Lückendorf
Steinbr. Hochwald, Sch. 2
Waldeck
Bohrung: FrItsche,Sch.22
Fabrik Lischke, 3 5 0 m NN
Brau erei Kreibitz, 350 m NN
Pickelstein, 405 m NN
Hochbehälter, Schicht 3
Wasserltg. Lischke, Sch. 1
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17 Pickelstein, Schicht 7
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17 Straßen. Daubitz, Sch. 1
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Straße Hermsdorf, Sch. 3
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Steinbr. Hochwald, Sch. 2
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Ob.-Kreibitz, Schicht 2
36
Steinbr. Juliushöhe, Sch. 2,
35
Aschenstein, 550 m NN
21
Kreibitz, Kirchweg, Sch. 1
20
Stbr. Kreibitz - Teichstadt,
475-180 m NN
19
Kalkbr. Daubitz, 490 m NN
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Pickel stein, Schicht 5
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Pickelstein, Schicht 7
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Pickelstein, Schicht 10
17
Straße n. Daubitz, Sch. 1
15
Pleschkenhäuser, 440 m NN
167
Bhf. Tannendorf, Sch. 9
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Talsp. Ob.-Kreibitz, Sch 5
Friedrichsb., 540-550 m NN
44
Jägerdörfel, 650 m NN
43
Dachsenstein, Schicht 1
42
NO. Sign. 604,4, 620 m NN
41
Hanfkuchen, Schicht 4
41
Tollenstein, 595—6C0 m NN
40
E.-Wärterhaus Schönfeld-
Ob.-Kreibitz, Schicht 2
36
Steinbr. Juliushöhe, Sch. 2
35
Aschenstein, 550 m NN
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Kreibitz, Kirchweg. Sch. 1
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Stbr. Kreibitz-Teichstadt,
475-480 m NN
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Kalkbr. Daubitz, 490 m NN
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Pickelstein, Schicht 5
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Pleschkenhäuser, 440 m NN
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475-480 m NN
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Kalkbr. Daubitz, 490 m NN
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Pickelstein, Schicht 5
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Pickelstein, Schicht 10
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Straße n. Daubitz, Sch. 1
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35.
34.
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I 31.
' 30.
29.
Mittelturon
Mergeliger weißer Kalkstein, klingend, plattig ,ü ). 2,0
Blauer, kalkiger Mergel, oben mit fester Bank von Kalkstein x ). 24,7
Mergeliger Kalkstein, fest, weiß, und weicher kalkiger Mergel, weiß oder
bläulich . 28,1
Weicher glaukonitischer kalkiger Mergel, graugrün, mit Schichten von
grauem gk. Sst. 2 ) . 1,0
Gelbgrauer sandiger Mergel . 4,0
Blauer und grauer mergeliger Ton, weich . 6,0
Sandiger Mergel, grau, plattig. 1,0
Kalkstein mit groben Kieselkörnern, mit Glaukonit, bläulich, sein-
fest .. 0,5
Sandiger Mergel, grau, mit groben Kieselkörnern | llmal in Wechsel-
Kalkige Bank, fest, mit groben Kieselkörnern 3 ) j schichten 14,0
Mergel, grau bis gelblich, mit bläulichen Flecken 4 ). 6,0
Kieseliger Kalkstein, grau und blau, feste Bank 0,3 \ 0 , . , TT , ,
Sandiger Mergel, grau . oT f 2mal lm Wechsel lj4
Sandiger Mergel, grau oder bläulich 4 ) ... 3*3
Sandiger Mergel, grau, teilweise gk. 4 ) 5 ) . 16*5
Kalkstein, grau oder gelbgrau, mit groben Kieseln 6 ). 0,15
Sst., grau, teilweise sehr gk. 6 ) . 1/2
Sst., grau, gk. 6 ). \
Sst., glaukonitisch, fk. ) . ) wechselnd l,l
Sst., glaukonitisch, mit mergeligem Bindemittel, mit linsenförmigen Kohlen 1,2
Sandiger Mergel, glaukonitisch, grau. 2,8
160,0 m
Zone des Inoceramus labiatus 167,7 m
15. Kieseliger Kalkstein, grau und blau, mit Glaukonit . 0,2
14. Sandiger Mergel, glaukonitisch, gelbgrau . 1,4
13. wie 15 . 0,2
12. wie 14 . 2,4
11. wie 15 . o*4
10. wie 14 . 4*0
jg 9- wie 15 . 0,2
IV 8. Sandiger Mergel, grau . 1,0
P 7. Kieseliger Kalkstein, grau, glaukonitisch . 0,2
6. wie 8 . 3,0
5. wie 7 . 0,2
4. wie 8 . 2,0
3. wie 7 . 0,2
2. Sandiger Mergel, grau und blau, mit Glaukonit, 7 ) . 5,6
1. Kieseliger Kalkstein, bläulich, mit Glaukonit . 0,2
Elbspiegel bei Ulicka, 146,5 m ü. d. M.
ia
) Mit
') Mit
2 ) Mit
3 ) Mit
4 ) Mit
5 ) Mit
6 ) Mit
7 ) Mit
Inoceramus inconstans Woods em. Ändert, häufig, selbst gesammelt.
Terebratula semiglobosa Sow. (Zahalka).
Terebratula semiglobosa Sow., häufig, selbst gesammelt.
Terebratula semiglobosa Sow., häufig \ Zahalka
Spondylus spinosus Goldf. sp., häufig / (? ob herabgerollte Stücke; d. Verf.)
Rhynchonella plicatilis Sow., selten, selbst gesammelt.
Inoceramus lamarcki Park., selten, Zahalka.
Cucullaea subglabra d’Orb, häufig
Inoceramus lamarcki Park., häufig
Ostrea vesicularis Lam.
Cucullaea subglabra d’Orb.
Eriphyla lenticularis Goldf. sp.
Mutiella ringmerensis Gein.
Nautilus sublaevigatus d’Orb.
Rhynchonella plicatilis Sow., häufig \
Rhynchonellen /
selbst gesammelt
Zahalka
Stratigraphischer Teil
Das Cenoman
Cenomane Schichten treten nur unter besonderen Verhältnissen in
ganz geringem Umfange an die Oberfläche. Unmittelbar an der
Lausitzer Hauptverwerfung erhebt sich der aus cenomanen Sandsteinen
und Konglomeraten auf gebaute Trögelsberg. Das Cenoman ist
durch die Aufrichtung des Jeschkenzuges emporgeschleppt. Die Lage¬
rung ist stark gestört. Die Schichten sind steil aufgerichtet (s. S. 115).
Als Leitfossilien können hier gelten Terebratula phaseolina Lam. und
Vola aequicostata Lam. Jenseits des Mittelgebirgsbruches (XLV) be¬
gegnen wir cenomanen Schichten am Maschwitzberge. Den Aus¬
führungen S 145 u. ff. ist nichts hinzuzufügen. Die Konglomerate von
beiden Fundstellen sind in ähnlicher Weise bei Dresden und Nieder¬
grund (Teil I, S. 111) entwickelt. Die Sandsteine am Trögelsberge
gleichen denen aus der Umgebung von Dresden, die tonigen Sandsteine
vom Maschwitzberge denen aus dem Bohrloch von Schandau (Teil I,
S. 86/87) und bei Niedergrund (Teil I, S. 111).
Das Unterturon
Zone des Inoceramus labiatus SCHLOT HEIM
Das Unterturon ist infolge vollständigen Fehlens von Leitfossilien
nicht mit Sicherheit nachzuweisen. Nur durch Annahme ungefähi
gleichbleibender Zonenmächtigkeit für das Mittelturon über das ganze
Gebiet, wie sie sich aus dem Aufbau dieses letzteren Horizontes ergibt
(s. S. 192), ist es möglich, an dessen Basis eine bis 50 m mächtige
Schichtenserie 1 ) abzutrennen und der Zone des Inoceramus labiatus
zuzuteilen. Die Zone tritt nur an wenig Stellen an die Oberfläche. Ich
fand sie im Jonsdorfer (S. 111) und Oybinkessel (S.113), im Weißbach¬
tale (S. 114), in Wellnitz (S. 99), am Fahrwege von Neusorge nach
Johnsdorf i. B. (S. 131), am Fuße des Rolls bei Niemes (S. 178), sowie
am Fuße des Bösigs? (S. 145).
Es sind mittel- bis grobkörnige, meist leicht zerfallende, giau-
gelbe und gelbe, oft intensiv brennendrot oder karminrot gefärbte
Sandsteine, die von Geröllbänken durchzogen sind. Die Sandsteine
werden an verschiedenen Stellen als Sand gewonnen.
1) ÄNDERT, H. (3, 10) sowie Teil I, S. 112.
192
Das Mittelturon
Vielleicht gehören die Sandsteinklippen am SW-Abhange des
Spitzsteines mit zahlreichen Exemplaren von Exogyra columba Lam.
ebenfalls dieser Zone an (S. 115).
Südlich des Mittelgebirgsbruches gehen die Schichten dieser Zone
allmählich in tonig-mergelige Gesteine über. Im Elbtal zwischen
Raudnitz und Melnik sind sie als sandige Mergel im Wechsel mit
Bänken von hartem kieseligen Kalkstein entwickelt. Die Mergel ent¬
halten teilweise reichlich Glaukonit (s. Taf. 3, Profil 12, 13, 14, sowie
S. 190). Unter Berücksichtigung von Teil I sind im Unterturon dem¬
nach folgende faciellen Veränderungen zu verzeichnen:
Bei Dresden: Pläner.
Bei Pirna: Toniger Sandstein.
Bei Ilerrnskretschen und am Hohen Schneeberg: Harter Quarzsandstein.
In Jonsdorf, Oybin, Wellnitz und Niemes: Leicht zerfallender Sandstein mit Geröll¬
bänken.
Zwischen Raudnitz und Melnik: Sandiger Mergel im Wechsel mit kieseligem Kalkstein.
Das Mittelturon
b) Zone des Spondylus spinosus SOWERBY und
Heteroceras reußianum Schlüter.
a) Zone des Inoceramus lamarcki Parkinson 1 ).
Im sächsischen Elbtale ist die Zone des Inoceramus lamarcki
(früher Brongniarti- Zone) ungefähr 65 m mächtig. Sie enthält. Ino¬
ceramus lamarcki Park. Die Zone des Spondylus spinosus ( Spinosus-
Zone) (früher Scaphitenzone z. T.) ist ungefähr 35 m mächtig, westlich
der Elbe als Pläner, östlich der Elbe als weicher Sandstein entwickelt.
Dort, wo beide Zonen in Sandsteinfacies auftreten, ist eine Trennung
nicht durchführbar. In diesem Ealle ist die Bezeichnung »Mittelturone
Sandsteine« gewählt worden. Weiter nach 0 tritt nördlich des
Mittelgebirgsbruches (XLV) Mittelturon nur in be¬
schränkter Weise auf, und zwar im Eelsengebiet von Jonsdorf
i. Sa. und Oybin und weiter gegen SO in einem Streifen entlang der
Lausitzer Hauptverwerfung, an der Ruine Mühlstein, sowie in der
Umgebung von Wellnitz und Klemensdorf. Die oberen mittelturonen
Kalksandsteinschichten finden sich ferner in der Hochwald-, Deutsch
Gabeler, Lindenauer, Pießniger und Dobernscholle, obermittelmrone
Pläner in der Klemensdorfer und Kriesdorfer Plänerscholle.
Südlich des Mittelgebirgsbruches nimmt das Mittel-
turon große Flächen der Oberfläche ein. Die plänerigen
Schichten der oberen Abteilung (Spinosus- Zone) geben den Untergrund
für die Drum-Hirschberger Teichniederung, weiter südlich bilden sie
die fruchtbare Plänerdecke über den Sandsteinen der Lamarcki- Zone,
9 Über Umgrenzung und Begründung der Unterzonen a und b vergl. Teil I, S. 113/114
und Ändert, H. (3,11 u. folg.). Heinz (28, Tafel III) rechnet die Scaphitenzone (? Spinosus-
zone) zum Oberturon und die LamarcJciz one zum Unterturon. Die Verfolgung der faciellen
Veränderungen im Mittelturon von N nach S in dem hier behandelten Gebiete führt zu dem
zwingenden Ergebnis, daß die Spinosuszone nur eine facielle Abänderung des Mittelturons
mit eigenartiger Fauna ist.
Das Mittelturon
193
bis schließlich weiter nach S und W auch diese Sandsteine in mergelige
Schichten mit Bänken von Kalkstein übergehen. Südlich der Nedo-
weska im Daubaer Gebirge stellt das Mittelturon fast ausschließlich
die jüngsten Schichten der noch vorhandenen Kreideablagerungen dar.
Die Mächtigkeit des Mittelturons beträgt in dem hier behan¬
delten Gebiet 90—110 m, in der nördlichen Küstenzone bei Jonsdorf
und Oy bin vielleicht bis IGO m.
Während die mittelturonen Sandsteine des östlichen Elbsandstein¬
gebirges durch reichlichen Tongehalt 1 ) ausgezeichnet sind, treten öst¬
lich der Emschersenke im Gebiet von Jonsdorf und Oybin harte quarz¬
reiche Sandsteine in Form von mächtigen Quadern und romantischen
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Felsbildungen auf.
Hier zeigt das Mittelturon echte Küstenbildungen
Mittel- bis grobkörnige und konglomeratische Sandsteine, unterbrochen
von dünnen Geröllbänken, charakterisieren diese Küstenzone. Die Ge¬
röllbänke bestehen aus gerundeten Kieseln und flachgerundeten eisen¬
schüssigen Sandsteinen oder Brauneisensteinnieren. Feinkörnige Sand¬
steine sind seltener. Die Farbe ist meist lichtgrau, ferner graugelb
und selb. Die Sandsteine sind bindemittelarm, oft auch mehr oder
weniger stark verkieselt oder eisenschüssig.
Am Hyronimusstein (S. 111) ist der Sandstein in einer Mächtigkeit
von 38m grobkonglomeratisch, quarzitisch und stark eisenschüssig.
Im Jonsdorf er Mühlsteingebiet ist der verkieselte Sandstein jahrzehnte¬
lang zu Mühlsteinen verarbeitet worden, bis vor einiger Zeit der Betrieb
wegen ungenügender Rentabilität eingestellt werden mußte.
Durch Eisenhydroxyd rostig gefärbte Sandsteine finden sich
an den verschiedensten Stellen (s. geol. Karte Zittau—Oy bin Lausche).
Besonders vom Kammloch bis zum Kelchfelsen (S. 11 o und laf. 8.
Eig. 3) ist der Sandstein von zahlreichen Eisenbändern durchzogen
und teilweise stark gerötet. Ferner sind in den Felsengassen die,
senkrechten Felswände mit eisenschüssigen Krusten dick überzogen
und eisenschüssig durchsetzt (s. Taf. 7, big. 2, 3; l af. 13, big. 1). ln
der Umgebung von Niemes wurden die »Eisenerze« früher sogar ver¬
hüttet 2 ).
An der Luisenhöhe (S. 114 und Taf. 9, Fig. 2) sind die grobkonglo-
meratischen Sandsteine kreuz und quer von Quarzharnischen durchzogen.
In der Verbindung vom Lindberge zum Pfaffenstein sind in den konglo-
meratischen Sandsteinen Quarzgerölle durch eisenschüssige Quarzmassen
fest zusammengekittet (S. 114). Die Kuppe des Pfaffensteines (S. 114)
besteht aus einem Konglomerat von groben Gerollen aus Quarz und
eisenschüssigem Sandstein bzw. Eisenkiesel, das Zement ist hellei
oder durch Eisen dunkelgefärbter Quarz.
Durch die Hochwaldscholle unterbrochen, trifft man dieselben grob¬
körnigen und konglomeratischen, seltener fein- bis mittelkörnigen, ver-
kieselten Sandsteine, teilweise von Quarzharnischen durchzogen, in der
Umgebung der Ruine Mühlstein, in der Mühlstein- und Hoffnungscholle
9 Vergl. Teil I, S. 115.
2 ) Vergl. auch v. Zimmermann, Karl (95).
