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OMNIBUS. AFTTIBUl
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Centralblatt
fur Bakteriologie, Parasitenkunde
und Infektionskrankheiten
Erste Abteilung.
Medizinisch-hygienische Bakteriologie
und tierische Parasitenkunde
Referate
63. Band
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>6m.
Centralblatt
fur
Bakteriologie, Parasitenkunde
und Infektionskrankheiten
In Verbindung mit
Prof. Dr. R. Abel
Geh. Obermed.-Rat, Jena
Prof. Dr. M. Braun
Geh. Reg.-Rat, Konigsberg
Prof. Dr. R. Pfeiffer
Geh. Med.-Rat, Breslau
Dr. Gildemeister
Posen
herausgegeben von
Prof. Dr. 0. Uhlworm und Dr. A. Weber
Geh. Reg.-Rat in Berlin Geh. Reg.-Rat in Berlin
Erste Abteilung.
Medizinisch-hygienische Bakteriologie
und tierische Parasitenkunde
Referate. Band 63
Verlag von Gustav Fischer
1915
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A11 e Rechte yorbehalten.
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Centralllatt ffir Bakteriologle etc. L Alt Referate.
■- Bd. 63. No. 1. -
Amgegeben am 12. Dezember 1914.
Tnberkulose.
Braner, Schroder and Blnmenfeld, Handbnch der Tnberkulose
in 5 Bin den. 1. Band mit 88 Abbildungen, 10 Kurven und
9 farbigen, 1 Stereoskop- nnd 8 schwarzen Tafeln. 792 Seiten.
Leipzig (Joh. Ambrosias Barth) 1914. Preis geh. 35 M., geb. 37 M.
Einer einzigen, yielgestaltigen Erankheit ein Handbnch von
5 Ban den, in denen 48 Bearbeiter zn Worte kommen, zn widmen,
„ bedentet ein nocb nicht vorgekommenes, hinsichtlich der Hoffnung
. anf rentablen Absatz gewagtes, dem Gestaltungswillen der Heraus-
' geber me dem Entgegenkommen des Verlegers aber ein gianzendes
. Zengnis ansstellendes Unternehmen. In alien Einzelheiten der Tuber-
^ kuloselehre wird man in diesem grofien Werke Bats erholen kbnnen,
ebenso wie ganze Abschnitte eingehend dnrchznstndieren ein Genufl
' sein wird nnd reiche Belehmng yerschafft. Das Handbnch legt be-
redtes Zengnis ab von der gewaltigen Ausdehnung, welche die Tuber-
knloseforschung in dem letzten Jahrzehnt genommen hat, seitdem der
Vorganger dieses Werkes, das Handbnch der Therapie der chronischen
Lungenschwindsucht, erschien, welches allerdings mehr eine Pathologie
.* der Tnberkulose vom therapeutischen Standpnnkte darstellte. Die
Bearbeiter dieses yorliegenden ersten Bandes haben denn anch ihr
Bestes gegeben, so dafi sie nneingeschranktes Lob nnd Dank ver-
dienen.
Die Einfahrnng bildet die historische ftbersicht von
. Predbhl, die p^h,o.Iogj,$<jhe. A.p 9 t.onue.„bat Tendelov in
ganz prachtiger "^i£i&. g^cbri^beB. tuoid mit fielylichen Illustrationen
■ ausgestattet. Much*’behandert* in'seiner bekannten, stets inte-
ressanten; anregenden-,'tin<£•ged?jxkenreici<eri*'Weise den „Erreger“
) nnd die „Im m u n i t a£‘V liifchV* dhhie sfeinfcil Gegnern tapfer fechtend
r seinen Mann zu stehen,- P;aji-1- £r\ .erdrtert in anfierst klarer,
scharf prazisierender Form*'„5Ke’ X : nsleekungswege der Tuber-
' kulose“. In allenthalben w&nschenswert kritische Beleuchtnng
sieht sich die n Disposition und individuelle Prophylaxe“
n dnrch Martins versetzt, dessen gesamte wissenschaftlichen Auf-
fassnngen die weitestgehende Beachtung verdienen, da in ihnen un-
verkennbar ein gates Stfick Reform enthalten ist. Gottsteins
„Epidemiologie“ nnd Kirchners ^Tnberkulose in sozialer
Beziehung" beansprnchen besonderes Interesse vom sozialen Stand-
Erste Abt. Ref. Bd. 88. 1*0. 1. 1
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2
Tuberkulose.
punkte aus. Die „Bekampfung der Tiertuberkulose" von
Da mm an n ist wohl die letzte grSBere Arbeit dieses ktlrzlich ver-
storbenen verdienstvollen Forschers.
Die IL Abteilung umfaBt: die „Diagnose“ in eingehender
Bearbeitung von Brecke, „die klinische Bedeutung der
Tuberkulinreaktionen" yon Ritter, manche bemerkenswerte
Einzelheiten enthaltend, „das RSntgenverfahren bei der
Lungentuberkulos" in gnter Darstellung von Lorey, „die
Verwendung der Thorakoskopie nnd Laparoskopie fdr
die Diagnose tuberkul5ser Erkrankungen“ von Jakobaens
— das Verfahren ist wohl noch nicht geniigend durchgepriift I — sowie
„die klinischen Formen der Tuberkulose" von Meifien,
eine recbt ttbersichtliche, treffliche Arbeit. Die Ausstattung des
Werkes ist gianzend, die Abbildungen und Tafeln verdienen fast
durchweg hSchstes Lob. MQge der Erfolg nicht fehlen!
F. KOhler (Holsterhausen).
Heinemann, H., Zur Phthiseogenese. Beobachtungen an
einem „jungfrSLulichen“ Material. (Hamb. med. ftbersee-
hefte. Bd. 1. 1914. S. 34.)
Bei den javanischen Arbeitem auf Sumatra verl&uft die Tuber¬
kulose in der grofien Mehrzahl der Falle als enorm schwere akute
Oder subakute Erkrankung ohne Heilungstendenz, die in ihrer Neigung
zur Generalisierung anatomisch weitgehende Ahnlicbkeiten mit der
Tuberkulose des frilhesten Kindesalters in Europa zeigt. In der
Haifte der Falle flndet sicb als Zentrum der anatomischen Verande-
rungen eine Driisentuberkulose. Bei ca. 44 Proz. steht jedoch die
akute Lungenerkrankung im Vordergrunde. Nach Ansicht des Verf.
handelt es sich urn prim&re Lungenaffektionen, die sich auf dem
Blut- und Lymphwege rapid ausbreiten, ehe es zur Bildung groflerer
Lymphdrtisentumorea^lcbmint; T : ; /; • * • • j
Die Ursache diesfes* eigedartigefi* Vfeflaufs 1st nicht in den sozialen
Verhaitnissen Oder in der: *A*rt' de’r ■ zu sucben. Offenbar
fehlt den Javanern, da sie In einem 'rilchit *ihit Tuberkulose durch-
seuchten Lande von tuberk$as$fr'eieit -VMfahren geboren werden, die
hereditare relative Immunitat' lm Sidneyiwi Deycke und Much.
Kurt Meyer (Berlin).
Blflmel, Neuere Ansichten iiber Entstehung und Yer-
hiitung der Tuberkulose. (Beitr. z. Klinik d. Tuberkulose.
Bd. 31. 1914. S. 541.)
Zusammenfassendes Referat. F. KShier (Holsterhausen).
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Tuberkulose.
3
Bitter, Die Tuberkulose- und Influenzabazillentr&ger
in offenen Kurorten nnd in Heilstatten. (Med. Klin.
1914. 8. 1057.)
Verf. fafit seine Meinung dahin znsammen:
1. In gut geleiteten Anstalten ist die etwaige Infektionsgefahr
dnrch Tuberkulose und Influenza sehr gering. Die Anstalt selbst
gef&hrdet ihre Umgebung nicht.
2. Tuberkulose Lungenkranke bilden auch ffir hygienisch gut
verwaltete offene Kurorte keine besondere Gefahr. lmmerhin dfirfte
es sich empfehlen, hustende und spuckende und pflegebedfirftige
Tuberkulose nach MOglichkeit in Anstalten unterzubringen, wo sie
auch meist bessere Pflege und Beratung finden.
3. Die Gefahr der Influenzabazillentr&ger ist ffir die Umgebung
grOfler, als die Infektionsgefahr durch Tuberkulose, aber auch sie
kann durch hygienisch zweckentsprechende Einrichtungen in Kur-
orten leicht beseitigt oder wenigstens beschr&nkt werden.
4. In jedem groBeren Kurorte sollten ein gefibter Desinfektor und
ein Desinfektionsapparat vorhanden sein.
5. In den Betten, in der Zubereitung und Aufbewahrung der
Speisen und in der Behandlung der gebrauchten W&sche liegt die
Hauptgefahr ffir Verbreitung von Krankheitskeimen. Alle Gast-
h&user usw. mfissen in dieser Richtung, wenn mOglich, durch polizei-
liche Verordnungen zu peinlichster Sauberkeit erzogen werden.
6. Die hygienische Uberwachung, besonders der kleineren Pen-
sionen, in denen Eranke oft eine nicht ausreichende Unterkunft
finden, ist dringend erforderlich. Kessler (Eehl a. Rh.).
Hesse, Chirurgische Betrachtungen zur Tuberkulose
der Prostata. (Berl. klin. Wochenschr. 1914. No. 25. 8.1157.)
Die Prostata ist das am hauflgsten von Tuberkulose befallene
Organ des Urogenitalapparates.
In etwa 6—10 Proz. aller Prostatatuberkulosen besteht ein mehr
Oder weniger grofier Abszefi, dieser muB stets durch eine breite
perineale Inzision erOffnet werden. In den Obrigen F&llen ist eine
radikale Exstirpation dann geboten, wenn man noch erwarten darf,
wirklich radikal yorgehen zu kOnnen, und wenn der Patient dem
meist recht groBen Eingriff noch gewachsen ist.
W. v. Brunn (Rostock).
Pfanner, Easuistischer Beitrag zurKenntnis der tuber-
kulOsen Pylorusstenosen. (Mitt. a. d. Grenzgeb. d. Med.
n. Chir. Bd. 28. 1914. 8. 83.)
Bericht fiber einen der seltenen Fftlle von tuberkulOser Pylorus-
stenose; durch ausgiebige Resektion gelang es v. Haberer (Inns-
l*
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4
Tuberkulose.
brack), die ganze erkrankte Partie zu entfernen mit gutem Dauer-
erfolge. W. y. Brunn (Rostock).
Dearer, Tuberculosis of the breast. (Americ. Journ. of the
med. Sc. Vol. 147. 1914. p. 157.)
Verf. bespricht die bisherige Literatur und berichtet fiber eigene
klinische Erfahrungen. BouCek (Prag).
Ayer,Ira, Experiments upon cavity formation and fever
in tubercular rabbits. (Journ. of med. Research. Vol. 30.
1914. p. 141.)
Durch intratracheale Injektion einer ziemlich groben Aufschwem-
mung humaner Tuberkelbazillen lassen sich bei Eaninchen ausge-
dehnte kfisige Herde erzeugen, die hfinfig zu Hfihlenbildnng fdhren.
Wesentlich gesteigert wird diese Tendenz zur Hfihlenbildung,
wenn die Tiere nach der Injektion der Tuberkelbazillen ebenfalls
intratracheal mit Streptokokken infiziert werden. Es kfinnen dann
Eavernen bis zu einem Durchmesser von 1 cm entstehen.
Von 32 intratracheal mit Tuberkelbazillen infizierten Eaninchen
zeigten nur 3 Fieber, wfihrend von 8 intravenfis infizierten 6 Fieber
hatten. Unter 13 intratracheal sowohl mit Tuberkelbazillen wie mit
Streptokokken infizierten Tieren zeigten 9 Fieber.
Eurt Meyer (Berlin).
Binder, W., Vergleichende Untersuchungen fiber das
Verhalten der Tuberkelbazillen des Typns hnmanns
und bovinus bei der intraven&sen Infektion von
weifien Mansen. Bericht fiber das Veterinfirinstitut mit Elinik
und Poliklinik bei der Universitat Leipzig fur die Jahre 1911 und
1912. Berlin (Richard Schoetz) 1913. S. 24.
Verf. hat vergleichende Versuche mit der intravenosen Injektion
von Menschen- and Rindertuberkelbazillen bei weifien Mfiusen ange-
stellt. Bei der technischen Ansffihrung hielt er sich strong an die
von Trommsdorff angegebene Methode, auch warden zunfichst
mit destilliertem Wasser Vorversuche gemacht, einmal nm die ndtige
technische Fertigkeit zn bekommen, and andererseits, nm zn sehen,
welche Mengen destillierten Wassers weifien Mfiusen ohne Nachteil
eingespritzt werden kfinnen. Hierbei konnte festgestellt werden, dafi
die Tiere 1—1,6 ccm destilliertes Wasser intravends gut vertragen.
Die Injektion darf aber nicht zn schnell gemacht werden. Die zn
den Hauptversnchen benntzten Reinknltnren waren einwandfreie
Bonillonkulturen des Typns hnmanns bzw. des Typns bovinus. Als
Dosis wurde 1 mg, in 1 ccm Wasser anfgeschwemmt, verwendet. Es
warden 7 weifie Mfinse mit Typns hnmanns und 6 mit Typns bovinus
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Tnberkolose.
&
infiziert. Das Ergebnis dieser Versache l&fit sich dahin zusammen-
fassen, dad die intravenbse Iojektion von 1 mg Taberkelbazillen des
Typos bovinus weifie Mftuse nach 27—57 Tagen tOtete, w&hrend die
intravenOse Iojektion von 1 mg Taberkelbazillen des Typos homanos
130—188 Tage nach der Infektion entweder gar keine oder nor ganz
geringe toberkalfise Veranderangen hervorgerofen hatte. In den er-
krankten Organen der mit Typos bovinos infizierten M&ose warden
stets Taberkelbazillen in sehr grofier Zahl nachgewiesen, w&hrend
sich in den gelegentlich beobachteten geringgradigen tnberkolfisen
Ver&nderongen der mit Typos homanos infizierten M&ose Tnberkel-
bazillen stets nor in geringer Anzahl vorfanden. Von Interesse ist
non weiterhin die Feststellong, dad beide Toberkelbazillentypen in
den Organyer&nderongen der M&ose eine aoffallende L&oge zeigten,
so dad St&bchen yon 5—7 n L&nge die Regel bildeten, w&hrend die
Breite dorchweg 2 / s /u betrog. Diese morphologische Eigentfimlich-
keit wnrde non sowohl bei den mit Typos homaoos als aoch mit
Typos boyinos infizierten M&osen festgestellt, so dad eine Unter-
scheidong der beiden Typen aof Grand der Morphologic jedenfalls
im M&usekSrper nicht mehr mfiglich war. Eber (Leipzig).
Griffith, Forther investigations on the strains of tobercle
bacilli isolated from cases of lopos. (Joorn. of Pathol,
a. Bact. Vol. 28. Snppl. 1914. p. 591.)
Die abweichenden Resoltate der 1913 yon Rot he and Bierotte
angestellten Untersnchongen fiber Lopos gegenfiber den Unter-
snchongsergebnissen der englischen Toberkolosekommission aos dem
Jahre 1911 lieden es wfinschenswert erscheinen, die Feststelloogen
fiber die Atiologie des Lopos in England aof eine breitere Basis zo
stellen. An 40 neoen and einigen der 1911 schon nntersachten
F&llen warden Untersachongen gemacht, om zo zeigen, ob sich die
Taberkelbazillen w&hrend l&ngeren Anfenthalts in der menschlichen
Hant in ihrer Eigenschaft &ndern. Uber die ersten 25 neoen F&lle
wird in yorliegender Arbeit berichtet. Einzelheiten bezfiglich der
Methode der Isolierang, der Elassifizierang, bei der beim bovinen
Typos drei Unterklassen onterschieden werden, ond der Virolenz-
prfifong mfissen im Original nacbgelesen werden. Von den 25 St&mmen
boten 12 die koltorellen Merkmale des boyinen ond 13 die des
hnmanen Typos. Die pathogenen Eigenschaften warden an Ealb,
Ziege, Eaninchen, Meerschweinchen and Affen geprfift. Es ergibt
sich dabei eine fast yfillige Dbereinstimmong der Tierarten in der
F&higkeit, eine Yerminderong der Virnlenz anzuzeigen. Die Ergeb-
nisse der Viralenzprfifong zeigen, dafi 8chlfisse, die nor aof Grand
der bei der snbkotanen Eaninchenprobe erhaltenen Beweise gezogen
werden, manchmal irrtfimlich sein kfinnen.
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6
Tuberkolose.
BezQglich der Frage nach der Ver&nderung der Tuberkelbazillen
w&hrend ihres Aufenthalts in dem Hautgewebe ergibt sich, dad das
Virus beim bovinen Typus hinsichtlich der Abschw&chung keine Be-
ziehung zu der Daner der Erankheit zeigt, dagegen beim hnmanen
Typus eine Beziehung zu bestehen scheint, insofern, als zwei der
drei Standardfalle von Krankheitsf&llen mit kurzer Daner nnd die
drei am meisten abgeschw&chten F&lle von solcben der l&ngsten
Daner stammten. Doch ergibt sich eine bemerkenswerte Ausnahme.
In einem Anhange werden far jeden Stamm besonders die ge-
nanen klinischen nnd experimentellen Angaben zusammengestellt.
Eine weitere Mitteilnng zu diesem Thema wird nach AbschluB
der Untersuchungen tiber die anderen F&lle folgen.
Ffirth (Berlin).
Brfickner, 6., Uber die sogenannte granul&re Form des
Tuberkulosevirus, zugleich ein Beitrag zum Eiweifi-
gehalt des Sputums. (Zeitschr. f, klin. Med. Bd. 80. 1914.
S. 360.)
Es wurden im ganzen 65 Lungenkranke untersucht, darunter
51 TuberkulQse yerschiedener Stadien und 14 an anderen Lungen-
krankheiten Leidende. Die Untersuchung des Auswurfs geschah
direkt und nach Anreicherung nach der Methode Ellermann-
Erlandsen,| gef&rbt wurde nach Ziehl und nach Much-WeiB.
AuBerdem wurde noch in jedem Falle der EiweiBgehalt des Aus¬
wurfs bestimmt.
Nach Ziehl wurde in 24 F&llen der Tuberkelbazillus gefunden.
Bei der F&rbnng der granul&ren Formen muB man unterscheiden
zwischen den in St&bchenform liegenden Kornerreihen und den iso-
lierten Muchschen Qranula. Die granulierten Reihen fanden sich
in alien F&lleu, in denen auch ziehlfarbbare Bazillen vorhanden
waren, niemals aber ohne diese; einige Male waren sie in groBerer
Menge vorhanden, aber auch umgekehrt fanden sich zuweilen mehr
ziehl- als gramf&rbbare.
Den isolierten sogenannten Muchschen Granulis kann Verf. auf
Grand seiner Untersuchungen keinen Wert fur die Diagnose der
Lungentuberkulose beimessen; sie sind nach seiner Meinung sehr
leicht mit Gewebstrhmmern, Bakterien, Streptokokken und Farb-
niederschl&gen zu verwechseln. Mitteilnng eines Falles, bei dem
nach Ziehl keine Bazillen, nach Much-WeiB dagegen reichlich
granulierte St&bchen und isolierte Granola sich fanden; die Sektion
ergab Lungengangr&n, keine Tuberkulose.
Es ware demnach eine besondere neue Form des Tuberkulose-
virus in Gestalt der Muchschen Granula nicht anzuerkennen, viel-
mehr sind die Kdrnerreihen und KOrner nichts anderes als durch
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Toberkulose.
7
eine modifizierte Gram ffirbung dargestellte echte Koch sehe
Tuberkelbazillen.
Die Eiweifireaktion des Sputnms steht bei der Lnngentaberkolose
in einem gewissen Verhfiltnis znm Stadium der Krankheit und ist
bei den vorgeschrittenen Fallen fast dnrchweg stark positiy.
Hannes (Hamburg).
Lopatin, Znr Frage fiber das Vorkommen yon Tuberkel-
bazillen im Blute yon Kranken undGesunden. (Rnssky
Wratsch. 1914. No. 21.)
Auf Grand seiner Beobachtnngen kommt Vert zn dem Schlusse,
daft die mikroskopische Untersnchnngsmethode des mit Antiformin
bearbeiteten Blutes auf Tuberkelbazillen keine Aufmerksamkeit
verdient; die sftmtlichen Publikationen in dieser Hinsicht sind
nicht beweisend. Die einzige richtige Methode zur Erkennung der
8pezifizitat der sfiurefesten Bazillen im Blute ist die Tierimpfung.
In bezug auf die Einfachheit und Genauigkeit ist am besten die
Methode der Tierimpfung nach Bloch, die von Sc hern und Dold
modifiziert wurde, geeignet. In Schnitten aus verschiedenen Organen
der Tiere, die nach der Blutimpfung zugrunde gegangen sind, sollen
nicht nur die Tuberkelbazillen, sondern auch die ffir Tuberkulose
charakteristischen histologischen Verfinderungen gesucht werden. Die
Tuberkelbazillen findet man im Blute nicht nur bei den schweren
Tuberkuloseffillen, sondern auch, wie Verf. zeigte, in den Initialstadien
der Krankheit und bei klinisch vollkommen gesunden Menschen. Die
tuberkulose Bakterifimie wfihrend der Initialtuberkulose ist keine
seltene Erscheinung. M. Isabolinsky (Smolensk).
Keins, Maximilian, Uber neuere Methoden des Tuber-
kulosenachweises. (Arch. I Hyg. Bd. 82. 1914. S. 110.)
Yerf. hat die Muchsche Ffirbemethode sowie den beschleunigten
Tierversuch nach Oppenheimer und nach Esch einer Nach-
prfifung unterzogen, die ihu zu folgenden Ergebnissen ffihrte.
Die MuchfSrbung ist keine elektive Ffirbung. Die nach dieser
Methode aufgefundenen Granola dfirfen bei Material, welches zahl-
reiche andere Bakterien enth<, weder im Originalausstrich noch in
der AntiforminauflOsung als beweisend ffir Tuberkelbazillen ange-
sehen werden; hdchstens dttrfte man das betreffende Untersuchungs-
material als verdfichtig bezeichnen und die nochmalige Einsendung
fordern. Die Muchmethode soil aber stets herangezogen werden,
am bei solch verdachtig gefundenen Fallen zum Weitersuchen mittels
der Ziehlschen Methode anzuregen. Yon Wert ist die Muchsche
Methode bei sonst bakterienfreiem Materiale, besonders bei Unter-
suchnngen yon Drfisen- und anderen Organabstrichen. Die nach
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8
Tnberknlose.
Mach dargestellten Formen des Tuberkelbazillus Bind keine beson-
dere Art yon Tuberkulosevirus, sondern identisch mit dem nach
Ziehl darstellbaren.
Mit der Oppenheimerschen intrahepatischen Tierimpfnng
kann man bei entsprechenden Opfern von Tieren schneller zn einer
positiven Diagnose gelangen als mit der snbkutanen Methode. Ein
Nachteil der Methode ist, dafi das Tier nach verh<nism&fiig korzer
Zeit getOtet werden mufi, ohne Rftcksicht darauf, ob aufiere Anzeichen
yon Taberkoloseerkrankang vorhanden sind oder nicht.
Die intrakntane Tuberkulinprufung nach Esch bezeichnet Verf,
als ein sehr willkommenes Hilfsmittel, die Entscheidong herbeizu-
fuhren, wann man eine TiertOtnng vornehmen solL Man wird diese
dann haufig frfiher wagen durfen and anf diesem Wege in yielen
F&llen schneller zor Diagnose gelangen als bisher. Als besonders
charakteristisch ffir eine positiy ansgefallene Taberknlinimpfnng ist
Verf. die Drnckempfindlichkeit der Tiere im Bereich der Impfstelle
aufgefallen. Diese Drnckempfindlichkeit war bei gesnnden Tieren
nie vorhanden. Gildemeister (Posen).
Moltrecht, Die y. Pirquetsche Kntanreaktion im SS,ug-
lingsalter. (Beitr. z. Elinik d. Tnberknlose. Bd. 31.1914. S. 275.)
Anch bei S&uglingen kann es nicht selten zn einer durch
positiven Pirqnet nachweisbaren Anfnahme des Tuberkelbazillus
kommen. Diese Berilhrung mit dem Tuberkelbazillus mufi dnrchans
nicht eine tuberkulfise Erkranknng zur Folge haben, sondern kann
nnter gfinstigen Umstanden ohne yorerst erkennbaren Schaden fiber-
wnnden werden. F. KOhler (Holsterhansen).
Brosamlen, Cber das Yerhalten der weifien BlntkOrper-
chen, insbesondere der eosinophilen Leukocyten bei
probatorischen Tnberknlininjektionen. (Deutsches Arch.
£ klin. Medizin. Bd. 116. 1914. S. 146.)
Verf. kommt auf Grand seiner Untersuchungen an Patienten
der Tfibinger medizinischen Elinik zu folgenden Schlfissen:
1. Bei klinisch Gesunden wird das Blutbild durch die Tuber-
kulininjektionen nicht wesentlich beeinflufit.
2. Bei Tuberkulfisen sieht man neben einer akuten Leukocytose
eine durch die Injektionen bedingte Eosinophilie des Blutes auftreten.
Diese Eosinophilie ist in ihrer Bedeutung prinzipiell zu scheiden
von der postinfektifisen, also sekundaren Eosinophilie, wie man sie
in der Bekonvaleszenz fast aller Infektionskrankheiten sieht.
3. Die Eosinophilie ist in klinischer Dignitfit gleichzusetzen den
Erscheinungen, wie sie als Allgemein- und Fieberreaktion bekannt
sind. Bezfiglich des Herdes sagt sie naturlich nichts. Die Reaktion
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Tnberknlose. 9
ist feiner als die klinisch manifest werdenden Erscheinnngen, da sie
ihnen h&ufig voranseilt.
4. Die Eosinophilie bei Tuberknlininjektionen ist als Folge eines
anapbylaktischen Zustandes anfznfassen nnd entspricht einer Schutz-
reaktion des Organismus. Ob sie in therapentischer Hinsicht ver-
wertet werden kann, sollen weitere Untersachiingen ergeben.
W. v. Brnnn (Rostock).
Koch, Herbert nnd Schiller, Walter, Uber die Reaktions-
fahigkeit tnberkuldser Hantstellen anf Tuberkulin!
(Zeitschr. f. Kinderheilk. Orig. Bd. 11. 1914. S. 133.)
1. Nachimpfnngen mit Alttnberknlin in ein tuberkuldses Gewebe,
sei es kntan Oder intrakntan, ergeben bei gleicher Anwendungsweise
ein yerschiedenes Resultat, je nach dem Orte der Einverleibung and
dem Stadium, in dem sich die urspriingliche Entznndnng befindet.
2. Intrafokale Nachimpfnng, d. h. in klinisch noch entzundete Partien
gesetzte, zeigen mit der Kontrolle verglichen kein einheitliches Ver-
halten. Doch ergibt sich eine dentliche Abh&ngigkeit yon der
zwischen urspriinglicher and weiterer Impfang verstrichenen Zeit, in
dem Sinne, dad die Reaktion anf die Nachimpfnng am so st&rker
aasf&llt, je linger das Zeitinteryall ist, d. h. je weiter die nrsprnng-
liche EntzQndnng in ihrem Ablaufe yorgeschritten ist. 3. Die para*
fokalen Nachimpfnngen, d. h. solche neben klinisch noch entziindete
Partien gesetzte, geben nnr dann st&rkere Reaktionen, wenn die
Applikationsstelle in die friihere Area der prim&ren Reaktion fiel.
Sonst ergaben sich gleiche Oder schw&cbere Reaktionen. Die Narben*
reaktionen, d. h. in klinisch bereits yollkommen abgelaufene Ent*
zhndnngen gesetzte Nachimpfnngen, ergaben einheitlich st&rkere
Reaktionen als die Kontrollstellen. — Als Erklarnng far diese Be-
obacbtangen konnte folgendes dienen: Die spezifisch tuberkuldse
Entznndnng wird als ein allergischer Prozed nach y. Pirqnet
hervorgernfen dnrch das ans Antigen nnd Antikorper (Ergin) ent-
standene Apotoxin. Dnrch Variieren der Mengeyerb<nisse des
Antigens nnd Antikdrpers kOnnen Verschiedenheiten in der Intensit&t
der Reaktion entstehen. Wir konnen annebmen, dad in den frisch
entzfindeten Partien kein freier Antikdrper yorhanden ist, welcber
mit dem nen eingebrachten Antigen entzrlndungserregendes Apotoxin
bilden kOnnte (ad 2). Nach Ablanf der Entzhndnng bleibt an ihrer
Stelle eine lokale Anhanfnng yon AntikOrpern zuriick (Akknmnlation
der Antikdrper nach y. Pirqnet), so dad an dieser Hantstelle mehr
Antikdrper yorhanden sind als an den iibrigen klinisch normalen
Hantpartien. Daher geben solche Stellen anf eingebrachtes Antigen
starkere Reaktionen (ad 4). Ferner gibt es tfberg&nge zwischen
diesen Grenzf&llen, wenn die primare Entziindnng nicht mehr anf
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10
Tnberkolose.
ihrem HOhepunkte stekt, sondern in ihrer Rfickentwicklung begriffen
ist (ad 2 and 3). Bludau (Berlin-Steglitz).
Mockel, Uber passiv erworbene Anaphylaxie. (Beitr. z.
Klinik d. Tuberkulose. Bd. 31. 1914. S. 367.)
Die Hauterapfindlichkeit gegen die Teilsubstanzen des Tuberkel-
bazillas liefi sich mittels der gesanden Organe (Milz and Lymph-
drttsen) tuberkuloseimmuner Einder auf Meerschweinchen nicht tkber-
tragen. F. KOhler (Holsterhausen).
Leschbe, Experimentelle Studien fiber die verwandt-
schaftlichen Beziehungen des Tnberkelbazillns and
die Einwirkung des Sonnenlichtes auf Tuberkulose-
antigene und TnberkuloseantikOrper. (Beitr. z. Klinik d.
Tuberkulose. Bd. 31. 1914. S. 320.)
Durcb eine Vorbehandlung mit nichtpathogenen s&urefesten Bak-
terien (Harnbazillen) gelingt es, bei Meerschweinchen eine Starke
Tuberkulinfiberempfindlichkeit zu erzeugen.
Tuberkulose und tuberkuloseimmune Tiere antworten auf die
intrakutane Einverleibung von nicht tierpathogenen s&urefesten Bak-
terien (Ham- und Leprabazillen) mit einer Uberempfindlichkeits-
reaktion, w&hrend tote nnd lebende Tuberkelbazillen keine solche
Reaktion hervorrufen.
Wie bei den Komplementbindungsversuchen so auch bei den
Uberempfindlichkeitsversuchen zeigen die Leprabazillen eine be-
sonders nahe Verwandtschaft zu den Tuberkelbazillen, die es sogar
ermOglicht, bei tuberkuloseimmunen Tieren und nur bei diesen durch
Einverleibung von Leprabazillen anatomisch nachweisbare Ver&nde-
rungen zu erzeugen.
In einem Tuberkuloseimmunserum werden durch Tuberkelbazillen
alle AntikOrper, sowohl die spezifischen wie die Yerwandtschafts-
antikorper gebunden. Durch Absattigung mit den anderen sanre-
festen Bakterien werden nur die gegen diese gerichteten Verwandt-
schaftsantikorper, nicht aber die spezifischen TuberkuloseantikOrper
gebunden.
Es gelingt also anf diesem Wege, d. h. durch Abs&ttigung eines
spezifischen Tuberkuloseimmunserums mit den verwandten s&ure¬
festen Bakterien, die spezifischen TuberkuloseantikOrper von den
gegen die anderen s&urefesten Bakterien gerichteten Yerwandtschafts-
antikOrpern zu trennen.
Bemerkenswert ist schliefilich, dafi jede der ffir das Tuberkulose¬
immunserum nicht spezifischen, sondern nur verwandten Bakterienart
nicht nnr die eigenen, sondern alle YerwandtschaftsantikOrper bindet.
Diese Feststellung spricht daffir, dafi die nicht tierpathogenen sfinre-
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Tnberkulose.
11
festen Bakterien untereinander n&her verwandt sind als mit den
pathogenen Tuberkelbazillen.
Weitere Versuche zeigten, dafi sowohl Tuberkuloseantikorper wie
auch Tnberknloseantigene in ihren reaktiven (komplementbindenden)
Fdhigkeiten durch die WirkuDg der Sonnenstrahlen eine erhebliche
Beeintr&chtigung erfahren.
Die Tnberkuloseantikorper selbst hochwertiger Immunsera werden
schon dnrch eine Bestrahlung von wenigen Stnnden vollkommen
zerstOrt. Dnd zwar werden alle PartialantikOrper in gleicher Weise
betroffen. F. Kohler (Holsterhansen).
Salomon, Untersnchnngen mit Partialantigenen an
TuberknlOsen. (Beitr. z. Klinik d. Tuberkulose. Bd. 31. 1914.
S. 283.)
TnberkulOse zeigten mit der Komplementbindungsmethode Reak-
tionen: fast alle anf Tnberknlin (und Mtb. nnd Mtb. R.), auf die
Partialantigene in bestimmten Prozentsktzen nach der Reihenfolge
A. F. N. — Es gelang, wenn man sich nach der Komplementbindnng
riehtete, nach Zufnhr der betreffenden Antigene die fehlenden Anti-
kOrper wechselnd im Serum nachzuweisen. Ein gesetzmfiflig festes
Verhaltnis zwischen Komplementbindnng nnd Hantreaktion ergab
sich in den untersnchten (vielleicht zu wenigen) Fallen nicht immer.
Riehtete man sich nach Komplementbindnng und Hantreaktion zu-
sammen, so erreichte man ebenfalls wechselndes Auftreten der Anti-
kOrper im Serum, auBerdem aber in den meisten Fallen eine be-
deutende Empfindlichkeitssteigerung der Hautreaktion. Die Reihe
der Behandelten und die Zeit der Beobachtung sind zu kurz, die
gegebenen Dosen teilweise zu klein, um schon Schlusse in klinischer
Beziehung daraus zu ziehen. F. KOhler (Holsterhansen).
Adam, Tuberkelbazillen-Partialantigene bei Lnpns.
(Beitr. z. Klinik d. Tuberkulose. Bd. 31. 1914. 8. 303.)
Yerf. benchtet iiber Beobachtungen mit Tuberkelbazillen-Partial-
antigenen an LupOsen. Das Charakteristische der lupOsen Erkrankung
ist die Steigerung der Empfindlichkeit gegen die Fettbestandteile
des Tnberkelbazillus. F. KOhler (Holsterhansen).
Adam, Antipartialantigene. (Ebenda. Bd. 31. 1914. S. 313.)
Studien fiber die Einwirkung des Sernms TuberkulOser und mit
Tnberknlin Behandelter auf die Reizwirkung von Partialantigenen.
Die Wirksamkeit der wasserunlOslichen Partialantigene blieb unver-
andert, das wasserunlOsliche Filtrat wurde dagegen fast reaktions-
nnffihig, anch bei Patienten, die mit Alttuberkulin therapeutisch be-
handelt waren. F. KOhler (Holsterhansen).
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12
Tuberkulose.
Hetzer, Sind im Urin bei Nierentnberknlose tuberkulSse
Gifte vorhanden and kann der Nachweis derselben
durch Komplementbindnng ftir die Diagnose ver-
wandt werden? (Med. Klin. 1914. S. 1147.)
Auf Grand zahlreicher Untersucbnngen wird diese Frage ver-
neint. Kessler (Kehl a. Rh.).
Salin, H. et Reilly, J., Passage et origine des anticorps
dans le liquide c6phalo-rachidien. II. Reproduction
de la dissociation albumino-cytologiqne du liquid©
cgphalo-rachidien dans les pachymeningites tuber-
culeuses exp^rimentales. (C. r. Soc. de Biol. T. 75.1913. p. 711.)
Nach experimenteller Erzeugung von tuberkulSser Pachymeningitis
beim Hande entsteht eine Kompression des RQckenmarkes, die zur
Folge hat, daB die Riickenmarkflussigkeit ein verschiedenes Aussehen
zeigt, je nach dem Orte der Entnahme; bei Punktion nnterhalb des
Occipats enthalt die Panktionsfliissigkeit wenig Oder gar kein Ei-
weiB, bei lambaler Panktion ist die Fliissigkeit sehr eiweiBreich.
Durch Komplementbindung nachweisbare Antikorper treten erst
dann auf, wenn die Punktionsflilssigkeit eiweiBreich wird.
Gildemeister (Posen).
Biot, Rend, Modification de la technique de la reaction
de fixation dans la tuberculose. (C. r. Soc. de Biol. T. 76.
1914. p. 380.)
Als Mafieinheit wahlt Verf. den Tropfen, als h&molytisches
System RinderblutkSrperchen + Kaninchen-Antirinderblutserum, von
letzterem wird mindestens das Zweifache seines Titers zu den Blut-
korperchen hinzugesetzt. Vom Antigen, Komplement, sowie vom
’ Krankenserum wird stets je 1 Tropfen verwendet, es an der t sich also
einzig und allein die Menge der sensibilisierten Blutkorperchen; diese
ist abh&ngig von der komplementbindenden Wirkung des Antigens
bzw. des Krankenserums an sich, die im Vorversuch festzustellen ist.
Gildemeister (Posen).
Arloing, Ferdinand et Biot, Ren6, Anticorps et antig&nes
divers du s6rum des tuberculeux. Int6rdt de leur
recherche. (C. r. Soc. de Biol. T. 76. 1914. p. 382.)
Zum Nachweis von AntikSrpern im Serum Tuberkulbser wird die
Yerwendung zweier verschiedener Antigene, w&sseriges Tuberkulin
und Bazillenemul8ion, empfohlen. Beide Antigene sind getrennt —
nicht gemischt — anzuwenden, da sie verschiedene AntikSrper im
Serum nachweisen; die durch das Taberkulin aufgedeckten AntikOrper
nennen die Verflf. Antituberkuline, die durch die Bazillenemulsion
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Tuberkolose.
13
bazillfire Antikdrper. Znm Nachweis yon Antigen verwenden die
Verff. bakteriolytische Sera (Maragli ano-, Rapp in-Seram) nnd
Antituberkulinsera (Marmorek- nnd A r 1 o i n g - Serum). Antikfirper
nnd Antigen finden sich im Erankensernm nicbt gleichm&Big. Anti-
tnberknline nnd bazillare Antikfirper werden oft gleicbzeitig ange-
troffen, erstere sind am hfiufigsten. Die Frage, ob den im Eranken¬
sernm nacbgewiesenen Antikfirpern nnd Antigenen prognostische Be-
deutuDg znkommt, wird offen gelassen. Gildemeister (Posen).
East, Eberhard, Uber den EiweiBgehalt des Blntes im
Eindesalter mit besonderer Beriicksicbtigung der
Tnberknlose. (Zeitscbr. f. Einderbeilk. Orig. Bd. 11. 1914. S.92.)
Bei Eindem mit Tnberknlose ist der EiweiBgehalt des Blntes
in jedem Lebensalter mit wenigen Ansnabmen hfiher als bei ge-
snnden Eindern. Bind an (Berlin-Steglitz).
Salge, B., Blutuntersuchungeu bei tuberkulfisen Eindern.
(Zeitscbr. f. Einderheilk. Orig. Bd. 11. 1914. S. 88.)
Vorl&nfige Mitteilnng fiber das physikalische Verbalten (Leit-
ffibigkeit) des Serums. Bind an (Berlin-Steglitz).
Peters, Der diagnostische Wert der Sputumunter-
snchnng bei der Frage der chronischen Mischinfek-
tion der Lnngentnberknlose. (Beitr.z. Elinik d.Tnberknlose.
Bd. 31. 1914. S. 231.)
Die Diagnose Miscbinfektion l&Bt sich ans dem Sputum stellen,
wenn Miscbkeime in grfiBerer Anzahl nnd bei mehrmaliger Unter-
sncbnng gefnnden werden. Unter grofierer Anzahl sind im allge-
meinen fiber 20 Eolonien pro Platte zu verstehen. Eine negative,
selbBt mehrmals wiederholte Sputnmuntersnchnng berechtigt jedoch
nocb nicbt, eine Mischinfektion ansznschlieBen.
F. Efibler (Holsterhansen).
Wehmer, Rfickblick anf Brehmers Lebensarbeit. (Beitr.
z. Elinik d. Tnberknlose. Bd. 31. 1914. S. 457.)
Festartikel znm 60jfihrigen Jnbilfinm von Brehmers Heil-
anstalten im Jabre der 25. Wiederkehr des Todestages von Hermann
Brehmer. F. Efibler (Holsterhansen).
Wolff, Brehmers Atiologie nnd Therapie der chroni¬
schen Lnngenschwindsncht im Lichte bentiger An-
schauungen. (Beitr.z.Elinikd.Tnberknlose. Bd. 31.1914. S.467.)
Ober Yergfingliches nnd Bleibendes in der Tuberknloselehre
Brehmers. F. Efibler (Holsterhansen).
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14
Tuberkalose.
Mach and Leschke, Tuberkuloseimmunitat. (Beitr. z. Klioik
d. Taberkulose. Bd. 31. 1914. 8. 335.)
1. Zum Zustandekommen einer Tuberkulosereaktion ist nicht die
Samme aller Taberkelbazillenbestandteile (Partialantigene) notwendig,
sondern jedes Partialantigen (EiweiB, Fettsfiurelipoide, Neutralfett,
Giftstoff) kann fiir sich eine Uberempfindlichkeitsreaktion erzeugen.
2. Uberempfindlichkeitsreaktion and Komplementbindang gehen
bei der Taberkulose nicht immer parallel.
3. Die Uberempfindlichkeitsreaktion ist ein feineres Tuberkulose-
reagens als die Komplementbindang, da diese dnrch hemraende Stoffe
yerdeckt werden kann.
4. Bei verschiedenen Tierarten gelingt die Erzengnng spezifischer
kompiementbindender TuberkuloseantikSrper dnrch eine Vorbehandlang
mit Tuberkelbazillenauflosangen verschieden leicht, bei Ziegen am
leichtesten, bei Kaninchen und Meerschweinchen schwerer, bei
Rindern am schwersten. Ein Zusammenhang mit der Menge der
komplementbindenden Oder uberempfindlichkeitserzengenden Tnber-
knloseantikorper and dem Grade der Tuberkuloseimmunitat be-
steht nicht.
5. Zum Erzeugen einer Tuberkuloseimmunitat ist eine Vor-
behandlung mit s&mtlichen Bestandteilen des Tuberkulosevirus (Partial-
antigenen) notwendig. Fehlt eines diesev Partialantigene, so gelingt
eine aktiye Immnnisierung nicht.
6. In den Aufschliefiungen yon Tuberkelbazillen in organischen
Sauren (SSuretuberkelbazillen) sind s&mtliche Partialantigene in
reaktiver Form yorhanden. Daher gelingt es auch, durch eine Vor-
behandlung mit diesen Tuberkelbazillenaufldsungen, Tiere erfolgreich
gegen eine yiralente Tuberkuloseinfektion zu immunisieren.
7. Es gelingt also, mit tuberkulSsem Virus in nicht lebensfahiger,
vollstSndig aufgeschlossener Form Tieren sowohl eine echte Tuber-
kolinuberempfindlichkeit als auch eine unter Umstanden hochgradige
Tuberkuloseimmunitat zu erteilen.
8. Bei der Selbstimmnnisierung des Menschen wechseln die
komplementbindenden PartialantikSrper im Serum Tuberkulose-
immunisierter haufig. Dieses Wechseln ist ein Zeichen dafur, dafi
im menschlichen Korper Unter der Grenze der klinischen Wahr-
nehmbarkeit dauernd Abwehrbewegungen gegen das Tuberkuloseyirus
im Gange sind.
9. Eine passiye Immunisierung gegen Tuberkalose ist an das
Vorhandensein sfimtlicher PartialantikSrper gebnnden.
10. Mit dem Plasma eines tuberkuloseimmnnen Menschen, das
samtliche PartialantikSrper enthielt, gelang es, einen Schutz gegen
eine virulente Tuberknloseinfektion passiv zu ubertragen. Das
Plasma desselben Menschen erwies sich dagegen zu einer anderen
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Tnberkalose.
15
Zeit, als es nicht mehr samtliche Partialantikbrper enthielt, beim
Versuch einer passiven Immunisierang als wirkungslos.
11. Alle Versuche, mit tierischen Tuberkuloseimmunseris, Leuko-
cytenemolsionen and Erythrocytenauflosungen einen Tuberkulose-
schntz zn iibertragen, hatten ein negatives Ergebnis.
12. Auch mit Organextrakten tuberkul&ser und tuberkulose-
immnner Tiere gelang die Ubertragung eines Tuberkulosescbutzes
nicht. Dagegen warden in diesen Organeztrakten nicht geformte
tuberkulbse Antigene nachgewiesen. Ferner gelang es, mit ihnen
eine Tnberkalinuberempfindlichkeit za erzeagen.
13. Die Ergebnisse der Versache mit aktiver and mit passiver
Tuberknloseimmnnisierung zeigen eine bemerkenswerte tTberein-
stimmang: Par eine erfolgreiche aktive Immunisierung sind samtliche
Partialantigene, fur eine passive Immanisierang sind samtliche
PartialantikOrper erforderlich. F. Ebhler (Holsterhaasen).
Ponndorf, Beitrag znr Heilnng der Tnberkalose. (Miinch.
med. Wochenschr. 1914. S. 750.)
Haat, die infiziert wird, nimmt die spezifischen Gifte der In-
fektionserreger in ihre Epithelzellen aaf und baut sie ab. Bei er-
neuter Infektion gehen aus diesen chemisch veranderten Zelltoxinen
and den Endotoxinen der BaziUenleiber neae chemische Verbindangen
hervor, die die Haat and Schleimhaat entzflnden and als AntikQrper
eine nene Erkrankung verhttten Oder abschwachen. — Versuche mit
Variolavaccine.
Der Vaccinationsvorgang wird verstarkt, wenn man vor oder
bei der lmpfung Endotoxin des Virus oder getrocknete and fein
zermahlene Epithelzellen eines erfolgreich geimpften Tieres ein*
yerleibt
Han kann mit den Endotoxinen avirulenter Lymphe, die man
im Hautschnitte einreibt, bei einem Immunisierten spezifische Haut-
reaktionen hervorrufen, aus denen der Grad der Immunitat und der
zeitliche Abstand der Impfung ersichtlich sind.
Die Endotoxinimpfang der Haat kann der Behandlang dienen.
Bei wiederholter Haatendotoxinimpfang werden die in der Haat
lagernden spezifischen im Umbaue begriffenen Toxine schneller
entfernt.
Ahnliche Versache an der Haat tuberkuliteer Tiere. Reibt man
einem tuberkulSsen Eaninchen Endotoxin abgetdteter getrockneter
Taberkelbazillen ein, so entsteht eine gewaltige Area and daunt
eine Menge von Antikdrpern, die die weit uberragt, welche durch
Sernmgaben hervorgerufen wird. Der Tuberkulbse hat abgebantes
Tnberknlin in seinen Epithelzellen; man gibt das unverfinderte Gift
der Taberkelbazillen hinzu, das sofort gebunden wird and an*
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16
Tnberknlose.
ver&ndert nicht in die Blntbahn gelangt; dagegen treten die ent-
stehenden Antikfirper in die S&ftebahn fiber.
Das gleiche Verfahren empfiehlt sich fur Lepra, Lues nnd andere
Infektionskrankheiten.
Schildemng des Impfverfahrens, des Impfverlaufes (Bild), gewisser
begleitender Stfimngen des Befindens usw., der Heilerfolge bei etwa
150 Kranken.
Alle Tuberkulfise warden ambulant behandelt. Sobald die Impf-
beschwerden abgeklnngen waren, besserten sich schnell das Befinden,
die Efllust, die Krafte, die Lnngenerscbeinungen. Anch bei fort-
geschrittener Lungentuberkulose wnrde Besserung erzielt, falls noch
Hantreaktion da war.
Mehrere ansffihrliche Krankengescbichten.
Von 134 im Alter zwiscben 8 Monaten nnd 76 Jahren warden
44 geheilt, 37 stark gebessert, 28 gebessert; 12 konnten nicht nach-
geprfift werden; 13 reagierten nicht, warden nicht weiter geimpft.
Von 59 nnter 25 Jahren hatten 37 einen Kropf. Er ging bei
fast alien erfolgreich Geimpften zurfick. Vielleicht spielt die Schild-
drfise bei der Abwehr der Taberkulose mit.
Das Impfverfahren bewfihrte sich anch bei Zuckerkranken.
Demnach kfinnte das Leiden entstehen, wenn innere Organe, Leber,
Bauchspeicheldrfise, durch die Toxine der Taberkelbazillen Oder ihrer
Mischbakterien vergiftet werden and entarten. Mit Tnberkulin-
vergiftung hfingen anch Gef&B-, Herz-, Emphysem-, Asthmabe-
schwerden nsw. Tuberkulfiser zasammen.
Niemals warden die Geimpften gesch&digt. Insbesondere warden
niemals ruhende Herde aufgerfihrt Oder Uberempfindlichkeit hervor-
gernfen.
Der Kfirper wird entgiftet; die Gifte wandeln sich in Gegen-
gifte am; der Nfihrboden der Taberkelbazillen verliert gute Wachs-
tnmsbedingnngen; die Blntbahn reinigt sich mittels der neu-
gewonnenen Antikfirper von den eingeschwemmten, noch nicht sefi-
haft gewordenen Taberkelbazillen and ihren Giften.
Georg Schmidt (Berlin).
Mollers, B., Der hentige Stand der Tnberknlintherapie.
(Zeitschr. f. Chemotherapie. Ref. Jg. 3. 1914. S. 39.)
Nach dem im Januar 1914 in der militfirfirztlichen Gesellschaft
gehaltenen Vortrage ist der hentige Stand der Taberkalinbehandlang
folgender: Die Taberkalinprfiparate haben sich als fiberaus wert-
yolle Hilfsmittel bei der Taberknlosebehandlnng erwiesen. Diese
am wirksamsten, wenn spezifische Taberkalinbehandlang kombiniert
mit hygienisch diatetischer Heilstfittenkur. Die Taberkalinbehand¬
lang sei keine schematische, sondern streng individnalisierend. Be-
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Tuberkulose.
. 17
ginn der Behandlung mild, einschleichend, allmahlicher Anstieg zu
hohen Dosen. Bei beginnender Tuberkulose iu geeigneten Fallen
spezifische Behandlung auch in ambulanter Behandlung durchfiihrbar.
Zur Ausheilung vielfach jahrelang Sfters wiederholte Behandlung
ndtig. n Im Interesse einer wirksamen Bek&mpfung der Tnberkulose
als Volkskrankheit yerdient die Tuberkulinbehandlung eine viel
grSBere Beachtung seitens der Arzte und Patienten, als es bisher
im allgemeinen der Fall war.** Fiirth (Berlin).
Kohler, Klinische Erfahrnngen mit dem Tuberknlin
Calmette (Tuberknlin CL). (Beitr. z. Klinik d. Tuberkulose.
Bd. 31. 1914. S. 491.)
Die klinische Prhfung des Tuberknlin CL hat an der Hand von
70 damit behandelten Lungentuberkulbsen im ganzen keine be-
friedigenden Resultate ergeben.
Wenn auch vielfach der Gesamtzustand der Eranken gunstig
beeinfluBt zu werden pflegt, so geht mit dieser Besserung die Heilung
der Lunge keineswegs in gleichem Schritt, was durch Kontrollen
mehrere Jahre nach Abschlufi der Kur best&tigt wird. Uble Zwischen-
falle warden im ganzen nicht beobachtet, doch ist auch das Tuber-
kulin CL von auftretenden Fieberreaktionen, welche unberechenbar
sich einstellen und protrahiert sein kftnnen, nicht freL
Haufig ist nicht nur bei dieser Behandlung ein wirklicher Er-
folg durch Besserung des Lungenbefundes zu vermissen, sondem der
Kranke selber hat fiber ein vermehrtes Krankheitsgeffihl zu klagen.
Ob ein gfinstiger EinfluB des Tuberknlin CL sich lediglich auf
die ersten Anffinge eines tuberkultisen Lungenleidens beschrankt,
kdnnen die Untersuchungen nicht entscheiden. Jedenfalls gehfirt
Entfieberung chronisch-flebernder Lungentuberkuloser mittels Tuber-
knlin CL zu den grSfiteu Ansnahmen, ebenso wie das Verschwinden
von Tuberkelbazillen im Auswurf. F. KShler (Holsterhausen).
Altstaedt, Die Tuberknlosebehandlung nach Deycke-
Mnch. (Beitr. z. Klinik d. Tuberkulose. Bd. 31. 1914. S. 377.)
Eingehende Darstellung der Theorie und Praxis des Deycke-
Muchschen Verfahrens. F. Kbhler (Holsterhausen).
Gotzl und. Sparmann, Zur Behandlung chirurgischer
Tuberkulosen mit dem Tuberkulomucin (Weleminsky).
(Mitt. a. d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir. Bd. 28. 1914. S. 53.)
An der v. Eiselsbergschen Klinik in Wien sind 49 Ftille
von chirurgischer Tuberkulose mit dem Tuberkulomucin Weleminsky
behandelt worden; 22mal wurde Besserung bis Heilung erzielt,
11 blieben unbeeinfluBt, die Ubrigen zeigten eine Yerschlimmerung.
Eiste Abt. Bef. Bd. 68. No. 1. 2
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18
Tuberkulose.
Der ersten Stichreaktion kommt eine prognostische Bedeutung zu ;
fehlte sie ganz Oder beinahe, so war die Prognose ungUnstig; war
sie deutlich, so war der Verlaaf oft giinstig, zuweilen aber auch un-
gunstig. Am gnnstigsten reagierten die Knochentaberkulosen, weniger
gBnstig die der Gelenke, zweifelhaft war der Erfolg bei Lymph-
drusenerkrankung. W. y. Brunn (Rostock).
Busch, 160 Tuberkulinfalle. (Beitr. z. Klinik d. Tuberkulose.
Bd. 31. 1914. S. 645.)
Befriedigende Erfolge mit Alttuberkulin, unbefriedigende mit
Friedmanns Tuberkulosemittel. Kbhler (Holsterhausen).
Brauer, L., Klinische Erfahrungen mit dem Friedmann-
schen Tuberkuloseheilmittel. (Deutsche med. Wochenschr.
1914. S. 833.)
Verf. behandelte zusammen mit Hegler, Meyer-Delius und
Treplin 18 Kranke nach Friedmann, der selbst dieEinspritzungen
ausfuhrte. Versuchszeit: mehr als 6 Monate. Die Einspritzungen in
die Vene fhhrten wiederholte sehr schwere und insbesondere fur ge-
schwachte Kranke gef&hrliche, 3mal entschieden bedrohliche Er-
scheinungen, keine sicheren Herdreaktionen hervor. Verf. pnnktierte
die gerotete schmerzhafte Stelle, an der eine Kranke von einem
anderen Arzte gespritzt worden war; aus dem Gewebssafte wuchsen
Staphylokokken. Der Auswurf keines Kranken wurde bazillenfrei.
Fieber- und KSrpergewichtsbewegungen wurden nicht beeinfluBt.
3 Kranke erlitten frische fieberhafte Schube auf den Lungen, stets
6—7 Wochen nach der Einspritzung, eine dieser Kranken ver-
schlechterte sich darauf sehr schnell und starb unter mehrfachen
Lungenblutungen. Bei 2 Kindern traten Phlyktanen hervor. Ein
Poncetscher Rheumatismus besserte sich nicht. Eine leichte Kehl-
kopftuberkulose verschlimmerte sich wesentlich. MiBerfolge auch bei
Hals-, Knochen-, Gelenktuberkulose.
Da das Mittel unsauber, da seine Art nicht bekannt gegeben ist,
da gegen seine vorbeugende Oder heilende Kraft auch theoretische
und experimentelle Bedenken bestehen, da sich unter Umst&nden
nach derartigen Einspritzungen erst nach Jahren Sch&den zeigen
konnen, so sind weitere Versuche an Menschen strafbar.
Georg Schmidt (Berlin).
Brauer, Klinische Mitteilungen zur Behandlung der
Tuberkulose mit dem Friedmannschen Mittel. (Beitr.
z. Klinik d. Tuberkulose. Bd. 31. 1914. S. 141.)
Verf. lehnt das Friedmannsche Mittel auf Grand einer nicht
unerheblichen Anzahl von Fallen verschiedenster Art energisch ab
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Tnberkulose.
19
und fordert allgemein za grbflerer Eritik bei der Empfehlung wirk-
samer Krankheitsmittel anf im Interesse ernster deutscher Wissen-
schaft. F. Kohler (Holsterhausen).
Gaugele und SchfiBler, 0., Unsere Erfahrnngen mit dem
Friedmannschen Tnberknlosemittel. (Deutsche med.
Wochenschr. 1914. S. 836.)
Es warden 34 fast ausschlieBlich an Enochentuberkulose leidende
Kinder gespritzt. Krankengeschichten. 6 Einspritzungen in die
Muskeln (Serum No. I); hier war Lungentuberkulose das vorherrschende
Oder begleitende Leiden. 26 Kinder erhielten Einspritzungen in die
Vene und in die Muskeln (Serum No. II und III). Bei zwei stark
fistelnden Fallen wurde Serum No. Ill in die Muskeln gespritzt.
& Kinder erhielten nachtr&glich wegen drohender Abszeflbildung eine
nochmalige Einspritzung mit Serum No. II in die Vene.
Ein Kind starb an Miliartuberkulose; der todliche Ausgang war
durch die Einspritzung beschleunigt worden. Ein Kind in leidlichem
Allgemeinzustande wurde durch die Einspritzung an den Rand des
Grabes gebracht. Die sich fast stets an den Einspritzungsstellen
bildenden Infiltrate gingen 13 mal wieder zurfick und fiihrten 21 mal
zu starker, zum Teil zu ganz aufierordentlicher Eiterung. Zuweilen
trat die Eiterung erst viele Wochen nach der Einspritzung auf. Die
Eiterung ist auf die Unreinheit des Mittels zurfickzuffihren. Nach
Abschlufi der Eiterung schien sich das Allgemeinbefinden zu bessern.
Das Mittel befreite den Kfirper nicht vom Tuberkelgifte. Alle
Kinder reagierten weiter nach Pirquet stark positiv.
Die Knochen- und Gelenktuberkulose hatte sich im ROntgenbilde
nicht verfindert. GeorgSchmidt (Berlin).
Piorkowski, M., Zur Behandlung der Tnberkulose mit
Schildkrbtentuberkelbazillen. (Ebenda. S. 840.)
Verf. hat die urspriinglichen sogenannten Friedmannschen
Reinkulturen aus den zwei SchildkrSten des Aquariums geziichtet.
Meerschweinchen vertrugen verh<nism&Big grofie Menge
glatt. Von den nachher mit virulenten Bazillen des Typus humanus
geimpften gingen einzelne ein, fiberlebten viele.
Worden zuerst humane, nach 5—10 Tagen Schildkrfitentuberkel-
bazillen verimpft, dann fiberlebten einzelne Tiere, gingen die meisten
zugrunde, allerdings spftter als die Tiere der Gegenprobe.
Der Durchgang durch europfiische Teich- und kleine Sumpf-
schildkrfiten blieb ergebnislos. Grofiere griechische Landschild-
krdten und die grofien Seeschildkroten der heifien und gemafiigten
Zone starben* nach 4—6 Monaten. Aus den Lungen gelang wieder
die Zfichtung.
2 *
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20
Tuberkolose.
Bei Menschen bis jetzt weit fiber 2000 Einspritzungen, mit
teilweise sehr guten Erfolgen, mentals mit Schadigungen.
Auch das Schildkrotentuberkulin bewahrte sich. Es ist ungiftig,
kann auch wahrend des Bluthustens weiter benutzt werden, macht
kein Fieber, keine Nebenerscheinnngen.
Die Wirkungsweise der Schil dkrfitentuberkelbazillen lftfit sich
nach der Ebrlichschen Seitenkettenlehre gat erkULren.
Die Taberkelbazillen scheiden in Bazillen der darch Lungen
atmenden Menschen and Shugetiere, in die der darch Langen
atmenden Vogel and in die der durch Langen atmenden Kriechtiere.
Hiervon weichen im Wachstame usw. ab die Taberkelbazillen der
Kaltblfiter, die nicht stets Oder gar nicht darch Lange atmen. Auch
in der Farbang ergeben sich Abweichangen.
Die Eigenschaften des Bazillas sind verschieden, je nachdem er
ans Weiterzuchtungen Oder ans Impfeiterangen stammt, insbesondere
anch je nach dem Darchgange darch den Menschen.
Georg Schmidt (Berlin).
Br&ner, A., Behandlung des Lapas mit dem Friedmann-
schen Taberkalose-B[eilmittel. (Deutsche med. Wochen-
schr. 1914. S. 838.)
Die Aufschwemmung No. I wurde in die Maskeln gespritzt. Nur
3 mal Reaktion am Herde. Sie blieb bei alien fibrigen Eranken ans,
auch bei 2, die fruher auf Alttnberkulingaben Ortlich stark reagiert
batten. Ein gleichzeitig an Lungentaberkalose Leidender erhielt
eine Zwischeneinspritzang in die Vene, die ihm hohes Fieber brachte
and ihn stark angriff, darch Sepsis infolge von Erankheitserregern,
mit denen die Tuberkelbazillenaufschwemmang veranreinigt war.
Es ist die Einspritzung in die Maskeln ungeffibrlicb, die in die
Vene bedenklich.
Heilerfolg bei alien Eranken and bei jeder Form des Lapas
unabhangig von der ortlichen Reaktion. Die Besserang hielt manch-
mal nor 10—14 Tage, nie linger als 3 Wochen an. Nach wenigen
Wochen folgte scheinbarer Inaktivitit stets entente Verschlimmerung.
Das Friedmannsche Mittel wirkt spezifisch and bei Lapas
besser als Alttuberkulin, yon ganz vereinzelten Fallen abgesehen.
Georg Schmidt (Berlin).
Biermann, Uber bakterielie Verunreinigungen des Fried-
mannschen Tuberkulosemittels. (Deutsche med. Wochen-
schr. 1914. S. 839.)
Verf. impfte von dem Inhalte eines Rohrchens I des Fried-
mannschen Mittels auf Agar and Glyzerinagar ab and spritzte den
Rest in die Gesafimuskeln zweier Lungenschwindsfichtiger. Weder
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Tuberkulose.
21
bei diesen noch bei vielen anderen in gleicher Weise Gespritzten
bildeten sich grOBere als erbsen- bis bohnengroBe Verdichtungen.
Sie vereiterten nie und verschwanden nach 3—8 Tagen restlos.
Es wnchsen Staphylococcus aureus, albus, h&molysierende Staphylo-
kokkenarten, Sarcina aurant., Heubazillen.
Alle mit verschiedenen Bouillonkulturen dieser Keime, auch der
b&molysierenden Staphylokokken gespritzten Tiere blieben gesund.
Das Friedmannsche Mittel ist in keiner Weise einwandfrei.
Georg Schmidt (Berlin).
Karewski, Erfahrungen tiber die Behandlung der chirur-
gischen Tuberkulose mit F. F. Friedmanns Heil- und
Schutzmittel. (Berl. klin. Wochenschr. 1914. S. 1034 u. 1069.)
Wiehmann, Das F. F. Friedmannsche Heil- und Schutz¬
mittel zur Bek&mpfung der Tuberknlose. (Ebda. S.1038.)
Karewskihatin der chirurgischen, Wichmannin der dermato-
logischen Praxis das Friedmannsche Tuberkulosemittel einer ein-
gehenden Prufung nnterzogen. Das Ergebnis ist durchweg ein un-
befriedigendes gewesen. W. v. Brunn (Rostock).
Wlndrath, tiber Kaltbltitertuberkulose und das Fried¬
mannsche Heilmittel gegen menschliche Tuberkulose.
(Med. Klin. 1914. 8. 926.)
Verf. fafit seine Beobachtungen dahin zusammen:
1. Bei den mit dem Friedmannschen Mittel behandelten
23 F&llen von Lungentuberkulose konnte sich Verf. von der Unge-
fahrlichkeit des Praparats nicht ftberzeugen.
2. In keinem Falle — auch nicht bei den Kranken ersfen und
zweiten Stadiums — sah er eine Besserung im Friedmannschen
Sinne: „Rfickgang der toxischen Symptome (Bruststiche, Kopfschmerz,
Herzklopfen, Nachtschweifl, Fieber und Husten) und Aufhellnng der
befallenen Lungenpartien."
3. In einem Falle trat sogar unter hohen Fiebererscheinungen
eine akute Verschlimmerung der Erkrankung auf, der Patient in
wenigen Tagen erlag.
4. Verf warnt daher vor der Anwendung des Friedmann¬
schen Mittels bei Lungentuberkulose, gleichgtiltig welchen Stadiums.
Kessler (Kehl a. Rh.).
Scholz, tiber Erfahrungen mit dem Friedmannschen
Tnberknloseheilmittel. (Med. Klin. 1914. S. 973.)
Verf. schliefit sich denjenigen an, die vor der weiteren Anwen¬
dung des Mittels dringend warnen. Kessler (Kehl a. Rh.).
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22
Taberkulose.
Friedmann, F. F., Zur Kenntnis des Friedmannschen
Tuberkulosemittels. (Miinch. med. Wochenschr. 1914. S. 901.)
Impfabszesse treten nie auf, wenn dem Korper Antikdrperbildung
fehlt, so nie bei hochgradig Lungenschwindsiichtigen Oder noch
tuberkelbazillenfreien Neugeborenen, dagegen wohl bisweilen bei
TuberkulSsen mittleren Grades, namentlich bei solchen, die mit
anderen Tuberkelbazillenmitteln yorbehandelt sind, aber nur dann,
wenn nicht rechtzeitig die Zwischeneinspritznng in die Vene erfolgt.
Diese Abszefibildung bernht anf spezifischer Uberempfindlichkeit,
wohl bedingt durch den Reiz der in alien s&urefesten Bakterien ent-
haltenen wachsartigen Stoffe, die bisweilen die sofortige Anfsangnng
des Bakterieneiweifies verhindern.
Aus einer von derselben Schildkrdte gewonnenen Kultnr leiten
sich die zur Menschenbehandlung sowie die zur fabrikm&Bigen
Erzeugung des Mittels verwendeten Kulturen und auch die von
Ehrlich geprufte Kultur ab.
Die dem Schildkr8tenk5rper entstammenden Bazillen kOnnen
nicht plotzlich „aus unbekannter Ursache“ jemals virulent werden.
Friedmanns Kultur haftet nicht dauernd im S&ugetierkdrper;
vielmehr gehen, nachdem die Heil- und Schutzstoffe abgestoBen sind,
die Bazillen selbst nach mehreren Monaten zugrunde. Beschreibung
von 5 Versuchen an Meerschweinchen. Die bisweilen in den ersten
Monaten nach der Impfung bei Meerschweinchen entstehenden
Knotchen sind harmlos und verg&nglich. Die Impfbazillen sind nicht
schwach, sondern fiberhaupt nicht virulent. Solche Knotchen werden
durch alle mdglichen saurefesten Bazillen, selbst abgetdtete, hervor-
gebracht.
Ebensowenig besagen die bei TuberkulSsen an der Einspritzungs-
stelle £es Mittels entstehenden bazillenhaltigen Infiltrate. Sie ver-
schwinden von selbst oder durch rechtzeitige Zwischeneinspritzung
in die Vene.
Knotchen oder Infiltrate haben bei Weiterimpfung auf Meer¬
schweinchen niemals Tuberkulose, d. h. fortschreitende Erkrankung
erzeugt.
Friedmanns Kultur unterscheidet sich grundsatzlich von den
„franzosischen Kaltbliitertuberkulosekulturen“.
Von Friedmanns und den sonstigen dem Tierkfirper an-
gepafiten Bazillen heben sich wieder erheblich ab die sonstigen
saurefesten, aber rein saprophytischen Arten.
Viele Infektionskrankheiten wird man erfolgreich atiologisch be-
handeln konnen, wenn man avirulente, aber den Krankheitserregern
doch nicht zu fern stehende natiirliche Zwischenstufen, die als
beilende oder schiitzende Vaccins wirksam sind, gefunden haben wird.
Georg Schmidt (Berlin).
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Tuberkulose.
28
Rabinowitsch, Lydia, Zur Eenntnis des Friedmaunschen
Mitt els. (Deutsche med. Wochenschr. 1914 S. 904)
Friedmanns Mittel ist sch&dlich, weil es verunreinigt ist,
Impfeiterungen hervorruft, ffir Meerschweinchen und Eaninchen
pathogen ist. Die Impfeiterungen sind nicht harmlos, lassen sich
auch nicht durch Zwischeneinspritzungen in die Vene verhindern.
Mittel und Eultur sind nicht identisch. Barnes und andere ameri-
kanische Eulturen sind ans Friedmannschen Impfeiterungen ge-
wonnen. Dafi Friedmanns angeblich avirulente Eultur sfiugetier-
virulent sein kann, glaubt Verf beweiskr&ftig gezeigt zu haben.
Friedmann hat seine Tierversuche immer noch nicht verfiffentlicht.
Da Friedmann angeblich in Jahren niemals, andere in der letzten
Zeit wiederholt mit seinen Tuberkelbazillen Tuberkulose erzeugt
haben, liegt keine Einheitskultnr vor; Oder Friedmanns „aviru¬
lente" Bazillen werden unter Umstfinden in Warmblfitern virulent.
Friedmanns Eultur unterscheidet sich von den franzdsischen
Kaltbltttertuberkulosebazillen. . Staatliche Beaufsichtigung, ja ein
Verbot seiner Impfversuche am Menschen sind am Platze.
Georg Schmidt (Berlin).
Holler, Die Blindschleichentuberkulose (Ealtblfiter-
tuberkulose) als Heil- und Immunisierungsmittel bei
Lungentuberkulose. (Beitr. z. Elinik d. Tuberkulose. Bd. 31.
1914 S. 519.)
Theorie und Praxis der von M filler gefibten Tuberkulose-
bebandlung mittels Blindschleichentuberkelbazillen.
F. Efihler (Holsterhausen).
Oppenheim, tTber tberapeutische Versuche mit Eupfer-
lezithinpr¶ten an Eindern mit sogenannter
chirurgischer Tuberkulose (Finklersches Heilver-
fahren). (Berl. klin. Wochenschr. 1914 S. 1119.)
Verf. hat w&hrend seiner Tatigkeit am Cecilienheim in Hohon¬
ly chen an fiber 40 Eindern mit chirurgischer Tuberkulose Versuche
angestellt mit Eupferlezithinpraparaten.
Allgemeine Scbmierkuren mit Eupferlezitbinsalbeu waren ohne
jeden Erfolg. Besser war die Wirkung, wenn Verf. derartige Pra-
parate am Orte der Erankheit selbst einwirken liefi, z. B. bei Skro-
fuloderma und Lupus, nach Erfiffnung und Ausschabung tuberkuldser
Weichteil- und Enochenherde. Ausftthrlicher Bericht.
W. v. Brunn (Rostock).
Splefi, Gustav und Feldt, Adolf, Tuberkulose und Goldkan-
tharidin, mit besonderer Berficksichtigu ng derEehl-
kopftuberkulose. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 579.)
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24
Taberknlose.
Seit Februar 1913 wurden in der Frankfurter Stfidtischen Hals-
nnd Nasenklinik (SpieB) etwa 1500mal Goldkantharidinverbindungen
in die Venen von fiber 100 Kranken gespritzt. Das Eantharidyl-
fithylendiamiuaurozyanid wich dem weniger giftigen Monokanthari-
dylathylendiaminaurozyanid (0,025—0,1 g). Es darf nichts neben die
Yeue fliefien. Sonst wird das Allgemeinbefinden in keiner Weise un-
mittelbar beeinfluBt.
Anfangs ausschlieBlich klinische, spater ambulante Weiter-
behandlnng.
Manchraal nacb einigen Stunden Fieber, Ubelkeit, Erbrechen,
Durchfalle. Das Gold wird anch beim Menschen durch Magen, Darm,
Nieren ausgeschieden. Viermal Gelbsncht. Zweimal Mnndentzfindnng.
In der Mehrzahl znnehmend gfinstige Beeinflussnng des Beflndens,
Steigerung der Efilust, des Efirpergewichts. Die spezifischen Toxine
scheinen fortlaufehd entgiftet zu werden.
Die Nieren selbst auBerst hinffilliger Eranken wurden nie ge-
schadigt. Dagegen reagierten die bereits erkrankten Nieren dreier
an schwerster Allgemeintuberkulose Leidender. mit vermehrter Aus-
scheidung des EiweiBes und der geformten Teile.
120 Blutproben (Thilenius). 19mal keine Verfinderung. Es
batten alle Blutbestandteile bei 4 zu-, bei 11 abgenommen.
10 Untersuclmngen auf Urobilin. Nur nach den ersten Infusionen
bisweilen ein schwacher Ausschlag.
Das Goldkantharidin ist kein Blutgift. Vorsicht ist nur bei
Schwerkranken gegenfiber der Labilitat auch ihrer Blutzellen ge-
boten. Bebandelte, deren Gewicht dauernd stehen bleibt Oder ffillt,
sind der Blut- und der Urobilinprobe zu unterziehen.
Die fast bei alien klinisch Behandelten ausgeffihrte Diazoprobe
schlug nur bei den schwer Erkrankten aus und ging 3 mal w8.hrend
der Eur zu einem negativen Ergebnisse fiber.
Tuberkulin- und Goldkantharidinreaktionen beeinflussen sich
wechselseitig.
Yiel regelmaBiger reagiert firtlich das tuberkulose Gewebe, ahn-
lich wie auf Tuberkulin, in der Haut, im Eehlkopfe, in der Lunge.
Selbst bei 9 Fallen schwerster Allgemeintuberkulose wurde noch
Besserung, zumal im Eehlkopfe erzielt. In fast alien fibrigen Fallen
dentlich gfinstige spezifische Beeinflussnng des tuberkulfisen Erank-
heitsvorganges.
Neuerdings wird die Goldkantbaridinkur durch chirurgische Eiii-
griffe, Bestrahlung usw. unterstutzt. Dagegen dfirfen Arsengaben
nicht hinzugeffigt werden, da dabei die Giftwirkungen steigen.
Georg Schmidt (Berlin).
Wilms, Pfeilerresektion oder Plombierung bei Lungen-
tuberkulose. (Mttnch. med. Wochenschr. 1914. 8. 859.)
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Tnberkulose.
25
Yerf. hat Bedenken gegen die Plomben verwendung bei fiber eine
ganze Seite ausgedehnter Lungentuberkulose. Dagegen empfiehlt
sich das Verfahren far beschr&nkte Kompression, zamal wenn es sich
am frischere Formen handelt. Fettplombierung gibt dauernde Kom¬
pression. Georg Schmidt (Berlin).
Saugman, Znr Technik des kfinstlichen Pneumothorax.
(Beitr. z. Klinik d. Tnberkulose. Bd. 31. 1914. S. 571.)
Interessante kritische Arbeit znr Technik der Operation.
F. KOhler (Holsterhansen).
Bunting, The blood-picture in Hodgkin’s disease. (Bull,
of the Johns Hopkins Hospital. 1914. June. p. 173.)
Bunting, Hodgkin’s disease. (Ibid. p. 177.)
Yates, A clinical consideration of Hodgkin’s disease.
(Ibid. p. 180.)
Vert hat bereits im Jahre 1911 in dieser Zeitschrift Studien fiber
das Blutbild bei Hodgkinscher Krankheit publiziert auf Grand
yon Untersuchungen an 11 Fallen; inzwischen hat er an weiteren
14 Fallen das Blutbild mikroskopisch untersncht und berichtet fiber
die wesentlichen Befunde, insbesondere Zunahme der Blutpiattclien
und der grofien mononuklefiren Leukocyten, ferner in Frfihfailen
Zunahme der Lymphocyten und der basophilen Zellen nebst Mangel
an Eosinophilen bei annahernd normalem Verhalten der Neutrophilen,
s pater dann Abnahme der Lymphocyten und mfifiige Eosinophilie.
Was die Atiologie betrifft, so hat Yerf. sie, teilweise zusammen mit
Yates, an 28Fallen studiert, und zwar an 13 Frauen und 15Mannern,
die Manner standen durchweg in jfingerem Lebensalter als die Frauen.
B. ist der tfberzeugung, dad es sich bei der Hodgkinschen Krank¬
heit urn ein Leiden chronisch-entzfindlicher Natur handelt. Er hat
zusammen mit Yates einen diphtheroiden Mikroorganismus yon
wohlcharakterisierten Eigenschaften reingezfichtet, mit dem er bei
Affen kfinstlich das Bild der Krankheit ganz ahnlich dem beim
Menschen erzeugt hat; die Verff. nennen ihn „Bacterium Hodgkini".
Es handelt sich nach der Yerff. Ansicht stets urn das Eindringen
des Mikroben in eine Eintrittspforte, die in der Regel in Mund,
Rachen, Nase oder Ohr gelegen ist; die LymphdrfisenyergrOBerung
ist eine reaktiye; Fortnahme yon Drfisen ohne grfindliche Entfernung
der Eintrittspforte (z. B. radikale Tonsillektomie) ein prinzipieller
Fehler. Das Leiden ist im Anfange lange Zeit ein lokales und der
Therapie zug&ngliches, nach der Beseitigung der Infektionspforte ist
ROntgenbestrahlung ihrer ganzen Umgebung yon Wert. Die Serum-
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26
Tuberknlose.
und Vaccinetherapie 1st vorlaufig noch yon fraglicher Bedeutung,
Arsen and Eisen sind als Tonika gleich wirksam.
Krankengeschichten, teilweise sehr giinstige Erfolge.
W. v. Brunn (Rostock).
Bantung, C. H. and Yates, J., An etiologic study of Hodgkins
disease. (Journ. of the Americ. med. Assoc. Vol. 61. 1913. p. 1803.)
Die Verff. verimpften die diphtheroiden Bakterien, die sie von
7 Fallen von Hodgkinscher Erankheit isoliert hatten auf Macacus-
affen. Es gelang nach ihrer voriaofigen Mitteilung durch wieder-
holte Injektionen, eine progressive Schwellung einer Gruppe yon
Lymphdriisen zn erzeugen, die histologisch mit den entsprechenden
menschlichen Tumoren libereinstimmten; der Blutbefund, anf den die
Verff. besonderen Wert legen, war nach den Injektionen folgender:
Verschwinden der polymorphkernigen Leukocyten und Vernichtung
der mononuklearen Zellen, zum Teil Ubergangsformen, ferner Zunahme
der Eosinophilen nach anfftnglicher Abnahme, und bereits friihe Zu¬
nahme der Basophilen. Huwald (Berlin-Lichterfelde).
Billings, F. and Bosenow, E., The etiology and vaccine
treatment of Hodgkins disease. (Journ. of Americ. med.
Assoc. Vol. 61. 1913. p. 2122.)
In 12 Fallen von Hodgkinscher Erankheit wurde von den
Verff. ein grampositiver, nicht saurefester, diphtheroider Bazillus aus
den Lymphknoten isoliert. In 3 Fallen war er in Reinkultur vor-
handen, in den ubrigen zeigte er sich vermischt mit Staphylokokken.
Ffir die Zuchtung bewahrte sich am besten Ascitesdextroseagar.
Alle Patienten zeigten Cervikaldrusenschwellung, die meisten auch
deutliche VergroBerung der Milz und der Axillardrusen und mafiige
Schwellung der Inguinaldrusen. Einige hatten bereits Mediastinal-
tumoren. Die histologische Untersuchung ergab in der Mehrzahl
der Falle den endothelialen Typus, in einem Falle den Typus des
Lymphosarkoms und in den ubrigen Fallen einfache Lymphome Oder
Lymphadenome. Der baziliare Befund war aber bei diesen, histo¬
logisch verschiedenen Typen derselbe. Abgesehen von einem Falle
wurde autogene Vaccine angewendet. In den Fallen, wo aufler den
diphtheroiden Bazillen auch Eokken gefunden worden waren, wurde
die Vaccine auch aus diesen beiden Bakterienarten hergestellt, und
zwar ungefahr in demselben Mengenverhaitnis, in dem sie in den
erkrankten Driisen gefunden wurden. Die Behandlung war, abgesehen
von den sehr vorgeschrittenen Fallen, die bereits Mediastinaltumoren
hatten, von Erfolg. Die Drueenschwellung ging fast ganz zuriick,
und ebenso war auch die MilzvergrdHerung nicht mehr festzustellen.
Bemerkenswert erscheint es, daft die Riickbildung der Tumoren auch
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Tuberkoloae.
27
in dem einen Falle erfolgte, in dem keine Rflntgenbestrahlung neben
der Vaccination angewendet worden war.
H n w a 1 d (Berlin-Lichterfelde).
Eastwood, A. et Griffith, F., La tnbercnlose localis6e
dans l’espfece porcine. (Ball, de l’Office intern. d’Hyg. publ.
T. 6. 1914.)
Unter 21144 Schweinen, die binnen 2 Jahren im Schlachthanse
Ton Bringbton geschlachtet warden, fand man bei 209 eine generali-
sierte, bei 393 eine disseminierte and bei 59 eine lokalisierte Tuber-
kulose. Diese letztere Form war in 17 Fallen dnrch den Bazillas
der Vogeltuberknlose, in 23 Fallen darch den Bazillas der Rinder-
taberkalose bedingt. Von den restlichen Fallen war einer als ge-
mischte Infektion, 8 als nicbt tnberkulQs erkannt; in 2 Fallen blieben
Knltoren steril, in 7 Fallen konnten die Bazillen nicht identifiziert
werden.
Von den 7 Fallen der disseminierten Tnberkulose waren 5 bo-
vinen Ursprangs, einer war nicht taberknlds and einer warde wegen
fortgeschrittenen Prozesses eliminiert.
Feraer warden 34 Taberkalosefaile aus verschiedenen Schlacht-
hausern in Birmingham untersncht; in 9 Fallen war die Infektion
dnrch den Bazillas des Vogeltypus, in 22 Fallen dnrch jenen des
Rindertypas bedingt.
Bei der Tuberkolose des Vogeltypos (26 Falle) waren makro-
skopisch in 18 Fallen nar in den Submaxillar- and Mesenterial-
lymphdrfisen Veranderungen wahrnehmbar, in 8 Fallen waren aufler-
dem auch andere Organe ergriffen. Bei der Tuberkolose des Rinder-
typns (50 Falle) waren* in 16 Fallen die Lymphdrusen allein makro-
skopisch yerandert Die Schwellung war yiel bedentender (ganze
Pakete in eine Masse yerschmolzen) als bei der Vogeltuberkulose,
wo sie fast feblen kann and nar an der Schnittflache die kleinen
fibr5s-kase0sen, leicht aasschaibaren KnStchen erscheinen. Die Ver-
impfang von makroskopisch nnveranderten Organen an Meerschweinchen
ergab, dafi eine Dissemination der Tuberkulose ohne makroskopiscke
Veranderungen existierte. Eine ansgesprochene lokalisierte
Infektion warde nar in 24 Fallen (3,6 Proz.) festgestellt (4mal
abgestorbene Bazillen, 12mal Vogel- and 8mal Rindertypas).
Markl (Triest).
Cadiot, Snr la tnbercnlose des carnivores domestiques.
(Rec. de M6d. v6t6r. T. 90. 1913. p. 566 et 622.)
Zu8ammenfassende Darstellang der vom Verf. and anderen Au-
toren bisher gemachten Beobachtnngen and Mitteilangen aber die
Tuberkolose des Hundes. Kallert (Berlin).
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28
Tnberknloae.
Jones, F. 8., An ontbreak of tuberculosis in pigeonB.
(Americ. veter. Review. Vol. 44. 1914. p. 497.)
Geschwnlstartige Verdicknngen am Ellenbogengelenk bei mehreren
Tanben erwiesen sich als tnberknlOser Natnr. Yer&ndernngen an
den inneren Organen waren meist nicht zn beobachten.
Poppe (Berlin).
Haeutle, Chr., Experimentelle Untersnchnngen fiber den
Tnberkelbazillengebalt des Fleisches, der intra-
muskul&ren Lymphknoten nnd des Blntes tuber-
kulbser Schlachtkaiber. (C. f. Bakt Abt. L Orig. Bd. 74.
1914. 8. 91.)
Die Untersnchnngen erstreckten sich anf 36 Kaiber, von denen
nach den Bestimmnngen des Fleischbeschangesetzes 4 als tauglich,
10 als minderwertig, 18 als minderwertig bzw. viertelweise bedingt
tanglich nnd 4 als ganz bedingt tanglich zn benrteilen waren. Zn
den Impfversnchen wnrden 141 Meerschweinchen nnd 11 Kaninchen
verwendet.
Mnskelprefisaft gelangte in 32 Fallen znr Verimpfnng, nnd zwar
lOmal von minderwertigen, 18mal von teilweise nnd 4mal von ganz
bedingt tanglichen Kalbern. In keinem Falle wnrde ein positives
Impfresultat erzielt. 4
Bint wnrde in 25 Fallen verimpft, nnd zwar lmal von einem
nach den Bestimmnngen des Fleischbeschangesetzes als tanglich zn
benrteilenden Kalbe, 7mal von minderwertigen, 15mal von teilweise
bedingt tanglichen nnd 2mal von ganz bedingt tanglichen Kalbern.
Anch in den untersnchten Blntproben konnte in keinem Falle das
Yorhandensein von Tnberkelbazillen nachgewiesen werden. Das Bint
war in Mengen von 1—6 ccm an Meerschweinchen verimpft nnd zn-
vor, da es nicht immer steril entnommen werden konnte, znr Ab-
t Stung der Begleitbakterien 5 Minuten anf 56° erwarmt worden.
Yon 33 Kalbern wnrde der Prefisaft von im ganzen 82 makro-
skopisch nnver&ndert erscheinenden Fleischlymphknoten verimpft,
nnd zwar stammten 8 verschiedene Fleischlymphknoten von 4 tang¬
lichen Kalbern, 1 von einem bedingt tanglichen Kalbe, 45 Fleisch¬
lymphknoten von 18 teilweise bedingt tanglichen, im ubrigen minder¬
wertigen Kalbern nnd 28 Fleischlymphknoten von 10 minderwertigen
Kalbern. Als tnberkelbazillenhaltig erwiesen sich die Fleischlymph¬
knoten lmal bei einem bedingt tanglichen Kalbe, 8mal bei minder¬
wertigen nnd 21mal bei teilweise bedingt tanglichen, im iibrigen
minderwertigen Kalbern. Die Fleischlymphknoten kSnnen also anch
dann, wenn sie keine makroskopisch erkennbare tnberknlOsen Ver-
anderungen zeigen, tuberkulos inflziert sein; da in diesen Fallen das
Bint frei von Tnberkelbazillen gefnnden wnrde, so nimmt Verf. an,
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TnberknloM.
29
daii die Infektion solcher Lymphknoten anf lymphogenem Wege von
Slteren Herden aus erfolgt ist. Andererseits kann die einfache
Schwellung eines Fleischlymphknotens nicht immer als sicheres Merk-
mal einer Infektion derselben angesehen werden, denn yon 17 ge-
schwellten Lymphknoten erwiesen sich nnr 4 als tuberkelbazillen-
haltig. Gildemeister (Posen).
Mfiller, M. nnd Ishiwara, T., Uber den Tuberkelbazillen-
gehalt der Mnsknlatnr, des Blutes, der Lymphe nnd
der fleischbeschaulich nicht infiziert erscheinenden
Organe tuberkulOser Schlachttiere. Ein Beitrag znr
fleischhygienischen Benrteilnng tuberkulOser
Schlachttiere nnter Berhcksichtigung der Ansbrei-
tnng der Infektion im TierkOrper anf lymphogenem
nnd hfimatogenem Wege. (Ebenda. S. 393.)
Als das Ergebnis ihrer nmfangreichen Untersnchungen an tuber-
kulOsen Rindern sehen die Yerff. folgendes an: 1. Die Ansbreitnng
der tnberkulOsen Infektion im TierkOrper erfolgt hanptsfichlich anf
lymphogenem Wege. 2. Eine Infektion des Blntes tuberkulOser
Schlachttiere ist in der Regel nicht nachweisbar. 3. Das Vorkommen
yon Tnberkelbazillen im Blnte tuberkulOser Schlachttiere entspricht
nicht der fleischbeschanlichen Anffassung hber „generalisierte“
Tuberknlose. 4. Der als „generalisierte Tuberknlose* angesprochene
Bescbanbefnnd ergibt in der Regel das Freisein des Blntes yon
Tnberkelbazillen. 5. Das Vorhandensein yon Tnberkelbazillen im
Blnte lafit sich rein fleischbeschanlich nicht feststellen. 6. Trotz
des Vorliegens disseminierter Miliartuberkulose der Lunge in Ver-
bindnng mit schwerer Tuberknlose anderer Organe ist eine tuber-
knldse Infektion des Blntes am geschlachteten Tiere hSufig nicht
nachweisbar. 7. Die herdfdrmige tuberknlose Bronchopnenmonie in
Yerbindnng mit der markigen Schwellung nnd disseminierten Miliar-
tnberknlose der Lymphknoten als anch die tnberkulOse Infiltration
* mit strahliger Yerkksnng sind keine sicheren Indikatoren fUr das
Yorliegen einer Blntinfektion. 8. Die tnberknlOse Infektion der inter*
inuskul&ren Lymphknoten in alien Stadien der Erkranknng gestattet
nicht die Annahme einer Blutinfektion. 9. Die Muskulatur erweist
sich bei yorhandener Blntinfektion fast immer als frei yon Tnberkel¬
bazillen. In seltenen Fallen enthalt die Mnsknlatnr Tnberkelbazillen,
ohne dafi solche im Blnte nachweisbar sind. 10. Die Mnsknlatnr
erweist sich in alien Stadien der tuberknlOsen Infektion der inter-
muskul&ren Lymphknoten fast immer als frei yon Tnberkelbazillen.
11. Der tnberknlOse intermuskul&re Lymphknoten ist kein fleisch¬
beschanlich branchbarer Indikator fdr die Annahme einer hamato-
genen Infektion des muskuiaren Wnrzelgebietes des Lymphknotens.
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30
TuberknloM.
12. Die tnberkulOse Iofektion der intermuskularen Lymphknoten
erfolgt in der Begel rein lymphogen oder h&matogen dnrch das
nutritive Blutgef&B. 13. Ein Beweis fUr die Bichtigkeit der An-
schauung, dad der tnberkulOse intermuskul&re Lymphknoten in der
Regel dnrch lympbogene Resorption ans dem als h&matogen inflziert
gedachten .mnsknl&ren Wurzelgebiet des Lymphknotens entstanden
sei, hat sich dnrch die bisherigen Untersuchungen von tuberkulOsen
Schlachttieren vermittels des Tierversuches nicht erbringen lassen.
14. Die fleischbeschanliche Anschauung, daB s&mtliche Organe, die
mit der AuBenwelt nicht nnmittelbar in Verbindung stehen, lediglich
h&matogen entstandene, embolische Tnberkel enthalten, ist nicht be-
grfindet. 15. Die als „abgelaufene Generalisation** bezeichneten Be-
funde an den inneren Organen leicht - tuberkulOser Schlachttiere
kOnnen nicht als Folgezast&nde der „ Generalisation “ anfgefafit werden,
da die tuberkul5se Blntinfektion nur bei sehr weit fortgeschrittener
Tuberkulose nachweisbar ist. 16. Die tuberkuldsen Erkrankungen
der Milz und der intermuskul&ren Lymphknoten bei jungen Schlacht¬
tieren sind als lymphogene Infektionen aufzufassen, deren Vorherrschen
gegenfiber h&matogenen Infektionen dnrch lymphatische Eonstitution
jugendlicher Tiere bedingt ist. 17. Bei schwertuberkul5sen Tieren
bietet der fleischbeschanlich negative Befund keine Gew&hr fiir das
Freisein normal erscheinender Organe von tuberkul5ser Infektion, da
die Milz, die Leber und die intermuskularen Lymphknoten h&ufig
latent inflziert sind. 18. Im schwertuberkulOsen Tierkorper kompli-
ziert sich das Wechselspiel der lymphogenen und h&matogenen Aus-
breitung der Tuberkulose von einem lymphogen entstandenen Primftr-
herd aus und das gleiche Wechselspiel von einem h&matogen ent¬
standenen Prim&rherd aus derartig, daB die gew5hnliche fleisch-
beschauliche Prfifung zwischen h&matogener und lymphogener In¬
fektion der einzelnen Organe nicht zu differenzieren vermag.
Gildemeister (Posen).
Lignihres, J., La profilazia de la tuberculosis bovina en
la c&mara de diputados de la provincia de Buenos
Aires. (Revista Zootdcnica. Ano IV. 1913. p.567.)
In dem neuen Gesetzesentwurfe sind unter anderen gefordert,
daB Viehbest&nde, die fiber 10 Proz. tuberkulOser Tiere enthalten,
far verseucht erkl&rt werden und so lange gesperrt bleiben sollen,
bis dnrch entsprechende Mafinahmen die Erankheit zum Erlfischen
gebracht worden ist. Verf. wendet sich gegen diese MaBnahme, von
der er sich keinerlei Erfolg verspricht und empfiehlt als wirksamste
MaBnahme die gesetzliche Bestimmung, daB der Eauf eines sp&ter
als tuberkulds erkannten Tieres nicht bindend sei und rfickg&ngig
gemacht werden mfisse. Dnrch diese Bestimmung wfirde die Ver-
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PsendotnberkuloM.
31
pflichtung prophylaktischer Mafinahmen von den Zwischenhandlern
genommen nnd ausschliefilich den Tierzttchtern anferlegt.
Hannes (Hamburg).
Messerschmidt, Th. and Keller, Befande bei Pseudotuber¬
kulose der Nagetiere, vernrsacht dnrch den Bacillus
pseudotuberculosis rodentium (Pfeiffer). (Zeitschr. f.
Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 77. 1914. S. 289.)
Die Verff. zticbteten aus Eaninchen, bei denen die Sektion
Pseudotuberkulose feststellte, Bazillen, die nach 24 stiindiger Eultur
auf Agar sich nach Gram entf&rbten nnd nur in wenigen Ezemplaren
PolkOrperchen zeigten, vielfach in Diploanordnung. Beweglichkeit
fehlte. Bouillonkulturen zeigten ein anderes mikroskopisches Bild:
Streptokokken von 10—15 Gliedern, gramnegativ, daneben Bazillen
mit PolkOrperchen. Nach mehreren Tagen Involutionsformen. Schon
nach 5 Tagen 7—8 ju lange plumpe St&bchen, daneben Bazillen, die
Tetanusbazillen mit endstftndiger Spore gleichen. GeiBeln liefien sich
nicht darstellen. Aus Organen mehrfach Siegelringformen. — Eulturell
wie morphologisch zeigten die Mikroorganismen alle Merkmale des
Bac. pseudotuberculosis rodentium. Die Priifung ihrer Resistenz gegen
Desinfektionsmittel ergab, dad sie sowohl durch Antiformin als durch
Hitze von 66° frhher als Tuberkelbazillen abgetotet worden. Beide
Desinfektionsarten sind also geeignet, letztere lebensfhhig zu isolieren.
Eine Agglutination lied sich mit Immunseris nicht erzielen.
Die Tierversuche der Verff. erstreckten sich auf Meerschwein-
chen (intraperitoneale, subkutane und intramuskulare Injektion und
Fattening), Eaninchen (intraperitoneale und intramuskulare In¬
jektion sowie Verfutterung von Eulturen), Mause und Ratten (intra¬
peritoneale Injektion von Eulturen und Verffttterung von solchen,
sowie pseudotuberkulOsen Meerschweinchenorganen), Huhner nnd
Tauben (intramuskulare Injektion von Eulturen).
Es zeigte sich als wesentlicherUnterschied zwischen tuberkulosen
und pseudotnberkulbsen Organverandernngen die akute Wirkung
und das viel delethrere Verhalten der Pseudotuberkulose, welche
noch neben den Zeichen der akuten Entzhndung weitgehenden Ge-
webszerfall aufweist, wahrend die Tuberkulose toils in Form von
lymphoiden, teils in epitheloiden Zellenhaufnngen auftritt nnd in dem
weitgehenden Mangel ausgesprochener nekrotischer Zentren einen
viel weniger progredienten Charakter erkennen ladt. Auffailig ist
das vollige Fehlen von Riesenzellen, auf das Pfeiffer u. a. bereits
hinwiesen, und der fast ganzliche Mangel von epitheloiden Zellen in
den Organen der an Pseudotuberkulose gestorbenen Tiere. Ein
Unterschied in den mikroskopischen Bildern der tuberkulosen und
pseudotuberkuldsen Organe war unverkennbar. Ebenso sicher liefi
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32
Pseu dotuberkulose.
sich die histologische Differentialdiagnose zwischen Pest nnd Pseudo-
tuberkolose stellen. 8chi 11 (Dresden).
Joest, E., Vergleichende Untersuchungen fiber die dnrch
Bakterien der G&rtnergrnppe in der Leber des
Kalbes nnd die dnrch Tjphusbazillen in der Leber
des Menschen bedingten Psendotnberkel. (Zeitschr. f,
Inf., paras. Krankh. n. Hyg. d. Hanstiere. Bd. 15. 1914. 8. 307.)
Die durch Bakterien der G&rtnergrappe in der Leber des
Kalbes nnd die dnrch Typhnsbazillen in der Leber des Menschen
bedingten, meist snbmiliaren, intralobnl&r gelegenen Herdchen stimmen
in ihrem Ban nnd in ihrer Genese fiberein. Sie sind keine einfachen
Nekrosen, sondern zeUige KnOtchen, die anf der HOhe ihrer Ans-
bildung in der Hanptsache ans epithelioiden, mit phagocyt&ren
F&higkeiten ansgestatteten Zellen nnd ans weniger zahlreichen
Lymphocyten, Endothelien nnd Sternzellen bestehen. Alle diese
Zellen verfallen einem allm&hlichen Untergang (Nekrobiose). Man
kann die zelligen Knfitchen als Pseudotuberkel bezeichnen. Die
Knfitchen gehen ans Milzzellenembolien hervor; denn in den An-
fangsstadien der Ver&ndernngen trifft man die Leberkapillaren voll-
gepfropft mit den erwahnten epitheloiden Elementen, die den grofien
Milzpulpazellen entsprechen, sowie mit weniger zahlreichen lympho-
cyt&ren Zellen. Ans diesen Zellembolien werden ausgebildete zellige
Endtchen (Psendotnberkel) dadnrch, dafl die zwischen den embolisch
yerstopften Kapillaren liegenden Leberzellbalken der Drnckatrophie
anheimfallen, w&hrend Kapillarendothelien nnd Knpffersche Stern¬
zellen sich den lienalen Elementen beimengen. — Ahnliche Pseudo-
tnberkel in der Leber vermfigen anscheinend alle der Gruppe des
Typhus-, Paratyphus B- nnd G&rtnerbazillns angehfirigen Bakterien
zu erzeugen. Zeller (Lichterfelde).
In Anlehnnng an das Deutsche Zentralkomitee zur Bekftmpfnng der Tnberknlose
hat sich bei der Zentralstelle des Roten Krenzes fiir Eriegswohl-
fahrtspflege ein besonderer TuberkuloseausschuB gebildet, der es
sich angelegen sein l&flt, nach jeder Richtung hin fur die Anfrechterhaltong der
Tnberknlosefiirsorge Wahrend der KriegBzeit zu sorgen. Zun&chst bat dieser Aus-
schuti, nm die in den Heilstfitten nnd Fiirsorgestellen durch Abgabe Ton Personal
fttr die Eranken- und Verwnndetenpflege des Heeres entstandenen Lttcken auszufiillen,
einen Nachweis fiir irzte, Schwestern nnd sonstiges Pflegepersonal, die bereit
sind, an solchen Stellen zu arbeiten, errichtet.
Anmeldungen fttr derartige Stellen sind an die Zentralstelle fttr Kriegswohl-
fabrtspllege TuberknlOBeansschufi Berlin Nff. 7, Beichstagsgebftnde Portal Y,
zu richten.
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OentraUlatt (Or Bakteriologle eta. L Alt. Referate.
■ Bd. 63. No. 2. =======
Auagegeben am 30. Dezcmber 1914.
Verschiedenes.
Papers by officers of the medical corps, U. 8. Army,
read before the fifteenth international congress on
hygiene and demographic, Washington, Sept 1912.
(War Departm. Ball No. 2. Washington 1913.)
L Bussel, P. F., The prevention of typhoid fever by bac¬
terial vaccine.
IL Craigs Charles F., The results of antityphoid vacci¬
nation in foreign armies.
III. Nichols, Henry J., An analysis of antityphoid vaccines
and a consideration of their relative practical valne
at the present time.
IV. Howard, Deane C., Venereal prophylaxis in armies.
V. Hans, L. M., Prophylaxis of venereal diseases in the
Army and Navy.
VL Ashford, Bailey K., Control and eradication of hook¬
worm disease.
VII. —, Economic aspects of hookworm disease in Porto
Rico.
V1IL Tedder, Edward B., The prevention of beriberi.
IX. Craig, Charles F., The relation of parasitic ameba to
disease.
X. Darnall, C. B., The purification of water for troops in
time of war.
XL Woodhull, Alfred, A., A hygienic interpretation of the
food supplied the United States Army in the field, as
at present authorized.
XII. Fisher, Henry C., Hygienic interpretation of recent
changes on the field rations, and their interpretation.
XIII. van Hoff, John B., The personal hygiene of the sol¬
dier-man from the viewpoint of his officers.
XIV. Havard, Valery, Personal hygiene in the field, inclu¬
ding the desinfection of clothing and equipment with
and without apparatus. «t*
Erato Akt Refer. Bd. < 8 . Ho. 2. / S
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34
Verschiedenes.
XV. Fanntleroy, P. C., Personal hygiene in the field, inclu¬
ding the desinfection of clothing and equipment with
and without apparatus.
XVI. Munson, Eduard L., Gaseous desinfection of equip¬
ment in the field.
XVII. Ashburn, P. M., The disposal of human excreta in
military camps.
XVIII. Ford, Joseph H., The disposal of wastes.
Das vorliegende Bulletin bringt eine Zusammenstellung der von
den Sanit&tsoffizieren der amerikanischen Armee auf dem Hygiene-
kongrefi zu Washington 1912 gehaltenen Vortr&ge.
I. Der Vortrag behandelt zunachst kurz die Zahl der Typhus-
erkrankungen bzw. -Todesfalle w&hrend der letzten grOBeren Kriege
und fur das Jahr 1910 in den Vereinigten Staaten und im Vergleiche
dazu die Erfolge der Typhusschutzimpfungen im Burenkriege, im sQd-
westafrikanischen Aufstande und bei der engliscben Armee w&hrend
der Jahre 1904—1909. AnschlieBend werden die Vaccineherstellung in
England, in Deutschland und Amerika besprochen, die Injektions-
methode, forner die lokalen und allgemeinen Reaktionserscbeinungen,
von denen die letzteren bei 97 Proz. der Geimpften iiberhaupt fehlten
und nur bei 1—3 Personen unter 1000 in schwererer Form sich ein-
stellten, jedoch ohne bleibenden Schaden. Der Erfolg der Vaccination
unterscheidet sich von der durch Oberstehen der Krankheit erlangten
Immunitat nur dadurch, daB die nach der Impfung einsetzende Im-
munitat nur 6—18 Monate ungefS.hr anhslt. Darstellung der all-
mShlichen Einfuhrung derTyphusschutzimpfung bei den amerikanischen
Truppen, die jetzt obligatorisch durchgefiibrt ist, und ihres durch-
schlagenden Erfolges bei der Typhusprophylaxe w&hrend der Jahre
1901—1912, wobei als interessante Beispiele die Verhaltnisse im
Lager von Jacksonville w&hrend des spanischen Krieges 1898 — bei
10769 nicht geimpften Soldaten 2693 Erkrankuugen, bzw. 248 Todes-
f&lle an Typhus — und die im Lager von San Antonio (Texas) —
bei 12801 geimpften Soldaten 1 Erkrankung, kein Todesfall an
Typhus — n&her erl&utert werden. Es folgen weitere statistische
Belege nach dieser Richtung, sowie Vergleiche uber die Dauer des
Impfschutzes bei Pocken und Typhus. Der Impfschatz gegen Typhus
ist nicht absolut, was nach Ansicht des Vortragenden ebenso wie bei
den Pocken als ein Grand fur Revaccination nach einer gewissen
Zeit aufzufassen ist, und wirkt auch nicht gegen Paratyphus. Zum
Schlusse dringende Empfehlung der Typhusschutzimpfung fur s&mt-
liche Truppen namentlich bei Verlegung derselben in verseuchte
Gegenden.
II. Es werden die Ergebnisse der Typhusschutzimpfung bei der
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Verechiedenes.
36
«nglischen, deutschen, franzfisischen und japanischen Armee an der
Hand von Statistiken besprochen, aus denen tibereinstimmend sich
«in auBerordentlicher Erfolg der Typhusprophylaxe feststellen l&flt.
IIL Vortragender behandelt die gegenwfirtige praktische Be-
deutung der bei der Typhusschutzimpfung verwendeten Praparate,
von denen 3 Arten, n&mlich die lebenden, abgeschw&chten Typhus-
knltnren nach Metcknikoff nnd Besredka, die abgetdteten
Typhnsbazillen (von Bouillon- Oder Agarknltnr), sowie bestimmte
Bakterienbestandteile in Form von Autolysaten nach Vincent in
Betracht kommen, und deren Herstellung, Dosierung, Vorziige bzw.
Nachteile. Anschlieflend wird fiber mehrere eigene Versuche be-
ricbtet, bei denen teils lebende Typhuskulturen, teils verscbiedene
obne Erhitzen gewonnene, mit Trikresol versetzte Filtrate teils solche
von den in der Hitze (bei 53—54° 1 Stunde lang) abgetdteten Bak-
terienkulturen Eaninchen, Meerscbweincben bzw. Menschen injiziert
wurden und als Mafistab des Impfschutzes die Hohe des erzielten
Agglutinationstiters diente. Dabei waren die Allgemeinerscheinungen
nach Verwendung von Filtraten geringer als nach der von ab-
getfiteten Eulturen, die lokale Reaktion jedoch annahernd gleich.
Yerf. kommt zu dem Schlusse, dafl die Frage, ob frisch isolierte Eul¬
turen Oder Filtrate Oder andere Vaccineteile ffir die Typhnsschutz-
impfung zu empfehlen seien, gegenwartig noch nicht geklart ist.
Immerhin dfirften die Verh<nisse bei der Verwendung von abge-
toteten Eulturen am gfinstigsten liegen. Grofie Schwierigkeiten z. B.
Ansteckungsgefabr stehen einem umfangreicheren Gebrauche von
lebender Vaccine im Wege; die Mfiglicbkeit zu einem weiteren Fort-
scbritte scheint ffir die Typhusschutzimpfung auf dem Gebiete der
bazillaren Bestandteile zu liegen, wobei die Frage noch zu klfiren
ist, ob einfache Autolysate Oder Filtrate eine genfigende Immunitat
auszulfisen vermfigen.
IV. Eurze Besprechung der Mafinahmen prophylaktischer Natur
zur Einschrankung der in der Armee der Vereinigten Staaten sehr
verbreiteten Geschlechtskrankheiten. In Betracht kommen: 1. Sexuelle
Hygiene, Aufkl&rung und Belehrung; 2. gesellige und sport!iche Ein-
richtungen; 3. hfiufige korperliche Untersuchung der Soldaten bei
Krankheitsverdacht; 4. binreicbend lange Beobachtung und Behand-
lung der Geschlechtskranken; 5. persfinliche Prophylaxe in Form von
Desinfektionsmafinahmen nach dem Geschlechtsverkehr; 6. bei Unter-
la8sung dieser Prophylaxe gewisse StrafmaBregeln z. B. Gehaltsabzug,
Easernarrest. Insbesondere durch die prophylaktische Behandlung
mit Desinfizienten lassen sich gfinstige Resultate erzielen, wie aus
•den Fe8tstellungen in dem grofien Rekrutendepot von Jefferson
Barracks hervorgeht, wo von 1000 Mann im Jahre 1910 318, im
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36
Verschiedenes.
Jahre 1912 d. h. nach Durchf&hrung der Prophylaxe nur 62 ge-
schlechtskrank warden.
V. Die Prophylaxe erstreckt sich im wesentlichen anf Desin-
fektionsmafinahmen, die an den Soldaten mdglichst bald nach dem>
geschlechtlichen Verkehre ansgefQhrt werden.
VI. Einleitend werden die grofien Schwierigkeiten besprochen r
die sich infolge des Widerstandes und der Unwissenheit der Be*
vblkerung bei der Bek&mpfnng der „Hakenwarmkrankheit u , einer
der enrop&ischen Ankylostomiasis fihnlichen Infektion, anf Portoricn
ergaben. Anf Grand der an 300000 Fallen gesammelten Erfahrnngen
schlagt Verf. znr Bek&mpfnng der Erankheit folgende Mafinahmem
yor: 1. Individuelle Hygiene, welche die Behandlnng der Wurmtrager,.
die in den yerschiedenen Betrieben (Plantagen, Bergwerken, Strafienban
nsw.) beschaftigt sind and mit dem Erdboden in Berfihrung kommen, and
den Schalansschlnfi wnrmkranker Kinder (bis zn deren Befreinng yon-
den Parasiten), die eingehend beschriebene Behandlnng der Wnrm-
kranken, entsprechende Fnfibekleidung nnd Verhtitung der Erd-
bodenvernnreinignng (mit den Exkrementen) nmfafit; 2. Wohnungs-
hygiene, z. B. solide Aborte, entsprechende Abwasserbeseitignng, anf
den Piianznngen bewegliche Aborte; 3. Organisation des Kampfea
gegen die Hakenwnrmkrankheit, deren Bek&mpfung besonderen Dienst-
stellen anvertraut werden mull; 4. besondere erzieherische Mafiuahmen,.
z. B. Belehrnng fiber die Prophylaxie in den Schnlen, popnl&re Schriften,
Presseagitation, Liste der behandelnden Arzte.
VII. Der gleiche Antor behandelt in einem weiteren Vortrag
yom volkswirtschaftlichen Standpnnkte ans die grofie Bedentnng der
„Hakenwnrmkrankheit u ffir die Insel Portorico, die infolge ihrer
ansgedehnten Zuckerrohr-, Tabak* nnd Kaffeepflanznngen anf eine-
zahlreiche und leistnngsf&hige Arbeiterschaft angewiesen ist. Nach
einer kurzen Schildernng der kfirperlichen, ethnographischen and
sozialen Verh<nisse der Arbeiter werden die schweren Schadigungen
dnrch die Wurminfektion ffir die Arbeiter, Unternehmer nnd die.
Insel- nnd Stfidteverwaltung im einzelnen besprochen and anschliefiend
in knrzen Ansffihrungen die yon der amerikanischen Regiernng or-
ganisierte, vom Jahre 1904—1910 sehr erfolgreich dnrchgeffihrte
Bek&mpfnng jener Wnrmkrankheit. Nach der Sch&tznng des Antore
dfiiften im Jahre 1902, also yor dem Eingreifen der Amerikaner, von
der 950000 Kfipfe z&hleuden Landbevfilkernng Portoricos etwa
800000 Personen mit Necator americanns infiziert bzw. 70 Proz. der-
selben mehr Oder weniger schwer krank gewesen sein. Von den
800000 Infizierten warden wahrend der erw&hnten 6 Jahre von den
Arzten des Bek&mpfnngsdienstes 300000 offiziell behandelt, anfierdem
noch 100000—200000 Personen ohne besondere Registrierung, so da&
etwa 300000 Infizierte, darnnter vermntlich 200000 F&lle von Leicht-
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Verschiedenes.
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kranken Oder Wurmtr&gern nod 100000 nachweisbar Kranke, die
grfifitenteils der schwer zug&nglichen Bergbevfilkernng angehfiren, noch
-einer BehandluDg nnterzogen werden mfissen. Von welch tiefgreifen-
-dem Einflnsse auf die wirtschaftlichen Verhfiltnisse des Landes jene
«ystematische Bek&mpfnng der Wnrminfektion war, geht darans her-
Tor, dafi infolge der gesteigerten pbysischen LeistungsfShigkeit der
Plantagenarbeiter sich der Handel yon Portorico in den wenigen
•Jahren um 400 Proz. vermeilrt bat.
VIH. Verf. vertritt die Anffassnng, dafi die Beriberi nicht dnrch
Ansteckung, sondern dnrch eine unzweckm&fiige Ernfthrungsweise zu-
atande komme, nnd zwar dnrch den Genufi yon iibermahlenem Oder
gesch<em Reis. Als wichtigste prophylaktische Mafinahme zur Be¬
it &mpf an g der Krankheit schl> er daher eine internationale Be-
steuerung yon stark gemahlenem Oder geschaltem schfidlichem Reis
vor, wodnrch die allgemeine Benntznng yon ungef&hrlichem, schwach
gemahlenem Reis sich erzielen lasse.
IX. Nach einer kurzen Ubersicht fiber die einzelnen Typen von
Amfiben wird deren etwaiger atiologischer Zusammenhang zor so-
geDannten Amdbenrnhr erfirtert, wobei der Antor folgenden Stand-
pnnkt vertritt Die Entamoeba coli ist ein harmloser Bewohner des
menschlichen Darmes. Die Entamoeba histolytica nnd E. tetragena
sind pathogene Arten, welche die als Amhbendysenterie bekannte
Erkranknng bewirken; beide Arten gelten jetzt als identisch. Die
Entamoeba coli, E. histolytica nnd E. tetragena sind ausgesprochene
parasitfire Arten, nnd ihre Knltivierung ist bisher noch nicht ge-
Inngen. Znrzeit ist noch kein vollgiltiger Beweis daffir erbracht
worden, dafi Knlturamfiben fur den Menschen pathogen sind. Samt-
liche bisher knltivierte Arten gehfiren znr Grnppe Amoeba nnd nnter-
scheiden sich dnrch Morphologic nnd Entwicklungsgang weseutlich
yon den parasitfiren Amfiben, die znm Genus Entamoeba gehfiren.
X. Verf. betont die Notwendigkeit einwandfreier Wasservorrftte
tffir die st&ndigen Garnisonen nnd die vorfibergehend benntzten
Trnppenlager, sowie die einer entsprechenden Wasserversorgnng im
Felde nnd bespricht knrz die verschiedenen Methoden der Wasser-
reinignng, nnd zwar 1. die mechanische mittels Sedimentiernng,
mittels Sandfiltration, mittels Schnellfiltration nach Znsatz gewisser
Stoffe, die einen Niederschlag bedingen, nnd mittels Filtration dnrch
besonders konstrnierte Filter vom Typ Pasteur, 2. die physikalische
Oder pbysikalisch-chemische, die das Abkochen des Wassers nmfafit,
ferner das Erhitzen bis zn dem die pathogenen Bakterien abtfitenden
Wfirmegrad nnd die Behandlnng mit ultravioletten Strahlen, 3. die
ohemische Reinignng mittels Chlor nnd chlorhaltiger Stoffe, Jod, Brom
Oder Ozon, wobei der Antor die verschiedenen Verfahren anf ihre
Zweckm&fiigkeit ffir die obigen Verhaltnisse hin nntersncht. Ffir die
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Verechiedenes.
st&n digen Garnisonen und Truppenlager empfiehlt er, sofern keine
stfindige, ausreichende Einrichtung far die Wasserreinigung vorbanden
ist, als beste Metbode die Reinignng mittels flussigen Chlorgases,
da sie billig, wirksam und Ieicbt durchfuhrbar ist. Far die grofieu
und vorBbergehend besuchten Truppenlager sowie fur den Marsch
ist eiue Reinigung des Trinkwassers allein angezeigt und am besten
mittels Eoagulation durch geeignete Chemikalien und anschlieBender
Schnellfiltration auszufuhren. Diese Reinigung sollte nur durch be*
Bonders ausgebildete Abteilungen unter unmittelbarer Aufsicbt da-
fur geeigneter Offiziere vorgenommen werden.
XI. Es wird die Frage erfirtert, ob und inwieweit die Feld-
verpflegung („Kriegsration“ = haversack ration und „Notportion“
= an emergency ration) des amerikanischen Soldaten hinsichtlicb
Kalorienwert und zweckm&Biger Znsammensetzung genQgend ist, und
in bejahendem Sinne entschieden.
XII. Verf. behandelt die letzten Verbesserungen der sogenannten
Feldrationen bei der amerikanischen Armee, die Zusammensetzung
dieser Rationen und deren Herstellung (Verpackung).
XIII. Ausgehend von dem Standpunkte, daB die Milit&rhygiene
ebenfalls zu den Fragen der milit&rischen Ausbildung gehort, wird
in dem Abschnitt erSrtert, anf welche Punkte (Kdrperpflege, Nahrungs-
zubereitung, Wohnungsverh<nisse, Kleidung, Beseitignng der Kdrper-
ausscheidungen, Trinkwasser usw.) sich im wesentlichen die Er-
ziehung der Rekruten zur personlichen Hygiene durch die Offiziere
zu erstrecken hat.
XIV. Verf. bespricht in sehr knappen Umrissen die persdnliche
Hygiene des Soldaten im Felde sowie die Desinfektionsmafinahmen,
wie sie mit Oder ohne Apparat durchgeffihrt werden sollen.
XV. Dasselbe Gebiet wird in fihnlicher Form wie im vorliegenden
Abschnitte behandelt.
XVI. Beschreibung eines einfachen, leichten, haltbaren und sicher
arbeitenden Desinfektionsapparates, der sich zur Desinfektion der
soldatischen AusrBstung im Felde besonders eignen soli. Der Apparat
besteht aus einem kupfernen Oder messingenen Behalter, einer Glas-
deckglocke und einem Mischgef&6 fdr die flussigen Chemikalien. Ala
Chemikalien kommen Formaldehyd gemischt mit Kalinmpermanganat
zur Verwendung. Es soil mit dem durch den Apparat erzeugten
Gasgemisch gelingen, in 20 Minuten die feldmarschmafiige AusrBstung
von Soldaten zu desinfizieren und Insekten bereits in 10 Minuten
zu vernichten. Dieser gBnstige Erfolg ist vorwiegend auf die an-
gewandte Technik zuruckzufuhren: es werden die zu desinfizierenden
Ausrastungsgegenstande, Kleider, Bettzeug usw. in enge, gut ab-
gedichtete GummistofthBllen, Packpapierhfillen oder in einen aus Hals-
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Verschiedenes. 39
tfichern hergestellten Sack gegeben, der dann das eingeleitete Gas
in konzentrierter Form enthalt.
XVII. Nach der Anffassang des Autors mtissen in den Militar-
lagern die menschlichen Ansscheidnngen in einer Weise beseitigt
werden, dad eine Vernnreinignng yon Personen nnd Grundfl&chen,
ferner des Wassers nnd der Fliegen verhfltet wird. Dieser Fordernng
wird am beaten Genfige getan dnrcb Anlegen yon tiefen Gruben im
Erdboden f&r alle menschlichen Ansleerungen. Dnrch die Schaffnng
solcher Latrinen, die dnrch Havardsche Kastensitze Oder dergleichen
fliegendicht abgeschlossen werden, wird die Besndelnng yon Personen,
Bodenoberflfiche Oder Fliegen yermieden. Rohes Petroleum ist znr
Behandlnng der Gruben- nnd der Uringlftser sehr geeignet und soil,
wo irgend mbglich, dazn benntzt werden. Dnrch sorgfaltige Anlage
yon Latrinen kann allerdings nicht ohne weiteres eine Infektion mit
Darmkatarrhen verhfitet werden, es sind vielmehr andere MaBnahmen
noch erforderlich, insbesondere die Reinignng des Trinkwassers, Aus-
scbaltnng verdorbener Speisevorrate nnd Ubnng in allgemeiner Kdrper-
pflege nnd Reinlichkeit.
• XVIII. Verf. bespricht die yerscbiedenen Verfahren, nm mensch-
liche nnd tierische sowie anorganische Abfallstoffe in Trnppenlagern
zn beseitigen. Baerthlein (W&rzburg).
Nonvelles rechercbes snr les monches vectenrs d’in-
fection. Rapport an Local Government Board. Nouvelle s6rie.
No. 86. Londres 1913. (Bull, de l’Offlce intern. d’Hyg. pnbl. T. 6.
1914. No. 1.)
Der Bericht betrifft dieBekampfungderMuscadomestica
dnrch ihren natttrlichen Feind die Empnsa mnscae, ferner die
Gberwinternng der Hausfliege, ihre Flngweite, Empftndlichkeit
fBr Far ben nnd schliefilich das Vorkommen gewisser, die Laktose
nicht vergarenden Bakterien in ihrem Organism ns, besonders des
Bac. Morgan. Ober die E m p n s a berichtet G n s s o w. Unter normalen
Verhaitnissen geben viele Fliegen im Herbst an Empnsa zugrunde.
Die Infektion ist anch experimentell in der Gefangenschaft an den
Fliegen geprtift worden. Doch ist es ungewiB, ob die Infektion von
Fliege zn Fliege erfolgt, wenn die infizierten Fliegen in Freibeit ge-
setzt werden. Die kdnstliche Spornlation bei Empnsa, der
Zykins der Entwicklung von Spore wieder znr klinstlich gezachteten
Spore, ist nicht gelnngen. Es scheint, daB die Fliege als
Zwischenwirt des Pilzes ndtig ist. Den Versnchen stehen
Schwierigkeiten entgegen, da sie fortgesetzt werden kbnnen, wenn
schon unter normalen Verhaitnissen die meisten Fliegen in der Natur
infiziert sind nnd es nicht mbglich ist zn nnterscheiden, ob die Ver-
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40
Venchiedenes.
sucbsfliegen infiziert waren. Die Epidemie warde nur im Herbst
beobachtet. Es scheint, dafi die EmpuBa blofi ein begleiten-
der Umstand beim Sterben der Fliegen, nicht die eigent-
liche Ursache ist, indera die Fliegen in dem Made, als sie alt werden,
fftr die Infektion mit dem Pilze empfUnglicber werden. Znr Ent-
Bcheidnng der Frage ware es nfitig, die Empnsa kunstlich, ohne Fliege
als Zwischenwirt, znchten zn kbnnen. Man versuchte, ob mit Sporen
bedeckte Fliegen andere infizieren kOnnen. Die Versuchsfliegen
gingen an Empusa ein. Im Kontrollversuche (nicbt kunstlich inftzierte
Fliegen) waren ebensoviele tot, aber keine an Empnsa zngrunde ge-
gangen. Dies spricht daffir, dafi Empnsa eher eine Begleiterschei-
nnng des Sterbens der Fliegen ist.
Die Uberwinternng stndierte S. Monckton Copeman.
Mit dem Eintritte des Frostes verschwinden die Fliegen. An warmen
Wintertagen erscheinen einige wieder, die sich schwer bewegen, fanl
nnd an den Fliigeln gel&hmt erscheinen; diese haben wohl fiber-
wintert. In warmen Rantnen bleiben die Fliegen fiber den Winter
erhalten, doch ist es fraglich, ob dies ffir die Erhaltnng der Species
gilt. Ob die Fliege als solche, oder als Ei, Larve Oder Pnppe,-die
wohl am resistentesten ist, fiberwintert, ist noch nicht gekl&rt.
Uber die Flngrichtnng nnd die Flngweite der Fliegen
wurde bekannt: sie fliegen gegen den Wind Oder quer zum Winde.
Die Flngrichtnng bestimmt also die Richtnng des Windes, dann anch
Nahrnngsstoffe, die von den Tieren gerochen werden. Die grfifite
beobachtete Flngweite betrng 700 m. Frtth losgelassen fliegen sie
weiter als am Nachmittag, desgleichen bei schOnem warmem Wetter
Die Frage der Vorliebe der Fliegen fur gewisse Far ben fand in
E d. H i n d 1 e einen Untersucher. N n 11 a 11 hatte gezeigt, dafi Moskitos
marineblau vorziehen, wfihrend F6 die Beobachtung machte, dafi sich
Fliegen nie anf blaue Tapeten setzen. Nach Hindie scheint es
aber, dafi die Fliegen keine Farbe besonders vorziehen. Das Vor-
kommen von Laktose nicht verg&renden Bazillen, speziell
des Morgan im Organismus der Fliege nnd ihren Znsammeuhang
mit dem Anftreten der epidemischen Diarrhoe stndierte
G. S. Graham-Smith. Im heifien Sommer 1911, wo die Fliegen
nnd die Diarrhoe in Cambridge nnd Birmingham hfiufig waren, konnte
ans den in den verseuchten H&usern gefangenen Fliegen Morgan zn
5,3 Proz. isoliert werden, ans Fliegen von nicht versenchten Hausern
zn 0,6 Proz. Der kfihle Sommer 1912 brachte wenig Fliegen, die
Diarrhoe war selten; Morgan konnte ans dem FliegenkOrper nicht
isoliert werden. Daraus erhellt, dafi die Fliegen mit dem Anftreten
der Diarrhoe in Zusammenhang stehen, wenn sie anch nicht der
einzige gewichtige Faktor sein dfirften. J. G. Markl (Triest).
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Verschiedenes.
41
Heyn, Fliegen als Krankheitsubertrager in Deutsch¬
land and ihre Bek&mpfang. (Zeitschr. f. Med.-Beamte. 1914.
S. 413.)
1. Die von anfmerksamen Beobachtem schon vor Jahrhunderten vermotete nnd
einzelnen Vdlkern anch hente noch ganz bekannte Rolle der Fliegen als Erankheits-
fibertr&ger ist dnrch Experimente nnd sorgfdltige Beobacbtnngen einwandfrei sicher-
gestellt. 2. Die grdfite Bedentnng als Erankheitsiibertr&ger besitzen die Fliegen in
den Tropen. 3. Von den in Dentschland heimischen Arten kommen als Erankheits-
Ubertr&ger in erster Linie die Stubenfliege, dann die Stallfliege nnd die Bremsen in
Betracht 4. Als Brutstfttten der Fliegen dienen vor allem Pferdedilnger nnd sonstige
Fftkalien, Nahrungsmittelreste nnd MtUI. Eine weitere wichtige Brutst&tte bilden
oft moderne El&ranlagen, besonders biologische Tropfkflrper. 5. Die Cbertragnng
von Krankheiten dnrch Fliegen kann nnmittelbar, rein mechanisch, dnrch Ver-
acbleppen von Anstecknngsstofi anf Hant nnd Schleimh&nte Gesonder, Nahrungs-
mittel nsw. erfolgen. 6. Dnrch Fliegen sind nachgewiesenermafien ttbertragen worden:
Typhus, Dysenteric nnd Psendodysenterie, Tnberkulose, Cholera, Pest, Rekurrens,
Lepra, Milzbrand, Bandwtirmer, ansteckende Angenkrankheiten, Erysipel, Septik&mie
nnd Diphtherie. Ffir Pocken nnd Wnt ist der Nachweis noch nicht erbracht. 7. Die
beste Bek&mpfung der Fliegenplage whrde in MaBregeln gegen die Fliegenbrut selbst
bestehen. Solche Matinahmen erscheinen jedoch fiir gewbhnlich weder durchfiihrbar
noch nfttig. Sie sind aber wfthrend des Bestehens einer austeckenden Erankheit ge-
boten nnd dann anch mit Nachdrnck dnrchznftthren. 8. Das Anbringen von Fliegen-
fenstem in alien Arbeitsrftumen nnd Verkaufsstellen von Nahrnngsmittelbetrieben
erscheint sowohl ans Grlinden der allgemeinen Reinlichkeit, als auch im Interesse
der VerbUtnng der Weiterverbreitung ansteckender Erankheiten dnrch Fliegen
geboten Entsprechende Vorschriften kdnnen um so nnbedenklicher erlassen werden,
als die Eosten fiir solche Fenster sehr niedrig sind. 9. Aus den gleichen Grlinden
erscheinen Fliegenfenster fiir Erankenh&nser, besonders die Infektionsabteilungen,
Irrenanstalten nsw. angebracht. 10. Das beste Mittel zur Vertreibung von Fliegen
ans Wohnr&umen nsw. isfm&flig starke Zuglnft. Daneben kann man sich noch
verschiedener Vemichtungsmittel bedienen. 11. Von Zeit zn Zeit ist eiue Aufkl&rung
des grofien Pnbliknms liber die Get&hrlichkeit der Fliegen, namentlich w&hrend der
Zeit des Hemchens ansteckender Erankheiten, nCtig. Wolf ^ Witzenhausen).
Sievekfng, Einiges iiber die Beziehungen der allgemeinen
Krankenhauser zur fiffentlichen Gesundheitspflege
in Hamburg. (Beitr. z. Klinik d. Tuberkulose. Bd. 31. 1914.
S. 261.)
Interessante statistische Mitteilungen fiber das Krankheitswesen
nnd die Flirsorge fttr Kranke in Hamburg.
F. Kohler (Holsterhausen).
Thomas, Erwin, Uber die Beziehungen chronischer Unter-
ernahrnng zur Infektion nnd die klinischen Zeichen
der herabgesetzten Immunit&t. (Zeitschr. f. Kinderheilk.
Orig. Bd. 11. 1914. S. 317.)
Bei ErOrterung des Standes der natfirlichen Immunit&t w&hrend
krankb&fter Zustande ist die Rolle der sogenannten Gelegenheits-
nrsachen nach MSglichkeit von der prim&ren Ver&nderung der Im-
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42
Verechiedenes.
munitat abzutrennen. Die klinischen Zeichen der herabgesetzten
Immnnitat mQssen von diesem Gesichtspunkte ans betrachtet werden.
Chronische Unterernahrung, wie sie bei der Pylorusstenose beobachtet
wird, gebt nor dann mit Herabsetznng der Immnnitat einber, wenn
sie mit erheblicher Ern&hrnngsstOnmg kombiniert ist. Gewichts-
stSrze disponieren an sich nicht zur Entstehnng von Pneumonien.
Bln dan (Berlin-Steglitz).
Castro, Uber Erythrocyturia minima im S&nglings- nnd
Eindesalter. (Zeitschr.f. Kinderbeilk. Orig. Bd. 11.1914. S. 284.)
Gelegentlich der systematischen Urinnntersnchnngen bei einer
groflen Grippeepidemie konnte bei 10 Proz. aller SSnglinge eine
Erythrocytnrie nachgewiesen werden, die in den bisber bekannten
Ursacben keine Erklfirnng fand. Sie danerte in mancben Fallen
wochen- ja monatelang. Wegen der geringen Zahl der roten Blut-
kbrperchen (im Sediment 5—16 pro Gesichtsfeld) die oben gewahlte
Bezeichnung. Als Ursache ist in erster Linie Infektion in Betracht
zu ziehen, aufierdem spielt konstitntionelle Disposition eine Rolle
(„D6bilit6 r6nale“). Der Ursprnngsort der Blntung ist in die hbheren
Nierenabschnitte zu verlegen, was dnrch pathologisch - anatomische
Befunde bestatigt wurde. Es handelt sich aber nicht nm eine
Nephritis als Unterlage, sondern um toxische Nierenschadignngen.
AuBer der reinen Erythrocytnrie kommt eine Eombination mit Pye¬
litis vor. Uber die Prognose ist nichts Sicheres za sagen. Sanglinge
mit dieser StSrung konnen gnt gedeihen, doch scheint nach den Be-
fnnden bei alteren Kindern in manchen Fallen die Nierenschwftche
langere Zeit anzudauern. Bludau (Berlin-Steglitz).
He!nrich8doiiT, P., Uber Formen nnd Ursachen der Leber-
entartnng bei gleichzeitiger Stauung. (Beitr. z. path.
Anat. u. z. allgem. Path. Bd. 58. 1914. S. 636.)
Bei Herzkranken linden sich h&ufig Veranderungen der Leber,
die sich dnrch eine zentrale degenerative Verfettung mit Ikterus
nnd Verengerung der Kapillaren sowie hamorrhagischen Ringnekrosen
mit Leukocytenansammlnng bei relativ normalen Verhaltnissen der
peripheren Anteile nnd Rnndzellenhaufen im periportalen Bindegewebe
anszeichnen. Diese Veranderungen mtissen mit infektidsen oder toxi-
schen Ursachen in Zusammenhang gebracht werden bei gleichzeitiger
Anamie und Blutstauung. Die Leber vieler Herzkranken ist dem-
nach nicht nur im Sinne einer mechanischen Stanungswirkung, son¬
dern auch im Sinne einer Toxamie geschadigt; und der cyanotische
Ikterus ist ein toxischer Ikterus. A. Ghon (Prag).
Logan, The intestinal flora of infants and young chil¬
dren. (Journ. of Pathol, a. Bact. Vol. 18. 1914. p. 527.)
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Verschie denes. 43
Verf. teilt zur Erleichterung des Stadiums die Darmflora der
S&nglinge and Kinder ein in Orappe der
1. grampositiven and sfturetoleranten,
2. gramnegativen Laktose vergftrenden and
3. gramnegativen Laktose nicbt vergarenden Stftbchen,
4. Kokkenformen,
5. 8porenbiidner.
Untersuchungen fiber Darmflora bei Brust- and Flaschenkindern.
Hanpttypen der sich flndenden Mikroorganismen, deren Kultureigen-
schaften and Patbogenit&t werden mitgeteilt Fftrth (Berlin).
Knlka, Wilhelm, 8tudien zur Frage der fftkalen Aus-
scheidang darmfremder Bakterien. (Arch. f. Hyg. Bd. 82.
1914. 8. 337.)
Verf. hat die von Raabitschek aufgestellte Frage „nach dem
Aasfall von Fatterungs- and Aasscbeidungsversachen bei Tieren, die
mit den zam Experiment verwendeten Bakterien vorher immnnisiert
worden waren, einer nenerlichen Bearbeitung nnterzogen. Zur Ver-
wendung kamen mebrere Stftmme des B. prodigiosas and V. Metsch-
nikoff, als Versuchsobjekte Kaninchen, Hand and Mensch. In keinem
Falle gelang es, eine auch nor voriibergehende, starkere f&kale
Ansscheidang der kbrperfremden Bakterien za erzielen. Auch die
Variierung der Vorbehandlungsweise, intravenbse, intraperitoneale
and sabkatane Einverleibung, blieb obne Erfolg. Verf. glaubt auf
Grand seiner Untersuclmng.-ergebnisse die von Raabitschek auf-
gestellte Behaaptang zamindest dahin einschrftnken zu kbnnen, dafl
es nur enter gewissen, aber nicht n ft her bekannten Umst&nden
mdglich erscheint, nach spezifischer Vorbehandlung and nachtrftglicher
Einverleibung per os im Darmkanale von Tieren korperfremde Bak¬
terien derart zur Ansiedlang za bringen, dafl sie fur Iftngere Oder
kurzere Zeit auch mit den Faces in bemerkenswerter Weise zur
Ansscheidang gelangen. Gildemeister (Posen).
Bornaad, H., Recherches sur les parasites v^g§taux des
ceufs des ponies. (Travaux de Chimie alimentaire et d’Hygi6ne
public par le Service sanitaire federal fSuisseJ. Vol. 5. 1914. p. 138.)
Alle Eier, die sich beim Darchleachten anormal verhielten, ent-
hielten Keime. Am hftafigsten warde in schlechten Eiern B. proteas
vulgaris gefunden, den der Verf. fiir die Fftulnis der Eier verant-
•wortlich macht 58 Proz. der frischen Eier enthielten Keime.
Aaflerlich darch Kot beschmatzte Eier, in dem verschiedene Bak¬
terien and Hyphomyceten nachweisbar waren (B. coli, B. fluorescens
liqaefac., B. paratyphi B, B. pneumoniae, Cladosporium herbarum), ent-
hielten auch im Innern diese Parasiten. Das Eindringen der Para-
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44
Verschiedenes.
siten in die Eier wird veranlaBt darch ihre Beweglichkeit nnd die
Feuchtigkeit der veranreinigenden Sabstanz. Dnrch 3 Oder 5 Minnten
langes Kocben warden die in den Eiern enthaltenen Bakterien nicbt
abgetfitet. Die bakterizide Kraft des EiweiBes ist sehr gering nnd
Suflerte sich erst nngef&hr nach 3 Wochen anf einige Keime. Das
Eigelb wird von beatimmten Bakterien unter vollst&ndiger Ver-
flussigung and SchwefelwasserstoffbilduDg am st&rksten angegriffen.
Hyphomyceten beteiligen sicb nicbt an der Zersetzung des Eiinhaltes,
sie linden sich haupts&chlich anf der Inaenflache des Eis. Eier, die
in sanberen and trockenen Eahnerst&llen gelegt nnd gat gereinigt
aufbewahrt werden, sind der Infektion dnrch Mikroorganismen weniger
ausgesetzt. Die Untersnchungen warden an 100 Eiern, die im Herbst.
nnd Winter gekanft worden waren, angestellt. Die einschl&gige
Literatnr ist berftcksichtigt Wedemann (Berlin - Lichterfe Ide).
Raphael) A., Note snr le Bacillus perfringens (Veillon).
(Ann. de l’lnst Pasteur. T. 28. 1914. p. 664).
Beschreibnng der Wirknng intravenSser bzw. subkntaner Injek-
tionen von Bouillonkulturen des B. perfringens an Kanincben nnd
Meerschweinchen. Gildemeister (Posen).
Ramon, G., Etudes snrle bacille de Malassez et Vignal,
la pseudo-tuberculose du cobaye (maladie naturelle
et maladie exp6rimentale). (Ann. de l’lnst. Pasteur. T. 28.
1914. p. 585.)
Beschreibnng einer in eiDem grofien Meerschweinchenbestande
ansgebrochenen Psendotnberkuloseepizootie, verursacht durch den
Kokkobazillns yon Malassez nnd Vignal, Schildernng der klini-
schen Symptome nnd der pathologischen Ver&ndernngen. Weiterhin
wird iiber die bei experimenteller Infektion mit dem Kokkobazillns
gemacbten Beobachtungen berichtet. Gildemeister (Posen).
Francisco, M6s y Magro, Sobre an nnevo estafilococo
^Micrococcus pyocyaneus" n. sp. (Revista Valenciana de
Ciencias m6dicas. 1914. p. 2.)
Beschreibung eines ans einer Aknepustel geztichteten, noch nicht
hekannten Mikrokokkus.
Zn zweien oder in Traubenform zusammenliegend, nnbeweglich^
grampositiv, jodophil, mit den gewdhnlicben Farbstoffen leicht farb*
bar, bei der Vitalfarbung Peripherie gefkrbt, Zentrnm nngefarbt
Anf Gelatineplatten punktformige glattrandige Kolonien, die
einen grungelblich fluoreszierenden Farbstoff bilden and vom 4. Tage
an den N&hrboden verflussigen. Im Gelatinestich das gleiche Ver-
halten.
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Verschie denes. 45
In Bouillon diffuse Trttbung und kriimeliger Bodensatz, keine
Farbstoffbildung, keine H&utchenbildung.
Anf Agar fippiges Wacbstum, reichliche Farbstoffbildung, Farb-
8toff in destilliertem Wasser loslich; anf Lackmusagar blaue Eolonien.
Im Tierversuch fiir Meerschweinchen nicht pathogen.
Hannes (Hamburg).
Lockett, William T., Oxidation of thiosulfate by certain
bacteria in pure culture. (Proc. of the R. Soc. Series B.
Vol. 87. 1914. Biol. Sciences. No. B 597. p. 441.)
Bei Untersuchung von Abwasserfiltem wurde ein Bakterium ge-
funden, das imstande ist, Natriumthiosulfat zu Natriumsulfat zu
oxydieren. Eunstliche ZQchtung gelang auf N&hrb6den, denen
Ammoniumsulfat zugesetzt war.. W. H.Ho'ffmann (Berlin).
Aubel, E. et Colin, H* Action des sucres sur la fonction
pigmentaire du bacille pyocyanique. (C. r. Soc. de Biol.
T. 75. 1913. p. 26.)
Setzt man zu einem einfach zusammengesetzten Asparaginnahr-
boden steigende Mengen Glykose, so hdrt allmahlich mit zunehmender
Glykosemenge beim B. pyocyaneus die Bildung des Pyocyanins auf.
Gildemeister (Posen).
Burekbardt, Jean Louis, Untersuchungen fiber Bewegung
und Begeifelnng der Bakterien und die Verwendbar-
keit dieser Merkmale fiir die Systematic I. Teil.
tjber die Ver&nderlichkeit von Bewegung und Be-
gei Belong. (Arch. f. Hyg. Bd. 82. 1914. S. 235.)
Versuche, Bakterien, die bekanntermafien unbeweglich waren,
beweglich zu machen, wurden zun&chst mehrmals und unter ver-
schiedenen Bedingungen mit Sarcinen und Mikrokokken angestellt;
die Augabe von Ellis, dafi dieselben allgemein durch hSufige Uber-
impfungen beweglich werden, konnte nicht bestatigt werden. Hin-
gegen war bei einigen Kontrollen mit als beweglich bekannten
Sarcinen deutlich, dafi die Bewegung mehrmals in der ersten Genera¬
tion sehr trftge war, z. T. auch ziemlich spat eintrat, spfiter aber
infolge der vielen Oberimpfungen allgemein und lebhafter wurde.
Im Gegensatze dazu hatten in einem Versuche mit frisch isolierten
Colist&mmen die wiederholten Ubertragungen den Erfolg, dafi mehrere
Stfimme dabei als beweglich erkannt wurden, welche in einer oder
mehreren der ersten Generationen unbeweglich waren und auch
keine Geifieln gezeigt hatten. Sp&tere Abimpfungen aus den unbe-
weglichen Originalkulturen nach */a ~ 1 Jahr ergaben allerdings schon
in der ersten Generation ohne weiteres bewegliche Eulturen.
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46
Verschiedenes.
Andere Versucbe zeigten dann, dafi es anch dnrch andere
Methoden, wie Einbringen der Bakterien in hdchst verdQnnte, flfissige
Nahrlosungen Oder anch in Brnnnenwasser, andlich dnrch Oberimpfungr
in mehr Oder weniger stark alkalische NahrbSden, nicbt gelang, bei
den nach lkngerer Beobacbtong als unbeweglich erkannten Bakterien
Bewegnng hervorzurufen.
Weiter wnrde die Moglichkeit gepruft, beweglicbe Stamme dnrch
ungQnstige Verhkltnisse unbeweglich zn roachen. Es wnrden Pro*
digiosusstamme nnd Stamme der Typhus-Coligrnppe hOheren Tempe-
ratnren ansgesetzt, nnd zwar mit dem Erfolge, dafi mehrere Stamme
temporkr unbeweglich wnrden; die meisten zeigten jedoch mehr oder
weniger rasche GewQhnung an die Temperatnr nnd erhielten die Be-
weglichkeit anch nnter den abnormen Bedingungen wieder; die
fibrigen wnrden sofort wieder beweglich, als sie in normale Ver-
hkltnisse kamen. In einem allerdings nur knrz dauernden Versnche
zeigte sich beim Bact. pseudotnbercnlosis rodentinm bei 36 u immer
sofort vollstandige Unbeweglichkeit, meist anch vollstandiges Fehlen
der Begeifielung; bei Zimmertemperatnr trat die Bewegnng in der
nnteren Generation wieder auf. Bei Vertretern der Typhus-Coligrnppe
wnrde temporkre Unbeweglichkeit durch Skure- nnd Alkaliznsatz
zum Nkhrboden erzielt, doch erholte sich anch hier ein Stamm, der
wkhrend mehr als 3 Monaten unbeweglich gewesen war, anf gfinstigem
Nkhrboden sofort wieder; bei den anderen trat schon frflher Ge-
wdhnnng ein, nnd die Beweglichkeit kam anch nnter den sehr un-
gfinstigen Verhkltnissen — wenn auch recht spkrlich — znriick. Es
gelang also anf mehrere Arten, die Bakterien temporkr, nicbt aber
danernd unbeweglich zn machen.
In einem weiteren Versnche traten mutationsartige Verande-
rnngen ein, d. h. ans alten, mehr oder weniger gut beweglichen
Stkmmen liefien sich Abkommlinge mit sehr guter und knfierst
schlechter Beweglichkeit gewinnen. Es gelang nun nicht, dnrch
Anslese der am schlechtesten beweglichen Stamme einen unbeweg-
lichen Stamm zn gewinnen; nach mehreren Abimpfnugen waren nach
nnd nach alle Stamme wieder gut beweglich.
Nach Ansicht des Verf. lassen sich alle Beobachtungen fiber
Wechsel der Bewegnng anf die banale Tatsache rednzieren, dafi die
beweglichen Bakterien, teils infolge von sichtbaren Schkdignngen,
teils nnter Umstanden, die fiir nns nicht erkennbar sind, ihre Be-
wegung zeitweise oder — anscheinend — danernd einstellen, nnd.
zwar geschieht dies nicht nnr, wie es taglich beobachtet werden
kann, far Stnnden oder fur knrze Generationen, sondern fiir Monate
nnd Jahre, wahrend viele andere Lebensknfiernngen nnd besonders
die Vermebrnngsfkhigkeit erhalten bleiben. Verf. kommt deshalb zn
dem Schlnsse, dafi die Beweglichkeit nnd Begeifielnng eine der kon-
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Verschiedenes.
47
stantesten Eigenschaften ist, da sie bei jahrelang fortgezfichteten
St&mmen nur sehr selten wechselt and offenbar fast nur bei solchen,
welche die Bedingungen nnserer Kaltaren schlecbt ertragen. Der
zum Schlasse seiner iiberaas lesenswerten Arbeit aufgestellten Forde-
rung des Verf., dafi man ein Bakterium gar nicht lange genug unter
den verschiedensten Bedingungen nntersuchen kann, bevor man be-
haupten darf, dafi es nnbeweglich ist, wird wohl jeder Praktiker voll
und ganz beipflichten. Gildemeister (Posen).
Biirger, Max, Uber Schwefelwasserstoffbildung ans
Cjstin dnrch Bakterien. (Arch. f. Hyg. *Bd. 82. 1914. 8.201.)
Die Untersuchungen des Verf. fiber Schwefelwasserstoffbildung
ans Cystin dnrch Bakterien hatten folgendes Ergebnis: 1. Alle unter-
snchten Bakterien bilden H,S ans Cystin. 2. Ans Tanrin wird kein
8chwefel abgespalten. 3. Die Menge des gebildeten H,8 geht im
wesentlichen der Intensit&t des Wachstums der Bakterien parallel
4. Anch in snlfatfreien N&hrlosungen geht die Schwefelwasserstoff-
bildang ans Cystin vor sich. 5. Merkaptanbildung aus cystinhaltigen,
eiweiflfreien N&hrlfisungen wnrde trotz kraftiger H,S-Bildung nicht
beobachtet. 6. Anf Cystin wirksame, schwefelwasserstoffbildende
Fermente liefien sich dnrch Filtration von Bakterienknltnren nicht
gewinnen. Gildemeister (Posen).
Isabolinsky, M. nnd Smoljan, L., Dber die Wirknng einiger
Anilinfarbstoffe anf Bakterien. Nebst einem Bei*
trag fiber die Farbstoffestigkeit der Bakterien. (C. t
Bakt. Abt. L Orig. Bd. 73. 1914. S. 413.)
Die Verff. prfiften die Wirkung einiger Anilinfarben (Methylen-
blan, Gentianaviolett 6 B [Grfibler], Kristallviolett, Pyoctanin [Merck],
Thionin, Malachitgrfin, Fnchsin, Safranin nnd Eosin) in vitro und
in vivo anf Bakterien, nnd zwar anf Staphylococcus pyogenes aureus,
Pneumococcus, B. anthracis, B. typhi. B. coli nnd Vibrio cholerae.
Die Mehrzahl der Anilinfarbstoffe, mit Ausnahme der sanren, zeigte
recht starke bakterizide Eigenschaften in vitro nnd in vivo. Am
meisten resistent gegen die Farbstoffe erwiesen sich Typhnsbazillus
nnd Colibakterien. Anilin an nnd ffir sich besitzt keine bakteriziden
Eigenschaften. Am schfirfsten nnd ansgeprllgtesten fiufiern ihre bak¬
terizide Kraft Kristallviolett, Methylviolett und Malachitgrfin. Die
snbkntane Einverleibnng konzentrierter Farbstoffverdfinnnngen hat
bei M&usen nnd Kaninchen keinen schfidlichen Einflnfi anf dieselben.
Die bakterizide Kraft der Farbstoffe in vitro geht nicht derselben
in vivo parallel, da man, nm das Tier vor der Infektion zn schfitzen,
einer st&rkeren Konzentration des Farbstoffes bedarf, als fur die
Wachstnmshemmnng in vitro. Dieser Umstand lfifit annehmen, dafi
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48
Verschiedenes.
bei der Wirkung in vitro eine wesentliche Rolle nnr der bemmende
Einflufi des Farbstoffes anf das Bakteriumwachstum spielt. Werden
Choleravibrionen in immer stfirkere Farbstoffverdtinnungen Qberimpft,
so kann man eine Gewbhnung der Vibrionen an die Farbstoffe er-
zielen, die jedoch nnr bis zn einem gewissen Grade gebt. Eine
absolute Resistenz der Choleravibrionen gegen den Farbstoff konnte
nicht erzielt werden. Gildemeister (Posen).
Simon and Wood, The inhibitory action of certain aniline
dy es upon bacterial development. (Americ. Journ. of the
med. Sc. Vol. 147. 1914. p. 247.)
Nacb den Uutersuchnngen der Verff. ist die wachstnmhemmende
Wirkung der genannten Farbstoffe abb&ngig 1. von der Basizit&t,
2. von der chemischen Konstitution: die sanren Farbstoffe besitzen
die in Rede stehende Eigenschaft uberhanpt nicht, sondern nnr die
basischen; aber anch die letzteren nicht alle; durch saure Radikale,
die die Basizitat herabsetzen, wird nkmlich anch die inhibierende
Wirkung abgeschwficht oder anfgehoben. In concreto fanden Verff.
die hemmende Wirkung bei den wasserlSslichen, basischen, roten,
blanen nnd violetten Farbstoffen der Triamino-Triphenyl-Methangrnppe.
(Nftheres s. i. 0.) — Die physikalischen Eigenschaften (violette Farbe,
Mol ekulargewicht-Churchman, Stilling) kdnnen als Faktoren von be-
sonderer Bedentnng nicht betrachtet werden. Bou5ek (Prag).
Lareran, A. et Marullaz, M., Sur la nature des corps de
Graham-Smith. (Bull. Soc. de Pathol, exot. T. 7. 1914. p. 240.)
Graham-Smith sah 1905 in dem Blute von Manlwhrfen endo-
globulare bazilliforme Gebilde, die er als Parasiten ansprach. Ahn-
liche Gebilde sind alsdann von anderen Forschern bei Maulwiirfen
und anch bei anderen Tieren beobachtet worden. Die Verff. fanden
die Graham-Smithschen Kbrperchen bei Maulwiirfen, Hasel- und
Spitzmausen. Von den 41 untersuchten Maulwiirfen beherbergten
9 die Korperchen, in 6 von diesen Fallen waren andere Blutparasiten
nicht nachweisbar. Es folgt eine eingehende Beschreibung der
Kbrperchen im Vergleich zu anderen Blutbildern an der Hand einer
TafeL Verimpfungen des kdrperchenhaltigen Blntes anf Maulwurf
und Ratten, sowie Kulturversuche fielen negativ aus. Anf Grand
ihrer Untersuchungen sehen die Verff. die parasit&re Natur dieser
Gebilde als noch nicht bewiesen an, sie sind ihrer Ansicht nach
derselben Herkunft wie die basophil en Granulationen.
Gildemeister (Posen).
Franzen, H., Beit rage zur Biochemie der Mikro-
organismen. (Hoppe-Seylers Ztschr. f. physiol. Chemie. Bd. 90.
1914. S. 311.)
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Veraduedenes.
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Frauzen, H. und Egger, F., IX. Mitteilnng. Uber den NS.hr-
wert verschiedener Znckerarten und AminosSnren
ffir Bac. prodigiosus. (Ebenda.)
Von den verschiedenen Znckerarten wird Glnkose am besten
ausgenntzt, dann folgt Frnktose, die nnr einen ganz wenig geringeren
NShrwert besitzt, vielleicht anch denselben. Der NShrwert des
Bohrznckers ist merklich geringer als der der Glnkose nnd Fruk-
tose, aber der Yerlanf der G&rnngsknrve ist denen der Glnkose nnd
Frnktose sehr Shnlich. Einen bedentend schlechteren NShrwert be¬
sitzt Maltose, die zwar anch nocb ganz gnt ausgenntzt wird, wShrend
Galaktose nnd Laktose nicht angegriffen werden.
Yon den drei untersuchten AminosSuren ist das Asparagin die
beste Stickstoffqnelle, dann folgt Alanin nnd schliedlich GlykokolL
Der verschiedene NShrwert kann anf die Verschiedenheit des Ab-
banes der betreffenden SSnren zurfickgeffihrt werden. Die Verff.
glanben dnrch diese vorlSuflgen Yersnche gezeigt zn haben, dad es
mit Hilfe der qnantitativen Analyse gelingt, anch feinere (Jnter-
schiede in dem NShrwert verschiedener Snbstanzen nachznweisen
nnd zahlenm&fiig auszndriicken. Der ausffihrlichen Arbeit sind zahl-
reiche Tabellen nnd Kurven beigegeben, die Methodik der Versuche
ist im Original genan angegeben.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Bosenthal, Engen nnd Fatal, Joseph August, Stndien fiber die
Prodnktion amylolytischer und glykolytischer Bak-
terienfermente. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 74. 1914. S. 369.)
Die Prodnktion des amylolytischen Ferments entspricht nach den
Untersnchungen der Yerff. bei den von ihnen geprfiften StSmmen des
Streptokokkns, Staphylokokkns nnd B. coli einer Kurve, welche
allmShlich in die Hfihe steigt nnd etwa am 9.—10. Tage das Maxi¬
mum erreicht. Demgegenfiber wird das Maximum des glykolytischen
Ferments derselben Mikroorganismen bereits am 2., manchmal sogar
am 1. Beobachtnngstage erreicht. In der Menge bzw. in den zeit-
lichen YerhSltnissen der Fermentproduktion besteht zwischen aviru-
lenten nnd virnlenten Mikroorganismen in bezng anf das amylolytische
Ferment kein wesentlicher Unterschied. Das von den virnlenten
Mikroorganismen produzierte glykolytische Ferment ist eher weniger
als gleich jener Menge, die von den virnlenten Knltnren erzeugt wird.
Gildemeister (Posen).
Bertiau, P., Les ferments bactdriens qni liqu6fient la
gdlatinase et lenrs antiferments. (C. t Bakt. Abt. L
Orig. Bd. 74. 1914. 8. 374.)
Erato Abt. Ref. Bd. 63. No. 2. 4
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BO
Yerschiedenes.
Eine fiir die Untersuchung von Gelatinasen sehr brauchbare
Methode ist die Mischung der ganzen Gelatinemenge mit dem Fer-
mente. Die Fermentwirkung gebt am besten bei einer Temperator
von 37° vor sich. Nach einer Stnnde stellt man die R5hrchen in
den Eisschrank, wo die nicht verflflssigte Gelatine wieder fest wird.
Sehr wirksame Lbsungen erhalt man ana Bouillonknltnren, die eine
kleine Menge Gelatine enthalten nnd durch Filtrieren von den Bak-
terien za befreien sind. Durch Immunisierang von Kaninchen be*
kommt man sehr starke Antifermente, die spezifisch sind und die
Gelatinasen vollkommen neutralisieren. Bakteriengelatinasen sind
mit Trypsinen nicht identisch. Gildemeister (Posen).
Marras, F. M., Methoden znm Nachweis und zur Unter-
snchnng der Tryptoproteasen. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig.
Bd. 74. 1914. S. 505.)
W&hrend die Gelatineplatten nach Fermi die wirksamsten
Bakterienproteasen auch in einer Yerdunnnng von 1:100, die
schw&cheren, wie die Proteasen vom Tetanusbazillus, in einer Ver-
dunnung von 1:30 nachweisen, zeigten die Methoden von Jo ch¬
in an n und Miiller und von Fuld und Grofi dieselben Proteasen
bereits bei einer Verdfinnung von 1:10 nicht mehr an. DieFermi-
sche Methode war somit in bezug anf die Proteasen von Micr. pyo¬
genes aureus, Bac. anthracis, subtilis, Megatherium, Bac. pyocyaneus,
Y. cholerae, Proteus etwa 50mal, in bezug auf die Protease von
Bac. tetani etwa 30mal empfindlicher als beide anderen Methoden.
Die Gelatineplattenmethode ist aufierdem wegen der kurzen Reak-
tionsdauer und der niederen Temperatur zu bevorzugen, da Bakterien¬
proteasen und khnliche Stoffe durch einstiindige Erwarmung auf
66° bereits abgeschwacht werden. Gildemeister (Posen).
Levene, P. A. and Meyer, G. M., The action of leukocytes
and kidney tissue on pyruvic acid. (Journ. of biol. Chem.
Vol. 17. 1914. p. 443.)
Brenztraubensaure wird von tierischen Geweben unter aseptischen
Bedingungen (Leukocyten, Niere von Hund und Kaninchen) nicht in
Kohlensaure und Acetaldehyd zerlegt.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Clausen, E. R., 0n the behavior of emulsin in the presence
of collodion. (Journ. of biolog. Chem. Vol. 17. 1914. p. 413.)
Die Zeitdauer der Absorption von Emulsin durch Kollodium-
hillsen ergibt fallende Werte fur die einfach molekulare Konstante
und eine Kurve, die fihnlich der ist, die fiir VorgSinge bei kapillaren
Kraften erhalten worden ist. Die Bestimmung der Temperatur-
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Verschiedenes.
51
koeffizienten zwischen 25 und 45° ergibt einen darchschnittlichen
Wert von 1,17 far 10 0 Zwischenraam. Ein Beweis ffir die Umwand-
lung der Enzyme in hemmende SnbstaDzen ist nicht erbracht. Ein
grofier Anteil der Enzyme laBt sich wiedergewinnen, wenn die
Kollodiamhulsen mit Ldsungen des Substrates znsammengebracht
werden. Die Enzymsnbstanz wird von dem Kollodium energisch
znruckgehalten. Die F&higkeit der KollodiumhBlsen, Enzym zu absor-
bieren, nimmt bei wiederholtem Gebrauche ab. Durch Ldsen des
Kollodinms in Alkobol nnd Ather kSnnen Teile des Enzyms wieder-
gewonnen werden. Verf. vermntet, dab bei der Absorption der
Enzyme dnrch Kollodium kapillare Kr&fte eine Rolle spielen, und
daB die Fixierung als ein Ph&nomen der Oberflachenspannung auf-
gefaBt werden kann. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Bosenmund, K. W., Die Kolloidchemie in ihrerBedeutung
fttr Medizin und Pbarmazie. (Bericht d. Deutschen pharm.
Gesellschaft. Jg. 28. 1913. S. 309.)
Zusammenfassender Vortrag. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Beintker, UberTrockennfthrbSden nacb Prof. Doerr. (C.f.
Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 74. 1914. S. 499.)
Geprhft wurden folgende Trockenn&hrbdden: Agar, Gelatine,
Endo-Agar, Drigalski - Conradi - Agar, Neutralrotagar und
Lackmnsnutroseagar (fUr die Ruhrdiagnose). Verf. ist mit den er-
zielten Resultaten SuBerst zufrieden. Gildemeister (Posen).
Galli-Yalerio, B. nnd Schiffmann, S., Die praktische An wen-
dung von Doerrs TrockennAhrbSden. (Ebenda. S. 653.)
Zwischen Doerrs Trockenn&hrbdden und gewdhnlichen Nkhr-
bOden haben die Vertf. bei den Kulturen keine Verschiedenheit be-
merkt. Gildemeister (Posen).
Schaub, Ein neuer Fortschritt in der Herstellung bak-
teriologischer Nfthrb6den. (Hamburger med. Uberseehefte.
1914. S. 183.)
Empfehlung der von der Firma Bram-Leipzig in den Handel
gebrachten n Prof. Dr. Doerr’s Trockenn&hrb<5den“, namentlich far
die Verwendung im Kriege. N&here Angaben fehlen.
Hannes (Hamburg).
Konrieh, Eine neue Untersuchungsmethode far anaerobe
Stichkulturen. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 74. 1914. S. 191.)
Urn bei anagroben Agar- oder Serumagarstichkulturen den Nahr-
boden leicht aus dem Reagenzglase zu entfernen, empfiehlt Verf., den
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52
Verschie denes.
Boden des Beagenzglases vorsichtig in der Bunsenflamme zn erw&rmen,
bis sich etwas Agar verflussigt hat, der bei weiterem vorsichtigen
Erwarmen dnrch Verdampfen die Agars&ule vor sich hertreibt.
Gelatinerohrchen werden in warmes Wasser getancht, bis die dem
Glase anhaftende Schicht geschmolzen ist; alsdann wird, wenn er-
forderlich, wie bei Agarrbhrchen verfahren.
Gildemeister (Posen).
Miiller, PaulTh., Uber meine Schnellmethode der bakterio-
logischen Wassernntersnchnng. (Zugleich Erwidernng
ant die Arbeit yon E. Hesse „Uber die Verwendung
der „Eisenf&llung“ zur direkten Keimzahlung in
Wasserproben.") (Arch. £ Hyg. Bd. 82. 1914. 8.57.)
Verf. sncht die von E. Hesse gegen seine Schnellmethode er-
hobenen Einwande zn entkr&ften nnd kommt anf Grand erneuter
Untersuchungen zn folgenden Ergebnissen:
Die Fallung der Wasserbakterien mit Eisenoxychlorid ergab bei
Verwendung der Zentrifnge eine dnrchschnittliche Ausbente yon
96,3 Proz., das Minimum betrug 91,5 Proz., das Maximum. 99,7 Proz.
Die mikroskopische Z&hlung kann nur unter fortw&hrender Ver¬
wendung der Mikrometerschraube erfolgen; Z&hlungen der nur in
einer Ebene des Gesichtsfeldes liegenden Bakterien sind nicht ver-
wertbar. Es mufi vielmehr die ganze Dicke des angetrockneten
Eisenniederschlages dnrchmustert werden.
Bei der Zahlung sind nur scharf konturierte zweifellose Bak¬
terien zu berUcksichtigen. Gebilde, Uber deren Natur man sich nicht
klar werden kann, sind zu vernachlassigen. Die Zahlung wird durch
Verwendung eines st&rkeren Okulars-Zeifi, Okular 4- und eines Okular-
netzes, auch bei Anwesenheit weniger Bakterien im Gesichtsfeld,
sehr erleichtert.
Parallelzkhlungen, die durch zwei voneinander unabhangige Per-
sonen an denselben mikroskopischen PrSparaten vorgenommen wurden,
ergaben bei 32 verschiedenen Wasserproben eine mittlere Abweichung
yon 6,4 Proz., die maximale Abweichung betrug 20 Proz. Differenzen
von uber 15 Proz. wurden nur dreimal beobachtet. Schwierigkeiten
der Zahlung ergaben sich nur bei solchen Wftssern, die bei relativer
Keimarmut so reich an sich farbenden suspendierten Teilchen, pflanz-
lichem Detritus, Lehmpartikelchen und dergleichen waren, dafi es
nicht moglich war, die Stbrung durch Verdunnung des Wassers aus-
zuschalten. Derartig stark getrUbte Wasser werden jedoch kaum
jemals zu Trinkzwecken Verwendung linden, so dafi sie also auch
nicht in das Bereich der Schnellmethode der bakteriologischen
Wasseruntersuchung fallen werden.
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Versehiedenes. 53
Zam SchluB wird die Methodik des Verfahrens, soweit sich
Ab&nderungen ergeben haben, karz geschildert.
