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Carl Friedrich Dieterichs
Pflanzenreich
nach
dem neueſten Naturſyſtem
des koͤnigl. Schwediſchen Ritters und Leibarztes
Carl von Linne.
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Zweyter Theil.
Leipzig,
bey Caſpar Fritfd,ı1775.
— 8 | 689
Vierzehnte Klaſſe der Pflanzen,
Mit zwey ungleich langen Paa⸗
ven von Staubfäaden (Dipr- ware
NAMIA). NEW YORE
SHOT AMNACAI
I. Ordnung, GARDE.
Mit nackenden Saamen (GYmNosrermıa).
534. Bünfel(Aruca). Die Oberlippe der Kro⸗
ne ift fo Elein, daß die Staubfaͤden darüber
hervorragen,
1. Morgenlaͤndiſcher ©. Corientalis A.) mit Blur
men, welche eine verkehrte Lage haben.
Iſt in Orient zu Haufe,
2. Bulden G. (pyramdalıs A.) iſt viereckig⸗py⸗
ramidenfoͤrmig und rauch, mit Blaͤttern, wovon
die Wurzelblaͤtter die groͤſten ſind.
Blackw. T. 64.
Schweden, die Schweitz und Teutſchland ſind bas
Vaterland, und der May die Bluͤhzeit. J.
+3. Schleihender ©. (reprans A.) ift glatt, und
hat fchleichende Seitenwurzelſproſſen.
Waͤchſt im mittägigen Europa, und blühet ebens
falls im May. 2.
Das Kraut und Blumen werden in den Apotheken ver:
mwahret. Die Pflanze iſt bitterlich, und etwas zuſammenzie⸗
hend, gehöret unter die guten Wundkraͤuter. Gleditfch.
585. Bamander (Trverıum). Die Ober:
lippe ift Dergeflalt in zwey na REND Fe
0%: apa.
69 Vierzehnte Klaſſe der Pflanzen,
Lappen getheilet, daß ſie dem Augenſchein nach
gaͤnzlich fehlet.
1. Orientaliſcher ©. (orientale T.) mit vielſpal⸗
tigen Blaͤttern, und traubenfoͤrmig zuſammenge⸗
ſetzten Blumen.
Teucrium orientale anguſtifolium laciniatum, flore
magno fubczruleo, Comm; rar. 25. T. 23:
In Drient,
2, Trauben ©. (BorrysT.) mit vielmal gefpaltes
nen Blättern und Blumenſtielen, deren drey
und drey aus den Winkel der Blätter ent⸗
ſpringen.
Die Aecker und offenen důgel in Teutſchland Frank⸗
reich, Schweitz und Italien ſind die Heimath, und
der Brach⸗ und Heumonat die Bluͤhzeit. ©,
3. Schlagkraut (Chamepithys T.) mit dreymal .
geſpaltenen gleichbreiten glatträndigen Blättern,
feitwärts befejtigten, feitfisenden einzelnen Blus
men, und einem weitfchweifigten Stamme.
Blackw. T. 528.
Wohnt auf den Brachfeldern in Stalien, Frank⸗
reich, England und Ungarn, und nlabet im
Heumonate. ©.
- Man braucht die ganze Pflanze, welche wie das Hark
der Fichten, oder des Lerchenbaums riechet. Innerlich giebt
man das Infuſum, das Decoct, oder das Pulver der getrod:
neten Blatter und Blumen wider rhevmatifhe Schmerzen,
Hüftweh und Lähmung der Glieder. Einige loben das
Schlagkraut bey dem convulfivifhen Aſthma, andere beym
ala End. n, 130:
4. Strauchartiger ©, ( fruticans Tymit elliptie
fchen
Mit zwey ungleich langen Paaren sc, 691
ſchen glatträndigen Blättern, welche auf der uns
tern Fläche filzig find, und einzelnen ſeitwaͤrts
befeſtigten, geſtielten Plumen.
Teucrium fruticans boeticum, Dill, eich, T. 284.
f. 366, üsque 368. |
Iſt am Meerfttande in Seien zu Haufe, $,
5. Batzenkraut (Marum T.) mit eyfoͤrmigen ge⸗
ſtielten glattraͤndigen Blaͤttern, welche auf der
untern Fläche filzig ſind, und traubenfoͤrmig zus
- fammengefesten, einander gegenüber —*
Blumen.
Blackw. T. 47
. Das Königreich Valenzia ift das 5 Beten, und
der Heumonat die Bluͤhzeit. 5
Der Geruch dieſer Pflanze iſt ſehr nuchdringend und
balſamiſch, und verurſacht Nieſen. Das Kraut iſt allein im
Gebrauche; es erhitzt, trocknet und ſtaͤrket die Nerven, treibt
den Urin, und dienet wider Mutterbeſchwerungen. Ludw.
0. 14.
6. G. mit dem Weidenblatte (Micifolium T.) hat
lanzettfoͤrmig⸗ elliptiſche, glattraͤndige etwas
ſtumpfe Blaͤtter, und einzelne, viermal eingeſchnit⸗
tene Kelche.
Schreb. dec, 1.T.9. |
Das Morgenland bat diefe PIE von der Na⸗
turerbalten, 2»
7, Scorodonien (Scorodonia T.) mit herzfoͤrmi⸗
gen, fügeartigge zaͤhnten, geftielten Blättern, feits
warts bejertigten Blumentrauben deren Blumen
nach einer Seite gebogen find, und einem aufe
rechten Stamm,
Blackw. T. 9
&r.2% Die
692 Vierzehnte Klaſſe der Pflanzen: >
Die fandigen Gegenden in Teutſchland, der
Schweiß, Franfreich und England find die Woh⸗
nung, und der Heu und Erndemonat die Bluͤh⸗
zeit. 2.
F Lachenknoblauch (Scordium T.) mit uaͤngli⸗
chen, gezaͤhnt⸗ ſaͤgeartig eingeſchnittenen, feſtſiz⸗
zenden Blaͤttern, doppelten, aus den Winkeln
der Blaͤtter entſpringenden, geſtielten Blumen,
und einem weitſchweifigen Stamme.
Blackw. T. 475.
Waͤchſt in ſumpfigen Gegenden Europens und
bluͤhet im Heumonate. 2. |
Der Geſchmack diefer Pflanze ift bitterlih, (darf und
gewürzhaft; der Geruch aber kommt dem flüchtigen Weſen
des Knoblauchs ziemlich nahe. Dieſes und die angeftellten
Verſuche bemeifen, daß.auffer dem flüchtigen, gewürzhaften,
mefentlichen, auch noch viele harzige und erdige, aber wenig
fehleimige Theile in derfelben verſchloſſen find, Vermoͤge
diefer Beftandtheile gehört fie unter die ftarfen, auflöfenden
fhweißtreibenden und aleripharmifchen Mittel; zu welchem
Ende fie ſowohl mit Wafler als Wein infundiret, in hitzigen
und langwierigen Krankheiten, fonderlich in anhaltenden und
abmwechfelnden Fiebern, unvergleichliche Dienfte thut. Sin den
Apotheken wird daraus ein deitillivtes Waffer, eine Eſſenz, ein
Eßig, ein Syrup, eine Conſerve, Salz, und ein Extract bereitet,
Das berühmte Diafcordium Fracaftorii hat davon feinen
Nahmen. Der ausgepreßte Saft wird von vielen wider die
faulen Sieber und Peft geruͤhmet. Aeuſſerlich braucht man
es zu Umfchlägen, Injectionen bey Wunden und Gefchwüren.
LöjefeS.194. Auch folldiefe Pflanze ein herrliches Mittel
in den Bruſtkrankheiten feyn, welche von den Lungengefchwüren
ihren Urfprung haben. Haller. ſtirp. helv. p. 631. n. 2
| 9. Bath⸗
Mit zwey ungleich langen Paaren ꝛc. 693
Bathengel (ChamaedrysT.) mit Feilförmiaen,
eurunden, eingefchnittenen , geferbten, gejtielten
Blättern, Blumen, deren Drey und drey beys
fammen fiehen, und geftreckten etwas haari⸗
gen Stämmen. | |
Blackw. 3.180,
In Teutfchland, in der Schweiz, und Frankreich,
» and blüher im Brach und Henmonate. Hr
Die dunfelgrünen Blätter diefer niedrigen Pflanze ha⸗
ben einen bittern und fcharfen Geſchmack, und einen far:
Pen angenehmen gemwürzhaften Geruh. Sie befist alfo
ein häufiges, flüchtiges, und weſentliches bitteres Salz, ver:
möge welchem fie im Stande ift, die Berftopfungen in den Ge:
"fäßen aufzulöfen, auch Schweiß und Urin zu treiben. Ber
fonderd wird fie in der Gicht und Gliederreißen gelobet.
Loeſeke. ©. 170.
"10. Berg G. (montanum T.) mit einem an der
Spitze befejtigten lachen Blumenftrauffe, und
lanzettfoͤrmigen, glatträndigen, auf der untern
“= Fläche filzigen Blättern.
Die dürren Gegenden Teutfchlands, Genevs und
der Schweiß find die Heimath. 2.
586. Saturey (Sarurera). Die Cappen der
Krone find faſt ähnlich, die Staubfäden ftehen
in einiger Entfernung von einander.
2. Dirginifcher S. (virginiana S.) mit Blu
menfopfgen, welche an den Spitzen befejtiget
ſind, und lanzettfoͤrmigen Blättern.
Serpentaria virginiana, Bocc. mul, 2, p. 161.
T 115.
Wohnt in Birginien. 2%. |
23 2 Gar:
694 Biersehnte Kaffe der Pflanzen.
2. Barten S. Chortenfs S.) mit zweyblůmigen
Blumenſtielen.
Blackw. T. 419.
Iſt in Languedoe und Italien zu Haufe, und
blübet im Sommer. ©.
Diefe Pflanze hat ein flüchtiges, gewuͤrzhaftes ſcharfes
Wefen, und eine treibende veißende Kraft. Die Effenz iſt
fehr wirkjan. Gleditſch.
3. Röpfiger S. (capitata S.) mit ährenfürmig
jefammengefegten Blumen, und nachenfürmis
sen getüpfelten, mit Haaren eingefaßten Blaͤt⸗
tern.
Thymum ereticum capitatum. Barr. ic. 897.
Die Inſel Creta, Griechenland und Palaͤſtina
find das Vaterland. 2.
4. Stachlicher S. ( /pimofa S. ) hat ftachliche
Aeſte, und Blätter, welche mit fteifen Borſten
beſetzet find.
Waͤchſt in Creta. H.
7. Thymberpflanze (Tavumaa). Der faſt
—— seh iſt zweylippich, und an
beyden Seiten mit einer rauchen Linie gezeich⸗
netz der Griffel iſt biß am die Helfte gefpalten.
x. Aehritge T. (/picara T.) mit ährenförmig zu⸗
ſammengeſetzten Blumen.
Thymbra ſpicata verior hispanica. Barr. rar. 281.
T. 1230; |
In Macedonien und auf der Berge Libanon. B.
2. Quirlformige T. (verticilluta T.) mit quirl⸗
foͤrmig ſtehenden Blumen.
mittägie ge Euzoya ift die Heimath. u
588. Iſop
Mit zwey ungleich langen Paaren u 695
588. Iſop (Hrssorus). Der mittlere Lappe
der Unterlippe iſt gekerbt; die geraden taub:
faͤden ſtehen in einiger Entfernung von einander,
1. Officineller J. (oſſicinalis A. mit Blumen⸗
aͤhren, deren Blumen nach einer Seite gerich»
tet jind, und lanzettförmigen Blättern.
Blackw. T. 296.
B. Iſop mit der rorben Hlume CAyfopus rubro
Aore) ift eine Abänderung.
Wohnt in fchmalen Thale und blüher im Som:
mer. 2L.
Man braucht von diefer Pflanze die Blätter ſamt den
Blumen. Gie haben einen guten balfamifhen Geruch,
und fcharfen Bittern aromatifchen Geſchmack. Daher flär:
fen fie das Haupt und die Nerven, dienen in Bruftfranf:
heiten, Milzfucht, und Berftopfungen der Eingeweide. Man
braucht fie als einen Thee; äufferlich aber zu Baͤdern, Bas
hungen und Clyftieren. Ludw. n. 40.
2. Chineſiſcher J. Lophanthus H.) hat Blumen,
welche eine verkehrte Lage haben, Staubfaͤden,
wovon die unterften kuͤrzer find als Die Krone,
und herzfoͤrmige Dlätter.
Iſt im mitternächtigen Thina zu Haufe. U.
539. Katzenmünze (Nerera). Der mittlere
£appen von der Unterlippe der Krone ift ges
kerbt; der Schlund hat einen ruͤckwaͤrts ge—
fihlagenen Rand; die Staubfaden ftchen nahe
beyſammen.
1. Gemeine. (Cataria N.) mit kaum merklich
geſtielten Blumenquirlen, deren Blumen aͤhren⸗
——— | foͤrmig
695 Vierzehnte Klaſſe ver Pflanzen.
foͤrmig zuſammengeſetzt find, und herzfoͤrmigen,
gezähnt = ſaͤgefoͤrmig eingeſchnitten, geſtielten
Blaͤttern. —
Blackw. T. 455.
8. Rleine Ragenmünze ( Mentha cataria mi-
”r iſt eine Abänderung, und um die Helfte
einer. |
Europa ift das Vaterland, und der Brach: und
Heumonat die Blühzeit. 2, |
Die Pflanze giebt dem Iſop an Kraften und Wirfungen
wenig nach; fie wird aber wegen ihren unangenehmen Ges
ruch faft gar nicht gebraucht. Gleditſch.
2. Violette R. (violacea N.) mit geftielten Blus .
menquirien, welche in Form eines flachen
Strauſſes zufammengefeßt find, und herzfoͤrmig⸗
laͤnglichen, gegähnten, geitielten Blättern.
Nepeta montana purpurea major, fparfa fpica. Bocc.
muf. 2. p.46. T. 36.
Waͤchſt in Spanien. 2. |
3. Zottige R. (bir ſuta N.) mit quirkährenfürmig
zufammengefeßten, feftfisenden Blumen, und
Quirlen, welche mit einem filsartigen Gewebe
umhuͤllet find. —
Horminum fpicatum, lavendulae flore et odore,
Bocc, ſic. 48. T. 25. f. 2. |
In Sicilien. 1
4. TtalienifcheR. (italica N,) mit quirlähren?
foͤrmig zufammengefeßten , feftfisenden Blu—
men, lanzettförmigen Decfblättern, welche die
Laͤnge des Kelches haben, und geftielten Blaͤt⸗
tern.
Italien ift die Heimath. 4.
5r Knol⸗
. Mit zwey ungleich langen Paarenıc. 697
ng, RnolliheR. (tuberofa N.) mit Blumenaͤh⸗
ren, welche an den Spitzen feftfizen , eyfoͤrmi⸗
gen gefärbten Deckblättern, und Blättern, wo⸗
von die oberſten feitfigen.
Wohnt in Spanien und Portugall. 2.
6 Indianiſche K. (indica N.) mit Kronen, des
ren fehr kurze Oberlippe einen glatten Rand hate
Nepeta indica,, rotundiore folio, Moris. hiſt. 3,
P. 415. ſ. I1. T. 6. f. 7.
Iſt in Oſtindien zu Hauſe.
590, Lavendel (LavannuLa) Dear eyfor⸗
mige etwas gezähnte Kelch ıft von einem Deck⸗
blatte unterftüztz; Die Krone hat eine verkehrte
Lage; die Staubfäden figen in der Möyre.
1. Spit (Spica L.) mit. famettförmigen unses
theilten Blättern, und nacenden Blumen
ähren. |
a. Schmalblättricher Spik (Zavandula angu-
ſtifolia. Blackw. T. 294.) h.
G. Breitblaͤttricher Spik (Lavandula latifolia. x
Blackw. T. 295.) O. |
Das mittägige Europa ift das Vaterland, und
der Heumonat die Bluͤhzeit.
Aus der erften wird ein Del deftilliret, welches in- den
Apotheken eigentlih Spiföl genennet wird; aus der very:
ten aber ein Balſam. Die leztere hat einen viel fubtilern
Geruch, als die erfiere. Kraut uhd Blumen werden bey
den Zubereitungen verfchiedener Arzeneyen und Rauchpul—
ver gebraucht. Gleditſch. \
XrS$ 2. Ge⸗
698 Vierzehnte Klaſſe der Pflanzen.
2. Gezäbnter 2. (dentata L.) mit gefiedertsges
zähnten Blättern, und Blumenähren, die mit
einem Zopfe gerfehen find. |
Waͤchſt in Spanien und Morgenland. h.
3, Stoͤchaskraut (Stoechas L.) mit Tanzett-gleiche
breiten, glatträndigen Blättern, und Blumens
ähren, die mit einem Zopfe verſehen ſind.
Blackw. T.241.
Im mittaͤgigen Europa, und bluͤhet im April und
May. b.
Dieſe Pflanze wächft niedrig und fehlägt in Aeſte aus,
welche mit ſchmalen, ganzen, flumpfsugefpißten, und einan⸗
der gegen überfichenden Blättern verfehen find. An dem
Gipfel der Stengel und Zweige figen die Blumen an einer
Aehre beyfammen , und zwar in acht befonderen Neihen,
wovon aber nur vier zu gleicher Zeit aufblühen, zwiſchen
diefen Blumen! ftehen nicht allein dünne, rauche, blaue und
“mit vielen Adern gezierte Deckblaͤttchen, fondern es find
auch noch andere-an dem oberen Theile der Aehre befindlich,
und dienen derfelben zurZierde, ja eben dergleichen hängen uns
ten andem Ende der Aehre. Wenn eine Neihe von diefen
Dlumen fi aufſchließt; fo breiten ſich die untern zu erft,
hernach auch die oberen aus. Jede Blume hat drey Theis
le: nemlich unten das bunte Deckblaͤttchen, welches dieſelbe
umhuͤllt, den Kelch und die Krone.
Die Blumen dieſer Pflanze haben einen ſtaͤrkern Ges
ruch als die Spifblumen, flärfen das Haupt und die Mer:
ven, werden bey Schwindel, Lahınungen und Zuckungen mit
Nutzen gebraudt. Lin. mat, med. n. 297.
591. Glied»
Mit zwey ungleichlangen Paaren. 699
59T. Bliedkraug (Siperitis). Die Staub:
faden fißen zwiſchen der Kronröhre, die kuͤrzere
Narbe ſchließt die groͤßere ein.
Canariſches G. (canarienſic S.) iſt ſtrauchig
und rauch, mit herzfoͤrmig⸗laͤnglichen, ſpitzigen,
geitieiten Blättern, quirlfoͤrmig fisenden Plus
menäbren , welche vor der Bluͤthe überhängen,
und aus einander gefperrten Aeſten.
Stachys ampliſſimis verbasci foliis, floribus albis
parvis. Pluk, alm. 356. T. 322. f.4.
Die canariſchen Inſeln find die Heimath. H.
2. Durchſtochenes G. (perfoliata S.) hat einen
krautartigen, borftig = haarigen Stamm und
Blätter, wovon die oberjten den Stamm ums
fangen.
Wohnt im Morgenlande.
3. Berg ©. (montana S.) mit einem Frautartis
gen Stamme ohne Derfblätter, und ftachlichen
Kelchen, welche größer find als die Krone, und
deren Oberlivpe dreymal gefpalten iſt.
Sideritis montana, parvo flore nigro-purpureo,
capite medio croceo, Col, ecphr. 1. p. 198.
T.196,
Iſt in Italien zu Haufe. ©
4 Boͤmiſches G. (romanaS.) mit einem Frauts
artigen Decfblätterlofen niederliegenden Stam⸗
me, und ftachlichen FR ‚, deren Dberlippe
enförmig 1
Sideritis verticillis fpinofis, minor procumbens,
Moris. hift, 3. p. 388. ſ. 11. T.ı f. 5.
Die Aecker des mittaͤgigen Europa ſ nd das Va⸗
terland. J.
5. G.
708 Vierzehnte Klaſſe der Pflanz en 4
5. ©. mit dem Iſopblatte (hyfopifolia sybät
langettfürmige, giatte Blätter‘, welche 'am
Mande vollig ungetheilet find, herzfoͤrmige, ges
zahntsitachliche Deckblaͤtter, und ähnlicheKelche.
Waͤchſt in Toſcana und auf den pyrendifchen
G.bürgen. 2.
6. Srruffraut (feordioides 8.) mit Tanzettförs
migen etwas gezähnten, auf der Dberfläche
glatten Blättern, eyfoͤrmigen, gezaͤhnt⸗ ſtachli⸗
chen Deckblaͤttern, und aͤhnlichen Kelchen.
Bey Montpellier und Thuͤringen, bluͤhet im
Brach⸗ und Heumonate. 2L-
7. Zottiges G. Chirfuta S.) mit lanzettfoͤrmigen,
ſtumpfen, gegähnten, haarigen Blättern, ge⸗
zähntzftachlichen Deckblaͤttern, und niederlie:
genden Stämmen, welche mit weitabjtehenden
‚Haaren befeßt find.
Sanguedoc, Spanien und Zialen ſind die Hei⸗
math.
592. Muͤnze (MENTHA) Die faft ähnliche
Kcone hat vier Abfchnitte, wovon der breitere
ausgeichnitten iſt; die aufrechtftehende Staubs
faͤden find von einander entfernet.
vu Boß M. ‚DlvellrisM.) mit fänglichen Blu⸗
1» menähren , länglichen, filzigen, fägefürmig ge
Zaͤaͤhnten, feitfisenden Blättern, und Staubfäs
den, welche länger alg Die Krone jind.
Blackw. T. 292. |
Wohnt in Dännemarf, Teutfchlend, England
“ and Franfreich in Gräben und Moräften, bluͤ⸗
her im Brach-Heu: und Erndemonate. 2.
Dieſe
Mit zwey ungleich langen Paaren?ꝛc. 701
Dieſe Muͤnze iſt in den Apotheken zwar nicht mehr
gebraͤuchlich, in Ermanglung der Kraußemuͤnze aber thut ſie
alles, was man von jener verlangen kann. Gleditſch.
2. Gruͤne M. (viridis M.) mit laͤnglichen Blu⸗
menaͤhren, lanzettfoͤrmigen, nackenden, ſaͤgear⸗
tig gezaͤhnten feſtſitzenden Blättern, und Staubs
fäden, welche länger als die Krone find.
Iſt in Teutfchland, England und Frankreich zu
Haufe. 2%.
3. Krauße MW. (erispa M.) mit kopffoͤrmig zus
fammengefesten Blumen, herzförmigen gezähns
ten, an dem ande wellenfürmia gebogenen,
fejtfigenden Blaͤttern, und Staubfaͤden, welche
die Größe der Krone haben. |
Blackw. T. 290. |
Siberien ift das Vaterland, und der Heu: und
Erndemgnat die Blühzeit. 2.
Da die Roß⸗ und Kraußemuͤnze nach genauer Unterfu,
chung in Anfehung des Geruchs, Gefhmads und Eigenz
ſchaften ganzlich übereinfommen ; fo ift es hoͤchſt wahrfchein.
Gi, daß die Kraußemuͤnze eine Baftardpflanze feye, die aus
der-Befruchtung der Noßmünze, von der Mena Bad:
oder Kroͤtenmuͤnze entſtanden ſey.
Das Kraut hat einen weitlaͤuftigen Nutzen in der Arzeney,
und kommt unter viele Compoſitionen von innerlichen und
aͤuſſerlichen Arzeneyen. Gleditſch.
4. Bach M. (aguatica M.) mit kopffoͤrmig zu⸗
ſammengeſetzten Blumen, eyfoͤrmigen, ſaͤgear⸗
‚tig gezaͤhnten, geſtielten Blättern. und Staub⸗
fäden, welche langer als die Krone find.
Blackw
702 Biersehnte Klafie der Pflanzen, -
Blackw. T. 32.
Waͤchſt an Wenbern und in wäßrichen Dertern
in Europa, und blüber im Heu⸗ und Erndemo⸗
nate. 2.
5. Pfeffer WI. ( piperita M.) mit kopffoͤrmig zu⸗
fammengefesten Blumen, eyfürmigen gejtieften
Blättern, und Staubfäden, welche kleiner als
Die Krone ſind.
Blackw. T. 291.
- Sn England und bluͤhet im Heumonate, R.
6. Zahme 17. (/ativa M.) mit quirlfoͤrmig⸗ſte⸗
henden Blumen, eyfoͤrmigen, etwas pie
fägeartig gezaͤhnten Blaͤttern, und Staubfaͤ⸗
den, welche laͤnger als die Krone ſind.
Das mittaͤgige Europa iſt die Heimath. U.
7. Acker WI. (arvenſig M.) mit quirlfoͤrmig ſte⸗
henden Blumen, eyfoͤrmigen, ſpitzigen, ſaͤgear⸗
tig gezaͤhnten Blaͤttern, und Staubfäden, 9—
che an Groͤße der Krone gleichen.
Blackw. — 1314
Wohnt auf den europaͤiſchen feuchten Aeckern
und Wieſen, bluͤhet im Brach: und Heumona⸗
te. V.
8. Poley (Pulegium M.) mit —— ſtehen⸗
ie Blumen, eyfürmigen, ſtumpfen, etwas ges
ferblen Blaͤttern, rundlichen kriechenden Staͤm⸗
men, und Staubfaͤden, welche laͤnger ſind als
die Krone.
Blafw/ T. 302.
Iſt in feuchten Gegenden in England, Frankreich
und der Schweiz zu Hauſe, und bluͤheti im Heu⸗
monate, 2,
Trew
Mit zwey ungleich Tagen Paaren xt, 703
Trew befchreibet in feiner Anmerkung bey "angeführter
Zafel diefe Pflanze mit folgenden Worten: die duͤnne und
in Aeſte getheilte Wurzel treibet viele lange, und auf der Erz
de Friechende Stengel, aus welchen an verfchiedenen Orten
Feine Faͤſergen hervor Feimen, durch deren Hülfe die Pflanze
ſowohl fefter mit der Erde verbunden, als auch leichtlich
vermehret wird. Die Blätter fiehen einander gegen über,
haben feinen befonderen Stiel, und find eyförmig, ſtumpf,
rauch, und am Rande eingeferbt, diejenigen aber, auf tel:
chen die Blumen ruhen, zeigen gar Feine Einfihnitte. Aug
dem Winkel der Blätter entfpringen fowohl neue Aefte, als
auch, nnd zwar befonders oben, die Blumen, davon viele
Dicht aneinander gefeßet, einen Duirl ausmachen. Der
Kelch beftchet aus einem DBlättchen, welches eine Röhre vors
ftellet, und oben in fünf, nicht aber wie Magnol fihreibet,
in vier gleiche Einfchnitte getheilet if. Das blauspurpurs
farbige Kronblatt hat eine Röhre, welche länger ift als der
Kelch, und einen vierfach getheilten Rand. Die Figur dies
fer Einſchnitte muß man wohl beobachten, meil felbige die
Kennzeichen des Gefchlechtes vorftellen. Es haben diefelben
nicht eine folche ungleiche Größe und Lage, wie in andern
dergleichen Blumen, daß man zwey Haupttheile annehmen
koͤnne, fondern der unterſte Theil ift nur etwas weniges breis
ter als die übrigen, und die Spike des oberften hat Feinen
befonderen Einfchnitt, wodurch alfo unfere Pflanze von der
Münze, als mit welcher felbige Tournefort, Sinne und an:
dere vereiniget, unterfehieden ift; denn in der Minze ifi der
oberfie Theil breiter und eingeferbt: dahero hat Rivin ein
beſonderes Gefchlecht daraus gemacht, und Ludwig, auch
Haller ift ihme darinne befonders gefolget. Ob es gleich
fheinet, daß letzterer mehr die Bereinigung diefer zwey Ges
| ſchlech⸗
schlechter angerathen, indem ver von dem Poley ſaget: ich
hätte folche nicht abgefondert „ wofern fie nicht in der App:
thefe aufbehalten würde ; und in Rupps jenaifcher Flora
fchreibet er, der oberſte Theil des Kronblatts im Poley ift
wirklich eingeferbt, obgleich fchmaler als in der Münze.
Dieſe Pflanze hat einen flarfen Geruch, und ſcharfen
bitterlichen Geſchmack, ihre Krafte find zertheilend und ers
fnend. Man braucht fie wider Meutterbefehwerungen,
Shwindel und Enghrüftigfeit. In den Apotheken wird ein
Maffer, Del, und eine Effenz daraus bereitet. Ludwen. 195.
Der Herr Ritter führet in feiner fchwedifchen Flora n. 516.
von allen Münzen an, daß fie die Gerinnung der Mil
hindern, die Beulen an den Brüften zertheilen, und über:
haupt eine treibende und unfruchtbar * Kraft
haͤtten.
593. Perille (Pzrırra). Der oberſte koppen
des Kelches iſt der kuͤrzeſte; die Staubfaͤden
ſtehen in einiger Entfernung von einander;
zwey unterſchiedene Griffel, |
1. Die wie Bafilienkraut ausfehende Perille
(ocymoides Perilla).
Cottam. Rheed, mal. 10. p.153. T. 77
Oſtindien ift das Vaterland.
594. Pundermann (GLecoma). Jedes Paar
. der Staubbeutel neiget ſich dergeſtalt gegen-
einander, daß fie ein Ereus Bilden; der Kelch |
” fünf Einſchnitte.
Epheublaͤttr icher Bundermann (hederacea
N ) mit ni TIGEN gekerbten Blaͤttern.
Blackw.
Mit zwey ungleich langen Paaren ꝛc. 705
Blackw. T. 225.
Woaͤchſt an den Zaͤunen des mietenächtigen Eu:
ropa, und. blüher im April, 22.
Das Kraut giebt durch feinen etwas feharfen, bittern
und aromatiſchen Geſchmack, und durch den ziemlich ſtarken
Geruch, keine geringe Kraft zuerkennen. Sowohl der da:
von ansgedruckte Saft, als die mit Waller oder Wein be;
reiteten infuſa werden in Geſchwuͤren der unge und Urin—
wege, wie auch in den Verſtopfungen der Eingeweide von
erfahrnen Aerzten fehr gelobet. Aeuſſerlich nimmt man es
zu Den wider die Colic und Nierenfchmerzen dienlichen Ba:
dern und Clyſtieren. In den Apotheken findet man ein
Waſſer, ein Salz, die Effenz, den Syrup und die Confer:
ve. Ludw. n.62. Dieſe Pflanze verdränger nach und nach
die in ihrer Nachbarfchaft ſtehende Kräuter, und ift den
Wieſen ſchaͤdlich. Der ausgeprefte Saft, mit etwas Wein
vermiſcht, . vertreibt den Pferden die dunfeln Flecken der
‚Hornhaut in den Augen, wern derfelbe Morgens und Abends
in ‚die Augen der Pferde eingeftrichen wird. Die Englän;
der werfen die Pflanze in ihre Bierfäffer, um dag Dier da,
mit heile zu machen. Flora fuec..n. 518.
595. Taubeneſſel (Lamrum). Die Oberlippe
der Krone iſt ungetheilt und gewoͤlbt; die Un:
‚terlippe hat zwey Lappen; der Schlund ift an
beyden Seiten am Rande gezaͤhnet.
nee Orvelkraut ( Orvala. L.) mit herzfoͤrmigen
Blaͤttern, welche unaͤhnliche ſpitzige Saͤgeein⸗
ſcchnitte haben, Blumen, deren Schlund aufge⸗
blaſen iſt, und gefärbten Kelchen. |
In Pannonien und Italien. +
» y FR Weiſ⸗
706 Vierzehnte Klaſſe der Pfanzen
2. Weiſſe T. (album L.) mit herzförmigen ſcharf
zugeſpitzten, ſaͤgeartig gezaͤhnten, geſtielten Blaͤt⸗
tern, und zwanzigbluͤmigen Quirlen.
alas T, 394.06; |
Die europäifchen Gartenländer, und Zäune find die
Heimath, und der Mey und Brachmonat die
Bluͤhzeit. 2. Ü
Diefe Pflanze Fann im Fruͤhjahre mit andern Kräutern
als ein Gemüfe gebraucht werden. |
3. DPurpurfarbene €. (purpureum L.) mit herʒ⸗
fürmigen , ſtumpfen, gejitelten Blättern.
Blackw. T. 132. mein
Wobnt ebenfalls in den europäifchen Gartenlaͤn⸗
dern, und blüher den gröften Theil des Zube
tes hindurch. ©.
Es if gleichfalis eine eßbare Pflanze.
4. T. mit Bläceern, welche den Stamm um⸗
fangen (amplexicante L.) bat feſtſitzende ums
pfe Blumenblaͤtter, welche den Stamm une
fansen. A |
Iſt auch in den europaͤiſchen Gartenländern zu -
Haufe. O. |
596. Katsengefichte Gatrorsıs). Die Ober⸗
lippe der Krone ift gewoͤlbt und etwas gekerbt;
- die. Unterlippe hat oben zwey Zähne, |
3. Seld R. (Tadanum G.) mit einem Stamme,
deſſen Knoten in gleicher Weite von einander
ſtehen Blumenquirlen, welche alle von einans
der entfernet find, und unbewehrten Kelchen.
Die enropäifchen Brachaͤcker und fandigen Fel⸗
| der
Mit zwey ungleich langen Paaren ıc, - 707
der find das Vaterland, und der Sommer die
Bluͤhzeit. O.
2. Hanfartiges K. ( Tetrabir G.) mit einem
Stamme, deſſen Glieder nach oben zu verdis
cket find, Blumenquirlen, wovon die oberften
fajt neben einander jtehen, und. etwas ſtechen⸗
Den Kelchen.
Waͤchſt in Europa unter dem Getreyde, und auf
Kohlaͤckern, und blühet im Sommer. ©.
‚3 Gelbes R. (Galeobdolon G.) mit fechsbfümis
sen Blumenquirlen, die mit einer bierbidttris
chen Hülle verfehen find.
In den europäifchen Haynen, und blühet im May:
und Brachmonate, 2L,
. 597. Betonien (Beronica). Der Kelch ift
mit Grannen verfehen ; die obere Sronlippe
ftehet gerade auf, und iſt etwas flach; die Krone
roͤhre ift walzenfoͤrmig.
1, Officinelle B. (ofiemalis B.) mit einer unters
brochenen Blumenähre, und Kronen, welche
mit einer Dreptheiligen Unterlippe verfehen find,
deſſen mittlerer Lappe ausgefchnitten iſt.
Blackw. T. 46.
Die europaͤiſchen Wieſen, Berge, und Waͤlder
find die Heimath, und der Heu und Brachmo⸗
15 nat die Bluͤhzeit. 4,
Die Blätter und Blumen find im Gebrauche; die erſte—
re muͤſſen im May gefanmlet werden! Die Kräfte find
‚zerfheilend, verdinnend und. eröfnend, in Beſchwerungen des
RKopfs, der Bruft, und der Leber, in Wunden und Ger
ſchwuͤren. Man braucht die Blätter und Blumen als einen
| 2] 9 2 Thee.
708 Vierzehnte Klaſſe der Pflanzen
CThee.In den Apotheken findet man ein Waſſer, einen
Zucker, welcher aus den Blumen bereitet wird, einen Sy—
up und ein Pflaſter, das — zu Heilung der Kopf
wanden dienlich ſeyn ſoll. Ludw. n.
2. Orientaliſche B. IR By mit einer un:
getheilten Blumenaͤhre, und Kronen, welche
mit einer dreytheiligen Unterlippe verſehen ſind,
ne wovon der mittlere Lappe einen glatten Rand
Wohnt im Morgenlande. 2. x
598, Boßpoley (Stacays). Die Oberlippe
der Krone ift gewölbt ; die Seitenlappen der
Unterlippe find rückwarts geſchlagen, und der
mittlere groͤßere Lappe iſt ausgeſchnitten; die
Staubfaͤden ſind nach der Bluͤhzeit ſeitwaͤrts
niedergebeugt.
1. Bienſaug (lvatica 8.) mit fechsblümigen
Blumenquirlen, und herzformigen geſtielten
Blaͤttern.
Blakw, T. 84°
Iſt in fchattigen Haynen Europens zu Sauß, und
bluͤhet im Brachmonate. @.
Diefe Pflanze hat einen üblen Geruch, und der Schatz
„ten derfelben iſt den Kröten fehr angenehm, fo, daß diefe
hapliche Thiere nach diefer Pflanze, wie überhaupt nad) al:
„len übelriechenden Kräutern kriechen, und ſich darunter ger:
ne aufhalten. ſ. weſtgoth. Reiſe. S. 236,
2. Sumpf B. (paluſtris 8.) mit — 6
Blumenquirlen, und gleichbreit⸗ lanzettfoͤrmi⸗
‚gen, den Stamm halo umfangenden Blaͤttern.
Die
Mit zwey ungleich langen Paaren c. 709
“Die Ufer der Fluͤſſe und Weyher, und andere
feuchte Dexter find das Vaterland, und der,
Brach und Heumonat die Blübzeit. RS
In den Winkeln der Blätter befinden ſich die Blumen⸗
quirl. Je tiefer dieſe geſetzi ſind, deſto groͤßer iſt die Anzahl
der Blumen; je hoͤher ſie ſich aber erheben, deſtoweniger
tragen ſie Blumen, ſo, daß letztre kaum ſechs, jene aber bis
zehen Blumen in ſich ſchlieſſen. Daher muß man die Be—
ſchreibung des Hrn. Ritters, welche demſelben nur ſechs
Blumen zueignet, mit einiger Einſchraͤnkung annehmen.
3. Teutfcher R. (germanica 5.) mit vielblümis
gen Blumenquirlen und Blättern, deren Cds
geeinfchnitte wie Dachziegeln übereinander lies
‚gen, und wwollichen Stamme.
MWächft in Teurfchland, England und Franfreich,
und blübet im Heu: und Erndemonate. 2:
4. Aber B. (arvenſig 8.) mit fechsblümigen Blu⸗
. menquirlen, ftumpfen, faft nacfenden Blättern,
Kronen, welche fo fang als der Kelch find, und
‚einem ſchwachen Stamme.
Auf den europaͤiſchen Brachaͤckern. O.
599. Ballote Barrora). Der pröfentierteller:
foͤrmige Kelch. hat fünf Zaͤhne und zehn Streiz
‚fen; „die Oberlippe. der Krone iſt hohl und ge:
ferbt,
1. Schwarze 3, (nigra B.) mit heusfürmigen
ungetheilten, ſaͤgeartig gezaͤhnten Blaͤttern, und
Aal higelpieten Kelchen. |
Blackw. 136.
Die — Ruinen find die Heimatb, und
der Sommer die Blühzeit. 4
5% Yy 3 Die
710 Vierzehnte Klaſſe der Pflanzen.
Diefe Pflanze leiſtet gute Dienfte in hyppochondriſchen
und hyſteriſchen Zufällen. Flor. ſuec. n. 529.
3. Weiffe 3. (alba B.) mit herzfoͤrmigen unges
theilten, fügeartig gezaͤhnten Blaͤttern, und faſt
abgeſtumpften Kelchen.
Wohnt in Europa, 2%. &
3. Angenebmriechende B. (uaveolens B.) mit
herzformigen Blaͤttern, blättrichen Blumens
ähren, und abaeitumpften Kefchen, welche mit
gleichbreitern Granne bewehret find.
Meliſſa ſpicata, lavandulam fpirans, major. Plum,
ſpec. 6, ic. 163. f. ı. |
Iſt im mittägigen Umerifa zu Haufe)
600. Andorn (Marrusıum). Der fteife Präs
fentiertellerförmige Kelch hat gehn Streifenz
die in zwey Theile gefvaltene Dberlippe der -
Krone ift gleichbreit und ftehet gerade,
* Mit fünfzähnigen Selen (Calycibus quinque den-
datis).
1. Alyffen (Alyffon M.) mit Feilfürmigen fünfe
zähnigen gefalteten Blättern, und "Blumenquite
fen, welche mit Eeiner Hülle verfehen find.
Marrabium album, foliis Pfofunde ineifis, flore
ar Moris. hiſt. 3. p. 377. ſ. 11. T. 10.
tr A |
Spanien ift das Vaterland. 2. |
2. Weiffefter A. (candidisfemam M.) mit faft ey⸗
foͤrmigen wollichen, nach oben zu ausgefchnits
ten-gekerbten Blättern, und pfriemenfürmigen
Kelchzähngen, 9 ;
Dill,
Mit zwey ungleich Fangen Paarente. 711
Dill. elch, 218. T. 174. f. 214.
Creta ift der Aufenthalt.
FR Mit zehnzähnigen Kelchen (Calycibus decem dendatis).
3 Gemeiner A. (vulgare M.) mit borftichen, ha:
kenfoͤrmig gefrümmten Keldyzähnen.
Blackw. T 479.
£. Raucher weifjer 4. (Marrubium album vilio-
Sum)
Iſt eine Abänderung.
Waͤchſt auf den Ruinen des mitternächtigen Eus
ropa, und bluͤhet im Bra; Heu: und Erndemo⸗
nate. 2}. ar
Die ganze Pflanze hat einen ſtarken und unangenehmen Ges
ruch; fie befördert die Monatszeit, und löfet die ſchleimi—
gen Säfte Fräftig auf. Man braucht die Blumen und Blät:
ter in Decocten, oder mit weißen Wein aufgegoffen. Ludw.
n. 145. Der Hr. Ritter hat mitdem Infuſo dirfer Pflan:
ge bey einem Süngling, welcher an der Geilenfeuche darnies
der gelegen , and von. einem Quackſalber mit Queckſilber
curirt worden, einen über Jahr und Tag fortdaurenden Speis
chelfluß glücklich gehoben, da alle andere Arzeneyen nicht hel⸗
‚fen wollten. Flor. fuec. n. 5317. |
4. Afrikaniſcher A. (africanum M.) mit herzfoͤr⸗
migen, rundlichen, ausgefchnitten « geferbten
Dlättern.
Pfeudo - Didtamnus africanus, foliis ſub rotundis,
Comm. hort. 2. p. 179. T 90. |
Am Vorgebürge der guten Hofnung. I
Ss, Spanifcher U. (hifpanicum M.) hat Kelche,-
deſſen abftehende Mündungen mit ſpitzigen Zaͤhn⸗
gen bewehret find. |
Yyg Mar-
712 Viergehnte Klaſſe der Pflanzen.
Marrubium ſubrotundo folio, Bocc, muſ. a 167%
1222,
Spanien ift die Heimatb. 4
6. Unaͤchter Diptam (Pfeudo - dictamnus M.)
mit fiachen rauchen Kelchmuͤndungen, herzfoͤr⸗
migen hohlen Bl A und einem feauchigen
Stamme.
Wohnt in Creta.
601. Loͤwenſchwanz (LE ORURBR), Die
Staubbeutel find mit glänzenden Puncten be⸗
ſtreuet.
1. Herzgeſpann (Cardiaca L.) mit lanzettformi⸗
gen en Str. ‚nmblättern.
Blackw. T 17 | Kr
8. Rraußer 5 (Cardiaca era) ‚nei
ae Abänderung.
Iſt auf europäifchen Muiuen zu. Haufe, und blů⸗
het im Brach⸗ und Heumonate. 21.
Dieſe Pflanze iſt bitter und unangenehm, ohne merkliche ⸗
fluͤchtige, ſonderliche Beſtandtheile. Der Poͤbel hält ſie wi⸗
der das Herzklopfen und Magendruͤcken der Kinder dienlich,
woher ſie auch ihren Nahmen erhalten hat; und die alten
Weiber legen ſie den Kindern in die Wiegen, ob ſie ſchon
nicht die verlangte Wirkung thun Fan; Gleditſch.
2, Unaͤchter U. (Marubiaſtrum L.) mit eyrunden
und lanzettfoͤrmigen, ſaͤgeartig gezaͤhnten Blaͤttern
und ſtachlichen feſtſitzenden Kelchen. —
Marubiaftrum foliis cardiacz, Boce, muſ. 2. p.
120..1,..98.
Böhmen und die Ufraine find dag Belerland.
3. Tartariſcher 8. (tataricus L.) mit dreymal ge⸗
theilten, zerſchliſſenen 97 N und — —
ale E &
Mit zwey ungleich Tangen Paarenıc. 713
' Woaͤchſt in der Tartarey. J.
4. Siberiſcher 2. (abiricus L.) mit dreymal ges
— vielſpaltigen, gleichbreiten etwas ſtump⸗
fen Blaͤttern.
Ballote inodora foliis coronopi. Amm. ruth. 48. T.8
In Siberien und China. J.
Phlomis (Paromss), Der Kelch iſt ek⸗
kig; die zuſammengedruckte und rauche Dberlip:
pe der Krone liegt auf der Unterlippe.
I Strauchige P. (ruricofa P.) mit rundlichen,
filjigen, gekerbten Blättern, fanzettförmigen Huͤl⸗
len, und einem ftrauchiaen Stamme.
ß ‚Großblümige Phlomis (Phlomis grandiflora.
Dill.elth.316.T.. 237: f.306.) ifteine Abänderung.
Sicilien und Spanien find die Heimath 4
2. Purpurfarbene P. (purpurea P.) mit. gleich,
breiten ftumpfen Hüllen, welche Fürzer als der
Kelch find, herzförmigen längfichen filsigen Blaͤt⸗
fern, und einem ſtaudigen Etamme,
GSalvia fruticofa, ciftifolio, loribus purpureis, Plulc,
alm. 329. T. 57.f. 6
Wohnt in Portugall und Sornlän;
3. Windkraut Herba venti P.) mit borftigen Huͤl⸗
len, eyfoͤrmig⸗ länglichen, rauhen Blättern, und
einem krautartigen Stamme. |
Iſt an den Daͤmmen in Perſien und der Tartarey
zu Haufe. 2.
Dieſe Pflanze heißt Windkraut, weil die Blast deffels
| ben von den Winden zerriffen werden, |
4 KRnolliche P. (enberofa PNhat ser
ge Hüllen, die mit ſteifen Borften befeset find,
herzfoͤrmige raube Blatter, und einem krautar⸗
‚tigen‘ Stamme. |
Meg Vy 5 Ga-
714 Vierʒehnte Klaſſe der Pflanzen.
*
— maaima, toliis hormini, Buxb. cent. 1
: 1.6,
Die fiberifchen Felder find das — 3.
5. Loͤwenſchwanz (Zeonurus P. mit lanzettfor⸗
migen, ſaͤgeartig gezaͤhnten Blaͤttern, zehnecki⸗
gen und mit zehn Zähnen bewehrlen —
und ſtrauchigen Stamme. |
Weinm. T. 640. lit a,
Waͤchſt am Vorgebuͤrge der guten Hofnung,
und bluͤhet im Stu, linge. h ·
603. Molucciſche Meliſſe Morvocru.
Der glockenformige Kelch iſt ſehr weit, breiter
als die Krone, und mit Stacheln beſetzt.
3. Stachliche WI (/prnofa M.) mit aufgeſperrten
achtzaͤhnigen Kelchen.
Weinm. T. 720. lit. b.
Auf den moluceifchen Inſeln. ©.
2. Ebene fyrifche Meliſſe (Zevis M.) mit glocken⸗
fürmigen Kelchen welche oft mit fünf ähnlichen
Zaͤhngen bemehret Iind.
Weinm, T. 720. Mi c.
Syrien ift die Heimath. ©»
604. Wirbeldofte (Criworonıvm), Eine viele
borſtige Hülle ftehet unter jeden Blumenquirl.
2, Gemeine W. (vulgare C.) mit. rundlichen
Plumenfüpfgen, die mit fteifen Borſten befeßet
find, und borjtigen Decfblättern.
Weohnt auf den Klippen in Europa, Canada und
Egyyten und bluͤhet im Brach⸗ undHeumonate.2f.
2. Aunsliche W. (rugofum C.) mit runzfichen
Blaͤttern, und geſtielten, aus den Winkeln der
Blaͤt⸗
Mit zwey ungleich Tangen Paaren ꝛc. 715
Blaͤtter entſpringenden, ausgebreiteten, geſtrahl⸗
ten Blumenkoͤpfgen.
Clinopodium rugoſum, capitulis ſcabioſæ. Dill,
elth.88.T. 75. 1.88,
Iſt in Carolina und Jamaika zu Haufe. 4,
605. Doften (Or ıcanum) Ein viereckiger
blättricher Zapfen, der Die Kelche zwifchen ſich
hat, ib
"3 Eretifcher Diptam (Didamnıs O.) mit Bläte
fern, wovon die unterften filzig find, und übere
hängenden Blumenähren.
Blackw. T. 462.
Der Berg Ida auf der Inſel Ereta ift das Bas
terland und der Brachmonat die Bluͤhzeit. &
Die ganze Vflanze, nur die Blumenähren ausgenommen,
ift mit einem weißen Filge dicht überzogen, in viele Aeſte ges
theilet, und mit einander gegenübergeftellten feftfitenden, ey:
förmigen, und vollfummen ganzen Blättern beſetzt. Zwifchen
den Blumen der Achren liegen gefärbte Dedblätter. Der
Kelch ftellet gleichfam ein Ohr für, indem er von unten
nach oben ſchief abgefchnitten ift, und alfo einen einzigen ey⸗
foͤrmigen, aufrechtftehenden Abfchnitt hat. Die röhrige Krone
wird in zwey große Lippen abgetheilet, davon die oberſte auge
gehöhlet und eingekerbt iſt, die unterfte aber hat drey einander
beynahe völlig ähnliche Einfihnitte, Die vier Staubfäden
liegen unter der oberſten Lippe, und ragen etwas über ſelbi⸗
ge heraus. . Der Kelch enthalt vier Saamen,
Die frifchen Blatter und Blumen haben einen aromatis
fhen Gerud und Geſchmack. Ihr vornehnifter Gebrauch
ift wider verftopfte Monatszeit, und giftige Wunden, Ludw.
3.134. Diefe Pflanze wurde von den Alten, befonders dem
Ä Vir⸗
716 Vierzehnte K laſſe der Pflanzen.
Virgil, wegen ihrer vermeynten Kraft, die Pfeile aus den
verwundeten Körpern zu ziehen, fehr hoch gehalten. * Der
Thymian Fann die Stelle des eretifchen Diptams gar wohl
vertretten. Gleditſch.
2 Spanıfiher Hopfen (creticum O.) mit ge⸗
haͤuften, langen, prifmatifchen, geradeſtehenden
Blumenaͤhren, und häutigen Deckblaͤttern, wels
che zweymal länger als der Kelch find.
Waͤchſt/ im mittaͤgigen Europa und dem gelobten
Lande. 2
Die Blamenſpt ßen, ehe fie blühen, beſtehen aus vielen,
Schuppen, wie die Früchte des Hopfens. Sie haben einen
angenehmen, gewuͤrzhaften Geruch und Geſchmack, und wer⸗
den unter die fogenannten italienifchen Salate genommen.
————
3 Gemeine D. oder Wohlgemuth (vulgare O)
mit rundlichen; büfchelfürmig ſtehenden zuſam⸗
miengedrungenen Blumenähren, und eyfoͤrmigen
Deckblaͤttern, welche länger als der Kelch finde
Blafw. T. 280,
Auf Klippen in Europa und Canada, und bluͤ⸗
bat im Brach und Heumonate.
Das Wohlgemuth dat einen guten Geruch und ſchar⸗
fen. ‚aromatifchen Geſchmack. Es zertheilet, ſtaͤrket, und treir
bet Schweiß. In den Apotheken wird ein Waffer und Del
daraus bereitet. Eudw. n.90. Der Hr. Ritter erzehlet von
dieſer Pflanze in ſeiner weſtgothiſchen Reiße S. 227. daß
der Probſt Walborg zu Uddewalla aus dieſem Kraute einen
Thee verfertiget, der dem chinefifchen Theebon in Abfiht auf
die © ftalt, Größe der Blätter, J Farbe, Geruch und Ge⸗—
ſchmack jo ahnlich war, daß man den Unterſchied nicht mer
ken konnte, wenn man nicht ein ziemlicher Theekenner ware,
und
Mit zweh ungleich langen Paaren :c. 717
und daß derfelbe, wenn man fihnur ein wenig daran ges
woͤhnete, eben fo angenehm zu trinfen feyn würde, als der
chinefifche. Die Blätter waren zuſammen gerollt, wie ein
ordinairer Thebou, und färbten nicht gelb; fie entwickelten ſich
im Waſſer, eben fo wie Iheeblätter, und hatten auch eben
Die Geftalt. Das Kraut giebt eine ——— etwas ins
ie fallende Farbe.
4 Majoran (Majorana O.) mit eoförmicen
ſtumpfen Blättern, und rundlichen, dicht aneins
ander geſetzten, etwaas haarigen en.
Blackw. T. 319.
Das Vaterland iſt unbefannt. O. |
Diefe Pflanze hat einen fehr ſtarken, angenehmen und
durchdringenden Geruch, wie auch fiharfen und bitterlichen
Geſchmack. - Wegen des flüchtigen und ſcharfen Wefens,
wird das Kraut davon getrodnet, und das Pulver zum Nie—
fen gebraucht, welches den Schleim ungemein ausführet. Eis
ne gleiche Kraft befiket das davon deflillirte Waffer, wenn
es in die Naſe gezogen wird, als welches, wenn es gut ift,
wegen des häufigen Dels milchigt ausfiehet. Dahero es auch
innerlich als ein nervenftärfendes und blahungsreibendes
‚Mittel ganz wohl zu gebrauchen ift. Noch beſſere zertbei-
lende und färfende Kräfte, fonderlich bey ſchleimigen Koͤr—
pern, hat das daraus bereitete Del, Man giebt dieſes zu
"einigen Tropfen innerlich bey Krankheiten, Die eine langfame.
- Bewegung der Säfte zum Grunde haben, auch wird e8 äuf
ſerlich als ein gertheilendeg Mittel in Lähmungen, und fo
‚fort zum Schmierenund Einrziben gebraucht. Loͤfeke 6.323.
606. Thymian (Tuarmvs). Der Schlund
des zweylappichen Kelchs iſt mit Haarenbefeßt.
1. Quendel Ve Tomit kopfoͤrmig zuſam⸗
men⸗
718 Dierjehente Klaſſe der Pflanzen.
mengefesten Blumen, Friechenden Stämmen,
und flachen ftumpfen Blättern, welche an ihrer
Bafis mit Haaren eingefaßt find. i
P. Gemeiner großer Duendel (Serpylum vule
garemajus).
y. Gemeiner kleiner Quendel (Ser pyllum vul-
gare minus). wit wollichen Blumenkoͤpfgen.
3. Schmalblättricher zottiger Quendel (Sera
Jum angujlifolium hirfutum).
8, Cittonen Duendel, deren Blätter einen citro⸗
nenartigen Geruch haben (Serpylum folus
citri odore). Sind Abänderungen.
Die dürren Heiden und offenen Gegenden Eus
ropens find die Heimath, und der Brach— bil
und Erndemonat die Blühzeit, H.
Der Quendel ift eine vortrefliche Gewürz und Camphers
Pflanze, fie treiber Schweiß, ſtaͤrket das Haupt und die Ners
ven; in den Xpothefen wird ein Wafler und Spiritus dars
‚aus bereitet. Der citronen Quendel ift der angenehmſte—
Lud n. 121. Gleditſch.
2. Bemeiner ®. (vulgaris T.) wächft auftecht,
mit eyfoͤrmigen zuruͤckgerollten Blaͤttern, und *—
foͤrmig ſtehenden Blumenaͤhren.
Blackw. T. 211.
Wohnt auf bergigen und felfi igen Gegenden in
Spanien und Languedoc, bluͤht im Heumonate. 4.
In Anſehung der Kräfte iſt der Thymian auch tie der
Quentel, Haupt und Magenſtaͤrkend, Ludw. n. 123. N
böret unter die Küchenfräuter.
4 Gundelkraut (Zygis T.) mit quirlfoͤrmigſte⸗ |
henden Blumenaͤhren, ſtaudigen aufrechtwach⸗
en⸗
Mit zwey ungleich langen Paarenıc, 719
ſenden Stamme/ und gleichbreiten Blaͤttern,
welche an ihrer Baſis mit Haaren eingefaßt ſind.
Iſt in Spanien zu Hauſe. h.
4 T. der. wie. Baſilien ausſiehet (Acinos T.)
mit quirlformigjiehenden Blumen, ein, Mümisen
Blumenſtielen, aufrechtſtehenden, wenigaͤſtigen
Staͤmmen, und ſpitzigen, ſaͤgeartig gezaͤhnten
Blaͤttern.
Die grobſandigen kreidigen und duͤrren Gegens
den in Europo find das Vaterland, und der
Brad und Heumonat die Blühzeit, ©
607. Meliſſe (MELissa), Der Kelch ift wie
verdorret, und har eine etwag aufwärts geboge⸗
ne Oberlippe; die Oberlippe der Krone iſt et—
was gewoͤlbt ind wehſpalus; der mittlere Lap⸗
pe der Unterlippe iſt herzfoͤrmig.
1. Gfficinelle 17. ( „fiemalıs M.) mit quirlförmis
gen aus den Winkeln der B— ätter entſpringen⸗
den Blumentrauben, deren Blumen mit einfachen
Stielgen verſehen ſind.
Black F 27s
Waͤch auf den genever und italieniſchen Bergen!
Dieſe Manze hat einen angenehmen, gewuͤrzhaften, hits
terlichen Geſchmack, und durchdringenden fehr lieblichen be;
ſondern Geruch. Man fammlet vornemlich diejenige Art, ſo
“einen eitronen Geruch von ſich giebt, und zwar ehe fi ie blühet,
Man erhält, befonders wenn fie frifch deſtilliret wird, vieleg
weſentliches Del und Fräftigeg Waffer, auch enthält fie wirkſa
"me, harzige, gummoͤſe und viele erdige Theile; fie gehoͤret zu
denen kraͤftigen auflöfenden Arzeneyen, iſt zugleich den Nerven
angenehm, ſtaͤrket dieſelben, und hat daher vor vielen andern
den Rahmen eines hauptſtaͤrkenden Mittels erhalten. Inglei⸗
en rechnet man es unter die vortreflichen ———
en,
—
720 Vieryehnte Klaſſe der Pflanzen.
den, und der Mutter dienlichen Arzeneyen, und laͤßt die fri,
ſche Pflanze, in infufis mit Wafler, wie Thee, ingleichen mit
Mein trinken, oder bedient fich des deſtillirten Waſſers, wel⸗
ches mit, und ohne Wein bereitet wird. Loͤſeke S. 402.
2. Großbluͤmige 7: andiſlora M.) mit ʒweh⸗
"heiligen; aus den Winkeln der Blätter ent⸗
ſpringenden Blumenjtielen, welche die Blumen⸗
länge haben: ——————
In Tofcana auf bergigen Gegenden: 2.
3. Bergmuͤnze (Calomintba M.) mit zweytheili⸗
gen, aus den Winkeln der Blaͤtter entſpringen⸗
den Blumenſtielen, welche ſo lang als die Blaͤt⸗
ter ſind. BO 5 |
Bla. T. 166. ;
Die bergigen Gegenden in Italien, Spanien und
Sranfreich find die Heimath, und der Heumos
nat die Blühzeit. U. !
Die Blätter haben einen guten Geruch, und dienen die
‚Blähungen zu treiben, und die Monatszeit zu befördern.
Aeuſſerlich werden fie zu Bahungen und Badern in den Ent
zuͤndungen der Mutter gebraucht. Ludw. m. 33.
4. Acermünze (Nepera M.) mit zweytheiligen,
aus den Winkeln der. Blätter entfpringenden
Blumenitielen, welche länger als Die Blätter
find, und einem auffteigenden zotfigen Stamme.
Blackw. T. 167. Re
P. Polsyartige Meliffe (Calaminthe montana
prealia, pulegii odore. Bocc.muf. 2. p. ag. T.
40.02 38.) ift eine Abaͤnderung.
Wohnt auf grobfandigen Dämmen in Stalien,
Franfreich, England und der Schweiß.
Die Ackermuͤnze hat eben die Krafte wie Die Bergmuͤnze,
| | und
ı
Mit zwey ungleich Tangen Paaren ꝛc. >25
und wird daher ‚oft ſtatt derfelben gebrauht. Die poley
artige Meliffeift fehr heilſam, als ein Thee getrunfen, wenn
man fich erfältet, oder ſonſt zu ſchwitzen nöthig hat; denn fie iſt
fehr fchweißtreibend. Kalm. Th. 2. S. 337.
603. Dradyenfopf (DRACOCEPHALUM). Der
. Schlund der Krone iſt aufgeblafen; die Obers
Jippeift hohl, |
1. Virginiſcher D. (virginionumD.) mit ähren«
foͤrmig zufammengefesten Blumen und lanzett⸗
fürmigen, ſaͤgeartig gezaͤhnten Blaͤttern.
Dracocephalum. Breyn. ic. 33. T. 27.
Iſt im mitternaͤchtigen Amerika zu Haufe, 2.
2. Oeſterreichiſcher D. (eufriacum D.) mit ährens
foͤrmig zuſammengeſetzten Blumen, und gleich»
breiten getbeilten, fachlichen Blättern, und
Deckblaͤttern. |
Defterreich ift das Vaterland. 2.
8 Greßblümiger D. (grandiflorum D.) mit
quiriförmig ſtehenden Blumen, eyförmigen, eins
gefchnitten-geferbten Blättern, und lanzettfoͤr⸗
migen glatträndigen Deckblättern,
Waͤchſt in Siberien. ©.
4. Siberifher D. (Airicum D.) mit faft quirl-⸗
fürmig ſtehenden Blumen, zwenfpaltigen, nach
einer. Seite gerichteten Blumenftielen, und herzs
foͤrmig⸗ länglichen, ſcharfzugeſpitzten nackenden
Blaͤttern.
Cararia montana, folũs veronicæ pratenſis, Buxb.
23. TIISEIF
Gleichfalls in Siberien. 3.
33
-
5 Lüre
222 Vierzehnte Klaffe der Pflanzen.
$. Tuͤrkiſche Meliſſe (MoldavicaD.) mit ——— |
( 9*
ſtehenden Blumen, und lanzettfoͤrmigen Deck
blättern, welche haarfoͤrmige Saͤgeeinſchnitte
haben. Ä | MR
Blackw. T. 551.
Die Moldau iſt die Heimath, und der Sommer
die Bluͤhzeit. O.
Dieſe Pflanze, von welcher die Blaͤtter und Blumen ge⸗
braucht werden, hat viele vortrefliche Eigenſchaften, und
übertrift an ſtarken Geruche die gemeine odr Gartenmeliffe.
Sie wird in Schwindel, ſchwachen Gedaͤchtniſſe und Herz⸗
Elopfen von allen angepriefen, Dean braucht fie wider Muts
terbeſchwerungen und Melancholie. Diefe Meliſſe ift eines
der vornehmſten Kräuter, welche zu dem Carmeliterwaſſer 9
gebraucht werden. Ludw. n. 15. |
6. Schildfoͤrmiger D. (pelratum D.) mit quirl⸗
foͤrmig jtehenden Blumen, und zirkelfoͤrmigen,
fägeartig gezühnte mit Haaren eingefaßten Deck⸗
blättern. .
Wohnt im Morgenlande, ©
609. Melifjenblatt (Meuıtris), Der Kelch
ift viel weiter als die Kronroͤhre; die Oberlippe
der Krone iſt flach; die Unterlippe ift gekerbt;
die Staubbeutel ſtehen creuzweiſe. |
Weinm. Ts 720. lit, d.
Iſt in den Gegenden der Alpen in Teutſchland,
Schweitz und England zu Haufe. U
610. Bafılien (Ocxmum). Die Oberlippe
des Kelchs ift zirkelformig; Die Unterlippe vier⸗
ſpaltig; die eine Lippe der verlehrten Krone hat
vier
Mit zwey ungleich fangen Paaremc. 723
vier Einfchnittez Die andere aber ift ungethei-
let; die aͤuſſern Staubfaven haben anıhrer Ba⸗
ſis einen Anhang.
2, Angenehmſte 3. (gratifimum O.) mit einem
ſſtaudigen Stamme, lanzett-eyformigen Blättern
und runden Ylumentrauben,
Burm, zeyl, T. go, ft.
Afien ift das Vaterland. h.
2. Gemeine B. (BaflicumO.) hat eyfoͤrmige glat⸗
te Blätter, und mit Haaren eingefaßte Kelche.
Waͤchſt in Oftindien und Perfien, und bat drey
ve Abänderungen, bluͤhet im Heu: und Erndemo⸗
nate. O.
Dieſe Pflanze iſt ein gutes Gewuͤrzkraut in der Küche und
Arzeney. Man kann zwar die meiſten Veraͤnderungen die⸗
ſer Pflanze gebrauchen, man waͤhlet aber insgemein das kleine
Nelkenbaſilienkraut. Gleditſch.
3. Amerikaniſche B. (americamum O.) mit faſt
lanzettfoͤrmigen ſcharf zugeſpitzten, beynahe ſaͤ⸗
geartig gezaͤhnten Blaͤttern, runden Blumen⸗
trauben, und einem faſt krautartigen Stamme.
In Amerika. O. | |
4. B. das wie Schildkraut ausſiehet (ſeutella
rioides O.) mit ſichelformigen ironen, und aͤſti⸗
gen Blumenſtielgen.
Rumph. amb. q. T. 104.
Oſtindien iſt die Heimath |
Diefe Pflanze hat das Anfeheg des Bafıllen, den Kelchen
aber nach gleichet fie dem Schilöfraute: ——
1, Schildkraut ra ah
| N 35 2 at
—
724 Vierzehnte Klaſſe der Pflanze
- hat einen ungetheilten Mund, und ift mit einem
Deckel verfehen , welcher fich nach ver Blüthe
ſchlieſet. | Ki
1, Orientaliſches S. Corientalis S.) mit eingee
fehnittenen, auf der untern Fläche filzigen Blaͤt⸗
tern, und abgerund-vierecfigen Blumenähren.
Caflida orientalis, folio chamaedryos, flore luteo,
Comm, rar. 30. T. 30.
Wohnt in Armenien und Mauritanien. 2.
2. Belmformiges S. (galericulataS.) mit herʒ⸗
lanzettförmigen, .gekerbten ‘Blättern, und Blu⸗
men, welche aus den Winkeln der Blaͤtter
entfpringen. | Ä
Blackw. T.5ıE a,
Iſt in Europa an den Ufern der Seen, der Flüfs
fe, und in Sümpfen zu Haufe, blüher im
‚ Beach: und Heumonate. 2
Die Pflanze ift bitter, und hat einen Enoblauchartigen
Geruch, gleichet an Kräften dem Lachenknoblauch. Haller.
kelv. firp. 635.
3, Stemdes S. (peregrinaS.) mit faft herzfoͤr⸗
migen, fägeartig gezaͤhnten Blättern, und vers
längerten lehren, deren Blumen nach einer
Seite gerichtet find. |
Caãſſida. Colum, ecphr. 1. p. 187. T. 189,
Die florentiner Hanne find das Vaterland.
4. Öftindifches S. (indicaS.) mit faft eyfoͤrmi⸗
| gen, gekerbten, gejtielten Blättern, und etwas
nackenden Blumentrauben. Re
Rumph. amb, 5. T, 1709: t. 1,2,
Waͤchſt in China. |
Oſbeck
Dit zwey ungleich langen Paaren. 725
Oſbek hat diefe Pflanze. in feiner Reiſe S. 318. volls
fändig befchrieben, und merfet dabey at; daß, wenn man
fie obenhin anfehe, fo zeige fie mit dem Gundermann viele
Aehnlichkeit. Sie ift fehr bitter, und der ausgeprefite
Saft derfelben,. oder das Decoct davon vertreibet * den
Kindern die Wuͤrmer. Rumph.
I: Hoͤchſtes &. (altifkma S.) mit ———
laͤnglichen, ſcharfzugeſpitzten, fageartig gezaͤhn⸗
ten Blttern und faſt nackenden Blumenaͤh⸗
ren.
Im Morgenlande.
612. Prunelle (PRuNEILA). . Die Staubfä-
den find oben gefpalten, und mie eine Gabel ge:
ſtaltet, worauf an der einen Spige die Staub»
beutel figen; die Narbe iſt zweyſpaltig.
1. Gemeine,P. (vulgarisP.) mit lauter eyfoͤr⸗
mig⸗ laͤnglichen, geſtielten Blaͤttern.
B. Großbluͤmige Prunelle (Prunella grandi-
Kora ) mit der aroßen blauen Blume iſt eine
Abänderung.
Die europäifchen Triften ſind die Heimath, und
der Brach⸗ und Heumonat die Bluͤhzeit. 2}.
Das Kraut ift Fühlend und gelinde zufammenzichend.
Man braucht eg in Winden, in der Braune, und wider die
Mundfaͤule. In den Apotheken findet man ein ——
einfaches Waſſer. Ludw. n. 19.
2. Zerſchliſſene D.. —— P.) mit eyfoͤrmig⸗
laͤnglichen, geſtielten Blaͤttern, wovon die vier
oberſten lanzettfoͤrmig und gezaͤhnet ſind.
2
Nas 8. Pru
—
6 Vierzehnte Klaſſe der Pflamen,
P. Prunelle mit dem KKifenkraueblärchen und
blauer Blume ( Prunella verbenulae foha,;
fore caeruleo. Vall, paris, 22. T-5« Jr 1.) ik
einge Abänderung. | |
Wohnt auf den europäifchen Triften, und iſt nicht:
häufig zu finden. 2.
Diefe Prunelle Fommt in Unfehung der Befruchtungs⸗
Werkzeuge mir der gemeinen vollkommen überein, und hat
Bon folder ihren Urſprung. |
613. Neſſelſtaude (Prasıum), Bier einfags
ige Deere, , &; |
3, Groͤßere N (majus P.) mit euförmig-länge
lichen, fageartig gesähnten Blättern.
Lamium arboreum percnne creticum. Zan, hift.1 12.
aa
Iſt in Sieilien und bey Rom zu Haufe, 4.
3. Rleinere N (minus P.) mit eyfoͤrmigen Blaͤt⸗
7— weiche auf beyden Seiten Doppelt gekerbt
ſind. 9
Sicilien iſt das Vaterland. Es iſt aber noch nicht
hinlaͤnglich unterſuchet, ob dieſe Pflanze eine
wahre Art, oder nur eine Abaͤnderung der
erſten fey- » :
1. Ordnung.
Hit bedeckten Saamen (Ancıosrermia)
614. Bartfche Dflanze (BARTSIA). De
ausgefchnittene gefärbte Kelch hat zwey Lap:
pen; Die weniger old der Kelch gefärbte Pe
Mit zwey ungleich Tangen Paaremıc. 727
Bat eine Oberlippe, die viel länger ift, als die
Unterlippe; die Kapfel ift zweyfaͤchrich.
Anm. Dieſes Geſchlecht hat der Herr Ritter zu Ehrem
eines preufifchen Arztes Nahmens Joh. Bartſch ale
genennet, welcher aus Liebe zur Botanik, und Abrigen
Theilen der natärlichen Hiſtorie fich als Arzt der hol:
Jaͤndiſchen meftindifchen Compagnie nach Surinam bes
geben, um die Schäge der Natur allda aufluchen zu
koͤnnen.
1. Scharlachrothe B. Ccoccimea B.) mit wech⸗
ſelsweiſe ſtehenden gleichbreiten Blaͤttern, wel⸗
che an beyden Seiten doppelt gezaͤhnet ſind.
Pluk, alm. T. 102. f. 5.
Waͤchſt in Virginien. A.
Kalm aͤuſſert ſich in Anſehung dieſer Pflanze in dem
dritten Theile ſeiner Reiſe S. 128. mit folgenden Worten:
Die carmeſinrothe Bartſia wuchs in NeusSerfey nicht weit
von Kacopn im Monate May auf verfehiedenen niederlies
‚genden Wiefen in großer Menge. Die Blumenfnofpen ders
felben waren nun mit ihrer vortreflihen coccionell Farbe
selhmädt,;und fie und als eine Zierde auf den Wieſen.
2. Rlebriche B. (vifofa B.) mit Blättern, wo⸗
von die oberiten wechſelsweiſe ftehen , und füge
artig gezähnet find, und Blumen, welche an
* Seiten in einiger Entfernung von einander
ehen.
In den Suͤmpfen, und an den Heinen Baͤchen
in England, Franfreich und Italien. ©.
3. Alpen 3. (alpina B.) mit gegeneinander uͤber⸗
fiehenden herzförmigen Blättern, welche ra
pfe fägeartige Einfchnitte haben,
ded. for. dan, 743.
354 Die
728. Vierzehnte Klaſſe der Pflanzen.
Die Alpen der Lappen und der Sweitzer find, die
Heimath. 3.
615. Sahnekamm (RHINANTHUS).. Der
bauchiche Kelch Bat vier Einſchnitte; die zwey⸗
faͤchriche Kapſel iſt ſtumpf und nnmege
druckt. =
x. a in 5. (orientalis R.) mit Blu⸗
men, deren pfriemenfoͤrmige Oberlippe einwaͤrts
gekruͤmmt iſt.
Elephas orientalis. Tournef, itin, 2. P.299. T. 299.
Wohnt in Orient.
2. Elephantenkopf (ElephasR.) mit Blumen,
. deren pfriemenfürmige Oberlippe HAN aufs
ſtehet.
Euphrafia lutea, floribus elephantis caput cum
proboscide referentibus. Moris hiſt. 3. T. ke
£rı. Tieat 14.
Iſt in Jtalien in fantigen Gegenden zu ON
3. Bemeiner 5. (Crißa galli R.) mit Blumen,
deren Oberlippe Fürzer it, als die a
und zufammengedruckt.
Die europäifchen Wiefen find das Vaterland,
und der Brad und ——— die Bluͤh⸗
zeit. O.
| Das Vieh frißt den Hahnefamm grüne gerne; kommt
man aber zur Zeit, da das Gras auf Wiefen, mo es mach
fet, gehauen werden foll, zumal auf einhauigen Wiefen, wo
das Heu fpäter gemacht wird, und ſiehet fich nad) dem Hah⸗
nefamm um; fo wird man nichts als den Stiel mit feinen
a ohne Blätter, ganz begtvodknct, und
! kraft⸗
Mit zwey ungleich-Iangen Paaren c. 729
“Traftlog finden. Weil er alfo zum Heu gar nicht tauget;
fo ift der befte Kath, diefe Pflanze, von Wiefen, wo fie häus
fig ſteht, zu vertilgen. Diefes Fann gar leicht gefchehen,
wenn man es zwey Jahr hinter einander in der Bluͤthe ab:
bauen, und grün verjüttern läßt, damit es fich durch den
Saamen nicht fortpflanze.
616. Augentroſt (Evpunasıa). Der mals
zenförmige Kelch hat vier Einſchnitte; die ey⸗
formich: längliche Kapfel ift sivenfächeich; die
Staubbeutel der Eleineren Staubfaͤden haben
unten an der einen Seite eine Spiße
a. Öffieineller A. (oficmalis E.) hat eyfoͤrmige,
mit Zinien — ‚ fehr kleingezaͤhnte
‚Blätter. *
Blackw. T. 427.
Woaͤchſt auf duͤrren europaͤiſchen Wieſen und
Triften, und bluͤhet im Heumonate. ©.
Dieſe Pflanze hat eine gelinde Bitterkeit, und iſt in
allen Augenkrankheiten, jedoch ohne hinlaͤnglichen Grund,
berühmet; indem die Erfahrung damit nicht übereinz
fiimmet, und die davon verfertigte Augenarzeneyen menig
oder gar nicht helfen. Gleditſch.
2. Zahntroſt (Odontites S.) mit gleichbreiten
Blättern, welche alle ſaͤgefoͤrmig gezaͤhnet find.
In den europaͤiſchen Brachaͤckern und unfrucht⸗
baren Triften, bluͤhet mit der En en:
den. @.
Dieſes Kraut foft nach dem Plinius wider die Zahn:
fhmerzen dienen. Schwenkfeld berichtet, daß diefe Pflanze
zerquetſcht und in die Schuh gelegt, nach einer allgemeinen
Erfahrung der Schleſier, die monatliche Reinigung bey dem
Senenname⸗ zuruͤcktreiben ſoll. Flor. ſuec. n. 544.
I. 5 3.Ge l⸗
730 Vierzehnte Klaſſe ver Pflanzen.
3. Gelber A. Clutea E.) mit gleichbreiten füges
fürmig gezaͤhnten Blättern, die oberſten ausge⸗
nommen, als welche einen glatten Rand haben,
Euphrafia —— slutea, Moris, hit, 3: 1: 432
[. ır, T, 24. f. 16,
Die dürren bergigen Gegenden im mittaͤgigen
Europa ſind die Heimath. O.
617. Kuhweitzen (Meıamryrum) Der
Kelch hat vier Einſchnitte; die Oberlippe der Kro⸗
ne iffzufammengedruckt, und hat einen umges
fchlagenen Rand; die zweyfaͤchriche fchiefe Kap
ſel fpringet auf, und enthalt zwey hoͤckrige Saa⸗
. men.
3, Rammförmiger R. (eriffatum M.) mit, viers
eckigen Blumenähren, und herzfoͤrmigen dicht,
wie Dachriegeln auf einanderliegenden gezaͤhn⸗
ten Deckblaͤttern.
Wohnt auf rauhen Wieſen des mitternaͤchtigen
Europa, und bluͤhet im Heumonate, mit gel⸗
den oder weißen Blumen. ©
2, Adler R.(arvenfe M.) mit Fegelförmigen
meitläuftigen Blumenähren, und gefärbten, *
zaͤhnt⸗borſtigen Deckblaͤttern.
Weinm. T. 716. lit. a.
Sf in den europäifchen Aeckern zu Haufe, und
blüber im Brach und Heumonate. ©.
Die Saamen von diefer Art, wenn fie mit dem Korn
gemahlen werden, machen das Brod blaulich und Bitter,
jedoch ohne einigen Nachtheil der Gelundheit. Flor. fuec.n.546.
Dem Vieh iſt es ein fehr angenehmes Futter ſonderlich
aßer taugt es zum Ochſen⸗ und Kühmäftens und in diefer
u lann dieſes Kraut, eben wie der Buchweitzen ger
i baue
Mit zwey ungleich langen Paarenıe. 731
bauet werden. Es hebt einen fandigen und leichten Bor
den, Cronſtedet hat aus den Stengeln diefer Pflanze, in
dem erfien Grad ihrer Faͤulniß eine blaue Farbe herausges
bracht. ſ. Stockh. Abhendl, Band.ı9, ©.196,
3. Aayııen A, ( nemorofum M.) mit Blumen
weiche feitwarte befeitiget, und nach einer Geis
te gerichtet find, aerähnten Deckblaͤttern, wo—⸗
von die oberften geförbet find, und Feine Blu⸗
mæen tragen, und wollichen Kelchen.
Weinm, T,716, lit, b,
Die Hanne des mitternächtigen Europa find dag
Vaterland und derSommer ift die Bluͤhzeit. O.
4. Wiefen RK. (prasenfe M.) mit Blumen, wel⸗
che feitwärts befeftiget, und nach einer Seite
gerichtet find, gefchloffenen Kronen, und paar⸗
weiſe in einiger Entfernung von einanderfiehene
den Blättern.
Weinm. T,717. lie.a, ;
Waͤchſt auf duͤrren Wiefen des miternächtigen
Europa, und blüher im Sommer, O.
Wo diefe Pflanze haufig wacht, da wird die Butter
fehr gelb und fürtreflich, wenn die Kühe demit gefüttert
werden. Flor, füec, n.548, |
5. Wald R, (hlvaiicum M.) mit ſeitwaͤrts bes
feitigten, nach einer Seite gerichteten Blumen,
‚deren Kronen aufgefperrt find, und gepaarten
Blättern, die in einiger Entfernung von einarfs
der jtehen, | |
Oed. flor. dan, T 145. |
In Wäldern des mitternächtigen Europa, und it von
bir vorherſtehenden Art dadurch unterfchichen „ daß ihre
Aro⸗
732 Vierzehnte Klaſſe der Pflanzen,
Kronen viel kleiner ſind, und einem aufgeſperrten Schlund
haben. al
618. Schuppenwurz (LATHRAEA. Der
Kelch hat vier Einſchnitte; der Eyerſtock iſt
unten an feiner Nath mit einer eingedruckten
Druͤſe geziert; die apfel ift einfächrich
2.7, Heimliche S. (clandeffina L.) mit einem Aftis
gen unter der Erde befindlichen Stamme, und
einzelnen aufrechten Blumen.
'Orobanche feu dentaria aphyllos purpurea, cefpi-
te denfo, Meoris. hift. 3. p. 503. ſ. 12. T. 16.
$, 156, *
Die fchattigen Gegenden Frankreichs, Italiens,
und der pyrenäifhen Gebürge find die Heiz
' math. 4:
Der flachenftraugförmige Stengel befindet ſich allzeit
dergeftalt unter der Erde, dag nur die Blumen, vom mel:
em auf jedem Zweige eine einzige fich befindet, aus der
Erde hervorragen. |
2. Gemeine S. (Sguamaria L.) mit einem ſehr
einfachen: Stamme , und hängenden Kronen,
Deren Unterlippe dreymal gefpalten iſt.
Blafw.T,430. Oed.flor. dan. T. 136,
MWohnt im fchattigen Gegenden des fältern Eu:
ropa, wo Feine Sonnenftrahlen durchbrechen
Fönnen, und bluͤhet im April. 2.
Nach der trewiſchen Befchreibung zur angeführten
Blackw. Tafel beftehet die Wurzel diefer Vflanze aus lauter
dicht übereinander gelegten Schuppen, und felten findet man
in felbigen einige Zafergen. Die Stengel tragen Feine
Blatter,
Mit zwey ungleich langen Paaren ꝛc. 733
Blätter, fondern find nur mit einigen. eyförmigen Schuppen
beſetzt, fo mit denjenigen, woraus Die Wurzel beftehet, über:
ein Formen, nur aber weiter von einander abgefondert find.
Aus dem Winkel der oberften Fommen viele Stielgen, welche
zwar einzelne Blumen tragen, jedoch zufammen betrachtet,
eine einfeitige Roͤhre fuͤrſtellen. Der glodenförmige ein:
blättrihe Kelch iſt etwas rauh, in vier röthliche Theile ges
fchnitten, deren zwey etwas größer find, als die übrigen.
Die einblättriche Blumenfrone macht zwey Lippen, davon die
obere purpurfärbig, ganz, ausgewoͤlbt, und zufammen ges
drückt, die untere aber mweißlich, Fleiner und dreyfach ger
theilet ift, die beyden Seitentheilgen find die kleinſten. Un—
ter.der oberften Lippe liegen vier Staubfäden, und der längs
lich zuſammengedruckte Eyerſtock ift an der untern Seite mit
einer Eleinen Drüfe gegieret, und endiget ſich mit dem eins
fachen gebogenen, und an der Spike breiten Griffel. Die
Frucht wird ein eyförmiges ſpitziges Saamenbehaͤltniß, wels
ches fich in zwey Theile theilet, und viele rundliche Saas
men einſchließt.
619. Toʒʒiſche Pflanʒe Te 0221 R: Dir
Kelch iſt mit fünf Zähnen bewehret; Die ku—
gelrunde Kapfel ift einfächrich, und enthält eis
nen Saamen.
1, Alpen Tossifche Pflanze (alpina ——
Tozzia alpina lutea. Mich, gen. 20. T. 16.
Iſt auf den ſchweitzer, oͤſterreichiſchen und italie⸗
niſchen Alpen an rauhen und feuchten Oertern
zu Haufe, 2}.
620. Läufefraut (Pepicunarıs). Der Kelch
gr nu Einſchnitte; Die zweyfaͤchriche fchiefe
Kap⸗
734 Viergepnte Klaſſe der Pflanzen
RKapſel endiget fich in eine Spitze; Die Saamen
find mit einer Haut uͤberzogen.
2. Sumpf 2. (palufris P.) bat. einen äftioen
Stamm, fammförmige, mit callofen Puncten
gezeichnete Kelche, und Kronen, deren Unter⸗
lippe ſchief gerichtet iſt. |
Weinm. T, 800. lie, di
Die fumpfigen Gegenden des ——
Europa ſind das — und der Brach⸗
und Heumonat die Bluͤhzeit. ©.
Diefe Pflanze ift ein Zeichen der ſchlechten Wiefen, und
giebt ein unangenehmes Futter für das Vieh ab.
2. Wald 8. (Alvatica P.) mit einem djtigen
Stamme, Tänglichen, eckigen, ebenen Kelchen,
und Kronen, die eine hergförmige Lippe haben.
Waͤchſt in europaͤiſchen ſumpfigen Wäldern, ©.
Der ausgepreßte Saft ift bey den filtelartigen Geſchwů⸗
gen ſehr dienlich. Flor. ſuec. n. 552:
3. Schnabelfoͤrmiges L. (r offrata p ) mit einem
mniedergebogenen, wenig aͤſtigen Stamme, Kro⸗
nen, die mit einem ſchnabelfoͤrmigen, ſcharf zu⸗
geſpitzten Helme verfeben find, und kammfoͤr⸗
migen etwas Joftigen Kelchen.
Hall, helv. T. 16. f. 1.
Auf den ſchweitzer und oͤſterreichiſchen Alpen
4 Catls Scepter. (Sceptrum Carolinum P.) mit
einem einfachen Stamme, und Blumen, die in
dreyfachen Quirlen fisen, Deren Kronen geſchloſ⸗
fen, die Kelche kammattig, Bit Die Kapſeln
gleichfürmig find.
Qed, flor, dan Tr 26.
In
Mit ʒwey ungleich langen Paarenıc 738
In Schweden, Preuffen und Rußland, und wächft
in feuchten Gegenden. %.
Anm. Der juͤngere Rudbeck hat dieſe Pflanze wegen dem
ſcepterfoͤrmigen Stande ihrer Blumen zu Ehren des
ſchwediſchen Koͤnigs Carl des XII. alſo genennet.
5. Trauriges L. (trifis P.) mit einem einfachen
Stamme, und Kronen, deren Helme einen rau⸗
‚chen. Rand haben,
Siberien ift die, Heimath.
6. Incarnatrothes 2. (incarnata P.) mit einem
einfachen Stamme, gefiederten, ſaͤgeartig ge
zaͤhnten Blaͤttern, abgerundeten glatten Kelchen,
und Kronen, deren ſpitziger Helm hakenfoͤrmig
gekruͤmmet iſt.
Wohnt auch in Sibexien.
621. Gerardſche Pflanze (Gerarpra), Der
Kelch Hat fünf Einſchnitte; die Krone iſt zweh⸗
lippich; die Lappen der dreymal getheilten Un⸗
terlippe ſind ausgeſchnitten, und der mittlere
iſt wiederum zweymal getheilet; Die zweyfaͤch⸗
riche Kapſel ſpringet auf.
1. Rnolliche G. (tuberofa G.) mit faſt eyfoͤrmi⸗
gen, filzigen, ausgeſchweiften Blaͤttern, welche
die Laͤnge des Stammes haben. |
Gerardia humilis, Plum, gen: 31, ic, 75. f. 2%
Iſt, in wärmeren Amerifa zu Haufe.
2%. Purpurfarbene ©. (purpurea G.) mit gleich⸗
breiten Blättern.
“Digitalis, virginiana rubra, Pluk, mant, 65. T.
388. f. 1. *
Virginien und Canada find das Vaterland. ©.
| 3. Schlüpfs
736 Vierzehnte Klaſſe der Pflanze,
J Schlůpfriche G. (glutinofa G.) mit enförmis
gen , ſaͤgeartig gezaͤhnten Blättern, und gleiche
RN DREILEN en ‚die mit jteifen Borſten
“, Beiegt find,, -
Osbecks Reife T.9.
Waͤchſt in China, |
622. Schildkroͤte (Cuerone). Der Kelch iſt
fünfmal getheilet; bey den oberſten Staubfaͤ⸗
den zeiget ſich ein Anſatz zu dem fünften Staub⸗
faden; die Kapſel hat zwey Faͤcher.
Anm. Der Helm der Blumenkronen von den Pflanzen die:
jes Geſchlechts gleicher in etwas dem Schilde einer
Schildfräte.
1. Ölatte S. (glabra C.) mit geftielten, lanzett⸗
foͤrmigen, ſaͤgeartig gezaͤhnten Blaͤttern, wovon
die oberſten einander gegenuͤber ſtehen.
6. Schoͤnſte Schildkroͤte mic den fuͤrtreflichen
Blumen, die an Farbe der damaſceniſchen
Boſe gleichen (Chelone foribus ſpecioſis pul-
cherrimis,‘ colore rof@ damaftene. Mill, ic. 02
T. 93.) N,
In eine Abänderung. DR
In Birginien und Canada. 2.
2. Sottige S. (birfüra C,) mit zottigen Stam⸗
me und Blaͤttern. |
Virginien iſt ebenfalls die Heimath.
ag ® Befnierfche Dflanze (GESNERIA). Der
Kelch hat fünf Einſchnitte, und fißt auf; dem
Fruchtknoten; die Krone iſt einwaͤrts und übers
waͤrts gekruͤmmet; die Kapſel hat zwey Faͤcher.
Anm.
Mit zwey ungleich langen Paaren x. 737
Anm. Der Moͤnch Plumier hat dieſes Geſchlecht dem
Gedäaͤchtniſſe Conrad Geſners, welcher ein großer
| Botaniſt und Naturkundiger war, geweyhet.
1. Niedrige G. Chamilis G.) mit lanzettfoͤrmi⸗
gen, fügeartig gezähnten, feſtſitzenden Blättern,
und aftigen vielbluͤmigen Blumenſtielen.
Gesneria humilis, .Plum. gen. 27. ic, 133. f. 2,
Das mittägige Amerika ift die Heimath. h.
2. Silsige ®. (tomentofa G.) mit- eyrund-Tanzette
lade ‚gekerbten, zottigen Blättern, und ſehr
langen, —5 befeſtigten Blumenſtielen, wels
he flache Blumenſtraͤuſſer tragen.
Gesneria amplo digitalis folio tomentoſo. Plum.
engen. 27. ic. 134. |
Wohn an den Waflerufern im 1 mittägigen Ames
| rika.
624. Dorant (Anrierumwum): Der Kelch
iſt fuͤnfblaͤttrich; ; die Baſis der Krone ragt
unterwaͤrts hervor, und duftet einen Honig
die Kapſel iſt zweyfaͤchrich.
* Mit eckigen Blaͤttern (Foliis angulatis).
Ed ‚Symbelfvaut (Cymbalaria A) mit herzförmis
„ger fünflappichen, wechfelsweife ſtehenden Blaͤt⸗
tern, und gefiverften Stämmen.
Weine. T. 665. lit. a
Ss an Helfen und alten Mauern zu Baſel, Par
tis, Harlem und Erfurt zu Hauſe, und bluͤhet
im Sommer. O.
Erdwinde (Elssine A.) mit fpondonformie
* wechfefsiveife fie henden Blaͤttern, und ge
ſtreckten Staͤmmen. : |
+ Has: Vhde
738 Vierzehnte Klaſſe der Pflanzen,
Blackw. T. 170 ' ji
Die Felder und Brachäcer in Teutfchland, Eng⸗
land, Sranfreich und Stalien find das Bater:
land, und der Sommer die Biühzeit. @.
Die Pflanze ift ein Wundkraut, und hat fehr bittere
Blätter. Der ausgepreßte Saft ift fehr gut in freffenden
und Erebsartigen Geſchwuͤren. Hall. helv. ftirp. p. 613. n. 3.
er Mit gegeneinander überfichenden Blättern (Foliis- op
pofitis). | Ä u
3, Dreyblätericher D. (triphyllum A.) mit dreys
fachen eyförmigen "Blättern. Ki
Linaria ficula latifolia triphylla. Bocc. fic, 44.
Ta ’
Waͤchſt auf fchattigen Bergen bey Syracufa. O.
4, Trauriger D. (triffe A.) mit lanzettförmigen,
ohne Ordnung ſtehenden Blättern , Die unters
ſten ausgenommen, als welche einander gegen⸗
über ftehen, pfriemenförmigen Honigbehältnif
fen, und fait fefifigenden ‘Blumen.
Linaria triftis hifpanica. Dill, elch, 201. T. 164»
f, 199. |
Bey Gibraltar,
5. Purpurfarbener D. (purpureum A.) mit
vier und vier beyfammen ſtehenden gleicybreiten
Blättern, und einem aufrechtitehenden, eine
Blumenaͤhre tragenden Stamme.
Der Fuß des Berges Veſuvius ift die Heimath.
*** Mit wechfelsweije ftehenden Blättern (Folüs als
ternis).
6. D. mit den Leinblatte (Zinifolium A.) bat
langettförmige, dreynervige, mwechfelsweife jtes
hende Blätter, Deren Nerven in der Pr Ps
| at⸗
Mit zweh ungleich langen Paaren ic. 739
Blattes zufammenlaufen, und traubenförmig
zufammengefeste Blumen, deren Stiele in eis
niger Entfernung von einander fiehen, und Fürs
zer find als das Decfblatt. |
Wohnt an dem Meerfttande in Stalien. 2L.
7. Leinkraut (Linaria A.) mit lanzettförmigs
gleichbreiten, gedrängtftehenden Blättern, aufs
rechtſtehenden Stamme, und an den Spitzen
feitfisenden Blumenaͤhren, deren Blumen wie
Dachziegeln übereinander liegen,
Blackw. T. 115.
Iſt auf den europaͤiſchen Ruinen, und an den
Zaͤunen zu Haufe, bluͤhet im Heumonate. 2,
B. Monſtroͤſes Leinkraut (Peloria).
Amoen acad. vol, IL. T. 3.
Iſt ein Baſtard von der vorherſtehenden Art, und eig
wahres Wunder der Natur, |
Waͤchſt in Schweden, befonders auf der Inſel
Soedra Gäßfiäret, und auch nach dem Zeugs
niß des Hrn. von Hallers in Teutfchland,
Das monfiröfe Leinkraut hat fanenförmige beſtaͤndige, ei⸗
ter Taubenfeder dicke Wurzeln, einen einfachen aufrechte
Stengel, viele gleichbreite fpigige, ohne Ordnung ſtehende
Blätter, und eine aus 9 bis 18: Blumen zuſammenge⸗
feste Blumenähre, Die Blamen find mit einem fehr kurzen
einblattrichen fünfmal getheilten Kelche verſehen; die Krone
ift einblaͤttrich, trichterfoͤrmig, und mit fünf an der Roͤhre
auswärts im Kreife figenden, weit abftehenden hornfoͤrmigen
Honigbehältniffen verfehen, welche faft fo lang als die Rips
ve ſind ; die beynahe walzenfoͤrmige Nöhre ift ein wenig
bauchig, lang und gerade; die Mündung iſt in fünf ähnliche
Rt 21992 Rumpfe -
»
240 .DBiergehnte Kaffe der Pflanzen,
ſtumpfe abftehende Theile getheilet, fünf haarfdrmige Staub
fäden find in den Fruchtboden eingefüget; der Stauhweg
beſtehet aus einem eyfürmigen Sruchtfnoten, fadengleichen
Griffel, und etwas dickerfiumpfen Narbe; die eyförmige
| Kapfel iſt zweyfaͤchrich, und zeuget viele eckige Saamen.
Daß dieſe Pflanze eine Baſtardart von dem gemeinen
Leinkraute ſeye, iſt um deswegen mehr als zu gewiß, weilen
daſſ elbe x. unter dem Leinkraute waͤchſt, 2. mit denn Lein:
kraute der äufferen Geftalt nach, nach allen feinen Theilen,
sine folche Aehnlichkeit zeiget, daß man. beyde Pflanzen vor den
anfgegangenen Blumen nicht unterfeheiden kann, 3. eben den
‚befonderen Geruch hat, welcher das gemeine Leinkraut von
allen anderen Gemächfen unterfcheidet, 4. die Blumenfronen
deffelben mit einerley Farbe gezieret find, 5. Kelch, Kapfel
und Saamen-gänzlich, übereinfommen. Und endlich 6..bige
meilen an einem Stengel diefer Pflanze beyderley Blumen
von dem gemeinen Leinfraut, und der Peloria zum Vorſchein
kommen. Obgleich die andere Pflanze, welche dag gemeine
Leinkraut geſchwaͤngert, und dieſen Baſtard mit zur Wirk—
lichkeit gebracht habe, noch zur Zeit unbekannt iſt. Sie
vermehret ſich unendlich durch ihre Wurzeln.
3 Diefe Pflanze würde wegen ihrenbefchriebenen Geſchlehie⸗
kennzeichen, beſonders wegen ihren fünf hornfoͤrmigen Honig:
behältniffen, dergleichen bey Feinem einzigen befannten Blus
mengefchlechte fich zeigen, ein eigenes Gefchlechte ausmachen;
wenn nicht allezeit ihre Früchte fehlſchlügen.
Das Leinfrant ift nach dem Ludwig n. 12. urintreibend
und wird vornemlich in Berftopfung der Leber, in der. Gelb:
und Wafferfucht gebraucher. In den Apotheken wird eine
keinkrautſalbe SER, it die Schmerzen der guͤldenen
| der.
Dit zwey ungleich langen Paaren ıc. 741
"der lindert. Der Hr. Ritter aber erkläret diefe Pflanze i in
feiner ſchwediſchen Flora n. 557. für giftig.
**** Mit aufgefverrten oder ungefshiwänzten Blumen:
kronen (Corollis hiantibus aut ecaudatis).
8. Löwenmaul (mayus A.) mit ungefchwänzten
Kronen, Ahrenfürmig zuſammengeſetzten Blu⸗
men, und abgerundeten Kelchen.
Weinm. T. 144. und 45.
Die Zäune des mittaͤgigen Europa find das Ba;
terland, und der Heumonat die Bluͤhzeit. 2:
9. Orant (orontium A.) mit ungefchwänzten
Kronen, die beynahe ährenfürmig zufammenges
feßt, und Blumenkelchen, welche Länger ale die
Krone find.
In den europäifchen Brachäckern und Geldern. O.
Die Pflanze iſt giftiger Natur, und die aufgeſprungene
Kapſel ſiehet aus wie der Hirnſcheidel eines Affens.
10. D. mit dem Haſelwurzblatte (Afarina A.)
bat ungeſchwaͤnzte Kronen, gegeneinander ſte—
hende herzförmige gekerbte Blätter und geſtreck⸗
te Stämme.
Afarina, feu hederula faxatılis. Lob, ic. 60%
Die Gegend bey Genf ift die Heimath. 2.
. Weicher D. (molle A.) mit ungeſchwaͤnzten
RR einander gegenüberftehenden, eyfürmis
Kr gen tilsigen Blättern, und geſtreckten Staͤmmen.
Wohnt in Spanien. 2.
ET ERRRR Nr re Blumenkronen (Corollis 'hian-
tibus).
12. Canadiſcher D. — 9 mit gleich⸗
breiten, we hſelsweiſe ſtehenden Blaͤttern, und
will, 30 53 auf
742 Bierzehnte Klaſſe der Pflanzen,
aufgefperrten Kronen, deren Unterlippe ausge«
breitet iſt.
Fin Birginien und Canada zu Haufe, Q )«
625. Martyniſche Pflanze (MART YNIa)
Der Kelch bat fünf Einfchnitte; die Krone ift
rachenfoͤrmig; die holzige mit Rinde überzoges
ne Sapfel iftmit einem frummen Schnabel vers
ſehen, beſtehet aus zwey Schalenſtücken und
enthaͤlt drey Faͤcher.
Anm. D. Houſtoun hat dieſem — den Nahmen,
zu Ehren ſeines Freunds J. Martyns, Lehrer der Bo—
tanik zu Cambridie, gegeben.
x. Beſtaͤndige WI. (perennis M.) mit einen ein⸗
fachen Stamme, und ſaͤgeformig gezaͤhnten
Blaͤttern.
Hort, cliff. T. 18. Ehret. pict. T. 9. f. 2,
Die Gegend bey Carthagena in Amerika iſt das
Vaterland. h.
2. Jaͤhriche M. (annun M.) mit einem
Stamme, und glattraͤndigen eckigen Blaͤttern.
Ehtet I. 5. un
Wählt in Veracrux. Os
626. Torenifche Pflanze (Torenra.). Die
„ Oberlippe des zweylippichen Kelches endiget
ſich in drey lange Spitzen; Die zweh unterſten
Staubfaͤden find in zwey Theile getheilet, wo⸗
von der untere kuͤrzere Theil mit keinem Staub—
beutel verſehen iſt; die Kapſel iſt zweyfächrich.
Anm. Dieſes Geſchlecht iſt zu Ehren des ſchwediſchen
Arztes D. Torens, welcher dieſe Pftanze mit aus Oſt⸗
indien gebracht, alſo genennet worden,
1. Aſta⸗
Mit given ungleich langen Paaren ic. 743
3: Aſtatiſche Toreniſche Pflan e (afatica Tore-
ma)
Euphraſiæ affinis puſilla planta. Pluk. amalth. 85.
SEITE 1:2,
In Oſtindien.
627. Beſlerſche Pflanze (BesıeRta), Der
Kelch ift fünfmal getheilet; die faſt kugelrunde
Beere enthaͤlt viele Saamen.
Anm. Dieſes Geſchlecht hat ſeinen Nahmen von Baſi—
lius Beiler, einem Apotheker aus Nuͤrnberg, der der
Verfaſſer des Werks ift, welches Hortus Eyſtetenſis
genennet wird, erhalten.
* mit dem Meliſſenblatte (melittifolia B.)
hat aͤſtige Blumenſtiele, und eyfürmige Blaͤtter.
Besleria meliſſæ tragifolio. Plum. gen. 29.10.48.
Amerifa ift die Heimarh,
29, Gelbe B. (Iutea B.) mit gedraͤngtſtehenden ein⸗
füchen Blumen ſtielen, und lanzettfoͤrmigen Blaͤt⸗
tern.
Besleria, virgæ aurex foliis, flore luteo. Plum, gen,
——
Wohnt ebenfalls in Amerika.
628. Braunwurz (Sckor HULARIA), Der
Kelch hat fünf Emnſchnitte; Die falt Fugelrunde
Krone hat eine verkehrte Lage; die Kapſel iſt
zweyfaͤchrich.
2. Marilandiſche B. an S.) mit herz⸗
foͤrmigen, ſaͤgeartiggezaͤhnten, ſpitzigen, an der
Baſis abgerundeten Blättern, und einem ſtumpf⸗
eckigen Stamme.
al in Virginien zu Haufe. 2,
Aaa ai 2. Rno⸗
4
744 Vierzehnte Klaſſe der Pflanzen.
2. Knotige B. (nodofa S.) mit herzfoͤrmigen
Blaͤttern, welche mit drey Nerven gezeichnet
find, die hinter der Baſis des Blattes zufams
menlanfen, und ſtumpfeckigen Stamme.
Blackw. T. 37.
Die feuchten Gegenden ren find das Bas
terland, und der Sommer die Blübzeit. "2,
Die Wurzel und Blätter haben einen widrigen Geruch,
und bitteren Geſchmack. Sie haben ermeichinde und. zers
theilende Kraͤfte. Man ruͤhmt fie in Kröpfen, harten Ges.
fhwülften und alten 'rebsartigen Geſchwüren. Ludw. n. 72.
Der Saame diefer Pflanze wird als ein Pulver gegen die
Spulwuͤrmer gegeben. Gleditſch. Das fchweißtreibende- Ins
fuſum von diefer Pflanze ift ſehr gut wider die Braͤune.
Flor. fuec.n. 560.
3. Waſſer B. (aquatica S.) mit herzfͤrmigen,
ſtumpfen, geſtielten, herunterlaufenden Blaͤt⸗
tern, einen Stamm, welchen ſeine Haͤute eckig
machen, und Blumentrauben, die an den Spitzen
des Stammes und der Zweige befeſtiget ſind.
Blackw. T. 86. |
Waͤchſt in feuchtenGegenden inEngland, Schweiz,
Frankreich und Teutfchland, und blüht omas
im Sommer,
In der chymiſchen Auflöfung giebt diefe Pflanze, nach:
dem fie Anfangs, wenn fie grün ift, vieles Phlegma von fi’
gelaſſen, nicht wenig anfchieffendes fluͤchtiges Salz, und dar⸗
auf vieles Del; fie befitget die Eigenschaft, daß ſie den eckeln
Geſchmack und Geruch den Senesblaͤttern benehme, ohne
ihrr Kraft im geringſten zu mindern. Man gießet nemlich
in ein irdenes Gefäße 1 Quart gemeines Waſſer, und läßt
es ſo heiß werden, daß man die Hand nicht darin halten
kann;
Dit zwey ungleich langen Paaren ꝛc. 745
kann; daranf wirft man zwey Quenten Genesblätter, und
"zugleich eben fo viel trodene Blätter von unferer Waflerbraun:
wurz hinein, and nimmt das Gefäße alsbald von Feuer hin:
weg. Wenn der Trank Falt aeworden ift; ſo hat man ein
herrliches Purgiermittel, das alle gute Eigenſchaften der Ser
nesblätter, aber nichts von ihren Geruch und Geſchmack an
ſich Hat. Die befte Art diefe Pflanze zu trocknen ift, wenn
man fie erfi 10. biß 12. Tage in dem Schatten; und hers
nach fo lange an die Sonne, biß fie ganz dürre geworden, le—
get. Die Wirfungen diefer Pflanze in die Senesblätter, rührt
fonder Zweifel von ihren flühtigen Salze her, welches, wenn
es durch das übergegoflene Waſſer in Bewegung gefeßer wor—
den, fehleunig davon fährt, und den Geruch und Geſchmack
der Senesblätter mit fih nimmt; durch ihr Oel aber den
purgierenden Theil diefer Blätter erhält.f. die parif. Abhandl.
Th. 1. S. 678: und fg
4. Örientalifche B. (orientalis S.) mit lanzetts
förmigen, fägenrtiggezähnten geftielten Blättern,
wovon an dem Stamme allegeit drey ‚und
drey beyfammen wachfen, und gegen einander
überfiehenden Aeſten.
Im Morgenlande. 2.
5. B. mit dem Holunderblatte (ſambucifolias.)
hat,mit ungleich großen herzfürmigen Blättchen,
gefiederte Blätter, und einenan der Spiße befe⸗
figten Blumentrauben, deſſen Doppelte aus den
Winkeln der Blätter: entſpringende Blumenſtie—⸗
le zweytheilig ſind.
$crophularia. ſambuci foliis. Moris. hiſt. 2.p.483.
9.108:
Spanien, Portugall und das Morgenland ſind die
Heimath. 2}. *
Jans 6. Hunds ⸗
'G, en (canina S.) mit Blättern, welche
in Duerftücke getheilet find, und einem an der
Spitze befeftigten nacfenden Blumentrauben,
deſſen Blumenſtiele zweyfpaltig finde |
Ruta canına, Lob. ic, 2, p. 55 —6
Wohnt in der Schweitz und Italien. O.
7. Scharlachrothe B. (coccinea 8.) mit eyfoͤrmi⸗
gen, vier und vier beyſammen wachſenden Blaͤt⸗
tern, und quirlfoͤrmig ſtehenden, aͤhrenformig zu⸗
ſammengeſebten Blumen.
Iſt in Veracrux zu Hauſe.
629. Celſiſche Pflanze (Cersra). Der Kelch
iſt fuͤnfmal getheilet; die Krone iſt radfoͤrmig; |
die Staubjaden find mit einem Barte verſehen;
Die Kapſel hat zwey Fächer.
Anm. Der Hr. Ritter hat diefe aufrechtfiehende und ho:
be Pflanze zu Ehren des theologijchen erſten Dros
feſſors zu Upſal Olaus Celfius alſo genennet,
1. Morgenlaͤndiſche Celſiſche Pflanze (orienta.
bis Celſin) mit doppelt gefiederten Blaͤttern.
Hort, upf, T..2.
Cappadocien und Armenien find das Baterlando-
630, Fintterhuth Diorraurs). Der Kelch iſt
fünfmal detheilet; die glockenformige Krone iſt
bauchig, und ha fünf Einſchnitte; die eyfoͤrmi⸗
ge Kapiel enthält zwey Fächer.
- 3 Purpurfarbener 8. (parpureaD.) mit eyfoͤr⸗
migen. fpisigen, nabe an den Kelchen ftehenden
Blaͤttchen, und ſtumpfen Kronen, Deren Ober⸗
lippe ungetheilet iſt.
Blackw. T. 16:
ß. Weil:
Mit zwey ungleich langen Paaren ꝛc. 747
PR Weiſſer Singerhut (Digizaiıs alba) mit dem
fcharfen Blatte.
Weinm. T. 464. lit. c,
Iſt eine Abänderung.
Waͤchſt im mittägigen Enropa, und blüher im
Brach: und Heumonate,.L.
Der Purpurfarbene Fingerhut ift fehr fcharf, und als eine
Arzeney innerlich nicht zu gebrauden. Boͤrhaave hat da
her Grund fie für giftig zu halten, Und obgleich die Bauern
in Sommerfet, nach Raji Bericht, fie als ein Purgiermit;
tel brauchen; fo ift doch zu bemerken, was diefer Schriftſtel—
ler fagt, daß es ein fehr ſtarker Magen feyn müffe, welcher
Dergleichen Argeneyen vertragen ſolle. Schreb. oͤconom. und
caneral. Sammıl. Th. 6, ©, 315.
2. Belber F. (lutea D.) mit lanzettfoͤrmigen, na⸗
he an den Kelchen ſtehenden Blaͤttchen, und ſpiz⸗
5— Kronen, deren Oberlippe zwey Einſchnit—⸗
te hat.
— lutea. Moris, hiſt. 2, p. 479. ſ.5. T. g.f. 5.
In ſandigenGegenden inFrankreich und Italien.
3. Eiſenroſtfaͤrbiger F. (Jerruginea D.) mit ey⸗
foͤrmigen ſtumpfen, nahe an den Kelchen ſte—
henden Blaͤttchen und Kronen, deren Unterlippe
mit einem Barte verſehen iſt.
Weinm. T. 464. lie. b.
Stalien und Conſtantinopel find die Heimath. 2.
631. Lrompetenblume (Bisnona). Der bes
cherförmige Kelch ift fünfmal eingefchnitten die
Krone hat einen glockenfoͤrmigen fünfmal eins
geſchnittenen Schkind, und ift unten Sauchig
die Schote enthält zwey Fächer, worinne Saas
men liegen, welche mit Hauten gebrämt find,
3 Anın,-
748 Vierzehnte Klaſſe der Pflanzen,
Anm. Tournefort hat dieſes Geſchlecht zum Angeden:
fen des Abts Bignon, Bibliothecarius Ludw. des XIV.
in Frankreich, welcher ein groſer Befoͤrderer der Ge⸗
lehrſamkeit geweſen, alſo genennet.
2, Catalpabaum (Catalpa B.) mit einfachen, herz⸗
foͤrmigen, drey und drey beyfammen wachfen:
den Blaͤttern, einem aufrechten Stamme, und
Blumen, welche nur mit zwey fruchtbaren
. Etaubfäden verfehen find.
Catesb. car. 1. T. 49. Seligm. Th. 2. T.98.
Wohnt in Japan und Carolina. B.
Der Catalpabaum ift insgemein ein Kleiner Baum, der fel:
‘ten über 20 Schuh Hoc) wird. Seine Rinde ift glatt; das
Holz weich und ſchwammig; die Blätter find wie am ſpani—
ſchen Holunder 9. formet, aber gröffer und zum Theil 10. Zoll
groß. m May bringt er feine Blumen, welche den Finger:
hutblumen gleichen, und dabey weiß, innenher aber etwas
röthlich, purpurfarben gefledet, und gelb gefireift find. Diefe
Blumen haben 5 Fäden, wovon aber nur zwey mit Staub:
beuteln verfehen find. Der Kelch ift Fupferfarben. Auf die
Blumen folgenrunde Schoten, fo die Die eines Fingers haben
und 14 Zoll langfind; wenn fie reif geworden, oͤfnen fie ſich,
und zeigen ihre Saamen, welche geflügelt ſind, und wie Sid
Schuppen übereinander liegen.
2. Immergrün T. ( fempervirens B.) mit eins‘
fachen laͤnzettfoͤrmigen Blättern, und gewun:
denen Stamme.
Catesb, car. 1. T. 53. Seeligm. BE. er
Iſt in Virginien zu Haufe, und bringt gelbe Blu:
men, die wie gelber Beil riechen.
Gatesbi bemerket, daß dieſe Pflanze, ob ſie gleich Par⸗
kinſon immergruͤn nennet, jedennoch ihre Blaͤtter im Winter
fallen laſſe.
3. Fuͤnf⸗
Mit zwey ungleich Fangen Paaren ic, 749
"> Sünfblättriche T.( pentaphylla B.) mit Blaͤt⸗
tern, Die in Singer getheilet ſind, und Deren ums
gekehrt eyfoͤrmige Blättchen mit‘ einem glatten
Rande verfehen find,
Catesb. car, 1. T. 37. Seeligm. Th. 2. „T. 74
Samaifa, und die ls Inſeln 1m das Bas
terland. H-
Diefe Pflanze ift eine Stande, die insgemein bey zehn
Schuh hoch wird. Sie treibet aus den größern. Aeſten ihre
Blatter. Die Blumenkrone ift einblättrich, roſenfarb, und
etivas glockenfoͤrmig; wiewohl ſie am Rande 5. oder 6. tiefe
Einſchnitte hat. Auf ſelbige folgen zolllange Schoten, die
buͤſchelweiſe beyſammen haͤngen, und kleine braune Koͤrner
enthalten.
4. Geftrabite ẽ T. (radiata B) mit Blättern, die
in Singer getheilet, und deren Blaͤttchen in
Querſtuͤcke zerfchnitten find.
Feuill. peru 1. T. 22.
Waͤchſt in Peru.
Oſtindiſche T. (indica B.) mit I: gefies
derten Blättern , deren enfürmige fcharf zuges
ſpitzte Blättchen mit einem glatten Kuh ver⸗
ſehen find.
Rheed. mal, 1. T. 43.
——
6. Blaue T. (cærulea B.) mit doppelt gefiederten
Blaͤttern, deren lanzettfoͤrmige Blaͤttchen unge⸗
theilet ſind.
Catesb. car. 1. T, 42. Seeligm. Th. 2. T. 84.
Carolina iſt das Vaterland, und der May die
Bluͤhzeit. 5 |
R 632. Gei⸗
750 Viergehnte Kloſſe der Pflanzen
632. Geigenholz (CırHarexyLon). Der
glockenfoͤrmige Kelch ift fünfmal gezaͤhnet; vie
Lappen der trichter> vadfdrmigen Krone find
ähnlich, und auf der Oberflache rauch ; die Bee:
vr enthält zwey Saamen, welche zweyfaͤchrich
ind,
1. Mchgraues ©. (einereum C.) mit runden Ae⸗
ſten, und — Kelchen.
Jacq. amer. 185. T. 118.
Das mittaͤgige Ann hat dieſen Baum von
der Natur erhalten, Ds
2. Geſchwaͤnztes ©. (caudatum C.) mit runden
Heften, und abgejtumpften Reichen. |
Citharexylon fruticofum, foliis fubellipticis , |pe-
tiolis pedatis, ealyeibus trancatis, ſpicis termis
nalibus longioribus, Brown, jam. 265. T. 2%
£:2
Jamaika ift der Aufenthalt, h.
633. Sallerfche Pflanze CHALLERIA). Der
Kelch hat drey Einſchnitte; die Krone iſt vier:
mal eingefchnitten, die Staubfaͤden find laͤn—
ger ald die Krone 5 die Beere enthält zwey Faͤ—
‘her, und ift unter der Blume.
Anm. Der Hr. Ritter hat dieſes Geſchlecht dem Ges
daͤchtniſſe des großen Votaniſten Albert von rg
gewidmer.
1. Selle Salleriche Pflanze (lucida Halerio),
Burm, afr. T. 89.6 2.
A. Hallerſche Pflanze mir dem lanzett⸗ eyformis
gen, nach oben zu ſaͤgeartig gesähnten Blat⸗
se, hängender Blume, und Jänglicher Seucht,
MIN
Mit zwey ungleich langen Paaren ꝛc. 752.
Burm, afr. T. 89. f. I. J
Iſt eine Abaͤnderung.
Waͤchſt in Aethiopien.
634. Calabaſſenbaum (CRESCENTIA). Der
Kelch iſt in zwey aͤhnliche Theile getheilet; vie
Krone iſt hoͤckrig; Die geftielte Deere hat ein
Fach, und enthält viele Saamen; die Saanien
ſind zweyfaͤchrich.
Cujete folüis BIN et anguſtis, magno fructu
Govato. Plum. gen. 23. ic. 109.
R. Schmalblörtricher Calabaffenbaum mit klei⸗
Hner Eugeltunder, oder eyformiger Srucht (Cu-
jete angujhfola, frudu minori — aut
ovato).
y, Rleinfter Calabaſſenbaum mit Kae Suche
.. (Cujete.minima fr udu duro).
6. Lalabafferbaum mit länglich : eyförmigen
Blättern und runder Frucht, die mit einer
zarten Schale umgeben iſt (Crefcentia foliis
oblongo-ovatis, frudtu rorundo, cortice fragili), _
Sind Abaͤnderungen.
wog Virginien, J Jamaica, und Braſilien. 5.
* Gmelinſcher Baum (Gmezuima). Der
Kelch ift mehrentheild mit vier Zähnen verfe-
hen; die glockenfoͤrmige Krone hat vier Ein:
fehnitte ; zwey Staubbeutel find zweytheil ilig,
und zwey ſind einfach; die Steinfrucht enthaͤlt
eine zweyfaͤchriche Ruß.
1. Afistifcher Smelinſcher Daum (aſiatica
Gmelina )+-
*— m
* *
Rumpli.
752 Vierzehnte Kaffe der *
Rumph, amb. 1. T. 40.
Oſtindien iſt die Heimath. 6.
636. Petreifche Oflanze (Perrer). Der ſehr
große Kelch ift fünfmal getheilet und gefärbtiz
die Krone iſt radfoͤrmig; die zweyfaͤchriche
Kapſel ſitzet auf dem Kel chboden; die Saamen
ſind einzeln.
Anm. Houſtoun hat dieſe Pflanze dem Gedaͤchtniſſe des
Kr: Petre Freyherrn von Writtle, einem großen
engliſchen Liebhaber der fremden und raren a
2.000, de, geweyhet.
u Gewundene —— Pflanze Cola
Petrea) .
Jacq. hiſt. 114.
Wohnt in Amerika. .
637. Santana (LAaxrana). Der Kelch * vier
undeutliche Zaͤhne; die Narbe iſt hakenformig
gekruͤmmet; die Steinfrucht — eine zwey⸗
faͤchriche Ruf.
1. Amerikanifcher Mehlbaum ht 13 mit
gegen einander uͤberſtehenden Blättern, einem
aͤſtigen unbewehrten Stamme, und Eopf-dol-
denfürmig zufammengefegten, blaͤterloſen 90 |
men,
Camara meliffe folio, flore ira Dill ch, |
64. T. 56. £..6$..
Iſt in wärmeren Anerifa zu Haufe B.
Die Blumen find — at werden aber X
und nach feuerroth. |
2» Afrikaniſche —— — mit nechfete-
wei⸗
Mit zwey ungleich langen Paaren ic. 753
weife feftfigenden Blättern, und einzelnen Blu⸗
men.
Jasminum africanum, ilicis folio, flore folitario,
Com. rar, 6, T. E.
Herbiopien ift das Vaterland, h.
638. Lornutifche Dflanz e (CoRrNUTIA). Der
Kelch ift mit fünf Zähnen verfehen; die Staub:
faͤden find länger als die Krone; der Griffel ift
ſehr lang; die Beere enthält einen Saamen.
Anm. Diefes Gefchlecht if zu Ehren Jaccos Cornut
alfo genennet worden, deflen Fleiße man das pariſer
Handbuͤchlein zu verdanken hat, in welchen viele ra—
ve Pflanzen aus Canada fehr wohl abgemahler find.
1. Pyramidenförmige Cornutifche Pflanze (py-
ramıdata Cornutia).
' Cornutia flore pyramidato, foliis incanis. Plum.
gen. 32. ic: 106. f. I.:
Waͤchſt auf den caribiſchen Inſeln und Campeche. h.
639. Köfelifche Dflanze (Lozseuia). Der
Kelch iſt ie eingeſchnitten; Die Lappen der
Krone find alle nad) einer Seite gerichtetz die
Staubfäven ftehen den Sronlappen gegenüber,
und find ruͤckwaͤrts geſchlagen; die Kapfel ent-
halt drey Fächer,
1. Gefranzte Löfelifihe Pflanze (eiliata Ie-
Jeha).
In Vera Crux.
640. Seben Treitifche Pflanze ( HEBENSTRE-
‚TIA). Ah Kelch iſt zweymal ausgefihnitten,
und unten gefpalten; die viermal eingeſchnit—
Bbb tene
Dil
754 Bierzehnte Klaſſe der Pflanzen,
tene Srone hat nur eine Lippe, welche gerade
aufftehet; die Sapfel enthält zwey Saamen;
—
die Staubfaͤden ſind in dem Rande der Kron⸗
muͤndung eingefuͤget.
1. Gezaͤhnte 5. (dentata H.) mit gesähnten |
Blättern.
Burm. afr. T, 41. f. 1.
Aethiopien ift die Heimath.
Die Blumen diefer Pflanze haben eine befondere Eigen:
Schaft, ud find frih Morgens ohne Geruh, um Mittag
ftinfen fie, and Abends geben fie einen ——— Geruch
von fi).
2. Banzblättriche 3. BR er mit Blaͤt⸗
fern, Die einen glatten Rand haben.
Woßnt ebenfalls in Aethiopien.
641. Büchnerifche Pflanze (Buchnera). Dee
Kelch hat fünf undeutliche Zähne; die Muͤn⸗
dung der Krone ift in fünf: ähnliche herzfocmi⸗
ge Lappen geſpalten; die Kapſel hat zwey Faͤ⸗
cher. |
Anm. Der Hr. Ritter hat diefes Gefchlecht dem Gerz
daͤchtniſſe des verfiorbenen Hrn. Geheimdenraths
von Buͤchner gewidmet.
1. Amerikaniſche B. (americana B.) mit lanjett⸗
foͤrmigen dreynervigen gezaͤhnten Blaͤttern, de⸗
ren Nerven in der Baſis des Blattes zuſam⸗
men laufen.
Iſt in Virginien und Canada zu Haufe,
2. B. am Dorgebürge der guten Hofnung (ca
penſis B.) mit gleichbreiten gezaͤhnten Blättern,
und etwas haarigen Kelchen,
—*
Mit zwey ungleich langen Paaren ic, 755
. Burm. afr, T. 50. f. 2.
Das Vorgebürge, der guten Hofnung ift das Nas
terland. —
3. Aſiatiſche B. (afatica B.) mit glattraͤndigen
gleichbreiten Blättern, und rauhen Keichen.
In Zeylon und China,
642. Browalliſche Pflanze (Browanırs),
Der Kelch ift mit fünf Zähnen verfehen; die
Kronmündung hat fünf Ähnliche abftehende
Einſchnitte; die zwey größeren Staubbeutel
ſchlieſſen den Blumenſchlund zu; die Kapfel iſt
einfaͤchrich.
Anm. Der Hr. Ritter hat dieſes Geſchlecht zu Ehren
eines Schwedens, Nahmens Joh. Browallius, ei—
nes großen Liebhabers der natuͤrlichen Geſchichte,
alſo genennet.
1, Niederwaͤrtshaͤngende B. (demiſſu B.) mit
einbluͤmigen Blumenſtielen.
Hort. cliff. T. 17.
Das mittaͤgige Amerika und Pannama ſind die
Heimath. OR |
29. Erhabene 3. (elata B.) mit einblümigen und
vielbluͤmigen Blumenjtielen,
Wohnt in Peru. ©: BE,
643. Linnaͤiſche Dflanze (LinweA). Ein dop⸗
pelter Kelch, wovon der Fruchtkeich aus zwey
Blaͤttchen beftehet ; der Blumenkelch aber fuͤnf⸗
mal getheifet ift, und auf der Frucht fißet; die
Krone ift glockenfoͤrmig; die trockene Beere iſt
dreyfaͤchrich | |
den Bbb 2 1. Nor⸗
256 Viersehnte Stat der Panzer,
1, Mordiſche Linnaͤiſche Dflnse —J Lin-
N£Aa).
Oed. flor. dan. T. 3.
Iſt in Wäldern in Schweden, — Schweiz,
Rußland und Canada zu Haufe, 5.
Obgleich diefe Pflanze bißher in unfern teutfchen Apo⸗
theken noch nicht im Gebrauche geweſen; ſo verſichert doch
der Herr Ritter in ſeiner Materia medica n. 317., daß die⸗
ſelbe in Schweden, wo ſie haͤufig waͤchſt, durch die gemeine
Erfahrung von fuͤrtreflichen Nutzen befunden worden ſeyn.
Sie beſitzt eine verduͤnnende, und urintreibende Kraft, und
dienet beſonders wider rhevmatifche Schmerzen, zu welchem
Ende die Schweden das Infuſum der Blätter mit Milch
brauchen.
644. Sibthorpiiche Pflanze te
Kelch und. Krone find fünfmal getheilet, die
zwey Paar Staubfäden ftehen in einiger Ent:
fernung von einander, die zirkelrunde zuſam⸗
mengedruckte Kapſel enthält zwey Fächer, die
vermittelſt einer in die Duere ftehenden Schei⸗
dewand unterfchieden find.
1. Europaͤiſche S. (europaeaS.) mit nieven-faft
fchildförmigen, geferbten Blättern.
Alfıne {puria, pufilla repens, foliis faxifragiae au-
reäe, „„Blukwalm,:22. 1,7: ;£..6%
Die feuchten Damme und Ränder der Fleinen
Baͤche in Portugall find_das Vaterland. 27,
2. Afrikaniſche S. (africana 8.) mit: zirkelförs
migen, ungetheilten, gekerbten Blättern, und
einzelnen Blumenſtielen.
Chryſo⸗
Mit zwey ungleich langen Paaren x. 767
Chryſoſplenii folüs planta aquatica, Shaw. afr, 149.
f. 149. t
Waͤchſt in Afrika.
645. Sumpfkraut (Limoseıra). Kelhund
Krone find fünfmal eingefchnittenz die Staub»
faden von jedem Paare fliehen dichte beyſam—⸗
"men; die einfächriche Kapſel Beftehet aus zwey
Schalentücken, und enthält viele Saamen.
. . Oed., flor, dan, T. 69. 35
An uͤberſchwemmten Oertern des mitternächtigen
Europa. ©. .
646. Sellerkraut (OBoLarıa). Der Kelch ift
zweymal eingeſchnitten; Die glockenfoͤrmige Kro⸗
Ane hat vier Einſchnitte; Die einfaͤchriche Kapſel
beſtehet aus zwey Schalenſtuͤcken, und enthaͤlt
viele Saamen; die Staubfaͤden entſpringen
aus den Einſchnitten der Krone:
1. Virginiſches Hellerkraut (virginica Obolaria), |
Orobanche virginiana, radice coralloide, "Pluk,
alm. 273: T.209..6.6, ..\ |
Virginien ift die Heimath. hr
Diefe Pflanze hat ihren Dahmen erhalten von der Aehn—
lichkeit der Blaͤtter mit den Hellern, beſonders der ruſſiſchen.
647. | Somenvurz (OroBAncrE). Der
Kelch it. zweyſpaltigz die Krone iſt rachenfürs
mig; die einfaͤchriche Kapſel beſtehet aus zwey
EScha enſtuͤcken „und enthaͤlt viele Saamen;
“eine Druͤſe ſitzt unter der Baſis des Frucht⸗
knotens.
Bbb 3 1. Gro⸗
758 VBierʒehnte Klaſſe der Planen.
3. Große S, (major o. ) mit einem ſehr einfa⸗
chen etwas haarigen Stamme, und herausra⸗
genden Staubfaͤden.
Weinm. T, 774. lit b,
Wohnt aufden europäifchen Aeckern undttodnen
MWiefen, blüber im May und Brachmonate.
2. Aeftige S. (ramofa ©.) mit einem äftigen
Stamme, und fünfmal eingelhnittenen Blu⸗
menkronen.
Iſt in Eu opa an — Oertern zu Hauſe, und
bluͤhet im Heu⸗ und Erndemonate.
3. Virginiſche 8. (virginiuna O. ) mit einem
"aa Stamme, und viermal gezaͤhnten Blu⸗
menkronen
Orobanche minor virginiana lignoſior. Moris,
hilk. 3:B9:.502: 62. T. 16. 5. 9.
.Virginien iſt das Vaterland
4. Einblumige S. (unifloraO.) mit einem ein⸗
blamigen Stamme, und nackenden Kelche,
Gentiana minor aurea, flore fimplici amplo defle=
xo. Pluk, mät. 89: T. 348-1 3.
Waͤchſt ebenfalls i in Virginien.
648. Dodartiſche Pflanze Dovarrın) Der
Kelch ut mut fünf Zahnen verſehen; die Uns
terlippe der Krone ift zweymal langer als die
——— die — Kapſel iſt zwey⸗
aͤchrich
Anm. Tournefort hat dieſes Geſchlecht von Herrn Di:
dart, einem Mitgliede der Academie der Wiſſenſchaften
zu Paris, alſo genennet.
Nikon,
Mit zwey ungleich fangen Paaren ?c. 759
1. Morgenlaͤndiſche D. (orientalisD.) mit glat⸗
ten gleichbreiten Blättern, welche einen volls
kommen ungetheilten Rand haben. |
‚ Dodartia orientalis, flore purpurafcente, Tournef.
- iin. 3. Ps 208. T. 208.
Auf dem Berge Ararat und in der Tartarey. %.
2 Indianiſche D. (indica D.) mit eyfoͤrmigen,
ſaͤgeartig gezaͤhnten rauhen Blaͤttern.
Oſtindien iſt die Heimath.
649. Lippiſche Pflanze (Lirrıa). Der
rundliche aufrechte zufammengedruckt: hautige
Kelch iſt mit vier Zahnen bewehret; die gerade
einfaͤchriche K Kapſel beſtehet aus zwey Schalen:
ſtuͤcken, und enthalt zwey Saamen.
1, Amerikaniſche L. (americana L.) mit pyra⸗
midenfoͤrmigen Blumenkoͤpfgen.
Wohnt in Veracrux. h.
2. Halbkugelrunde L. (hemiſphaerica L.) mit
halbkugelrunden Blumenkoͤpfgen.
Jacq. amer, 176. T. 179. f. 100.
Iſt im mittägigen Amerika zu Haufe, B»
650. Seſamkraut (Sesamum) Der Kelch
iſt fuͤnfmal getheilet; die glockenfoͤrmige Krone
iſt fünfmal eingeſchnitten, und der unterſte £ap-
pen ift größer als die andern; ein Anfag von
einem fünften Staubfaden ; die Narbe ift lan⸗
zettformig; die Kapſel enthält vier Facher.
1, Morgenlaͤndiſches S. (orientaleS.) mit en,
sundslänglichen, ungetheilten Blättern,
Bbb 4 Burn.
r4
760 . Biersehnte Klaſſe GENE |
Burm. Zeyl. T.38 fur. x
‚ Zeylon und Malabar find das Vaterland. ©.
Dice Dilanze wird des Saamens wegen, welchen man
egyptiſchen und alerrandinifchen Oelſaamen nennet, ſowohl
in einigen oſtindiſchen Laͤndern, als in Syrien, Egypten,
Morea, und zuweilen auch in Sieilien ſtark gebauet; und
die Pflanze übertrift darinne alle befannte Gewaͤchſe. Ihr
Blumenbau zeuget don ihrer natürlichen Verwandſchaft
mit dem Gnadenkraut und Fingerhut, von welchen fie dens
noch an Beftandiheilen, Kräften und Wirfungen gar fehr
verfchieden if. Ehedem brachte man den Saamen, und
deffen ausgepreßtes Del über Alerandria und Venedig zu
ung, welche nunmehro aber feltener gefunden werden, weil.
man andere gute fette und ſuͤſſe Oele zur Speiße und Arge:
neyen wohl zu nußen weis. Das wahre Sefamoel ift, wenn
es friſch ift, fett, weiß, Flar, ſuͤſſe and mohlfchmedend; und .
fo wie der Saamen felbft, aufferordentlich nährend, daß es
weit mehr lindert, erweichet, die Scharfe Dämpfer und mar
fter, ald man von einer oder andern folcher Art Delemoder
Saamen insgemein erwarten kann. Ehedem iſt es bey
innerlichen Verwundungen und Verſchwaͤrungen als ein fin:
derndes Mittel verordnet, und zu Salben und Pflaftern
angewendet worden. Der Gebrauch deſſelben an den Spal
fen ift befannt. Gleditſch.
2. OftindifhesS. (indicumS.) mit Blättern,
wovon die unterften dreymal geſpaltet Ind.
Rumph, amb, 5. T.76. f. 1.
Waͤchſt in Oftindien. ©. | |
Die Indianer preffen ans dem Saamemein Del, und brau⸗
chen ſolches nicht alkein zum Brennen, ſondern auch zu sh
Speißen.
651. Baus
Mit zwey ungleich Tangen Paaren, 761 !
651: Gaukler (MımuLus) Der prifmafis
ſche Kelch ift mit. vier Zähnen verſehen; die
Krone ift rachenformig, und die Oberlippe ders
ſelben ift an den Seiten. zuruͤckgeſchlagen; die
zweyfaͤchriche Kapſel enthaͤlt viele Saamen.
'% "Rachenförmiger © (ringensM.) waͤchſt auf⸗
‚recht, und hat laͤngliche gleichbreite, feſtſitzende
Blaͤtter.
Hort. ups, T. r.
In Virginien und Canada. 9
2Gelber ©. (/uteus M.) kriechet und hat ey⸗
foͤrmige Blaͤtter.
Feuill. peru. 1. T. 34.
Die Baͤche und ——— Oerter in Peru ſind die
& x Heimath.
Es iſt eine kuͤhlende Dane, toelche Die nbianer in
ihren ‚Suppen efjen. i
652. Yucllifihe Dflanze (Rurıria). Der
Kelch ift fünfmal getheilt, die Krone iſt faſt
glockenfoͤrmig; die Staubfäden jedes Paares
ſtehen nahe beyſammen; die Kapfel ſpringet
vermittelſt ihrer elaſtiſchen Zaͤhne auf.
‚Anm. Dieſes Geſchlecht iſt dem Gedaͤchtniſſe Seh. Ruells,
uni welcher ſich durch die Ueberſetzung der Werke des Dioſ⸗
corides in die lateiniſche Sprache, und feine eigene be⸗
kannt gemacht hat, von dem Moͤnche Plumier gewey:
het worden.
gi — — R. CArepens R.) mit geftielten
Blättern, und quirlfoͤrmig faſt fein Blus
men.
BE Ruel-
762 WVierzehnte Klaffe der Pflanzen
Ruellia ftrepens, Dill, elch, 306: T. 249,f.32T15
Iſt in Virginien und Carolina zu Haufe. U,
2. Süfchelförmige R. (paniculataR.) mit glatte
raͤndigen Blättern, zweytheiligen, feitwärts be=
feſtigten Blumenitielen, und. feſtſitzenden Kel⸗
chen, deren oberſter Lappen groͤßer iſt als die
andern.
Speculum veneris majus impatiens. Sioan. jam«
59. hiſt. 1. p. 158. T. 190. £.2.
Jamaika ift das Vaterland. 2L. |
3. AusgefchweifteR. (repandaR.) mit lanzett⸗
foͤrmigen, ftumpfgezähnten geſtielten Blaͤttern,
und kriechenden Stamme.
Waͤchſt in Java.
653. Drachenfaͤnger (BakrukiA). Der Kelch
iſt viermal getheilet; zwey Staubfaͤden ſind viel
kleiner als die andern; die viereckige zwehfaͤch⸗
riche Kapſel beſtehet aus sven Schalenſtuͤcken,
und ſpringt elaſtiſch auf ohne Naͤgel; wey
Saamen.
Anm. Der Moͤnch Plumier hat dieſem SGeſchlechte den
lateiniſchen Nahmen zu Ehren des Jacob Barelier
von Paris, welcher ein — Botaniſt geweſen, ges
geben.
1. Langblaͤttricher D. (Jongifolia B.) hat Blu⸗
menquirl, die mit ſechs Stacheln bewehret find,
und fehr lange, rauhe, fihwerdförmige Blätter.
Anchufa an2ultifolia, verticillis longis aculeis ar=
matis. Pluk.alm. 30. T. 133. f.4.
In Oſtindien.
2.D»
Mit zwey ungleich langen Paaren ic, 763
2. D, mit dem Tachrefchartenblatte (Solanifolia
B.) bat Stacheln, welche aus ven Winkeln der
Blätter entipringen, und lanzettfoͤrmige gezaͤhn⸗
te Blätter. _
Barleria aculeata, folani folio. Plum, gen, 31. ic.
43:-1.2,
Das mittägige Amerika ift die Heimath.
3. Scharlachrother D, (coccinea B.) ift unbeweh⸗
et, und hat eyfoͤrmige, Fleingezähnte, geftielfe
‚ Blätter.
Barleria folani folio, flore coccineo, Plum, gen.3 1,
16,43. fol,
Waͤchſt ebenfalls im mittägigen Amerika.
654. Dviedifche Dflanze (OvıEna). Der
Kelch Hat fünf Einschnitte; die Kronroͤhre ift
faft walzenformig, ſehr lang, und figet auf der
Feucht, die Fugelrunde Deere enthält zwey
Saamen.
1. Stachliche O. Minoſa O.) mit ovalen gezaͤhn⸗
ten Blaͤttern.
Valdia cardui folio, fructu fubezruleo, Plum.gen,
14. ic 256.
Im mittaͤgigen Amerika. 3.
2. Unbewehrte O. (mitisO.) mit lanzettfoͤrmi⸗
gen etwas ausgeſchweiften Blaͤttern.
Burm. ind. T.40.£ 1.
Java iftdie Heimath. h.
655. Dolfamerifche Dflanze (Vorkamer nn):
Der Kelch ift fünfmaleingefchnitten; die Kron—
fappen find nad) einer Seite gerichtet, die
Beere
\
er Bierzehnte Safe der Pflanzen,
Beere enthält zwey —53 welche zwey⸗
ae find, »
1. Dornige V. (aculeata V.) mit Stade an
Dem Anfange der Blaͤttſtiele. |
Naeq hif! T. 117. | 4
LE hat in Jamaika und Barbados, Mr,
2. Unbewebrte V. (inermis v.) mit ünbereßes
"ten Aeſten.
Rumph.amb, 5. T. 46,
Iſt in Dftindien zu Haufe. 2.
- Die Malcyer brauchen die Saamen der Beere von dies
fer Pflanze als ein Specificum, im Sale fie ſchaͤdliche Fiſche
oder Krebſe gegeſſen haben ; wenn aber diefelben nicht vor:
handen find, bedienen fie fich der Wurzel, welche Li au in
Waſſer quetſchen. Rumph. |
6,50. Gluͤcksbaum (CLERODENDRUM) Der
glocken ormige Kelch hat fünf Einſchnitte; die
Sronröhre iſt fadenfoͤrmig, und die Mindung
ift in fünf ähnliche Theile getheilets die fehr
langen Staubfäven ſitzen zwifchen ven fehe weit
von einander ſtehenden Sronlappen; ; eihe ein:
ſaamige Deere,
I. Wahrer ©. ( Fortunatum(. )mit langeteförmis
‚gen glatträndigen Blättern.
Dshi'2,"17,
Ditindien ift das Vaterland. 5.
Die Dflanze ift aftig, etwa ein Fuß hoch, um riecht wie
Biſam.
2. Ungluͤcksbaum —— C.) mit —*
eben, herzformigen, filzigen Blaͤttern.
Rheed.
Mit zwey ungleich Tangen Prürenie 76 5
" Rheed, mal. 2. T. 25.
Waͤchſt ebenfalls in Oftindien.
Die Blumen diefes Strauchs haben einen ſehr finfen
| den Gerud.
657. Beufchlamm (Vırex). Der Kelch Hat
fünf Zähne; die Kronmündung iſt t ſechsmal
mndeſchnitten; die Beere enthaͤlt vier Saamen.
1. Wahres K. (Agnus caſtus V) mit Blättern,
welche in Finger getheilet, und ſaͤgeartig gezaͤhnt
ſind, und quirlfoͤrmig ſtehenden Blumenaͤhren.
Blackw. T. 139.
In ſumpfigen Gegenden Sieiliens und Neapels,
bluͤhet zu Ende des Sommers. h.
Der Saame, welcher fuͤr das granum fterilitatisavicenne
gehalten worden ift, wird nur in unfern Apotheken gefunden,
ohne daß ihn die Aerzte fonderlich veroröneten. Er beftes
bet in Fleinen runden Körnern, die den Pfeffer fürftellen, und
eine graue ins fchmwärzliche fallende Farbe, und einen ſchar⸗
fen dabey zufammenziehenden Geſchmack haben. Das friſche
Laub des Strauches hat einen farfen, fchweren und widrigen
Geruch, der den Kopf einnimmt, bald beräuber und taumlich
macht. Nach der Angabe des Cordus fol diefes Laub von
gewiſſen alten Voͤlkern ftatt des Hopfens beym Brauen des
Bieres gebraucht worden feyn.
Der Saame felbft hat auffer der gewöhnlichen Sche rfe,
und feinem zuſammenziehenden Weſen, ebenfalls eine betaͤu—
bende und Schlaf machende Kraft, und ift eine der hitzigſten
Arzeneyen, deren Gebraud) fehr mäßig und vorfihtig gefche:
hen muß. Er wird zwar überhaupt wenig verordnet, am
wenigſten aber von den Arrzten zu Verwahrung der Keuſch—
beit; 5
76 Biersehnte Klaſſe der Pflanzen...
heit; weil ſich fehr felten Kranke in folder Abficht hey ihnen
melden, Die es verlangten. Wegen einer ſtark jertheilenden
Eigenfchaft, find Blätter und Saamen zumeilen bey waßrichen
Geſchwuͤlſten, geronnener Milch Anfferlich aebraucht worden;
was fie aber beym tollen Hundebiß vorzügliches gethan has
ben, ift nicht fonderlich befannt. Gleditſch. 3 x
2. Dreyblaͤttriches R. (erıfolia V) mit dreyfachen
- und fünffachen glatträndigen. Blättern, und zwey⸗
theifigen Blumenbüfchen. |
Rumph. amb, 4. T. 18.
Oſtindien iftdie Heimath. |
Das Decoet von den Blättern innerlich genommen, ift
fehr heilfam in paralytifchen Umftänden; wie Boetius fol:
ches an feinem eigenen Körper erfahren hat,
3. Negundobaum (Negundo V.) mit fünffachen
und dreyfachen ſaͤgeartig gezaͤhnten Blaͤttern,
und trauben⸗buͤſchelfoͤrmig zuſammengeſetzten
Blumen.
Rumph. amb. 4. T. 19.
Wohnt ebenfalls in Oftindien. h.
658. Bontifche Dflanze (Bontıa) Der Kelch
iſt fünfmal getheiletz die Unterlippe der zwey—
lippichen Krone ift dreymal getheilet und zuruͤck⸗
gerollt; die eyformige Steinfrucht enthaͤlt ei⸗
nen Kern.
1. B. die der Daphne gleicher (daphroides B.)
mit wechſelsweiſe ſtehenden Blaͤttern, und ein⸗
blümigen Blumenſtielen.
Olea ſylveſtris barbadenfis, Pluk,alm, 269. T.209.
&. 3. 3
Iſt
Mit zwey ungleich langen Paaren ꝛc. 767
Iſt auf den antilliſchen Inſeln zu Haufe, H.
Dieſe Staude wird in den Gaͤrten von Barbados viel
gezogen, um Hecken daraus zu machen; weil daſelbſt keine
dazu ſchicklichere Pflanze iſt, die in dieſen heiſſen Gegenden
wuͤchſe, indem ſie immer gruͤn bleibt, und geſchwinde waͤchſt.
Die Erfahrung hat gelehret, daß von abgeſchnittenen kleinen
Zweigen, die man in den Regenmonaten, da fie ſogleich Wur—
zel gefchlagen, eingepflanzt, sine vollfommene 4 oder 5 Schub
hohe Dede in 18 Monaten gewachfen fey.
659. Baͤrenklau (Acantnvs) Der zwey⸗
blaͤttriche Kelch ift zweymal eingeſchnitten; die
einlippiche Krone iſt abwärts gebogen, und
dreymal eingeſchnitten; die Kapſel iſt zwey—⸗
faͤchrich.
1. Weicher B. (mollis A.) mit ausgehoͤhlten, uns
bewehrten Blaͤttern.
Blackw. T. 89.
Die feuchten Gegenden in Italien und Sicilien
ſind das Vaterland, und der Heumonat die Bluͤh⸗
geit. 21,
Die Blätter diefer Pflanze haben eine urintreibende
Kraft, und find zugleich erweichend. Man nimmt fiezu Elys
flieren und Bähungen wider Verftopfungen und SHARE
ſchmerzen. Ludw. n. 126.
2, Stachlicher B. (Sdinofus A.) mit Bacher
ftachlichen Blättern.
Waͤchſt in feuchten Gegenden Staliens. 2.
3. B. mit dem Stedypalmblatte (licifolius A.)
hat ausgefchweifte, gezähntzftachliche Blätter,
und einen firauchigen dornichen Stamm.
Rumph,
768 Vierzehnte Klaſſe ver Pflanzen, Mitic.
Rumph. amb,6.T. 71. 1
Am Meetftrande in Oftindien,
660, Sonigblume (MeLiantuus). Der Kelch
iſt fuͤnfblaͤttrich, wovon das unterſte Blatt hoͤ—
krig iſt; die Krone hat vier Blätter; Das Ho⸗—
nigbehältniß figet gmifchen ven zwey ‚unterften
Kronblaͤttern; die Kapfel hat vier Fächer,
1. Öröffere&: (major M.) mit einzelnen Blatk
—5— welche an die Blattſtiele angewachſen
ind
ni afrıcanus, Herm,Lugdb, 414. T. 15.
Die feuchten Derter Aethiopiens find die Heimath,
und der May die Bluͤhzeit. 2%.
Sin den Honigbehältniffen der Blumen iſt eine ziemliche
Menge eines ſchwarzen führen GSaftesenthalten, von welchen
der Geſchlechtsnahme herkommt. |
2, Kleinere 5. (minor M. ) mit doppelten unter⸗
ſchiedenen DBlattanfäßen.
Wohnt ebenfalls in Aethiopien, und bluͤhet im
May. 2.
Diefe Pflanze bringet Fleinere Blumenaͤhren, allein fie
find viel ſchoͤner als die vorigen; indem ihre Blumen eine
Miſchung von roth, grün und gelb haben nur ii zu a
gen, daß ſie ſtinken.
Funf·
BE 27 269
Funfzehnte Klaffe der Pflanzen.
Mit vier langen und zwey kur⸗
zen Staubfaͤden ——
MIA).
I. Ordnung. |
Mit Schötchen Sıricvosz). _
661. Leindotter (Mracaum). Aufden Schöt
chen bleibt der conifche Griffel fißen; die&cha:
lenftücke enthalten ‚mehrentheils einen Sa
men, |
1. Deftändiger 2. (perenne M.) mit zweygliedri⸗
gen, einnamigen Schötchen, und auswaͤrts
gehoͤhlten, Elein gezaͤhnten Blättern. \
Iſt in Teutſchland zu Haufe, und bluͤhet im Brach⸗
monate. 2L. | |
2. Runzlicher L. (rugofum M.) mit gefurchten,
haarigen, runzlichen Schötchen, und länglichen,
ftumpfen, gezähnten Blättern.
Das mitternächtige Europa ift das Vaterland, ©.
3. dabmer 2. (/arivum M.) mit umgekehrt eyfüre
migen, gejtielten vielfaamigen Schötchen.
Wächft in Europa unter dem kein und andern Feld⸗
früchten, und blüber im Brachmonate, ©,
In Teutſchland werden an verfchiedenen Drten ganze
Selder mit diefem Leindotter beftchet, und Del aus dem Saa⸗
mengefchlagen. Dieſes Oel iſt fehr vorzüglich, und kann die
Stelle des Seſamoͤls vecht wohl vertresen.
— Cec 4. Egypti⸗
3776 : Zunfehnte Klaſſe der Pflanzen. |
A —7 2. Cæcyptium M.) mit eckigen
Echoͤtchen, und dreymal getheilten Blattern.
In Egypten. —*
662. Roſe von Jericho En Das
zugeflumpfte und gekroͤnte Schoͤtchen beſtehet
aus Schalenſtuͤcken, die zweymal laͤnger ſind als
die Scheidewand; der in der Mitte ſich befin⸗
dende Griffel endiget ſich in eine Spike; eins
ſaamige Fächer,
Thlafpi Rofa de Hiericho dittum. Moris. hiſt. 2. p&
238.2,
Die Ufer desrothen Meers, und einige fandige Ges
genden von Paläftina find die Heimath. ©.
Nenn diefe Pflanze verfroduet, rollet fie ſich zuſammen;
wenn man fie. aber in eitwag warmes Waſſer legt, breitet fie
ſich wieder nad) Art der Mooſe auseinander. Dieß hat man
ehemals für ein Wunder gehalten. Ä
663. Waflerpfriemen (Sorvrarıa). Das ey⸗
fürmige Schötchen ift ungetheilet, und befteht
aus eyfoͤrmigen hohlen Schalenftücken, welche
der Scheidewand entgegen gefeßt find; BEN
fel iſt Eürzer a als das Schoͤtchen.
‚Oed, flor. dan. T. 35.
Wohnt in überfchwemmten Gegenden, Sen und.
Fluͤffen im mitternächtigen Europa. ©.
664. Sungerbluͤmgen (Drasa). Das oval- ng.
liche Schötchen iſt ungetheilt, und befteht aug
etwas flachen Schalenftüden, welche mit der
Scheidewand parallel laufen; der Griffel fehlet.
a. Al⸗
aD pen — D.) mit einem eifach na⸗
kenden Schafte, und —— glattraͤn⸗
digen Blaͤttern.
Oed. flor. daan 66
Iſt auf den europaͤiſchen Alpen NER ER
2. Srubjähriges 5. (verna D.) mit nackenden
Gehäften, und beynahe ſaͤgeartig gezaͤhnten
Blaͤttern.
Die duͤrren Gegenden in — und das mitter⸗
naͤchtige Amerika ſind das Vaterland. O.
3. Wiit weit abſtehenden Haaren beſetztes 5.
(irta D.) bat einen einblaͤttrichen Schaft, ets
eins zottige Blätter, und gejtielte ſchiefe Schüt«
en
Oed flor. dan, 142.
Waͤchſt auf den Alpen der Schweißer und Lappen.
4. Beſtaubtes &. (incana D.) mit vielen beſtaubten
Gtammblattern, und länglichen, fehiefen, faſt
feſtſitzenden Schötchen.
Oed, Hor: dan. T.ı30.
Auf den europäijchen Alpen, F.
665. Kreſſe (Lerivium) Das herzförmige
“ Schörchen iſt oben ausgefchnitten und enthält
viele Daamen; die Schalenſtücke ſind nachen⸗
formig.
„Ka Spanifche R. (cardamines L.) mit gefiederten
Wurzelblaͤttern, und leyerfürmigen Stammes
„blättern.
Siockh. Abhandl Band. 17. T8. und9.
Die thonigen Gegenden in Spanien find die Heis
. undder Heumonat die Blühzeit, &
* Ei 2 Diefe
38
J—
ni e
A
—
| Funfzehnte Klaſſe der Pflanzen.
Dieſe Pflanze treiber das erſte Jahr keinen Stengeb
hervor, ſondern nur Wurzelblaͤtter, welche der rauchen Wie⸗
ſenkreſſe voͤllig aͤhnlich ſind, ſo, daß ſich der geſchickteſte Kraͤu⸗
terkenner darinne irren kann, ehe der Stengel zum Vorſchein
kommt. Das zweyte Jahr aber kommt der ſtraubige Sten⸗
gel mit vielen Aeſten zum Vorſchein, und da verliehren ſich
ihre Wurzelblaͤtter, ſtatt deren an den Stengeln die leyer⸗
förmige Blätter hervorbrechen.
2. Barten R. (farivum L.) mit Blumen, wel⸗
che vier lange und zwey kurze Staubfaͤden ha⸗
ben, und laͤnglichen vielmal a |
Blackw. T. 23.
Das Vaterland iſt unbefannt; bluͤhet die mei⸗
ſten Monate des Sommers. O.
Die Blaͤtter und Saamen reinigen das Gebluͤt, und trei⸗
den den Urin und die Monatszeit, vornemlich aber werden
fie wider den Scharbock gerühmet. In den Apotheken wird
ein Waffer davon bereitet. Ludw. n. 166. Das Kraut wird
auch haͤufig als Salat gegeſſen.
3. Pfefferkraut (larifolium L.) mit eyrund⸗lan⸗
zettformigen, ungetheilten, ſaͤgeartig gezähnten
Blättern. |
Blackw. T. 448»
Wohnt in fcehattigen und feuchten Gegenden i in
England und Franfreich; blüher im Brach⸗
und Heumonate. _2L.
: Die Blätter diefer Pflanze haben einen fcharfen und bren⸗
nenden Geſchmack.
4. SBundefeuche (ruderale L.) mitt blätterfofen
— welche zwey Staubfaͤden haben, und
TIMER wovon die an der Wurjel gesähnt
ge⸗
Mit vier Tangen und zwey kurzen? c. 272
gefiedert, die an den Zweigen aber gleichbreitund
glattraͤndig find. — —F—
Iſt in Europa auf Ruinen, Mauren und an Wer
gen zu Haufe, und blühet im Brach- und, Heus
monate. O · aaa
5, Wilde R. CIberisL.) mit. vierblättrichen Blu⸗
men, welche zwey Staubfäden haben, und Blaͤt⸗
tern, wovon die unterjten lanzettfoͤrmig, ſaͤgear⸗
tig gezaͤhnet, die oberften aber, gleichbveit find,
und einen glatten Rand haben. -— 2
, Bladw. T. 312. nen *
Die Wege in Teutſchland, Frankreich und Ita⸗
lien ſind das Vaterland, und der Brachmonat
die Bluͤhzeit. ©. Rt A:
666. Tafche (Taraseı), Das umgekehrt herz:
fürmige Schötchen ift ausgefchnitten , und ent⸗
Hält viele Saamen; die Schalenſtuͤcke ſind ſchif⸗
foͤrmig, und mit einem erhabenen Rande ver⸗
ſehen. u an
1. Baurenſenft (arvenfe T.) mit Inden
Schoͤtchen, und Fänglihen gezaͤhnten glatten
Na tirın PERS ABER
Bliockw. T. 68. de
Waͤchſt in Europa auf den Aeckern, und bluͤhet
nf im May. O. | er N e
Die Saamen haben einen Tnoblauchhaften Geſchmack,
Y
and. werden zu, Zertheilung „des geronnenen, Geblüts, wis
der das Huͤftweh, und andere Fluͤſſe geruͤhmt. Ludw. n. 173.
Das Kraut giebt der Kuhmilch und dem Sleifhe einen unaw
genehmen Geſchmack, wenn Kühe und Ochfen viel Davon fref
fen. Die Schaafe gehen. ſolches nicht an. Flor. ſuec. m.
574. Es vertreibet die Wanzen, wenn man daffelbe einige
Er. Cecz | Wo⸗
"14 Funfzehnte Klaſſe der Pftanzen.