Neue Folge. Heft 117
13
194
Das Mittelturon
(S^ 126 ff.). In der Babsteinscholle, zwischen Kriesdorf und Jühnsdorf
(,S. 1hl ff.), sind im Mittelturon ähnliche Sandsteine aufgeschlossen.
Besonders schön treten sie in den Ke 1 stürmen des Babsfcei-nzug.es
hervor.
Am Ohlberg (&. 133) bilden derartige Sandsteine ebenfalls steile
Abstürze. Am TV -Hange des Oldberges steht sehr quarzitischer
Sandstein, der teilweise in reines Quarzgestein übergeht, an. östlich
von Klemensdorf wird das Felsplateau des Weiherwaldes ebenfalls von
mittelturonen Sandsteinen gebildet (s. S. 98 ff.). Lotrecht stürzen die
Felsen zum Wellnitzer Talgrunde ab. Der Sandstein ist fein- bis
grobkörnig, oft von unregelmäßigem Korn, meist bindemittelarm, teil¬
weise mit kleinen Kaolinkörnern. Heben der häufigen Verkieselung
der mittelturonen Sandsteine findet man auch an mehreren Stellen
eine säulige Ausbildung, die durch intensive Hitzeeinwirkung von
Grasen, Dämpfen, Wässern und vielleicht auch durch Lavaergüsse
erfolgt ist, wie z. B. an den beiden Orgelfelsen im Jonsdorfer Mühl¬
steingebiet, am Kalichberge bei Krombach (OTß), am Hohlstein bei
Böhm. Zwickau (Emseber) sowie an Sandsteineinschlüssen in Basalt¬
tuffen an verschiedenen Stellen 1 ).
Südlich des Mittelgebirgsbruches sind die Sandsteine weniger
~ w — ---- weniger
konglomci atisch, mittleres bis grobes Korn ist jedoch immer noch vor-
herrschend, feinkörnige Gesteine treten zurück. Der Sandstein ist auch
hier meist als Quadersandstein entwickelt, wollsackähnlich dick ge¬
bankt und bildet schöne Felspartien, vergl. Auscha S. 135, Profil Will-
hoscht S. 176, Sterndorf S. 137 ff., Gründenmühltal S. 138 (Oberfläche
stark zernarbt, dünn geschichtet), Töllenteicli S. 139, Roll S 177 ff
Dewin S. 178. ’.
1^8) kann man feststellen, wie die tieferen Schichten
des Mittelturons an Kalkgehalt zunehmen. An andern Stellen finden
wir in der Nähe auch echte fossilführende Kalksandsteine (Wellnitz
S. 99, Plauschnitz S. 149, westlich und südlich von Krassa S. 150). Die
wasserhaltenden Schichten in Rabendorf am Roll, die wohl auf pläne-
i iges Gestein zurückzuführen sind, finden sich weiter nach O zwischen
Wartenberg und Oschitz (S. 149), sowie am Ruße der Rabsteine bei
Kriesdorf (S. 132). Ferner sei auf die fossilführenrlnn ¥n.™i
sei auf die fossilführenden Mergel
✓ . __, _ o
am
p-p . • -CA/111
1 schöppelteich bei Hirschberg (S. 147) hingewiesen. Wegen der Ver¬
hältnisse südlich der Linie Auscha—Ilirschbero* s. S INI ff
Hirschberg s. S. 151 ff.
An Fossilien sind die mittelturonen Quadersandsteine sehr arm.
Am häufigsten trifft man noch
Lima canalijera Sow.
Ostrea vesicularis Lam.
Exogyra columba Lam.
Exogyra columba Lam. fand ich als Seltenheit in den Mühlstein¬
brüchen von Jonsdorf i. Sa., wodurch sichergestellt ist, daß jüngeres
i) Die Untersuchungen des „Tales der zehntausend Dämpfe“ und seiner Fumarolen
im südlichen Alaska geben über die Wirkung heißer Gase, Dämpfe und Wässer, sowie über
die Neubildung von Kiesel und Eisenoxyd ein anschauliches Bild, von dem Rückschlüsse
aut die gleichen Bildungen in unserem Kreidegebiet gezogen werden können.
Das Mittelturon
195
Alter als Mittelturon für diese Sandsteine nicht in Frage kommen kann.
Von besonderer Bedeutung wurde ferner das Auffinden dieser Art durch
Herrn B. MÜLLER in einer Kalksandsteinbank an der Spiegelschlei¬
ferei bei Wellnitz (S. 99). Ferner fanden sich in der Nähe an zwei
Stellen in einem roten mittelkörnigen bis konglomeratischen Kalk¬
sandstein Ostrea vesicularis Lam. und Exogyra cornu arietis Nilss. em.
G'IUEP. bankweise. Aus dem Jonsdorfer Mühlsteingebiet (S.1.12) konnte
ich ferner feststellen
Ostrea canaliculata Sow.
Ostrea diluviana Lam.
Lithodomus sp.
Außerdem findet sich in den obersten Schichten von Sterndorf-
Pilz graben (S. 138).
Rhynchonella plicatilis Sow.
Veden laevis Nilss.
Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep.
Aus den Mergeln am Tschöppelteich ist ebenfalls eine kleine
Fauna bekannt (S. 147). Hier weist besonders Lima elongate Gein.
auf das mittelturone Alter hin.
Die Zone des Sponclylus spinosus ist nördlich des Mittel-
gebirgsbruches durch keine charakteristischen Fossilien nachzuweisen.
Es wurden ihr die über den mittelturonen Quadersandsteinen liegenden
Schichten, die aus einem Wechsel von mehr oder weniger mergeligen
und tonigen Sandsteinen mit Linsen und Bänken von Kalksandstein
bestehen, zugeteilt, soweit sie analog den Verhältnissen südlich de*
Mittelgebirgsbruches hierher gehören dürften. Eigentliche Pläner sind
im N nur in spärlichen Resten erhalten, im S jedoch als fast zusammen¬
hängende Decke gut zu verfolgen.
Der Sandstein enthält meist Kaolinkörner, ist von gelber, grauer
und weißer, besonders aber von rostigroter Farbe, in Korngröße
von feinkörnig bis konglomeratisch meist stark wechselnd. Otters
liegen in einer feinkörnigen Grundmasse vereinzelt größere Quarze.
Eisenschüssige Partien sind ebenfalls nicht selten. Zwischen den wand¬
steinen trifft man Bänke und Linsen von harten Kalksandsteinen,
graugelb, gelbgrau, gelb, lichtgrau, hell- bis dunkelrot, ebenfalls fGin-
körnig bis konglomeratisch stark wechselnd und teilweise mit zahl¬
reichen kleinen Kohlesplittern gespickt. Die Kalksandsteine sind oft
reich an Versteinerungen und zwar an Individuen, nicht aber an Arten.
In größerer Mächtigkeit sind derartige Schichten aufgeschlossen
bei Antonienthal (Profil S. 175), westlich vom Kretscham Lückendorf
(S 125), südlich vom Kalkofenberge bis gegen Petersdorf (S. 125 ff.),
am Waldrande von Großhirndorf (S. 129), am Meierhof Lämberg
(S. 129), bei Fehlen (S. 130), zwischen Pießnig und Neuschiedel (S.95),
an der östlichen Taleinfassung von Lindenau (S. 97).
Graue plänerige Sandsteine bzw. Mergel finden sich nur östlich
der Schule von Klemensdorf (S. 98) und in der Kriesdorf er Pläner¬
scholle (S. 133 ff.). Versteinerungen sind an beiden Stellen nur spärlich
13 *
196
Das Mittelturon
vorhanden. Südlich des Mittelgebirgsbruches bilden plänerige Gesteine,
wie bereits erwähnt, den wasserundurchlässigen Untergrund für das
Teichgebiet.
Am Töllenteich (S. 140 ff.) trifft man in einem gelblichen fein¬
körnigen zerfallenen Sandstein, unter dem weißgrauer, pläneriger Sand¬
stein folgt, die charakteristischen Fossilien der Spinosus-7jonc. -Spon-
dylus spinosus und Terebratula semiglobosa. Am Lattenhübel und bei
Aschendorf (S. 142 u. 148) liegen dunkelgraue feinkörnige Plänermergel
in unmittelbarer Nähe von versteinerungsreichen Kalksandsteinen, genau
so wie im Dorfe Schloß Bösig. Südöstlich von Brenn trifft man an
verschiedenen Stellen ebenfalls dunkelgraue Plänermergel mit Fossilien
(S. 148). Es ist nicht ausgeschlossen, daß die von mir in das untere
Mittelturon gestellten Mergel vom Tschöppelteich (S. 147) ebenfalls
hierher gehören.
Plänerige Schichten (mergelige Sandsteine und sandige Mergel)
mit Lagen von Sandstein und Kalksandstein in der angeführten Aus¬
bildung finden sich wie schon erwähnt überall in der Plänerdecke
zwischen Ausclia und Hirschberg, z. B. an der Budine (S. 135), bei
Liebeschitz (S. 136), östlich und westlich von Sterndorf (S. 137 u. 176),
bei 8 kalken (S. 138) usw. Im östlichen Gebiete, in der Ferdinands¬
berg- und Hollscholle sind meist nur Kalksandsteine in der früher er¬
wähnten Zusammensetzung mit zahlreichen Versteinerungen entwickelt
(S. 148—151).
Die wichtigsten Fossilfundstellen der Spinosus-Tione befinden
sich in den Kalksandsteinbänken. Nördlich und südlich des Mittel-
gebirgsbruches sind folgende Arten gemeinsam vorhanden, die mit
wenigen Ausnahmen auch in den Kalkbändern des unteren Oberturons
vertreten sind.
Spongäes saxonicus Gein.
Serpula filiformis Sow.
Jnoceramus striato-concentricus GOmb
var. aff. carpathica Sim. (Heinz)
Lima semisulcata Nilss.
* Lima granulata NiLss.
*Lima canalifera Goldf.
reden nilssoni Goldf.
* Veden laevis Nilss.
Veden virgatus Nilss.
*Neithea grypheata Schloth. sp.
Anomia lamellosa A. Roem.
Anomia subtruncata d’Orb.
*Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea canaliculata Sow.
Ostrea suäetica Scup.
*Exogyra cornu arietis Nilss. cm. Griep.
Cucullaea subglabra d’Orb.
Vedunculus geinitzi d’Orb.
Scaphites sp.
Die mit * Gezeichneten Arten sind besonders zahlreich. Das Leit¬
fossil Inoccvcivius lamarcki Park., das südlich des Mittelgebirgsbruches
nicht ganz selten ist, konnte nördlich des Bruches noch nicht festgestellt
werden. Auch die südlich des Bruches häufige Exogyra columba Lam.
fand sich nördlich desselben im oberen Mittelturon überhaupt nicht und
im unteren Mittelturon, wie bereits ausgeführt, nur an zwei Stellen.
/noeenrmus inconstans Woods cm. Ändert, der nördlich des Bruches
ebenfalls in diesen Schichten fehlt, findet sich südlich desselben bei
Skalken bankweise als Beginn der nach S sich entwickelnden klingen¬
den Inoceramenpläner (S. 138). Rhynchonella plicatilis Sow. ist eben¬
falls im N nicht vertreten, dagegen ist Callianassa antiqwa Otto im N
Das Oberturon
197
an mehreren Stellen, z. J. in zahlreichen .Exemplaren, gefunden weiden,
während dieser Krebs unmittelbar südlich des Bruches an den hier auf¬
geführten Plätzen nicht vorhanden ist. Es fehlen demnach die für das
südliche Gebiet charakteristischen Vertreter des Mitteltürons, Inoce-
ramus lawicircki , Kxogyva columba und Rhynchonella plicahhs , nördlich
des Mittelgebirgsbruches in den zum oberen Mittelturon gestellten
Schichten vollständig. Die engen Verbandsverhältnisse zw ischen dei
Dobern-, Pießniger und Lindenauer Scholle mit der aus Sandsteinen
der Lamarcki- Zone aufgebauten Klemensdorfer Scholle gaben mir
trotzdem Veranlassung, diese Schichten ins obere Mittelturon (Spinosns-
Zone) zu stellen.
Die Plänermergel bei Drum ('S. 140) enthalten die eigenartige
Fauna der Spinosus- Zone mit Spondylus spinösus und Terebratiäa semi-
ylobosa. Schließlich sei noch die kleine Fauna in den Plänermergeln
südöstlich von Brenn erwähnt ('S. 148).
Die facielle Veränderung der mittelturonen Schichten weiter nach
S bis in die Gegend nach Melnik und nach 4V gegen Raudnitz ist
S. 151 und folgende geschildert, so daß an dieser Stelle nicht weiter
darauf eingegangen werden kann. An Fossilien sind diese Schichten
hier teilweise sehr reich und zwar herrschen die aus dem Mittelturon
bereits auf geführten Arten vor.
Verfolgt man das Mittelturon in der Richtung von
N nach S, so kann man den Übergang aus den konglome-
ratischen und rein sandigen Ufergebilden in die tonig-
mergeligen, kieselig -kalkigen und rein kalkige n A b -
1 agerungen eines ruhigcren Meeres ausg(‘z e i c hn e t s t u -
dieren, während vom Ausgangsgebiet weiter nach W in
e i n e r anderen Form stark t o n i g e S a n d s t e i n e u n d 1 > e i
Dresden ebenfalls Pläner folgen.
Zaijälka (84,32) errechnet seine Zone 1\ bis X
bei Melnik mit . 194 m
davon ab Zone IV (Unterturon) . 30 m
Mächtigkeit des Mitteltürons . 104 m
Zone I bis IV (Unterturon und Cenoman) ... 93 m
Mächtigkeit der Kreideformation. 197 m
Vielleicht gehört Zone IV bei Raudnitz-Melnik teils ins Unter- und
teils ins Mittelturon. Unterturon und Cenoman sind nicht in zusammen¬
hängenden Profilen aufgeschlossen, so daß deren Mächtigkeit nicht mit
Sicherheit nach gewiesen werden kann.
Das Oberturon
Die Zone des Inoceramus schloenbachi J. Boehm 1 )
Im östlichen Elbsandsteingebirge konnte für die Zone des Inocera¬
mus schloenbachi , die frühere Cuvieri-/j one, folgende Einteilung
durchgeführt werden 2 ):
x ) Ändert, H. (3, 21) und Teil I, S. 117 u. folgende,
2 ) Teil I, S. 118.
198
Das Oberturon
y Tonmergel und Mergelsst. in Wechsellagerung. 60—90 m
ß 2 Sst., weniger zu Felsbildungen neigend . 50 m
ßi Sst., zu senkrechten Felsbildungen ‘neigend . 100—110 m
a Sst. mit wenig Bindemittel, leicht zu losem Sand
zerfallend . 40—50 m
rund 300 m
Während Stufe y überall ungefähr gleichartig ausgebildet ist,
ändert sich die Sandsteinfacies dieser Zone östlich des aus jüngeren
Kreideschichten aufgebauten Kreibitzer Berglandes vollständig. Die
Sandsteine sind hier weich, mergelig und tonig, meist an der Ober¬
fläche zerfallen und nur selten als kleine Felsbänke hervortretend,
durchsetzt von Bändern und Linsen eines lichtfarbenen Kalksandsteines.