Gildemeister (Posen).
Hesse, Erich, Eine neue Druckpampe fiir den Bakterien-
nachweis mit dem Berkefeldfilter. (C. f. Bakt. Abt. I.
Orig. Bd. 74. 1914. S. 616.)
Bei dem yom Vert ansgearbeiteten Verfahren des Bakterien-
nachweises mit dem Berkefeldfilter ist far die rackl&afige SpQlnng
der Kerze eine Drnckpampe notwendig, deren Preis verhaltnism&fiig
hoch war. Verf. hat jetzt durch die Firma Altmann in Berlin eine
Drnckspritze zn diesem Zwecke herstellen lassen, die wesentlich
hilliger ist (16 M.) and dieselben gunstigen Resaltate liefert wie die
bisherige Druckpumpe. Gildemeister (Posen).
Goucher, L., Uber die sogenannte Ultrafiltration dnrch
K o 11 o d i n m. (Zeitschr. d. allgem. Osterr. Apotheker-Vereins. 1913.
S. 613)
Die Durchl&ssigkeit der Kollodinmfilter wird bei 60° vermindert,
bei 90° stark geschw&cht and ist bei 100° fast Nall. Vielleicht l&fit
sich diese Eigenschaft zur fraktionierten Filtration yerwenden. Die
Dicke der Filter ist ebenfalls von Einflafi. Tetanasspasmin wird
unter bestimmten Bedingungen znriickgehalten, das Tetanaslysin da-
gegen nicht. Das im Tetanasgift vorkommende, proteolytische Enzym,
die Tetanuspeptonase, wird durch Kollodinmfilter zuruckgehalten.
Diphtherietoxin geht vollst&ndig dnrch die Filter. Tetanusantitoxin
wird in geringen Mengen zuruckgebalten, ebenso Diphtherieantitoxin.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Schneider,E., Eine Stannngsmanschette zur intravenbsen
Injektion. (Miinch. med. Wochenschr. 1914. S. 881.)
Verf. will die Einspritznng allein ansfuhren, die St&rke der
Stanung nach Btdieben regeln, den Arm nicht in lastiger Weise
schnhren, keine Hantfalten einklemmen and jede ErschQtterang Oder
Bewegang des gestanten Armes Oder Beines beim Aufheben der
Stannng yermeiden.
Eine feste Manschette trftgt einen Gummiring, yon dem ein
Schlanch zn einem Dreiwegehahn flihrt. Je nach dessen Stellnng
kann man Lnft in den Gnmmiring mit einem Gebl&se einstrdmen
Oder nach beendeter Einspritzung aus ibm ausstrbmen lassen. Bild.
Verfertiger: B. B. Cassel-Frankfnrt a. M.
Georg Schmidt (Berlin).
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64
Neue Literatur.
Neue Literatur,
znaammengestellt von
Prof. Dr. Otto Hamann,
Ober-Bibliothekar dor Kttnigl. Bibliothek in Berlin.
Allgemeines liber Bakterien und Parasiten.
(faftj, Gemeingef&hrliche Krankheiten. (Ztschr. f. Medizinalbeamte. Jg. 27. 1914.
N. 14. p. 651—661.)
Gilrtler, A., Martin Kirchner zum 60. Geburtstag. (Ztschr. f. Medizinalbeamte
Jg. 27. 1914. N. 14. p 625 -532. 1 Portr.).
Ungermann, E., Bericht fiber die T&tigkeit des Untersuchungsamtes ffir ansteckende
Krankheiten am Hygien. Institnt der Universit&t Halle im Jahre 1913. (Hyg.
Bundsch. Jg. 24. 1914. N. 16. p. 909—927; N. 17. p. 967—967.)
Untersuchungsmethoden, Instrum ente nsw.
Andrlewsky, P., L’ultrafiltration et leg microbes invisibles. (Centralbl. f. Bakt.
Abt. 1. Orig. Bd. 75. 1914. H. 1. p. 90—93.)
Dzerszgowski, S. K. et Dmitrevskala, X. A., Les filtres anglais et les filtres
am&ricains en tant qne m6thodes k epnrer les eaux potables, et les r63ultats qu’ ils
fonrnissent k qnelqnes stations 6puratives en Bnssie, conjointement avec la question
concernant la filtration de l’eau d’apr&9 le proc6d6 de Puech-Chabal (Arch, des
Sc. biol. St. Petersbourg. T. 17. 1913. N. 4 p. 321—362.)
Metz, C., Okular-Z&hlplatte. 1 Fig. (Mttnch. med. Wochenschr. Jg. 61. 1914. N. 18.
p. 991-992.)
Pease, Marshall Carleton, The provocative Wassermann reaction. (Med. Becord.
Vol. 85. 1914. N. 22. p. 982—984.)
Piorkowskl, Trockenn&hrbOden. (Berl. klin. Wochenschr. Jg.51.1914. N. 37. p. 1630.)
Saphier, Johann, Uber die Herstellnng der haltbaren KollargolprSparate von Spiro-
chfiten nnd Hyphomyzeten. (Wien. klin. Wochenschr. Jg. 27. 1914. N. 32.
p. 1214-1216.)
Striampf, Paul, Uber eine neue Modifikation der v. Pirquetschen Hautreaktion.
Diss. med. Halle 1914. 8°.
Systematik und Morphologie.
Cosmovici, Nicolas L., Contribution k l’6tude de TUrceolaria Synaptae (Cuenot).
(M^m. 80C. Zool. de France. T. 26. 1914. N. 3/4. p. 190—196. 1 Taf. u. 2 Fig.)
Brnynoghe, R., Le bacille de la pasteurellose des lifcvres. (Centralbl. f. Bakt.
Abt. 1. Orig Bd. 75. 1914. H. 1. p 36—40.)
Erdmann, Rh«, Zu einigen strittigen Punkten der Sarkosporidienforschung. (Arch.
de Zool. exp6r. et g6n. T. 53. 1914. Fasc 9. p. 579—596. 2 Taf.)
Fnhrmann, 0., Sur l’origine de Fimbriaria fasciolaris Pallas. (9. Congr&s intern.
ZooL Monaco 1913. Rennes 1914. p. 437 457.)
Gozony, L., Remarks upon the paper by P. H. Hadley, B. Bryant and M. Elkins
on capsule-formation in bacteria of the septicaemia-haemorrhagica group. (Centralbl.
f. Bakt Abt. 1. Orig. Bd. 76. 1914. H. 1. p. 21.)
Hall, Mauriee C., A new nematode, Rictularia splendida, from the coyote, with notes
on other coyote parasites. (Proc. U St. Nat. Mus Vol. 46. 1914. p. 73—84. 6 Fig.)
Jimbo, Kotaro, Uber die Yerbreitung einer Art von Trichostrongylus, Tricho-
strongylus orientalis n. sp, als Darmparasiten des Menschen in Japan. (Centralbl.
f. Bakt. Abt. 1. Orig. Bd. 76. 1914. H. 1. p. 53—69. 4 Fig.)
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Neue Literatur. 55
Liitn, Edwin, Notea on a viviparous Distome. (Proc. U. St. Nat. Mas. Vol. 46.
1914. p. 651—666. 1 Taf.)
Karo tel, 6., Nouveau mode de presentation dea Oeatodes, avec application aux
parasites dea Ruminants. (9. Congr&s intern, de Zool. Monaco 1913. Rennes 1914.
p 662—663.)
Pearson, Karl, On the probability that two independent distributions of frequency
are really samples of the Bame population with special reference to recent work
on the identity of Trypanosome strains. (Biometrika. Yol. 10. 1914. P. 1.
p. 85—141.)
Pierantoni, Umberto, Sopra an Nematode parassita della Sagitta e sal sao pro*
pabile ciclo evolutivo. (9. Congr&a intern, de ZooL Monaco 1913 Rennes 1914.
p. 663—664.)
Kallmann, W., Cber die Differenzierong der drei Genera Cladothrix, Spretothrix and
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Serkowski, St., Bacillus a. Granolobacillus pertrificos n. sp. (Centralbl. f. Bakt
Abt. 1. Orig. Bd. 75. 1914. H 1. p. 1—20. 8 Fig.)
8kijabin, K. J., Beitrag zur Kenntnis einiger Yogelcestoden. (Centralbl. f. Bakt.
Abt. 1. Orig. Bd. 74. 1914. H. 5/6. p. 59-88. 42 Fig.)
Swellongrebel, N. H., Een nienwe Anopheline voor Deli: Myzorhynchns argy-
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Udmora, H., Untersachangen fiber milzbrand&hnliche Bazillen. (Centralbl f. Bakt.
Abt 1. Orig. Bd. 75. 1914. H. 1. p. 21—35.)
Weifienberg, Richard, Cber Baa and Entwicklnng der Mikrosporidie Glagea ano-
mala Moniez. (9. Congr&s internal Zool. Monaco 1913. Rennes 1914. p. 380—389.
1 Fig.)
Zlkes, U., Vergleichende Untersachangen ilber Sphaerotilas natans and Cladothrix
dichotoma anf Grand von Reinknltnren (ausgefilhrt mit einer Subvention d. E.
Akad. d. Wiss. Wien). (Sitzungsber. d. K. Akad. Wien 1914. N. 15.)
Biologie.
(Gftrung, F&ulnis, Stoffwechselprodukte etc.)
Glinka, E., Snr les ferments da bacille de l’osttomydlite. (Arch, des Sc. biol.
St. P6terebourg. T. 17. 1918. N. 6. p. 479—486.)
Ktistcr, Die Gewinnung, Haltung and Aufzucht keimfreier Tiere and ihre Bedeatang
ftlr die Erforschang nattlrlicher Lebensvorg&nge. (Arb. a. d. K. Gesandheitsamte.
Bd. 48. 1914. H. 1. p. 1—79. 10 Fig)
Hargoulifes, M. N., L’hdmolysine da Bacillus subtilis (Subtilolysine). (Arch, des
Sc. biol. St. Pdtersbourg. T. 17. 1914. N. 6. p. 433—442.)
Senrat, L. 6., Snr Involution des Nematodes parasites. (9. Congris intern, de
Zool. Monaco 1913. Rennes 1914. p. 623—643. M. Fig.)
ZikeB, Heinrich, Uber den Einflutt des Lichtes anf Bakterien- and Hefevermehrang.
(Allg. Ztschr. f. Bierbr. a. Malzfabrik. Jg. 42. 1914. N. 88. p. 401—402.)
Bezlehnngen der Bakterien nnd Parasiten znr nnbelebten Nator.
Nahrongs- and Genaflmittel, Gebranchsgegenst&nde.
Croner, Er., Trinkwassersterilisation im Felde. (Dtsche med. Wochenschr. Jg. 40.
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Cunningham, Andrew, Studies on soil Protozoa. 2. Some of the activities of
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Hereshelmer, E., Die Selbstreinigong der Gewftsser. (Die Natorwissenschaften.
1914. N. 80. p. 729—732.)
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56
Neue Literatur.
Ollech, t., Die Lebewelt dea Bodens, das „Edaphcm“. (Dtsche landw. Presse.
1914. N. 68. p. 718.)
Wilhelsi, J., Die biologische Selbstreinigniig der Flilsse. Leipzig (Barth) 1914.
VI, p. 286—536. 2 Taf. a. 88 Fig. = Weyls Handb. d. Hyg. Lief. 22. Bd. 2. Abt 3.
Nahroogsmittel.
•
Babr, L., Einige Milchuntersuchungen mit besonderer Berticksichtigung des Wertes
der Rosols&urealkoholprobe. II. III. (Mit Fig) (Ztscbr. f. Fleisch- u. Milchhygiene.
Jg. 24. 1914. H. 16. p. 370—376; H. 17. p. 398-406; H. 20. p. 472—477.)
Baragiola, W. J. und Scbnppli, 0*, Die Bestimmung der Milchs&ure im Weine
n&ch dem Chlorbariumverfahren yon W. Mtislinger. (Ztschr. f. d. Qntersuchung
d. Nahrungs- a. Genufimittel. Bd. 27. 1914. H. 12. p. 841—881.)
Biirger, L., Vergiftnngen durch Botulismus in der kreisftrztlichen Tfttigkeit.
(Ztschr. f. Medirinalbeamte. Jg. 27. 1914. N. 1. p. 1—17.)
Erlbeck, A* R., Die hygienische Milcbversorgung der St&dte. Ein Beitrag zur
Errichtung kommanaler Milchzentralen. (Ztschr. f. S&uglingsftirsorge. Bd. 8. 1914.
H. 2. p. 41—68; H. 3. p. 104—112.)
Gorinfl, C., Hauptgrunds&tze fftr die rationelle K&sefabrikation (hygienisches Regime
und selektionierte Fermente (Reinknltnren). (Dtsche milchw. Ztg. 1914. N. 62.
p. 946—947.)
Kfibl, Hugo, tiber die Milchversorgung im Deutschen Reiche. (Dtsche Viertel-
jahrsschr. f. tiff. Gesundheitspflege. Bd. 46. 1914. H. 3. p. 405—432.) *
Matschke, Grunris&tze znr einheitlichen Durchftihrung der bakteriologischen Fleisch-
heschau. (Ztschr. f. Fleisch- u. Milchhygiene. Jg. 24. 1914. H. 20. p. 467—470.)
Nilges, H«, Vergleichende Fettbestimmungen in K&se nach den volumetrischen
Verfahren von Dr. Herramhof, Dr. Hesse und dem gewichtsanalytischen Verfahren
von Ratzlaff. (Milchwirtschaftl. Centralbl. 1914. H. 16. p. 425—430.)
Stetter, Ad., Ober Katalase- und Reduktasebestimmung von Kuhmilch in der Praxis
und iiber Beziehungen zwischen Katalase und Reduktase einerseits und spezi-
fischem Gewichte, Fett und Azidit&t andererseits. (Milchwirtschaftl. Centralbl.
1914. H. 14. p. 369-381.)
Tillmans, J., Splittgerber, A* und Rlffart, H., Uber die Konservierung von
Milchproben zu Uutersuchungszwecken. (Ztschr. t d. Untersuchung d. Nahrungs-
u. Genufimittel Bd. 27. 1914. H. 12. p. 893—901.)
Weigmann, Yersuche tiber Dauerpasteurisierung von Milch in Flaschen. (Mit Abb.)
(Mitt. d. Dtschen Milchw. Vereins. 1914. H. 7. p. 149—165.)
Beziehungen der Bakterien und Parasiten zur belebten Natur.
Krankbeitserregende Bakterien und Parasiten.
A. Infektiost Allgemeinkrankheiten .
fleyn, Fliegen als Krankheitstibertrftger in Deutschland und ihre Bek&mpfung.
(Ztschr. f. Medizinalbeamte. Jg. 27. 1914. N. 11. p. 413—431.)
Sercarz, Konrad, Zur Kenntnis der Allgemeininfektionen mit Streptococcus viridans.
Diss. med. Halle 1914. 8°.
Malariakrankheiten.
Deaderick, William H., Herpes Zoster and malaria. (Med. Record. VoL 86. 1914.
N. 10. p. 421—422.)
Peiper, Zur Malariabehandlung mit Hydrochinon. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg.
Bd. 18. 1914. H. 18. p. 635.)
Sexton, L., Observation on malarial fever. (Med. Record. VoL 86. 1914. N. 8.
p. 334-386.)
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Neue Literatar.
67
Ezanthematische Krankheiten.
(Pockan flmpfbng}, Flecktyphas, Maseru, Bittla, ScharUcb, Friasel, Windpocken.)
Mtuhke, Hang, Der Impfzwang. Digs. med. Qreifswald 1914. 8°.
Koch, Herbert, Die Beziehungen der Maseru zu anderen p&thologischen Prozessen.
(Ztechr. f. Kinderheilk. Orig. Bd. 11. 1914. H 4.p. 267-283. 1 Fig.)
Blsel, Die Diagnose der Blattern. (Dtsche med. Wochenschr. Jg. 40. 1914. N. 88.
p. 1766—1759. 2 Fig.)
Takahashi, Akira, Uber Ekthyma gangraenosnm im Verlanf Ton Masern. (Arch,
f. Dermatol, n. Syph. Bd. 120. 1914. H. 8. p. 739—780. 3 Taf.)
a
Cholera, Typhus (Paratyphns), Ruhr, Gelbfieber, Pest
CHldemelster, E. und Baerthlein, K., t)ber paratyphus&hnliche Stfimme. Ein
Beitrag zur Paratyphusdiagnose. (Arb. a. d. K. Qesundheitsamte. Bd. 48. 1914.
H. 1. p. 122-164. 1 Taf.)
Xnenen, W. A., De entamoeben van den mensch en de amoeben-dysenterie.
(Geneesk. Tijdschr. voor Nederl -Indie. Deel 54. 1914. Afl. 3. p. 235—318. 6 Taf.)
Xayer, Otto, Cber die Verbreitung der T-Dysenteriebazillen. (Mtlnch. med. Wochen¬
schr. Jg. 61. 1914. N. 36. p. 1886-1887.)
Fieper, Ernst, Die Lebensffthigkeit der Typhusbazillen im Wasser dee Greifswalder
Boddens mit besonderer Berttcksichtigung der KanaUsationsfrage. Diss. med. Greifs-
walde 1914. 8®.
Wolter, Friedrich, Cber die BoIIe der Eontaktinfektion in der Epidemiologie der
Cholera. (Berl. hi in . Wochenschr. Jg. 51. 1914. N. 87. p. 1621—1626.)
Wundinfektionskr&nkheiten.
(Eiterung, Phlegmons, Erysipol, skates parnlentes Odero, Pyllmie, SeptikSmie, Tetanus,
Hospitalbrsnd, Paerperslkrsnkheiten, Wundftulnls, Noma.)
Knnrenther, Max, Cber Methodik der Schwangerschaftsnnterbrechung und gleich-
zeitiger Sterilisation bei Lnngentuberknlose. (Berl. klin. Wochenschr. Jg. 51. 1914.
N. 37. p. 1629-1680.)
Hoark, Fritz, Der Obergang der mfitterlichen Scheidenkeime auf das Eind w&hrend
der Geburt. Dies. med. Halle 1914. 8°.
Infektionsgeschwlllste.
(Lepra, Taberkolose [Lnpas, Skrofulose], Syphilis and sndere venerische Krankheiten.)
Boas, Harald und St&rnp, JSrgen, IJntersuchungen fiber Eutanreaktionen mit
Organextrakten bei SyphUitikern. (Arch. f. Dermatol, u. 8yph. Bd. 120. 1914. H. 8.
p. 730-738.)
'Ekrmann, R., Zur Diagnostik der Erkrankungen der Lungenspitzen. (Berl. klin.
Wochenschr. Jg. 61. 1914. N. 85. p. 1596-1697.)
Modern, S., Cher Tuberkulose. (Wien. klin. Wochenschr. Jg. 27. 1914. N. 88.
p. 1291-1296.)
Heinemann, 0., tJber Lupus syphiliticus. (Berl. klin. Wochenschr. Jg. 61. 1914.
N. 36. p. 1609.)
Holltscher, Alkohol und Tuberkulose. (Prager med. Wochenschr. Jg. 39. 1914.
N. 35. p. 473—474.)
KSnlg, Fritz, Fortschritte in Diagnose und Therapie der chirurgischen Tuber¬
kulose (Bef.). (Mtlnch. med. Wochenschr. Jg. 61. 1914. N. 36. p. 1906—1909. 7 Fig.)
, Fortschritte in Diagnose und Therapie der chirurgischen Tuberkulose (Schlull).
(Mtlnch. med. Wochenschr. Jg. 61. 1914. N. 37. p. 1937—1940. 14 Fig.)
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58
Neue Literatar.
Kollarits, J., Krieg and Taberkalose. (Wien. klin. Wochenschr. Jg. 27. 1914. N. 34.
p. 1233—1234.)
Langsteln, Leo, Vorbengende MaBnahmen im Kampfe gegen die S&aglingstaber*
kalose. (Ztschr. f. S&aglingsschatz. Jg. 6. 1914. H. 8. p. 281—286.)
Lindner, Zar frtthzeitigen Featstellang der Taberkalose darch den Tierversuch.
(Arb. a. d. K. Gesandheitsamte. Bd. 48. 1914. H. 1. p. 102—111.)
Meyer, Max, Zar Frage der Tuberkelbazilleninvaaion darch die Z&hne hindarch.
Dus. med. Wtlrzburg 1914. 8°.
Schacherl, fiber Luetikerfamilien. (Verh. Ges. Dtscher Natnrf. 86. Vers. Wien 1913.
2. TeiL 2. H&lfte. Leipzig 1914. p. 66—73.)
SchSnberg, S., Leberzirrhose and Taberkalose. (Beitr. s. pathol. Anat. Bd. 69.
1914. H. 3. p. 601—673.)
Sitsen, A. E., Aanteekeningen over tobercolose in Indie. (Geneesk. Tijdschr. voor
Nederl.-Indie. Deel 64. 1914. Afl. 3. p. 346—350.)
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1914. N. 7. p. 883-838.)
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Centraftlatt fflr Bakterlologieetc. L Alt Referate.
—— Bd. 63. No. 3. -
Ausgcgebcn am 25. Januar 1915.
Pest, Cholera, Flecktyphns, Gelbfleher.
Tan Loghem, J. J. nnd Swellengrebel, N. H., Kontinuierliche
nnd metastatische Pestverbreitung. (Zeitschr. f.Hyg. n.
Infektionskrankh. Bd. 77. 1914. S. 460.)
Es gilt hente als sicher, dafi eine Epidemie yon Benlenpest stets
anf eine Pestepizootie der Ratten zurfickzufuhren ist, nnd dafi Uber-
tragung yon Mensch zn Mensch nntergeordnete Bedeutnng besitzt.
Deshalb ist in erster Linie die Pestepizootie zn bek&mpfen. Nach
ihren in Ost-Java erworbenen Erfahrnngen nnterscheiden Yerff. eine
kontinnierliche nnd diskontinnierliche Oder metastatische Verbreitnng.
Unter den Nagern Ost-Javas fanden sie nnr nnter den Arten Mns
rattns (in den Typen der Feld-, Hans- nnd kleinen Hansratte) nnd
Mns noryegicns pestinfizierte Tiere. Nach eingehender Darstellnng
der RattenbevOlkerung Ost-Javas kommen Yerff. zn dem Schlnfi,
dafi den Hansratten (M. griseiventer Bonhote nnd M. concolor Blyth.)
eine fiberwiegende Bedeutnng fur die Yerbreitnng der Pest zukommt
Bei der kontinuierlichen Ansbreitung der Epizootic spielt die
Mobilit&t der Hansratte eine bedentende Rolle; denn diese Ratte
zeigt nach den Beobachtnngen der Yerff. grofie Aktivitat nnd Be-
weglichkeit. Durch die Hansratten kann die Epizootie nicht nnr yon
Hans zn Hans, sondem anch von Dorf zn Dorf verbreitet werden.
Bei der metastatischen Yerbreitnng hat sich die Hypothese der
britisch-indischen Pestkommission, dafi die Rattenpest zuruckznftihren
sei anf infizierte Rattenflbhe, die yon Menscben eingeschleppt werden,
fhr Java nicht best&tigt Yielmehr stellte sich herans, dafi die Epi¬
zootie den Yerkehrswegen entlang sich verbreitet hat, nnd im Zn-
sammenhange damit haben Yerff. anch den Transport von Hansratten
nnd ihren Flbhen in den 5ffentlichen Yerkehrsmitteln (Eisenbahnen,
Schiffen) feststellen kdnnen. Yerff. weisen aber daranf hin, dafi die
von Britisch-Indien abweichenden Verhaitnisse teilweise daranf
znrfickznfhhren sind, dafi dort die F15hezahlen viel hoher Bind als
in Java. Sc hi 11 (Dresden).
van Loghem, J. J. nnd Swellengrebel, N. H., Znr Frage der
Periodizit&t der Pest anf Java. (Zeitschr. £ Hyg. nnd
Infektionskrankh. Bd. 78. 1914. S. 131.)
Urate AM. Befer. BA 68. No. 8. 5
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66
Peat.
Die Pestepidemie in Java zeigte 1911—13 in ihrer zeitlichen
Verbreitung grofle und unregelmaBige Schwanknngen. Diese Un-
regelmafiigkeit ist dadnrch zn erkl&ren, daB das Klima, welches as
anderen Orten (Britisch-Indien, Formosa) der Epidemic jedes Jahr
ein Ziel setzt, hier so gleichmafiig nnd so gunstig ist, dad es zu
jeder Jabreszeit die Exazerbation einer Epidemic zul&Bt.
Somit wird der Verlauf der Epidemic in Java durcli andere
Faktoren beeinflufit, deren Natur teilweise vbllig nnklar ist, teilweise
nur vermutet werden kann (Zahl und Verbreitung der Ratten).
Anch die Ursachen der regionaren Immunitat Surabayas konnten
Verff. nicht nachweisen. Die Flohzahl hat vielleicht einen gewissen
EinfluB, ob anch die Wohnnngsverh<nisse, bleibt eine unentschiedene
Frage. Welcher Art diese Faktoren anch sein mttgen, sie ver-
ursachen Schwanknngen im Verlaufe der Epidemie: z. B. lag zwischen
den Pestjahren 1911 nnd 1913 das pestarme Jahr 1912.
In Surabaya gab es w&hrend 15 Mooaten nnr 5 Fftlle (Mai 1911
bis Oktober 1912); wahrend dieser pestfreien Zeit wurden aber immer
(wenn anch wenige) Pestratten gefunden. Das Verschwinden der
Epidemie 1911 wollte man anf energische Bek&mpfung der Ratten
znruckfnhren; doch hatten dieselben Mafiregeln Ende 1912 nnd 1913
keinen Nntzen nnd an anderen Orten erlosch die Epidemie anch ohne
Rattenbekampfung, so in Lamongan nnd Bangkalan. Ahnliches zeigt
ein Vergleich von Kediri und Tulungagung. Beide Orte waren 1912
pestfrei: in Kediri nach Assaniernng der H&nser nnd Rattenvertilgung,
in Tnlnngagung ohne dieses. Verff. raten deshalb, man soli sich
hhten, znmal in Oebieten, wo das Klima nicht zn gewissen Zeiten
der Epidemie ein Ziel setzt und die Schwanknngen der Intensit&t
folglich nnregelm&Big nnd unberechenbar sind, wie in Ost-Java, den
getroffenen Bekampfnngsmafiregeln Erfolge znznschreiben, denen ganz
andere Ursachen zngrnnde liegen. Sc hi 11 (Dresden).
Swellengrebel, N. H. nnd Otten, L., Uber „mitigierte“ Pest-
infektion bei Ratten und Meerschweinchen. (Arch. 1
Schiffs- n. Tropenhyg. Bd. 18. 1914. S. 149.)
Von der „chronischen“ Rattenpest („resolving plague" der indi-
schen Pestkommission) wird die „mitigierte Pest" bei Ratten
und Meerschweinchen unterschieden, die zufallig bei Pestiibertragungs-
versuchen mit Flohen anfgefunden wurde. Diese Pestform kommt bei
der javanischen nnd anch bei Schiffsratten vor, sowie bei
den experimentell infizierten Meerschweinchen. Diese
Pestform verl&nft letal, meist erst nach wochenlanger Dauer;
wahrscheinlich kann sie anch nach kurzerer oder l&ngerer Zeit in
die aknte Form iibergehen. Von der akuten Form unterscheidet
sie sich dnrch die wenig ausgesprochenen pathologisch-anatomischen
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Pest.
67
YerEnderungen und durch negativen Bazillenbefnnd. Auch
die der chronischen Pest eigentfimlichen abgekapselten alten Pest-
herde and Adhasionen der verschiedenen Organe (Milz) fehlen bei
der mitigierten Form. Daher ist die Diagnose oft sch wierig,
znmal wenn anch die Impfang der Organe nicht immer (zuweilen
erst nach einigen Uberimpfungen) Pest erzeugt.
Die mitigierte Pest entsteht „wenn zufallig oder absicbtlich bei
oberflfichlicher (kataner Oder perkutaner) Impfang eine za geringe
Qaantitat des yirnlenten Materials yerwendet wird,“ eventnell auch
auf andere Weise. — Die mitigierte Pest hat wahrscheinlich Be-
dentung fflr die Verbreitung der Rattenpest auf grbfiere
Entfernung, besonders wenn sie in die akute Form ttbergeht. —
Die mitigierte Rattenpest kann bei der in enrop&ischen Hafen ub-
lichen Untersuchung yon Schiffsratten leicht Qbersehen werden nnd
so eyentnell znr Pesteinschleppung flihren. Miihlens (Hamburg).
Swellengrebel, N. H. nnd Otten, L., Experimentelle Bei-
trage znr Eenntnis der tfbertragung der Pest durch
FI She und Lause. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 74. 1914.
S. 692.)
Xenopsylla cheopis ist in Jaya, ebenso wie in Britisch-Indien,
imstande, die Pest von Tier zn Tier zu Qbertragen. Wenn sie einmal
Bint, das Pestbazillen enthielt, gesogen hat, bleibt sie bis zam
38. Tage fahig, die Pest dnrch ihren Bifi zn iibertragen. Die Unter-
schiede der klimatologischen Yerbaitnisse der gebirgigen nnd niedrigen
Gegenden Javas beeinflussen diese Fahigkeit nnr in unbedentendem
Grade. Die Ubertragung ist nicht eine rein mechanische; sie gelingt
erst dann gut, wenn die Pestbazillen im Darme sich vermehrt haben.
Die (Jbertragang gelingt nicht, wenn Fldhe verwandt werden, die
yon Hypopnslarven befallen sind.
Pygiopsylla ahalae, gleichfalls ein Rattenfloh, der allerdings
weniger hanfig nnd nor anf beschranktem Gebiete Javas vorkommt,
ist ebenfalls znr Ubertragung der Pest befahigt. Ubertragnngs-
versnche mittels X. cheopis nnd P. ahalae gelingen anch dann, wenn
die Inflziernng des Versnchstieres entweder dnrch die Faces der
F15he Oder anf irgendeine andere Weise ausgeschlossen ist (die In-
fektion dnrch den Russel hindurch naturlich ausgenommen). In der
Natnr erweisen sich aufier FlOhen anch Lanse (Pedicnlus hominis)
als Yirnstrager.
Bei vergleichenden Obertragnngsversuchen yon Pestbazillen auf
Meerschweinchen and Ratten hat es sich heransgestellt, dafi die
Immunitat der Hansratten gegen Pest bis jetzt in Ost-Java wenig
entwickelt ist. Gildemeister (Posen).
6 *
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68
Pest.
Swellengrebel, N. H., Versuche und Beobachtangen fiber
die Biologie yon Xenopsylla cheopis in Ost-Jaya.
(C. f. Bakt Abt. L Orig. Bd. 74. 1914. 8. 456.)
Ver£ hat in Ost-Java eine Reihe yon Beobachtangen fiber die
Biologie yon Xenopsylla cheopis angestellt, als deren Ergebnis
folgendes anznsehen ist. X. cheopis ist ein nicht sehr bewegliches
Tier, das keine grfifieren Entfernongen zurficklegt. Wenn eine Ratte
an Pest stirbt, werden ihre Flohe nar dann den Menschen erreichen
kfinnen, wenn dieser ganz in der Nfihe, d. h. in demselben Haase
lebt Wenn man dieses, z. B. dorch Ansbessern der Wohnungen, ver-
hindern kann, wird die Pestgefahr ffir den Menschen bedeutend ver-
ringert. Die verschiedenen Entwicklangsstadien yon X. cheopis,
znmal die Eier, werden yon dem hygrometrischen Zastande der Um-
gebung bedeutend beeinflufit. Die Larven and Nymphen sind fiber-
dies empfindlich ffir Temperaturdifferenzen bei gleichbleibender
Feachtigkeit Die in Sarabaia aasgeffihrten Untersachangen ergaben,
daB noch andere, nicht nfiher bekannte Faktoren auf die Entwick-
lung der Flfihe einen ungfinstigen Eihflnfi aosfiben. Die Resistenz
der Fldhe gegen Hongern ist in einer feuchten Umgebung grOBer als
in einer trockenen. Auch bei diesen Versuchen erwiesen sich die
Verh<nisse ffir die Fldhe in Sarabaia ungfinstig, was nar teilweise
auf klimatologische Faktoren zurtickzufuhren ist, and wohl mit be-
dingt hat, daB dort die Pestepidemie nar geringe Bedeatang gewann.
Als Palicifagam hat sich in Jaya OL cajuputi in der Praxis als
brauchbar bew&hrt. For .die Vernichtang der Fldhe ist im kleinen
Schwefelkohlenstoff Oder Wasserdampf yon 60° C zu empfehlen. Im
grofien ist nor schweflige Sfiure zuverlfissig. Gildemeister (Posen).
White,F.Norman, Variations in the sex ratio ofMusrattus
associated with an unasaal mortality of adult females.
(Proc. of the Roy. Soc. Biol. Sciences. Vol. 87. Serfs B. 1914. p. 335.)
Gelegentlich der Pestbek&mpfang in Indien warden stellenweise
eigentfimliche Beobachtangen fiber das Rattensterben gemacht Im
allgemeinen scheint die Rattenpest mehr Opfer unter den m&nnlichen
als unter den weiblichen Tieren zu fordern. Dort, wo die Pest unter
den Ratten herrscht, macht sich das an einem Ausfall in der Zahl
der gefangenen Tiere bemerkbar. In Luknow wurde beobachtet, daB
namentlich die erwachsenen weiblichen Ratten yon der Pest getdtet
warden, and daB daffir fast ausschlieBlich junge weibliche Ratten
geboren warden. Im Jani warden 610 weibliche jange Ratten ge-
fangen und nicht eine einzige m&nnliche. Eine Erklfirung ffir die
Erscheinang kann noch nicht gegeben werden. Immerhin ist sie
yielleicht Air die Pestfrage nicht gleichgfiltig.
W. H. Hoffmann (Berlin).
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Pest.
69
Ilvento, A., Hygienische Beobachtungen ilber Ratten
nnd Pestprophylax.e im Hafen von Palermo (1906 bis
1910). (Arch. f. Schiffs- n. Tropenhyg. Bd. 17. 1913. S. 404.)
Mitteilnngen fiber Ratten und Rattenflohe im Hafen von Palermo.
Von 562 gefangenen Ratten war keine infizier^.
Mfihlens (Hambnrg).
Klodnitzky, N., Die Pest der Eameele nnd die Bedeutung
derselben in der astrachanschen Pestepidemie.
(Rnssky Wratsch. 1914. No. 18.)
Ans den Angaben nnd Beobachtnngen der letzten Pestepidemie
in Astrachan und in den kirgisischen Steppen schlieflt Verf.,
dafi bier eine Kameelsenche vorausging. Er.ermahnt, in der Epi-
demiologie der Pest die Erkrankungen der Eameele nicht zn ver-
gessen. Es sind schon Epidemien (die letzte im Jahre 1910
in der Mandschurei) ohne Anteil der Nagetiere beobachtet. Verf.
warnt vor der Gefahr, die Frage fiber die Empffinglichkeit der
Eameele znr Bnbonenpest zu nmgehen, nnd hofft, dad nfichstens diese
Frage durch experimentelle Stndien anfgeklart wird.
M. Isabolinsky (Smolensk).
Damberg, S., Uber Pestbazillentrager. (Rnssky Wratsch.
1914.. No. 11.)
Dem Verf. ist es gelnngen, ans einer Feldmans, die in den
kirgisischen Steppen sich findet, eine Pestknltnr zn bekommen.
Mit dieser Eultnr wurden zwei Manse nnd ein Meerschweinchen
infiziert. Die Mfiuse gingen am 4. Tage, das Meerschweinchen am
8. Tage an Pest zngrunde. Das Meerschweinchen zeigte typische
pathologisch-anatomische Verfinderungen. Das Bint nnd die Organe
waren mit echten Pestbazillen fiberschwemmt. Dagegen haben die
Manse kein typisehes pathologisch-anatomisches Bild gegeben: die
Milz war nicht verfindert, nnr die Inguinaldrttsen etwas vergrSBert.
In den Ansstrichpr¶ten ans dem Blnte der ersten Mans konnte
man eine ^ ansgesprochene Phagocytose bemerken, w&hrend bei den
experimentell infizierten Tieren und anch bei Menschen solche Phago¬
cytose nicht beobachtet wird. Verf. meint, daft diese gegen Pest refrak-
t&ren Feldm&nse geffihrliche Pestbazillentrager sind.
M. Isabolinsky (Smolensk).
Sehoebl, 0., Bacteriological observations made dnring
the outbreak of plague in Manila in 1912. (Philippine
Jonrn. of Science. VoL 8. Sec. B. 1913. p. 409.)
Fttr die schnelle Diagnose ist eventuell die Bln tk nit nr wichtig.
Positive Blutkulturen warden praktisch fast in j e d e m Falle erzielt,
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70
Pest.
in dem im febrilem Stadium examiniert wurde, selbst wenn klinisch
Bubonen oder Lungensymptome fehlten. Die Zeit, w&hrend welcber
der Pestbazillus im peripheren Blute kreist, ist offenbar kurz und
unr egelm&flig. Die Agglutinationsprobe wurde nur bei
Rekonvaleszenten positiv gefunden; sie hat daher fur die Pest-
diagnose keinen Wert. — Der Befund yon zahlreichen Pest-
bazillen in relativ geringfugigen HautverSnderungen legt die Mfig-
licbkeit einer direkten Ubertragung nahe. Aucb bilden Leute, die
grofie Mengen Pestbazillen answer fen, ohne Bubonen zu haben, oder
sonst einen ernstlich kranken Eindruck zu machen, eine grofie In-
fektionsgefabr.
Der gewOhnliche Rattenfloh (Xenopsylla cheopis) zieht die
Ratten den Meerschweinchen und letztere den Kaninchen vor.
In einem Raume, in dem eine pestinfizierte Ratte gewesen war, trat
unter gleichzeitig dort untergebrachten Meerschweinchen eine
kleine Pestepidemie aul Es wurde Flohbbertragung angenommen.
Bericht liber eine auf natiirlichem Wege entstandene
Pestinfektion einer Katze, an der das Tier zugrunde ging.
Miihlens (Hamburg).
Berlin, H., Untersuchungen Qber S&urebildung des Pest¬
bazillus auf Zuckern&hrbbden. (Hamburg, med. tTberseeh.
1914. S. 210.)
Es wurden 65 verschiedene Stkmme gegen 14 verschiedene
Zuckerarten geprbft; der Zucker wurde dem gew&hnlichen Agar in
1,3 Proz. zugeffigt, als Indikator Lackmus. Auf den B5den, denen
Arabinose, Glukose, Galaktose, Maltose, Mannit und L&vulose zuge-
setzt war, wurde 8Sure gebildet, auf den Boden mit Saccharose,
Laktose, Raffinose, Starke, Dextrin, Inulin, Dulcit und Adonit wurde
keine Saure gebildet.
Das Alter der Eulturen und die Virulenz spielten keine Rolle be-
zuglich der Saurebildung. Hannes (Hamburg).
Dudtschenko, J. S., EigentQmliche Einlagerungen in die
Erythrocyten einer Nagetierart im transbeikalschen
Gebiete und deren Beziehung zu den pestahnlichen
Mikroorganismen. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 74.1914. S.241.)
Im s&dlichen Teile des transbaikalschen Gebietes fand Verf. bei
einer zoologisch noch nicht naher bestimmten kleinen Nagetierart,
die etwas grdfier ist als die gewbhnliche Maus, in den roten Blut-
kfirperchen kleinste Einlagerungen, die in gewissen Stadien ihrer
Entwicklung, besonders nach dem Freiwerden aus den zerstbrten
Blutkorperchen, in morphologischer Beziehung pestahnliche Bazillen
hervorbringen konnen. Diese Einlagerungen, welche die Blutkbrper-
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Pest. — Cholera.
71
chen schlieBlich zerstdren and bisweilen im Blnte in bedeutender
Anzahl vorkommen, mftssen fur die betreffende Nagetierart als pathogen
angesehen werden. Da Verf. nnr einige Entwicklnngsperioden der
geschilderten Einlagemngen beobachten konnte, war ihre genaue
Elassifizierung nicht mOglich; er glaubt jedoch, daB man sie zn den
kleinsten Arten der einfachsten Mikroorganismen (Frotozoen) ans der
N&he der Tbeileria parva rechnen muB. Gildemeister (Posen).
Tschnrllina nnd Nogina, Die Immnnisiernng der Ziesel mit
Pestyaccin nnd nachfolgende Pestinfiziernng der-
s el ben. (Russky Wratscb. 1914. No. 10.)
Die Yerff. bereiten das Pestvaccin in der Weise, daB eine
2mal 24 stftndige Agarpestkultnr mit physiologischer Eochsalzlftsung
abgeschwemmt nnd bei 63 0 w&hrend 2 Stunden erw&rmt wird. Das
Vaccin injizierten sie snbkntan nnd intraperitoneal 2—3mal in ver-
scbiedenen Dosen. Die snbkntane Immunisierung wnrde leichter als
die intraperitoneale yertragen. Anf intraperitoneale Einverleibungen
reagierten die Ziesel mit starken Allgemeinerscheinnngen. Man mnB
aber bemerken, daB nach der 2.—3. Injektion die Allgemeinerschei¬
nnngen yiel schw&cher ansgeprftgt waren. Die immnnisierten Ziesel
warden mit einer yirnlenten Pestknltnr subkutan and per os infiziert.
Diese Yersnche haben gezeigt, daB die intraperitoneale nnd snbkntane
Immnnisiernng der Ziesel gegen eine 5 mal totlichere Dosis einer
yirnlenten Pestknltnr, die snbkntan einyerleibt war, schutzt. Gegen
die Infiziernng per os schhtzt diese Immnnisiernngsart nicht, ver-
zogert nor den Erankheitsverlauf auf eine Woche.
M. Isabolinsky (Smolensk).
Simond, P. L., Pasteur Tallery-Radot, Kianiil, Bey et Asseo,
Raphael, Notes snr le cholera a Constantinople et en
Thrace, de 1910 k 1913. (Bull. Soc. de Pathol, exot. T. 7. 1914.
p. 313.)
Im September 1910 brach Cholera nnter den nm Adrianopel
mandyerierenden tftrkischen Trnppen ans, die alsbald anf die Zivil-
bev&lkemng fibergriff nnd in Eonstantinopel ihren Einzng hielt.
Hier erkrankten yon Mitte September bis Ende Dezember 1910
1284 Personen an Cholera, von denen 753 starben. Wfthrend des
Jahres 1911 traten Choleraerkranknngen nnr vereinzelt anf, im Winter
dieses Jahres erlosch die Cholera anscheinend ganz. Im Jahre 1912
brach plBtzlich wahrend des ersten Balkankrieges nnter den bei
Lule-Bnrges stehenden tftrkischen Trnppen Ende Oktober erneut
Cholera ans. Wahrscheinlich war die Erankheit yon anatolischen
Trnppen, die frisch anf den Eriegsschanplatz gebracht worden waren,
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72
Cholera.
eingeschleppt worden. Die nanmehr einsetzende Choleraepidemie
nahm einen recht erheblichen Umfang an and erreichte ihren flfthe-
pankt zwischen 20. and 30. November. Als im Dezember Frostwetter
eintrat, hfirte die Epidemie anf. Genane Zahlen fiber die Verluste
der tfirkischen Armee dnrch die Cholera sind nicht bekannt geworden,
sie werden jedoch auf 30000 geschfitzt. Von den Trappen wurde
die Cholera nach Konstantinopel eingeschleppt, wo wfihrend der
Monate November and Dezember 1912 2260 Erkranknngen mit 1123
Todesffillen gezfihlt warden. Za Beginn des Jahres 1913 erlosch die
Cholera scheinbar, am im Laafe des Jahres im Mfirz and April so-
wie im Aagast and September zwei kleine Epidemien erneat za
verarsachen. Ende des Jahres 1913 erlosch die Cholera in Eon*
stantinopel vollstfindig. In der tfirkischen Armee brach von neaem
Cholera wfihrend des zweiten Balkankrieges beim Vormarsch anf
Adrianopel and nach Okknpation dieses Ortes aus; diesmal ging die
Infektion von der bnlgarischen Armee and von den auf ihrem Rttck-
zuge verlassenen Orten aus.
Bei den vorstehend knrz skizzierten Choleraepidemien spielte
die Eontaktinfektion die Hauptrolle, das Wasser kam ffir die Ver-
breitnng nach Annahme der Verff. nicht in Frage.
Die wfihrend der Zeit von 1910—1913 aus Darmentleerungen
isolierten Choleravibrionen zeigten keine Besonderheiten. Bei Cholera-
kranken wurde der Vibrio bis zum 20. Tage angetroffen. An Vibrionen-
trfigern warden anter 2669 gesunden Personen 63 ermittelt. Das
Serum der Cholerakranken agglutinierte Vibrionen zumeist nor in
starken Eonzentrationen, Werte von 1:200 bis 1:250 waren Aus-
nahmen. Eomplementbindungsversuche lieferten kein eindeutiges
Resultat, da aach Normalsera positive Reaktion gaben. Blutkulturen
lieferten stets ein negatives Ergebnis.
Von Interesse sind die Mitteiluogen fiber das Auftreten von
Hauterscheinangen bei Cholerakranken, die allerdings bei dieser
Erankheit schon seit langem bekannt sind. In 24 Ffillen beobachteten
die Verff. einen masernfihnlichen Ausschlag, in je einem Falle ein
papulfises Erythem und ein miliares Erythem sowie in 6 Ffillen poly-
morphe Ernptionen. Allgemeinbefinden und Fieberverlauf werden
durch die Hanteraptionen nicht beeinflufit.
Was die Therapie der Cholera anbetrifft, so haben sich die Verff.
von der Wirksamkeit der Eochsalzinjektionen nicht fiberzeagen
konnen. Ihre Beobachtangen sind jedoch recht wenig umfangreich.
Aus Dresden bezogenes Anticholeraserum wurde verschiedentlich an-
gewendet; ein abschliefiendes Urteil fiber seine Wirksamkeit Oder
seine Unwirksamkeit geben die Verff. mit Rficksicht auf die kleine
Zahl der Behandelten nicht ab. Gildemeister (Posen).
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Cholera.
73
Popoff-Tscherkasky, Dora, Quelqaes observations sur la
morphologic et la biologie du V. cholerae (Koch)
Buchner isol6 pendant 1* guerre des Balkans. (C. f.
Bakt. AM. I. Orig. Bd. 74. 1914. 8.382.)
Die Vert war w&hrend des letzten Balkankrieges in Sofia als
Bakteriologin tfttig. Bei den Choleranntersuchungen hat sich der
DieudonnCsche Blutalkaliagar sehr bewfthrt. Sie berichtet hier
fiber morphologische and biologische Untersuchungen an 37 w&hrend
der Kriegszeit isolierten Cholerakulturen, die 6—11 Monate nach ihrer
Isolierung gleichm&fiig gut agglutinabel waren. Bei der ersten Uber-
impfung nach l&ngerer Zeit wiesen die Mikroorganismen eigenartige
bizarre Biesenformen auf, die keine Ahnlichkeit mit Vibrionen be-
safien. Milch wurde von 32 St&iumen nach verschieden langer Zeit
koaguliert, & St&mme ver&nderten die Milch nicht. Bei Prfifung auf
festen Blutn&hrbOden erwiesen sich 30 Kulturen als h&molytisch,
7 als anh&molytisch. Gildemeister (Posen).
Greig, E. D. W., On the vitality of the cholera vibrio
outside the human body. (Indian Journ. of med. Research.
Vol. L 1914. p. 481.)
Typhusbazillen hieltensich in den Originalstfihlen und -Urinen
nicht lange (bis 72 Stunden bei Zimmertemperatur) kulturell nach-
weisbar. — Die lftngste Zeit, nach der in aufgehobenen Cholera*
sttthlen noch Choleravibrionen nachgewiesen werden konnte, war
17 Tage. Die Dauer der Lebensffihigkeit richtete sich nach der
Jahreszeit, bei kfihlem Wetter war sie grfifier, bei warmem kleiner;
im Juni durchschnittlich 1,2 Tage, im Februar 7,7 Tage. Die Resul-
tate der Beobachtungen an 94 Reiswasserstfihlen in Calcutta sind
tabellarisch zusammengestellt. — Es folgen einige Bemerkungen fiber
n Bazillentr&ger u . M & h 1 e n s (Hamburg).
Craster, C. V., The recognition of the cholera vibrio.
(Journ. of experim. Med. VoL 19. 1914. p. &81.)
Vert erzielte bei einigen St&mmen von cholera&hnlichen Vibrionen,
die a os dem Darm gesunder, a us der Umgebung Cholerakranker
stammender Personen gezfichtet waren und die anfangs sich bei den
8erumreaktionen refrakt&r verhielten, durch lange fortgesetzte Zfich-
iung auf alkalischem Agar und wiederholte Tierpassagen, eine Zu-
nahme der Agglutinabilit&t, sowie positive Reaktion mit Choleraserum
im Pfeifferschen Versuche, so dafi sie von echten Choleravibrionen
nicht mehr zu nnterscheiden waren. Die Virulenz der St&mme nahm
dabei nicht nennenswert zu.
Verf. weist auf die praktische Bedeutung dieser auch von anderer
Seite gemachte Beobachtung hin. Kurt Meyer (Berlin).
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74
Cholera.
Drennan, J. G., A non-cholera vibrio resembling the true
cholera vibrio and a pigment-forming vibrio. (Journ.
of infect. Diseases. VoL 14. 1914. p. 251.)
Beschreibnng von zwei nenen Vibrionen ans menschlichen Stfihlen.
Der eioe zeigte Ahnlichkeit mit dem echten Choleravibrio, wnrde
aber dnrch Cholerasernm nicht agglntiniert Znerst war er sehr
h&ufig, aber bei spateren Untersnchnngen verschwand er ans dem
Stnhle. Er war eingeifielig, stark hamolytisch anf Blutagar, nicht
pathogen for Meerschweinchen. Am meisten Ahnlichkeit bestand mit
dem Spirillum Metchnikovi. Der zweite Vibrio war ausgezeichnet
durch Bildung eines dunkelbraunen Farbstoffes bei der Zfichtung auf
Agar und bei Peptonwasseroberfl&chenwachstnm. Er ist eingeifielig
wie der Choleravibrio. W. H. Hoffmann (Berlin).
Fhgner, Ignaz, liber den modifizierten Diendonn6schen
Choleranfihrboden von Hoffer and Hovorka. (C.f. Bakt
Abt. L Orig. Bd. 74. 1914. S. 354.)
Die von Hoffer nnd Hovorka angegebene Modifikation des
Diendonn6-Blut-Alkaliagars besteht in der Hauptsache in einem
Zusatze von Kristallviolett Erforderlich ist, dafi der mit Kristall-
violettlosung versetzte N&hrboden vor dem Gieflen der Platten kurze
Zeit (15—25 Minuten) gekocht wird. Die Untersuchnngen des Verf,
die mit Reinkulturen bzw. mit kfinstlich infizierten Stuhlgemischen
ansgefiihrt wurden, ergaben nun, dafi der Hoffer-Hovorka- N&hr-
boden das Wachstum einer grofien Anzahl von Stuhlbegleitbakterien
entweder ganz unterdriickt Oder doch sehr zurhckhklt, so dafi anch
noch einzeln stehende Cholerakolonien zu erkennen sind, w&hrend der
Diendonn6-Agar von einem dichten Rasen Qberwuchert war.
Allerdings wachsen die Choleravibrionen etwas weniger iippig als
auf dem Dieudonn6 -Originalagar. Durch l&ngeres Anfbewahren
leidet die Leistungsfhhigkeit des Hoffer- Ho vor ka-N&hrbodens;
es ist daher zweckmftfiig, moglichst frisch hergestellten N&brboden
zu verwenden, wobei zu berdcksichtigen ist, dafi diese Modifikation
erst nach 24stiindigem Aufenthalte im Brntschranke nnd nach weiterem
12stundigen Aufenthalte bei Zimmertemperatur benutzbar ist.
Gildemeister (Posen).
Haffkine, W. M., Protective inoculation against cholera.
Calcutta (Thacker, Spink & Co.) 1913.
Die vorliegende Arbeit besch&ftigt sich mit der Schutzimpfung
gegen Cholera, sowie mit der Herstellung nnd Prfifung von lebender
Choleravaccine in Indien und stutzt sich zum Teil anf eigene Be*
obachtungen des Verf., zum Teil anf solche anderer Antoren. 1m
1. Abschnitte wird zun&chst allgemein die Gewinnung einer geeigneten
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Cholera.
75
Anticholeravaccine besprochen, and dabei warden die b&ufig wechseln-
dea Eigenschaften der Choleravibrionen in der Natur, im TierkOrper
and bei der Weiierziichtung im Laboratoriam, Virulenz and immani-
sierende F&higkeiten, Zttchtangsversuche der Choleravibrionen im
Darme, im TierkOrper aufierhalb des Darmes and mittels Tier-
passagen erOrtert. Die vom Verf fur die Vaccination am meisten
geeigneten Vaccine stellt eine lebende Cholerakultur dar, die dnrch
fortgesetzte Zuchtung in Meerschweinehen einen gleichm&ftig hohen
and anhaltenden Viralenzgrad erreicht hat. Der 2. Abschnitt be-
handelt die Immunisierang von Menschen gegen Cholera anf Grand
der vom Verf. in Indien gesammelten Erfahrnngen. Die fiir die
Impfang ver wand ten Choleraknlturen stammten aus Meerschweinehen,
die vor der Vaccination mit virnlenten lebenden Cholerakultnren
(Vaccine II) noch mit abgeschw&chten Choleravibrionen des gleichen
Stammes (Vaccine I) vorbehandelt worden waren, da die anmittelbare
sabkntane Injektion vollvirnlenten Materials bei den Tieren Haut-
nekrosen an der Imp&telle bewirkt hatte. In der gleichen Weise —
Vorbehandlnng mit Vaccine I and anschliefiend sabkntane Injektion
von Vaccine II — wurde w&hrend der Jahre 1893—95 und eiues
Teiles des Jabres 1896 vom Verf. die menschliche Schutzimpfung
gegen Cholera in Indien durchgefiihrt, vom Sommer 1896 bis eiu-
schliefilich 1904, ferner im Jahre 1908 kam jedoch nur die Vaccine II,
also die vollvirnlente, lebende Choleraknltur, zur Verwendung, weil
es sich inzwischen herausstellte, dafi die Vaccination mit Vaccine II
allein beim Menschen im Gegensatz zn den Meerschweinehen an der
Impfstelle keine Hautsch&digungen hervorrief. Nach den Beobach-
tnngen des Verf erwies sich die mit rein bakterieller Vaccine
darchgefuhrte „aktive“ Immunisierang im Gegensatze zur Immuni-
sierung mittels Lympbe Oder Gewebsteilen von vorbehandelten Tieren
al8 erfolgreich fiir den Menschen. Diese Immunisierang konute mit
eioer gewissen Vorsicht w&hrend des AnfTretens akater bOsartiger
Choleraepidemien wie z. B. in Durbhanga Joil vorgenommen werden.
Das Fieber and die anderen Reaktionen, wie sie durch Injektion von
Vaccine in den Qblicheu Dosen aasgeldst warden, steigerten weder
die Empfanglichkeit gegeniiber der Seuche bei den Geimpften, noch
gestalteten sie die Iufektion schwerer bei diesen, wenn sie wahrend
der Reaktionserscheinungen oder in nnmittelbarem Anschlusse daran
von der Seache befallen wurden. Der Ansbruch der Cholera konute
trotz ihrer kurzen Inknbationszeit bei schon iniizierten Personen, bei
denen sich die Krankheit noch im Inkubationsstadium befand, abge-
schwicht oder vollst&ndig abgewendet werden, and zwar durch die
gleiche Art der Immunisierang. Diese theoretisch paradox anmntende
and im Gegensatze zn den Laboratorinmsversnchen an Tieren stehende
Beobachtung wurde in den Jahren 1897 and 1898 nachdriicklich durch
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76
Cholera.
die Ergebnisse der Antipestimpfung in Indien bestfttigt, die sich a of
den Erfahrungen der Choleraschntzimpfang aufbaute, ferner bei einer
Anzahl weiterer Erkrankungen mit demselben gBnstigen Ergebnis
aasgenfitzt. Bei der Choleraschntzimpfang wurde ferner festgestellt,
dafi sie, obwohl das Anftreten yon Choleraf&llen and die Letalit&ts-
ziffer darch die Immanisierang stark beeinfluflt warden, doch auf die
Daaer fir die Zahl der Genesenden nnter den geimpften Kranken
nicht von ansschl&ggebender Bedeutung war. Im SchluBkapitel .
werden die Aassichten besprochen, welche die bisher nar in einzeinen
Fallen ausgefBhrteCholeraschntzimpfang mit abgetoteter Vaccinell
bietet, and entsprechenden Untersachangen fBr dringend wQnschens-
wert erkl&rt. Verf. schl> vor, bei Choleraepidemien zun&chst die
reine abgetbtete Vaccine nach Art der Vaccine 11 an Stelle yon
Bazillenextrakten Oder fthnlichen sekand&ren Prodakten za verwenden,
and empfiehlt im besonderen zwei Vaccinearten, von denen die eine
darch l&ngere Zftchtung in einem fliissigen Nfthrmediam and an-
schliefiende AbtStung mittels flitze and Karbols&are gewonnen wird,
die andere aof einem festen N&hrboden gewachsen ist and sofort
nach der Entwicklong der Kaltnr mit demselben Antiseptiknm abge-
Wtet wird. Baerthlein (Wtirzburg).
Stnmpf, Julias, Uber Cholerabehandlang and Cholera-
prophylaxe anfGrand meiner Erfahrnng in Nisch and
Bel grad. (MQnch. med. Wochenschr. 1914. 8.769.)
Verf. liefi im September 1918 im Choleralazarett in Nisch an
-Cholerakranke, besonders 8chwerkranke, 50 proz. Aafschwemmaog
Merckschen keimfreien Bolaspalvers verabreiclien. Aufier einem
Kranken, der schon sterbend angetroffen warde, warden die Gbrigen
30 Bebandelten gerettet.
Anch bei 17 cholerakranken irren Franen, die noch einiger-
mafien kraftig die Knr begannen, beseitigte Bolus alsbald die Darch-
f&lle and die Lebensgefahr.
Das Mittel ist vdllig nnsch&dlich, mnB mOglichst bald, h&aiig
sowie in groBen Mengen eingenommen werden, wobei Erbrechen be*
deatangslos ist, and wirkt auch noch im sogenannten asphyktischen
Abschnitte der Cholera.
Es kommen auch der Darmeinlauf, sowie die Verabfolgnng des
Mittels bei sonstigem infektidsen Darmkatarrh, ferner bei Cholera-
Paratyphus-, Rahrbazillentragern in Frage.
Georg Schmidt (Berlin).
Aumann, Uber die MaBnahmen bei der Bek&mpfang der
Cholera in Serbien 1918. (BerLklin. Wochenschr. 1914.S.589.)
Nachdem Verf. die Uberzeugang gewonnen hatte, daB, wenigstens
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Cholera.
77
id Serbien w&brend ded Jahres 1913, die Cholera in erster Linie
dnrch direkte Eontaktinfektion sich weiter verbreita (vgl. dies®
Wochen8cbr. 1914. S. 62), bante er bieranf seined Flan der Bekampfang
dieser Sencbe aaf, and zwar mit derartigem Erfolge, dafi er znm
Schlasse anssprechen kann, es gebe wohl kaum eine Sencbe,.gegen
die der Kampf so leicht and erfolgreich zn ffihren ist, wie gerade
die Cholera. Anf die Einzelheiten kann hier nicbt nHher eingegangen
werden. W. v. Brnnn (Rostock).
Babes, Y., Stndien fiber Cholerabek&mpfnng. (Zeitschr. f.
: Hyg. a. Infektionskrankh. Bd. 77. 1914. S. 500.)
Verf. erhielt 1913 den Anftrag, an der Bek&mpfhng der in der
rnm&nischen Armee in den okkupierten Oegenden Bulgariens aufge-
tretenen Cholera mitznwirken. Seine hierbei gewonnenen Erfab-
rangen sind folgende:
1. Die sebr zablreicben Choleraimpfnngen (fiber Vs Mijlon) batten
in der Zivilbevfilkernng nnzweifelhafte Wirksamkeit. Die Mangel-
baftigkeit frfiherer Impfangen ffihrt Yerf. anf folgende Umst&nde
znrfick:
a) Die Impfangen warden in zn kleinem Mafistabe durchgeffihrt
b) Es wnrde nnr eine Impfnng aosgeffihrt; eine solche, selbst
mit groflen Dosen Impfstoff (fiber 4 mg Bazillen) ist aber nach den
Erfahrnngen des Verf nicht genfigend wirksam.
c) Bei vielen Impfangen war der Impfstoff zu stark yerdfinnt;
weniger als 4 mg Bazillen.
d) Die Wirknng der Impfnng wnrde oft nicht genfigend kon-
trolliert and die Besch&ftignng, der Grad der Intelligenz, der hygieni-
schen Ffirsorge, der Resistenz and Geffihrdnng des Geimpften nicht
beachtet.
2. Die Impfangen, selbst mit genfigenden Mengen Impfstoff, ver-
hfiten in den zwei folgenden Tagen die Erankheit nicbt; yielmehr
besteht w&hrend dieser Zeit erhfihte Empffinglichkeit. Dann folgt
eine 8—10 Tage andauernde Periode erbfihter Resistenz, welche bei
den nnr einmal Geimpften bald nachl&fit.
Bei den 2 mal mit genfigenden Mengen Geimpften kommen selten
1—2 Tage nach der 2. Impfnng (gewdhnlich gftnstig verlanfende)
Choleraf&lle vor, wahrend spfiter die Geimpften immnn sind. Seltene
Ansnahmen bilden sehr wenig resistente Personen. Bei mit un-
genfigenden Mengen 2 mal Geimpften sind Erkranknngen h&nfiger.
3. Impfnng der Bazillentrfiger ist ffir diese nnsch&dlich; sie ver-
kftrzt nicht die Periode der Bazillenansscheidnng. Yerf. beobachtete
Cholera weder bei geimpften noch nngeimpften Bazillentr&gern.
4. Impfnng der an Cholera Erkrankten mit steigenden Dosen
des gewfihnlichen Impfstoffes erzengt Dinrese and yorfibergehende
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78 Cholera.
Oder dauernde Bessernng; doch konnte Sioken der Mortalitat nicht
festgestellt werden.
5. Zor schnellen Bereitnng grofier Vaccinemengen leisteten Roll-
kulturen mit leicbt alkalischem 3 proz. Agar and 1 proz. Gelatine in
1—5 Literflaschen ansgezeichnerte Dienste.
6. Es gibt Stamrae von Cholerabazillen, welche bei Impfungen
bedeutend reizen (stark eres Fieber, ansgebreitetere, langere Lokal-
erscheinungen, Erbrechen, Diarrhoe); diese mfissen ansgeschaltet
werden.
7. Andere Bazillenstfimme erzengen ohne st&rkere Heiznng schnell
and reichlich Antikfirper (namentlich Choleratoxine neutralisierende
Substanzen). Da diese Stfimme voranssichtlich bessern Impfschatz
gewfihren als andere, sind sie ffir Bereitnng des Impfstoffes za be-
yorzagen.
8. Aacb ffir Bereitnng von Typhusimpfstoff empfiehlt sich der-
artige Auswahl der Bazillenstamme.
9. Es besteht kein Parallelismns weder zwischen der Konzentra-
tion and den Reizerscheinungen, noch zwischen diesem and der Wirk-
samkeit des Impfstoffes.
10. Zor Feststellung der Diagnose empfiehlt Yerf. 4 Stunden
Anreicherong, 6 Stunden Enltor auf Agar in Rolliterflaschen; yon hier
inikroskopische Praparate and Agglatinationsprobe mit hochwertigem
Serum. Die UDtersuchnng nimmt nach Ansicht des Verf. 11 Stunden
In Ansprnch.
11. Die darch Vernachlassigung der spezifischen Reaktionen ent-
ntandenen fehlerhaften Resaltate mancher Laboratorien in frfiheren
Perioden fuhrten zu Fehlschlussen. So fand man in Ramknien 1911
angeblich eine aufierordentliche Menge von Bazillentragern, welche
die Bazillen viele Wochen lang beherbergen sollten and periodiseh
yon neaem za Trkgern warden. Aach diesmal warden solche An-
gaben gemacht.
12. Die Bazillentrager betragen meist 10—20 Proz. der Cholera-
kranken, sind aber haufiger (bis 100 Proz.) in dichten Menschen-
ansammlangen anter nngfinstigen hygienischen Yerhaltnis^en.
13. Etwa 25 Proz. der vom Verf. antersuchten fiber 1000 Bazillen¬
trager scheiden die Bazillen blofi 2—4 Tage aus; 14tagige Bazillen-
aasscheidangen bei Trfigern sind ebenso selten wie periodische
Bazillentrager. Die meisten Bazillentrager hatten keine oder hfichstens
eine nnbedeatande Cholera fiberstanden and nar bei wenigen fanden
sich in der letzten Zeit weiche Stfihle. Bei Rekonvaleszenten wnrde
Bazillenansscheidang linger beobachtet.
14. Eein einziger Bazillentrager erkrankte an Cholera; es liefi
Sich kein Fall feststellen, in dem ein sicherer Bazillentrager die
Cholera verschleppte.
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Flecktyphus.
79
15. Im Gegenteil konnte Verf. feststellen, dafi Cholerakranke
«inen Tag vor der Erkranknng noch keine Bazillen ausschieden.
Diese Feststellnng geschah darch Untersuchang der zahlreichen in-
folge Eontakts mit kranken Verd&chtigen in knrzen Zwischenr&umen
auf Bazillen. So wurde erwiesen, dafi die in den Isolierlagern ent-
deckten zahlreichen Bazillentrager, welche sogleich isoliert warden,
nicht erkrankten. In den Isolierlagern erkrankten fast nur Personen,
die 1—2 Tage vorher noch keine Bazillen ansgeschieden hatten.
16. Vert schliefit darans, dafi nicht nor im Experiment, sondern
auch bei natftrlicher Choleraerkrankung die Inknbation der Krank-
heit nicht 5 Tage, sondern 1, selten 2 Tage dauert.
17. Ohne die Mdglichkeit der Verbreitnng der Erankheit darch
Trftger in Abrede zn stellen, behaaptet Vert, dafi die Cholerainfektion
hanpts&chlich weder darch Bazillentrager, noch darch Personen im
Inkabationsstadiam der Erankheit auf weite Strecken verschleppt
wird, sondern dafi, wenn zwischen dem Eontakt einer Person mit
einem Cholerakranken Oder einem Choleraherde und dem Ansbrnch
der Erankheit bei demselben Oder in seiner Umgebung, mehr als
6 Tage verflossen sind, man annehmen darf, dafi die Erankheit
darch Vermittlang yon Wasser, Effekten Oder Nahrungsmitteln ver-
breitet wurde.
18. Da man den Bazillentr&gern libergrofie Bedentnng beilegte,
wurde der Wasserversorgnng and der Desinfektion nicht geniigende
Aafmerksamkeit geschenkt, weshalb die Epidemie grofien Umfang
annahm.
19. Nach ErlOschen der Cholera warden darch weitere Unter-
sachangen von anderer Seite bei einem Drittel aller Rekruten aos
alien Gegenden, in welchen frfther CholerafUlle vorgekommen waren,
Cholerabazillen im Stahl gefanden, w&hrend Vert, wie andere Labora-
torien, welche sich der spezifischen Eeaktionen bedienten, zu der-
selben Zeit bei taasenden von Untersachangen an Eekraten, friiheren
Eranken and frfiheren Bazillentragern Cholerabazillen nicht ein ein-
ziges Mai nachweisen konnten. Sc hi 11 (Dresden).
Bory, Zur Epidemiologie des Flecktyphus. (Der Amtsarzh
1914. 8.161.)
1. Die tJbertragang des Flecktyphus erfolgt in der Natur wahr-
scheiolich anf dem Wege subkutaner Einimpfong darch blatsaagende
Insekten. 2. Nicolle and seine Mitarbeiter gelangen auf Grand
ihrer Beobachtangen and Versache zur Annahme, die Ubertragung
der Seuche werde darch L&use vermittelt. 3. Die Behauptang dieses
Forschers, die L&ase seien als die einzigen Vermittler der Seache
anzasehen, ist nicht nar nicht erwiesen, sondern sogar nnwahr-
scheinlich. 4. In der natftrlichen Verbreitnng des Flecktyphus diirfte
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80
Flecktyphus.
die Hanptrolle wohl den Fl5hen znkommen, w&hrend andere Para-
si ten hier eventuell nnr aasnahmsweise in Betracht kommen.
5. Dennoch sind die Versuche Nicolles sehr instrnktiv nnd wichtig,
denn sie bringen sonst interessante nnd beach tenswerte Beitr&ge znr
Kl&rnng der Frage der Epidemiologie nnd Pathogenese des Fleck-
typhus nnd weisen die Wege, welche die ferneren Forschnngen ein-
znschlagen haben. 6. Ob die genannten Kdrperparasiten den Krank-
heitskeim rein passiv als znf&llige Yernnreinignng ibrer stechenden
Mnndwerkzenge tibertragen, oder aber ob der Infektionserreger im
Insektenorganismas gewisse Entwicklungs- nnd Umwandlnngszyklen
dnrchmacht, ist nnbekannt, da doch der Erreger selbst noch nicht
sichergestellt ist. Theoretisch ist wohl anch die Kombination
dieser beiden MSglichkeiten denkbar nnd vielleicht anch tatsachlich
existierend, so zwar, dafi der Erreger znm Teil nnd zeitweise anf
nngeschlechtlichem, znm Teil anf geschlechtlichem Wege sich ver-
mehren, nnd somit einerseits passiv als Verunreinignng des Insekten-
rhssels tibertragen werden kann, also in Shnlicher Weise, wie wir
lediglich mechanisch mittels der Impfnadel den Enhpockenimpfstoff
den Impflingen beibringen, wahrend andererseits der KrankheitsStoff
vor der Ubertragnng anf den Menschen im Insektenleibe gewisse
Umwandlnngen mit geschlechtlicher Vermehrnng erfahren kann, in
analoger Weise wie die Malariaschizonten im menschlichen Blnte
den geschlechtslosen, die Mikro- nnd Makrogameten im Anopheles-
leibe dagegen den geschlechtlichen Teil des Entwicklnngskreises dar-
stellen. In einem solchen Falle wire anch eine Obertragung des
Infektionskeimes dnrch verschiedene blntsangende Insekten denkbar,
also z. B. einerseits gelegentlich dnrch L&nse nnd andererseits vor-
wiegend dnrch Fldhe. 7. Es liegt die Vermntnng nahe, dafi anch
andere ezanthematische Infektionskrankheiten, wie vor allem die
Pocken, sich in derselben Weise verbreiten. 8. Eine h&nfig vor-
genommene Desinfektion des Fnfibodens, welche die Vernichtung der
Flohlarven bezweckt, reicht znr Tilgung der Krankheitsherde nnd
der Epidemie ans, nnd anch diese Tatsache spricht nenerdings stark
zngnnsten der Ansicht, dafi in der Natur den Flbhen die hanpts&ch-
lichste, wenn nicht ansschliefiliche Rolle in der Ubertragnng nnd Ver-
breitnng des Flecktyphns znkommt. 9. Ob nnn aber die einen Oder
die anderen Parasiten die Schnld tragen, bleibt Gegenstand weiterer
Forschnngen. 10. Die Spezifizit&t nnd Pathogenit&t des Lews-
schowschen Coccobacillus exanthematicns ist sicherznstellen.
Wolf (Witzenhansen).
Jablong, Benjamin, Serological investigations in Typhus
exanthematicns. (Jonrn. of med. Research. Yol. 80.1914. p. 131.)
Nach Markl soli das Sernm Fleckfieberkranker mit alkoholischen
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Flecktyphus. — Gelbfieber. 81
Extr&kten aus den Organen an Fleckfleber Verstorbener Eomplement-
bindnng geben.
■ Verf. stellte fest, dafi das Seram bei Typhus ezanthematicns
fihnlich wie bei Lepra, Rekurrens, Scharlach usw. eine positive
Wassermannsche Reaktion gibt. Die von Markl beschriebene
Reaktion ist daher als Wassermannsche Reaktion aufzufassen.
Diagnostisch verwendbar sind der negative Ausfall der Typhus-
agglutination nnd der bakteriologischen Untersuchung.
Kurt Meyer (Berlin).
Braner, L., Znr Diagnose des Typhus ezanthematicns.
(Hamb. med. Uberseehefte. 1914. S. 196.)
Yon ausschliefilich klinischem Interesse. H a n n e s (Hamburg).
Onftngeaninoff, Le traitement du typhus ezanthematicns
par l’iode. (Presse m6d. 1914. p. 78.)
Verf. berichtet fiber weitere aufierordentlich gfinstige Erfahrungen
fiber die Behandlung des Flecktyphus mit Jod. Die Sterblicbkeit
ginkt betrfichtlicb, die Hauterscheinuugen gehen erheblich schneller
zurfick, und die Dauer des Aufenthaltes im Krankenhaus wird wesent-
lich abgekfirzt. Delirien kommeu fiberhaupt nicht Oder doch nur in
geringem Grade unter dem Einflusse der Jodbehandlung vor. Das
Jod wird entweder mit Milch Oder in Form eines Getrfinkes gegeben.
Jodismus und andere unangenehme Begleiterscheinungen traten nicht
auf, die Eranken nehmen die Arznei gern.
Erich Hesse (Berlin-Lichterfelde).
Torres, Theofllo, Prophylazie de la fifevre jaune a Manaos.
R6sum6 d’une communication faite fi l’Acaddmie Nationals de
Mfidecine du Brfisil, dans sa stance du 2 avril 1914. (Bull, de
l’Office internat. d’Hygifine publ. T. 6. 1914. No. 6.)
Die ausgezeichneteo Erfolge, welche bei der Bekampfung des
Qelbfiebers in Rio und Belem erzielt warden, veranlaSten den
Gouverneur des Amazonenstaates die Assanierung von Manaos in
Angriff zu nehmen. Die Assanierungskosten warden vom Verf. mit
942000 Fr. angeschlagen und die Dauer der Assanierungsreaktion
sollte 6 Monate betrageu. Der Vorschlag wurde auf Grand der Er¬
fahrungen mit Rio (80000 Hauser, 800000 Einwohner — Eosten
16700000 Fr.) und Belem (16000 Hauser, 160000 Einwohner —
Eosten 2826000 Fr.) gemacht, da Manaos nur 6000 Hauser und
70000 Einwohner zfihlte.
Den Beginn der Aktion bildete eine genaue Feststellung des
inAzierten Teiles der Stadt, welcher in drei Zonen eingeteilt wurde.
Die Hfiuser und Hfife warden assaniert, das Terrain drainiert, die
Xnto Abt. Ref. Bd. 68. No. 3. 6
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82
Neue Literatur.
aas gelbfieberinfizierten H&fen ankommenden Schiffe strong fiber*
wacht. Das Resultat der Aktion war ansgezeicbnet. Die 8tadt, in
der seit dem Jahre 1856 das Gelbfieber endemisch war and noch
in den Jahren 1910 and 1911 — 298 bzw. 540 Gelbflebererkrankungen
gemeldet warden, hat seit 6 Monaten kein Gelbfieber mehr.
Markl (Trieste
Neue Literatur,
xosammengestellt von
Pro£ Dr. Otto Hakann,
Ober-Biblioth«luur der Kdnigl. BibUothek ia Berlin.
Allgemeines fiber Bakterien and Parasiten.
Dng«, Hygienisches vom Fischereihafen Knxhaven. (Mit 2 Abb.) (Ztschr. f. Fleisch-
u. Milchhygiene. Jg. 24. 1914. Nr. 24. p. 641—546.)
Etchhorst, Hermann, Hit welchen Infektionskrankheiten haben wir wtthrend 4es
FeMzoges za rechnen? (Med. Kiinik. Jg. 10. 1914. N. 41. p. 1559.)
Martini, E., Uber einige medizinisch-entomologische Anfgaben. (Verb. Dtschen
Tropenmed. Ges. 6. Tag. 1914. Beih. 7 z. Arch. f. Schiffs- n. Tropenhyg. Bd. 18.
p. 67—76.)
Menfeld, F., Seuchenentstehung and 8eachenbek&mpfang. Knrzer Leitfaden fttr
praktische Arzte and Stadiereade. Wien (Urban a. Schwarzenberg) 1914. Xr, 8°.
204 p. 24 Fig. 4,50 M.
' Bodenwaldt, E., 17. internationaler KongreC fttr Medizin, London 1913. Sammel-
bericht. (Verh. Dtschen Tropenmed. Ges. 6. Tag. 1914. Beih. 7. z. Arch. f. Schifis-
u. Tropenhyg. Bd. 18. p. 182—236.)
Wolter, Friedrich, Die Entstehnngsursachen der Eriegssenchen, ihre Verhtttong
and Bek&mpfung aaf Grand der Kriegserfahrangen yon 1870/71. Ein epidemio*
logischer Kommentar za dem Kriegssanit&tsbericht ttber typhOse Erkrankongen
and Bahr bei den deatschen Heeren 1870/71. Mttnchen (Lehmann) 1914. XII, 6°.
222 p. = Bd. 5 d. Jabil&amsschrift z. 60 j&hrigen Gedenken d. lokal. Lehre
Pettenkofers. 20 M.
Untersnchongsmethoden, Instramente usw.
Alexander, A., Znr Frage der Yerfeinerang der Wassermannschen Re aktion. (Yerh.
Ges. Dtscher Naturf. 85. Vers. Wien 1913. 2. TeU. 2. Halfte. p. 101-103.)
Blumenthal, Nehemla und FrSnkel, Ernst, Untersnchnngen mit der Heiostagmin-
reaktion (Ascoli and Izar). (Mttnch. med. Wochenschr. Jg. 61. 1914. N. 89.
p. 1906-1907.)
Brack, C., Die Kntireaktion bei Syphilis. (Yerh. Ges. Dtscher Natarf. 85. Yen.
Wien 1913. 2. Teil. 2. Halfte. p. 90—96.)
Grofi and Yolk, Wertang der Wassermannschen Reaktion bei Syphilis. (Yerh. Ges.
Dtscher Naturf. 85. Vers. Wien 1913. 2. TeU. 2. Halfte. p. 104—107.)
Benins, Knrt, tlber eine nene Hethode der kttnstlichen Atmnng mit Demonstration
eines einfachen Pnenmothoraxapparates. (Yerh. Dtschen 31. Kongr. f. inn. Med.
Wiesbaden 1914. p. 737—788.)
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Nene Literatur. 83
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Matschke, J., Impfnngen mit LOfflerschem Seram gegen Maul- nnd Klauensenche.
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8tanffacher, Die Erreger der Maul- and Klauensenche. (Illustr. landw. Ztg. 1914.
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ffeinshetmer, Die Behandlnng and Bek&mpfung der Maul- and Klauensenche.
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Mathias nnd Blohmke, Beitrag znr Pathologie nnd Klinik des menschlichen Milz-
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Mollet, Friedrich, Beitr&ge znr Atiologie des Milzbrandes. Die Bedeutung yon
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Rotz.
Schfitz nnd Waldmann, 0., Der serologische Nachweis der Botzkrankheit bei
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- Mykosen (Blasto-, Aktino-, Botryomykosen, Streptotrichosen, Sporotrichosen nsw.).
Dressel, E. G., Znr Atiologie and klinischen Diagnose der Aktinomykose. (Dtsche
med. Wochenschr. Jg. 40. 1914. N. 42. p. 1862-1864.)
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92
Nene Literatnr.
ImkkeitMmgradt Bakterien and Pirultoa bef Tteren.
lnfektioie AUgemcinkrcmkheiten.
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(y. Zahn & Jaensch) 1914. Jg. 68. V, 8°. 224 p.
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Ctonder, Richard, Versuche fiber Immanit&t bei Spironema gallinarom. (Verb.
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Haller, Das Yeterin&rwesen einschlieClich einiger verwandter Gebiete in Frankreich.
(Arb. a. d. Kais. Gesondheitsamte. Bd. 48. 1914 H. 2.)
Eltt, Tb., Wandtafeln fiber Tiersenchen. 1. Maul- and Elanenseache. 126,6 a.
92,6 cm Farbendr. Stuttgart (F. Enke) 1914. 8°.
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Plehn, Marianne, Die wichtigsten Fischkrankheiten. (Mitt d. Fleischerei-Yereins
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Reinhardt, R., Einige fttiologisch noch ungekl&rte Tierkrankheiten im Lichte der
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Mlttel, Hans, Untersuchungen fiber latente Infektion der Leber and Mils tuber-
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Allgemeines (Immunitat).
Botky, Hans, tfber die Ffthigkeit yon Leuk&mikern Antikflrper za erzengen.
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Jaffd, Hermann nnd Pribram, Ernst, Experimented Untersuchungen fiber die
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L&dke, Hermann, Uber die Schntzimpfnng bei Kriegsseuchen. (Med. Klinik. Jg. 10.
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Neue Liters tur.
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schr. Jg. 61. 1914. N. 42. p. 2119-2121.)
Rosenthal, Franz, Zor Seachenprophylaxe. (Mttnch. med. Wochenschr. Jg. 61.
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94
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Frel, U., Erfahrung mit Tuberkulin Rosenbach. (Verh. Ges. Dtscher Natnrf. 85. Vers,
Wien 1913. 2. Teil. 2. H&lfte. Leipzig 1914. p. 213.)
Kaufmann, K., Die Virulenz des Friedmannschen Tnberknlosemittels. (Beitr. z.
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Eeutzer, H., 20. Generalrersammlong des Berlin-Brandenbnrger Heilst&ttenvereins
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Ton Kutschera, A., Znr Tuberkulosebek&mpfung. (Verh. Ges. Dtscher Natnrf.
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Ldwenstein £., Ober die chemiBche Natur des Tnberkulins. (Verh. Ges. Dtscher
Natnrf. 85. Vers. Wien 1913. 2. Teil. 2. Httlfte. p. 1124—1126.)
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96
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Yoeloker, Fr.* Znr Behandlong des Tetanus. (MUnch. med. Wochenschr. Jg. 61.
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Weintrand* W.* Znr Behandlnng des Tetanus mit besonderer Berttcksichtigung der
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Werner* H.* Kombinierte Behandlnng von Malaria (Chinin-Salvarsan-MethyIenblau).
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Wolff* L. K.* Ein neues Mittel znr Behandlnng der DiplobazillenkonjanktiTitis.
(Mttnch. med. Wochenschr. Jg. 61. 1914. N. 39. p. 2002—2004.)
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CentralHatt for Bakterlologle etc. I. Ait Referate.
- Bd. 63. No. 4. ~ =
Ausgegcbm am 24. Februar 1915.
Immunitfttsforschung.
yos Behring, £., Disposition nnd Diatliese. (Hamb. med.
Uberseehefte. Bd. 1. 1914. S. 1.)
Verf. stellt das folgende fibersichtliche Schema der verschiedenen
Dispositionsarten ant
A. Idiopathische Disposition (angeboren, konstitutionell, histo-
pathisch Oder organopathisch):
L Idiosynkrasien (= angeborene Uberempfindlichkeit gegeniiber
normalerweise unsch&dlichen Agentien von ganz bestimmter Art).
11. Diathesen (= angeborene Uberempfindlichkeit gegeniiber
normalerweise unschadlichen Agentien von der verschiedensten Art).
B. Toxopathische Disposition (isopathisch erworben):
I. Anaphylaxien (= isopathisch erworbene, hnmorigene Uber¬
empfindlichkeit gegeniiber mehr Oder weniger unsch&dlichen Agentien
von ganz bestimmter Art, die von dem anaphylaktischen Individunm
mit dem im Blute gelbsten anaphylaktischen Antikdrper anf normale
Individuen fibertragen werden kann).
II. Nichtanaphylaktische Toxiniiberempfindlichkeit (= isopathisch
erworbene, histogene bzw. cytogene, nicht fibertragbare Giftfiber-
empfindlichkeit). Kurt Meyer (Berlin).
Bauer, Felix, Uber Beziehungen der Kinderheilkunde
und Immunit&tsforschung. (Ztschr. f. Chemotherapie. Bef.
Jg. 3. 1914. S. 245 u. 468.)
Besprechung der in den Jahren 1911 und 1912 erschienenen
Arbeiten. Anaphylaxie, Serumkrankheit, therapeutische Verwendung
normalen Serums, heredit&re Immunit&t, Diphtherie, Masern, Scharlach,
Poliomyelitis, Vaccine (Variola), Varizellen, Keuchhusten, Meningitis
epidemica, Tuberkulose, Syphilis hereditaria, andere bazill&re Er-
kranknngen, Darmflora und Milch werden in gesonderten Abschnitten
behandelt. Umfassendes Literaturverzeichnis. F firth (Berlin).
Arrhenius, Anwendungen der physikalischen Chemie in
der Immunit&tslehre. (Zeitschr. f. Chemotherapie. Ref. Jg. 3.
1914. 8.157.)
Interessante Abhandlung mit eingehender Besprechung der ein-
schl&gigen Literatur. Zu kurzem Referat nicht geeignet.
Ffirth (Berlin).
Ente Abt. Ref. Bd. S8. No. 4. 7
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98
Immnnit&tsforschtmg.
Thiele, F. H. and Embleton, Dennis, The pathogenicity and
virulence of bacteria. (Journ. of State Medicine. Vol. 22,
1914. p. 257.)
Auf Grand eigener Versuche kommen die Verff. zu der An-
schauung, dafi die Giftstoffe, die im befallenen Tier bei Einwanderung
von Krankheitskeimen gebildet werden, nicht fur jedes Bakterium
verschieden und speziflsch sind, sondern dafi sie einander ahnlich
sind und durch Zerfall des Bakterienprotoplasmas entstehen. Die
Menge des Giftes, die gebildet wird, kann bei den verschiedenen
Bakterien verschieden sein. Wenn die Gifte in gleicher Menge zur
Wirkung gelangen, losen sie auch ahnliche Erscheinungen aus. Die
Pathogenit&t eines Bakteriums hangt also von der Kraft des Tier-
kbrpers ab, die Giftstoffe aus den Bakterien zu befreien. Bestimmte
Bakterien sind nicht pathogen, weil die Fermentwirkung des Korpers
ihnen gegenuber zu gering ist. Wenn diese Fermentwirkung des
Kbrpers sich steigern liefie, ware es mbglich, die nicht patbogenen
Bakterien in pathogene zu verwandeln. Dieses ist den Verff. mit
verschiedenen saurefesten Bazillen, mit dem Bac. mycoides und mit
Pseudodiphtheriebazillen wirklich gelungen, indem sie die Tiere mit
toten Bazillen vorbehandelten und dadurch den Antikbrpergehalt des
Blutes steigerten. Einzelheiten mussen in der Arbeit nachgelesen
werden. W. H. Hoffmann (Berlin).
Fukuhara, V. und Ando, J., Beitrage zur Frage der hetero-
genetischen Antikbrper. (Voriaufige Mitteilung.)
(Zeitschr. f. Immunitatsforsch. Orig. Bd. 22. 1914. S. 631.)
Kaninchen wurden mit Blutkbrperchen Oder Seram von Meer-
schweinchen, Ziegen, Schafen, Hunden, Rindern, Pferden und Huhnern.
sowie mit Leber, Nieren und Lungen von Meerschweinchen vorbe-
handelt und ihre Sera auf heterogenetische Bakterienantikbrper unter-
sucht.
Nur in den Antileber- und Antinierensera fanden sich solche,
und zwar Agglutinine, Prazipitine und komplementbindende Anti¬
kbrper fur Paratyphus B-, Schweinepest-, Mausetyphus-, Psittacose-
und Danyszbazillen. Der Agglutinationstiter ging bis 1:800, der
PrAzipitintiter bis 1:400. Die Menge der Prazipitine und Aggluti¬
nine ging einander nicht parallel. Kurt Meyer (Berlin).
Lake, Gleason C., Osborne, Thomas B. and Wells, H. Gideon,
The immunological relationship of hordein of barley
and gliadin of wheat as shown by the complement
fixation, passive anaphylaxies, and precipitin reac¬
tions. The biological reactions of the vegetable pro¬
teins. IV. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 14. 1914. p. 364.)
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Im munit&tsfonchnng.
99
Dnrch Einspritznng von reinem Pflanzeneiweifi lassen sich bei
Eaninchen leicht Antikbrper im Blut erzeugen. Diese Antikbrper
lassen sich znm Teil nar dnrch den Komplementbindungsversuch
nachweisen, znm Teil aufierdem anch dnrcb das Prazipitationsverfahren,
in noch anderen Fallen anch dnrch den Anapbylaxieversuch am
Meerschweinchen. Die Immnnsera von mehreren verschiedenen Tieren
kfinnen sich gegenfiber denselben Eiweifistoffen aus nnbekannten
GrQnden verschieden darstellen. Ein Antisernm kann znnachst
scheinbar streng spezifisch sein, wahrend einige Zeit spater ent-
nommenes Sernm mit Znnahme des AntikSrpergehaltes anch gegen¬
fiber anderen Eiweifistoffen reagieren kann; nnd wahrend anfangs
nor das Eomplementbindungsvermfigen vorhanden ist, treten spater
anch andere Immnnitatsreaktionen auf. Wenn ein Tier gegen Eiweifi-
stoffe bestimmter Getreidearten immnnisiert ist, gibt es znnachst ein
Sernm, das nnr gegenfiber diesem Eiweifi Immnnstoffe enthalt, aber
mit der weiteren Entwicklung der Immnnstoffe bilden sich anch
solche gegenfiber anderen Getreidearten nnd schliefllich gegenfiber
alien Graminen ans, aber nicht gegenfiber anderen Pfilanzen. Viel-
leicht kann man spater einmal diese Erscheinnngen znr Prfifnng der
Verwandtschaftsverhaitnisse der Pflanzen verwenden.
W. H. Hoffmann (Berlin).
Kritschewsky, J.L., Uber bakterielle Agglntinine nndPrfi-
zipitine vegetabilischer Herknnft ,im Znsammen-
hange mit der Frage fiber die Fahigkeit der Pflanzen,
Imm unit a tskbrper zn prodnzieren. (Zeitschr. f. Immnni-
tatsforsch. Orig. Bd. 22. 1914. S. 381.)-
In den Blfittern nnd Stengeln der Crassnlacee Cotyledon Schei-
deckeri sind Agglntinine nnd Prfizipitine ffir Bakterien nnd Bak-
terienextrakte nnd tierisches Eiweifi enthalten. Der Saft wirkt noch
in einer Verdfinnnng 1:450 agglntinierend, in einer Verdunnung
1:160—200 prazipitierend. Gegenfiber verschiedenen Antigenen ist
die Agglutinin- nnd Prfizipitinwirkung im wesentlichen gleich stark.
In verschiedenen Blfittern derselben Pflanze kann der AntikQrper-
gehalt Unterschiede zeigen.
Dnrch Injektion abgetoteter Bakterien in die Blattsnbstanz
gelingt es nicht, den Antikfirpergehalt zn steigern.
Knrt Meyer (Berlin).
Grote, L. B., Znr Eritik der Sa.nreansflocknng nach
Michaelis. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 73. 1914. S. 202.)
Wahrend bei der Sernmagglntination mit zwei variablen Grofien
zn rechnen ist, ist bei der Sanreausflockung nnr eine Grofie, das
Bakterinm variabel, die andere Grofie, die Wasserstoffionenkonzen-
7*
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100
Immunitytaforschung.
tration, dagegen konstant. Da nun bei der S&ureausflockung
Schwankungen bezilglich des Ausflockungsoptimums nicht nur bei
verschiedenen Stammen derselben Art, sondern auch bei wiederholt
angestellten Untersuchungen an einem and demselben Starame vor-
kommen (ftir letzteren Fall ftthrt Verf. eine eigene Beobachtung an
proteusahn lichen Stammen an), so folgert er, dafi diese Schwankungen
nur durch das Bakterium bedingt sein kfinnen, und zwar durch
Anderungen in seinem Protoplasma, die vielleicht schon von einer
Generation zur anderen erfolgen und die bei unseren dbrigen Nach-
weismethoden nicht erkennbar sind. Es handelt sich somit nach
Verf. bei der S&ureausflockung nicht um eine Artdifferenzierungs-
diagnose im engsten Sinne, sondern um eine Zustandsdiagnose des
Protoplasmas. Gildemeister (Posen).
Baysky,M., Wiederholte Immunisierung als Methode zur
Gewinnung prkzipitierender Sera. (Zweite Mitteilung.)
(Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 78. 1914. S. 151.)
Verf. erkl&rt die periodische Wiederholung der Immunisierung
mit artfremdem Eiweifi an demselben Tiere fur die beste Methode
der Gewinnung starker pr&zipitierender Sera. Zum Beweise seiner
Behauptung hat Verf. zwei Versuchsgruppen ausgefiihrt: Die eine
besteht aus Experimenten an Tieren, die mit Menschenserum immuni-
siert warden; im ganzen warden 15 Kaninchen der wiederholten
Immunisierung 1—4mal unterzogen. Die zweite Gruppe besteht aus
Tieren, die mit Euhserum immunisiert warden; im ganzen warden
9 Kaninchen 1—5mal wiederholt immunisiert. Verf. fand hierbei:
1. Die wiederholte Immunisierung mit artfremdem Eiweifi raft stets
und bei alien Tieren die Bildung von Pr&zipitinen hervor. 2. Bei
wiederholter Immunisierung treten intensive Prazipitine im Blute
aufierordentlich rasch (gewbhnlich nach 5—8 Tagen) auf. 3. Die stete
und rasche Bildung intensiver Prazipitine bei wiederholter Immuni¬
sierung geschieht nach einmaliger Antigeninjektion, selbst wenn die
injizierte Antigenmenge sehr gering ist (bis 0,1 ccm Blutserum).
Deshalb glaubt der Verf. sich zu dem Satze berechtigt: „Die wieder¬
holte Immunisierung ist die sicherste, schnellste und einfachste
Methode zur Gewinnung hochgradiger prazipitierender Sera.“
In der ersten Immunisierungsperiode, welche stets nach dem
gewdhnlichen Typus veriauft, spielen sich zwei Prozesse ab: der
Prozefi der Production von Immunkorpern und der Prozefi der Ver-
vollkommnuug des Mechanismus, dem diese Produktion unterstellt ist.
Der erste Prozefi wird durch den augenblicklichen Bedarf des Orga-
nismus bedingt, sobald im Blute Antigen auftritt. Hdrt die Zufuhr
des Antigens auf, verschwinden auch allmahlich die Immunkfirper.
Die Vervollkommnung des Mechanismus der ImmunkSrperbildung
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Im munit&teforschung.
101
erreicht eine gewisse HOhe and laBt dann nacb. Die Antigenein-
fuhrung raft Verringerung statt Vermehrung der Immunkorper her-
vor, wenn man die erste Immunisierangsperiode verlftngert dnrch
wiederholte EiweiBeinfahrong. Man mufi eine 2monatliche Pause
eintreten lassen, ehe man die Immnnisierung wiederholt. Nan tritt
Vervollkommnang des Mechanismas der Antikbrperbildang und
Festigang derselben fOr l&ngere Zeit ein.
Fiir die Praxis macht Verf. folgenden Vorschlag: Die Tiere,
welche bei der ersten Immunisierang ein braachbares Seram geliefert
haben, werden nicht getOtet, doch kann man ihnen behufs Gewinnung
pr&zipitierender Sera Blat entziehen. Nach 2 Oder mehr Monaten
wiederholte Immunisierang. Jetzt reagiert jedes Kaninchen schon
bei Einfuhrang yon Antigen in sehr geringer Menge (0,1—1,0 ccm)
mit Bildnng intensiver Pr&zipitine sehr rasch. Meist hat man schon
nach 6 Tagen geeignetes Serum zur Verf&gung. Hat ein Labora-
toriom 3 oder 4 Kaninchen im Vorrate, die mit Menschenseram
immanisiert sind, so kann es nach Ansicht des Verf. ununterbrochen
frisches Menschenserumpr&zipitin erlangen. Schill (Dresden).
Boiek, Josef, Beitrag zur Kenntnis der Bildnng der Im-
manprftzipitine im Tierkbrper. (Arch. f. Hyg. Bd. 82. 1914.
8.321.)
Verf. ging in der Weise vor, daB er Kaninchen in Intervallen
in der flblichen Weise mit Pferde- bzw. Rinderserum immunisierte.
Alsdann wurde gewartet, bis in dem Seram des immanisierten Tieres
Prftzipitine nicht mehr nachweisbar waren. Hierauf begann die
Beimmunisierung, and zwar mit kleineren Mengen, als zuvor gegeben
worden waren. Dieser Vorgang wurde mehrfach wiederholt. Dabei
zeigte sich, dad in manchen Fallen bei der Reimmanisation selbst
nach einer kleinen Serammenge eine machtige Prazipitinbildang
eintreten kann, and dafi ferner bei der Reimmanisation eine kleinere
Serumdosis machtigere Prazipitinbildang hervorrafen kann, als es bei
der grbfieren zur vorherigen Immunisierang benatzten Dosis der
Fall war. Gildemeister (Posen).
Arragon, Ch. and Bornand, M., Die Kontrolle der Eierteig-
waren mit Hilfe eines EiereiweiB failenden Serums.
(Chem. Zeitg. 1913. S. 1345.)
Die Untersuchaugen der Verf. ergaben, dafi es mit Hilfe eines
Antiserums (EiereiweiB) mbglich ist, in einwandfreier Weise die An-
wesenheit von Eiern in Teigwaren zu ermitteln. Eierteigwaren, deren
Eigehalt (160 g) der Gesetzesvorschrift entsprach, gaben mit dem
Antiserum sofort eine Tr&bung, wahrend bei selbsthergestellten Teig¬
waren mit 2, 1 and */s Ei die Trubang viel langsamer eintrat and
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Immunit&tsforschimg.
ihre Intensit&t der Zahl der verwendeten Eier proportional war.
LOsungen yon Teigwaren ohne Eizusatz blieben nach dem Zufugen
des Antiserums klar. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Kraufi, Friederike, Weitere Versuche liber die Beaktion
zwischen AntikSrper und gelSstem Antigen. (Biocbem.
Zeitschr. Bd. 64. 1914. S. 125.)
Verf. hatte frliher festgestellt, dafi ein Vibrionenextrakt nicht
nur durch ein pr&zipitierendes Antiserum ausgef&Ut und seines
EomplementbindungsvermOgens beraubt wird, sondern auch durch
Vibrionen, die mit dem Serum sensibilisiert sind, dafi also die bereits
an Bakterien verankerten ImmunkOrper in gleicher Weise wirken wie
freie. Sie stellte jetzt ein analoges Verhalten bei Versuchen mit
einem anderen Wasservibrio, mit Cholera- und Typhusbazillen fest.
Auch wirkten Meerschweinchen- und Eaninchensera im Prinzip
identisch, wenn auch die Versuche mit Eaninchenserum nicht immer
so rein yerliefen wie die mit Meerschweinchenseren.
Eurt Meyer (Berlin).
Kraufi, Friederike, Tiber dieBindungsverh<nisse zwischen
Antikorper und Antigen. (Biochem. Zeitschr. Bd. 64. 1914.
S. 222.)
Weil hatte gefunden, dafi Hammelblutk5rperchen aus Eaninchen-
immunseren weit grQflere Mengen von h&molytischen Ambozeptoren
binden als aus Meerschweinchenimmunseren. Verf. priifte, ob dieselbe
Eegel auch fur bakterielle Immunsera gilt. Bei einer Reihe von
Seren war aber ein solcher Unterschied zwischen Eaninchen- und
Meerschweinchenimmunseren nicht nachweisbar. Auch die Gegen-
wart von Bakterienextrakten beeinflufite bei beiden Serumarten die
Bindung der Ambozeptoren in gleicher Weise nicht.
Eurt Meyer (Berlin).
Matsuda, Uber Trockenerhitzung von lmmunserum. (C. f.
Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 75. 1914. S. 83.)
Die Versuche des Verf. fiihrten zu folgenden Ergebnissen:
Wenn man bakterizides, antitoxisches Oder h&molytisches Serum
trocknen l&flt und es dann relativ lange Zeit bei einer Temperatur
von 70—75 0 C trocken erhitzt, so sieht man, dafi es seine spezifischen
Eigenschaften nicht verliert, sondern erst nach 60 t&giger Erhitzung
seine Wirkung teilweise einbiifit.
Wenn man die getrockneten Materialien 5 Tage lang auf 80
bis 85 0 C und 24 Stunden lang auf 90—95 0 C trocken erhitzt, sieht
man, dafi sie ihr spezifisches VermSgen bewahren; erst durch eine
weitere 4 Tage lang auf 90—95° C ausgedehnte Erhitzung wird ihre
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Immunit&tsforschang.
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spezifische Wirksamkeit in grofiem Mafie gesch&digt. Wenn man das
so bebandelte Serum in Kochsalzldsung Oder Glyzerinlbsung lost, so
zeigt es im Tierversuche wie im Eeagenzglase seine spezifischen
Eigenscbaften und seine Brauchbarkeit.
Da das erbitzte Serum, sofern man bei seiner Gewinnung das
Hineingelangen sporenbildender Keime verhindert hat, vollig keimfrei
ist, kann man es besser konservieren, und seine Verwendung diirfte
mehr Sicherbeit gegen Infektionen bieten.
Gildemeister (Posen).
Park, William H., Famulener, L. W. and Banzhaf, E. J., Serum
sensitization as related to dosage of antitoxin in
man and animals. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 14. 1914.
p. 347.)
Im Tierversuche zeigte sich, dafi kein Unterschied in der Auf-
nahme des Antitoxins bestand, ob die Tiere schon vorher mit Serum
bebandelt waren Oder nicht. Es ist nicbt anzunehmen, dafi die
grofien Mengen von Antitoxin, die bei der Bebandlung der Diphtheric
eingespritzt werden, durcb Globulinantikorper gebunden Oder zer-
st5rt werden, die im Blute der schon friiher mit Serum gespritzten
Tiere vorbanden wftren. Bei der Behandlung der Diphtherie ist
daher dieselbe Menge von Antitoxin notwendig, gleichviel ob der
Fall friiher schon Serumeinspritzungen bekommen hat Oder nicht.
W. H. Hoffmann (Berlin).
Korff-Petersen, Arth., Untersuchungen iiber Kenotoxin.
(Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 78. 1914. S. 37.)
Yerf. untersuchte, ob ein Beweis zu erbringen sei fur die Be-
hauptung Weichardts, dafi Eiweifiabbaustoffe als die fur die Er-
mhdung verantwortlichen Gifte anznsprechen sind und nicht, wie
bisber angenommen wurde, die chemisch feststellbaren weniger hoch-
molekularen Stoffe. Weiterhin suchte er festzustellen, ob das von
Weichardt als Antikdrper bezeichnete „Antikenotoxin“ die ihm von
aeinem Erfinder zugeschriebenen Wirkungen hat.
Verf. zieht aus seinen Versuchen den Schlufi, dafi Beziehungen,
wie sie zwischen Antigen und Antikdrpern bestehen, weder durch
Tierversuche noch durch Versuche im Reagenzglase fur die nach
Weichardts Angaben hergestellten Eiweifiabbaustoffe und dem
k&uflichen „Antikenotoxin" nachweisbar sind.
Vert Versuche sprechen dafiir, dafi eine aktive Immunitat durch
wiederholtes Einverleiben von Kenotoxin bei Hausen nicht erreicht
wird. Selbst eine wirklich vorhandene aktive Immunitat gegen die
Weichardtschen Eiweifiabbaustoffe wurde noch nicht rechtfertigen,
diese als etwas Besonderes von den Qbrigen Peptonen bzw. Albumosen
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104
ImmunitStaforBChung.
abzutrennen. Hierzu w&re noch zun&chst der Beweis za ffihren, daft
die ubrigen Stoffe dieser Art eine entsprechende Inmmnitftt nicht
erzeugen.
Versuche darfiber, ob Kenotoxin von den Atmnngswegen ana
aufgenommen sch&digend anf den Tierkfirper wirkt nnd daher viel-
leicht in Beziebnng zu den dnrch „verdorbene“ Lnft bewirkten
Sch&digungen gesetzt werden kOnne, ergaben, daft schwerlich dnrch
die Atmnng je so grofte Mengen Ermfidungsgift aufgenommen werden
kfinnen, daft sie als Erklarung fur die in dichtbesetzten R&umen
beobachteten Erschein ungen von Unbehagen und Ermfidung verant-
wortlich gemacht werden kfinnen. Sc hi 11 (Dresden).
Konrich, Uber die Wirksamkeit des Weichardtschen
Antikenotoxins und den Nachweis von Kenotoxin in
der Lnft mittels des iso.lierten Froschherzens und
im Reagenzglase. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 78.
1914. S. 1.)
Verf. ist in eine Nachprfifung der Mitteilungen von Weichardt
fiber das Antikenotoxin eingetreten. Dieser Stoff ist nacb Angabe
seines Entdeckers nicht nur wie alle anderen AntikOrper bei sub-
kutaner Einverleibung, sondern auch beim Verschlucken und Ein-
atmen wirksam. Das von der Firma Kalle & Co. in Biebrich a. Rh.
hergestellte Antikenotoxin ist eine klare, leicht gelblich geffirbte,
sterile Flfissigkeit ohne Geruch und von unbestimmtem, fadem Ge-
schmack. Fur die Prfifung des Antikenotoxins am Menschen bediente
sich Verf. der von Dubois abgefinderten Form des Mossoschen
Ergographen und der von Weichardt angegebenen „Fufthantel-
methode", bei welcher die Versuchsperson eine 2—5 kg schwere Hantel
in jede Hand nimmt und sie im Sekundentakte mit horizontal vor-
wfirtsgestreckten Armen um */« des Kreisbogens nach aufien und dann
wieder nach innen dreht, wobei zugleich abwechselnd das linke und
rechte Knie bis zur Horizontalebene gehoben wird. „Schon nach
20—30 Sekunden wird die anfangs spielend leichte Dbung schwieriger
und plfitzlich sinken die Arme infolge hochgradiger Ermfidung. Dieser
Zeitpunkt, welcher dnrch Zfihlen der Sekunden genau festgestellt
werden kann, gibt ... die Stfirke des vor der Ubung bereits vor-
handenen Ermfidungsgrades ebenso sicher an, wie die Ergographen-
kurven. M Die Weichardtsche Methode weist aber nach Verf.
Erfahrungen dem Ergographen gegentiber schwerwiegende Nach-
teile anf.
Das Resultat der vom Verf. angestellten Versuche ergab:
1. Das Weichardtsche Antikenotoxin hat sich am Menschen
vollkommen unwirksam und beim Verschlucken und Versprfihen vollig
unschadlich erwiesen, ist demnach als ein in bezug anf Ermfidungs-
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Immunit&tsforschaiig. 105
zustaude indifferentes Mittel anzusehen and entspricht folglich nicht
seinem Namen.
2. Am isolierten Froschherzen hat das Antikenotoxin toxische
Wirkungen, von der sofortigen Tdtnng bis znr schwachen Lfihmung
herab, je nach der Eonzentration.
3. Eondensate ans der Lnft uberffillter R&nme haben anf das
isolierte Froschherz ebensowenig einen Einflnfi gezeigt wie solche ans
Gartenlnft
4. Die Angaben Weichardts, nach denen bei Verwendnng
von Chlorcalcinm Oder chemisch reinem Glyzerin mittels der Bint*
gnajakprobe Eenotoxin in der Lnft nachgewiesen werden kann, sind
nicht bestfitigt worden. Schi 11 (Dresden).
Hirschfeld and Klinger, Znr Tbeorie der Sernmreaktionen.
(Berl. klin. Wochenschr. 1914. S. 1173.)
Die Verff. sind anf Grand von Untersnchangen and Erw&gnngen,
anf die nkher einzngehen es hier an Platz mangelt, zn der Ansicht
gekommen, dafi die znr Eomplementhindnng fiihrenden Beaktionen
an Failnngen der Globnline gebnnden sind, and dafi Inaktiviernng
and Hypertonie dieselben nnr dadnrch verbinden, dafi sie eine
Stabilisiernng der Sernmkolloide bedingen. Die gleiche Anschannng
iafit sich anch anf die Eomplementfnnktion fibertragen.
W. v. Brunn (Rostock).
Walbum, L. E., Die Bedeutung der Wasserstoffkonzen-
tration ffir die Hamolyse. (Biochem. Zeitschr. Bd. 63. 1914.
8 . 221 .)
Versuche mit Epipeira-, Vibrio-, Staphylolysin, Bienen- und Cobra-
gift, Saponin, Natrinmglykocholat and -oleat ergaben, dafi der Grad
der Hamolyse in hohem Mafie von der Wasserstoffionenkonzentration
abhangig ist Das Optimum ist far die einzelnen H&molytika nnd
die verschiedenen Blutarten verschieden. Wenn sich bei der gewfihn-
lichen Anordnnng hamolytischer Versnche der Einflufi der Reaktion
nicht in gleichem Mafie bemerkbar macht, so liegt dies wahrscheinlich
daran, dafi in den Gemischen stets Snbstanzen, z. B. Serumreste,
enthalten sind, die als „Puifer“ fnngieren nnd Verschiebnngen der
Wasserstofrionenkonzentration entgegenwirken.
Enrt Meyer (Berlin).
Thorsch, Margarethe, Versnche fiber die Verfindernngen
von Blutkfirperchen durch Osminm nnd Alkohol.
(Biochem. Zeitschr. Bd. 64. 1914. S. 230.)
Verl hatte frfiher festgestellt, dafi mit Alkohol behandelte
Hammelblntkfirperchen ahnlich wie osmierte in nnspezifischer Weise
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ImmunitAtaforschung.
die verschiedensten hftmolytischen Ambozeptoren zn binden vermbgen.
Es liefl sicb aber trotzdem eine Differenzierung zwischen spezifischer
und unspezifischer Bindnng durcbfuhren, indem nnr in Gegenwart
yon flammelblutimmunserum Komplementbindnng eintrat
In aualoger Weise jetzt mit osmierten Hammelblutkbrperchen
durchgefiihrte Versuche batten ein anderes Ergebnis. flier erfolgte
anch in Gegenwart von Hammelimmunserum keine Kompleraent-
bindnng. Die Bindnng des Immunkbrpers dnrch die osmierten and
die mit Alkohol behandelten BlntkOrperchen ist also ganz verschieden,
Knrt Meyer (Berlin).
Wyard, The action of asbestos fibre on the components
of a simple haemolytic system. (Journ. of Pathol, and Back.
Vol. 18. 1914. p. 485.)
1. Verschiedene Arten von Asbest nehmen im h&molytischen
System Ambozeptor in verschiedenem MaBe weg. Die Wirknng des
nnbehandelten Asbestes ist eine schnellere.
2. Letzterer entfernt Ambozeptor und Komplement in gleichem
Made nnd fiuBerst schnell, die behandelte Asbestfaser das Komple¬
ment stfirker als den Ambozeptor.
3. Asbest ist ein bftmolytisches Agens, dessen Wirknng dnrcb
Eintanchen in Normalsalziosnng vermindert nnd beim Trocknen
wieder hergestellt wird. Fftrth (Berlin).
a
Myer, Coplans, Gel filtration of ultra microscopic and
other particles: the action of asbestos. (Journ.ofPathoL
and Bacteriol. Vol. 18. 1914. p. 581.)
Eine frisch bereitete Lbsung von Aluminiumhydrat erwies sicb
als ausgezeichnetes Filter, das nicht nnr Bakterien, sondern aucb
Albumin, Tetanustoxin und Methylenblau aus Lbsungen zurftckhielt.
Die Verwendung von Asbest bei diesen Filterversuchen f&brte za
einer Priifung von Asbestfasern gegen liber verschiedenen chemischen,
sowie Serum- und Toxinlbsungen, die ergab, daB sich Asbest diesen
gegeniiber keineswegs als indifferent verh<. (Vgl. vorstehendes
Relerat.) Fftrth (Berlin).
Tamanonchi, T., Recherches experimentales sur une
methode therapeutique bas6e sur la stimulation des
phagocytes. (Ann. de l’lnst. Pasteur. T. 28. 1914. p. 420.)
Bierbefe findet schon seit langer Zeit bei der internen Behand-
lung mancher Infektionen, insbesondere der Furunkulose, Anwendung.
Doyen isolierte 1899 aus Bierhefe das wirksame Prinzip in Form
eines Albuminoids, das insbesondere gegen hfthere Temperaturen sehr
labil war. 1905 gelang es Doyen, diese Substanz in haltbarer und
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Immunit&tsforschnug.
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vor allem sterilisierbarer Form darzustellen, der er den Namen
Mykolysin gab. Das Mykolysin soil nach Doyen die Lenkocytose
nnd Phagocytose befbrdern. Verf. hat in dieser Richtung die Eigen-
schaften des Pr¶tes mit folgendem Ergebnis geprflft.
Das injizierte Mykolysin steigert beim Menschen Lenkocytose
nnd Phagocytose. Erstere ist bei sehr alten nnd kachektischen Indi-
viduen weniger ausgesprochen als bei Personen im mittleren nnd
Kindesalter. Beim normalen Eaninchen iibt das Mykolysin dieselbe
Wirknng ans wie beim Menschen. Es reizt in vitro die Leukocyten
des Eaninchens aufierordentlich, nnd zwar wesentlich starker als
nnkleinsanres Natrium nnd noch viel mehr als Peptonbouillon.
Das intraven&s injizierte Mykolysin schhtzt Eaninchen gegen
nachfolgende Infektion mit Staphylokokken; der Schutz ist nm so
ausgesprochener, wenn die Yorbehandlnng mehrere Tage stattgefnnden
hat Das Mykolysin vermag auch Abszesse, die dnrch Staphylokokken
vemrsacht sind, znr Resorption zu bringen, wenn es 7—9 Tage nach
der Infektion mit Staphylokokken angewendet wir<L Elektrargol
Oder nnkleinsanres Natrium schiitzen Eaninchen nicht gegen eine
Staphylokokkeninfektion. Die Schntzwirknng des Mykolysins bei
Streptokokkeninfektionen des Eaninchens ist dagegen weniger kon-
stant, desgleichen bei der Pnenmokokkeninfektion der weifien Ratte.
Das Mykolysin iibt anf die Bakterien keinen direkten Einflufi
ans; es handelt sich nnr nm eine Vermehrung der opsonischen
Wirknng des Serums nnd eine Anregung der Phagocytose.
Gildemeister (Posen).
Alter, Znr Erleichternng serologischer Arbeiten. (Miinch.
med. Wochenschr. 1914. S. 930.)
Verf. verwendet bei alien Serum*, Liqnoruntersuchungen nsw.
an Stelle von Pipetten Rekordspritzen Oder Spritzen ans Jenaer Glas
verschiedener Gr56e mit 8—10 cm langen vemickelten roten Platin-
hohlnadeln mit Glasansatzstftck, mit geprhfter Eichnng. Die Spritzen
werden in Rexgl&sern im Trockenschranke entkeimt.
Vorteile: GrSfite Sanberkeit, sparsamster Verbranch an Unter-
snchnngsmitteln nnd Objekten, Zeitersparnis, nnbedingte Znverlfissig-
keit Georg Schmidt (Berlin).
Alilaire, E., Etudes snr la ricine. IIL Hypersensibilite
& la ricine. (Ann. de l’lnst. Pasteur. T. 28. 1914. p. 605.)
Verf, besitzt eine ausgesprochene Uberempfindlichkeit gegen
Rizin. Inhaliert er nnr Spnren von Rizin, so treten heufieber&hnliche
Erscheinnngen in starkem Mafie anf. Werden Spnren von Rizin anf
seine Hant gebracht, so tritt augenblicklich starkes Jncken nnter
alsbaldiger ROtung nnd Urtikariabildung ein. Verf. sieht diese Liber-
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Immunitfttefora chung.
empfindlichkeit als erworben an. Er hat in den Jahren 1907 nnd
1908 viel mit Rizin gearbeitet, ohne derartige StOrungen zn bemerken.
Jetzt versuchte er, diese Arbeiten wieder fortznsetzen, was ihm durch
die dabei zntage getretene Uberempfindlichkeit unmftglich gemacht
worden ist. Gildemeister (Posen).
Friedberger, E., Schern, K., Neuhaus, H. und Ichikawa, S., Nenere
Untersuchungen ttber die anaphylaktische Tempe-
ratnrreaktion. (Ober Anaphylaxie. LI.—LIIL Mitteil.)
(Zeitschr. f. Immunit&tsforsch. Orig. Bd. 22. 1914. 8. 451.)
L Friedberger, E., E inlei tang.
Das Infektionsfieber ist, wie die Versnche an aktiv mit Bakterien
nnd anderem Eiweifl prkparierten Tieren zeigen, zweifellos ein ana-
phylaktischer ProzeB. DaB bei AnaphylatoxinlSsungen Giftigkeit und
fiebererregende Wirknng nicht imnrer parallel gehen, worauf besonders
Moreschi nnd Golgi hingewiesen baben, bernht daranf, dafi die
Flnssigkeiten neben dem Anapbylatoxin nocb dessen Vorstnfen nnd
ancb unver&ndertes Antigen enthalten, die erst im Organismns in
das wirksame Anapbylatoxin iibergef&hrt werden. Es liegt keine
Veranlassnng vor, die Fieberwirkung anf das „Endotoxin“ zurflck-
zufuhren. Gegen die Existenz eines solchen spricht die Tatsache,
dafi Bakterienleibessnbstanzen nicht giftig wirken, solange sie nicht
im Kdrper dnrch das Serum abgebant werden.
Die scheinbare Spezifizit&t nnd der typische Yerlanf der einzelnen
Infektionen, die gegen die Einheitlichkeit des sich bei der Infektion
bildenden Giftes angefiihrt werden, erklaren sich durch die ver-
schiedene Lokalisation der Erreger nnd Differenzen im biologischen
Yerhalten der einzelnen Bakterienarten. Anch lengnet Vert nicht
die Mdglichkeit, dafi neben dem Anaphylatoxin anch noch spezifische
bakterielle Gifte eine Rolle spielen.
II. Friedberger, E. nnd Schern, Kart, Die Tem peraturreak-
tion bei passiver Anaphylaxie.
Die bei der aktiven Anaphylaxie yon Friedberger nnd Mit a
festgestellte Fieberreaktion ist anch bei der passiven Anaphylaxie
nachweisbar. Sie zeigt die gleiche Spezifizitat nnd das Ausbleiben
im antianaphylaktischen Stadium.
Wie bei aktiv anaphylaktischen Tieren lassen sich bei passiv
pr&parierten durch fortgesetzte Antigenzufuhr fortlaufende Fieber-
kurven erzeugen. Der Charakter der Kurven ist dabei nicht wie
bei der aktiven Anaphylaxie nnr abh&ngig von den Dosen des zuge-
ftthrten Antigens, dem Intervall zwischen den einzelnen Dosen nnd
dem Ort der Injektion, sondem anch von der Menge des praparieren-
den Serums.
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Immunitfttsfors chung.
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1st die Fieberreaktion bei passiver Anaphylaxie abgeklungen,
so vermag eine nene Antiserumzufuhr die tiberempfindlichkeit gegen¬
fiber dem homologen Antigen nicht wieder herzustellen, obwohl das
Antiserum als solches seine Giftwirkung ausfibt. Eine Erkl&rung
fftr dieses Yerbalten ist einstweilen nicht mfiglich.
III. Friedberger, E. und Neuhaus, H., Anaphylaxie und Salz-
fieber.
Entgegen den Angaben yon Heilner sowie Davidsohn und
Friedemann stellten Verff. erneut fest, dafi sich aktiv anaphylak-
tische Meerschweinchen und Eaninchen gegenfiber Salzen bezfiglich
ihrer Temperatur genau so yerhalten wie normale.
IV. Ichikawa, S., tfber die Beeinflussung der Temperatur
bei vom Intestinaltraktus aus erzeugter Anaphylaxie
nebst Yersuchen fiber Antianaphylaxie durch Antigen-
zufuhr per os.
Mit Hilfe der Fieberreaktion liefi sich die Angabe Richets
best&tigen, dafi eine Anaphylaxie durch Ffitterung mfiglich ist. Auch
eine Antianaphylaktisierung durch Ffitterung (Besredka) liefi sich
in geringem Grade nachweisen. Kurt Meyer (Berlin).
Friedberger, E. und Joachimoglu, 6., Ein Beitrag zur Frage
der tiberempfindlichkeit durch Eiweifispaltprodukte.
(ft b e r Anaphylaxie. LIY. Mi11ei 1.) (Zeitschr. t Immunitats-
forscb. Orig. Bd. 22. 1914. S. 522.)
Bei mit Protalbumose und Heteroalbumose vorbehandelten Meer-
scbweinchen besteht eine erhfihte Empfindlichkeit gegenfiber Rinder-
serum, wie Zunz sie angibt, nicht. Ebensowenig sind mit Hetero¬
albumose vorbehandelte Tiere fiberempfindlich gegenfiber Hetero¬
albumose und Protalbumose und umgekehrt.
Kurt Meyer (Berlin).
Friedberger, E., Schiff, Fritz und Moore, Henry F., Uber
passive Prfiparierung mit verschiedenen Fraktionen
von Antiseris. (t)ber Anaphylaxie. LV. Mitteilung.)
(Zeitschr. £. Immunit&tsforsch. Orig. Bd. 22. 1914. S. 609.)
Bei Fraktionierung von prazipitierendem Antiserum mittels
Dialyse und Kohlensfiureeinleitung geht nicht nur, wie frfiher Fried¬
berger und Goretti gezeigt haben, die prim&re Antiserumgiftig-
keit, sondern auch die passiv anaphylaktisierende Wirkung fast
quantitativ in die Albuminfraktion fiber.
Beim Aussalzen des Serums mit Magnesiumsulfat erleidet das
passive Prfiparierungsvermfigen eine erhebliche Schfidigung. Der
Rest des Reaktionskfirpers ist bei diesem Verfahren aber nur im
Globulinniederschlag nachweisbar. Kurt Meyer (Berlin).
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Immunit&teforechung.
Wells, Gideon H. and Osborne, Thomas B., The anaphylacto-
genic activity of some vegetable proteins. The bio¬
logical reactions of the vegetable proteins V. (Jonrn.
of infect. Diseases. Vol. 14. 1914. p. 377.)
Pflanzliche Eiweifistoffe, die leicht pr&zipitiert werden, machen
weniger schwere Anaphylaxiereaktionen als die weniger leicht aus-
fSllbaren. Die tOdliche Gabe der in Wasser leicht lOslichen Proteine
ist im Anaphylaxieversuch geringer als diejenige der schwer lOslichen.
Die geringste giftige Gabe der meisten pflanzlichen Eiweifistoffe bei
Einverleibnng in die freie BauchhOhle ist 1—2 mg; um schwere Ver-
giftungserscheinungen ausznlOsen, sind meist 6—10 mg erforderlich.
Die tOdliche Gabe ist erheblich geringer bei gewissen in Wasser
leicht lOslichen, durch Hitze nicht gerinnenden Eiweifistoffen.
W. H. Hoffmann (Berlin).
Amako, T., Experimentelle Untersnchnngen fiber die
heterogenetische Anaphylaxie. (Zeitschr. f. Immunit&ts-
forsch. Orig. Bd. 22. 1914. S. 64.)
Dnrch Immnnisiernng mit Organen gewisser Tiere wie Schild-
kroten, Hunden, HQhnern nnd Meerschweinchen lassen sich Eaninchen
anaphylaktisch gegen Hammelblnt machen. Dagegen gelingt dies
nicht Oder nnr in geringem Grade dnrch Immnnisierung mit Organen
von ErOten, Fischen, Rindern, Schweinen nnd Eaninchen.
Die Anaphylaxie besteht nicht nnr gegenfiber Hammel-, sondern
anch gegen Ziegenblnt, ist aber fur diese Blutarten spezifisch. Sie
ist mit dem Serum anf andere Tiere fibertragbar. Durch Hammel-
nnd Ziegenblnt wird der anaphylaktische AntikOrper in vitro ge-
bnnden.
Der Gehalt des Sernms an anaphylaktischem ReaktionskOrper
geht dem an hamolytischen Ambozeptoren nicht parallel.
Meerschweinchen lassen sich mit den Hammelantigen enthalten-
den Organen nicht anaphylaktisch machen, offenbar weil ihre Organe
selbst das Antigen enthalten.
Dnrch Immunisierung mit Pferdeharn lassen sich Eaninchen
ebenfalls gegen Hammel- nnd Ziegenblut anaphylaktisch machen.
Die Organantisera sind entsprechend den Angaben verschiedener
Autoren fur Meerschweinchen stark toxisch. Ihre Toxizit&t geht der
Schwere der aktiven Anaphylaxie der Serumspender fast stets paralleL
Organantisemm, dessen ReaktionskOrper durch Hammelblnt absorbiert
sind, ist anch fill* Meerschweinchen nicht mehr toxisch. Man kann
darans schliefien, dafi der far Meerschweinchen toxisch wirkende
EOrper mit dem anaphylaktischen ReaktionskOrper identisch ist nnd
mit dem in den Meerschweinchenorganen enthaltenen Hammel¬
antigen reagiert.
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bv Google
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Immunity tsforechung.
Ill
Die Tierarten, deren Organe Hammelantigen enthalten, weisen
dieses anch in der Angenlinse anf. Kurt Meyer (Berlin).
Forfiman, J. und Fex, J., tJber antianaphylaktische Er-
scheinnngen bei den homologen nnd heterologen Anti-
hammelsera yon Kaninchen. (Biochem. Zeitschr. Bd. 66.
1914. S. 308.)
Verff. beschaftigten sich mit der zuerst von Friedberger nnd
Castelli festgestellten Tatsacbe, daS untertodliche Dosen fur Meer-
schweinchen toxischer, hammelh&molytischer Kaninchensera gegen
eine nacbfolgende tbdliche Dosis schiitzen.
Bei einem von ihnen benutzten Serum betrug das Verh<nis
der minimalen sch&tzenden zur letalen Dosis 1:35. Die Unempfind-
lichkeit erreicht ihren Hfihepunkt bereits nach 24 Stunden, besteht
etwa 4 Tage in gleicher HQhe und sinkt dann langsam ab.
Anch normales Kaninchenserum tibt eine SchutzwirkuDg aus,
doch erst in bedeutend hoheren Dosen, die von Serum zu Serum ver-
schieden sind. Die schQtzende Substanz wird ebenso wie die der
Antibammelsera durch Meerschweinchennieren gebunden.
Normale Hammelsera schiitzen in Dosen bis zu 2 ccm nur aus-
nahmsweise gegen eine 24 Stunden spater gegebene toxiscbe Anti*
hammelseruminjektion. Wird diese aber erst 48 Stunden spater ge-
geben, so ist eine -Schutzwirkung nachweisbar, die etwa 5 Tage be*
stehen bleibt und dann allmahlich verschwindet.
Normales Ziegenserum wirkt wahrscheinlich ebenso wie normales
Hammelserum. Dagegen ttben Schweine- und Meerschweinchenserum
keine Schutzwirkung aus.
Sera von Meerschweinchen, die mehrmals mit Hammelblut inji-
ziert worden sind, schiitzen in einer Dosis von 1 ccm andere Meer¬
schweinchen. Trotzdem vertragen die Tiere selbst nicht einmal die
doppelte tbdliche Dosis, wie hberhaupt in keinem Falle die Schutz¬
wirkung bis zur doppelt tbdlichen Dosis reicht.
Verff. deuten die Schutzwirkung der Antibammelsera ebenso wie
die der normalen Kaninchensera als eine Antikbrperwirkung; durch
die die avidesten und empfindlichsten Rezeptoren der Organe besetzt
werden, so daB sie einer nachfolgenden Antikorperinjektion nicht
mebr zugknglich sind. Mit den Hammelhamolysinen sind diese
toxischen AntikSrper nicht identisch.
Die Schutzwirkung normalen Hammelserums fuhren Verff. auf
Umwandlungsprodukte zuriick, die aus diesem Antigen entstehen
nnd allmahlich aus dem Kbrper ausgeschieden werden. Auch die
Schutzwirkung der Sera mit Hammelblut immunisierter Meerschwein*
chen beziehen Verff. auf die in ihnen enthaltenen Antigenreste, die
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Immunity taforachung.
im EOrper znr Entstehung jener nicht n&her charakterisierten
schntzenden Umwandlungsprodukte Veranlassung geben sollen.
Kurt Meyer (Berlin).
Kopaczewski, W. nnd Mntennilch, 8., Snr l’origine des ana-
phylatoxines. (Zeitschr. f. Immnnit&tsforsch. Orig. Bd.22. 1914.
S. 639.)
Gegen die bisherigen Versnche, mit nichteiweifiartigen Eolloiden
Anaphylatoxin darznstellen, konnte stets eingewendet werden, daft
die verwendeten Sabstanzen nicht frei yon Eiweiftbeimengnngen
waren. Verff. fanden in einem Pectin, das sie ans Mohrrttben dar-
stellten, eine kolloidale Snbstanz, die sich mit der Laseigneschen
Probe als stickstoffrei erwies. Trotzdem gelang es anch mit ihr, in
bekannter Weise dem Meerschweinchensernm die Eigenschaften des
Anaphylatoxins zn verleihen. Damit ist der endgiiltige Beweis ge-
liefert, dafi das Anaphylatoxin nicht ans Eiweiftspaltprodnkten be-
steht. Die Giftbildnng ist vielmehr anf physikalische Ver&nderangen
der Eiweifikolloide zuruckzufBhren. Welcher Art diese sind, l&Bt
sich yorl&nfig mangels experimenteller Tatsachen nicht sagen.
Eurt Meyer (Berlin).
Sachs nnd Nathan, Uber den Mechanismns der Anaphyla-
toxinbildnng. (Berl. klin. Wochenschr. 1914. 8.1169.)
Die im Ehrlichschen Institnt angestellten Versnche der Verff.
fdhrten zu Ergebnissen, welche die yor etwa 3 Jahren yon Ritz
nnd Sachs ansgesprochene Betrachtnngsweise fiber die Anaphyla-
toxinbildnng zn stutzen geeignet sind. Danach wird dem AntikSrper
bei der Anaphylatoxinbildnng keine funktionelle Rolle, sondern nur
eine yermittelnde Anfgabe zuerteilt. Es wird dnrch die yon den
Verff. ausgef&hrten Untersnchnngen mit Inulin der zwingende Beweis
erbracbt, dad die Anaphylatoxinbildnng yon dem physikalischen Zn-
stand des die Giftnng des Sernms vermittelnden Agens abh&ngig ist;
diese Versnchsergebnisse sprechen dagegen, dafi man es dabei mit
einem Eiweifiabban dnrch Ambozeptor-Eomplementwirknng zn tnn
habe. W. y. Brnnn (Rostock).
Jobling, James W. nnd Petersen, William, The mechanism of ana¬
phylatoxin formation. Studies on ferment action. XV.
(Journ. of experim. Med. Vol. 20. 1914. p. 37.)
Unter den gleichen Bedingungen, unter denen Anaphylatoxin¬
bildnng stattfindet, verschwindet anch die antitryptische Wirknng des
Serums Oder wird stark vermindert. So ist dies der Fall bei der Ein-
wirkung yon Eaolin, Starke, Agar nnd Bakterien anf Serum. Die Anti-
trypsinabnahme fhhren Verff. anf Grand ihrer fruheren Untersnchnngen
anf Adsorption der antitryptisch wirkenden Seramlipoide zuruck. Mit
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Immunitatsforschung.
113
ihrer Entfernung ist die Voraussetzung for das Einsetzen autolytischer
Prozesse gegeben, die znr Entstehung giftiger Spaltprodukte fuhren.
Die Analogic'der Antitrypsinadsorption mit der Anaphylatoxin-
bildnng kommt anch darin zum Ausdruck, daft ein UberschuB der
adsorbierenden Snbstanzen die Adsorption beeintr&chtigt, nnd daft
Bakterien, die mit Cl, Galle Oder Cholesterin behandelt nnd dadurch
znr Anapbylatoxinbildnng nngeeignet gemacht snd, Antitrypsin nicht
adsorbieren.
Daft bei der Einwirkung der Bakterien anf Serum das Anti¬
trypsin yon diesen tatsfichlich gebunden wird, ergibt sich daraus,
daft die so behandelten Bakterien der tryptischen Yerdaunng gegen¬
fiber grdftere Resistenz zeigen. Kurt Meyer (Berlin).
Friedberger, E. nnd Kwnagai, T., Beitrfige znr Wirknng
yon Eiweifigiften anf isolierte Organe. A. Die Ein¬
wirkung yon Anaphylatoxin anf den isolierten Darm,
nebst einigen Versuchen fiber die Einwirkung des
homologen Antigens anf den isolierten Uterns pra-
parierter Meerschweinchen. (Uber Anaphylaxie.
L. M i 11 e i 1 u n g.) (Zeitschr. f. Immnnitfitsforsch. Orig. Bd. 22.1914.
S. 269.)
Der isolierte Uterns sensibilisierter Meerschweinchen zeigt ent-
sprechend den Angaben yon Schultz nnd Dale eine erhdhte
Empfindlichkeit gegenfiber dem homologen Antigen, die im Sinne der
Antianaphylaxie dnrch das Antigen anfgehoben wird. Ein Beweis
ffir die ursprfinglich von Friedberger vertretene, sp&ter aber auf-
gegebene zellul&re Theorie der Anaphylaxie ist damit aber nicht ge¬
geben, da die Antigenwirknng nnr eine ganz vorfibergehende nnd
mit der dnrch fertiges Anaphylatoxin hervorgerufenen nicht zu ver-
gleichen ist.
Am Darm vorbehandelter Eaninchen lfifit sich eine gesteigerte
Empfindlichkeit gegenfiber dem homologen Antigen, wenn ttberhanpt,
so nnr in geringem Grade nachweisen. Anch gegenfiber dem Ana¬
phylatoxin verhftlt sich der Darm prfiparierter Eaninchen wie der
normaler.
Die Leibessnbstanz sowie Extrakte ans Bazillen (Dysenterie,
Cholera), also die sogenannten Endotoxine, wirken anf den Eaninchen-
darm an sich nicht giftig, wohl aber, wenn frisches Meerschweinchen-
sernm anf sie gewirkt nnd Gift ans ihnen freigemacht hat. Analog
sind die Yerh<nisse bei artfremdem Eiweifi fiberhanpt, sowie bei
Blntkfirperchen.
Anch anf das isolierte Froschherz wirkt Bakterienanaphylatoxin
giftig. Dagegen erwies sich ein Antifrosch-Eaninchenserum ohne
Einfluft. Eurt Meyer (Berlin.)
Ente Abt. Ref. Bd. 63. U©» 4. 8
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114
Immamt&taforechang.
Kumagai, T., Weitere Beitr&ge zor Wirkung vonEiweifl-
giften auf isolierte Organe. B. Uber die Wirkung von
Cobragift, Crotin, Rizin, Hamoglobin und Serum auf
das isolierte Froschherz und den isolierten Darm.
(Zeitschr. f. Immunitatsforsch. Orig. Bd. 22. 1914. S. 306.)
Cobragift bewirkt systolischen Stillstand des isolierten Frosch-
herzens. Die Giftwirknng wird durch Cholesterin neutralisiert, aber
nur in vitro, nicht in vivo.
Tyrosin hat eine gewisse, Leuzin nur eine minimale neutrali-
sierende Wirkung. Auch Lezithin bewirkt in grOBeren Mengen eine
Yerlangsamung der Giftwirkung.
Cobralezithid wirkt auf das isolierte Froschherz ahnlich wie
Cobragift.
Hamolytische wie herztoxische Wirkung des Cobragifts sind in
Ringerscher L8sung thermostabiler als in Kochsalzlosung.
Eine Bindung des Cobragiftes an den Herzmuskel bei der Ver-
giftung lafit sich nicht nachweisen.
Am isolierten Eaninchendarm bedingt Cobragift Stillstand der
Bewegung, weniger intensiv ist die Wirkung auf den Katzendarm.
Auch die Darmwirkung wird durch Cholesterin aufgehoben.
Aalserum wirkt giftig auf den Eaninchendarm, weniger auf das
Froschherz. Die giftige Wirkung des Rizins wurde am Froschherz,
die des Crotins am Darm untersucht.
Gelostes Blut wirkt auf Eaninchen- und Eatzendarm nicht
deutlich giftig. Eurt Meyer (Berlin).
Dold, Hermann und Bttrger, Max, Uber die Wirkung des so-
genannten Anaphylatoxins sowie arteigenen und
fremden Serums auf den isolierten Darm. (Zeitschr. f.
Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 78. 1914. S. 169.)
Die Versuchsanordnung der Verff. war die folgende: Ein 30 ccm
fassendes, mit einem am Boden ansetzenden Heber versehenes Gefhfi
ist in ein Wasserbad eingesetzt In diesem GefaB wird ein 3—4 cm
langes vom Eot mittels Durchspritzens von Carrelscher LOsung be-
freites Diinndarmstuck von Eaninchen Oder Meerschweinchen, die
durch Nackenschlag getotet waren, mit seinem unteren Ende an
einem Glash&kchen starr fixiert. Das obere Ende wird mit einem
Schreibhebel verbunden, der die Bewegungen der L&ngsmusku-
latur an einem Myographion aufzeichnet, derart, daB 1 Zacke
1 Sekunde markiert. Bei Einhaltung gleichmafiiger Temperaturen
(36—39° C) lieB sich der Fliissigkeitswechsel ohne StOrung des Eurven-
verlaufs bewerkstelligen.
Die Verff. erlangten folgendes Resultat:
1. Alle antersuchten Sera (Eaninchen, Meerschweinchen, Hammel,
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Inmmnitfttsforgchong.
115
Pferd, Bind, Schwein) zeigten, gleichgiiltig, ob sie frisch und steril
Oder gelagert und mit Bakterien digeriert, aktiv Oder inaktiviert
waren, auf den isolierten Eaninchen- und Meerschweinchendarm eine
gleichmaflige tonussteigernde Wirkung. Neben dieser regel-
m&fiig zn beobachtenden Tonussteigerung kommt es in den
meisten F&llen nach einer anfanglichen Yerkleinerung der Darm-
fcewegung zu einer erheblichen Vergroderung der Ausschl&ge (ana-
leptische Wirkung).
2. Das mit Bakterien digerierte Serum (das sogenannte Ana-
phylatoxin) zeigte in den Versuchen der Verff. gegeniiber sterilen,
homologen und heterologen Normalseris auf den isolierten Darm keine
besondere Wirkung.
3. Die tonussteigernden Serumstoffe sind koktostabil und dia-
lysabel. Schill (Dresden).
Schenk, Ferdinand, Uber Giftigkeit von Organextrakten.
(Zeitschr. f. Immunitatsforsch. Orig. Bd. 22. 1914 S. 229.)
Die Giftwirkung der intravends injizierten OrganpredsSfte und
-extrakte beruht auf ihrem Gehalt an Fibrinferment. Am klarsten
ergibt sich dies aus der 8chutzwirkung, einer vorausgehenden Hirndin-
injektion. Durch Vorinjektion untertfidlicher Dosen wird ebenfalls
■eine Schutzwirkung erzielt, was mit dem Yerbrauch an gerinnongs-
f&higen Substanzen zu erkl&ren ist. Durcb Serumzusatz wird die
Giftigkeit der Extrakte aufgehoben. Yerf. weist darauf hin, dad er
diese Tatsachen fur Plazentaextrakte schon 1909, also vor den
Arbeiten Dolds nachgewiesen hat. Kurt Meyer (Berlin).
Dold, H., Tiber die Giftigkeit von Organextrakten. (Zeit¬
schr. 1 Immunitatsforsch. Orig. Bd. 22. 1914 S. 561.)
Verf. weist darauf hin, dad er die von Schenk bestrittenen
Prioritatsansprticke bezhglich . des Nachweises der Giftigkeit von
Organextrakten niemals aufgestellt habe. Allerdings seien ihm die
Arbeiten Schenks entgangen. Das Wesentliche sei, dad durch die
Untersuchungen des Yerf. nachgewiesen worden, dad die Giftigkeit
der Extrakte nicht fdr bestimmte Organe spezifisch ist, sondern dad
es sich dabei urn eine fur alle Organe galtige Erscheinung handele.
Damit sei das ganze Problem auf eine neue und viel breitere Basis
gestellt, auf der sich noch viele physiologische und pathologische
Fragen aufbauen kdnnten. Kurt Meyer (Berlin).
Yigne8 t Henri, Influence de la ldcithine et de la chole-
stdrine sur la toxicite des (Bufs et des ovaires. (Ann.
de l’lnst. Pasteur. T. 28. 1914. p. 436.)
Ovarien von S&uen und Eier von Heringen wurden im luftleeren
8 *
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Immanit&taforschang.
Raume bei niederer Temperatur getrocknet, pulverisiert, entfettet
and in bestimmtem Verhftltnis in physiologischer KochsalzlOsnng
gelbst. Derartige Extrakte waren, insbesondere in nicbt erhitztem
Znstande, toxisch flir Kaninchen; sie bewirkten eine fortschreitende
Gewichtsabnahme bis zn ansgesprochener Eachexie and znm Exitas
letalis. Dnrch Znsatz von Lezithin oder Cholesterin warde die
toxische Wirkang wesentlich gemindert, namentlich dnrch Znsatz
von Lezithin. Lipoidextrakte aas Ovarien einer San bewirkten bei
Kaninchen gleichfalls eine Gewichtsabnahme, w&brend diese nach
Injektion von reinem Lezithin oder Cholesterin ansblieb.
Gildemeister (Posen).
Frennd, H., Stndien fiber die EiweifikOrperchen des
Blntes. (Zeitschr. f. Offentl. Chemie. Jg. 20. 1914. S. 61.)
Die Untersachang hatte den Zweck, das H&moglobin and sein
Abbaaprodakt, das Globnlin, m&glichst rein darznstellen und die
Differenzierang ihrer Wirkang aaf den TierkOrper zn konstatieren.
Die Darstellnng der beiden Prodnkte ist im Originate beschrieben;
es warden Blat vom Pferde und Hunde verwendet and als Versuchs-
tiere Meerschweinchen. Die Yersache batten folgendes Ergebnis.
Das H&moglobin hatte in relativ grofien Dosen (0,1 g intravenOs and
und 0,4 g sabkntan) keinerlei Wirknng (2 Yersache). Bei dem einen
Yersuche starb das Meerschweinchen bei der Reinjektion, was aaf
Uberempfindlichkeit znrttckgefuhrt wird. Das Pferdeglobin erwies
sich als erheblich gfinstiger als das H&moglobin, ebenso das Hunde-
globin. Die Giftigkeit der Eiweifikomponente des H&moglobins, dee
Globins, im Gegensatze za den einfachen Proteinen (Kasein usw.) ist
sicher. Verf. f&hrt die toxischen Eigenschaften aaf die eigenartige
Gesamtkonstitation, in der der besonders hohe Gehalt an Histidin
eine Rolle spielt, zuriick. Der entgiftende Paarling fiir das H&mo¬
globin ist das H&mochromogen. Die Auffindhng der Giftigkeit dee
Globins and dessen Entgiftnng dnrch H&mochromogen ist fur das
Yerst&ndnis verschiedener pathologischer Erscheinangen von Be-
dentnng. Sie scheinen eine Erkl&rung fur das Auftreten von Giften
bei der H&molyse roter Blatkorperchen zn sein. Aach bei anderen
pathologischen Prozessen d&rfte sie praktische Bedeatnng besitzen.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Abderhalden, Emil, Abwehrfermente. Vierte Aaflage. Berlin
(Julias Springer) 1914. Pr. 12 M.
In rascher Folge sind von dem vorliegenden Werke 4 Aaflagen
erschienen, ein Beweis, welches Interesse sein Inhalt gefnnden hat
Die nene Aaflage ist sowohl in ihrem theoretischen wie besonders
aach im methodischen Teile bedentend erweitert Hoffentlich tr>
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Immunity tgforachung. H7
sie dazu bei, eine baldige Kl&rung auf dem vielamstrittenen Gebiete
herbeizuf&hren. Kurt Meyer (Berlin).
Abderhalden, Emil, Holle, Hermann and Strand, Hermann, tfber
den Nachweis der Wirkung proteolytischer Fermente
des Serums mittels Enteiweifiungsverfahren and
Fe8tstellang der Zanahme der mit Ninhydrin reagie-
renden Stoffe reap, des Stickstoffgehaltes des Fil¬
trates des abgescbiedenen Eiweifies. (1. Mitteilnng.)
(Mfinch. med. Wochenschr. 1914. 8. 804.)
Abderhalden, Emil and Paqain, Max, Dasselbe. (2. Mitteilnng.)
(Ebenda. 8. 806.)
Bedingnngen fur ein einwandfreies Enteiweiflangsverfahren inner-
halb des Abderhaldenschen Versnches. Besprechang der Ver-
fahren, die yerwendet worden sind, am za beweisen, dafi jedes Seram
imstande ist, Plazenta abzubauen. Unter FI a tows Versuchs-
bedingungen werden wechselnde Mengen yon Eiweifi nicht ausgef&llt.
Nachprufangen mit yerschieden behandelter Plazenta, mit Tiersera,
im Yergleiche znm Michaelis-Ronasclien Enteiweifiungsverfahren.
Die aas Flatows Befnnden gezogenen Schlusse sind nnhaltbar.
Optisches Yerfahren and der Dialysierversach fQhren za gleichen
Ergebnissen. Es ist nicht richtig, dafi Seram Nichtgrayider Plazenta-
eiweifi abbaut.
Der Vorgang der Enteiweifinng ist sehr verwickelt.
Das Yerfahren yon Michaelis and Ron a wnrde benutzt, am
za entscheiden, ob Seram aas einem bestimmten Substrate Eiweifi-
abbaastafen bilden kann. Im Filtrate der Eiweiflf&llung warden
vergleichende Mikrostickstoffbestimmangen ausgefuhrt. Das Filtrat
des Eiweifiniederschlages der Anordnnng Serum -J- Plazenta wies
stets betr&chtlich mehr Stickstoff auf als das des Yersuches Seram
allein, wenn das Seram yon Schwangeren stammt. War das nicht
der Fall, dann war der Unterschied hnfierst gering nnd lag zumeist
innerhalb der Fehlergrenzen des Yerfahrens. Das Yerfahren l&fit
sich ausbaaen and aach besonders bei Anwendang der Yordialyse
fhr die Ninhydrinreaktion ansarbeiten.
Demnach kann mit einem Yerfahren, das yollsthndig enteiweifit,
die Wirkang von Schwangerenseram aaf Plazenta eindeutig erkennen
and feststellen, dafi Serum Nichtschwangerer Plazentaeiweifi nicht
abbant
Nach jeder Enteiweifinng soli das Filtrat mit Snlfosalizyls&are
geprhft werden. Der Aasfall der Ninhydrinprobe h&ngt von der
Eonzentration der reagierenden Stoffe ab.
Georg Schmidt (Berlin).
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118
Inunanit&tBforochnng.
Abderhalden, Emil, Der Nachweis der blntfremden Fer-
mente (Abwehrfermente) mittels gef&rbter Substrate.
(Munch, med. Wochenschr. 1914. S. 861.)
Das abzubauende Substrat soil mit einem Farbstoffe durchtr&nkt
werden, der weder die Fermente schadigt, noch das Substrat fur sie
unangreifbar macht. Es darf ferner der Farbstoff nur dann in
Freiheit gesetzt werden, wenn Eiweifi abgebaut wird.
Vorlaufige Anleitung fftr eine derartige Versuchsanordnung
(Karminf&rbung). Gegenproben sind unerlafilich. Das Verfahren
wird ausgestaltet. Es soli neben den bisherigen Proben, dem
Dialysier- und dem optischen Versuche herlaufen.
Georg Schmidt (Berlin).
Abderhalden, Emil und Wildermuth, F., Die Verwendung der
Vordialyse bei der Fahndung auf Abwehrfermente
unter Anwendung des Dialysierverfahrens. (Mftnch.
med. Wochenschr. 1914. S. 862.)
Es soil das zu benutzende Serum durch eine Vordialyse soweit
von jenen Stoffen, die die Ninhydrinreaktion bedingen, befreit werden,
dafl das Dialysat unter den gewbhnlichen Bedingungen mit Ninhydrin
nicht mehr reagiert. Die hierfur g&nstigsten Abmessungen wurden
erprobt. Tabellen.
Die Vordialyse ist sehr nutzlich, wenn man befhrchtet, dafi das
Dialysat des Serums bereits positiv reagiert, und ganz unerl&filich
bei Harnversuchen. Georg Schmidt (Berlin).
Abderhalden, Emil und Ewald, Gottfried, Enth< das Serum
von Kaninchen, denen ihr eigenes Blutserum resp.
solches der eigenen Art intravenbs zugeffthrt wird,
proteolytische Fermente, die vor der Einspritzung
nicht vorhanden waren? (Miinch. med. Wochenschr. 1914.
S. 913.)
Nachpriifung der Versuche von Petri, Heilner, Singer.
Das Kaninchen ist wenig geeignet fiir Versuche mit Abwehr-
fermenten.
Bei jedem Versuche mit Tieren sollen diese grfindlich untersucht
werden. Bei Coccidiose werden verschiedene Organe vom Serum ab¬
gebaut. Die Kaninchen leiden oft an der Lunge. HHufig sind Muskei-
quetschungen. Die geringste HSmolyse beeintr&chtigt das Ergebnis.
Manche Fehlschlage beruhen darauf, dafi der Blutkuchen umstochen
wird.
Nach jeder Blutentnahme bildet sich ein kleiner Oder grCfierer
Blutergufi, wird Serum aufgesaugt, sind Bedingungen vorhanden, die
vollst&ndig denen entsprechen, bei denen Serum parenteral Serum
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Immunit&tsforschang.
119
zugeffihrt wird. Trotzdem fanden sich each vielen Hunderten von
Blutentnahmen niemals proteolytiscbe Blutseramfermente, wenn die
Tiere gesand waren, dagegen mehrfach, z. B. bei Coccidiose.
Die Versuche obiger Forscher warden wiederholt, ihre Ergebnisse
in keinem Falle bestatigt. Stets blieb die parenterale Zufuhr von
art- nnd individnnmeigenem Seram ohne Erfolg. Nie traten proteo-
lytische Fermente im Seram aaf. 12 Versuchsprotokolle.
Vielleicht machen sich beim Pflanzenfresser ans der Nahrung bis
in den Darm gelangte proteolytische Fermente bemerkbar; Leuko-
cytenfermente ffihren einmal Organabban herbei Oder t&uschen ihn
vor. Doch wnrde in Versnchen ein Beweis hierfttr noch nieht er-
mittelt Georg Schmidt (Berlin).
Abderhalden, E. and Bassani, E., Studien fiber das Verhalten
des Blntsernms gegenfiber Dextrose, Lfivulose and
Galaktose vor and nach erfolgter parenteraler Zu¬
fuhr dieser Zuckerarten. (Hoppe-Seylers Zeitschr. f. physiol.
Chemie. Bd. 90. 1914. S. 869.)
Das Blutserum enthS.lt Oder bildet nicht, wie frfiher angenommen
wnrde, bei parenteraler Einverleibnog einer jeden Substanz in jedem
Falle Fermente. Es kann vorkommen, dafi die Fermentbildang ans-
bleibt, wenn ein Produkt einverleibt wird, ffir das der Organismas
momentan keine Fermente besitzt. Es mafi noch festgestellt werden,
ob die Mfiglichkeit besteht, Fermente hervorzarnfen, die der be-
treffende Organismas noch nie gebildet hat, ferner ob eine Ver-
erbnng der F&higkeit, bestimmte Fermente zu bilden, vorkommt.
Das Serum normaler Tiere vermag die obengenannien Zuckerarten
in vitro bei 87 0 bis za 48 Standen Beobachtangsdaaer nicht za ver-
findern. Die Versuche in vivo am Eaninchen bei Zafnhr von 0,1
bis 10,0 g Monosacchariden verfinderten die Drehung nicht, beim
Hande waren die Ergebnisse die gleichen. In den meisten Fallen
vermochte die parenterale Znfahr von Monosacchariden dem Blut-
plasma resp. -serum keine neaen Eigenschaften gegenfiber Glukose,
Galaktose and L&valose za verleihen, wenigstens waren diese mit
der optischen Methode nicht erkennbar. Versuche mit Aminos&aren
and Parinbasen and mit Stoffwechselendprodakten ergaben ebenfalls
ein negatives Besaltat. Die Versuchsergebnisse an 13 Kaninchen sind
in tabellarischer Ubersicht im Origin ale anfgeffihrt.
Aufierdem wird noch erw&hnt, dafi Versuche im Gange sind, am
die sog. Glakolyse mit der optischen Methode za studieren.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Abderhalden, E. nnd Wildermath, F., Weitere Versuche fiber
das Verhalten des Blntsernms gegenfiber Rohrzucker
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120
Immunit&tsforschtmg.
vor and nach erfolgter parenteraler Zufuhr dieses
Disaccharides. Versuche an Kaninchen. (Hoppe-Seylers
Zeitschr. f. physiol. Chemie. Bd. 90. 1914. S. 388.)
Das Seram normal ernahrter Kaninchen spaltet Rohrzucker nicht,
dagegen spaltet das Seram von Kaninchen, denen Rohrzucker par¬
enteral zugefuhrt worden ist, in der Regel Rohrzucker, d. h. ein
Kaninchen, dem Rohrzucker parenteral zugefuhrt worden ist, reagiert
prompt mit der Sekretion von Invertin in das Blut hinein. Im Gegen-
satze zu Kumagai konnten die Verff. in keinem einzigen Falle den
geringsten EinfluB des aktiven Rohrzuckerserums auf Milchzucker,
Dextrose, Lavulose Oder Galaktose feststellen. Die Ursache der Ver-
schiedenheit der Resultate im Vergleiche zu denen Kumagais
soli noch aufgekl&rt werden.
Die Versuche, ob aktives Rohrzuckerserum, das durch Erw&rmen
inaktiv gemacht worden ist, wieder aktiviert werden kann, haben
eindentige Resultate noch nicht gezeitigt, da unerwartete Schwierig-
keiten in der Deutung der Resultate zutage getreten sind. Die Akti-
vierungsversuche von Kumagai waren erfolgreich. Die Versuche
sollen uber diesen Gegenstand noch fortgesetzt werden. Im Gange
sind noch Ubertragungsversuche von Serumfermenten. Ferner soil
die Beobachtung, daB parenteral behandelte Tiere (mit Kohlenhydraten,
Peptonen, EiweiBstoffen usw.) sehr h&ufig nach einiger Zeit ttberragen
und schlieBlich ohne erkennbare TJrsache zugrande gehen, weiter ver-
folgt werden. Die Versuchsprotokolle sind im Originale angegeben.
Zum SchluB bitten die Verff. noch, die klaren Verbaltnisse bei Ferment-
yersuclien nicht durch die Nomenklatur der Immunitatsforschung fiir
manche Forscher zu verschleiern.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Abderhalden, E. und Grigorescu, L., Weitere Untersuchungen
uber das Verhalten des Blutserums gegeniiber Rohr¬
zucker vor und nach erfolgter parenteraler Zufuhr
dieses Disaccharids. Versuche an Hunden. (Hoppe-
Seylers Zeitschr. f. physiol. Chemie. Bd. 90. 1914. 8. 419.)
Die Vdrsuche an Hunden fielen verschieden aus. Einmal gelang
es, mit dem Serum parenteral mit Rohrzucker vorbehandelter Hunde
Rohrzucker zu spalten, das andere Mai nicht. Die Widerspriiche
sollen noch durch weitere Versuche aufgeklart werden.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Abderhalden, E. und Ewald, G., Vermag das Serum von ge-
sunden Tieren Eiweifi resp. aus solchem dargestellte
Peptone abzubauen. (Hoppe-Seylers Zeitschr. f. physiol. Chem.
Bd. 91. 1914. S. 86.)
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Immmrit&taforschnng.
121
Die Arbeit wurde ansgefuhrt, nm der Behauptung von Pincns-
sohn entgegenzutreten, dad normales Seram Peptone, die nach der
Methode Abderhalden ans Proteinen and Qeweben von Menschen
and Tieren hergestellt sind, abzabauen vermSge. Yon einer groBen
Zahl TJntersuchern ist stets die gleiche Tatsache festgestellt worden,
dafi normales Seram Peptone, die nach der gegebenen Vorschrift
dargestellt sind, nicht abbaut. Die gleichen Peptone werden jedoch
zerlegt, sobald man dem betreffenden Versnchstiere, dessen Seram
eben keiae Spaltnng zu bewirken vermochte, diese parenteral zafdhrte.
Im AnschlaB daran wird eine Reihe von Untersnchnngen in Tabellen-
form mit Seidenpepton, Gelatinepepton, Leberpepton, Moskelpepton,
Pankreaspepton, Gehirnpepton and Nierenpepton mitgeteilt.
Unter 1000 Einzelbeobachtangen wurde Abderhalden 17mal
dorch den unerwarteten Abban einer bestimmten OrganpeptonlSsung
anf OrganstOrungen hingewiesen. 5mal wnrde Nierenpeptonlbsung
abgebant, es bestand schwere Nephritis; 7mal wnrde Muskelpepton
abgebant, in alien diesen Fallen waren Yerletznngen vorhanden. Bei
Abban von Leberpepton (5mal) lag Coccidiose der Leber vor.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Abderhalden, E., Ewald, G., Ishignro and Watarabe, R., Weiterer
Beitrag znr Frage der spezifischen Wirkung der
Zellfermente. (III. Mitteilnng.) (Hoppe-Seylers Zeitschr. f.
physiol. Chem. Bd. 91. 1914. S. 96.)
Es wird nochmals darauf hingewiesen, daB es aaBerordentlich
schwer ist, die im Titel angegebenen Versuche eindentig darcbzu-
fdhren. Es liegen sehr viele FehlermSglichkeiten vor. Es gilt dies
von dem anznwendenden OrganeiweiB bzw. dem darans darznstellenden
Pepton and ferner ganz besonders von der Gewinnnng der Zell¬
fermente. Wegen der Einzelheiten mnB anf das Original verwiesen
werden. Es werden Versnche mitgeteilt, deren Ergebnisse eindentig
sind. Es warden die gleichen Mazerationss&fte (Leber, Lange, Niere)
mit den aas verschiedenen Organen genommenen Peptonen angesetzt
and gleichzeitig die Yersache von verschiedenen Beobachtern unab-
hangig voneinander wiederholt, anf diese Weise lieBen sich Zuf&llig-
keiten nnd Versuchsfehler ansschlieBen. Lebermazerationssaft baute
Pepton ans Leber ab, dagegen Pepton ans Lnnge, Gehirn, Niere,
Pankreasdrase, Seidenfibroin und aas Gelatine bicht. Das Dialysier-
verfahren hatte dasselbe Ergebnis. Als wichtig wird erwkhnt, daB
Lebermazerationssaft zameist ein ans Mnskel dargestelltes Pepton
abbante, das sicher einfachere Abbanstafen ans MnskeleiweiB ent-
hielt; anch ein Pepton ans Maskelgewebe verhielt sich abweichend.
Diese Erscheinnngen sollen noch weiter verfolgt werden. Lnngen-
mazerationssaft baute Pepton ans Lange ab, nicht aber solches aas
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122
Immunitfitaforechung.
Muskelgewebe, Leber und Niere. Nierenmazerationssaft spaltete,
wie schon friiher nachgewiesen, alle mbglichen Peptone ab. Yon den
gepriiften Peptonen (s. o.) wnrde nur Gelatinepepton nicht abgebant.
Die Versuche ergaben im allgemeinen keine Artspezifizit&t. Sie werden
fortgesetzt. Wedemanu (Berlin-Lichterfelde).
Abderhalden, Emil, Bemerknng znr Mikrostickstoffbe-
stimmung in den Dialysaten and in enteiweifiten
Serumproben znr Feststellang der A b wehrferment-
wirkung. (Miinch. med. Wochenschr. 1914. S. 1712.)
Neue techniscbe Ratschl&ge zum Verfahren der Folin-Abder-
haiden-Fodorschen Bestimmang kleiner Stickstoffmengen, die
sich bew&hrte. Georg Schmidt (Berlin).
Salus, Gottlieb, DasAbderhaldenscheDialysierverfahren
und die Anaphylaxie. (Biochem. Zeitschr. Bd.65. 1914. S.381.)
Verf. suchte festzustellen, ob die Abderhaldenschen Abwehr-
fermente mit den anapbylaktischen Reaktionskbrpern identisch sind.
Meerschweinchen wurden mit Pferdeserum vorbehandelt und ihr
Serum auf AbbauvermOgen gegeniiber koaguliertem Pferdeserum
untersucht. Wegen des unspezifischen Spaltungsvermbgens des Meer-
schweinchenserums wurden nicht mehr als 0,5 ccm verwandt, falls
nicht eine Vordialyse vorausgescbickt wurde.
Es ergab sich, dafi die Abwehrfermente lange vor Ausbildung
der Anaphylaxie auftraten, dafi ihre Menge weiterhin nicht zunahm
und auch von der Grbfie der sensibilisierenden Dosis zeitlich nicht
beeinflufit wnrde. Zusammen mit dem Mangel an Artspezifizitkt der
Fermente und der Mogliclikeit ihrer Entstehung nach Einverleibung
nicht anaphylaktogener Abbaustoffe darf danach geschlossen werden,
dafi sie mit den anaphylaktischen Antikorpern nicht identisch sind.
Hiergegen spricht auch nicht, dafi ira anaphylaktischen Anfall auch
die Menge der Abbaufermente abnimmt, und dafi ihre Wirksamkeit
yon der Mitwirkung von Komplement abhangig zu sein scheint.
Weiter prafte Verf., ob das wirksame Prinzip im Anaphylatoxin,
wie es bei der Einwirkung von Meerschweinchenserum auf Pro-
digiosusbazillen entsteht, ein peptonartiger, dialysabler und mit Nin-
hydrin reagierender Korper sei. Das Anaphylatoxin wurde dem-
gemafi dialysiert. Es war jedoch niemals im Dialysat eine Gifbwirkung
festzustellen. Das Anaphylatoxin scheint demnach kein peptonartiger
Korper zu sein.
Dafi dem Pepton die ihm vielfach beigelegte Bedeutung fur die
Anaphylaxie nicht zukommt, schliefit Verf. auch darans, dafi mit
beliebigen Antigenen anaphylaktisch gemachte Meerschweinchen
keine Uberempfindlichkeit gegeniiber Witte -Pepton zeigen.
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Immunit&tsfonjchoDg.
123
Vert kommt zu dem Schlufi, dafi die chemische and physikalische
Theorie der Anaphylaxie vereint werden sollten. Die parenterale
Znfohr von Eiweifi soil nach seiner Ansicht znr Bildnng von Ab-
wehrfermenten fiihren, enter deren Einwirknng antigene Ornppen im
Organismns frei werden, die die Bildnng weiterer, mit den Abbau-
fermenten nicht identischer AntikQrper veranlassen. Bei der Reinjek-
tion ist ein Abban des Antigens zn giftigen Abbaustoffen wegen der
Korze der Zeit nnwahrscbeinlich. Eher kann man sich vorstellen,
dafi die Antigen antikbrperreaktion zn Stdrnngen des labilen kolloi-
dalen Gleichgewichts f&hrt Uber die Art dieser Stdrnngen zn
sprechen, wfire verfrttht. Kurt Meyer (Berlin).
Pearce, Richard M. and Williams, Philip F., Protective en¬
zymes, cytotoxic immnne sera, and anaphylaxis.
(Journ. of infect Diseases. Vol. 14. 1914. p. 351.)