Wochen nacheinander in die Zimmer und Bette leget. f,
Stockh. Abhandl. Band 28. ©. 277. Au;
2 Knoblauchartige T. (alliaceum T.) mit faft
ne bauchigen Schötchen, und fänglichen
ſtumpfen, gegähnten, glatten‘Blättern
Thlaspi' allium redolens, Moris, Mike ‚Ze BD 297«
—
Im mittägigen Europa; J
Die ganze Pflanze hat einen — ————— Geauqh.
“a. Selfen T. (faxarile T.) mit rundlichen Schoͤt⸗
— und- ‚Jangett » gleichbreiten, ſtumpfen ftheiſchi⸗
chen Blättern.
Adh. petropol. 1760. v. 5. p. 330. T. 5.
Die Selfen in Italien und sangmedot ſi ud die
21% Heimath, |
Er * ‚geld T. —— 79 mit rundlichen Scho⸗
chen, und pfeilformigen, gezaͤhnten, beſtaͤubten
Blaͤttern.
Weohnt auf den europaͤiſchen Feldern und an thos
2... higen Wegen, blühet im April und May. &
RK} Durchftochene T. (perfoliarum T.) mit umge⸗
kehrt ——— Schoͤtchen, herzfoͤrmigen,
glatten, etwas gezaͤhnten Stammblaͤttern, Kron⸗
blaͤttern, welche die Laͤnge des Kelches haben,
und einem aͤſtigen Stamme.
Thlaspi alterum minus, burſæ paſtoris fru&tu ‚Coll,
u BCDBE BAR EIZEENT 2
Iſt auf den umbefchatteren Aeckern in der Schweiz
| Teutſchland, und Frankreich zu Haufe. 2. |
6. Sitten T. (Burfa paßoris T.) mit umgekehrt
herzfoͤrmigen Schötchen, und Wurzelblättern,
welche in Duerftücke getheilet ſind.
Bla ’4 T. Je
“
Dis
Mit bier Jangen und zwey kurzen ꝛc. 773
Die Gartenlaͤnder und Ruinen in Europa find
das Vaterland, und der Sommer ift die Bluͤh⸗
zeit. O.
Das Kraut hat einen inneren ne
Ludw. n. 186,
667. Löffelkraut ———— Das auf⸗
geſchwollene Schyötchen ift auggefchnitten und
rauh; die Schalenftücke find hoͤcktig und flumpf.
"x. Öfficinelles 2. (ofiwinalis C.) mit rundlichen
Wuͤrzelblaͤttern, und Länglichen etwas ausge⸗
hoͤhlten >
. Blatkw, T. 227.
Waͤchſt am Meerftrande in mitternächtigen Eus
"ropa, und blühet im April. ©. &.
Dieſe Pflanze enthält ein häufiges fluͤchtiges Salz und
wird, die sahen Säfte zugertheilen, vornemlich aber als ein
ſpecifikes Mittel wider den Scharbod gerühmet. In den
Apotheken bereitet man ein deſtillirtes Loͤffelkrautwaſſer und
einen Geiſt. Weil aber diejenigen Theile, in welchen die
vornehmſte Kraft diefer Pflanze beſtehet, fehr flüchtig find,
und durchs Kochen leicht verlohren gehen; fo fcheinet der
friſch ausgepreßte Saft am wirkſamſten zu feyn. Ludw. n. 133.
2. Engliſches 2. (anglica C.) mit eyrund⸗ lanzett⸗
foðrmigen, ausgehoͤhlten Blaͤttern.
Blackw. T. 218.
Am Seeſtrande in England, und Süßer in en
und April, J.
Dieſe Pflanze wird nebſt dem officinellen eöffelkraute haufig
unter die Hülfsmittel wider den Scharbod genommen da ihm
‚aber die feinen flüchtigen Theile fehlen, fo ſcheinet es nicht
» Ihr dazu dienlich; hingegen wegen des mehreren Sal-
Cec 4 zes
776. Funßzehnte Klaſſe der Pflanzen.
zes kann man es mit guten Nutzen zu Treibung des Urins ge⸗
brauchen. Blackwell.
3. Daͤniſches L. (danica C. ) mit ſpondonfoͤrmigen
eckigen Blaͤttern.
Oed. flor. dan, T, 100.
Der Seeftrand in Dännemarf und Schweden
ift die Heimath. ©, 4.
4. Schweinskreſſe (Coronopus C.) mit Blättern,
welche in Querſtuͤcke getheilet find, und einem
niederaedruckten Stamme. |
Blackw. 7; 120,
Wohnt in Europa an den Nändern der Wege,
und bluͤhet den gröjten Theil des Sommers. ©.
Diefe Pflanze ift megen gewiffen Eigenfchaftender ruht -
Bon verſchiedenen Schriftftellern zu verſchiedenen Gefchleche
tern gerechnet worden. Es hat diefelbe eine dünne zaͤßriche
Wurzel, aus welcher ein Stengel entfpringet, der ſich inviele
Aeſte, fo auf der Erde hinfriechen, theilet. Die Blätter
find in Querſtuͤcke getheilet, und diefe Einfchnitte gefchehen
meiftentheils wechfelsweife, und diefe find wiederum, jedoch
fehr ungleich, in Fleine Blaͤttchens getheilet. An dem Bin:
Fel, welchen das Blatt mit dem Stengel machet, oder aud)
felbft an dem Stiele der Blätter, find die Blumen entweder
einzeln, oder auf einem mit Aeſtgen begabten Stiele ſitzend,
befindlich. Diefe ift aus einem Eleinen vierblättrichen Kels
che, und einer aus gleichen Theilen beftehenden und crenz:
weiſe gefekten Blumenkrone zuſammengeſetzet; in diefer bes
finden ſich ſechs Staubfäden, und ein einziger Fleiner, mit
einem Köpfgen ſich endigender Staubweg, welcher aber,
‚Wenn die Frucht reif gemorden, abfallt, Diefe Frucht eis
get ein kleines breites Schötchen, welches einen ſtumpfen
Rand
Mit vier langen und zwey Fugen. 777
Hand, eine rauhe und mit Warzen gleichjam befegte Ober
fläche, innerlich zmen Höhlen zeiget, welche aus zwey Theis
len beftehet, und Fleine rundliche Saamen enthalt, davon in
einer jeden Höhle einer befindlich if. Trew in ‚feiner Ans
merk. zur angef. Blackw. Taf.
Die Pflanze iſt ſcharf, und hat einen dem Brunnkreß
aͤhnlichen Geſchmack. Hall. ſtirp. helv. p. 542. In dem
weſtlichen Theile Englands wird ſie ſehr ſtark als ein Salat
gegeſſen, ſo wohl roh, als gekocht.
5. Meerrettig (Armoracia C.) mit lanzettfoͤrmi⸗
gen gekerbten Wurzelblaͤttern, und eingeſchnit⸗
tenen Stammblaͤttern.
Blackw. T. 415.
Iſt in Europa in den Waſſergraͤben, und in den
kleinen Baͤchen zu Hauſe; bluͤhet im Brach⸗
monate, 2.
Die lange und daͤnne Wurzel diefer Pflanze führer eis
nen flüchtigen ſehr ſcharfen falsigen Saft bey fich, und wird
zu den antifcorbutifchen Arzeneyen gebraucht. Der See
brauch derfelben in der Küche ift befannt. |
668. Iberpflanze (Iserıs). Die Krone iffuns
gleichformig; und die zwey aͤuſſerſten Kron⸗
blaͤtter ſind groͤſſer als die zwey andern; das
vielſaamige Schoͤtchen iſt ausgefchnitten.
3. Immerbluͤhende J. (/emperforens.J.) ift
ſrauchartig, und hat teilförmige glattraͤndige
ſtumpfe Blaͤtter.
Thlaſpi fruticoſum, -folio leucoji, femper florens,
Seb, The. 1. p. 2. T. 13. f. 4.
Sieilien und Perſien ſind das Barerland, bh
& Doldenförmige J. rue J.) iſt krautar⸗
| 5 08,
778 Funfzehnte Klaſſe der Pflanzen.
tig, und hat lanzettfoͤrmige ſcharßzugeſpitzte
Blaͤtter, wovon die unterſten ſaͤgeartig gezaͤhnet;
die oberſten aber glattraͤndig find:
Waͤchſt in Toſcana, Spanien und Creta. .
| 3. Dittere J. (amara J.) iſt krautartig, mit lan⸗
zettfoͤrmigen, ſpitzigen, etwas gezaͤhnten Blaͤt⸗
tern, and traubenfoͤrmig AUIREIRNOSRUIGR
Blumen.
7Thblaſpi amarum. Tabern. Ic. Kann
In der Schweiz. ©.
1. J. mit dem nadenden Stamme (nudicanlis
.J.) ift krautartig, mit ausgehöhlten Blättern,
und einem nackenden einfachen Stamme,
‚Nafturtium petreum, Tabern. ic, 451.
‚ Die fandigen unfruchtbaren Waldgegenden find
die Heimath. O.
669. Alyſſen (Arvssum), Einige Fiden ſind
unten einwaͤrts mit einem Zaͤhngen ewerren
das Schoͤtchen iſt ausgeſchnitten.
* Staudige (ſuffruticoſa).
3, A. mit dem ne —
Lium A.) mit geſtreckten beſtaͤndigen Stämmen,
und lanzettfoͤrmig⸗ gleichbreiten, glatträndigen,
ſpitzigen Bläftern.
Wbohnt in duͤrren Gegenden des mittägigen Eus
ropa. H.
"9, Selfen A. (Saxarile A) mit ſtrauchartigen, bůr
ſchelfoͤrmigen Staͤmmen, und amettformigen,
ſehr weichen, ausgeſchweiften Blaͤttern.
Thlafpi luteum leucoji folio, Boce. muf, 79, T.93:
Iſt auf der Inſel Ereta zu Haufe h.
ML Alpen A. (alpejtre A.) mit fraudigen, weit—⸗
ſchwei⸗
Mit vier langen und zwey kurzen c. 779
ſchweifigen Stämmen‘, rundlichen beſtaͤubten
Blättern, und gefaͤrbten Kelchen.
Ger, prov. 352. T. 13. f. 2.
Die Alpen in der Provence nach Jtalien uf ſind
das Vaterland. I.
** Srautattige (Herbacea).'
4, Beſtaͤubte A. (ancanum A ) mie inem Taufe
recht wachfenden Stamme, lanzettfoͤrmigen be⸗
ſtaͤubten glattraͤndigen Blaͤttern, und in Form
eines flachen Strauſſes Afammengeſebten Blu⸗
men, deren Kronblaͤtter zweyſpaltig ſind.
Waͤchſt in ſandigen unbeſchatteten Gegenden des
mitternaͤchtigen Europa, 2.4." .
15. Kelch A. Cealycinum A) mit krautartigen
Staͤmmen, lauter. gezaͤhnten Staubfaͤden, und
verbleibenden Kelchen.
In Oeſterreich, Frankreith und. Teuiſchland. ©,
* * Berg A. (montanum A.) mit Erautartigen weit?
— ſchweifigen Stämmen, und faſt lanzettfoͤrmigen
Blaͤttern, welche mit N achlichen Puneten ge⸗
zeichnet ſind.
Die trocknen und. ihbefharteren Gegenden in
der Schweiz und Teutſchland ſind die Heimath h
un, geld A. (campeſtre ) mit einem krautarti⸗
gen Stamme, Staubfaͤden, die mit ein Paar
Borſten bewehret ſind, und * enden Kelchen.
Frankreich iſt der Aufenthalt. OB.
8. Schildfoͤrmige A. (Aypeatum A) mit einem
aufrechten Erautartigen Stamme, feſt ſitzenden
ovalen, zuſammengedruckt⸗ flachen Schoͤtchen,
und gleichbreiten ſcharf sugef pitzten Kronblaͤttern.
* im mittaͤgigen Europa, O.
Die Ara find in der Pate mit einem Zaͤhngen
———
670. BRund⸗
780 Funfzehnte Klaſſe der Pflanzen: |
670. Aundfchild (Crrrzora). Das zirkelfor⸗
mige zufammengedruckt =flache Schötchen iſt
ausgeſchnitten, und fällt ab ohne aufzufpringen.
. Bemeines R. (Jonthlaſpi C.) mit zirfelformis
gen einfächeichen und einfaamigen Schötchen. -
; Jonthlafpi minimum fpicatum lunatum, Coll ecphr.
EIRSPNDST: Ti. 284.
"Die fandigen Gegenden in Italien und Langue⸗
doc find das Vaterland. ©.
2. Seefirands AR. (maritima C.) iſt beftändig,
"mit zweyfaͤchrichen, euförmigen, zweyſaamigen
Schoͤtchen.
Thlaſpi montanum perenne, ſlore albo. Barr.ie. 844+
Waͤchſt am Meerſtrande in Tapas und Spa:
nien. 2L.
671. Doppeltſchild (BISCUTELLA) Das
zuſammengedruckt⸗ flache abgerundete Schoͤt⸗
chen iſt oben und unten zweytheilig; die Lelch⸗
blaͤttchen ſind an ihrer Baſis hoͤckrig.
1. Gedbrres D. (auriculata B.) mit Kelchen, die
ihr Honigbehaͤttniß auf beyden Seiten hoͤckrig
macht, und Schoͤtchen, die ſich in dem ee
vereinigen.
JonDrabanlyfloides lutea anguftifoli, | Barr.ic,2 30%
In Italien und der Provence. ©.
2. Zweyknoͤpfiges D. (didyma B.) mit keſbr⸗
mig⸗knoͤpfigen, von dem Griffel abweichen⸗
Schoͤtchen.
Teutſchland, Frankreich und Italien ſind die Hei⸗
math. O
672. Mondviole (Lunarın). Das ganze el-
ee a
! en,
Mit vier langen und zwey Eurgen ꝛc. 78x
chen beftehet aus ähnlichen flachen Schalenſtuͤ⸗
cken, die mit der Scheidewand parallel laufen;
. ‚ver Kelch Hat fackfürmige Blättchen. er
2. Seftändige MI. (redivivaL,) mit wechfelgs
weiſe ſtehenden Blättern. J
Wohnt in dem mitternaͤchtlicheren Europa. 2,
2. Jaͤhrige M. (annua L.) mit gegeneinandeg
uͤberſtehenden Blaͤttern.
Iſt in Teutſchland zu Hauſe.
II. Ordnung.
Mit Schoten GSuiquosa).
673. Ricotifche Pflanʒe (Ricoria). Die ein⸗
faͤchriche laͤngliche zuſammengedruͤckte Schote
beſtehet aus flachen Schalenſtuͤcken.
1. Egyptiſche Bicotiſche Pflanze (ægyptiaca
Ricotia).
Lunaria foliis ſupradecompoſitis, foliolis trifi-
dis, filiquis oblongis pendulis. Mill, icx169.
Egypten ift das Vaterland, ©,
674. Zahnkraut (DenTarıa). Die Schote
fpringet elaftifch von einander, und die Schas
Ienftücke rollen fich bey dem Auffpringen auf;
die Narbe ift ausgefchnitten; die Kelchblätter
neigen fich der Länge nach gegen einander,
1, Neunblaͤttriches 3, (enneaphylos D.) mit
dreyfachen Blättern, welche drey und drey
beyfammen twachfen.
Geeligm, zb. 5» —* 4.
Waͤchſt
4
* Funfzehnte Klaſſe der Pflanzen.
— auf bergigen, ſchattigen, und unfruchtbaren
Gegenden in Defterreich und Stalien. 2.
2, 5 Sönfblgttriche 3. (pentaphyllos D.) mis
» Blättern , wovon die oberſten gefingert find.
Pentaria Er fummis quinatis, Gein. faſc. ı. T.
ua Ä
Auf den ſchweizer und favoyer Alpen ‚und bat
zwey Abänderungen. 2}.
675. Bergkreſſe (Carpamınz). Die Schote
fpringet elaftiich von einander, und die Scha⸗
lenſtuͤcke rollen ſich beym aufſpringen auf; die
Narbe iſt ungetheilt; der Kel iſt etwas pl
gehen. ee | ae i
"14. mit dem maßlieben Blatıe —— ſlia
C.) hat einfache, eyfoͤrmige glattraͤndige Blaͤt⸗
ter, Die mit langen Stielen verſehen find.
Oed. fier, dan, T. 20.
Die Alpen in Lappland, Schweiz und England
find die Heimath. 2.
2. 3. mit dem Haſelwurzblatte Cafarifolia C.)
hat einfache, faſt herzfoͤrmige Blaͤtter.
Naſturtium montanum, alari folio. ee ſic. 5
7.9
Wohnt auf den italienifchen Alpen,
x** Mit dreyhfachen Biättern (Foliis ternatis).
3. B. mic dem Harnfrautblatte (refedifolia C.)
⸗
hat Blaͤtter, wovon die unterſten ungetheilet,
die oberſten aber dreylappich und gefiedert find.
Naſturtium alpinum minus; reſedæ folio. boce.
auf, 2, P 41. T. 46.
SE
Mit vier Tangen und swen kurzen ic. 783
Iſt auf den ſchweizer und pyeenäifchen Alpen zu
Hauſe. |
—* Dreyblaͤttriche B. (trifolia C.) mit dreyfa⸗
chen ſtumpfen Blaͤttern, und einem faſt nackens
den Stamme.
Die Alpen der Lappen und Schweizer ſind das
Vaterland. pi
**x Mit gefiederten Blättern (Folüs pinnatis).
5, Springfreffe (zmpatieus ©.) hat gefiederte
‚eingefchniitene, mit Blattanfäßen verſehene
Blätter, und blätteriofe Blumen. IHN
Waͤchſt in den enropäifchen Haynen an den Fuͤſ⸗
fen der Berge. A.
Es ift merfwürdig, daß diefe Kreffe, welche ber aͤuſſer—
lichen Geſtalt nach dem Sophienkraute fehr ähnlich iſt, Blu—
men ohne Kronblätter hervordringf, dergleichen man in dig
fer ganzen Klaffe fehr felten antrift. Die Blumen beſtehen
aus einem vierblattrichen Kelche, der Fürzer ift alg die Staub:
fäden. Die Dlattftiele bilden an ihrer Einlenkung zweh zu⸗
ruͤckgebogene Spitzen, welche wie Blattanſaͤtze ausſehen,
dergleichen ebenfalls in keiner anderen von dieſem Geſchlechte
angemerkt worden iſt. ſ. weſtgoth. Neife S. 33. Wenn der
Saame dieſer Pflanze reif iſt; ſo ſpringen die Schoten, ſo
bald man ſie beruͤhret, auf, und ſtreuen ihren Saamen rund
herum aus.
6. Wieſenkreſſe (pratenſis C.) mit gefiederten
Blaͤttern, wovon Die an der Wurzel ſtehende
rundliche, die an dem Stamm befindliche, abey
lanzettfoͤrmige Blaͤttchen haben,
Blackw. ER 223» | 4
In
7384 Zunfehnte Klaſſe der Pflanzen.
In Europa auf waͤßrichen Wieſen und Triften,
bluͤhet im April. U
7. Bitterkreffe (amara C.) mit gefiederten Blät
tern, und einem zwar gerade in Die Höhe wach⸗
fenden Stamme, der aber aus den oberſten
Blaͤttwinkeln kleine Ausläufer treibet.
Die Hayne des mitternaͤchtigen Europa ſind die
Heimath. 2,
Es iſt wohl nicht zu laͤugnen, daß dieſe Bitterkreſſe eben
fo gute und ſtarke Wirkung gegen den Scharbock thut, als“
Die rechte Brunnkreſſe. Wenn aber die Apotheker ftatt der
SBrunnenfreffe an denjenigen Orten, wo felbige nicht leicht
zu befommen ift, die Wiefenkreffe nehmen; fo betrügen fie
fich fehr, und hintergehen ſowohl die Kranke, als die Aerzte.
ſ. weftgoth. Reife. ©. 32.
676. Baucke (Sısymsrıum). Die Schalens
ftücke der Schote bleiben gerade, wenn fie aufs
geiprungen find; Kelch und Krone ftehen ab,
* Mit kurzen niedergebogenen Schoten (Siliquis declina-
tis breyibus).
3. Brunnkreſſe (Nafurtium S.) mit niedergeboe
genen Scyoten, und gefiederten Blättern ,. de⸗
ven Blaͤttchen faſt herzfürmig find.
Blackw. T. 260,
Wohnt im mitternächtigen Europa und Amerika
an den Quellen, und blüber im Brachmonate.
Der Brunnkreß ift nicht fo feharf ale das Loͤffelkraut, hat
eine dinretifche Kraft, und ift gut wider den Scharbock;
wobey aber der ausgepreßte Saft oder das frifche Kraut die
eigentlichen Wirkungen thun. Der Gebrauch deſſelben in
der Kuͤche iſt bekannt. Gleditſch.
2 wi⸗
Mit vier langen und zwey kurzen sc, 785
72, Wilde R. (Slveßre S.) mit niedergebogenen,
laͤnglich eyfürmigen Schoten, und lanzettfürs
migen fügeartig gezaͤhnten Blättern.
Blackw. T. 266, Ä
ft auf den Ruinen in der Schweiz, Teutfchland
und Sranfreich zu Haufe, und blübet verſchie⸗
dene Mongte des Sommers, 2.
3. Die im Waffer und auf dem Lande woh⸗
nende R. (amphibium S.) mit niedergeboges
nen, laͤnglicheyformigen Schoten, und "Bläts
teen, welche in Querjtüske getheilet und füges
artig gezaͤhnet find. | |
4. Sumpf Raute (paluſtre Sıfymbrium) mit
Blaͤttern, welche in Querftücke getheilet, und
ſaͤͤgeartig gezaͤhnt find.
- Bauh, prodr, 38. T. 38.
R. Waſſer Kettig Caguaticum Siſymbrium]) mit
einfachen gezaͤhnten Bläftern, welche fügefürz
mige Einfchnitte haben. |
Bauh, prodr. 38. T. 38. '
y. Land Baucke (terreftre Sifpmbrium) mit vera _
ſchiedenen Blättern.
Die zwey erfteren Sorten wachfen in wäßrichen
Gegenden; die leßtere aber auf fumpfigen Wie;
fen des mitternächtigen Europa. .
— *x Mit feftfigenden Schoten, die aus den Winkeln der
| Blätter enijpringen (Siliquis ſesſilibus axillaribus) ,
4. Vliederliegende R. (Jupinum 5.) mit einzeb
nen, aus den Winkeln der Blaͤtter entfpringens
den, faſt feiifigenden Schoten, und gezaͤhnt⸗
ausgehöhlten Blättern. Pr
Pariſ. Abhandl. Th. 6. T. 32.
* DH. Die
\
786 Funfßehnte Klaſſe der Pflanzen.
Die Raͤnder der Aecker bey Paris, wie auch in
Spanien und Gothland ſind das Vaterland, und
der Brach und Heumonat die Bluͤhzeit. &.
Reibet man die Pflanze zwiſchen den Fingern, ſo ſtinket
ſie wie Knoblauch; ſchmecket faſt wie Senf, ſcharf, beiſſend,
und nach Knoblauch. Der Saft der Wurzeln, Blaͤtter und
Blumen faͤrbet das blaue Pappier roth. Der Syrup die
fer Pflanze hebet die Heiſcherkeit, doch nicht mit einer fol:
hen Bollfommenheit, tie der Syrup von dem officinelfen
Hederich des Lobels. Er wird auf folgende Art verfertiget:
Im Anfange des Brachmonates ſammlet man fo viel von den
Blättern und Blumen, als man will, reibet fie, drückt den
Saft aus, kochet ihn am hellen Feuer, feiget ihn durch, und
thut fo ſchwer Zucker darzu, als man Saft hat; Fochet als⸗
denn alles zu einem Syrup, und nimmt davon vier Tropfen,
einen nach dem andern, alle viertel Stunden, bis man fich
beffer befindet. f. parif. Abhandl. angef. Band. G. 490.
und f. |
FF Mit einem nackenden Stamme (Caule nudo).
5. Mauer B. (murale S ) ift faſt ſtammlos, mit
lanzettförmigen, ausgehöhlt:: fageartig gezaͤhn⸗
ten Blättern, und etwas rauhen aufjteigenden
Plumenfchäften. |
Eruca viminea, iberidis folio, flore luteo, Barr,
rar. A2tı FT, TAT.
‚Sn Frankreich und Stalien. ©.
6. Sand R. (arenofum 5.) mit einem etwas
blättrichen aͤſtigen Stamme, und leyerförmiz
gen ‚Blättern, welche mit fteifen Borſten beſetzet
find, und rechtwinkliche Zähne haben.
Eruca fylveftris major minorque, foliis fübafperis
in orbem fparfis. Læſ. pruf, 68. T. 13.
Teutſch⸗
Mit vier langen und zwey Furgen sc, 787
Teutſchland und die Schweiz find die Heimath. O.
**** Mit gefiederten Blättern (Foliis pinnatis), |
7. Sophienfraur (Sophia S.) mit Kronblättern,
welche Eleiner als der Kelch find, und Doppelt
zufammengefeßt- gefiederten Blättern,
Blackw. T. 440.
Wohnt in Europa auf den Mauern, an den We—⸗
gen, und an wuͤſten Dertern, bluͤhet im Soms
mer. ©,
Die Saamen haben einen foharfen und brennenden Ges
ſchmack, ziehen ſtark zufammen, flillen den Durchlauf und
Rotheruhr, treiben den Urin und den Stein, find den Wir:
mern zuwider, heilen die. Wunden, und halten die Geſchwuͤ—
‚re reine. Ludw. n.73. Wenn diefer Saame mit 9. Thei:
Ten Schießpulver vermiſchet wird; fo foll die fulminivende
Kraft deffelben, vermöge des in dem Saamen verborgenen
natuͤrlichen Salpeters dadurd) ungemein vermehret werben.
Flor. fuec. n. 595. |
3. Hoöchſte R. (altisfamum S.) mit fehrotfägefürs
migen niederbängenden Blättern, deren Blaͤtt⸗
chen faft gleichhreit und glatträndig find, und
meitläuftig fiehenden Blumenftielen.
Eryfimum foliis finapi, filiquis longisfimis et fri-
&isfimis. Buxb. cent. 5. p 26. T. sr.
Iſt in Armenien und Giberien zu Haufe, ©.
9 Loeſels R. (Læſelii S.) mit fehrotfägeförmis
gen fpisigen Blättern, Die mit weit abjiehens
den Haaren verfchen find, und einem Stamme,
der mit fieifen Borſten befest iſt.
Eryfimum hirfucum, ſiliqua erucæ, Lef, pruf. 69.
ug 14. {
Ddd 2 | Preuſ⸗
738 Funßzehnte Klaſſe der Pflanzen,
Preuſſen iſt das Vaterland. O.
10. Orientaliſche R. (orientale 8.) mit ſchrot⸗
ſaͤgeformigen filzigen Blättern, und, einem ebe⸗
nen Stamm.
In Orient. ©.
werk Mit lanzettfoͤrmigen ungetheilten Blaͤttern (F olis
lanceolatis integris).
ır. R. mit ſenkrechtſtehenden Schoten (Pri-
Bisfimum 5.) bat fanzettförmige, gezaͤhnt⸗ füo
geartig eingejchnittene Stammpbiätter.
Waͤchſt auf rauhen Bergen in der Schweiz und
Stalien. 2,
677. Sederich (Erysımum). Die Schote iſt
gerade und vollig viererfig ; Der se ift zu—
fammengebogen,
1: Officineller £ 5. oder Wegeſenf (of * E.)
mit Schoten, welche an dem Staͤmme enges
druckt find, und pe
Blackw. T. 28.
Auf Ruinen, Wöllen und Dämmen, A auch ar
Wegen in Europa, und blühet faft den ganzen
Sommer. ©,
Die Blätter haben einen ſcharfen Geſchmack, und in den
F Apotheken bereitet man einen Syrup daraus, welcher wider
Wüſtigkeit, Heiſcherkeit und Huſten gute Dienſte thut.
Die Bereitung dieſes Syrups hat Lobel zuerſt gelehrt, wege
wegen man ihn auch unter deſſen Nahmen verſchreibt. Ludw.
A, 18*
2. Barbenkraut (Barbarea E.) mit leyerfoͤrmi⸗
gen Ed wovon Das Aufjerite Blatt rund⸗
lich iſt.
Eu
Mit vier langen und zwey Furgenic, 789
Europa ift die Heimath und bluͤhet im May: A.
"Die junge Pflanze kann als ein Kohl gegeffen werden.
3, Bnoblauchskraut (Alliaria F mit herzfoͤr⸗
migen Blättern, 9
Blackw. T.732.
Wohnt an den europaͤiſchen Zaͤunen und in Gars
tenländern, blühet im May, L. ſ. 3.
Diefe Pflanze hat ihren Rahmen wegen des knoblauch⸗
artigen Geruches, den fie befist, erhalten. Ihre Kräfte
find eroͤfnend und zertheilend, innerlich treibt fie den Urin
und die Würmer aͤuſſerlich widerſtehet fie der Faͤulniß
und den bößartigen Gefohwüren. Dean bevienet fih des
Krauts und der Saamen. Ludw. n. 77.
4. Ausgeſchweifter 5. (repandum E.) mit lan⸗
zettfoͤrmigen gezaͤhnten Blaͤttern, Blumentrau⸗
ben, welche den Blättern gegen uͤberſtehen, trau⸗
benförmig zufammengefeßten, fait feſtſitzenden
Schoten, und fehr Eleinen Kronen.
Iſt in den Brachäcern in Spanien und Bobs
' men zu Haufe. O.
5. Beukojenförmiger 5. (cheiranthoides E.) mit
langettförmigen, glattraͤndigen Blättern, und
weit abjtehenden Schoten.
Die europäifhen Brachaͤcker find das Pater,
land, O.
678. Ceukoje (Creirantuus), Der Frucht⸗
fnoten hat auf jeder Seite einen drüfenartigen
Zahn; der Kelch ift zufammengebogen , und
zwey von feinen Blättern haben unten hervor⸗
fiehende Hoͤcker; die Saamen find platt,
IM Dodds⸗ . Gel⸗
790 Funfzeßnte Klaſſe der Planen.
1. Gelber Deil (Cheiri C.) mit lanzettfoͤrmigen
ſpitzigen glatten Blaͤttern, Bon ae ; und
ftrauchigen Stamme
Blackw. T. 179.
Waͤchſt in England, Schweiß, Franfreich und
Spanien auf den Mauern und Dächern, und
bluͤhet im April; hat vier Abänderungen.
d.2. 5 | vr
Die Blumen haben einen angenehmen Geruch und:
bittern Geſchmack, fie treiben die Monatszeit, und die Rei⸗
- nigung nach der Geburt; man halt fie auch für herz: und
wervenflärkend; in den Apotheken wird ein Waffer, Syrup
und Del daraus bereitet. Ludw. n. 157.
2: Weerftrands L. (maritimus C.) mit einem
äftigen weitichweifigen Stamme, Tanzettförmis
gen etwas fpißigen Blaͤttern, und hervorragen⸗
den Staubbeuteln.
Leucojum maritimum parvum, folio vireſcente
craſſiusculo. Pluk. phyt. 432. f. 2.
Am Meerſtrande im mittaͤgigen Europa. O.
3. Beſtaͤubte 8. (incanusC.) mit lanzettförmigen
glatträndigen, ſtumpfen beftäubten Blättern,
an der Spitze abgeftumpften zufammengedrucks
ten Schoten, und einem jraudigen Stamme.
Der Meerftrand in Spanien ift dieHeimath.2.P.
Bon diefer Art haben die Gärtner mannigfaltige Vers
änderungen, welche alle aus dem Saamen gezogen werden.
Die beſte Zeit folchen zu ſaͤen ift im April. Man füet ihn
in eine frifche leichte Erde, wo er die Morgenfonne hat;
dann wenn er zufehr bey der Tageshite in der Sonne fler
bit; fo frißt ihn gerne eine Art Sliegen, gleichwie in einem
wars
Mit vier langen und zwey kurzen ꝛc. 791
warmen trocknen Boden oͤfters zu gefchehen pfleget, wenn
er noch jung iff. Um dieſes zu hindern, fol man allzeit
etwas Rettig darunter ſaͤen, wodurch diefem Unheil vorge:
beuget wird. Denn die Fliegen gehen dem Rettig mehr
nach, dadurch aber werden die Leufojenpflanzen erhalten,
allein man muß auch den Nettig nicht zu dick unter ihnen
wachſen laſſen, ſonſt wachſen ſie dadurch ſehr ſchwaͤchlich,
und treiben gar zu lange Stengel. Wenn die Pflanzen ſechs
Blätter gewonnen, muͤſſen fie in andere Rabatten von glei:
cher frifcher Erde, wo fie Morgenfonne haben, vier Zoll meit
von einander verfeßet werden, wobey zu beobachten, daß man
fie begieße und im Schatten halte, biß fie Wurzeln geſchla—
gen, nachgehends brauchen fie Feiner andern Beforgung, ale
daß man fie nur von Unfraut rein halte, biß zu dem Ende
des Yuzufts, da man ſie abermals verfegen Fann. Es giebt
viele Leute, welche grofeg Geſchrey davon machen, daß, wenn
der Saame diefer Pflanzen in Vollmond gefaet,und die Pflan:
zen auch in Vollmond verfeget würden, man deſto mehr gefüll:
te Blumen zu erwarten hätte. Allein andere haben bey viel:
jährigen Erfahrungen folches niemalen wahrnehmen Fünnen.
Die befte Methode diefe Blumen in gröfter Vollkommenheit
zu erhalten, beſtehet darinne, daß man mit dem Saamen
alle Jahre wechſele, wenn man einen guten Correſpondenten
in einem etwas entlegenen Orte haben kann, der einen ge—
treulich mit guten Saamen verſiehet. Dann, obſchon ei
nige die Fortpflanzung der gefüllten Sorten durch Schöslins
ge, als die befie Weife, gefüllte Blumen zu erhalten, an:
preißen; fo find doch die auf dieſe Weiſe erzogene Pflan⸗
zen allzeit ſchwaͤcher, als die aus dem Saamen, und bringen
niemalen ſo große und ſchoͤne Blumen, als die anderen.
Ddd 4 4. Jaͤh⸗
‚92 Funfzehnte Klaſſe der Pſtanzen.
"4: Jährige 2. (annuus C.) mit lanzettfoͤrmigen
etwas gezaͤhnten, ſtumpfen, beſtaubten Bläfs
‚tern, walgenfürmigen Schoten welche an ih⸗
ren Ende ſpitzig find, und einem Erautartigen
Stamme. |
Wohnt am Seeftrande des mittägigen Europa. ©,
5. Dreyfachlanggelpitzte 2. (erıcuspidarus C.) mit
leyerfoͤrmigen Blaͤttern, und Schoten, welche
an der Spitze mit drey Zähnen verſehen find,
Leucojumn marinum, Moris, hift. 2. p. 242. (3.
LS. 7
Iſt bey Tripolis am Meerſtrande zu Hauſe. O.
679. Sonnfreundin (HeLiorsis). Zwey
. Honigbehältnie, welche nach der bfafenartigen
Baſis des Kelches uͤberwaͤrts gefrünmet find,
1. Ganzblaͤttriche S Cntegrifolia H.) mit lan⸗
zettfoͤrmigen ungetheilten Blaͤttern.
Leucojum africanum, caeruleo flore, latifolium.
Herm lugd. 364. T.365.
Die felfigen Gegenden an dem Vorgebuͤrge der
guten Hofnung find das Vaterland, O.
2. ©. mit dem Schweinfreßblarte ( coronopi-
foia H.) bat gleichbreite in Querſtuůcke ge
theilte Blätter.
Leucojum africanum eaeruleo, flore, — co⸗
ronopi folio majus Herm. lagd. 364. T. 387.
Waͤchſt ebenfalls am Vorgebuͤrge der guten Hofe
: nung. ©:
"680. Nachtviole (Hesrerıs). Die Krone
blätter find ſchiefgebogen; zwiſchen den kuͤrzeren |
Sun figet eine — Som i En
ente
Mit vier langen und zwey kurzen ꝛe. 798
ſenkrecht; die Narbe hat eine gabliche Baſis;
der Kelch) iſt zuſammengebogen.
3, Traurige N. (trifßis H.) bat einen aͤſtigen
ausgebreiteten Stamm, der mit ſteifen Bor⸗
ſten beſetzt iſt. |
Auf den Brachfeldern in en undOeſterreich. Be
2, Matronal N. (matronalis H.) mit einem eins
fachen aufrechtitehbenden Stamme, eyrunds
lanzettförmigen , Eleingezähnten Blättern, und
Kronblaͤttern, welche an ihrer Spitze ausge?
fchnitten find.
Sstalien ift die Heimath. J.
3. AftiEanifche N. (africanaH.) mit einem fehe
aͤſtigen weıtfebweifigen Stamme, lanzettförmis
gen, geſtielten, ſpitziggezaͤhnten rauhen Bläts
tern, und feſtſitzenden Schoten.
Leucojum gallicym, folio halimi, Bocc. fic. 77,
MA TH,
Wohnt in Afrifa. ©.
4. Fruͤhlings N. (verne H.) mit einem aufrechfs
firhenden äftigen Stamme, und herzfoͤrmigen
den Stamm umfangenden, fügeartig gezähne
ten, rauchen Blättern,
° Leucojum maritimum latifolium, Moris, hifl, 2,
By, B241c ES Eis Ä
Iſt am Meerſtrande in der Provence zu Haufe. O.
681. Arabis CArasıs), Vier Honigdrüfen
innerhalb der Blättchen des. Kelches, welche wie
eine Schuppe ruͤckwaͤrtsgeſchlagen find.
3, Alpen 3. Calpina A.) mit gegähnten, den
Stamm umfangenden Blättern
Dddg 15 7. Fu
Funfzehnte Klaſſe der Planen. Ä
ni flor. dan. T.62,
Die öfterreichifchen , fehmweizerifchen und fappläns
difchen Alpen find das Vaterland,
2, Broßblümige 2. ( grandı ABA) mit einem
nackenden Etamme,
Awmoen. acad.vol.2. T.4. f.20.
Waͤchſt in Siberien. I. |
3. Chalianifche A. (thaliana A.) mit geftielten lan⸗
gettfürmigen glatträndigen Blättern. -
Pilofella filiguofa minor. Thal. harc. 84. T.7. f. D.
Sn ſandigen Gegenden des mitternaͤchtigen Eur
ropa. ©.
4. Halleriſche 4. (Halleri A.) mit faft leyerförmis
gen Stammblaͤttern, und lanzettfoͤrmigen einges
ſchnittenen Aeſten.
Siſymbrium foliis imis barbareae, ſuperioribus in-
tegris dentatis. Hall, opusc. 101. T. I1. f. tr,
Die feuchten Gegenden bey Clauſthal auf dem
Harzgebuͤrge ſind die Heimath.
682. Thurnkraut (Turrıtıs). Die ſehr
lange Schote iſt eckig; der aufrechte Kelch iſt
zuſammengebogen; die Krone iſt ebenfalls auf⸗
recht.
1. Glattes T. (glabra T.) mit EIN MR Wur⸗
zelblaͤttern, die mit ſteifen Borſten beſetzt find,
und den Stamm umfangenden glatten Ak
tern , welche einen völlig ungetheilten Rand
haben.
Wohnt auf trocknen Triften in ara &-
2. Zotti⸗
Mit vier Fangen und zwey kurzen sc. 795
2. ZottigesT. (hirfura T) hat Btätter, welche
alle mit fteifen Borften befeget find, wovon die
Stammblätter denfelben umfangen.
Iſt in Waldtriften in Schweden , Teutfchland
und England zu Haufe.
633. Kobl (Brassıca). Der Kelch ſtehet auf
recht und ift zufammengebogen; die Saamen
find kugelrund; eine Drüfe zmiichen den Fürs
jeren Staubfäden und dem Staubmege, ingleie
chen zwilchen ven längeren Staubfäden und
dem Selche.
* Mit einem etwas ſtumpfen Stiele (Stylo —
1. Feld R. (campeſtris B.) mit einer duͤnnen
Wurzel und Stamme, wie auch einfoͤrmigen
herzaͤhnlichen feſtſitzenden Stammblaͤttern.
Die europaͤiſchen Aecker, welche nicht thonig ſind,
ſind das Vaterland, und der May und Bradıs
monat die Blühzeit. O.
2. Rübefaamen (NapusB.) mit einer fpindelfürs
migen Wurzel, welche einen Stamm treibt.
Blackw. 7.224.
P. Sabmer Aübefaamen (Napus fativa) ift eine
Abänderung.
Waͤchſt am fandigen Meerftrande in Gothland,
den Niederlanden und England, 4.
Die Saamen diefer Pflanze geben ein häufiges Del,
weswegen diefelbe in vielen Gegenden gebauet wird.
3. Aübe (Rapa B.) mit einer zirkelfoͤrmigen eins
gedruckten fleifchichen Wurzel, welche einen
‚Stamm treibt.
B. Lan⸗
796 Funßzehnte Klaſſe der Pflanze,
G. Lange Rübe oder Guckruͤbe ( Rapa fativa
oblonga) ift eine Abänderung.
In den Brachfeldern in England und den Rie⸗
derlanden, und blüher im Sommer, A
4: Rüben R. (oleracea B.) mit einer runden
fleifchichen Wurzel, welche einen Stamm treibt.
®, Grüner Wirfhing (Brafhca viridis)
y. Rother Ropftohl (Bra/kca rubra).
d. Weiffer Ropfkohl (Brajica capitata).
&. Savoyerkohl oder weiffer Wirſching (Brass |
Aica fabauda).
€. Blaufohl (Brafica laciniata).
n. Blumaſchekohl (Sraj/ıca felenifra)..:
9. Buſchkohl (Bre/hca fabellica).
. Blumenkohl (Brafksca botrytis)
x. Roblrübe ( Napobra/hica).
a. Robliebe (Brajkca gongylodes),
Sindlbänderungen. |
Der Meerftrand in England ift die Heimarh. ®:
Chineſiſcher . (chinenfsB.) mit ovalen faft
"glatträndigen Blättern, auffer den Blumen⸗
blättern, ats welche fanzettförmig find, und den,
Stamm umfangen, wie auch Kelchen, welche
Länger find, als der Kronbfätternagel.
Wohnt in China. L.
** Mit Schoten, welche einen —— Griffet
haben (Siliquis ſtylo enſiformi).
€. Wilde Raucke (Eruca B.) mit leyerfoͤrmigen
Blaͤttern, zottigen Stamme, und glatten Scho⸗
> ten.
Blackw. T. 242.
Iſt
Mit vier Fangen und zwey Fursen. sc. 792
Iſt in der Schweiz zu Haufe, und blüher im
April und May. ©.
Die neuern Kräuterfenner find bey diefer Pflanze in
Beftimmung ihres Geſchlechts noch nicht mit einander recht
einig: einige halten diefelbe für ein beſonderes Geſchlecht,
und da fie unter den übrigen Pflanzen, welche gleichmäßige
Schoten haben, als diefe, wie Raucke, Senf, Kohl, und anz
dere mehr, dieſen fonderbaren Umftand an fich zeigt, daß
die Schote von mitilerer Fänge, zwiſchen der Raucke und
dem Genf, noch:überdieß niit vier Linien gezeichnet, und da:
her einwenig eig iſt; fo ſcheinet diefes allerdings einigen
Grund eines Unterfehiedes abzugeben. Der Herr Nitter
hat anfänglich diefeibe zu der Sauce (Sifymbrium) von wels
her fie fih durch die Laͤnge der Schote und ihrem Horne
anterfcheidet, nunmehro aber zu dem Koble gezaͤhlet, mit
welchem fie aber wegen der mehr eingedrucdten Schote nicht
übereinfommt, Trew in feiner Anmerk. zur angef. Bla.
well, ©.
Die Blätter werden öfters unter andern Kräutern als
Salat genoffen.
7. Blaſen R. (vehcaria B.) hat ſchrotſaͤgefoͤrmige
Blätter und Schoten, die mit fteifen Boriten
befeßet find, welche von einem aufgefchwollenen
Kelche bedeckt werden.
Spanien ift das Vaterland. O.
684. Senf Sınarıs). Der Selch ift aus eins.
ander gebogen; die Naͤgel der Sronblätter ſte⸗
ben * die Druͤſen finden ſich eben ſo, wie
bey dem Kohle. | "
Ir Acker
798 Funßßehnte Klaſſe der Pflanzen.
. Acker.S. (arvenfsS.) mit vielecfigen, knotig⸗
jtrogenden ebenen Schoten, welche länger find
als der zweyſchneidige Schnabel.
Waͤchſt in europäifchen Aeckern, und blühet vom
May den ganzen Sommer hindurch. om
Dieſe Pflanze verurfacht, daß die Gerftenäder fehr oft
ganz gelbe ausfehen; in den Winterrocken Aeckern aber fie:
het man fie gar nicht; denn ob fie gleich in denfelben im
Herbſte nach der Ausfaat des Rockens fehr dicke aufzuger
ben pfleget, fo gehet fie doch im Winter aus, und kommt
im folgenden Srühjahre nicht wieder zum Vorſchein. Die
Pflanze ift eßbar.
2. Orientaliſcher S. (orientalis S.) bat zuſam⸗
mengedruckte Schoten, die mit rückwärts ges
bogenen feifen Poriten befegt , und mit einer
mehrentheils vierecfigen Spike verſehen ſind.
Sm Morgenlande. ©,
3. WeifferS. (alba 8.) bat Schoten, welche
"a fteifen Borften befegt, und mit einem fthies
fen, ſehr langen , fihwerdfürmigen Schnabel
verfehen find.
Blackw. T. 29.
Die Aecker in England und Frankreich find die
Heimath. ©. |
4. Schwarzer S. (nigra S.) mit glatten Sthos
ten, welche an dem Trauben angedruckt hin
Blackw. 7.446.
Wohnt aufden Dämmen und Ruinen des mite
ternächtigen Europa, und blüher im Brachmo⸗
nate. O.
Aus
Mit vier langen und zwey kurzen ꝛc. 799
Aus den Saamen dieſer Pflanze bereitet man dasjenige,
was man bey Tiſche unter den Nahmen Senf aufftzet. Ein
allzuſtarker und oͤfterer Genuß deſſelben fol Schwermuth vers
urſachen. Flor. ſuec. n. 611.
685. Rettig Garnaxus). Der Kelch. iſt zu⸗
ſammengebogen; die laͤnglich runde Schote iſt
knotig und etwas gegliedert; die — ſind
hier wie bey dem Kohle.
1. Badies (/ativus R.) mit laͤnglichrunden, kno⸗
tigen, zweyfaͤchrigen Schoten.
ß. Scharzer Rertig (Raphanus niger).
y. Chinefifcher Delfaamen (Rephanus chinen-
e, sannuus oleiferus).
Eind Abänderungen,
Iſt in China zu Haufe ©, &.
Der chineſiſche Oelſaame ift nichts anders als ein Netz
tig mit ganz Eleinen Wurzeln, aber mit vielen Scheten und
Aeſten, aus deffen vielfältigen Saamen die Chinefer ein fehe
ergiebiges Del preffen. Diefem Rettig ift ein lockeres, thos
niges und niedrig liegendes Erdreich dienlicher, als fetteg
und neugedüngtes. Er liebet den Schatten. Die Froſtnaͤch⸗
te ſchaden ihm nicht fo viel, als trocene. Er wird von den
Erdflöhen fehr angegangen, daher auch die Chinefer vornems
lich Aſche über die ausgefärten Saamen flatt des Düngerg
‚freuen: man muß ihn aber dünne auf langen ellenbreiten
Beeten fäen, reinigen, und feine ſtarken Büfche, die von den
dünnen Wurzeln nicht Eönnen getragen werden, mit langen
Stangen Z Elle von der Erde unterflügen, damit er gleicher
reift, und leichter einzuſammlen it. Die Chinefer richten mit
Be Dele Speifen zu, und brennen es auch in den, in dieſem
Lande
r
goo Funfjehnte Kaffe der Pflanzen.
Sande unzähligen, Lampen. Den Rauch fanmlen fie über den
Lampen in weiten Trichtern, und der giebt ihnen die Materie
zu dem bekannten Zufche. Durch ſtarke Durcharbeitung mit
ungelöfchten Kalke, machen fie auch aus diefem Oele den Kütt,
den fie Chinam nennen, womit fie alle Fugen ihrer Fahrzeuge
bedecken, welcher, wenn er verhärtet ift, auf lange Zeit die
Seewuͤrmer abhält. Die ausgepreßten Kuchen werden zwar
auch vom Viehe verzehrt, fie brauchen aber folche ebenfalls zer⸗
ſchlagen zur Düngung in Kohlgärten. f. ——
Band 26. S. 335.
2. Geſchwaͤnzter R. (caudatus R.) mit niederlie—
genden Schoten, welche laͤnger ſind als die gan⸗
ze Pflanze. |
Lin. dee. 3. T. 10.
Final ift das Vaterland. ©.
Die ganze Pflanze gleicher dem Anfehen nad) dem Ra⸗—
dies, nur daß die Blätter fpitiger, und der weitſchweiſige
purpurfärbige, mit einen eißgrauen Than überzogene Sten—
gel Fürzer if. Die Blumen haben eine weißliche Farbe, und
die zwey bis drey Schuh langen Schoten find mit vier Furchen
bezeichnet, und ſchlangenfoͤrmig gefrummer. An feinem Ges
hurtsorte wird er der Frucht wegen gebauet, die eingemacht
gegeffen wird.
3, Acker B. (RophaniftrumR.) mit (änatih run⸗
Den gegliederten, ebenen, einfaͤchrichen Scho⸗
ten.
Amoœn. acad.vol. 6, T. ad diſſert. de Raphania.
Waͤchſt unter dem Getreyde in Europa, haͤufig un⸗
ter der Gerſte, wenig unter dem Rocken. |
Dieſe Pflanze iſt ein Sonmergewaͤchſ⸗ und durchete
| etwas
Mit vier Tangen und zwey kurzen ic, goı
etwas borftigy bringet weiffe mit Linien durchjogene Blumen⸗
Fronen, welche in gelbe fich oft abandern; die Wurzel ſchme—
Fer wie Nettig, Sie hat gleich den mehreften von diefer
Klaſſe, und zwar vorzüglich,ein häufiges, fluͤchtiges, ſcharfes Wer
Ten in ſich, welches, wenn es frey gemacht wird, die entblößten
Nerven angreifst; twievon dem Genf und Meerreftig ders
geſtalt befannt ift, dab, wenn einer fehr viel von.geriebenen
Senf oder Meerettig geniefet, einen fpasmum an dem Muns
de, Nafe und Augen, ja faſt an dem ganzen Körper befome
men Fann. Diefes ſcharfe flüchtige Wefen verlichret ſich zwar
an dem Kraute felbft, wenn die Bflanzen von diefer Kiaffe
dürre werden; in ihren Saamen verbleibet aber dieſelbe viel
länger. Diefe Schärfe wird bey dergleichen Pflanzen vermeh—
ret, wenn ein naffes Jahr einfällt, oder ſolche in einem feuche
fen Boden wachſen; mie an dem Meerrettig, welcher an
dem Waffer waͤchſt, und an den Ruben, die ineinen feuchten
Grund gefägt werden, zu erfahren iſt; dannerfterer ſchmeckt
fo fcharf, daß er nicht genoffen werben kann; letztere aber
verwechfelt ihre Suͤßigkeit, welche fie aus einem krocknen
runde erhält in eine große Schärfe. Dahero wählt auch
der Ackerrettig in naſſen Jahren nicht allein viel häufiger, fons
dern erhält auch vine viel gröffere Schärfe. Diefe Schärfe in
den Saaınen des Aderrettigs iſt, wieder Hr. Ritter dafie
Halten, die Mutter der Krampfrund Kriebelſeuche, die eine per
riodifche Frampfige Zufammenziehung der Gelenke ift, welche
‚mit convulfvifchen Zuckungen und heftigſten Schmerzen vers
bunden, und gar oft in verſchiedenen Ländern als cine epidee
miſche Seuche fehr viele Hingeriffen, wenn naffe Sommer
vorhergegangen find. Von der Nichtigkeit diefes Satzes
bat der Herr Ritter fi dadurch überzenget, daß erſtlich
RR Krankheit nur nad naſſen Sommern, in welchen der
Eee Acker⸗
302 Funfzehnte Slaffe ver Pflanzen,
Ackerrettig fehr haufig waͤchſt und fehr fcharf wird, ſich
auffere, und zwar gleich nach der Ernde, wenn man von dem
neuen Getreyde Brod zu baren anfangt. Zweytens biefe
Kranfheit nur das gemeine und arme Volk alsdenn übers
falle, welches von nicht gereinigter Gerfte Brod bade und
eſſe. Da num drittens unter der Gerfte Fein Unfraut fo haus
fig wachfe, als der Feldkohl (Braflica campeftris) und der
Ackerrettig, des erfteren Saamen aber Feine Schärfe beſitze;
fo hat der Herr Ritter gefolgert, daß alſo auffer Zweifel der
Saame des Mckerrettigs, wenn er mit der Gerfte gemahlen
und gebarfen werde, die einzige Urfache diefer Kranfheit fo
gewiffer feye; als einestheils diejenige, welche zu derfelben:
zeit Fein Gerftenbrod genieffen, von derfelben gar nicht ans
gegriffen würden; andern Theils auch die, welche zwar Ger:
fienbrod äßen, vorhero aber diefelbe fleißig reinigten, Feinen
Anfall haͤtten; dritten Theils die Seuche in dem folgenden
Srühjahre, wenn die Schärfe des mit der Gerfte vermifchten
Saamens des Ackerrettigs nach und nach flüchtig geworden, Y
nachlaſſe. Dahero der Hr. Nitter diefe Seuche in der las
teinifchen Sprache von dem lateinischen Nahmen diefer Pflanze
(Raphaniftrum) Raphania genennet hat, wider melche Kranke
heit D. Rothmann in angezogener Diſſertat. verfihert, dag-
fein Vater gegen folche Feine bewehrtere Arzeney gefunden
habe, als die pulverifirte Wurzel von dem Fleinen Baldrian
und der wilden Angelife, mit Zufegung des Salpeters, Bis
bergeils und Camphers; die Schmoländifchen Bauern in
Schmeden hingegen haben die Tınctur vonden Blättern des
gemeinen Sinau (Alchemilla vulgaris) mit glücklichen Erfolge
gebrauchet. Spielmann aber widerſpricht in feiner Differtas
tion de vegetabilibus venenatis hierinne dem Hrn. Ritter, und
führet an, daß Der Ackerrettig in Elſaß haufig smifchen dem.
Getreyde
Mit vier langen und zwey kurzen sc. 803
Getreyde wachſe, und allda Feine ſchaͤdliche Wirkungen
aͤuſſere. |
686. Meerſenf (Buntas). Das viereckige Schoͤt⸗
chen, welches an feinen unähnlichen fcharfge-
fpisten Ecken zadig it, fallt ab ohne aufzu⸗
fpringen. |
1. Örientalifcher M. (orientalis B.) mit eyfürmie
gen, höckrigen warzigen Schoͤtchen.
Sn Rußland. 2,
2. Bemsiner WI. (Cakile B-) mit eyfürmigen, ebee
nen zweyſchneidigen Schötchen.
Der Meerftrand in Europa, Aftifa und Amerika
ift die Heimath. ©.
687. Waid (Isarıs). Die lanzettförmige ein⸗
fächriche und einfaamige Schote beftehet aus
zwey Schalenftücken, welche auf dem Rücken
eine erhabene Schärfe haben, und fallt ab ohne
aufzufpringen., | |
1. Farber W. (tmdoria I.)mit geferbten Wur⸗
zelblättern, pfeilfürmigen Stammblättern, und
laͤnglichen Schdtchen.
Blaͤckw. T. 246,
ß. Zahmer Waid (Ifaris ſativa) if eine Abäns
derung.
Wohnt an dem Ufer des balthiſchen und europäir
fchen Weltmeeres. J. |
Das Kraut wird dreymal im Sominer über der Erde ab:
geſchnitten, hernach auf einer Stampfmuͤhle gemahlen, ange⸗
feuchtet und zu Ballen formiret. Dieſe laͤßt man trocknen,
I Er 2 feuchter
804 Fuünfsehnte Klaſſe der Pflanzen
feuchter fieabermals an, und wiederhohlet folches dreymal. {
Alsdenn wird diefes in Faͤſſer gefchlagen, und unter dem Nah?
men Waid verkauft. Man bauet den Waid in Geldern und
in Sranfreih um Toulouſe; der meifte und befte aber Fommt
aus Thüringen. Die Sarber gebrauchen ihn zur blauen Far:
be; aber auch zum Grunde für die ſchwarze, und allen dunse
feln Sarben. | RR
2. Portugiefifher W. (Zuftanica 1.) mit gekerb⸗
ten Wuͤrzelblaͤttern, pfeilförmigen Stammbläts
tern, und etwas filiigen Blumenſtielen. |
Iſatis orientalis maritima canefcens, Buxb, cent, r,
p. 4. T. 5.
Iſt in Spanien und Morgenlande zu Haufe. O.
3. Egyptiſcher W. (egyptiaca 1.) mit lauter ges
zaͤhnten Blättern.
Egypten iſt das Vaterland,
638. Meerkohl (Cramsr). Die vier längeren
Staubfäden haben an der Spiße eine weyzin⸗
fige Gabel, wovon der eine Zinfe den, Staub»
beutel trägt; die kugelrunde Schote gleicht einer
trocknen Deere, und fällt ab ohne aufzufprin
gen,
1. Kigentlicher WI. (maritima C.) mit einem
glatten Stamme und Blättern.
Waͤchſt an den Ufern des mitternächtigen Welt
meers. U. Y
Im April und May fchießt der Meerfohl neue Sprofs
fen hervor, die dem Spargelgleihen. Diefe [hneidei man _
ab, und bereitet fie eben aufdie Art wie Spinat. Wenn er
aber Alter wird, taugt er nicht mehr zum, Eſſen; Denn ſei—
} / | ne
+ Mit vier langen und zwey Fürgen:c, 805
ne Blätter. erden fo zäh als Leder, und machen taumlend.
Amen, Acad. vol. 3.p.9L ©
2. Spaniſcher Rübefaamen (hifpanica C.) mit
einem rauhen Stamme und Blättern.
Rapiftrum maximum ' rotundifolium monofper-
mum, Moris. hift, 2. p. 266. f, I hr
Sn Spanien. ©.
639. Cleome (Cırome). Aneiner jeden Kelch⸗
aushöhlung, die unterfte ausgenommen, fißet
eine Honigdruͤſe; alle Kronblaͤtter ſtehen in die
Hoͤhe; die einfächrige Safe EENORIANEANE
Schalenſtuͤcken.
1. Fuͤnfblaͤttriche €, (pentaphylla C.) mit Blu⸗
men, deren Geſchlechter zuſammengewachſen
find, fünffachen Blättern, und einem unbewehr—⸗
ten Stamme.
Capa-veela. Rheed. mal, 9.p.43. T. 24.
Die beyden Indien find die Heimath. O.
2. C. mit vielen dem Relche in einem Ringe
einverleibten Staubfäden (scofandra C.) hat
Plumen, deren bier und zwanzig Staubfaden
dem Kelche in einem Ringe einverleibet find, und
fünffachen Blättern.
Burm, zeyi, T. 99
Wohnti in Zeylon. ©.
* Blebrige C. (viſcoſa sh mit Blumen, welche
zwölf Etaubfäden haben, wie auch fünffachen
und dreyfachen Blättern.
Gere 3 Aria-
806 ZunfzehnteKlaffe der Pflanzen, Mit etc.
Aria-veeh, Rheed, mal. 9.P,41.T. 23.
Iſt in Zeylon und Malabar zu Haufe. ©.
4. Violette C. (violacea C.) mit Blumen, wel»
che fechs Staubfäden haben, wie auch drey⸗
fachen und einfachen Blättern, deren lanzette
gleichbreite Blaͤttchen einen glatten Rand
‚haben.
Dortugall ift das Baterland, O.
—— \
Ant 9 —— ——
—— —— 4!
— ai Var
Sech⸗
REMIS > 807
Sechzehnte Klaſſe der Pflanzen.
Mit verwachlenen Staubfäden
“in einem Trop (MoNADELPRIA).
je I. Ordnung. |
Mit fünf Staubfäden (Pentanoann).
690. Wealtberifche Dflanze (WALTHERIA).
Ein Staubmweg; die einfächriche apfel befte
het aus zwey Schalenftücken, und enthalteinen
Saamen. |
I. Amerikanifhe VO. (americana W.) mit ova—
fen, gefalteten, gefägt » gezähnten filjigen Blaͤt—
tern, und geitieften Blumenkoͤpfgen. |
Pariſ. Abhar.dl. Th. 5. T. 32.
Waͤchſt in Bahama und Gurinam. B,
Diefe Stande blüher im Ernd- und Herbfimonate und
bringen im Weinmonate völlig reife Saamen. Der Saft
der Wurzeln, Blätter und Blumen färbet blaues Papier
hellroth. Die Blätter ſchmecken erft wie Kraut, mit der
Zeit aber wird der Geſchmack etwas beißend.
2. Indianifche VO. (indica W.) mit enförmigen,
fügeartig gezaͤhnten, gefalteten Blättern, und feſt⸗
fisenden Blumenkoͤpfgen.
In Oſtindien. h. |
691. Sermamiſche Pflanʒe (EERMAXNIA).
Fuͤnf Staubwege; die Kapfel hat fünf Fächer ;
die Nägel der fchieffichenden Kronblaͤtter find
mit einer Eleinen Haut verfehen, die eine Möhre
bildet, und einen Honig ausſchwitzet.
Eee 4 Anm.
308; Sechzehnte Klaſſe der Pflanzen.
Ann. Diejes afrikanische Geſchlecht ift zu Chren ‚des
fleißigen afrifanifchen und zeylanifchen Mlurlundi⸗
ger Paul Hermanns, welcher viele afrikaniſche Pflan⸗
zen in die Niederlande gebracht hat, alſo geneneet
worden.
3, &. mit dem Eibiſchblatte (alıheifolia H. Yhat
eyfoͤrmige, gefaitete, geferbte, filzige Blätter
Hermannia capenfis, althææ folio, Pet, gu 53
Krzytr2i"
Aethiopien iſt die Heimath. de
2. 5. mit dem Erlenblatte (alnifolia H.) hat
keilfoͤrmige gefaltete, gekerbt⸗ ausgefchnittene
Blätter.
Ketmia africana veficarta fruticans,alnı foliis. Comm,
hort, 2. p. .ı55. T. 78.
Wohnt ebenfalls in Aethiopien, 3.
3. 95. mit dem Lavendelblatte Cavenduli ol
H ) bat lanzettförmige, ſtumpfe, glattraͤndige
Blaͤtter.
Hermannia fruteſcens, folio lavendulæ. Dill, elth-
779, I, —
Iſt auch in Aethiopien zu Haufe. H.
692. Melochia (Merocnia.) Fuͤnf Staubwea
ge; die Kapſel hat fuͤnf Fächer, und enthält in.
jedem Fache einen Saamen.
I. Pyramidenförmige m. (pyramidata M.) mit
doldenfoͤrmig zuſammengeſetzten Blumen, phra⸗
midenfoͤrmigen, funfeckigen Kapſeln, deren Ecken
in eine Spitze auslaufen, und nackenden Bläte
tern. |
Althæa brafiliana frutefcens.. incarnato flore. Pluk.
alm, 25, I. 131. f 2.
Brafilien ift das Vaterland, 2.
| v7 Sils
Mit verw. Staubf.imeinemTron> 809
2. Silʒzige M. Cromentofa M) mit doldenfoͤrmi⸗
gen, aus den Winkeln der Blaͤtter entſpringen⸗
den Blumen, pyramidenfoͤrmigen, fuͤnfeckigen
Kapſeln, deren Ecken fpisig find, und filzigen
Blaͤttern.
Abutilon herbaceum procumbens, re fo«
lio. Sloan, jam. 97. hift. 1. p. 220.T. 139: er
Woaͤchſt im mittägigen Amerika. ds
3.09. mit dem Wusfrautblatte (coribovifslia
M.) hat Eopfförmig zufammengefeßte, feitfigende
Blumen, rundliche Kapfeln, und faſt herztͤrmi⸗
ge, beynahe lappiche Blaͤtter.
Melochia corchori ialian Dill, elch, 22 1.T. 1170
+4..2417.
Sn Dftindien, ©. /
II. Ordnung.
Mit zehn Staubfaͤden B——
693. Baumbohne (Connarvs). Ein Staub⸗
weg, und eine einfache Narbe; die einfächriche
Kapfel beftehet aus zwey Schalenftücken, uud
enthält einen Saamen.
Burm, zeyl. T.89.
Oſtindien iſt die —5 B-
Dieſe Pflanze bringt roͤthliche Schoten, in wege aus
eine einzige Bohne enthalten iſt.
694. Rnebelbart et (Hucosı), Funf Staub⸗
wege; die Krone hat fünf Blaͤtter; die Stein⸗
frucht enthaͤlt einen geſtreiften Kern.
Rheed. mal, 2.T. 19.
Wohnt in Oftindien,
‚Eer5 Anm⸗
u»
810 Sechſehnte Klaſſe der Pflanzem
Anm. Die Blaͤtterzweige ſind mit einem aus dem Hol⸗
ze derſelben entſpringenden und auf beyden Seiten
ſich befindenden holzigen hakenfoͤrmig gekruͤmmten
Stacheln verſehen, welche wie ein Knebelbart ausſe⸗
hen, und woher der teutſche — ſei⸗
nen Urſprung hat.
695. Storchſchnabel (Geranium), Ein
Staubweg und fünf Narben; die fchnabelför:
mige Frucht beitehet aus fünf Knoͤpfen mit eben
ſo viel Fächern,
* Strauchige mit fieben Staubbeutel tragenden‘ Fäden,
wechſelsweiſe fiehenden Blättern, und vielblünmigen Blu:
menſtielen (ftaminibus „antheriferis; foliis alternis;
pedunculis multifloris; fruticofe).
x. Seuriger St. (fulgidum G.) mit einblättrichen
Kelchen, dreymal getheilten, eingefchnittenen
Blaͤttern, wovon das mittlere größer iſt, als die
andern, Doppelten Blumendolden, und einem fleis
fchichen ſtrauchigen Stamme.
Geranium africanum, folio alcez, flore coccineo
fulgidiflimo, Dill, elth. 156. T. 130. f. 137.
Iſt in Aethiopien zu Haufe. H.
2, Särbender St. (inguinans G.) mit einblättris
hen Kelchen, zirkels nierenformigen, filzigen, ger
kerbten Blaͤttern, und einem ſtrauchigen Stamme.
Geranium africanum arboreſcens, malvæ folio pin-
gui, flore coccineo. Dill, elth. 151. T. 125,
f. 151. 152.
Afrika ift das Vaterland. bh
Wenn man die Blätter mit den Fingern angreifet; fo
in diefelbe folhe mit einer eifenroftigen Farbe.
3. Schmetterlingsför miger St, (papilionaceum
" mit einbläftrichen Kelchen, ſchmetterlings⸗
fürs
d
Mit ver. Staudf. in einen Trop- ar
fürmigen Blumenfronen, die mit einem ſehr Eleis
nen Schifgen, und Flügeln verfehen find, ecki⸗
gen Blättern und ftrauchigen Stamme.
Geranium africanum arborefcens, flore veluti dipe-
talo, eleganter variegato, Dill, elth. 154. T. 128.
. 155.
Wächft ebenfalls in Afrifa, und bluͤhet im Un:
fange des Frühlings. ß. |
4. Hoͤckriger St. (gibbofum G.) mit einblaͤttri⸗
chen Kelchen, jtrauchigen Stamme, der mit fiel
- fchichen höcfrigen Knoten verfehen ift, und faft
gefiederten Blättern. |
Burm. afı, T37. 2,
| Auch in Afrika. H. |
5, Scildförmiger St. (peltatum G.) mit ein
blättrichen Kelchen, fünflappichen, ſchildfoͤrmi⸗
-gen glatten Blättern, welche einen vollkomme—⸗
nen ungetheilten Rand haben, und einem ſtrau—
chigen Stamme.
Comm, prel, 52. T. 2,
Afrika ift die Heimath. Be ;
6. Befaumter St. (zozale G.) mit einbläftris
chen Kelchen, herz» zirkelfürmigen, eingefchuittes
nen Blättern, Die mit einem breiten weiſſen Sau
me eingefaßt find, und flrauchigen Stamme,
Geranium africanum, alchemille hirfüto foHo.
Comm, prel. 511. T. 1, |
Wohnt in Afrika. h. |
7. Ropfförmiger St. (capitatum G.) mit einblätt-
richen Reichen, lappichen Blättern, welche auf
ihrer Fläche wellenfürmig erhaben und rauch
find, Fopffürmig zufammengefesten Blumen, und
einem firauchigen meitfchweifigen Stamme.
Ger».
312 Sechzehnte Klaſſe ver Pflanze.
Geraniumafricanum frutefcens, e Herm.
lügd. 275 T. 278—
Iſt in Afrika zu Hauſe. de ‚An
** Krautartige, mit fieben, Staubbeutel tragenden Fäden,
und gegeneinander Überftehenden Blättern (Staminibus
7. antheriferis; foliis oppofitis; herbacex).
8. Vooblriechenfter St. Codoratifhmum G.) mit
einbiättrichen Kelchen, einem fleifchichen fehr kur⸗
zen tamme, der mit krautartigen langen Zwei⸗
gen verjehen iſt, und herzfoͤrmigen ſehr weichen
Blaͤttern.
Geramum afrieanum humile, folio fragrantifimo
molli Dill. elch. 157. T, 131. £. 138.,
Afrika ift das Vaterland. 21.
9 Trauriger St. (trife G.) mit feftfikenden ein-
blaͤttrichen Kelchen, und einblättrichen zweyſpal⸗
tigen Blumenſchaͤften.
Geranium noctu olens ea Brayn. Cent,
126. T. 58.
Waͤchſt am Vorgebuͤrge der guten Hofnung, und
riechet des Nachts ſehr angenehm. 4.
J——— Staubbeutel tragenden ir if
minibus quinque antrheriferis).
10. St. mie dem Wüterichsblatte (cieutarium
G.) mit vielblümigen Blumenftielen, deren Blus
men fünf Staubfäden haben, gefiederten, einge=
ſchnittenen ſtumpfen Blättern, und einem aͤſti⸗
gen Stamme.
In Europa. O.
11. Biſam St. (mofchatum G.) mit vielblümis
gen Blumenftielen, deren Blumen fünf Staubs
fäden haben, gefiederten eingefchniftenen Bläts
tern, und Saamenjtüchen, welche in Querſtuͤk⸗
ke getheilet find.
Blackw. T. 150. Das
Mit verw. Staubf. in einen Trop, 813
Das Morgenland ift die Heimath. ©.
12. Brannidyichnabel (gruinum G.) mit oft viele
brümigen Blumenjtielen, deren Blumen fünf
GStaubfäden haben, und dreyfachen lappichen
‚Blättern.
Wohnt auf der Inſel Ereta. ©.
13. Gemeiner St. (ciconium G.) mit vielblimis
gen Blumenftielen, deren Blumen fünf Staub:
fäden haben, und gefiederten, inftumpfe Quer⸗
ftücfe getheilten Blättern. |
Geranium apulum coriandrifolium, Coll. ecphr, T.
p. 136. T. 135.
Iſt in Stalien zu Haufe. ©.
*æ* ** Mir zehn, Staubbeuteltragenden, Fäden, und zwey⸗
bifmigen Blumenftielen (Staminibus decem antherifes
ris; pedunculis biforis). 42,
14: Drauner St. (pheumG.) mit einzelnen, den
Blättern gegen überftehenden Blumenjtielen,
Kelchen, die mit Sranne verfehen find, Kron—
blättern, welche am Rande wellenfürmig gebos
gen find, und einem aufrechtfiehenden Stamme.
‚Die fehweizer und fteyermärfifche Alpen find das
Baterland. 2. —
15. Wald St. (Avaticum G.) mit zweybluͤmi ⸗
gen Blumenſtielen, faſt ſchildfoͤrmigen, funflap⸗
pichen, eingefchnitten = fägeartig gezaͤhnten Bläts
tern, aufrechtwachfenden Stamme, und ausge⸗
ſchnittenen Kronblaͤttern. |
Waͤchſt in Wäldern des mitternächtigen Europa.
16. Sumpf St. (palufre G.) mit zweybluͤmigen
ſehr langen, nıedergebogenen Blumenſtielen, uns
getheilten Kronbfättern, und fünflappigen eins
gefpnittenen Blattern.
Ge.
11a Sechzehnte Klaſſe der Pflanzen.
Geranium batrachioides paluſtre, flore ſanguineo
' Dill, elth, 160. T. 134. fi 161. |
In Rußland und Teutſchland in den Suͤmpfen. .
17. Wieſen St. (pratenſe G.) mit zweybluͤmi⸗
gen Blumenſtielen, faſt ſchildfoͤrmigen, vielmal
getheilten, runzlichen, ſpitzigen Blaͤttern, und
ungetheilten Kronblättern.
Die Wieſen des miternaͤchtigen Europa ſind die
Heimat, und der Heu- und Erndemonat die
Bluͤhzeit. A.
RER Mit zehn, Staubbeutel tragenden Fäden, und zwey⸗
bluͤmigen Blumenſtielen (Staminibus decem antherife-
ris; pedunculis bifloris). O.
18. Bupperzkraut (robertianum G.) mit zwey⸗
bluͤmigen Blumenſtielen, und zehneckigen haa⸗
rigen Kelchen. |
Blackw. T. 480
Wohnt auf Felfen und an Zäunen des mitters
nächtigen Europa, und bluͤhet in den mebreften
Monaten des Sommers. J.
Man findet beftändig, daß diefe Yflanze da, wo Die Ge:
lenke der Aeſte ſich befinden, roͤthlich ſeye; es pfleget aber
auch öfters zu gefehehen, daß die ganze Pflanze, infonderheit
die Blätter, mit einer ähnlichen rothen Farbe gefärbet find,
Sie hat einen bödernden Geruch.
19. Rundblättricher St. (rotundifolium G.) mit
zweybluͤmigen Blumenſtielen, und oft ungetheils
ten Kronblättern, welche fo lang als der Kelch
find, niedergefehlagenen Stamme, und nierens
fürmigen, eingefchnittenen Blättern.
Geranium columbinum majus, flore minore cæ-
ruleo. Vaill, paris. 79. T. 15. £ 1. |
i opaͤi la u Hauſe.
Iſt in Mr eur en | 9 |
Mit ver, Staubf. in einem Trop. 815
3***** Wir zehn Staubbeuteltranenden Fäden, und-ein:
blumigen Blumenftielen (Sraminibus decem antheri-
feris; pedunculis unifloris). r
20. Blutrother St. (Sanguineum G.) mit eins
blümigen Blumenftielen, und fünfmal getheils
ten, dreyfpaltigen, zirkelfoͤrmigen Blättern.
Die dürren und fehattigen Wiefen in Europa find
das Vaterland. 2L. | |
21. Staclicher St. (/pinofum G) mit einblu⸗
migen Blumenſtielen, und fleifchichen Enotigen
Stamme, aus deffen Knoten eine ſenkrechtſte⸗
hende Stachel entfpringt.
Burm, afr. T. 3 1.
Wächft am Vorgebürge der guten Hofnung. .
‚Die mehreften Arten von dem Storchſchnabel achören
anter die Wundkraͤuter; fie ziehen mehr oder weniger zu:
fanmen, und haben dabey entweder Feinen Geruch, oder
einen ganz verfchiedenen, welcher noch andere in ihnen befinds
liche wirkſame Beftandtheile anzeiget. Gleditſch.
I. Ordnung. f
Mit zwölf Staubfäden (Dopzcanprıa).
696. Slügelfaame (PentTareres). Der Kelch
iſt fünfmal getheiltz; zwanzig Faden, wovon die
fünf längere mit feinem Staubbeutel verfehen
find 5 die fünffächriche Kapfel enthält viele
Saamen, welche mit einer Haut gebramt find.
1. Scharlachrotber 8. (phenicea P.) mit fpons
hu DIT RBIENSHINGEN) ſaͤgeartig gegähnten Blaͤt⸗
ern.
Rumph. amb, 5. T. 100. 1. 1.
In Oſtindien. ©,
——
816 Sechjehnte Klaſſe der Pflanzen.
2. $ mit dem Maßholderblatte (acerifolia P.)
mit herzfoͤrmigen ausgefchweiften Hlättern.
' . Pterofpermadendron. folio aceris. Amm,ad, pe»
top, 8. .D, 210... T. 168.17. —*
Oſtindien iſt auch die Heimath.
IV. Ordnung.
Mit vielen dem Truchtboden einverleibten
Staubfäden (PoLyAnDrıa).
697. Adanfonifcher Baum (ApaNs oNIA).
Der einfache Kelch fallt ad; ein fehr Tanger
Griffel. und viele Narben; die holzige Kapfel
hat zehn Fächer, welche mit einem mehligen
Marke angefuͤllt find, und worinne viele Saa⸗
men liegen.
1. Gefingerter Adanſoniſcherbaum Cgitata
Adanfonia).
Baobab, Alp. zgypt. 66. T. 67.
Wohnt in Senegall und Egypten. $.
698. Wollfaame (BoMBaAx). Der Kelch hat
fuͤnf Einſchnitte; fünf oder viele Staubfaͤden;
die holzige Kopfel beſtehet aus fünf Schalen⸗
ſtuͤcken, und hat fuͤnf Faͤcher; die Saamen ſind
mit einer Wolle verſehen; der — J5 iſt
fuͤnfeckig.
1. Gemeiner W. mit fuͤnf Staubfaͤden (pen-
tandrum B.) hat Blumen, welche mit Man
Stuubfäden verfehen find.
Rumph. amb, ı. T. 80,
SR in beyden Indien zu Haufe, B.
\
Mit verw. Staubf, in einem Trop. 817
Der befte Nuten, welchen diefer Baum giebt, iſt die
garte Wolle feiner Saamen, ob fie gleich fo kurz ift, daß fie
wicht kann gefponnen werden; denn die Indianer ftopfen ihre
Kuͤſſen und Polſter damit aus, welche viel zaͤrter und wei—
her find, als die mit Federn geftopfte; indem diefe Wolle
fih nicht fo balfet, wie die eigentliche Baumwolle. Sie
muß aber fleißig vorher von den Saamen gereiniget werben,
ehe man fie einftopfet ; -anfoniten die Natten und Maͤuſe die
Küffen ducchfreffen, und die Saamen aufſuchen. Rumph.
2. Wolldorn (Ceiba B.) mit Blumen, die viele
"dem Sruchtboden einverleibte Staubfäden has
ben, und fünffachen Blättern
Die beyden Indien find das Vaterland, H.
699. Sida (Sına). Der einfache Kelch iftedfig;
der Griffel iſt vielmal getheilt; viele einſaami⸗
ge Kapſeln.
3, Stachliche S. ( Jbinofa 5.) mit herzfoͤrmig⸗
laͤnglichen, ſaͤgeartig gezaͤhnten Blaͤttern, bor⸗
ſtigen Blattanſaͤtzen, und oft ſtachlichen Blatt⸗
winkeln.
Rumph. amb. 6, T, 18.6, 1.
Waͤchſt auch in beyden Indien. ©,
* Bhomboidiſche S. (rhombifolia S.) mit lan⸗
zettfoͤrmig⸗ rhomboidiſchen, ſaͤgeartig gezaͤhnten
Blättern, und Blattwinkeln, welche oft mit
- Doppelten Stacheln bewehret find.
Malvinda unicornis, folio rhombaide, perennis
Dill. elch, 216. I, 172% f. 212,
Öleichfalls in beyden Judien. H.
3. Herzblaͤttriche S. (cor En 5.) mit herzfoͤr⸗
Sr mi⸗
sı8 Sechzehnte Ki Klaſſe der Pflanzen.
migen, etwas eckigen, ſaͤgeartig gezaͤhnten rau⸗
chen Blaͤttern.
Malva bicornis, — folio molli. Dill, *
2814 1:17 10° 209;
Das Borgebürge der guten AN und Di
dien find die Heimath. O. |
* Wielfapsliche (multicapfulares).
| 4: Sammtpappel (Abutilon S.) mit su
herzfoͤrmigen, ungetheilten Blättern, Blumen»
fielen, welche Fürzer als das "Blatt find, und
vielfaͤchrichen Kapfeln, die mit ʒweyſpaltigen
Hoͤrnchen verſehen find,
Wohnt in Oſtindien. O.
5. Aſiatiſche S. (afatica 8.) mit herzfoͤrmigen,
ungetheilten Blaͤttern, ruͤckwaͤrts geſchlagenen
Blattanfägen, welche länger, als der Blumen
ftiel find, und vielfächrichen zottigen —
welche kuͤrzer als der Kelch find:
Rumph. amb. 4. T. 10. | \
Iſt auch-in Dftindien zu Haufe: ©
6. Rraufe S. (eri/da S.) mit hersförmigen, faſt
lappichen, geferbten, filzigen Blaͤttern, und nie
derwaͤrts gebeugten, aufgeblafenen,, vieffächris
chen, gekerbten, ausgefchtveiften Kapfen.
" Abutilon veficarium crifpum, floribus melinis par-
vis, Dill. elch. 6. T,s.£. 5. ,
Carolina und Bahama find das Vaterland.
7. Rammförmige S, (crifata S.) mit eigen
Blättern, wovon die unterften herjfürmig, die
oberften aber geigenförmig find, und vielfäch?
richen Kapſeln.
Mit ver. Staubf, in einem Trop. 819
Abutilon lavaderz flote ; fructe eriftato, Dill,
elh. 3. T.2.£ 2. |
"P, Sida mit Blaͤttern, wovon die unterſten
herzfoͤrmig⸗eckig, die oberſten aber |pondons
foͤrmig find.
Iſt eine Abänderung
Waͤchſt in Mexico. ©.
200, Eibiſch CArruxa). Der Kelch iſt dop⸗
pelt, von welchen der aͤuſſere neun Einſchnitte
hat; viele einſaamige Umſchlaͤge.
1. Officineller E. Cofinalis A.) mit einfachen
filzigen Blaͤttern.
Blackw. T. 96:
In Holland, England, Frankreich und Siberien
in ſalzigen und feuchten Gegenden, und bluͤhet
Am Heumonates 2.
Die Wurzel ift die, ſchleimig, inwendig weiß: Die Blät;
ter find filgig, breit, zugeſpitzt. Die Blume iſt einblättrich,
ähnlich, tief, fünfjpaltig. Der äuffere Kelch ift neunſpaltig, der
innere fünffpaltig. Die Frucht iſt platt und rund:
‚Bon diefer Pflanze find die Wurzel, die Blatter, Blu—
ihen iind Saamen im Gebraude. Die Wurzeln muͤſſen im
Herbfte geſammlet werden. Ihre Kräfte find erweichend,
und dag Kraut wird unter die ertveichende Kräuter gezaͤhlet.
In Krankheiten der Harnblafe wird diefe Pflanze vornehin:
lich geruͤhmt. Aeuſſerlich braucht man die Wurzel zu Brey—
umſchlaͤgen, und zu erweichenden Elyftieren. Die præparata
in den Apotheken find ein Syrup, ein Pulver, nd eine Sal:
be. Ludw. n. 1.
2. E. mit dem a (cannabina A.) mit
5f 2 Blaͤt⸗
820 Sechzehnte Kaffe der Pflanzen:
. Mlättern, wovon die unterften handfürmig,. die
oberſten aber in Singer getheilet find. .
Die Ränder ber Wälder in Ungarn, Italien und
Languedoc find die Heimath. 2L,
3. dottiger SE. (hirfua A.) mit dreyſpaltigen
haarig⸗-borſtigen, auf der Oberfläche glatten
Blättern, und einzelnen einblümigen Blumen⸗
ſtielen.
Alcea hirſuta minima, flore cæſio, hiſpanica. Barr.
ic. 1169.
Wohnt an Zaͤunen in Frankreich, Italien und
Oſterreich.
701. Dappel (Arcza). Der Kelch iſt doppelt,
von welchem der aͤuſſere ſechsmal eingeſchnitten
iſt; viele einſaamige Umſchlaͤge.
1. Roſen P. (roſea A.) mit ausgehoͤhlt⸗ eckigen
Blaͤttern.
Iſt im Morgenlande zu Hauſe, und bluͤhet bey
uns in Gaͤrten gegen das Ende des Sommers.J.
Man brauchet vornemlich die Blumen, welche erweichend
ſind, zugleich aber auch eine gelinde anziehende Kraft beſitzen;
daher dienen fie in Entzuͤndungen und Geſchwuͤren des Hal:
ſes und anderer Theile. Man braucht fie auch wider die
Roſe, im Form eines Breyumfchlags. Ludw. n. 42.
2. P. mit dem Seigenblatte (Beifolia A.) hat
handfoͤrmige Blätter.
Blackw. €. 54.
Das Morgenland ift auch das Vaterland, und
H vielleicht nur eine Abänderung der erfteren
rt. de
702, Mal
Mit verw. Staubf. in einem Trop. 82ꝛ
702. Malve (MaLva). Der Kelch ift doppelt,
von welchem der aufjere drepblätteich iſt; viele
einfaamige Lmfchläge.
* Mit ungetheilten Blättern (Folüs indivifis).
x. Aehrige M. (/Dicata M.) mit herzfoͤrmigen
geferbten filzigen Blaͤttern, und laͤnglichen Blu⸗
menaͤhren, welche mit weit abſtehenden Haa⸗
ren befehet find.
Althæa fpicata, betonicz folio villofisfimo, Sloan,
Jam. 97. hift. 1.p. 218. T. 138. £ 1.
Waͤchſt in Jamaika.
2. Filzige M. (tomentoſu M.) mit herzfoͤrmigen,
gekerbten, filzigen Blaͤttern, geſammleten, ſeit⸗
waͤrts befeſtigten Blumen, und ſtrauchigen
Stamme.
In Oſtindien. H.
3. Amerikaniſche II. ( americana M. ) mit herz⸗
foͤrmigen geferbten Blättern, und Blumen, wo⸗
von die feitwärts befeftigten einzeln ftehen; Die
an den Spitzen befindliche aber ährenfürmig
zufammengefegt find.
Amerika ift die Heimath. O.
** Mit eckigen Blättern (Foliis angulatis).
4. Peruanifche M. (peruviana M.) mit einem
J——— krautartigen Stamme,
handfoͤrmigen Blaͤttern, aus den Winkeln der
Blatter entſpringenden Blumenaͤhren, deren
Blumen nach einer Seite gerichtet ſind, und
kleingezaͤhnten Saamen.
Wohnt in Peru. O.
5. M. am Vorgebuͤrge der guten ——
Stf3 (ra-
322 Sechzehnte Klaſſe der Pflanzen,
if capenfis M.) mit herzförmigen fuͤnflappichen
Blättern, und einem baumartigen Stamme,,
Malva capenfis frutefcens, groffulariz folio mino-
ri glabro, Dill, elth, 208. T, 169. f, 206.
Iſt in Yethiopien zu Hanſe und hat zwey Abaͤn⸗
derungen. h.
6 Wald M. Chjlvefris Mm) mit einem aufrecht⸗
wachſenden krautartigen Stamme, fiebenlaps
pichen ſpitzigen Blaͤttern, und hagrigen Blu⸗
mensund Blattſtielen.
Blackw. T. 22.
Die europaͤiſchen Felder ſind das Baena und
der Brachmonat iſt die Bluͤhzeit.
— Gaͤnſe m. (rotundifolia M.). mit einem nie⸗
dergeſchlagenen Stamme, herz zirkelformigen,
fuͤnflappichen Slaͤttern, und niedergebogenen
fruchttragenden Blumenſtielen.
Waͤchſt an den europaͤiſchen Wegen und Gaſſen,
und bluͤhet verſchiedene Monate des Som⸗
mers, O.
Die Gaͤnſepappel hat mit der vorigen gleiche Eigen;
ſchaft, und wird mit diefer und dem officinellen Eibifch we:
‚gen ihres ſchleimigen lindernden Weſens bey —— Un;
ftanden oft verordnet. Gleditſch.
8. Mauritaniſche M. (manritiana M.) mit eir
nem aufrechtwachfenden Frautarfigen Stamme,
fuͤnflappichen ſtumpfen ‘Blättern, und etwas
glatten Blumen⸗ und Blattſtielen.
In Italien, Portugall und Spanien. ©,
9, Sisgmerswurs (Alcea M.) mit einem ar
recht⸗
Mit verw. Staubf, in einem Trop, 823
rechtwachfenden Stamme, und bielmal getheil⸗
ten, etwas rauhen Blaͤttern.
Blackw. T. 309.
Waͤchſt in Teutſchland, Frankreich und England
‚an den feimenhügeln, und an den Zäunen der
Dörfer; blüher im Heu: und Erndemonate. 2%.
Kraut und Blumen werden in den Apotheken verwahret,
und haben mit dem Eibifch und der Dappel einerley Eigen:
ſchaft. Gleditſch.
703. Cavateriſche Dflanze (LAvarteEra).
Der Kelch ift Doppelt, wovon der Auffere drey—
mal eingeſchnitten iſt; viele einfaamige Um—
ſchlaͤge.
Anm. Tournefort hat dieſes Geſchlecht zu Ehren eines
ſchweizeriſchen Arztes, Nahmens Lavater, welcher
‚ein guter Freund von ihm war, alſo genennet.
* Mit einem ftrauchigen Stamme (Caule fruticofo),
1. Baumartige 2. (arborea L.) miteinem baum⸗
artigen Stamme, ſiebeneckigen, filzigen gefals
teten Blaͤttern, und einbluͤmigen, aus den Win⸗
keln der Blaͤtter entſpringenden, gedraͤngtſte⸗
henden Blumenſtielen.
Die Gegend zwiſchen Livorno und Piſa ii die
Heimarh. 2.
2. Dreylappiche L. (zriloba LJ mit einem —
chigen Stamme, faſt herzfoͤrmigen, beynahe
dreylappichen, zugerundeten, ablen Blaͤt⸗
tern, herzfoͤrmigen Blattanſaͤtzen, und gehäufs
ten einblümigen Blumenitielen.
Alchea fruticans hifpanica, aceris monspeflulani
foliis. Pluk, alm. 24, T. 8. f. 3.
Sff4 Sf
824 Sechzehnte Klaſſe der Pflanzen,
Iſt in Spanien zu Haufe, be
3. Amerikaniſche 2. (americana L.) mit einem
firauhigen Stamme, herzförmigen, ungetheils
ten, gekerbten, ſcharf zugefpigten, filzigen Blaͤt⸗
tern, und einzelnen einblümigen Blumenſtielen.
Jamaika ift das Vaterland. db.
** Mit einem Erautartigen Stamme (Caule herbaceo)
4. Thüringifäye 2. Cthuringiaca L.) mit einem
— —— Stamme, entbloͤßten ——
und eingeſchnittenen Kelchen.
Althaea thuringiaca grandifſora. Dill, elth. 9, T.8
6:8, ‘
Wächftin Thüringen und der Tartarey an den
Zäunen.B.
5. Dreymonatliche L. (erimeffris1..y mit einem
Erautarfigen rauhen Stamme, lanzettfoͤrmigen
Blaͤttern, einbluͤmigen Blumenſtielen, und
Fruͤchten, welche mit einem Deckel bedeckt find.
In Syrien, Spanien und fanguedor.
704- Malope (Marore). Der Kelch) it dop⸗
pelt, von welchem der auffere dreyblaͤttrich iſt;
viele einfaamige in einem Koͤpfgen zufammens
gefügte Umſchlaͤge.
Malva betonicae folio, Bocc. ſic. 15. T.$. 82.
Die Wiefen in Toſcana und Mauritanien find
die Heimath. Hat eyförmige auf der Ober⸗
fläche glatte Blätter.
705. Urene (Urena). Der Kelch iſt doppelt,
wovon der aͤuſſere fünf Einſchnitte hat; Die MR
iche
Mit verw. Staubf. in einem Trop. 825
liche Kapſel hat fuͤnf Faͤcher, und enthaͤlt in
einem jedem Fache einem Saamen.
1. Lappiche U. (lobata U.) mit eckigen Blaͤttern.
Urene finica, Xanthii facie. Dill,elch. 340. T. 319.
f. 412. |
Wohnt in China, H.
2. Ausgehoͤhlte U. (nuata U.) mit ftumpfaus:
gehoͤhlt⸗ handfoͤrmigen Blättern,
Burm. Zeyl. T.69. f.2.
Iſt in Oſtindien zu Haufe. h.
706. Baumwolle (Gossyrıum). Der Kelch
iſt doppelt, wovon der Auffere dreymal einges
ſchnitten iftz die Kapſel Hat vier Fächer; vie
Saamen find mit einer Wolle ummickelt.
1. Rrautartigedd. (herbaceumG.) bat fünffap-
piche auf Der Unterfläche mit feinen Drüfen vers
fehene Blätter, und einen Erautartigen Stamm,
Blackw. T.357. Rumph. amb. 4. T. ı2.
Amerika ift das Vaterland. ©,
Die Aeſte und Blätter ftehen bey diefer Pflanze einan⸗
der wechſelsweiſe gegen über, letztere firen auf einem Stiele,
find unterwarts blaßgrün, und in fünf, an Größe ordentlich
abnehmende, ſtumpfe ausgeſchweifte Theile zerſchnitten.
Die einzelnen Blumen ruhen auf der Spitze der Aeſte, und
find der Pappel aͤhnlich. Dieſe Blumen find blaßgelb, und
am Boden purpurfarbig. Wenn die Saamenkapſel ſich
oͤfnet, kommt die weiche und in einem Knauel veriwicelte
Volle zum Vorſchein, welche die eyförmige aufferliche braus
ne, inwendig gelblihe Saamen nicht allein umwickelt, fons
dern auch an denenſelben befeftiget if.
Sif s Die
826 Sechzehnte Klaſſe der Pflanzen.
Die Apothefen. führen den Saamen zuweilen wegen
etlicher zuſammengeſetzten Arzeneyen, auch wohl ein daraus
gepreßtes fettes Oel. Wir, erhalten fie aus der Levante,
und wählen den reifen Saamen davon, welcher ganz friſch,
oelig, füßlich, fchleimig und nahrhaft feyn muß. Gleditſch.
Rumph behauptet von dem ausgepreften Dele, daß daffelbe
die Sommerfleden vertreihe. In Maltha, wo ſehr viel
Baummolle erbauet wird, if: man. getoohnt, das Vieh mit
dem Saamen zu maͤſten.
2. Baumartige B. (arboreum G.) mit handfor⸗
migen Blaͤttern , deren Lappen lanzettförmig
find, und einem ſtrauchigen Stamme.
Rumph, amb.4, T. 13.
Waͤchſt in Oftindien in fandigen Chegendenk h.
3. Zottige B. (hir ſutum G.) mit fuͤnflappichen
Blaͤttern, welche an ihrer Unterflaͤche eine
Druͤſe haben, und etwas haarigen Aeſten und
Plattftielen.
Goſſypium frutefcens, pentaphyllos barbadenfe.
Pluk. alm, 172. T.299. f. Ie
In Amerifa. @.
707. Jbifhy CHızısıus). Der Kelch ift
doppelt , wovon der aufjere viele Blätter hat;
die fünffächriche Kapfel enthält viele Saamen.
1. Eſpenartiger J. (populneus H.) mit herzfoͤr⸗
migen glattraͤndigen Blaͤttern, und einem
baumartigen Stamme.
Rumph. amb.2. T.75..
Oſtindien iſt die Heimath. Br
Das
Mit vers, Staubf, in einem Trop. 827
Das braune im Wafler zerriebene Mark von dieſem Straus
ehe brinat, wie Rumph erzehlet, denenjenigen ſchnelle Huͤlfe,
welche an Seitenſtechen darnieder liegen, wenn ſolchen daſſelbe
zu trinken gegeben wird. Nicht weniger iſt es ein herrliches
Mittel in allen cholerifchen Leidenſchaften, indem es die Gal—
Ie über fich haufig abführet. In hitzigen Fiebern iſt es ein
farfendes und die Hitze linderndes Mittel; wobey zu merken,
dab wenn der Patient den Trank nicht bey fich behalten ſoll⸗
te, wie folches oft geſchieht, derſelbe wiederholtet werden
muß. - Unter den Bäumen aber muß man zu dieſem Arzeney⸗
mittel diejenigen wählen, welche nahe am Meere flehen,
ihre Nahrung von dem Meerwaſſer erhalten, und deren
Marf noch ganz geſund iſt; vorzüglich aber von denfelben,
das Marf des unsern Theils des Stammes, oder der Wurzel.
2. Lindenblöcericher J. (ziliaceus H.) mit herz
fürnniaen, rundlichen, ungetheilten, fcharf zus
geſpitzten, geferbten Blättern, baumartigen
Stamme, und mit zehn Zähnen bemwehrten Auf
teren Kelcher
Rheed. mal. ı. T, 30.
Wohnt ebenfalls in Dftindien. $.
: Chineſiſche Roſe (Rofa ſinenſis H.) mit eyfoͤr⸗
migen, ſcharfzugeſpitzten, ſaͤgeartig gezaͤhnten
Blaͤttern, und einem baumartigen Stamme.
Rumph, amb.4. T.g.
Oſtindien ift auch das Yaterland, und trägt iur
weilen gefüllte Blumen. 5.
Dieſer Strauh trägt rothe prächtige Blumen, a
von den Indianern zu allen Seyerlichfeiten gebraucht, und
daher die Seftblumen genennet werden,
Ne
4 Syri⸗
g28 Sechzehnte Klaſſe der langen,
4. Syriſcher J. (riacus H.) mit keil⸗eyfoͤrmi⸗
gen, nach oben zu eingeſchnitten⸗ſaͤgeartig ges
zähnten Blättern, und einem baumartigen
Stamme. |
Alcea arborefcens. Cam, hort. T. 3.4.
Waͤchſt in Syrien. $-
5. Sabdariffa (Jabdariffa Hl.) bat fägeartig ger
zaͤhnte Blätter, wovon die unterſten eyfürmig
und ungetheilet, die oberiten aber fiebenmal ge:
theilet find, einen unbewehrten Stamm und fefte
fiende Blumen. |
Alcaea acetofa indica mitis, foliis fuperioribus
goflypii in modum tripartito-divifis. Pluk,
am... 6
An Oſtindien. ©.
Der Blumenkelch führet einen angenehmen fänerlichen
Saft bey fih, und wird ſtark zum Effen, und zu einer Art
Hein gebrauchet. Die Kapfel ſchmeckt wie fauerampfer.
6, Surattifcher J. (arattenfs H.) mit über»
warte gefrümmten Dörnern,dreylappichen Blaͤt⸗
tern, halbherzfoͤrmigen Blattanſaͤtzen, aͤuſſeren
Kelchen, die kleine Anhaͤnge haben, und geſtiel⸗
ten Blumen.
Rumph. amb. 4. T. 16.
Hftindien ift die Heimatb.
Die Blätter enthalten einen rorhfärbenden Gaft in fi.
Rumph.
7. Manihot J. Manihot H.) mit hands finger:
| fürmigen, ſiebenmal getheiften Blättern, unbe
wehrten Stamme und DBlattitielen.
Alcea
Mit verw. Staubf. in einem Trop, 829
Alcea finica, Manihot. Pluk, amalth. 7. p. 355. f. 2.
Wohnt in beyden Indien. H.
8. Abelmofch oder Bifamkörner(Abelmof.husH.)
mit faft ſchild⸗herzfoͤrmigen, jiebeneckigen, füges
artiggezaͤhnten Blättern, und einem Stamme,
der mit fteifen Borſten beſetzt iſt.
Rumph, amb. 4. T. LIST
Iſt auch in beyden Indien zu Haufe. $.
Der Saame hat eine nierenförmige Geftalt, und einen
Geruch, welcher dem Biſam gleicher, wenn er mit Ambra
verfetet wird. Er wird heut zu Tage wenig in der Arzes
ney, wohl aber von den Parfumirern gebraucht. Gleditſch.
9. Eßbarer J. (esculentus H.) mit fünfmal
getheilt» fußförmigen Blättern, und Inneren an
der Seite aufreiffenden Kelchen.
Alcea maxima, malvae rofese folio, fructu deca-
gono recto crafliore breviore efculento, Sloan,
jam. 9$. hift. ı. 223. T. 133. f,3.
Die beyden Indien haben diefe Pflanze von der
Natur erhalten, O.
Der aͤuſſere zwölfmal getheilte Kelch faͤllt mit der Blu⸗
menkrone ab, bis auf die Baſis, welche verbleibet. Der inne⸗
re fuͤnfmal gezaͤhnte Kelch wird von der Blumenkrone, wenn
ſie ſich ausbreitet, an der Seite aufgeriſſen. |
Die Saamengehäufe werden, wenn fie noch jung und
zart find, gefocht, und geben eine nahrhafte Speiße ab ; fie find
von einer fchleimigen, und fehlüpfrigmachenden Befchaffens
heit, wegen welcher diefe Speiße, wie Jarquin vermeinet, eis
nem Europäer etwas efelhaftift. Die Sclavinnen, welche die
boßhafte Abficht haben, zur Unzeit zu gebahren, find darauf
gefallen, Die Geburtstheile mitteilt des Gebrauchs derjelben
vorher
330 Sechſehnte Kloſſe der Pflanzen, Mitic,
Horher ſchluͤpfrig zu machen. f Bancrofts Katugefäjipte von
Guiana. &.31.
Y, 10: Aufgeblaſener 7. (Trionum H.) mit dkey⸗
mal getheilten eingeſchnittenen Blaͤttern, und
aufgebl aſenen Kelchen.
Alcea peregrina ſoliſequa. Lob.ic.656.
8. Afrikaniſche Blafenketinia (Kermia ven carid
| africana. ) it eine Abaͤnderung.
Italien und Afrika find das Vaterland; ©.
708: Stewsrtifcherbaum (STEWARTIA).
. Der Self i ſt einfach, der atich einfache Griffel
ift mit einer fünfmal gefpaltenen Narbe verfe:
ben; der ſaftloſe Apfel Beftehet aus fünf Thei⸗
ah "hat fünf Facher, in Deren jedem ein Saame
lieget, und fpringet ı in ‚fünf Stücke von einans
Der;
Anm. Diefer Baum ift Bin Gedad miſſe des engliſchen
Grafens Stewarts geweyhet worden.
Seeligm. Th. 4. Uri
Waͤchſt in Virginien. b.,
709 Moriſoniſche Dflanze ( Morisonia),
Der einfache Keſch iſt zweymal eingefchnitteng
die Krone hat vier Blätter; ein Staubweg;
die mit einer harten Schal⸗ verſehene und
ſtielte Beere iſt einfaͤchrich, und enthält viele
Saamen.
1. Amertkaniſche Moriſoniſche Pflanze (ame-
ricana Moriſonia).
Jacq. amer 156. T. 97.
In Amerika,
Sie⸗
EEE. "gg
Sicebenzehnte Klaffe der Pflanzen.
Mit verwachjenen Staubfäden
in zwey Partheyen CDianeiraia),
: 1 Ordnung.
Mit ſechs Staubfäden, CHE xannar),
710, Erdrauch (Fumarıa). Der Selc bes
ſtehet aus zwey Blättern die Krone ift rachen⸗
foͤrmig; zwey haͤutige Faden, deren jeder aber
drey Staubbeutel trägt.
* Mit zweyſpornigen Kronen (Corollis bicalcaratis R
L. Anſehnlicher E. (Spedabilis F.) mit Blu:
men, welche hinten zweylappich find, und einem
blättrichen Stamme,
Siberien ift die Heimath.
{is ah Mit einſpornigen Kronen ( Corollis unicalcaratis),
2, RnollicherE. ( bulbofa F.) mit einem einfas
hen Stamme, und Deckblättern , welche je
lang als die Blumen find,
&. Rnollicher Erdrauch mit dei: hohlen Wur:
zel (Zumaria bulbofa; radice cava >» Blackw.
De534. 66 —
8. Mittlerer knollicher Erdrauch ( Fumaria
bulbofa intermedia) mit einer Wurzel, welche
y. Großer knollicher Erdrauch (Fumaria bul-
bofa folida) mit einer Aurzel, welche ſehr
Dichte iſt.
Sind die Sorten, age
| Wohnt
832 Siebengehnte Klaſſe ber Pflanzen.
Wohnt in europaͤiſchen Haynen und ſchattigen
Gegenden, 2. | |
Die Wurzel ift bitter, ſcharf, und ein wenig zufammens
zichend, und wird befonders zu Befoͤrderung der Monats
zeitgerüinmet, Ludw. 1.152.
3. Immergruͤnender E. (fempervirens F.)
mit buͤſchelfoͤrmig zuſammengeſetzten gleichbrei⸗
sen Schoten, und einem aufrechten Stamme.
Fumaria filiguofa ſemper virens. Corn. canad, 57.
—T UA
Iſt in Canada und Virginien zu Haufe ©.
4. Officineller E. (oſcinalis F.) mit einſaami⸗
gen, traubenfoͤrmig zuſammengeſetzten Saamen⸗
gehaͤuſen, und einem weitſchweifigen Stamme.
Blackw. T.237. |
Die europäifchen Wecker und Gartenländer find
das Vaterland, und der May ift die Bluͤh⸗
zeit. Os
Diefe Pflanze ift bitter, magenftärfend, und blutreinis
gend. Sie dienet wider den Scharbock, die Verflopfung
der Eingeweide und Wechfelfieber. In den Apotheken bes
reitet man aus dem Kraute ein Waſſer, einen Ertract, eine
Eonferde, Syrup und Effenz. Ludw. n. 83,
5. Blaſen E. (vehcaria F.) mit Eugelrunden
fpigigen aufgeblafenen Schoten, und Blättern,
*die mit Gabeln verfehen find. |
Weinm. T. 521. lit. c.
Waͤchſt in Aethiopien. ©»
Die Frucht iſt eine kugelrunde Blaſe, durch welche mits
ten eine Axe gehet, an welcher von allen Seiten die runden,
ſchwarzen glänzenden Saamen angewachſen find.
- DDr
Pr verw. Staußf. in zwey Partheyen. 833
II Ordnung.
Mit acht Staubfaͤden (Ocranprıa).
711. Creuzblume (Porvoara). Der Kelch
hat fünf Blätter, wovon zwey flügelförmig und.
gefärbet find; die umgekehrt bergformige Huͤlſe
hat zwey Faͤcher.
* Mir Blumen, die einen binſelfoͤrmigen Anhang haben
(Criftati, flores appendice penicilliformi),
I, Incarnatrothe €. (ncarnata P.) mit Ahrens
foͤrmig } fammengefesten Blumen, Frautartigen
aufrechten äftigen Stamme, und wechfelsweife
ſtehenden pfriemenfürmigen Dlättern.
Polygala mariana anguftiori folio, flore purpureo,
Pluk, mant. 153. T. 438. f. y.
In Birginien und Canada. ©.
2. Gemeine. (vulgarisP.) mit traubenförmig
zufammengefegten Blumen, Erautartigen einfas
chen geftreckten Stamme, und gleichbreit-lans
eftförmigen Blaͤttern.
Die trocknen Wieſen und Triften in Europa find
die Heimath, und der May und Brachmonat
die Bluͤhzeit. 2.
Nach Anzeige des grimdlichen Hrn. Prof. Dethardings,
ift eine Handvoll von diefer Pflanze mit zwey Tb. einer Pti⸗
fane oder anderen Brufttränfen abgefocht, denen Kranken, die
bey einer heftigen Pleureſie in Gefahr geftanden, zu erfticken,
alle Stunden zu vin Baar Eöffelooll gegeben worden, wovon
zu großer Erleichterung derfelben ein flarfer Auswurf,
Schweiß und Harnfluß erfolget if. Der Ar. Nitter hält
in feiner Difputation, Radix Senega, die in dem zweyten
Bande der Amoen. acad, befindlich ift, dafür, daß die Wur⸗
Ögg zel
834 Sicebenzehnte Klaſſe der Pflanzen.
zel unſerer gemeinen Creutzblume eine der Klapperſchlangen⸗
wurzel aͤhnliche, wiewohlen ſchwaͤchere Kraft beſitze, und
wuͤuſchet, daß unſere Aerzte bey vorfallenden Gelegenheiten
verſuchen moͤgten, was dieſe wider den Biß der. Vipern wir⸗
ken koͤnne. Die pariſer Aerzte haben dieſelbe vermoͤge der
pariſer Abhandlungen vom Jahre 1740. in der Pleureſie
ebenfalls ſehr wirkſam befunden. Die Wurzel iſt nad Hrn.
Candon wider die Schwindfucht ein Fraftigeres Mittel, als
alle fonft gewöhnliche in diefem Uebel. Er und andere in
Wien haben folche bey diefer Krankheit mit guten Erfolge
gebraucht; und zwar die Wurzel zu einer halben Quente
Morgens und Abends im Pulver, oder auch in einer Latts
werge mit Honig alle vier Stunden zu einer Quente, und
allmahlig in höherer Dofi. Das Infuſum des Krauts mit
Honig verſuͤſſet it zugleich mitgebraudt worden, womit man
den einen und den andern Monat fortgefahren ift. ſ. Enm
dons Diflert, de Polygala in phtifi vienn«.
3. Bittere C. (amara P.) mit traubenförmig zus
fammengefegten Blumen, aufrechten Stämmen
und umgelchrt eyförmigen größeren, Wurzel⸗
blättern. |
Polygala buxi minoris folio, Vaill, paris. 161. T,
32. ae
Wohnt auf bergichten Gegenden. in Frankreich
und Oeſterreich.
Die bittere Creutzblume iſt eine Tochter der gemeinen,
und unterſcheidet ſich von derſelben durch ihre größere Blät:
ter, beſonders durch die Wurzelblätter, alg welche zehnmal
größer find.
** Strauch
Mit verw. Staubf, in zwey Partheyen. 835
x Strauchartige, deren Blumen mit feinem Anhang vers
fehen find (Imberbes, fores absque penicillo carina«
ti, frutefcentes):
4. Chineſiſche C. (chinenſis P.) mit aͤhrenfoͤrmig
zuſammengeſetzten, aus den Winkeln der Blaͤt—
ter entipringenden Blumen, flaudigen Stäms
men, und ovalen Blättern. |
Iſt in Oftindien zu Haufe H.
5, Stachliche C. (/pinofa P.) mit feitwärts befes
ftigten Blumen, baumartigen ftadplichen Stam⸗
me, und ovalen fpißigen Blättern,
Aethiopien ift das Vaterland. PB.
*** Krautartige nit einem einfächen Stamine , und Bine
men, welche feinen Anhang haben (Imberbes: herbas
cex, caule fimplicisfimo).
6. Riapperfchlengenwurs (Senega P.) mit aͤh⸗
renfoͤrmig zuſammengeſetzten Blumen, einem
aufrechten krautartigen ſehr einfachen Stamme,
und breit⸗lanzettfoͤrmigen Blättern.
S. die in Millers Gaͤrtnerlexicon. DB: 2: S. 154. be
find. T. |
Waͤchſt in Virginien, Penfoloanien und Maris
land, 2: |
Die Wurzel diefer Pflanze hat fih vor allen ehedem bez
Fannten, und gegen den Biß der Klapverfchlangen als heil—
ſam angepriefenen Mitteln am bewehrteſten bewieſen; wes—
halber die Amerikaner dieſelbe jederzeit, wenn ſie durch die
Waͤlder reiſen, aus Vorſicht gepuͤlvert bey ſich haben, und im
Fall fie gebiſſen werden, fo gleich eine Doſin von dieſem Puls
ver, die auf 35 Gran gefeßet wird, nicht allein einnehmen;
fondern auch damit den gebiffenen Theil befireuen;
Gg82 Dieſe
836 Siebenzehnte Klaffe der Pflanzen,
Diefe Wurzel, deren Kräfte und Wirkungen alfe Auf⸗
merkſamkeit verdienen, gehoͤret unter die auserleſenen, ſchar⸗
fen und reitzenden Arzeneyen. Sie iſt eine beſtaͤndig Faum
Fingers dicke Wurzel, holzig, biegſam, einer halben Span⸗
ne lang, mit einem knolligen oder knotigen ſtarken Haupt—
zweige verfehen, aus welcher die Zafern ihren Anfang neh⸗
men, die in viele ungleiche Aeſte ausgebreitet find. Ihre
Rinde ift ſtark und gleichfam harzig, aus dem weiffen ins
gelbliche fpielend, mit einem fehr feinen afchgranen Bafte
bedecket. Der Kern ift rund, fefte, holzig und weiß. Don
Geruche iſt nichts fonderliches zu fpüren, da hingegen den
Geſchmack, der anfänglich nur mehlig ift, auf der Zunge und
im Halſe nach und mach fanerlich und recht brennend ſcharf
wird. Diefe brennende Schärfe, melde in einem hoͤchſt—
flüchtig fänerlich brennbaren Wefen beſtehet, lieget theils
in dem harzigen, theils in dem fehleimigen Wefen, dag die
innere Grundmifchung der Wurzel ausmacht, wozu bey dem
Iegteren noch eine Bitterfeit Fommt. Sonſt ift das. mit
Waſſer gemachte Infuſum der Senegamurgel dermaßen ſchlei⸗
mig, daß es nur fehr ſchwer und langſam durch das Loͤſch—
pappier gehet. Ob num fehon die mit Weingeift oder mit -
Waſſer gemachten Tincturen diefer Wurzel, wenn fie weiter
durch das Abrauchen zu Ertracten gemacht werden, fehr viel
don nur befagter Schärfe verliehren; fo enthalten letztere
doch noch immer fo viel davon, daß fie unfere feften Theile
heftig genug reißen, und die flüßigen verduͤnnen, auflöfen,
und in fchnellere Beivegung feßen. Die fleißigen Aerzte ber
Merken, daß die Senegawurzel gar leicht ein heftiges und
geſchwindes Erbrechen verurfache, zumal bey etwas empfind⸗
lichen Perſonen; auch zuweilen ein ſtarkes Purgieren zu—
vleich. Wenn man das kleinſte Stücfgen davon verſchlucket,
fuͤh⸗
J
Mit verw. Staubf. in zwey Partheyen. 837
fuͤhlet man im Halſe und Schlunde ein anhaltendes Kratzen
oder Brennen, und kauet man nur ein wenig; ſo hat man
eine aͤhnliche Empfindung davon im Munde, auch einen flar:
fen Zuflug von Speichel. Daß fie den Urin befördert, und
mit diefem den Schleim, Grieß, geronnen Blut und Eiter
abtreibet, wird durch die Erfahrung eben ſowohl beſtaͤtiget,
als daß fie bey dex Frampfigen Engbrüftigkeit von Verſchlei—
mung gute Dienfte thut. Wie es denn ferner gewiß ift, daß
fie nad) einigen wiederhohlten Aderlaſſen beym Seitenſtechen
gewiſſe Linderung verſchaft, wenn ihr ſonſt vorſichtiger Ge—
brauch durch Clyſtiere, gelinde abführende Mittel von Man:
na und Rhabarber, und durch verduͤnnende Kraͤutertraͤnke
unterſtuͤtzt wird: zu welchem Ende ſie in dergleichen Traͤnken
alle Stunden zu einem bis zwey Loͤffelvoll gegeben wird.
Man hat die Wurzel in dieſer heftigen Krankheit unter die
Bruſtſpecies mit Nutzen verordnet, dergeſtalt, daß auf zwey
I5. Waſſer, welches bis auf den dritten Theil einkochen muß,
insgemein drey Quenten von der Senegawurzel genommen wer:
den, wovon die Kranken nach und nad) zwey oder drey Loͤf⸗
fel.nehmen. Bey der Gicht, catarrhalifchen Zufällen, der
anfangenden Wafferfucht, und andern waßrichen Geſchwuͤl⸗
fen, auch ſehr ftarken Verftopfungen von verfchleimten und
ſcharfen verdorbenen Säften, hat man fie auf nur beſagte
Weiſe verordnet. Die Dofis der Amerikaner fiheinet etwas
zu ſtark zu feyn. Gleditſch.
7, Gelbe C. (Iutea P.) mit Blumen, welche‘ in
Form laͤnglicher Köpfgen ufanmengefeget find,
— Dten, frautartigen, fehr einfachen Stam⸗
me, und lanzettfoͤrmigen ſpitzigen Blaͤttern.
Polygala floridana lutea, floribus in capitulum
congeſtis. Pluk. amalt. 175. T. 438. f. 6
Ggg3 In
838 Siebenzehnte Klaſſe der Pflanzen,
In Virginien. ©, |
FRA Krautartige, mit einem äftigen Stamme und Blu⸗
men, die keinen Anhang haben (Imberbes : herbacem,
| ramof®\. | |
8. Blutroche C. (Sanguimea P.) mit fparrigten
Blumenſtielen, und einem Erautartigen aufrech⸗
ten äjtigen Stamme.
Polygala mariana, anguftiori folio, flore purpureo,
Pluk. mant, 153. T, 437: f, 5 .
Virginien iſt auch, die Heimath. O.
312. Beilpflanze (Securınaca). Der Kelch
ift Drepblättrich, die Fahne der ſchmetterlings
Blumenkrone ut zwepblaͤttrich, und ſtehet zwi⸗
ſchen den Fluͤgeln; die einfaͤchriche einſaamige
Huͤlſe iſt eyformig, und endiget ſich m einen
zungenfoͤrmigen Flügel, in
1. Aufrechtes B. (erecta 8.) mit einem aufreche
ten Stamme,
Jamaika bat diefen Strauch von der Natur ers
hulten. b. |
3. Bewundenes B. (golubilis S.) mit einem
klettrenden Stamme. |
Spartium fcandeus, fructu criftato et alato, flore
rubro, Plum. fpec, ic. 247. f. 1.
Das mittaͤgige Amerika ift der Aufenthalt, B.
MH. Ordnung |
Mit zehn Staubfäden (DecAnparra).
713. Niſſoliſche Dflanze (Nissoria). Der
Kelch iſt fünfmal gezaͤhnt; die einfaamige Kaps
ſel laufet in einen großen Flügel aus,
| 1. Baum⸗
”
Mit yerw. Staubf. in zwey Partheyen. 839
Y, Daumartige N. Carborea N.) mit einem
baumartigen aufrechten Stammes,
MWohnt in Amerika. d.
3, Straudhige N. (fruticoſa N.) mit einem
fIrauchigen gewwundenen Stamme.
Iſt auch in Amerifa zu Haufe, H.
714. Abrus (Azzus). Der Kelch hat vier un:
deutliche Cappen, wovon der obere breiter if
als die anderen, neun Staubfäden find unten
untereinander zufammengemwachfen; die Narbe
ift ſtumpf; die Saamen find rundlich,
1, Abgebrochen gefiederter Abrus Cprecatorins
Abrus).
Rumph. amb, 5. T. 32. Weinm, T.819. lit. a.
Die thonigen und fteinigen Gegenden in Oftinz
dien find das Vaterland. Variiret mit meifs
fen Erbfen, h.
Diefer Strauch hat füffe Blatter, und bringet Huͤlſen,
worinne fcharlachrothe Erbfen mit einer ſchwarzen Narbe
enthalten find. Wegen feiner Suͤßigkeit wird er von den
Indianern flat des ſuͤſſen Holzes gebraucht. Die Erbfen
aber werden wegen ihrer blähenden und dem Magen beſchwer⸗
lichen Eigenfchaft nicht gegeffen. Rumph.
715 Fluͤgelfrucht (Prerocarevs). Der
Kelch iſt fünfmal gezaͤhnt; die Kapſel iſt fichel-
formig, und hat die Gefal t eines dürren Slate
te8; einige einzelne Saamen,
Rumph, amb, 2. T. 70.
Waͤchſt in beyden Indien. h. *
699 4 | Die
x
840 Siebenzehnte Klaſſe der Plane.
Diefer Baum, wenn er geritet wird, giebt einen hell⸗
rothen Safı von fi, welcher fich alfobald in ein dunfelroe
thes Gummi verdicket. Diefen Baum halt Jacquin für den
wahren Drachenblutbaum.
716. Covallenpflanze (ERYHTRINA), Det
Kelch it zweylippig; die Krone ift miteiner fehr
langen und lanzettfürmigen Fahne verfehen.
1. Corallenkraut Cherbacea E.) mit dreyfachen
Blättern, und fehr einfachen, ſtrauchig⸗ —
Staͤmmen. |
Trew, ehret. T, 58.
In Carolina und Miffipi. 2L.
2. Bemeinerlorallenbaum. (CorallodendrumE.)
mit Drenfachen unbewehrten Blättern, und einem
baumartigen dornihen Stamme.
a. Weftindiicher Corallenbaum. Comm. hort. 1.
n..212., 2.108»
8.Oſtindiſcher Corallenbaum Rumph. amb.2.T.76.
Sind die Sorten.
Die beyden Indien find die Heimath, H.
3. Bemablter Corallenbaum (piFaE.) mit drey⸗
fachen dornichen Blättern, und einem auch Pa
nichen baumartigen Stamme, |
Rumph. amb. 2. T. 77.
Wohnt in Oflindien. b.
Die Blatter dieſes Baums find mit einem weiſſen oder
gelblichen Flecke gezeichnet, welches die Nibbe der Blätter
auf beyden Flächen verfchiedenemal, wie eine ——
laufet. Rumph.
M7. Pfriemen (Srarrıum). Die Narbe iſt
langlich und oben rauch; die Staubfäden hans
gen
4
Mit verw. Staubf. in zwey Partheyen. 841
gen an dem Fruchtknoten; der Kelch iſt nieder⸗
waͤrts geſtrecket.
* Mit einfachen Blättern (Foliis ſimplicibus).
1. P. am Vorgebuͤrge der guten Hofnung (ca=
penfe S.) mit feitwärts, wechfelsweifeftehenden
Aeſten, und Tanzettförmigen wechfeisweife ſte⸗
henden Blättern; wovon aber die Blumenblaͤt⸗
ter fehr oft einander gegenuber gefeget find.
Iſt am Borgebürge der gutenHofnung zu Haufe
2. Binfenformige P. (Funceum S.) mit runden,
einander gegenüber ftehenden Aeſten, welche un
der Spiße die Blumen bringen, und lanzettfürs
migen Blättern.
Spartium macrolobium, Renealm fpec, 34. T. 33.
Wächft in Languedoc, Italien und der Türfen. H
3. Zinfaamige P. (monofbermum S.) mit eciis
sen Aeſten, feitwwärts befejligten Blumentraͤu⸗
ben, und lanzettfürmigen Blättern.
Weinm. T, 532. lie. a
Die unftruchtbare, und mit Tluafande bedeckte
Gegenden in Spanien find das Vaterland. B.
Diefe Pflanze wacht wie Weydenbuͤſche, erlangt biswei⸗
den die Die eines Arms, ihre Rinde ift Ajchfarben, die vier
len Aeſte find grün, die Blatter glänzen wie Seide die jüns
gern Blätter find lanzettfoͤrmig, die altern aber mehr ſtumpf,
forne ein wenig gefpaltet und zurückgebogen; die Blumen
find in unzaͤhlbarer Menge, Elein weiß und mit rothen Kelchen.
Der Nutzen dieſes Gewaͤchſes iſt ausnehmend: zur Daͤmp⸗
fung des Flugſandes hat es kanm feines gleichen. Die Blaͤt⸗
fer und jungen Aeſte find Leckerbiſſen für die Ziegen, man
merft aber nicht, daß fie die Rinde der Stämme verlezs
zen. Durch feine fchönen und lange dauernden Blumen
6995 macht
842 Siebenzehnte Klaſſe der Pflanzen.
macht es den traurigſten Ort zum ſchoͤnen und lieblich riechen⸗
den Garten. Man bedienet ſich der Aeſte zum Binden ſtatt
des Baſts; und auch die Gartengewaͤchſe, die zum Markte
‚gebraucht werden, find damit zuſammengebunden. Das
ganze Gewaͤchſe dient aud den Zienen und Schweinen ges
gen die brennende Sonnenhige zu einem immergruͤnen Schir⸗
me. Osbeck. ©. 49.
4. Purgierende P. (purgans I) mit runden ge:
jtreiften Aeſten, und faͤſt fejtjigenden, etwas
haarigen, lanzettfoͤrmigen Blaͤttern.
BeyMontpellier, und hat eine purgierende Kraft. J—
** Mit dreyfachen Blättern (Foliis ternatis).
5. Eckige P. Cangulatumm S.) wit einzelnen und
— wie auch ſechseckigen Ae⸗
ſten, welche an ihren Spitzen die Blumen bringen.
Das Morgenland ift die Heimath. 5.
6. Sefenförmige D. Cfeoparium S.) mit dreyfas
chen und einzelnen Blättern, wie auch unbe⸗
wehrten eckigen Aeſten.
Wohnt in ſandigen Gegenden des mittägigen
Europa, und bluͤhet von dem Ende des Mayes
an, biß faſt den ganzen Sommer hindurch. be
Dieſer Buſch waͤchſt ein Paar Ellen hoch, und bringet
tauſende von geiben Blumen, nach welchen eine Menge Scho—
sen folget, die nach dem Maaſe, wie fie reif werden, ſchwarz
werden, und von ſich felbft mit einem unaufhörlichen Knafz
ken in der Sonnenhitze auffpringen; in den Schoten liegen
Heine Erbfen, welche zwar zur Nahrung der Menfchen nicht
dienlich, fehr wohl aber für dag Dich gebrauchet werden
koͤnnen. Diefer Buſch erreichet feine Höhe fo gefchwinde,
als der fibirifche Erbfenbaum die feinige, vervielfältigt fich
aber vielmehr, hat mehr Hefte, mehr Schoten und mehr
Saar
Mit verw. Staubf. in zwey Partheyen. 843
Saamen, ſo, daß man ihn zu Hecken in Gaͤrten mit mehr
Vortheil pflanzen Fann.
Die Conſerve der Blumen von dieſem Pfriemenbuſch dient
zu einem Brechmittel, treibt den Urin und befördert die Oef⸗
nung des Leibes. Wenn die Blumen aber im Decoct ge«
‚braucht werden; fopurgieren fie. Das befondersin Frank⸗
reich gebräuchliche Genifienfalz wird aus diefem Gemädfe
gemacht, und iſt oft von großen Nuten gegen die Waflers
fucht befunden worden, wo man es mit einem fauerlichen
Weine vermengt hat. Die Blumenfnofpen mit Effig ein:
gelegt, dienen in Guienne und Auvergne flatt der Kapernf.
ſtockh. Abhandl. B. 27. ©. 240.
9 Stachliche P. (/pinofam S.) mit dreyfachen
Blättern, und ftachlichen erfigen Aeſten.
ft in rauhen Seefitandsgegenden des mittaͤgi⸗
gen Europa zu Haufe. 5
718. Binjter (GenisTa). Der Kelch ift zwehlip⸗
pich; die längliche Fahne it von dem Staub⸗
wege und den Staubfüden niederwaͤrts gedrukt.
* Unbewehrte (Inermes).
T, Pfeilformiger ©. (fagiıtahs G.) mit zwey⸗
fehneidigen, bäutigen, gegliederien Aeſten, und
eyrund⸗ lanzettfürmigen Blättern,
MN TS, 62
Die unfruchtbaren fandigen Gegenden in Teutſch⸗
land und Sranfreich find das Vaterland. 2%.
2. Särber ©. (tindoria G.) mit lanzettfürmigen
glatten Blättern, und geftreiften, runden, aufe
recht wachfenden Aeſten.
Waͤchſt in Teutfchland und England an fandigen
Dertern und in Wäldern, bluͤhet im Brach⸗
und Heumonate. Ds Sl
\
844 Siebenzehnte Klaſſe der Pflanzen.
Die Frucht iſt eine Schote, mit einem oder etlichen nie⸗
renfoͤrmigen Saamen; dieſem und dem Kraute ſchreibt man
eine purgierende Kraft zu. Das Kraut färbt gelb. Aus
Der Afche der verbrennten Pflanze wird ein fires Salz auf
* Ludw. 84.
3. Haariger G. (pilofa G.) mit lanzettfoͤrmigen
ſtumpfen Blättern, und einem höckrigen nieder⸗
liegenden Stamme.
In Languedoc und Zeutfchland, 5
** Stachliche (Spinofe). |
4. Teuticyer ©. (germanica G.) mit zuſammen⸗
geſetzten Stacheln, unbewehrten, blumentragen⸗
den Aeſten, und lanzettfoͤrmigen Blaͤttern.
Teutſchland iſt die Heimath. h.
5. Portugieſiſcher ©. (lufßtanica G.) mit einem
blaͤtterloſen Stamme, und ins Ereuz ſtehenden
Stacheln.
Wohnt in Portugall und Spanien. 3.
719. Aſpalath (Asrararnus). Der Kelch hat
fünf Einſchnitte, wovon der oberſte Lappen gröfz
fer iſt als Die anderen; die eyförmige und un—
bewehrte Hülfe hat oft zivey Saamen.
1. %. mit dem Thymianblatte (1bymifolia A.)
hat bündehweife zuſammengeſetzte, pfriemenfürs
mige, unbewehrte, glatte fehr Eurze — und
wechſelsweiſe ſtehende Blumen.
Geniſta minima zthiopica, foliis thymi confettis.
Pluk. mant. 88. T. 413. f. 1.
Iſt in Aethiopien zu Haufe 5
2. Indianifcher A. (indica A.) mit — feſt⸗
itzen⸗
Mit verw. Staubf. in zwey Partheyen. 845
ſitzenden Blättern, und einbluͤmigen Blumen⸗
ſtielen.
Lotus tenuifolius maderaſpatanus, ſiliqua ſingu-
lari glabra. Pluk, alm, 225. T. 201.f.2.
ftindien ift das Vaterland. H.
3. Amerikaniſches Ebenholz (Eberus A.) mit
gehäuften, umgekehrt eyfürmig = länglichen, auf
der untern Fläche filjigen Blättern, ziwepblümis
gen Blumenftielen, und zweytbeiligen, zweyſaa⸗
migen Hilfen,
Alpalachus arboreus, feu Pfeudo- Ebenus büxi-
folio, Sloan, jam. 140. hift. 2.p.30,T.175.£. 1.
Wächft im miträgigen Amerifa. 6.
Das Holz von diefem Strauche wird unfer dem Titel
Ebenholz nad) England gefendet, wiewohlen folches nicht dag
wahre ſchwarze Ebenholz iſt. Es ift von fchöner grünlich
brauner Farbe, und laͤſt fich wegen feiner Harte fehr wohl
poliren; daher es von den Jeſtrumentmachern ſtark geſuchet,
und zu allerhand Dingen gebraucht wird.
4. Silberfarbenes A. (argentea A.) mit drey⸗
fachen gleichbreiten Blättern, welche mit einer
weißen feidenhaften Wolle überzogen find, eins
fachen fpisigen Blattanfäßen, und ohne Ord⸗
‚nung ftehenden figigen Blumen. _
In Aethiopien. h.
720. Stechginſter (Urzx) Der Kelch iſt
zweyblaͤttrich; die Huͤlſe iſt kaum laͤnger als
der Kelch. |
1. EZuropäifcher St. (europeus U.) mit rauchen
Ben Blättern, und ohne Ordnung ftehenden
tacheln. |
N
Eng:
846 Siebenzehnte Klaſſe der Pflanzen.
England, Frankreich und Braband find die Hei⸗
math. B:
2. St. am Dorgebürge der guten Sofnung (ca=
penfis U.) mit einzeln ftumpfen Blättern, und
einfachen an den Spitzen der Aeſte befindlis
chen Stacheln.
Weinm. T. 532. lit. e.
Wohnt in Aethiopien. B.
731; Amorpha (AMORPHA), Die Fahne der
Krone iſt eyfoͤrmig und hohl; die Flügel und
das Schifgen fehlen.
1. Strauchige Amorpha (fratico/a Amorpha),
Hort. cliſt T, 19.
Iſt in Carolina zu Haufe 5
722, Rlapperſchote (CroraLarra), Die auf
geblafene und geftielte Huͤlſe ſtrotzet; die Staub:
faͤden ſind auf ihren Ruͤcken geritzet, und unter
einander zuſammengewachſen.
* Mit einfachen Blättern (Folüis ſimplieibus). F
1. Durchſtochene K. (perfoliata C.) mit durch⸗
ſtochenen, herz⸗ eyfoͤrmigen Blaͤttern.
rotalaria perfoliatæ folio,Dill, elth. 122. T. 102,
f, 122,
Carolina ift das Vaterland,
2. BDinſenformige R. (juncea C.) mit einfachen,
fanzettförmigen, faſt feſtſitzenden "Blättern, und
einem geftreiften Stammie
Trew. ehret. T, 47.
Waͤchſt in Oſtindien. O.
4 Sugeftumpfte R. (rerufa C. y mit einfachen,
könglichen, kejlfoͤrmigen, zugefiumpfren Blättern.
Rumph,
Mit verw. Staubf. in zwey Parthenen 847
Rumph, amb. 5. T. 96. £. r,
Ebenfalls in Oftindien, ©.
** Mit zufammengelesten Blaͤttern (Foliis compofitis),
4. Breitblaͤttriche R. (davifolia C.) mit dreyfas
chen, umgefehrt eyförmigen Blättern, und faſt
traubenfürmig zufammengefegten, feitnoärts bes
feſtigten Blumen.
Crotalaria trifolia fruticoſa, foliis glabris, ſore
e luteo viridi minore. Sloan. jam. 114: hiſt. 2.
J—
Jamaika iſt die Heimath. ©,
5. Mondfoͤrmige R. Cunauris C.) Mit dreyfa⸗
chen, eyfoͤrmigen, ſpitzigen Blaͤttern, und halb
herzfoͤrmigen, mondfoͤrmigen Blattanfaͤtzen.
Wohnt in Afrika.
6. Fuͤnfſblaͤttriche K. (quinquefolia C.) mit
fuͤnfachen Blaͤttern.
Wellia - tandale - cotti, Rheed, mal, 9. — 28.
Iſt in Oſtindien zu Hauſe.
723. Saubechel (Onoxıs), Der Selch ift in
fünf gleichbreite Lappen getheiletz die Fahne
ift geſtreift; die ſtrotzende Hülfe hat keinen Stiel;
die ufammengewachfene Staubfäden find nicht
aufgeritzet.
* Mit faſt feſtſitzenden Blumen (Floribus ſubſeſſilibus).
1. 5. der Alten —— O.) mit einzelnen
Blumen, welche groͤßet ſind als das Blaͤttchen,
Blaͤttern, wovon die unterſten dreyfach ſind, und
ebenen ſtachlichen Aeſten.
Das mittaͤgige Europa iſt das Vaterland. R.
2. Acker 5. (arvenſis O.) mit doppelten trauben⸗
foͤrmig zuſammengeſetzten Blumen, —
Blaͤl⸗
848 Siebenzehnte Klaſſe der Pflanzen.
Blättern, die oberſten ausgenommen, als welche
Ben ftchen, und etwas rauchen unbewehrten
eiten. |
&. en Hauhechel (mitis Ononis) mit
fait Fejtfigenden, ſeitwaͤrts befeftigten einzelnen
Blumen, und unbewehrten Aeften.
Blalw. T. 301. fı 3. |
ß. Stachliche Haubechel (/Pinofa Ononis.) mit
fajt feitiigenden, feitwärts befeftisten Bluͤmen,
und einem ftachfihen Stamme.
Blackw. T. 301. fr
Waͤchſt in enropäifchen Feldern in duͤrren Grun⸗
de, und bluͤhet im Heumonate. 2%.
Diefe Pflanze iſt in ihrer Jugend ohne Stacheln, und
macht die erfle Sorte; im Alter aber erhält fie Stacheln,
und macht die zweyte Sorte aus. Don der Blume derfel-
ben behauptet Trew in der Anm. zur angeführten Tafel,
daß alle Staubfäden in einem Trop miteinander verwache
fen wären, und alfo die Pflanze mehr in die vorherfichende,
als in diefe Klaffe gehöre. _
Die Wurzelbat eine dinretifhe Kraft, und ift berühmt
„ indem Stein, Gelbfucht, und befonders in der ungarifchen
SKraufheit. Das Decoct von diefer Pflanze wird den Pfers
Den gegeben, wenn fienicht fallen Eönnen. Flor. fuec. n. 637.
3. Fuchsſchwanz &.(alopecuroides O.) mit blätte
richen Blumenaͤhren, einfachen ftumpfen Blaͤt⸗
tern, und breiten Blattanſaͤtzen.
In Sicilien, Spanien und Portugall. ©,
** Mit geftielten Blumen, deren Stiele unbewehret find
(Floribus pedunculatis: peduuculo mutico).
4. Vliedergebeugte 5. (cernua O.) mit ſenk⸗
rechtfiehenden Blumentrauben, keilfoͤrmigen
‚ Blättern, und niedergebeugten, gleichbreiten,
überwärts gekrummten Hülfen.
| 8. Aethi⸗ |
- Mit verw. Staubf. in zwey Parthenen. 849
B. Aethiopifcher Geißklee (Cyrifus nerhiopieus)
mit ſenkrechtſtehenden, feitwärts befeſtigten Blur
mentrauben, eckigen Aeſten, und keilfoͤrmigen
Blaͤttern.
Iſt eine Abaͤnderung.
Dos Vorgebuͤrge der guten Hofnung iſt der ers
‚ften, Aethiopien aber der zweyten Pflanze ih⸗
te Heimath. ©, h.
5. 5. am Vorgebuͤrge der guten Hofnung (ca
penſis O.) mit langen geſtielten Blumentraus
ben, und dreyfachen, faſt zirkelfoͤrmigen Blaͤt⸗
ters
Wohnt an dem Vorgebürge der guten Hofe
nung. ©, u.
- *5*5* Mit Blumenſtielen, die mit Öranne bewehret find
(Pedunculis ariftatis).
6. Klebriche 5. (vicofa O.) hat einblämige Alu -
menjtiele, die mit Granne verfehen find, und
einfache Blätter, auffer den unterften, als welche
dreyfach find, |
Anonis lutea viscofa latifolia minor, flore pallido
Barr. rar. 840. T. 1239.
Iſt bey Montpellier und in Spanien zu Hauſe.O.
7. Serte 5. (pineuis O.) hat einbluͤmige Blur
menſtiele, weiche mit Granne verfehen find,
dreyfache, Tanzettförmige Blätter, und glatt
raͤndige Blattanſaͤtze.
Das mittaͤgige Europa iſt das Vaterland, 5.
rk Strauchige (Fruticofae),
8. Dreyzähnigeg, (tridentata O,) ift ftrauchig,
mit Drepfachen, fleifchichen, faſt gfeichbreiten,
| bh drey⸗
850 Biebenzehnte Klaſſe der Pflanzen,
dreymal gezaͤhnten Blättern, und zweybluͤmigen
Blumenſtielen.
Anonis hispanica frutescens, folio tridentato car-
nofo. Magn. hort. 16. T. 16.
Waͤchſt in Spanien. B-
9. Rundblättriche 5. (rotundifolia O.) hat ei⸗
nen ftrauchigen Stamm, dreyfache,, eyfärmige,
gezähnte Blätter, Kelche, die mit drey Deck⸗
bfättern verfehben find, und oft dreyblümige
Blumenftiele. ;
Cicer fylveftre verius, Lob. ie, 2. P.73.
Auf den ſchweizer Alper. h.
„24. Wollblume (Antevırıs) Der Kelch
ift bauchig; die rundliche Eleine Huͤlſe wird von
dem Kelche bedeckt.
* Krautartige (Herbaceae).
1. Wundkraut (Vulnerarea A.) mit unaͤhn⸗
chen gefiederten Blaͤttern, und einem doppelten
Blumenkoͤpfgen. oh
Die Wiefen des mitternächtigen Europa find die,
Heimath, und der May ift die Bluͤhzeit.
Es ift merkwürdig, daß dieſe Pflanze in einem gelbroth
Folchartigen, thonigen Boden, wie in Deland, rothe Blu—
men bringt; in einem weiffen Faldjartigen thonigen Grunde
hingegen, wie in Gothland, die Blumen derfelben weiß find,
Flor. fuec. 1.638. Diefed Kraut wurde vor diefen von den
Teutſchen fehr ſtark als cin Wundfraut gebraucht, und dar
her hat es feinen Nahmen bekommen; jegiger Zeit aber if
es nicht mehr im Gebrauche. "
2. Berg
Mit verw. Staußf. in zwey Partheyen. 851
2. Berg W(montana A.) mit ähnlich gefieder⸗
ten Blaͤttern, und einem an der Spitze befe⸗
ftiaten Blumenkoͤpfgen, deffen Blumen nad) eis
‚ner Geite gerichtet find.
Wohnt in der Schweiz, Languedoc und der Pros
vence, 2,
** Strauchige (Fruticofae),
3. Silberbuſch (Barba jovis A.) mit gefiederten,
aͤdnlichen, filjigen Blättern, und kopffoͤrmig zus
ſammengeſetzten Blumen.
Weinm. T. 230. lit. a.
Iſt auf den Felſen in Italien, Spanien und
Morgenlande zu Hauſe. h.
Die Blaͤtter dieſes Strauchs ſind ſilberweiß, ſchoͤn und
glänzend,
4. W. welche dem Geißklee gleicher (Cytifoi-
des A,) mit Dreyfachen unaͤhnlichen Blättern,
und wollichen, feitwärts befeftigten Kelchen.
Epanien ift das Vaterland, Bi»
25. Ebenholz (Esenus). Die Zähne des
Kelchs find fo fang ald die Krone; die Krone
hat fait Feine Flügel; ein Saame, ver mit weit
abſtehenden Haaren defekt iſt. |
1. Cretiſches Ebenbolz (cretica Ebenus),
‚Pluk, alm. 227. T.6% fs.
Waͤchſt aufder Inſel Creta. B»
Pa
726. Keigbobne (Lurımus) Der Kelch iſt
zwehlippich; fünf Staubfaͤden find laͤnglich,
und fuͤnfe ſind rundlich; die Huͤlſe iſt lederartig.
Hhh. a a, Weiſſe
PER, a
852
T.
Siebenzehnte Klaſſe der Pflangen,
Weiffe 8. Calbus L.) mit wechſelsweiſe ſte⸗
enden Kelchen,, welche von dem befondern
Häuschen nicht umbüllet. werden , Und deren
Hberlippe ungetheilt; Die Unterlippe aber drey⸗
mal gezaͤhnet iſt.
Blackw. T. 282.
Das Vaterland iſt unbekannt, bluͤhet im Brach⸗
monate. O.
Die laͤnglichgedruckte Schote enthaͤlt rundliche Saa—⸗
men, welche einen ſehr bitteren unangenehmen Geſchmack
haben, weswegen man ihnen eine wurmtreibende Kraft zus
fchreibt. Ludw.n. 191.
2. Bunte F. (varius L.) mit Keichen, melche eis
3.
nen halben Quirl bilden, und die mit einem be
fonderen Häutchen umhüllet find, Deren Ober⸗
lippe zwey Einfchnitte hat; Die Unterlippe aber
mit drey Zähnen bewehret ift.
Bey Montpellier unter dem Getreyde. ©.
dortige $. (hirfarusL.) mit wechfelsweife fies
henden Kelchen, welche von einem befonderen
Häuschen umhüllet werden, und deren Oberlip—
pe zweymal getheilet, Die Unterlippe aber drey⸗
mal gezaͤhnet ift.
Arabien, die Inſeln des Archipelagus und Spa:
nien find die Heimiath. ©.
4. Schmalblaͤttriche F. Cangufifohus L.) mit
wechfelsweife ftehenden Kelchen, welche von eis
nem befonderen Haͤutchen umbüllet werden, und
deren Dberlippe zweymal getheilet, Die Unter-
lippe aber ungetheifet iſt.
Iſt in Spanien unter dem Getreyde zu Haufe. ©.
Nach
Mit ver. Staubf, in zwey Partheyen. 853
Nach dem Bericht des Gaͤrtner Millers wird dieſe
hochwachſende Feigbohne in Italien in dasjenige Land ge—
ſaͤet, welches man zu Weinbergen gebrauchen will, um ſolche
dadurch zu verbeſſern. Zu dieſem Ende werden die Feig—
bohnen, wenn ſie bluͤhen, abgeſchnitten, und als ein Duͤnger
untergepflůſet; oder, wenn dieſes zu thun nicht Zeit genug
vorhanden ift; fo werden die Bohnen gebrühet, um zu bins
dern, daß fie nicht wachſen, und damit der Boden bejäet.
5. Gelbe $. (duzeus L.) mit quirlfoͤrmigſtehen⸗
Den Kelchen , die von einem befonderen Häuts
chen umhuͤllet werden, und Deren Dberlippe
zweymal getheilet, Die Untertippe aber mit drey
Zähnen verfehen ift.
Wohnt in fandigen Gegenden in Sicilien. ©,
727. Bohne (PuaseoLus), Das Schiffgen
nebft den Staubfäden und dem Staubwege find
ſchneckenformig gewunden.
* Kletternde (Scandentes).
A. Gemeine B. (vulgaris P.) mit einem gewun⸗
denen Stamme , traubenfoͤrmig zufammenges
fegten, doppelten Blumen, Deckblättern, tel
che Heiner find, als der Kelch, und hängenden
Hilfen.
Weim. T.g08. lie b
ß. Scharlachrothe Bohn (Phafeolus coceimens) |
Weinm. T. 808. lit. a.
Iſt eine Abaͤnderung. .
Oſtindien ift das Vaterland, ©. |
2. Mondfoͤrmige B. (Zunatus P.) mit einem ge⸗
wundenen Stamme, und faſt mondfoͤrmigen,
ebenen, ſebelfoͤrmigen Huͤlſen.
Hbh3 Waͤchſt
854 Siebenzehnte Klaffeder Pflanzen,
Waͤchſt in Bengala. O. N
3. Mehlige B. (farinofasP.) mit einem gewun⸗
denen Stamme, faſt kopffoͤrmig zuſammenge⸗
ſetzten Blumenſtielen, und viereckig⸗walzenfoͤr⸗
migen, mehligen Bohnen.
Phaſeolus peregrinus, ſtore roſeo, ſemine tomen-
toſo. VNiſſ. ad, 1730. p. 577. T. 42.
In Oſtindien.
4. Schnecken B. (Caracalla P.) mit einem ges
wundenen Stamme, und ſchneckenfoͤrmig zus
fammengerolter Sahne und Schiffgen.
Weinm. T. 808. hit. d.
Oſtindien iſt die Heimath,
** Aufrechtwachſende (Erecti). 9
5. Zwerg B. (nanus P.) mit einem aufrechtwach⸗
ſenden ebenen Stamme, Deckblaͤttern, weiche
größer als der Kelch find, und hangenden zus
fammengedrucften runzlichen Huͤlſen.
Wohnt ebenfalls in Oſtindien. ©.
6. Geſtrahlte B (radıatus 2 mit einem aufs
rechten runden Stamme, kopffoͤrmig zufammens
gefesten Blumen, und walenformigen, wagte
recht ſtehenden Hülfen,
Stockh. Abhandl. B. 4. T. 7. f. 2.
ft in China und Zeylon zu Haufe. ©,
Die Ehinefer brauchen das Decoet von diefer Bohne
bey allerley Steinzufäßen mit guten Erfolg, Wobey zu
merfen ift, daß auf die Dofin fo viel nicht ankommt; weil
es nichts fchadet, ob man was mehr oder weniger trinkt.
| „Schwarze
Mit verw. Staubf. in zwey Parthehen. 855
7. Schwarze 3. (Max P.) mit einem aufrecht:
wachſenden eckigen Stamme, der mit ſteifen
Borſten beſetzet iſt, und haͤngenden Huͤlſen,
rg mit weit abfiehenden Haaren verfehen
ind.
Rumph, amb, 5. T. 140. -
Oſtindien ift das Vaterland. ©,
Die Bohnen find kohlſchwarz.
728. Faſeln (Doricaos). Ar der Baſis der
Kronfahne find zwey parallel fiehende laͤngliche
callöfe Körper angewachſen, welche die Flügel
unten zufammendrücfen,
* Semwundene (Volubiles),
1. Egyptiſche $. ( Zablab D.) mit eyrund-febel«
fürmigen Hülfen ,„ und eyfürmigen Saamen,
weiche mit einer Narbe gezeichnet find, die ger
gen das eine Ende bognig iſt.
Waͤchſt in Esypten. ©.
2, Chinefifche F. (Simenfs DI mit hängenden
mwalzenförmigen knotigen Hülfen, und aufrecht
wachſenden vielblümigen Blumenſtielen.
Rumph, amb. 5. T. 134.
In Oſtindien. ©,
Die Europaͤer und Chineſer ziehen dieſe Frucht allen
andern für. |
3. Juckende F. (pruriens D.) mit traubenfürs
mig zufammengefesten Hülfen, deren Schalen:
ſtuͤcken faft nachenfürmig, und mit weit abſte⸗
henden Haaren befest find, und Blumenftielen,
Deren drey und drey beyſammenwachſen.
Rumph. amb. 9. T. 1424 IR:
2b 4 Die
856 Siebenzehnte Klaffe der Pflanzen.
Die flachen Ufer der Fluͤſſe in Dftindien find die
Heimath.
Die kleinen Haare, welche die Huͤlſe ganz rauch ma—
en, laffen fich leicht abwifchen , und verurfachen auf der
blofen Haut ein entfegliches Jucken und Brennen, wodurch
in Indien fehr oft Unheil geftiftet wird, wenn fie einander |
befagte Haare in die Kleider blafen, oder ins Bette freuen.
Wer folhe an feinen Körper bekommen hat, darf den Theil
nicht mit Waffer abwachfen,, dieweil dadurch der Schmerz
viel Harker wird, fondern mug fich mit Del befchmieren,
oder trockner Afche reiben, wodurch der Schmerz nad) und
nach aufhöret. Aus eben der Urfach darf man ſich auch
nicht aus folden Slüffen, an deffen Ufern diefe Fafel wachft,
wafchen, oder im folchen baden, wenn es vorhero kurz ges
regnet hat; indem die. Haare von den Hülfen dur) den
Degen abgewafchen werden, und in dem Waſſer einige nen
herumſchwimmen. ums,
4. Purpurfarbene $. (purpureusD.) miteinem
glatten Stamme, etwas haarigen Blattſtielen,
und abftehenden Kronflügeln.
Wohnt in Dfiindien,
5. Holzige F. Cignoſus D.) mit einem beftändir
gen Stamme, EFopffürmig zufammengefesten
Plumenjtielen, und AFUNBIANER ſenkrecht (tea
henden Hüffen. |
Hort. clıff, T, 20.
Iſt in Oftindien zu Haufe, hH.
** Aufrechtwachſende (Ere&ti). 9
6. Sebelfoͤrmige F. (enfformis D. mit einem
faſt aufrechtwachfenden Stamme, febelförmis
gen Hülfen, welche auf ihren Küken eine ee
ache
Mit ver. Staubf. in zwey Partheyen. 957.
fache Schneide haben, und Bohnen, die mit
einem Umſchlag verfeben find,
Rumph. amb, 5, T. 135. fir.
Jamaika ift das Vaterland, und bringet efbare
Bohnen,
* Sojabohne (Soja D.) mit einem aufrechte
wachfenden gebogenen Stamme, aufrechtite
benden Blumentrauben, welche aus den Win⸗
fein der Blätter entfpringen, und hängenden
Hilfen, welche mit fteifen Borften befeßet find,
und mehrentheils zwey Saamen enthalten,
Stockh. Abhandl. B. 26. T. 9
Waͤchſt in Oſtindien.
Aus den Bohnen dieſes Gewaͤchſes wird die bekannte
und wohlſchmeckende Soja in China, Japan und an mehres
ren Orten gemacht, welche nichts anderes als eine Tunke ift,
die faft durch ganz Indien bey Zubereitung unserfchiedener
Gerichte, als befonders Fleiſch, Fifhe und grüne Saden
hineinzutunken, gebraucht wird, Die Chinefer haben die Soja,
wenn fie nicht felbft Erfinder derfelben find, wenigſtens gea
fuht, ihren Nachbaren den Japanern folche nachzumachen,
deren Soja die chinefifche doch mehr am Preiße, als an Guͤ—
te übertrifft.
- Der Capitsin der oflindifchen Compagnie Edfeberg hat
im 26 Band der ſtockholm. Abhandl. S. 40. die Zubereis
tung der chinefifchen Soja mit folgenden Worten befannt
gemacht: fünf und dreyfig Pfund. folcher Bohnen, rein ges
wafchen, werden zwey oder drey Minuten lang in einem vers
fchloffenen Keffel gefcht. Man verrichtet diefes in reinen
Waſſer über einem gelinden Feuer, bis fie fich zwiſchen den
Bingern leicht zerdrücken laffen. Man gießt nach und nach
25 Waſ⸗
858 Siebenzehnte Klaſſe der Pflanzen,
Waſſer zu, damit die Bohnen nicht verbrennen. Nachdem
man ſie herausgenommen hat, breitet man ſie auf weiten
Siehen aus, damit das Waſſer ablaͤuft, und indem ſie noch
feucht find, waͤlzet man fie in feinem Mehle, das ans Boh—
nen von chen der Art gemahlen ift, fo, daß fie auf allen
Seiten damit überzogen werden. Man ſchuͤttet fie hernach
anf Eleinere Siebe, oder auf alatte Matten, worauf man
fie dünne ausbreitet, daß fie anderthalb Zul hoch übereinanz
der zu liegen kommen; und fo bringe man fie in einen offer
nen und glatten Korb, der mit einer Matte oder Tuche bez
decket wird, daß fie in drey oder vier Tagen wehl ſchim—
meln; nachgehends nimmt man das Tuch ab, und laͤßt Luft
hinzu, daß fie melf oder etwas trocken werden, da man fie
denn in flarfer Sonnenwarme, oder an einem andern war—
men Orte zum trocknen laßt, bie fie fo hart werden, daß fle
von Hammerſchlaͤgen in Stücen gerfpringen, und die Bißgen
herumfliegen. Nun fondert man Mehl und Schimmel das
von, indem man fie zwiſchen den Händen reibt, und fchüttet
fie nachgehends in einen großen, oder mehr Eleinere Töpfe,
worauf man eine Flare Salzlake gießt, die aus 20. Pfund
feinem reinen Salze, und 100. Pfund reinen Quellwaſſer zu:
bereitet if. Die Töpfe ftelfet man bey Tage offen an die
Sonne, bey Nacht aber bedeckt man fie, Kälte und Seuche
tigfeit abzuhalten, oder man ſetzt fie auch an eine andere
warme Stelle, und dieß fechs Wochen lang, daß alles ſich
wohl ausziehet. Wenn man bemerkt, daß die Salzlafe
dunkelbraun and ftarf wird; fo gießt man fie ab, und kocht
fie einigemal zu mehrerer Stärfe auf. Einige thun bey die:
fen Aufkochen Zucker, Ingber, und andere Specereyen nach
Gefallen darzu, und laffen es damit einige Tage ſtehen, ehe
fie es burchfeigen. Bergius hat im angeführten Bande der
ſtock⸗
Mit veriv, Staubf. in zwey Parthenen, 859
ſtockholmer Abhandl. ©. 283. alle Veranlaffung zu glauben,
daf ſich die Soja aus unferen gewoͤhnlichen tuͤrkiſchen Boh—
nen machen laffe, weil der Gefhmad der Sojabohnen mit
demfelben fehr uͤbereinkomme.
729. Glycine (Gryeiwe). Der Kelch ift zwey⸗
lippich; das Schiffgen der Blumenkrone biegt
mit feiner Spiße die Fahne zurüch,
3. Unterirdifche ©. (ahterranea G.) mit dreys
fachen Wurzelblaͤttern, einem geſtreckten gebos
genen Stamme, und zweybluͤmigen Blumen⸗
ſtielen.