Die höchsten Schichten dieser Sandsteine, die am Hochwald in meh¬
reren Steinbrüchen gut aufgeschlossen sind und eine charakteristische
Fauna enthalten, keine Kalkbänder führen und ähnlich wie der Herren-
leitesandstein 1 ) eine einheitliche Masse bilden, sollen als Hochwald¬
sandstein (ß 2 ) bezeichnet werden. Die östliche Facies ergibt dem¬
nach folgendes Bild:
y Tonmergel mit Sst.- und Kalkquarzitbänken in Wechsel¬
lagerung . 70—80 m
ß 2 Sst., keine Felsbildungen, ohne Kalksandsteinbänke
(Hochwaldsandstein). ca. 60 m
ßJSst., wenig Felsbildungen, mit Bänken und Linsen von
oc /Kalksst. ca . 150 m
rund 300 m
Da gegen S nirgends die vollständige Schichtenfolge des Ober-
turons mit der Stufe y als Hangendes oder auch nur die Sandsteine in
einer größeren Mächtigkeit an der Oberfläche zu verfolgen sind, kann
nicht festgestellt werden, ob vielleicht die Sandsteine in dieser Richtung
an Mächtigkeit abnehmen. Wie in Teil I (S. 121, 140) bei der Schilde¬
rung der »Steine« ausgeführt wurde, kann, wenn eine leichtzerstör¬
bare Sedimentschicht im entsprechenden Abtragungsniveau liegt, nicht
nur diese, sondern auch eine größere festere Sandsteinmasse in deren
Hangendem vollständig zerstört und abgetragen sein. Diese im säch¬
sischen Elbtale festgestellte Tatsache möchte bei Beur¬
teilung der gesamten sudetischen Kreideablagerun gen,
sobald eine größere Schichtenserie irgendwo vollständig
fehlt, stets gebührend Berücksicht igu ng finden.
Gerade bei den oberturonen Sandsteinen finden wir eine plötz¬
lich einsetzende gänzliche Abtragung der gesamten bedeutenden Schich¬
tenserie auf den Ebenheiten des sächsischen Elbtales, ferner entlang
des Mittelgebirgsbruches zwischen Drum-Aschendorf-Niemes.
Von besonderer Bedeutung für die Klarstellung der Verbandsver¬
hältnisse in der Kreide zwischen Elbe und Jeschken wurde das Bohr¬
loch in X i e d e r k r e i b i t z (S. 26—27) 2 ). Das Liegende der Stufe y
konnte hier bis in bedeutende Tiefe einwandfrei festgestellt und die
0 Teil I, S. 74.
2 ) ÄNDERT, II. (3, 21).
Das Obefturon
199
entsprechenden fossilarmen Sandsteine konnten sodann nach V an der
Oberfläche weiter verfolgt werden. Ferner wurde dadurch das Ver¬
hältnis der sogenannten »Kreibittzer« Schichten zu den »Priesener«
Schichten bzw. »Scaphitenmergeln« vollständig geklärt.
Stufe a und ß
Die in Teil I durchgeführte Gliederung der Sandsteine in Stufe et
und ß ist weiter östlich infolge mangelhafter Aufschlüsse und facieller
Änderung der Gesteine nicht mehr durchführbar. Im Bohrloch von
Niederkreibitz (S. 26—27) ist die Zone ß vollständig durchstoßen wor¬
den und ergibt zusammengefaßt folgendes Bild:
ß Sst., .. m
Tonmergel .
Sst., fk. oo m
Sst., mk.-gk.
Sst., fk.-gk., kalkig . 1-, m )
Kalksandstein (fk. Kalkmehl) . 1 m
Sst., fk. mit vereinzelten gröberen Quarzen. IQ m
Sst., gk.
a ? . 40 m?
Basis des Oberturons
Von Wichtigkeit sind die Tomnergelbank. die kalkigen Sand¬
steine und die Bank von feinkörnigem Kalksandstein. Erstere liegt un-
gef ähr in der Höhenlage der Tonbank von Zeichen (Teil I, S. 71,
Schicht 8). Durch das Auffinden von Kalksandstein im Bohrloch,
ferner im Tuff der Weinleite von Niederkamnitz (Teil I, S. 61) und
anstehend am Benediktstein (Teil I, S. 36) wurde der Beweis erbracht,
daß auch im östlichen Elbsandsteingebirge Kalklinsen und Kalkbänder,
wenn auch nur spärlich, vorhanden sind (Teil I, S. 120).
Verfolgt man denOstrand des BöhmischenMittelgebirges
gen S, so trifft man Stufe o und ß teilweise noch in der felsigen Aus¬
bildung des Elbsandsteingebirges, und zwar im Höllengrunde bei Böh¬
misch Leipa und bei Aschendorf (S. 142 ff.), am Willhoscht (S. 176,
Schicht 13—23), am Ratsch (S. 152, Schicht 4—7), am Schraubenberg
(S. 176 ff., Schicht 1 -10,12—27). Am Willhoscht, Ratsch und Schrauben¬
berg ist oberturoner Sandstein nur in einer Mächtigkeit von rund 120 m
vorhanden. Nimmt man an, daß auch hier wie im Elbsandsteingebirge
diese Sandsteine eine Gesamtmächtigkeit von 200 m besessen haben, so
würden 80 m der oberen Schichten abgetragen sein. Dies würde unge¬
fähr der im Bohrloch von Niederkreibitz Vorgefundenen Serie feinkör¬
niger Sandsteine mit Tonmergelzwischenlage (66 m) entsprechen, die,
da sie weniger zu senkrechter Klüftung neigt, im östlichen Elbsand¬
steingebirge in entsprechender Höhenlage über den senkrecht, ge-
klüfteten Sandsteinen der Stufe ßj ebenfalls abgetragen ist. Südlich
des Ratsch finden sich auf der Plänerdecke Reste der oberturonen
Sandsteine zunächst noch im »Gebirge«, sie verschwinden jedoch dann
bald vollständig.
i) Die Tabelle in Ändert (3, 4) hat hier eine kleine Änderung erfahren,
200
Das Oberluron
nung
Weiter östlich sind die oberturonen Sandsteine in einem grö¬
ßeren Zusammenhänge am besten am Hochwald (S. 121 u. folg.) zu ver¬
folgen. Besonders die am SW-Abhange des Berges hinabführende neue
Straße von Krombach nach Hermsdorf bot während ihres Baues gute
Aufschlüsse. Mit Ausnahme der in den oberen Schichten zwischen 560
und 620 m Höhe (150—210 m innerhalb der Stufen ct und ß) angelegten
Steinbrüche trifft man das Gestein hier meist nur in Weganschnitten
und Hohlwegen entblößt. Im übrigen ist man bei der Untersuchung
lediglich auf das Zerschlagen von Lesesteinen, die entweder eisen¬
schüssig oder verkieselt sind, angewiesen. Wo die Sandsteine nicht
durch diese Bindemittel sekundär gehärtet wurden, sind sie an der
Oberfläche entweder zu Sand oder zu rotgelber schmieriger Mergel¬
masse zerfallen und gleichen dann meist den Mergelsandsteinen des
Emschers. Infolgedessen hatte ich bei der Armut an Leitfossilien in
den Grenzgebieten große Schwierigkeiten, oberturone und Emscher-
sandsteine gegeneinander abzugrenzen (Linie Glasert
Oberlichtenwalde—Waltersdorf). Auf der geologischen Übersichtskarte
von Eric 1 ) ist das ganze Gebiet westlich der Linie Limborg—Hoch¬
wald zum Emscher gestellt, während ich beobachten konnte, daß ein
Teil davon dem Oberturon zuzuteilen ist. Maßgebend für die Einreihuna
ins Oberturon war in erster Linie das
und Linsen von Kalksandstein, die im
nicht, anzutreffen sind. •
Hie Sandsteine der Stufe ct und ß haben eine sehr verschiedene
Korngröße von fein bis grob. Konglomeratische Lagen sind selten
und meist nur in den Kalksandsteinbänken oder im Sandstein in deren
unmittelbarer Nähe vorhanden. Dünne Geröllschichten fand ich an
_ s In der östlichen Hälfte ist
das Korn häufig sehr unregelmäßig. In einer feinkörnigen Grundmasse
liegen mehr oder minder zahlreich kleinere oder größere Quarzkörner.
Im Bohrloch von Niederkreibitz (S. 26) trifft man zu oberst 66 in Sand¬
steine von feinerem, darunter 82 m von meist mittlerem bis grobem
Korn. Am Willhoscht ist die 90 m mächtige Sandsteinserie von der
Basis der Zone ab meist mittel-, seltener grobkörnig, am Schraubenberg,
80 m mächtig, soweit aufgeschlossen, mittel- und grobkörnig, darüber
^ A. A V* XV OJ1XU ViUU.ll ^
Auftreten hellfarbiger Bänder
Emscher in dieser Ausbildung
Höhe Sign. 343,0 bei Neuschiedel (S. 96).
folgen 88 m meist feinkörnige Sandsteine.
Östlich des Kreibitzer Berglandes (Störungslinie XLVII) findet
man zunächst noch meist mittleres bis grobes Korn, wie am O-Abhangc
des Plitzenberges (S. 116), 448—470 m (50—70 m über der Basis), so¬
wie am Höhenzug Hammermühle—Antonienthal (S. 174), 405—450 m
(10 40 m über der Basis). Am Hochwald (S. 121—123) trifft man von
oben nach abwärts
100 m
20 m
00 m
Sst., fk.-mk., dann
Sst., mk.-gk. und
Sst., vorwiegend fk.,
seltener mk
210 m Gesamtinächtigkeit.
0 Fiuc und Laube (19).
Das Oberturon
201
Ähnlich ist das Korn der Sandsteine am Plissen (S. 117), und S.
vom Jonsberge (S. 118), sowie in den anderen vereinzelten Aufschlüssen.
K a o 1 i n i s i e r t e r Feld s p a t in Form von makroskopisch erkenn¬
baren Körnern hat hier, wo die Schichtenfolge selten in einem größeren
Verbände aufgeschlossen ist, nicht die Bedeutung wie im Elbsandstein-
birge (Teil I, S. 119). Im Bohrloch von Niederkreibitz sind die Kaolin¬
körner zerstampft. Am Willhoscht konnten Kaolinkörner im Sandstein
in verschiedenen Schichten festgestellt werden, sehr häufig sind sie im
Profil des Schraubenberges, am O-Abhange des Plitzenberges, im
Antonienthal, sowie an der Kuppe östlich
Höhenzuge Ha nimermühle-
von Antonienthal (S. 175).
Wie auch im Elbsandsteingebirge sind die Sandsteine in dieser
Zone liier sehr verschieden gefärbt, grau, gelb, weiß, rot und schwärz¬
lich in allen Schattierungen, oft rasch wechselnd und dann recht bunt
aussehend. Hie rote und rotbraune Farbe stammt meist von der Durch¬
tränkung mit Eisenhydroxyd und ist besonders im östlichen Teile u|nd
da wieder in Verbindung mit den Bändern und Linsen von Kalksand-
o
stein sehr häufig. Die eisenschüssigen Sandsteine enthalten oft Ver¬
steinerungen. Bereits Danzig 1 ) weist auf diese sogenannten »roten«
Schichten hin. In der Nähe der Kalksandsteine finden sich oft auch
schwärzlich gefärbte Sandsteine. Die schwarze Farbe rührt meist aus
der Beimengung von mehr oder weniger zahlreichen kleineren und grö¬
ßeren Kohlesplittern her.
Quarzitische, stark verkieselte Sandsteine sind besonders
am SW-Abhange des Stein- oder Plitzenberges anzutreffen und zwar
in Verbindung mit dem Quarzitgebiet des Mühlsteines. Auch an an¬
deren Stellen finden sich vereinzelt verkieselte Sandsteine.
Wiederholt ist schon auf das zahlreiche Auftreten von Kalk bän¬
dern und Kalklinsen hingewiesen worden (S. 199 usw.). Sie sind
besonders häufig in der Umgebung von Lückendorf (S. 124—125),
finden sich aber auch bei Schanzendorf (’S. 117), Krombach (S. 123),
Hain (’S. 118), Iiermsdorf (S. 120) und besonders am Roll (S. 177). Das
Korn der Kalksandsteine
liegen in einer feinkörnigen oder mittelkörnigen Grundmasse kleinere
oder größere Quarzkörner,
stehen. Die Korngröße wechselt außerordentlich rasch. Die Farbe ist
meist lichtgrau, lichtgraugelb oder lichtrötlich, zuweilen ist das hell¬
farbene Gestein mit tief schwarzen Kohlesplittern reich durchsetzt. Das
Auftreten der Kalksandsteine ist an keine bestimmten Schichten ge¬
bunden, jedoch lassen sich nach dem Rollprofil (S. 177) Kalksandsteine
in 17—20 m. 40—46 in und 80 m (Zai-IaLKA) über der Basis der Zone,
ist feinkörnig bis konglomeratisch, meist
so daß schließlich echte Konglomerate ent.-'
auch ungefähr ebenso an den übrigen Fundstellen einreihen. In Hain
hat sich eine Kalksandsteinbank 155 m über der Basis der Zone gefun¬
den (? Höhenlage der Scholle).
Im Gegensatz zum Elbsandsteingebirge (Teil I, S. 123—124) sind
Fossilien in dem hier behandelten Gebiete in Stufe a und ß zahl-
9 Danzig, E. (8, 114).
202
Das Oberturon
reicher vorhanden. Besonders die Kalksandsteinbänke sind oft ganz
erfüllt von Versteinerungen. Auch die sogenannten »roten« Schichten,
feinkörnige eisenschüssige Sandsteine, lohnen nicht selten einen Ham¬
merschlag. .Die aus den Kalkbändern des Mittelturons aufgeführten
Fossilien (S. 196) sind mit Ausnahme des Inoceramus striato concen-
iricus auch hier anzutreffen. Einen großen Teil dieser Arten und noch
andere enthalten die Fossillisten von der Lückendorf er Schießstättie
(s. Fossiltabelle 39) und Lückendorf er Schule (s. Fossiltabelle 40).
Eine besonders interessante Fauna hat der Steinbruch am Schafberge,
SW-Ausläufer des Hochwaldes, geliefert (s. Fossiltabelle 38 und S. 121).
Hier ist das Leitfossil der Zone, Inoceramus schloenbachi J. Böhm,
in mehreren großen Exemplaren aufgefunden worden 1 ). Ferner ist
hervorzuheben, daß die verhältnismäßig reiche Fauna der Abraum¬
schicht (Schicht 2) einen starken Einschlag nach Stufe y bzw. nach
dem Emscher hin hat. Einzeln verstreut sind noch folgende Arten auf-
g e fu nd en w orden:
Ge rv i1l ia 1ciesli t igs wa Ido is is Stuk>.i
Lima divaricata Duj. var.
Ostrea incurva Nilss.
Septifer s alaris J. Müll.
Leda siliqua Goldf.
Cytherea kruschi var. elongata n. sp.
Corbula substriatula var. nana n. var,
Corbula lineata J. Müll.
Hamites verus Fric
Wichtig ist auch die Fauna vom Sonnenberge (s. Fossiltabelle 24,
S. 180 ff.
Stufe y
Stufe y setzt sich zusammen aus einer Schichtenfolge von Ton¬
mergeln, Sandmergeln, weichen, leicht zerfallenden Sandsteinen und
dünnen Bänken von meist etwas schiefrigem Kalkquarzit.
Die Mergel der Stufe y bilden innerhalb der Mittelgebirgssenke
überall den wasserundurchlässigen Talboden. Über ihnen liegen mehr
oder weniger abgetragen die Emschersandsteine 2 ). In Teil t (S. 124 u.
folg.) habe ich versucht, den Unterschied zwischen den Tonmergeln der
^^ *• ■ — ■ »
0 Heinz, R. (30, 79 u. 30a, 2 s) erwähnt, daß Inoceramus schloenbachi und das obere
Oberturon von ihm in unserem Gebiet nachgewiesen worden sei, da ich angenommen habe,
daß Inoceramus schloenbachi im Emscher vorkomme. Ich kann nicht verstehen, wie er auf
einen derartigen Irrtum verfallen kann. Das mir vorliegende Material ist bis auf wenige
Ausnahmen bereits von mir in den Jahren 1911 und 1912 beschrieben worden, was ihm
auch bekannt ist (Die Inoceramen des Kreibitz-Zittauer Sandsteingebirges). Inoceramus
cuvieri = schloenbachi wurde damals von mir in unserem Gebiet festgestellt S. 44 (12),
und auch die Cuvieri- Zone entsprechend an der Fundstelle dieses Inoceramus in die Karte
eingezeichnet (Taf. IX). Das damals auf Taf. 2, Fig. 2 abgebildete Exemplar stammt
nicht vom Hochwald, sondern von einer ganz anderen Fundstelle. Es ist etwas zu¬
sammengedrückt. Die 1911 zur Bearbeitung vorhandenen großen Exemplare vom Hoch¬
wald hat Heinz noch gar nicht gesehen. Inoceramus weisei ist nicht verdrückt, sondern
charakteristisch von Inoceramus schloenbachi unterschieden. Weitere einwandfreie Exem¬
plare des Inoceramus schloenbachi erhielt ich ferner vor ungefähr 10 Jahren aus diesem
Gebiet. Ich habe Herrn Heinz lediglich einen Inoceramus schloenbachi als ? zugesandt,
da die Fundortbezeichnung im Museum des Ebersbacher Humboldtvereins nach persön¬
licher Mitteilung des nun verstorbenen Gründers des Museums, eines äußerst peinlichen
Sammlers und Forschers, fraglich und auch nach meiner Ansicht falsch ist und ich von ihm
ebenfalls eine Bestimmung wünschte. Weder mündlich noch schriftlich habe ich jemals
erklärt, daß Inoceramus schloenbachi hier im Emscher vorkomme.