Mittels des Abderhaldenschen Dialysierverfahrens konnte
gezeigt werden, dafi das Serum eines Kaninchens nach Einspritznng
von Nierengewebe die Fahigkeit entwickelt, Hundeniere in vitro zn
verdanen, jedoch keine Wirkung auf die Nieren des Hundes bei
intravenoser Einspritznng hat Die verdanende Kraft des Serums,
die nach Einspritzung von Nierengewebe sich ausbiidet, ist nicht auf
Nieren beschr&nkt, sondern zeigt sich anch gegentiber der Leber
wirksam; bei wiederholten Einspritzungen zeigt sie sich allerdings
gegentiber Nieren in ausgesprochenerer Weise als gegentiber Leber.
Versuche, die Erscheinnngen der Anaphylaxie auf Grundlage der
Bildnng von Schntzfermenten zu erklftren, fiihrten noch nicht zn
bindenden Schlflssen, nnd vor einer voreiligen Deutung dieser und
anderer pathologischer Erscheinnngen in diesem Sinne mnfi nach den
bmherigen Erfahrnngen gewarnt werden.
W. H. Hoffmann (Berlin).
Stephan, Richard, Die Natnr der sogenannten Abwehr-
fermente. (Miinch. med. Wochenschr. 1914. S. 801.)
Urn festzustellen, ob das Asthma bronchiale ein Uberempfindlich-
keitsvorgang sei, wurde im Anfalle entnommenes Serum mit Gewebe
von Drnsen der inneren Sekretion nach Abderhalden znsammen-
gebracht. Es war stets unwirksam. Nur das Serum einer klimak-
terischen bante Eierstocksgewebe etwas ab. In der anfallsfreien
Zeit wurde Gewebe des Eierstocks sehr stark, der Nebenniere etwas
im Dialysierversuche angegriffen. Anch das Serum des Anfalles
wurde im Dialysierversuche biologisch wirksam, als Komplement zu-
gesetzt worden war.
Anch bei Krebs, Schwangerschaft, Entzundung nsw. verstarkte
sich eine schwach positive Reaktion Oder eine theoretisch zu er-
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124 ImmnnitStsfors chang.
wartende Reaktion dnrch Komplementzusatz znm Dialysierversuche
stets erheblich.
Nach halbstfindiger Einwirkung von 58° C unwirksam ge-
wordene Serumabwehrfermente traten auf Komplementzusatz wieder
hervor, falls bestimmte Men gen verb fil tnisse gewahrt warden. Die
Eigendialyse mud ausgeschaltet werden. Hierbei bew&hrte sich
Stephan und Oellers Paraffinkochger&t.
Dad bei der Abderhaldenreaktion ein komplexer KOrper von
Ambozeptorenart wirkt, erwies sich anch noch dnrch spezifische
Antikfirperfixation nnd die spezifische Komplementbindnng. Bei diesen
Versuchen wnrde ausnahmslos Schwangerensernm verwendet. Dieser
Ambozeptorkfirper nnterscheidet sich nicht yon den anderen Ambo-
zeptorkSrpern, den Hamolysinen, Bakteriolysineri, Zytolysinen.
Diese „Eiweiflreagine“ sind streng spezifisch. Das proteolytische
Ferment, das Komplement, ist unspezifisch.
Dnrch Dialysierverfahren nnd optischen Versnch erweist sich
die Bakteriolyse als hydrolytische Spaltung des spezifischen Eiweid-
molekfils. Vielleicht ist anch die Pr&zipitation rein physikalisch-
chemisch zn denten.
Mit Komplement8cbwnnd hfingen die tTberempfindlichkeitsvor-
g&nge, die eklamptischen nnd die epileptischen Anf&lle znsammen.
Der praktischen Verwertnng der Eiweifireaginreaktion mnssen
noch Vorarbeiten voransgehen. Vor allem ist ein Yerfahren nach
Mengenyerh<nissen aoszuarbeiten.
Stephan nnd Oeller wiesen den AntiplazentarkOrper im Serum
Schwangerer auch dadurch nach, dad sie spezifische Komplement¬
bindnng mit Plazentarschfittelextrakt znm Yergleiche mit der Dialysier-
probe heranzogen.
Das Seram wird am schonendsten inaktiyiert dnrch 1—2t&giges
Verweilen im Eisschranke. W&rme von fiber 52 0 C sch&digt Antigen
nnd Reagin so, dad unspezifische Yorg&nge einsetzen. Dnrch Ver-
wendnng besonders hergestellter ninhydrinfreier Organschfittelextrakte
anch im Dialysierversnche werden die spezifischen Ergebnisse ander-
ordentlich gesteigert. Eine Vereinfachang des technisch schwierigen
Abderhaldenschen Yerfahrens ist sebr zn wfinschen.
Georg S6hmidt (Berlin).
Rosenthal, Felix nnd Biberstein, Hans, Experimentelle Unter-
snchnngen fiber die Spezifizit&t der proteolytischen
Sernmfermente (Abderhalden). (8.Mitteilnng.) (Mfinch.
med. Wochenschr. 1914. S. 864.)
Besprechnng der einschl&gigen Yersnche yon Fuchs, Mayer,
Hirsch nnd Kafka.
Die Verff. selbst erstrebten dnrch Verletznng von Organen im
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Immonit&tsforBchang.
125
Versuchstiere eine verhaitnismafiig langsame, fortlaufende Aufsaugung
arteigenen Eiweifies and Eiudringung der Proteine in die Blntbahn.
Nierenarterie and -Vene warden anfierhalb des Baachfellsackes an ter-
banden. Das danach dem Kreislaufe entnommene Blntsernm vies
ftberhaapt nie Oder erst sehr spat entsprechende proteolytische Fer-
mente gegen das zerfallende Gewebe anf.
Nan warde nnter mOglichster Vermeidang von Blatangen vom
Rttcken her aafierhalb des Baachfellsackes ein Harnleiter anterbanden;
so gelang bei ungestdrtem Blatkreislaafe mit der fortschreitenden
Niereneinschmelzang eine gleichmafiige Anfsangung zerfallenden
Nierengewebes. Es erscheinen im Blute znnachst mehrere verschieden-
artige Fermente, die Nieren-, Leber- and Hodengewebe angreifen.
Weiterhin tritt die spezifiscbe Art der proteolytischen Fermente
immer mehr hervor. Schliefilich sind diese nor allein in der Blut-
bahn vorhanden, yielleicht weil dnrch antifermentatiye Vorg&nge die
nicht spezifischen Fermente inzwischen geiahmt werden. Die Her-
kanft der yerschiedenen Fermente ist anklar. Wahrscheinlich ent-
stammen die beim Zerfalle yon Nierengewebe in der Blntbahn er-
scheinenden Fermente dem Nierengewebe selbst; sie sind nicht erst
yon dem gegen die eindringenden blutfremden Stoffe reagierenden
EOrper gebildet.
Nach Schadigang yon Hoden- Oder yon Maskelgewebe erscheinen
in der Blntbahn von vornherein nor auf Hoden- Oder Maskelgewebe
eingestellte Fermente, die nar organ-, nicht artspezifisch sind.
Die proteolytischen Sernmfermente stimmen grbfitenteils mit den
Organfermenten Qberein, die aas dem geschadigten Organ ansge-
schwemmt werden. Nar die Blutgefafie, nicht die Lymphbahnen
fibernehmen so viel zerfallenden Zellstoff and so viel Fermente aas
diesem, dafi sie in der Blntbahn nachweisbar werden.
Georg Schmidt (Berlin).
Lichtenstein, Stephanie and Hage, Uber den Nachweis yon
spezifischen Fermenten mit Hilfe des Dialysierver-
fahrens. (Miinch. med. Wochenschr. 1914. S. 915.)
Die Technik der Entnahme des Blntes von Meerschweinchen ist
fiir dessen Branchbarkeit znm Dialysierversnche sehr wichtig. Es
warde mit den Seramversnchsmengen sehr heruntergegangen. Der
Inhalt der Schlanche infiziert sich leicht Daher bakteriologische
Proben. Die Bereitang der Organe war leicht, wenn die Tiere zweck-
mafiig entblntet worden waren.
Fttr die Versnche mit dem Seram tuberkaldser Meerschweinchen
verwendeten die Yerff. taberkaldse and gesande Lange and Leber
von Meerschweinchen sowie gesande Organe vom Eaninchen and
vom Hondo and je nach der Menge des verfiigbaren Serums auch
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126
ImmanitStsforschnng.
Meerschweinchen- and Menschenplazenta. Die Sera der tuberkulfisen
Tiere bauten zwar tuberkuldses Gewebe ab, ergaben aber die gleiche,
unter Umstanden sogar starkere Reaktion mit gesunden Organen
sowie mit Plazentagewebe. Auch gesunde Leber wnrde abgebaut,
wahrend dasselbe Serum das tuberkulfise Organ nicht angriff.
Gbenso regellose Ergebnisse bei den Versuchen, die Sera tuber*
kulinisierter, gesunder und tuberkuloser Tiere mit dem Dialysier-
verfahren zu unterscheiden.
Weitere Versuche mit m&nniichen und mit weiblichen normalen
Oder trachtigen Meerschweinchen. Die Sera wurden jedesmal mit
menschlicher sowie mit Meerschweinchenplazenta angesetzt und je
nach der Serummenge noch arteigene Oder artfremde Gewebe (Leber,
Lunge von Meerschweinchen, Kaninchen, Hund) verwendet.
Die Sera aller 11 Meerschweinchenbficke bauten menschliche und
Meerschweinchenplazenta ab.
Die Sera von 6 der 9 trachtigen Tiere griffen Plazenta an, stets
menschliche Plazenta starker als Meerschweinchenplazenta. Von den
ubrigen drei Sera bauten 2 normale Meerschweinchenleber ab.
Auch die Sera von vier nichttrachtigen weiblichen Meerschwein*
chen bauten Plazentagewebe ab.
Die Serumprfifungen bei Kaninchen, Hund ergaben Gleiches.
Demnach kein Beweis ffir ausgesprochene Spezifizitat der Ab-
wehrfermente. Georg Schmidt (Berlin).
Parsamow, 0. S., Einige ezperimentelle Untersuchungen
fiber die Frage der Entstehung und Spezifizitat der
Blutfermente bei Anwendung des Abderhaldenschen
Dialysierverfahrens. (Biochem. Zeitschr. Bd66.1914. S.269.)
Nach Unterbindung der Gefafle bestimmter Organe traten bei
Kaninchen Abbaufermente im Serum auf. Diese waren im allge-
meinen aber nicht immer auf die betreffenden Organe eingestellt.
Nach Unterbindang von Schilddrfise und Ovarium wurden nur selten
Fermente gebildet.
Nach Injektion von Organextrakten traten ebenfalls Abbau¬
fermente auf, die mit einer Ausnahme streng spezifisch waren. Nach
Injektion von Kaninchenserum baute das Serum Kaninchenmuskel
ab, wahrend nach Injektion von Plasma keine Fermente gebildet
wurden.
Nach Verffitterung von Trypsin zeigte das Serum unspezifisches
Abbauvermogen, durch das die Wirkung etwa vorher vorhandener
spezifischer Fermente verdeckt wurde. Vielleicht ist in analoger
Weise das unter pathologischen Verhfiltnissen bei menschlichen Seren
beobachtete unspezifische Abbauvermogen durch eine Hypersekretion
der Verdauungssafte zu erkiaren. Kurt Meyer (Berlin).
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ImmunitStsforechung.
127
Lamp6, Arno Ed. nnd Fuchs, R., Uber das Verhalten des
Blutserums Gesunder nnd Kranker gegenuber
Plazentaeiweifi. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 747.)
Ernente eingehende Versuche (Protokolle liber 19 Nichtschwangere r
6 Schwangere). Das Serum gesnnder Manner oder Frauen, sowie
Kranker jeder Art entkalt kein auf Plazentaeiweifi eingestelltes
Ferment. Dagegen wurde bei sicherer Schwangerschaft stets Plazenta
abgebaut. Die Abwehrfermente sind streng spezifisch. In Tausenden
Ton Versuchen fanden Verff. kein atypisches Ferment. Sollte einmal
Unspezifizitat bemerkt werden, was denkbar ist, so mufi der Befund
nicht yerallgemeinert, sondern nachgepruft, aufgekiart nnd zum Aus-
gange von Fermentforschungen gemacht werden.
Georg Schmidt (Berlin).
Lampd nnd Paregger, Zur Organfrage bei der Anstellung
der Abderhaldenschen Reaktion. (Med. Klin. 19L4. S. 725.)
Die Ausfiihrungen der Verff. ergeben, dafi auf die Organbereitung,
die Organpriifung und die Organeinstellung bei dem Abderhalden¬
schen Dialysierverfahren die allergrofite Sorgfalt verwendet werden
mufi; denn von der Einwandfreiheit der Substrate h&ngt alles ab:
die Zuverlassigkeit der Reaktion und damit die klinische Brauchbar-
keit. Alle diejenigen Arbeiten, die auch nur den Verdacht aufkommen
lassen, dafi Organe verwandt wnrden, die nicht lege artis gepruft
und eingestellt waren, kbnnen nicht zur Beurteilung der Spezifizitat
der Abwehrfermente herangezogen werden, selbst dann nicht, wenn
hin und wieder zufallig richtige Diagnosen gemeldet werden.
Kefiler (Kehl a. Rh.).
Thar, Helmnth und Kotschneff, Nina, Beitr&ge zur Kenntnis
der Abderhaldenschen Reaktion. (Biochem. Zeitschr.
Bd. 63. 1914. S. 483.)
Urn Aufschlufi dariiber zu gewinnen, ob die bei der Abder¬
haldenschen Reaktion im Dialy*at mittels der Ninhydrinreaktion
nachweisbaren Stoffe tats&chlich EiweiBspaltprodukte darstellen, be-
stimmten Verff. in den vereinigten Dialysaten einer grofien Zahl
von Versuchen der Menge des Gesamt- und des Aminosaure-
stickstoffes.
Wkhrend sich bei den Dialysaten von Plazenta + Normalserum
dieselben Werte fanden, wie in den Dialysaten der Sera allein, zeigte
sich bei den Dialysaten von Plazenta + Gravideuserum eine deutliche
Vermehrung beider Stickstoffwerte.
Wurde die Dialyse im Eisschrank vorgenommen, so fand sich
auch bei den Dialysaten von Plazeuta + Gravidenserum keine Stick-
stoffzunahme. Mittels der optischen Methode wurden ganz negative
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128
Immimit&tsforschaiig.
Resalt&te erhalten, d. h. das Seram Gravider zeigte gegenfiber
Plazentapepton kein starkeres Spaltangsvermdgen als Normalsernm.
Auch liefi sich mittels der van Slykeschen Methode keine stftrkere
Vermehrnng des Aminosaurestickstoffs feststellen als dorch Seram
nicht Gravider.
Die praktische Verwertbarkeit der Abderhaldenscben Reak-
tion fiir klinische Zwecke lehnen Verff. ab. Kurt Meyer (Berlin).
Fr&nkel, Ernst, Zur Diagnose der Graviditftt mit Abder-
haldens Dialysierverfahren. (Zeitschr. f. Immnnit&tsforsch.
Orig. Bd. 22. 1914. 8. 549.)
Das Dialysierverfahren ergab bei sicberer Graviditftt ca. 20 Proz.
negative Resaltate. Andererseits gaben mitunter normals and sehr
hftafig pathologische, besonders Krebssera, eine positive Reaktion.
Das Verfahren erwies sich also nicht als praktisch brauchbar fiir
die Diagnose der Graviditftt. Kurt Meyer (Berlin).
Rehbock, Fr., Diagnose der Trftchtigkeit bei Pferden,
Kiihen and Ziegen vermittels des Dialysierverfahrens.
(Arch. f. wiss. u. prakt. Tierheilk. Bd. 40. 1914. S. 324.)
Verf. hat die Sera von 19 nicht tragenden Tieren verschiedener
Art, von 11 tragenden Staten, 11 tragenden Rindern, 2 tragenden
Ziegen, ferner von 9 teils tragenden, teils nichttragenden Pferden and
Rindern mittels des Abderhaldenschen Dialysierverfahrens ge-
pruft. Er fand, dafl sich mit Hilfe dieses Verfahrens trachtige von
nichttr&chtigen Tieren wohl unterscheiden lassen. In einem Falle
war es bei einem Rinde 12 Tage nach der Begattnng noch nicht
mQglich, den Trftchtigkeitsnachweis zu erbringen, in einem anderen
dagegen, wo Seram von einer vor 20 Tagen gedeckten Knh angesetzt
wurde, lautete nach positivem Ausfall der Probe die Diagnose aaf
Trftchtigkeit. Im Seram einer State, die 8 Tage nach der Blut-
entnahme and -Untersuchung einen mumifizierten Fdtas zar Welt
brachte, waren keine Plazentaeiweifl abbaaenden Fermente vorhanden.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Schwarz, M., Uber die Spezifizitftt der Abderhalden¬
schen Reaktion. (Charkowski medicinsky Journal. 1914. No. 5.)
Aaf Grund der Literaturangaben and seiner eigenen Versuche
kommt Verf. zam Schlasse, dad die Abderhaldensche Reaktion
im klinischen Sinne in geniigender Weise spezifisch ist.
M. Isabolinsky (Smolensk).
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CentralMatt fur Bakterlologle etc. I. AM. Referate.
■.. Bd. 63. No. 5. =======
Ausgegeben am J5 . Mdrz 1915.
Tropenkrankheiten.
Castellan!) Aldo and Chalmers, Albert J., Manual of tropical
medicine. Second Edition. London (Bailli6re, Tindall and Cox)
1913. Preis geb. 21 Schilling.
Das ansgezeichnete Lehrboch der Tropenkrankheiten aus der
Hand yon zwei der erfahrensten Tropenfirzte, das scbon in seiner
ersten Auflage aus dem Jahre 1910 sich so viele Frennde in aller
Welt erworben hat, liegt schon jetzt in betr&chtlich erweiterter
Form vor. Trotz seines reichen, durch zahlreiche Zusfttze vermehrten
Inhaltes hat es eine handliche Form behalten nnd kann anch jetzt
noch als Handbuch im wahren Sinne des Wortes bezeichnet werden,
for den Tropenarzt, der sich auf Reisen schlecht mit umfangreichen
Buchereien belasten kann, eine sehr geschatzte nnd wesentliche
Eigenschaft. Der geringe Preis von 21 Schillingen darf dabei auch
nicht unerw&hnt bleiben. Auf nahezu 2000 Seiten in engem, aber
untadelhaft klarem Druck wird das jetzt schon nngeheuer groBe
Gebiet der so vielseitigen tropenarztlichen Wissenschaft eingehend
und erschfipfend zur Darstellung gebracht. Ubersichtlichkeit und
Enappheit, Klarheit und grfiBte Zuverlftssigkeit lassen im Verein mit
der ttberall hervortretenden groflen eigenen Erfahrung der Verff. ein
Werk entstehen, dem auf seinem Gebiet eine ffihrende Rolle ohne
weiteres znkommt. Weit fiber 600 fiuflerst geschickt ansgewahlte
Abbildungen erleichtern das schnelle Verstandnis und werden in
jedem Zweifelsfall mit grofitem Nutzen zum Vergleich herangezogen
werden kfinnen. Auf jede Frage nicht nur der eigentlichen Tropen-
medizin, sondern auch der zahlreichen Hilfswissenschaften, der In-
sektenkunde, der zahlreichen Schmarotzer und fiberhaupt der tierischen
Krankbeitsflbertrager und -erreger, der mannigfachen Vergiftungen in
den Tropen, der Bakteriologie und Protozoenkunde, der Tropen-
hygiene, der Allgemeinkrankheiten in den Tropen und Sabtropen
findet der Arzt schnell kurze erschdpfende nnd hervorragend sach-
verstfindige Auskunft und wird kaum jemals eine Antwort auf irgend-
eine Frage vermissen. Alle Ergebnisse der neueren und neuesten
Forschung sind bis ins Eleinste benutzt und verwertet. Wer sich
an das Buch gewdhnt hat, namentlich auch bei den Arbeiten in den
Tropen selbst, wird es nicht mehr missen wollen, nnd seine Eigen*
schaften allein sind dazu angetan, ihm st&ndig neue Freunde zu den
■rate Abt Safer. Bd. 88. No* 5. 9
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1B0
Allgemeines ttber Tropenkrankheiten.
alten hinzuzugewinnen. Auch ffir den, der sich in das Gebiet der
Tropenkrankheiten erst einarbeitet, wird das dnrch die klare An*
ordnnng der Darstellnng mit Vermeidung iiberfltissigen Ballastes ge-
rade in diesem Werk sehr erleichtert. Ref. kennt kein Bach, das
den Bedfirfnissen nnd Anforderungen des Tropenarztes nnd Forschers
als trener Ratgeber bei der t&glichen Arbeit besser gerecht wird,
als dieses vortreffliche Handbnch. W. H. Hoffmann (Berlin).
Ziemann, H., fiber neuere Probleme der Tropenmedizin.
(Zeitschr. f. Balneol., Klimatol. n. Eurorthyg. Jahrg. 6. 1914. S. 659.)
Es werden die wichtigsten Punkte besprochen, fiber die die
moderne Tropenforschnng noch keine Aufklarnng gegeben hat, bzw.
wo noch weitere Untersnchnngen notwendig sind, z. B. anf dem Ge-
biete der Pathologie, nnd zwar der Infektionskrankheiten, der Malaria
des Schwarzwasserfiebers, der Trypanosomenerkranknngen, der Schlaf-
krankheit, der Leishmanien (Eala-Azar, des sogenannten schwarzen
Todes nsw.), der Chlamydozoenerkranknngen in den Tropen, der
Blastomykosen, der Helminthenerkranknngen, der bakteriellen Er-
krankungen (Lepra, Tnberkulose, Pest), der noch nnbekannten Erreger „
des Gelbfiebers, des Dengaefiebers, des 3- nnd 7-Tagefiebers, des
spotted fever. Die wichtigen Arbeiten ttber diese Erkranknngen
werden kritisch besprochen nnd Anregungen nnd Hinweise zn weiteren
Untersuchnngen gegeben. Daran schliefit sich eine Besprechung der
ffir die Tropen so wichtigen Erkrankungen, die anf Ernfihrungs-
sch&den beruhen, zn denen der Verf. znm Teil Beriberi, Pellagra nnd
die Sprne Oder Aphthae tropicae rechnet; auBerdem bietet das Stndinm
der vergleichenden Pathologie in den Tropen nach Ansicht des Verf.
noch nngeahnte Ansblicke. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Conan, Service de sant6 en Afriqne Eqnatoriale
Frangaise. (Journ. of State Med. Vol. 22. 1914 No. 3—6.)
Es werden sehr eingehend die Entwicklnng des Sanitfitswesens
nnd der Stand der Gesundheitsverh<nisse in Franzfisisch-Aqnatorial-
afrika beschrieben. Die Arbeit enthalt eine groBe Ffille von Einzel-
heiten, deren Eenntnis for den Tropenarzt von groBem Wert ist.
Far den arztlichen Dienst entstehen in dem noch wenig erschlossenen
Lande grofle Schwierigkeiten. Die Hanptkrankheiten des Schutz-
gebietes sind Schlafkrankheit nnd Pocken, die noch eine gewaltige
Sterblichkeit bedingen. Jede Verbessemng der Lebensverhaitnisse
der Eingeborenen bedentet eine Verbessemng des Gesnndheitsstandes.
Vermehrang der Zahl der Arzte wird in erster Reihe gefordert,
weiter anch Vermehrnng der Erankenhfinser.
W. H. Hoffmann (Berlin).
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Malaria.
131
Mathis, C., Epidemic de paludisme ayant s6vi dans le
province de 8ontay durant l’6t6 de 1913. (Bull. Soc. de
Pathol, exot. T. 7. 1914. p. 388.)
In Tonkin war im Bezirk Thach-That der Provinz Sontay eine
fieberhafte Krankheit ausgebrochen, die zahlreiche TodesfAlle ver-
nrsachte. Verf. stellte fest, dafi es sicb nm Malaria handelte. Von
.245 untersnchten Eingeborenen beherbergten 52 Malariaparasiten,
nnd zwar 43 Tropica- nnd 9 Tertianaparasiten. Von Anophelesarten,
die far die Ubertragung der Malaria in Frage kommen, warden an-
getroffen Nyssorhynchus fuliginosus nnd Myzorhynchns barbirostris.
Gildemeister (Posen).
dfer, Alad&r nnd v. Pnrjesz, B41s, BeitrAge znr Ausschei-
dnng des Ealinms bei einer Malariaerkrankung.
(Biocbem. Zeitschr. Bd. 64. 1914. S. 63.)
Verff. beobachteten bei einem ziemlich schweren Falle von
Tertianainfektion neben einer negativen Stickstoff- anch eine negative
Kalinmbilanz. Kurt Meyer (Berlin).
Emin, Ahmed, Une variety nonvelle du parasite de
Laver an. (Bnll. Soc. de Pathol, exot T. 7. 1914. p. 385.)
Verf. hatte Gelegenheit, auf der im Boten Meere gelegenen Insel
Camaran zahlreiche Mekkapilger anf Malariaparasiten zn nntersnchen.
Die Kranken waren hauptsAchlich TrAger von Tertianaparasiten, in
wesentlich geringerem Umfange warden Tropica- nnd iiberhaapt nicht
'Quartanaparasiten angetrotfen. Mischinfektionen kamen mehrfach znr
Beobachtnng. Verf. beschreibt alsdann eine bei einem Schwerkranken
gefnndene, seiner Ansicbt nach bisher nnbekannte Malariaparasiten-
varietat, die aber, wie Laveran in der Diskussion zn dieser Mit-
teilong feststellt, keine nene VarietAt ist, sondern nur Zwischen-
nnd Ubergangsformen zwischen den bekannten Parasitenarten dar-
stellt. Gildemeister (Posen).
Lawson, Mary R., Free malarial parasites and the effect
of the migration of the parasites of tertian malarial
infections. (Jonrn. of experim. Med. Vol. 19. 1914. p.523.)
Verf. vertritt den Standpnnkt, dafi die Malariaparasiten nicht
innerhalb der roten BlutkSrperchen liegen, sondern ihnen anfgelagert
sind, nnd dafi die einzelnen Parasiten, wenn sie die Blutkorperchen
zerstOrt haben, dieselben verlassen nnd nene befallen. Verf. beschreibt
die einzelnen Stadien dieses Prozesses nach gefArbten PrAparaten.
Mit der vielfach vertretenen Annahme, dafi das Serum schadigend
anf die Parasiten einwirkt, ist die extraglobalAre Lagerung der
Plasmodien nicht vereinbar, so dafi Verf sie zurnckweist.
Kurt Meyer (Berlin).
9 *
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132
Malaria.
Hegler, C., Uber den Nachweis sp&rlicher Malariaplas-
modien im Blute. (Hamb. med. Uberseehefte. 1914. S. 208.)
1—6ccm Bint werden mit der 10—20fachen Menge einer 2—3-
proz. frisch filtrierten Essigs&ureldsnng gemischt, nach 10 Minutem
zentrifagiert, noch einmal mit Essigs&ure aufgeschfittelt nnd zentri-
fngiert nnd dann auf Objekttr&ger ausgestrichen, mit MethylalkohoJ
Oder Formolalkohol fixiert nnd nach Giemsa gef&rbt Sehr gute-
Besnltate. Hannes (Hamburg).
Bosco, M., Valore pratico dei thick films per la diagnos*
microscopica della malaria. (II Policlinico. S.M. 1914. No.5.>
Die Ton Ross vorgeschlagene Methode besteht darin, dafi man
eine dicke Blntschicht anf einem Objekttr&ger ausbreitet, trocknen
lftfit und dann des Hamoglobins befreit; f&rbt man nan das Praparat,
so bleiben die h&moglobinfreien roten Blntzellen ungeffirbt nnd die-
Parasiten werden dentlich sichtbar. Die Methode ist rasch ansfdhrbar.
Verf. hatte Gelegenheit, sie mit Erfolg bei Febris recnrrens anzn-
wenden. E. Rtthl (Turin).
Langeron, Maurice, Remarqnes sur l’emploi du peroxyde
de benzol en h6matologie coloniale. (C. r. Soc. de Biol.
T. 76. 1914. p. 602.)
Alte Blutpr¶te eignen sich bekanntlich wenig fhr die-
Romanowsky -Farbang. Behandelt man sie jedoch znvor mit
Lnzidol (Benzoylsuperoxyd), einem yon Szecsi angegebenen Fixier-
mittel, nnd f&rbt alsdann, so erh< man sowohl Ton Malariaparasiten
wie Ton Trypanosomen noch recht branchbare Bilder.
Gildemeister (Posen).
Obst, 8., Malariaprophylaxe nnd Malariaassaniernng^
(Militarmedizin. and &rztliche Eriegswissenschaft. II. Heft. Milit&r-
gesnndheitspflege nnd Heeressenchen. Wien und Leipzig [Josef
Saf&f] 1914. 8. 209.)
Verf. zeigt an einem Beispiel, wie im Frieden eine Garnison in
einer Malariagegend dnrch ChininTerabfolgung in Verbindnng mit
mechanischem Schntze and BodenTerbesserang erfolgreich and leicht
Tor Ansteckang geschQtzt werden kann. Fflr den Erieg kommt alter-
dings nnr die reine Chininprophylaxe in Frage.
Sachs-Mfike (Allenstein).
Ton Ezdorf, R. H., PreTention of malaria. Suggestions-
on how to screen the home to keep out effectiTely*
the mosquitoes which spread the disease. (PubL Health
Rep. 1914. p. 503.)
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Malaria. — Trypanosomiases.
133
Verf. bringt Einzelbeiten fiber Moskitoschutz. Von Drahtnetzen
«mpfiehlt er eine solche Maschenweite, bei welcher 18, allenfalls 16
Dr&hte auf einen englischen Zoll (2,5 cm) kommen, und gibt genane
Anweisungen mit Preisangaben und Abbildangen fiber moskitosicheres
Abdichten von Fenstern, Tfiren, Eaminfiffnungen usw.
Hermann Friese (Coblenz).
Peiper, 0., Znr Malariabehandlnng mit Hydrochinin.
(Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 18. 1914. S. 635.)
Mitteilnng, dafi in der Arbeit des Verf. (dieselbe Zeitschr. H. 7),
wo er schrieb „IntramnskulSr r. Oberschenkel 0,5 (= Vs des Ampullen-
inbalts) Hydrochinin** Hydrochinin 18 8 u n g heifien mfisse (= 30proz.
Lfisung, also in \ Ampnlle 0,15 g Hydrochinin).
Mfihlens (Hamburg).
Kfihn, Die Schlafkrankheit in Eamernn. (Med. Elin. 1914.
S. 1131.)
Ans den Ausffihrungen des Verf. l&fit sich ersehen, eine wie ge-
waltige Anfgabe die Bek&mpfung der Schlafkrankheit in Eamernn
4arstellt Danernde Erfolge lassen sich nnr erwarten, wenn die
Arzte sich in ausgiebiger Zahl ffir den Eampf znr Verffignng stellen
nnd ihrer Arbeit im weitesten Mafie freie Bahn gewfihrt wird. Von
ontscheidender Bedentnng kfinnte es sein, wenn es der Forschung
gel&nge, Heilmittel ansfindig zn machen, die das Atoxyl bei der
■Schlafkrankheit fibertreffen, die etwa so wirken, wie das Atoxyl bei
■der Hfihnerspiroch&tose. Eessler (Eehl a. Eh.).
Stephens, J. W. W. and Blacklock, B., On the non-identity of
Trypanosoma brncei, Plimmer and Bradford, 1899,
with the trypanosome of the same name from the
Uganda ox. (Procedings of the Royal Society. Vol. 66. Ser. B.
1914. No. 586 B. p. 187.)
Vgl. dieses Centralbl. Abt. I. Ref. Bd. 62. 1914. S. 300.
W.H. Hoffmann (Berlin).
Brown, Wade H., Morphological and developmental ano¬
malies of a pathogenic strain of Trypanosoma Lewisi
and their relation to its virulence. (Journ. of experim.
Med. Yol. 19. 1914. p. 662.)
Verf. hat frfiher einen Stamm von Trypanosoma Lewisi be-
schrieben, der zeitweilig hohe Pathogenit&t ffir Ratten zeigte. Dieser
Stamm zeichnete sich gleichzeitig durch morphologische Anomalien
ans, wie abnorme Teilungsfignren, Zwergformen, lang ausgezogenes
Hinterende, Starke Entwicklung der nndulierenden Membran und Auf-
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134
Trypanosomiases.
treten blepharoblastloser Formen. Im allgemeinen ging das Auftretea
der abnormen Formen der Znnahme der Pathogenit&t parallel.
Kart Meyer (Berlin).
C&rinl, A. et Botelho, C., Sar qnelqnes trypanosomes
d’oiseaux du Br6sil. (Bnll. Soc. de Pathol, exot. T. 7. 1914..
p. 395.)
Trypanosomen werden in Brasilien bei VSgeln anscheinend nor
selten angetroffen. VerfF. fanden bei drei zn verschiedenen Arteik
gehOrenden VSgeln derartige Parasiten. Beschreibnng derselben.
Oildemeister (Posen).
Ogawa,l£tude morphologiqne et biologiqne snr Trypano¬
soma pecandi. (Ann. de l’lnst. Pasteur. T. 28. 1914. p.677.)
In dem Blute von Tieren, die mit Tryp. pecandi infiziert sind r
findet man lange, d&nne und knrze, dicke Parasiten formen, Zwischen-
formen sind nicht selten. Bei den kurzen Formen konnte ein hinterer
Kern nnter 823 Trypanosomen einmal festgestellt werden. Verlauf
der Infektion nnd Anftreten der beiden Trypanosomenformen im
Blnte der Versnchstiere zeigen einen gewissen Znsammenhang. Din
langen Formen erscheinen zuerst im Blnte, alsdann treten die kurzen
Formen anf nnd werden selir zahlreich. Gegen Ende der Krankheit
iiberwiegen die langen Formen von neuem. Bei akntem Krankheits*
verlanfe iiberwiegen die langen Formen wahrend der ganzen Krank-
heitsdaner. Die beiden Formen sind gleich empfindlich gegen-
sch&digende Temperatnreinfliisse, sie lassen sich anf diese Weiso
nicht unterscheiden.
Meerschweinchensernm, gegen Ende der Krise entnommen, be-
sitzt Schntzwirkung gegen eine experimentelle Infektion, in vitro-
agglntiniert es die Trypanosomen, die Reaktion ist spezifisch. Kultur-
versnche mifilangen. Gildemeister (Posen).
Bottaglia, Mario, Biologische Differentialdiagnose fftr
einige Trypanosomen. (C. f. Bakt. Abt L Orig. Bd. 74. 1914.
8.682.)
Beitrag znr Differentialdiagnose zwischen dem Tryp. vespertilionis,.
Tiyp. lewisi, Tryp. brucei, Tryp. dromedarii und Tryp. gambiense r
nnd zwar anf Grand von experimentellen Befnnden am Kaninchen:
Tryp. vespertilionis ist immer pathogen fhr Kaninchen nnd ruft
keine Keratitis hervor.
Tryp. lewisi ist nicht immer pathogen und raft weder Keratitis-
noch nlzerierendes Grannlom an den Geschlechtsorganen hervor.
Tryp. brncei ist stets pathogen fur Kaninchen nnd rnft hftnfig
progressive Keratitis, die s&mtliche Haute des Anges ergreift, and
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Trypan o8omiaaen. 135
an den Geschl echtsorganen ein ulzerierendes, hartes, knorpeliges
Grannlom hervor.
Tryp. dromedarii (Abart des Tryp. evansi) ist stets far Kanin-
chen pathogen, raft h&uilg Keratitis hervor, die znr Resorption neigt
and nie progressiv ist, erzeugt ein nlzerierendes Granalom an den
Geschlechtsorganen, das aber nicht so hart and knorpelig wird wie
nach Impfnng mit Br. brucei.
Tryp. gambiense raft selten Keratitis beim Kaninchen, far das
es immer pathogen ist, hervor. Ortlich in die Geschlechtsorgane
eingeimpft, raft es nur Odem, kein Granalom hervor.
Gildemeister (Posen).
Sehera, Kart, New seram and liver substances as levu-
loses in trypanosomiasis. (Jonrn. of med. Research. Vol. 30.
1914. p. 533.)
Im Endstadiam der Trypanosomeninfektion (Donrine) der Ratte
hfirt die Beweglichkeit des Parasiten im Blate aaf. Darch Zusatz
von Seram Oder Leberbrei znm Blate wird ihre Beweglichkeit wieder
hergestellt. Andere Organe haben diese Wirkung nicht.
Die lebenverl&ngernden Stoffe des Serums and der Leber sind
kochbest&ndig, vertragen Eintrocknen and bleiben sowohl bei 37°
wie im Eisschranke lange Zeit erhalten. Ihre chemische Identifizie-
rung gelang nicht. Sie sind in Alkohol Idslich, aber keine Lipoide.
Ihre Alenge im Blute and in der Leber nimmt im Verlaafe der
Trypanosomeninfektion ab. Im Endstadiam sind sie ganz ver-
schwnnden. Bei atozylbehandelten Ratten treten sie mit Einsetzen
der Heilnng wieder aaf, am bei Rezidiven wieder zu verschwinden.
Es tritt also offenbar bei der Trypanosomeninfektion eine schwere
8ch&digung der Leber ein. Diese zeigt sich anch darin, dad sich
im letzten Stadium der Infektion alimentare L&vulosurie auslosen
lftfit Ob diese aach bei anderen Infektionen vorkommt, bedarf noch
der Untersuchang.
Eine Erkl&rung fftr die Wirkang der lebensverl&ngernden Stoffe
ist aaf verschiedene Weise mOglich. Vielleicht machen sie Stoff-
wechselprodnkte der Trypanosomen nnschadlich fiir diese. Erschbpft
sich im Verlanf der Infektion das Yermdgen der Leber, sie immer
wieder za prodazieren, so gehen die Parasiten an ihren eigenen
Stoffwechselprodukten zngrnnde.
Welche Rolle die Leberstbrung beim Verlanf der Trypanosomiasis
and anderer ahnlicher Infektionen spielt, mftssen weitere Versuche
lehren. Kurt Meyer (Berlin).
Qlaeser, H., Bestimmangsschliissel der in Kamernn und
Togo bekannten Tsetsearten. (Arch. f. Schiffs- u. Tropen-
hyg. Bd. 18. 1914. H. 16. 8. 571.)
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136
Trypanosomiaaen.
Beschreibung nach dem Fliegermaterial des Zool. Museums in
Berlin. In Earner an: Glossina ziemanni Gumb., GL tachinoides
Westw., Gl. caliginea Aust., Gl. palpalis Rob.-Desv., GL pallicera Big.,
GL tabaniformis Westw. In Togo: GL palpalis, GL longipalpis,
GL morsitans, Gl. fusca. Mtlhlens (Hamburg).
Morstatt, H., Bestimmungsschliissel der in Deutsch-
Ostafrika bekannten Tsetsearten. (Ebenda. S. 574.)
Glossina palpalis, GL ansteni (friiher tachinoides), Gl. morsitans,
GL pallidipes, GL brevipalpis (frfiher fusca und tabaniformis).
Muhlens (Hamburg).
Teichmann, Zur Biologic der Tsetsefliegen. (Zeitschr. f.
angew. Entom. Bd. 1. 1914. S. 147.)
Einleitung: Die Uberwindung der Tiertrypanosen ist eine uner-
l&filiche Bedingung fur die Entwicklung Deutsch-Ostafrikas. Dar-
auf Angaben iiber Materialbeschaffung und -haltung. Dann wird
die Geburt der Larven und Fliegen genau besprochen und mit zwei
Tafeln illustriert. Die folgenden Angaben fiber Verh<nis der Ge-
schlechter klimatiscbe Bedingungen, UbertragungsfUbigkeit und Be-
kftrapfung diirften kaum Neues enthalten. Vielleicht interessiert die
Beobachtung von Glossinen, die in der N&he yon Tabora an den
Bahngeleisen den ganzen Tag iiber, auch in der brennenden Mittags-
sonne, flogen. Leider wird die Spezies nicht genannt. Brevipalpis
erscheint im Rauwald bei Moschi erst um 4 Uhr nachmittags. Die
in Gl&sern gebaltenen Brevipalpis waren tags ruhig, summten aber
die ganze Nacbt. Zum Schlufi spricht Verf. den Wunsch aus, dafi
bei diesen Tieren auch rein wissenscbaftlichen Fragen mehr Inter-
esse zugewandt wiirde. E. Martini (Hamburg).
Neiva, A., Beitrag zum Stadium der blutsaugenden
Reduviiden. (Mem. do Inst. Oswaldo Cruz. Vol. 6. 1914. p. 36.)
Das Genus Triatoma z&hlt gegenw&rtig etwa 40 Arten, die
zum groBen Teil biologisch nur ungenQgend bekannt sind. In
Hausern kommen folgende brasilianische Arten vor: T. megista,
von Guyana bis S. Catharina; T. rubrofasciata von Bel6m (Pari)
bis Santos; T. brasiliensis Piauhy, Clard, Rio Grande do Norte,
Pernambuco und Bahia; T. rubrovaria Rio Grande do Sul; T.
tenuis n. sp. Bahia; T. vitticeps Espirito Santo, Rio de Janeiro;
Rhoduius prolixus ClarA Manche dieser Wanzen eignen sich
gut, um die Entwicklung von Flagellaten zu verfolgen, z. B.
T. rubrofasciata von Trypanosoma boylei und cruzi, Triatoma infestans
von Tryp. cruzi und equinum. — Das von Lafont im Jahre 1912
im Darminhalt von T. rubrofasciata neu gefundene Tryp. boylei ist
flir Manse pathogen.
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Leishmaaiosen.
137
Verf liefi Triatoma rnbrofasciata an mit Tryp. cruzi
infizierten Meerschweincben saugen. In den Faces der Larven fanden
sich nie Trypanosomen, dagegen zeigten die Exkremente nach der
Umwandlnng in gefliigelte Insekten zahlreiche Trypanosomen, die, mit
der Bindehant eines Meerschweinchens in Beruhrung gebracht, dieses
in 12 Tagen mit Tryp. cruzi infizierten. (T. rnbrofasciata, die einzige
kosmopolitische Art, erschien verschiedenen Antoren als eventueller
Kala- A zar- Ubertrfiger.)
Triatoma tennis n. sp. ans Bahia wird beschrieben.
M fill lens (Hamburg).
La Cara, Francesco, ftber Hfiufigkeit, Yerbreitung nnd
Symptome der Leishmaniose der Hant nnd der
Schleimh&ute in Unteritalien. Aufierliche Leish¬
maniose. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 74. 1914. S. 494.)
Nach den Erfahrnngen des Verf. ist die Leishmaniose der Hant
in Unteritalien eine sehr h&ufige Erkrankung, die sicher weiter
verbreitet ist als der Lupus, mit dem sie bisher yerwechselt worden
ist Falle yon Leishmaniose der Schleirahaute sind bisher nur ver-
einzelt bekannt geworden. Was die Atiologie dieser Krankheiten
anbetrifft, so wird nach Ansicht des Verf. die innere (Kala-Azar),
die Schleimhaut- nnd die Hantleishmaniose durch ein nnd denselben
Parasiten hervorgerufen, nnd zwar sowofil im nenen wie im alten
Erdteile, in den Tropen wie in den Steppen RuBlands.
Gildemeister (Posen).
•
Yianna, 0., Leishmania brasiliensis als Parasit glatter
Mnskelfasern. (Mem. do Instit. Osw. Cruz. VoL 6. 1914. p. 40.)
In einem yon P. Pedroso (Sfio Paulo) fiberlassenen Schnitte
yon der Nasenschleimhant eines spontan mit Leishmania infizierten
Hun des beobachtete Verf in einer kleinen, von der nlzerierten
Stelle relativ weit entfernten Mnskelarterie (die von an Para¬
siten armem Gewebe nmgeben war) glatte Mnskelfasern, in
denen Exemplare von Leishmania eingeschlossen waren. Die Para¬
siten in den Muskelelementen waren wenig zahlreich. Die affizierten
Zellen liefien keinen DegenerationsprozeB erkennen. Ein Leishmania-
exemplar erschien im Beginne der Teilnng. Diese Formen erinnerten
sehr an die Leishmaniaform des Trypanosoma cruzi. Es bestanden
keine Zeichen von Arteriitis. — Die vorliegende Beobachtung ge-
stattet, eine Entwicklnng der Parasiten fern von den
nlzerierten Stellen anznnehmen, nnd spricht anch far die Be-
weglichkeit der Leishmania brasiliensis. Mfih 1 ens (Hamburg).
Wenyon, C. M., The culture of leishmania from the
finger-blood of a case of Indian kala-azar, with
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138
Leishmaniosen. — Piroplasmosen.
some remarks on the nature of certain granular
bodies recently described from this disease. (Journ.
of trop. Med. and Hyg. Vol. 17. 1914. p. 49.)
Der Verf. konnte in einem Falle von Kala-Azar, bei dem im
peripheren Blut keine Leishmanien zn linden waren, trotzdem nach
dem Verfahren von Mayer und Werner Leishmanien in dem
NNN-N&hrboden nach Einbringen von einigen Tropfen Bint aus der
Fingerbeere kultivieren. Die Kulturrbhrchen standen bei
23—25° C. Am 11. Tage war noch nichts nachzuweisen; am 18. Tage
waren die Flagellaten sehr zahlreich. Dnrch Leberpnnktion liefien
sich bei dem Patienten auch Leishmanien nachweisen. — Auch in
einem Falle von „Orientbeule“, in dem mikroskopisch keine
Parasiten gefnnden waren, konnten Leishmanien gezhchtet werden. —
Der Verf. glanbt, dafl ein wirbelloser Zwischentr&ger den An-
stecknngsstoff ans dem peripheren Bint nimmt — Die Mayer*
Wernersche Kulturmethode ist fiir diagnostische Zwecke eventuell
wertvoll.
Die von Achibald im Sudan, von Statham und Butler in
Westafrika und von Small ra an im Mittelmeer in Milz- bzw. Leberblut
gesehenen Kdrperchen (protoplasmatische Massen mit purpurfarbenen
Grannla) sah Verf. auch in der Leber von gesunden Hunden und
Batten; er hS.lt sie fur Cytoplasmateile von groflen Zellen.
Miihlens (Hamburg).
Luna, F., Particolarith culturali del parassita di Leish-
man nel terreno di N.N.N. (Pathologica. 1914*p.443.)
Die Leishmanschen Parasiten kann man auch in Oberfl&chen-
kulturen ziichten.
In Anaerobiose entwickeln sie sich sehr gut.
In Gegenwart von Wasserstoff entwickeln sie sich, gehen aber
nach kurzem zugrunde.
Laflt man durch den Nahrboden Sauerstoff strbmen, so ent¬
wickeln sie sich sparlich und sterben rasch ab. K. Rtthl (Turin).
Witt, Die Rindermalaria und ihre Cbertragung. (Deutsche
tier&rztl. Wochenschr. 1914. 8. 396.)
Enuth hatte fruher (Berl. tierSrztl. Wochenschr. 1913. No. 47
und 48) die Behauptung ausgesprochen, dafi Ixodes ricinus als
Waldzecke die Ubertragerin der Hamoglobinurie darstelle, wahrend
die im Freiland lebende Haemophysalis punctata in atiologischer
Beziehung zu der sogenannten Milzruptur stehe. Dieser Ansicht
kann sich Verf. nicht anschliefien, da nach Literaturangaben Ixodes
nicht nur im eigentlichen Walde, sondern auch freilebend auf Ge-
biischen vorkommt. Desgleichen ist die Milzruptur nach den eigenen
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Piroplasmosen. 139
umfangreichen Beobachtungen des Verf. keineswegs an waldfreie Ge-
biete gebnnden.
Zam Schlnsse macht Verf. darauf anfmerksam, dad bis jetzt der
■exakte Beweis, die Milzrnptur sei anf Piroplasmen zuruckzufiihren,
fehle. Der Standpnnkt des Verf. ist nach wie vor der, dad die Milz-
rnptor die peraknte Form der Piroplasmeninfektion darstelle, auf-
tretend in der Kegel bei erwachsenen Tieren, denen im jugendlichen
Alter die Gelegenheit fehlte zu einem Uberstehen der Krankheit in
einer milderen Form. Er bittet, dnrch entsprechende Versuche diese
Frage zu klftren. Carl (Karlsruhe).
%
Stockman and Wragg, Cross immunisation with Piro-
plasma bigeminum and Piroplasma divergent. (Jonrn.
of comp. Pathol, and Therapeut. VoL 27. 1914. p. 151.)
Eine Impfung mit Piroplasma divergens, das im Blute gesunder
Kinder von M’Fadyean in England gefunden worden ist, verleiht
Kindern keinen Schutz gegen eine nachfolgende Infektion mit Piro¬
plasma bigeminum. Poppe (Berlin).
Chambers, Fr. and Smith, John, Immunisation of imported
cattle against Northern Rhodesian piroplasmosis
and anaplasmosis. (Journ. of comp. Pathol, and Therapeut.
Vol. 27. 1914. p. 156.)
Zur Impfung gegen die nordrhodesische Piroplasmose und
Anaplasmose eignen sich besonders jftngere (10—15 Monate), alte
und nicht zu gut genahrte Rinder, wahrend bei ausgewachsenen und
fetten Rindern h&ufig Impfzufalle auftreten. Die beste Jahreszeit
zur Vornahme der Impfung an den eingefuhrten Zuchtrindern ist
der April Oder Mai, damit die Immunisierung spatestens Ende
August abgeschlossen ist. Die beste Impfmethode gegen die nord¬
rhodesische Piro- und Anaplasmose besteht in der Verimpfung yon
10 ccm Citratblut, das Piroplasma bigeminum und Anaplasma centrale
enthait, und dann nach 14 Tagen yon 4—6 ccm Blut, das das nord¬
rhodesische Piroplasma bigeminum und Anaplasma marginale enthait.
Poppe (Berlin).
Carpano, Matteo, Die Rezidiye bei Piroplasmosis. t)ber
einen typischen Rezidivfall beim Esel. (C. f. Bakt.
Abt I. Orig. Bd. 74. 1914. S. 482.)
Bei einem Esel, der yor fast Jahresfrist zu Piroplasmoseyersuchen
gedient hatte und anscheinend vbllig gesund war, stellte sich nach
Jnjektion yon Streptokokkenendotoxin ein Riickfall ein. Verf. nimmt
an, dad bei dem Esel die Piroplasmen im latenten Zustande
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140
Toxoplasmosen. — Spiroch&tosen.
sich befanden, und daB infolge der SchwAchung des Organismus durcb
die Endotoxineinspritznng ein typischer Rezidivfall sich entwickelte.
Gildemeister (Posen).
Plate, L., Brief note on Toxoplasma pyrogenes
Castellani 1913. (Jonrn. of trop. Med. and Hyg. Vol. 17.
1914. p. 98.)
Yerf. halt die von Castellani gefnndenen Kdrperchen (Jonrn. of
trop. Med. Vol. 17. No.8) sicher fdr protozoischer Natnr, beschreibt
sie als 2,5—6/* groB (nach Castellani 7—12 p in maximo). Verf.
kann nicht entscheiden, ob die Kdrperchen zn den Toxoplasmata
gehdren. Mhhlens (Hamburg).
Castellani, A., Note on certain protozoa-like bodies in a
case of protracted fever with splenomegaly. (Jonrn. of
trop. Med. and Hyg. Vol. 17. 1914. p. 113.)
In einem Falle mit lang dauernder, tSdlich endender intermit-
tierender Fiebererkrankung fanden sich im peripheren Blut und bei
der Sektion auch in der Milz Kdrperchen, die f&r „toxoplasmata“
gehalten werden. Sie farbten sich nach Giemsa blafiblau, waren
in maximo 7—12/* gioB und hatten einen grofien oder mehrere, zum
Teil kleinere Chromatinhanfen. Von Plasmakngeln (Koch) und
Leishmanien waren sie sicher verschieden. Miihlens (Hamburg).
Sergent, Edna, et Foley, H., Transmission de la fi&vre r6-
currente par ddpot sur les muquenses intact du pro-
duit de broyage de poux prdlevds sur un spirillaire.
(C. r. Soc. de Biol. T. 76. 1914. p. 471.)
L&use, die von einem Rekurrenskranken stammten und zahl-
reiche Spiroch&ten enthielten, wurden zerquetscht und in den Augen-
bindehautsack zweier Affen und eines Menschen gebracht. Wahrend
der eine Affe sich das Auge nach der Einbringung des L&usebreis-
in den Angenbindehautsack gescheuert hatte, tat dies der andere
Affe nicht. Ersterer wies sp&ter zahlreiche SpirochAten im Blute
auf, letzterer nur wenige. Das Blut des infizierten Menschen,
eines Eingeborenen, blieb spirochAtenfrei; allerdings hatte dieser kurz.
zuvor eine antisyphilitische Kur mit Jod nnd Quecksilber durch-
gemacht. Gildemeister (Posen).
Lannoy, L. et Ldvy Brnhl, M., Le sang de la poule dans la
spirillose exp6rimentale. (Ann. de l’lnst. Pasteur. T. 28.
1914. p. 617.)
Die Infektion mit HuhnerspirochAten verursacht bei dem aus-
gewachsenen Huhne eine sehr schnelle und sehr ausgesprocheno
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Spiroch&tosen. — AmtSbenrohr.
141
An&mie, bei der die Zahl der Blutkdrperchen innerhalb 5 Tagen auf
<die H&lfte berabsinken kann. Diese Erscheinnng ist, was das Blut-
bild anbetrifft, anBerst charakteristisch. Intensitat and manche Er-
scheinnngen der An&mie bei Hiihnerspirillosen fihneln den sogenannten
perniziOsen Anfimien; erst ere nnterscheidet sich aber von der letzteren
dadurch, dad 10 Tage nach flberstandener Krisis das Bint scbon
wieder nonnale Beschaffenheit zeigen kann. Die An&mie, sowie ihr
Verschwinden sind von bestimmten Variationen der Leukocyten be-
gleitet. Die Milz scheint bei diesen Blutver&ndernngen nicht be*
teiligt zn sein; ihre operative Entfernnng hat anf die Entwicklnng
-des Blntbildes w&hrend des Yerlanfes der Spirillose keinen EinfluB.
Gildemeister (Posen).
Abdul Kadir, Uber Serumbehandlnng der Febris re-
currens. (Hamburg, med. Uberseehefte. 1914. 8.89.)
Bericht fiber 10 mit Rekonvaleszentensernm behandelte F&lle.
Intravenose Injektion von 7—10 ccm Serum von Personen, die min-
destens zwei Anf&lle gehabt hattfen, and bei denen Spontanheilnng
eingetreten war. In 8 F&llen prompter Erfolg, Temperatnrabfall
and Verschwinden der Spirillen ans dem Blnte. Bei den beiden nicht
Teagierenden F&llen war zn altes Serum znr Anwendung gekommen.
Hannes (Hamburg).
Hleniin, Behandlnng von Rfickfallfieber mit Salvarsan.
(Arch, t Schiffs- a. Tropenhyg. Bd. 18. 1914. S. 528.)
Behandlnng von 7 F&llen in Usumbnra: Spezifische Wirkung.
Danerwirknng aber nnr, wenn mSglichst frfih im ersten Anfall
gegeben. Mtthlens (Hamburg).
fiahnandKostenbader, Toxikologische and therapeutische
Untersuchangen fiber qaecksilberhaltige Farbstoffe.
(Zeitschr. £. Chemotherapie. Orig. Bd. 2. 1914. S. 71.)
Bei Prfifung von 19 nenhergestellten Pr¶ten quecksilber-
baltiger Farbstoffe gelang es, eine Reihe bei der Hfihnerspirillose
wirksamer Verbindnngen za linden. F firth (Berlin).
H&llenberger, Die Atiologie der Dysenteric in Sfid-
kameran. (Arch. f. Schiffs- a. Tr&penhyg. Bd. 18. 1914. S. 551.)
Im Sfidkameruner Kfisten- and Urwaldgebiete kommt echte
Amfiben- and Bazillenrahr im Verh<nis 1:14 vor. Erreger: Ent¬
amoeba tetragena, Bac. Shiga-Erase and Flexner.
Mfihlens (Hamburg).
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142
Amtibenrahr.
zar Verth, M., Tropischer Leberabszefi in der Literatnr
des Jahres 1913. (Hamburg, med. Uberseehefte. 1914. S.215.)
Ubersicht. H a n n e s (Hamburg).
Fischer, Walther, Uber DysenterieamSben. (Hamburg, med.
Cberseehefte. 1914. S. 177.)
Ubersicht. Nichts Neues. Hannes (Hamburg).
Baetjer and Sellards, Continuous propagation of amoebic
dysentery in animals. (BulL of the Johns Hopkins Hospital.
1914. Jnne.)
Den Verff. ist es gelungen, mit einem Stamme yon Entamoeba,
coli 11 Serien von Katzen hintereinander zu infizieren; dabei nahm
die Virulenz der AmObe standig zu, in keiner Hinsicht konnte man
Degenerationszeichen bemerken. W. v. Brnnn (Rostock).
Castellan!, A., Note on an intestinal protozoal parasite
producing dysenteric symptoms in man. (Journ. of trop.
Med. and Paras. Vol. 17. 1914. p. 66.)
Castellan!, A., A further case of entoplasmosis. (Ibid, p.83.)
1. Bei drei Patienten von Ceylon mit milden Dysenterie-
symptomen lieBen sich keine AmOben Oder Dysenteriebazillen nach-
weisen; auch fanden sich sonst keinerlei bekannte Darmparasiten.
Dagegen wurden anscheinend bisher unbekannte protozoische
Gebilde von 45—55 fi Lange gefunden, die aktiv beweglich waren,
ohne Fortsatze auszustrecken. NachGiemsa f&rbte sich das vaku-
olenhaltige Protoplasma blau; einige Parasiten euthielten eine Masse
von chromatinartigen Granula. Eulturversuche negativ. Fiir den
Parasiten wird der Name „Entoplasma“ vorgeschlagen.
2. Bericht uber einen weiteren Fall mit Dysenteriesymptomen,
bei dem dieselben KSrper gefunden wurden. Bei Eisenh&matoxylin-
f&rbung erwiesen sich die ^chromatinartigen Granula" als Kerne.
MQhlens (Hamburg).
Siebert, H., Uber die Behandlung der Am&benruhr mit
Erne tin. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 18. 1914. S. 439.)
Auf Grand seiner friiheren Behandlungsresultate an einigen
hundert Fallen war Verf. zu dem Schlusse gekommen, daB „Ipeka-
kuanha zwar das Mittel ist, das die besten Aussichten in der Be-
handlung der Amobendysenterie bietet, daB ihr aber doch noch so
viel Mangel anhaften, urn in gewissen Fallen einen Ersatz durch ein
anderes Praparat erw&nscht erscheinen zu lassen. Dieses ist allera
Anscheine nach im Emetin gefunden". — Die Emetinbehand-
lungsversuche des Verf. wurden an schweren und mittel-
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AmObenruhr.
143
schweren Fallen vorgenommen. In den 26 knrz mitgeteilten Fallen
geschah die Emetinbehandlung mit Dosen yon 0,01 g (bei Kindern)
bis 0,05 g 2 mal tfiglich. Von den 26 Fallen starben 5, von denen 4
mit anderen Krankheiten kompliziert waren (Balantidium, Bazillen-
dysenterie, Ankylostomnm). Verf. mbchte die Emetinwirkung bei
Ambbenruhr als eine „fast spezifische* bezeichnen. Am ehesten
kommt die Brechwurzel in grofien Dosen yon 1,25—3 g pro Tag der
Emetinwirkung nahe. Dnrch Emetinbehandlung konnten „als mori¬
bund zu bezeicbnende Ffille" gerettet werden. Wird schnellste Wir-
knng gewfinscht, so empfiehlt sich intravenbse Anwendung. t)ber
die Daner der Emetinwirkung hat Verf. noch nicht genfigend Er-
fahrung. (Ref, sah in letzter Zeit wiederholt Rezidive trotz An¬
wendung grofier Emetindosen.) Mfihlens (Hamburg).
Rage, Die Emetinbehandlung der Ambbenruhr. (Hamburg,
med. Uberseehefte. Bd. 1914. S. 31.)
Zusammenfassender Bericht fiber die Erfolge der Eraetinbehand-
lung bei Ambbenruhr. Kurt Meyer (Berlin).
Mfiller, 0., Ambbendysenterie und Emetin. (Hamburg, med.
Uberseehefte. 1914. 8.198.)
Bericht fiber 18 mit Emetinnm hydrochloricum subkutan bzw.
intramuskulfir 0,06 und intrayenbs 0,02 pro dosi behandelte Ffille.
In den Stadien mit reinen Schleimstfihlen und mit diarrhoischen
Stfihlen sehr gute, einer klinischen Heilung gleichkommende Erfolge,
indem dia beweglichen Formen der Ambben meist sehr schnell ver-
schwinden, dauernd feste Stfihle auftreten und dadurch die subjek-
tiven Beschwerden aufhbren. Jedoch verhindert die Emetintherapie
bei beiden Formen nicht das Auftreten der Dauerformen der Ambben
and somit den Ubergang in das chronische Stadium. Demgemfifi
bleiben anch die Ffille mit festen Stfihlen (Ambbentrager) durch
Emetin unbeeinfluflt, da es sich hierbei auch bauptsfichlich urn Dauer¬
formen handelt.
Die intrayenbse Anwendung des Emetins ist der subkutanen
und intramasknifiren vorzuziehen. Hannes (Hamburg).
Bran, Amibiase et bmbtine. (Bull. Soc. de Pathol, exot. T. 7.
1914. p. 303.)
In einer Tabelle gibt Verf. eine summarische Ubersicht fiber
die in Saigon mit Emetin behandelten Ffille yon Ambbenruhr und
Ambbenhepatitis und die dabei erzielten Resnltate, die bereits von
Allain in dieser Zeitschrift (T. 6. 1913. p. 723) kurz mitgeteilt
worden sind. Gildemeister (Posen).
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144
AmCbenruhr. — Beriberi.
Dumas, R., Malades traitds par l’dmdtine & Saigon et
an Cap Saint-Jaques pendant l’annde 1913. Dysen¬
teries amibiennes on mixtes. (Bull. Soc. de Pathol, exot
T. 7. 1914. p. 405.)
Emetin war bei Bazillenrnhr nnwirksam, von schneller Wirknng
bei Amdbenruhr. Tnberknlose nnd Dannparasiten scheinen seine
Wirknng zu hemmen. Das Emetin schfitzte nicht vor Rfickffillen
nnd zeigte keine so ansgesprochene Wirkung anf die dnrch Amdben
vernrsachten Lebererkranknngen wie anf die Darmamdben; eine
operative Erdffnung des Leberabszesses ist nicht zn vermeiden.
Bei Dysenterie wie bei Leberabszessen sind die Emetinknren zu
wiederholen. Gildemeister (Posen).
Wheeler, George W., Amebic dysentery. Report of a case
apparently cured with neosalvarsan. (Pnbl. Health
Reports. 1914. p. 627.)
Heilnng von Amdbendysenterie in einem Falle nach Anwendung
von Neosal varsan. Der Autor fordert zn weiterer Prfifung der
Frage auf. Hermann Friese (Coblenz).
Wick, Uzara bei Amdbendysenterie. (Arch. f. Schiffs- n.
Tropenhyg. Bd. 18. 1914. S. 490.)
Gnte Resultate in 2 Fallen in der Sfidsee.
Miihlens (Hamburg).
Dnbois, A. et Corin, G., Rapport sur nne petite dpiddmie
de bdribdri & Bokala (Congo beige). (Bull. Soc. de Pathol,
exot. T. 7. 1914. p. 402.)
Bericht fiber eine kleine Beriberiepidemie von 9 Fallen in einer
Arbeiterkolonie von 199 Eingeborenen. Die Erkranknngen gingen
bis anf einen Fall in Genesnng fiber. Die Erkrankten waren erst seit
einem Jahre in Bokala tatig nnd stammten ans Gegenden, in denen
Reis nicht genossen wird. Die Ernahrung der Arbeiter war reichlich
nnd gnt; bis 4 Monate vor der ersten Erkranknng wurde Reis in
bescheidenem Umfange von ihnen genossen, so dafi dieser kanm als
Ursache der Erkrankungen angesehen werden kann. Die Verff.
denken an ein infektidses Agens als Ursache; Ubertragnngsversnche
mit Bint der Erkrankten anf andere Eingeborene sowie auf Ver-
suchstiere hatten ein vdllig negatives Ergebnis.
Gildemeister (Posen).
Bauer, Die experimentelle Beriberi (Polyneuritis) beim
Geflfigel nnd ihre Beziehnngen znr Vitaminfrage.
(Zeitschr. f. Veterinark. Jg. 26. 1914. S. 257.)
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Rinderpest. — Espasmo tropical.
145
In seinem in der milit&rtierfirztlichen Vereinigung am 18. April
d. J. gehaltenen Vortrage behandelt Verf. ansfdhrlich die bisher beim
Studium der experimentellen GeflQgelberiberi ermittelten Tatsacben
sowie die verschiedenen Theorien liber das Wesen der Beriberi.
Ferner geht er ausfQhrlich anf die Heilerfolge ein, die mit dem
Vitamin C. Funks und dem yon Caspari und Eichelbaum
hergestellten Pr¶t Orymalt bei Beriberi erzielt warden.
Kallert (Berlin).
Mrowka, F., Stndien fiber die ostasiatiscbe Rinderpest.
(Zeitschr. f. Inf., paras. Krankh. u. Hyg. d. Hanst. Bd. 15. 1914.
8.139.)
W&hrend der warmen Jahreszeit erlischt die Rinderpest voll-
kommen; mit dem Einsetzen nafikalter Wintertage erscheint sie yon
nenem, bisweilen erst nach mehrjfihrigen Intervallen. Die asiatischen
Binder weisen eine hohe Widerstandsf&higkeit der Rinderpest gegen-
fiber anf Erkrankte Tiere zeigen nur ein yorfibergebendes Unwohl-
sein, das von Nichtsachverstfindigen in der Regel fiberseben wird.
Die Temperatursteigernng, das Sektionsbild, die mikroskopische
Blntnntersnchnng, das Sterilbleiben mit Bint beschickter Bouillon-
rdhrcben und die Virulenz des Blntes best&tigen erst die endgfiltige
Diagnose. Gelangen die erkrankten Tiere nicbt zur Schlachtung, so
tritt fast ausschliefilich Genesung ein. Tfitet man sie nach mehr-
tfigigem Fieber, so ergibt das Sektionsbild neben einer akuten hfi-
morrhagiscben Magendarmentzfindung und Vergrfiflerung der Gallen-
blase die in der filteren Literatur ffir die Rinderpest als typisch be*
zeichneten Erosionen und Geschwfire an der Innenfl&che der Lab*
magenwand. Auch bei fiufierlich yollkommen gesunden fieberfreien
Schlachtrindern (Schlacbthof Tsingtau) und zahlreicben j ungen K&lbern,
die in der seuchefreien Zeit geboren waren, und bei denen eine Durch-
seucbnng auszuscbliefien war, fand Verf. die Magenschleimhaut mit
denselben yerschieden grofien und verschiedenaltrigen Defekten be-
haftet, und zwar obne jede akute Erscheinung an den Schleimhauten.
Diese nach Verf zweifellos mit der Rinderpest in kaasalem Zu-
sammenhang stehenden Verfinderungen am Magen von aufierlicb yoll¬
kommen gesund erscheinenden asiatischen Schlachtrindern wurden
histologisch untersucht. Bezfiglich der Ergebnisse dieser Unter-
suchungen und der fibrigen interessanten Beobachtungen des Verf.
wird auf das Original verwiesen. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Vergne, B., n Espasmo tropical“: a peculiar disease of
great malignancy, associated.with a parasite in the
blood. (Journ. of trop. Med. and Hyg. VoL 17. 1914. p. 20.)
Es wurden zwei Typen der in Porto Rico auftretenden Krank-
Emo Abt. Ref. Bd. 68. No. 5. 10
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146
Pseudomyiasis. — Salvarsan bei Tropenkrankheiten.
heit unterschieden: I. „Form A“ und zwar: 1. Gatartiger Ver-
laaf: PlCtzlicher Beginn mit Trismus, folgender Bewufitlosigkeit und
Fieber. Ubergang in Genesnng. 2. Bdsartiger Verlauf: Aufier
Trismus von yornherein Cerebralerscheinungen mit einem ausge-
sprochenen Status typhosus; hohe Temperaturen, Erbrechen, Unruhe.
Ausgang meist tfidlich. — II. „Form B“ „typhus-like Form":
Stets maligne. PlQtzlich treten hobes Fieber und Sapor sowie
Delirien auf. Puls klein und schnell; oft Bronchopneumie und Endo-
karditis. Sehr h&ufig Eruption; ferner auch deutliche Milzschwellung.
— Verf. beschreibt Gebilde, die er in 12 Fallen im Blute gesehen
hat und die er fftrParasiten halt: 2—3 n grofie ovale KOrperchen,
mitunter intra- aber meist extrazellular gelagert Bei Farbung nach
Wright lafit sich im blauen Protoplasma ein Kern erkennen. (Aus
der Beschreikung des Verf. kann man sich kein sicheres Bild machen,
ob es sich wirklich nm Parasiten handelt. Ref.) — Verf. erOrtert noch
die Mfiglichkeit der tfbertragung durch Insekten, und zwar durcb
Anophelen, weil in der Nahe der Erkrankungsstelle in 5 Fallen
Anophelesbrutplatze gefunden warden (!). Mfihlens (Hamburg).
Roubaud, E., Le Larbish ouOerbiss des Onoloffs, pseudo-
myiase rampante sous-cutanee du S6n6gal. (Bull. Soc.
de Pathol, exot. T. 7. 1914. p. 398.)
Am Senegal kommt wahrend der Wintermonate eine eigenartige
Hauterkrankung zur Beobachtung, die darin besteht, dafi sich haupt-
sachlich an den GliedmaSen unter der Epidermis feine Gange bilden,
die mit serdser Flussigkeit angeftillt sind. Diese Kanale wachsen
taglich um mehrere Zentimeter und verursachen das Gefiihl einer
Brandwunde. Durch Kratzen wird der Gang leicht gebffnet, die
Flussigkeit ergiefit sich nach aufien und h&ufig entstehen alsdann
Geschwure. Die Krankheit pflegt mehrere Monate zu dauem. Nach
den Untersuchungen des Verf. wird diese Hauterkrankung nicht durch
Insektenlarven verursacht; histologisch zeigte die erkrankte Hant
Veranderungen an den oberflachlichen Blutgef&fien, die durch chronisch
entzundliche Einfliisse bedingt sind. Gildemeister (Posen).
Grothnsen, Salvarsan bei Tropenkrankheiten nebst Be-
merkungen fiber einige tropische Hautkrankheiten.
(Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 18. 1914. 8. 516.)
Im allgemeinen Best&tigungen bekannter Erfahrungen mit Sal-
varsantherapie. Unter anderem in 3 Fallen mit venerischem
Granulom schnelle Heilung, bei 4 tropischen Beingeschwfiren
keine Heilung. Bei Framboesie in 83,1 Proz. schon nach einer
Injektion Heilung. Von 83 Framboesiekranken fallen 3 Rfickf&lle
innerhalb Jahresfrist. Ein S a 1 v a r s a n t o d e s f a 11 bei einem kraftigen
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Nene Literatur.
147
Luetiker nach im ganzen 0,86 g Salvarsan intravenbs in 3 Dosen. —
Bescbreibnng der Nu to mb a- Form der Framboesie — die fast nur
an den Fnfisohlen anftritt — nnd einer besonderen Form des tropischen
Phagedanismus, der „Mti“-Erankheit. MQhlens (Hamburg).
Wideuinann, 1st die Behandlung von Giftschlangenbissen
mit Kalinm hypermanganicum von Nntzen? (C.f.Bakt.
Abt. L Orig. Bd. 74. 1914. S. 617.)
Yerf. hat an einer grQBeren Versuchsreihe von Kaninchen die
Wirkung des Kalium hypermanganicum auf das Kobragift gepr&ft.
Es zeigte sich, daB bei sofort eintretender Behandlung die Tiere,
welche die 1—3fache tddliche Giftdosis subkutan erhalten haben,
mit Eal. hypermanganicum sich. retten lassen. Bei sp&ter einsetzender
Behandlung — 5 und 15 Minuten — lassen sich nur wenige Tiere,.
welche die 1- Oder 2fache tbdliche Dosis erhalten haben nnd mit
Eal. hypermanganicum mit Oder ohne Inzision behandelt werden, retten.
Fast dnrchweg aber gelingt es, die Tiere l&nger am Leben zu er¬
halten, als ohne Eal. hypermanganicnm-Behandlung. Verf. ist der
Ansicht, daB auch beim Menschen durch die Eal. hypermanganicum-
Behandinng, wenn sie zu rechter Zeit einwirkt, ein Erfolg erwartet
werden darf. Er empfiehlt in folgender Weise hierbei vorzugehen:
Unmittelbar nach dem Bisse Ligatur in n&chster Nahe oberhalb der
BiBstelle und eine zweite Ligatur weiter oberhalb an geeigneter
Stelle, sofortige tiefe Inzision, auswischen nnd ausblnten lassen, bald-
m&glichste Einreibnng einer etwa lproz. Eal. hypermanganicum-
Ldsung in reicblicher Menge bis in die perivaskularen Raume der
tiefen Gefafie, offene Wnndbehandlnng, nachfolgende Serumeinspritzung.
Die Eal. hypermanganicum-Behandlung hat noch den Yorteil, daB.
sie ffir s&mtliche SchlangenbiBarten geeignet ist.
Gildemeister (Posen).
Neue Literatur,
sniunmengestellt tod
Prof. Dr. Otto Hamann,
Ober-Bibliothekar der KOnigl. Bibliothek in Berlin.
Allgemeines fiber Bakterien und Parasiten.
■Bluer, L., Ober die Kriegsseachen. Vortragsreihe veranstaltet vom Zentral-
• komitee fBr ftntliche Fortbildong. (Therapie d. Gegenwart. Jg. 66. 1914. H. 10.
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Handbach der pathogenen Protozoen. Hreg. v. S. t. Prowazek. 6. Lief. (Bd. 2.
S. m —879 m. 3 Taf. n. 77 Fig.) Leipzig, Barth, 1914. 8°. 13,60 M.
10 *
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148
Neue Literatur.
Handbuch der Tropenkrankheiten. Hrsg. y. Carl Mense. 2. Anil. Bd. 3. Leipzig,
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Joannovics, 6., fiber Kriegssenchen. (Med. Elinik. Jg. 10. 1914. N. 45. p. 1661
—1663.)
—, fiber Kriegssenchen. (Med. Elinik. Jg. 10. 1914. N. 46. p. 1687—1688.)
—, fiber Kriegssenchen. (Med. Elinik. Jg. 10. 1914. N. 47. p. 1708-1711; N. 48
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Darstellang aaf Grand yon Vortriigen nebst einem Seachenmerkblatt. Leipzig,
Barth, 1914. 16 p. 8°. —,25 M.
Langer, J., Die Kriegssenchen, ihre Verhtttnng and Bek&mpfang. Nach Vortr&gen
mit Lichtbildem. Graz, Leykam, 1914. 32 p. 8°. 3 Taf. 1,20 M.
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150
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Balp, 8., Un’ epidemia di vaiolo a Qaverina. (Biv. d’igiene e di Sanitd pubbl.
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Neue Literatur.
151
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Jg. 61. 1914. N. 44. p. 2183—2186.)
Mfihlens, fiber Fleckfieber nnd Rttckfallfieber (Schlnfi). (Mtlnch. med. Wochenschr.
Jg. 61. 1914. N. 46. p. 2228—2230.)
Paul, Gustav, fiber Blattera nnd Blatternbekimpfnng. (Med. Klinik. Jg. 10. 1914.
N. 46. p. 1681—1684.)
Bilberknopf, 0., Yarizellenerkrankung in zwei Schfiben mit begleitendem Erythem.
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Lichtenstein, Stephanie, Nenere Ergebnisse der TyphnBforschnng. (Med. Klinik.
Jg. 10. 1914. N. 48. p. 1743—1746.)
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Martin, L., Typhus in den Tropen. (Handb. d. Tropenkr., hrsg. v. Mense. Bd. 3.
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Kasta, M., Cholfira experimental chez des cobayes ayant re?u pr6alablement nne
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Otto, M., Gelbfieber. (Handb. d. Tropenkr., hrsg. v. Mense. Bd. 3. 1914. p. 664—
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PSeh, Rudolf, Die Pest. (Handb. d. Tropenkr., hrsg. v. Mense. Bd. 3. 1914. p. 103
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Quincke, H., fiber die Wandlnngen des Bnhrbegrifis. (Med. Klinik. Jg. 10. 1914.
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Rho, Filippo, Psittakosis. (Handb. d. Tropenkr., hrsg. v. Mense. Bd. 3. 1914.
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Bugs, R., Bazillenrnhr. (Handb. d. Tropenkr., hrsg. v. Mense. Bd. 3. 1914. p. 168
—241. 1 Taf.)
Trommsdorff, Richard, Statistischer Beitrag znr Epidemiologie des Typhus in
Mftnchen w&hrend der Sanierangsperiode. (Arch. f. Hyg. Bd. 83. 1914. H. 6.
p. 265-283.)
Wundinfektionskrankheiten.
(Eiternng, Phlegmon*, Erysipol, skates parnlentes Odem, PySmie, Septik&mie, Tetanus,
Hospitalbrsnd, Pnerperalkrankheiten, Wnndftnlnis, Noma.)
Albrecht, Hans, Die einseitige aknte infektibse Nephritis nnd Perinephritis. (Ztschr.
f. gyn&kol. UroL Bd. 4. 1914. H. 6. p. 222-233.)
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1914. H. 6. p. 234—242.)
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152
Neue Literatar.
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Mfihsam, Hans, Beitrag znr Behandlnng dee Tetanas. (BerL klin. Wochenschr.
Jg. 61. 1914. N. 45. p. 1784-1786.)
Orth, Bemerkangen znr Pathologie der Wandinfektionskrankheiten. (Ztschr. f.
ftrztl. Fortbild. Jg. 11. 1914. N. 21. p. 665-658.)
Infektionsgeschwttlste.
(Lepra, Tuberkulose [Lupus, Skrofulose], Syphilis and mndere venerischo Krankheiten.)
Andersen, C. W., Om kvaegets Yvertnberkolose og dens Forekomst i Danmark.
(Maanedsskrift for Dyrlaeger. Bd. 26. 1914. H. 13. p. 321—337.)
Benzler, Jobst-Henrich, Uber die Bedentang der qaantitativen Eiweifireaktion im
Sputum tnberknlOser Individuen bezfiglich der Diagnose and Prognose der Langen-
erkrankang. (Beitr. z. Klinik d Taberk. Bd. 32. 1914. H. 3. p 363—391.)
Bessan, Georg and Schwenke, Johanna, Uber den diagnostiscben and prognosti-
schen Wert der Wiederholung lokaler Tnberknlinreaktionen nebst Beitrftgen znr
Frage nach dem Wesen der Tuberkulinttberempfindlichkeit. (Jahrb. f. Kinderheilk.
N. F. Bd. 79. 1914. H. 2. p. 123—139.)
Bingler, Cart, Uber die H&ufigkeit der taberkalfisen Larynxerkrankangen als
Komplikation bei der Lnngentaberkalose. Dies. med. Berlin. 1914. 8°.
Cohn, Paul, Gibt es eine Disposition zar Lues ? (Dermatol. CentralbL Jg. 18. 1914.
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Danila, P. et Stroe, A., Infection syphilitiqae accidentielle de l’bomme par le virus
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T. 77. 1914. N. 22. p. 167 -169.)
Finder, Georg and Babinowitseh, Lydia, Experimentelle Versuche fiber den Ein-
fluB bebinderter Nasenatmung auf das Zastandekommen der Inhalationstaberkalose.
(Berl. klin. Wochenschr. Jg. 51. 1914. N. 46. p. 1809—1812.)
Hart, Uber Mnskelatrophie and Maskelstarre am Brastkorb des Phthisikers. (Med.
Klinik. Jg. 10. 1914 N. 46. p. 1689—1692.)
Hayashi, J., Uber tfidlichen Pneumothorax dorch Infarkt and Emphysem. (Frankf.
Ztschr. f. Pathol. Bd. 16. 1914. H. 1. p. 1—36. 4 Fig.)
Herxheimer, G., Zar feineren Straktnr der taberkalfisen Biesenzellen. (Verb.
Dtschen Pathol. Ges. 17. Tag. Mttnchen 1914. p. 128—135. 3 Fig.)
Mayer, Arthnr, Uber Traama and Lnngentaberkalose. (Med. Klinik. Jg. 10. 1914.
N. 48. p. 1740-1742.)
Nicolau, J., Recherches snr l’intoxication tabercnlense experimentale provoqa6e par
des bacilles tu6s et trait6s par la solution de lagol. (Compt. rend. soc. biol. T. 77.
1914. N. 22. p. 178-180.)
Bllle, Ein weiterer Beitrag zur Kenntnis des syphilitischen Primfirafiektes am Mabel.
(Dermatol. Wochenschr. Bd. 59. 1914. N. 46. p. 1271—1278. 1 Fig.)
Smargonskl, Gersehen, Uber den Unterschied im aoskoltatorischen Befunde beider
Lnngenspitzen mit Berficksichtigang der Frtthdiagnose der Lnngentaberkalose.
Dies. med. Berlin 1914. 8°.
Sticker, Georg, Aassatz oder Lepra. (Handb. d. Tropenkr., hrsg. v. Mense. Bd. 3.
1914. p. 1-69. 3 Taf. u. 34 Fig.)
Ulrici, H., Unterauchangen znr Hartschen Lehre von der mechanischen Diposition
der Lnngenspitzen znr tnberkolfisen Phthise. (Beitr. z. Klinik d. Taberk. Bd. 32.
1914. H. 8. p. 267—303. 5 Taf. a. 6 Fig.)
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Neue Literatar. 153
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Bertolini, Amilcare, Bicerche fisico-chimiche sail’ espettorato con specials rignardo all’
espettoraro pnenmonico. (Ann. istit Maragliano. Yol. 7. 1914. Fasc. 6. p. 859—885.)
Dlbbelt, Genese der EpithelverSnderungen in der Niere bei experimenteller Di¬
phtherie, ein Beitrag zur Pathologie der Zelle. (Verb. Dtschen Pathol. Ges. 17. Tag.
Mttnchen 1914. p. 114-119. 1 Taf.)
Hansgen, Peter, Diphtherie, Sommersterblichkeit der Sftnglinge nnd Tnberknlose
als soziale nnd Wohnnngskrankheiten. Berlin, Schoetz, 1914. 68 p. 8°. 8 Karten.
(= 2. Heft d. VerOfl. a. d. Geb. d. Medizinalverw.)
Hefl Thaysen, Th. E., Die aknten nicht spezifischen Pnenmonien der ersten Lebens-
tage. (Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 79. 1914. H. 2. p. 141—166.)
Kleinschmldt, Hans, Die natfirliche nnd kttnstliche Diphtherieantitoxinbildnng beim
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Llorente, Difteria y sn cnracibn. (Progresos de la Clinica. Mo 3. 1914. N. 18.
p. 321—335.)
UKenorde, W., Ein Fall von alkoholischer doppelseitiger Postikusl&hmung nnd
ein Fall von doppelseitiger Bekurrensl&hmung nach Diphtherie. (Ztschr. f.
Ohrenheilk. Bd. 72. 1914. H. 1. p. 53-58.)
Pellagra, Beri-Beri.
t. Blls(f), A. nnd Xlnra, Klnnosnke, Beriberi oder Eakke (Polyneuritis ende-
mica). (Handb. d. Tropenkr., hrsg. v. Mense. Bd. 3. 1914. p. 508—553. 16 Fig.)
B. InfekttdM LokaOerankheiten.
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Good, Edwin S. nnd Smith, Wallace, T., The Bacillns abortivns eqninns as an
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Isaac, Pilzerkranknng der Hant infolge des Gebranches wollener UnterwSsche.
(Berl. klin. Wochenschr. Jg. 51. 1914. N. 47. p. 1835—1836.)
Polland, R., Uber die Beziehnngen gewisser Formen exfoliativer Erythrodermien
znr Tnberknlose. (Dermatol. Ztschr. Bd. 21. 1914. H. 8. p. 665—669.)
da Bocha-Llma, H., Verruga peruviana. (Handb. d. Tropenkr., hrsg. v. Mense.
Bd. 3. 1914. p. 697-628. 1 Taf. u. 11 Fig.)
Schofield, Frank W., The etiology of pyemic arthritis in foals. (Journ. of infect
dis. Vol. 15. 1914. N. 2. p. 409-416.)
Takahashi, Akira, tiber die Stiologische Beziehung des Bazillns pyocyaneus znr
Geschwlirsbildnng. (Dermatol. Ztschr. Bd. 21. 1914. H. 8. p. 702—716. 2 Fig.)
Tamm, F., Ein Beitrag znr Atiologie der Dermatitis exfoliativa neonatorum Bitter
nnd ihre Beziehung zn der Impetigo contagiosa staphylogenes. (Dermatol. Ztschr.
Bd. 21. 1914. H. 8. p. 670-676. 1 Fig.)
Nervensystem.
v. Bdkay, Johann, Cher die HeilnngsmSglichkeit der Meningitis tuberculosa.
(Monatsschr. f. Kinderheilk. Orig. Bd. 13. 1914. N. 5. p. 133—153.)
Hesse, Franz, Beitrag znr Kenntnis der Psychose bei Lues cerebrospinalis. Dias,
med. Berlin 1914. 8°.
Mandelbanm, Befnnde in der Lumbalflhssigkeit bei Meningitis tuberculosa post
mortem. (Virchows Arch. f. pathol. Anat Bd. 217. 1914. H. 8. p. 472—474; hierzu
Antwort v. Edgar Beye. Ib. p. 475.)
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154
Neue Literatur.
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Pfihlinann, A., Soperinfektion bei Tabes dorsalis. (Mfinch. med. Wochenschr. Jg. 61.
1914. N. 45. p. 2200-2203.)
Sittig, Otto, Ein Fall von tuberkulfiser Meningitis mit bitemporal-hemianopischer
Pnpillenreaktion. (Monatsschr. f. Psych, n. Neurol. Bd. 36. 1914. H. 2. p. 180—
185. 1 Taf.)
Walter, Richard, Hirnsyphilis und Psychose. (Ztsehr. f. d. ges. Neurol, u. Psych.
Orig. Bd. 26. 1914. H. 3. p. 251—317. 4 Fig.)
Wolff, Siegfried und Lehmann, Walter, Ober Pneumokokkenmeningitis und ihre
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Slanck, Arthur, Dber diphtherische und diphtheroide Erkrankungen des Auges.
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Neue Literatar.
155
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Tan der Scheer, A., Die tropischen Aphthen. Handb. d. Tropenkr., hrsg. ▼. Meuse.
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Sharp, W. B., The bacteriology of vaginitis. (Joum. of infect, dis. Vol. 16. 1914.
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Gilabert, Manuel Mas, Estudio acerca de la Triquinosis y su tratamiento. (Pro-
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Stumpf, UngewOhnliche Lokalisation des Cysticercus cellulosae in Brustdrttse und
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Substanz bei cbronischer Entzttndung. (Virchows Arch. f. pathol. Anat. Bd. 217.
1914. H. 3. p. 462-466. 1 Fig.)
Krankheltserregende Bakterien und Parasiten bel Menschen und Tieren.
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Anno 3. 1914. N. 3. Parte scient. p. 141—144.)
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Tdtfa. T. 91. 1914. N. 9. p. 281—286.)
Panlsset, L., Paralysis bulbaire infectieuse, pseudo-rage, maladie d’Aujeszky.
(Bev. gdn. de m6d. v6t4r. VoL 28. 1914. N. 276. p. 601—604.)
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1914. N. 8. p. 116-116.)
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Prasey, Sur l’emploi dn sdrum anti-charbonneux. (Bee. de m6d. v6t4r. T. 91. 1914.
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Markins, M. J., Viability of the anthrax bacterium. (American veter. Bev. Vol. 45.
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156
Neue Literator.
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Wochenschr. Jg. 65. 1914. N. 24. p. 561—667; N. 25. p. 586—692.)
Malm, 0., Miltbrandbacillens optagelse. (Skandinay. Veter.-Tidskr. Jg. 4. 1914.
H. 6. p. 101—113.)
Miefiner, H. and Berge, R., Uber den Nacbweis yon Milzbranderregem im Fisch-
mehl. (Dtsche tierftrztl. Wochenschr. Jg 22. 1914. N. 15. p. 238 —234.)
Schubert, B., Zum Nachweise der Milzbranderreger im Fischmehl. (BerL tierSrztl.
Wochenschr. Jg. 30. 1914. N. 16. p. 269—270.)
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Maul- and Klaaenseacbe.
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Farero, F., Sa la presenza di nna sensibilizzatrice antiaftosa. (Clinica veter.
Anno 37. 1914. N. 7/8. p. 327—331.)
Giovanoll, ft., Belehrnng fiber die Maal- and Klaaenseache. Aarau, Win, 1914.
15 p. 4 Fig. 8°. —,60 M.
Hftrlimann, A., Einige Beobachtnngen bei der Blasenseuche. (Schweizer Arch. f.
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Moser, E., Tiber die MaCnahmen zar Verhfitang der Aphthensenche-Verocbleppang
dnrch das Fleisch. (Schweizer Arch. f. Tierheilk. Bd. 56. 1914 H. 4. p. 202—206.)
Wehrle, E. and Kallert, E., Versuche mit Tryposafrol and Noyotryposafrol sowie
mit Ernanin bei Maal- and Klaaenseache. (Berl. tier&rztl. Wochenschr. Jg. 30.
1914. N. 15. p. 253 -257.)
Rotz.
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1912/13. Albany 1914. p. 116—129.)
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Busch, M., Aktinomykose bei Lepns timidas. (Verh. Dtschen PathoL Ges. 17. Tag.
Mfinchen 1914. p. 484 - 486.)
Kehl, Hermann, Beitrag zar Kenntnis der Haatlastomykosen. (Beitr. z. klin. Chir.
Bd. 94. 1914. H. 3. p. 571-585. 1 Taf.)
Kolaczek, Hans, Tiber aktinomykotische metastasierende Allgemeininfektion.
(Beitr z. klin. Chir. Bd. 98. 1914. H. 1. p. 136—145.)
Yersd, Tiber einen Fall yon generalisierter Blastomykose beim Menschen. (Verh.
Dtschen Pathol. Ges. 17. Tag. Mfinchen 1914. p. 275—278.)
Krankheltserregende Bakterlen and Parasiten bei Tieren.
A. Infektio8e AUgemeinkrankheitcn.
Albrecht, A., Zar Frage der Immunit&t bei der Brastseache. (Ztschr. f. Veterin&r-
kande. Jg. 26. 1914. H. 10. p. 434-436.)
Bemelmans, E., Bijdrage tot de kennis yan de Influenza ziekten yan bet paard.
(Tijdschr. yoor Veeartsenijk. Bd. 41. 1914. H. 8. p. 383—435; H. 12. p. 661—691.)
-Gminder, Die Behandlang des ansteckenden Scheidenkatarrhs der Binder mit
Colpitol, Verkalbin, Provaginol, Bissalin and Encerinsalbe. (Arb. a. d. K. Ge-
Bandheitsamte. Bd. 48. 1914. H. 2. p. 285—292.)
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Neue Literatnr.
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160
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—, Behandlnng schwerer Tetanusf&lle. (Dtsehe med. Wochenschr. Jg. 40. 1914.
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K&hler, A., Die Wundbehandlung im Felde. (Med. Klinik. Jg. 10. 1914. N. 46.
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—, Die Wundbehandlung im Felde. (Med. Klinik. Jg. 10. 1914. N. 46. p. 1684—1687.)
Kreuter, Bericht ttber 31 Tetanusf&lle nach Kriegsverletznngen, einheitlich intra-
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Jg. 61. 1914. N. 46. p. 2260 )
L5hr, Wllb., Zur Behandlang des Keuchhustens durch intramuskul&re Injektionen von
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v. Roznowski, J., Zur Magnesiumsulfattherapie des Tetanus. (Therapie d. Gegen*
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Scharff, P., Zur Prophylaxe und Therapie der Geschlechtskrankheiten im Felde.
(Berl. klin. Wochenschr. Jg. 61. 1914. N. 46. p. 1816—1818.)
Simon, Ludwig, Die Anaphylaxiegefahr bei der Serumbehandlung des Tetanus.
(Mttnch. med. Wochenschr. Jg. 61. 1914. N. 45. p. 2223-2226.)
Spanuth, Beitrag zur Behandlnng des Tetanus. (Med. Klinik. Jg. 10. 1914. N. 46.
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Walther, Wasserstoffsuperoxyd und seine Pr¶te in der Wundbehandlung.
(Mttnch. med. Wochenschr. Jg. 61. 1914 N. 44. p. 2185—2186.)
Zwelfel, Erwin, Zur Behandlnng des Fluor albus. (Med. Klinik. Jg. 10. 1914.
N. 46. p. 1711—1713.)
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CentraUlatt fflr Bakterlologle ete. I. Alt Referate.
^ ==== ' ■' ■ Bd. 63. NO. 6. ' ■ ■ saaaaai i s sss
Ausgegeben am 17. April 1915.
Entzttndnng nnd Eiterung. — Desinfektion.
Colombino, S., Uretrite cronica da pneumococco. (Patho-
logica. 1914. No. 143. p. 611.)
Verf. fand in einem Falle yon chronischer Urethritis posterior
als Krankheitserreger den Pnenmokokkus. Die Identifiziernng des
Keimes geschah auf mikroskopischem nnd kultnrellem Wege. Die
Infektion der Harnr&hre erfolgte wahrscheinlich anf hamatogenem
Wege. K. Ruhl (Turin).
Baermann, fiber Pnenmokokkenpnenmonie nnd deren
Chemotherapie. (Zeitschr.f.experim.Pathol.n.Therapie. Bd. 16.
1914. S. 476.)
Eingehende Mitteilnngen fiber die atiologischen, klinischen nnd
therapentischen Erfahrnngen des Verf. fiber etwa 600 Pneumonie-
faile, die er bei javanischen Arbeitern anf Snmatra beobachtete.
611 Pnenmonien waren, soweit dies dnrch Bint- nnd Sputnmknltnr
nachweisbar, dnrch Pnenmokokken vernrsacht. Anf diese Zahl echter,
lokalisierter, pnenmonischer Infektionen trafen: 3 echte, reine Septiko-
py&mien; echte, rein eiterige Cerebrospinalmeningitis dnrch Pnenmo¬
kokken: ohne Lungenherde 3 Falle, mit Lnngenherden 1 Fall, mit
Septikamie gepaart 6 Falle; 1 Fall yon HirnabszeB; 2 Falle aknter
nlzerSser Endokarditis, 1 Fall yon postpneunronischer Endocarditis
lenta; 1 Fall yon Puerperalsepsis; 2 Falle yon primarer Otitis;
2 Falle echter tranmatischer Pnenmonie; 3 Falle yon schwerer embo-
lischer Colitis ulcerosa nnd 2 Falle yon echter ausgebreiteter kronpbser
Enterokolitis; 6 Falle yon Kombination yon Typhns nnd echter
kronpSser Pnenmokokkenpnenmonie; 3 Falle yon Mischinfektion mit
Streptokokken (alle gestorben); 6 Falle yon Mischinfektion mit
Staphylokokken (alle geheilt). Diesen 611 Pnenmokokkenpnenmonien
standen gegen fiber: 6 Falle reiner Streptokokken pnenmonie (alle
gestorben), 2 Falle reiner Pyocyaneuspneumonie, 1 Fall reiner Tetra-
genuspneumonie, 3 Falle echter Friedianderpnenmonie (davon 2 tOdlich).
Bei 300 Pnenmokokkenpnenmonien wnrden genane nnd znm Teil
wiederholte knltnrelle Blntuntersnchnngen vorgenommen. Die erste
Serie wnrde mit kleinen Blutkulturen nntersncht (2 ccm fnschen
Venenblntes -f- 6 ccm flfissigen Agars yermischt nnd zn 2 Platten
ansgegossen). Die Ansbente war gering: 30Proz. positive Resultate
Bnto Abt. Ref. Bd. 88. No. 0. 11
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162
Pneumokokken.
mit, abgesehen von den echten schweren septik&mischen F&Uen, nor
sp&rlichen (2—40) Kolonien. Bei einer zweiten Sene wurde die An-
reicheraDg in W i e n s scher Dextrosepeptonlfisung (5 ROhrchen mit je
2 ccm Blot) herangezogen. Das positive Resnltat stieg anf 64 Proz.;
gleichzeitige kleine Blut-Agar-Mischplatten gaben die nOtige ziffern-
m&fiige Ansknnft fiber die echten schweren Septik&mien. Bei der
dritten Serie warden relativ grofie Mengen Blntes, 20—25 ccm, mit
leicht alkalischem Agar, dem 1 Proz. Dextrose zugeffigt, vermischt
and za grofien Platten ansgegossen. Diese Methode ergab 55 Proz.
positive Resultate. Die Pneumokokken fiberschreiten demnach die
Barriere nach der Blutbahn zu in der tTberzahl der F&lle, vielleicht
auch stets, da vereinzelte ins Blut fibertretende Keime bei Genesenden
wohl rasch vernichtet werden.
Fftr klinische Zwecke genfigt die einfache, leicht alkalische Blnt-
Agar-Mischkultur, denn sie zeigt ohne weiteres die F&lle an, bei denen
die Pneumokokken gehfiuft im Blute kreisen, bei denen also der Blut-
befund prognostisch in die Wagschale f&llt. Alle diejenigen F&lle
— mit nur ganz vereinzelten Ausnahmen —, die bei dieser Methode
hunderte Oder oft unz&hlbare, selbst im Blutausstriche nachweisbare
Pneumokokken enthalten, sind infaust. Verf. sah 35 derartige F&lle,
von denen nnr 2 genasen, w&hrend alle fibrigen gewfihnlich foudroyant
zngrunde gingen.
Bei der chemotherajpeutischen Behandlung sah Verf. eine deut-
liche Heilwirkung des Athylhydrokupreins, die aber beim Menschen
in dem jetzigen Anwendungsmodus noch sehr weit von der bei dem
experimentellen M&useversnch erreichten entfernt ist. Es wird Sache
weiterer Beobachtungen sein, vor allem die Kombinationstherapie mit
Heilserum noch genauer zu formulieren. Hetsch (Hannover).
Rosenow, £. and Hektoen, L., Treatment of pneumonia with
partially autolyzed pneumococci. (Journ. of Americ. med.
Assoc. Vol. 61. 1913. p. 2203.)
Die Verff. verwendeten zur therapeutischen Injektion virulente
Pneumokokken, von denen die toxiseh wirkenden Substanzen darch
Extrahierung mit physiologischer Eochsalzlfisung entfernt worden waren.
Zur Herstellung der Vaccine warden zahlreiche St&mme von hochviru-
lenten Pneumokokken, die 24 Stunden auf Ascites-Dextrose-Bouillon
gewachsen waren, verwendet. In einem Teile der F&lle wurden ein-
malige subkutane Injektionen von 20 Billionen sofort nach der Dia-
gnosenstellung angewendet, in den anderen Fftllen erfolgten die In¬
jektionen, die 10—20 Billionen enthielten, t&glich, bis die Temperatur
abfiel. Am augenfalligsten war die Wirkung bei Anwendnng der
Vaccine ianerhalb der ersten 48 Standen nach Beginn der Krankheit:
Einige Stunden nach der Injektion Temperatursteigemng von ca. 1 °,
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Pneamokokken.
163
dann merklicher Abfall der Temperatur, die bei Wiederholung der
Injektion am darauffolgenden Tage die nonnale H6he erreichte. Es
wurde also in den meisten Fallen am 3., 4. oder 5. Tage nach Aus-
brnch der Krankheit die normale Temperatur erreicht Erfolgte die
-erste Injektion einen Oder mehrere Tage sp&ter, so war die Wirkung
des Vaccins schwerer zn benrteilen. Sch&dliche Folgen wurden bei
dieser Bebandlnng nie beobachtet. Die Zahl der Todesfalle betrng
bei den roit Vaccine behandelten Pneumoniefailen im Jabre 1911
31 Proz^ bei den nnbebandelten 50 Proz., im Jabre 1912 24:31 Proz^
im Jahre 1913 14:32 Proz. Die Verff. betonen dabei ausdrucklich,
daft die behandelten Patienten meist sehr schwere Symptome zeigten
and znr Ufilfte starke Alkoholiker waren.
H u w a 1 d (Berlin-Licbterfelde).
Wright, Almroth E. in conjunction with Morgan, W. Parry, Cole*
brook, L. and Dodgson, B. W., Prophylactic inoccnlation
against pnenmococcns infections, and on the results
which have been achieved by it. (Lancet 1914. Vol. 1. p. 1
and p. 87.)
Vert teilt in 6 weiteren Abschnitten den 2. Teil des Ergebnisses
seiner Untersuchnngen fiber die Ursache, Prophylaxe nnd Behandlung
der Lungenentzfindung mit, wie sie nnter den eingeborenen Arbeitern,
insbesondere nnter den a ns tropischen Gegenden stammenden and im
sfldafrikanischen Minengebiet besch&ftigten anftritt Zun&chst wird
die Herstellung der Pnemnokokkenvacdne, ihre Anwendung und
Dosiernng besprocben, worauf Betrachtungen fiber die prophylaktische
nnd therapentische Impfnng im allgemeinen folgen. Der 3. Abschnitt
bringt die Laboratorinmsversnche, die zur Feststellnng der optimalen
Dosis des Pneumokokkenimpfstoffes und des geeignetsten Anwendungs*
schemas ausgefuhrt wurden (Prfifung des agglutinierenden, bakteri-
ziden, opsonischen und phagocyto-bakteriziden Serumtiters), und er-
•firtert die Rassenunterscbiede zwischen den Eingeborenen des tropi-
sehen Afrika und den Europfiern hinsichtlich der antibakteriellen
Wirkung, die ihr Blut auf Pneumokokken ausfibt. Im 4. Eapitel sind
die Resultate wiedergegeben, die durch die therapentische und pro¬
phylaktische Impfung mit Pneumokokkenvaccine (Glukose- Blut- Bouillon-
kulturen von Pneumokokken) bei den Eingeborenen erzielt warden,
und im n&chsten Abschnitt erfolgt eine kritische Besprechung der
oraielten Ergebnisse. Das Schufikapitel behandelt Erwagungen und
Vorochlage ffir die Mafiregeln zur Bek&mpfung der Pneumonie im
sfidafrikanischen Minengebiet (Rand). Baerthlein (Wfirzburg).
Goldachntidt, M., Die Chemotherapie der Pneuraokokken-
erkranknng des Auges, insbesondere des Ulcus serpens
n*
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164
Staphylokokken.
durch Optochinsalbe (Athylhydrocuprein). (Munch,
med. Wochenschr. 1914. No. 27. S. 1506.)
Verf. hat bei frischem Pneumokokkenulkus der Hornhaut mit
Optochinsalbe ausgezeichnete Erfolge gehabt. In 12—36 Stunden ist
das Ulkns total gereinigt. Notwendig ist die vorberige bakterio-
logische Diagnose and eine kontinuierliche, w&hrend des ganzen-
Tages fortgeftthrte Wiederholung der Salbenapplikation.
Bei Ulcera mit mehr oder weniger tiefen Inflltraten ist die
Wirknng naturgem&B eine langsamere. Zwar sistiert die Ausbreitung
des Infiltrats knrze Zeit nach Beginn der Behandlung, doch scbeint
die Resorption des Infiltrats durch das Optochin etwas verlangsamt
zu werden.
Auch andere Pneumokokkenerkrankungen, wie die akute Dakryo-
cystophlegmone und die katarrhalische Pneumokokkenkonj unkti vitis r
werden giinstig beeinflufit. Ferner ist das Optochin fhr die Pro-
phylaxe des Ulcus serpens sowie vor Operationen von grofier Be-
deutung. Kurt Meyer (Berlin).
Geifie, A., Erzielung pathogener Eigenschaften bei
saprophytischen Staphylokokken. (Zeitschr. f. Hyg. u. In-
fektionskrankh. Bd. 77. 1914. S. 482.)
Verf. untersuchte, ob rein saprophytische Staphylokokken die
spezifischen Eigenschaften pathogener Arten erwerben kdnuen durch
Ziichtung in Kollodiams&ckchen, die er nach fraktionierter Sterili¬
sation in strSmendem Dampfe, w&hrend sie in KochsalzlSsung
schwammen, mit je 0,5 ccm einer 24 Stunden bei 37° gezuchteten
Bouillonkultur von Traubenkokken fhllte. Diese Kokken waren durch
Prufung auf Agglutinabilit&t mit einem aus pathogenen Staphylo¬
kokken hergestellten Testserum, auf H&molysinbildung im Kaninchen-
blutagar und auf Virulenz durch Verimpfung in das Kniegelenk von
Kaninchen als saprophytische festgestellt. Die gefullten Kollodium-
s&ckchen wurden, mit sterilem Seidenfaden mehrfach fest umschlossen,
in die BauchhShle von Meerschweinchen versenkt. Dort wurden sie
anfangs 3—4 Tage, sp&ter 1 Woche belassen. Aus der aseptisch ge-
offneten BauchhShle wurde das von einer Fibrinmasse umgebene Kol-
lodiumsfickchen freigelegt und der mit steriler Spritze angesaugte
Inhalt mikroskopisch und kulturell untersucht. Je lSnger das Sackchen
in der BauchhShle blieb, um so dicker war die darum sich bildende
Fibrinh&lle. Der aus dem Sfickchen auf Agarplatten weitergezachtete
Keim wurde auf seinen Titer mit dem aus pathogenen Staphylo¬
kokken hergestellten Testserum untersucht; der Titer des Serums-
stand auf 1:3200. Die Passage wurde wiederholt, bis die ffir daa
Serum festgestellte niedrigste Titergrenze fftr pathogene Keim&
(1:800) erreicht bzw. ftberschritten war. Die Hamolysinbildung,
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Staphylokokken.
165
fiber deren Bedeutung for die Pathogenit&t der Staphylokokken Verf.
frflher berichtet hat, wnrde yon Zeit zn Zeit geprlft, spftter anch
'die Farhstoffbildnng, als sich zeigte, dafi die gelbe F&rbung mit zu-
nehmender Pathogenit&t der Eeime intensiver wnrde. Wenn ein
Keim in Verdunnung yon 1:800 nnd darfiber agglntiniert wnrde, so
schritt Verf. znr Kniegelenkimpfnng beim Eaninchen.
Zur Untersnchung w&hlte Verf. solche saprophytisch gewachsene
Staphylokokken, die alle Merkmale der Apathogenit&t zeigten:
5 Eeime, von denen drei von der Hantoberfl&che, einer ans der Luft
nnd einer von gesnnder Nasenschleimhant stammten. Die Versuche
■ergaben folgendes Resultat:
Saprophytisch wachsende Staphylokokken, welche durch ihr in
■st&rkerer VerdOnnung refrakt&res Verhalten bei Agglutination mit
einem ans pathogenen Tranbenkokken hergestellten Testsernm dnrch
mangelnde H&molysinbildnng, dnrch fehlende Oder ganz geringe Farb-
stoffbildung and mangelnde Virnlenz im Tierversuche als apathogene
St&mme gekennzeichnet sind, lassen sich dnrch fortgesetzte Passage
der in Eollodinms&ckchen eingeschlossenen Bouillonkulturen in der
BauchhOhle des Meerschweinchens zn hochpathogenen vollvirulenten
St&mmen mit alien Eigenschaften derselben umzuchten. Als Merk¬
male der pathogenen Staphylokokken bezeichnet Verf. Agglutination
mit hochwertigem, spezifischem Antiserum in VerdQnnung von 1:800
nnd darfiber, starke H&molysinbildung binnen 24 Stunden anf
Eaninchenblutagar bei 37°, Bildung von gelbem Farbstoff und Er-
regung schwerer eiteriger Entzundung bei Injektion in das Eaninchen-
kniegelenk.
Saprophytische und pathogene Eokken gehoren
demnach der gleichen Art an. Schill (Dresden).
Tilmant, A., Action att6nuante des lipoides h6patiques
& Tigard du Staphylococcus pyogenes albns. (C. r. Soc.
de Biol. T. 76. 1914. p. 388.)
Manche Lipoide vermSgen selbst in geringen Mengen die Virnlenz
der Staphylokokken abzuschwachen und iiben im Tierversuche eine
gewisse Schutzwirkung aus. Gildemeister (Posen).
Coppelli,M„ La terapia vaccinale nelle affezioni stafilo-
gene della pelle. (Riforma Medica. 1914. No. 35. p.978.)
Verf. berichtet fiber die Resultate, die er in 22 F&llen von
Furnnkulose und in 34 F&llen von Sycosis staphylogena des Bartes
erzielte. Bei der Furnnkulose waren die Resultate ausgezeichnet.
Bei der Sykosis waren die Resultate nicht so gl&nzend; jedoch er¬
zielte er in alien F&llen eine bedeutende Besseruug und in mehreren
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166
Staphylokokken. — Streptokokken.
eine vfillige Heilung. Die Behandlung muB nach der Heilung noch
einige Zeit lang fortgesetzt warden, um Rezidive hintanzuhalten.
K. Rtihl (Turin).
Messerschmidt, Th., Die Vaccinetherapie der chronischen
Fnrnnknlose der Haut. (Miinch.med. Wochenschr. 1914. No.20.
S. 1441.)
Verf. behandelt mSglichst mit Autovaccine. Ala erste Dosia
nimmt er 30 Millionen Staphylokokken and steigt auf 100 Millionen
und hdher. Er hatte bei 19 Fallen gfinstige Resultate; nicht beein-
fluBt wurde ein atrophischer Saugling mit allgemeiner Furunkulose
und ein Patient mit nekrotisierender Akne. Wahrscheinlich war der
von diesen Fallen gezfichtete Staphylococcus albus nicht der eigent-
liche Erreger. Kurt Meyer (Berlin).
Sergois, E., Beitrag zur konservativen Behandlung der
Gesichtsfurunkel. (DeutschemilitararztLZeitschr. 1914. S.336.)
Beste Behandlung: lockeres Auflegen eines dicht gestrichenen
Salbenverbandes, absolute Rahe, Unterlassung eingreifender MaB-
nahmen. Chirurgisches Eingreifen nur bei AbszeB Oder bedrohlichen.
Allgemeinerscheinungen. Sachs-Mfike (Allenstein).
Jefferson, Geoffrey, Death from hyperacute streptococcal
infection (strepticaemia) following radical removal
of cervical tuberculous glands with sinuses. (Lancet.
1914. Vol. I. p. 1314.)
Bericht fiber zwei Ffille von Streptokokkenseptikfimie, die in un-
mittelbarem AnschluB an die radikale Entfernung tuberkulfiser Hals-
lymphdrfisen auftrat und tfidlich verlief 12 bzw. 20 Stunden nach der
Operation. Die Streptokokken waren anscheinend vom Rand der
tuberkulfisen Geschwfirsflfichen her eingewandert, es erscheint daher
eine prophylaktische Behandlung der Wundrfinder bei tuberkulSsen
Geschwfiren mittels Jod Oder fihnlichen Antiseptika einige Tage vor
der Radikaloperation dringend geboten. Baerthlein(Wfirzburg).
Carli, G., Sulle infezioni emorragiche dei neonati. (Rivista
ospedaliera. 1914. p. 887.)
Verf. beschreibt 6 Ffille von hfimorrhagischem Symptomengebilde=
bei Neugeborenen, die er sorgffiltig untersuchte. Er ist der Ansicht,
daB die Krankheit nicht durch einen einzigen spezifischen Keim
hervorgerufen wird, sondern durch verschiedenartige Mikroorganismen
erzeugt werden kann. Am hfiufigsten soil der Streptokokkus
der Erreger der Affektion sein. Der Respirationsapparat soil die
hfiufigste und wichtigste Eintrittspforte ffir die Infektion sein.
K. Rtthl (Turin).
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Streptokokken.
167
Thalhimer, William and Rothschild,H. A., On the significance
of the snbmiliary myocardial nodales of Aschoff in
rheumatic fever. (Journ. of experim. Med. VoL 19. 1914. p.417.)
Bei rhenmatischer Myokarditis finden sich regelmafiig im Myo-
kard die znerst von Aschoff beschriebenen, ans eigentfimlichen
grofien, zum Teil mehrkernigen Zellen bestehenden Enotchen. Sie
liegen hauptsachlich in der Wand des linken Ventrikels nnd fehlen
gewOhnlich in den Herzohren. Verff. fanden sie anch bei 3 Fallen
von Chorea, die nicht mit Gelenkerscheinangen kompliziert waren.
Dagegen fehlten sie bei 14 Fallen von sabaknter, dnrch Strepto¬
coccus mitis hervorgernfener Endokarditis sowie bei Infektionen des
Endokards dnrch Gonokokken, Staphylokokken, Streptokokken und
Pneumokokken. Sie sind also charakteristisch fur die rein „ rheum ati-
schen“ Affektionen. Kurt Meyer (Berlin).
Thalhimer, William and Rotschild, M. A., Experimental
focalized myocardial lesions produced with Strepto¬
coccus mitis. (Journ. of experim. Med. Vol. 19. 1914. p.429.)
Durch intravenOse Injektion von Eulturen von Streptococcus mitis
lassen sich bei Eaninchen die gleichen herdfSrmigen Myokardver-
anderungen nachweisen, wie sie nach Injektionen des Streptococcus
rheumaticus beschrieben warden. Diese Herde sind aber keineswegs
mit den far rheumatische Myokarditis charakteristischen Aschoff-
schen Enotchen identisch. W&hrend diese den Charakter eines pro-
duktiven Prozesses mit Beteiligung eigenttimlicher spezifischer Zellen
zeigen, handelt es sich bei den experimentell erzeugten Veranderungen
im wesentlichen um Degeneration der Muskelfasern mit relativer
Bindegewebswucherung. Sie kOnnen daher die ktiologische Bedeutung
des Streptococcus rheumaticus keineswegs statzen.
In den Herden finden sich niemals lebende Streptokokken. Es
ist daher wahrscheinlich, dafi die Herde durch Toxine der Strepto¬
kokken erzeugt werden, wie dies auch fur andere Toxine (Diphtherie-
toxin) und Gifte (Adrenalin) nachgewiesen ist.
Kurt Meyer (Berlin).
Bothschild, M. A. and Thalhimer, William, Experimental
arthritis in the rabbit, produced with Streptococcus
mitis. (Journ. of experim. med. Vol. 19. 1914. p.444.)
Die atiologische Rolle des Micrococcus rheumaticus beim akuten
Gelenkrheumatismus ist besonders von amerikanischen Autoren daraus
abgeleitet worden, dafi es gelungen ist, bei Tieren mit ihm akute,
meist sich nach einiger Zeit zurfickbildende Gelenkver&nderungen zu
erzeugen. Yerff. konnten dnrch intravendse Injektion des Strepto¬
coccus mitis bei Eaninchen in etwa 60 Proz. der Fftlle eine Arthritis
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168
Streptokokken.
von genau dem gleichen Charakter erzeugen. In einem Drittel der
Falle konnten die Eokken ans den erkrankten Gelenken geziichtet
werden. Knrt Meyer (Berlin).
Caflero, Carmelo, Uber die Wirknng des virnlenten
Streptokokkns und Pnenmokokkns bei verschiedenen
Tierarten. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 74. 1914. S. 208.)
Die Versnche warden an Kaninchen, Meerschweincben, Hnnden
nnd Tauben mit einem aus einem Falle von Septik&mie beim Menschen
isolierten Streptokokkenstamme nnd einer gleichfalls vom Menschen
stammenden hochvirnlenten Pnenmokokkenkultnr ausgefiihrt. Letztere
Knltnr erwies sich als sebr virnlent fQr Kaninchen. Meerschweinchen
nnd Hnnde erlagen bei snbkntaner Impfnng verhaitnismafiig geringen
Knlturmengen, Hnnde blieben bei intraperitonealer Impfnng selbst
gegen grGBere Dosen refraktar. Tanben zeigten nach intramusknl&rer
Impfnng nnr lokale Erscheinnngen. Der durch zahlreiche Passagen
fur Kaninchen hochvirulent gewordene Streptokokkenstamm wirkte
bei Meerschweinchen nicht immer letal. Durch Meerschweinchen-
passage liefi sich eine Virulenzsteigernng fur diese Tiere, eine Viru-
lenzabnahme fiir Kaninchen erzielen. Hnnde erlagen nnr groBen
Dosen der Streptokokkenkultur, durch Hundepassagen war eine ge-
ringe Virulenzsteigernng mOglich. Tauben blieben refraktar.
Beziiglich der Ansbreitnng der Streptokokken beim Meer¬
schweinchen nach intraperitonealer Injektion fand Verf., dafi die
Streptokokken bei nicht zn groBer Impfdosis sehr bald von den
Lenkocyten eingeschlossen nnd vemichtet werden. Wird die Impf¬
dosis sehr hoch gew&hlt, so vermehren sich die Streptokokken in dem
freien Exsndate; phagocytierte Mikroorganismen sind dagegen nicht
nachzuweisen. Verf. ist der Ansicht, daB die Schutzwirkung des
Komplements in diesem Falle unznreichend ist
Gildemeister (Posen).
Lyall, Harold W., On the classification of the strepto¬
cocci. (Joum. of med. Research. Vol. 30. 1914. p. 487.)
Verf. snchte zur Klassifizierung der Streptokokken ihr Verhalten
gegen Kohlehydrate mit dem gegeniiber Blut zu kombinieren. Eine
Einteilung nach dem morphologischen Aussehen nnd dem Anssehen
der Bouillonkultur halt er fur nnzuianglich.
Da fast alle Streptokokkenstamme — es warden im ganzen 263
nntersncht — Dextrose, Laktose und Saccharose vergoren nnd nnr
ein einziger Dulcit, so warden diese Kohlehydrate in die Unter-
suchung nicht einbezogen. Es wnrden vielmehr nur Mannit, Raffinose
Inulin nnd das Glukosid Salizin gepriift, nnd zwar als 1 proz. Losnngen
in HiBschem Serumwassernahrboden, der mit LackmuslGsung versetzt
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Streptokokken. . X69
war. Eine quantitative Saurebestimmung wnrde fiir uberflassig
erachtet.
Es liefien sich auf diese Weise die von Andrewes nnd
Horder sowie von Gordon aufgestellten Grnppen differenzieren;
aufierdem wnrde eine nene Gruppe, die der Salizin nnd Eaffinose
verg&renden Arten gefunden.
Die Wirkung auf Blutkbrperchen wnrde in der Weise untersucht,
dafi 1 ccm 5 proz. Hammelblntkdrperchenaufschwemmnng mit fallenden
Mengen 24stundiger Ascitesbouillonkulturen versetzt nnd 1 Stnnde
bei 37° gehalten wnrde. Es erfolgte entweder Hamolyse oder die
Blutkftrperchen blieben nngelost, es erfolgte aber Methamoglobin-
bildnng oder es trat Qberhaupt keine Veranderung ein.
Die so gewonnenen Resultate warden mit denen der Eohlehydrat-
reaktionen verglichen. Am einheitlichsten erwies sich die Grnppe
der h&molysierenden Arten. 75 Proz. von ihnen waren nach ihrem
Eohlehydratverg&rungsvermOgen als Streptococcus pyogenes zn be-
zeichnen.
Fur die Methamoglobinbildner ist das Verg&rungsvermogen fur
Raffinose charakteriBtisch. Am wichtigsten ist unter ihnen die
Grnppe des Pneumokokkus nnd Pnenmococcns mncosns, die dnrch ihr
VergarungsvermSgen flir die meisten Kohlehydrate, besonders anch
fiir Innlin nnd ihre LOslichkeit in Galle ansgezeichnet sind, nnd die
Gruppe des Streptococcus viridans.
Am heterogensten znsammengesetzt ist die Gruppe der Bint
gegenuber indifferenten Arten. Hier finden sich die verschiedensten
Eombinationen beztlglich des EohlehydratvergarangsvermSgens. Als
wichtigste Typen sind der Streptococcus faecalis nnd Streptococcus
salivarius hervorzuheben.
Auf Grand seiner Resultate glanbt Verf. anf das Verhalten der
Stamme gegenuber Bint bei der Einteilung den Hauptwert legen zu
sollen. Die Priifung gegenuber Eohlebydraten ermoglicht dann noch
eine Bestatignng oder anch Verfeinerang der Einteilung.
Eurt Meyer (Berlin).
#
Rogers, L. A. and Dahlberg, Arnold 0., The origin of some
of the streptococci found in milk. (Journ. of agricult.
Research. Washington. Vol. 1. 1914. p. 491.)
Die Verff. stellten Untersnchnngen an iiber das morphologische
nnd knltnrelle Verhalten von Streptokokkenstammen nnd benntzten
dazn 42 ans der Milch stammende Enltnren, die bei 37° C in
Laktose-Galle Eetten bildeten, 51 Enltnren ans kranken Entern,
114 Enltnren ans Rinderstuhlen nnd 39 Stamme ans der Mnndhbhle
von Tieren. Das morphologische Verhalten wechselte unter den ver-
schiedenen Bedingnngen nnd war unabhangig von der Herkunft der
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170
Streptokokken.
Kulturen; indessen zeigten die Eaterkaltaren eine starkere Neignng
zur KettenbilduDg als die Stamme anderer Herknnft. Es warden
weiterhin die Streptokokkenkalturen aaf Gelatineverflussigungsver-
mogen sowie aaf Sfiurebildungsfahigkeit aas Dextrose, Laktose,
Saccharose, Baffinose, Starke, Inolin, Mannit, Glyzerin, Dulzit and
Adonit gepruft. Adonit oder Dalzit warde nar von 1 Oder 2 Stfimmen
abgebaat. Die Glyzerinanfspaltang, sofern diese Sabstanz uberhaupt
angegriffen warde, erfolgte langsam and erreichte noch nicht in
14 Tagen ihr Maximum, im Gegensatze zur Zuckerverg&rung, die in
2—3 Tagen ihren HOhepunkt aufwies. Ein hoher Prozentsatz der
Eaterkaltaren liefi die cbarakteristische Rednktion der Lackmus-
molke vermissen. 12 Stamme, davon 1 aas Milch and 11 aas kranken
Eutern, verflussigten Gelatine. Die Kulturen aas den Stablen waren
durch ihr starkes Zuckerverg&rungsvermiJgen (Raffinose einbegriffen)
einerseits and die mangelnde Fahigkeit, Alkohole abznbauen, anderer-
seits aasgezeichnet. Die Stamme aas der MundhQhle vergoren Dex¬
trose, Saccharose, Laktose, Mannit and haufig Raffinose, dagegen
waren sie meist ohne Einflufi aaf Starke und Glyzerin. Die Eater¬
kaltaren waren durch den allgemeinen Mangel des Vergarungsver-
mogens charakterisiert, das sich fast ausschliefilich aaf Dextrose,
Saccharose and Laktose beschrfinkte; eine kleine Anzahl vermochte
auch Mannit, Glyzerin and Gelatine abznbauen. Aaf Grand des
GelatineverflQssigungsvermdgens liefien sich die Eaterstamme in zwei
Gruppen scheiden, yon denen die eine, ahnlich wie Streptococcus
pyogenes, in der Regel nar Dextrose, Saccharose and Laktose yergor,
abgesehen yon dem gelegentlichen Abbaue yon Mannit, Starke Oder
Inulin durch einzelne Stamme. Die andere Gruppe yergor die drei
einfachen Zuckerarten, sowie Mannit and gewdhnlich Glyzerin, aufier-
dem verfl&ssigte sie Gelatine. Abgesehen yon 2 Stammen, die wahr-
scheinlich aas Faces stammten, liefien sich auch die Milchknltoren
in eine der beiden Gruppen der Euterstreptokokken einreihen. Von
den 41 nichtyerfliissigenden Euterstammen gaben 24 fibereinstimmende
Reaktionen, wahrend der Rest von dem Typus nar in einer oder zwei
Eigenschaften abwich. Baerthlein (Wurzbnrg).
Rosenthal, Engen and Patai, Joseph August, fiber die proteo-
lytische Aktivitat von Streptokokken-, Staphylo-
kokken- and Colikaltaren. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 73.
1914. 8. 406.)
Die Verff. bedienten sich bei ihren Untersuchangen der Formol-
titrationsmethode von S. P. L. SQrensen. Diese Methode ist aaf
einer exakten chemischen Basis aufgebaut, liefert sebr genane Re-
soltate and hat sich in anderen Gebieten, wo proteolytiscbe Ferment-
wirknngen nntersucht warden, sehr gat bewkhrk Bezfiglich der naheren
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Streptokokken. 171
Einzelheiten der Versuchsanordnung muB auf das Original verwiesen
warden. Das Resultat der Untersnchnngen war folgendes:
Die Eorve der Aminos&ureabspaltnng dnrch Streptokokken,
Staphylokokken nnd B. coli erreicht innerhalb der ersten 24 Stunden
•einen relativ hohen Wert, der zwischen 54,6 nnd 84,8 mg Amino-
s&urestickstoff pro 100 ccm N&hrmedium schwankt; in den folgenden
Tagen tritt gewdhnlich eine nicht bedentende weitere Steigernng auf.
In bezng anf die absolnten Aminos&nrestickstoffwerte besteht
zwischen Staphylokokken nnd Streptokokken kein Unterschied, w&h-
Tend beim B. coli gegenftber den beiden anderen nntersnchten Mikro-
organismen erhaltenen relativ geringe Werte erzielt warden.
Bei der Aminos&ureabspaltnng der von den Verff. nntersnchten
St&mme besteht zwischen den avirulenten nnd den virnlenten Mikro-
organismen insofern ein Unterschied, als von den letzteren mehr
Aminosanre als von den avirulenten abgespalten wnrde.
Gildemeister (Posen).
Xyall, Harold W., Observations on hemolysin production
by the streptococci. (Journ. of med. Research. Vol. 30. 1914.
p. 515.)
Die H&molysinbildung der Streptokokken erfolgt am reichlichsten
in etwa 20 proz. Ascitesbonillon von 2 Proz. Peptongehalt Die
Reaktion mufl schwach alkalisch sein. Die H&molysinbildnng wird
nach 3 Stunden nachweisbar, erreicht ihr Maximum nach 12 Stnnden,
urn bis zu 18 Stnnden anf gleicher H5he zn bleiben. Dann nimmt
die H&molysinmenge ab nnd ist nach 36—48 Stnnden bei 37° ganz
verschwunden, ohne dafi die Enltnren abgestorben sind.
Die St&rke der H&molysinbildnng geht der Virnlenz der St&mme
nicht oder nnr angen&hert parallel. Bei der Fortzttchtung bleibt
das H&molysinbildungsvermdgen der einzelnen St&mme lange konstant
Das H&molysin scheint an die Eokkenleiber gebunden zn sein.
Enltnrfiltrate sind nnwirksam. Chloroform nnd Toluol heben die
H&molysinwirknng der Enltnren ebenfalls anf, was gegen die
Fermentnatur des H&molysins spricht. Bei halbstflndigem Erhitzen
anf 56 0 wird es zerstOrt; bei 37 0 verschwindet es in 2, im Eisschrank
in 8 Tagen.
Die verschiedenen Blntkdrperchen werden dnrch das H&molysin
ziemlich gleichm&fiig geldst, nnr Menschenblnt etwas schwerer. Vor-
herige Sensibilisiernng der Blntkdrperchen mit h&molytischem Ambo-
zeptor beeinflnfit die H&molyse nicht.
Normale Schaf-, Meerschweinchen-, Kaninchen- nnd Menschen-
sera enthalten ziemlich erhebliche Mengen von Antistreptolysin, auf-
fallend hohes HemmnngsvermCgen zeigen die Sera mit Salvarsan
gespritzter Menschen.
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172
Streptokokken. — Entzflndung and Eiterang.
Durch Zasatz von Zuckerarten wird die Hfimolysinbild ung i»
den Enlturen gehemmt. Am starksten wirkt in dieser Hinsicht
Dextrose. Eine bestimmte Beziehnng znr gebildeten Sauremenge-
scbeint nicht zn bestehen. Vielleicht lafit sich hierauf eine Behand-
lnng der Streptokokkeninfektion mit intravendsen Traubenzucker-
injektionen basieren. Kurt Meyer (Berlin).
Hastings, T. W., Complement fixation tests in chronic
infective deforming arthritis and arthritis defor¬
mans. (Jonrn. of experim. Med. Yol. 20. 1914. p. 52.)
Von 44 Fallen deformierender Arthritis gaben 26 eine positive
Komplementbindnngsreaktion mit dem Serum, and zwar reagierten
positiv mit Streptococcus viridans 16, mit Gonokokken 7, w&hrend 3 -
eine positive Wassermannsche Reaktion gaben. Es scheint hier-
nach, dafi ein erheblicher Teil der deformierenden Gelenkentziindungen
infektioser Natur ist, nnd dafi als hSufigster Erreger der Strepto¬
coccus viridans anzusehen ist. Kurt Meyer (Berlin).
Hastings, T. W., Concerning a polyvalent antigen for the
complement fixation test for Streptococcus viridans-
infection. (Journ. of experim. Med. Vol. 20. 1914. p. 72.)
Durch wiederholte Immunisierung von Kaninchen mit abgetoteten
Oder lebenden Kulturen von Streptococcus viridans lassen sich kom-
plementbindende Antikorper erzeugen. Ihre Menge bleibt aber
gering. Auch scheint der Gehalt der Kokken an komplementbindendem
Antigen gering zu sein. Kurt Meyer (Berlin).
Kruse, W., Der Erreger von Husten und Schnupfen.
(Miinch. med. Wochenschr. 1914. S. 1547.)
Bei manchen Fallen von Husten nnd Schnupfen sind als Erreger
bestimmte Bakterien, Pneumokokken, Micrococcus catarrhalis, der
Infiuenzabazillus, beteiligt, die dann in grofien Mengen und aus-
schliefilich in der katarrhalischen Absonderung erscheinen. In
Kruses Institnt ereigneten sich erst jtingst gelegentlich von Pneumo-
kokkenversuchen einige Ubertragungen von Pneumokokken auf die
Schleimhaut der Luftwege. Meist aber kommen als Erreger Bak-
terien nicht in Betracht, da solche in den Absonderungen gewohnlich
viel zu sparlich enthalten sind und da diese wenigen selbst viel zvl
unbestandig sind.
Zweimal wurde Nasenabsonderung eines an Schnupfen Erkrankten
vielfach verdunnt, filtriert und in die Nasen anderer verbracht. Nach
1—4 Tagen erkrankten 4 von 12 (= 33 v. H.) und 15 von 36 (= 4£
v. H.) an Schnupfen. Das Filtrat hatte sich im Zilchtungsversuche
als keimfrei erwiesen. Im zweiten Falle erwarb von 36 nichtgeimpften
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Entztindung and Eiterang. 173
•
Personen der Umgebung der Geimpften nur eine einen Schnupfen,
nach 1 Tage.
Die Erreger mindestens einer Gruppe des Hastens and Schnnpfens
gehbren za der Grappe der nnsichtbaren Oder filtrierbaren Keime.
Ahnliche Yersuche empfehlen sich z. B. anch bei Mandelentzfin-
•dung and Grippe.
Bei filtrierbarem Virus sind die Bezeichnnngen: Aphanozoen,
Aphanozoam coryzae usw. angebracht. Georg Schmidt (Berlin).
v. Czyklarz, tiber an&misches Erysipel. (Berl. klin. Wochen-
schr. 1914. 8. ,1067.)
Verf. hat 3 Fftlle von blaflem, prallem Odem des Gesichts mit
hohem kontinnierlichem Fieber von wenigen Tagen Dauer beobachtet,
•die dem ganzen klinischen Znsammenhang nach nnr so gedeatet
werden kfinnen, dafi man eine an&mische Form des Erysipels annimmt.
Die eine der Eranken hatte frfiher schon mehrfach an richtiger
Gesichtsrose gelitten, eine andere hatte 14 Tage vorher wegen einer
falschlich als Rose gedeateten Armphlegmone auf der Erysipelstation
gelegen. W. y. Brann (Rostock).
Reyes, C. M., Noma in the Philippine Island with report
of case ending in recovery. (Philipp. Journ. Vol. 8. Sec. B.
1913. p. 397.)
Noma ist auf den Philippinen bei heruntergekommenen, ins-
besondere durch andere Krankheiten geschwachten Kindern nicht
selten. Ein Fall, bei dem Spirochfiten and fusiforme Bazillen nach-
gewiesen warden, ging unter Behandlang mit KarbolsSure and Jod
in Heilang fiber. (Ref. sah zusammen mit Masterman mehrere
Nomaf&lle bei Eindern in Palfistina. Bei einigen therapeutischer
Erfolg durch Neosalvarsan.) Mil hie ns (Hamburg).
Gaehtgens, W., Beitrag zur Bakteriologie der Meningitis.
(C. f. Bakt Abt I. Orig. Bd. 76. 1914. S. 41.)
Im Hygienischen Institut der Stadt Hamburg kamen im Lanfe
der letzten 4 Jahre 40 Lumbalpunktate zur Untersuchung, von denen
0 Tuberkelbazillen, 4 Pnenmokokken, 3 Meningokokken, 2 Influenza
bzw. influenzaahnliche Eokken, 1 Staphylokokken, 1 Streptokokken
and 1 Pyocyaneus- Bazillen enthielten. 22 Lumbalpunktate waren
keimfrei. In den beiden Fallen mit Influenzabazillenbefund handelte
•es sich in dem einen Falle um Reininfektion mit echten Influenza-
bazillen, in dem anderen Falle um eine Infektion mit influenza-
fihnlichen Stabchen, zu der sekundfir eine Invasion von Pneumo-
kokken getreten war. Bei dem Falle von Pyocyaneusbefund im
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174
EntzOndnsg and Eiterang.
Lnmbalpnnktat nimmt Verf. eine noch za Lebzeiten stattgefundene
Allgemeininfektion mit Pyocyaneusbakterien an, die sekundfir bei
einer Tuberkulose aufgetreten war. Gildemeister (Posen).
Isabolinsky, M., Znr Bakteriologie der Appendicitis. (C. f.
Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 73. 1914. S. 488.)
Verf. hat den Inhalt von 50 durch Operation entfernten Warm-
fortsfitzen mikroskopisch nnd bakteriologisch untersucht; er fanct
43 mal B. coli, 21 mal Staphylococcus albas (15 mal mit B. coli), 10 mal
Staphylococcus aureus (7 mal mit B. coli und 6 mal mit Pneumokokken),.
7 mal Streptokokken, 3 mal B. pyocyaneus zusammen mit B. coli und
Staphylokokken, 2 mal Tuberkelbazillen, 5 mal Eier yon Ascaris-
lumbricoides und 3 mal Eier von Trichocephalus dispar. In 3 Fallen
warden Fremdkdrper (Efirnchen, Eisendraht) gefunden.
Gildemeister (Posen).
Selaone, J., Speciali formazioni morfologiche presentate
da un germe filamentoso polimorfo in un caso di bat-
teriuria reno-vescicale. (Pathologica. 1914. p. 513.)
Bei einem jungen Madchen, das hber nach dem Harnleiter und
der Harnblase sich ausstrahlende Schmerzen in der rechten Nieren-
gegend klagte, fand man in dem stets stark trfiben, oft bluthaltigen
Harne neben zerfallenen BlutkSrperchen reichliche Mengen einea
besonderen fadenformigen Eeimes. Dieser war so reichlich vor-
handen, daft er in einem gewfihnlichen Harntropfen, ohne Zentrifu-
gation, nachweisbar war. Er liefi sich durch alle Anilinfarben
ffirben und war auch bei geringer VergrfiBerung leicht sichtbar.
Dieser Eeim kann im Harne eine ausschlieBlich fllamentose Form
annehmen; auf alien kfinstlichen N&hrsubstraten und bei Versuchs-
tieren nimmt er hingegen die Form von Eokken Oder von ganz
kurzen Stabchen an. Unter der fllamentdsen Form weist er besondere
rundliche, eiformige Oder spindelfSrmige Gebilde auf, die wahrschein*
lich mit einem besonderen Reproduktionszyklus zusammenhaugen.
E. Rtihl (Turin).
Camac, Dental sepsis: its relation to the system. (Americ.
Journ. of the med. Sc. Vol. 147. 1914. p. 186.)
Bericht fiber 5 Ffille, die beweisen, dafi dentale Eiterungen ver-
schiedene Eomplikationen (Arthritiden u. a.) hervorrufen kdnnen; die
Behandlung des Eiterherdes, sowie die entsprechenden Autovaccina
(Streptococcus viridans) wirkten gfinstig auf die komplizierenden
Prozesse; in 2 Fallen ergab die Eomplementbindungsreaktion positive
Eesultate.
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Boudek (Prag).
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EntzUndong and Eiterang.
175
SchottmfLller, H., Zur Frage der Nieren- and Nieren-
becken-Infektion. (Hamburg, med. Uberseehefte. 1914. 8.68
u. 129.)
In der Frage der Ausscheidung von im Blute kreisenden Mikro-
organismen durch die Niere, stehen sich zwei Anschauungen gegen-
Qber, diejenige, welche annimmt, dafi die Ausscheidung eine Funktion
der normalen Niere sei, und diejenige, welche far eine Ausscheidung
anatomische L&sionen der Niere fur notwendig erachtet.
Von grofler Bedeutung fQr den Durchtritt der Bakterien durch
die Niere ist die Art und die Menge der Eeime.
Am eindeutigsten sind die Yerh<nisse beim Durchtritt yon
Staphylokokken durch die Niere. Sowohl aus den iibrigen Befunden
im Urin, Zylinder, Leukocyten, als auch aus den an zur Sektion ge-
kommenen Fallen nachgewiesenen, einzelnen Oder multiplen Abszessen
geht eine der Bakterienausscheidung parallel laufende anatomische
Schadigung des Nierengewebes, die zu einer Kommunikation von
Kapillaren mit Nierenkanaichen gefuhrt hat, hervor.
Bei anderen Keimen, Streptokokken und Gasbazillen, liegen die
Verhaitnisse komplizierter, doch gelang es mehrere Male, bei Fallen
yon Endocarditis lenta in dem vorher sterilen Urin den Strepto¬
coccus yiridans zu einer Zeit nachzuweisen, zu der klinisch eine
Infarktbildung der Niere angenommen werden mufite.
FQr die Infektionen mit Colibazillen kommt nach der Ansicht
des Yerf in erster Linie die aszendierende Infektion in Betracht.
Das yorwiegende Befallenwerden yon Frauen bei Coliinfektionen yon
Niere und Nierenbecken erkiart sich durch die Eurze der weiblichen
Urethra. Bei Fallen mit Colibazillen im Blute konnten meist im
Urin keine Colibazillen gefanden werden. Hannes (Hamburg).
Donaldson, A case of puerperal feyer associated with the
enterococcus. (Journ. of Pathol, a. Bact. Vol. 18. 1914. p.469.)
Aus Uterus und Blase einer 8 Tage nach dem Partus an
Puerperalfieber Erkrankten wurden dieselben Microorganismen rein-
gezQchtet. Yaccinebehandlung mit diesem Bakterium hatte gQnstigen
Erfolg. Der „ Enterococcus" ahnelt dem Streptococcus faecalis und ist
wahrscheinlich als Darmbakterium aufzufassen. FQrth (Berlin).
Zweifel, Erwin, Yersuche zur Beeinflussung des Bak-
teriengehaltes der Scheide Schwangerer durch medi-
kamentdse Spulungen. (Monatsschr.f.Geburtshilfeu.Gyn&kol.
Bd. 39. 1914. 8.459.)
Durch Spulungen mit Oxycyanat-, Sublimat-, Lysoform- und
Kalinmpermanganatlbsung l&flt sich zwar eine Eeimyerminderung in
der Scheide erzielen, die aber nicht lange anhalt. Die Zahl der
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176
Entztlndung and Eiterang.
Kokken wird verringert, die Scheidenst&bchen scheinen diesen
Sptilungen gegeniiber resistenter zn sein, aber nach einiger Zeit
treten die Kokken wieder auf wie zuvor. Nach 3t&gigem Anssetzen
war die Zahl der Scheidenkeime bei einer Frau, die mit Lysoform-
lbsung gespiilt wurde, etwa dieselbe wie zu Beginn der 8pulungen.
Gunstiger als andere Mittel wirkte 2 proz. Argentum nitricum-Lbsung,
durch die besonders die Kokken vermindert wurden. Durch Be-
pinseln der Scheide mit Jodlbsung, die vorsichtig angewandt nicht
besonders schmerzbaft ist, und mit Alkoboltampons wurde zwar eine
Verminderung der Bakterien erzielt, aber die Zahl der so behandelten
Falle ist zu gering, urn daraus Schlufifolgerungen ziehen zu kbnnen.
Bei Spiilungen mit destilliertem Wasser, Borlosung und essigsaurer
Tonerdelosung trat statt Verminderung eine Vermehrung des Keim-
gehalts ein. Das Verh<nis yon St&bchen zu Kokken anderte sich
durcbweg zngunsten der letzteren, d. h. der infektionsfahigen Keime.
Mit Bolusbehandlung waren die Resultate bakteriologisch unbe-
friedigend, wenn auch subjektiv ein recht zufriedenstellender Erfolg
erzielt wurde. Der Fluor schwand aber nur solange, als die Be-
handlung anbielt. Zur Prophylaxe dee Puerperalfiebers diirfte fur
Schwangere mit pathologischem Sekret kurz vor der Geburt Oder
erst intra partum ein Versuch mit Sublimat-, Oxycyanat-, Kalium-
permanganat- oder Argentum nitricum-Lbsung nach vorhergegangener
mechanischer Reinigung der Scheide mit 1—2 Liter Kochsalzlbsung
zu empfehlen sein. Bei kleinen Mengen von Spftlflttssigkeit, wie
100—200 ccm, diirfte wohl eine Vergiftungsgefahr infolge von Re¬
sorption selbst bei Sublimat nicht zu befurchten sein. Bei normalem
Scheidensekret und gesunden Schwangeren sind diese medikamentbsen
Sptilungen vollkommen uberflussig, sicher nicht niitzlich, eher sogar
schftdlich und selbst die Milchstiurespulungen, also mit der Normal-
fliissigkeit der Scheide, entbehrlich; bei pathologischem Sekret
scheinen nach den bisherigen Erfahrnngen die 1 l 3 -proz. MilchsSure-
spiilungen allerdings einen gunstigen EinfluC auszuiiben.
B1 u d a u (Berlin-Steglitz).
Cohn, Mihail, Die prophylaktische Behandlung der puer-
peralen Infektionen mit intravenbsen Kollargol-
einspritzungen. (Revista de Chirurgie. 1913. p. 97.)
Verf. hat mit obigen Einspritzungen gute Erfolge erzielen kdnnen
und empfiehlt dieselben sehr warm. Die angewendete Dosis betrug
0,10—0,20 Kollargol pro Injektion in einer 5 proz. sterilen Lbsung.
Auch Elektrargol und Platinol wurden in ahnlicher Weise ange-
wendet, doch scheint dem Kollargol eine viel energischere Wirkung
zuzukommen. Dieselbe scheint auf einer Vermehrung der Leukocyten
und namentlich der neutrophilen Polynuklekren zu beruhen. Es
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Entztindung and Eiterang.
177
kann angenommen werden, dad eine grofie Anzahl derselben sich in
den Tiefen der plazentfiren Wnnde ansammelt nnd sich hier dem
eventuellen Eindringen pathogener Keime entgegenstellt.
Die Kollargoleinspritzungen sind unschadlich nnd kfinnen also in
alien gebnrtshilflichen Fallen, in welchen mfiglicherweise eine Infi-
ziernng des Uternsinneren stattgefnnden haben kann, znr Anwendnng
gelangen. In den meisten Fallen traten einige Stnnden nach der
Kollargoleinspritznng starker Schtittelfrost nnd Temperaturerhohung
anf, die aber keineswegs schfidlich sind, sondern eine heilsame Reak-
tion des Organismns darstellen. E. Toff (Braila).
Cramer, H., Das Terpentinfil in der Prophylaxe nnd Be-
handlung pnerperaler nnd gynakologischer Infek-
tionen. (Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gynakol. Bd. 39.1914. S. 789.)
Bericht fiber sehr gtinstige Erfolge bei lokaler Anwendnng des
Terpentinfils, dessen bakterizide Wirknng sowohl prophylaktisch wie
therapentisch von keinem anderen Desinfektionsmittel fibertroffen
wird. Blndau (Berlin-Steglitz).
Rosenstein, Paul, Nenere Erfahrnngen fiber die Wirknng
des Argatoxyls bei septischen Erkrankungen. (Deutsche
med. Wochenschr. 1914. S. 804 n. 847.)
Argatoxyl, atoxylsanres Silber, wnrde bei 105 Septischen mit
mehr Oder minder schweren Allgemeinerscheinungen angewendet. Es
genasen 94, = 90 y. H. und starben 10, = 9,1 v. H., wfihrend einer
ungeheilt entlassen wnrde. Bemerkenswerte Erfolge bei gonorrhoischem
Gelenkrheumatismus, gonorrhoischen Adnexerkranknngen, schwer in-
fizierten Aborten mit Folgeerscheinnngen.
Fieberkurventafeln mit Einzeichnnng der Einspritznngen. Kranken-
geschichten.
Unter den Yersagern waren schon zn weit vorgeschrittene Er¬
krankungen.
Das Mittel totet vor allem die Erankheitserreger im Korper ab;
es macht ihre Toxine unschadlich; es erhoht auch die Abwehrkraft
des Edrpers. Anf die Einspritznng, zumal in Vene, hin entsteht
Lenkocytose. Mit deren Grofie wachst die Heilungsaussicht.
Das Mittel ist unschadlich nnd daher anch bei leichteren Infek-
tionen angezeigt, die anders, insbesondere chirurgisch nicht beherrscht
werden kfinnen.
Technik der Einspritznngen. Georg Schmidt (Berlin).
Posner, Earlsbader Salz in der Wundbehandlung. (Deutsche
militfirarztl. Zeitschr. 1914. S. 296.)
Erete Abt. Ref. Bd. 63. No. 6. 12
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Entztlndaiig and Eiterung. — Desinfektion.
Das unsterilisierte Karls bader Salz wird far die Behandlung von
granalierenden Wanden, Verletzangen aller Art, Verbrennungen, in-
fizierten Schufiwanden, inzidierten Farankeln, Unterschen kel gesch w&ren
usw. empfohlen. Seine lokale Wirkung beruht auf dem VermOgen,
grofie Fliissigkeitsmengen moleknlarchemisch za binden. Es ist daher
als Ubergangsmittel vom feuchten zum Salbenverband angezeigt.
Sachs-Miike (Allenstein).
Morrey, Ch., Vaccination with mixed cultures from the
nose in hay-fever. (Journ. of Americ. med. Assoc. VoL 61. 1913.
p. 1806.)
Verf. behandelte 8 Personen, die an Heufieber litten, mit auto-
gener Vaccine, die ans der gesamten Bakterienflora der Nase her-
gestellt war, und glaubt damit Besserung erzielt zu haben.
H u w a 1 d (Berlin-Lichterfelde).
Schmidt, H., tFber die Radiumtherapie des praktischen
Arztes. (Therapie d. Gegenwart. Jg. 65. 1914. S. 52.)
Vert will in einem Radiumemanatorium von 7 M.-E. bei einer
Sitzungsdauer von l 1 /*—2 Stunden alle 2—3 Tage gate Erfolge er¬
zielt haben bei Gicht, chronischen Gelenkrheumatiden, Neuralgien,
Lungenerkrankungen usw. Er empflehlt deshalb die Behandlung mit
Radiumemanation fur die Praxis des praktischen Arztes und be-
rechnet, dad die Kosten zur Herstellung eines wirksamen Emanations-
raumes gering sind. Aufier der Emanationstherapie empflehlt er noch
die direkte Bestrahlung mit radioaktiver Substanz, er weist darauf
hiD, daB es nicht notwendig sei, grofie Mengen anzuwenden; er hat
mit Mengen von 1 h 0 —l mg Radiumbromid bei langer anhaltender
Expositionsdauer Erfolge gesehen. Die Art und Weise der Anwen-
dung und einige Falle werden genauer beschrieben. Verf. kommt zu
dem Schlnsse: Der praktische Arzt kann und soil sich mit der
Radiumtherapie befassen, er soli mit 1—4 mg Radium Oder Meso-
thorium beginnen, und zwar sich mit der Radiumemanationstherapie,
als auch der direkten Bestrahlung besch&ftigen. Sehr viele, vielleicht
alle entziindlichen Affektionen lassen sich durch Radium Oder Meso-
thorium auf die eine Oder andere Weise gunstig beeinflussen, unter
Umstanden heilen. Die notwendigen Tr&ger sollte sich der Arzt
womdglich selbst herstellen. Zur palliativen Behandlung inoperabler,
oberflachlicher, karzinomatbser Geschwurflfichen ist das Thorium X
(Thoramad der Auergesellschaft zu Berlin) ein brauchbares Mittel.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Solbrig, 0., Desinfektion. Sterilisation. Konservierung.
116 S. mit 20 Abbildungen im Text. (Aus Natur und Geisteswelt,
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Desinfektion.
179
Sammlang wissenschaftlich - gemeinverstandlicher Darstellungen.
401. Bandchen.) Leipzig u. Berlin (B. G. Teubner) 1914. Preis 1 M.
Das vorliegende Biichlein behandelt in fliissiger, gemeinverstand¬
licher Darstellong die nns im Kampfe gegen die schadigenden Wir-
knngen der Kleinlebewesen zn Gebote stehenden AbwehrmaBregeln:
Die Desinfektion, Sterilisation nnd Konservierung. Ein knrzes Schlufl-
wort wtirdigt die wirtschaftliche nnd kulturelle Bedentung dieser
drei Methoden. Das Bandchen kann als anregender nnd anfkiarender
Lesestoff fiir die Allgemeinheit warm empfoblen werden.
Baerthlein (Wtirzbnrg).
Lanbenheimer, K., Fortschritte in der Desinfektion.
(Therapentische Monatsh. 1914. S. 95.)
Znsammenfassnng der verschiedenen Desinfektionsmittel nnd
Methoden, sowie Eriauternng ihrer Anwendnng in der Praxis. Auf
Grand eigener Versnche empfiehlt Verf. das Phobrol als allgemein
anwendbares chemisches Desinfektionsmittel, ferner das Chlorkresol
sowohl als Spntnmdesinfektionsmittel, als anch in einer Losung von
70proz. Alkohol znr vollstandigen Keimfreimachnng der Hande. Er
spricht sich nnghnstig ans fiber die Alkoholmethode von Schnm-
bnrg, dieBolnsmethode von Liermann nnd die Festalkolmethode.
Sachs-Miike (Allenstein).
Boehm, Die Znknnft des Desinfektionswesens in Oster-
reich. (Der prakt. Desinfektor. 1914. S. 97.)
Die grfindliche Ansbildnng von Desinfektoren an besonderen
Desinfektorenschulen ist erforderlich. Wolf (Witzenhansen).
Anstrich- bzw.Schutzfarbe ftir Desinfektionsapparate.
(Der prakt. Desinfektor. 1914. S. 100.)
Die Deutsche Desinfektionszentrale in Berlin berichtet fiber eine
seit Jahren mit gntem Erfolge benntzte Anstrichfarbe.
Wolf (Witzenhansen).
Kntecher, Experimentelle Untersnchnngen fiber einige
Fragen ans dem Gebiete der Dampfdesinfektion.
(Zeitschr. f. Hyg. n. Infektionskrankh. Bd. 77. 1914. S. 534.)
Braatz hat die Vorwarmnng der im Dampfe zn sterilisierenden
Verbandstoffe ffir fiberflfissig nnd sogar schadlich erklfirt. Verf. unter-
snchte nnn die Frage der Vorwarmnng und der Dampffiberhitzung
experimentell an den von der Heeresverwaltnng gebranchten Apparaten:
dem grofien Sterilisierapparat des Hauptsanit&tsdepots, den in den
Lazaretten gebranchten Schimmelbusch-Lantenschl&gerschen
12 *
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180
DeBinfektion.
Verbandsstoffsterilisatoren und dem Feldsterilisiergerat; die Versuche
bezuglich der Vorwarmung wurden auch auf die groflen Desinfektions-
apparate ansgedehnt, wie sie fur die sogenanute hygienische Des-
infektion in Lazaretten in Gebrauch sind. In keinem der genannten
Apparate findet nach den Versnchen des Verf. eine so hohe Vor¬
warmung statt, daft eine nacbfolgende Uberhitzung des Dampfes nnd
Herabminderung seiner Wirksamkeit zn befnrchten ware. Versuche
iiber die Wasseraufnahme der Verbandstoffe wSLhrend der Sterilisation
ergaben, daB 1. auch nach der Braatzschen Versuchsanordnung bei
Vermeidung jeglicher trockenen Vorwarmung die Wasseraufnahme
der Verbandstoffe nur sehr gering ist. Sie betragt nur wenige
Gewichtsprozente; 2. trotz der im Eochschen Dampftopf und
Schimmelbusch-Lautenschiagerschen Sterilisator stattfinden-
den maBigen Vorwarmung die Kondensation Oder die Wasseraufnahme
in den Verbandstoffen in diesen Apparaten praktisch nicht geringer
war als bei der Versuchsanordnung nach Braatz ohne jede Vor¬
warmung; 3. es praktisch bezuglich der Wasseraufnahme keinen
Unterschied ausmachte, ob die Verbandstoffe in einem Met ally erband-
stoffeinsatz Oder in einer Papierhiille sterilisiert wurden Oder ob sie
in den kalten Oder schon in Betrieb befindlichen Sterilisator gebracht
wurden. Die Verbandstoffe fiihlten sich in alien Versuchen — auch
bei der Braatzschen Versuchsanordnung — nur ganz wenig feucht
an; die geringe Feuchtigkeit war wenige Minuten nach dem Ab-
dampfen fur das Gefiihl nicht mehr nachweisbar. Eine Vorwarmung
der Verbandstoffe bei der Sterilisation im Dampf zur Vermeidung
weitgehender Kondensation ist also nicht unbedingt notwendig. Eine
Durchnassung der Verbandstoffe tritt auch ohne Vorwarmung nicht ein,
so bald sie gegen tropfendes Kondenswasser gen&gend geschutzt sind.
Braatz behauptete weiter, daB die Verbandstoffeinsatze der
Scliimmelbuschschen Apparate mit ihren feinen seitlichen ver-
schlieBbaren Offnungen ein schnelles Eindringen des Dampfes in die
Verbandstoffe verhindern. Nach den Versuchen des Verf. kann in
den Schimmelbuschschen Einsatzen unter ungiinstigen Bedin-
gungen die Durchdringungszeit fiir stromenden Dampf bis 1 Stunde
betragen. Es erscheint deshalb notwendig, die jetzige Gebrauchs-
vorschrift fur diese Apparate, die eine eigentliche Sterilisierungszeit
von nur 45 Minuten vorsieht, fiir die groBen Verbandstoffeinsatze bei
voller dichter Packung auf 75—80 Minuten zu erhohen (60 Minuten
Durchdringungszeit und 20 Minuten eigentliche Sterilisationszeit).
Die kleineren Einsatze erfordern 1 j i Stunde Durchdringungszeit. Hier
diirfte die jetzt ubliche Sterilisierungsdaner von 45 Minuten genugen.
Wichtig ist, daB die Verbandstoffe nicht zu fest in die Einsatze
hineingepackt werden, um das Ein- und Durchdringen des Dampfes
nicht unnbtig zu erschweren.
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Deainfektion.
181
In der Frage, ob es zweckm&Big ist, den Dampf in die Sterilisier-
r&nme von nnten Oder, wie fast allgemein ublich ist, von oben her
einznleiten, beffirwortet Braatz das erstere. Nach den Versuchen
von Verf. liegt kein Grand vor, von der Zoleitung des Dampfes von
oben her grunds&tzlich abzngehen. Auch bei Znleitnng des Dampfes
von nnten wird — wenigstens in kleineren Apparaten — die Luft
schon nach knrzer Zeit so weit verdrfingt, daB eine Herabminderung
der sterilisierenden Wirknng des Dampfes durch Luftanwesenheit
nicht zn beffirchten ist. Die von Braatz benutzte Eammer hatte
82), der vom Verf. gebranchte Schrank 56 I Rauminhalt. Man kann
wenigstens far kleinere Sterilisierongsapparate ohne Uberdruck die
Zoleitung des Dampfes von nnten nicht als irrationell und un-
hygienisch verwerfen. Die Dampfznleitnng von nnten braucht bei
solchen kleineren Apparaten nicht, wie Braatz wegen der Gefahr
der Dampfdberhitznng infolge der Vorwarmung vorschlfigt, von einer
besonderen, neben der Eammer liegenden Dampfquelle ans zu erfolgen.
Es kann vielmehr, wie es beim alten Eochschen Dampftopf und dem
Feldsterilisierger&t der Fall ist, der Dampfentwickler, ohne daB Uber-
hitznng eintritt, unmittelbar nnter dem Sterilisierranm liegen und
mit ihm durch seine ganze * breite dampfentwickelnde Flache ver-
bunden sein, was die schnelle Fullung des Raumes mit Dftmpfen
wesentlich begiinstigt im Gegensatz znr Zufuhrung durch ein enges
Rohr wie beim Braatzschen Modell. 8chill (Dresden).
Mayer, 0., Ober die Tiefenwirknng von Formaldehyd-
d&mpfen in Dampfdesinfektionsapparaten mit und
ohne Einwirknng verminderten Luftdruckes. (Ge-
snndheitsingenieur. Jg. 37. 1914. S. 93.)
Die Versuchsergebnisse mit verschiedenen Desinfektionsapparaten
werden besprochen.
Der Hennebergsche Universal-Vakuumdesinfektionsapparat,
System Dfiberitz, entspricht in seiner Wirkung dem gegenwartigen
Stande der Formalin-Vakuumdesinfektion, er ist sehr einfach zu be-
dienen, arbeitet ruhig und sicher und gestattet die Wiederverwen-
dnng eines grofien Teiles der gebrauchten Formalinlosung. Es
empfiehlt sich, diese von mehreren Desinfektionen zu sammeln nnd
sie von einem Fachmanne auf 8 proz. Formaldehydgehalt wieder ein-
stellen zu lassen. Sporenmaterial (11 Minuten Dampfresistenz), z. B.
in den Spitzen von Schaftstiefeln nnd in erstmalig in den Apparat ge-
brachten Wolldecken eingebettet, blieben bei einmaliger Desinfektion
am Leben. Die Versnchsanordnung ist im Original angegeben.
Das Urteil fiber den Formalin-Vakuumdampfdesinfektor, System
Weimar 1912, der einen Umbau der nach Ideen von Pfeiffer und
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182
Desinfektion.
Hahn erbanten Anlage der Apparatebauanstalt Weimar darstellt,
lantet: Der Apparat kann als ein dem gegenwfirtigen Stande der
Vakanm-Fonnalindesinfektion entsprechender, einfach zu handhaben-
der and billig arbeitender Vakuum-Formalindampfdesinfektionsapparat
empfoblen werden. In dem Apparate kOnnen anch Desinfektionen
mit strbmendem Wasserdampf nnd Uberdruck yorgenommen werden.
Die Formalin-Vaknnmdesinfektion stellt nach dem jetzigen Stande
ein fur die Praxis schon brancbbares Desinfektionsverfahren auch
fdr empfindliche GegenstSnde dar. Es haften ihm aber noch be-
dentende Mangel an, von denen aufier der verh<nism&fiig geringen
Tiefenwirkung, die nnr bescheidene Ansnutzung des Raumes bei der
einzelnen Desinfektion nnd der hohe Preis nnd die Kompliziertheit
der Apparatur hervorzuheben sind. (Preis je nach Vorhandensein
einer Dampfanlage 4500—6500 M.)
Wegen dieser Mangel stellte sich Vert die Aufgabe, auszu-
probieren, ob dieselbe Wirknng nicht anch in gut abschliefibaren ge-
wdhnlichen Desinfektionsapparaten ohne Vaknum zn erreichen sei.
Verf. stellte in Desinfektionsapparaten, die far Vakuumdesinfektionen
eingerichtet waren, nnd in dem Weimarer Damp.fdusenapparat Ver-
suche an, indem er ans einem Lang-Diend onngschen Formalin-
entwickler mit und ohne Vorwarmung der Behaiter, Formaldehyd-
Wasserdampf einleitete nnter Variiernng der Art und Menge der
Beschicknng. — Er kommt zn dem Schlusse, dafi die Anwendnng
verminderten Druckes bei der Formaldehyddesinfektion in geschlossenen
Apparaten znrzeit keinen Vorteil bietet Das Luftdampfgemisch er-
zielt bei gewohnlichem Luftdrncke nnd Anwendnng gleicher Tem-
peratnr mindestens die gleiche Wirknng wie die in den gegenwartigen
Apparaten bei vermindertem Druck eingefahrten Oder entwickelten
Formaldehyddampfe. Bei der Versnchsanordnnng des Verf. wird mehr
Formaldehyddampf im Apparate znrackgehalten als bei der Vakuum-
desinfektion und die Vermutung von Dienes bestatigt, dafi die
Tiefenwirkung zunimmt, je mehr Formaldehyd verdampft. Vom
Standpunkte der Bekampfnng der Infektionskrankheiten sind die
gegenwartig vorhandenen Systeme der teuren und schwierig zu be-
dienenden Vaknumapparate uberflfissig. Das Verfahren des Verf. ist
tiberall anwendbar, wo ein Dampfdesinfektionsapparat vorhanden ist,
anch kann ein isolierter Blechkasten (1 cbm Rauminhalt 300 ccm
40 proz. Formalin, 300 ccm Wasser bei 62°; 3 Stunden lange Ein-
wirkung) verwendet werden. Das Verfahren ist auch im Felde an¬
wendbar. — Aufgabe der Technik ist es, einen Apparat herzustellen,
in dem die Zufflhrung der Formaldehyddampfe von der reinen Seite
aus mdglichst gleichmafiig fiber die Desinfektionskammer ohne Er-
hOhung der Temperatur auf hOchstens 70° erfolgt. Verf. behait sich
vor, Versuche anznstellen, nm mit grOfieren Formalinmengen ohne
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Desinfektion.
183
jede Vorw&rmnng bei ganz niederen Temperaturen eine sichere und
vollkommen unschadliche Desinfektionswirknng zn erzielen.
Wedemann (Berlin-Liehterfelde).
Mayer, 6., tfber die Tiefenwirknng yon Formalind&mpfen
in Dampfdesinfektionsapparaten mit nnd obne Ein-
wirkung verminderten Luftdruckes. (Gesundheitsingenienr.
Jg. 37. 1914. S. 310.)
Yerf. macht Bemerknngen zu der Abhandlnng von 0. Mayer
(s. vorstehendes Ref.) nnd weist daranf bin, dafi yon einer Entbehr-
iichkeit der Yaknnmapparate anf Grand der Angaben yon 0. Mayer
nicht gesprochen werden kann. Die yon 0. Mayer yorgeschlagene
Abanderung, Einleitnng yon Form aldehy dd&mpfen in einen Dampf-
desinfektionsapparat, sei nichts anderes als der scbon lange bekannte
„Formalinschrank“. Anf diese Aasfiihrungen G. Mayers erwidert
0. Mayer, dafi er das Ergebnis and die darans gezogenen Schlnfi-
folgerungen seiner Untersacbnngen aufrecht halt.
Wedemann (Berlin-Liehterfelde).
Thoni, J. and Geilinger, H., Uber Ranmdesinfektionsyer-
sache mit dem apparatlosen Formalin-Permanganat-
Yerfahren nach Doerr and Ranbitsckek. (Mitteil. a. d.
Geb. d. Lebensmittelantersachang a. Hygiene, verdffentl. y. Schweizer
Gesandheitsamt. Bd. 5. 1914. S. 93.)