Lin, dec. 2. T. 19,
In Brafilien und Surinam, O.
Diefe jaͤhriche Pflanze hat viele Erautartige fleife geboges
ne und an die Erde gedruͤckte länglichrunde haarige fehr ein:
fahe Stämme ohne Achte, aus welchen dreyfache mit einem
fehr langen gemeinfchaftlichen Stiele verfehene, aufrechtfie:
hende Blatter, die an der Geite 12 eyrunde glattrandige
Dlattanfätse haben, hervorfonmen, aus deffen Winkeln die
einzelne niedergebeugte fadenförmige, haarige, zweybluͤmige
Blumenſtiele entforingen, die fo lang find als ein Glied deg
tammes, und worauf die blaßgelben fchmetterlings Blu:
menkronen ruhen, auf welche eine einfanmige glatte linſen⸗
fürmige Huͤlſe erfolget.
Diefes Gewaͤchſe wird in Surinam in fandigen Grunde,
welchen etwas Thon beygemifcht wird, unter dem Nahmen
Gobbe erbauet, wodurch fie eine größere Menge Hülfen her:
vorbringet, weiche unreif, anf Art der Erbfen, gefocht, den
Eintsohnern eine fehr angenehme Speife abgeben,
3. Tavanifche G. (javanica G.) mit en
{
Sit
860 Siebenzehnte Slaffe der Pflanzen,
Blättern, einem rauchen Stamme, zottigen
Blattſtielen, und ganz Eleinen lanzettförmigen
Deckblaͤttern. |
Oſtindien ift die Heimath. Ä
3. Silzige ©. (tomentofa G.) mit dreyfachen fils
zigen Blättern, fehr Eurzen, aus den Winkeln
der Blatter entfpringenden, Blumentrauben, und
zweyſaamigen Hülfen. | |
Anonis phafeoloides fcandens , floribus flavis ſeſ-
filibus. Dill. elth, 30. T. 26. £. 29.
Wohnt in Virginien. 2L.
4. Amerikanifche Erdnuß (Apios G.) hat gefies
derte, eyrund =» lanzettfürmige Blätter, welche
aus fieben Blättchen zufammengefest find, wos
von eins ungepaatet ift.
Apios americana. Corn, canad, 200. T. 201.
Iſt in Birginien zu Haufe. 2.
Die Enollige Wurzeln von diefer Pflanze, welche am Ge:
ſchmacke den Artifchoden gleichen, werden nicht allein von
den Einwohnern in Virginien flatt des Brodes gegeffen, fon:
dern -auch die Erbfen, die in den Schoten diefer Pflanze lie:
gen, wie andere Erbfen zubereitet. Kalm. Th. 3. ©. 64.
730. Erbſe (Pısum). Der Griffel ift dreyeckig,
oben ſchiffformig und etwas haarig; Die zwey
oberen Lappen des Kelches find Eürzer als die
anderen, : ;
I. Zahme E (ativum P.) mit runden "Blatt
ſtielen, gekerbten Blattanfügen, welche nach
unten abgerundet find, und vielblümigen Blu⸗
menſtielen. | |
8. Glun⸗
en
Mit verw. Staubf. in zwey Partheyen. 861
ß. Glunker Erbſe (Pifum hortenfe MAjus),
y. Zucker Erbſe (Pifum fine cordice duriore).
d. Rofens oder Dolden Erbſe ( Pifum umbella-
zum)»
s. Diereckige Erbſe (Pifum mayus quadratum).
Sind Abänderungen.
Die europäifchen Aecker find das Vaterland. ©.
2. Stock E. (arvenfe P.) mit vierblaͤttrichen
Blattjtielen, geferbten Blattanſaͤtzen und ein⸗
bluͤmigen Blumenſtielen.
Piſum pulchrum, folio anguloſo. Moris. hiſt. 2.
4—
Waͤchſt unter dem Getreyde in O.
3. Meerſtrands E. (maritimum P.) mit Blattſtielen,
welche nach oben zu flach auslaufen, einem ecki⸗
gen Stamme, pfeilfürmigen Blattanfügen, und
ige Blumenſtielen.
Piſum ſpondaneum perenne repens humile. Mo-
An dem ſandigen Meerſtrande des mitternächtis
gen Europa und in Canada, 2.
- Das arıne BolE zwifchen Orfort und Aldborough in
England hat im Jahre 1555, wegen der in diefem Jahre
eingefallenen Hungersnoth, diefe Erbſen häufig gefammlet,
und fich und die Seinigen damit erhalten.
4. Öcher E. (Ochrzs P.) mit perunterfaufenben
häutigen zweyblaͤttrichen Blattſtielen, und eins
blümigen Blumenſtielen.
Wohnt unter dem Getrende auf der Sa Creta
und in Italien. O.
Dieſe
362 Siebenzehnte Klafie der Pflanzen.
Diefe Erbfen Finnen zwar in Ermanglung anderen Vor
raths gegeflen werden; allein fie find bitter, ſchwer zu ver:
dauen, und geben Feine gute Nahrung.
731. Erven (Orosus). Der Griffel ift gleich
Breit ; der Kelch ift unten ſtumpf, und ferne
obere Lappen find tiefer eingefchnitten, aber fürs
zer ald Die andern.
1. dortige E E. Chirfutus O.) mit gepaarten, ge⸗
ſtielten Blättern ‚ und ungetheilten Blattan:
fügen.
Orobus fylvaticus, foliis circa caulem auriculatis,
Buxb, cent. 3. P.22, I, 4r.
Thracien ift die Heimath. %.
2. Belbe E. (uteus O.) mit gefiederten, eyfoͤr⸗
migelänglichen Blättern, abgerundet mondfür«
migen, gezaͤhnten Blattanfägen, und einem ein?
fachen Stamme.
Iſt in Siberien, und auf den pyrenaͤiſchen Gebuͤr⸗
gen zu Haufe. M.
3. Fruͤhlings 2. (vernus O.) mit gefiederten ey⸗
foͤrmigen Blaͤttern, halbpfeilfoͤrmigen glatt
raͤndigen Blattanſaͤ itzen, und einem einfachen
Stamme.
Blackw, T. 208
Die Hanne des mitternächtigen Europa find dag
Vaterland, und der May ift die Bluͤhzeit. ,
4: Rnolliche E.( tuberofus O.) mit gefiederten
lanzettförmigen "Blättern, balbpfeilfürmigen
glatträndigen Blattanſaͤtzen, und einem einfas
hen Stamm.
Wachn
Mit verm, Staußf, in zwey Partheyen. 863
Waͤchſt auf den Wiefen und in den Waͤldern des
mitternächtigen Europa, und blühet im Brach⸗
und Heumonate. .
Die gekochten Wurzeln ſind wohlſchmeckend und nahr—
haft.
5. Schwarze BB. (niger O.) mit einem aͤſtigen
Stamme, und Blattern, Die aus fechs ‘Paar
eyfoͤrmig⸗ länglichen Blaͤttchen zufammengefegt
find.
Auf bergichen Gegenden, und in Wäldern des
mitternächtigen Europa, Bluͤhet im Heumo⸗
nate. 2%.
Die Wurzel dieſer Pflanze iſt fehr füffe, und wird deros
halben das wilde Säffeholz genennet:
732. Dlatterbfe (Larayrus). Der Griffel ift
platt, oben rauch und breiter; Die zwey Ober:
lappen des Selches find kürzer.
* Mit eindlütnigen Biumenftielen (Pedunculis uniflotis),
1, Vliffolifhe P. (Nifolia L.) mit einbfümigen
Blumenſtielen, einfachen Blättern, und pfries
menformigen Blattanſaͤtzen.
Lathyrus anguftifolius erectus, folio finguları, fine
capreolis Niſſoli. Magn. hort. 112. T. ı 12.
Sranfreih, England und Teutſchland find die
Heimath. ©, ge
2, Zahme P. (Jarzvus L.) mit einbfünmigen Bus
menſtielen, zweyblaͤttrichen und vierblättrichen
Sabeln, und eyfoͤrmigen zufammengedruckten
Huͤlſen, welche auf dem Ruͤcken mit einen
doppelten Rande verfehen find.
Wohnt in Spanien und Frankreich. 9
| ar
864 Siebenzehnte Klaſſe der Pflanzen.’
** Mit zweybluͤmigen Dlumenftiefen (Pedunculis bie.
floris).
3. Wohlriechende P. (odorarus L.) mitzweyblüs
migen Blumenjtielen, zweyblaͤttrichen Gabeln,
eyfoͤrmig⸗ länglichen Blättchen, und zotligen
Hüllen. Ben
a. Sicilianifche woblriechende Platterbfe (Za--
thyrus ſiculus) mit Der großen Blume.
Comm. hort, 2. p. 219. T. go.
ßP. 3eylanifche wohlviechende Platterbfe (La-
‚shyrus Zeylanıcus) mit einer angenehmen weiß
und roth gezeichneten Blume.
Die unter a ift in Sicilien; die unter B aber in
Zeylon zu Haufe. ©.» |
4, Sommer P. (annuus L.) mit zweyblümigen .
Blumenſtielen, zweyblätteichen Gabeln, fchwerde
fürmigen Blättchen, glatten Hülfen, und zwey⸗
theiligen Blattanſaͤtzen. |
Spanien und Die Gegend bey Montpellier find,
das Vaterland. ©,
5, Tangerfihe P. (Zingitanus L.) mit zweybluͤ⸗
migen Blumenjtielen, zweyblättrichen Gabeln,
Deren lanzettförmige glatte Blättchen wechſels—
weife jtehen, und mondfürmigen Blattanſaͤtzen.
Weinm. T. 629. lit. c. ;
Wähft in Mauritanien. ©. |
*** Mit vielbluͤmigen Blumenftielen (Peduneulis mul«
tifloris)..
6, Eronuß (tuberoſus L.) mit vielblümigen Blu⸗
menjtielen, zweyblaͤttrichen Gabeln, deren Blätt
chen oval find, und einem Gtamme,- welcher
zwiſchen den Knoten nackend iſt.
Unter
Mit verw. Staubf, in zwey Parthenen. g65
“Unter dem Getreyde in Teutfchland, Niederlan—
| den und der Tartarey ; bluͤhet im Sommer. 2,,
So ſchaͤdlich diefe Pflanze auf den Aeckern iſt, indem fie
ſich mit ihren an den Ranken befindlichen Gäbelgen um die
Stengel der. Feldfruͤchte herumſchlinget, und denſelben die
Nahrung entziehet; ſo nuͤtzlich hingegen iſt ſie auf den Wie—
fen, da der ganze Stengel von Pferden, Rindern, Ziegen
und Schaafen fehr gerne gefreffen wird, und diefem Viehe,
fonderlih den Schaafen,, als ein am ſtaͤrkſten reinigendes
Kraut fehr wohl befommet. Daher den Landwirthen nicht
genug zu empfehlen, daß fie folche anf ihre Wiefen bringen,
welches am beſten und gefchtwindeften gefchehen Fann, wenn
man die Knollen auf diefelbe, und zwar etwas tief in die
Erde ſteckt. Die trocknen Wiefen find ihr bequemer, als die
naſſen; fie verdirbt aber auf folchen and) nicht. Don den
Aeckern kann fie am leichteften durch die Schweine, welche
diefelbe als ein Leckerbißgen mit allem Fleiße ans der Erde
wühlen, weggebracht werden. An vielen Drten ift die Erd:
nuß den Menfchen auch eine Delicateffe, und man fett fie abs
gekocht, wie Waffernüffe, mit bey ber £ Mahlzeit auf,
— Wieſen P. (pratenfs L.) mit vielblümigen
Blumenſtielen, und jweyblättrichen fehr einfa⸗
chen Gabeln, deren Blättchen lanzettfoͤrmig
find.
Die europäifchen Wiefen find die Heimath, und
der May und Brachmonat die Bluͤhzeit. 2.
8. Wald P. (Mveſtris L.) wit vielbiüimigen
Blumenſtielen, und zwezblättrichen Gaben,
deren Blättchen ſchwerdfoͤrmig nd, und einem
Stamme, welcher zwiſchen den sindten auf bey⸗
den Seiten mit einer Daut verfehen It.
Jii Wohnt
366 Siebenzehnte Kaffe der Pflanzen,”
Wohnt in bergichen europaͤiſchen Fe und Wal⸗
dern ; blüher im Sommer. 2.
‚9. Breitblaͤttriche P. (Latifolius L.) mit vielbluͤ⸗
migen Blumenſtielen, zweyblaͤttrichen Gabeln,
deren Blaͤttchen lanzettfoͤrmig ſind, und einem
Stamme, welcher zwiſchen den Knoten auf bey»
den Seiten mit einer Haut verfehen I.
Iſt in Europa an den Zäunen und in den Waͤl—⸗
deen zu Haufe ; blüher im Brachmonate, 2.
10. Sumpf P. (palufris L.) mit vielblümigen
Blumenitielen, vielblättrichen Gabeln, und lans
zettförmigen Blattanfügen.
Die fumpfigen Wiefen des mitternächtigen Euros
pa find das Vaterland, und der Brachmonat
iſt die Bluͤhzeit. A. ei
In Erbſenfoͤrmige P. (pik — L.) mit viel⸗
bluͤmigen Blumenſtielen, vielblaͤttrichen Gabeln,
und eyfoͤrmigen Blattanſaͤtzen, welche an bin
Baſis ſpitzig find.
Lin, dec. 2, T. 20.
Waͤchſt in Siberien. 2.
733. Wicke (Vıcıa). Die Narbe ift an der
untern Seite mit einem Barte verfehen,
* ln) Blumenftielen re elonga-
tıs
1. Erbſenfoͤrmige W. (pifformis V.) mit viele
bfümigen Blumenftielen , und vielblättrichen
DBlattjtielen‘, deren Blaͤttchen eyfürmig find;
die unterften Blaͤttchen aber feft fißen.
Sn den pannonifchen Wäldern. 2.
2. Hecken W. (dumetorum V.) mit vielbluͤmi⸗
gen
Mit ver. Staubf. in zwey Partheyen. 867
‚gen Blumenſtielen, rückwärts geſchlagenen, ey⸗
foͤrmigen ſpitzigen Blaͤttchen, und etwas ge⸗
zaͤhnten Blattanfäßen. |
Thüringen und Franfreich find die Heimath, und
der Sommer ift die Blühzeit. 2.
3. Wald W. (Spvarica V.) mit vielblümigen
Blumenſtielen, ovalen Blättchen, und kleinge⸗
zähnten Blattanfägen.
Wohne in Schweden, Teutfchland und Franke
reich in den Wäldern, und bluͤhet im Brach⸗
monate, 2, Y
4. Dogel VO. (Cracca V.) mit vielblümigen Bfus
menjtielen, deren Blumen wie Dachziegeln übers
einander liegen, lanzettförmigew, etwas haari⸗
„ gen Biättchen, und ungetheilten Blattanſaͤtzen. 2.
Iſt in den europäifchen Wiefen und Aeckern zu
Hauſe, und bluͤhet im Sommer. 2%.
Diefe Wide folte man für ein gutes Viehfutter halten;
allein die Sandleute wiffen allzuwohl, daß fie dazu nichts
fauge.
5. Zweyjaͤhrige W. (biennis V.) mit vielblümis
gen Hlumenftielen, und oft zwoͤlfblaͤttrichen,
gefurchten Dlattitielen, Deren Blättchen lan—
gettfürmig glatt find. |
Siberien ift das Vaterland, und der Brachmo⸗
nat die Bluͤhzeit. A.
Diefe Wicke ift eine von den fruchfhareften und hoͤchſten
Futterarten, die man nur finden kann; indem ihre Länge
oft zwölf bis ſechzehn Ellen betraͤgt, und viele Schöhlinge
ans einer Wurzel wachſen. Sie find gelinde und dem Vieh
fehr angenehm, werden aud) fehr bald im Srühjahre zeitig,
a 3) Ka und
D J
858 Sicebenzehnte Klaſſe der Pflanzen.
und laſſen ſich des Sommers verſchiedenemal hauen; er fie
dauert aber nicht über zwey Jahr. Gegen den Herbſt des
erſten Jahres kann ſie ſchon gehauen werden, ob ſie gleich
in dieſem nicht bluͤhet. Man kann ſie auf Wieſen und Ae—
ckern bauen.
x* Mit faſt feſtſitzenden, aus den Winkeln der Blaͤtter ent⸗
ſpringenden Blumen (Floribus axillaribus, ſubſeſſi⸗
1666
6 Futter W.( fativaV.) mit oft Meb nebeneinan⸗
der feſtſitzenden aufrechten Huͤlſen, zugeſtumpften
Blaͤttern und Plattanfäßen, Die mit einem gleich⸗
ſam eingebrannten Flecke bezeichnet find.
Waͤchſt in Europa unter dem Getrayde und bluͤ⸗
het im Sommer. O.
7. Zaun VD. (Jepium V. )mit oft vier und vier bey⸗
ſammenwachſenden aufrechten geſtielten Huͤlſen,
und eyfoͤrmigen glattraͤndigen Blaͤttchen.
In Europa an den Zaͤunen. 2L,
Diefe Wirfe it ein unvergleichliches Sutter für das Vieh,
und deswegen auf Wirfen fehr nüglih. Sie koͤnnte dahin
gebracht werden, wenn man fie im, April nur fo auf feuchten
Wieſen ganz dünne angfärte, daß fie felber mit ihren Wurzeln
in die Erde Friechen müfte, oder in die auf den Wiefen bez
findliche Maulwurfshaufen einharkte.
8. Narboniſche W. (narbonenfss V.) mit faft feſt⸗
fisenden, oft Drey und drey nebeneinander aufs
vecht wachfenden Hülfen, fechs und fechs zufam-
menjtehenden, faſt eyfoͤrmigen Blättchen, uns
kleingezaͤhnten Blattanſaͤtzen.
Frankreich und England ſi ſi nddie Heimath. ©.
9 Bufbohne (Faba V.) miteinem aufrechtwach⸗
| fenden
Mit verw. Staubf.in zwey Partheyen. 869
..- fenden Stamme, und Biattjtielen, welche mit
keinen Gabeln verfehen find.
.. .Blacfw. T, 19.
—— Saubohne (Faba minor ſeu equino) iſt eine
Abaͤnderung.
Wohnt nicht weit von dem caſpiſchen Meere an
den perſiſchen Graͤnzen. O. |
“ Die Saamen geben ein erweichendes Mehl. Die Afche
der verbrannten Stiele wird wider verhärtete Druͤſen geruͤh—
met, und das ansgelaugte Salz hat eine zertheilende Kraft.
Fudw.n.159. Die Bufbohnen find in Thüringen, befonders
in dem erfurtifchen Gebiete, eine wohlſchmeckende Speiſe;
ben ſchoͤnen Geiſtern aber ſollen ſie ſehr ſchaͤdlich ſeyn.
734 Linſe (E&vum). Der Kelch iſt fünfmal
. getheilet, und fo lang wie die Krone.
1, Gemeine. (LensE.) mit oft zweybluͤmigen
Blumenſtielen, und plattgedeuckten in der Mitte
erhabenen Saamen.
Iſt unter dem Getrayde in Franfreich zu Haufe,
und blüher im Sommer. ©.
' Die Pinfen werden von Menfchen und Viehe genofien.
2. Vierfaamige L. (terrafher mumE.) mit oft zwey⸗
bluͤmigen nl und vier Fugelrunden
Saamen.
Oed, flor. dan. T.95.
Die europäifchen Aecker find das Baterland, ©.
3. Zottige 8. (birfarumE.) mit vielblümigen Blu⸗
menftielen, und zwey Eugelvunden Saamen.
Waͤchſt in den europäifchen Aeckern und im Mor:
genlande, und blüher im Sommer, ©.
Siig 735. Ki⸗
870 Siebenzehnte Stoff e * Plemen.
735. Richern ——2 Der Kelch iſt fünfmal
getheilt, und fo lang als die Krone; Die vier
oben Lappen des Kelchs liegen auf der Faͤhne;
die rhombiſche ſtrotzende Huͤlſe enthaͤlt zwey
Saamen.
Blackw. €. 557.
In Spanien, Stalien, Morgenlande unter dem
Getreyde, und bluͤhet im Brachmonate. O.
Die Saamen haben einen ſchleimigen Geſchmack, aber
keinen Geruch. Man eignet ihnen die Kraft zu, den Harn
zu treiben, und preiſet das damit abgeſottene Waſſer Leuten
an, die mit Steinſchmerzen geplagt werden. Sie werden
auch in erweichenden Umſchlaͤgen gebraucht. Ludw. u. 53.
736. Geißklee (Crrisus).. Der Kelch hat wey
Lippen; die Huͤlſe iſt nach der. Baſis zu ſchmaͤ⸗
ler als oben.
3. Bohnenbaum (7 ER C.) mit einfachen
hängenden Plumentrauben, und eufürmigslängs
lichen Blättchen.
Die Schweiz und Savoyenfi nd die Heimatb, und
der May iſt die Bluͤhzeit. H.
2. Schwaͤrzlicher ©. (nigricans C.) mit ——
aufrechtſtehenden Blumentrauben, und eyfoͤr⸗
mig⸗ laͤnglichen Blaͤttchen. |
Seeligm. Th. 59. T. 8.
„ir Defterreich, Pannonien, Böhmen und Ita⸗
ien B..
3. Indianiſcher 6. (Cajan C. ) mit aufrechtſte⸗
henden aus den Winkeln der Blaͤtter entſprin⸗
senden Blumentrauben, und faſt lanzettfoͤrmigen
filzigen
Mit verw Staubf. in zweh Partheyen. 871
Kttzigen dreyfachen Blättern, von welchen das
" mittlere mit einem laͤngern Stiele verfehen iſt.
Burm, zeyl. T, 37.
Iſt in Oftindien zu Haufe. 2.
Die Saamen freffen die Tauben und effen die Menſchen.
Sie werden auf den caribifchen Inſeln häufig genoffen, und
man bädt aus felbigen bald allein, bald mit dem Mehle
der Wurzel Jatropha Manihot, ein ſchmackhaftes Brod.
Jacq. obferv. botan, part. 1. p.r.
4. Zottiger ©. (hirfarus C.) mit einfachen, feits
waͤrts befeftigten Blumenftielen, und dreymal
einaefchnittenen, ftumpfen, bauchig » länglichen,
zottigen Kelchen.
Spanien, Defterreich und Italien find das Bas
terland, h.
5. ©Defterreichifcher ©. (auſtriacus C.) mit dol⸗
denformig, an den Spitzen befeitigten Blumen,
aufrechten Stämmen, und lanzettfoͤrmigen
Blaͤttchen.
Waͤchſt in Siberien, Oeſterreich und Italien. h.
737. Bobiniſche Dflanze Gorixia). Der
Kelch hat vier Einſchnitte; die hoͤckriche Hülfe
ift verlängert,
Anm. Diefes Sefhlecht ift dem Gedaͤchtniſſe des Parifer
botaniſchen Profeſſors Johann Robin geweyhet worden.
1. Unaͤchter Schotendorn (Pſeudacacia R.) mit
Blumentrauben, Dieameinem gemeinſchaftlichen
Stiele hängen, gefiederten Blaͤttern, Die mit ei—
nem ungepaarten Blaͤttchen verſehen find, und
ſtachlichen Blattanſaͤtzen.
In Virginien, und bluͤhet im Brachmonate. H.
Sir 4 2. Erb⸗
872» Siebenschnte Klaſſe 17 der Pflanzen. —7
2. Erbſenbaum (Caragana R.) mit einfachen
Dinmenuelen, und, bhöehtochen Sara
Baaͤttern.
Siberien iſt die Heimath. N
Dieter wegen feinen hellgruͤnen Blättern und. goldgelben
Blumen fchöne Baum liebet ein ſandiges und lockeres Erds,
reich, worinne er die Größe, einer mittelmäßigen Birke ers,
reicht; er iſt dermaffen dauerhaft, dag ihn auch die ſtaͤrkſte
Kalte nicht befchädigen Fann. Wenn er über drey Jahr alt
iſt, bringt er ſehr haͤufige Saamen, welche an Geſtalt der
Spargelerbſe gleichen, und dahero mit Recht Erbſen genene
ner werden koͤnnen. Dieſer Baum iſt von groſſem Nutzen,
indem er 1. eine dauerhafte und dicke Hecke, wenn fich der
Gaͤrtner Mühe giebt, formiren kann; 2. mit folchen an fanz
digen und forftigen geringen Erdreiche, an der ſtrengſten
Nordſeite, wo fonft Fein dergleichen fchöner Baum wächft,
einen angenehmen Wald anlegen kann; 3. feine Blätter ein -
ſehr nahrhaftes Sutter für das Hornvieh, und zwar fo guf
als der beſte Klee, abgeben; 4, feine Erbfen eine fehr nahr:
hafte und gute Speife für Menſchen und Vieh find, und ei⸗
ner alfo der Anbauung wuͤrdigſten Baͤume if. In feiner ,
Ju gend muß er vor das Vieh, und befunderg vor die Schweine,
wohl in Obacht genommen werden, weilen erfteres die Bläts
ter fehr angebet, Ichtere aber die Wurzeln, die am Geſchma—
cke und Geruche guten jüffen Matze gleichen, —
der Maulwurf iſt ſein aͤrgſter Feind.
3. Strauchartige R. (fruteſtens R.) mit einfas
chen Blumenjtielen, und vierfachen kaum Are
lich geitielten Blättern.
Wohnt in Siberien und der Tartarey. ß.
. Diefer Strauch gleiches in vielen Stüden dem vorher
ſtehen ⸗
4
Mit berw. Staubt. in zweh Partheyen. 873
ſtehenden Baume, nur daß ſein Holz etwas zaͤher it ‚ unb
ſich nicht wohl hochſtaͤmmig zichen läßt.
738. Blaͤsleinſenna (Corurea). Der Held
= Hat fünf Einſchnitte; die Hülfe ift aufgeblaſen
und ſoringt oben auf.
I Baumartige B. Carborefeens C.) mit umge⸗
kehrt herzformigen Blaͤttchen.
— Aſtikaniſche Dläsleinfenna (Colutea afri-
cana) mit blutrothen Blumen. Comm, rar 11
T. IT, —
Iſt eine Abaͤnderung. 9
Iſt in — zland, Languedok und Stalien zu Hau⸗
ſe. $ 74
en Strauchartige B. ( — *— C) iſt ſtrau⸗
chig mit eyfoͤrmig⸗ laͤnglichen Blaͤttchen.
Colutea æthiopica, fore purpureo. Mieyri cent.
70. T. 29.
Aethiopien ift das. Vaterland. &.
739. Suͤßholz (Guverannıza). Der Kelch
hat zwey Lippen; Die eyformige Huͤlſe iſt zuſam⸗
mengedruckt.
1. Stachliches S. (echinata * ) bat ſtachliche
Huͤlſen, und mit Anſaͤtzen verſehene Blaͤtter, de⸗
ren einzelnes Blaͤttchen feſt ſitzt.
Waͤchſt auf dem Berge Gargano in Apulien, und
in einigen Müfteneyen der Tartarey. 2: ©
2. Wahres S. (gabra G.) mit. glatten Huͤlſen,
ohne Blattanſaͤtzen, und einem geſtielten einzel⸗
nen Blaͤttchen.
Jii5 In
er Siebengehnte Klaſſe der Pfränjen
In Frankenlande, Spanien, Frankreich‘ und Yıd
lien, und bluͤhet im Heumonate, a.
‚Die Wurzel, welche mit einer braun⸗aſchgrauen Ninde,
J einen etwas ſcharfen Geſchmack hat, umzogen wird iſt
inwendig gelbe, und hat einen angenehmen Geruch und ſuͤſſen
Geſchmack; wird daher zu den mit Waſſer bereiteten Infuſis
und Traͤnken, am fie annehmlicher zu machen, genommen.
Der ausgedräckte Saft lindert die bey der Heifcherfeit und
dem Huften in der Kehle ſich aͤuſſernde Schärfe, und macht
fie te zum Auswurfe gefchickt. In den Apothefen n hat man ei⸗
nen verdickten Saft, und daraus bereitete Eſſenz, und ‚einige
andere mehr zuſammengeſetzte Arzencyen. Ludw. n. 64.
7409. Kronwicke (Corowrua). - Die zwey
obern Zaͤhne des zweylippichen Felches ſind an⸗
einander gewachſen; die Kronfahne iſt kaum
etwas laͤnger als Die Fluͤgelz die Huͤlſe un in. bee
fondere Fächer getheilt.
I. Scorpionsfenne (ZmerusC.yift ſtrauchig, und
hat einen eckigen Stamm, mit oft dreybluͤmi⸗
gen Blumenftielen, deren Kronblätternägel Dreys
mal !änger alsder Kelch find.
. Rleine Scorpionsfenne (Colutea fi Aigufa
minor) ift eine Abänderung,
“ Bey Genf, Montpellier, Wien, und bluͤhet den
‚geöften Theil des Sommers hindurch. 3.
2. Gemeine R. (coronate C.) iſt feranchig, mit
umgekehrt eyfoͤrmigen Plättchen , deren neun
und neun beyfammen'wachfen, und wovon die
inneriten dem Stammeangenähert find.
Das mittägige Europa iftdie Heimath. H.
3 Beil⸗
Mit verw. Staubf, in zwey Partheyen. 875
3. Beilkraut (Securidaca ©.) iſt krautartig mit
ſichelfoͤrmigen Huͤlſen und vielen Blaͤttchen.
Wohnt in Spanien unter dem Getreyder ©.
4. Bunte R. (varia C.) iſt Erautartig,; mit auf⸗
rechten, runden, knotigen, zahlreichen Hulſen,
und vielen glatten Blatthens
Iſt in der Lauſnitz, Böhmen, Franfreich und Thuͤ⸗
ringen zu Haufe, und bluͤhet im Sommer. ©.
- Man follte dem Augenfcheine nach vermuthen, es müfte
diefe Kronwicke ein gutes Futter abgeben; allein es iſt mehr⸗
malen zu bemerken gewefen, daß das Vieh, welches an Der:
tern, wo es waͤchſt, geweidet worden, es gäuzlich unangerüb:
ret fliehen gelaffen hat. J
5. Cretiſche R. (cretica C.) ift krautartig, mit auf⸗
rechten, runden, gegliederten Huͤlſen, deren fuͤnf
und fuͤnf beyfanmen wachfen, und Blaͤttchen,
deren eilf in Geſellſchaft ſtehen.
Die Inſel Creta iſt das Vaterland. ©,
741. Vogelfuß (OrnıtHorus), ine runde
len bogniche Huͤlſe. 729
1. Rleiner D. (perpufillus ©.) mit gefiederten
. Blättern, und einwärtsge kruͤmmten Hülfen,
ß. Gröfferer Vogelfuß (Ornichopodiummajus),
y. Vogelfuß miteiner hoͤckrigen Wurzel Koran
thopodium radice tuberculis nodofa).
Sind Abänderungen,
Waͤchſt in fandigen Gegenden in England, den
Niederlanden, Sranfreich und Spanien. ©.
2, Snfammengedr uchter V. (compr ejlas O.) mit
gefiederten Blättern, zufammengedyuckten, übers
wärts
876 Siebenzehnte Klaſſe der Pflanzen.
waͤrts gekruͤmmten, zunzlichen ae und sefins
. .gerten Deckblatte.
Zo Iteien und Sieilien. ©
* OD: der dem Scorpionkraute gleichet ( feonpii-
‘des ©.) bat dreyfache , faſt feſtſitzende Baͤtter,
deren einzelnes das gröfte iſt.
vd SANgUEDOR — und Satien ſi nd die Hei⸗
math. O. 5
742. Bufeiſen (Hıprocreris), Die zufam-
mengedruckte Huͤlſe iſt krumm, und ander einen
J Nath mehrmalen ausgeſchnitten. |
1. Zinbülfiges 5. (unifliguofa H.) mit einzel
nen geraden feſtſitzenden Hülfen,
Wohnt in Italien. ©.
2. Vielhuͤlſiges 5. (multifiliguofe —9— mit ge⸗
draͤngtſtehenden, geſtielten, irkelformigen Huͤl⸗
ſen, welche an dem einem Yande lappich find.
Ferrum equinum alterum polyceraton. Coll. — |
WI F. 300
Iſt in Languedok, Spanien, und Stalien une,
3 Zopfiges 5. (como/fa H.) mit geftielten, gedrängt
ftehenden, bognichen Hülfen, welche an dem aͤuſ⸗
ſern Rande ausgeſchweift ſind.
Weinm. T. 504. lit. d.
Teutſchland, Italien Frankreich ſi nd das Va;
terland, und der May iftdie Bluͤhzeit. 2.
743; Scorpionkraut (Scorrıurus), Die
runde Huͤlſe ift inbefondere Fächer getheilet, und
zuruͤckgerollt.
1. Wurm⸗
Mit verw Staubf. in zwey Parthehen. 877
I. Wurmförmiges S. ‘(vermiculata S.) mit eins
bluͤmigen Blumenſtielen, und Hülfen, melde
allenthalben. mit ftumpfen Schuppen bedecket
RN 0,
Moris hift. 2.1.2. T. 17. 3. Ni
Waͤchſt im mirtägigen Europa. ©, .
2 DacligesS. (muricata S,) mit weyblůmigen
Blumenſtielen, und Huͤlſen, welche auswaͤrts
mit ſtumpfen Doͤrnern beivehret jind.
Mor. bill, 2,:1.0, 7,15, Wi
" Ebenfalls im mittägigen Europa. ©, {
3. Gefurchtes S. (ſulcata S.) mit oft zweybluͤ⸗
migen Blumenſtielen, und Huͤlſen, welche aus⸗
waͤrts mit ſpitzigen Stacheln bewehret ſind.
Das mittaͤgige Europa iſt die Heimath. O.
7449 Suͤßklee (HEDYSARUuUM). Das Kron⸗
ſchiffgen iſt Fumpfz die Hülfe beſtehet aus eins
ſaamigen Gliedern.
* Mit einfachen Blaͤttern (Foliis uni
1. Vierenförmiger S. (reniforme H.) mit ein.
fachen nierenförmigen Blättern. |
Burm, ind. T. 49. f. I.
Wohnt in Oftindien.
2. Gefleckter S. (maculatum HA.) mit einfachen,
eyfoͤrmigen, jtumpfen Blättern.
. Hedyfarum humile, capparidis folio maculato,
Dill, elch, 170. T. 141. f. 161,
Iſt in Oftindien zu Haufe,
3. Dreyfeitiger S. (Ir iqueirum H.) mit einfa-
chen laͤnglichen Blattern, gebraͤmten Blattſtie⸗
len, und dreyſeitigen Alien.
Burm,
878 Siebensehnte Kaffe der Pflanzen
Burm. ind, T.49: f. 2. |
Oſtindien ift auch das Vaterland.
** lie gepaarten Blättern (Foliis conjugatis).
4. Zweyblaͤttricher S. (diphylum H.) mit zwey⸗
fachen geſtielten Blaͤttern, und doppelten eyfor⸗
migen, ſpitzigen, feſtſitzenden Deckblaͤttern.
Onobrychis maderaſpatana diphyllos. Pluk. alm.
BFH: BESIE 2. T —.
PB. Zweyblaͤttricher Süßklee mit eyförmigen
Blaͤttchen, und doppelten Icharfen, nicht ges
gitederten ssühlen (Hedyfarum bifolium? for
Zuhs ovatıs, filiculis afperis geminis inaurticu-
latis. Burm. zeyl, T.so. f.ı.)
Waͤchſt in Dftindien. O.
*** Mir dreyfachen Blättern (Foliis ternatis).
5. Schöner S. (puichellum H.) mit dreyfachen
Blättern, und doppelten, gepaarten zirkelfoͤrmi⸗
gen, mit Linien durchzogenen Deckblaͤttern.
Burm. zeyl, T, 52.
Auch in Oſtindien. B. |
Die zwey Deefblätter find, wie eine Mufchel, gefchlofs
fen, zwifchen denen die zwey purpurfarbene Schmetterlinge:
blumen fich befinden, und welche auffpringen, wenn die Blu:
men ihre behörige Größe erreichet haben.
6. Doldenförmiger S. (umbellatum H.) mit
dreyfachen Blättern, Doldentragenden Blumen
ftielen, und einem ftrauchigen Stamme,
Burm. zeyl. T. Str.
Hftindien ift ebenfalls die Heimath. B.
"7, Violetter S, (ulolaceum A.) mit dreyfachen
eyfoͤr⸗
Mit verw. Staubf, in zwey Partheyen. 879
eyfoͤrmigen Blaͤttern, doppelten Blumen, und
rhombiſchen, nackenden, mit Adern durchzoge⸗
nen Huͤlſen. Au VEN FER
Wohnt in Virginien.
**4* Mit gefiederten Blättern) Foliis pinnatis).
8. RronenS. (coronarium H.) mit gefiederten
Blaͤttern, gegliederten dornichen nackenden ges
rade wachſenden Huͤlſen, und einem weitſchwei⸗
figen Stamme. J
Iſt in den italieniſchen Wieſen zu Haufe, %.
9. Stachlicher S. (SpinoffamumH.) mit gefies
derten Blättern ‚ gegliederten, dornichen, filzie
gen Hülfen, und einem weitfchweifigen Stamme.
Spanien ift das Vaterland, ©.
10, Türkifcher Klee oder Eſperſette ( Onobry-
chis H.) mit gefiederten Blättern, einſaamigen
dornichen Hülfen, Kronflügeln, welche Fürzer
als der Kelch find, und einem verlängerten
Stamme. |
P. Beſtaͤubter tuͤrkiſcher Alee mit laͤngern Blaͤt⸗
tern (Onobrychis incana, foliis longioribus)
iſt eine Abaͤnderung.
Waͤchſt in Siberien, Frankreich, England, Boͤh⸗
men in unbeſchatteten und kreidigen Grunde,
bluͤhet im Sommer, 3.
745. IJndigopflanzeIxpıcorzea). Der Kelch
fiehet ab, Das Kronſchiffgen ift auf beyden
Seiten mit einem pfriemenförmigen weit abftes
henden Sporn verſehen; die Hülfe iſt gleich,
Breit.
1, Särber Indigo oder Anil Ceindorial.) mit.
bognis
-
sso Siebenzehnte Klafje der Pflanzen,
2 bognichen beftäubten Hürfen, und Blumentrau⸗
Wben, welche kuͤrzer als die. Blätter ſind⸗ |
Trew. ehret. T, 53. 54
In Dftindien , allwo er ſtark gebauet wird. 9
Der Anil ift eine Pflanze, die bis zu zwey Schuh hoch
waͤchſt, auch noch höher gehen wuͤrde, wenn man fie nicht
abſchnitte. Diefe Pflanze erfordert guten fetten Boden, der
auch nicht zu troden feyn muß; fie zehret das Land aus, und
nimmt ihn viele Settigkeit, wo fie ftehet; fie will auch ganz
allein ſtehen. Man Fann daher Faum Sorgfalt genug anz
wenden, fie rein zu halten, um alles Unkraut, fo darzwiſchen
nur aufgehen kann, auszugäten. Dieſes Gäten muß wohl
fünfmal vorher geſchehen, ehe der Anil Fann geſaͤet werden.
Bigweilen treiben die Indianer die Sorgfalt fo weit, daß fie
den Boden mit dem Beſen Fehren, und ſtechen hernach die
Löcher oder Furchen, wohin die Körner Fommen follen: fie
treten deswegen in gerader Finie fort , dis zum Ende des
Ackers, und alſo in ihren Zußtapfen wieder zurüd. Die
Furchen machen fie fo breit, als ihre Hacke ift, und 2. bis 3.
Zoll tief; jede Surche wird von der andern etwa einen Schuh
weit, und fo gerade, als es immer möglich if. Wenn dag
Sand fo zugerichter iſt; fo hat jeder fein Sädgen voll Kör:
ner, gehet damit in feinen Sußtapfen herauf, und legt 11.
his 13. Körner in die Furche. Wenn fie nun damit fertig
find, fo gehen fie wieder in ihren Sußtapfen zuruͤck, und flof:
fen die Erde an die Furchen, dag die Körner etwa zwey Zoll
tief unter die Erde zu liegen fommen. Ob gleich jede Jahrs⸗
zeit dienlich ift Ainil zu faen, fo muß man ſich doch hüten,
ihn bey duͤrrer Witterung in die Erde zu bringen, weil in
dem Fall die Würmer fih daran machen, oder der Wind
den Saamen verehet. Daher wird gemeiniglich feuchtes
un Wet:
Mit verw. Staußf. in zwey Parthenen, ger
Wetter, oder wenn Negen bevorfichet, ermählet, und algı
denn ift man ficher, daß der Saamen drey big vier Inge,
nachdem er bejtellet worden, aufgehet, und worauf die Ne;
nigung von Unkraut beftändig fortgefeget werden muß. Wenn
die Pflanze aufgegangen ift, bedarf ſie nur zwey Monate zu
‘ihrer vollkommenen Zeitigung, und Fann alsdenn gefchnitten
‚werden; ja gs ift fogar Deffer, wenn man fie nicht zu ihrer
vollkommenen Zeitigung gelangen laßt, indem verfchiedene
Verſuche gezeiget, daß die daraus bereitete Farbe viel ſchoͤ⸗
ner ſeye. Mach diefem erften Schnitte Eönnen die neuen
Sproffen und Blätter anderweit gefehnitten werden, da fie
von ſechs Wochen zu fechs Wochen ohngefehr gerechnet, wie
der wachen. Es muß bey regenhaften und nicht allzutrocknen
Wetter geſchnitten werden, fonft veracht der Stamm ohne:
fehlbar, und man muß von neuen farn. Wird aber damit
recht umgegangen, fo dauret die Pflanze zwey Jahr; ber:
nach muß man fie ausreiffen, und anderweit faen. Wenn
die Pflanze zu ihrer Reife gefommen ıft, welches man an de⸗
nen Blättern erfennet, wenn fie fich leichte brechen laffen, und
nicht mehr fo biegfam find; fo wird alles bis auf etliche Zoll
über der Erde, die ftehen bleiben müffen, abgefchnitten, wo:
zu man große fichelförmige Meffer gebrauchet. Etliche Leute
bringen das Kraut in Bunde; die meiften aber legen es in
Sad: oder grobe Leinewand, die fie übers Creutze zubinden,
Darauf find 18. bis 20. ſolche Pade, jedes fo groß als ete
wa zwey Bund Heu, zureichend, fie folgender maßen einzu:
weichen:
Die Packe werden in ein Gefaͤß gethan, und ſo viel Waſſer
darauf gegoſſen, daß ſolches das Kraut juſt bedecket. Man
leget ein ſchmales Stuͤck Holz queruͤber, und beſchweret es,
damit dag Kraut nicht über das Waſſer ſteiget; laͤſſet es laͤn⸗
Set gerr
832 Siebenzehnte Klaſſe der Pflanzen,
gere oder kuͤrzere Zeit gähren. Nachdem das Wetter heige®
ift oder nicht, das Kraut auch mehr oder weniger reif iſt,
nachdem endiget fich auch die Gahrung ehender oder ſpaͤter;
bisweilen in 6. 8. oder 10. Stunden; bisweilen muß man
auch 18. bis 20. Stunden darauf warten. Wenn die Gaͤh⸗
rung vor ſich gehet; fo erhitet fich das Waſſer, und fängt
an aufzufteigen faft wie der Moft, wenn er braufet. Da es
vorhin helle war, fo verdickt fihs unvermerft, und nimmt
eine violetblane Farbe an. Alsdenn rühret man am Faffe
oder Troge nichts an, fondern oͤfnet nur die darinne ſtecken—
de Hähne zum Abzapfen, und läßt alles Waffer, welches die
falzige Theile der Pflanze durch die Gahrung an fich gezogen
hat, in ein anderes untergefeites veines Gefaß ablaufen. In
mwährender Zeit, da das Gefäß, worinnen geweichet worden,
wieder gereiniget, das ausgezogene Anilfraut aber als une
nuͤtze hinweggeworfen, und das Weichfaß wieder mit neuen
Kraute angefüllt wird: fchlagen andere das abgezapfie Waf
fer in dem Schlagfaffe oder Troge, mit einer Art ziemlich
großer Waffereymer, die an eine flarfe Stange gebunden,
und welche auf zwey an dem Schlagtroge in die Höhe gehen:
den Säulen querüber lieget. Dieß Schlagen gefihiehet durch
befländiges Schöpfen, und wieder Ausgieffen mit dem Ey:
mer, und aus felbigen wieder in Trog, wodurch das Waſſer
immerfort in flarfer Bewegung gehalten wird, bis fich die
falzigen Theile der Pflanze ganz mit einander vereiniget has
ben, und zu einem befonderen Körper genugfam coagulirek
find. Es muß aber hiebey die Zeit auf das genauefte ab:
gepaffet werden. Denn wenn fie nicht-in einem fort ſtark
fhlagen, fondern dabey nur ein wenig ausfeßen, fo coaguli—
ren ſich diefe Farbentheilgen nicht, fondern bleiben zertheilt
in. dem Waſſer, ohne fih versint von felbigen abzufondern,
und
1}
Mit verw. Staubf, in zwey Partheyen. 883
und hernach zu Boden zu ſetzen; verlieren ſich alſo in und
mit dem Waſſer, wenn dieſes aus dem Schlagfaſſe wieder
abgelaffen wird. Faͤhret man aber fort zu fhlagen, wenn
die Farbentheile ſich fchon conguliret haben, fo werben fie
wieder gerfchlagen, und entftchet abermals der nur gemeldte
Schaden. Wenn man wiffen will, ob ſich die Zarbentheile
mit einander vereinigen; fo wird mit einer eigentlich hierzu
gewiometen Heinen filbernen Schale in mwährender Zeit, da
bie Schwarzen ſchlagen muͤſſen, etwas von dem Waffer auge
gefchöpfet, und nachdem man fiehet, daß fich die blauen Kuͤ—
gelgen zufammen vereinigen, und in der Schale zu Grunde
legen ‚oder nihf, wird mit dem Schlagen aufgehöret oder
fortgefahren. Wenn men aufgehört hat zu fchlagen, fo
laͤßt man dag Waſſer flille werden; da dann das Die zu
Grunde fällt, und fich nicht anderft als Gaffenfhlamm aur
leget, auch alle falzige Theile, womit das Waffer erft ger
fchwangert war, niederfallen; das Wafler aber oben fichen
bleibet, und immer Elarer, und an Farbe etwas dunkler, als
goldgelb wird. In dem Schlagfaffe find von oben herab,
biß gegen den Boden verfchiedene Haͤhne oder Zapfen, durch
deren Defnung das Wafler nad) und nach abgelaffen wird,
biß es an die Oberfläche des Bodenſatzes Fommet, da denn
der unterfte Hahn geöfnet wird, damit der Bodenfak Da;
durch in das dazu untergefehte Ruhefaß oder Trog laufen
kann. Darinne laßt man fihs noch) ein wenig ſetzen; wor:
auf man es in Heine Leinwandſaͤckgen, die 15. bis 18. Zoll
lang find, und unten fpikig jugehen, oufhänget, damit das
übrige Waſſer, melches noch darinnen iff, nah md nah
herouslaufe. Wenn diefes geſchehen il, fo wird die Mar
terie in Käftgen von 3. bis 4. Schuh in der Länge, und zwey
in der Breite, und etwa 3. Zoll hoch, Aus: und au die Luft
\ Kkk2 gele⸗
m * x
884 * Siebenzehnte Klaſſe der Pflanze,
geleget, und ſolchergeſtal f völlig getrocknet. Man muß abet
die Sonne nicht dazu kommen laſſen, weil ſie im Trocknen
die Farbe ausziehen wuͤrde: und am allermeiſten iſt die
Maſſe fuͤr dem Regen zu bewahren, wovon ſie beliefen m und
gänzlich verderben würde. |
Der gute Indig muß fo leichte feyn, daß er auf dem
Waſſer ſchwimmet. Jemehr er darinnen ſinket, deſtomehr
iſt er verdaͤchtig, daß Erde, Aſche, oder geſtoſſener Schie—
fer darunter gemenget ſeye. Seine Farbe ſoll dunkelblan
ausſehen, ins violet ſpielen, glaͤnzend lebhaft ſeyn, inwen⸗
dig ſchoͤner als von auſſen, und leuchtend oder ſchimmernd,
als mit Silberblicken ſcheinen. Man hat zwey Mittel, ſei⸗
ne Güte oder ihr Gegentheil zu erkennen, das erſte, wenn
ein Stuͤckgen in wenig Waſſer zerlaſſen wird. Iſt der Ins
digo reine und tuͤchtig gemacht, fo wird er gaͤnzlich zerflief:
ſen; iſt aber etwas falſches darunter, ſo wird daſſelbe in dem
Glaſe zu Boden fallen. Die andere Probe iſt, wenn man
ein Stuͤckgen verbrennet. Der gute Indigo vergehet ganze
lic) durch das Verbrennen; die Erde, Afche, und der Schie⸗
fer hingegen bleiben übrig, wenn der gute Indigo vers
brannt ift.
Die Waſſe rbehaͤltniſſe werden der Dauer wegen von
Mauerarbeit gemacht, und gut cementiret. Gemeiniglich ſte—
hen drey übereinander, tie Waſſerfaͤlle durch die Kunſt über:
einander gefeßet werden, daß das ausgezogene Waller des
erfteren, in das andere Gefäß, oder den anderen Trog fallen
Fann, wenn es abgelaffen wird, und fo aus dem zweyten in
den dritten fallen muß. Der erfte und oberfte Trog ift der
gröfte, und wird der Eiunweich-oder Faulungstrog genannt.
Seine Länge pfleget 20. Schuh, die Breite 14. bis 15.7,
die Tiefe aber 3. bis 4. Schuh zu ſeyn. Der zweyte heißt
der
#
Mit verw. Staubf, in zwey Partheyen. 85
der Schlagtrog, und iſt etwa halb ſo groß als der vorige.
Der dritte iſt bey weiten Fleiner als der zweyte, darein der
Kern kommt. Bekommt nun einer dieſer Troͤge einen Riß,
ſo brauchen fie folgendes Mittel: fie nehmen Schalen von
Meerſchnecken, die fie nur haben Fönnen, offen fie, ungez
brannt zu Pulver, und ſchlagen es durch ein feines, "Sieb:
nehmen dazu eben fo viel ungelöfchten Ralf, fieben ihn eben:
falls, vermengen beydes-in fo viel Waſſer, als nöthig ifl, und
machen daraus einen feften Kitt, womit ſie alle Spalten oder
Riſſe ſorgfaͤltigſt — ſ. Schrebers oͤconom. und
cameral. Samml. T. 1. ©. 130. und folg.
2. Zottige J. Chirfuta I.) mit — woli⸗
chen viereckigen Huͤlſen.
;»...Burm. Zeyl. T. 14.
Oſtindien ift auch die Heimath.
3. Glatte J. (Dabra J) mit wagerecht wachſen⸗
den runden Huͤlſen, gefiederten und Baden
Blättern.
Ner - pulli. Rheed, mal, 9. T. 67.
Iſt gleichfalls in Oſtindien zu Hauſe. ©.
746. Beißraute (GaLEcA). Der Kelch ift mit
faft Ähnlichen pfeiemenformigen Zaͤhnen verfe-
hen; die Hülfe iſt mit ſchief laufenden Strei—
fen gezeichnet, poiſhen ahen die Saamen
|
Dificinelle ©. — 6) mit ſenkrechtſte—
a, Hilfen, und —— beſtreiſ⸗
ten, nackenden Blaͤttchen.
Blackw. T. 92.
Spanien, Afrifa und. alien ſi find das Vater⸗
—— land,
886 Siebenzehnte Klaſſe der Pflanzen."
land, und der Brach:und Heumonat die Bluͤh⸗
gelte 2£, J |
| Die Blätter haben einen fchleimigen bitterlichen Geſchmack,
und treiben den Schweiß. Ludw. n. 161. werden aber wenig.
gebraudt. | . RL
2. Purpurfarbene ©. (purpurea G.) mit aufe
ſteigenden, fenkrechtftchenden, glatten, am der
Spitzen der Aeſte traubenfürmig zufammenges
festen Hülfen, pfriemenförmigen Blattanfaͤtzen,
und laͤnglichen glatten Blaͤttchen.
Burm, Zeyl. T. 32. | |
Wuaͤchſt in Zeylom, \ F
3. Faͤrber G. (tindoria G.) mit geſtielten ſeit⸗
waͤrts befeſtigten Blumenaͤhren, hängenden
ſenkrechten Hülfen, und ausgefehnittenen auf
der untern Fläche tauchen Blättchen, /
Ebenfalls in Zeylon..
Diefe Dflanze ift der Zeylaner ihr Anil, ans welchen dies
Gelbe eine blaßblaue Farbe verſertigen. Lin. for. Zeyl. n. 302,
747. Tragant CAstracaLus). Die höckrige
- Hülfe Hat zwey Fächer. Kopfes Rn
* Mic blättrichen aufrechten Stämmen (Caulibus folio»
fis ereltis). |
9% Gefurchter T, (ſulcatus A.) mit glatten auf
rechten gefurchten Stämmen, lanzettförmigen
Blaͤttchen, und faft drenfeitigen Hülfen.
Siberien ift die Heimath. %.
2. Geißrautenfoͤrmiger T. (galeeiformis A.)
mit glatten fenkrechtfiehenden Stämmen, Aftis
gen hängenden Blumen, und dyenfeitigen a
en,
Mit verw. Staubf, in zwey Partheyen, 987.
ſen, welche an beyden Enden in eine Spiße
“auslaufen. |
Wohnt auch in Siberien.
%
g. Chinefifcher T. (chinenfss A.) mit glatten ſenk⸗
rechtftehenden Stämmen, traubenfürmig. zus
- fammengefesten, hängenden Blumen, und eys
fürmigen aufgeblafenen Hülfen, welche an bey»
den Enden in eine Spiße auslaufen.
ums 'dec, 1.7.3:
Iſt in China zu Haufe. 2.
** Wie blättrichen meitfchtweifigen Stämmen (Cauli-
bus foliofis diffufis).
4. Wilde Richern (Cicer A) mit niedergefehla-
genen Stämmen, und fait Eugelrunden, aufges
blafenen, fpiigen, haarıgen Hülfen.
Defterreih, Schweiz, und Stalien find das Ba:
terland, 2.
5. Wild Süßbols (glycyphylos A.) mit nieder
gefchlagenen Stämmen, faft dreyfeitigen bog⸗
nichen Hülfen, und ovalen Blättchen, welche
länger als der Blumenſtiel find.
Waͤchſt in den europäifchen Haynen, und blübet
im Sommer, 2.
Die Blätter diefer Pflanze gleichen an Süßigkeit der Wurs
zel von füfen Holze.
6. Hakenfoͤrmiger T. (hamofus A.) mit geſtreck⸗
. ten Gtämmen, pfeiemenfürmigen uͤberwaͤrts
gekruͤmmten glatten Hülfen, und umgekehrt
herzförmigen, auf der untern Fläche rauchen
Blaͤttchen.
Bey Montpellier. O.
Kkk4 7. San⸗
888 Siebensefnte Klaſſe der Pflanzen.
7. Sandiger T. (arenarins A.) mit’ geftreckten
Stämmen, fat traubenfoͤrmig zufammengefeß> —4
ten aufrechten Blumen und filzigen Blaͤttern.
Der Flugſand in England, und Schonen iſt die
Heimath. U.
*** Mit einem nackenden Schafte, 9 einem blattri—
chen Stamme (ſcapo nudo; absque caule folioſo).
8. Aufgeblaſener T. (veſicarius A.) mit Schaͤf⸗
ten, welche länger find als das Dlatt, und aͤh⸗
renfürmig zufammengefeßten, weitläuftig fies.
bhenden Blumen, und aufgeblafenen zottigen
Kelchen und Hulfen.
Aftragalus alpinus, tragacanthe folio, velicarius.
.. Magn, hort, 27. T. 27.
Wohut in Dauphine, 2L.
9. Großblümiger T. (grandifforus A.) ift zot⸗
tig, mit aufrechten Blumenſchaͤften, deren Blus
‚men ährenförmig zufammengefeßt find, und ey⸗
foͤrmig ſtumpfen rauchen Blaͤttchen.
Iſt in Siberien zu Haufe. 4.
10. Seld T. (campefris A.) mit einem niederlies
genden Schafte, rauchen Kelchen und Hülfen,
wie auch lanzettfoͤrmigen fpißigen Blaͤttchen. 9—
Hall, helv. 567. T. 13.
Oeland, Teutſchland, und die Schweiz find dag
Vaterland. 2.
ER Mit einem holzigen Stamme (Caule Take,
12. Wahrer TE. ( Zragacantha A.) mit einem
baumartigen Stamme, und Blattftielen, wel⸗
* ſich in ſehr harte und ſpitzige Stacein en⸗
igen.
Blackw. T 264
Waͤchſt
Mit verw. Staubf. in zwey Partheyen. 889
Woaͤchſt an den Ufern, von Marſeille, in Sicilien,
Apulien, und in der ganzen Levaunte. h.
Die Wurzeln diefer Stande find zaſerich, nnd werden
bey mehrern Wahsthum holziger. Sie treiben verſchiedene
Stengel in die Höhe, weldbe die Stawde ausmachen, und
init gefiederten Blättern verfehen ſind. Dieſer ihre mitilere
Ribbe ift dicht, faſt holzig, und endiget fih in einen harten
und fpigigen Stachel, welcher nach und nad) ſtarrer wirds
Die Fleinen Blättchen find der Anzahl ihrer Paare nach ſehr
verſchieden, der Geftalt nach rundlich und fcharf zugeſpitzt.
us den Winfeln derfelben Fommen ober an den Gipfeln der
Zweige die Schmetterlingsblumen hervor, auf welche die kur—
zen Hülfen. folgen, die auf beyden Seiten erbaben, und mit:
ten mit einer vorragenden Spike, als dem Merkmale des das
felbft vormals geftandenen Griffels, verfehen ſiad, und worinne
viele nierenfoͤrmige Saamen liegen.
Aus den kurz über der Erde aufgeritzten in
ein Saft, der unter dom Nahmen Tragant Gummi befannt
ift, und in warmen Ländern von freyen Stücken aus den
Wurzeln zu tröpflen pfleget. Diefer Gummi ift ein trockner
zäher Schleimfaft , von meiffer, weisgelblicher, röthlicher,
oder gar einer fehwärzlichen Farbe, ohne Geruch. Sein Ge
ſchmack ift ſchleimig, ſuͤßlich und unkraͤftig, die Geſtalt aber
verſchieden; denn bald findet man ihn in kleinen Koͤrnern
und Stuͤckgen, bald in langen, runden, dicken Faden, welche
wurmförmig in einander geſchlungen und verwickelt find,
Der auserlefene Tragant muß frifeh, weiß, rein, und aleichs
fam aus nebförmig:verfchlungenen dicken Faden beftchen. Er
ift zaͤher, fehleimiger und etwas grüber als der arabifhe Gums
mi und der Senegal, und hat in feiner Grundmifchung mehr
nn — als Oel; ſonſt kommt er an Eigenſchaften,
SE 3 Kräften
890 Siebenzehnte Klaſſe der Pflanzen.
Kräften und Nutzen mit jenem überein. Um den dicken
zähen Schleim des Tragants aufzulöfen, wird viel Waſſer ers
fordert, weil erfehr aufquillt, und viel in ſich ziehet; da
fonft ein zaͤher Klumpen daraus wird. Die Aerzte bedienen
ſich deſſelben ſowohl innerlich als aͤuſſerlich mehr zu vers
dicken, als zu lindern, und in den Apotheken dem Zuder und
andern Pulvern damit eine Feftigfeit und verfchiedene Ger
ftalt zu geben. Man hat mehrere Säfte, die auf eine. ahns
liche Art angewendet werden Fünnen; dergleichen find die,
welche aus den Stammen des derfchiedenen —— *
ausflieſſen. Gleditſch. |
748. Klee (Trırouum). Die Blumen Kind faſt
kopffoͤrmig zufammengefeßt; die Hülfen find.
kaum fo lang ald der Kelch, und fpringen nicht
auf, fondern fallen ab,
* Steinklee mit nadenden RN Huͤlſen Mei
tileguminibus nudis polyfpermis).
3. Siebengeseit (M.ceruleaT.) mit halb nacken⸗
den, in eine Spitze ſich endigenden Huͤlſen, ei⸗
nem aufrechten Stamme, und ———
menaͤhren.
Blackw. a 284»
In Böhmen und Iybien, blüher im Das
nate.
Das Kraut ſowohl als die Blumen haben einen ange:
nehmen Geruch und etwas feharfen Gefchmaf. Sie trei:
ben den Harn, lindern die Schmerzen, heilen Wunden, und
widerftchen dem Gifte. Man braucht fiein Infuſis und Tran;
Ten, die ſowohl mit Waſſer als Wein bereitet werden. Aeuſ—
ferlich macht man davon Umfchläge und Baͤhungen. Die
Schweitzer
Mit ver. Staubf. in zwey Partheyen. gar
Schweitzer nehmen ſie zu einer Art von Kaͤſe, die ſie in ihrer
Sprache den Schabzieger nennen, Ludw. n. 65.
2. Indianiſcher St. (M. indica T.) mit trauben⸗
foͤrmig zuſammengeſetzten nackenden einſaami⸗
gen Huͤlſen, und einem aufrecht wachſenden
Stamme.
Melilotus lutea orientalis erecta olicli rotundis
parvis. Pluk, alm. 246. T. 45. f.
Dftindien und Afrika find die Heimat. Hat
dren Abaͤnderungen. O.
3. Officineller Se. (M. ojieinalis T.) mit trau⸗
benförmig zufammengefegten nackenden zwey⸗
fanmigen, runzlichen, fpisigen Hülfen, und einem
aufrechten Stamme.
Blackw. T. 80. fir.
B. Steinklee mit der — Blume Melilorns
+ fore albo Blackw. T. 80, f.2.) ift eine Abaͤn⸗
derung,
Wohnt in den europaͤiſchen Feldern, und bluͤhet
im Sommer. ©. J.
Die Blätter und Blumen find im Gebraude. Sie er
weichen, eröfnen und fillen Schmerzen, und werden befonz
ders in der Chirurgie mit grofen Nuten gebraucht. - Dag
Meltlotenpflafter ift allenthalben wohl befannt. Ludw. "313.
Die dürre Pflanze riechet ftärker als die friſche; das deftils
livte faßt Feinen Geruch habende Waffer vermehrer den Ge;
ruch anderer wohlriechenden Dinge, Flor. fuec. n, 66;. :
** Unaͤchte Schotenklee mit bedeckten vielſaamigen
Huͤlſen (Lotoidea leguminibus tectis, polyfpermis).
4. Baſtard A. (bybridum T.) mit doldenfoͤrmigen
Blumenkoͤpfgen, vierſaamigen Huͤlſen, und ei⸗
nem aufſteigenden Stamme. *
892 Siebenzehnte Klaſſe der Pflanzen. *
Be in den europäifchen Gartenländern zu Hauſe, |
und blübet den. ganzen Sommer. |
ig) Rriechender Ri; (repens T.) mit doldenfürmie
gen Blumenkoͤpfgen, vierfaamigen Huͤlſen, und
einem kriechenden Stamme.
Die Triften in Europa find das Vaterland. 2.
Das Bauernvolk bedienet ſich diefes Sees hatt eines
Wetterglaſes; dann derfelbe velariret feine Blätter bey wars
mer Witterung, bey herannahender feuchter und naffer aber
richtet er ſolche auf, und ziehet fie zuſammen.
6. Alpen K.(alpinum T.) mit einem nackenden
Schafte, zweyſaamigen haͤngenden Huͤlſen, und
gleichbreit⸗lanzettfoͤrmigen Blaͤttern.
Waͤchſt auf den italieniſchen, ſchweitzer und pyre⸗
naͤiſchen Alpen, 2L.
Fr Hafenpförgen mit rauchen Kelchen (Lagopoda Ayei-
bus villofis),
7. Boͤthlicher R. (rubens T.) mit langen tauchen
Dlumenähren, deren Kronen einblättric) find,
. einem aufrechten Stamme, und Blättern, wel⸗
che kleine Sägeeinfehnitte haben.
8. Rlee mit länglicher rother Binmenäbre
(Trifolium fpica oblonga rubra) ift eine Abaͤn⸗
derung. |
In Italien, Languedof, und ber Schweiz. O.
8. Wiefen R. (pratenfe T.) mit etwas tauchen
Blumenaͤhren, Die mit häufigen einander gegens
überftehenden Blattanſaͤtzen umgeben, und deren
Kronen einblättrich find.
Die europäifchen Wiefen find die Heimath. 2
9. Incarnatrother R, (incarnatum T.) ——
| en
‚WERNER in zwey Partheyen. 893
chen länglichen ftumpfen blaͤtterloſen Blumen⸗
aͤhren, und rundlichen geferbten Blaͤttchen.
Trifolium alopecurum latifolium, ſpica Jonga. Barr.
ic, 697. RR
Wohnt in Stalien. ©.
10s Schmalblöättricher A. (angufıfolium Tymit
rauchen, Fegelfürmig » laͤnglichen Blumenaͤhren,
fajt ähnlichen borjtigen Kelchzähnen, und Be
breiten Blaͤttchen.
Iſt in Languedok und Stalien zu Haufe, und bl
bet im Heumonate. ©.
ir Acer R. (arvenfe T.) mit rauchen. ovalen
Blumenaͤhren, und aͤhnlichen borſtigen rauchen
Kelchzaͤhnen.
Blackw. T. 450. |
Das mitternächtige Amerifa und Europa ift das
DBaterland. Or
**** Blaſenartige Klee, mit aufgeblafenen bauchigen Kels
chen (Velicaria calycibus inflatis ventricofis).
12. Verkehrter R. (refupinatum T.) mit faft ey-
fürmigen Blumenaͤhren, Deren Kronen einevers
kehrte Lage haben, aufgeblafenen,. auf den Nie
cken hoͤckrigen Kelchen, und niedergeſchlagenen
Staͤmmen.
Trifolium pratenſe folliculatum, flore inverſo. Barr.
rar. 824. T. 872.
Waͤchſt in England und den Niederlanden.
13. Filziger I. (zomentofum T.) mit filsigen, ku⸗
gelrunden, feſtſitzenden Blumenähren, und aufs
geblafenen ftumpfen Kelchen.
Trifolium fragiferum. tomentolum, Magnu. monſp.
265. T. 264.
In Languedok, Spanien und Portugall. ⸗—
14. Erd⸗
894 Siebenzehnte Klaſſe der Pflanzen.
14. Eröbeer. R. (fragiferum T.) mit rundli!
chen Blumenähren, aufgeblafenen zweyzaͤhnigen
rückwärtsgefchlagen Kelchen , und kriechenden
Staͤmmen.
Trifolium fragiferum.Vaill, paris. 195. T. 22.f. 2.
Schweden, Frankreich, und un find bie Heis
math. 2.
Diefer Klee tragt Köpfgen, fo einer Erdbeere ſchr aͤhn⸗
lich ſind; daher er dann auch ſeinen Nahmen bekommen
hat.
***** Hopfenklee, mit einwaͤrts gebogenen RR |
(Lupulina vexillis corollae inflexis).
15. Gelber R. (agrariumT.) hat einen aufrech⸗
ten Stamm, und ovale Blumenaͤhren, deren
Blumen wie "Dachsiegeln übereinander liegen,
ihre abmwärtsgebogene Kronfahnen J——
und ihre Kelche nackend ſind.
Trifolium pratenſe luteum capitulo lupuli Re.
rium. Vaill. paris, 196. T, 22. f. 3.
Wohnt in den europäifchen Wiefen und Wäls
dern, und blüher im Brach⸗ und Heumo⸗
nate. ©.
16, Raftannienbrauner R. (padiceum T.) hat
einem aufvechten Stamm und ovale Blumen,
Ahren, deren Blumen wie Dachziegeln über«
eiander liegen, ihre abwärtsgebogene Kronfah⸗
nen verbleiben, und ihre Kelche haarig find.
Iſt in den trocknen europäifhen Wiefen zu
Haufe. ©.
749. Schotenklee (Lorus). Die walzenfor⸗
mige Huͤlſe waͤchſt ſenkrecht; die Fluͤgel “.
ſi
Mit verw. Staudf, in zwey Parthenen. 895
ſich oberwaͤrts gegen einander; der Kelch iſt
Arohrig.
* Mit einzelnen Huͤlſen, welche kein Koͤpfgen ausmachen
(Leguminibus rarioribus, nec capitulum conſtituen-
tibus).
1. Meerſtrands S. (maritimus C.) mit einzel⸗
nen, haͤutig⸗viereckigen Huͤlſen, glatten Blättern,
und lanzettförmigen Decfblättern.
Die europäifchenMeerufer find das Vaterland. 2E.
2. WiefenS. (ſliquoſus L.) mit eimelnen, haͤu⸗
tig:vierecfigen Hülfen , geftreckten Stämmen,
und Blättern, welche auf der untern Fläche
etwas haarig find.
Waͤchſt in etwas feuchten Wiefen des mittägigen
Europa , und blüher in May: und Brachmos -
nate. 2, ;
3. Viereckiger S. (tetragonolobus L.) mit einzel:
nen häutigen vierecfigen Hülfen, und eyfürmis
gen Deckblaͤttern. |
Lotus pulcherrima tetragonolobus. Comm, hart.
91. T.26.
Auf den Hügeln in Sicilien. ©.
4. Eßbarer S. (edulis L.) mit oft einzelnen hoͤ⸗
ckrigen, einwärts gekruͤmmten Huͤlſen. |
Trifolium corniculatum creticum. Alp, exot.
T. 268.
Italien, Sicilien, und die Inſel Ereta find die
Heimath.
5. Jacobs S. (jacobaeus L.) mit oft dreyfas
hen Huͤlſen, einem Frautartigen aufrechten
Stamme und gleichbyeiten Blättern.
Lotus
896 Siebenzehnte Klaſſe der Pflanzen.
Lotus anguftifolia, flore luteo purpurafcente, in-
fulae S. Jacobi. Comm, hort. 2. P» 165. fd
Wohnt auf der Sacobeinfel. ©. M.
** Mic vielblimigen Blumenſtielen, welche ein Röpfgen
bilden (pedunculis multifloris in capitulum),
6. Zottiger S. (dm farusL.) mit rundlichen Blu⸗
men£öpfgen, einem aufrechtwachſenden Stam⸗
me, der mit weit abſtehenden Haaren beſetzt iſt,
und eyfoͤrmigen Huͤlſen. |
Lotus polyceratos frutescens ne alba. Moris,
‚hilt,2. 177 Re DIS TA,
St in EL Italien und ietgenignde zu
Haufe
| 7. — (redus L.) mit faft ——
EN Sn einem aufrechten ebenen Stams
e, und geraden glatten Hülfen.
Pt polyceratos frutescens hirfuta alba major
latifolia, filiquis tenuibus reis. Moris, hitt.
2 DIET 1 2 TeT9 6 23,
Languedok, Sicilien, und Calabria find bas Das
terland. 2.
8. Gehoͤrnter S. RENT ) mit einge:
druckten Blumenkoͤpfgen, niederliegenden&täms
men, und walzenfoͤrmigen abſtehenden Huͤlſen.
Waͤchſt in Europa, und hat zwey Abanderun⸗
gen. 2%,
9. Gefingerter S. Dorycnium L.) mit blaͤt⸗
terloſen — und fuͤnffachen feſtſi⸗
tzenden Blaͤttern.
In Spanien, Languedol und Oeſterreich. U,
750. Tri⸗
Mit verw. Staubf in zwey Partheyen. 897
750. Trigonelle (Trıconeıa) Die Fah-
ne und Flügel find faft aͤhnlich, und ftehen ab
in der Geftalt einer dreyblättrichen Krone.
1. T. mit den breiten Huͤlſen (p/arycarpes T.)
mit geftielten, hängenden, ovalen, zufammens
gedruckten, “gefammileten Huͤlſen, einem weite
ſchweifigen Stamme, und rundlichen Blaͤttchen.
Ad. goett, 1. p. 213. T. 13.
Siberien iſt die Heimath. F.
2. Gehoͤrnte T. (corniculata T.) mit geſtielten,
niedergebogenen, faſt ſichelformigen, geſammle—
ten Huͤlſen, einem langen etwas ſtachlichen
Blumenſtiele, und aufrechten Stamme.
Melilotus lutea major, corniculis reflexis ex eo-
dem centro ortis, Moris.hift,2. p. 162. 1,2.
| ISIS 2,
Wohnt im mittägigen Europa. ©.
3 Bockshorn (Foenum GraecumT.) mit faft
fihelförmigen, fcharfzugefpisten, fenkrechten,
feitfigenden Hülfen, und einem aufrechten
©tamme
Blackw. 7.384:
Iſt bey Montpellier zu Haufe, ih bluͤhet im
Brachmonate. O.
Die Saamen haben eine ertveichende und ſchmerzſtillen⸗
de Kraft, und werden haufig zu Umfehlägen und Pferdepul⸗
vern gebrauchet; das Oel davon wird zu verſchiedenen
Vflaſtern und Salben genommen. Ludw. n. 160.
751. Schneckenklee (Menıicaco). Die je
= BOBRDERAEENGE iſt ſchnaſene
898 Siebenzehnte Klaſſe der Pflanzen.
das Kronfchiffgen ift von der Fahne abwärts
gebogen. | | ni
1. Baumartiger S. (arboreaM.) mit mondfürs
mien Hülfen, welche einen glatten Rand has
ben, und einem baumartigen Stamme.
Cytifus marante, Lob, ic. 2. p.46.
Die Infel Rhodus und Neapel find das Vaters
land. H- i - x
2, ÖeftralterS. (radiataM.) mit nierenförmis
gen Hilfen , welche einen gezähnten Rand har
ben, und dreyfachen Blättern.
Medicago annua, filiqua falcata ftriata, Moris,
bilt2, Prise a. Tre;
Woaͤchſt in Italien. O.
3. Bucerne (/ativaM.) mit. traubenförmigen
Plumenftielen, zufammengedrehten Hülfen, und
aufrechten glatten Stamme. |
Medicafativa, Moris. hift.2.p.150.[.2.T, 16:£2,
In unbefchatteten Gegenden in Spanien und
Frankreich; blüher im Brach: und Heumo⸗
nate. U. |
4. Sicheltlee (falcaraM.) mit traubenförmigen
Blumenſtielen, mondfürmigen Hülfen, und eis
nem niedergefchlagenen Stamme. ’
Die trocknen und unbefchatteten Wiefen in Eus
ropa find das Vaterland, und der Brach:und
Heumonat die Blühzeit.. U. _ *
Der Sichelklee iſt mit dem duͤrreſten Grunde und dem
Triebſand ſelbſt zufrieden; mithin kann dieſes Kraut auf
den ſandigen Feldern, wo nichts anderes waͤchſt, als ein
gutes Viehfutter geſaͤet werden, fo, daß fie dem Landmanne
N fo
N
Mit verw. Staubf. in zwey Partheyen. ggg
fo nüzlic) werden, ale der befte gedüngte Acker, wenn man.
denſelben mit Klee beſtellet. ſ. ſchwed. Neif. ©. 154.
5. Hopfen 5. Cupulina M.) mit ovalen Blu:
menaͤhren, nierenfoͤrmigen einſaamigen Huͤlſen,
und geſtreckten Staͤmmen.
Waͤchſt in den europaͤiſchen Wieſen, und bluͤhet
den ganzen Sommer hindurch. L.
6. Meerſtrands S. (marına M.) mit trauben⸗
formisen Blumenſtielen, fihneckenförmigen
ſtachuchen Huͤlſen, und einem gejireckten filzi⸗
gen Stamme.
An den Ufern des mittelländifchen Meeres. 2.
7. WahbrerS. (polymorpha M.) mit fchneckens
formigen Hülfen, gezaͤhnten Blattanfägen, und
einem weitfchweifigen Stamme.
"Das mittägige Europa ift die Heimath. Hat
13. Abaͤnderungen. O.
Eli . At:
900 Adhtzehnte Klaſſe der Pflanzen
Achtzehnte Klaſſe der Pflanzen.
Mit verwachſenen Staubfäden
in mehr als zwey Partheyen (Poryar
si DEERENA du 0
l. Ordnung.
Mit fünf Staubfäden. (PENTANDRIA ).
752. Cacaobsum (THEBEOBROM 1) Dee
Kelch iſt drepblättrich; di: Krone hat fünf ges
woͤlbte zweyhoͤrniche Blätter; ein fünfblättris
ches gleichförmiges Honigbehältnig ‚ an wel:
chem fünf Staubfäden fißen, deren jeder fünf
Staubbeutel trägt.
1. Wahrer C. (CacaoT.) mit glatträndigen Blaͤt⸗
tern. '
Blackw. T.373.
Wohnt in dem mittägigen America, und auf den
antillifchen SSnfeln. h.
Anm. Nachdem Bericht des Jacquin in feinen obferva-
tionibus botan. part. 1. p. 2. giebt es in Martinif
zwey Sorten von dem Cacaobaum, eine mit gefurchter,
warziger umd langer Frucht, und eine andere mit glatz
— und kurzer Frucht, die aus Cayenne gebracht ſeyn
ſoll.
Der Cacaobaum hat einen aufrechtſteheuden und ir
Aeſte getheilten Stamm, deffen Rinde mit Ritzen und Erz
hebungen ungleich gemacht iſt; die glatte, vollfommen ganz
ze Blätter ftehen mit ihren Stielen einander wechfelsweife
gegen über, und find den Citronenblättern ähnlich. Die
Blumen,
Mit verw. Staubf. in mehr als zwey ꝛc. 901
Pnmen, welche fo wohl auf den Heften, alg an dem Stam⸗
me felbft Hängen, und deren verſchiedene bey einander ſitzen,
ruhen auf einem zarten haarinen Stiele, und haben folgen:
de Befchaffenheit: der Kelch beftehet aus drey fchmalen,
ſpitzigen, äufferlich blaffen, innerlich rothen Blättern. Die
Blumenkrone hat 5 blaßgelbe herzfoͤrmige, oder am Ende
getheilte, an der untern Spite vertiefte, und mit kleinen
rothen Erhebungen beſetzte Blaͤtter, welche in einem Kreiße
ſtehen, und das fuͤnfblaͤttriche Honigbehaͤltniß umgeben; an
dieſem ſitzen die fuͤnf unterwaͤrts gekruͤmmte Staubfaͤden,
deren jeder fuͤnf Staubbeutel traͤgt. In der Mitte der
Blume ſitzet der Stempel mit einem einfachen Griffel. Die
Frucht iſt laͤnglich, ſpitzig, mit 10. erhabenen Furchen und
vielen Warzen beſetzet, im Anfange gruͤnlich-weiß, hernach
gelbe, und in der vollkommenen Reife ſchoͤn hellroth. Wenn
man dieſelbe quer durchſchneidet, ſiehet man 5. Reihen von
Saamen ; dergleichen laͤngliche runde und ungleiche Saas
men find biß zo, an der Zahl, in einer einzigen Frucht. Es
beſtehen folche aus einer dünnen und zerbrehlichen Schale,
und einem Dichten, trockenen, fettigen Kerne, welchen man
in viele, vorher mit einander genau vereinigte Stuͤtkgen zer?
theilen Fann. i
Dieſe Saamen kennen wir unter den Nahen der Cars
caobohnen, und werden entweder gelinde geröfter, von ihren
Schalen gereiniget, und zu, der bekannten Chocolat: mit Zuk⸗
Fer, Banilie und Gewuͤrze, oder auch ohne dergleichen ge
brauchet, und wegen ihrer hoͤchſt lindernden und nahrhaften
Eigenſchaft den ausgemergelten Körpern mit Nuten verord—
net. Die Cacaobohnen geben ein fettes und ſuͤſſes Del, web
ches nach den Regeln der Kunfl ausgepreffet wird, und nach
dem Erkalten unter dem Gerinnen eine Art von Seife vor
et, 3 ſtelet
902 Achtzehnte Klaſſe der Pflanzen.
ftellet, die dın Nahmen Cacaobutter hat, und zu beſondern
Gebrauche dienst. Zuweilen wird die Chocolate mit unter
etliche ſtaͤrkende Lattwergen befonders verſchrieben: ingges :
mein aber mehr in der Küche als Apothefe verbraucht. Ole:
ditſch. Nach der Erzehlung des Jacquin ift auch das weiche
Fleiſch der Frucht epbar, und die Saamen macht manin —
tinik, ehe ſie reif werden, mit Zucker ein,
2, Guazumabaum (Guazuma T.) mit ſageſde⸗
mig gezaͤhnten Blaͤttern.
Guazuma arbor ulmifolia, fructu ex purpura nie
gro. Plum, gen. 36. ic, 144
Iſt in den Feldern von Jamaika zu Haufe, de
1. Ordnung, |
Dit zwoͤlf Staubfäden (DopECANDRIA).
753+ Monſoniſche Pflanze (M ONSONIA)
Kelch und Krone baden fünf Blatter; die funf
zehn Staubfaden find in fünf Partheyenzufame |
mengewachſen; der Griffel ıft fünfmal gefpals
ten; Die Rap beftehet aus fünf Knöpfen mit
eben fo viel Fachern.
1. Schoͤne Mon ſoniſche Pflanze (/peciofa Mon-
Jona).
Geramum folio tenuiflime diffe&o, flore finguları
ampliflimo, Breyn. prodr, 3.app. 3 1.T.21.f.2,
Das VBorgebürge der guten Hofnung ift das Bas
terland, 2,
II. Ord⸗
|
|
Mit verw. Staubf. in mehr als zweyrc. 903.
Au IL. Ordnung.
Mit vielen dem Kelche in einem Ringe ein:
verleibten Staubfaden (lcosanprıa).
754. Litröne (Cırrus). Der Keldhift fünf: je
mal eingefchnitten; die Krone hat fünf langli:
‚che Blätter; die Staubbeutel find mit ihren,
zwanzig Staubfäden i in verfchtedenen Partheyen
zuſammengewachſen; die Beere hat neun Fächer,
1. Gemeine €, (Medica C.) mit BR WadeN
Blaͤttſtielen. |
Blackw. T. 361.
Anın. Bisweilen haben einige Blumen des Fitronen:
baums feinen Stempel, und find deswegen unfrucht:
bar, und fallen ab: diefes aber gefchieher nicht nach
der Ordnung der Natur, fondern ift vielmehr für ei
ne kranke Beſchaffenheit zu halten, indem wegen
Mangel des Safts in einigen Blumen, weil diefel;
ben in großer Menge gegenwärtig find, der erfte
Grund zur Frucht, entweder. gleich in der erften Dil:
dung unterdrucket, oder im fünftigen Wahsthume
verhindert wird.
- B. Gemeine Limone (Zimon vulgaris Blackw. 2
362.)ifteine Abaͤnderung.
Anm. Daß der Limonenbaum eine Abanderungvondem
Citronenbaume feye, beweiffen die ganze Geſtalt des
Baums, die Stacyeln, die. Blätter, und derjelben
Stiel, die Blumen und Früchte. Und alles, was man
als einen Unterſcheid angebenfann, beftehet, dar:
innen, daß Die Srucht kleiner, mehr eyfoͤrmig und
kuͤrzer iſt, eine blaͤſſere Farbe hat, die Schale duͤn—
ner, und das Mark häufiger gefunden werde. Allein
auch diefe Kennzeichen find nicht beftändig, ſondern fo
wohl der Geſchmack, als die Größe der Frucht find
fehr veränderlich. Daher alle Abweichungen in An:
fehung ihres erften Urfprungs zu den Citronen gerech:
net werden muͤſſen.
lg Waͤchſt
906 Achtzehnte Kaffe der Pflanzen.
Wächft in Afien, Medien, Afigrien und Perſi *
und bluͤhet im Fruͤhlinge. h. 2
Die Citrone hat in ihren weichen fleiſchichen Weſen ei⸗
nen Saft, welcher die reinſte und ſtaͤrkſte Pflanzenſaͤure entse
hält, und hat deswegen ſowohl als megen feiner feifenhaften Eid‘
genſchaft ungemeine Kräfte, in fanlenden Fiebern der Faͤulniß
zu widerſtehen, und in hitigen Siebern die Hitze zu lindern.
Die äufferlihe gelbe Schale Hefitst ein fehr angenehmes ges
würshaftes Del, welches ſich durch den Geruch genugfam zu
erfennen giebt, Diefes wird in Itatien aus den frifchen
Schalen gepreßt, weiches beſſer, dünner, flüchtiger und ans
genehmer iſt, als dasjenige, fo man durch die Deſtillation
von felben erhält, Man giebt e8 als ein Magenftarkendeg
und blähungtreibendes Mittel za einigen Tropfen mit Zuk⸗
fer, fett e8 auch gerne zu den Yurgiertränfgen, vornem⸗
lich zu denen, die aus Wanna bereitet werden, um dadurch
die Blähungen bey Schwachen abzumenden, Gleiche Kräfe
te befisen die Limonen. Loͤſeke ©. 355,
2. Pomeranzen (Aurantium C.) mit gebraͤm⸗
ten Blattſtielen, und ſcharf zugeſpitzten Blaͤttern.
Blackw. T. 349.
B. Apfelſine (Malus aurantia ſinenſis) mit ſuͤſſer
eßbarer Schale.
Weinm. T. 700. lie. b.
Iſt eine Abänderung.
In Oftindien. B,
3. Pompelmus (decumanus C.) mit gebrämten
Dlattitielen , und jtumpfen ausgefchnittenen
Blaͤttern.
Rumph. amb. 2. T. 24. f. 2. Weinm. T. 699.lit. a.
Oſtindien iſt die Heimath.
Die Frucht bat die Gröſſe eines Menſchenkopfs.
IV. Ord⸗
|
Mit berw. Staubf.in mehr als zwey sc, 907:
IV, Ordnung,
Mit vielen dem Sruchtboden einverleibten
Staubfaͤden (Porvannrıa),
755. Schwarzweiß (Merarzuca), Der
Kelch ift fuͤnfmal getheilet, und iſt auf der Frucht;
die Krone haͤt fuͤnf Blaͤtter; die vielen Staub:
faden find in fünf Parthenen unter einander zu⸗
ſammen gewachfen; ein Griffel; die Kapſel iſt
mit dem beerartigen Stelche halb bekleidet, Des
ſtehet aus drey Schalenftücken, und EN
drey Facher.
Rumph. amb, 2. T. 16. 17.
Wohnt in Dftindien. B.
Der Stamm diefes Baumes ift ſchwarz, und die Uefte
weiß. Die 5* ſind vor * Reife krugfoͤrmig, und ſiz⸗
zen feſte auf.
756. Sopiſcherbaum (Ho PEA). Der Kelch
hat fünf Einfchnitte und iſt auf der Frucht;
die Krone iſt fuͤnfblaͤttrich; die vielen Staub⸗
faͤden find in fünf Partheyen untereinander zus
ſammengewachſen; ein Griffel, die Steinſrucht
enthaͤlt eine dreyfaͤchriche Nuß.
1. Faͤrbe Hopiſcherbaum (tincidrio
Iſt in Carolina zu Bar und blühet im Anfan⸗
ge des Frühlings. 5
Der ausgeprefte Saft Ei das Decoet der Blätter
färber auf Leinen und Seiden hellgelbe.
757. Jobemnispflanze (Hyrsrıcum). Det
Kelch iſt fünfmal getheilets die Krone hat fünf >
£lls Blaͤt⸗
co7 Achtzehnte Klaffe der Pflanzen:
Blätter; die vielen Staubfäden find in fünf
Partheyen an ihrer Baſis unter einander zufams,
mengewachfen; dag Saamenbehaͤltniß iſt eine
Kapſel.
* Mit fünf Staubwegen rei \
1. Balearifche J. (bulearicum H.) mit Blumen,
welche fünf Staubwege haben, einen ſtrauchi⸗
gen Stamme, und narbigen Aeſten undðBlaͤttern.
Weinm. T, 744. lit. b.
Majorka iſt das Vaterland,
2. Balmiſche J. (kalmianum H.) mit Blumen,
welche fünf Staubwege haben, einem ſtrauchi⸗
gen Stamme, und gleichbreits Tanzettfürmigen
Blättern.
Waͤchſt in Virginien.
3. Peterswurz (Aſcyron H.) mit Blumen, wels
che fünf Staubwege haben, einem viererfigen
Frautartigen aufrechten einfachen Stamme, und
ebenen glatträndigen Blättern.
In Siberien, Canada, und auf den pyrenaͤiſchen
Gebürgen, und blühet im Brachmonate, 2.
* * Mit drey Staubwegen (Trigyna).
4. Cunradskraut (Androfemum H.) mit Blu:
men, welche drey Staubwege haben , beerigen
Früchten, und einem zroeyfchneidigen ſtrauchigen
Stamme. |
Blackw. T. 94
England, Languedoc und Stalien find die Heimath,
und der Brachmonat ift die Bluͤhzeit. 5.
Die Blumen find gelb, diereifen Beere aber purpurroth.
5. Durchſtochene J. (perforarum H.) mit Blu⸗
men, welche drey Staubwege haben, einem zwey⸗
ſchnei⸗
Mit ver, Staubf. in mehr als men u 906
fehneidigen Stamme, und ſtumpfen Blättern,
‚Die vo klei er Kocher find.
Biackw. T. 15.
Wohnt in den europäifchen Wiefen, und bluͤhet
im Brachmonate. 2%.
Die Blätter und Blumen, deren Sammlung am bes
fien im Brachmonate gefchiehet, werden zur Reinigung und®
Heilung der Wunden ſehr angepriefen, die Kraft der Blu:
men wird dur Del ausgezogen, welches zum: aufferlichen
Gebrauche in Querfchungen und Wunden ſehr dienlich ill.
Ludw. n. 11. Die Blumen farben den Kornbranden: in pur—
purroth, andere Grifter aber und das Dil carmefinrotb.
Flor. ſuec. n. 680. |
6 Berg J. (montanum H.) mit Blumen, mel
che drey Stauhwege, und fügeformia gesähnt - drüfie
ge Kelche haben, einem runden auftreten Stamme
und eyförmigen glatten Bidttern,
Oecd. flor. dan, T.. 173.
Iſt auf den europäifchen Bergen zu Haufe. 2,
7 . dortige J. Chirfarum H.) mit Blumen, weiche
drey Staubwege, und fünefdrmig gesahnt-dräftz
ge Kelche haben, einem runden aufrechtwachſen⸗
den Stamme, und eyfoͤrmigen etwas haarigen
Blättern,
Die enropäifchen Berge und Huͤgel ſind das Va⸗
terland. 2}.
*** Mit zwey Staubwegen (Digyna),
8. Borftige J. (etoſum H) mit Blumen, welche
zwey Staubmwege haben, und gleichbreiten Blaͤt⸗
tern
Waͤchſt in Virginien. *
**** Mit einem Staubwege (Monogyna),
9. J. mit einem Staubwege (monogynum H)
bat einen ſtrauchigen Staͤmm, und —
wel⸗
Jl
908 Achtzehnte Klaſſe der Pflamzen. Mit ic
welche mit einem Staubwege, Staubfäden,
Die länger als Die Krone, und gefärbten Rechen
verſehen ſind.
Mill. did, Teisr. ha
Sn China B.
758. Sartheu (Ascrrum), Kelch und IR
ne haben vier Blätter; Die vielen Staubfaͤden
" find in vier Partheyen getheiket.
1. Andreascreuz (Crux Andree 'A.) mit eyfoͤr⸗
migen Blättern, runden —— und einem
zweytheiligen Blumenbuͤſchel. |
Virginien ift die Heimath. Ir ]
2. 5. welches der Johannispflanze gleichet *
pericoides A.) mit laͤnglichen Blättern, und
zweyſchneidigen Aeſten.
Hypericoides fruteſcens eredcta, flore luteo. Plum.
gen, 51, T. 152.1
Wohnt in Birginien und Jamaika. 6. |
3. Rauches 5. (villofum A.) mit zottigen Blaͤt⸗
tern, und einem ſenkrecht ſtehenden Stamme.
Flypericum virginianum frutefcens piloſiſſimum,
Pluk alm. 189. T. 245.f. &
ft ebenfalls in Virginien zu Haufe. .
*
ER Ole
| MEN SM 909
Neunzehnte Klafe der Pflanzen.
Mit verwachſenen Staubbeu:
teln (SYNGENESIA).
I. Ordnung.
Mit lauter fruchtbaren Zittern
(POLYGAMIA EQUALIS).
759. Bocksbart (Tracorocon). Der Bos
den ift nackend; der Kelch einfach, Die Saa—
menfrone gefiedert.
1. Wielen B. (pratenfe T.) mit Kelchen, welche
ſo lang find als der Ctrahl, und ungekheilten
ſenkrechtſtehenden Blättern. |
Die unbefchatteten europäifchen Wieſen find das
Daterland, und der May und Brachmonat
die Bluͤhzeit. L.
Diefe Pflanze enthält einen milchigen Saft in fih, und
wird von jeder Art des Viehes überaus gerne gefreſſen;
hauptfachlich aber find die Wurzeln ein Leckerbiſſen für die
Schmeine, die fie fehr genau zu finden wiffen. Die Wurs
zeln haben faft einerley Gefhmad mit dem Spargel, wenn
fie, wie diefer gefocht und zubereitet werden. Diefe Wur—
zeln befien eine eröfnende und reinigende Kraft. Man braucht
fie in Bruftfranfheiten wie aud) den Urin und Stein zu
treiben. Ludw. n. 49. | |
2, Morgenländifcher 9. (orientaleT.) mit Kel⸗
chen, welche Eürzer find als der Strahl, und
ungetheilten an dem Rande faft wellenfoͤrmig
gebogenen Blättern.
Waͤchſt im Morgenlande, J.
' 3.5. mit
910 ' Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen.
3. 8. mir dem Lauchblatte (porrifolam T.)
har Kelche, weiche länger find als der Strahl,
ungetheilte fenkrecht jtehende Blätter, und nach
oben zu verdickte Blumenſtiele.
Tragopogon pürpuro - czruleum, Moris. hit, 3.
2.8. 2. De,
Das Varerland ift uubefannt, F.
4. Raucher B. (vilofam T.) mit Kelchen, welche
andertbalbmal länger find als der Strahl, raus
chen Stamme, und Blättern.
Spanien ift die Heimath. &.
760. Scorzoner (ScoRZoNERA). Der Bo⸗
den iſt nackend ; die Saamenfrone gefiedertz
der. Kelch beftehet aus Schuppen, die einen haͤu⸗
tigen Nand haben, und wie Dachziegeln über:
einander liegen. |
1. Niedriger S. Chumilis S.) mit einem faft
nackenden einblümigen Stamme, und breite
lanzettfoͤrmigen, nervigen flachen Blättern.
Gmel. fib. 2. T, r. |
Wohnt auf unbefchatteten Wieſen bes mitternäch,
tigen Europa, und blüher im Brach⸗ und Heus
monate. 3, |
Die Wurzel diefer Art iſt zur Medicin weit dienlicher,
als der ſpaniſchen, welche in den Garten gebauet wird. f.
weſtgoth. Reife. ©. 88. Aus dem brandigen Wefen der
Blumen fol man eine Tufche verfertigen Eönnen, die der
chineſiſchen dag Gleichgewichte hält. Flor. fuec. n. 685. Die
Wurzel ift nad) dem Zeugniß des Gmelins, in Siberien ein
fürtrefliches Wundmittel wider alle Wunden, wenn folche ent:
| we⸗
Mit vermachfenen Staubbeutel. 911
‚weder roh, oder das Decoct davon um die Wunden gefchlas
gen wird. Gmel. flor. fib. T. 2. p. 3.
2. Spanifcher S. (hifpanica S.) mit einem dftiz
gen Stamme, und ungetheilten den Stamm
umfangenden Blättern, welche Fleine Br
einfehnitte | haben.
Blackw. T. 406.
Iſt in Spanien und Siberien zu Hauſe, und
bluͤhet im Brachmonate. 2.
Die Wurzel iſt in der Medicin von fuͤrtreflichen Nutzen.
Sie hat einen ſuͤßlich bitteren ſchleimigen Geſchmack, und reis
niget die fcharfen Säfte. Man brauchet fie in dieſer Ab⸗
° cht zu verfüffenden Dtifanen. Ludw. n. 96.
"3. Durpurfarbener ©. (purpurea S.) mit gleich»
breit» pfriemenfoͤrmigen, ungetheilten flachen
"Blättern, und walzenförmigen Blumenjtielen.
Gmel. ſib. 2. T, 2.
Die Marf Brandenburg, Defterreich und Sibe⸗
rien ſind das Vaterland.
4. Zerſchliſſener S. Caciniata S.) mit gleichbrei⸗
ten gezaͤhnten ſpitzigen Blaͤttern, einem auf⸗
rechten Stamme, und ſehr abftehend=in eine
Spitze fich endigenden Kelchfehuppen.
Wächft in Teutfchland und Sranfreih. J.
761. Bitterfraut (Preris). Der Boden ift
nackend; der Kelch ift doppelt; die Saamen—
krone gefiedert ; die Saamen find in die,
Quere gefurchet. |
Ro 3, das dem Otterkopfe gleichet (F. Schioides
P.) mit aͤuſſeren fünfblättichen Krondecken,
wels
912 Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen.
welche groͤſſer ſind, als die innere mit Granne
bewehrte Krondecke.
Bugloſſum echioides luteum hieracio cognatum.
Lob, ic, 577.
Die gelichteten Wälder und Damme in England,
Sranfreich und Stalien find die Wohnung. O.
2, B. das dem Habichtkraute gleicher (Hiera-
cioides P.) mit loſen Krondecken, und unges
theilten Blaͤttern.
Die Ackerraͤnder Teutſchlands, SUN an und
Englands find der Aufenthalt. 2
762. Banfediftel Sonervs). Der Boden ift
nackend; der Bauchige. Kelch beftehet aus Schup:
pen, die wie Dachziegeln übereinander legen;
die Saamenkrone iſt gefiedert.
1. Acker ©. (arvenſis 8.) hat faſt doldenfoͤrmi⸗
ge Blumenſtiele, und Kelche, die mit ſteifen
Borſten beſetzt ſind, wie auch ſchrotſaͤgefoͤrmi⸗
ge Blaͤtter, welche an ihrer Baſis herzfoͤrmig
jind.
In Europa in thonigen Aeckern. 2L.
2. Rohlartige ©. (weraceus S.) mit filzigen
Blumenſtielen, und glatten Kelchen.
a. Ebene zerſchliſſene Gaͤnſediſtel (Sonchus *
vis. Blackw. T. 130).
ß. Scharfe Gaͤnſediſtel (Sonchus afper Blackw.
3. 200% 42%
Sind die Sorten.
Die europäifchen Gartenländer fi nd bie Heinrärh,
und der May und Brachmonat die Bluͤhzeit. O.
Das
Mit verwachſenen Staubbeuteln, 913
Das junge Kraut kann als ein Kohl oder Salat gegeſſen
erden. Der ausgepreßte Saft ift ein fonderbares feifen:
artiges und eröfnendes Mittel in Verftopfungen der Einge⸗
weide und Gekroͤsdruͤſen. Gleditſch.
3. Alpen ©. (alpinus 8.) mit ſchuppichen Plus
menſtielen, traubenfoͤrmig zuſammengeſetzten
Blumen, und ſchrotſaͤgefoͤrmigen Blaͤttern.
Wohnt auf den Alpen der Lappen, Schweizer und
Oeſterreicher. ©,
Dieſe ſchoͤne Gaͤnſediſtel iſt mit einem geraden ſteifen
Stengel, welcher die Höhe eines Menſchens erreichet, fehr
glänzenden Blättern, und blauen Blumen gezieret.
Die Lappen effen den fleifchichen Theil des Stengels, ehe
die Blumen ſich aufthun, als ein Ledferbißnen. Lin. flor.
lapp. n. 290. Die Nennthiere freffen diefe Pflanze begierig,
wie aud) die Kühe, deren letzteren Milch aber einen hafli:
en und unangenehmen Geſchmack davon erhält.
4. Siberifhe ©. (Abiricus S.) mit fchuppichen
Blumenjtielen, und lanzettförmigen ungetheil⸗
ten feſtſitzenden Blättern,
- Gmel. fibir, 2. T. 3.
Iſt in mitternächtigen Schweden und einen
Hauſe. 2,
763. Salat (Lacruca). Der Boden ift nas
ckend; der wal; zenfoͤrmige Kelch beſtehet aus
Schuppen, die wie Dadiegeln übereinander
liegen; die Saamenkrone fichet auf einem bes
fondern Stiele an den Saamen,
1. dabmer S. (Jariva L.) mit abgerundeten
Mmm Blaͤt⸗
33
914 Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen,
Plättern , und einem fachenftraußfösmigeh,
Etamme.
. Ropf Salat (Laduca capitata).
y. Rraufer Salat (Laduca criſpa).
Sind Abänderungen,
Das Vaterland ift unbefannt, @.
Der allzuöftere Genuß des Salats Iöfcht das Venusfeuer
aus. ſ. Amen. acad. V. 4, p. 547.
2. Wilder S. (Scariola L.) mit verticalftehens
den Blättein, deren erhabene Ruͤckenſcharfe mit
Doͤrnern bewehret iſt.
Das mittaͤgige Europa iſt das Vaterland. OQ.
3. Giftiger S. (virofa L.) mit wagerechtſtehen⸗
den Blaͤttern, deren erhabene R üchenfchärfe
mit Dörnern verfehen iſt.
Lactuca fylveftris, odore virofo, Moris, hift. 3,
P. 58. 9 T. De T, 16.
Waͤchſt im mittägigen Europa auf den Dämmen,
und an den Zäunen. 8
Er hat eine narkotiſche Kraft, und verurſacht Schwindel,
wenn er gegeſſen wird. Hall. ſtirp. hel. p. 757;
4. Seftändiger S. ( perennis L.) mit gleichbreis
ten, gezähnt » gefiederten Blättern, deren Lap⸗
pen oberwärts gezähnet find:
In Teutſchland, Schweiz und Franfreich. 2. |
764. Ehondrille (CuonprıLra). Der Boden
iſt nackend; der Kelch ift an der Baſis mit eis
ner Reihe Fleiner Schuppen umgeben; die eins
fache Saamenkrone ftchet auf einem befonde-
ren
_ Mit verwachſenen Staubbeutelt, 915
von Stiele an den Saamen; die Blümgen ma⸗
chen vielfache Reihen,
Ann. Der Geſchlechtsnahme kommt von Kkovdeod
Krumel her; weil die ablaufende Milch bald krum—
lich wird:
Die Ackerraͤnder und grobfandige Gegenden in
Teutſchland, Schweiz und Franfreich find die
Heimath.
765. Prenanthe (PRENanruns). Der Boden
ift nackend; der Kelch ift an der Baſis mit eis
ner Reihe Eleiner Schuppen umgeben; die Saa-
‚ menfröne ift einfach und fißet beynahe auf den
Saamen ; die Blumgen flehen in einer einfa⸗
chen Reihe.
i. Purpurfarbene D. (purpurea P.) mit fünf
beyfanmenfigenden Bluͤmgen, und lanzettfürs
migen Elein gegähnten Blättern:
. Wohnt in den bergigen Haynen Teutſchlands, der
Schweiz und Italiens
| Sie unsern Blätter umfangen den Stamm.
3, Mauer P. (muralis P.) mit fünf beyfammens
fisenden Bluͤmgen, und fhrotfägeförmigen
Blättern: heit
Iſt in den eitopäifchen ſchattigen Hahnen zu Haufe,
3. Soͤchſte P. (alticſima P.) mit fünf beyſammen⸗
ſitzenden Bluͤmgen, dreylappigen Blaͤttern, und
einem aufrechten Stamme.
Sonchus elatus ſ. dendroides virginianus ari in
modum articulatis foliis. Pluk. alm. 355. T.
SA
© Bitgitien und Canada find das Vaterland.
Nmm 2 766,26
016 Neunzehnte Klafje der Pflanze
66, Löwenzahn (Leoxtopon). Der Boden
ift nackend; der Selch Deftehet aus loſen Schup-
pen, die- wie Dachziegeln übereinander liegen;
die Saamenfrone ift gefiedert. |
1. MönchsEopf ( Taraxacum L.) mit unten zus
ruͤckgebogenen Kelchfehuppen, und fehrotfäges
fürmigen, ebenen, kleingezaͤhnten Blättern.
Waͤchſt auf den europäifchen Wieſen, und blühet
vom Anfange des Frühlings, bis zu Ende des
Brachmonats. 2.
Die Wurzein find noch am gebraͤuchlichſten; das Kraut
und Blumen aber achtet man wenig. Die Wurzel hat; ver:
miſchte Beftandtheile, und iſt fehr feifenarfig, mithin auf,
loͤſend, verdünnend und eröfnend, und wird unter die Der
cocte gebrauchet. Gleditſch. |
2, Rnolliger 2. (bulbofum L.) mit laͤnglich⸗ ey⸗
foͤrmigen, etwas gezähnten glatten Blättern,
ebenen Kelche und einem Blumenfchafte, wel⸗
her nach oben zu mit weit abjtehenden Hans
ren befest iſt.
Lob. ic. 230.
Bey Montpellier und in Italien.
3. Spondonförmiger L. Chafßile L.) mit einem
ebenen Schafte, und Blumenfelche, wie auch
lanzettfoͤrmigen, gezaͤhnten, glatten Blättern,
welche einen vollfommen ungetheilten Rand
haben. |
Das mittägige Europa ift die Heimath. O.
4. Herbſt 2. (autumnale L.) mit einem aͤſtigen
Stamme, fehuppichen Blumenſtielen, und lan⸗
| zett⸗
|
Mit vertvachtenen Staubbeutel, 917
zettfoͤrmigen gezähnten glatten Blättern, welche >
einen vollkommen ungetheilten Rand haben.
Wohnt auf den europäifhen Wiefen und Trif—
ten, und blühet im Herbfte, 2.
5. Mic fteifen Borften befegter 2. (hifpidum
L.) hat einen ganz aufrechtfichenden Blumen⸗
kelch, und gezähnte glatträndige Blaͤtter, dig
mit freifen gabelförmigen Borften beſetzet find.
Iſt in den Wiefen des mitternächtigen Europa zu
Haufe, und hat zwey Abänderungen, blüher im
May und Brachmonate, 2%. |
767. Sabichtkraut (Hırracıum). Der Bo⸗
den iſt nackend; der eyformige Kelch beſtehet
aus Schuppen, die wie Dachziegeln überein:
ander liegen ; die einfache Saamenkrone fißt
auf den Saamen feft, |
* Mit einem nadenden einblämigen Blumenſchafte (Sca-
| po nudo unifloro),
1. Alpen &. (alpinum H.) mit länglichen, unge
theilten, gesähnten Blättern, und einem faft na:
ckenden einblümsgen Blumenfchafte, deſſen Blu⸗
me mit einem haarigen Kelche verſehen iſt.
Oed. flor. dan. T. 27. -
Die Alpen in Lappland, England und Oeſterreich
find das Vaterland. 4.
2, Abderiges 5. (venoſum H.) bat Eeilfürmige
Blätter, Die mit weit abjtehbenden Haaren bes
feet find, und einen nackenden, fehr dicken, auf
rechtſtehenden einblümigen Blumenfchaft.
Waͤchſt in Birginien, und hat Blätter, die mit
blutrothen Adern ducchzogen find,
Mmm 3 3. Na⸗
⸗
HI Reungehnte Klaſſe der Pflanzen,
3; Nagelkraut (Piloſella H.) mit glattraͤndi⸗
gen, eyfoͤrmigen, auf der untern Flaͤche filzigen
Blaͤttern, kriechenden Seitenwurzelſproſſen, und
einem einbluͤmigen Blumenſchafte.
Blackw. T. 365.
In duͤrren Wieſen Europens, und bluͤhet den
ganzen Sommer, 2.
Die Pflanze‘ ift bitter und zuſammenziehend, und wird
von denjenigen in Kraͤuterthee getrunfen, welche aus Schwach:
beit der Lunge zuweilen Blut fpeyen. Gleditſch.
** Mit einem nackenden vielblümigen Blumenſchafte (Sea: |
pa nudo multifloro).
4: Miäufeöbrgen (auricula H.) mit glattraͤndi⸗
gen lanzettfoͤrmigen Blaͤttern, einem nackenden
vielbluͤmigen Blumenſchafte, und kriechenden
Seitenwurzelſproſſen.
Die duͤrren europäischen Wieſen find das Vater—
land, und. der Heu und Erndemonat die Bluͤh⸗
zeit. 2.
5. Pomeranzenfarbenes 9. Cauramiacum H.)
mit ungetheilten Blaͤttern, und einem faſt na⸗
ckenden, ſehr einfachen, haarigen Stamme,
welcher einen flachen Blumenjtvauß träge.
Hieracinm germanicum. Coll. ecphr. 2. P. 28:
1.30,
Waͤchſt in den Waͤldern in Seien, der Schweiz
und Oeſterreich. 2%.
Fr Mit einem blättrichen Stamme (Caule foliofo).
6. 5. mit dem Lauchblatte orrifolium H.)
hat einen aͤſtigen blättrichen Stamm, und lan⸗
zett⸗gleichbreite, glattraͤndige Blaͤtter.
Hieracium montanum afphodeli foliis acuminatis.
Bocc. mul, 1474 T. 106,
Auf
Ä
Wit verwachſenen Staubbeuteln. 919
Auf den oͤſterreichiſchen und italieniſchen Alpen. M.
Ni Sumpf 5. (paludofum HA.) mit einem buͤ⸗
fchetförmigen Stamme, gegähnten, glatten, den
Stamm umfangenden Blättern, und Blumen»
kelchen, welche mit jteifen Borſten befeßet find.
Hieracium montanum latifolium glabrum, minus,
Moris, hift. 3. p. 6% 1.7. T. 5 f. 47.
Die fumpfigen Hayne des mitternächtigen Euros
‚pa find die Heimath.
8. 5. mit Stamm umfangenden Blättern (am-
plexicaule H.) bat herzförmige, etwas gezaͤhn⸗
te, den Stamm umfangende Blätter, einbluͤ⸗
mige zottige Blumenftiele, und einen Aftigen
Stamm.
Wohnt auf den pyrenaͤiſchen Gebürgen,
9. Savoyifcbes 5. (Jabandum H.) mit einem
aufrechtwachſenden vielblümigen Stamme, ey⸗
vund-lanzettförmigen, gezaͤhnten, den am
halb umfangenden Hlättern. |
Teutſchland ift das Vaterland. 2%,
10. Doldenförmiges 9. (umbelatum H.) mit
gleichbreiten, etwas gezähnten, ohne Ordnung
ſtehenden Blättern, und fait doldenförmig zu⸗
ſammengeſetzten Blumen.
Iſt in europaͤiſchen trocknen Wieſen zu Haufe, 22
Das Kraut giebt eine ſchoͤne gelbe Farbe.
158. Brundfefte CCrerıs). Der Boden ift
nackend; der Stelch ift an der Baſis mit abfal-
fenden Schuppen umgeben; die gefiederte Saa⸗
menkrone ſtehet auf einem beſonderen Stiele
an den Sgamen.
Mmm4 1. Bar⸗
geo Neunzehnte Kaffe der Pflanzen.
1. Bartige G. (barbata C.) mit Hüllen, die aus
borjtigen, ohne Drdnung fiehenden Schuppen
beitehen, und länger als der Kelch find.
Hieracium. boeticum majus. Herm. par. 185.
—
Waͤchſt an dem Veſuv und in Sicilien am n fans
digen Meerſtrande. O.
2. Bothe ©. (rubra C.) mit leyer⸗ fehrotfägeföte
migen, den Stamm umfangenden Blättern.
In Apulien. @&
3. Stintende ©. ( Foetida C.) mit fehrotfäges
fürmig:gefiederten Blättern, die mis weit abſte⸗
henden Haaren beſetzet ſind, und gezaͤhnten
Blatistielen.
Hieracium luteum, cichorii fylveftris folio. Mori.
Bil; 3, 9.63. £7.-T,4. 6.4 |
Die Ackeraͤnder in Frankreich und Defterreich find
die Heimath. O.
+ Siberiſche ©. (birica C.) bat laͤngliche, ge⸗
zaͤhnte, den Stamm umfangende Blaͤtter, ei⸗
nen Stamm, welcher mit weit abſtehenden
Haaren beſebt iſt, und Kelche, die an ihrer er⸗
habenen ——— mit Haaren eingefaſt ſind.
Gmel. ſib.2. T. Io.
Die Natur hat dieſe Pflanze den — Alpen
gegeben. >.
$. Sweyjährige ®. (biennisC.) mit ſchrotfaͤge⸗
Teig in Querſtuͤcke getbeilten, rauhen Blaͤt⸗
tern, welche oben an ihrer Baſie gezaͤhnet ſind,
und zackigen Kelchen.
Wohnt in den Wieſen in Ba und wicägigen
Europa. oO.
6. Schöne
Mit verwachſenen Staubbeutel 921
6. Schöne ©. (pulchra C.) mit pfeilfoͤrmigen
Heingezähnten Blättern, Buͤſchelfoͤrmigen Stam⸗
me, und pyramidenfürmig zufammengefesten
olatten "Blumen.
Iſt in Franfreich und Stalien zu Hauſe. O.
769. Schweinſalat (Hyoszrıs), Der Bo⸗
den iſt nackend; der Kelch iſt faſt aͤhnlich; vie
Saamenkrone hat wenig Haare.
* Mir einem nackenden Stamme (Caule nudo).
1. Stinkender S. (foetida H.) mit ſehr einfa⸗
chen einbluͤmigen Blumenſchaͤften, Blaͤttern,
welche in Querſtuͤcke getheilet ſind, und nackens
den Saamen.
Hier cium foetidum III, Coll. eephr, 2. p. 29.
T23T; |
Die Alpen in Stalien und Oberovefterreich find
das Vaterland, 2, .
2. Rauber S. (fabraH.) mit einem fehr ein:
fachen einbluͤmigen Blumenfchafte,, rauben
Blättern, und Saamen, die Kronen haben.
Hieracium minimum fupinum, tragopogoni capi-
tulis. Bocc. muſ.2. pag. 1,6, T, 106. .
Waͤchſt in Sicilien. |
3. Rleinfier&. (minima H.) mit einem getheils
ten nackenden Stamme, und verdicten Blu⸗
menjtielen. |
- Sn europäifchen unbefchatteten Brachäckern.
** Mit einem blättrichen Stamme (Caule foliofo).
4 . S. der dem rifjigen Bainkohle gleicher
( Rhagadioloides H.) mit eyfürmigen haarigen
Früchten, und Aftigen Stamme.
Das, mittögige Europa ift diei Heimath. ©.
AR Mmmyg 5. Cre⸗
922 Neungehnte Klaſſe der Pflanzen:
54 Eretifiber S. (creiicaH.) mit edfrmigen |
rauhen Früchten, und aͤſtigen Grommeni:
Wohnt auf der Inſel Ereta, |
77% Saukraut (EHiyvrocmazeıs). Der Ro:
den ift mıt Spreu beſetzet; der Kelch beſt iebet
aus Schuppen, Die wie Dachziegen uͤber einan⸗
der liegen $ die Saamenfrone iſt gefiedert.
I. Befledtes®. (maculata H), mit einem. faſt
nackenden Stamme, welcher einen einzigen Aſt
hat, und eyfoͤrmig⸗ ngcen ungetheilten ges
zähnten Blaͤttern. |
Oed. flor, dan. T. 149.
Iſt in. rauhen Wiefen und in Waldern des fäla
teren Europa zu Haufe, blühet im nich und
Brachmonate. .
Die Blaͤtter werden von * Scömoländen als ein
Gemuͤße gefocht,
2. Glattes S. (glabra Hm) mit fänglichen, Rels
chen, Deren Schuppen wie Dachziegein übereins
ander Hegen, einem aͤſtigen nackenden Stam⸗
me, und gezäyntsausgehöhften Blaͤttern.
Daͤnnemark und Teutſchland ſind das Baterland,
und der May und Brachmonat die Bib⸗
zeit. O.
3. Rnolliges S. Cradicata H) mit ſchrotſaͤge⸗
fürmigen ſtumpfen rauhen Blättern, äjtigen na—
cfenden ebenen —— und ſchuppichen Blu⸗
menſtielen.
Oed. flor. dan. T, 150,
Waͤchſt auf Triften und in fandigen Aeckern in
Europa, und blühen im Sommer. 4...
771, Kain
Mit verroachfenen Staubbeuteln, 923
771: Bainkohl (Larsana), Der Boden ift
nackend; der Seld) iſt an der Baſis mit Schup⸗
pen umgeben, wovon Die innerften Finnenfürs
mig ausgehöälet find.
1. Gemeiner B. (communis L.) mit eckigen
Fruchtkelchen, und ſehr älligen. duͤnnen Blu⸗
Dengielen.
In den europaͤiſchen Gavtenländern, und bluͤhet
im Heu⸗ und Erndemonate.
2. Warziger R. (Zacintha L.) mit knotigen nie⸗
ae jtumpfen, feſtſitzenden Fruchtkel⸗
en.
Italien und das Morgenland find die Heimath.o,
1,34 Sternfsrmiger R. (RellataL,) hat Frucht
kelche, die mit abitehenden pfriemenförmigen
"Strahlen verfehen find, und lanzettformige une
setheifte Stammblätfer.
Wohnt bey Montpellier. ©.
4. Riffiger R. (Rhagadiolus L.) hat Fruchtkel⸗
che, die mit abjtehenden pfriemenfürmiaen
Strahlen verfehen find, und leyerfürmige Bläte
for;
Iſt im Morgenlande zu Haufe,
Jeder Strahl des Kelches bey diefer Pflanze ift wie
eine Rinne gehöhler, und ſtellet gewifler maßen einen Riß
fuͤr, durch den man den in der Roͤhre liegenden Frucht kno⸗
ten gewahr wird. |
>, Staͤrkkraut (CATANANCHE), Der Bas
| Mn ift mit Spreu befeßt, der Kelch beſtehet
aus San Die wie Dashziegeln uͤbereinan⸗
| der
924 Neungehnte Slafie der Pflamen.
der Tiegen; die Saamenfrone iſt mit einem
kleinen, fünf borſtigen Kelche bewehret.
1. Blaues St. (caeralea C.) mit Kelchſchup⸗
pen, wovon Die unfern eyformig find. /
Die felfigen — in Languedok ſind die Woh⸗
nung.
2. Gelbes St. ( ati C.) mit Kelchſchuppen,
wovon die unteren lanzettfoͤrmig ſind.
Stoebe plantaginis folio. Alp. exot.287. T.286.
Die JInſel Creta bat dieſes Kraut von der Na:
tur erhalten. ©.
773. Wegwarte (CıcHoriıum). Der Bo
den ift etwas mit Spreu beſetzet; der Kelch ift
an der Bafıs mit Fleinen Schuppen umgeben,
Die Saamenkrone beftehet aus fünfzähnen
1. Wilde W. (Intybus C.) mit doppelten feftfis
enden Blumen, und fehrotfägeförmigen Blaͤt⸗
tern.
Blackw. T. 183.
Wohnt in Europa an den Raͤndern der Aecker
und Wege; bluͤhet im Heu: und Erndemo⸗
nate. 2L.
Ann. Die Gartenwegwarte iſt nur durch Wartung vor
der wilden unteriihieden, und der einzige Unterſchied
bejteht darinne, daß jene nurtiefere, und gleichſam ftas
elförmige Einjchnitte an dem Blättern habe.
In den jungen Pflanzen führen die Wurzel, Stengel
und Blätter einen milchigen Saft bey fih, welcher in der
Pflanze, fo auf dem Felde wild wächft, ungemein bitter,
ſchmeckt; wenn aber dieſelbe in Gärten gebauct wird, iſt
derjelbe mehr ſchleimig und weniger bitter; In dieſen
| ſchleimi⸗
Mit verwachſenen Staubbeuteln. 925
ſchleimigen und milchigen Theilen haben die Wurzeln ein
gelindes feuerbeſtaͤndiges weſentliches Salz; dahero fie vers
moͤgend ſind zu zertheilen, aufzuloͤſen, und die Schaͤrfe der
Saͤfte zu mindern. Die wilde iſt wegen ihrer Bitterkeit
auch ein gutes magenſtaͤrkendes Mittel. Loeſeke S, 171.
2. Endivien (Endivia C.) mit einzelnen geſtiel⸗
ten Blumen, und ungetbeilten gekerbten Blaͤt⸗
tern.
Blackw. T.378.
. Krauſe Endivien (Endivia criſpa) iſt eine
Abaͤnderung. |
Der Geburtsort ift unbefannt; bluͤhet im Hews
monate, e
3. Stachliche W. (PinofumC.) mit einem zwey⸗
theiligen ſtachlichen Stamme, und in den Wins
keln der Blätter feftfisenden Blumen.
Iſt auf fandigen Hügeln am Meere auf der In⸗
ſel Creta und in Sicilien zu Haufe. J.
774. Golddiſtel (Scorwmus). Der Boden
iſt mit Spreu beſetzet; der Kelch beſtehet aus
ſpitzigen Schuppen, die wie Dachziegeln übers
- einander liegen; der Saame ift mit feiner
Krone erfehen,
1. Gefleckte 6. (macularus S.) mit einzelnen
Blumen.
anguedok und Italien find das Vaterland, O.
2. Spaniſche G. eg S.) mit geſammle⸗
ten Blumen.
Mill, did, T.229,
Waͤchſt in Stalien, Sicilien und Languedok. 2.
775. Blette
926
Neunzehnte Klaffe der Pflanzen.
775; Klette (Arcrıum) De kugelrunde
Kelch iſt mit Schuppen bedecfet, welche an ih⸗
ver Spitze hakenformig gebogen ſi fi und
1. Gemeine R. (7. abpa A.) mit herzformigen ge⸗ |
ftieften unbewehrten Blättern. u;
Blackw. 7.117.
P. Größere Bergklette, Eon inajor BE
mit filjigen Blumenkoͤpfgen. |
In Europa auf Ruinen, und An den Raͤndern
Anm.
der Wege; bluͤbet iin Heu: und Erndemo⸗
nate. O.
Es haben ſowohl die alten als neuen Schriftfteller ver⸗
ſchiedene Klettenpflanzen aufgezeichnet, welche befonz
ders in der Öeftalt, und den Anſehen der Blumenkoͤpft
gen einigen Unterſchied anzeigen ! : denn eine af:
dere Pflanze bat große, mit einein weiſſen Filze
Aberzogene; eine andere grüne und beynahe Flebriche
Blumenkoͤpfgen, und dieſe letztere find wiederum
groß oder Klein. . Aus Siefem jeßt. erwehnten Inter?
ſchiede hät dei berfihinte Haller drey Hanz verfchies
bene Arsen beſtimmet; hingegen. der Herr Ritter
und andere mehr haltet diefes nur Für zufällige; \
hicht aber natuͤrliche Eigenſchaften, und rechnen die⸗
ſelben unter die Abweichungen. Welche von diefen
Meinungen der Wahrheit am naͤchſten ſeyn, laͤſt
ſich ſchwer beſtimmen. Jedoch, wenn man andere
Pflanzen betrachtet; ſo bemerkt man, daß dieſer
Bau des Kelches, welchet init rauchen und wollen?
ähnlichen Faden überzogen, vielleicht flv eine hätür?
liche Eigenfchaft Fönne gehalten werden. Ueberdie?
ſes auch die Erfahrung beftätiget, daß weder durch
die Pflegung ‚, noch durch andere angemwendete Mit
tel dei filzige Kelch dei Klerte weder ‚Hlatt tverde,
noch der glatte einen Filz bekomme.
Die Wurzel ift vornemlich im Gebraude; die Blätter
nd Saamen werden zuweilen auch verordnet: Die Wurzel
hat
Mit verwachſenen Staubbeuteln, 927
bat einen füglichen Geſchmack und angenehmen Gera. Ihre
Kräfte find eröfnend, gelind fehmeißtreibend, und cin wenig
sufammenziehend ; daberdienen fie in Giftkrankheiten, Kraͤtze
und Berftopfungen der Eingeweide. Die Saamen werden
für ein ſtarkes Stein germalmendes Mittel gehalten, Die
Blaͤtter legt man auf alte Wunden und Geſchwuͤre. Ludw.n.
106. Wenn man im Fruͤhlinge die erſten zarten Sfroͤßlinge,
welche der Stengel alsdenn hat, reiniget, und die äuffere
Haut abziehet, Fann man biefelbe mit Salz als re eſſen.
Kal m. Th. 3. S. 318.
— Maskirte K. (berfonata A.) mit berunterlaus
fenden, gefrangtz jiachlichen Blättern, wovon die
Wurzelblaͤtter genedeit, die Stammblätteriäber
Nlaͤnglich⸗eyformig find.
‚ Hall. helv, T. ı9,
Die Alpen in der Schweiz find die Heimarh, 2,
276. SEcharte (SerrAatuLa). Der faft wal:
zenformige Kelch beftehet aus unbewehrten
en die wie Dachziegeln UDEEBUNNDEr
legen, |
— Faͤrbe S. Cindoria 5.) mit eig in
Querſtuͤcke getheilten Blaͤttern, deren oberſtes
GStuͤck das groͤſte iſt, und gleispförimigen Bluͤm⸗
ge‘
Wohnt auf den Wiefen des mitternächtigen Eus
xropa, und blüher im Brach- und Heumonate, 24,
Das Kraut giebt eine mittelmäßige gelbe Sarbe.
9, GefrönteS. (coronata S.) mit leyerfoͤrmig⸗ in
Duerjtücke getheilten Blättern, deren oberſtes
Erik das groͤſte iſt, und weiblichen Strahl⸗
bluͤm⸗
928 | Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen.
bluͤmgen, welche groͤſſer ſind, als die Sheiben⸗
bluͤmgen. |
Gmel. fibir, 2 2 T. 20
Siberien und Italien find die Wohnung, ER |
3.. Alpen S. (alpina S.) mit beynahe zoftigen,
eyfoͤrmigen Kelcyen, und ungetheilten Blättern.
Gmel, fibir. 2. T. 26.
P. Schartenkraut mir dem Sundsungenbla
(Serratula eynoglayfı ıfolia). |
Gmel, Sibir, 2, T. 32.
y. Schartenkraut mit dem Bleitenblatte (Ser-
ratula lappatifolia). |
Moris, hit. 3, p, 148. ſ. 7. T. 9...
‚) Schmalbläctriches Schartenkraut (Serratts
Ja anguftifolia) mit gleichbreiten auf beyden
Bu grünen Blättern, und zottigen Kel⸗
en
Gmel, fibir. 2. T. 33.
Sind die ——— |
Iſt aufden Alpen intappland,Defterreih, Schweiz
und Siberienzu Haufe. 2:
4. Vielblümige S. (multifloraS.) mit Kanzettförs
» migen, etwas herunterlaufenden ‚glatträndigen,
auf der untern Fläche rauchen Blättern, flachen»
ftraußförmigen Stamme, und walzenfoͤrmigen
Kelchen.
Siberien iſt der Aufenthalt.
* Bittere S. (amara 8.) mit lanzettfoͤrmigen
Blaͤttern, ſtumpfen gefaͤrbten, oben vertrockne⸗
ten, abſtehenden Kelchſchuppen, und an den
Spitzen der Zweige befejtigten Blumen.
Gmel,
Mit verwachfenen Staubbenteln. 929
Gmel. fibir. 2. T. 29.
Eiberien ift das Vaterland, |
Die Wurzel ift inwendig weiß, und hat einen bittern
und falzigen Geſchmack.
6. Haberdiſtel (arvenfss S.) mit gezaͤhnten ſtach⸗
lichen Blättern.
Waͤchſt unter dem Getreyde, und vorzüglich unter
dem Hafer; blüher im Brach: und Heumos
nate, 2.
777. Dütel(Carnuvs). Der eyfoͤrmige Kelch
beſtehet aus ſtachlichen Schuppen, die wie Dach⸗
ziegeln uͤbereinander liegen; der Boden iſt
haarig.
* m berunterlaufenden Blättern (Foliis decurrenti-
1. Speer D. (lanceolatus C.) hat herunterfaufens
de, in Querſtuͤcke getheilte Blätter, Die mit ſtei—
fen Borften befeßt, und deren Lappen weit aus⸗
einander gefperrt find, eyfürmige fachliche raus
‚he Kelche, und einen haarigen Stamm.
Aufeuropäifchen Ruinen und in Gartenländern ;
blüher im Heu: und Erndemonate, .
2. Veberhängende D. (nutans C.) mit halb berun:
terlaufenden fachlichen Blättern, und niederge-
— Blumen, deren Kelchſchuppen oben ab⸗
ehen.
Die europaͤiſchen Doͤrfer ſind die Heimath, und
der Heu: und Erndemonat die Bluͤhzeit. d.
3. D. die der Baͤrenklau gleicher (acanthoides C.)
mit herunterlaufenden ausgehöhlten Blättern,
welche an dem Rande ftachlich find, und geftiel-
sen, einzelnen, aufrechten, rauchen Kelchen. |
en: Wohnt
930 Reunzehnte Klaſſe der Pflanzerte
Wohnt auf den europäifchen Ruinen. [Oo
4. Krauſe D. (erifbus C.) mit herunterlaufenden
aA. Plättern, welche am Nande ftachs
Sich find, und anden Spitzen befeftigten gehaͤuf⸗
"ten Blumen, deren unbewehrte Kelchſchuppen
mit grannenförmigen Spitzen verſehen find und
abſtehen.
Iſt im mitternaͤchtigen Europa auf den Kern und
Gartenländern zu Haufe. ©
3, Sumpf D. (pelufris C) mit herunterlaufen⸗
den gezaͤhnten Blaͤttern, welche am Rande ſtach⸗
lich find, und aufrechten, traubenfoͤrmig zuſam⸗
mengeſetzten Blumen, die mit unbewehrten Stie⸗
len verſehen ſind.
Die etwas ſumpfigen eutopäifchen Wieſen ſind das
Vaterland. A.
Diefe Diftel wird von den Smoländern, wenn fi e 106
zart iſt, wie Kohl zubereitet, und gegeflen.
6. Rnollige D. (euberofas C.) mit etwas herunters
‚aufenden, gejtielten, beynahe in Querſtuͤcke ges
theilten, fachlichen Blättern, unbewehrten
Stamme, und einzelnen Blumen.
Carduus pratenfis, asphodeli tadice, latifolius. Mo-
ris. hift, 3.1. 7. T. 29. £.27. 28.
Wächft bey Leipzig, in Böhmen und Oſterreich in
uͤberſchwemmten Gegenden.
** Mit feſtſitzenden Blaͤttern (Foliis ſeilibus).
7. Stern D. (ellatus C) mit ungetheilten, lan⸗
zettfoͤrmigen, unbewehrten, auf der untern Fläche
filzigen, feſtſitzenden Blättern, aus den Wins
Fein der Blätter entfpringenden aͤſtigen Sta⸗
cheln, und feitwärts befejtigten Blumen. '
Carduus
Bye
Mit verwachfenen Staubbeutelt, 931
" Carduus humilis aculeatus, ptarmic auſtriacæ fo⸗
liis. Triumph, obf,96.T.96.
Der Geburtsort ift unbefannt. ©.
8. Marien D. (marianus C.) mit fpondonförmigs
in Querjtücke getheilten,ftachlichen,den Stamm
umfangenden Blättern,und blätterlofen Reichen,
die mit rinnenfoͤrmigen Stacheln verfehen, welche
noch mit zwey Eleinern Stacheln bewehret find,
Blackw. T. 7%
Auf den Daͤmmen und Ruinen in England, Frank⸗
reich und Italien, und bluͤhet im Heumonate. &_
. Sn der Mediein bedient man fich der Blätter und Sau
men. Die erftern haben einen bittern Geſchmack, und die:
nen in Krankheiten der Leber, in der Waſſer- und Gelbſucht.
Die Saamen werden befonders wider das Seitenſtechen an
Bepriefem, Man giebt fie entweder in Subſtanz, oder beffer
in Drilchtränfen. Ludw. n. 35.
* Syriſche D. PrigcusC) miteckig⸗ Rachlichen,
den. Stamm ‚umfangenden Blättern, und faft
feſtſitzende n einzelnen Blumen, welche mehren⸗
tbeils mit fünf Blaͤttchen umgeben find.
- Carduus luteus fyrıacus, Cam, hott, 35, T. 10
Syrien, Ereta und Spanien jind die Heimath. ©,
„10. Hoͤchſte D. (altifimus D.) mit ausgehöhlten,
fageförmiggegähnten, unbewehrten,in Querſtuͤcke
getheitten, feſtſitzenden Blättern, ſehr aͤſtigen
Stamme, und rauchen, faſt ſaͤgeartig gezaͤhnten
Kelchen.
Cirſium altiſſimum, laciniato folio ſubtus tofnento-
fo, Dill. elch. 81: T.69 f. 80;
Wohnt in Earolina 2}. | |
| Nun a 11. Stamm⸗
932 Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen:
11. Stammloſe D. (scanlisC.) ift ohne Stamm,
mit glatten Kelche.
Iſt in Europa auf niedrigen amd unbefchatteten
Wiefen zu Haufe, 2. |
778, Kratʒkraut (Cnıcus). Der eyfürmige
Kelch beſtehet aus ftachlichen Schuppen, die wie
Dachziegeln übereinander liegen, und mit Deck:
Blättern umgeben find; die Kröngen ſind aͤhnlich.
1. Roblartiges R. (oleraceus C.) mit nachenförs
migen, nackenden, in Querſtuͤcke getheilten Bläts
tern, und hohlen, ungetheilten, etwas gefaͤrbten
Deckblaͤttern. Ye
Carduus pratenfis. Lob, ic. 2. p. IT. |
Die Wiefen des mitternächtigen Europa find das
Vaterland. 2. tn Ä
Die Ruſſen effen im Fruͤhlinge die Blätter als einen
Kohl; das Vieh aber läßt ihn durchgehends ftehen,
2. Stechkraut (Acarna C.) mit herunterlaufens
den, lanzettförmigen, ungetheilten Blättern, und
gefiedertzftachlichen Kelchen.
Waͤchſt aufden fpanifchen Brachaͤckern.
3. Stadhlichftes R. /pinoſiſimus C.) mit augges
hoͤhlt⸗gefiederten, fachlichen, den Stamm um»
fangenden Blättern, einfachen Stamme, und
feftfigenden Blumen.
Hall. helv. T. 20.
Auf den Alpen in der Schweiz, Defterreich, und
der Tartarey.
4 R. das der Flockenblume gleichee (centau-
roides C.) mit Blättern, welche in Querſtuͤcke
getheilet find, und vertrockneten Kelchen.
—
Mit verwachfenen Staubbeutel. 933
Centaureum majus, foliis cinaræ cornuti, Moris,
hift. 3. p. 131. ſ. 7. T. 25. f. 2.
Die pyrenaͤiſchen Gebuͤrge ſind die Heimath. .
5. Niedergebeugtes R. (cernuns C.) mit herz⸗
foͤrmigen Blaͤttern, krauſen, ſtachlichen, den
Stamm umfangenden Blaͤttſtielen, niederge⸗
beugten Blumen, und vertrockneten Kelchen.
‚Gmel, fib, 2. T. 19.
Wohnt in Siberien. X.
779. Eſelsfurʒ (Onororpon). Der Boden
ift in Zellen abgetheilet, mie ein Bienengemir-
fe; die Kelshfchuppen keufen in eine Spitze
aus.
Anm. Onopordon iſt aus zweyen griechiſchen Woͤrtern,
oroc., Eſel, und 78600, id) furze, zufammenge:
ſetzet; weil man glaubet, das Kraut verurſache die:
fes bey den Ejeln, wenn fie es Nee ſ. pariſ. Ab⸗
handl. T. 5. ©. 153. |
1, E. mit dem Baͤr ——— — 0)
hat vertrocknete Kelche, deren Schuppen abſte⸗
hen, und eyfoͤrmig⸗ laͤngliche, ausgehoͤhlte
Blaͤtter.
Spina alba tomentofa latifolia ſylveſtris. Lœſ.
pruſſ. 261. T. 82. |
Iſt in Europa auf Ruinen und in bin Garten:
ländern zu Haufe, J.
Die jungen Stengel und die Blumenſcheibe ſchmecken wie
Artiſchocken. Flor. ſuec. n. 724.
2. Illyriſcher E. (illyrıcum O.) mit vertrockne⸗
ten Kelchen, deren nn Schuppen haken⸗
oͤr⸗
934 Reunzehnte Klaſſe der Pflanzen.
foͤrmi gekruͤmmet ſind, und amzentanmoeni in
getheilten Blättern, I
” Acanthium illyrıcum, Barr. ic. 50. .
Das mittägige Europa iſt ‚dag Vaterland,
— Arabiſcher — (arabicum 0.) mit Relcheit, de⸗
ren Schuppen wie Dachiegeln übereinander
liegen.
Carduus tomentoſus Acanchium didus arbics,
Buktala, 86, I 1sa. 0 02
Waͤchſt in Portugall und Languedoe. *
780. Artifchocke (Crnara). Der weite Kelch
Heftehet aus fleiſchichen ausgeſchnittenen ſpitzi⸗
gen Schuppen, die wie Dachziegeln überein—
ander liegen.
1.4. die der Golddiſtel gleicher (Scolymus C.)
hat etwas fachliche, gefiederte, und. ungetheilte
Blaͤtter, wie auch eyfürmige Kelchfehuppen.
ß. Dorniche Garten Artiſchocke (Onara hor-
‚tenfis.:aculeata).
Yyı Dörnerlofe Garten Artiſchocke (Opnare in
tenfis foliis non aculeatis).
Sind Spielarten,
Auf den Aeckern in sanguebor, Italien und Si:
eilien, 4,
2 Niedrige U. Cbumilis C.) mit ſtachlichen, in
Querſtuͤcke getheilten, auf der untern Flaͤche
filzigen Blaͤttern, und Kelchen, welche aus pftige
- menförmigen Schuppen beftehen.
Andaluſien ift die Heimath, 2L.
3 Stammlofe 4. (acaulis C.) mit gefiederten,
un⸗
Mit verwachſenen Staubbeuteln, 935
unbewehrten, auf der obern Flaͤche ale
Blaͤttern.
Cynara acaulos tunetana, je pis 41. de 20.
Wopnt in der Barbaren. *
781. Eberwurz (CaARLINA). Der Kelch iſt mit
langen gefaͤrbten Schuppen geſtirnt.
2, Stammloſe E. (acaulis C.) mit einem eine
bluͤmigen Stamme, welcher kuͤrzer iſt als die
Blume.
Iſt auf den Bergen in Italien und Teutfchland
zu. Haufe, und blühet im Heu: und Erndemo⸗
nate. 2.
Die fleiſchiche Blumenſcheibe iſt eßbar und siehe eine
Marke Nahrung. Die Wurzel ift ſcharf, bitter, gewuͤrzhaft,
und treibet fehr ſtarke Schweiſſe. Hall. ftirp. helv. p. 697.
2. Wolliche E. (Jamata C.) mit einem weyſpal⸗
tigen Stamme, und blutrothen, an den Spigen
befeftigten Kelchen, wovon der erfte in dem
‚Winkel feſt ſitzet.
Acanthoides parva apula. Coll, ecph, 1. p. 29. T,
27. ri 2r
Italien und Languedok find das Vaterland. ©.
3. Gemeine E. (vulgaris C.) mit einem vielbluͤ⸗
migen, flahenitraußförmigen Stamme, und
an den Spißen befeftigten Blumen, deren Kel⸗
che weilte Strahlen haben.
Waͤchſt auf dürren bergigen fandigen Gegenden
in Europa, und bluͤhet mit, der erſten. de
‚782 Spindelkraut (ATRACITLIS). Geſtrahl⸗ |
| Kun 4 ‚ie
936 Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen,
te Blumenfronen, deren Kröngen im Straße
le mit fünf Zähnen verfehen find.
By.» Bummi gebendes S. (gummifera A. ) mit
- einer ftammlofen Blume.
Chameleo albus dioscoridis. Colum. ecphr, I. p.
i. T. 12,
Auf der Inſel Ereta und in Sstalien,
2. Vriedriges S. (humilis A.) mit gezaͤhnt⸗ aus⸗
gehoͤhlten Blaͤttern, geſtrahlter Blume, die mit
einer abſtehenden Huͤlle umgeben iſt, und ei⸗
nem krautartigen Stamme.
Die Huͤgel bey Madrit ſind die Heimath. F.
3. Gegittertes S. (cancellata A.) mit bauchigen,
gleichbreiten, gegitterten, gezähnten Hüllen, ey⸗
fürmigen Kelchen, und Bluͤmgenblumen.
Eryngium parvum palmare, foliis ferratis. Moris,
hift. 3. p- 166. f. 7. T. 36. f. 16.
Wohnt auf den Aeckern in Spanien, GSicilien
und Creta. ©.
Die gegitterte Hülle ift ein Meifterfrücf der Natur.
783. Bürftenpflanze (Cartuamus). Der ey:
förmige Kelch beftehet aus Schuppen, Die an
ihrer Spiße blätterartig find, und wie Dad)-
ziegeln übereinander liegen. -
1. Saflor (tindorius C.) mit eyfürmigen, unge
theilten, ſaͤgefoͤrmiggezaͤhnt⸗ Dornichen Blättern.
Iſt in Egypten zu Haufe, und bluͤhet im *
und Erndemonate. O.
Die Blumen geben eine ſehr ſchoͤne hochgelbe Farbe; mit
Eßig oder Holzapfelfafte aber eine praͤchtig roſenrothe auf
Geide. 2. Wels
Mit verwachfenen Staubbentelm 937
2. Wolliche B. (Janatus C.) mit einem haatis
gen Stamme, welcher oben wollich ift, und
Dlättern, wovon die unterften in Duerftücke ges
£heilet, Die oberjten aber gezähnet find, und den
Stamm umfangen,
Blackw. T. 468
Frankreich, Spanien, :und bie Inſel Creta ſind
das Vaterland, und der Heumonat iſt die Bluͤh⸗
zeit. O.
Dieſe Pflanze zeiget unten an der Wurzel in Querſtůcke
getheilte Blätter, welche aber bald verwelken. Diejenigen,
welche an den haarigen und in Aeſte getheilten Stengel ein⸗
ander wechſelsweiſe gegenüber ſtehen, ſitzen ganz glatt auf,
ja umgeben beynahe den Stengel, find etwas herzfoͤrmig
zugeſpitzt, tief eingezackt, feft und dergeftalt ſteif, daß die
Zacken beynahe Stacheln fürftellen.. An den Enden der
Hefte ftehen die Blatter dichter bey einander, und machen im
einer etwas geänderten Geftalt den Kelch aus, indem die
aufferlichen ihre Geftalt behalten, und nur fteifere flachlichere
Zaden und Spisen bekommen; die innerlichen aber vollkom⸗
men ganz find, und mit einer harten Spite ſich endigen.
Alle diefe Kelhblätter find mit einem wollichen Gewebe um:
geben, aneinander angeleimet, und umfchlieffen viele einbläft:
riche röhrenförmige Bluͤmgen.
3. Blaue B. (ceruleus C.) mit lanzettfoͤrmigen,
ſtachlich ⸗ gezaͤhnten Blättern, und einem meh⸗
rentheils einbluͤmigen Stamme.
Waͤchſt in Spanien unter dem Getreyde. 2.
4. Baumartige B. (arborefeens C.) mit ſchwerd⸗
fürmigen, ausgehöhlt- gezähnten Blättern.
Ebenfalls in Spanien. H.
inns 784. Spi⸗
938 Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen,
7348
- fhaftliche Kelch. ift aufrecht und beftehet aus
vielen faſt ähnlichen laͤnglichen Blaͤttchen, wo:
von die zwey aͤuſſerſten länger find als die an—
dern; die zuſammengeſetzte Blume beſteht aus
lauter ahnlichen Ztvitterblümgen , deren: trichs
terformige Sröngen eine fünfipaltige Mündung
haben z die einzelnen Saamen find laͤnglich,
‚glatt, am Mande haufig, und an der Spitze
mit zwey Grannen bewehret, wovon Die eine
kleiner iſtz der Boden iſt kegelſdrmig und na⸗
ckend. j
Anm? Der Mangel der Spreublärkdien auf: dem Boden
unterſcheidet dieſes Geſchlecht von den folgenden, |
1. Brennende ©. (urens S.) mit tamenförmigen
glatträndigen Blättern.
Jaeq.amer. 214. T. 126. f. T,
Amerika ift die Heimath. |
8. Kohlartige S, (oleracea S.) mit —
faft herzformigen Blättern, welche Eleine Saͤ⸗
geeinſchnitte haben.
Wohnt auch in Amerika.
785. Zweyzahn (Bıpzns). Der Beden ift mit
Spreu befeßet; die Saamenfrone beftehet aus
aufrechten rauhen Grannen; der Kelch iſt aus
Blaͤttchen zuſammengeſetzt, die wie Dachzie⸗
an übereinander liegen,
3. Dreymal getbeilter 3. (zripartita B.) mit
dreymal gefpaltenen Blättern, faft blättrichen
Kelchen, und aufvechten Saamen.
Sf.
Spilantbe (Srıranruus), Der gemein⸗
a
Mit verwachſenenen Staubbeuteln. 939
Iſt in Eutopa in, uͤberſchwemmten Gegenden zu
Haufe, und. bluͤhet im BER ‚und a
IR 0)
Das Kraut färbt hochgelb
2, Rleinfter 3. (mindhä'B.) mit: ———
feſtſitzenden Blättern, und aufrechten Blumen
und Saamen. |
Die fumpfigen Gegenden des mitsmägige Eus
‚topa find dag Vaterland. O.
EHRT Niedergebeugter Fi (cernua, 2). init, Länger
förmigen, den Stamm umfangenden Hlättern,
niedergebeugten Blumen, und aufrechtſtehen⸗
den Saamen.
Woaͤchſt in Europa an den Brunnen und Waſſer⸗
gräben, @,.
4. —— Ss (nivea B.) mit einfachen,
fat pondonförmigen , ſaͤgeartig gezaͤhnten, ges
ſtielten Blättern, Fugelrunden, Blumen, ver
aͤngerten Blumenftielen, und ebenen Saamen.
B. Rauber Zweyzahn mit fehneeweiffer Blu⸗
me; und dreylappichen Blatte (Bidens fcabra
Pore niveo, Folio irilobato. Dill. eins 5: 1,47:
f 55. |
y. Rauber sh mit ſhaeeweiſſe Blu⸗
me und geigenförmigen Blatte (Bidens ſcabra,
‚flore niveo, folio panduraforn mis Dil. eith. J4r
Tr RI
In Carolina. 2.
736, Ethulia (Ernvuna). Der Boden iſt nak⸗
kend; die SERHING BED fehlet.
er
— 2 5
1. E.
940 Neungehrte Klaſſe der Pflanzen.
2. B.die dem Floͤhkraute gleicher (conyzoidesE. 7
mit buͤſchelfoͤrmig zuſammengeſetzten Blumen.
Lin, dec, I, —M Is
Hftindien ift die Heimath. O⸗
2. Binden E. (Darganophora E.) mit eff kens
den Blumen, die aus den Winkeln der Blätter
entfpringen. |
Wohnt ebenfalls in Oſtindien.
787. Eupators Pflanze (Eurarorıv m).
Der Boden iſt nackend; die Saamenkrone ge⸗
fiedert; der laͤngliche Kelch beſteht aus Schup⸗
pen, die wie Dachziegeln übereinander liegen; der
lange Griffel iſt halb in zwey Theile gefpalten.
Anm. Diefes Geſchlecht Hat feinen Nahmen von dem
Koͤnige Eupator.
* Mit vierbluͤmigen Kelchen (Calycibus quadrifloris).
. E. mie dem Iſopblatte (byfopifolium E.)
hat lanzett⸗ gleichbreite, faſt glattraͤndige, drey
nervige Blaͤtter, deren Nerven in der Baſis des
Blattes zuſammenlaufen.
Eupatorium, virginianum folio angufto, floribus
albis, Dill, elth, 141. T. 115. Re 140.
Iſt in Virginien zu Haufe. 2%,
2, Rlettvende E. (fcandens E.) mit einem ge
wundenen Stanıme, und herzfürmigen, gezahns
ten, ſpitzigen Blättern.
Clematitis novum genus cucumeris folio. Pluk,alm.
189, T. 163: f, 3+
Die wäßrichen Gegenden in Virginien ſind das
Vaterland. 2.
** Mit fuͤnfbluͤmigen Kelchen (Calycibus quinquefſoris).
3. Zeylaniſche E. (zeylanicum E.) mit eyrund⸗
ſpon⸗
Hit verwachſenen Staubbeuteln. 941
ſpondonfoͤrmigen, gegähnten, geftielten Blättern.
Burm, zeyl.T. 21. —
Waͤchſt in Zeylon.
4. Hoͤchſte E. (altiſpmum E.) mit lanzettfoͤrmi⸗
gen, nervigen Blaͤttern, wovon die unterſten
faſt ſaͤgefoͤrmig gezaͤhnet ſind, und einem ſtau⸗
digen Stamme.
In Penſylvanien. 4.
s. Waſſerdoſte (cannabium E.) mit Blättern,
‚ welche in Finger getheilet find.
Blackw. T. ııo,
Wohnt in Europa an den Waͤſſern, und bluͤhet
im Heus und Brachmonate, 2L. |
Das Kraut ift bitter und ſcharf; ift aber in den Apos
thefen fehr wenig gebraͤuchlich. Gleditſch. Das Vieh rührt
es nicht an,
*** Mit achtbläimigen Kelchen (Calycibus! o&tofloris),
6. Purpurfarbene E. (purpureum E.) mit vier
fachen, rauhen, lanzett»eyfürmigen, unähnlich
fägeartig gezähnten, runzlichen, geftielten Blaͤt⸗
ern.
Eupatoriumenul« folio, Corn. canad, 72. T. 72.
Das mitternächtige Amerifa ift die Heimath 2L,
7, Gefleckte E. (maculatum E.) mit fünffachen,
faft filzigen, lanzettförmigen, adrichen , gefiels
= Blättern, welche ähnliche Sägeeinfchnitte
aben. |
Eupatorium noyz angliz, urticz foliis, Moris, hift,
3. pP» 97: ſ. 7 4m 18. £; 3»
a im mitternächtigen Amerika zu Haus
e. 2 “ —**
**2** Mit
5 Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen.
BE Mit ‚Reichen, welche 15. oder mehr Bluͤmgen has
ben (Calycibus quindecim pluribusve flosculis).
is Gewuͤrzhafte E. (aromaticum B.) mit eyfoͤr⸗
migen, ſtumpf ſaͤgeartiggezaͤhnten, dreynervigen,
geſtielten Blättern, deren Nerven in der Baſis des
Blattes zuſammen laufen, und einfachen Kelchen.
Eupatoria valerianoides, flore niveo, teucrii foliis.
Pluk, aln 141. 83863
VBirginien iſt das Vaterland. .
788 Ageratum (AGERATUM), Der Boden ift
nackend; die Saamenkrone beftehet aus fünf
" Grannen‘; der laͤngliche Kelch ift faft ähnlich;
der Griffel ift kaum etwas länger wie die Blume.
3.1. A. das dem Slöhkraute gleicher (Conyzordes
A.) mit eyfürmigen Bläftern, und einem haari⸗
gen Stamme.
Xupatorium humile africanum fenecionis facie, fo⸗
lio lamii. Pluk. phyt. 88. f. 1.
Waͤchſt in Amerika. ©. | |
- 9, Hoͤchſtes U. (altifamum A.) mit eyrund⸗herz⸗
förmigen, runzlichen Blättern, wechfeimeife ſte⸗
henden Blumenblaͤttern, und einem glatten
Stamme.
Eupatorium ſcrophulariæ foliis Eben florealbo,
Motis, ‚Hilt-3.. 9.98. 6 7 T. 184 1..01.4
In Canada und Virginien. 2.
789, Stöbelinifche Dflanze (STERELIN),
Der Boden iſt mit fehr kurzen Spreu beſetzet;
die Saamenkrone iſt aͤſtig; die Staubbeutel
ſind geſchwaͤnzt.
1. St. welche dem Ruhrkraute — (gna-
phaloides S.) mit filjigen Blättern, und im
Mit verwachfenen Staubbeutel. 943
fürmigen Kelchfchuppen, welche eine häutige rück
waͤrts gebogene Spitze haben.
Pluk, Ali, T. 302. f.-3;. .
Aethiopien ift die Heimarh.
2. Daumartige St, (arborefcens S.) mit ovalen
Blättern‘
Schreb, dec. 1. Tarıt
Wohnt auf der Inſel Creta. h.
790. Goldhaar (Currsocoma). Der Do:
den ift nackend; die Saamenkrone einfach ; der
halbkugelrunde Kelch Beftehet aus Schuppen,
die wie Dachziegeln übereinander liegen; ver
Griffel ift Faum länger als die Bluͤngen.
at; Strauchattige (Frutefcentes),
1, ©. mit getgeneinander überftebenden Blaͤt⸗
tern (oppoftifolia C.) ift ſtrauchig, und bat
gegeneinander überjichende, umgekehrt eyfoͤrmi⸗
ge Blätter, und bindelweife zuſammengeſetzte,
geftielte Blumen. AN
Cyanus arborefcens minor, foliis majoranæ. Breyn,
er FTIR R
Iſt amVorgebuͤrge der guten Hofnung zu Haufe, %
2. (Bemeine ©. (Comaurea C.) ift ftrauchis,
und hat gleichbreite,.gerade, glatte, auf dem
Mücken herunterfaufende Blätter.
Pluk, alm. 400. T. 327. £. 2, |
Aethiopien ift das Vaterland. h.
** Sräutädtige (Herbacee, =" |
3. Reinblättriches (Zinofyris C) ift Frautartig,
und hat gleichbreite glatte Blätter, wie auch lo⸗
fe Seihfäuppen. © du
Waͤchſt in dem gemäßigten Europa. 4
| 4 Brass
944 Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen.
4. Grasblaͤttriches ©. (graminifolsa \C,)Nift
frautartig, mit gleichbreiten, lanzettfürmigen,
glatten Blättern, und Blumen, welche in Form
eines flachen Strauffes zufammengefegt find.
In Canada.
791. Heligepflanze (SantoLıma), Der 39:
den ift mit Spreu befeßet, die Saamenkro⸗
ne fehletz der halbkugelrunde Kelch beftehet aus
Schuppen, die wie Dachziegeln über einander
fiegen. |
1. Gemeine 5. (Chame CyparijJusS.); mit eins
blümigen Blumenftielen, und Blättern, welche
mit vier Reihen Zähnen verfehen find.
Blackw. T. 346.
Das mittaͤgige Europa iſt die Heimath, und der
Heumonat die Bluͤhzeit. H.
Die Blaͤtter haben einen durchdringenden Geruch, und
bitteren Geſchmack, ſie dienen den Magen zu ſtaͤrken, und die
Wuͤrmer zu toͤden. Ludw. n. 198.
2. 5. mit dem Boßmarin Blatte (ro/marinifo-
lia S.) hat einblümige Blumenſtiele und gleich
breite Blätter, welche am Rande höcktig find.
Abretanum foemina, foliis rofmarini, majus, Mo-
ris. hitt. 3: P: I2s ſJ 6. — 3. f. 22.
Wohnt in Spanien.
792. Athanaſiſche Pflanʒze ATRANASIM).
Der Boden iſt mit Spreu beſetzt; die ſpreuige
Saamenkrone iſt ſehr kurz; der Kelch hat
Schuppen, die wie Dachziegeln uͤbereinander
liegen. |
1, Sparrichte A. (/guarrofa. A.) mit einblümis
gen,
Dit verwachſenen Staubbeuteln. 945
gen, ſeitwaͤrts befeftigten Blumenſtielen, und ey⸗
foͤrmigen, uͤberwaͤrts gekruͤmmten Blättern.