2 ) Vergl. auch KrejcI, J. (44, 128).
Das Oberturoii
203
Stufe y und den Plänermergeln des oberen Mittelturons klarzustellen. ).
Mit der Unterscheidung beider befaßt sich auch B. MÜLLER (S. 1 )•
Dort wo sie im Gelände hart aneinander stoßen, wie in den’ 1 oizena.ue
(■Störungslinie XLY), ist es bei der hier fast stets vorhandenen Vege-
tationsdecke unmöglich, zwischen ihnen die Trennungslime scharf zu
ziehen. Am besten kann man im Krei,bitztale und an der Westflanke
des Ivaltenberges den Charakter der gesamten Stufe studieren. Zu bei¬
den Seiten der Kreibitzer Talfurche bildet sie eine allmählich anstei¬
gende (Fläche, umsäumt von den steilen Böschungen der Emschersand-
steine (s. Taf. 5, Eig. 2). STURM 2 ) hat für diese Schichten den Na¬
men »Kreibitzer« Schichten geprägt. Sie besitzen jedoch in keiner
Weise eine stratigraphische Selbständigkeit .
I m Bohrloch von Nieclerkreibitz wurde die Stide in 308 m Meeieb-
höhe durchstoßen. Ihre Mächtigkeit war somit einwandfrei mit rund
80 m festgestellt. Oft zeigt nur irgend eine dunkle schwärzliche lon-
mergelbank die Stufe an der Oberfläche mit Sicherheit an. Man hat
deshalb die Mächtigkeit der ganzen Stufe meist nur nach dieser aut
wenig Meter geschätzt, wie z. B. auf 5—20 m bei Pirna ) und auf
höchstens 5 m 4 ) bei Großrackwitz. Ich halte auch bei I ima die Mucli-
tio'keit für größer und habe sie auf ungefähr 50 m geschätzt 0 ).
° Die Tonmergel sind feinkörnig, dunkelblauschwarz oder grau-
schwarz, brausen meist stark mit HCl und zerfallen an der Oberfläche
gewöhnlich in dünne Scherben. Die Sandsteine sind fein- bis mittel-
körni°- gelb und grau, haben wenig Bindemittel und zerfallen leicht
zu Sand. Weiter trifft man sandige Mergel von grauer, gelber und
grünlicher Farbe, fein-bis mittelkörnig, und mergelige Sandsteine,
gelb und gelbrot, fein- bis mittelkörnig. Häufig treten m verschiedenen
Höhenlagen dünne Bänke von feinkörnigem Kalkquarzit aut, meist
von lichtgrauer oder lichtblaugrauer Farbe, hart, oft etwas schieferig
und mit zahlreichen Kohlesplittern gespickt. Kohle splitt er und koh-
lige Reste sind in den verschiedensten Schichten der Stute teilweise
sehr zahlreich vertreten. .,11
Da die weichen Gesteine an der Oberfläche meist mehr oder we¬
niger verändert sind, läßt sich trotz des raschen Wechsels sehr cha¬
rakteristischer Schichten ein bestimmtes Profil nicht aut eine größere
Entfernung verfolgen. An der einen Stelle ist zulällig die eine, an dei
anderen eine andere Schicht günstig aufgeschlossen. Eine größere
Schichtenfolge konnte in dieser Stute an der Alederkreibitzer
Wasserleitung (S. 15), am Pickelsteinwasser (S. 18), am Buchhubelbach,
n Ausdrücklich sei darauf hingewiesen, daß Tonmergel und Plänermergel bis jetzt
noch nirgends in Wechsellagerung angetroffen worden sind. Ls sind zwei schart von¬
einander” getrennte Altershorizonte, die nur ihre Wasserundurchlassigkeit und in 0 g -
dessen ihren morphologischen Charakter gemeinsam haben. Da beide von leichter zer¬
störbaren Sandsteinen'überlagert werden, bilden sie dort, wo S1 V 1U ^„ storM g en n
gleiche Höhenlage gekommen sind, nebeneinander die Oberfläche der hrde.
2 ) Sturm, F. (70, 52).
3 ) Pietzscii, K. (56, 91 u. 97).
4 ) Scu ptn, H. (65, 38).
5 ) Ändert, H. (3, 25).
204
Das Oberluron
r'
o
Schicht 1—8 (S. '28). am Aschensteinbach (S. 35/36) und im Bohrloch
von Niederkreibitz (S. 26/27) aufgenommen werden. Sehr interessante
Aufschlüsse, die den raschen Wechsel der Gesteine gut erkennen ließen,
boten das Seitentäleken des Pickelsteinwassers (Abb. 1 , S. 18), die
Schluchten von Schaßlowitz (S. 69) und Jägersdorf (S. 70), sowie vor
allem die Robitzer Ziegelei (Abb. 7 und S. 67). ln größerer Mächtig¬
keit ist die Stufe ferner am S- und O-Rande des Slabitscliken-Eiben-
bergstockes festzustellen (S. 81 — 83). Im östlichen Gebiet sind die
dunklen lonmergel der Stufe 7 in charakteristischer Weise aufgeschlossen
in der Ziegelei von Barzdorf (S. 106) und in Kriesdorf im Bachbett
(S. 108).
Weiter sei auf die bekannte Fossilfundstätte in diesen Schichten
bei Priesen 1 ) an der Eger hingewiesen. Nach meinen Feststellungen
enthält die obere Hälfte des ungefähr 20 m messenden Profils an der
Egerprallstelle bei Priesen Inoceramus kleini var. in zahlreichen Exem¬
plaren, eine Art die im Kreibitzer Gebiet erst im Emschersandstein,
aber noch nicht in der Stufe y vorhanden ist. So würden diese oberen
Schichten bei Priesen ebenfalls dem Emscher angehören (Schicht 3-
bei Eric).
Ferner gehören der Stufe y die Tonmergel östlich des Iser-
bruches (Münchcngrätz—Jungbunzlau) an, die hier den Emscher¬
sandstein unterlagern und die ich besonders charakteristisch beim Auf¬
stieg auf den ('hlomekberg bei Jungbunzlau aufgefunden habe 2 ).
Fossilien findet man in Stufe y zahlreich, besonders die Ton¬
mergel enthalten eine reiche Fauna. Auf die Zusammenstellung der
Arten in Teil I S. 125—126 aus der Umgebung von Pirna (Zatzschke
u. folg.) und von Böhmisch Iiamnitz (Weißbach u. folg.) sei verwiesen.
Dieselben Arten und noch einige andere finden sich auch im hier be¬
handelten Gebiete (vergl. besonders Wasserleitung Lischke, Fossil¬
tabelle 30 u. 31), Brauerei (Fossiltabelle 34), Lischke (Fossiltabelle 35),
Bohrloch Niederkreibitz (Fossiltabelle 36 u. a.). Ganz besonders cha¬
rakteristisch für diese Schichten ist das zahlreiche Auftreten von Ino¬
ceramus inconstans Woods em. Ändert, eine Form, die in den obersten
Schichten des Mittelturons (S. 196) sich schon einmal in größerer Menge
zeigt und infolgedessen leider nicht einwandfrei als Leitfossil verwandt
werden kann. Im allgemeinen stellt sich in Stufe y bereits recht zahl¬
reich die eigentliche Emseherfauna ein. Ein einziges Mal ist bis jetzt
auch ein Inoceramus und zwar Inoceramus koeneni G. Müll., den man
gewöhnt ist, als ein Leitfossil des unteren Emschers anzusehen, in den
Tonmergeln gefunden worden. Er stammt aus den obersten Schichten
dieser Stufe und zwar von Robitz (S. 67). Da eine scharfe Horizontie¬
rung der Schichten, wie schon erwähnt, innerhalb dieser Stufe nicht
möglich ist, muß dieser eine Fund zunächst als lokalisiert gelten. Viel¬
leicht gehen bereits bei Böhmisch Leipa die untersten Schichten der
Emschersandsteinc (10 m?) in eine Wechsellagerung von Sandstein,
9 Eric, A. (14, 12 u. folg.).
2 ) Eric, A. (14, 37—41) und (15, Textfig. 11, S. 17).
Der Emscher
205
Tonmergel und Kalkquarzit über, wie ich dies auch bei Priesen, bedeu¬
tend weiter südlich, gefunden habe (s. o.). Solange dieses Fossil der
einzige Fund nördlich von Leitmeritz ist, der auf Emscher hinweist,
wird °man ruhig die dortige charakteristische Tonmergelserie nur der
Stufe y zuteilen, um für die Kartierung eine einwandfreie Basis zu er¬
halten. Ergänzend sei bemerkt, daß ähnliche involute Inoceramen nach
WOODS in der englischen Kreide ebenfalls schon im Oberturon Vorkom¬
men 1 ) 2 ). .
Die eigenartigen dunklen feinkörnigen Tonmergel mit ihrer meist
liliputartigen Fauna sind, wenn auch nur gering aufgeschlossen, über
ein großes Gebiet in Sachsen, Böhmen und Schlesien verbreitet.
Der Emscher
Der Emscher ist das wichtigste Glied der in diesem Teile be¬
handelten Kreideablagerungen. Er ist beschränkt auf das Senkungs¬
gebiet des Mittelgebirges, hier jedoch bis zu einer Mächtigkeit von
2—300 m entwickelt. Im Kreibitzer Berglande bildet er eine. zu¬
sammenhängende, von tiefen Tälern zerschnittene Masse, im übiigen
Gebiet liegt er meist in kleineren Partien auf den Tonmergelflächen
der Stufe y der Schloenbachi- Zone.
Der Emscher erreicht ungefähr 300 m Mächtigkeit (380 -670 m
Meereshöhe am Kaltenberge). Am Tannenberge ist er bis 250 m
mächtig anstehend nachzuweisen.
Gleich den übrigen Kreidezonen ist auch der Emscher
i n uuserem G eb i e t nur sehr man ge 1 ha f t 1.) ekann t. GEINT1 /
sammelte bereits in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts I ossilien
in Kreibitz und beschrieb sie 8 ). Beim Bau der Böhmischen Nordbahn
in den Jahren 1868—1869 gelangten aus einer fossilreichen Schicht des
Eisenbahneinschnittes an der Station Tannenberg (jetzt lannendorf)
eine Menge Versteinerungen in Museen und Privatsammlungen. Sic
wurden insbesondere durch Fkio 4 ) bearbeitet und beschrieben. _ Fit IC
führt dabei auch von einigen anderen Fundorten aus dem Kreibitztale
eine Anzahl Fossilien auf. PETRASCHECK 5 ) beschrieb u. a. einige
Inoceramen aus diesem Horizont. Im Jahre 1911 behandelte ich in
einer Arbeit 6 ) die Inoceramen des Kreibitz-Zittauer Sandsteingebirges.
Hierbei konnte ich eine Anzahl Emscherformen mit denen aus anderen
Emschergebieten gut identifizieren. Die von mir damals als
» \rei-
0 Woods, H. (72, II, 332).
2 ) Heinz, R. (30, 79). Herr Heinz möchte, wie er mir auch persönlich mitteilte, die
Tonmergel wegen dieses einzigen Exemplars, das neben unzähligen oberturonen Inoceramen
hier vorkommt, in den Emscher stellen. Soweit kann die gewaltsame Stratigraphie wohl
nicht getrieben werden. Zunächst stelle man erst einmal genau fest, ob Inoceramen aus
der Gruppe des Inoceramus involutus nicht doch bereits vereinzelt im Oberturon neben den
anderen oberturonen Formen auftreten (s. o. Woods).
3 ) Geinitz, H. B. (20). — Geinitz, H. B. (23).
4 ) Friö, A. (15).
5 ) Petraschek, W. (55).
ü ) Ändert, H. (1, 33—64).
206
Der Ems eher
im
von
bitzer« Schichten (390 4o0 m im Kreibitztale) zur Cuvievi-7^one ge¬
stellten Schichten gehören jedoch ebenfalls dem Emscher an. Sturm *)
nannte »Kreibitzer« Schichten hingegen die unter 390 m Höhe folgen¬
den Mergel der Stufe y. Der Name hat als Horizontbezeichnung keine
Berechtigung. B. MÜLLER veröffentlichte in den letzten Jahren die
geologischen Blätter Reichstadt—Brenn, Bürgstein, Wartenberg und
Oschitz Hammer 2 ), wobei er als Ergebnis unseres gemeinsamen Mei¬
nungsaustausches auch in diesen weiter südlich und östlich liegenden
Gebieten die über den Tonmergeln der Stufe y anstehenden Sandsteine
als Emscher bezeichnete. Wie skeptisch er zunächst an diese Auf¬
fassung herantrat, geht aus folgenden Textworten hervor 3 ): »Wir
wollen infolgedessen diesen Schichtenstoß (Sandstein und Ton) im
Reichstädter Gebiet zum Emscher rechnen, freilich mit dem Bewußt¬
sein, daß uns später einmal der Zufall in einer Sandgrube ein Letten¬
band mit der schönsten Tertiärflora bescheren kann.« Seine weiteren
Aufnahmen bestätigten auch ihm die Richtigkeit meiner Ergebnisse 4 ).
Einige schwierig zu deutende Emscherschichten, die eine Umlagerung
erkennen lassen, behandelt VORTISCH in seiner neuesten Arbeit 5 ).
Emscher ist in Böhmen außer.in dem hier behandelten
Gebiet bisher nur noch östlich des Iserbruches bekannt
(Turnau—Münchengrätz—Jungbunzlau), wo sich in der Nähe von
Jungbunzlau auch der Fundort Chlomek befindet, nach dem Eric
diese Schichten benannt hat 3 ), sowie ? von Priesen (S. 204).
Die Emscher-Ablagerungen setzen sich zusammen aus einem meist
weichen mergeligen Sandstein, einigen Bänken von dunklen versteine-
i ungleichen Kalkquarziten bzw. Kalksandsteinen, dunklen Tonmergeln
und Tonen in den untersten Schichten mit dünnen Bänken bläulich-
grauen undeutlich geschieferten Kalkquarzites, wie er bereits aus der
Stufe y beschrieben wurde. Gegenüber den flach ansteigenden Flächen
der Stufe y bildet der Emscher meist steile Böschungen (Taf. 5,
Big. 2), in der unteren Hälfte auch teilweise senkrechte Felswände
( I af. 9, Big. 3; 1 ai. 13, Big. 2). Wo der nackte B 1 eis nicht zutage
tritt, sind die Abhänge meist mit kräftigem Pflanzenwuchs bedeckt.
Bestimmte Bossilhorizonte oder petrographisch charakteristische Schich¬
ten, die über größere Gebiete hin einwandfrei zu verfolgen wären, sind
leider nicht vorhanden. Wie in Stufe y ist es infolgedessen auch im
Emscher nicht möglich, eine scharfe Horizontierung innerhalb der
Zone durchzuführen. Trotzdem soll versucht werden, von der Basis
ausgehend eine gewisse Einteilung vorzunehmen.