Yon sechs Ranmdesinfektionsyersnchen nach Doerr and Ran-
bitschek warden 4 im Winter, 2 im Sommer angestellt, zar Ron-
trolle warden 3 mit dem Flttggeschen Apparat in den gleichen
Raumlichkeiten and zn gleicher Jahreszeit yorgenommen. Im Winter
ergaben beide Verfahren nngenQgende Resnltate, and zwar warden
beim Formalin-Permanganat-Verfahren 78,9 Proz., beim Flttggeschen
30,5 Proz. der angelegten Testobjekte abgetStet. Im Sommer da-
gegen wnrde die geforderte Desinfektionsqaote von 90 Proz. erreicht.
Wird einer Bodendesinfektion in spezieller Weise Rechnang getragen,
wie das in Desinfektionsyorschriften der Fall ist, so erfolgt darans die
Berechtignng, bei der Ermittlnng des Desinfektionseffektes aasschliefi-
lich die nicht am Boden befindlichen Testobjekte heranznziehen. Yon
den aaf Schrank and Tisch anfgestellten Objekten warde darch die
Flttggesche Methode aasnahmslos, darch das Formalin-Permanganat-
verfahren, abgesehen von einem Versnch (86,7 Proz.), mehr als 90 Proz.
sterilisiert. Es liefi sich also mit der apparatlosen Methode an-
n&hernd die gleiche keimtdtende Wirknng erreichen wie mit dem
Breslaner Verfahren. In Anbetracht der Yorteile, die das Formalin-
Permanganat-Verfahren bietet (Anwendbarkeit in Yerhaltnissen, wo
keine Apparate zar Yerfttgang stehen, keine Feaersgefahr, relativ
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184
Desinfektiou.
geringe Kosten, gute Haltbarkeit der Reagentien), scheint seine Ver-
wendung empfehlenswert. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Bechhold, H., Yon der Reinignng der Hande. (Zeitschr. f.
Hyg. n. Infektionskrankh. Bd. 77. 1914. S. 436.)
Die Yersache des Verf. beziehen sich aaf die Yerschmutznng der
H&nde, die Adsorption der Bakterien, die Seife als Reinignngs- nnd
Desinfektionsmittel im Reagenzglas nnd anf der Hant nnd die H&nde-
desinfektion.
Die Resnltate der Untersuchnngen von Verf. sind folgende:
1. Ans einer Aufschwemmung von RuB Oder Bakterien werden
an der benetzbaren Hand RuB und Bakterien adsorbiert (Der mit
Fett ans den Talgdriisen bedeckte Teil der Hant wird von Wasser
nicht benetzt.)
2. Schiittelt man Staphylokokkenemulsion heftig in einem Glase,
so findet infolge Zerteilnng eine scheinbare Yermehrnng der Keim-
zahl statt; bewegt man die Emulsion nnr leicht, so erfolgt eine be-
dentende Yermindernng der Keimzahl, vermntlich infolge Adsorption
an der Glaswand.
3. Bewegt man eine Staphylokokkenemulsion, welche einen Baum-
wollstrang enth<, in einem Glase, so erfolgt eine Verteilung der
Kokken zwischen Baumwolle, Glaswand nnd Flussigkeit derart, daB
der Fliissigkeit verhaltnismafiig nm so mebr Kokken entzogen werden,
je weniger sie enthalt.
4. Fur die Waschwirkung wnrde bisher nnr die Seifen ISsung
beriicksichtigt; unterschatzt wurde das Einreiben mit der festen
Seife, die den Scbmntz wie ein Abziehbild von der Haut abzieht.
5. Die sanre (HC1) Hant h§.lt RuB fester als nentrale Oder alka*
lisch (NH 8 ) gemachte Hant.
6. Die Waschwirkung nnd die Desinfektionswirkung von Seifen
im Reagenzglas gehen parallel, beruhen anf den gleichen Ursachen
(Umhiillnng der Schmutzteilchen und Bakterien mit einer Schicht
hydrolytisch abgespaltener Fettsanre bzw. sanren fettsauren Alkalis.)
7. Trotzdem es Seifen gibt, die im Reagenzglas erhebliche Des¬
infektionswirkung besitzen, gelingt es nicht, H&nde durch solche Seifen
in brauchbarer Zeit (10 Minnten Oder weniger) zn desinfizieren; im
Gegenteil: die Keimzahl der Handoberfl&che wird durch Waschen
mit Seife scheinbar erhbht.
8. Die kr&ftigsten Desinfektionsmittel, wie oximercuri-o-tolyl-
sanres Na nnd Tribromnaphthol, werden in Form von Seifen bei der
Hautdesinfektion mehr oder weniger wirknngslos.
9. Der Grnnd fiir die Wirkungslosigkeit von wfisseriger nnd
alkoholischer 8eifenl5sung im Gegensatz zn Alkohol nnd anderen
alkoholischen Ldsnngen wnrde in der Yerschiedenheit der dynami-
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Desinfektion.
185
schen Oberfl&chenspannung erkannt. Alkohol mit niedriger
dynamischer Oberflachenspannung dringt rasch in kapillare Raume;
Seifenlbsung (w&sserig Oder alkoholisch) nnr langsam.
10. Die Prufung der H&ndedesinfektion ira Paul-Sarweyschen
Easten wurde dadurch versch&rft, daft statt Wasser kolloide LQsungen
(natiirliches and kftnstliches 8eram) zum Waschen verwendet warden;
es konnten dadurch rand */« mehr Keirae yon der Hand geldst
werden, als durch Wasser Oder schwache Laugenwaschung.
11. Bei der unter 10 angegebenen verscharften Prilfang erwies
sich Alkohol als ein gates, aber nicht ganz zayeriassiges H&nde-
desinfiziens.
12. Der Zasatz eines chemischen Desinfiziens za Alkohol (speziell
bewiesen far Sublamin, Sublimat and Tribromnaphthol) macht die
Hand ftir langere Zeit keimarm. 8chi 11 (Dresden).
Seiffert, 0. and Spiegl, A., liber die Verwendang des
Glyzerins zur Sterilisation yon Instrumenten etc.
(C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 74. 1914. 8. 518.)
Zu Sterilisationszwecken brauchbares Glyzerin darf bei 130°
kein scheinbares Sieden, das darch za grofie Wassermengen hervor-
gerafen wird, zeigen and keine die Schleimh&ute reizende Dampfe
abgeben. Das Glyzerin wird zur Sterilisation bei einer Temperatur
yon 120° verwandt. Als Sterilisationsapparat geniigt ein Eochtopf,
besser noch einer der Qblichen Instrumentensterilisatoren. Es emp-
fiehlt sich die Verwendang eines in das Glyzerin taachenden Ost-
w aid schen, mit Parafflnbl gefiillten Thermoregulators, der aaf 120° C
eingestellt wird. Die desinfizierende Wirkang des Glyzerinbades ist,
wie die Untersuchungen der Verff. an yerschiedenen Bakterienarten
ergaben, eine ausgezeichnete. Das Glyzerinbad wird insbesondere
zur Sterilisierung yon Instramenten empfohlen; das Glyzerin 19.£t
sich darch Eintaachen der Instramente ia sterile Eochsalzlbsang
leicht entfernen. Scharfe and Aassehen der Instramente sollen nicht
leiden. Anch zar Desinfektion yon Gammischl&uchen, Eathetem and
Filterkerzen soli das Glyzerin sich eignen.
Gildemeister (Posen).
Seiffert, G., Die Abtbtung pathogener Eeime nnter
Glyzerineinwirkung. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 74. 1914.
8.644.)
Die abtdtende Wirkang des Glyzerins in wasseriger L&sung ist
abh&ngig von der Temperatur; sie f&llt mit dem Niedrigwerden and
steigt mit dem Hbherwerden der Aafbewahrungstemperatur. Je
schwacher die Eonzentration des Glyzerins, desto geringer ist seine
bakterientStende Wirkang. Die yerschiedenen Bakterien verhalten
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186
Desinfektion.
sich dem Glyzerin gegenfiber yerscbieden. Sebr empfindlich sind
xmter anderen Streptokokken and B. pyocyaneus, sehr widerstands-
fahig Staphylokokken, Milzbrand, Bac. subtilis. Die Wirkang des
Glyzerins wurde in keiner nennenswerten Weise beeinfluBt, wenn der
Glyzerinldsung EiweiBsubstanz in Form von Serum zagesetzt wurde.
Aus den Untersuchungen ergibt sich fttr die Eonservierung der
Lympbe mittels Glyzerin insbesondere, dafi eine etwaige Infektion
mit eitererregenden Streptokokken relativ ungefahrlich ist, wenn die
Lymphe genfigend lange gelagert hat; eitererregende Staphylokokken
konnen auch l&ngerem Lagern widerstehen, weshalb bei der bakterio-
logischen Vorprtifung der Lymphe ein Augenmerk auf gelatinever-
fliissigende Staphylokokken zu richten ist. Gildemeister (Posen).
Frel, W. und Margadant, Ch., Zur Theorie nnd Praxis der
Desinfektion mit Kresolseifenldsungen, unter
spezieller Berficksichtigung der Elektrolytwirkung.
(Zeitschr. £ Infektionskrankh. u. Hyg. d. Haust. Bd. 15. 1914. 8. 273
u. 350.)
Elektrolyte (Neutralsalze) erhohen mit wenigen Ausnahmen die
Desinfektionswirkung mit Eresolseifenlfisungen, und zwar einige in
auffallend hohem Grade. Es bestehen grofie Unterschiede in der
Wirkung der einzelnen lonen in fiquimolekularer Eonzentration. Am
meisten desinfektionsbegfinstigend wirken diejenigen Elektrolyte,
welche TeilchengroBe und Teilchenbeweglichkeit der Eresolseife am
wenigsten beeinflussen. Es besteht ein Zusammenhang zwischen der
Verstfirkung der Desinfektionskraft und der Herabsetzung der Ober-
flachenspannung der Eresolseifenlosung, indem die Elektrolyte die
Oberflachenspannung der Eresolseifenlosung erniedrigen. Hingegen
besteht nur bei den Eationen eine direkte Proportionalitfit zwischen
der GrfiBe der Verbesserung und dem Grade der Herabsetzung der
Oberfl&chenspannung. Die durch verschiedene Begfinstigung der
Desinfektionswirkung der Eresolseifenlfisungen erhaltenen lonenreihen
stimmen teilweise tiberein mit anderen in der Kolloidchemie ge-
fundenen lonenreihen, z. B. bei EiweiBffillung, Lezithinfallung, Quel*
luDg von Gelatine, Hftmolyse, ein Beweis, dafi die Desinfektion ein
komplexer Vorgang ist und nicht einfach als EiweiB- bzw. Lipoid-
ffillung oder Quellung oder Auflfisung definiert warden kann, bei
dem aber diese Prozesse doch das Wichtigste sind. Die lonenreihen,
wie sie aus der Beeinflussung der desinfizierenden Kraft verschie-
dener Eresolseifen durch Elektrolyte bei Anwendung gleicher Bak-
terien erhalten werden, sind zum Teil identisch. Auch die lonen*
reihen, die aus der verschiedenen Beeinflussung der Desinfektions*
wirkang der gleichen Eresolseifenldsung bei Anwendung verschiedener
Bakterien resultieren, stimmen teilweise fiberein. Die allgemeinen
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Deainfektion.
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Gesetzmfifiigkeiten der Desinfektion durck Kresolseifen-Elektrolyt-
gemische werden also etwas modifiziert durch die besonderen Eigen-
schaften der einzelnen Kresolseifen bzw. Bakterienarten. Durch Kom-
bination zweier Desinfektionsmittel wird in den meisten Fallen eine
Verbesserung der Desinfektionskraft der schwacher wirkenden Eom-
ponente durch die starkere erzielt Oftmals tritt sogar auch eine
Verbesserung der Desinfektionswirkung der starkeren Komponente
durch die schwfichere ein. Die Verbesserung findet bei gewissen
Kombinationen ihren Ansdruck in einem Optimum der Wirkung bei
gewissen Proportionen der Komponenten. Soviel sich bis jetzt er-
geben hat, ist die Desinfektionswirkung von zwei kombinierten Des-
infektionsmitteln nicht einfach die Summe bzw. das arithmetische
Mittel der Einzelwirkungen, sondern es kann — zumal bei bestimmten
Mengenverhaitnissen — eine gegenseitige Verstarkung stattfinden.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Schottelius, Max, Chlor-Xylenol-Sapokresol („Sagrotan“)
ein neues Desinfektionsmittel. (Arch.f.Hyg. Bd.82. 1914.
S. 76.)
Sagrotan ist ein von der Firma Schfilke & Mayr in den Handel
gebrachtes nnd fur praktische Desinfektionszwecke empfohlenes Prfi-
parat, welches in der Weise gewonnen wird, dad man Chlorxylenol
in Seifen 15st und mit einer Losung der vom Verf. friiher beschrie-
schriebenen komplexen Alkaliverbindungen von Chlorkresol — dem
Grotan — versetzt. Verf. hat fiber die bakterienabtfitende Wirkung
des neuen Prfiparates wie fiber seine toxischen Eigenschaften ein-
gehende Untersuchungen angestellt, die folgendes Resultat hatten.
Versuche an 28 verschiedenen Milzbrandstammen ergaben, dad
eine 2 proz. Sagrotanldsnug die widerstandskraftigsten Milzbrand-
sporen der untersuchten Stfimme nach 24stfindiger Einwirkung ab-
tfitete, wfihrend die &proz. Phenolldsung bei den gleichen Stammen
noch nach 4 Wochen lebensffihige Keime zurftckgelassen hatte. Durch-
schnittlich warden die Milzbrandsporen von einer 2 proz. Sagrotan-
losnng innerhalb 6 Stunden vernichtet.
Weitere Versuche mit Sagrotan warden an Auswurij Dejekten
and Wandsekreten gemacht, hierbei warden Parallelversache mit
Lysol and Xresolseifenwasser aasgeffihrt Sagrotan erwies sich so-
wohl dem Lysol wie dem Liqu. Kresoli saponat. an Wirksamkeit
fiberlegen. Eine 1 proz. Lfisung des Praparates genugt ffir alle
praktisch in Frage kommenden Ffille; innerhalb weniger Minuten
werden alle in Wandsekreten und Dejekten vorhandenen Bakterien
vernichtet Zur Abtfitung von Tuberkelbazillen in Sputum Oder in
Aufschwemmongen soil eine 2 proz. Sagrotanlfisung genii gen, die
2 Stunden einwirken mufi.
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Desinfektion.
Versuche an Mensch and Hand ergaben eine grofie Ungiftigkeit
des PrSparates.
Vert bezeichnet anf Grand seiner Untersnchungen das Sagrotan
als ein Praparat, das alien Anforderangen entspricht, die an ein
ideales Desinfektionsmittel gestellt werden miissen: hbchste keim-
tdtende Wirkung, grofie Ungiftigkeit f&r die Kdrperzellen and physi-
kalische Eigenschaften, welche seine Anwendnng in der Praxis er-
mdglichen. Gildemeister (Posen).
MacFarlan, D., Notes in the study of potassium mercuric
jo did. (Jonrn. of Americ. med. Assoc. Vol. 62. 1914. p. 17.)
Die Hanptvorziige des Kalinmqnecksilberjodid (K a HgJ 4 ) als
Desinfiziens besteben nach Verf. darin, dafi es gnt lbslich ist
and aucb in sehr hohen Verdfinnnngen stark bakterizid wirkt, obne
anf das tierische Gewebe einen merklichen lokalen Reiz Oder eine
toxische Wirkung anszniiben. Typhusbazillen z. B. werden in Ver-
dunnung 1:80000 gehemmt and bei 1:60000 abgetOtet. Es wird
aber vom Verf. nicbt mitgeteilt, ob bei Anwendnng der Verdunnung
1:60000 die Bakterien anch nach Entfernnng des an die Bakterien-
leiber gebundenen Desinfektionsmittels sich tats&chlich als abgetdtet
erwiesen, oder ob es sich anch bei dieser Konzentration nnr nm eine
Hemmnng handelte. Nach Ansicht des Verf. ist das Mittel vermfige
seiner geringen Reizwirknng anch sehr geeignet znr lokalen Behand-
lung infektiCser Hautkrankheiten. Huwald (Berlin-Lichterfelde).
Abt, Georges, Essais de sterilisation des spores char-
bonnenses. (Ann. de l’lnst. Pasteur. T. 28. 1914. p. 149.)
Im Anftrage des franzdsischen Generalsyndikats der Felle nnd
HSnte hat sich Verf. mit der Desinfektion von Milzbrandh&nten nnd
dem EinfluB der Desinfektion anf den Wert der Felle eingehend be-
schaftigt. Die von Schattenfroh angegebene Methode, bei der
bekanntlich SalzsSnre nnter Znsatz von Kochsalz znr Anwendnng
gelangt, erzielte bei den Versnchen des Verf. eine ausreichende Des¬
infektion, wenn Konzentration der Desinfizientien nnd Einwirkungs-
daner genugend waren. Am zweckm&fiigsten erwiesen sich folgende
Kombinationen: 2 proz. Salzsaure, 10 Proz. Kochsalz nnd 48stnndige
Einwirkungsdaner bei 15—20° Oder 1 proz. S&ure mit 10 Proz. 8alz
nnd 6 Stnnden bei 40°. Nach Ansicht des Verf. wiirden aber die
Felle bei dieser Desinfektion kanm ungesch&digt bleiben. Wird je-
doch einer der Faktoren rednziert, so gibt die Methode weniger
sichere Resnltate als das Chlor Oder das Snblimat Mit Chlor kann
man sehr wohl Meerschweinchenfelle nnter annehmbaren Bedingnngen
sterilisieren; es erscheint aber dem Vert fraglich, ob die Resnltate
bei groBen Fallen dieselben sein wiirden. Eine gewisse Unregel-
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Desinfektion.
189
m&fligkeit in der Desinfektion ist zn befiirchten; anch der Chlor-
geruch kann l&stig werden. Die yon Seymour-Jones angegebene
Desinfektionsmethode mittels Sublimat -f- Ameisensaure lieferte dem
Verf. wenigstens fdr Gerbereizwecke recht zufriedenstellende Resultate,
wenn man den Ameisensaurezusatz auf 2 pro Mille herabsetzt. Uber-
schreitet man die Sublimatkonzentration von 1:5000, so l&uft man
Gefahr, dad auf den H&uten sich Flecke von Schwefelquecksilber
bilden. Man miidte sich also mit einer Konzentration begniigen, die
zwar die Sporen nicbt tOtet, sie aber sSmtlich inoffensiv macht.
Die Zahl der j&hrlich in Frankreich in der Haute- und Fell-
industrie vorkommenden Milzbrandfaile betragt 40—50.
Gildemeister (Posen).
Weinholzer, Georg, Untersuchungen liber das Prophylakti-
kum Mallebrein. Inaug.-Diss. Passau 1914.
Das Prophylaktiknm Mallebrein zeigte in der vorgeschriebenen
Yerdiinnung 1:100 gegenuber Pyocyaneus, Streptokokken, Staphylo-
kokken und Diphtheriebazillen weder entwicklungshemmende nocb
abtdtende Wirkung. In der Verdunnung 1:10 tbtete es Strepto¬
kokken erst nach 30 Minuten ab. Auf Diphtheria- und Tuberkel-
bazillen blieb das Mittel selbst in unverdiinntem Zustande wirkungs-
los. Die Annahme, dad das Prophylaktiknm im lebenden Tierkorper
gfinstige Wirkung auf bakterielle Infektion ausiiben kfinnte, wird
durch diese Untersuchungen nicht gestiitzt.
Kurt Meyer (Berlin).
Wischnewski, K., Uber die bakterizide Wirkung des
Athylhydrokupreins auf den B. mucosus ozaenae.
(Russky Wratsch. 1914. No. 23.)
Auf Grund seiner Untersuchungen kommt Verf. zu dem Schlusse,
dad das salzsaure Athylhydrokuprein in der Konzentration 1:200
eine starke bakterizide Wirkung auf den B. mucosus ozaenae ausubt.
Die Grenzen der bakteriziden Wirkung des Praparates schwanken
zwischen 1:300 und 1:500 seiner Yerdiinnung. Diese Schwankungen
sind von der Qualit&t der chemischen Zusammensetzung des N&hr-
bodens abhangig. Die stkrkeren Yerdiinnungen (1:8000) bedingen
eine wachstumshemmende Wirkung auf den Erreger der Ozkna. Der
Blutagar, der an und fiir sich bakterizid wirkt, zerlegt nicht das
Athylhydrokuprein; auf diesem Nfthrboden wirkt das Prkparat starker,
als auf den gewShnlichen Nahrboden. Weitere Versuche in dieser
Hinsicht an Menschen und Tieren sollen seinerzeit vom Yerf. mit-
geteilt werden. M. Isabolinsky (Smolensk).
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Dennfektion.
Homer, P., Gebb, H. and Lohlein, W., Experimentelle and
klinische Untersuchungen fiber die hemmende and
abtfitende Wirkung yon Anilinfarbstoffen anf augen-
pathogeneKeime. (v. Graefes Arch. f. Ophthalmologic. Bd. 87.
1914. S. 1.)
Die Verff. nntersuchten 68 verschiedene Anilinfarbstoffe der Firma
Merck anf ihre bakteriziden and entwicklangshemmenden Eigen-
schaften gegenfiber den Staphylokokken, Pnenmokokken, Gonokokken,
Streptokokken, Xerosebazillen and Diplobazillen. Die Versuche warden
teils mit Bakterienkaltnren im Reagenzglase, teils an infizierten
Eaninchen and am erkrankten Menschenange vorgenommen, and
zwar mit yerschieden starken Farbstofflfisungen. Es ergab sich, daft
eine grofle Zahl der Farbstoffe bakterizide and entwicklangshemmende
Wirkangen entfalten, die yor allem yon der Eonzentration, weniger
yon der Menge der Lfisang abhfingig sind. Die Wirkangen waren
auBerdem auf die einzelnen Bakterienarten ganz yerschieden, and
anch bei verschiedenen Stfimmen derselben Art bestanden Unter-
schiede. Im allgemeinen waren die basischen Farbstoffe wirksamer
als die saaren. Ffir die Behandlang am Menschenange mufiten Farb-
stoffgemische hergestellt werden. Diese ftbertrafen an bakterizider
Wirkung zam Teil die daza bisher dienenden Medikamente, zam
Teil kamen sie ihnen mindestens gleich. Besonders ausgesprochen
war die Beeinflossnng der durch den Diplobazillns Morax-Axenfeld
verarsachten Prozesse, w&hrend die Pnenmokokkenerkrankangen sich
weniger deatlich beeinfiussen liefien. Schadigangen am Auge durch
die Behandlung warden nicht beobachtet. Brons (Dortmund).
Jansen, Andrew M., The disinfectant action of certain
bacterial stains. (Journ. of infect. Diseases. Yol. 14.1914. p.255.)
Es wird fiber Versuche zur Feststellnng der abtdtenden Eraft
yerschiedener Farbstoffe gegenfiber den Erankheitserregern berichtet.
Wasserige Lfisungen yon Methylenblau and Fachsin haben wenig
oder gar keine keimtfitende Eraft. Wfisserige Lfisungen yon Gen-
tianaviolett haben aasgezeichnete keimtfitende Eraft gegenfiber gram-
positiven Eeimen, selbst in starker Verdfinnung, gegen gramnegative
dagegen nur in erheblich geringerem Grade. Erystallviolett verh<
sich ahnlich so. Das gebrfiuchliche Anilinwassergentianaviolett tfitet
scbon in einer Minute alle Eeime, grampositive and gramnegative.
Anch Earbolfnchsin hat eine gewisse keimtfitende Eraft entsprechend
dem Earbols&uregehalt. Die meisten pathogenen Organismen, die in
gewfihnlicher Weise mit Methylenblau geffirbt waren, blieben nach
dem F&rben lebend and vermehrungsffihig, and waren wahrscheinlich
anch noch geffihrlich ffir den Menschen. Alle Eeime aber, die mit
Earbolfnchsin behandelt waren, boten keine Gefahr mehr ffir den
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Desinfektion.
191
damit Besch&ftigten, ebensowenig solche, die mit Anilinwassergentiana-
violett Oder den Gramfarbstoffen gef&rbt waren.
W. H. Hoffmann (Berlin).
Ayers, S. Henry and Johnson, William T., Pasteurization in
bottles and the process of bottling hot pasteurized
milk. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 14. 1914. p. 217.)
Das Erhitzen der Milch in Flaschen bei 63° ffir eine halbe
Stnnde gibt eine ansreichende Keimfreiheit Bei der Ansfhbrnng
und Anwendung des Verfahrens durfen gewisse Vorsichtsmadregeln
der selbstverstandlichen Sauberkeit nicht auder Acht gelassen werden.
Ahnlich gate and sogar noch bessere Erfolge lassen sicb, wie dorch
nmfangreiche Versuche belegt wird, auch erzielen, wenn die Milch
im ganzen in gleicher Weise pasteurisiert, auf Flaschen gezogen and
im Laftstrom langsam abgekiihlt wird. Die Beschaffenheit der Milch
wird dorch diese Behandlung in keiner Weise anders beeinflafit als
bei dem gewdhnlichen Pasteorisieren der Milch in Flaschen. Wie
wait sich dieses Verfahren auch for die Zwecke des Milchgewerbes
eignet, mad noch gepriift werden. W. H. Hoffmann (Berlin).
Anmann, tfber die Trinkwassersterilisation mit Salz-
saure — Brom — Bromkali (Dr. Riegel). (Deutsche milit&r-
ftrztl Zeitschr. 1914. S. 55.)
Nach dem Riegelschen Verfahren wurde bei Berliner Leitungs-
ond bei Spreewasser eine sichere Vernichtang der zagefugten Test-
bakterien (Cholera, Typhas) erzielt. Sachs-M&ke (Allenstein).
Kellogg, Wilfred H., Salt-water swimming baths. Effect
of chlorine treatment on the bacterial content (Publ.
Health Rep. 1914. p. 687.)
Zusatz von Chlorkalk zu einem mit Seewasser gespeisten
Schwimmbassin setzten zwar die Eeimzahl herab; es ergaben sich
aber technische Schwierigkeiten. Infolgedessen wurde ein Teil See¬
wasser der Elektrolyse unterworfen and so yorbehandelt des Nachts
dem Badebassin von dessen Grand aus in einer solchen Menge zuge-
fhhrt, dad 1,8 Teile Chlor auf 1000000 Teile Badewasser kamen. Das
Verh<nis 2,8:1000000 wirkte zwar ghnstiger, wurde aber bereits
▼on einer Anzahl Badeg&ste als stbrend empfanden. Uber Verminde-
rnng der Eeimzahl geben einige Eurven Anfschlud.
Hermann Friese (Coblenz).
€lalli-Yalerio, B., Sur la sterilisation de petites quantites
d’eau potable par le chlorure de calcium. (Rev. Soisse
de Med. 1914. No. 21.)
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Dednfektion.
Mit der Methode von Bayer & Co. (3 g einer Mischung yon
Calcium chloratum und NaCl as far 3 1 Wasser) kann man in 6—8
Miouten eine gute Sterilisierung des Trinkwassers erzielen, aber es
ist unmSglich, mit 2,1 g von Sodium percarbonat das Wasser vom
Chlorgeschmack ganz zu befreien. Autoreferat.
Glaser, Erhard, Zur Frage der W&sserversorgung im
Felde. (Militarmedizin und &rztliche Kriegswissenschaft. Heft II.
Milit&rgesundheitspflege und Heeresseucheu. Wien und Leipzig
[Josef Sufdf] 1914. S. 177.)
Das idealste Verfahren der Trinkwassersterilisation ist das mit
nltravioletten Strahlen, da es eine yollkommene 8terilit&t ohne Ver-
anderung der chemischen Zusammensetzung, des Gasgehalts, insbe-
sondere anch ohne ErhOhung der Temperatur, nnd das alles ohne
Zugabe eines Pr¶tes bewirkt. Yerf. beschreibt einen, nach dem
geteilten System der Feldkfichen gebauten, fahrbaren Apparat zur
Sterilisation des Trinkwassers mit nltravioletten Strahlen, der bei
einem Fahrversuche unter kriegsm&fiiger Inanspruchnahme sich durch-
aus bew&hrt hat, wobei vor allem die-Quarzquecksilberlampe selbst
vollkommen unverletzt blieb. Wasser mit Huminsubstanzen erfordert
allerdings eine Yorbebandlnng mit Aluminiumsulfat.
Sachs-Miike (Allenstein).
Schubert, Die Ozonisierung des Wassers in hygienischer
und wirtschaftlicher Bedeutung. (Zeitschr.f.Med.-Beamte.
1914. S. 489.)
Im Laufe der Jahre ist das Ozonverfahren so yerbessert, dafi
damit eine vollige Sterilisierung des Wassers bewirkt wird und mit
Sicherheit pathogene Bazillen, insbesondere die des Typhus und der
Cholera, abgetOtet werden, w&hrend dies durch Sandfilter nicht mSg-
lich ist, wie die von Zeit zu Zeit in Grofistadten auftretenden Epide-
mien beweisen. Wolf (Witzenhausen).
Galli-Yalerio, B., Zur Yerwendung des Ozons fur Luft-
desinfektion. (C. £ Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 75. 1914. S. 93.)
Bei einem in den Handel gebrachten Zimmerozonator konnte
Yerf. keine bakterizide Einwirkung feststellen. Verf. ist der Ansicht,
dafi man immer mehr das Publikum vor der Verwendung des Ozons
far Zimmerdesinfektion warnen masse. Gildemeister (Posen).
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CentralMatt fflr Bakterlologle etc. I. Alt. Referate.
-- Bd. 63. No. 7. ■
Ausgegeben am 28. April 1915.
Augen- nnd Hantkrankheiten, Mykosen, Yerschiedenes.
Axenfeld, Th., Die Atiologie des Trachoma. 178 S. mit
6 lithographischen Tafeln. Jena (Gustav Fischer) 1914. Pr. 5,60 M.
In der vorliegenden Monographic fiber die Atiologie des Trachoms
hat Verf. einen knrz gehaltenen Gesamtfiberblick fiber die experi-
mentellen nnd klinischen Ergebnisse der Trachomforschnng geschaffen
nnd in flfissiger Form nnd ansgezeichneter Darstellnng anch die noch
ungekl&rten Fragen dieses schwierigen, viel bearbeiteten Problems
behandelt. Bei der kritischen Sichtung des interessanten Stoffes
kommt er bezfiglich des gegenw&rtigen Standes der Trachom&tiologie
zn folgenden Ergebnissen. Mikroorganismen ans der Grappe der
Bakterien kfinnen ebensowenig wie Blastomyceten als die Ursache
des Trachoms gelten, nnd dnrch die bekannten Konjnnktivitiserreger
wird das Trachom nur kompliziert nnd beeinflufit. Dabei gibt es
ansschliefilich angenpathogene Eeime. Der Gegensatz zwischen dem
relativ seltenen „akuten“ Beginn des reinen Trachoms and der H&ufig*
keit des aknten Beginns bei den experimentellen Ubertragnngen anf
die Bindehant des Menschen nnd des Alien erkl&rt sich dnrch die
von der natfirlichen Infektion verschiedene massive Impfung in die
Schleimhaut. Das reine, bakterienfreie Trachom ist fibertragbar, aber
bei einfacher Sekretttberimpfung nicht bedingungslos kontagifis. In
den Fallen von positiver Ubertragnng beim Menschen kam es stets
zur Kornerbildnng. Da6 Basse nnd Klima eine erheblicbe Disposition
schaffen, konnte bisher einwandfrei nicht bewiesen werden, wfihrend
eine verschieden hohe persfinliche Empfanglichkeit besteht. Ob nnd
in welchem Umfange eine erworbene Immunitat nach fiberstandenem
Trachom vorkommt, die dann wohl nnr relativ nnd zeitlich beschrankt
ware, ist nnsicher. Die Anssichten kfinstlicher Immnnisiernng sind
bisher nicht gfinstig. Anscheinend ist das Trachomvirns gegen flitze,
Baite Oder Anstrocknnng wenig widerstandsfahig. Nicht nnr das
abortive nnd das beginnende Trachom, sondern anch das voll ent-
wickelte Koraertrachom sind nicht immer von anderen, anf gntartiger
Infektion bernhenden Follikelbildnngen zu unterscheiden. So kann
z. B. das in letzter Linie genitale „Einschlufivirus" der „Einschlu6-
blennorrhoe des Nengeborenen", sofern man diese Erkranknng mit
ihren Ubertragnngen nicht znm Trachom rechnet, nnter Umst&nden
ein dnrchans n trachomat3ses u Bild liefern. Bei diesem Virus war
Erste Abt. Refer. Bd. C3. No. 7. IB
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194
Angenkrankheiten.
der Verlaaf der KSrnerkrankheit jedoch stets gutartig, and schwere
Narbenbildnngen and Pannns warden bisher nicht beobachtet.
Trachom and EinschlaBblennorrhoe sind bisher die einzigen Er-
krankangen, die filtrierbaren und fQr die Konjanktiva pathogenen
Stoff gebildet haben, and yoo denen Obertragungen auf die Eon-
jnnktiva des Affen mOglich waren. Die AffenkonjanktiYa reagiert
anch bei der gleichen Spezies auf das TrachomYiras nicht gleich-
m&Sig; h&afig verlauft die Impfang negativ, nur in einem Teile der
Falle kommt es zn dentlicher Follikelbildnng, nnr ansnahmsweise
znr Narbenbildang. Wichtig ware eine positive Impfang mit dem
Filtrat eines einschluSfreien Trachoma, da die Affenimpfang von
Trachom and EinschlaSblennorrhoe das gleiche Ergebnis zeigen kann,
die positive Impfang von Trachomfiltrat also anf gleichzeitig vor-
handenes EinschluSviras mOglicherweise zarackzafahren ware and
nicht auf das Trachom selbst
Form and Fftrbbarkeit der Pro wazek-Halberst&dterschen
Kfjrperchen, deren Entdecknng von grofier Bedeutang fQr das Trachom-
problem sind, weisen gewisse Schwanknngen anf. Ihr hftufigerea
Vorkommen beschr&nkt sich anf das Trachom and die „Einschlafi-
Konjnnktivitis“ der Neageborenen, sowie die za letzterer gehdrigen
Ubertragangen and Genitalerkranknngen. Die jedenfalls seltenen ge-
legentlichen Befande auf normaler Konjanktiva and bei anderen
Bindehantleiden sprechen keineswegs mit Bestimmtheit gegen eine
fttiologische Bedentang der erw&hnten Korperchen, da es sich am
atypische Krankheitsbilder handeln kann, ferner anch die sicher-
gestellten bakteriellen Konjnuktivitiserreger sich gelegentlich beim
Normalen linden. In welcher Beziehnng die als weitere EinschlnS-
krankheiten beschriebene Epitheliosis desqaamativa and die Schwimm-
badkonjanktivitis zam Trachom stehen, ist noch ungeklart Der Nach-
weis der Pro wazekschen KQrperchen (,P. K.‘) beschrhnkt sich bisher
anf das Epithel der Konjanktiva, w&hrend er im Inneren der Follikel
noch nicht moglich war. Die Befande im Hornhautepithel und im Tranen-
sack bedQrfen noch weiterer Kontrolluntersachnngen. Die Morphologie
der P. K. beim Trachom and der EinschlaSblennorrhoe ist gleich,
ihre biologische Ubereinstimmung dam it noch nicht erwiesen. Der
von Halberstftdter-Prowazek and Lindner anfgestellte Ent-
wicklangsgang der P. K. hat vieles fQr sich; der Begriff der „Initial-
kdrper“ and der „Elementarkorperchen“ dient der Verstkndigung.
Oft liegen kleine „P.*Einschlusse“ in sonst normalen ZeQen. ZanQchst
besteht zwischen Zelle and EinschlaS eine gewisse Toleranz; mit
der VergroSerang des Einschlasses beginnt die Zelle za degenerieren.
Der histologische Befund im Epithel erfordert nicht die Deutung,
daS die Ansiedlnng der P. K. rein seknndQr, Qtiologisch bedeutungs-
los ist, sondern er ist mit einer Erregerrolle der P. K. dorchaos ver-
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Augenkrankheiten.
195
einbar. Die einschlnfihaltigen Epitbelien kommen in alien Scbicbten
des Epithels vor nnd sind am besten im Schnittpr¶te zn
stndieren; der morphologische Unterscbied der P. E. zwiscben Aus-
strich nnd Scbnitt berubt anf der Verschiedenbeit der Fixation. Im
freien Sekret anfierhalb der Epithelien ist diagnostisch Zuruckhaltung
geboten bezflglich Kornchen nsw., dagegen sind bier die n freien
InitialkQrper Lindners" beachtenswert, die einen cbarakteristischen
Befnnd bei den „EinschluBkrankheiten“ bilden. Hier and da finden
sich auch im Innern der Epitbeleinscbliisse Gebilde von der Gestalt
der „freien InitialkOrper", die wicbtig sind fbr die Auffassnng, daB
die P. K belebte Wesen sind. Es ist aber nicbt anznnehmen, daB
ansschliefilich die freien InitialkQrper iibertragbar sind. Obwohl die
P. K. sich von bekannten Zellprodukten nnterscheiden, ist doch die
Frage zn prfifen, ob iiberhaupt and inwieweit die P. E. AbkQmmlinge
der Zellen sind. Freilich lifit sich das P. K. in seinen verschie-
denen Formen nngezwungen weder ans Ansscheidnngen und Umwand-
lnngen der Epithelkerne noch ans dem Protoplasma ableiten. Der *
„Apparat yon Golgi-Elopsch" ist nicht die Grnndlage der P. K
Gegen die Lehre, daB sie eine schleimige Absondernng darstellen,
spricht der Ansfall der charakteristiscben Schleimfarbungen wie auch
die Morphologic. Fur die parasit&re Natnr der P. K. spricht ihr
mikroskopisches Verhalten, ihre Ubertragbarkeit auch in Passage*
impfnngen, ihr Vorkommen fast nnr bei bestimmten Entzandnngen.
Die Knltarversuche der P. E. haben bisher sichere Anbaltspnnkte
dafnr, daB es die Erreger des Trachoms sind, noch nicbt ergeben.
Wenn die P. E. parasit&re Gebilde sind, so ist anznnehmen, daB auch
die „Eleroentark5rperchen“ die Infektion ttbertragen kQnnen, nicht
nnr die „lnitialk8rper“, woranf schon die Filtrierbarkeit hindentet.
Es ist nicht wahrscheinlich, daB die P. E. Lebewesen ohne pathogene
Bedeutung wie Begleitbakterien sind. Die P. E. entstehen nicht ans
Gonokokken Oder irgendwelchen anderen Bakterien; sie kdnnen,
yoransgesetzt, daB sie Lebewesen sind, bei Trachom nnd Einschlufi-
blennorrhoe entweder identisch Oder trotz gleicher Morphologie ver-
schieden in ihrer Wirknng sein. Sind sie identisch, so kann es sich
entweder am die Trachomerreger Oder nm eine Mischinfektion handeln.
Die P. E. sind nicht dem Trachom (nnd der EinschlnBblennorrhoe)
ansschliefilich eigen, also insofern nicht „spezifisch“. Immerhin hat
ihr Nachweis bei trachomverd&chtigen F&llen eine gewisse Bedeutung
nnd macht die Diagnose „Trachom“, wenn auch nicht absolnt sicher,
so doch wahrscheinlicher gegeniiber anderen Follikularerkranknngen;
das Fehlen der P. E. schliefit jedoch Trachom keineswegs ans. Gegen
die P. E. als Trachomerreger sprechen yerschiedene wichtige Beobach-
tnngen: die Inkonstanz des Befandes auch in progressiven Stadien
der Erankheit nnr bei ihren Exazerbationen, das zwar hSufige, aber
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196
Augenkrankheiten.
nicht regelmafiige Vorkommen auch bei frisclien, unbehandelten,
sezernierenden Fallen, das oft scbnelle Verschwinden (besonders nach
Argentum nitricum) in positiven Fallen trotz Fortschreitens der Er-
krankung, ferner die Erfahrung, dafi Trachom auf den Affen fiber-
tragbar sein kann, auch ohne dafi bei letzterem P. E. in den Epithelien
auftreten. Trotzdem kann man aus dem Fehlen von P. K. im Epitbel-
ausstrich nicht ohne weiteres den Schlufi ziehen, dafi das in ihnen
vorhandene Virus in solchen Fallen vQllig fehle und fitiologisch nicht
in Betracht komme; denn mfiglicherweise stellen die P. K. nur eine
Erscheinungsform dieser „Parasiten“ dar, und es gibt vielleicht noch
andere in der Anordnung und Gestalt weniger typische Formen, die
sich dem einfachen Nachweis im Ausstrich entziehen kfinnen. Daffir
spricht der Umstand, dafi bei positiven Impfffillen in den Tagen der
Inkubation P. K. nicht nachweisbar sind, dann aber auftauchen, ferner
der Nachweis Heymanns, dafi mit einschlufi„freiem“ Genitalsekret
erfolgreiche Impfungen mit Bildung von Einschlfissen beim Affen sich
* erzielen lassen. Es kfinnten schliefilich die Parasiten nicht mehr im
Epithel sitzen, sondern in unscheinbarer Form in Gewebe fiberge-
gangen sein (z. B. in den Follikel), in dem sie von dem Epithel-
abstrich fiberhaupt nicht mehr erreicht werden.
Trotz der H&ufigkeit und weiten Verbreitung der Einschlufi-
konjunktivitis der Neugeborenen fehlt es noch sehr an Serienunter-
suchungen. Der diagnostisch und prognostisch wichtige Nachweis der
P. K. bei der Einschlafiblennorrhoe ist in der Regel viel leichter als
beim Trachom wegen der meist grdfieren Zahl der Einschlfisse. Fur
eine vollstandige Untersuchung einer Neugeborenenentzfindung ist
ein Epithelausstrich mit Giemsaffirbung ebenso notwendig wie das
Sekretprfiparat nach Gram. Form und Farbung der einzelnen Kom-
ponenten der P. K sind gewissen Schwankungen unterworfen. Das
Virus der Einschlafiblennorrhoe ist gegen Argentumpraparate be-
standiger als die Gonokokken und deshalb auch der Cr6d6isierung
weniger zuganglich. Dafi die P. K. die Erreger der „Einschlufi-
blennorrhoe" der Neugeborenen and der von ihr herrfihrenden Uber-
tragungen sind, erscheint weit besser durch positive Befunde gestfitzt
als die Lehre, dafi sie die Trachomerreger sind. Bei der Einschlufi*
blennorrhoe ist der Befund viel regelm&fiiger, entspricht bezfiglich
Dauer und Reichhaltigkeit weit mehr dem klinischen Verlauf, als dies
beim Trachom der Fall ist, er ist viel sicherer und mit viel groflerer
Konstanz auf den Affen fibertragbar mit einem Bilde, das mit der
Einschlufiblennorrhoe weitgehend fibereinstimmt. Moglicherweise
stellen die P. K. den fitiologischen Faktor einer besonderen konjunk-
tivalen Krankheit dar, die nicht mit Pannus und nur ausnahmsweise
mit Narbenbildung sich kompliziert, oft zur Bildung von Follikeln
fuhrt und klinisch dem Trachom mit frischer Entzundung Oder dem
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Aagenkrankheiten.
197
papillaren Stadium der Gonorrhoe gleicht, aufierdem aber sich diesen
letzten beiden Infektionskrankheiten gem zugesellt. Danach wftre
das Vorkommen der P. E. beim Trachom auf eine Mischinfektion
zuruckzufuhren. DaB der h&ufige Beginn des Trachoms in fruher
Jugend (in’den trachomdurchseuchten L&ndern) mit genitalen Neu-
geboreneninfektionen zusammenh&ngt, hat bisher nicht wahrschein-
lich gemacht werden konnen. Zweifellos kann von den Genitalien
ans ohne jede Verbindnng mit trachomatosem Material auf der Binde-
haut ein Bild entstehen, das sich nicht immer von dem yon Bindehaut
zu Bindehaut ubertragenen Edrnertrachom unterscheiden l&Bt. lnso-
fem kommen tats&chlich ohne Einschleppung Faile vor, die wir dem
klinischen Bild nach als „Trachom“ diagnostizieren, freilich mit gut-
artigem Verlaufe. Wo Trachom mit seinen bekannten Komplikationen
als Seuche endemisch sitzt oder eingeschleppt ist, ist es nach
nnseren bisherigen Eenntnissen auch als „Trachom“ eingeschleppt
worden und fibertrigt sich weiter als „Trachom“. Dagegen ist
es nach dem Ergebnis der Impfungen unwahrscheinlich und nirgends
bewiesen, daB von den Genitalien oder von der Einschlufiblennorrhoe
aus das seuchenhafte Trachom mit Pannus und schwerer Narben-
bildung entstanden ware. Die Protozoenbefunde Czaplewskis
halten der Kritik in keiner Weise Stand und beruhen zumeist auf
Verwechslungen mit Zelldegenerationsprodukten. Auch die Zell-
befunde von Junius haben atiologisch verwertbare Resultate nicht
ergeben. Die praktisch hygienisch-klinische Abwehr und BekSmpfung
der Volksseuche „Trachom“ bleibt die gleiche wie bisher.
Baerthlein (Wurzburg).
Schereschewsky, J. W., Trachoma in steel mill workers.
An investigation of the origin and prevalence of the
disease among the employers of the Youngstown Sheet
and Tube Co. Youngstown Ohio. (Publ. Health Rep. 1914.
p. 560.
Unter 6750 Eisenhiittenarbeitern wurden 76 Trachomfftlle ge-
funden. Der Nationalist nach waren besonders Rumanen, Kroaten
und Magyaren befallen. Es handelte sich fast ausschlieBlich urn frische
Erkrankungen; aber wahrscheinlich ist die Krankheit durch einen
oder anderen chronischen Trachomkranken eingeschleppt worden. Die
Hfltte selbst spielt bei der Ubertragung kaum eine Rolle. Freilich
weist Yerf. auf die Mbglichkeit hin, es kbnnten vielleicht An-
steckungen durch die Manipulationen stattgefunden haben, wenn ein
Arbeiter einem anderen einen Fremdkorper aus dem Auge entfernte,
wozu die Veranlassung in der Hiitte oft genug gegeben war; und
manchmal werden wohl auch Trachombeschwerden fur FremdkSrper-
beschwerden gehalten. Hingegen spotten die sanitaren Verbaltnisse
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198
Augen- and Hantkrankheiten.
in der Ortschaft East Youngstown aller Beschreibung. For die
Krankheitsiibertragung selbst kommen vor allem die flberf&llten
Wohnr&ume mit gemeinsamer Waschgelegenheit in Betrachk Meist
schlafen die Arbeiter zn zweien in einem Bette; Oder es gibt ein
Mann der Tagscbicbt seine Lagerstatt an einen anderen von der
Nacbtscbicht ab. Die Bebandlnng der Erkrankten hat die H&tte
hbernommen. VerbesserangsvorschlSge in kommunalhygienischer Hin-
sicht enthalt der ArtikeL Hermann Friese (Coblenz).
Hamburger, Josef, Mafinahmen zur Tilgung des Trachoms.
(Milit&rmedizin u. arztl. Kriegswissenschaft. IL Heft Milit&rgesund-
heitspflege u. Heeresseuchen. Wien u. Leipzig* [Josef Safdf] 1914.
8. 231.)
Vorschl&ge zu einer sehr energischen Trachombek&mpfung, die
im Originate nachgelesen werden mussen. Allgemeiner interessieren
dQrfte die Forderung der Errichtung von Trachomkasernen und der
Bestimmung yon Tracbomgarnisonen, in welche trachomkranke Mann-
scbaften abzuschieben waren. Sachs-Mfike (Allenstein).
Eandiba und Natansohn, Athylhydrokuprein bei Ulcus
corneae serpens. (Charkowski med. Journ. 1914. No. 2.)
Auf Grand ihrer Beobachtungen kommen Verff. zum Schlusse,
dafi das Athylhydrokuprein ein wertvolles Mittel bei den Pneumo-
kokkenaffektionen der Hornhaut, besonders bei Ulcus serpens, dar-
stellt. In Fallen von Pneumokokkeninfektion nach Kataraktaextrak-
tion ist es empfeblenswert, zugleich mit Chinin auch dieses Praparat
anzuwenden. Vor der Operation, besonders vor der Extraktion, soli
das Konjunktivalsekret auf Pneumokokken untersucht und, falls solche
gefunden, das Athylhydrokuprein angewendet werden. Die Kauterisa-
tion, die schwere Folgen gibt, ist nur dann angezeigt, wenn die
Ulzeration, trotz der Anwendung des Athylhydrokupreins, fortschreitet.
M. Isabolinsky (Smolensk).
Crockett, R. L., Some cases of staphylococcic infection
of the eye treated by immunotherapy. (Arch, of Ophthal¬
mology. Vol. 43. 1914. p. 379.)
Einige Faile von Staphylokokkeninfektion der Uvea wurden durch
Behandlung mit Autovaccine gunstig beeinflufit.
Brons (Dortmund).
Heimann,F., Zur Serumhehandlung der Sch wangerschafts-
dermatosen. (Therapie d. Gegenwart. Jg. 55. 1914. S. 159.)
Es wird ein Fall einer Schwangerschaftsdermatose mitgeteilt,
der nach Behandlung mit dem Serum einer anderen Schwangeren
(intramuskulkr) geheilt wurde. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
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Hantkrankheiten. — Mykosen.
199
Aoki,T., Uber den Favns der unbehaarten Hant in Japan
mit besonderer Berftcksichtigung der bakteriologi-
schen Untersnchnng. (Dermatol. Wochenschr. Bd. 59. 1914.
S. 863.)
Im Gegensatz zn Enropa ist der Fame anf der nnbehaarten
Hant in Japan sehr selten beobachtet worden. In dem beschriebenen
Falle scheint der Erreger des Eopffavus anf die nnbehaarte Hant
des Nackens nnd des rechten Vorderarms per continnitatem oder
dnrch Kratzen flbertragen worden zn sein. Die Zflchtungsresultate
ergaben die Identitat des Erregers mit einem atypischen Pilze von
Achorion SchSnleinii. Bln dan (Berlin-Steglitz).
Cazalbou, L., Contribution k l’dtude des trichophyton k
culture faviforme. (Rev.g6n. deM6d. v6t6rin. T.24.1914. p. 1.)
fiber die Wachstumseigenschaften der verschiedenen Favusarten
anf dem von Sabouraud angegebenen Nahrboden werden n&here
Angaben gemacht. Von den Arten, die ein favns&hnliches Aussehen
in der Eultur dauernd beibehalten, sind Trichophyton ceroton, coro-
natum, conicum, cinereum und floreali zu nennen. Andere Arten, wie
Tr. expansum und singnlare zeichnen sich dadurch ans, dad nnr die
jfingeren Eolonien favusahnlich aussehen. Poppe (Berlin).
Yaseoncellos, F., Contributions k l’Stude des dermatomy-
coses du BrdsiL (Mem. do Inst. Osw. Cruz. Vol. 6. 1914. p. 11.)
Trichophyton grisenm n. sp., isoliert aus einer Affektion (fthnlich
Lichen planus) am Unterarm, wird in seinen kulturellen Eigenschaften
beschrieben. Abbildungen. Muhlens (Hamburg).
Rudolph, V., fiber die brasilianische „Figueira“. (Arch.f.
Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 18. 1914. No. 14.)
Die in den Staaten Minas Geraes nnd Goyaz angetroffenen,
mit warzenf&rmigen Wucherungen einhergehende Hautkrankheit ist
wahrscheinlich eine Blastomykose. In 4 von 6 Fallen wurde
dersel be Blastomyzes isoliert Muhlens (Hamburg)
Escomel, E., Sur l’actinomycose humaine an P6rou. (BulL
Soc. de Pathol, exot. T. 7. 1914. p. 380.)
Aktioomykosefaile sind in Peru bisher nicht bekannt geworden.
Yerf. berichtet hier iiber einen solchen Fall bei einem 19jahrigen
Manne. Die Erankheit trat im Anschlusse an eine prolongiert ver-
laufende Influenza auf und endete tOdlich. Zwischen unterer rechter
Lungenbasis und Leber hatte sich ein apfelgrofler Abszefl ausgebildet,
der sich durch die Zwischenrippenraume hindurch nach auflen vor-
gewdlbt hatte, so dafl er von hier erbffnet werden konnte.
Gildemeister (Posen).
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200
Mykosen.
Christ, Aktinomykose der Zunge beim Pferde. (Zeitschr. C
Veterinark. Jg. 26. 1914. S. 228.)
Die durch Aktinomykose hervorgerufene, hochgradige Schwellung
nnd Verbartung der Znnge eines 7jahrigen Pferdes wnrde durch
wiederholte ausgiebige Inzisionen und Pinselungen mit Jodtinktur
geheilt. K a 11 e r t (Berlin).
SeifFert, 6., Aktinomykose-Anreicherang mit Antiformin.
(C. f. Bakt Abt. I. Orig. Bd. 74. 1914. 8. 651.)
Verf. empfiehlt in klinisch aktinomykoseverdichtigen Fallen Anti¬
formin als Anreicherungsmethode zum Nachweise vereinzelter Drusen
und Faden. Der verdachtige Eiter wird mit einer gleichen Menge
10 proz. Antiformins versetzt und eine Stnnde lang in den Brut-
schrank bei 37° gebracht. Die Aufldsung der Eiterzellen erfolgt
innerhalb dieser Zeit. Die Proben werden zentrifngiert, der Boden-
satz wird mit physiologischer Kochsalzlosung gewaschen. Es wird
alsdann teils frisch, teils nach Gram gefarbt untersucht.
Gildemeister (Posen).
Fischer-Galati, Th., Beitrag zur experimen tellen Sporo-
trichose des Auges. (v. Graefes Arch. f. Ophthalmol. Bd. 87.
1914. S. 122.)
Verf. benutzte zu seinen Yersuchen den Typus Schenki, den
Typus Beurmanni und die Abart Argentina. Zwischen diesen drei
bestanden weder in der Zeit des Wachstums, noch im Ausseheu der
Kultur, noch im Verhalten bei der Agglutination durchgreifende
Unterschiede. Die mit dem Typus Schenki vorgenommenen Impf-
versuche an Hunden, Katzen und Eaninchen hatten folgendes Er-
gebnis: Impfung unter die Lidhaut erzeugt Ulzeration mit Lymphan¬
gitis und Drfisenschwellang. Hornhautimpfung ruft eine gelbrote
gefeldert aussehende, geschwulstartige Keratitis hervor, besonders
wenn die Impfung an der Corneoskleralgrenze gemacht wurde. In-
jektionen in den Glaskorper erzeugen mehr Oder weniger starke Reiz-
zustknde, die mit Iritis einhergehen und zu Phthisis bulbi fdhren
konnen, doch liefi sich aus dem Glask5rper der Entzundungserreger
nicht wieder zuchten. Auch bei reiner GlaskOrperimpfung trat All-
gemeininfektion ein. Durch intravenfise Injektion konnten Iridocyclitis
and Knoten in den Lidern erzeugt werden. Brons (Dortmund).
Bolognesi,G.,Sporotricosi ossea sperimentale. (Pathologica.
1914. p. 509.)
Verf. hat 12 Kaninchen Kulturen von Sporotrichum Beurmanni
in den Markkanal des Femurs eingespritzt und die Tiere nach 1—4
Monaten getstet. Bei 8 Tieren entwickelten sich scharf umschriebene
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Mykosen. — Btlcherbesprechung.
201
sporotrichotische Herde, die histologisch als Granulome zu bezeichnen
waren. Neben diesen zentralen Herden bildeten sich auch noch an
der Peripherie gelegene Herde, in Form yon Exostosen.
K. Eft hi (Turin).
Gibson, A., On the infective nature of certain cases of
splenomegaly and Bantis disease. (Quarterly Journ. of
Med. Vol. 7. 1914. p. 153.)
Yerf. fand mit einer speziellen F&rbemethode in 6 Fallen,
von denen 3 das Bild der Bantischen Erankheit boten, 2 fibrSse
VergrdBerung der Milz, einer Splenomegalie zeigten, Bilder, welche nur
als Streptothrixinfektion zn denten waren. Mindestens bei den
Bantischen Fallen schien kein Zweifel an einem ursachlichen Zu-
sammenhang zwischen den bakteriologischen nnd pathologischen Be-
funden. Einige Vergleichsuntersuchungen an Milzen von ahnlichem
makroskopischen Anssehen ergaben keine derartigen Befunde. — Zwei
verschiedene Bilder zeigten sich, das eine bei 4 Fallen, das andere
bei 2 Fallen. Die Annahme, daft es sich um verschiedene Strepto-
thrixarten handle, erwies sich nicht gerechtfertigt, da Ubergange
(fSrberische) festzustellen waren in Fall VI, nnd da bei Streptothrix
ftberhanpt morphologische Variationen haufig sind.
A. Waldmann (Mftnchen).
Bernhardt, Eine ans Lumbalpunktat gezftchtete Strepto-
thrixart. (Berl. klin. Wochenschr. 1914. S. 1179.)
Aus dem Lnmbalpnnktate einer an meningitisartigen Symptomen
erkrankten nnd spater daran verstorbenen Fran hat Verf. im Institnt
fur Infektionskrankheiten eine Streptothrixart rein gezftchtet, die
Verf. naher beschreibt. W. v. Brunn (Rostock).
Lundeg&rdh, Henrik, Grnndzftge einer chemisch-physikali-
schen Theorie des Lebens. 63 S. Jena (Gustav Fischer) 1914.
Preis M. 2.
In der vorliegenden Schrift sncht Verf. den LebensprozeB physi-
fcalisch-chemisch zn definieren. Nachdem die physikalische und
chemische Organisation der Zelle besprochen, werden anf dem Ge-
biete der Stoffwechselregnlationen, der Ontogenese und der Regenera¬
tion Analogien zn physikalisch'chemischen Prozessen nachgewiesen.
Inwieweit es sich hier um mehr als Analogien handelt, wird in den
aphoristisch gehaltenen Ansffthrnngen des Verf. kaum erortert So
wird, nm ein Beispiel anznffthren, die Antikdrperbildung, nnter Zu-
grnndelegnng des Weigertschen Regenerationssatzes, einfach als
Ansdrnck des Massenwirknngsgesetzes gedeutet. DaB eine solche
Auffassung dem komplizierten Phftnomen nicht gerecht wird, bedarf
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202
B&cherbesprechnng.
keiner Erorternng. So interessant nod anregend daher auch die
Ausffihrnngen des Vert sind, so tibersehen sie doch vielfach das
eigentlich Charakteristische der Lebensvorgfinge Oder geheo einer
Erkl&rang, z. B. der Harmonie in lebendigen Systemen, bewufit ans
dem Wege. Von einer befriedigenden Theorie des Lebens ist Vert
noch recht weit entfernt Knrt Meyer (Berlin).
Mfiller, Paul Th., Vorlesnngen iiber allgemeine Epidemio-
1 o g i e. 257 S. mit 10 Abbildongen im Text. Jena (Gostav Fischer)
1914. Pr. 5,50 M., geb. 6,50 M.
Vert hat sich bei der Bearbeitnng des obenstehenden Themas
eine recht schwierige Anfgabe gestellt, sie aber mit grofier Sachlich-
keit bei gl&nzender Darstellnng nnd, soweit dies bei der Eigenart
des gew&hlten Stoffes mfiglich war, anch in ersch5pfender Weise ge-
lost. Die Vorlesnngen iiber allgemeine Epidemiologie erweisen sich
als eine recht wertvolle nnd natnrgemafie Erg&nznng des von dem
gleichen Vert herrhhrenden Bnches fiber lnfektion nnd Immunity t,
das sich im Kreise der Fachgenossen bereits allgemeiner Wert-
schatznng erfrent W&hrend das letztgenannte Werk die vielfachen
Beziehongen der Erankheitserreger zum Einzelorganismns behandelt,
werden in den Vorlesnngen fiber allgemeine Epidemiologie die Be*
ziehnngen der Senchenerreger zn grfifieren Menschenmassen eingehend
nntersncht. Vert hat sich bemfiht, im Gegensatze zu der Zuffillig-
keit des geh&nften Anftretens von Erkranknngen, die anfierhalb der
sog. Infektionskrankheiten liegen, z. B. von Hitzschlag, Methylalkohol-
vergiftnngen bei den anf infektifiser Grand! age beruhenden Massen-
erkranknngen die Gesetzm&fiigkeiten im Ansbrnch, Verlanf nnd
Erlfischen der Epidemien klarznlegen nnd zngleich die wichtigsten
Grnndtypen der Senchengfinge dnrch Vorffihrnng einzelner, besonders
charakteristischer Beispiele aus der Literatnr dem allgemeinen Ver-
st&ndnis naher zu bringen. Demgem&fi beschaftigen sich die Vor¬
lesnngen zan&chst mit den Infektionsqnellen, dann mit den ver-
schiedenen Transportmitteln, dnrch die Senchenerreger in den mensch-
lichen Organismns gelangen, also mit dem Verhalten der Krankheits-
erreger in den verschiedenen Medien, von denen Insekten, Luft, Wasser,
Boden, Nahrungs- nnd Gennfimittel, Gebrauchsgegenstfinde, Abfallstoffe
in Betracht kommen, nnd schliefilich mit den verschiedenen Formen der
Epidemien, nach dem Gesichtspunkt des Verbreitungsweges gruppiert,
also mit den Kontaktepidemien, den Wasserepidemien, den Milch-
epidemien nnd Fleischvergiftnngen. Die letzten Abschnitte des
20 Vorlesungen nmfassenden Bnches befassen sich mit den Ortlichen
nnd zeitlichen Bedingnngen der Senchen, mit deren Verbreitnng dnrch
Handel nnd Verkehr sowie mit dem Znsammenhang zwischen sozialer
Lage nnd Infektionskrankheiten.
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Original fro-m
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Bttcherbesprechung.
203
Das Buch bietet somit nicht nur dem Wissenschaftler, sondem
aach dem Praktiker einen fesselnden Lesestoff and kann aufs w&rmste
empfohlen werden. Baerthlein (Wfirzburg).
Jochmann, G., Lehrbuch der Infektionskrankheiten fur
Arzte and Studierende. 1015 S. mit 448 zum grofien Teil
farbigen Abbildungen. Berlin (Julius Springer) 1914. Pr. 30 M.,
geb. 33 M.
„Die Erkennung und Behandlung akuter Infektionskrankheiten
gehfirt zu den wichtigsten und verantwortungsreichsten Aufgaben des
Praktikers; handelt es sich doch meist um schwere, akut bedrobliche
Erkrankungen, von deren schneller Erkennung und zweckmafiiger
Behandlung das Wohl und Wehe des Kranken und seiner AngehOrigen
abh&ngt. Aber weit fiber das Schicksal des einzelnen hinaus wfichst
die Bedeutung der Lehre von den Infektionen, wenn man an das
epidemiscbe Auftreten der Seuchen denkt, bei denen das Allgemein-
wohl auf dem Spiele steht. Werden die ersten Ffille einer Epidemie
richtig erkannt und werden die ndtigen Mafinahmen zur Verhtttung
nnd Weiterverbreitung der Erankheit sofort getroffen, so kann oft
nnfibersehbares Unglfick verhfitet werden. “
Diese dem Vorworte des Verf. entnommenen Sfitze verdienen in
der jetzigen Kriegszeit mehr denn je Beacbtung. Unser im Frieden
erprobtes System der Bek&mpfung der Infektionskrankheiten hat
jetzt seine Eriegsprobe zu bestehen, und wir hoffen zuversichtlich,
dafi es diese Probe bestehen wird. Zu dem Rustzeuge, das uns
im Eampfe gegen die Infektionskrankheiten zur Verffigung steht,
mfichte Ref. nnbedingt Jochmann s Lehrbuch der Infektionskrank¬
heiten rechnen. Bearbeitet von einem hervorragenden Eliniker und
Forscher ist das Werk in ganz besonderer Weise geeignet, des
werdenden wie des in der Praxis stehenden Arztes Eenntnisse fiber
die Infektionskrankheiten, ihre Erkennung, Behandlung und Bekfimp-
fung zu festigen, zu erweitern und zu vertiefen. Erleichtert wird
das Stndium des Buches durch zahlreiche im Texte vorhandene
Fieberkurven und insbesondere durch zahlreiche, vorziigliche, zum
grofien Teil farbige Abbildungen von Erankheitsf&llen.
Die Einteilung des gesamten Stoffes hat Verf. nach folgenden
Gesichtspunkten vorgenommen:
Der erste Teil bringt die Infektionskrankheiten, bei denen die
Infektion des Blutes im Vordergrunde steht; im zweiten Teile werden
fibertragbare Erankheiten besprochen, bei denen eine bestimmte
Organerkrankung den Charakter des Leidens bedingt; der dritte Teil
enth< die exanthematische Erkrankung; im vierten Teil finden sich
die Zoonosen. Der Anhang enth< eine Desinfektionsanweisung, ein
Yerzeichnis der in Preufien anzeigepflichtigen Infektionskrankheiten,
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204
Verschiedenes.
eine Ubersicht uber die A nsteckungsverhaitnisse and AbsperrungS-
maflregeln einiger wichtiger fibertragbarer Erankheiten mit beson-
derer BerQcksichtigang der in Preufien bestehenden gesetzlichen Be-
stimmnngen.
Verf. hat den Erfolg seines Baches nicht erleben dftrfen; er
starb Anfang dieses Jahres im Dienste des Vaterlandes an einer In-
fektionskrankheit. Das Andenken an diesen yortrefflichen Mann
wird in seinem Werke fortleben; m5ge diesem weitgehendste Ver-
breitung beschieden sein! Gildemeister (Posen).
Taschenbach des Feldarztes. II. Teil. 238 S. mit einer
Tabelle and 12 Abbildangen. Munchen (J. F. Lehmann) 1914. Preis
4 M.
Mit Rficksicht aaf seinen rein chirargischen Inhalt ist der
I. Teil des Taschenbuchs an dieser Stelle nicht besprochen worden.
Im II. Teile ist den ftbertragbaren Erankheiten mehr als ein Drittel
des Bttchleins gewidmet. In ansgezeichneter Weise werden Ursachen,
Verhfttung and Bekampfang der iibertragbaren Erankheiten von
Dieudonn6 and Weichardt, Erankheitserscheinnngen and Be*
handlung von Sittmann besprochen. Diesem Abschnitte angef> ist
eine Tabelle, welche Inkubationsdaaer, Infektionswege und Entkeimang
bei den wichtigsten Infektionskrankheiten enthait. Die weiteren
Abschnitte besch&ftigen sich mit anderen inneren Erkrankungen, mit
den Erkrankangen des Gehirns, Rhckenmarks and der Nerren, der
Psyche, des Aages, der Ohren, der Nase and Hant, der Harn- and
Geschlechtswerkzenge. Im vorletzten Eapitel behandelt M. v. Gruber
zwei sehr wichtige hygienische Forderungen: Geschlechtskrankheiten
and Rassenhygiene and die Bekampfang des Alkoholmifibrauchs. Den
Schlofi des Biichleins bildet ein Yerzeichnis der Arzneimittel der
E. S. 0. Alles in allem ein vortreffliches Bnchlein, das zweifellos
vielen Feld&rzten willkommen sein durfte.
Gildemeister (Posen).
Lippmann, A., Die Hansinfektionen and ihre Bekampfang.
(Zeitschr. f. Erankenanstalten. Jg. 9. 1914. No. 21.)
Den Hansinfektionen und ihrer Bekampfang wird im Eranken-
haus St. Georg zu Hamburg ganz besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Uber jeden Fall von Hausinfektion wird ein besonderer Fragebogen
ausgefullt, in dem vor allem die Art der Ansteckang erbrtert wird.
Das in den Jahren 1910—1912 auf diese Weise gewonnene Material
hat Verf. seinen Besprechnngen zugrnnde gelegt.
Aus der angefdhrten Tabelle geht insbesondere hervor, dafi die
frtther als typisch betrachteten Erankeuhaos-Infektionskrankheiten
fast aaf Nall gesunken sind. Andererseits ist die Gesamtzahl der
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Verschiedenes.
205
Ansteckungsfaile im Erankenhause immer noch eine recht erhebliche.
An der Spitze steht die Diphtherie, ihr folgen regelmafiig Scharlach
nnd Masern, wShrend die tibrigen Infektionskrankheiten mit Aus-
nahme yon Wasserpocken ganz erheblich zariicktreten. Ans der an-
gef&hrten Tabelle ergibt sich ferner, daB fur das Personal eigentlich
nur die Diphtherie und in geringem Made der Scharlach in Betracht
kommen.
Folgende drei Pnnkte sind bei der Entstehnng der Mehrzahl der
Hansinfektionen zn berficksichtigen.
1. Eine Hauptgefahr bilden dranBen Infizierte, die wahrend der
Zeit, in der die Erankheit noch nicht zum Ansbruche kommt (Inku-
bationsstadium) nnd keinerlei Anzeichen anf eine zum Ausbruch
kommen wollende Infektionskrankheit hindeuten, weil sie an einer
anderen Erankheit litten, auf eine neutrale Abteilung verlegt werden.
Nach einigen Tagen bricht erst die Infektionskrankheit aus nnd geht
dann leicht auf die engeren nnd weiteren Nachbarn dieses Eranken tiber.
2. Ein anderer Grnnd liegt in zn wenig Isoliernngsmdglichkeiten
fur die Falle, bei denen bei einem Patienten mehrere Infektions¬
krankheiten nebeneinander bestanden, Oder wo man Infektionskranke
nicht gut genug von anderen Eranken r¨ich trennen konnte.
3. Sehr wichtig ist die Erankheitshbertragung durch das Per¬
sonal, soweit es, ohne selbst krank zn sein, in seinen Ansscheidungen
Erankheitskeime beherbergt.
Verf. geht auf diese Punkte ausfuhrlich n&her ein und faBt zum
Schlusse seiner Betrachtnngen seine Vorschl&ge zur BekSmpfung der
Hausinfektionen folgendermafien zusammen:
Uber jeden Hansinfektionsfall ist ein genauer Fragebogen (das
Hamburger Schema ist beigefilgt) ausznfiillen.
Die Bogen sind jahrlich zn bearbeiten.
Die hierans gezogenen Zahlen nnd Folgerungen sind im Jahres-
berichte zn veroffentlichen.
Hansinfektionen lassen sich zum Teil verhiiten, wenn man be-
sonders beachtet:
1. daB Falle, die noch im Inkubationsstadium einer Infektions¬
krankheit sein kimnen, isoliert werden;
2. daB reichlich Raume zur volligen Isolierung yon zweifelhaften
Fallen und von Eombinationen mehrerer Erankheiten vorhanden
sein miissen. Diese Raume und die Raume des Pflegepersonals sind
dnrch banliche Einrichtungen grundlichst voneinander zn trennen;
3. daB nnter Pflegepersonen h&ufig gefahrliche Bazillentragei*
sind, nnd daB beim Anftreten eines Infektionsfalles stets das Personal
nnd die Nachbarpatienten zn nntersnchen sind nnd die gefnndenen
Bazillentr&ger fur den Qbrigen Betrieb nnschadlich isoliert Oder be-
schaftigt werden mfissen. Gildemeister (Posen).
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206
VerschiedeneB.
Siebelt, Uber die Bedeutnng der Bazillentr&ger and
Dauerausscheider fUr die Verbreitang dbertragbarer
Krankbeiten in Kurorten. (Zeitschr. £ Balneologie, Klimato-
logie u. Kurorthyg. Jg. 7. 1914. 8. 241.)
Bei der Cholera fill It den Eeimtragern eine erhebliche, bei der
Genickstarre die aasschlaggebende Rolle zu. Zweifelhaft ist das bei
der Diphtherie, w&hrend far den endemischen Typhus Bazillentr&ger
als Ursache zu bezeichnen sind. Zur wirksamen Bek&mpfung dieser
Erankheiten sind Umgebnngsuntersnchangen unerl&filich; vor allem
empfiehlt sich die bakteriologische tiberwachung der Genesenden.
Abgesehen von den Cholerabazillentr&gern sind fttr das preufiische
Seuchengesetz and seine AusfQhrungsbestimmungen einige Ergfin-
zangen im Sinne der vom Verf. erw&hnten Leits&tze erwfinscht. Die
sanitfitspolizeiliche Behandlnng der Eeimtrfiger bei den Obertrag-
baren Erankheiten des preufiischen Seuchengesetzes hat sich im
wesentlichen auf Belehrung and Beanfsichtigang za erstrecken;
letztere ist mfiglicbst schonend auszufiben, am Unterschleifen and
Entziehung vorzabeugen. Die Absonderung der Genesenden ist tun-
lichst bis zam Yerschwinden der Erankheitskeime aufrecht za er-
halten. Zur Heilung yon Typhusbazillentr&gern sind die erfolgver-
sprechenden Versuche mit innerlichen Mitteln nicht za unterlassen.
Fiir Ruhr, Diphtherie and Pest bedarf die Frage der Bazillentr&ger
noch weiterer El&rung. Den Eurorten droht nach Ansicht des Verf.
eine besondere Gefahr yon den Bazillentr&gern and Danerausscheidern
nicht, deshalb sind Vorschl&ge fiber besondere Mafiregeln nicht er-
forderlich. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Sander, Tiber Hygiene in Anstalten and Earorten. (Zeit¬
schr. £ Balneologie, Elimatologie a. Eurorthyg. Jg. 7. 1914. 8.161.)
Verf. teilt seine Erfahrangen fiber moderne Sanatoriumhygiene
verbunden mit kritischen Bemerkungen fiber Mafiregeln zur Prophy-
laxe der Tuberkalose mit and schildert die Einrichtung einer Langen-
heilanstalt Er kommt za dem Schlusse, dafi die Tuberkalosefirzte
die ernste Pflicht haben, die Eranken aaf die grofie Gefahr, die sie
fur ihre Umgebung in sich bergen, mit allem Nachdrucke aafmerksam
za machen and vor dem andisziplinierten unsauberen Phthisiker za
warnen. Ferner besteht aber die Pflicht, den falschen Vorstellungen
and Tibertreibungen der lafektionsgefahr, die eine rationelle Be-
kampfung der Taberkulose erschweren, energisch entgegenzatreten.
Es mafi mit annachsichtlicher Strenge aaf die Innehaltang der den
Eranken gemachten Vorsichtsmafiregeln geachtet werden, andererseits
soil aber auch der vorsichtige reinliche Eranke ffir nngeffihrlich im
Verkehre erachtet werden, entgegenstehende Vorurteile beseitigt and
ihm dadurch sein Platz in der menschlichen Gesellschaft za erhalten
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Verschiedenes. *207
gesucht werden. Nur so ist die Wirksamkeit wahrhaft praktischer
Tuberkulosefirzte als erffillt zn betrachten.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Brandenburg, Kurt, Seuchengefahr im Biwak und in der
Ortsunterkunft. (Med. Klinik. 1914. S. 1444.)
Bei vorfibergehender Belegang schfitzt ein von den Trnppen
frisch bezogenes Biwak besser gegen Seuchengefahr als eine Orts-
unterknnft Lnft nnd Licht haben besser Zutritt. Die Mannschaften
liegen weniger dicht beieinander. Die Verschmntzung des Bodens
durch Abfallstoffe nnd F&kalien ist leichter zn verhindern. Die &rzt-
liche Uberwachung der Mannschaften nnd die Ubersicht fiber die
Verpflegnng sind einfacher und geregelter.
Sind dagegen die Trnppen zn lftngerem Aufenthalte nnter un-
gfinstigen Witterungsverh41 tni ssen nnd anf snmpfigem Gel&nde ge-
zwnngen, so machen sich gesnndheitsschadigende Einflhsse im Biwak
stirker ffihlbar als bei der Unterbringnng in einem Orte.
In frfkheren Kriegen fanden die Senchen ihre Hauptverbreitung
nnter Belagernngsarmeen. Angesichts der Uberlegenheit der modernen
Belagerungswaffen scheint mit monatelangen Einschliefinngen von
Festnngen nicht mehr gerechnet werden zn branchen. flierin wiirde
ein enonner Gewinn in senchenhygienischer Beziehung liegen.
Kurt Meyer (Berlin).
Galli-Yalerio, B., Le rdle de l’hygifene dans les armies et
dans les gnerres modernes. Lausanne (Edw. Frankfurter)
1914.
Znsammenfassende Ubersicht fiber die Wichtigkeit der Hygiene
ffir die Armeen. Antoreferat.
Hladfk, Jaroslav, Betrachtungen fiber die Ernahrnng des
Soldaten im Kriege. (Milit&rmedizin n. firztliche Kriegswissen-
schaft H. II. Milit&rgesundheitspflege nnd Heeresseuchen. Wien
u. Leipzig [Josef Saf4f] 1914. S. 193.)
Znr Behandlnng von Fleischvergiftungen wird die Mitnahme
von Kreosotpillen (4 0,06 g) ins Feld empfohlen.
Sachs-Mfike (Allenstein).
Messerli, F., Contribution 4 l’6tnde dn goitre end6miqne
et de sa distribution dans le canton de Yand d’aprfes
les r£sultats dn recrntement. Inang.-Diss. Lausanne 1913.
Znsammenfassende Ubersicht fiber den jetzigen Stand nnserer
Cenntnisse fiber die Kropffrage nnd die Yerbreitnng des Kropfes im
Kanton Waadt. Die Yerbreitnng steht nicht in Beziehung mit einer
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208*
Verschiedenes.
geologischen Struktur des Bodens, sondern mit dem Trinkwasser,
welches von sehr oberfl&chlichem Grundwasser stammt nnd natiirlich
infiziert ist. Wenn infiziertes Wasser an den Ufern des Meeres keinen
Kropf erzeugt, so bemht dies wahrscheinlich auf dem Meereskochsalz
nnd Jod, die als Antidote wirken. B. Galli-Valerio (Lausanne).
Messerli, F., Le goitre dans la vall§e de Tavannes (Jura
bernois). (Rev. Suisse de M6d. 1914. No. 13.)
Vert hat einen Kropfherd im Jura uutersucht und nochmals die
Beziehung zwischen Eropf und infiziertem Wasser festgestellt.
B. Galli-Valerio (Lausanne).
Zannini, G., Due nuovi casi die sokudu in Italia. (Gazzetta
degli Ospedali e delle Cliniche. 1914. No. 76.)
Vert hatte Gelegenheit, zwei F&lle von Rattenbifikrankheit
zu beobachten.
Die allgemeinen Symptome bestanden in hohem intermittierendem
Fieber, Schuttelfrost, Eopfschmerzen, Erbrechen, Erythem; lokale
Symptome: Entzundung, Odem, Lymphangitis, Lymphadenitis. Die
Behandlung mit Einspritzungen von Elektrargol ergab gate Resultate.
Es blieb ein anamischer Zustand zurfick, der einer Eisen- und Arsen-
behandlung nach kurzem wich. E. Riihl (Turin).
Fiori, Paolo, fiber einen besonderen Befund von Zellein-
schliissen bei dem Condyloma acuminatum. (C. t Bakt.
Abt. I. Orig. Bd. 74. 1914. S. 580.)
Vert beschreibt die Einschlfisse folgendermaflen: Sie bestehen
aus mehr oder minder grofien intra- Oder extranukle&ren Massen;
sie sind in den Stachelzellen sehr vorherrschend. Zuweilen kQnnen
sie sich in den interspinosen Raumen vorfinden, und dann handelt es
sich fast immer urn feine KSrner. Von Massen im Bindegewebe der
Papillen ist keine Spur. Die entwickeltesten Massen, von der Grdfie
eines BlutkSrperchens, sind ganz charakteristisch; sie sind fast immer
rund oder kugelfdrmig, stark rot gefarbt (Farbung nach Mann nach
der Lantzschen Formel) und von regelm&fiigem Umrisse; zuweilen
besitzen sie eine halbmondformige blaue Eappe. Im Innern kunnen
sie auch kugelvakuolenformige Gebilde enthalten.
Gildemeister (Posen).
Kraus, R., fiber neuere Ergebnisse in der Erforschung
des filtrierbaren Virus. (Wien.klin.Wochenschr. 1914. S.925.)
Zusammenfassendes Referat. Von eigenen Untersuchungen wird
mitgeteilt, dafi es gelang, durch intraperitoneale Injektion des Virus
der Maul- und Elauenseuche, der Huhnerpest und der Lyssa bei
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Verschiedenes.
209
Kaninchen und Meerschweinchen einen ahnlichen Fiebertypus hervor-
zurufen, wie ihn Thomas mit dem Virus des Gelbfiebers und Nicolle
mit dem des Fleckfiebers produzieren konnten.
Die Angaben von For net konnten insofern bestatigt werden,
als es gelang, Lymphe durch Atherbehandlung keimfrei zu machen.
Dagegen war es nicht moglich, mit solcher Lymphe beim Kalbe
typische Pusteln zu erzeugen.
Das Auftreten der von Noguchi in Kulturen des Lyssavirus
beobachteten und von ihm mit den Negrischen Korperchen identi-
fizierten Gebilde konnte bestatigt werden. Es gelang aber nicht, mit
den Kulturen bei Kaninchen Wut zu erzeugen. Auch zeigte sich
weiterhin, dafi ganz gleiche Gebilde in unbeimpfter Aecitesfliissigkeit,
wie sie zur Kultur verwendet wird, nachweisbar sind.
Kurt Meyer (Berlin).
Kiister, Die Gewinnung, Haltung und Aufzucht keim-
freier Tiere und ihre Bedeutung fiir die Erforschung
natiirlicher Lebensvorgange. (Arb. aus d. KaiserL Ge-
sundheitsamte. Bd. 48. 1914. S. 1.)
Unter den eingehend geschilderten Versuchsbedingungen gelang
es Verf. bisher zweimal, ein keimfreies Ziegenlamm zu gewinnen und
in keimfreiem Raume bei keimfreier Nahrung und keimfreier Luft
aufzuziehen. Diese Lammer entwickelten sich, wenigstens bis zu
35 Tagen — der langsten Versuchsdauer — genau so gut, wie in
keimhaltiger Umgebung aufgezogene Kontrolltiere. Bei kritischer
Betrachtung der vorliegenden Literatur darf dieses Ergebnis als die
erste einwandfrei gelungene keimfreie Aufzucht von Saugetieren be-
zeichnet werden.
Die Wiederholung solcher Versuche wird unter Ausnutzung der
vom Verf. mitgeteilten Erfahrungen die Erforschung mancher Lebens¬
vorgange wesentlich erleichtern und auf eine sichere Basis stellen.
In erster Linie wird eine Entscheidung daruber wohl ermoglicht
werden, wie ein keimfreies Tier verdant und resorbiert bei natiir¬
licher Nahrung und bei Einfiihrung kunstlicher Nahrpraparate (z. B.
Eiweifibausteine nach Abderhalden), welche Bedeutung die ver-
schiedenen Darmbakterien fiir die Verdauung und das Leben haben,
wie die Wundheilung (aufiere Wunden, Organwunden) und Entzttn-
dung beim keimfreien Tiere veriauft, wie sich bei ihm natiirliche
und kunstliche Immunitat entwickelt, wie bei ihm der Abbau thera-
peutischer Praparate stattfindet. Ferner werden die Fragen zu kiaren
sein, ob Keime, die beim normalen Tiere nicht haften, beim keim¬
freien Tiere, dem jeder bakterielle Antagonismus und jede erworbene
Immunitat fehlt, zur Vermehrung zu bringen und so Krankheiten
dem Studium zuganglich zu machen sind, die sich bisher bei Tieren
Erste Abt. Ref. Bd. 63. Jio. 7. 14
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210
Nene Literatnr.
tkberhaopt oder bei unseren Laboratoriumstiereu nicbt erzeugen
liefien, und ferner ob sich das keimfreie Tier zur Herstellung keim-
freier Lymphe und monovulenten Serums eignet.
Hetsch (Hannover).
Serkowski, St., Bacillas 8. Grannlobacillus pntrificns
nov. sp. (C. t Bakt. Abt I. Orig. Bd. 75. 1914. S. 1.)
Der Bacillus s. Grannlobacillus putrificus fihnelt morphologisch
dem Diphtheriebazillus, biologisch dem Bac. proteus vulgaris, unter-
scheidet sich aber kulturell von diesen beiden Bakterienarten. Der
genannte Bazillus wurde vom Verf. haupts&chlich im Eot und in
den Abflussen der biologischen Beh<er (System Schweder), seltener
bei SchleimhautentzQndungen verschiedenster Art gefunden. Verf.
gibt eine ausfuhrliche Beschreibung des B. putrificus, deren Einzel- '
heiten im Original nachgelesen werden mfissen.
Gildemeister (Posen).
Tsiklinsky, Sur la flore intestinale des chauves-souris.
(Ann. de Tlnst. Pasteur. T. 28. 1914. p. 441.)
Metchnikoff und Distaso haben nachgewiesen,daB der Darm-
inhalt der in den Tropen vorkommenden, von Frttchten sich n&hrenden
Fledermausarten sehr bakterienarm ist. Wie die Vert feststellen
konnten, trifft diese Tatsacbe auch f(ir die in Zentralrufiland sich
findenden, insektenfressenden Fledermausarten (Vespertilio, Vesperugo,
Plecotus, Myotis, Daubentonia) zu. Mehrere der gefundenen Bakterien¬
arten werden nfther beschrieben. Gildemeister (Posen).
Neue Literatur,
zusammengestellt von
Prof. Dr. Otto Hamann,
Ober-Bibliothekar der Konigl. Bibliothek in Berlin.
Allgemeineg fiber Bakterien und Parasiten.
Collezione di Pabblicasioni scientifiche suir Eritrea. Vol. 1. Studi di medicina tro-
picale. Compiuti da ufficiali medici e yeterinari del B. Corpo di trappe coloniali
dell* Eritrea. Bergamo 1914. XVI, 230 p. 4°. 2 Taf. u. 75 Fig. 8 L.
Ergebiusse der Immnmtfttsforscbang, experimentellen Therapie, Bakteriologie nnd
Hygiene. (Forts, d. Jahresber. tib. d. Ergebn. d. Immnnit&tsforscb.) Hrsg. y. W.
Weicbardt 1. Bd. Berlin, Springer, 1914. V, 470 p. 8°. 20 M.
Festschrift zar ErOffnang des nenen Instituts ffir SchifEs- nnd Tropenkrankheiten in
Hamburg, gew. v. Hamburger Arzten n. Redaktion v. J. H. Bille n. E. Delbanco.
Leipzig, Vofi. 1914. IV, 177 p. 8°. (Dermatol. Wochenschr. Bd. 68. 1914. Er-
ganzuDgsheft.)
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Neue Literatar.
211
Handboch der technischen Mykologie ffir technische Chemiker, Nahrangsmittel-
chemiker, G&rungstechniker ... hrsg. v. Franz Lafar. (2. erw. And. v. Lafar,
teehn. Mykol.) (21. Schlnfi-Lief. Bd. 5. IX, p. 641—688; Bd. 5. 1 farb. Taf. n.
30 Fig. IX, 689 p. 19,60 M. Jena, Fischer, 1914. 8°.
Jahresbericht fiber die Fortechritte in der Untersnchnng der Nahrungs- nnd GenuC-
mittel, bearb. v. Heinr. Becknrts, H. Frerichs n. 0. Beck. 23. Jg. 1913. Gottingen,
Vandenhoek n. Bnprecht, 1914. 192 p. 8°. (Ans: Jahresber. d. Pharmacie.)
6,40 M.
Joehntann, Lehrbnch der Infektionskrankheiten. Ffir Arzte and Stadierende.
Berlin, Springer, 1914. VIII, 1016 p. 8°. 448 Fig. 30 M.
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CentraUlatt fflr Bakteriologle etc. I. AIL Referate.
=========== Bd. 63. No. 8. =
Ausgegeben am 19. Mai 1915.
Typhus, Paratyphus, Coli, Ruhr.
Linker, F., Thrombose des linken Vorhofes und der
Pnlmonal venen bei einemFalle von Abdominal typhus.
(Prag. med. Wochenschr. Jg. 39. 1914. S. 603.)
Mitteilung eines Falles yon Typhus abdominalis mit vereiterten
Thromben im linken Yorhof und in den Pulmonalvenen, einem ver¬
eiterten Infarkt der Milz nnd Abszessen in den Lungen und in den
Nieren mit Bact. typhi abdominalis als alleinigem Erreger dieser
Yerftnderungen. 1m Darme fand sich nur eine schiefergraue Farbung
als Best des dort abgelaufenen typhosen Prozesses.
Yerf. teilt die Auffassung von Conradi, dad Typhusbazillen
im menschlichen Organismus primar keine Eiterung hervorzurufen
vermogen, sondern erst wenn sie in einem immunen Organismus aus
irgendeinem Grunde abnorm lang persistieren, und nimmt mit
Unger an, dad sich in solchen Fallen die Typhusbazillen neuen
Lebensbedingungen anpassen und pyogene Eigenschaften erwerben.
A. Ghon (Prag).
Wunderlich, Ein Fall yon hamorrhagischem Typhus.
(Deutsche militararztl. Zeitschr. 1914. S. 538.)
Aufierst schwerer Fall. Widal + 1:200. Es gelang, der
echweren Blutungen durch Yerabfolgung yon Suprarenin Herr zu
werden. Heilung. Sachs-Miike (Allenstein).
Grisar, Uber zwei in den Jahren 1912 und 1913 in dem
Mutterhaus und der Irrenanstalt der Franziskane-
rinnen zu Waldbreitbach im Ereise Neuwied aufge-
tretene Typhus- und Paratyphusepidemien. (Verbffentl.
a. d. Geb. d. Medizinalverwalt. Bd. 3. 1914. S. 343.)
Die Typhuserkrankungen in der Anstalt reichten bis in das
Jahr 1909 (Milchinfektion) zuruek. Im ersten Vierteljahr 1912 waren
unerkannt 14 Personen an Paratyphus, 3 an Typhus erkrankt, wie
die spatere serologische Untersuchung ergab. Diese Erkrankungen
waren fiir „ Influenza" gehalten worden. Im Laufe des Jahres wurden
30 Erkrankungen festgestellt. Umgebungsuntersuchungen wurden
in Rflcksicht auf § 23 Absatz 2 der Anweisung fiir Typhus leider
nicht ausgeffihrt, da die Anstaltsleitung Bedenken trug. Der Bezug
Erete Abt. Ref. Bd. 63. Mo. 8. 15
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226
Typhus.
der Milch aus den dnrchsenchten Ortschaften wnrde anfgegeben. —
Im Jannar 1913 explosionsartige Erkrankungen, and zwar 50 Typhus,
12 Paratyphus, die dorch die infolge eines Rohrbruches der Abwasser-
anlage erfolgte Infektion der Wasserleitung hervorgerufen wurden.
Nnnmehr erfolg^p Durchuntersnchang der ganzen Anstalt mittels
W i d a 1 scher Reaktion. Bei alien positiv reagierenden warden lange
Zeit fortgefuhrte Stuhl- und Urinnntersuchungen vorgenommen, wo-
dnrch 6 Typlmsbazillentrager and 6 Paratyphusbazillentrager, sowie
1 Typhusbazillendaueransscheider and 5 Paratyphusbazillendaueraus-
scheider ermittelt wurden. Bei einer Dauerausscheiderin wnrden in
der wegen Gallensteinbeschwerden entfernten Gallenblase Paratyphus-
bazillen nachgewiesen. Ein Gallenstein zeigte im Innern eine Rein-
kaltur dieser Bazillen. Trotz der Operation wnrden die Bazillen
weiter ansgescbieden. FQr den Anstaltsbetrieb tief einschneidende
and riicksichtslos durchgefahrte Mafinahmen brachten die Epidemie
bald znm ErlOschen. Sachs-MQke (Allenstein).
Schneider, Quadflieg, L. and Wolff, F., Beitragznr epiderai-
schen Verbreitung des Typhus durch Milchinfektion.
(Verbffentl. a. d. Geb. d. Medizinalverwalt. Bd. 3. 1914. S. 319.)
I. Quadflieg und Wolff, Typhusepidemien durch Milch im
allgemeinen.
Zusammenstellung von Milchepidemien.
II. Schneider, Die Wittener Typhusepidemie 1912 in
epidemiologischer Hinsicht.
Sterblichkeit 4,7 Proz. Die ersten Faile gelangten spat zur
amtlichen Eenntnis. In der Familie eines Lieferanten 5 Erkran¬
kungen. Durch die Sammelmolkerei wurden 149 Erkrankungen her¬
vorgerufen. Von den Festteilnehmern eines Kriegerfestes, das in
einem Hotel stattfand, erkrankten 45. Auch an dieses Hotel war
infizierte Milch geliefert worden. Bei 128 weiteren Fallen, die nicht
auf MilchgenuB zuruckzufuhren waren, lag Gberwiegend Kontakt vor.
9mal wurde eine auffallend lange Inkubation beobachtet, 26—51 Tagel
Bekampfung: Untersagung des Milchhandels der Molkerei. Von 277
Kranken wurden 275 dem Krankenhause uberwiesen. Aufstellung
von 3 Docker schen Baracken durch das Rote Kreuz. Beobachtungs-
stationen fGr Verdachtsfaile. Errichtung eines fliegenden Labora-
toriums. Schlieflung des stadtischen Schwimmbades. Absagung des
beabsichtigten westfaiischen Stadtetages. Das nachste, nnterhalb
von W. an der Ruhr gelegene Wasserwerk setzte vorsichtshalber
einen Monat lang Chlorkalk dem Leitungswasser zu. Bei der
Epidemie wurden 2 Bazillentr&ger ermittelt. Auch Verdachtsfaile
wurden gemeldek
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Typhus. 227
ILL Qnsdfiieg und Wolff, Bakteriologische Untersuchungs-
ergebnisse bei der Wittener Epidemie.
Widal 4— 6 Stunden im Brutschranke. Von 49 Rachenabstrichen
warden nar einmal Typhusbazillen gezdchtet bei einem Kranken, der
w&hrend seines Typhus an Angina erkrankte (spez. typhbse Angina).
6 Roseolenuntersuchangen negativ. Aus Gallenblaseneiter wurden
lmal Typhusbazillen geziichtet. Bei einem schwer an Typhus er-
krankten Patienten war der Widal wfthrend und nach Ablauf der
Erkrankuug negativ. Erst etwa */» Jahr spater fiel er positiv aus.
IV. Schneider) Quadflieg, Wolff, Schlufibetrachtungen.
Forderungen allgemeiner Natur. Meldung yon Verdachtsfallen.
Sachs-Miike (Allenstein).
Rudolf, Bleeding in typhoid fever. (Americ. Journ. of the med.
Soc. Vol. 197. 1914. p. 44.)
Klinisches. BouCek (Prag).
Hirschbruch, Beobachtungen liber die Ausscheidung der
Typhusbazillen durch Bazillentr&ger (Daueraus-
scheider). (Berl. klin. Wochenschr. 1914. S. 1176.)
Manche Bazillentrager scheiden nur periodisch Typhusbazillen
aus und kdnnen dadurch lange Zeit sich der Entdeckung entziehen.
Man kann bei derartigen Personen aber den Nachweis oft dadurch
erbringen, dafi man ihnen Aloe mit Podophyllin gibt, danach treten
die Bazillen oft prompt im Stuhle auf.
Verf. untersuchte dann die Stuhle mancher Bazillentrager auf
ihren Bazillengehalt; er konnte gelegentlich Zahlen yon 227,259 und
350 Millionen Eeimen pro Gramm Stuhl zahlen.
Gelegentlich kann man durch Gaben von Ealomel mit Tannoform
die Bazillenausscheidung vorubergehend ganz unterdriicken.
W. v. Brunn (Rostock).
Janz, Bazillentrager beiTyphus in landlichen Bezirken.
(Zeitschr. f. Med.-Beamte. 1914. Beil. 2. S. 33.)
1. Eine Uberwachung der Typhusgenesenen durch bakteriologische
Eontrolle seitens des beamteten Arztes zwecks Anordnung der laufen-
den Desinfektion ist geeignet, die Typhusverbreitung durch Dauer-
und Spatausscheider zu bekampfen. 2. Typhusverdachtige, Typhus-
rekonvaleszenten und Typhusgenesene mOssen gesetzlich verpflichtet
werden, Material zur bakteriologischen Untersuchung auf Verlangen
zur Verfugung zu stellen. 3. In Gegenden, in denen Typhus herrscht,
sind die Lehrer anzuhalten, Schulkinder, die mehrere Tage aus un-
bekannten Griinden fehlen, dem beamteten Arzt zu melden. 4. Sammel-
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Typhus.
molkereien auf dem Lande mfissen mit Vorrichtungen versehen sein,
die ein Erhitzen der eingelieferten Vollmilch auf 90° ermfiglichen.
5. Zur Durchffihrung einer strengen Absonderung der Typhnskranken
auf dem Lande ist die Errichtung von Kranken- oder Gemeinde-
h&usem in den kleinen Provinzialstfidten nnd Marktflecken anzu-
streben. Wolf (Witzenhausen).
Mayer,Otto,Ober Feststellung von Typhusbazillendauer-
trSgern dnrch Untersnchnng des bei Operationen ge-
wonnenen Gallenblaseninhalts. (Mfinch. med. Wocbenschr.
1914. S. 1116.)
Unter 70 Fallen von Gallenblasenoperationen warden 6mal
Typhus-, lmal Paratypbns B-Bazillen im Gallenblaseninhalt nach-
gewiesen. 5mal bandelte es sich um Empyem der Gallenblase, lmal
urn scbwere Cholecystitis. Alle Patienten stammten aus endemischen
Typhnsherden der Pfalz. Nnr bei 3 konnte eine voransgegangene
Typhuserkrankung sicher festgestellt werden; sie lag 1, 4 nnd 14
Jahre zurfick. Beim Paratyphnsfalle war die Erkranknng wahr-
scheinlich 1 Jahr voransgegangen. Nach der Operation waren meist
znnachst keine Bazillen im Stuhle nachznweisen; sie traten jedoch
bei einigen Fallen nach mehreren Wochen Oder Monaten wieder auf.
Die Operation zeitigt also bezhglich der Bazillenansscheidnng im
allgemeinen nnr vorftbergehende Erfolge. Kurt Meyer (Berlin).
Saski, Stanislaus, Ergebnisse der bakteriologischen Blut-
nntersnchnng in 50 Fallen von Abdominaltyphns.
(Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 80. 1914. S. 79.)
Bericht fiber das Resultat der bakteriologischen Blutuntersuchung
und der Agglntinationsreaktion bei 60 Fallen. Zur Zfichtnng ans
dem Blnte wurde das Verfahren von Castellani, Einsaat in 150
bis 200 ccm Peptonbouillon, seltener das Verfahren nach 8choti¬
nt filler, Einsaat in Agar nnd Plattengufi nnd nnr in einigen Fallen
die Anreicherungsmethode in Rindergalle nach Kayser-Conradi
angewandt. Diesem letzteren Umstande ist wohl anch die geringe
Zahl der positiven Befnnde der bakteriologischen Untersnchnng,
56 Proz., znznschreiben. Die positiven Befnnde sind am hanfigsten
in den ersten beiden Krankheits wochen. Bei klinisch schweren Fallen
fand sich die Daner der Bakterifimie verlfingert. Die Agglntinations¬
reaktion war in 64 Proz. der Falle positiv. Hannes (Hamburg).
Berka, F., Uber bakteriologische Typhnsdiagnostik.
(Casopis Ceskych 16kafuv. 1914. p. 1129.)
An zahlreichem Material demonstriert Verf., dafi Blutnnter-
snchnngen von grfifiter diagnostischer Bedentung sind, und zwar: 1. im
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Typhus.
229
Anfangsstadium die Blutknltnr, you der 2. Krankheitswoche an die
Seroagglutination. Ham- und Stuhluntersuchungen siud meistens
erst dann positiy, wenn fruher Typhus bereits diagnostiziert wurde.
Jar. Stuchlik (Zurich).
Klieneberger, Carl, Agglutinationstiter bei Infektions-
krankheiten, insbesondere bei Typhus und Para-
typhus. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. 8. 1611.)
Der Agglutinationstiter des Serums kann im Verlaufe und in
der Rekonyaleszenz des Typhus und Paratyphus weit htthere Werte
erreichen, als gemeinhin angenommen wird. Verf. sah einmal einen
solchen yon 1:160000.
Die genauen Werte lassen sich nur durch Austitrieren der Sera
feststellen. Dieses empfiehlt sich auch schon aus dem Grande, weil
nur ein Ansteigen des Titers w&hrend der Erkrankung fur eine
frische Infektion beweisend ist, wahrend eine nur einmal festgestellte
positive Agglutination durch eine friihere Erkrankung bedingt sein
kann. Kurt Meyer (Berlin).
Belter, Hans, ftber Agglutination durch Coli-Immun-
serum. (Zeitschr. f. Immunitatsforsch. Orig. Bd. 21. 1914. S. 214.)
Mit einem Gemisch verschiedener ColistSmme hergestellte Immun-
sera agglutinierten Typhus und Paratyphus B mit Umgekehrt wurde
das Coligemisch yon Typhus- und Paratyphusserum mitagglutiniert,
dagegen war die Mitagglutination gegenuber den einzelnen Coli-
st&mmen uicht nachweisbar.
Im Castellanischen Versuche warden aus den Coli-Immunseren
die Agglutinine f&r Mischcoli nur durch das Coligemisch, nicht da¬
gegen durch Typhus und Paratyphus B absorbiert; diese banden viel-
mehr nur die homologen Agglutinine. Durch Mischcoli wurden aber
auch die Typhus- und Paratyphusagglutinine absorbiert.
Die aus normalen und aus Typhusstfthlen isolierten Colistftmme
zeigten in der Erzeugung yon Mitagglutininen keine wesentlichen
Unterschiede.
Bei yerschiedenen Kaninchen zeigt die NebenagglutininbilduDg
oft wesentliche Differenzen. Es spielt also bei dieser nicht nur das
Antigen, sondern auch der Rezeptorenapparat des Makroorganismus
eine Bolle. Kurt Meyer (Berlin).
Arkwright, J. E., On the presence in an emulsion of
Bacillus typhosus of two different substances which
are agglutinable by acids, and their relation to serum
agglutination. (Zeitschr.f.Immunit&tsforsch. Orig. Bd. 22.1914.
8.396.)
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230
Typhus.
Eine Aufschwemmung von Typhnsbazillen zeigt, wie schon
Michael is nnd Beniasch beobachtet haben, zwei Optima der
S&nreagglntination, das eine bei (H) = 3,6 • 10 -5 , das andere bei
(H) = 1,M0- S .
Vert konnte die Vermntung jener Autoren, dafl diese Erscheinnng
dnrch die Anwesenheit zweier verschiedener Substanzen bedingt sei,
als richtig nachweisen. Es ergab sich, daS fflr den wasserigen
Extrakt der Bazillen das Flocknngsoptimnm bei der erstgenannten
(H')-Konzentration liegt, far die sorgfaltig gewaschenen Bazillenleiber
dagegen bei der zweiten.
Wahrend die Extrakte ebenso wie eine gewbhnliche Bazillen-
emnlsion beim Uberschreiten des Flocknngsoptimnm keine Andernng
der elektrischen Ladnng zeigten, war dies bei den gewaschenen
Bazillenleibern der Fall. Bei diesen fiel das Flocknngsoptimnm mit
dem isoelektrischen Punkte zusammen.
Die dnrch Serum agglntinierbare Snbstanz ist mit der in den
Extrakten enthaltenen identisch. Gewaschene Bazillenleiber werden
durch spezifisches Serum nicht melir agglutiniert.
Kurt Meyer (Berlin).
Bierast, W., Uber elektive Beeinflussung des Bacterium
coli im Bakteriengemisch nnd ihre praktische Be-
deutnng fiir den Nachweis des Typhus- nnd Para-
typhuskeimes. (C. f. Bakt. Abt I. Orig. Bd. 74. 1914. S. 348.)
Durch etwa 15stundige Einwirknng des Ather Petrolei bei
Zimmertemperatnr anf Bakteriengemische, bestehend ans Coli- nnd
Typhus- bzw. Paratyphuskeimen, werden nach den Beobachtnngen
des Verf. fast stets die Colikeime elektiv abgetStet. Eine Schadigung
der Typhus- nnd Paratyphuskeime innerhalb der angegebenen Zeit
findet nicht statt. Nicht alle Colistamme sind der genannten Ein-
wirkung des Petrol athers zugangig, es scheinen dies die in biologi-
scher Hinsicht atypisch sich verhaltenden Stamme zu sein. Die Ver-
treter der Ruhrgruppe und des Bact. enteritidis Gartner verhalten
sich ahnlich wie Typhus- und Paratyphusbazillen gegenuber der
Einwirknng des Petrolather, sind aber nicht so widerstandsfAhig wie
die letztgenannten Bakterienarten.
Durch Vorbehandlung der Gesamtmenge des eingesandten Stuhl-
materials mit Petrolather lafit sich die 30fache Materialmenge der
bisher uberhaupt anwendbar gewesenen fur den kulturellen Nachweis
des Typhus- und Paratyphuskeimes verarbeiten. Mit Hilfe dieser
Vorbehandlung gelang Verf in 2 von 23 Fallen der Nachweis von
Typhusbazillen, wahrend andere Methoden versagten.
Gildemeister (Posen).
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Typhus.
231
Straeb, R., Recherches sar la reaction des bacteries dans
les milieux de Seitz et de Gonzalez, surtont an point
de vue du groupe coli-typhique. Th6se Lausanne 1913.
Verf. hat viele Untersuchungen gemacht fiber Seitz Nfihrlosung
als Mittel zur Differenzierung der Bakterien, besonders der Gruppe
Ooli-typbi. Sehrzu empfehlen sind auch Seitz Nfihrlfisung mit Agar
und Milch mit Azolitmin. Dasselbe soli den Platz yon Lakmus in
bakteriologischen Untersuchungen einnehmen. Gonzalez Agar ist
sehr gut, um B. coli von B. typhi zu differenzieren und auch fiir
Untersuchungen von B. coli im Wasser.
B. Galli-Yalerio (Lausanne).
Krumwiede jr., Charles and Pratt, Josephine S., Further obser¬
vations on the growth of bacteria on media con¬
taining various anilin dyes, with special reference
to an enrichment method for typhoid and paratyphoid
bacilli. (Journ. of experim. Med. Vol. 19. 1914. p. 50.)
Bei der Prfifung von 40 Farbstoffen ergab sich durchweg eine
grodere wachstumshemmende Wertung auf grampositive als auf
gramnegative Bakterien. Gegenfiber verschiedenen Grfinfarbstoffen
(Anilin-, Brillant-, Smaragd-, Solid-, Victoria-, Chinagrfin) zeigte die
Typhus-Coligruppe eine elektiv gesteigerte Resistenz.
Kur.t Meyer (Berlin).
Kligler,L J., Observations on indol production by bacteria
of the colon-typhoid group. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 14.
1914. p. 81.)
Die Indolbildung in Peptonlfisung ist eine so regelmfidig auf-
tretende Eigenschaft bestimmter Bakterien, dad der Indolnachweis
ffir den Nachweis dieser Bakterien tatsachlich brauchbar und wert-
voll ist. Die Schwankungen in dem Ausfall der Reaktion liegen zum
Teil nur in Verschiedenheiten der Ausfuhrungen begrfindet. Das
Ehrlichsche Verfahren scheint dabei zuverlfissiger zu arbeiten als
das von Salkowski. Die Prfifung der Kulturen mud am 4—6. Tage
stattfinden. Zur Best&tigung mud jedes Rohrchen mit Chloroform
ausgeschfittelt werden, damit man sich von dem Ubergange des roten
Farbstoffes in das Chloroform fiberzeugt, diese Chloroformlfislichkeit
ist von wesentlicher Bedeutung. Mit dem Ehrlichschen Verfahren
findet man, dad bei B. coli die Indolreaktion fast stets vorhanden
ist, bei B. aerogenes und B. proteus bald vorhanden, bald fehlend,
wahrend sie bei B. cloacae und B. paratyphi regelmfidig vermidt wird.
W. H. Hoffmann (Berlin).
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232
Typhus.
Lomakin, Die verschiedenen Untersuchungsmethoden
znr Isolierang des Typhusbazillus axis Trinkwasser.
(Charkowski medicinsky Journ. 1914. No. 5.)
Verf. hat 7 verschiedene Untersuchungsmethoden verglichen and
schliefit aaf Grand seiner Beobachtangen, dafi die Isolierang der
Typhnsbazillen ans verd&chtigem Wasser vorl&afig noch eine sehr
schwierige Anfgabe darstellt and grofie technische Ubnng erfordert.
Von den jetzt existierenden Methoden der Isolierang des Typhus-
bazillas aas Trinkwasser liefern die Methoden yon Ficker-
Hoffmann, Mailer and Eaczynski die beaten Resnltate. Bei
der Benatznng der farbigen N&hrbdden mhssen immer s&mtliche
N&hrboden zagezogen werden. M. Isabolinsky (Smolensk).
Knrpjnweit, Hygienische Mafinahmen in einem Typhus-
d o r f. (VerSffentL a. d. Geb. d. Medizinalverwalt. Bd. 3. 1914. S. 371.)
Dnrch weitgehende hygienische Mafinahmen, besonders darch
Verbessernng der Wasserversorgnng, ist das Dorf Vietzig bei Misdroy
seit rand 3 Jahren typhasfrei. Eine Bazillentrfigerin warde darch
Entfernang der Gallenblase yon ihren Bazillen befreit.
Sachs-Miike (Allenstein).
Johnson, A. G., Shellfish conseryation and lewage-dis-
posal. (Engineering Record. Yol. 68. 1913. p.294.)
Die Ansternindnstrie in den Vereinigten Staaten hat einen Wert
yon angef&hr 80 Millionen Mark. Dnrch die znnehmende Abwasser-
yerschmatzang der amerikanischen Flftsse and Seen ist die Gefahr
der Verseuchang der Anstern and die dadnrch bedingte Verbreitang
yon Infektionskrankheiten dnrch rohe Anstern gestiegen (Typhus).
Das darchgreifendste, aber aas finanziellen Grfinden nicht anwend-
bare Mittel w&re die absolute Sterilisiernng der Abwfisser, die in der
N&he yon Aasternb&nken einmunden. Da die Anstern w&hrend der
kalten Wintermonate die Schalen fest schliefien and eine Art Winter-
schlaf halten, so dafi w&hrend dieser Zeit eine Infizierang der
lebenden Anstern ziemlich ansgeschlossen ist, schl> der Yerf. vor,
die Anstern in dieser Zeit zn sammeln. W&hrend der Sommermonate
offnen die Anstern ihre Schalen and sind deshalb in erhbhtem Mafie
der Infektionsmbglichkeit preisgegeben. Diese F&nge werden deshalb
yorteilhaft 1—2 Wochen in Reinwasser gesetzt, am den Anstern
Gelegenheit za geben, sich yon alien fremden Stoffen za reinigen
and darch diesen Aafstanprozefi die Typhusbakterien znm Absterben
za bringen. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Dunbar, W. P., Uber den Nntzen der Yaccination gegen
Typhus. (Hamb. med. tlberseeh. 1914. S. 81.)
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Typhus.
233
Ausffihrlicher zusammenfassender Bericht fiber den derzeitigen
Stand der Frage. Vert empfiehlt die Vaccination gegen Typhus
namentlich auf Grand der gfinstigen von Russell bei der amerikani-
schen Armee und Marine erzielten Erfolge. Hannes (Hamburg).
Eornet, W., t)ber Fortschritte in der Schutzimpfung
gegen Typhus und Cholera. (Deutsche med. Wochenschr.
1914. S. 1691.)
Zusammenfassende Ubersicht. Kurt Meyer (Berlin).
Allenbach, E., Vaccinebehandlung des Typhus abdomi¬
nal is. (Mfinch. med. Wochenschr. 1914. S. 978.)
Verf. arbeitete mit dem Fornetschen Impfstoffe, der eine in
Langendorffscher Salzlfisung mit 0,5 proz. Peptonzusatz 24 Stunden
gewachsene und 55 Minuten auf 55 0 erhitzte und einige Tage gegen
Langendorffsche Losung dialysierte Typhuskultur darstellt.
An 3 aufeinander folgenden Tagen warden 0,5, 1,0 und 1,5 ccm
subkntan injiziert. RegelmaBig trat eine mfifiige Lokalreaktion auf,
die nach 24 Stunden ihr Maximum erreichte. Allgemeinerscheinungen
warden nicht beobachtet.
Von 8 Fallen traten bei 3 Rezidive und bei 2 Darmblutungen
■auf, 1 Fall davon starb. Rezidive und Komplikationen waren also
nicht seltener als gewfihnlich. Ein Einflufl auf das Allgemeinbefinden
war bei keinem Patienten zu konstatieren. Die Krankheitsdauer
wurde nicht abgekttrzt. Das einzige positive Resultat war ein Sinken
4er Temperatur 3—4 Tage nach den Injektionen.
Kurt Meyer (Berlin).
Kraus,R., Bemerkungen fiber Schutzimpfungen und eine
Bakteriotherapie des Typhus abdominalis. (Wien. klin.
Wochenschr. 1914. S. 1443.)
Als am wenigsten Reaktioneh verursachende Typhusimpfstoffe
sind der durch Erhitzen auf 53° hergestellte Leishmansche und
der mit Ather hergestellte Vincentsche zu empfehlen.
Verf. hat an grfifierem Materiale den Vincentschen Impfetoff
verwendet. In etwa 6 tagigen Intervallen wurden 100, 300 und 500
Millionen Keime injiziert. Er beobachtete fast keinerlei Reaktionen
lokaler Oder allgemeiner Natur.
Therapeutisch wandte Verf. den gleichen Impfstoff an, und zwar
wurden 50—100 Millionen intravenfis injiziert. Es erfolgte sofort
•ein Temperaturanstieg von 1—2 0 unter Schfittelfrost, dem in einigen
Stunden ein kritischer Temperaturabfall zur Norm folgte, so dafl der
Patient dann meist dauernd fieberfrei blieb.
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234
Typhus.
Interessanterweise warden die gleichen Resolute mit einem in
analoger Weise dargestellten Coliimpfstoffe erzielt.
Kart Meyer (Berlin).
Kraus, B. and Mazza, S., Zar Frage der Vaccinetherapie
des Typhus abdominalis. (Deutsche med. Wochenschr. 1914.
8.1557.)
Argentinische Antoren sahen bei Typhuskranken nach intra-
venSser Injektion abgetfiteter Typhosbazillen einen karzdanernden
Temperaturanstieg yon 1—2 °, dem nach einigen Stunden ein jiher
kritischer Temperatarabfall folgte.
Um festznstellen, ob dieser Temperatorstarz anaphylaktischer
Natur sei, injizierten Verff. anstatt der Typhus- abgetdtete Colibazillen.
Sie beobachteten hierbei eine ganz identische Reaktion. Hiernacb
dfirfte der Temperatarabfall nicht als anaphylaktischer aufznfassen
sein, sondern bedarf noch n&herer Aofkl&rung.
Praktisch l&fit sich yon der Wirkung der Coliyaccine vielleicht
auch bei der Behandlang anderer Infektionskrankheiten wie Sepsis,
Pest and 8charlach Gebraach machen. Kurt Meyer (Berlin).
Ijnbic, 8., Uber prophylaktische Impfang gegen Typhus.
(LijeCuicki Vijesnik. Vol. 36. 1914. p. 169.)
Aaf Grand zahlreicher Literatar, deren Ergebnisse in der Arbeit
Yerf. statistisch verwendet, kommt er zu dem Schlasse, dafi die bis-
herige Erfahrnng die Yorteilhaftigkeit der Impfang geniigend gezeigt
hat, and dafi deshalb nor breitere Anwendung za wQnschen ist. Was
speziell die Methode der Impfang betrifft — Yerf. diskutiert din
Pfeiffer - Kollesche Yaccine, Wrightsche, Leishmansche,
Chan tern es sesche, Russelsche Yaccine, ferner das Yerfahren
yon Besredka, Yincent (yaccin polyvalent bacillaire, l’aatolysat
6th 6r6 de bacils vivants) a. a. — kann Yerf. keiner der erw&hnten
absoluten Vorzug vor anderen geben. Er betont nor die TJnsch&dlich-
keit s&mtlicher Methoden, den Wert einzelner kann erst die Zokanft
zeigen. Jar. Stachlik (Zurich).
Kabeshima, T., Uber Typhus- und Paratyphusschutz-
impfung mittels gemischter Typhus- and Paratyphus~
yaccine and die Ergebnisse in der K aiserlich Japani-
sc hen Marine. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 74. 1914. 8. 294.)
Typhas- and Paratyphuserkrankungen kamen bis zum Jahre 1903
in der japanischen Marine in erheblichem Umfange vor; seit diesera
Jahre ist die Schatzimpfung eingeftihrt worden, and zwar mit dem
Erfolge, dafi die Zahl der Erkranknngen and insbesondere die Zahl
der Todesf&lle bedeatend zarhckgegangen ist Mit Rdcksicht daraaf r
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Typhus.
235
daft hftufig nicht nor eine Impfang gegen Typhus, sondern auch gegen
Paratyphus A und Paratyphus B notwendig war, und dad durch
diese dreifache lmpfung eine Stbrung des Dienstbetriebes verursacht
wurde, wurden Versuche mit einem gemischten Vaccin, bestehend
aus Typhus-, Paratyphus A- und Paratyphus B-Bazillen angestellt,
die folgendes Ergebnis hatten. Die lmpfung mit dem gemischten
Vaccin rief lokale und allgemeine Reaktionen hervor, welche aber
nicht yiel heftiger waren als bei der lmpfung mit einfachen Vaccinen.
Bei Menschen sowohl wie bei Tieren, die mit dem gemischten Vaccin
geimpft worden waren, konnte festgestellt werden, dad die lmpfung
nicht nur eine Schutzkraft gegen Typhus, sondern auch gleichzeitig
gegen Paratyphus A und B verleiht. Gildemeister (Posen).
Ronehetti, V. e Bozzi, E., A proposito della yaccinoterapia
del tifo. (II Pensiero Medico. 1914. No. 3.)
Die Vaccinebehandlung beim Typhus kann, wenn sie vorsichtig
angewandt wird, den Organismus nicht sch&digen. Die therapeuti-
schen Resultate waren nicht liberm&dig glfinzend.
K. Rfthl (Turin).
Botnet, E., Traitement vaccinoth6rapique de la fi&vre
typhoide. (Ann. de l’lnst. Pasteur. T. 28. 1914. p. 640.)
Bericht fiber 25 Typhuserkrankungen, bei denen das nach
Besredka sensibilisierte Typhusvaccin zur Anwendung gelangte.
Der Impfstoflf wird in 3—6 subkutanen Injektionen in steigenden
Mengen (1—11 ccm) yerabfolgt und soil reaktionslos vertragen werden.
Je frfiher der Impfstoflf angewendet wird, desto besser die Wirkung.
Der Verlauf der Krankheit wird abgekfirzt, die Erscheinungen sind
milder, das Allgemeinbefinden ist besser. Immerbin sind unter den
25 Erkrankungen 4 TodesfSLlle. Darmblutungen wurden trotz Imp-
fung beobachtet, ebenso Rfickf&lle. Neben der Vaccinetherapie wird
die fibliche B&derbehandlung empfohlen. Gildemeister (Posen).
Botnet, E., Traitement vaccinoth6rapique de la fi&vre
typhoide. IL (Ibid. T. 28. 1914. p. 597.)
Bericht fiber weitere 28 Typhusffille, die mit Besredkaschem
sensibilisiertem Impfstoflf behandelt wurden, und yon denen 3 ge-
storben sind. Im allgemeinen werden die frfiheren Beobachtungen
fiber den gfinstigen EinfluB der lmpfung auf Krankheitsdauer, Krank-
heitserscheinungen und Fieberyerlauf bestfitigt. Kontraindiziert ist
die lmpfung bei alien schweren Typhuserkrankungen, die mit Herz-
stfirungen Oder Komplikationen einhergehen.
Gildemeister (Posen).
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236
Typhus.
Moreschi, C., fiber antigene nnd pyrogene Wirkungen des
Typhusbazillus bei leukamischen Kranken. (Zeitschr.
f. Immunitatsforsch. Orig. Bd. 21. 1914. 8. 410.)
Bei Leuk&miekranken raft Injektion yon Typhasvaccine keine
Oder nnr geringe Fieberreaktion nnd Agglntininbildnng hervor.
Das Ausbleiben der Antikflrperbildung laflt sich hypothetiscb mit
einer Beeinflnssnng des Antigens dnrch die zahlreicben zirkulierenden
Lenkocyten oder dnrch die Sch&dignng der blutbildenden Organe als
Hanptstatten der Antikflrperbildung erklSren.
Das gleichzeitige Fehlen der Fieberreaktion weist anf die engen
Beziehnngen zwischen Fieber nnd Antikorperbildung hin.
Knrt Meyer (Berlin).
Hailer and Wolf, Weitere Versuche znr AbtStang der
Typhusbazillen im Organismns des Eaninchens. (Arb.
a. d. Eais. Gesundheitsamte. Bd. 48. 1914. S. 80.)
Kaninchen warden nacb der yon Uhlenhnth nnd Messer-
schmidt nnd Hailer and Ungermann fQr die Typhnsinfektion
als sicher erprobten Methods unmittelbar in das Lnmen der Gallen-
blase gespritzt and spater anf yerscbiedene Weise per os nnd in tra¬
vels behandelt. Es warden angewandt: meta-Xylenol, Thymol, Pyro-
gallol, Salizylsaure, SandelSl, Pinen, Enkalyptol, Zimtol, auBerdem
meta-Oxybenzoesaure nnd Salyarsan.
Von diesen Verbindungen hat nnr das Zimtol ein Verschwinden
der Typhusbazillen aus dem Kaninchenorganismus in 2 yon 5 Fallen
bewirkt. Von den anderen Mitteln hatten meta-Xylenol, meta-
Oxybenzoesaure, Sandeldl nnd Salyarsan in yereinzelten Fallen eine
gewisse Wirkung insofern, als sich nach ibrer Einverleibung Typhus¬
bazillen nnr noch in der Gallenblasenwand, nicht mehr in ihrem In-
halte, der Leber, Milz, Niere nnd in den untersnchten Teilen des
Darmtraktes nachweisen liefien. Diese gunstige Beeinflnssnng bildete
aber nicht die Regel. Gar keine Einwirknng anf den Keimgehalt
der Organe hatten Thymol, Pyrogallol, Salizylsaure, Pinen nnd
Enkalyptol. Bei der systematischen Untersuchung der Faces der
Versuchstiere hatten einzelne Prfiparate, namentlich Thymol nnd
Salyarsan, eine gewisse Wirkung dadurch gezeigt, daB wahrend ihrer
Anwendnng in mehreren Fallen die Typhusbazillen ans dem Eote
yerschwanden.
Die Differenzen zwischen dem Erfolge der Behandlung der intra-
venos infizierten Tiere ans den Versuchen von Hailer nnd Unger¬
mann nnd der in die Gallenblase gespritzten Tiere ans den hier
mitgeteilten Versuchen mit denselben chemischen Mitteln ist ohne
Frage anf die Schwere der Erscheinnngen zuriickznfnbren, die die
Perforation der Gallenblase nnd die straffe Abbindnng der Injektions-
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Typhus. — Paratyphus.
237
stelle zur Folge haben. Die Verimpfung der Typhnsbazillen in die
Gallenblase des Kaninchens rnft Erscheinungen hervor, die dem
anatomischen Bilde beim menscblichen Daueransscheider besser ent-
sprechen, als die nacb intravenoser Injektion entstehenden. So
schwierig anch die Abtotung der Typhnsbazillen in einer so ver-
anderten Gallenblase ist, so wird man sie doch als Experimentum
crncis fur die Anwendbarkeit eines Mittels beim menschlichen Typhus-
trager verlangen miissen. Hetscii (Hannover).
Beintker, Ein Fall einer tftdlichen Paratyphus B-Infektion
bei latentem Typhus. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 74.1914. 8.5.)
Im Frhhjahre 1913 trat in den Kreisen Elberfeld, Solingen-Land
und Mettmann eine grOBere Fleischvergiftnngsepidemie auf, die auf
den GenuB von Pferdehackfleisch zuriickgefiihrt werden konnte. In
dem Pferdefleisch wurden Paratyphus B-Bazillen nachgewiesen. Ins-
gesamt wurden 267 Erkrankungen gemeldet, von denen 2 todlich
endeten. Die Sektion der Leiche des einen Verstorbenen ergab den
interessanten Befund, daB neben der Infektion mit den Fleischver-
giftern noch eine vorher unbemerkte Erkrankung an Typhus bestand.
Bakteriologisch konnten nur Paratyphus B-Bazillen nachgewiesen
werden. Gildemeister (Posen).
Breuning, Fritz, Uber Paratyphus bei Kindern inMttnchen.
(Munch. med. Wochenschr. 1914. S. 1050.)
Durch Paratyphusbazillen hervorgerufene Enteritis kommt bei
S&uglingen und Eindern der ersten Lebensjahre nicht allzu selten vor.
Verf. sah 11 Falle.
Es wurde nur die gastroenteritische Form beobachtet, die im
allgemeinen nach Art einer leichten Dyspepsie in ca. 11—12 Tagen
unter anfangs hohen, dann bald normalen Temperaturen verlauft.
Charakteristisch sind der frequente weiche Puls und zahlreiche Stiihle
mit Schleimbeimengungen und auffallig fakulentem Geruch. Schwach-
liche Kinder kSnnen durch Aligemeininfektion Oder lokale Eiterung
zugrunde gehen. Die anatomischen Befunde sind nahezu die gleichen
wie beim Erwachsenen. Die Quelle der Erkrankungen ist nicht ge-
nugend gekl&rt; vielleicht spielt Milchinfektion eine Rolle.
Praktisch fordern die Befunde dazu auf, sich bei fleberhaften
Enteritiden der Kinder nicht mit einer vermuteten aliment&ren Ur-
sache zufrieden zu geben, son dem bakteriologisch untersuchen zu
lassen. Vielleicht wird sich dann ergeben, daB den Bakterien eine
grdfiere atiologische Bedeutung bei Darmerkrankungen zukommt, als
heute gewdhnlich angenommen wird. Kurt Meyer (Berlin).
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Paratyphns.
Kling, Carl and Pettersson, Alfred, Verbreitang von Para*
typhus and fthnlichen Darmkrankheiten dnrch Dftnn-
bier. (C. f. Bakt Abt L Orig. Bd. 74. 1914. 8.407.)
Die Verff. hatten Gelegenheit, zweimal Massenerkrankungen in
Schweden za beobachten, die auf den Genafl yon Dfinnbier, das in
diesem Lande als durstlOschendes Getr&nk w&hrend der warmen
Jahreszeit besonders anf dem Lande ansgedehnte Verbreitang ge-
fanden hat, zurackgefuhrt werden konnten. In dem einen Falle
handelte es sich am 137 Erkrankangen mit 5 Todesffillen. Die Er-
krankungen verliefen ziemlich sttirmisch, Haaptsymptome waren hohes
Fieber in den ersten 3 Tagen, Erbrechen and Darchfall. Bestimmte
Krankheitserreger konnten als Ursache nicht ermittelt werden. In
dem 2. Falle erkrankten innerhalb knrzer Zeit 45 Personen unter
dem Bilde yon Darmtyphns; hier konnte in der Mehrzahl der F&lle
der B. paratyphi B nachgewiesen werden, in dem als Ursache ver-
d&chtigen Diinnbiere dagegen nicht. In beiden Fallen handelte es
sich am Dhnnbier, das ganz frisch, ohne Lagerung verkanft worden
war; nor in dem frischen Dunnbier scheint eine reichlichere Bak-
terienvegetation stattzafinden. Gildemeister (Posen).
Pfeiler, W. and Engelhardt, F., Die Fleischyergiftang in
Bobraa im Jali 1913, nebst Bemerkangen fiber die
Feststellang yon fleischvergiftenden Bakterien und
ihre Bezeichnnng. (Mitt. d. Kais. Wilh.-Inst. f. Landw. in
Bromberg. Bd. 6.1914. 8. 244.)
Nach dem Genasse yon Fleisch eines Jangrindes, das einen Tag
lang an Aufblfihung gelitten hatte and deshalb notgeschlachtet
worden war, sind die Mitglieder von 3 Familien mehr Oder weniger
stark unter den Erscheinnngen von hohem Fieber, Erbrechen, Leib-
schmerzen, Darchfall, Mattigkeit and Benommenheit erkrankt. Todes-
ffille kamen nicht vor. Als ursftchliche Erreger der Fleischyergiftang
warden echte Paratyphns B-Bazillen ermittelt, die agglutinatorisch
den Gfirtnerbazillen nahestanden and aach von Typhusserum gering-
gradig beeinfluBt warden. Aus den im AnschluB hieran gemachten
Bemerkangen fiber die Feststellang von fleischvergiftenden Bakterien
find ihre Bezeichnnng sei hervorgehoben, dafi es nach den Unter*
sachungen der Verff. mit Hilfe von Ferkeltyphasserum gelingt, den
Bac. suipestifer vom Paratyphns B Bazillas des Menschen za trennen:
ersterer werde darch das genannte Seram spezifisch beeinfluBt, letzterer
dagegen nicht. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Zingle, M., Untersnchungen fiber eine Taabenseuche mit
Paratyphns B-Bazillenbefund. (Zeitschr. f. Infekt, paras.
Erankh. a. Hyg. d. Haust. Bd. 15. 1914. S. 268.)
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Pantyphus.
230
Bei der Milit&rbrieftaubenstation Straflburg waren seit November
1913 einzelne Tauben trotz gnter Futteraufnahme allm&hlich ab-
gemagert and ohne ftufierlich erkennbare Krankheitserschtinungen
eingegangen. Der an 14 Kadavern erhobene patbologisch-anatomische
Befnnd war durchg&ngig folgender: Brnstmnskulatnr gelblich ver-
f&rbt, in einigen Fallen mit haferkorn&hnlichen hellgelben Knoten
dnrchsetzt. Leber gelblichgran, teils mit zahllosen hyperftmischen
Stellen fibers&t, teils mit gelben, rnnden, derben Enoten von Weizen-
korn- bis BohnengrSBe dnrchsetzt, die der Oberfl&che ein hOckeriges
Anssehen verliehen. Milz ohne Ver&nderungen. Darm leicht hftmor-
rhagisch. Nieren sehr volnminds, grangelb, mit zahlreichen, speckigen
flerden dnrchsetzt. Lnngen teils frei von Ver&nderungen, teils mit
zahlreichen opaken, hanfkorngrofien, granweifien Herden behaftet.
Anf der Kropfschleimhant in einzelnen Fallen gelbe, brOcklige, knopf-
artige, geschwtirige Anflagernngen. Bei der bakteriologischen Unter-
snchnng des Blntes, der Mnsknlatnr nnd der Organe wnrde bei samt-
lichen Tanben ein Bazillns in Reinknltnr gefnnden, der sich knltnrell,
morphologisch nnd serologisch als Paratyphns B identifizieren lieB.
WeiBe Manse erlagen bei snbkntaner Einverleibnng des isolierten'
Bazillns der Infektion in 2 Tagen. Bei Tanben, denen krankhaft
verandertes Organmaterial Oder Bint in die geritzte Brnsthaut ein-
gerieben wnrde, entstanden nach 2—3 Tagen gelbliche Erhebungen,
die wie Pocken anssahen nnd im Lanfe einer Woche ErbsengrOBe
erreichten. Wahrend dieser Zeit magerte die Bmstmnsknlatur sehr
stark ab. Die Impfpocken begannen zn schrnmpfen nnd einzntrocknen,
wahrend sich in der Regel in ihrer Umgebnng kleine frische Er*
hebnngen zeigten. Ein Teil der Tanben ging 2—4 Wochen nach der
Impfnng ein. Pathologisch-anatomisch wnrde derselbe Befnnd erhoben
wie bei dem eingelieferten Kadavermaterial; knltnrell liefien sich
wieder in alien Teilen des Organismns Paratyphns B-Bazillen mit
Leichtigkeit nachweisen. Untersnchnngen dar&ber, ob es sich im
vorliegenden Falle nm eine reine Paratyphnsinfektion oder nm eine
Mischinfektion mit Gefl&gelpocken handelt, sind noch im Gange.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Pappenheimer, Alwin M. and von Wedel, Hassow, Observations
on a spontaneous typhoid-like epidemic among white
rats. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 14. 1914. p. 180.)
Unter weiBen Ratten des Laboratorinms wnrde eine Senche be-
obachtet, der viele Tiere erlagen. Die flanptkrankheitserscheinnngen
waren Abmagernng, An&mie, Methftmoglobin&mie, die an der brannen
VerfSrbung der Angen leicht zn erkennen war; DarmstSrungen traten
nnr in einzelnen F&llen anf. Als Erankheitsnrsache wnrde ein
Bazillns nachgewiesen, der mit B. typhi mnrinm nnd B. enteritidis
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Paratyphns.
GSrtner fast in alien Eigenschaften tibereinstimmte. Besonders be*
merkenswert waren bei diesen Fallen eigentfimliche kleinste nekro-
tische Herde in der Leber, die eine grofle Ahnlichkeit mit den
Nekroseherden zeigten, wie sie in der Leber des Menschen beim
Unterleibstyphus mitunter gefnnden werden. Ahnliche Nekrosen
fanden sich anch in Milz, Lymphknoten nnd Enochenmark. Ancb
bei kiinstlich infizierten Tieren traten die gleichen Ver&ndernngen
anf. Diese Gewebsveranderungen sind sehr eingehend erforscht, be-
schrieben nnd abgebildet. Die Nekrosen sind wahrscheinlich auf
Toxinwirknngen der Bakterien znrtickzufuhren, die zanachst die
Epithelzellen and Blatzellen schadigen nnd dadurch eine seknndare
Thrombose nach sich ziehen. Anch in diesen Herden warden die
erwahnten Bakterien nachgewiesen. Es wird daran erinnert, daft
der Mansetyphusbazillus nnter Umstanden beim Menschen aknte
schwere Krankheitserscheinnngen bewirken kann, nnd znr Vorsicht
beim Umgehen mit Kattengift, das solche Bazillen enthalt, gemahnt.
W. H. Hoffmann (Berlin).
* Christiansen, M., Uber das Vorkommen von nicht-gaspro-
dnzierenden Paracolibazillen in Fallen von Paracoli-
bazillose beim Ealbe. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 74. 1914.
S. 474.)
Die Paracolibazillen sind Mikroorganismen, welche kulturell and
serologisch sich vom Gartnerbazillus nicht nnterscheiden lassen. Verf.
konnte bei 19 Ealbern, die aus 10 verschiedenen Bestanden stammten,
Paracolibazillen isolieren, welche die Eigenschaft besaOen, Zncker
nnd hiermit verwandte Stoffe ohne Gasprodnktion zn spalten, im
ubrigen aber regelrechtes Yerhalten zeigten. Diese Eigenschaft hielt
sich sehr konstant sowohl nnter natiirlichen Verhaitnissen wie anch
im Laboratorium. Gildemeister (Posen).
Beddoes, T. P., Psittacosis. (Jonrn. of trop. Med. a. Hyg. Vol. 17.
1914. p. 33.)
Anf einem Schiffe erkrankten einige Personen, die mit einem
Papagei wiederholt gespielt hatten, unter typhusverdachtigen Sym-
ptomen, 2 andere mit Lnngenentznndnng. Ein Schiffsoffizier ver-
mntete den Papagei als Erankheitsquelle und vernichtete ihn. —
DaB es sich urn Psittakose bei den Erkrankten gehandelt hat, ist
bakteriologisch nicht nachgewiesen worden. Immerhin ware es
denkbar. — Beschreibnng des klinischen Bildes der Psittakose.
Mtthlens (Hamburg).
Bidanlt, C., Snr l’endotoxine d’nn paratyphiqne isold
d’nn prodnit de charcuterie. (C. r. Soc. de Biol. T. 76. 1914.
p. 422.)
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Paratyphus. — Fiachvergiftung.
241
Gelegentlich einer nach dem GenuB yon Fleiscbpasteten aufge-
tretenen Fleischvergiftnngsepidemie isolierte Verf. aus den ver~
dfichtigen Pasteten einen Paratyphus B-Stamm, bei dem er Endo-
toxine durch den Tierversuch nachweisen konnte. 8—15 tfigige
Bouillonkulturfiltrate warden von Meerschweinchen ohne Schaden ver-
tragen, warden dagegen die Bouillonkulturen oder noch besser Kultur-
abschwemmnngen in pbysiologischer Kochsalzlosung kurze Zeit auf
100° erhitzt, so starben die Tiere nach Injektion kleiner Mengen.
Yerf. nimmt an, daB das Toxin sehr fest an das Bakteriensnbstrat
gebnnden ist and dnrch Erhitzen £rei wird. Bemerkenswert ist die
auBerordentliche Hitzebestandigkeit des Toxins.
Gildemeister (Posen).
Basseches, S., De la vaccination antiparatyphiqne B par
Je virus sensibilise vivant. (C. r. Soc. de Biol. T. 76. 1914.
p. 469.)
Verf. erzielte an einem Paratyphus B-Stamme durch Sensibili-
sieren mit Immunserum eine erhebliche Virulenzabschwachung gegen-
fiber den nicht sensibilisierten Bakterien. Die Impfung mit sensi-
bilisierten Bazillen schfitzte weiBe Manse gegen die mehrfache tod-
liche Dosis der unbehandelten Paratyphusbazillen. Die durch die
Impfung mit dem sensibilisierten Virus erzielte Immunitat trat bereits
nach 24 Stunden ein. Gildemeister (Posen).
Konstansow, S., Der Erreger der Fischvergiftung (Bac.
Ichthyismi). (Russky Wratsch. 1914. No. 15.)
In einer voriaufigen Mitteilung berichtet Verf. fiber seine Unter-
suchungen der „giftigen Fisch e“; es handelte sich um sog. rote Fische.
Es gelang ihm, durch Zfichtung bei anaeroben Bedingungen (auf
halbflfissigem alkalischem Fleischpeptonagar, der durch dauerndes
Kochen luftfrei wird) ein sporentragendes Stfibchen nachzuweisen.
Die Kontrolluntersnchungen bei aeroben Verhfiltnissen ergaben ein
negatives Resultat. Das herausgezfichtete sporentragende Stfibchen
ist 4—8 lang und etwa 1 n breit, mit abgerundeten Enden, wird
nach Gram geffirbt und zeigt sehr langsame kriechende Bewegung.
Die Sporen siod eliptisch, lagern sich meistens an einem Ende des
Stfibchens. Das anaerobe Stfibchen wfichst bei 35—37° mit Gas-
entwicklung. Ffir Mfiuse pathogen; nach subkutaner Injektion gehen
die Mfiuse nach 6—12 Stunden zugrunde. Endlich gelang es Verf.,
ein antitoxisches Serum durch Hammelimmunisierung herzustellen,
das die Mfiuse gegen die tddliche Dosis zu schfitzen imstande war.
Der Morphologie nach steht dieses Stfibchen dem Bac. botnlinua
sehr nahe. M. Isabolinsky (Smolensk).
Eiste Abt. Ref. Bd. 63. No. 8. 16
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Botniiamas. — Coli.
Bfirger, Vergiftungen dnrch Botolismas in der kreis-
ftrztlichen T&tigkeit. (Zeitschr. f. Me<L-Beamte. 1914. 8.1.)
1. Veranlassung yon Magensp&lnng nnd Spritznng mit Botulis-
mustoxin bei alien Erkrankten nnd Erkranknngsverd&chtigen. 2. Er-
mittlnng der verd&chtigen Nahrongsmittel, ihrer Herknnft, Krankheit
des Tieres, ev. Abnormitaten bei der POkelung, beim R&uchern.
■3. Bakteriologische nnd tierexperimentelle Untersuchung der ver¬
d&chtigen Nahrongsmittel, des Mageninhaltes nnd des Blntes des
Erkrankten. 4. MOglichst baldige Sektion der Verstorbenen, wobei
zu berocksichtigen ist, daB LnngenentzBndnng, Sepsis nsw. nicht
gegen Fleischvergiftnng sprechen. 6. Konservierung des Zentral-
nervensystems, speziell der groBen Gehirnknoten, der BrQcke, des
verlingerten Marks nnd der Angen in 4 proz. Formalin Oder Alkohol
nnd Untersnchnng nach Nifll. 6. Histologische Untersuchung der
inneren Organe, speziell der Leber nnd Nebennieren, frisch resp. nach
Formalinh&rtung. 7. Bakteriologische Untersnchnng der inneren
Organe, spez. der Milz, agrob nnd anaSrob. 8. Tierexperimentelle
Untersnchnng des dnrch Porzellan filtrierten Blutsernms des Herzens.
Wolf (Witzenhausen).
Quartz, Ernst, Uber die Bedentnng des Bacterium coli
fttr die Wasserbeurteilung. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektions-
krankh. Bd. 78. 1914. 8.193.)
Bact. coli ist ein wasserfremder Organismns. Normales Grund-
wasser ist colifrei. Befnnd von Coli im Grnndwasser dentet auf
Yernnreinignng durch oberflachliche ZnflBsse Oder dnrch nngenhgende
Filtration hin. Diese beiden Faktoren werden zwar in gewissem
Grade schon dnrch die gewdhnliche Keimz&hlung nachgewiesen, in
weit hdherem aber dnrch die Coliprobe. Letztere ist anch weit mehr
als erstere unabhangig von der Intensit&t der Benutzung des Brnnnens.
Eine hohe Keimzahl in einem wenig benutzten Bronnen beweist noch
keine Veronreinigung des Brnnnens von oben, der Befnnd von Coli
immer, wenigstens wenn das Bact. coli zahlreich vertreten ist, denn nur
vereinzelte Keime kSnnen auch dnrch einen Fehler bei der Entnahme
hineingeraten sein. Zwar bietet Freisein eines Brunnens von Coli
noch keinen sicheren Beweis fflr einwandfreie Beschaffenheit des
Brnnnens; das aber kann man behanpten, daB ein Bronnen, der bei
wiederholten Untersuchnngen, anch nach starken Regenghssen keinen
Coli enth<, nicht nnmittelbar Gefahr bietet.
Die Frage, ob Vorhandensein von Coli ohne weiteres Veronreini¬
gung dnrch F&kalien beweist, verneint Verf., denn die Colibakterien,
anch die typischen, sind, besonders in den oberfl&chlichen Boden-
schichten, weit verbreitet nnd konnen von ihrem Ursprnngsorte auf
weite Entfernnngen verschleppt werden. Deshalb kann man nicht
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Coli.
243
behaupten, dafi in alien Fallen dieselben Zuflilsse, welche das Bact.
-eoli in den Brnnnen hineingebracht haben, anch Typhnsbazillen ins
Wasser bringen. Aber je zahlreicher die Colibazillen im Wasser sich
finden nnd je typischer sie sich in ihrer quantitativen Saurebildung
verhalten, desto naher — zeitlich nnd raumlich — ist ihr Ursprung
dem Brnnnen und als desto gefahrlicher mufl die Veranreinigung an-
gesehen werden.
Die Coliprobe ist eine wertvolle Erganzung, aber kein Ersatz
der Ortsbesichtignng.
Anch bei Benrteilnng yon Qnellen kann Priifung auf Coli gnte
Dienste leisten als Indikator nngeniigender Filtration. Ob aber mit
dieser eine Infektionsgefahr verbunden ist, mnfi durch genane Er-
knndnng des Niederschlagsgebiets erwiesen werden.
S chi 11 (Dresden).
Ftlgner, J., tfber das Vorkommen des Bacterium coli im
Flufiwasser. (Das osterreich. Sanitatswesen. Jg. 26.1914. S.497.)
A ns der geringsten Wassermenge, worin das Bact. coli noch
nachweisbar ist, einerseits nnd ans der Lange der Wegstrecke, worin
es noch auffindbar ist, andererseits kann auf den Grad der Verun-
reinignng geschlossen werden, den ein Flufi durch Einleitnng der
Sielwasser eines Gemeinwesens erlitten hat. Die Untersuchnngen
yon Verf. bezweckten, mittels des Colimafistabes festznstellen, wie
stark gegenwartig die Yernnreinignng der Mnr ist, die sie durch
Einleitnng der Abwasser der Stadt Graz erleidet. Graz hat noch
keine Schwemmkanalisation; durch die Strafienkanale gehen dem
Flusse bei seinem Dnrchtritte durch das Stadtgebiet die Meteor- und
Hansabwasser nnd die Abgange der Fabriken zu, wahrend die
Fakalien mittels des Tonnensystems der sog. Stnrzbrttcke zugefllhrt
werden, wo sie zunachst in einem Bassin gesammelt werden, nm
dann, soweit sie nicht landwirtschaftliche Yerwendnng finden, durch
ein ungefahr 5 m langes Bohr in die Flnfistrdmung eingeleitet zu
werden. Da aber bei einer Beihe yon Hausera Uberiaufe an den
Tonnen angebracht sind, gelangen die Spiilwasser der Wasserklosetts
teilweise in die Hauskanaie und yon da dnrch die stadtischen Siele
in die Mur, so dafi schon innerhalb der Stadt eine gewisse Menge
yon Fakalstoffen dem Flusse zogeffihrt werden.
Verf. verwendete fQr seine Untersuchnngen das von Bulir
modifizierte Verfahren von Eijkmann. Die Untersuchnngen ergaben,
dafi sich die bakteriologische Beschaffenheit des Murwassers, ge-
messen am Colititer, wahrend des Durchtrittes des Flusses durch
die Stadt gradatim verschlechtert, nnd dafi die Yerschmutzung der
Mur ibren Hohepnnkt beim Einlauf an der Sturzbriicke erreicht.
Spater ist ein starkes Absinken des Coligehaltes nachweisbar, so
16 *
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Coli. — Ruhr.
dafi 50 km unter Graz nur mehr der 10.—100. Teil des Bact coli ge-
funden wurde. Die Untersuchungen best&tigen demnach die charak-
teristische Selbstreinigung eines verhSltnism&flig stark yernnreinigten
Flusses. A. Ghon (Prag).
Pliicker, W., Nachweis und Beurteilung des Bacterinm
coli in Trinkwasser. (Zeitscbr. f. Untersuch. d. Nahrungs-,
Genufimittel nsw. Bd. 27. 1914. S. 521.)
Yortrag mit eingehender Literatnrangabe. Yerf. kommt zu dem
Schlusse, dad mit der gewdhnlichen Keimz&hlung ebensoyiel erreicht
wird, wie mit der Coliprobe. Uber die Frage der Infektionsgefahr gibt
keine der beiden Methoden Aufschlufi. Dies ist nur mdglich, wenn
man bei der Beurteilung die geologischen Verh<nisse, die Beschaffen-
heit der Oberflache, die Art der Diingung, das Vorhandensein Oder
Nichtvorhandensein yon Epidemien nsw. in der Umgebung beruck-
sicbtigt. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Grey, Egerton Charles, The enzymes which are concerned
in the decomposition of glucose and mannitol by
Bacillns coli communis. (Proc. of the R. Soc. Series B. Yol. 87.
1914. Biol. Sciences. No. B597. p. 472.)
Durch ktinstliche Ziichtungsbedingungen liefien sich zwei Coli-
st&mme so beeinflussen, dafi ihre Wirkung auf Glukose wesentliche
Yerandernngen zeigte, wahrend in dem Yerhalten gegen Mannit keine
Andernng eintrat. Die Erkl&rang dieser Erscheinnng gibt Anlafi zn
aosfiihrlichen chemischen Erdrterungen.
W. H. Hoffmann (Berlin).
Grey, Egerton Charles, The decomposition of formates by
Bacillns coli communis. (Proc. of the R. Soc. Series B. Vol. 87.
1914. Biol. Sciences. No. B 597. p. 461.)
Die Fahigkeit des Bacillns coli communis, Ameisensaure zn
spalten, schwankt erheblich, wenn die St&mme eine Zeit lang auf
khnstlichen Nahrboden gezuchtet sind. Die Spaltung der ameisen-
sanren Salze wird stark gehemmt durch geringen Uberschufi yon
Sanre Oder AlkalL Beschreibung eines Yerfahrens znr genanen Be~
stimmung der Zersetzung der Ameisensaure durch Mikroorganismen.
Die Gasbildung laflt sich erheblich steigern dnrch Zusatz yon Glukose.
Ameisensaure Salze eignen sich gut znm Neutralisieren nnd sind be-
sonders geeignet, das Gasbildungsyermogen yon Bakterien erheblich
zn steigern. W. H. Hoffmann (Berlin).
v. Jaksch, R., Uber Ruhr (Dysenterie). (Prag. med. Wochen-
schr. Jg. 39. 1914. S. 513.)
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Neue Literatar.
245
Ubersichtliche Darstellung der fiber Dysenterie bekannten wich*
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Mayer, Otto, Uber die Verbreitung der Y-Dysenterie-
bazillen. (Mfinch. med. Wochenschr. 1914. S. 1886.)
Auf Grnnd einer gelegentlichen Beobachtnng spricht sich Vert
dahin aus, dafi Y-Bazillen viel hfinfiger als Erreger harmloser Durch-
f&lle in Frage kommen als gewdhnlich angenommen wird, da die
Stfihle solcher Patienten in der Begel nicht zur Untersuchung
gelangen. Auch Bazillentrager mit Y-Bazillen werden beobacbtet.
In einem Falle des Verf. warden nock 7 Wochen nach der Erkran-
kung Bazillen ausgeschieden, allerdings nur schubweise, so dafi eine
Mnfige Untersuchung des Stuhles erforderlich ist.
Kurt Meyer (Berlin).
Neue Literatur,
zus&mmengestellt von
Prof. Dr. Otto Hamann,
Ober-Bibliothekar der KftnigL Bibliotbek in Berlin.
Allgemeines fiber Bakterien und Parasiten.
Kirchner, Martin, Der Krieg nnd die Arzte. (Berl. klin. Wochenschr. Jg. 52. 1915.
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Uhlenhnth, Paul and Bold, Hermann, Hygieniscbes Praktiknra. Ein Taschenbuch
fttr Stndierende, Arzte nnd Ereisarztkandidaten. Berlin nnd Wien, Urban nnd
Schwarzenberg, 1914. 272 p. 8°. 1 Taf. n. 89 Fig. 6 M.
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med. Bostock 1914. 8°.
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Zikes, Heinrich, Cber den gestaltbildenden Einflufi der Temperatur auf G&rungs-
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Eichloff, R. und U. Bleckmann, Beitr&ge zar Beurteilang verf&lschter Milch.
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Hewlett, R. Tanner and Re vis, Cecil, On the presence of so called „ complement"
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Beziehungen der Bakterien und Faraslten zur belebten Natur.
Krankheltserregende Bakterien and Faraslten.
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Pannenborg, A. E., Die Gefahr der Bazillentrfiger und Dauerausscheider an Bord.
Welche MajBnahmen erscheinen ftir die Bek&mpfung der Ton ihnen ausgehenden
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Schifis- u. Tropen-Hyg. Bd. 19. 1916. N. 1. p. 7—26; N. 2. p. 33—66.)
Yaughaa, Ylctor C., Die Ph&nomen der Infektion. (Ergebn. d. Immunitfttsforsch.
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Malariakrankheiten.
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Quadri per la propaganda antimalarica della federazione fra i comitati Agricolo-anti-
malarici di Benevento, Caserta, Eboli, S. Marco in Lamis, con sede in Portici presso
la Stazione Agric-antimal. d. R. Scuola 8up. di Agric. Ser. 1. N. 1. (Flugblatt)
12 Fig. mit Text.
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stab, tipogr. Yesuviano 1914. 28 p. 8°. (Aus: Ann. d. R. Scuola Sup. d’Agricolt.
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Stargardt, Syphilis und Trypanosomiasis (Schlafkrankheit). (Dermatol. Wochenschr.
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Baraseh, Hans, Zehn Jahre Scharlachstatistik, (Dtsche med. Wochenschr. Jg. 41.
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Blaschko, A M Zur Prophylaxe des Flecktyphus. (Dtsche med. Wochenschr. Jg. 41.
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(Ztschr. f. Kinderheilk. Orig. Bd. 12. 1914. H. 2/3. p. 100—109. 1 Taf. u. 1 Fig.)
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Millioni, Luigi, Intorno alia diagnosi-prognosi e terapia deirileo-tifo. Ossevaz.-
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Diss. med. Bonn. 1914. 8°.
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Weygandt, W. und Jakob, A., Warnm werden Syphilitiker nervenkrank? (Dermatol.
Wochenschr. Ergfinzungsh. Bd. 58. 1914. [Festschr. Erbffn. Inst. f. Schiffskr. Ham¬
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Diphtherie und Krnpp, Kenchhusten, Grippe, Pnenmonie, epidemische Gcnickstarre,
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Neue Literatur.
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Kipp, B., Ein Fall von tuberkulSser exsndativer Pleuritis mit interessantem wechseln-
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. (Folia haematol. Bd. 18. Archiv. p. 43—64.)
Koch, Else, Die Entstehung des dritten Stadiums der Bhinitis luetica neonatorum.
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Sinnesorgane.
Paparcone, Ernesto, Tentativi di culture dei cosi detti „corpi del tracoma". (Lo
- Sperimentale. Anno 68. 1915. Fasc. 6. p. 685—699. 2 Taf.)
Bafaelsohn, 8., Uber die H&ufigkeit der intraoknlaren Tuberkulose. (Fortschr. d.
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Waldeek, Karl, Zur pathologischen Anatomie der Iristuberkulose. Diss. med.
MEtnchen. 1914. 8°.
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252
Neue Literatur.
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1914. 8°.
Wolff, Lndwig, Ein Beitrag znr Elinik der Aortitis lnica. Diss. med. Hiinchen.
1914. 8°.
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Brennlnger, Adolf, Forensisches liber den gleichzeitigen Befnnd yon tuberkulflser
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Colley, Fritz, Letale Epityphlitis als Folge eines Streifschnsses. (Deutsche med.
Wochenschr. Jg. 41. 1915. N. 2. p. 45.)
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$chatz, Pseudo-Appendicitis vermiformis an sich selbst beobachtet. (Dtsche med.
Wochenschr. Jg. 41 1915. N. 5. p. 137.)
Wetzel, Erwin, Uber einen Fall yon Peritonitis pneumococcica extragenitalen Ur-
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Salgendorff, Hermann, Pathologisch-histologische Untersnchnng einer Uterus- nnd
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Maliwa, Edmond, Ein seltener Spntnmbefnnd bei einem in die Lunge durchge-
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Neae Literatur.
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Krankheitserregende Bakterlen nnd Parasiten bel Henschen and Tieren.
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Sehnfirer, Josef, Bemerk. z. d. Arb. y. W. Pfeiler n. G. Weber, fiber d. Wirknng
d. Halleins b. gesnnden Pferden n. d. Bedentnng d. Konglutinationsreaktion f. d.
Erkennnng d. Botzkrankh. (Ztschr. f. Infektionskr. d. Hanst. Bd. 16. 1915. H. 4
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Krankheitserregende Bakterlen and Parasiten bel Tieren.
Infektidse AUgemeinkrankheiten.
Bericht fiber das Ssterreichische Veter in firwesen fttr die Jahre 1908 bis mkl. 1910.
Bearb. im Veterin&rdepartement des k. k. Ackerbanministerinms nach amtl., ans
den im Beichsrate yertretenen KCnigreichen n. Lfindern eingeiangten Berichten.
Mit 12 fibersichts-Tableaus. Wien, A. Holder, 1914. V u. 152 8. 8°. 10 M.
Baschke, Otto, Ein Fall yon lymphatischer Lenkfimie beim Schwein. (Ztschr. f.
Fleisch- n. Milchhyg. Jg. 25. 1915. H. 7. p. 100—102.)
Beinhardt, B. nnd Gaafi, K., Untersnchnngen fiber das Vorkommen yon Anti-
kOrpern gegenfiber dem Bacillus abortus infectiosi im Blut nnd in der Milch
abortnskranker Tiere. (Ztschr. f. Infektionskr. d. Hanst. Bd. 16. 1915. H. 4. p. 219
—238.)
Schern, Kart nnd Stange, Ch., Was ist Schweinepest? (Ztschr. f. Infektionskr.
d. Hanst. Bd. 16. 1915. H. 4. p. 309.)
Splegelberg, Badolf, Diphtheriebazillen beim Geflttgel. (Centralbl. f. Bakt. Abt. 1.
Orig. Bd. 75. 1915. H. 4. p. 278—288.)
Tnberkulose.
Christiansen, M., Durch Geflfigeltnberkelbazillen hervorgerufene Organtuberkulose
beim Schwein. (Ztschr. f. Infektionskr. d. Hanst. Bd. 16. 1915. H. 4. p. 264—274.
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Lewis, Paul A. and Margot, Arthur Georges, The function of the spleen in the
experimental infection of albino mice with Bacillus tuberculosis. 2. Paper. (Journ.
of exper. med. Vol. 21. 1916. N. 1. p. 84—90.)
Sehlegel, M., Die Tnberkulose beim Esel. (BerL tierarztl. Wochenschr. 1914. N. 48.
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Entozootische Krankheiten.
Cestoden, Oestruslarye usw.
Yakimow, W. L., Schochos, N. J., Koselkln, P. M., Wlnogrodow, W. W. and
Demldow, A. P., Die Mikrofllariose der Pferde im Turkestangebiete. (Ztschr. f.
Infektionskr. d. Hanst. Bd. 16. 1916. H. 4. p. 275—286. 1 Fig.)
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264
Neue Liter&tur.
Sehatzimpfangen (Immimit&t, Serologie), Entwicklongs-
hemmung nnd Yernichtung der Bakterien (Desinfektion).
AUgemeines (Immunitftt).
Christian, Schutz Tor Seuchen. Was jedermann iib. die wichtigsten gemeingeffthrl.
Volkskrankheiten (Epidemien) wissen mnC! Ursache, Erkenng., Vorbeugg., Aus-
breitg., Abwehr, VerhaltungsmaBregeln, Verlanf, Pflege n. BehandJg. bei Cholera,
Typhus, Ruhr, Pocken, Flecktyphus. (5 Abhandlgn. iib. die Infektionskrankheiten
und ihre Bekftmpfung.) Aus: Dtsche Krankenpflege-Ztg. Berlin, E. Staude, 1914.
16 S. 8°. —,25 M.
Doerr, R., Neuere Ergebnisse der Anaphylaxieforschung. (Ergebn. d. Immunityts-
forsch. Bd. 1. 1914. p. 257—371.)
de Sandro, Domenico, Donna, casa e igiene. Napoli, Detken, 1914. 15 p. 8°. (Aus:
Qiorn. internaz. d. Sc. med. Anno 36. 1914.)
Schallert, Robert, t)ber die antiinfektiSeen Schutzstoffe des menschlichen Blut-
serums. Diss. med. Bonn. 1914. 8°.
Sleeswljk, J. 6., Die Spezifitftt. Eine zusammenfassende Darstellung. (Ergebn. <L
Immunit&tsforsch. Bd. 1. 1914. p. 395—406.)
Strubell, A. und B$hme, W., Die chemische AuflSsung der Immunit&t. (Verb.
Dtschn 31. Eongr. f. inn. Med. Wiesbaden 1914. p. 687—693.)
Starkenstein, Emil, Cber die therapentische Verwendung der Tierkohle. (Milnch.
med. Wochenschr. Jg. 62. 1915. N. 1. p. 27—29.)
Desinfektion.
Croner, Fr., Die Beseitigung und Desinfektion der Abfallstoffe im Felde. (Dtsche
med. Wochenschr. Jg. 41. 1915. N. 2. p. 46—47.)
Dedolph, Jodtinktur, Perubalsam und Wasserstoffsuperoxyd mittels Zerst&uber an*
gewandt. (Dtsche med. Wochenschr. Jg. 41. 1915. N. 4. p. 107—108.)
Engel, C. 8., Chlortorfkissen als antiseptische Verbandstoffsparer. (Dtsche med.
Wochenschr. Jg. 41. 1915. N. 2. p. 44.)
Fraenkel, Ernst, Cber die Verwendung des Wasserstoffsuperoxyds bei der Wund-
behandlung. (Dtsche med. Wochenschr. Jg. 41. 1915. N. 3. p. 66—67.)
Hlsslnger, Aloys, Einfacher Handschutz bei eitrigen Operationen. Diss. med.
GieCen. 1914. 8°.
Hammer, F., t)ber Wundbehandlung. (Med. Klinik. Jg. 11. 1915. N. 1. p. 4—8.)
Hammer!, Hans, Die Desinfektion der Eisenbahnpersonenwagen. (Dtsche med.
Wochenschr. Jg. 41. 1916. N. 3. p. 69—71.)
Hannes, Walther, Zur Frage der Asepsis im Felde. (Mttnch. med. Wochenschr.
Jg. 61. 1914. N. 49. p. 2351-2352.)
Hensner, Hans L., Oleum Rusci zur Behandlung infizierter Weichteiiwunden.
(Milnch. med. Wochenschr. Jg. 61. 1914. N. 52. p. 2454.)
Hnfnagel, V., Wundnachbehandlung mit Ultravioletlicht. (Dtsche med. Wochenschr.
Jg. 41. 1915. N. 3. p. 67. 1 Fig.)
Linhart, Walter, fther Hyperol. (Milnch. med. Wochenschr. Jg. 62. 1915. N. 2.
p. 45 46.)
Pransnitz, Wilh., Leitfaden filr den Unterricht in der praktischen Desinfektion.
Wien, Holder, 1914. 22 p. 8°. (Aus: D. bsterr. Sanit&tswesen.) —,20 M.
Pnppel, Ernst, Argobol, ein neues Silberbolusprftparat. (Milnch. med. Wochenschr.
Jg. 61. 1914. N. 51. p. 2406-2407.)
Rosenmeyer, Friedrich, Versnche liber die Desinfektion von Brunnen mit Formalin.
Diss. med. Rostock. 1914. 8°.
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Nene Literator. 255
Schottelins, Max, Phobrol, Grotan and Sagrotan. (Dtsche med. Wochenschr. Jg. 41.
1915. N. 6. p. 153—154.)
Sehnltze, Engen, Asepsis and Amputation im Felde. (Dtsche med. Wochenschr.
Jg. 41. 1915. N. 2. p. 42-43.)
Sippel, Albert) Zur Asepsis. (ZentralbL f. Gyn&kol. Jg. 39. 1915. N. 2. p. 17—20.)
Wolffy Hans, Ein Beitrag zur Beurteilung von Harzlbsnngen fttr Verbande. (Berl.
hlin. Wochenschr. Jg. 52. 1915. N. 2. p. 36—38)
Syphilis.
Almkrist, Johan, Uber die Behandlnng der merkoriellen Stomatitis mit Salvarsan
im Yergleich mit anderen Behandlongsmethoden. (Nord. med. Arkiy. 1914. Afd. 2
[lure Med.] H. 1/4. N. 27. 30 p.
Baginsky, Adolf, Zur Kenntnis der Therapie der hereditdren Syphilis. (Therapie
d. Gegenwart. Jg. 66. 1915. H. 1. p. 12—18.)
Bah], Friedrich, Zittmannkuren bei syphilitischen Erkranknngen der Sehbahnen.
Diss. med. Eiel. 1914. 8°.
Ddhring, Uber Wirknng and Resorption yon QaecksilberpriLparaten, insbesondere des
Eontraluesins. (Dtsche med. Wochenschr. Jg. 41. 1915. N. 3. p. 74—76.)
Stnhmer, A., Salvarsansernm. 3. Mitt. Einflufi von Oxydation nnd Rednktion anf
die Wirkungsst&rke des Salyarsansemms. (Miinch, med. Wochenschr. Jg. 61. 1914.
N. 49. p. 2338-2339.)
Tnberknlose.
Breccia, Gioacchino, II pnenmotorace artitiflale nella tnbercolosi polmonare Gnida
teorico-pratica e stndi originali. Torino 1914. 494 p. 8°. 16 Taf. 15 L.