Iſt an dem Vorgebuͤrge der guten Hofnung zu
Haufe. hH.
2. Meerſtrands X. (maritima A.) mit einbluͤ—
migen Blumenſtielen, welche faſt in Form ei⸗
nes flachen Strauſſes zuſammengeſetzet ſind, und
lanzettfoͤrmigen, gekerbten, ſtumpfen, filzigen
Blaͤttern. | le
Chryfanthemum perenne gnaphaloides maritimum,
NMoris. hit, 3.,p. 8.1. & T. 4. f. 47.
‚ Der Meerftrand des mittländifchen Meeres ift
das Vaterland. 4.
3. A. mit dem Meerfengelblatte (crithmifolia
A.) haf einfache, flache Blumenfträuffer, und
geichbreite biß auf die Helfte drepfpaltige
Vlaͤtter.
Burm. afr. T. 69. f. 1.
Waͤchſt in Aethiopien. h.
I. Ordnung.
Mit fruchtbaren Zwittern und fruchtbaren
Weibgen (PoLycamıa SUPFRFLUA)
793. Bheinfarn (Tanaceıum) Der Boden -
iſt nackend; Die Saamenfrone beflehet aus ei:
nem Rande; der halbfugslrunde Kelch Hat
‚Schuppen, die wie Dachziegeln übereinander
liegen; die Kröngen der Blumgen an dem Strah.
de find dreyſpaltig. |
1. Siberifcher R. (Mbiricum T.) mit gefieders
ten Dlattern, deren Lappen -gleichbreits faden:
| Ooo foͤr⸗
946 Neunzehnte Klaſſe der Pflangen
foͤrmig ſind, glatten, flachen Blumenſtraͤußern,
und einem krautartigen Stamme.
Gmel. fib, 2. T.65.f.2. IE
In Siberien, DR
2. Bemeiner R. (vulgare T.) mit doppelt ge⸗
fiederten, eingeſchnittenen, ſaͤgefoͤrmig gezaͤhnten
Blaͤttern.
Blackw. T. 464.
8 Rraufer Rheinfarn (Tanacetum crifpum).
Iſt eine Abänderung,
Die europäifchen Dänme find die Heimath, und
der Henmonat die Blühzeit. 2°
Die Dlätter, Blumen und Saamen dienen wegen ihrer
Hitterfeit wider die Würmer; daher verfertigen die Mark:
fchreyer gemeiniglich ihre Wurmpulver daraus. In Mut:
terbeſchwerungen und verftopfter Monatszeit ift die Pflanze
von guten Nasen, Man bereitet aus den Blättern und Blu⸗
nen einen Extract, ferner ein deſtillirtes Waffer undein Del,
welches fo wohl innerlich als aufferlich: gebraucht wird. Ludw.
n. 22. Bey vollbluͤtigen Leuten aber — Gebrauch
Vorſicht. Gleditſch.
3. Frauenmuͤn ze (Balfamita T.) wit eyfoͤrmigen, |
unget Heilten, fügeartig. gezaͤhnten Blättern,
Bla. T. 98.
Wohnt in Tofcana und bey Marbone; bluͤhet v
im Heumonate. 2L.
Man braucht von diefer Pflanze das Kraut, welches den
Nerven dienlich if, und der Faͤulniß widerſteht. Aeuſſerlich
wird es zu Umſchlaͤgen und Baͤhungen genommen, Ludwen. 16.
794. Beyfuß (ArTEMISTA) Der Boden iſt et⸗
mas rauch oder faſt nackend; die Saamenkrone
de der Kelch ar Aus obgerundeten,ges
gen⸗
Mit vermwachfenen Staubbeutel, 947
geneinander fich neigenden Schuppen, die wie
Dachziegeln über einander liegen; die weiblichen
Hlümgen in dem Strahle haben Feine Kröngen,
* Strauchige anfrechtwachfende (Fruticofe ere&e).
- I, Yetbiopifcher B. Cethiopica A.) mit gleicybreis
ten, fehr Eleinen, getheilten, gedrängt ſtehenden
Blättern, und einem ſtrauchigen Stamme.
Iſt in Aethiopien zu Haufe. 2L.
2. Wurmfaamen (Fudaica A.) mit Eleinen ums
gekehrt eurunden, handfürmigen, ſtumpfen fla⸗
hen, filzigen Stammpblättern. |
Abfisthium halepenfe tenuifolium grati odoris,
Plum. alm. 4. T. 73. f. 2.
Judaͤa, Hrabien, und Numidien find das Vaters
=. lad, 2,
Der Wurmfaamen befichet in kleinen ſchuppichen fer
ten grüngelblichen Saamen, die mit vielen Unreinigfeiten
bey dem Einſammlen, oder au, wie es bey dem Verfälfchen -
zu Vermehrung des Gewichts gefchichet, mit allerhand fremder
‚Saat vermifcht worden find. Der gereinigte hat auffer dier
ſem Gemenge einen etwas unangenehmen balfamifchen Ges
ruch, und bitten balſamiſchen Geſchmack mit einiger Schärs
fe, Die harzigen nud gummöfen Beflandtheile des Wurm:
faamens ſtehen in einer fo feften Berbindung, daß fie etwag
ſchwer rein zu fcheiden find. Beyde find bitter und balfas
mifch, und von einem fehr flüchtigen gewürzhaften Wefen,
mit etwas wenigen von einem Öligen durchörungen, Man
Fann alfo diefen Saamen unter die ſtaͤrkende, erwaͤrmende
und zertheilende Arzeneyen rechnen, die dem Magen und
Gedaͤrmen befonders nüßlich find, die Verdauung, Blähuns
gen und den Harn befördern, den Schleim verdünnen, den
Ooo 2 Wuͤre
948 Neumzehnte Klaſſe der Pflanzen,
Wuͤrmern widerſtehen, und die Gäfte von ihren Unrathe reis
nigen. Er wird nach abwechfelnden Anzeigen bald mit dem
vitriolirten Tartarus, Jalapenwurzel, und erdhaften Mits
teln, Die die Säure in den erften Wegen dämpfen, verſetzet,
und iu Pulver von etlichen Granen biß zu einer Quente ger
braucht, bald mit Honig in Lattivergen gegen die Würmer 5
auffer Dem aber in Tincturen, weinigen oder waͤßrichen Ueber⸗
güffen, Milch oder Bier, bey allerhand langwierigen Krank—
heiten, und folchen, die von einer Schlapheit der feften Thei?
fe entitehen, und wodurch Verſtopfungen in den Eingewei⸗
den verurfachet werden, verordnet. Gleditſch.
‚ Stabwurz (Abrotanum A.) mit fehr aͤſtigen
5 Blättern, und einem aufrechten ſtau—⸗
digen Stamme.
Waͤchſt in Syrien, Sappadocien, und Sstalien auf
unbefchatteten Bergen, und blüher im Heu:
und Erndemonate, 5.
Diefe Pflanze ift gewuͤrzhaft und. balfamifch, wovon der
Weinaufquß bey vachectifchen Umftänden des Srauenzims
mers im Gebraud) if. Gleditſch.
** Die vor der Blüthe geſtreckte ( Procumbentes ante
. Aorefcentiam),
4, Seldö 3. ( campeflris A.) mit vielfpaltigen
*" gfeichbreiten Blättern, und geſtreckten, ruthen⸗
foͤrmigen Staͤmmen.
In Europa in duͤrren und 9—— Fel⸗
dern. 2.
5. Felſen B. (rupeſtris A.) mit gefiederten Blaͤt⸗
een aufiteigenden Stämmen, und Eugelrunden
niedergebeugten Blumen, welche auf einem haa⸗
rigen — shi
Gmel, r
Mit berwachſenen Staubbeuteln. 949
Gmel, fib. 2. T. — 7.T,
Die kalchigen Felfen in Siberien und Oeland ſind
die Heimath.
v** Krautartige aufrechte mit zuſammengeſetzten Blaͤt⸗
tern (Erectae herbaceae, foliis compoſitis).
6 Boͤmiſcher Wermuth (pontica £ A.) mit viels
mal getbeilten, auf der untern Fläche filzigen
Blättern, und überhängenden rundlichen Blus
men, Die auf einem nackenden Boden jigen.
Blackw. T. 527.
Wohnt in Ungarn, Pannonien und Thracien in
unbeſchatteten Dürren Gegenden, und bluͤhet
im Heumonate. 2.
Das Kraut ift wegen feiner Bitterkeit magenftärfend,
und wird in Anfehung feiner feinern Theile dem gemeinen
Wermuth vorgezogen. Es beſitzt auch eine urintreibende
Kraft, weswegen es den Waſſerſüchtigen fehr dienet. Ludw.
n. 26.
7. Gemeine wermuth (Abfinthium A.) mit zu⸗
fanmengefegten vielfpaltigen Blättern, und faft
Fugelrunden hängenden Blumen, welche auf eis
nen rauchen Boden figen.
Blackw. T. 17.
Iſt in Eurova auf dürren Ruinen zu Haufe, und
‚ blühen im Heu: und Erndemonate. 3.
Diefe Pflanze har einen fehr bittern Geſchmack und ent:
Hält viele fluͤchtige, falzige und erdiche Theile. Daher ift
fie ſchweißtreibend, zertheilend, magenſtaͤrkend, und dienet
wider die Wechſelfieber und Waſſerſucht. In den Apotheken
bereitet man einen Extraet, eine Eſſenz, ein Del, Salz, Waf;
fer. und eine Eonferve. Der Extract wird am oͤfterſten ge
* Ooo 3 braucht.
—
950 Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen.
braucht. Fudw.n.76. Das Kraut benimmt dem fauren
Biere fogleich die Säure, und die Effenz ift ein Praſervativ
wider den Stein. Flor. fuec. n. 735.
8. Bemeiner B. (vulgaris A.) mit Blättern,
welche in Duerjtücke getheilet, flach, eingeſchnit⸗
ten, und auf der untern ‚Fläche filzig Jind, und
einfachen überwärts gefrummten Blumentrau⸗
‚ben, bey deren Blumen fünf weibliche Blümgen
den Strahl ausmachen.
Blackw. T.43 1.
Die europäifhen Gartenländer und Huinen find
das Vaterland, und der Auguſt ift die Bluͤh⸗
zeit. 2L, |
Diefe Pflanze ift bitter, magenftärfend, und dienet wi⸗
der die Wechſelfieber und verſtopfte Monatszeit. Der Filz
der Blaͤtter iſt die teutſche Moxa, welche in den Morgen⸗
laͤndern zur Cur des Zipperleins durchs Brennen ſo bes
ruͤhmt worden if. In den Apothefen bereitet man einen
Syrup, einen Ertract, ein Salz, ein Wafler, und deſtillier⸗
tes Del. Ludw.n. 153.
“rer Mit einfachen Blaͤttern (Foliis —
9. Ganzblaͤttricher B. Cinzegrifohia A.) mit
lanzettförmigen, auf der untern Fläche fitzigen,
glatträndigen, und gezähnten Blättern, wie
auch Blumen, deren — Er weibliche
Blümgen ausmachen.
Gmelfib, 2. T. 48. £r.
Waͤchſt in Siberien.
10. Draban oder Dragun (Dracunculus A)
mit lanzettförmigen glatten Blättern, welche
‚einen vollfommen ungetbeilten Rand haben.
Blackw. T. 116, —
In
Mit vertvachfenen Staubbeuteln. 951
In Siberien und der Tartarey. Bluͤhet im
Erndemonate. %.
Der Draban gehoͤret mehr unter die Gewürz: und Kür
chen⸗ als: Arzeneykraͤuter; es wird daraus ein Effig gemacht,
welcher fehr belicht, und unter dem Nahmen Eſtargon bes
kannt iſt. Gleditſch.
F Kuhrpflanze (GxarnaLıum). Der
Boden iſt nackend; Die Saamenfrone gefie⸗
dert; der Kelch beftchet aus abgerundeten, ges
ränderten, vertrockneten und gefärbten Schup⸗
pen, die wie Dachziegeln übereinander liegen.
* Strauchige mit weiſſen Kelchen ( Fruticofa Argyro-
coma).
‘4. Baumartige R. Carboreum G.) ift ſtrauchig,
“mit gleichbreiten feftfisenden Blättern , welche
auf der oberen Fläche glatt , und am Rande
zurüchgerollet find, und faſt Eopfförmig zuſam—
mengefeßten Blumen, welche mit verlängerten
Stielen verfehen find.
Das Vorgebürge der guten Hofnung ift die Heis
math. B-
2. Großblümige R. (grandifforumG.) iſt ſtrau⸗
chig, mit eyformigen Dreynervigen, auf beyden
Flächen wollichen, den Stamm umpfangenden
Blaͤttern, deren Nerven in der Bafis des Blat⸗
tes zufammenlaufen. |
Burm, afr. T, 76. f. 1.
Wohnt in Aethiopien. +
3. Gekroͤnte B. (coronatum G.) ift ftrauchig,
mit lanzettfoͤrmigen, feſtſitzenden Blaͤttern, und
— — feſtſitzenden, flachen Blu⸗
Don 4 mien⸗
952 Meumehinte Klaſſe ber Pflangen
menſttaͤuſſerm blaͤtterloſen Blumenſtielen, und
ekroͤnten Kelchen.
Burm afr. T. 69. f. 3.
Iſt am Vorgebuͤrge der guten Sefung zu
hauſe hi.
** Strauchige mit serien Kelchen: —— Chrys
focoma),
Bheinblume Stoechas G.) ift ſtrauchig, mit
gleichbreiten Blaͤttern, zuſa mmengeſetzten fla⸗
chen Blumenſtraͤuſſern und ruthenformigen
Aeſten. |
Blackw. T. 438.
Die dürren Hügel in Teutſchland, Frankreich⸗
Spanien und Orient ſind das Vaterland,
und der Heu⸗ und Erndemonat hie Blübr
| zeit. H.
* Saͤge foͤrmiggezaͤhnte R. (ferrasum G) iſt
ſtrauchig, mit lanzettfoͤrmigen, ſaͤgeartig gezaͤhn⸗
ten, auf der Oberflaͤche nackenden, den Stamm
umfangenden Blaͤttern.
Burm. afr. T.76. ſ 3.
Waͤchſt in Aethiopien. 5 |
***Krautartige mit en Selen (etc Chryfo=
coma))..
%. Sand R. (arenarium G.) ift krautartig mie
lanzettfoͤtmigen Blättern, wovon: die unterften:
ftumpf find, zufe ummengefesten flachen Blumen»
frauffe, und fehr einfachen Stämmen: |»
In Europa in den fandigen Feldern. ©:
Fi GBeld-veciffe R. (iuteo-album G.) ift kraut⸗
artig, mit ſchwerdfoͤrmigen, ausgeſchweiften
FERN auf beyden Flaͤchen etwas haarigen,
den
Mit verwachſenen Staubbeuteln. 953
den Stamm halb umfangenden Blaͤttern, und
zuſammengedrungenen Blumen.
Gnaphalium majus, lato oblongo folio. Pluk. alm.
171. T. 31. & 16.
Die Schweiz, Spanien und anguedok ſind die
Heimath. ©.
8 . Wohlriechenſte R. (odoratickmum G.) if
krautartig, mit herunterlaufenden, in eine Epis
Be ſich endigenden, auf beyden Seiten filzigen
fladyen Blättern.
Elichryfum latifolium villofum, alato caule odora-
tiflimum.. Pluk. alm, 134. T.173. 1,6,
Das Vaterland iſt unbefannt,
nr Krautartige mit weiſſen Kelchen .( Herbaces Argy-
zocoma).
9 Stinkende R. ( foetidkm G.) ijt krautartig,
mit. giatträndigen- fpißigen , auf der untern
Flaͤche filzigen, den Stamm umfangenden Bläts
tern, und einem äfligen Stamme,
Gnaphalium africanum latifolium foetidum „ capi-
tulo argenteo, Comm, hort, 2. p. III. 1.56.
Wohnt in Wetbiopien. ©.
...20. Perlen R. (margaritaceum G.) ift krautar⸗
tig, mit gleichbreit-Tanzettförmigen, ſcharfzuge⸗
ſpitzten, wechfelsweife ſtehenden Blättern, eis
nem nach oben zu äftigen Stamme, und horis
zontafgleichen, flachen Blumenfträuffern:
Sf im mitternächtigen Amerifa und in Kamt
ſchatka zu, Haufe. 2.
11. Getrennte R. (dioicum G.) mit gefteecten
Ranken, ſehr einfachen Stamme, und einem
Ooo5 ein⸗
954 Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen.
einfachen flache Blumenſtrauſſe, deſſen Blu⸗
men ganz getrennte Geſchlechter baben.
Die duͤrren und unbeichatteten europaͤiſchen Se:
genden find das Vaterland, und der May und
Brachmonat die Bluͤhzeit. IR
Die männlihen Blumen find mit rundlichen, die weibli⸗
chen aber mit faſt walzenfoͤrmigen Kelchen verſehen. Flor.
ſuec. n.736. Sie haben eine trocknende und zuſammenzie—
hende Kraft, und werden wider die rothe Ruhr und Blut—
fluͤſſe gebraucht. Ludw. n. 1632 | |
FRE Ruhrpflanzen, die dem Fadenkraute eier (Fila»
ginoidea)..
12. Wald R. (ylvaticum G.) mit einem kraut⸗
artigen ſehr einfachen aufrechten Stamme, und
"ohne Ordnung ftehenden Blumen. -
Waͤchſt in eutopäifchen Wäldern in fandigen Ge
genden. F.
13. Sumpf R. (uliginofum G.) mit einem kraut⸗
artigen aͤſtigen weitſchweifigen Stamme, und
an den Epiken befeftigten, gedrängt fiehenden
Blumen. |
In den europäifchen Suͤmpfen, und bluͤhet im
Brach⸗und Heumonate. —2
796. Strohblume (Xzranruemum). Der
Boden ift mit Spreu befeßet; die Saamenfros
ne ift borſtig; der Kelch beſtehet aus Schup⸗
pen, die wie Dachziegeln uͤbereinander liegen,
und hat einen gefaͤrbten Strahl.
* Mit einem Boden, welcher mit Spreu beſetzet, und Sag⸗
men, die eine finfborftige Krone haben (Receptaculo
paleaceo ; feminibus corona quinquefeta),
1. Soms
Mit verwachſenen Staubbeutelt. 955
1. Sommer, St. (annaum X.) ift krautartig, mit
langettförmigen abftehenden Blättern.
Xeranthemum, olex folio, capitulis fimplicibus
incanis non foetens. Moris. hift. 3. P. 43: 1,6.
BA Da De aa e
Defterreich ift die Heimath, und hat drey Spiel:
„arten. ©. EUREN an
”* Mit einem nacenden Boden, und Saamen, welche eis
ne haarige Krone haben (Receptaculo nudo; femi-
num corona pilofa).
2. Schönfte St. (Specioksfmum X.) ift ftsaus
chig, mit lanzettfoͤrmigen, Dreynerpigen, den
Stamm umfangenden Blättern, deren Ner⸗
ven in der Baſis des Blattes zuſammenlaufen,
und faſt nackenden einbluͤmigen Aeſten.
Burm.afr. T. 66.12.
Wohnt in Aethiopien. H.
3. Sproſſende St. (proliferum X.) mit einem
ſttrauchigen, ſproſſenden Stamme, feſtſitzenden
Blumen, und gekoͤrnert? rundlichen, wie Dach:
ziegeln uͤbereinanderliegenden Blaͤttern.
Elichryfum abrotani foeminz foliis. Breyn, ic, 28.
HFrzZeET,
ft ebenfalls in Aethiopien zu Haufe. B.
*x* Mit einem nackenden Boden, und Saamen , welche
eine gefiederte Krone haben (Receptaculo nudo; fe-
minum corona plumofa ).
4. Stachliche St. (hinofum X.) mit Kelchſchup⸗
pen, welche ſich in eine jtachliche Spitze endigen,
Burm, afr, T, 67. f. 3.
Aethiopien ift gleichfalls das Vaterland.
5. St, die dem Seſamkraute gleicher ( —
wer 7,
i
9 56 Neungehnte Kaffe der Pflanzen. |
des &.) bat einblümige Aeſte, die mit ihrem
gleichbreiten Blättern, wie Dachyiegeln bedes
ERSTE MD. |
bBurm afr. T. 69. f. 2.
_ Wächft auch in Aethiopien.
297. Bachuspflanze (Baccnarıs). Der Bo⸗
den iſt nackend; die Saamenkrone iſt aus we⸗
nigen Haaren zufammengefeßt: der walzenfoͤr⸗
mige Kelch beſtehet aus Schuppen ‚die wie
Dachziegeln übereinander liegen 5 die weibli⸗
chen Blümgen find mit den Smwitterblümgen
vermiſcht.
1. 9. mit dem Oleanderblatte ( erh B.)
hat fanzettförmige Blätter, welche nach oben
zu mit einem oder anderen Zähngen bewehret
Ind.
In Aethiopien. he.
2. Oſtindiſche B. (indica B.) mit unse hehrl ey.
. bormigen, und kleingezaͤhnten geſtielten Blaͤt⸗
tern.
Eupatorio affınis planta — foliis ulmi.
Breyn. cent. T. 70.
Oſtindien iſt die Heimath.
3. Stinkende D. ( fetida B.) mit ————
gen, ſaͤgeartig gezaͤhnten Blättern, und blätt-
richen, flachen Blumenſtraͤuſſern.
Wohnt in Virginien. A.
798. Slöbpflanze (Conrza). Der Boden iſt
nackend; die Saamenkrone einfach; der rund⸗
iche tel beſtehet aus Schuppen, Die wie Dach:
gie:
Mit verwachſenen Staubbeuteln. IR
| ziegeln uͤbereinander liegen; die Kroͤngen der
Bluͤmgen im Strahle ſind drhma geſpalten.
1. Duͤrrwurz (/guerrofa C. ) mit lanzettfoͤrmi⸗
gen ſpitzigen Blaͤttern, krautartigen, figchens
ſtraußfoͤrmigen Stamme, und Ipatzichten Kel⸗
en.
Blackw. T. 102.
Iſt in trocknen Grunde in Teutſchland, Elend
und Frankreich zu Hauſe, und bluͤhet im Heu⸗
monate.
2. Selfen $. ( ——— C.) mit — 9 et⸗
was gezaͤhnten Blaͤttern, ſehr langen einbluͤmi⸗
gen Blumenſtielen und ſtaudigen Stamme.
Helichryſum ſaxatile, ſingulari capitulo amplo, an-
guſto ftaechadis folio. Bocc. muf. 142. T. 104,
Stalien, Kärnthen und das Wallifer Land find
das Vaterland. h.
3. Wurm $. (onthelmintica C.) mit lanzett⸗ey⸗
fürmigen, rauhen Blättern, einblümigen Blu⸗
menſtielen und ſparrichten Kelchen.
Burm. Zeyl. T. 95.
Waͤchſt in Oſtindien. |
Die Saamen töden die Würmer bey. den Menfchen.
4. Wohlriechende F. (odorata C) mit eyfoͤrmi⸗
gen, ſaͤgeartig gezaͤhnten, beynahe filzigen, ſpitzi—
gen Blättern, einem flachenſtrauffoörmigen
Stamme, und faft Fugelrunden Kronen.
. Conyza arborefcens purpurea, folio verbafcı den-
tato, Plum, fpec. 9. ic. 97,
Im mittägigen Amerika. |
| 799. Alt
hr Nelmgehnte Kaffe d der Pflanzen. |
799. Alt mannskraut (ERIGERON). Der Bo
den ift nackend; die Krone beſtehet aus eini-
gen Haaren; gan; ſchmale gleichbreite Bluͤm⸗
gen im Strahle.
2, Starkr iechendes A. (graveolens E.) nit faft
gleichbreiten glatträndigen Blättern, und feits
waͤrts befeſtigten vielbluͤmigen Aeſten.
Couyꝛza minor vera, Barr. ic, 370.
Die Gegend bey Montpellier und das Morgens
land find die Heimath. ©.
2. Siceilianiſches A. (ſiculum E.) mit Kelchſchup⸗
pen, wovon die unterſten ſehr loſe ſind, und an
Groͤße die Blume uͤbertreffen, wie auch blaͤtt⸗
richen Blumenſtielen.
Conyza ſicula annua, foliis atro-virentibus, caule
rübente.. Bocc, lic, 62. 1.3.4, 4 |
Wohnt in fumpfigen Dertern in Sieilien und bey
Montpellier. ©.
3. Canadifches A. (canadenfe E.) mit einem buͤ⸗
ſchelfoͤrmigen Staͤmme, und Blumen.
Conyza annua acris alba elatior, linariæ foliis.
Boce. ſie. 85. T. 46.
Iſt in Canada und Virginien zu Hauſe; wohnt
nunmehro aber auch im mittaͤgigen Europa. O.
4: Scharfes A (acre E.) mit wechfelsweife fies
Hhenden einblümigen Blumenſtielen.
Woaͤchſt in Europa in unbeſchatteten und trocknen
Gegenden, und bluͤhet im Erndemonate. 2.
3 Einbluͤmiges A. (uniſſorum E.) mit einem
einbluͤmigen Stamme, und haarigen Blumen⸗
kelche.
Lin.
Mit berwochſinen Srnußbeutein. 959
rt for, app, IR er 4 |
Die Alpen der fappen und Schweizer, fi nd das
Vaterland. 2,
6. Stinkendes H:; (‚feridum E) mit fans — *—
mig-gleichbreiten, zugeſtumpften Siduun, und
in Form eines flachen Strauſes zuſammenge⸗
ſetzten Blumen, |
Senecio fœtidus afrıcanus perennis, foliis confere, |
tim nafeentibus, 'Pluk, alm. 243° T, 22 3. t, 3
N In Aftika. B.
800. Zuflattig (Tussıtaco). Du Boden iſt
nackend; die Saamenkrone einfach; die Helch⸗
ſchuppen ſind aͤhnlich ſo hoch als die Blumen⸗
ſcheibe, und etwas haͤutig. | |
1. Staubfädenlofer 5. ( Anandria T,) mit ei⸗
nem ſchuppichen, aufrechtwachfenden , eis"
migen Dlumenfchafte , und leyer⸗ eyfoͤrmiger
Blaͤttern. *
Amon, acad, vol, 7. T, ın.
8. Huflattig mit dem einblämigen Aline 19
fhafte, und etwas geöfneten Kelche ( 7uf:
ſilogo ſcapo unifloro , 0) yce fubaperto. Gmel,
Pb T 67. fi 2.) iſt eine Spielart,
Siberien iſt die Heimath, allwo er in ſheuugen
und feuchten Gegenden waͤchſt. M.
Wenn diefe faft einen Schub lange Pflanze in Ehe er Frey⸗
heit waͤchſt, iſt ihr ſchuppicher Kelch fo giſhloſſen, daß er
ſich nicht einmal zur Bluͤhzeit oͤfnet, und nicht den gerinofen
Zugang der Luft verſtattet, wodurch fie deu Staub der
Fruchtbeutel auf die Narben der weiblichen Blümgen blaſen
Eöunte, und alfo wohl dieſes Geſchaͤfte durch die aͤuſſerliche
' “ Bewe⸗
960 Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen.
Bewegung des Kelches verrichten muß. Dahero dieſe Plans
ge bie einzige nach, dem Feigenbaum von dieſer Eigenſchaft
unter den bekannten Pflanzen iſt. Im Falle aber die Pflanze
an einem ofneren und trockneren Orte, oder in einem Aſche
an die Sonne geſetzet wird; fo Afnet ſich zwar der Kelch,
und zeiget feine geftrablte Blume; dagegen wird der Schaft
viel Heiner, und übertrift Faum die Laͤnge eines Fingers.
Die Staubfäden und Staubbentel-von den Zwitterblüngen
dieſer geſtrahlten Blume ſind ſo klein, daß der Oberaufſeher
des botaniſchen Gartens zu Petersburg Nahmens Sigesbeck
dieſelbe nicht beobachtet, oder ſie vielmehr aus einer ihn
gegen das Pflanzenſyſtem des’ Herrn Ritters beherrſchender
Leidenſchaft verkennet hat, und dadurch veranlaſſet worden,
ſolche, um den Grundpfeiler beſagten Syſtems zu untergra⸗
ben, die Anandriam zu nennen, und dabey den falſchen Aus⸗
ſpruch zu thun: die Staubfaͤden und Staubbeutel machen
keine weſentliche Theile der Pflanze aus.
2. Alpen 5. (Calpina T.) mit einem faſt nackens
den einblümigen Blumenfchafte, und herz zir⸗
kelfoͤrmigen, geferbten Blättern. |
Wohnt auf den Alpen in der Schweiz, Heftes
reich, Böhmen und GSiberien. 2,
3. Bemeiner 3. ( Farfara T.) hat einen einbluͤ⸗
migen Schaft, der mit Schuppen, wie Dach⸗
ziegeln bedeckt iſt, und faſt herzfoͤrmige, eckige
kleingezaͤ aͤhnte Blaͤtter.
Blackw. T. 204.
Iſt in Europa in thonigen und etwas keiten
Gegenden zu Haufe, und bluͤhet im Merz. 2.
Wurzel, Kraut und Blumen find im Gebrauche. Sie
dienen wegen ihrer Schleimigkeit und gelinden Bitterkeit,
beſon⸗
Mit verwachfenen Staubbeuteln. 961
befonders dev. Bruſt, man braucht fie in dar Lungenfucht,
im Huſten, Furzen Athem und Geitenftechen ſowohl innerlich
als aufferlid. Einige rathen auch die getrockneten Blätter
wie Tabak zu rauhen. In den Apotheken bereitet man ein
deftillirtes Waſſer, eine Eonferve, und einen Syrup. Ludw.
n.50
4, Kalter &. (frigida T.) mit einem fpißigen
Blumenſtrauſſe, deſſen gefivablte Blumen ho⸗
rizontalgleich find»
Oed. flor. dan, T. 61.
Die Thaͤler der Alpen in Lappland, Schweiz und
Siberien find das Vaterland. 2.
5. Weiffer 5. (alba T.) mit einem fpißigen Blu⸗
menſtrauſſe, deſſen Blumen borizontalgleich,
und wovon Die wenige weibliche Bluͤmgen nak⸗
end find.
Wählt in Europa, 2: |
6. Peftilenzwurz (Peraftes T.) mit einem eyfoͤr⸗
migen Blumenftraufe, wovon die wenige weib⸗
liche Blümgen nackend find,
Blackw. T. 222»
Indem gemäßigten Europa am Ufer der Duelle
und Fluͤſſe. Blüher im Anfange des Merzes.2p
Die Wurzel wird unter die Schweiß⸗ und Gifttreiben:
de Mittel gezaͤhlet, und zum bezoardifchen Pulver und Effenz
angewendet, Gleditfch.
801. Creuspflanze (Senecıo). Der Bodenift
nackend; die Saamenfrone einfach, der wal-
zenförmige Kelch ift am der Baſis mit Schup:
pen umgeben, welche an der Spitze mie derfene
get find, S |
R Ppp ap
962 Neunjehnte Klaſſe der Pflanzen.
* Mir Bluͤmgenblamen (Floribus flofculofis).
1. Purpurfarbene U. (purpurensS.) hat nacken⸗
de Kronen, un: leyerformige Blätter, welche mit
weıt abſtehenden Haaren befeget find, Die ober⸗
fien ausaenommen, als welche lanzettfoͤrmig und
gezaͤhnet ſind.
Senecio viſcoſus æthiopicus, flore purpureo.
Breyn. cent. 139. T. 67.
Aethiopien ift dig Heimath.
2. Gemeine €. (vulgaris 3.) mit nackenden Kro⸗
nen, gefiedert= ausgehönlten, den Stamm ums
fangenden »Ölättern, und ohne Ordnung ſtehen⸗
den Blumen. |
Blackw. €. 132.
Wohnt in Europa in Gartenländern und auf.
Ruinen, blühee vom Anfange des Fruͤhlings
biß in den ſpaͤten Herbſt ©.
Fr Mir geſtrahlten Blumen, deren Strahl ———
iſt (Floribus radiatis: radio revoluro).
3.Alebriche C. (vifcofus S — mit zurhiekgerollten Kro⸗
nen, klebrichen, in Querſtuͤcke getheilten Blaͤt⸗
tern, und loſen Kelchſchuppen, die ſo lang, als
die Krondecke ſind.
Senecio hirfurus viſcidus graveolens. Dill. elth.
347: T. 258. 6 336.
Iſt in den europaͤiſchen Staͤdten und Dorfern zu
Hauſe. ©,
4 Wald C. (plvaricus 8) mit —————
Kronenblaͤttern, weiche in Querſtuͤcke getheitet
und Fein gezaͤhnet find, und einem aufrechten
flachen - ſtraußffoͤrmigen Stamme.
Senecio minor latiore ‚folio, feu montanus, Dill,
elth, 258. T, 238. 10337.
⸗
Die
Mit verwachfenen Staubbeuteln. 963
+. Die gelichteten Wälder des —— Eu⸗
ropa find das Vaterland. O.
Obgleich die zwey vorſtehende Arten in Anfehung der
Bluͤthe fehr miteinander uͤbereinkommen, und beyde mit ei:
nem beſondern gelben Mehle beſtreuet find, wenn fie auf
trocknen Anhöhen ‚oder Daͤchern wachſen; fo find fie den
noch genugfam voneinander unterfchieden , denn das Hlebri:
he ift Flein, wenn es nicht auf Bergen wacht, allwo eg aröfe
fer wird; das Waldereußfraut ift greß; jenes ift überall
mit Härgen bedeckt, die eine zahe Feuchtigkeit ausfondern;
dieſes iſt nicht Flebrich: jenes hat an der Seitedes Sten:
gels Blumenftiele mit 2. biß 3. Blumen, diefes aber einen
Blumenſtrauß; an jenem find die unteren Kelchſchuppen lo⸗
fe, und faft fo lang wie der Kelch, an diefem aber find die
erwehnten untern Schuppen fehr Elein, und ſchlieſſen fefte
an, ſ. weſtgoth. Reiße. ©. 165,
*** Mir geſtrahlten Blumen, deren Strahl abfteher,
und in Querſtuͤcke getheilten Blätiern. (Floribus ra-
diatis: radio patente, foliis pinnatifidis).
5. Schöne C (elegans S.) mit geſtrahlten Kros
nen, und fehr abfiehenden, in Querflüde ges
theilten Blättern, die mit einem verdickten übers
waͤrts gefrümmten Rande verfeben find.
Jacobza capenfis, flore purpureo , fenecionis fo-
lio dentato, Seb. muf. 1. p. 33. T. 22. f. r.
Aethiopien ift das Vaterland.
6 EC. mitdem Bauckenblatte (erucifolinsS.) hat
geftrahlte Kronen, gezaͤhnte, In Querſtuͤcke ges
theilte Blätter, Die mit etwas abjtehenden Haas
ren befeßt find, undgeinem aufvechten Gramm.
Wächft auf den Dämmen des gemäßigten Euror
pa, und blüherim Brach: Heurund Erndemor
nate.
Ppp 2 7. Ja⸗
964 Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen.
7. Jakobsblume (FacobeaS.) mit geftrahlten Kro⸗
nen, gefiedert⸗leyerfoͤrmigen Blättern, deren Lap⸗
pen zerſchliſſen ſind, und einem aufrechtwachſen⸗
den Stamm.
Auf den europaͤiſchen feuchten Wieſen, und bl⸗
bet im Brad: und Heumonate, 2.
Das frifche Kraut giebt der Wolle eine ſchoͤne dunfelgriis
ne aber unbeftändige Farbe.
—**** Mit geftvablten Blumen, deren Strahl abffehet,
und ungetheilten Blättern (Floribus radiatis: radio
patente, foliis indivilis).
8. Haynen €, (nemorenfs S.) mit geftrahlten
acht und acht beyfammen wachfenden Kronen,
lanzettförmigen, Doppelt fügeartig gezähnten, auf
der untern Fläche rauchen Blättern, und einen
äftigen Stamme.
Die Hayne in Teutſchland und Siberien find die
Heimath. 2.
9. Sarrecenifhe €. (arracenicus S.) mit ge⸗
ſtrahlten Kronen, Blumen, welche in Form
eines flachen Strauff es zufammengefeßt find,
und fanzettfürmigen, ſaͤgeartig gezaͤhnten, etwas
glatten Blättern.
Wohnt in der Schweiz auf bergigten Gegenden
und in Haynen, 2%.
so2. Sternblume (Aster), Der Boden iſt
nackend; die Suamenfrone einfach; mehr als
zehn Kröngen im Strahle; die Schuppen des
Kelchs Tiegen mie Dachziegeln übereinander,
und die unterften ftehen weit ab.
* Strauchige (Fruticofi). Ä
1, St. mit den Tarblatte (taxifolius A Jin ſtau⸗
dig, mit herunterlaufenden, pfriemenfoͤrmigen,
am
Mit verwachſenen Staubbeuteln. 965
om Randerauchen Blättern, undan den Spiz⸗
sen befeftigten Blumen.
Iſt auf dem Vorgebürge der guten Hofnung zu
Haufe. B-
2, Haarige St. (erinitus A.) ift ein Feiner
Strauch mit eyfoͤrmig⸗ länglichen, fpigigen, auf
der untern Flaͤche filzigen Blättern, und Kelchen,
Deren Schuppen in ein Haar fich endigen.
Das DVorgebürge der guten Hofnung ift auch
das Vaterland. B.
** Krautartige mit ungetheilten Blättern, und nackenden
— (Herbacei integrifolii, pedunculis nu-
iS ).
3. Alpen St. (alpinus A.) bat Tanzettförmige
Hlätter, die mit weit abftehenden Haaren bes
feget, und wovon die Wurzelblaͤtter ftumpf find,
wie auch einem fehr einfachen einblümigen
Stamme.
Waͤchſt in Defterreih, dee Schweiz und auf den
porendifchen Gebürgen. 33. |
4. Virgils Se. (Amellus A.) mit lanzettfoͤr⸗
migen , ſtumpfen, rauhen, dreynervigen, ungetheif«
ten Blaͤttern, deren Nerven in der Baſis des
Blatts zuſammenlaufen, und nackenden, in
Form eines flachen Strauſſes zuſammengeſetzten
Blumenſtielen, deren Kelchſchuppen ſtumpf ſind.
Blackw. T. 109.
Auf rauhen Huͤgeln des mittaͤgigen Europa, und
bluͤhet im Erndemonate. 2. | \
*** Srautartige mit ungetheilten Blättern und ſchuppi—
chen Blumenftielen (Herbacei integrifolii, pedunculis
fquamofıs).
5. Scharfe St. (acris A.) mit lanzettfoͤrmig⸗
gleichbreiten, ſenkrechtſtehenden, flachen g
latt⸗
Ppp 3 raͤn⸗
966 Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen.
raͤndigen Blaͤttern, und Blumen, welche in Form
eines flachen Strauffes zuſammengeſetzt, und
mit blattrichen Stielen verfehen find.
After minor narbonenfium, tripolii flore, linariz
folio. Lob. ic. 349. |
Unyarn und Spanien find die Heimath.
6. Großbluͤmige St.(grandiforus A.) mit zun⸗
genfoͤrmigen, glattraͤndigen, den Stamm um⸗
fangenden Blättern, einbluͤmigen Aeſten und
ſpa richten Kelchen.
Alter grandiflorus aſper: fquamis reflexis. Dill.
eich, 41. T 36. f. 41.
Wehnt in mitternaͤchtigen Amerika. 2,
**** Krautartige mit ſaͤgefoͤrmig gezaͤhnten Blaͤttern
und ebenen Stielen (Herbacei ſerratifolii, ——
lis lævihus).
7. Herzblaͤttriche St. (cordifolius A.) mit herz⸗
foͤrmigen, ſaͤgeartig gezaͤhnten, geftielten Blaͤt⸗
tern, flachenftraußförmigen Stamme, und blaͤt⸗
tecloſen Bumendſtielen.
Alter latifolius autumnalis, Corn. canad, 64. T.65.
Iſt im ——— Amerika und Aſi ien zu Haus
fe. 3
2. Fruͤhſaͤhrige St. (veraus A.) mit lanzettfoͤr⸗
migen, alatträndigen, ftumpfen IBurzelblättern,
einem fajt nackenden, fadenfürmigen, wenig Aftie
gen Stamme, und nacfenden Blumenftielen.
Virginien ift das Vaterland. 2L.
***** Krautartige mit fägeförmia gesähnten Blautern,
und ſchuppigen Blumenſtielen erheen ——
pedunculis ſquamoſis).
9. Indianiſche St (indicus A. Jmit era, laͤng⸗
lichen, ſaͤgefoͤrmig gezaͤhnten Blaͤttern, Die Blu:
menblaͤtter ausgenommen, als welche oval⸗lan⸗
| zett⸗
4*
Mit verwachſenen Staubbeutel. 967
zettfoͤrmig, glatträndig find, und einblümigen
Aeſtgen.
Aſter conyzoides ind. orient. ramofior, caulibus
fparfis. Pluk, alm, 57. T. 14% f. 4.
Waͤchſt in China.
10. St. des Tradeftants (tradefcanti A.) mit
lanzettformig gleichbreiten, in der Mitte fages
fürmig gezahnten Blättern, blaͤttrichen Blu⸗
menſtielen, traubenformigen Stamme, und auf⸗
rechten Blumenkelchen.
Sn Virginien. 2L.
803. Goldruthe (Sorımaco). Der Boden
iſt nackend; die Saamenkrone einfach; der weib⸗
lichen Blümgen im Strahle find gemeinialich
fünf; die, wie Dachziegeln, nn liegen:
de Kelchſchuppen ſchlieſſen fefte an.
1. Canadiſche G. (canadenfs S.) ift büfchel- flas
chenſtraußformig zuſammengeſetzt, mit übers
wärts gekruͤmmten Blumentrauben, deren Blu⸗
menin die Höhe fteigen, und dreynervigen, faft
ſaͤgeformig gerähnten, rauhen Blättern, deren
Nerven in der Baſis des Blattes zufansmens‘
laufen,
Virga aurea anguftifolia, panicula fpeciofa, cana=
denfis. Pluk, alm, 389 T..236..f. ı.
Virginien und Canada find die Heimatb. 4.
2, HBöchfte ©. (altiſma S.) iſt büfchel- flachen:
firaufförmig zufammengefeget , mit übermwärts
gekruͤmmten Blumertrauben, deren Blumen in
die Höhe fleigen, und neivenlofen, fügeförmig
gezaͤhnten Blättern.
Virga aurea altiflima ferotina, panicula Ipeciofa
patula.. Mart, cent. T 14.
Pppa Wohnt
968° Neunzehnte Safe der Pflanzen
Wohnt im mitternaͤchtigen Amerika. A.
3. Breirblättriche ©. (atifolia 5). mie einem
aufrechten Stamme, eyfoͤrmigen feharfzugefpig«
ten, fägeartig gesähnten Blättern, und einfas
chen, ſeitwaͤrts befeftigten Blumentrauben. _
Virga aurea, latiflimo folio, canadenfis glabra,
Pluk. alm. 389, T.235.f. 4.
Iſt in Canada zu Haufe. 2.
4. Gemeine®. (Virga aurea S.Jmit einem etwas
gebogenen eigen Stamme, und büfkbelformig
zufammengefesten, auftechten, gedraͤngtſtehen⸗
den Blumentrauben.
Blackw. T. 169. Fach
Die trofnen Wiefen und ' Wälder —
ſind das Vaterland und der Erndemonat iſt
die Bluͤhzeit. 2.
Die Pflanze hat einen bitteren und zuſammenziehenden
Geſchmack, und wird für ein fuͤrtrefliches Wundmittel ges
halten. Ludwen. 159.
804. Afchenpflanze CINERARIA). Der Br:
den iſt nockend; Die Saamenkrone einfach; der
einfache Kelch if vielblattrich und ähnlich.
3. Siberifche A. (Abirica C.) mit einem einfas
chen Blumentrauben , herzfoͤrmigen, ſtumpfen,
kleingezaͤhnten ebenen’ Blättern, und einem fehr
‚einfachen einblättrichen Stamme.
Jacobaeaftrum cacaliae folio. Amm.ruth, 221
T.24.
Waͤchſt in Siberien und Morgenlande, 2,
le | 2. Eiſen⸗
Mit vermachfenen Staubbeutelt 969
8. Eiſengraue A. (glauca C.) mit einem einfas
chen Blumentrauben, ſpaten⸗- herzfürmigen,
glatträndigen Blättern, und einem fehr einfa⸗
chen Stamme. EN a.
Gmel, fib. 2, T. 74
In Siberien, und blüher im Heumonate. X.
3. Sumpf A. (palufßris C.) mit Blumen, wel
che in Form eines flachen Strauffes zufammens
geſetzt ſind, breit ⸗lanzettfoͤrmigen, gezaͤhnt⸗
ausgehoͤhlten Blaͤttern, und einem rauchen
Stamme. | RR
Gmel. fib, 2. T. 72.
Die wäferigen Gegenden in Europe, find bie
Heimath. |
Die Blätter bedecken den Stengel biß an die Blumen,
4 Alpen A. (elpinaC.) hat eine mit einer Huͤl⸗
le verfebene Dolde, einen etwas nackenden ge
meinfchaftlichen Blumenſtengel, und längliche,
rauche Blätter,
8. Gebraͤmte und zerfihliffene Alpen Aſchen⸗
pflanze (Facobaea alpına laciniata, flore hu-
phthalmi, Bauh. pin. 131.).
y. Banzblättriche Alpen Afchenpflanze ( So-
„ Zidago foliis lanceolatis ſeſſclibus integris den.
siculatis , Foribus umbellaris, imvolucro feraceo,
Gmel. fib.2. T. 71), |
Sind Spielarten,
Wohnt auf den pyrenäifchen, ſchweizer und Sfters
zeichifchen Alpen. 4,
Ppps gos. Alant
70 Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen.
805: Alant (Jyurs). Der Boden iſt nackend;
die Saamentrone einfach; die Staubbeutel
endigen fich unten mit zwey Borften,
1. Wabhrer A. ( Aelenium J.) mit eyfoͤrmigen,
runzlichen, auf der untern Flaͤche filzigen, den
Stamm umfangenden Blaͤttern, und eyfoͤrmi⸗
gen Kelchſchuppen. SR
Weinm. T. 565. lied, |
Iſt in England und den Niederlanden zu Haufe,
und blüber im Heu und Erndemonate. U,
Die Wurzel verdienet unter den guten Arzeneymitteln
eine vorzuͤgliche Stelle, und hat einen durchdringenden
wuͤrzhaften Grad, und einen falt aͤhnlichen etwas fharfen
amd bitten Geſchmack. Ihre Beftandtheile find meifteng
gummös und ſchleimich, doch find auch einige harzige und
erdige. ‚Sie hat zertheilende, ſchweißtreibende und den Gift
widerfiehende Kräfte. Die mit Wein bereitete Aufgäffe
werden wider. den Huften, Engebrüftigfeit und Magen:
ſchwachheiten gelobet. Man nimmt fie auch zu den Wund: |
falden. In den Apotheken findet man eine Effenz und Er:
tract. Ludw.n.59. i
2. Ehriftauge (Oculus Cpriſti J.) mit länglichen,
ungetheilten, zottigen, den Stamm umfangen⸗
den Blaͤttern, und einem haarigen fiachen«
ftraußfürmigen Stamme.
Conyza pannonica lanuginofa, Moris, hift, 3, p«
113. 7. T.ı9 f. 1.
Defterreich ift das Vaterland, 2, |
3. Botheruhr U. (dyfenterica J.) mit herzfoͤr⸗
mig⸗ länglichen , den Stamm RR
— | Blaͤt⸗
8
Mit verwachſenen Staubbeuteln. 971
Blaͤttern, buͤſchelfoͤrmigen, rauchen Stamme,
und borſtigen Kelchſchuppen. |
Waͤchſt in den enropäifchen vertrockneten Waſſer⸗
gräden. 3. Ä
Diefe Pflanze ift gut wider die Rotheruhr. Flor. fuec.
N.757- —
4. Foh A. (Pulicaria J.) mit wellenfoͤrmig an
dem Rande gebogenen, den Stamm umfangen⸗
den Blättern, einem niederaefchlasenen Stam⸗
me, und fajt kugelrunden Blumen, weiche mit
einem ſehr kurzen Etrahfe verfehen find,
Blackw. 3.103. |
An den Wegen und Gaffen in dem gemäßigten
Europa, und blühet im Ernde- und Herbfts
monate, ©. | i
Dieſes Kraut vertreibt durch feinen Geruch die Floͤhe
und Schnaken.
5. Weydenblaͤttricher A. falicina J.) mit lan-
zettfoͤrmigen, uͤberwaͤrts gekruͤmmten, ſaͤgefoͤr⸗
miggezaͤhnt / rauhen Blättern, eckigen Zweigen
und Blumen, wovon die unteren hoͤher wachſen
als die obern.
Gmel.fib. 2, Ti 67. f.2
Die feuchten und rauhen Wieſen des mitternaͤch⸗
tigen Europa ſind die Heimath. 24.
6. Teutſcher U. (germanica J.) mit lanzett⸗
foͤrmigen uͤberwaͤrts gekruͤmmten, rauhen, feſt⸗
ſitzenden Blättern, und fall bündelmeife zus -
fammengefegten Blumen. -
Gmel. fib. 2 —J 78. f; I.:
Wohnt in Meiffen und Siberien.
| 7. Gewuͤrz⸗
972 Kein: sehnte Klaſſe der Pflamzen.
m, ——— A. (aromatica J.) mit gleich⸗
breiten, glattraͤndigen, filzigen, ohne Ordnung
ſtehenden Blaͤttern, und einem ſwauthigen
Staͤmme.
Aſter frut escens luteus mauritanicus. Pluk. am. '
8. IT 320,1 8.2,
Iſt am Vorgebürge der guten Hornung zu
Haufe Dr.
806, Wolverley Adern Der Boden if
nackend, die Saamenkrone einfach; die weibli—
chen Blümgen ded Strahl find mit fünf Af⸗
„terfäden verſehen.
1. Berg Ww. (montana A.) mit eyfoͤrmigen
ungetheilten Bl laͤttern, wovon die doppelten
Stammblaͤtter einander gegen uͤberſtehen.
Oed. flor. dan. T.63.
Die Aipen und Wiefen des Fälteren Europa find
das Vaterland, und der — iſt die
Bluͤhzeit. 2L.
Dieſe Pflanze hat einen bitteren, ſcharfen, und durch⸗
dringenden gewuͤrzhaften Geſchmack und ſtarken Geruch.
Wegen dieſen ſcharfen Theilen hat ſie die Kraft, das von
fallen, ſtoßen oder durch andere Gewaltſamkeit aus den Ges
faßen getrettene und geronnene Geblüte aufzulöfen und auss
zuführen, auch das Waſſer und den Harn zu treiben, und
ben Schleim zu verdiünnen, zu welchem Ende das Kraut
oder die Blumen in einem Aufguffe gegeben werden. Wos
ben aber zu erinnern, daß diefe Dflanze wegen ihrer Schärs
fe einen behutſamen Arzt erfordere. Gleditſch.
2. Saf⸗
Mit verwachſenen Staubbeutel. 973
2. Safrangelber WO. (erocea A.) mit eyfürmis
gen, ausgeſchweift⸗ kleingezaͤhnten, uf der un⸗
tern Flaͤche filzigen Blaͤttern.
Burm.afr, T. 56. f. 2.
Waͤchſt in Aethiopien. A. “
3. Gerberiſcher W. (Gerbera A.) mit Blättern,
welche in Queritücke getbeilet, und deren Laps
pen abgerundet find.
. Burm, afr, T. 56. f.r
Ebenfalls in Aethiopien.
807. Bemswurz (Doroxicum). Der Bo—
den ift nackend; die Saamenkrone einfad; die
ahnlichen Kelchſchuppen ſtehen in doppelter
Reihe, und ſind laͤnger als die Scheibe; die
Saamen des Strahls ſind nackend und mit
keiner Krone verſehen.
1, Groͤſte G. (pardalianches D. ) mit herzfoͤr mi⸗
gen, ſtumpfen, kleingezaͤhnten Blättern, wovon
die Wurzelblätter mit Stielen verfeben find,
die Stammblaͤtter aber denfelben nen,
Blackw. 7.239.
8. Gemswurz mit der Scorpionwurzel (Do«
ronicum radice Jcorpii) iſt eine Spielart.
Die Ulpen in der Schweiz, Pannonien und
MWalliferlande find die Heimath, und der
Brachmonat ift die Bluͤhzeit. 2
Das Pulver von der Wurzel wird von einigen ges
. braucht den Schwindel zu vertreiben; ja die Wurzel ſelbſt
ERONICH viele als ein Fräftiges und wider den Gift dienli⸗
cr
074 . Neungehnte Klaſſe ber Pflanzen.
des Mittel; andere aber verwerfen fie als sitig. Ludw.
N. 57.
2. G. mit dem wegerichblatte ( ——
D.) mit euförmigen, ſpitzigen, etwas gezähnten
Blaͤttern, und wechſelsweiſe ſtehenden Zweigen.
Wohnt in Spanien und Portugall 2.
808. Maslieben (Berris) Der fegelfürmis
ge Boden ıft nackend; die Saan enkrone fehs
let; der halbkugelrunde Kelch beftehet aus aͤhn⸗
fichen Schuppen; die Saamen find —5
eyfoͤrmig.
1. Beſtaͤndige M. (perennis B. ) mit einem na⸗
ckenden Blumenſchaͤfte.
Blackw. T. 200.
P. Garten Masliebe Gar hortenfis) mit ges
füllter Blume.
y. Wiaslieben Senne mit Jungen ( Bellis a
senfis prolifera).
Sind Spielarten.
Iſt auf unbefchatteten Triften in Europa zu
Haufe, und blüher von Frühlinge an den
ganzen Sommer hindurch. 2.
Die Blätter und Blumen haben eine jertheilende und
in Wunden dienliche Krafte In dem Apotheken wird aus
den Blumen eine Tinctur bereitet. Ludw. n. 183.
2. Jährige M. (annua B.) mit einem etwas
blaͤttrichen Stamme.
Bellis minima pratenfis, caule foliofo, Bocc, muf,
2. P.95. T. 35.
Sicilien und Spanien find das Vaterland, ©.
| 809. Sam
!
Mit verwachſenenen Staubbenteht. 9758
859. Sammerblume (TacErzEs). Der Bo⸗
den ift nackend; die Saamenkrone beftehet aus
fünf aufrechten Grannen; der einblättriche
Kelch ift röhrig und mit fün.f Zähnen verfehen ;
der Strahl hat fünf verbleibende Bluͤmgen.
I. Auseinandergebreitete S. (patula T.) mit
einem etwas getheilten auseinander gebreiteten
Stamme, |
PB. Indianiſche Hleine Sammetblume ( Tageres
indicus minor) mit halbgefüllter Blume,
Dill, elch -273. T. 279. f. 361,
Iſt eine Spielart,
Waͤchſt in Mexico. ©.
2. Aufrechte 5. (ereda T.) mit einem einfachen
aufrechtwachfenden Stamme, und nacfenden
einblümigen Blumenftielen.
8. Gröfte Sammetblume ( Tagetes maximus
reäus) mit der gröften halbgefüllien Blume. |
Weinm. T 980. lie. c.
Iſt eine Spielart.
Ebenfalls in Merico. ©.
810. Leyſeriſche Dflanze (LevserA). Der
Boden ift nackend; die Saamenkrone beftehet
aus einem ſpreuigen Rande, und bey den Sage
men der Zwitterblümg.n ift die fpreuige Saa⸗
menfrone noch oben drauf gefiedert; der Kelch
ift vertrocknet.
1. 2. die dem Buhrkraute gleicher (gnaphalo-
des L.) hat flache Blatter, Die mit Haaren eine
gefaßt find. |
| in Aſter
\ 976 | Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen,
After zthiopicus, ftoschadis foliis , or aureo,
Breyn. 26. T. 14. f. 3. |
Aethiopien ift die Heimath. H.
2. Spreuige L. (palegces L.) mit dreyſeitigen
Blättern, deren calloͤſe Spitzen uͤberwaͤrts ge⸗
kruͤmmet find.
811. Zinniſche Dflanze Cixxia) · Der Bo:
den iſt mit Spreu beſetzet; die Saamenkrone
beſtehet aus zwey aufrechten Grannen; der ey:
rund⸗ walzenformige Kelch iſt aus Schuppen
zuſammengeſetzt, die wie Dachʒiegeln uͤberein⸗
ander liegen; der Strahl hat fuͤnf verbleibende
ungetheilte Bluͤmgen.
1. Wenigbluͤmige 3. (paucıfora 2.) mit feſt⸗
ſitzenden Blumen.
Ad. petrop. 1763. p. 325. T. 13.
Wohnt in Peru. O.
2, Dielblämige 3. (multiflora Z.) mit geftielten
Blumen, |
Jacq. obſ. 2. T. 40.
Der Geburtsort ift unbefannt,
812, Wucherblume (Curysantuemum),
Der Boden ift nackend; die Saamenfrone bes
ftehet aus einem Rande; der halb Fugelrunde
Kelch iſt aus geränderten hautigen Schuppen
zufarmmengefeßet, Die wie Dachziegeln überein:
ander liegen,
* Weiſſe Wucherblumen (Leucanthema).
1. Große Maslieben ( LZeucanthemum C.) ie
länglichen, den Stamm un nfangenden Blaͤt⸗
ah
Mit verwachfenen Staubbeuteln, 977 |
‘tern, welche nach oben zu fägeförmig eingeſchnit⸗
ten, nach unten zu aber gezaͤhnet u
Blackw. T, 42.
Sit in den europäifchen MWiefen A Hanfe, und:
blüher im Sommer 2. —
Das Kraut hat einen durchdringenden und pfefferhaften
— und wird als ein Urintreibendes, und in Wun—
den dienliches Mittel gebrauchet. Ludw. n. 184,
2. Grasblaͤttriche W. (graminifolium C.) mit
gleichbreiten, beynahe glattraͤndigen Blaͤttern.
Die Gegend bey Montpellier iſt das Vaterland. A.
3. Aipen W. (alpinum C.) mit Feilförmigen, in
Querſtuͤcke getheilten Blättern, deren Kappen
ungetheilet find, und einblümigen Stamme.
- Leucanthemum alpinum tenuifolium, Barr, ic,
458. f. 3.
Waͤchſt auf den ſchweizer Alpen bey dem Pfef:
ferbade.
4» Slachenftraußförmige W. (corymbofum C.)
mit gefiederten, eingeſchnitten⸗ſaͤgeartig gezaͤhn⸗
ten Blättern, und einem vielbluͤmigen Stamme.
In bergigen Wäldern in Thüringen, Böhmen _
und der Schweiz. 2.
** Gelbe Wucherblumen (Chryfanthtema).
5. Indianifche W. (indicum C.) mit einfachen,
eyformigen, ausgehöhlten, ecfigen, ſaͤgeartig
gezaͤhnten, ſpitzigen Blaͤttern.
Rumph. amb. 5. T. ser.
Oſtindien ift die Heimath.
Die Chinefer brauchen die Blumen von 1.biefer Art zu ei:
nem Thee. Osbeck. ©. 321. | *
a 6, Bes
978 Neunzehnte Klafje der Pflanzen.
6. Betreyde W. (/egetum C.) mit Blättern,
welche den Stamm umfangen, und nach oben
zu zerfchtiffen, nach unten zu aber gezaͤhnt— füs
gefoͤrmig eingefchnitten find. =
Chryſanthemum fegerum vulgare. Moris. hit. $.
PR RR a Ir
Wohnt auf den Aeckern in Schonen, Teutfchland,
England und Frankreich. ©.
7. Rronenförmige VD. (coronarıum C.) gnit ge—
fiederten, eingeſchnittenen Blaͤttern, die nach auſ⸗
fen zu breiter find.
Chryfanchemum creticum, Moris. hift. 3. p. 16.
Brig, 203.
Iſt auf der Inſel Ereta und in Sicilien zu Hau⸗
fe O.
8. Slümgen W. ( Pofculofum C.) mit lauter
einformigen Zwitterbluͤmgen.
Bellis major ſpinoſa, petalis carens ſeu nuda. Mo-
Dt ſ ROT Br FIN ED
Afrifa und Ereta find das Vaterland, 5,
813. Mutterkraut (MArrıcarıa). Der Bo:
den ift nackend; die Saamenfrone fehlet; der
halb Fugelrunde Kelch beftehet aus geränderten
etwas fpißigen Schuppen, die J Dachziegeln
uͤbereinander liegen.
1. Wahres M. (Parthenium M.) mit zuſam⸗
mengeſetzten, flachen Blaͤttern, deren eyfoͤrmi⸗
ge Blaͤttchen eingeſchnitten find ‚ und äftigen
len |
Blackw. T. 192. |
Waͤchſt in den europäifchen Sartenländern ahd
auf
Mit verwachſenen Staubbeuteln. 979
auf Ruinen, bluͤhet im Brach⸗ und Heumona⸗
te
Das’ Krant und die Blumen werden gebraucht, Sie Haben
einen ſtarken Geruch und bittern Geſchmack, und dienen zur
Beförderung der Monatszeit, und wider Mutterbeſchwerun—
gen. In den Apothefen wird ein Wafler und ein Del dar⸗
aus bereitet. Ludw. n. 192. 8 |
2. Angenebmtiechendes M. (/Haveolens Mi)
mit fegelfürmigen Boden, abwärts gebogenen
Strahlbluͤmgen, und Kelchſchuppen, welche eis
nen ähnlichen Rand haben. Sa
In Europa. ©.
3. Chamillen (Chamomilla M.) mit kegelfoͤrmi⸗
gen Boden, abſtehenden Strahlen, und Kelch⸗
fchuppen, welche mit einem ähnlichen Rande
verſehen find.
Blackw. T. 298.
Die europäifchen Aecker find die Heimath, und
der Brachmonat ift die Bluͤhzeit. OI.
Man braucht in der Medicin die Blätter und Blumen.
Sie erweichen, lindern die Schmerzen, treiben die Blaͤhun⸗
gen, und find den nervigten Theilen befonders dienlid. Dan
braucht fie in der Windkolik, krampfhaften amd convulſiviſchen
Zufaͤllen, innerlich und aͤuſſerlich, vornemlich in Clyſtieren
mit großen Nuten. Ludw. m. 131. E
814. Chamille (AntseMmis). Der Boden ift
‚ mit Spreu beſetzet; Die Saamenfrone fehlet;
der halb Eugelfürmige Kelch ift faſt ahnlich, der
Strahlblümgen find mehrere. als up
29442 * Mit
980 Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen.
= en einem weillen Strahle ( Radio difenlarg, five al«
bo).
1. Hoͤchſte E. (altisfn ma A.) waͤchſt aufrecht, und
hat gefiederte Blätter, deren Blaͤttchen an ihr
‚rer rauhen Bafıs mit einem ruͤckwaͤrtsgeboge ⸗
nen Zaͤhngen verſehen find.
Waͤchſt in den Aeckern in Italien, Spanien und
Languedok. O. |
2. Edle C. (nmobilis A.) mit ————
geſetzten, gleichbreiten, ſpitzigen, faſt rauchen
Blaͤttern.
ß. Edle Chamille mit halbgefuͤllter Blume
(Chamemelum nobile flore multiplici) iſt eine
Spielart.
Auf unbeſchatteten europaͤiſchen Triften, und bluͤ⸗
het im May und Brachmonate. 2.
Die Blumen Haben einen angenehmen Geruch und bittern
Geſchmack, eine treibende und erweichende Eigenfchaft ;> wer:
den dahero zu der Carminativeffenz,. und ſowohl vielen in:
nerlichen als äufferlichen fürtreflichen Arzeneyen gebrauthet.
Gleditſch.
Acker C. arvenß 15 A.) mit kegelfoͤrmigen Bb⸗
Tran, die wit borjiigen Spreublaͤttchen befeßet
find, und Saamen,. welche einen kronenformi⸗
gen Rand haben.
Die europaͤiſchen Aecker ſind die ——— und
der ganze Sommer iſt die Bluͤhzeit. J.
4. Hunds €. (Corula A.) mit kegel ‚formigen Boͤ⸗
den, die mit borſtigen —— *
find, und nackenden Saamen. |
Blaͤckw. T, 67.
Wohnt
‚Mit vervachfenen Staubbeuteln, 981
Wohnt auf den’europäifchen Ruinen, und: Befon:
ders in der Ukraine; bluͤhet insRa und Brady
monate. @.. .
Die Hunde Chamille iſt e ein hittereg ſcharfes Kraut, von
einem unertraͤglichen, ſchweren und widrigen Geruche, „wel:
cher ſehr heftige Bewegungen erreget, und beym Gebrauche
die groͤſte Vorſicht erfordert. Einige Landleute kochen das
Kraut mit Bier, um das geronnene Blut innerlich und auf
ferlich damit zu zertheilen, auch das Geblüte und die Nach⸗
— zu treiben. Gleditſch.
5. Bertram Pyrethrum A.) mit einfachen ein⸗
blümtgen niederliegenden Stämmen, und ges
fiedert⸗ vielmalgeſpaltenen Blättern.
Blackw. T. 390.
Iſt in Arabien, Syrien, auf der Inſel Creta und
in Apulien zu Hauſe, und — im Brad):
monate. 2.
Die Wurzel ift einfach, Daumens dicke, und brennend:
fharf. Der Geſchmack ift dem gleich, den man, nad) des.
Herrn Ritters Anmerkung, an det Wurzel der Sennega fin»
det. Die Beftandtheite derfelben find harzige, brennend;
fcharfe und gelindere fehleimige, wie die mit Weingeiſt und
Waſſer gemachte Aufguſſe und Extracte beweiſen. In die
ſen iſt ein principium halituoſo phlogiſto ſalinum, als das
rechte Hauptkennzeichen, aller, in der Ordnung der ſcharfen
Arzeneyen, gehoͤrigen Gewaͤchsarten. Sie bewirket alles,
was die ſchwarze und weiffe Pimpinelle thun Eönnen, nur mit
einer größeren Heftigkeit, welche ihren innerlichen Gebrauch
überaus felten, und behutfam macht. In fero lactis, infuſo
vinofo und deco&is wird fie zuweilen noch gebraucht; ob es
ſchon mehr aͤuſſerlich als innerlich geſchiehet. Unter den
Qaq 3 Um’
982 Neunjehnte Kaffe der Pflanzen:
Umſchlaͤgen, Niefepulvern, Zahn- Mund⸗ und Gurgelwaͤſſern
kommt fie auch vor. Gleditſch. | Kir aa
** Mit einem. gelben Strahle (Radio concolore five
‚nt luteo)
6. Valentinifche €. (valentina A.) mit einen
äftigen Stamme, Drepfach gefiederten, borftis
gen, etwas haarigen Blättern, und geftielten
rauchen Kelchen. |
Buphthalmum creticum, cotule facie. Breyni
cent. 150, T. 75. |
Languedof ift das Vaterland, Hat zwey Spiels
arten. O. Pa
7. Särbe C. (tindoria A.) mit doppelt gefieder
ten, ſaͤgeartig gezähnten, auf der untern Fläche
filzigen Blättern, und einem flachenjtraußförs
migen Stamme
Blackw. T. 439. |
Waͤchſt in unbeichatteten duͤrren Wiefen, und auf
‚den Mauren in Schweden und Teutſchland;
bluͤhet im Brach⸗ und Heumonate, 2,
Die Blumen faͤrben ſchoͤn citronengelb.
315. Achillenkraut (CAcurruxa). Der Boden
iſt mit Spreu beſetzet; die Saamenkrone feh-
let; der eyfoͤrmige Kelch beſtehet aus Schup—
pen, die wie Dachziegeln uͤbereinander liegen;
fünf Bluͤmgen machen gemeiniglich den Strahl
aus. | |
Anm. Plinius erzehlet, daß Achilles den Telephug, der
von jenem eigenen Schwerde verwundet worden,
init der Schaafgarbe geheilet habe, und dahero
dieſe Pflanze Achillen genennt worden. — *
ah⸗
Mit verwachfenen Staubbeutelt, 983
Nahme diefer Art dem ganzen Geſchlechte beygelegt
worden iſt.
* Mit blaßgelben Blumenkronen (Corollis flavis).
y. Leberbalſam ( Ageratum A.) mit lanzettförs
migen ſtumpfen Blättern, welche ſpitzige Saͤ⸗
geeinſchnitte haben. a
Blackw. T. 300. |
In Languedok und Zofcana, bluͤhet im Heumo⸗
nate. U
Das Kraut und die Saamen haben einen aromatiſchen
Geruch und Geſchmack. Sie erwaͤrmen, verduͤnnen, eroͤf—
nen und sertheilen, wie Schmwengfeld ſagt. Man lobt fie
wider eingewurgelte, beſonders viertägige Fieber, und wider
die Verſtopfung der Leber; Daher aud) die Pfianze Leberbalfam
genenet wird. Ludw. n. 27.
2. Filziges A. (tomentofa A.) mit gefiederten zot⸗
tigen Blättern, deren gleichbreite Federn gezaͤh⸗
net find. gr |
anguedok und die Tartarey find die Heimatb. 2.
3. Egyptiſches A. (egypriaca A.) mit gefiederten
Plättern, deren Numpf lanzettformige Blaͤttchen
ſaͤgefoͤrmig eingeſchnitten⸗ gezaͤhnet ſind.
Prarmica incana, pinnulis criſtatis. Tournef. it, I:
228,1. 87er.) |
Wohnt in Egypten und Morgenlande. 2L.
++ Mit Blumenfronen, die einen weiſſen Strahl haben (Co-
rollis radio albis). _
4. Teutſcher Bertram (Ptarmica A.) mit lanzett⸗
fürmigen, ſcharf zugefpisten Plättern, welche
ſehr Eleine Saͤgeeinſchnitte haben.
Blackw. 276 Ku
Oqq 4 j 8. Teut⸗
984 Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen
ß. Teurfcher Bertram mit, gefüllter Blume
CECbtarnuca vuigaris, flor epieno) iſt eine Spiel⸗ Hi,
art.
Iſt in gemäßigten — zu Hauſe, Fi blühet
im Brach: und Heumonate. .. |
Das Kraut und die Blumen haben einen hen
ſcharfen Geſchmack und ſtarken Geruch. Das Pulver davon
erregt Nieſen, und wird bey Zahnſchmerzen zuweilen mit
Nutzen gebraucht. Die Wurzel wird anſtatt des wahren
Bertrams inden teutſchen Apotheken gebraucht. Ludte. nn. 118.
5. Schwärszliches A, (arrara A.) mit Gefiederten
Diättern, deren Federn kammfoͤrmig ſind, und
rauchen Blumenſtielen.
Die ſchweitzer und oͤſterreichiſchen Alpen f nd das
—— *B. |
Die Kelche diefer Pflanze find an FR: ande ſchwarz
and wie verfengf:
6. Schaafgarbe (Millefolium A.) mit doppelt ger
fieverten nacfenden Plätte: n, deren gleiihbreite
Lappen geähnet, und Stämmen, welche nach
obenzu gefurchet find. |
Blackw. T. 18.
P. Schaafgarbe mic dem Kheinfarnblatte und
purpurfarbener Blume (Achillea tanaceti
Folio, flore purpureo) ift eine Spielart.
Waͤchſt in Europa in Wiefen und auf Triften, blüz,
ber im Brachmonate und faft durch den ganzen
Sommer. 2.
Man ſammlet den oberſten heil der Pflanze ſamt den
Blumen, welche einen bittern, etwas aromatiſchen und zuſam⸗
merziehenden Geſchmack und anneumlicheR Geruch haben.
Sie
Mit verwachſenen Staubbeutelt, 085
&ie ftärfen und heilen die Wunden. Man lobt fie in den
Berftopfungen der Eingeweide, inden Geſchwuͤren der Runge,
Blurflüffen und Wunden. Innerlich braucht man fie in
Aufguͤſſen, die mit Wein oder Waſſer bereitet iverden, u undin
Brühen. Aeuſſerlich nimmt man fie zu Umſchlaͤgen und
Wunddecoctis. Inden Apotheken findet man das X Waſſer, die
Eſſenz, den Extract und das Del. Ludw.n. 67. Dieſes Oel
hat die beſondere Eigenſchaft daß es eine blaue Farbe bes
kommt, wenn es aus einer Pflanze deſtilliret wird, Die in eis
nem fetten Boden geflanden; hingegen blaßaclb ausfiehet,
wenn es aus einer Pflanze gezogen wird, die von einem mas
gern oder fandigen Grunde ihre Nahrung, erhalten hat, f.
Vogel. Inftit. chem. p. 139. $. 331.
816. Sigesbeckiſche Dflanze‘ StorsereRn).
Der Boden ift mit Soreu beſetzet; die Saamen⸗
krone fehlet zader aͤuſſere gemeinſchaftliche Kelch
iſt fünfolättrich; der bejondere ſtehet ab; amder
einen Helfte iſt nur der Strahl.
Anın. Der Hr. Ritter hat diefes Gerchlecht dem Gedaͤcht—⸗
niſſe des pekersburgiſchen Profeſſors der Botanik, Joh.
Georg Sigesbeck, geweyhet.
1. Orientaliſche S. (orientalis 8.) mit feftfi ißens
den Blattſtielen, und Aufferen gleichbreiten groͤſ⸗
fern abſtehenden Kelchen.
Hort. clıfl. T. 23.
In China und Medien an den Doͤrfern. —F
Wenn man die reifen Saamen mit der Hand abnimmt,
fo bewegen ſich dieſelbe wegen ihren kle brichen Weſen und
zuſammengedruckten elaftifchen Haaren in folder dergeftalt,
als wenn fie lebten.
2445 2 Abend:
986 Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen.
2. AbendländifiheS. (occidentalis 5.) mit herun⸗
— Blattſtielen und nackenden Kel⸗
en.
Pluk. mant.46 T. 342. £, Be,
Virginien ift die Heimath.
817. Derbefine (Versesima). Der Boden ift
- mit Spreu befeßet; die Saamenfrone beftehet
aus Grannez der Kelch ift doppelt; fuͤnf weib⸗
liche Blümgen machen gemeiniglich dem SuM
aus.
1. Bebrämte V. (alataV.) mit herunterfaufens
den, an dem Mande. wellenförmig gebogenen,
ſtumpfen, mwechfelsweife ſtehenden Blaͤttern.
Chryſanthemum americanum bidens alatum, flore
parvo aurantiaco. Pluk. alm. 100. T. 84» ß 3.
Wohnt in Euraffao und Surinam, 2%.
2. Acmell (AcmellaV.) mit länglich » eyfürmigen,
dreynervigen, etwas gezaͤhnten, geſtielten, gegen⸗
einander uͤberſtehenden Blaͤttern, deren Nerven
in der Baſis des Blattes zuſammenlaufen, ver⸗
laͤngerten, aus den Winkeln der Blaͤtter entſprin⸗
genden, Blumenſtielen, und kegelfoͤrmigen Blu⸗
men.
Blackw. T. 518.
Iſt in Zeylon zu Haufe. O.
3. Waſſer V. (Lavenia V.) mit eyfoͤrmigen, drey⸗
nervigen, glatten, geſtielten, gegeneinander übers
ſtehenden Blaͤttern, deren Nerven in der Baſis
des Blattes zuſammenlaufen, und dreyhoͤrnigen
Saamen.
Burm, zeyl, T.42. ih
Zeylon
Mit verwachſenen Staubbeutel, 987
Zeylon ift auch das Vaterland.
818. Kindsauge (BUrHTHALMUM). Der Bor
den iſt mit Spreu bejeßt; ein undeutlicher Rand
macht die Saamenfrone aus; Die Saamen, bes
ſonders des Strahls, find an den Seiten ge:
raͤndert; Die Zwitterblümgen haben eine unger
theilte Narbe,
2 Baumartiges®. (arborefcens B.) mit (angetts
foͤrmigen, auf beuden Flächen filzigen, zahnlo⸗
fen, glatträndigen, gegeneinander uͤberſtehenden
Biatiern, und einem ftrauchigen Stamme.
Aſteriſcus frutefcens, leucoji folis. Dill, elth. 43.
———
Waͤchſt in Amerika. .
2. Stachliches R. (pinofuamB) mit hibblatti⸗
chen Kelchen,und lanzettförmigen,glatträndigen,
den Stamm umfangenden, wechfelsweife jtehens
den Blättern,
After legitimus Clufi alter ip fpinofus Iuteus, Barr,
ic. 551.
In Languedof, Spanien ab Italien an den Raͤn⸗
dern der Aecker. O. ‚
3. Waffer R. (aquaticum B.) mit umpfblätteis
chen, aus den Winkeln der Blätter entfpringenz
den, feſtſitzenden Kelchen, Längfichen, ſtumpfen,
wechſelsweiſe ſtehenden Blaͤttern und einem
krautartigen Stamme.
Chryfanthemum copyzoides luſi tanicum. Breyn,
cent, 157. Tı77.
Die Inſel Creta und Portugal find die a
math. ©,
4 ‚BR,
| bg Neunz zehnte Klaſſe der Pſtanzen.
4 R. mit dem Weydenblatte( Jrlicifoliim B.)
hat wechſelsweiſe ſtehende, lanzettfoͤrmige faſt
ſaͤgeartig gezaͤhnte, rauche Blaͤtter, ckende
Kelche, und einen Frautartigen Stamm.
Conyza majoraltera. Thal, hirc, 21. T. 2.
Wohnt an den Füffen der Alpen in Defterreich,
Steyermarf und der Schweiz. 21.
5. Gr oßbluͤmiges A. (grandiflorumB. ) mit wech⸗
felsweıfe ſtehenden, lanzettfoͤrmigen, kleingezaͤhn⸗
ten, glatten Blaͤttern, nackenden Kelchen, und
einem Krautartigen Stamme.
Chryſanthemum perenne minus, ſalicis glabro fo-
lie, ramoſum. Moris, hift, 3. p. 24. LAT. 7.
f. 52.
Iſt auf den Alpen in Oeſterreich und Italien zu
Hauſe. .
6. Schoͤnſtes R. (/hecioffimumB. * wechſels⸗
weiſe ſtehenden, eyfoͤrmigen, nackenden, ſaͤgeaͤr⸗
tig gezähnten, mit Haaren beynabe eingefaßten,
den Stamm umfangenden Dlättern, uud einem
einblümigen Stamme.
Schreb, cent. T. 6.
Die Berge in Brixen ſind das Vaterland. 4.
III. Ordnung.
Mit fruchtbaren Zwittern und unfruchtba⸗
ren Weibgen (POLYGAMIA FRUSTRA-
NEA).
819. Sonnenblume (Hezıantuus). Der fla—
che Boden ift mit Spreu beſetzet; die Saamen-
— beſtehet aus zwey Blaͤuchen; der etwas
ſparrichte
Mit verwachſenen Staubbeuteln. 989
ſparrichte Kelch beſtehet aus Schuppen, die
wie Dachziegeln übereinander liegen.
1, "Jährige S. (annuus H.) mit lauter herzfoͤrmi⸗
gen dreynervigen Blaͤttern, deren Nerven hinter
der Baſis des Blattes zuſammenlaufen, vers
dickten B lumenſtielen, und niedergebeugten Blus
men.
Chryfis. Reneal. fpec, 84. T. 83.
Waͤchſt in — und Merico, und bluͤhet im Som:
mer. ©.
Aus dem Saamen diefer Sonnenblume Fann ein zu
derfchiedenen Gebrauche nuͤtzliches Oel gezogen werden. Der
Nutze von dem Anbaue diefer Pflanze erſtreckt fich nicht nur
auf das Del, mit dem man auch die Speifen ſchmaͤlzen kann,
fundern auch auf die Fütterung des Viches, da der Saame
fo groß uud mehlreich iſt. Die Oelkuchen werden vielleicht
eine weit befiere Maftung geben, als die von ein und Ruͤb⸗
faamen. Dasöconomifche Fericon des Herrn Zink zeigt auch.
wie die noch zarten und fleifhichten Stengel zur Speife bey
den Menfchendienen. Man nimmt die jungen Stengel, bricht
die Blatter davon ab, fpaltet fie in Stuͤcke Fingers lang, in:
gleichen die Blumenfnofpen, ehe fie. aufgeblühet, fehäler und
fiedet fie ab, und bereitet folche alsdann wie Artiſchocken.
2. Vielblümige S. (multiforus H.) mit Blättern,
Wwelche mit drey Nerven gezeichnet find, die hin⸗
ter der Baſis des Blattes zufammenlaufen, und
wovon die unterften herzfoͤrmig, die oberjten aber
eyfoͤrmig find.
In Virginien. 4.
3. Erdaͤpfel Cuberoſus H. ) hat —— herzfoͤrmi⸗
ge Blaͤtter, welche mit drey Nerven en
Ind,
990 Neungehnte Klaſſe der Pflanzen.
find, die über der Baſis des Blattes mſammen—
laufen.
Flos folis farneſianus. Coll, ecphr, 2.p. II. % 13.
Braſilien iſt die Heimath. 2,
4. Rieſen A. (gigantens H.) mit wechſels weiſe ſte⸗
henden, lanzettfoͤrmigen, rauhen, an der Baſis
mit Haaren eingefaßten Blaͤttern, und einem
ſenkrecht ſtehenden glatten Stamme.
Chryſanthemum virginianum altiſſimum anguſti-
folium, puniceis caulibus. Moris, hiſt. 3. Br 24.
8. 16720:
Wohnt in Birginten und Canada, und bat eine
Spielart. 4.
5. Hoͤchſte S. (altiſimus H.) hat wechſelsweiſe
ſtehende, etwas breite, lanzettfoͤrmige rauhe Blaͤt⸗
ter, die mit gefranzten Stielen verſehen ſind, und
einen glatten fenErecht ftehenden Stanım.
Chryfanthemum virginianum altifimum, puniceis, ;
caulibus. Moris. hift, 3.p. 24. ſ. 6.T. 7.67.
Iſt in Penfplvanien zu Haufe.
Diefe Sonnenblume iftdie Schwefter der vorherfichenden:
820. Rud beerifcheDflanze (RuDsEck 1a). Der
kegelformige Boden ıft mit Spreu befeßet; ein
mit vier Zähnen verfehener Nand macht die
Saamenfrone aus ; der Kelch beftehet aus einer
doppelten Meihe Schuppen,
Ann. Dev Sr. Nitter hat diejes Geſchlecht dem Gedächt:
nifje der beyden Rudbecke Vater und Sohnes, welche Leh—
‚ter der Botanik zu Upſal geweien, geweyhet.
- 2, öerfihliffene A, (Jaciniara R) mit zuſammen⸗
geſetzten, zerſchliſſenen Blaͤtten.
Aconi-
Mit vermachfenen Staubbeutel, 991
>: Aconitum helianthemum canadenfe, Corn. canad,
178. T. 179. y
Birginien und Canada find das Vaterland. 2,
2. Wit weit abftebenden Haaren befegteR. (hir-
zaR.) hat ungetheilte, fpatensenfürmige Blaͤt⸗
ter, und Strahlfröngen, deren Blätter ausge⸗
fehnitten find. |
Chryfanthemum helenii folio, umbone floris gran-
diufculo prominente, Pluk, alm. 99, T,242+
f. 2. |
Waͤchſt ebenfalls in Virginien und Canada. L.2L,
3. Purpurfarbene R. (purpurea R.) mit wech:
felsmweife jtehenden , Tanzettzeyförmigen, unges
theilten Blättern und Strahlkroͤngen, deren
Blätter zweyfpaltig find,
Catesb, car.2. T.59,
In Birginien und Carolina.
821. Wanzengeficht (Corzorsıs) Der
Boden ift mit Spreu befeget; die Saamen—
krone beftehet aus zwey Hörnern; der aufrech-
te vielblättriche Kelch) hat an feiner Baſis ab-
ſtehende Strahlein,
1. Cuirlformiges W. (verticillata C.) mit dop⸗
pelt zuſammengeſetzt⸗ gefiederten, sleichbreiten
Blättern. |
Ceratocephalus delphinii foliis. Ehret,pid. T, 9.
ET; Ä
Virginien ift die Heimath. L. Ä
2. Gekroͤntes W. (coronata C.) hat gefiederte,
fügefürmig gezaͤhnte, mit Linien durchzogene
i Blätter,
nr | Bidens
992. Neumzehnte Klaſſe der Pflanzen.
Bidens pentaphylla flore radiato, Plum, ſpec. 1%
ic. 53. 8. 2, WUN:
Wohnt ebenfalls in Virginien. ©. Ä
3. Lanzettfoͤrmiges W. (Zanceolata C.) mit lan⸗
zertpormigen, glafträndigen Blättern, Die mit
Haaren eingetaßt ſind. au
Bidens ſucciſæ folio, radio amplo laciniato, Dill.
elth. 55. T. 48. f 56. —
Iſt in Carolina zu Hauſe. J.
4. Zweyzaͤhniges W. (Bidens C.) mit gegenein⸗
einander uͤberſtehenden, lanzettfoͤrmigen, ſaͤge⸗
artig gezaͤhnten, den Stamm umfangenden
Blaͤttern. J——
Chryſanthemum aquaticum bidens. Moris. hiſt. 3.
p. 17.1.6. T. 5. f. 258.
Die Waſſergraͤben in Europa, und Penſylvanien
find der Aufenthalt. O. *
Es iſt noch nicht ausgemacht, ob dieſe Pflanze nicht eine
bänderung des gebengten Zweyzahns (Bidens cernuus) feye.
822. Gorteriſche Pflanze (GortERL), Der
Boden iſt nackendz Die Saamenkrone wollich;
die Strahlbluͤmgen find zungenfoͤrmig; der Kelch
beſtehet aus ſtachlichen Schuppen, die wie Dach⸗
ziegein uͤbereinander liegen.
1. Steife ©. (rigens G.) mit einblümigen Blu⸗
menfehäften, fangettförinigen, in Querſtuͤcke ges
theilten Blättern, und einem niedergedruckten
Stamme. |
Arctotis ramis decumbentibus, foliis lineari-lancco»
latis rigidis, fubrus argenteis. Mill. di, T. 49
Waͤchſt an dem Vorgebuͤrge der guten Hofnung. h.
| 2. Straur
Mit verwachſenen Staubbeuteln. 993
2. Strauchige G. (fruticofa G.) mit lanzettfoͤr⸗
migen, ungerbeilten, aesähnt- ftad lichen, auf
der untern Fläche filiigen Biättern, und einem
firauchigen Stamme.
Corthamus afrıcanus frutefcens, folio ilicis, flore
„ aureo, Walch. hort. 13. T. 7»
In Xetbiopien. 5.
823. Flockenblume (CENTAuREA). Der Bo⸗
‚den ut borſtig; Die Saamenkrone einfach, Die
Sröngen im Strahle find trichterfürmig, langer, |
und ungleichförmig.
* Mit ebenen unbewehrten Kelchen (Jacex: calycibus læ-
', vibus inermibus).-
3. Bifam $: (möfchata C) mit unbewehrten
zundlichen glatten Kelchen, deren Schuppen ey⸗
foͤrmig ſind, und leyerfoͤrmig⸗ gezaͤhnten Blaͤt⸗
tern. |
Cyanus orientalis major mofchatus, flore purpu-
reo & albo. Moris, hift. 3» p. 135. ..7. T. 25.f.5.
B. Amberboi (Amberboi) mit mehr zerſchnittenen
Blaͤttern, und blaßgelber Blume.
Moris. hift. 3.p. 135. ſ. 7. T.25. £ 9
Iſt eine Spielart.
Derfien ift die Heimath. ©.
2. Groß Tauſendguͤldenkraut (Centaureum C.)
mit unbewehrten Kelchen, deren Schuppen ey⸗
frmig ſind, und gefiederten Blaͤttern, deren für
geartig gezähnte Blättchen herunter laufen.
Blackw. T. 93.
Wohnt auf den Alpen Gargano und Baldo, wie
auch im der Tartarey. U
iz rn
994 Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen.
*% Mir fägefsriniggezähntzgefranzten Kelchſchuppen Cya ⸗
ni: calycinis ſquamis ſerrato-ciliatis).
3. Phrygiſche $. (phrygia C.) hat Kelche, deren
Schuppen mit überwärts gekrümmten ‘Federn
verfehen find, und ungetheilte laͤngliche rauhe
Blaͤtter.
Iſt in der — Oeſterreich und Finnland zu⸗
Haufe. 2.
4. Berg $. (montana C.) mit fägeartig gezaͤhtg
ten Kelchen, fanzettförmigen, herunterlaufende@®
Blättern, und einem fehr einfachen Stamme.
Cyanus montanus, caule foliofo, capitulo aplon-
go. Bocc. mul, 2.:P..20« 7. 24
Die ſchweizer, und öfterreichifchen Alpen wie Ya
der Thüringer Wald find das Vaterland.
5. Rornblume (Oyanıs C.) mit fügeartig gezaͤhn⸗
ten Kelchen, und gleichbreiten glattraͤndigen
Blaͤttern, wovon die unterſten gezaͤhnet ſind.
Waͤchſt unter den europaͤiſchen Getreyde, und
blüber im Brach: und Heumonate, ©.
Die Blumen find in Augenfranfheiten fehr zutraͤglich,
und in den Apotheken findet man das Kornblumenwäffer.
Ludw. m, 55. - Wenn man einehinlanglihe Menge von den
Scheibenbluͤmgen zuſammengeſucht hat, und fo viel Saft dars
aus drucket als man Fann, fodann demfelben ein wenig Alaun
zu feet; fo. erhält man ein beſtaͤndiges und durchfichtiges
Dlau von einer fo lichten und ftarfen Farbe, die kaum dem Ul—⸗
tramarin weicht. f allg. Mag. 4 Th, 12 Abhandl. |
6. Ragufifche F. (ragufma C.) mit gefranzten
Kelchen, und filzigen, in Querſtuͤcke getheilten,
Blaͤttern, deren ſtumpfe eyfoͤrmige Blaͤttchen eis
nen glatten Rand haben, und wovon die aͤuſ⸗
ſern groͤſſer ſind als die andern.
Sta-
Dit verwachfenen Staubbeutel. 995
«% sStoebe montana nivea, capite cardui, fübrotun«
dis foliorum lobis. Barr, ic, 309.
Auf der Inſel Creta 21.
ı . Silberfarbene F. (argented c) mit fägeförr
mig gezaͤhnten Kelhen, und filigen Bfättern,
wovon die Wurzelblätier gefiedert find, und der
‚ren Blaͤttchen Feine Oehrgen haben.
Jacea cretica laciniata argentea, flore parvo fla-
velcente. Barr. ic. 28.
N Die Inſel Ereta ift auch die Heimath,
nn Eiſenwurzel (‚feabiofa a ) mit gefranzten Kel⸗
cheaq, und in Querſtuͤcke getheilten Blaͤttern, de⸗
ren Stücke lanzettfoͤrmig find.
Wohnt auf Wiefen und an den Ackerraͤndern deg
. mitternägptigen Europa, blüher im Brach: und
Heumonate. 24, |
*** Mit vertrockneten duͤrren Kelchjchuppen (Rhaponti«
ca: calycinis ſquamis aridis fcariofis).
3. Morgen laͤndiſche F. forintalisC.) mit vertrock⸗
neten gefranzten Rei chen, und in Querſtuͤcke ges
theilten Blättern deren Stücke fa: nzettfoͤrn uigſind.
Iſt in Siberien zu Haufe. 2L.
10: Gemeine 8.( Facea C,; mit vertrockneten zer⸗
| riſſenen Kelehen eckigen Aeſten, und lanzett⸗
foͤrmigen Blättern, wovon Die Aburzerbfätter
ausgehöhlt: gezaͤhnet find.
. Schwarze, ſchmalblaͤttriche Siotenblume(Fa-
oe „cea.nigra anguffıfoha) it eine Spielart.
Das mitternächtige. Europa iſt das Vaterland,
und der Sominer die Blühzeit. 2. |
Diefes Kraut farbet die Wolle geld wie der Scart.
**** Mir handförmige Kelchftacheln (Stebe: calycinis
fpinis palmatis).
11,8: mit dem Bönfediftelblatte (ſonchifolioC)
Rrr 2 hat
996 Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen
hat Kelche, die handfoͤrmige Stacheln ha⸗
- ben, und herunterlaufende, Heinftachliche, ausge
fchweift - gezaͤhnte Blätter.
Jacea laciniata, Sonchi folio. Pluk, phyt, 39, f. 1.
Waͤchſt am Meerfirande des mittländifchen Mee⸗
res. @ 2%}.
12. Römifche F. (romana C.) mit Kelchen, wels
che handfürmige Stacheln haben, und herunter
laufenden unbewehrten Blättern, deren Wurzel⸗
bfätter in Duerftüche getheiler find, und. wovon
das ungepaarte Stuͤcke das groͤſte iſt.
Cyanus erucæ folio, flore rubro, Barr. var, 97
T. 504.
In der Gegend bey Rom. ©
WARF Mit zufammengefeßten Kelchftacheln‘ !(Calcitra«
pæ: calycinis fpinis compofitis
13. Tardobenedicten (Benedicla C.) mit doppelt
ſtachlichen, wollichen, umbüllten Kelchen, und
bald herunterlaufenden, kleingezaͤhnt⸗ ftachlichen
Blättern.
Die Inſel Chio und Spanien find die Heimath,O
Man braucht die Blätter und Saamen; jene müffen
geſammlet werden, ehe die Pflanze blüht, diefe werden im
Herbie reif, Sie befißen eine fhweißtreibende und der
Faͤulniß widerftehende Kraft, befördern den Abgang des Urins
und des Steines. In langivierigen Wechfelfiebern thut dies.
fe Pflanze gute Dienfte, der Tranf von den Blättern wird
fehr geruͤhmt; man Fann auch ans den getrockneten Blätz
tern ein Pulver machen, und daſſelbe biß zu einem ganzen
| Duentgen geben. Die Saamen werden gemeiniglich zu
- Milchtränfen genommen. In den Apotheken bereitet man
ein Waſſer, sine Effenz, sinen Extrast und einen Syrup, wel
den
y
=
Mit verwachſenen Staubbeutelt. 997
chen die gemeinen Leute ſehr hoch halten, und in verderbten
Magen wider das Bauchgrimmen und die Würmer Löffel:
weiſe gebrauden, Ludw. n. 6. |
14. Sterndiftel (Calcitrapa C.) mit faft doppelt⸗
fachlichen, feftfigenden Kelchen, in Querſtuͤcke
getheilten, gleichbreiten, gezaͤhnten Blaͤttern, und
einem haarigen Stamme.
Wohnt in der Schweiz, England und mittaͤgigen
| Europa an den Wegen. ©.
Penber Mir einfachen Gtacheln (Crocodiloidea: ſpinis
fimplicibus). | Sn
15. Muchige S.(galaditesC.) mit borſtig⸗ſtachli⸗
chen Kelchen, und herunter laufenden, ausger
höhften, ftachlichen, auf der untern Fläche fil:
zigen Blättern.
Iſt im mittägigen Europa zu Haufe 2.
IV, Drdnunig,
Hit unfruchtbaren Zwittern, und fruchtba-
ren Weibgen (PoLYXGaMIA NECESSARIA)-
824. Millerifche Pflanze (Mruzeria), Der
Boden ift nackend; Die Saamenfrone fehletz
der Kelch beſtehet aus drey Schalenftücken, der
Strahl umgiebt nur die eine Helfte der Krone.
Ann. Diefes Gefchlecht ift zu Ehren Philipp Millers
des curioͤſen Gaͤrtners in dem Kräntergarten zu Chel;
fen, und Mitgliedes der koͤniglich englifchen Socie⸗
| tät der Wiffenfchaften alfo benennet worden.
3. Sünfblümine M. (guingueffora M) mit herz:
a Blaͤttern, und zweytheiligen Blumen⸗
teilen.
Milleria annua erecta, florilus fpicatis luteis, Mart,
cent, 41. T.4r, |
Panama und Verasrur find das Vaterland. 2,
| 2Zwey⸗
998: Neunzehnte Klaſſe den Pflanzen“
2. Zweybluͤmige M. (bifora M.) mit eyfoͤrmi⸗
‚gen’dlättern, und ſehr einfachen Blumenſtielen.
Milleria annua ereda minor, ‚foliis- —— flo⸗
ex foliorum alis. Mart. cent. 47- T, a7
r,
Waͤchſt auf der Bucht von Campeche. 9
825. Polymnia CPoLymnı). Der Hoden
ift mit Spreu beießet; Die Saamenkrone feh⸗
let; der aͤuſſere Kelch beftehet aus vier oder
fünf, der innere aber aus zehn hohlen Blaͤttchen.
1. Canadifihe P. Ccanadenfis P.) mit wechfelg-
weife jiehenden, ſpendoafdrng anägehehbien
Amen, acad. 3. T. i. f. 5.
Man findet ſie in Canada. J,
2. Wedelifche D. (Wedelia P.) mit fangettfögtni
gen Blartern, und einem fkrauchigen Stamme.
Wedelia frutefcens. Jacq. amer, 237. T. *
In den Wäldern bey Cartagena. h.
826. Ringelblume (CALENDULA). Der Bo:
den ift nackend; die Saamenkrone fehlet ; der
Kelch beſtehet aus vielen ähnlichen Blaͤttchen;
die Saamen der Zwitterblümgen auf der Schei⸗
be ſind haͤutig.
Lu Acker B. arvenſi — —— kahnfoͤrmigen
zackigen, einwaͤrts hekruͤmmien Saamen, die
äufferften ausgenommen , als welche aufrecht
fielen, und hervorragen.
Die europäifchen — ſind die Heimath. ©.
2, Offi⸗
Mit verwachfenen Staubbeutelt, 999
2, Officinelle R. (ofheinalis C.) mit lauter Fahne
foͤrmigen, zackigen, einwaͤrts gekruͤmmten Saa⸗
— men. F ® ' |
Blackw. T. 106.
Wohnt in den Brachaͤckern Des mittägigen Eu:
copa, und-blühet einen großen Theil des Som:
mers; hat biß drey Abänderungen. O ·
Dieſe Blumen ‚geben einen ftarfen aber nicht angenehmen
Geruch. Sie treiben die Monatzeit, und werden auch für
herzſtaͤrkend gehalten. In den Apotheken bereitet man ein
deſtillirtes Waſſer, welches. wider die Roöthe und Entzün:
dung der Augen dienet. Ludw. n.79.
z3 Nackende B. (nudicaulis C.) mit lanzettfoͤr⸗
migen, ausgehoͤhlten, gezaͤhnten Blättern, und
einem fat nackenden Stamme.
Belũs forum pediculis pene aphyllis, foliis inci·
fi. Comm. hort, 2. p. 66. T. 33.
Iſt in Nerhiopien zu Haufe:
827. Baͤrenohr (Arcroris). Der Boden iſt
rauch; die Saamenkrone ift fünfblättrich; der
Kelch beftehet aus Schuppen, die wie Dad):
ziegeln übereinander liegen, und an ihren Spiz⸗
zen vertrocknet find, |
“7, Ringelblumenartiges B. (ealendılacea A.)
mit unfruchtbaren Strahlbluͤmgen, und ſchrot⸗
ſaͤgefoͤrmigen, faſt filgigen Blättern.
Aerhiopien iſt das Vaterland. O.
2. Schmalblärtriches. B. (engufifola A.) mit
fruchtbaren Strahlblümgen, und lanzettfoͤrmi⸗
gen, ungetheilten, gezaͤhnten Blättern,
Woaͤchſt ebenfalls in Aethiopien.
| Rrr 4 3. Schar⸗
1000 Neunehnte Klaſſe der Pflanze,
3. @dharfes 3. (afdera A.) mit fruchtbaren
Strahlbluͤmgen, und gefiedert- ——
rauchen Blättern, deren langliche $ Lappen ges
zaͤhnet find.
Anemonolpermos africana, Ah eardui benedicũ.
Comm. hort. 2, p. 43. T. 22,
Gleichfalls in rs
4 Stamnilofes 5. (acaulis A.) mit Blumen»
tiefen, welche unmittelbar aus der Wurzel ent⸗
fpringen, und leye foͤrmigen Blättern,
Anemonofpermos africana, folio a Fi
fulphureo, Com rar. 35. T. 35. ;
Dos Vorgebürge der guten Hofnung ift die Hei⸗
math 2. |
828. Othonna (OrHonnA). Der Boden ift
nacend ; ben den mehreften Arten fehler vie
Saamenfrone; der einblättriche faft walgenfürs
mige Kelch iſt vielfpaltig.
1. Anollige O. (bulbofa O.) mit (ängfichen, na⸗
ckenden deſtielten Blättern, krautartigen Stam⸗
me, und ſehr langen einbluͤmigen Blumenſtielen.
Jscobææ affinis planta tuberofa capitis bonæ ſpei.
Moris. hift. 3. p. ı 11.6, 7. T. 18. f. 33.
Wohnt — Aethiopien, und hat viele Abänderung
gen. Dr
2. Sammetblumenartige ©. ( — O.) mit
gleichbveiten, gefiedesten, etwas gezaͤhnten Blaͤt⸗
tern.
Iſt am dem Vorgebuͤrge der guten — zu
Haufe, Ws
3 ©, mit dem Leucoſenblatte (cbeirifolis On
min
Mit verwachſenen Staubbeuteln. 1001
mit lanzettfoͤrmigen, dreynervigen glattraͤndi⸗
gen Blaͤttern, deren Nerven in der Baſis des
Blattes zuſammenlaufen, und einem ſtaudigen
kriechenden Stamme.
Duham. arb. 2. p. 94. T. 17.
Aethiopien ift das Vaterland, dr
"wor Wollenhaupt (ErrocerHaLus). Der
Boden iſt oft rauch; die Saamenfrone fehler;
der Kelch beſtehet aus zehn aͤhnlichen Blaͤtt—
chen; fuͤnf weibliche Bluͤmgen machen den
Strahl aus.
1, Afritanifches W. (africanus E.) mit getheil⸗
ten, und ungetheilten Blättern, wit auch Blus
men, welche in Form eines flachen Strauſſes
zufammengefeget find.
« Eriocephalus femper virens, foliis fafciculatis ee
digitatis. Dill, elch. 132. T, 110. f, 134,
Woaͤchſt in Aethiopien. H.
2. Traubenfoͤrmiges W. (racemofüs E.) mit
gleichbreiten ungetheilten Blättern, und traubens
fürmig zufammengefeßten Blumen.
An dem Vorgebürge der guten Hofnung. H.
830. Fadenkraut (Frraco). Der Boden iſt
nacdend; die Saamenkrone fehlet; der Kelch
beſtehet aus Spreublättchen, die wie Dachzie—
geln übereinander liegen; die weiblichen Bluͤm⸗
gen fißen zwifchen den Kelchſchuppen.
1. Teutfihes $. (germanica FE.) mit einem zwey⸗
theiligen Blumenbůſchel , deſſen abgerundete
NR— zot⸗
1008: Neunzehnte Klaſſ e der Pflanzen.
zottige Blümgen aus den Winkeln der Blätter
en, und fpißigen Blaͤttern.
Europa iſt die Heimath. O.
2. Sranzöftfähee 8. (gallica F.) mit einem: aufs
rechtjiehenden zweytheiligen Stamme, pfriemen.
fdrmigen, aus den Winkeln der. Blätter ent
fpringenden Blumen und fadenaͤhnlichen Blaͤt⸗
tern, |
er Granhalim vulgare medium, Moris, Mitar.
die fa. Ä
Wohnt i in Engfend und Frankreich.
3. Acer 8. Carvenfs'E.) mit einem büifcherförmie
gen Stumme, und feitwärts befejtigten kegel⸗
foͤrmigen Hlumen.
Iſti in Europa auf ſandigen Feldern zu Haufe: ©,
V. Drdnung.
Mit Bluͤmgen in vielfacher abgefonderter
‚Ehe (PoLYGAMIA SEGREGATA).
831. Elephantenfuß (ELernantorus).
Die bejondern. Kelche find vierblümig; lauter
zungenformige Zivitterblümgen; der. Boden ift
nackend; cine borffige Saamenfrone. | |
“ep Kauber E. (feaber E.) mit länglichen raus
hen Blaͤttern. |
Elephantopus conyze folio. Dill, eich, 126. T.
106. f. 126.
Die beyden Indien ſind das Velerland. —*
2 Silziger E. (tomentofus E.) mit ——
filzigen Blaͤttern.
Waͤchſt in Amerika.
832. Kur
Mit ‚serwachfenen Staubbeutel, 1003
832: Augeldiftel (Ecnınors). Die befondern
Kelche ſind einbluͤmig; lauter roͤhrige Zwitter⸗
kroͤngen; der Boden iſt borſtig; die Saamen⸗
krone undeutlich. |
1. Bemeine R. ( fhherecephalus E.) mit *
runden Blumenkoͤpfgen, und etwas haarigen
ausgehoͤhlten Blaͤttern.
In Italien und Oeſterreich. 2L,
2. Stachliche K. (inoſus E.) mit Blumen⸗
koͤpfgen, zwiſchen deren Bluͤmgen lange Sta⸗
cheln eingemiſcht ſtehen.
Egypten und Arabien ſi ind die Heimath. 2. h.
VI Ordnung.
Mit einzelnen Befruchtungswerkzeugen
(MoNoGAMIA).
833. Jaftone ( Jasıonz). Der gemeinfchaftli-
che Kelch Hat zehn Hlätterz die gleichfürmige
Krone iſt fuͤnfblaͤttrich; Die Kapſel iſt unter
der Blume und enthaͤlt zwey Faͤcher. |
1. Berg Tafione (mentana Joſſone)y. |
Rapuntium montanum capitartum Ieprophyilon.
Coll, ecphr, 1. P.,226. ‚1.227. ,
Wohnt in Europa auf trocknen Hügeln, und bla⸗
het im Heu⸗ und Erndemonate. O.
834. Lobeliſche Pflanze (Losekra). Der
Keldy Hat fünf Einſchnitte; die einblaͤttriche
Krone iſt ungleichförmig 5; Die Kapſel ſitzt
unter der Blume, und hat —* oder **
Facher. |
*
1004 Neumzehnte Kloſſe der Pflanzen.
Ann. Der Mönch Plumier Hat diefes Gefchlecht zu
Ehren D. Lobeld eines gelehrten Botaniften aljo
genennet.
x Mit glatträndigen Blättern (Foliis integerrimis)., _
1. Plumiers L. Plumierii L.) ift ſtrauchartig,
und bat vvaklängliche glattraͤndige Blätter.
Catesb, car. 1, T.79. Seeligm. Th. 4. T. IM,
Iſt in benden Indien zu Haufe. h.
2. Dortmanns 2. (DortmannaL.) mit gleich»
“Breiten, zweyfächrichen, glatträndigen Blättern,
und einem faſt nackenden Stamme.
‚Oed. tlor, dan, T. 39.
"Die Seen und Ufer des Fälteften Europa find
das Vaterland, 2L.
3. Tupa (Tupa 1.) mit lanzettförmigen, glatt»
rändigen Blättern, und ährenförmig zuſammen⸗
geſetzten Blumentrauben.
Feuill. pet, 1. T. 29.
Waͤchſt i in Peru.
Dieſe Pflanze hat nach der Beſchreibung de Mönche
Beuillee eine gerade Wurzel, welche ſich in ſchraͤge Arme
theilet, ift ohngefehr anderthalb Schuh lang, und oben vier
Linien dick, ihre Schale ift unrein weiß, und bededet einen
fehr mweiffen runden Körper. Ihr Stengel ift gerade, hat
fuͤnf gleichförmige Flächen, und eine fehr belle grüne Farbe;
über dem ift er ftarf, inmendig hohl, und wird fo hoch als
ein Mann. An der Wurzel ift er bey 4. Linien dick, und
oben endiget.er ſich mit einer Blumenähre. Der Stiel je:
der Blume entfpringet aus den Winfeln der Blättchen,
welche roth ſind. Diefer Stiel, der gleihe Farbe hat,
iſt eee Acht Linien lang, und eine Linie dick; auf
ihm
Mit verwachſenen Staubbeutel. 1005
ihm fichet ein vierfach getheilter Kelch, welcher mehr dun>
Felroth als der Stiel if. Aus diefem Kelch Fommt eine
Blume, fo aus einem GStüd beftehet, bluthroth ift, und eine
Lange von zwey Zollen hat, Bey ihrem Urfprung ift fie
zwey Linien breit, und da hat fie zwey länglichte Eleine Spals
ten, fo parallel und zwey Linien lang find. Darauf wird
fie fchmaler, gegen den obern Theil aber wieder breiter:
Diefer ift insgemein zuruͤckgebogen, und wieder durch zwey
parallele Spalten der Länge nach gedfnet, welche fich gegen
ihrer Spike zu endigen. Dieſer Iheil umſchließt bey ſei⸗
nem Urfprunge eine rothe Scheide, die oben von einen
Stempfel getragen wird. Diefe Scheide ift anderthalb
Z0U lang, und anderthalb Linien dick. Mitten aus felbiger
kommt ein Stempfel, der über fie mit einer ſchwarz⸗ und
weißgeftreiften Spike hervorraget. Wenn die Blume vers
welfer, wird der Kelch zu einer faſt runden Frucht, die 3.
„ Bächer hat, deren jedes mit einem Mutterkuchen verfehen,
der mit Fleinen braunen Saamen befeger if, Die Blät:
fer umgeben den Stengel mit ihren untern Theile, andert:
Halb Zoll lang , und fondern fi von deinfelben erft hernach
ab, Don da an find fie biß zu ihrer Spitze fieben und
einen bdrittels Zoll lang; ihre Breite erſtrecket ſich auf drey
Zoll, Es lauft durch felbige, der Länge nach, eine große,
von auffen runde Ribbe, welche zu beyden Geiten viele
Adern abgiebt, die fih über die Släche der Blätter vertheis
len, und wieder viele andere abgeben, die mit einander ein
fehr artiges Neg machen. Sm Umfreiße haben die Bläts
ter Eleine unmerkliche Zaͤhne, wie eine Saͤge, auf ihrer Flaͤ⸗
che ſind ſie wie mit zarten weiſſ en Sammthaͤrlein beſtreuet,
daher ſie weißlich gruͤn ausſehen, und eudigen ſich mit einer
Spitze. ws
a Die
1006 Neunjzehnte Klaſſe der Pflanzen.
Die ganze Pflanze enthaͤlt einen der heftigſten Gifte. Die
Wurzel giebt eine toͤdtliche Milch von ſich, ingleichen auch der
Stengel. Der Geruch der Blumen erreget grauſames brechen.
Wenn man damit umgehet, hat man ſich wohl in acht zu
nehmen, daß man ſelbige nicht mit den Fingern zerdruͤcke;
denn follte man fo denn etwa die Augen reiben, und fie würs
den mit diefer Milch berühret, gienge das Geficht, wie die
Erfahrung:gelehret, ganz gewiß verlohren. |
*Mit einem aufrechten Stamme, und eingefihnittenen
Blättern (Caule erecto, foliis inciſis). m;
4. Langblümige L. (longinora L.) mit lanzett⸗
foͤrmigen, gezaͤhnten Blättern, ſehr kurzen, ſeit⸗
waͤrts befeſtigten Blumenſtielen, und einer fa⸗
denfoͤrmigen ſehr langen Kronroͤhre.
Trachelium fonchi folio, flore albo longiſſino.
Plums:fpec,; zz. 253. Ge’
Sn Jamaika an den Ufern der Flüffe
Diefe Pflanze ift auch eine der giftigften,
5. Cardinalblume (Cardimalis L.) mit. einem.
aufrechten Stammes, breitslanzettförmigen, füs
geartig gezaͤhnten lättern, und einem an der
Spitze des Stammes befeitigten Blumentrau—⸗
ben, deſſen Blumen nach einer Seite gerichtet
Rapuntium galeatum virginianum coceineo flore.
Moris, hift.2. P. 466.1. 5. T. 5. £ 54. |
Virginien ift die Heimath. U |
6. Denerifche L. (philitica L.) mit einem aufs
rechten Stamme, eyrund⸗lanzettfoͤrmigen, faſt
ſaͤgeartig gezaͤhnten Blaͤttern, und Kelchen, de⸗
ren Aushoͤlungen ruͤckwaͤrts geſchlagen ſind.
| Rapun-
Dit verwachſenen Staubbeuteln. 1007
Rapunculus galeatus virginianus, flore violaceo.
Moris. hiſt. 2. P. 466. ſ. 5. T. 5. 55.
Wohnt ebenfalls in Virginien in duͤrren Waͤl⸗
dern, und bluͤhet im Heumonate. A.
Wenn man die Pflanze abbricht, kommt aus allen Thei:
len ein Milchſaft. Der Geſchmack der Wurzel iſt dem Ta:
back aͤhnlich. Er bleibt lange im Munde he und er⸗
regt brechen.
Dieſe Pflanze iſt nach den — des Kalms ein
ſicheres Mittel wider die geile Seuche, wenn auch die damit
behafteten fchon dermaffen in diefe ungluͤckliche Krankheit vers
falten find, daß fie wie Aeſer flinfen, und Beule an Beule haben.
Die Wilden in Canada curiren ſie damit alfe: Sie nehmen
die Wurzeln von vier, ſechs und mehr Pflanzen, nachdem die
Krankheit tief eingewurzelt iſt, und machen ſie rein. Manche
brauchen friſche, andere aber getrocknete. Dieſe Wurzeln
werden gekocht, Das Decoci laͤßt man. ben Kranken des Mor:
gens fruͤh trinken, fo bald.er erwachet, und ſo viel er kann;
den uͤbrigen Theil des Tages iſt ſolches ſein fuͤrnehmſtes Ge⸗
traͤnke. Der Krauke faͤngt demnach au ziemlich zu purgieren,
und da machet man das Decoct ſchwaͤcher, wenn: man findet,
daß es zu ſtark purgiret. Mitlerzeit darf er keine ſtarke Ge—
traͤnke trinken, ſondern muß nur einfache Speiſen genieſſen,
fuͤrnemlich von Gewaͤchſen. Den folgenden und den zten Tag
faͤhrt der Kranke fort, dieſes Decoct zu trinken, und darauf
trinkt er jeden Tag nicht nur das Decoct, ſondern waͤſcht und
badet damit taͤglich die Theile, die von der Kranckheit am
mehrſten eingenommen find. Nachdem er hiermit 14 Tage bis
3 Wochen fortgefahren hat, ift die Krankheit gemeiniglich ver:
gangen. Wennder Kranke voll Beulen ift, brauchet mar
—*— Cur, ſolche zu trocknen, die Wurzeln von der Waſſer⸗
Mrz
1008 Neunzehnte Klaſſe der Pflanzen:
Merzwurz (Geum rivale); diefe Wurzel wird getrocknet, ge⸗
pülvert, und das Pulver in die Eiterbeulen»geftvenet, fie zu
trocknen. Iſt die Krankheit ſehr tief eingemurzelt, umd findet
man, daß ſich noch Feine. Befferung zeiget, nachdem man das
Decoct von diefer Pflanze ſchon einige Tage gebrauchet hat;
fo nimmt man die Wurzel von: dem abtreibenden Hahnenfuß
(Ranunculus abortiens) wäfcht fie rein, und vermenget etwas
davon mit diefer Lobelifchen Pflanze, Eochet es, und läßt den
Kranken das Decoct trinfen. Man muß aber vorfichtig feyn,
und von diefen Hahnenfuß nicht zu viel nehmen, damit nicht
Enizindangen in den Eingeweiden entfichen. Dieſes Decoct
purgiret ſtark, und erveget felbft brechen, und thut alle erwuͤnſch⸗
te Wirfungen; wenn man es aber zu ſtark machet, fo wird. es
giftig.” Diefe Eur iſt ohne Gefahr, und viel gelinder und beſſer
als mit dem Queckſilber. ſ. ſtockh. Abhandl. B. 12. S. 289.
und folg.
7. Aufgeblaſene L. (infatal.) mit einem auftech
ten Stamme, eyfoͤrmigen, faſt ſaͤgeartig gezaͤhn⸗
ten Blaͤttern, welche laͤnger als der Blumenſtiel
ſind, und aufgeblaſenen Kapſeln.
Ad.upf, 1741. T. 1. | in
Iſt auch in Virginien und Canada zu Haufe. © ’
Hr Miteinem niedergefchlagenen Stamme und eingeſchnit⸗
tenen Blättern (Caule proſtrato, foliis incifis).
8. Zeylaniſche L. (zeylanica L) mit geſtreckten
Staͤmmen eyfoͤrmigen, ſaͤgeartig gezaͤhnten, ſpi⸗
tzigen Blaͤttern, auſſer den unterſten, welche
ſtumpf ſind, einbfümigen Blumenſtielen, und rail
rauchen Kapfeln.
China und Aethiopien ſind das Vaterland.
9. dottigeL.(birſuta L.) mit ovalen, gekerbten, en
| lichen .
Mit vertwachfenen Staubbeutel; 1009
lichen Blättern, and einzelnen, ſeitwaͤrts befes
ſtigten Blumen. Ren |
Burm. afr. T. 40. f. 2.
Waͤchſt gleichfalls in Aethiopien.
835. Diole (Vrora). Der Kelch ift fünfblätt:
rich; die Krone hat fünf ungleichfdrmige Blät:
ter, wovon das oberſte Blatt in ein hornfoͤrmi—
ges Honigbehältniß fich endiget; dieeinfächriche
Kapſel wird von der Blume umgeben, und befte:
het aus drey Schalenftücken.
*Stammloſe (Acaules).
1. Gefiederte V. (pinnata V.) iſt ſtammlos, und
hat Blaͤtter, die in Querſtuͤcke getheilet ſind.
In Siberien und auf den europaͤiſchen Alpen.
2.Sumpf V. (paluſtris V.) iſt ſſammlos, und hat
nierenfoͤrmige Blaͤtter.
Oed. flor. dan. T. 83.
Die Suͤmpfe des kaͤlteren Europa find die Hei—
math, 21.
3. Woblriechende V. (odorara V.) ift ſtammlos,
mit fchleichenden Geitenwurzelfproffen, und herz⸗
foͤrmigen Blättern. EP
"B. Weiffe Merz Viole CViola martıa alba).
. Halbgefuͤllte Merz Viole (Viola martia mul-
iplici flore) find Spielarten. An
Wohnt in den europäifchen Haynen. 2,
Die Blumen haben einen Hieblichen Geruch, und in den
Apotheken wird eine Conferve, ein Syrup, ein Julep und ein
Honig daraus bereitet, Den Blättern wird eine erweichende,
u Si. und
Hrn
or zit,
1010 Peunzehinte Kaffe der Pflanzen.
und-den Saamen eine urintreibende und Brechen erregende
Kraft zugefehrieben. Ludw. n. 175.
** Stammtreibende (Caulefcentes).
4 Hunds VD. (canina V.) mit einem Stämme,
welcher, wenn er älter worden ift, in die Höhe
fteiget, und laͤnglich-⸗herzfoͤrmigen Blättern.
Iſt in Europa auf unbefchatteten Gegenden zu
Haufe, und hat feinen Geruch. 2L. |
Wenn diefe Biole bluͤhet; fo hatfie Feinen Stengel, ſon⸗
dern nur einen Schaft; nachhero aber wachſen die Stengelher⸗
aus, auf welche die Blumenftiele eingefüget find.
Henn in Weftgothland den Banern ihre Milch von den
Schwaͤmmen, die die Kühe gefreffen haben, verdorben worden
ift, fo helfen fie derfelben Damit, daß fie folche Aber diefe Violen
feihen. Flor. fuec. n. 785.
5. Berg V. (montana V.) mit aufrecht toachferiben
Stämmen, und herzfoͤrmigen länglichen Blaͤt⸗
tern.
Viola erecta, ſſore cæruleo et albo. Moris. hiſt. 2.
P-475. ſ. 5. T.7. f. 7.
Die Alpen in Lappland und Oeſterreich find das
Vaterland, M.
6. Zweybluͤmige V. (biffora V.) mit einem wey⸗
bluͤmigen Stamme und nierenfoͤrmigen, füges
artig gezaͤhnten Blaͤttern.
Oed. flor.dan. T.46.
Waͤchſt auf den in Lappland, ek und
Defterreich. 21
en Mit Blattanfägen, welchein Querftüce getheilet And,
und einer Frugförmigen Narbe (Stipulis pinnatihidis,;
‘ ftigmate urceolato).
ve Dreyfärbige V. (zricolor V.) mit einem drey⸗
jeitigen
Mit verwachſenen Staubbeuteln. 16818
un feitigen weitſchweifigen Stamme, laͤnglichen,
eingeſchnittenen Blaͤttern, und Blattanſaͤtzen,
welche in Querſtuͤcke getheilet find. |
In den europäifchen Öartenländern. ©,
8. Spornförmige V. (dalcarara V.) mit einem
abgekuͤrzten Stamme, faft eyfürmigen Blättern,
Dlattanfäßen, die in Querſtuͤcke getheilet, und
NSS welche länger als der Kelch
. find. |
8. Gelbe großbluͤmige Viole (Viola montana
Intea grandiffora) ift eine Spielart.
Die pyrenäifchen und fehweizer Alpen find die
Heimath.
9. Baumartige V. (arboreſtens V.) mit einem
ſtrauchigen —S und lanzettfoͤrmigen glatt⸗
raͤndigen Blaͤttern.
Viola hifpanica fruticans. Barr, ic. 568.
Wohnt in Spanien, F. —9
Re Mit aufrechten und nicht verkehrten Biinen (Flo-
ribus erectis nec refupinatis). *
10. Neunſaamige V. (enzeafperma V.) mit eis
nem Stamme, welcher unten ſehr aͤſtig iſt, und
lanzettförmigrgleichbreiten, glatträndigen, in eis
niger Entfernung voneinander. ſtehenden Blätz
tern, und Kefchen, welche hinten ähnlic) find.
Nelam-parenda Rheed. mal. 9. p. 117. T,60,
Iſt in Oftindien zu Haufe 2% |
11. Staudige V. (affraticofa V.) mit einem
geſtreckten Stamme, lanzettförmigen, faſt für
geartig gegähnten, gedrängtftehenden Blättern,
und hinten ähnlichen Kelden.
Oſtindien ift and das Vaterland. ° __
N Sss 2 12. Pans
1012 ReunfeßnteRlaffe der Pflangen.
12. Pantoffel V. (Calceolaria V.) mit einem
krautartigen, zottigen, einfachen Stamme, lan⸗
zettfoͤrmigen haarigen —— und Mühen
Blumen.
Waͤchſt in Cumana. -2L.
836. Springkraut 'Im PATIENS). Der Kelch
hat zwey Blaͤtter; die fuͤnfblaͤttriche Krone iſt
ungleichformig, und hat ein kappenfoͤrmiges
Honigbehaͤltniß; die Kapſel wird von der Blu—⸗
me umgeben, und beſtehet aus fünf Schalen:
ſtuͤcken.
* Mit einbluͤmigen Blumenſtielen (Peduncnlis unie
floris) .
1. Chinefifches S. (chinenfis L) mit —— ein⸗
bluͤmigen Blumenſtielen, gegeneinander. übers
ſtehenden eyfoͤrmigen Blaͤttern, und bognigen
Höonigbehaͤltniſſen.
In ‚China. O.
2. ——— S. (cornuta I.) mit gehaͤuften ein
bluͤmigen Blumenftielen, lanzettformigen Blaͤt⸗
tern, und Honigbebältniffen, welche länger als
die Blume find.
Burm. Zeyl. T. 16, £. r,
Zeylon ift die Heimath. O.
3. Balfamine ( Balfamina 1.) mit gehäuften eins
blümigen Blumenftielen, lanzettfoͤrmigen Blaͤt⸗
tern, wovon die oberſten wechſelsweiſe jtehen,
und Honigbehältniffen, welche ea als die
Blume find.
Wopnt in Oftindien. ©.
** Mit
Mit vermachfenen Staubbeuteln. 1013
** Mit vielblumigen Blumenſtielen (Pedunculis multi-
fAoris).
4. Dreybluͤmiges S. (triforal. ) mit einzelnen
dreyblümigen Blumenitielen, und ſchmal⸗ lan⸗
zettfoͤrmigen Blaͤttern. —
Burm. zeyl. T. 16. f. 2.
Iſt in Zeylon in ſumpfigen Grunde zu Hauſe.
5. Gemein S. (uoli tangere 1.) mit einzelnen viels
‚blümigen Bfumenftielen, eyförmigen Blättern,
und aufgefehtwollenen Stammknoten.
Die Hayne in ee und Canada find das Bar
terland. en |
Sss 3 Zwan⸗
1014 Zwanzigſte Klaſſe der Planen; "
gZwanzigſte Klaſſe der Pflanzen
Mit aneinander gewachſenen
Staubfaͤden und. Staubwegen
(GxNaNnDRiJ
J en
it zuey Gtaubfden Oman).
837. Anabenfraut:(Oxcaıs):.. Ein hornfdr«
miges Honigbehaͤltniß hinter der Blume,
* Blumenkrone mit einem fpornigen Helme ‚( Coroltz
| galea calcarata).
3. Zweyhoͤrniges R. (bicornis O.) mit ungetheiß
ten Zwiebeln, und Kronen, welche mit einem
zweyſpornigen Heime, und’einer fünfmaligetheils
ten Lippe verſehen find. n
Orchis lutea, caule geniculato. Buxb, cent, 3. p.
6 T,6: | nk Me
Wächft an dem Vorgebürge der guten Hofnung.
2. öweyblümiges R. (bifora O.) mit ungetheils
ten Zwiebeln, und Kronen, die mit einem eins
fpornigen Helme, abfiehenden Flügeln, und eis
ner lanzettförmigen , ſcharf zugefpisten Lippe
verfehen find.
Ebenfalls andem Vorgebuͤrge ber guten Hofnung.
** Mit ungetheilten Zwiebeln (Bulbis indivifis).
3. Sweyblättriches R. (bifolia O.) mit unges
theilten Zwiebeln, einem Honigbehältniffe, wel⸗
ches eine lanzettfoͤrmige glafträndige Lippe und
— J———
Mit aneinand, gew. Staubf. u. Staubw. 1015
ein ſehr langes Horn hat, wie auch —
den Kronblaͤttern.
H. Zweyblaͤttriches breites Raabenteut (or-
chis bifolia latisfema) ift eine Spielarl, '
Die rauben Zriften in Europa find die Heimath,
und der May iſt die Bluͤhzeit. J.
Dieſe Pflanze ſtehet mit dem Vanillenſtrauche wegen des
ähnlichen Blumenbaues in einer natürlichen VBerwandfchaft,
und derfelden Blumen duften zur Nacht, auch bey Fühler
Witterung und dee Morgens, einen ungemein feinen und
angenehmen Danillengeruch in ſolcher Maße von fih, daß
davon ein ganzes Zimmer erfüllet wird. "Glevitfh! ©. 43%.
Die Wurzel treibet den Harn, und reitzet zum Ya ae
Sun, 2.193.
4 Pickelhering ( Morio ©.) mit ungetheiften
Zwiebeln, einem Honigbehaͤltniſſe, welches mit
einer viermal geſpaltenen, Eleingeferbten Lippe,
und einem ſtumpfen aufjteigenden Horne verſe⸗
hen iſt, wie auch ſtumpfen — ri
neigenden Kronblättern..
‚Orchis morio femina, Vaill. paris. T. 31. £. 13. 14.
Wohnt in den europäifchen Wäldern. 2}.
Retzius hat in Schweden von den Wurzeln Diefes Kna⸗
benkrauts einen Salep auf folgende Art zubereitet: er hat
eine Menge Wurzeln im Waſſer gewafchen, diefelben gehäu:
tet, nachhero an einen Faden angereihet, und ſolche 6. Stun;
den in Falten Wafler liegen laſſen; alsdenn fie herausgenom—
men, und eine halbe Stunde in frifchen Waffer gekochet.
Nachdem fie gekocht geweſen, hat er fie im Schatten getrod;
net, da fie dann den Geſchmack, Unfehen und Farbe, wie
die perfifchen, mit welchen er gleichfalls Verſuch auftellte, br;
©8854 fa;
1016 ... Zwangigfte Klaſſe der Pflanzen,
kamen, "Hierauf hat er beyde Arten gepülvert, und folgende
Berfuche angeftellet. Er nahm acht Gran Pulver von je:
dem, that jedes in fein eigen Gefäß, und goß auf jedes
eine Unze kochend Waffen, wobey er bemerkte, daß das ſchwe⸗—
diſche Pulver viel’ geſchwinder aufgelößt. mar, als das perſi—
ſche, und fo ſchleimig, daß es ſich nicht gänzlich wollte durch
eine Leinwand preffen laſſen. Er goß deswegen noch eine
halbe Unze kochend Waſſer dazu, da denm der Schleim de
ſchwediſchen ſo viel Dicke bekam, als der vom perfifchen, zu
welchen nur eine Unze Waſſer gefommen wars Was in der
Leinwand übrig blieb, und nach der Auspreſſung herausge⸗
nommen war, trocknete er, da dann das Ueberbleibſel vom
perſiſchen 1. Gran, von ſchwediſchen rt. Gran wog; des
letzteren ſchleimiges Weſen ſchien nicht voͤllig aufgeloͤßt. Aus
dieſem Verſuche hat er den Schluß gemacht, daß der ſchwe⸗
diſche Salep mehr Schleim habe, als der morgenlaͤndiſche,
und wenn man von der Gleichheit an Geruch, Farbe und
Geſchmack auf dir Gleichheit der Wirkung ſchlieſſen doͤrfte;
fo waͤre der ſchwediſche in allen Stuͤcken fo gut, als der aus⸗
ländifche. 1. ſtockh. Abhandl. B. 26. ©. 257. und folg.
5. Maͤnnliches R. (mafcula O.) mit ungetheils
ten Zwiebeln, einem Honigbehältniffe, welches
mit einer vierlappichen, Eleingeferbten Kippe,
und einem ſtumpfen Horne verfehen ift, wie auch
ruͤckwaͤrtsgebogenen zwey oberen Kronblätterm.
Orchis' morio mas Ba non maculatis. Vaill.
paris. 191. T. 31. ı
Wohnt in-Europa. 2:
‚Bon ben Vurzeln diefer Art fol der worgenlinbiſhe Sa⸗
fep verfertiget werden.
6. Kriegeriſches R. militaris O.) mit N
ten
Mit aneinand. gew. Staubf, u. Staubw. 1017
ten Zwiebeln, und einem Honigbehäftniffe, wel⸗
ches mit einer fünfmal eingefchnittenen Kippe,
die rauhe Punkte hat, und ſtumpfen Horne ver«
fehen iſt, wie auch Kronblättern, Die an ihrer
Baſis untereinander zuſammenhaͤngen.
Iſt in den europaͤiſchen Wieſen zu Hauſe, und
bluͤhet im May und Brachmonate. Ye gi
Nach dem Gleditſch find die Wurzeln von dieſem Kna⸗
benkraute, wegen ihres feinen ſchleimigen Weſens, uͤberaus
lindernd, nahrhaft und daͤmpfend. Die neuern Aerzte laſ—
fen die Wurzeln in ungariſchen Wein, Secc, oder auch Ma⸗
dera und Cap. Wein ganz aufweichen, und alsdenn ſolchen
Wein, die von langwierigen Krankheiten ganz entkraͤfteten
und ansgezehrten Perſonen gebrauchen. Auſſer diefem nahr:
haften Beftandtheile befindet ſich noch ein höchftes fluͤchtiges
zartes Wefen darinnen, telches unfere feinfte Safterin Be:
wegung feet und ausdehnet: die Wurzel — mit dem
morgenlaͤndiſchen Salep uͤberein.
Ob die Wurzel von dieſem Knabenkraute oder von dem
Pickelhering nach dem Verſuche des Retzius zu einem Salep
ſich beſſer ſchicken, muß durch fernere Verſuche eroͤrtert
werden.
*** Mit verſchiedentlich geſpaltenen — * pal⸗
matis).
War Breitbisckinneb Ri (latifolia 0) mit etwas
geſpaltenen geraden Zwiebeln, einem Honig⸗
behaͤltniſſe, welches mit einem kegelfoͤrmigen
Horne und einer dreylappichen Lippe, die an
‚den Seiten umgeſchlagen, verfehen iſt, wie auch
Deckblaͤttern, die länger als die Blume In»
Blackw. 405.
Ssess5 Die
’
rors Zwanzigſte Klaſſe der Pflanzen. Mm
Die europaͤiſchen Wieſen ſind das Vaterland, und
der May die Blübgeite 2. Bi
— Incarnatrothes R. (incarnata 0.) mit ver»
ſchiedentlich aefpaltenen Zwiebeln , einem Ho⸗
ntgbehältniffe, weiches mit einem Fegelfürmis
gen. Horne, und einer undeutlic, Dreylappichen,
ſaͤgeartig gezaͤhnten Lippe verfehen ift, wie auch
ruͤckwaͤrts gebogenen obern Kronblaͤtern.
MEHR in Europa. 2
— Holunder R. (fambucina 0) hat etwas ge⸗
ſpaltene, gerade Zwiebeln, ein Honigbehaͤlt⸗
om, Welches. mit einem Eegelfürmigen: Horne
und eyrunder fall Dreplappichen Kippe verfchen
iſt, wie auch Deckblaͤtter, die fo lang als die
Blumen find.
Auch in Europa, und bat einen holunderartigen |
Geruch.
10. Geflecktes R. (maculata O. ) mit verfchies
dentlich geſpaltenen, voneinander abſtehenden
Zwiebeln, einem Honigbehaͤltniſſe, welches mit
einem Horne, das kuͤrzer als die Fruchtknoten,
und einer flachen Lippe verſehen iſt, wie auch
aufrechten obern Kronblaͤttern. |
Weinm. T. 770. lie. d.
Die europäifchen feuchten Wiefen find die *
math. .
EI. Wohlriechenſtes R. Codoratiskma ©.) mit
verfchiedentlich gefpaltenen Zwiebeln, einem Kos
nigbehättniffe, welches mit einem kurzen übers
wärts gefrümmten Horne, und dreylappichen
Lippe verfehen iſt, wie * gleichbreiten Blaͤt⸗
tern.
Or-
=
Mit aneinand. gew. Staubf. u. Staubw. 1018
Orxehis palmata anguſtifolia minor odoratiſſima.
‚Segu., vers. 3, Pr 250. T. 8. 5. 6. *
Bohr in Stalien, Frankreich, und Teutſchland⸗
*38 ** Mir Zwiebeln, die aus! verfchiedenen miteinander
„verbundenen fleiſhichen Städen, aulummengefege find _
“ (Bulbis fafciculatis),
* Braͤunliches R.( fucceſtem ©.) mit einens
Honighehaͤltniſſe, deilen Horn fo lang als der
Fruchtknoten und die enfürmige Lippe. an ihrer
— geaähnet Ih
Iſt in Siberien. zu Rh |
838. Stendel (Sıryrıum), Ein hodenfdrmi⸗
ges, oder aufgeblaſen⸗zweyknoͤpfiges Honigbe⸗
haͤltniß hinter der Blume.
1. Gruͤner St. (viride 8.) mit verſchiedentlich ge⸗
ſpaltenen Zwiebeln, laͤnglichen ſtumpfen Blaͤt⸗
tern, und einem Honigbehaͤltniſſe, deſſen gleich⸗
breite Lippe drey Abſchnitte hat, wovon der
mittlere undeutlich iſt.
Oed. flor. dan. T. 77. Re *
Die rauhen Gegenden in dem AO Europa
ſind dag. Vaterland. 2.
2. Schwar zer St. (igrum 8. Ja perfehiehents
lich gefpaltenen Ziviebeln, gleichbreiten Blättern,
‚und einem Honigbehältniffe, deſſen verkehrt fies
hende Lippe in drey Lappen getheilet ift, wovon
der mittlere gröffer it, als die andern.
Waͤchſt auf den Alpen der Schweizer undtappen.
3Weißlicher St. Calbidum S.)mit Zwiebeln, die aus
verſchiedenen miteinander verbundenen Stuͤcken
zuſammengeſetzt ſind, lanzettfoͤrmigen aa
un
1020 Zwonzigſte Klaſſe der Pflanzen.
und einem Sonigbehältnifl, deſſen ſpitzige Lippe
in drey ſpitzige — han he San der mitte
en “dere ſtumpf iſt. | F
Oed. flor. dan. T, rg.
In den Waldwieſen in REN Zenfefand und
der Schweiz. 2.
839. Zweyblatt Des Honigbe⸗
haͤltniß iſt unten faſt nachenfoͤrmig.
*Mit aͤſtigen Zwiebeln (Bulbis ramofis).
I. Vogeineft (Nidus avis O.) hat Zwiebeln, wel⸗
9 aus verſchiedenen zaſrichen, miteinander ver⸗
bundenen Stuͤcken zuſammengeſetzt ſind, einen
blaͤtterloſen mit Scheiden verſehenen Stamm,
und ein Honigbehaͤltniß, das eine zweyſpaltige
Lippe hat.
MNidus avis. Lob. ic. 195.
"Die Hayne in Schweden, Teutfchland ib Ernte
reich find die Heimathi, und der May und
Brachinonat die Blühzeit.
2. Covallenwurs (Gorallorhiza O.) hat äftige, ge⸗
bogene Zwiebeln, einen blaͤtterloſen mit Schei⸗
den umgebenen Stamm, und ein Honigbe⸗
haͤltniß, deſſen Lippe dreymal geſpalten iſt.
Orohanche radice coralloide — Mentz.
pug. T.9. fr
Wohnt im mitternaͤchtigen Europa, und hat e eine
corallenrothe Wurzel.
EX Bemeines’3. (ovara O.) mit einer zaftichen
Zwiebel, zweyblaͤttrichen Stamme, eyfürmigen
Blättern, und einem Honigbehaͤltniſſe, welches
mit einer ziwenfpaltigen Kippe verfehen ift.
Oeder. flor, dan, T. 137.
ß, Drey⸗
Mit aneinand gew. Staub. u. Staub. 102%
O. Dreyblatt (Ophris trifolia).
Iſt eine Spielart, | og
Iſt in Europa in den Wäldern und auf feuchten Wie⸗
ſen zu Hauſe, bluͤhet im May und Brachmonate.2},
* Mit rundlichen Zwiebeln (Bulbis rotundis).
4. Löfels 5. Læſelii O.) mit einer rundlichen Zwie⸗
‚bei, einem nachenden dreyecfigen Biumenfchafte,
und einen Honigbehältniffe, das mit einer ehfor⸗
Lippe verfehen ift. |
Ophris diphyllos bulbofa, Leef. pruf. 180. T. 58.
Die Sumpfe in Schweden und Preuffen find das
Vaterland. | ;
5. Sumpf 3. (paludofa O.) mit einer rundlichen
Zwiebel, fat nadenden fünfecfigen Blumens
ſchafte, Blättern, welche ander Spike rauh find,
und einem Honigbehältniffe, welches eine unges
theilte Lıppe bat. |
Orchis bifolia minor paluftris. Plak. alm. 20T,
247: f.2»
Waͤchſt in fchwedifchen torfigen Sümpfen,
6. Inſecten Blume (infedifera O.) mit rundtis
chen Zwiebeln, bläftrichen Blumenfchafte, und
einem Honigbehältniffe, weiches mit einer oft
fünflappichen Kippe verſehen iſt.
a. Sliegenblume (myodes O.) fiellt eine Stiege
vor.
PB: Spinnenblume (arachnites O,) ſiehet wie eine
. Spinne aus. DEN
" Sind Sorten. |
In dem gemäßigten Europa, 2L,
840. Serapias (DERAPIAS), Ein eyfoͤrmiges
STERN Honigbehaͤltniß mit einer ehformigen
ippe.
Anm.
1623 — — Stifte der Pflanzen. I
Ann. Sarapis iſt ein egyptiſcher Gott geweſen
3 Breitblaͤttriche S. CIatifolia S.) mit zaſrichen
Zwiebeln, euförmigen den Stamm umfangens
den Blättern md hängenden Blumen.
Europa ift die Heimath, und hat vercha
aͤnderungen. 2.
"2, Lant blaͤttriche S. ongifolia 8.) mit zaſrichen
Zwiebeln, ſchwerdfoͤrmigen feſtſitzenden Blaͤt⸗
tern und hängenden Blumen. 2:
Wohnt in Europa, und hat drey Abanderungen.
3. Rothe S. (rubra S.) mit zaſrichen Zwiebeln,
ſchwerdfoͤrmigen Blaͤttern, und aufrechten Blu⸗
men, deren Honigbehaͤltniſſe eine ſpitzige Lippe
haben.
Iſt auch in Europa zu Haufe,
gun. Arethuſe (ArerHusA). Ein roͤhriges Ho⸗
#
‚nigbehaltniß in dem Boden der Krone, defien
untere Lippe an den Griffel angemachfen ift,
1. Anolliche A. (bulbofa A.) hat eine kugelrunde
Wurzel, einen mie Scheiden umgebenen Blu
menfchaft, und. eine zmweyblättriche Blumen⸗
ſcheide.
Helleborine mariana monanthos, flore longo pur=
puraſcente liliacao. Plulc. mant. 100. T.348.£.7.
Die waͤßrichen Gegenden in Virginien und Car
nada find das Baterland. 2],
2, Auseinandergefperrte U. (divaricata A.) mit
einer etwas gefpaltenen Wurzel, lanzettfoͤrmi⸗
gen Schaftblatte, und einem lanzettförmigen
Blumenſcheideblaͤttchen, wie auch Kronblaͤttern,
wovon die aͤuſſern in die Höhe fernen.
Catesb. car. 1, T. 58. Seeligm. Th. 3, 3,16.
| - Die
Mit anciond, gew. Staubf. u. Staub. 1023
- Die fumpfigen Derter des mitternächtigen Ame⸗
rika find die Heimath, 4»
842, Denusfihuh(Cxrrreenium), Ein bau⸗
chiges aufgeblafenes hohles Honigbehaͤltniß.
1. Bemeiner D. (Calceelus C.) mit zafrichen
Wurzeln, und eyrund⸗lanzettfoͤrmigen er
blättern.
Gmel. fib, 1. T. r.
B. Pantöffelgen mit der Stdn Blume (Cal-
ceolus flore luteo, Moris. hiſt. 3. p. 488. fr 120
I.nfy)
Y. Pantöffelgen mit der purpurfarbenen Blue
me (Helleborine | ore majore purpureo. Moris,
bil: 3:-2:488:J. 12 Te if. 17.
d. Pantöffelgen mit der bunten Blume (Cal-
ceolus flore.vario, Amm. ruth, 133, T. 22.) find
die Spielartens
Wohnt in dem nfitternächtigen ac von Europa,
Aſia, und Amerika.
2. Rnolliger V. Gulboſum C.) mit einer rund⸗
en Zwiebel, und einem rundlichen Wurzel⸗
A
Linn. flor. lapp. T. 12. f 5.
Iſt in Lappland, Rußland, und Siberien zu Haufe.
843. Schmarozbsum (Erivenoru M).
Das bienförmige Honigbehältniß ftehet ſchief
* "und iſt ruͤckwaͤrts gefchlagen.
Klettrende (ſcandentes)
iVanillenwinde (Vanilla E.) hat einen klett⸗
tenden Stamm, eyfürmig- längliche, nervige,
feſtſitzende Stammblaͤtter, und ————
zuſammengerollte Gabeln.
— 82
1024 Zwanzigſte Klaſſe der Pflanzen
ı;, Merian. furin. T. 25. Catesb, car, 3. T.7.
Die Bäume in beyden Indien find das Vaterland,
Dieſer Strauch iſt eine Schmarozpflanze, die auf die
hoͤchſten bey ihr herumwachſende Baͤume hinauf ſteiget, ſich
mit feinen anſaugenden Neben um dieſelbe windet, und ih-
re Säfte aus den Rinden an fich Sieher, ohne daß er dabey
in der Erde Wurzeln ſchlaͤgt. Er erreichet eine Höhe von
18. biß 20.Schub. Die Blumen find grünlidh: gelb, mit
etwas weiß vermifchet, auf welche eine fehr lange runde, oder
auch plattere glänzende sähe Schote, deren Fänge wohl ei:
nen halben Fuß beträgt, und nicht gar einen. Zoll die ift, fol
get, Diefe überaus angenehme Frucht iſt von ſchwarz⸗brau⸗
ner Farbe, ihr Geruch ambriret, und ift fein, füffe bifamhaf:
tig, benzoinifch. Das ſchwaͤrzliche Marf der Schote iſt ſaf⸗
tig und fett, es hat einen etwas ſcharfen lieblichen gewuͤrz⸗
haften Geſchmack, und enthaͤlt eine ungemeine Menge eines
ſehr zarten koͤrnigen Saamens. Die Wilden ſammlen die
reifen Vanillenſchoten, pfluͤcken fie ordentlich, laſſen fie im
Schatten wohl trocknen, und verhandlen fie hernach an die
dafelbft handelnden Europäer, die die beften darunter ausle⸗
ſen, und um ſie vor weitern Austrocknen und Schimmel zu be⸗
wahren, auch den Geruch fuͤrnemlich zu erhalten, zum Theil
in reines Rollzinn einlegen laſſen, und uͤberall hin verkaufen.
Wegen des hoͤchſt feinen fluͤchtigen oͤlig— gewuͤrzhaften
Weſens, dag in dem Marke der Frucht in groſſer Menge bes
findlich ift, hat die Vanille eine Kraft, unfere Säfte fehr
ſchnell und unmerklich zu durchdringen, fie in eine heftige
Bewegung zu feßen, zu verdünnen , auszudehnen und zu
erhigen. Sie flärfet die feinen und empfindlichſten Their
de, treiber die monatliche Reinigung, auch den Harn, und ber
fördert Die Blähungen, Man’ fehreibet ihr ein befonderes
| Ders
⸗
Mit aneinand. gew. Staubf. u. Staubm, 102$
Bermögen zu das Gedaͤchtniß zw flärfen, und emp,ehlet defr
fen Gebrauch einigen fehr gefchwächten Perſonen. In die:
fen Abfichten wird ein Weinaufguß mit Kermeskörne:n und
Vapille zumerlen vorgefchlagen, welches nicht ohne gut Wir:
Fung feyn kann, wenn der Gebrauch wach richtigen Anzeigen
geſchiehet. Bey der Zubereitung etlicher Arten von Choco
lade wird das meifte Davon verbraucht. Gleditſch.
2. Luftblume Vos gerisE.) mit einem klettern⸗
| EN WER N — lanzettfor⸗
igen Blaͤttern, und gleichbreiten, ſtumpfen
Kronblaͤttern. —54
Kaempf. amoen. T. 869. fr.
Waͤchſt in Java, und iſt eine Schmarozpflanze.
** Mit einem aufrechten blättrichen Stamme (Caule ere-
&o foliofo),
3. Zyformiger S. (ovarım E.) mit eyfürmigen
fpigigen, nervigen, den Stamm umfangenden ‘
Blättern, und büfchelförmig zuſammengeſetzten
Blumenfchäften.
Rumph. amb, 6. T.51. f 2,
In Dftindien. |
4. Naͤchtlicher S. (modurnum E.) mit länglis
chen aderlofen Blättern, einem Honigbehaͤlt⸗
niffe, deſſen glatträndige Lippe Dreymal getheis
fet, und wovon der mittlere Theil gleichbreit
it, und einem vietblättrichen Stamme.
Viscum caryophylloides, foliis longis in apice in-
cifis, Catesb, car.2. P. 68. T. 68.
Amerika iſt die Heimath
*** Mit einem nackenden Schafte und Wurzelblaͤttern
(Scapo nudo, foliis radicalibus).
tt 5: De:
1026 Zwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
Geſchriebener S.( feriptumE.) mit eyfoͤrmig⸗
laͤnglichen, dreynervigen Blaͤttern, deren Rer⸗
dd ‚ven in der Baſis des Blattes zufammenlaus
fen, und teaubenförmig AUSATHIRENBEREGFEN sw
fleckten Blumen.
Rumph. amb,6. T.42.
Wohnt in Oſtindien.
Anm. Die Flecke der Blumenkronblaͤtter u
maßen geſchriebene Charactere fuͤr, woher der
me ſeinen Urſprung hat. EN
6. Lieblicher S. (amabile E.) mit breit Hähyeite
förmigen , aderloſen Wurzelblaͤttern, und feits
wärts befejtigten, zirkelfoͤr migen Kronblättern,
Rumph. amb.6. T.43:
Iſt ebenfalls in Oftindien zu Haufe,
Diefe Pflanze hat große weiſſe wohlriechende Blumen.
Auf der Infel Ternate ift nur den Prinzeſſinnen erlaubet,
diefe Foftbare und mehr als feltene Blumen zu tragen.
-Dsbef, ©. 354-
1.9 vd nu ng.
Mit drey Staubfaͤden. (TRIANDRIA
844. Schweinsruůfſ ſſelblume (Sısyrım..
'cHaıum) Ein Staubweg; Die Blumenſcheide
iſt zweyblaͤttrich; die Krone hat ſechs flache
Blaͤtter; die dreyfaͤchriche apfel ift unter der
Dlume,
1. Bermudifche S. (Bermudiana S.) mit ſchwerd⸗
foͤrmigen nervenloſen Blaͤttern.
Sifyrin-
Mit aneinmnd, ger. Staubf. u. Staubw. r027
Sr Sifyrinchiam caeruleum parvum, gladiato Ale
Pluk. alm, 348, T. 61. £: r.
B. Blaue mit Goldvermiſchte Schweinsrüffel
Bliume Sufyrinchium bermudienfe, foribus
parvis, ex caeruleo,et aureo mixtis. Pluk,
. alm.348. T. 61. f. 2.)
Iſtt eine Spielart, ————
Die erſtere waͤchſt in Virginien, die andere aber
Er auf den berimudifchen Snfeln. 2.
2 S. mit dem Dalmblatte (palmifolium S,)
mit ſchwerdfoͤrmigen nervigen Blaͤttern.
Braſilien iſt die Heimath.
845. Salamanderbaum (StiLaco), Eik
. * FEN nf £ — + * = —
Staubwegz Der Keich iſt einblaͤttrich; Die Kro⸗
ne fehlet; die Deere iſt kugelrund.
Rumph. amb. 3. T. 131.
— Wohnt in Oſtindien. H. |
Ann. Dieſer Baum hat vermoͤge feiner dicken und faftiz
gen Rinde die Eigenfchafi, daß er ſehr lange den Flam—
men des Feuers widerſtehe; dergeſtalt, daß, wenn eine
Begend abgebrennt wird, wotinne ev wachſt, die Kro—
» ne dejlelben von» den Flammen wolsverzehrer werde;
keinesweges aber Jen Stamm; modem er, des erlittez
nen Brandes ohngeachtet, wiederum. von neuen prof
jet: Aus diefer Urſache hat Rumph diefen Baum den
Salamanderbaum genenuet ir SE
4. DE Ordnung |
Mit vier Staubfäden (Terrandara)
846, Der Priap (Nerestess), Ein Staub⸗
wen; der Kelch ift viermal getheilet; Die Kro—
tie fehletz die Kapſel hat vier Faͤcher.
| Ttt ,. 1, Waſſer
1028 Bmanzigfte Klaſſe der Prlanzem
1. Waffer abfondernder Priap deflillatoria
—————
Burm. Zeyl. T. 17.
Iſt in Zeylon in feuchten Gegenden zu ER
Diefe befondere Pflanze ſteiget mirtelft ihres ſchwam⸗
migen dicken vundlichen Stammes, welcher mit breiten.läng»
lichen glatten wechſelsweiſe feftfigenden Blättern verfehen
ift, in die Höhe. Die ftarfe Ribbe diefer Blatter endiget
fich in eine lange gefchlängelte. Gabel, an welcher ein haͤuti⸗
ger glatter hohler Schlau hängt, der mit einem Deckel
verfehen ift, und folchen mittelft des aus den Wurzeln, eins
gezogenen vielen Saftes, durch welchen er aufgetrieben wird,
von felbften oͤfnet, und alsdenn vollfommen das männliche
Glied mit der Eichel fürftellet. Dieſe Schlaͤuche enthalten
von einem füflen, hellen, lieblichen, erfrifchenden und flärfens
den Waffer fo viel in fich, daß das Wafler von 6. biß 8.
Schlaͤuchen binlänglid) if, den Durft eines Menſchen volls
kommen zu flilfen. f. Lin. flor. zeyl. n. z21.
IV. Ordnung.
Mit fünf Staubfaͤden ( Pentanprıa).
847. Ayenifche Dflanze (Avznıa). Ein
Staubweg; der Kelch hat fünf Blätter ; Die
Platten der Kronblätter wachen mittelſt ihrer
langen Nägel in einem flachen Stern an der
Spige des Bodens zuſammen; am der untern
Seite des Sterns fißen die fünf Staubbeutelz
die Kap ift mit fünf Fachern verſehen.
Anm.
Mit aneinand. gem. Staubf. u. Staubw. 1029
Anm. Diefes Gefchlechte ift nach dein großen Ducd’Ayen
in Paris von dem Heren Nitter benennet worden, der
ſich durch die feltenften Gewaͤchſe weit berühmt gemacht
hat, die er aus der ganzen Welt in feine prächtige
Gärten hat bringen laſſen.
1. Rleine A. (puſilla A.) mit herzfoͤrmigen en
Blättern.
Stockh. Abhandl. B. 18. T. 2.
Jamaika, und Peru find das Vaterland. ©
Was die Blume vor allen anderen fo merkwürdig ma:
het, befichet zum Theil in dem Stempfel felbft, der wie ein
Eylinder verlängert, und fo lang wie der Kelch ift, faft wie.
in der Paffionsblume ; dag fonderbarefte aber, und wovon
man im Neiche der Getwächfe noch Fein Beyfpiel hat, ift,
daß die Blätter der Krone ſelbſt in einen flahen Stern an
die Spike des Bodens zuſammenwachſen, mit melchen fie
auch ein Körper werden, und ihre eigene Natur, vermoͤge
der fie weich und gefärbet find, ablegen,, dagegen die Nägel
dev Kronblätter fich auswarts Frümmen, und gleichfam ein
Gitter um die Blume machen. Hierzu Fommt auch eine
nicht weniger fonderbare Eigenfchaft,, dag ſich die Staubfa-
den über diefen ſternfoͤrmigen Körper, der etwas miftlers
zwiſchen dem Stempfel und der Blumenfrone ift, anhen:
fen, und die an der obern Geite wie Staubbeutelgen aus:
fehen, welche aber leer find; an der untern Seite diefeg
Sterns hingegen befinden fich die Staubbeutelgen ohne Fa:
den mit vollfommenen Staube. In der natürlichen Ord—
nung ift dieſe Pflanze unftreitig am nächften bey den Siden
und Waltherifchen Pflanzen und den andern GSänlentragen:
den; woher auch unfehlbar folget, daß ihre Kraft in der
Arzeneykunſt ſchleimig, und ihr Nutzen iſt, ſcharfe Feuchtig—
5 keiten
—
030 Btanzigfte Slaffe der Planen
feiten einzuwikeln, und die Fafern zu erweichen und. ſchluͤpa
frig zu machen. f. ſtockh. Abhandl, im angef. Bande, S. 22.
und folgende,
2. Silsige A. (irmentofa B) mit erg, rund⸗
lichen, filzigen Blaͤttern. ey
Waͤchſt in Cumana.
848. Paſſionsblume (Passır.ora). Drey
Staubwege; Kelch und Krone haben fuͤnf
Blaͤtter; Da Honigbehaltniß iſt kronenfoͤrmig;
die Beere iſt mit einem Stiele verichen.