An der Nordeinfassung des Kreibitztales (S. 15, 17, 19, 20) tritt
unter dem Sandschutt der steilen Hänge, bis 70 m über der Basis der
Zone, überall mehr oder weniger mergeliger Sandstein zutage. Weiter
0 Sturm, F. (70, 52).
2 ) Müller, B. (49) (51) (53) (52).
3 ) Müller, B. (49, 22).
4 ) Müller, B. (51, 22 u. folg.) (52, 305 u. folg.) (53, 20 u. folg.).
5 ) Vortisch, W. (71, 76—92).
6 ) Fric, A. (15, 17—19).
Der Ems eher
207
aufwärts wird die Böschung flacher und die nächsten 30 m bestehen
vorwiegend aus weichem feinkörnigen Mergelsandstein. Einige charakte¬
ristische Bänke von Ton und Sandmergel sowie von Kalkquarzit treten
besonders hervor. Insbesondere sind durch ihren Fossilreichtum
wichtig Schicht 5, 7, 10 (S. 17), Schicht 1 (S. 21), sowie aus den oberen
Mergelsandsteinen Schicht 1 (S. 17), Sandsteinbruch (S. 20). Es ist
schade, daß die harte dunkle Kalkquarzitbank unterm Pickelstein,
Schicht 7 (S. 17),
die so überaus reich an Versteinerungen ist, nicht
über ein größeres Gebiet weiter verfolgt werden kann. Vielleicht ist sie
mit der ähnlichen Schicht im Stollen des Jurakalkbruches von Daubitz
(S. 19) identisch. Bei der abnormen Lagerung dieser letzteren läßt sich
jedoch nichts sicheres feststellen. An der 0- und S-Seite des Kreibitz-
tales treten Sandsteinbänke mehr oder weniger an die Oberfläche. Im
Profil E.-St. Schönfeld-Oberkreibitz werden die untersten 10 m (Schicht
2 —9, S. 160) von stark kohligen, weichen, mergeligen Sand¬
steinen gebildet, die teilweise eine auffallend rötlich gelb schwärz¬
liche Farbe besitzen und in dieser Ausbildung als Basis des Emschers
weithin nackgewiesen werden konnten. Ich fand diese Schichten u. a.
unter dem Steinbruch am Hohen Himpelsberge (Abb. 2, S. 25), am
Buchhübelbach, Schicht 10 (S. 28), in Eschlers Steinbruch (S. 30), am
Himmertsberge, Schicht 3 (S. 30), am Deusberge (S. 31), im Stein¬
bruch am »n« von Böhmisch Kamnitz, Schicht 1 (S. 159), am Forsthaus
(S. 159), bei km 28,9 der Eisenbahnlinie (S. 159), in Innozenzidorf,
Schicht 1 (S.168), in Niedersteinschönau, Schicht 1 (S.63, Taf. 13, Fig. 2),
in Tschackerts Steinbruch (S. 63), am W-Hange des Sattelberges (S. 65),
am Markersdorfer Kirchberge (S. 65/66), am SW-Kan de der Horka
(S. 68), in Langenau (S. 171) und seiner Umgebung (S. 70), in Sandau
(S. 75), bei Kleingrün (S. 87), bei Kunnersdorf (S. 88), in Hermsdorf
(S. 91), am Falkenberge, Schicht 1 (S. 92), am Steinberge (S. 93), am
Heideberge, Schicht 1 (S. 93).
Unmittelbar an der Basis des Emschers trifft man stellenweise
am
auch Felsbänke, in denen öfters Keller eingehauen sind, so bei
Schießnig (S. 68), in der Umgebung von Langenau (S. 71), am Knapp¬
hübel in Böhm. Leipa (S. 72), am Vogelsberge und Einsiedlerstein
(S. 79), in Kodewitz (S. 84), am Grünberge, Schicht 1 — 3 (S. 174).
Im Profil S. 160 folgen über den schwarzroten Schichten ca. 30 m
mächtige Sandsteine (Schicht 10—19), die vorwiegend als Felsbänke
hervortreten. Auch diese Felszone läßt sich weiter verfolgen.
Sie entwickelt sich örtlich zu imposanten Felsbildungen. Der Sandstein
dieser Zone ist nördlich der Linie Kaltenbach-Hillemühl-Köhrsdorf
mehr mergelig und kolilig, südlich davon bindemittelarm und sandig.
Felsige Ausbildung fand ich am Kleinen Ahrenbergbach, Schicht 9—13,
20 m mächtig (S. 161), am Buchhübelbach, Schicht 11 —14, 23 m
(S. 27), am Kaltenbach, tief unter Basaltmassen ein geschnitten, Schicht
8—29, 114 m (S. 161 ff.), am Brandfelsen, Schicht 5 —11, 30 m (S. 158),
a m B r ü deraltar, Schicht 1—2, 40 m (S. 12), südlich Hasel, Schicht
6 —8, 20 m (S. 163), an der Straße in Oberkamnitz, Schicht 2—4,
21 m (S. 12), am Schieferberge senkrechte Felsmauern, 60 m mächtig
208
Der Emscher
(S. 14), am Wiesenwasser, 30 m (S. 33), am Bielsbach, 40 m (S. 163),
am Wallbach, Schicht 3—5, i (S. 164), östlich der Kirche von Falkenau,
Schicht 1 7 (S. 165), in den Teufelslöchern (S. 38), in Niederstein¬
schönau, 35 in (S. 6*2, Taf. 9, big. 3, lat. 13, Fig. 2), in der Umgebung
von Langenau (S. 71), am Slabitschken, Schicht 6—3 1 / 65 m (S. 171 ff.), am
Yogelsberge und Einsiedlerstein (S. 79), am Eibenberge, 85 m (S. 172),
am Kodewitzer Bache, Schicht 13 —18 (S. 173), am Grünberge an ver¬
schiedenen Stellen (S. 173ff.), im Moorgrunde (S. 88), am Limberge an
verschiedenen Stellen (S. 89/91), westlich von Großgrünau (S. 102),
am N-Abhange des Kamnitzberges (S. 103).
Schöne Werksteinbänke findet man in diesen Sandsteinen in den
Steinbrüchen an der Juliushöhe (S. 36), am Hohen Ilimpelsberge (S. 24)
und in Hasel, Schicht 9 (S. 163). '
ln dieser Felszone stellen sich außerhalb des Kreibitztales gegen S
und weiter nach O bindemittelarme, oft alles mit licht grauem
Sand überschüttende Sandsteine ein. Sie beginnen bereits im
Kaltenbachtale, Schicht 8, 10, 11, 14, 15, 19 (S. 162); man trifft sie
weiter am Himmertsberge, Schicht 1, 4 (S. 30), am Brandfelsen, Schicht 3,
8 , 9, 12 (S. 158), am Brüderaltar, Schicht 2, 3 (S. 12), am Schießhaus¬
berge, Schicht 6—8 (S. 159), südlich Hasel in Schicht 3—24 wieder¬
holt (S. 162 ff.), an der Straße in Oberkamnitz, Schicht 1, 3 (S. 12), am
Schieferberge, Schicht 2, 4—8 (S. 14), am Bielsbach (S. 163), an der
Straße Schönfeld-Falkenau (S. 163 ff.), in Oberpreschkau (S.166), in Nieder¬
steinschönau (S. 62, Taf. 13, Fig. 2), östlich der Schinderliorka und am
Schießniger Berge (S. 68), in der Umgebung von Langenau (S. 71), bei
Oberliebich (S. 72), am Slabitschken, Schicht 5 und 32 (S.'171 ff.), vor Schloß
Schwoika (S. 81), am Kodewitzer Bache (S. 173), am Balleberge (S. 84),
am Orteisberge und Umgebung (S. 84/85), im Moorgrunde, Schicht
1—5 (S. 88), am Limberge (S. 89/91), am Sauberge, Schicht 1
(S. 92), am Falkenberge (S. 92), am Heideberge (S. 93), westlich von
Großgrünau (S. 102), am N- und NO-Abhange des Kamnitzberges
(S. 103 ff.), an der Mariannenhöhe (S. 104), in Brenn (S. 105), am Silber¬
stein und Umgebung (S. 107/108).
Die höh eren Schichten des Emschers bestehen im allgemeinen
aus einem mergeligen Sandstein, der meist nur in Hohlwegen und zwar
als schmierige Masse zutage tritt. Hier kann man nur an einzelnen
kleineren Sandsteinbruchstücken, die gewöhnlich sekundär durch Eisen¬
hydroxyd gehärtet sind, den Gesteincharakter studieren. Derartige
kleinere eisenschüssige Bruchstücke linden sich verstreut überall, in denen
beim Zerschlagen nicht selten Versteinerungen zu finden sind. Aufschlüsse
in diesen Schichten finden sich am Kleinen Ahrenberge, (S. 160), in
Oberhasel (S. 32, 162), entlang des Kammes von Forsthaus Kreuzbuche
nach E.-St. Tannendorf (S. 34/35), am Großen Buchberge (Aschberge)
gut aufgeschlossen (S. 165), südlich Falkenau (S. 37), am Tannenberge
gut aufgeschlossen (S. 166/167), am Tollenstein (S. 40), im Meisengrunde
(S. 167), am Hanfkuchen und Großen Schober (S. 41/42), am Dachsen¬
stein (S. 43), bei Jägerdörfel (S. 44/45), bei Neuhütte (S. 168), am
Friedrichsbach (S. 170), am Hengstberge (S. 47), an der Oberkreibitzer
Der Emscher
209
Talsperre (S. 48/56), am Grünberge, Schicht 14—16 (S. 173), am 0 st¬
abhange des Limberges vom Frauenstein gegen 0 (S. 91), am Hermsdorfer
Schloßberge (S. 92), am Sauberge (S. 92).
100 bis 120 m über der Basis des Emschers trifft man harten schwarz¬
grauen Kalksandstein bezw. Kalkquarzit in Verbindung mit Ton¬
mergeln. Diese Schichten dürften wohl das Gerüst der Kammlinie von
Forsthaus Kreuzbuche zur E.-St. Tannendorf und Neuhütte bilden.
Zwischen den E.-St. Tannendorf und Neuhütte bildet der Kamm eine
Das Gestein ist srut aufgeschlossen an der
wichtige Wasserscheide. Das Gestein ist gut
E.-St. Tannendorf mit zahlreichen Versteinerungen, Profil Tannenberg-
Rollteich, Schicht 1, Profil Rollteich-Talsperre, Schicht 10, 9, 4 (S. 167),
an der Oberkreibitzer Talsperre, Schicht 3—7 (S. 51), westliche Talseite,
Schicht 1, 3 (S. 52), östliche Talseite, Schicht 1—3, (S. 53), im Bach¬
bett an der Straße in Oberkreibitz (S. 56).
Eine um 50 m höher liegende Schicht von dunkelgrauem Ton bezw.
Tonmergel kann man von der Straßenhöhe nördlich von E.-St. Neuhütte,
Sign. 604,4, Schicht 2 (S. 42), gegen N bis an die Lausitzer Haupt¬
verwerfung verfolgen. Noch höher hinauf stellen sich dunkle Tonbänder
ein, in denen Kalk in nennenswerter Menge fehlt, wie man dies im Stein¬
bruch am S.-Abhange des Tannenberges, Schicht 20 (S. 166) beob¬
achten kann.
Am Großen und Kleinen Fischberge (S. 32) sowie im Böhmi¬
schen Mittelgebirge südlich von Böhmisch Kamnitz (S. 76—78) be¬
stehen die obersten Schichten aus einem bunten Wechsel verworrener
Lagen von feinkörnigen bis grobkonglomeratischen Sandsteinen und
schwarzgrauen Tonen. Es wird weiterer Untersuchungen bedürfen,
ob die Umlagerung, denn eine solche dürfte bis zu einem gewissen
Grade sicher vorhanden sein, überall bereits in der Kreidezeit oder
auch erst im Tertiär stattgefunden hat. Fossilien sind in diesen
Schichten bis jetzt noch nicht gefunden worden. Die Sandsteine
gleichen denen von Böhmisch Leipa—Manisch (S. 72—75).
Die Farbe der Emscher Sandsteine ist außerordentlich
wechselnd, weiß, grau, gelb, rot, braun und violett in allen Schattie¬
rungen. Das Korn ist meist fein, jedoch sind auch mittelkörnige
Sandsteine nicht selten. Grobkörnige und geröllführende Schichten
treten stark zurück und sind im allgemeinen nur auf die eben erwähn¬
ten beschränkt. Oft ist reichlicher Tongehalt vorhanden, so daß das
Gestein beim Zerfall eine schmierige Masse bildet. In der unteren Ab¬
teilung (50 m) trifft man auch Schichten sehr bindemittelarmer Sand¬
steine, die an der Oberfläche meist Sandberge bilden oder die unter¬
lagernden Felsbänke mit weißlichem Sand überschütten. Kaolini-
sierter Feldspat in Form von kleineren oder größeren Körnern ist
nicht selten. Auf bestimmte Schichten ist er nicht beschränkt. Tief¬
schwarz glänzende Kohle Splitter sind weit verbreitet und bilden in
manchen Schichten sogar einen wesentlichen Bestandteil des Gesteins.
Verkieselungen treten an verschiedenen Stellen auf, besonders
Neue Folge. Heft 117
14
•210
Tabellarische Übersicht der
Mächtigkeit
Die Kreide zwischen Elbsandsteingebirge und Jeschken
Emscher
(qo)*)
250—300 m
über 240 m
140—240 m
Sandstein und Mergelsandstein
10—140 m
c c
Stufe y
(t 4 m) *)
80 m
S £
PP
c n
-O ^
(V Z
o c
S3 ^
c
o
u
<v
o
o
y
Stufe ß u. a
(t 4 s) *)
O
Im Elbsand¬
steingebirge
und Hochwald¬
gebiet 200 in,
weiter südlich?,
bis 120 m
nachweisbar
Mergel Sandstein, an der Oberfläche me : st schmierig,
. in ( l en . ,löliereT1 ÜK en mit einigen dunklen Tonbänken
Mergelsandstein, an der Öberf 1 äche meist schmierig,
mit harter fossilreicher Bank von dunklem und hellem
Kalksandstein sowie mit Tonmergeln. An der Basis
oft bis 30—50 m, örtlich bis 100 m, Felsbänke, mit
Schichten von bindemittelarmem überschüttendem Sand¬
stein (Sandberge).
Mit Inoceramus kleini in den oberen, mit ln. kleini
flache Varietät in den unteren Schichten
Mergelsandstein, stark kohlig, schwarz rotgelb usw.,
sehr weich, stellenweise Sandsteinbänke (Keller), ört¬
lich mit dünnen Bänken von lichtem Kalkquarzit; bei
_ j Markersdorf Kalksandsteinkuge ln m .Inoceramuskoeneni
fonmergel, an der Duft meist in dünne Scherben zerfallen, im
Wechsel mit Sandmcrgel, weichem Sandstein und dünnen Bänken
von meist etwas schiefrigem Kalkquarzit; mit Inoceramus inconstans
_ Woods em. Ändert un d anderen Fossilien in Menge
10 m
Linie Kreibitz Haida Reichstadt — Hühnerwasse
r
westlich
Sandstein (bis 120 m)
meist Felsbänke,
Fels gal erien u. Fels¬
wände (Willhoscht,
Ratsch, Kummer¬
gebirge)
ß 1 und a
östlich
ß 150 210 m (Hochwald, Plissen) Sandstein,
zu Sand zerfallend, keine Felsen, mit
Inoceramus schloenbachi J. Böh.M
«: bis 150 m Sandstein meist feinkörnig,
oft mit vereinzelten größeren Quar¬
zen, an der Oberfläche meist in
eine mehr oder weniger schmierige
Masse zerfallen; mit Bänken und
Linsen von hellfarbigem fossil-
ß 1 u.
Zone des Spondy-
lus spinosus Sow.
und Heterocer as
c reußianum Schl.
o (t3)*)
£-«
1
CO
—*
E3
^ Sandstein mit Bänken
J und Linsen von fossil-
^ reichem Kalksandstein,
‘5 untergeordnet Pläner-
3 mergel
Plänerkalk und Plänermergel mit Tere-
j bratula semiglobosa , Spondylus spinosus ,
^ Inoceramus lamarcki ;
•| Sandstein mit Bänken und Linsen von
3 fossilreichem Kalksandstein
o
Zone des Ino ce¬
ll, ramus lamarcki
S Park.