Klein, Heinrich, Beitrag zur Tnberknlinbehandlnng der Lnngentnberknlose mit
Kochs Nentnberknlinemnlsion (112 Fftlle). Diss. med. Giefien. 1914. 8°.
y. Linden, Die entwicklnngshemmende Wirknng der Knpfersalze anf das Wachs-
tum des Tnberkelbazillns. (Miinch. med. Wochenschr. Jg. 61. 1914. N. 49. p. 2341
—2342.)
—, Die Wirknng der Knpferbehandlnng anf das tnberknlose Meerschwein. (Miinch.
med. Wochenschr. Jg. 62. 1915. N. 4. p. Ill—112.)
Hen, Heinz, Wirknng der ROntgenstrahlen bei chirnrgischer Tnberknlose. Diss.
med. Bonn. 1914. 8°.
Petmsehky, J., Taberkulose-Immnnit&t. (Ergebn. d. Immnnitdtsforsch. Bd. 1. 1914.
p. 189—218.)
WalUczek, Erfahrangen mit Friedmanns Tnberknlin bei Larynxtnberkulose. (Verh.
Ver. Dtschr Laryngol. 1914. p. 98—112.)
Zlnn, W. nnd Mfihsam, R., Uber extraplenrale Thorakoplastik bei Lnngentnber-
knlose nnd Bronchiektasen. (Berl. klin. Wochenschr. Jg. 52. 1915. N. 3. p. 45—49;
N. 4. p. 71-75. 6 Fig.)
Andere Infektionskrankheiten.
Anfrecht, Chinin oder Optochin gegen Pnenmonie ? (Berl. klin. Wochenschr. Jg. 52.
1915. N. 5. p. 104-105.)
y. Behring, E., Indikationen nnd Kontra • Indikationen f&r das nene Diphtheric
schutzmittel „TA.“ (Verh. Dtschn 31. Kongr. f. inn. Med. Wiesbaden 1914. p. 674
—681.)
Boehncke, K. E. and Monrlz-Riesgo, J., Zam Mechanismns der Pneumokokken-
immnnitat (Ztschr. f. Hyg. n. Infektionskr. Bd. 79. 1915. H. 2. p. 356—368.)
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Neue Literatur.
Bollag, Karl, Zur Bek&mpfung der Infektion darch den Bacillus pyocyaneus.
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Dltthorn, F. and Schultz, W., Znr Antigenbehandlung des Typhus. (Med. Klin i k .
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GentraUlatt fDr Bakterlologle etc. L Alt Referate.
——= Bd. 63. No. 9. —
Ausgegeben am 31. Mai 1915.
Diphtheric, Scharlach, Maseru, Keuchhusten, Poliomyelitis,
Oenickstarre.
▼on Bokay, Z., Uber eine besondere Form der Alveolar-
diphtherie bei 8&uglingen. (Zeitschr. f. Einderheilk. Orig.
Bd. 11. 1914. S. 191.)
Beschreibung von 2 Fallen, die besonders dadurch -charakterisiert
waren, daB im Yerlaufe der Erkranknng, bei Nachweis von Diphtherie-
bazillen, an den Alveolarfortsatzen des Unterkiefers ein hamorrhagi-
sches, stellenweise zn cystenahnlichem Umfange anschwellendes Odem
anftrat, welches sich dann in eine diinne diphtherische Membran
nmwandelte. Am nachsten Tage war das Odem verringert, die
diphtherischen Membranen warden deatlicher, and anch der iibrige
Alveolarrand zeigte jetzt einen diphtherischen Belag von dem ge-
wohnlichen Aassehen. Die bei der Obdaktion des einen Falles vom
Alveolarrande hergestellten Praparate zeigten mikroskopisch typische,
tief in das Gewebe dringende Membranen, allerlei Eokken and anter
anderen Bazillen auch solcbe mit bipolarer Farbnng. Bakteriologisch
Reinkultur von Dipbtheriebazillen. Bin dan (Berlin-Steglitz).
Stein, Znr Easaistik der Diphtherie. (Der Amtsarzt. 1914.
S. 171.)
Verf. entnahm bei einem Einde, das vor 2 Monaten an Diphtherie
erkrankt war, Material ans den buchtigen Tonsillen and konnte
typische Diphtheriebazillen nachweisen. Wolf (Witzenhansen).
Mac Callnm , Mechanism of the circulatory failure in
diphtheria. (Americ. Joum. of the med. Sc. Vol. 197. 1914. p. 37.)
Die vom Verf. angestellten Versuche beweisen, daB der Diphtherie-
tod nicht ansschlieBlich das Resultat einer direkten Schadigong des
Herzens ist, daB aber diese Sch&dignng dabei eine gewisse Rolle
spielen kann. Naheres hn Original. Boadek (Prag).
Biebold, Georg, Sind die Diphtheriebazillen'tr&ger fiir
ihre Umgebnng infektibs? (Miinch. med. Wochenschr. 1914.
S. 922.)
Zwar warden in Ferienkolonien Einder nicht mitgenommen, die
innerhalb der letzten 6 Wochen selbst an Diphtherie (oder Scharlach,
Ersto Abt. Refer. Bd. 68. No, 9. 17
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258
Diphtheric.
Masern, Pocken) gelitten hatten, oder in deren Familie ein derartiges
Leiden vorgekommen war. Trotzdem erkrankten yon 30 ans ver-
schiedenen Ortschaften stammenden Eindern einer Ferienkolonie am
4.—9. Tage der Koloniezeit 9 Kinder, davon 2 recht schwer, an
Diphtherie, die aber stets gliicklich ablief. Es wnrde schliefilich
ermittelt, dafi eine Frenndin eines ans einem diphtherieverseuchten
Orte stammenden, gesund gebliebenen Koloniekindes Diphtherie ge-
habt hatte. Dieses Kind sowie 6 andere Koloniekinder (— 33 1 /* v. H.
aller gesund gebliebenen) wiesen am 14. Kolonietage Diphtherie*
bazillen anf. Yon einem dieser Kinder gingen nach seiner Ruckkehr
zu Haase weitere Erkrankungen aus. 2 Monate sp&ter hatte kein
Kind mehr Diphtheriekeime. Obwohl die Keime ans einer Quelle
stammten, machten sie einige Koloniekinder schwer, andere nur leicht,
wieder andere'gar nicht krank.
Die Trennung in die gesund gebliebenen Bazillentr&ger, Neben-
tr&ger, und in die erkrankt gewesenen Dauerausscheider, Haupt-
trager, ist theoretisch und praktisch nicht angebracht. Man kann
nie sicher entscheiden, ob Bazillen trager nicht doch eine schleichende
Form von Diphtherie durchgemacht haben. Jeder Bazillentr&ger
kann neue Ansteckungen vermitteln; das tritt, wenn er erkrankt
war, nur deshalb h&ufiger ein, weil gereizte Schleimhaute zu ft&nspern
und Hasten und damit zum Ausstreuen der Keime veranlassen.
Weit wichtiger als Wohnungsdesinfektion ist Nachforschen nach
Bazillentr&gern stets auch bei alien gesund gebliebenen Mitgliedern
der Haushaltung. Es kommt darauf an, dafi man die Keimtr&ger
kennt, und dafi diese belehrt werden. Die Keime schwinden schliefi¬
lich yon selbst. In 2 besonders hartnackigen Fallen wurde dies
nach einem l&ngeren Aufenthalte an der See, im Gebirge erreicht.
Georg Schmidt (Berlin).
Frothinghamjr.,Ghanning, A glomerular and arterial lesion
produced in rabbits’ kidneys by diphtheria toxin.
(Journ. of med. Research. VoL 30. 1914. p. 365.)
Diphtherietoxin ruft bei Kaninchen aufier den bekannten Ver-
anderungen in Herz, Leber und Nebenieren auch Glomerulusver&nde-
rungen hervor, fthnlich denen nach Yergiftung mit Urannitrat, be-
stehend in Nekrosen der Gefafiwande mit Fibrinausscheidung, sowie
analoge Ver&nderungen in den iibrigen Gefafien und Kapillaren, sowie
der der Niere und Nebenniere. Kurt Meyer (Berlin).
Pettit, Auguste, Action de la toxine dipht6rique sur le
rat. (Ann. de l’lnst. Pasteur. T. 28. 1914. p. 663.)
Ratten zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Resistenz gegen-
uber Diphtherietoxin aus. Verabfolgt man diesen Tieren das Toxin
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Diphtherie.
259
in letal wirkenden Mengen, so zeigen die Organe, Niere, Leber, Milz
Shnliche Verandernngen wie die Organe yon empfanglichen Tieren.
Das den Ratten injizierte Diphtherietoxin geht in den Urin uber
nnd lafit sich hier dnrch den Meerschweinchenversuch als vbllig wirk-
sam nacbweisen. Die natiirliche Immunitat der Ratten ist wahrschein-
lich eine histogene. Gildemeister (Posen).
Stntzer, M. J., Uber die Wirknng yon Adrenalin anf Bak-
terien nnd Diphtherietoxin. (Zeitschr. f. Immunitatsforsch.
Orig. Bd. 22. 1914. S. 372.)
Nach Angabe yerschiedener Autoren soli Adrenalin Diphtherie¬
toxin entgiften. Yerf. untersuchte, ob das Adrenalin anch das Bak-
terienwachstum beeinflufit. Es war eine mafiige entwicklungshemmende
Wirknng festznstellen. Aufierdem zeigte sich, dafi Bakterienauf-
schwemmungen dnrch kanfliches Adrenalin ansgeflockt werden. Eine
nnaloge Ansflocknng tritt anch in chinesischer Tnsche ein.
Weiter zeigte sich aber, dafi diese Wirknng nicht dem Adrenalin
zukommt, sondern der im kanflichen Adrenalin im Uberschufi ent-
haltenen Sanre. V5Uig nentrale Adrenalinl&snngen flocken Bakterien-
nnd Tuschesnspensionen nicht ans.
Diese Feststellnng gab Yeranlassung, zn untersnchen, ob etwa
■die entgiftende Wirknng des kanflichen Adrenalins ebenfalls als
Sanrewirknng anfzufassen sei. In der Tat ist dies der Fall. Nentrale
Adrenalinlbsnngen iiben keine nentralisierende Wirknng anf das
Diphtherietoxin ans. Es erklart sich so auch die Beobachtung
Maries, dafi Nebennierensnbstanz trotz ihres Adrenalingehalts nicht
ontgiftend wirkt. Knrt Meyer (Berlin).
Brown, HerbertR.and Smith,Theobald, Notes on two „atoxic“
strains of diphtheria bacilli. (Jonrn. of med. Research.
Vol. 30. 1914. p. 443.)
Verff. zuchteten ans dem Rachen yon Diphtherierekonyaleszenten
-zwei Diphtheriebazillenstamme, die ans Tranbenzucker reichlich Sanre
■bildeten, an aero b wuchsen nnd anch morphologisch, trotz Fehlens der
Neifier-F&rbnng bei dem einen, als echte Diphtheriebazillen anzn-
sehen waren. Dagegen erwiesen sich Bonillonknlturen bei der ge-
wbhnlichen Yersnchsanordnnng als nngiftig fiir Meerschweinchen.
Erst bei Yerwendnng yon 5 ccm wnrde mit dem einen Stamme eine
langsam verlanfende Vergiftnng erzielt, die sich als spezifisch erwies,
indem sie dnrch Diphtherieserum verhtttet wnrde. Der zweite Stamm
•war anch bei Verwendnng von 5 ccm vOllig atoxiscb.
Die Jnngen von Muttertieren, die gegen die Stamme aktiv im-
mnnisiert waren, zeigten keine grSBere Resistenz als normal.
Knrt Meyer (Berlin).
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260
Diphtherie.
Weselow, W., Uber die hamolytischen Eigenschaften de»
Diphtheriebazillus. (Charkowsky med. Jonrn. 1914. No. 1.)
Auf Grand zahlreicher Versuche mit 30 verschiedenen Diphtherie-
stammen kommt Verf. zum Schlafi, dafi s&mtliche Kalturen die
Eigenschaft besitzen, rote Kaninchenblntk5rperchen za losen, and
da6 langes Aafbewahren (2—3 Jahre) der Kalturen diese Eigen*
schaft nicht anfhebt. Bei der Untersnchung des Bodensatzes der
Bonillonknltnr, die in physiologischer KochsalzlQsang aafgeschwemmt
ist, kann die Hamolyse leicbt eintreten. Die Bestimmnng dee
hamolytischen Titers bei gleicher Zabereitnng des Diphtherielysina
gibt die Moglichkeit, die Hamolyse verschiedener Kaltaren za ver-
gleichen. Die Kraft der Hamolyse hangt yon der hamolytischen
Energie des Bazillns ab. Aaf die Kraft des hamolytischen Titer
wirkt aach das Wachstam der Kaltar; bei ganstigem Wachstame
steigt die Kraft der Hamolyse bei derselben Kaltar. Die Lysine
der Diphtherieknltnr sind sehr thermolabil and passieren Filter
nicht. Die Untersachang einer Kaltar aaf Hamolyse darf nicht
spater als 24 Stnnden anternommen werden, da bei einigen Stammen
nach 48 Stunden die Fahigkeit zar Hamolyse verschwindet. Ver-
schiedene Kaltaren auBern bei ihrem Wachstame im Thermostat ver-
schiedene Hamolysefahigkeit in bezng aaf ihre Daaer — mit Schwan-
kangen von 1—10 Tagen. Bei Zimmertemperatar aafbewahrte r
24stundige Kaltaren bewahren ihre hamolytischen Eigenschaften ver-
schieden lange. Za Versachen mit dem Diphtherielysin sind am besten
gat gewaschene Kaninchenerythrocyten geeignet. Da nar eine lebendfr
Diphtheriekaltar rote Blatk&rperchen aufzalosen imstande ist, ist die
Untersachang der hamolytischen Eigenschaften des Diphtheriebazillns
bei yerschiedenen Wachstnmsbedingungen and nacb Einwirkang yer*
schiedener physikalischer and chemischer Agentien ein sehr gates
Mittel zam Stadiam der Biologie der Diphtheriekaltar. Vom 2.—3.
Wachstamstage an bei 35—37° bilden sich in den Bouillonkulturen
der meisten Diphtheriestamme hamolysehemmende Stoffe. Die Menga
dieser Stoffe ist bei yerschiedenen Kaltaren verschieden. Bei gnn-
stigen Wachstnmsbedingangen steigt die Menge dieser Stoffe bei
derselben Kaltar. Die Art der Hamolyse bei verschiedenen Kaltaren
and bei yerschiedenen Wachstamsbedingangen ist aach verschieden:
a) starke Hamolyse ohne hemmende Stoffe, b) Starke Hamolyse mit
ansgesprochener Wirkang der hemmenden Stoffe, c) schwache Hamolyse.
Urn die Hamolyse einer Diphtheriekaltar za charakterisieren, genagt
nicht nar, ihre Fahigkeit zor Hamolyse, sondern aach folgende Merk*
male za bestimmen: 1. Die Kraft der hamolytischen Energie der
Kaltar. 2. Die Zahl der hamolysehemmenden Stoffe nach 5—10 tagigem
Wachstame bei 35—37°. 3. Die Fahigkeit der Kaltar, ihre hamo-
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Diphtherie. 261
lytischen Eigenschaften bei Zimmertemperatur wahrend 5—10—20
Tage zu bewahren.
Im Besitz dieser Angaben kann man verschiedene Kulturen in
bezug aaf Hamolyse yergleichen nnd die letztere znr Erkennung
^nderer biologischer Kultureigenschaften, ihrer Virnlenz nsw. benutzen.
M. Isabolinsky (Smolensk).
Tam Biemsdijk, M., Uber die bakteriologische Diphtherie-
diagnose nnd die grofie Rolle, welche Bacillus Hof-
manni dabei spielt. (C.f.Bakt. Abt.I. Orig. Bd.75.1914. S.229.)
Die Verf. isolierte von Diphtherierekonvaleszenten, von Kindern,
•die aus der Umgebung von Diphtheriekranken stammten, nnd von
Kindern, die in einer seit Jahren diphtberiefreien Gegend lebten,
«ine grOBere Anzahl von Pseudodiphtheriebazillen. Diese Knlturen
nnterzog sie einer eingehenden vergleichenden Untersnchung mit
•echten Diphtheriebazillen. Anf Grund ihrer Untersuchnngen kommt
die Verf. zn dem Schlusse, dafi die diphtherieahnlichen Bazillen, die
mus einer diphtheriefreien Gegend isoliert wnrden, mit einer groBen
Anzahl von aus der Umgebung von Diphtheriekranken isolierten
Pseudodiphtheriestammen eine besondere Gruppe mit bestimmten
Eigenschaften bilden, welche diese Bazillen von den typischen
Diphtheriebazillen entschieden trennen. Aus ihren Untersuchungs-
•ergebnissen zieht die Verf. folgende SchluBfolgerungen:
1. Der Pseudodiphtheriebazillus ist ein Saprophyt, welcher normal
fcesonders in der Nase von gesunden Kindern vorkommt.
2. Der Pseudodiphtheriebazillus soil streng getrennt werden von
dem echten Diphtheriebazillus und ist ein selbstandiger Organismus.
3. Man soil unterscheiden:
Bacillus diphtheriae = virulent. Saurebildung in neu-
traler Pepton-NaCl-Glykose-Lackmus-L8sung. Positive Agglu¬
tination mit polyvalentem Diphtherie-Kaninchen-Immunserum.
Bacillus diphtheriae = avirulent. Saurebildung in
neutraler Pep ton - N aCl - Glykose - Lackmus - LSsung. Positive
Agglutination mit polyvalentem Diphtherie-Kaninchen-Immun-
serum.
Bacillus pseudodiphtheriae = meistens avirulent. Keine
Saurebildung in neutraler Pepton-NaCl-Glykose-Lackmus-
LOsung. Negative Agglutination mit polyvalentem Diphtherie-
Kaninchen-Immunsernm.
4. Der Nachweis von Diphtheriebazillen, besonders bei Diphtherie¬
rekonvaleszenten, ist nur anf Grund des mikroskopischen Befundes,
mogar nach Z&chtung des fraglichen Bazillus, nicht zu machen.
5. Die snbkutane Impfung von Diphtherietoxinen Oder flflssiger
Kultur bei Meerschweinchen ist allein flir die Diagnose zu verwenden,
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262
Diphtheric.
wenn der pathologisch- anatomische Befand der verendeten Meer-
schweinchen keinen Zweifel zul&fit.
6. Die intrakutane Impfang yon Diphtheriebazillen bei Meer-
schweinchen bat grofie Vorztige gegeniiber dem subkatanen Injektions-
modus.
7. Die S&urebildnng aus Glykose dnrch Diphtheriebazillen ist ein
Kriterium zwischen Diphtherie- nnd Psendodiphtheriebazillen.
8. Die Agglutination mit hochwertigem polyvalenten Dipbtherie-
Kaninchen-Immunserum ist als differentiales Diagnostiknm zwischen
Diphtherie- nnd Psendodiphtheriebazillen sehr zu empfehlen.
9. Nentrale Pepton-NaCl-Glykose-Lackmus-L6sung ist eine sehr
einfache nnd zuverl&ssige N&hrflfissigkeit, um die Saurebildung dea
Diphtheriebazillns nachznweisen.
10. Die Loeffl er-Serumplatte ist der Eidotteragarplatte von
Capaldi sehr vorzuziehen. Gildemeister (Posen).
Tompakow, Leo, Uber den Wert der nenen Conradischen
Verfahren fhr die Diphtheriediagnose (Pentan-Tellur-
Verfahren). (Arch. f. Hyg. Bd. 83. 1914. S. 1.)
Nachprufung des von Conradi angegebenen Ausschfittelungs-
verfahrens mittels Pentan nnter weiterer Verwendnng des Tellur-
nahrbodens. Unter 117 Fallen erzielte Verf. mit Loeffler-Serum
nnd mit dem nenen Verfahren in 29 Fallen, mit Loeffler-Serum
allein in einem Falle nnd mit dem nenen Verfahren allein in 3 Fallen
ein positives Resnltat. Nach Ansicht des Verf. leistet die Tellurplatte
fhr die Unterscheidung von Diphtherie nnd Pseudodiphtherie Vor-
zfigliches; er lfifit aber nicht unerwahnt, dafi fur den praktischen
Gebranch der Umstand erschwerend ist, dafi die Schwarzfarbung der
Diphtheriebazillen in ca. */a der Falle nach 20—24 Stnnden noch
nicht dentlich ist. Vert glanbt, das Pentan- nnd Tellurverfahren
in ihrer jetzigen Form mit Riicksicht auf die Verzbgernng der Dia¬
gnose nnd der erheblichen Mehranforderungen an Zeit, Arbeit nnd
Geld fiir den taglichen Gebranch einer Untersuchnngsstation nicht
empfehlen zn kdnnen. Gildemeister (Posen).
y. GroSr, Franz nnd Kassowitz, Karl, Stndien fiber die
normale Diphtherieimmnnitfit des Menschen. I. Mit-
teilung. Uber die Natnr des normalen menschlichen
DiphtherieschntzkSrpers (speziell beim Neuge-
b o r e n e n). (Zeitschr. f. Immnnitatsforsch. Orig. Bd. 22.1914. S. 406.)
Der Diphtherieschntzkdrper des normalen menschlichen Serums,
speziell des Nabelschnurserums, ist ans folgenden Grfinden mit dem
Immnnantitoxin als identisch anznsehen.
Seine Wirknngsweise anf das Diphtherietoxin unterliegt anch
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Dipbtherie.
263
quantitativ denselben Gesetzen — aUm&hlicher Eintritt der Bindung,
Gesetz der Multipla, Reversibilit&t, D a n y s z - Phanomen — wie sie
fur die Wirkung des Immunantitoxins festgestellt worden sind.
Auch gegenuber der Einwirkung yon Saure nnd Alkali, beim
Erhitzen, sowie bei der Filtration dnrch Thonkerzen verh< er sich
wie das Immnnantitoxin.
Endlich entsprechen auch seine chemischen Eigenschaften ydllig
denen des Immunantitoxins.
Neben diesem Hauptergebnis haben die Versnche, die mit der
Rdmerschen lntrakntanmethode angestellt warden, znr Eenntnis
des Diphtherieantitoxins folgendes beigetragen.
Ans der Bindung Toxin-Antitoxin kann das Antitoxin quantitativ
wiedergewonnen werden, indem das Toxin dnrch Erw&rmen frliher
zerstOrt wird als das Antitoxin. Bei stark eiweifihaltigen Antitoxin-
15snngen ist diese Reversion nnr sofort nach der Mischnng der Kom-
ponenten mdglich. In eiweifiarmen Lftsnngen gelingt sie noch nach
lingerer Zeit. Anscheinend fiben die EiweiBkolloide eine Schutz-
wirknng anf die haptophore Gruppe des Toxins aus.
Von groBer Bedeutung fiir die Wirksamkeit des Antitoxins nnd
sein Verhalten bei der Bindnng mit dem Toxin ist die Wasserstoff-
ionenkonzentration. Dnrch Saure wird das Antitoxin in eine unwirk-
same, dnrch Alkali restituierbare Modifikation ttbergefuhrt. Alkali
erhSht in kleinen Mengen die Wirksamkeit des Antitoxins, in
grBfieren Mengen zerstort es sie irreversibeL
Beim Erhitzen zersetzt sich das Diphtherieantitoxin nach dem
Typus der monomoleknlaren Reaktion, so lange es sich nm eiweifi-
arme Ldsnngen nnd niedrigere Temperatnren handelt. Andernfalls
erfolgt die Abschwachnng im Anfange des Erhitzens mit dem Aus-
fallen der EiweiBkdrper in beschlennigtem Mafie.
Knrt Meyer (Berlin).
Hartoch, 0. nnd Schttrmann, W., Die Schntzwirknng des
Diphtheriesernms bei der Reinjektion. (Deutsche med.
Wochenschr. 1914. S. 2030.)
Die subkutane Einfuhmng von Diphtherieantitoxin (Pferdesernm)
verleiht Meerschweinchen, die gegen Pferdesernm iiberempfindlich
sind, gegen nachfolgende intrakntane Toxininjektion eine 8—32mal
^eringere Schntzwirknng als nnvorbehandelten Kontrollen. Es wird
so die mangelhafte Wirksamkeit des Diphtheriesernms bei reinjizierten
Menschen verstfindlich.
Macht man die fiberempfindlichen Tiere dnrch snbkntane Injek-
tion kleiner Dosen Pferdesernm znnachst antianaphylaktisch, so
bleibt das hernach eingefnhrte Antitoxin fast in gleicher Weise
wirksam wie bei nnvorbehandelten Tieren. Eine voransgehende In-
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Diphtheria.,
jektion kleiner Dosen von Seram nach dem Vorschlage von Besredka
verhtitet demnach nicht nur die Gefahr der Anaphylaxie bei den
zn Reinjizierenden, sondern sie schfitzt anch das eingeffihrte Anti¬
toxin vor einer raschen Inaktiviernng.
Fftr die Theorie der Anaphylaxie lafit sich ans den Versnchen
schliefien, dafi im fiberempfindlichen Tiere ein beschlennigter Antigen-
abban stattfindet. Knrt Meyer (Berlin).
Schreiber, E., Uber den jetzigen Stand der aktiven
Diphtberieimmnnisierung nach Behring. (Therap. der
Gegenwart. Jg. 65. 1914. S. 97.)
Bericht fiber die Behandlnng von 700 Patienten mit der nenen
Behringschen Methode, die dnrchans gunstig benrteilt wird.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Vomela, S., Behringsche Schutzimpfnng gegen Diphtherie.
(L6karsk6 Rozhledy. Abt. f. Imm. Vol 3. 1914. p. 183.)
Sammelreferat. Jar. Stnchlik (Zfirich).
Bloch, F., tiber das nene Behringsche antidiphtherische
Mit tel TA. (Casopis desk^ch 16kafuv. YoL 53. 1914. p. 1186.)
Das neae Behringsche Mittel TA bewfihrte sich sehr gat;
Verf. bespricht in seinem Ubersichtsreferat die Technik and Erfolge
der Applikation dieses nenen Mittels. Jar. Stnchlik (Zfirich).
Park, William H., Famnlener L. W. and Banzhaf, E. J., Influence
of protein content on the absorption of antitoxin and
agglutinin injected subcutaneously. (Journ. of infect.
Diseases. Vol. 14. 1914. p. 338.)
Diphtherie- and Tetanusantitoxine kommen meist in Form kfinst-
lich konzentrierter Lfisungen zur Anwendnng. Das Antitoxin ist im
aktiv immunisierten Pferde innig mit dem Pseudoglobulin verbunden
and lfiflt sich von den anderen EiweiBstoffen des Serums trennen; es
gelingt auf diese Weise, ein Diphtherieantitoxin herzustellen, das
2—3000 Imm unit&tseinheiten im ccm enth< und eine Proteinkonzentra-
tion von 18—20 Proz. aufweist. Diese hohe Eonzentration des Anti¬
toxins wird erreicht durch Entfernung der nicht antitoxischen Proteine
and des Wassers. Mit diesem Antitoxin werden bei den Behandelten
weniger Reaktionen ausgeldst als bei Anwendung des nicht gereinigten
Antitoxins. Es ist die Frage aufgeworfen, ob die konzentrierten
Antitoxine ebenso schnell in den Ereislaof anfgenommen werden und
damit zur Wirknng gelangen, wie die verdfinnten Lfisnngen. Die
hierfiber angestellten Versuche ergaben nun, dafi tats&chlich eine
Verzfigerung der Aufnahme bei den konzentrierten Antitoxinen nicht
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Diphtherie. — Scharlach.
265
nachweisbar ist. Die iibliche Behandlnng des Antitoxins ist daher
ein geeignetes Mittel, nm die Menge der einzuspritzenden Fliissig-
keit herabznsetzen. Dagegen zeigte sicb, dad jedes Mittel, das 5rt-
licbe Entzdndnngen anslbst, dadnrch die SchneUigkeit der Anfnahme
des Antitoxins in den KOrperkreislanf vermindert.
W. E. Hoffmann (Berlin).
Kassowitz, Karl, Beitrag znr Methodik der Diphtherie-
prophylaxe. (Miineh. med. Wochenschr. 1914. S. 1935.)
Die Bek&mpfang einer Anstalts- oder Scholepidemie gestaltet
sich folgendermafien:
1. Bakteriologische Untersnchung s&mtlicher mit einem Kranken
in Berfihrung gewesener Personen mit Wiederholnng nach langstens
einer Woche.
2. Sofortige Entfernnng der bakteriologisch verd&chtigen Indi-
vidnen.
3. Schliefiang der Anstalt, aber nnr bis znr Beendigung einer
griindlichen Desinfektion.
Hiermit sind die eigentlichen Mafiregeln znr Ersticknng der
Epidemic erschbpft. Das weitere Vorgehen dient znr Behandlang der
Bazillentr&ger. Da diese, wenn anch znn&chst noch gesnnd, dnrch
ihre eigenen Bazillen sp&ter noch erkranken kbnnen, so mtissen sie
dnrch Serqmbehandlung immnnisiert werden. Nicht notwendig ist
die Sernminjektiori bei solchen Bazillentragern, die bereits Schutz-
kdrper im Seram enthalten and deswegen nicht erkranken. Erkannt
werden diese dnrch die intrakatane Toxininjektion nach Schick.
Die Bazillentr&ger bleiben in st&ndiger ambulatorischer Uberwachung
mit wiederholter bakteriologischer and serologischer EontroUe. Thera-
pentisch haben sich Mnnd- and Rachenspiilnngen mit 0,5 proz. Wasser-
stoffsnperoxydlOsnngen noch am besten bewahrt.
Yerf. hatte mit diesein Yerfahren bei einer Spitalsepidemie sehr
gate Erfolge. Kart Meyer (Berlin).
Yyifii, Y., Dber wiederholte Scharlacherkrankang.
(Oasopis Ceskych 16kafuv. Yol. 53. 1914. p. 1481.)
Im Gegensatz znm Pseudorezidiv — ein nochmaliges Anftreten
des Exanthems nach 2—3 wbchiger Daner des Fiebers — and
zam Bezidiv — das Anftreten des Exanthems erst nach 4 Wochen,
wenn der Pat. schon fieberlos war — bezeichnet Yerf. als eine zweite
Scharlacherkrankang eine solche, wenn sie mindestens ein Jahr
nach der ersten Erkranknng auftritt. Diese F&Ue sind aber meistens
sehr zweifelhafter Natur, da manche Dermatosen, namentlich „Erythema
scarlatiniforme desquamativam recidivans", sehr fthnlichen Yerlanf
zeigen. Es kann als sicher betrachtet werden, dafi die dreimalige
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266
Scharlach.
Scharlacherkranknng nicht bisher konstatiert worden ist (es handelte
sich am genanntes Erythema), die zweimalige ist aber wohl mfiglich.
Als Unterschied zwischen der Scarlatina and dem Erythema dieot am
besten die Daner der Erkranknng: im ersten Falle einige Wochen,
im zweiten Falle nnr 7—10 Tage. Der Krankheitsverlauf ist wohl
bezeichnend, aber nicht so verlassig. Jar. Stnchlik (Zurich).
Mohr, Scharlach and Pocken in Grenzbezirken. (Zeitschr.
f. Me<L-Beamte. 1914. BeiL II. S. 35.)
1. Die Scharlachepidemien in den Grenzbezirken sind im allge-
meinen nicht aof Einschleppung von der Grenze her zur&ckzufhhren.
2. Die sanitAtspolizeilichen MaBnahmen, die bei Scharlach and Di¬
phtheric nar in abgeschwachter Form znr Geltang kommen kbnnen,
reichen za einer wirksamen Bekampfnng nicht ans. 3. Die Serum-
therapie bei Scharlach wirkt aof den Verlanf der Erankheit gttnstig,
w&hrend die prophylaktische Behandlang fast dnrchweg versagt.
4. Das Vorkommen yon Pocken, als deren Infektionsqaelle aasschliefi-
lich die Einschleppung aas dem Aaslande anznsehen ist, hat dorch
die in den Grenzbezirken iiberall eingefiibrte Schntzimpfang sehr
erheblich abgenommen. Es ist anzostreben, dafi diese Schntzimpfang
bei den darch die GrenzSmter eingefdhrten BQckwanderern and
rnssischen Saisonarbeitern obligatorisch wird.
Wolf (Witzenhaasen).
Hlava, J., tfbertragbarkeit der Scarlatina anf Affen;
Veranderungen im Blute and anf den Tonsillen. (Casopis
Ceskych ldkafuv. Vol. 53. 1914. p. 1187.)
Vert versuchte mit Erfolg, das Blut Oder Tonsillenmembranen
von Scharlachkranken snbkntan, per venam oder per tracheam anf
Affen za iibertragen. Der Injektion folgte eine fieberhafte Erkranknng,
in der Regel ohne Exanthem; nur in einem Falle trat Purpnra auf.
Im Blate fand Yerf. in polynukleftren Lenkocyten verschieden-
artige Einschliisse nicht parasit&rer Natur (Dohlesche Korperchen)
and st&bchenfbrmige, gerade Oder krnmme, spindelformige Gebilde,
iiber deren parasit&ren Charakter man bisher nichts Bestimmtes aas-
sagen kann, and endlich Mikroben, wie z. B. Diplokokken, Diplo-
streptokokken and B. Fr&nkel-Weichselbaum.
Die Yerdnderangen an Tonsillen andern sich als mehr oder weniger
fortgeschrittene Nekrosen mit polynaklearen Infiltraten; seltener finden
sich 5demat5se Anschwellangen des Epithels, die darch Einwanderang
von Lenkocyten verursacht werden. Jar. 8tuchlik (Zurich).
Hlava, J., liber Toxinbefund im Blate von Scharlach¬
kranken. (Casopis 6eskych 16kafuv. VoL 63. 1914. p. 1188.)
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Sch&rlach.
267
Scharlachblntsernm Oder defibriniertes Scharlacbblut bewirkt
nach intrakutaner Injektion beim Meerschweinchen am 2.-3. Tage
Nekrosen, die exfolieren — ein Beweis daffir, daB ein Toxin im
iScharlachblute vorhanden ist. Bei Eontrollversuchen war die Reaktion
nie eine solche. tfber die Spezifizitat hat sich Yerf. dnrch Inaktivierung,
nach welcher die Reaktion nie positiy war, uberzeugt.
Jar. Stnchlik (Zurich).
Bosanoff, 8. N., Die diagnostische Bedeutnng der Leuko-
cyteneinschliisse von DChle bei Scharlach, Masern,
Diphtheric, Angina nnd Serumexanthemen. (Arch. f.
Kinderheilk. Orig. Bd. 62. 1914. S. 321.)
Die Einschliisse finden sich bei Scharlach in alien Stadien der
Erankheit, bei Diphtheric nnd Masern nnr in den ersten 5 Tagen
-(nur bei Bronchopnenmonie, phlegmonOsen Anginen nnd eitrigen
Otitiden halten sie sich etwas langer). Bei Yerdacht anf Misch-
infektion von Scharlach nnd Angina, Diphtheric Oder Masern kann
man bei positiyem Befnnde die Diagnose anf Scharlachkomponente
stellen, aber erst nach dem 6. Oder 6. Tage des Krankheitsbeginnes.
Als Erreger des Scharlachs konnen die Einschliisse nicht gelten.
Alfred Adam (Berlin).
Jsenschmidt, A. nnd Schemensky, W., tiber die Bedentung der
von Ddhle beschriebenen Lenkocyteneinschliisse fur
die Scharlachdiagnose. (Munch, med. Wochenschr. 1914.
S. 1997.)
Yerff. fassen ihre Ergebnisse wie folgt znsammen:
Das Fehlen der D5hleschen Edrperchen bei einem fiebernden
Eranken schlieBt frischen Scharlach ans.
Der positive Befund der Edrperchen schlieBt Roteln ans und
macht Masern unwahrscheinlich.
Diphtheric und lakun&re Anginen macht der positive Befund nnr
dann unwahrscheinlich, wenn sich typisch geformte Einschliisse in
*ehr grofler Zahl vorfinden. Eurt Meyer (Berlin).
Macewen, An investigation concerning Dflhle’s leuco¬
cytic ^inclusion bodies" in scarlet fever and other
diseases. (Journ. of Pathol, a. Bact. Yol. 18. 1914. p.456.)
1. Die Einschliisse finden sich stets bei Scharlach in den ersten
Wochen.
2. Sie sind nicht von fitiologischer Bedeutnng fQr Scharlach.
3. Sie sind groB nnd reichlich vorhanden, von auffallender Leuko-
«ytose begleitet.
4. Die sogenannte Spirochaeta Scarlatina ist nichts dem Scharlach
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268
Scharlach.
eigenes. Ihr Spirochatencharakter ist zadem zweifelbaft. Sie bat
mit den Einschluflkbrperchen nicbts zn tun.
5. Gelegentlicb finden sicb die Einschlusse bei Masern, dock
kleiner nnd sparlich.
6. Ebenfalls finden sie sich bei Diphtherie im Anfangsstadium.
7. Bei Typhus, Erysipel und septischen Erkrankungen im allge-
meinen sind die Einscbliisse grofi nnd zahlreich. Das Blntbild ahnelt
dem bei Scharlacb.
8. Bei Phthisis kommen die Einschlusse vor, doch sind sie kleiu
und sparlich.
9. Sepsis, besonders Streptokokkensepsis, ist bei der Entstehung
der Einschlusse von grofier Bedeutung.
10. Einschlufikdrperchen sind in Verbindung mit dem Blutbild
differentialdiagnostisch yerwertbar. Ffirth (Berlin).
Klimenko, W. N., Die Bedeutung der Spindelbazillen in
der Pathologie des Scharlachs. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig.
Bd. 74. 1914. S. 487 u. Russky Wratsch. 1914. No. 8.)
Vert berichtet, dafi er bei 7 Scharlachleichen 5mal aus Leber
und Milz Spindelbazillen kulturell habe nachweisen kOnnen. Dio
Rachenausstriche yon Scharlachkranken enthielten stets Spindel¬
bazillen, insbesondere weisen die nekrotischen Scharlachanginen diese
Bazillen in grofien Mengen auf, so dafi Verf. in ihnen die Ursache-
der nekrotischen Angina sieht. Auch andere Scharlachkomplikationen
werden vielleicht durch die Spindelbazillen bedingt. Er empfiehlt,.
da bei anderen durch Spindelbazillen bedingten Krankheiten (Vin-
centsche Angina, Tropengeschwiir) Salvarsan und Neosalyarsan sick
als wirksam erwiesen haben, diese Pr¶te auch bei nekrotischer
Scharlachangina zu versuchen; er sah in einigen Fallen gate Er-
folge. Beziiglich der Bedeutung der Spindelbazillen in der Atiologie
des Scharlachs fiufiert sich Vert zurflckhaltend, da die biologischen
Reaktionen keine MOglichkeit geben, diese Frage zu Ibsen; nur Tier-
yersuche kbnnten hier Klarheit bringen* Gildemeister (Posen).
Prinzing, 1st Nor malmenschenserum bei der Behandlung
yon Scharlach durch Normalpferdeserum ersetzbar?
(Med. Elinik. 1914. S. 931.)
Scharlacherkrankung wurde erfolgreich mit humanem Normal-
serum behandelt (Rowe, Med. Klin. 1913. S. 1978 und Moog, Ther^
Monatsh. 1914. S. 37).
Verf. hat bei 8 mit Normalpferdeserum behandelten Scharlach-
ikllen keine giinstigeren Resultate erzielt, als man sie an lediglich
symptomatisch behandelten Fallen zu sehen gewohnt ist Er nimmt
daher an, dafi ganz spezifische Differenzen zwischen humanem und.
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Scharlach. — Maseru.
269
Pferdeserum bestehen mfissen, um den therapentischen Defekt anf
eeiten der letzteren zn erklfiren. Kessler (Kehl a. Rh.).
Lenzmann, Weitere Erfahrnngen fiber die Behandlnng
des Scharlach mit Salvarsan. (Therap. d. Gegenw. Jg.55
1914. S. 243.)
Verf. berichtet fiber 47 Scharlachffille, die mit Salvarsan be-
handelt warden. Die erste Salvarsaninjektion bedingt einen Anstieg
der Temperatur, dem aber ein rasches Sinken folgt; Bessernng des
Allgemeinbefindens nnd gfinstige Beeinflnssnng der Rachenaffektion
Bind zn beobachten. Die Methode ist im Original genan angegeben.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Glaser, F., Salvarsaninfnsionen bei Scharlach. (Deutsche
med. Wochensehr. 1914. S. 1760.)
Verf. behandelte 42 Scharlachkranke mit Salvarsan. Es wurde
teils intravenfis, teils subkutan injiziert, nnd zwar anf etwa 10 kg
KOrpergewicht 0,1 g.
Eine gfinstige Wirknng war gegenfiber dem Rachendiphtheroid
festznstellen. In der Hfilfte der Ffille kam es zn kritischem Tem-
peratnrabfall. Anch schien ein gfinstiger Einflnfi anf die schmierigen
Rachenbelfige nnverkennbar. Anch Allgemeinbefinden nnd Benommen-
beit wnrden hfiufig gebessert
Die Scharlachkomplikationen wnrden dnrch das Salvarsan nicht
verhfitet.
In fiber der Hfilfte der Ffille traten Schfittelfrost, Erbrechen
nnd Dnrchfall anf. Kurt Meyer (Berlin).
Semerfid, J., Beitrag znr Serotherapie des Scharlachs.
(Casopis fiesk^ch ISkaffiv. VoL 63. 1914. p. 1565.)
Verf. behandelte serotherapentisch einige hnndert Ffille von
Scharlach. Meistens verwendete er das antiscarlatinfise Serum von
Bnj wi d, in einigen Fallen anch das Serum des kaiserlichen Institute.
Die Resnltate waren gfinstig; ein endgfiltiges Urteil ist nicht mGglich,
da einerseits die perzentnellen Verhfiltnisse der mit nnd ohne Serum
behandelten Ffille nicht fiberzeugend weit differieren, nnd anderer-
Beits das Material nicht anf beide Seiten gleich verteilt wurde,
namentlich was die F&lle mit Komplikationen betrifft. Trotzdem man
Bich bisher nicht endgfiltig finfiern kann, kann man die Semmbehand-
long nnr empfehlen. Jar. Stnchlik (Zttrich).
Koch, Herbert, Die Beziehnngen der Masern zn anderen
pathologischen Prozessen. (Zeitschr. f. Kinderheilk. Orig.
Bd. 11. 1914. S. 267.)
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270
Masern. — Keuchhuaten.
Die Beziehnngen zwischen den Masern nnd yerschiedenen patho-
logischen Prozessen stehen mit der Phase der Masernerkranknng ink
innigsten Znsammenhange. Gleichartige Prozesse werden in derselben
Phase der Masern gleichartig beeinflufit, nnd danach kdnnen 3 Gruppen
nnterschieden werden:
1. Phase: Prodromalstadium, charakterisiert dnrch die Leuko-
penie, Beeinflussnng der entzUndlichen exsudativen Prozesse (Eiterung,.
chronische Nephritis, malignes Grannlom, zum Teil anch die Taber*
kalinreaktion).
2. Phase: Exanthematisches Stadium, begleitet von Anergie. Be*
einflussung der allergischen Prozesse (Tnberkulinreaktion, Revacci*
nation, Erstvaccination, Varicellen, Sernmkrankheit, Psoriasis vulgaris).
3. Phase: Die letzten Tage des Exanthems nnd die postexan*
thematische Periode, charakterisiert dnrch die Resistenzverminderung.
Beziehnng znr Ansbreitnng infektibser Prozesse (Bronchitis, Enteritis,.
Otitis, Diphtherie, Tnberknlose) nnd znr Entstehung eigenartiger
klinischer Bilder.
Der Antik&rperbestand des Organismus wird dnrch den Masern-
prozefi nicht Oder nnr wenig beeintrftchtigt.
B1 n d a n (Berlin-Steglitz).
Hlava, J., Uber MasernUbertragbarkeit. (Oasopis Cesk^ch
ISkaffiv. Vol. 53. 1914. p. 1187.)
Verf. wiederholte Versuche von Jarias, Anderson, Gold-
berger, Jargelunos an yerschiedenen Tieren, besonders an Affen.
Er erzielte in mehreren Fallen eine fleberhafte Erkranknng, in einem
Falle, bei welchem das morbilldse Bint vom ersten Tage der Er*
kranknng injiziert wurde, anch typisches Masernexanthem anf dem
Banch, dem Riicken, dem Hals nnd dem Gesicht nnd anch zwischen
den Haaren. Konjunktivitis nnd Kopliksche Pnnkte waren nicht
vorhanden. Jar. Stnchlik (Zurich).
Nenrath, Rudolf, Versuche Uber allergische Reaktion mit
den Bordet-Gengonschen Keuchhusten-Endotoxin.
(Med. Klinik. 1914. S. 1619.)
Verf. stellte mit dem nach der Methode yon Bordet nnd G e n g o n
dargestellten Endotoxin des Kenchhnstenbazillns allergische Reaktions*
versuche bei Kindern an. Nach Art der Pirquetschen Reaktion
ausgefnhrte kntane Impfnngen hatten weder bei Eenchhnstenkranken
noch bei anderen Kindern irgendeine Reaktion znr Folge. Nach
intrakntaner Injektion des Giftes trat bis anf einige ganz junge
S&nglinge bei alien Kindern eine lokale Reaktion ein. Die Hoffnnng,
dnrch die Kntanreaktionen eine StUtze fur die Utiologische Bedeutung
des Bordet-Gengonschen Bazillus Oder ein diagnostisches Hilfs*
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Poliomyelitis.
271
mittel znm Nachweis einer bestehenden oder vorausgegangenen Keuch-
hustenerkrankung zu gewinnen, erfullte sich demnach nicht.
Kurt Meyer (Berlin).
Kern, Hans, Uber eine Anstaltsendemie yon Heine-
Medinscher Krankheit. (Mtlnch. med. Wochenschr. 1914.
S. 1053.)
Verf. beriehtet fiber eine Endemie von akuter Poliomyelitis, die
auf einer ziemlich abgescblossenen Abteilnng des Waisenkinder-
krankenbanses in Berlin - Rummelsburg innerhalb von 3 Wochen 5
Kinder befiel; 4 Kinder sind nach Vs Jahre noch gelfihmt.
Wahrscheinlich handelte es sich um eine Einschleppnng durch
Besucher, da zu jener Zeit in Berlin eine leichte Poliomyelitis-
epidemie herrschte. Kurt Meyer (Berlin).
Halbey, Tiber spinale Kinderlahmung (Poliomyelitis
anterior acuta) im Stadt- und Landkreise Kattowitz.
(VerOffentl. a. d. Geb. d. Medizinalverwaltung. Bd. 4. 1915. S. 471.)
Vert beriehtet an der Hand der erhobenen Krankheitsbefunde
fiber 43 Ffille von spinaler Kinderlahmung, die in den Jahren 1909
bis 1913 im Stadt- und Landkreise Kattowitz gemeldet und amtlich
festgestellt worden sind und die in ihrer Zusammenstellung und in
kritischer Wfirdigung einen nicht uninteressanten Beitrag zu der
Frage der Poliomyelitis anterior acuta nicht nur vom Standpunkte
des Klinikers aus, sondem auch ffir die Aufgaben des Medizinal-
beamten liefern. Auf Grand der in der neueren Literatur bekannt
gewordenen Tatsachen und auf Grand seiner eigenen Beobachtungen
kommt Verf. zur Aufstellung folgender Leitsfitze:
1. Die neuen Forschungen haben mit grfifiter Wahrscheinlichkeit
festgestellt, dafi die spinale Kinderlahmung durch einen spezifischen
Mikroorganismus hervorgerufen wird.
2. Danach ist die spinale Kinderlahmung eine fibertragbare,
hauflg epidemisch auftretende Krankheit, die energisch durch gesetz-
liche Mafinahmen bekampft werden mufi, da sie
3. quoad vitam nicht als eine benigne Krankheit aufgefafit
werden kann und auch, was eine
4. komplette Wiederherstellung der Lfihmungen angeht, keine
besonders gfinstigen Aussichten hat, vielmehr eine grofie Gefahr ffir
die Gesundheit der Bevfilkerung darstellt.
5. Die Nachbehandlung der Folgezustfinde mud als eine ernste
Aufgabe der staatlichen Ffirsorge angesehen werden, weil die Kranken
durch sachgemafie orthopfidische oder operative Mafinahmen in ihrer
Existenz und Erwerbsffihigkeit erheblich gebessert werden kfinnen.
Gildemeister (Posen).
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272
Poliomyelitis.
Kling, Carl and Petterson, Alfred, Keimtr&ger bei Kinder*
l&hmung. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 320.)
Erw&rmungsversuche der Aafschwemmung des Rfickenmarkes
eines nach Impfung mit Passageviras infizierten Affen. Das Virus
geht in einer halben Stunde bei 47,5°, in lingerer Zeit wohl auch
schon bei noch niedrigerer Wftrme, sicher aber nicht bei 39—40°
zugrunde. Man darf grSBere Mengen von Untersuchungsflfissigkeit
ziemlich stark konzentrieren, ohne daB dabei der Kinderl&hmungs-
erreger getStet wird.
Arzte warden aufgefordert, grSBere Mengen, 1—2 1, Spulflussig-
keit aus Mund, Nasen, Rachen gesunder AngehSriger von Familien,
in denen akute Kinderl&hmung aufgetreten war, einzusenden. Ein
Affe, dem Teile der einen Probe in das Gehim and in die BauchhShle
eingespritzt worden waren, ging unter L&hmungserscheinungen ein.
Im Halsmarke waren die Gliazellen hypertrophiert, die Ganglien-
zellen durch diese beeintrachtigt and entartet, was auf schwache
Virulenz des Virus hinweist. Dagegen zeigten die Nervenzellen eines
weiteren Affen, auf den mit der Rfickenmarksaufschwemung des
vorigen die tSdliche L&hmung flbertragen worden war, regelrechte
Leukocytenneuronophagien. Es hatte sich also um einen Keimtr&ger
(unter 8 Personen) gehandelt. Fruhere zahlreiche Untersuchungen
hatten keinen Erfolg gehabt Der jetzige beruhte wohl auf der
Verwendung grSBerer Mengen von Spfllflussigkeit.
Georg 8chmidt (Berlin).
Clark, Paul F., Fraser, Francis R. and Amoss, Harold L., The
relation to the blood of the virus of epidemic polio¬
myelitis. (Journ. of experim. Med. Vol. 14. 1914. p. 223.)
Das Blut von Poliomyelitiskranken erwies sich niemals als
infektios fur Affen. Auch das Blut infizierter Affen war in der
Regel unwirksam; nur in einem Falle 7 Tage nach der Infektion
wirkte es infektiSs.
Selbst bald nach gleichzeitiger intrazerebraler und intraspinaler
Infektion war kein Virus im Blute nachweisbar. Worden grofie
Mengen Virus intravenbs injiziert, so blieb das Blut mehrere Tage
infektiSs, doch erkrankten die Tiere nur, wenn sehr grofie Mengen
von hoch infektiSsem Virus verwendet warden. Dem ftbertritte des
Virus aus dem Blute ins Zentralnervensystem scheinen also besondere
Mechanismen entgegen zu wirken.
Cbertragungsversuche mit Stomoxys calcitrans, die an infizierten
Affen gesaugt hatten, fielen negativ aus, und zwar sowohl das ein-
fache Ansetzen an frische Affen, wie die Verimpfung von Berke-
feldfiltraten aus den zerkleinerten Fliegen. In Anbetracht der ge-
ringen Infektiosit&t des Blutes konnte dieser Ausgang der Versuche
nicht fiberraschen.
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Kurt Meyer (Berlin).
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Poliomyelitis.
273
Flexner, Simon and Amofi, Harold, L., Localisation of the
vims and pathogenesis of epidemic poliomyelitis.
(Jonrrn of.experim. Med. Vol. 20. 1914. p. 249.)
Nach Einspritzung von Poliomyelitisvirus in die vordere An gen-
kammer wandert das Virus anf dem Wege des Nervus opticus zum
Gehirn, ohne dad das Auge lokale Verftnderungen zeigt Auch in das
Ganglion ophthalmicum gelangt das Virus, sei es direkt vom Auge
oder erst sekund&r vom Zentralneryensystem ans.
Nach intravenfiser Injektion yerschwindet das Virus scbnell ans
■dem Bint. Nur Milz und Knochenmark erweisen sich als infektifis,
nicht die Nieren und nicht Gehirn nnd Ruckenmark. In diese Organe
tritt das Virus ans der Blntbahn nicht ohne weiteres fiber. Nur in
die Interyertebralganglien gelangt das Virus, wahrscheinlich weil
ihre Geffidversorgung eine besondere ist Es erklfirt sich so das
konstante nnd frfihzeitige Befallensein der Spinalganglien bei der
Poliomyelitis.
In Milz nnd Knochenmark kann das Virus wochenlang erhalten
bleiben, ohne dad das Zentralneryensystem befallen wird. Dabei
nimmt seine Virulenz aber allm&hlich ab.
Wird durch Injektion yon artfremdem Blnte oder Serum in den
Snbarachnoidealraum eine aseptische Meningitis mit Beteiligung des
Plexus chorioidei erzeugt, so kommt es auch nach intravenfiser In¬
jektion des Virus zur typischen Poliomyelitis, offenbar, weil das ge-
schfidigte Plexusepithel den Durchtritt des Virus gestattet.
Durch intrayenfise Injektion sehr groder Virusmengen gelingt es
-ebenfalls bisweilen, eine Infektion herbeizufuhren. In diesen Fallen
findet man auder den gewfihnlichen histologischen Verfinderungen
•eine besonders starke Infiltration der Gefadscheiden, besonders auch
in den Plexus chorioidei, wie sie bei der menschlichen Erkrankung
im allgemeinen nicht yorkommen. Man darf annehmen, dad mit diesen
Veranderungen eine gesteigerte Durchlfissigkeit fur das Virus ver-
bunden ist.
Dad nach intravenfiser Injektion das Virus nicht direkt, sondern
•erst durch Vermittlung der Spinalflfissigkeit ins Zentralneryensystem
.gelangt, ergab sich daraus, dad bei Alien mit aseptischer Meningitis
die intrayenfise Injektion des Virus wirkungslos blieb, wenn intra-
lumbal Immunserum injiziert wurde, das nach frfiheren Versuchen
bereits in das Zentralneryensysten gelangtes Virus nicht mehr neu-
tralisiert.
Die Versuche zeigen, dad es zur Erkrankung nur kommt, wenn
•das Virus direkt auf neuralem Wege oder yon der Zerebrospinal-
fifissigkeit zum Zentralneryensystem gelangt Nur die Spinalganglien
.scheinen das Virus auch aus dem Blute aufnehmen zu kfinnen. Bei
der menschlichen Poliomyelitis dfirfte die Aufnahmepforte in der
Bnt« Abt. Bef. Bd. <8. No. 9. 18
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274
Poliomyelitis. — Genickstarre.
Nasenschleimhaut liegen, von der das Vims auf dem kurzen Wege
der Olfactorii ins Gehirn gelangt, yon wo aus die Weiteryerbreitung
durch die Zerebrospinalfl&ssigkeit erfolgt. Kurt Meyer (Berlin).
Leraditi, C., Sur la neuronophagie. (C. r. Soc. de Biol T. 76.
1914. p. 474.)
Leyaditi, C. et Pignot, J., La nenronophagie dans la polio-
m y 61 i t e. (Ann. de l’lnst. Pasteur. T. 28. 1914. p. 509.)
Die Verff. f&bren den mikroskopischen Nachweis, dafi die Nerven-
zellen der Spinalganglien yon an Poliomyelitis erkrankten Affen durch
eine wirkliche Neuronophagie zerstbrt worden. Es lieflen sich in den
Phagocyten Teile der Nervenzelle nachweisen.
Gildmeister (Posen).
Thomsen, Experimentelle Arbeiten iiber Poliomyelitis.
(Berl. klin. Wochenschr. 1914. No. 7. S. 309.)
Ein sehr ftbersichtliches und umfassendes kritisches Sammel-
referat. W. v. Brunn (Rostock).
Leyaditi, C. und Kling C., Le role des Stomoxys calcitrans
dans la transmission de la poliomy61ite aigue epi-
d 6 m i q u e. (Zeitschr. I Immunitatsforsch. Orig. Bd. 22. 1914. S. 260.)
Entgegen den Angaben yon Rosenau und Bruce sowie
Anderson und Frost konnten Verff. in Exemplaren yon Stomoxys
calcitrans, die an poliomyelitiskranken Affen gesaugt hatten, das
Poliomyelitisyirus nicht nachweisen, und zwar weder indem sie die
Fliegen gesunde Affen’stechen liefien, noch indem sie die zerkleinerten
Fliegen zur Infektion benutzten. Auch die Exkremente der Fliegen
wirkten nicht infektiOs.
Diese Ergebnisse stimmen mit der yon den Verff. friiher auf Grand
der epidemiologischen Tatsachen yertretenen Anschauung uberein.
Kurt Meyer (Berlin).
BnB, Viktor Karl, Die Bedeutung der Meningokokken-
tr&ger fflr das Milit&r. (MilitHrmed. u. ftrztl. Kriegswissen-
schaft. II. Heft. Milit&rgesundheitspflege u. Heeresseuchen. Wien
und Leipzig [Josef Safdf-J 1914. S. 201.)
Schilderung des in der bsterreichischen Armee zur Auffindung
der Kokkentr&ger ublicben Verfahrens, sowie Mitteilung eines Falles,
wo ein Meningokokkentrager durch seine eigenen Kokken, die er
durch Kontakt erworben hatte, sp&ter an iibertragbarer Genickstarre
erkrankte. Sachs-M&ke (Allenstein).
di Giorgio, G., Rilieyi di citologia ematica in alcuni casi
di meningite cerebrospinale. (Rivistaospedal. 1914.p.706.)
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Genickstarre.
275
Der Blutbefund weist bei der epidemischen Zerebrospinalmenin-
gitis weder in bezng anf die Zahl der roten und weifien BlutkSrper-
chen noch in bezng anf die hamatologische Formel schwere Ver&nde-
rnngen anf; man beobachtet fast stets eine Leukocytose, bei welcher
eine Vermehmng der nentrophilen Mnltinnkleierten die grdfite Rolle
spielt In den langdanernden Fallen kdnnen znweilen abnorme
Elemente (Poikilocyten, Makro- nnd Mikrocyten, Myelocyten) anf*
treten. K. Rlihl (Turin).
Sacqudpde, E. et Delator, Nouveau milieu de culture pour
le m6ningocoque et les germes voisins. (C. r. Soc. de
BioL T. 77. 1914. p. 224)
Das Eiweifi ron 2 Eiern wird mit der dreifachen Menge destil-
lierten Wassers im Mefizylinder geschiittelt, mit 0,5 ccm einer lOproz.
SodalSsung pro 100 ccm der Mischnng versetzt nnd alsdann im Auto-
klaven 15 Minnten lang bei 115° sterilisiert. Hierauf setzt man zn
5 Teilen Agar, fttr dessen Neutralisation noch besondere Vorschriften
gegeben werden, 1 Teil der alkalischen EiweifilOsung. Anf diesem
Nahrboden sollen Meningokokken nnd ihm nahestehende Kokken eben-
sognt gedeihen wie anf Ascites-Agar. Anch eine alkalische Eiweifi*
bouillon wird fUr den gleichen Zweck empfoblen.
Gildemeister (Posen).
Darrd, H. et Dumas, J., Nouvelle esp6ce de param6nin-
gocoque. Plurality des param6ningocoques. (C. r. Soc.
de BioL T. 77. 1914. p. 106.)
In zwei Fallen yon Genickstarre isolierten die Verff. Mikroorga*
nismen, die bezflglich ihrer Morphologic, F&rbbarkeit und ihres Ver*
haltens gegenuber den f&r die Differentialdiagnose in Betracht kommen*
den Znckerarten wie Meningokokken sich verhielten nnd sowohl
dnrch Meningokokkensernm wie dnrch Parameningokokkensernm
agglntnniert wnrden. Mit ersterem Serum fiel der Castellanische
Absattignngsversuch negativ, mit letzterem dagegen positiv aus. Die
Stfimme lieferten ein Serum, das nur Parameningokokken agglntinierte.
Verff. glanben daher, die beiden Enltnren als eine besondere Basse
des Parameningokokkus ansprechen zn miissen.
Gildemeister (Posen).
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Dopter hat schon frflher die Ansicht ansgesprochen, dafl die
Parameningokokken keine serologisch einheitliche Grnppe bilden. Die
Verff. haben bis jetzt 3 yerschiedene Rassen feststellen kbnnen, die
18 *
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276
None Literatar.
sie Parameningokokkns a, §, und y nennen; a kommt am hftufigsten,
y am seltensten Tor. Sie stellten sich mit Hilfe der 3 Rassen ein
polyvalentes Serum her und konnten mit Hilfe des Castellanischen
Abs&ttigungsyersuches die serologischen Unterschiede der Rassen
^eststellen. Gildemeister (Posen).
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Die spezifische Serumbebandlung ist die beste und wirksamste
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Serum mufi in reichlicben Dosen und wiederholt eingespritzt werden,
und zwar direkt in die Wirbelkanalhbhle Oder in die Hirnyentrikel.
Die Behandlung soil so frdh wie mdglich eingeleitet und desto linger
fortgesetzt werden, je jttnger der Patient und je schwerer die Krank-
heit ist. Um Serumnebenwirkungen zu vermeiden, ist die Anwendung
eines wenigstens 2 Jahre alten Serums zu empfehlen. Erweist sich
Antimeningokokkenserum als unwirksam, so soli Antiparameningo-
kokkenserum eingespritzt werden. Die gewbhnliche nichtspezifische
Behandlung der epidemiscben Genickstarre ist in der grofien Mehr-
zahl der Falle erfolglos. K. Ruhl (Turin).
Neue Llteratur,
sumnmengestellt von
Prof. Dr. Otto Hamann,
Ober-Bibliothekar der Konigl. Bibliothek in Berlin.
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GentralMatt Mr Bakterlologle etc. L Alt Referate.
======= Bd. 63. No. 10. -
Amgegeben am 12. Juni 1915 .
Immunit&tsforgchimg.
Pitini, G. e Fernandez, M., Influenza dell’ipertermia speri-
mentale e dell’ antipiresi chimica snlla formazione
di anticorpi nell’ organismo animale. (Riforma Medica.
1914. p. 836.)
Die Verff. haben Untersnchnngen fiber den Einflnfi ausgeffihrt,
den bei Tieren eine Erhfihung der Temperatur anf die Erzeugung
yon Antikfirpern im Lanfe der anf die Bakterieneinimpfnng folgenden
Immnnisiernug ausfibt. Ihre Versuche machten sie mit Typhus- nnd
Cholerainfektionen; znr Immunisiernng warden abgetbtete Knlturen
(Vioo Ose pro Kilo) intravends eingespritzt; die infizierten Tiere
warden in einem Ofen hohen Temperataren ausgesetzt. Als Kontrolle
dienten geimpfte, aber nicht den hohen Temperataren ausgesetzte
Tiere. Danach wnrde das Agglutinations- und das bakteriolytische
Vermfigen bestimmt. Es ergab sich, dad die Erwftrmung die Er-
zeagnng yon Agglatininen und Bakteriolysinen verhindert.
Die Verff. haben ferner den Einflad untersucht, den eine medi-
kamentdse antipyretische Behandlang (Phenazetin) ausiibt, and ge-
fanden, dad kleine antipyretische Dosen (0,05 pro Kilo) das Aggluti¬
nations- nnd das bakteriolytische Vermdgen steigern, hohe Dosen
(0,3 pro Kilo) hingegen herabsetzen. K. Riihl (Turin).
Salin, H. et Reilly, 1., Origine et passage des anticorps
dans le liquide c6phalo-rachidien. (C. r. Soc. de Biol.
T. 75. p. 635.)
Injiziert man Hunden intralumbal abgetotete Typhusbazillen, so
treten AntikSrper zuerst im allgemeinen Blutkreislaufe ein und erst
spkter in geringerem Grade in der Cerebrospinalfliissigkeit. Bei
intralumbaler Injektion abgetoteter Tuberkelbazillen erscheinen durch
Komplementbindnng nachweisbare Antikbrper zuerst in der Lumbal-
fliissigkeit und dann im Blatserum. Bemerkt sei, dad die yerwendeten
Tuberkelbazillen nicht yollst&ndig abgetotet waren, das Tier starb
an Tuberkulose. Gildemeister (Posen).
W&knlenko, J. Weitere Beitr&ge zur Kenntnis der
vegetabilischen Hkmagglutinine. (Landw. Vers.-Stat. 82.
1913. 8. 313, nach Chem. Zentralbl. 1914.1. S. 1959.)
Ente Abt. Ref. Bd. 63. So* 10. 19
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290
Immimitfttsforschung.
Bizinuslipase nach Salander agglutinierte Blut yon Pferd,
Hammel, Hahn nicht, Binderblnt nicht immer, dagegen agglutinierte
eine nach Falk and Nelson dargestellte Bizinaslipase fast alle
untersachten Blatarten. Aus anderen Versuchen geht hervor, daB
die Lipase nicht nor lipatische Eigenschaften hat, sondern auch
Ester, Glykoside and hochmolekalare Kohlenhydrate spaltet, deshalb
liegt es nahe, die Wirkong der Bizinaslipase auf Blut aach als
eine enzymatische aofzufassen. Robin, hergestellt aos der Binde,
Robiniensamenphasin aus dem Samen von Bobinia Psendacacia and
ein Ureaseprfiparat ausBobiniensamenwirkten ebenfalls agglatinierend.
Die drei Pr¶te sind aber nicht identisch. Die Phasine aos
weifien, schwarzen and grfinen Sojabohnen wirken nicht gleichm&Big
agglatinierend. Der Samen der blanen Lupine enth< aufier einem
Agglutinin auch Enzyme. Ferner enthalten die Samen von Phaseolus
Mongo and Max., von Sphenostylis stenocarpa (in Ostafrika Nahrungs-
mittel fur Menschen) and Datura Stramonium ebenfalls Phasine.
Ferner warden noch die Enzyme einiger Samen untersucht, die statt
der Agglatinine H&molysine enthalten, and solche, die weder Agglu-
tinine noch Hamolysine enthalten.
Ans seinen Versachen glaabt Vert schliefien za kdnnen, daB es
sich beim Bizin and den Phasinen am vielseitig wirkende Enzyme
handelt, die durch ihre Wirkong auf BlutkOrperchen diese aggluti-
nieren. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Basson, Brano, fiber Paragglutination. (C. f. Bakt Abt. L
Orig. Bd. 73. 1914. 8. 328.)
Enhn and Woithe berichteten 1909 fiber im Darme von Ruhr-
kranken sich findende Colibazillen and Eokken, die darch Bahrsera
agglntiniert warden. Aos ihren Beobachtungen schlossen sie, daB
zwischen Agglatinierbarkeit der genannten Bakterien and ihrer
Herkanft aus dem Darme von Ruhrkranken ein innerer Zusammen-
hang bestehen mfisse; sie nannten diese von der Mitagglatination
scharf za trennende Erscheinang Paragglutination. Verf. hat non
versucht, experimentell durch gemeinsames Zfichten von toxischen
and atoxischen Darmbakterien (Typhus-, Paratyphus- and Ruhr-
bazillea) mit B. coli bzw. Staphylokokken paragglatinierende St&mme
za erzeagen. Es gelang jedoch selbst nach monatelanger Dauer der
Versache nicht, dem B. coli bzw. den 8taphylokokken gemeinschaft-
liche, ffir das Agglutinin der anderen St&mme empfindliche Bezep-
toren in erheblicherem Mafie anzuzfichten. Dagegen gewann Vert
den Eindruck, als ob die vorhandenen and ffir die Art charakteristi-
schen agglatininempfindlichen Rezeptoren bei gemeinsamer Zfichtung
eine Ver&nderang im Sinne gesteigerter Aviditfit and ErhGhung des
Titers ffir das zagehOrige Agglutinin erfahren hatten. Das Za-
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Immunitatsforechung.
291
standekommen der Paragglutination ist nach Ansicht des Yerf. von
•einer Reihe von Faktoren abh&ngig, insbesondere von dem nnter
dem Einflosse des die Erankheit erzengenden Bakterienstammes
stehenden and ver&nderten Organismns; das Hanptmoment far das
Zustandekommen der Paragglntination sei jedoch in erster Linie in
•dem paragglntinierenden Stamme selbst zn snchen.
(Els sei bier auf eine vom Yerf. nicht erw&hnte Arbeit hinge-
wiesen, in der Eahn and Woithe in Gemeinschaft mit dem Ref.
■fiber Versuche, experimentell im TierkSrper paragglntinierende Coli-
«t&mme zn erzengen, berichteten [s. Arb. a. d. Eais. Gesnndheitsamte.
Bd. 38. 1911. 8. 399]. Das Ergebnis dieser Versuche war gleichfalls
fast negativ. Ffir dieses negative Ergebnis konnte nach Ansicht
der genannten Autoren nnter anderem der Umstand mafigebend ge-
wesen sein, dad der zn den Yersnchen gew&hlte Colistamm zor Er-
werbung paragglntinierender Eigenschaften nicht besonders geeignet
war; sie leiteten daranfhin analoge Versuche ein mit einem Coli-
stamme, der frfiher das Phfinomen der Paragglntination gezeigt, es
aber vollst&ndig eingebfifit hatte. Diese Versuche sind aber, wie
hier erw&hnt sei, aus fiufieren Grttnden vorzeitig abgebrochen
worden. Ref) Gildemeister (Posen)'
Nagel, St., Untersachangen fiber S&ureagglutination der
Bakterien. Inaug.-Diss. Lausanne 1914.
DieS&ureagglutination nach Michaelis ist zurDifferenzierung
der Bakterien sehr zu empfehlen, besonders ffir die Typhus-Coli-Gruppe.
Es genfigt aber nicht, die Ionenkonzentration, bei welcher die Bak¬
terien ansgeflockt werden, anzugeben, sondern die S&ure, in welcher
die Versuche angestellt wurden, mufi auch genannt werden.
Galli-Valerio (Lausanne).
Hektoen, Ludvig, On the production of precipitins. (Journ.
of infect. Diseases. Vol. 14. 1914. p. 403.)
Wenn man Eaninchen an drei aufeinander folgenden Tagen Ein-
<spritzungen mit steigenden Mengen von Blut oder Serum in die
BauchhOhle macht, erhS.lt man in ungefS.hr 14 Tagen ein branch-
hares prfizipitierendes Serum. Durch Tierversuch konnte der Nach-
weis erbracht werden, dafi auch gute Erfolge erzielt werden, wenn
man die gleichen Mengen Antigen den Tieren auf einmal einspritzt.
Die Einspritzung des Gesamtblutes ist im allgemeinen vorteilhafter
.zur Erzeugung von Prfizipitinen gegen BlateiweiBstoffe als die Ver-
wendung von Serum allein. Die Einspritzung gewaschener mensch-
licher Blutkorperchen ffihrt auch zur Bildung von Prfizipitinen gegen
menschliches Serum. W. H. Hoffmann (Berlin).
19 *
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292
Immunit&tflforschung.
Boehncke, E. E. and Koch, R., Untersachnngen fiber diet
Einwirkung verschiedener antigener Toxine auf di»
Hypophysis cerebri des Meersch weinchens. (Zeitschr.
f. Immunitfitsforsch. Orig. Bd. 28. 1914. S. 379.)
Verff. untersuchten die Hypophyse yon Meerschweincben, die mit
Tetanus- und Dysenterietoxin, Meningokokkenextrakt, Rizin nnd
Abrin vergiftet waren. Niemals fanden sich die gleichen Verande-
rungen wie sie bei der Vergiftung von Diphtherietoxin beobachtet
werden und frfiher von Verff. beschrieben wurden. Entweder war
fiberhaupt kein abnormer Befund zu erheben, oder es fanden sich
einfache Hyperamie mit Hfimorrhagie wie bei der Tetanustoxinver-
giftung und aufierdem noch Nekrosenherde wie bei der Rizinvergiftung..
Eine besonders starke Beteiligung der Pars intermedia wie bei der
Diphtherietoxinvergiftung war nicht festzustellen. Sehr grofi waren
die individuellen Unterschiede im Grade der Veranderungen von
Tier zu Tier. Kurt Meyer (Berlin).
Levaditi, C. et Mutermilch, St., L’immuni16 antitoxique
active des cellules cultiv6s in vitro. (C. r. Soc. de BioL
T. 76. 1914. p. 477.)
Bindegewebszellen der Milz von Tieren, die gegen Rizin immuni-
siert waren, erwiesen sich auch in der Kultur als widerstandsf&hig
gegen dieses Gift. Diese Widerstandsffihigkeit scheint eine Eigen-
tumlichkeit der Zelle und unabhfingig von dem zirkulierenden Anti¬
toxin zu sein. Weitere Versuche sollen die Frage klaren, ob die
Zellen in vitro befahigt sind, Antitoxin zu bilden, und ob ihre Resi-
stenz erblich ist. Gildemeister (Posen).
Konstansoff, S. W. und Manoiloff, E. 0., Uber die Einwirknng
der Verdauungsfermente auf das sogenannte Fisch-
gift. (Wien. klin. Wochenschr. 1914. S. 883.)
Das sogenannte Fischgift, das manchmal in sonst ganz gut-
artigen Fischen auftritt — Verff. arbeiteten mit einem Fischextrakt r
der noch in einer Menge von 0,005 ccm eine Maus tfitete — wird
durch Pepsin und Trypsin zerstort, dagegen von Erepsin nicht an-
gegriffen.
Daraus folgt, dad das Fischgift ein EiweiBkSrper oder doch
wenigstens eins der ersten Abbauprodukte eines solchen ist, da es
sonst durch Pepsin nicht zerstfirt wfirde und andererseits durch
Erepsin angegriffen werden mfifite.
Dieser Schlufi steht im Einklange mit einer Reihe sonstiger
chemischer und physikalischer Eigenschaften des Fischgifts, wie
Seiner Diffusionsfahigkeit, seinem Verhalten gegenuber LSsungs-
mitteln usw. Es erklart sich ferner so, dafi das Fischgift vom.
Magen aus nicht immer toxisch wirkt Kurt Meyer (Berlin).
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Immunity tsforechung.
293
Jfatsai, Jiushiro, Yersuche fiber die Konzentration bak-
teriolytischer Immnnkorper im Normalsernm. (Zeitschr.
f. Immunitfitsforsch. Orig. Bd. 23. 1914. S. 233.)
Darch einstfindiges Behandeln mit Rinderserum sensibilisierter
El-Torvibrionen mit KochsalzlQsung bei 42° lassen sich stark bak-
terizid wirkende Extrakte erhalten. Offenbar werden die yon den
Vibrionen gebnndenen bakteriolytischen Normalimmunkfirper wieder
*n die nmgebende Flttssigkeit abgegeben.
Far die Anhfiufang der ImmunkSrper in der Kochsalzldsang ist
-eine bestimmte Grenze gegeben, die weder darch Sensibilisierung mit
sehr grofien Serammengen noch darch Verwendang sehr zahlreicher
Bakterien fiberschritten werden kann. Die so erhaltene maximale
Immnnktirperkonzentration entspricht ungeffihr der, die in dem znr
Sensibilisierung verwendeten Seram enthalten war.
Stark sensibilisierte Vibrionen geben bei einmaliger Behandlnng
mit Kochsalzldsang nar einen Teil der Immankdrper ab. Erst darch
zwei- oder dreimalige Behandlang werden sie erschopft.
Die Abgabe der Antikdrper findet bei jeder Temperatur von
0—66 0 statt, doch dfirfte die Temperatur von 42 0 am gfinstigsten sein.
Pferde- and Schweineserum verhalten sich dem Rinderserum
analog. Knrt Meyer (Berlin).
fiiihle, J., Uber den Nachweis von Saponin. II. Mittei-
lang. (Zeitschr. f. Untersachang d. Nahrungs-, Genufimittel usw.
Bd. 27. 1914. S. 192.)
Bei mit Teerfarbstoffen gefarbten Brauselimonaden, die auBerdem
Saponin enthalten, ist es von Bedeutung, ob die Teerfarbstoffe auch
hfimolytische Wirkung entfalten. Verf. hat deshalb einige solcher
zum Ffirben von Limonaden benntzten Teerfarbstoffe untersucht. In
der vorliegenden Arbeit wird hierttber, sowie fiber die Prfifung einiger
Grandstoffe znr Herstellang von Brauselimonade auf den Gehalt an
Saponin bericlitet. AnBerdem werden einige neuere Arbeiten be-
sprochen and eine Untersachang einiger Sapogenine and des Guajac-
rindensaponins auf hfimolytische Wirkung mitgeteilt. Acht zum
Ffirben von Brauselimonaden benutzte Farbstoffe entfalteten keine
hfimolytische Wirkang, kSnnen also den Nachweis des Saponins in
Brauselimonade nicht beeintrfichtigen. Zwei aus Seifenwnrzel- and
Aus Qaillajarinden-Saponin and aus Guajacrinden-Saponin dargestellte
Sapogenine zeigten schwache, aber deutliche hfimolytische Wirksam-
keit, sie erwiesen sich in Yerdfinnongen von 1:5000 noch hfimolytisch
wirksam. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Misch, B., Untersnchungen fiber Hfimolyse. I. Mitteil.
Die Hfimolyse darch kapillaraktive Stoffe bei-Kalt-
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294
Immunitfttsforgclnmg.
blutern. (Int Zeitschr. f. Biol. Bd. 1. 1914. S. 60, n&ch Chenu
Zentralbl. 1914.1L S. 1059.)
Czapek hat gelegentlich seiner Untersuchungen fiber Exosmose-
von Pflanzenzellen and Oberfl&chenspannnng darauf hingewiesen, daft
eventaell fihnliche Zasammenh&nge bei der Hamolyse in Frag&
kommen kfinnten. Verf. snchte deshalb festzustellen, ob isokapillare-
Lfisongen oberfl&chenaktiver Stoffe von Einflnfi anf die Hamolyse
sind. Es warden die Eonzentrationen and Oberfl&chentensionen voa
Lfisnngen des Methyl*, Athyl-, Propyl-, i-Butyl-, i-Amylalkohol, dee
Athers and Azetons bestimmt, darch die eben bei Selachiern and
Teleostiern H&molyse hervorgernfen war. Die H&molyse wird nicht
darch isokapillare Lfisnngen hervorgernfen. Die oben angegebenea
hfimolysierenden Eonzentrationen sind bei den verschiedenen Tier-
arten verschieden. Ein konstanter Unterschied in der Oberflfichen-
tension des Sernms von Mannchen and graviden Weibchen war nicht
festznstellen. Der Vergleich der Wirknngsknrven der H&molytica.
and derselben Narkotica weist anf Zasammenh&nge der Oberfl&chen-
tension und der Lipoidlfislichkeit bei den H&molyse hervorrafenden
Stoffen hin, doch sind aach noch andere bisher nicht festgestelltft
Beeinflossnngen wahrzonehmen. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Brahmachari, Upendra Nath., Eine Untersnchnng fiber den
physikochemischen Mechanismns der H&molyse darch
spezifische H&molysine. II. Die elektrische Leit-
f&higkeit sensibilisierter Blatkfirperchen and die
Einwirkang anorganischer Fermente Oder von Metall-
solen anf dieselben. (Bioch. Jonrn. Bd. 8. 1914. 8. 227, nach
Chem. ZentralbL 1914. U. S. 1166.)
In Fortsetzang frfiherer Versache hat Verf. die Leitf&higkeit
sensibilisierter Blatkfirperchen nach der Eohlraaschschen Methode
bestimmt. Die Absorption des Ambozeptors darch die Erythrocytea
hat eine Verminderung der Leitf&higkeit der Eorpuskeln znr Folge.
Diese Erscheinung ist besonders deutlich bei Blatkfirperchen, die
aus einer Emulsion in isotonischer Glakoselfisung zentrifagiert sincL
Es folgt daraas, dafi die Molekfile des Ambozeptors in den W&nden-
der Blatkfirperchen absorbiert werden. Die Prfifang einiger anorgani¬
scher Metallsole, wie Platinschwarz, Eletrargol in Elektrosolen anf
H&molyse gegenfiber sensibilisierten Erythrocyten ergab ein negatives-
Resultat. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Tsnneoka, B., Uber heterogenetische Antikfirper. IH. Mit-
teilnng. (Zeitschr. £. Immanit&tsforsch. Orig. Bd. 22. 1914. S. 667.)
Der erste Teil der Arbeit enth< Untersachungen fiber die Ver-
breitang heterogenetischer Hammelblatantigene ffir das Eaninchea
in der Tier- and Pflanzenreihe.
ty Google
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Immunitatsforechung.
295
Neben den bekannten warden weitere gefanden in den Kiemen
Ton K&rpfen, Hecht and Schleie, wahrend sie in Leber and Maskeln
dieser Fische fehlten. Die mit ihnen erzengten Hftmolysine wirkten
wie die mit heterogenetischen Organen von W arm bliitern des Meer-
schweinchentypus erzengten nar aaf Hammel- nicht anf Einderblnt
and warden von frischem and gekochtem Hammelblnt sowie von
heterogenetischen Organen vom Meerschweinchentypus, nicht aber
von Rinderblnt gebnnden.
Durch Extrakte ans Mehlwfirmern and Schwaben, Hafer, Reis,
Bohnen, Champignons, verschiedenen Bakterienarten and Hefe warde
weder iso* noch heterogenetisches Hammelhamolysin gebnnden.
Altere Embryonen von Meerschweinchen and Eaninchen ver*
hielten sich bez&glich ihres Hammelantigengehalts im Bindangsversnch
wie aasgewachsene Tiere der gleichen Spezies.
Im zweiten Teile der Arbeit werden Untersnchangen fiber das
Verhalten des isogenetischen Hammel- and Rinderh&molysins des
Eaninchens im Vergleiche znm iso- and heterogenetischen Hftmolysin
einiger anderer Tierarten mitgeteilt.
Bei Immnnisierang von Ratten, Meerschweinchen, Hnnden and
Eatzen mit Hammelblnt wird Hammelblnth&molysin, bei Hand and
Eatze aaBerdem Rinderblnth&molysin gebildet. Trotzdem vermOgen
RinderblatkOrperchen dieses HSmolysin nicht za binden.
Das isogenetische Hammelhamolysin der Tiere vom Meer-
schweinchentypns (Hand, Eatze, Meerschweinchen) wird dnrch ge-
kochtes Hammelblnt and Meerschweinchenorgane nicht gebnnden.
Bei Immnnisierang von Eaninchen, Meerschweinchen, Hnnden
and Eatzen mit Rinderblnt entsteht neben Binder- anch Hammel-
blnthamolysin. Anch dieses wird dnrch Hammelblnt nicht gebnnden.
Hiernach ist anznnehmen, dafl die BlntkOrperchen jeweils einen
Hanpt- and einen Nebenrezeptor besitzen, die die Bildnng eines
Haapt- and Nebenhamolysins bedingen. Yon diesen hat der Haupt-
ambozeptor nor Afflnitat zn dem Antigen, das ihn erzengt hat,
wahrend der heterogenetische Nebenambozeptor sowohl znr Neben-
grnppe des Mntterantigens wie znm entsprechenden Hanptrezeptor
des heterogenetischen Antigens Affinitat hat
Die bei Antihammelseris in Bindangsversnchen zatage tretende
Differenz zwischen der Tiergrnppe vom Eaninchentypns and der vom
Meerschweinchentypas besteht in den Bindangsverhaitnissen gegen-
ftber dem isogenetischen Rinderhamolysin nicht.
Im dritten Teile der Arbeit wird gezeigt, daB das heterogene¬
tische Rinderhamolysin des Antihammelblnt-Eaninchenserams zwar
dnrch frisches, nicht aber dnrch gekochtes Hammel- and Rinderblnt
sowie dnrch Organe vom Meerschweinchentypas gebnnden wird,
wahrend das in gleicher Weise erzengte heterogenetische Binder-
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296
Immunit&tgforschang.
h&molysin des Hande- nnd Eatzenserums auch durch gekochtes
Hammel- und Rinderblut gebunden wird. Es findet sich bier also
die gleicbe Differenzierung in zwei Tiergrnppen wie beim Hammel*
h&molysin. Dagegen besteht diese nicht bei der flammelblut lbsenden
Quote des Antirinderblutserums.
Der vierte Abschnitt der Arbeit enthS.lt Untersucbungen fiber
die Bildung heterogenetischer Hammelh&molysine bei Hand und Meer-
schweinchen durch gekochtes Hammelblut. Diese Sera ldsen nur
Hammel* nicht Rinderblut. Im Bindungsversuch verhalten sich die
Sera wie die vom Kaninchen, d. h. das entsprechende heterogenetische
Hammelhfimolysin wird durch die Niere des Serumspenders verankert.
Die Tatsache, dafi Organe einer Tierspezies in vitro ein Hamolysin
binden, schliefit somit keineswegs das Vorkoromen des entsprechenden
Hftmolysins in der Blutbabn aus. Eurt Meyer (Berlin).
Weil, Edmund, fiber die Beziehung der Bindung zur Wir-
kung des Komplementes bei der Hamolyse. (Biochem.
Zeitschr. Bd. 65. 1914. S. 332.)
Nachdem Yerf. frtther festgestellt hatte, dafi die dritte Eompo-
nente des Eomplements bei der H&molyse nicht verbraucht wird,
nntersuchte er jetzt, ob die Bindung von Mittel- und Endstfick des
Eomplements Yorbedingung der H&molyse ist.
Mit steigenden Mengen Ambozeptor sensibilisierte Blutkfirperchen
wurden mit durch Eobragift inaktiviertem Meerschweinchenserum
einige Zeit znsammengebracht und dann abzentrifugiert. Dann wurde
einerseits zu den Blutkfirperchen die dritte Eomponente zugefugt;
andererseits wurde das Eobraserum auf Mittel* und Endstfickgehalt
nntersucht.
Es ergab sich, dafi Blutkdrperchen, die mit weniger als ffinf
h&molytischen Dosen sensibiliert waren, aus dem Eobrasernm nicht
soviel Mittel* nnd Endstfick banden, als zur H&molyse erforderlich war.
Vert. schliefit hieraus, dafi das Mittel- und Endstfick des Eom-
plements ihre Wirkung ausfiben kfinnen, ohne verankert zu werden,
was mit den geltenden Anscbauungen im Widerspruche stehen wfirde.
Eurt Meyer (Berlin).
S4zary, A. et Borel, P., Recherches des anticorps surr6naux
an cours de l’insuffisance surr6nale. (C. r.Soc. de Biol.
T. 76. 1914. p. 384.)
Anwendung der Eomplementbindungsmethode in 7 F&llen von
Nebenniereninsuffizienz, darunter 4 Falle von typischem Addison.
Als Antigen diente Nebennierenextrakt vom Rinde. In alien F&llen
wurde ein negatives Ergebnis erzielt. Positive Reaktion gaben mit
diesem Antigen nur syphilitische Sera. Gildemeister (Posen).
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ImmunitStaforechung.
297
Karsner, Howard T., Amiral, H. H. and Bock, A. 0., A study
of the influence of splenectomy and of certain organs
and organextracts on the hemopsonins of the blood
sernm. (Journ. of med. Research. Vol. 30. 1914. p. 383.)
Bei splenektomierten Hunden hat eine 2—5 Tage nach der
Splenektomie vorgenommene Injektion h&molytischen Immunserums
in Dosen, die dentliche Hamoglobinurie erzeugen, starke Phagocytose
yon Erythrocyten dnrch die Endothelien der Lymphdriisen nnd Leber
zur Folge. Der ProzeB beginnt ungefahr 3 Stunden nach der In¬
jektion, erreicht seinen HGhepnnkt nach nngef9.hr 24 Stunden nnd
ist nach 48 Stnnden abgelanfen. Die Endothelien enthalten dann •
nnr noch grofie Mengen yon Pigment.
Der Gehalt des Serums an H&mopsoninen ist bei splenektomierten
Hunden normal. Er wird auch durch Zusatz yon Extrakten aus
Organen normaler Oder splenektomierter Tiere nicht beeinfluBt.
Kurt Meyer (Berlin).
Koltzow, N. K., liber die Wirkung von Wasserstoffionen
auf die Phagocytose von Carchesium lachmanni. (Int.
Zeitschr. f. Biol. Bd. 1. 1914. S. 82, nach Chem. Zentralbl. 1914. II.
S. 1061.)
Die Verhinderung der phagocyt&ren Aufnahme yon chemischer
Tusche durch Carchesium lachmanni geschieht durch ErhGhung des
Wasserstoffionengehaltes des Wassers, d. h. die Phagocytose ist eine
Funktion der Wasserstoffionenkonzentration. Bei etwa 10—4,8 m
Wasserstoffionenkonzentration werden die ersten Spuren der S&ure-
wirkung, die Sedimentierung der Tusche auf den Cilien, nachweisbar,
bei 10—4 m Wasserstoffionenkonzentration werden keine schwarzen
Vakuolen gebildet. Verf. schl> diese biologische Methode zur Be-
stimmung der Wasserstoffionenkonzentration vor.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Weinberg, M. et Slgnin, P., Recherches biologiques sur
l’6osinophilie. (Ann. de l’lnst. Pasteur. T. 28. 1914. p. 470.)
Die eosinophilen Blutzellen besitzen wie alle weiBen Blut-
kGrperchen chemotaktische Eigenschaften. Sie reagieren viel leichter
als andere Leukocytenarten auf manche toxische Substanzen, insbe-
sondere parasit&ren Ursprungs. Werden diese „eosinotaktischen“
Substanzen von kranken Oder infizierten Geweben resorbiert, so locken
sie mehr Oder weniger betr&chtliche Mengen Eosinophiler an und
veranlassen so die Entstehung einer lokalen Eosinophilie.
Die experimentelle Prftfung der Bedingungen, unter denen man
eine lokale Eosinophilie erzeugen kann, ergab folgendes. Man kann
eine lokale Eosinophilie nur bei solchen Tieren erzeugen, bei denen
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298
ImmunitStsforachung.
eine Blnteosinophilie besteht. Die Intensitat der lokalen Eosinophilie
ist nicht allein von der verschiedenen eosinotaktischen Wirkung der
einzelnen toxischen Oder parasit&ren Sabstanzen abh&ngig, sondern
ganz besonders von der Menge der im Blnte des Yersnchstieres vor-
handenen Eosinophilen. Fehlen die Eosinophilen im Blnte oder sind
sie nnr sehr sp&rlich, dann vernrsachen die eosinotaktischen Sub-
stanzen eine lokale Anh&ufung von nentrophilen Polynukle&ren. Es
wirken also diese Sabstanzen nur vorzngsweise, aber nicht ausschlieB-
lich auf die Eosinophilen.
Sowohl bei der experimentellen, wie bei der dnrch Fixation ver-
. schiedener Parasiten bedingten lokalen Eosinophilie begegnet man
stets ans dem Blnte stamm enden, mit zweilappigem oder segmentiertem
Kerne versehenen Eosinophilen. Niemals wnrde eine Umwandlnng
von irgendwelchen Zellelementen an Ort nnd Stelle in Eosinophile
beobachtet
Bei wiederholt mit einer eosinotaktischen Substanz immnnisierten
Meerschweinchen trat nach snbkntaner oder intraperitonealer Injek-
tion des immnnisierenden Toxins viel schneller nnd wesentlich st&rker
lokale Eosinophilie auf als bei nnvorbehandelten Tieren. Im Laufe
der Immnnisiernng steigt die chemotaktische Sensibility der Eosino¬
philen sehr stark an. Das ist ein Beweis fur die Rolle, welche die
Eosinophilen in der Immunity gegen verschiedene toxische Sub-
stanzen bakteriellen oder parasitaren Ursprungs spielen, nnd zwar
am so mehr, als die Verff. dartnn konnten, dafi diese funktionelle
Anpassnng der Eosinophilen durchans spezifisch ist
Da die lokale Eosinophilie abh&ngig ist von der Blnteosinophilie,
so raft sie naturlicherweise augenblicklich eine Abnahme der Eosino¬
philen im peripheren Blnte hervor. Diese Abnahme der Bluteosino-
philen ist nm so deutlicher, je ansgedehnter die lokale L&sion ist,
nnd je starker das Tier gegen das znr lokalen Injektion verwendete
Toxin immunisiert ist. Diese Tatsache erkiart, warnm nach Operation
einer flydatidencyste eine Abnahme der Blnteosinophilen eintritt.
Die bei Anaphylaxie anftretende, znweilen intensive lokale Eosino¬
philie bernht nach Ansicht einiger Antoren auf chemotaktischer Wir¬
kung des Anaphylatoxins. Zwei Hanptargnmente sind von ihnen
znm Beweise der zwischen Eosinophilie nnd Anaphylaxie bestehenden
direkten Beziehnngen angef&hrt worden, die aber nach Ansicht der
Verff. hinf&llig sind. Die intraperitoneale Prufungsinjektion ver-
nrsacht keine lokale Eosinophilie in den Lnngen der Tiere, welche
den anaphylaktischen Shock uberleben. Die Lungeneosinophilie be¬
steht normalerweme bei der Mehrzahl der Meerschweinchen mit
wenig ausgesprochener Blnteosinophilie. Was die Steigernng der
Blnteosinophilie anbetrifft, die 24 Stnnden nach der intraperitonealen
Prufungsinjektion auftritt, so kann sie nicht als eine Folge der
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Immanit&taforschang.
299
Anaphylaxie angesehen werden; die Yerff. sehen in ihr nnr eine
direkte Wirkung des Antigens anf die blutbildenden Zentren, die
schon dnrch die Sensibilisierung anf diese Reaktion vorbereitet sind.
Gildemeister (Posen).
Tranbe, J., Tiber den Einflnd der Reibnng und Ober-
fl&chenspannnng bei biologiscben Vorg&ngen. (Int.
Zeitschr. 1 Biol. Bd. 1. 1914. S. 275, nach Chem. ZentralbL 1914. II.
S. 1161.)
Im Anschlud an die Arbeiten Schry vers wird gezeigt, dad die
Annahme einer Grenzschicht zwischen Zellphase nnd umspillender
Ldsung f&r die Vorg&nge der H&molyse, Fermentzerstorung nsw. von
Bedentnng ist. Es wird weiter gezeigt, dad das osmotische Gesetz
■dem for andere Energien giiltigen Ohmschen Gesetz entspricht. Die
osmotische Geschwindigkeit eines Stoffes ist proportional der osmoti-
schen Kraft nnd nmgekehrt proportional der Reibnng der Fltissig-
keiten. Der Komplementgehalt des Meerschweinchensernms nnd
anderer Sera bemht anf deren physikalischen Eigenschaften; anch
die Reibung der Sera spielt eine Rolle. Die Beobachtnngen werden
znr Erkl&rnng der Narkose nsw. herangezogen.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Slavik, Y., Serodiagnostik in gerichtlicher Medizin.
(Casopis Cesk^ch 16kafuv. VoL 53. 1914. p. 1298.)
Die Serodiagnostik, trotzdem sie einen gewaltigen Fortschritt
nnserer Untersnchnngstechnik darstellt, ist allein nicht imstande, anf
viele Fragen Antwort zn geben, w&hrend sie als Kontrolle nnd in
Kombination mit anderen Methoden die sichersten Resnltate gibt.
Jar. Stnchlik (Zurich).
Schiff, Fritz nnd Moore, Henry F., Yersnche ttber Blnt-
kbrperchen-An aphylaxie beim Meerschweinchen.
(t)ber Anaphylaxie. LVI. Mitteilung.) (Zeitschr. f. Immuni-
tatsforsch. Orig. Bd. 22. 1914. S. 618.)
Es gelingt nicht, Meerschweinchen gegen HammelblntkCrperchen
aktiv oder passiv anaphylaktisch zn machen. Es h&ngt dies aber
nicht, wieDoerr annimmt, mit der Receptorengemeinschaft zwischen
Hammelblutkorperchen und Meerschweinchenorganen znsammen. Denn
anch mit Blntarten, bei denen derartige Beziehnngen nicht bestehen,
wie Hinder- und Menschenblut, lassen sich Meerschweinchen nnter
Bedingungen, bei denen gegen Serum regelmadig Anaphylaxie ein-
tritt, nnr in seltenen Ausnahmef&llen anaphylaktisch machen.
Kurt Meyer (Berlin).
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300
Immunitytaforschung.
Simmel, Hans, Uber Anaphylaxie und prim&re Seram-
giftigkeit. (Ebenda. S. 694.)
Die prim&re Giftigkeit yon frischem aktiven Rinderserum ist fur
Meerschweincben, die dagegen zunfichst anaphylaktisch and dann mit
einer mehrtodlichen Dosis antianaphylaktisch gemacht sind, die
gleiche wie fur unvorbehandelte Tiere. Es ist hieraas zu schlieBen r
daB der Rezeptor der primfiren Giftigkeit yon der Abs&ttigung dee
anaphylaktischeu Antikbrpers nicht mitbetroffen wird, also von ihm
verschieden ist. Kurt Meyer (Berlin).
Haller, E., Gelingt eine Sensibilisierang durch EiweiB-
spaltprodukte und ist sie spezifisch? (Arbeit, a. d. Kais.
Gesundheitsamte. Bd. 47. 1914. S. 527.)
Das durch artspezifischen Aufbau unspeziflscher Bansteine cha-
rakterisierte EiweiBmolekttl zerfallt beim Abbau in seine Bansteine..
Diese vermbgen bei ihrer Verimpfung einen sensibilisierenden Reiz
auf den geimpften Organismus auszufiben. Die Sensibilisierang ist
aber nicht spezifisch; es treten n&mlich bei der Nachbehandlnng auch
mit heterogenem EiweiB typiscbe anaphylaktische Erscheinnngen auf.
Die Unspezifizitat der erzielten Sensibilisierang tritt auch dann hervor,.
wenn in der zur Vorbehandlung benfitzten Lfisung neben den Eiweifi-
spaltprodukten noch koagalierbares (artspezifisches) EiweiB vorhanden
gewesen war. Gildemeister (Posen).
%
Horax, Y. et Bollack, J., Recherches exp6rimentales sar
les reactions anaphylactiques produits par les albu¬
min o'ides da cristallin. (Ann. de l’lnst. Pasteur. T. 28. 1914.
p. 625.)
Werden Meerschweinchen mit dem Linseneiweifl einer anderen
Tierart sensibilisiert. so reagieren sie fast stets bei der Prfifung mit
diesem LinseneiweiB, sehr oft bei Prfifung mit LinseneiweiB anderer
Tierarten und h&ufig bei Prfifung mit LinseneiweiB der eigenen Art
Meerschweinchen reagieren bei Prfifung mit LinseneiweiB der homo-
logen Art nar dann, wenn sie mit heterologem LinseneiweiB vorbe-
handelt waren. Demnach scheint das LinseneiweiB hinsichtlich der
Uberempfindlichkeitsreaktion eine Sonderstellang einzanehmen. Es
besitzt ausgesprochene Organspezifizitfit, denn die mit irgendeinem
LinseneiweiB vorbehandelten Tiere reagieren niemals auf das Serum
des entsprechenden Tieres; dagegen fehlt dem LinseneiweiB jegliche
Artspezifizitat, denn es reagieren die mit irgendeinem LinseneiweiB
vorbehandelten Tiere fast auf jedes LinseneiweiB.
Gildemeister (Posen).
Abelous, J.-E. et Soula, C., Sur la repartition de l’azote et
du phosphore dans le cerveau des lapins normaux et
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Immunity teforschung.
301
anaphylactisds. Deductions sur le m§canisme de
l’anaphylazie. (C. r. 8oc. de BioL T. 76. 1914. p. 571.)
Nach Vorbehandlung mit Urohypotensin fiberempfindliche Kanin-
chen zeigten eine Zunabme der Lipoidmenge in der Hirnsubstanz
nnd eine Anreichernng der Nervensubstanz mit Phosphorproteiden
•(Nukleoproteiden). Gildemeister (Posen).
Bradley, H. C. and Sansum, W. D., Some anaphylactic reac¬
tions. (Journ. of. biol. Chem. VoL 18. 1914. p. 497.)
Meerschweinchen, die gegen Kinder- Oder Hundehfimoglobin
•empfindlich gemacht worden waren, reagierten auf Hfimoglobine
anderen Ursprnngs (Hund, Kind, Katze, Kaninchen, Katte, Schild-
krfite, Schwein, Pferd, Kalb, Ziege, Scbaf, Tanbe, Hnhn, Mensch) gar
nicht Oder nur in geringem Grade. Hfimoglobine yerschiedener
Herkunft sind demnach cbemisch yoneinander verschieden. Meer-
schweinchen, denen arteigene Gewebsproteine injiziert worden waren,
zeigten Uberempfindlichkeit geringen Grades gegen isogene Proteine.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Nathan, Ernst, Uber Anaphylatoxinbildnng dnrch Innlin
(zngleich ein Beitrag fiber die Bedentung des physi-
kalischen Znstandes ffir die Anaphylatoxinbildnng).
(Zeitschr. f. Immnnitfitsforsch. Orig. Bd. 23. 1914. S. 205.)
Es gelingt, dnrch Digerieren yon aktiyem Meerschweinchenserum
mit Innlin Anaphylatoxinbildnng zn bewirken. Dabei ist es aber not-
wendig, dafi sich das Innlin in Suspension befindet; mit gelbstem
Innlin tritt keine Giftbildnng ein. Dafi das znr Herstellung der
Lfisnng erforderliche Erwfirmen hierbei keine Kolle spielt, ergibt
sich darans, dafi geldstes, wieder eingetrocknetes nnd dann im Meer¬
schweinchenserum snspendiertes Innlin giftbildend wirkt. Ebenso
werden bei der LOsung des Innlins keine Snbstanzen frei, die die
Anaphylatoxinwirknng verhindern. Denn das mit Innlinldsnng ver-
setzte Serum liefert selbst mit snspendiertem Innlin Anaphylatoxin.
Anch bereits gebildetes Anaphylatoxin wird dnrch Innlinldsnng nicht
entgiftet.
Es mnfi also ans den Versnchen geschlossen werden, dafi die
Anaphylatoxinbildnng in ansgesprochener Abhfingigkeit yon dem
physikalischen Znstand des Antigens steht. Zngleich wird es in
faohem Mafie nnwahrscheinlich, dafi das Anaphylatoxin dem Innlin
beigemengten Eiweifispnren seine Entstehnng verdankt.
Kurt Meyer (Berlin).
▼. Angerer,Karl, Experimentelle nnd theoretische Stndien
fiber die Epiphaninreaktion. (Arch.f.Hyg.Bd.83.1914.S.77.)
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302
Imnumit&teforechung.
Vert hat Untersuchungen darfiber angestellt, ob die Epiphanin-
reaktion, die von Weichardt als eine Oberflachenreaktion bezeichnet
wird, darch Kbrper, z. B. Gelatine, welche die Oberfifichenspannung
von Wasser stark verandern, beeinfluBt wird. Es zeigte sich, daft
die Gelatine bis mindestens znr Konzentration 1:10000 den Neutrali-
tfitspunkt von Ba(OH), + H,S0 4 Oder von NaOH -f- HC1 verschiebt,
sofern im Moment der Neutralisierung ein Niederschlag gebildet
wird. Desgleichen verfindern die Gelatinelfisnngen die Oberflachen-
spannnng. Vert sieht es als wahrscheinlich an, daB die Verschie-
bang des Neutralitfitspunktes anf einer darch verschiedene Ober-
flfichenspannung beeinfluBten Adsorption von Alkali an den Nieder¬
schlag bernht. Gleichzeitig ist eine Beeinflossung der sich bildenden
Niederschlagsoberflache mfiglich. Mfiglicherweise beruhen die Aus-
schlage bei der Verwendang von Seram and Antigen gleichfalls anf
Anderungen der Oberflftchenspannang. Gildemeister (Posen).
Abderhalden, Emil, Die experimentellen Beweise ffir das
Vorkommen von Abwehrfermenten nnter verschie¬
dene n Bedingnngen. (Munch, med. Wochenschr. 1914. S. 1897.)
Zasammenfassender Vortrag. Kurt Meyer (Berlin).
Brahm, C., Die Ahderhaldenschen Abwehrfermenten
(Zeitschr. f. angew. Chem. Jg. 27. 1914. S. 464.)
Zasammenfassender Vortrag.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Prim&a, F., Uber Abderhaldensche Serodiagnostik. (Li-
jeCnicki Vijesnik. Vol. XXXVI. 1914. p. 261.)
Verf. Erfahrnagen bestatigen die Spezifizitat der Abder¬
halden schen Reaktion. In erster Reihe eignet sie sich znr Diagnose
der Schwangerschaft, ffir andere Diagnosen sind weitere Studien
notig. Jar. 8tachlik (Zfirich).
Abderhalden, Emil nnd Grigorescn, L., Das Verhalten von
Tieren, die plasmafremde Substrate nebst den zuge-
hfirigen Fermenten resp. nnr erstere allein im Blate
besitzen, gegenfiber der parenteralen Zufuhr be-
stimmter Peptone, Proteine and Serumarten. (Mttnclu
med. Wochenschr. 1914. S. 1211.)
Plazentapepton raft bei Innehaltang bestimmter Dosen nar bei
schwaageren Tieren schwere Allgemeinerscheinangen nnd lokale
Schwellnng mit Odem hervor. Andere Peptone wirken anscheinend
nicht. Kurt Meyer (Berlin).
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Immanit&tsforachang.
303
Bohmann, F. und Kumagai, T., Bildnng yon Milchzncker
aus Laevalose dnrch Blntserum, das nach parenteraler
Zufuhr von Rohrzncker gewonnen wurde. (Biochem.
Zeitschr. Bd. 63. 1914. S. 464.)
Kumagai hatte fraher gefunden, daB nach parenteraler Znfuhr
von Rohrzncker das Serum nicht nnr die Eigenschaft gewinnt, Rohr¬
zncker zn spalten, sondern auch seine Spaltnngsprodnkte weiter umzn-
wandeln, nnd zwar ans Dextrose Laevnlose nnd aus dieser ein Dis-
accharid zn bilden. Verff. fiihren jetzt den Nachweis, daB dieses
Disaccharid Milchzncker ist. Knrt Meyer (Berlin).
Bisgaard, A. nnd Korsbjerg, A., Kritische Bemerknngen
zn Abderhaldens Dialysierverfahren. (Deutsche med.
Wochenschr. 1914. S. 1367.)
Die Prfifung der Organe anf Freiheit von mit Ninhydrin rea-
gierenden Snbstanzen kann von Tag zn Tag wechselnde Resnltate
geben. Anscheinend spielt hierbei die Unzuverl&ssigkeit der Ninhydrin-
reaktion die Hanptrolle. Mit derselben Peptonlosung kann sie ganz
verschieden stark ansfallen. Diese Fehlerquelle diirfte von viel
grSflerer Bedentnng sein als die nngleiche Durchlassigkeit der Hiilsen.
Bei der Untersnchnng verschiedener Psychosensera mit der
Abderhaldenschen Methode konnten Verff. die Resnltate Fansers
in keiner Weise best&tigen. Durch direkte Stickstoffbestimmung
konnte fiberhaupt keine proteolytische Wirknng im Blute von Geistes-
kranken nachgewiesen werden. Knrt Meyer (Berlin).
Kafka, 0. nnd PfSrringer, 0., Experimentelle Stndien znr
Frage der Abwehrfermente. (Deutsche med. Wochenschr.
1914. 8.1255.)
Nach intraperitonealer Einverleibnng blntfrei gewaschener nnd
ansgekochter Organe treten beim Kaninchen im Serum absolnt organ-
spezifische Fermente anf, wobei die gleichen Organe verschiedener
Arten (Kaninchen, Stier, Mensch) gleichmaBig abgebant werden.
Dnrch Thorinm-X lenkocytenarm gemachte Kaninchen bilden
keine Abwehrfermente. Andererseits wird bei normalen Tieren nach
Injektion der Organe vorfibergehende Lenkocytose beobachtet. Es
ist hierans zn schlieBen, dafi die Lenkocyten eine Rolle bei der
Bildnng der Abwehrfermente spielen, sei es daB sie selbst diese Fer¬
mente erzengen oder daB sie die in den betreffenden Organen ge-
bildeten spezifischen Fermente anfnehmen nnd in die Blntbahn bringen,
nm dort den Zerlegnngsprozefi des fremdartigen Eiweifies vorzn-
nehmen. Knrt Meyer (Berlin).
Xampl, Arno Ed., Uber passive Ubertragnng der sog. Ab¬
wehrfermente. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1213.)
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304
Immunit&teforechang.
Die proteolytischen Fermente des Serums lassen sich passiy von
Tier zu Tier und von Mensch &uf Tier tibertragen. Auffallender-
weise zeigt meist das ttbertragene Ferment eine st&rkere Wirknng
auf das Substrat als das ursprOngliche Serum. MOglicherweise findet
eine Aktivierung der injizierten Fermente durch das Serum des
Ver8uch8tiers statt.
Auch von Tier auf Mensch gelingt die Ubertragung der Fermente.
So lied sich bei kachektischen Krebskranken, deren Serum kein
Krebsgewebe spaltendes Ferment enthielt, durch Injektion sines
Fermentes gegen Earzinomgewebe enthaltenden Pferde- resp. Hammel-
serums AbbauvermOgen des Serums far Karzinom erzeugen. Es dfirfte
sich hierbei urn eine direkte Ubertragung der Fermente, nicht urn
eine Aktivierung in unwirksamem Zustande bereits vorhandener Fer¬
mente handeln. Vielleicht lassen sich diese Beobachtungen auch
therapeutisch verwerten. Kurt Meyer (Berlin).
Lehm, W., Zur Frage der Abderhaldenschen Ferment-
re akt ion. (Mttnch. med. Wochenschr. 1914. S. 1274.)
LftBt man auf Organsthckchen, die nach Abderhalden fur das
Dialysierverfahren pr&pariert sind, Menscbenblut-Immunserum unter
Komplementzusatz einwirken, so bekommt man positive Ninhydrin-
reaktion im Dialysat auch in solchen Fallen, wo alle anderen Methoden,
wie z. B. die mikroskopische Untersuchung, die Organe als blutfrei
erscheinen lassen. Nur bei sorgfaitigstem Auswaschen ganz kleiner
Organstttckchen wurde eine negative Reaktion erhalten. Es ist
moglich, dafi in den Organen enthaltene Blutspuren, die sich bisher
dem Nachweis entzogen, fur die unbefriedigenden Resultate einzelner
Autoren verantwortlich zu machen sind. Kurt Meyer (Berlin).
Matzkiewitsch, J., Kolloidale GoldlSsung als Reagenz fftr
die Abderhaldensche Reaktion. (Deutsche med. Wochen¬
schr. 1914. S. 1221.)
Da kolloidale Goldlbsung ein kufierst empftndliches Reagenz auf
Eiweifi und Eiweifispaltprodukte ist, so empfiehlt Verf. seine An-
wendung, urn einerseits die Undurchlassigkeit der Dialysierhfilsen fur
Eiweifi und andererseits ihre Durchiassigkeit far Peptone zu prQfen.
Kurt Meyer (Berlin).
Hirsch, Chr. G^ Zur Kritik der Seidenpeptonmethode und
der intrazellulhren Protease. (Hoppe-Seylers Zeitschr. f.
physiol. Chem. Bd. 91. 1914. S. 78.)
Verf. fand, dafi alle mOglichen Gewebe von Schnecken, Fischen
usw. mit der 8eidenpeptonmethode (Ausscheidung von Tyrosinkristallen)
eine intrazellul&re Oder Gewebsprotease enthalten, sie unterscheiden
ty Google
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Inunnnit&tsforschung.
305
sich nur in der Starke der Reaktion. Die Proteasedriisen geben viel
Tyrosin, die anderen Gewebsteile wenig. Verf. folgert darans, daB
das Bezeichnende der Verdanungsdriisen nicht mehr ist, daB sie ein
Ferment besitzen, sondern daB sie einen UberschuB an Ferment in
sich erzengen. Jedes Ferment ist zunachst intrazellular. Verdauungs-
drdsen sind also solche Driisen, die so viel Ferment in sich erzengen,
daB es nach auBen abgegeben werden kann. Zum Nachweis einer
intrazellnlaren Oder Gewebsprotease ist die Seidenpeptonmethode sehr
gnt brauchbar. Nur fiir die spezielle Frage ist im Gewebe eine
Proteasedriise, d. h. znm Nachweise eines solchen intrazellnlaren
Fermentiiberschusses, wie er fur Verdanungsdriisen bezeichnend ist,
scheint die Methode nicht brauchbar zu sein, weil sie zu empfind-
lich ist. W e d e m a n n (Berlin-Lichterfelde).
Hirsch, P., Fermentstndien. I. Bestimmnng von Ferment-
wirkungen mit Hilfe des Interferometers. I. Mitteil.
Die Anwendung der „interferometrischen Methode"
znm Studinm der Abwehrfermente. (Ebenda. S. 440.)
Mit Hilfe des L5we-Zeifischen Interferometers werden die
Konzentrationsfinderungen bestimmt, die durch Auflosung der dnrch
Einwirknng der Abwehrfermente auf Organsnbstrate gebildeten Pep¬
tone in dem zn nntersuchenden Serum bedingt sind. Die interfero-
metrische Methode ist besonders dadnrch gekennzeichnet, daB sie
dnrch das Messen mit einem Kompensator eine Nnllmethode darstellt,
die sich durch die leichte Ablesbarkeit nnd das dadnrch bedingte
Ansschalten des „subjektiven Beobachtungsfeldes" auszeichnet Der
Mitteilnng sind Abbildnngen nnd eine erlauternde Bescbreibung der
Methodik beigegeben. Die Hauptschwierigkeit des Verfahrens liegt
in der Beschaffung geeigneter Organpr¶te. Die Pr¶te mhssen
absolnt trocken sein, da durch die geringste Fenchtigkeit eine Ver-
dhnnnng des Serums vemrsacht wird, die im Interferometer nach-
weisbar ist nnd zn entgegengesetzten Ausschl&gen fuhrt. Der Vert
hat ein gnt wirksames Praparat, menschliches Plazentapepton dar-
gestellt, das alien Anfordernngen entspricht, nnd das er abgewogen
in zugeschmolzenen Rohrchen abgibt.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Spilka, A., Fermente in der Pathologic. (Casopis desk^ch
16kaffiv. VoL 53. 1914. p. 1248.)
In seinem Ubersichtsvortrag diskntiert Verf. den Begriff „Fer¬
ment", erCrtert die Prinzipien der Elassidkation derselben nach der
chemi8chen Beschaffenheit der Prozesse, nach der Herkunft der Fer¬
mente (physiologische = norm ale, pathologiscbe nnd Antikflrper), be-
spricht besonders die Ferm. xenosita nnd parasita nnd skizziert die
Erst® Abt. Bef. Bd. 63. No. 10. 20
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306
Immunit&taforgchtmg.
Bedeutnng der Fermente far die Diagnostik and Therapie der Krank-
heiten. Jar. 3tnchlik (Zfirich).
Flatow, L., Uber Abbau von Easein durch Blutsernm.
(MQnch. med. Wochenschr. 1914. S. 1600.)
Easein wird von jedem Normalsernm dentlich, von Graviden-
sernm meist in verstarktem Mafie abgebant. Damit ist ein neuer
Beweis fBr die Unspezifizit&t der Sernmfermente geliefert.
Die Spaltprodnkte kOnnen in der Dialysierfliissigkeit quantitativ
mittels der Mikrokjeldahlmethode Oder anch kolorimetrisch mit der
Ninhydrinreaktion bestimmt werden. Es liefie sich so ein „proteo-
lytischer Index" im Verhaitnis znr proteolytischen Wirkung normalen
Serums anfstellen. Enrt Meyer (Berlin).
Dejust, Snzanne, La reaction d’ Abderhalden est-elle an
ph6nom6ne „crois6 a entre la femme et la cbienne?
(C. r. Soc. de Biol. T. 76. 1914. p. 472.)
Normales Handeserum bant weder Plazentagewebe vom Honde
noch vom Menschen ab, dagegen banen das Seram einer trftchtigen
Httndin and das Serum eines schwangeren Weibes Plazentagewebe
sowohl vom Hnnde wie vom Menschen ab.
Gildemeister (Posen).
Griesbach, Walter, Znr quantitativen Ansfhhrang der
Abderhaldenschen Schwangerschaftsreaktion mittels
der Stickstoffbestimmnng im Dialysate. (M&nch. med.
Wochenschr. 1914. S. 979.)
Urn das Dialysierverfahren von den Fehlerquellen der Ninhydrin¬
reaktion zu befreien, bestimmte Verf. die Sticktstoffmenge im Dialysat
mit der Bangschen Mikrokjeldahlmethode.
In 3 Fallen von Graviditat wnrde eine Znnahme von 69,3, 60
and 95,4 % des Aasgangswertes gefanden. Ubereinstimmend damit
war die Ninhydrinreaktion in 2 Fallen positiv. Bei 4 anderen Fallen,
darunter 1 Pyosalpinx and 1 Salpingitis fand sich eine nnr geringe
Znnahme Oder sogar eine, wohl auf Absorptionsvorgange zurttckzn-
fdhrende Abnahme des N-Wertes.
Empfehlenswert ist die Vordialyse des Serums, da dann die
prozentische Znnahme eine erhebliche ist. Enrt Meyer (Berlin).
Prnslk, B. a Ttima, J M Uber Fermente im Blnte wahrend
der Schwangerschaft and im Verlaufe verschiedener
Erkrankungen. (L6kafsk6 Roghledy. Abt f. Imm. Vol. IIL
1914. p. 129.)
Yerff. haben zahlreiche Sera von Schwangeren and EarzinomatOsen
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Immanit&tsforschung.
307
anf verschiedenste Organe nntersucht. Was die Schwangerschaft be-
trifft, lieferten fast 100 °/ 0 positive Resultate; aber schon die Kontroll-
reaktionen ergaben, dad wohl polyvalente Fermente vorhanden sein
m&ssen, so dad differentialdiagnostisch die Methode oft im Stich l&fit.
Was Karzinome betrifft, ist keine Hoffnung vorhanden, dad sich die
Methode im Anfangsstadinm diagnostisch verwerten liede.
Jar. Stnchlik (Ziirich).
Gnggenheimer, Hans, Die Abderhaldenschen Methoden des
Nachweises proteolytischer Sernmfermente in ihrer
klinischen Anwendnng. (Zeitschr. f. Chemotherapie. Ref.
Jahrg. 3. 1914. S. 210.)
ftbersichtsreferat. Die Verladlichkeit der Schwangerschaftsreak-
tion wird von den meisten mit der verscharften Dialysiermethode
arbeitenden Untersnchern anerkannt. Die Resultate der verschie-
denen Antoren bei Karzinom- nnd Organdiagnostik weichen hinsicht-
lich der SpeziflzitSt der dabei gefnndenen Abwehrfermente noch von-
einander ab. Eine Erkl&rung hierfur sieht Verf mbglicherweise in
einem „Mitabbau“ khnlich der Mitagglntination bei der Widal-
schen Reaktion. Mit anderer Methodik gewonnene Resultate des
Verf weisen daranf hin, dad es sich bei den nachweisbaren Serum-
fermenten nicht nm reaktive „Abwehrfermente“, sondern um
einen „primaren Ubertritt von Organfermenten“ in die
Blntflnssigkeit handelt. Ffirth (Berlin).
Freymnth, F., Ein Beitrag znr Frage der klinischen Ver-
wertbarkeit des Abderhaldenschen Dialysierver-
fahrens. (Mtinch. med. Wochenschr. 1914. S. 916.)
Kasnistische Znsammenstellnng von Abderhaldenschen Dialy-
sierversuchen bei verschiedenen Krankheiten, mit verschiedenen
Organen, nach scheinbar unstimmigen, nach fraglichen, noch znm Teil
oder ganz mit dem klinischen Befnnde ubereinstimmenden Ergeb-
nissen.
In der Mehrzahl padten Versuchsansfall nnd klinische Beobach-
tnng znsammen. Bei fast jeder scheinbar falschen Reaktion fand
sich entweder eine Fehlerqnelle oder war nicht ansznschlieden, daft
nicht doch ein klinisch nicht nachweisbar erkranktes Organ gestOrt
war. In einer nicht geringen Zahl von Fallen entsprach die Reak¬
tion so dem klinischen Befunde, das es sich nm keinen Znfall handeln
konnte nnd Speziflzitat der Reaktion angenommen werden mudte.
Niemals reagierten Nichtschwangere mit Plazenta. Freilich ist der
Verlanf des Versnches von vielen Nebenumst&nden abhangig, die sich
durch seine einmalige Ausfkhrung nicht beherrschen lassen, vor allem
von Art nnd Ver&nderlichkeit der Hiilsen. Anch die Sera konnen,
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308
ImmnmtfttsforBchang.
wenn aach selten, schwanken and gelegentlich keinen Abban zeigen.
Fiihrt man das Yerfahren beim selben Falle mehrmals sorgfaltig aus,
so erzielt man klinisch Branchbares. Georg Schmidt (Berlin).
Mosbacher, Ed. nnd Port, Fr., Beitrag zar An wendbarkeit
des Abderhaldenschen Dialysierverfahrens. (Dentsche
med. Wochenschr. 1914. S. 1410.)
Die Versnche der Yerff., Gravidithtsdiagnosen mit Hilfe der
Abderhaldenschen Reaktion za stellen, scheiterten an der ganz
nnznveriassigen Dnrchlassigkeit der Hnlsen far Seidenpepton and an
der UnmSglichkeit, eine Plazenta za bekommen, die nar von Graviden-
sernm and nicht aach von Normalsernm abgebaat warde. Ob dies
anbefriedigende Resaltat an den nicht ansschaltbaren Fehlerqnellen
der mangelhaften Methodik Oder an der Nichtspezifizitat der Abwehr-
fermente oder an beiden gelegen ist, mad dahingestellt bleiben.
Jedenfalls sehen Verff. sich veranladt, von einer Anwendnng der
Methode bei inneren Erkranknngen vorerst Abstand za nehmen.
Kart Meyer (Berlin).
Willheim, Robert and Szandiez, Stephan, Uber das Yerhalten
des Serums gegeniiber nativen Plazen t azellen.
(Biochem. Zeitschr. Bd. 65. 1914. S. 219.)
Verff. legten sich die Frage vor, ob ahnlich, wie Krebszellen nar
darch norm ales, nicht darcb Karzinomsernm aafgelOst werden, aach
normales and Gravidensernm sich in ihrem Auflosungsvermogen fur
Plazentazellen unterscheiden.
In der Tat zeigten in 6 von 8 nntersnchten Fallen Plazenta¬
zellen mit Normalsernm digeriert eine Znnahme des inkoagnlablen
Stickstoffs, wkhrend bei der Digestion mit Gravidensernm eine der-
artige Znnahme nicht erfolgte, vielmehr der inkoagalable Stickstoff
sogar einen geringeren Wert als bei der getrennten Anfbewahrnng
beider Sabstrate zeigte. Dieser Mindergehalt dflrfte daraaf zarack-
znfiihren sein, dad dem Gravidensernm im Gegensatz zam Nicht-
gravidensernm die Fahigkeit zakommt, den aatolytischen Abbaa von
Plazentazellen in spezifischer Weise za hemmen. Die Plazenta nimmt
in dieser Beziehang eine Ansnahmestellnng ein, da die Antolyse
anderer Zellen aach darch Normalsernm gehemmt wird.
Der scheinbare Widersprnch dieser Ergebnisse za den Resaltaten
der Abderhaldenschen Reaktion erkl&rt sich damit, dad bei dieser
gekochte Plazenta verwandt wird, wodarch die Wirkang der aato¬
lytischen Fermente ansgeschaltet wird. Kart Meyer (Berlin).
de Jong, D. A., Intradermale and konjnnktivale Schwan-
gerschaftsreaktion. (Mflnch. med. Wochenschr. 1914. S. 1602.)
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Immimit&tsfors chang.
309
Yerf. konnte bei trachtigen Kfihen weder mit Aufschwemmungen
von gepulverter ffitaler oder materner Plazenta noch mit Plazenta-
autolysaten spezifische Intrakntan- Oder Eonjnnktivalreaktionen er-
zielen. Einerseits blieben sie bei trachtigen Tieren h&ufig aus,
andererseits waren sie bei nichttr&chtigen bisweilen positiv. Auch
trat die Reaktion h&ufig mit entsprechenden Praparaten aus Muskel-
gewebe ein. Kurt Meyer (Berlin).
' Neton&ek, X., Uber die Bedeutung der Abderhaldenschen
Reaktion ffir die Psychiatrie. (Revue v neuropsychopatho-
logie. Yol. XL 1914. p. 42.)
Stnchlik, Jar., Serologie in der Psychiatrie. (Ibid. p. 6.)
Beide Arbeiten besch&ftigen sich mit der M5glichkeit, Bedeutung
und praktischen Anwendung von verschiedenen serologischen Me-
thoden in der Psychiatrie (verschiedene Modifikationen der Wasser-
mannschen Reaktion, Weichardtsche Reaktion fanden u. a. Be-
sprechnng). Yollst&ndiges Literaturverzeichnis.
Jar. Stnchlik (Zurich).
Kirsebbamn, P. und Kohler, R., Die Differenzierung von
Bakterien mittels des Abderhaldenschen Dialysier-
verfahrens. (Wien. klin. Wochenschr. 1914. S. 837.)
Yerschiedene bakterielle Immunsera zeigten ganz unregelra&fliges
Yerhalten beim Abbau von Bakterienaufschwemmungen Oder Trocken-
bakterien. Yon einer Spezifizitat konnte keine Rede sein. Mensch-
liche Sera bauten Tuberkelbazillen nicht nur bei Tuberkulose, son-
dern auch, wenn auch vielleicht schwacher, bei anderen Erkrankuugen
nnd auch bei Gesunden ab.
Zur Differenzierung von Bakterien oder zur Diagnose bakterieller
Erkrankungen ist demnach das Abderh aldensche Yerfahren nicht
geeignet. Kurt Meyer (Berlin).
Isgatschenko, B., Uber die Spezifitkt der gegen Pflanzen-
eiweifi gerichteten proteolytischen Fermente. (Deutsche
med. Wochenschr. 1914. S. 1411.)
Das Serum von Kaninchen, die mit Flachs-, Weizen-, Nufl- und
Hafereiweifi vorbehandelt waren, baute die betreffenden EiweiBarten
spezifisch ab. Die Abderh aldensche Reaktion kann also wia
andere serodiagrostische Methoden zur Differenzierung von Pflanzen-
eiweifl herangezogen werden. Kurt Meyer (Berlin).
Pincussohn, Ludwig und Krause, Charlotte, Untersuchungen
fiber die fermentativen Eigenschaften des Blutes^
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310
Neue Literatur.
III. Uber Nukleasen nod glukosidspaltende Fermente.
(Biochem. Zeitschr. Bd. 6S. 1914. S. 269.)
Bei der Untersuchung einer grOfleren Zahl von menschlichen
Seren ergab sicb, dad diese s&mtlich mehr Oder weniger stark Hefe-
nukleinsanre spalteten. Charakteristische Unterschiede fanden sich
nicht. Dagegen wurde Thymusnukleinsfture nor von 4 Basedowseren
gespalten.
Bei Hand, Kaninchen and Taube zeigte das Seram regelm&fiig
auch SpaltungsvermOgen fur Thymusnukleinsaure.
Seram normaler Hnnde und Kaninchen spaltete das Glykosid
Arbutin nicht Nach Injektion von Arbatin trat in einzelnen Fallen
ein schwaches SpaltungsvermOgen anf.
Gruppenreaktionen in dem Sinne, dad das Seram mit Glykosiden
vorbehandelter Tiere auch Bohrzucker spaltete Oder nmgekehrt,
warden nicht beobachtet. Kurt Meyer (Berlin).
Pincnssohn, Lndwig and v. Roques, Kurt Rfidiger, Unter-
sachangen Uber die fermentativen Eigenschaften des
Blutes. IV. Untersuchung der Formbestandteile des
Blates anf proteolytische Fahigkeiten. (Biochem. Zeit¬
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Verff. konnten mittels der Abderhaldenschen Versuchs-
anordnung einen Abbau von koaguliertem Eiweid durch rote Blut-
kOrperchen niemals nachweisen. Auch eine Autolyse der BlutkOrper-
chen warde niemals beobachtet. Dagegen zeigten Leukocyten eine
Starke proteolytische Wirksamkeit, w&hrend freie ExsndatflQssigkeit
proteolytisch nicht wirksam war. Knrt Meyer (Berlin).
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susammen geatellt von
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1915. N. 1. p. 26.)
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CentralMatt fQr Bakteriologle etc. I. lit Referate.
■ - Bd. 63. No. 11. ■
Auagegeben am 21. Juni 1915.
Tumoren.
Lyon, E., Uber einen Fall von Zylinderzellenkarzinom
der Schilddriise bei Basedowscher Krankheit. (Zeitschr.
1 Krebsforsch. Bd. 14. 1914. 8. 501.)
Ein Fall von Zylinderzellenkarzinom bei einer 21 jfihrigen Patientin
mit den Erscheinungen des Morbus Basedowii. Der Tnmor zeigte die
Neignng, den Ban des normalen Organs nachznahmen nnd Eolloid zn
prodnzieren. Der Tnmor hatte Metastasen gebildet. Bei der Er-
firterung fiber den Znsammenbang des Tnmors mit dem Morbus
Basedowii hS.lt Verf. die Erklfirung von Mori als die wahrscheinlichste,
wonach die Basedowsymptome dnrch Hypersekretion von reichlich
vorhandenem verfindertem Blfischeninhalt infolge Eompression des
Karzinoms nnd des Bindegewebes hervorgerufen wtirden. Charakte-
ristische Basedowsche Verfinderungen der Schilddriise fehlten, so
dafi es dahingestellt bleiben mufite, ob ein primfirer Morbus Basedowii
vorlag. Und ffir die Annahme, dafi die Basedowsymptome dnrch
Hypersekretion infolge der Kolloidproduktion der Tnmorzellen enfc-
standen waren, fehlten die histologischen Ornndlagen.
A. Ghon (Prag).
Bicker, G. nnd Schwalb, Job., Die Geschwfilste der Hant-
drfisen. Mit 13 Abbildnngen im Text nnd anf 5 Tafeln. Berlin
(8. Karger) 1914.
Die Monographie der beiden Verff. ist eine sehr verdienst-
volle Bearbeitung der Talgdrfisen- nnd Schweifidrfisengeschwfilste mit
erschfipfeuder Berficksichtignng der Literatnr nnd mit Berucksichtigung
von 24 eigenen Fallen. Das Werk wird dem Dermatologen und patho-
logischen Anatomen sehr willkommen sein. A. Ghon (Prag).
Frankan, A., Statistische Mitteilnngen fiber Mamma-
karzinom. Anf Grnnd der in den Jahren 1903—1913 an
der Kgl. chirnrgischen Poliklinik zn Mfinchen beob-
achteten Ffille. (Zeitschr. £ Krebsforsch. Bd. 14. 1914. 8.249.)
Die Beobachtnng umfafit 75 operierte Patientinnen. Davon waren
61 = 76 Proz. verheiratet und 30 flatten nach ihren Angaben geboren,
hiervon aber nur 14 = 46 Proz. gestillt. 8 Frauen = 10,6 Proz. gaben
ein Trauma als Ursache der Erkrankung an. Die rechte Brust war
Erste Abt. Ref. Bd. 63. No. 11. 21
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322
Tumoren des Menachen.
in 35, die linke in 40 Fallen erkrankt. Erbliche Belastung war an*
geblich in 2 Fallen nachweisbar.
Nachforschungen fiber die geologischen nnd agronomischen Boden-
eigenheiten der Heimat der Patientinnen fohrte znr Vermutung, daB
die Bodenfenchtigkeit Oder bei sonst trockenem Boden ein fenchtes
Klima mit dem Vorkommen des Mammakarzinoms in Verbindnng stehe.
Yon 49 bis 1. Juli 1910 radikal operierten Frauen leben 11=22,4 Proz.
und ohne Rezidiv 10 = 20,5 Proz.; ohne Rezidiv starben spfiter als
3 Jahre nach der Operation 3. Es waren demnach 13 = 26,5 Proz.
mindestens 3 Jahre rezidivfrei.
Histologisch handelte es sich meistens um tubuldses Karzinom,
in einigen Fallen nm meduliares und skirrhfises.
A. Ghon (Prag).
Heymann, B., Die Erebssterblichkeit in Dfisseldorf in
den Jahren 1903 bis 1913. (Ebenda. S. 578.)
In Dfisseldorf ist die Erebssterblichkeit im letzten Jahrzehnt die
gleiche geblieben: 7 Personen von 10000 Lebenden jfihrlich. In den
Jahren 1903 bis 1913 starben 1297 Personen an Krebs.
Die Karzinommortalitfit ist in den StraBen der Alt* bzw. Innen-
stadt eine grSBere, dort wo eine weniger wohlhabende erwerbstfitige
BevOlkemng in engen Wohnungen unter hygienisch zuweilen weniger
gfinstigen Verhaltnissen lebt.
Als krebsreiche Berufsgruppen haben sich ergeben: Bernfslose,
Fabrikarbeiter, Handel, Verkehr, Gast- und Schankwirtschaft, h&ns-
licher Dienst. Eigentliche Berufskarzinome im Sinne einer Gewerbe-
krankheit sind nicht beobachtet worden.
Frauen starben mehr an Karzinom als Manner, und zwar besonders
an Karzinomen der Gebarorgane, Leber, Brust und Gallenblase,
wfihrend bei den Mannern Karzinome der Speiserohre, des Mastdarms
und Kehlkopfes, der Zunge und der Harnblase haufiger waren. Gleich*
maBig beteiligt waren beide Geschlechter an Karzinomen des Magens
und Darms. YerhfiltnismaBig selten wurde beim weiblichen Geschlecht
Brustdrfisenkarzinom beobachtet, was mit dem haufigen Stillen durch
die Muttermilch in Zusammenhang gebracht wird.
Als letzte Ursache ffir die Entstehung der Karzinome will Verf.
eine parasitare Noxe annehmen.
Ffir die Bekfimpfung am meisten aussichtsvoll halt Yerf Mafl-
nahmen, die eine mfiglichst frtihzeitige Diagnose ermSglichen und
dadurch auf eine operative Beseitigung hinwirken, was durch Krebs-
ffirsorgestellen erzielt werden kann. A. Ghon (Prag).
Prinzing, Der Krebs in Wfirttemberg und sein Auftreten
in krebsarmen und krebsreichen Oberfimtern. Nach
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Tumoren des Menschen. 323
einer Erhebung des Wurttembergischen Landes-
komitees fiir Krebsforschung. (Ebenda. S. 413.)
Aus den Erhebangen geht heryor, dad der Krebs in den 4 krebs-
reichen Oberamtern in alien Altersklassen fast doppelt so h&ufig ist
als in den krebsarmen Oberamtern. An der groBeren Haufigkeit be-
teiligen sich alle Krebslokalisationen. In den 4 krebsarmen Ober¬
amtern ist die Verbreitung des Krebses gleichmaBig, nicht so in den
4 krebsreichen, wo sich einige Gebiete durch sehr hohe Krebsziffern
auszeichnen, nnd zwar die Gebiete, wo viel mooriges, flieflendes Oder
stehendes Gewasser vorhanden ist. Die solchen Gebieten angrenzenden
trockenen Gebiete haben meistens die gleich hohe Sterblichkeit.
Die Grenze zwischen den krebsarmen und krebsreichen Gebieten ist
ziemlich scharf.
Krebshauser konnten nirgends nachgewiesen werden. Bemerkens-
wert waren zeitweise Steigerungen im Vorkommen des Krebses an
einigen Orten.
Erblichkeit lieB sich nicht nachweisen. Krebs beider Ehegatten
wurde wenig beobachtet.
Brnstkrebs wnrde bei Ledigen h&ufiger beobachtet als der Krebs
anderer Organe, Gebkrmutterkrebs wieder bei Yerheirateten.
In alien Kreisen yon Whrttemberg zeigt sich eine Zunahme der
Krebssterbefillle, was in erster Linie auf bessere Diagnosenstellung
nnd genanere Angaben in den Leichenscheinen zuriickzufuhren ist.
Ob eine tats&chliche Znnahme vorhanden ist, ist nicht feststellbar.
Die Annahme, daB bestimmte Nahrungsmittel nnd Getranke die
Ursache der hohen Krebssterblichkeit in Oberschwaben sei, ist un-
richtig, und fur die Annahme einer besonderen Veranlagung der Be-
vblkerung znr Krebsentwicklung liegt kein Anhaltspunkt vor. Die
Yerschiedenheiten lassen sich am besten durch die Annahme erklaren,
daB der Krebs eine parasitare Erkrankung sei, wobei Zwischenformen
Oder Zwischenwirte eine Rolle spielen, die in moorigem Boden be-
sonders gUnstige Bedingungen fur ihr Wachstum finden.
A. Ghon (Prag).
Kolb, K., Die Topographic des Krebses. (Dritte Mit-
teilung des Bayerischen Komitees fur Krebsforschung.)
Untersuchungen auf Grund der Bayerischen Krebs¬
sterblichkeit. (Zeitschr. f. Krebsforsch. Bd. 14. 1914. S. 199.)
Die H&ufigkeit des Krebses ist im Suden von Bayern hbher als
im Norden, was seit 2 Jahrzehnten nachgewiesen ist und in ahnlicher
Weise auch in Baden, Wurttemberg, Osterreich nnd in der Schweiz
beobachtet wird. Wahrscheinlich beruhen diese Verschiedenheiten
haupts&chlich auf Brtlichen Einfliissen des Bodens und Hanses, durften
aber zum Teil auch durch Yolksgewohnheiten zn erklaren sein.
21 *
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324
Tnmoren des Henschen.
Die Mbglichkeit der Vermiaderung der Krebsh&afigkeit besteht
in dem Kampf gegen den Miflbrauch yon Alkohol nnd gegen das
Nichtstillen. A. Ghon (Prag).
Schumm, 0. und Kim merle, R., Uber das Yorkommen eines
kristallisierbaren nicht koagnlablen Eiweifistoffes
im Harn bei einem Falle von Magenkarzinom. (floppe-
Seylers Zeitschr. f. physiol. Chem. Bd. 92. 1914. 8. 1.)
In frischem Harn einer Karzinomkranken haben die Verff. einen
nicht koagnlablen EiweiBkbrper gefnnden, der die Eigenschaft hatte,
sich in heifiem, fast salzfreiem Wasser zn Ibsen nnd beim Erkalten
in mikroskopischen Kbrnchen Oder gnt ansgebildeten Kristallen ab-
znscheiden. Die Herkunft, Gewinnnng nnd Abbildnng der Eiweifi-
kristalle sind im Original ausfuhrlich angegeben.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Hara, K., Znr Serodiagnostik der malignen Geschw&lste.
(Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1258.)
Von 34 Tnmorseren gaben 24 positive Meiostagminreaktion bei
Verdhnnnng mit Eochsalzlbsnng, 27 bei Verd&nnnng mit isotonischer
Traubenznckerlbsnng, 29 Falle gaben positive Komplementbindangs-
reaktion.
Die Resnltate der Meiostagmin- and der Komplementbindangs-
reaktion deckten sich nicht, sondern erganzten sich gegenseitig.
Beide haben wahrscheinlich nichts miteinander zn tnn.
Dnrch Schhtteln der Sera wird ihre Reaktionsfahigkeit bei der
Meiostagminreaktion anfgehoben.
Yon anderen Fallen gaben 2 Pnenmonien, 6 Appendicitiden,
1 Hodginsche Krankheit and 1 Gesande positive Meiostagmin¬
reaktion. Positive Komplementbindung gaben von diesen 2 Appen-
dicitisfalle and die Gesande. Kart Meyer (Berlin).
Blnmenthal, Nehemia and Fraenkel, Ernst, Untersuchungen
mit d er Meiostagminreaktion (Ascoli undlzar). (Munch,
med. Wochenschr. 1914. S. 1996.)
Verff. stellten mit 318 Sera die Meiostagminreaktion mit einem
Rizinol-Linolsauregemisch als Antigen her. Positiv (d. h. mehr als
2 Tropfen Ausschlag) reagierten von 106 sicheren Karzinomfallen
74,5 Proz., schwach positiv (1,5—2 Tropfen Ansschlag) 11,3 Proz.
Die einzelnen Karzinome verhielten sich verschieden. So reagierten
Hantkarzinome gar nicht, Karzinome des weiblichen Genitaltraktns
schlecht, Mammakarzinome mafiig. Dagegen gaben von 40 Karzinomen
des Magendarmtraktos 92,5 Proz. positive Resnltate. Yon 31 Graviden
reagierten 29 positiv, 1 schwach positiv. Yon 20 Normalen gab keiner
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Tumoren des Henschen. 325
positive Reaktion, von 19 Tuberknlosen 9, von 19 Luesfallen 2, von 59
anderen Erkranknngen 12.
Die bei der Meiostagminreaktion wirksamen Bestandteile der
Tnmorextrakte sind im wesentlichen im azetonldslichen Teile des
Atherextraktes enthalten. Anch der azetonnnlbsliche Teil des Ather-
extraktes ist, wenn anch schw&cher, wirksam. Dagegen ist der
&theranl5slicbe Teil der Extrakte meist vOllig nnwirksam.
Das Linol-Rizinols&uregemisch kann sich in seiner Wirksamkeit
schon in 5—8 Tagen abschw&chen. Es empfiehlt sich daher, alle
8 Tage nene Mischungen herznstellen.
Dnrch ErhChnng der H-Ionenkonzentration, dnrch Verdhnnung
mit Wasser, dnrch halbsthndiges Erhitzen anf 54° nnd dnrch Schhtteln
lfifit sich die Tropfenzahl normaler Seren erhbhen. Bei alien diesen
Yorgangen sind wohl Ver&nderungen im physikalischen Znstande der
Sernmkolloide anznnehmen and in diesen der Grand der erh5hten
Reaktionsfahigkeit zn snchen. Welche Rolle dabei die Reaktion,
speziell der CO,-Gehalt des Serums spielt, massen weitere Versuche
zeigen. Verstandlich wurde dann die Unspezifizitat der Reaktion,
da eine Reihe von Veranderungen im Serum (Hydr&mie, Abnahme
der Alkaleszenz, ErhOhnng des Fettsanregehalts) die gleiche Wirkung
haben kbnnen. Ein qnantitativer oder vielleicht sogar qualitative! 1
Unterschied der Sera scheint sich beim Verhalten gegentiber dem
Erhitzen insofern zn zeigen, als bei manchen bereits die Tropfen¬
zahl des Serums an sich erheblich ansteigt, die Differenz bei Zusatz
von Linol-Rizinols&nre jedoch die gleiche bleibt Oder nur wenig wachst,
bei anderen dagegen die Tropfenzahl des Serums an sich nicht so
sehr ansteigt wie die Differenz bei Zusatz von Linol-Ricinolsaure.
Kurt Meyer (Berlin).
Schawlow, Beitrage znr serologischen FrQhdiagnose
des Karzinoms vermittels des Abderhaldenschen
Dialysierverfahrens. (Munch.med. Wochenschr. 1914.8.1386.)
Yerf. hatte bei 40 Magenkarzinomfailen nnr 3 negative Reak-
tionen, bei 64 Karzinom- nnd Sarkomfailen flberhaupt 4 Fehlresultate.
Yon anderen Erkranknngen gaben 4 Nepbritiden nnd 1 Kohlenoxyd-
vergiftnng Abban mit Karzinomgewebe, aber anch mit anderen Or-
ganen. Vert ist von dem klinischen Wert des Abderhaldenschen
Verfahrens fiberzeugt. Kurt Meyer (Berlin).
Weinberg, Max, Bewertnng des Abderhaldenschen Dia¬
lysierverfahrens znr Diagnose und Differential-
diagnose maligner Geschwtilste. (Mttnch.med. Wochenschr.
1914. S. 1617 u. 1686.)
Yon 28 Seren von Karzinomfailen bauten 26 KarzinomeiweiB ab.
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326
Tumoren des Menschen.
Die Spezifizit&t ging hftnfig soweit, daB nur Karzinomgewebe von
gleichem histologischera Bau abgebaut wurde.
Id 12 zweifelhaften Fallen fiel die Reaktion negativ aus. Die
Richtigkeit des Ergebnisses wurde durch Verlauf, Operation Oder
Sektion bestatigt.
6 Sarkomfaile zeigten positiven Abbau mit Sarkomgewebe.
In 15 Fallen, die nicht far maligne Tumoren in Betracht kamen,
wurde niemals Karzinom- Oder Sarkomgewebe abgebaut.
3 Gravidensera bauten nur Plazenta-, nicht Karzinomgewebe
ab. Umgekehrt gaben Karzinom- und Sarkomsera niemals positive
Reaktion mit Plazenta.
Bei sorgsamster Technik und strenger Kritik wird die Abder-
haldensche Reaktion der Klinik voraussichtlich wertvolle Dienste
bei der Fruhdiagnose maligner Geschwiilste leisten konnen.
Kurt Meyer (Berlin).
Keiller, H. und Lindner, K., Uber den EinfluB der Strahlen-
behandlung auf die sogenannten Abderhaldenschen
Abwehrfermente. (Wien. klin. Wochenschr. 1914. S. 1243.)
Mit Radium Oder RSntgenstrahlen bestrahlte Kaninchen bilden
nach Injektion von Plazentabrei keine Abwehrfermente gegen Plazentar-
eiweifi. Da auch Kafka und Pfdrringer beobachtet haben, dad
durch Thorinminjektionen leukocytenarm gemachte Tiere ebenfalls
keine Abwehrfermente bilden, so liegt der SchlnB nahe, daB die
Leukocyten zu den Abwehrfermenten in Beziehung stehen, doch lassen
Verif. die Frage unentschieden.
Praktisch wichtig ist die Beobachtung fur die Untersuchung von
Krebskranken, die einer Strahlenbehandlung unterworfen wurden.
Man konnte daran denken, daB das Verbal ten der Abwehrfermente
einen Anhaltspunkt dafdr gewahren wurde, ob durch die Behandlung
alles Krebsgewebe zerstSrt sei oder nicht. Es zeigt sich nun, daB
aus einem negativen Befund keinerlei Schl&sse in dieser Richtung
zu ziehen sind. Kurt Meyer (Berlin).
Kelling, G., Blutserumuntersuchungen bei Karzinoma-
tfisen mit neuer, verbesserter Methode. (Wien. klin.
Wochenschr. 1914. S. 927.)
Die von Verf. friiher beschriebene hamolytische Reaktion des
Serums Krebskranker auf HuhnerblutkSrperchen versagt bei etwa
35 Proz. der F&lle, infolge der Anwesenheit hemmender Stoffe. Durch
Autolyse lassen sich diese zum Verschwinden bringen. Die giinstigsten
Resultate werden erreicht, wenn das lOfach mit KochsalzlBsung
verdiinnte Serum 24 Stunden bei 37° gehalten wird. Bei langerer
Digestion verschwindet das b&molytische Vermbgen wieder; ebenso
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Tamoren des Uenschen.
327
geht es bei von vornherein h&molytisch wirkenden Seren bei der
Autolyse verloren.
Nach dem nenen Verfahren warden 250 F&lle, hauptsachlich Er-
krankungen des Magen-Darmkanals nntersucht Von 65 Karzinomen
reagierten 58 = 90 Proz. positiv. Von den 185 anderen Fallen gaben
6 eine positive Reaktion (Cholecystitis, Peritonealtuberkulose, Appendix-
abszefl, DUnndarmtuberkulose, Influenza gastrica und eine Anamie,
die dreimal Menschenblut injiziert erbalten hatte).
Die Sicherheit der Diagnose l&flt sich erhOhen, wenn die hetero-
lytische Methode mit anderen Blutnntersuchungsmethoden kombinfert
wird. Am besten eignet sich hierzn die Meiostagminmethode mit
Yerwendung von Lecithinextrakten. Kurt Meyer (Berlin).
Stuchllk, Jar., Uber serologische Tumordiagnostik.
(LekarskG Rozbledy. Abt. f. Immunitat. Yol. 3. 1914. p. 172.)
Nach eingehender Disknssion theoretischer Voraussetzungen be-
spricht Autor einzelne Methoden, von welchen er erwahnt die
Prazipitation, Cytolyse, Anaphylaxie, kutane Reaktion, Ferment-
reaktion (Abderhalden), Antitrypsinreaktion, Meiostagminreaktion,
v.Dungernsche nndEpiphaninreaktion. DieLiteratur ist erschopfend
berucksichtigt. Jar. Stuchlik (Zurich).
Meidner, Fortschritte der ROntgen-Intensivtiefenthera-
pie maligner Geschwiilste. (Therapie d. Gegen-wart. Jg. 56.
1914. 8. 365.)
Kritische Besprechung des Vortrages von Bumm und Warne-
kros uber Heilung tiefliegender Karzinome durch Rontgenbestrahlung
(Mflnch. med. Wochenschr. 1914. No. 29).
Verf. warnt trotz der guten Erfolge vor einer Anwendung
von Rdntgenstrahlen, da unter anderem die Zeit zur Beurteilung der
Nebensch&digungen der Rontgenbestrahlung noch zu kurz ist. Ferner
weist er darauf hin, dafi Bumm seine Ansicht uber die Behandlung
der malignen Geschwiilste mit radioaktiven Substanzen aus dem
Jahre 1913 bereits einer Revision unterworfen hat.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
v. Hansemann, D., Uber Verfinderungen der Gewebe und
der Geschwiilste nach Strahlenbehandlung. (Berl. klin.
Wochenschr. 1914. 8.1064.)
In 2 Fallen von Uteruskarzinom trat nach starker Mesothorium-
bestrahlung klinisch Heilung ein. Der Uterus wurde alsdann exstir-
piert und die Wunde noch weiter bestrahlt. Es entwickelte sich das
bekannte sklerotische Gewebe. Nach einiger Zeit bildete sich an
dieser Stelle ein Geschwiir, das sich allm&hlich erweiterte und jedei*
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328
Tumoren des Menschen.
Behandlung trotzte. Es entwickelte sich in beiden Fallen eine grofie
Eloake, beide Frauen gingen septisch zngrunde. Die mikroskopische
Untersuchung der das Becken auskleidenden Schwarten ergab, dafi
diese nichts anderes waren als ein von derbem Stroma durchzogenes,
in starker Wucherung begriffenes Krebsgewebe. — Verf. hilt die
Krebsbehandlung mit grofien Radium dosen ffir gef&hrlich, weil sie,
wie in den beiden zitierten Fallen, einen Reiz ausldsen kSnnen, der
die Erebsproliferation steigert. Er empfiehlt wie schon frtther (Zeitschr.
f. Erebsforschung. Bd. 14. H. 1) eine fraktionierte Behandlungsmethode
mit’ kleinen Dosen. Gildemeister (Posen).
Caspar!, W., Die Anwendung der chemischen und physi-
kalischen Verfahren bei der Behandlung des Erebses.
(Zeitschr. f. Erebsforsch. Bd. 14. 1914. S. 236.)
Yortrag auf der dritten internationalen Eonferenz far Erebs¬
forschung in Br&ssel 1913 mit einer zusammenfassenden Ubersicht
fiber die Wirksamkeit der nicht operatives chemisch physikalischen
Behandlung des Erebses und Mitteilung der Ergebnisse der Behand¬
lung mit d-Alanin-Silber (d — CH, • CHNH a • COOAg.), d-Alanin Eupfer
(d — [CH, • CHNH, • COO],Cu) und Chloropentamin - Eobaltichlorid
([Co(NH 8 ) 6 C1]C1 2 ). Wenn eine Heilung auch in keinem Falle beob-
achtet wurde, ist eine Wirksamkeit beim Menschen, namentlich nach
intravenfiser Injektion, aufier Zweifel, so dafi sich eine Weiterarbeit
verlohnt. * A. Ghon (Prag).
Lunckenbein, Die Behandlung maligner Geschwfilste mit
Tumorextrakt. (Mfinch. med. Wochenschr. 1914. S. 1047.)
Verf. wagt auf Grund der bei 40 Fallen beobachteten Ergebnisse
zu behaupten, dafi die von ihm vor einiger Zeit angegebene intra-
venfise Extraktbehandlung der malignen Geschwfilste Aussicht hat,
eine der erfolgreichsten Erebs- und Sarkomtherapien zu werden.
Uber definitive Heilungen lafit sich vorlfiufig noch nichts sagen, zumal
die Frage, wann wirklich Heilung eingetreten ist, schwer zu ent-
scheiden ist Jedenfalls ist es zur Erzielung guter Resultate not-
wendig, die Extraktbehandlung, die ungfinstige Nebenwirkungen nicht
hat, sehr lange fortzusetzen.
Die theoretische Grundlage der Extrakttherapie wird durch die
Abderhaldensche Entdeckung der auf Tumorgewebe eingestellten
Abwehrfermente im Serum Geschwulstkranker geliefert. Offenbar ist
ihre Entstehung als Abwehrmafiregel des Organismus aufzufassen.
In diesem Bestreben wird der Organismus nun durch die parenterale
Einverleibung des Geschwulsteiweifies wesentlich unterstfitzt, indem
die Fermentbildung dadurch stark gesteigert wird.
* Eurt Meyer (Berlin).
.Digitized
ty Google
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Tamoren des Menschen and der Tiere.
329
Blnmenthal, F., Bemerknngen zur Behandlung bosartiger
Geschwulste mit Extrakten des eigenen bzw. eines
analogen Tumors. (Zeitschr. t Krebsforscb. Bd. 14.1914. S.491.)
Die biologische Methode zur Behaudlung bosartiger Geschwfilste
besteht darin, mit Hilfe yon Substanzen auch den Geschwfilsten
eine gunstige Beeinflnssnng der Kraukheit zu erzielen. Durch diese
Methode ist es in einer allerdings nur kleinen Zahl von Fallen ge-
lnngen, inoperable Krebsgeschwiilste znm Verschwinden zn bringen,
in einer grfifieren Zahl von Fallen Bessernngen zn erzielen Oder das
Rezidiv zn verhindern. Vorianfig stehen wir noch am Anfange dieser
Therapie, aber es ist fioffnung vorhanden, bei Ansbildnng der Methodik
zn besseren Resnltaten zn gelangen. A. Ghon (Prag).
Fa!rise, G., Qnelqnes tnmenrs dn foie chez les bovidGs.
(C. r. Soc. de Biol. T. 76. 1914. p. 593.)
Vert berichtet fiber 6 prim are Lebertnmoren bei Rindern. In
5 Fallen handelte es sich nm Adeno-Epitbeliome, in einem Falle nm
ein Peritheliom. Ausffihrliche makroskopische nnd mikroskopische
Beschreibnng der Tnmoren. Gildemeister (Posen).
FIbiger, Job., Weitere Untersnchnngen fiber das Spiro-
pterakarzinom der Ratte. (Zeitschr. f. Krebsforscb. Bd. 14.
1914. S. 295.)
Die Ergebnisse der nenen Untersnchnngen des Verf. sind folgende:
Die von ihm beschriebene im Magen der Ratte schmarotzende
Nematode Spiroptera neoplastica ist wahrscheinlich eine ursprfinglich
tropische Art, die ans den danisch-westindischen Inseln eingefuhrt
wurde.
Als Zwischenwirt konnen neben amerikanischen nnd Kiichen-
schaben anch deutsche Schaben (Blatta germanica) nnd Mehlwfirmer
(Tenebrio molitor) benntzt werden.
In Versnchen mit Knchenschaben als Zwischenwirt gelang es, bei
12 Ratten beginnende nnd ausgesprochene Karzinombildnng hervor-
znrnfen, die in 2 Fallen kleine Lnngenmetastasen erzengt hatte; die
Metastasen enthielten anch in diesen Fallen weder Spiropteren noch
ihre Eier.
Im ganzen konnte Verf. bisher 19 Falle von mehr Oder weniger
ausgebreitetem Spiropterenkarzinom bei bnnten Laboratorinmsratten
beobachten, deren anatomische Veranderungen die gleichen waren.
Das Spiropterenkarzinom der Ratte kann sich plurizentrisch ent-
wickeln, nnd zwar sehr schnell (66 Tage in einem Falle). Das
Karzinom hat sich ferner bei ganz jangen bnnten Ratten entwickelt,
nnd die Haufigkeit der Karzinombildung nnter den mit Sp. neoplastica
infizierten bnnten Ratten kann eine sehr groBe sein. Anscheinend
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Tmnoren der Tiere.
braucht keine Predisposition der Versnchstiere eine besondere Rolle
zu spielen. A. Ghon (Prag).
Slye, Maud, The incidence and inheritability of spon¬
taneous tumors in mice. (Journ. of med. Research. VoL 30.
1914. p. 281.)
Auf Grand eines Materials von 5000 selbst geziichteten Mausen
kommt Verf. zu dem Ergebnis, dafi fur das Entstehen von Spontan-
tumoren die erbliche Belastung von grijfiter Bedeutung sei. Unter
der Nachkommenschaft von Tumormfiusen finden sich Tumoren bei bis
zu 50 Proz. aller Tiere. AuBerdem treten sie bei den belasteten Tieren
in einem frfiheren Alter auf. Diese Tatsachen sprechen dafiir, daB
es sich bei den Tumoren um eine Wachstumseigentiimlichkeit und
nicht um eine Infektion handelt. Kurt Meyer (Berlin).
Slye, Maud, Holmes, Harriet F. und Wells, H. Gideon, The pri¬
mary spontaneous tumors of the lungs in mice. Studies
on the incidence and inheritability of spontaneous
tumors in mice. Fourth Communication. (Journ. of med.
Research. Vol. 30. 1914. p. 417.)
Unter einer Mausezucht, die mit Rflcksicht auf das Problem des
Einflusses der Hereditat auf die Tumorentstehung gehalten wurde,
kamen auf 6000 Autopsien, von denen 4000 mehr als ein Jahr alte
Manse betrafen, 160 Manse mit primaren Lungentumoren, demnacb,
da bei jfingeren Mausen nur sehr selten Tumoren auftreten, bei 4 Proz.
der Mause im Tumoralter.
Sie scheinen sich in entzfindlich hyperplastischen Lungenpartien
zu entwickeln und entweder vom Bronchial- Oder vom Alveolarepithel
auszugehen. Meist liegen sie subpleural. Es finden sich alle Uber-
gange von entzfindlicher Hyperplasie fiber gutartige papillare Wuche-
rungen zu typischen metastasierenden papillfiren Adenokarzinomen.
4 Faile zeigten Metastasen in den Mediastinaldrfisen, 1 in der Thorax-
wand, 16 in den fibrigen Lungenpartien; 43 zeigten infiltrierendes
Wachstum. Die Gesamtzahl der malignen Tumoren betrug also 63,
die der benignen 97. Die Metastasierang kommt meist auf dem
Bronchialwege zustande, aber auch durch die Blut- und Lymphgeffifie,
wie der Befund von Tumorthromben in diesen zeigte.
Von 155 bezfiglich der Hereditat untersuchten Fallen fanden
sich 146, daranter alle malignen, bei belasteten Tieren. Die metasta¬
sierenden Tumoren betrafen Tiere mit besonders vielen Krebsfallen
in der Vorfahrenreihe. Die 9 Tumoren bei nicht belasteten Tieren
waren alle, mit vielleicht einer Ausnahme, benigner Natur. Oftenbar
reagieren die belasteten Tiere auf nicht spezifische, entzundliche Reize
haufiger mit exzessiver, maligne werdender Wucherung, als unbelastete.
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Tumoren der Tiere.
331
Eine Beziehung der Tamoren zn Nematoden war nicht nach-
weisbar. Von den 160 Tieren hatten 15 mehrere primare Tumoren
in der Lunge, 23 prim&re Tumoren in anderen Organen. Bei 42,6 Proz.
handelte es sich urn Mannchen.
Als charakteristisches Symptom zeigten alle Tiere eine entziind-
liche Schwellung der Augen. Kurt Meyer (Berlin).
Rous, Peyton, The influence of diet on transplanted and
spontaneous mouse tumors. (Journ. of ezperim. Med. Yol. 20.
1914. p. 433.)
Es ist bekannt, dafi Unterernahrung dem Angehen von Tumor-
impfnngen entgegenwirkt. Dagegen ist noch nicht untersucht, welche
Wirkung die Unterernahrung auf bereits ausgebildete Tumoren sowie
auf die Entstehung yon Rezidiven und Metastasen hat, eine praktisch
wichtige Frage.
Verf. fand bei Mause- und Rattentumoren wechselnde Beein-
flnssung durch Unterernahrung oder durch Ernahrung mit Men del-
Sweetscher Kost (Gluten als einzige Stickstoffquelle). Wahrend
zwei Mausekarzinome zu wachsen aufhorten oder sich nur langsam
entwickelten, wurde das Flexner-Joblingsche Rattenkarzinom
nicht im geringsten beeinflufit. Auch auf die Entwicklung von Rezi¬
diven dieses Tumors nach unvollstandiger Exstirpation war ein
sicherer EinfluB nicht erkennbar.
Bei spontanen Mausetumoren bewirkte Mendel-Sweetsche
Kost nur, wenn sie einige Zeit vor der Operation begonnen wurde,
eine Verzogerung der Rezidiventwicklung und des Angehens von
Neuimpfungen. Eine vfillige Heilung trat nicht ein. Sobald die
Mause wieder auf gewBhnliche Kost gesetzt warden, entwickelten
sich auch Rezidiv und Nenimpfungen schnell. Einige Spontantumoren
wurden durch die Unterernahrung gar nicht beeinfluBt. Verf. erkiart
die Wirkung der Unterernahrung mit der herabgesetzten Wuche-
rungsfAhigkeit des Bindegewebes, die die Stromabildung erschwert
und die auch in langsamer Wundheilung und in dem Ausbleiben
einer Abkapslung subkutan injizierter Fremdkorper zum Ausdruck
kommt. Kurt Meyer (Berlin).
Loeb, Leo and Ishii, 0., A comparative study of the growth
of normal mouse carcinoma and of mouse carcinoma
with an experimentally decreased virulence. (Journ.
of med. Record. Vol. 31. 1914. p. 223.)
Werden Mausetumoren vor der Weiteriibertragung einige Zeit
auf 44° erhitzt, so gehen sie langsamer an als Kontrolltumoren und
neigen mehr zu spontaner Riickbildung. Mikroskopisch findet dieses
Verhalten in einer langsameren Vermehrung der Tumorzellen und
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Tamoren der Tiere.
einer geringeren Mitosenzahl seinen Ausdruck. Da der Reiz zar Stroma-
bildang yon den Tamorzellen ausgeht, so ist infolge deren lang-
sameren Vermehrang anch die Stromaentwicklnng sparlicher. Anderer-
seits bleibt genttgend Zeit, dad es in der Umgebung des Tumors
zar Entwicklung einer starkeren Bindegewebskapsel kommt, die
ihrerseits wieder das Wachstnm and die Ansbreitnng des Tumors
hemmt. Kurt Meyer (Berlin).
Jones, F. J. and Rous, Peyton, On the cause of the localiza¬
tion of secondary tumors at points of injury. (Journ.
of experim. Med. Vol. 20. 1914. p. 404.1
Die Ursache fdr die h&ufige Lokalisation yon Tumormetastasen
an traumatisch geschadigten KQrperstellen ist unbekannt Verff.
suchten ihr experimentell n&her zu kommen.
Wahrend Injektion eines MSusetumors in das gesunde Peritoneum
der Mans nur ausnabmsweise zum Angehen des Tumors fiihrt, er-
zielten Verff. dadurch, dafi sie Mftusen zun&chst Kieselgur Oder Lyko-
podium und erst 3 Tage spftter den Tumorbrei injizierten, multiple
Tumorentwickluog in der Umgebung der FremdkbrperpartikeL Wurde
eine lokalisierte Schadigung des Peritoneums durch Einbringung
eines Haarstdckchen gesetzt, so fand Tumorentwicklung nur an dieser
Stelle statt.