Anm. Dieſes Geſchlecht hat von den Blumen ſeinen
Nahmen erhalten, in welchen ehemals der blinde Aber⸗
glaube die ganze Paſſionsgeſchichte zu ſehen glaubte, *
* Mit ungetheilten Blättern (Foliis indivilis), -
I» Sägefstmiggesäbnte P. ‚CferrasfolaP.) mil
ungetheilten,, enrornmgen f fügearfiggesähnten
Blättern. |
Granadilla americaua, folio oblongo leviter fer,
rato. Mart, cent, 36. 1% 36%
In Surinam.
3. Rupferfarbene P. (cupraea P) mit ungetheits
ten eyfoͤrmigen, glafträndigen Blättern, die mie
ähnfichen Stielen verfehen find,
. Granadilla foliis ſarſaparillae trinerviis, Catesb,
car, 2. P.93. T.9% eh,
Bahama iſt die Heimal, —*
3. D. mit dem Sorberblatte ChuurifoliaP.) mit
ungetheilten, enförmigen , alatträndigen Blaͤt⸗
teen, deren Stiele mit zwey Drüfen verſehen
7 nd, und > sarah Huͤllen.
“Men,
Mit aneinand. gew. Staubf. u. Staubw. 1031
Mer. ſurin. 21. Ti 2r.
Wohnt in Surinam. |
** Mit zweylappichen Blättern (Foliis bilobis).
4. Bothe P. (rubraP.) mit herzfoͤrmigen, zwey⸗
lappichen, ſcharfzugeſpitzten Blaͤttern.
Plum. amer, 68. T. 83.
SH in Jamaika Dominico und Martinik zu
Hauſe.
5. Fledermaus (vefpertlio P.) mit zwey lappi⸗
chen, an ihrer Baſis abgerundeten, und mit
Drüfen ‚verfehenen Blättern, deren fpißige Lap-
pen weit auseinander gefperret, und auf der uns
tern Fläche getüpfelt find.
Granadilla folio lunato, flore parvo albo, fructu
fucculento ovato. " Mare, cent, ch T.52
Wohnt in Amerifa, h.
*xx Mit deeylappichen Blättern (Folüis trilobis),
. Getuͤpfelte P. (punctata P.) mit dreylappi⸗
chen, laͤnglichen, auf der untern Fläche getuͤp⸗
felten Blaͤttern, wovon der mittlere Lappen
kleiner iſt, als die zwey andern.
Feuill. peru I. X, Ile
Iſt in Peru zu Haufe 2. 3
7. Zottige D. (hirſuta P.) mit dreylappichen,
rauchen Blaͤttern, und gegeneinander uͤberſte⸗
henden Blumen.
Clematis indica, flore minimo pallido. Plum,
‚amer. 78, 7. NT
| Dominico und Curaſſao find das Vaterland.
8. StinkendeP. (freridaP.) mit herzfoͤrmigen,
| haarigen Blättern, und vielſpal⸗
tig⸗haarfoͤrmigen Huͤllen.
Tee 4 J Flos
1032 Zwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
Flos pasfionis albus reticulatus. Herm, par, 173.
M173.
Waͤchſt in Dominico, Martinik, und Curaſſao. O.
**** Mit vielſpaltigen Blaͤttern (Foliis multifidis).
9. Blaue C. (cærulea P.) mit handformigen
glattraͤndigen Biaͤttern.
Granadilla pentaphyllos, flore cæruleo magno.
Duham. arb, ı. p. 272. T. 107.
In Brafilien.. 5.
10. Sußförmige P. (pedata P.) mit fußfürmis
gen, fügeartig gezaͤhnten Plättern.
Clematis indica polyphylia, flore crifpato, *
amer. 66. T. $r.
Dominico ift die Heimath.
V. Ordnung.
Mit fechs Staubfäden (Hexanpeın).
849. Oſterlucey (Arısrorocnı). Sechs
‚ Staubwege ; der Kelch fehlet; die einblättri-
che Krone ift zungenformig und ungetheiletz
die fechsfächriche Kapſel ift unter der Blume.
1. Dreylappiche O. (trilobata A.) mit dreylap⸗
pichen Blaͤttern, gewundenen Stamme, und
ſehr großen Blumen.
Jacq. ſpec. 8, T.3
Wohnt im nen Amerifa,
Die gewuͤrzhaften Ranken dieſer Pflanze Haben eine
fchweißtreibende und dem Gifte widerftehende Kraft, und |
übertreffen weit, ſowohl in böfartigen als langwierigen ner:
voͤſen und mefjenterifhen Siebern die virginifche Schlangen:
’ wur;
Mit aneinand, gem, Staubf. u. Staubw. 1033
wurzel, und mehr andere der bißher bekannten alexipharma⸗
corum. Sie koͤnnen in Geftalt eines Bulvers, oder in ei:
nem Aufguſſe mit Wafler gegeben werden. Don dem Puls
ver muß man anfangs eine geringe Dofis verfchreiben, biß
man fichet, was die Natur des Patienten verträgt, um nicht
mit allzugroßer Dofis Uebelkeiten, und vieleicht wirkliches
Brechen zu erregen; in den Waffer Aufguß Fann man aber
ſicher einen ganzen Scrupel geben. ſ. ſtockholm. Abhandl.
DB. 26. ©. 245. |
2, Baumartige O. (arboreſcens A.) mit herz⸗
lanzettfoͤrmigen Blaͤttern, und einem aufrecht
wachſenden ſtrauchigen Stamme.
Iſt in Amerika zu Hauſe. h.
3. Wohlriechenſte O. (odoratisfma A.) mit eis
nem gewundenen ftrauchigen Stamme, herzförs
migen Blättern, einzenen Blumenftielen, und
einer Lippe, welche größer ift als Die Kronen.
Amerika ift ebenfalls das Vaterland. 3.
4. Immergrüne O. (/empervirens A.) mit herſ⸗
foͤrmig⸗laͤnglichen Blättern, deren Flachen wels
lenfoͤrmig erhaben ſind, ſchwachen Stamme,
und einzelnen Blumen.
Piftolochia cretica, Moris. hiſt. 3. p. 510. ſ. 12.
75 17. fi 16.
Waͤchſt auf der Inſel Creta. H.
5. Schlangenwurzel ( ſerpentari ia A.) mit hery
fürmigslänglichen,. flachen Blättern, schwachen
gebogenen runden Stämmen , und einzelnen
Blumen.
Ariftolochia piftolochia f. ferpentaria virginiang,
<tt5 caule
1036 Smanzigfte Klaſſe der Pflanzen,
7. Lange ©. (longa A.) mit geftielten, herzfoͤr⸗
migen, glatträndigen, etwas ſtumpfen Blaͤt⸗
tern, einem ſchwachen Stamme, und einzelnen
Blumen.
Blackw. T. 257. |
Wohnt in Spanien, Stalien und Frankreich
bluͤhet ebenfalls im May. 2%.
8. Gemeine O. (clematis A.) mit herzfoͤrmigen
Baͤttern, einem aufrechten Stamme, und ges
draͤngtſtehenden, aus den Winkeln der Blattet
entſpringenden Blumen.
Blackw. zu 255»
Iſt in Defterreich, Franfreich und ber Tartarey
zu Haufe, und der May ift auch die Blübeit. 4.
Diefe 3. vorftehende Arten find an Beftandtheilen, Kräf:
ten und Wirkungen einander fehr gleich ; die Wurzel hat eis
nen ftarfen mwidrigen Geruch, feharfen bitteren Geſchmack,
und erreget DBrechen. Die Blätter find etwas ſchwaͤcher.
Aber ſowohl diefe als die Wurzel werden innerlich felten ge:
braucht. Ludw. n. 105.
850. Waſſerſalat (Pıstra). Ein Staubweg;
der Kelch fehlet; die einblaͤttriche Krone iſt
zungenfoͤrmig und ungetheilt; ſechs biß acht
Staubbeutel werden von einem Faden getra=
gen; die einfächriche Kapſel fißet auf vem Bo:
den der Krone,
Rumph. amb. 6. T. 74. fı 2.
— in Aſia, Afrika, und Amerika auf den
Waͤſſern.
a A —1 Ord⸗
Mit aneinand, gew. Staubf. u. Staub, 1037
VI. Ordnung. |
Mit zehn Staubfäden (Decannrıa).
851. Bleinhoviſcher Baum (Kreınnovra).
Ein Staubweg; Kelch und Krone haben: fünf
Dlätter; das glockenformige Honigbehaͤltniß
iſt mit einem Stiele verſehen, und traͤgt die
Staubfaͤden; die aufgeblaſene Kapſel beſtehet
aus fuͤnf Knoͤpfen mit eben ſo viel Faͤchern.
Anm. Dieſes Geſchlecht iſt von dem Aufſeher des bota⸗
niſchen Gartens in Java Nahmens Kleinhov alſo
genennet worden.
Rumph. amb. 3, T. 113.
Dftindien ift das Vaterland. 5.
Die Blätter diefes Baums haben einen malvenarfigen
Geſchmack, und gequetfcht, einen violenartigen Geruch, be⸗
ſonders wenn ſie noch jung ſind. Die Amboiner waſchen mit
den jungen Blättern wegen ihren Geruch den Kopf; die Eis
ropaer aber empfinden davon ein Jucken in ber Haut.
Rumpf,
852. Schraubenbaum (HELICTERES),
Fünf Staubmwege; der einblättriche Kelch fte-
bet ſchief; die Krone hat fünf Blätter; das
Honigbehältniß ift aus fünf Blättchen zuſam⸗
mengeſetzt; fünf Kapſeln, welche gleich einer
Schraube ineinander gedrehet ſind.
1. Baruiſcher S. (baruenſis H.) mit herzfoͤr⸗
migen, ſaͤgeartig gezaͤhnten Blaͤttern, und einer
ſchraubenfoͤrmig in einander gedrehten Frucht,
welche gerade Spitzen hat.
- Jacq. amer. 236. T. 149.
Waͤchſt
1038 Zwanzigſte Klaſſe der Pflanzen
Waͤchſt in beyden: Indien. ds — rege
2. Iſora Aſora H) mit herzförmigen, ſaͤgeartig
— — Blaͤttern, und einer durchaus ſchrau⸗
benfoͤrmig ineinander gedrehten Frucht. 188
:; Rheed. mal, 6, T. 30% EL f
In Malabar und Jamaika. |
‚VI. Ordnung.
Mit zwoͤlf Staubfaͤden —
853. Bypociſt (Syrixus). Ein Staubweg;
der Kelch iſt viermal eingeſchnitten, und auf der
Frucht; die Krone fehlt; die ſechzehn Staub—
*
faͤden ſitzen feſte auf; die achtfaͤchriche Beere
enthaͤlt viele Saamen.
Hypociſtis. Duham, ärb, 1. p. 170, 696,
Die Eiftusftauden in Spanien und Portugal fi nd
die Wohnung diefer Schmaro;pflanze,
‘ Der Hyvocifienfaft wird aus dieſer fleifchichen weichen
sind ſaftigen Pflanze durch das ſtoſſen, auspreſſen und einſie—
den, oder durch das verdunſten in freyer Luft, in der Levante
und etlihen Theilen von Srankreich fehr häufig zubereitet:
Er ift ſchwarz, ſchleimig-harzig, und von einem herben zus
ſammenziehenden Geſchmacke. Man kann von vielen hier
her gehörigen Danptumfländen in Gleditſchens vermiſchten
phnficalifch : botanifch = oͤconomiſchen Abhandlungen die VIII.
weiter nachleſen. Dieſer Saft, welchen die Menge der gu—
ten und brauchbaren einheimiſchen zuſammenziehenden oder
ſtopfenden Mittel, beſonders aber die Terra Catechu laͤngſt
entbehrlich gemacht hat, wird dennoch unter einige alte Arze—
geyformeln gebraucht; dergleichen find: Theriac, Andromach:
Ther;
Mit aneinand gen. Staubf. u. Staubw. 1035
| Ther. cœleſt: Mithrid, Damoerat: Ungv. comitiff: Empl, £
| Cerat. ad rupturas:'Troch. de Carabe etc, Oi
VIH. Ordnung,
Mit vielen dem Fruchtboden einverleibten
Staubfaͤden (PoLYANDRIA),
854. Xylope (Xrorra). Ein ————— der
Kelch iſt einblättrich ; die Krone hat ſechs
Saͤtter die ſechs aͤuſſere Staubfaͤden ſind dis
cker als vie innern; eine trockene Steinfrucht.
1. Zackige &, (muricata X a). mit bielbluͤmigen
Blumenfiielen und zackigen Fruͤchten.
Brovn. jam. 2 50. Ten f.2.
Amerika iſt die Heimath. h.
2. Glatte X. (glabra X.) mit oft einbluͤmigen
Blumenſtielen, und elatten Früchten
Xylopricum arbor barbadenfibus lignum amarum
nominata. Pluk, alm. 395. T. 238. f.
Wohnt ebenfalls in Amerifa, B-
855. Brewifcher Baum (Grewıa). Ein
Staubweg 5 der Kelch iſt fuͤnfblaͤttrich; die
Krone hat auch fuͤnf Blaͤtter, welche an ihrer
Bahnſſis mit. einer Honigſchuppe verſehen ind;
die Beere iſt vierfaͤchrich.
——— Dieſes Geſchlechte iſt dem Gedaͤchtniſſe des Eng;
länder Sereinias Grew, welcher fehr viele Pflanzen
zergliedert und unterſuchet hat, gewenhet worden,
1, Abendländifcher ©. (oceidentalis G.) mit faſt
eyfoͤrmigen Blättern, und einzelnen Dlumens
Um ia
1040 Zwangigfte Slaffe ver Pflanzen
Ulmifolia arbor africana baccifera, floribus purpu⸗
reis. Pluk, alm. 393, T. 237.6 5% »
Iſt in Aethiopien, und Curacao zu Haufe H⸗
2. Worgenländifcher ©. (orientalis G.) mit fait
lanzetttörmigen Blättern,und einzelnen Blumen.
Rheed, mal 5. T. 46.
Dftindien ıft das Vaterland. H.
856. Aron (Arum). Die einblättriche Blu:
menjcheide ift Eappenfürmig ; die Kolbe ift oben
nackend, in der Mitte mit den Staubfäden,
und unten mit den Fruchtfnoten befeßet,
* Stammlofe, mit zufammengejeßten Blättern (Acaulia:
foliis compofitis).
1. Schlangenkraut ( Dracunculus A.) mit fuß⸗
fürmigen Blättern, deren Blaͤttchen lanzettfoͤr⸗
mig, glatträndig find, und an Größe der Blu⸗
menfcheide , welche länger als die Kolbe: ift,
gleichen. a
Blaͤckw. T. 269. |
Wächft im mittägigen Europa, und blüher im
Brachmonate. U. |
Die Wurzel ift dick und Fnollig, und fehläget alle Jahre
in neue Sprößlinge aus. Diefe machen den Stengel, den
die Blätter mit ihren unteren verlangerten Sortfaße um und
um umgeben, und der auch mit verfchiedenen grünlichen,
oder vielmehr dunkelrothen lecken beſetzt iſt. Die fußfür:
migen Blätter fliehen auf einem langen GStiele, und verthei:
len ſich oben in verfchiedene lanzettfoͤrmige glattraͤndige Blaͤtt⸗
chen, welche ſich aber wieder mit einander verbinden. An
dem oberen Ende des Stengels kommt endlich die Blume
zum Vorſcheine, deren Scheide oder Huͤlſe von auſſen grün,
| in:
Mit aneinand. gem. Staußf.u. Staubw. 1041
inwendig dunfelroth, und mit einem ganzen bißweilen gefal:
teten Rande verfehen iſt. Wenn man diefe Blumenfcheide,
welche unten erhaben und dick iſt, weggenommen hat; fo
fommen die inwendig befindlichen langlichrunden Saamen
zum Vorſchein; über diefen ftehen noch einige mit Fäden
befete Erhebungen, deren Nusen aber noch nicht bekannt
it, und über denfelben endlich hängen die Staubbeutel.
‚Sobald folche auseinander gefprungen find; fo kommt als:
denn die Kolbe hervor, welche, ehe fie reif wird, ſpitzig iſt,
hernach breiter wird, und mit einer ſtumpfen Spite fich
endiget. Alle diefe Theile fallen ab, auffer dem Saamen,
aus welchen faftvolle röthliche Deere werden, die rundliche
Saamen in fich fehlieffen.
2. Sünfblättricher A. (pertaphylum A.) ift
ſtammlos, und hat fünffache Blätter.
In Dftindien,
** Stammlofe mit einfachen Blättern (Acaulia: foliis
fimplieibus).
3. Egyptifcher A. (Colocafa A.) ift ſtammlos,
und bat fchildförmige, eyrunde, ausgefchweifte
Blätter, die an ihrer Baſis ausgefchnitten find.
Rumph, amb. 5. T. 109.
Die wäßrichen Gegenden auf der Inſel Ereta,
Enpern, in Syrien und Egypten find die Heiz
math, 2L,° |
Die Zwiebel diefes Arons hat einen milden angench:
men Gefchmad faft wie Hafelnäffe, und ift eine allgemeine
Speife der Morgenländer. |
4. Eßbarer U. (eföulentum A.) iſt ſtammlos und
hat ſchildfoͤrmige, eyrunde, glatträndige Blätter,
welche an ihrer Baſis ausgeſchnitten ſind.
Yuu « Rumph.
4
1042Zwangigſte Klaſſe ver Pflanzen.
Rumph. amb, 5, T.rıo.f.r. |
Wohnt in Amerifa in wäßrichen Orgenden, *
Die zwiebclhafte Wurzel iſt eßbar.
5. Gefleckter A. (maculatum A) iſt ſtammlos⸗
it fpondonförmigen alatträndigen Blättern,
und einer Feilförmigen Kolbe.
Blackw. T. 228.
Iſt im mittägigen Europa zu Hauſe, und —
im May. 2.
Die dicke und auf den Seiten zafrihe Wurzel treibet
gleich zu Anfange desSrühlings, auffer einigen Fleineren haͤu⸗
tigen Theilen. die gleichfam Schuppen fürftellen, breite ſpon⸗
donförmige glatträndige Blätter, Diefe Hlätter find mes
ſtentheils grün, oft aber mit einigen Flecken befprengt. Zwi⸗
schen den Blättern jproffet hierauf die Blumenfcheide mitih-
. ren Kolben hervor; diefe Scheide iſt vollfommen ganz, grün
von Farbe, oder auch bleich, raget gerade hervor, doch alfo,
Daß ihre Nänder forne fich gegeneinander beugen und wirks
lich berühren; im Fortgange wird fie breiter, und oben en»
diget fie fih in eine ſcharfe Spite. In ihrer Mitte raget
die Kolbe hervor, welche, wenn die Scheide meggenommen
worden, deutlicher zum Vorfcheine Fommet. Sie ift oben
dick und Feilförmig, von einer fehr dichten Subſtanz zuſam⸗
mengeſetzt, wird nad) und nach dünner, und hat an ihren.
unteren Ende viele Fäden ftehen. In einem Eleinen Zwi—
ſchenraum unter diefen Fäden fien verfchiedene viereckige
Körper, welche die Staubbeutel find, unmittelbar an dem Koks
ben, doch ohne Saden, Unter denfelben findet man wieder
neue Reihen von Erhebungen, welche auch) mit’ Fäden ver⸗
fehen find, und nach Hallers Anmerkung gemeiniglic) untere
waͤrts ſich neigen, Endlich an dem unterfienEnde des Kolbens
hans
Mit aneinand. gew. Staubf. u. Staubw. 1043
hängen laͤnglicht runde Saamen in verſchiedenen Reihen, und
jeder derſelben hat eine einzige mit zarten Haͤrgen bes
fette Spite. Dey fortdaurenden Wahsthum werden alle
dieſe Theile nach und nach welk, die Saamen allein ausge—
nommen, welche nun zu rundlichen, fleiſchichen oder ſaftigen
Beeren werden, in welchen rundliche, der Anzahl nach ver⸗
ſchiedene Saamen liegen. Trew. in ſ. Anm. zur Blackw. T.
Die zu rechter Zeit, nach der Bluͤthe, eingeſammlete Wur⸗
zel iſt ſehr ſcharf, fo lang fie friſch iſt, und hat fluͤchtig-ſalzige
Beſtandtheile, dergeſtalt, daß fie die Haut entzuͤnden und Dlas
fen ziehen kann; getrocknet dagegen iſt ſie eines der beſten mas
genreinigenden Mittel, welches den, weaen des im Magen bes
findlichen Schleims, verlohrnen Appetit wiederum herftellet,
und unzählige Krankheiten, die von dem Schleime im Geblu—
the abhangen, heiter, Sonderlich iſt fie in der ſchleimigen
Engebrüftigkeit fehr zuträglich. Dan verfihreiber ſie von 4 Gr
I-A mit Salze, oder erwehlet lieber das Magenpulver deg
Birkmanns. Loͤſeke ©. 579:
6, Virginiſcher A. (virginicum A.) ift ſtamm⸗
105, und hat fpondon - herzförmige, fpißige Blaͤt⸗
ter mit jiumpfen Ecken.
‚Die feuchten und wäßrichen Gegenden in Bir:
ginien find das Vaterland, M.
Die Schweine find auf die Wurzeln, wovon fie ungemein
fett werden, fehr verpicht. Sie befuchen daher die Stellen,
wo diefe Wurzeln zu finden find, fleißig, und fichet man die
Schweine bisweilen fo nach ihnen in dem Schlamme wühlen,
daß fie oft mit den ganzen Körper unter dag Waſſer hineins
fallen, und etwas mweniges vom NHinthertheile von ihnen nur
hervorfteht: Die Wurzeln wachfen bisweilen zu der Dicke,
wie die Pende eines Menfchens Wenn le frifch find, beiffen
fi wie Feuer auf der Zunge, weswegen man auch unter den
Nuu 2 Um⸗
1044 3Zwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
Umftänden glaubt, daß fie den Menfchen ein Gift feyn. Dar
her wagten auch die Indianer niemals, fie roh zu effen, fons
dern fie bereiteten diefelben auf folgende Art zu: fiefammletens
einen großen Haufen von diefen Wurzeln, graben hernad) eie
ne fo große lange Grube, die bisweilen zwey big drey Klaftern
und nod) drüber lang war, daß die gefammieten Wurzein dars
inn Patz finden Fonnten ; in dieſe murden die Wurzeln hinein
gelegt, und mit der aus der Grube aufgeworfenen Erde bedeckt,
oben darauf zündeten fie ein groß Feuer an, daß fie fo lange
brennen ließen, biß fie glaubten, daß es genug wäre. Hernach
warfen fie das Feuer beyfeite, und aruben die Wurzeln auf,
welche fie begierig affen. Die Wurzeln follen, wenn fi ie aufeis
ne folche Weife zubereitet werden, eben fo gut. wie die —
ten ſchmecken. Kalm Th. 3. S. 66. und folg.
x* * Stammtreibende (Cauleſcentia).
77. Baumartiger A. rboreſcens A.) waͤchſt ge⸗
* mit pfeilfürmigen Blättern.
Arum arborefcens, fagittarie foliis. Plum, amer,
Ba. Sr
Wächft im mittägigen Amerifa. h.
8. Epheuartiger A. (hederaceum A.) treibet an
den Seiten des Stammes Wurzeln, und hat
herzfoͤrmige, laͤngliche, ſcharf zugeſpitzte Blaͤt⸗
ter, die mit runden Stielen verſehen ſind.
Jacq. amer. 31. T. 152.
Auch in Amerika. 2. ;
857. Zehrwurz (Dracontium), Die Blu-
menfcheide ıft kahnfoͤrmig und bedeckt die Kol
be; der Kelch fehlet; die Krone hat fünf Blaͤt⸗
ter; die Deere enthalten viele Saamen,
I, Stachliche 3, (Jbinofum D.) mis pfeilförmis
gen
Mit aneinand. gem. Staubf. und Staubw 1045
gen Blaͤttern, und dornichen —* und *
menſtielen.
Zeylon iſt die Heimath.
2. Stinkende 3, (JϾtidum D.) mit rundlichen
Blaͤttern.
Arum americanum, betæ folio, Catesb, car, 2 p.
FETT
Wohnt in Virginien und Carolina in Wäffern. 2
Unter den Pflanzen, die einen ſehr widrigen Geruch ha—
ben, iſt dieſe faſt die aͤggſte. Sie ſtinkt fo ſehr, daß Kalm
beynahe ihre Blumen nicht hat unterſuchen koͤnnen; ja ſo,
daß wenn er ſie etwas zu lange angerochen, davon Kopf—
ſchmerzen empfunden hat, Die Schweden nennen fie Baͤ⸗
renwurzel. Die Blumen find von einer purpurfarbe. Wenn
fie am beften blühen, fo fangen die Blätter erſt an zu aufferft
aus der Erdehervor zu kommen. Das Vieh laßt die Blätter
davon des Sommers unversehrt. Die Baͤren eflen die Wurzel
im Srühlinge, wenn fie zucrft ihre Winterwohnung verlaffen,
gerne. D. Eolden hat Kalmen berichtet, daß er bey Hei:
Jung der Krankpeiten ſich diefer in allen den Fällen, mo fonft
die gemeine Aronwurzel Dienfte thut, infonderheit gegen den
Scorbut bedienet habe. Kalm Th. 3, ©. 59
858: Calle (Cars). Die Blumenſcheide ift
flach; die Kolbe ift mit den Blümgen bedeckt;
Keld) ı und Krone fehlen; die Deere enthalten
viele Saamen.
I. Aethiopiſche C. —— C.) mit pfeil⸗herz⸗
fürmigen Blättern, Fappenfürmiger Gcheite,
und einer Kolbe, welche oben mit lauter männs
lichen Bluͤmgen befeget iſt.
Uuu 3 Le⸗
1046 Zwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
Lederm. Microſcopi. Beluft, T, 18.19,
ft in Aethiopien zu Haufe.
2. Sumpf €. (paluftris C.) mit herzförmigen
Blättern, flacher Blumenſcheide, und einer
Kolbe, welche altenthalben mit Zwitterbluͤmgen
beſetzet iſt.
Die Suͤmpfe des mitternaͤchtigen Europa ſind das
Vaterland. |
In dem nordlichen Theile von Europa bedienet man
Äh der Wurzel im Nothfalle zu Brod. Kalm. Ih, 3.6.68.
Linn. Flor. lapp. n. 320.
859. Anhaͤngſel (Porno ir Die Blumen:
ſcheide ift Eugelrundz; die einfache Kolbe ift bes
deckt; der Kelch fehlet ; die Krone hat vier Blaͤt⸗
ter; vier Staubfäden; die Deere enthalten
zwey Saamem
3. Nlettrender U. (ftandens P.) mit Blumen⸗
ſtielen, welche ſo breit als die Blaͤtter ſind, und
einem Stamme, welcher an ſeinen Seiten Wur⸗
zeln treibet, und ſich damit an andere Baͤume
befeſtiget.
Rumph. amb. 5. T. 184. 1.243. ur
Waͤchſt in Oſtindien.
er Öefiederter A. (pinnataP. )mit Blättern, wel⸗ j
che in Querſtuͤcke getheilet find,
Rumph, amb. 5, T, 183.6, 2,
Ebenfalls in Oſtindien. h. wii
860. Tang (ZOSTERA), Die Kolbe ft gleich,
breit, und tragt auf der einen Seite Saamen;
Kelch und Krone fehlen; die Staubfäden fie:
den wechſelsweiſe; einzelne Saamen.
Anm.
*
Mit aneinand. gew. Staubf, u. Staubw, 1047
Ann. Bey dieſem Gefihlechte legen die Fruchtwerkzeu—
ge innerhalb des Dlatts verfteckt, welches eine Scheiz
de bildet, die die der Laͤnge nach aneinander jchlieft,
und den Blumenkolben umgiebt,
u Meer T. (marima Z.) mit feftfigenden San
mengehäufen.
Oed, flor, dan T, 15. Linn. weſtgoth. Neiße T.4.
Das baldifche und große Weltmeer find die Woh⸗
nung,
Dieſer Tang wählt auf dem Meergrunde, wo das Waſ⸗
fer nicht. zu tief ift, fo haufig als das Moos auf den Ber:
gen, Wenn man dieß Gewaͤchs in dem Meere ftehen fieht,
fo findet man daran die gröfte Aehnlichkeit mit unferen ges
meinen ſchwimmenden Igelskolben; denn die Spiken der
Blatter ſchwimmen mit den Wellen,
Bon den Blättern koͤnnen ſolche dauerhafte Dächer ges
macht werden, die hundert Fahre lang dauren. Er wird
auch als ein Dünger an den Meergegenden gebrauchet.
Flor. fuec, n. 823. |
2, Weltmeer T. (oceanica Z.) mit gejtielten oli⸗
venfürmigen Saamengehäufen.
Alga marina, Lob. ic, 25T,
Wohnt in dem Weltmeere, 21,
‚1048 Einundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen
Einundzwanzigite Klafe der Pflan-
zen.
Mit halbgetrennten Geſchlech⸗
tern (Monoecıa).
l Ordnung
Mit einem Staubwege (MonAnpeıa),
861. Zamnichelle (ZannicHeLLıa). Diemäntts
liche Blume hat weder Kelch noch Krone.
Die weibliche Blume ift mit einem einbiätte
richen Kelche ohne Krone verſehen; gemeint:
„glich vier Fruchtknoten, und fo viele Saamen.
Anın. Diefes Sefchlecht ift zum Andenfen Joh. Hier.
Zannichelli, welcher fih durch verfihiedene botaniſche
Werke, die in italieniſcher Sprache geſchrieben, be:
ruͤhmt gemacht hat, alfo beitennet worden.
x. Sumpf Zannichelle (paluflris Zannichellia).
Oed, flor. dan. T. 67.
Iſt in Europa und Virginien in den Waſſergraͤ⸗
benund Fluͤſſen; biühet im Heumonate, O.
862. Sornſaame (CERATOCARPUS). Die
männlichen Blumen haben einen zweymal ges
theilten Kelch, die Krone fehlt; der Staubfa>
den ift fehr lang.
Die weiblichen Blumen haben. einen zwey⸗
blaͤttrichen Kelch, weicher mit der Oberflaͤche
an den Fruchtknoten angewachſen iſt; die Kro⸗
ne fehlet; zwey Griffel; ein Wehhorniger platt
A Saame.
1. Sand⸗
Mit Halbgetrennten Öefchlechtern. 1049
1, Sand Hornfaame (arenarius Ceratocarpus).
Die fandigen Gegenden der Zartarey find das
Vaterland. ©.
863. Sundsrutbe (Cynomorium) Die
männlichen Blumen fißen in Kaͤtzgen, deijen
Schuppen wie Dachziegeln übereinander lie⸗
gen; die Krone fehlet.
Die weiblichen Blumen ſitzen an denſelben
Kaͤtzgen ohne Krone; ein Griffel, und ein rund:
licher Saame.
1. Scharlachrothe Sunderuthe (coccineum —
nomorium).
Amoen, acad. vol. 4. T. 2.
Waͤchſt in Jamaika, Mauritanien, fparfam in
Maltha und Sicilien, und ift eine Schmaroz⸗
pflanze der Wurzeln an dem Meere, In
Mauritanien fonımt fie in Chriftimonate oder
Jenner zum Borfcheine, blühet im April oder
May, und verwelfet im Heumonate.
Diefe Vflanze Hat faft Feine Wurzel, fondern ihrStamm
ſitzet unmittelbar auf den Wurzeln anderer Pflanzen, und
treibet nur dann und wann an feiner Baſis einige ſehr eins
fache Zaͤſergen heraus, wie einige knolliche Gewaͤchſe uͤber
ihren Knollen zu thun pflegen. Der Stamm iſt gemeini⸗
glich einen halben Schuh lang, aufrecht, etwas Dicht, zaͤhe,
Zingersdick, nnd ift in feiner Jugend mit eyfoͤrmigen ſpi⸗
Bigen, tweiffen, tie Dachziegeln übereinander liegenden
Schuppen bedeckt, welche er zur Blühzeit meiftentheils fals
len läßt, oder fo an fich ziehet, daß er faſt nadınd, runzlich,
ed ” „ Und getrocknet ganz purpurfarben wird.
Uun 5 © Vebris
3056 Einundzwanzigſte Klaſſe ber Pflanzen.
Uebrigens iſt er ſehr einfach und hat Feine Achte, Die
Blumenaͤhre oder vielmehr das Kaͤtzgen endiget denStamm,
und iſt oft ſo lang wie derſelbe, aber noch einmal ſo dick,
vermittelſt ihrer eyfoͤrmigen purpurfarbenen Deckblaͤttern
oder Schuppen, welche fehr dicht wie Dachziegeln uͤberein⸗
ander liegen, und in deren Aushoͤhlungen die Blumen feflft-
sen, Innerlich ift diefe Pflanze weiß, getrognet aber wird
fie ſcharlach roth, Friſch giebt fie einen blutrothen Saft
von fi, wenn fie gedruckt wird. Getrocknet und gepül
vert hat fie einen fliptifchen Geſchmack, aber Feinen Geruch,
aus welcher Eisenfchaft der Herr Ritter ſchlieſſet, daß fie
nicht auf die Nerven, fondern nur auf die Fibren und in die
Blutmaſſe wirke. Dem änfferlichen Aafehen nad) ſcheinet
fie unter die Familie der Schwaͤmme zu gehören, und des⸗
Halber auch in den Apotheken, unter dem Nahmen, der
Schwamm von Maltha befannt worden if. Die Frucht⸗
werkzeuge aber zeigen Deutlich, daß fie in die Familie der
Kraͤuter gehöre, Sie hat der Geſtalt nach eine Aehnlichkeit
mit einer Hundsruthe, woher ihr Nahme ſeinen Urſprung
hat.
Wiederhohlte Erfahrungen haben beſtaͤttiget, daß dieſe
Pflanze wegen ihrer zuſammenziehenden und toniſchen Kraft
ein ſpecifikes Mittel wider den Blutfluß ſeye; und zu dem
Endzwecke wird fie gepuͤlvert zu einem Scrupel in rothen
Mein oder Fleiſchbtuͤh gegeben f. Amoen acad.Vol. — 351.
‚et ſeq.
864. Armleuchter (CuaRA). Die maͤnnliche
Blume ſitzet auſſer ihrem vierblaͤttrichen Kelche
an der Baſis des Fruchtknotens, und beſtehet
in einem kugelrunden Staubbeutel * Fa⸗
ben; die Krone fehlt.
Die
Mit Halbgetrennten Geftehtern: 1051
Die mweibliche Blume Hat einen vierblättri-
chen Kelch ohne Krone; die Narbe: ift fünfs
mal gefpalten; ein Saame.
Anm. Der teutihe Gefhlechtsnahme kommet daher;
weilen die Keine Quirl, die man bey den Arten diefes
Geſchlechts — dergleichen Armleuchter ziemlich
artig vorſtellen.
7, Zilsiger A. (tomentofa C.) mit eyförmigen
Stamm doͤrnern.
Epuiſetum fragile majus ſubeinereum aquis im-
| merfum, Moris. hift.3. P.62 1.4, 15. T.4.£.9.
Sn Europa in fiebenden Waͤſſern, Seen und
er Meere.
2. Bemeiner A. (vn/zarisC.) mit ebenen Stäm-
men, und Blaͤttern, welche an der i Innern Geis
fe gezähnet find, |
Darif. Abhandl. Th.5. T. 16. f. J.
Die europaͤiſche —* Waͤſſer f nd die Wohz⸗
nung.
3. Mit ſteifen Borſten beſetzter A. (bispidaC.)
hat haarfoͤrmige gedraͤngtſtehende Stammdoͤr⸗
neh,
Pariſ. a Th. 5. T. 16. ß 3. Oed. flor,
dan. T. 154
Denkt, an dem Meerftrande in Europa,
a el Dsonung.,
Mit zwey Staubfäden (Dıanpaku)
865. Waſſerlinſe (Lemma) Die männli:
liche Blume ift mit einem einblättrichen Selche
ohne Krone verfehen, a
Ne
1053 Einundzwanzigfte Klaſſe der Pflanzen.
Die weibliche Blume hat ebenfalls einen ein⸗
Blättrichen stelh ohne Krone, einen Griffel
und eine einfächriche Kapſel. |
Anm. Obzwar der Herr Nitter eine Befchreibung aller
er Blumentheile bey dieſem Geſchlechte angegeben; fo iſt
doch Trew in der Anmerkung zur 380. Blackw. Tafel
noch zweifelhaft, ob diefe ohne Unterfchied allen Arten,
beſonders der zweyten zugeeignet werden koͤnne. |
3. Dreyfurdige VO. Grifulca L.) mit geftielten
1 Blättern.
"Lentieularıa ramofa monorhiza, foliis oblongis
Peru longioribus donatis, Mich. gen. 16.
; Tarı, £$
St in — europaͤiſchen ſtehenden reinen er;
fern.
Der Herr Ritter bemerfet in feiner ſchwediſchen Slora
von diefer Wafferlinfe n. 828. daß fie mit einem fproffens
den Stamme gleich der Opuntie wachfe. |
2. Rleinere YO. (minor L.) mit fetfigenden
Plättern, welche auf beyden Seiten flach, und
mit einzelnen Wurzeln verſehen find.
Blackw. 7.380,
Die ruhigen europäifchen Wäffer find die Wohs
nung, und der Heumonat die Blühzeit.
Die ganze Pflanze beftehet aus einem Blatte und der
Wurzel. Einige dergleichen Fleine meiftentheils rundliche
Blaͤtter werden durch zarte Faͤſergen mit einander vereini—
get, und aus der untern Flaͤche derſelben kommet eine zarte
Wurzel, welche ſich ins Waſſer begiebet, und am Ende eine
kegelfoͤrmige Roͤhre angeheftet hat. Aus dieſen Blaͤttern
entſpringen auf der Seite neue Blätter, wodurch die Pflanze
ver⸗
Mit halbgetrennten Gefchlechtern. 1053
vermehret wird. Jedoch iſt dieß nicht die einzine Art der
Mermehrung , fondern dieſes gefchichet auch durch Huͤlfe
der Saamen, welche in dem uuterften Haͤutgen des Blaͤttes
eingewickelt liegen, und durch das Vergröfferungsglas entdea
cket werden. Trew in feiner Anm. zur angef. Blackw. Taf.
3. Hoͤckrige W. (gibba L.) mit feſtſitzenden
Blaͤttern, welche auf der untern Flaͤche halb
kugelrund find, und einzelnen Wurzeln.
Lenticula paluftris major: inferne magis convexa,
frudtu polyfpermo. Mich, gen, 15. T.ı1.£r.
Waͤchſt in den europäifchen ftillen Wäffern, und
ift vielleicht nur eine Spielart der vorherſte⸗
henden,
4. Vielwurzliche W. (polyrhbiza L.) mit feftfis
genden Blättern, und gedrangt aneinander fies
henden Wurzeln.
Lenticularia major polyrhiza inferne atropurpu-
re, Mich, gen, 16. T.ıı. f£, r.
In den europäifhen Sümpfen und Waſſer⸗
gräben.
Alle Arten von Waflerlinfen find eine angenehme
Speige der Enden; und der Herr Nitter hat von denfelben
in Schweden beobachtet, dag fie mit der Ankunft der Schwal:
ben auf die Oberfläche des Waflers hervorſchwimmen, und
fih mit denfelben wieder unter das Waffer ſenken. Flor.
fuec. n. 825.
_ Hl Drdnung.
Dit drey Staubfäden (TRIANDRIA).
866. Bohrkolbe (Trens) Die männlie
- hen Blumen figen in Form eines walzenfoͤrmi⸗
| gen
1054 Einundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
‚gen Kaͤtzgen; der Kelch iſt mit drey undeutli⸗
chen Blättern verfehenz die Krone fehlet.
Die weiblichen Blumen ſitzen ebenfalls in
Form eines walzenfoͤrmigen Kaͤtzgen unter den
maͤnnlichen, find mit einem haarfoͤrmigen ram
chen Kelche ohne Krone verfehen, und bringen
einen einzigen Saamen, der auf einer Haarfoͤr⸗
migen Krone fißet.
1, Breitblättrihe R. Clarifolia T.) mit faft
ſchwerdfoͤrmigen Blättern‘, und Blumenaͤhre,
an welcher die männliche und weibliche Blu⸗
men ſehr nahe beyeinander ftehen.
Typha paluftrismajor. Moris hift. 3. P.246.(8
13. Fels IR! 9
Die enropäifhen Seen, Teiche, und Gümpfe find
die Wohnung,
Die Blätter werden zu dem Faßbinden gebraucher.
2, Schmalblättrihe A. Cangufıfolia T.) mit
halbwalzenfoͤrmigen Blättern, und Blumenaͤh⸗
ren, woran die männliche und weibliche Blus
men in einiger Entfernung von einander fliehen,
Typha paluftris media. Moris, hift,p. 246. 1.8.
Tıa3a 4,2, |
ß. Kleine Woafferkolbe ( Typha palufris
minor). |
Wohnt in den europaͤiſchen Suͤmpfen. 24
Wenn die ſchmalblaͤttriche Waſſerkolbe zwiſchen engen
Klippen im Waſſer waͤchſt, und alſo die Wurzel fich nicht.
weit ausbreiten kann; fo wird dieſelbe zwar Fleiner, und
macht alsdenn die Abänderung aus; fie blühet aber
| ' deſto
Mit halbgetrennten Geſchlechtern. 1055
deſto haͤufiger, welches ſonſt ſelten Mi. ſ. weſtgoth. Reiße—
©. 210.
867. Igelsfolbe (Sparcanıum) Die
männlichen Blumen fißen in einem rundlichen
Kaͤtzgen; ein dreyblaͤttricher Kelch ohne
Krone.
Die weiblichen Blumen ſitzen ebenfalls in
einem rundlichen Kaͤtzgen; der Kelch iſt auch
dreyblaͤttrich, und die Krone fehlet; die Narbe
iſt zweyſpaltig; die einſaamige Steinfrucht iſt
trocken.
1. Aufrechte J. (erectum S.) mit aufrechtſtehen⸗
den dreyſeitigen Blaͤttern.
Iſt in waͤßrichen Gegenden der kalten mitter⸗
naͤchtigen Zone zu Haufe U
Der Herr Nitter hat diefe Dflanze zu Wadſtena in Oft:
gothland in dem Schloßgraben mannshoch, und die Blätter
zwey Fingerbreit mit einem fchärfen Rande auf dem Kür
«en gefunden, ſ. Gothl. Neiße. S.359. Die Schaafennd
Pferde frefien diefe Pflanze nicht, das Rindvieh aber deſto
lieber, und zwar ohne Nachtheil, |
2, Schwimmende J. (matans S,) mit niedertie
genden flachen Bidttern.
ß. Rleinfte TJgelskolbe (Spargenium minimum)
ift eine Abänderung,
Die Sümpfe und Teiche des mitternächtigen Eu⸗
xopa find die Wohnung. 21.
Anm. In Anfehung der Eleinften Igelskolbe hält der
Herr Nitter daffr, daß dieje, ob fie wohl in der
Sfimpfen aufrecht wachſe, und ein ganz verfchieder
nes Anſehen von der ſchwimmenden habe, dennoch
sin 107
1056 Einundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen, |
eine Abänderung derielben jeye, und der Unterſchied
v\ des Orts, in welchen beyde fich befinden, die Urſach
diefer Verfchiedenheit ſeye. Flor. fuec. n. 832. *
868. Mays oder türfifches Korn (ZeA).
Die männlichen Blüthen ſitzen in unterſchiede⸗
nen Aehren; der Kelch beitehet aus zwey un:
bewehrten Baͤdlein, und enthalt zwey Bluͤ⸗
then; die Krone hat zwey Spelzen, welche
gleichfall$ unbewehret find,
Die weiblichen Blüthen Haben auch einen
Kelch, der aus zwey Bälglein, und eine Krone,
die aus zwey Spelzen beſtehet; der fadenfoͤr⸗
mige Griffel haͤngt herunter 5 Die einzelnen
Saamen find in den länglishen Boden einges
fentt.
Blackw. T. 547. a. b.
Waͤchſt in Amerika, und bat einige e Abanderun—
gen. O.
Ob es nun wohl nicht * als eine Art von Mays giebt;
ſo finder man doch davon viele Abaͤnderungen nach den Eliz
ma und ber Erdart. Eigentlich aber theilen ihn die Ameris
Faner in zwey Sorten, nemlich den großen und den Fleinen,
‚der große wird fchlechtiveg Mays genannt, ohne einigen Zu:
ſatz; der Eleine aber hat gemeiniglich den Nahınen Dreymo:
nats-Mays, weil er mehrentheils in folcher Zeit reif wird,
ja bißweilen in zehn Wochen, da der große manchmal ganze
fehs Monat haben muß, biß er reif wird. Der große ift
zwar etwas ergiebiger als. der andere; dieſer aber giebt ein
weiffer, feiner und beffer Mehl, Der erfte ift mit dem Stie⸗
le, vornemlich in Caroline, und weiter nach Süden, oͤfters
18. Fuß lang, da hingegen der letztere bißweilen nicht über
drey
Mit Haldgetrennten Geſchlechtern. 2057
denn big vier Fuß hoch if. An dem erſteren fiehet man
gemeiniglich Fein Zeichen weder zur maͤnnlichen noch meibli:
schen Blüthe, da der letztere in völliger Bluͤthe ſteht. Dies
-fer große Mays nimmt an Größe ab, jeweiter man nad
Norden zukommt, fo daß derfelbe fich gleichfam in den Fleir
‚nen verliehret. Ferner unterfcheidet fich derfelbe aud) nad)
‚den Farben, denn einige Aehren beſtehen aus gelben Kör;
‚nern, und diefes find die mehreften, andere aus weiſſen,
durchſcheinend, blau, braun, roth, marmorirt,oder von
rothen und weiffen Streifen. Je weiter nah Süden, je mehr
findet man Sorten von Mays, mas die Farbe betrifft, auch)
mit defto fehönern Farben prahlet er; und fo im Gegen,
theil. In den nordlichen Theilen von Canada fichet man faſt
feinen andern, als weiſſen oder blaffen, und bißweilen blauen.
‘Der Heine Mays fpielet nicht mit fo vielen Farben ale der
große. Zumeilen ift das eine Korn in der Aehre gelb, das
andereroth, und fo weiter fort, melches daher kommt, wie
man denſelben gepflanzet hat; denn das iſt zu bemerken, daß
wenn zum Beyſpiele der gelbe und der rothe Mays bicht nes
‚ben einander gepflanzet find, fo werden die Aehren, welche
darauf wachfen, eine Vermifchung von gelben und rothen
Koͤrnern haben , welches von dem Bläthenftaube in der
Bluͤhzeit herfommt, der durch die Luft von einem Stengel
zu dem andern getrieben wird. Die befte Erdart zu Mays
ift eine mit Sand vermifchte Erde, oder auch eine durchaus
fandige Erde; denn er Fommt auch in ganz duͤrren und ına-
gern Sandlande, fort, da man meynen füllte, daß nichts we—
gen der großen Dürre und Magerkeit wachfen Fünnte. Sn
fehr fetter Erde ſchießt er mehr in Blätter und Stengel, aber
weniger in Körner und Achren. An Ergiebigkeit übertrift
ae alle übrige Gefreydarten, und wenn er auch im Fruͤh⸗
Ert jahre
1058 Einundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
jahre erfrieret; fo kommt er ans eben der Wurzel wiedeh
auf. Wenn der Mayoſtengel noch gruͤn iſt, und ehe die
Aehren reif werden, "befindet ſich zwiſchen den Knoten in den
Stengeln ein helles Waſſer, das ſo ſuͤſſe iſt als Zucker. Ver⸗
ſchiedene haben verſucht. Syrup und Zucker daraus zu mas
chen, welches auch gelungen iſt, aber es ſcheinet die Muͤhe
nicht zu belohnen. Die Saamenkoͤrner dieſes fruchtbaren
Gewaͤchſes vertreten in Amerika die Stelle unſeres Korns;
man kann ihn aber auch zum Brodbacken mit unſern Roggen
oder Weitzen vermiſchen. Es iſt ein ſehr geſundes Brod,
und haͤlt den Leib beſtaͤndig offen. Die Amerikaner machen
daraus Breye, Suppen, und auch Getraͤnke, zu welchem
Ende er wie anderes Malz gemaͤlzet wird, nur wird dazu
‚mehr Zeit erfordert! Das Malz hievon ſchmeckt wie ge
woͤhnliches Gerftenmalz, und das gebraute Bier giebt: an
Stärfe und angenehmen Gefchmacke demjenigen nichts nach,
das aus Gerfienmalze gebrauet iſt. Der blaue Mays wird
hierzu am beften gehalten. Auch ift er ein ſehr nuͤtzliches
Sutter für das Vieh, die Pferde freffen den Days fehr ger⸗
ne, nur muß er volffommen reif und vecht tröden ſeyn.
Nichts ift beffer Kühe und Ochfen zu mäften als Mayskleyen
und Maysmehl, auf verfihiedene Arten zugerichtet. Die
Schaafe find ungemein begierig darnach, und für Die Schwei⸗
ne halt man ihn für das beſte Futter, weil fie davon nicht
nur fehr fett werden, fondern auch das Fleiſch von diefer
Nahrung beffer wird. Hühner, Tauben, Enden und Gänfe
find nach diefen Futter ‚begieriger als nad) einigen andern
Getreyde. Es ift auch Fein Getreyde unter allen, das ſo viel
Feinde als der Days hat, Ratten und Maͤuſe, Kraen, Die
Maysdiebe, Eihhörner, Spechte und andere Thiere find in
Amerika fo begierig darnach, daß man fie faſt auf keine Art
Davon
Mit halbgetrennten Gefchlechtern.. 1059
davon abhalten kann. Um zu verhindern, daß die Thiere
den friſchgepflanzten Saamen nicht ausfragen; kochen die
Amerikaner die Wurzel von der weiffen Nießwurz in Waſſer,
laſſen das Waſſer — —— weichen darinne den Mays,
den fie zu ſaͤen geſonnen 12 Stunden lang ein; wenn hierauf
die Eichhoͤrngen, Maysdiebe und Kraͤen, oder andere dem
Moays ſchaͤdliche Thiere diefe gepflanzte Körner aushaden,
und ein oder ein Baar Körner davon genieffen, fo werden
fie davon fo tumm im Kopfe, daf fie herumtauınlen, wor:
“auf die andern feheu werden, und ſich nicht mehr dahin wa⸗
gen. Don diefer Einweichung aber bekommt weder der ein:
geweichte Mays einen Schaden, noch erhält der aufwachſen⸗
de dadurch eine fhadliche Eigenfchaft. f. davon die Falmifche
Abhandlung im 13. Band der ſtockh. Acten. ©. 313. und
im 14. Bande ©. 29. in welcher derfelbe auch die ganze
Bauart des Mayſes beſchrieben hat.
869. Siobsthräne (Corx). Die männlichen
Hlüthen ſitzen ın entfernten 2lchrenz; der Kelch
beſtehet aus zwey unbemehrten Bälglein, und
enthält zwey Blüthen; die Krone ift aus zwey
unbewehrten Spelzen zujammengejeßt.
Die weiblichen Blüthen haben auch einen
Kelch, der aus zwey unbewehrten Baͤcglein be⸗
ſtehet, und enthaͤlt zwey Bluͤthen; die Krone
har auch zwey unbewehrte Spelzen; Der Grif⸗
fel iſt zweymal getheilet; der Saame iſt von
dem Beinhart gewordenen Kelche bedeckt.
q. A amb. 5. L. 75
Ss a —
£rr.2 ST a,
1060 Einundzwanzigſte Klaſſe der. Pflanzen,
Anm. Diefe Pflanze wird um deswegen Hiobsthraͤne
genennet, weil die Saamen einer Thraͤne oder
Tropfen gleichen.
870. Biedgras (Carex). Sowohl die maͤnn⸗
lichen als weiblichen Bluͤthen ſitzen in einem
ſchuppichen Kaͤtzgen, deren Schuppen wie Dach⸗
ziegeln uͤbereinander liegen, und haben einen
einblaͤttrichen Kelch ohne Krone.
Die weiblichen Bluͤthen ſind mit einem auf⸗
geblaſenen dreyzaͤhnigen Honigbehaͤltniſſe und
einer dreyfachen Narbe verſehen, und bringen
in ihren Honigbehaͤltniſſe einen ——
Saamen.
* Mit einer einzigen einfachen Bluͤthenaͤhre (Spica uni-
ca fimplici).
1, R. mit ganz getrennten Gefchlechte (dioice
C.) hat eine einfache Blüthenähre, und sang
getrennte Sefchlechter.
Mich, gen T. 32. f. 1.
Die europäifchen feuchten Wiefen find die Heis
math. 2.
2%, Sparrichtes R. ( Squarrofa C.) mit einer eins
fachen Aehre, an welcher die männlichen und
weiblichen Blüthen dergejtalt voneinander ge⸗
‚trennt find, Daß die männlichen Blüthen unten
figen, und twagrechtftehenden Kapfeln.
Wohnt in Canada. ;
** Mir Blüthenähren, deren Gefchlechter halb getrennet
find ‚(Spieis androgynis).
3. Sand B. (arenaria C.) mit einer zufammens
sefeßten Blüthenähre, deren Achrgen halb ge-
trennte Geſchlechter haben, und Die unteriten
4 von
Mit Halbgetrennten Gefchlechtern. © 1061
von den andern etwas entfernet, und mit einem
längeren Blaͤttchen verfehen find, wie auch eis
‚nem drepfeitigen Halme °
Gramen cyperoides e monte ballon fimile humi-
lius. Pluk, alm, 178. T. 34. f. 8.
Iſt in Europa in fandigen Gegenden, befonders
in dem Slugfande zu Haufe. 2.
Die * ſind kriechend, einige Faden lang, und trei⸗
ben gemeiniglich in einer Entfernung von 3 Elfe einen klei⸗
nen Stengel und Blätter hervor, fo, daß es das Anfehen -
giebt, als wenn es nach der Schnure gepflanzet worden wäre.
Die Natur lehrer ung felbft diefes Gras zur Dämpfung ‚des
Flugſandes anzumenden. f. dland. Reife. ©. Y53:
Wenn die Wurzel frifch gegraben ift, hat fie einen har:
zigen Fichtengeruch, und einen füßlichen vermifhten Ge:
ſchmack. Die Wurzel wird ſeit 18. biß 20. Jahren in der
Mark ſtatt der theuren und meniger Fräftigen Sarſaparill⸗
wurzel mit Ruten gebrauchet, und wird fie nach und nad)
in unfern Apotheken entbehrlich maden. Gleditfh.
4: Zackiges B. (muricata C.) mit faſt eyfoͤr⸗
migen, in einiger Entfernung voneinander ſiz⸗
zenden Bluͤthenaͤhrgen, welche halbgetrennte
Gecſchlechter haben, und ſpitzigen, ſtachlichen,
voneinander ſich entfernenden Kapſeln.
Gramen nemoroſum, ſpicis parvis aſperis. Moris.
hiſt. p244. 8. Ti 12% f. 27°"
Iſt in den eıropäifchen feuchten Haynen zu. Hau:
fe. 2. Fr a ' | J Fi
5*** Mit Bluͤthenaͤhren, welche dem Gefchlecht nach unter’
ſchieden ſind, und wovon die weiblichen Bluͤthen an
ihren Aehren feſt ſitzen (Spicis ſexu diſtinctis fœmi-
neis ſesſilibus). |
Krır3 5. Ge:
»
eds Einund wangigſte Klaſſe ver Pflanzen. |
* Gefingertes BR. (digitataC.)mit gleichbreiten,
aufrechten Bluͤthenaͤhren/ wovon die maͤnnliche
Die kuͤrzeſte und unterſte iſt, blaͤtterloſen Deck⸗
blaͤttern, und in einiger ——— von egan⸗
Der ſtehenden Kapſeln.
Mich, gen, 65. T.3u£: 9. |»...
Die enropällihen Hayne ſind das —— GT
6. Felſen R. (Jaxarilis Ci); mit drey, eyfoͤrmigen,
wechſelsweiſe ſitzenden Bluͤthenaͤhren wovon die
maͤnnliche laͤnglich i ſt..
Oed. flor. dan T. 159. a
- Wächftauf.den europäifchen Alpen... —
RE Mit Bluͤthenaͤhren, welche dem Geſchlechte nach un⸗
terſchieden find, und wovon die weibliche Blaͤthenahren
geſtielte Bluͤthen haben (Spieis ie diftinetis: foemi-
neis pedunculätis).
9. Schwarzes R. (arr ci mit geſtielten Bluͤ⸗
thenaͤhren, welche halbgetrennte Geſchlechter ha⸗
ben, und wovon die bluͤhenden aufrecht re i
Die fruchttragenden aber herunterbängens
Oed. fior. dan, T, 138. N
Ebenfalls auf den europaͤiſchen Klpen. ——
8. Blaſſes R(palleſcens CS) mit haͤngenden Bir
thenähren, die männliche ausgenommen,’ als
weiche aufrecht jtehet, eyrunden, weiblichen Bluͤ⸗
thenaͤhren, und arbeiten Rumpfen
Rapfein. >
Mich. gen, SUT. 39. 130
In den europaͤiſchen Suͤmpfen. IR
9. Unaͤchtes Eypergras (Pfendo CypernsC.) mit
hängenden SEEN HN Doppeten Bluͤ⸗
thenſtjelen.
— *
Nie halbgetrennten Geſchlechterm 1063
©) Gramen Cyperoides, fpica pendula hreviore. Mo-
ris hiſt. 3. p. 242.1. 9: Tarzikis: 20 91
Die europaͤiſchen Wafjergräben find die Heimath. |
10. Raſen B. (cefbitofa C.) mit dreyfachen, faft
So feſtſitzenden, aufrechten wälsenförmigen- Blüs
lthenaͤhren, wovon die männliche an Det Spitze
des Halms befeſtiget iſt, und einem dreyſeitigen
Halme. sr N
Gramen Cyperoides cariophyllatum, foliolongio-
und d. re et angufliote, fpicis ſeſſilibus compadtis ere-
&is, Moris. hift, 3. P. 243. ſ. 8. T. 12. f. 14
0 ,.ober vielmebr.f. 30. 00 nat ee
Wohnt in europaiſchen torfichen Sauͤmpfen. 2.
| i — Mit Bluͤthenaͤhren, welche dem Geſchlechte nach un⸗
terſchieden find, und wovon die männlichen ſtaͤrker an dev
Zahl find „ats die weiblichen (Spieis ſexu diſtinctis:
4a. ſeulis pluribu8s8sgg. uns Bo N
11 SpisigesR. (acuta C.)imit männlichen Blüs
thenaͤhren, welche an Der Zahl ſtaͤrker find als die
Wweiblichen, faft feitfigendenden weiblichen Bluͤ⸗
tthenaͤhren, und etwas ſtumpfen Kapſeln.
Iſt allenthalben in Curopa zu Haufe, und hat zwey
- Sorten, wovon die eine ſchwarz, die andere aber
....gelbrorbift. 4. Nee van
Weohrſcheinlich iſt das gelbrofhe Riedgras dem Dich,
wenn es ſolches haͤufig freſſen muß, ſchaͤdlich; indem ſolches,
auſſer den Pferden, ſich nicht leicht daran macht. Es waͤre
demnach wohl der beſte Rath, man duͤrrte dieſes Gras, wo es
in Menge waͤchſt, apart, und lieſſe es unter den Heckerling
ſchneiden; da es denn dem Viehe nicht nur bequemer zu
freſſen, fondern auch Leichter zu verbauen ſeyn wuͤrde.
12. Blaſen A, wwehcarie C.) mi maͤnnlichen Bluͤ⸗
fi; U Ds then⸗
1064 Ein undzwanzigſte Klaffeder Pflanzen.
thenähren, welche an der Zahl ftärker find) als
die weiblichen, ıgejtielten weiblichen Blüthens
aͤhren, und aufgeblafenen, ſcharf zugeſpittten
Kapſeln.
8. Biedgras mit einem ſehr langen —— und
‚ zarten, in einiger Entfernung von einander
ftebenden Bluͤthenaͤhren (Carex culmo longif-
limo, — senuibus remotis. Moris. hift. IP 243»
$8.T.12.f.9)
Die — feuchten Walbgegenbenfind dag
* Vaterland,
Mit der Abänderung von Biefer Art ſchuten f ch die Lap⸗
pen gegen ihre ſtrengſte Kälte, dergeſtalt, daß man nicht leicht
einen von ihnen ſiehet, dem die Haͤnde oder Fuͤſſe erfroren
waͤren. Sie ſammlen nemlich im Sommer dieſes Gras und
trocknen es; wenn nun der kalte Winter darauf einbricht, und
ſie ſich in der freyen Luft aufhalten muͤſſen, ſo zerſchneiden
und zerreiben dieſelben vorher das Gras ganz kleine, und fuͤl⸗
len damit ihre aus Rennthierfellen verfertigte Schuhe und
Handſchuhe dermaſſen damit aus, dag Haͤnde uud Fuͤſſe völlig
davon bedecket find,welches felbige in beſtaͤndiger Warme erhaͤlt.
Elor.lapp.p.256.
*,*æ*8*5) Mit männlichen Bluͤthenaͤhren, welche von der
weiblichen Bluͤthe unterfihieden find (Spicis mafculis die
ftin&is a flore foemineo).
‚13. Geißel der Schwarzen Cithoſpermum C.)
‚mit büfcheiförmig jufammengefeßten männlichen
Blüthenahren, einzelnen weiblichen Blüthen,
und Eugelrunden glänzenden Saamen.
Stockh. Abhandl. B. 27. T.4. Rumph. amb. ©
—J———
Waqhn
Mit halbgetrennten Geſchlechtern. 1065:
Woaͤchſt in beyden Indien, und iſt an dem Rande
ſeiner Blätter mit vielen Stacheln beſetzt. 2L.
Anm. Der Herr Rister hat zwar in feinen Speciebus plan-
tarum diefes Gras dem Geichlechte Strickgras (Sch@-
nus) einverleibt; allein weil es Blüchen mir haldges
trennten Öefchlechtern hat, das Stricfgras aber blos ums
ter die Klaffe der Pflanzen mit drey Staubfäden gehöret,
fo hat er diefes Gewaͤchſe, wie billig, in feinem nexeften |
Naturſyſtem ausfeinem alten Gejchlechte herausgenom:
nen, und es diefem Geſchlechte einverleibt. Herr Bers
gius hat nicht allein diejes ftachliche Gras, welches er,
nebft dem andern folgenden Graie, in der Sammlung
der furinamifchen Pflanzen von Herrn Rolander gefuns
den hat, indem 27. Bande der ftocdh. Abhandl. S. 148.
bejchrieben, und darinne aufeiner Kupfertafel fürgeftels
let, nach welcheraber jolches von der rumphiſchen Zeich:
nung fehr verfchieden ift; jondern auch demſelben noch
einanderes ſtachelloſes Gras bengefüger,und ebenfalls auf
einer Kupfertafel T.5. ftechen laflen. Sodann hat er. beyde
unter ein neues Sejchlecht, welches er. Scleria heiſſet, ge⸗
bracht, und die erſte Art lagellum nigrorum, die andere
aber mitis genennet: Bey welcher legtern er erinnert,
daß es zwar einigermajen fcheine, als wenndiefelbe wohl
das Gras feyn moͤge, welches Rheede in Hort: malab,
Tom. 12. T. 48: unter dem Nahmen Kadenpullu abge:
zeichnet habe; allein die Stellung der Blüthen, die Ge⸗
ftalt des Saamens, und die Ungleichheit des Kelchs gäben
bey genauerer Betrachtung einen jehr fenntlichen Unter;
fhied. Der Herr Ritter übergehet in feinem neueften
Naturſyſtem dieſe letztere Art gänzlich, und fcheiner nach
feinen Species Plantarum beyde Arten für einerley zu
halten, weiler die angeführte Tafel des Rheeds unter die
Synonima bey der erſten Art alldg geſetzet hat.
Diefes Gras ift ziemlich allgemein in den amerifanifchen
Laͤndern, und erreicht mit feinem fo dännen und ſchwachen Halme
eine Höhe von 15 Schuh, wenn es unter Gebüfche und Bau:
men wächft, deren Schatten und Unterftükung es liebet, und
darunter gut wählt. Esfteigt gerade zwiſchen ihren Aeſten
hinauf, ohne fich darum zu fhlingen. Der Saame ifibein:
Zrr5 hart
1066: Ein und zwanzigſte Klaſſe der Pflanfen.
hart, und gleichet dem Steinſaamen, welche Aehnlichkeit den lin⸗
neiſchen Zunahmen verurſacht hat. Es iſt wegenſeinen Stacheln
nicht allein eine groſſe Plage der nackenden Neger, wenn ſie
Durch enge Wälder wandern muͤſſen, ſondern dieſelbe werden
auch mit daraus gemachten Buͤndeln abgeſtrafet, im Falle
ſie was Groſes begangen haben, — der teutſche Zunahme
dieſes Graſes feinen Urſprung hat. —
871. Tragiſche Pflanze Trac) Die mäntt:
+ fichen Blumen haben einen dreymal getheilten
Kilch ohne Krone;
Die weiblichen Blumen find miteinem fünfmal
getheilten Kelche ohne Krone verſehen; der
Grriffel iſt dreymal geſpalten; die Kaͤpſel beſteht
aus dreh Knoͤpfen mit eben fo viel Sachen, wor:
inne einzelne Saamen liegen, |
FAN Plumier hat diefes Geſchlecht dem Gedaͤchiniſſe
Hieronymus Bocks, welcher unter dem Nahmen Tragus
bekannt, und ein guter Botaniſt geweſen, gewidmet.
i r N Berounbine ti (volubilis T.) mit herzfoͤrmig⸗
laͤnglichen Blaͤttern, einem akt een
.„&tamme .. .. |
Rumph. amb. 5. T.
Waͤchſt in beyden Indien. h6.
2. Umhuͤllte T. (involucrasa 19: hat weibliche
Blumen, die mit: fünfblättrichen in Duerftücke
getheilten Desfblättern verfehen ßud.
‚Burm, zeyl. T. 92. Bl ’
In Oſtindien. h. —
3. Niedrige T. —— T. ) mit —
gen, ſtumpfen, —— Blaͤttern.
burm. zeyl, T. 25. |
=
5 |
Oſtin⸗
Mit halbgetrennten Ben SR
Dftindien ift auch die Heimath.
872. Zernandiſchet Baum HERNANDTA)
Die mannliche Blume hat einen drepmal getheil⸗
ten Kelch und eine dreyblaͤttriche Ktone.
Die weibliche Blume iſt mit einem abgeftumpf-
ten glatträndigen Kelche und fechsblättricher
Krone verfehenz die Frucht iſt eine hohle mit
einer.offenen Mündung verfehene Stenfrucht,
Bet eine Senrahlte Ruß Keen
1
Anm. Dieſes Sefhlect if dem Anbenten des berühmten
Franz Hernandez'geweyher worden.
J Kuingender 5. ſonora H. ) mit föileförmigen
Blaͤttern.
‚Hort, cliff. T.23. Rumph. ab, 2; T. 85.
Wohnt in beyden Indien. 6.
Dieſer Baum iſt in den Wäldern fehr ſchaͤdlich, indem
er um ſich ringsherum in einer Entfernung von etlichen Ellen
weder einen Baum, noch andere Pflanzen leidet. Sein Stamm
wird mehrentheils hohl, und ift alsdann -eine Wohnung groſ⸗
ſer ſchwarzer Ameiſen, welche ihn hier und dort in der Quere
durchbohren, damit fie einen bequemen Ein: und Ausgang has
ben. Der Saft der Blätter, wenn erdie Haut berührer, pei⸗
zer die Haare weg. Die Frucht ift mit einer offenen Muͤn⸗
dung verfehen, und wenn dahero die innere Nuß hart wird,
fo verurfacher der Wind, im Zalle er in die Frucht biäft,
und die Nuß beweget, einen Lauf, det man von weiten
hoͤret.
Man erhaͤlt von dieſem Baume ein ſicheres Mittel wi⸗
der den Gift, wenn man feine kleine Wurzeln theils auf die
Wunden
3068 Ein und zwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
Münden legt, theils ißt: welches im Jahre 1667. indem Krie⸗
ge zwiſchen den Macaſſaren und Hollaͤndern, eine gefangene
Weibsperſon dem Rumph entdeckte. Die erſteren führen
derowegen im Kriege dieſe Wurzel, als ein Heilungsmittel
wider Verwundungen mit giftigen Pfeilen allemal bey ſich.
Rumph.
2, Eyer tragende 5. ——— H.)mit ehfrmigen
an der Baͤſis geſtielten Blaͤttern.
Rumph. amb. 3, T. 123.
Iſt in Oſtindien zu Hauſe. H.
Die Frucht hat die Geſtalt eines Eyes.
873. Blaͤtterblume (Payızantaus). Die
mannlichen Blumen haben einen glockenfürmis
gen dreymal getheilten Stelch ohne Krone,
Die weiblichen Blumen find ebenfalld mit eis.
nem drepmal getheilten Kelche ohne Krone vers
ſehen; drey zweyſpaltige Griffel, und eine drey⸗
faͤchriche Kapſel, worinne einzelne Soamen
liegen
u. Großblaͤttriche B. (grandi ifolia P.) mit einem
baumartigen Stamme, und —5 ſtum⸗
pfen glattraͤndigen Blaͤttern. |
Amerika ift das Vaterland, h-'
2. Gemeine B. (Epiphylianthus P.) mit lanzett⸗
foͤrmigen, ſaͤgeartig gezaͤhnten Blaͤttern, aus
deren Einkerbungen die Blumen entſpringen.
Phyllanthus americana planta, flores ex fingulis
foliorum crenisproferens. Catesb. car. 2. P. 26.
T.26.
Waͤchſt in waͤrmern Anierika, Surinam und Ja⸗
maifa, h. aſch
3. Aſch⸗
Mit halbgetrennten Geſchlechtert. 1069
3: Aſchgrauer Mirobolanenbaum (Emblica P.)
mit gefiederten, blumentragenden Blättern, eis
nen baumartigen Stamme, und beerartiger
Frucht.
Blackw. T. 400. und4or.
Sn Oftindien,. H. | |
Die gefiederten Blätter diefes Baums beftehen aug vie⸗
Ien Heinen einander gegenübergeftellten plattauffigenven, eys
förmigen und vollfommen ganzen Blättchen, welche vor ſich
nach. und nach abfallen; die Ribbe aber, oder der Stiel der:
felben bleibet ſtehen, und auf diefer ſitzen nachhero die maͤnn⸗
lichen Blumen. An den Winkeln diefer Stiele befinden
fih die weiblichen Blumen, und darauf folgen die runder
Fruͤchte. |
Die Frucht ift ſchwarz, fleiſchich, ohne Stiel, fechsedig,
und mit einem eben fo geflalteten Kerne verfehen, der in ſechs
Sacher abgetheilet it. Am Geſchmack if fie zufammenzies
"hend und fcharf, ihre Kraft beftehet darinne, daß fie den Uns
rath aus den erfien Wegen gelinde abfuͤhret, und diefelbe
auf eine der Ahabarbar ähnliche Art ſtaͤrket. Unter dem
Namen Mirobolanen hat man in den Apothefen fünf unters
ſchiedene Arten Früchte, deren wahre natürliche Gefhichte
doch gröltentheils unbefannt if. Unſer bereits geprüfter
Arzeneyvorrath macht uns heut zu Tage die Mirobolaner
entbehrlich. Gleditſch.
IV. Ordnung.
Mit vier Staubfäden (TErRANDRIA).
874. Birke (Berura), Die männliche Blumen
haben einen einblättrichen dreymal gefpaltenen
und
‚X070 Eimund zwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
und dreybluͤmigen Kelch⸗— die Krone meoieemal
* getheilet. |
+ Die weiblichen Blumen hihehen ſind mit ei⸗
nem einblaͤttrichen, oft dreymal eingeſchnittenen,
zweybluͤmigen Kelche verſehen; der Saame iſt
an beyden Seiten mit einer Haut gebraͤmt.
— Wiaye CalbaB. ymit eyförmigen, ſcharfzugeſpitz⸗
ten, ſaͤgeartig gezaͤhnten Blaͤttern.
Blackw. T. 240.
Das kaͤltere Europa iſt die Heimath, und der pri
die Bluͤhzeit. h.
Wenn man dieſen Baum, ehe die Blätter ausſchlagen,
anbohret, ſo rinnet aus folchen der befannte Birkenfaft, wels
cher eine fehr ſtarke Blutreinigung ift. Die frifchen Blaͤt⸗
ter färben blaßgelb, die Rinde aber fchön braun, befonderg
auf leinen; die gedürrten Blätter find im Winter ein herr⸗
liches Zutter für die Schaafe. Das Holz iſt feſt.
2. Schwarze B.(nigraB.) mit rhombiſch/eyfoͤrmi⸗
gen, ſcharf zugeſpitzten, doppeltſaͤgeartig al
ten Blättern.
Iſt in Virginien und Canada zu Haufe, b
Aus dem Safte dieſer Birke wird in Nordamerika Zucker
gemacht, er iſt aber nicht recht ſuͤſſe, ſondern ſchmecket etwas
unangenehm. ſ. ſtockh. Abhandl. B. 13. S. 151.
3. Zwerg B. (nana B.) mit jiefetförmigen geferb |
ten Blättern.
Amoen. acadı r. T. I,» Oed. A dan. T. 21.
Die Alpen der Lappen, und die ſchwediſchen und
ruſſiſchen Suͤmpfe find das Vaterland. H.
—* Erl (Alnus B.) mit aͤſtigen Blumenſtielen.
Runde
Mit halbgetrennten Geſchlechtern. 107r
N Rundblärtriche,fchlüpferige,grüne Erl (Alnus
KO —— viridis. —2— — * 10.
T)
Beſtaͤubte Erl ER incana, au⸗ incano.
Bauh. pin. 428.) find die Sorten,
Waͤchſt in Enropar h.
Dieſer Baum liebet einen fehr feuchten und ſumpfigen
Boden, und Fönnen damit fumpfige Gegenden fehr verbeflert,
und nach und nach ausgetrorfnet werden. Die jungen Blät
ter, wenn fie fruͤhmorgens geſammlet, und in ein Zimmer, wor:
‚Inne viele Flöhe ſich befinden, geftrenet werden, vertreiben
folge. Die Lappen kauen die innere rohe Rinde, wodurch ihr
"Speigel rot) wird, und womit diefelbe roth mahlen. Das
Holz iſt fehr dauerhaft im Waffer, und ift derohalben Bene:
„Dig mehrentheils auf ſolches gebauet. Herr Bartram hat
Prof. Kalm verfichert, daß die Erl in Amerika um ſo viel klei⸗
ner wuͤrde, je weiter fie nach Süden kaͤme; und deſto erha⸗
bener und dicker, je näher nad) Norden. Das Waſſer, in
"welchem die Rinde von der Erl gefocht worden iſt, ſoll ſehr
‚ gut für die Wunden feyn, wenn diefelbe damit fleißig ng
ſchen werden. Kalm. Th. 2. ©. 338. |
875. Buxbaum (Buxus). Diemännlichen Blu-
men haben einen Drepblättrichen Kelch, zwey—
blaͤttriche Krone, und einen Anſatz zu einen
Fruchtknoten.
Die weiblichen Blumen find mit einem vierblaͤtt⸗
richen Kelche, Drepblättricher Krone, und mit
Ba Griffeln verſehen; die dreyſchnaͤbliche
Kapſel hat PRO — und enthalt oe Gans
men,
n N Au
‚1072 Ein und zwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
I, een Durbaum (/empervirens Bu-
xus).
a. Baumartiger Burbaum (Buxusarborefcens).
ß. Staudiger Buxbaum (Buxus Juffrusicofa).
Sind die Sorten.
Im mittägigen Europa, und blühetim Merz. 5.
Man deſtilliret aus dem Holze ein Del, welches wider die
fallende Sucht und Zahnfchmerzen gerühmet wird. Ludw.
n.4. Die Pflanze ſelbſt iſt bitter, ekel und ſcharf; man Fan
fie völlig entbehren. Gleditſch.
‚876. Neſſel (Urtica) Diemännliche Blumen
haben einen vierblättrichen Kelch ohne Krone,
und in der Mitte ein becherformiges Honigbe⸗
haͤltniß.
Die weiblichen Blumen ſind mit einem Kelche
verſehen, der.aus zwey Helften beſtehet, ohne
Krone; ein glaͤnzender Saame.
* it egrenager uͤberſtehenden Blaͤttern (oppoſiti-
ol 13
1. Pillen N. (pinlifera U.) mit gegeneinander
überjtehenden, eyfoͤrmigen, fägeartig gegähnten
Blättern, und kugelrunden fruchtragenden Kaͤtz⸗
gen. |
Blackw. T. 321. |
Das mittägige Europa ift die Heimath, und der
Heumonat die Blühzeit. ©.
Diefe Neffel brennet heftig, und kommt in ihren Eigens
ſchaften meiſtens mit der Heiterneſſel überein.
2. Heiter N. (urens U.) mit gegeneinander übers
en ovalen Blaͤttern.
| Wohnt
Mit Halbgetrennten Geſchlechtern. 1073
Weohnt in den europaͤiſchen Gartenlaͤndern, und
bluͤhet im Sommer, ©,
Hiervon wird das trockne Kraut verwahret, welches ſtark
als ein Thee zubereitet, und von den Lungenſuͤchtigen ſehr
geſuchet wird. Gleditſch.
3. LI. mit ganz getrennten Geſchlechtern (dieica
U. bat gegeneinander überftehende herzfoͤrmige
‚Blätter, und Doppelte Blumentrauben.
Blockw. T. ı2.
Iſt auf Ruinen in Europa zu Haufe, 21,
Diefe Brenneffel ift eine viele Jahre daurende Plans
3e, nimmt mit dem fehlechteften Boden vorlich, und kommt
fehr frühe zum Borfcheine. Sielauft mit ihren Wurzeln ganz
flach obenhin, und macht einen dien Filz. Dan Fann mit
derfelben nackende Felfen fruchtbar machen, wenn man folche
vorher mit zwey Zoll dicker Erde überfireuet und die Wur—
zeln darein leget ; denn fie verwachfen Fetten: und netzweiſe fo
in einander, daß kein Waflerguß von einem Vlagregen den
neuen Erdgrund wegwaſchen kann. Die Neffeln aber Fön
nen fodann dreymal im Jahre abgefhnitten werden, denn
fie fchlagen von der Wurzel allemal wieder aus. Die Zeit
der Sammlung if zu Ende jedes der drey Monate, Junius,
Julius und Auguſt: die alte überfländige im September hinger
gen it untaualich. Berfehiedenes Vieh frißt dieſes Sutter gerne,
Die zarte Pflanze wird im Fruͤhjahre als ein Kohl von vier
Ten gegeffen, und der junge Geſchoß der Nefleln fol wie ein
Hopfenfalat eine Ledferfpeife abgeben. Der wie Hanf oder
Flachs zubereitete Stengel laßt ſich ſpinnen, und giebt einen
guten Faden.
4 Aanfartige LT, (cannabina U.) mit gegeneins
Vyy ander
1074 Einundzwanzigſte Klaffe der Pflanzen:
ander überftehenden, Dreymal setheilten, einge
fehnittenen Biättern.
Urtica foliis profunde laciniatis, femine lini, Amm
ruth, 249. T.25.
Eiberien ift das Vaterland, 2.
Diefe Neffel waͤchſt mannshoch, ja, wenn ſie in fetten
and warmen Erdreich ſtehet, wohl zwey Mann hoch. Nach
des Herrn Baron Bielke damit angeſtellten Verſuchen, giebt
ſie eben den Nutzen wie unſer ordentlicher Hanf oder Lein.
ſ. ſtockh. Abhandl. B.9. ©. 67.
++ Mit wechſelsweiſe ſtehenden Blaͤttern (alternifoliae).
Unterbrochene N. (interrupta U.) mit wech⸗
ſeisweife ſtehenden, eyrund⸗herzfoͤrmigen, ſaͤge⸗
artig gezaͤhnten Blättern, weiche faſt kuͤrzer find
als ihre Stiele, und einzeinen MER
Blumenahrens
Rumph. amb. 6. T,20. £ 1,
Waͤchſt in Oftindien. |
Die Oftindianer brauchen diefe Brenn: Neffel ftatt des
Schröpfens, und reiben fih damit, wenn fie an, ich vermers
Fen, daß ihre Glieder von dicken Blut faul und trag find,
und zwar fehr herzhaft, dann wenn man nur gelinde damit
verfährt, fo erreget dieſe Neſſel vieimehr Schmerzen. ‚Der
geriebene Theil de Leibs wird darauf gleich roth, und erfols
gen fo dann grofe Blajen, welche aber keinen Schmerz oder
Brennen, fondern vielmehr nur cin Jucken verurſachen, wors
auf dieſelbe ſich ehr munter und wohl definden. Rumph.
6. Schneeweiſſe 7. (mwea U.) mit wechſels⸗
weile ſtehenden, faſt zirkeiforangen, an beyben
Enden ſpitzigen, auf Der unlern Zlaͤche filzigen
Blättern.
Rumph.
Mit halbgetrennten Geſchlechtern. 1075
Rumph. amb. 5. T.79. er,
Aut den Mauern in China, 2. |
‚7. Beertragende N. (baccıfera U.) mit wech⸗
ſels weiſe jiehenden, hetzformigen, gezaͤhnten, Dors
nichen Blättern, ſtrauchigen Staͤmme, und
weiblichen Bluͤthenkelchen, welche Beere bringen.
Urtica arborescens baccifera. Plum. ſpec. II, ic
a 260,
Amerika ift die Heimath. B»
877. Maulbeerbaum (Morvs). Die maͤnn⸗
lichen Blumen haben einen viermal getheilten
Kelch ohne Krone.
Die weiblichen Blumen find mit einem vier
blättrichen Kelche ohne Krone und zwey Grif
fein verſehen; Der Kelch verwandelt fich in eine
Deere nut einem Saamen.
1. Weiſſer M. (albaM.) mit ſchiefherzfoͤrmigen
ebenen Blaͤttern.
Wohnt in China. H. |
©. Schwarzer M. (migra M.) mit herzfoͤrmi⸗
gen rauben Blättern, |
Blackw. T. 126,
Iſt in Italien zu Haufe und blüher im Aprik
und May; die Feucht aber wird im Herbfts
monate reif. P»
Der weiſſe Maulbeerbaum wird insgemein wegen feiz
ner Blätter gejogen, um die Seitenwuͤrmer damit su
füttern; die Perſer aber bedienen ſich allzeit zu diefem
Ende des ſchwarzen. Wenn aber die Seidenwuͤrmer eine
Zeitlang von dem weiſſen gefüttert worden find, darf man
| Dyya. die ſel⸗
1076 Einundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
denfelben niemalen die Blätter des ſchwarzen geben, indem
fie davon fterben, ar
3. Papier MT. (papyriferaM.) hat handfoͤrmi⸗
ge Blatter und Früchte, welche mit jteifen Bote
ſten befeßet find.
Kaempf. amoen. T, 472.
Japan ift das Baterland. 5.
Die Wurzel diefes Baums iſt ſtark, Aftig und holzig.
Der Stamm ift gerade, dicht, eben und fehr aftig, und wırd
von einer EFaftanienbraunen Rinde bedecket, welche dicke,
feft, Elebrih, und von anffen uneben if. Die Aefle und
Spröplinge find fehr dicke, und mit zarten purpurfarbenen
Härgen bedeckt. Die Blätter fiehen ohne Ordnung, und
find mit dünnen rauchen purpurfarbenen Stielen verfehen,
fügeartig eingefchnitten, und zuweilen in fünf Theile ges
theilet. |
Don der Ninde diefes Baumes machen die Japaner
Stricke, Tachte, Zeuge, Tuch, Papier und viele andere Dins
ge- Das Dapier verfertigen fie folgender Geftalt: Im Chriſt⸗
monate, wenn die Blätter abgefallen find, ſchneiden fie die
jährigen Sprößlinge, welche fehr groß find, wenigſtens 3. Fuß
lang ab, binden fie in dichte Bündelgen, und laffen fie, ehe fie
trocken werden, ſo lange im Waffer mit Aſche fieden, bis die
Rinde fih einen halben Daumen von dem Holze abgefchälet
hat. Nahdem die Bündelgen aus dem Keffel genommen,
und kalt geworden find, fpalten fie diefelben, und ſchaͤ⸗
len die Rinde voͤllig ab. Dieſe Rinde wird gereiniget und
getrocknet, und wieder 3. biß 4. Stunden eingeweichet. Wenn
fie hinlänglich erweichet ift, fo befchaben fie die Oberfläche
—* ſondern die einjaͤhrige Rinde von der andern ab. Die
rſte giebt das beſte Papier, die andere aber ſchwaͤrzliches, doch
ziem⸗
‚Mit halbgetrennten Gefchlechtern. 1077
slemlich gutes. Befindet fich alte Ninde unter den tiebrigen,
ſo legen fie folhe bey Seite, um grobes Packpapier daraus
du machen. Diefe gereinigten Rinden fieden fie abermals,
aber mit menigrer Ufche als das erftemal, rühren fie währen:
den Kochen fleißig um, und gießen fo viel Lauge von Holzafche
su, als durch Ausdampfen verlohren geht. Wenn die Rinde
fo meich ift, daß fie bey Berührung wie Wolle aus einander
fähret; fo nehmen fie ſolche heraus, um fie das zweytemal
zu wafchen, welches am bequemften in einem Fluſſe geichiehet,
in welchem man den Papierteig in einer Wanne oder Siehe fo
fange umruͤhrt, bis er fo locker wie Wolle oder Pflaumfedern
wird. Diefes Wachen aber muB mit Sorgfalt geſchehen;
deun-wenn es zu wenig gefchiehet, wird dag Papier grob, ges
ſchiehet es aber zu ftark, fo befommt man zwar feines Papier,
aber es läft die Dinte dur. Dieſen zubereiteten Papierteig
Schlagen fie darnach auf einem glatten dicken hölzernen Tiſche
folange mit Stöden, biß er dem erweichten Papiere gleichet-
Hierauf bringen fie ihn in einen engen Keffel, mit einem Flebs
richen Leinwaſſer, welches vom Neiße, und von der Wurzel
des japanifchen Traubenſtrauths ( Uvaria japonica) bereitet
wird. Wenn fih das Leimwaſſer durch fleifiges Rühren in
den Teig gezogen hat, wird es in einen gröfferen Keffel ges
bracht, und ein Blatt nad) dem andern aufFormen von Bin:
fen heraus gezogen. Damit nun diefe Blaͤtter gemählich
trofnen fönnen, jest man fie in Stößen übereinander auf
“eine Tafel, die mit einer doppelten Matte beleot iſt. Zwir
fchen jedes Blatt legen fie ein Stäbgen, fo an beyden Enden
bervorraget, damit man, wenn esnöthig iſt, ein Blatt nach
dem andern aufheben Fan. Jeder Stoß wird mit einem
Brettgen bedeckt, fo die Geſtalt und Größe der Papierboͤ⸗
gen hat, auf diefes Brettgen legt man ein leichtes Gewicht,
damit die noch najlen Bögen nicht zu fehr aneinander ge:
Dyy 3 preſt
1078 Einundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
preft werden, es wird aber immermehr Gewichte zugeleget,
um das übrige Waffer nach und nach auszupreffen, Den
folgenden Tag merden die Bögen mit dem Staͤbgen aufger
Hoden, und mit der flachen Hand auf ein ungehobeltes
Brett, mo fie leichter andangen, gelegt, und an der Sonne
getrocknet. Dieß Papier hat eine ſchoͤne weiſſe Farbe,
welche von dem Reißantheile des Leimwaſſers herkommt,
und die Feſtigkeit erhaͤlt es durch das klebriche Weſen eben
dieſes feinen Waſſers, das vorzuͤglich die Wurzel des japani⸗
ſchen Traubenſtrauches verurſachet. Das Leimwaſſer wird
‚aus dem Reiße in irdenen unglaſſirten Geſchirren verferti—
get, in welchen der Reiß mis Waffer eingeweichet wird, herz
nach fehütteln fie den Topf zu erſt ſchwach, und hernach im⸗
mer ſtaͤrker und flärfer um, zulegt gießen fie friſch Waſſer
darzu, und feigen alles durch eine Leinwand. Der Japa—
nifche Reiß ift hierzu am beſten, da er unter dem Afiatis
fchen der weiffefte und fettefte ift. Um das Feimmwafler aus
der Wurzel des japanifchen Traubenſtrauches zu ziehen,
wird die Wurgel in kleine Stüde zerfchnitten, und mit Waf
fer übergoffen, welches davon in einer Nacht Flebrig wird.
4. Indianiſcher M. (indice M.) mit enfürmigs
langlichen an beyden Seiten aͤhnlichen Bläts
tern, welche unähnliche Saͤgeeinſchnitte haben,
Rumph.amb. 7. p.3. T. 5. Rheed, mal, 1.T,48,
Waͤchſt in DOftindien, B-
5. Särber M. (tindoria M.) mit länglichen
Hlättern, und aus den Winkeln Der re,
entipringenden Stacheln.
Jacq. amer. 247. T.180.
In Jamaika und Braͤſilien. De
Eat
Mit halbgetrennten Geſchlechtern. 1079
Dieſer Baum wird ſehr groß, und waͤchſt bey 60. Schuh
hoch; fein Stamm ift gerade, und theilet ſich oben in viele
Alte. Die Rinde des Baums ift lichtbraun, und Hat viele
laͤngliche Furchen. Das Holz iſt fefte und ſchoͤn gelb, Die
Srucht ft rund, und falt fo groß wie eine Muſcatnuß, in
welcher, wie in den Erdbeeren viele kleine Körner firden ;- fie
ift aber von innen und auffen grün. Das Holz wird nad) Eng;
land für die Farber gebracht, die es zum roth- und hl
ben brauchen. "
V. Ordnung. w
Mit fuͤnf Staubfaden (PENTANDBRIA)-
878. Spitzklette (Xayınıum). Die männli
chen Bluͤmgen haben einen gemeinfchaftlichen
9— der mit Schuppen beſetzet iſt, die wie
Dachziegeln übereinander liegen; die einblaͤttri⸗
chen Kroͤngen ſind trichterformig und haben fuͤnf
—— der Boden iſt mit Spreu beſetzt.
Die weiblichen Bl uͤmgen haben eine zwey⸗
Blättriche und zweybluͤmige Huͤlle; die Krone
fehlet; die trockene und zackige zweyſpaltige
E Steinfeucht enthält eine zweyfaͤchriche Nuß.
1. Gemeine $. (fPrumarium X.) bat einen uns
bewehrten Stamm, und herzförmige Blätter,
welche mit drey Nerven verfehen find, Die hin»
ter der Baſis des Blattes zuſammenlaufen.
Blackw. T. 444:
Europa iſt die £ —— und der Brad rund
Heumonak EN die Bluͤhzeit. @.
Kraut, Blume und Sr ucht : farben ſehr ſchoͤn gelbe.
Vyy a4 2. Orien⸗
1080 Einundzvanz igſte Klaſſe ——
2. Orientaliſche S. (orientale X.) mit einem uns
beiwehrten Stamme, und Feilseyfürmigen, faſt
dreylappichen Blaͤttern. | |
Linn. dec. 2.T. 17.
Wohnt in China, Japan und Zeylon. O.
3. Stachliche S. (pioſum X.) mit dreyfachen
Gtacheln, und dreylappichen Blättern.
Xanthium fpinofum, acriplicis folio, Moris. hiſt.
3. p.603. 346
in Portugall zu Haufe. O.
879. Bötterfpeiße (Amsrosın). Die maͤnn⸗
liche Blümgen haben einen gemeinichaftlichen
einblättrichen Kelch ; das einblättriche Kröngen
iſt trichterſormig und hat drey Einfihnitte; ver
Boden ift nackend.
Die weiblichen find mit einem einblaͤtt⸗
richen ungetheilten einbluͤmigen Kelche ver⸗
ſehen, welcher bauchig und mit fuͤnf Zaͤhnen
umgeben iſt; die Krone fehlet; der Kelch ver»
härtet und verwandelt 1 in eine einſaamige
Er
Dreyfpaltige B. trifida A.) mit dreylappi⸗
— ſaͤgefoͤrmig gezaͤhnten Blaͤttern. |
Ambrofia virginiana maxima, plarini orientalis fo-
lio. Moris. hift. 3. p. 4. ſ. 6. T. t. t. 4.
Virginien und Canada find das Vaterland, ©.
2. Meerſtrands G. (marıtima &.) mit vielſpal⸗
tigen Blättern, und einzelnen haͤarigen faſt feſt⸗
fisenden Blumenaͤhren.
Waͤchſt
Mit halbgetrennten Geſchlechtern. 1081
Waͤchſt am fandigen Meerſtrande in Toſcana und
Cappadocien. ©. J
880. va (Iva). Der gemeinfchaftliche drey⸗
blättriche Kelch enthalt die männfichen und
weiblichen Blümgen. Die männlichen machen
die Scheibe aus, und ihre Kröngen find ein—
blättrich fünfmal eingefehnitten; der Boden iſt
mit Haaren beſetzt.
Die wäblichen machen den Blumenfrabl
aus, und find an der Zahl fünf; das Kids
een fehlt; zwey lange Griffel; ein nackender
ftumpfer Saame.
3. Jährige J. (annua 1.) mit lanzett eyfoͤrmi⸗
gen Blättern, und einem Fraufartigen Stamme.
Das mittaͤgige Amerika iſt die Wohnung. ©.
2. Strauchartige J. (frutefiens I.) mit fans
zettfoͤrmigen Blättern, und einem ſtrauchigen
Stamme.
Ayerato affınis peruviana frutefcens. 'Pluk. alm,
12. T.27.f. 1.
Virginien und Peru haben diefen Straud von
der Natur erhalten. H.
881. Sartogiſche Pflanze CHarrocıa).
Bey den männlichen Blumen iſt Der Kelch
fünfslättrich , und die Krone hat auch Fünf
Blätter, |
ey ven weiblichen Blumen haben Kelch
und Krone ebenfalls funf Blätter; fünf Staub⸗
faͤden find unfruchtbar, und fünf ind After faͤ⸗
den; drey Kapſeln, in deren jeder van Same
| 399 5 ent⸗
1082 Einundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
enthalten, welcher mit einem Umſchlage verſe⸗
hen iſt.
Anm. Dieſes Geſchlecht kommt dem Geſchlechte Goͤtter⸗
geruch (Diosma) ſehr nah.
x. Gefranzte 5. (ciliaris H.) hat lanzettfoͤrmi⸗
se, mit Haaren eingefaßte Blaͤtter.
Spirzz forte genus africanum, ferpilli hirfutis fo-
‚liis fruticofum, floribus albis umbellatis. Seb,
muf 2, T. 17. f, 5.
Wohnt in Aethiopien. H.
2. 5. am Vorgebuͤrge der guten Hofnung (ca⸗
pen/is H.) mit gleichbreiten , dreyſeitigen, auf
der Unterflaͤche getuͤpfelten Blättern.
Das Borgebürge der guten ornung ift das Bas
terland. B.
Anm. Die unfruchtbaren Staubfäden diefer Art find
faſt wie Kronblätter geftaltet.
3. Schöne 5. (pulchella H.) mit gen,
ftumpfen, geferbten Blättern, und Doppelten,
aus den Winkeln der Blätter entfpringenden
Blumen.
Iſt in Aethiopien zu Haufe, 6
2. Amaranth (AMaRANTHUS). Die männ:
3 Blumen haben einen drey oder fuͤnfblaͤtt⸗
richen Kelch; die Krone fehlet; drey oder fuͤnf
Staubfaͤden.
Die weiblichen Blumen ſind auch mit ei⸗
nem drey oder fuͤnfblaͤttrichen Kelche, und drey
Grifft In verſe benz die Krone fehlet; Die ein-
fächriche apfel ofnet ſich in Die Quere und
enthaͤlt einen Saamen.
* Mit
Mit Halbgetrennten Geſchlechtern. 108%
* Mit drey Staubfäden ( Triandri).
1. Weifjer A. (albus A.) mit zweymal getheil⸗
ten, ausden Winkeln der Platter entfpringens
den, Blumenfnöpfgen, pfriemenförmigen Deck
blättern, und eyfürmigen, ausgefihnittenen, mit
Linien durchzogenen, ſenkrechtſtehenden Blaͤttern.
Bey Philadelphia am Meerſtrande.
2. Tauſendſchoͤn (tricolor A.) mit rundlichen,
aus den Winkeln der Blaͤtter entſpringenden,
den Stamm umfangenden Blumentnoͤpfgen,
und lanzett⸗ eyfoͤrmigen, gefaͤrbten Blaͤttern.
Weinm. T. 93. |
Dftindien ift die Heimath. ©.
3, Maier A. (Blitum A.) mit ſeitwaͤrts befeftig-
ten Blumenknoͤpfgen, dreymal eingefchnittenen
Blumen, eyförmigen zugefiumpften Bläftern,
und einem weitfchiweifigen Stamme.
Wohnt in dem gemäßigten Europa. O.
** Mit fünf Staubfäden (Pentandri).
4. Büfchelförmiger A. (puniculatus A.) mit
Dreyfach zufammennefeßten HR 1005
pon Die einzelnen abſtehen.
Iſt in Amerika zu Haufe
5. Blafgelber A. (Navus A.) mit zufammenge
festen Blume entrauben, wovon die oberſte und
die unterſten uͤberhaͤngen, und umgekehrt eyfoͤr⸗
migen, in eine Spitze auslaufenden Blaͤttern.
Oſtindien iſt das Vaterland. ©.
6. Fuchsſchwanz (caudatus A.) mit Doppelt zus
fammengeferten, wahenförmigen, hängenden,
ſehr langen Blumentrauben.
Wein⸗
1084 Cinundgesangigfie af der Pflatzen.
Weinm. T, 89.
Wächft in Peru, Perfien und Zehlon. ON
7. Stachlicher A. (Sprnofus A.) mit walenförs
misen aufrechten Blumentrauben, und Parie
chen Blattwinkeln.
Rumph, amb, 5. Ta 83. f.
In beyden Indien. *
VI. Ordnung.
Mit ſechs Staubfaͤden (HExXANDRIA).
883. Seehafer (Zızanıa). Die maͤnnlichen
Bluͤthen haben keinen Kelch; die Krone beſteht
aus zwey unbewehrten Spelzen, und iſt mit
den weiblichen Bluͤthen vermiſcht.
Die weiblichen Bluͤthen ſind auch mit kei—
nem Kelche verſehen; ihre Krone beſtehet in
einer Fappenfürmigen mit Granne bewehrter
Spelze; der Griffel ift zweymal getheilet; der
Saame iſt mit der gefalteten Spelze bekleidet,
Arundo alta gracilis, foliis e viridi czruleis, lo-
cuftis minoribus, Sloan. jam. 33. hift, 1. p. 110.
1.67.
Die Seen und ftilfftehenden Waffer in Jamaika
und Birginien find die Heimath. |
Die Nordamerikaner fammlen den it einer flatterichen
bläthenrifpe verfehenen Seehafer im September und Octo—
ber, und richten ihn auf verfchiedene Art zum Effen zu.
Die Grüße, die hieraus gemacht wird, giebt dem Reife
wenig an dem angenehmen Geſchmacke nad. Kalın. Ih. 3.
©. 605. |
VI. Or:
Mit halbgetrennten Geſchlechtern. 1085
VII. Ordnung.
Mit ſieben Staubfaͤden (HEPTANDRIA).
884. Guettardiſcher Baum (GUETTArDA).
Die männlichen Blumen haben einen walzen-
foͤrmigen Kelch und eine trichterförmige ſieben⸗
mal eingefchnittene Krone,
Die weiblichen Blumen find auch mit einem
mwalzenförmigen Kelche und fiebenmal einge—
ſchnittener Krone verfehenz ein Staubweg und
eine trockene Steinfrucht, east, .n
1. Schöner GBusttardifcher Saum (peciofa
Guettarda).
Halefia arborefcens, foliis fubrotundis fubtus ar«
genteis, fpicis fiorum bigeminis. ‘Brown, jam,
50%, 7.20, Br,
Wohnt in Java und Samaifa, B.
Diefer Baum gleichet dem Anfehen nach dem Hernandi:
[hen, und hat große enförmige, an der Spike abgerundete
Blätter, feine Aefte find viereckig, und mit hufeifenförmigen
Flecken verfehen, die Blumen riechen fehr wohl.
VII. Ordnung,
Mit vielen, oder mehr als fieben Staubfäden
(PoLYANDRIA. STAMINA ULIRA
| SEPITEM).
885. Behörntes Blatt (CErATorHvıLum).
Die männlichen Blumen haben einen vielmal
getheilten Kelch ohne Krone; jechzehn bis zwan⸗
zig Staubfaͤden.
Die
1086 Einundzwanzigfte Klaſſe der Pflanzen,
Die weiblichen Blumen find gleichfalls mit
einem vielmal getheilten Kelche ohne Krone ver:
ſehen; ein Staubineg ohne aa ein —
der Saame.
1. Untergeſenktes ©. (demerfum C.) mit zwey⸗
zeilich⸗ zweydoppelten Blättern, und —
Jichen Früchten.
Pariſ. Abhandl. Th. 5. T. 15. fm 1.
Iſt in den europaͤiſchen groͤßeren Waſſergraͤben
unter dem Waſſer zu Hauſe.
2. Untergetauchtes G. (ubmerſum C.) mit
zweyzelich dreydoppelten Blättern, und unbe⸗
wehrten Fruͤchten.
Pariſ. Abhandl. Th. 5. T. 15. f.2.n. 2.
Es hält ſich ebenfalls, in den europaͤiſchen Wäfs
fern auf, und kommt der vorhergehenden Art
fo nahe, daß es faft eine Abänderung zu ſeyn
ſcheinet.
886. Sederball(Myrıorsrırum). Die
männlichen Blumen haben einen vierblättrichen
Kelch ohne Krone und acht Staubfäden. _
Die weiblichen Blumen haben gleichfalls eis
nen vierblätteichen Kelch ohne Krone; vier
Staubwege, denen die Griffel fehlen; und vier
nackende Saamen. |
I, Aehrenfoͤrmiger $. (/Bicatum M.) mit nie
brochen aͤhrenfoͤrmig zuſammengeſetzten maͤnnli⸗
chen Blumen.
Waͤchſt in den europaͤiſchen ruhigen Waͤſſern, und
blüber im Heumonate. 2.
3. Quirl⸗
Mit halbgetrennten Gefchlechtert. 1087
2. Duirlförmiger F. (verticiHatum M.) mit lau⸗
ter quirlfoͤrmig fisenden. Zwitterblumen.
In Europa: in uͤberſchwemmten Gegenden, und
bluͤhet mit dem vorhergehenden, 21.
837. Pfeilkraut (Sacırrarıa), Die maͤnnli—
chen Blumen habeneinen dreyblaͤttrichen Kelch,
und eine dreybl aͤtiriche Krone mit beynahe vier⸗
undzwanzig Staubfaͤden. |
Die weiblichen Blumen find gleichfalld mit
* einem drepblättrichen Kelche, drenblättricher
Krone und vielen Staubiegen verſehen; viele‘
nackende Saamen. |
1. Bemeines P. (Jagitrifolia S. ) mit pfeilfüre
muigoen ſpitzigen Blättern.
Oed, flor. dan. T. 172.
8. Rleines ſchmalblaͤttriches Pfeilkraut (Sagit-
a minor anguſtifolia).
..y. Größeres Pfeilfraut (Sagizta major). |
d. Buntes Pfeilkraut, mit bunten Blättern
(Sagitta foliis variis. Lef; pruſſ. 234. T.74.).
Sind Abänderungen.
Die thonigen Flüffe und Seen in Europa und
Amerifa find die Heimath.
Die Chinefer bauen nach dem Bericht des Osbecks ©.
271. dieſes Pfeilkraut an fehr vielen Orten mit großen Fleiſ—
fe, und bedienen ſich der knolligen Wurzel, welche eine Aehn—
er
lichfeit mit den Bataten hat, zur Speiße. Esift aber viel
größer als das unfrige; dann die Wurzel des chinefifchen
hat die Größe einer gebaliten Fauſt, und iſt laͤnglichrund,
da hingegen die Wurzel des unfrigen rund, und nicht viel
groͤßer
1088 Einundzwanzigſte K faffe der Pflanzen.
groͤßer als eine Erbſe iſt. Der Schaft und die Blattſtiele
find ſechseckig und ziemlich ſtark, die Blaͤtter haben 11. ro⸗
the Nerven, davon die mittelſten nach beyden Seiten äftig
find, die Blumen find quirlförmig geftelfet, und gemeiniglich
33 an der Zahl. Vermuthlich rührer der Unterſchied von
der Cultur her, und follte wohl nicht auch unfer Pfeilfraut
durch ſelbe größer werden? Schreber thut in der Vorrede
der von ihm überſetzten osbeckiſchen Reife hierzu folgenden
Borfehlag: man müfte gegen den Herbff ſchmale Waſſergraͤ⸗
ben oder Klinger, mie die Brunnfreßklinger, machen, in.
felbige einen kurzen wohlgefaulten Dünger, und oben darauf eis
nen mit Sand gemifchten Leimen bringen, fodenn das Pfeilkraut,
welches aber nicht im Waffer, fondern nur in einem ſumpfi⸗
gen Boden gewachfen feyn muß, weil die Wurzeln von je:
nem zum verpflangen viel zu lang find, in einiger Entfernung
voneinander hineinpflangen, oder noch befler, den Saamen
davon hinein faen , fodann Waffer darüber laſſen, welches
aber Feinen Ablauf haben, fondern beftändig darauf ſtehen
bleiben muß. Die Pflanzen müften im folgenden Herbfte
wieder in eben dergleichen Klinger verpflanzt, und damit ein
Maar Fahre continuiret werden, da es fich denn bald zeigen
mwirde, ob die Knollen auf diefe Art einer Bergröfferung fa:
big wären; und in dieſem Falle Eönnte man folchergeftalt
mit leichter Mid Pflanzen genug zu Bepflanzung eines gan:
zen Sumpfes ziehen. Dan würde fich freylich diefe Muͤh
erfparen Eönnen, wenn man Gelegenheit häfte, zu einigen
dieſer nutzbaren Knollen von China aus zu gelangen, welche
allerdings gefinder, wohlſchmeckender, und wegen des Bor
dens, den fie lieben, gewiffer maßen vortheilhafter wären, als
Die bey ung gewöhnlichen Tartuffeln.. |
2, Stumpfblaͤttriches P. (obtuffolia S. ) Ei.
pfeil⸗
Mit halbgetrennten Gefhlechtern. 1089
pfeilförmigen ftumpfen Blättern, und einem
äftigen Stamme,
Culitamara. Rheed, mal, 11. p. 93. T. 45.
Wohnt in Afien.
3. Lanzenfoͤrmiges P. Clancifolio © ) mit lan⸗
zett⸗ eyfoͤrmigen Blättern.
Ranunculus aquaticus plantaginis folio, ford EN
calyce purpureo, Plum, fpec. 7. ic, 116. £. IR
Iſt in Amerika zu Haufe
888. Becherblune (PoTErıum), Die maͤnnli—
hen Blumen haben einen — Kelch
und viermal getheilte Krone; dreyſig biß vierzig
Staubfaͤden.
Die weiblichen Blumen ſind gleichfalls mit
einem vierblaͤttrichen Kelche, viermal getheilter
Krone und zwey Staubwegen verſehen; die
Kronroͤhre verändert ſich mittelſt ver Verhaͤr—
tung in eine Beere.
1. Gemeine B. (Sanguiforba P.) iſt —
vet, und hat etwas eckige Staͤmme.
Blackw. T. 413.
Die rauhen Gegenden des mittägigen Europa
find das Vaterland, und der Brachmonat iſt
die Blühzeit. 2.
Trew befehreibet diefes Gewaͤchſe mit folgenden Worten:
diefe viele Jahre daurende Pflanze Bat eine in Aeſte geiheilte,
faſriche, Schwarze Wurzel, aus welcher viele Stengel und
Blaͤtter entfiehen. Die Blätter find gefiedert, und an der
rauhen Nibbe hängen viele, nach and nach größere, eyfoͤr—
mige eingeferbte Blaͤttchen, Deren eines das ganze Blatt en:
3 33 diget.
1090 Einundziwanzigfte Klaſſe der Pflanzen,
diget. An den etwas eckigen Stengeln hängen einander
wechſelsweiſe gegenüber eben dergleichen Blätter, die Kleinen
Hefte aber find nadend, und auf ihrer Spite vuhet ein mehr
fänglicheg als rundes Blumenkoͤpfgen. Dieſe kleine dichte
Aehre, melche anfänglich grün, hernach aber purpurfärbig
ift, beftehet aus zweyerley Blumen; alfe haben einen Kelch,
welcher, wie Ludwig ſchreibet, aus zwey, oder wie Linnee
behauptet, aus vier Blaͤttern beſtehet, ingleichen eine vier⸗
mal getheilte Blumenkrone. In einigen findet man viele
unterwaͤrtshaͤngende Staubfaͤden, keinesweges aber einen
Eyerſtock, und dieſe find die männliche Bluͤthen, da hinges
gen die anderen Blumen, welche etwas Feiner find, Feine
Staubfäden, zwey rothe Staubwege darftellen, und diefe mas
chen die weiblichen Dlüthen ang. Die erflern vertrocknen,
in den weiblichen aber fallt nur der Kelch ab, und die Blu⸗
menkrone bleibt fiehen. Weil die Blumen in Anfehung der
Geburtstheile unterfchieden find, hat Linnee diefe Dflanze ale
ein befonderes Gefchlecht betrachtet, und ihr den Nahmen
Poterium gegeben; da aber, wie Haller ganz wohl beobach⸗
tet, dieſen unvollkommenen Blumen einige vollkommene un—⸗
termiſcht ſind, und in Anſehung der aͤuſſerlichen Geſtalt in
allen Arten eine große Aehnlichkeit zu finden iſt; fo hält
Trew dafür, dag man folche alle ganz füglich unter dem Ge:
ſchlechte Wiefenfnopf ( Sanguiforba) vereinigen Fünne.
Die Pflanze ift wegen ihrer Dauer ein nuͤtzliches Fut:
terfraut, und behält nicht allein feine Grüne bey den harte:
ften Sröften unfers Winters hindurch , fondern wählt auch
und nimmt an Dicke zu, wenn das Werter aufgehet und ges:
linder wird. Die befte Zeit den Saamen zu fäen, ift im
Herbie zu Anfang des Septembere. Es wird alsdenn vor
dem Winter annoch Staͤrke erlangen, und in dem Srüblinge
i fehr
Mit halbgetrennten Gefchlechterm, 1091
ſehr u einem blühenden Zuftande ſeyn. Die beſte
Zeit aber felbiges zu fehneiden, um Heu daraus zu machen,
iſt kurz vorher, ehe es anfängt zu blähen, weilen 8 alsdaur
am meilten fartig, zart und nahrhaft iſt; Laßt man Hingegen
den Saamen volllommen reif werden, fo pflegen die Stens
gel gerne ſtockig zu werden,
2 — B. (foinofumP.) mit aͤſtigen Sta⸗
eln
Pimpinella ſpinoſa. Moris, hift.3. p. 262. ſ. 8»
T 18. Re 5.
Waͤchſt auf der Inſel Creta und dem Berge fie
banon, 6
889. Eiche (Quercvs). Die männlichen Blu—
. men haben mehrentheils einen fünfmal eingee
fchnittenen Kelch ohne Krone; fünf bis zehn
Staubfaͤden.
Die weiblichen Blumen ſind mit einem glatt⸗
raͤndigen rauhen einblaͤttrichen Kelche ohne
Krone, und zivey bis fünf Griffeln verfehen;
ein einförmiger Saame.
1. Weyden E. (Phellos Q.) mit lanʒettfoͤrmigen
glatten Blaͤttern, welche einen vollkommen un⸗
getheilten Rand haben,
Catesb car.ı. T. 15. Geeligm. Th. nt. 32,
8. Eiche mie länglichen nicht ausgeböhlten
Blaͤttern (Quercus foliis oblongis nom ſinuatis
Catesb. car.ı. T. 17. Seeligm. Th. 1. 3.34).
Y Niedrige Biche mit dem kuͤrzeren Weyden⸗
blatte ( Quercus bumilis felicis, folio breviore
Catesb. car, 1, T, 22. Seeligm. Tb. 1, T. 44).
333 2 Sind
1092 Einundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
Sind Spielarten,
Im mitternaͤchtigen Amerika. H.
2. Stein. (Aex Q.) mit enförmig-länglichen,
‚ungetheilten , und Jägeartig gesähnten, auf der
“ untern Fläche beftäubten Blättern, und ganzer
Rinde.
Das mittaͤgige Europa iſt die Heimath. B.
3. Kork oder Pantoffelholzbaum (Suber Q.)
mit eyfoͤrmig⸗laͤnglichen, ungetheilten, ſaͤgeartig
gezaͤhnten, auf der untern Fläche filzigen Blaͤt⸗
tern, und einer riſſigen ſchwammigen Rinde.
Blackw. T. 193
Wohnt gleichfalls im mittaͤgigen Europa: H.
Die Rinde, woraus man das Pantoffelholz machet, wird
von dem Baume durch einen langen Einſchnitt von dem Gip⸗
fel bis zu der Wurzel geſchieden, wozu allezeit trocknes Wet:
ter gewaͤhlet wird; indem ſonſt der Baum, da die junge
Rinde gar leicht ſchaden leidet, durch den Regen voͤllig ver⸗
derbt werden koͤnnte.
4. Scharlachbaum CcocciferaQ.) mit eyfoͤrmi⸗
gen, ungetheilten ‚. ſtachlich⸗gezaͤhnten, auf
den Flächen glätten Blättern.
Blackw. T. 186.
Iſt in Languedoc, Spanien, Italien, und Mer?
genlande zu Haufe. P.
Der Scharlahbaun iſt diejenige Eiche, worauf die
Scharlachbeere oder Kermesförner erzeuget werden. Die:
fe find Eleine runde rothe Deere, oder vielmehr Nefter von
einer Art Schildlanfe, die ſich auf diefer Eiche aufhalten.
Diefe Nefter werden geſammlet, ehe die Laufe ausfriechen,
darauf in einen Mörfel a und der dadurch erhals
tene
Mit halbgetrennten Geſchlechtern. 1093
kene Saft durch ein Sieb geſeihet. Dieſen Saft miſcht
man mit. gleihen Gewichte von Zuder, und fodann ift der
Succus Kermes der Apotheken fertig. Er hat wegen; der aͤuſ⸗
ferlihen Schale der Körner, welche ihren Urfprung von
dem Baume bat, eine bittere und zufammenziehende, und
wegen den eingefchloffenen gequetfchen Laufen eine fcharfe
Eigenfhaft.. Man eignet ihm wegen des letzteren und des
flüchtigen Laugenſalzes eine urintreibende, und wegen des
erfteren eine flärkfende Kraft zu. Loeſ. S, 287. Diefe
Beere geben eine befondere Scharlachfarbe, die Franzſchar—⸗
lach‘, oder venetianifcher Scharlach genennt wird. In der
That ie er nicht fo fenrig, und viel brauner, als der gemei⸗
ne Scharlach; aber er hat darinne vor diefen den Vorzug,
daß fich fein Glanz viel länger erhält, und dag er von Kothe
und ſcharfen Säften nicht fledt,
5. E. mit dem Raftanienblatte ( Prizus Q.)
hat eyförmige, an beyden Enden feharfzugefpigs
te, ausgehöhlt:fägeartiggezähnte ‘Blätter, Deren
Zähngen abgerundet und einfürmig find,
Caresb. car. 1. T. 18. Seeligm. Th. 1. T. 36.
Das mitternächtige Amerifa ift das Vaterland. hH
6. Schwarze E. (nigra Q.) mit Eeilfürmigen,
undeutlich dreylappichen Blättern,
Catesb. car. 1. T,20, Seeligm. Ih. 1. 3.40,
ß. Warilandifche Kiche (Quercus marilandico)
mit einem dreymab eingefchnittenen Blatte.
Catesb. car. 1. T. 19. Seeligm. Th. 1. 3.38.
Iſt eine Spielart. |
Waͤchſt ebenfalls im mitternächtigen Amerika. H.
Z33 3 7Bothe
1094 Einundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
7. Rothe. (rubraQ.) mit ſtumpf ausgehöhle
ten, borſtig⸗in eine Spitze auslaufenden Blaͤt⸗
tern.
Catesb.car. 3. T.23. Seeligm. Tb. 1. T.46.
In Virginien und Carolina. H.
8. Weiſſe E. (alba Q.) mit Blaͤttern, welche in
ſchiefe Querſtuͤcke gerheilet, und deren Aushoͤh—⸗
fungen und Winkel ſtumpf find. J
Catesb, car. 1. T. 21. Seeligm. Th. 1. T. 42.
Virginien ift die Heimath.
9. Bemeine E. (Robur Q.) mit abfallenden
länglichen, nach oben zu breiteren Blättern,
welche fpißige Ausböhlungen und ſtumpfe en
haben.
Blackw. T. 487
Wohnt in Europa, und bluͤhet im May. 6,
Die Rinde diefes Baums, das Holz, die Blätter, die
Eicheln, die diefe umgebende Kelche, die Gallaͤpfel, welche
son dem Biſſe der Inſeckten entfichen, alle diefe Theile wers
den von den Aerzten bisweilen gebraucht, und alle haben
einen herben Geſchmack, und eine ftärkende und fehr zufams
menziehende Kraft; daher fie in dem Durchlaufe, Saamen⸗
fluffe, und der zu flarf gehenden Güldenenader, und an⸗
dern Krankheiten ihre Dienſte leiſten Eiımen. Aus den noch
ganz zarten ‚Blättern bereitet man das Eichenlaubwaffer.
Ludw. 1.169. #
10. diegenbart E. (Zeilops Q.) mit eyförmig:
länglichen, glatten, ne gausge⸗
ſchweiften Blaͤttern.
Weinm. T. 845. lit. b. —J—
Iſt in Spanien zu Hauſe. .
| 11, Cerr
Mit Halbgerrennten Gefchlechtern. 1095
Bi 3 Cerr E. (CerrisQ.) mit länglichen, in Ieyers
fürmige fpißige Querſtuͤcke getheilten Blättern,
welche auf der untern Fläche faft filzig find.
Spanien und Oeſterreich find das Vaterland. h.
890. Wallnuß (Justans). Die männlichen
Blumen haben einen einblättrichen ſchuppen—
fürmigen Kelch; fechgmal getheilte Krone, und
achtzehn Staubfäden. |
Der weiblichen Blumen ihr Selch ift vier:
mal eingefchnitten, und ſtehet auf der Frucht;
die Krone it viermal getheilet; zwey Griffel;
die Steinfrucht enthalt eine gefurchte Nuß.
I. Gemeine W. (regia J.) mit ovalen glatten,
- faft ſaͤgefoͤrmig gegähnten Blättern.
Blackw. T. 247.
ß. Große Wallnuß (Nux juglans frudu ma-
xumo). /
y. Dünnfhälige Wallnuß (Nux juglans fru-
Au tenero et fragıli putamine).
"6. Doppelte Wallnuß (Nux juglans bifero).
& Spat reifende Wallnuß (Nux zuglans fru-
Au ferotino). |
Sind Spielarten.
Waͤchſt in Perfien. H. |
Die innere Rinde des Baumes machet Erbrechen, ans den
Kernen wird ein Del gepreffet. Die Scheidervand der Kers
ne hat eine zuſammenziehende Kraft, und wird wider Die
Rotheruhr geprieſen. Ludw. n. 188.
3334 2. Weiſſe
1096 Einundzwangigſte Klaſſe der Pflangen.
2. Weiſſe VO. (alba].) mit ſieben und ſieben bey⸗
fammenjiehenden, langettförmigen, ſageartig ge⸗
zaͤhnten Blaͤttchen, von weichen das einzelne
feſtſitzt.
Catesb. car, 1. T. 38. Seeligm. Th. 2. T.
Sn Virginien. h.
Es iſt dieſer insgemein ein hoher Baum, der Sfters
fehr groß wird, und einen Stamm bekommt, der zwey biß
drey Schub im Durchmeffer hat, feine Ninde ift fehr rauf.
Die Nüffe find wie die gemeinen Wallnuͤſſe, mit einer auf
jern und innern Schale umgeben, Im October, da fie. reif
werden, ſpringt die aͤuſſere Schale auf, und theilet fich in
vier Viertel, daß man die Nuß ſiehet, welche eine fü dicke
Scale hat, daß fie nicht wol , ohne mit dem Hammer, zu
zerbrechen if. Der Kern ift füß und wohlſchmeckend, die
Sindianer machen aus felbigen ein heilfames und angenchs
mes Del, wovon fie auf den Winter einen Borrath famms
Ien. Sie fomnen den Schweinen und andern wilden Thie⸗
zen fehr mohl zu flatten,
| In * giebt dieſer Baum das beſte Brenn⸗
ol;
gr Schwarze W. (nigra J.) mit funfzehn und
funfzehn beyfammenitebenden, lanzettförmigen
Bläftchen, wovon die äuffern Eleiner find, und
Blumenknoſpen, welche über den Blattwins
keln entfpringen.
Catesb, car. ı. T. 67. Seeligm. Th. 3. 3 34.
Virginien und Mariland find die Heimath. h.
Die meiſten Gegenden des nordiſchen ſeſten Landes von
Amerika ſind voll dieſer Baͤume, ſonderlich aber Virginien
und Mariland, beym Urſprunge der Fluͤſſe, wo ſie in niedri—
gen, ſetten Boden haufig und ſehr hoch wachſen. Die ir
/ em \ Br | gere
—
‚Mit halbgetrennten Geſchlechtern. 1097
nere Schale der Nuß iſt ſo dick, daß man ſie mit dem Ham⸗
mer zerſchlagen muß. Die aͤuſſere iſt ebenfalls ſehr dick,
und von auſſen ganz rauh, der Kern iſt ſehr oͤlich- und ran:
zigen Geſchmackes; wenn fie aber etliche Monate lang gele—
gen, eſſen ſie die Indianer. Es ſcheinet als hätte der
Baum von der Farbe des Holzes feinen Nahmen bekom⸗
men, welches mehr ſchwarz, als alles andere fo große
Stammholz ift, und eben deswegen wird es zu Eabinetten, /
Tiſchen und dergleichen vorzuͤglich gebraucht.
4. Beerartige W. (baccata J.) mit Blättern, des
ren drey und drey beyſammen waͤchſen.
Nux juglans trifolia, fructu magnitudine nucis
moſchatae.Sloan. jam. hiſt. 2. P. I. T.157.£.1.
Wohnt in Jamaika. H.
891. Buche (Facus). Die männlichen Blu⸗
men. haden einen giockenförmigen fünfmal ein-
gefchnittenen Kelch, die Krone fehler, zwoͤlf
Staubfaͤden.
Die weiblichen Blumen ſind mit einem vier⸗
mal gezaͤhnten Kelche verſehen; die Krone feh⸗
let; drey Griffel; die zackige Kapſel, welche
vorher der Kelch geweſen, beſtehet aus vier
Schalenſtuͤcken; zwey Saamen.
1. Baſtanie (Caffanea F.) mit fanzettförmigen,
ſcharfzugeſpitzt — ſaͤgeartiggezaͤhnten Blätter,
welche auf der untern Fläche nackend find.
Blackw. T. 330.
B. Maronen (Cafanea ſativa) iſt eine Spielart.
Iſt auf den Bergen in Italien und in dem mit:
' tägigen Europa zu eh und bluͤhet im
Fruͤhlinge. 5
3555 Ann.
1098 Einund wangigſte Klaſſe der Pflanzen,
Ann. Einige halten dafür, daß die Kaſtanie ein befons
deres Geſchlecht ausmache, und nicht zu ber Buche ge:
Höre; indem fie von leßterer nich: nur in Anfehung der
Abionderungsdrffen , wie Guettard erinnert, fonder
noch vielen andern Kennzeichen unterſchieden ſeye.
Das Kaſtanienholz iſt fo gut als die beſte Eiche, und
übertrift fo gar folche in allerhand Gebrauch, Insbeſon⸗
dere iſt es ſehr dienlich Faͤſſer fuͤr allerhand fluͤſſige Dinge
daraus zu machen, weilen ſolches, wenn es einmal einge—
feuchtet iſt, die Eigenſchaft hat, daß es ſeine Groͤße behalte,
und weder ſchwinde noch quelle, gleichwie ander Holz gar
gerne zu thun pflegt. Die Fruͤchte ſind wohlſchmeckend,
beſonders die Maronen. |
2. Zwergkaſtanie (pumila F.) mit lanzettey⸗
ki gen, fägeartig gezaͤhnten, auf der untern
Flaͤche filzigen Blättern , und knotigen faden⸗
foͤrmigen Kaͤtzgen.
Catesb, car. 1. T.9. Seeligm. Th. 1. T. 18.
Das mitternächtige Amerika ift das Baterland.E.
| Die Zwergkaftanie ift ein Staudengewächſe, welches
felten höher als 16. Schuh, ordentlich aber nicht über 8.
oder. 10. hoch wird. Der Stamm ift insgemein 8. oder
270, Zoll die, und von irregulären Wachsthum. Auf die
Blumen folgen Fegelförmige Nüffe, in der Größe einer Has
ſelnuß. Die Schale, fo den Kern umgiebt, hat die Sarbe
und Confiftenz mie an der gemeinen Kaftanie, und ift in eis
ner ftachlichen-Schale eingefihloffen. Fünf oder ſechs bangen
insgemein an einem Stiele traubenförmig zufammen, und
im September werden fie reif. Diefe Nüffe find füß, und
angenebmer wie die gemeine Kaftanie. Die Indianer be=
dienen fich derfelben fehr viel, und RADHlsn einen Dorrath,
davon auf den Winter.
3. Ge:
Mit halbgetrennten Geſchlechtern 1098
3 Gemeine B. ([ylvarica F.) mit eyförmigen
en welche undeutliche Gägeeinfchnitte
aben.
Waͤchſt in Europa und Canada, und blüher im
April und May. h.
Es iſt merkwuͤrdig, daß der Buchenwald die Seide ver:
treibet, fo, daß Feine Heide da wach, mohin fich die Zweige
der Buchen erſtrecken. Vermuthlich werden die Buchenblaͤt⸗
ter hauptfächlich eine Urſache dazu ſeyn; weil fie, wenn fie
fie zur Herbſtzeit abgefallen find, die Erde in den ganzen
folgenden Jahren bededen, che fie verfaulen, und fie locker
machen, wodurch nicht nur Heide und Moos, fondern auch alle
andere Gewaͤchſe ausgerottet werden. ſ. ſchwed. ReiſeS. 52. Die
Bucheckern geben eine Maſt für die Schweine, und aus den:
felben kann auch ein eßbares Del gejchlagen werden, Die
Bucheckern, wenn man fieißt, erhiten einem den Kopf derge
ftalt, daß man davon foll wird, wie von einem Rauſche; und
die Schweine, wenn man fie zuerftin die Buchenwaͤlder führer,
werden von den Buchaͤckern anfänglich wie frunfen, che fie
diefes Sutter gewohnen. ſ. ſchwed. Abhandl. B.4. ©. 3 i
892. Saagbuche (CAarrınus). Beyden moͤnn⸗
lichen Blumen iſt der einblaͤttriche Kelch eine
mit Haaren eigefaßte Schuppe; die Krone feh⸗
let; zwanzig Staubfaͤden.
Ben den weiblichen Blumen iſt der einblätt:
riche Kelch atiroe [Seine mit Haaren eingefaß:
te Schuppe; die Krone fehletz zwey Frucht⸗
knoten, wovon ein jeder mit ven Griffeln ders
ſehen iſt; die Nuß iſt eyfoͤrmig.
1. Gemeine 5. GBetulus C.) mit Zapfen; deren
Schuppen flach find.
An
1100 Ein undzwanzigſte Klaſſe der Pflanzem
Su Europa und Canada. h.
2. Hopfen 5. (Oſrya C.) mit Zapfen deren Schups
pen aufgeblafen find.
Oſtrya italica. carpinifolio, fructu longiore, Mich,
gen. 223, T. 104. f. 1.2,
Stalien und Birginien find die Heimath. H.
893. Saſelſtaude (CoRvLUS). Die männl
chen Blumen haben einen einblättrichen ſchup⸗
penfoͤrmigen dreymal eingeſchnittenen einbluͤmi⸗
gen Kelche ohne Krone, und acht Staubfaͤden.
Die weiblichen Blumen aber ſind mit einem
zweyblaͤttrichen zerriſſenen Kelche ohne Krone,
und zwey Griffeln verſehen; vie Nuß iſt ey:
formig. |
1, Bemeine 4. (Avellana C.) mit eyförmigen ſtum⸗
pfen Blattanſaͤtzen.
P. Brofe weiffe Haſelnuß (Corylus fativa, fruclu
albo majore).
y. Runde gröfte Safelnuß (Corylus fativa, Bf
du rotundo maxımo).
8. Rothe Hafelnuf (Corylus fetiva, fruciu oblon-
go rubente),
s. Haſelnußſtaude mit Clußtrauben (Corylus
nucıbus in racemum congeflis).
Sind Spielarten,
Wohnt in den europäifchen Zaͤunen. 9.
2. Conftantinopolitanifche 5. (Colurna C.) mit
gleichbreiten ſpitzigen Blattanſaͤtzen.
Corylus byzantina. Seb. muf. 1. T. 27. f. 2.
Iſt ben Conftantinopel zu Haufe, br
894. A⸗
Mit halbgetrennten Geſchlechtern. 1101
894. Ahorn Praraxvs) Die Kelche der mann⸗
lichen Blumen bilden ein kugelrundes Kaͤtzgen,
und haben eine kaum kenntliche Krone; die
Staubbeutel ſitzen um den Faden herum.
Die Kelche der weiblichen Blumen bilden
ebenfalls ein kugelrundes Kaͤtzgen, und haben
eine vielblaͤttriche Krone; die Griffel ſind mit
einer uͤberwaͤrts gekruͤmmten Narbe verſehen;
die rundliche Saamen haben einen ſpitzigen
Stiel, und an ihrer Baſis eine Saamenkrone.
1. Morgenlaͤndiſcher A, (orienzalis P.) mit hand⸗
foͤrmigen Blaͤttern.
Die ſeuchten Gegenden in Aſien, Macedonien und
Creta find das Vaterland. hH.
2. Abendländifcher A, (occidentalis P.) mit lap⸗
pichen Blättern, |
Catesb, cars 1. T. 56. Seeligm. Th. 3. T. 12.
Wächftim mitternaͤchtigen Amerika. 5.
895. Amber (Lıiavınamsar). Diemännlichen
Blumen fißen in einem gemeinfchaftlichen vier:
blättrichen Selche ; die Krone fehlet; viele
Staubfaͤden. |
Die Kelkheder weiblichen Blumen find in Ges
ftalt einer Kugel zufammengefeßt, und haben
vier Blätter ohne Krone; zwey Griffel;. die
vielen Eugelfürmigen zufammengefeßten Kapfeln
beſtehen aus zwey Schalenftücken, und enthal-
ten viele Saamen.
I, Sließender A. (yracinua L.) mit handfoͤrmig⸗
eckigen
1102 Ein und zwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
eckigen Blättern, deren ae ungetheilt und
fpisig find.
Blackw. T. 495.
In Virginien und Merio, und liebet einen feuchs
ten Grund, D.
Diefer Baum ift einer der fchönften und _anfehnficften
von Amerika, und wählt an niedrigen und naffen Orten.
Er zeiget bey uns ein gleiches lebhaftes Wahsthum, und fher
het die härtkfien Winter aus; wenn er nur einige Jahre gez
fanden hat, und ſtark geworden ift. Um feinen natürlichen
Balſam oder fläßigen weiffen Storap zu geben, muß er zu
einem beträchtlichen Alter gelangen. Er flieffee entweder
von felbft, oder durch die Einfchnitte ans dem Baume, oder
man macht durch Eintveichen und Kochen aus Ninden, Zwei⸗
gen und Blättern eine fhlechtere Art, die vielleicht noch
manchen Zufat befonders von venedifchen Terpenthin erhalten
mag. Der natürlıche Balfam, oder weiche flüßige Amber
iſt ein fettes, fluͤßiges Harz, von Anfehen wie der venediſche
Terpenthin, einer blaffern oder dunklern gelbröthlichen Farbe,
mit einem. erquickenden fürtrefflähen Geruche und fharfen
Gewuͤrzgeſchmacke. Er leiftet alles in der Arzeney, was man
fonft von dem wahren trocknen Storar (Storax —— er⸗
warten kann. Gleditſch.
IX. Ordnung.
Mit verwachſenen Staubfäden (Anerara).
866. Fichte (Pınus). Die männlichen Blumen
haben einen vierblättrichen Kelch ohne Krone;
ſehr viele Staubfaden, und nackende Staube
heutel.
Die
Mit Halbgetrennten Geſchlechtern. 1103
Die Kelche der weiblichen Blumen bilden
einen Zapfen, deſſen jede Schuppe zwey Blu⸗
men ohne Krone mit einem Staubwege ent⸗
haͤlt; die Nuß iſt mit einer Haut umgeben.
* Mit mehreren Nadeln, welche aus einer gemeinfchaftlichen
er entfpringen (Foliis pluribus, ex N bafı
vaginali).
‚1. Gemeine F. (‚lvefris P.) mit doppelten Nas
deln, diejenige Nadeln der aus ihren Saamen
hervorfeimenden Pflanze ausaenommen, als
welche einzeln ſtehen, und glatt ſind.
Black. T. 190.
Die grobſandigen Waͤlder des ala ne
Europa find die Heimath, und der Fruͤhling iſt
die Bluͤhzeit. H.
Das harzige Holz wird in einigen Laͤndern von den Bau⸗
gen ſtatt des Lichts gebraucht. Aus ihm werden die Maſt—
baͤume, aus feinem Harze das Pech ingleichen der Theer ges
macht. Don diefer Fichte Fommt auch die ſchwediſche Borke,
welche von fo allgemeinen Gebrauche in Schweden ift, daß fie
alle Kinder effen. Die befte Zeit fie zu ſammlen ift, da die
Fichte ihre Jahrſchoͤßlinge I Dis ı Finger lang ausgefchlagen
hat. Die Rinde wird an den Gliedern rund herum, abges
löfet, fodanı vom Stammeabgezogen wie eine Haut, welches
fich um diefe Zeitwohl shunläßt, Wenn das Glied entblös
fet if, fo wird der Splint, welcher pulpös, füß, und von der
Confiftenz einer Gallert if}, von dem Stamme mir einem Meſ—
fer, oder einer feinen mefing: oder Drathfaite abgezogen, Der
fo abgezogene Splint wird zuſammen gelegt oder gemwidelt,.
und zur Delicatefje roh, frifch und unzubercitet gegeffen. Liege
fie länger, ſo wird fir 3äd, harzig und unſchmackhaft. Dieſer
Splint
7
1104. Einundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
Splint wird mehrentheils von den Bäumen genommen, tele
che im Winter auf dem Heerde verbrannt werden follen;
nimmt man ihn aber von den Bäumen, melde noch auf der
Wurzel ftehen bleiben und wachſen, fo vertrocfnet der Baum
allemal über der abgefchälten Stelle. In diefem Splint ift
ein wahrer Balfam, oder ein im Waffer aufgelößtes Harz ent:
halten; er verdienet alfo auffer dem, daß er von den Kindern
und jungen Boif zur Delicateſſe gegeſſen wird, als eine Arzes
ney gegen Ausfchlag, Würmer, Engbrüftigkeit, Lungenfucht
und Scorbut. Er treiber ftarf auf den Urin, iſt aber nicht
Scharf, und beſchweret den Magen meniger als ein anderer
Balſam, ohne doch zu laxiren. ſ. Linn. oͤl. Reife. ©. 3.
2. 3irbelbaum (Pinea P.) mit doppelten Nadeln,
Diejenigen Nadeln der aus ıbren Saamen herr
vorfeimender Pflanze ausgenommen, als welche
einzeln jtehen, und mit Haaren eingefaßt find.
Blackw. T. 189
Wohnt in Italien, Spanien, und mittä« gigen
Frankreich, bluͤhet mit dem vorhergehenden. H.
Die Schuppen der Zapfen ſind an dem inneren Theile
durch zwey Vertiefungen ausgehoͤhlt, in welchen die Saa—
men verborgen liegen, welche aber durch ein mitten vorrgs
gendes Haͤutgen voneinander abgefondert find. Ihr oberer.
Theil bieget ſich einwaͤrts, ift glatt, von auffen erhaben, und
hat wegen den verfchiedenen Erhebungen eine fehr ungleiche
Dberflahe. Weil aber die Schuppen reihenweife ‚überein:
ander liegen, fo wird man gewahr, daß eine jede derfelben
auch von unten ausgehöhlet feye, damit die Saamen der
nächftfolgenden Neihe defto bequemer liegen Eönnen. Die
Saamen umgiebt ein weiches Hautgen, bernach Fommt die
harte oder eigentliche EN bes Saamens zum Vor:
ſchei⸗
Mit halbgetrennten Gefchlechtern. 1108
Tcheine, welche mit einem ſchwaͤrzlichen Mehle beftreuet, von
dunkelbrauner Farbe, und faft knochigter Subflanz ift. Diefe
nennet man die Ruf, welche eine laͤngliche, bißweilen nies
renförmige Geftalt hat. Penn man dieſe harte Umbüllung
Weggenommen, ſo wird mar den weichen Kern gewahr. Die
ausgemachten Kerne aus den Nüffen werden Piniolen oder
Pinienferne genennet, und fowohl in der Arzeney, als befon:
ders unter die Sp.ißen und allerhand Arten des Zucferwerfg
amd gedarkenen verbrauchen. Sie find weißlich, fehr ölig
und fett, und fo lange fie gut erhalten werden Finnen, füßr
lich vom Geſchmacke. Mit der Zeit aber werden fie ſcharf
und unangenehm ſauer. Sie fuͤhren wie die Mandeln, Pi—
ſtacien und mehrere Kerne des Steinobſtes ein fettes, ſuͤſſes,
gemäßigtes Del, unter welchen eine magere Säure verbors
gen lieget. Die Binienkerne merden mit verfohiedenen kraͤf—
tigen wohlriechenden Waflern, wie die Mandeln, Mohnſaa—
men und dergleichen, unter die Fühlenden, lindernden, nähe
renden und beruhigenden Emulfivsen genommen, und bey
großer Hitze, Schlaflofigfeit, Frampfisen, auszehrenden und
anderen Zufällen, die von einer innerlichen Schärfe entſte—
hen, insgemein verordnet. Den freffenden Giften, einigen
Krampfungsarten, convulſiviſchen Umſtaͤnden, Verhaͤrtung
des Unrathes im Gedaͤrme und Abgange der Milch ſind ſie
gleichfalls in einer ſolchen Art von fluͤßigen Arzeneyen mit
— zu gebrauchen. Gleditſch.
» Cemberbaum (Combra P.) mit ebenen Nadeln,
Deren fuͤnf und fünf aus einer gemeinſchaftli⸗
chen Scheide ANPEN gen.
Gmel. ib, 1. T. 39.
Iſt auf den Alpen in Siberien, der Tartarey,
Schweiz, und Tyrol zu Hauſe. H.
Agad Der
—
⁊
1106 Einundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
Der Cemberbaum wächſt faft auf pyramiden Art, und
wird fehr hoch; die Nadeln gleichen denen an anderch Fichfen;
baͤumen, aber fie find viel langer, und faft wie ein Finger
lang. Die Zapfen gleichen auch den Tannzapfen, aber fie
find viel größer, und figet in den Zapfen zwiſchen jeder Schup⸗
pe eine Nuß. Diefer Baum thut auch in Teutſchland gut,
und Fann aus ben Nüffen gezogen werden, nur müfler die
felbe noch frifch und in ihrer braunen Schale feyn, wenn man
fie ſtecken will... Die aus der Tartarey nach Wetersburg und
nach Moſcau zu Markte kommende Nuͤſſe gehen oft um des;
willen nicht auf, weil nach glanbhaften Anzeigen die Tar⸗
tarn folche erft backen follen, ehe fie diefelbe zum Verkauf
verführen.
In Siberien preffet man für vermödgende Leute aus den
Nuͤſſen ein Nußoͤl; es muß aber frifch gebrauchet werden,
weil es fich wicht lange hält. Die Tartarn wiffen von den
Nuͤſſen die Schalen auf eine artige Manier herunter zu bringen;
nemlich fie mahlen diefe Eleine Nuͤſſe zwischen zwey Handftei:
nen, oder einer Mühle, loͤſen die Schalen auf die Art da:
von, und bringen die Kerne hernach pfundweife zum Ver⸗
kauf in die Städte. Man kann folde in Torten und Kur
hen, anftatt Mandelfernen, wenn folde mit, Nofenwafler
und Zucker angemacht werden, gebrauchen. ſ. Schrebers dco:
nom. und cameral. Samml. Th. J. ©. 164.
4, Ceder (Cedrus P.) mit bündelweife zuft amnen
geſetzten Disigen Nadeln.
Trew. ehrer, T. 1.
Die Berge in Syrien, und der Berg Libanon fi nd
bas Baterland. H.
Es ift ein fehr prächtiger und angenehmer Kauf. Ju
einiger N ſcheinet die Äuffere Fläche feiner Zweige,
wel⸗
Mit Halbgetrennten Gefchlechtern. 1167
welche aus fehr dichtſtehenden Nadeln heſtehen, wie Tapeten
ausgebreitet zu ſeyn, indem alle Aeſte, die oft 20. Schuh
lang niedergebogen ſind, und die unterſten, welche in einer
Hoͤhe des Stammes von 8. biß 10. Schuhen entſpringen,
reichen beynahe biß an die Erde, fo daß fie in Sommers
zeit eine erquickende Laube machen. Die männliche Blu⸗
men bilden ein Kaggen, welches mitten aus einen Buͤſchel
Nadeln entfpringet, und mit einem vielblättrichen verbleis
benden Kelche verjehen iſt, deſſen Blätter wie Dachziegeln
übereinander lirgen. Das Kaͤtzgen felbfi beſtehet aus ſehr
vielen Schuͤppgen, welche nichts anders als die Staubfäden
find; dieſe beſtehen aus einem fehr kurzen Saden, und einem
zweyfnöpfigen Staubbeutel, welcher an dem Aufferften Ende
mit einem Schäppgen geſchloſſen if. Die weiblihe Blu—
Men figen in einem Zapfen, welcher ebenfalls von einem Kele
che umgeben wird, der aus vielen Blaͤttern, die wie Dad:
jiegeln übereinander liegen, beſehet, und vor der Reife des
Zapfens abfält. Diefer Zapfen ſtehet auf einem befondern.
blätterlofen Stiele aufrecht, iſt eyfoͤrmig, und het an der
Spitze eine eingedruͤckte Grube. Er beſtehet aus Schuppen,
welche alle fo fefte aneinander ſchlieſſen, daß die O berflaͤche
faft eben iſt. Bey der hoͤchſten Reife aber des Zapfens ent:
fernen fich diefe Schuppen von ihrer Axe, an welcher fie ber
feftiget waren, und fallen ab. Die Schuppen enthelten in
ihrer Oberflaͤche zwey Saamen, und beftehen nach den Be:
obachtungen deg Hin. Trew nur aus einem Plaͤttgen, worin
die Ceder mit dem Lerchenbaume uͤbereinkommt, fo, daß nach
der Meynung des Hrn. Trew der Lerchenbeum eine Gattung
der Ceder ausmacht. - Nach den nenern Beobachtungen hat
bie Ceder mit der Rothtanne im Wachsthum aleicke Beſchaf—
fenheit; —* in den erſten 10. Jahren geſchiehet ſolches
Aaga 2 lang⸗
1108 Eimundswangigfte Klaſſe der Pflanzen,
langſam, und fie gehet nicht in die Höhe, allein darnach
nimmt der. Schuß von Jahren zu Jahren zu, und übertrift
alsdenn alles andere Holz, ſowohl der Länge als Dicke nad);
durch das Behauen aber wird ihr Wachsthum behindert.
Er kommt an den unfruchtbareften und Falten Gegenden fort;
ia nach den Beobachtungen des englifchen Gärtner Miller
wähft er viel munterer auf nadenden und unfruchtbareften
Felfen, als in einem fetten Grunde, weswegen zu bewundern
ift, daß er in Europa nicht fleißiger angebauet werde.
s. Lerchenbaum (Larix P.) mit buͤndelweiſe zus
ſammengeſetzten fiumpfen Nadeln.
Blafw. T. 477. |
Waͤchſt auf den Alpen in der Schweiz, Steyer⸗
marf, Trient und Siberien; blühet im Merz
und April. DB.
- Diefer Baum ift wegen feinem geſchwinden Wachsthungs
dem Eeder und Cemberbaume vorzuziehen, und nach Beobs
achtung einiger foll er an felfigen und rauhen Dertern beffee
wachfen, als in einem guten Erdreiche. Das Holz ifi röthe
lich, braun und geflammt, fehr hart und fefte, laßt ſich aber
doch verarbeiten. Ohngeachtet es ausfiehet, als wenn es von
lauter Harze zufammengefegt wäre; fo ift es doch fehwer
zum Brennen zu bringen, und mwiderfichet dem Feuer vor
allen anderen befannten Holzarten am ftarfften. Die Urſach
davon ift, weil das Holz aus vielen firen Salze und erdigen
Theilen befichet, daher es auch im Feuer ein flarfes Geprafe
fel mache. Dieſe falzigtzerdige Theile umfaffen die fehwef:
liche harzige Theile, und verhindern, daß diefe von dem.
Senertheilgen, fo in der Zufammenfügung des Holzes erſt
eingedrungen, nicht fo leichte in Bewegung gefeget werden
koͤn⸗
Mit Halbgetrennten Gefchlechtern. . 1209
koͤnnen, fordern wieder zuruͤckprallen, doch giebt es ſtarke
Hite, wenn es einmal in Brand gebracht worden if. Das
Holz wird ferner nicht leicht wurmſtichig, und ift alfo vor:
süglich zu Gebäuden zu gebraschen. Im Waffer wird es
fteinhart, und deswegen zum Schifbau fehr dienlich. Aus
der inneren Rinde diefes Baumes werden in Rußland To fei:
ne weiſſe Handfchuh gemacht, als von dem feinften Leder
immer werden Finnen. Die vielen harzigen Theile Des
Baumes rinnen bey großer Hite aus dem Holze von fi
ſelbſt Heraus; da aber die Baume dergleichen nur felten von
ſich geben, fo werden fie aufgerißet, da denn ein Saft mie
Har Waffer herauslauft, welcher erft gelblich weiß ausfie:
bet, nachdem er aber alter wird, ſich verdicket, und eine
Citronfarbe bekommet. Jener ſelbſt herauslaufende Saft
wird in Frankreich Bijon genennet, und iſt viel edler, als
der, welcher durch Einſchnitt in den Baum abgezapfet wird,
und unter dem Nahmen venediſcher Terpenthin bekannt ge⸗
nug iſt. Pomet fuͤhret in ſeinem aufrichtigen Materialiſten
und Specereyhaͤndler S. 422. an: Jener, der wahrhaſte
Bijon, habe ſo viele Kraft als der weiſſe peruvianiſche Bal—
ſam. f. Schrebers oͤcon. und cameral. Samml. Th. 1. S. 184.
Die Grundmiſchung des venetianiſchen Terpenthins be—
ſtehet nach Anweiſung der chymiſchen Erfahrung aus hoͤchſt
wirkſamen harzig⸗vᷣligen Theilen, die ſich in Verbindung ei:
nes haͤufigen waͤßrich⸗ ſalzig-ſauern Gemenges befinden; mel
ches letztere dem Gewichte nach, den gröften Theil im Ter
penthin ausmacht.
** Mir einzelnen und der Baſis nach unferföiedenen ar
den (Foliis folirariis er bafı diftinetis). _
6. Weißtanne (Picea P,) mit einzelnen ausge⸗
ſchnittenen Nadeln.
Blackw. T. 203. | |
Aaaq 3 Auf
ırıo Einundzwanigſte Klaffe der Pflanzen,
Aufden Alpen in der Schweiz, Bayern, Schottland,
Anm. Trew behauptet in feiner Anmerkung zur angefithr;
ten black. Taf. von diefer Tanne, daß fie Dliunen
mit ganz getrennten Sefchlechtern Babe, und alfo ein
beſonderes Gerchlecht ausmachen muͤſſe, welches nicht
ſowohl in dieſe, als zur folgenden Kiaffe gehören
7, Canadiſche Tanne (canadenfis P.)mit einzelnen,
gleichbreiten, ftumpfen, etwas häutigen Nadeln.
Nord Amerika it die Heimath. B.
Kalm erzehlet in dem 13ten Bande der ſtockh. abhendl.
©, 197. yon dieſer Tanne, daß die Franzoſen davon in Ca—
nada ein gefundes und ſchmackhaftes Bier brauen, und des
fchreibet die Brauungsart folgendermaffen $ Wenn man
ohngefehr fo viel von diefem Biere branen will, als in unfere
gewöhnliche Biertonnen gehet, fo verforget man fich zuvor
mit erwehnten Tannenreiffige. Man läßt es entweder aus
dem Walde hohlen, wenn man brauen will, oder man kann
es auch eine qufe Zeit zuvor nehmen, und im Keller verwahz
ren, daß es nicht trocken wird, Man richtet esgern foein,
daß die Zapfen für das Jahr, da man brauet, an den Reiſſige
fiten; denn das Harz aus ihnen iſt ſehr geſund, und machet
das Bier deſto beſſer. Nachdem hat man einen oder ein
Paar Keſſel von Kupfer, die man mit Waſſer fuͤllet, leget fie
voll Uefte von erwehnten Tannen mit ihrem Nadeln und:
Zapfen. Diefe Aeſte werden wicht weiter zerfchnitten, als
nur fo Elein, daß fie in den Keffelgehen, fo ift es genug. Als⸗
denn thut man fo viel in den Keffel, daß es meiſt mit Waffer
bedeckt ıft, und laß es kochen, biß das meifte Waffer verfos
chet iſt. Indem es Focher, thut man etwas Weiten in eine
Bratpfanne, fie fagten, man Fönnte auch Roggen dazu braus
chen, und Gerſte feye noch beffer als Roggen oder Weitzen;
aber Maysifeye am allerbeften. Diefes Getreyde, was es
für
Mit halbgetrennten Geſchlechtern. 1111
fuͤr welches ſeyn mag, wird in der Pfanne vollkommen auf
eben die Art gebrannt, wie mon Coffe brennet, biß es faſt
ſchwarz iſt, Doch ehe es ſchwarz wird, muß es vielmal ums
gewandt und geſchuͤttelt werden. Wenn es vollkommen ge:
roͤſtet oder gebrannt iſt, wirft man es in den Keſſel, und laͤßt
es zuſammen mit dem Reiſſige kochen. Eben ſo nimmt man
zu einem ſolchen Keſſel ein Paar kleine Brode von Weitzen
oder andern Getreyde, legt ſie auf das Feuer, und laͤßt ſie
ebenfalls durchbrennen, worauf fie in den Keſſel gethan wer—
den, daß fie zuſammen mit dem Neiffige und dem gebrannten
‚Getreyde Fochen. Zu einem Gebräude von zwey Tonnen
Dier werden ohngefehr ein Paar Kappar folches gebrannten
Getreydes, und zehn dünne Leibehen ſolches gebrannten
Drods erfordert. Zur Urſache, warum fie das gebrannte
Brod und Getreyde hineinthun, geben fie erſtlich und fürs
nemlih an, dag das Getränke hiervon eine braungelbe Far⸗
be erhalten follte, welches zuvor von dem Reiſſige allein ei
ne Sarbe hatte, Die nicht fehr von Waſſer unterfehteden wa:
Te; zum andern, dem Trinken einen angenehmen Gefhmad
zu geben; zum dritten, es auch einigermaßen nahrend zu
machen. Wenn fie es nun auf dieſe Art haben fichen und
Fochen laſſen, biß die Helfte des Waſſers verfochet if,
und biß man fichet, daß die Rinde von den Aeſten abgehet, fo
nimmt man Die Hefte Heraus, und wirft fie weg, Mor
auf man über cin großes Gefaͤß ein Tuch oder ein Leinwand
legt, und dadurch das gekochte Waſſer, oder die Würze in
das Gefäß ſeihet, fo daß es dadurd von dem Keifige,
dent gebrannten Getrende und dem gebrannten Brode abgefone
dert wird. Man fährt fort anfdiefe Art fo viel Keſſel Waſſer
zu kochen, als man zu einem Gebraͤude von ein Paar Ton,
nen noͤthig hat, und wenn man dieſes erhalten hat, nimm,
Aaaa 4 man
1112Einmund;wanzigſte Klaſſe der Pflanien;
man ungefehr zwey biß drey Stop Syrup, manchmal mehr,
manchmal weniger, und gieftdie Würze hinein, daß esgähret,
ſchaͤumet, und die Unreimigfeit, fo davon auffteiget, Faun
abgenommen werden. Wenn es ausgegohren bat, faflı fer man
es in Tonnen, fpündet fie zu, oder zapfer es in Flaſchen,
welches noch beffer iſt. Einen Tag darnach Fan man es ſchon
trinken. Diefes Getraͤnke hält ih eine lange Zeit, und
wird nicht fo bald ſauer als ander Bier, fieher braun und
klar aus, und iſt febr gefund. Kaͤlm halt dafür, dag, wet
zwiſchen ver canadifchen Tanne und unferer eine fo große
Aehnlichkeit ift, zu verfuchen wäre, ob man nicht auf dieſe
oder eine andere Art ein fo gefundes Getraͤnke aus unſern
Tannen machen Eönnte.
8. Gemeine Tanne (Abies p. ) mit einzelnen pfrie⸗
menfoͤrmigen, m eine Spike ſich endigenden,
ebenen, faſt creuzweiſe uͤbereinander liegenden
Nadeln,
8. Rothtanne (Abies rubra Blackw. T, 198)
iſt eine Abänderung.
Wohnt in dem nördlihen Europa und Aſia in
feuchten Hrunde. H.
Aus den langen und duͤnnen Wurzeln dieſer Tanne verfer⸗
tigen die Lappen Stricke: fie ziehen die Wurzeln friſch zwi—
ſchen dem Dickbeine und dem Meſſerruͤcken durch, damit die
Rinde abgehe, theilen hernach ſolche mir dem Meſſer der Laͤn⸗
ge nach in vier biß fünf Theile, wickeln fie in Ballen, uud For
en fie in einem Keſſel mit Maffer und vieler Afche, ein biß
zͤwey Stunden, nehmen alsdenn ſolche heraus, [haben fie warm
voch vinigemal auf dem Dickheine mit dem Meſſerruͤcken ab und
kdrehen ſie ineinander zu Stricken. Aus dieſen Wurzeln maden
auch diefelße auf chen Die Art, nur daß fie die Wurzeln nicht
—— die beruͤhmten und ſchiuen Koͤrbgen, welche alle Sab?
117
Mit holbgetrennten Geſchlechtern. 1113
re aus Lappland nach Schweden abgeſchickt werden. Lin. flor,
lapp P.277. n. 347. | |
Die gemeine Fichte, Weiftanne und Rothtanne gebenden
Gemeinen Terpenthin.