(t*)*)
05 — 75 m
<£ Sandstein, mittel- bis
“3 grobkörnig, konglome-
2 ratisch, grob gebankt,
^nach S Zunahme an
£ Kalkgehalt, mit Exo-
gyra columba , bei Jons-
-| c dorf-Oybin Geröllzone,
g Mittelturon bis 160 m (?)
ä mächtig
CO
-g Sandstein mit Bänken von Kalksand-
g stein und Kalkstein, weiter nach SW
'S (Reudnitz—Melnik) in einen Wechsel
jfvon Plänermergel mit festen Bänken
-§ von kieseligem Kalkstein übergehend;
25P mit Exogyra columba , Inoceramus la-
3 marcki , Rhynchonella plicatilis
• r-*
g Zone des Jnoce-
B ramus labiatus
£ SCHLOTH.
£ (tl) :;: )
60 m im sächs.
Elbtale, weiter
südlich (?) bis
30 m
aufgeschlossen
•
gelbe, brennendrote bis
3 karminrote Sande, mit-
B telkörnig bis konglome-
g ratisch
s-—-
^ Bei Raudnitz—Melnik Mergelsandstein
-g und Mergel mit Glaukonit, im Wechsel
B mit festen Bänken von kieseligem
#2 Kalkstein
am Maschwitzberge toniger Sandstein
Westlich von Raudnitz:
Sandstein
Cenoman
(c) *)
85 m im sächs.
Elbtale, weiter
südlich?
am Trögelsberg:
Sandstein u. Konglomerate
u.
. ')Di ? anscheinend größere Mächtigkeit dieser Zone am Soviceberg und bei Rohatetz (Taf. 3, Ziff. 14
j) durfte wohl nur aul herabgerollte Stücke zurückzufiihren sein.
) Bezeichnung auf den Karten der Sächsischen Landesuntersuchuno\
O
stratigraphischen Verhältnisse
„ Elbsandsteingebirge
Pirna
Dresden
•
*
Tonmergel von Zatzschke,
Hinterjessen, Birkwitz, (?) in
Wechsellagerung mit Sand¬
steinbänken
Sandstein, meist feinkörnig,
wenig zu Felsbildungen nei¬
gend ß 2
Herrenleitesandstein, an der
Basis mit Tonlagen (Zeichen,
Naundorf) sowie Sandstein bei
Hohnstein mit Inoc. frechi ß2
W— - » » — ^ * * — ^ ^ W — — ^ - — - - - ________ _ __ —
Sandstein, Korn sehr unregelmäßig, senkrechte
Fels mauern
ßl
Sandstein, meist mittelkörnig, leicht zerfallend,
Böschungen a.
Weicher Sandstein
mit
dünnen Tonlagen
(t 2 s) *)
Glaukonitische Mergel und
Pläner von Krietzschwitz u.
Bonnewitz
(t 3 |x) *)
Plänerkalk von Strehlen
(tsk)*)
Plänermergel v. Räcknitz usw.
(t 3 m) *)
Glaukonitischer Sandstein
mit Tonlagen u. Kalkbänken
mit RhyncJionella plieati/is
(t»g)*)
Pläner (t2m)*)
Mergel von Cotta, Zehista
(t 2 1) *)
Sandstein,
senkrechte Felswände
(t 1 s) *)
Sandstein
(t 1 S) *)
Pläner (tlp)*)
Toniger Sandstein
Plänersandstein (c 2 s) *)
Ton, Pläner (c2p)*)
Sandstein (c 1 s)*)
Konglomerate bei Niedergrund
Konglomerate
14*
212
Der Emseber
intensiv am Breiteberge (S. 33), an der Lausitzer Hauptverwerfung in
der Umgebung des Dreieckers (S. 43), am Hohlstein (S. 88). ITäu-
lig sind die Sandsteine von Eisenlösungen durchtränkt und treten
dann in den Hohlwegen als härtere Bank, an den Talseiten als Fels¬
partie oder allgemein an der Oberfläche als Lesesteine zutage. Erz¬
bänder bilden oft das Gerüst einzelner freiragender Sandsteinpartien,
wie z. B. in großartiger Weise im Slabitsehkenstock (S. 78) und bei
Niedersteinschönau (Taf. 9, Fig. 3) 1 ).
Die weichen mergeligen Sandsteine gehen an manchen Stellen
durch Zunahme des Tongehalts in sandige Mergel über.
Der Tonmergel ist meist schwärzlichgrau, seltener lichtgrau,
rotgelb oder gelb, und feinkörnig. Schwärzliche Tone sind ebenfalls
an einzelnen Stellen vorhanden.
Her Kalksandstein bezw. Kalkquarzit ist schwärzlich-grau,
seltener lichtgrau, fein- bis grobkörnig, im Korn rasch wechselnd oder
sehr ungleichmäßig, meist reich an Kohlesplittern, im frischen Zustande
außerordentlich hart und zäh. Das Herausschlagen der Versteinerun¬
gen, an denen einige dieser Schichten sehr reich sind, erfordert des¬
halb nicht geringen Kraftaufwand. Als fossilreich seien hervorgehoben
im Einschnitt an der E.-St. Tannendorf Schicht 9 (S. 167), an der Tal¬
sperre in Oberkreibitz Schicht 5 (S. 51), unterm Pickelstein Schicht 7
1 1 "J ® i einige Jahre an der Luft, so zerfällt es
bald zu einer losen Masse, ln den tieferen Schichten finden sich an
einigen Stellen dünne Bänke von schiefrigem licht- bis dunkelgrauem,
auch blaugrauem hartem Kalkquarzit, wie er aus Stufe y der Schloen-
bachi -Zone beschrieben ist.
Der Emscher ist reich an Fossilien und zwar nicht nur der Zahl
nach, sondern auch an Arten. In den unteren 50 m sind sie nur spär¬
lich vorhanden, am häufigsten sind Versteinerungen 50—150 m über
der Basis der Zone anzutreffen. Die aufgefundenen Fossilien sind bei
den einzelnen Fundstellen angeführt (vergl. besonders Fossiltabelle
1 ^3, 25—29, S. 180 ff.). Die reichhaltigste Fossilliste bietet Schicht 9
an der E.-St. I annendorf (Fossiltabelle 1), die auch am intensivsten aus¬
gebeutet wurde. Besonders wichtig sind ferner die Versteinerungen aus
dem Dachsloch (Fossiltabelle 16). Als Leitfossil für den untersten Unter-
emscher bezeichnet Heinz 2 ) Inoceramus koeneni G. Müll. Die Art
fand sich nur an einer einzigen Stelle im tiefsten Emscher bei Mar¬
kersdorf (Fossiltabelle 26), ferner im obersten Oberturon bei Robitz
(S. 67). In den unteren 60 m der Zone findet sich sodann nicht selten
eine flache Varietät des Inoceramus kleini und höher hinauf der echte
Inoceramus kleini G. Müll, an verschiedenen Stellen.
0 Über Vererzungen und Verkieselungen im nordböhmischen Sandsteingebiet hat
B. Müller eine beachtenswerte zusammenfassende Arbeit geschrieben (Müller B !54ah
2 ) Heinz, R . (29, 10). L J *
Die bisherigen Ansichten über die Stratigraphie
213
Die bisherigen Ansichten über die Stratigraphie
Wie das Elbsandsteingebirge i), ist auch das hier behandelte Ge
biet schon von verschiedenen Seiten geologisch bearbeitet worden.
Über die Ergebnisse dieser Arbeiten, soweit sie für die Stratigraphie
der Gegenwart von Bedeutung sind, möge folgender Überblick unter¬
richten.
I. Das Zitlauer Sandstcingebirgc
Das sächsische Zittauer Sandsteingebirge ist durch das böhmische
Kreibitzer Emsehergebiet vom sächsisch-böhmischen Elbsandsteinge¬
birge (Teil I) getrennt. Die ältesten Bearbeitungen stammen von
Cotta 1837 1 2 ) und Geinitz 1849 und 1850 3 ). Krejci 1869 4 ) stellt
die Sandsteine am Nordfuße der Lausche und von Lückendorf zu den
Weißenberger Schichten, die Sandsteine von Jonsdorf, Oybin und
dem Hochwald zum IserSandstein. Von besonderer Bedeutung ist
eine Arbeit von DANZIG 1874 nebst Nachtrag 1893 5 ). 1874 kommt
DANZIG zu einer Trennung der Quader in eine untere und obere Ab¬
teilung. Zur unteren Abteilung rechnet er die feinkörnigen Sandsteine
mit Kalkeinlagerungen von Lückendorf, zur oberen die mittel- bis
grobkörnigen von Oybin-Jonsdorf, da letztere nach seinei Meinung an
den Brandbergen und Felsengassen den unteren feinkörnigen Quader
überlagern (Taf. 10, Fig.2). Die Überlagerung ist jedoch nur scheinbar,
entlang Störungslinie LNXLI wurde der grobe Quader über den iein¬
körnigen emporgehoben. Im Jahre 1893 widerrief er sodann die I ren-
nung, da er in der Hölle bei Oybin in den obersten Schichten desGrob-
([uaders eine charakteristische Kalkeinlagerung auf gefunden hatte. Ich
habe hierzu bereits Seite 118 Stellung genommen. An der W-Seite; des
Jonsberges steigen mittel- bis grobkörnige Quader über die femkörm-
o-en Schichten am Wegkreuz Sign. 545,0 (S. 112 ff.) hoch empor, so daß
hier irgendeine Störung vorhanden sein muß. An DANZIG’s Erklärung
von 1893 schließt sich die sächsische geologische Landesuntersuchung
an 6 ). SlEGERT stellt 1897 die Kreideablagerungen dieses ganzen Ge¬
bietes ausschließlich in die »oberturone Stufe des Imceramus brong-
niarti «, zu der die sächsische Landesuntersuchung alle Sandsteinab¬
lagerungen, die über der Zone des Inoceramus labiatus liegen, rechnet 7 )-
üfe geröllreichen Quadersandsteine werden lediglich als eine Rand-
facies der feinkörnigen angesehen, jedoch durch eine besondere. Farb-
zeichnung auf der Karte ausgeschieden. In meiner Arbeit »Die Ino-
ceramen usw.« 8 ) stellte ich die in der Umgebung von Waltersdorf
1) Teil I, S. 132 u. folg.
2 ) Cotta, B. (7).
3) Geinitz, H. B. (21) (22) (20).
4 ) Krejci, J. (44 b, HO).
5 ) Danzig, E. (8) (9).
6 ) Siegert, Th. (68).
7 ) Mit Ausnahme des Herrenleitesandsteines.
8 ) Ändert, H. (1).
214
Die bisherigen Ansichten über die Stratigraphie
und der Lausche aufgefundenen zahlreichen Inoeeramen auf Grund
ihres Vorkommens an der Friedrichsgrunder Lehne (Heuscheuer)
ebenfalls in den Emscher. Im Sommer 1929 konnte ich jedoch fest¬
stellen, daß die Sandsteine der Friedrichsgrunder Lehne dem Ober-
turon zuzurechnen sind und demnach auch unsere Waltersdorfer
Sandsteine. Weiter östlich im Jonsdorfer und Oybingebiet fehlen
Versteinerungen fast gänzlich, so daß ich, da Störungslinicn nicht
unmittelbar zu erkennen waren, auch diese Schichten zum Em-
v stellte und nur am Hochwald, von wo Inoceramus schloenbachi
in einwandfreien Exemplaren vorlag, eine Störungslinie zeichnete. Erst
nach Durcharbeitung des gesamten Gebietes erhielt ich Klarheit in
der Stratigraphie dieser sächsischen Randzone. Aus den Mühlstein-
brüchen von Jonsdorf (Schwarzes Loch) erhielt ich ein paar Exemplare
von Exogyrct columba, so daß dieser Sandstein keinesfalls jünger als
Mittel tu ron sein konnte. Ferner fand ich an der Ruine Mühlstein
(S. 126), bei Klemensdorf-Wellnitz (S. 99 u. 100), am Roll (S. 178) und
Dowin (S. 178) ähnliche grobe Sandsteine wie in der Nähe der Granit¬
grenze, so daß dieser Sandstein nicht eine Randfacies der feinkörnigen
Sandsteine von Lückendorf darstellen kann, sondern eine andere strati¬
graphische Zone, und zwar die mittelturone Zone des Inoceramus la-
marcki , bildet. Die feinkörnigen tonigen Sandsteine mit Kalkbändern
und Kalklinsen vom Plissen, vom Hochwald und von Lückendorf ge¬
hören dem Oberturon (Zone cc und ß), an einzelnen Stellen dem ober¬
sten Mitfcelturon (Sjnnosus- Zone) an.
II. Die Kreide im nördlichen Böhmen
Die geologische Erforschung des böhmischen Anteiles der hi
ler
behandelten Kreideablagerungen stützt sich auf die Aufnahmearbeiten
von Khejci 1869 1 ), auf deren Grundlage Eric weiterarbeitete und über
die einzelnen Horizonte besondere Studien veröffentlichte, 1877 bis
1897 und 1911 2 ). Die früheren geologischen Arbeiten über die Kreide
des Gebietes von Geinitz, Reuss usw. befassen sich meist nur mit
der Beschreibung von liier gefundenen Fossilien, worauf irn III. Teile
wiederholt eingegangen werden wird. Krejci und Fric unterschieden,
wie bereits Teil I, S. 133, ausgeführt wurde, folgende 8 Horizonte:
Die Schichten werden im allgemeinen
zugerechnet dem
(’hlomeker Schichten. Emscher
Priesener Schichten . Oberturon
Teplitzer Schichten )
Iserschichten J>. Mittelturon
Malnitzer Schichten )
Weißenberger Schichten Unterturon
Korycaner Schichten 1
Perucer Schichten J. Cenoman
9 Krejci) J. (44 b).
2 ) Fric, A. (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16).
Fric und Laube (17) (18) (19).
Die bisherigen Ansichten über die Stratigraphie
‘2L5
Die Driese nur Schichten gehören (Teil I, S. 134 m 135) dem
obersten Oberturon (Stufe y) an. Ferner sind von FlUc in diese
Schichten die klingenden Inoeeramenpläner, die dem untersten Ober¬
turon bezw. obersten Mittelturon angehören, eingeordnet. Zwischen
beiden liegt eine mächtige Sandsteinmasse, Stufe ct und ß des Ober-
turons. Diese Sandsteine sind nur im Elbsandsteingebirge an der Ober¬
fläche noch schön erhalten, im übrigen Gebiet aber entweder an der
Luft stark zersetzt oder meist abgetragen. Sie haben deshalb bei den
Aufnahmearbeiten durch KrejCI und FriÖ nirgends eine richtige Be¬
urteilung gefunden und zu der großen Verwirrung, die bisher in der
böhmischen Kreidestratigraphie herrschte, wesentlich beigetragen.
KliliJCi und Flilü rechneten sie zu den mittelturonen Iserschichten.
Demnach sind auch in den Iserschichten zwei getrennte Horizonte zu
unterscheiden und zwar das Mittelturon und Oberturon. Zwischen
beiden liegen die Teplitzer Schichten (Spinosus- Zone) und die klin¬
genden Inoeeramenpläner als Priesener Schichten. Unter den 4V c i -
ßenberger Schichten, die das Unterturon verkörpern sollen, führt
Fric einen nicht unbedeutenden Teil mittelturoner Schichten auf. So
ist erklärlich, daß es bei der Horizontierung der Kreidesedimente viel¬
fach zu Irrtiimern gekommen ist und bei den bedeutenden faciellon
Änderungen im Gebiet von Raudnitz-Melnik, von dem die böhmischen
Geologen bei ihren Arbeiten meist ausgingen, außerordentlich schwierig
war, Klarheit in die böhmische Kreide zu bekommen. Übrigens ist
Gerade das hier im besonderen behandelte Gebiet bei den Aufnahmen
von KrejÖi und Fltlö sehr stiefmütterlich berücksichtigt worden..
sind nur Fossilfundorte und deren Ausbeute aufgeführt. Das wichtig¬
ste Ergebnis für die Stratigraphie war wohl die Abgrenzung der Krei-
bitz-Heidaer Emscherscholle, die mit Ausnahme des sehr schwierig zu
enträtselnden Gebietes zwischen der Lausche und Deutsch Gabel un¬
gefähr richtig erfolgt ist.