Da die Tumorempf&nglichkeit auch noch bestehen bleibt, wenn
sich das Peritonealendothel wieder yollst&ndig regeneriert bat, so ist
sie offenbar durch eiue Reizung des subendothelialen Bindegewebes
bedingt, die anscbeinend infolge der Vermehrung wuchernder Zellen
die Stromabildung begdnstigt. Dieser Befund steht im Einklange
mit der Beobachtung M. B. Schmidts, der zufolge beim Menschen
Geschwulstemboli in den Lungenarterien nur dann das Geschwulst-
endothel durchwachsen, wenn sie yon dem subendothelialen Binde-
gewebe aus mit einem Stroma yersorgt werden.
Die gesteigerte WucherungsfEhigkeit des gereizten subperitonealen
Bindegewebes gegenuber normalem kommt auch bei Kulturversuchen
in yitro in yerstarktem Wachstum zum Ausdruck.
Wenn die Versuche auch zunachst nur fur das Peritoneum gelten,
so darf man doch annehmen, daft ganz allgemein die an Stellen eines
Traumas yorhandene Bindegewebswucherung die Grundlage fdr die
Stromabildung und damit fdr die Entwicklung der sekundaren
Tumorknoten schafft. Kurt Meyer (Berlin).
Rons, Peyton and Lange, Linda B., On the greater suscepti¬
bility of an alien yariety of host to an ayian tumor.
(Journ. of experim. Med. Vol. 20. 1914. p. 413.)
Ein transplantables Huhnersarkom ging bei einer anderen Basse
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Tamoren der Tiere.
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(Plymouth Rock) besser an als bei der (brown Leghorn), zu der das
spontan erkrankte Tier gehdrt hatte. Wenngleich die beiden Rassen
im Kfirperbau erhebliche Differenzen anfweisen, so dfirfte hierin doch
nicht die CJrsacbe der nngleichen Empfindlichkeit zu suchen sein, da
gegeniiber anderen Sarkomen solche Unterschiede nicht nachweisbar
waren. Die noch unbekannten ausschlaggebenden Faktoren dfirften
auf das filtrierbare Virus des betreffenden Sarkoms direkt wirken,
da die Resistenzunterschiede der beiden Rassen auch gegeniiber
dem Tumorflltrat zur Geltung kommen. Kurt Meyer (Berlin).
Rons, Peyton and Murphy, James B., On immunity to trans¬
plantable chicken tumors. (Journ. of experim. Med. Vol. 20.
1914. p. 418.)
Die natfirliche Resistenz bestimmter Hfihner gegen Impfsarkome
ist spezifisch, auf einen Tumorstamm beschr&nkt, so dafi andere
St&mme bei denselben Tieren angehen kfinnen. Immunit&t tumor-
tragender Tiere gegen eine zweite Impfung desselben Tumors ist
nicht immer vorhanden. Es h&ngt dies ebenfalls yon dem Tumor-
stamme ab. Die nach spontaner Rfickbildung eines Sarkoms ein-
tretende Immunit&t besteht gewdhnlich nur gegeniiber dem gleichen,
nicht gegeniiber anderen St&mmen, ist also spezifisch.
Mit dem Blute solcher immun gewordenen Tiere lafit sich die
Immunit&t auf andere nicht iibertragen.
Mit dem durch Trocknen des Tumors gewonnenen und dann durch
Erhitzen abgetfiteten Virus l&fit sich aktiye Immunit&t nicht erzeugen.
Die natfkrliche Immunit&t mancher Hfihner gegeniiber dem zellfreien
Virus scheint eine allgemeine, gegeniiber den yerschiedenen Virus-
st&mmen vorhandene zu sein. Dagegen ist die nach spontaner Rfick-
bildung eines Tumors eintretende Immunit&t auch gegeniiber dem
reinen Virus eine spezifische. Kurt Meyer (Berlin).
Bhrger, M., Untersuchungen fiber das Hfihnersarkom
(Peyton Rous). (Zeitschr. f. Krebsforsch. Bd. 14. 1914. S. 526.)
Untersuchungen ergaben, daft das Hfihnersarkom yon Peyton
Rous auf deutsche Hfihner leicht fiberimpfbar sei und auch durch
Berkefeldfiltrate yon Tumorbrei erzeugt werden kOnne. Fast in alien
F&llen kommt es zur Bildung yon Metastasen, am h&ufigsten in den
Lungen; die Mehrzahl der Tiere geht 3 Wochen nach der In-
fektion an Lungensarkomatose zugrunde. Aufier den Tumormassen
sind bisweilen auch das Blut, Aszites yon Tumorhiihnern und meta-
stasenfreie Organe infektifis. Durch Verffitterung gelang bisher keine
Ubertragung auf gesunde Tiere. Spontane Infektionen wurden nicht
beobachtet Histologisch sind die Tumoren den Spindelzellensarkomen
des Menschen &hnlich, gleichen manchmal auch malignen Oranulomen
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Tumoren der Tiere.
mit vielen eosinophilen Zellen. Immunisierungsversuche blieben
erfolglos. A. Ghon (Prag).
Gaylord, Harvey R. and Harsh, Millard C., Carcinoma of the
thyroid in the salmonoid fishes. Pablications from State
Institute for the Study of Malignant Disease, Serial No. 99.
Washington (Government printing Office) 1914.
Zur Forderung der Untersuchungen fiber die Natur des Krebses
beim Menschen warden von den beiden Autoren im Grotwick-Labo-
ratorium mit Unterstfitzung des amerikanischen Zentralbureaus fur
Fischzucht eingehende Untersuchungen des Schilddrfisenkrebses bei
Fischen unternommen und das Ergebnis in einer mit zahlreichen ge-
diegenen Illustrationen ausgestatteten Monographic niedergelegt.
Darnach stellt die Krankheit, die uuter dem Namen Kiemenkrankheit,
Schilddrfisentumor, endemischer Kropf oder Krebs der Schilddrfise
bei der Lachsfamilie bekannt ist, eine bfisartige Neubildung dar.
Sie findet sich bei Fischen, die unter natfirlichen Bedingungen in
bewohnten Gebieten leben. In Fischzfichtereien eingeffihrt, wird sie
endemisch und bricht zuweilen in Epidemien aus. Normale Fische,
der Wildnis entnommen, konnen an der Affektion erkranken, wenn
sie in Fischanstalten gebracbt werden, in denen die Krankheit
endemisch ist. Die Ffitterung mit ungekochtem Proteidmaterial vom
Tier, z. B. mit roher Leber, Herz, Lunge, begfinstigt, die mit gekochtem
verzogert den Ausbruch der Krankheit. Ffitterung allein ist keine
wirksame Ursache. Es mufi dazu noch ein anderes Agens kommen,
das wahrscheinlich durch Wasser oder durch Nahrung oder durch
beides tibermittelt wird. Durch Ausschaben der Innenflache holzerner
wasserdurchtrankter Fischbottiche, in denen die Krankheit endemisch
ist, erhfilt man ein Agens, das, nach der Wirkung auf die Saugetier-
schilddrfise durch Yermittlung von Trinkwasser zu urteilen, ohne
Zweifel die Ursache der Erkrankung der Fische ist, die in diesen
Beh til tern gehalten werden. Durch Kochen wird dasselbe zerstfirt.
Das erste makroskopische Anzeichen der Erkrankungen ist ge-
wohnlich ein hyperamischer Fleck in dem Boden der Mnndhohle. Das
erste Zeichen einer sichtbaren Neubildung findet man an der Kiemen-
bogenvereinigung. Entweder hier oder auf dem Boden der Mundhfihle
oder zu beiden Seiten der Kiemenbfigen konnen deutliche Tumoren
hervorwachsen. Die ersten mikroskopischen Anzeichen der Erkrankung
beobachtet man in vereinzelten Follikeln, gewohnlich in den einem
grofien Blutgeffifi benachbarten, Eine kleiue Gruppe von verfinderten
Follikeln sieht man oft im Frfihstadium umgeben von normalem
Gewebe. Das Epithel ist wfirfel- oder saulenformig, das Protoplasma
und die Kerne im gef&rbten Praparat sind stark gefarbt. Kolloid
ist vermindert oder nicht vorhanden, die Gefafie des Stromas sind
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Tumoren der Tiere.
335
hyper&misch. Demn&chst tritt Wucherung der Follikelwand ein, es
bilden sich neue Follikel von unregelmafiiger Gestalt und papillen-
artige Auswiichse in die Follikel. Da die Druse keine Kapsel hat,
w&chst das neugeformte Gewebe in die Muskelbiindel hinein nnd
fiillt die Aveolarraume. In diesem Stadium sind karyokinetische
Bilder sehr gewOhnlich, das Epithel ist hochs&ulenfdrmig, hanfig findet
man mehrere Epithelbogen in einem einzelnen Follikel. Die Wuche-
rung kann jetzt so weit fortgeschritten sein, dafi sie das „rote Boden“-
Stadium erreicht. Die Neubildung verfolgt nun nicht mehr den Weg
des geringsten Widerstandes. In diesem Stadium des deutlich sicht-
baren Tumors zeigt derselbe eine anffallende Ckarakterverschiedenheit
im Wachstum. Samtliche Typen konnen in einem Tumor yorkommen.
Man kann alveolare, tubulhre nnd solide Formen unterscheiden, die
im Verein mit papillaren nnd cystischen Typen auftreten konnen.
Hanfig findet man kleine adenomatose Gewebshaufchen von bosartigem
Anssehen, die in das nmgebende, weniger bosartig aussehende Schild-
dr&sengewebe hineinwachsen nnd dasselbe dnrchdringen. Manchmal
zeigten sich Inseln von normalem Schilddriisengewebe in den Knochen-
raumen Oder in den Knochenhahlen, wo das gesamte nmgebende Ge¬
webe durch Schilddriisenkrebs ersetzt war. Es liefi sich wirkliche
Infiltration des Knochens, des Knorpels, der Gefafiwandung, des
Mnskels nnd der Hant nachweisen. Manchmal stofit man anf Tumoren,
die das Bild des sogenannten Sarko-Karzinom der Saugetierschilddruse
geben: ein Hintergrund von Spindelzellen wie beim Sarkom mit einer
Alveole hier nnd da. Tumoren an der Spitze des Unterkiefers sind
entweder Implantationen Oder Metastasen. Eine dentliche Ahnlichkeit
des primkren Tnmors in der Schilddriisengegend mit der Wucherung
an der Spitze des Kiefers sprach bei der Untersuclmng mit grofier
Wahrscheinlichkeit fur eine Metastase an einer verletzten Stelle. Ein
nnzweifelhafter Fall von Metastasis wurde in einer Neubildung in
der Darmwandnng am unteren Ende des Enddarms beobachtet; es
war der typische Ban des Schilddriisenkrebses erkennbar. Eine Ver-
gleichnng der verschiedenen Formen des Schilddriisenkrebses in den
Salmoniden zeigt, dafi im grofien nnd ganzen sich auch hier die
3 Gruppen vorfinden, die Langhans fur den Schilddriisenkrebs bei
Saugetieren aufstellt, namlich: wuchernder Krebs, krebsartiger Kropf
und bosartiges Papillom.
In alien Stadien der Erkrankung werden Fische giinstig beein-
flnfit, wenn man Wasser in gewisser Verdiinnung mit Quecksilber,
Arsen Oder Jod versetzt. Die Wirkung des Quecksilbers, Arsens nnd
Jods anf Schilddriisenkrebs beim Fisch und die daraufhin vorge-
nommenen erfolgreichen Versuche mit Metallen an Saugetieren sind
wahrscheinlich der Ausdruck einer Heilwirkung dieser Elemente beim
Krebs. Gewisse Arten der Salmoniden haben beinahe eine vollige
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336
Tumoren der Tiere.
natiirliche Widerstandsfahigkeit gegen die Erkrankung; manche Fische
yon empfanglichen Arten zeigen einen hohen Grad von Immunitat
gegen die Krankheit. Ferner kommt Spontanheilnng in einer betr&cht-
lichen Anzahl yon Individnen vor. Ubertragung aus Teichen mit
endemischer Erkranknng in naturlicher Umgebnng Oder Ubergang zn
mehr naturlicher Nahrnng vermehrt den Prozentsatz der Spontan-
heiluugen. Spontanheilnng scheint einen gewissen Grad yon Schutz
gegen Eiickfall zu verleihen. Der Prozentsatz der Spontanheilungen
in den Frhhstadien der Krankheit scheint h5her zu sein als in den
sp&teren Stadien. Das Vorkommen der Krankheit nimmt mit dem
Alter des Fisches zu, wenigstens bis zum 5. Jahr. Schilddrfisenver-
grdfierung and Veranderungen, die nach Verlauf yon 5 Monaten das
Bild eines diffusen parenchymatosen Strumas darboten, wnrden bei
Sftngetieren (Hunden) erzeugt, wenn man ihnen Wasser mit ausge-
schabtem Material yon Fischbottichen, in denen die Krankheit
endemisch war, zu trinken gab. Kontrolltiere, die dasselbe Wasser
gekocht erhielten, zeigten keinerlei Veranderungen an der Schilddruse.
Dafl diese Vergrbfiernngen und Veranderungen an Saugetierschild-
drhsen die ersten Stadien derselben Erkrankung sind, die bei Fischen
vorkommt, welche die oben erw&hnten Bottiche bewohnt haben, diirften
nach Ansicht der Verff. weitere Versuche bekraftigen. Die Erkranknng
ist zu einem hohen Prozentsatz in alien Forellenziichtereien der Ver-
einigten Staaten endemisch. Das Vorkommen der Krankheit beim
wilden Fisch, ihre Einfhhrung in Fischziichtereien, ihre Lokalisation
in gewissen Bottichen oder Wasserl&ufen, die Methode ihrer Ver-
breitnng, ihre Ubertragung auf Sftugetiere, die Wirksamkeit von
3 wohlbekannten Germiciden anorganischer Natur bei der Behandlung
der Krankheit, die Zerstbrung des Agens durch Kochen, die Er-
scheinungen der Spontanheilung und der Immunit&t weisen nach der
Uberzeugung der Autoren dringend darauf hin, dafi das urskchliche
Moment der Krankheit ein lebender Organismus ist Die Ubertragbar-
keit der Krankheit von einem Individuum auf das andere konnte
bisher nicht nachgewiesen werden. In einer Eeihe von Entwicklungs-
phasen ist die Krankheit identisch mit endemischem Kropf. Da sich
eine scharfe Grenze zwischen sogenanntem endemischem Kropf und
den von den Verff. als Schilddrfisenkrebs angesprochenen Verande¬
rungen jener Gewebselemente nicht ziehen l&Bt, so halten die Autoren
endemischen Kropf und Scbilddriisenkrebs bei den Salmoniden fur ein
und dieselbe Krankheit.
In hyperplastischen Schilddrusen von 3 jungen und 1 ausge-
wachsenen Hund, die mit Wasser und Schlamm von Fischteichen
und Kratzmaterial aus Fischtrdgen getrankt wurden, warden kleinste
Nematoden unmittelbar unter der Kapsel Oder in der Substanz der
Schilddruse gefunden; die Wurmer waren von Anhaufungen von
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Tumoren der Tiere.
337
Bindegewebe eingeschlossen. In 2 Fallen konnten Uberreste von
kleinen Nematoden in der Schilddrflsengegend bei Bachforellen bei
gleichzeitig vorhandenem, in Rfickbildung begriffenen Schilddrfisen-
krebs nachgewiesen werden. Sofern diese Nematoden fiberhaupt eine
fitiologische Bedeutung haben, kSnnten sie dann nnr als TrSger eines
ursachlichen Agens in Betracht kommen.
Baerthlein (Wfirzburg).
Pentimalli, F., Znr Frage der chemotherapentischen Ver-
sncbe anf dem Gebiete der experimentellen Krebs-
forschung (nebst einer Mitteilung fiber die Wirkungen
des kolloidalenWismnts). (Deutsche med. Wochenschr. 1914.
S. 1468.)
In Ubereinstimmung mit Wassermann hat Verf feststellen
kOnnen, daB der Mammakrebs der Mfiuse gegen y-Strahlung um so
viel widerstandsffihiger ist als der menschliche Krebs, daB er ffir
experimentelle vergleichende Prfifungen zurzeit nicht in Betracht
kommt. Auch Bestrahlungen von Tumorbrei in Ringerldsung haben
trotz Anwendnng starkster Dosen nnr negative Resultate ergeben.
Chemotherapeutische Versnche mit den verschiedensten Selen-
verbindnngen nnd zahlreichen anderen in der Literatnr empfohlenen
Praparaten ergaben in keinem Fall ein eindeutiges positives Resultat.
Die erfolgreichen Versnche anderer Forscher sind entweder in vor-
l&ufig nicht nachweisbaren Differenzen im Anfban der chemischen
Prfiparate oder in besonderen Verhfiltnissen der Tumoren begrundet.
Bei seinen chemotherapentischen Versuchen stiefi Verf. auch auf
spezifisch wirkende Zellgifte, unter denen besonders das kolloidale
Wismut als Nierengift bzw. direktes Reizmittel ffir das hfimatopoetische
Gewebe zu nennen ist. Kurt Meyer (Berlin).
Fleisher, Moyer S., The influence of various substances
on the growth of mouse carcinoma. (Journ. of experim.
Med. Vol. 20. 1914. p. 603.)
Verff. prfiften den EinfluB einer grofien Zahl von Substanzen:
anorganischen Salzen, anorganischen kolloidalen Substanzen, orga-
nischen kolloidalen und nicht-kolloidalen Substanzen, allein und in
Kombination miteinander auf Mfiusekarzinom bei intravenfiser Injek-
tion. Die Substanzen wurden an 4 aufeinanderfolgenden Tagen in
etwas mehr als der halben letalen Dosis injiziert.
Von Salzen ttbte nur Kaliumgoldcyanid einen geripgen verzogern-
den EinfluB auf das Wachstum aus. Stfirker war dieser bei manchen
kolloidalen Metallen und gewissen Kombinationen von Kupfersalzen
und Kasein. Von organischen Substanzen waren Kasein, Nukleo-
Erste Abt. Ref. Bd. 68. No. 11. 22
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338
Tumoren der Tiere.
proteid and Hirudin wirksam, dagegen nicht Tuberkulin und Lezithin.
Hirudin rief h&ufig Riickbildung der Tumoren hervor.
Kasein, Nukleoproteid und kolloidales Kupfer fiihrten bei ein-
maliger Injektion haufig zu (idem der Tumoren. Hirudin erzeugte
aufierdem starke Hamorrhagien im Tumor Oder in seiner Umgebnng.
Ganz junge, 2—6 Tage alte Tumoren wurden durcli kolloidales
Kupfer Oder Hirudin in ihrem Wachstum nicht gehemmt. Sonst war
aber die Hemmung bei schnell wachsenden Tumoren starker ausge-
sprochen als bei langsam wachsenden. Kurt Meyer (Berlin).
Fleisher, Moyer S., Yera, Miguel and Loeb, Leo, Immunization
against the action of substances inhibiting tumor
growth. (Journ. of experim. Med. Yol. 20. 1914. p.522.)
Durch intravenose Injektionen kolloidalen Kupfers vom zweiten
bis sechsten Tage nach der Transplantation von Mausetumoren, die
zu dieser Zeit auf die Tumoren selbst noch ohne Einflufi sind, wird
die Wirkung dieser Substanzen auf die Tumoren in spateren Stadien
abgeschwacht.
Auch wenn die Injektionen vor der Transplantation gegeben
werden, wird die Wirkung auf die sp&ter zur Entwicklung kommen-
den Tumoren abgeschwacht. Werden andererseits tumortragende
Manse mit Kupfer oder Hirudin behandelt und dann deren Tumoren
auf unbehandelte Mause ubertragen, so zeigen auch die bei diesen
sich entwickelnden Tumoren gesteigerte Resistenz gegenuber jenen
Substanzen.
Hieraus folgt, dafi die Ursache der Immunitat sowohl in Yer-
anderungen des Wirtsorganismus wie in solchen der Tumorzellen zu
suchen ist."
Die Immunitat gegen Kupfer schutzt nicht gegen Hirudin und
umgekehrt, ist also spezifisch.
Die Ergebnisse sind von Bedeutung fur die Praxis der Chemo-
therapie. Sie zeigen, dafi die Wirksamkeit der Praparate allm&hlich
abnimmt, wenn nicht Substanzen verwandt werden, die den Tumor
schnell zerstoren. Andererseits ermoglicht es die Speziflzitat der
Immunitat, diesem Ubelstande durch Yerwendung anderer Substanzen
zu begeguen. Kurt Meyer (Berlin).
Frankl, Oskar und Kimball, C. P., Uber die Beeinfiussung
von Mausetumoren durch Rdntgenstrahlen. (Wiener
klin. Wochenschr. 1914. S. 1448.).
Frankl hat friiher nachgewiesen, daB Rontgenstrahlen Mause-
karzinomzellen schadigen und das Angehen von Impfnngen verhindern.
Zu entscheiden bleibt noch die Frage, ob bei der Bestrahlung nicht
auch der Mutterboden des Tumors derart beeinfluBt wird, dafi die
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Tumoren der Tiere.
339
Tumorzelle indirekt in ihrem Wachstum gehemmt wird. Die Be-
rechtigung einer prophylaktischen Bestrahlnng nach erfolgter Karzinom-
operation zwecks Verhiitung des Rezidiys setzt die Losung dieser
Frage voraus.
Verff. prdften diese Frage experimentell an Mausen. Die Tiere
erkielten eine Strahlenmenge von 50 X, die sie gut vertrugen. Dann
warden sie rait einem Karzinom geimpft, das eine regelm&fiige Impf-
ausbeute von 100° lieferte. Das Resultat war eindeutig. In einer
Versuchsreihe von 6 Mausen z. B. blieben 3 tumorfrei, 2 hatten kleine
nekrotische Tumoren, die sechste ging mit einem kleinen Tumor ein.
Die harte X-Strahlung beeinflufit also nicht nur die Tumorzelle
selbst, sondern auch den Nahrboden des Tumors. Die Wirkung erkl&rt
sich damit, dad die Strahlen nicht nur Geschwulstzellen, sondern
auch, wenn auch in geringerem Grade, andere Zellen schadigen. Diese
Schadigung der Gewebszellen geniigt, urn die Ernahrungsbedingungen
der Tumorzellen wesentlich zu verschlechtern und somit ihre Ver-
mehrung zu verhindern Oder zu hemmen. Kurt Meyer (Berlin).
Pentimalli, F., Uber die Wirkung des Mesothoriums auf
den Mausekrebs. (Beitr. z. pathol. An at. u. z. allgem. Pathol.
Bd. 59. 1914. S. 674.)
Nach Verf. haben sich die Hoffnungen nicht erfiillt, den Mause¬
krebs als Testobjekt fur die experimentelle LSsung der verschiedenen
bei der menschlichen Radiumtherapie aufgetauchten Fragen ver-
wenden zu konnen. Der Mausekrebs besitzt den ^-Strahlen der radio-
aktiven Substanzen gegeniiber eine grSflere Resistenz als die ge-
wohnlichen Formen des menschlichen Krebses. A. Ghon (Prag).
Blumenthal, F. und Lewin, C., Weitere Versuche iiber Be-
handlung von Sarkomratten mit den Extraktstoffen
des eigenen Tumors. (Therapie d. Gegenwart. Jg. 55. 1914.
S. 115.)
Zu den Versuchen wurde die alkoholische, mit sterilem Wasser
zu einer milchigen Flussigkeit verriebene Failung autolysierten Tumor-
gewebes bzw. Sarkomgewebes verwendet. Es warden bei 20 Ver¬
suchen nur vier Fehlresultate beobachtet. Die subkutane Tumor-
extraktbehandlung hat vor der chemotherapeutischen Behandlung
verschiedene Vorteile. Starke Erweichungen mit Verfliissigung und
Nekrosenbildung kommen weniger selten vor. In den meisten Fallen
resorbieren sich allmahlich die Tumoren unter geringem Weicher-
werden, und es gelingt, einen grofieren Prozentsatz geheilter Tiere
am Leben zu erhalten. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
22 *
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K&nstliche Gewebaziichtang.
Uhlenhuth, Eduard, Cultivation of the skin epithelinm
of the adult frog, Rana pipiens. (Journ. of experim. Med.
Vol. 20. 1914. p. 614.)
Werden Stflcke aus der Rflckenhaut des Leopardfisches in eine
Mischnng von artgleichem Plasma nnd Mnskelextrakt gebracht, so
beginnen nach wenigen Stnnden Wucherungsvorg&nge, die znr Bildung
einer kompakten Epithelschicht urn das Hantsthck herum ffthren.
Die Epithelzellen nehmen allm&hlich Spindelform an, so dafi sie
Bindegewebszellen gleichen.
Das Wachstnm der Epithelschicht geht haupts&chlich von der.
Basalschicht aus, w&hrend die obere nnd mittlere Schicht anch nach
Isolierung ganz inaktiv bleiben.
Das Bindegewebe der Froschhaut nimmt an der Bildung des
Epithelwalls keinen Anteil, wahrscheinlich weil sie sehr bald von
Epithel nmgeben nnd dadnrch gehindert wird, Zellen in die Nahr-
flussigkeit ansznsenden.
Die Umwandlnng der Epithelzellen in 8pindelzellen beruht wohl
daranf, dafi sie nnter physikalisch-chemischen Bedingnngen stehen,
wie sie fhr das Bindegewebe charakteristisch sind, dafi sie n&mlich
anf alien Seiten von Nahrflussigkeit nmgeben sind.
Das Endstadinm der Explantate ist eine hohle Epithelkugel, die
von Bindegewebe angefullt ist. In diesem Stadium zeigt das Epithel
wieder die normale polare Differenzierung als Folge der sich wieder
der Norm n&hernden physikalisch-chemischen Bedingungen. Anch
erfolgt nnnmehr die Yermehrung der Epithelzellen wieder in vertikaler
Richtung. Kurt Meyer (Berlin).
Walton, Albert J., The effect of various tissue extracts
upon the growth of adnlt mammalian cells in vitro.
(Journ. of experim. Med. Vol. 20. 1914. p. 554.)
Verf. prufte den EinfluS wksseriger Organextrakte anf das Wachs-
tum von Kaninchengewebskulturen. Mit Ausnahme der Leberextrakte
begflnstigten alle Extrakte (Milz, Muskel, Thymus, Schilddrflse,
Hoden) das Wachstnm von Bindegewebe. Dagegen wurde das Wachs-
tum der Parenchymkulturen durch die einzelnen Extrakte verschieden
beeinflufit, teils hemmend, teils fordernd. Ob die Extrakte von dem-
selben Tiere wie die Organkulturen stammten oder nicht, war ohne
Bedeutung. Kurt Meyer (Berlin).
Rnssell, D. 0., The effect of gentian violet on protozoa
and on tissues growing in vitro, with especial refe¬
rence to the nucleus. (Journ. of experim. Med. Yol. 20. 1914.
p. 545.)
In Losungen 1:500000 von Gentianaviolett bleiben Paramacien
48 Stnnden beweglich, wobei sich ihr Kern intensiv ffirbt. In
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Kilnstliche Gewebszttchtung.
341
Ldsungen 1:1000000 kommt es aach za Teilungsvorg&ngen, and
zwar auch bei schwach gefarbten Individuen.
Gewebskulturen von embryonalem und ausgewachsenem Frosch-
gewebe entwickeln sich unbehindert in Plasma mit einem Znsatz von
Gentianaviolett 1:20000. Verlangsamte Entwicklnng tritt noch in
Konzentrationen von 1:2000 ein. Der Kern farbt sich intensiv, nnd
es warden auch gef&rbte Kernteilungsfiguren beobachtet. Endothel-
zellen sind gegenuber dem Gentianaviolett bedeutend weniger emp-
findlich als Bindegewebszellen.
Das Gentianaviolett ist sonach als vitaler Farbstoff anznsehen.
Man kann von dem Zusatz des Farbstoffes zn Gewebskulturen Ge-
brauch macben, urn bakterielle Infektion zu verhoten, da z. B. die
Entwicklnng von B. subtilis scbon durch eine Konzentration 1:100000
yerbindert wird. AuBerdem wird das Stadium des Kernwachstums
erleichtert Kurt Meyer (Berlin).
Smyth, Henry Field, A new medium for the cultivation of
chick tissues in vitro, with some additions to the
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VerfL empfiehlt zur Kultur von Huhnergewebe in vitro an Stelle
des Huhnerplasmas einen Agarnahrboden, der hergestellt wird, indem
ein Gemisch von gleichen Teilen sterilen EiereiweiBes und 10 Proz.,
mit Trypsin nachverdauter Witte-Peptonlbsung in Ringerscher
Losung mit dem gleichen Volumen 1,5 Proz., in Ringerscher Lbsung
geldsten Agars versetzt und bis zur Benutzung bei 45 0 gehalten wird.
Epitheliale Gewebe scheinen in diesem N&hrboden besser zu
wachsen als in Plasma. Auch Milzgewebe wachst sehr gut Da-
gegen ist das Wachstum von Herzgewebe anfangs etwas verlangsamt.
Das Wachstum ist etwas dichter, da wegen des Fortfallens der Ver-
fliissiguDg des Widerstands des Mediums gegeniiber dem wachsenden
Gewebe etwas st&rker ist als beim Plasma. Andererseits geht das
Wachstum zwischen Deckglas und N&hrboden leichter vor sich, da
der Agar weniger fest am Glase haftet. Aus dem gleichen Grande
l&sen sich die Kulturen leichter vom Glase ab, so dafi sie nicht
transportabel sind. Kurt Meyer (Berlin).
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von Gewebskulturen. (C. £. Bakt Abt. I. Orig. Bd. 74. 1914.
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Gewebsstucke mbglichst unter AbschluB von atmosph&rischer Luft
steril fein zerkleinem und von den zerkleinerten Massen verschiedene
Kulturmedien beimpfen zu konnen. Gildemeister (Posen).
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342
Neue Literatur.
Neue Literatur,
zuB&mmengestellt von
Prof. Dr. Otto Hahanx,
Ober-Bibliothekar der Eonigl. Bibliothek in Berlin.
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med. Wochenschr. Jg. 62. 1916. N. 10. p. 341—342.)
Unger, Ernst, Zur Bek&mpfung des Pyocyaneus-Eiters. (BerL klin. Wochenschr.
Jg. 62. 1915. N. 11. p. 271.)
Vogt, E», Serumexanthem nach Tetanusantitoxininjektion. (Mclnch. med. Wochenschr^
Jg. 62. 1916. N. 10. p. 360—361.)
Wolff-Eisner, fiber die kombinierte Bolus alba-Blut-Tierkohle-Behandlung diarrhoi-
scher Prozesse. (Therapie d. Gegenwart Jg. 66. 1916. H. 3. p. 92—94.)
Zajicek, Otto, Die Schutzimpfung gegen Typhus und die mit ihr in der amerikani-
schen Armee erzielten Erfolge. (Wiener med. Wochenschr. Jg. 66. 1915. N. 9.
p. 421—424.)
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CentralMatt fur Bakteriologie etc. I. AM. Referate.
■ Bd. 63. No. 12. - ■■
Auagegeben am 6. Juli 1915.
Zoonoseii nnd Tierkrankheiten.
Yaerst, K., Ein bemerkenswerter Fall von Milzbrand.
(Zeitschr. t Fleisch- u. Milchhyg. Jahrg. 24. 1914. S. 377.)
Bericht fiber einen Fall von Milzbrand bei einem notgeschlach-
teten Rinde, bei dem die fOr Septik&mie im allgemeinen and ffir
Milzbrand im besonderen eigentiimlichen Erscheinnngen vollkommen
fehlten. Als einzige Abweichong yon der Norm war eine leichte Er-
habenbeit an einer Stelle der Milz nnd eine geringgradige Durch-
fenchtnng der Bngdrttsen festznstellen. Bei der bakterioskopischen
Untersuchung waren in der Milz, im Blnte nnd in den Bnglymph-
drfisen Milzbrandbazillen nachznweisen. Das Fehlen der fttr Milz¬
brand eigentiimlichen Erscheinnngen diirfte dadnrch zn erkl&ren sein,
dad das Tier im Beginne der Erkranknng geschlachtet wnrde, ehe
die far die Milzbrandseptik&mie charakteristischen Erscheinnngen
sich entwickelt hatten.
Anhangsweise werden zwei Falle von Milzbrand bei Menschen,
die knrze Zeit nach dem beschriebenen Falle beim Rinde in derselben
Gemeinde anftraten, beschrieben. In dem einen Falle handelte es sich
nm einen Karbnnkel am Danmen eines Schlachters, der sich bei der
Notschlachtnng eines Rindes infiziert hatte, in dem anderen nm eine
milzbrandige Infektion an der Ganmenmandel bei einer Fran, die yon
dem Fleische eines notgeschlachteten Stnckes gegessen hatte. Beide
Falle warden geheilt; bei dem zweiten wnrde Milzbrandseram mit
Erfolg angewendet. Poppe (Berlin).
Glage, Wissenschaftliche nnd praktische Fragen beim
Milzbrand der Schweine. (BerLtierarztl. Wochenschr. Jg. 30.
1914. S. 576.)
Mit dem seit einigen Jahren zn beobachtenden Massenanftreten
des Schweinemilzbrandes in Dentschland ist eine Reihe nener Fragen
anfgetancht, die in wissenschaftlicher nnd praktischer Beziehung yon
Bedentnng sind. So ist fttr die Praxis der Begriff Milzbrand dahin
zn erweitern, dad daranter nicht nur die dnrch den typischen Milz*
brandbazillns hervorgerufenen Erkranknngen, sondern anch die Falle
zn yerstehen sind, bei denen milzbrandartige Verandernngen dnrch
Bazillen vom Typns des Milzbrandbazillns, also dnrch Psendomilz-
brandbazillen, erzengt worden sind. Da sich ferner der Schweine-
Rrete Abt. Refer. Bd. 68. No. 12. 23
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354
Milzbrand.
milzbrand sehr wohl anatomisch diagnostizieren lfiflt, ahnlich wie
• die Tnberknlose, so kann bei seiner Feststellung in der Praxis anf
die Anwendnng zeitranbender bakteriologischer Methoden verzichtet
werden. Den Milzbrand ganz allgemein als Septikamie aufznfassen,
ist nacb den beim Schweine gemachten Beobachtungen, nach denen
er dort in der Regel chronisch nnd lokal begrenzt verl&uft, nicht
mehr ganz berechtigt. Jedenfalls mfiBte zwischen der lokalisierten
nnd generalisierten Form eine allgemein gfiltige Unterscheidnng ge-
troffen werden. Fiir die praktische Fleischbeschan bedentsam w&re
die Entscheidnng der Frage, welehe anatomischen Befande sicher die
Blntinfektion beweisen nnd welehe sie als voraussichtlich zngegen
erscheinen lassen. Der Schweinemilzbrand kann ferner Aufklarang
geben fiber die Wege der Infektion, da diese sich an der Hand der
anatomischen Ver&nderungen sehr gut verfolgen lassen. Weitere
interessante Fragen k&nnen sich hinsichtlich der Immnnitat, des Ab-
sterbens der Milzbrandbazillen in den Lymphdrtisen nnd der Ver-
breitnng des Milzbrandes dnrch chronisch leicht erkrankte Tiere er-
geben. Nene Gesichtspunkte sind zn berficksichtigen bezfiglich der
Infektiositat des Milzbrandes ffir den Menschen, bezfiglich der Ent-
wicklnngs- nnd Abtfitnngsbedingungen von Milzbrandkeimen anf
Fleisch sowie der gesetzlichen Benrteilnng des Schweinemilzbrandes.
Da der Schweinemilzbrand eine typische Ffitterangsinfektion dar-
stellt, so ist anf die Ermittlnng der sch&dlichen Fattermittel, anf
die veterinfirpolizeiliche Uberwachung des Handels mit Mastfntter
nnd Dfingemitteln nnd die nnschfidliche Beseitignng milzbrandhaltiger
Futtermittel besonderes Gewicht zu legen. Kallert (Berlin).
U6mara, H., Untersnchnngen fiber milzbrandfihnliche
Bazillen. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 75. 1914. S. 21.)
Die vorliegende Arbeit beschfiftigt sich mit der Differenzierung
des Psendomilzbrandes vom Milzbrande. Znr Untersnchnng gelangten
dieselben Milzbrand- nnd Psendomilzbrandstfimme, die Pfeiler nnd
Drescher bei ihren Prftzipitationsversuchen verwendet hatten, bei
denen sich ergeben hatte, dafi dnrch die Prazipitation eine Unter¬
scheidnng von Milzbrand nnd Psendomilzbrand nicht mfiglich ist
Die Untersnchnngen des Yerf. ergaben, dafi die Psendomilzbrand-
stfimme sich weder dnrch ihr mikroskopisches Anssehen noch dnrch
ihr knltnrelles Verhalten yom Milzbrande mit'Sicherheit nnterscheiden
lassen, dafi dagegen das Ausbleiben der Eapselbildnng anf Sernm-
knltnren nnd die nach knrzer Zeit schon eintretende Hamolyse anf
Blntagarplatten Anhaltspnnkte znr Differenziernng geben. Hierbei ist
jedoch zn berficksichtigen, daB die Eapselbildnng anfhfirt nnd nach
Jarmai anch rasche Hfimolyse eintritt, sobald echter Milzbrand bis
znm Yerlnste seiner Infektiositfit abgeschwficht wird. In diesem
Original fro-m
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Milzbrand.
355
Falle bleibt nor die Konstanz der hohen Giftigkeit der Pseudomilz-
brandstamme bei intraperitonealer Meerschweincheninjektion als
Unterscheidungsmerkmal ttbrig. Im serologischen Verhalten gegen-
uber der Wirkung von normalem Sernm nnd Leukocyten konnte ein
Unterschied nicht festgestellt werden. Eine der von Pfeiler und
Drescher dem Verf. znr Verfugung gestellten Pseudomilzbrand-
knltnren erwies sich als Mischkultur von Milzbrand und Pseudo-
milzbrand. Gildemeister (Posen).
Sch&tz und Pfeiler, Weitere Untersuchungen uber den
Nacbweis des Milzbrandes mittels der Prazipitations-
methode. (Arch. f. wiss. u. prakt. Tierheilk. Bd. 40. 1914. S. 396.)
Das;Chloroformextrakt verdient den Vorzug vor dem Kochextrakte.
Mittels des Kochextraktes konnte die Diagnose Milzbrand nur in 95
von 216 untersuchten Fallen gestellt werden, nicbt einmal so oft wie
mittels der bakteriologischen Methoden, wo dies 114 mal gelang. Das
Chloroformextrakt dagegen ergab in 215 von insgesamt 216 Fallen
ein Ergebnis, das mit der bakteriologischen Untersuchung Oder den
sonst entscheidend gewesenen Umstanden in Ubereinstimmung stand,
d. h. es war in 137 von 138 Milzbrandfailen positiv, in 78 „Nicht-
milzbrandfailen" negativ. Der eine Ausfall bezog sich auf ein
Extrakt aus Knochenmark, das wegen seines Fettgehaltes nicht
genugend zu kiaren war. Hieraus ergibt sich, dafi far eine ent-
scheidende Beurteilung nur die Ergebnisse Berucksichtignng finden
dfirfen, die nnter Verwendung von Chloroformextrakten ermittelt
worden sind. Far die Feststellnng des Milzbrandes beim Rinde,
Pferde nnd Schafe hat sich die Prazipitationsmethode als absolut
zuveriassig erwiesen. Aber auch fur den Milzbrand des Schweines
hat sich Gleichheit in der Summe der positiven Befnnde bei bak-
teriologischer sowie serologischer Untersuchung ergeben. Die Methode
verdient also anch for die Feststellnng des Milzbrandes beim Schweine
vollste Beachtnng. Fur die veterinarpolizeiliche Beurteilung des Vor-
liegens einer Milzbrandinfektion hat die Prazipitationsmethode die
allergrbfite Bedeutang. Sie ist nicht als ein weiteres „Hilfsmittel“
fur die Diagnose zu bezeichnen, sondern sie ist die sicherste Methode
far die Feststellnng des Milzbrandes. Fur alle Falle, die mittels
der bakteriologischen Untersuchung nicht gekiart werden konnen,
liegt die entscheidende Bedeutung in dem Ergebnis der Prazipitin-
reaktion. Fur die Frage der „Milzbrand-NachprQfungen“ in den
Untersucbungsstellen der Provinzial- und Kommunalverbande ergibt
sich die Fordernng, die endgultige Entscheidung, ob Milzbrand im
konkreten Falle vorliegt Oder nicht, von dem Ergebnis der Prazipitin-
reaktion abhkngig zu machen. Erst die Anwendung des Prazipitations-
verfahrens gibt die Grundlage fur gerechte und gleichmafiige Ent-
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356
Milzbr&nd. — Rotz.
Digits
scheidungen. Den Staatsregiernngen mufi daher empfohlen werden,
die Anwendung der Prfizipitationsmethode fur den Nachweis des
Milzbrandes anzuordnen. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Buberl, Leonhard, Zur Salvarsanbehandlung des Milz-
brandkarbunkels. (Munch, med. Wochenschr. 1914. S. 1341.)
Ein Fall yon Milzbrandkarbunkel der Stirn mil schwerer Storung
des Allgemeinzustandes, aber obne Bazillenbefund im Blute wurde
durch einmalige intravenfise Injektion von 0,6 g Salvarsan geheilt.
Kurt Meyer (Berlin).
Pfeiler, W. und Weber, 6., Bericht fiber die in Bromberg
im Etatsjahre 1912/13 ausgeffihrten Blutunter-
suchungen zur Ermittlung der Rotzkrankheit. (Mitt,
d. Kais. Wilh.-Inst. f. Landw. Bd. 6. 1914. S. 227.)
Im Tierhygienischen Institut in Bromberg werden die Sera aller
rotzansteckungsverdachtigen bzw. rotzverdfichtigen Pferde der Pro-
vinzen Ost- und Westpreufien, Posen, Schlesien, Pommern und des
Regierungsbezirkes Frankfurt a. 0. mittels der Agglutinations- und
Komplementablenkungsmethode nntersucht. Weiterhin werden die
Sera sfimtlicher aus Rutland fiber Thorn eingeffibrten Pferde in
Bromberg geprfift. Im Berichtsjahre befanden sich unter den zur
Untersuchung gelangten 7683 Seren 3591 von Pferden, die aus RuB-
land kamen. Yon diesen russischen Pferden sind auf Grand des Aus-
falls der Blutuntersuchung 10 als rotzverdfichtig bezeichnet worden.
3 davon gehOrten zu Transporten, die nach Dfinemark bestimmt
waren. Yon den fibrigen 7 Pferden erwiesen sich 5 als rotzfrei,
2 als rotzig. Die rotzfreien Tiere sind jedenfalls vor der Einfuhr
in RnBland subkutan malleinisiert worden. Yon den innerhalb
Preufiens als rotzansteckungs- bzw. rotzverdfichtig geltenden Pferden
sind auf Grand des Ausfalls der Blutuntersuchung 154 Pferde als
rotzverdfichtig bezeichnet worden; Bei der Zerlegung wurde in
145 Ffillen der Rotzverdacht bestfitigt. Bezfiglich der interessanten
nfiheren Mitteilungen fiber die Ergebnisse der Blntuntersuchnng bei
einzelnen Pferden mufi auf das Original verwiesen werden.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Waldmann, 0., Untersuchungen fiber die Brauchbark'eit
der Konglutinationsmethode ffir die Serodiagnose der
Rotzkrankheit der Pferde. (Arch. f.wiss. u.prakt.Tierheilk.
Bd. 40. 1914. S. 382.)
Das Auftreten speziflscher AntikSrper im Serum mit Rotz infi-
zierter Pferde lfiBt sich mit Hilfe der Konglutinationsmethode nicht
frfiher nachweisen als mit Hilfe der Komplementablenkungsmethode.
^jQo glr
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Rotz. — Wut.
357
Die Eonglutinationsmethode ist empflndlicher als die Eomplement-
ablenkungsmethode, und zwar in dem Sinne, dafi das Vorhandensein
der spezifiscben Antikdrper im Blnte deutlicher zu erkennen ist
Die optimale Menge des Rotzserums bei der Untersnchnng mit flilfe
der Konglntinationsmethode betr> 0,05 ccm. Es erscheint wiinschens-
wert, daft — namentlich in zweifelhaften Fallen — bei der sero-
logischen Rotzdiagnose die Eonglntination nicht nnbeachtet bleibt.
An die Mitteilnng der praktischen Ergebnisse seiner Versncbe schliefit
Verf. noch eine theoretische Erdrternng fiber den Mechanismns der
Eonglntination. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Nevermann, L., Die Rotztilgung in Preuflen mit Hilfe der
Blntprobe. (Berl. tier&rztl. Wochenschr. Jg. 30. 1914. S. 580.)
In der Zeit vom 1. April 1906 bis zum 31. Dezember 1912 warden
insgesamt in Preuflen 12597 Pferde nnd 2 Esel mit Hilfe der doppelten
Blntprobe, Agglutination nnd Eomplementbindnng, auf Rotz unter-
sncht. Der Prozentsatz der rotzkranken Pferde nnter den anf Grand
der Blntprobe getfiteten stieg yon 89,3 Proz. im Jahre 1908 anf
93,8 Proz. im Jabre 1912. Der Prozentsatz der nach der Blutprobe
als verdkcbtig angesebenen und deshalb getfiteten, bei der Zerlegnng
aber rotzfrei befnndenen Pferde ist also nnerbeblicb. Das gesamte
Ergebnis l&Bt sicb dahin znsammenfassen, dafi die Blntprobe in der
in Preuflen keit Jahren geiibten Art (Agglutination nnd Eomplement-
ablenknng) die Erkennnng der rotzkranken Pferde mit ansreichender
Sicberbeit ermoglicht und die wirtschaftlich Suflerst nnbeqneme, lang-
fristige veterin&rpolizeiliche Oberwachung der Ansteckung verdaeh-
tiger Pferde, die sonst vorgeschrieben war, uberflussig macht. Der
nacb aufien sichtbare Erfolg dieser Untersuchnngsmethode bestand
darin, dafi Preuflen vor einiger Zeit znm erstenmal seit Jabrzebnten.
rotzfrei war. . Eallert (Berlin).
Kozewalow, Zur Frage Tiber die Virulenz des Virus fixe
flir den Menscben. (Cbarkowski med. Jonrn. 1914. No. 5.)
Obwohl das Virus fixe far den Menschen ein abgeschwachtes
Gift darstellt, so vermag es docb in seltenen Fallen eine echte
Wutinfektion beim Menschen hervorzurufen. Die Ursache der Lfth-
mungen, die man wahrend und nach den Impfungen beobachtet,
ist die Infektion mit dem Virus fixe. Obwohl die Lahmungen bei
den Scbutzimpfungen zu den recht seltenen Erscheinungen gehdren,
mufi man docb die virulenten Gehirnemulsionen mit Vorsicht anwenden.
Die Eigenschaften des Virus fixe jeder Wutstation mufi man genau
studieren, um eine entsprechende Schutzimpfungsmethode festzustellen.
M. Isabolinsky (Smolensk).
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358
Wat.
Kraus, R. und Barbarfi, B., Zur Frage der Zdchtung des
Lyssavirus nach H. Noguchi. (Deutsche med. Wochenschr.
1914. S. 1507.)
Bei Nachprttfung der Noguchischen Angaben fiber die gelungene
Zuchtung des Lyssavirus konnten Verff. zwar die von Noguchi
beschriebenen, als Entwicklungsstadien des Erregers gedeuteten Ge-
bilde nachweisen. Es gelangihnen aber im Gegensatz zu Noguchi
nicht, mit den Kulturen bei Kaninchen Wut zu erzeugen. AuBerdem
fanden sie auch in unbeimpfter Ascitesfliissigkeit wie schon frfiher
Volpino ganz Shnliche Gebilde, so daB die Frage der Natur der
Noguchischen Eorperchen einstweilen noch nicht gelbst erscheint.
Kurt Meyer (Berlin).
Augsbnrger, F., Recherche des corps de Negri chez des
rats infectes avec le virus fixe de Sassari et com-
paraison des diff6rentes m6thodes de coloration des
corps de Negri. Inaug.-Diss. Lausanne 1913.
Yerf. hat bei 21 Mus rattus, 3 Meerschweinchen, 4 Kaninchen,
die, mit Virus fixe von Sassari infiziert, zugrnnde gegangen waren,
sehr selten Negrische Kbrperchen gefunden. Verf. hat auch ver-
gleichende Untersuchungen fiber die verschiedenen Methoden zur
F&rbung der Negrischen Kbrperchen gemacht. Die beste ist die
Methode von Lentz. B. Galli-Valerio (Lausanne).
Kozewalow, 8 ., Zur Technik der F&rbung der Negrischen
Kbrperclien. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 74. 1914. S. 654.)
Nach der Behandlung mit Xylol und Alkohol werden die Paraffin-
schnitte getrocknet und alsdann mit verdttnntem Man son-Blau
iibergossen. Dieses wird folgendermaBen hergestellt: 2 ccm Methylen-
blau -}- 5 ccm Borax werden in 100 ccm siedenden destillierten
Wassers geldst; Verdiinnung der Ldsung mit destilliertem Wasser
bis zur Durchsichtigkeit im Reagensglase. F&rbung 1 Minute; ab-
spfllen in Wasser und trocknen; differenzieren in chemisch reinem
Methyl alkohol (ungef&hr */* Minute). Die Negrischen KBrperchen
f&rben sich nicht, w&hrend die Einschlusse dunkelblau Oder schwarz
gef&rbt sind. Gildemeister (Posen).
Michin^ N., Zur Diagnose der Lyssainfektion durch den
Nachweis von Zucker im Urin und H&morrhagien in
derMagenschleimhaut. (Berl. tierarztl. Wochenschr. Jg.30.
1914. S. 622.)
Die von Nocard, Rabieux, Nicolas, Porcher und anderen
Autoren mitgeteilten Beobachtungen fiber das h&ufige Auftreten vou
Zucker im Harn und von Hamorrhagien in der Magenschleimhaut
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Original fro-m
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Wat. — Maul- and Klauenseuche.
359
tollwatkranker Tiere haben Verf. dazu angeregt, auch seinerseits
Untersuchungen uber diesen Gegenstand anzustellen. Als Material
dienten Kaninchen, die teils der Infektion mit Passagewut, teils der-
jenigen mit Strafienwut erlegen waren. Unter 80 Fallen yon Passage¬
wnt enthielt die Harnblase von 17 Kaninchen = 21 Proz. keinen
Harn; bei den 63 Kaninchen, die Urin in der Blase hatten, konnte
21 mal Zncker nachgewiesen werden = 33,3 Proz; bei 55 Kaninchen
= 61 Proz. warden Blntungen in der Magenschleimhaut gefnnden.
Was die 56 untersuchten F&lle von Strailenwut anbetrifft, so hatten
6 Kaninchen = 12 Proz. iiberhanpt keinen Ham; bei 28 Kaninchen
= 56 Proz. fiel die Untersuchung anf Zncker positiv aus, bei
48 Kaninchen = 85,7 Proz. der Falle waren Blntnngen in der Magen¬
schleimhaut vorhanden. Es kommen demnach Zncker .im Harn nnd
Hamorrhagien in der Magenschleimhaut tollwatkranker Tiere so haufig
vor, dafi ihr Nachweis dem praktischen Tierarzt die Stellung der
Diagnose schon bei der Sektion in verd&chtigen Fallen wesentlich
erleichtern kann. Kallert (Berlin).
Frothingham, Langdon and Halliday, John, The effect of
quinine on rabbits inoculated with rabies. (Journ. of
med. Research. Vol. 30. 1914. p. 275.)
Entgegen den Angaben von Harris hatten subkntane Injek-
tionen von Chinin keine Heilwirknng bei Kaninchen, die intrazerebral,
subdural Oder intramuskular mit Strafienwutvirus inflziert waren.
Kurt Meyer (Berlin).
Nikitin, M., Uber den Einflufi der Schutzimpfungen gegen
Lyssa auf den Verlauf der Anf&lle bei Epilepsie.
(Munch, med. Wochenschr. 1914. S. 1549.)
Ausgehend von der Beobachtung, dafi bei einer seit Jahren an
Epilepsie leidenden Patientin, nachdem sie von einem tollwiitigen
Hund gebissen und der Wutschutzimpfung unterzogen war, die
Anf&lle sistierten, prttfte Verf., ob die Wutschutzimpfung als thera-
peutische Methods bei Epilepsie in Frage kommt. Bei etwa der
H&lfte der Falle wurden giinstige Resultate erzielt. Die Anf&lle ver-
schwanden ganz Oder nahmen an H&ufigkeit ab. Im Gegensatz zur
Bromwirkung trat die Besserung erst nach einer gewissen Latenzzeit
und meist nach einer voriibergehenden Zunahme der Anf&lle ein.
Kurt Meyer (Berlin).
Kallert, E., Untersuchungen Uber Maul- und Klauen¬
seuche. I. Uber die Bedeutuug der v. Beteghschen
KSrperchen in der Aphthenlymphe. (Arb. a. d. Kais. Ge-
sundheitsamte. Bd. 47. 1914. S. 591.)
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bv Google
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360
Maul- and Klauenseuche.
Die in der Aphthenlymphe bei Dunkelfeldbeleuchtung nod in
gef&rbten Ausstrichpraparaten nachweisbaren Gebilde, die v. Betegh
als die Erreger der Maul- nnd Klauenseuche angesehen hat, konnte
Vert anch in anderen tierischen Fliissigkeiten (Exsudaten, Blut-
serum, Sekreten nnd Exkreten) nachweisen. Seiner Ansicht nach
sind die von v. Betegh angewandten Methoden nicht geeignet, den
Maul* nnd Klauenseucheerreger zur Darstellnng zn bringen.
Gildemeister (Posen).
Kallert, E., Untersnchungen iiber Manl- and Klauen¬
seuche. LL Beitr&ge zur Histogenese und Histologie
der Maul- und Klauenseucheblase, insbesondere auch
zur Frage des Vorkommens von Einschlufikbrperchen
in den spezifisch ver&nderten Teilen bei Maul- und
Klauenseuche. (Ebenda. S. 603.)
Eingehende Beschreibung der Histogenese und Histologie der
Aphthe. Auch die Frage des Vorkommens von Einschlufikdrperchen
im Blasengewebe wurde einer PrQfung unterzogen. Verf. sah Ge¬
bilde, die den von Huntemuller beschriebenen Shnelten Oder ent-
sprachen. Auch er ist der Ansicht, dafi kein Grand vorliegt, die
im Protoplasma der Zellen des Blasengewebes auftretenden Kbrper-
chen als fhr Maul- und Klauenseuche charakteristische Gebilde an-
zusehen. ' Gildemeister (Posen).
Loeffler, Verbreitung der Maul- and Klauenseuche und
der gegenw&rtige Stand ihrer Bekaropfung. (Arch. f.
wiss. u. prakt. Tierheilk. Bd. 40. 1914. S. 307.)
Die bisherigen veterin&rpolizeilichen Maflnahmen zur Bekampfang
der Maul- und Klauenseuche haben sich sehr gut bewahrt, nur mttssen
sie auf das strengste durcbgefilhrt werden. Die Stationierung ge-
priifter Desinfektoren an den Orten, in denen die Seuche ausgebrochen
ist, erscheint sehr erwunscht. Es ist mit Sicherheit nachgewiesen,
da6 es unter den Tieren, die die Maul- und Klauenseuche iiberstanden
haben, sog. Dauerausscheider gibt; sie sind sehr gef&hrlich, kommen
indessen nur in einem sehr geringen Prozentsatz der F&lle vor. Die
Erreger der Maul- und Klauenseuche kbnnen sich besonders auch
in kleinen Hohlungen des Horns an den Klauen halten. Wachst das
Horn weiter, so kommen die kleinen Hdhlungen schliefilich nach
auden, Offnen sich und geben das Virus frei. Das Verhalten der
Dauerausscheider ist noch genauer experimentell zu priifen, und es
sind Mafinahmen zu treffen, um die sch&dliche Wirkung etwaiger
Dauerausscheider zu paralysieren. Die Anwendung des Maul- und
Klauenseuche-Serums, das sich bereits vielfach in der Praxis bew&hrt
hat, sollte in grofierem Mafistabe als bisher ermoglicht werden.
Original fro-m
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Maul- and Klanenseuche. — Tetanus.
361
Weiterhin wiirde das anssichtsreiche Verfahren der aktiven Schutz-
impfnng sorgfSltig durchzuarbeiten and za erproben sein. Za diesem
Zwecke sind reichere Mittel als bisber zor weiteren energischen
wissenschaftlichen Erforschung der Senche bereit za stellen.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Bor das, F. and de Baczkowski, 8., EinfluB der Maal- and
Elauenseuche aaf die Zasaromensetzang der Milch
and der Butter. (Ann. des Falsific. Vol. 7. 1914. p. 271, nach
Chem. Zentralbl. 1914. II. S. 1114.)
Die Milch erkrankter Efihe erleidet in bezug aaf den Gehalt
an Fett and Salzen, yor allem Chloriden eine merkliche Steigerang,
wahrend der Easeingehalt zurhckgeht. Der Gehalt an Milchzacker
scheint konstant za bleiben. Die Beobachtung Porchers, dafi mit
steigendem Salzgehalt der Laktosegehalt znriickgeht, konnte be-
st&tigt werden. Das Seram bietet keine Anhaltspankte fhr die Be-
arteilang; organische Phosphors&ureverbindangen and die S&arezahl
werden nicht beeinflnflt. Bei einigen Proben wnrde eine viscose,
fadenziehende Eonsistenz beobachtet Milch erkrankter Tiere, an
Meerschweinchen verimpft, raft keine Erankheitserscheinnngen her-
vor. Batter ans Milch einzelner erkrankter Ehhe Oder der Sammel-
milch kleiner infizierter Viehhaltangen lassen gewisse anormale Eigen-
schaften erkennen, jedoch sind diese so gering, dafi sie, besonders
wenn es sich am Mischbatter grSBerer Meiereien handelt, znr Be-
anstandnng keinen Grand geben.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Pribram, H., Uber Tetanus traamaticns. (Prager med.
Wochenschr. Jg. 39. 1914. S. 539.)
Zasammenfassende Darstellnng nnserer Eenntnisse uber den
Wnndstarrkrampf nnter Berhcksichtigung eigener Erfahrnngen.
Bei der symptomatischen Behan dlung sah Verf. gate Erfolge mit
der von v. Jaksch angegebenen Belichtnng mit blanem Lichte.
A. Ghon (Prag).
y. Behring, E., Indikationen far die seramtherapeatische
Tetannsbek&mpfung. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1833.)
Die sabkntane Oder intravenSse Serumbehandlung kann nnr das
in die Lymph e and die Blutbahn eingedrnngene Tetanusgift un-
schadlich machen. Das bereits von den Nervenendignngen gebundene
Toxin kann nnr durch intranearale Seraminjektion nentralisiert werden.
Eventuell kommt Hesektion des Nerven in Frage. Um die Weiter-
prodaktion des Giftes an der Infektionsstelle za verhiiten, ist lokale
chirnrgische and Antitoxinbehandlang notwendig. AaBerdem ist die
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bv Google
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
362
Tetanus.
lokale Anwendung von Jodoform und 0,1—0,2 Proz. Jodtrichloridldsung
zu empfehlen. Bei alien erfahrungsgemafi hauflg zu Tetanus fiihrenden
Wunden ist prophylaktische Sernminjektion angezeigt.
Die Anaphylaxiegefahr halt Verf. fur gering. Von den Behring-
werken wird ein Tetanusserom in den Handel gebracht werden, das
erheblich geringere anaphylaktische Giftigkeit besitzen soli als das
bisher verwandte. Kurt Meyer (Berlin).
y. Behring, E., Zur Anwendung des Tetanusserums.
(Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1956.)
Uber die ZweckmaBigkeit der praventiven Seruminjektion herrecht
allgemeines Einverstandnis. Ganz besonders dringlich erscheint sie
bei solchen Verwundeten, die auf bestimmten, mit Tetanus verseuchten
8chlachtfeldern tiefliegende Verletzungen davongetragen haben. Zur
Praventivbehandlung geniigt die subkutane Injektion von 20 Antitoxin-
einheiten, die beim Fortbestehen der Wundinfektion wiederholt und,
wenn augangig, mit einer antitoxischen Lokalbehandlung der In-
fektionsstelle kombiniert werden soil.
Bei bereits ausgebrochenem Tetanus sind friihzeitig mindestens
100 Antitoxineinheiten subkutan Oder besser intravenos zu injizieren.
Bei protrahiertem Verlauf ist die Injektion subkutan zu wiederholen.
Daneben soli der Infektionsherd lokal behandelt werden, wozu durch-
schnittlich 20 Antitoxineinheiten geniigen. Auch die antiseptische
Wundbehandlnng, insbesondere mit Jodprkparaten (Jodoform, Jod-
trichlorid) soil nicht unterlassen werden. Infizierende Fremdkdrper
und nekrotisches Gewebe sind, wenn moglich, zu entfernen.
Besondere Aufmerksamkeit verdient die Injektion des Serums in
die freigelegten, von der Infektionsstelle zum Ruckenmark filhrenden
Nervenstamme. Kurt Meyer (Berlin),
Czerny, V., Zur Therapie des Tetanus. (Deutsche med.
Wochenschr. 1914. S. 1905.)
Die Prophylaxe des Tetanus besteht in grBndlicher Reinigung
und Desinfektion der groBen gequetschten und zerrissenen Wunden
und sorgfaltigem Verband. Die prophylaktische Antitoxineinspritzung
sollte schon am ersten Tage der Verwundung, namentlich wenn sie
durch grobes GeschoB verursacht wurde, ausgefiihrt werden.
Als therapeutisches Mittel ist mdglichst vor Beginn oder doch
bei den ersten Symptomen gleich eine voile Dosis Antitoxin lumbal,
endoneural Oder intravends zu geben. Narkotika leisten gute Dienste
zur Beseitigung der Schmerzen und Krampfe und erleichtern die Er-
nahrung. Bei starken Zertr&mmerungen der Extremitaten diirfte
eine glatte Amputation die weitere Aufnahme von Toxinen be-
schranken und damit die Mdglichkeit der Heilung erhdhen.
Kurt Meyer (Berlin)
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Tetanus.
363
Kirchmayr, Ludwig, Zur intravenosen Antitoxinbehand-
lung des Wundstarrkrampfes. (Mfincb. med. Wochenscbr.
1914. S. 1955.)
Bei eioem nach nicht ganz 5 tfigiger Inkubation ausgebrochenen,
also prognostisch ungiinstigen Fall von typischem Kopftetanus bestand
die BehandluDg in Trockenlegen der Wunde, Einstreuen yon trockenem
Antitoxin in dieselbe,snbkntaner und intrakntanerlnjektion von 20ccm
flfissigem Serum in die Wundnmgebung and schliefilich in intravenOser
Injektion von 30 ccm Antitoxin. Innerhalb der nachsten 2 Tage
wurden je 50 ccm Serum intravenos injiziert. Nach der dritten In¬
jektion war die schwere Erkranknng geheilt, wenn auch Kieferklemme
und Facialisiahmung noch fortbestanden.
Verf. ffihrt den Eifolg hauptsaehlich anf die intravenose Serum-
injektion zurfick. Das noch zirkulierende Toxin wird auf diese Weise
am leichtesten nentralisiert, znmal es zweifelhaft erscheint, ob das
Toxin nur auf neuralem Wege zum Zentralnervensystem gelaDgt.
Kurt Meyer (Berlin).
Kreuter, Bericht fiber 31 Tetanusfalle nach Kriegsver-
letznngen einheitlich intraspinal und intravenSs mit
Serum behandelt. (Mfinch. med. Wochenscbr. 1914. S. 2255.)
Durch intravenfise und intralumbale Serumbehandlung wurde die
Sterblichkeitsziffer unter 31 Fallen ganz erheblich herabgedrfickt.
Die Gesamtmortalitat, die nach der Literatur ohne Serum 78,9 Proz.,
mit Serum 57,7—61,1 Proz. betragt, sank auf 35,5 Proz. herab, die
Sterblichkeit bis zu 10 Tagen Inkubation von 78,9 Proz. auf 64.3 Proz.,
bei mehr als 10 Tagen Inkubation von 37 auf 12,2 Proz. Yon den
letal endenden Fallen waren 3 mangelhaft behandelt, teils wegen
Mangel an Serum, teils weil zu spat erkannt.
Kurt Meyer (Berlin).
Kocher, Theodor, Behandlung schwerer Tetanusfalle.
Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1953 u. 1981.)
Bei beginnendem Tetanus sind 10 ccm Serum in die Umgebung
der Wunde, und ebensoviel intralumbal, ferner, wenn mfiglich, auch
endoneural zu injizieren. Die Wunde wird von Fremdkorpern und
nekrotischem Gewebe befreit, mit Jod bepinselt und mit Jodoformgaze
bedeckt. Sodann werden 30—45 ccm 25 proz. Magnesiumsulfatlosung
subkutan injiziert und bei Wiederzunahme der Symptome die Injektion
wiederholt. Untersttitzt wird die Behandlung durch grofie Dosen
Chloral, mindestens 2 g pro dosi, bis zu 12 g innerhalb 24 Stunden.
Bei schweren Fallen ist das erste intralumbale Injektion von
10 ccm der 15 proz. Magnesiumsulfatlfisungen bei borizontaler Korper-
lage. Tritt keine deutliche Wirkung ein, so sind Hals und Kopf
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864
Tetanus.
tiefer zn lagern. Es mufi dann aber alles bereit sein, eintretenden
Atemstillstand darch Sauerstoffinhalation zu bek&mpfen. Dorch Ab-
lassen des Liquors mit nachfolgender Spiilung und intramuskulftre
Injektion von 5 ccm 5 proz. Chlorkalziumlosung wird die Gefahr auch
behoben, gleichzeitig aber auch die krampfstillende Wirkung des
Magnesiumsulfats aufgehoben. Zur Weiterbebandlung ist die intra-
lumbale Injektion zu wiederholen Oder bei sich nicht verschlimmernden
Fallen durch subkutane Injektion Oder durch starke Chloraldosen zn
ersetzen. Kurt Meyer (Berlin).
Lewandowsky, M., Zur Behandlung des Tetanus. (Deutsche
med. Wochenschr. 1914. S. 2060.)
Verf. macht den Vorschlag, das Tetanusantitoxin mit der fur die
bohe Riickenmarksanasthesie von Jonnesco geiibten Methode in
die Gegend Oder wenigstens an das untere Ende des Zervikalmarks
zu bringen, urn auf die lebenswichtigen Abschnitte des R&cken marks
eine Massenwirkung auszutiben, wie sie auf andere Weise nicht zu
erreichen ist. Die Injektion, 2 ccm, m&fite taglich wiederholt, und
auch die anderen Anwendungsarten des Antitoxins durften nicht
unterlassen werden. Kurt Meyer (Berlin).
Tizzoni, Guido, Dber die Wirksamkeit der gleichzeitigen
Injektionen von Antitetanusserum bei der Tetanus-
pro phylaxe. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 74. 1914. 8.634.)
Verf. vertritt den Standpunkt, dafi in jedem Falle einer Ver-
letzung, bei der die Mbglichkeit einer Tetanusinfektion in Frage
kommt, prophylaktisch Tetanusantiserum zu verabfolgen ist, und
zwar mindestens 200000 Immunitfttseinheiten. Er berichtet hier Aber
Antitoxinbestimmungen an Seren von Personen, die prophylaktisch
eine Oder mehrere Injektionen von Tetanusantiserum erhalten hatten.
Zum Vergleich diente die Untersuchung einer Blutprobe, die vor der
prophylaktischen Injektion entnommen war. Die Untersuchungen er-
gaben, dafi das normale Menschenblnt an und fiir sich imstande ist,
eine Tetanusgifteinheit pro ccm unschadlich zu machen; Verf. nimmt
an, dafi es sich hierbei nicht um eine eigentliche Immunit&tsreaktion
handelt, weshalb auch die angegebene normale Eigenschaft des Blutes
dem Menschen keinerlei Grad der Immunitat verleiht Das Antitetanus¬
serum verleiht in der Dosis von 200000 Immunitatseinheiten dem
Menschen auch noch 10—16 Tage nach der Injektion einen hohen
Immunitatsgrad; 1 ccm des Serums ist alsdann noch imstande,
2—5 Toxineinheiten zu neutralisieren. Die Leistungsf&higkeit des
einverleibten Serums steht nicht immer im Verhaitnis zu der be-
treffenden Anzahl der injizierten Immunitatseinheiten, da der Grad
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Tetanus.
365
der Immunitat, d. h. die Zahl der im Blut angetroffenen Antitoxin-
einheiten, mit der Qualitat des benutzten Serums variieren kann.
Gildemeister (Posen).
Jacobsthal, E., Zur Vorbeugung des Starrkrampfs im
He ere. (Mttnch. med. Wochenschr. 1914. S. 2079.)
Verf. halt es far wQnschenswert, dafi alle Verletzten Oder zum
mindesten alle die, deren Wunden zerkiaftet und mit Erde beschmutzt
sind, propbylaktisch mit Serum gespritzt werden. Da die Serum-
vorrate hierfur nicht ausreichend sein durften, so schiagt er vor, dafi
auch aufierhalb der Fabriken von Leitern bakteriologischer Institute
Tetanusserum hergestellt wird. Wenn es auch nicht gelingen wird,
in kurzer Zeit hochwertige Sera zu gewinnen, so sind doch zu pro-
phylaktischen Zwecken auch weniger hochwertige Sera verwendbar,
da gegen die Yerwendung grdfierer Serummengen keine Bedenken
bestehen.
Verf. schiagt ferner vor, wenn mOglich schon auf dem Transport
yon verdachtigen Wunden anaerobe Bouillonkulturen anzulegen und
nach 48 Stunden den Tierversuch anzuschliefien. Es lafit sich so
haufig die Tetanusdiagnose schon vor Ausbruch der Erkrankung stellen.
Endlich teilt Verf. mit, dafi er in dem als Blutstillungsmittel
empfohlenen Pengawar Djambi Tetanussporen gefunden hat, so dafi
vor dessen Anwendung zu warnen 1st. Kurt Meyer (Berlin).
Jacobsthal, E. und Tamm, F., AbtOtung der Tetanuskeime
am Orte der Infektion durch ultraviolettes Licht.
(Munch, med. Wochenschr. 1914. S. 2324.)
Tetanussporen sind aufierordentlich empfindlich gegen ultra¬
violettes Licht. In einigen Fallen, in denen kunstlich Oder nathrlich
mit Tetanus infizierte Wunden mit der Kromay erschen Quarzlampe
Oder der kunstlichen Hdhbnsonne bestrahlt wurden, gelang es, die
Tetanusbazillen vQllig zu entfernen. Wegen des starken Toxingehalts
der Infektionsstelle empfiehlt sich daneben chirurgiscbe Reinigung
der Wunde. Wo die Amputation nicht erwiinscht oder unmoglich
ist, erganzt die Strahlentherapie die ubrigen Heilverfahren des
Tetanus auf das gliicklichste. Kurt Meyer (Berlin).
Falk, A., Zur Behandlung des Tetanus mit subkutanen
Magnesiuminjektionen. Kurzer Beitrag im Hinblick
auf die kriegschirurgische Verwendung der Methode.
(Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1689.)
Verf. brachte 2 schwere und 1 leichteren Fall von Tetanus
neonatorum durch subkutane Injektionen von Magnesiumsulfat (0,5—4 g
innerhalb 24 Stunden) zur Heilung. In den ersten beiden Fallen
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366
Tetanus.
warden Atemstorungen beobachtet, die sich aber durch Injektion einer
5proz. KalziumchloridlOsung beheben lie Ben.
Verf. halt die snbkutane Anwendung des Magnesiumsulfats fur
beonders geeignet zur Behandlang yon Tetanusfallen im Felde.
Kurt Meyer (Berlin).
Falk, A., Einige Beobachtnngen bei Behandlung von
Tetanus Verwundeter rait subkntanen Magnesium-
injektionen. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1^09.)
Ura die Magnesiumsulfatinjektionen schmerzlos zu gestalten,
werden 2—3 ccm 1 proz. Novocainlosung vorher injiziert. Das Ma-
gnesiumsulfat wird in 30 proz. Losung verwandt. Zu geringe Dosen
scheinen steigernd auf die Anfalle zu wirken. Einzeldosen unter 3 g
sind wirkungslos. 5—6 g zeigten bei mittelschweren Symptomen oft
schon gate Wirkung. Einzeldosen von 9 g and Tagesdosen von 24 g
hatten keine schadliche Nebenwirkung. In einem Falle wurden 6 Tage
lang 20 g taglich gegeben. Chloral und Morphin werden mit Nutzen
neben Magnesium verwandt. Kurt Meyer (Berlin).
Stromeyer, Kurt, Zur Magnesinmbehandlnng des Tetanus.
(Munch, med. Wochenschr. 1914. S. 1556.)
5 Falle von Tetanus wurden mit intralumbalen Injektionen von
Magnesiumsulfat (0,4—1,2 g) behandelt. 4 starben, 2 allerdings an
interkurrenter Pneumonie. Als konstante Wirkungen der Injektionen
wurden Schlaf, AufhSren der Krampfe, Herabsetzung des Muskeltonus
und der Reflexerregbarkeit und Verlangsamung der Atmung fest-
gestellt. Atemstorungen wurden nicht beobachtet.
Das wenig giinstige Endresultat erklart Verf. mit zu niedriger
Dosierung. Kurt Meyer (Berlin).
Durlacher, Behandlung von Tetapus traumaticus mit
serosem Transsudat der Bauchhdhle. (Munch, med.
Wochenschr. 1914. S. 2116.)
Verf. sah einen Fall von Tetanus mit 7—8t8,giger Inkubations-
dauer unter subkutanen Injektionen eines serosen Bauchtranssudats,
das von einem Patienten mit inkompensiertem Herzfehler stammte,
zur Heilung kommen. Die Erscheinungen besserten sich stets un-
mittelbar nach den Injektionen von 300—500 ccm Exsudat. Verf.
stellt sich vor, daB die EiweiBstoffe des Exsudats im Blut zu Toxinen
abgebant werden, die als Antitoxine gegen das Tetanusgift wirken.
Kurt Meyer (Berlin).
Moller, Vorbeugungsmafinahmen gegen Starrkrampf, die
sich in der Garnison Tilsit bewahrt haben. (Zeitschr. f.
Veterinark. Jg. 26. 1914. S. 332.)
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Tierhaltuug, Tiersenchen usw. in Deutsch-Ostafrika.
367
Die unter den Pferden eines Regimentes h&ufig anftretenden
Starrkrampffalle — im Jahre 1912 erkrankten 6 Pferde, von denen
5 starben — warden auf die regelmafiige Benutzung eines mit MQ11
nnd Schutfc aufgefullten Weges zuruckgefiihrt. In der Erde des ver-
dachtigen Weges konnten denn anch durch Mauseimpfungen sebr
zahlreiche Tetannsbazillen nacbgewiesen werden. Durch Vermeidung
dieses Weges und dm*ch sorgfaitige Desinfektion aller bei den Pferden
vorkommenden Wunden gelang es, die Tetanusfalle in dem Regiment
auf ein Minimum zu reduzieren. Eallert (Berlin).
v. Ostertag, Tierhaltung, Tierseuchen und tierarztliche
Aufgaben in Deutsch-Ostafrika. (Berl. tierarztL Wochen-
schr. Jg. 30. 1914. S. 581.)
Als Verf. im Auftrage des Reichs-Kolonialamtes Deutsch-Ost¬
afrika besuchte, beansprucHte von alien dort herrschenden Tierseuchen
die Rinderpest das meiste Interesse. Sie wurde durch die Durch-
fuhrung der Simultanimpfung (Serum -(- virulentes Blut) und durch
Schaffung eines Schutzstreifens mit Hilfe reiner Serumirapfung vQllig
zuruckgedrangt. Die zweitwichtigste Tierseuche in Deutsch-Ostafrika
ist das Kttstenfleber, das 20—50 Proz. der Nachzucht dahinrafft. Die
gegen die Verschleppung des Kustenfiebers in kiistenfieberfreie Be-
zirke gerichtete Hauptmafiregel besteht in der Benutzung bestimmter
Transportwege, an denen ein System von Zeckenbadern angelegt
wird. Die Tsetsekrankheit hindert die Viehzucht in etwas mehr als
einem Drittel des Schutzgebietes. Alle Tiere, die in Tsetsegegenden
auBerhalb fliegensicherer Stallungen gehalten werden, sterben mit
Ausnahme der Ziegen. Der Entwicklung einer Pferdezucht in
grofierem MaBstabe steht die Pferde- oder richtiger Einhufersterbe
entgegen. Zur Immunisierung der Maultiere gegen diese Seuche hat
sich das vonTheiler angegebene Schutzirapfungsverfahren bew&hrt.
Unter den Ziegen Deutsch-Ostafrikas ist die ansteckcnde Lungen-
brustfellentziindung verbreitet. Von sonstigen, im Schutzgebiete vor¬
kommenden Tierseuchen sind noch zu nennen die Piroplasmose der
Einhufer und Schafe, die Anaplasmosis der Schafe und Ziegen, Milz-
brand, Rauschbrand, Pockenseuche der Schafe und Ziegen, Eatarrhal-
fieber der Schafe, R&ude beim Schafe und bei der Ziege, Panaritium
beim Schafe, nekrotisierende Stomatitis bei Schafen und Ziegen. Von
Herdenkrankheiten treten auf die Magenwurmseuche beim Rinde,
Schafe und bei der Ziege, Gastruslarven im Magen der Einhufer
und Coccidien im Darme des Rindes. Neuerdings ist in Deutsch-
Ostafrika ein Fall von Schweineseuche festgestellt worden. Durch
die Einfuhr von Einhufern sind anch schon Einzelfalle von Rotz und
Lymphangitis eingeschleppt worden. Von Tuberkulose sind die
Binder der Eolonie frei. Bei der Schlachtvieh- und Fleischbeschau
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368
Krankheiten des Pferdes.
bildet den Hanptbeanstandnngsgrnnd die gesundheitsschadliche
Rinderfinne, die in einzelnen Gegenden sehr h&ufig vorkommt.
Eallert (Berlin).
Schirmer, Bornasche Erankheit in Hessen. (BerL tier&rztl.
Wochenschr. Jg. 30. 1914. 8. 598.)
Im Gebiete des Vogelsgebirges in Hessen wnrde im Verlaufe
der letzten Jahre eine Anzahl von Fallen der Bornaschen Erank¬
heit beobachtet. Die Erankheit war vorher in dieser Gegend nie
aufgetreten. Eallert (Berlin).
Seyderhelm, K. R. nnd Seyderhelm, R., Die Ursache der per-
nizidsen Anamie der Pferde. (Arch. f. experim. Pathol, u.
Pharmakologie. Bd. 76. 1914. S. 149.)
Die perniziSse Anamie der Pferde laflt sich kiinstlich dnrch In-
jektionen wasseriger Extrakte von Gastrophilns eqni und haemorrhoi-
dalis (Oestrus) in alien ihren Einzelheiten heryorrufen. Als wirk-
samen Bestandteil bezeichnen Verflf. ein tierisches Gift, dem sie den
Namen Ostrin beigelegt haben. Die toxische Wirknng des Ostrins
ist eine ausschliefilich spezifische fur das Pferd (und den Esel). Das
Ostrin wird auch vom Magendarmkanal des Pferdes resorbiert. Es
findet sich in den natiirlichen Ansscheidnngen der Gastrophiluslarven.
Die toxische Wirknng von Gastrophilns haemorrhoidalis ist nm ein
Vielfaches grofier als die von Gastrophilns eqni. Die kiinstlich mit
Gastrnslarvenextraten erzeugte perniziose Anamie lafit sich ebenfalls
dnrch Bint anf gesnnde Pferde iibertragen; anch das Bint der dnrch
Ubertragung krank gemachten Pferde fibermittelt die Erankheit
Aus ihren Untersnchnngsergebnissen schliefien die Verff., dafi die in
natura anftretende pernizidse Anamie der Pferde nicht dnrch einen
ultravisiblen Mikroorganismus, sondem dnrch das von Gastrophilus¬
larven abgesonderte Ostrin hervorgerufen wird. In erster Linie
sollen die Larven von Gastrophilus haemorrhoidalis wegen ihrer be-
sonderen Toxizitat von Bedentnng far die Pathogenese der Erank¬
heit sein. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Carpano, Matteo, tiber einige in papillomat5sen Nenbil-
dnngen bei Pferden anfgefnndene Spirochaten. (C. f.
Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 74. 1914. S. 584.)
Zwei Faile von Erkranknngen der Schleimhaute bei Pferden mit
papillomatdsen Nenbildnngen, anf denen verschiedene Spirochaten-
formen aufgefnnden warden. Verf. ist der Ansicht, dafi die in den
Geschwfilsten gefnndenen Spirochaten nicht als atiologische Faktoren,
sondem als begleitende Agentien anfgefafit werden mussen, die dnrch
ihre Anwesenheit die Lasionen verschlimmerten nnd sie in Prozesse
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Knnkheiten des Pferdes.
369
yon nekrotischer Nat or nmznwandeln strebten. Die beiden Faile
zeigten klinische Symptome von Rotz- bzw. von Kryptokokkns-Infek-
tion. Gildemeister (Posen).
Leonhardt, Betrachtnngen fiber die Brnstsenche und
ihre Bek&mpfnng mit Rttcksicht auf die Unter-
snchnngsergebnisse yon Gaffky nnd Ltthrs. (Zeitschr.f.
Veterinttrk. Jg. 26. 1914. S. 305.)
Dorch eingehende Wfirdignng der Untersuchungsergebnisse yon
Gaffky nnd Ltthrs kommt Vert znr Anfstellnng folgender Richt-
linien fttr die Bekampfung der Brnstsenche:
1. Anordnnng der „Absonderung nnter sich“, d. h. die Isoliernng
jedes verdachtigen Pferdes wahrend der Gefahrzeit.
2. Das Trttnken der anstecknngsverdachtigen Pferde ans beson-
deren Eimern.
3. Schnellste Absondernng des kranken Pferdes nnd seiner Nach-
barn. Gesonderte Unterbringnng an zwei Platzen. Standdesinfektion.
4. Dreimaliges Messen der Pferde taglich.
5. Vermehrte Anstrengnng der anstecknngsverdachtigen Pferde
in den ersten Tagen nach Beginn der Senche.
6. Yerbleiben der anstecknngsverdachtigen Pferde in ihren ab-
znschliefienden Stallabteilen Oder Biwakieren mit grttfleren Abstanden
(5 m) nnd in Reihen hintereinander.
7. Eeine Absondernng der Mannschaften beim Unterricht, Fufi-
dienst, Essen nsw.
8. Nach Reinignng des Stalles nnd dreitagigem Lttften konnen
Bmstsenchestaile bezogen werden.
9. Desinfektion der benntzten Reitbahnen kann nnterbleiben;
freie Benntznng nach 3 Tagen.
10. Keine Desinfektion der Dnnggrnben, des Dangers, der Be-
kleidnngsstttcke. Eallert (Berlin).
Albrecht, A., Znr Frage der Immnnitat bei der Brnst¬
senche. (Zeitschr. f. Veterinark. Jg. 26. 1914. 8.434.)
Ans einer Znsammenstellnng samtlicher Brnstsenchefdlle der
prenfiischen Armee in den letzten 20 Jahren geht hervor, dafi von
46 431 brnstsenchekranken Pferden 19 = 0,04 Proz. znm zweiten Male
an der Brnstsenche erkrankten. Nach Ansicht des Verf. kann dieser
minimale Prozentsatz angeblicher Wiedererkrankungen nicht gegen
die Annahme sprechen, dafi das einmalige Uberstehen der Brnst¬
senche Immnnitat fttr die ganze Lebensdaner hinterlafit.
Kallert (Berlin).
Erne Abt. Ref. Bd. 63. No. 12. 24
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370
Krankheiten des Pferdes.
Laabs, Uber den Yerlauf der Brustseuche unter den An-
kaufspferden der I. Abteilung Thorner Feldartillerie-
Regiments No. 81 and ihre Behandlung mit Neosal-
varsan. (Zeitschr. f. Veterinark. Jg. 26. 1914. S. 389.)
Die 10 an Brustsenche erkrankten Pferde, von denen 8 Erschei-
nungen einer Lungenentziindnng zeigten, erhielten je 4,5 g Neosal-
varsan, in 100 ccm destillierten und sterilisierten Wassers gelfist,
intravenfis verabreicht. Die Entfieberung trat 14—48 Stunden nach
der Injektion ein. Das Allgemeinbefinden und der Appetit besserten
sich bei alien behandelten Pferden sehr schnell, Nachkrankheiten kamen
nicht vor. Verf. schlieBt sich dera giinstigen Urteile fiber die Sal-
varsanbehandlung der Brustseuche an, weist jedoch auf die Wichtig-
keit der Frage hin, ob die mit Salvarsan behandelten Pferde dauernd
gegen die Brustseuche immun sind, wie es bei der frfiheren Behand-
lungsmethode in der Regel fur die ganze spfitere Lebenszeit der
Fall war. Kallert (Berlin).
Pantke, Die Brustseuche im Ulanen-Regiment Prinz
August von Wfirttemberg (Posenschen) No. 10 und die
Ergebnisse der Salvarsanbehandlung. (Zeitschr. fur
Veterinark. Jg. 26. 1914. S. 373.)
Von 174 an Brustseuche erkrankten Pferden wurden 165 mit
Salvarsan behandelt. Bei den meisten Patienten wurde die Infusion
bereits am ersten Tage vorgenomraen. Bei einigen Pferden stellten
sich im Anschlufi an die Infusion gewisse Erscheinungen wie Muskel-
zittern, Schuttelfrost usw. ein, die bei den anderen Pferden nach
leichter Uberalkalinisierung der Salvarsanlosung ausblieben. Die
Einwirkung des Salvarsans auf den Heilverlauf war eine fiberaus
gfinstige, denn der Seuchengang verlief sehr mild und s&mtliche
Patienten wurden geheilt. An Nachkrankheiten wurden festgestellt:
Bei 2 Pferden Sehnenscheidenentzundung, bei einera Pferde Kehl-
kopfpfeifen und Linsentrfibung, bei einem Pferde geringgradige
Lahmung der Nachhand, bei einem weiteren Pferde linksseitige
Facialislahmung und endlich bei einem Pferde punktfdrmige Linsen¬
trfibung. Kallert (Berlin).
Piitz, Die Brustseucheerkrankungen unter den Dienst-
pferden des Feldartillerie - Regiments Grofiherzog
(1. Bad.) No. 14 im I. Vierteljahre 1914 und ihre Be¬
handlung mit Salvarsan. (Zeitschr. £ Veterinfirk. Jg. 26.
1914. S. 363.)
Verf. zieht aus seinen Erfahrungen den SchluB, dafi bei der Be-
kfimpfung der Brustseuche als Seuche nur ein frfihzeitig eingeleitetes
und streng durchgeffihrtes Absonderungsverfahren in Verbindung mit
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Kraukheiten des Pferdes.
371
der Salvarsantherapie Erfolge erzielen kann. Das Durchseuchenlassen
hat auch bei gleichzeitiger Salvarsanbehandlung gegeniiber dem Ab-
sonderungsverfahren nor Nachteile, denn beim Durchsenchen er-
kranken mehr Pferde, die 8euchensperrezeit fiir die betroffeue
Truppeneinheit wird in der Begel veriangert nnd der Senchenerreger
wird kunstlich fortgeziichtet. Was die Salvarsanbehandlnng betrifft,
so ist die allgemeine nnd friihzeitige Anwendung der abwartenden
nnd anf die schweren Faile beschrankten vorznziehen. Die Behand-
lung der Brnstseuche mit Salvarsan bewabrt sicb vorziiglich. Die
fruhzeitige Anwendung des Salvarsans verinindert die Gefahr der
Organsch&digungen und Konstitutionsschwachong erheblich, kflrzt die
Rekonvaleszenz ab und verhiitet Verluste. Kallert (Berlin).
Schwerdtfeger, Die Behandlung brustseuchekranker
Pferde mit Salvarsan bei der Train-Abteilung No. 9.
(Zeitschr. f. Veteriuark. Jg. 26. 1914. S. 385.)
45 Pferde, die an Brustseuche litten, erhielten je 3,0 g Salvarsan
intravenbs verabreicht. Die Entfleberung erfolgte nach 12—80 Stunden,
Puls- und Atemfrequenz kehrten in 1—3 Tagen zur Norm zuriick,
bestehende Lungenentziindungen wurden giinstig beeinfluflt. Nach-
krankheiten traten nicht auf. Unruheerscheinungen nach der In¬
fusion wurden mehrfach beobaclitet, ein Pferd stiirzte nieder und
starb infolge Bruches des zweiten Halswirbels.
Kallert (Berlin).
Wohler, Die Erfahrungen mit der Salvarsanbehandlung
der Brustseuche in der Armee im Berichtsjahre 1913.
ZusammengefaBt nach den Berichten der Korps-
veterin&re. (Zeitschr. f. Veterinark. Jg. 26. 1914. S. 353.)
In dem Berichtsjahre 1913 herrschte die Brustseuche in der
preuBischen Armee in besonders ausgedehntem MaBe, denn es waren
insgesamt 5993 Erkrankungsfalle zu verzeichnen. Mit Salvarsan
wurden im ganzen 4524 brustseuchekranke Pferde behandelt, davon
4224 mit Altsalvarsan und 300 mit Neosalvarsan. Als Dosis kamen
bei der Behandlung der Brustseuche fast durchweg vom Altsalvarsan
3 g und vom Neosalvarsan 4,5 g zur Anwendung. Die voile Dosis
von 3 g wurde der Eegel nach nur einmal gegeben, nur in seltenen
Fallen, in denen die gunstige Wirkung ausblieb, wurde einige Tage
nachher eine zweite Dosis von 1,5—2 g, in vereinzelten Fallen auch
nochmals von 3 g ohne jeden Nachteil und mit Erfolg verabreicht.
Zur Lbsung wurde bei Altsalvarsan 0,8 proz. und bei Neosalvarsan
0,4 proz. KochsalzlBsung im Verhaltnis 1:50, in einem kleineren
Teile der Faile 1:30, 1:40 und 1:100 benutzt. In einem Truppen-
teile wurde Neosalvarsan in destilliertem Wasser ohne Kochsalz-
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372
Krankheiten deg Pferdes.
zusatz gelost yerwendet, ohne daB sich das Fehlen des Eocbsalzes
stbrend bemerkbar gemacht hfttte. Heryorgehoben wird allgemein die
leichtere LSslichkeit des Neosalyarsans gegenttber dem Altsalvarsan.
Fast tiberall warden die Salvarsanlosungeu warm bei Tempera*
tnren von 20—37 0 C einverleibt. Die Infusion wurde in den moisten
Fallen mittels des Reineckeschen Infusionsapparates ansgefahrt,
der allseitig als zweckraaBig nnd praktisch bezeichnet wird. Ver-
einzelt wurde die SalvarsanlSsung im LOsungsverh<nis 1:30 mit
der Pravazschen Spritze injiziert. Bei dieser Technik sowie bei
der Anwendung stark konzentrierter Losungen ist jedoch die Gefahr
der Tbrombenbildung eine erhbhte. Als g&nstigster Zeitpunkt der
Infusion wird der 2. oder 3. Tag nacb der offensichtlicben Erkran-
kung bezeicbnet Im AnschluB an die Salvarsaninfnsion traten nicht
selten Unruheerscheinungen, SchweiBausbruch und Schwachezustande
ein. Schwerere Erscbeinungen wie Niederstiirzen, Krampfe waren
seltener, 3 Faile von flerzschwacbe verliefen tSdlich.
Die Wirkung des Salvarsans auBerte sich nach einem vorftber-
gehenden Temperaturanstieg in der Entfieberung, die in 146 Fallen
vor Ablauf eines Tages erfolgte und in 3105 Fallen am 3. Tage nach
der Infusion beendet war. Als weitere Vorteile der Salvarsan-
behandlung werden heryorgehoben: Die schnelle Hebung des Appetits
uud Besserung des Allgemeinbefindens, die giinstige Beeinflussung
des Pulses, des Herzens und der Atmung, die Verhinderung des
Ruckganges im Nahrzustande, die AbkOrzung des einzelnen Krank-
heitsverlaufes, die schnellere Rekonvaleszenz und Gebrauchsfahigkeit
der Tiere sowie vor alien Dingen eine ganz wesentliche Verminde-
rung der Verluste. Wahrend in den Jahren 1886—1911, vor der
Salvarsantherapie, durchschnittlich 4,04 Proz. von den Erkrankten
eingingen, starben im 4. Vierteljahr von 1913 bei 3779 Brustseuche-
failen nur 0,63 Proz. Was endlich die Nachkrankheiten der Brust-
seuche betrifft, so ist daruber folgendes zu sagen: Von 1469 nicht
mit Salvarsan behandelten Fallen zeigten 126 Nachkrankheiten,
wahrend von 4524 mit Salvarsan behandelten Pferden 96 Nachkrank¬
heiten bekamen. Der Prozentsatz der Nachkrankheiten der ohne
Salvarsan behandelten Faile betrug also 8,57 Proz., deijenige der
mit Salvarsan behandelten Faile nur 2,12 Proz. Hervorzuheben ist
endlich noch, daB in 11 Fallen nach der Salvarsaninfnsion Thrombose
der Jugularvene auftrat. Alles in allem waren die Erfahrungen, die in
der Armee mit der Salvarsanbehandlung der Brustseuche im Berichts-
jahre 1913 gemacht wurden, recht gute. Kallert (Berlin).
Wirth, D., Die bisherigen Erfahrungen mit der Salvarsan¬
therapie bei der Brustseuche der Pferde. (Monatsh. f.
prakt Tierheilk. Bd. 25. 1914. 8. 445.)
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Krankheiten des Pferdes.
373
Salvarsan und Neosalvarsan stellen zurzeit die besten therapeu-
tischen Pr¶te fttr die Behandlnng der Brustseuche dar. Das
Neosalvarsan ist dem Salvarsan vorznzieben. Die haupts&chlichsten
Wirkungen der beiden Pr¶te bestehen in Entfieberung, Ab-
k&rzung der Erankheitsdaner nnd der Rekonvaleszenz, Besserung
des Allgemeinbefindens nnd der Frefilust sowie in einer wesentlicben
Verm inderung der Mortalit&tsziffer. Beide Pr¶te wirken im all-
gemeinen prompt, doch kOnnen sie auch bei ricbtiger Anwendnng
dann nnd wann versagen. Die Daner des Seuchengangs wird nicht
abgekflrzt; die Verh<nisse der Immnnit&t nnd Infektiosit&t werden
nach den bisberigen Beobachtungen durch die Salvarsanbehandlung
nicht beeinfluflt; Nachkrankbeiten werden nicht vermieden. Da die
bisberigen Erfahrungen mit der Salvarsantberapie fast ausschlieBlich
bei Milit&rpferden gewonnen warden, sind diesbezfigliche Versache
an Pferden, die anderweitig verwendet werden, sehr erwunscht, nm
zu ermitteln, ob sich auch bei ibnen ebenso g&nstige Erfolge mit
Salvarsan erzielen lassen. Dies scheint nach den bisherigen Mit-
teilungen nicht ohne weiteres sicher zu sein.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Geddert, Die Behandlung brustseuchekranker Pferde
mit Salvarsan im Regiment EOnigs-J&ger zu Pferde
No. 1 w&hrend des I. Quartals 1914. (Zeitschr.f.Veterin&rk.
Jg. 26. 1914. 8. 394.)
S&mtliche 75 an Brustseuche erkrankten Pferde erhielten Sal¬
varsan, und zwar am 1.—4. Krankheitstage. Die Entfieberung trat
am 1.—5. Tage nach der Infusion ein; auBer der Temperatur warden
auch der Puls, der Appetit und das Allgemeinbefinden gunstig be-
einfluBt. Nachkrankbeiten warden nicht beobachtet.
Eallert (Berlin).
Versache mit Metarsan bei der Brustseuche der Pferde.
(Zeitschr. f. Veterinark. Jg. 26. 1914 S. 271.)
Mit dem von Jackschath hergestellten und als Beilmittel
gegen die Brustseuche der Pferde empfohlenen Metarsan, das gegen-
uber dem Salvarsan und Neosalvarsan bedeutende Vorteile bieten
sollte, stellte die Milit&r-Veterinar-Akademie Versuche an. Diese
Versache hatten jedoch ein so ungunstiges Ergebnis, daB das Metarsan
als JReilmittel gegen die Brustseuche nicht in Betracht kommt.
Eallert (Berlin).
Wettengl, Fr., Beitrag zur Behandlung der Influenza
pectoralis mit Atoxyl. (Osterreich. Wochenschr. £ Tierheilk.
Jg. 39. 1914. 8.103.)
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374
Krankheiten des Pferdes.
Nachdem 17 leichtere Falle von Brastseuche durch kleine Dosen
von Atoxyl sehr gQnstig beeinfluBt worden waren, war in 13 weiteren
Fallen die Behandlnng mit grfiBeren Atoxylmengen (6,0—7,0 g) weniger
erfolgreich. Verf. neigt daher zu der Annahme, daB das Atoxyl die
sichere Wirkung des Neosalvarsans nicht besitzt nnd dieses nicht
zu ersetzen vermag. Eallert (Berlin).
Wantrup, Bericht fiber die bei den Pferden der II. Ab-
teilung Torg. Feldartillerie-Regiments No. 74 vorge-
nommene Brustseuche-Schutzimpfung nach dem Ver-
fahren von Konew-Charkow. (Zeitsclir. f. Veterinfirk. Jg. 26.
1914. S. 328.)
Die Schutzimpfnng von 103 Pferden, die nachdem vonKonew-
€harkow in No. 33 der Berl. tierfirztl. Wochenschr. 1913 angegebenen
Verfahren vorgenommen wurde, hatte weder auf den Verlauf noch
auf den Charakter der Seuche einen EinfluB. Kallert (Berlin).
Snstmann, Die Anwendung der Sera artificialia bei der
Druse der Pferde. (Berl. tierarztl. Wochenschr. Jg.30. 1914.
S. 516.)
Durch subkutane Einspritzungen von Serum artificial II (nach
Hayem) und III (Aubing) wurden selbst in schweren nnd atypi-
schen Fallen von Druse gute Erfolge erzielt. Verf. empfiehlt deshalb
die weitere Anwendung dieser Salzlosungen bei der Druse und die
Ausprobierung derselben bei anderen Krankheiten.
Kallert (Berlin).
Kownatzki, Zur Behandlung der Hfimoglobinfimie des
Pferdes mittels Trypanblau. (Zeitschr.f.Veterinark. Jg.26.
1914. S. 411.)
Ein sehr schwer an Hfimoglobinfimie erkranktes Pferd, das auf
der Hinterhand vollig gelahmt war, zeigte bereits 3 Stunden nach
der intravenosen Injektion von 100 ccm einer 1 proz. Trypanblau-
lfisung auffallende Besserung, die im Verlaufe einiger Tage in vollige
Heilung fiberging. In einem zweiten Falle war das Trypanblau,
wahrscheinlich infolge zu spater Anwendung, von weniger guter
Wirkung. Kallert (Berlin).
Sauvan, Heilung eines Falles von Blutfleckenkrankheit
mit Heilserum Jensen-Kopenhagen. (Zeitschr.f.Veterinark.
Jg. 26. 1914. S. 414.)
Ein an Blutfleckenkrankheit leidendes Pferd wurde nach zwei-
maliger Injektion von im ganzen 500 ccm Heilserum, das nach den
Angaben von Jensen in Kopenhagen hergestellt wird, geheilt.
Kallert (Berlin).
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Krankheiten des Pferdes and des Rindes.
375
Stiirtzbecher, Erfahrungen fiber Wundbehandlung mit
Mastisol. (Zeitschr. f. Veterinfirk. Jg. 26. 1914. 8. 409.)
Schilderung mehrerer Falle von Verwundungen bei Pferden, in
denen die Bebandlnng mit Mastisol sehr gunstig gewirkt hat.
Kallert (Berlin).
Hasenkamp nnd Ffirstenau, Streptokokkenpneumonie beim
Binde. (Arch. f. wiss. n. prakt. Tierheilk. Bd. 40. 1914. S. 425.)
Verff. hatten in den letzten Jahren mehrfach Gelegenheit, bei
der mikroskopischen Untersnchnng von Lungenauswurf tuberkulose-
verdfichtiger Binder in auffallender Menge Streptokokken zu be-
obachten. Der klinische Verdacht der Lungentnberkulose wurde bei
den betreffenden Bindern trotz mehrraaliger Schleimentnahme weder
darch die mikroskopische Untersnchnng noch dnrch den Impfversuch
bestatigt. In 2 Fallen, deren klinischer nnd Schlachtbefund ausffihr-
lich mitgeteilt wird, sind ans entzundlicli veranderten Lnngenlappen
die bereits im Lungenauswurf mikroskopisch nachgewiesenen Strepto¬
kokken isoliert worden. Anhaltspnnkte fur das Yorliegen von Tuber-
knlose haben sich bei der Scklachtung nicht ermitteln lassen. Weitere
Untersnchnngen fiber die Frage, ob beim Binde eine primare Strepto-
kokkenpnenmonie vorkommt, werden in Aussicht gestellt.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Theiler, A., Ubertragung der Lungenseuche dnrch ge-
impfte Binder. (Berl.tierarztl. Wochenschr. Jg. 30. 1914. 8.592.)
Anf Grand eigener und der von anderen Autoren gemachten Er-
fahmngen koramt Verf. zu dem Ergebnis, dafl geimpfte Tiere die
Lungenseuche verschleppen kfinnen. Die Verschleppung kann sowohl
dnrch Binder erfolgen, die nach der Impfung an Lungenseuche er-
krankten, als auch dnrch Tiere, die nach der Impfung keinerlei
Krankheitserscheinungen zeigten. In einera vom Verf. beobachteten
Falle geschah die Ansteckung gesunder Tiere durch Kontakt mit
einem vor 49 Tagen geimpften Binde, das nach Ablauf der Impf-
reaktion genesen war, sich jedoch bei der Schlachtung mit chroni-
schen Lungenlfisionen behaftet zeigte. Kallert (Berlin).
Breed, Robert 8 ., The sanitary significance of body cells
in milk. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 14. 1914. p. 93.)
Die zelligen Bestandteile der Milch der gesunden Kuh sind
zweierlei Art, einmal vielkernige weiBe Blutkfirperchen, die durch
das Epithel der Drfisen hindurch in die Milch gelangen, und zweitens
Epithelzellen aus den Milchdrfisen. Die Zahl dieser zelligen Bestand¬
teile ist auch in gesunder Milch den grfifiten Schwankungen unter-
worfen und kann selbst in verschiedenen Teilen desselben Enters
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376
Krankheiten des Rindes.
sehr verschieden sein. Die beim Melken znletzt gewonnene Milch
ist zellreicber als die zuerst gewonnene. Es gibt haufig Milcb mit
sehr wenig Zellen, weniger als 5000 im ccm, nnd andererseits auch
hfiufig Milch mit mehreren Millionen Zellen im ccm. Einmal warden
sogar 8 Tage nach dem Ealben 54 Millionen Zellen in der scheinbar
gesnnden Milch gefunden, in der auch durch bakteriologische Unter-
snchung keine Anzeichen fiir eine eiterige Erkrankung der Enter
nachzuweisen waren; die Milch hatte guten Geschmack nnd ihr
Gennfi yerursachte keinerlei Gesandheitsstftrungen. Wir haben zur
Zeit keine Unterlagen, auf Grand derer man sagen kbnnte, dafi eine
hohe Zellzahl der Milch auf eine eiterige Eutererkranknng hinweist;
es ist sogar wahrscheinlich, dafi Zellzfihlnngen allein nicht ausreichen,
um Milch yon krankhaft yer finder ten *Eutern als solche zn erkennen.
Ganz besonders gilt das yon Milchgemischen, wie sie auf dem Markte
zum Verkaufe gelangen. Es ist sogar anzunehmen, dafi die Enter*
erkrankungen nicht immer zn einer Vermehrung der Zellen ffihren
mussen, sondern unter Umstfinden sogar eine Vermindernng des Zell*
gehaltes der Milch nach sich ziehen kdnnen. Man ist somit jeden-
falls nicht berechtigt, die in der Milch gefnndenen Zellen einfach als
Eiterzellen zn bezeichnen nnd die Milch dementsprechend zn behandeln.
W. fl. Hoffmann (Berlin).
Zaribnicky, Fr., Uber den Einflnfi yon Krankheiten der
Rinder anf die Milch. (Arch.f. wiss.n.prakt.Tierheilk. Bd.40.
1914. 8. 355.)
Verf. hat bei einer Reihe yon Krankheiten des Rindes wie Darm*
katarrhen, Manl* and Klauenseu'che, Aktinomykose, Eiterongsprozessen,
Endometritis, Pyelonephritis, Erkranknngen der Respirationsorgane
and Erkranknngen des Enters in der Milch neben dem spezifischen
Gewichte den Gehalt an Fett, Trockensubstanz, fettfreier Trocken*
substanz, Milchzncker, Gesamteiweifistoffen, Kasein, Albnmin, Asche
festgestellt and gefunden, dafi Krankheiten der Milchtiere, and zwar
anch solche, bei denen das Enter nicht direkt ergriffen ist, wesent*
liche Verfindernngen in der Znsammensetznng der Milch heryorrnfen.
Einzelbeiten mftssen im Original nachgelesen werden.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Standfnfi, Anfgaben nnd Mdglichkeiten einer Uber-
wachnng des Milchyerkehrs in Knrorten. (Zeitschr. f.
Balneologie, Klimatologie u. Kurorthyg. Jg. 7. 1914. S. 165.)
Besprechung der Mdglichkeit der Ubertragnng yon Krankheiten
durch Milcb. Die Ansfuhrnngen gipfeln darin, dafi der Tierarzt der
geeignete Sachyerstfindige far die Milchkontrolle ist, nnd der Forde-
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Krankheiten des Rindes.
377
rung, daB die Durchffihrung milchhygienischer Mafinahmen nnter die
er8ten Aufgaben der Kurorthygiene gehfiren.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Vallillo, 6., Sur le controle bact6riologique da lait aigri.
(Rev. Saisse de M6d. 1914. No. 11.)
Verf. hat 13 Proben verschiedenen Yoghurts des Handels bak-
teriologisch untersucht In einer war B. bulgaricus nicht and in einer
zweiten nor sphrlich nachweisbar. Man muB Yoghurt des Handels
einer Kontrolle unterwerfen. B. Galli-Valerio (Lausanne).
Wyssmann, Uber die endemische Schlundkopflfihmung
resp. akute Bulbftrparalyse des Rindes. (Schweiz. Arch,
f. Tierheilk. Bd. 56. 1914. S. 225.)
Nach einer Zusammenstellung der in der Literatur bisher fiber
die akute BulbSrparalyse des Rindes erschienenen Angaben teilt
Verf. einige von ihm selbst beobachtete Falle dieser Krankheit mit.
Als besonders charakteristische Symptome waren stets vorhanden ein
aufgeregtes, nervoses Benehmen, ausgesprochene Schlundkopf- und
Zungenlfihmung sowie ein rascher Kr&fteverfall. Bemerkenswert war
in einem Falle das gleichzeitige Auftreten des Leidens bei einem
Pferde. Die Auffindung der Ursache gelang in keinem Falle, Trink-
wasser und Futter erschienen einwandfrei. Kallert (Berlin).
Hntyra, F., Heilversuche mit Salvarsan bei der infek*
tifisen Bulbfirparalyse. (Berl. tierfirztl. Wochenschr. Jg. 30.
1914. S. 578.)
Die Heilversuche warden an Kaninchen angestellt, die durch
subkutane Einverleibung des Virus der infektifisen Bulbfirparalyse
infiziert waren. In einer ersten Versuchsreihe, in der die Tiere
etwa 0,01 g Salvarsan pro Kilo Kfirpergewicht erhielten, wurde zwar
durch die Salvarsanbehandlung der tfidliche Ausgang nicht verhindert,
jedoch bei den sofort bzw. kurze Zeit nach der Infektion behandelten
Kaninchen etwas verzfigert. In einer zweiten Versuchsreihe warden
die Kaninchen mit grfitieren Dosen (0,04 g bzw. 0,08 g Salvarsan auf
das Kilo Kdrpergewicht) behandelt. Dabei blieben zwei Tiere, die
sofort nach der kfinstlichen Infektion die angegebenen Dosen erhielten,
am Leben. Sie zeigten nach ungewfihnlich langer Inkubation maBige
Krankheitserscheinungen, die alsbald wieder verschwanden.
Kallert (Berlin).
Qminder, Die Behandlung des ansteckenden Scheiden-
katarrhs der Kinder mit Colpitol, Verkalbin, Pro-
vaginol, Bissulin und Eucerinsalbe. (Arb. a. d. Kaiserl.
Gesundheitsamte. Bd. 48. 1914. S. 285.)
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378
Krankheiten des Rindea.
Aus den Versuchen des Verf. geht hervor, dad bei einer durch-
scbnittlichen Behandlungsdauer von 33 Tagen mit Colpitol, Pro-
vaginol, Bissnlin nnd Eucerinsalbe und bei 6 t&giger Behandlnng mit
Verkalbin in keinem Falle eine Heilnng des ansteckenden Scheiden-
katarrhs erzielt werden konnte. Vielmehr war als Ergebnis der Be-
liandlnng in den giinstigsten Fallen nur ein voriibergehendes Ver-
schwinden der dem ansteckenden Scheidenkatarrh eigentiimlichen
Veranderungen der Scheidenschleimhant der kranken Tiere zu be-
obachten. Die nach der Bebandlung auf der Scheidensckleimhaut
der gebesserten und scheinbar geheilten Tiere wieder anfgetretenen
Enbtchen mtissen als der Ausdruck von Rezidiven aufgefafit werden;
denn die behandelten Tiere hatten keine Gelegenlieit, sich anf irgend-
eine Weise zn infizieren. AuBerdem zeigten die nnter den gleichen
Verhaitnissen in denselben Stailen untergebrachten Kontrolltiere
stets eine normal beschaffene Scheide. Von besonderer Wichtigkeit
fiir die Praxis diirfte die Feststellung sein, daB der ansteckende
Scheidenkatarrh dnrch Tiere, die langere Zeit behandelt wurden
und anf ihrer Scheidenschleimhant nur noch wenige blasse Enbtchen
anfwiesen, auf gesunde Tiere ubertragen werden konnte.
Gildemeister (Posen).
Bergschicker, Beitrage zur medikameu tbsen Therapie
des ansteckenden Scheidenkatarrhs und des seuchen-
haften Verkalbens der Binder. (Berl. tier&rztLWochenschr.
Jg. 30. 1914. S. 536.)
Durch Bestauben der Scheidenschleimhant mit einem Pulver,
das in einer Eombination der Azetate des Zinks und einer Reihe
von Triphenylmethanfarbstoffen im Verhaltnis von l 1 /, : 1—1:1 be-
steht, wurden in der Behandlnng des ansteckenden Scheidenkatarrhs
gute Erfolge erzielt. Gunstige Resultate in der Therapie des seucheu-
haften Abortus will Verf. durch interne Behandlnng mit Ealium
chloricum, Calcium chloratum bzw. lacticum und Hexamethylentetramin
erhalten haben. Eallert (Berlin).
Boerner, Vaginalglyzerin zur Behandlnng des anstecken¬
den Scheidenkatarrhs. (Berl. tierarztl. Wochenschr. Jg. 30.
1914. S. 670.)
Verf. empfiehlt ein nach seinen Angaben hergestelltes Vaginal¬
glyzerin zur Behandlnng des ansteckenden Scheidenkatarrhs der
Binder. Eallert (Berlin).
Schmitt, Hans, Ein erfolgreiches Bekkmpfungsverfahren
gegen den ansteckenden Scheidenkatarrh der Rinder.
(Berl. tierarztl. Wochenschr. Jg. 30. 1914. S. 536.)
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Krankheiten des Pferdes and des Schweiaea.
379
Das vom Yerf. empfohlene and angewaadte Bekampfungsver-
fahren besteht in einer sorgfaitigen methodischen Reinigung und
Desinfektion der Geschlechtsteile mit Schmierseife and Sodalosung
nnter gleichzeitiger Behandlnng der Krankheitsherde dnrch Auf-
reiflen nnd Bestrenen mit Zinkstrenpnlver. Nach der Behandlnng
der Tiere selbst wird die Reinignng and Desinfektion des Bodens
und der Jancherinnen dnrchgefuhrt. Es ist eine Nachbehandlung
dnrch drei- bis viermaliges Nachpndern in Zwischenranmen von
2—3 Tagen nbtig. Die Abheilung erfolgt in 14 Tagen. Storungen
in der Milchergiebigkeit waren selbst am Behandlungstage in den
meisten Fallen nicht nachzuweisen. Kallert (Berlin).
Wehrbein, Heinrich, Die Beschhlsenchebekampfnng in
Kan a da. (Berl. tierarztl. Wochenschr. Jg. 30. 1914. S. 621.)
Die orsprhnglich in Kanada geiibte Bekampfungsmethode der
BeschSlseuche bestand in der Totnng der klinisch kranken Tiere
und in der Verhangung von Qaarant&nemafiregeln uber verdftchtige
Herden. Die Erfolge dieser Methode waren nicht groB. Die jetzt
geiibte Bek&mpfong bernht auf der Komplementbindnngsreaktion, die
von A. W a t s o n in Lethbridge fiir die Beschalsenche ausgearbeitet
wurde. Wenn in einem Bestande ein Fall von Beschalsenche vor-
kommt, so werden von alien Hengsten nnd Staten Semmproben unter-
sncht. Als Antigen dient die fein verriebene Milz einer weifien
Ratte, die an einer Dourineinfektion verendet ist. Seit November
1913 bis Jnli 1914 sind iiber 5000 Blntproben nntersncht worden,
von denen fast 10 Proz. positiv reagierten. Samtliche Tiere, deren
Seram Komplementablenknngsf&higkeit besitzt, werden getotet.
Kallert (Beilin).
van der Laan, Abraham, Beitr&ge zur Kenntnis der Bak-
terienflora der Maulhohle bei gesunden Schweinen,
mit spezieller Berttcksichtignng der Autoinfektion
bei Schweinepest nnd Schweinesenche. (C. f. Bakt. Abt.I.
Orig. Bd. 74. 1914. 8. 548.)
Die Untersuchung erstreckte sich anf Ferkel im Alter von
6—8 Wochen. Mehrmals fanden sich Streptokokken, Staphylokokken
und Proteusbazillen. Bei 3 Schweinen wurden ovoide Bazillen ge-
fnnden, die sich morphologisch and knltnrell vom Bac. suisepticus
nicht nnterscheiden lieBen. Yerf. halt die gefundenen, saprophytisch
lebenden ovoiden Bazillen mit den echten Schweinesenchebakterien
fhr identisch. B. coli wnrde bei alien nntersnchten Tieren als stan-
diger Manlbewohner angetroffen. Zweimal warden Bakterien isoliert,
die knltnrell zur Paratyphnsgruppe gehbrten, nnd zweimal solche,
die Wachstum des B. typhi snis zeigten, in keinem Falle wurde je-
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380
Krankheiten des Schweines.
doch eine Agglutination mit Immunseram des Bae. suipestifer bzw.
des Bac. typhi snis erzielt. Gildemeister (Posen).
King, Walter E., Drake, Raymond H. and Hoffmann, Geo L.,
Further studies with reference to spirochetes ob¬
served in swine. Studies on hog cholera. (Zeitschr. f.
Immunitfttsforsch. Orig. Bd. 22. 1914. S. 317.)
Auf Grand der Dunkelfelduntersuchung bei 237 Schweinen
kommen Verff. zu dem Ergebnis, dafi bei Schweinepest die friiher
von ihnen beschriebene Spirochaete regelmftBig in den Darm-
geschwiiren Oder den Hauteraptionen gefunden wird. Bei gesunden
Tieren wurde sie bisher nicht gefunden; allerdings sind diese Kon-
trolluntersuchungen nicht sehr umfangreich.
Uber erfolgreiche Infektionsversuche mit Berkefeld-Filtraten
von Mischkulturen der Spiroch&te haben Verff. schon friiher berichtet.
Neuerdings ist es ihnen gelungen, aus den Filtraten Reinkulturen
der Spirochate zu gewinnen. Infektionsversuche mit diesen sind noch
nicht abgeschlossen. Wenn somit der endgiiltige Beweis fur die
atiologische Bedeutung der Spirochftte noch nicht erbracht ist, so ist
diese doch in hohem MaBe wahrscheinlich.
Bei der Behandlnng einiger Falle von Schweinepest mit Sal-
varsan und Neosalvarsan sahen Verff. keine Erfolge.
Kurt Meyer (Berlin).
Gl&sser, K., Die Schweinepest in Deutschland. (Deutsche
tierftrztl. Wochenschr. Jg. 22. 1914. S. 505 u. 517.)
Die fur die Schweinepestdiagnose wichtigsten Symptome und
Verftnderungen, die Differentialdiagnose und die verschiedenen Be-
kampfungsmethoden der Schweinepest werden ausf&hrlich besprochen.
Kallert (Berlin).
Schern, K. und Stange, C. H., Zur Schweinepestfrage.
(Zeitschr. f.Inf., paras. Krankh. u. Hyg. d. Haust. Bd. 15.1914. S.341.)
Verff. lehnen den Begriff und Namen „Ferkeltyphus“ ab. Sie
sehen in dem Bazillus Gl&sser und in dem Bazillus Voldagsen ledig-
lich Varietftten des Bac. suipestifer und vermSgen daher den „Ferkel-
typhus“ als eine neuartige Krankheit der Schweine nicht anzner-
kennen. Auch die Bezeichnung „Paratyphus des Schweines" ffir
Darmkrankheiten, die durch zur Paratyphusgruppe gehOrige Bak-
terien verursacht werden, halten Verff. nicht fur empfehlenswert. Sie
schlugen bereits friiher vor, bei der gemeinhin als „Schweinepest"
bezeichneten Krankheit zu trennen in „Viruspest" (Ursache: flltrier-
bares Virus allein), „Pest“ (Ursache: filtrierbares Virus + ® ac *
suipestifer, dessen Varietftten Oder andere Bakterien) und „Parapest“
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Krankheiten des Schweines and des Hundes.
381
(Ursache: Bac. suipestifer, dessen Variety ten oder andere Bakterien
allein ohne das filtrierbare Virus). Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Hutyra, F., Schntzimpfnngen gegen die Schweinepest.
(Deutsche tier&rztl. Wochenschr. Jg. 22. 1914. S. 489.)
Auf Grand der eigenen, in Gemeinschaft mit J. Kdves ange-
stellten Versuche und der in Ungarn gemachten praktischen Erfah-
rungen kommt Verf. beznglich der Brauchbarkeit der Schatzimpfungen
far die Bek&mpfang der Schweinepest za folgenden Schlufifolgerungen:
Die Schweinepest l&fit sich sowohl dnrch Serumimpfongen als auch
dnrch Simnltanimpfungen mit Erfolg bek&mpfen. Hochwertiges
Immnnsernm schutzt sowohl gegen die ktinstliche als auch gegen die
natiirliche Ansteckung durch das filtrierbare Pestvirus und mittel-
bar auch gegen sekundare bakterielle Infektionen (Mischinfektionen).
Werden mit Serum behandelte Tiere gleichzeitig oder kurz nachher
der naturlichen Pestinfektion ausgesetzt, so erwerben sie eine dauer-
hafte aktive Immunit&t. Die reine Serumimpfung ist daher ffir frisch
infizierte Herden angezeigt und hat ein rasches ErlOschen der Senche
zur Folge, sofern sie sofort im Beginne des richtig erkannten Seuchen-
ausbruches vorgenommen wird.
Dnrch die Simultanimpfung werden Schweine direkt auf die
ganze Lebensdauer aktiv immunisiert. In vorher gesunden Be*
st&nden verursacht die Simultanimpfung gewbhnlich keine oder nur
unbedeutende Verluste, doch lassen sich uberm&fiig heftige Impfreak-
tionen nicht mit Sicherheit ausschliefien. Bis zum Ablaufe der Impf-
reaktion sind Vorsichtsmafiregeln zur Hintanhaltung der Seuchen-
verschleppung geboten. Kallert (Berlin).
firocher, Curt, Versuche mit Salvarsan bei der Behand*
lung der fiundestaupe. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh.
Bd. 78. 1914. 8- 320.)
Hundestaupe ist die yerheerendste Krankheit der Hunde, ihr Er-
reger vdllig unbekannt. Deshalb entbehren die Schutz* und Heil-
sera, die man gegen die Krankheit versuchte, jeder wissenschaft*
lichen BegrUndung. Verf. beschhftigte sich mit der Salvarsanbeband-
lung der Krankheit und fand:
1. Wegen unangenehmer Nebenerscheinungen konnte die intra-
muskulfire und subkutane Injektion von Salvarsan nur vereinzelt
angewandt werden.
2. Die intravenfise Methode ist beim Hunde vorzuziehen.
3. Die Saphena eignet sich schlecht dazu, leichter l&fit sich eine
Infusion an der Vena jugularis vornehmen.
4. Der vom Verf. benutzte Infnsionsapparat ist wegen Einfach-
heit, ZweckmaBigkeit und Billigkeit der Rekordspritze vorzuziehen.
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382
Krankheiten des Hnndes.
5. Salvarsan wird in Dosen von 0,01—0,025 g pro kg KSrper-
gewicht in einer Verdunnung von 0,1:25—40 und in alkali sober
Reaktion im allgemeinen ohne Nachteil vertragen.
6. Die Anwendnng hbherer Dosen diirfte nicht ganz ohne Nach¬
teil fur den Organismns sein, in Gaben von 0,08 g pro kg Kbrper-
gewicht traten bereits deutliche Vergiftungserscheinnngen auf.
7. Herzschwache, hochgradige Lungenentztindung, gastro-intesti-
nale StSrungen, Tr&chtigkeit, Kr&mpfe, allgemeine Hinf&lligkeit,
wahrscheinlich auch Nierenentznndung bilden eine Kontraindikation.
8. Salvarsan ist nicht imstande, den Ansbruch der Stanpe zu ver-
hindern.
9. Dem Salvarsan kommt weder eine bessernde noch heilende
Wirknng gegenuber der Stanpe zn:
a) Die Erscheinnngen der nervbsen Form treten verst&rkt anf.
b) Die Staupe-Lungenentziindungen werden nicht beeinflufit.
c) Desgleichen tritt keine Bessemng der Magendarmaffektionen
anf, vielmehr scheint Salvarsan infolge Ansscheidnng dnrch die
Magen- und Darmschleimhaut zu reizen.
10. Das die Stanpe meist begleitende pustul&se Hautexanthem
wird nicht beeinfluiit, ein Auftreten neuer Pusteln wird nicht ver-
hindert.
11. Ebensowenig konnte ein heilsamer Einflufi auf die als
SekundSrerscheinung auftretende Keratitis parenchymatosa wahrge-
nommen werden.
12. Die Temperatnr steigt meist alsbald nach der Infusion um
0,1—1,6° und sinkt dann meist wieder zur alten H5he.
13. An der Einstichstelle wurde das Gewebe durch vorbeigeflossene
Salvarsanlosung oft gereizt.
14. Einige Hunde zeigten in den ersten Stunden starke Unruhe
und Schmerzen, benommenes Sensorium, herabgesetzte Frefilust und
dunnbreiigen Kot.
16. Kot und Urin sind bald nach der Applikation von Salvarsan
arsenhaltig.
16. Salvarsan vermag in grofieren Mengen Nierenreizung herbei-
zufuhren. 8chill (Dresden).
Klein, H., Ein Erfolg mit Serum artificiale bei Hunde-
staupe. (Berl. tier&rztl. Wochenschr. Jg. 30. 1914. S. 647.)
Ein an schwerer Staupe leidender Hund wurde durch wieder-
holte Injektionen von physiologischer Kochsalzldsung von seinen
gastro-enteritischen und nervdsen Symptomen geheilt.
Kallert (Berlin).
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Krankheiten des Wildes.
383
Olt, A. und Strose, A., Die Wildkrankheiten und ihre Be¬
kampfung. 633 S. mit 179 Fig. im Text und 10 Farbendruck-
tafeln. Neudamm (J. Neumann) 1914. Preis br. M. 25.
Das yorliegende Werk wird dem Jftger ebensosehr durch seinen
reichen Inhalt yon grofiem Werte werden, wie es for den Jagd-
zoologen und nicht zum wenigsten auch fur den Parasitologen eine
empfindliche Lucke in der Literatur ausfullt. Fiir diesen wird es
dieselbe Bedentung erlangen, wie das Braunsche Werk hinsichtlich
der Parasiten des Menschen.
Endzweck ihrer Arbeit war den Verff. die Aufklarung auch
fachmannischer Kreise iiber die Irrigkeit der weitverbreiteten An-
sicht, dafi die Wildkrankheiten im wesentlichen nur durch einige
wenige tierische Parasiten und durch eine geringe Anzahl yon Bak-
terien yerursacht seien, und dafi es fast ganzlich an Mitteln fehlte,
ihnen mit Erfolg entgegenzutreten.
Die Verff. wenden sich in erster Linie an die Sachverstandigen,
die sich praktisch mit der Bekampfung der Wildkrankheiten zu be-
schaftigen haben. Sie sind daher bemttht gewesen, sowohl die jagd-
technische, wie die tiermedizinische Seite der Materie so zu behandeln,
dafi ein verstandnisvolles Zusammenarbeiten yon naturwissenschaft-
lich geschulten Nichtjagern und medizinisch nicht yorgebildeten
Jagern ermbglicht wird, denn yon diesem Zusammenarbeiten allein
kann ein voller Erfolg erwartet werden.
Dafi niemand so berufen war als die Verff., die, selbst erfahrene
Jager, mit grofier Meisterschaft beide Materien zu einem einheitlichen
Ganzen verarbeitet haben, das beweist jedes Eapitel dieses Werkes.
Die oft sehr zerstreute und schwer zugangliche Literatur ist
ausfiihrlich zitiert. Aber auch sonst haben die Verff. dank der
Grundlichkeit ihrer Darstellung die Absicht voll erreicht „eine
wissenschaftliche Unterlage und Hichtlinien for Studien iiber einzelne
Gebiete der Pathologie und der Bekampfung der wirtschaftlich wich-
tigen und wissenschaftlich besonders interessanten Wildkrankheiten
darzubieten, namentlich auch zu zeigen, wo die Forschung einzu-
setzen hat.“
Der Inhalt ist in folgender Weise gegliedert.
Der erste Teil behandelt die Mafinahmen zur Verhutung und
Unterdruckung der Wildkrankheiten im allgemeinen (Ursachen der
Verminderung eines Wildbestandes, Erkennung und Massenbekamp-
fung der Wildkrankheiten, Ernahrung des Wildes und Anlage yon
Deckungen, die Anwendung yon Arzneimitteln, Vernichtung der
Krankheitserreger und Verhtitung ihrer Weiterverbreitung, Bebung
des Wildstandes nach Erloschen yon Krankheiten, S. 3—238). Der
zweite Teil bringt die eingehende Darstellung der einzelnen Krank-
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384
Krankheiten des Wildes.
heiten und ihrer Bek&mpfung (Protozoen und Protozoenkrankheiten,
Wiirmer und Wurmkrankheiten, GliederfiiBler und durch sie verur-
sachte Krankheiten, Infektionskrankheiten, Futterschadlichkeiten und
Vergiftungen, Osteomalacie, St&rungen der Geburt, Bildungsanomalien,
Trichophytie und das — atiologisch noch ganz dunkie — bOsartige
Ekzem des Hasen, S. 241—625). Ein sorgf<ig gearbeitetes Sach-
register bildet den SchluB.
Sehr sch5n ist die farbige Wiedergabe der wichtigsten Futter-
pflanzen (Tat 1—4) und der Dasselfliegen und Rachenbremsen (Taf. 8).
Aber auch sonst ist die Illustration des Werkes eine ganz ausge-
zeichnete und reiche und fast durchgehends originale. Die Original-
praparate der einzigartigen GieBener Sammlung sind in ausgiebigster
Weise als Vorlagen verwendet worden.
DaB das Werk eine neue Ara der Erforschung der Wildkrank-
heiten einleiten wird, steht dem Referenten aufier allem Zweifel.
Wolff (Eberswalde).
Stroll, Seltenere Krankheitsfftlle beim Wilde. (BerL
tierarztl. Wochenschr. Jg. 30. 1914. S. 513 u. 533.)
Es wird iiber eine Reihe interessanter Krankheitsfalle parasit&rer
Oder infektioser Natur beim Wilde berichtet. So fanden sich in der
stark geschrumpften Leber einer hochgradig abgemagerten und
an&mischen Gemse zahlreiche yollentwickelte Exemplare von Disto-
mum hepaticum. — In den gelblichen, stecknadelkopf- bis walnuB-
grofien Knoten, die in der Lunge eines in freier Wildbahn erlegten
Rebbockes waren, sowie in den vergroBerten Lymphknoten eines
anderen Rehbockes konnten echte Tuberkelbazillen nachgewiesen
werden. Diese Befunde sind um so bemerkenswerter, weil es sich
dabei um die einzigen sicher festgestellten Falle von Tuberkulose
auf freier Wildbahn Qberhaupt und beim Rehwild im besonderen
handelt. — Larven der Fliege Cephenomyia stimulator hatten bei
einem eingegangenen Kitzbock eine auBerordentlich starke Hyper-
trophie der Schleimhaut im Rachenhbhleneingange der Eustachischen
Rohre verursacht. — In zwei Fallen ausgebreiteter Pseudotuber-
kulose mit tddlichem Ausgange bei Feldhasen wies auch der Appendix
des Blinddarmes ausgedehnte Verftnderungen und ein der mensch-
lichen Appendizitis ganz auffallig gleichendes Krankheitsbild auf. —
Yon vier aus einer Eette abgeschossenen Rebhuhnern waren drei
mit Epitheliomen am Kopfe, die offenbar kontagioser Natur waren,
behaftet. — Zum Schlusse wird eine infektiose Polyarthritis bei einem
alten Rebhuhn beschrieben, die durch Staphylokokken hervorgerufen
worden war. Kallert (Berlin).
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Centrattlatt (Dr Bakterlologle etc. I. Alt. Referate.
=—= Bd. 63. No. 13. ;-
Amgegeben am 20. Juli 1915.
Geschleehtskrankheiten. — Pocken. — Lepra. — Pellagra.
Davids, H., Weitere Mitteilnngen fiber die metastatische
Konjnnktiyitis bei Gonorrhoikern. (v. Graefes Archiv f.
Ophtbalmologie. Bd. 87. 1914. S. 160.)
Ein Tripperkranker kam erst mehrere Wochen nach erfolgter
Anstecknng in Behandlang; es war Gonorrhoea anterior, posterior,
Prostatitis and Cystitis vorhanden. Zngleich bestand beiderseits
leichte Konjnnktiyitis mit besonderer Beteilignng der Ubergangs-
falte nnd der Bindehant des Bulbas, jedoch ohne Absondernng.
4 Tage spater bildete sich im linken Bindebantsack Eiter, in dem
mit Sicberheit Gonokokken nachgewiesen warden. Wfihrend das
rechte Ange nnter Danerverband unver&ndert blieb, entwickelte sicb
links typische Blennorrhoe, die dnrch einen episkleritischen Buckel
aufien am Bnlbns eingeleitet wnrde. Zngleich bildete sich nnter
hohem Fieber eine Metastase in der Plenra. Intravenose Kollargol-
einspritznngen bewirkten nicht nnr Fieberabfall nnd Wohlbefinden,
sondern anch Nachlassen der Eiterung am Ange, anf welche die
lokale Behandlang nnr geringen EinfluB hatte. Im weiteren Ver-
lanfe traten noch einige Phlyktfinen am Hornhantrande anf. Aus-
gang schliefilich gfinstig, Hornhant blieb klar. Trotz der im Eiter
nachgewiesenen Gonokokken hfilt Verf. die linksseitige Blennorrhoe
ffir eine Metastase des Trippers, nnd zwar vor allem deshalb, weil
zn Beginn eine doppelseitige typische metastatische Konjnnktiyitis
yorhanden war nnd der Yerlanf der Blennorrhoe langsamer and
milder war. Anch der Lederhantherd nnd die Phlyktfinen sprachen
gegen ektogene Infektion. Der Fall ist ein Beweis daffir, daB anch
die metastatischen Bindehantentzttndungen echte bakterielle, nicht
toxische Metastasen sein konnen. Zn einer Blennorrhoe kommt es
nnr dann, wenn die Gonokokken das Gewebe dnrchbrechen nnd anf
die AuBenseite der Bindehant gelangen. Brons (Dortmnnd).
Strebel, J., Keratitis gonorrhoica nach Beinjektion yon
Gonokokkenraccine. Conjunctivitis metastatica
gonorrhoica. (Mfinch. med. Wochenschr. 1914. S. 1448.)
Bei einem Patienten mit Arthritis nnd Iritis gonorrhoica trat
nach der zweiten intravenfisen Injektion yon Gonokokkenyaccin eine
heftige endogene Keratitis anf, die grofie Ahnlichkeit mit dem Bilde
Erste Abt. Ref. Bd. 68. No. 18. 25
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386
Gonorrhoe.
der Keratitis scrofolosa zeigte. Vert halt es far mdglich, dafi ana-
phylaktische Prozesse bei der Entstehung der Keratitis eine Rolle
spielten.
Etwas h&ufiger als die sehr seltene Keratitis ist die endogene
Gonokokkenkonjunktivitis. Immerhin beobachtete sie Vert unter
4200 Patienten mit Konjunktivitis nur 4mal.
Kurt Meyer (Berlin).
Diernfellner, C., tiber Exantheme der Gonorrhoe. (Med.
Klinik. 1914. S. 1383.)
Bei 2 Fallen von schwerer aknter Gonorrhoe mit komplizierenden
Arthritiden traten schubweise Exantheme auf.
1m ersten Falle entwickelten sich innerhalb einiger Stnnden
unter Yerschlimmerung der Arthritis ohne bestimmte Lokalisation
vereinzelte rote, umschriebene, yerschieden grofie, flache Oder erhabene,
etwas drnckempfindliche Anschwellungen und verschwanden relativ
langsam nach 1—3 Stunden spurlos.
1m zweiten Falle handelte es sich urn rasches Auftreten und
Yerschwinden unregelmafiig begrenzter und lokalisierter Exantheme
mit mehr oder minder zahlreichen Urticariaquaddeln yon wechselnder
Grdfie, in der Regel yon Juckreiz begleitet.
Wahrend im ersten Falle nach Ansicht des Yerf. ein einwand-
freies gonorrhoisches Exanthem yorlag, traten die Schube im zweiten
Falle stets nach therapeutischen MaBnahmen, wie Salizyl-, Aspirin-
und Arthigondarreichung ein. Offenbar handelte es sich urn eine be-
sondere Uberempfindlichkeit des* Patienten gegen chemische und
physikalische Einfliisse. Inwieweit die Gonorrhoe bei dieser eine
Rolle spielte, bleibt dahingestellt. Kurt Meyer (Berlin).
Stftmpke, Gustav, Uber gonorrhoische Granulationen.
(Mfinch, med. Wochenschr. 1914. S. 1569.)
Yerf. beobachtete bei 6 Patientinnen mit Gonorrhoe die zuerst
yon Klingmiiller beschriebenen nm den Anus oder am Damm
lokalisierten hahnenkammfttrmigen Wucherungen, die h&ufig Ulcera
tragen. In 5 yon den 6 Fallen warden in dem Sekret der Ulcera
Oder in den oberflachlichen Gewebspartien mikroskopisch Gonokokken
nachgewiesen. Die Kultur gelang nicht. Kurt Meyer (Berlin).
Tschernobilsky, E., Recherches comparatives snr les dif-
f6rentes m6thodes de coloration du gonocoque. Inaug.-
Diss. Lausanne 1914.
Yerf hat die verschiedenen Methoden zur F&rbung des Gono-
kokkns gepruft Keine ist fiir den Gonokokkus spezifisch. Za
empfehlen sind die Methoden yon Galli-Yalerio, Lesczynsky.
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Gonorrhoe.
387
v. Wahl nnd Lanz No. 2. Fftr dicke Pr¶te diejenigen von
v. W a 1, Pappenheim, Pick-Jakobson, Giemsa, Leishman
nnd Bram. Galli-Valerio (Lausanne).
Brasch, M., Blntbefnnde nach intravenSsen Arthigon-
injektionen. (Munch, med. Wochenschr. 1914 S. 1334.)
Nach intravenflsen Arthigoninjektionen bei Gonorrhoikern kommt
es nach dem Schuttelfrost znerst zn relativer Lenkopenie, dann zn
mehr Oder minder ansgesprochener Leukocytose, die ausschlieBlich
die polymorphkernigen nentrophilen Lenkocyten betrifft, wahrend die
Zah) der Lymphocyten betrSchtlich sinkt, nnd die iibrigen Zellformen
fast ganz ans dem Blntbild verschwinden. 24 Stnnden nach der In-
jektion sind die Lenkocytenverhaltnisse meist wieder znr Norm zuruek-
gekehrt > Kurt Meyer (Berlin).
Boeters, 0., Die Yaccinebehandlnng der Gonorrhoe nnd
gonorrhoischer Komplikationen. (Deutsche med. Wochen¬
schr. 1914. 8.1782.)
Verf. hatte gflnstige Erfahrungen mit Arthigon nicht nnr bei
den direkten lokalen gonorrhoischen Komplikationen (Prostatitis,
Fnniknlitis, Epididymitis, Adnexitis, Parametritis), sondern anch bei
der Behandlnng gonorrhoischer Metastasen.
In diagnostisch zweifelhaften Fallen sprechen eindentige Beak-
tionen (hdheres Fieber, AllgemeinstSrungen) nach Arthigoneinverlei-
bung sowohl in unkomplizierten wie komplizierten Fallen einwand-
frei far die gonorrhoische Atiologie. Bei nicht Gonorrhoischen rief
intravenbse Injektion von 0,1 g Arthigon nnr Temperatnrsteigernngen
zwischen 0,3 nnd 0,9° hervor. Kurt Meyer (Berlin).
y. Szily, Znr Immnnotherapie der aknten Blennorrhagien.
(Berl. klin. Wochenschr. 1914. 8.1117.)
Yerf. ist es gelnngen, mittels intensiver Applikation groBer Dosen
abgetbter eigener Gonokokken zwei Faile von aknter Ophthalmo-
gonorrhoe in einigen Tagen ansznheilen.
Ferner hat Verf. 3 Erwachsene nnd 12 Neugeborene mit Oph-
thalmoblennorrboe derart behandelt, daB er von den eigenen Gono¬
kokken ein lebendes Yaccin herstellte; znr Sensibilisiernng benntzte
er das Serum der Gonorrhoiker (meistens das Serum der Matter der
Nengeborenen) nnd injizierte snbkntan mit sehr gflnstigem Erfolge.
W. v. Brunn (Kostock).
StraBberg, Max, Znr Behandlnng der Ynlvovaginitis
gonorrhoica infantum. (Wien.klin.Wochenschr. 1914. 8.889.)
Die Yaccinetherapie ist bei Mscher Ynlvovaginitis, wenn der
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388
Gonorrhoe.
ProzeB noch oberfl&chlich sitzt, nicht zweckmafiig. Im spkteren Ver-
laufe jedoch, wenn die Krankheit auf andere Weise vorbehandelt
warde, kann sie allein Oder in Kombination mit einer geeigneten
Lokalbehandlung Heilwirkung erzielen. Vert hatte nnter 6 Fallen
3 Heilerfolge.
Die Caviblentherapie ist for die Behandlung der Vulvovaginitis
infantum sehr geeignet Sie bringt die Sekretion and die Gonokokken
schnell zam Verschwinden. Allerdings kommen Rezidive vor.
Kart Meyer (Berlin).
Mfiller, Hugo and Bender, Ernst, Versnche mit dem Nicolle-
schen Gonokokkenvaccin (Dmfcgon). (Munch.med.Wochen-
schr. 1914. S. 1676.)
Verff. behandelten 18 Falle von Gonorrhoe and gonorrboischen
Komplikationen mit dem Nicolleschen Vaccin, einem Gemisch von
durch Flaorkaliam abgetbteten, an serum- and peptonfreien Agar ge-
wbhnten Gonokokken mit abgetOteten Synokokken, den grampositiven,
haufig in Begleitang der Gonokokken auftretenden and diesen morpho-
logisch ahnlichen Kokken.
Die einfache Gonorrhoe warde darch das Vaccin nicht beeinflafit.
Dagegen warden vielfach mit 4—6 Injektionen Komplikationen and
Metastasen (Prostatitis, Epididymitis, Arthritis usw.) geheilt, in denen
jegliche. Therapie, meist aach die bisher ublichen Vaccinen voll-
kommen versagt hatten. Lokale and allgemeine Reaktion feblten
zwar nicht, waren aber doch leichter als bei anderen Vaccinen. Be-
sonders gftnstig waren die Resultate bei Fallen, bei denen sich im
Sekret neben Gonokokken angewdhnlich zahlreiche grampositive
Kokken fanden. Kart Meyer (Berlin).
Becker, F M Zur Gonorrhoebehandlang mit Gonokokken-
vaccin Menzer. (Munch, med. Wochenschr. 1914. S. 1887.)
Verf. sah giinstige Erfolge von Menzerschem Gonokokkenvaccin
aach bei akater and chronischer Gonorrhoe (27 and 13 Falle), auBer-
dem bei 8 Fallen von Epididymitis. Kart Meyer (Berlin).
Kobnrger, J., Protargol and Protargolersatz. (Zentralbl. f.
Pharmazie. 1914. No. 26.)
Die Albnmosensilberpraparate des Handels sind mit Protargol
nicht identisch. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Corbett-Smith, A., Sexual disease and the individual. An
international problem. (Journ. of State Med. VoL22. 1914.
No. 3—6.)
Verf., der selbst nicht Arzt ist, gibt aaf Grand sorgf<iger
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Syphilis.
389
Vertiefang in den Stoff in dankenswerter Weise eine eindringliche,
gemeinverstandliche Darstellung fiber das Wesen der Geschlechts-
krankheiten in ibrer Bedentnng far die Volksgesandheit. Die Arbeit
bait sich ganz an die dnrch arztliche Wissenscbaft sicher fest-
gestellten, dem Arzt ja hinreichend bekannten, von der AUgemeinheit
aber leider immer noch nicht geniigend gewiirdigten, wenn nicht
nberbanpt bewnfiterweise ganz and gar iibersehenen Tatsachen. Er
will das Volksgewissen aufriitteln, nm den Eampf gegen diese Seuchen
aafzunehmen, and sieht in der Erziehang des einzelnen, der Anf-
klSrang, das Hanptmittel zn diesem Eampf. Der Anfsatz verdient
alle Beachtung von jedem Gebildeten and noch mebr die Beherzigung
yon seiten der verantwortlichen Ereise.
W. H. Hoffmann (Berlin).
Schieck, F., Das Problem der Genese der interstitiellen
Eeratitis. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 890.)
Die Eeratitis anaphylactica hat ihre Ursache in der Einwirknng
des spezifischen Antikbrpers anf das Antigen; alle Erankheits-
aufierungen passen zur Sernmkrankheit einerseits, zur ortlichen Ana-
phylaxie andererseits.
Wenn man artfremdes Seram anter die Haut, in die Vene Oder
zwischen die Schiehten der Hornhaut eines Eaninchens spritzt, so
wird dessen Edrper umgestimmt, wie sich dnrch Versuche an der
anderen Hornhant zeigt.
In den Hornh&uten Luetischer bleiben Spirochaten Oder deren
Eiweifistoffe als Antigen liegen, ohne die Darchsichtigkeit der Horn-
haute za storen, wahrend im ttbrigen Korper AntikOrper gegen das
Antigen entstehen. Wenn aber gelegentlich ein starkerer Stoffwechsel
der Hornhant angefacht wird, kommen die lnetischen Anti korper mit
dem Antigen in Berohrong; der Abban and die anaphylaktische Ent-
zandnng setzen ein. Dnrch Nervenreizabertragang wird der Stoff¬
wechsel aach der anderen Hornhant angeregt, and die Anaphylaxie
setzt aach hier ein. Das entspricht den klinischen Erscheinungen
(typischer Verlauf yom Bande her, Haufigkeit bei skrophalOsen Ein-
dern, bei Verletzangen, in der Entwicklangszeit).
Reagiert derMensch nicht nach Wassermann, wohl aber mit
Tnberknlin, so haben der Taberkelbazillas and seine Eiweifistoffe die
Rolle des Spirochatenantigens hbernommen. Ein Yersagen der
Wassermannschen Probe ist noch kein Gegengrund gegen eine
anf Syphilisgrnndlage ansbrechende Eeratitis anaphylactica paren-
chymatosa. Georg Schmidt (Berlin).
Schwalm, E., Ist der Begriff „Metasyphilis“ noch he¬
re chtigt? (Med. Elinik. 1914. S. 1316 u. 1359.)
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390
Syphilis.
Der Begriff „ Metasyphilis" hat keine Berechtigung mehr und
mufi daher fallen gelassen werden. Tabes and progressive Paralyse
sind Formen von cerebrospinaler Lues.
Durch eine energisch and lange genug dnrchgefhhrte Behand-
lnng der Syphilis lafit sich daher aach der Tabes nnd Paralyse vor-
bengen. Anch im Friihstadiam beider Erkranknngen kann die
spezifische Behandlnng gate Erfolge erzielen. Die anf Zerst&rnng von
Nervensnbstanz bernhenden Funktionsstbrnngen sind natorgem&fi
therapentisch nicht za beeinflassen. Kart Meyer (Berlin).
Hardrat, H., Beitrag znr Reinfectio syphilitica. (Mfinch.
med. Wochenschr. 1914. S. 641.)
H. ffigt 1& bereits verbffentlichten Fallen von Reinfectio syphi¬
litica nach planm&fiiger Kalomel-Salvarsanbehandlung des Kiel-Wiker
Marinelazaretts 2 weitere Fftlle hinzu. Es handelte sich am spftt-
prim&re und sekund&re Syphilis, von der in jahrelanger Zwischenzeit
klinisch and serologisch nichts mehr za sphren war, and regelrechte
Neuerkrankung mit positiver Sernmreaktion.
Georg Schmidt (Berlin).
Fiocco, G. B., e Minassian, P., La Spirocheta pallida nella
sostanza cerebrale dei paralitici progressive (Rivista
Veneda di Scienze Med. YoL 31. 1914. No. 3.)
Verf. untersnchte das Gehirn eines onter dem typischen Krank-
heitsbilde der progressiven Paralyse gestorbenen alten Lnetikers. In
den Windangen der Hirnkonvexit&t (Zona rolandica, Stirnwindangen)
waren Spiroch&ten nachweisbar. Die Windnngen der BLirnbasis
and der Meningen ergaben einen negativen Befand.
K. RUhl (Turin).
Scbereschewsky, J., Primhraffekt nnd Keratitis paren-
chymatosa beim Kaninchen, bewirkt dnrch Rein-
kultnren von Syphilisspirochfiten. (Deutsche med. Wochen¬
schr. 1914. S. 1835.)
Verf. konnte mit Reinkoltaren von Spirochaete pallida am Hoden
and Aage von Kaninchen syphilitische Veranderungen erzeogen, die
den durch laetische Gewebe hervorgerufenen vOllig glichen.
Mehrere Wochen bei 37* and hinterher bei Zimmertemperatur
gehaltene Spiroch&tenkaltnren erwiesen sich als noch voll virulent.
Bei einem Kaninchen entwickelte sich nach Exzision einer kleinen
Sklerose am Skrotam eine am vieles gr&fiere neae Sklerose an der
Exzisionsstelle. Das Sperma des Tieres enthielt dauernd Spiroch&ten.
Kurt Meyer (Berlin).
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Syphilis.
891
Arzt, L. und Kerl, W., Weitere Mitteilnngen fiber Spiro-
ch&tenbefunde bei Eaninchen. (Wien. klin. Wochenschr.
1914. 8.1053.)
In Verfolgung ihrer gelegentlichen Beobachtnngen von spiroch&ten-
haltigen Ulzerationen an den Genitalien bei Eaninchen nntersnchte
Verf. ein Material von 853 Eaninchen aus verschiedenen Znchtereien
dnrch. W&hrend in einzelnen Ziichtereien derartige Erscheinungen
nicht gefonden warden, erwiesen sich in anderen bis 36 Proz. der er-
wachsenen Tiere mit den gleichen Prozessen behaftet. Im ganzen
wnrde bei 72 ein positiver Spirocli&tenbefund erhoben.
Bei 4 Tieren fanden sich neben den Genitalverfinderungen
region&re Drtlsenschwellungen, einmal mit positivem Spirochaten-
befnnde. Bei 1 Tier wnrde eine Manlpapel mit Spiroch&ten gefhnden.
Die Weiterflbertragung airf normale Eaninchen gl&ckte. Da-
gegen verliefen zwei Infektionsversoche bei Affen negatiy.
Verf. halten es ffir moglich, dafi jene Verftnderungen lnetischer
Natnr sind. Daffkr sprechen die Ahnlichkeit der klinischen Erschei-
nnngen, die Lokalisation am Genitale, die regionaren Drflsenschwel-
lnngen, die Generalisation. Gegen die Identit&t spricht der negative
Ansfall der Ubertragungsversuche auf Affen, wobei aber Ver&nde-
rnngen der Virnlenz eine Rolle spielen kOnnten.
Eurt Meyer (Berlin).
von Niessen, M., Syphilis beim Bind, erzengt mit der
Beinknltnr des Eontaginms. (Deutsche tierftrztL Wochen¬
schr. Jg. 22. 1914. S. 553 u. 562.)
Vert will mit dem angeblich von ihm rein gezhchteten Erreger
der Syphilis, einem polymorphen Bakterinm, das mit den ebenfalls
von ihm gezfichteten angeblichen Erregern der Pocken, Gonorrhoe und
Maul- und Elauenseuche identisch und mit den Erregern der Menschen-
und Rinderpest nahe verwandt sein soil, Syphilis beim Rind erzeugt
haben. Eallert (Berlin).
Saphier, Johann, Uber die Herstellung der haltbaren
Eollargolprftparate von Spiroch&ten und Hyphomy-
ceten. (Wien. klin. Wochenschr. 1914. S. 1214.)
Die mit Eollargol als Ersatz der Tusche hergestellten Pr¶te
blassen sehr bald ab. Sie lassen sich aber haltbar machen, wenn sie
1—3 Tage nach der Herstellung ganz kurz in 2 Proz. Fixiernatron-
lOsung getancht, dann in Leitungswasser abgespnlt und getrocknet
werden. Die vorher braunen Pr¶te erscheinen tief stahlgrau und
gl&nzend. Am besten eignen sich 1—2 proz. Eollargolldsungen. Die
Bilder sind sehr sch5n, scharf, die Pr¶te unbegrenzt haltbar.
Eurt Meyer (Berlin).
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392
Syphilis.
Stern, Margarethe, Zur Theorie nnd Praxis der Wasser-
mannschen Reaktion (Hfimolytische Komplemente —
Komplementtiter and Extrakthemmung — Unsere
Methodik der Komplementbindang — Paradoxe Reak-
tionen — Quantitative Bewertung — Vereinheit-
lichnng der Reaktion). (Zeitschr. t Immunitatsforsch. Bd. 22.
1914. S. 118.)
Die h&molytischen Eigenschaften einzelner Meerschweinchen-
komplemente bernhen aof Eomplementambozeptorwirkung. Es ist
nicht rfitlich, mit stark h&molytischen Eomplementen zn arbeiten, da
sonst der Vorversuch keinen Anhalt fur die Intensitfit der h&molytischen
Faktoren bietet. Partiell h&molytische Eomplemente sind verwendbar,
da sie sich bei Berttcksichtigung ihres Ambozeptorgehalts im Vor-
versuche wie normale verhalten.
Die Deviabilit&t des Eomplements allein nnd in Gegenwart der
Extrakte differiert haufig sehr stark. In einem Vorversuche mud
diese Eigenschaft daher festgestellt werden, nnd zwar dnrch Titrieren
des Antigens, des Eomplements Oder des Ambozeptors. Die letzte
Methode ist am empfehlenswertesten.
Vert nntersncht die Sera inaktiv und aktiv, inaktiv mit 5, aktiv
mit 3 Extrakten, and zwar cholesterinisierten Rinderherz- und ein-
fachen alkoholischen Menschenherzextrakten. Znerst wird der Vor¬
versuch mit fallenden Ambozeptordosen angesetzt, und zwar nicht
nnr far das h&molytische System allein, sondern auch nnter Hinzu-
ffigung jedes Extraktes. Im Hauptversuche wird nnr mit einer
h&molytischen Ambozeptoreneinheit gearbeitet. Der Versuch wird
beendet, wenn Extrakt- nnd Serumkontrollen, die h&molytischen
Systems und die normalen Eontrollsera einwandfrei gelost sind, was
meist nach einer Stunde der Fall ist.
Beim Resultate werden die Ergebnisse der inaktiven nnd aktiven
Methode znsammengezogen. Zeitliche Oder partielle Hemmnngen
werden als positiv, schwach positiv Oder zweifelhaft bewertet. Positive
Resnltate des aktiven Versuchs allein sind mit Vorsicht zu verwerten.
„Paradoxe Reaktionen", d. h. Umschlag der Reaktion von einem
zum anderen Tage, kommen vor. Individuelle Unterschiede der
Eomplemente spielen dabei eine Rolls. Bei der von Verf. gefibten
Methode sind sie von geringer Bedeutung.
Die quantitative Untersuchung hat anscheinend keinen absoluten
Wert, indem sie nichts fiber die Aktivit&t des Erkranknngsprozesses
anssagt. Wahrscheinlich ist sie aber von relativem Wert fur den
einzelnen Patienten, indem sie einen Wegweiser ffir die Therapie
bildet. Quantitative Bewertungen sind aber nnr berechtigt, wenn
regelm&fiig das h&molytische System sowohl ffir sich wie in Gegen¬
wart der Extrakte austitriert wird.
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Syphilis.
393
Die Vereinheitlichung der Wasserm annschen Reaktion hat
nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn neben einheitlichen Reagentien
auch eine einheitliche Versuchstechnik angewendet wird. Diese
mfidte aber komplizierter sein als die in den moisten Instituten bisher
gefibte. Kurt Meyer (Berlin).
Rohde, Max, Beitrage zur Bewertnng der # Wassermann-
schenReaktion. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1683.)
Verf. beobachtete einige Male bei nichtluetischen Nerven-
erkrankungen, dad das Serum mit alkoholischen nichtluetischen Ex-
trakten positive Wassermannsche Reaktion gab, wahrend es mit Ex-
trakt aus syphilitischer Fbtalleber negativ reagierte. Er nimmt an,
dad es sich in diesen Fallen urn eine Lipoidreaktion handelte, be-
dingt durch die infolge der Zerfallsprozesse im Zentralnervensystem
freigewordenen Lipoide. Kurt Meyer (Berlin).
Spftt, Wilhelm, Zur Frage der Herkunft des luetischen
ReaktionskOrpers in der Cerebrospinalflftssigkeit.
(Wien. klin. Wochenschr. 1914. S. 931.)
v. Wassermann und Lange hatten gefunden, dad nach
Wassermann positiv reagierende Spinalfliissigkeiten beim Erhitzen
auf 56° ihr Reaktionsvermbgen verlieren, dad dies aber nicht der
Fall ist, wenn sie zusammen mit dem Lymphocytensediment erw&rmt
werden. Sie schlossen daraus, dad die Lymphocyten die Quelle der
Reaktionskftrper darstellen.
Verf. betont, dad diese Versuchsanordnung nicht beweisend sei.
Weder hatten die Autoren geprttft, wie sich normale Spinalfliissigkeit
zusammen mit Lymphocyten aus luetischen Spinalfliissigkeiten noch
wie sich luetische Flilssigkeiten zusammen mit Lymphocyten anderer
Herkunft verhalten.
Verf. erganzte die Versuche in dieser Richtung. Er fand, dad
auch durch Zellen nichtluetischer Provenienz: Meerschweinchenleuko-
cyten, Zellen von tuberkulfiser Meningitis, Erythrocyten u. a. der
Hemmungstiter erhitzter Spinalfliissigkeiten gesteigert wurde. Offen-
bar tritt bei der stundenlangen Digerierung der Zellen bei 56°
eine Autolyse ein, bei der Zellstoffe in die Flussigkeit iibertreten,
durch die die bereits vorhandenen hemmenden Potenzen gesteigert
werden. Kurt Meyer (Berlin).
Leredde et Rubinstein, Serodiagnostic de la syphilis. In¬
fluence de la temperature sur la reaction de fixation.
(C. r. Soc. de Biol. T. 76. 1914. p. 486.)
Verf. hat die Wassermannsche Reaktion mit zahlreichen
Seren und Lumbalflflssigkeiten gleichzeitig bei Brutschrank- und bei
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Syphilis.
Eisschranktemperatur angestellt und gefunden, daB den bei Eis-
schranktemperatur auftretenden schwachen Reaktionen eine hdhere
diagnostische Bedentnng zukommt als den schwachen Reaktionen bei
Brutschranktemperatur; in einzelnen Fallen war die Reaktion bei Eis¬
schranktemperatur positiv, bei Brutschranktemperatur dagegen negativ.
Gildemeister (Posen).
•
Zwicke, Mitteilung zu „Bofinger, Erfahrungen mit der
Wassermannschen Reaktion bei syphili-schen und
nichtsyphilitischen Krankheiten". (Deutschemilitararztl.
Zeitschr. 1914. S. 103.)
Yerf. kann die Ergebnisse Bofingers (95proz. positive Wasser-
mannsche Reaktion bei Gelenkrheumatismus) nicht bestatigen. Unter
44 Fallen yon akutem und 8 von chronischem Gelenkrheumatismus
reagierte das Serum nur bei einem Falle, der ein halbes Jahr vor-
her eine luetische Infektion erlitten hatte, positiv. Anders erscheint
die Beurteilung von Arthritis deformans und der monartikuiaren Ge-
lenkentzhndungen, wo sich meistens eine frhhere luetische Erkrankung
feststellen laflt. Verf. empfiehlt, stets mehrere Extrakte zu jedem
Versuche zu verwenden. Sachs-Miike (Allenstein).
Weston, Paul G., Serum cholesterol and the Wassermann
reaction. (Journ. of med. Research. Vol. 30. 1914. p. 377.)
Bei der kolorimetrischen Bestimmung des Cholesteringehalts von
76 Wassermann-positiven und -negativen Seren ergab sich keine
Beziehungzwischen Cholesterinmenge und Ausfall der Wassermann-
schen Reaktion. Auch bei Geisteskranken zeigte der Cholesterin-
gehalt keine Abweichung von der Norm. Kurt Meyer (Berlin).
Me Clare, C. W., A cholesterin-heart antigen proposed
by Walker and Swift. (Journ. of med. Research. Yol. 30.
1914. p. 455.)
Der von Walker und Swift empfohlene Menschenherzextrakt
mit 0,4 Proz. Cholesterinzusatz gibt haufiger positive Resultate als
Luesleberextrakt bei behandelten und Spatfailen von Lues, dagegen
nicht bei unbehandelten Fallen von sekundarer und latenter Lues.
Andererseits gibt er auch haufiger unspezifische Resultate.
Positive Resultate sind daher mit grofier Vorsicht zu verwerten,
und es fragt sich demnach auch, welchen Wert man dem positiven
Ausfall bei klinisch mit Erfolg behandelten Fallen beimessen soli.
Jedenfalls bedarf es noch einer ausgedehnten klinischen Erfahrung,
um die mit dem cholesterinisierten Extrakt erhaltenen Ergebnisse
richtig zu bewerten. Kurt Meyer (Berlin).
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Syphilis.
395
Yernes, Arthur, Presentation d’un distributenr antoman¬
tique des liquides, application a la reaction de
Wassermann. (C. r. Soc. de Biol. T. 76. 1914. p. 450.)
Der Apparat gestattet eine automatische Verteilung bestimmter
Fldssigkeitsmengen; er wird vom Verf. fiir Massenuntersnchungen,
insbesondere bei der Wassermannschen Reaktion empfohlen. Be*
ziiglich der technischen Einzelheiten des Apparates muB auf das
Original yerwiesen werden. Gildemeister (Posen).
Nanu-Muscel, J., Alexandrescu - Dersca, C. and Friedmann, L.,
Uber die Lnetinreaktion nach Nognchi. (Miinch. med.
Wochenschr. 1914. S. 1271.)
Die Lnetinreaktion failt am hSufigsten positiv ans bei tertiarer
Lues (89 Proz.). Bei Tabes ist sie nur in 20 Proz. positiv. Bei
sekundarer Lnes findet sich in 47 Proz. positiver Ausfall. Yon 93
nicbtlnetischen Krankheitsf&llen reagierten nur ein Drusensarkom
und eine Dyspepsie positiv.
Wassermannsclie Reaktion und Lnetinreaktion gehen nicht
parallel Die Lnetinreaktion war bei 2 Fallen von sekundarer und bei
12 Fallen von tertiarer Lues mit negativem Wassermann positiv.
Ein positiver Ausfall der Reaktion lafit mit ziemlicher Sicher-
heit auf Lues schlieflen, ein negativer schliefit aber Lues nicht aus.
Kurt Meyer (Berlin).
Mattirolo, G. e Botteselle, G., B., Sopra la intradermoreazione
alia luetina. (Pathologica. 1914. No. 138.)
Untersuchungen an 68 Patienten, von denen 60 sicher syphilitisch
and 8 nichtsyphilitisch waren. Die Reaktion War bei:
Primar- und Sekundarlues (18 Faile) in 20 Proz. der Faile positiv.
Tertiarlues (20 „ ) „ 46 „ „ „ „
latenter Lues (W. R positiv) (9 „ ) „ 11 „ „ „ „
Tabes (12 „ ) „ 0 „ n „
Gesunden (8„)„0 ff „ „ „
Spater wurden die 12 Tabetiker mit firischerem Luetin gepriift, nun-
mehr reagierten 6 positiv.
Ein Aneurysmatiker, der bereits auf das altere Luetin lokal
reagiert hatte, zeigte bei der Priifung mit dem frischeren Luetin
neben einer lokalen Reaktion allgemeine anaphylaktische Erschei-
nungen. K. Rfihl (Turin).
Bavenna, F. e Colomba, G., L., Sulla intradermoreazione
alia luetina. (Riforma Medica. 1914. No. 30. p.835.)
Vergleichende Untersuchungen mit der Wassermannreaktion
und der Luetinprobe bei Luetikern und Nichtluetikern.
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Syphilis.
Bei Luetikern war die Luetinreaktion in etwa 40, bei Nicht-
luetikern in etwa lOProz. der Falle positiv. Die besten Resultate
ergab die Reaktion bei Tertiarloes, die schlechtesten bei parasyphi-
litischen Affektionen. Die Reaktion soil dnrch spezifische Karen
nicht beeinfluBt werden. Von 3 wassermannnegativen Lnetikern
reagierten 2 anf Lnetin positiv. K. Ruhl (Turin).
Glaser, Arthur, Znr klinischen Brauchbarkeit derLange-
schen Goldsolreaktion in der Psychiatrie. (Nenrol.
Zentralbl. 1914. S. 748.)
Die Langesche Reaktion gibt in Fallen von Paralyse, Tabes and
Lues cerebri Ausflockungskarven von gleicher Art; sie ist daher far
die Differentialdiagnose dieser Krankheiten nicht recht verwendbar und
dftrfte kaam, so interessant sie ancb theoretiscb ist, in der jetzigen
Form eine praktische Bedeutnng erlangen.
Michalke (Eberswalde).
Blnmenthal, Ferdinand and Oppenheim, Kurt, Uber aromatische
Qnecksilberverbindungen IV. (Biochem. Zeitschr. Bd. 65.