Der rohe Terpenthin hat die Eigenſchaft eines natürlichen
Balfams, und ersfnet den Leib, treiber den Harn Hark, dienet
in einer Art von Emulfionen, und mit Eydottern verordnet/
als ein bewährtes Mittel ber innerlichen VBerwundungen, Nie⸗
tenbefchwerden von Gries und Schleime, dem bößartigen Saa⸗
menfluffe, weißen Fluſſe, und andern. Aeuſſerlich wird er un?
fer die gertheilenden, erweichenden und färfenden Salben und
Pflaſter verordnet, und erweiſet eine befondere Krajt die Wums
den su reinigen, der Faͤulniß zu widerfleben, und zu heilen.
Das Terpentinöl iſt eines der ſtaͤrkſten, fluͤchtigſten, hitzig⸗
ſten und durchdringenſten Oele, deſſen innerlicher Gebraud)
beſondere Vorſicht erfordert. Seine Lobſpruͤche Fan man im
zweyten Theile des Boͤrhavens Chymie ©. 131. weiter nach⸗
ſehen. Wenige Tropfen davon treiben einen ſtatken Schweiß
und Harn, welchem letzteren fie einen Violengeruch geben.
Das Del löfet und verdünnet ferner den Schleim, es heileı vie
Wunden, zertbeilet die kalte und waͤßriche Geſchwuͤlſte, wenn
fie damit lauwarm gerieben werben. Bey Verletzuag der Ders
ven und Flechſen thut e8 ganz befondere Dienfe, wenn man
es mit ſchwarzen peruvianiſchen Balſam vermiſchet
Der Terpenthingeiſt (Spiritus terebinthine) welcher eigent⸗
lich zu fagen, das flüchrige aͤtheriſche Del if, daB man bey ver
ſchiedenen Arten der Deſtillation, anter gewiſſen nöthigen Hand⸗
ariffen in’ ziemlicher aber verfehiedener Menge und Beſchaffen⸗
heit, nebft der Terebinthina cocta davon erhält, gehet mit eis
nem fauerlichen und Fräftigen Waſſer nad und nach über-
Wie des beruͤhmten 9. Neumanns und Cartheuſers Verſuche
von allen hierher gehoͤrigen Umſtaͤnden, und einer weitern Zu⸗
bereitung des Terpenthins ein mehreres beſagen.
| Slanas ; Te⸗
1114 Einund wandioſte Klaſſe der Pflanzen.
‚ET erebinthina co&a ofhcinarum ift gelb. Gie wird als |
ein aelindes, auflöfendes, eröfnendes, barntreibendes und heil:
ſames Mittel innerlich in Villen gegeben, die auch bey lang:
ivierigen Verſtopfungen, bey Berfehwärungen der Eingeweide, \
und bey einer ſtarken Verſchleimung unferer Säfte zu einen hal‘
pen Scrupel öfters verordnet werden. Das magere braune
Harz, welches nad) der Deſtillation des Terpenthing in der Retor⸗
te zuruͤcke bleibet, und Colophonium oder Geigenharz genennet
twird, gebraucht man unter die zertheilenden , erweichenden,
ſchmerzſtillenden und lindernden Pflaſter, und deſſen Pulver wird
bey entbloͤßten Knochen und derKnochenhaut, verletzten Flechſen,
angefreſſenen, gequetſchten, zerriſſenen, verbrannten, oben ſonſt
verwundeten Theilen, dem Gliedſchwamme und dergleichen ans
gewendet, wo die Umſtaͤnde ſolche gelinde Mittel beſonders er—
fordern. Gleditſch.
897. Lebensbaum (Tnuusa), Die männlichen
Blumen fien in einem fihuppichen Kaͤtzgen,
und haben vier Staubfäden ohne. Krone.
Die weiblihen Blumen hingegen fißenin eis
sem fhuppichen Zapfen, Dergeftalt, daß zwiſchen
jeder Schuppe zwey Blumen befindlich, welche
einen Staubweg ohne Krone haben; die Frucht
iſt eine Ruß, die mit einem ausgefehnittenen Ges
bräme verfehen ift.
3, Abendländifcher 2. (occidentalis T.) mit ebe⸗
nen Zapfen, deren Schuppen ſtumpf ſind.
Blackw. T. 210.
Iſt in etwas feuchten Gegenden in Canada und
Siberien zu Hauſe. hH.
Die Einwohner in Canada halten das Holz von dieſem
Hanne für dasjenige, welches unter allen Holzarten am längs
ſten
Mit halbgetvennten Geſchlechtern. 111
fen unter freyen Himmel der Faͤulniß widerfiehe, und verfi:
chern, daß es daſelbſt faſt ohne Schaden länger, alg ein Manns⸗
alter aushalten koͤnne. Dieſer Baum giebt wider die rhev⸗
matiſche Schmerzen ein vorzuͤgliches Mittel, welches folgender
Geſtaͤlt zubereitet wird. Man zerſtoͤſt die friſchen Blaͤtter in
einem Moͤrſel, und vermiſcht ſie hernach mit Schweinefett,
oder einer andern Art dert. Dieß kocht man fo lange mit
einander, biß es wie eine Salbe wird, welche man über fein:
Wand ſchmieret, und anf die ſchmerzhafte Stelle leger Diefe
Salbe ſoll alsdenn in kurzer Zeit eine ohnfehlbare Hülfe vers
ſchaffen. Kalm Th. 3. S. 475.
2. Morgenlaͤndiſcher L. (orientalis T.) mit ſpar⸗
richten Zapfen, deren Schuppen ſpitzig find.
Ehina ift das Vaterland, h.
898. Epprefle (Curressus) Die männ
lichen Blumen fißen in einem fchuppichen Kaͤtz⸗
gen, und haben vier Staubbeutel, welche unten
an ihrer Schuppe feſtſitzen; die Krone fehlet.
Die weiblichen Blumen Bilden einen Zap:
fen, dirgeftalt, daß unter einer jeden Schuppe
‚eine Blume ohne Krone fich befindet; der
Fruchtknoten iſt Faum fichtlich, und zwiſchen
einer jeden Schuppe zeigen fich viele abge
ftumpfte mit einer Bohlen Spitze verfehene
Puncte, welche vermutblich die Griffel find; die
Frucht iſt eıne Harte eckige Nuß.
1. Immergrüne C. (femper virens C.) mit Blaͤt⸗
tern, welche wie Dachziegeln übereinander fies
gen, und viereckigen Zweigen. be
ß. Die
de 16 Einundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
"B Die ſich ausbreitende Cypreffe (Cupreſſus
ramos extra je ſpargens Blackw. T. 127).
Waͤchſt auf der Inſel Creta, und bluͤhet im An⸗
fange des Sommers, 5. |
Diefe Eypreffe giebt eine fehr häufige, gewuͤrzhafte
und balſamiſche Ausduͤnſtung von fih, und wird von vielen
zur Berbefferung der Euft, wie auch als ein befonderes Mite
tel fuͤr die Lunge angeprieien. Daher haben verfchiedene alte
Aerzte der Morgenländer die Gewohnheit gehabt, ihre Kranke
fo ſchwache Lungen hatten, auf die Inſel Creta zu ſchicken,
woſelbſt fich damals diefe Baume häufig fanden, und wenig:
Kranke follen gemwefen feyn , die nicht von der Wirkung der
Luft alleine vollkommen gefund worden wären. Dis Holz
und die fogenannten Nüffe, werden zu einigen ſtark zuſam⸗
menziehenden und austrocknenden Aufferlichen Argeneyen ges
brauchet. Erfteres widerfichet auch den Würmern fo wohl
als aller Faͤulniß, und dauret etliche hundert Jahre, ſ. Mil,
Gaͤrtn. Lex.
2. Zweyzeiliche C. (aiſticha C.) mit zweyzeilichen
abſtehenden Blaͤttern.
Catesb. car.r. T.ı1. Seeligm. Th. 1. T. 22,
In Virginien und Carolina. H.
Dieſe Cypreſſe iſt in Nordamerika, den Tulpenbaum aus—
genommen, der hoͤchſte und groͤſte Baum. Am Boden haben
einige im Umkreiße 30. Schub, dabey wachfen fie 6. Schuh
Hoch) pprammdenförmig, und da nehmen fie um 2 - ab, darauf
aber wachen fie ordentlich 60. biß 70. Schuh hoch, in eben
der Proportion mie andere Bäume. Vier oder fünf Schuh
weit um diefen Baum herum machfen auf eine ganze beſonde—
re Weiſe, verfhirdene Storren von mancherley Form und
* Einige erheben ſich nur etwas uͤber die Erde, einige
ber
Mit halbgetrennten Geſchlechtern. 1117
aber find einen biß vier Schuh hoch, und oben mit einer glat⸗
ten, vothen Rinde bededet. Diefe Storren Fommen aus der
Wurzel des Baumes, bringen aber weder Blätter noch Aeſte,
indem der Daum fich nur allein durch den Saamen vermeh:
tet, der dem gemeinen Cypreſſenſaamen gleichet, und von -bals
ſamiſcher wohlriechender Confiltenz it. Das Hölz dieſes
Baumes iſt unvergleichlich, und dient fuͤrnemlich die Haͤußer
damit zu decken, indem ſelbiges leicht iſt, aicht vie Adern hat⸗
und dem ſchlimmen Wetter beſſer Widerſtand thut, als alle
andere, fo man hier findet. Sie wählt am Waſſer, und fie
ber ordentlich einen, ja auch) fünf biß fehs Schuh tief in-felbir
gem. Diefe ſichere ‘Tage aber fcheinet viele und mancherley
Vögel anzulocken, auf feinen lüftigen Aeſten zui niften und zu
brüten. |
3. Dem Lebensbaume gleihende C. (Thyoides
C.) mit Blättern, die wıe Dachziegeln übers
einander liegen, und zweyfchnetdigen Zweigen,
Cupreflus nana marina, frucdtu caeruleo parvo,
Pluk. mant, 61. T. 345. f. 1.
Canada ift die Heimath. Waͤchſt inetwas feuch⸗
ten Öegenden, 5.
Das Holz iſt ungemein leicht, und hält fih vor alfen
übrigen in dieſem Lande, am längften,gegen die Faͤulniß. Da:
her dienet es vortreflich zu Daͤchern; denn es beſchweret die
Mauern nicht, und dauret ein ganzes menſchches Alter durch⸗
Kal. Th. 2. ©- 187. |
899. Diufenetifiher Baum (Pruxeneris).
Die maͤnnliche Blume hat eine vierblättriche
Krone ohne Kelche; acht Etaubfäden, und vier
bartige Honigbehaͤltniſſe. | |
Die weibliche Blume ift gleichfalls mit einer
‚ ‚bierblöttrichen Krone ohne Kelche, und ainem
ſehr
txx8 Einumdzwanzigfte Klaſſe der Pflangen.
ſehr langen Griffel, der eine ſchildformige vier⸗
Tappiche Narbe hat, verſehen; die Stapfel beſte⸗
het aus vier Sinöpfen mit eben ſo viel Fächern:
Anm. Der Minh Plumier Hat diefes Geſchlecht zu Chr
ven Leonhard Plukenets, welcher durch verfchiedene
unvergleühlihe Schriften berühmt worden, alſo ger
nennet.
1. Gewundener Plufenetifcher Daum (vo-
lubilis Plukeneria) mit einem gewundenen
Stamme, und herzförmigen, ſageartig gezah! ⸗
ten, ſpitigen Blaͤttern.
Rumph. amb. ı. T. 79. f2.
Wohnt in benden Indien.
Die Blätter diefes Baums geben ein fehr angenehmes
amd delicotes Gemuͤße. Rumph.
soo, Aealypha (Acarxeua). Die maͤnnli⸗
chen Blumen haben einen drey oder vierblaͤttri⸗
chen Keld) ohne Krone, und acht biß Ieshpschn
Staubfäden.
Die weiblichen Blumen ſind mit einem drey
blaͤttrichen Kelche ohne Krone, und drey Grif⸗
feln verſehen; die Kapſel beitehet aus drey
Knoͤpfen mit eben fo viel Faͤchern, und in eis
nem jedem Sache lieget ein Saamen.
1. Virginiſche A. (virgimica A.) bat weibliche
Plumen, die mit herzförmigen, eingeſchnittenen
. Hüllen verſehen, und eyrund⸗ lanzettfoͤrmige
Blaͤtter, welche laͤnger als ihr Stiel ſind.
Mercurialis tricoccos hermaphroditica. Pluk.
phyt. 99. k. 4.
Iſt in Zeylon und Virginien zu Hauſe. Er
' 2:
-
Mit halbgetrennten Geſchlechtern. 111
2. Indlaniſche A Cindica A.) hat weibliche
Blumen, bie mit herzfoͤrmigen etwas gekerbten
Hoͤllen verſehen, und eyfoͤrmige Blätter, wel⸗
che kuͤrzer als ihr Stiel ſind.
Mercurialis Zeylanica tricoccos cum acetabnlis;
Herm. Lugd, 686. T.687. |
Die Miftbaufen in Oftindien find der Aufent—
halt, O. |
901. Eroton (CrorTon). Die männlichen
Blumen haben einen walzenfoͤrmigen fuͤnfmal
gezähnten Kelch, und eine fünfblattriche Kro—
ne mit zehn biß funfzehn Staubfaͤden.
Die weiblichen Blumen find mit einem viel—
blaͤttrichen Kelche ohne Krone, uͤnd drey, zwey—
ſpaltigen Griffeln verſehen; die Kapſfel iſt
dreyfaͤchrig und enthaͤlt in einem jedem Fache
einen Saamen.
1. Bunter C. (variegatum C.) mit lanzettfoͤrmi⸗
gen, glatten, gemahlten, geitielten Blättern, die
einen vollkommen ungetheilten Rand haben.
Rumph, amb.4. T. 25.
PR. Binnenfsrmiger Croton (Oodieum tenioſum.
Rumph. amb. 4. T. 26.) ift eine Spielart.
Waͤchſt in Amboina. |
9, Lackmus (tindorium C.) mit rhomboidiſchen,
ausgefehmweiften Blättern, herunterhaͤngenden
Kapfeln, und einem Fraufartigen Stamme.
Darif. Abhandl. Th. 4. T. 11. |
Su dem wärmeren Europa bin und wieder wild;
in Frankreich aber wird er in verfehiedenen Ges
genden ordentlich angebauet, O.
Der
1120 Ein und zwanzigſte Klafie der Pflanzen,
Der mit Ralfund Urin zubereiteie und getrocknete Saft
aus den Früchten diefer Pflanze führer in der Materialhands
Jung den Nahmen Lackmus. Er wird in groffen, langwuͤrf⸗
lichen Stücken aus Frankreich und Holland gebracht, welhe
recht leichte, rein und fehön blau feyn müffen, wenn fie den
Mahlern, und beyandern Profeßionen zu einer blauen Farbe
dienen follen. Es werden damit bisweilen Lappen gefärbt,
durch die man andern Sachen die Sarbe bequem wieder geben
Fann. Die alten Wundaͤrzte bedienten ſich des frifhen Krauts
oder des Saftes der Früchte gegen die Warzen. Weiter iſt
äft davon bey uns in der Arzeney Fein beſonderer Gebrauch
bekannt. Gleditſch.
3. Silberfarbener €, (a genteum C,). mit herz⸗
lien, auf der untern Flaͤche filzigen, unge⸗
theilten, fageartig gezaͤhnten Blaͤttern. u
Amerika ift die Heimath. ©.
4. Talgbaum (/ebiferum C ) mit rhomboidiſch⸗
eyformigen, ſcharf zugeſpitzten, glatten Blättern,
weiche einen vollfommen ganzen Rand haben.
Ricinus chinenfis febifera, Pet. gaz. 53. T. 34 Er,
Wohnt in China in feuchten Grunde, HB.
° Diefer Heine Baum ſiehet bey einem flüchtigen Anblicke
unferer Zitterefpe ähnlich, und feine Blatter gleichen den
Dlättern der ſchwarzen Eiche, und haben über ihrer Baſis
zwey Drüfen. Die Frucht iſt mit einer harten holzigen, glat:
ten, dreyſeitigen Schale bedeckt. Dieſe Schalen enthalten
drey Eleine Saamen von Groͤſe der Erbjen, deren jede mit ei:
ner dünnen weiſſen Talghaut umgeben if, von welcher die Chiz
neſer ihre Lappijaͤcks Lichter maden, Osbeck ©. 320.
5 ———— (Tiglium C.) mit eyfoͤrmigen,
glatten
+ Mit Haldgetrennten Geſchlechtern⸗ 1121
glatten, ſcharf zugeſpitzten, ſaͤgeartig gezaͤhnten
aa; Blättern, und einem baumartıgen Stamme.
burm. zeyl. T. 90. |
Iſt in Oftindien zu Haufe, d. *
Dieſer Baum, welcher in Oſtindien waͤchſt wird auf
der ‚malabarifchen Küfte und weiter im Lande. ftark angepflan⸗
zet und fchrhoch gehalten. Sein blaffesund ſehr leichtes Holz
iſt mit einer feinen aſchgrauen Rinde bedecket, von keinem ſon⸗
derlichen Geruche, aber deſto ckler vom Geſchmack, ver dabey
eine ungemein brennende und freffende, ‚grobe Schaͤrfe hat.
Dieſes Holz wird Lignum moluccanum, oder Pavana genen:
Vet, und geboͤret unter dic he ftiaſten Purgiermittel, die mit
Reiſſ en und Schneiden im Leibe wirken, und bey einem über:
mäßıgen Erbrechen und Abfuͤhren, die ftarfften Entzündungen
im Magen und Gedaͤrme nebſt vielen andern bedenklichen Zu:
fällen verurfahen. Es kann aus diefem Grunde niemalen
friſch gebrauchet werden; wenn es aber vorher recht ausge⸗
trocknet worden, und etliche Jahre gelegen hat, wirket es durch
den Schweiß ziemlich gelinde, und wird von einigen Aerzten
bey hartnäfigen Quartanftebern in der. Waſſerſucht und an;
dern langwierigen Krankheiten vorgeſchlagen, bey uns aber als
‚ein ſcharfes, freſſendes und unfi cheres Mittel nicht vergrönet 5
daß es alſo in den Apothefen felten oder gar nicht vorkoͤmmt.
Was die Früchte diefes Baumes felbitberrift, fo geben fie dies
jenigen länglichen, eyrunden und glatten grauen Körner, die
dem Saamen des gemeinen MWunderbaumes gleichen, mit ei
ner! dünnen Schale bedecket find, und grana Tiglia oder Pur⸗
gierkoͤrner genennet werden. Ihr Or hmack iſt ſehr ſcharf-
und man zaͤhlet fie unter Die verdaͤchtigen und heitigften Pur⸗
giermittel, welche zu Zeiten nur bey den allerhartnaͤckigſten
Zaufallen, und dennoch mit aller Borficht gebraucht werden
NR Bbbb— koͤnnen.
i122 Ein und zwandigſte Klaſſe der Pflanzen.
khanen Sie ſollen die hydropiſche Gauche ungemein ſtark
abführen und den Harn treiben. Die Dofis diefer Arzeney
wird von von etlichen auf ein bis zu drey Gran, | don Anders
bis auf ſechs geſetzet. Gleditſch.
6. Bummi gebender €. Cacciferum C.) mit eye
fürmigen, filzigen, Eleinfägeartig gezaͤhnten, gu
ftielten Blättern und filzigen Kelchen,
Bürm.zeyl.T. 91.
Oſtindien iftebenfalls das Vaterland. H.
| Dieſer Balum ſchwitzt einen Gummilak aus.
902. rec): oder Durgiernuß (Jarrornax
Die männlichen Blumen haben eine einblattris
che trichterfdrmige Krone ohne Kelch und zehn
Staubfaͤden, welche wechſelsweiſe kuͤrzer find.
Die weiblichen Blumen find mit einer fünfs
blättrichen abftehenden Krone ohne Kelche, und
drey, zmenfpaltigen Griffen verſehen; > Die
Kapſel enthalt drey Fächer, undin jedem Fache
einen Saamen,
1. Brechnuß mit dem Baumwollenblatte (voß
Spifolia).) hat fünfmal getheilte Blätter, deren
eyfürmige ungetheilte Lappen mit Abi drů⸗
ſenartigen Borſten beſetzt ſind.
Merian. furin. T. 38.
Waͤchſt im mittägigen Amerifa. H+
Die Saamen diefes Strauchs haben eine Brechen « ey
regende Kraft.
2. Schwarze Purgiernuß (Curcas],) mis herzft⸗
migen eckigen Blaͤttern.
Im mittaͤgigen Amerika. %,
| Dieſe
Mit halbgetrennten Gefchlechtern, 1123
Diefer Baum iſt in der Arzeneygeſchichte Mit demjenis
gen oft verwechſelt worden, welder das moluckiſche Holz, und
zugleich Die granariglia.giebt. Seine Frucht enthält die
ſchwarzen glatten Purgiernüffe, die einen weiffen, fetten, Ss
‚gen Kern führen, und darinnen ſowohl, als im andern äufe
ferlihen und übrigen Umſtanden den Körnern des gemeinen
Wunderbaums fait gleich Fonunen ; wie es an der Heftigkeit
der Wirkung eines ganz übermäßigen Erbrechens und Pur⸗
gierens gefchiehet, welche and, wie nad) dem Gebrauche der
‚ Coloquinten , ein Anjreffen und Entzünden des Magens und
der Gedärme verurſacht. Dieſe fette ölige Kerne, welde
ſonſt Ficus infernales | genennet werden, find füßlich, feharf und
’ ekel, und werden von niemand leicht innerlich, ‚als nur von
Ä den Scharfrichtern in der Waſſerſucht verordnet. Das aus⸗
gepreßte Saamenoͤl wurde ehedem zu erlichen Tropfen mit ete
was Fleiſchbruͤh genommen, und that öfters die traurige Wirs
kung, von. der vorher geſagt worden iſt. Es iſt alſo der Saas
men, das Oel, auch gewiſſe beſondere Pillen und ein gebraͤuch⸗
lich geweſener Extract aus der Reihe ‚der, Arzeneyen ausge—
ſtrichen worden. Gleditſch. Bancroft ſchreibet in ſeiner Na⸗
turgeſchichte von Guiana S. 20. daß der Kern der Nuß in der
Mitte durch zwey duͤnne, weiſſe und haͤutige Blaͤtter von ein⸗
‚ander abgeſondert wuͤrde, welche eigentlich dag purgierende nnd
emetiſche der Nuß in ſich enthielten, und verſichert, daß er der⸗
gleichen Nuͤſſe verſchiedenemal gegeſſen habe, wenn dieſe Bläts
ter abgeſchaͤlet geweſen, ohne eine merkliche Virtung davon zu
ſpuͤren.
3. Manihot (Manihor] ) mit handfoͤrmigen Blaͤt⸗
tern, deren lanzettfoͤrmige, glattrandige Lappen
eben find,
Bbbba4— Merian;
2124 Ein undzwanigfle Sfr Panic,
1.5 .,Metian, darin. · J. ae
6 Im —— ee
Dieſer Strauch ift obngefehr vier Fuß hoch, nötig, und.
‚mit einer aſchgrauen Schale überzogen.’ - Inwendig iftfievot
Mark. Nahe andem Wipfeltheilt fie ſich in erliche Furze, duͤn⸗
ne und grüne Zweige; aus diefen kommen roͤthliche Etidfe
hervor, ah ſechs Zoll lang, welche die Blaͤtter tragen.
Die Wurze Löerfi [ben ift weiß, weich und mehlig, eylindriſch,
faſt einen Fuß lang und fünf oder ſechs Zoll in der Periphe⸗
rie. Diele Wurzel wird auf grofen kuͤpfernen Reibeiſen zu
klaren Mehl gerieben, von welchem der Saft durch Ausdrücken
“abgefondert wird. Diefes Mehl wird alsdenn auf grofe eis
ferne Blatten gelegt, die über ein gelindes Feuer geftellt find,
und in zirfelrunde Kuchen von verfchiedener Gröfe geformet,
jeder zu vier Linien did. Auf diefen Platten wird es gebak⸗
fen, big die Oberfläche anfängt braun zu werden. So Fann
es etliche Monate lang füß und frifch erhalten werden. Allein
obfchor diefes überall auf diefer Küfte das gewöhnliche Brod
ift, fo enthält duch jeder Theil der Wurzel, woraus es ges
macht wird, ein fehneles und toͤdendes Gift, von Fühlender
Befchaffenheit, das, wenn man es einnimmt, häufige Krämpfe,
ein Schwellen des Unterleibs, und einen fehnellen Stillftand
aller Lebensfräfte verurſachet. Der waͤßriche Theil wird
ausgedruͤckt, nicht, weil er giftiger iſt, als die mehlige Sub⸗
ſtanz, ſondern um das Backen zu erleichtern. Durch dien:
achtſamkeit der Sclaven wird diefer Saft, wenn er ausgequet:
ſchet ift, in den Plantagen öfters den Schaafen, Schweinen
und Federvieh zu Theil, welcher Genuß ihnen allemal»den Tod
zuziehet; dennoch werden die alſo vergifteten Thiere immerfort
"von deu Einwohnern des Landes gegeſſen. Jedoch, fo tödlich
auch dieſes Gift in ſeinem rohen Zuftande iſt, ſo wird es gleich⸗
wohl
Mit halbgetrennten Gefchlechtern. 1105
wohl durch dag Feuer vollkommen unſchaͤdlich gemacht. So wird
Das Mehl durchs Backen unſchaͤdlich und nahrhaft. Der giftige
Saft der Wurzel, wenn er ausgepreßt if, wird von den India—
nern und weiſſen Einwohnern mit Wildprer und Pfeffer u. ſ. w.
gekocht, und giebtaufdie Weife eine wohlſchmeckende und geſun⸗
de Brühe. Die beſten Gegengifte, die man bisher wider die gif
tigen Wirfüngen diefer Pflanze entdeckt hat, find vorher Pfeffer‘
und Raam unmittelbar daraufeingenommen. f.Bancrofts Nat
Gef. von Guia. ©. 23. *
903. Wunderbaum (Rıcınus). Die mann:
lichen Blumen haben einen fünfmal getheilten
Kelch ohne Krone, und viele Staubfaͤden.
Die weiblichen Blumen find mit einem drey⸗
mal getheilten Kelche ohne Krone und drey,
zweyſpaltigen Griffeln verfehen, die Kapfel
hat drey Fächer, und enthält in einem jeden Fa—
ehe einen Saamen. |
1, Bemeiner W. (communis R.) mit ſchildfoͤrmi⸗
‘gen, faft bandfürmigen, fügeartig gezaͤhnten
Blaͤttern.
Blackw. T. 148. f. 1.
8. Bother Wunderbaum (Riemusruber Blackw.
T. 48.f. 2.) iſt eine Spielart.
Die beyden Indien, Afrika und das mittaͤgige Eur
ropa find die Heimath. BD. |
Trew erzehlt in feiner Anmerkung zur angeführten
Blackw. Tafel, daß diefe Pflanze ben ung nur ein Sommers
gewaͤchſe ſeye, in Upfat felbige zwey Jahr baure, und in Ari:
fa ein Baum werde, welcher viele Sabre durch lebet.
Die Saamen haben eine heftig purgierende, und zum
Sbbb 3 Brechen
1126 Einundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
Brechen reigende Kraft, fo, daß fie Entzündungen in dem Mar:
gen und den Gedärmen verurfachen. Daher find fie heut zwi
Tage nicht mehr im Gebrauhe, da man beſſere und fichere,
Mittel hat. Simon Pauli verfihert, daß felbit die Haute,
womit die Saamen bedeckt find, eine purgierende Kraft bes
ſitzen. Das aus den Kernen geprefte Del wird zumeilen im:
der Waſſerſucht als ein ſtarkes Daralaemtee gegeben, Ludw.
N 7. |
2. Tafeltuch (Mappa R.) mit chidſeniten un⸗
getheilten Blaͤttern. |
Rumph. amb. 3. T. 108. |
* auf den ternatiſchen und moluckiſchen kn;
ein.
Die Blätter diefes Heinen Baumes find fo groß, daß die
Indianer ſie ſtatt der Tuͤcher beh ihren Gaftereyen gebrau⸗
chen, und vor einen jeden Gaſt ein ſolches Blatt hinlegen; auch
bedecken fie damit ihre Köpfe in regenhaſter Witterung.
Rumph.
904. Kothbaum (STERCULIA). Die maͤnnli—
chen Blumen haben einen fünfmal getheilten
Kelch ohne Krone, und fünfzehn Staubfaͤden.
Die weiblichen Blumen find auch mit ei—
nem fünfmal getheilten Stelche ohne Krone vers
ſehen; der Fruchtknoten ſitzt auf einer kleinen
Säule; die Kapſel hat fünf Fächer und ent⸗
haͤlt viele Saamen.
z. Stinkender R. (fetida S.) mit Blättern,
welche im Finger getheitet find.
Rumph. amb 3. T. 07. Rheed, mal, 4. u
Iſt in Dftindien zu Haufe, H.
Die
Mit Halbgetrennten Gefchlechtern. 1127
Die Blumen biefes Baums ftinfen wie Menſchenkoth.
Aus den Saamen preffen die Javaner ein Brennöl.
a. Balanghas (Balanghas 8.) mit eyfoͤrmigen
glattraͤndigen geſtielten Blättern, „and buͤſchel⸗
foͤrmig zuſammengeſetzten Blumen.
— amb, 3. T, 107.
- Hftindien ift das Vaterland. 5.
905. Manchineelbaum (Hırromart). Die
‚männlichen Blumen ſitzen in Käßgen, und has
eine zwenfpaltige Blumendecke; Die Krone
ehlet.
Die weibliche Blume ift mit einer dreyſpal⸗
tigen. Blumendecke verfehen ; die Krone feh—
let; die Narbe ift dreymal getheilet; die Stein
| feucht oder Kapfel befteht aus drey Kndpfen
mit eben ſo viel Faͤchern.
u 1 Gemeiner WI. ( Maneinells H) hat eyfoͤrmi⸗
ge, fügeartig gezähnte Blätter, welche an Ihrer
Baſis mit einer einzigen Drüfe verſehen find.
Mancanilla pyri facie, Catesb, car. ı. p-95- T+95-
Waͤchſt auf den caribifchen Inſeln, vorzüglich an
/ uͤberſchwemmten Gegenden. B-
Dieſer Baum hat einen Stamm ohngefehr zwey Fuß im
Durchſchnitte „der ſich bald in eine Menge Aeſte, mie ein
Apfelbaum, vertheilet. Diefe find mit dünnen runden Blaͤt⸗
tern bedeckt. Das Holz ift ſchoͤn, dicht und dauerhaft.
Die Frucht it an Geftalt und Geruch dem englifhen Hol’
apfel ähnlich. In ihrem Fteifche ift ein harter, runzlicher,
ngleicher Kern, der den Saamen in ſich hält. Der Milde
faft in der Rinde des Baums ziehet Blaſen, fo bald er dir
T Bbbb 4 Haut
1128 Einundzwanzigſte Klaſſe ver Pflanzen,
Hant berühret; und ſowohl diefer als das Fleifch der Frucht
innerlich gebraucht, verurfachen Entzündungen und den Tod.
Seewaſſer mit Limonien und Feigenfafte vermifcht, iſt ein
wirkſames Gegenmittel. ſ. Bancrofs Nauraenh von Guia⸗
na S. 21.
2. Zweydruͤſiger M. (biglandul a H.) bat ey»
förmig-längliche Blätter, welche an ihrer Dar
ſis mit, zwey Drufen verfeben find,
Mancanilla laurı foliis oblöngis. Plum. gen, 50.
Te RN !
Im wärmeren Amerika. 5.
906. Bnemonbaum (GNETUM). Die maͤnn⸗
lichen Blumen ſitzen in einem ſchuppichen Kaͤtz⸗
gen, und haben einen Faden mit jwey Staub:
beuteln ohne Krone, .
Die weiblichen Blumen figen an denſelbi⸗
gen Kaͤtzgen, und haben einen Griffel mit ei⸗
ner dreymal. geſpaltenen Narbe ohne Krone;
die Steinfrucht enthaͤlt einen Kern.
Rumph. amb. ı, T. 71. |
Dftindien ift die Heimarh. H.
Obgleich die Blaͤtter und Früchte dieſes Baumes von ei⸗
nem ſuͤſſen Geſchmacke find, fo koͤnnen fie Doch nicht roh ger
‚geffen werden, meilen fie in dem Munde ein Jucken erregen;
und müſſen dahero allezeit gefocht werden. Die an
machen fi ich nichts daraus. Rumph.
907. Streubůchſenbaum J———— Die
maͤnnlichen Blumen ſitzen in einem Kaͤtzgen,
deſſen Schuppen wie e Dachpiegeim‘ uͤbereinan
ie:
Mit halbgetrennten Geſchlechtern. 1129
| legen „, und find mit abgeftumpften Blumen:
decken ohne Krone verſehen; die walzenfoͤrmi—
ge, ander Spiße (chuldfdrntige Faden find mit
vielen doppelten Staubbeuteln umgeben.
© Die weibliche Blume hat weder Kelch noch
- Krone ‚ fondern nur einen trichterfürmugen
, Griffef mit einer zwölfmal gefpaltenen Narbe;
die Kapfel hat zwölf, Fächer, und ın einem je⸗
dem Fache liegt ein Saame.
1; Rradyender Streubuͤchſenbaum Corepisans
Hura).
Trew..ehret. T. 34. et 35- f. 1.
Wohnt in Mexieo und Jamaika. H.
Dieſer Baum wird ohngefehr 15. biß 16. Schuh hoch, und
theilet ſich gegen oben zu in verſchiedene Aefte, di: am Rande
aus geſchnitten find, und ſich mit einer Spitze endicen. Dieſe
Blätter haben neben den jüngeren Aeſten eine dunkelgruͤne Far⸗
be, und find voll mildigen Saftes, der, wenn mau ie abs
Bricht, oder zerreiber, herausflicht. Laͤßt man die Frucht dies
ſes Baumes hängen, biß fie vollkommen reif iſt; ſo ſpringt fie
bei der Tageshitze mir einem ſtarken Knall, als ob man eine
Piſtole losſchoͤſſe, entzwey, "und dadurdy wird der Saame
ziemlich weit weggeſprengt. Wenn diefer Saame noch grün
iſt, purgieret er über fih und unter fich, jo, daß er einugers
maßen ven Graͤenaugen gleich gerechnet wird. Die Einwoh⸗
ner von Weſtiudien ſchneiden die Frucht dieſer Pflanze, an der
Seite. wo der Stiel wacht, auf, und nehmen die Saamen
ſorgfältig heraus, und brauchen die Schaien als ein Schreib⸗
zeug, um Gtreufand darein zu füllen; daher denn der Nah—
—* der et oder Streubüchſenbaum feinen — 2* hat.
1139 BIN, igſte Klaſſe der *
— m
Mit ——— Slaubbeuteln
(SYNGENESIA). Ä
808. Saacbi (Trrenösanruns). Sie
männlichen Blumen haben einen Kelch, der
mit fünf Zähnen verfehen iſt; die Krone ’ift
fünfmal getheilt und mit Hoeten eingefaßt;
drey Staubfaͤden.
Die weiblichen Blumen haben ebenfalls ei⸗
nen mit fünf Zähnen verfehenen Kelch, undeine
frage! getheilte mit Haaren eingefaßte Kro:
; der Griffel iſt dreyſpaltig; Die a iſt
9 laglicher Apfel.
N Anm. Diefes Sefchlecht hat — Namen von .
F mit, Hagaren eingefaßten Kronblättern, wodurch ſich
dieſes Geſchlecht von den übrigen, unterſcheidet.
"Hort, clift. * 450.
“ 5. mit nervigen Blättern Cnervifolia a
hat eyfoͤrmige fpigige Aepfel, und —
laͤngliche, dreynervige, gezaͤhnte Blätter. „. ...
Tora-pivi. Rheed. mal, 8. p. 33. T. 17a sit
Iſt in Oftindien zu Haufe, |
2, Öurkenartige 5. (cucumerina T.) mit eyfoͤr⸗
migen fpigigen Aepfeln, und herztörmigen ecki⸗
gen Blaͤttern.
Pacta ·valam. Rheed. mal. 8. pı 39. T. 15.
Oſtindien ift ebenfalls das Vaterland.
809. Balſamapfel Die
maͤnnlichen Blumen haben einen fünfmal ein⸗
.} ge⸗
Mit halbgetrennten Geſchlechterr. 1131
geſchnittenen Kelch, eine ſechsmal getheilte
Krone und drey Staubfäden,
* Die weiblichen Blumen find mit einem fünf:
mal eingefchnittenen Stelche, und fünfmal ges
theilter Krone verfehen; der Griffel ift drey⸗
mal geſpalten; der Apfel Ipringt mit einer
Schnellfraft auf,
3. Gemeiner 5. (Balfamina M.) mit hoͤckrigen
eckigen Aepfeln, und glatten, aͤbſtehend⸗
foͤrmigen Blaͤttern.
Blackw. T. 539. a, und 539. b.
Wachſt in Oſtindien. ©. 5
Man fehreibt der Frucht eine in Wunden. dienliche und
ſchmerzſtillende Kraft zu, pornemlich in der Güldenenader.
In den Apotheken bereitet man durchs. Aufgieflen ein Dal:
ſamapfeloͤl, welches aufferlich gebraucht, in Wunden, Ge:
ſchwuͤren, aufgefprungenen Brüften und verbrannten Theilen
jehr gerühmt wird, Ludw. n. 127,
3. Bitterer B. (Charantia M.) mit eckigen hoͤ⸗
ckrigen Aepfeln, und rauchen laͤnglich handfoͤr⸗
migen Blaͤttern.
Rumph. amb. 5. T. 151.
Ebenfalls in Oſtindien.
Die Europaͤer in Oſtindien brauchen von dieſer Pflanze
die getrockneten Ranken und Blaͤtter wegen ihrer Bitterkeit
ſtatt des Hopfens zu ihren Zuckerbiere. Die vollkommene
aber noch nicht reife Fruͤchte werden, nachdem ſie in Stuͤcke
zerſchnitten, in Waſſer abgekocht, und daſſelbe davon abgez
goffen worden, mit einer Brũh — und 2
3. eg
1132 Einundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
3 ‚Seylanifihe Burke (Zufa M.) mit laͤnglichen
gefuͤrchten Aepfeln, deren Furchen wie Ketten
vegliedert ſind, und eingeſchnittenen ON.
a Rumph, amb Hl 147.
Zey on if die Heimath. O.
Die Frucht iſt eine angenehme Speiße.
4. Dreybl attricher B. (trifolia M.) mit eyfoͤr⸗
migen zackigen Aepfeln, und DEINEN ep
ten Blattern.
Rumph amb. — 109, 12
Lohnt auch in Oftindien.
5, Sußförmiger B. Cpedata M. ) mit gefreiften
ziepreln, und fußfoͤrmigen, ſaͤgeartig gerhwen
Blaͤttern.
Feuil. peru 1. T. 41.
Iſt in Peru zu Hauſe.
Alle Peruaner, ber welchen diefe Pflanze zu finden, effen
die Frucht in ihren Suppen ; fie erfrifcht aufferordentlich,
und ift folglich in Peru, woſelbft die Hitze —— vet
was fehr nöthiges.
6. Zfels Burke (Elaseriim‘ M.) bat Aepfel, die
ji jteifen Borften ale find, und Feine Ga—
ein.
Blackw. T. 108.
Das mittägige Europa ift das Vaterland, und
der Heumonat die Bluͤhzeit. O.
Das Extractum Elaterii in den Apotheken wird aus den
Wurzeln bereitet, und als eine ſtarke Arzeney den purgieren:
den Arzeneyen zuweilen zugeſetzt. Gleditſch.
—* Kürbis (Cucvursıra). Die männlichen
J Blu—
a
Mit Kalkar Geſchlechterm 133
Blumen haben einen fuͤnfmal gezaͤhnten Kelch,
eine fuͤnfmal geſpaltene Krone; und 2 Staubs
den,
— Die weiblichen Blumen ſind gleichfalls mit
N einem fünfmal gezäßnten Kelche und funmal
geſpaltener Krone verſehen; der Staubweg hat
fuͤnf Einſchnitte; die Saamen des Apfels ſind
mit einem hervorragenden Rande verſehen. 7
—* Flaſchen R: ( lagenaria C.) bar etwas eckige
fitzige, an der Balis unten mit zwey Drüfen
verfehene Blätter, und holzige ann
Blackw. T. 522. a und T. rd |
Waͤchſt in Amerika. OA he |
Die großen und fangen Aepfel we erden wegen ihrer widri⸗
gen Bitterkeit nicht genoffen , fondern nur ausgehoͤhlet, und
ſtatt der Töpfe, Keſſ el und Flaſchen gebraucht.
2. Eyfoͤrmiger R. ‚Covifera RR mit Tappichen
Blättern, umgekehrt eyfoͤrmigen Aepfeln, und
Gabeln, welche in fieben Zinger getheilet find,
Sn Aſtracan. Re —
Dieſe Kuͤrbi fe. haben. die Geſtalt eines Huͤhnereyes, und
eine mit 10. ſchmalen, in die Laͤnge laufenden, milchfaͤrbi⸗
gen Sireifen bemahlte Schale, welche aber ſo hart iſt, daß
man ſie mit dem Meſſer nicht durchſchneiden kann.
3 Pfebe CPepo C.) mit lappichen Blättern und
ebenen Aepfeln.
PB. Laͤngliche Pfebe (Pepo longus) iſt eine Aban⸗
„derung. |
Das Vaterland ift unbefannt. ©.
Der lan der. Pfeben oder gemeinen Kuͤrbſ⸗ in der
Speiße
1134 Einundywangiofe Kaffe der Pflanze,
Speiße bedarf hier keiner Erzählung, und der öftere Ge
‚branch derſelben beweiſet, daß ihr Saft kuͤhlend und blaͤ⸗
hend ſeye. Die Kuͤrbiskerne werden unter die vier großen
Zühlenden Saamen gerechnet, und unter die ſogenannten lin
dernden und beruhigenden Emulſionen verordnet. Ihr ſuͤſſes
gemaͤßigtes Mark enthaͤlt ein dickes fettes und ſchweres Oel,
und das damit abgeriebene Waſſer bekommt davon die Ge⸗
ftalt, Farbe und Eigenſchaft ner Milch, wie von dem Mohn⸗
ſaamen, Mandeln, Pineolen und Piſtacien. Dergleichen
Emulſionen werden innerlich und aͤuſſerlich gebraucht: inner⸗
lich unter andern bey hitzigen Euntzuͤndungsfiebern, Wallen
des Blutes und Saamens. bey Blutftürzen 1 Raſerey, und
mehrern Zufaͤllen, die ihren Grund in einer verborbenen
Schärfe und daher entftehenden heftigen Bewegung haben; denn
ae haben eine Kraft zu Fühlen, zu befeuchten, zu maͤßigen,
ſchluͤpfrich zumachen, zu daͤmpfen, zu, linder n und zu naͤhren, und
ſtellen Ruh und Schlaf wieder her. Aeuſſerlich werden fie
"zuweilen bey Augenentzůndungen verordnet, bey angefreffes
nen und verbrannten Theilen zur Linderung umgefchlagen,
Auch bey anhaltenden Kopfwehe, welches letztere mit großer
Vorſicht geſchehen fol. An Oertern, wo die Kürbife ers
“hauet werden, laͤßt man aus den Kernen ein füffes wohls
ſchmeckendes Del ſchlagen, welches in Speißen aaa
“wird. Gleditſch.
4 War ziger R. ( verrucofa C) mit lappichen
Blättern, und knotig⸗ warzigen Aepfeln.
Man weiß ſein Vaterland auch noch nicht. O.
"ig, Melönenpbebe (Melopepo C.) mit einem aufs
rechten Stanıme, lappichen Blättern, und eins
gedruckten Enotigen Aepfeln.
Das Baterland ift unbefannt, ©
waſ⸗
Mit Halbgetrennten Geſchlechtern. 1136
6 Waffermelone (Citrullus C. 2 mit. vielmak
„getheilten Blättern.
Blackw. T. 157
Apulien, Calabrien und. Sl find_die Heia
m math. ©:
9 Die Waſſermelonen werden wegen ihrer hans
Fühlenden und erfrifchenden Eigenſchaft fehr hoch geſchaͤtzet;
man muß aber jedennoch ſolche mit Vorſicht genispen ,. bes
ſonders wenn man ſich ſehr erhitzet hat.
911. Binte (Cveumrsy Die reichen
Blumen haben einen fünfmal gezähnten Keich,
eine —WV getheilte Krone, und drey Staub⸗
faͤde BIT PRO
Die weiblichen Blumen fü nd auch mit einem
fünfmal gezaͤhnten Kelche und einer fuͤnfmal ge⸗
theilten Krone verſehen; der Staubiveg iſt
dreymal geſpalten; der Apfel hat Saumen mit
einem fcharfen Kande, |
. Coloquinten ( Colocynthis C.) mit eima
geſpaltenen ZINN, und glatten —
Aepfeln. |
Blackw. T. 441.
Das Vaterland iſt unbekannt. O. |
Die Apotheken befommen “unter dem Nahmen Tolay
” quinten die geſchaͤlte und ſcharfgetrocknete reife Frucht mit
ihren Kernen, welche in einem weißen ſchwammigen ſehr
leichten Marcke beſtehet. Dieſes Marck hat einen durchs
dringend bittern und ſcharfen Geſchmack; dasjenige aber,
welches ſich in den Kernen befindet, iſt weniger bitter und
ſcharf. Das Marck der Frucht beſtehet aus erdigen harzi⸗
\
1136 Einundswantigfte Klaſſe der Pflanzen,
‚gen und fehleimigen Theilen, worunter die beyden letzteren
ein übermäßiges Purgieren und Erbrechen verurfachen, wels
„6 mit ſchneiden, reiffen, auch oft mit Entzündungen und
Machtofarnden Verſchwaͤrungen der Gedaͤrme verbunden iſt.
Man koͤnute ſie unter den purgierenden Arzeneyen mit Recht
gauz abſchaffen, ohne ſich mit —— ——
aufzuhalten. Gleditſch.
2. Propheten G. (prophetarumC.) mit arfühe
migen, fünflappichen, Eleingegahnten ſtumpfen
"Blättern, und —— asp jagigen
Aepfeln. |
Wohnt in Arabien.
3. Spitzeckige G. (acutangulus C. * mit abge⸗
rundt⸗ eckigen Blaͤttern, und Aepferl, welche
mit zehn ſcharfen Ecken gezeichnet ſind.
Rumph. amb, 5. T. 149.
Iſt in der Tartarey und China zu ‚Haufe. ©.
Dieſe Gurken Eönnen nur: in. ihrer Jugend. genoffen
Werden; ‚denn. wenn: fie Alter und roͤthlich werden, find fie
holzig und zur Speiße untüchtig.
4. Melone (MeloC.) mit Blaͤtern deren Ecken
abgerundet ſind, und knotigen Aepfeln.
Waͤchſt bey den kalmukiſchen Tartarn. O.
Die Fruͤchte ſind eßbar und kuͤhlend.
5. Zahme G. (arivus C.) mit: Blättern, welche
gerade Ecken haben, und laͤnglichen San
Aepfeln. |
— Heimath iſt unbekannt.
Schlangenfoͤrmige ©. (anguinus c. ) mit
76 Blaͤttern, und walzenförmigen, fehr
langen, ebenen, vielmal verwickelten Aepfeln.
Rumph.
er halb getrennten Geſchlechtern. 1137
Kumph. amb. 5. T.148. a.
Dftindien ift das Vaterland, O. ae
Die Fudianer eſſen die zarten und halbreifen Surfen,
welche nicht über einen Schuh lang find, nachdem fie dar:
aus das graue Marek genommen, ſolche in Stuͤcke geſchnit⸗
ten, und in Waſſer, welches wegen ſeiner Bitierkeit abge⸗
goſſen werden muß, gekocht haben.
Ei
912, Zaunrůbe Baxoxra). ‚Die —
Blumen haben einen fuͤnfmal gezaͤhnten Keich,
und eine fünfmal getheilte Krone mit, drey
Staubfüden
Die weiblichen Blumen find auch mit einem
gezaͤhnten Kelche und — getheilter Krone
verſehen; der Griffel iſt dreymal geſpalten;
die faſt kugelrunde on enthält viele Sans
Men.
I. Weifes 3. (albaB.)mit handfürmigen, auf bene
den Seiten callöferauhen Blättern.
Blackw.T — 4 53 3e a,b 3
In Europa an den Dörfern und an den Zi
nen; bluͤhet im Brach ⸗ und Heumonate, und
bringet fehwarze Deere, A.
am Rajus behauptet, dag von diefer Art in England
eine Abänderung gebe, melde ganz getrennte Se:
————— habe, und wovon die weibliche Pflanze tothe
Deere bringe. Die Wbildung derſelben iſt in dem
Blackwelliſchen Kraͤuterbuche T. 37. befindlich
Don unſerer Zaunruͤbe mit den ſchwarzen Beeren wer:
den in den Apotheken die Wurzeln trocken veriwahren,
Tre welche
1138 Einundgwanzigfte Klaſſe der Pflanzen.
welche unter allerhand eröfnende und aͤuſſerlich zertheis
Iende Species und Aufgüffe verordnet werden. Gleditſch.
2. Große3. (grandisB.) mit herzförmigen, ecki⸗
gen, an der Baſis auf der untern Seite druͤſi⸗
gen Blättern. |
Rumph. amb. 5. T. 166. f. ı. de
ftindien ift die Heimath.
Die Blätter mit den jungen Kanten geben ein wohl
ſchmeckendes Gemüße ab. |
3. Afrikaniſche ʒ. CafricanaB.) mit handfoͤrmi⸗
gen, fünfmal getheilten, auf beyden Flächen
ebenen Blättern, deren Lappen in Querſtuͤcke
‚ getheilet find.
Bryonia africana laciniata, tuberofa radice. Herm.
parad, 107. T. 108.
Wohnt in Aetbiopien. 2.
XL Ordnung.
Mit aneinander gewachfenen Staubfäden
und Staubwegen (GYNANDRIA).
913. Andtachne (AnDracHhnE) Die
männlichen Blumen haben einen fünfblättris
chen Kelch und Krone; die fünf Staubs
faden find in dem Anſatz des Griffeld eins
gefüge, | |
‚Die, weiblichen Blumen find mit einem
fünfblätteichen Kelch ohne Krone und drey
Griffeln verſehen; die Kapſel iſt dreyfaͤchrich.
1. Der
Mit halbgetrennten Geſchlechter.. 1139
I, Der Telepbspflanze gleichende A. (sele-
pbiordes A.) ift Erautartig und gejtreckt. .
Telephioides graecum humifufum , flore albo,
"Buxb. cent. 2. p.20. T. 12. f.2.
Iſt in Stalien, und Griechenlande zu Haufe. ©.
3. Strauchige 4. (fruticofa A.) waͤchſt aufs
recht, und iſt baumartig.
China ift das Vaterland.
— —
Ar SU Fo
r Sc het
AN: —
Cecc 2 Zwey⸗
1140 Zweyundzwanzigſte Klaſſe der Planzeth;
Zweyundzwanzigfte Klaſſe der
Pflanzen.
Mit ganzgetrennten Geſchlech—
tern (Dioecıa).
1. Ordnung.
Mit einem Staubfaden (Moxamoera).
914. Najade (Nasas). Die männliche Blus
me hat einen walzenfoͤrmigen zweyſpaltigen
Kelch, und eine viermal eingefchnittene Krone
ohne Staubfäden.
Die meibliche Blume ift meder mit einem
Kelche noch Krone verſehen, ſondern hat nur
einen Staubweg; die eyfoͤrmige Kapſel iſt ein⸗
faͤchrich.
1. Meer Najade (marina Najas).
Parif. Abhand. Th. 5. T. 14. f. 2.
Das europaͤiſche Meer ift die Wohnung.
I. Ordnung.
Mit zwey Staubfäden (Dianpar),
915. Valliſneriſche Dflanze (Varuıswerra).
Die von den männlichen Blumen bedeckte Kol:
be ıft mit einer zwepmalgetheilten Blumen:
feheide verfehen, und jede Blume hat eine Din
mal la Krone.
Die
Mit Hanzgetrennten Gefchlechtern. 1141
Die einzige weibliche Blume fißet in eis
ner ziwenfpaltigen Scheide; der Kelch ift drey⸗
mal getheilet, und fißt auf der Frucht z die Kro⸗
ne hat drey Blatter, und drey Griffel; Die eins
fächriche Kapfel enthält viele Saamen.
1. Schnedenförmig sufammengewundene Val.
liſneriſche Pflanze (/piralis Vallisneria).
Mich, gen. ı2. T. 10. f 1.
Waͤchſt in den pifanifchen, und anderen italieni«
fhen Waflergräben.
Die weibliche Vallifnerifche Pflanze hat einen fehe
langen Stengel, der aber ſchneckenfoͤrmig zuſammengewun⸗
den ift, und alfo fehr Eurz wird. Diefer wählt in den
Waſſergraͤben, unter dem Waffer, und auf dem Stengel
ſtehet nur eine einzige Blume. Wenn die Zeit heranruckt,
daß fie blühen will, dehnet ſich der Stengel aus, biß der
Kelch die Oberfläche des Waffers erreichet hat, worauf die
Blume aufblühe, Die männlihe Vallifnerifche Pflanze
waͤchſt an eben dem Drte unter dem Waffer, und hat einen
Kolben, der Faum einen Finger hoch ift, und alfo nicht biß
an die Oberfläche des Waflers reicht. Diefer trägt viele
Blumen, welche zu der Bluͤhzeit von dem Kolben abgehen,
und wie Blaͤſgen in die Höhe ſchwimmen. Sobald diefe
Die Dberfläche des Waffers erreicht haben, blühen fie auf,
da fie vorher zu waren, ſchwimmen, und fprüßen den Staub
auf die neben ſich ſhwimmende mannbare Jungfer, welhe
davon befruchtet wird, und fich in das Waſſer wieder nie⸗
derſenket, wobey ſich der Stengel auch wieder ſchneckenfoͤr—
mig zuſammen windet. ſ. Amoen, acad, vol.1. p. 366,
Cecec 3 916, Wey⸗
1142 Zweyundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
916. Weyde (SaLıxz), Die maͤnnlichen Blumen
bilden ein ſchuppiches Kaͤtzgen, und haben inih⸗
ven Mittelpunste eine Honigdrüuͤſe; die Kto:
ne fehlet.
Die weiblichen Blumen bilden gleichfalls ein
ſchuppiches Kaͤtzgen; Die Krone fehletz‘ der
Griffel iſt ‚mepfpaltig: die einfächriche Kapfel
beſtehet aus zwey Schalenffücken, undenthäit ge⸗
fiederte Saamen.
* Mir glatten fägeförmig gezähnten Blättern (Folüis gla⸗
brislerratie),
Is alle: WW. (pentandra 8.) mit glatten, ſaͤge⸗
fürtnig gezaͤhnten Blaͤttern, und Blumen, wele
che fünf Staͤubfaͤden haben.
Gmel. fib, , Tea,
In Europa in bergigen Suͤmpfen. h.
Der Hr. Nitter hat während feiner oͤlaͤnd. Reife auf eis
ner weiblichen Waflerweyde eine erſt kuͤrzlich ausgewachſene
Meydenrofe gefunden, und daran deutlich gefehen, dab fie nichts
anders find, als gefüllte Blumen, bey welchen die Staubfäden
ausgefchloffen, und die Schuͤppgen das Käßgen zu einer uns
geheuren Größe angewwachfen find; daher auch diefe Blätter une
gen zufammen gebogen gewelen. ſ. dländ. Reife: S. 16.
Die getrockneten Blaͤtter geben eine fhöne gelbe Farbe,
und aus den Saamenkronen Fann eine Art Baumwolle zube⸗
reitet werden.
2. W. mit dem Mandelbaumblatte (amygdalina
S.) bat geftielte, lanzettfoͤrmige, glatte, ſaͤgear⸗
tiggezaͤhnte Blaͤtter, und trapezumfoͤrmige Blatt⸗
anſaͤtze.
Die europaͤiſchen Wälder find die Heimath. h.
3. Spondonfoͤrmige W. (bafota S.) mit faſt
eyförmigen, fpigigen, glatten, fägeartig gehn
Mit ganzgetrennten Gefihlechtern. 1143
ten, feftfisenden Blättern, und faſt herzfoͤrmi⸗
gen Blattanſaͤtzen.
Linn, flor. lapp. T. 8. f.g
Wohnt in Lappland und * Schweiz DB
4. Egyptiſche WO. (egypriaca S.) hat lanzett⸗
glörmige mit Adern Durchzogene, faft fägeare
tig gegähnte nackende Blätter, welche mit einfas
chen Stielen eine Blattanfäge verſehen find.
Brun, it, 191. T : 725
Iſt in Egypten zu Hauſe. H.
Dieſe Weyde, welche in Egypten Kalaf heißet, Me eis
nen geraden Stamm. Kein Baum ſtehet bei den Landesein⸗
wohnern Egyptens in gröfferen Anfehen, und zwar wegen des
berühmten Waſſers, das man im Frühlinge aus feinen Blu⸗
men ziehet, und daß die Egyptier in ihren Hauscuren weit
häufiger gebrauchen, als unfern, Banren den Theriaf. Ihnen ftößt
keine Krankheit zu, wogegen fie nicht Kalafwaſſer gebrauchen.
Es giebt in Kairo Apotheker, deren hauptfächlichttes und falt
einziges Geſchaͤfte iſt Kalaf zu verkaufen, ſo nennen ſie auch
das Waſſer. Es iſt kuͤhlend, herzſtaͤrkend und befördert die
Ausduͤnſtung. Es iſt alſo in den beftändigen Fiebern, die wäh:
send des Sommers fo allgemein in Egypten wuͤthen, nichtohne
ellen Nuten. Es kommt in ſeinen Eigenſchaften ziemlich mit
dem Waſſer überein, das man, in Europa aus den Blumen
der Kirſche und Linde bereitet. Haſſelquiſt. ©. 258.
5. Bruch W. ( Fragilis S,), mit eyrund⸗ lanzett⸗
foͤrmigen, glatten, ſaͤgeartig gezaͤhnten Blaͤttern,
welche Stiele haben, die mit druͤſigen Zähnen
verfehen find.
Lin, flor. lapp. T. 8. f. b.
Das mitternähtige Europa ift das Vaterland,
allwo fie in niedrigen Öegenden gut fortfommt.
Feier . Dies
2144: Zweyundz wanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
Dieſe fich weis ausbreitende Weyde ift anihren Einlenfungen
Brüchig fo daß die ſonſt zänen Aeſte, wenn man daran biegt,an dem
Urſprunge der Jahrſchoͤßlinge abbrechen. Die männlichen Blut
men haben zwey Faden und Staubbentelgen, nebft einer gelben
KHonigdrüfe. Div männlichen Wenden ſchicken ſich fehr aus
zu Alleen und Spaziergängen ; Dann die weiblichen verunrei:
nigen die Wege mit. ihrer Fruchtwolle. Die Bienen fuchen
Diefe Weyde vorzüglich auf. f Hl. Neife..©. 16. DieWurzel,
wenn fie lange gekocht wird, giebteine vurpurrothe Farbe, wor
mit die Bauern in Schweden. ihre Eyer zu färben pflegen»
Flor. fuec. n. 883. )
Die Finde der Bruchweide hat einen herben adſtringiren⸗
den und bitteren Geſchmack, welcher letztere mit den bitterw
Mandeln eine Nebnlichfeit hat. Wenn man die Rinde von
ganz jungen: Aeften und Zweigen nimmt, und deftillirer diefels
be; fo giebt fie ein angenehmes balfamıfches Waffer, das dene
Vogelkirſchwaſſer nicht ungleich iſt. Wenn aber die Aeſte aͤl⸗
ter und die Rınden härter find; fo finder man faftnichte vor
dieſem balfamifchen. Eben ein dergleichen finder fich auch in
den gummöfen und refindfen Beſtandtheilen. Bey jungen Aeſten
iſt das Gummi ſehr bitter und wenig adſtringirend, und die Re⸗
fina, die zwar überhaupt adſtringirend iſt, iſt es doch sur mäfe
fig; bey ältern im Gegentheil ift die Bitrerfeir in beyden weiß‘
geringer, dagegen das herbe adſtringirende viel ſtaͤrker. Mar
Sieht hieraus, daß diefe Rinde eben diejenige Kräfte beſitze, wel⸗
he der Chinarinde nur immer beygelegt werden koͤnnen; wie
folches verfchiedene Erfahrungen allbereit beftättiget haben:
Ingleichen wird man aus der Verfchiedenheit der Beſtandte
theile leicht beurtheilen Pönnen, in welchen Fällen die jungen
Rinden, und in welchern Die aͤltern vorzͤalich zum Gebrauch
an Bl ak ſehe Gerhards Mat. seh, "Si * en
Bi 6. Das
Mit ganzgetrennten Gefchlechterm 1145
6. Babyloniſche w. (babylonica S.) mit gleich⸗
breit: lamettförmigen, glatten, fügeartig gezahn⸗
ten Blättern und berunterhängenden Aeſten.
Waͤchſt im Morgenlande. h.
7. Purpurrothe W. (purpurea 8.) mit lanzettfoͤr⸗
migen, glatten, ſaͤgeartig gezaͤhnten Blättern,
wovon die unterſten einander gegenüber neben.
Im mittägigen Europa. 5
Die Aeſte find fehr oft Coraklenroth, und die innere Rinde
at ſchwefelgelb
Diefe Wende ift vorzüglidh zu Körben brauchbar.
8. Rrautartige W. (herbacea S.) mit zirkelfoͤr⸗
migen, glatten, fageartig gezaͤhnten Blättern.
Oeder, flor. dan. T. 117;
Die Alpen der darven und Schweizer ſind die
Heimath.
** Mit glatten Blaͤttern, welche einen: vollkommen unge:
theilten Rand haben (Foliis glabrıs integerrimis).
9. Vlenförmige W. (reticulara 8.) mit glatten,
eyfoͤrmigen, ftumpfen Blättern, welche einen
vollkommen ungetbeilten Rand haben.
Lin. flor. lapp. T. 7 f. 1.2,
Wohntaufden Alpen der Lappen und Schweizer. 2]
“20. W die der Heidelbeere gleicyer (myrtiloi-
des S.) mit ungetheilten, eyfoͤrmigen, glaͤtten,
ſpitzigen Blaͤttern.
Lin. fon lapp. T. 8. f. i. k.
Iſt im mitternaͤchtigen Schweden zu Hauſe. 5
Ir, Eiſengrau W. (glanca 8.) mit glattraͤndi⸗
gen, eyfoͤrmig⸗Laͤnglichen Blaͤttern, welche auf
der unten Flaͤche fehr zarte Haare haben.
"Li Sor, lapp. T. 7. 5. AR
Ccece5— Die
1145 Zwehundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
Die Alpen der Lappen, und pyrenäifchen Gebürge
find das Vaterland. H.
*** Mir glasträndigen tauchen Blättern (Folüis integer-
rimis villofis).
12. Beöhrte W. (aurita S.) mit glatträndigen,
auf beyden Slächen rauchen, umgefehrt eyfürs
migen Blättern, welche ohvenfürmige Anhänge
haben.
Lin. flor. lapp. T. 8. f. y.
Waͤchſt in den Wäldern des mitternächtigen Eu⸗
ropa.
13. Woll w. (ZanataS.) mitrundlichen, fisigen,
auf beyden Flächen wollichen Blättern.
Lin. for. lapp, T. 7. f. 7.
ß. Lieder gedruckte weyde (Salıx deprejfe)
mit ungetheilten, lanzett» eyfürmigen, an beyden
Enden fpigigen, auf det untern Släche rauchen,
Blättern.
Linn. flor, lapp. T. 8, f. N,
Iſt eine Abänderung,
‚Auf den Alpen der tappen, 8
14. Sand W. (arenaria S.) mit: ungetheilten,
eyförmigen, fpigigen, auf der obern Fläche faft
rauchen, auf der untern aber filzigen Blättern.
Gmel. fibir. 1. T,36. f. 1. Hall. helv. T. 5. f. 2,
Die europäifchen Suͤmpfe find die Heimath 2b.
‚ Die Stämme derfelben werben nicht viel höher als Heis
delheerfträuche, und die Blätter glänzen wie Seide; die
Blaͤttſtiele find fo Furz, daß man fie Faum bemerken Fann ;'die
Zweige find roͤthlich; die jungen Schöblinge hingegen blaß und
rauch.ſ gothl. Reiſe. S.223.
i5. Braune W. (fuſca 8.) mit eyfoͤrmigen, glatt⸗
raͤndigen, auf der untern Flaͤche rauchen, glaͤn⸗
zenden Blaͤttern. u
in.
gRit ganzgetrennten Geſchlechtern. 1147
Lin, flor. lapp. T. 8. f. r.
Wohnt auf den europäifchen feuchten Triften.. 6
16. W. mit dem Boßmarinblatte (rosmarsnifo-
lia 5.) bat lanzettfoͤrmig⸗ gleichbreite, glatträns
dige ſenkrechte, feſtſitzende, auf der untern Fläche
filzige Blaͤtter.
Iſt in europaͤiſchen Feldern zu Haufe U h-
**** Mit fat ſaͤgefoͤrmig gezähnten rauchen Blättern(Fo-
liis fübferratis villofis).
17. Palm W. (caprea S.) mit euförmigen, runz⸗
lichen, auf Der untern Fläche filzigen, und rel
tenförmig erhabenen Blättern, welche nach oben
zu klein gezaͤhnt ſind.
Lin. fior. lapp. T. 8 Hl. |
ß. Dalnıweyde mit länglichen, auf der untern
Stäche rauchen Blaͤttern, wovon die unte⸗
ven gekerbt, die obern aber ungetbeiler find
(Salıx foliis oblongis, ſubtus villofis : infersori-
bus crenatis Juperioribus integris. Lin, for.
lapp. T. 8. f. u.)
Die trocknen Felder in Europa find das Waters
land. B:
18. Band W. (viminalis S.) mit fat glatträns
digen, (anzettfürmigsgleichbreiten , fehr langen,
fpisigen, auf der untern Fläche feidenhaften
Plättern, und ruthenfdrmigen leiten. |
Wächft in Europa an den Dörfern, und bluͤhet
im Anfange des Fruͤhlinges. h· |
Man hat wicht noͤthig dieſe Weyde zu fürn, denn man faan
fie durch eingelegte Reiſſer, die feht leichte Wurzel fchlagen,
ziehen. Sie erreicher eine Höhe von 18. Fuß, und dieſes in
Zeit von drey Jahren. Wenn fie an ber Erde abgefhnitten
wird: fo freibt fie fehr viele Geitenfproflen und wird viel dik⸗
Fer. Behauet man fie oft, fo wird fir gerader undflärker. 7
1148: Zweyundzwanzigſte Klaſſe der Pflanze,
iſt in der Wirthſchaft von großen Nutzen; denn man kann
von ihr geſchwinde Zäune machen. Das Laub iſt dem Vieh
ein ſchmackhaftes Futter. Der zaͤhe Baſt dient zu vielen
haͤußlichen Arbeiten, man verbindet damit die Zaͤune, und
kann Körbe daraus flechten ꝛc. Amcen. acad. vol. V. p. 215.
19. Weiſſe w. (alba S.) mit lanzettfoͤrmigen,
ſcharfzugeſpitzten, ſaͤgeartig gezaͤhnten, auf bey⸗
den Flaͤchen etwas haarigen Blaͤttern, wovon
die unterſten Saͤgeeinſchnitte druͤſig ſind.
In Europa an den Städten und Dörfern, H.
IM. Ordnung,
Mit drey Staubfaͤden (Taranpara).
917. Selfenftrauch (EMPETRUM) Diemäntt:
liche Blume hat einen dreymal getheilten Kelch,
und drepblättriche Krone mit langen Staub:
faͤden.
Die weibliche Blume iſt gleichfalls mit eis
nem dreymal getheilten Kelche, dreyblaͤttricher
Krone, und neun Griffeln verſehen; die Beere
enthaͤlt neun Saamen.
1. Weiſſer F. (album E.) waͤchſt aufrecht ; und
bringet weifle Beere.
Mortugall ift die Wohnung. 5.
A. Schwarzer $. (nigrum E.) ift geſtreckt, und
bringet ſchwarze Beere.
Die bergigen Gegenden in dem fälteften Europa
find die Heimath. B.
Diefes Gewaͤchs Scheint vorzüglich dazu geſchickt zu feyn,
, tinen lojen Sand zu befefligen, und den erften Stoft zur Erde
R f um
Mit gangetrennten Geſchlechtern. 1149
un fich zu famınlen. - Seine tiefgefchlagenen Wurzeln verurfas
hen, daß es auf einen unfruchtbaren Boden fortfommt. Kam
Th.1.©.31. Dievon den Vögeln gefreffene Beere färben deren
Koth purpurrotd. Wenn fie der Menſch genießt, follen fie
dann und wann Kopfweh verurſachen. Flor. ſuec. n. 904.
Die Beere färben mit Alaun dunfelroth oder violet.
918. Doeten Cafia (Osxxis) Die männliche
Blume’ hat einen dreymal — Sa s
die Krone fehlet.
Die weibliche Blume ift gleichfalls ‚mit ei-
nem dreymal gefpiltenen Kelche ohne Krone
verſehen; der Griffel fehlet; die Narbe ift rund⸗
ih; die Steinfrucht ift einfächrich.
Anm. Lobel Hält diefe Stande vor die Cafia der Poes
ten, welche fie zu ihren Craͤnzen gebraucht haben.
I. Weiffe Poeten Lafia: (alba Ofyris).
Wohnt in Stalien, Spanien, bey Montpellier,
und auf dem Berge Libanon. B.
919. Blindmachende Saum. (Exehk CARIA).
Die männlichen Blumen bilden ein nackendes
Kaͤtzgen, und haben weder Kelch noch Krone.
Die weiblichen Blumen bilden ebenfalls ein
nackendes Kaͤtzgen, und haben aud) weder Kelch
‚noch Krone; drey Griffel; die Kapſel beftchet
aus drey Knöpfen mit eben fo viel Fächern,
Rumph. amb, 2. T. 79: f. 80,
‚Sf in —— zu Hauſe, allwo er an felſigen
Ufern waͤchſt.
Dieſer Baum, beſonders seite Hefte enthalten einen fo
häufigen ſcharfen milchigen Saft in fih, daß er weit umher
ſprie⸗
1150 Zweyundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
fpriget, wenn man in folche ſtark einhauet. Beruͤhret fol
der Saft die Augen, fo verurfachet er in denenfelben eir
ne folhe Entzündung und Gefhwulft, daß fie davon blind
werden, wenn nicht fehleinige Hülfe erfolge. Diefes haben
ben ihren erſten oflindifchen Reifen die holländifche Matroſen,
welche zu dem Holzhauen für den Heerd an die Ufer geſchickt
worden find, mit ihren gröften Unglücd erfahren; indem dieje⸗
nige, die in einen dergleichen Baum eingehauen, und deren
ihre Augen der herumgeſpritzte Saft berühret hat, wie rafend
für Schmerzen herumgeloffen, ja einige gar um ihr Geſicht
dadurch gekommen find. Rumpf
920. Batzenſchwanz (Carvxkus). Diemanı
lichen Blumen haben feinen Kelch, fondern nur
eine dreymal gefpaltene Krone.
Die weiblichen Blumen haben ebenfalls kei⸗
nen Kelch, find mit einer dreymal getheilten
"Krone und drey Griffeln verfehen; die Kapfel
beftehet aus drey Knoͤpfen mit eben fo viel
2. Aehrenfoͤrmig blühender R. (/piciforus C.)
mit hängenden Blumenähren, welche aus den
Winkeln der Blätter entipringen.
Rumph, amb. 4. T. 37. f 2
Oſtindien ift das Vaterland, H.
2, An deneften blübender R: (ramiflorus C.)
mit feitswärts befeftigten, feſtſitzenden Blumen.
Boehmeria ramiflora. Jacg. amer. 246. T. 157.
Die Ufer der Flüffe auf der Inſel Martinik find
ber Aufenthalt. H. | |
IV, Ord⸗
Mit gansgetrennten Geſchlechtern. 1151
IV. Ordnung.
Mit vier Staubfäden (TERANDRIA).
921. Miſtel (Vıscum). Die männliche Bfu-
me hat einen viermal getheilten Kelch; die Kro-
ne fehlet, wwie auch die Staubfädenz die Staub:
Beutel find an dem Stelche angewachſen.
Die weibliche Blume hat einen vierblättri
ehen Kelch, weicher auf der Frucht ſtehet; Grif:
fel und Krone fehlen; die einfaamige Beere
enthalt einen herzförmigen Saamen.
Anm. Alle Arten dieſes Geſchlechts find Schmarogpflans
zen, den Erdimiftel ausgenommen. |
3, Weiffer M. (album V.) mit lanzettförmigen
ſtumpfen Blättern, zwestheiligen Stamme, und
Blumenäbren , welche aus den Winkeln der
Blätter entfpringen,
Blackw. T. 184:
Waͤchſt auf den europaͤiſchen Baͤumen, und zwar
vorzuͤglich auf Aepfelbaͤumen, Eſchen, Linden
und Weyden, ſelten aber auf dem Eichbaume;
weil die Rinde deſſelben zu dichte iſt, und darin:
ne die Saamen nicht gut wurzeln koͤnnen. Bluͤ⸗
bet im Merz. DB: |
Die Fortpflanzung diefer Pflanze gefchiehet nach der Mey:
nung des Gärtner Millers in feinem englifchen Gaͤrtnerlexi—
con alfo: Der Miftler oder Schnarrdrofiel (Turdus viſeivo-
zus) der im Winter, wenn die Deere diefer Pflanze reif
find, felbige frißt, trägt Öfters den Saamten von Daum zu
Baum; denn der Schleim der Deere, fo den Saamen un:
mittelbar umgiebt, macht, daß diefer Öfters auffen an dem
Schna
1158 Zweyundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
Schnabel des Vogels hängen bleibt, um nun veffelben los
zu werden, ſo wegt er feinen Schnabel an den Aeſten der be⸗
nachbarten Baͤnme, und laͤßt auf dieſe Weiſe den Saamen,
mit feiner leimichten Materie an der Rinde haͤngen. Sitzt
sun diefer Saamen an vinem glatten Theile des Baumes, fo
bleibt er feſt kleben, und im folgenden Winter wird: er kreis
ben und wachſen. Der Ar. Ritter aber behauptet, daß der
Miſtler von den hinuntergeſchluckten Beeren nur das fleiſchi⸗
ehe verdaue, die Saamen hingegen ganz wieder von ihm hin:
weg giengen, und nebſt deſſen Kothe fih an die Aeſte anhienz
gen. Woher das lateinifche Sprichwort: Turdus fibi ip
malum cacat. ‚Diefer Saame würde alsdenn dur den Res
gen öfters abgeſpuͤhlet, wodurch er an die unterftie Seite
des Aſtes herunter glitfehte und allda Feimte, Auf beyde
Art kann die Fortpflanzung gefehehen, wenn es richtig iſt,
daß der Miftler eine fo [hwache Verdauung habe, daß er die
Saamen ganz durch die Gedärme gehen laſſe.
Der Miltel wird als ein Haupt ingrediens für das epir
jeptifche Pulver des Marchionis in den Apotheken gehalten.
Es iſt cin Unterſchied zwifchen den jungen und alten Zweigen.
Die alten haben den Vorzug, find ſtopfend und balfamifh, -
und Finnen nach fihern Erfahrungen unter die antepileptica
genommen werden. Gleditſch. In Norwegen wird das Der
coct von dem Miſtel mit den Behen für ein gutes Mittel wir
der das Hüftwweh gehalten. Flor. fuec. n. 905. Aus den Beer
ren wird der befannte Vogelleim gemacht, zu welchem Ende
fie gekocht und mie Del vermiſchet werden; damit er aber das
Waſſer leide, wird Terperthin darzu gethan-
2. Rother M. (rubrum V.) mit lanzettformigen
ſtumpfen Blaͤttern, und Blumen naͤhren, welche
— befeſtiget in
Viſcum
Mit gansgetrennten Gefchlechtern. 11353
Viſcum foliis longioribus, baccis rubris. Catesb,
car, 2. p. 81. T, 8ı.
In Carolina. .
3 Purpurfarbener M. (purpureum NV.) mit
umgekehrt eyformigen Blättern, und ſeitwaͤrts
befejtigten Blumentrauben.
Vifcum foliis latioribus, baccis purpureis, pedi-
eulis infidentibus, Catesb,. car. 2. P. 95. T. 95.
Carolina ift auch die Heimath. H.
4. Öpuntienförmiger 17. (opuntioides V.) hat
einen fproflenden, ſehr aͤſtigen, blaͤtterloſen, zus
ſammengedruckten Stamm.
Viſcum opuntioides ramulis compresfix Sloan.
jam. 168. hift, 2. pP. 93. T. 201. f. J.
Wohnt in Sannifa. H.
5. Erd W. (terrefreV.) mit einem krautarti⸗
gen, vierecfigen, arnıformigen Stamme, und
lanzettfoͤrmigen Blättern.
Iſt auf den feuchten Wiefen bey Philadelphia zu -
Haufe, ”
922. Saftorn CHırrorHae). Die männliche
> Blume hat einen zweymal getheilten Kelch oh»
ge Srone,
Die weibliche Blume if mit einem zweyſpal⸗
tigen Kelche ohne Krone, und einem Griffel
verfehen; die Beere enthält einen Saamen.
‘1, Dem Wegedorn gleichender 5. ( Rhammos=
des H.) mit lanzettförmigen Blättern,
Iſt in Europa am Meerftrande in fandigen Ger
genden zu Haufe, und DOREEN im Anfaupe des
Fruͤhlings. H.
Ddd d Die
1754 Zweyundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
Die Beere diefes Strauches farben rk“ ſ. — Ab⸗
handl. B. 7. ©. 256. Ä
2. Canadifcher 5. (canadenfis HM) mit enfürmis
gen Blaͤttern. |
Canada ift das Vaterland, und gleichet dem vor⸗
herſtehenden. B-
923. Myrica (Mrrıca). Die männlichen Bfu-
men Bilden ein fehuppiches Kaͤtzgen, deſſen
Schuppen mondformig find; die Krone fehlet.
Die weiblichen Blumen Bilden gleichfallsein
ſchuppiches Käggen, deſſen Schuppen mond:
förmig find; die Krone fehletz zwey Griffel;
die Beere enthält einen Saamen.
1. Gemeine M. (Gale M.) mit lanzettförmigen,
fait fäneartig gezaͤhnten Blättern, und einem
jtaudigen Stamme.
Waͤchſt in dem mitternächtigen Europa und Ame⸗
tifa in feuchten Gegenden. H.
Die Frucht von diefer Pflanze wurde in Schweden, ehe
der Hopfen bekannt wurde, ſtatt deffelben zum Biere ge⸗
brauchet. Dieſes wird aber davon widrig.bifter, und vers
urfacht viele Kopffehmerzen. ſ. ſchwediſche Reiſe. ©. 219.
2. Rerzenbeerftrauch Ccerifera M.) mit lanzett⸗
förmigen , faſt fageartig gezähnten Blättern,
und einem baumartigen Stamme,
Catesb. car. 1. T.69. Seeligm. Th. 3. T. 33.
8. Niedriger Rerzenbeerftrauch mit breiteren
Blaͤttern, welche größere Sägeeinfcpnicte
baven (Myrtus brabansıce ſimilis carolinenfis
humilior. Gatesb. car. ı. T. 13. Seeligm, Th. 1.
" 2, 26)s Iſt
‚Mit ganzgetrennten Geſchlechtern. 1155
Iſt eine Abaͤnderung.
In Carolina, Virginien, Penſylvanien. Bluͤhet
im May; die Beere aber werden im Novem⸗
ber und December reif, H. |
Die weiblihe Staude trägt viele Beere, die mit einern
gewiſſen Wachfe verfehen find, das zu Lichtern genuget wird.
"Ja diefer Abſicht werden fie im fpäten Herbſte, wenn fie reif
find, gefammlet, und hierauf in einen Kefjel oder Topf in fies
dendes Waffer geworfen; dadurch ſchmelzt die Fettigfeit von
ihnen aus, ſchwimmt oben, und Fann in ein befonderes Gefäß
abgefhäumt werden. Mit diefen Abfhäumen fährt man fort,
biß nichts mehr von Fette übrig iſt. Wenn diefed geronnen, fo
ſiehet es wie Talk oder Wachs aus, und hat gemeiniglich eine
ſchmutzige grüne Farbe. Es wird daher wieder gefhmolzen
und geläutert, und erhält dadurch ein fehönes und ziemlich
durchſichtiges Grün. Diefes Talk oder Wache ift thenrer,
als ein gemeines Talf, mwohlfeiler aber als Wachs. Aug
dieſem Talfe werden Lichter an vielen Orten diefer Länder ver:
fertige. Dan mifchet aber daher aemeiniglich etwas von ges
meinen Talk mit unter. Die Lichter von folder Art laffen ſich
nicht fo leicht biegen. Sie ſchmelzen auch nicht fo bald im beifs
fen Sommer, mie die andern, brennen beynahe beffer und
Sangfamer, und dampfen nicht fo fehr, fondern laffen vielmehr
einen angenehmen Geruch nach ſich, wenn fie ausgelöfcher wers
den. Man macht auch von dem ausgekochten Fette häufig
eine Seife, die einen angenehunen Geruch) hat, und die befte
ift, den Bart abzunehmen. Gleichfalls wird es von den Nerzs
ten und Chirurgen ſtark gebraucht, die es zu einem Pflafter
ber) Berwundungen ungemein vienlich halten. Kalm Th. 2.
©. 334: und folg.
3. Serzblaͤttriche M. (cordifolia M.) mit faſt
Dodd 2 herz⸗
1156 Zweyund zwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
herzfoͤrmigen, ſagearti gesähhten, feftfigenden
Blättern. |
Alaternoides ilicis folio BAR OR Birfiro, "Walch.
hort, 3, Ix3,
ß. Myrica mit faft ——— ungetbeilten,
feftfisenden Blättern ( Myrica foliis [ubor-
datis integris fesfdibus. Burm. afr. T. 98. * 2
* Aethiopien iſt die Heimath. b. *
v. — “
Hit fünf Staubfäden (PENTANDRIA
924. Diftacien (Pıstacıa) Die männlichen
Blumen bilden ein Kaͤtzgen, und haben einen
fünfmal eingefehnittenen Keld) ohne Krone.
Die weibliche Blume ift mit einem drey—
mal eingefihnittenen SKelche ohne Krone und
drey Griffeln verfehen 5 Die Steinftucht ent⸗
haͤlt einen Saamen.
1, Wahre P. (vera P.) mit gefiederten Bitten,
deren Blaͤttchen fatt eyfoͤrmig, uͤberwaͤrts ges
kruͤmmt J nd, und wovon eins ungepaart iſt.
Blackw. T. 461.
Wohnt in Perſien, Arabien, Syrien und Oftin:
dien, wird aber auch in verihhiebenten griechiz
fhen Inſeln, und fo aar in Gicifien, einem
‚Theile von Stalien und Spanien mit Sorgfalt
gebanet. 157
Seine Früchte find bie türfifchen, fyrifchen und welſchen
Piſtacien, wovon ſich eine groͤßere und kleinere Art findet.
Sie find laͤnglich eckige Nuͤſſe, die die Groͤße einer gemei⸗
| nen
Mit ganzgetrennten Geſchlechtern. 1157
nen Haſelnuß, dabey eine dünne rauhe zerbrechliche rothe
Schale, und unter dieſer eine noch feinere weiſſe haben. Ihr
fetter oͤliger und wohlſchmeckender gruͤnlich⸗ eifenfärbiger füf:
fer Kern ift noch mit einem roͤthlichen Haͤutgen bededfet, und
auf der einen Seite etwas erhaben, auf der andern hine
gegen mehr eingedruͤckt, und mit einer Nibbe verſehen. Gie
haben ferner eine weit größere Menge eines feinen Oels, als
die Mandeln, welches, fo lange fie noch frifch und ſchwer
find, von ungemeiner Suͤßigkeit it, aber auch bald und
Seicht verdirbt und feharf wird. Ihre Kraft zu nähren, zu
mäßigen, zu lindern, zu eriveihen, und die Schärfe zu
daͤmpſen, iſt weit größer als bey jenen. Mon braucht fie
wie die Mandeln und Pinien in Speifen, auch in der Arze—
ney unfer die Lattiwergen und Morfellen, man würde fe
auch unter die Emulfionen weit ftärker verordnen, wenn lie
: nicht eine grünliche Farbe geben. Gleditſch.
"2, Terpentbinbaum (Terebinthus P.) hat gefie⸗
derte Blaͤtter, die mit einem ungepaarten Blaͤtt⸗
chen verſehen, und deren Blaͤttchen eyrund⸗lan⸗
zettfoͤrmig find,
Bl lackw. T 2.47%
Iſt im mittaͤgigen Europa, noͤrdlichen Afrika, und
in Oſtindien zu Haufe H ˖
Dieſes iſt der Baum, welcher den wahren cypriſchen
Terpenthin giebt, wovon der aus Cypern, Chio und anderen
Inſeln des aͤgeiſchen Meeres ehedem nach Venedig gebracht
wurde; nunmehro aber, ſeitdem er zu andern Gebrauche
und Verfaͤlſchung mancher Balſame angewendet wird, iſt er
uͤberaus ſelten bey uns zu finden. Der Baum traͤgt eine
Menge Nuͤſſe, einer kleinen Erbſen groß, welche Terpenthin
Haben, aber nicht eßbar find, ſondern in einigen Morgenlaͤn⸗
Ddd3- dern
1158 Zweyundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
dern nebft dem Laube (wegen ihrer zufommenziehenden Eis
genſchaft) noch unreif zu Bereitung des Safians, wie die
vom Maftirbaume angewendet werden. In den Abends:
ländern giebt er wenig von feinen fchünen Balſam, wie deſſen
Verwandte der Muftirbaum.
Der wahre cypriſche Terperthin iftein natürlicher Bal⸗
ſam von einer guten mittleren harzig⸗oͤligen Confiftenz, eis’
ner weiffen gelblichen, ing arüne oder hellblaue ſpielenden
Farbe, deffen Geruch balfamifch angenehm, dabey ſtark und
ſchwer, der Geſchmack aber fcharf, bitter und harzig ift, und
der mit der Zeit zu einem gelben zaͤhen Harze wird.
Gleditſch. |
3. Maftirbaum (LentifeusP.) mit ige
gefiederten Blättern, deren Blaͤttchen lanzett⸗
fürmig find.
Blackw. T. 195.
Spanien, Portugall, Italien und Palaͤſtina find
das Vaterland. h.
Bon diefem Baume kommt der befannte Maftir, wel⸗
cher ein hartes dürres, fprödes und blaßgelbes Harz ift, das
in durchfichtigen Körnern zu ung gebracht wird, und auf der
Inſel Chio aus dem vorangezeigten Baume fliefet, mo auch
die ſtaͤrkſte und beſte Sammlung davon if; denn an andern
Hrten bedeutet fie vielmeniger. Der Geſchmack diefes Har:
zes ift balſamiſch, und deffen Geruch beym Anzünden recht
anaenehn. Der reine und in der Arzeney gebraͤuchliche
Maftir wird in unfern Apothefen Maftiche electa genennet,
welcher fich in hoͤchſt reetificirten Werngeifte auflöfen laßt.
Man verordnet zwar den Maſtix innerlich und Aufferlich als
ein ftärfendeg und zufammenziebendes Mittel. Allein
was deſſen innerlihe Wirkung betritt , fo muß man geſte⸗
ben,
Mit ganzgetrennten Gefchlechtern. 1159
hen, daß fich auffer einem Fleinem Antheile von deſſen Hligs
flüchtigen Weſen wenig oder gar nichts wirkſames auflöfe.
Zum Aufferlihen Gebrauche hingegen empfiehler er ſich auf
alle Weife, Mean bedienet fich des Pulvers zum Einfireuen
und Raͤuchern, Zahnpulvern, Pflaftern, Salbın, und etlis
en mit Wein gemachten Decocten. Gleditſch.
925. Zahmwehbaum (ZantHoxyrum). Die
maͤnnliche Blume hat einen fünfmal getheilten
Kelch ohne Krone.
Die weibliche Blume ift gleichfall3 mit ei⸗
nem fünfmal getheilten Kelche ohne Krone und
fünf Staubwegen verfehen 5 fünf einfaamige
Sapfeln.
1. Bigentlicher 3. (Clava herculis Z.) mit gefies
derten Blättern, |
Catesb. car. 1. T. 26. Seeligm. Th. 2. T: 52:
5 MWächft in Jamaika, Birginien und Carofina.h.
Diefer Baum wird felten über einen Schuh did, und
wicht über ſechszehn hoch. Die Rinde ift weiß und fehr
rauh. Der Stamm und die großen Aeſte find auf eine
befondere Weife mit pyramidenförmigen Hervorragungen
dick befeket, die von dem Baume auswärts gehen, und fi
in eine fcharfe dornenahnliche Spitze endigen. Diefe Der:
vorragungen find mit der Kinde von einerley Confiftenz.
Ihre Größe ift verfehieden , und die gröften kommen einer
Melfchennuß gleih, Die Eleinere Zweige find nur blos mit
Dörnern bewachfen. Die Blätter riechen wie Pomeranzen
Dlatter, und find, gleich den Saamen und der Rinde, ae
wuüͤrzhaft, hitzig und zuſammenziehend. Das an den Kuͤ—
ſten von Virginien und Carolina wohnende Volk bedient
Doddd 4 ſich
1160 Zwehundzwangigſte Klaſſe der Pflanzen,
fich derfelben gegen das Zahnweh ; und daher * der Baum
ſeinen Nahmen bekommen.
2. Dreyblaͤttricher 3. (erifoliarım Z. & mit draw
fachen Blättirn,
In China. h.
926. Canaribaum (Canarıum) Die
maͤnnliche Blume hat einen zweyblaͤttrichen
Kelch und eine dreyblaͤttriche Krone. *
Die weibliche Blume iſt gleichfalls mit ei⸗
nem zweyblaͤttrichen Kelche, dreyblaͤttricher
Krone, und einer feſtſitzenden Narbe verfehenz
Die Steinfrucht enthält eine dreyeckige Muß.
Rumph. amb.2. T. 47:
Dftinvien ift die Heimath. HB.
Die Kerne diefer Früchte gleichen dergeftalt den euros
päifhen Mandeln, daß ein Fremder fie Faum unterfcheiden
wird, und geben für die Indianer eine baufige Nahrung.
Im Falle fie aber allzufriſch genoſſen werden, weiches man
baran erfeunet, wenn ihre Auffere Hans noch nicht feuerroth,
ſondern weißlich, und hier und dort mit purpurfarbenen
Streifen gezeichnet iſt, ſo verurſachen ſie durch ihr haͤufiges
ſchleimiges Weſen Dyſenterien; welchem Uebel jedoch einis
germaßen dadurch vorgebeuget werden Fann, wenn fie mit
Salz gegeffen werden. Der mehrſte Theil der Ruͤſſe wird
dahero zu dem ordentlichen Gebrauche geräuchert, und als⸗
dena aus den Kernen ein hanfiges Del gepreflet, welches
frifh zu verfhiedenen Speißen, alt aber zum Brennen ge
braucht wird. Die Amboiner baden auch aus den Nüffen
mit Hinzufekung anderer Dinge ein belicates Brod,
Rumph.
927. Flachs⸗
Mit ganzgetrennten Gefchlechtert. 1161,
927. Flachsbaum (Anrınesma) Die
männliche Blume hat einen „‚fünfblättrichen
Kelch; die Krone fehler, Die Staubbeutel ſind
zwebſpaltig.
Die weibliche Blume iſt gleichfalls mit ei⸗
nem fuͤnfblaͤttrichen Kelche ohne Krone und
Fünf Narben verſehen; die walzenfoͤrmige De
re enthält einen Saamen.
I Giftereibender Slachsbaum (alexiteria An-
tideſma). |
Rheed, mal. 4. T.56.
Wohnt in Oftindien. br |
Die Blätter haben’ eine giftfreibende Kraft, und w
Decoct derfelben ifi ein fpecififes Mittel wider den Biß der mas
labariſchen Natter Heritinandel, deren Biß verurfachen ‚fol,
daß das Fleifch von den Kochen fällt. Die Jndianer verfers
tigen aus der Rinde dieſes Baumes, wie aus Flachs vder
Hanf, Stricke.
923. Spinat (Spısacra). Die männliche
Blume hat einen fünfmal getheilten Stelch ohne
Krone,
Die weibliche Blume iſt mit einem viermal
geſpaltenen Kelche ohne Krone und vier Grif
feln verfehen; der einzige Saame fißet zwiſ⸗ chen
dem verhaͤrteten Kelche.
1. Kohlartiger S. (oleracea S.) mit feffigenden
Fruͤchten J.
8. Spinat mit ſtachelloſen Saamen (Spinacia
Semine non ſpinoſo Blackw. T. 49. f.2. 3.4.)
ift eine Abaͤnderung. ©,
Das Vaterland ift unbefannt, ad ar
Dobdbs5 Erſte⸗
162 Zweyundzwanzigſte Klaffe der Pflanzen.
Erfterer hat ſtachliche Saamen, und ift in Kuͤchengaͤr⸗
ten ein gar befanntes Kraut, deffen zu Mus gekochte Blaͤt⸗
fer eine der geſuͤndeſten Fruͤhlingsſpeißen für den Menfchen
find. Letzterer kann ein fehr dienfames und frühzeitiges Fut⸗
terfraut., befonders für das Rindvieh abgeben, wenn mau
die Saamen in die Gerftenftoppeln , nachdem der Acer: ges
ſtuͤrzet iſt, im September fact; denn der ausgefäete Spinat
gehet bald auf, und waͤchſet vor Winters, zumal hey guten
Herbſtwetter, in ziemlihe Stauden. Er fiehet alle Kalte
aus, und obwohlen die dufleren Spigen der Blätter bey
ftarfer Kälte, wenn Fein Schnee darauf lieget, erfrieren, fo
bleiben die Herzen gut, und fo bald im Frühjahre der
Schnee hinweg ift, fängt er an zu machfen, und den Acer
folder Geſtalt zu bedecken, daß ınan ihn im April und May
zweymal abfchneiden, und wenn die Witterung fruchtbar ift,
fo Fann es wohl zum drittenmal gefchehen. Doc) viefe
dritte Ernde ift nicht zu fonderhchen Beytrage, und kann
ſolche den Schaafen überlaffen werden. ſ. Schrebers oͤconom.
und cameral. Summl, Th. 5. 1.8.
2. Wilder ©. ( feraS.) mit geftielten Früchten.
Siberien ift die Wohnung.
929. Sanf (Cannasıs). Die männliche Bfus
me hat einen fünfmal getheilten Kelch ohne
Krone.
Die mweibliche ift mit einem einblättrichen
ungetheilten Kelche berfehen, welcher, fo lang
die Pflanze blühet, auf einer Seite der Länge
nad) von einander getheilet ift, hernach aber fich
zuſchlieſſet; ; Die Krone fehlet; zweh Griffel;
die
Mit ganggetrennten Gefchlechtern. 1163
die zweyſchalige Nuß lieget in dem geſchloſſenen
Kelche verborgen.
Blafw. T. 322. a. und b.
Iſt in Oftindien zu Haufe, woher er nah Euros
‚pa gefommen, und allda in Lithauen und Ruß:
land am mehreften gebauet wird. O.
Aus der Rinde werden Seile, Tücher, und dergleichen
mehr verfertiget. Der Saame giebt ein Del. Wer ihn
bauen will, muß den Saamen mit Anfang des Frühlings ın
einen fetten feuchten und nicht zu felten Boden fäen, mo:
zu derjenige Saame auszulefen , der die befte Farbe hat,
und am fchwerften iſt. Wenn die Pflanze aufaegangen,
muß man fie dünne machen, einen Schuh oder 16. Zoll von
einander fichen laffen, und alles Unkraut wegſchafſen, welches
Ießtere einen Monat darauf nochmalen widerholet werden
muß. Sm Anfange des Septembers wird der mäunlidhe
Hanf, wenn nemlich derfelbe feinen Staub völlig zerſtreuet
hat; indem ohne benfelben der Saame ungeitig bleibet,
und nicht aufgehet, auch Fein Del aiebt, weil er nur aus
leeren Hülfen beſtehet, die Feine Kerne führen, das erfiemal
geraufet. Das zweytemal wird darauf nah Michaelis
der weibliche Hanf geraufet, und in Dicke Bündel gebunden,
etliche Tage in der Sonne getrodnet, und nachhero einge:
führet.
930. Dirginifcher Senf (Acnına) Die
männliche Blume hat einen fünfblattrichen
Kelch ohne Krone.
Die weibliche Blume ift mit einem zwey⸗
cn Kelche ohne Krone, und mit *
Gri
7
1164 Zweyund;wanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
Griffeln verſehen; der einzige Saame wird von
dem ſaſtigen Kelche bederfek: 0 2%
Die ſalzigen Suͤmpfe in. — ſind die
Wohnung.
931. Hopfen (HumvLv DS Die männtiche
- Blume hat einen fuͤnfblaͤttrichen Kelch ohne
Krone.
Die weibl ice Blume iſt mit einem cup ill
richen ungetheilten fchief abſtehenden Kelche
ohne Krone und zwey Griffeln verſehen; ein
Saame innerhalb dem blaͤttrichen Kelche.
Waͤchſt in den J— Zaͤunen, und an den
Fuͤſſen der Berge 2%. ji =
Der Hopfen ift befanatermaßen von zweyerley Gelhleht.
Der weibliche iſt der brauchbare Hopfen, deſſen Zapfen zur
Brauerey gebrauchet werden. Es iſt eine Fabel des Poͤbels,
daß der Hopfen ſein Geſchlecht aͤndere, und die weiblichen
Hopfenwurzeln, wenn ſie alt wuͤrden, und eine dicke Rinde be⸗
kaͤmen, nur maͤnnliche Blumen truͤgen. Der maͤnnliche Hop⸗
fen entſtehet in den Hopfengaͤrten, wenn ſich der Hopfenſaame
ausfäet, da dann aus denn Körnern, wie aus den Eyern der
Hühner theils männliche, theilg weibliche Bilanzen aufwach⸗
fen; jene aber Fommen beffer fort, und unterdrücken diefe
leicht, fo daß der befle Hopfenberg oft nach und nach mit laus
ger männlichen und untragbaren Pflanzen befegt wird. Die
Weibgen Eönnen wohl ohne Männgen Frucht tragen, weil die
Zapfen nicht die Frucht des Hopfens ſelbſt, fondern nur⸗ deſſen
Blumendecken find; niemals aber Fann fih der Hopfen aus
Fäen, wenn nicht die Zapfen durch den Saamenftaub des männe
lichen Hopfens befruchtet werben. Die Weibgen Eönnen ihre
Sapfen ohne Beytritt der männlichen hervorbringen, aber
ment
Mit ganzgetrennten Geſchlechtern. 1165
wenn dieſelben von den maͤnnlichen Blumen befruchtet wer⸗
den, fo werden ſie groͤſſer und frarkerz; hingegen kann der Bas
ſitzer des Hopfenberges auch nicht ſicher ſeyn, daß nicht: ders
ſelbe auch mit maͤnnlichen Stauden angefuͤllet werde. fiche
gothl. Reiſe S. 2958. Wenn der Hopfennachtvogel (Phalæ-
na noctua Humuli) der in den Wurzeln des Hopfens woh⸗
netz dieſelbe verwuͤſtet; ſo erfolget auf der Pflanze der fos
genannte Honigthau, welcher verurſacht, daß ſie Feine Fruche
te bringet. Faun. fuec.n.1147.
Aus den Hopfentan ken wird in Jaͤmtelande, in welchem
der Lein nicht ſo haͤufig gebauet wird, nachdem der Hopfen
im Herbſte iſt ahgepfluͤckt worden, eine grobe Leinewund ver⸗
fertiget. Zu dieſem Ende werden die Ranken von allen Blaͤt⸗
tern genau gereiniget, und darnach geroͤſtet, welches auf ver⸗
ſchiedene Art geſchiehet; theils auf dem Dache unter dem
Schnee; theils, indem man ſie in die See ſenket; theils,
indem man ſie bald auf der See, theils auf dem Laude uns
wechſelt; theils auch, wenn man die Ranken in flieſend Waf
ſer legt, welches alles bald abſpuͤlet, was durch das Roͤſten
losgemachet wird, und dieſes haͤlt man vor die beſte Art.
Nachdem werden die Kaufen an der Luft getrocknet, etwa in
zwey Ellen long: Stuͤcke zerſchnitten, und alsdenn wie der
‚ein geſchwungen und gejponnen. Nur fan man das dars
aus verfertigte Garn noch nicht zur rechten Weiße, bringen,
Dazegen find die daraus gewebten Stuͤcke viel Mi als
bie von Fein oder Danf. ſ. ſtockh. PU B. 12, ©. 220
und folg,
932. „Sevilleifihe Dflanze (Persien), Die
maͤnnliche Blume at einen Kelch mit fünf Ein:
ſchnitten; die Krone iſt auch. fünfmal einge⸗—
ſchnitten;
1166 Zweyundzwanzigſte Klaffe ver Pflanzen.
ſchnitten; fuͤnf Staubfaͤden; das Honigbehaͤlt⸗
niß beſtehet in fuͤnf Fäden, die ſich gegeneinan⸗
der neigen.
Die weibliche Blume hat ebenfallseinen fünfe
mal eingefchnittenen Kelch; drey Griffelz ein
harter drenfächricher rindiger Apfel,
Ä Anm, Diefes Sefchlecht ift zu Ehren des pauliner Mönche
Ludwig Fenillee, welcher fehr viele Pflanzen des Königreichs
Peru und Chili bejchrieben hat, aljo genennet worden.
1. Dreylappiche $. (trilobata F.) mit lappicheh,
auf der untern Fläche getüpfelten Blättern.
Oſtindien ift die Wohnung. 5. ?
2, Herzblaͤttriche F. (cordifolia F.) mit bet
migen, eckigen Blättern.
Hält ſich in Weftindien auf.
VI Ordnung.
Mit fehs Staubfäden CHExAanprıa)
933. Schmeerwurz (Tamvs). Die männlis
che Blume hat einen ſechsmal getheilten Kelch
ohne Krone, |
Die weibliche Blume ift aud) mit einem ſechs⸗
mal getheilten Kelche ohne Krone, und dreps
fpaltigen Griffel verfehen, die drepfächriche
Deere fißt unter dem Stelche, und enthalt zwey
Saamen.
1. Gemeine S. (communis T.) mit herzfoͤrmi⸗
gen uugetheilten Blättern.
Blafw. T. 457. /
Im mirtägigen Europa und Morgenlande in den
Zaͤunen; blüber im May und Sunius. 2.
+2, deren
Mit ganzgetrennten Gefchlechtern, 1167
2. Cretiſche S. (creticæ T.) mit. dreylappichen
Blaͤttern.
Die Inſel Creta iſt die Heimath, und ſcheinet
eine Abaͤnderung der gemeihen zu ſeyn. 2L
934. Stechwinde (Smızax). Die männlis
che Blume hat einen fechsblättrichen Kelch oh⸗
ne Krone.
Die weibliche Blume ift gleichfalls miteinem
fechsblättrichen stelche ohne Krone und drey
Griffeln verſehen; die Beere hat drey Fächer,
und enthält in einem jeden Fache zwey Saamen.
* Mit einem dornichen eckigen Stamme (Caule aculea-
to angulato).
1. Scharfe St. (afpera S.) mit einem dornichen
eckigen Stamme, und gezaͤhnt- dornichen, herze
fürmigen Blättern, weiche mit neun Nerven ges
zeichnet find.
Wohnt in Spanien, Italien Sicilien und Pala
ſtina in den Zaͤunen. hH.
2. Zeylaniſche St. (zeylunica S.) mit einem dor⸗
nichen ecfigen Stammae, und unbewehrten Bidts
tern, roovon die Dtammblätter herzfoͤrmig; die
Blätter der Aeſte aber eyfürmig - laͤnglich find.
Iſt in Zeylon zu Haufe B.
3. Sarfaparill (Sarfaparilla S.) mit einem dor:
nichen, eckigen Stamme, und unbewehrten ey
förmigen, zugejiumpftsin eine Spitze auslaus
fenden, dreynervigen Blättern, deren Nerven in
der Baſis des Blattes ſich vereinigen.
Blackw. T. 393.
Peru, Brafiiien, Merico und Virginien find dag
Barerland ; blüher im Auguſt und Septemb. h
Die
&
| 1168 Zwehundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
Die Sarfaparill Hat eine dicke knollige Wurzel, melde
fh mit vielen und fehr langen Aeften unter der Erde aus—
breitet, an welchen allenthalben Eleine Safergen anhängen.
Bon dieſer Wurzel brauchen nur die Aerzt die langen Ae—
fte, welche ohngefehr die Dicke einer Schreibfeder, felten eis
nes Fleinen Singers haben, und verfchiedentlich zuſammenge⸗
wunden zu ung gebracht werden. Aeuſſerlich find ſolche etz
was runzfih, von Farbe braun, inwendig aber ganz weiß,
„dichte und fefte, denn die leicht zu zerbrechende iſt wurm⸗
ſtichig und verlegen, Der Geſchmack iſt meiftentheils meh⸗
dig, etwas bitterlich, und riechet gar nicht. Sie iſt ein. gu⸗
tes linderndes und verſuͤſſendes Mittel, und kann in allen
langwierigen und hitzigen Krankheiten, ih die Schärfe dee
Säfte zu verbeffern, mit Waſſer abgefocher, and als ein GW
woͤhnliches Getraͤnke ganz mohl verordnet werden. Han bat
ehedem geglauber, daß ſolche befohders mider die Franzo—
fen dienlich ſeye; allein die Erfahrung hat bewieſen, daß
ſie nur, wie viele andere zertheilende und verſuͤſſende Mit⸗
‚tel. in dieſer Krankheit wirke, deswegen wird ſolche unrecht
‚unter die ſtarken Holztraͤnke verfehrieben. In der Holzeſ⸗
- fenz ift fie auch übel angebracht, indem der Brandewein we⸗
tig oder gar nichts von ihren mehligen Beſtandtheuen aufs
ſchlieſſen kann. Loͤſeke. ©. 191,
RR Mit einem dornichen runden Stamme (Cale aculcate
tereti).
Ebinawurs (China S.) mit einem fachlichen
— Stamme, und unbewehrten, eyrund⸗
herzfoͤrmigen, fuͤnfnervigen Blaͤttern.
Blackw. T. 433.
Waͤchſt in China und Japan. Ds
- De
Mit ganzgetrennten Gefchlechtern. 1169
° Die Ehinawurzel, welche unförmig, Fnollig, dabey ftarf,
Holzig und mehlig ift, hat von innen eine blaßröthliche, von
auffen aber bald eine vothe, bald braune, oder aus dem ein
fenfarbigen ins ſchwaͤrzliche fallende Farbe, fonft aber keinen
Geruch, und einen ſchlechten erdhaften, auch wohl etwas Flchs
richen Geſchmack. Sie wird gar leicht wurmflihig. DieSpeces
senbetrüger verkleben Die Löcher mit einer Maſſe von Traga⸗
canth und rotherBolarerde,und geben der Wurzel die Schwere
durch Bleyglaͤtte. Die natürliche Grundmiſchung der China⸗
wurzel enthält Feine wirkſame offenbar flůchtige Theile, auch
Feine dergleichen Salzärt. Der barzıafchleimige Antheil zu
ſammt der feinen mehligenErde ind nach Bernunftund Erfahe
rung vokfommen unfräftig, Die mit Weingeift und Waſſer
daraus verfertigte Aufgüſſe und Ertracte, auch alle richtig an⸗
geſtellte Beobachtungen befräftigen dieſes zur Geuuͤge. Man
verfertiget und fuͤhret eine Eſſenz und Extract davon. Man,
perbrauchet ſie noch haufig unter die Decocte und Holzeſſenz
ohne Einficht und Nuten, Ehedem fol’ fir'gegen den Krebs
mit den Franzoſen vereiniget Wunder geihan haben, Caſp.
Bauhin und andere aber haben ſchon ihrer Wirkung in ve⸗
neriſchen Krankheiten ſtark widerſprochen, und ſie iſt im
ganzen Ernſte mit ſammt der Sarſaparille aus dem Arzeney⸗
ſchatze zu entbehren. Gleditſch.
St. mit dem Lorberblatte aurifolis 8.)
hat einen dornichen runden Stamm, und un⸗
bewehrte, eyrund⸗ lanzettfoͤrmige, —
Blaͤtter.
Catesb. cat· KITTS Seeligm. Th n® 30
dn Virginien und Carolina, und bringet ſchwar⸗
je Beete. b· ” |
— aan
1170 Zweyundzwanzigſte Kaffe: der Pflanzen,
a«æ** Mit einem. unbewehrten, runden Stammes (Caule
inermi tereti)
‚6. Falſche Chinawurz (Pfeudo - China 8.) mit
einem unbe vehrten runden Stamme, und unbe⸗
wehrten Blättern, wovon die Stammbiätter:
herzförmig, Die Blätter der Aeſte aber eyfoͤrmig⸗ |
länglich, fünfnervig find. 3
Smilax afpera, fructu nigro, radice nodoſa ma⸗
gna lævi farinacea. dlom. jam. 105. hiſt. 1. p.
J
Virginien und Jamaika ſind die Heimath.
Die falſche Chinawurzel iſt von der wahren China⸗
wurzel wohl zu unterſcheiden. Obgleich beyde, wie bey der
letztern ſchon geſagt, in dem Arzeneyſchatz zu entbehren ſi ind.
935. Bajiſche Pflanze (Rasana). Diemänne
fiche Blume hat einen ſechsmal getheilten Kelch
ohne Krone
Die weibliche Blume ift gleichfalls mit einem:
ſechsmal getheilten Kelche ohne Krone und drey
Griffeln verfeden, dierundliche Frucht ſitzt un⸗
ter dem Kelche, und ift mit einem ſchiefſtehen⸗
den Fluͤgel gebraͤmet. an
Ann. Diejes. Gefchlecht iſt zu Ehren des unvergleichli⸗
chen engliſchen Botaniſten Joh. Raj alſo genennet
worden.
1. Spondonfoͤrmige B. Chaftata R-) mit ſpon⸗
don » herzförmigen ‘Blättern.
Bryonia fructu alato, foliis — plum. amer.
84. T. 98.
Wohnt in, Domingo, und hat einen Metonden
Stamm.
2 Serzförmige R. (ordata R.) mit bee
gen ſiebennervigen Blättern.
Jan-
Mit ganzgetrennten Gefchlechtern. 117%
‚Jan - Raga fcandens folio tamni, Plum. gen. 33,
ic, 155. L.- Io
Iſt im mittaͤgigen Amerifa zu Haufe.
936. ‚Diofeorifche Dflanze (Dıoscorta).
Die männliche Blume hat einen fechämal ges
theilten Kelch ohne Krone.
Die weibliche Blume iſt gleichfalls mit einem
ſechsmal gerheiften Kelche ohne Krone und drey
Griffeln verfehen, die zufammengedruckte Kaps
ſel hat drey Fächer, und enthält in jedem Fa:
„she zwey häutige Saamen.
Ann. Der Mönch Plumier hat dieſes Geſchlecht dem Ge⸗
daͤchtniſſe des beräinten Arztes Pedacius Diofeoris
des, welcher zu Zeiten Julius Caͤſars lebte, gewenher.
1. Sünfbtättriche D. (pentapbyla D.) mit Bläts
tern, welche in Singer getheilet find. |
-Rumph, amb, s. T. 127.
Ditindien ift das Vaterland.
2. Dreyblättriche D. (eryphilla D.) mit dreyfa⸗
chen Blättern.
Rumph. amb. g. T. 128,
Waͤchſt in Malabar.
Die Wurzel hat einen fehr feharfen Saft in fih, und
verurfacht ein fehr ftarfes Juden, wenn er einen bloſen Theil
des menſchlichen Leibes beruͤhret, ja oft ſchaͤlet er gar die
Haut von dem berührten Theile ab. Deſſen ohngeachtet wifs
fen die Oftindianer diefelbe, aufeine wiewohlen mühfame Art,
zu einer fehe guten Speife zu bereiten. Sie ſchneiden nem⸗
lid) die frifche Wurzel in Stücfe, und legen folde 24 Stunden
in Aſche, hernach walchen fie die Afche ab, und legen die Stͤ⸗
de ın einen Korb, giefjen darauf Meerwaffer, und belegen fie
‚mit großen Steinen zwer, Tage und zwey Nachte, waſchen
Eeee 2 dev
i172 Zweyundzwanzigſte Klaſſe Der Pflanzen,
hernach ſolche mit ſuͤſſen Waſſer ab, und trocknen ſie an der
Sonne. Hiernaͤchſt weichen ſie ſolche nochmalen in Meer⸗
waſſer, und belegen ſie mit Steinen, waſchen alsdenn die⸗
ſelbe abermalen in ſuͤſſen Waſſer ab, und trocknen ſie endlich
an der Sonne. Damit ſie ſich aber gaͤnzlich verſichern, ob
der ſchaͤdliche Saft vollfommen aus der Wurzel gepreßt wor⸗
den ſey, fo werfen fie ein oder andere Stuͤckgen den Huͤh⸗
nern vor, und geben acht, ob diefelhen von dem Genuffe
ſchwindlich werden, oder nicht. Im erfien Sale wiederhoh⸗
Ien fie noch einmal die vorige Zubereitung, ehe fie ſolche
genieſen; denn diefer Saft, ob er gleich den Menfchen nicht
toͤdet, fo verurfacht er doch große Angft und Schwindel.
Rumph.
3. Gebraͤmte D. (alata D.) mit herzfoͤrmigen
Blaͤttern, und einem gebraͤmten Stamme, wel⸗
cher eine knollige Wurzel hat.
Katfiil- — Rheed, mal, 7. p. 71. T. 38.
In beyden Indien.
Die Wurzel iſt ohngefehr ein Paar Säufte groß. Das
unterſte Glied des Stengels an der Wurzel iſt fünfeckig das
andere ſechseckig, das dritte ſiebeneckig, das vierte viereckig.
Die Aeſte find nach der linken Hand gewunden, und entfprins
gen aus den Winkeln der Blatter.
Man bedienet fih der Wurzeln in Indien an vielen Dr
ten ſtatt des Brodes, und bevor man fie ißt, legt man fie
in Waffer, damit die Bitterfeit einigermaßen angezogen
werden möge. Man pflanzet fie wie die Bataten auf ‚bad
liegenden Dertern, eine halbe Eile voneinander ‚ und £ Elle
tief. Sie wachſen zehn Monate, und wenn man fe ar
der Erde nimmt, wiegt eine folhe Wurzel einige Pfunde,
Man bewahrt fie des Winters im Sande. Osbeck. S. 254.
i J 4. Blut⸗
Mit ganzgetrennten Gefchlechterm. 1173
4. Blutkohl (JarivaD.) mit wechfelsweife ftes
henden, herzförmigen Blättern, und ebenen
runden Stamme;
Rumph. amb, 5. T. 180.
Die beyden Indien find die Heimath, 2.
Die Pflanze wird als ein. Gemuͤſe, jedoch wegen ihres
efelhaften Süßigkeit nicht alleine, fondern mit andera vers
miſcht, gegeſſen. Rumph.
5. D. mit gegeneinander uͤberſtehenden Blaͤt⸗
tern (oppohtifolia D.) hat gegeneinander übers
ſtehende, eyförmige, ſcharfzugeſpitzte REN
Rumph, amb. 5. T. 120. |
Wohnt in Oftindien, U.
Die gekochte Wurzel ift in verfchiedenen ofindifehen Laͤn,
dern die allgemeine Speiße der Einwohner, nachdem zuvor die
Rinde von der Wurzel ſehr dicke abgeſchnitten, und das übris
ge in Stüde — und gekocht worden iſt. Rumph .
VI. Ordnung.
Mit acht Staubfaͤden (OCTANDRIA).
937. Eſpe (Poxvrus). Die männlichen Blu:
men bilden ein Kaͤtzgen; den Kelch macht ein
zerriſſen Blaͤttchen aus, und Die bienförmige
‚Krone ift ſchief und ungetheilet.
Die weiblichen Blumen Bilden gleichfalls ein
Kaͤtzgen; Kelch und Krone find wie der männ:
lichen ihre beſchaffen; die Narbe hat vier Eins
- fehnitte, und die zwenfächriche Kapſel enthält
viele gefiederte Saamen,
».2, Weiffe &, (alba —— mit endlichen, se
\ ecki⸗
1174 Zweyundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
eckigen, auf der untern Flaͤche filzigen Blaͤt⸗
tern.
Iſt in dem gemaͤßigten Europa zu Hauſe, und
bluͤhet im Merz. h.
2. Zitter E. (tremula P.) mit rundlichen, Gatu—
eckigen, auf beyden A gen glatten Blättern.
Waͤchſt in Fälteren Europa, und bluͤhet im An⸗
fange des Fruͤhlings. H.
Dieſer Baum gehoͤret unter die geringeren Holzgattun⸗
gen, und kommt zu keiner großen Staͤrke und Höhe. Im
zoten oder 40ten Jahre hat er gewoͤhnlicher maßen fein
Wachsthum vollbracht, und ſtehet nicht leicht über 40. 50.
höchftens 60. Jahre. Die Blätter, welche an einem lan:
gen, ſchwachen Stiele hängen, zittern bey der allergeringften
Bewegung der Luft mit einem merklichen Geräufhe, kommt
faft aller Orten fort, ſowohl in Gebürgen, als im Lande,
nur nicht in moraftigen Dertern ; zum Verbrennen ift er
ſchlecht, und verlodert gar bald. Die Kohle gehöret unter.
die leichteften Arten, ift doch aber viel brauchbarer, als die
lindene. Wenn das Holz fchon alt ift, und im Kerne flo:
dig; fo hat es die böfe Eigenfihaft an fich, daß es nach dem
Verkohlen oft etliche Tage im Kerne Pi halt, wodurch zu
Zeiten Ungluͤck entſtehet.
3. Schwarze E. (nigra P.) mit deltaförmigen,
ſcharfzugeſpitzten, ſaͤgeartig gezaͤhnten Blaͤttern.
Blackw. T. 248.
Das gemaͤßigte Europa iſt gleichfalls das Vater⸗
land, Bluͤhet mit dem vorhergehenden. h.
Dieſe Efpe wird ein großer und ſtarker Baum, waͤchſt
ſehr geſchwinde, hat weit ausgebreitete, nicht aber tiefgehen⸗
de Wurzeln, und bekommt am beſten in ebenen Lande, kann
Mit ganzgetrennten Geſchlechtern. 1175
In allen wie die Wende behandelt werden, und wird auch
eben fo durch Saͤtzlinge fortgepflanzet. Die zerriebenen Knoſpen
geben im Fruͤhjahre einen überaus angenehmen balfami:
ſchen Geruch von fih. Den unter ihr fiehenden Gewaͤchſen
ſchadet die Traufe, und macht, daß das Vieh das darunter
wachſende Gras nicht gerne frißt; weil es einige Bitterkeit,
vermuthlich durch die von den Blaͤttern abfallende Negen:
tropfen bekommt. Man hat deswegen die Eſpe, und weil
fie Fein Unterholz leidet, nicht gern in Wäldern, noch auch
Häufig auf Viehweiden. Zum Brennen und Kohlen iſt die:
feg Holz nicht viel beffer als die Linde; doch hat es die Ei⸗
genſchaft, daß es ſich nicht leicht verwirft. Es wird daraus
alferley Haußgeräthe verfertiget. Die daraus geſchnittene
Breter Taffen fich nicht leicht glatt hobeln, fondern fafeln
aus, welcher Fehler jedoch durch Schadhtelhalin einigermaßen
‚gebeffert werden kann. Zu ſchlechten Gebauden kann man
es allenfalls als Banholz brauchen, es dauret aber nicht lan:
ge im Wetter. Die Knofpen des ſchwarzen Efpenbaums
werden im Frühjahre aefammlet, und wegen ihres balſa⸗
miſch⸗ ſchleimigen Weſens mit zu der bekannten Pappelfalbe
genommen.
4. Balfam 2. (balfamifera P.) mit euförmigen,
fügeartiggegähnten, auf der untern Fläche weiß⸗
lichen Blaͤttern, und harzigen Blattanſaͤtzen. |
Trevw. ehrer. T. 46. |
Sm mitternächtigen Amerika.
Dieſer Baum, welcher auch Tacamahac⸗ Pappel genennt
wird, iſt ungemein dauerhaft, lauft mit ſeinen Wurzeln im
feuchten lockeren Wieſengrunde ſehr weit umher, und treibet
überall eine erſtaunende Menge von Wurzelſproſſen, ſonſt wird
er durch Saͤtzlinge und Zweige wie die Weyden Bermehret.
Eeee 4 Er
1176 Zweyundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
Er waͤchſt in feuchten Oertern um die Graben, und wo ſonſt
Weyden und Erlen wohl fortkommen, bald. zu einem: Bau⸗
me; an trocknen Oertern nacht dieſe Eſpe nur Sträucher,
die in. warmen Sommern zuweilen Salläpfel traggen. Es
lieſſen ſich daraus in wenig Jahren bey uns ganze Gebuͤſche
erziehen, weil fie auſſerdem die Winter vertraͤgt. Das
ſehr klebriche balſamiſche Harz „. welches daben ungemein
Träftig und wohlriechend iſt, findet fich faft dag ganze Jahr
an dem aufferfien jungen Triebe, jungen Laube, und den As
gen, woraus es beftändig ſchwitzet. Es ift fo zaͤhe, daß,
wenn man mit den Fingern ein wenig daran reibet, fich der
Geruch den ganzen Tag nicht verlieret.. Wie Hr. Brofeffor
Gmelin meldet, ‘fo werden von den Einwohnern zu Ircutskoi
die gewuͤrzhaft balſamiſchen Knoſpen im Fruͤhlinge geſamm⸗
let, wenn ſie recht gelb, fett, wohlriechend, und mit ihren
zaͤhen balſamiſchen Harze voͤllig verſehen ſind. Nach einer
vorgaͤngigen Maceration in Brandewein wuͤrde ferner ein
Spiritus davon abgezogen, welcher einen angenehmen Ge
ſchmack hat, eine ſehr ſtarke harntreibende Kraft. erweiſet,
und ſonſt in dyſuria, welche von veneriſchen Geſchwuͤren die
Rauhigkeiten im Harngange zuruͤckgelaſſen hat, auch aͤuſſer⸗
lich im Scorbute mit Nutzen zu gebrauchen ſeyn ſoll.
Der gemeine Tacamahac, welcher oft ſehr unrein if,
Wird durch ein ſtarkes Kochen aus Rinden, Blaͤttern, und
Zweigen zubereitet, und iſt fchlechter und ſchwaͤcher als deſſen
natürlicher Balfam. Er giebt ein fehr rothes und ſcharfes
Del nach der zertöhrung feines harzigen Weſens, und wenn
er im Weingeiſte anfgelöfet worden , eine goldgelbe balja-
miſch⸗ riechende Tinctur, die einen etwas fharfen harzigen
Gefchmad aͤuſſert. Das mit Waffer gemachte Inſuſum hat
einen ſchwachen Bew: und ſtarken üblen Geſchmack. Unſer
Ta⸗
Mit ganzgetrennten Gefchlechtern. 1177
Taeamahac⸗Harz hat eine ftärfende, zertheilende und ſchmerz⸗
ſtillende Kraft, and wird unter ſolche Pflafter verordnet, die
man bey allerhand catarrhaliſchen⸗Gicht⸗ und anderen ſchmerz⸗
haften Zufaͤllen, beym Durchlauſe, Schwäche des Magens,
Schwachheit der Sehnen, Kopfweh und dergleichen zu brans
Sen gewohnt if. Er wird daher in den Apotheken zum
Empl. Nervin : Stomachel: Aaiabatın: und anderen angeivens
det. Gleditſch.
938. Boſenwurz (Ruopıora). Die minnli
che Blume hat einen viermal getheilten Kelch
und eine vierblättriche Krone.
Diie weibliche Blume ift gleichfalls mit ei-
nem viermal getheilten Kelche, aber Feiner Kro⸗
ne verfehen ; vier Honigbehältnifie, vier Staub:
wege, und vier vielfaamige Kapfeln,
Telephium luteum minus, radice rofam redolen.
te, Moris, hift, 3. p. 468. ſ. 12. T, 10. £ 8.
Die Alpen in Lappland, Defterreich und der Schweiz
find die Heimath. 2,
Die Wurzel hat einen fehr angenehmen rofenartigen Ges
ruch, und erfüllet damit auf den Alpen der Lappen fehr oft
die Luft. Diefer Nofengeruch ift viel ſtaͤrker, wenn die Pflan:
ze fih in ihrer natürlichen Freyheit als in den Gärten be:
findet. Die frifhe Wurzel ſowohl innerlich als Aufferlich ge
brauchet iſt ſehr gut wider das Kopfweh. ‚Flor. fuec. n. 912»
| VIII. Ordnung.
Mit neun Staubfäden (ENNZANDRIA):
939. Bingelkraut (MercurıaLıs). Die
männliche Blume hat einen dreymal getheilten
Erees Kelch
1178 Zweyundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
Kelch ohne Krone, und neun biß zwoͤlf Staub:
faͤden; die Eugelrunde Staubbeutel beftehen aus
zwey Knöpfen,
Die weibliche Blume ift auch mit einem dreh.
mal getheilten SKelche ohne Krone, und zwey
Griffen verfehen ; Die Kapfel beftehet aus zwey
Knöpfen mit eben ſo viel Fächern, in deren. je
den ein Saame liegt,
1. Beftändiges B. (perenmis M.) mit einemfehr
einfachen Stamme und rauhen "Blättern.
Wohnt in den europäifchen Haynen an fchattigen
Dertern, an Zäunen, neben den Wäldern, und
unwegſamen Ortern. Bluͤhet im Mer und
Abpril. 2.
Die griechiſche und roͤmiſche ER, und die Krau:
terfenner des. ı5ten und ı6ten Jahrhunderts feheinen von
‚den narkotiſchen Gifte dieſer Pflanze und ihren ſchlimmen
Wirkungen ganz und gar nicht anterrichtet geweſen zu ſeyn.
Dioſcorides ſelbſt, wenn er anders unter der Cynia oder Cy-
nocrambe diefe Pflanze verfteht, welches noch ungewiß (eheint,
preiſet fo gar ihren innerlihen Gebrauch an.
Das vornehmſte Beyfpiel ihrer tödlichen Wirkung findet
man in den philofoph. Transactionen. Das Weib, eines
gewiſſen Wilh. Matthews, ohnweit Salop, ſammlete eini:
ge Kräuter, und ſchmelzte fie mit etwas Fett, um fie mit
ihrer Familie des Abends zu eſſen. Nachdem fie etiva zwey
Stunden im Bette, gelegen hatte, ward eins von den Kindern
fehr krank, welches auch bey zwey andern gleich Darauf ges
ſchahe. - Sie fiund auf, brachte die Kinder ans Feuer, wo
ſie MINE und in einer halben Stunde in einen
feſten
4
Mit ganzgetrennten Gefchlechtern. 1179
feſten Schlaf fielen. Sie legte ſie wieder ins Bette, gieng
ſelbſten wieder ſchlafen, und ſchlief feſter als jemals vorher.
Der Mann erwachte nicht eher, als drey Stunden nach ſei⸗
ner gewöhnlichen Zeit, gieng wieder an die Arbeit, und vers
trieb dadurch, und durch die Stärke feiner Leibsconftitution
ade fchadliche Folgen ; fand fich aber dem ohngeachtet taalich
mit einer ungewöhnlichen Hitze im Kinne beſchwert, welche er
unter der Arbeit öfters mit Waſſer abkuͤhlen muſte. Das
Weib wurde fehr Frank, und lag einige Tage darnieder. Ei:
‚nes von den Rindern fchlief vier Tage lang, denn fchlug es
die Augenauf, und ftarb fogleich darauf. So lange es ſchlief,
verfuchte man vergeblich es aufzuwecken. Die andern Kinder
ſchliefen 24. Stunden, und als fie erwachten, vomirten und
purgirten ſie heftig, welches ihnen ohne Zweifel das Leben er—
hielt. Man ſchickte ein Exemplar von der Pflanze, die dieſes
Ungluͤck angerichtet hat, an den Sir Hannß Sloane, welcher
ſogleich erkannte, daß es das beſtaͤndige Bingelkraut ſeye.
ſ. Schrebers dconom, und eameral. Samml. Th. 6. ©. 306.
und folg.
2. Jahriges B. (amua M.) mit einem arimför:
migen Stamme, glatten Blättern, und Ahrens
fürmig zuſammengeſetten Blumen.
Blackw. T. 162.
Iſt in dem gemaͤßigten Europa in ſchattigen Ge
genden zu Haufe, und blüber verfchiedene Mo:
nate des Sommers hindurch. O.
Das Kraut gehöret zu den erweichenden Kräuten ‚ und
wird in den Apotheken mehrentheils nur zu Clyſtirkraͤutern
angewendet. Es kann in Garten leicht unterhalten werden;
wo es aber fehr bald zu einem befchwertichen Unkraute wird,
welches das fruchtbare Sand ausſauget. Gleditſch.
3. Fil⸗
1180 Zweyundzwanzigſte Klaſſe ver Pflanzen.
3. Silsiges B. (somentofa M.) mit einem ftaudie
gen Be und filjigen Blättern. |
Languedoe und Spanien find das Vaterland. 5
940. Froſchbiß (HYDROCHARIS). Die maͤnn⸗
lichen Blumen find mit einer zweyblaͤttrichen
Blumenſcheide umgeben, und haben einen drey⸗
mal eingefchnittenen Kelch, und drepblättriche
Krone; die drey innern Staubfaͤden find a
ihrer inwendigen Baſis mit einer pfriemenfoͤr⸗
en. Spitze, die wie ein Griffel ausfichet, ver⸗
ſehen. |
Die weibliche Blume hat. gleichfalls einen
dreymal eingefchnittenen Kelch, und eine
dreyblaͤttriche Krone; ſechs Griffel; die unter
‚der Blume fißende K Rapfel hat ſeche Sicher, u und
enthält viele Saamen,
Ranz morfus, Dod, pempt. 583. & | pr
Wählt in rn —— eahergo—
ben. ©. M
IX. — =
Mit zehn Staubfäden (DECANDRIM).
941. Papayabaum (Carıca). Die männliche
Blume hat foft Eeinen Kelch, fondern nur eine
trichterfürmige fünfmal eingefchnittene Krone;
die Staurfüven ſitzen in der Blumenroͤhre und
ſind wechſelsweiſe kürzer als die anderen.
Die weibliche Blume ift mit einem fünfmal
gezaͤhnten Kelche und einer —1 Kro⸗
ne
Mit ganzgetrentiten Geſchlechtern. 1181
ne verſehen; fuͤnf Narben; die einfaͤchriche |
Beere enthält viele Soamen.
1. Bemeiner P. (Papaya C.) mit Blättern, wel⸗
che ausgehoͤhlte Lappen haben.
Trew. ehret. 7.
In beyden Indien, H.
Die Fruͤchte dieſes Baums gleichen den Melopfeben,
find anfaͤnglich eiſengrau, bey ihrer vollkommenen Reife aber
werden ſie wachsgelb. Wenn ſie noch unreif ſind, werden ſie
zerſchnitten, und in Waſſer eingeweicht, biß der milchige
Saft herausgezogen worden, hernach aber wie Ruͤben ge
kocht. Reif hingegen werden fie wie Melonen mit Salz
- und Zuger gegeffen, und haben eine ſche inn Eigen⸗
ſchaft.
2. P. mit der birnfoͤrmigen Frucht CPofo — *
* ) hat Blätter, welche ungetheilte Lappen
ab en.
Feuill. peru. 2. T. 39. f.1
Surinam iſt die Heimath. z.
Dieſer Papayabaum unterſcheidet ſich von dem vorher⸗
ſtehenden ſonderlich darinn, daß er aͤſtig iſ. Die Blumen
ſind roſenfarben, und die auf ſelbige folgende Fruͤchte ſehen
ziemlich einer Birn aͤhnlich. Ihre Schale iſt wie ihr Fleiſch
gelb, und dieſes hat einen ſuͤßlichen Geſchmack.
942. Biggelariſcherbaum (Krocxtakta).
Die männliche Blume hat einen fünfmal ges
theilten Kelch und fünfblättriche Krone mit
fünflappichen Honigorüfen ; die Staubbeutel
find an der Spitze durchbohrt.
Ve⸗
1182 Zweyundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
Bey der weiblichen Blume iſt Kelch und
Krone wie der maͤnnlichen ihre beſchaffen; fuͤnf
Griffelz die einfaͤchriche Kapſel beftehet aus
fünf Schalenſtuͤcken, und enthält viele Sam
men.
Anın. Diefen Baum hat der Hr. Ritter zu Ehren eis
nes fleifiigen Sotaniften ahnen Stanz Riggelar
alſo genennet.
r. Afrikaniſcher Aiagelariiderhaun —
iggelaria).
Hort. cliff. T. 29. J |
Wohnt in Aethiopien. h. x 9*F
943. Gerberſtrauch (CorıAaRıA) Die
männliche Blume hat einen fuͤnfblaͤttrichen Kelch
und eine fünfblättriche Krone, ‚melde dem
Kelche vollkommen gleichet, die Staubbeutel
find zweymal getheilet. J
Die weibliche Blume iſt auch mit einem
fuͤnfblaͤttrichen Kelche und eben einer ſolchen
Krone wie der maͤnnlichen ihre verſehen; fuͤnf
Griffelz die ſaftige Kronblaͤtter bebecken die
fünf Saamen, und ſtellen eine Beere fuͤr.
1. G. mit dem Myrtenblatte (myrtifolia C.)
hat eyfoͤrmig⸗laͤngliche Blätter.
Rhus plinii myrtifolia, monspelienfum. Lob, ic,
2. p 98. en
Iſt bey Montpellier zu Haufe. b-
RR — weiblichen Blumen haben unfruchtbare Staub
eutel.
Die⸗
Mit ganzgetrennten Geſchlechtern. 1183
Dieſer kleine Strauch kann eben fo zur Zubereitung des
Lders gebraucht werden, wie der Sumach, woher der Ur⸗
ſprung des Geſchlechts Nahmens.
Hr. Saupage hat von demfelben beobachtet, daß er die
Eigenfchaft habe. die. Eclampfle., welches eine gewiſſe Art von
dem Böfenwefen iſt, zu verurfachen, die oft toͤdlich iſt. Die
Blätter beſitzen dieſe Kraft nicht in einem ſolchen Grade als
die Deere. Ein gewiffer Mann, welcher ohngefehr aus großen
Durſt rn. Deere genoſſen, hat davon eine fü heftige Eclampſie
befommen, daß er feinen Geiſt hat aufgeben müffen. Die Eſel und
‚alten Ziegen hüten ih nach ſeinen Beobachtungen fehr vor dies
fen Strauche, die jungen Laͤmmer aber gehen folhen manch⸗
mal aus Unerfahrenheit an, und freffen die Blätter. Davon
toerden fie foldperftait taumlend und ſchwindlich, daß fie auf
die, Erde. fallen , und Zudungen befommen , welche jedoch
wieder vorüber gehen. f. Sauvag. Noflolog. method. Tom. 2
p.85. Nach Eoefflings Berichte zweifeln die franifchen und
italienifchen Gelehrten an diefer Kraft, und H. Minuart
hat: denfelben verfichert, daß auf den pyrenäifchen Gebürgen
die Efel die Blätter-diefes Strauchs mir Geſchmack fräffen,
ohne davon befhädiget zu werden; und müfte das Elima bey
Montpellier an dieſer Wirfung allda Schuld ſeyn.
2. ©. mit dem Mausdornblatte Crufeifolia
C.) bat heizreyfürmige, feſtſitzende Blaͤtter.
Feuil. peru. 2. T. 12.
Peru und Chili find die Heimath. h.
Die Chilenfer bedienen ſich dieſes Strauches zum ſchwarz
färben, Feuillee.
X. Ordnung.
. Mitzwölf Staubfäden (DODECANDRIA).
944. Mondfaame (Menısrermum) Die
. männliche Blume hat eine zwoͤlfblaͤttriche 4
ne,
2184 Zweyundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
ne; wovon die vier aͤuſſere eyfoͤrmige Kronblaͤt
ter abſtehen, die acht inneren aber eyfoͤrmig
hohl, und kleiner als die auſſeren find; ſechs⸗
gehn Staubfaͤden.
Die weibliche Krone iſt wie der männlichen
ihre beichaffen, und mit acht unfruchtbaren
Staubfäden verfehens zwey einſaamige Beere.
1. Canadiſcher M. (canadenſe M.) mit ſchild⸗
foͤrmigen, herzfoͤrmigen, rundlich— ecligen Blaͤt⸗
. Medera monophylla virginiana, convolrali fol,
Pluk, alm. 181. T. 36. £ 2, | |
Wohnt in Virginien und Canada. 5.
2. Dirginifcher M. (virginicum M.) mit Felde
förmigen, herzfoͤrmigen, lappichen Blättern. ©
— aha folio hederaceo, Dill, elth. 223%
T. 178. f. 219.
Das Vaterland ift in Birginien und: Caroling
am Meerfirande. h. .
3. Fiſchkoͤrner (Cocculus M.) mit be förigen;
zugeitumpften , in eine Spitze fich endigenden
——— und einem zerriſſenen Stamm.
Blackw. 3.399. |
Waͤchſt in Oſtindien.
Die Fruͤchte dieſes Baumes gleichen den Sorberheeren in
etwas, und duffern eine dummachende oder beraufchende Eis
genfchaft, die mit einer großen Schärfe verbunden if. Wen
man folche in den Fiſchkoͤder mit einknaͤtet, werden die Fiſche,
welche dergleichen genieffen, dergeſtalt davon beränbt, daß man
ſie mit Händen fangen kann, und koͤnnen ohne Nachtheil dee
Baundheit geuoſſen werden · Rivierü Umſchlag mit ar
Mit ganzgetrennten Gefchlechtern. 1185
und ſcharfen Eſſig gegen das Podagra iſt in der Medicin auf:
ſer Gebrauch, wie die Früchte ſelbſt. Es müfle denn son dem
letzteren noch einiger Nutzen in Salben gegen das Ungeziefer
zu ziehen feyn.
4. Rraufer M. (cripum M.) mit herzförmis
gen Blättern, und einem vievecfigen Maut
‚Stamme.
Rumph. amb,. 5. T. 44. &
In Bengala. h.
XI. Ordnung,
Mit vielen den Fruchtboden einverleißten
Staubfäden (PoLvanprıa)
945. Wanzenkraut (Cımicıruca). Die
- männliche Blume hat mehrentheils einen fünf
Blättrichen Kelch, Die Krone fehletz zwanzig
Staubfäden.
Die weibliche Blume ift gleichfalls mit eis
nem mehrentheil3 fünfblätteichen Kelche ohne
Krone, und zwanzig unfruchtbaren Staubfa:
den verfehen; vier bißfieben vielfaamige Kap⸗
ſeln.
Anm. Dieſe Pflanze, von der ſich eine Abbildung in
Linnei Diſſ. de Uſu Hiftorize naturalis in vita
communi findet, ift unfern Schwarzkraute (Actaea
nemorofa) dergeftalt ähnlich, das man fie ohne
Blumen kaum unterfcheiden kann. Als aber der Hr
Ritter von den H. Laxmann, weicher Prediger bey
der teutfchen Gemeine zu Barnaul auf den kolywar
niſchen Bergwerken in Siberien iſt, Saamen ev;
hielte, bemerkie er, daß jene, nicht wie dieſe nur
einen, jondern vier S — habe, und daß 9
de)
1186 Zweyundzwanzigſte Kloſſe der Pflanzen.
bey jener die Geſchlechter getrennet ſeyn. Nach dio⸗
fer Beobachtung hat er aus ihr ein eigenes Ger
fehlecht gemacht, und folches in feinen Naturſyſtem
unter dem Nahmen Cimicifuga, nach den Geſetzen
- feiner Eintheilung, der Klafie der Pflanzen mit ganz
getrennten Geſchlechtern einverleibet. ——
1. Stinkendes Wanzenkraut (foetida Cimici-
Juge). “N
Siberien ift die Heimath, 2%.
Dieſes Gewaͤchſe hat einen ſolchen abſcheulichen Ges
ruch, daß es zuverſichtlich die Wanzen vertreibet; mithin
ein ſpecifikes Mittel gegen dieſelbe iſt. Unſer Schwarze
kraut iſt mit dieſem Wanzenkraute ſo nah verwand, daß es mit
demſelben faſt einerley Geruch hat. Wegen dieſer Aehn⸗
lichkeit vermeynet der Hr. Ritter es ware ein Verſuch zu
machen, ob nicht eben daſſelbe eine ſolche Kraft beſitze. ſ.
ſchwed. Reif. S334.
946. Cliffortiſcher Baum (CuLirrortia)
Die männliche Blume har einen dreyblaͤttrichen
Kelch ohne Krone, und ohngefehr dreyſig
Die weibliche Blume hat aleichfalls einen
dreyblaͤttrichen Kelch, melcher auf der Frucht
ftehet, ohne Krone, und zwey Griffel, Die
zweyfaͤchriche Kapſel enthält ın einem jedem Fa⸗
he einen Saamen,
Anın. Diefes Geſchlecht ift zu Ehren Georg Clifforts,
beyder Nechten Doctor alfo benennet werden.
2. €. mie dem Stechpalmblatte (ilicifoliu C.)
hat fajt herzfoͤrmige gezahnte Blatter.
Hort. clif, T. 30.
Wohnt in Aethiopien. B>
2.6.
Mit ganzgetrennten Gefchlechtern, 1187
2. €. mit dem Mauſedornblatte (ruſcifolia C.)
hat lanzettfoͤrmige glatträndige Blaͤtter. x
Hort, cliff. T, 38,
Iſt ebenfalls in Aethiopien zu Haufe Bs
* X. Ordnung. |
Mit verwachſenen Staupfäden in einen Trop
(MoNADELPHIA).
947. Wachholder (Juntrervs).. Die mann
lichen Blumen bilden ein fchuppiches Käßcen
don welchem jede Schuppe eine Blume ohne
?
Krone senthältz drey Staubfäden.
Die weibliche Blume hat einen dreymal ge⸗
theilten Kelch und drepblättriche Krone mit
drey Staubwegen; Die Frucht iſt eine drey⸗
faamige Beere, welche mit drey Eleinen Hoͤckern
gezeichnet ift, die von dem angewachſenen Kelche
herkommen. ————
1. Weyrauch (thurifera J.) mit ſpitzigen Blaͤt⸗
tern, weiche in vier Rethen, wie Dachziegeln
übereinander liegen. 1
Iſt in Spanien zu Haufe, und beitget Früchte,
| die den großen ſchwarzen Kirfchen gleichen. H.
2. Pboͤniziſcher W. (phoenicea J.) mit drey, wie
Dachziegeln übereinander liegenden ſtumpfen
Blaͤttern. | |
"Das mittägige Europa und Morgenland find
das Vaterland. Be - |
Es iſt noch nicht entfehieden, ob don der erſten Art oder
Bon diefer der wahre Weyrauch komme. Dieſer iſt ein
er Siif 2
1188 Zweyundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen: —
trockner etwas ſchleimiger Harzſaft, deſſen reines Gemenge aus
groſſen und kleinen blaßgelben durchſichtigen Koͤrnern beſtehet,
die ſich leicht zerreiben laſſen, uͤber Kohlen einen angenehmen
Geruch geben, und ſonſt einen harzig-balfamifchen Geſchmack
haben. Das Harz im Weyrauch übertrift deſſen gummoͤ⸗
fen Antheil, und von einem fluͤchtigen feinen dligen Wefen,
als wovon der Geruch eigentlich herkommt, offenbaret ſich
darinnen ungemein wenig. Weil fih vom Weyrauch wenig
wirkſames auflöfet, wird er felten zu innerlihen Arzeneyen
gebrauchet, insgemein aber zum Raͤuchern, oder zu etlichen
auſſerlichen Mitteln angewendet, die nicht von der neueſten
Erfindung ſind. Gleditſch. | —
3. Sadebaum (Sabina J.) mit gegeneinander übers
ftehenden aufrechten. herunterkaufenden Blaͤt⸗
fern. . \
Blackw. T. 214. Rn,
Waͤchſt in Portugal, Stolien, Giberien und
Morgenlande, blüher im Brachmonate. 9.
Die Blätter haben’einen ſtarken widrigen Geruch und
ſcharfen Geſchmack, fie treiben den Urin, die Frucht, Mos
natszeit und Würmer. Ihr innerlicher Gebrauch ift ver-
dächtig. Fudw.n.93. Das Holz fowohlals die Blaͤtter
geben durch die Deſtillation vieles weſentliches Oel und
Fräftiges Waſſer. In dieſen oͤligen und harzigen Beſtand⸗
theilen ſteckt fuͤrnemlich die ſtarke reitzende, auflöfende und
erhitzende Kraft. — |
4; Gemeiner W. (comnumis J.) mit abftehene
den, in eine Spitze auslaufenden Blättern,
deren drey und dren beyfammen wachen, und
Länger als Die Beere find»
Blackw. 2. 187» e
In
Mit gansgetrennten Gefchlechtern, 1189
In den Wäldern des Fältern Europa, und blü=
bet im May und Brachmonate. 9.
Die Deere find das ıfle Fahr grün, und zeitigen erft
fm anderen. Die Schale der Beere ſchmecket ſcharf ges
wuͤrzhaft und harzig , und ihr Saft ift füh:bitterlih, Aus
diefem Beeren wird ein häufiges weſentliches ſtarkriechendes
Del bereitet, und aus dem übergebliebenen macht man den
Machholderfaft. Erfieres wird in langwierigen Krankhei—
ten, die ohne Fieber find, als eine gemwürzhafte, reitzende und
auflöfende Arzeney zu einigen Tropfen mit Zucer gegeben,
auch giebt es ein gut urintreibendes, und die monatliche
Heinigung beförderndes Mittel ab. Der Saft ift ein gu:
tes magenftärfendes und urintreibendes Mittel. Das Holz
und die Deere geben im Verbrennen einen angenehmen Ges
ruch, und werden zum Näuchern gebraucht. Loͤſeke.S. 361.
Die ſchwediſchen Bauren brauen aus den Wachholderbeeren
ein fürtrefliches Bier, ſowohl dem Gefhmad als der. diureti:
fehen und antifcorbutifchen Kraft nach, welches fie befonders
frifch als einen ordinären Trank trinken. Flot, lapp. n. 376.
948. Eibenbaum (Taxvs). Die männliche
Blume hat einen dreyblättrichen Kelch, wel:
chen die Knoſpe ausmacht; die Krone fehlet;
die vielen Staubfäden tragen fehildförmige acht:
mal eingefchnittene Staubbeutel.
Diie weibliche Blume ift gleichfalls mit ei:
nem drepblättrichen Kelche, welchen die Knoſ⸗
pe ausmacht, verfehenz Krone und Griffel feh-
len; das faftige Saamenbehaͤltniß ſtellet eine
Deere für, und fehließt einen einzelnen San
men ein.
Sfffa 1. Beeri⸗
1190 Zweyundzwanzigſte M affe der Pflanzen,
1, Beeriger E. (baccata T.) mit dicht anein⸗
ander —9 — Blaͤttern.
Europa und Canada find die Heimarh , blüher
im April, und bringet reife ‘Deere im kmh
monate, I.
Der Eibenbaum ift vor Alters für giftig gehalten morz
den, und das in einem folchen Grade, daß die alten Pflan⸗
zenbeſchreiber 3. €, Dioſcorides und Plinius ſagen, es jey
gefährlich , unter feinem Schatten zu fiten. Die Beere
find wenigſtens in unſern Elima nicht fo fchadlich, als die
Nachrichten, welche wir von Plinius und andern alten
Schriftitellern empfangen haben, erwarten laſſen, und fie
werden bey uns theils aus Unwiſſenheit, theis aus Unvorfiche
tigkeit häufig genoffen, ohne noch einen übelen Erfolg davon
bemerft zu haben, Was uns aber aus dem Alterthum von
den ſchaͤdlichen und böfen Wirkungen der Blätter gegen dag
Vieh überliefert worden, iſt durch neuere Beyſpiele volle
kommen beftärtiget worden. ſ. Schrebers dron. und cameral.
Samml. Th, 6,6.253,
2. Nuſſetragender E. (nueifera T.) mit Blaͤt⸗
9 welche in einiger Entfernung von ——
chen,
Kaempf, amoen, T, gı5, |
Wohnt in Japan, ,
949. Boßſchwanz (Erueora). Diemänni
chen Blumen bilden ein Käßgen, und haben einen
zweymal eingefhnittenen Kelch ohne Krone;
ſieben Staubfaͤden; drey Staubbeutel ſtehen
hoͤher, und vier niedriger. |
; — Die
Mit ganzgetrennten Geſchlechtern. 1191
Die weiblichen Blumen find mit einem zwey⸗
mal getheilten fuͤnfachen Kelche, ohne Krone, verſe⸗
hen; zwey Staubwege; der Kelch wird ſaftig wie
eine Beere, und bedeckt die zwey Saamen.
2, Zweyäbriger BR. (difachya E.) mit gegen
einander überttchenden Blumenſtielen und dop⸗
pelten Kaͤtzgen.
Tragum. Cam, hort. 171, T. 46.
Iſt in Languedoc und Spanien auf felfigten Huͤ⸗
geln am Meere zu Haufe. P-
2. Einsbriger R. (monoffachya E.) mit vielen
- Blumenjitelen, und einzeinen Käßgen,
Gmel.fib. 1, T.38. £ 1,
Die unfruchtbare Berge in Siberien find das,
Vaterland. 4
50, Briefvourzel (CıssamrELos) Die maͤnn⸗
liche Blume bat einen vierblaͤttrichen St: Ich oh:
ne Krone; das Honigbehaltniß iſt radfoͤrmig;
die vier Staubfaͤden ſind untereinander zuſam⸗
mengewachſen. EN
Die weibliche Blume hat einen einblättris
chen, zungenfdrmig = rundlichen Kelch; die
Krone fehlt; drey Griffel, die Deere it eine
ſaamig.
1. Braſilianiſche G. (Pareira C.) mit ſcild⸗
förmigen, herzfoͤrmigen, ausgeſchnittenen Blaͤt⸗
ten.
‚Clematis baccifera glabra & villofa, rotundo &
umbilicato folio,. Plum, amer. 78. T. 93.
Wählt im mittänigen Amerika, und ift vielleicht
die weibliche Pflanze der folgenden, Zi.
Fiff 4 Man
1192 Zweyundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
Dan findet unter dem Nahmen Pareira Brava zweyerfen
Wurzeln, deren beyder Gebrauch; in neuern Zeiten ungenteit
abgenommen hat; da man zumal beym Gebrauche drefenigen
Wirkungen nebft der angerühmten Stärke nicht gefunden, und
FG der feit einiger Zeit in DBergefienheit gerathenen Wurzeln
und Stengeln wuufres Bitterfüffes, oder vielmehr nur ihre diße
fen Rinden wieder erinnert, und diefe beſſer anzumenden ges
lernet hat. Die eine iſt die junge innere, locker und ſchwam,
mige aſchgraue Wurzel diefer Pflanze, die etwas ins fehmärzlis
he fanet, und etwo Daumens dicke befunden wird. Die ans
dere iſt die alte völlig ausgewachſene Wurzel von eben derfels
ber Pflanze, die nicht wurmſtichig feyn fol, und eine dunkel
ſchwaͤrzliche Eifenfarbe hat. Ihr Kern ift zum Theil blaß⸗
gelblich, zum Theil ſpielet er aus dem dunkelbraunen ing gelbs
liche. In beyderleyn Wurzeln iſt kein befonders merflicher Ge⸗
ruch, aber ein Geſchmack, welcher anfänglich füffe ift, und auf
der -unge nad) und nad) Bitter wird. Da man in der fehr
trocknen Wurzel der feiferrartigen Pareira Brava, von flüchtigen
wirffamen Beftandtheiten feine Merfmahle bar, fo Fann mar
ihre Kräfte und Wirfungen nur bloß dem Barzig ⸗ ſchleimigen
zufchreiben. Der mit Waffer aemachte Aufquß ift hellroth, bit⸗
terlit und nebſt dem Ertracte ohne Geruch. Das letztere zeiget
bey dem bittern Weſen eine ſchwache Suͤſſigkeit Durch den Wein⸗
geiſt erhält man daraus eine dunkeſbraune TR... die einen ver
mifcten ſcharf bitterlichen und dabey füßlichen Geſchmack hat,
und dag Extraet ziehet bey, feinem bitserfüflen Geſchmacke ete
wos zuſammen. Br Be
Pareira Brava wurde ſonſt im Pulver von einer halben biß
zur ganzen Duente im Waſſer, Wein: oder einem Fräftigen Ve-
hiculo zu nehmen verordnet. Man ließ die Wurzel auch mit
Moͤhrenſaamen, oder auch Birkenſafte abfochen. Man gab
das Yulver befonders zu einer halden Quente, mit —*
Mit ganzgetrennten Geſchlechtern. 1793
Zuſatze von ſale Ammoniaco depurato, oder ſale Epſonienſi
zu etiva ıs ran, alle vier Stunden bey Nierenbeſchwerungen,
big zum Nachlaß der Heftigkeit von Zufallen, und ſchrieb alle
gute Folgen der Wurzel faft allein zu. Mau ließ auch einen
Spiritum und Balfamum Pareiræ compofirum, eine Eſſen-
tiam cum fpiritu Fri volatili, oder fpiritu Acmellæ, auch
ſpiritu Nitri dulci caftozeato nebſt dem Extra&to fpirieuolo
daraus verfertigen. Von der ſtarken und heftigen harn: und
fteintreibenden Wirkung wurde indeffen von etlichen Aerzten
fehr viel übertriebenes gefagt: andere die aufmerkfamer was
ren, unterfchieden die Umftände beſſer, und fanden fie deflo
ſchwaͤcher. Man kann davon mit Wahrheit fagen, die Wure
zel gehöre unter die ſehr gelinden eröfnenden, reinigenden und
harntreibenden Dittel, die in langwierigen Krankheiten, wel⸗
che ihren Grund in einer Schwäche der feften Theile und das
her entfiehenden Verdickung, Verſchleimung und Schärfe uns
ferer flüffigen Theile haben, mit Nutzen gebraucht werden Eins
nen. Gleditſch.
2. Caapeba (Caapeba C.) mit ungetheilten Blaͤt⸗
tern, welche an der Baſis geftielet find.
Caapeba folio orbiculari non umbilicato, Plum
gen. 33. ic. 67.1.2, J
Ebenfalls im mittaͤgigen Amerika. 2}.
* XIII. Ordnung.
Mit vrrwachſenen Staubbeuteln (Sıwer:
NESIA).
951. Mausdorn (Ruscus), Die männliche
Blume hot einen fechsblättrichen Kelch ohne
Krone; in der Mitte des Kelchs befindet fich ein
öfffs ey⸗
1194, Zweyund;wanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
eyfoͤrmiges Honigbehältniß, welches. an der
„Spiße durchbohret ift.
Die weibliche Blume kommt in Anfehung
des Kelchs, der Krone und dee Honisbehält:
niſſes mit der männlichen Blume überein; ein
Griffel; die dreyfaͤchriche Beere enthält zwey
Samn.