Es ist nicht möglich, bei dem Umfange und der Verschiedenartig¬
keit der böhmischen Kreideablagerungen an dieser Stelle noch weiter
auf die Arbeiten von KREJCI und FriÖ einzugehen. Ich glaube aber,
in der vorliegenden Arbeit die Richtlinien gegeben zu haben, nach
denen weitere Lokalbearbeitungen zu brauchbaren Ergebnissen führen
müssen.
Diesen Schwierigkeiten ist auch ZäHaLKA unterlegen. Er begann
seine Arbeiten im Gebiete von Raudnitz-Melnik, gerade dort, wo die
faciellon Übergänge die Verhältnisse am schwierigsten gestalten. Seine
für das hier in Frage kommende Gebiet wichtigsten Arbeiten sind
in der Literaturzusammenstellung unter Nr. 74-*—92 aufgeführt. Leidet
sind sie bis auf einige wenige in tschechischer Sprache geschrieben.
Bei der Durcha.rbei tune- der hier in Frage kommenden Arbeiten
/ 1 O 1 /
ZahÄlka’s gelangte ich zu folgendem Ergebnis:
216
Die bisherigen Ansichten über die Stratigraphie
Zäh ALKA teilt die böhmische Kreide in 10 Horizonte, die er nach
oetrographischen Gesichtspunkten unterscheidet. Den Fossilinhalt be¬
handelt er als nebensächlich und kommt hier auf die merkwürdigsten
und palaontologisch unwahrscheinlichsten Ergebnisse. Die in der üm-
ge ung seiner Heimatstadt Raudnitz vorgenommene Einteilung der
Schichtenfolge in 10 Horizonte, die in Wirklichkeit nicht höher als bis
zum obersten Mittelturon reicht, überträgt er auf das ganze übrige
vreidegebiet. Die anderweit vorhandenen oberturonen und durch Fos¬
silien gut charakterisierten Emscherschichten werden ebenfalls in das
Tr ^ a,i aLKA rechnet seine X Zonen, in die er die sächsisch-böhmische
llreide einteilt, zu folgenden stratigraphischen Horizonten 1 ).
Zonen
nach
Zahälka
Stratigraphischer Hori zon t
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VIII
VII
VI
V
IV b
Zone des Inoceramus cuvieri
Xabc Zone des Scaphites geinitzi
IV a
III b
lila
II
Id
labe
Zone des Inoceramus brongniarti
Zone des Inoceramus labiatus
Zone des Actinocamax
plenus
Zone des Äcanthoceras
rotomagense
Zone der Schlönbachia
varians
Zonen¬
komplex
des
Acantlio -
ceras
roto¬
magense
Zone des Pecten asper
Zone der
Schlönbach ia inj Ja ta
obere
Zone des Äcanthoceras mamillare
Neocom, Wealden
Senon
nach
Lambert
T uro n
Cenoman
Albien
Gault
l ) Zahalka, C. (92. Prelilednä tabulka (Übersichtstabelle) als Anhang)
Zahalka Zone III b und IV a noch in das Cenoman. Vergl. (89, 15).
1915 stellt
Die bisherigen Ansichten über die Stratigraphie
217
Gerüst der 10 Horizonte hineingepreßt, so daß von einer wirklichen Pa¬
rallelisierung nicht die Rede sein kann. Schließlich hat er auf rein
petrographischer Grundlage einen Vergleich der böhmischen Kreide mit
der französischen durchgeführt, dabei die untersten böhmischen Kreide¬
schichten in das Neocom und den Gault gestellt und die weiteren
Schichten automatisch herabgezogen (s. Tabelle S. 216). Von dauern¬
dem Wert sind sicher die eingehenden Profilaufnahmen, aus denen ein
unermüdlicher Fleiß herausschaut, so daß man seine stratigraphisch
gänzlich unhaltbaren Ergebnisse nur bedauern muß 1 ). Auf S. 218 ist
an Beispielen die stratigraphische Auswirkung seiner Zoneneinteilung
dargestellt. Hieraus ist folgendes zu ersehen. ZaHaLKA geht aus vom
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Rip (Ziffer 21). Die von mir in der Arbeit »Zur Stratigraphie usw.«
S. 34 gegebene Tabelle über die Schichten am Rip ist nach eingehen¬
derem Studium der tschechischen Arbeiten ZAHÄLKA’s und eigenem Be¬
such des Gebietes nach Ziffer 21 abzuändern. Zone X führt in der
Umgebung des Iiip auch in den höchsten Schichten Terebratula semi-
globosa, das Leitfossil der Spihosus- Zone. Ungefähr dieselbe Eintei-
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lung der Zonen wie am Rip gibt ZaHaLKA von Dresden (Ziffer 1), wo
ebenfalls die obersten Schichten von der Spinosus-TiOns eingenommen
v
werden und die Facies ähnlich der des Rip ist.
Die sächsischen Geologen glaubten 2 ), daß mit Ausnahme des Her¬
renleitesandsteines alle Kreideschichten des Elbsandsteingebirges, meist
in facieller Veränderung, auch bei Dresden vorhanden seien. In dem¬
selben Sinne finden wir auch bei ZaHaLKA die Zoneneinteilung im Elb¬
sandsteingebirge (Ziffer 2, 3). Ziffer 4 führt bereits in das Gebiet
von Böhmisch Kamnitz. Ziffer 5, 6, 7 und 9 umfassen das Emscher-
gebict von Kreibitz, Tannenberg, Lausche, Haida. ZAHÄLKA sucht hier
ebenfalls mit seinen 10 Zonen auszukommen und muß bei der bedeu¬
tenden Mächtigkeit des Emschers die Zone X weit auseinanderziehen.
Am Leipaer Spitzberg (Ziffer 8), der nur aus Stufe y der Schloen -
bachi -Zone aufgebaut ist, setzt er auch seine Zone X bis in die höchste
Unterstufe d ein. Das Gebiet von Jonsdorf-Oybin (Ziffer 10, 11) war
von mir 3 ) seinerzeit dem Emscher zugerechnet worden. Wie ich spä¬
ter feststellen konnte (S. 109 u. folg.), gehören diese Schichten jedoch
dem Mittelturon an. Auch ZAHÄLKA reiht sie in seine Zone X ein. Die
Schichten am Hochwald, die auf der geologischen Karte von Eric so¬
wie auch von mir bereits durch eine Störungslinie vom Emscher abge¬
trennt wurden, baut er weiter auf als höchste Stufen seiner Zone X.
Die Kalksandsteinschichten von Lämberg (Ziffer 12) stellt er tiefer;
v
sie nähern sich seinem Normalprofil vom Rip. Am Roll (Ziffer 16),
finden wir wieder Zone X weit über die Spinosus-7ione hinausreichend.
9 Vergl. auch Ändert, H. (3, 5).
2 ) Vergl. Teil I, S. 132 und folg., sowie Ändert, II. (3).
3 ) Ändert, II. (1, 43 [llj).
ceberg Rohatec
218
Die bisherigen Ansichten über die Stratigraphie
219
Die bisherigen Ansichten über die Stratigraphie
I m Kummergebirge (Ziffer 15) sind seine Zonen weiter ein großes Stück
hinaufgerückt, ungefähr übereinstimmend mit dem Willhoschtprofil
(Ziffer 13). Zwischen 13 und 15 liegt das Gebiet von Hohlen (Ziffer
) i d ^ ü tl s t o i ü e mit Exogyra cohimba in Zone VIII stellt,
während er sie westlich des Willhoscht bei Sterndorf (Ziffer 13) seiner
Zone IY r zurechnet. Die von ihm am Willhoscht angegebene Flexur
gibt es nicht. Gerade am Willhoscht läßt sich die horizontale Lagerung
der Sandsteinschichten mit ausgezeichneter Schärfe verfolgen. Die Pro¬
file. von Widim (Ziffer 17) und Kokorin (Ziffer 18) zeigen Zone IX
noch in bedeutender Mächtigkeit, während diese Zone weiter nach S
und \\ (Ziffer 19—21) auf Kosten der sich entwickelnden kalkig-mer¬
geligen Schichten der Zone X auf wenige Meter zusammenschmilzt.
Nach Tabelle S. 218 bezeichnet ZaiiaLKA mit »Zone X« je
nach der Örtlichkeit alle Schichten von der Zone des Ino-
c e r a m us 1 a b i a tu s (Ziffer 11) bis in den höchsten E m sch e r.
-Dieses ist keinesfalls allein auf fehlerhafte Arbeiten von Zahalka zu¬
rückzuführen, sondern es möge als Beweis für die außerordentlich
schwierige Beurteilung der sächsisch-böhmischen Kreide überhaupt die¬
nen und zeigen, welche Verwirrung bisher darin herrschte. Da ferner
die sächsieh-böhmische Kreide mit ihren unzähligen Aufschlüssen auf
einem weit ausgedehnten Gebiet für die Stratigraphie der gesamten su-
detischen Kreide und besonders auch für Schlesien mit seinen bedeutend
kleineren voneinander getrennten Kreidegebieten eine hervorragende
Bedeutung hat, ist die gründliche Bearbeitung der sächsisch-böhmischen
Kreide unter Auswertung aller petrograp hi sehen und palä onto¬
logischen Ergebnisse ein dringendes Bedürfnis geworden.
Herr Professor Dr. lllBSCTl hat sich bei seinen Aufnahmearbeiten
im Böhmischen Mittelgebirge, die in erster Linie der Erforschung der
tertiären vulkanischen Tätigkeit gewidmet waren, auch mit den Ab¬
lagerungen der Kreide beschäftigt, und zwar insbesondere in den Erläu¬
terungen zu den Blättern Böhmisch Kamnitz (1927), Sandau (1923),
Lewin (1915), Leitmcritz-Triebsch (1913) und zur geologischen Über¬
sichtskarte des Böhmischen Mittelgebirges (1926) *). Zu meinen bis¬
herigen Ausführungen hierüber 2 ) sei folgendes ergänzt: Im Jahre 1913
erhielt ich von Herrn Dr. SEEMANN in Außig eine Suite von Inoceramen
aus der Umgebung von Leitmeritz zur Bearbeitung, die ich als Ino-
ceramus inconstans Woods em. Ändert bestimmte und im Anschluß
daran eine kleine Arbeit veröffentlichte 3 ). Mit Rücksicht auf das
zahlreiche Auftreten dieses Fossils hielt ich die Schichten für oberst-
turone Tonmergel. So sind sie dann auch in die Karte Leitmeritz-
Triebsch eingezeichnet worden. Nachdem ich jetzt die klingenden
Inoceramenpläner aus südlicheren Gebieten kennengelernt habe, halte
ich diese Leitmeritz er Schichten ebenfalls für Inoceramen¬
pläner. Sie sind deshalb in das oberste Mittelturon bezw. in das un-
9 Hibsch, J. (32) (33) (34) (35) (36).
2 ) Ändert, H. (3, 33) (4, 117 u. 135).
3 ) Ändert, H. (2, 278 u. folg.).
0 Hibsch, J., (33, Tab. I, nach S. 58).
•220
Die bisherigen Ansichten über die Stratigraphie
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Die bisherigen Ansichten über die Stratigraphie
221
terste Oberturon zu stellen (S. 138/196). Der Text von IIlBSCH be¬
stätigt dies zweifelsfrei (Leitmeritz-Triebsch S. 30): »In der Um¬
gebung von Leitmeritz sind die obere Scaphitenstufe, die Cuvieristufe
und der Emscher zupi größten Teile in Form eintöniger weißgrauer,
harter, k 1 i n gender, an Inoceramen reicher Mer ge 1 entwickelt.«
Etwas später: »Im übrigen Teile des Kartengebietes, westlich und süd¬
lich des Eisberges, südlich Hlinai, bei Skalitz, P-ohorschan, Pl-oschko-
witz, Kutteslawitz bis Triebsch herrschen jedoch die weichen grauen
Tonmergel vor.« Leider sind (S. 31) außer einer Mikrofauna in
diesem Tonmergel keine Fossilien gefunden worden. Diese Tonmergel
gehören der Stufe y an. Der Mittelgebirgshauptbruch verläuft des¬
halb nicht, wie bisher angenommen wurde, von Liebeschitz nach S,
sondern nach W über Ploschkowitz, Schüttenitz, Mirschowitz usw.,
wenn er nicht noch weiter nördlich anzunehmen ist, was ich vorläufig
noch nicht zu entscheiden vermag. Südlich dieser Linie fehlen die
tertiären Vulkandecken, die nur in der Mittelgebirgssenke erhalten sind.
Zu Blatt Böhmisch Ivamnitz wurde im I. Teil auf S. 136 bereits das
Notwendigste ausgeführt. Ferner sei auf S. 60 u. folg, in vorstehender
Arbeit verwiesen. Die Gliederung der Kreideablagerungen ist von
IIlBSCH zuletzt in den Erläuterungen zur geolog. Übersichtskarte des
Böhmischen Mittelgebirges in Tabelle I dargestellt worden, die liier
verkürzt wiedergegeben ist (S. 220). Hierzu ist folgendes zu bemerken:
Die Schichtenfolge im Emscher und Oberturon erscheint mir im Böhm.
Mittelgebirge noch gänzlich ungeklärt. Die Tonmergel von Tetschen
bis Böhmisch Ivamnitz sind äquivalent den Kreibitzer Schichten und
gehören als Stufe y der Schloenbachi- Zone zwischen den Emscher und
die unterlagernden Sandsteine der Stufen a und (3, die von HlBSCIl
als facielle Ubergangsgesteine des Emschers und der Stufe y von Krei-
bitz gegen W angesehen werden. In welchem Umfange der Emscher
im Mittelgebirge in Tonmergel übergeht, ist sehr zweifelhaft. Bei
Priesen an der Eger, südlich des Mittelgebirges, habe ich gefunden
(S. 204), daß höchstens 10 m der Tonmergel dem Emscher angehören
könnten. B. MÜLLER 1 ) führt östlich vorn Bahnhof Schreckenstein
(Außig) eine Tiefbohrung an, deren Schichtenfolge -er ins Oligocän
stellt. Sie ist sehr ähnlich unserer Stufe y, die man an dieser Stelle
auch erwarten könnte. Weiter wäre zu prüfen, ob nicht obei*mitte 1-
t ur o ne Plänermergel auch außerhalb des Leitmeritzer Grebietes im
Mittelgebirge zum Teil als Tonmergel der höheren Horizonte ange¬
sehen werden. Die Sandsteine am Rosenberge gehören, wie in Teil I
S. 136 ausgeführt, nicht dein Emscher, sondern tieferen Schichten an.
Die mittel- und feinkörnigen Sandsteine im Elbtale (vergl. Teil I) sind
teils als Oberturon ohne Inoceramus lamarcki und teils als Mittelturon
mit Inoceramus lamarcki anzusprechen. Zwischen beiden liegen die
Mergel bezw. mergeligen Sandsteine mit Sponäylus spinosus.
9 Müller, B. (54).
222 Die bisherigen Ansichten über die Stratigraphie
Eine neue Ära in den Kreideveröffentlichungen setzte mit den
Arbeiten von Herrn Professor Dr. BRUNO MÜLLER, Direktor der Han¬
delsakademie zu Reichenberg, ein. Bereits im Jahre 1914 war von
ihm im Rahmen von »Abhandlungen über die Erforschung des Gro߬
teiches bei Hirschberg« ein Ausschnitt mitten aus dem Kreidegebiet
und zwar »der geologische Aufbau des Hirschberger Teichgebietes«
veröffentlicht worden 1 ). Die Bearbeitung der Kreide gründete sich
im allgemeinen auf die bisherigen Anschauungen. Ein glücklicher
Stern führte mich im Jahre 1922 mit ihm zusammen, gerade als er
vor der Veröffentlichung der ersten von einer Reihe kurz hinterein¬
ander folgender geologischer Kartenaufnahmen stand. Am Hochwald,
Rlissen und weiter südlich hatte ich gefunden, daß im nördlichen
Böhmen eine mächtige Sandsteinserie vorhanden ist, die nicht den
Inoceramus lamarcki, sondern höchstens oberturone Inoceramen fühlt.