1914. S. 460.)
Ebenso wie die gesattigten organischen Qnecksilberverbindungen
werden auch die komplexen organischen sowie die anorganischen
Quecksilbersalze bei Kaninchen and Ratten in der Leber abgelagert.
Eine Ausnahme bildet das kolloidale Quecksilber. AuBerdem scheint
die Anwesenheit von Amidograppen die Ablagerang in der Leber zu
verhindern, allerdings nicht regelmaBig.
Vielleicht hat die Ablagerang in der Leber die Bedentang, daB
erst die Leberzellen aus der injizierten Qaecksilberverbindang die
therapeatisch wirksame Substanz bilden. Gegen diese Annahme
wftrde sprechen, wenn es therapeatisch wirksame Qaecksilberver-
bindangen gabe, die nicht in der Leber deponiert werden. Nach
Kolle and Rothermandt soil dies beim Argnlan der Fall sein;
doch haben sie dieses Praparat nur bei der Hiihnerspirillose, nicht
bei Kaninchensyphilis gepriift.
Fiir die Giftwirknng des Pi-aparates scheint die Ablagerang in
der Leber ohne Bedentang za sein, da die amidierten Verbindungen
nicht weniger toxisch sind als die anderen, die in dm* Leber deponiert
werden. Kurt Meyer (Berlin).
Cohn, G., Chemie und Physiologie der Qaecksilberver¬
bindang en. (Pharmazent. Zentralhalle Jg. 55. 1914. 8. 91, 121,
146, 169 und 217.)
Es werden die Quecksilberpraparate, die bislang za therapeatischem
Gebrauch verwendet oder vorgeschlagen worden sind, unter besonderer
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Syphilis.
397
Berucksichtigung der Patentliteratur besprochen. Die organischen
Qaecksilberyerbindungen sind moglichst vollstandig aufgefuhrt, da-
gegen die aDorganiscben nnr ausnahmsweise. Die Einteilung des
Stoffes ist von praktischen Erwfigungen aus getroffen. Zunachst
werden die kolloidalen Qaecksilberyerbindungen besprochen, dann
einige anorganische and schliefilich die organischen Verbindungen,
die in aliphatische, alizyklische and aromatische eingeteilt sind.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Polland, B., Syphilisbehandlung mit Embarin. (Therapie
d. Gegenwart. Jg. 55. 1914. S. 161.)
Embarin enthait 3 Proz. merkurisalizylsulfonsaures Natrium and
V 2 Proz. Akonin als Anfisthetikum in Phiolen zu 1,2 g gelfist. Nach
den Erfahrungen des Verf. eignet sich das Embarin zu reinen Queck-
silberkuren als anch zur Kombination mit Salvarsan in vorziiglicher
Weise and setzt anch ffir empfindliche Patienten die Unannehmlichkeit
der Behandlung aof ein Minimum herab.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Jacobson, L., Die Salvarsandebatten in der Berliner
medizinischen Gesellschaft. (Ebenda. S. 266.)
Referat fiber die Diskussion der Salvarsandebatte. Verf. gibt
seiner Ansicht dahin Ausdruck, daB die Erfahrungen der nachsten
zwanzig Jahre keinen Zweifel daran lassen werden, wie das
Ehrlichsche Mittel einzuschfttzen ist.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Kromayer, Der Fehler in der Salvarsanbehandlung der
Syphilis. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1736.)
Das Salvarsan wird im allgemeinen noch in zn groBen Einzel-
dosen angewandt. Verf. hat von Anfang an zu niedrigerer Dosierung
geraten. Er appliziert im Verlauf von 4—6 Wochen 10—15 Einzel-
dosen von 0,1—0,2 g bis zu einer Gesamtdosis von 2—3 g Altsalvarsan.
Die klinische Wirkung auf die Syphilis ist der einer intensiven
Quecksilberkur mindestens gleichzustellen. Im Gegensatz zur Queck-
silberbehandlung tritt gleichzeitig eine Hebung des Allgemeinbefindens
ein. Nebenerscheinungen werden nicht beobachtet. Einen besonderen
Vorteil bildet die groBe Seltenheit der Neurorezidive.
Eontraindikationen bestehen fur diese Salvarsankuren nicht. Nur
muB die Dosierung fiuBerst vorsichtig geschehen, mit 0,02—0,05 g
beginnend and ganz allmfthlich steigend.
Da eine Kombination der Salvarsan- mit der Quecksilberkur
meist nicht gut vertragen wird, so lfifit Verf. die eine oder die andere
vorausgehen. Kurt Meyer (Berlin).
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Syphilis.
Lowy, Robert, Zur Frage der nenrotropen Wirkung
des Salvarsans. (Wien. klin. Wochenschr. 1914.'S. 1177.)
Verf. beschreibt zwei Falle von Salvarsantod, bei denen sich
schwere Veranderungen im Gehirn fanden. Diese waren aber erst
sekundar durch Gefafiverftnderungen hervorgernfen, die zum Teil schon
alterer Natur waren. Die F&Ue zeigen, dafi ans der Gehirnveranderung
nicht anf eine besondere nenrotrope Wirkung des Salvarsans ge-
schlossen werden kann.
Anbangsweise teilt Vert einen Fall von Lues cerebrospinalis
mit, der nach wiederholter Quecksilberinjektion nnter Sensibilitats-,
Blasen- nnd Mastdarmstbrungen zum Exitus kam, und bei dem sich
histologisch ein intensives Odem des ganzen Ruckenmarks fand.
Kurt Meyer (Berlin).
Kaplan, J., Uber die organotrope Wirkung des Salvarsans
(Russky Wratsch. 1914. No. 12.)
Nach eingehender Literaturbesprechung der Frage iiber die
toxische Wirkung des Salvarsans geht Verf. zur Beschreibung seiner
Versuche uber. Er untersuchte 20 Kaninchen, 10 Katzen und
7 Hunde. Das Salvarsan wurde diesen Tieren in einer lproz.
alkalischen physiologischen KochsalzlOsung einverleibt. Die Kaninchen
waren sowohl intravenos wie subkutan, die Katzen und Hunde aus-
schliefilich intravenos injiziert. Bei wiederholten Injektionen mit zn
kleinen Intervallen verloren die Kaninchen an Gewicht, bei grbfieren
Dosen gingen sie zugrunde. Noch weniger vertrugen das Pr¶t
Katzen und Hunde, bei denen nach jeder Salvarsaninjektion Erbrechen
folgte, sie verloren sehr viel an Gewicht, 6 Katzen gingen nach
wiederholten Salvarsaninj ektionen zugrunde. Die Autopsie ergab
keinen wesentlichen Befund, nur bei einigen Tieren konnte man schon
makroskopisch Blutungen im Gehirn konstatieren. Die mikroskopische
Untersuchung ergab, dafi die Kaninchen am wenigsten betroffen und
nur bei Hunden und besonders bei Katzen Veranderungen im Nerven-
system zn konstatieren waren, hauptsachlich Chromatolysis der Nerven-
zellen. Bei Katzen war auch besonders die Niere verandert. Fettige
Degeneration der Niere wurde hauptsachlich bei Hunden beobachtet.
M. Isabolinsky (Smolensk).
Schmitt, Artur, Die Salvarsantodesfaile und ihre Ur-
sachen mit Berucksichtigung der Salvarsanschaden.
(Mttnch. med. Wochenschr. 1914. S. 1337 u. 1396.)
Vert wendet sich in erster Linie gegen die Mentbergersche
Statistik von 274 Salvarsantodesfailen. Einige Falle mfissen aus-
scheiden, weil sie doppelt gezahlt Oder in der Literatur nicht aufzu-
finden sind. Bei anderen fehlen alle naheren Angaben. In vielen
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Syphilis.
399
Fallen ist der todliche Ausgang nicht auf das Salvarsan, sondern
anf die Schwere der Erkranknng zuruckzufiihren. In anderen wurden
Dosen angewendet, die hente als nicht mehr zul&ssig erkannt sind,
oder es wnrden technische Fehler gemacht, die gegenwartig ver-
mieden werden kdnnen.
Soli das Salvarsan fur die Therapie der Syphilis Hervorragendes
leisten, so ist ein nbertriebener Optimismus ebenso verfehlt wie ein
auf einen Oder mehrere bedauerliche Vorfalle sich stutzender Pessi-
mismus. Kurt Meyer (Berlin).
Benario, J., Kritische Bemerkungen zu der Mentberger-
schen Zusammenstellung der Salvarsan- und Neosal-
varsan-Todesfalle. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1262.)
Verf. kommt in einer eingehenden Kritik der Mentberger-
schen Arbeit zu dem Ergebnis, dad kaum einer der darin aufge-
fuhrten Todesfaile dem Salvarsan als solchem zur Last gelegt werden
kann. Kurt Meyer (Berlin).
Weil, M.-P. et Gu6not, L., De la renovation sanguine
determinde chez les syphilitiqnes par le dioxydia-
midoarsenobenzol. Sang veineux rouge. Hyper-
globulie. HyperrGsistance. (Presse m6d. 1914. p. 13.)
Verff. haben beobachtet, dad bei Luetikern, die mit Salvarsan
behandelt worden waren, das venose Blut eine auffallend rote
Far be hat, etwa wie Kohlenoxydblut Diese Anomalie konnte
fruhestens 5 Tage nach der Injektion festgestellt werden, sie ist
nahezu stets vorhanden im ersten Monat und nimmt in sp&teren
Monaten allm&hlich wieder ab; in einzelnen Fallen ist sie noch nach
9—12 Monaten nachweisbar. Es besteht in dieser Hinsicht indi-
viduelle Verschiedenheit. Abnorme Hamoglobinderivate sind im Blut
spektroskopisch nicht zu ermitteln, auch von einem Gehalt des Blutes
an Arsen kann keine Bede sein. Hand in Hand mit dieser roten
Farbe geht eine, auch von anderer Seite schon beschriebene Ver-
mehrung derZahl der roten Blutkdrperchen (granulierte!), die
in einem Falle bis auf 7932000 anstieg, und eine Erhdhung des
Hamoglobingehaltes. Es tritt in den ersten Minnten nach der
Injektion zunachst eine Herabsetzung der Zahl ein, die von Verff.
anf die Verdfinnung des Blutes zuruckgeffihrt wird; eine Stunde nach
der Injektion ist der Normalwert wieder erreicht, nnd nach weiteren
3 Stunden ist die Zahl bereits erhflht. Verff. sind der Ansicht, dafi
diese Erhdhung auf eine Anregung der blutbildenden Organe zuriick-
zufuhren sei. Dafiir spreche auch die von Verff. — im Gegensatz
zu den Befunden anderer Antoren — beobachtete, der Rotfarbung
nnd der Vermehrang der Erythrozyten und des Hemoglobins parallel-
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400
Syphilis.
gehende Kesistenzsteigerung der roten Blutkorperchen gegen-
iiber der Haraolyse (durch hypotonische Kochsalzlosung). Aus diesen
Tatsachen gehe heryor, dafi das Salvarsan keinesfalls ein Blutgift,
sondern gerade bei anamischen Syphilitikern das mftchtigste An-
regungsmittel fiir die Blutbildung sei; diese Beobachtung fordere auf
zur Priifung der Frage, ob man auch nicht noch andere Formen der
Anfimie mit Salvarsan behandeln kdnne.
Erich Hesse (Berlin-Lichterfelde).
Meyer, Erwin, Klinische und experimentelle Unter-
suchungen uber die Wirkung des Salvarsans auf die
kongenitale Syphilis des Ffitus bei Behandlung der
Mutter. (Mfinch. med. Wochenschr. 1914. S. 1801.)
Der Arsengehalt der Plazenta nach Salvarsaninjektion entspricht
dem des in der Plazenta kreisenden mfitterlichen Blutes. Eine nor-
male Plazenta ist far Arsen nicht darchgangig, dagegen kann bei
syphilitischer Erkranknng der Plazenta Arsen durch sie hindurchgehen.
Die Erfolge der Salvarsanbehandlung gravider Frauen bezfiglich
der Syphilis des Kindes mfissen wohl hauptsachlich der Beeinflnssung
der mfitterlichen Lues zugeschrieben werden, wahrscheinlich im Sinne
einer Verhtitung Oder Hemmnng der Erkranknng der Plazenta.
Das Salvarsan wird von den Graviden gut vertragen. Abort Oder
Blutungen treten nicht auf. Auch Absterben des Ffitus wurde nicht
beobachtet.
Von 38 in der Graviditfit kombiniert mit Salvarsan undQuecksilber
genfigend behandelten Mfittern brachten 37 lebende Kinder zur Welt.
15,8 Proz. der Kinder wiesen bei der Geburt eine positive Was ser¬
in an nsche Heaktion auf.
Die Aussicht, in jedem Stadium der maternen Syphilis ein lebeudes,
gesundes Kind zu erhalten, steigt mit der injizierten Dosis. Die
nntere Grenze der therapeutischen Dosis liegt im -allgemeinen bei
1,5 g Salvarsan + 0,5 Hydr. salic.
Kinder syphilitischer Mfitter mfissen auch ohne klinische oder
serologische Zeichen der Syphilis antiluetisch behandelt werden.
Kurt Meyer (Berlin).
Saphier, Johann, Uber Abortivbehandlung der Lues.
(Wien. klin. Wochenschr. 1914. S. 1058.)
Verf. berichtet fiber 208 Falle von prim&rer Lues, die in den
letzten 4 Jahren einer Abortivkur unterzogen wurden. Zumeist
standen sie in der vierten Oder ffinften Woche nach der Infektion.
Zuerst wurde mit Salvarsan, spfiter mit Neosalvarsan behandelt,
meist in Kombination mit Quecksilber. Als Durchschnittskur galten
in der letzten Zeit 3—4 Neosalvarsaninjektionen mit insgesamt 2,5 g
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Syphilis.
401
Neosalvarsan und 20—30 Einreibungen mit 4—5 g Ung. cinereum,
ZQm SchluB noch 2—3 Injektionen von 0,5 ccm Hydrarg. salycylicum.
Wo es ging, wurde auch die Sklerose exzidiert.
46 F&lle konnten spater kontrolliert werden. 38 von ihnen zeigten
keinerlei kliniscbe Erscheinungen nnd hatten negative Reaktion.
Die Resultate beweisen deutlich die Notwendigkeit einer ener-
gischen and zielbewnfiten Friihbehandlung.
•Kurt Meyer (Berlin).
Iwaschenzow und Lange, Die Salvarsanotherapie bei chirur-
gischer Syphilis. (Russky Wratsch. 1914. No. 21.)
Auf Grand zahlreicher Beobachtungen kommen die Verff. zu dem
Schlusse, daB die Salvarsantherapie als die beste Heilmethode bei
gnmmSser Syphilis angesehen werden muB. Die rechtzeitige An-
wendung des Salvarsans bei gummdsen Affektionen der Mund- und
Nasenhbhlen und bei Rachensklerose verhiitet die schweren Yerun-
staltungen, Verstummlungen uud die Entwicklung von lebensgef&hr-
lichen Anf&llen. Die tuberkuldsen und syphilitischen Rachenaffektionen
miissen ganz strong unterschieden werden. Die oft bei der Anwendung
des Salvarsans vorkommenden Verschlimraerungen der ersteren erfordern
besondere Vorsicht bei der Dosierung des Pr¶tes und Beseitignng
irgendwelcher Reaktionserscheinungen bei den Syphilikern mit gleich-
zeitiger Rachentuberkulose. Das sofortige Verschwinden der Bein-
sehmerzen unter der Einwirkung des Salvarsans wnrde als Regel be*
obachtet. Die Anwendung des Salvarsans bei malignen Tumoren hat
keinen wissenschaftlichen Grand. Die manchmal vorkommende Er-
weichung des sarkomatdsen Tumors soil nicht als Heileffekt beurteilt
werden. In den atiologisch nnklaren Fallen („Sarcoma syphiliticum")
ist das Praparat anwendbar. Die groBe Zahl der verschiedenen
Komplikationen, die man bei der Anwendung des Salvarsans beobachtet,
ist nicht mit dem letzteren verbunden und wird leicht bei der Be-
rncksichtigung aller ndtigen Kautelen, richtiger Dosierung und Technik
beseitigt. Die Salvarsantherapie ist der erste praktische Erfolg
der Chemotherapie, sie ist eine machtige Heilmethode, die aber prak¬
tische Ubung und theoretische Ausbildung erfordert.
M. Isabolinsky (Smolensk).
Starke, Tiber die Anwendung der Morgenrothschen
Kombinationstherapie (Salvarsan, Athylhydrocuprein
und Natrium salicylicum) bei der Syphilis. (Zeitschr.
f. Chemotherapie. Orig. Bd. 2. 1914. 8.128.)
Die Kombination ergibt mit geringen an sich vOllig unwirksamen
Dosen Salvarsan bei Rekurrensmausen einen gewissen Effekt. Mit
einer eben nicht mehr wirksamen Dosis Salvarsan (bei Primaraffekten
Erste Abt. Ref. Bd. 63. No. 13. 26
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402
Syphilis.
der Kaninchensyphilis) wird nach einroaliger intravenoser Behandlung
keine Beeinflussung gesehen. Helativ rasches Schwinden der Spiro-
chaten and Sekund&rerscheinungen beim Menschen bei ErhShung der
Salvarsandosis yon 0,15 anf 0,3 Neosalvarsan und snbkntaner Ver-
abfolgnng des Atbylhydrocupreins. Furth (Berlin).
Weygandt, W., Jacob, A. und Kafka, V. Kliniscbe nnd experi-
mentelle Erfahrungen bei Salvarsaninjektionen in
das Zentralneryensystem. (Munch, med. Wochenschr. 1914.
S. 1608.)
Verff. behandelten 25 meist ziemlich weit vorgeschrittene F&lle
von Paralyse mit intralnmbalen Injektionen von Neosalvarsan nach
der Methode von Gennerich (4—8 ccm einer 0,05proz. Ldsung).
Als Nebenerscheinnngen sahen sie Erbrechen, Kopfschmerzen,
Temperatnrsteigernng nnd einige Male Anf&lle. Niemals waren die
Erscheinungen bedrohlich.
15 Falle liefien nach irgendeiner Richtnng hin eine symptomatische
Besserung erkennen. Anch der Liqnorbefnnd besserte sich in vielen
Fallen. In 2 Fallen trat eine als Herxheimersche Reaktion ge-
dentete Verschlechterung ein.
Sodann warden am Affen Versnche uber die Wirknng des Neo-
salvarsans anf das Zentralneryensystem angestellt. Injektionen
konzentrierterer Losnngen erzengten trotz Fehlens klinischer Er-
scheinnngen ziemlich schwere Ver&nderungen (Reizung des Dura-
endothels, der anstretenden Nervenbttndel, der Gef&Bendothelien, unter
Umstanden anch SchSdigung des nervosen Parenchyms) hervor. Da-
gegen ffthrten Eonzentrationen and Mengen, entsprechend den in der
menschlichen Therapie znr Anwendnng kommenden, keine erkennbaren
Ver&ndernngen herbei. Kurt Meyer (Berlin).
Stfthmer, A., Salvarsansernm. I. Mitteilnng. (Munch, med.
Wochenschr. 1914. S. 745.)
^Salvarsansernm" = Serum von Tieren oder Menschen, in deren
Vene Salvarsan gespritzt wnrde. Kaninchen wnrde einmal Salvarsan
eingespritzt. Dann wnrde ermittelt, wie lange ihr Seram unter
die Hant von mit Trypanosomen infizierten Mansen oder in eine
trypanosomenhaltige Manseblutanfschwemmnng verbracht, die Ein*
wirknng auf Trypanosomen bewahrte, and dieEhrlich-Bertheim*
sche FarbeD reaktion ansloste. Die Ergebnisse jenes biologischen
Nachweises stimmten fast vbllig mit denen dieser chemischen Probe
hberein. Beim Yergleiche der Farbreaktion an frischem, m&fiig er-
wfirmtem nnd langere Zeit erhitztem Serum zeigte sich, daB der
Ansschlag mit der Erw&rmnng znnahm. Im frischen Serum eines
Tieres, in dessen Vene s / 4 der H6chstgabe alkalischen Salvarsans
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Syphilis.
403
eingespritzt worden war, befanden sich noch nach 5 Tagen deutlich
Trypanosomen beeinflnssende Stoffe, deren Kraft dnrch 40 Minuten
langes Erhitzen des Serums auf 50° noch erheblich verstarkt wnrde.
Es handelt sich nm Reste des Salvarsans Oder um seine Abkomm-
linge, falls man nicht annimmt, dad eingespritztes Salvarsan die all-
gemein gegen Infektionen gerichteten Schutzstoffe des Tieres an-
spornt. Dagegen spricht, dad die chemische Reaktion Gleiches ergibt.
In die Vene eines Kaninchens wird 0,075 Salvarsan auf 1 kg
eingespritzt; sein nach 24 Stunden entnommenes Serum heilt frisch
in Menge von 1,25 ccm auf 20 g Mans eine sicher todliche Trypano-
someninfektion. Am 3. Tage gibt das Kaninchen nochmals Blut her;
das Serum wird 45 Minuten lang auf 56° erhitzt und heilt jetzt in
gleicher Weise eine Trypanosomenmaus wie die erste Serumprobe.
Der absoluten Menge nach kann es sich nicht um Reste lediglich
unversehrten Salvarsans handeln.
Die Steigerung der spirillentbtenden Kraft durch Warme beruht
wohl auf Oxy dations vorgangen. Vielleicht spielen daneben biologische
Schutzstoffe eine Rolle.
Fiir Salvarsankuren ist bedeutungsvoll, dad unter Umstanden
noch verschwindend kleine Salvarsanmengen im Tierkorper spirillen-
totende Oder -hemmende Wirkung entfalten konnen.
Georg Schmidt (Berlin).
Stflhmer, A., Salvarsanserum. (II. Mitteilung.) Ver-
gleichende Versuche mit Altsalvarsan und Neosal-
varsan, intravendser und muskul&rer Applikation,
Jo ha. (Munch, med. Wochenschr. 1914. S. 1101.)
Kaninchen erhielten Alt- und Neosalvarsan intravenos und intra-
muskular und Joha intramuskul&r. Nach 1 und 5 Stunden, nach
einem und weiter bis znm 7. Tage wurde ihnen Blut entnommen und
das inaktivierte Serum an M&usen auf seine Schutzwirkung gegen
Trypanosomeninfektion geprflft.
Es ergab sich, dad sowohl nach intraven3ser wie nach intra-
muskul&rer Injektion das Neosalvarsan bedeutend schneller ausge-
schieden wurde — die Schutzwirkung blieb bei ihm nur zwei Tage
bestehen — als Salvarsan, dessen Wirksamkeit erst nach dem 7. Tage
verschwand.
Das Serum der mit Joha gespritzten Tiere zeigte ftberhaupt
keine Schutzwirkung. Da die klinische Wirksamkeit des Joha in
der menschlichen Therapie sichergestellt ist, so mud angenommen
werd,en, dad das Salvarsan noch in Mengen wirksam ist, die mit der
gew&hlten Versuchsanordnung nicht mehr nachweisbar sind.
Kurt Meyer (Berlin).
26 *
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404
Syphilis.
Gurari, Eine neue Methode der Behandlung der Syphilis
des Nervensystems. (Wien. klin. Wochenschr. 1914. S. 1207.)
Verf. behandelte 10 Falle von luetischen Erkranknngen des
Zentralnervensystems — 5 Falle von Myelitis, 1 Tabes, 4 Lues cere-
brospinalis — nach der Methode von Swift und Ellis mit intra-
lumbaler Injektion des eigehen salvarsanisierten Serums. Die Patienten
erhielten 12—15 ccm Serum auf 30 ccm mit Kochsalzlbsung ver-
dunnt. Yorher hatten sie anfaugs 0,6, spater 0,45 g Neosalvarsan
intravenbs erhalten.
Mit wenigen Ausnahmen hatten die Injektionen Reaktionen zur
Folge. Regelmafiig kam es nach einigen Stnnden zu vorfibergehendem
Temperaturanstieg. Auflerdem wnrde Erbrechen, Kopfschmerz und
Harare ten tion beobachtet.
In alien Fallen bis auf einen wurde der Befund in der Spinalflhssig-
keit gunstig beeinflufit. Am leichtesten ging die Pleocytose zuruck. In
drei Fallen wnrde sie fast auf die Norm zurhckgefuhrt. Die N o n n e -
sche Reaktion veranderte sich der Pleocytose parallel. Dagegen
wurde die Langesche Goldsolreaktion in keinem Falle zum Ver-
schwinden gebracht, und auch dieWassermannsche Reaktion wurde
nur in wenigen Fallen negativ.
Klinisch waren nur subjektive Besserungen erkennbar. Schmerzen
und Sensibilitatsstdrungen gingen zuruck. Dagegen blieben die
objektiven Storungen unverandert. Verf. fiihrt dies darauf zuruck,
dafi es sich durchweg um weit vorgeschrittene Falle mit irreparablen
Veranderungen handelte. Einen Stillstand der Erkrankung halt er
nach der Beeinflussung des Befundes in der Spinalfliissigkeit fur sehr
wahrscheinlich. Kurt Meyer (Berlin).
Tuszewski, S., Zur Technik der endolumbalen Salvaxsan-
therapie. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1272.)
Verf. injiziert statt des von Swift und Ellis empfohlenen
salvarsanhaltigen Serums direkt in Kochsalzlosung gelostes Salvarsan
in Mengen von 1—3 ing intralumbal.
Es warden bisher 8 Tabiker und 4 Paralytiker mit zusammen
24 Injektionen behandelt. Reizerscheinungen oder Schadigungen
wurden niemals beobachtet. Bei Paralyse war kein Erfolg zu be-
merken, dagegen wurde bei Tabikern Verschwinden von lanzinierenden
Schmerzen, gastrischen Krisen usw. festgestellt.
Kurt Meyer (Berlin).
Wisclio,F., Uber dieBereitung des destillierten Wassers,
bzw. der physiologischen Kochsalzlbsung fttr Sal-
varsan-Einspritzungen. (Pharm.-Post. 1914. S. 145.)
Besprechung der bisher fur diese Zwecke angegebenen Apparate
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Syphilis.
405
nnd Beschreibung eines neuen Apparates zur Herstellung sterilen
destillierten Wassers Oder physiologischer Kochsalzlosung fftr Sal-
varsaneinspritzungen. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Rfihl, Karl, Uber Salvarsan nnd Neosalvarsan, beson-
ders ambnlatoriseh angewendet. (Munch, med. Wochen-
schr. 1914. S. 1221.)
Die Beobachtnngen des Verf. beziehen sich anf 124 Fatienten
mit im ganzen 503 Einspritzungen, 93 mit Alt-, 410 mit Neosalvarsan.
Jenes wurde meist, dieses stets intravenos injiziert, nnd zwar stets
in verdfinnter Losnng.
Die Salvarsanbehandlung wurde mit einer energischen Hg-Therapie,
meist Kalomelinjektionen, kombiniert. Wo bei ganz unbehandelten
Patienten bereits Sekundarerscheinungen vorhanden waren, wurden
der Salvarsaninjektion einige Hg-Einspritzungen vorausgeschickt.
Im allgemeinen lfifit sich die Behandlnng ganz gut ambnlatoriseh
dnrchfhhren. Absolute Kontraindikationen konnte Verf. nicht fest-
stellen. Nur die Menstruation nnd die Pramenstrualperiode scheinen
eine relative Kontraindikation darzustellen. Die Nebenwirkungen
sind nicht anf eine Idiosynkrasie bestimmter Individnen zurtickzu-
ltthren, sondern sind als Jarisch-Herxheimersche Reaktion auf-
znfassen. Kurt Meyer (Berlin).
Biach, P., Kerl, W. nnd Kahler, H., Znr Kenntnis der Ver-
finderungen der Spinalfliissigkeit nach Neosalvarsan-
applikation. (Wien. klin. Wochenschr. 1914. S. 1098.)
Verff. beobachteten nach Neosalvarsaninjektionen in 9 von 12
Fallen eine bedentende Znnahme der Reduktionsffihigkeit des Liquors.
Mit irgendwelchen Krankheitserscheinungen war ein Znsammenhang
nicht nachweisbar. Dnrch Neosalvarsan selbst kann die Znnahme
der Reduktion wegen der qnantitativen Verhaltnisse kanm bedingt
sein. Ob sie allein von Yorgangen im Zentralnervensystem abhfingig
ist, Oder ob ein Zusammenhang mit dem Blutzuckergehalt besteht,
bedarf weiterer Untersuchnng. Kurt Meyer (Berlin.)
Joachim, Albert, t)ber zehn Ffille von geheilter Paralysis
progressiva nach Behandlnng mit Tnberknlin. (Wien,
klin. Wochenschr. 1914. S. 1409.)
Verf. berichtet fiber 10 Ffille von progressiver Paralyse, die mit
Tuberkulininjektionen nach Wagner v. Jauregg behandelt nnd
in dem relativ knrzen Zeitranm von sechs bis acht Monaten berufs-
filhig gemacht wurden nnd ihren Familien wieder zngeffihrt werden
konnten. Bei 6 von ihnen wurde die vorher positive Wassermannsche
Reaktion negativ. Die Beobachtnngszeit der Ffille nach der Ent-
lassnng erstreckte sich bis zn 3 Vs Jahren.
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406
Pocken.
Ob die Falle bei subtiler Untersuchung nicht doch noch psychische
Defekte aufwiesen, Oder ob die Paralyse nicht rezidivieren werde,
halt Verf. fur unerheblich, da nur der praktische Standpunkt in
Betracht kommen kann, dafi die Erwerbsf&higkeit und Sozialitfit der
Patienten fur lange Zeit wieder hergestellt wird.
Kurt Meyer (Berlin).
Mills, L., An epidemic of small-pox in Sonora, Mexiko.
(Journ. of Amer. med. Assoc. Vol. 62. 1914. p. 90.)
Schilderung einer Pockenepidemie, die 1912 in einigen St&dten
Mexikos ausbrach, und deren grofie Ausdehnung und Mortalitftt yon
Verf. als Folge der unterlassenen Impfung und versfiumten Isolierung
angesehen wird. Yerf impfte in der Stadt Cocorit 2878 Personen,
yon denen etwa 8 Proz. Narben yon frfiheren Impfnngen hatten.
Von den erstmaligen Impfnngen waren fiber 80 Proz. erfolgreich, von
Wiederimpfungen nur 25 Proz. Trotzdem erkrankte von den Wieder-
geimpften nur 1 Proz. Obwohl bei Beendigung der Dnrchimpfung
bereits 15 Proz. der GesamtbevOlkerung an Pocken erkrankt war,
war nach 2 Wochen die Epidemie erloschen, wahrend in anderen
Gemeinden, wo keine durchgreifenden Impfnngen vorgenommen wurden,
die Krankheit noch weiter nm sich griff.
Huwald (Berlin-Lichterfelde).
Mitteilung fiber eine Pockenepidemie in Australien.
(Ministerial-BIatt f. Medizinalangelegenheiten. Jg. 14. 1914. S. 279.)
Mit Rficksicht auf die Wichtigkeit des Gegenstandes wird die
Mitteilung vollstandig wiedergegeben :
Im Jahre 1918 hat in Australien eine ausgedehnte Pocken¬
epidemie geherrscht. In dem Staate Neu-Sudwales kam sie zuerst
in Sydney zum Ausbruch und hat angeblich 1074 Erkrankungen ohne
Todesfall (?) verursacht. In dem Staate Neu-Seeland nahm sie ihren
Ausgangspunkt von Auckland und hat angeblich 1047 Erkrankungen
mit 27(?) Todesfallen zur Folge gehabt. In beiden Staaten erfolgte
die Einschleppung der Seuche auf dem Seewege. Die Schuld der
epidemischen Ausbreitung der Seuche trfigt die mangelhafte Schutz-
pocken-Gesetzgebung Australiens. Im Staate Neu-Sfidwales gibt es
kein Impfgesetz. Im Staate Neu-Seeland ist allerdings die Schutz-
pockenimpfung gesetzlich vorgeschrieben, aber sie ist durch die Ein-
ffihrung der • Gewissensklausel nach englischem Muster tats&chlich
aufier Wirksamkeit gesetzt. Aufier in Neu-Seeland ist die englische
Gewissensklausel auch in dem Staate Sfid-Australien eingeffihrt. Diese
traurige Wirkung der Gewissensklausel mag fur diejenigen eine
Warnung sein, die bemfiht sind, auch im Deutschen Reiche die aus-
gezeichneten Wirkungen des Impfgesetzes vom 8. April 1874 illusorisch
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Pocken.
407
zq machen. Wie bei jeder Pockenepidemie, so zeigte sick auck bei
der aastraliscken von 1913, daB sick die Bevblkerung sckarenweise
zur Impfting drangt, wenn die Pocken ausbrecken. In Sydney wurden
in knrzer Zeit 300000 Notimpfnngen ausgefuhrt, in dem Qbrigen
Nen-Sddwales 100000, nnd in Auckland und Umgebung belief sich
ihreZakl auf mehr als 200000. Diesen Impfungen ist das Erloschen
der Epidemie zu danken. Zu bemerken ist schliefllich, daB die
Zahlen der Todesf&lle offensichtlich viel zu niedrig angegeben sind;
denn 1074 Erkrankungen ohne Todesfall (Neu-Sfldwales) sind noch
niemals in einer Pockenepidemie vorgekommen, und auch 27 Todes-
faile bei 1047 Erkrankungen (Neu - Seeland) bedeuten eine abnorm
geringe Sterblichkeit. Gildemeister (Posen).
Bftumler, Ch., Pockeninfektion und Vaccination in ihrer
gegenseitigen Beeinflussung. (Mfinch. med Wochenschr.
1914. S. 969.)
Besprechung einer Monographie von Hanna - Liverpool Be-
sonders wird die Frage des Einflusses einer erst nach geschehener
Infektion vorgenommenen Impfung erfirtert. Im Beginn der Inku-
bationszeit ansgefnkrt kann sie den Ausbruck der Erkrankung ver-
huten. Je sp&ter sie vorgenommen wird, um so geringer ist ikr Ein-
fluB. Aber selbst bei bereits im Entstehen begriffenem Ausschlag ist
bisweilen noch eine gttnstige Beeinflussung erkennbar.
Kurt Meyer (Berlin).
Statistisches zur Wirkung des Reichs - Impfgesetzes
vom 8. April 1874. (Ministerial-Bl. f. Medizinalangelegenheiten.
Jg. 14. 1914. S. 220.)
Veranlassung zur Abfassung der vorliegenden Denkschrift gab
die zunehmende Rfthrigkeit, mit der die Impfgegner die breiten
Massen des Volkes durck Hinweis auf die angebliche Wirkungs-
losigkeit, ja Sch&dlichkeit der Schutzpockenimpfung und die Zahl
und Schwere der Impfsckfidigungen gegen das Impfgesetz vom 8. April
1874 einzunehmen sucken.
In der Denkschrift wird der Nachweis erbracht, dafi die von
den Impfgegnern aufgestellte Behauptung, daB die Impfung keinen
Zweck hat, weil die geimpften Personen angeblich ebenso leicht, ja
leichter an den Pocken erkranken und sterben wie nicht geimpfte
Personen, falsch ist. Aus den Darlegungen der Denkschrift geht mit
zweifelsfreier Deutlichkeit hervor, daB durch die Impfung und die
Wiederimpfung die Zakl der Todesf&lle an Pocken erheblich
herabgesetzt wird, und daB der Krankheitsverlauf bei geimpften und
wiedergeimpften Personen wesentlich leichter ist als bei ungeimpften.
Die Behauptung der Impfgegner, daB die Wirkung der Schutzpocken-
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408
Pocken.
impfung nur von kurzer Dauer sei, wird an der Hand von vfillig
einwandfreiem Material widerlegt. Gleichfalls unschwer erfolgt die
Widerlegung der Behanptnng, dafi in Landern, in denen die Schutz-
pockenimpfung schlecht Oder gar nicht durchgeffihrt wird, die Pocken
ebenso wenig Oder sogar noch weniger Opfer fordern als in Landern
mit gutem Impfzustande. ^Deutschland hat daher alle Veranlassnng,
den durch das Impfgesetz vom 8. April 1874 geschaffenen ausge-
zeichneten Impfschntz mit Nachdrnck aufrecht zn erhalten.“
Was die von den Impfgegnern behanpteten Impfschfidigungen
anlangt, so hat bei sorgfiltiger Prfifung fast stets der Nachweis er-
bracht werden konnen, dafi sie entweder erfanden Oder tibertrieben
waren Oder in keinem Znsammenhange mit der Impfung standen.
Gildemeister (Posen).
Chalmers, A. J. and Byam, W., Vaccine lichen in natives.
(Journ. of trop. Med. and Hyg. Vol. 17. 1914. p. 145.)
Mitteilnngen fiber generalisierte Vaccine bei Negern sind in der
Literatnr (die kurz besprochen wird) nicht sehr zahlreich. — Die
Beobachtnngen zeigten, dafi bei Negern des englisch-ftgyptischen
Sudans bisweilen Faile des sog. „ vaccine lichen" vorkommen. Eine
bessere Bezeichnnng ware „papulo-vesicular vaccinia", d. i.
eine papnldse Oder papnlds-vesiknlare Eruption, beginnend etwa 8 Tage
nach der Schutzimpfung, begleitet von geringen oder keinen Stfirungen
des Allgemeinbefindens, mafiig jnckend, meist an den Armen beginnend.
Mtihlens (Hamburg).
Delanoe, P., Le fonctionnement du pare vaccinogfene de
Bonak6 du 10 mars an 31 d6cembre 1913. (Bull. Soc. de
PathoL exot. T. 7. 1914. p. 246.)
Bericht fiber die Tatigkeit der Impfanstalt in Bonake. Abge-
geben wurden 468 000 Vaccineportionen, die bis zu 98 Proz. positive
Resultate ergaben. Nahere Angaben werden gemacht fiber die Art
des Versandes der Vaccine von der Impfanstalt nach dem Orte des
Bedarfs. Ganze, nicht zerbrockelte Impfpusteln, gemischt mit gleichen
Teilen Glyzerin, lieferten bei langerem Transporte sehr gute Resultate.
Monatlich erhfilt die Station frische Vaccine aus Frankreich.
Gildemeister (Posen).
Kersten, H. E., Versuche mit einer neuen von Ponndorf-
Weimar hergestellten Tropen-Trockenlymphe. (Arch,
f. Schiffs- u. Tropen-Hyg. Bd. 18. 1914. 8. 564.)
Die von Ponndorf-Weimar hergestellte Trockenlymphe tiber-
traf im Schutzgebiete Neu-Guinea (auch ohne Eiskonservierung) eine
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Pocken. 40$)
aus Sydney bezogene Glyzerinlymphe an Haltbarkeit znm Teil be-
dentend; ihre Virnlenz war znm mindesten dieselbe.
Muhlens (Hamburg).
Friedberger, E. nnd Mironescu, E., Eine neue Methode, Vac¬
cine ohne Znsatz von Desinficientien unter Erhal-
tnng der Virnlenz keimfrei zn machen. (Deutsche med.
Wochenschr. 1914. S. 1203.)
Durch Bestrahlnng von Lymphe mit den ultravioletten Strahlen
der Kromayerschen Quarzlampe in einer Entfernung von 25 cm
werden alle, auch kunstlich zugesetzte Begleitbakterien innerhalb
30 Minuten abgetfitet, wahrend die Lymphe selbst noch nach
1Vs stftndiger Bestrahlnng virulent ist. Milzbrandsporen werden
ebenfalls in */ s Stnnde abgetStet, 8ubtilissporen allerdings bisweilen
erst nach 1% stundiger Bestrahlnng.
Die Virnlenz der Lymphe wird selbst nach Vj 2 stundiger Be¬
strahlnng nicht merkbar abgeschw&cht, erst nach 2 Stunden langer
Bestrahlung verzbgert sich die Infektion etwas. Die bestrahlte
Lymphe ist mindestens 1V 2 Monat haltbar.
Die Vorteile des nenen Verfahrens sind, dafi die Keimvernich-
tung sicherer nnd weitgehender ist als durch Glyzerin nnd die ge-
branchlichen Antiseptika. Ferner ist eine Ablagernng der Vaccine
nicht notig, so dafi bei Ansbrnch einer Pockenepidemie Oder zu
Kriegszeiten schnell grbfiere Mengen Lymphe zur Verfiignng gestellt
werden kbnnen. Kurt Meyer (Berlin).
Steinhardt, E. and Lambert, B. A., Studies of the virus of
vaccinia. II. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 14. 1914. p. 87.)
Bringt man Pockenvirus zusammen mit Gewebsknltnren von
Eaninchen- Oder Meerschweinchenhornhant in Plasma, so findet eine
dentliche Vermehrung des Vims statt, wenn das Wachstum anch
nicht dem Bakterienwachstum an Ergiebigkeit verglichen werden
kann. Das Wachstum bleibt ans bei Verwendnng von abgetOteter
Homhant unter sonst gleichen Versuchsbedingnngen. Ebenso fehlt
das Wachstum, wenn statt der Hornhaut Stuckchen von Herz, Leber
oder Nieren verwendet werden. Das Vims verliert seine Wirksam-
keit, wenn fur den Versnch Plasma Oder Homhant eines immnnen
Tieres benntzt werden. Die Gewebszfichtung gibt somit ein brauch-
bares Hilfsmittel znm Nachweis der Immunit&tserscheinungen aufler-
halb des tierischen Kbrpers. W. H. Hoffmann (Berlin).
Risel, Vaccineerreger nnd Glyzerin. (Hyg. Rnndschan. 1914.
S. 673.)
Vert konnte beobachten, daft der ans Einderlymphe mit Glyzerin-
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410
Pocken.
Kochsalzldsung hergestellte Impfstoff nicht nur 2, 3 und 4, sondern
sogar 7 Jahre seine voile Wirksamkeit bewahrt, dagegen biifit sie
der mit derselben Glyzerinlbsung ans der K&lbergalle znbereitete
Impfstoff recbt scbnell ein. Als Ursacbe nimmt Verf. an, dafi in dem
K&lberimpfstoffe nicht das Glyzerin es ist, was den Vaccineerreger
sch&digt, sondern die beigemengten Nebenkeime bzw. deren Stoff-
wechsel- wie Zerfallsprodnkte, wenn nicht die in ihm verbliebenen
Gewebszellen der Kalbergalle diese Rolle spielen.
Kessler (Kehl a. Rh.).
van der Kamp, G. J. G., Uber Filtration des Vaccinevirus
nnd Immanisiernng mittels Vaccinefiltrats. (Zeitschr.
f. Inf., paras. Krankh. a. Hyg. d. Haustiere. Bd. 15. 1914. S. 157
u. 228.)
Vert hat Vaccine nach vorheriger Verdunnuog dnrch Berke-
fe 1 dkerzen verschiedener Porosit&t, Chamberlandkerzen F nnd B,
dnrch Reich el filter nnd dnrch Kit as a to filter filtriert undgezeigt,
dafi das mit den verschiedenen Arten von Kerzen gewonnene Vaccine*
filtrat wirksames Virus enth<. Das Filtrat war um so wirksamer,
je weniger die Vaccine znm Zwecke der Filtration verdnnnt wurde.
Im Eisschranke aufbewahrt behielt das Vaccinefiltrat seine Virulenz
l&ngere Zeit bei. Es rief, Kaninchen anf dem rasierten Rucken ein-
gerieben, haufig eine reichliche Pockeneruption hervor. Anf die
Hornhant geimpft, verursachte das Filtrat von stark verdiinnter
Vaccine keine Vaccinekeratitis mit Gnarnierische KOrperchen,
auch wenn es bei der Hautimpfung positive Resultate gab. Das
filtrierte Vaccinevirns, das bei Kaninchen eine Hauteruption erzengt
hatte, rief mehr Oder weniger Immunit&t gegen eine nachtr&gliche
Hautimpfung hervor. Nach subkntaner Oder anderer Injektion von
Vaccinefiltrat bei Kaninchen brancht, selbst wenn eine Hauteruption
hervorgerufen wird, die Kornea nicht immun zu werden. Das
Vaccinevirus kreist bei Kaninchen im Kdrper; durch Reizung kann
man die Hauteruption hervorrufen, wahrend sie ohne erstere aus-
bleiben wurde. Die Einreibung des Filtrats in die Haut des
Kaninchens erzeugt leichter Immunitat gegen eine nachtr&gliche In-
fektion als die subkutane Oder intravenbse Injektion von Vaccine¬
filtrat. Bei K&lbern gelingt es schwer, vielleicht iiberhaupt nicht,
Immunit&t nach intravenSser Infektion von Vaccinefiltrat zu erzeugen.
Beim Menschen durfte sich durch subkutane Oder intravenQse In¬
jektion von keimfreien Vaccinefiltraten eine praktisch brauchbare
Vaccination wohl kaum erzielen lassen.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Seiffert, G., Zur Nachprufung der Reinzuchtung des
Pockenerregers. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1259.)
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Windpocken. — Lepra.
411
Das Sch&tteln mit Ather macht eine keimreiche Lymphe inner*
halb 24 Stnnden zwar sehr keimarm, gleichzeitig wird aber ihre
Virnlenz stark berabgesetzt Oder ganz anfgehoben.
Die Benrteilung der mit Atherlymphe angelegten Knltnren ist
sehr schwer. Es liegen keine sicheren Anhaltspnnkte daflir vor,
daB die in ihnen nachweisbaren Gebilde mit den Paschenschen
Efirperchen identisch sind, zumal von ihnen nicht zn nnterscheidende
Granola aoch in nnbeimpften Eoltaren anftreten.
Positive Impferfolge warden mit den Eoltaren weder beim
Eanincben noch bei ongeimpften Eindern erzielt. Eine nachfolgende
Impfong mit virolenter Lymphe ging bei diesen ohne weiteres an.
Die Eoltaren hatten also aoch keinerlei Immonitat erzeogt.
Es konnte also weder mikroskopisch, koltorell noch dorch biolo-
gischen Versoch die Angabe Fornets fiber die gelongene Zfichtong
des Pockenerregers bestatigt werden. Enrt Meyer (Berlin).
MBs y Magro, La formola leococitaria de la varicela.
(Revista Valenciana de Ciencias. 1914. p. 22.)
Bei den Varicellen findet sich eine Verminderong der granolierten
Zellen ond der Lymphocyten ond eine Yermehrong der Lymphoid-
zellen ond der groBen mononoklearen Zellen.
Hannes (Hamborg).
Leboenf, La lfepre en Noovelle • Calfidonie et depen¬
dences. (Ann. d’Hyg. et de M6d. coloniales. T. 17. 1914. p. 177.)
Es wird eine Obersicht fiber die Aosbreitong der Lepra in
Neo-Caledonien gegeben. Die Erankheit ist dort hanfig. Die
Eranken sind znm Teil abgesondert aof mehreren kleinen Inseln.
Es wird korz fiber eine Anzahl Untersuchongen des letzten Jahres
berichtet, die sich aof Lepra bezogen. Zun&chst worde in Neo-Cale-
donien die Rattenlepra festgestellt and dabei der Stefan sky sche
Bazillos gefonden. Eingehende Untersochongen bestatigten, daB
dieser Bacillus leprae moriom von dem Hansenschen Leprabazillns
dorchaos verschieden ist Bei einer Anzahl Menschen, die lange in
der Umgebnng von Leprakranken gelebt hatten, konnten Leprabazillen
in vergrfiBerten Drfisen nachgewiesen werden. Es ist sicher an-
zonehmen, daB solche F&lle vdllig aosheilen kfinnen, ohne schwere
Erankheitserscheinongen zo bekommen. Heilongsvorgftnge sind fiber-
haopt bei der Lepra dorchaos keine seltene Erscheinnng. Insekten,
die die Erankheit dorch den BiB fibertragen, warden nicht gefonden.
Die Fliege dagegen kann onter Umstanden die Erankheitserreger
aos offenen Geschwfiren Eranker aof Gesonde fibertragen; in den
Aosscheidongen von Fliegen, die daraofhin nntersocht warden, konnten
solche Bazillen massenhaft gefonden werden. Wahrscheinlich findet
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412
Lepra.
diese Ubertragnng aber nur in der nnmittelbaren Umgebnng der
Eranken statt Eine Ubertragung auf weite Strecken ist nicht an*
znnehmen. Die Eranken mit offenen Geschwfiren bilden anch fur
die nnmittelbare Ubertragnng durch Beriihrnng die wichtigste An*
steckungsquelle. Anch die Lepraheime der einzelnen Dorter werden
beschrieben. Sie haben sich gut bew&hrt und gewahrleisten eine
geniigende Absonderung. 1m ganzen sind in Neu*Caledonien bei
einer Bevolkerung yon 26000 gegen 700 LeprOse yorhanden, alse
etwa 2—3 Proz. Unter der europ&ischen Bevolkerung sind die Straf-
gefangenen am meisten befallen. W. H. Hoffmann (Berlin).
Unna, Materialsammlnng fur eine kfinftige Bearbeitung
der Lepra&tiologie. (Hamb. med. Uberseehefte. 1914. No. 1.
8. 46.)
Die Absperrung gegen Lepra ist nicht nur ungerecht, sondem
vor allem nicht durchfiihrbar, da die ersten Anffinge derselben fast
immer verkannt werden. Gerade das Zusammentreffen schleichenden
Beginns, groBer Chronizitat und erstannlich geringer, jedenfalls sehr
beschrfinkter Infektiositat mit der Moglichkeit therapeutischer Be-
einflussung macht es bei der Lepra ahnlich wie bei der Tuberkulose
zu unserer arztlichen Pflicht, alles aufzubieten, die Leprdsen zu heilen
und dadurch die Lepra auch dort einzudammen, wo eine Internierung
undurchfiihrbar ist. Das Gesetz in seiner bisherigen Fassung hat
schon oft zu peinlichen Eonflikten zwischen den Forderungen des
biirgerlichen und arztlichen Gewissens gefShrt, wovon hier nicht
weiter die Rede sein soil. Auch die neuere, etwas gemilderte Fassung
geniigt dem Tatsachenbestande noch dnrchaus nicht. Die Lepra
muBte ganz ebenso gewertet werden wie die Tuberkulose, der sie
klinisch und atiologisch nahe steht, wobei noch zu beriicksichtigen
wftre, dafl die Tuberkulose tats&chlich eine ungleich bedeutendere
Volksgefahr darstellt als die Lepra. Wolf (Witzenhausen).
Couyy, Bacilles de Hansen dans les ganglions de per-
sonnes apparemment saines. (Bull. Soc. de Pathol, exot.
T. 7. 1914. p. 365.)
Bericht fiber Leprabazillenbefund in dem Drfisenpunktate einer
anscheinend vOllig gesunden Frau eines Leprakranken; sie lebte seit
einem Jahre mit dem Eranken zusammen.
Gildemeister (Posen).
Keng, L. B., Treatment of chronic ulcers of the leg with
frog flesh poultice. (Journ. of trop. Med. a. Hyg. YoL 17.
1914. p. 34.)
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Pellagra.
413
2—3 grofle Frfische warden getfitet, in sterilem Wasser ge-
waschen and sauber abgezogen, das Fleisch der Schenkel and Rficken
dann aosgeschnitten and in sterilem Mfirser zerrieben, dann auf Gaze
gebracht and anf die chronischen Unterschenkelgeschwdre gelegt
Schnelle Heilresultate, selbst bei alten leprSsen Geschwtiren.
Mtthlens (Hamburg).
WeiB, E., Die Pellagra in Sfidtirol und die staatliche
Bekampfungsaktion. (Das 5sterr. Sanitatswesen. Jg. 26. 1914.
S. 309.)
Die ersten Andeutangen fiber Pellagra stammen aas den letzten
25 Jahren des 18. Jahrhunderts, die erste Publikation fiber das Vor-
kommen yon Pellagra in Sfidtirol erscbien in der Doktordissertation
yon Stoffella 1822.
Der Osterreichischen Begiernng gebfihrt das Verdienst, nicht nur
in Tirol, sondern auch in den angrenzenden Provinzen yon Italien
die ersten prophylaktischen and karatiyen Mafinahmen gegen die
Pellagra ergriffen zu haben, dentlichen Zeichen des Eingreifens der
Begiernng in der Pellagrafrage begegnet man aber erst im Jahre 1887.
1898 wnrde das Pellagrasarium in Rovereto errichtet, worin bis 1905
fiber 600 Pellagrakranke in Pflege standen.
Die eigentliche Aktion zur Bekampfung der Pellagra datiert
seit der Schaffang des Landesgesetzes (24. Febraar 1904) and kann
in ibrer lOj&hrigen Tatigkeit auf bedentende Erfolge hinweisen: die
Pellagra ist in Sfidtirol in Abnahme begriffen and geht ihrer Aus-
rottang entgegen.
Die durch das Pellagragesetz bestimmten Zweige der Aktion
umfassen: Errichtung and Betrieb yon SpeiseMasern; Errichtang
and Betrieb yon Maistrockenfifen und Maislagerhausern; Betrieb yon
Maisyerkaufsmagazinen; Ffirderung von Brotbackereien; Errichtung
and Erhaltang von Pellagraheilanstalten and von Notspitfilern ffir
Pellagi'akranke; Forderang der Niederlassung von Arzten in solchen
von der Pellagra ergriffenen Gemeinden, die einer entsprechenden
firztlichen Hilfe entbehren; Belehrung der Bevfilkerung fiber das
Wesen der Pellagrakrankheit and fiber die Mittel, zur Bekampfung;
Organisation einer Pellagrastatistik; Ausschreibung and Zaerkennang
von Preisen ffir wissenschaftliche and hervorragende Leistungen
auf dem Gebiete der Pellagraforschung und Pellagrabekfimpfung;
Forderang des landwirtschaftlichen Betriebes, industrieller Unter-
nehmnngen, offentlicher gemeinnfitziger Arbeiten and Baaten im
Pellagragebiete.
Nach der ersten mfiglichst eingebenden Statistik vom Jahre 1904
betrug die Zahl der Pellagrakranken 8053. Von da an nimmt die
Zahl der Erkrankungsfalle allm&hlich ab und erreichte 1912 nur
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414
Pellagra.
mehr die Hohe von 8503. Die Zahl der betroffenen Gemeinden hat
hingegen in dieser Zeitperiode nur geringe Schwanknngen erfahren.
Der Mais steht mit der Erkranknng zweifellos in einem kaosalen
Zusammenhang.
Die Pellagra nimmt in Sndtirol dank der Aktion quantitativ
und qualitativ ab, was sich in einer st&ndigen Abnabme der nenen
Falle ausdrockt nnd in einem abgeschwachten Charakter der Krank-
heit, in dem Erythema nnd GeistesstSrangen seltener werden. Die
eingetretene Wandlnng ist angenscheinlich anf eine verminderte
Toxizitat des eingefuhrten Materials zuruckzufuhren.
Die Wichtigkeit der Ern&hrangsfrage bei der Bek&mpfong der
Pellagra hat die Pellagrakommission veranlafit, im Pellagragebiete
Hanshaltungsknrse einznfuhren.
Die interessanten nnd wichtigen Mitteilnngen des Verf., die
dnrch Tabellen and 3 Karten erlftutert sind, warden anf der Ver-
sammlang deatscher Natarforscher and Arzte in Wien 1913 vor-
getragen. A. Ghon (Prag).
Siler, J., Garrison, P., Mac Neal, W., Pellagra. A summary
of the first progress report of the Thompson-McFadden
pellagra commission. (Joarn. of Americ. med. Assoc. Vol. 62.
1914. p. 8.)
Die Annahme, dafi verdorbener Mais die Ursache der Pellagra
sei, konnten Verff. nicht best&tigen. Sie halten es far das Wahr-
scheinlichste, dafi ein noch nicht bekannter spezifischer Infektions-
stoff von Person zu Person fkbertragen wird. Wenn fur die Uber-
tragnng der Erankheit ein blatsaagendes Insekt in Frage k&me, so
ware am ehesten Stomoxys calcitrans in Betracht za ziehen. Nach
den praktischen Erfahrnngen bilden hauptsSchlich das Znsammen-
leben mit Pellagrakranken in einem Hanshalt and Yeranreinigang
der Speisen mit Exkreten des Kranken eine Gefahrdung des Ge-
snnden. Haw aid (Berlin-Lichterfelde).
Alessandrini, G. and Scala, A., Beitrag zar Atiologie and
Pathogenese der Pellagra. (Zeitschr. f. Chemotherapie. Orig.
Bd. 2. 1914. S. 156.)
Seit 1909 angestellte epidemiologische. Untersuchungen haben
ergeben, dafi Pellagra eine geographisch streng lokalisierte Erank¬
heit and die Wirknng einer chronischen Intoxikation (Eolloidallosung
des Siliciamdioxyd in Gewassem von bestimmter Znsammensetzang)
ist. Flirth (Berlin).
Nitzescn, J. J., Die Schntzfermente gegen das Maiseiweifi
(Zeine) im Blate der Pellagrosen. (Deutsche med. Wochen-
schr. 1914. S. 1615.)
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Pellagra.
415
Bei der Untersuchung des Serums von 58 Pellagrdsen fand Verf.
regelm&fiig Abbaufermente fur Maiseiweifi- (Zein). Das Serum von
12Gesunden enthielt keine Abbaufermente. Ebenso baute das Serum
yon PellagrOsen Gli&din und Bohnenmehl nicht ab. Bei frischen
F&llen scbien die Reaktion starker ausgesprochen zu sein als bei
filteren. Sie ist diagnostiscb verwertbar und weist darauf hin, da&
das Zein irgendwie an der Entstehung der Pellagra beteiligt ist.
Kurt Meyer (Berlin).
Tizzoni, Guido und de Angelis, Giovanni, Hanptcharaktero
des Streptobacillns pellagrae als Anleitung zu seiner
Identifizierung. (C. f. Bakt Abt. I. Orig. Bd. 74. 1914. 8.219.)
Der Streptobacillns pellagrae wird in Streptokokkenform (Typus A)
und in Staphylokokkenform (Typus B) angetroffen. Die frisch iso-
lierte Streptokokkenform unterscheidet sicb yon den gewShnlichen
Streptokokken des Menschen durch folgende Eigenschaften: sie geht
durch die Carnot-Garnierschen RShrchen bindurch, weist in
einigen Entwicklungsphasen und unter noch nicht bekannten Be-
dingungen bazillare Formen, die weder auf Degeneration noch auf
Involution beruhen; die untere Temperaturgrenze liegt hOher, sie
fftrbt sich nach Gram nicht, ist streng hSmophil und macht die
Milch rascher gerinnen; die Kolonien des Streptobazillus der Pellagra
in Agar und Gelatine sind verscbieden von denen des Streptobazillua
des Menschen; die Kulturen des Streptobacillns pellagrae erleideu
zuweilen tiefgehende Modifikationen, indem sie aus der Streptokokken-
form in die Staphylokokkenform ttbergehen. Letztere hat ein dem
Streptokokkus sehr khnliches Aussehen, ist grampositiv und ver-
flfissigt in der Mehrheit Gelatine. Auch die filteren Kulturen der
Streptokokkenform sind grampositiv. Der Ubergang der Strepto¬
kokkenform in den Typus B scheint sprunghaft vor sich zu gehen,
ein Rhckschlag des Typus B in den Typus A scheint bisher nicht
beobachtet zu sein. Gildemeister (Posen).
Tizzoni, G. e de Angelis, M., Significato ed importanza del
pleomorfismo nella identificazione e classificazione
dello streptobacillo della pellagra (Malaria e Malattie
des faesi caldL 1914. August.)
Der Streptobacillns pellagrae erffihrt, in Abhangigkeit von der
Zusammensetzung des N&hrsubstrates, auf welcbem er kultiviert wird,
Modifizierungen seiner Form und Anderungen seiner biologischen
Eigenschaften; er weist in seiner am hOchsten entwickelten Form
eine Gestalt auf, die derjenigen der unteren Hyphomyceten ahnelt.
In seinem parasit&ren Leben, so wie man ihn findet, wenn man
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416
Pellagra.
ihn aus dem Blute anf gewohnlichen N&hrboden kultiviert, tritt er
on ter drei verschiedenen Typen auf, n&mlich:
Typus A in Streptokokkenform.
Typns B in Bazillenform (knrze diinne Bazillen, die ihren Dimen-
sionen nach den Inflnenzabazillen &hneln nnd in charakteristischer
Weise pallisadenartig angeordnet sind).
Typns C in stapbylokokkenartiger Anordnnng.
Beobachtet man jnnge Knltnren, so kann man sich leicht tiber-
zengen, dafi die yermutlichen Streptokokken Bazillen Oder knrze
F&den sind, deren Protoplasma sich in kokkenfSrmige Abschnitte ge-
teilt und streptokokken&hnliche Ketten gebildet hat.
Der Typus C entspricht dem hfichsten Evolutionsgrade und be-
silzt die geringste Fixit&t. Bei. diesem, ebenso wie bei dem Typus A
kann man eine Andeutung auf die Vermehrung des Keimes durch
Extroflession und Verl&ngerung des Protoplasmas, d. h. auf die Ent-
wicklung aus Elementen beobachten, die grOfier und intensiver ge-
f&rbt sind als die gewdhnlichen, eine runde Oder ovoide Form haben
und von Verff. als Spiralkdrper bezeichnet werden, weil sie Shnlich
wie die Sporen zur Vermehrung und Weitererhaltung der Spezies
dienen sollen, ohne alle Charaktere der Sporen zu besitzen.
Die Elemente mit dem hocksten Evolutionsgrade erk< man,
wenn man den Eeim auf besonderen aussckliefilick aus Salzen und
Eohlehydraten zusammengesetzten N&krsubstraten zfichtet, auf denen
er sich sehr langsam entwickelt Auf derartigen N&hrbbden kann
man die Vermehrung des Eeiines dnrch Spiralkdrper, die Anwesen-
heit von keulenfdrmigen Bazillen, die Bildung von wahren und echten
Verzweigungen sowohl bei den kokkenartigen wie bei den bazillen-
formigen Elementen, die Entstehung von langen Fhden mit in kokken-
oder bazillenformigen Segmenten geteiltem Protoplasma und schliefi-
lich die Entstehung von F&den mit verzweigter myceliumartiger Ge¬
stalt, die eine eigene Wand und ein Protoplasma (das bald Involu¬
tions- d. h. Erosions-, Vakuolisierungs- und Zerstorungsprozessen
anheimfallt) besitzen und in den vorgeschritteneren Stadien ein
reiches Netzwerk mit sph&rischen Endkorpercken bilden, deutlich
beobachten.
Das Fehlen von fixen Reproduktionsformen gestattet nicht eine
direkte Einrechnung des Eeimes unter die unteren Hyphomyceten;
man kann jedoch eine Verwandtschaft mit den Aktinomyceten an-
nehmen.
Der Eeim ist jedenfalls von alien ttbrigen Mikroorganismen deut¬
lich zu unterscheiden. E. Rflhl (Turin).
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Centralllatt llr Bakterlologle ete. I. Alt Referate.
——— Bd. 63. No. 14. —
Ausgegebm am 27. Juli 1915.
Tnberknlose.
Braner, Schroder, Blnmenfeld, Handbuch der Tnberknlose
in ffinf Banden. Leipzig (Joh. Ambrosins Bartb) 1914. Bd. II
mit 15 Abbildnngen, 3 Kurven nnd 6 Tafeln. 463 S. Preis 20 M.
geh., 22 M. geb. nnd Bd. V mit 23 Abbildnngen, 1 farbigen nnd
7 scbwarzen Tafeln. 235 S. Preis 10 M. geb., 12 M. geb.
Die von dem ersten an dieser Stelle besprocbenen Bande des
„Handbuch der Tnberknlose" beriibergenommene Meinnng, dafi
die Heransgeber des breit angelegten Werkes in der Bestellnng ibrer
Mitarbeiter eine besonders glfickliche Hand gebabt baben, findet dnrch
den Gesamteindruck, welchen die soeben erschienenen weiteren Bande
bei der Lektfire binterlassen, ihre voile Bestatignng. Im Mittel-
pnnkte der Einzelarbeiten des 2. Bandes steben die Abbandlnngen
von 8chr5der-8ch5mberg fiber „AUgemeine Therapie", die „Klima-
tische Behandlnng" nnd die „Emahrang nnd Kostformen", welcb
letztere ancb der Mitarbeit Kaufmanns-Schbmberg teilhaftig ist.
Scbrfider bat die Hochschfitzung nnd Bedentnng der allgemeinen
Tberapie der Tnberknlose gegenfiber der spezifischen Be*
handlnng markant in den Vordergrnnd gestellt nnd ist dieser
Stellnngnahme die grfindliche sachliche Beweisffihrnng nicht schnldig
geblieben. Besonders ist die Darstellnng der Freilnftknr gut ge*
lnngen. Winternitz-Halle bat die Abscbnitte „8toffwechsel“ nnd
„Stoffwechselkrankheiten nnd Pbthise" zu einer inhaltreichen pbysio-
logiscben Abbandlung werden lassen, ohne die Lficken unseres Wissens
gerade in diesem Teile der Tnberkuloselebre verdecken zu wollen.
Von kritiscbem Geiste ist Ritters Darstellnng der „Spezifischen
Therapie" durchweht, was nm so mehr hervorgehoben zn werden ver-
dient, als ein derartiges Handbuch eine einseitige Darlegnng des
Ffir nnd Wider dieser vielumstrittenen Frage nicht vertragt. Reicbe
Literatnrkenntnis bat dem vielerfahrenen Leiter der Heilstfitte
Geesthacht die Arbeit erleichtert, was der Gesamtarbeit sehr zngnte
kommt. Die „Pharmakotberapie“ Nolens weiB aus dem grofien
Material des handelsm&fiig Dargebotenen eine geschickte Answahl
zn treffen. Die Abschnitte der symptomatiscben Behandlung haben
Nfigelsbach-Allenstein (Hnsten, Auswurf nnd Atemstorungen),
Sorgo-Alland (Lnngenblntnngen), Sangman-Vejlefjord (Fieber
nnd Nacbtschweifie) behandelt mit vielleicht stellenweise zu grund-
Erste Abt. Bef. Bd. 63. No. 14. 27
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418
Taberknlose.
lichem Aufwande, aber in flQssig genieflbarer Aufmachung, w&hrend
die Darstellung der Balneotherapie and Strahlenbehandlnng yon
Thilenins, der Pnenmatotherapie nnd Inhalationstherapie yon
Lazarus nnd Aron manch nenen Einblick and Ansblick gew&hrt.
Im ganzen enth< der Band eine erschSpfende Darstellung alles
Wissenswerten auf dem nmschriebenen Gebiete nnd zwingt zn freu-
diger Anerkennnng grundlicher wissenschaftlicher Arbeitsleistnng
aller beteiligten Forscher nnd Praktiker, die hier ein gates Teil
ihres Wissens und Konnens niedergelegt haben.
Der 5. Band bringt von Hamburger: Die Tuberknlose der
Hinder, von G. Hoppe-Seyler: Die Taberknlose im Greisen-
alter, von H. Gran: Die Begutachtung innerer Tnberkulosen, von
H. Liniger: Die Begutachtung chirnrgischer Tuberknlose, von
K. Ziegler: Die Hodgkinsche Krankheit, von G. Deycke: Die Be-
ziebnngen der Lepra zur Taberknlose.
Hamburgers Kenntnis und Wertung der Eindertnberknlose
ist liber alles Kritelnde weit erbaben, die Darstellung zeichnet sich
durch rnhige, sachliche, kritische Formgebung und Benrteilung aus.
Bemerkenswert ist seine Pr&zision: „In jedem tuberkuloseinfizierten
Menscben besteht ein allerdings ziemlicb labiler Gleichgewichts-
znstand zwischen Tuberkulosegift nnd (hyperergischen) Antikfirpern.
Dieser Gleichgewichtsznstand Oder richtiger gesagt dieser Schwan-
kungszustand wird dnrch eine Tnberkuliniujektion ge&ndert and hat
Anderungen in jedem tnberkuldsen Herde znr Folge. Ob diese Ver-
anderung dann zn einem fur den menschlichen Organismns schad-
lichen Oder niitzlichen Endresnltat flihrt, lafit sich nnr nachtraglich,
nie aber mit Sicherheit vorher entscheiden. Und aus diesem ein-
fachen Grnnde ist die Tnberknlinbehandlung vorderhand eine un-
fertige 8ache.“ Hoppe-Seylers wie Deyckes Arbeit zeichnen
sich, abgesehen von der klaren Darstellung, dnrch besonders gate
beigegebene Abbildungen aus. Grans Bearbeitnng der Begntachtnng
innerer Tnberkulosen ist dnrch die ubersichtliche Disposition nnd
die diskrete Verwertung kasnistischen Materials ansgezeichnet,
wahrend Liniger an Hasuistik vielleicht zn viel, an akademischer
Pr&zision nnd Form etwas zn wenig aufzuweisen hat. Zieglers
Abhandlung ist kritisch nnd an Material sehr beachtenswert. Der
Yerlag hat anch mit diesen beiden Banden seinen alten guten Ruf
bestens bewahrt. F. Kbhler (Holsterhansen).
Gotzl, A., Die Tuberknlose der Prostata. (Prager med.
Wochenschr. Jg. 39. 1914. S. 481.)
Die im Genitalsystem hkmatogen entstandene Taberknlose ergreift
oft genag die Prostata znerst. Von dieser Druse kann sich die Er-
krankung dann sowohl in der Richtnng des Sekretstromes als anch
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Tuberkulose.
419
umgekehrt ansbreiten; der zweite Weg ist vielleicht der h&ufigere.
Auch jederseits in anderer Bichtnng ist eine Ausbreitung moglich.
Die Gescblechtsorgane verhalten sich also in bezng anf die Genese
and Verbreitnng der Tnberknlose anders als die Harnorgane, was
darin seine Ursache hat, dafi die physiologischen Bedingungen hier
andere sind als dort: kein kontinnierlicher Sekretstrom von Hoden
zur Samenblase und Prostata; aufrechte Kbrperhaltung, die das Auf-
steigen vom Hoden znr Prostata erschwert; nachgewiesene Antiperi-
staltik des Vas deferens and Aspiration. A. Ghon (Prag).
Pohl, W., Tuberkulose der Fascie des Bicepsmuskels
am Oberarm. (Therapie d. Gegenwart. Jg. 55. 1914. S. 296.)
Es wird ein Fall yon Solitartuberkulose des rechten Oberarm-
muskels bei einem sonst klinisch gesunden M&dchen beschrieben. Es
fanden sich keine in die eigentliche Muskelsubstanz gehende Abszesse,
sondern nur die Muskelfascie war erkrankt. Die Erkrankung be-
schr&nkte sich auf den Baum zwischen Unterhaut und Muskel. Nach
Entfernung der Granulationen wurde die Wunde taglich den Sonnen-
strahlen ausgesetzt (ca. 5 Wochen lang). Die Wunde heilte glatt zu,
und die Patientin erholte sich aufierordentlich. Die Untersuchung
der Grannlationsbrbckel ergab, wenn auch keine Tuberkelbazillen,
so doch Biesenzellen, also mit grbflter Wahrscheinlichkeit Tuberkulose.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Schiffmann, Josef, Tuberkulose, Uterusatresie und
Amenorrhoe. Zugleich ein Beitrag zur Frage und
Kenntnis der Ausheilung tuberkuldser Prozesse im
Uterus. (Arch, t GynSkol. Bd. 103. 1914. S. 1.)
Hinter dem klinischen Bilde des infantilen hypoplastischen Uterus
kbnnen sich schwere pathologische Ver&nderungen yerbergen, die
klinisch eben nicht nachweisbar, nur durch histologische Untersuchung
des Uterus aufgedeckt werden konnen. Nur derartige Befunde, wo-
mdglich auch an Uteris Tuberkuloser yor Eintritt der Pubertat er-
hoben, konnen Klarheit in die Frage des atiologischen Zusammen-
hangs zwischen Tuberkulose und Amenorrhoe einerseits, Tuberkulose
und Atresie andererseits bringen. Auf diesem Wege ist es Verf. ge-
lungen, die auf Grand klinischer Symptome vermutete Ausheilungs-
moglichkeit der Uterustuberkulose durch anatomisch-histologische
Untersuchung am exstirpierten Organ zu erweisen und zugleich zu
zeigen, dafi diese Ausheilung einen fur die Ausheilung tuberkuldser
Prozesse uberhaupt spezifischen Charakter besitzen und auch zur
Bildung einer Atresie fiihren kann. Bludau (Berlin-Steglitz).
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420
Taberkalose.
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Nicol, Die Entwicklang and Einteilnng der Langen-
phthise. Pathologisch - an&tomische and klinische
Betrachtangen. (Beitr. z. Klinik d.Taberkalose. Bd.30. 1914.
S. 231.)
Ygl. dieses CentralbL Abt. I. Ref. Bd. 62. 1914. 8.166.
F. Kdhler (Holsterhaasea).
Radcliffe, J. A. D., Mixed and secoadary infections in
palmonary tabercnlosis. (Zeitschr. f. Tnberk. Bd.21. 1914.
S. 258.)
Yon rein kliniscbem Interesse. Alfred Adam (Berlin).
Peiper, 0., Yerbreitang der Taberkalose in Dentsch-
Ostafrika. (Arch. f. Schiffs- a. Tropen-Hyg. Bd. 18. 1914. 8. 479.)
Yerbreiter der Taberkalose sind neben den Goanesen, Araberq,
Somali nsw. hanpts&chlich die In der; alle Mafinahmen mfissen also
gegen die indische Einwanderang and die indische BevSlkerang in
Dentsch-Ostafrika gerichtet werden; insbesondere sind taberkaldse,
in Dentsch-Ostafrika nicht heimatberechtigte Inder abzaschieben.
Ferner wird zwangsweise Interniernng aller farbigen Taberknldsen
in „Taberkaloseheimen“ gefordert. Mfthlens (Hamburg).
Holitscher, Alkohol and Taberkalose. (Prag. med. Wochen-
schr. Jg. 39. 1914. S. 473.)
Wahrend die Untersachang des Einflasses von Alkoboldarreichang
an Tiere einwandfrei and eindeutig dahin entschieden worden ist,
daB die mit Alkohol behandelten Tiere weniger widerstandsfUhig
sind and Sfter and rascher der Infektion erliegen als die Kontroll-
tiere, herrschte liber die statistische Beantwortnng der Frage fur
den Menschen vor knrzem noch ein auffallender Widersprach. Eine
neae Bearbeitung dieser Frage aaf Grand yon Umfragen nnter Be-
rlicksichtigung des Altersaafbanes ergab, daB die jangen Taberkalotiker
nttchtern sind, and daB der Alkohol bei ihnen keine Rolle als Ursache
der Erkranknng spielt, w&hrend es anter den aiteren Tnberkulotikern
sehr yiele starke Trinker and sogar S&nfer gibt. Verf. erkl&rt dies so,
daB die von Hause aas erblich belasteten and in der Eindheit infizierten
Individuen aus korperlichen oder seelischen, aber in der taberknldsen
Verandernng des Organismns liegenden Grflnden keine Neigang znm
Alkohol haben. Die Formel fur die Frage der Beziehang zwischen
Alkohol and Taberkalose lautet daher nach Yerf. so: Der Taberkaldse,
der phthisisch Belastete and Yeranlagte wird selten Alkoholiker;
dagegen ist die Gefahr, tuberkulos zu werden, fftr den chronischen
Alkoholiker sehr groB. A. Ghon (JPrag).
Go^ 'gle
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Tuberknlose. 421
Kollarits, J., Krieg nnd Tuberknlose. (Wien. klin. Wochen-
schr. 1914. S. 1238.)
Der Krieg wird anch auf die Tuberknlose seinen EinflnB aus-
fiben. Zahlreiche latent inflzierte, die nnter den Verhaltnissen des
alltaglichen Lebens ihrer Infektion Herr bleiben, werden den Ent-
behrungen nnd Strapazen, den ungfinstigen Witterongsverhaltnissen
nicht widerstehen konnen. Sie werden mit „Lungenkatarrh“ zurfick-
kehren nnd im Hanse Oder im Spital dahinsiechen. Verf. schlagt
vor, solche Patienten in grfine Wfilder nnd anf sonnige Berge zn
bringen. Die jetzt leer stehenden Knrorte kfinnten dieser Anfgabe
nntzbar gemacht werden. Kurt Meyer (Berlin).
Lewis, Paul A. and Montgomery, Charles M., Experimental
tuberculosis of the cornea. (Journ. of experim. Med. Vol. 20.
1914. p. 269.)
Nach intrakornealer Injektion yon bovinen Tnberkelbazillen beim
Kaninchen bildet sich, nachdem die reaktiye Infiltration in 24 Stunden
abgeklungen ist, nach 3—7 Tagen ein neues, an Ausdehnung all-
m&hlich znnehmendes Infiltrat. Dazn kommt Injektion zun&chst der
Conjnnctiya bnlbi, dann der Lider. Einige Tage spater erscheinen
yon der Kornealperipherie ansgehend Kapillaren, aus denen weiterhin
Geffifie heryorgehen, so dafi sich ein echter Pannns entwickelt. So-
bald dieser in das Gebiet der Infiltration gelangt, greift diese auf
ihn fiber. Das Infiltrat nlzeriert nnd kann in die vordere Kammer
perforieren. In diesem Falle kommt es zn ringfOrmiger Pannns-
bildnng. Regelmaflig schlieBt sich eine Allgemeininfektion des Orga-
nismus an.
Hnmane Tnberkelbazillen rnfen ganz ahnliche Verfinderungen
hervor. Die ersten Erscheinnngen treten etwas schneller anf, doch
schreitet der Prozefi langsamer fort. Zn Allgemeininfektion kommt
es nicht. Anch nach Injektion abgetoteter boyiner Bazillen l&nft
der Infiltrations- nnd Yaskularisationsprozefi beschleunigt ab, so dafi
schon nach 8 Tagen Heilnng eintreten kann. Ganz fihnlich wirken
apathogene saurefeste Bazillen. Staphylokokken nnd TyphnsbaziUen
rnfen Infiltration, aber keine Pannnsbildnng hervor.
Instillationen von Lngolscher Losung oder Tuberkulin, sowie
intravenfise oder snbkutane Injektionen von Tuberkulin, Kalzinmlaktat
oder Benzol haben keinen nennenswerten EinflnB auf die Korneal-
tnberknlose. Bisweilen wird der ProZefi etwas yerlangsamt.
Kurt Meyer (Berlin).
Mfillers, B., Der Typns der Tnberkelbazillen bei der
Tuberknlose der Lnngen nnd Bronchialdrfisen.
(Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1299.)
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422
Tuberkulose.
Im Sputum von 5 Fallen, in erkrankten Lnngenstiickchen von
2 Fallen nnd in der Bronchialdriise 1 Falles von Lungentuberknlose
warden Tnberkelbazillen des hnmanen Typns gezflchtet. Unter den
yon 36 verschiedenen Autoren bisher nntersuchten 974 Fallen von
Tuberkulose der Lungen und Bronchialdr&sen warden 967 mal humane,
5mal bovine und 2 mal sowohl humane wie bovine Tuherkelbazillen
festgestellt.
Dieses hberaus seltene Vorkommen (0,61 Proz.) von Perlsucht-
bazillen im Sputum, der Lunge und den Bronchialdrfisen der an
Lungentuberknlose leidenden Menschen, die den weitaus grOfiten
Teil aller Tuberkulosen umfassen, zeigt die Richtigkeit der Auffassung
Robert Kochs, dafi die Perlsucht des Rindes fur die Erkrankung
des Menschen an Lungentuberkulose nur von untergeordneter Be-
deutung ist. Kurt Meyer (Berlin).
Burnet,Et., Le bacille bovin dans les tuberculoses extra-
pulmonaires chez l’homme. (C. r. Soc. de Biol. T. 76. 1914.
p. 416.)
Zur Untersuchnng gelangten 31 Faile von Driisentuberkulose,
14 Faile von Knochen-, 11 Falle von Gelenk- und 16 Faile von Haut-
tuberkulose; mit wenigen Ausnahmen handelte es sich urn Kinder.
In keinem Falle konnten bovine Bazillen nacbgewiesen werden. Diese
von den bisher bekannt gewordenen Befunden abweichenden Ergeb-
nisse fuhrt Verf. darauf zur&ck, dad die von ihm nntersuchten Indi-
viduen ans Paris stammten, wo die Infektionsmdglichkeit mit hnmanen
Bazillen auflerordentlich grofi, mit bovinen Bazillen dagegen recht
gering sei. Gildemeister (Posen).
Eber, A., Die Verwandtschaft der sogenannten Typen
der Tnberkelbazillen. [X. intemationaler tier&rztlicher Kon-
grefi.] (Tuberculosis. 1914. H. 7.)
Schon vor Entdeckung des Tuberkelbazillus sind zur Klarstellung
der Beziehungen zwischen Menschen- nnd Tiertuberkulose zablreiche
tibertragungsversuche mit vom Menschen und von Tieren stammen-
dem tuberkulosen Materiale ausgefuhrt. Obwohl die Beweiskraft
aller dieser Versuche nicht allzu hoch einzuschatzen ist, so zeigen
sie doch, daB schon bei diesen ersten vergleichenden Ubertragungs-
versuchen gewisse Unterschiede in der Wirkung des vom Men¬
schen und von Tieren, insbesondere vom Rinde, stammenden tuber¬
kulosen Virus auf die Versuchstiere beobachtet wurden. Alle Zweifel
an der Verschiedenheit der menschlichen und tierischen Tuber¬
kulose wurden — wenigstens vorl&ufig — zum Schweigen gebracht,
als Robert Koch im Jahre 1882 den Tuberkelbazillus als
spezifischen Erreger sowohl der menschlichen als auch der tierischen
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Tuberkulose.
423
Tuberkulose nachwies. Auch als Ende der achtziger Jahre der Vogel-
tuberkelbazillus von den ttbrigen Warmbltttertuberkelbazillen abge-
zweigt wurde und in den neunziger Jahren eine Reihe namentlich
amerikanischer Forscher (Th. Smith, Frothingham, Dinwiddie)
auf gewisse Unterschiede aufmerksam machte, die beim ver-
gleichenden Stadium der Tuberkelbazillen verschiedener Herkunft,
namentlich der vom Menschen nnd vom Rinde stammenden,
beobachtet warden kdnnen, wurde dennoch in den ersten 18 Jahren
nach Entdecknng des Tuberkelbazillus die Einheit der S&uge-
tiertuberkelbazillen nicht ernstlich in Frage gezogen. Das
Snderte sich aber mit einem Schlage, als Robert Koch auf Grand
einer Anzahl gemeinsam mit Sch&tz ausgefuhrter Ubertragungs-
yersuche im Jahre 1901 anf dem Londoner Tuberkulosekongrefi nicht
nnr die Verschiedenheit der Menschen- und Rinder-
tuberkulose, sondern anch die Ungef&hrlichkeit der Rinder-
tuberkulose fiir den Menschen yerkiindete. Seitdem sind in
alien Knlturstaaten umfassende Versuche zur Nachprttfung der neuen
Kochschen Lehre zur Ausfhhrung gelangt.
Dank diesen Untersnchungen wissen wir, dafi die Infektion
des Menschen mit Rindertnberkelbazillen, insbesondere
im Kindesalter, eine nicht zu untersch&tzende Rolle spielt, und
dafi sie, wenn sie anch h&ufig leicht verl&uft, doch anch schwere nnd
sogar tddliche Erkranknngen, wie Meningitis und Miliartuber-
kulose, bewirken kann. Wir wissen ferner, dafi in Ausnahmef&llen
sogar eine typische tddlich yerlaufende Lungenphthise
Erwachsener anf Rindertnberkelbazillen beruhen kann, und dafi
eine nicht unerhebliche Zahl der Lupusf&lle ebenfalls durch
Rinderbazillen bedingt ist. Wenn somit auch in dem einen Punkte,
nSmlich in der Ablehnung der Kochschen Auffassung yon
der Ungef&hrlichkeit der Rindertnberkulose fiir den
Menschen eine weitgehende Ubereinstimmung erzielt ist, so
besteht doch in dem anderen nicht minder wichtigen Punkte, nam-
lich in bezug auf die yon Koch mit besonderem Nachdruck hervor-
gehobene Verschiedenheit der Rinder- und Menschen-
tuberknlose, auch heute noch eine weitgehende Diyergenz der
Meinungen.
Zwar ist anch in dieser Frage dank dem reichhaltigen Beobach-
tungsmateriale, welches yon namhaften Forschern der ganzen Welt
inzwischen zusammengetragen worden ist, schon eine gewisse An-
naherung der urspriinglich vollig unvermittelt einander gegentiber-
stehenden Anschannngen erfolgt, insofern, als das Bestehen ge-
wisser Unterschiede in dem biologischen Verhalten
der unmittelbar aus dem Menschen- und aus dem Rinder-
kSrper gez&chteten Tuberkelbazillen wohl von niemandem
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424
Tatorkolose.
mehr bezweifelt wird. Um so schroffer aber stehen sich die Meinungen
bezuglich des Grades dieser Unterschiede nod ihrer Bewertung
gegeniiber. W&hrend die Anh&nger Kochs mit aller Entschieden-
heit an einer strengen Scheidnng der vom Menschen nnd vom
Rinde stammenden Taberkelbazillen festhalten nnd in der Konstanz
der von Kossel, Weber nnd Heufi n&her charakterisierten beiden
S&ngetiertnberkelbazillentypen die letzte Sttttze der Lehre
von der Verschiedenheit der Menschen- und Rindertnberknlose ver-
teidigen, tritt eine mindestens ebenso grofie Anzahl von Forschern
gegenw&rtig mehr Oder minder warm far die MOglichkeit einer
Typennmwandlung nnd damit f&r die Einheit der 8&ugetier-
tnberkelbazillen ein.
Die Lehre von der Konstanz der beiden Tnberkelbazillentypen
kann einerseits erschttttert werden dnrch den Nachweis sogenannter
Ubergangsformen Oder atypischer Knltnren nnd anderer-
seits dnrch die experimentelle Umwandlung des einen Typns in den
anderen. An dem Vorkommen von sogenannten Obergangsformen
oder atypischen Knltnren, d. h. also von Tnberkelbazillenst&mmen, die
sich weder in den einen noch in den anderen Typns einreihen lassen,
ist nach dem hierfiber vorliegendem Beobachtnngsmateriale nicht
mebr zn zweifeln. Und anch die Mdglichkeit, Taberkelbazillen des
Typns hnmanns dnrch systematische Tierpassagen derart abzuandern,
dad sie von solchen des Typns bovinus mit den gegenw&rtig znr
Verfdgnng stehenden Hilfsmitteln nicht zn unterscheiden sind, wird
von einer Reihe von Forschern zngegeben. (Hieriiber sind in dem
ansfuhrlichen Berichte n ah ere Mitteilungen enthalten.)
Ans vorstehenden Darlegnngen schlieBt Berichterstatter, dad die
beiden S&ngetiertnberkelbazillentypen, der Typns hnmanns und
der Typns bovinns, nicht als Typen bzw. Unterarten mit
konstanten Eigenschaften, sondern lediglich als Standorts-
variet&ten ein nnd derselben Bazillenart mit relativ variablen
Eigenschaften anfznfassen sind. Er erkennt an, dafl die unmittelbar
ans dem Menschen- oder aus dem Rinderkdrper geztichteten Rein-
kulturen gewisse biologische Eigenttimlichkeiten er-
kennen lassen, welche in der Mehrzahl der F&lle die Unterscheidung
in einen Typns hnmanns nnd Typns bovinns gestatten. *Doch sind
diese Eigenschaften nicht unab&nderlich. Das Vorkommen von
tFbergangsformen (atypische St&mme) nnter natfirlichen Ver-
h<nissen nnd die Mdglichkeit, Tuberkelbazillen des Typns hnmanns
dnrch systematische Tierpassage ktinstlich derart abzu&ndern, dafi
sie von solchen des Typns bovinns mit den gegenw&rtig znr Ver-
fiigung stehenden Hilfsmitteln nicht zn unterscheiden sind, sprechen
daffir, dad diese nntejrscheidenden Kennzeichen dnrch Anpassnng
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Tuberkulose.
425
an den Kftrper des jeweiligen Wirtes entstanden nnd beim Wirts-
wechsel unter gewissen Voraussetzungen anch wieder abznandern sind.
Was nnn die Frage anbetrifft, in welchem Verh<nis der
Erreger der Vogeltuberkulose zu dem Erreger der
Saugetiertuberknlose steht, so stimmt Berichterstatter zwar
persbnlich mit denjenigen Autoren ftberein, welche die Bazillen
der Gefltigel- und der Sftngetiertnberknlose nicht als
getrennte Arten, sondern nur als yerschiedenen Tier-
spezies angepadte Varietfiten einer Bazillenart auf-
fassen, mQchte aber mit R&cksiclit daranf, dad ihm eigene Er-
fahrungen in dieser Frage nicht znr Verffigung stehen, yon der
Anfstellang eines besonderen Schludsatzes absehen.
Schlufisatze. Die unmittelbar ans dem Menschen- oder aus dem
Rinderkfirper geznchteten Reinkulturen lassen gewisse biolo-
gische Eigentftmlichkeiten erkennen, welche in der Mehrzahl
der Faile die Unterscheidnng in einen Typns hnmanns nnd einen
Typus bovinus gestatten.
Das Yorkommen yon Cbergangsformen zwischen den soge-
nannten Typen in der Natnr (atypische Stftmme) nnd die Moglichkeit,
Tnberkelbazillen des Typns hnmanns dnrch systematische
Tierpassage khnstlich derart abznandern, dad sie yon solchen
des Typns boyinus mit den gegenwartig zur Verfflgnng stehen-
den Hilfsmitteln nicht zn nnterscheiden sind, sprechen dafhr,
dad die erwahnten Eigenthmlichkeiten dnrch Anpassnng an den
Kdrper des jeweiligen Wirtes entstanden und beim Wirtswechsel
unter gewissen Voraussetzungen anch wieder abznandern sind.
Die von Kossel,Weber undHeud aufgestellten beiden Sauge-
tiertnberkelbazillentypen, der Typns hnmanus nnd der Typns
bovinus, sind somit nicht als Typen bzw. Unterarten mit
konstanten Eigenschaften, sondern lediglich als Stan dor ts-
varietaten ein nnd derselben Bazillenart mit relativ varia-
blen Eigenschaften anfznfassen. A. Eber (Leipzig).
Zwick nnd Zeller, Zur Frage der Umwandlnng von Sauge-
tier- in H&hner*Tuberkelbazillen. (Arbeit, a. d. Kais.
Gtesnndheitsamte. Bd. 47. 1914. S. 614.)
Bei Einhaltnng der von 0. Bang angegebenen Versnchsbedin-
gungen gelang es den Yerff. nicht, eine Umwandlnng von Saugetier-
tuberkelbazillen in Hiihnertnberkelbazillen zu erzielen. Selbst durch
Steigemng der Yersnchsbedingnngen, die einer solchen Umwandlung
fbrderlich sein sollen, gelang es ihnen nicht, sie herbeizuf&hren. Die
Verff. halten danach den Beweis fur die MSglichkeit einer derartigen
Umwandlnng nach wie vor nicht f&r erbracht.
Die Angabe von J. Bongert, dad es dnrch intratracheale In-
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426
Tuberknlose.
jektion yon Rin dertuberkelbazillonkulturen bei Tanben leicbt gelingt,
eine Umwandlung dieser Bazillen in solche des Typus gallinaceus
herbeiznfdhren, konnte nicht bestatigt werden.
Gildemeister (Posen).
Yerploegh, H. and Kehrer, J. K. W., Bakteriologische Be-
fnnde bei Lymphogranulomatosis. (Munch, med. Wochen-
schr. 1914. S. 1158.)
Verff. zuchteten bei 5 Fallen yon Lymphogranulomatose aus den
fein zerkleinertenLymphdrttsen aufLoeffler-Serum ein polymorphes,
zur Gruppe der Corynebakterien gehdriges, grampositives, antiform in-,
aber nicht saurefestes Stabchen, das weifie, stark schleimige Eolonien
bildete und auf Agar zunachst nur schlecht wuchs.
Mit Patientenserum gab das Bakterium weder Agglutination
noch Komplementbindung.
Es war weder fhr Meerschweinchen noch fur Eaninchen und
Affen pathogen.
Da das gleiche Stabchen anscheinend auch yon anderen Be-
obachtern gezQchtet worden ist, so halten Verff. seine atiologische
Bedeutung fdr recht wahrscheinlich, wenn auch angesichts des nega-
tiven Ausfalls der Tier- und serologischen Versuche noch nicht fur
sicher.
Die tuberkulSse Natur der Lymphogranulomatose halten sie fdr
unwahrscheinlich, da sie mit ihrem Materials beim Meerschweinchen
niemals Tuberkulose heryorrufen konnten. Kurt Meyer (Berlin).
Baumgarten, P., ftber das Verhaltnis der Lymphogranu-
lomatose zur Tuberkulose. (MOnch. med. Wochenschr. 1914.
8.1545.)
Mit minimalen Mengen yirulenter Tuberkelbazillen infizierte
Meerschweinchen erkrankten an einer Tuberkulose yon sehr protra-
hiertem Verlaufe, deren Produkte makro- und mikroskopisch eine
grofie, an Identitat grenzende Ahnlichkeit mit jenen haufigen Fallen
yon Lymphogranulomatose darboten, in denen die Granulomstruktur
mit der typischen Tuberkelstruktur verbunden ist. Es fanden sich
auch yiele Ubergange zwischen den beiden Strukturformen und
Tuberkelbazillen in beiden Gewebsformen.
Verf. hegt daher keinen Zweifel, dafi es sich entsprechend der
ursprfinglichen Paltauf-Sternbergschen Ansicht bei der Lympho¬
granulomatose urn eine eigenartige Tuberkulose handelt.
Den histologischen Obergang yon der Lymphogranulomatosia
tuberculosa zur gewdhnlichen Lymphdrfisentuberkulose bildet die
pseudoleukamieahnliche Lymphdrusentuberkulose, die als fibrbs-kasige
Form bezeichnet werden kanu, da sie nur zu yorhbergehender Binde-
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Taberkalose.
427
gewebsbildung, weiterhin aber zu kfisiger Nekrose fhhrt. Diese
liefert nicht die gewShnlichen triiben, feinkbmigen, sondern mehr
glasige, hyaline Massen, wie sie auch bei der Verk&sung sogenannter
fibrOser Tnberkel vorkommen. Kurt Meyer (Berlin).
Weiner, 8., Fraktische Erfahrungen fiber die granul&re
Form des Tuberkulosevirus. (Miinch. med.Wochenschr. 1914.
8.1838.)
Bei 1050 gleichzeitig nach Ziehl und Much angestellten
Sputumuntersuchungen von 76 Tuberkulosef&llen verschiedener Stadien
ergaben 432 nach Ziehl ein negatives Resultat; von ihnen enthielten
372, also 35,4 Proz., Muchsche Granola. Von 18 Tierversuchen mit
nur Granola enthaltendem Sputum waren 15 positiv.
Der Befund nur nach Much f&rbbarer Formen scheint pro*
gnostisch gttnstig zu sein. Bei Erkranknngen mit Heilungstendenz
verschwinden zun&chst die s&urefesten St&bchen. Auch bei durch
Pneumothorax behandelten Patienten fand sich nach Abschlufi der
Behandlung h&ufig nur die granul&re Form. Andererseits kann in
progredienten F&llen und bei Rezidiven das granul&re Virus unter
allgemeiner Verschlimmerung des klinischen Bildes seine S&urefestig-
keit wiedergewinnen.
Da das granul&re Virus infektiQs ist, so mufi ihm unter dem
Gesichtspunkte der Tuberkuloseprophylaxe bei der Sputumunter-
suchung die gleiche Beachtung geschenkt werden wie den s&urefesten
St&bchen. Kurt Meyer (Berlin).
Fischer, Erich, fiberlegungen und Untersuchungen zur
Frage des Vorkommens von Tuberkelbazillen im
strOmenden Blute. (Zeitschr. t Hygiene u. Infektionskrankh.
Bd. 78. 1914. S. 253.)
Vert prflfte das Blut tuberkulCser Menschen und Tiere auf
Vorkommen von Tuberkelbazillen. Die mikroskopische Untersuchung
fiel in alien F&llen negativ ans. Das beweist aber nichts; allein
entscheidend ist der Tier-, eventuell auch der Kulturversuch. Die
mit Menschenblut angestellten Tierversuche verliefen s&mtlich negativ
und die mit Meerschweinchenblut angestellten Versuche in etwa 4
(hSchstenfalls bis zu 8) Proz. positiv. In den F&llen eindeutigen
Tuberkelbazillennachweises im Blute tuberkuloser Meerschweinchen
handelte es sich urn sehr schwer infizierte Tiere kurz vor ihrem
Tode. Auch bei schweren Tuberkulosen ist Vorkommen von Tuberkel¬
bazillen im Blute nicht konstant Eine Mobilisation der Tuberkel¬
bazillen durch Tuberkulin konnte nicht erwiesen werden.
8chill (Dresden).
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428
Tnberkulose.
Arima, R. und Tanaka, M., Die Verminderung der Tuberkel-
bazillen im strhmenden Blute bei der Tuberkulin-
behandlnng. (Zeitschr. f. Tnberk. Bd. 21. 1914. S. 305.)
Mayer, A., Uber das Vorkommen von Tnberkelbazillen
im strOmenden Blute and in der menschlichen Milch.
(Zeitschr. f. Taberk. Bd. 21. 1914. S. 447.)
Enth< nichts Neaes. Alfred Adam (Berlin).
Mayer, Arthur, Uber die Beziehungen der im Blute
kreisenden Tnberkelbazillen zu der Entstehung von
PartialantikSrpern. (Deutschemed.Wochenschr. 1914.8.1571.)
Verf. fand, daB bei solchen Tuberkuldsen, in deren Blut sich
Tnberkelbazillen nachweisen lieBen, durchweg Fettantikdrper feblten
Oder sehr sparlich waren, und zwar fehlten in erster Reihe Fett-
s&ureantik5rper, in geringerem Umfange Neutralfettantikorper.
Verf. nimmt an, daB beim Vorhandensein von Fetts&ureantikhrpern
im Blnte die Tnberkelbazillen schnell ihrer Fetthfille beraubt werden
und sich so dem Nachweise entziehen. Er weist dabei auch auf die
Befunde Muchs hin, nach denen bei LeprOsen, die stets reichlich
Fettsftureantikhrper im Serum ftihren, niemals Leprabazillen im Blute
gefunden werden, obwohl sonst der gesamte Organismus mit ihnen
iiberschwemmt ist.
Ahnlich wie die Fetts&ureantikOrper wirkt Borcholin. Es bringt
ebenfalls die Fetthftlle der Tnberkelbazillen zur Auflosung. Nach
Borcholininjektionen kommt es zur reichlichen Bildung von Tuberkel-
bazilleneiweifiantikdrpern, offenbar weil erst nach Entfernung der
Fetthulle die EiweiBsubstanzen ihre antigene Wirkung entfalten
kdnnen. Kurt Meyer (Berlin).
Kohler, 0., Zum Tuberkelbazillennachweis im Blute.
(Deutsche med. Wochenschr. 1916. 8. 76.)
Die Angaben uber das Vorkommen von Tuberkelbazillen stutzen
sich hauptsachlich auf den mikroskopischen Nachweis. Hierbei durften
viele Fehler unterlaufen. Die Best&tigung durch den Tierversuch ist
notwendig. Sein negativer Ausfall ist in verschiedener Weise zu
erklaren versucht worden, doch halten die Erklarungen einer Kritik
nicht stand.
Die Behauptung, daB mit dem injizierten Blute Antikdrper iiber-
tragen wurden, die das Angehen der Infektion verhinderten, steht
mit der Tatsache der absoluten Unwirksamkeit der Tuberkulosesera
bei tuberkul5sen Meerschweinchen in Widerspruch.
Der Einwand, daB die Zahl der Bazillen zu gering sei, verkennt
vollig die quantitativen VerhSltnisse. Eine rechnerische Uberlegung
zeigt, daB ein ganz sp Erlich er mikroskopischer Befund einer anBer-
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Tuberknlose.
429
ordentlich groflen Zahl von Bazillen im Kubikzentimeter Bint ent-
spricht. Andererseits geht aus den experimentellen Erfahrungen
hervor, dafi ganz wenige Bazillenindividnen genfigen, nm eine In-
fektion herbeizuffihren. Der Tierversueh leistet qnantitativ beim
Tnberkelbazillennacbweis mindestens tansendmal mebr als das mikro-
skopische Pr¶t.
Auch die Angaben fiber Bazillenbefande, die sich auf positive
Tierversuche stfitzen, balten der Kritik nicht stand. Teils wurde
die Diagnose anf den Befnnd sftnrefester Stfibchen, teils anf die
makroskopiscbe Besicbtignng der Organe gestellt. Beides genfigt
nicht. Es ist der bistologische Nachweis der Tuberknlose Oder eine
positive Intrakutanreaktion anf Tnberknlin zu fordern.
Kurt Meyer (Berlin).
Schone, Ch. nnd WeiBenfels, H., Nachweis nnd Bedentnng
der Tnberkelbazillen in den Fftces. (Zeitschr. f. Tnberk.
Bd. 21. 1914. S. 209.)
Enthfilt nicbts Nenes. Alfred Adam (Berlin.)
Lindner, Zur frfihzeitigen Feststellnng der Tnberkulose
durch den Tierversueh. (Arb. a. d. Kais. Gesundheitsamte.
Bd. 48. 1914. 8.102.)
Verf. kommt auf Grund seiner Versuche zu folgenden Ergeb-
nissen:
Die von Oppenheimer zur Schnelldiagnose der Tuberknlose
empfohlene Leberimpfnng gibt ebensowenig wie die frfiher von
Bloch angegebene Methode (Injektion des tnberkuloseverdfichtigen
Materials in NShe der gequetschten Kniefaltendrfisen) stets zuver-
lfissige Ergebnisse. Die subkntane Tnberknlinprobe ist bei Meer-
schweinchen nicht hinreichend zuverlassig. Die intrakutane Tuber-
kulinreaktion nach Roemer ist bei Meerschweinchen nicht unbe-
dingt speziflsch. Man kann jedoch im allgemeinen dann, wenn eine
Reaktion ausbleibt, das Tier mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit als
tnberkulosefrei betrachten. Fttr die einwandfreie Feststellnng der
Meerschweinchentuberkulose mufi nach wie vor das Sektionsbild der
an Tuberknlose gestorbenen Oder nach hinreichend vorgeschrittener
Infektion getfiteten Meerschweinchen ausschlaggebend bleiben.
Hetsch (Hannover).
Esch, P., Verdient die kutane Oder intrakutane Tnber-
kulinreaktion denVorzug beim Tuberkulosenachweis
durch den Meerschweinchenversuch?(Mfinch.med.Wochen-
schr. 1914. 8. 972.)
Zur Entscheidung der Frage, ob die intrakutane Tuberkulin-
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430
Taberknlose.
reaktion der kutanen zum Frtihnachweis der Meerschweinchentuber-
kulose uberlegen sei, stellte Vert bei Meerschweinchen, die mit tuber-
kuldsem Urin infiziert waren, beide Reaktionen gleichzeitig an.
W&hrend die Intrakutanreaktion schon vom nennten Tage ab positiv
ausfiel, gab die Eatanreaktion erst zehn Tage sp&ter ein positives
Resultat
Ein weiterer Nachteil der Entanreaktion ist der, da£ die Beurtei-
lnng ihres Ausfalls h&nfig Schwierigkeiten begegnet. Verf. sah im
Gegensatz zn Conradi niemals eine fingernagelgrofie ROtung und
leichte Erhabenheit, geschweige denn Qnaddelbildnng, sondern nor
geringe R5tnng nnd Schwellung.
Somit ist die Intrakntanmethode als Hilfsmittel zum beschleunigten
Nachweis von Tnberkelbazillen durch den Tierversuch der kutanen
weit uberlegen und stellt ftberhaupt die zuverl&ssigste Methode fQr
die Fruhdiagnose der Tuberkulose dar. Eurt Meyer (Berlin).
v. Pirquet, C., Graphische Analyse kutaner Reaktionen.
(Munch, med. Wochenschr. 1914. S. 1605.)
Die bereits in fruheren Arbeiten verwendete Analyse kutaner
Reaktionen wird in ihrer allmahlich vervollkommneten Technik an
einem Beispiele von kutaner Tuberkulinreaktion eingehend geschildert.
Die Methode besteht in einer mehrere Tage hindurch ausge-
f&hrten Registrierung der kutanen Effekte in bezug auf Fl&chen-
ausdehnung, Hyper&mie und Exsudation, der Darstellung in Eurven-
blattern auf Grund eines unterlegten Schemas der zuerst provisori-
schen, dann definitiven Zusammenfassung in Eurvenbildern.
Neu ist bei der vorliegenden Darstellung die Ziffernbezeichnung
von Exsudation und Hyper&mie, sowie die Bestimmung der Begriffe
Fufipunkt, HShepunkt und Endpunkt der Reaktion.
Eurt Meyer (Berlin).
Bessau, G. und Schwenke, J., Uber den diagnostischen und
prognostischen Wert der Wiederholung lokaler
Tuberkulinreaktionen nebst Beitr&gen zur Frage
nach dem Wesen der Tuberkulinhberempfindlichkeit.
(Jahrb. f. Einderheilk. Bd. 79. 1914. S. 123.)
Bei klinisch TuberkulOsen tritt bei Wiederholungen der Intra¬
kutanreaktion gewdhnlich keine Steigerung der Empfindlichkeit auf,
wahrend sie bei klinisch Gesunden haufig zu beobachten ist. Im
Eindesalter ist starke Lokalreaktion im allgemeinen ein Zeichen ffir
aktive Tuberkulose, doch kann man die Stftrke als proportional einem
giinstigen Stande der Prognose ansehen und bei schwachen Reak¬
tionen schlieflt eine bei Wiederholung einsetzende Steigerung die
Aktivit&t des Prozesses aus. Bei t&glichen intrakutanen Gaben von.
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Tnberkulose.
431
Alttuberkulin and Diphtherieseram s&hen Verff., dafi die Steigernng
der Tuberkulinempfindlichkeit nor langsam erfolgt, w&hreod die
Sernmfiberempfindlichkeit plStzlich einsetzt. Charakteristisch ist auch
das yerschiedene Anssehen der Papeln. Bei der Tnberkulinreaktion
liegt das Entzundungsmaximum zentral, bei der Serumreaktion ge-
wOhnlich peripher (Eranzbildung). Durch snbkntane Injektionen von
Alttuberknlin l&fit sich die Allgemeinreaktion steigern, es braucht
dabei aber nicht die Intrakutanreaktion erhSht za sein.
Alfred Adam (Berlin).
Keppler, Wilhelm and Erkes, Fritz, Die diagnostische Be-
dentnng der Tnberknlinherdreaktion bei unklaren
HGftgelenkserkrankungen. (Med. Elinik. 1914. S. 1179.)
Die Differentialdiagnose zwischen tuberkulSsen nnd nichttnber-
knldsen Httftgelenkserkrankungen begegnet h&nfig erheblichen
Schwierigkeiten. Verff. nntersnchten, welche Hilfe die Tuberkulin-
herdreaktion bei der Diagnose leistet
Von der Tnberknlininjektion ansgeschlossen warden Herz- Oder
Lnngenkranke sowie Fiebernde. Begonnen wnrde mit 1 mg. War
die znyor angestellte Pirqnetsche Reaktion sehr stark, so wnrde
die Anfangsdosis niedriger gew&hlt. Trat keine Reaktion ein, so
wnrde anf 3 nnd 6 mg gestiegen.
Die positive Herdreaktion, sich als aknte EntzQndnng SnBernd, .
trat meist 6—12 Stnnden nach der Injektion ein nnd dauerte dnrch-
schnittlich 1—2 Tage. Von 91 Fallen von Hflfterkrankungen zeigten
16 eine positive Reaktion; im weiteren klinischen Verlanfe erwiesen
sie sich alle als tnberknl5s. Dagegen stellten sich die Faile mit
negativer Reaktion anch in der Folgezeit als tnberkulosefrei herans.
Knrt Meyer (Berlin).
Ilatsnmnra, S., Ebnnen die in Eollodinmsackchen einge-
schlossenen Tnberkelbazillen im Organismns Tnber-
knlin-t?berempfindlichkeit hervorrnfen? (Zeitschr. fhr
Immnnitatsforsch. Orig. Bd. 22. 1914. 8. 635.)
Werden Meerschweinchen in Eollodinmsackchen eingeschlossene
lebende Oder tote Tnberkelbazillen in die Banchh5hle implantiert,
so reagieren sie nach 2—3 Wochen anf eine snbkntane Injektion
von Alttnberknlin mit einem Fieberanstieg von 1,6—2°. Gegen
andere Bakterienextrakte oder Bouillon allein sind sie nicht ttber-
empfindlich.
Analoge Versnche mit Colibazillen ffihrten ebenfalls zn tiber-
empfindlichkeit gegenhber Coliextrakten. Dagegen fielen Versnche
mit Staphylokokken nnr gelegentlich positiv aus, wahrend solche mit
Choleravibrionen negativ verliefen. Enrt Meyer (Berlin).
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432
Tuberkulose.
White, Benjamin, Some experiments in anaphylaxis with
the lipoids of the tubercle bacillus. (Journ. of med.
Research. Vol. 30. 1914. p. 393.)
Die aus Tuberkelbazillen hergestellten alkoholloslichen Lipoide
vermochten Meerschweinchen nicht anaphylaktisch zu machen gegen
eine Tuberkelbazillen-Extraktemulsion, die mit wasserigem Tuberkel-
bazillenextrakt vorbehandelte Tiere bei intravenoser Injektion noch
in einer Menge yon 0,3 ccm tStete. Auch auf intravenOse Injektion
der Lipoide selbst reagierten die mit ihnen vorbehandelten Meer¬
schweinchen nicht.
Ebensowenig 15sten die Lipoide bei mit Tuberkelbazilleneiweifi
sensibilisierten Tieren irgendeine Reaktion aus und erzeugten bei
ihnen auch keine echte Antianaphylaxie gegen eine nachfolgende
Injektion yon Tuberkelbazillen - Extraktemulsion, sondern nur eine
schnell vorubergehende, als unspezifische Lipoidwirkung aufzufassende
Resistenzsteigerung. Kurt Meyer (Berlin).
Besredka, A. et Manonhkine, J., De la reaction de fixation
chez les tuberculeux. (Ann. de l’lnst. Pasteur. T. 28. 1914.
p. 569.)
Bei experimentell mit Tuberkelbazillen infizierten Meerschwein¬
chen liefien-sich bei Verwendung von auf Besredkascher Eibouillon
gewonnenem Tuberkulin komplementbindende Antikorper vom 4. Tage
der Infektion an nachweisen. Diese AntikOrper blieben wkhrend des
Krankheitsverlaufes nachweisbar und schwanden vor dem Tode. Sie
sind im Serum wenige Tage nach einer Tuberkulininjektion nicht
mehr nachweisbar.
Beim Menschen war die Komplementbindungsreaktion im ersten
Stadium der Tuberkulose stets positiv, im zweiten Stadium in der
Mehrzahl der F&lle positiv und im dritten Stadium haufig partiell
oder negativ; eine negative Reaktion in diesem Stadium bedeutete
allgemein eine sehr schlechte Prognose. Gildemeister (Posen).
Arloing, Fernand et Biot, Ben^, Recherche des antigenes et
des anticorps dans l’urine des tuberculeux par la
m6thode de fixation du complement. (C. r. Soc. de Biol.
T. 76. 1914. p. 515.)
Vergleichende Eomplementbindungsversuche zum Nachweis von
Antigen und Antikorpern im Serum und im Urin bei 8 Fallen von
verschiedenartiger Tuberkulose. Serum und Urin gaben nur in einem
Teile der Faile Qbereinstimmende Resultate. Yerff. sind der Ansicht,
daB der Nachweis von Antigen und Antikdrpern im Urin diagnostisch
sich verwerten lasse. Gildemeister (Posen).
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Tuberkulose.
433
Melikjanz, 0., Vergleiche zwischen den Resultaten des
Abderhaldenschen Dialysierverfahrens mit Tier-
nnd Menschenlunge. (Wien. klin. Wochenschr. 1914. S. 1063.)
Verf. stellte vergleichende Untersnchnngen fiber das Abbau-
yermfigen von 20 menschlichen Seren, meist von Tnberknlfisen stam-
mend, anf Kaninchen-, Ziegen-, Meerschweinchen- nnd Menschen-
lnnge an.
Meist warden die Tierlnngen starker abgebant als Menschen¬
lnnge. Besonders ausgesprochen war dies Verhalten bei Ziegenlnnge.
Sodann berichtet Vert fiber 7 Ffille, die mit verschiedenen
menschlichen Organen untersucht wurden. 5 Falle von Lungentuber-
kolose ban ten s&mtlich normal e nnd tnberknldse Lnnge ab, 3 von
ihnen anch Leber, darunter 2 Diabetiker. Auch ein Fall von Asthma
bronchiale bante normale nnd tnberknldse Lnnge ab. Dagegen zeigte
das Seram eines Nenrasthenikers keinerlei Abbanvermogen.
Kurt Meyer (Berlin).
Melikjanz, 0., Uber die Anstellnng des Abderhaldenschen
Dialysierverfahrens mit der Kochschen Tnberknlin-
Bazillenemnlsion. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1369.)
Ffir das Abderhaldensche Dialysierverfahren bei der Prfifung
anf Tuberkulose lfifit sich als Snbstrat Hfichster Bazillenemnlsion
verwenden. 8ie kommt in Mengen von 0,5 ccm znr Anwendnng.
Knrt Meyer (Berlin).
Bergel, Stndien fiber fermentativen Abban derTuberkel-
bazillen im Organismns. (Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 22. 1914.
8. 343.)
Das Peritonealexsudat von mit Rindertuberkelbazillen vorbe-
handelten Maosen enthalt lipolytische Fermente, wie ans der fehlenden
oder mangelhaften S&nrefestigkeit der injizierten Tuberkelbazillen
hervorgeht. Anch im Mesenterialdrfisenpreflsaft lfifit sich diese
Eigenschaft nachweisen, dagegen wesentlich weniger im Milzprefisaft.
Dieselben Ergebnisse liefert znr Vorbehandlung benutzter alkoholi-
scher Tnberkelbazillenextrakt, nicht spezifische Fettlipoide sind nicht
wirksam. Bei Kaltblfitem wnrden dieselben Beobacbtungen mittels
Friedmannscher Tnberkelbazillenknltnr gewonnen. Verf. glaubt,
in den Lymphocyten die Bildungsst&tte dieser lipolytischen Fermente
sehen zn mfissen. Alfred Adam (Berlin).
Noll, Die Bekfimpfung der Tuberkulose. (Deutsche militfir-
firztl. Zeitschr. 1914. S. 402.)
Es werden besprochen: Ermittlnng, Anslese nnd Gruppiernng
der Kranken, die MaBnahmen bei Erkrankungen nnd die zwecks
Erste Abt. Ref. Bd. 63. K©« 28
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434
Taberkalose.
Verhfttnng der Taberkalose, die gesetzlichen MaBnahmen gegen die
Taberkalose and die Aufbringang von Geldmitteln.
Sachs-Mfike (Allenstein).
Camphansen, H., Uber spezifische Tuberkulinbehandlung
mit Sanocalcin-Tuberkalin. (Ztschr. f. Tuberk. Bd. 21.
1914. S. 222.)
Von rein klinischem Interesse. Alfred Adam (Berlin).
Friedmann, F. F., Erlauterungen zn den Indikationen fttr
das Friedmannsche Mittel. (Deutsche med. Wochenschr.
1914. S. 1265.)
Die Wirkang einer einmaligen intramusknlaren Injektion kann
4—5 Monate andaaern. Wahrend dieser Zeit darf eine zweite In¬
jektion nicht gemacht werden. Selbst nachdem das glnt&ale Infiltrat
schon viele Monate yerschwnnden, kann ans unbekannten Ursachen
an der Injektionsstelle eine empfindliche Verh&rtung auftreten and
eine Verschlimmerung einsetzen. Unter keinen Umstfinden darf bei
einer solchen Verschlimmerung eine neue Einspritznng gemacht
werden. Die Verschlimmerongen bilden sich in der Regel in einigen
Monaten yon selbst zar&ck. Aach wenn sich keine Besserang zeigt,
darf unter keinen Umst&nden vor Ablaof yon 3 Monaten wieder ge-
spritzt werden.
Urn dem Organismns Zeit znr Antikfirperbildung za lassen, soil
die zweite intramusknl&re Iqjektion erst 4—5 Monate nach der ersten
yorgenommen werden, abgesehen von der als Hilfsinjektion anzu-
sehenden intravenOsen Zwischeninjektion. Noch langer dauert die
Wirkung der intraven5sen and intramaskalkren Simaltanreaktion an:
8—12 Monate and noch langer. Hier soil die zweite Injektion nicht
vor einem Jahre gemacht werden, aach wenn vorubergehend neae
taberkalose Herde auftreten. Kurt Meyer (Berlin).
Baumann, E., Tierversuche mit den Bazillen des Fried-
mannschen Tuberknloseheilmittels. (Deutsche med.
Wochenschr. 1914. 8.1216.)
Injektion der ans dem Fried man nschen Prfiparate gezuchteten
Schildkrbtentuberkelbazillen bei 9 Meerschweinchen, die 7 Tage zuvor
mit menschlichen Tuberkelbazillen infiziert waren, hatte zam minde-
sten keine Verzogerung der Infektion zar Folge. Die darchschnitt-
liche Lebensdaaer der so behandelten Tiere betrug 43 V* Tage gegen-
flber 50 Tagen bei den Kontrolltieren. Eine Infiltrat- Oder AbszeB-
bildong wurde niemals beobachtet. Kurt Meyer (Berlin).
Kanfmann, K., Zar Viralenz des Friedmannschen Tuber-
kulosemittels. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1430.)
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Tuberkulose.
485
Ein mit 0,2 ccm des Friedmannschen Mittels gespritztes
Meerschweinchen yerendete nach 20 Tagen an einer mfifiig ausge-
dehnten Tuberkulose. Ein mit Milzbrei dieses Tieres infiziertes
Meerschweincben zeigte nach 36 Tagen schwere Tuberkulose aller
Organe. Damit ist einwandfrei erwiesen, dafl das Friedmannsche
Virus auf Warmblfiter fibertragbar sein kann. Seine Anwendung
beim Menschen mud daher unbedingt unterbleiben.
Kurt Meyer (Berlin).
Klemperer, F., Klinische Erfahrungen fiber das Fried¬
mannsche TuberkulosemitteL (Therapie der Gegenwart
Jg. 55. 1914. S. 301.)
Objektive Zusammenstellnng der in letzter Zeit (Mai—Juni 1914)
erschienenen Publikationen fiber das Friedmannsche Mittel. Ffir
den Praktiker darf das Mittel wohl als erledigt gelten. Uberein-
stimmend ist festgestellt, dafi es nicht ungeffihrlich und kein Heil-
mittel ffir Tuberkulose ist. Ffir die therapeutische Forschung ist
nach Verf. die Methode, die Friedmann yoreilig in die Praxis ein-
ffihren wollte, noch nicht abgetan. Die Frage, ob die Injektion der
lebenden Bazillen eine Tuberkulinwirkung hat Oder nicht, die Frage
der Infiltratbildung und manche andere, auf die die bisherigen Be-
obachtungen auseinandergehende Antworten geben, verlangen ein
weiteres Studium. Wedemann (Berlin-Lichtprfelde).
Heinicke, Ernst, Uber das Friedmannsche Tuberkulose-
mittel. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1372.)
Das Friedmannsche Mittel hat in den Fallen des Verf. durch-
ans versagt Vor seiner Anwendung ist urn so mehr zu warnen, als
ihm auch direkte Schfidigungen einzelner Kranker zur Last gelegt
werden mttssen. Entgegen den Angaben Friedmanns scheinen
seine Bazillen auch ffir den Menschen eine gewisse Pathogenitat zu
besitzen. Kurt Meyer (Berlin).
Schultes, Erfahrungen mit dem Friedmannschen Tuber-
kulosemittel. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1371.)
Bei 46 mit dem Friedmannschen Mittel behandelten Fallen
yon Lungentuberknlose sah Verf. kein einziges Mai einen Erfolg, da-
gegen wiederholt Verschlimmerungen, Stfirungen des Allgemeinbefindens
and in 18 Fallen Abszedierungen. Kurt Meyer (Berlin).
«
Bosenfeld, Fritz, Erfahrungen fiber F. F. Friedmanns
Heil- und Schutzmittel. (Ebenda. S. 1317.)
Bei 43 Fallen von Lungentuberknlose verschiedener Stadien ffihrte
das Friedmannsche Mittel nicht die erwartete Umstimmung
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436
Toberkulose.
herbei. In den meisten Fallen entledigte sich der Organismus der
Injektion nach Art eines FremdkSrpers dnrch Abszefibildung, die in
den wenigsten Fallen aufgehalten werden konnte.
Nur bei 4 Fallen, leicbteren Spitzenaffektionen, setzte eine Besse-
rnng ein; inwieweit diese dnrch das Mittel bedingt war, lafit sich
nicht entscheiden.
Entschiedene, auffallende nnd eindeutige Besserungen warden
bei 2 Fallen yon Driisentuberkulose beobachtet.
Kurt Meyer (Berlin).
Schittenhelm, A. nnd Wiedemann, 0., Uber Tuberkulose-
behandlnng mit Friedmannscher Vaccine. (Mttnch. med.
Wochenschr. 1914. S. 1153.)
Von 23 Fallen von Lungentnberknlose zeigten 5 eine Besserung,
allerdings nur eine relative, indem das Allgemeinbefinden sich hob,
wahrend ein Zuruckgehen der objektiven Krankheitserscheinungen in
keinem Fall zn verzeichnen war. 9 Falle blieben unbeeinflnfit, 9 ver-
schlechterten sich, znm Teil direkt im Anschlufi an die zweite Injektion.
Giinstig beeinflufit warden 3 Falle von Poncetschem Rheuma-
tismns nnd einige Falle von Gelenktnberknlose. Nierentnberknlose
blieb vollig unbeeinflufit, entwickelte sich sogar bei einer Lungen-
tnherknJose wahrend der Behandlung. Ein Fall von Addison wnrde
nngnnstig beeinflufit.
An eine Uberlegenheit des Fried man nschen Mittels im Ver-
gleich zn anderen spezifischen Prflparaten glanben Verff. nicht. Viel-
leicht empfiehlt sich seine Anwendung bei Rheum atismus nnd Arthritis.
Bei schwerer und mittelschwerer Lungentnberknlose ist vor seiner
Anwendnng zn warnen. Enrt Meyer (Berlin).
Mfihsam, R. nnd Hayward, E., Erfahrnngen mit dem Fried*
mannschen Tuberkulosemittel bei ch irnrgischer
Tnberknlose. (Therapie d. Gegenwart. Jg. 55. 1914. S. 258.)
15 Falle chirnrgischer Tnberknlose nnter Angabe der Kranken-
geschichte werden besprochen, die mit dem Friedmannschen Mittel
behandelt worden sind. Von diesen sind 5 Falle geheilt bzw. ge-
bessert. 4 dieser Heilnngen sind aber nngezwungen durch die gleich-
zeitige chirurgische nnd allgemeine Behandlnng zn erkiaren. Der
einzige Fall, der lediglich dnrch das Friedmannsche Mittel wesentlich
gebessert ist, betrifft eine tnberknlbse Peritonitis beim Kinde. Bei
dieser Art der Erkrankung ist aber ein genanes Urteil fiber die
tatsachliche Besserung des pathologisch-anatomischen Znstandes nicht
zn geben. In den iibrigen Fallen ist eine gfinstige Beeinflnssnng
nicht vorhanden gewesen. Der Crtliche Befnnd nnd der Allgemein*
znstand erlitten keine nennenswerte Anderung. Die Krankheit be-
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Tuberkuloie.
437
hielt den Charakter bei, den sie schon vor der Injektion gebabt batte.
Sie blieb mebr oder minder konstant Oder sie verscblechterte sich.
Die Injektion ist nicht ungef&hrlich, das Mittel nicht einwandfrei
(Streptokokkennacbweis). Die meisten Patienten leiden recht erheb-
lich nnter den nnmittelbaren Folgen der Injektion and kommen zu-
n&chst in ibrem Allgemeinbefinden zurfick. Daneben werden ge-
legentlicb H&maturie, Durchfalle, Hantansscblag beobacbtet. Den
Scb&dignngen dnrch die Injektion stehen keine Vorteile in bezng
anf Heilnngsaussicht gegentiber. Das Friedmannsche Mittel ist
daher nngeeignet nnd wirkungslos bei der Bebandlang cbirargischer
Tuberkalosen. Wedemann (Berlin-Licbterfelde).
Kahn, Ed. nnd Seemann, Osw., Schlechte Erfahrungen bei
chirnrgiscber Tnberknlose mit dem Friedmannscben
Mittel. (Deutsche med. Wochenscbr. 1914. S. 1420.)
Verff. behandelten 21 Falle chirurgischer Tuberkulose und
1 Kehlkopftnberknlose mit dem Friedmannscben Mittel. Es kann
keine Rede davon sein, dafi es die Tnberknlose heilt. In den meisten
Fallen wnrde das Krankheitsbild verscblechtert. Verff. glanben, dafi
vor der Anwendnng des Mittels gewarnt werden mnfi.
Knrt Meyer (Berlin).
Draehter, Richard, Erfahrungen mit dem Friedmannschen
Heilmittel bei chirurgischer Tuberkulose. (Ebenda.
S. 1422.)
Vert hat in der uberwiegenden Mehrzahl der Falle von chirur¬
gischer Tuberkulose Heilungen oder Besserungen, die sicher auf das
Friedmannsche Mittel zu beziehen waren, nicht gesehen. Wieder-
bolt haben sich Falle w&hrend der Behandlung erheblich ver-
schlechtert. For einige anscheinend spezifisch giinstig beeinflufite
Falle ist zurzeit eine Erklarung noch nicht moglich.
Kurt Meyer (Berlin).
Bischoff und Schmitz, Spezifische Mastitis nach Injektion
des Friedmannschen Tuberkulosevaccins. (Med.Klinik.
1914. S. 1135.)
Fromme, Uber den Befund von Kaltbliitertuberkel-
bazillen in einem Mammaabszefi. (Ebenda. S. 1136.)
Aus beiden Arbeiten, welche denselben Fall besprechen, ist fol-
gendes zu ersehen: Bei einer Patientin wurde wegen Lungentuber-
kulose erst eine intramuskuiare, dann eine intravenbse Einspritzung
mit dem Friedmannschen Mittel gemacht. Kurze Zeit nach der
Injektion erlitt Patientin eine Kontusion beider Mammae, und es
entwickelte sich im Laufe der nachsten Wochen eine doppelseitige
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488
Tuberknlose.
Mastitis, aus deren Eiter als einziges Bakterium der Friedmannsche
Schildkrotentuberkelbazillus gezfichtet werden konnte.
Kessler (Kehl a.Rh.).
Sobernheim, W., Die Behandlung der Kehlkopftuber-
kulose nach Pfannenstiel and nach Friedmann. (Therap.
d. Gegenwart. Jg. 55. 1914. S. 250.)
Nur die Lnpnsbehandlnng mit Wasserstoffsuperoxyd and Jod-
kalinm zeitigte ein gates Resnltat. Die Erfahrangen zeigen, dafi das
im erkrankten Gewebe entstehende Agens in heryorragender Weise
befahigt ist, die Keime abzutfiten and die Heilnng herbeizafdhren.
Mit der Inhalationstherapie bei Kehlkopftnberkulose konnte in ein-
zelnen Fallen leichte Bessernng erzielt werden. Bei einer lokalen
Tamponade kann eine viel ansgiebigere Wirkung naturgemafi ein-
treten, die aach zeitlich nicht so beschr&nkt za sein braacht, wie
die Inhalation. Wegen der geringen Erfahrung fiber die Wirknng
des Friedmannschen Mittels bei Kehlkopftnberkolose kann ein
abschliefiendes Urteil nicht gdgeben werden; in den behandelten
Fallen hat es vollstandig versagt, ob es sich fiberhanpt znr Behand¬
lung ffir die mit Kehlkopftaberknlose komplizierten, fast stets pro*
gredienten Erkranknngen eignet, mfissen weitere Versnche zeigen.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Bonheim, Paul, Znr Behandlung der Tnberknlose mit
Schildkrfitentnberkelbazillen nach Piorkowski.
(Deutsche med. Wochenschr. 1914. 8. 1318.)
Verf. berichtet fiber 10 Taberkuloseffille, die mit Injektionen
yon lebenden Schildkrfitentnberkelbazillen behandelt warden. Geffihr-
liche Nebenwirkangen warden nicht beobachtet, dagegen trat deut-
liche Lokal- and Allgemeinreaktion auf In einem Falle kam es za
Abszefibildang. Die erzielten Erfolge fordem jedenfalls za weiteren
Versachen auf. Kurt Meyer (Berlin).
Mayer, Arthur, Experimentelle and klinische Stadien
fiber die Einwirkang yon Borcholin (Enzytol) and
Aaram-Kaliam-cyanatam auf den Ablauf der Lungen*
tnberknlose. (Med. Klinik 1914. S. 1228.)
Nach Injektionen yon Borcholin yerlieren die Bazillen im 8putum
Tuberkulfiser die Sanrefestigkeit and nehmen die Granalaform an.
Gleichzeitig treten im 8eram Fettsfiureantikfirper auf. Sobald die
Gholininjektionen aufhfiren, regenerieren sich die Granola wieder za
saarefesten Bakterien.
Verf. kombinierte dann die Borcholininjektionen mit solchen yon
Aaram-Kaliam-cyanatam. Im ganzen warden 60 Kranke mit offener
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Taberkalose.
439
Taberkalose in dieser Weise behandelt. Die Prftparate warden
intravenSs gegeben.
Bei vorgeschrittenen Fallen war eine Beeinflussung nicht nach-
weisbar. Dagegen verloren von 48 Patienten im ersten and zweiten
Stadium 36 ihre Bazillen ans dem Sputum. Ferner sank die Menge
des lOslichen Sputumeiweifles, das neatrophile Blatbild verschob sich
nach rechts, and die Gesamtzabl der Leukocyten sank znm Teil recht
erheblicb. Ferner traten spezifische AntikSrper im Seram aaf, die,
abgesehen yon der typischen Herd- and Allgemeinreaktion, die
Spezifizitfit des Mittels beweisen. Der physikalische Befund yeranderte
sich im Sinne einer Besserung. Das Allgemeinbefinden der Patienten
besserte sich erheblich.
Ernstere Nebenwirkungen kamen nicht yor. Nur yereinzelt
warden kleine Epidermisnekrosen beobachtet.
Verf. stellt sich vor, dafl das Cholin die FetthQlle der Tuberkel-
bazillen auflost and damit die Eiweifisubstanz des Bazillas der ab-
tOtenden Wirkung des Goldzyans zaganglich macht.
Kurt Meyer (Berlin).
Feldt, Adolf, Tuberkelbazillus and Kapfer. Erwiderang
aaf die VerOffentlichang yon Grafin v. Linden.
(Mfinch. med. Wochenschr. 1914. S. 1456.)
Kapfer hemmt sowohl als einfaches Anion wie als komplezes
Kation die Entwicklang des Taberkelbazillas in Verdiinnungen von
1:5000 bis 1:50000, also weit schwacher als manche andere Sub-
stanzen, besonders das einwertige Goldcyan.
Es ist fur den tierischen Organism us giftiger als fftr den Tuberkel-
bazillus. Allerdings kommt ihm in geringen Dosen eine tonisierende
Wirkung zu.
Spezifische Beziehangen des Taberkelbazillas zam Kapfer be-
stehen nicht Yon der von Grafin Linden beschriebenen elektiven
Aafnabme des Kupfers aaf kupferhaltigeo Nfibrbdden konnte Verf.
sich nicht iiberzeugen. Aach die eigentlimliche auflOsende Wirkung
des Kapfers aaf Taberkelbazillen konnte er nicht bestfitigen.
Kart Meyer (Berlin).
Straufi, Artur, Kapferbehandlang der Taberkalose and
Chemotherapie. (Zeitschr. f. Chemotherapie. Orig. Bd. 2. 1914.
S. 171.)
Verf stellte die Srtliche Kupfertherapie znnfichst in den Vorder-
grund, am die anmittelbare Affinitat des Kapfers za den Taberkel¬
bazillen der aufieren Taberkalose nach Kraften auszunutzen. Es
ergab sich ein typischer Effekt des Kapfers gegenuber dem tuber-
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440
Tuberkalose.
kuldsen Prozefi. Dieser Effekt ist spezifisch, da er nur die Tuberkel-
bazillen end das tuberkulhse Gewebe trifft.
Das Kupfer geht auch durch die unversehrte Haut darch and
entfaltet so seine Wirknng anch anf die inneren Organe. Daher ist
die Scbmierkur als Bebandlnngsweg gleichfalls angezeigt und hatte
gute Wirknng in Kombination mit innerer Darreichung.
Im Lecutyl, Kupfer mit hohem Lezithingehalt, glaubt Verf. ein
Mittel gefunden zu haben, das sowohl die spezifische Kraft des
Kupfers steigert, als anch seine Resorption erleichtert, and das gleich
geeignet ist fur die perkutane nnd innere Verabreichung.
Der Schlufi bringt eine kurze Anleitnng znr Behandlnng der
Hufieren Tnberkulose nach des Verf. Methode. Fnrth (Berlin).
Moewes, C. nnd Jauer, K., Beitrag zur Knpferbehandlnng
der Lnngentuberknlose. (Munch, med. Wochenschr. 1914.
S. 1439.)
Anf die experimentelle Tuberkalose des Meerschweinchens zeigte
das Kupfersalz Lecutyl keinerlei EinfluS.
Bei der Behandlnng der menschlichen Lungentuberkulose mit dem
Pr¶te warden einige Male bei Patienten des zweiten Stadiums
Besserungen beobachtet, die aber wohl auf die Allgemeinbehandlung
zuriickzufiihren waren.
Wenn auch keine schSdigende Wirkung auf die Lungenprozesse
festzustellen war, so verursachte das Praparat doch bei intramusku-
larer Injektion heftige Schmerzen, bei intravenhser Allgemeinreaktion
mit Fieber, Erbrechen und Durchf&lle. Kurt Meyer (Berlin).
Oppenheim, E. A., Uber therapeutische Versuche mit
Kupferlezithinpraparaten an Kindern mit soge-
nannter chirurgischer Tuberkalose (Finklerscbes
Heilyerfahren). (Berl. klin. Wochenschr. 1914. S. 1119.)
Zur Anwendung gelangten eine 3 proz. zimtsaure Kupferlezithin-
salbe, eine 4 proz. Knpferchloridlezithinsalbe, eine 6 proz. LSsung von
dimethylessigsaurem Kupfer und eine auf Veranlassung des Verf.
hergestellte Plombenmasse aus Wallrat, die einen Schmelzpunkt yon
ca. 45 0 hat nnd Proz. Kupfer enthalt. Im ganzen wurden 40 F&lle
in verschiedener Weise behandelt. Intramuskuiare Injektionen (von
dimethylessigsaurem Kupfer) wurden wegen storender Nebenerschei-
nungen bald aufgegeben. Bei alleiniger Kupferschmierkur wurden
keine Erfolge erzielt, dagegen wurden mit der lokalen Kupferbehand-
lung recht gunstige Resultate erhalten, insbesondere bei Knochen-
tuberkulose. Gildemeister (Posen).
Kable, Hanns, Einiges ttber den Kieselsaurestoffwechsel
bei Krebs and Tuberkalose und seine Bedeatung fhr
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Tuberkuloee. 441
die Therapie der Tuberknlose. (Munch. med. Wochenschr.
1914. 8. 762.)
Der Kieselsaaregehalt des Harnes Gesunder ist erheblich grSBer
als der des Harnes schwer Lungenschwindsfichtiger (3 Faile) Oder
Krebskranker (5).
Der Kieselsaaregehalt des Pankreas Gesunder tibersteigt den
des Pankreas Lungenschwindsfichtiger nnd bleibt zurfick hinter dem
des Pankreas Krebskranker.
Der Kieselsfiureschwund im Pankreas ist bedeutungsvoll, wenn
es gilt, im Kfirper Wunden zn heilen, Grannlationsgewebe in Narben-
gewebe fiberzufuhren.
Ein groBerer Gehalt des Pankreas an Kieselsaure bei Tuber-
kulose schliefit Lnngenschwindsucht ans und spricht far fibrose Form.
Es findet sich im Pankreas bei k&siger Tuberknlose nnr wenig and
bei galoppierender Lungenschwindsncht fast gar keine Kieselsfiure.
Bei nicht operierten Leiden des Pankreas ist dessen Kieselsaure
vermehrt, oft ganz bedeutend. Bei Menschen, die der Operation er-
lagen, ist das Pankreas an Kieselsaure yerarmt.
Demnach besteht eine Wechselbeziehung zwischen Pankreas,
KieselsSure und einerseits Tuberknlose, andererseits Krebs.
Man gab friiher erfolglos 1—2 g Natrium silicicum. Diese Menge
ist fur den Menschen nach Verf. Erfahrung bei experimenteller Tuber¬
knlose viel zu klein. Ob das Mittel in grdfierer Menge unschadlicb
ist, ist zweifelhaft.
Dagegen vertrugen Menschen lfingere Zeit tfiglich 6—10 g des
Weylandschen organischen Kieselsfiuremittels. Es wurde zu 0,6
bis 2 g tfiglich mit Tuberkelbazillen schwer infizierten Meerschwein-
chen eingegeben. Stets wurde der Krankheitsyorgang gehemmt. In
wenigen Tagen zeigt sich eine allerjfingste fibroplastische Tatigkeit
im tuberkulosen Grannlationsgewebe, das sich dann abkapselt nnd
vernarbt. In bereits zerfallenes Tuberknlosegewebe schieben sicb
nach Ifingeren krfiftigen Gaben Bindegewebszapfen ein.
Es wurde die Kieselsfiuredarreichung mit Tuberknlinknr ver-
bnnden. Dabei gingen Abkapselnng nnd Vernarbung in dem Versuchs-
tiere noch schneller nnd starker vor sich.
In einer letzten Reihe von Versuchen mit ebenfalls hohen In-
fektionsgaben gelang es, die behandelten nnd unbehandelten Tiere
besonders lange am Leben zn erhalten. Das letzte fiberlebende Tier
hatte eine der Ifingsten Kieselsanreknren hinter sich; seine Tuber¬
knlose war ganz wesentlich zurQckgegangen.
Georg Schmidt (Berlin).
Rotky, H., Uber die Wirksamkeit der Balsame bei der
Tuberknlose. (Prager med. Wochenschr. Jg. 39. 1914. 8.523.)
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442
Tuberkolose.
Versuche iiber die von Berliner angegebene Methode der
Tuberkulosebehandlung ergaben, daB die Menthol-Eukalyptolbehand-
Inng bei Lnngentuberknlose nor dann einen befriedigenden Erfolg
erzielen kann, wenn die Erkranknng der Lnngen keine grofie Aus-
breitung, namentlich nicht fiber beide Lnngenflfigel aufweist, wenn
die Destrnktion der Lnnge keine hochgradige ist, nnd wenn der
Allgemeinznstand des Kranken nicht zn sehr herabgekommen ist
A. Ghon (Prag).
Yasiljevid, J., Zur Therapie der tuberkulfisen nnd tuber-
kulotoxischen Diarrhoen mit Tannismnt. (Therapie der
Gegenwart. Jg. 55. 1914. S. 381.)
Tannismnt ist eine Verbindung von 1 Molekfil Wismutoxyd mit
2 Molekfilen Gerbs&ure nnd wird in Tablettenform von der chemischen
Fabrik Heydn in den Handel gebracht. Es hat bei der Behandlnng
tuberkulfiser Diarrhoen gnte Erfolge gezeitigt, selbst bei Fallen mit
ansgedehnten tnberknlfisen Geschwfiren des Dfinn- nnd Dickdarmes.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Jesionek, Zur Lichtbehandlnng des Lnpns. (Deutsche med.
Wochenschr. 1914. 8. 895.)
Das Finsenverfahren bernht auf der Annahme, daB die bakterien-
totende Kraft des Lichtes den Lnpns heilt.
Wichtiger ist die entzfindungserregende Ffthigkeit.
Demgem&S erzielte Vert Heilnng schon dnrch Anwendnng nicht-
konzentrierten Lichtes, des 8onnenlichtes, des Lichtes der Queck-
silberdampfuviollampen.
Im Lnpusherde sind wenige Tnberkelbazillen, aber reichlich
spezifische Giftstoffe vorhanden, die an nnd ffir sich keine groBe
chemische Hinneignng znm menschlichen Hautgewebe haben nnd die
zun&chst die Faserstoffe des Bindegewebes, dann auch dessen Zellen
angreifen, die sich wieder zn wuchernden embryonalen Keimzellen
zurfickverwandeln. Ans den Blutgef&flen gehen die Lymphocyten an
die Stellen des geschfidigten Gewebes fiber, nm es gegen das gesnnde
Gewebe abzuscblieflen (Tnberkelbildnng). Auch die Lymphocyten
sind durch das tnberkulfise Gift ver&ndert (Plasmazellen). Das aus
dem Blute austretende Serum fiberschwemmt das Gewebe nnd ffihrt
den vorhandenen Antistoffen das Komplement zn, das die spezifischen
Ambozeptoren befahigt, ihre immnnisatorischen Antikorperkrfifte zu
entfalten. Georg Schmidt (Berlin).
Bemmler, Walter, Ein interessanterFall von Tuberkulose
beim Pferde. (Berl. tier&rztl. Wochenschr. Jg. 30. 1914. 8.635.)
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Taberknlose.
443
Ein 15 Jahre altes Pferd zeigte sich bei der Schlachtung mit
Tuberkulose der Lunge, des Brustfells, der Leber and Milz behaftet.
Kallert (Berlin).
Junack, H., tiber das Vorkommen von Geflttgeltuberkel-
bazillen beim Schweine. II. Mitteilung. (Zeitschr. f.
Fleiscb- u. Milchhyg. Jg. 24. 1914. 8. 272.)
Als Ergfinzung zu friiheren Untersuchungen wird fiber die ein-
gehende Prttfung von Tuberkelbazillenkulturen berichtet, die aus
tuberkuldsem Material vom Schweine gewonnen worden waren. Auf
Glyzerinkartoffeln wuchsen in den zwei nfiher untersuchten Fallen
Reinkulturen von saurefesten Stabchen, die alle Eigenschaften der
Geflfigelbazillenkulturen hatten. Hinsichtlich ihrer Pathogenitat fur
kleine Yersuchstiere zeigten beide Stfimme ein wesentlich ver-
schiedenes Verhalten. Der eine Stamm hatte namlich eine nur ge-
ringe Pathogenitat ffir Hfihner, wahrend der andere Stamm ffir
Manse und Hfihner starke und ffir Kaninchen nur geringe Patho¬
genitat aufwies und vor alien Dingen bei Hfihnern das typische
Bild der natfirlich vorkommenden Tuberkulose erkennen liefi.
Bei der histologischen Untersuchung ergab sich, dafi die Ge-
flfigeltuberkelbazillen auch im SchweinekSrper Tuberkel ohne Riesen-
zellen zu bilden scheinen, genau so wie es auch im Geflfigelkorper
die Regel zu sein scheint.
Durch diese Untersuchungen sowie durch die Untersuchungen
in England und Dfinemark wird aufs neue dargetan, welche grofie
Rolle die Geflttgeltuberkelbazillen bei der Entstehung der Schweine-
tuberkulose spielen. Dieser Umstand mufi bei alien Impfversuchen
mit Material vom Schweine an Meerschweinchen, worauf Verf. be-
sonders aufmerksam zu machen ffir nfitig halt, berficksichtigt werden,
da derartige Yersuche in ihren oft atypischen Resultaten von diesen
Gesichtspunkten aus beurteilt werden mfissen, z. B. die Unter-
sachungen von Joest fiber Latenz der Tuberkelbazillen.
Poppe (Berlin).
Joest, E., Einige Bemerkungen zu der Arbeit von
M. Junack: Uber das Vorkommen von Geflttgel¬
tuberkelbazillen beim Schweine. (Ebenda. S. 293.)
Mit Bezug auf den letzten Satz in der vorstehenden Arbeit von
Junack bemerkt Verf., daft die Bezugnahme in diesem Zusammen-
hang irrefdhrend sei. Erstens habe Verf. seine Untersuchungen tiber
die Frage der Latenz der Tuberkelbazillen nur zum kleinsten Teile
an tuberkulosen Schweinen angestellt, zum grofiten Teile vielmehr an
tuberkulfisen Rindern sowie an mit Reinkulturen des Typus bovinus
und humanus experimentell infizierten Meerschweinchen. Zweitens
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444
Taberkniose.
konnen die vier Falle vom Schweine nicht als mfiglicherweise durch
Gefliigeltuberkejbazillen hervorgerufen angesehen werden, weil in
diesen Tier Fallen der Impfversuch an Meerschweinchen ein positives
Ergebnis hatte, d. h. es bekamen die geimpften Meerscbweinchen
eine allgemeine Tuberkulose vom Typus der ansgebreiteten Impf-
tuberkulose, so dafi es sich nicht um „atypische Results te“ ge-
handelt hat.
Die vom Verf. auf Grand umfangreicher Untersuchungen be-
tonte Tatsache, dafi in den Lymphdrfisen latente Tuberkelbazillen
(d. h. des Typns bovinns und hnmanns) nicht vorkommen, erffihrt
also dnrch die neneren Feststellnngen fiber das Vorkommen yon
Geflfigeltuberkelbazillen beim Schweine keinerlei Einschrfinkung.
Poppe (Berlin).
Mitchell, A. Philp., The milk question in Edinburgh. (Edin¬
burgh med. Journ. 1914. April.)
Von 201 in ebenso viel Verkaufsstellen entnommenen Milchproben
enthielten 41 = 20 Proz. durch den Tierversuch nachweisbare
Tuberkelbazillen. Im mikroskopischen Prfiparat wurden nur dreimal
Bazillen gefunden.
Verf. betont die Gefahren, die sich aus diesem ungfinstigen
Untersuchungsresultat ergeben, und weist auf die grofie H&uflgkeit
der boyinen Tuberkulose bei Edinburgher Kindern hin. Er fordert
energische tierfirztliche Eontrolle der Milchlieferanten und empfiehlt
ausgedehnte Anwendung der in England wenig ublichen Sterilisierung
der Milch. Kurt Meyer (Berlin).
Xeyerhoff, W., Der mikroskopische Nachweis von Tuber¬
kelbazillen bei offener Lungentuberkulose derRinder.
(Berl. tierarztl. Wochenschr. Jg. 30. 1914. S. 551.)
Durch die Untersuchung der Schleimproben yon 76 tuberkulose-
verdachtigen Rindern sollte festgestellt werden, ob bei der mikro¬
skopischen Untersuchung des ausgehusteten oder des direkt ent¬
nommenen Lungenschleims dfter Tuberkelbazillen nachgewiesen
werden konnen. Verf. kommt zu dem Ergebnis, dafi ffir den mikro¬
skopischen Nachweis von Tuberkelbazillen bei offener Lungentuber¬
kulose der Rinder die Methode der direkten Schleimentnahme nach
Mttller, Wiemann, Jonske bei Tieren, bei denen kfinstlich
Husten nicht ausgelbst werden kann, nicht zu entbehren ist Bei
Tieren jedoch, bei denen kfinstlich Husten ausgeldst werden kann,
ist die Methode der direkten Entnahme von Luftrfihren- und Bronchial-
schleim der Methode der indirekten Entnahme mittels des Baut¬
in an nschen Lungenschleimfangers nur um 3 Proz. uberlegen.
Kallert (Berlin).
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Tuberkulose.
445
Sdiarr, Die Entnabme von Lungenschleim bei Rindern
zar Feststellung der offenen Lungentuberkalose.
(BerL tier&rztl. Wochenschr. 1914. S. 426.)
Mitteilnng des Verf., dafi er jetzt bei der Entnabme von Material
aus der Trachea nach vorgenommener Tracheotomie anstatt Watte-
b&uschchen solche von komprimierter Seide, die sich bei 150° gat
sterilisieren l&fit, anwende. Derartig sterilisierte Seideb&uschchen,
an einem Draht befestigt, sind bei Haaptner in Berlin gebrauchs-
fertig zn haben. Carl (Karlsruhe).
Jowett, W., Some observations on the tabercalin test.
(Joarn. of comp. Pathol, a. Therap. Vol. 27. 1914. p. 129.)
Die vergleichende Prtlfung des Wertes der verschiedenen Tuber-
knlinisationsmethoden beim Rinde (Subkntan-, Ophthalmo-, Intra-
dermoreaktion) hatte das Ergebnis, dafi die Intradermoreaktion der
8nbkntanmethode mindestens an die Seite zu stellen ist. Der Vor-
teil der Intradermoreaktion liegt in der Einfachheit ihrer Anwendung
(keine Temperatnrmessnngen) and darin, dafi Fehldiagnosen infolge
Temperatnrsteigernng aof nicht tuberkulbser Grand! age ausgeschlossen
sind. Eine Toleranz gegen Taberkulin tritt nicht ein, so dafi die
Reaktion nach einigen Tagen wiederholt werden kann. Im Gegen-
satz zn anderen Untersuchern konnte Vert einen besonderen Vorteil
der gleichzeitigen Ausfhhrung der Intradermo- and Sabkatanreaktion
in der Mehrzahl der Fftlle nicht beobachten. Wenn mehrere Methoden
angewendet werden sollen, so empflehlt es sich, zuerst die Intra¬
dermoreaktion (mit Vorteil mit der Ophthalmoreaktion zu verbinden)
auszuffihren and sp&t'er die Sabkatanmethode anzuwenden. Nach
Ansicht des Verf. ist ein Rind, das eine typische Intradermoreaktion
gibt, mit Taberkulose behaftet.
Zor Anstellang der Reaktion ist die Schwanzfalte am ge-
eignetsten. Positive Reaktion ist durch diffuse Oder knotchenartige
Schwellangen in der Haat gekennzeichnet, die am 3. Tage nach der
Impfang am starksten sind and einige Tage bestehen bleiben.
Poppe (Berlin).
Salvisberg, Die Intra-Dermo-Reaktion von Tuberkulin.
(Schweiz. Arch, t Tierheilk. Bd. 56. 1914. S. 362.)
Mo ass a and Man to ax hatten eine nene Methode der Tuber-
kolinreaktion beim Rinde, die Intra-Dermo-Reaktion, angegeben (Rec.
de M6d. v^terin. 1908. p. 500), die bequemer und empfindlicher als die
sabkatane Tuberkulinisation sein sowie anter Aasschlafi jeder All-
gemeinreaktion verlaufen sollte. Die Angaben der beiden franzo-
sischen Autoren hat Verf. nachgepriift and dabei gefunden, dafi die
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446
Tuberkulose.
Intra - Dermo - Reaktion unter heftigen Allgemeinerscheinungen ver-
lauft und yiel unzuverlassigere Resultate als die subkutane Method©
gibt, denn von 13 tuberkulosen Rindern reagierten nach der intra-
kutanen Injektion von Tuberkulin nnr 6 positiv.
Kallert (Berlin).
Lindner,Die Tnberknlinreaktionen beim Schweine. (Arb.
a. d. Kais. Gesundheitsamte. Bd. 48. 1914. S. 293.)
Die Temperatur gesnnder veredelter Lauferschweine mittlerer
Wuchsigkeit im Alter bis zn 3 Monaten schwankt in der Regel
zwischen 39 und 40°. 40° kann vorubergehend um einige Zehntel
Grad iiberschritten werden. Etwa yom 4. Monate ab bewegt sich
die Temperatur mehr zwischen 38,7 und 39,5°; 40° wird nicht mehr
iiberschritten. Subkutane Einspritzung von 0,1—0,3 Tuberkulin kann
zuweilen auch bei gesunden Schweinen eine Temperatursteigerung
bis 41° zur Folge haben. Eine nach der Einspritzung yon Tuber¬
kulin erfolgende Temperatursteigerung auf mehr als 41°, wobei die
Differenz gegen die vorhergehende Abendtemperatur mindestens 1 0
betrSgt, ist bei L&uferschweinen als positive Tuberkulinreaktion an-
zusehen. Bei altereu Schweinen diirfte dies schon fur Temperaturen
gelten, die hdher liegen als 40,5°. Yon 16 sicher tuberkulosen und
reaktionsfkhigen Schweinen zeigten samtliche nach subkutaner Ein¬
spritzung eine nach obigem typische Tuberkulinreaktion. Das Tem-
peraturmaximum wurde nach 10—16 Stunden erreicht, 40® jedoch
zuweilen schon nach 6 Stunden uberschritten. — Glyzerin ruft hSuflg
eine von der des Tuberknlins dem Grade und der Dauer nach nur
wenig verschiedene Intrakutanreaktion hervor. — Von 20 tuber-
kulftsen Schweinen gaben 15 und von 37 tuberkulosefreien Schweinen
eines mit Alttuberkulin eine IntrakutanreaktioD, die als positiv an-
gesehen werden mu£te. Fur intrakutane Anwendnng empfiehlt sich
glyzerinfreies Tuberkulin. Epikutan- und Augenprobe mit Alttuber¬
kulin eignen sich nicht zur Feststellung der Schweinetuberkulose.
Hetsch (Hannover).
Rautmann, Die praktische Durchfiihrung des staatlich
anerkannten Tuberkulosetilgungsverfahrens in der
Provinz Sachsen und dem Herzogtum Anhalt. (Deutsche
tierarztl. Wochenschr. 1914. S. 33.)
Im Berichtsjahre 1912/13 waren an das Tilgungsverfahren 2312
Bestfinde angeschlossen, in denen 27845 Binder auf das Vorhanden-
sein von Tuberkulose gepriift warden. Die Zahl der entnommenen
Proben und die bei der Untersuchung festgestellten Resultate werden
vom Verf. eingehend geschildert, worauf einige Vorschlage bezug-
lich der praktischen Durchfiihrung des Tilgungsverfahrens folgen.
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Tuberkulose.
447
Die fibrigen Ausfiihrungen beziehen sich auf die Entnahme von
Sputum behufs Untersuchung auf Tuberkelbazillen. Die dabei ein-
geschlagene Methode wird ausfiihrlich dargelegt. Der Verf. steht
auf dem Standpunkte, dafi das sogenannte unblutige Verfahren (Ent¬
nahme von Material mittels eines Lungenschleimfangers) gegenfiber
der Entnahme yon Schleim mittels Trokariierung der Luftrdhre den
Vorzug verdiene. Carl (Karlsruhe).
yan Es, L., Einige Faktoren in der Bekfimpfung der
Hfihnertuberkulose. (Berl. tierfirztl. Wochenschr. 1914.
S. 575.)
Auf Grand eigener Beobachtungen und der yon anderen Autoren
mitgeteilten Erfahrungen erfirtert Verf. einige fur die Bekampfung
der Hdhnertuberkulose wichtige Punkte. Da sich das Tuberkulin
als sehr brauchbares Mittel zur frfihzeitigen Erkennung auch der
Hdhnertuberkulose erwiesen hat, so ware auf diesem Wege vor allem
der Gefahr der Einschleppung der Tuberkulose durch neu angekaufte
Hiihner leicht zu begegnen. Die neu angekauften Tiere diirften erst,
nachdem sie eine bestimmte Quarantfine durchgemacht haben, wfihrend
welcher sie der Tuberkulinprobe unterworfen werden, dem alten Be-
stande einverleibt werden. Eine weitere Infektionsgefahr ist ver-
bnnden mit dem Gebrauch, unausgeweidetes Gefliigel fttr Nahrungs-
zwecke yon Gefliigelhandlern oder anderen Lieferanten zu beziehen.
Durch unzweckmfifiige Behandlung der Schlachtabfaile kann dann
leicht Tuberkulose yerursacht werden. Deshalb ware es empfehlens-
wert, alle von geschlachtetem Gefliigel stammenden Abfaile zu ver-
brennen. Als weitere Infektionsquelle konnen frei herumfliegende
VSgel, neben den fur Tuberkulose sehr empfauglichen Sperlingen vor
allem Tauben, in Betracht kommen. Diese Gefahr ist besonders dann
nicht zu vernachiassigen, wenn in den benachbarten Hfihnerhbfen
Tuberkulose herrscht. Endlich darf auch die Moglichkeit einer In-
fizierang von Hiihnern durch tuberkuldses Saugetiermaterial nicht
ohne weiteres verworfen werden, wenn auch bisher die Ansichten
der verschiedenen Autoren fiber diesen Punkt noch nicht fiberein-
stimmen. Es empfiehlt sich also, alles tuberkulose Saugetiermaterial
vom Hfihnerhofe fernzuhalten. — Zwecks Ausrottung der Tuberkulose
in einem Bestande ist es nfitig, zunfichst alle aiteren Hiihner abzu-
schlachten, da diese am meisten mit Tuberkulose behaftet sind. Die
zuriickbleibenden Tiere mfissen der Tuberkulinreaktion unterworfen
werden, wobei alle positiv oder zweifelhaft reagierenden Hiihner aus-
zumerzen sind. Zur gleichen Zeit mfissen die Staile und Gerfite des
Hfihnerhofes grfindlich gereinigt und desinfiziert werden. Von grofier
Wichtigkeit ist endlich die allgemeine hygienische Uberwachung des
Bestandes. Kallert (Berlin).
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448
Tuberkalose.
Calmette, A. et Gu6rin, C., Contribution 4 l’6tude de l’im-
munit£ an tituberculeuse chez les bovid6s. (Ann. de
l’lnst. Pasteur. T. 28. 1914. p. 330.)
Die in Azeton und Benzin lftslichen Lipoide der Tuberkelbazillen
besitzen keine Schutzwirkung. Die in der ublichen Weise herge-
stellten Tuberkuline zeigen eine sichtbare Wirkung, die aber nur in
oiner VerzSgerung der Dauer der Entwicklung der Infektion be*
«teht Dnrch Hitze abgetotete Tuberkelbazillen, die anf gewbhnlichen
Glyzerinnahrbbden gezuchtet wurded, haben eine geringe Schutz-
wirkung, die wohl anf kleine, in den Bazillen zur&ckgehaltene Tuber*
kulinmengen zurfickzufuhren ist. Das von abgetdteten Bazillen
etammende und von Tuberkulin befreite, intakte Bazillenprotoplasma
ist ohne jede Schutzwirkung.
Verff. haben in einer fruheren Arbeit dargetan, dafi Binder durch
Impfung mit kleinen Mengen von lebenden, durch l&ngere Passagen
in Bindergalle abgeschw&chten Tuberkelbazillen widerstandsf&hig
.gemacht werden gegen eine sp&tere Infektion mit vollvirulentem
Material. Diese Toleranz der Binder beruht auf der Gegenwart von
lebenden, von der Schutzimpfung im Organismus verbliebenen
Tuberkelbazillen, welche lOsliche Immunkbrper produzieren, die durch-
«us verschieden von den auf Eulturmedien erzielten sind.
Gildemeister (Posen).
Xdndner, Einige Heil- und Immunisierungsversuche mit
Timotheebazillen gegen Tuberkulose an Meer-
schweinchen, Eaninchen und Ziegen mit Bemer-
kungen fiber den Verlauf der Ziegentuberkulose nach
galaktogener Infektion. (Arb. a. d. Eais. Gesundsheitsamte.
Bd. 48. 1914. S. 112.)
Timotheebazillen sind bei subkutaner und intraperitonealer Ein-
verleibung auch grofler Mengen fur Meerschweinchen find Eaninchen
im allgemeinen nicht pathogen.
Heilung kunstlich erzeugter Meerschweinchen- und Eaninchen-
tuberkulose Oder Immunisierung gegen diese wurde durch subkutane
oder intraperitoneale Behandlung mit Timotheebazillen nicht erzielt.
Nach intramammS.rer Infektion der Ziegen mit 5 mg Binder-
tuberkelbazillen entstand eine im Laufe von 5—8 Wochen zum Tode
fuhrende allgemeine tuberkulose Erkrankung. Intravendse und sub-
Jcutane Behandlung mit Timotheebazillen war ohne EinfluB auf den
Verlauf. Das Inkubationsstadium betrug 11 Tage.
Hetsch (Hannover).
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CentralHatt fflr Bakterlologle etc. L Abt Referate.
Bd. 83. HO. 15. =asssK=ssB^aa
Ausgegeben am 3. August 1913.
ImmnnitSt8forsehnng.
Weichardt, W., Ergebnisse der Immanitfttsforschang,
experimentation Therapie, Bakteriologie and
Hygiene. Bd. I. Berlin (J. Springer) 1914. Pr. broach. 20 M.
Das vorliegende Bach erscheint als Fortsetzong der friiheren
„Jahresberichte fiber die Ergebnisse der Iramanit&tsforschnng", die
schon frtiher besondere Obersichten fiber die wichtigsten and im
Vordergrande des Interesses stehenden Kapitel der Immunit&tswissen-
schaft brachten. Die Znsammenstellang Ton Einzelreferaten fiber
die neneren Arbeiten dieses Gebietes sind fortgefallen. Den Inhalt
des Werkes bilden folgende Arbeiten: 1. Fitzgerald: Die wissen-
schaftliche T&tigkeit des hygienischen Laboratorinms des United
States Public Health Service. — 2. Eisenberg, Uber Matationen
bei Bakterien and anderen Mikroorganismen. — 3. Klimmer: Spezi-
fische Diagnostik, Prophylaxe and Therapie des dorch den Bang-
schen Bazillns vernrsachten Abortus. — 4. Petruschky: Taber*
kalose-Immnnit&t. — 5. Fitzgerald: Neaere Forschangen fiber
Poliomyelitis anterior in Amerika. — 6. Gay, Typhasimmnnisierong.
— 7. D5rr: Neaere Ergebnisse der Anaphylaxieforschung. —
8. Vauglian: Die Ph&nomene der Infektion. — 9. Sleeswijk: Die
Spezifizit&t Eine znsammenfassende Darstellung. — 10. SBpfle:
Das Wesen des Impfschutzes im Lichte der neneren Forschangen. —
11. Rothacker: Uber den neaesten Stand der biochemischen
Methoden zum Nachweis parenteraler Verdaanngsvorg&nge (Abder-
haldensche Reaktion, Weichardtsche Reaktion and E. Rosen*
thals Serumdiagnose der Schwangerschaft).
Die periodische Heransgabe zosammenfassender aosfuhrlicher
Obersichtsreferate fiber besonders aktnelle Arbeitsgebiete der mikro-
biologischen Wissenschaft nnter Heranziehung berufener Spezialforscher
ist ein sehr dankenswertes Unternehmen, dem man anch in seiner
nenen Form besten Erfolg wQnschen mafi. Hetsch (Hannover).
Mnch, Hans, Die Immunitatswissenschaft. Eine knrz-
gefaflte Ubersicht fiber die biologische Therapie and
Diagnostik ffir Arzte and Stadierende. 2. vSllig amge-
arbeitete Aufl. 286 S. mit 6 Tafeln and 7 Abbildnngen im Text
Wfirzbnrg (Cart Eabitzsch) 1914. Preis geh. 8 M., geb. 9 M.
Erato Abt. Befer. Bd. 68. Ho. IS. 29
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450
ImmanltStsforschiing.
Das Muchsche Bach, „Die Immunitfttswissenschaft*, das nun-
mehr in 2. vfillig nmgearbeiteter Anflage erschienen ist, gibt in acht
verschieden grofien Abschnitten einen kurz gehaltenen Uberblick fiber
die Immunit&tserscheinungen and fiber die Mfiglichkeiten von prak-
tischer Anwendang dieser Erscheinungsformen. Nach einer knrzen
Erorterung der Begriffe „Immunit&t und Virulenz“, sowie der aktiven
nnd passiven Immanisiernng im allgemeinen behandelt Verf. in
knappen, skizzenartigen Umrissen die Immnnisiemng gegen Gifte,
die dorch giftige Leibesbestandteile wirkenden Erreger, die Uber-
empfindlichkeit, den Begriff des AntikSrpers and seine diagnostische
Bedeatung, die Chemotherapie nnd zam Schlusse die einzelnen In-
fektionskrankheiten and ihre Beziehangen zar Immunit&tswissenschaft.