Anm. Ludwig haͤlt dieſes Honigbeh altniß far die
menkrone. Und Trew in feiner Anmerkung zu der
blackwell. Tafel 155. behauptet, daß ineinem jeden
Fache ein Saamen läge. Weil aber nicht jelten
nur ein oder. anderer Saame reif wurde, jo wäre:
es dahin zu rechnen, daß der Herr Ritter nur zwey
| Saamen in der Deere annahıne,
ri, Eigentlicher m. (aculeatus R.) mit nackenz
den Blaͤttern, aus deren DRAG die Blume
entſpringt.
Blackw. T, 155, |
Die Hay e in Frankreich ht Italien ſind die Hei⸗
math, und der April und May die Bluͤhzeit h
Die Wurzel wird unter die eröfnenden Wurzeln gezaͤhlet.
Gleditſch.
2 Alerandrinifcher Lorber (Aypopbylium R.)
mit nackenden Blättern, aus deren Unterfläche
Die Blume entfpringt,
Plafw. T. 194,
Wohnt in Italien an den Seiten ber Hügel. 4
3. dapfleinfraur ( Hypoglofjum R.) mit Blaͤt-
“fern, aus deren Unterfläche. die Blume ent⸗
Di zt, und miteinem kleinen Blaͤttchen bedek⸗
et iſt
Blackw. T. 128,
Sn in Ungarn und Stalien auf fchattigen Ber⸗
gen zu Haufe, und blübet im — — 2
| | as
Mit gonzgetrennten Geſchlechtern. i 1195
"Das Heine Blättchen, welches die Blume: bededket, it bey
Diefer Pflanze mas befonderes.
XIV, Drdwung
Mir aneinander gewachfenen Staubfäden
und Staubivegen (GYNanDala),
952. Clutiſche Pflanze (Crurra), Die maͤnn⸗
liche Blume hat einen fünfblättrichen Kelch, und
eine fünfplättriche Krone.
Die weibliche Blume ift gleichfalls mit eis
nem fünfblättrichen Kelche und fünfblättricher
Krone verſehen; drey Griffel; die dreyfaͤchri⸗
che Stapfel enthält in einem jedem Fache einen
Damen.
Anm. Diefes Gefchlecht ift von Boerhaaven zu Ehren
des Augerius Clute mit deſſen Nahmen belegt worden.
1. Schoͤne C. (pulchella C.) mit eyfoͤrmigen, glatte
raͤndigen Blaͤttern, und Blumen, welche ſeit⸗
waͤrts befeſtiget find.
Frutex ethiopicus, porabce folio, Comm, hort.
I, P.,477. 1.9
Aethiopien ift vie Baterland, B:
2, Eafcarılle (Eluteria C.) mit herz⸗ lanzettfoͤrmi⸗
gen Blaͤttern. 3
Rieinus duleis arborefcens americanıs populnea
fronde argentea, Seb. th, p, 1.56, T.35. f. 3»
Waͤchſt in beyden Indien. h.
Von dieſem Sirauche erhalten wir die ſogenannte Eafens
rillrinde. Sie iſt mehr oder weniger in Röhren zuſammen ge:
rollet, dabey feſte und dichte, aͤuſſerlich aſchgrau und weißlich,
inwendig dunkelbraun und eiſenfaͤrbig. Ihr Geruch iſt halfar
miſch, der Geſchmack aber bitter und gewuͤrzhaft · Sie ſuͤhret
| ein
1196 Zweyundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen iR
ein grünes fehr fluͤchtiges und durchdringendes Del, welches
ſtark riechet, und den übrigen harzig-fehleimigen Beſtandthei⸗
fen die eigentlichen Kräfte giebt. Die färkende, zertheilende,
lindernde und fhweißtreibende Eigenfchaft iſt offenbar, und
deshalber der Gebrauch fehr meitläuftig. Man bedienet fi
Diefer Rinde im Pulver und in Weinaufgüffen mit andern Spe⸗
ciebus. Die Effenz nebft dem Eptracte und Syr. fimpl. find
die gemöhnlichiten preparata daraus. Einige Liebhaber mi:
fchen das Pulver unter den Rauchtaback, und man feret es
noch unter ein Elixir. antifebrile Würtenbergenfe. Gleditſch
3. Dem Wegetritte gleichende C. (polygonoides
C.) mit lanzettfoͤrmigen Blättern, und vielen,
aus den Winkeln der Blätter entfpringenden
Blumen.
Burm, afr, T. 43. f. 3.
An demVorgebuͤrge der guten Hofnung-B-
N}
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RENG MR 1197
— —— — der Pflan⸗
Mit permengten Geſchlechtern
(PoOLYGAMIA.)
I, Drdnung.
Mit np Gefhfechtern
Monoecıa).
953. Mufe (Musa). Die männlichen Zwitterblu⸗
men find mit einer Scheide und ziwenblättricher
Krone verfehen, wovon das eine Kronblatt auf
recht ftehet, und fünfmal gezahnet iſt; das ana
dere aber hohl und Fürzer ift, und einen Honig»
faft von ſich giebt, ſechs Staubfaͤden, wovon
fünfe Staubbeutel tragen; ein Griffel; ver
Ben fißt unter der Blume, und ſchlaͤgt
fehl.
Der weiblichen Zwitterblumen ihre Scheis
de und Krone find wie der männlichen Zwitter>
blumen ihre beichaffen, und haben auch ſechs
Faͤden; nur das der einzige Faden, womit der
Staubmweg der Zwitterblume verſehen iſt, einen
Staubbeutel traͤgt; die laͤngliche Beere iſt
dreyſeitig und ſitzet unter der Blume.
x. Paradiesfeige (paradiſiaca M.) mit einer
überhängenden Blumenkolbe, und verbleibens
den männlichen Blumen.
Trew, ehret. T. 18. 19. 20.
Oſtindien ift die Heimarb, 2L,
Der
1198 Dreyundʒwanßigſte Klaſſe der Pflanzen.
Der Stamm der Paradiesfeige waͤchſt aus ver chiedenen
weiſſen knolligen Wurzeln hervor, hat ohngefehr acht Zoll
im Durchſchnitte, laͤuft in der Höhe, welche ohngefehr zwoͤlf
Fuß von der Erde iſt, ſpitzig ji. Das: Herz ; dder der ei⸗
gentliche krautartige Stengel, liegt in der Mitte von ohn⸗
gefehr funfzehn grünen poroͤſen, mit Gefaͤßgen verſehenen
Scheiden, die faſt drey Linien dick find. Wenn die e die
Spitze erreichen, (denn etliche davon erreichen fe nicht) fo
laufen fie wechſelsweiſe auseinander, und machen einen fpitig
zugehenden Blattftiel, jeder davon wird die mittlere Ribbe
eines damit verbundenen Blattes, welches glatt, von einer
meergruͤnen Farbe, beynahe fünf Fuß lang, zwey Fuß breit
ift, und eine länglich:ovale Geftält hat. Seine Fäferchen
laufen in einer fchiefen Nichtung nach der Nibbe zit, und laf:
fen ſich Teichtlich voneinander abfondern. Dieſe Ribbe ift
auf der untern Seite hervorragend, und cover, auf dee
obern Seite iſt fie ausgehoͤhlt, und die Höhlung leitet den
Degen von den Blättern zum Stamme, ber dadurch feine
Nahrung erhält. Diefer Blätter find gemeiniglich zehn an
der Zahl. Wenn die Pflanze acht Monate alt iſt, ſo fchießt
ang ihren Gipfel ein zaͤher, holziger, eylindrifcher Stengel,
ohngefehr vier Zoll im Umfange, und faſt drey Fuß lang,
hervor, der etwas niederwaͤrts hängt, und ſich mit einer co:
nischen, roͤthlich purpurnen Blumenfcheide endigt, die fo lan:
ge daran bleibt, biß die Pflanze umgehauen iſt. f. Bancrofts
Nat. Gefch. von Guia.S. 17. Diefer Stengel prauget oͤfters
mit zweyhundert Blumen, unter dieſen ſind wenig weibliche,
und auch dieſe dauren nicht über wenige Tage. Nachdem
die weiblichen Blumen verblühet haben, folgen bie männliche,
welche immer eine nad) der. andern, biß die Frucht reif wird,
aufblühen, In der Frucht aber findet man gar Feine Saa⸗
-
Mit vermengten Geſchlechtern. 1109
‚men. Die Verfoffer des ntalabarifchen Gartens behaupten,
die Warabiesfeige hätte gar Feine Saattien, welches dem Hrn.
Ritter ganz widerſinniſch vorkame. Da er aber gefehen,
“daß die Weiber der erften Ehe, und der erflen Blumen von
ihren Männern Feine Genusthuung erhalten, und die Maͤnner
der folgenden Schlafgemächer allzuſpaͤt darzu kommen; fo hat
ser erfannt, daß in diefer Art nie ein Saamen hervorfoms
men werde, wenn nicht viele neben einander flehende Pflan⸗
zen faft zugleich blühen, und alsdenn eine in die Andere wir⸗
fen Fan. Angenehm iſt es, daß dieſe Pflanze zweherley
voneinander verſchiedene Blumen trage, deren einige von der
weiblichen Seite, andere von der maͤnnlichen fruchtbar ſind.
Allein, dieſe ſind von der weibliche, jene von der maͤnnlichen
Seite unfruchtbar. Alſo iff Die eine Blume männlich, die
Andere weiblich, Sin diefer alſo zeigt ſich eine Art der Dick
weiberey, die ihtes gleichen weiter nicht. hat. Wo ziven nrw
ſchiedene Ehen zufammengehen Finnen, und ein Weibaen,
das unvermögende Männer bat, des andern Weiberne Dans
ner umarmet, wenn jene Männer eine unfruchtbare Frau has
ben. f. Ameen. acad. vol, 1. p. 362: 2
Die Früchte find weiß und mehlartin, ohngefehr acht Zoll
lang, und drey und einen halben im Umfange, faſt wie ein
halber Mond gekruͤmmt, und in eine glarte, eckige und hüls
ſenartige Schale eingefhloffi en, die, wenn die Frucht reif if,
ihre dunfelgrüne Farbe ın eine gelbe verändert. Diefe Früchte,
wenn fie völlig ausgewachfen, aber noch unreif find, erſetzen
die Stelle des Brods,. wenn man fie entweder roͤſtet oder Fochts
Wenn fie reif find, haben fie ein mildes, liebliches gelbes
Fleiſch, und werden mit zum Nachtiſche, entweder roh oder
‚gebraten , genommen. Dhngefehr funisig derſelben —
traubentweiſe au einem Stammes
Elal⸗
1200 Dreyundzmanzigfte Klaſſe der Pflanzen.
Einige glauben, daß fie die verbothene Frucht des Parar
dieſes geweſen find, und dag Adam ſich nach dem Falle mit
Den großen Blättern diefes Gewaͤchſes bederfet habe, wovon
der Nahme feinen Urfprung hat. Die Paradiesfeige dauret
äfters in den Gärten 100. Jahr; blüher fie aber einmal, fo
Fann Beine Kunft, Feine Erfahrung verhindern, daß ihr prächs
tiger Stamm nicht das folgende Jahr ausgehe:
2, W. der Weifen (apientum M.) mit übere
hängender Blumenkolbe, und abfallenden maͤnn⸗
lichen "Blume. | ;
Trew., ehret, T. 21. 22. 23. |
Wohnt in beyden Indien. 4 |
*
3. Affen M. (Troglodytarım M.) mit einer aufı
vechftehenden Blumenkolbe, und abfallenden
Plumenfcheiden. u
Rumph. amb. 5. T. 61. PR
Iſt auf den molnefifchen Infeln zu Haufe
Der Stamm und die Früchte von diefer Art enthalten eis
nen blutrothen Saft. Letztere werden nicht rohe ‚gegeffen,
goeilen fie ein Jucken in dem Munde erregen, fondern allzeit
vorher unter der Afche ein wenig geröftet, und alsdenn haben
fie einen edelfüffen und klebrichen Gefhmad, weswegen fie
felten genoffen werden. Die Früchte treiben den Urin, und färs
ben folchen blutroth; jedoch ohne Nachtheil der Sefundpeit.
954. Schlangenholz (OrnioxyLon). Die
Smwitterblumen haben einen fünfmaleingefhnits
tenen Selch, und eine teichterformige ebenfalls
fünfmal eingeſchnittene Krone; fünf Staub⸗
faͤden und ein Staubweg. 0
Die männlichen Blumen haben einen zwey⸗
‚mal eingeſchnittenen Kelch, und fünfmal ein⸗
ger
Mit vermengten Gefchlechtern, 1201
gefhnittene teichterfürmige Krone, in defien
runde ein walzenformiges Honigbehaͤſtniß Ni:
zet; zwey Staubfäden,
Burm. Zeyl. T. 64.
Zeylon ift das Vaterland. H.
Das Holz diefer Pflanze iſt bitter, und hat eine ſchweiß⸗
treibende Kraft, und wird wider das viertägige Fieber und
den Biß giftiger Ihiere gebrauchet. Lin. mat. med, n. 474.
955. Zirgelbaum (CeLris). Die Smwitterbiue
men haben einen fünfmal getheilten Kelch ohne
Krone; ; fünf Staubfaden und zwey Griffel;
- DIE Steinfrucht enthält einen Saamen.
Die männlihen Blumen find mit einen
ſechsmal getheilten Stelche ohne — und
ſechs Staubfaͤden verſehen.
x. Mittaͤgiger 3. (aufralis C.) mit eyrund⸗ lan⸗
zettfoͤrmigen Blättern.
Lotus arbor. Lob. ic. 186.
Waͤchſt im mittaͤgigen Europa, und bieſeu ge⸗
legenen Afrika. H.
2. Morgenlaͤndiſcher 3. (orientalis C.) mit (chief
" perstormigen, ſaͤgeartig gesähnten, auf der uns
tern Fläche rauchen Blättern,
Rheed. mal, 4. T. 40.
In beyden Indien. Ds
3. Abendländifcher 5. (oceidentalis C.) mit fehief
eyförmigen, fügeartig gegähnten, feharf zuges
ſpitzten Blättern. / /
Mill, did. T. 88.
Gggg Bir
—
1202 Deepundgtsangigfte Klaſ der Manzen
Virginien iſt die Heimath. +. T;
956. Weiffe Nießwurʒ ((VERATRUM),. ‚Die
Zwitterblume hat feinen Kelch, ſondern nur
eine ſechsblaͤttriche Krone; ſechs Staubfaͤden,
und drey Staubwege; die drey Kapſeln ent⸗
halten viele Saamen.
Die maͤnnliche Blume iſt ebenfalls mit bai⸗
nem Kelche, ſondern nur mit einer ſechsblaͤttri⸗
chen Krone und ſechs Staubfaͤden verſehen; ein
Anſatz von einem Staubwege. |
1. Bemeine WW, (album N.) mit einem dreifach
zulanınengefegten Ölumentrauben , und aufs
rechten Kronen. |
Weinm. T. 568. lit. d.
Wohnt auf Bergen in Rußland, Eiberien, Oe⸗
ſterreich und Italien, bluͤbet im Sommer mit
weißlich grünen Blumen. 2.
Die Wurzel ift laͤnglich, bißweilen übers einen nt dick,
auswendig braun, inwendig weiß, mit vielen weißlichen Zaſ⸗
fern beſetzt. Sie hat einen ſcharfen bitterlichen, etwas zu:
ſammenziehenden und widrigen Geſchinack. Wegen ihrer hef—
tig purgierenden Wirkung wird ſie in Subftanz innerlic) faft
niemals gegeben; anfferlich erregt ſie —— Ludw.
n. 137.
2. Mic ſchwarzrothen Blumen bllthenbe w.
(nigrum N.) mit einem zuſammengeſetzten Blu⸗
mentrauben, und fehr abjiehenden Kronen.
Weinm. T. 568. lic, e.
Iſt in Ungarn und Giberien in trocknen unbe⸗
ſchatteten Gegenden zu Haufe, und bluͤhet im
Heu: und Erndemonate. 2.
| Dieſe
Mit vermengten Geſchlechtern. 1203
Dieſe Urt kommt der vorhergehenden ſehr nahe, und find
Kur darinn voneinander unterſchieden, daß der erſten ihre
| Blumen eine weißliche, mit gruͤnen in die Laͤnge gezogenen
| Strichen ſcheckige Farbe haben; der andern aber ihre ſchwarz—⸗
roth fi ind. Zweytens letztere fruͤhzeitiger blühe, als die er:
ſtere. Drittens der Stengel der erſteren allezeit viel niedri⸗
‚ger bleibe, als der andern ihrer. Miller hat in feinen Lexi⸗
son beobachtet, daß wenn beyde Arten neben einander in eie
nem Gatten ftehen, die Schnecken die Blätter der zweyten
Urt ganz abfreffen, "hingegen die ‚an der erften Art kaum an⸗
rühren.
957. Bartgras (AnDrorocon). Der Zwit⸗
terblüthen ihr Kelch beftehet aus zwey Baͤlg⸗
lein, welche eine Bluͤthe einſchlieſſen; die Kro⸗
me beſteht aus zwey Spelzen, wovon die groͤſ⸗
ſere an ihrer Baſis mit einer Granne bewehret
am iſt; ʒ drey Staubfaͤden; ʒ zwey Griffel; ein Saame.
Der männlichen Bluͤthen ihr Kelch und Kro⸗
ne find wie der Zwitterbluͤthen ihre beſchaffen;
drey Staubfaͤden.
1. Cameelheu (Schenanthns A.) Mit einer Bluͤ⸗
thenriſpe, die aus gepaarten , e&yförmig-länglis
chen Aehren beitehet, etwas hadtigen Spindel,
"und feſtſitzenden Bluͤthen, die mit —
Granne bewehret find.
Rumph. amb, $. T. 72.
Oſtindien und Arabien find Vaterland,
Diefes Gras hat einen ſtarken angenehmen Gewuͤrzgeruch
und ſcharfbeiſſenden bitterlichen Geſchmack. Es erweiſet die
Re der Galgant ⸗ und Chperwurzel, mir daß es ſchwaͤcher iſt/
Gg 982 und
1204 Dreyundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
und gelinde anhaͤlt. Man hat es ehedem gebraucht, die ſtar⸗
„gen Purgiermittel zu mäßigen, (wie man alaubte ) auch in
decoctis diureticis und weiter, als eine erwaͤrmende und ftärs
kende Arzeney. Das Pulver davon ift auch mir der geſtoſſe⸗
nen Violenwurzel zum Einſtreuen heym fungo cerebri vor⸗
geſchlagen worden. Man kann aber dieſe Pflanze in der Arze⸗
ney vollklommen entbehren Gleditſch. Die Araber füttern
damit ihre Cameele und andere Laſtthiere.
2. Narden (Nardus A.) mit Bluͤthenriſpen, 9
ren Aeſte dreyfach zuſammengeſetzt und fproffend
iind.
Waͤchſt in Oſtindien.
Die wohlriechende lange leichte braunroͤthliche oder gelb:
braune Wurzel dieſer Pflanze beſtehet ans duͤnnen lagenweiſe
uͤbereinander gelegten Faſern, gleichet dem Geruch nach den
Cyperwurzeln, und hat einen angenehmen bittern, gewuͤrzhaf⸗
ten, etwas ſcharfen Geſchmack. Sie gehoͤret unter die ge⸗
wuͤrzhaften Arzeneyen, die die Kraͤfte der Cyperwurzel und
des Galgants zeigen, und die ſowohl vor Alters in großen Ruf
und Gebrauch geweſen iſt, als auch noch jetziger Zeit bey den
Morgenlaͤndern ſtark gebraucht wird. Gleditſch.
3. Teutſches B. (Iſthæmum A.) mit vielen ge⸗
fingerten Aehren, deren Bluͤthen ſolchergeſtalt
feſt figen, Daß in einem jeden Zahne der. Aehre
zwey Bluthen ſich befinden, wovon die weibli—
che mit Öranne verfehen, Die — aber
unbewehret iſt.
Gramen dactylon ſpicis ariſtatis geniculatis, Bart
ic; 753 12.
Auf duͤrren Selfen des mittägigen Europas.
958, HE. (Hoıcvus). Der Seh der
Zwit⸗
Mit vermengten Gefchlechtem 1205
. Zwitterbluͤthe beſtehet aus zwey Baͤlglein, und
enthaͤlt eine oder zwey Bluͤthen; die Krone be—
ſtehet aus zwey Spelzen, wovon die aͤuſſ ere mit
Granne bewehret taiſt; drey Staubfaͤden; zwey
Griffel, und ein Saame.
Der maͤnnlichen Bluͤthe ihr Kelch beſtehet
gleichfalls aus zwey Baͤlglein; die Krone feh—
let; drey Staubfaden.
1. Aehriges 5. (/picatus H.) mit zweybluͤthigen
unbewehrten Baͤlglein, und doppelten eingehülls
ten Bluͤthen, welche eine eyfoͤrmige laͤngliche
Aehre bilden.
Gramen paniceum fylveftre maximum ind, orient.
Pluk alm, 164. T. 32. f. 4.
Dfiindien ift die Heimath. O.
‚2. Sorge 3. (Sorgbum H.) hat rauche Baͤlg⸗
fein und mit Granne bewehrte Saamen.
Miliumarundinaceum, fubrotundo feınine, a
nominatum. Moris. hift, 3. P 196; L 8. T
s.67. 20
Weohnt in Oſtindien. ©,
3 Schmalblärtriches 5. (halepenſis H.) bat
glatte Bäigkein, unbewehrte Zwitterblüthen,
„und eine mit Granne bewehrte weibliche Bluͤthe.
Schreb. Th. . T. 18.
Iſt in Syrien und Mauritanien zu Hauſe. 4,
‚4. Duckerfüfes 5. (/acchararus H.) hat glatte
Baͤlglein und unbewehrten Saamen.
Rumph amb. 5. T, 75. f, 2. u
Indien ift das Vaterland.
Die
Gggg 3 Die
1206 Dreyundzwanzigſte Klaſſe ber Pflanzen,
Die Frucht ift ehBAE und ſchmeckt wie Artiſchochen.
Rumph.
959. Stachelgras PEN Die Huͤlle
iſt zerfehliffen, ſtachlich, und ſchlieſſet given Bluͤ⸗
then ein; der Kelch beſteht aus zwey Baͤlglein,
und enthält zwey Bluͤthen, wovon Die eine
maͤnnlich, die andere ein Zwitter iſt.
Bey der Zwitterbluͤthe beſtehet die Krone
aus zwey unbewehrten Spelzen; drey Staub⸗
faͤden; ein Saame.
Bey der maͤnnlichen Bluͤthe iſt die Krone
ebenfalls agus zwey unbewehrten Spelzen zu⸗
ſammengeſetzt; drey Staubfaͤden.
I, Traubenfoͤrmiges St. (racemofus C.) mit ei⸗
ner aͤhrenfoͤrmig zufammengefesten Blüthene
rifpe, und zackigen Bälglein, die am Rande
mit Borſten beſetzet ſind.
Gramen caninum maritimum aſperum. Bauh, prodr,
Ag aa,
Waͤchſt im mittägigen Europa m den Meerges
genden,
3. Kopfiges St. Ccapitarus C.) mit einer euföre
migen einfachen Aehre.
Gramen minimum, fpica globofa echinata. Barr.
‚248% 1176. T. 28. f. 1,
In Lanquedok und Stalien.
3. Tamaifches St. Cechinatus C,) mit einer länge |
lichen — Bluͤthenaͤhre.
Schreb. Th. 2. 3
Ja⸗
Mit vermengten Geſchlechtern. 1207
Jamaika und Curaſſao haben dieſes Gras von
"der Mari erhalten. ® ——
Es waͤchſt in, Jamaika und auf den übrigen weſtindiſchen
Inſeln, in den Blantagen, auf den Aeckern und Diehmeiden
in Menge, Es dienet dafelbft allen Arten von Viehe zu eis
ner gefunden und angenehmen Nahrung. Wenn der Saas
me reif ift, fo gehen die fachlichen Bedeckungen, die ihn in
fih halten, von dem Stengel ab, und hängen fih an die
daran: rührende Menſchen oder Thiere, welches das Mittel
if, wodurd die Natur Die Ansfaung diefer Grasart bewirkt.
Leute, die daſelbſt sn Fuſe reifen , haben bey dieſer Öelegen;
heit oft eine ſchmerzhafte Empfindung von den feinen Sta:
cheln dieſes Grafeg, die in Die Haut dringen und fig. ver:
wunden. | j
"4, Straudartiges St. (frurefiens C.) mit ſeit⸗
waͤrts befeitigten, feſtſitzenden Bluͤthenkoͤpfgen,
Blaͤttern, welche in eine lange Spitze auslau⸗
fen, und ſtrauchigen Stamme. |
Arundogramineaaculeata, Alp. exot, 105. T. 104.
Armenien ift die Heimath. B-
960. Daillantifche Dflanze ( VALANTIA).
Die Zwitterblume hat feinen Kelch, ſondern
nur eine viermal getheilte Krone; vier Staub⸗
faͤden; ein weyſpaltiger Griffel und ein Saame.
Die maͤnnliche Blume iſt ebenfalls mit kei⸗
nem Kelche, ſondern mit einer drey oder vier⸗
mal getheilten Krone verſehen; vier oder drey
Staubfaͤden; ein undeutlicher Staubweg.
Anm. Dieſes Geſchlecht iſt zu Ehren des beruͤhmten par
ii: 3% vie Auanon Sebaſtian Vaillant aljp genenne:
©9994 1. Mit
1208 Dreyund wanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
1. Mit ſteifen Borſten beſetzte V. (bifpida V.)
hat dreyſpaitige maͤnnliche Blumen, welche ar
dem „it jteifen Borſten befeßten Ge
der Zwitterblume fißen. —
Wohnt im mittaͤgigen Europa. O.
2. Daillantifches RiebEraut (Aparine V.) mit
geſtielten, Ddreyfpaltigen männlichen Blumen,
welche auf den Stiele der Zwitterblume ſitzen.
ea femine lævi. Vaill. paris, 18. T.4. fi3.
Iſt in Teutſchland, Franfreich und Sieilien uns
ter dem Getreyde zu Haufe. O. |
3. Creusförmige V. (Cruciata V.) mit viermot
geſpaltenen maͤnnlichen Blumen, welche zwey⸗
blaͤttriche Stiele haben.
Teutſchland, die Schweiz und zeantreich fi nd
das DBaterland. 21.
4. Blatte V. (glabra V.) mit viermal —
nen maͤnnlichen Blumen, welche zweytheilige
blaͤtterloſe Stiele haben, und ovalen, mit Haa⸗
ren eingefaßten Blaͤttern.
Waͤchſt in Oeſterreich und Italien. ae
961. Glaskraut (ParıeTarıa).. Die Zwitter
blume hat einen viermal eingeſchnittenen Kelch
ohne Krone; vier Staubfaͤden; ein Griffel;
der verlängerte Saame wird von dem Kelche
umseben.
Die weibliche Blume hat gleichfalls einen
viermal eingefchnittenen Kelch ohne Krone und
Staubfaͤden; ein Grrffel 5; der verlängerte
Saame mid BIO von dem Kelche um⸗
geben.
1. Offi⸗
Mit vermengten Gefchlechterm, 1209
. Öfficinelles ©. (oficinalis P.) mit lanzett⸗
eyfoͤrmigen Blättern, zweytheiligen Blumens
ftielen, und zweyblättrichen Kelchen.
Sm gemäßigtern Europa auf Ruinen, und bl:
bet im May und Brachmonate, 2.
Die Blätter haben eine erweichende und Eühlende Kraft,
werden unter die fünf erweichende Kräuter gerechnet, und oft
au Breyumfchlägen und Elyflieren genommen. Ludw. n. 115.
2. Portugiefifches ©. (luftanica P.) mit eyfürs
migen, jiumpfen Blättern, und fadenförmigen,
geitreiften, ebenen, geſtreckten Stämmen.
Parietaria ocymi folio Tragi. Bocc. fic. 47. T.
24 fa
- Mortugall und Spanien find die Heimath. ©.
9 Juͤdiſches ©. Gudaica P.) mit eyfoͤrmigen
Blaͤttern, aufrechten Staͤmmen, dreybluͤmigen
Kelchen, und maͤnnlichen Kronen, welche ver⸗
laͤngert⸗ walzenfoͤrmig ſind.
Wohnt in Palaͤſtina. 2L.
962. Melde CArrırıex).: Die Zwitterblume
hat einen fünfblättrichen Kelch ohne Krone,
fünf Staubföden , einen zweymal getheilten
Griffel, und einen platt gedruckten Soamen,
Die weibliche Blume ift mit einem zwey⸗
blaͤttrichen Kelche verſehen; Krone und Staub⸗
faͤden fehlen; der Griffel iſt zweymal getheilet;
der einzelne Saame iſt zuſammengedruckt.
"2. Voſen M. (rofea A.) mit einem krautartigen
Stamme,beftaubten, ſaͤgefoͤrmig gezaͤhnten Blät-
tern, und vierecfigen gezähnten Früchten.
Iſt im Mmittägigen Europa zu Haufe, O.
PH 995 . 2 Bar
1210: Dreyundzwanzigfte Klaſſe der Pflanzen,
2. Barten WI. Chortenfis A.) mit einem aufreche
tea Erautartigen Gtamme, und dreyeckigen
Baͤlttern.
P. Roche Garten⸗ Melde ( Aripler bortenfis-
yubra) iſt eine Abänderung: in
Die Tartarey ift das Vaterland, O.
Die. Blätter von diefer Art, mir andern Kräutern verz.
miſcht, geben ein trefliches Gemüß: A ne
. Ausgebreitere M. (parula A.) mit einem,
" Frautautigen ausgebreiteten Stamme, faſt delta⸗
lanzettformigen Blattern, und Saamenkelchen,
welche an ihrer Scheibe gezaͤhnet ſind.
Waͤchſt in Europa in Gartenlaͤndern und auf
Ruinen, bluͤhet im Sommer. O.
4. Meerſtrands M. Cittoralis A.) mit einem
——— aufrechten Stamme, und lauter
gleichbreiten glattraͤndigen Blaͤttern.
Un den Meerufern des mitternächtigen Curopa. O.
Die Meerftrands: Melde iſt von der gemeinen in vielen
Stuͤcken unterſchieden. Erſtere ſchichet in die Höhe, letztere
aber erweitert ſi ſi ch in der Breite; aus der gemeinen kommt
ein groͤßerer und ein kleinerer Zweig aus einem jeglichen Blatt,
winkel; aus der Meerſtrands Melde kommt nur ein Zweig
hervor. In der gemeinen ſchließt ein jeder Zweig eine Aehre
in fi, in der Meerftrands Melde find viele Aehren; der
Stengel an der gemeinen ift vieredig, an der Meerſtrands⸗
Meide aber fechsedig. f. ſchwed. Reif. S. 204.
963. Catappabaum (TERMINALIA) Die
maͤnnliche Blume hat einen fünfmal getheilten
Kelch ohne Krone, und zehn Staubfäden,
Die Zwitterblume ift in Anfehung des yw
EEE IE AL, es
Mit vermengten Geſchlechtern. 1214
ches und der Krone eben ſo wie die maͤnnliche
beſchaffen; ein Griffel; die eheſdeme Stein⸗
frucht ſitzt unter dem Kelche.
Rumph, amb, ı, T. 68.
Dftindien ift die Heimath. H.
Die Kern der Früchte find eßbar, und werden vom den
Europäern höher als yon Indianern geſchaͤtzet.
964, Cluſiſche Pflanze (Crusıa) Die
männliche Blume hat einen vier oder ſechsblaͤtt⸗
richen Kelch, deſſen Blaͤttchen wie Dachziegeln
uͤbereinander liegen; die Krone hat vier biß
ſechs Blaͤtter; viele Staubfaͤden.
Der weiblichen Blume ihr Kelch und Krone
ſind wie der maͤnnlichen ihre beſchaffen; das aus
den aneinander gewachſenen Staubfäden beſte⸗
hende Honigbehaͤltniß ſchlieſſet den Fruchtkno⸗
ten ein; die fuͤnffaͤchriche Kapſel beſtehet aus
fuͤnf Schalenſtuͤcken, und iſt mit einem Marke
ausgefuͤllt.
1. Weiſſe C. (alba 0) mit aderloſen Blaͤttern,
und fuͤnfblaͤttrichen Kronen.
Jacq. amer, 34. T. 166,
Wohnt in Amerika, 9.
2, Blaßgelbe C. (AavaCı) mit adertofen Blaͤt⸗
tern und vierblättrichen Kronen.
Sloan, jam, 167. hift. 1. p,91, T. 200, £ 1.
Iſt in Samaifa zu Haufe. 5.
3. Aderige C. (venofa C.) mis aderigen Blaͤt⸗
tern. in
‚Clofa
112 Drehundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
—— a flore rofeo, minor, fructu ſlaveſcente. Plum,
”gen.21, ic. 87 f.2.
mis mittägige Amerika ift das Vaterland. h.
965. Maßholder (Acer). Die Zwitterblus
„men haben einen fünfmal eingefchnittenen Kelch
eine fünfblättrichen Krone ; acht Staubfüden
und einen Staubweg; Die zwey Oder drey eins |
fanmige Kapfeln find gebrämet, *
Die maͤnnliche Blumen ſind ebenfalls mit
einem fünfmal eingeſchnittenen Kelche und
einer fünfblättrichen _ Krone verfehen, acht
Staubfaͤden.
1. Tartariſcher M. (tataricum A.) mit hersförs
migen, ungetheilten, fügeartig gezaͤhnten Blaͤt⸗
tern, deren Lappen undeutlich ſind, und trau⸗
benfoͤrmig zuſammengeſetzten Blumen.
Acer foliis oblonge cordatis inaequaliter ſerratis.
Krafchen, ad, petr. 1749. p. 285. T. 13.
Waͤchſt in der Tartarey. h.
2. Botber A. (rubrum A.) mit flnflappichen,
etwas gezaͤhnten, auf der untern Fläche eifens
grauen Blättern, und gehäuften fehr einfachen
Dlumenftielen.
Catesb. car. ı. T, 62, Seeligm. Th. 3. 2.2
In Virginien und Penfyloanien, und hat ganz:
getrennte Gefchlechter. h.
„3 Zucker m:.C faccharinum A. ) mit fünfmal
getheilt· handfoͤrmigen, (harfzugefpigtsgegähnten
- Blättern.
Penſylvanien ift die Heimäths 4
Mit vermengten Geſchlechtert. „1213
Die Nordamerifaner verfertigen aus dem Safte die:
ſes Baumes. ihren Zucker, zu welchem Ende fie die: Baume
‚in ihrer Blühzeit, anbohren, und den Gaft ſammlen. Doc;
iſt diefer Baum nit allein von dieſer Eigenjchaft ; in dem
Raj und Liſter aus dem Safte des nachflehenden, Maßhol—⸗
ders auch eine gute Sorte Zucker gemachet, nachdem ſie ei⸗
nige dieſer Baͤume in der Bluͤhzeit angebohret haben.
4, dem Aborngleichender IT. (plaranoides A.)
mit fünflappichen , ſcharfzugeſpitzten, ſpitzigge⸗
zaͤhnten, glatten Blättern, und Blumen, welche
im Form eines flachen Strauffes kuignıImEnge> |
feßet find.
Wohnt im mitternächtigen — +:
5 Feld M. (campefre A.) mit lappichen ftumps
fen, ausgefchnittenen Blättern.
Iſt im mittägigen Europa zu Haufe,
966, Begonifcheskraut (BEGoNIA) Die
> Zmitterbfume hat ftatt des Kelches den Frucht⸗
knoten, und eine fuͤnfblaͤttriche Krone mit vie⸗
len Staubfäden 5 drey Griffel; die Kapſel
beftehet aus drey Knöpfen mit eben fo viel
Fächern.
Die männliche Blume hat keinen Kelch,
ſondern nur eine vierblaͤttriche Krone mit vie⸗
len Staubfaͤden.
Rumph. amb. 5. T. 169. f. 2.
Die beyden Indien ſind das Vaterland. Hat
fünf Abaͤnderungen. 2..
Dieſe Pflanze hat eben die Eigenſchaft wie unſer Sau—
erampfer, und wird eben ſo in Indien, wie jener gebraucht.
Rumph.
967. Simn
or, Dreyimdgwänsigfte Klaſſe der Pflanzen.
967. Sinnpflanze (Mrmoss) Die Zwitter⸗
blume hat einen fünfmal gezaͤhnten Kelch und
eine fuͤnfmal eingeſchnittene Krone; fuͤnf oder
miehrere Staubfaͤden; ein Staubiveg; die
Frucht iſt eine Huͤlſe.
Die maͤnnliche Blume iſt ebenfalls mit einem
fünfmal gegähnten Kelche, und fünfmal einge:
fehnitterter Krone verſehen; fuͤnf/ zehn oder meh⸗
rere Staubfaͤden.
* Mit einfach gefiederten Blättern (Foliis ſimpliciter pin⸗
natis).
1. Suͤſſer Bohnenbaum (/nga M.) iſt unbewehrt,
und hat gefiederte, aus fünf Paar Blaͤttchen zus
ſammengeſetzte Blaͤtter, deren Stiel Gelenke hät,
und geraͤndert iſt. |
Mer. für, Terre IM
Waͤchſt im wittägigen Ymeritas er
Die länglich gewundenen Hülfen find ‚mir ſchwarzen Boh⸗
nen angefüllt, die mit einem weiſſen Elebrichen Wefen umge:
ben find, welches die Amerikaner wegen feiner Suͤßigkeit aus
den Huͤlſen ausſaugen. Merianin.
2. S. mit dem Buchenblatte —2 MN iſt
unbewehrt, und hat gefiederte, aus Wey Paar
Blaͤttchen zuſammengeſetzte Blaͤttern deren Stiel
geraͤndert iſt.
Arbor ſiliquoſa, faginis foliis americana, foribus
comofis, Pluk, alm, 44. T. 141.62,
In Barbados, H.
** Mit swendonpelten, oder dreydoppelten Blättern (Foliis
bigeminis feu tergeminis). -
3. Ragenpfode (UnguiscariM.) ift fachlich, und
bat zwey Doppelte Rumpfe Blätter
Aca-
Mit vermengten Gefchlechterm, 1225
Acäcia (quadrifolia, ſiliquis cincinnatis, Plum. ic,
T.4.
Jamaika und die aribiſchen Inſeln f ad die he
math. h·
Dis ir gepaärten und uafele Stättern. Eonis
conjugatis ſimulque pinnat is).
4. Gemeine S.( Senf va M) ift dornich, und
bat gepaarte, gefiederte Hlätter, deren einzelne
Blaͤttchen aus zwey Paar kleinern Blaͤttchen
a r wovon die inivendigen die Ffeinjten
find |
Minofa —X prima, f, braſiliana latilolia filiguis
'radiatis, Breyn.cent.31. T. 16,
Wohnt in Brafilien. H.
Di feift inter allen Arten die entire
$. Schanihafte 8. ( pudica M.) ift a; hat faſt
fingerformige, gefiederte Blaͤtter, und einen
Stamm der mit jteifen Borſten beſetztiſt.
Mimoſa ſpinoſa 3. ſilique parvis echinatis. Breyn.
cent. 40. T. 18. |
Iſt ebenfalls in Brafi lien zu — *8
Wenn man von dieſer Sinupflanze ein Blatt mit einem
vewiſſen Grade der Erſchuͤtterung beruͤhret; ſo faͤllt der Stiel
nicht allein unterwaͤrts, ſondern die Blaͤttchen ziehen ſi ich auch
Huſammen; nach einiger Zeit aber ſtellen fie ſich wiederum in
ihren vorigen Zuftand, Alle Abend ſchließt die Pflanze ihre
Blaͤtter zuſammen, und alle Morgen oͤfnet ſie ſolche wieder.
In den warmen Tagen iſt ſie empfindlicher, und oͤfnet die Blaͤt⸗
"ter des Tages weiter, ſchließt aber des Nachts auch dieſelben
"enger zufammen, welches letztere Wind und Regen auch vers
"urfachen. In dem Stande der Zufchliefung find die Blaͤtter
mit ihren Stielen ſo ſteif, daß fie abbrechen wuͤrden, wenn man
fie.
1216 Dreyunditvanzigfte Stoffe der Pflanzen.
ſie mit Gewalt in ihren vorigen Zuftand bringen wollte. Diefe
Erfcheinungen haben verfchiedene Gelehrte aufmerkfam. ges
macht, und veranlaffet, viele Berfuche anzuftellen, um dadurd)
die Urfache zu entdedfen. Du Hamel hat in feiner Naturge⸗
ſchichte der Bäume Th.2. Buch 4. Cap. 6. Art. 3. an dieſer
Pffanze verſchiedene derſelben gemacht, und beobachtet erſtlich,
daß die Pflanze, wenn ſie auch in der groͤſten Dunkelheit ſte⸗
he, ſich fruͤhmorgens oͤfne, und Abends ſchlieſſe, welches letztere
man. auch von ihr in <reibhänfern Abends bemerke, wenn man
Harinne and) mit Fleiß die Wärme zu der Zeit vermehret ba
be. Aus diefem folgert. en, Daß obgemeldere Bewegung Der
Pflanze nicht weſentlich vom Lichte, und auch nicht von der
Wärme herkomme. Zweytens, daß, wenn man eins von den
Blaͤttchen ſehr ſachte und ganz wenig beruͤhre, ſo lege ſich daſ⸗
ſelbe auch ganz alleine zuſammen. Waͤre aber die Regung
ſtark genug, um zwey auf einmal in, Bewegung Au feen; fo
bewegte ſich auch das dem berührten gegenüberfiehende, und
legte fih an das erſte. Dieſes Fönnte geſchehen, ohne daß
fi) weder das ganze Blatt, noch der gemeinſchaftliche
Stielim geringften bervege. Wenn hingegen die Bewegung
noch fhärfer wäre; fo erfiredte fie fich auch auf einen ganzen
Zweig. Wordus er folgert, daß die Bewegung Diefer verfchigs
denen Theilenicht von einander. abhange. Drittens, daß es
einerley ſey, mit was für einem Körper diefe Blätter beruͤh⸗
ret würden. Doch muͤſte man eine Erſchuͤtterung machen;
indem man einige Blaͤttchen mit den Fingern drücken koͤnnte,
ohne daß ſie ſich zuſammenlegten, wenn man nur keine Erſchůt⸗
terung machte, und die Blaͤttchen nicht fo ſtark beunruhigte, daß
es eine Bewegung in dem Gelenke des Stiels verurſachte;
denn in dieſem Falle haͤtten ſie ſich alsbald geſchloſſen. Dieſe
Beobachtungen haben ihn veranlaſſet zu glauben, daß die Em⸗
| pfind⸗
— Mit vermengten Geſchlechtern. 1217
pPfindlichkeit der Pflanze hauptſaͤchlich in den Gelenken ihren
Sitz habe. Ja es ſcheine ſogar, dag in diſſen Gelenken ei
nige Theile empfindlicher waͤren, als die andern; denn, wenn
man ganzleife mit der Spitze einer Nadel einen kleinen weißli⸗
hen Punkt kratzte, der an dem Gelenfe eines Blaͤttchens auf
dem Stiele des gefiederten Blattswar, fo bog ſich daffelbe fo:
‚gleich, welcher nicht fo aefchwind, noch fo leicht geſchahe, wenn
dergleichen Reikung an irgend einem andern Theile des Blaͤtt⸗
chens vorgenommen wurde. Viertens, daß das Abſchneiden
eines Aſts nicht fo viel Wirkung hervorbringe, als eine Erſchuͤt⸗
terung; denn wenn ein ganzes Blatt bey ſeinem Anfang, wo
es auf dem gemeinſchaftlichen Stiele ſtehet, recht geſchickt und
ganz ſachte abgeſchnitten wuͤrde, ſo ereignete ſich nichts an dem
andern, ja es ſey ſogar mit einer gewiſſen Geſchicklichkeit
möglich, einen ganzen Aſt abzuſchneiden, ohne daß ſich die Blaͤt⸗
ter zuſammenlegten. Fuͤnftens, daß die Pflanze ſich durch den
‚Dampfvon brennenden Schwefel und flüchtigen Salmiacgeiſt
zuſammenziehe. Aus welchen allen er folgende Erfahrungs:
Tore zufammenziehet: 1. eine Erſchuͤtterung, eine Neigung
hat mehr J—— als ein Einſchnitt, oder als ein voͤlliges Ab:
ſchneiden ſeibſt. 2. Einekleine Neigung wirft nur in die
Desachbarten — — eine ſtaͤrkere Neigung erſtreckt ihre Wir:
kung weiter, und zwar deſto weiter, je ſtaͤrker die Reitzung iſt.
2. Die Reikung an gemiffen Theilen hat mehr Wirfung, als
wenn fie an andern Therlen gefchiehet. 4. Alles, was anden
Werkzeugen der Thiere wirken kann, wirkt auch in die Sinn
pflanze als eine Erſchuͤtterung, ein Kraben, vie Warme, grofe
Kaite, flarfer Geruch und Rüchtige Stüßigfeiten.
**** Mit doppelt —— Blaͤttern (Foliis duplicato-
pinnatis).
6. Klettrende S. (ſtandens M) iſt unbewehrt,
sb bh und
1218 Dreyundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
und. hat gepaarte mit einer Gabel ſich endigende
Blätter, die aus zivey Paar Blättchen zufammene
geſetzt find. ——
Rumph. amb, 5» T. 4. Sy a
Die beyden Indien find das Vaterland. Hr
Die haldzeitigen Bohnen verurfachen Breden.
7. Zifengraue S. (glauca M.) iſt unbemwehrt, und
hat doppelt gefiederte Blaͤtter, Die ausfechs "Dar
Plätzchen beitehen, welche aus fehr vielen Federn
sufammengefeßt find, wovon zwiſchen den legten
Paaren eine Drüfe jteht, Na \
Trew,ehret. T.36. | |
Waͤchſt in Amerika. B-
8. Schotendorn (Senegal M.) mit Stacheln, deren
drey und drey beyfammen wachfen, wovon Die
mittlere ruͤckwaͤrtsgebogen ift, Doppelt gefieders
ten Blättern, und ährenförmig zufammengefeße
ten Blumen. A |
Arbor foliis pinnatis, fpica pendula fericea, Catesb,
car.2.P.44-T.4 | *2*
In Arabien. h. |
Bon diefen fremden ſtachlichen Baume hat man noch das
arabifche Gummi und Senegal in den Apotheken, welches zu
vielen innerlich und äufferlich verdickenden, findernden, ſtopfen⸗
den und ermeichenden Arzeneyen gebraucht wird, und etwas
feiner ift, als dag von Tragacanth. Der Hcacienfaft, der
aus den unreifen Fruͤchten in Eghpten zubereitet, ımd ehemals
in ſtarken Gebrauch gezogen wurde, iſt jetzo feltener zu haben.
Er ziehet ſtark zufammen, und die fogenannte japoniſche Ers
de vertritt deſſen Stelle. Yon diefem Egyptifhen Schotens
dorne ift merkwuͤrdig, daß deſſen Wurzeln einen üblen Ds
haben,
Mit vermengten Geſchlechtern. 1219
— die Blumen hingegen wie die Merzviole fehr angenehm
tiechen, der Saft der unreiien Srüchte herbe und zufammens
giehend, und das Stammholz ohne allen Gerud) ift, woraus der
fügliche arabifche. Gummi flieffet: : Was für eine Veraͤnde⸗
rung und Unterſchied in der Grundmiſchung der verfchiedenen
Sheile an einem und eben dem Gewaͤchſe! Gleditſch.
en ir IL. Ordnung.
Mit gan; getrennten ————— Dr
OECIA) .
063. GSleditſch sbaum (GGruepirsta). Die
Zwitterblume hat einen viermal eingeſchnittenen
Kelch, und wierdlätteiche Krone, fechs Staub»
faͤden; ein Staubweg; Die Frucht iſt eine
"null
el. ‚Die mannliche Blumeift mit einem dreyblaͤtt⸗
richen Kelche und dreyblaͤttricher Krone verſe⸗
en ſechs Staubfaͤden.
Die weibliche Blume: hat einen fuͤnfblaͤttri⸗
en Kelch und fünfblättriche Krone zein End:
weg und eine Huljenfrucht,
Arnm. Dieß Geſchlecht iſt von dein Herrn Hirten dem &s
dächtnifle des Hrn. Prof. Gleditſch s geweyhet worden,
Dreyſpicziger G. oder Honigerbſe (riacan⸗
. 205. G.) mit einem Stamme, aus deſſen Wins
keln dreyfäche Stacheln entfpringen.
Gledictia fpinofa, Du Ham, arb, 1. p. 266. T. 105:
* Acacia mit dreyfachen —** und einer
ovalen Kapſel, welche nur einen einzigen
Saamen enthält (Acacia abrusfolio, tria»
— ‚ sapfula ovali unicum ſemen clau-
H6hh2 dente.
go
er
so20° Dreyundzivanzigfte Klaſſe der Pflanzen.
Adente. Gatesb. car.ı.p 23: T. 2. Seeligm
ch. 2. T. 86.) iſt eine — —
WVirginien iſt die Heimath h.
Aus den Huͤlſenſchalen ſieden die Einwohner in Virginlen
| J— Meth, und haben an einigen Oertern ganze Gaͤrten mit
dieſem Gewaͤchſe zu bepflanzen angefangen- ſ. ſtockh. ae
B. 13. ©. 152.
2. Unbewehrte ©. (inermis G.) mit einem ums
bewehrten Stamme.
Acacia javanica non fpinofa, foliis —
dentibus Pluk. alm. 6..T, 123.63, |
Wohnt in Java. h. Ä | ER
969, Eiche (Fraxınus), Die Zwitterblume hat
entweder keinen, oder einen viermal getheilten
Kelch; keine oder vierblaͤttriche Krone, zwey
Staubfüden; ein Staubmeg, und ein lanzett⸗
formiger Saame.
Die weibliche Blume iſt ebenfalls mit ei⸗
nem Staubwege verſehen, und bringet einen lan⸗
zettformigen Saamen.
1. Hohe E. (excelſior F.) mit ſaͤgeformig gezaͤhn⸗
ten Blaͤttchen, und Blumen, welche keine hs
nen haben.
Blackw. T. 328.
Iſt in den europäifchen Zäunen zu Haufe, und
bluͤhet im Merz und April. h
Dieſer Baum wächlt fehr geſchwinde, und hat ein brauchba⸗
res hartes Holz. Das Laub wird von Schaafen, P Pferden und
Kindvieh gern gefreffen.. Mit der Rinde giebt man den vor
her gelb gefärbten — eine blaue Sarbe. a ve
D. Lars
E Mit vermengten Geſchlechtern. 122%
D. Lars Montin, welcher Provincialarzt in Halland if,
Bat nad) einigen glücklichen Verſuchen mit. dem. ‚Safte von
Eſchenlaube erfahren, daß er ein ſicheres Mittel wider den
Biß aiftiger Nattern ſeye. Er hat zartes Eſchenlaub genoms
men, ſolches ganz klein aehackt, fo viel davon, als man, ‚mit
der Hand mit ausgefpannten ‚Singern faſſen Fann, in einen
AufHat er es, biß der Saft aus. den Blättern frey —
gpha, und ſolchen durch ein leinenes Tuch gepreßt. Von
dieſem Safte hat er die Kranken des Tages alle halbe
tunden ein Spitzalas voll nehmen, und dabey Mor⸗
gens und Abends einen Umſchlag von ausgepreßten Blättern
anf die Wunde legen laſſen; des Nachts aber hat er ihnen zur
Schlaßzeit ein Theekoͤpfgen voll Baumoͤl, und hernad) ſtatt deſ⸗
fen ein oder das andere mal einen gehaͤuften Theeloͤffel voll Ther
riac gegeben. Mir viefer Eur har er fo lange fortgeführen,
biß die Zufälle gänzlic) nachgelafjen. Auf diefe Art hat ernicht
nur verfchtedene, weiche die giftige Matter (Goluber Berüs)
ermunder hatte, fondern auch einen Knecht, der von der viel
giftigern Jeatter (Coluber Cherfea) war gebiffen worden, it
vier Tagen gluͤcklich curiret. Daß der Saft vom Eſchenlaube
bey dieſen Euren, wo nicht alles, doch das meiſte gethau has
be, iſt ihm um deſto glaublicher; da Baumol und Theriae in
dergleichen Fällen von andern vergebens gebrauchet worden.
f. ſtockh. Abh. B. 27. S. 154. und folg.
— 2% Manna E. (Ornus F) mit fügefürmig gezaͤhn⸗
ten Blaͤttchen, und Blumen, welche mit einer
Krone gezieret find. -
Dos mittägige, Europa iſt das Vaterland. B.
Der blahgelbe eingetrocknete Saft, welcher fich in den heis
ft Monaten, im. Sahre, in der Rinde des Baumes an
den jungen glatten Zweigen, und den Blättern anhäufet, und
von n, füfen fetten, a Geſchmacke ın =
2
v223 Drehund wanzigſte Klaſſe der Pflongen.
aigartigen etwas unangenehmen Geruche, iſt dast bekannte
Manna unferer Apotheken, und dringet entweder von ſelbſt auß
der Rinde des Stammes und der Aefte, wo er fich vorher in
giemliche Beulen oder Knollen zufammen ziehet und diefelben
gerfprenget, oder er flieffet aus den Münden und Oefnungen
derfelben, die theils durch Hauen und Einſchneiden gemacht
worden ſind, theils durch zerfreſſen und Nagen einer gewalti⸗
gen Menge der bekannten Cicaden an ben Blaͤttern und ‚jungen
Zweigen bey ſolcher Jahreszeit gemacht werben. Die beſte
und reinfte Art nennet man auserleſene Manna, welche fürs
nig iſt, zur. kalabriniſchen Manna gehöretz auch der. fi silianie
ſchen und neapolitanifchen an Güre und Kräften gleichet. Aufe
fer der Manna in Rörnern giebt es eine in Tafeln in, Ungui⸗
chen Stuͤcken in den Apotheken. Die Eirfammlung, Vorher
reitung undBerfälfchung find längft befannte Dinge, man muß
fich bäten fo wohl vor der erfälfchten, als der rothen und brau
nen, welche fehr alt und verlegen ifl. .
Die qute Manna loſet ſich als ein groſten Theils fleimigeh
Weſen voͤllig im Waſſer auf, und zeiget mit dem Zuder und 2%
nio in ihrer Grundmiſchung viele Aehuiichfeit, und von dem ſehr
verſteckten harzigen zeigen ſich ungemein wenige Spuren. Sie
gehörer mit Necht unter. die aelindeften, Lapir: und reinigende
Arzeneymittel, die man entweder vor ſich in einem deſfillirten
Waſſer, oder in einer důnnen Bruͤhe mit und ohne Mittelſalze
und Rhabarber von einer halben biß zu ein oder anderthalb
Unzen zu verordnen pfleget. Sn den Apotheken wird davon
Fle&uar. de Manna bereitet, auch nimmt man diefelbe ad
Infus. Laxativ. Vienn: & D, ‚Managette, und Syrup. La
zativ. de Manna. Gleditſch. |
3. Amerikanifche E. (americana F.) mit glatte
9 —2 Blaͤttchen, die mit runden Stielen ver⸗
| fehen find. RL
NO
Ca ·
WMit vermengten Geſchlechtern. 1223
Catesb. car. 1, Ps go. T. go. Seeligm. Th. 4.
I ul 60.
Waͤchſt in Carolina und Birginien, %
970. Tupelobaum (Nrssa). Die Zwitter⸗
blume hat einen fünfmal getheilten Kelch ohne
„Krone, fünf Staubfaden und einen Staube
weg; die Steinfrucht fißt unter dem Kelche.
, Die männliche Blume iftebenfalls mıt einem
fünfmal getheilten Selche ohne Krone, und
> zehn Staubfäden verfehen. |
4. Waſſer Tupelobaum (aguatica Nyſſu).
Catesb, car, 1, T. 60. Seeligm. T. 3. T. 20,
In den waͤßrichen Gegenden des mitternächtigen
Amerika. h.
Dieſer Baum hat einen dien Stamm, ſonderlich am Bo⸗
den, und wird fehr hoch, fein Holz ift weiß, weich und ſchwam⸗
mig. An den Seiten der Aeſte treibt er feine Bluͤthen her⸗
aus, die aufohngefehr drey Zoll langen Stielen ſtehen. Wenn
feine Frucht ausgewachfen, Fommt fie an Größe, Form und
Farbe einer Heinen Dlive gleich, und in felbiger ſtecket ein har:
ter geftreifter Stein. Das Holz von diefem Baum wird we⸗
gen feiner Aehnlichkeit mit dem Pantoffelholge zum verpfrop⸗
gem der Flaſchen und getrockneten Kuͤrbiſe gebraucht.
971. Baͤrenfuß (Arcrorus). Die maͤnnlichen
Blumen bilden eine zuſammengeſetzte Dolde, und
find mit fuͤnfblaͤttrichen Hüllen, fünfblättricher
Krone und fünf Staubfäden verfehenz die
zwey Staubmege fehlagen fehl.
Die Blumen mit halbaetrennten Geſchlech⸗
"gern bilden eine einfache Dolde, und find mit ei⸗
| h 4 ner
9*
1224 Dreyund wanzʒioſe Stoffe der Pflanzen.
ner viermal getheilten, ſtachlichen ſehr groſen
Huͤlle verſehen, we che in ihrer Scheibe viel
maͤnnliche Blumen, anihren Strahle aber vier
weibliche enthaͤlt.
Die maͤnnlichen Blumen davon hden eine
fuͤnfblaͤttriche Krone und fünf Staubfäden.
Die werblihen Blumen haben eine fünfblätts
riche Krone und zwey Griffel; der einzelne Saa⸗
me hat zwey Facher, und det unter der Blume,
1. Stachlicyer Bärenfuß (echinasus Ar <ops).
Burm.aft.. T. ı.
Aethiopien ift die Heimath, und blůhet im —* —
tember 21
Anm. Die dicken und ſtachlichen Blaͤtter dieſer Pflanze
haben eine ähnliche Geſtalt mit der Barenpfode.
972. Piſoniſche Pflanze (PuSo NiA). Die |
Zwitterblune hat faſt feinen Kelch, fondern
‚nur eine glockenformige fünfmal eingejchnittes
ne Krone, fünf biß fechs Staubfäden und einen
Staubweg; die einfaͤchriche Kapſel ‚befichet,
— —
£
aus. fünf Schalenftücken und: enthält ein
Saamen.
Die männliche und meißtiche Blume ſi indents
‚weder aufeiner oder auf verfchtedenen; Pflanzen,
+ Anm. Der Mönch Plumier hat dieſes Geſchlecht dem D.
Wilhelm Piſo zu Ehren, der eine natuͤrliche Geſchich⸗
te von Braſilien herausgegeben, alſo genennet.
1. Dorniche P. (aculeata P.) mit ſehr weit ab»
fiehenden, aus den Winkeln der Blätter entſte⸗
henden Stachein.
Pilonia_ aculeara frucu glutinofo & tacempfö,
"Plum, gen, 7. IC, 227. er.
Wohnt
Mit vermiengten Gefchlechtern. 1225
Wohnt im mittägigen Amerifa. H.
Diefe Pflanze ift ein Baͤumgen, welches 10. bif 12;
Schuh hoch wird, und einen ziemlich Rarfen Stamm hat,
ihre Aeſte aber find lang und- dünne. Da ſie nun gifo nicht
im Stande find fich aufrecht zu halten ; fo wickeln ſie ſich ins⸗
gemein um alle bey ihnen ftehende Pflanzen. Sie iſt in dem
ganzen miftägigen Amerika, befonders in den Triften und
andern niedrigen Plaͤtzen der Inſel Jamaika ſehr gemein
Wo ſie allen denjenigen, die durch die Orte gehen, wo ſie
waͤchſt, ſehr beſchwerlich faͤllt; weil ſie fi mit ihren ſtar⸗
fen krummen Doͤrnern an die Kleider haͤngt. Und da auch
ihre Saamen klebrich find, ſo bleiben fie an allen haͤngen,
was. ſolche berühret; Daher haͤngen die Flügel der Feldtau⸗
ben.und. anderer Bögel;öfters.fo voll von den Saamen, daß
fie nicht: fliegen Fönnen;, und BR gefangen werden.
973. Kraftwurzel (Panax). Die Zwitterblu⸗
men bilden eine. Dolde, und haben einen fünf: -
mal gezaͤhnten, auf der Frucht ſtehenden Kelch,
eine funfblaͤttriche Krone, fünf Staubfaͤden
und zwey Griffel⸗ die Frucht iſt eine zweyſaa⸗
mige Beere.
Die männlichen Blumen Bilden ebenfallg
eine Dolde, und ſind mit einem ungetheilten
Kelche, fuͤnfblaͤttricher Krone und fünf Staub:
faͤden verſehen. ER
1 Fuͤnfolaͤttriche R. —“ P.) mit
fuͤnffachen Blättern, deren J und drey bey⸗
ſammen ſtehen.
eg rew, ehret. T.&ft.
—* in 1 Exnada 4 Penfploanien, und Wirginien zu
Bee Die
x
1226 Dreyundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
Die Wurzel von diefer Pflanze gleicher der Wurzel von
den. Ninfi oder japanifchen Zuckerwurzel ziemlich, wenn der
obere Fnotige vunzliche iind gekrauſte Theil‘ derſelben, aus
Weichen der Stengel gehet, davon abaeftoffen iſt, welchen
man bey der erfigemeldten nicht findet; auſſerdem iſt dag
Unfchen beyder trocdnen Wurzeln etwas verſchieden. Sonſt
zertheilt ſich auch dieſe nordamerikaniſche Kraftwurzel unters
waͤrts in eine Gabel, woran die Zacken bald etwas weiter
voneinander ſtehen, bald nur durch einen Spalt abgetheilet
find. Die Farbe gleichet der: japanifchen, auſſer daß fie etz
was bräunlicher. zu ſeyn ſcheinet, und der Kern iſt weißlich.
Der Geſchmack der friſchen Wurzel iſt bitterlich, und der Ge⸗
ruch merklich ſtaͤrker als bey der japaniſchen. Nach dieſen
Umſtaͤnden gehoͤret ſie unter die gemäßigten Arzeneyen, wel⸗
che das Blut und unſere Saͤfte uͤberhaupt in Bewegung ſetzen,
verduͤnnen, reinigen, den Schleim aufloͤſen, die Nerven nebſt
den erſchlapten feſten Theilen ſtaͤken, deu Harn befördern,
und ſich in der Wirkung ſtaͤrker erweiſen als bey der japas
niſchen. Gleditſch. PR an ae 2
24 DreyblättriheiR. (zrifohum P.) mit drenfas
hen ‚Blättern, Deren drey und Drey beufammen
mahnte J
Trew. ehret. T. 6. ſ.2. |
Virginien ift das Vaterland, U
Sie Fomme der vorherfichenden Art fo nahe, daß fie nur
eine Abänderung von ſolcher zu feyn ſcheinet, und viel Eleie
wer if. J ar “0
3. Strauchige R. (Fruticoſim P.) mit dreyſach
uſammengeſetzten, gezaͤhnt⸗ gefranzten Blaͤt⸗
kn, und einem ſirauchigen Stamme.
Rumph.
Mit verniengten Gefchlechtern, 1227
Rumph. amb. 4. T. 33, ur
Waͤchſt auf den ternatifchen Inſeln. H.
Die Wurzel dieſes Strauches hat eine fehr ſtarke dis
retifche Kraft, und das Decoct'davon in Waffer wird von
den Indianern wider'den Nierengries, Harnwinde und bo
—* Tri u mit gropen Runen gebraucht. —
> II. Ordnung,
OMit Geſchlechtern, welche auf drey verfihle:
denen Pflanzen wohnen (Triozen)
974. Soodbrodbaum (CarAtonta). Die
Zwitterblume hat einen fünfmal getheilten Kelch
„ohne Krone, fünf Staubfävden und einen faden:
föemigen Griffel die Feucht iſt eine lederartige
vielſaamige Hülfe, ME
Die männliche und weibliche Blume woh⸗
„sen auf zwey verfchiedenen Pflanzen,
Blackw. * 209. 8
In Apulien, Sicilien, Creta, Syrien, und in
dem ganzen Morgenlande blüßet im Früblin:
ge, und bringer im Herbſte reife Früchte. b.
Die Frucht beftchet in einer befondern Art von Hälfe,
und iſt dunkelbraun, lang, dicke, platt und etwas eingebo⸗
gen. Sie wird eines Fingers auch wohl einer kleinen Span⸗
ne lang, und eines Daumens breit, inwendig gehen Diele
Scheidewaͤnde in derſelben querdurch, und theilen fie in Faͤ⸗
cher, welche mit einem Mark angefuͤllt ſind, und worinne
viele ſchwaͤrzliche, nach unten zugeſpitzte, bißweilen auch
weiſſe Saamen enthalten ſind. Dieſes Mark it, wenn die
* recht vollkommen reife, ſiß ſchleimig, und zeiget ſehr
ge
1228 DreyundsanzigfteStlaffe der Pflanzen,
geringe Spuren eines harzigen verſteckten Antheiles. Die
Srüchte find diefer Suͤßigkeit halber öfters wurmftichig, und
werden ſchimmlich. Wenn aber die reifen und friſchen Fruͤch⸗
te rein und; von ihren Saamen geſchie den find, gehen ſie ei⸗
wen honigſuͤſſen Extraet, won einem ziemlich reinen Geſchma⸗
cke, daß man aus der Unze fünf Quenten, auch etwas mehr
erhalten kann, wovon die rückſtaͤndige Schale oder Rinde eis
nen zuſammenziehenden Geſchmack hat. Dieſer Extract oder
ſüſſe Mark der. Huͤlſe laxiret wie die von der Fiſtelcaßien,
dampfet die Saͤure etwas, und lindert die Schärfe beym
Huften, im Munde, Halfe, und fonft beyim Brennen des
Harns. Nach verſchiedenen Umſtaͤnden verordnet man die
Frucht roh zu eſſen, oder in die Bruſttraͤnke, den Leib aber
zu erweichen, und den Auswurf zu befoͤrdern, nur erwehnten
Extraet In gewiſſen Jahren werden die Fruͤchte in den Laͤn⸗
dern, wo dieſe Baͤume zu Hauſe ſind, 3 ihrer Menge
an einige Chiere verfuͤttert. Gleditſch.
975. Feigenbaum (Fıcvs). Ein gemeinfchaft:
licher, dirnformiger, fleiſchicher, oben ſich ſchließ
ſender Boden; verbirgt die Bluͤmgen, die ent:
‚weder auf einem oder verſchiedenen. Boden
a J
Die maͤnnliche Blume hat einen dreymolge⸗
thelen Kelch ohne Krone, und drey Staub⸗
faͤden.
Die weibliche Blume iſt mit einem funfmol
getheilten Kelch ohne Krone, verſehen; ein
— und ein Saame. ll
Anm. Dev Feigenbaum iſt nee eine von denjenigen
Pflanzen... fr 1: bewunderungswärdige Deibafirne
heit alle Gelehrte zur Betrachtung anlocket. Jede
art
—
Mit vermengten Gefchlechtern. 1229
Art diefes Geſchlechts beftehet aus drey beſorderen
Pflanzen. Eine traͤgt nur allein maͤnnliche, die an⸗
dere nur weibliche, und die driste har oben au Bo—
den einige mannliche, und unter felbigen viele weiße
liche Blumen. Eine Beige von letzterer Pflanze hat
de la Hire der jüngere in den pariſ. Abhandi. Th. 4.
©. 127. beichtieben. Der gemeinichaftlihe Blu⸗
menboden, welcher bey der weiblichen Pflanze die
‚Feige ausmacht, und woran inwendig die Blumen
fisen, ift fein Saamengehäufe, jondern vielmehr-ein
gemeinschaftlicher Kelch, der, wenn er nach und nad)
faftiger und weicher geworden, gleichlam eine große
Deere vorftellt, und die Saamen einihlieffet. Aus
diefen erhellet nicht alleine, daß dadurch keineswe—
ges die linneiiche Grundregel, die Blumen mäffen
allemal vor der Frucht hergeben, eine Arsnahme ie:
de ; jondern auch wie es zugehe, daß die Früchte des
weiblichen Feigenbaums fönnen zeitig werden, ohne
daß fie von dem männlichen Staube beichwängert
worden, obgleich alsdenn ihre Saamen nicht fruchts
bar find. Wenn aber die Saamen von dem Staus
be des männlichen Feigenbaums befruchter worden,
und ınan eine folche Feige, nachdem fie vorhero in
einige Stuͤcke zerriffen worden, pflanzer; fo kommt
aus foicher ein Pflanzgen zum Vorſchein, deflen Blaͤt⸗
ter. in den .erften Tagen den Malvenbiatiern gleichen,
und die der Hr. Ritter in dem erſten Bande feiner
Amenit. acad. Tab. 2. vorgeftellet hat.
1, Bemeiner $. (Carsca F.) mit handfürmigen
Blättern.
Bockw. T. 127.
Das mittögige Europa und Afien find die Hei⸗
math.
Wenn der mal ber Feigen des männlichen Fei
genbaums durch feine eigene Kraft die Feigenfaamen des weib:
lichen Feigenbaums befruchten ſollte; fo müfte diefer Staub
aus der Hoͤhle der männlichen Zeige heransfteigen, und mit:
telſt der bewegten Luft auf die weibliche Feige fliegen, der⸗
Bau — ſel⸗
1230 Dreyundsmansigfte Klaſſe der Pflanzen.
felben gefchloffenen Nabel durchbohren, und ſich durch die
ganze Höhle ausſtreuen. Diefes war dem männlichen Geis
genftaub unmoͤglich, und deswegen hat der Urheber der Nar
tur ein gewiſſes Inſeckt, welches zu dem Geſchlecht der Galk
apfelwuͤrmer (Cynips) gehöret, und welches die Alten Pfenes
genennet haben, beitimitier,, den maͤnnli chen Feigenſtaub auf
ſeinen Fluͤgeln wie ein Cupido, in die Feigen des weiblichen
Feigenbaums zu tragen, und ſolche zu befruchten, welche re
beit die befannte Caprification der Seigenbaume ausmacht,
und die auf den Inſeln des Archipelagus alle Jahre von den
Einwohnern mit einem unermüdeten Fleiße befördert wird.
Die Gefchichte derfelben ift diefe:
Der männliche Feigenbaum trägt dreyerley Fruͤchte, oder
viekmehr Blumen; die erften heiffen Fornites, die zweyten
Cratitires, und die dritfen Orni. Die Eornites erfcheinen im
Auguſt, und dauren biß zum November. Aus diefen fliegen
obgemeldete Inſeckten, deren Eyer von ihren Eltern vermits
telſt eines Stichs dahin gelegt worden find, heraus, und fles-
chen im Dctober und November die zweyten Früchte an eben
bemfelben Feigenbaume von ſelbſt. Diefe, Craritires ges
nannte Früchte zeigen fich erft gegen das Ende des Septem⸗
bers, und die Fornites fallen nach und nad) ab, wenn ihre
Inſeckten heraus ſind. Die Cratitires hingegen bleiben auf
dem Baume biß zum May, und ſchlieſſen die Eyer ein, wels
ehe die Inſeckten der Fornites bey dem Stechen dafelbft gelafs
fen haben. Im May fängt bie dritte Gattung der Früchte
au eben demfelben Feigenbaume zu treiben am, welcher die
zwey andern hervorgebracht hat. Diefe Frucht ift größer und
beiffet Orni. Wenn fie zu einer gewiſſen Größe gelanget iſt,
und ihr Auge aufzubrechen anfängt, fo wird es an dieſem
Theile von dem Inſeckt der Cratirires geffochen, welche ich in
dem Stande befinden, von einer Frucht zur anderen zu gehen,
und
Mit vermengten Geſchlechtern. 1231
und ſich darauf ihrer Eyer zu entſchuͤtten. Zuweilen fuͤgt es
ſich, daß, wenn die Inſeckten der Cratitires in gewiſſen Ge
genden langſam herauskommen, die Ocni in eben denſelben
Gegenden ſchon geſchickt find, fie anzunehmen. In dieſem
Falle muß man Cratitires in einer andern Gegend ſuchen, und
ſie an die Spitze der Zweige der Feigenbaͤume befeſtigen, deren
Orni in behoͤriger Beſchaffenheit find, damit die kleinen Ins
fetten fie ftechen. Wenn man diefe Zeit verſaͤumet, fo fallen
die Orni ab, und die Inſeckten der Cratitires fliegen weg,
wenn fie nicht Orni finden, die fie ſtechen können. Dahero
Diejenigen Bauren des Archipelagus, die ſich auf die Zucht
der Feigenbaͤume legen, die rechte Zeit genau wiffen, in’ der
mon dafuͤr forgen muß. Zu dem Ende fehen fie forgfältig
auf das Auge der Frige, denn dieſer Theil zeiget nicht nur die
Zeit an, da die Stecher ausgchen muͤſſen, fondern aud) die,
da die Feige mit’ Nuten geſtochen werden kann. Iſt das
Auge zu hart und zu dichte, ſo kann das Inſeckt ſeine Eyer
nicht dahin legen, und wenn Das Auge gar zu offen, fo fälle
die Feige ab. Wenn nun im Brad: und Heumonate die
Inſeckten anfangen wollen aus den Orni zu eben derfelben
zeit, wenn diefe in völliger Bluͤthe feyn, heraus zu fliegen, fo
nehmen die Bauren die Orni, und hängen fie an ihre weiblis
ehe Feigenbäume. Die Inſeckten kriechen alsdenn aus ihren
Orni heraus, und find von dem männlichen Staube der Orni
fo voll gepudert, ald wenn ein Muͤller aus feiner Mühle kom⸗
met, paaren ſich hiernaͤchſt, und die Weidgen fliegen fo forg -
auf die Feigen des weiblichen Seigenbaums, um allda ſich ihreg
Eyer zu entſchuͤtten „ zu welchem Ende fie ſich in die Höhlen
der weiblichen Feigen mühfam bineindringen, und während
diefer Arbeit den Saamenſtaub der männlichen Feige dergeftafg
auf die Blumen des weiblichen Feigenbaums ausichütten, daß das
von die Eyerſtoͤcke hinlaͤnglich befruchtet werden; und egen
| alt:
1232 Dreyundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
alsdenn vermittelſt eines Stiches ihre Eyer in die Feigen. Der
Nutzen von der Caprification iſt, daß ſolche beſchwaͤugerte Fei⸗
gen nicht allein größer werden, fondern auch ein auf diefe Urt
geivarterer Feigenbaum zehnmal mehr Fruͤchte gebe, als ein
Anderer, der nicht fo gewartet worden: Dir Feigen‘ werden
nad) ihrer erhaltenen völligen Neife von den Bauren, deren
Nahrung gemeiniglich nur in Gerſtenbrod und in Feigen bes
ſtehet, an der Sonne, und nachhero in den Dfen getrocknet,
damit die Eyer, welche die Inſeckten der Orni hineingelegt
harten, verderben muͤſſen. Indeſſen fehlt aber viel daran,
Daß diefe Feigen fo gut find, als die, fo wicht cadrificirer und
in’ der Dfenhige getrocknet worden; denn diefelbe * ſie
nm allen guten Geſchmack. ſ. pariſer Abhandl. T. 2. © 5. 548:
und folg-
Der Feigenbaum ift vol eines milchigen Saftes und u
feine noch ungeitige Früchte. Dieſer Saft ift feifenartig
und fcharf, und hat einen narfotifchen etwas anfreffenden
Gefhmad. Wenn man denfelben: fiaft der Dinte braus
chet, und damit auf Papier fhreibet, fo find zwar die Buch—
fiaben unfichtbar, halt man aber das Papier an das Feuer,
fo werden fie ſchwarz und fihtbar. Wird das Geficht mit
diefen Safte überftrichen, und hernach wiederum abgemas
fehen, fo reiniget er die Haut von aller Unfanberfeit, und
kann alfo ſtatt eines ſcharfen Schönheitmittels gebraucht wer: -
den. Diefe Milch auf Baumwolle getröpfelt, reiniget die
faulen Zähne, und lindert ſehr oft das Zahnweh, heilet auch die
Geſchwüre. Der ausgepreßte milchige Saft aus den Blaͤt⸗
fern des Baums ift.in Peru, wohin fie aus Spanien gebracht
worden find, ein gutes Mittel wider den giftigen Stich der
Spinnen, wenn cr zwey oder dreyimal in die Wunde ge:
getroͤpfelt wird. In den warmen Laͤndern ſind die vollkom⸗
men
Mit vermengten Gefhlechtern, 1233
men. reife Feigen ‚ein allgemeines. ſehr naͤhrendes und wohl:
ſchmeckendes Nahrungsmittel, in den kalten Laͤndern aber, in
welchen ſie nicht ihre Reife erlangen, find fie faft ein Gift.
Doch ſollen ſie demjenigen, welcher ſie zu haͤufig genieſſet, ei:
nen fehr ſtinkenden Schweiß „ja fo gar die Kraͤtze verlrſa⸗
Hin, 'f. Amocn. acad. vol.r.p 45. Die recht zeitige Fruͤch⸗
te fi ind ſchleimig und feifenartig, fie haben eine Kraft zu ers
weichen, zu lindern, zu Dampfen und ſchluͤpfrich zu machen ;
dahero fie fehr oft unter Die Bruſttraͤnke, und andere warme
Getraͤnke, Species zum Kraͤuterthee, und unter die Bruſt⸗
Iattivergen genommen, auch bey folchen Umftänden verord:
at. werden, die von einer Schärfe und Berfchleimung ent;
fe hen. Ihr aͤuſſerlich Gebrauch bey den Gurgelwaſſern, Um—
ſchlaͤgen, Clyſtiren und dergleichen iſt allgemein. Gleditſch.
2. Pharaoniſcher $. (Sycomorus F.) mit herje
foͤrmigen, tundlichen, glatträndigen alle
ehe Ficus pharaonis, Cam. matth, 103.
LIEDENT
Wohnt in Egypten. B-
Das Holz diefeg Baumes: widerftehet. viele Jahrhunderte,
ja zwey taufend Sahre der Faͤulniß, weswegen die alten
Egyptier ihre Mumien in ſolches gelegt haben. Das JInſeckt,
durch welches Die Caprification, geſchieht, iſt auch eine Art
der Gallapfelmärmer.
3 Religiöfer F. (religiofa F.) mit ————
Länglıchen, glatträndigen, ſehr fcharf zugeſpitz⸗
ten Blättern.
Rheed. mal. ı. T: 27.
Iſt in Oſtindien zu Hauſe.
Die Indianer traumen bon dieſem Basıne, daß ihr Goͤtze
iR FU Viſten
4 4
RE
1234 Dreyundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen. x.
Viſten unter ſolchem gebohren, und denſelben ſeiner Blumen
beraubt habe, weshalber fie um ſelben eine Mauer bauen,
und ihn anbeten. |
4. Bengbalifcher $. (benghalenfs F.) mit eyfoͤr⸗
migen, glatträndigen, ſtumpfen Blättern, und
einem Stamme, welcher unterwärts Wurzeln
ſchlaͤgt.
Trew. ehret. T. 50.
Oſtindien iſt auch das Vaterland. H.
5. Indianiſcher F. (indica F.) mit lanzettfoͤrmi⸗
gen, glattraͤndigen, geſtielten Blaͤttern, gehaͤuf⸗
ten Blumenſtielen, und wurzelſchlagenden Ae⸗
ſten.
Rheced. mal. 3. T. 57.
Waͤchſt in beyden Indien. h. |
6. Traubenförmiger $. (racemofa F.) mit ey»
förmigen, glatträndigen, fpisigen, eingedrückte
getüpfelten Blättern, und einem baumartigen
Stamme. —
Rheed. mal, 1. T. 25 | NE
In Oftindien. Bd, |
Die Indianer effen die Früchte diefer Art nicht, fondern
uberlaſſen folche den Voͤgeln, denen fie fehr wohl ſchmecken.
IERBEH 1235
oh — Klaſſe der
Pflanzen.
Nit unkenntlichen Geſchlech—
tern (CRYPTOGAMIA).
I. Ordnung.
Farrnkraͤutern (FıLıcks),
976. Kannenkraut (EQUISETUM) Die
Sructificanonen bilden eine Aehre, und beftes
hen aus Schalenftücken, die mit einer Platte
bedeckt find
Anm. Diefes Gefihlecht hat ber Hr. Ritter unter die
Farrnkraͤuter mit geſetzet, obgleich die Arten deſſel⸗
ben jenen fehr ungleic) find,
3, Wald R. (SYlvaricum E.) mit einem dhris
gen Stengel und zufammengefesten Blättern.
Die Waldwiefen des mitternächtigen Europa find
die Heimath, und der April und May oe
Blübzeit. 23:
& Acer R. (arven/e E.) mit einem nackenden
Fructificationsſchafte, und infruchtbaren blatt⸗
richen von jenem verſchiedenen Schafte.
Blackw. T. 217
Wohnt in Europa und Morgenlande auf Aeckern
nd Wiefen, 24
Der Srüctificationsfchaft zeiget eine zaſriche Wurzel, auf
welcher auch mehrentheils die Zafergen rund um dem Suafs
te, als aus einem Ringe entſtehen. Dieſe treiben hernach
den Schaft hervor, der in entfernten Zwiſchenraͤumen mit
iii 2 riner
£236 Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
einer trodien Haut umgeben iſt. An der Spitze deſſelben
entſtehen Knoͤpfgen oder die Bluͤthenaͤhre, welche anfaͤnglich
ſehr zuſammengepreßt if; wenn aber das Wachsthum ber
Pflanze‘ nach, und nad) zunimmt, ſo wird felbige weitlänftis
ger, und. zeiget die beſonderen Schildgen. ‚Die Child:
gen hängen ar dem mittleren ſchwammigen Ey fen oder der‘
Are an, wie man aus einer zerichnittenen Aehre erfshen
Fann. Jedes Schildgen hat feinen befondern Stiel, oben
aber macht es eine fechserfige Figur; dieſe Figur aber ift
fehr geſchickt, einen dichteren und fefteren Zufammenhang zu
machen. - Die Saamenkapſel iſt walzenfoͤrmig und ſehr
elaſtiſch; daher ſie auch, wenn ſie zur Reife gekommen,
auf einmal zerſpringet, und einen Staub, welcher fleine
rauche Saamen vorftellet, ausſtreuet. Der Fructificationg:
fhaft kommt vor dem blättrichen Schafte zum Vorſcheine,
und verwelket ſehr bald; dieſer aber dauret ſehr lange. Der
Saamenſtaub tanzet nach ſeinem Ausſtreuen anfaͤnglich der⸗
geſtalt, als wenn er lebte; wie ſolches ein Stahelin
tet hat.
3. Sumpf. R. ( — *— E. yh mit einem clan
Stengel und einfachen Plättern.
' B Kleines vieläbtiges Sumpf-Rannenkraut
(Eguifetum paluftre minus pobyflachion. Ray.
angl. . p331. T. 5. +3.) ift eine Spielart.
Iſt in Europa in wäßrichen — zu Feuß
‚and bluͤhet in May. U.
Es hat einen ſo widrigen Geruch, daß es nicht nur
gruͤn und trocken von Rindbieh und Pferden verjejmähet
wird, fondern auch alles Gras, daß in der Nahe wachſet,
und Hei, unter das es gemenget ift, dent Viehe zu
wider macht, are dem Eigenthuͤmer ein ganzes
Wie⸗
pi unkenntlichen Geſchlechtern. 1237.
iefenftä verderben kann f | ſtockh. Abhandl 8.28
= nn me ' ——
4. Stiß R. ( Mahl E.) mit einem seitzeiften
rag, und fait einfachen Blaͤttern. —
Die Ufer der Seen und Fluſſe in Europaft MN das
Baterland. 2.
5. Winter K. (byemaleE.) miteinem nackenden
rauhen, unten etwas äftigen Stengel:
Woaͤchſt in europäifchen Wäldern und canpen Se:
genden. 2.
. „Das Vieh Mißt zwar alle vorftehende Arten, auſſer das |
unter n. Zund 5., welches letzter e nur den Pferden heilſam
iſt; am allerliebſten aber genießet es den Fluß: Schaft:
halın unfern. 4, Allein auch alle Arten fehaden denſel⸗
ben, inſonderheit, wenn es grün gefreſſen wird; den es iſt
bekannt, daß das Vieh ſtark darnach purgieret, wodurch das
traͤchtige Vieh ſehr leicht verwirft, dem melfenden aber die
Milch vergehet. TR : .
977. Klatterrüngkein (Or PHTOCLOSSUM).
Eine zweizeitige Fructificationsahre -mit Ge:
lenken, welche in die Quere aufipringen«
I. Demeines IT. —— mit einem ein⸗
foͤr migen Blaͤtte.
Blackw. T.416.
In dem eucopäifchen Waldwieſen, und > täßer im
| Day und Brachmonate. |
eber dem Site) wo das Blatt anſitzet, ſteiget der
—— die Hoͤhe, und verwandelt ſich gleichſam
in’einen meiſtentheils einfachen, manchmal getheilten, oder
— dreyfachen Fructificatronsſtiel. An demſelben ſitzen
Sims auf
238 Vierundzwanzigſte Klaffe der Pflanzen.
auf beyden Geiten, oder in einer doppelten Reihe die. Bluͤ⸗
then und Fruchtknoͤpfgen, welche gleichfam durch Gelenke
mis einander vereiniget, und ‚ein ſchmales dünnes Zünglein
abbilden. Ein jedes Knoͤpfgen iſt ein häufiges Saamen⸗
behaͤltniß, welches fich querdurch von einander ‚fondert, und
unzählige Fleine Saamen enthält,
2 Portugiefifches (7, (lußtanicum O.) mit eie
nem lanzettformigen Blattes
Ophiogloſſum anguftifoliurm minimum, Barr, rar,
1380. T. 215. 2,
Portugall ift die Heimath.
B. Ylesförmiges IT. (rericulatum O.) mit ei⸗
nem herzformigen Blatte.
Ophiogloſſum cordatum et reiculaum. ‚Plum,
fl, 141. Te 16%
Wohnt in mittägigen Amerika,
4. Handfoͤrmiges N. (palmarym O.) mit einem
bandformigen Blatte, welches an feiner Baſis
die Blüthenähre hervorbeingt.
Ophiogloſſum palmatum. Plum, fil. 139. T. 163.
Iſt ebenfalls im mittaͤgigen Amerika zu Hauſe.
5. Saͤngendes N. (pendulum O.) mit gleichbrei⸗
ten, ſehr langen, ungetheilten Blaͤttern.
Rumph. amb.6. T. 37. f 3.
Die Baͤume in Oſtindien ſind das Ten dieſer
Schmarozpflanze.
978. Osmunde (Osmunnda). Die Fructi⸗
ficationen ſtellen eine in Aeſte getheilte Aehre
für, deren Saamenbehaͤltniſſe lauter kugelrunde
Körper (ind, _
* Mit
Mit unkenntlichen Gefchlechtern. 1239
2 Mir Schäften, welhe dem Stengel unten an dem
| Blatte aufſihen (Scapis infidentibus cauli, ad bafın
frondis)..
2. Zeylaniſche O. (Zeylanica O.) mit einem ein⸗
zelnen Stengelfchafte, und quirlfoͤrmigſtehenden
Janzettfürmigen ungetheilten Blättern.
Rumph. amb. 6, T. 68. f. 3.
Waͤchſt in Zeylon und Amboina.
- Diefe Pflanze ift fafrig, erfrifchend und oͤfnet den —
Die jungen Stengel mit den Blaͤttern und Aehren werden
von den Indianern als ein Gemuͤße genoſſen. Rumph.
2. Mondraute (Junaria O.) mit einem einzigen
Stengelſchafte, und einem einzigen gefiederten
Platte.
Blackw. T. 420.
In Europa und bluͤhet im May. 2.
Die Wurzel diefer Pflanze beftehet aus Zaͤſergen, weis
che unter einander verivicelt find. An dem Stengel hängt
ein einziges gefiederies Blatt, deſſen Bläattchen einander ges
gegenüber fiehen, auf einem kurzen Stielgen ruhen, und eine
balbınondförmige Geftalt haben, an dem Ende aber fißet
nur eins. Der auf dem Stengel feftfisende Schaft theilt
fich in Acfte, auf welchem in einer dopelten Neihe die Frucht⸗
theilgen ruhen. Die Anzahl und Geftalt der Blätter iſt
veränderlih, und die Blüthenähre wird bigmweilen in meh⸗
rere Uefte getheilet ? dahero haben die Schriftfteller davon
einige andere Arten, welche aber nur Abweichungen find,
aufgezeichnet, Die Hlüthen geben in der Nacht einen ans
genehmen Geruch.
Die Pflanze ift füglih und temperirend, fonft aber von
Beinen auflerordentlichen Wirkungen, und wird dahero in den
| Siii gl Apo⸗
1245 rin Safe der Mänge
Apotheken ſelten verlangt. Die gemeinen Solstocher Halten
diefes Kraut ganz unrecht für die lunariam arabum, und ers
sehlen von ihren Kräften viel en —** aber
nur den Fabeln gleichet. Gleditſch. NY
3. Pirginiſche O. (virginica O. J inte einem eins
zelnen Stengelfchafte , und drehfach zuſammen—
geſetzten Blatte.
Osmunda asphodeli radice. Plum.fil 136. ‚2, i79.
Amerifa ift die Heimath. *
4. Zottige O. (birfata O.) mit doppelten hät
gelfchäften, und ——— zottigen
Dlatte.
Osmunda molliter hirfara, et. profunde lainiara
Plum, fil 138. T, 162. |
Wohnt auf den Felfen des miträgigen Amerika,
** Mit nackenden Schaͤften welche aus der Wingel ent⸗
ſpringen Gcapis nudis, € radice enatis).
5. Quirlför mige ©. (verzieillataO.) yat Shift
fe, welche aus der IABursel entfpringen, und
quielförmig ftehendeBtüthentrauben hervorbrins
gen, wie auch e ein 9 ———
Blatt. WET
Osmunda BERNER * fl, aa T. 160.
Iſt ebenfalls im mittaͤgigen Amerika zu Haufe; -
"6. O. mit dem Hirſchzungenblatte (Cervina
©.) hat einen aus der Wurzel entſpringenden
"Schaft, und einaefiedertes Blatt, Deffen Federn
mit einem glatten Nande verfehen find. nis.
" Osmunda linguae cervinae folio. ‚Plum, fil,132.
Im 154. HE BITIERTT Panbihnyg V— a money
Das
Ai Mit unkenntlichen Gefchlechtern 1241
Das mittägige Amerika iſt auch das Vaterland.
Hr Mit einem Blatte, welches die Fructifisationen ſelbſt
traͤgt (Fronde ipfa fructificationes ferente). =
7. Boͤnigliche ®. (regalisO.) mit. doppelt gefie⸗
ale a Blaͤttern, welche an-ihren. Gipfel Blüs
thentrauben herborbriugen ——
in Mai 2. Binden
Woaͤchſt in Europa und Virginien an äh —
| -fen, und biühet im Heu: und RERDAR HAIE.
Hat eine Abaͤnderung.
Die ganze Pflanze beſtehet nach der ek Be⸗
fehreibun ug bey angeführter blackw. Taf. aus einem doppelt
gefiederten Dlatte, deffen Fleine Blaͤttchen eyfürmig, kumpf,
vollkommen ganz und aderich find. Auf der Spitze deſſel⸗
ben ſitzet der in Aeſte getheilte Bluͤthentraube. Die Wur⸗
zel iſt dicke, gleichſam knollich, und hat viele aͤftaeF Faſer⸗
«gen. Die Fruchtbringende Theile ſtellen Trauben für, da⸗
"son ein jedweder einen beſondern runden Körper ausma⸗
“het, fo auf einem Stielgen ruhet, oder vielmehr ein einfa⸗
ches Fruchtbehaͤltniß zeiget, welches der Laͤuge nad von
einander fpringer, und viele ‚Feine ftaubige Saamen augs
ſtreuet; von welchen Trauben der Herr Nirter in feiner
Schrift de Acroſticho, die in den Amoen acad vol.r, „befinds
lich, ganz wohl erinnert, daß fie nichts anders als zarte und
‚gleichfam verdänte Blaster waren an welchen! die ſwocht⸗
m Theile befeftiget biegen,
Obgleich die Pflanze felten verordnet wird, foehüret fe
dennod unter die guten Arzeneyen, weiche balſamiſch und zus
gleich anhaltendöfi nd: Gleditſch.
8. Claytoniſche O. (dlaytoniana O,) mit geßieder⸗
„fen Blätterh, deren Federn in Querſtuͤcke wies
ae IS: derum
Na
1242 Vierund zwanzigſte Klaſſe der Planen,
derum vertheilet ſind, und an deren Spitze die
Fructificationen dicht aneinander ſtehen.
In Birginien, Ara
Br Mic unfruchtbaren Blättern, und einem befonder«
| Sruetifieationsfchafte (Frondibus aliis foliaceis, aliis
frußtificantibus).
9. Sperlingsfluͤgel (Pruchiopzeris O.) mit gefie⸗
derten Blaͤttern, deren Federn in Querſtuͤcke ge⸗
ſpalten find, und einem zweytheiligen Fructifica⸗
tionsſchafte. | !
Oed, flor. dan. T, 169.
Schweden, Rußland, und Morwegen find die Heis
math. 2. |
979. Slügelfaren (Preris). Die Fructifica⸗
tionen fisen linienweiſe an dem Rande auf der
untern Flache des Blattes,
. * Mitfehrieinfachen Blättern (Frondibus fimplieifimis).
1. Lanzettförmiger. $. Canceolata P.) mit einfa⸗
chen, fanzettfürmigen, faft eckigen, glatten Blaͤt⸗
tern, am deren Spitze Die Sructification be⸗
findlich. |
Lingua cervina foliis acutis, et ad oras fummitatum
pulverulentis. Plum, fil. 116. T. 132,
Waͤchſt in Domingo, |
8. Öleihbreiter F. (ineata P.) mit einfachen,
gleicgbreiten, glatträndigen Blättern, an deren
—*— Flaͤche die Fruchttheile der Laͤnge nach
ißen. |
Lingya cervina longiflimis et anguftifimis foliis. |
Plum. fil. 123, T. 143. a
Iſt ebenfalls in Domingo zu Haufe |
—
Mit unkenntlichen Geſchlechtern. 1243
** Mit einfach gefiederten oder zufammengefekten Blaͤttern
Frondibusfimpliciter pinnatis five compofitis),
3, Großblättricher $. (grand: ıfolıa P.) mit gefie⸗
derten Blaͤttern, deren eyfdrmigs gleichbreite,
fcharfzugefpiste, glattrandige Blaͤttchen einan⸗
Der gegenüberftehen.
Lingua cervina latifolla membrana tenui marginate,
Plum, fil. 88. T. 106.
Die feuchten Gegenden in Dominifo und Marki⸗
nif find das DBaterland,
4, Langblättricher F. (Zongifolia P.) mit gefies
derten Blättern, deren gleichbreite Blaͤttchen
— und an ihrer Baſis herzfoͤrmig
ind,
Lonchitis nonramofa, longis anguflis et ad bafım
auriculatis foliis, Plum. fil, 52. T. 69.
Weoaͤchſt in Domingo in Wäldern an Heinen Bächen:
*** Mit faft doppelt gefiederten oder äftigen Blättern (Fron-
dibus fubbipinnatisf. ramofis),
$.Adlevkraut (aquilinaP.) mit drenfach zuſammen⸗
geſetzten Blaͤttern, deren Blaͤttchen gefiedert ſind,
und aus lanzettförmigen Federn beſtehen, wovon
die unterſten in Querſtuͤcke getheilet, die Rue
aber Eleiner werden,
Blackw. T, 325.
Waͤchſt in europäifchen Waͤldern, Gefonberein inden
gelichteten, und blüher im Heumonate.
Trew befchreiber in ſeiner Anmerk. gur angef. Blackw.
Taf. vorfiehende Pflanze alfos aus der dicken Friechenden
Wurzel entfpringt ein Stengel, oder beffer zu reden ein Stiel,
mit welchem das in Aeſte getheilte doppeltgeflederte Blatt vers
bunden iſt. Die unterfien Aeſte des Blatts find beynahe
einen Fuß lang, werden aber nach und nad) in einer gewiſſer
De
1244 Vierundʒwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
Verhaͤltniß kleiner. Die Theile der Blätteräfle, nehmen
leichergeftalt an Groͤße ab, und ftellen gleichfam, ein befons
eres fedexaͤhnliches Blatt fuͤr. Die kleinern Blaͤtthen def
felben find an dem Rande vollfommen ganz, und sagen
J unterwaͤrts mit einander und bedecken die Ribbe. Die:
jenige, welche an den aͤuſſern Spitzen ſitzen, find nur mie klei⸗
nen Einſchnitten verſehen, und sachen gegen den Boden alle
nu ein Blatt aus. Aus den Blättern und — dieſes
Krauts kann eine Art Potaſche gebrannt werden.
ish Halbgefiederter $. (femipinnata P. iesfaf
doppelt gefiederten Blättern, Deren Seitenblaͤtt⸗
chen mitibren unterften Kappen an der einen Helf
fe, und alfo fo zu fagen, an in ei ge⸗
theilet ſind.
Osbeck. Reiſe T. 3. f. I.
Sn China,
080. MilzEraut — Die Fructi⸗
ficationen machen auf der untern Flaͤche des
Blatts parallele Linien in allerhand Rich⸗
ungen.
* Mit einem einfachen Blatte BD fimplici).
1. Hirſchzunge (Scolopendrium A.) mit einfachen, -
„herz zzungenförmigen,, glattraͤndigen Blättern,
und zottigen Stielen.
Blackw. T. 1138.
Die ſchattigen Gegenden, * Setfen in
Europa. find die Heimath. Hat — ne
rungen, 2.
Die ange: Pflanze beſteht aus 5 ie *
and mit Haaren beſetzte Stiele mit der haͤutigen Ausbrei⸗
nv, tung
ya si
Mit unkenntlichen Geſchlechtern 1245
fung verbunden find, davon der untere Theil mit zuruͤckgebo—
genen Fortſaͤtzen den Stiel umſchließt, der obere aber eine
laͤngliche Figur annimmt, und ſich etwas ſpitzig endiget. Auf
der untern Flaͤche der Blaͤtter erſcheinen zuerſt kleine vertief⸗
te Streifen, welche hernach, wenn das Häntgengeriffen,.eine
ftaubige Linie vorfiellen. Sie gehen in einer fchiefen Rich—⸗
tung nach der mittelften Erhebung des Blatts 5% und Be.
das Kennzeichen diefer Pflanze aus. Lie BE
2, Dogelneft (nidus A) mit einfachen, — * —
migen, glatten Blaͤttern, welche einen vollig un⸗
getheilten Rand haben. =
Seolopendria indiz orientalis, mufz facie, Breyn.
cent. 129. T. 1
Wohnt in Java auf den hoͤchſten Bäumen.
Die Wurzeldiefer Pflanze fi itzet aufden höchften Bäumen,
aus welcher die zwey Schuh lange, und eine Spanne breite,
ftarfe Blätter entfpringen, und im Kreiß, gleich einer Dolde,
aufrecht ſtehen, in deren Mittelpunkt die Vögel ſehr oft
** Mit einem in Querſtuͤcke getheilten Blatte Eronde pin-
natifida).
3, Wahres M. (Ceterach A.) mit Blättern, web
che in Dueritücke getheitet find, und deren ſtum⸗
pfe Lappen wechſelsweiſe an Ihrer Baſis unters
‚einander zuſammenhaͤngen.
Blackw. 7. 216.
Iſt in den feuchten Ritzen der Klippen im Mor:
‚genlande, bey Montpellier, Walliferlande- und
Italien zu Hauſe. |
Diefer Farrn ift ein befonderes Mittel wider die Milz—
Eranfpeit oder Hypochondrie, welche Entdeckung wir den alten
Griechen
1246 Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
Griechen zu danken haben, die von diefer Krankheit fehr ges
plaget wurden, Ihre Tugend beftehet in einer gelind aufs
Jöfenden und abführenden Kraft, und in einen Pulver oder
Sinctur genommen, vermifcht fie fi) gern mit dem Blute
und den Saͤften, löfet allgemach die DVerftopfung auf, und
überliefert den Inhalt derfelben mit wenigen, ohne Schmerz
gen, in die Eingeweide, um dadurch ausgeworfen zu werden, '
Die Eur der Griechen damit dauerte 50 Tage lang, und die
glückliche Geneſung fehlug felten fehl. Nach den Beobach⸗
tungen des englichfchen Arztes Joh. Hill find oft Ztel von
Diefer Zeit hinlaͤnglich; dann an jedem Tage, von der
erften Dofe biefes Arzeneymittels, fol der Batient den glück
lichen Wechfel feiner Leibesbefchaffenheit fühlen. Die Pflan:
je muß zur Cur mit gröfter Behutſamkeit gefammlet wers
Ben, damit der auf der untern Seite der Blätter vorhande⸗
ne Saamenſtaub, in welchem vorzüglich die Kraft. befinds
lich, nicht verlohren gehe. ſ. Hills practifche Abhandl. über
die Natur und Eur der Milzkrankheit, Nach den Beobad):
tungen des Gleditſchs zeiget die Hirſchzunge mit diejent
Kraute gleiche Kräfte,
4. Stumpfbläctriches M. (obtuſifolium A.) mit
faſt gefiederten Blättern, Deren Itumpfe ausge-
höbite berunterfaufende Federn wechfelsweife
fiehen.
Adiantum alis latioribus, Per, ſil. 117. T. 2. f. 4
Amerika ift das Vaterland. |
3%* Mit einem gefiederten Blatte (Fronde pinnata);
5. Rother Wiederthon(Trichomanoides A.) mit
gefiederten Blättern, deren rundliche Federn
gekerbet find. |
Blackw. Er 378
Woͤqhſt
Mit unkenntlichen Gefhlechtern. 124%
Waͤchſt in den Rigen ber europäifchen Klippen,
und hat einige Abänderungen.
Anm. Gleditſch betrachtet diefe Pflanze als ein beſonde⸗
ves Geſchlecht, und hat folgende Kennzeichen und Eis
genfchaften deflelben angegeben; das einfache gefie:
derte Blatt beftehet aus rundlichen einander gegenuͤ⸗
bergeſetzten Blättchen, und wird mit einem einzelnen
geendiget, Die gemeinfchaftlihe Dede beftehet aus
einer haͤutigen Schuppe, welche beftändig gegentodrs
eig bleiber, mit dein Häutgen der Blättchen verbun:
den ift, aufder obern Seite fich Öfnet, und viele Frucht:
tragende Theilgen enthält. Ein jedes derfelben fißet
durch Hülfe eines beynahe unfichtbaren Stielgen auf
der Subftanz des Blättchens, und ftellet ein rundes
Köpfgen für. Das zarte Saamenbehältnig hat nur
eine Höhle, und enthält einen einzigen vundlichen Saa:
men. Die ganze Pflanze beftehet aus vielen dergleis
dien gefiederten Blättern, welche durch einen zarten
ſchwarz⸗roͤthlichen Stiel mit der fäfrihen Wurzel
‚vereiniget werden. Die kleinen Blättchen verändern
ſich oͤfters; denn bißweilen, obzwar felten, fisen jols
che wechſelsweiſe einander gegenuͤber, und zuweilen iſt
der Rand derſelben vollkommen ganz. Daher hat Taber⸗
naͤmontan zwey Abbildungen gegeben, davon die eine
eingekerbte, die andere ganze Blaͤttchen zeiget. Ueber
dieſes haben die alten Schriftſteller noch eine andere
Abweichung angemerket; da nemlich die Blaͤtter mit
Aeſten gezieret ſind, und dieſe in Aeſte getheilte
Pflanze wird das Weiblein, die andere aber ſo keine
Aeſte hat, das Maͤnnlein genennet. Der ſogenannte gro⸗
ſe und kleine Wiederthon ſind ebenfalls nur Spiele der
Natur,
6. Wauerraute (Ruta muraris A.) mit Blaͤt-
tern, welche wechfelsmweife Doppelt zufammene
gefeßt, und deren Feilförmige Blaͤttchen Elein ge⸗
Zerbet find. | |
Blackw. T, 219.
In den Rigen der europäifchen Selfen, 2.
Schwarzes SranenhaarlAdiantummgrumk.)
mis
1248 Vierundzwanzigſte Klaſſe der. Pflanzen.
mit faſt dreyfach gefiederten Blaͤttern, deſ—
ſen Blaͤttchen wechſelsweiſe ſtehen, und deren
lanzettfoͤrmige Seaemn singen ügefärmi
gesäh net jind...
Black. T. 220,
Italien, Franfreich, Ergland u und dr Harz find
die Heimat.
Es Fomme in Anfehung Fr Tugenden mit, dem wah⸗
ren Fancnhaar uͤberein.
981. Engelſůß (Poryroniv m) Die Fructifi⸗
cationen beſtehen aus rundlichen Puncten auf
der Unterflaͤche des Blattes. |
* Mir einem ungetheilten Blatte (Fronde indivifa).
1. Diet! ättriches B.(eraß, ifolium P.) mit lanzett⸗
foͤrmigen glatten Blaͤttern, welche einen vollkom⸗
men ungetheilten Rand haben, und Fructifica⸗
tionen, welche in einer querdurch gehender Rei⸗
be, zwiſchen jeden das Blatt in die Quere durch⸗
laufenden Nerven, ſiehen.
Phyllitis maculata, ampliſſimo folio. ‚Pet, fil. 1.
p6. T. 8. |
Wohnt im mittägigen Amerifa. n
2.Drveygabliches E. (rifurcarum P.) mit lanzett⸗
förmigen, glatten, ausgeſchweift⸗ ausgehoͤhlten
Blaͤttern, welche mit einer dreylappichen Spiz⸗
„zeverfehen ſind.
Polypodium vulgare, ſummo An Pet’ 3R,
DR A et did
Iſt gleichfalls" im mittäg! den Amerika zu Hauſe.
H* Mit einem in Querſtuͤcke getheilten Blatte/ deſſen Stuͤt⸗
fe mit einander vereiniget find (Fronde pinnatifida, lo-
„.Bisilcoadunätis).
3..Bemeines $E. (un/gare P) mit Blateryewwel
che
Mit unkenntlichen Gefchlechtertt. 1249
che in Querſtuͤcke getheilet, und deſſen laͤngliche
ſtumpfe Federn faſt ſaͤgefoͤrmig gezaͤhnet find,
mie auch einer ſchuppichen Wurzeil.
Blackw. T. 215. | |
‚Die Nigen der europäifchen Klippen find das
Vaterland, und der Herbft ift die Bluͤhzeit.
Die in Querſtuͤcke gerheilte Blätter entwickeln fih nach
und nach aus einer diefen und querfortlaufenden Wurzel, die
an den Seiten viele Zafergen hat, die Einfchnitte aber gehen
nicht biß an die mitten durchftreichende Ribbe. Aufder une
tern Seite der Blatter ſtehen die Fruchttheile, welche, wenn
fie zu ihrer Vollkommenheit gelanget find, trocken werden,
‚und voneinander ſpringen. Gleditſch, welcher ſich in der ges
nauen Unterjuchung der Farrnkraͤuter fehr viele Mühe geges
ben, hat. bemerfer, daß mehr als eine Frucht in einen bes
> fondern Punet zufammengefett ſey, und einen gemeinfchaft:
lichen dünnen Stengel ausmachen, der aber wieder in Fleis
nere Aeſtgen zertheilet, und mit einer aufferlichen Dede nicht
umhuͤllet werde, Jede Frucht, wenn man fie befonders bes
trachte, habe ihren eigenen Stiel, auf welchem ein rundli—
es Knoͤpfgen fiße, das ein einfächriches Behaͤltniß, fo einen
einzigen rundlichen Saamen enthalte, ausmache. Wegen
dem Umſtand, daß diefe Pflanze ein einfaches Blatt habe,
welches zwar zerſchnitten, deſſen Einfchnitte aber nicht, wie
oben allbereit gedacht, big auf die Ribbe eindringen, macht
derjelbe aus ſolcher ein eigenes Gefchlecht.
Die Wurzel ift in Gebrauche, Man mählet diejenige,
welche um die Eichen wächft, fie ift laͤnglich, von auſſen
roͤthlich, inwendig blofgrün, mit vielen Knoten gegliedert.
‚Sie führet die Galle und andere fehleimige Säfte ab; das
der braucht man fie in Berfiopffungen der Leber und des Ge:
| Ä Kkkk kroͤ⸗
1250 Vierund wanigſte Klaſſe der Pflanzen.
kroͤſes, in der Gelbſücht und im Scharbock. Gemeiniglich
giebt man fie in decoctis und infufisvon einer halben biß gan⸗
zen Unze mit andern Arzeneyen vermifcht, felten aber allein.
Der Ertract ift ein gelinde abfuhiende Mittel bey Kindern.
Ludw. n.18.
4. Virginifches E. (virgmianum P.) it Hläte
tern, welche in Duerftücke getheilet, und deren
Kängliche ſtumpfe Theile faft fägeförmig gezaͤh⸗
net ſind, wie auch einer ebenen Wurzel.
Polypodium radice tenui & repente. Plum. fil. 60.
1%.277 |
Waͤchſt in Birginien. |
5. Goldenes SE. (aureum P.) mit ebenenin ER
ftüche getheilten Blättern, deren laͤngliche Res
dern im einiger Entfernung voneinander fich bes
finden, und die unteriten weit abſtehen; die am
Ende befindliche aber unter allen am groͤſten
“find, wie auch Fruchttheilen, welchein einer quers
durchgehenden Reihe, zwifchen jedem Die Duere
des Blatts durchlaufenden Nerven, ſich befinden.
Polypodium majus aureum, Plum, fil. 59. T.76.
In Amerika anden Stämmen der alten Bäume.
6. Kichenblätrriches SE. (quericifolium P.) mit
Blättern, wovon Die Fürzern, ftumpfen, ausges
höhlten, unfruchtbaren fejifigen; Die wechſels⸗
weiſ⸗ gefiederte, fruchttragenden aber lanzeitfor⸗
mig ſind.
Rumph. amb. 6. T. 36.
Oſtindien iſt die Heimath.
*** Mit einem gefiederten Blatte (Fronde pinnata).
7. Vereinigtes SE. (unitum P.) mit gefiederten
Blättern, deren ſchwerdfoͤrmige Federn, ſaͤgear⸗
tig gezaͤhnet, und die halbeyrunde Saͤgenein⸗
ſchnitte eyfoͤrmig⸗nervig find, Bu |
Baan,
Mit unkerintlichen Geſchlechtern. 1251
Burm. zeyl. T. 44. re 5.
Wohnt in beyden Indien.
8. Herzblaͤttriches E. (cordifolium P.) mit ges
fiederten Blättern, deren herzfoͤrmige ftumpfe
glatträndige Federn ausgefchmweift find.
Trichomanes folio cordato, Per. fil, 75. Ter.f.ır.
Iſt in Amerika zu Haufe ——
**** Mit beynahe doppelt gefiederten Blatte, (Fronde
ſubbipinnata).
9. Farrnkrautmaͤnnlein (CF, mas P.) bat dop⸗
Pelt ggefiederte Blaͤtter, Deren ſtumpfe Federn
klein gekerbet find, und einem mit Spreu ber
ſetzten Strunf.
Blackw. T. 323.
... Die europäifche Wälder find das Vaterland, und
der Auguſt ift die Blühzeit.
Die Wurzel von diefer Pflanze iſt fafrich und in Neffe
gertheilet. Die Strunfe, wenn fie aus der Erde Eommen,
find krumm zufammengebogen, richten fi) nad) und nach in
die Höhe, und werden in das Blatt verwandelt, welches dop,
pelt gefiedert ift, und deren ſtumpfe Blaͤttchen geferbet find.
Dieſe Dlättchen find ganz ordentlich geflellet, nehmen nach und
nach an Größe ab, und ftellen gleihfam ale zuſammengenom⸗
men eine Pyramide für. | —
10. Farrenkrautweiblein (F. femina P.) mit
doppeltgefiederten Blättern, Deren lanzett⸗
foͤrmige Federn. in fpigige Querſtuͤcke gefheilet
Ind. Seat bs |
> mas non ramofä, pinnulis anguftis rarioribus
‚profunde dentatis. Moris, hift. 3. p. 579. ſ. 14.
I NIE TEST SEE | |
Woachſt in fälseren Europa in etwas feuchten Ge⸗
J genden. VIE ER : 3} } 4
———— Die
1252 Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen:
Die Wurzel diefer Pflanze, wenn fie querdurch geſchnit⸗
sen wird, zeiget ohngefehr die Buchftaben C. J. weswegen
"Die geineinen Leute folde Jeſus Ehriftwurzel nennen. > .
In den Apotheken werden die Wurzeln von dieſer
oder vorfichenden Art zumeilen verordnet. Der Geruch der
Wurzeln iſt ſchwach balſamiſch, der ©: eſchmack anfänglich
ſuͤßlich ſchleimiſch und balſamiſch, hernach bitterlich und zus
"fanmenziehend, daß man alſo Zeichen von ihren: brauchba⸗
„sen Eigenfchaften genug hat. Sie werden zum Elixir. An-
‚tifcorbut. amar: et -. antifcorbutico gebraucht, und die
von dem weiblichen Farrnfraut unter: das mürtenbergifche
Pulver gegen die Würmer genommen. Aus den Wurzeln,
wenn fie mit den jungen Blätterfproffen bededket find, mas .
chen die Landftreicher durch Beſchneiden die fogenannten
Joannishaͤndgen, wozu ſie das folgende dorniche Farrnkraut
vor andern erwaͤhlen, und ſich gut bezahlen laſſen. Gleditſch.
11. Dorniches Farrnkraut (aculeatum P.) mit
doppelt gefiederten Blaͤttern, deren mondfoͤrmi⸗
ge Federn mit Haaren eingefaßt⸗ gezaͤhnt ſind,
und einem Strunke, welcher mit lanzettfoͤrmi⸗
gen fteifen Dürnern befeset ift.
Filix mas nn ramofa, pinnulis latis auriculis fi
noſis. Pluk, alm, 152. T. 179. f. 6. & 180.f. 1.
Auch in Europa.
Die ſchwere und große Acciſe, die in England auf die
Geife gelegt ift, daß folche zu jedermanns Gebrauche zu
theuer wird, hat verurfachet, daß die Bauern und verfchier
dene arme Bürger nachgedacht haben, das Farrnkraut
an deren Stelle folgender Geftalt zu gebrauchen: fie ſamm⸗
len das Kraut häufig ein wie Heu in Schober, und. wenn es
ben und ſtilles Wetter N ke fie eine Grube nach
Der
Mit unkenntlichen Geſchlechtern. 1253"
der Groͤße des geſammleten Farrnkrauts, und brennen es
darüber zur Aſche. Die Aſche wird geſammlet, und mit
Laugenwaſſer vermenget, worauf man Kugeln daraus ma⸗
chet, ſo groß, als man in der Hand halten kann, and als⸗
denn das Mengſel auf Breter leget und trocknet, worquf es
bey der Waͤſche ſtatt der Seife gebrauchet wird. Dieſe Ku⸗
gein Halten ſich nicht nur lange, ſondern die Waͤſches wird
auch davon ganz weiß, und bekommt keinen unangenehmen
Geruch, wie von der Seife oft geſchieht, wenn man ſolche
nicht rein auswaͤſcht. Man entgeht dadurch der ſchaͤdlichen
Gewohnheit, die Waͤſche zu bläucn , und deswegen findet
man im Lande Feine Wafchblauel, oder wo noch welche wa⸗
ren, ſind ſie laͤngſt verbothen worden. Dieſe Farrnkrauts⸗
aſche wird auch in Glashuͤtten und Leinwandbleichen gebrau⸗
chet. ſ. ſtockh. Abhandl. B.4. ©. 114. !
***** Mit einem dornichen ober baumartigen Stamise
RN (Spinis fparfis aculeara aut arborefcentia ) .
12, Baumartiges E. (arboreum P.) mit dop⸗
pelt gefiederten, ſaͤgeformig gezahnten Blaͤttern,
und, einem baumartigen unbewehrten Stamme.
_ Filix arborefcens, pinnulis dentatis, Plum. fil. I.
IN Te —
Das mittaͤgige Amerika iſt die Heimath. h.
13. Stachliches E. (/binofum P. mit doppelt
gefiederten, ſaͤgeformig gezaͤhnten Blaͤttern, und
dinem dornichen baumartigen Strunke. |
Filix arborefcens latifolia aculeata.Plum.fil.3.T. 3,
Wohnt ebenfalls im mittägigen Amerika. h ,
98% Frauenhaar (Anıanrum). Die Fru—⸗
ciſicationen ſihen als kleine Flecken auf Der un
setz tern
1254; Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
tern Fläche am Ende: unter: dem umwaͤrtsge⸗
ſchlagenen Rande des Blattes.
*Mit einem einfachen Blatte Eronde ampuieh
. Nierenfoͤrmiges F. (reniforme A.) —* ein⸗
"Sache, nierenfoͤrmige, mit einem Strunke ven |
ſehene vielblüthige Blätter. J
Filix Hemionitis dicta maderenfis ete. Pl, a, 4
155. T.287. 5, E id
Iſt in Madera zu Hauſe. 15
u’ Phitippinifebes F. (philippenfe A.) mit eins
fachen, nierenförmigen, geftielten, wechſels wei⸗
ſe ſtehenden Blaͤttern, deren Lappen mit vielen
Bluͤthen verſehen find.
Adiantum philippenfe folio rotundo hi, |
Per. gaz. 8. T.-4.4.
Die philippiniſchen Inſeln find das Vaterland,
*æe* Mit einem zuſammengeſchten Vlatte Gerade com«
pofta). —J—
3. Sußförmiges $. ( pedatum A. ) mit fübfbonne
gen Blättern, deren Blättchen gefiedert, und
deren vorn höckrige, eingefehnittene Federn mit
Den Fructificationen verfehen find.
Adiantum americanum. ©orn, canad. * T.
Waͤchſt in Canada und Virginien, und kommt ei⸗
gentlich nur im Schatten in den — in
ziemlich guter Exde fort, 2.
Diefes Frauenhaar ift in der Heilungefunft —* als
das unſrige, welches in Europa gefunden wird. Daher wird
jährlich nach Sranfreich eine fehr große Menge davon ver⸗
ſchickt. Die Canadenfer brauchen fehr flark die Blaͤtter von
die⸗
Mit unkenntlichen Gefchlechtern. ° 2255
dieſem Kraute als ein Thee in der Schtwindfucht, in dem’ Hua
fien, und: allen Bruftkrankheiten. Kalm Th: 3. ©. 412.
® 4 Banzenkraut (Zancea A. ) mit gefiederten Blaͤt⸗
tern, deren Federn laͤnglich find, uMd gegenein⸗
"ander uͤberſtehen; die einzeln am Ende befind ⸗
liche aber dreyeckig⸗ ſpondonfoͤrmig find.
Adiantum maximum album americanum, "Seh.
the, 2. Ppı 65. T. 64 ga!
In Surinam.
*** Mit einem doppelt fen Blatte (Fran.
de decompoſita ).
1 NE Et Rabellulatım A.) mit
doppeltzuſammengeſetzten Blättern, deſſen rhom⸗
boidiſche, abgerundete, vielblüthige Federn wech⸗
ſelsweiſe ſtehen, wie auch einem nach oben zu
“0 etwas haarigen Strunfe.
Adiantum chinenfe perelegans ramofum, folio
‚ Nabelliformi. Pluk, alm. ı 11. T. hr f. 3
Ehina ift die Heimath.
6 Wabres F. (Capillus veneris A. ) mit doppelt
zufammengefegten Blättern, deren Blättchen
wechſelsweiſe jteben, und aus keilfoͤrmigen, lap⸗
pichen, geftielten Federn zuſammengeſetzt fin.
Blackw. T. 367.
a im mittägigen Europa und Mergenlan⸗
de, und hat zum untruͤglichen — — einen
ſchwarzen und glaͤnzenden Stengel.
Die Pflanze hat einen ſchwachen Geruch, und dabey ei:
nen etwas bitterlichen Geſchmack; daher deſſen Beftandtheile
meiftentheils Erde find, welche mit wenigen feuerbeſtaͤndi—
Ben und|noch weniger Hüchtigen Salzen verknüpft ift. We
Krekk 4 gen
1256, Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
gen der letztern kann ſolche mit Waſſer infundirt die Yusdiw-
ſtungen befördern, ſonſt aber ſoll ſie wegen der übrigen Be
fandtheile eine Kraft. haben, die verfiopften Eingeweide zu
Öfnen und zugleich zu ſtaͤrken, deswegen ‚fie in Berftopfung
der Leber und der Milz verfehrieben wird. In den Apotheken
Bat man den Syrupum capillorum Veneris. Loeſeke. ©: 166.
Die Pflanze macht mit der. Manerraute, Milzkraute, rothen
Wiederthon und ſchwarzen Srauenhaare die fünf Haarkraͤu⸗
ter der Apotheken aus, und befisen faſt einerley ke 4
len und Kräfte.
**** Mit einem drenfach zfammengefgtn 2 Slatte ron
de fupradecompofita),
7. Beulförmiges F. (clavasum A.) mit — 59 |
zufammengelesten: Blättern, Deren Blaͤttchen
wechfelsweife jiehen, und deren Ießtere Feilfürs
mige glatträndige ‚Federn ebenfalls gegen einan⸗
Der einen wechfelsiweifen Stand haben, und eins
blüthig find.
Adiantum minus, folüs in - fümmitate retufis,
Pium. amer. 34. T. 50, f. b,
Iſt in Domingo zu Haufe.
8. Aethiopiſches F. ( erhiopicum A.) mit: drey⸗
fach zuſammengeſetzten Blättern , deren abge⸗
rundete, ungetheilte Federn zart gekerbet und.
mit haarförmigen Stielgen verfehen find.»
Adiantum fruticofum zthiopicuml ete. Pluk. alm.
— 2043 6:8: Ä
Das Vorgebürge der guten Hofnu iſt das Va⸗
terland. |
*
%
* wer
983. Marſiliſches ——
Die maͤnnlichen Bluthen ſitzen oben auf dem
—— Die
Mit unkenntlichen Geſchlechtetn. = 1257-
Die rundliche weibliche Fructification iſt an
tun Wurzel, ind beftehet aus vier Kapfeln,
2, Schiwimmendes: M. (natans M)) mit einfa⸗
chen, einander gegenuͤberſtehenden Blaͤttern.
Salvia vulgaris agms. imnasibs etc; Mich: BROT.
- T.358: f
Wachſ in langſam abffiefenden fombfigen Waſſer⸗
graͤben in Italien, und mittaͤgigen Amerika.
2. Vierblaͤttriches M. «Aquadrifoha M.) mit vier-
fachen Blättern.
Lens paluftris‘ quadrifolia. Moris, hift, 3. p. 61%
15. 1.4. &$. |
In Waſſergraͤben in Oſtindien, Sibeuen Grant
“reich und Elfag.
ar: Pillenfarrn (PILULARTA ). Die maͤnnli⸗
„Shen Bluͤthen ſitzen an der Seite des Blattes,
‚Die, weibliche. kugelrunde Fructification iſt
an der Wurzel, und hat vier Fächer,
xilularia paluſtris ‚juncifolia, Vaill, paris. 59.
Ti. 6
‚Die überfhmemmten Derter in Europa fi nd die
Heimath,
985. Brachfenfaren — Der Staub⸗
beutel der maͤnnlichen Bluͤthe ſitzet innerhalb
der Baſis des inneren Blattes.
Die zweyfaͤchriche Kapſel der. weiblichen
Bluͤthe iſt zwiſchen der Baſis des. Aufjeren
Blattes auf eben derſelben Pflanze.
Anın. Wenn der Drachfen laichet, fo gehet er auf dem
- Boden der Seen nach. den Wurzeln diejer Pflanzen,
und wirft diefelbe an das Ufer, von deren Ausmwers
fs fung
1258. Berlndhwemnzune Safe Der late.
J faung die Schmolaͤnder auf den Vorrath h dieſer Fi⸗
nılße, ſchlieſſen; „und: derohalben dieſes Farrnkraut
rachſengras nennen.
—— folio longiore er geeiliorei: Bill, ‚mufc.
VALTNH EN 19 N
Wohnt in dem Falten: 44 dem Boden der
Seen, jedoch haͤufig nur in einer ſolchen Tiefe,
in welcher das Waſſer nicht von den — bes
weget werden Fans oo; |
SEO —7
Mooſe (Muscer). — —
986. ——— (Lycoronrum). Eine
Büchle aus zwey Schalenſtůcken ohne. Stiel;
die Haube fehler.
+ Reulförmiger. 3, (ia um: ') at ek
migen, ohne Ordnung ſtehenden Blättern, und
doppelten, runden, geſtielten ir
Oed. flor, dan. T. 126:
Iſt in den europaͤiſchen won gen Wilden zu
— Hauſe. a —
"Siefer "Moos hat. die Kraft, Wein, welcher ſchat fi wen⸗
den, oder umzuſchlagen anfaͤngt zu verbeſſern. Der Nutze
des Bluͤthenſtaubes deſſelben bey phyſiealiſchen Verſuchen
und den Apotheken iſt bekannt. Der Gebrauch deſſelben in
Steinſchmerzen und boͤſen Weſen der Kinder iſt als ein Geheim⸗
niß verborgen gehalten worden... f. Hr. Prof. von Leyſers
Vorrede zum vierten hundert der Kniphof. original. Botanik.
2. Dem tannenförmigen Bärlappen glei⸗
chender D. (Selagimotdes L.) mit lanzett⸗
ſoemigen ohne FANG: ſtehenden —
ie
Mituntenntlichen Geflechten,” 1259
die mit Haaren eingefaßt find, und einzelnen
an den Spisen befelligten bihnrichen —
aͤhren.
Oed. flor. dan, T, 70%. *
Die europaͤiſchen mooſi gen Zeiten f N) das Dar
terland.
uUeberſchwemmter B. IRRE mit
glatträndigen, ohne Ordnung’ ftehenden Blaͤt⸗
tern, und. bläftrichen an-den Spigen, befeſtig⸗
ten Bluͤthenaͤhren.
Lycopodium paluſtre repens clava ——— Dill.
muſc. 452: T.62.f.7.
Waͤchſt in Europa in uͤbetſchwemmten Gegenden.
A Tannenförmiger 3. (Selago L.) wit achtfa⸗
chen, ohne Ordnung fiehenden Blättern, einem
aufrechten,, zweytheiligen, horizontalgleichen
Stengel, und ohne Ordnung ſtehenden Bluͤthen.
Oed, flor, dan. T. 104. |
In den Radelhoͤlzern des mitternoͤchtigen Be
Dieſes Moos hat eine ſehr heftig purgirende Kraft. Das
Waſſer, worinne daffelbe abgekocht wird, vertreibet die Laͤuſe
bey dem Rindvieh und Schweinen. f. keyſers angeführte
er
5 . Blutrother B. (fanguinolentum Vie Blaͤt⸗
tern, Die in vier Reihen, wie Dachziegeln übers
einander Tiegen, Eriechenden zweytheiligen Sten⸗
geln, und viereckigen feſtſitzenden Bluͤthenaͤhren.
Lin. amoen. acad. vol. 2. T. 4. f. 26.
Kamtſchatka ift die Heimatb.
‚ 6. Alpen B. C(alpinum L.) mit ſpitigen, i in vier
Reihen wie OR übereinander —9—
Blaͤt⸗
u Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
— aufrechten zweyſpaltigen Stengeln,
und runden feſtſitzenden Bluͤthenaͤhren. E
Oed flor. dan. T. 79. *
Wohnt auf den Alpeni in lappland und der Shui
987. Porellmoos (Porerza). Eine BE
riche ducchlocherte up AU: a;
hlet.
a Gefieder tes Porellmoos ( pinmata, ; Porel).
Porella pinnis obtufis. Dill. muſc. 459% T. 6. t. 1.
Penſylvanien iſt das Vaterland.
988. Flußmoos CFoxtınauıs)s "Die mit ei⸗
nem Deckel und einer Haube verſehene ſtielloſe
Buchſe it mit aufeinander. Ingranen Blaͤttchen
umhuͤllt.
g (antipyretica F.) ie Yufatnhenge |
faltet- nachenfürmigen, fpisigen Blättern, die in
drey Meihen ſtehen, und ſeitwaͤrts befeſtigten
Buͤchſen.
Fontinalis triangularis major complicata e folio»
‚rum alis capfulifera, Dill, mufc, 254. T. 33. I
Waͤchſt in den europäifchen Fluͤſſen.
2. Rleines $. (minor F.) mit eyförmigen, Haß
fen, ſpitzigen, mehrentheils doppelten Blättern,
die in dtey Reihen ftehen, und. an den Spitzen
befeſtigten Büchfen. | Ä
“* Fonkinalis triangularis minor carinata, e cymis
capſulifera. Dill. muſc. 257. T. 33. 8.2
Ebenfalls in europaͤiſchen Fluͤſſen.
209. Burbaumiſches Moos —
ie
—⸗
Mit unkenntlichen Gefchlechtern. 126:
Die Büchfe ift mit einem Deckel verfehen, und
auf der einem Seite häutigz die Haube iſt hin⸗
faͤllig; in dem Deckel hängt an einem dünnen
Faden der: wahre Staubbeutel.
Ann. Diefes Geflecht ift zu Ehren des beruͤhmten Bo;
‚saniften Burbaums, welcher diefes Moos zuerft ent;
decket ünd befchrieben hat, alſo benennet worden.
1. Blätterlofes Burbaumifches Moos (aphylia
Buxbaumia).
Oed. ſlor. dan. T. 44. Lin. amœn. acad, vol. 5.
Tr.
Schweden, Rußland, Dännemarf, Teutſchland
und talien find die Heimath.
90. Schirmmoos (Srracuhnum). Die
Buͤchſe fißt auf einem gefärbten großen FG s
die Haube ift hinfällig.
‚Die weibliche Sternblüthe wohnet auf einer
beſondern Pflanze,
1. Bothes S; (rubrum S.) mit einem zirkelfoͤr⸗
migen halb kugelrunden Schirme oder Boden.
Lin. amœn. acad. vol. 2. T. 3. f.2.
Wohnt in Norwegen, Finnland, Rußland und
Siberien.
2. Gelbes S. (Iuteum S.) mit einem airkelfde⸗
migen flachen Schirme oder Boden.
Lin. amœn. acad. vol. 2. T. 3. f. I.
Iſt in den ſchwediſchen Waldſuͤmpfen zu Hauſe.
991. Goldhaar (Porrrricnum). Die mit
einem Deckel verfehene Büchfe fißet auf einem
kleinen Boden; bie Haube iſt rauch.
Die
1262 Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
Die weibliche Sternbluͤthe wohnet uf “ne |
—v Pflanze.
2, Gemeines ©. (commune P. mit einem einfas
chen Stengel, und einer viereckigen Buͤchſ.
Blackw. T. 375.
Die feuchten und woftuchtbaten ——— wie
auch Triften in Europa find das Vaterland,
Dieſe Pflanze hat eine lange zarte zaſriche Wurzel, aus
welcher der aufrechtſtehende ſteife Stengel entſpringet, deſſen
unterer Theil, ſo weit ſolcher nemlich mit Erde bedeckt iſt, |
‚aut einige Fleine Blätter trägt, über. der Erde aber-find die
"Stengel mit vielen langen Blättern beſetzt, welche in der
frifchen Pflanze ruͤckwaͤrts gebogen, in der getrockneten aber
aufrecht ſtehen, und gleichfam an den Stengel angedrückt
ſind; und wenn fie durch das Vergrößerungsalas betrachtet
werden, fiehet man auf den Seiten Fleine Zähngen, und am
Ende eine zarte Spige. Die goldfarbig rothe Stengelgen
find an dem Obertheile nackend, und tragen die befihriebene
Buͤchſe. Nicht aber alle Stengel find fo befchaffen, fondern
man. findet einige‘, davon der obere nadende Theil’ ſowohl,
als die Büchfe mangelt. Die letzteren endigen ſich allein
mit Blättern, welche gleichfam einen fternförmigen Kelch fürs
ftellen, und ein gelbes Pulver einfchlieffen. Diefes Pulver
Hält der Herr Ritter und von Noyen vor organifch,. ja erſte⸗
rer befchreibet diefe Blättchen als befondere Blumen, und
rechnet fie zu dem weiblichen. Der Derr von Haller aber
behauptet, daß diefes fternförmige Ende der Stengel nur
eine Art von Kuofpen ausmache, aus welchen neue Stengel
bervorfommen. Dieſe Meynung hat Dillen durch die Eis
fahrung beftätiget, da er ſelbſt gefehen, daß ang. dieſen
e neue Pflanzen erzeuget worden. =
ie
SIE unkenntlichen Geſchlechtern. 1263
Die Länge) diefes Moofes ift verſchiedentlich; in fandis
9— Boden wird es kaum eines Fingers hoch, in feuchten
ſchattigen Orten aber erlangt ſolches wohl die Hoͤhe eines
Fußes. Es dient den — auf der ‚Reife zum
Bette.
2; Alpen®. (lpinumP) mit einem fehr äftigen
Stengel, und an den Spitzen befejtigten Bluͤ⸗
thenſtielen.
Polytrichum alpinum ramoſum, capſulis e ſummĩ-
tare elliptieis. Dill. muſc. 427. T. 55. f. 4.
Waͤchſt auf den Schweitzer Alpen.
992. Sternmoos (Mnıum) Die Bücjfe
iſt mit einem Deckel und-einer ebenen Haube
verfehen.
Die weibliche Bluthe bildet ein nackendes
mit Staub verſehenes Koͤpfgen, und ſtehet von
der maͤnnlichen Buͤchſe in einiger Entfernung;
ja oft wohnet fie auf einer beſonderen Pflanze.
1. Buell St, (fontanum M.) mit einem einfa=
* chen Stengel, welcher mit einwärts gebogenen
+ Engtigen Gelenken verfehen iſt.
ı Bryum. paluftre fcapis teretibus ftellatis, capieulis
— * ſubrotundis. Dill, muſc. 340. T. 44.
23
In Europa an den falten Quellen.
| Diefes Moos ift ein ficheres Anzeigen der bey demfels
ben nahe befindlichen Ealten Quellen, wenn nur Teistere ſich
„im freyen befinden f. weſtgoth. Reife. &, 306. -
2, Putpurfarbenes St. (purpureum M.) mit
einem zweytheiligen Stengel, aufrechtſtehenden,
Ar aus
Ü
1264 Bierundzwangigfte Klaſſe der Pflanzen.
aus den Winkeln der Blätter entfpringenden,
geſtielten Büchfen, und ‚nachenförmigen Blaͤt⸗
RM ni
Bryum tenue ſtellatum, ſetis purpureis. Dill:muf.
386. T.49. f. 51. ha
Die europäifchen Triften find die Heimath.
3, Borftiges Se. (Setaceum M.) mit aufrechte
ſtehenden Büchfen, und fadenformigen Deckeln,
weiche fo lang als Die. Büchfe ind. |
Bryum ftellare nitidum pallidum, capfülis tenuis-
| finis, Dill. mutc. 381. T. 48: f. 44.
Wohnt ‘in Curopa auf den Mauern, Dämmen,
| und an ganmni/) Soc ‚che
4. Birnförmiges St. (pyriforme M.) mit häns
genden, bienfdrmigen Buͤchſen, fadenähnlichen
Steunfe, und weiblichen borftigen Blüten.
Bryum trichodes aureum , capitulis pyriformibus
nutantibus. Dill. muſc. 39 1. "1.50. f. 66.
Iſt auf den europäifchen Klippen zu Haufe,
993. Knotenmoos (Bryum) Die mit eis
"nem Deckel und mit einer ebenen Haube verſe⸗
bene Buͤchſe ruhet auf einem ‚Faden, melcher
aus einem Knoten an der Spiße des Stengels
oder der Aeſte entfprinaet.
* Mir feftfisenden Buͤchſen (Antheris feffilibus):
1, Geftreiftes R. ( ſtriatum B.) mit fejtfigenden,
"ohne Ordnung ſtehenden Büchfen, und geſtreif⸗
ten nach oben zu haarigen
Polytrichum bryi ruralis facie, capfulis ſeſſilibus,
majus. Dill.mufe. 430%, T. 55. 0 A
| Woͤchſt
Mit unfenntlichen Geſchlechtern 1265
Waͤchſt in Europa auf den Bäumen, Felſen und
‚ Klippen, und bat drey Abaͤnderungen.
** Mit geſtielten aufrechtſtehen Buͤchſen ( Ancheris pe⸗
dunculatis erectis).
2. Aepfelfoͤrmiges K. pomiformeB,) mit aufs
rechtſtehenden kugelrunden Büchfen.
Bryum capillaceum, capſulis ſphaericis. Dill,
muic, 339. T. 44. fı 1.
Die europäifche Klippen find das Vaterland.
3. Birnfoͤrmiges A. (pyriforme B.) mit aufs
rechtſtehenden, umgekehrt eyfürmigen Büchfen,
pfriemenformiger Haube, und eyrunden unbe⸗
wehrten Blättern.
Bryum ferpillifolium pellucidum, capfulis pyri-
| formibus. Dill. mufe, 345. T.44: f. 6.
Waͤchſt in europäifchen Wiefen.
4 Seld R. (rurale B) mit aufrechtſtehenden
Buͤchſen, und uͤberwaͤrts gekruͤmmten haarigen
Blaͤttern.
Bryum rurale unguiculatum hirſutum elatius et
ramoſius. Dill, muſe 352. T. 45. f ı2.
In Europa auf den Mauern, Taͤchern der Bauer⸗
* haͤuſer und Baumſtaͤmmen. 2.
Ein Strohdach, ſo damit bewachſen iſt, kann über 100.
Jahr unverſehrt ſtehen, da es ſonſt kaum 10. Jahr Be
‚Rlor. ſuec. n. 992.
994. Aſtmoos (Hyrxum) Die mit einem
Deckel und ebener Haube verſehene Buͤchſe hat
‚einen Stiel, welcher aus den Seiten Des Sten⸗
gels entſpringet und unten. mit Blaͤttchen be⸗
EI iſt. | rt Tl |
Hi ettt Ann
"1266 Vierundzwanzigſte Klaſſe ber Pflanzen,
h Anm Der Hr. Ritter hat von diefem Geſchlechte 43»
Arten bekannt gemacht, woven bie mehreften in Eus
ropa wohnen. FIR A
IL Ordnung.
Aftermoofe (Ara).
995. Tungermannifches Aftermoos (JuN-
GERMANNIA), Die männliche Blüthe iſt
eine nackende geftielte Kugel, Die aus vier Scha⸗
Ienftücken zufammengefeßt iſt. |
Die weibliche Bluͤthe ift nackend, fißt feſte
und bringet vundliche Saamen. Ben
Anın. Der Hr. Nitter hat 28. Arten: von diefem Ges
fateohte befehrieben, welche alle in Europa zu Haufe
find. /
996. Marchantiſches Aftermoos (Mar-
* CHAnTIA) Die männlichen Bluͤthen figen
unter einem. gemeinfchaftlichen. fchildförmigen
Kelche; das Kroͤngen ift einblättrichz Die:
Staubbeutel find vielmal gefpalten.
Bey der weiblichen Bluͤthe figt der glocken⸗
fürmige Kelch fefte und enthält viele Saamen.
Anm. Marchant hat diefes Gefchlecht zu Ehren feines
Vaters, welcher der erfie Botaniſt der parijer Ara
demie gemwejen ift, mit deflen Nahmen beleget.
Sieben Arten find von dem Hrn. Ritter angezeiget
worden, unter welchen merfwürdig if.
1. Sternförmiges M. (polymorpba M.) mit eis
nem gemeinfchaftlichen, zehnmal eingeſchnitte⸗
nen Kelche,
Darif. Abhandl. Th: 4. T. 13. $
| i Waͤchſt
Mit unkenntlichen Geſchlechtern. 1267
Woaͤchſt in Europa an den Waͤſſern und an ſchat⸗
tigen Dertern.
Jeder Stiel diefer Pflanze, fie mag in natürlicher
Größe, oder durch das Vergrößerungs Glas gefehen wers
den , hat am Ende einen fonderbaren Stern vder ein
Köglein das horizontal Tieget, acht biß sehen Strah⸗
fen hat, und nebft dem Stiele dem Geſtelle eines
Sonnenſchirmes ahnlich fieht. Das Ende jedes Strahls
Hat eine fiumpfe etwas gefrümmte Spitze, die unterwärts
gehet, und unten Zurchen hat. Feder Strahliftvom Anfange
big zum Mittelder Länge mit etlichen zwiſchen parallel Linien
etwas unordentlichfiehenden Haͤutlein beſetzet. Gie find dünn,
durchſcheinend, grünlich und am Rande eyerleiſtenfoͤrmig.
Zwiſchen den Häuten gehen acht biß zehn auch mweißgrünliche
Knöpfe hervor. Sie find hautig, ribbich, vielfeitig und has
ben Blaſen. Leder Kuopf, wenn er geöfnet iſt, ſiehet wie
ein umgekehrter Kelch aus, iſt unten enge, oben weit, und am
Rande ausgezacket. Ans feiner Höhle gebet ein Stengel
mit einer Bluͤthe, dev wie eine Schale der Alten geftaltet
iſt. Sie iſt eitrongelb, und fäht in die Pomeranzenfar⸗
be, Der Rand iſt flach gezaͤhnet, und wendet ſich aus⸗
waͤrts. Die Schale, deren Durchmeſſer hoͤchſtens eine
halbe Linie haͤlt, iſt gemeiniglich unterwaͤrts geneiget. Zu
eben der Zeit, da die Bluͤthe aufbricht, entdecket man dar⸗
innen inwendig einen Strauß von ſehr feinen Seitenfaͤden,
ſie ſind goldgelb, dicht aneinanderſtehend, und ſtellen einen
Seidenbuſch, der etwas zerdruͤcket iſt, vor. Sie verläne
gern ſich aber. nach und nach fichtbarllch, and ſtreuen unzaͤh⸗
lige, kleine, gelbe, faſt runde Theilgen um ſich. Man ſie⸗
bet fie ſtoßweiſe herausfahren, und ſich in der Luft verthei—
ge f wie von einer angesündeten Kackel die Sunfen here
slil a auge
1268 Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
eusfahren, wenn man einmal über dag andere darauffchlägt,
Die Theilgen find fo fein, daß fie fi den Augen entziehen,
und in der Lufr verfchwinden, Die Blüthen brechen nur
eine nach der andern auf. Wenn man ſie 2. oder 3. Tage
gefehen, fo werden fie roth und vertrocknen gänzlich. ' Diefe
gelbe Heine Körper find ohne Zweifel der Saame der Mans
ze; denn um die alten Pflanzen ſiehet man Millionen junge
wachfen 2 nicht nur auf der Erde, fondern auch an Fiefigen
Mauern, in Höfen, zwifchen den Steinen des Pflafters, auf
den Dächern gegen Norden, ſonderlich zur Herbſtzeit, oder
wenn es frifh iſt; fo hernmſchweifend ift diefer Saame.
Man fichet in Soöfen, »die ohnlangft mir Kalf und Leim
gepflaftert worden, oft auf einmal ungemein viele folder
Pflanzen. Man Fönnte alfo glauben, der Kalk thue vieles
dazu, daß der Saame fortfomme. An dem gefternten
Marchantifchen : Aftermoofe aber ift etwas fonderbares, daß
man in einer der Fleineften Bluͤthen eine beſtaͤndige Bewe⸗
gung vieler Theile entdecket, welches man an den gröften nicht
wahrgenommen hat. Zwar ziehen fi) die Blätter des Sinn⸗
krautes zuſammen, wenn man fie anrühret; und die Staub:
fäden der Opuntia ziehen ſich gleichfalls zufanmmen, wenn man
zur Zeit, da die Sonne darauf fiheinet, darauf ſchiägt. Dieſe
Theile aber haben nur eine fihrbare Bewegung, wenn fie ans,
gerühret werden, unferer Pflanzenbluͤthe jeidenhafte Faden
hingegen verlängern fich, wie ein Knauel von Würmern au
der Sonne, und ihr Saamewird unaufhörlic) in die Luft aus—
geftoffen, melches die wunderbare Mechanik der Blüthe ans
zeige: Wenn man das Veranügen haben mill, die Bluͤthen
dieſes Aftermoofeg zu fehen, fo muß man fie nach einem Sturm;
oder warmen Negen fuchen. Die Pflanze blüht zwar faft den
ganzen Sommer hindurch 5, doch brechen die Bluͤthen nur ber)
armen und feuchten Wetter recht aufe Der Augufk iſt oft
zur
Mit unkenntlichen Gefchlechtern. 1269
jur Beobachtung am bequemften. Marchant Hat fie erfi nach
vieljährichen Beobachtungen erkannt. Den Augenblick, da die:
fe Blüthe aufbricht, zu finden, ift ſchwer. Ihre kurze Dauer,
und die Zaͤrtlichkeit ihrer Theile aber machen es noch ſchwerer
ſie zu beobachten. A | 92
Man brauchet die Pflanze bey Derfertigung des cichorien
Syrups, der ın Leber:und Milzerankheiten ein fo herrliches
Mittel ift, und deren Verſtopfungen hebet, auch die Gelbſucht
und Härte des Bauchs mildert. So thut auch diefes Mars
chantiſche Aftermoos, wenn es blos abgefocher it, oder fein
Waſſer deſtilliret worden, in Kranfpeiten der Haut gute Dienſte
f- angef. B. der parif. Abh. ©. 275: u. folg.
997: Blaſiſches Aftermoos. (Brasıa). Bou⸗
teillenfdrmige hohle Fructification.
Ded. flor. dan. Tag
Die Seiten der Waſſergraͤben und unfruchtbare
ESandgegenden in Europa find die Heimath.
998: Bicciſches Aftermoos (Rıccra)
Die Kructificarion beitehet aus nackenden Koͤr
nern auf dem Blatte.
Anm. Fünf Arten davon find bekannt.
959. Slechte CLrenen). Die männlichen
Bluhen figen auf einen rundlichen flachen glaͤn⸗
"genden Boden. |
Die weiblichen Blüthen find ein Mehl, wo⸗
mit die Blätter beſtreuet find. |
IR Schorffige hoͤckrige (Leprofi tuberculati).
3. Schreibe $. (Serıptus L) iſt weißlich, und
hat fihwarze charasterförmige Linien.
1113 Liche-
1270 Vierundzwanzigſte Klaffe der Pflanzen.
Lichenoides crufta tenuiflima , peregrinis, velut
litteris infcripta, Dill. mufe, 128. T. 18. f
Wohnt in Europa auf den Rinden der Baumes
2. Geographiſche F. (geographieus1.) iſt blaß⸗
gelb, und mit ſchwarzen Linien wie eine Land⸗
charte gezeichnet.
Lichenoides nigro ‚Havum tabulae ——
inſtar pictum. Dill, muſc. 526. T. 18. E5. 7
Iſt auf den hoben europaͤiſchen Klippen zu Haufe |
3: Ralkertige F. (calcarins L.) iſt weiß, und
bat kohlſchwarze Höfer. Fe
Lichenoides ealcareum tindorium eandidum, tu-
berculis atris. DilE mufe. 128. T. rg. f. %
Die europäifche Mormorklippen And das Waters
land.
B.* Schorffige mit Schildern (Leprofi feieeilati).
4+ Licht $. (candelarıus L.) iſt ſchorffig, blaß⸗
gelb, und hat gelbe Schildgen.
Lichen cruftofum orbiculis et ſeutellis Aavis.
Dill. mufc, 136. T. 18. £. 18.
Waͤchſt in Europa an den Wänden, Mauern —*
Baumſtaͤmmen, befonders auf der Giche.
Die Bauern in Oeland färben ihre Unfchlittlichter mit
Diefer Flechte gelb, wobey fie alſo verfahren: die Flechte
wird abgeſchabt, in ein leinen Laͤppgen gebunden, und in Waſ⸗
fer aefocht,, welches davon gelb wird; mit diefem gelben
Waſſer wird das Unfchlitt vermifcht, woraus die Lichter ges
goflen werden, davon werben fie fo gelb, wie Wachslichter. ſ
oͤl. Reiſe S. 36.
$. Faͤrbe F. (tartareus L) iſt ſchorffi ig, und faͤllt
aus dem weißlichen ins gruͤne, mit blaßgelben
Schild⸗
ai unkenntlichen Geſchlechtern. 1271
| BL melche einen weiſſen Rand bar
ben.
Lichenoides tartareum farinaceum', ſcutellarum
umbone fuſco. Dill. muſc. 131. T. 18. f. 12.
In Europa am den Seiten der Klippen.
Aus diefer Flechte wird in Weſtgothland eine fehöne der
Orſeille ähnliche Sarbe bereitet, welche die Einwohner Boͤtte,
leu nennen, und durchs ganze Land verkaufet wird. Die Zu⸗
bereitung iſt dieſe: die Flechte wird bey feuchten Wetter, oder
nach einem Regen abgekratzet, getrocknet, gemahlen, in Waſſer
geweicht und umgeruͤhret, daß ſich alle Erde und Sand zu Bo⸗
den ſetzt, getrocknet in einen Topf gethan, mit Urin begoſſen,
und ſolchergeſtalt 4. biß s- Wochen ſtehen gelaſſen, alsdann iſt
Die Farbe fertig- f weftgorh. Reife. ©- 170-
C. * Ziegelblärtriche (Jmbricati). Ä
6. Stein $. ( JaxatilisL.) hat ausgehölte rauhe
vertiefte Blttchen, Die wie Dachziegeln über
einander Fegen, und braunrothe Schildergen.
“ Lichenoides vulgatiffimum einereo - glaucum, la-.
cunofum et eirrhofum, Dill, mufe, 188- T.24-
Die europäifhen Klippen find die Heimath.
Dieſe Flechte faͤrbt braun; man kocht ſie dazu mit
Waſſer, und ſeihet es durch, ehe man das Garn hineinlegt;
ſonſt wird dieſes davon fleckig. ſ. oͤland. Reiſe. &, 33.
7, Beh $. Meius L«) hat handförmige, bed)»
ſchwarze, Awartsgekruͤmmte Blaͤttchen, die
wie Dachziegen übereinander liegen.
Wohnt in Schweden auf Klippen, vorzüglich auf
der Inſel Blaͤkulla.
el 4 Dieſe
1272 Vierundʒwanzigſte Klaſſe der Pflanze, |
Dieſe Flechte färbt das Papier hochroth. ſ. land. Reiſe
63.
ED, * Blärtwihe (Folie) un ı ion
‚8 TJsländifche 5: (Frlandieus L.) hät zerſchliſ⸗
ſene, in die höhe fteigende Hlätter, welche ei»
nen erhöheten, und. mit. Haaren eingefakten
Rand haben. 2 A SR, Be Er ae
Lichenoides rigidum eryngii folia referens, Dill,
u 5 BIC. 209, 1.28 El A
Iſt in den europaͤiſchen unfruchtbaren Waͤldern,
und auf den Alpen in Kaͤrnthen zu Hauſe;
‚und hat zwey Abaͤn derungen. 2
Diefe fehr bittere Flechte wird von den Yeländern zum.
Larieren gebraucht; und durch veränderte Zubereitung ald ein
Brey für ein befondered Mittel wider die Schwind⸗ und Lun⸗
genſucht gehalten. Zu letzteren Endzwecke wird die Flechte im
Waſſer abgebruͤhet und nachdem ſolches abgegoſſen worden
iſt, in Milch gekochet. Flor. ſüec. n 1085. Die Schweine,
Pferde, und Rindvieh werden von dieſer Flechte ſehr fett,
wenn fie damit 3. biß 4. Wochen gefüttert werden. H. Profefs
for Seopoli hat in feinem Anno IE. hiſtorico natural; Pag.
107. eine aanze Abhandlung von diefer Slechte geſchrieben. |
9 Lungen $. (pulmonarius L.) hat zerfhliß
ſene ſtumpfe glatte Blätter, welche auf der obern
Flaͤche vertieft; aufder untern Fläche aber fils:
sig find. 9 re sl An kn
Blackw. T 335..; Ai OL at
Waͤchſt in europäifchen fhartig®h Wäldern auf
den Stämmen der, Bäume befonders der Bus
he und Eiche; blüher im Winter, Ru
Die Blätter diefer Flechte find groß, in Aeſte, und dieſe
wieder in verſchiedene und unordentliche Breite BR
im
4
Mit unkennlichen Gefchlechterm 1273
Einſchnitte getheilet, dichte und zaͤhe mie Leder, oberwaͤrts vers
tieft, unterwärts wegen diefer Vertiefung ungleich und gleich⸗
ſam bläfig; gelblich, unten bißweilen ſchwarz, die Bläsgen
überall weiß, und dafelbften finder: man nicht fo viel haarige
Molle, alsiin dem Zwiſchenraͤumen derfelben; denn die unter:
fie Flaͤche ift.mit dünner: Wolle befeger. Aus. diefen kommen
hin und wieder kurze Säfergen, durch deren Huͤlfe felbige ſich
an der Rinde der Bäume befeſtigen. Andem Rande der Eins
ſchnitte, oder wenigſtens nahe an demfelben ſitzen rundliche,
harte, und dichte braunſchwaͤrzliche ſchildfoͤrmige Körper, und.
an dem Rande der Blätter, oder in dem nekförmigen blaͤſigen
Erhebungen eben derfelben Pflanze findet man Eleine, lernigte,
mehlichte, graue War;en, welche dichte aneinander in Linien,
geftellet find, welche letztere aber man nicht zu allen Zeiten mahrs
nehmen kann.
' Die Mlanze iſt erdhaft, fiopfend; und wird in den Apo⸗
teten wenig gebraucht; dag gemeine Volk aber Focher fie bey
allen Lungen und Brufffranfheiten in Brufttränfen ab, oder be
reitet einen Saft daraus. An vielen Orten —* die Schu
ii won damit. Gleditſch.
°. Wacholder Re Fumiperinus 1) * Bene
Bei: zerſchliſſene, krauſe Blaͤtter mit ſchwaͤtzli⸗
*— hen Schildern.
Nähret fich auf Wachholderſtraͤuchen in Europa.
Dieſe Flechte wird als ein Specificum in der Gelbſucht
von dem Hrn. Nitter in feiner ſchwediſchen Sloran. 1093.gerübs
met. Die gothlaͤndiſchen Bauern färben damit ihr Wollen⸗
varn gelb.
ER * Bererantige (Coriacei), |
DIL Schwänmgen Caphtofüs L.) iſt BERN,
‚Friechend, lappich, — flach, mit verſchiede⸗
nen
AM Bierundsnianztäffe Klaſſe der Pflanzen.
nen ohne Ordnung ſtehenden Warzen, und eis
nem auf dem Rande ſtehenden, in die Hoͤhe ſtei⸗
genden Schildgen verſehen.
Haͤlt ſich in Europa in Rodelhotzern und unter
den Wachholderſtraͤuchern auf der Erde aufs’
Diefe Flechte iſt zwar als ein Huͤlfsmittel bey den Schwaͤmm⸗
‚gen der Kinder wicht unbekannt geweſen; aber niemand hat
Bißher den wichtigen Nutzen des Decocts von dieſer Flech⸗
re wider die Würmer gewuſt. Die merkwuͤrdige Geſchichte, ſo
uns der Hr. Ritter davon in feinen Ameen. acad. vol. 2.
P. 69. anfuͤhret/ verdienet geleſen zu werden. Er geſtehet dae
Ben, daß die beiten ihm bekannten Mittel nichts haͤtten helfen
wollen, biß endlich dns Decoct dieſer ara — wor⸗
Den waͤre.
12. Hunds F. (caninus L) iſt lederartig, krie⸗
hend, lappich, ſtumpf, flach, auf der untern
Flaͤche haarig und mit Adern durchzogen, wie
auch mit einem auf dem Nande figenden in die
Hoͤhe fteigenden Schildgen verfehen.