Da ich damals glaubte 2 ), die Zone des Inoceramus cuviari in Sand¬
steinen des Kreibitztales, die über den Tonmergeln liegen, gefunden
zu haben, blieb für diese Sandsteine nur die Bezeichnung »Scaphiten¬
zone« übrig 3 ). MÜLLER entschied sich für eine »untere« und »obere«
Scaphitenzone. Zu der unteren Scaphitenzone rechnete er die Plä¬
nerschichten, die unmittelbar über den sandigen Schichten mit Exogyia
eölumba LäM. liegen, welch letztere, wie sich später bestätigte, ganz
richtig von mir als Zone des Inoceramus lamarcki angesehen wurden;
zu der oberen Scaphitenzone zählte MÜLLER die mächtige über den
Plänern liegende Sandsteinmasse mit vereinzelten Bänken und Linsen
von Kalksst., über denen dann erst die Tonmergel folgejn. Herr
MÜLLER sandte mir in den Jahren 1922—1927 die von ihm bei dei
Kartierung aufgefundenen Fossilien geschenkweise, wofür ich ihm
hiermit meinen ganz besonderen Dank ausspreche. Leider fand sich
meistens nur eine Auslese der Allerweltsfauna, die in mittelturonen
und oberturonen, ja auch in Emscherschichten gleichartig vorkommt,
so daß die Horizontierung auf Grund allein der Fossilien im luron
mehr oder weniger versagen mußte. Herrn MÜLLER blieb dann nichts
anderes übrig, als nach den Eindrücken, die er im Gelände gewonnen
hatte die Horizonte abzugrenzen. Besonders wertvoll wurden diese
Einzelaufnahmen erst, im Zusammenhänge mit meinen eigenen Arbeiten.
Hatte ich im N von der Elbe bis zum Jeschken selbst eingehende l n-
tersuchungen vorgenommen, so erfolgte hier, südlich anschließend, in.
einem breiten Streifen die Aufnahme von Dauba—Auscha im \Y eben¬
falls bis gegen den Jeschken hin. Sie ersparte mir manche Zeitver¬
geudung, für meine Begehungen in diesen Gebieten konnte ich die
wichtigsten Profile heraussuchen und erhielt dadurch einen einwand¬
freien Anschluß meiner Arbeiten nach S, aus den sandigen Gebieten
in die kalkreicheren, an die ich dann die Aufnahmen ZaHaLKA s im
!) Müller, B. (45).
2 ) Ändert, H. (1, 42 [io]).
3) Vergl. auch Ändert, H. (3, 32).
Die bisherigen Ansichten über die Stratigraphie
223
Gebiet von Baudnitz—Melnilc an gliedern konnte. Wenn in vorstehen¬
der Arbeit wiederholt neue und andere Ergebnisse gegenüber dene-n
von MÜLLER festgestellt wurden, so ist es in dem an Leitfossilien so
armen Gebiete nur dem Umstande zu verdanken, daß die Bearbeitung
eines großen Gebietes vom einheitlichen Gesichtspunkte aus erfolgen
konnte. Erst dadurch ließen sich viele schwierige Fragen der Strati¬
graphie und Tektonik erklären. MÜLLER veröffentlichte in der Zeit
von 1923—1927 acht geologische Blätter 1 ). Es dürfte sich erübrigen,
an dieser Stelle die bereits im Text erwähnten neuen Ergebnisse noch¬
mals hier aufzuführen. Erwähnt sei noch, daß ich durch die ver¬
gleichenden Arbeiten im Jahre 1926 erst das wahre Wesen der Cuvieri-
(Schloenbachi -)Zone und Scaphitenzone erkannte. MüLLER’s obere
S c ap h i t enz one ist infolgedessen als u ntereSchloenbachi-/onc
(Stufe a und ß), MÜLLER ’s untere Scaphitenzone als S pino sus -
zone zu bezeichnen, soweit sich nicht aus meiner vorstehenden Arbeit
für diese Schichten veränderte Deutungen ergeben.
9 Müller, B. (46) bis (53).
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StUdi Eben m da G B b d:t 1 2^^ Kreideformation ' Die Teplitaer Schichten.
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\ /
Päsmo IX kridoveho ütvaru v okoli Ripu. (Zone IX der Kreideformation in der
N/
Umgebung des Rip). Sitzungsb. d. k. böhm. Gesellsch. d. Wissenscli. Prag
1895. Tschechisch.
V /
V/
Repinske podoli (Repiner Talgebiet)
Jenichovske podoli (Jenichower Talgebiet)
Nebuzelke podoli (Nebu/.eler Talgebiet)
KokoMnske podoli mezi Lhotkou a Kokorinem (Das Kokoi’iner Talgebiet
zwischen Lhotka und Kokorin).
Päsmo IX ütvaru kirdoväho mezi Chozebuzy a Vidimi v Polomenych Horäcli. (Zone
IX der Kreideformation zwischen Zebus und Widim im Daubaer Gebirge.)
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v
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v
Palaeontologie kridoveho ütvaru ve Vysoeine Ripske a v Polomenych Iloräch.
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» 15.
Tafel 3
Willhoscbt — Straße von Sierndorf nach Littnitz.
Ratsch — Buchholzer Mühle bei Sackschen.
Bohrloch 1 km SW von Schloß Widim.
Kreuz 1 km SW von Widim — Mündung des Zittnaier Tales in das
Widimer Tal. Nach Zahalka (83, 6).
Mlcensker Weg zwischen Johannsdorf und Klein-Kokorin — Mlcensker
Mühle im Kokoriner Tale. Nach Zahalka (Kokoriner Tal gebiet) (82,21).
Katholische Kirche in Nebuzel — Krouiek im Kokoriner Tale. Nach
Zahalka (Nebufceler Talgebiet) (82, 12 u. IG).
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Kirche in Regin — Grund des Repiner Tales südlich von Repin. Nach
Zahalka (Repiner Tal gebiet) (82, 21).
Liebenberg bei Hochlieben — Brücke an der alten Straße von Vysoko
nach Libeh (Hochlieben) im Repiner Tale (Ebenda) (82,17).
Hruska, 400 m NW von Jenichov — Kreuzweg in Debri an der Mündung
des Repiner Tales (Ebenda) (82, 19).
Hled’seb — Yystrkov (Wisterkow). Nach Zahalka (78, 12—13.
Hostin — Wrutitz. Nach Zahalka (84, 30; XVI: Schichtenfolge an der
Höhe von Hostin).
Kaminek — Straschnitz — Mlasitz. Nach Zahalka (84, 28; XIII:
Schichtenfolge von Mlasitz über Straschnitz auf den Kaminek).
Liboch, Kirche — Liboch, Elbspiegel. Nach Zahalka (84 26; XI: Um¬
gebung von Liboch).
Soviceberg — Trävnik — Ulicka. Nach Zahalka (84, 20; V: Umgebung
des Soviceberges).
Anhöhe von Rohatetz. Nach Zahalka (84,15; I: Schichtenfolge im Drei¬
eck Rip-Pi-estavlky-Rohatetz), sowie (80, 11).
Macht
Abhandlungen der Preuh. Geolog. Landesanstalt N. F., Heft 117
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+211 m
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Unter-und Mitte/-Turon
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Zone des Mergeligen Kalkstein Menge/
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Stufe cc undß, kalkiger Menge/.
San dstein. Unter - und Mitte/- Tu ron
Mergeliger Sandstein.
Sandstein,
meist in Quadern.
Feste Bänke von kiese/iqem Kalkstein, Fhynchonetknbänke, Mehls aufgeschlosst
meist in einer Mächtigkeit von 0,1-0,3m. mrtRhynchoneHa phcahhs Sow.
Tafel 3
120
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über dem Meere .
spricht der Obergrenze des Miftelturons
Unter-und Mitte/-Turon
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oft sandig.
Turon
Mergelig er Sandstein.
Sandstein ,
meist in Quadern.
iaukonit führende Rhynchoneiien banke, ^ Nichts aufgeschlossen
Schichten. mitRhynchonef/a p/icatffis Sow.
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Durchlichtungsdruck d. Preufc. Geolog. Landesanstalt, Berlin
Abhandlungen der Preuß. Geolog. Landesanstalt N. F., Heft 117
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Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 3.
Tafel 5
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schnitten ist. 7m Hiott Ji d e t ? tadt Krelbitz einge-
(Emscher mit Basaltkuppe). S 61 6 ßer S ban £ (Jes Buchberges
Phot. A. Kogler, Rumburg-Aloisburg.
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Tonfetzen, 2 = zahlreiche
bnks von Ziffer 4 Tchwarze Part n = T^1 W*“ 1 ReChtS Und
ansteigende Düne, bepflanzt mit Strandhafer Ton“ «"?“' 4 ? T ff'
(jelande ganz allmählich an. ' liter 1—4 stei g l das
Phot. Quedens & Bernhardt, Norddorf a. Amruin.
Abh. (1. Prcuß. Gcol. Landcsanst., N. F.. lieft 117
Tig. 1
Fig. 2
Tafel 6
F>ie Talfurche von Stadt Kreibitz gegen N.
rnnde S ;m f" u 6r ÄeAfoe»iocW-Zone eingeschnitten. Am Wald¬
rande im Hintergründe beginnt der Steilanstieg des Emschers.
Phot. A. Kogler, Rumburg-Aloisburg.
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Phot. Dr. W. Yortisch, Prag.
AM. d. Preuß. Geol. Landesanst., N. F., Heft 117
Fig. 1
Fig. 2
Fig. 3.
Tafel 7
üie Oberkreibitzer Talsperre, Ostrand unterhalb der Sperrmauer
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Pbot. A. Kogler, Rumburg-Aloisburg.
Dl ° K A em S Felsengasse in den Zigeunerstuben bei Jonsdorf
Hicbt„gi"1pS 7» WNW'3 I:
Zug der Mühlsteine. Mittelturon Hmtergrunde der Felsen-
I hot. R. Hiller, Ebersbach i. Sa.
Teilstück der Fig. 2.
Die vererzte Sandsteinoberfläche,
ihot. R. Hiller, Ebersbach i. Sa.
Mittelturon.
Vbli. d. Prcuß. Geol. Landesanst.. N. F.. Heft 117
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Fig. 2.
Tafel 8
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Phot. R. Hiller, Ebersbach i. Sa.
Eig. 3. Der Kelchstein bei Oybin.
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Mittelturoner grobkörniger Sandstein, stark eisenschüssig Th» „h
eigentümliche Form des Felsens ‘entstanden St 6reD ’ W ° dUrCh die
Phot. Photowerkstätte »Silesia«, Görlitz.
Tafel 8
Al>li. d. Preuß. Geol. Landesanst., X. F., lieft 117
Tafel 9
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 3.
Der Oybin.
Er besteht aus mittelturonem, mittel- bis grobkörnigem Sandstein der
Kustenzone. Der Berg trägt die Trümmer einer Burg und eine inter-
essante Klosterruine.
Phot. Photowerkstätte »Silesia«, Görlitz.
Wand der Luisenhöhe von der Oybinseite gesehen.
Mittelturoner Sandstein, kreuz und quer von Quarzharnischen durch¬
zogen die als schmale Kippen hervortreten (Trümmerzone). Schichten
schwach nach N (= links) geneigt.
Phot. H. Wünsche, Dresden.
Fels türme bei
Unterer
durchtränkt.
Nieder-Steinschönau.
Emscher. Der schiefe Felsturm ist stark mit Eisenoxyd
Phot. K. Hiller, Ebersbach i. Sa.
Tafel 9
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Fig. I.
Die Große Felsengasse mit Hochwald.
Die Große Felsengasse bildet eine von SW nach NO gerichtete
scharf geschnittene, 10-20 m breite Spalte im mittelturonen Sandstein.’
>ie glatten Seitenwande der Spalte sind meist mit dicken, eisenschüssigen
Krusten überzogen. Im Hintergründe der Phonolithgipfel des Hochwaldes.
1 hot. Photowerkstätte »Silesia«, Görlitz.
Blick von Sign. 505,0 oberhalb Lückendorf über die Hochfläche ober-
uroner, weicher, leicht zerfallender Sandsteine, in denen verstreut Bänke
und Linsen von Kalksandstein eingeschaltet sind, nach NNW auf die Mauer
emporgehobener mittelturoner Quader der Großen Felsengasse und Brand¬
hohe. Entlang des Maidrandes verläuft Störungslinie LXXI1.
Phot. H. Wünsche, Dresden.
Aldi. d. Prenß. Geol. Landesanst.,
N. F., Heft 117
Tafel 10
Fig. l.
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Tafel 11
Fig. 1. Unterer Teil des Liickendorfer Tals, gesehen vom Brunnen im Kalksand¬
stein nach SO.
Fein- bis mittelkörniger Sandstein mit Bänken und Linsen von Kalk¬
sandstein, oberes Mittelturon und Oberturon. Die sanften Hänge stehen
im scharfen Gegensatz zu den Felslandschaften des Ojbiner Tales (Taf. 9,
Fig. 1, Taf. 10, Fig. 1), die im mittleren und unteren Mittelturon liegen.
Phot. H. Wünsche, Dresden.
Fig. 2. Der Willhoscht.
Der Willhoscht bietet eines der lehrreichsten Profile zwischen Elbe
und Jeschken. Die Felsen im Vordergründe bestehen aus mittleren und
unteren mittelturonen Sandsteinen, in denen sich Exoyyra columba und
Rhynchonella plicatilis findet. Das Dorf Sterndorf (rechts) steht auf ober-
mittelturonen Plänern, in denen in nächster Nähe Terebratula semiylobosa
gesammelt worden ist; darüber erheben sich in drei Felsgalei'ien ober-
turone Sandsteine. Der Gipfel des Bergös besteht aus Phonolith.
Phot. F. Wankamer, Auscha.
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Tafel 12
Fi g. 1.
Blick von der Ruine Ronburg gegen die Hohlener Teichlandschaft.
Im Vordergründe links der Töllenteich, dahinter, durch einen schmalen
Felsriegel getrennt, der Dammühlteich. In der Mitte der Hohlener Teich
mit dem Städtchen Hohlen. Dahinter die breite Wasserfläche des Herrn-
sener Teiches. Oberes Mittelturon. Links im Hintergründe der Phonolith-
gipfel des Rollberges. Aus »Firgenwald«, Heft 2.
Phot. Karl Streer, Dauba.
Hammerteich, von der Burgruine Dewin aus gesehen.
Der Hammerteich liegt in mittelturonen Plänern. Die dahinter an¬
steigende Fläche besteht aus oberstturonen Tonmergeln und leicht zer¬
fallenden Emschersandsteinen. Rechts Spitzberg und Silberstein, zwei
tertiäre Vulkankuppen. Aus »Firgenwald«, Heft 2.
Phot. Karl Streer, Dauba.
\bli. d. Preuß. Geol. Landesanst., X. F., Tieft 117
Tafel 12
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Fig. 1
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Fig. 2.
Tafel 13
Fig. 1. Konzentrische Schalen von dunkelbraunem Eisenoxydhydrat, meist 1—2 cm
dick, im Muschelsaale an der Großen Felsengasse. Mittelturon.
Phot. H. Wünsche, Dresden.
Fig. 2. Felsbänke des unteren Emschers bei Nieder-Steinschönau.
a = Sandstein, stark kohlig, weich, mergelig, rötlichgelbschwärzlich,
mit Fossilien, b = überschüttender weißlicher, bindemittelarmer Sandstein.
Phot. R. Hiller, Ebersbach i. Sa.
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Buchdrucker«! A. W. Schade, Berlin N65, Schulzendorfer Straße 2G