Dlafw. €, 336:
Die. ‚enropäifche Wälder find das ——
ſie auf der Erde um die Steine herum waͤchſt.
Die Heine junge Blätter dieſer Flechte find entweder gang
der nur am Rande etwas ausgebogen, werben aber nach und
nach etwas größer, und in bogigte Einfchnitte getheilet ; dies
ſelbe ſtehen entweder einzeln, oder viele derfelben liegen übers
einander, haben einen fehmalen Anfang, werden hernach brei⸗
ter, und in groſe Stuͤcke der Länge nach getheilet; diefe find
am Rande ausgefchweift, und mit ſtumpfen, oͤfters uͤbergeſchla⸗
genen Spitzen verfehen, welche, wenn fie Schilder fragen, vers
fängert, und fhmäler werden. Ueberdieß find die Blätter zaͤh,
oberwaͤrts wegen der Trockenheit grau, unten aber rauch und
mt
De}
* Mit unkenntlichen Geſchlechtern. 1275
mit Jarter Wolle, befegt, ingleichen mit. vielen. der Länge nach
lauffenden wollichen Adern gezieret, aus welchen viele kleine
Säfergen entfpringen, durch deren Hülfe die Pflanze in der Er⸗
de befeftiget wird. Die Oberfläche der Blätter it nach Bes
ſchaffenheit der Witterung veränderlih. Die Schildergen,
findet man fowohl auf der jungen als alten Pflanze, und ſtellen
‚Dichte, fefte, laͤngliche, runde, aufrechiſtehende, borwaͤrts ge⸗
woͤſbte, braͤunliche, unterwärts vertiefte an Farbe deu Blättern
ähnliche Körper für. ſ Trew Anm. zur blackw. T. un
‚Die Hundsflcchte iſt BER der Meinung einiger. Aerzte
da? gewiſſeſte Mittel gegen den Viß eines tollen Hundes, ſo,
daß ſelbſt der große engliche Arzt Mead wunſchet, daß man
in anderen Krankheiten eben fo zuverlaͤßige Mittel haben
möchte. Die Borfhrift, fo diefer berühmte Mann gege:
ben, nah welcher die Cur anzuftellen, it folgende: für allen
muß der Patiente feine ganze Kleidung ablegen, alsdann zie—
bet man demſelben durch eine Aderlaſſe neun biß zehn Unzen
Gebluͤte ab, und waͤſcht feinen ganzen Körper, beſonders den
verwundeten Theil mit Falten Waſſer fleißig ab; hernach
nimmt er von dieſer wohlgereinigten getrockneten und gepül:
werten Dflanze ein Loth, und von pulverifirten ſchwarzen
Pfeffer zwey Quenten, oder ein halb Loth, vermiſcht dieſe
zwey Stuͤcke wohl, theilet ſie in vier Theile, und nimmt bier
Morgen nacheinander nüchtern einen Theil davon, im ohnge:
fehr dem achten Theile eines Maas warmer Kuhmilch. Nach⸗
dem der Patiente dieſe vier Pulver genommen, muß er in ein
Faltes Bad, eine Falte Duelle oder Fluß gehen, und ſich ei:
nen ganzen Monat lang, jeden Tag früh nüchtern darinnen
völlig unfertauchen, nicht länger aber (jedoch mit dem Kopfe
auffer dem Waffer ) als eine halbe Minute darinne ſtehen
bleiben, wenn das Waſſer fehr Felt iſt. Nachdem diefes 1.
Me;
1276 Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pfla tzen.
Monat lang geſchehen, muß er noch "Tage, jcbe Woche
drey mal dieſes kalte Bad fortſetzen. Viele Gelehrte zwei⸗
feln hingegen an der geruͤhmten Kraft diefer Flechte und der
große Boerhaave verſichert in ſeinen 1147, Aph. daß noch
kein ſo fieres Irzenepmitel wider den tollen Hundsbiß be⸗
kannt waͤre, von welchem man zuverlaͤnig die Geneſung eines
Berungküskten ſich verfprechen Fönnte. Die Pflanze ſoll bey
dem Vieh in:dergleichen Sällen eben diefe herrliche Wirkung:
thun; man läßt dem Viehe gleichfalls forderfamft zur Ader,
amd waſcht daſſelbe mit kalten Waſſer fleißig ab; alsdann
giebt man ihm ebenfalls obgemeldte 4 Doſen Pulver, welche
aber nach Seſchaffenheit RR und Natur eingerichtet
werden muſſen. wi
8. *"Stabelförmige eu ige (Umbiliati ——— quali
"fuligine). :
Y 3. Blatter $ ( puſtulatus * iſt nabelfoͤrmig,
auf der untern Flaͤche vertieft, und mit ſchwar⸗
zer Kleye beſprenget.
Lichenoides puſtulatum cinereum et veluti ambu⸗
fan, Dt, mulc. Bid, 0
Waͤchſt auf den eutopäifchen unbefchatteten Felſen.
14. Vielblaͤttriche F. ( polyphylius L.) ift nabels
foͤrmig, und ‚hat viele, ebene, ſchwarzgruͤne,
gekerbte Blätter.
Lichenoides tenue pullum, folüs utrinque glbris,
Dill, muß, 29%..1..30. & 128
Auf den europäifchen hoben unbefchatteten Kiipe
"pen.
‘©. * Bechertragende (Scyphiferi).
. 35. Rörneriche F. (cocciferus L.) ſtellet einen
‚ einfachen glatträndigen Becher für, welcher mit
ei⸗
Mit unfenntlichen Geſchlechtern, 1277
einem walzenfoͤrmigen Stiele verſehen, und mit
ſcharlachrothen Hoͤckern beſetzet iſt.
Coralloides fcyphiforme, tuberculis coccineis, ‚Dill,
"mufe, 82. T.ra.f 7.
ee) unfruchtbare Wälder und Sipen in Ca
pa find die Heimath. J
Diee Slechte if fonften in den corvulfivifchen Ihren ge⸗
nt worden; heutiges Tages aber nicht mehr. * mat.
„med..n. 496. F
16. Buchſenfoͤrmige F. eh L.) ift ein
‘einfacher, zartgekerbter ‘Becher, mit braunen
Hoͤckern.
Coralloides fcyphiforme , tuberculis fufeis, Dil.
mufce. 79. T. 14: f. 6.
| |. in europäijchen Wäldern, "und hat eine
‚Abänderung.
HS.Strauchfoͤrmige (Fruticulofi).
BR Rennthier S Crangiferinus L.) iſt ſtrauch⸗
foͤrmig, und bat ſehr viele uͤberhaͤngende Aeſt⸗
gen, welche an ihren Winkeln durchſtochen ſind.
Oed. flor. dan, T. 130.
B. Wald Renntbierflechte GIvaticus rangife-
rinus Lichen) mit einem aͤſſigen Stengel, und
Fopffürmigen Aeſten.
Ccoralloides fruticuli fpecie candicans, corniculis
©. 2 © rufefcentibus. Dill, muſe. 110, T. 16, £.30,
Iſt eine Abänderung.
Die erſte ift auf den Alpen, die andere aber in
den unfruchtbareften Wäldern 0 Falten Euros
pe zu Hauſe.
ER
1278 Bierundjwanzigfte Klaſſe der Pflanzen,
Anm Die Alpens Rennthierflachte iſt von der im Walde
wachſenden Rennthierflechte wie eine gefüllte Blus
me von einer. einfachen, unterſchieden.
Dieſe Flechte iſt dem Lapplaͤnder von ungemeinen großen
Nutzen, und bie einzige und zutraͤglichſte Nahrung feiner
Mennthiere in Winter. Da nun der Winter bey ihm dem
gröften Theil des Jahres ausmacht, fo beruhet auf diefer
Slechte des Lappläuders ganze Haußhaltung und Glücfeelige
feit. Mit diefer Flechte Fann bey eingefallenen Mißwachs an
Heu das Nindvieh und die Schaafe auch damit gefüttert were
den. Bey der Sammlung und Gebrauch) diefer Flechte iſt fols
gendeg zu merken. Gleich nach Michaelis big der Schnee fälle
kann diefelbe auf den Bergen in Schober zufammen geharfet
werden, nur muß man genau achtung geben , wenn es ein wes
nig gefroren, und oben fenchte ift, da fie fich von der Erde und
dem Sande befler ablöfer, die dem Zähnen des Viehes ſehr
fchädlic) find. Ueberdieß ift diefe Erde die Mutter, in welcher
die Flechte wacht, und wenn fie nicht weggenommen wird, kann
man alle Jahre Zudang davon an eben der Stelle haben.
Mens der Schnee zu ſchmelzen anfängt, fann man mit Samm⸗
jen der Slechte weiter fortfahren, biß zu des Chriffmonats
Schluſſe. Sie muß niche im Herbfte nach Haufe gefuͤhret
werden, weil fie davon dumpfig wird, fondern wird in Wins
ger nach und nad) eingeführet, daß fie nicht über 8 Tane unter
Dache liegen bleibt. Die gefrorne Slechte leget man ineine große
Kufe in den Viehſtall, worauf man zwey halbe Tonnen Mieds
gras mit Fochend heiſſen Waſſer ſchuͤttt. Den Tag darauf
machet man Bündel mit etwas kleiner Spreu eingeftrener, ein
Buͤndel für jedes Stuͤck Dich mit etwas Waſſer. Abgeſaͤate
Herings Viertelstonnen find die beſten Gefäße, die ſich dazu
brauchen laffen. Diefes Futter muß das Vieh erſtlich Mor⸗
gens bekommen, darauf muß man ihm bloſes Stroh geben;
aber wenn man ſiehet, daB es gerne davon frißt, kaun man
ihm
Seit unkenntlichen Gefehlechterm. 1278
ihm wohl dad anderemal davon geben. Nachdem fie diefeß
gefreffen haben, und am Waffer getvefen find, muß man ihe
nen zum Nachfutter etwas Stroh nebfl einem Pfund Heu auf
das Stuͤcke geben. Auf eben die Art können aud) die Schaafe
unterhalten werden. Es füttert ſolche auch ihre Sungen wohl,
befonders wenn man ihnen folde Speife mit_ein wenig Salz⸗
lake geſchmackſam machet. Im Anfange will zwar das Vieh
nit gerne davon freſſen, aber aufferdbem, daß der Hunger
‚alles wohlſchmeckend machet, fo kann man ihnen auch die Luft
Dazu mit ein wenig Salz einige Tage lang vermehren, oder auch
mit ein wenig Mehl, wenn fie ſich nicht anderft bequemen
wollen, ſich diefes Futter gefallen zu laffen. Aber wenn fie
daran gewoͤhnet find, freflen fie es gerne; ja Kälber von 10.
Wochen verzehren es. Im Fruͤhlinge muß man ihnen nichts
von dieſem Futter geben, weil viele Feuchtigkeit dem Viehe
ſchaͤdlich iſt. Wer diefes nicht verfucher hat, Faun fi ſchwer⸗
lich vorftellen,, wie wohl dem Viehe diefes Futter befommt,
Die Mil wird ſchoͤn, die Butter gut, das Fleiſch fett, und
befentnt einen Geſchmack wie Rennthierfleiſch. Dem Schlacht⸗
viehe muß man dabey etwas Deu geben. Die Mühe mit Zur
bereitung diefes Futters ift auch nicht groß, denn fo bald man
die Flechte gefammiet, und auf vorbefchriebene Art in Kufen
in den Viehſtall geleget hat, darf man nur täglic) einen Ey:
mer heit Waffer auf das zurücgebliebene gieſſen, nur daß
auch der Viehſtall etwas warm if. Bon dem Viehe, das
Flechte frißt, komme häufigerer und befferer Dünger, als von
dem, das Heu und Stroh frißt. Die Art, die Slechte zu
Fütterung des Viehes anzumenden, ift zwey Jahr über in
Finnland bey der Stadt Abo von verfchiedenen erfahrnen Hauß⸗
wirthen mit Nutzen beiverkftelliget worden. Auſſerdem, daß
auch ein Theil neuer Anbauer im weltlichen Nordlande vermoͤ⸗
ge di Gewaͤchſes ihr Vieh im Mangel des Heues, er da⸗
igen
‚1280 Bierundpvanzigfte Klaſſe der Pflanzen,
figen tange Winter durch füttern Inllem 1. ſtockh. ge
B. 4. 5. 177. und folg.
18. Örfeille (Roccella L.) ift ſtrahſen dicht
und wenig aͤſtig, mit abwechſelnden Hoͤckern,
hat aber keine Blaͤtter.
Mufcus ceranoides palmenfis comis digitatis, Or«
chili dietus. Pet, gaz. T. 7. f. 12,
Waͤchſt an den Meerfelfen auf den —2—
Inſeln und des Archipelagus.
Aus dieſer Flechte wird die befannte Columbin oder tau⸗
benhalsaͤhnliche Farbe Orſeille gemacht, welche mit der Or⸗
ſeille von Auvergne, als welche viel ſchlechter iſt, nicht vor
| einerley gehalten werden darf. Die Zubereitung derfelben
hat Peter Anton Michaeliin feinen novis plantarum generibus
p. 78. mit folgenden befannt gemacht: Die Pflanze wird fo
zart gepülvert, daß fie leichte durch ein enges Sieb durchge:
het, darauf benetzen fie diefelbe leichte mit alten Harne von
Mannsperfonen; (den weiblicher wird vor hoͤchſt ſchaͤdlich
gehalten) diefes gefchiehet in einem hölzernen Gefäße, in
welchen es täglich einmal umgeruͤhret, und zugleich etwas
Aſche von der Soda hinein gerhan wird, biß ſich nad) vol:
Iendeter Arbeit die hineingethane Menge des Pulvers, mie
1. zu 12. etwas mehr oder weniger verhält, nachdem die
Pflanze dicke oder harter, frifch oder alt ift. Diefes dauert
fo lange, biß das ganze Mengfel die Columbinfarbe zeiget.
Nachgehends wird. es-in ein hölgernes Fäßgen gethan, und
Harn oder Kalklange, oder Lange von Gypfe, damit die Waͤn⸗
de überflrichen werden, darauf geſchuͤttet, daß alles davon
bedecket wird, und. alsdann wird es zum Gebrauch, fo auf
behalten. ſ. Hellots Sarbefunft S. 352. und fol
J.
Mit unfenntlichen Geſchlechtern. 1281
IJ. * Fadenfoͤrmige ( Filamentoſi).
15. Wickel F. (plicatus L.) hat haͤngende Faͤ⸗
den mit Durch einanderlaufenden Heften und ger
ſtrahlten Schildergen.
Ufnea vulgaris loris longis implexis. Dill, muſc.
EHI.
Die dichten Wälder des mitternächtigen Europa
und Amerika find das Vaterland.
20. Dach $. (vulpinus L.) iſt fadenförmig und
fehr Ang, waͤchſt aufrecht, und horizontale
gleich, mit ungleichen Ecken.
Uſnea capillacea cicrina, fruticuli ER Dill,
mufc. 73: Ti: 13. f. 16:
Waͤchſt in Europa auf Schindeldädern,
Dieſe Pflanze wird im Waſſer mit und ohne Alaun ge
kocht, und giebt anf beyde Arten eine gelbe und ziemlich ho—
be Farbe, weiche doch mit Mlaun bleicher falt. ſ. dland.
por ©, 35.
. 21. Slübende 8. (Moridus L) währt fadenfoͤr⸗
mitg, aͤſtig und aufrecht, mit geſtraͤhlten Schil⸗
dergen.
Weinm. T. 738. lit. d.
Die europaͤiſchen Buchenwaͤlder ſind die Heimath
1000. Gallerte (TREMEILIA). Die Fructi—
ficationen ſind in einem gallerartigen Weſen,
und kaum ſichtbar.
1. Wachholder ©. (juniperina T. ) iſt ein feſt⸗
ſitzen des, haͤutiges, ohrfoͤrmiges, dunkelrothes
Weſen.
Wohnt auf den Wacholderſtraͤuchern im Aufan⸗
ge des Fruͤhlings. |
Mm mm 2. No⸗
1282 Bierundzwanzigfie Klaſſe der Pflanzen.
2. Noſtoch (Nofloc T.) ift ein zittrendes, braun
— etwas durchſcheinendes gallerartiges
e fen.
Linkia terreftris gelatinofa membranacea vulgatif-
fima, Mich, gen. 126, T. 97. £, ı.
Man finder ihn nad) dem Regen auf den Wieſen |
und auf dem Sande in Öartengängen, von dem
Srüblings Æquinoctio an, biß u dem “ED
Æquinoctio.
Herr Reamur hat beobachtet, daß der Noſtoch ein Blatt
fey, welches Feine Wurzeln hat. Die Subftanz deffelben
ift mit Waffer fehr getranfet. Daher kommt feine Weiche,
feine Durchfichtigfeit, Furz, feine Aehnlichkeit mit Gallerte.
Diefe Feuchtigkeit aber wird ihm bald genommen. Einige
Stunden Sonnenſchein, oder ein großer Wind rauben fie.
Dann wird.er faltig, runzlich, klein, und verliehret Farbe
und Durchfcheinbarkeit. Mit einem Worte, er fichet nicht
mehr wie Noſtoch, wie Gallerte, fondern wie ein trocknes,
ſchwarzbraunes Blatt aus, das ſich reiben läßt, und kaum
ing grüne fallt. Alsdenn iſt Noftoch nicht nur dafür nicht
anzufehen, fondern auch miteinander Faum wahrzunehmen.
Die Pflanze bleibet indefjen nur verſtellet. Ein neues Waffer
trinfet fie begieriger als ein Schwamm, blahet fich auf, und
wird wieder dasjenige, was wir Noftoch nennen. Eine Stung
de, ja noch weniger Zeit Fann diefe Aenderung machen. Wird
es wieder trockenes Wetter, fo wird er felbft wieder troden.
Solchen Wechfel verträger er fo lange, biß er nicht mehr
waͤchſt; diefes aber währet wenigftens ein Jahr, und vielleicht
wohl etliche. Noſtoch waͤchſt demnach wie die Seepflanzen.
Er ift lauter Wurzel, und traͤnket fih mit dem ihm nd
thigen Safte. Unter den Erdpflanzen geben uns die Truͤf⸗
film.
Mit unkenntlichen Geſchlechtern. 1283
feln ein ſolches Beyſpiel. Das ſonderbare bey dem Noſtoch
iſt die Abwechslung feines Zuſtandes. Er wird eine friſche,
Weiche, gefunde, eine trockene, zerreibliche Pflanze; und aug
demfelben Zuftande, der für andern Pflanzen der Tod ift,
kehret er wieder zu feinem erften Leben; ja er mächft fo gar.
Seine Dürre ift das, was des Winters Wirkung an den
Baͤumen if. Er waͤchſt nicht, fondern wird ſo gar faltig,
hart, und foft zu gar nichts. So bald ihn aber der Degen
befeuchtet, wird er fo groß, ja größer als er war; denn ver:
muthlich wachft er zu der Zeit. Vielleicht gahret dann ver
getrunfene Saft, und treibet feine Theile auseinander. Wenn
das runde Blatt des Nostoch eine gewiſſe Größe erlanget, To
bekommt es Falten, und wird unfoͤrmlicher. Alle Falten,
die es befommt, wenn folches dürr if, werden num Kiefer und
deutlicher. Das Waſſer, damit fich die Pflanze nachher trän:
fer, Fann fie nicht ganz vertilgen ; es bleiben immer Spuren
Davon. In neuer. Dirre zeigen fi dafelbit neue Falten, und
dieſe find noch ſchwerer zu vertilgen. Das Blatt bleibet aljo
bey aller Feuchtigkeit doch faltig, und fiehet endlich von vie:
len Falten ganz zerfnötert aus. Er wird immer ungeftalter,
je näher er dem Ende feines Wachsthumes oder dem Anfang
feines Verberbens Fommt. Das Waffer theilet fie endlich
der Dicke nach in zwey Theile, und das abgefonderte ſetzet
ſich in eine ſchlechte Fuͤgung zufammen. Neamur hat zu ges
wiſſen Zeiten auf der Flache einiges Noftoch unzählige Fleine
runde Körner gefehen; die hielt er für Saamen, und fäete
fie. Sie giengen auf; an den Fleinen Noſtochs aber war
nicht dag mindefte von Wurzeln zu merken. Er fledte die
jungen Blättchen, welche die ganze Pflanze waren, verkehrt in
die Erde; fie wuchfen aber eben fo gut, oder wenigſtens ver;
darben fie nicht. Sie waren von unterſchiedener Größe, eis
N Mmmmz2. nige
1284 Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pflanze,
nige aber ſo Elein, daß man fie Faum mit blofen Augen uns
terfcheiden Fonnte. Anfaͤnglich waren fie alle Fugelrund, im
Wachfen wurden fie plattfugelförmig, nach einem Jahre aber
waren einige Stuͤcke fo dicke als ein Thaler, und fo groß wie
ein Gulden. Die Kälte ift ihnen fo ſchaͤdlich, daß. fie. da:
durch gänzlich verderben, und in eine wahre Gallerte ſich
verwandeln. f. parif. Abhandl. Th. 6. ©. 120. und folg.
Geoffroy der jüngere hat ıtens ans demfelben durch die
Deftillation ein klares geſchmackloſes Waſſer erhalten, wel
ches die Solution des corofiven Sublimats weiß, und den
Violenſyrup grün färbete, tens ein schönes, flüchtiges feftes
Salz gewonnen, das fih an den Wanden des Necipienten
in Eryftall angefeget, ztens einen flüchtigen nrinhaften Geift,
gtens ein flinfendes Del, stens der calcinirte und abgelaugte
Todenfopf hat ihm wenig feftes Salz gegeben, "und noch dars
zu war es mit Erde beſchweret, 6tens hat-er die Pflanze in
einem verfchloffenen Gefäße mit ſich felbft gähren laffen, mo
fie alsdann gefaulet, und einen faft finfenden Saft von fich
gegeben, der nad) 20. Tagen roth, und nad) 10. Tagen
drüber blau geworden. Dieſe beyde Säfte waren noch Tane
ge darnach, einer ein fanreg, der andere ein alcalifches Wer
fen. Der rothe hat in die Solution des corofiven Subli⸗
mats nicht gewirket, und den Biolenfyrup wenig roth gefärs
bet; der blaue hat die Solution des Sublimats weiß, und
den Violenſyrup gruͤn gefaͤrbet.
Die Pflanze hat vorzuͤgliche Arzeneykraͤfte. Das blos
an der Sonne oder an langſamen Feuer deſtillirte Waſſer
hat ein ſehr gelindes zertheilendes Weſen, und ſtillet die
Schmerzen treflich, und heilet die hartnaͤckigſten Geſchwuͤre.
Fuͤr Krebs und Fiſteln wird es hoch geſchaͤtzet, ja ſo gar iſt
es in Petechenfiebern von ausnehmender Wirkung. Das als
ein
Mit unkenntiichen Gefchlechtern. 1285
ein zuruͤckbleibendes weiſſe Pulver ift von nicht geringer Wir:
Fung, indem es von 2. zu 3. Gran gegeben, die Gichtfchmer:
zen ſtillet, und auf die Wunden geftrenet , folde vorzüglich
heilet. ſ. parif. Abhandl. Th. 3. ©. 397. und folg.
3. Steinwarzen (verrucofa T.) find zaͤhe galler⸗
artige runzliche, und hoͤckrige Koͤrpergen.
Dill. muſc. T. 10. f. 16.
Iſt auf den Steinen, welche unter dem Waſſer
in den Baͤchen liegen, zu Hauſe. |
4. Rörnerihe ©. (hemispherica T.) beftehet
aus halb kugelrunden, zähen, gallerartigen,
grünen Körnern.
Die Meerfelfen und Grasleder im Meere find
die Wohnung,
Diefe Körner wachſen auf den beftändig naffen Meerklip⸗
pen, fo weit fie von den Wellen beſpritzt werden, bergeftalt,
daß es fcheinet, als wenn fie auf ſolche gleihfam gefiebet waͤ⸗
ren. Sie verurfachen, daß derjenige, welcher auf derglei-
hen Pan J ſehr oft ausgleitet. ſ. weſtgoth.
Reife. S. 223.
5. Pur —— G. (purpurea T.) beſtehet
aus einzelnen, faſt kugelrunden, zaͤhen, galler⸗
artigen, glatten feſtſitzenden Körnern.
Lichenoides tubereulofum amane purpureum,
Dill. mufc. 127. T. 18. £. 6.
Waͤchſt auf den ausfierbenden, und Ders ab⸗
geſtorbenen Baumaͤſten.
1001. Meergras (Fucus). Die männlichen |
Blüthen find glatte, inwendig hohle, und mit
einem Gewebe von Haaren angefuͤllte Blaͤsgen.
Du mm 3 Die
1286 Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
Die weiblichen Bluͤthen ſind ebenfalls
glatte Blaͤsgen, welche aber mit einem galler—
artigen Safte angefüllet, und mit vielen
Eleinen in dem gallerartigen Safte unterges
tauchten Wärzgen auf ihrer inmendigen Seite,
befeget find, deren Hals durch das Blaͤsgen ge⸗
het, und auf der ausmwendigen Seite heraus ra=
get; jedes diefer Wärzgen enthält ein Eleines
"Saamentorn ſo durch den herausragenden
Hals feinen Ausgang nimmt.
3, Schwimmendes M. natan⸗ ‘E ) mit einen |
fadenähnlichen, Ayiigen Stengel, lanzettfürmis
gen, fäneartig gezaͤhnten Blättern, und geſtiel⸗
ten Eugelrunden Sructificationen.
In dem Weltmeere,, in welchem es ohne Wur⸗
‚zeln frey herumſchwimmt, und unter allen Ge⸗
wächfen wohl die zahlreichfte Pflanze iſt.
Bey Sturmmetter finft dieſes Meergras nicht, fondern
halt fi ich der Wafferfläche gleich, ausgenommen, ‚wenn es die,
Macht der Wellen etwas unterdrüdt. Wirft man dieſes
Gras in das Waſſer zuruͤck; ſo ſchaͤumet das letztere heftig.
In feuchten Wetter ſchlaͤgt daran)" ohnerachtet es vorher ge:
trocknet iſt, ein ſalziges Weſen aus. Mit Eßig eingemacht
ſoll es fo gut wie der Meerfengel ſeyn. ſ. Osbecks Reiſe.
S. 399.
2. Saͤgefoͤrmig gesäbntes mM.C —5 F. mit
einem flachen, zweytheiligen, ſaͤgefoͤrmig gezaͤhn⸗
ten Blatte, und hoͤckrigen Fructificationen, wel⸗
che an den REN IP Blattes ſen
WEITE
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B8 en Us °
»
Mit unkenntlichen Geſchlechtern. 1287
Fucus ſ. Alga latifolia major dentata, Moris hift.
3648 lat. E,9 fe,
Das Weltmeer ift die Heimath.
3. Wieereiche (veſiculoſus F.) mit einemflachen
zweytheiligen glatträndigen Blatte, aus deffen
Spitzen warzige Bläsgen entfpringen.
Quercus marina, Lob. ic. 2.p. 255.
Wohnt in dem atlandifchen Meere.
Ann. Nebft den aus den Spisen des Blattes entfprin?
* genden warzigen Blaͤsgen, welches die weibliche ſind,
ſitzen auch an der Seite deſſelben, und wo die Aeſte
0. abgehen, Eugelvunde, aufgetriebene, blaſſe und glatte
1 . Bläsgen, welche inwendig hohl, und mit einem Ge:
webe von Haaren angefüllt find, und die männliche
Hläsgen ausinachen.
Die Einwohner vom Meerftrande in Weftgorhland nen:
nen diefes Meergras Schweinetang, mweil erim Waffer gekocht,
und damit einige Zeit lang zerrieben, den Schweinen zum
Guter dient. ſ. weſtgoth. Reif. ©. 196.
4. Auseinandergefperrtes M. (divaricatus F.)
"mit einem flachen, zweytheiligen, glatträndigen
Blatte, deſſen Aeſte weit von einander ge
fperret find, und aus deren Winkeln Doppelte
Blaͤsgen entfpringen. h
Fucus bullatus frutescens, caule nudo, foliis redis
- eompreflis bifidis. Moris. hift. 3.P, 647... 15:
Ma |
Waͤchſt in England, und Portugal. Be
5. Rnotiges M. (nodofus F.) mit einem zuſam⸗
mengedruckten, zweytheiligen Blatte, aus Defs
- fen Weiten in der Mitte einzelne Blaſen entite-
ben, welche wahre Theile der Aeſte find, und
zweptheiligen glatträndigen Blättchen.
Mmmm ga | Oed.
1288 Vierundzwandigſte Klaſſe der Pflanzen,
Ocd, flor. dan. T. 146. . I
Im atlandifchen Meere. Le
6. Schotiges M. (Sliguofus F.) mit einem zu⸗
fanmengedruckten, aͤſtigen Biatte, an deſſen
Aeſten zweyzeilige glattraͤndige Blaͤttchen wech⸗
ſelsweiſe ſtehen, und geſtieiten laͤnglichen, in
eine lange Spitze auslaufenden Fruchtbläsgen.
Ocd. flör. dan, T, 106. |
Das Weltimeer ift die Heimath.
7. Verlaͤngertes M. (elongarus F.) mit einem
fadenförmigen, zufammengedruckten , zweythei⸗
ligen, mit Gelenken verfehenen Blatte, deſſen
Knoten etwas aufgeſchwollen ſind.
Fucus ſpongioſus teres ramoſus viridis erectus.
Moris. hift. 3. p. 647. L. 15. T. 8. f.7
Wohnt indem Meere zwifchen England und Spas
nien. |
8. Dorniches M.( aculeatus F.) mit einem fa⸗
denfoͤrmigen, zuſammengedruckten, ſehr aͤſtigen
Blatte, welches an ſeinem Rande mit pfrie⸗
menfoͤrmigen, aufrechten, wechſelsweiſe ſtehen⸗
gen Zaͤhnen bewehret iſt.
Fucus tenuifolius, foliis dentatis. Moris. hiſt. 3. p-
Iſt im Meere zwiſchen England und Frankreich
zu Hauſe. | |
3. Meerfaden (Filum F,) mit einem fadenfoͤr⸗
migen, etwas zerbrechlichen, und Durchfichtigen
in
Platte,
Amesn, acadı vol. 4. T. 3.6 2.
Waͤchſt im atlandifhen Meere.
Mit unkenntlichen Geſchlechtern. 1289
Dieſes Gras waͤchſt in dem Meere, in der Tiefe von erlis
en Faden fo häufig, wie ein Saamfrant in Landfeen. Es
ſeht aus wie Bindfaden, iſt gruͤn, weich, ohne Aeſte, und
oft einige Faden lang. Aus einer Wurzel wachſen verſchie,
dene folher Fäden; wenn fie länger werden, als das Waflır
hoch ift, ſchwimmen fie wie die Fgelsfolben, und der TZany, nur
mit dem Unterfhiede, daß fie ganz unter dem Waſſer, und
nicht wie jene, auf demſelben ſchwimmen; daher fie auch um
und um naß, nicht aber, wie jene, oben trocken werden.
10. Handfoͤrmiges M. (palmatus F.) mit ei⸗
nem handfoͤrmigen flachen Blatte.
Fucus foliaceus humilis palmam humanam ei
rens. Moris, hift, 3. p.646. 1,15. T.8.£ı.
Im Weltmeere.
11. Eßbares M. (efeulentusF.) mit einem eins
fachen, ungetheilten, ſchwerdformigen Blatte,
deſſen Dicker vierecfiger breiter Stiel durch das
ganze Dlatt binducchlauft, -und unter dem
Blatte mit Eleinen fehwerdfürmigen Blaͤttchen
gefiedert ift.
Das atlantifche Meer ift der Aufenthalt.
Diefes Gras dienet Menfhen und Vieh zur Speife,
. 12. Zucker ſuͤſſes M. (faccharinusF.) mit einem
fajt einfachen, ſchwerdfoͤrmigen Blatte, welches
einen ſehr kurzen runden Stiel hat.
Fucus longiflimo latifimo craffoque folio, E.N,
C.1748. p-450. T.9. f. 1.2.
Iſt ebenfalls im atlantifchen Meere zu Haufe.
Diefes Meergras bedeckt den Sergrund, und fichet aus
wie dünnes Leder, if oft zwey Ellen lang, und eine Elle breit.
Der Stiel 14 kurz, und die Wurzel heftet ſich auswendig au
PRmmm 5 die
1290 Bierund wanzigſte Klaſſe der Pflanzen, |
die Steine, gleichſam mit Fingern feſt. Daffelbe hat einen
folhen füffen Saft in fih, der ſtatt des Zuckers gebranchet |
werden kann.
+83. Blutrotbes M. ( Janguineus F.), mit haͤuti⸗
gen, eyfoͤrmig⸗ laͤnglichen, glatträndigen, geſtiel⸗
‚ten Blaͤttern, und einem runden aͤſtigen Stiele.
xaucus.ſ. Alga folio membranaceo, purpureo, I la-
pathi fanguinei figura et magnitudine, Moris,
hiſt. 3. p.645. ſ.15. T.8. f.ß. J—
Das atlantiſche Meer iſt die Heimath.
14. Änorpliches M. (cartilagineus Fr mit eis
"nem knorplichen, zufammengedruckten, drey⸗
fachzuſammengeſetzt⸗gefiederten Blatte, welches
in zarte gleichbreite Lappen zerſchnitten iſt.
EFrutices marini. Seb. muſ. 3. T. 102. f. 1.2.
Im Meer bey dem Vorgebuͤrge der gie Hofe
nung.
1002. Ylle (Urva). Die — be⸗
finden ſich unter einer durchſichtigen Haut.
1. Calecutſchhahnfeder (pavonina U.) iſt eine
flache, nierenformige, creutzweiſe geſtreifte. feſt⸗
ſitzende Pflanze.
Fucus maritimus gallopavonis pennas referens.
Ellis Corall.88. T. 33. f.c.
Wohnt im Meere des mittaͤgigen Europa,
Diefe Pflanze iſt nach der Befchreibung des Ellis unge: -
mein duͤnn, plats, frehet aufrecht, und hat verfchiedene Bläts
ger, melde aus einem und demfelben Stengel hervorfoms
men. Ihre Wurzeln ſcheinen unter dem Vergroͤßerungs⸗
glafe betrachtet, in Heine, und durchfichtige Röhren zertheilt
zu
‚Mit unfenntlichen Geſchlechtern. 1291
zu ſeyn, welche. aus verschiedenen gleihen und laͤnglichen
Gelenken beftehn, in deren jedem, eine weiche Subſtanz ent;
halten iſt. Der platte Stengel, und die breiten duͤnne
Blätter find nichts ‚anders, als eine Fortſetzung dieſer mit
Gelenken verſehenen Roͤhren, welche an der Seite eine bey
der andern hervorfommen, und fich mit einander vereihiget .
bergeftalt fortmachfen, daß die Belenfe wechfelsweife einan=
der. gegen über ſtehen. Die ganze Oberflaͤche eines jeden
Blattes ſcheinet mit einem ungemein dünnen und weißlichen
Haͤutgen bedeckt zu ſeyn, welches die. Eindruͤcke von den klei⸗ |
nen regelmäßigen und länglic) viereckigen Gelenken an fi ch
trägt, Die finſtern und krummen Linien, welche allemal ein
Zehentheil eines Zolles von einander entfernt, find voll brau⸗
ner, und Saamenförnern ähnlicher Partikeln. So wie dies
fe Körner mit einander reif werden, oder fich ihrer Reife
fähern , fogerreiffen fie die- dünnen weiſſen Haͤute, welche
diefelbe bedecken, Diefe Häute ziehen fich hierauf zurüd,
und laſſen dieſe runde Korper unbedeckt, und zum abfallen
geneigt zuruͤck. Wenn man fie mit einem noch ſtaͤrker vers
größernden Glaſe unterfuchet, fo fehen fie wie Weinbeerker⸗
ne aus, welche von allen Geisen, den unterften Theil ausge⸗
nommen, in einer Elebrichen uud durchfi — Subſtanz wi
geſchloſſen find.
2. Meernabel (umbilicalis U.) if eine Yederaiti
ge , flache, zirfelrunde, ſchildfoͤrmige, fetfigende
Pflanze.
Tremella marina umbilicara, Dill,mufe,45. T.g.f. 3.
Im Weltmeere.
u: Darmförmige — Cinteflinalis U)if ein
fach), röhrig, und fiehet aus wie aufgeblafene
Därme.
Tre=
1292 Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
" Tremella marina tubulofa inteſtinorum figura.
= Dill, mufc)47, T.9. 7. Ä
Iſt in allen Meeren zu Haufe. HT
4. DBreitefte Catiſſima U.) ift eine längliche,
flacye, an dem Rand wellenförmig gebogene,
häutige grüne Pflanze.
‚Das europäifche Meer ift die Heimath.
Dieſe Pflanze waͤchſt in großer Menge, liegt ſehr dichte
auf dem Meerboden, und macht viele Kruͤmmungen und
Winkel, worinne viele Seethiere einen bequemen Aufent⸗
halt finden. |
5. Seepflaume (prumiformis U,) ifteine faft ku⸗
gelrunde einzelne, inwendig faftige Pflanze.
Waͤchſt in fhwedifchen und preufifchen Seen.
Gleditſch hat fie ehedem zu den Meergräfern gered):
net, läßt aber dahingeftellet feyn, ob fie nicht eine Thier-
pflanze fey. Man bringt fie jährlich aus;den großen Seen
der Chur: und Neumark Brandenburg mit den Netzen heraus,
Sie iſt gegen die Befaamung weich und zitternd wie eine
Gallerte, vorher aber härter, inwendig hohl und mit Waf
fer angefüllt von brauner oder dunfelgrüner Farbe. Die
Größe if von einer Erbfe biß zu einer heträchtlichen Walk
nuß. Die mänalihen Gewaͤchſe find laͤnglich, und mit Elei:
nen Erhabenheiten bedeckt. Die weiblichen fielen aber Fu:
gelfoͤrmige Schläuche für, aus denen inwendig Aftige Haare
hervortretten, die mit einem zarten Saamenmehl beſetzet
find. Bißweilen find in einer folder Kugel andere Fleine
befindlich , woraus fih zwey Varietaͤten feitfegen laſſen. £
Gled. ih Abhandl. Th. 3, S. J. |
6 Koͤr⸗
{)
Mit unkenntlihen Geſchlechtern 1293
6. Rörnerige R. (granulata U.) ift eine koͤrne⸗
riche, Tugelrunde, grüne Pflanze, welche mit eis
nem etwas Elebrichen Marke angefüllt iſt.
- Tremella paluftris, veficulis fj phericis fungiformi-
bus. Dill, mufe. 55. T. 10. f. 17,
Wohnt in Europa an den Ufern der Fluͤſſe.
1003. Grasleder (CONFERVA), Sehr lange
haarformige Fäden mit unähnlichen Hoͤckern.
* Mit einfachen ähnlichen Fäden ohne Knoten (Filamentis
fimplicibus zqualibus, geniculis deftirutis). 'y
u Bach ©. (rivularıs C.) mit ſehr langen aͤhnli⸗
chen einfachen Faͤden.
Conferva fluviatilis fericea vulgaris &' Aitans,
Dill. mufe, 12. T. 2;f.2;
Wächft in europäifchen Baͤchen und fangfam flieſ⸗
ſenden Fluͤſſen.
Die Fäden erreichen manchmal eine Länge von
fünf Elfen.
"2. Duell ©. ( Fontinalis C.) mit einfachen ähntis
chen ‚Süden, welche Fürzer als ein Finger find.
‚Conferva minima byflifacie,Dill, mufc, 14: 332 2.f,3.
In den europäifchen Quellen.
RN en. äftichen ähnlichen Fäden (Filamentis ramofıs qua.
libus).
3. ©. mit den Auftblafen (bulofa C.) hat 48 |
‚liche, äftige Faden, welche Luftblaſen in ſich
ſchließen.
Conferva paluſtris bombycina. Dill. muſc. 18. T,
3:1. 14,
In europäifchen fiehenden Wäffern.
4. Defenartiges ©. ( Noparia C.) mit ſproſſen⸗
den, horizoñtalgleichen Faͤden, die Wind weit abe
ſtehenden Haaren befest find.
Con»
— Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
Conferva marina pennata. Dill. mufe, 24. £. 23.
Die europaͤiſchen Meere find der Aufenthalt,
— Mit knotigen Faͤden Eilamentis nodofis).
"Ss, Sup ©. -( Ruvatılis C.) mit fehr einfachen,
borjtenfürmigen, geraden Faͤden, welche mit dik⸗
ken eckigen Knoten verſehen find,
Conferva fluviatilis lubrica ſetoſa, equiſeti facie.
Dill, mufc. 39 .7.f. 47:
Wuaͤchſt in europäifchen Fluͤſſen.
6, Gallerartiges ©. (gelatinofa © ) mit äftigen
halsbandformigen Faͤden, deren kugelrunde Ge⸗
lenke gallerartig ſind.
Conferva fontalis geniculata lubrica major. E. N.
C. cent. 5. 6. app. 60. T. »3. f. 3.
2 > Sin hellen europäifchen Quellen.
rk Mir Fäden, welche Ente fürn —— haben (Fir
lamentis geniculatis).
7. Corallenformiges G. ——— C.) mit
zweyzʒeiligen Faden, welche kniefoͤrmige Gelen⸗
ke haben.
* Conferva marina gelatinoſa, corallinæ inftar genie
culara craflior. Dill. mufc. 33. T. 6. £.36. -
ne im europaͤiſchen Meere, und ift weiß und
rot v
8. Serumirtendes ©. (vagabunda C.) mit Fü:
den, welche hin und hergebogene Fhiefürmige
Gelenke und Fürzere Aeſte haben.
Echwimmt auf dem europaͤiſchen Meere frey
herum.
1004. Saar⸗ oder ſtaubaftermmoos (Br S-
«. sus) beſtehet aus ſtaubigen Haaren, oder ei⸗
nem purpurſtaubigen Weſen. RR
*Fa⸗
pie eich Gefehfeihtern. 1205
8 Fadenaͤhnliche (Filamentofe).
“3, Wafferblume ( De B.) mit (eng
ſchwimmenden Säden.
B. Haͤutige Waſſerblume“ — — membrana-
cea aquatica) iſt eine Abänderung, und ſehr oft
wie Papier uͤber dem Waſſer ausgeſpannet.
Haͤlt ſich im Meere und in-allen Waſſern auf.
Mitten im Sommer ſteigt dieſe Pflanze von dem Bo;
den des Waffers in die Höhe, und vermifcht ſich als ein gruͤ⸗
nes Pulver mit demſelben dergeſtalt, daß das Waſſer ganz
trüb davon wird, und gruͤn ausſiehet, und durch. viele Tage
nicht zu trinken ift. Ale Nachte aber ſenkt fie ſich wieder
nach dein Boden. Die Meerfifche halten ſich in folcher ger⸗
sie auf, und. verlaffen fie nicht leichte, ‚Rlor. ſuec. n. 1182.
2Violettes 5. (phosphorea B.) wählt in Ge⸗
jtalt violeter Haare an fonlenpen Hole,
Dill. mufe, 4. T. 1. fe 6.
In Europa...
'3. Goldgelbes 5. (aurea B.) iſt ein gofdgelbes,
ftaubiges, haar-Aftermmoog, mit theils einfa=
chen, theils ajtigen Zafern, und ohne Ordnung
„stehenden Fructificationen.
Byflus petruca crocea,glomeralis lanuginofis. Dill.
mufc. 8. T. r. f. 16.
Die ‚Klippen in Italien und —— ſind die
Heimath.
rl Staubige (Pulverulente).
4. 5. des Alterchums (antiguisatis B) fü bt als
ein ſchwarzer Staub auf alten fteinern Ge⸗
baͤuden und Mauren.
5. Diolenftein (Folithus B) waͤchſtals ein Blut»
rothes ftaubiges Weſen auf den Steinen.
ft, im Fältern Europa zu Hauſe. ’
Ä Die
1296 Vierundzwanzigfte Kloſſe di der Pflanzen.
Die Steine, worauf dieſes Moos befindlich, ſehen aus,
als wenn ſie mit einer blutror sthen Sarbe überzogen. wären,
welche gerieben eine hochgelbe Sarbe, und einen Violenge⸗
E
ruch von fih geben," und dahero — geraten wer⸗
deu. ſ. oͤland. Reiſ. ©. 10.
‚IV. Ordnung
Schwaͤmme (Funcı).
1005. Blätterfehwainm (Acarıcus) if
ein horizontaler Schwamm, und auf;der uns
tern Seite blättrich.
2 Mit einem Strunfe und zirkelfoͤrmigen Hute (Seipitan
ti pileo orbiculate).
ı ‚Pfifferling(Chantarellus A.) mit einem Struns
fe, und auf folchen auflaufenden aͤſtigen Blättern.
Fungus minimus flavefcens infundibuliformis,
Vaill. parif, T. 11.0 f. 9: 10.
B. Eckiger und gleichfam in diele Lappen gee
fpaltener ee
Schaͤffer Schwaͤm. 7. 92,
Iſt eine Abänderung.
Die Wiefen und Wälder ſ nd die —
Kommt im Heu⸗ und Erndemonate zum Bor:
fchein.
Es iſt ein cinförmiger gofdgelber, ſowohl eitikäluer ale
vielfacher, voller, fleifchicher veränderlicher Schwamm, mie
einem anfänglich vundlichen, nachher gewoͤlbten, oft trich⸗
terförmigen, und am Rande auf mancherley Weiſe einge⸗
ſchnittenen und aufgerollten Hute, deſſen Dicke, Blätter von
dem Weſen des Hutes nicht unterfchleden find, mit einem
runden, und unten entweder dickern oder duͤnnern Stiele, und
ohne Ring, Schäfer,
Dir
Mit unfenntlichen Gefchlechtern. 1207
Diefem Schwamme weißt Gleditſch in feinen Merho-
“ dus fungorum p. 104. unter den verdaͤchtigen cine Stelle
an; indem derfelbe, wofern er nicht. behoͤrig zubereitet wird/
ſehr leicht gewaltiges Bauchgrimmen und Diarrhoͤen verur⸗
ſachet: wie er ſolches im Jahr 1741. in dem lebufiſchen
Kreiße, in der Mittelmark Brandenburg , bey dem armen
Volke, das diefen Schwamm haufig genoffen hatte,gefehen har.
2 Sünfmalgerheüiter D. (quinguepartitus A.)
mit einem Strunke, und’ blaßgelblichen getheil⸗
ten Hute, deſſen weißliche Blaͤtter einwaͤrts ges
zaͤhnet, und miteinander verbunden ſind.
Wohnt auf den Wieſen.
3. Ungetheilter 2 — A.) mit einem Str.
e, und. lauter gleicharoſſen Blaͤtten.
Agaricus najor, on longo modice craflo,
lamellis albis creberrimis &c Buxb, Cent, 4. p.
12:1. T. ı9,
P. Ungerbeilter Blaͤtterſchwamm mit einem
Öichlichen weiſſen Strunfe, und eınem plats
ten blutrothen Hute, der weiße Blaͤtter bar.
Iſt in den Wäldern zu Haufe,
Die Spielart ift den Eichhoͤrngen in Sappland fo an:
genehm, daß die Einwohner, welche dieſe Thiere im Winter,
wegen ihren fhönen Zellen zu fangen fuchen, ihn im Herb:
fe fanımlen, und in die Schlinge bangen, welche fie diefen
Thieren legen. Flor, lapp.p- 367°
4. Sliegen B. (muscarıns A.) mit einem Strun⸗
Te, welcher aus einem Aftereye hervorkommt,
und nach) oben zu erweitert, uuten aber eyfor⸗
mig it, und halben einzelnen Blättern
Schaͤff. Schw. T. 27 2% |
Die Wiefen und Walser find das Vaterland,
Nunn AEe
‚1298 Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen
Er kommt aus einem Aftereye, bat einen Zinnoberro⸗
then Hut, welcher von den zurücgebliebenen Stüden des
Aftereyes febr oft weiß geflecket, und mie mit Steinen bes
ſetzet iſt, weiſſe Blätter, und einen beſtaͤndigen zerriſſenen
Ring. 9
Die Bauern begieſſen dieſen Schwamm mit Milch, wo⸗
von die Fliegen, wenn fie ein klein wenig ſaufen, augenblick⸗
lich vergiftet werden. Er iſt auch ein ſicheres Mittel wis
der die Wanzen; zu welchem Ende man zur Herbſtzeit der⸗
gleichen Schwaͤmme friſch ſammlet, ſolche ganz kleine in einem
Moͤrſel ſtoͤßt, und ſie darinne ſo lange wohl bedeckt ſtehen laͤßt,
biß ſie zu einem Brey oder Schleim werden. Mit dieſem
Schleime beſtreicht man darauf alle Ritzen und Schlupfwin⸗
kel der Wanzen mittelſt eines Binzels, und zwar ein. paare
mal, jedoch, daß man einen Monat darzwiſchen vorbeygehen
laͤßt. Das Zimmer riechet zwar zwey oder drey Tage dar⸗
nach, jedoch verſchwindet der Geruch bald, und dieſes haͤßli—
he Ungeziefer flirbt davon, als wenn eine Peſt darunter ges
kommen wäre, |. ſchwed. Reif. ©. 333. |
5. Zahn B. (dentarus A.) mit einem Strunke,
und gewolbten Hute, deſſen Blaͤtter unten mit
einem fpißigen Zahne bewehret find. ER
Wächft vielfach in den Wäldern, und hat einen
blaßgelben ebenen etwas Flebrichen Hur, wel⸗
her an feinem Rande einwärts gebogen ift,
und noch blaßgeibere Blätter. &
6, Beitzker (deliciofas A.) mit einem Strunke,
und einem Hute, der eine dem Haufe der Gars
tenfihnecfe gleichende Farbe hat, und mit einem
fafrangelben Safte gefchwängert int, welchen er,
He er angejtochen wird, als Thraͤnen fallen
'Shifl.
Mit unfenntlichen Geſchlechtern. 1209
Schaͤff. Schwän, T. 11. |
In den MWätdern auf bergigen Gegenden, und
kommt im Herbfte zum Vorfchein, Iſt eßbar.
7. Wilchiger B. aFiffuus A.) mit einem langen
fleiſchfarbenen Strunke, und einem platten
fleiſchfarbenen Hute, deſſen Blätter feuergelb
find, und der mit einem milchigen Safte ges
ſchwaͤngert iſt.
Schaͤff. Schwaͤm. T. 5.
Die Wälder find die Heimath.
Seine Milch ift füffe, und der Schwamm ift eßbar.
$. Pfeffer B (piperatus A.) mit einem Strun⸗
fe, und platten milchigen Hufe, deſſen Blätter
incarnatröthlich find, und der Rand abwärts
gebogen iſt. .
Wohnt auf den Triften und in den Wäldern;
kommt im September und Auguft zum Vor—
fein.
Diefer Schwamm ift vol von einem milchigen Safte,
welcher fo ſcharf als Pfeffer auf der Zunge beiſſet. Rajus hat
in feiner Hiftoria plancarum p. 38. von diefem Schwamme
folgende Beobachtungen gemacht: rn. Wenn der Schwamm
jung iſt, giebt er die meifte Milch, wenn er aber alt wird, und
zu verwelfen anfängt,! gar Feine 2. Dieſe Milch ift fo
ſcharf als Pfeffer, hat auch in Abſicht auf die Wirkungen eis
ige Aehnlichkeit mit der Wolfsmild. 3. Iſt fie gar nicht
sähe 4 Gie greift das Eifen nicht an, wie andere ſcharfe
vegerabilifche Säfte. 5. In einem gläfern Gefaͤße geronue
ſie lgeſchwind, und vertrocknete darauf ganz und gar. 6. Die
fer vertrocknete Saft ſahe gruͤngelblich aus, und war noch
beynahe eben fo ſcharf; doch etwas weniger. 7. Der gemel:
J Nunn 2 dete
1300 Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen. -
dete Saft flieſſet leichter wad. in größerer Menge aus der Rin⸗
de des Schwammes, als aus dem markigen Wefen. 8. Da
dieſe Schwaͤmme den meiften Saft harten, zeigten fih Mas
den darian; einige Waren bon grauen Schnecken zerfreffen.
Gleditſch merkt in Merhod. fung. p. 98. an, daß der Geſchmack
der Milch dieſes Schwammes dem Geſchmacke des beiffenden
Floͤhkrantes beyfäme, und daß die Ninde des Schwammes
eben dergleichen Geſchmack, und andere Eigenfchaften hätte,
als die Milch. Daß aber die übrige marfige Subflanz und
der Stiel feinen fo fharfen Geſchmack Härten, auch Feine Milch,
fondern einen wäßrichen Saft von fi gaben.
Eheguͤrtel oder Champignon (campeflris A. )
— einem Strunke, und einem gewälbten
ihuppichen, mweißlichen Hute, deſſen Blätter
braunroth find.
Schaͤff. Schw, T. 33.
Iſt aufden Wiefen zu Haufe, und iſ eßbar.
10. Goͤrgen B. (georgii A.) mit einem Strun⸗
fe, und einem gewölbten blaßgelben Hute, deſ⸗
ſen Blätter weiß find.
Schaͤff. Schw. T. 35.
Die Wälder und hochliegende Triſten ſind das
Vaterland; kommt im May zum Vorſchein.
‚21, Violetter B. (violacens A.) hat einen blaus
lichen Strunk, der mit einer eifenroftigen Wolle
verfehen it, und ritzigen Hut, welcher einen.
violetten filjigen Rand hat.
Schaͤff. Schw, T. 34.
Waͤchſt an den Rändern der Wälder, und ift eß⸗
bar; ſein Stil iſt unten knollig.
12. — B. (cinnamomeus A.) mit einem
Strun⸗
Mit unkenntlichen Geſchlechtern. 1301
Strunke, und ſchmutziggelben Hute, deſſen Blaͤt⸗
ter feuergelb ſind. “>
Schaͤff. Schw. T. 77:
In den Wäldern, und hat einen gewürzbaften
Geruch, Iſt eßbar.
13. Klebricher B. (viſtidus A.) mit einem
Strunke, und einem purpurfarben» braunen,
Hebrichen Hute, deflen Blaͤtter brauns purpurz
farben find. ;
Die Wälder find die Heimath,
Die wollichen Seiten der Blätter find mit einem Staube
hefireuet. Flor. ſuec. n. 1229.
14: Ritter B. (equeſtris A.) mit einem Strun⸗
fe, und bfaßgelben Hufe, deſſen ſternfoͤrmiger
Deckel gelb, und die Blätter ſchwefelgelb find.
Wohnt auf den Triften und in Wäldern,
“15. Bruͤſticher B. (mammofus A.) mit einem
nacenden Strunke, und einem gewölbten, fpißis
gen, grauen Hute, deffen Blätter gleichfalls ger
woͤlbt, grau und geferbt find. Ä
- Fungus minor, capitulo pileum nauticum referen-
te, pediculo longiore, Buxb, cent. 4. P. 13. T.
OR AR: ORT 2
Iſt in Wäldern zu Haufe.
16. Schildfsrmiger®. (c/ypeatus A.) miteinem
fangen, weiſſen, wahenförmigen Strunke, und
einem bafbEugeleunden, fpistgen, Elebrichen Dur
“te, deffen Pfätter weiß find. |
Die Watbwiefen find das Vaterland.
17. WIRD. Emetorius A.) mit einem hohlen
m Nunn3 Strun⸗
1302 Vierundzwanzigſte Klaſſe ver Pflanzen.
Strunke, und glockenfoͤrmigen, zerriſſenen Hu⸗
te, deſſen Blaͤtter ſchwarz ſind. |
Schaͤff. Schw. T. 7. !
Waͤchſt auf den Mifthaufen und gebüngten Ders
tern, ft giftig.
Wenn er alt wird, fliefet'er in einen ſchwarzen klebrichen
Brey zufammen, aus welchen ſich vieleicht eine Farbe zum
mahlen zubereiten licfe.
18. Glockenförmiger B. (campannlarus A.)
mit einem nackenden Strunke, und einem glo⸗
ckenfoͤrmigen, geſtreiften, durchſichtigen Hute,
deſſen Blaͤtter in die Hoͤhe ſteigen. | |
Pungus multiplex obtufe conicus, colore grifeo
murino, Vaill, parif. 71, T. 12. fi 1. 20
Schaͤff. Schw. T. 67. je:
In den Wiefen. |
19. Serbrechlicher 3. (fragilis A.) mit einem
nackenden Strunfe, und einem gewöfbten, kleb⸗
9 durchſichtigen Hute, deſſen Blaͤtter gelb
ind.
Fungus pileo croceo fplendoris participe, Vaill.
parif. T. ı 1. f. 16. 17. 18. ar
Die Spaßiergänge find die Wohnung, i
20. Schirmförmiger B. (umbeliferus A.) mit
‚einem Strunke, und gefalteten häutigen Hute,
deſſen Blätter an ihrer Baſis breiter find.
“ Fungus minimus totus albus, pileo hemisphzrico
utrinque ftriato, lamellis rarioribus. Mich. gen.
166. T. go. £ I1.
Wächft unter den faulenden Blättern,
% ‘ Der
| Mit unkenntlichen Geſchlechtern. 1303
Der Hut dieſes Schwammes iſt weiß, und die Blaͤtter
haben einen braunen Rand.
21. Nagel B. (c/avus A.) mit einem Strunke,
und gewoͤlbten, geſtrichelten, gelben Hute, defs
ſen Blaͤtter und Strunk weiß ſind.
Fungus minimus aurantius mammillaris. Vaill. pa-
ris 76. T. 1. f. 19. 20.
Wohnt unter den abgefallenen Blättern in Hay:
nen,
°* Stiellofe, halbrunde, ſchmaroz Blaͤtterſchwaͤmme (Pa«
rafıtici acaules dimidiati).
22. Eichen 3. (Quercinus A.) mit Blättern,
welche ineinander laufen.
Schaͤff. Schw. T. 57.
Auf den Eichenbäumen,
23. Birken 3. (Betulinus A.) ift lederartig,
rauch, mit einem ftumpfen Nande, und Ajtıgen
anaftomofirenden Blättern.
Auf der Birke,
24. Eıl B. (Alneus Ay) mit zweyſpaltigen be
ftaubten Hlättern.
Auf der Erl.
1006. Loͤcherſchwamm (Borerus) iſt hori-
zontal, und hat auf der untern Fläche viele
Feine Locher.
* u fchmaroz Loͤcherſchwaͤmme ( Parafitici acau-
ES )e
1. Rorkartiger 2. (füberofus B.) ift ein weiſſer,
ebener, gepotjierter Schwamm, welcher Pißis
ge unähnliche Löcher bat.
Auf den Birken. -
Nunn4 2. Feu⸗
1304 Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pflanze,
2. Feuerſchwamm Cigmarins B.) iſt ein gepol⸗
Rn ebene Schwamm, mit ſehr zarten Loͤchern. *
Schaͤff. Schw. I. 137
Waͤchſt auf. den Birken und huibenei Bäumen,
und hat die Öeftalt eines Dferdehufs,
Derjenige Schwamm, welcher zum Feneranzünden zube⸗
reitet werden ſoll, wird zuerft im eine Lange von Urin und
Aſche eingeweicht, worinn er etliche Tage ftehen muß. Als⸗
denn wird er abgefpielt, end mit einem hölzernen Hammer
schhlagen, auch mohl nochmals. in Afchenlauge eingeweicht,
in welche, wenn es Pulverſchwamm werden foll, noch etwas
Salpeter kommt. Man braucht den alfo zubereitefen
Schwamm nicht allein zum Feueranmachen, fondern man
mischt auch Kleidungsſtuͤcke daraus; mie Schreber denn eine
bi raus verfertiste Muͤtze aefehen hat, welche einer ordentli:
chen ledernen M Bine nichts nachaabe.. ſ. Schreb. oͤconom. und
cameral. Samml. Th. 6. ©. 338.
3. Bunter 8. ( verfi color B.) mit bunten ERROR |
Götreifen, und weil len Löchern.
Wohnt an den Stämmen der alten Baͤume.
4. Wohlriechender L. ( [uaveolens B.) iſt auf
der oberen Flaͤche eben.
Iſt auf den Weydenbaͤumen zu Hauſe, und hat
einen angenehmen Geruch.
Der Hr. Ritter erzehlet von dieſem Schwamme in feiner
Elor lapp. pP: 368: , daf die jungen Lappen ſolchen in ein
Brutelgen an ein um ihren Leibe herumgehendes Band ber:
— anbinden, daß ſolcher gerade vor ihrer Schaam her⸗
unterhaͤnge, damit ſie bey. ihren Nymphen mit einem wohl
——— Dunſfkreiße umgeben ſeyn mögen. Wobey er aus⸗
| ruft:
Mit unkenntlichen Geſchlechtern. 1308
ruft: O laͤcherliche Venus! die du in andern Ländern Co
fee, - Chocolate, Zuckerwerf, Wein, Edelgefteine, Gold,
Silber und Seide, Mufif, Tanze und Comödien zu deinem
Liebesſpielen vonnöthen haft, in Lappland aber mit einem
ausgetrockneten fchlechten Schwamme zufrieden bift.
** Geftielte Loͤcherſchwaͤmme (Stipicati).
5 Beftändiger 2. (perennis B.) mit einem auf.
beyden Seiten flachen Hute.
Fungus lignofus faſciatus. Vaill. paris. T. 12. f,7.
Waͤchſt in den Wäldern über der Erde,
6. Rlebricher 2. (viſcidus B.) mit einem gepol⸗
fterten, klebrichen Hute, welcher mit rundlichen
gewoͤlbten Loͤchern verſehen iſt, und einem zer⸗
riſſenen Strunke.
In den Waͤldern.
7. Schweinebuͤlz (Iuteus B.) mit einem gepol⸗
ſterten, etwas klebrichen Hute, welcher mit ge⸗
woͤlbten, rundlichen, blaßgelben Löchern, und.
einem weißlichen Strunke verſehen iſt.
Waͤchſt in Waͤldern, und iſt eßbar.
8. Rubbüls (bovinus B.) mit einem Strunke, und
en gepofjterten geranderten Hute, deſſen
fpisige Loͤcher aus Eleineren und kürzeren ecki⸗
gen Loͤchergen zuſammengeſetzt ſind.
Wohnt auf Wieſen und in Waͤldern, kommt im
Auguſt zum Vorſchein, und iſt etwas verdaͤchtig.
Wenn ihn die melkende Kühe freſſen, gehen fie eine eckele
und unſchmackhafte Milch, welche waͤhrenden Gerinnen zaͤhe
wird, und mitten im Geſaͤße Bil hwillt. ſ. weſtgoth. Neife
S —
Dunn g 9, Boͤr⸗
>
1306 Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
9. Börnericher 8. (granulatus B.) mit einem
Strunke, und einem gepolfterten Elebrichen Dur
te, deſſen rundliche, eckige, abgeftumpfte Löcher
in ihrer Ecfe mit einem Korn gezeichnet find.
In den Wäldern,
Der gewoͤlbte Hut ift klebrich, fleiſchich, und mit einem
ſcharfen Nande verfehen. Die Löcher und der Stiel find
blaßgelb; letzterer iſt Fürzer als der Hut.
10. Silzartiger L. (ubromentofüs B.) mit eie
nem blaßgelben Strunke, und einem blaßgelr
ben fat filzigen Hute, deffen etwas eckige plate
te Löcher feuergelb und — 5 ſind.
Sn Wäldern.
11. Schuppicher 2. (Juhbfguamofus B.) mit eis
nem Strunke, und weißlichen Hute, deſſen une
Ahnliche Löcher fehneeweiß find.
In Wäldern. | }
1007. Stachelſchwamm (Hyowum) if
ein horizontaler Schwamm, deſſen Hut an der
untern Seite mit Stacheln befest iſt.
. Siegelartiger St. (imbricarum H.) mit eis
nem Strunfe, and einem gewoͤlbten ſtachlichen
Hute, deſſen Stacheln wie Dachziegeln uͤber⸗
einander liegen.
Erinaceus eſculentus albus craſſus. ‚Mich. gen.
138, IB 2%
Wohnt in den Nadelhölzern und if eßbar.
Es ift ein fehr delicater Schwamm, der in Italien ges
geſſen wird; bey ung aber nicht häufig genug dazu iſt.
2. Auss
Mit unkenntlichen Geſchlechtern. 1307
2. Ausgefchweifter St. (repandum H.) mit
einem Strunke, und einem gewoͤlbten ebenen
gebogenen Hute.
Erinaceus eſculentus pallide luteus. Mich, gen,
442 T.754
Waͤchſt in den Waͤldern, iſt blaßgelb und eßbar.
3. Filziger St. (tomentoſum H.) mit einem
Strunke, und einem flach⸗ trichterfoͤrmigen
Hute.
In den Nadelhoͤtzeen.
4. Ohrloͤffel (auriſcalpium H.) mit einem Strun⸗
ke und halb zirkelfoͤrmigen Hute.
Erinaceus parvus hirſutus ex fuſco fulvus, pileo
ſemiorbiculari, pediculo tenuiore. Mich. gen.
132. Tı 72. 8.
In den Nadelhoͤlzern über der Erde,
1008. Bicht - oder Mo rge lſchwamm
(PHALLUS) hat auf der Ne, Flaͤche des Huts
einen netzfoͤrmigen Ueberzug, und iſt auf der uns
tern eben.
1. Miorgel (efeulentusP.) mit einem euförmigen
Hute, Der mit viefen Heinen Höhlungen gezeich⸗
net iſt, und nackenden runzlichen Strunke.
ß. Spitzmorgel mit einem ſpizigen Hute, und
nackenden Stiele.
Schaͤff. Schwaͤm. T. 199.
Iſt eine Abaͤnderung.
Wohnt in alten Wäldern, und kommt im April
uud May zum Vorſchein.
/ | Die
1308 Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
Die Spitzmorgel wächft häufig an den Dertern, wo
Kohlenhaufen geftanden haben ; deromegen die alten Weiber,
welchen folches beFannt ift, zu Vermehrung diefes Schwammes
in den Wäldern Feuer anmachen, damit diefer Schwamm
in der übrigbleibenden Ajche defto hanfiger wachfe, wodurch
fie aber fehr oft ganze Wälder in Brand ſtecken; mie ſol⸗
ches in der Mark Brandenburg fo oft gefihehen ift, daß der:
gleichen Beförderung der Morgeln durch ein Köntgl. Manz
dat mit fehwerer Strafe berbothen worden ift. ſ. Gleditſchs
Meth. fung. pag. 60.
2. Gichtſchwamm oder Hirſchbrunſt über der
Erde (impudicus P.) bat einen an der Baſis
mit feinem Eye gefehleyerten Strunf, und einen
mit vielen Eleinen Höhlungen verfehenen Hut
Schaͤff. Shwän. T. 198,
Iſt in fchattigen Wäldern zu Haufe, und kommt
im Auguſt und September zum Vorſchein.
Der ganze Schwamm gleihet dem männlichen Gliede.
Das En fowohl als der grüne Hut deffelben ift mit einem
gelblichen Halb durchfichtigen klebrichen Weſen verfehen. So
hald von diefem Eye der Schwamm fich abgelöfet hat, fängt
derjelbe fein Fortpflanzungs-Geſchaͤfte zu erreichen an. Das
grüne Flebriche Wefen des Huts loͤſet fin mit einem flarfen
füßlichen und efelyaften Geruch in einen waͤßrichen Schleim
auf, und tröpft von dem Hure ab anf die Erde, In die
ſem Waferfchleime befindet fi eine unzaͤhlbare Menge
runder Kuͤgelgen, die, wie Schäfer vermeinet , nichts andes
red ſeyn Edunen, als die Fortpflanzungs Gefaͤße dieſer
Gichtſchwaͤmme. Zu dieſer Zeit befinden ſich viele Inſek—
ten, als Fliegen, Wanzen und dergleichen ſchwarmweiſe auf,
dem Schwamme ein, faben ganz begierig Über den ſchleimi—
gen
Mit unkenntlichen Gefchlechtern, 1309
gen Hut deffelben her uͤberdecken folchen ganz und freffen
den «Schleim fo gefhwinde und volfommen ab, daß oft in.
Zeit von einer halben Stunde der ganze Hut völlig entbloͤſet,
und fo ſchoͤn weiß daſtehet, als wenn er auf das fauberfte
und reinfte wäre abgewaſchen worden. ſ. Schaͤffers Abhandl.
vom Gichtſchwamme. Die Jaͤger und Hirten in Thuͤrin⸗
gen gebrauchen dieſem Schwamm, wenn er noch nicht aus
feinem Eye hervorgekommen iſt, getrocknet zu cinem
aphrodifiaco oder geilmachenden Mittel für Vieh und Mens
ſchen; zu welchem Ende fie den ten DM von einem ges
pülverten Eye in Wein oder Brandemwein als eine Dofis ges
ben. led. Mech. fung. p.58. Man hat aber bemerkt,
daß dergleichen Bulser fo flarf treibe, und paper, leicht
Abortus verurfachen Fan, |
1009. Gitterſchwamm a ift ein
rundlicher und gegitterter Schwamm
* Strunflofer (acaulis).
1, Gemeiner ©. ———— )Riſt ein ſtrunck⸗
loſer und rundlicher Schwamm.
Gleditſeh. method. fung. T.4,
Wohnt im mittaͤgigen Europa, kommt im —
zum Vorſchein, und iſt roth.
** Mit einem Strunke verſehener (Stipitatus).
2. Entbloͤßter ©. (denudatus C.) mit einem
Strunfe und länglichen gefchleyerten Kopfe,
Clathroides purpureurm pediculo donatum, Mich.
gen. 214. T. 94. £ 1,
Im mittägigen Europa,
1010. Sal
3310 Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen.
1010, Saltenfi hwamm (Harverua) hat ei:
nen irregulaͤr aufgeftuipten , zugefpißten, und
»ben und unten edenen Hut.
* Miteinem Strunke verſehener (Stipitara), | i
1. Biſchofsmuͤtze (mitra H.) bat die Geſtalt
aa Biſchofshaube. |
Schaͤff. Schwaͤm. T. 156.
Auf faulen Staͤmmen.
** Strunkloſer (Acaulis).
2. Fichten 5. (pineti H.) bat keinen Strunk.
Wohnt auf der Fichte und Tanne.
1011. Becherſchwamm (Pez 124) iſt ein
glockenfoͤr miger ſtielloſer Schwamm.
1. Linien B. Ientifera P.) iſt ein gforfenförmis
ger Schwamm, in welchem linſenfooͤrmige Sage
menfügelgen liegen.
Schaͤff. Shwäm. T. 178.
Waͤchſt auf Aeckern und in Hölzern,
Diefer Schwamm ift ein zweyfaͤrbiger, theils einzelner,
theils häufiger, leverhafter, auffen vancher, innen glatter
‚und geftricchelter wenig abanderlicher Holzſchvamm. Er
ſtellet im Anfange einen umgekehrten Kegel für, der vben,
oder an der Grunofläche gerundet und ebenfalls rauch iſt.
Unter der Entwickelung ſiehet er einem umgefehrten Kegel
‚gleich, der oben, oder an feiner Grundfläche platt, und mit
einem baummollähnlichen Haͤutgen uͤberdecket iſt. Nach der
Entwickelung kommt er einem umgekehrten hohlen Kegel,
oder Trichter bey, in welchem linſenfoͤrmige Kuͤgelgen, die
unten mit einem Faden verſehen Iud, fich befinden, - |
2. Des
\
Mit unkenntlichen Gefchlechtern, 1311
2; Getuͤpfelter B. (pundataP.) iſt ein birnfoͤr⸗
miger abgeſtumpfter Schwamm, der einen ge⸗
tuͤpfelten Deckel hat.
Muſcus minimus lignoſus, diſco pundato, Bocc,
muf. 2. p.25. T. 107. .
Wohnt auf dem Pferdemifte,
Der Deckel ift ſchneeweiß und ſchwarz getuͤpfelt.
3. Eſſigbecher (acetabulum P.) iſt becherförmig,
auf der Auffern Seite eckig, und mit Aftigen
Adern durchzogen.
Fungoides maximum pyxidatum, Vaill. ie
7.1T.13.60G
Wohnt im mittägigen Europa und ift braun,
4. Gemeine: B. (cyarhoides P.) ftellet einen
Becher für, mit einem ſtumpfen aufrechten
Rande.
Peziza- lutea parva, —— laevibus. Raj.
angl. 3. P. 479. T. 24. f.4,
Waͤchſt auf der Erde und iſt gelb.
5. Judassbrlein (Auricula P.) iſt ein milde
hoͤhler ohrenfürmiger Schwamm.
Black. T. 334.
Waͤchſt auf den Stämmen faulender Bäume,
befonders auf dem Holunderbaume,
Dieſer Schwamm madht ein Fraufes, runzliches, hoh⸗
les, unterwärts enges , oben meites und offenes Wefen aus,
und glänzet auf der vberen Seite wegen der Fleinen graus
grünlichen Härgen. Auf diefer Seite ſitzen unzählig viele
Sruchttheile , welche, wenn fie reif find, entweder abfallen,
oder Durch eine Federkraft meggetrieben werden. Das Wer
fen
1312 Vierundzwangioſte Klaſſe der Pflanzen.
u
ſen des Schwammes iſt im Anfange ſchleimig, zart und zit⸗
ternd, wird aber nach und nach zaͤh und dem Leder aͤhnlich.
Er wird in den Apotheken wenig gebrauchet.
1012. Reulſchwamm (Cravarın) iſt ein ebe⸗
ner laͤnglicher Schwamm.
x Ungetheilte (Jndivifae).
1. Stempfelformiger R. CpiflilarisC.) ift ein
keilformiger ſehr einfacher Schwamm.
Schaͤff. Schwaͤm. T. 171.
In ſchattigen Waͤldern und iſt blaßgelb.
2. Kriegskeule (militaris C.) iſt ein ungetheilter
keulenfoͤrmiger Schwamm, mit einem ſchuppi⸗
chen Kopfe.
Schaͤff. Schwaͤm. T.169.
Die mittaͤgige Waͤlder ſind die Heimath dieſes
ſafrangelben Schwammes.
** Aeſtige (Ramoſae).
. Gefingerter R. (digitata C.) iſt ein nAfiger
ſchwarzer Holzſchwamm.
Wohnt in mittaͤgigen Wäldern,
Eorallen R. (coralloides C.) mit gedrängt fies
henden, unähnlichen vielmals getheitten Aeſten.
Schaͤff. Schwaͤmm. T. 170. 172. 173. 176.
ß. gelber Geißbart (Barba caprina Fava),
Schaͤff Schwaͤm. X. 75.
y. Rother Geißbart (Barba caprina rubra).
haͤff. Schwäm. T. 177.
ind Abänderungen.
Iſt in Dichten Wäldern zu Haufe,
Unger
Mit unkenntlichen Gefchlechterm 1313
Angeführte Geißbärte find eßbar, und, werden ſehr delicag
im Geſchmacke gehalten. Allein es giebt auch Abänderungen
davon, welche giftia find; denn es find Erempel befannt, dag
er in geringer Dofis und anf die gemübnliche Art zubereitet,
Erbrechen und andere uͤbele Zufälle verurfaghr hat.
1013. Staubichwamm(Lycorerpon)if
ein falt Eugelrunder Schwamm, welcher mit eir
‚nem feinem Saamenſtaube angefüllt iſt.
* Dichte unter der Erde ohne Wurzel wachfende (Solida
fubterranea absque radice).
1. Truͤffel Tuber L.) ift ein kugelrunder dichter
zackiger Schwamm ohne Wurzel.
Tuber brumale pulpa obſcura odorata. Mich, gen,
22:1, T, 164 |
Waͤchſt unter der Erde, und ift der Figur, Farbe
und Größe nach unterfchieden. —
Es giebt weiſſe und erdfärbige hoͤkrige, inwendig ſcheckige,
und wie eine Muſcatennuß gleichſam marmorirte Trüffeln,
welche aber Feine verſchiedene Arten ausmachen. Erſtere ha—
ben ihre vollkommene Reife noch nicht erhalten, die andern
aber ſind reif. Diejenige, welche ſchwarz ausſehen, ſind alt
und faulen gerne. Gemeiniglich ſind ſie ausgewachſen ſo groß,
wie eine Wallnuß, doch giebt es auch groͤßere, welche manch⸗
mal friſch ein Pfund wiegen. Sie wachſen vielfach beyſam⸗
men, und lieben einen trockenen fandigen Boden, fonderlich in
Hölzern, wo nicht gar ſtarker Unterwuchs it, und der Regen
recht eindringen kann; um die Bäume herum find fie meiſtens
anzutreffen, unter welchen fie vorzüglich Die Steineiche, gleich);
fie die Morgel den IUlmbaum lieben. Die weiffen zeigen ſich
im Frühling, die mermorirten aber in dem Herbſt berum. Die
Srüplings: Trüffeln find zwar zaͤrter als die Herbſt⸗ Truͤffeln,
allein die letztere werden Doch für beſſer gehalten. Geoffroy
Oboo | be⸗
1314 Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen
betrachtet die weiſſe Truͤffel in ihrem erften Zuſtande als eine
Hflanze, die zugleich Wurzel, Stengel. und Frucht iſt deren
innere Subſtanz von allen Seiten aufſchwillt, und. alſo ihre
Theile entdedet. So wie die Truͤffel waͤchſt, fo wird die Rin
de hart, und befommt hier und da Riſſe, damit Die Tin?
Maffe mehr Nahrung befomme. Alsdenn ändert bie Truͤfel
ihre Farbe, und wird unvermerkt grau marmorfaͤrbig. Daf
Meiffe, das man noch wahr nimmt, iſt nur ein: Gewebe ‚von
Canälen; die in das Herz der Trüffel gehen, und den Kiffen
wieder Ninde geben. Wenn man die graue Materie zwiſchen
diefen Canälen durch das Vergroͤßerungsglas anfiehet, ſo ſcheint
fie ein aus Bläslein beſtehendes Fleiſch zu ſeyn. Mitten im
demfelben fiehet man ſchwarze, runde, von einander abgefons
derte Puncte, die wie ein darinn genährter Saame ausfehen
deffen Farbe er verdunfelt habe; und in det nichts, als Die
Gefäße und einige Scheidungen weiß geblieben find. Das
Weiſſe erfennet er für die Candle, weil er bemerkt, daß fie ims
mer in die Rinde gehen. Wenn die Träffeln zu diefen Pun—⸗
ete der Neife gefommen find, fo verrätht fie ihr penetranter
faſt urinhafter Geruch, und ihr Geſchmack iſt alsdantı gut.
Hitze und Negen des Auguſts befördern ſchleunig ihre Neifes
An den Trüffeln findet man fein Haar: oder Fadenwerk der
Wurzeln, wenn man fie aus der Erde zieht, ‚fie liegen. derge⸗
flat darinn, daß fie Spuren ihrer Rinde hinterlaffrn, ohne
woran befeftiget zu ſcheinen. Sie find, wie andere Wurzeln,
dem Wurmſtich unterworfen. Der Wurm, der ſich an die
Truͤffeln macht, ift weiß, zart, aus welchem nad) einiger Zeit
darauf eine blaue, faſt violetfarbene Fliege zum Vorſchein
fommt- Sobald man an der Erde ſolche Fliegen merkt, hält
man fie vor ein gewiſſes Zeichen, daß an dem Orte Trüffeln
liegen. Die Erde, welche Truͤffeln trägt, zeige faſt Feine ans
dern Pflanzen; die Trüffel entziehet ihnen den Nahrangsfaft,
! > Sr , } oder
Mit unkenntlichen Gefehlechten. 137.2
über machet vielmehr durch ihren Geruch, daß alles Kraut
ſtirbt und nicht treiben Faun, "Die Urfache iſt deswegen wahre
Iheinlich, weildie Erde, darinn Truͤffeln wachen, wie fie, riecht, _
auch bekommt fie an unterſchiedenen Orten Riſſe und Spal⸗
ten: Diefer Geruch zeiget an ein Hüchtiges, alcalifhes, mit
einigen Schiorfel vermiſchtes Salz, weiches die Trüffeln haͤu—
fig befigen. f. pariſ. Abhandl. Th. 3. ©. 973: u. folg.
„Sie werden für eine Delicateffe gebalten; ı und in Frankreich
Stalien und, Teuſchland fleißig gefuht. . Im erſteren Lande
bedienet inan du dieſem Endzweck einer Schweinmurter,
welcher zuvor der Ruͤſſel mit einem eilernen. oder mehingenen
Singe gefchlofien worden. Sodann wühler die Saumutter
lit dem Ruͤſſel in bie Erde, und wühlet die Trüffel heraus,
Benn fie keinen Ding an hätte, würde. fie felbige freffen, weil
fie fonft fehr begierig darnach iſt. An flatt der Truͤffel aber
giebt" man ihr ſogleich eine K aflanig, oder ein Paar Eichein,
und laͤßt fie nach vorgemachten Ringe weiter ſuchen In Ita⸗
lien und Savbhen hingegen ſucht man dergleichen Gewäaͤchſe
mit Hunden, welche eine Art von kleinen Pudeln find. Sol⸗
ches geſchieht auf dieſe Art: Zu frühe nimmt man den Hund,
welchen die Staltener Putta nennen, den man auch fo italie⸗
niſch rufen muß, und giebt ihn ein Stuͤck Brod in Truffeloͤl
eingetaucht, (welches man macht, ſo man die Truͤffel in Baum⸗
‚Sl ſieden laͤßt) ſodann ziehet man mit ihm aus, und ſobald der
Hund draußen etwas ſpuͤret, meh er init dein Maule und
ſucht. Wenn er eine Trüffel gefunden bat, fofällt er an, als
ein Leithund auf den Hirſch fährt, und fänat an zu kratzen.
Alsdenn kommt man ihm zu Hülfe mit einem Grabeifen und
gräbt fie heraus, dem Hunde aber giebt man ein Hein Stück:
gen Brod, welcher zu feiner Koſt nichts anders befommt.
Die Trüffeln geben ein ſtarkes reitzendes Mittel ab, wes⸗
mweaen fie von folchen Perſonen gerne und fleißig geſpeißet wer⸗
den, die dergleichen Zunder der Wolluſt noͤthig zu haben vers
2990 2 mei⸗
1316 Vierundzwanzigſte Klaſſe der Pflanzen,
meinen. Dan hat Erfahrungen, daß Leute, durch unmaͤßigen
Gebrauch derfelben, den Tod daran gegeſſen haben,
2, Sirſchtruͤffel ( cervmum 1.) it ein kugel⸗
runder folider Schwamm ohne Wurzel, wel⸗
cher mit einem mehligen Kern verfehen It.
Lycoperdaftrum'tuberofum arrhizon fulvum etc,
Mich; gen. 220. T. 99. f. 4. |
In Böhmen, Schlefien und Teutſchland, und
kommet nur zur Helfte aus der Erde hervor,
Dieſer Schwamm hat einew ehr giftigen Geruch, wegen
welchen ihm die Hirfche, wilde Schweine und Hafen aus der
Erde herauskragen, und eine ſehr ſtimulirende Eigenfchaft,
weswegen er, wenn er noch Gteinhart, und im Kern recht
ſchwarz ift, auch am am ſtaͤrkſten riechet, in Scheiben zerſchnit⸗
ten, und getrodinet dem Hornvieh gegeben wird, wenn es rins
dern fol. Gleditſch ertheilet in feinem Method. fungorum
p. 156, eine befondere Rachricht von einer ffimufirenden Tins
ctur, die ein Bauer zu Brunno in der Provinz Friſak vor dies
ſem Schwamme verfertiget, womit er fih, um alle Beduͤrfti⸗
ge eines ſolchen Hülfsmittels, in der ganzen Provinz verdieng
gemacht hat.
** Bewurzelte und aanz aus der Erde hervorfommende
Staubſchwaͤmme ( Pulverulenta, radicata fupra terram).
3. Sofift (Bovifal.,) iftein rundliche Schwamm,
welcher in verfchiedene Stuͤcke zerrillen aufe
ſpringet.
Schaͤff. Schwaͤm. T. 184. 185. 186. 18%
190.
Die unfruchtbaren Felder ſind die Heimath.
Die ſchwammige innere Subſtanz dieſes Schwammes iſt als
ein zuſammenziehendes Mittel bey Wunden gebraucht wor⸗
den, und die Schriftfteller geben es für ſehr kraͤftig an. Defs
Be ſen
Mit unkenntlichen Gefchlechterm 1317
fen ohngeachtet ift es heutige Tages nicht mehr im Gebrauch.
Rajus giebt das feine Pulver des Schwammes für die —
ſehr gefährlich aus. |
4. Boldgelber St, (aurantium L.) ift ein rund⸗
licher, an der Baſis vunzlicher, geftielter
Schwamm, weicher in ſtumpf ausgefehnittene
Stuͤcke auffpringt.
Lycoperdon aurantii coloris, ad bafın rugofum,
Vaill. parif, 123. T. 16.6 9. 10.
Frankreich ift das Vaterland.
5. Stern St. (fellarum L) mit einem faftfleis
ſchichen und in mehrere Theile, wie ein Stern
zerſpringenden Eye oder Gehleyer, und einem
Zugelrunden Schwamme, welcher oben in ‚der
Mitte eine fernartige Defnung bat, und ins
wendig mit einer fadenähntichen Saamenwol⸗
e angefuͤht ift.
Schaͤff. Schwaͤm. T 182,
B. Sternfhwamm mis einem vierfträbligen
Exye, welchem er dergeftale aufſtehet, daß
der eine Theil ſich oben befindet, und der
andere Theil unterbalb denfelben unceruͤtzt.
Shäffer Schwaͤm. €. 183:
Wohnt auf den Hügeln.
6. Geftielter St. (peduncnlarum L.) mit einen
langen Strunfe, und einem ETugelrunden glats
ten Kopfe, welcher eine walzenfoͤrmige glatträns
dige Mündung hat.
"Lycoperdon parifienfe minimum pediculo dom-
tum. Turnef. inft, 563. T. 331. F.e. f.
Iſt in Feldern zu Hauſe. * |
*** Schmaroz Stanbſchwaͤmme/ welche in ein mehliges
Weſen zerſtauben (Paraſitica, in farinam fatefcentia).
Ooboooz3 7. Hols
1318 Vierundʒwanzigſte K glaſſe der. Pfonjen.
59 Holz St. (Epidendrum L. Rmit einer —
farbenen Rinde und Saamenſtaube.—
| — ſanguineum ſphericum· i. Buxb; sent
| 15. Ts ‚29. f. 2.
Beh auf den Hölzern und alten, änden,
8. Blatt St. ——— L. ) wächit vielfach
beyfammen , und bat eine vielfpaltige.zerrifiea
nr Mündung, aus. welcher ein feuergel ber taub
ieg 2
Auf den Rüden der Huflartigblättere |
1014. Schimmel (Mucor) if ein Schwarm,’
welcher aus lauter geittelten Blaͤsgen beſtehet.
* Beſtaͤndige (Perennes).
3. Kugelrunder S. Phærocephalus M. mit
einem ſchwarzen, fadenfoͤrmigen Strunke und
einem kugelrunden aſchgrauen Kopfe. NER,
Hall, hu. T, un #35 |
Wabnet auf den Wänden, auf den Steinen un
Hoͤlzern.—
2, Stempfel S: ‚CEmbolus M. ) mit einer ——
zen Borſte, welche ein braunes rauches
pfelfoͤrmiges Weſen traͤgt. |
Hall; beiv, Teinsshrr vr-
Y
Iſt auf den faulenden Hoͤlzern * Haufe:
3. Senergelber Sı-Cfalvus M) mit einem Fa
ergelben Hute · In
Upſal iſt die Heimath.
** Fluͤchtige (Fugaces),
4. Gemeiner S, ( Mucedo M. Y mit einem Stun
fe, und kugelrunder Kapſel.
Mucor vulgaris capitulo lucido per maturitatem
nigro, pediculo geile, Mich, gen alfe T,
ni ak —
Mit unkenntlichen Geſchlechtern. 1319
— auf verſchiedenen faulenden Koͤrpern, als
Brod, Pflanzen und dergleichen.
5, Eiſengrauer S. (glaucus M. )mit einem
Strunfe, und vundlichen Köpfgen.
Afpergillüs capitatus, eapitulo gläuco, feminibus
rotundis, Mich. gen, 212. T. 91, f. ı.
Auf Eiteonen, $ zelonen, Aepfeln und andern hqp⸗
lenden Sachen.
6. Schorficher S, (cruſtaceus M.) mit einem
Strunke, und in Finger getheilten Aehren.
Botrytis non ramofa alba, feminibus ‚rotundis.
Mich, gen. 212, T. 91. f. 3.
. Die verfaulte Speifen find die Wohnung,
7. Baſenartigwachſender S. ( ce/pitofas M.)
mit einem Aftigen Struncke, und dreyfachen
Aehren
Waͤchſt auf faulenden Körpern.
1329 > Anhand:
BR hen Mc ih sah
Palmen (PALME),
Palmen mit wedelförmigen Blättern
(FABELLIFOLIR).
1015. Swergpalme (Chamzxrors). Die Zwit⸗
terblumen haben einen drepmalgetbeilten Kelch,
und eine dreyblaͤttriche Krone; ſechs Staub⸗
faͤden; drey Staubwege, und drey einſaamige
Steinfruͤchte.
Die ganz getrennten maͤnnlichen Blumen
haben eben einen ſolchen Kelch, Krone, und ſo
viel Staubfaͤden.
1. Niedrige 3. (bumilis Ch.) mit gefalteten, hand⸗
foͤrmigen Zweigen, und ſtaͤchlichen Struͤnken.
Chamæriphes tricarpos ſpinoſa, folio flabelliformi.
Pont anth. 147. T. 8. |
Dos mittägige Europa, befonders S u. iſt das
Vaterland.
Die Blaͤtter dieſer Palme werden in Spanien uͤberall
ſtatt der Beſen und des Baſtes gebrauchet. Die Wurzel,
welche ſich ſehr ausbreitet, wird in den Staͤdten verkauft,
and wenn die Schale abgezogen, roh gegeſſen. Osbeck ©. 60.
10:6. Meinpalme (Borassus). Die männli-
chen Blumen haben eine dreymal ic Kro⸗
ne und ſechs Staubfaͤden.
Die weiblichen Blumen ſind mit einer drey⸗
mal getheilten Krone verſehen; drey Staub⸗
wege, und eine dreyſaamige Steinfrucht.
1. We
*
Anhang 1321
3. Wedelfoͤrmige W. (‚Aabelhfer B) mit handfoͤr⸗
migen, gefalteten, Eappenförmigen Zweigen, und
ſaͤgefoͤrmiggezaͤhnten Strünfen.
Rheed. mal. 1. T. 9. und 10. Rumph, amb, ı.
Tao.) NN
Dftindien ift die Heimath. E
Obwohlen aus dem Safte aller Palmen ein Wein ers
halten werden kann; fo wird doch mehrentheils diefe Art, |
wegen ihren geringfügigen Früchten, und zwar nur die Frucht—⸗
tragende Palme dazu beflimmet, und der Saft auf verſchie⸗
dene Art herausgezogen. Der Palmwein iſt fehr ſuͤſſe, haͤlt
ſich aber nicht viel über z0 Stunden, worauf er ſauer wird,
und nach und nad) ſich in wenig Tagen in Eßig verwandelt. Er
treibet den Urin fehr art, und verhüther Grießund Stein.
1017 Schirmpalme(Corvras). Die Krone
ift dreyblaͤttrich; ſechs Staudfäden und ein
Staubweg; die Steinfrucht enthält einen
Saamen.
Rhed. mal. 3. T. 1-12. Rumph. amb. 1. T. g.
Ebenfalls in Oſtindien.
| Diefe Palme hat gefie dert⸗ handfürmige, gefaltete Zwei⸗
ge, deren Blätichen mit Faͤden verfehen find, welche aus den
Winkeln derfelben entfpringen, waͤchſt 35 Jahr unfruchtbar big
auf 70 Schuhe hoch, ‚und darauf in vier Monaten noch 30
Schuhe; blühet, trägt noch eben das Jahr Früchte, und ges
bei, wenn diefes vorbey ift, völligaus. Amen. acad, VoLI.
— —
Oo oo Pal
Izee Anand,
— mit gefiederten Bee
(PENNATIFOLLE).
2018. Sagobaum (CrcAs). Eine ——
Steinfrucht mit einem zweytheiligen Kerne.
1, Rreißrunder S. (circinalis C:) mit kammfoͤr⸗
migen, einen runden kreiß machenden Zweigen, |
+ Deren gleichbreite Blättchen flach ſind.
Rumph, amb., I. 1.22. 23. ‚Rheed. mal, Arche
13-21.
Wohnt auch in Ofkindien,. |
Aus dem Marke Diefes Baumes wird das ae en
gu oder Sego bereitet, woraus Suppen gekocht werden.
1919, Kofosbaum (Cocos). Die männlichen
Blumen haben einen dreymal getheilten Stelch,
eine dreyblaͤttriche Kroͤne, und ſechs Staub⸗
faͤden.
Die weiblichen Blumen find mit einem fuͤnf⸗
mal getheilten Kelche, einer dreyblaͤttrichen
Krone, drey Narben, und einer lederartigen
Steinfrucht verfehen,
"7, Nuͤſſe tragender R. (nucifera C.) iſt unbe
wehrt, und hat gefiederte Ziveige, deren ſchwerd⸗
foͤrmige Blättchen umgefchlagen find.
»: © Rumph.'t. Ter. 2. Rheed. mal. 1. T. 1.2.3.4
Waͤchſt in Oſtindien in ſumpfichen ſchaugen |
"Grunde,
Osbeck hat in feiner Weiſebeſchteibung von dieſem Bau⸗
me S. 123. folgendes aufgezeichnet: es iſt ein ſehr hoher,
aber nicht ſonderlich dicker Palmbaum, mit einer ſchroffen
NRinde, und biß an die Krone unzertheilten Stamme. Auf
IE, ad der
Ri;
N.
Anhang 432%
der Rinde wuchs ein weiſſes mehliges Moos. Die Kokus—
nüfe fahen ans. wie, Koplköpfe, nnd, waren etwas dreykan⸗
tig... Die aͤuſſere Schale den Nuß iſt, wenn fie reif gu wer⸗
den anfängt, geld, und wird hernach braun ; "fie beſtehet aus
einem hanfaͤhnlichen Baſte, ſtatt deffen fie auch von den Ja:
banern gebranchet, und derowegen gemmeiniglich vor dem, Ver;
kaufe absefchälet toind „einen Heinen Streif ausgenommen,
welcher das Alter der Ruß anzeigen ſoll, weil er nad Ver
ſchiedenheit deſſelben gruͤn, gelb, oder braun iſt. Doch kann
man die Ruͤſe e auch, wenn es beſtellt wird, unverſehrt bes
kommen, in welchem Zuſtande fie dag friſcheſte uud meiſte
Waſſer enthalten. Die faͤsrige Schale laßt ſich zu Lunten
und Tauwerk, welches aber in friſchen Waſſer ſehr bald ſtockt,
ſehr bequem gebrauchen. Die andere Schale unter der vor—
bin gedachten, iſt vor ihrer Reife weiß, wird aber nachher
braun und ſehr hart, am Stiele iſt fie einiger maßen eckig.
Die Javaner gebrauchen fie, ihren braunen Zucker und ans
dere Sachen Hineinzulegen, die Oftindienfahrer machen Trink
gefaͤße und Purchlöffel daraus, und uͤberdieß verfertiget man
davon kleine ſchoͤne Krbe. Dein Grunde oder Stielende
[3
gegenüber find dreh Kleine ‚Löcher, von welchen fih jedoch nur
eins bequem oͤfnen laͤßt. Die innerſte Schale, welche dicht
unter der harten ſitzet, iſt weiß und nicht viel haͤrter, als
eine ungekochte Ruͤbe; man kann ſie roh eſſen, und fie ſchme⸗
cket beynahe wie ſuſſe Mandeln, wesfalls ſich auch die See—
fahrer daraus mit etwas Zimmet eine Mandelmilch bereiten,
Man kann ſie auch mit Eßig, Salz und Oel einmachen, und
wie Salat eſſen. Die Nuß iſt mit einem blaſſen ſuͤſſen Waſ⸗
fer angefuͤllet, welches aber bald ſauer wird, wenn man es
nicht bald nach Oefnung der Schale trinket. Jede Nuß
von dieſem Waſſer ohngefeht ein halbes Quart **
etwas
Ren Anhang,
etwas mehr; man fagt, daß der Saft als Waſchwaſſer er
braucht, "eine feine Haut mache. Wenn die Nüffe alt wers
den, fo gerinnet das Waffer zu einem ſchwammigen weiffen
Kern, aus welchem nachhero durch die Defnung der Schale
Blätter ausfchlagen, die fih, ohne daß die Nuß in die Erde
geloget oder gewaͤſſert werde, ſehr lange erhalten. Die
Söriftfteller fagen mit vielen Umſtaͤnden, daß diefer Baum
den Einwohnern zur Kleidung, Unterhalt, Wohnung, Hanf:
rath und andere Werkjenge hinreichend ey. Zulegt gedach⸗
ten Gebrauche dienet der Stamm. Der Blätter bedient
man fich zum Dache, zu Seegeln, Körben, Befen, und man
fhreibt auch mit den Bambunaͤgeln darauf. " Bon dem Ker⸗
ne und dem Waſſer der Nuß erhält man Speiße und Trank.
Die auffere Schale giebt Kleider, Binzel und dergleichen
Der Sale bedient man fich wie des Areks, nemlich fie zu
Tauen, man thut aber Betel and Kalk hinzu. - Die Schale
pflegt man auch in Waſſer zu Segen, und ſiedet nachher eine
Milch dnvon, die fie Santar nennen, mit welcher Kräuter,
Kohl, Reiß und Fiſche gekocht werden; dieſe Milch aber
wird leicht in einer Nacht fauer. Vermiſcht man fie mit
einer beſtimmten Menge Waffers, und Focht fie in einem
Topfe ein, fo verliert fie ihre weiſſe Farbe nach und nach,
und wenn alles Waſſer verdunitet ift, Bleibt ein wahres Del
übrig, welches fo Har, durchſichtig 1.5 füß wie Baumoͤl
ſeyn ſoll. Dieſes wird ſtatt der Butter gebraucht, und ik
fehr nahrhaft. Beyde Manns: und Sranensleute ſchmieren
fich mit dem Kokusoͤle, theils Sirankheiten weaen, theils weil
es Mode ift, amd um fih ſchwarze Haare zuwege zu. brine
gen. Das jananifhe und balaifche Fraueuzimmer miſchet
etwas Kurkume hinein, wovon fie glänzend werden. Die
Ach Aerzte verſchreihen das Da mit Violenſyrup
wis
Anhang. | 1325
wider den Huſten und das Aſthma, -laffen beym Podagra
und Chiragra die ſchmerzende Glieder warm damit ſchmieren.
Die Wurzeln werden in Darhfällen und Fiebern gebraucht.
Auf Maladar trocknet man die Kerne der reifen Nuͤſſe am
der Sonne, und verfuͤhret ſie an fremde Orte, unter dem
Nahmen Copra, daraus wird ein Oel gepreſſet, mit welchem
man die Gewehre, das Roſten zu verhüthen, beſtreicht.
1020. Dattelbaum (Prorxix). Die maͤnn⸗
lichen Blumen haben einen dreymal getheilten
Kelch; eine dreyblaͤttriche Krone und drey
Staubfaͤden.
Die weiblichen Blumen ſind gleichfalls mit
einem dreymal getheilten Kelche und einer drey⸗
blaͤttrichen Krone verſehen; ein hen und.
eine enformige Steinfrucht,
Blackw. T. 202.
Iſt in Oftindien zu Haufe, und hat gefiederte
Zweige, deren fchwerdförmige Blaͤttchen an ih;
rer Baſis zufanımen gefaltet find.
Anın. Die männlichen und weiblichen Blumen befinden
fich entweder in einer gemeinihaftlihen Scheide,
oder auf verfihiedenen Bäumen.
Das Fleifch der Datteln ift füffe, feifenartig und fchleis
mig, und läßt fih im Warfer faſt gaͤnzlich auflöfen. Der
harzige Antheil ift überaus unmerklich darinnen, und nur
durch Spuren, wie in vielerley ahnlichen recht reifen ſuͤſſen
Früchten zu entdecken. Die maßigende, lindernde und ge;
linde reinigende Kraft des füffen Markes ift eben fo offenbar,
als der Gebrauch bey etlichen Bruſtkrankheiten, und andern,
die ihren Grund in der Trockenheit der Gedaͤrme, oder auch
in der Schärfe der Säfte haben. Man bedient fi der
; Date
1326 Anhand.
Dattoln ſehr viel unter dent Kraͤuterthee und Ttönlen wie
der Feigen, Roſinen und anderer. Der Mißbrauch dieſer
und anderer ſuͤſſen Früchte: it dem Magen ſehr nachtheilig
Sie'geräthen bald in eine Gaͤhrung, und verurfachen Blaͤ⸗
hingen und Durchlauf" Gleditſch. Man ißt den weichen
Theil der Dattel roh ind getrocknet. Man preßt ein Oel
aus ihnen, ſo die Indianer ſtatt Butter gebrauchen. Die
Kerne werden gemahlen, und koͤnnen wie Mehl gebrauchet
wer den. Die Egyptier füttern in Ermanglung eines bejferen
Futters ‚ihre Kameele damit. Aus den, Blättern werden
Koͤrbe, Matten, Wedel und Striche gemacht, ja auch Die.
Haͤuſer damit gedecket. |. Haſſelquiſts Reiſe. S. 340.
1021. Arecanuß (CARBCA)- Die maͤnnlichen
Blumen haben eine dreyblaͤtttiche Krone und
neun Staubfaͤden.
Die weiblichen Blumen find leichfals mit
einer dreyblaͤttrichen Srone verfehen ; die Frucht
iſt eine Steinfrucht, welche in einem Kelche
figet, deſſen Schuppen‘ wie gr che *
einander liegen.
Rumph, amb, 1, T.4. Rhsed, sl 1. T. 5. 6.
7. 8. Blackw. T. 387.
In Oſtindien und hat gefiederte Zweige, deren
gegeneinander uͤberſtehende Blaͤttchen an ao
Spiße wie abgebiffen ausſehen.
Diefer Baum hat einen geraden; nadenden, mit erbähen
nen Zirkeln gesierten, und mit einer alatten Rinde bedeckten
Stamm, auf deſſen Spitze die Blaͤtter ruhen. Aus dem
oberen Theile des Baumes entſtehet eine Scheide, welche ſich
nach und nach oͤfnet, und einen aus männlichen und weibli⸗
hen Blumen zuſammengeſetzten Trauben darſtellet. Die jun:
de, weiche und weiſſe Früchte ſind mit einer Häntigen Schafe
umgeben, unter welcher, und an der Mitte der Kern ein: waͤß⸗
richer Saft ſich befindet. Nachdem aber dieſe Feuchtigkeit
fi nach und nach verliehret, das ſchwanmige Weſen der
Schale aber zunimmt, wird auch die ganze Bricht rundlich
fang, und beſtehet in der volig a Rei aus Der dicken zaſri⸗
chen Schal und dein Saamen, deſſe inneres eine wei iſe
granbraͤune marmorirte Farbe hat. Die Frucht Wird bon
den Indianern haufig gegejien , nachdem man ein Viertel de
Ruͤſſe in ein Betelblatt gewwickeſt, ind fe mit Kalf bon
ſterſchalen beſtreuet hat. Ce erzẽ hlet in ſeiner Feiſe
©2735; daß es in Indien für, ine Dem Htung angeſehen
werde, wenn jemand mit ei inem ia Herrn fpräche, und
nicht vorher Arecanuß geheſt a hätte: ſo wie der; welcher
den Beſuch abſtattete es ebenfalls ſeht abel wenn
er nicht mit Arecanus tractiret erde,
Dieſer Palmbaum ER bie —— Gate oder japas
nifche Erde, welche ein fel br harter, ſcharf getrockneter ſchwar⸗
„zer etwas harziger und erdhafter Schleimſaft iſt, der einer Er:
de ſehr aͤhnlich ſiehet, und zuweilen eine rothbraune Farbe
hat, von einem herben Geſchmack, aber ohne allen Geruch.
Man hat lange Zeit in den Gedanken geſtanden, es ſey eine
Erde, endlich aber geglaͤubet, Catechu ſey ein ans verfchiede:
nen herben Früchten zufammengefegter Saft; big man endlich
durch die Entdeckung des gründlich erfahrnen Helwigs verfis
chert worden, er werde von Der Frucht dieſer Palme gemacht.
Die wahre und reine Catechn, die ſich im Waſſer, biß auf ſehr
wenige harzige Unreinigkeiten auflöfen laßt, hat eine Kraft
ſtark zufammen zustehen, ausjutrodnen und zu verdicken ; da⸗
bei) ftärfet fie, heiler die Wunden, und widerfteher der Kauf
niß. 29 den Fehlern des Zahnfleiſches, Schlappheit ver
uͤbri⸗
‚3328 Anhang,
- übrigen felten Theile und groben Wunden, und wo man übers
Haupt nad) den praktifhen Anzeigen anhaltende Mittel noͤthig
hat, wird fie-vorfichtig angewendet. : Man verordnet zu dem
Ende ſowohl das Pulver davon in Bermifchung anderer dienlis
chen Arzeneyen, als die in den. Apotheken befindliche Tinetur
und trochiscos de V Catechu ſ. Mufcerdas. Man findet
fie auch unter der Effene. Travınar. Wedel: TRa gingivali,
und dem balfamo vulnerario Würtembergico. Gleditſch.
1022, Dflaumpalme (ErartE). Die maͤnnli⸗
chen Blumen haben eine drepblättriche Krone
und drey Staubfäden.
Die weiblichen Blumen haben ebenfalls ei-
ne drepblättriche Krone und einen Staubweg;
die Frucht iſt eine enfürmige feharfzugefpißte
Steinfrucht.
Rheed. mal, 3. T. 22. 23. 24. 25.
Iſt ebenfalls in Oftindien zu Haufe, und hat ger
fiederte Zweige, deren Blättchen einander ger
genüber ftehen. Ihre Früchte haben das Ans
ſehen einer Pflaume, T
1023. Keulpalme.CZam1s). Die undeutliche
Fructification hat den Bau der Fruchfication
son dem Kannenkraute. 17
Palnıa americana, foliis polygonati brevibus le-
viter ferratis, et nonnihil fpinofis, trunco craflo,
Pluk. phyt. 103. f. 2. et 309. f 5.
Trew. ehret, 5. T. 26,
Das mittägige Amerika ift das Vaterland,
Pal⸗
Anhang. 1329 °
Palmen mit doppelt gefiederten Blät-
ternu (BiIPENNATIFOLIE).
1024. Örennende Dalme (Carvora). Die
männlichen Blumen haben einen gemeinfchaft:
lichen Kelch mit dem weiblichen, und bey bey:
den ift die Strone dreymal getheilet. Die maͤnn⸗
lichen Blumen haben viele Staubfävden. Die
weiblichen aber nur einen Staubweg, worauf
eine zweyſaamige Beere folgt,
Rheed. mal, 1. T. 11. Rumph.amb, 1. T. 14.
Waͤchſt in Oſtindien, und hat doppelt gefiederte
Zweige, deren Feilförmige Blaͤttchen fchief ab:
gebiſſen find.
Die Beere diefer Palme haben eine fehr brennende und
beiffende Eigenſchaft.
35
£ Pſ. 194. 9.24. - |
HErr! wie find deine Werke fo groß und
viei! Du haft fie alle weislich geprdnet, und
die Erde ift voll deiner Güter.
Pppp Zu⸗
—
1339. | Zuſatz. —
a u ſatz. toi
Storarbaum (SrrRas). Der Keſch umgiebt
die Frucht; die Krone iſt — die
Steinfrucht enthaͤlt zwey Nuͤſſe.
Anın. Dieſes Geſchlecht, welches aus Verſehen in
Syſtem ausgelaſſen worden, gehoͤret indie zehnte Aal:
je dev Pflanzen, und zwarin die erfie Ordnung abi;
hen Wintergruͤn und Samyda.
| 1. Officineller Storarbaum (ofieinalis Styras).
„Mill, ic, T. 260,
Wohnt in Syrien, Judaͤa und Stalin, h
Der Storaxbaum ift einer der fchönften Baͤnme, von
der mittleren Groͤße, in den Morgenlaͤndern und den wars
men mittaͤglichen Theilen von Europa, Der gute und aͤchte
Storax, den wir in Specerey- und Materialhandel haben,
iſt der natuͤrliche Balſam, weicher aus dieſem Baume fließt,
wenn er in feinem Vaterlande in vollem Wachsthum fteher.
Er fließt wie andere natürliche Balfatme , entweder von felbit
aus feinem eigenen Baume, oder near zu einer geſetzten Jah⸗
reszeit, wenn dergleichen Bäume in einem dazu gehörigen
Alter geriffen oder eingehauen werden. Dieſer ift ein fetter,
zäher, honigartiger, brauner, oder braunröihlicher, Balſam,
von einem ſtarken und ſchweren Geruche. Dergleihen Stos
rax erhalten wir aber nicht leicht ohne Berfälichung, fondern
vielmebr, wenn er ja aufrichtig ift, ſchon trocken und feſte,
und zwar von ziveyerley Art. Die erftere Art heift Sto-
rax ingranis, die andere aber Storax folida vulgaris. Jener
Storar ill der ſeltenſte aber fürtreflichfte. Er iſt weit ders
ber
Zu ſatz. 1331
ber, glaͤnzender und wohlriechender, als der gemeine, und
aus dem Balſam ſelbſt durch das Trocknen an dem Baume
entſtanden. Der gemeine Storax hingegen iſt eigentlich nur
in den Apotheken häufig und aufeichtig zu haben. Erbes
ficher aus großen und Eleinen harziaen fetten und weichen
Stüden, die in Klumpen unordentlich zuſammen gebaden
find, eine gelbe rothe Farbe und einen fehr füffen angenehs
men honigartigen Geruch haben, der mit einem gemäßigten
Geſchmacke verbunden it, und ſich durch fein balſamiſch—
bisterliches Defen gar fehr unterfiheidet. Man findet ihn
oft fehr unrein und mit Sande, Hafen, blättrichen Unreinige
keiten vermiſcht. | |
Dieſer letztere beſtehet ang feinen wirffamen flüchtigen
Öligen Theilen, die ihren Sit in der übrigen Mifhung von
barzigen und ſchleimigen Hasen. Das feine Del gehet bey der
Deſtillation ſchwer und langſam über, dieſem folgt. ein andes
des Dickes und fettes Del, wenn man ſie fortſetzet, und die
harzigen und ſchleimigen Theile, zerſtoͤret. Das die fette
Del iſt wie eine Butter, und giebt behm Auswafchen mit
den nöthigen Handgriffen, eine Art von Broduft, das den
Benzoeblumen ahulih it. Die mit Weingeift und mit
Waſſer zubereiteten Tineturen and deren Extracte find füre
trefüiche Frajtige Arzeneyen. Wie denn der Storax übers
haupt innerlich gebraucht ein gutes zertheilendeg, nerven—
fiärkendes und auföjendes Brufimittel adgiebt, und nad)
verjchiedenen Umftänden in Billen und Weinaufgüffen ins:
gemein angewendet wird. Es ift inzwiſchen deffen Aufferlis
cher Gebrauch weit gewoͤhnlicher unter ertweichende, zeitigens
de, reinigende, etwas trocknende und ſtaͤrkende Arzeneyen, und
man thus ihn unter die nervenftärfende Pflafier und. Cpe:
Bppp 2, cies
1332. 83uſatz.
cies zum Raͤuchern wie den Benzoe. In den Apotheken
wird er beſonders zu folgenden Arzeneyen angewendet: als zur
Mafl. Pil. de Cynoglofl: et de Styrace: Empl. de Ran. cum
vel fine Mercur. Vigon: de Meliot, Argent: ‘et Diabotan. |
Blond : Mafl. ad Fornac: Troch. Fumal. c. Moſch: Ther.:
coeleft. Androm: et Mithr, Damocrat: Pulv.Sternutat. co-
lorat : et Spec. pr. Cucuph: Gleditſch. |
IN y
—99 |
>
=
nr
S
S
SE
II
Sin
—
Teutſches Regiſter.
brus
Acalypha
Achillenkraut
Ackoley
Adanſoniſcher Baum
Adonis
Aeſculapiſche Pflanze
Aethiopiſche Preuſeibeere
Affengeſicht
ffodill
Africaniſche Feige
Agave
Ageratum
Ahorn
Alant |
Aldrovandifhe Pflanze
Allioniſche Pflanze
Alge
Alophyle
Alpiniſche Pflanze
Alſtroͤmeriſche Blume
Altmannskraut
Alyſſen
Amaranth
Amaryllis
Ammannifche Pflanze
Amber
Amethyſte
Ammey
Amorpha
Ampfer
Ananas
Andorn
Andrachne
Andromeda.
839
1118
982
664
816
678
255
235
431
376
607
397
942
1101
272
341
226
st
431
€7
399
958
778
1032
358
143
lıoI
37
286
346
412.
348
710
1138
507
Anemone
Anhaͤngſel
Annona
Arabis
Arecanuß
Arethuſa
Aretiſche Pflanze
Artediſche Dolde
Armleuchter
Aron
Artiſchocke
Aſchenpflanze
Aſpalath
Aſtmoos
Aftvanz
Athanafifche Pflanze
Aufrechte Winde
Augentroft
Averrhoifcher Baum
Ayeneſche Pflanze
Azalea
Kachuspflanʒe
B Baͤckiſcher Strauch
Baͤrenfuß
Baͤrlappen
Baͤrenohr
Baͤrenklau
Baldrian
Ballote
Balſamapfel
Balſambaum von Tolu
Balſampflanze |
Baniſteriſche Pflanze
Bartgras
Bartſche Pflanze
Ppppz3
ER
Deufſchez Regiſter
Baſltrau 335. Bocksbart 908.
Baſilien 722 Sosrbansfäe fange 13
DAN HRIER Pflanze 471 Bohne 855 A
Baumbohne 809 Bohnenkapper 494
Baumwolle 825 ya 766
Decherblume 1089 Borretſch 160
Becherſchwamm 1310 Boſiſcher Baum 20
Beerangelike 338 Brachſenfarrn 1257 %
DBeermelte ı6 Braunwurz 743
Beertragende Salzpflanze 260 Brechnuß 1122
Begoniſches Kraut 1213 Brennende Balme 1729
eben 528 Browallifhe Pflanze 755
Beilpflanze 838 Bruchkraut 262
Beiuſaame 203 Brunifcher Strauch 278
Beinwell 159 Brunsfelſiſche Pflanze 228
— Pflanze 197 Bruſtbeere a7
Bergkreſſe 782 Buche 1697
Befenpflume 138. Büchnerifhe Pflanze 4
etonien 207 Bürftenpflanze 336
Beyfuß 946 Buaͤttneriſcher Strauch 235
Biberbaum 668 Burmanniſche Pllanze 351
Bilſenkraͤut ꝛ2iu Burzeldorn 498 -
Bingelkraut 2177 Buxbaum 1078
Biuſe 464 Buxbaumiſches Moos 1260
Birke 1069 NR ter 08
Birn 605 Cacaopflaume 601
Biſamkrant 454 Cactus 584
Biſchoffs muͤtze 140 Caͤſalpiniſche Pflanze 480
Bitterholzbaum 495 Calapaſſenbaum 738
Bitterkraut -gır Galle 1045
Blärifche Pflanze 136 Calmus 401
Blaͤsleinſenna 873 Camerariſche Pflanze 251
Blaͤtterblume 1068 Campherpflanze 146
Blaͤtterſchwam 1296 Canadifcher Thee 508
Blaſiſches Sala 69 Canarienbaum 160
Blattloſe 36: Cardamom
Bleywurz "190 Caroliniſcher Lein 135 -
Blindmarender Baur 2149: Caßien 474
Blumenrohr re Caßine 29
Blutblume ar Catappabaum 2210:
Blukraut 568 Catesbaͤiſcher Strauch 134
Blytwurʒ 621 Celaſter 236
Bocconiſcher Strauch s_ Celoſia
Teuiſches Reaiſter.
Celoſta
Celſiſche Pflanze
Eentuncl
Chamille
Champaccabaum
Chondrille
Ciſtenroͤslein
Citrot BE
Claytoniſche Pflanze
Eleoma
Elethra
— *60
Cluſiſche Pflanze:
east Pflanze
fie
. Eotdenifche Pflanze
Collinſonoſche Pflanze
Commelinifche Pflanze
Corallenbaum
Coriander
Cornutiſche Pflanze
Cortuſe
Coſtwurʒ
Creſſe ern
Creugblume
Creutzkraut
Creutzpflanze
Croton
Cujavabaum
Cunoniſches Baͤumgen
Curaſſaiſcher Portulak
Curatella
Cypergras
are
aphne
ID Dattelbaung
T Tieblart
Dill '
zT Dioscorifche —
—
| Doparifäe Pflanze
245
746
139
99 D
670
914
654
995
244
805
512
1186 D
1211
1195
199
150
42
66
840
311
753
167
5
269
833
132
961
1119
599
517
604
660
79
1115
441
1325
345
318
1171
487
2:9
758
Doppelefchild
Dorant
Dornicher Jaßmin
oſten
Dotterhlume
Drachenfaͤnger
Drachenkopf
Drachenpflanze
Drehkraut
780
737
229
715
687
762
721
nr
283
Barablältriget Nachtſchat⸗
416
Dreyflügel
Drüfenblume
Sbenbolz
Eberwurz
Ehrenpreif
Ehretiſche Pflanze
Eidenbaum
Kinbeere
Einblatt
Eiſenholz
Eiſenkraut
Elephantenfuß
Elephantenlausbaum
Engelblume
Engelfüß
Engelwurz
an
Epheu
Erbſe
Erdbeere
Erdbeerbaum
Erdkifer
Erdnuß
Erdrauch
Erven
Eſche
*
Ethulia
Pppp 4
537
492
851
935
25
228
1189
819
1091
454
337
281
35
1002
486
684
1248
298
237
241
| ‚860
616 ,
ur.)
206
287
830
862
1220
933
1173
939
Eupa:
* ir
—
% *
Teutſches Regiſter.
Eupatorspflanze
Euphorbiſche Pflanze
Eydexenſchwanz
Vadenkraut
O Fagoniſche Pflanze
Faltenſchamm
aſeln
eigbohne
Feigenbaum -
Beenfrand)
on
Fettkraut
Fevilleiſche Pflanze
Fichte 4*
—
ingerhut
lachsbaum
lachsſeide
GFlammenblume
Flechte
Flieder
lockenblume
loͤhpflanze
Fuͤgelfarrn
Fluͤgelfrucht
Slügelfaame
Flußmoos
Forskoͤhliſche Pflanze
Frankiſche Pflanze
Franzoſenholz
Frauenhaar
‚Srauenmäntelgen
Froſchbiß
Froſchloͤffel
Fuchſiſche Pflanze
Fuchsſchwanz
Füllhorngras
Fuͤnfe
Fußblatt
946
572
424
f 1001
497
1316
sänfediflel
XI Sänfefuß 53
Salenifcher Strauch 445
Gallerte 1288
Galgant 9
Gamauder 689
Ganiterbaum 646
Gardeniſche Pflanze 249
Garidelliſche Pfianze 535
Gauchheil 172
Gauckler x 768.
Gaura 47
Gehörntes Blatt 2085
Geigenholz 750
Geißklee 270
Geißraute 885
Gemswurzel 973
Genipabaum _ 205
Gerardifche Pflanze, Ä nl
Gerbersſtrauch 118
Geh: 323
Gerſte 113
Gertenkraut 293
Geßneriſche Pflanze 736.
Gewuͤrzneglein 653
Gichtſchwamm 1307
Gilbwurz ar
Ginſter 843
Gitterſchwamm 1368
Glanzgras 79
Glaskraut 1208
Glasſchmalz — B
Gleditſchblume 29
Bleiffe 309
Gliedkraut | 699
Glockenblume 191
Gluͤcksbaum 764
Glycine 859
Gmelinifher Baum. 758
Gnadenkraut | 38 -
Gnemonbaum 1128
Götter:
Teutſches Negifter:
Götterblume
Goͤttergeruch
Goͤtterſpeiße
Golddiſtel
Goldhaar
Goldmilz
Goldroſenfeder
Goldruthe
Gomphrene
Gorteriſche Pflanze
Granatapfel
Grasblume
Grasleder
Grewiſcher Baum
Griechiſcher Baldrian
Grießwurzel
Grisleriſcher Baum
Gronoviſche Pflanze
rundfeſte
Guettardiſcher Baum
Guͤnſel
Gummiguttabaum
Gundermann
Gurke
Gypskraut
Heuge
Haaraftermoos
Haarblume
Haarmoos
Haarſtrang
Habichtkraut
Hafer
Haftorn
Hagedorn
Hahnenfuß
ar
aleſiſche Pflanze
——6 Pflanze
Halskraut
Hammerſtrauch
Hanf
167
237
‚1080
925
943
517
426
‚967
269
99?
595
339 -
12093
1039
191
19T
431
240
919
‚1085
689
638
704°
2135
522
1099
1294
1130
1261. 9
292
‚917
105
1153
601
679
Na
561
750 9
195
229
1162
Harmel
Harnkraut
Hartheu
Hartogiſche Pflanze
Hartriegel
Haſelſtaude
Haſelwurz
Hafenoͤhrlein
Haſſelquiſtiſche Pflanze
Hauhechel
Haußlaub
Hebenſtreitiſche Pflanze
Hederich
Heide
Heilige Pflanze
Heiſteriſche Pflanze
Hellerkraut
Hermanniſche Pflanze
Hernandiſcher Baum
Herzerbſe
Heucheriſche Pflanze
Heuſchreckenbaum
Hexenkraut
Heydelbeere
Hindbeere
Hiobsthraͤne
Hollunder
Honigblume
Honiggras
opfen
DoPifeher Baus
Hornkraut
Hornfaame
Hottonifche Pflanze
Houſtoniſche Pflanze
Hufeiſen
Huflatttig
Huͤhnerdarm
undsgras
Hundskohl
Hundsruthe
Pppps
Hunde
Deuſches Rihite
undsſchaam 485 Kapern
Hundswinde 252 Karten
Hundswuͤrger 253 Katzengeſicht
Hundszahn 369 Katzenmuͤnze
Hundszunge 156, Kahenſchwanz
Hungerbluͤnge770 Keichblume
Hyacinthe 387 Kerbel
Hoaeinthenaloe 389 Kermesbeere
Hypociſt 1038 Keulpalme
Keulſchwamm
CQuabotabitabaum 644 Keuſchlamm
Jacquiniſche Pflanze 226 Kichern
Sumbolonen 432 Riggelarifher Baum:
FJambuſenbaum 591 Klapperſchote
Jaſtone 1003 Klee
Jaßmin 18 Kleine Bifehofemäte:
Shrrpflange 777. Kleiahoviſcher Baum
Ibiſch 826 Klette
SFaelklette 182 Klettenkoͤrbel
Jarlsfulbe sos5 Knabenkraut
Immergruͤn Sıo Knauel
— Manlbeere 203. Knautiſche Blume
Indianiſche Kreſſe 425 Knebelbart
FJadianiſ her Pfeffer 224. Knoblauch
Indigopflanze 879 Knopfbaum
Johannisheere 239. Knotenmoos
Sohannispflanze, 957 Kuoxiſche Pflanze:
Iſop 695 Königsferze
Fudasbaum 33 Kohl
Judenkirſche 8 Kokosbaum
Jungermanniſches Aermone Kornelle
6 Kothbaum
Jußiaͤſiſche Pflanze Kraͤhenaugen
Juſtice 30 Kraftwaurzel
oa 081. Kratzkraut
JIria 60 Kleſſe
FIroriſcher Strauch 334 Kroͤtengras
| Kronenblume
Galkestropf 313: Kronnunfel
Kammarag 0,94 Kronmide:
Kampechebolzbaum 49: Kugelblume
Kannenkraut 2235 Kugeldiſtel
Kuhweitzen
Kuͤhniſche Pflanze
Kuͤmmel
abkraut
Laͤuſekraut
Lagerſtroͤmiſcher Baum
Langer Kuͤmmel
Lantaua
Laſerkraut
Lavateriſche Pflanze
Lavendel
Lawſoniſche Pflanze
Lehensbaum
Lechiſche Pflanze
Lein
Leinblatt
Leindotter
Leucdje
Leyſeriſche Pflanze
Lichtroͤslein
Liebſtoͤckel
Lieſchgras
Lilie
Lilienaffodill
Linſe
inneiſche Pflanze
Lippiſche Pflanze
Lobeliſche Pflanze
Loͤcherſchwamm
Loͤffelbaum
Loͤffelkraut
Loͤflingiſche Pflanze
Lolch
Lonicere
Lorber
Loeſeliſche Pflanze
Loͤwenblatt
Loͤwenſchwanz
730
204
319
130
733
650
395
Teutſches Negifter,
Löwenzahn 516
Ludwigiſche Pflanze 141
Lungenkraut 8
Lyſimachskraut 170
SppeStstume 356
Maͤuſeholz 442
Maͤuſeſchwaͤnzgen347
Malope de ©
Malpichifche Pflanze 535
Malve gr
Mammeybaum 6aʒ3
Manchineelbaum 1127
Mandelbaum 596
Mangebaum 239
Mangold 266
Mangoſtanbaum 660
Mannsſchild 165
Mannstreu 277
Marantiihe Pflanze 7
MarchantifchesAftermoogn6
ad. Pflanze. 627.
Marftlifches Farrnkraut 1256
Wartyniſche Pflanze742
Maßh
older 1212
Maslieben 914
Maſtkraut | 151.
Maulbeerbaum 1075
Mänsdorn ku
Maͤusoͤhrgen — de
Mayblume 385
Mays 1056
Meerfengel 293
Meergras 1285
Meerkohl 804
Meerſenf 803
Meerzwiebel 372
Meifterwurg 314
Melde 1209.
Mehlbaum 328.
Meliffe 919
Meliffenblast 222
De
Zeutfches Regiſter.
808’ Narciffe
Melochia
Pflanze
647 Nardengras
622 Natterzuͤnglein
—— —— ae 163 Nelke
aut 246 Neſſel
lerfhe Wlan 997 Nefjelftaude
ilisgraß "= 7 Nießwurz
Miljkraut . hr Niſſoliſche Pflanze 38.
Dinnartifche hpflame 116
delvein 0 604 chfenzunge 155)
Miſtel J151 Odermennig 569
ara behifhe Plane 135 Helbaum 20
235. Dhrenpflanze 127
— 445 ——— 242.
631 Dleander | 250°
MofnecifheMeliffa +14. Drleanbaum we 64m
Monate u. 38 Drtegifhe Pfanne 56
Monatsblume 168 Osmunda 1238
Mondfaame 183 Oſterlucey ‚1032.
Mondviole 780 ende Chlangenwurkes
Monotropa 499 Dthonna 1000.
Monfonifche Pflanze „902 Otterkopf 162
Montiſche Pflanze 115: Oviediſche Pflanze 7603
Moriniſche Pflanze 42 —
2 le 830 pagavasaum 180
100 Dappe 829
— Strauch 3— Parkinſoniſcher Strauch 473
Muſaͤud 205 Paßionsblume 1030
uſe 1197 Paſtinake 316
Nuspflanze 659: Patagoniſche Pflanze 228
Mutterkraut 97a Paulliniſche Pflanze 451
Myrica 1154 Perille 4
Myrobalanen 2540 Perlgras 90
Myrten | 592 Peruanifche Srennneffel 648
Labelpflanze 540 PBeterlein 321
Nachtblume 17: Petiveriſche Pflanze 4200
ee 4:6 Petreiſche Pflanze 752
Nachtſchatten 220 Pfauenſchwanz 478
achtviole 792 Pfeffer 45
Na ende Jungfer +... 360 Pfeilfrant a8
VNagelkraut | 246 Fieilwurz 22
1140 Pferdeſaamen 306°
DONE
Pfingſt⸗
Teutſches Regiſter.
660 \ Nebendolde
Pfingſtroſe
Pflaumen
Pflaumenpalme
Pfriemen
Phlomis
Phylica
Phyllig
Pilenfarrn
Pimpernußbaum
Pimpinelle
Pifonifche Pflanze
Piltacien
Platterbſe
Pliniſcher Baum
Plukenetiſcher Baum
Plumiegifhe Pflanze
Poetencafia
Polymnia
Dontederifche Pflanze
orellmoos
Porſch
Porſt
Portulak
Potentille
Prachtlilie
Prenanthe
Priap
Prunelle
Purgirnuß
aueriſche Pflanze
aa Rajiſche Pflanze
Rainkohl
Randiſche Pflanze
Rapunzel
Rauke
Raute
Rauwolfiſchepflanze
Reaumuͤriſche Pflanze
597
1328
840
713
235
227
1257
331
319
1224
1156
863
654
1117
250
1149
647
998
Reis
Rettig
Rhabarbar
Rheediſcher Baum
Rheinfarrn
Ricciſches Aftermeos
Richardiſche Pflanze
Ricotiſche Pflanze
Riedgras
Riemenblume
Rindsauge
Ringelblume
Riſpengras
Ritterſporn
Riviniſche Pflanze
Robiniſche Pflanze
Rocken
N Pflanze
352 Roͤthe
1260
506
296
567
618
369
915
1027
725
1122
17
548
1170
923
177
195
734
488
247
666
Rohr
Rohrkolbe
Rondeletiſches Baumgen
Roßapfelbaum
Roſe
Roſenbaum
Roſenwurz
Roſe von Rericho er
Roßkaſtanie
Roßmarin
Roßpoley
Roßſchwanʒ
Rot —
Rothholz
—2 — Pflanze
Ruchgras
Rudbeckiſche Pflanze
Ruelliſche Pflanze
Ruhrpflanze
Rumphiſcherbaum
Rundſchild
Ruppiſche Pflanze
aamfraut
Safran
Sagobaum
Salamanderbaum
Salat J
Salbey
Salvadore
Salzkraut
Sammetblume
Sammtaras
Samosfraut
Samyda
Sandelbaum
Sandkraut
Sarothra
Sarraceniſche Pfl
Saturey
ee
. Sauerflee
Gaufraut
Sauvagefifche If.
Scabiofe
Scepterbaum
Schafthalm
Scharfkraul
Scharte
Scheelkornbaum
Schellenbaum
Schellenblume
Scheuchzeriſche Pfl.
Schierling
Schilf
Schildkraut
Schildkroͤte
Schimmel
Schirmmoos
| Schirmpaime
Schlangenholz
Schlingbaum
Schluͤſſelblume
Schmarozhaum
Schmeerwurz
Teutſches Regiſter.
150’ Schmelen
57 Schmirrnenfraut
1322 Schneckenklee
1027 Schneebaum
913 Schneetropfen
39 Schoͤllkraut
146 Schoͤnblatt
267 "Schotenflee
975 Schraubenbaum
ıo Schreberſche Pfl.
196 Schuppenwuz
ss Schuſſerbaum
4355 Schmaden
533 Schwarzaurfe
36 Schwarzfraut
69 Schwarzkuͤmmel
16 Schwarzmuud
408 Schwarzweiß
545 Schweinsbrod
923 Schweinsrüffelblume
243 Schweinsſalat
123 Schwerdel
145 Schwerdlilie
14 Schwertiſche DA.
161 Schwimmaron
927 Schwingel
135 Scorpionkraut
248 Scorzoner
164 Seehafer
415 Seeroſe
287 Seifenbeerbaum
109 Seifenkraut
1261 Selamfrauf
1321 Seſel
1200 Sherardifige Pfl.
428 Sibbaldiſche Bil.
165 —
1166 Sıehenfingerfränt
168°
1026
Teutſches Negifter.
Sigesbeckiſche Pf.
Silberbaum
Sinau
Sinngrünn
Ginnpflanze
Siphonanthe
Siſon
Soldanella
Sonnenblume
Sounenfreundin
Sonnenfrucht
Sonnenthau
Sonnenwende
Sonnenwurz
Soodbrodbaͤum
ah
Spar
C yargel
Epartograg
Sperberbaum
Spierpflanze
GSpilanthe
Spillbaum
Spinat
Spindelkraut
Spitzgras
Spitzklette
Spreublume
Spriugkraut
Stachelgras
Stachelſchwamm
Stachlicher mohn
Staͤheliniſche Pfl.
Staͤrkkraut
Stapeliſche Pfl.
Staubſchwamm
Slechapfel
Stechginſter
Stechpalme
985
120
530
290
486
247
249
1214
134
301
167
938
79?
569
343
153
757
11227
469
552
379
5973
603
Ön.
938
236
1161
Steinbiume 61
Steinbrech 517
Steineppich | 5302
Steinlinde ! 20
Sterfaume 154
Stelleriſche Sn. 443
Stndel 1019
Sternanis —93
Sternapfel 230
Sternblume 964
Sterumosg 1263
Stewartiſcherbaum 830
Stinkbaum 470
Storaxbaum 1330
Strdihnabl 810
Strauchmelde 411
Strausgras 87
Streubuͤchſenbaum 1128
Strikgras 68
Strohblume 954
Sturmhut 662
Sumach 322
Sumpfkraut | 57
Suͤßholz 873
Suͤßklee | 44
be Pflanze 493
213
ER Tabernaͤmontaniſche Pfl.
252
Tamarinden 53
Tamarisken 331
Tang 1046
Taſche 773
Taubeneſſel 705
Lelephkraut 434
Shapften BR}
Thee 650
Theophraſte —
Thurnkraut 794
Thymberpflanze 694
Thymian —
Tiarella Re
Til⸗
Zeutfches Regiſter.
Tillaͤiſchepflanze 152 Nesendorfifhenftanie, 66
Tillandiſchepflanze 350 chholder 1187
Tinus 463 Tag 159
Todenbeine 563 Wad 805
Toreniſchepflanze 742 Walddoͤttinkraut 625
Tournefortiſchepflanze 163 Waldmeiſter 128
Tozziſchepflanze 733 Waldrede 65
Tradescantiſchepflanze 351 Wallmuß 1095
Tragant 886 Walterſchepflanze 807
Tragifchepflange 1666 Waizen ſicht gg
Traubenſtrauch 670 Wanzenkraut 1185
Treſp 102 Wanzenſaamen 2
Trewifcher Baum 643: Wafferblatt 170.
Trichterwinde 190 Waſſerfeder 666
Trientale 423 Waſſerpfriemen 770
Trigonelle 887 Waſſergauchheil. Bei
Triumfette 565 Waſſerlinſe 1057
Trompetenblume 747 Waſſermerk 300
Tuberoſe 337 Waſſernuß 143
Tulpe 370 Waſſerſalat 106
Tulpenbaum 667 Waſſerſchlauch 34
Tupeiobaum 1223 Waflerfiern 15
Turnerifchepflange 533 Wafferviole 468
Wegdorn 232
Imbaum 271. Megeric) ————
Urene 324 Wegetritt 446
Wegewart 924
aillantiſchepflanze 1207 Weichling ns.
Batlisnerifche Pl. 1140 Weiderich 429
Vaterſcherbaum 647 Weimanniſchesbaͤumgen 445
Veleziſchepflanze 272 Weinpalme 1320
Venusſchuh 1023 Weinſtock 242
WVerbeſine 986 Weißerbalſambaum 513
Viereck 606 Weißhaum 118
Virginiſcher Hanf 11635 Weißenießwurz 1202
Viola _ 1009 Meißerveil 354
Vogelfuß 875 Weißerzim metbaum 562
Vogelkopf 443 Weitzeu 113
Vogelmilch 37° Welſcher Jaſmin 596
Vogelneſt 290 Weyde 1148
Volfamerifchepflange 765 Wilke 356
! | Wie ſeu⸗
Miefenfnopf
Miefenraute
Wilderoͤlbaum
Winde
Wintergruͤn
Wirbeldoſte
Wolfsfuß
Wolfsgeſicht
Wolfskirſche
Mollbaum
Mollblume
Mollenhaupt
Wollgras
Mollfaame
Molverlery
Wucherblume
Wuͤterich
Wunderbaum
Wunderblume
Wunderſtrauch
Wurmkraut
Wurzelbaum
Fir
|
Seutfches Regiſter.
138
677
143
181
513
714
37
161
215
141
850
1001
74
316
972
976
308
1125
206
501
173
558
1039
(fe 1298
I Yucca 309
23 'ofoentenut 368
Zahnfraut 781
Zuhnwehbaum 1159
Zannichelle 1048
Zaunblume 377
Zaunrübe 1137
Zederach 493
Zehrwurz 1044
Zeiland 55
Zeitloſen 417
Zeylaniſcher Safran 435
Zinniſche Pflanze 976
Zirgelbaum 1201
Zittergras 92
Zizikraut 38
Zuckerrohr 77
Zwerapalm 1320
Zweyblatt 1020
Zweyzahn 738
D2agg
Latei⸗
RA,
A
| brus:
Acalypha
"Acanthus.
Acer
Achillea
’ Achyranthes
Acnida
Aconitum
Acorus
Actæa
Adanſonia
Adenanthera
Adiantum
Adonis
Adoxa
Aegopodium
Aefculus
Aethufa
Agaricus
Agave
Ageratum
Agrimonia
Agroſtema
Agroſtis
Aira
Ajuga
Aizoon
Alcea
Alchemilla
Aldrovanda
Alethris
Alifma
Allionia
Allıum
Allophylus
839
1218
75%
1212
982
244
1163
662
401
6:9
816
492
12573
678
454
322
423
—
Aloe
Alopecurus
Alpinia
Alfıne
lftreemeria
Althza
Alyflum
Amaranthus
Amaryllis
Ambrofia
Amerhyitea
Ammannia
Ammı
Amomum
Amorpha
Amygdalus
Amyris
Anabafis
Anacardıum
Anagallıs
Anagyris
Analtarıca
Anchufa
Andrachne
Andromeda
“ Ändropogon
Androfäce
Anemone
Anethum
Angefica
ÄAnnona
Anthemis
Anthericum
Antıdefma
Antirrlinum
%
Antholyza
Anthoxanthum
Anthyllis
Aphanes
Aphyllanthes
Apium
Apocynum
Aquilegia
Arxabis
Aralia
Arburus
Arctium
Arctopus
Arctotis
Areca
Arenaria - -
Arethufa
‘ Areria
‘Argemone
Ariftolochia
Arnica
Artedia
Artemifia
Arum
Arundo
Aſarum
Aſclepias
Aſcyrum
Aſpalathus
Aſparagus
Aſperugo
Aſperula
Aſphodelus
Aſplenium
Aſter
Aſtragalus
Aſtrantia
Athamanta
Athanaſia
Atracty lis
Atraphaxis
Atriplex
Lateiniſches Regiſter.
Br
rg
850
‚Atropa
Avena
Averrhoa
Ayenia
Azalea
Paccharis
Bzckea
Ballora
Bänifterie
Barleria
Bartſia
Bafella
Bauhinkt
Besonia
Bellis
Bellonıa
Berberis
Besleria
Beta
Betonica
Berula
Bidens
Bignonia
Siſcutella
Bixa
Blæria
Blaſia
Blitum
Bocconia
Boerhavia
Rolerus
Bombax
Bonrıa
Baraflus
Borägo
Bofea
Brabejum
Brallica
Briza
Bromelia
Promus
Qa qa 2
‚ Browallia
_ Brunsfelfia
Brunia
Bryonia
Bryum
Bubon
Buchnera
Bulbocodium
Bunias
Bunium
Buphthalmum
Bupleurum
Burmannia
Burſera
Butomus
Butneria
Buxbaumia
Buxus
Byſſus
(eflpinia
Cactus
Calamus
Calendula
Calla
Callitriche
Calophyllum
Caltha
Calycanthus
Cambogia
Cameraria
Campanula
Camphoroſma
Canarium
Canna
Cannabis
Capparis
Capſicum
Cardamine
Cardioſpermum
Carduus
Carex
Carica
Lateiniſches Regiſter.
755
228
238
1137
1264
302
754
360
803
287
987
281
351
406
468
235
1260
1071
1294
Carlina
Carpinus
Cacthamus
Carum
Caryophyllus
Caſſia
Caſſine
Caſſyta
Catananche
Catesbæa
Caturus
Caucalis
Celaſtrus
Celoſia
Celſia
Celtis
Cenchrus
Centaurea
Centunculus
Ceraſtium
Ceratocarpus
Ceratonia
Ceratophylium
Cerbera
Cercis
Cerinthe
Ceftrum
Chzrophyllum
Chara
Cheiranthus
Chelidonium
Chelone
Chenopodium
Chionanthus
Chondrilla
Chryfanthemum
Chryfobolanus
Chryfocoma
Chryfophyllum
Chryfofplenium
Cicer
Cichorium
935
099
936
319
653
‚474
329.
463
923
134
1150
284
236
245
746
1201
1206
993°
139
550
1048
1227
1085
248
470
159
229
313
1050
789
630
736
263
a
914
976
601
943
230
518
870
924
| Cicuta
Cicuta
Cimicifuga
Cinchona
Cineraria
Circza
Ciffampelos
Ciftus
Citharexylon
Citrus
Clathrus
Calvaria
Claytonia
Clematis
Cleome ,
Clerodendrum
Clethra
Cliffortia
Clinopodium
Chufia
Clutia
Ciypeola
Cneorum
Cnicus
Cochlearia
Cocos
Coffea
Coix
Colchicum
Coldenia
Coliinfonia
Colutea
Comarum
Commelina
Connarus
Conferva
Conium
Conocarpus
Convallaria
Convolvulus
Conyza
Copaifera
“ Corchorus
Lateiniſches Regiſter.
Cordia
Coreopſis
Coriandrum
Coriaria
Coris
Corifpermum
Cornucopie
Cornus
Cornutia
Coronilla
Cortufa
Corylus
Corypha
Coftus
Cotyledon
Crambe
Craflula
Cratzgus
Cratzva
Crepis
Crefcentia
Crefla
Crinum
Crithmum
Crocus
Crotalaria
Croton
Crucianella
Cucubalus
Cucumis
Cucurbita
Cuminum
Cunonia
Cupreflus
Curatella
Curcuma
Cuſcuta
Cyeas
Cyclamen
Cynanchum
Cynara
Cynogloflum
Qaqq 3
J
Cynometra
Cynomorium
Cynofurus
Cyperus
Cypripedium
Cytinus
Cytiſus
—
Ds
Daphne
Datura
Daueus
Delphinium
Delima
Dentaria
Dianthus
Di&tamnus
Digıtalis
Diilenia
Dioscorea
Dioſma
Dipfacus
Dirca
Dodartıa
Dodecarheen,
Dolichos
Doronicum
Draba
Dracena
Drachocephalum
Draeontium
Drofera
Dryas
benus
Echinophora
Echinops
"Echium
‘ Ehretia
Elzagnus
Soteinifehes Regifter.
485
: 3049
94
7®
2023
3038
870.
9
44!
208
285
- 661
647
981
524
487
140. Echylia
667
2171
237
723
442
Eleocarpus
Elephantopus
Empetrum .
Ephedra
Epidendrum
Epilobium
Epimedium _
. Equiferum
Erica
Erigeron
Erioc-phalus
Eriophorum
Ervum
Eryngium
Erylimum
Erythrina
Erythronium
Erythroxylon
Eugenia
Evolvulus
Evonyrmus
Eupatorium
Euphorbia
. Euphrafia
Excecaria
Nagonia
kagus
Ferula
Feftuca
Fewillea
Ficus
Filago.
Fontinalis
Forskohlea
Fragarıa
Frankenie
Fraxinus
Fritillarig
Fuchfia
4
Fucus
Fumarig
Es elanhus
Galega
Galenia
Galeopfis
Galium
Garcinia
Gardenia
Garidella
Gaura
Gaultherig
F
Genipa
Genifta
Gentiana
Geranium
‘ Gerardia
Gefneria
Geum
Gladiolus
Glaux
- Glechoma
Gledirfia
Globularia
Gloriofa
Glycine
Glycyrrhiza
Gmelina
Gnaphalium
Gnetum
Gomphrena
Gorteria
Goflypium
Gratiola
Grewia
Grielum
Grislea
Gronovia
Guajacum
Geuettarda
Lateiniſches Regiſter.
1285
831
354
885
445
706
130
569
249
535
427
508
205
843
273
310
735
736
622
61
246
724
1219
121
369
859
873
751
=:
1128
269
992
825
31
1039
544
431
Halefıa
Guilandina
Gypfophila
emanthus
Hzmatoxylon
Halleria
Hartogia
Haffelquiftig
Hebenftretia
Hedera
Hedyotis'
Hedyfarum
Heifteria
Helianthus
Helicteres
Heliocarpus
Heliophila
Heliorropium
Helleborus
Helvella
Hemerocalıs
Heracleum
Hermannia
Hernandia
Herniarıa
Hefperis
Heuchera
Hibifcus
Hieraciıum
Hippocrepis
Hippomane
Hippophae
Holcus
Hordeum
Hopea
Hottonia
Houftonia
Hugonia
Humulus
04444
Sateinifches: Regiſter.
Hura |
Hyacinthus
Hydnum
Hydrocharis
Hydrocotyle
Hiydrophyllum
Hymenza
Hyofcyamus
Hyoferis
Hypericum
Hypnum
Hypocheris
Hyſſopus
acquinia
J Jambolifera
Jafıone
Jafminum
Jatropha
Iberis
Illecebrum
Ilex
Illicium
Impatiens
Imperatoria
Indigofera
Inula
Ipomœa
Iris
Iſatis
Iſoetes
Iva
Juglans
Juncus
Jungermannia
Juniperus
Jushiza
Jufticıa
” Ixia
Ixora,
Keri«
4% Kalmia
2 28
387
1306
1180
279
179
Kiggelaria
Kleinhovia
Knautia
Knoxia
Kunia
ale
Lagerftroemia
Lagurus
Lamium
Lantana
Lapſana
Laſerpitium
Lathræa
Lathyrus
Lavatera
Lavandula
Laurus
Lawfonia
Lechea
Ledum
Lemna
Leentice
Leontodon
Leonurus
Lepidium
Leucadendron
Leucojum
Leyfera
Lichen
Ligufticum
Liguftrum
Lilium
Limonia
Limofella
Linnza
Linum
Lippia
Liquidambar
Liriodendron
Lithofpermum
Lobelia
2182
1037
126
129
204
913
650
108
705
752
923
295
732
863
923
.. 697
455
435
117
506
1051
378
96
712
771
118
554
975
1269
297
19
366
499
. 757
755.
341
2759
11or
663
154
1003
Le-
u
Leflingia
Ledfelia .
Lolium
Lonicera
Loofa
Loranthus
Lotus
Ludwigia
Lunaria
Lupinus
Lychnis
Lycium
Lycoperdon
Lycopodium
Lycopus
Lycopfis
Lygeum
Lylimachia
Lythrum
Mo":
Malope
Malpygia
Malva
Mammea
Mangifera
Maranta
Marchantia
Marcgravia
Märrubium
Marfilea
Martynia
Matricaria
Medicago
Melaleuca
Melampyrum
Melaftoma
Melia
Melianthus
Melica
Meliſſa
Melittis
Lateiniſches Regiſter.
Melochia
Melothria
Memecylon
Meniſpermum
Mentha
Mentzelia
Menianthes
Mercurialıs
Mefembryanthemum
Mefpilus
Meflerfmidia
Michelia
Milıum
Milleria
Mimofa
Mimulus
Mimufops
Minuartia
Mirabi:lis
Mitchella
Mitella
Mnium
Mahringia
Moilugo
Moluccella
Momordica
Monarda
Monotropa
Monfonia
Montia
Morina
Morinda
Morifonia
Morus
Mucor
Muntingia
Mufa
Mufznda
Myagrum
Myofotis
Myofurus
Myrica
Qqggqas
Myriophylium
Mvtrfine
Myrtus
*
DI Rei
Narciſſus
Noardus
Nepenthes
Nepeta
Nerium
Nicotiana
Nigella
Niſſolia
Nolana
Nyctanthes
Nymphæa
Nyſſa
bolaria
* Ochna
Ocymum
Oenanthe
Oenorhera
Oidenlandia
Olea
Ononis
Onopordura
Ophiorhiza
Ophiogloffum
Ophioxylon
i Onhrys
Orchis
Origanum
‚Ornithogalum
Ornithopus
Orobanche
Orobus
Orontium
Ortegia
Oryza
Osheckia
Bateinifches Regiſtet.
24086
235
592
ÖOsmunda
Ofyris
. Othonna
Ovieda
Oxalıs
æonia
Panax
Pancratium
Panicum
Papaver
Parieraria
Paris
Parkinfonia
Parnaflia
Pafferina
Pasfiflora
Paftinaca
Patagonula
Pavetta
Paullinia
Pedicularis
Peganum
Pentapetes
Penthorum
Pexilla
Periploca
Petiveria
Petrea
Peucedanum
Peziza
Phalaris
Phallus
Phafeolus
Phellandrium
Philadelphus
Phyllirea
Phleum
Phlomis
Phlox
Phylica
Phyllanthus
Phyliis
Phyfalis
Phyteuma
Phytolacca
Pieris
Pilularia
Pimpinella
Finguicula
Pinus
Piper
Pifonia
- Piftacia
Piitia
P:ifam
Plantago
Platanus
Plinia
Plukenetia
Plumbago
Plumeria
Poa
Podophyllum
Poinciana
Polemonium
_Polianthes
Palygala
Polygonum
Polymnia
Polypodium
Polypremum
Polytrichum
Pontederia
Populus
Porella
Portulaca
Potamogeton
Potentilla
Poterium
Porhos
Prafıum
Prenanthes
Primula
Lateiniſches Regiſter.
277
218
495
554
911
1257
319
Protea
Prunella
Prunus
Pfidium
Pteris
Prerocarpus
Pulmonaria
Punica
Pyrola
Pyrus
uasfıa
R Quercas
Queria
Quisqualis
R ajania
Randia
Ranunculus
Raphanus
Rauvolfia
Reaumuria
Refeda
Rhamnus
Rheedia
Rheum
Rhinanthus‘
Rhizophora
Rhodiola
Rhododendron
Rhus
Ribes
Riccia
. Richardia
Ricinus
Ricotia
Rivina
Robinia
Roella
Rondeletia
Rofa
Rofmarinus
Royena
Rubia
Rubus
Rudbeckia
Ruellia
Rumexx
Rumphia
Ruppia
Rufcus
Rura
Claccharum
— ‚Sagina
Sagittaria
Saſicornia
Salix
Salſola
Salvadora
Salvia
Sambucus
Samyda
Samolus
Sanguiforba
Sanıcula
Santalum
Santolina
Sapindus
Saponaria
Sarothra
Sarracenia
Sarureja
Satyrıum
Saururus
Savagefıa
Sayifraga
Scabiofa
Scandix
Seheuchzeria
Schoenus
Schrebera
Scilla
Lateiniſches Regiſter.
39
516
132
614
9909
‚761
412
55
151
1193
488
Scirpus
Scleranthus
Scolymus
Scoparia
Scorpiurus
Scorzonera
Scrophularia
Scutellaria
Secale
Securidaca
Sedum
Selinum
Sempervivum
Senecio
' Serapias
Serratula
Sefamum
Sefeli
Sefuvium
Sherardia
Sibbaldia
Sibthorpia
Sıda
Sideritis
Sideroxylon
Sigesbeckia
Silene
Sinapis
Siphonanthus
Sılon
Sifymbrium
Sifyrinchium
Sium
Sloanea
Smilax
Smyrnium
Söolanum
Soldanella
Solidago
Sonchus
Sophora
Sorbus
Lateiniſches Regiſter.
Sparganıum
Spartium
Spergula
Spigelia
Spilanthus
Spinacia
Spirza
Splachnum
Spondias
Stachys
Stzhelina
Srapelia
Staphylza
Statice
Stellaria
Stellera _
Sterculia
Stewartia
Stipa
Stillago
Stratiotes
Strychnos
Subularia
Symphytum
Syringa
Swertia
Swietenia
— \abernemontang
Tagetes
Tamarindus
Tamarix
Tamus
Tanacetum '
Taxus
Telephium
Terminalia
Tetragonia
Teucrium
Thalıa
. Thaliftrum
Thapfıa
1055
845
Thea
Theobroma
Theoprafta
Thefium
Thlafpi
Thuja
Thymbra
Thymus
Tiarella
Tilia
Tillea
Tillandfia
Tinus
Toluifera
Tomex
Tordylıum
Torenia
Tormentilla
Tournefortia
Tozzia
Trachelium
Tradefcantia
Tragia
Tragopogon
Trapa
Tremella
Trewia
Tribulus
Trichofanthes.
Trientalis
Trifolium
Triglochin
Trigonella
Trillium
Triopteris
Triofteum
Triticum
Triumfetta
Trollius
Tropzolum
Tui; pa
Turnera
Mi 656
900
173
773
1114
694
7.7
521
152
350
141
6:1
163
1066
999
3281
643
1130
423
416
537
113
Tearritis
Tufllage
Tlex
> Ulmus
Ulva
Uniola
Urena
Urtica
Utricularia
Uvaria
Uvularıa
V aeeinium
Valantis
Valeriana
Vallifneria
Vateria
Velezia
Veratrum
Verbafcum
Verbena
Verbefina
Veronica
Viburnum
Vicia
Vinca
%
—*
Lateiniſches Regiſter.
794
959
845
271
1290
93
824
1072
Viola
Viſcum
Vitex
Vitis
Volkameria
achendorfia
' Waltheria
Weinmannia
Winteriana
X anthium |
Xeranthemum '.
Xylopia
Sn eca
mie
Zannichellia
Zanthoxylon
Zea
Zinnia
Zizania
Zizophora
Zoftera
Zygophyllum
Seite Zeile für
36
38
3
26 etwas zottichen
3 umgebogen
ı für roͤckwaͤrtsge—
krummt
87
132
5 Hirſchengras
22 einen Saamen
135 30 CarolinianiſcherLein
164 16 Schellenpflanze
165. 18 1.24 Krondecken
210 28 für unbewährten
211 13 Bilßenkraut
229 26 Dornicher Jaßmin
232 3 vöhrenfdrmig
306 23 Krondecke
335 5 Kronendecke
335 6 die fuͤnf-Krondeck—
——
372 30 auf und niederge⸗
bogen
384 I Slügelfaame
se gin
597 24 Naͤden
616 4 Noͤrrlaͤndiſche
632 6 Keilfoͤrmige
666 28 Krondecke
826 22 Hibifius
69 ih auswärts gehöhlten
840 12 Miſſipi
8883 — Sandiger
911 30 Krondecken
912 2u. 8 Krondecke
1012 5 bey Cumen
1120 24 ſchwarze Eiche
1261 28 ——
Fehler.
Leſe man
mit weitabſtehenden Haaren
beſetzten
ruͤckwaͤrtsgeſchlagen oder rucke
waͤrtsgebogen, und ſo viel⸗
mal es vorkommt
uͤberwaͤrtsgekruͤmmt, und fo
vielmal es vorfomme
Milisgras
fehle noch verfehene Beere
Caroliniſcher Kein
Schellenblume
Blumendecken
unbewehrten
Bilſenkraut
Dornicher Jaſmin
roͤhrig
Blumendecke
Blumendecke
fuͤnf Schuppen
gleichſam mit Gewalt herunter⸗
gezogenen
Fluͤgelfrucht
um
Naͤthen
Norrlaͤndiſche
Keulfoͤrmige
Blumendecke
Hibiſcus
auswaͤrts ausgehoͤhlten
und an den Miſſiſippifiuſ
Sand
Blumendecken
Blumendecke
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ſchwarze Eſpe
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