Das Eigenartige and Fesselnde des Baches liegt indessen nicht allein
in der yorzfiglichen Darstellnng and in dem glfinzenden Stile des
Verf., sondern vielmehr in der stark persfinlichen Note, die alle
Mnchschen Bficher so anregend gestaltet and aaszeichnet. Diese
Eigenart hebt das Bach aas dem Rahmen der gewfihnlichen Lehr-
bficher heraos. Es bringt nicht, wie dies bei vielen Lehrbfichem
sonst der Fall zu sein pflegt, eine kritisch gehaltene, flfissig ge-
schriebene Literaturzusammenstellang, sondern betont vor allem das
Problematische, die Idee der einzelnen Immnnit&tsvorg&nge and sacht
den Leser za selbst&ndigem Denken anzaregen und fur eigene ge-
dankliche Oder praktische Anteilnahme, insbesondere an den nnge-
lfisten Fragen, zu gewinnen. Dieser stark subjektive Einschlag des
Baches macht dasselbe nicht nur fur die firztliche Allgemeinheit zu
einem interessanten Lesestoff, sondern das Bach bietet aach den
Fachgenossen, die wie Verf. selbst gerne eigene Bahnen wandeln,
darch die eigenartige Behandlang der Materie eine recht anregende
Unterhaltung. Baerthlein (Wfirzbnrg).
K&mmerer, Hugo, Die Abwehrkrfifte des Kfirpers. Eine
Einffihrung in die Immnnitfitslehre. (Aas Natar und
Oeisteswelt. Sammlung wissenschaftlich-gemeinverst&ndlicher Dar-
stellangen. Bd. 479.) 93 S. mit 32 Abbild. im Texte. Leipzig und
Berlin (B. G. Teubner) 1915. Preis geh. 1 M., geb. 1,25 M.
Das Bfichlein ist in erster Linie fur den wissensdurstigen Laien
bestimmt, der, wie Verf. in seinem Vorwort hervorhebt, ein Recht
hat, etwas yon den Tatsachen der biologischen Forschung zu er-
fahren. Das Bfichlein dfirfte seinen Zweck durchans erffillen. Verf
hat es yerstanden, in flfissiger, zumeist leichtverst&ndlicher Form
eine Ubersicht fiber die wichtigsten Tatsachen der Immunitatslehre
zu geben. Gildemeister (Posen).
Wright, A. E., Technik yon Gummisaugkappe und Glas-
kapillare und ihre Anwendung in der Medizin und
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Immnnit&tgforechnng.
451
Bakteriologie. Ubersetzt von Martha Marquardt. Jena
(Gustay Fischer) 1914. Preis M. 7,50.
Das englische Original des nnnmehr in deutscher Ubersetzung
▼orliegenden Werkes ist seinerzeit in Bd. 54 S. 186 dieses Central-
blatts besprocben worden. Es kann daher anf diese Besprechnng
verwiesen werden. Durch die tlbersetzong wird die Aneignnng der
originellen and vielseitiger Anwendung f&kigen Technik fiir dentsche
Forscher wesentlich erleichtert. Kurt Meyer (Berlin).
HJeliaelis, L. and Adler, Die S&ureagglutination durch
Salzs&ure. (Zeitschr. f. ImmunitStsforsch. Orig. Bd. 23. 1914.
S. 327.
Verff. wenden sich gegen die Angabe Sgalitzers, nach der
das Agglntinationsoptimam der Typhnsbazillen bei Verwendung yon
8alzshnre bei einer viel hdheren Wasserstoffionenkonzentration liege,
als sie mit den S&ure-Salzgemischen organischer Sauren gefnnden
wird. Sie weisen daranf hin, dad sowohl die Bazillen selbst wie
ausgelaugte N&hrbodenbestandteile Sinre binden, ein Umstand, der
bei den Acetatgemischen wegen ihrer Regulatorenwirkung nicht znr
Geltung kommt. Die Wasserstoffionenkonzentration kann daher nicht
nach der Yerdonnung der Salzs&ure berechnet, sondern mud direkt
elektrometrisch bestimmt werden.
Verflf. haben sich dieser Aufgabe nnterzogen and fanden, dad
anch die Wasserstoffionenkonzentration der optimal agglutinierenden
SalzsftureverdOnnung bei etwa 4-10 -5 , also entsprechend dem frflher
mit den S&ure-Salzgemischen gefnndenen Werte, liegt. Um Qberhaupt
Agglutination zn erzielen, die in der hochverdiinnten S&urelbsnng
wegen der geringen Elektrolytmenge ansbleibt, ist Znsatz von NaCl
erforderlich. Kurt Meyer (Berlin).
Kritschewsky, J. L., Uber die Eigenschaften bakterieller
Agglutinine und Pr&zipitine yegetabilischer Her-
kunft. (Zeitschr. t Immunitytsforsch. Orig. Bd. 23. 1914. S. 331.)
Die in den S&ften yon Cotyledo Scheideckeri enthaltenen, anf
Bakterien agglutinierend und pr&zipitierend wirkenden Substanzen
sind auderordentlich thermostabil. Die Agglutinine werden erst bei
144°, die Pr&zipitine auch bei dieser Temperatur nicht zerstOrt.
Durch Pepsin und Trypsin werden sie nicht angegriffen. Sie sind
nur zum Teil dialysabel. Bei 57° nimmt innerhalb 4 Tagen die
Agglutinin- und Pr&zipitinmenge ah Oder yerschwindet ganz. Auch
im Eisschrank tritt allm&hlich eine Abschwftchung ein.
Auf Eiweifi, Peptone und Fermente wirken die S&fte yon Coty¬
ledo ebenfalls prSzipitierend, ebenso auf eiweififreien Ham gesunder
Menschen.
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452
Immnmt&tsforschang.
Eiweiflreaktionen geben die Sftfte Ton Cotyledo nicht.
Tiersernm ist ohne Einflufl anf die Bakterienagglutination dnrch
den Saft Ton Cotyledo.
Die Agglntinine nnd Prftzipitine werden Ton den Antigenen ge-
bnnden. Ans Bindungsversnchen ergibt sich, daft sie keine Vielheit,
sondern eine einheitliche Snbstanz darstellen.
Die gebundenen AntikSrper lassen sich weder dnrch Erw&rmen
anf 70° noch dnrch Znsatz Ton n/10 Salzs&ure abspalten.
Beim Filtrieren dnrch Chamberlandfilter F werden die Agglntinine
nnd Pr&zipitine zurfickgehalten. Enrt Meyer (Berlin).
Thoni, J. und T hay sen, A. C., Versnche znr Herstellnng
Ton spezifisch wirkenden Getreideantiseris fur den
Nachweis Ton MehlTerf&lschungen. Erste Mitteilnng.
(Zeitschr. f. Immunitytsforsch. Orig. Bd. 23. 1914. S. 83.)
Das in den Getreidearten Roggen, Weizen nnd Gerste enthaltene
Eiweifi l&fit sich darch fraktionierte Ausf&llnng mit Ammonsnlfat in
zahlreiche Terschiedene EiweiBkSrper zerlegen. Die mit einzelnen
dieser EiweiBkSrper hergestellten pr&zipitierenden Antisera zeigen
eine bedentend starker ansgepr>e Spezifizit&t als die mit dem Ge-
samteiweifl erzengten Sera. Enrt Meyer (Berlin).
Lagrange, E., M6canisme de Faction de l’anhydride car-
boniqne snr l’h6molyse. (Zeitschr. t Immunit&tsforsch. Orig.
Bd. 23. 1914. S. 66.)
Eohlens&nre wirkt an sich h&molytisch anf gewaschene rote
BlntkSrperchen. Die H&molyse wird gehemmt durch Hypertonic des
Mediums nnd dnrch Seram.
Die Seramh&molyse wird durch Eohlens&nre gehemmt. Diese
Wirknng ist eine Fnnktion der Wasserstoffionen. Schwache organische
S&nren Ton gleicher Wasserstoffionenkonzentration wie eine ges&ttigte
Eohlens&urelosung, z. B. 1 ( ao —Vioo N-Glykol- und Milchs&nre, heramen
die Seramhamolyse in gleicher Weise wie diese. Die Hemmnng be-
raht wahrscheinlich darauf, dafi die Bindung des Eomplementendst&cks
Terhindert wird. Enrt Meyer (Berlin).
Freund, H., Uber die biologische Wirknng bestimmter
Eiweifispaltprodnkte. (Pharm. Zentralhalle. Jg. 55. 1914.
S. 803.)
Znsammenfassende Besprechnng. Nach Ansicht des Verf. ist der
Diaminosanregehalt nicht allein fQr die Giftigkeit der EiweiBspalt-
prodnkte ansschlaggebend. Sie beraht Tielmehr anf einer eigen-
artigen Gesamtkonstitntion. Die Auffindung der giftigen Eigenschaften
des Histons nnd der Protamine ist fUr das Verstandnis mancher
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Immunit&tsforscimng;. 453
krankhaften Erscheinungen yon praktischer Bedeutung, z. B. scheint
sie bei der Pankreasnekrose eine wichtige Rolle zn spielen.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
y. Behring, E., Experimentelle Analyse nnd Theorie der
anaphylaktischen nnd apotoxiscben Vergiftung.
(Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1857.)
Anf Grand seiner Untersuchnngen ist Verf. zn der Uberzeugung
gelangt, dafi erst mit der Erkenntnis yon der wesentlichen Bedentnng
der Blutpiattchen for die Entstehong des anaphylaktischen and
apotoxischen Vergiftungsbildes eine befriedigende Anaphylaxietheorie
geschaffen werden kann.
Das primnm movens im anaphylaktischen Prozefi ist die Agglu¬
tination der Blutpiattchen, die schliefilich mit Thrombocytolyse endet.
Im anaphylaktischen Anfall sinkt die Blutplattchenzahl auf einen
Bruchteil des ursprunglichen Wertes.
Die Vermutung, dafi bei der aktiyen Sensibilisierung eine Blut-
piattchengeneration entsteht, die mit der Bildung des anaphylaktischen
AntikSrpers eng zusammenhangt, und dafi bei passiyer Sensibilisierung
der anaphylaktische Antikdrper yon den Blutpiattchen gebunden wird,
konnte einwandsfrei noch nicht bestatigt werden; sie wird aber
wahrscheinlich gemacht durch die Beobachtung, dafi die Blutpiattchen
mit Pferdeseram sensibilisierter Meerschweinchen in yiel hOherem
Grade durch Pferdeseram alteriert werden als die unbehandelter Tiere.
Die Feststellung der Blutpiattchenagglutination macht viele Ma¬
her schwer zu deutende Erscheinungen auf dem Anaphylaxiegebiet
verstandlich. Sie legte zunachst den Gedanken nahe, dafi der blitz-
schnelle Tod im anaphylaktischen Anfall auf embolische Prozesse in
den Hirngefafien zurUckzufuhren sei. In der Tat konnten in den
Kapillaren und kleinsten Arterien der Pia und des Plexus chorioideus,
zumal am Scheitelpunkt yon Verzweigungen wandstandige und ob-
struierende Thrombocytenanhaufnngen festgestellt werden.
Bemerkenswert ist, dafi alle die Substanzen, die bei intravenSser
Injektion anaphylaxieabnliche Erscheinungen heryorrufen, auch in
yiyo und vitro die Blutpiattchen energisch angreifen.
Es fragt sich nun, inwieweit durch diese Befunde die Fried-
bergersche Theorie erschuttert wird, nach der der anaphylaktische
Anfall durch eine Proteolyse des Antigens und die dabei entstehenden
giftigen Spaltprodukte das Anaphylatoxin bedingt ist. In yitro sind
in der Tat proteolytische Yorgange nachweisbar, und auch die Tat-
sache, dafi bei sensibilisierten Tieren injiziertes Antitoxin bedeutend
schneller yerschwindet als bei unvorbehandelten, scheint auf pro¬
teolytische Prozesse hinzudeuten. Verf. fand aber, dafi gerade im
akuten anaphylaktischen Shock eine solche Antitoxinabnahme nicht
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454
Immunit&tafonchang.
nachweisbar ist. Als zwingender Beweis gegen die Friedb erge r-
sche Theorie kSnnte diese Beobachtung nur d&nn gel ten, wenn die
Kurve der Denaturation des Antitoxineiweifies einen branchbaren
Index abgibt auch far die nichtantitoxischen Serumproteine. Dies
glaubt aber Verf. darans schliefien zn kSnnen, dafi bei der Antolyse
zytzoymfrei gemachten Serums der Antitoxingehalt abnimmt, dagegen
unverftndert bleibt, wenn durch vorheriges Inaktiyieren die Antolyse
verhindert wird.
Der Mechanismus der perakuten anaphylaktischen Yergiftung
ware demnach in physikalischen Yorg&ngen zu suchen, indem ent-
weder beim Znsammentreffen yon Antigen nnd AntikSrper die Blut-
flussigkeit in einer die Blutpiattchen schadigenden Weise verandert
wird, Oder indem die Blntplattcben direkt durch das antigene Serum
alteriert werden. Kurt Meyer (Berlin).
Weil, Bichard, Studies in anaphylaxis. (Journ. of med.
Research. Vol. 30. 1914. p. 299.)
Bei passiy anaphylaktischen Meerschweinchen ist die bei intra-
venSser Injektion tSdlich wirkende Dosis des Antigens urn so geringer,
mit je grSBeren Mengen Antiserums die Tiere sensibilisiert sincL
Ebenso ist der isolierte Uterus solcher Tiere bei der Daleschen
Yersuchsanordnung urn so empfindlicher gegen das Antigen, je starker
die Tiere sensibilisiert waren. Aus der GrSfie der noch Anaphylaxie
auslSsenden Antigendosis kann man daher Schl&sse auf den Anti*
kSrpergehalt der Tiere ziehen.
IntravenSse Injektion grofier Antiserummengen schtttzt gegen
das gleiche Antigen sensibilisierte Meerschweinchen in gewissem
Grade yor der Wirkung einer nachfolgenden intravenSsen Antigen-
injektion. Der Grad dieses Schntzes geht aber der Menge der zirku*
lierenden AntikSrper nicht parallel, sondern ist bedeutend geringer.
Die Ursache ist in der grSBeren Ayiditat der zelluiaren im Yergleich
zu den zirkulierenden AntikSrper zn snchen. Diese ergibt sich
darans, daB intravenose Injektion des Antigens eine yollkommene
Desen sibilisati on des Uterus herbeifQhrt, wahrend die zirkulierenden
AntikSrper nicht abgesattigt werden, so dafi das Blut frische Meer¬
schweinchen auch jetzt noch passiy zu sensibilisieren vermag. Wird
das Antigen jedoch subkutan injiziert, so erfolgt keine Desensibili-
siernug der Organe, vielmehr werden die zirkulierenden AntikSrper
abgesattigt Bei langsamer Resorption des Antigens yermSgen also
die zirkulierenden AntikSrper dieses yon den fixen fernzuhalten.
Diese Tatsachen erkiaren die Beobachtung, dafi durch intrayenSse
Injektion grofier Antigenmengen auch immunisierte Meerschweinchen
getStet werden kSnnen, und dafi das Serum antianaphylaktischer
Tiere normale Meerschweinchen noch passiy zn sensibilisieren yermag.
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ImmnaiUtsforaohimg.
455
Ein dnrch geringe Antigenmengen partiell desensibilisierter
Uterus wird dnrch grofie Antigenmengen noch zn Kontraktionen ge-
bracht. Ebenso wird ein dnrch untertSdliche Antigenmengen partiell
desensibilisiertes Meerschweinchen dnrch grofie Antigenmengen noch
getOtet. Diese Beobachtnngen lassen sich dnrch teilweise AntikOrper-
sfittigung nicht erkl&ren. Denn wenn bei der passiven Sensibili-
siernng die Antisernmmenge znr Herbeifhhrnng einer tOdlichen
Anaphylaxie dnrch kleine Antigenmengen nicht ausreicht, so wirken
anch sehr grofie Antigenmengen nicht tbdlich.
Wahrscheinlich bernht daher die flerabsetznng der anaphylak-
tischen Empfindlichkeit anf verSnderten Bedingnngen des AntikSrpers.
Vielleicht sind diese in der Anwesenheit von Antigen in den Zellen
zn snchen. Hierfttr spricht, dafi Znsatz yon Antigen zu der Tanch-
flOssigkeit des isolierten sensibilisierten Uterus dessen Empfindlichkeit
herabsetzt. Dafi der Uterns partiell desensibilisierter Tiere Antigen
enthalt, ergibt sich darans, dafi der Uterns gegen Kaninchensernm
sensibilisierter Meerschweinchen nach intrayenSser Injektion yon
Pferdesernm - Kaninchenantisernm, nicht nnr anf Kaninchensernm,
sondern anch anf Pferdesernm reagiert, also neben den eigenen anch
noch die als Antigen zugefiihrten AntikSrper enthalt. Yollkommene
Desensibilisiernng wfirde nach dieser Theorie dann eintreten, wenn
die Antigenmenge in den Zellen so grofi wird, dafi sie die Reaktions-
fShigkeit der AntikCrper ganz anfhebt.
Wird ein Meerschweinchen dnrch intraperitoneale Injektion grofier
Mengen yon Pferdesernm-Kaninchenantisernm passiv sensibilisiert, so
bleibt der isolierte Uterns etwa 16 Tage lang in abnehmender St&rke
empfindlich gegen Pferdesernm. Gleichzeitig entwickelt sich in ihm
Uberempfindlichkeit gegen Kaninchensernm und anch im Serum treten
AntikOrper gegen Kaninchensernm an!
Die gefhndenen Tatsachen sind far das Verst&ndnis der Eiweifi-
immnnitAt yon Bedentnng. Mit sehr grofien Dosen Serum vorbehan-
delte Tiere sind relatiy wenig uberempfindlich. Urn eine Schntz-
wirknng kreisender Antikbrper, die den Zutritt des Antigens zn den
zellnl&ren AntikOrpern yerhindern, kann es sich nicht handeln, da
im Serum keineswegs ein besonders grofier AntikOrpergehalt nach-
weisbar ist. Wahrscheinlich bedingen daher in den Zellen ent-
haltene Antigenreste die relative Unempfindlichkeit. Trotz dieser
geringen Empfindlichkeit lassen sich diese Tiere nnr dnrch grofie
Mengen Antigen desensibilisieren. Anf hohen Antikbrpergehalt der
Zellen l&fit sich dies nicht znrnckfnhren, denn der isolierte Uterns
zeigt geringe Empfindlichkeit. Am wahrscheinlichsten ist die An-
nahme, dafi die Antikbrper in den Zellen mit Antigenresten in einem
Gleichgewichtsznstand stehen, so dafi nnr sehr grofie Antigenmengen
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Original frum
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456 Immanit&teforBchiing.
eine Bindung weiterer Antikfirper nnd damit eine Desensibilisierung
herbeifiihren kSnnen.
Gegen die Bedeutang der Antigenreste in den Zellen far die
Herabsetznng der Empfindlichkeit scheint die Tatsache zu sprechen,
daB sich desensibilierte Tiere durch Antiserum ebenso leicbt anaphy-
laktisch machen lassen wie frische. Verf. erkl&rt dies damit, daB
die nen injizierten Antikorper an nene Rezeptoren gehen nnd hier
von dem an die an anderen Stellen lokalisierten Antikdrper ge-
bnndenen Antigen nicht beeinflufit werden. Andererseits scheint sich
die RoUe der Antigenreste anch darans zu ergeben, dafi bei aktiv
anaphylaktischen Tieren grOBere Dosen des Antigens znr Auslbsnng
des Anfalls erforderlich sind als bei passiv sensibilisierten.
Knrt Meyer (Berlin).
Weil, Richard, Experiments in antisensitization. A con¬
tribution to cellular dynamics in immunity. (Zeitschr.
f. Immunit&tsforsch. Orig. Bd. 23. 1914. S. 1.)
Verf hat friiher gezeigt, daB Meerschweinchen, die mit Kaninchen-
serum vorbehandelt sind, sich mit Kaninchenimmunserum nicht passiv
anaphylaktisch machen lassen, und diesen Zustand als aktive Anti¬
sensitisation bezeichnet. Er stellte jetzt fest, daB dieser Zustand
wenigstens 68 Tage bestehen kann, daB er ferner nicht absolut ist,
sondern durch groBe Mengen Immunserum iiberwunden werden kann.
Ferner lassen sich Meerschweinchen auch passiv in den Zustand
der Antisensitisation versetzen. So verhalten sich Tiere, denen das
Serum eines gegen Kaninchenserum immunisierten Meerschweinchens
(Anti-Antiserum) prim&r injiziert ist, refraktftr gegen die passiv sen-
sibilisierende Wirkung eines Pferdeserum-Eaninchenimmunserums.
Das Anti-Antiserum hbt seine antisensibilisierende Wirkung
sowohl bei gleichzeitiger Injektion mit dem Antiserum wie bei vorher-
gehender Oder nachfolgender aus. Es hat also sowohl schhtzende wie
heilende Wirkung. Jedoch auch bei vorhergehender Injektion des Anti-
Antiserums wird ein Teil des Antiserums von den Zellen gebunden,
wie die Untersuchung des isolierten Uterus ergibt. Dieser reagiert
nicht nur gegen das Antiserum selbst, sondern auch gegen das Antigen
des Antiserums anaphylaktisch, und zwar auch dann, wenn das Serum
einen Uberschufi an Anti-Antik5rpern enth8.lt. Die Zellen mhssen
also gleichzeitig sowohl Antigen (Antiserum) wie AntikOrper (Anti-
Antiserum) enthalten, ohne daB diese einen besonderen EinfluB anf-
einander ausiiben. AUmfthlich tritt aber eine gegenseitige Neutrali-
sierung ein.
Die Tatsache, daB das Anti-Antiserum seine antisensibilisierende
Wirkung auf die Zellen auch noch austibt, wenn diese bereits den
anaphylaktischen Reaktionskbrper verankert haben, lftBt sich vielleicht
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ImmnnitataforgchoBg.
467
daf&r geltend machen, dafi anch von den Zellen bereits gebundenes
Toxin dnrch grofie Antitoxinmengen noch nentralisiert werden kann.
Andererseits wire nach den angef&hrten Versnchen ans der Tatsache,
dafi freies Antitoxin im Seram kreist, nicbt zn schliefien, dafi weitere
Antitoxinznfnhr fiberflttssig sei. Um die letzten Spuren des Toxins
in den Zellen zn neutralisieren, wSren eben sehr grofie Antitoxin-
mengen erforderlich.
Der Umstand, da6 die Antisensitisation ohne merkbare Keaktion
verljuft, obwohl es sich dabei nm eine an den Zellen sich abspielende
Antigen-AntikOrperreaktion handelt, spricht gegen die DOrrsche
Annahme, dafi die prim&r toxische Wirkung der Antisera darauf be-
rnht, dafi ihre Antikdrper mit dem in den Zellen enthaltenen Antigen
reagieren. Enrt Meyer (Berlin).
Ctard, Fraser B., Studies upon anaphylaxis and its rela¬
tionship to immunity. (Journ. of med. Research. VoL 31.
1916. p. 206.)
Als Hanptstfitze der zellul&ren Theorie der Anaphylaxie gilt die
Tatsache, dafi bei der passiven Sensibilisierung die Ausldsung des
Anfalls erst nach einem gewissen Inkubationsstadium moglich ist.
Verf. stellte demgegentlber bei Meerschweinchen fest, dafi unmittelbar
nach der intravendsen Injektion des sensibilisierenden Serums durch
das ebenfalls intravenOs injizierte Antigen ein anaphylaktischer An-
fall ausgelOst wird. Allerdings pflegt dieser nicht so heftig zu sein,
•wie wenn bis zur Antigeninjektion eine gewisse Zeit verstreicht.
Weiter wird f&r die zellul&re Theorie geltend gemacht, dafi mit
wiederholten grdfieren Antigeninjektionen sensibilisierte Tiere weniger
«mpfindlich sind als einmal vorbehandelte Tiere, und dafi ihr Serum
trotzdem einen besonders hohen Gehalt an anaphylaktischen Anti-
k6rpern aufweist Empfindlichkeit und AntikGrpergehalt des Serums
■gehen also nicht parallel Verf. konnte nun nachweisen, dafi auch
bei der passiven Sensibilisierung durch grbfiere Mengen eines der-
artigen Serums relativ geringe Empfindlichkeit erzeugt wird. Er
schliefit daraus, dafi das Serum neben den anaphylaktischen auch
immunisierende AntikOrper enthS.lt. Dafi es sich dabei um Anti-
fermente handelt, die dem Antigenabbau entgegenwirken, hSlt er fiir
nnwahrscheinlich. Er nimmt vielmehr sekundSr gebildete Fermente
an, die auf die giftigen Spaltprodukte des Antigens eingestellt sind
und diese durch weiteren Abbau unschSdlich machen.
Kurt Meyer (Berlin).
Weinberg, M. et Sdgnin, P., Anaphylaxie et 6osinophilie.
(C. r. Soc. de Biol T. 76. 1914. p. 686.)
Schlecht hat bei Serumanaphylaxieversuchen festgestellt, dafi
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468
Immnmt&tsfonchimg.
der Prozentsatz der Eosinophilen im Blute 24—72 Stnnden nach der
intraperitonealen Prfifungsinjektion ansteigt. Die Versuche der Verff.
ergeben aber, dab kein Zusammenhang zwischen anaphylaktiscber
Krise and Anstieg der Blnteosinophilen besteht. In den Fallen, wo
diese Ph&nomene einander folgen, handelt es sich am ein Zasammen-
treffen, das als direkte Wirkang des Antigens anf die blatbildenden
Organe der sensibilisierten Tiere anznsehen ist.
Aach die Angabe von Schlecht andSchwenka, dafi dienacb
intraperitonealer Priifangsinjektion aaftretende H&afnng yon Eosino¬
philen im Lnngengewebe eine Wirkang des Anaphylatoxins sei, ist
nach Ansicht der Verff. nicht zatreffend. Es handelt sich vielmehr
am eine spontane lokale Eosinophilic, die keineswegs anf Anaphyl-
atoxinwirkang bernht. Gildemeister (Posen).
Sains, Gottlieb, Uber antigene Eigenschaften tierischen
Eiweibes. (Biochem. Zeitschr. Bd. 67. 1914. 8.357.)
Die aaf der HShe der Verdanang gewonnene Thoracicnslymphe
des Handes reagiert im Anaphylaxieversnch artspezifisch. Hieraas
ist za schlieben, dab artspezifisches Eiweib schon zwischen Darmwand
and Blntstrom anftritt, and dab zwischen diesem Bint- and dem
Nahrnngseiweib ein direkter Zusammenhang besteht
Lenkocyten reagieren im Anaphylaxieversnch wie andere freie
Zellen art- and organspeziflsch.
Cerebrospinalflflssigkeit reagiert wie Blatsernm, ein Beweis, dab
das normale Liquoreiweib aas dem Blnte stammt. Festzastellen w&re
noch, ob das pathologisch yermehrte Eiweib etwa aas zerfallenen
Lenkocyten Oder Gewebszellen herstammt. In einem Falle lbste
Paralyseliqnor bei zwei mit Menschenleakocyten and bei einem mit
Kaninchenmuskelplasma yorbehandelten Meerschweinchen lebhafte
Anaphylaxieerscheinangen aas. Vier andere Versnche mit Tabes-
and Paralyseliqnor verliefen jedoch negativ.
Nach der Spezifizit&t des tierischen Eiweibes labt sich folgende
Skala aafstellen: 1. art- nnd organspeziflsch: Erythrocyten, Leako-
cyten, Spermatozoon, 2. artspezifisch: Blatsernm, Eiereiweib and -gelb,
8. nicht artspezifisch: a) organspeziflsch: Eristallinse, b) in gewissem
Grade organspeziflsch: Uvea, c) weder art- noch organspeziflsch;
Organplasma, 4. nicht antigen: a) allgemein: Gelatine, abgebantes-
Eiweib, b) fur die einzelne Tierart: arteigenes 8eram.
Kart Meyer (Berlin).
Blamenthal, Anaphylaxie and intrakntane Injektion.
(BerL klin. Wochenschr. 1915. 8.154.)
Vert konnte Meerschweinchen dnrch intrakntane Iqjektion
yon Pferdesernm anaphylaktisieren, so dab sie nach Ablanf von
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Immunitytsforschrtng.
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3 Wochen bei intravenflser Zufuhr von Pferdeserum typischen anaphy-
laktischen Shock zeigten.
Die Tiere warden jedoch viel starker anaphylaktisch, wenn zur
sensibilisierenden intrakntanen Injektion nicht reines Pferdeserum,
sondern Diphtherietoxin-Antitoxingemische benntzt warden. Es ge-
nugten hier ganz minimale Mengen, nm die Tiere gegen Pferdeserum
anaphylaktisch zu machen.
Auch durch intrakutane Einspritzung des Behringscheu
Diphtherieschutzmittels, das ja auch aus einem Toxin - Antitoxin-
gemisch besteht, gelang es, Meerschweinchen zu sensibilisieren.
Bei den intrakutan vorbehandelten Tieren zeigt sich eine lokale
Uberempfindlichkeit der Haut, die sich bei der intrakntanen Be-
injektion in spezifischer Hautreaktion aufiert.
Schmitz (Greifswald).
Esch, 0 ., ftber eine neue Hautreaktion in der Schwanger-
schaft. EinigeBemerkungen zu der Arbeit von Engel-
horn und Wintz. (Mfinch. med. Wochenschr. 1914. S. 1116.)
Yerf. hat bereits vor 2 Jahren Versuche daruber angestellt, ob
Schwangere eine spezifische Uberempfindlichkeit der Haut gegenQber
Plazentaextrakt bei intrakutaner Injektion zeigen. Er konnte wohl
etwas st&rkere Beaktionen als bei Nichtgraviden beobachten. Da
es sich aber nur urn quantitative Unterschiede handelte, und da
Gravide nacb den Yersuchen Fromm es auch auf subkutane Injek-
tionen von Binderserum im Gegensatz zu Normalen mit prallem
Odem reagieren, so trag er Bedenken, die Beaktion als spezifisch
anzusehen.
Die aufierordentlich gftnstigen Ergebnisse, uberdie Engelhorn
und Wintz berichten, sind wohl auf die noch nicht mitgeteilte
Methode zurhckzuftLhren, nach der sie ihren Plazentaextrakt herstellen.
Kurt Meyer (Berlin).
Zinsser, Hans and Dwyer, J. G., On the immunization of
animalswith bacterial proteotoxins (anaphylatoxins).
(Journ. of experim. Med. Vol. 20. 1914. p. 387.)
Meerschweinchen zeigen nach intravenbser Injektion subletaler
Mengen von Anaphylatoxin, dargestellt aus Typhusbazillen und Meer-
schweinchenserum, zun&chst eine etwas herabgesetzte Widerstands-
f&higkeit gegenftber einer zweiten Injektion des Giftes. Erst nach
drei bis vier Tagen macht diese einer Besistenzsteigerung Platz, die
nach etwa zwei Wochen ihren Hbhepunkt erreicht, aber noch nach
zwei Monaten nachweisbar ist
Der Grad der Besistenzsteigerung ist nicht sehr erheblich.
Niemals werden mehr als l J /a— 2 tSdliche Dosen vertragen. Deswegen
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460
Immanit&taforaciiang.
und auch wegen der langsamen Entwicklung durfte ihr for das
Zustandekommen der Antianaphylaxie keine ausschlaggebende Rolle
zukommen, wenn sie auch dabei beteiligt sein mag. Dagegen kfinnte
sie yon Bedentnng sein fur die Resistenz gegenuber bakteriellen
Infektionen, wenn man die Mfiglichkeit akzeptiert, dafi solche Gifte
bei der bakteriellen Toxamie mitspielen. Kurt Meyer (Berlin).
Zinsser, Hans and Dwyer, Janies G., Proteotoxins (anaphyla-
toxins) and virulence. (Journ. of experim. Med. Vol. 20.
1914. p. 582.)
Nach Friedberger dargestelltes Anaphylatoxin (Proteotoxin)
wirkt aggressinartig, d. h. es rnft mit subletalen Mengen von Bak-
terien injiziert den Tod heryor. Die Wirkung ist nicht spezifisch,
sondern tritt auch mit anderen Bakterien ein, als zur Giftdarstellung
gedient hatten. Wirksam sind nur Mengen, die mindestens die H&lfte
der an sich letalen Doris betragen.
Die Wirkung beruht nicht auf einer Hemmung der Phagocytose.
Dagegen diirfte sie mit der Leukopenie zusammenh&ngen, die durch
das Anaphylatoxin hervorgerufen wird.
Es liegt nahe anzunehmen, dafi die Wirkung der Aggressin-
exsudate Bails durch ihren Gehalt an Anaphylatoxin bedingt ist,
zu dessen Entstehung alle Bedingungen gegeben sind. Die angebliche
Ungiftigkeit der Exsudate erkl&rt sich wohl damit, dafi Anaphyla¬
toxin erst in grSfler Mengen und bei intravenOser Injektion giftig
wirkt.
Vielleicht spielt das Anaphylatoxin auch bei der nach dem In-
kubationsstadium einsetzenden Ausbreitung der bakteriellen Infektion
eine Rolle. Es wUrde sich so die dabei eintretende Leukopenie er-
kl&ren. Kurt Meyer (Berlin).
Bordet, Jules et Zunz, Edgard, Production d’anaphyla-
toxine dans le s6rum traits par de l’agar 6pur6 de
son azote (pararabine). (Zeitschr. £ Immunit&tsforsch. Orig.
Bd. 23. 1914. S. 42.)
Gegen die Bordetschen Yersuche der Anaphylatoxindarstellung
mit Agar war von Friedberger eingewandt worden, dafi das ge-
bildete Gift aus den im Agar enthaltenen Eiweifibeimengungen ent-
standen sein kSnnte.
Yerff. stellten aus Agar ein fast vbllig stickstoffreies Kohle-
hydrat, das sogenannte Pararabin, dar. Auch mit diesem liefi sich
durch Yermischen mit frischem Meerschweinchenserum Anaphylatoxin
darstellen, wfthrend bei Verwendung inaktivierten Serums die Gift-
bildung ausblieb. Hieraus ist zu schliefien, dafi das anaphylaktische
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Immtmit&taforschnng. 461
Gift sehr wahrscheinlich nicht dnrch Proteolyse des Antigens, son-
dern ans Bestandteilen des Serums selbst entsteht.
Kurt Meyer (Berlin).
Bordet, Jules et Znnz, Edgard, Le s6rum traits par l’agar
epur6 de son azote (pararabine) se proPolyse-t-il?
(Zeitschr. £. Immunity,tsforsch. Orig. Bd. 23. 1914. S. 49.)
Bei 2—3 st&ndiger Einwirknng von Meerschweinchensernm auf
stickstoffhaltigen Agar oder fast vollig stickstoffreiem Pararabin tritt
eine Znnahme des freien alipbatischen Aminostickstoffs sowie manch-
mal eine solche des gesamten Nichteiweifistickstoffes ein. Sie bleibt
ans, wenn anf 56° erhitztes Meerschweinchensernm verwandt wird.
Als Snbstrat der Proteolyse sind znm mindesten teilweise die Serum-
eiweifikOrper anznsehen.
Unter denselben Bedingnngen wie die Proteolyse tritt anch die
Bildung anaphylaktischen Giftes ein. Inwieweit beide Erscheinungen
im Znsammenhang miteinander stehen, 1S.61 sich znrzeit nicht sicher
sagen. Knrt Meyer (Berlin).
Znnz, Edgard et Gyorgy, A propos de la toxicity des pro¬
poses et de l’anaphylaxie par ces composes. (Zeitschr.
f. Immunit&tsforsch. Orig. Bd. 23. 1914. S. 296.)
Heteroalbnmose in Mengen bis 30 eg nnd Protalbnmose bis zu
20 eg wirken auf Meerschweinchen von 250 g Gewicht bei intra-
venSser Injektion nicht giftig.
Nach Injektion von 25—30 eg Protalbnmose sterben die Tiere
nnter Erscheinungen, die in gewissen Pnnkten (Temperatursenknng,
Kr&mpfe) dem Symptomenkomplex des anaphylaktischen Shocks fthneln,
in anderen aber (Atmung, Gerinnbarkeit des Blntes) sich von ihm
unterscheiden.
Intravendse Injektion von 75 eg Heteroalbnmose fiihrt oft, aber
nicht immer, nach mehreren Stnnden znm Tode nnter allm&hlich ein-
tretendem Temperatnrabfall nnd hochgradigem Aszites.
Bei dem mit Hetero- oder Protalbumose vorbehandelten Meer¬
schweinchen wird dnrch intravenOse Einspritznng von Heteroalbumose,
Protalbnmose oder Ochsensernm, nicht aber von Pferdeserum ein
anaphylaktischer Anfall ansgelSst, doch ist dieser nach Reinjektion
der Albnmosen meist sehr leicht nnd bleibt bisweilen ganz ans.
Auf die gleiche Art hergestellte Hetero- nnd Protalbumose-
pr¶te scheinon sich in ihrem Sensibilisierungsvermogen unter¬
scheiden zn kfinnen. Knrt Meyer (Berlin).
Jobling, James W. nnd Petersen, William F., Znr biologischen
Bedeutung der ungesattigten Fettsauren. (Zeitschr. f.
Immunitatsforsch. Orig. Bd. 23. 1914. S. 71.)
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462
Immunitattforschung.
Die Seifen der ungesattigten FettsSuren hemmen die tryptischen
and leukoproteolytischen Fermente. Die Hemmung ist proportional
der Jodzahl der Fettsauren und deren DispersitStszustand. Durch
Aufhebang des ungesattigten Charakters wird die Hemmungswirkung
znm Yerschwinden gebracht.
Tuberkelbazillen enthalten ungesSttigte FettsSuren, die verseift
stark hemmend wirken. Auch verkSste Gewebe enthalten ungesSttigte
Lipoide, die die Yerdauung hemmen. Durch Enfernung dieser KOrper
mittels Ather- oder Chloroformextraktion wird das verkSste Gewebe
der Trypsinverdauung zugSnglich. Die Hemmungskdrper gehen in
den Extrakt tiber. Durch Jodbehandlung — SSttigung der unge-
sSttigten FettsSuren — wird das verkSste Material leichter verdaulich.
Das Serumantitrypsin besteht aus den ungesSttigten FettsSuren
und deren Lipoidverbindungen im Serum. Es wird durch Ather oder
Chloroform geldst. Durch Yerseifung des an sich wenig hemmend
wirkenden Ather- oder Chloroformextraktes l&flt sich die voile anti*
tryptische Hemmungskraft wieder herstellen. Durch JodsSttigung
durch Wasserstoffsuperoxyd, sowie auch durch Einwirkung von Jod-
kalium und -Natrium wird die antitryptische Wirkung des Serums
aufgehoben.
Antitrypsinfreies Serum, gewonnen durch Chloroform- oder Ather-
extraktion, durch AnsSuren und Filtrieren oder durch Jodeinwirkung,
wirkt hSchst giftig. Schon teilweise Beseitigung des Antitrypsins
genugt, um toxische Wirkung zu erzeugen. Der Tod wird durch
drei Faktoren bedingt: eine sofortige intravaskulSre Gerinnung, durch
Freiwerden der SerumeiweifikOrper, die somit den Fermenten zu-
gSnglich werden, und durch Bildung toxischer Spaltprodukte aus dem
Serumeiweifi durch Selbstverdauung. Hirudin und Natriumcitrat
schutzen gegen das Gift, als Serotoxin bezeichnet, nicht, Narkose
etwas. Mit Gift vorbehandelte Tiere zeigen eine erhShte, jodierte
Tiere verminderte Resistenz.
Anaphylatoxinbildung beruht auf Adsorption der Serumlipoide
mit dadurch folgender Freilegung des Serumeiweifles. Mit Meer-
schweinchenserum behandelte Bakterien fallen der Autolyse nicht
anheim und zeigen erhShte Resistenz gegen Trypsin, bedingt durch
Adsorption des 8erumantitrypsins.
Seifenldsungen toten Meerschweinchen unter akuten Symptomen,
die den anaphylaktischen gleichen. Kurt Meyer (Berlin).
Hauptmann, Alfred, Das Wesen der Abwehrfermente bei
der Abderhaldenschen Reaktion. (Munch.med.Wochenschr.
1914. S. 1167.)
Durch halbstundiges Erhitzen auf 53 0 werden die Abwehrfermente
unwirksam. Durch Zusatz von Meerschweinchenserum werden sie
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Imnmnititaforschang. 463
reaktiviert. Sie sind also nach dem Ambozeptor-Eomplementtypns
gebaut.
In ihrer bisherigen Form arbeitet die Abderhaldensche
Beaktion mit nngleichen Komplementmengen nnd mufi daher zn nn-
genanen Resnltaten fhhren. Verf. empfiehlt daher, sie khnftig mit
inaktiviertem Sernm, das mit Meerschweinchensernm komplettiert
wird, auszufahren.
Nach vorl&uflgen Versuchen des Verf. hat es den Anschein, als
ob sich die Abwehrfermente anch mittels Eomplementbindnngsreak-
tion nachweisen lassen warden. Enrt Meyer (Berlin).
Flatow, L., Znr Frage der sogenannten Abwehrfermente.
(Mfinch. med. Wochenschr. 1914. S. 1168.)
Vertweist die von Abderhalden, Holle nnd Stranfi sowie
von Wildermnth gegen seine fruheren, die Unspezifizit&t der Ab¬
wehrfermente ergebenden Versnche erhobenen Einwande zurfick.
Anf Grand neaer, nnter Berucksichtigung aller FehlermOglich-
keiten ausgefuhrter Versnche kommt Verf zn dem Ergebnis, dafi die
proteolytische Wirknng eines Serums gegen gekochte Organe aus-
schliefilich yon der Fermentkonzentration des Serums nnd der Menge,
der Oberfl&che nnd der organischen Eigenart des Substrates abh&ngig
ist. Bei den yon ihm untersuchten inneren Erkrankungen, sowie bei
der Gravidit&t liefi sich eine elektive, also spezifische Steigerung
nicht nachweisen.
Dafi eine Organspezifizit&t im Sinne der Immnnit&tslehre bestehen
kann, will Vert nicht bezweifeln; die Cytotoxine liefern ein Beispiel
hierfhr. Auch proteolytische Vorg&nge mbgen hierbei eine Rolle
spielen. Bei Verwendung gekochter Organe sind sie aber nicht
nachweisbar. Enrt Meyer (Berlin).
t. Domains) A. nnd Bsrsieck, W., Znr Frage der Abwehr¬
fermente. (Milnch. med. Wochenschr. 1914. 8.1558.)
Von 66 F&llen yon Grayiditat gaben 62 Abban yon Plazenta
sowie hknfig anch anderer Organe wie Leber, Schilddrhse, Niere,
Gehirn nnd Earzinomgewebe. 23 Tnmorfklle gaben sehr verschiedene
Resnltate. Bei positiyem Ansfall warden h&nfig anch Plazenta sowie
andere Organe abgebant, ohne dafi sie dnrch Metastasen Oder andere
VerSnderungen beteiligt waren. Bei der Untersuchnng anderer Erank-
heitsfaile warden recht widerspruchsvolle Resnltate erhalten. Eine
f6r die praktische Diagnostik anch nur entfernt ausreichende tTber-
einstimmung zwischen dem Ausfall der Abderhaldenschen Reak-
tion nnd dem objektiyen Befnnd war jedenfalls nicht zu konsta-
tieren. Versnchsfehler halten Verff. fhr ansgeschlossen. Sie sind yiel-
mehr der Meinnng, dafi das Seram neben spezifischen anch nnspezi-
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464
Im manit&tsforschnng.
fische Fermente enthalt. Einen Beweis hierfur sehen sie darin, daft
unter 66 Seren 26mal das eigene koagnlierte Serum abgebaut wurde.
Dominieren die spezifischen Fermente, so failt das Resultat im
Abderhaldenschen Sinne aus, w&hrend in anderen Fallen daa
spezifische Resultat latent bleibt Kurt Meyer (Berlin).
Otto, R. und Blumenthal, G., Erfahrungen mit dem Abder*
haldenschen Dialysierverfahren. (Deutsche med. Wochen-
schr. 1914. S. 1836.)
Gravidensera bauen fast regelmafiig Plazenta ab. Dem positives
Ausfalle der Reaktion kommt aber nur eine beschrankte diagnostic
sche Bedeutung zu, da auch andere Sera, besonders die yon Krebs*
kranken, mit Plazenta eine positiye Ninhydrinreaktion geben. Da*
gegen spricht der negatiye Ausfall der Reaktion mit grofler Wahr-
scheinlichkeit gegen eine bestehende Graviditat.
Das Serum yon Dementia praecox-kranken Manuern gibt ziemlich
regelmafiig mit Testes, oft mit Gehirn, stets aber auch mit Plazenta
eine positiye Reaktion. Andererseits werden Testes auch yon andereu
Krankenseren und dem Serum Grayider abgebaut. Der positiye
Ausfall der Abderhaldenschen Reaktion mit Hodensubstrat ist
deshalb ebenfalls nur yon beschrankter diagnostischer Bedeutung.
Eine Organspezifizitat der sogenannten Abwehrfermente im Sinne
Abderhaldens ist nicht nachweisbar.
Fur die allgemeine Praxis ist die A bderhal den sche Reaktion
wegen ihrer Fehlerquellen nicht zu empfehlen.
Kurt Meyer (Berlin).
Eder, Arthur, Uber die Abderhaldensche Schwanger-
schaftsreaktion. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1839.)
Von 58 Grayidenseren gaben 57 Abbau mit Plazenta, ebenso
9 Puerperalsera aus den ersten 3 Wochen, wahrend 2 aus der
6. Woche negativ reagierten.
Positive Reaktion gaben aber auch 4 von 6 Pyosalpinxsera, 10
von 12 Karzinomsera und 6 von 11 Luessera.
Es kann also nur ein negativer Ausfall der Reaktion, der das
Vorhandensein von Graviditat mit grdfiter Wahrscheinlichkeit aus*
schlieflt, diagnostisch verwertet werden. Kurt Meyer (Berlin).
Oeller, Hans und Stephan, Richard, Kritik des Dialysier-
verfahrens und der Abwehrfermentreaktion. (Deutsche
med. Wochenschr. 1914. S. 1557.)
Da mit der absoluten Spezifizitat der Abderhaldenschen
Reaktion bei Graviditat das ganze Dialysierverfahren fallt, unter*
zogen Verff. 100 Gravidensera und 100 normale Oder pathologische
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Immunit&teforschang.
465
Sera, fast ausschlieBlich von Mfinnern stammend, der Untersuchung
auf Abbau gegentiber Plazentargewebe. Neben einem fast regel-
mfifiigen Abbau der Plazenta durch Gravidenserum, konnten Verff..
auch bei einer gauzen Anzahl Seren yon normalen und organiscb
krauken Individuen mSnnlichen Geschlechts ganz eindeutig „ Abwehr¬
fermente" auf Plazentareiweifl nachweisen. Daneben wurde eine
gauze Reihe zweifelhafter Reaktionen beobachtet.
Es folgt hieraus, daB entweder die Methode als solche zur
Losung biologischer Probleme ungeeignet ist, oder daB die theoretische
Voraussetzung des gauzen Forschungsgebiets auf irriger Basis beruht.
Bei der Untersuchung vordialysierter Sera kamen Verff. zu dem
Ergebnisse, daB der Schwerpunkt der Vordialyse nicht in der Er-
leichterung des Ablesens des Reaktionsausfalles durcb Wegfall eigen-
dialysabler Kfirper berubt. Es werden vielmehr autifermentative
Korper entfernt, die die Proteolyse abzuschwachen oder ganz auf-
zuheben vermCgen.
Nach Ausscbaltung dieser fermentbemmenden Kfirper baut fast
jedes Serum Plazeuta ab. Bei Verdunnung der Sera scheint aber
eine spezifische Komponente zum Ausdruck zu kommen, indem bei
genQgender Verdunnung nur Gravidensera Plazenta abbauen. Das
Serum wurde also neben einem unspezifischen proteolytiscben Fermente
spezifische enthalten, die nach Ansicht der Verff. Ambozeptorcharakter
haben. Unter diesem Gesicbtspunkte muB die ganze Frage der Ab-
wehrfermente von neuem in Angriff genommen werden.
Kurt Meyer (Berlin).
Wegener, Erich, Zur Frage der Geschlechtsspezifizit&t
der Abderhaldenschen Abwehrfermente und fiber die
Beeinflussung der Abbauvorgange durch Narkotika.
(Munch, med. Wochenschr. 1914. S. 1774.)
Da in letzter Zeit von verschiedenen Seiten Zweifel fiber die
Spezifizitfit, besonders auch fiber die Geschlechtsspezifizitat der Ab¬
wehrfermente gefiuBert wurden, so untersuchte Verf. eine groBe Zahl
von Seren mfinnlicher und weiblicber Individuen auf Abbauvermfigen
gegentiber Hoden- und Ovariengewebe. Abbau von Hoden zeigten
stets nur mfinnliche, solchen von Ovarien nur weibliche Sera, meist
von Patienten mit Dementia praecox stammend.
In mehreren Fallen fand Verf. wider Erwarten Abbau von Ge-
hirn. Bei nfiherer Nachforschung ergab sich, daB es sich urn Indi¬
viduen handelte, die langere Zeit Schlafmittel erhalten hatten. Die
experimentelle Prfifung an Hunden zeigte, daB auch bei diesen nach
Verabreichung von Brom, Opium und Paraldehyd, dagegen nicht von
Alkohol Abwehrfermente gegen Gebirn im Serum auftreten. Es ist
Erato AM. Ref. Bd. 63. No. 15. 30
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466
ImmunitSteforschung.
daher notwendig, das Seram von Patieaten erst za aatersnchen, wenn
sie l&ngere Zeit keine Schlafinittel genommen haben.
Kurt Meyer (Berlin).
Meyer-Betz, Friedr., Ryhiner, Peter and Schweisheimer, W.,
Zur Frage der Spezifizitat and klinischen Branch*
barkeit der Abderhaldenschen Reaktion. (Mfinch. med.
Wochenschr. 1914. S. 1211.)
Verff. kfinnen den ablehnenden Standpunkt anderer Autoren
gegenfiber der Abderhaldenschen Reaktion nicht teilen. Aller-
dings hat die Methode mit vielen Fehlerqnellen zn rechnen nnd
arbeitet darfiber hinans in manchen Fallen nicht spezifisch. Das
Seram von Graviden kann Karzinom, das yon KarzinomatSsen Plazenta
abbanen. Anch Sarkomsernm bant znweilen Karzinom ab. Eine
klinische Methode wie irgendeine chemische Reaktion ist das Dialy-
sierverfahren noch nicht; trotzdem yermag es der Klinik wertvolle
Anhaltspnnkte ffir die Diagnose zu liefern. Kurt Meyer (Berlin).
Frennd, R. nnd Brahm, C., Weitere Erfahrnngen mit der
Abderhaldenschen Reaktion allein nnd im Vergleich
mit der Antitrypsinmethode. (Mfinch. med. Wochenschr.
1914. S. 1664.)
Bei 103 Fallen yon sicherer Gravidit&t versagte das Dialysier*
yerfahren in 18,4 Proz. Yon 32 nicht Graviden, darnnter 10 Mannern,
gaben 17=63,1 Proz. eine positive Reaktion. Unter 135 Fallen fanden
sich also insgesamt 36 = 26,7 Proz. Versager.
Verff. wollen anf Grand dieser Resaltate die Spezifizitat der
Reaktion noch nicht bestreiten, halten aber die Dialysiermethode in
ihrer jetzigen Form ffir nntanglich.
Dnrch Yordialyse solcher Sera, die an sich viel mit Ninhydrin
reagierende Stoffe enthielten, warden die Resaltate etwas verbessert.
Die Yersnche Plants fiber positive Reaktionen bei der Digestion
von Serum mit anorganischen Snbstraten konnten bestfitigt werden.
Angesichts der praktischen Unbranchbarkeit der Abderhalden¬
schen Reaktion ffir die Schwangerschaftsdiagnose prfiften Verff. anch
die Antitrypsinmethode. Wenngleich anch mit dieser keine glfinzen-
den Resaltate erzielt warden, so war die Zahl der Versager doch
geringer als beim Dialysierverfahren. Ein weiterer Vorteil der
Methode ist ihre grofie Einfachheit. Kurt Meyer (Berlin).
v. Graff, Erwin nnd Saxl, Paul, Tiber die Verdannng von
Plazentapepton dnrch Serum — gemessen mit der
Formoltitration. (Med. Klinik 1914. S. 1387.)
Verff. prfiften die Frage des spezifischen Abbaus von Plazenta*
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Immanitttaforachnng. 437
pepton mit Hilfe einer neuen, die Peptonspaltung quantitativ be-
stimmenden Methode, der Formoltitration.
Es ergab sich hierbei kein Unterschied zwiscben Seren von Graviden
und Nichtgraviden. Beide banten vielmehr Plazentapepton ab.
Yerff. betonen aber, dafi diese Befunde nicht ohne weiteres zar
Kritik der mit anderen Methoden gemachten Yersnche herangezogen
werden dfirfen. Kurt Meyer (Berlin).
Hilsen, Georg, Untersuchungen liber Ferment- und Anti-
fermentwirkungen des Serums. (Biochem. Zeitschr. 1914.
S. 277.)
Verl stellte Paralleluntersuchungen daruber an, inwieweit das
Dialysieryerfahren und die optischeMetbode Abderhaldens fiber-
oinstimmende Resultate liefern, und ob bei positiver Abbaureaktion
auch eine Steigerung sonstiger proteolytischer Fermente Oder Anti-
fermente nachweisbar ist.
Die optische Methode lieferte nur in 21 yon 27 Fallen Resultate,
die mit dem klinischen Befunde harmonierten. Die beiden Abder-
haldenschen Methoden stimmteu in 20 yon 28 Untersuchungen
fiberein und entsprachen in 19 yon diesen der klinischen Diagnose.
Der Gehalt des Serums an peptolytischem Ferment, mit Glycyl-
tryptophan geprttft, sowie der Antitrypsingehalt des Serums gehen dem
Ausfalle der Abderhaldenschen Reaktion nicht parallel. Speziell
war bei Karzinom weit haufiger ein erhShter antitryptischer Titer
nachweisbar (unter 22 Fallen 14mal) als eine positiye Abder-
haldensche Reaktion (7mal).
Nur in wenigen Fallen stimmten alle vier Methoden uberein und
harmonierten mit dem klinischen Befunde. Kurt Meyer (Berlin).
Beumer, H., Zur Bewertung des Thymus- und Lymph-
drtisenabbaus bei Abderhaldens Dialysieryerfahren.
(M&nch. med. Wocbenschr. 1914. S. 1999.)
Aus der Thymus lafit sich kein den Anforderungen fur die
Abderhaidensche Reaktion gerecht werdendes, yon Blutelementen
freies Substrat herstellen, da die Parenchymzellen mit den Lympho-
cyten, also Blutelementen, identisch sind. Der positiye Ausfall der
Reaktion mit Thymusgewebe ist demnach nicht ohne weiteres im
Sinne einer Funktionsst5rung der Thymus zu verwerten.
Aus gleichen Grhnden ist auch der Abbau yon Lymphdriisen
nicht als spezifischer Organabbau anzusehen.
Ein positiver Abbau von Thymusgewebe ware vielleicht dann
als spezidsch zu verwerten, wenn das gleiche Serum Lymphdriisen-
gewebe nicht abbaut. Kurt Meyer (Berlin).
30 *
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468
Immimit&tBforBchuDg.
Nieszytka, L., Untersuchungen zum Abderhaldenverfahren.
(Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1519.)
Verf. suchte festzustellen, ob gegen die einzelnen Teile des
Nervensystems spezifische Abbaufermente gebildet werden. 7 Patienten-
sera zeigten keinen Unterschied im Abbau von Grofi- und Kleinhirn-
rinde. Dagegen liefien sich yom Kaninchen durch Immunisierung
mit Grofi- und Kleinhirnrinde Sera gewinnen, die nur das homologe
Antigen abbauten, aufierdem auch periphere Neryensubstanz. Den
Abbau yon Neryensubstanz erkl&rt Verf. damit, daft diese sich nicht
genugend von Fettsubstanzen und Bindegewebe befreien ULfit.
Gegen die yon manchen Autoren bebauptete Identit&t der Ab¬
baufermente mit den Ambozeptoren spricht einerseits das schnelle
Verschwinden der Abbaufermente nach der Immunisierung, anderer-
seits, dafi sich bei wiederholter Immunisierung keine Steigerung der
Fermentmenge nachweisen l&fit. Kurt Meyer (Berlin).
Fanser, A., tfber „passive M Ubertragung der Fermente
von Geisteskranken auf Kaninchen. (Mttnch. med.
Wochenschr. 1914. S. 1620.)
Wird mannlichen Kaninchen das Serum m&nnlicher Dementia
praecox-Kranker in Mengen von 2 ccm subkutan injiziert, so baut
ihr Serum am n&chsten Tage Kaninchen- und Stiertestikel, nicht aber
andere Organe ab. Ebenso baute das mit Serum weiblicher Dementia
praecox-Kranken vorbehandelte Kaninchen Ovarialsubstanz spezifisch
ab. Werden mannliche Kaninchen mit Serum weiblicher Oder weib-
liche mit Serum m&nnlicher Kranker vorbehandelt, so gewinnt ihr
Serum kein Abbau vermSgen, ebensowenig nach Injektion von Serum
Gesunder.
Vielleicht gelingt es auf dem Wege dieser passiven Ubertragung,
kleine Mengen Serum auf Abbauvermfigen gegenfiber den verschie-
densten Organen zu prfifen. Kurt Meyer (Berlin).
Schenk, Ferdinand, Uber den Nachweis von Abwehrfer-
menten (Abderhalden) in antibakteriellen Immun-
seren. (Wien. klin. Wochenschr. 1914. 8.886.)
Verff. konnte im Serum yon Kaninchen, die mit Bakterien vor¬
behandelt waren, keine speziflschen Abbaufermente nachweisen.
Damit ist jedoch nicht gesagt, dafi dies im Serum anderer Tiere Oder
des Menschen auch der Fall ist. Vielleicht waren die negativen
Kesultate dadurch bedingt, dafi die Sera einer 6—7 sttindigen Dialyse
unterworfen waren, was bei Kaninchen zur Erzielung einwandfreier
Resultate unbedingt notwendig ist
Sollten selbst spitere Versuche bessere Resultate ergeben, so
kame doch das Abderhaldensche Verfahren ftir praktisch-dia-
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Neue Literator.
469
gnostische Zwecke nicht in Frage, da die iiblichen serologischen
Uethoden viel einfacher anznwenden sind. Kurt Meyer (Berlin).
Hirsdi, Paul, Eine neue Methode zum Nachweis der Ab-
wehrfermente. Zugleich zweite Mitteilung zurFrage
ihrer Spezifizit&t. (Deutsche med. Wochenscbr. 1914. S. 1560.)
Das Prinzip der neuen Methode ist, die beim Abbau der Organ-
substrate eintretende Konzentrationszunahme des Serums mittels des
LOwe-ZeiBschen Interferometers zu bestimmen. Wahrend Normalsera
keine Konzentrationsver&nderung hervorbrachten, waren mit Graviden-
und Karzinomseren deutliche Unterschiede festzustellen, und zwar
bestand auch hier strenge Spezifizitat in der Abbauwirkung der Sera.
Verf. glaubt, daB seine Ergebnisse auch gegen die yon manchen
Autoren angenommene Beteiligung yon Adsorptionsyorg&ngen beim
Dialysieryersuch sprechen, da diese sich in einer Konzentrations-
abnahme bemerkbar machen mttBten. Kurt Meyer (Berlin).
Fetzer und Nippe, Zum Nachweis der Blutfreiheit der zur
Abderhaldenschen Beaktion verwendeten Substrate
. und Seren. (Miinch. med. Wochenschr. 1914. S. 2093.)
Zur Prfifung der Blutfreiheit der bei der Abderhaldenschen
Beaktion zur Verwendung kommenden Organsubstrate und Seven
empfehlen Verff. die Probe mit Leukomalachitgrun nnd Wasserstoff-
superoxyd. Sie iibertrifft an Sch&rfe alle anderen Methoden und
weist Hftmoglobin noch nach, wo dieses auf andere Weise nicht mehr
erkennbar ist. Der Blutgehalt der Organe und Sera ist nach den
Ergebnissen mit dieser Beaktion sicher in einer groGeren Zahl yon
F&llen als Fehlerquelle anzusehen, als viele Untersucher anzunehmen
geneigt waren. Andererseits l&Bt sich auch mit dieser Beaktion
zeigen, daB es tatsachlich mdglich ist, die Organe vSllig blutfrei zu
waschen. Kurt Meyer (Berlin).
Neue Literatur,
znsammengeetellt von
Prof. Dr. Otto Hamann,
Ober-Bibliothekar der Kdnlgl. Bibliothek in Berlin.
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CentralMatt (or Bakteriologle ete. L AIt Referate.
=== Bd. 63. No. 16. .— ■ - -
Atugegebm am 10. August 1915.
Typhus. — Paratyphus. — Coll. — Bohr.
TJhlenhuth, Olbrich and Messerschmidt, Typhusverbreitung
and Typhusbek&mpfung imFelde. (Med.Klinik. 1915.S. 149.)
Die bei den in Frankreich stehenden Trnppen vorgekommenen
TyphusfSlle sind ausschliefilich anf Infektion in mit Typhus durch-
seachten Ortschaften zurtickzuf&hren. Eine Infektion im deatschen
Aufmarschgebiete war durch die getroffenen Mafinahmen unmoglich
gemacht. Die Ansbreitang der Seache war in erster Linie durch
Kontaktinfektion bedingt
Die zor Bek&mpfang der Seache getroffenen organisatorischen
Mafinahmen, denen das bei der Typhusbekfimpfung im Siidwesten des
Eeiches bew&hrte Vorgehen znm Master diente, and die sich aach
aaf die franzdsische ZivilbevOlkerung erstrecken, werden eingehend
geschildert. Wegen Einzelheiten mufi anf die Originalarbeit ver-
wiesen werden. Kart Meyer (Berlin).
Walko, Earl, ftber kombinierte Infektionen mit epide-
mischen Erankheiten. (Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 197
a. 246.
Verf. hat eine grofie Zahl yon Mischinfektionen beobachtet, so
Eombinationen yon Cholera mit Typhus, Rekurrens, Malaria, Menin¬
gitis epidemica, Erysipel and Tuberkulose, yon Typhns mit Cholera,
Ruhr, Rekurrens, Malaria, Diphtherie, Erysipel, Sepsis, Taberkulose,
Laes, als mehrfache Eombinationen Ruhr, Typhus and Cholera, Typhus,
Cholera and Erysipel, Typhus, Cholera and Rekurrens, Typhus, Malaria
and Laes, Typhus, Scharlach and Erysipel, aafierdem die yerschie-
densten Doppelinfektionen ans der Reihe der genannten Erankheiten.
Die Erkldrung f&r das leichtere Zostandekommen mehrfacher
Infektionen, namentlich mit Cholera, Typhus and Ruhr gibt die ge-
meinsame Eintrittspforte. Bei schon bestehender Darmerkrankung
ist ferner die Empfftnglichkeit der Darmschleimhaut far andere In¬
fektionen erhdht. Daza kommt die Herabsetzung der allgemeinen
Resistenz des Organismus durch eine bereits bestehende Erkrankung.
Das Erankheitsbild der einen Erkrankung kann durch das der
anderen wesentlich modifiziert werden, wie Verf. an Hand der Kranken-
geschichten zeigt. Der Verlanf der Mischinfektionen ist keineswegs
atets besonders ung&nstig.
Erato Abt. Bet. Bd. 6S. No. 16. 31
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482
Typhus.
Von grofier praktischer Bedeutung sind die Mischinfektionen in
epidemiologischer Beziehung. Kurt Meyer (Berlin).
Kifikalt, Karl, Laboratoriumsinfektionen mit Typhus-
bazillen. (Zeitschr. t Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 80. 1915.
8.145.)
Verf. berichtet fiber Laboratoriumsinfektionen mit Typhusbazillen,
und zwar: I. fiber 19 Falle, bei denen der Moment der Infektion mit
Beinkulturen bekannt ist, IL fiber 17 Ffille, bei denen zweifelloa
eine Infektion mit Beinkultur vorlag, der Moment der Infektion aber
nicht bekannt war, III. fiber 10 Ffille, bei denen es unbekannt ist,
ob die Infektion durch Beinkultur, Stuhl Oder Urin erfolgte, IV. fiber
4 Ffille, bei denen die Infektion sicher durch Urin oder Stuhl er-
folgte, und V. fiber 10 Ffille, bei denen der Aufnahme von Typhus-
bazillen keine Erkrankung folgte.
Tfidlich waren in Gruppe I und II 4 von 36, einschliefilich
der Stuhl- und Urininfektionen 6 von 59. (Zum Vergleich: in Preuflen
13—15 Proz., nach Strfimpel betrfigt die Typhusmortalitfit 10 Proz.,
nach Schottmfiller 5—10 Proz.)
Ein Unterschied im Krankheitsverlauf bei Infektion
mit alten und neuen Kulturen zeigte sich nicht Kulturen,
die erst vor kurzem gezfichtet worden waren, riefen oft eine leichte,
Kulturen, die schon seit Jahren auf kfinstlichen NfihrbSden wuchsen,
oft schwere Erkrankung hervor. Es ergab sich kein Anhalt ffir die
Annahme, daB die Virulenz des Typhusbazillus ffir den Menschen
durch lfingeres Zfichten auf kfinstlichen NfihrbSden abnimmt. Auch
ffir Meerschweinchen sinkt die Virulenz des Typhusbazillus bei
Ifingerer Fortzfichtung nur bis auf Vio der ursprfinglichen.
Bezttglich der Herkunft der Kulturen in Beziehung zum
Krankheitsverlaufe ffillt Verf. kein abschliefiendes Urteil. Er
erhielt aber den Eindruck, daB die einen Stfimme virulenter waren
als andere; ein aus einem todlich verlaufenen Falle gezftchteter
Bazillus rief nie eine leichte Erkrankung hervor.
Uber die Zahl der anfgenommenen Bazillen meint Verf.,
daB sehr wenige zur Infektion genfigen. Eine Beziehung der Zahl
der mutmaBlich anfgenommenen Bazillen zum Krankheitsverlauf lieft
sich nicht feststellen.
Ein Zusammenhang besonderer Eigenschaften mit
der Schwere desVerlaufs wurde ebenfalls nicht gefunden. Fast
alle Stfimme wurden als gut agglutinierend bezeichnet, einer als
stark sfiurebildend, einer hatte abnormes GfirungsvermSgen und be-
hielt diese Eigenschaft durch 2 Menschenpassagen hindurch.
Die Virulenz ffir Tiere ist nur ein untergeordneter
Faktor ffir die Erkrankung des Menschen; ein wenig
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Typhus.
483
virnlenter Stamm rief eine tOdliche Erkrankung, 2 stark yirulente
keine Erkrankung hervor! Ein Stamm von sehr grofier Virulenz for
Tiere hatte in 4 Fallen ganz verschiedenen Verlanf znr Folge; dieser
Stamm wurde durcli Menschenpassage in seiner Tierpatbogenitat
nicht verfindert.
Die Ursache des verschiedenen Verlanfs beim Men-
schen kann neben der verschiedenen Pathogenitat der Stamme nor
die Disposition sein: nicht nur geringere Widerstandskraft gegen
die in die Gewebe eingedrnngenen Mikroorganismen, sondern dnrch
Erleichternng des Eindringens in die Darmwand.
Beziehnngen der Daner der Inkubationszeit znm Krank-
heitsverlanfe scheinen nicht zn bestehen. Ein FaU begann so akut,
daiB eine Blinddarmoperation vorgenommen wurde.
Von 50 erkrankten Personen hatten 7 erwachsene Schutz-
impfung durchgemacht. Bei 4 Fallen waren */ 4 Jahr vorher je
3 Injektionen mit 0,1, 0,5 und 1,0 ccm einer bei 65° abgetdteten
Kultur, bei einem Falle vor 5 Jahren nur eine Injektion gemacht
worden. Ein Fall war mit demselben Stamme schutzgeimpft, einer
wahrscheinlich nach Wrights Methode. Von den 9 erkrankten
war 1 nicht schutzgeimpft.
Dieses ffir den Wert der Schutzimpfung wenig gfinstige Besultat
beweist nicht viel, da die Impfung meist nur einmal Oder mit zu
hoch erhitzten Kulturen vorgenommen wurde. Schill (Dresden).
Goebel, Bericht fiber das Sektionsergebnis bei zwei
chronischen Typhusbazillen trSgern. (Zeitschr. f. Hygiene
xl Infektionskrankheiten. Bd. 78. 1914. S. 555.)
Im AnschluB an den bakteriologischen Sektionsbefund bei einem
chronischen Typhusbazillentrfiger bringt Verf. zwei solcher Sektions-
etgebnisse bei Geisteskranken. Der erste Kranke, 38 Jahre, wurde
1911 nach seiner Aufnahme in die Irrenanstalt als Bazillentrfiger
erkannt. Bis zu seinem 1914 an Embolie der Lungenarterie erfolgten *
Tode wurden im Stuhle 22 mal, im Urin nie Typhusbazillen gefunden.
Sein Serum agglutinierte, 1:50 verdfinnt, Typhusbazillen. Da er in
einer Zelle isoliert, eigenen Abort und gesondertes, nach Benutzung
jedesmal ausgekochtes EBgeschirr besafi, ging keine Infektion von
ibm aus. In der Gallenflussigkeit fanden sich post mortem Typhus¬
bazillen, die als Reiukultur wuchsen.
Der zweite Fall betraf eine 43j&hrige Frau, welche 1903 in der
Anstalt an Typhus erkrankte und bis zu ihrem Tode 1914 Bazillen-
trfigerin war und 2 Infektionen in der Anstalt hervorgerufen hatte.
A lie mit der Galle der Frau beimpften N&hrbSden ergaben Reiukultur
von Typhusbazillen; solche fanden sich auch in der Mukosa der
Gallenblase.
31*
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Typhus.
Die mitgeteilten Befunde sind lehrreich, aber nicht ermutigend
fur die Yernichtung der Typhusbazillen bei Bazillentr&gern; das
zeigen insbesondere die tiefgreifenden Yer&nderungen der Gallenblase
im ersten der beiden Fftlle. Sc hill (Dresden).
Hovell, Typhusbazillentr&ger und Meldepflicht. (Zeitschr.
I Med.-Beamte. 1914. S. 685.)
Yerf. verlangt ffir Dauerausscheider und Bazillentr&ger Anzeige-
pflicht. Da es sonst unmfiglich ist, das zu erreichen, was nach den
im Typhusbek&mpfungsgebiete gewonnenen Erfahmngen fiber die
ansschlaggebende Bedentnng der Bazillentr&ger ffir das Fortbestehen
des Typhus zur Durchffihrung eines erfolgreichen Eampfes gegen
diese Krankheit in erster Linie zu erstreben ist, n&mlich die lficken-
lose Ermittlung aller Bazillentrager. Wolf (Witzenhausen).
Richter, Zur Frage der Typhusbazillentr&ger. (Zeitschr.
f. MecL-Beamte. 1914. S. 781.)
Zur Bek&mpfung der Typhusbazillentr&ger ist ein vermehrter
gut ausgebildeter Bestand yon Desinfektoren notig. Je weniger
Typhusf&lle, desto weniger Typhusbazillentr&ger. Die Brannenkr&nze
mfissen hoher sein wie die Oberfl&che der Strafie, die bei den Brunnen
vorbeifliefienden Gossen mfissen gute Abflufiverhftltnisse haben und
aus wasserdichtem Materials bestehen, endlich sollte rings urn jeden
Brunnen eine mindestens meterbreite wasserdichte Decke gelegt
werden, damit von oben keine Flfissigkeit eindringen kann. Man
wird zun&chst bei den Offentlichen Brunnen anfangen und yon Fall
zu Fall, sobald es die gesundheitspolizeilichen Forderungen yerlangen,
auch die priyaten Brunnen in der genannten Weise sichern kfinnen.
Es sollte auch aus den Kliniken und sonstigen Erankenh&usern sowie
aus Priyatbehandlung kein Typhusgenesender entlassen werden, der
nicht ganz genau fiber das Wesen und die Gefahr der Typhusbazillen-
* tr&ger unterrichtet wfirde, aber unter anderer Betonung der Verh<-
nisse, wie es jetzt meist zu geschehen pflegt Endlich wfirde bei den
Unterweisungen hygienischer Art in Gymnasien, hoheren Lehranstalten,
Fortbildungs- und Gewerbeschulen usw. dem Kapitel der Bazillen¬
tr&ger fiberhaupt, und im besonderen dem der Typhusbazillentr&ger
eingehender Unterricht zu widmen sein. Wolf (Witzenhausen).
Weinforter, Franz, Experimentelle Typhusbazillentr&ger
bei Kan inch en. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 75. 1915. S. 379.)
Intrayenfis injizierte lebende Typhusbazillen treten urn so hfiufiger
in der Galle des Kaninchens auf, je grSBer die injizierte Menge ist.
Dabei scheinen sich verschiedene Typhusst&mme different zu yer-
halten.
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Typhus.
485
Prozentuell findet man in den ersten Wochen nach intravenOser
Injektion mehr Tiere mit positivem Bazillenbefunde in der Galle als
nach langeren Zeiten.
In die Galle yon Kaninchen eingedmngene Typhnsbazillen ver-
mbgen spontan a us derselben wieder zn verschwinden.
Die Eomplementbindnngsreaktion besitzt fBr die Diagnose kurz-
fristiger Bazillentr&gerschaft bei Kaninchen keinen absolnt sicheren
Wert nnd l&nft mit der h&molysehemmenden Eigenschaft des Serums
nicht parallel.
Das Vorhandensein von Typhnsbazillen in der Gallenblase yon
Kaninchen ist ohne EinflaB auf den Gehalt yon Agglntininen im
Seram des Tieres. Gildemeister (Posen).
Mitchell, 0. W. H. and Bloomer, G. T., Experimental study
of the chicken as a possible typhoid carrier. (Journ. of
med. Research. YoL 31. 1914. p. 247.)
HQhner haben h&ufig Gelegenheit, Faces TyphSser aufznnehmen.
Es ware yon groBer praktischer Bedeutung, wenn sie dadnrch zu
Typhnsbazillentragern warden. Verff. unterzogen daher diese Frage
einer experimentellen Prufnng.
Die Hhhner warden langere Zeit hindnrch mit Typhosstuhlen
gefattert. Niemals schieden sie Bazillen mit den Faces aus. Bei
der Aatopsie waren nirgends Bazillen in den Organen nachweisbar.
Auch nach intravenSser Injektion yon Typhnsbazillen warden niemals
in den Faces Oder den Organen Bazillen gefanden.
Kurt Meyer (Berlin).
Nichols, Henry J., Observations on experimental typhoid
infection of the gall bladder in the rabbit. (Journ. of
experim. Med. Vol. 10. 1914. p. 573.)
Die sensibilisierte Typhusvaccine Besredkas raft, Kaninchen
intravenSs injiziert, keine Infektion der Gallenblase hervor. Die
Yirolenz der Bakterien scheint also in der Tat herabgesetzt zu sein.
Eine von der Vaccine angelegte Agarkultur zeigt aber bereits die
gewdhnliche Yirolenz, so daB der Verwendung der Vaccine in der
Praxis grofie Bedenken entgegenstehen.
Entgegen den Angaben yon Gay and Claypole konnte auch
mit Typhnsbazillen, die auf Kaninchenblntagar gewachsen waren,
nicht mit absolnter Sicherheit eine Infektion der Gallenblase erzielt
werden.
Darch Immanisiernng mit abgetOteter Typhusvaccine lieB sich
beim Kaninchen die Infektion der Gallenblase nicht verhindern.
Ebensowenig wirkte die Vaccine therapeatisch auf die Gallenblasen-
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Typhus.
infektion. Es ware aber verfehlt, hieraus Schlfisse auf den Menschen
zn ziehen, da ja die Wirkung der Schntzimpfnng beim Menschen
sicher erwiesen ist Kurt Meyer (Berlin).
FQrst, Tiber die Verschleppungsmfiglichkeit pathogener
Darmbakterien durch Brot. (Mfinch. med. Wochenschr.
1914. 8. 1443.)
Angeregt durch die Beobachtung einer wahrscheinlich auf dem
Wege des Brotverkehrs entstandenen Typhusepidemie stellte Verf. Ver-
suche fiber die Haltbarkeit von Typhus- und Ruhrbazillen auf ver-
schiedenen Brotarten an.
Es ergab sich ein wesentlicher Unterschied zwischen den meisten
Weizenbrotarten und Pumpernickel einerseits und den aus schwarzem
und gemischtem Mehl hergestellten Brotarten andererseits.
Wfihrend sich Typhus- und Ruhrbazillen auf der Rinde von
reinem Roggenbrot 1—2 Tage, Paratyphusbazillen 3 Tage lang hielten,
blieben sie auf Weifibrot 3—4 Wochen am Leben. Das Entscheidende
ffir die Lebensdauer dfirfte nicht das Material und die Herstellungs-
weise des Teiges sein, sondern die Dichtigkeit und Hfirte der Rinde,
die das Eindringen der Keime in die Tiefe, wo sie bessere Lebens-
bedingungen finden, verhindert. Diese Annahme wurde bestfitigt
durch Versuche mit Brotkrume. Hier war die Lebensdauer eine
weitaus langere als auf der Rinde, und die Unterschiede zwischen
den verschiedenen Brotarten traten weniger hervor.
Kurt Meyer (Berlin).
Christian, Feststellung der Typhus- und Choleradiagnose
im Feldlaboratorium. (Deutsche med. Wochenschr. 1914.
8.1938.)
Jedem Armeekorps ist ein Bakteriologe zugeteilt, dem ein bak-
teriologischer Kasten zur Verffigung steht, der das zur Anfertigung
von Praparaten und zum Ausstreichen der Kulturen nfitige Material,
aber keinen Brutschrank enthS.lt.
Der Etappeninspektion jeder Armee ist ein beratender Hygieniker
beigegeben, dem ein Assistent zur Seite steht Er verfugt fiber ein
bescheidenes, aber regelrechtes Feldlaboratorium, das in zwei KSsten
yon 110 und 114,5 kg untergebracht ist.
Wird im Felde ein typhus- Oder choleraverdachtiger Fall fest-
gestellt, so wird der Korpsbakteriologe zugezogen. Er entnimmt Blut,
stellt Agglutinationsproben an, fertigt FSrbepraparate an und fiber-
sendet dem Etappenlaboratorium das Untersuchungsmaterial entweder
als solches Oder bereits auf geeignete NShrbdden fibertragen. Im
Etappenlaboratorium wird dann die Diagnose mit alien Hilfsmitteln
der modemen Bakteriologie gestellt. Kurt Meyer (Berlin).
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Typhus.
487
Liebermann, L. v. und Acll, J., Nener geffirbter Nahrboden
zur scharfen Unterscheidung sfiurebildender Bakte-
rien yon anderen, insbesondere des Colibazillas yom
Typhusbazillus. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 2093.)
Yerff. empfehlen zur Unterscheidung des Colibazillus yom Typhus-,
Paratyphus-, Enteritidis-, Dysenterie- und Cholerabazillus mit Kongorot
gefarbte Milchzuckerplatten, die an Sch&rfe und Sicherheit alle anderen
bisher gebrfiuchlichen N&hrb6den fibertreifen sollen. Die Colikolonien
erscheinen inuerhalb 24 Stunden auf der roten Platte als intensiy
blauschwarz gef&rbte Flecke mit rundem oder auch gefranstem
lichtem Hofe. Die anderen genannten Bakterienarten wachsen da-
gegen rot.
Der N&hrboden wird ahnlich wie der Drigalski-Conradi-
sche, nur mit etwas geringerem Alkaligehalt hergestellt. 1 kg Pferde-
fleisch wird mit 2 1 Wasser gekocht. Das Filtrat wird mit je 20 g
Pepton und Nutrose und 10 g Kochsalz versetzt, eine Stunde gekocht,
filtriert, mit 60 g Agar yersetzt und eine Stunde im Autoklaven
erhitzt. Dann wird Sodaldsung zugeffigt, bis die Fliissigkeit gegen
Lackmus schwach alkalisch wird, wieder eine halbe Stunde gekocht
and heifi filtriert. Zu je 100 ccm werden 1,5 g Milchzucker und
30 ccm einer 1 Proz. wasserigen Kongorotlfisung zugesetzt und sterili-
siert. Kurt Meyer (Berlin).
Schmitz, H., Uber das Bierastsche Verfahren der elek-
tiven Beeinflussung yon Bacterium coli zum Nach-
weise yon Typhusbazillen im Stuhle. (Munch, med.Wochen¬
schr. 1914. 8. 2115.)
Bei Yorversuchen mit kfinstlichen Typhussttthlen konnte Verf.
die Angaben yon Bier as t fiber die starke Hemmungswirkung des
Petrolathers auf Colibazillen durchaus bestatigen, wenn er auch eine
vfillige Aufhebung des Wachstums in keinem Falle sah. Weiter ge-
lang es ihm, nnter 10 Stfihlen, darunter auch solche yon nur Typhus-
yerdachtigen, in 2 Proben mit dem Petroiatherverfahren Typhus¬
bazillen nachzuweisen, wo die bisher fiblichen Untersuchungsmethoden
ein negatives Ergebnis hatten. Verf. glaubt daher, die Anwendung
des Verfahrens schon jetzt empfehlen zu kfinnen.
Kurt Meyer (Berlin).
Morgenroth, J., Trockennfihrboden nachDoerr zurTyphus-
und Dysenteriediagnose. (Mfinch. med. Wochenschr. 1914.
S. 2365.
Verf. empflehlt warm die nach dem Verfahren von Do err von
der Chemischen Fabrik Bram in Leipzig in Tablettenform her-
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488
Typhus.
gestellten TrockennahrbSden. Sie sind ebenso gut and zuveriassig
wie die im Laboratoriam frisch bereiteten Nahrmedien.
Kurt Meyer (Berlin).
Koenigsfeld, Harry, Eine neue einfache Methode znm be-
schlennigten Typhnsbazillennachweis in kleinen
Mengen Blut. (Miinch. med. Wochenschr. 1915. S. 180.)
Vert yersucht, die Anreicherang der Typhasbazillen in Galle,
das Wachstnm auf festem Nahrboden and die Differenzierung in einem
Akte za yereinigen and so die zur Diagnose benOtigte Zeit auf ein
Minimum zu reduzieren.
Er beschickt zu diesem Zwecke je ein Endo- und ein Mannit-
Drigalski-Scbrkgr&hrchen mit 2 ccm Galle und f&ngt darin einige
Tropfen dee zu untersuchenden Blutes auf. Die etwa vorhandenen
Bakterien vermehren sich in der Galle und breiten sich auf dem
fasten Nahrboden aus, wo sie die f&r sie charakteristischen Ver-
anderungen hervorrufen. Es lassen sich so Typhus- und Paratyphus-
bazillen leicht yon Colibazillen und Kokken differenzieren. Eventuell
kann auch noch die Agglutinationsprhfung mit dem Agarbelage vor-
yorgenommen werden. Kurt Meyer (Berlin).
Schmidt, P., Uber eine Modifikation der Gallenvor-
kultur zur Ziichtung yon Typhusbazillen aus Blut.
(Deutsche med. Wochenschr. 1915. S. 33.)
Da bei Verwendung der Conradi-Kayserschen Gallerohrchen
die eingesfite Blutmenge sehr gering, eine innige Vermischung des
Bluts mit der Galle schwierig, und das Wachstnm der Typhusbazillen
aus reiner Galle recht gering ist, so empfiehlt Verf., 10 ccm Blut in
50—100 ccm fassende Kblbchen, die 10 ccm Rindergalle und 10 ccm
BouiUon enthalten, zu bringen. Nach mindestens 8 stlindiger Be-
briitung werden etwa 0,5 ccm auf einer groflen Drigalski-Platte
ausgestrichen. Nach weiteren 8—10 Stunden kommt eine neue Probe
zur Aussaat. Kurt Meyer (Berlin).
Jacob, L., Bemerkungen zur Behandlung und bakterio-
logischen Diagnose des Typhus abdominalis. (Miinch.
med. Wochenschr. 1914. S. 2290.)
Verf. tritt far die Pyramidonbehandlung des Typhus ein. Schad-
liche Wirkungen hat sie nicht Von unschatzbarem Werte ist sie,
wo sich der Baderbehandlung aus aufieren Grflnden Hindernisse ent-
gegenstellen.
Fur die Diagnose zieht Verf. Galleagarplatten dem Gallerohrchen
yor, da die Diagnose hiermit schneller mbglich ist Etwa 2,5 ccm
Blut werden mit 5 ccm Agar, dem 1—2 ccm Galle zugesetzt sind,
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Typhus.
489
ausgegossen. Nach 8 Standen sind die Kolonien schon erkennb&r
end kdnnen aaf Bouillon abgeimpft warden, die nach 4—5 Standen
genfigend Bakterien zor Anstellung der Agglntinationsprobe enth<.
Da die Zahl der Keime hftufig sehr gering ist, so sind mQglichst yiele
Platten anznlegen.
Ist Yenenpunktion ans irgendeinem Grande nicht m&glich, so
empfiehlt es sich, ans den Boseolen anf Gallerohrchen abzoimpfen.
Knrt Meyer (Berlin).
Michaelis, L., Die praktische Verwertbarkeit der S&ure*
agglutination fttr die Erkennung der Typhnsbazillen.
(Deutsche med. Wochenschr. 1915. S. 243.)
Die S&ureagglutination ist n&chst der spezifischen Serum agglu¬
tination dasjenige Artmerkmal des Typhusbazillus, das am meisten
Konstanz und Eindeutigkeit in sich vereinigt. Sie verdient deshalb,
in der Typhusdiagnose praktisch yerwertet zu warden.
Kurt Meyer (Berlin).
y. Liebermann, und Acdl, J., Vereinfachung der Gruber-
schen (genannt Widalsche) Reaktion. (Deutsche med.
Wochenschr. 1914. S. 2066.)
Yerff. stellen aus dem zu untersuchenden Blut nicht erst das
8erum dar, sondern fangen das Blot gleich in der zwanzigfachen
Menge destillierten Wassers anf und yerwenden die gef&rbte, klare
Blutlosung ohne weiteres zur Agglntinationsprobe, nachdem sie mit
Kochsalzlbsung weiter verd&nnt ist Kurt Meyer (Berlin).
Dfinner, Die Bedeutung der Widalschen Reaktion bei
typhusgeimpften Soldaten. (Berl. klin. Wochenschr. 1915.
S. 59.)
Verf. untersuchte eine Reihe Soldaten, die gegen Typhus und
Cholera geimpft waren, auf Agglutinine gegen Typhusbazillen und
stellt die Resultate der 97 F&lle in einer grofien Tabelle zusammen.
Bei einigen war, trotzdem dreimal gegen Typhus geimpft worden
war, die HOhe der Agglutination nicht sehr bedeutend.
Schmitz (Greifswald).
Kraus, R., t)ber Bakteriotherapie akuter Infektions-
krankheiten. (Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 29.)
Yerf. machte die Beobachtung, dafi bei Typhuskranken nicht nur
durch intravenSse Injektion yon Typhusyaccine nach kurz andauera-
dem Temperaturanstieg Entfieberung hervorgerufen wird, sondern
auch durch in analoger Weise dargestellte Colivaccine. Wegen ihres
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Typhus.
unspezifischen Charakters kann die Wirkung weder als anaphylaktische
noch als AntikOrperwirkung gedeutet werden.
Die Beobachtung ist auch praktisch von Bedeutung. Ob der
Behandlnng mit Colibazillen der Vorzug vor der mit Typhusbazillen
zu geben ist, mtissen weitere Erfahrangen lehren. Injiziert werden
50 Millionen Keime. Die Injektion kann am 2. und 3. Tage wieder-
bolt werden, falls der Fieberabfall nicht sogleich eintritt.
Sodann hat Verf. die Colitherapie anch bei 8 Fallen von puer-
peraler Sepsis versncht. Bis auf einen Fall reagierten alle anf ein-
malige intravenftse Injektion von 25—50 Millionen Keimen mit
TemperatnrabfalL Anch bei je einem Falle von Staphylokokken- nnd
Fyocyanenssepsis sah Verf. Erfolge. Kurt Meyer (Berlin).
Mazza, S., Die Bakteriotherapie des Typhus abdominalis.
(Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 64.)
Verf. gibt einen Oberblick ilber die bisherigen Ergebnisse der
Bakteriotherapie des Typhus. Sie zeigt einen ghnstigen EinflnB anf
den Verlanf der Krankheit nnd kann in jedem Stadium angewendet
werden, anch bei Vorhandensein von Komplikationen, die jedenfalls
nicht verschlimmert, haufig gebessert werden. Zn verwenden sind
polyvalente Vaccine, besonders Autolysate. Die beste Anwendnngs-
art ist die intravenftse Injektion, da sie am schnellsten wirkt. Die
Zahl der Injektionen wird dnrch den Verlanf der Krankheit bestimmt.
Bei jedem nenen Temperatnranstiege soli die Injektion wiederholt
werden. Kurt Meyer (Berlin).
Goldscheider nnd Anst, Uber die spezifische Behandlnng
des Typhus abdominalis mit ahgetbteten Knltnren
vonTyphusbazillen. (Deutsche med. Wochenschr. 1915. 8. 361.)
Verff. arbeiteten mit snbkntanen Injektionen des Marxschen
Impfstoffes. Die Dosiernng schwankte zwischen 0,5—1 ccm. In einer
Beihe von Fallen wurden Fieberremissionen von 0,5—2° nnd mehr
erzielt. Die Remission trat entweder am folgenden Oder anch zweiten
Oder dritten Tage ein. Sie umfafite gewShnlich zwei, bisweilen drei
Tage. In einigen Fallen schlofi sich an die Remission ein staffel-
fSrmiger Oder auch geradliniger Fieberabfall bis zur definitiven Ent-
fiebemng an.
Im allgemeinen waren es mittelschwere, schon spontan zn
Remissionen neigende Falle, die gftnstig beeinflnfit wnrden.
Meist ging der Remission eine Exazerbation der Temperatur
voraus, die besonders bei Injektion von 1 ccm ziemlich erheblich sein
konnte. Direkte Verschlimmernngen wnrden nicht beobachtet.
Das Allgemeinbefinden wnrde mit Eintritt der Remission gftnstig
beeinflnfit Anf das Auftreten von Komplikationen nnd Rezidiven
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Typhus
491
batten die Injektionen keinen Einflnfl. Die Mortalit&t wnrde nicht
verringert, dagegen schien eine Abkttrzung des Krankheitsverlaufs
zu erfolgen.
Die Injektionen warden yon den Typhnskranken besser vertragen
als von Gesunden. Kurt Meyer (Berlin).
Ichikawa, Sadakichi, Abortivbehandlung von typhOsen
Erankheiten. (Zeitschr. t Immunit&tsforech. Orig. Bd. 23. 1914.
8. 32.)
Yerf. erzielte dnrcb intravenSse Injektion einer mit Rekonvales-
zentenserum sensibilisierten, anscheinend lebenden Typhusvaccine bei
Typbns nnd auch Paratypbns in einer grofien Zahl yon F&llen Abortiv-
heilnngen. Bei snbkutaner Injektion war die Wirknng der Vaccine
unsicher.
Nennenswerte Nebenerscheinnngen traten nicht anf. Im Selbst-
versuch beobacbtete Yerf. nach einmaliger snbkutaner Injektion ein
Ansteigen des Agglntinationstiters anf 1:640 nnd des bakteriziden
Titers anf 0,002. Knrt Meyer (Berlin).
y. Kor&nyi, A., Znr Yaccinebebandlnng des Typhus ab-
dominalis. (Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 85.)
Yerf. arbeitete mit der Ichikawaschen Vaccine, die in der
Weise hergestellt wnrde, daB 10 Osen Typhnsbazillen mit 10 ccm
Bekonvaleszentensernm 5—6 Stnnden lang im Brutschranke gehalten,
ansgewaschen nnd dnrch Schfttteln in 100 ccm PhenolkochsalzlSsung
verteilt wnrden.
Als geeignete Dosis wnrde 0,4—0,5 ccm gefunden. Von 24 mit
dieser Dosis behandelten F&llen kam keiner znm Exitus. Stets erfolgte
mehr oder weniger heftige Reaktion: SchQttelfrost, hoher Temperatnr-
anstieg, Temperatnrabfall bis Oder nnter die Norm. Die Temperatnr
blieb entweder normal, Oder es trat nach m&Bigem Wiederansteigen
der Temperatnr Lyse innerhalb weniger Tage Oder doch entschiedene
Bessernng ein. 7 F&lle blieben nnbeeinflnBt. In einigen abortiv
geheilten F&llen kam es znm Rezidiy, das dnrch die Vaccine jedoch
ebenfalls gfinstig beeinfluBt wnrde. Knrt Meyer (Berlin).
Feistmantel, C., ^ber Prophylaxe nndTherapie desTyphus
abdominalis mittels Impfstoffen. (Wien. klin. Wochenschr.
1915. S. 230.)
Znr Schntzimpfnng wnrde eine dnrch halbstQndiges Erhitzen anf
55 0 abgetdtete Typhnsbazillen anfschwemmnng, die in 1 ccm ca. 1800
Millionen Bakterien enthielt, verwandt. Beim ersten Male wnrden
davon 0,5, nach einer Woche 1 ccm Oder, wenn die Reaktion nach
der ersten Injektion heftig war, 0,7—0,8 ccm injiziert.
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492
Typhus.
Heilversuche warden mit einer nach Besredka hergestellten
sensibilisierten Vaccine yorgenommen. Anfangs warden an vier anf-
einander folgenden Tagen Vio -4 /io Osen sensibilisierter Bazillen
injiziert. Spater wnrde mit 0,25 Osen begonnen and anf 1 Ose ge-
stiegen and schliefilich mit Dosen yon 0,5—2 Osen behandelt.
Von 52 mit diesen grofien Dosen gespritzten Fallen trat bei 26
toils kritische, teils schnelle lytische Entfleberung ein. Eine bei
7 Fallen yon nenem erfolgende Temperatnrsteigernng wnrde dnrch
nenerliche Injektion der znletzt gespritzten Dosis sofort knpiert.
Enrt Meyer (Berlin).
Eggerth, Hans, Uber die Behandlnng des Typhus abdomi-
nalis mit Typhnsyaccine. (Wien. klin. Wochenschr. 1915.
S. 209.)
Verf. behandelle 48 Faile yon Typhns mit intravenSser Injektion
von 0,5—1,0 ccm nach Besredka dargestellter Typhusvaccine.
In 38 Fallen hatte die Injektion einen verblfiffenden Erfolg.
Nach vorflbergehendem Temperatnranstiege nm l—l 1 /* 0 sank die
Temperatnr, haufig nnter Schweifiansbruch, kritisch znr Norm ab,
enter gleichzeitiger Bessemng des Allgemeinbefindens. 34 Faile
blieben entfiebert, bei einem Faile stieg das Fieber am nachsten Tage
wieder an; in 3 Fallen kam es nach 12, 14 resp. 16. Tagen infolge
Komplikationen abermals zn Temperatnrsteigernngen.
8 Faile zeigten keine typische Reaktion. Es handelte sich
dnrchweg nm Eranke der vierten bis fhnften Krankheitswoche.
Immerhin schien anch bei ihnen der Erankheitsverlanf abgeknrzt
zn sein. In 2 Fallen trat einige Stnnden nach der Injektion der
Tod ein. Enrt Meyer (Berlin).
Csernel, Engen and M6rton, Adolf, Die Therapie des Ab-
dominaltyphns mit nicht sensibilisierter Vaccine.
(Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 229.)
Verf. arbeiteten mit einer Typhusvaccine, die dnrch Zusatz von
0,5 Proz. Phenol abgetotet war. Hiervon warden 1—2 ccm (ca. 16 bis
30 Millionen Bazillen) intravenSs injiziert. 1—2 Stnnden nach der
Injektion trat unter Schfittelfrost hohe Temperatnrsteigernng ein, die
nnter profnsem Schwitzen kritisch abfiel. In einem Teil der Faile
blieb die Temperatnr normal, in anderen kam es zn nenem Temperatnr-
anstieg, doch wnrde die Intensitat der Erkranknng herabgesetzt.
Als Eontraindikationen der Vaccinetherapie ffthren Verff. an:
Faile mit schweren Eomplikationen, solche mit irregniarer Herz-
tatigkeit, ataxodynamische und delirierende Formen.
Enrt Meyer (Berlin).
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Typhus.
493
Ditthorn, F. and Schultz, W., Znr Antigenbehandlung des
Typhus. (Med. Klinik. 1915. S. 100.)
Verff. bedienten sich bei ihren Versuchen in Antiformin nach
dem Verfahren von Altmann und Schultz geloster Typhusbazillen.
Subkutane Injektionen, in der Dosiernng bis zn 700—800 Millionen
Bazillenansgangsmaterial, riefen keine allgemeine nnd nur geringe
lokale Reaktion hervor, hatten aber auch keine deutliche Wirkung
anf den Erankheitsverlanf.
Bessere Result ate hatte die intravenbse Injektion. Die Dosiernng
schwankte zwischen 70—100 bis 300—700 Millionen Bazillen. In
der Regel folgte nach 10 Minnten bis l 1 /, Stunden ein 1 / i —*/, stundiger
Schhttelirost mit raschem Temperaturanstieg, an den sich ein eben- •
falls meist rasch verlaufender Abstieg nnter Schweidausbruch zn
normalen Oder snbnormalen Temperaturen anschlod mit konsekutiyer
wesentlicher Tiefereinstellung der Fieberkurye, eventuell znr Norm.
Bei Dosen bis zn 300 Millionen yerlief die Reaktion ohne starkere
Bel&stignng des Kranken. Hand in Hand mit dem giinstigen Ver-
lanf der Fieberkurye ging eine Besserung der Allgemeinsymptome.
Kurt Meyer (Berlin).
Sachs, H., Die Schntzimpfung gegen Typhus. (Med. Klinik.
1914. 8. 1538.)
Znsammenfassende Darstellnng. Kurt Meyer (Berlin).
Schmitz, Ober einzeitige Immnnsierung mit Typhus-
und Choleraimpfstoff (Mischimpfstoff). (Berl. klin.
Wochenschr. 1915. S. 572.)
Da es aus naheliegenden Grttnden erwunscht ist, die zur Imp-
fnng gegen Cholera nnd Typhus erforderliche Zeit moglichst abzu-
ktirzen, so warden einige Personen einer einzeitigen Impfung mit
Typhus- und Cholera-Impfstoff unterzogen, derart, dad sie mit einem
Mischimpfstoff gespritzt warden.
Znr Kontrolle des immnnisatorischen Wertes dieser Methode
wurde vor jeder Neuinjektion der Agglutinationstiter des Serums
bestimmt.
Die Impfnngen erfolgten dreimal in Abst&nden yon 7 Tagen, die
Dosen waren bei mknnlichen Personen 0,8, 1,6 und 2,0 ccm. Bei
den weiblichen 0,7, 1,4 und 1,8 ccm.
Die auf die Impfung erfolgende Reaktion war nicht starker als
die gewQhnliche, da auderdem die Agglutinationstiter samtlicher
Seren sehr hoch waren, so dhrfte sich unter Umstanden, wo eine
rasche Durchimpfnng gegen beide Erkrankungen geboten erscheint,
die einzeitige Immunisierung empfehlen. Schmitz (Greifswald).
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494
Typhus. — ParatyphuB.
Kirschbaum, P., Zur Technik der Schutzimpfung gegen
Typhus. (Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 208.)
Verf. glaubt, dafi die bei der Typhnsschntzimpfang nach der
zweiten lnjektion eintretende sehr l&stige Allgemeinreaktion dadnrch
bedingt ist, dafi die lnjektion zu frfthzeitig, ehe noch genfigende
Antikdrperbildnng erfolgt ist, vorgenommen wird. Er empfiehlt daher,
die zweite lnjektion frdhestens 2 Wochen nach der ersten auszufuhren.
Die dritte lnjektion erfolgt nach einer weiteren Woche. Die zweite
lnjektion rnft bei diesem Vorgehen erheblich geringere Beaktion
heryor als die erste, wfihrend die dritte fast vfillig reaktionslos ver-
l&uft. Knrt Meyer (Berlin).
'Glaser, W., Beitrag zur Pathologie des Paratyphus ab-
dominalis. (Mflnch. med. Wochenschr. 1914. 8.1965.)
Verf. beobachtete zwei tbdlich endende F&lle yon Paratyphus B-
Infektion, die ganz unter dem Bilde des Typhus yerliefen. Nnr die
Milz war kanm vergrbfiert. Der anatomische Befnnd entsprach im
wesentlichen den fhr Typhus charakteristischen Ver&nderungen. Stark
ausgepr> waren die katarrhalisch entzftndlichen Erscheinungen in
Magen nnd Darm. In einem Falle war die anfiergewdbnlich grofie
Zahl der Darmgeschwure und ihre weite Ausbreitnng im nntere'n
D&nndarme nnd im gesamten Dickdarme anffallend.
Knrt Meyer (Berlin).
Heigel, Anton, Zu den Infektionen mit Bakterien der
Paratyphnsgruppe. (Wien. klin. Wochenschr. 1915. 8. 57.)
Bericht tiber 2 Falle. Im ersten Falle handelte es sich nm eine
akute Enteritis bei einem Neugeborenen. Ans dem Darme wurde
ein Bazillns gezuchtet, der sich im wesentlichen wie Paratyphus B
verhielt. Er unterschied sich yon ihm dnrch Fehlen der Agglutina-
bilitat, dnrch positiye Indolreaktion, Bohrzuckeryerg&rung nnd geringe
Beweglichkeit.
Im zweiten Falle wnrde ans cholangitischen Leberabszessen einer
an Karzinom der Papilla Vateri verstorbenen Frau ebenfalls ein
Paratyphus B-khnliches Stftbchen gezQchtet, das yon Paratyphnsserum
nicht agglntiniert wurde und aufierdem auf Loefflersche Grttn-
lOsnng I (mit Tranbenzncker) fast gar kein Gas bildete.
Kurt Meyer (Berlin).
Castellan!, A., Note on a case of osteoperiostitis deye-
loping after a probable attack of „Febris colum-
bensis". (Jonrn. of trop. Med. and Hyg. Vol. 17. 1914. p. 177.)
Ans dem Eiter eines Falles yon chronischer Periostitis, die nach
sechswdchiger Fieberkrankheit entstanden war, liefi sich ein Para-
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Paratyphus.
495
typhus B - Shnlicher Bazillus isolieren, der alle Charaktere des yon
Verl im Jahre 1905 beschriebenen Bacillus columbensis hatte.
(Diesen Bazillus hatte er bei einigen klinisch typhusahnlichen Fallen
in Colombo gefunden.) Das Serum des Kranken agglutinierte den
EiteY- und den alten Laboratoriumsstamm aus dem Jahre 1905. —
Verf. glaubt, dafi der Bacillus columbensis im yorliegenden Falle das
Fieber und die Periostitis yerursacht hat. Muhlens (Hamburg).
Oildemeister, E. und Baerthlein, Karl, Ub er paratyphus&hn-
liche Stamme. Ein Beitrag zur Paratyphusdiagnose.
(Arb. a. d. Kais. Gesundheitsamte. Bd. 48. 1914. S. 122.)
Die Verff. konnten unter den yon ihnen untersuchten paratyphus-
ahnlichen Eulturen auf Grand des biologischen und serologischen
Yerhaltens 4 besondere Grappen yon Stammen unterscheiden.
Die zur L Grappe gehOrigen Stamme — unter ihnen auch die
von Haendel und Gildemeister beschriebenen Amerikastamme
— yerhalten sich kulturell den Paratyphus B-Stammen (Hogcholera)
yollstandig gleich und bilden auch kein Indol. Obwohl sie als echte
Pestiferkulturen anzusprechen sind, sind sie doch serologisch zum
Teil jahrelang zu den engeren Paratyphus B- bzw. Bac. suipestifer-
Stammen ohne serologische Beziehungen geblieben; sie zeigen da-
gegen auffallenderweise zu den kulturell yon ihnen yerschiedenen
Bac. suipestifer Yoldagsen- und Bac. typhi suis Giasser- Eulturen
eine sehr weitgehende serologische Yerwandtschaft. Unter sich
bilden die Amerikastamme auch bez&glich der Immunitatsreaktionen
(Agglutination und Eomplementbindnng) eine geschlossene Grappe.
Als II. besondere Grappe werden die sogenannten Fleischstamme
und die Eulturen No6 angesprochen. Sie yerhalten sich zwar auf
den Differentialnahrbbden den Bakterien der Hogcholeragruppe voll-
kommen gleich und bilden auch wie diese kein Indol, lassen sich
aber von jenen Eulturen sowie von den Vertretem der Grappe I
und HI durch ihr eigenartiges Eoloniebild bei der Mutation und
durch die Immunitatsreaktionen (Agglutination und Eomplement-
bindung) scharf abtrennen. Unter sich zerfallen sie serologisch in
kleinere einheitliche Grappen.
Grappe HI — nur durch eine Eultur vertreten — entspricht in
ihrem kulturellen Yerhalten wiederam durchaus den Bakterienarten
der Hogcholeragruppe, bildet also ebenfalls kein Indol Durch die
Immunitatsreaktionen (Agglutination und Eomplementbindnng) kann
sie jedoch von den Paratyphus B- usw.-Eulturen scharf abgegrenzt
werden; sie zeigt weder zum echten Paratyphus B, noch im Gegen-
satze zur Grappe I zum Bac. suipestifer Yoldagsen und Bac. typhi
suis Giasser serologische Beziehungen.
Die zur IY. Grappe geh&rigen Stamme yerhalten sich kulturell
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Paratyphus. — Coii.
und serologisch wie die Stamme der Gruppe III, mfissen jedoch von
diesen abgetrennt werden, weil sie Indol bilden. Serologisch stellen
sie keine Einbeit dar, sondern werden in der Begel nnr von dem
zngeh5rigen Immnnseram agglntiniert Unter den Vertretern der
grofien Typhns-Coli-Grnppe nehmen sie kulturell die Stellung des
Zwischengliedes zwiscben den Bakterien der Hogcholeragruppe and
dem Bact. coli mutabile ein. Hetsch (Hannover).
Ohno, K., Paratyphusbazillen ohne Gasbildungsver-
mbgen. (C. £ Bakt. Abt. L Orig. Bd. 75. 1915. S. 288.)
In einem Einzelfalle and gelegentlich einer kleinen Epidemic
warden serologisch als Paratyphus B-Stamme zu betrachtende Bak¬
terien ohne Gasbildungsvermbgen geziichtet. Es zeigte sich eine
fast vOllige Ubereinstimmung der Stamme mit den von Oette and
Wagner mitgeteilten gaslosen Stammen bezuglich der kulturellen
Eigenschaften. Anfier dorch die fehlende Gasbildang in trauben-
zackerhaltigen NahrbSden nnterscheiden sich die vom Verf. isolierten
Stkmme von regelrechten Paratyphus B-Bakterien durch die Unf&hig-
keit, Neutralrot zu entfarben. W&hrend der Epidemie warde nor
ein Patient gefunden, bei dem ein gasbildender Paratyphus B-Stamm
allein nachgewiesen warde, gleichzeitig 12 Eranke, bei denen nor
gaslose Stamme geziichtet warden. Die gaslosen Stamme will Verf.
nicht ohne weiteres als Mutationsformen regelrechter Paratyphus-
bakterien ansprechen. Gildemeister (Posen).
Rogers, L. A., Clark, William Mansfield and Davis, Brooke Y.,
The colon group of bacteria. (Journ. of infect. Diseas.
Vol. 14. 1914. p. 411.)
Eine grbfiere Zahl von Colistammen aus Milch warde auf Morpho¬
logic, Sporenbildung, Gramfarbbarkeit, Gelatineverfl&ssigung, Indol-
bildung, Neutralrot- and Nitratreduktion und Saurebildung aus ver-
schiedenen Kohlehydraten untersucht.' Besonders genau gepriift warde
die Gasbildang aus Dextrose mit Hilfe der etwas modifizierten Me-
thode von Keyes.
Das Verhaltnis C0 9 : H war am haufigsten = 1. Die Menge des
gebildeten Gases war bei diesen Stammen geringer als bei denen
mit einer hSheren Verhaitniszahl. Auch war ihr Kohlehydratspaltungs-
vermOgen schwacher. Meist bildeten sie Indol, rednzierten Nitrate
and spalteten Dalzit and Glyzerin, dagegen nnr sehr selten Adonit
and Starke and nor za etwa 40 Proz. Saccharose und Raffinose.
Dagegen gaben die Stamme mit hohem C0 9 : H-Quotienten seltener
positive Indolreaktion, spalteten haufig Adonit and Starke and fast
ausnahmsios Saccharose und Raffinose, dagegen nnr sehr selten Dalzit
and Glyzerin.
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Bohr-
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Die Gruppe mit niedrigem Qaotienten kann vielleicht geteilt
warden in-St&mme, die Dulzit, aber nicht Adonit and St&rke spalten,
and solche, die nicht Dnlzit, aber gelegentlich Adonit nnd St&rke
zersetzen.
Die Gruppe mit hohem Qaotienten ist sehr heterogener Natur.
Far eine Unterteilung finden sich keine Anhaltspunkte. Eine Sonder-
stellnng nehmen nor 10 gelatineverflussigende St&mme ein, die unter
sich durch die Grdfie des Qaotienten, die Zersetzung yon Saccharose
nnd Glyzerin, aber nicht yon Adonit and Dnlzit Ubereinstimmung
zeigten.
Ganz abseits standen einige St&mme, die langdanernde G&rung
in Milch mit Bildang enormer Gasbildang zeigten, sowie ein Stamm,,
der aos Dextrose nur C0 2 bildete. Kurt Meyer (Berlin).
Bofinger, Uber eine durch den sog. Y-Bazillus hervorge-
rnfene Kuhrepidemie. (Deutsche milit&r&rztl. Zeitschr. 1914.
S. 141.)
Erste Ruhrepidemie, die seit yielen Jahren in Wurttemberg
beobachtet wurde, and bei der zum ersten Male der Y-Bazillus ge-
funden wurde. Die Einschleppung erfolgte anl&Blich eines Reiter-
festes, die Weiterverbreitung im Regiment selbst in erster Linie
durch das Personal der K&che and Kantine. Es wurde eine groBe
Zahl Bazillentr&ger festgestellt. Ohne rigorose Absperrungsmafiregeln,
ohne unyerh<nism&Big groBen Aufwand an Zeit, Personal and Des-
infektionsmitteln and ohne wesentliche Behinderung der Bewegungs-
freiheit der Truppe wurde die Epidemie in verh<nism&Big kurzer
Zeit zum Erldschen gebracht. Auf andere Truppenteile Oder die
Zivilbevolkerung wurde die Krankheit nicht ftbertragen.
Sachs-Miike (Allenstein).
Distaso, A. et Nabarro, D., Sur l’6tiologie des soi-disant
colites. (C. r. Soc. de Biol. T. 76. 1914. p. 577.)
Die Verff. weisen auf die Schwierigkeit des Nachweises von
Ruhrbazillen in den Darmentleerungen yon Ruhrkranken hin; ihnen
gelang nur in 5 von 21 verd&chtigen F&llen der Nachweis. Dagegen
erwies sich dieWidalsche Reaktion mit Ruhrbazillen als ein wert-
volles diagnostisches Hilfsmittel, fast alle F&lle gaben positive Reak¬
tion bei 1:100 and dariiber; Typhus- and Paratyphusbazillen warden
in keinem Falle agglutiniert. Kontrolluntersuchungen an Serumproben
gesunder Personen ergaben bis auf einen Fall ein negatives Resultat,
and in diesem Falle wurde durch die Untersuchung eine chronische,
nur selten Erscheinungen verursachende Ruhrerkrankung aufgedeckt.
Gildemeister (Posen).
Erste Abt. Ref. Bd. 63 . No. 16» 32
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Bohr.
Mantenfel, Untersuchungen fiber die Bazillenruhr in
Dentsch - Ostafrika. (Zeitschr. f. Hyg. n. Infektionskrankh.
Bd. 79. 1915. S. 319.)
Bei einer Anfang 1913 in Daressalam ansgebrochenen Buhr-
epidemie warden Bazillen gefanden, die knltarell den Typen Flexner
and Y entsprachen and agglatinatorisch in 2 Grnppen zerfielen,
welche nach Erases Einteilang in die Unterrassen A and E der
Pseadodysenterie gehftrten.
Erases Unterrassen A, B and D anterscheiden sich in der
Agglutination so wenig, dafi man sie zweckmfifiig in eine Basse zu-
sammenfassen sollte.
Erases Basse E, die Milch zor Gerinnang bringt, aach von
Baerthlein aufgefanden, war anter Manteafels St&mmen 2mal
vertreten. Dagegen warden Bazillen vom Typos Shiga-Eruse
nicht aufgefanden.
Die Untersachang aaf S&urebildung in Zackern&hrbQden lieferte
so unzuverl&ssige Besaltate, dafi eine Differenzierung in verschie-
dene Typen aaf dieser Basis von Verf. fur anzweckm&fiig erachtet
wird. Der Ansicht von Erase and 8higa, dafi eine Trennang in
Flexner- and Y-Typen anhaltbar ist, halt er for berechtigt. Unter
seinen Stfimmen befand sich ein Stamm „Index“, der in Mannit-
losung langsam and wenig Saare und kein Indol bildete, dabei von
einem Immunserum Shiga-Ernse fast gar nicht, von einem Im-
munserum Flexner Daressalam dagegen bis zor Titergrenze aggluti-
niert wurde. Umgekehrt verhielt sich ein alter Laboratoriumstamm
der Flexner-Sammlang. Verf. bezweifelt deshalb, ob Mannitl5sung
den Typos Shiga-Erase von Flexner Y eiawandfrei scheidet
In zahlreichen Fallen warden ans typischen Ruhrstiihlen Bazillen
gezuchtet, welche kaltarell als verwandt mit Colibazillen zu be*
zeichnen waren, aber aaf Grand der Seramreaktionen als Erreger
der Bahrerkrankang and als verwandt mit Bahrbazillen angesehen
werden mnfiten. Urn Paragglutination handelte es sich in diesen
Fallen nicht.
Verf erachtet es ans praktischen Gesichtspunkten f&r zweck-
mafiig, die Einteilang in Dysenteric- and Pseadodysenteriebazillen,
ebenso die Einteilang in giftige und giftarme Bahrbazillen fallen za
lassen and samtliche Bahrbazillen in eine Gattung zusammenzafassen.
Innerhalb dieser Gattnng lassen sich, was fQr die praktische Bahr-
diagnose sehr wichtig ist, aufier dem agglatinatorisch gut differen-
zierten Typos Shiga-Erase noch weitere Typen darch Agglutina¬
tion zwanglos anterscheiden, z. B. die voa Verf. vorgefandenen Bassen
A and E der Eraseschen Pseadobazillen. Schi 11 (Dresden).
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Bohr. 499
Alter, Ruhrahnliche Darmerkrankungen. (Deutsche med.
Wochenschr. 1915. S. 136.)
Yerl beobachtete in seiner Heilanstalt 1911 und 1914 Epidemien
rahr&hnlicher Erkrankungen. Bei der ersten handelte es sich nnr
um leichte Faile. Typhus-, Paratyphus- und Ruhrbazillen waren
nicht nachweisbar, dagegen warden 2mal Streptokokken aus dem
Blute gezQchtet.
Auch bei der zweiten Epidemic warden in mehreren Fallen aus
dem Blute und bei alien aus dem Urin Streptokokken gezfichtet
3 Faile endeten tCdlich. Der Sektionsbefund war sehr gering. Es
bestand nnr entzftndliche Hyperamie der IliocOkalgegend mit geringen
oberfl&chlichen Nekrosen. Bei alien F&llen war Rachenkatarrh vor-
handen, einige Male auch Schwellung der Halsdrttsen, so dafi Verf.
die Erkrankung als Sepsis ex angina auffaBt.
Kurt Meyer (Berlin).
Leschke, Erich, Uber ruhrahnliche Darmerkrankungen.
(Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 2028.)
Bei den im Felde stehenden Soldaten kommen haufig Darm¬
erkrankungen mit blutigen nnd schleimigen Durchfailen vor, die
klinisch zunachst durchaus als Bazillenruhr erscheinen, sich aber
durch die bakteriologische Untersnchung des Stuhles und des Blutes
sowie durch den gesamten Yerlauf yon der echten Dysenterie unter-
scheiden. Yon grSflter Bedeutung ist die Harmlosigkeit und dem-
entsprechend gate Prognose dieser Erkrankung. Auffallend haufig
sind die an dieser Erkrankung leidenden Patienten Lymphatiker.
Vielleicht begilnstigt bei diesen die grSfiere Empfindlichkeit des
Darms und der Gefafie das Auftreten blutiger Durchfaile. Nach
Stellung der bakteriologischen Diagnose milssen diese nicht auf Ruhr-
infektion beruhenden Krankheitsf&lle von den echten Dysenteriefailen
gesondert werden. Kurt Meyer (Berlin).
Quincke, H., Uber die Wandlungen des Ruhrbegriffes.
(Med. Klinik. 1914. S. 1679.)
Ruhr ist ein klinischer Begriff, der aus der Beobachtung der
Krankheit am Lebenden gebildet worden ist. Den Begriff der Ruhr
anatomisch zu definieren, hat sich als nicht mbglich erwiesen.
Als Erreger der Ruhr sind einerseits yerschiedene Am5ben,
andererseits eine Reihe unter sich yerwandter Bazillen nachgewiesen
(„Ruhrbazillen“). Wahrscheinlich kdnnen aber noch andere Mikroben
sowie auch chemische und andere Schadigungen des Darmes das
Krankheitsbild der Ruhr erzeugen.
Den Namen w Ruhr“ nnr auf die durch Ruhrbazillen erzeugten
Faile anzuwenden, ist schon deshalb nicht zweckmafiig, weil fQr
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500
Rohr.
viele Faile der Nachweis nach der einen Oder anderen Seite nicht
erbracht werden kann.
Praktisch ist jeder Ruhrkranke Oder -verd&chtige mOglichst so
zu versorgen, als ob er infektids ware, man mufi aber eingedenk sein,
dafi nicht jeder Ruhrkranke infektios zu sein braucht.
Kurt Meyer (Berlin).
Soldin, Zur Elinik der Eriegsruhr. (Deutsche med. Wochen-
schr. 1915. S. 62.)
Der Charakter der vom Verf. in Metz beobachteten Ruhrepidemie
war im wesentlichen gutartig. Die Mortalitat betrug 1,17 Proz.
Meist konnten die Eranken nach 12—14 Tagen als geheilt entlassen
werden.
Haufig kam es zu Rtickfailen, die aber meist nach 3—4 Tagen
wieder abklangen.
Nur ein Teil der Faile wurde serologisch untersucht. In wenigen
Fallen fand sich Agglutination fur Shiga, etwas haufiger fur Y,
nur einmal far Flexner. Haufig wurde die Agglutination erst in
der 3.—4. Woche positiv.
Im Gegensatze zu der grofien Uberzahl der leichten Faile standen
eine kleine Zahl (13) schwerster Ruhrerkrankungen, die von vom-
herein in schwerster Weise einsetzten. Das Erankheitsbild war Yon
dem der flbrigen Ruhrkranken so Yerschieden, dafi Verf. es als
Dysenteria gravissima bezeichnet Niemals entwickelte sich die
schwere aus der leichten Form. Bakteriologische und serologische
Untersuchung ergaben ein negatiYes Resultat.
In einigen Fallen verlauft die Erkrahkung protahiert Oder wird
chronisch.
Bei der Therapie bediente Verf. sich mit Erfolg des weifien Eases.
Eurt Meyer (Berlin).
Grober, Zur Elinik der Bazillenruhr. (Deutsche med. Wochen-
schr. 1914. S. 1812.)
Zusammenfassende Ubersicht. Hervorgehoben sei, dafi unter
etwa 400 in Metz beobachteten Ruhrfailen nur ausnahmsweise Ruhr*
bazillen gezttchtet werden konnten. Eurt Meyer (Berlin).
Peiser, H., Storungen der inneren Sekretion bei Ruhr.
(Deutsche med. Wochenschr. 1915. S. 64.)
Verf. sah bei etwa 10 Proz. der von ihm beobachteten Ruhr¬
kranken Symptome des Hyperthyreoidismus: Vergrbfierung und Druck-
empfindlichkeit der SchilddrUse, Glanzauge Oder Exophthalmus,
Graefe-, Moebius- und Stellwagsches 8ymptom, Tremor und
Hyperhydrosis.
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Bohr.
501
Uber dieH&lfte der untersuchten Patienten zeigte die Loewische
Reaktion: Erweiterung der Papille nach Adrenalineintr&ufelung als
Zeichen einer Pankreasschw&che.
Bei einem erheblichen Teile der Kranken fand sich alimentare
Glykosurie. Kurt Meyer (Berlin).
t. Jagi5, H., tJber das Verhalten der Kbrpertemperatur
bei Dysenterierekonyaleszenten. (Wien. klin. Wochenschr.
1916. S. 299.)
Dysenterierekonyaleszenten mit vSllig normaler Stnhlentleerung
und keinerlei Komplikationen zeigen noch einige Zeitlang, 1—3 Wochen,
etwas erhbhte KOrpertemperatur, 37—37,8 °, meist in den Nachmittags-
stunden auftretend.
Verf. erinnert zur Erkl&rung an die Befunde von Singer, wo-
nach bei normalem subjektivem Befinden und normalen Stuhlent-
leerungen noch rektoskopisch nachweisbare geschw&rige Darmverande-
rungen vorhanden sein kOnnen.
Differentialdiagnostisch kommen schleichende infektiSse Prozesse
(Endokarditis, Tuberkulose u. a.) in Frage. Kurt Meyer (Berlin).
Kirschbaum, Beitr&ge zur Chemie und Toxikologie des
Dysenteric gif tes. (Wien. klin. Wochenschr. 1914. No. 12. S.289.)
Durch Anwendung der Ultrafiltrationsmethode gelingt es, das
am Kaninchen nachweisbare Gift der Bouillonkultur des Bacillus
dysenteriae Shiga ohne "Verlust weit reiner darzustellen, als es mit
anderen, bis jetzt angewendeten Yerfabren mdglich war. Dieses Gift
wird durch 4V, Eisessigkollodiumfilter bei 6 Atmosp&ren Druck y&llig
zuriickgehalten; es ist ldslich in verdQnnten kohlensauren Alkalien
und unlbslich in yerdiinnten S&uren. In diesem Umstande scheint
auch die yon Doerr gefundene Eigenttimlichkeit dieses Giftes, durch
Einwirkung von Skuren unwirksam zu werden, ibre Erkl&rung zu
linden, ebenso wie die Reversibilit&t dieser Erscheinung. Die an
sich ungiftige saure Modifikation des Giftes wirkt in bervorragender
Weise immunisierend und regt auch die Bildung von Agglutininen an.
Hetsch (Hannover).
Schmidt, Ad., Differentialdiagnose der Ruhr gegenhber
anderen &hnlichen Darmkrankheiten. (Munch, med.
Wochenschr. 1914. S. 1982.)
Bei den akuten infektiOsen Gastroenteritiden sowie bei Typhus
und Cholera fehlen die Blutbeimengung zum Stuhle, die aus nekro-
tischem Epithele bestehenden kleinen weifien Flocken im Stuhle und
der Tenesmus.
Die nichtspezifische akute Colitis ist durch die mehr Oder weniger
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Rohr.
reicbliche Schleimbeimengung charakterisiert. Bei der echten Ruhr
feblen grSfiere Schleimbeimengungen, weil das schleimbildende Epithel
nekrotisch zugrunde geht. Tenesmus feblt Oder ist gering, das All-
gemeinbelinden wenig gestort.
Fdr die Colitis snppnrativa ist die Anwesenheit von Eiter im
Stable entscbeidend.
Bei der aknten Proktitis, fast immer einem sekundaren Prozesse,
findet sich beftiger Spbinkterkrampf mit Zurnckhaltung des an sich
normalen Stahls, dazwischen Absonderang kleiner Mengen von Ent-
zundungsprodakten. Kurt Meyer (Berlin).
Schmidt, Ad., Prophylaxe and Therapie der Ruhr im Felde.
(Milnch. med. Wochenschr. 1914. S. 1917.)
Jeder Fall mit blutigen Entleerungen ist m&glichst zu isolieren.
Das Ergebnis der bakteriologischen and serologischen Untersachang
kann nicht abgewartet werden.
Stahlentleerangen and Wasche sind za desinfizieren." Wichtig
ist Fernbaltang der Fliegen yon den Patienten and ihren Ent¬
leerungen.
FQr die Therapie kommt in erster Linie Rahrserom in Betracht,
and zwar polyvalentes, da es sich in den meisten Fallen am In-
fektionen mit atypischen Stammen handelt Mdglichst frahzeitig
werden ein- oder mehrmals 10 ccm injiziert Die Wirkong zeigt
sich im Herantergehen des Fiebers and der Besserang des Allgemein-
zastandes, die besonders in der Besserang des Poises zam Ausdrack
kommt. Aaf Tenesmus and Stahlentleerung wirkt das Serum weniger
deutlich. Gegen diese empfiehlt sich Bolas alba oder Simarubadekokt
Emetin ist wirkungslos. Abfuhrmittel sind dringend zu widerraten.
Unzweckmftfiig sind Darmsp&lungen. Lindernd wirken Belladonna-
Opiumzapfchen. Kurt Meyer (Berlin).
Hn&tek, J., Uber bazill&re Dysenteric. (Casopis Sesk^ch
16kafuo. VoL 63. 1914. p. 1911.)
Die Mitteilnng enth< namentlich die therapentischen Erfah-
rangen des Verf. uber die bazillare Dysenterie auf Grand seiner Be-
obachtangen im Kriegskrankenhaase za Pisek (B6hmen). Die Mor-
talitat bei seinen Fallen — meistens vom Scblachtfelde hergebrachte
Soldaten — betrng 0—3 Proz^ im Felde, wo die Yerpflegung weit
ungunstiger ist, bis 30 Proz. Das klinische Material des VerfL weist
eine Mortalitat yon 2,22 Proz. aul Yon dem Pflegepersonal haben
sich nor 2 yon '220 angesteckt. Als beste Therapie bezeichnet Verf.
die Sernmtherapie. Jar. Stuchlik (Zurich).
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Neue Literatnr.
503
Neue Literatur,
zusammengestellt von
Prof, Dr. Otto Hamann,
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Neoe Literatnr.
505
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Nengeborenen and Erwachsenen an der Bremer Univeraitats-Augenklinik. (MonatsbL
f. Aagenheilk. Bd. 54. 1916. p. 228—236.)
Sladek, J. and Eotlowski, St., Zar Vakzinetherapie dea Typhna abdominalia.
(Wiener klin. Wochenachr. Jg. 28. 1916. p. 389—391.)
Szecsy, Eagen, Die neaeste HeOmethode dea Typhus abdominalia mit Bearedkaa
Yakzine. (Wiener klin. Randsch. Jg. 29. 1915. N. 9/10. p. 67—69.)
Wearer, George H. and Maher, Loretta K., The diagnostic value of intracntaneoaa
injection of diphtheria toxin (Schick reaction). (Jonrn. of infect, dis. Vol. 16. 1915.
N. 2. p. 342—347.)
Badek, J., Eann and soil der Gelenkrheamatismas mit reiner Salizyla&are behandelt
werden? (Mttnch. med. Wochenachr. Jg. 62. 1915. N. 18. p. 614—616.)
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
CentralMatt nr Bakteriologle etc. I. AM. Referate.
= Bd. 63. No. 17. ===—
Ausgegeben am 17. August 1915.
Original-Berichte tiber Kongresse.
- Nachdruck verboten.
Society of American Bacteriologists.
Decembre 29—31,1914, January 1,1915.
Systematic Bacteriology.
Under the supervision of H. A. Harding.
Broadbnrst, Jean, Some induced changes in Streptococci.
Various relatively simple physical and chemical factors (such as
changes in temperature and differences in artificial media) differ
greatly from such agents as saliva, intestinal extracts, and pure
cultures of other bacteria, in their effects upon the physiological
activities of selected strains of Streptococci. The physiological effects
of the former, especially in the various test media containing the
sugars and the related substances sugested by Gordon, are mainly
of a negative or inhibiting type, and apparently temporary only.
The changes induced by the latter factors (saliva, intestinal
extracts, etc.) are, however, markedly different They are changes in
kind not in amount of reaction; they are active and usually include
new powers, not merely the inhibition or occasional stimulation of
earlier powers or capabilities, and often indicate a complete rear¬
rangement of the fermentative complex. These induced changes have,
so far, been practically permanent
Kligler, I. J., A study of the correlation of the aggluti¬
nation and the fermentation reactions among the
Streptococci.
Bacteria have evolved so little along gross structural lines that
it is impossible to differentiate members of the same genus on a
merely physical basis. We therefore resort to the more delicate
criteria of protoplasmic constitution and physiological activity, in
which direction remarkable differentiation exists. Tests for the finer
structural differences of these organisms are found in their behavior
to differential stains, such as the Gram stain, and to the immune
substances induced by them in the animal body. Their physiological
activity is measured by the end products of their metabolism.
Bnte Abt. Ref. Bd. 63. So. 17. 33
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514
Original-Berichte fiber Kongreeee.
Physiologically, bacteria, generally, have evolved in two main
directions — one group possessing marked carbohydrate splitting
properties, the other having developed the property of digesting
various protein substances. The streptococci belong to the former
division, showing but little tendency to proteolysis.
It appears natural enough to assume that the biologic activities
of a cell would correspond with the chemical nature of its proto¬
plasm. Tet such a correlation has not been worked out except in a
few isolated cases. Among the streptococci such a correlation if it
exists would be especially significant in that it would help to diffe¬
rentiate the yarious members of a genus that has puzzled many
investigators.
The agglutination, fermentation and haemolytic properties of
sixty strains of streptococci obteined from varius pathological con¬
ditions, were studied, using four agglutinating sera having a titre
of 800—1000, and six carbohydrates and other fermentable sub¬
stances as follows:
Dis.cchar.des { SMchllr08e
Trisaccharide Raffinose
Alcohol Mannite
Glucoside Salicin
Starch Inulin.
Only a limited number of the strains were agglutinated by the
sera used.. A definite correlation was, however, obtained between
the agglutinative and fermentative characters. The serum produced
by a strain of one fermentative group (the group that fermented
salicin for instance) agglutinated only cultures of its particular
division and failed to agglutinate members of any of the other
groups. No such correlation was abtained with the haemolytic pro¬
perty, members of one haemolytic group being agglutinated by the
sera produced strains from other haemolytic groups.
The results obtained indicate that a separation of the strepto¬
cocci obtained from various pathological conditions into three fermen¬
tative types would coincide most closely with their natural rela¬
tionship.
The groups suggested are:
1. Salicin fermenters only, generally haemolytic.. — Str. pyogenes.
2. Raffinose fermenters, salicin usually fermented, mannite always
negative, generally produces a green colony on blood agar. — Str.
salivarius.
3. Mannite fermenters, generally ferment salicin, rarely ferment
raffinose, variable in their reaction tho blood. — Str. fecalis.
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Original-Berichte liber Kongresse.
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Ferry, N. S., The filterability- of B. bronchisepticns:
With an argument for a nniform method of filtration.
The purpose of the paper was to place on record a series of
filtration experiments with Bacillus bronchisepticns, described as the
cause of canine distemper by Ferry.in 1910, McGowan in 1911
and Torry in 1913.
The experiments were conducted as follows: The organism was
grown twenty-fours hours both on agar and in bonillon. The bouillon
growth was filtered, undiluted, while the agar growth was taken off
in bouillon and made into a suspension of about ‘ the same density
as the bouillon culture. The method of testing the integrity of the
filters was that described by Bulloch and Craw in the Journal of
Hygiene in 1909 which depends upon the measure of the pressure of
air as it is allowed to pass through the pores of the candles while
immersed in water. The filtration was conducted at room tempera¬
ture, one hour taken as the length of time for filtration, and three
pressures were used; gravity, 15 lbs. (negative) and 225 lbs. (positive).
The experiments proved conclusively that the Bacillus bronchi-
septicus is a filterable microorganism. The work also corroborates
the results of previous investigators with regard to the fact that
the less pressure used the more easily will some organisms pass
through the filters.
Some interesting possibilities were suggested by the outcome of
this work. Since 1905, when Carre claimed he had produced
typical symptoms of distemper in susceptible dogs from the filtered
discharges of diseased dogs, the majority of writers have classified
the etiology of canine distemper as a filterable, invisible or ultra-
microscopic virus, and it is so described in many text books. The
work of Ferry, McGowan and Torry with the Bacillus bronchi-
septicus tends to refute the statements of Carre.
The results of the present filtration experiments puts an entirely
new light on the subject. If the Bacillus bronchisepticns is the
cause of canine distemper, then the experiments corroborate the work
of Carre. If the work of Carre was correct, and if the causative
agent of canine distemper is a filterable virus, then the experiments
point very conclusively to Bacillus bronchisepticns as the etiological
factor and confirms the findings of the three previously mentioned
investigators.
The author suggests that steps be undertaken for making out
some uniform method of conducting filtration experiments of testing
the efficiency of the candle and expressing or recording the results.
Smirnow, M. R., Induced variations in the cultural carac-
ters of B. coli.
33*
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516
Original-Berichte ttber Kongresae.
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The same technique that was used in the experiments on
chromogenesis mere made use of here. In all, 21 different strains
of the various bacilli of the colon-typhoid group were used, but this
report is confined only to the B. coli, of which seven different strains
were experimented on. All of these strains were obtained from the
Museum of Natural History of New York through the kindness of
C. E. A. Winslow, and were the stock Nos. 19, 44, 46, 46, 62, 57
and 96. The transplanting was carried out every three or four days
over periods varying from one to three months, thus allowing from
ten to thirty or more transfers. The results obtained in each set
of experiments were rather constant though not altogether so, in as
much as some of the strains reacted quicker or differed in the degree
of the action at one time than another.
Control cultures were carried on in plain broth throughout the
experiment. It might be stated at once that there were very slight
variations between the original stocks and these control cultures,
but no more than would be expected as normal variations. These
were seen as slightly increased or decreased amounts of gas or acid
formation, in time of coagulation, or slight changes in the growth
on potato. At no time however were the biological characters
markedly changed nor enzyme production completely inhibited simply
by continual passage through broth.
Changes in Morphology.
Growth on potato.
Dextrose seemed to have a special effect upon the character of
growth of B. coli on this medium. Five of the seven strains, showed
at best only a light yellow or a very light brownish growth on
ordinary potato with practically no discoloration of the medium.
Very frequently indeed, the dextrose affected organisms would give
the typical „invisible“ growth seen with the B. typhosus. Both the
original stock and the control showed the characteristic colon growth
on this medium. This change was noted so many times that the
explanation based on differences in the composition of the potato
could be excluded. Three of these five strains also showed this
change after exposure to phenoL One strains of the B. coli, not
changed in this respect with either dextrose or phenol, showed this
same variation after growing in either sodium chloride or sodium
sulphate broth.
Action in milk.
Both phenol and dextrose diminished the acid production and
inhibited the formation of lab enzyme in three of the seven strains
of the B. coli, either entirely or for a period of two weeks at least.
These results were not seen with the use of the strong saline or
sodinm sulphate broth.
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Original-Benchte fiber Kongresie.
517
Fermentation of sugars.
The results obtained with these substances on B. coli with
reference to variations in sugar fermentations can be best seen in
the accompanying charts. The most striking changes here also were
seen in those organisms exposed to dextrose and phenol. The former
completely inhibited both acid and gas formation and all the sugars
tested in three different strains. In two other strains dextrose varied
the fermentation of the sugars as to amount of acid and gas forma¬
tion some of which were totally inhibited. Phenol inhibited these
fermentations in all of the sugars in only one case, and in four other
strains it at times diminished this reaction to the point of inhibition.
Sodium chloride and sodium sulphate had less effect than did phenol,
giving usually slight variations in amount of acid or gas produced
with an occasional inhibition.
Inhibition of all the sugar fermentations in any one experiment
was almost always accompanied by inhibition in the usual changes
in milk, the characteristic growth on potato, and the formation of
indol.
Variations in indol production.
The production of indol is regarded by many bacteriologists to
be as important a biological characteristic of B. coli as its fermen¬
tations of the sugars, and is even thought to be of greater impor¬
tance in its differentiation. This quality, however, under normal
conditions varies considerably in its quantity and time of appearance
with most strains, and at times requires more delicate tests than
the usual Salkowsky method for its determination.
In the experiments here reported it appears that of the varia¬
tions induced in B. coli that of indol production is the first to take
place, often disappearing in the third or fourth culture in dextrose
broth. This does not hold however when the bacteria grown in the
other media, as evidenced below.
Each strain of B. coli was grown in plain broth as control, in
dextrose, phenol, sodium chloride and sodium sulphate broth and on
potato. Thirty-five subcultures were made in all. Indol was tested
for after the 10th, 15th, 25th and 35th transfers. The tests for indol
were made by inoculating one loop of culture from the respective
media to which each strain was subjected into standard peptone
solution, grown for seven days at 37® G. and then tested by the
Salkowsky method. All the tests were done at the same time
using the same batch of peptone solution throughout the experiment.
All the controls, grown in plain broth gave good indol tests even
after the 35th subculture. Those grown in dextrose broth gave none
at the 10th sub-culture nor thereafter. In phenol broth the property
of indol production seemed to be somewhat increased judging from
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518
Original-Berichte fiber Kongresse.
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the intensity of the reaction. Sodinm chloride and sodinm sulphate
and prolonged cultivation on potato practically exerted no influence,
or if any, showed but a slight inhibitory effect.
Experiments were then carried out to see how soon the pro*
perty of indol production is interfered with by growth in three per
cent, dextrose broth, and it was found that B. coli lost this pro¬
perty usually on the third and at times on the second transfer over
a period of from seven to ten days. In one experiment subcultures
were made every 24 hours with a total disappearance of the indol
tests in 48 or 72 hours in all the strains.
In order to exclude the possibility of interference in the indol
test by the presence of three per cent, dextrose, several cultures in
plain broth, also peptone, were made and grown at 37° for seven
days. Dextrose was added to each of the cultures and then tested
for indol. Positive tests were obtained in all, hence excluding any
possibility of such interference by the presence of the carbohydrate....
Experiments were then carried out to determine the permanency
of this change. The cultures in dextrose broth after the 35th transfer
were taken and grown in plain broth, transplanting every day and
tested on the seventh day of incubation. Four of the strains of
B. coli; Nos. 44, 45, 46 and 52 gave slight indol reactions on the
third transfer, No. 46 gave a good positive on the fifth transfer, but
the others took five to ten more transfers before they could be called
or „++“ positive. Nos. 57 and 95 took six transfers before
a trace of indol appeared. No. 19, a very feeble indol producer in
the control, remained negative up to the fifteenth transfer at which
time the experiment was discontinued.
In summing up then, it can be said that dextrose and phenol,
particularly the former, cause partial inhibition or total disappearance
of acid and enzyme formation in some strains of B. coli. These
changes together with the suspension of the production of indol and
the characteristic colon growth on potato, makes the B. coli approach
if not entirely appear like the B. typhosus type organism. These
changes have been noted time and again but in varying degrees, in
those strains that are susceptible to variations, but for some unex¬
plained reason cannot be regarded as altogether constant. Indol
formation would invariably return when these altered bacteria were
transplanted into plain broth at frequent intervals. Lab enzyme
would also return in most of the altered strains but not invariably
so. The same can be said of the fermentative properties, but even
to a less extent. Very often, however, these characteristics appear
to be entirely done away with, the change being permanent as far
as could be made evident by subculturing into plain broth. In
these cases observations were made up to two months after the last
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519
exposure to the influencing substance, making frequent transfers.
There seemed to be no definite rule of reversion, no constant results
and no relation between the reappearance of one enzymes and
another. The reappearance of the fermenting enzymes in one sugar
was not necessarily accompanied by those in other sugars. At times
the fermentation of one sugar might have returned to nearly normal
while others might show little or no presence of gas with the same
strain of B. coli.
dark, Wm. Mansfield, The influence of hydrogen-ion con¬
centrations upon the physiological activities of Ba¬
cillus coli.
Attention is called to the importance of hydrogen-ion concen¬
tration for the physiology of cells and to its importance for the solu¬
tion of various problems of bacteriological chemistry. The experi¬
ments ofMichaelis and Mar cor a upon the limiting hydrogen-ion
concentration for B. coli have been elaborated and it is shown that
althongh minor differences exist there is a limiting concentration at
or above which all activity ceases. The same results were obtained
with various cultures of the true colon bacillns. At the limiting
hydrogen-ion concentration proteolysis is inhibited. With increase
in temperature the effect of hydrogen-ion concentration increases.
The relation of this fact to the so called thermal death point is
pointed out.
An example is given showing the usefulness of the hydrogen-
electrode in bacteriological research. By a study of the reaction of
the medium at the close of the fermentation it was shown that by
the use of p-nitro phenol a separation of the colon aerogenes family
could be accomplished. The group so separated were rigidly corre¬
lated with the gas ratio.
Technique.
Under the supervision of G. F. Buediger.
Petroff, S. A., A new and rapid method for the isolation
and cultivation of tubercle bacilli directly from the
sputum and feces, with the aid of sodium hydrate
and gentian violet-egg-meat juice media.
The object of this investigation was to devise a simple, prac¬
tical and reliable method for the isolation and cultivation of the
tubercle bacillus from the sputum and feces. Most of the methods
employed in the last twenty years do not give uniformly positive
results.
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520
Origin&l-Berichte fiber Kongresse.
Taking into consideration the inhibitory action of gentian violet
on many organisms, it was selected as the most favorable stain.
Preparation of the media.
I. Meat Juice: 500 grams of beef or veal are infused iu
500 c.c. of a 15 °/o solution of glycerine in water. Twenty-four hours
later the meat is squeezed in a sterile meat press and collected in
a sterile beaker.
II. Eggs: Sterilize the shells of the eggs by immersing for ten
minutes in 70% alcohol. Break the eggs into a sterile beaker,
mix well and filter through sterile gauze. Add one part by volume
of meat juice.
III. Gentian violet: Add sufficient 1% alcoholic gentian
violet to make a dilution of 1 to 10000.
Place in sterile test tubes and inspissate for three successive
days. First day at 85° C until all the medium is solidified. On the
second and third days not more than one hour at 75° C.
Method of isolating tubercle bacilli from sputum.
The use of fresh sputum is advisable. A mixture of the sputum
and a 3% sodium hydrate solution are left in the incubator for
20—30 minutes, then neutralized to sterile litmus paper with normal
hydrochloric acid, centrifugalized and the sediment inoculated into
the tubed media.
Method of isolating tubercle bacilli from the feces.
The isolation of tubercle bacilli from the feces is not an easy
problem. The concentration of the sodium hydrate is not as impor¬
tant as the length of exposure. The solid food particles are removed
from the feces by dilution with water and filtration through gauze.
The filtrate is saturated with sodium chloride and at the end
of half an hour all the bacteria will he found floating in a fine film.
This film is collected and normal sodium hydrate added, shaken well
and incubated at 37 0 C for 3 hours. Then neutralized as is sputum,
centrifugalized and sediment inoculated.
The method presented has proven very simple and accurate for
the isolation of tubercle bacilli from the sputum. The partial suc¬
cess in isolating and cultivating tubercle bacilli from the feces may
be due to the fact that many of the bacilli are possibly dead.
Tedder, Edward B., Starch agar, a new culture medium
for the Gonococcus.
Starch agar is a beef infusion agar (1,5 %) without salt or
peptone, to which is added 1,0 % of starch, preferably cornstarch,
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Original-Berichte liber Kongrene.
521
though potato starch or tapioca will serve. Reaction, 0,2—0,5 acid
to Phenolphthalein. The advantages of this medium are as follows:
1. The Gonococcus grows very freely on this medium, producing
a heavy growth suitable for the preparation of vaccines or antigens.
2. When the tubes are sealed with paraffine, cultures remain
alive upon this medium for a long time, at least 20 days, so that
transfers of stock cultures may be safely made every two weeks
instead of every three or four days as is customary then other media
are used.
3. This medium may be melted and used in pour plates in order
to isolate gonococci in pure culture from gonorrheal pus.
4. Some other organisms that are usually cultivated with con¬
siderable difficulty grow well on this medium; i. e. certain strains
of tubercle bacilli, the lepra bacillus (Duval), and freshly isolated
streptococci and pneumococci
5. The medium is suitable for routine use as practically all
'Organisms grow as well or better on this medium as on plain agar.
The great simplicity of preparation of this medium and its
many advantages appear to indicate that it may be very useful to
many workers.
Sherman, J. M. and Hastings, E. G., The presence of Strepto¬
cocci in the milk of normal animals.
In many public health laboratories the routine examination of
milk includes tests for streptococci. The supposed relation between
udder streptococci and septic sore throat in man is the reason for
making such examinations.
The examination of the milk from 88 individual animals in four
herds demonstrated the presence of streptococci in 38,6 per cent of
the samples of milk. The animals were all free from udder trouble.
The examination of the product of twelve herds demonstrated the
presence of streptococci in the milk of ten of the twelve examined.
In all of the above cases Vioo c.c. °f milk was used.
It would seem that the milk of healthy animals frequently con¬
tains streptococci at the time it is drawn from the udder, and that
before much emphasis can be placed on the detection of these
organisms in milk, methods by which harmful types can be differen¬
tiated from the harmless ones must be devised.
The milk of most of the herds exanyned was used chiefly for
the feeding of children. No known cases of trouble have resulted.
Wenner, John J., The relative merits of the bubbling
. method of enumerating air bacteria.
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522
Original-Rerichte fiber Kongresse.
The writer is making a study of the modified Petri sand filter
and the Rettger Aeroscope bubbling filter for the purpose of deter¬
mining their relative degree of efficiency, simplicity, and practical
value. The sand filter was, at first, set up as described in a pre¬
vious paper by Weinzirl and Thomas (12). As this apparatus
was very cumbersome it was soon modified by discarding one stopper
entirely, holding the sand in the tube by means of a tight wire gauze,
and attaching the aspirating tube directly to the main filtering tube.
The great weakness of the sand filter is in the transference of the
organisms caught in the sand, to the plate, so as to be easily and
accurately counted. This was done in three ways: 1. The sand was
distributed among several sterile plates and gelatin added. 2. The
sand was transferred to a small sterile flask holding 10 c. c. of salt
solution and an aliquot part plated. 3. The sand was transferred
to a sterile test tube holding 5 c. c. of salt solution, thoroughly
washed and the liquid plated with an equal amount of strong gelatin.
This last method appears to be the most practical.
The Rettger Agroscope was used as originally described by
Rettger (10). A second plate, from washing the Agroscope and
test tube, should in all cases be poured.
The two filters were run simultaneously and consecutively under
similar conditions. Air was taken in a dusty attic room and from
a specially prepared box.
Both methods are equally simple and both filter with a high
degree of accuracy. In plate pouring the Agroscope is simpler and
contamination is not so easy. Besides the bubbling method is visible
and audible which may at times be very desirable. The writer’s
work has not been completed but from his results thus far obtained,
the bubbling method gives him an excess in the number of colonies,
over the sand filter. As technique is very delicate a large number
of tests have to be made for the results to be of any value.
One of the great drawbacks in the practical use of the air filter
is the inconvenience of the aspirator. We need an aspirator that is
easily transferred from place to place, one that is simple and yet
will give a fair degree of accuracy, as well as a uniform and con¬
tinuous rate of flow. For this purpose the writer has been experi¬
menting by placing two movable tanks in a wooden box. The tanks
are connected with a rubber tube while another tube from each tank
extends to the outside. The filter is attached to the proper tube
and the water passed frojp one tank to the other.
Giltner, Ward, Suggestions for partial anaerobic cultures.
Anaerobiosis and aerobiosis are relative terms. The oxygen
requirements and tolerance of microorganisms present a gradation
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Origins 1-Berichte fiber Kongresse.
523
from practically an absence of oxygen pressure to many times atmo-
spheric pressure. The lowering of oxygen tension by biological means,
Nowak’s B. subtilis cultures, was introduced in connection with
th growth of Bact. abortus, an organism requiring a slightly lower
oxygen pressure than atmospheric. In this method the oxygen con¬
suming culture and Bact abortus are usually grown in vitro separa¬
tely, the two cultures being placed in a novy or similar sealed .jar.
A simpler method is desirable. Recently Geo. D. Horton 1 ) has
proposed to grow both organisms on adjacent agar slants separated
by a glass slide in the same test tube.
We suggest the following special tubes in which the culture
surfaces may be kept separate while the air chamber is continuous
or freely communicating between the sides. U tube with perforated
corks and U capillary tube U and H tube. Probably the H tube
will prove the most satisfactory. The communicating crosstube should
be as short as possible so that the double tube may be held in the
hand as conveniently as an ordinary test tube. Different media may
be used on either side, either solid or liquid or a medium one side
and some chemical on the other. The tubes should be plugged with
rubber stoppers or sealed with paraffin or wax.
Sanitary Bacteriology.
Under the supervision of W. W. Ford.
Browne, William W., Bacteria in city, country and in¬
door air.
The New York State Commission on Ventilation under the direc¬
tion of C.-E. A. Winslow undertook a systematic examination of
the air in and about New York City. During the survey 353 samples
of air were examined and may be roughtly divided as follows:
1. City air
2. Country air
3. Office air
4 Factory air
134 samples
85
87
47
*1
ff
n
The samples were collected and examined according to the
methods proposed by the Committee on Standard Methods for the
Examination of Air of the American Public Health Association. In
each examination 5 cu. ft. of air were pumped through a sand filter
by (1) hand pump in the field (2) power pump in factories and
offices. Samples were plated on gelatine and litmus lactose agar
and plated at 20° C and 37° C respectively.
*) Jonrn. of infect. Disease. Vol. 15. 1914. No. 1. July.
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524
Original-Berichte iiber Kongresse.
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Summary of resalts:
Source
No.
Microorganismus per cu. ft.
Strep, per
100 cu. ft.
of air
20* C
per cent
below 125
per cu. ft.
37° C
per cent
below 125
per cu. ft.
Country
85
56
(94 %)
30
(94 %)
12
City
134
72
(82 °/ 0
32
(98 %
11
Offices
87
94
(80 °/ 0
89
(90%
22
Factories
47
113
(82 %)
63
92 %)
43
Schools *)
684
96
(78 %)
—
30
*) From Baakeryille and Winslow school room air examination in New York
City in which same methods were employed.
Conclusions.
1. Microorganisms developing at 20° C on gelatine are generally
under 50 per cu. ft., rarely over 100 per cu. ft.
2. Microorganismus developing at 37° C are rarely over 50 per
cu. ft.
3. Number of Streptococci equals 10 per 100 cu. ft.
4. Air of occupied spaces contain more bacteria than open spaces
and show greater fluctuations.
Supplee, G. C., The efficiency of Endo’s medium in detec¬
ting members of the colon group.
The use of Endo’s medium for determining the number of colon
organisms in milk prompted the following studies of its relative
efficiency. In asmuch as comparatively few reacting colonies have
been identified, it is realized that the results of these experiments
can only indicate the value of the medium.
Fifty-three cultures were studied and identified. Twenty nine of
these were found to belong to the colon group. Eleven were closely
allied forms but could not be included within the group if strict
adherence to the classification was observed. Three were coccus
forms; four were of the acid peptonixing type and two failed to
ferment any of the sugars and produced no change in milk. The
data was not complete from four of the cultures.
Representatives of the colon types and the acid peptonizing type
were plated upon Endo’s medium after different degrees of attenu¬
ation. The results of these experiments showed that the intensity
of the reaction was weakened as the attenuation increased. The
color reaction of the aerogenes and acidi laciti types tended to fade
to a white or pink. The fading took place much sooner if the colony
developed on the surface or if the culture was at its greatest vigor.
Some strains faded more quickly than others. The communis and
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Original-Benchte ttber Kongrene.
525
comnmnior types retained their reaction indefinitely. The reaction
of the acid peptonizing types became less distinct as the degree of
attenuation increased.
Since sub-surface development gave rise to many doubtful reacting
colonies, two hundred thirteen of such colonies were studied and .
fifty-seven percent were found not to belong to the colon group.
From experiments with pure and mixed cultures of the colon
varieties it was found that about a plus four-tenths acidity gave the
maximum number of reactions.
Yanderleck, J., Organisms which do not belong to the
colon group and produce black fields on aesculin-
bile-salt media.
In the summer of 1913 more than 3000 aesculin-agar plates made
of milk were examined and 700 colonies selected for further study.
As a result 10 organisms were found to produce black colonies on
aesculin-bilesalt media at blood heat inside 48 hours and which did
not have the least relation to the colon group. These organisms
showed hardly any action in milk, gas production in sugars was ab¬
sent in the majority and sometimes liquefaction combined with alkali¬
nity was present These organisms came from one milk district
— Huntingdon — and could not be recovered from that source in
the following spring. However, another exception appeared for a
short time in large numbers. This organism was in many respects
closely related to the colon group, produced first acid in milk follo¬
wed by alkaline digestion and formed gas in saccharose. Altogether
135 organisms were tested in the examination.
Working at lower temperature and keeping the plates for at
least 5 days, more exceptions would appear, 7 of which were care¬
fully studied. Such exceptions have of course no practical value, but
are the source of much criticism by careless workers. Colonies
appearing in water samples were also tested but among 250 test
cultures no exceptions were encountered. Our conclusions of these
exhaustive tests are that the aesculin-bilesalt test is thoroughly
reliable. Out of 1200 samples analysed only in one case a wrong
impression was obtained on account of the presence of some exceptional
organism. A full description of this investigation will appear in the
Centralblatt fftr Bakteriologie.
Cooledge, L. H., Agglutination studies of milk from cows
affected with contagious abortion.
Recent investigations have shown that the organism causing
contagious abortion in cattle is frequently expelled from the bodies
of apparently perfectly healthy cattle with their milk. It seems quite
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526
Original-Berichte ttber Kongresse.
probable that if this organism is present in cows’ milk, which is the
only food of many infants it may bring about disease and perhaps
in part account for the high mortality of bottle fed children. In
view of this possibility it seems important that a farther study be
made of the milk of healthy cows and of those affected with con¬
tagions abortion with the idea of determining the frequency and
significance of the occurence of this organism.
Owing to the unreliability of the cultural method and the length
of time required to get results by inoculation of guinea pigs it was
decided to study the milk by means of serum tests as used in dia¬
gnosing contagious abortion but replacing blood serum with the milk
studied. It is with the power of certain milks to agglutinate Bact.
abortus that this paper has to deal.
Milk studied was obtained from a herd in which a high per¬
centage of animals have repeatedly given positive complement fixa¬
tion and agglutination tests for contagious abortion and having a
record of frequent abortions.
The milk from each quarter of 61 cows has been examined at
intervals during the last 6 months. Of these the milk of 18 (30 °/ 0 )
has given a positive agglutination test with Bact. abortus, in one
or more quarters, at some time, or during this period. The power
of the milk of one quarter to agglutinate the abortion bacterium has
been observed to spread to another quarter and finally to all four,
it has also been observed to gradually die out Milk drawn at
about the middle of the milking has the strongest agglutinating
reaction.
An attempt to demonstrate the presence of Bact abortus in milk
that agglutinates the organism has resulted as follows. Out of 18
quarters the milk of which agglutinate the abortion bacterium the
milk of 14 produce lesions in guinea pigs which are like the typical
lesions caused by a pure culture of Bact abortus.
In the 7 cows whose milk has gradually acquired the power of
agglutinating the abortion bacterium during this experiment one or
both of the rear quarters have been the first to show agglutina¬
tion. This suggests contamination of the rear quarters by genital
discharges.
Evans, Alice C., The presence of Bacillus abortus in milk.
8pecial methods of plating milk samples which were drawn
aseptically have shown that the bacillus of contagious abortion occurs
commonly in certified milk in the vicinity of Washington, D. C., and
Chicago, Ill. These organisms grow profusely on serum agar plates.
About 30 per cent of the samples of milk from two certified dairies
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Original-Berichto fiber Kongrease.
527
near Chicago, which were plated on serum agar, showed this organism
to be present in milk at the time of drawing from the udder, in
numbers varying from 110 to 4300 per cubiccentimeter. In one
sample taken from a herd which does not produce certified milk,
50000 of the Bacillus abortus were found per cubiccentimeter. This
organism grows abundantly in the cream layer, with the formation
of acid, but it grows sparingly in milk from which the cream has
been removed. Four per cent of lactic acid in the milk does not
check the multiplication of Bacillus abortus in the cream layer.
Rettger, Leo F. and Hull, Thomas G., The influence of milk
and carbohydrate feeding on the bacteriology of the
intestine.
An extensive series of experiments has most conclusively shown
that the feeding of milk to young chicks has a most beneficial in¬
fluence on growth and mortality. This effect cannot be attributed
to acids that may be present in the milk, as sweet milk gives
essentially the same results. Nor do bacteria play any significant
role. The value of milk-feeding lies in the milk as such.
The intestinal flora of white rats and of fowls is determined in
a very large measure by the diet White rats that were fed ordi¬
nary white bread and green vegetable food exhibited an intestinal
flora which closely resembles that of man. Soon after the diet was
changed to mixed grain a marked transformation took place. This
rearrangement of bacterial types was still more pronounced when to
the diet of bread and vegetables a liberal amount of milk or of
lactose was added. The ordinary mixed flora quickly became simpli¬
fied, and often presented the picture of only two or three types of
bacteria, namely B. bifidus ofTissier and B. acidophilus of Moro.
During continued milk or lactose feeding the acidophilus type may
give way eventually to B. bifidus. Similar results were obtained in
the domestic fowl, the acidophilus bacillus being the most prominent.
The feeding of other carbohydrates, dextrose, maltose, levulose, dextrin
and starch did not bring about such a change.
The feeding of bacteria, even in large nnmbers, will in itself
exert very little if any influence on the intestinal flora. B. bulgari-
cus suspensions obtained from plain agar growths could be recovered
only occasionally from the feces, and then in very small numbers
only. On the other hand, when sterile milk whether sweet or sour,
was fed to white rats which exhibited the usual mixed flora in
which organisms of the acidophilus type were very few or absent,
B. acidophilus, which in many respects is practically indistinguishable
from B. bulgaricus, rapidly made its appearance in the intestine and
for a time occurred there in relatively large numbers.
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528 Original-Berichte liber Kongresse.
Melia, Thomas W., An improvement in the composition of
lactose bile.
Lactose bile, as employed at present has certain disadvantages.
1st: The bile is not always fresh. This is shown by too great
acidity, especially in warm weather, and by the presence of consi¬
derable turbidity which will pass through the ordinary laboratory
filter.
2nd: The media, after sterilization, contains a heavy sediment
in the fermentation tubes which interferes with the developement of
the test.
3rd: Many authors have critisized the inhibiting power of the
bile salts upon B. coli.
In regards to the first disadvantage it was found best to pur¬
chase ox gall from freshly slaughtered animals and by special ar¬
rangement have it delivered within a few hours to the laboratory.
It is then evaporated to dryness in a vacuum dryer and stored away
for future use in one pound air tight containers. The bile will keep
indefinitely. There is considerably saving by evaporation, since loss
by breakage of bottles in sterilizing the liquid bile has been quite
material.
In regards to the sediment present in fresh bile and in the
sterilized media, it was found to contain, mucin, lime salts and broken
gall stones (cholesterine) chiefly, probably formed by streptococcus
growth. The bile should be settled and only the clear supernatant
liquid used.
In regards to the second disadvantage the sediment in the fer¬
mentation tubes may be prevented by making a five per cent instead
of a ten per cent solution of bile media.
The known inhibiting power of bile salts led to an investigation
of the best strength of bile media to employ. From one per cent to
ten per cent of dried ox gall was used in the making of the different
media without reducing the lactose and peptone quantities. Lactose
bile containing five per cent of dried ox gall is preferable to ten
per cent media.
The formation of gas is more rapid and greater in amount.
Positive tests for B. coli appear in higher dilutions.
It is especially more advantageous with sewage and badly pointed
waters, but is also more delicate with the ordinary quality of
drinking waters.
For the same reasons, five per cent of dried ox gall appear
preferable to smaller amounts of bile in the media.
Table showing relative efficiency of the five and ten per cent
bile media on ordinary quality of drinking waters (60 in number).
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Original-Berichte fiber Kongregse.
529
l
Five per cent Dried Ox Gall
Ten per cent Dried Ox Gall
cc. 0,1
cc. 1,0
cc. 10
cc. 0,1
cc. 1,0
cc. 10
24 boar results
2%
22%
60%
2%
16%
81%
48 ,
13%
31%
75%
7%
18 %
40%
72 „
15%
49%
82%
9%
27%
51%
Attenuated B. coli is more readily shown, also less interference
from over growths in the five per cent bile media.
[Fortsetzung folgt.]
Referate.
Tierische Parasiten.
Brann, Max nnd Seifert, Otto, Die tierischen Parasiten des
Menschen, die von ihnen hervorgerutenen Erkran*
knngen nnd ihre Heilnng. I. Teil. Naturgeschichte
der tierischen Parasiten des Menschen, bearbeitet von
Max Brann. 559 S. mit 407 Abbildungen im Texte. Ffinfte,
vermehrte nnd verbesserte Anflage. Wurzburg (Kurt Eabitzsch)
1915. Preis brosch. 13 M., geb. 14,50 M.
Das bereits in weiten Ereisen hochgesch&tzte Buch von Brann
„Uber die tierischen Parasiten des Menschen" ist von dem Verf. einer
durcbgreifenden Umarbeitnng unterzogen worden nnd nnnmehr mit
seinem ersten, dem zoologischen Teile in 5. Anflage erschienen. Be-
sonders einschneidend sind entsprechend den grofien Fortschritten
der wissenschaftlichen Forschnng auf diesem Gebiete die Ver&nde-
rungen bei dem die parasitischen Protozoen behandelnden Abschnitte
des Bnches. Es wnrden nicht nnr die bisherigen Klassen nnd Unter-
klassen in der entsprechenden Weise ergfinzt, sondern vOllig nene,
z. B. die Cnidosporidien, eingeffigt. Ebenso wnrden die Abschnitte
fiber die Arthropoden, insbesondere die Insekten, wesentlich ausge-
bant nnd nm zahlreiche wohlgelnngene Abbildnngen vermehrt. Bei
den Eapiteln fiber die parasitaren Wfirmer wnrden gewisse zeit-
gem&fie Umgruppiemngen nnd kleinere Erg&nzungen vorgenommen.
Sehr zn begrfifien ist die mit grofier Sorgfalt nnd Grfindlichkeit am
Scblnsse des Werkes ansgeffihrte bzw. stark erweiterte Ubersicht
fiber die aufierordentlich reiche Literatur der behandelten Gebiete,
weil hierdurch die Einsichtnahme in die einschl&gigen Arbeiten ganz
wesentlich erleichtert ist. Der von Seifert bearbeitete „klinisch-
therapeutische" Teil, der noch bei der letzten Anflage als Anhang
dem Bnche angeffigt war, ist bei der Nenanflage abgetrennt worden
Erne Abt. Ref. Bd. 68. Ko.17, 34
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530
Ober Verbreitung von Parasiten. — Plathelminthea.
and soil nach der notwendigen Umarbeitung and Erg&nzung als
II. Teil des Handbuches demn&chst heransgegeben werden.
Es ist wohl mit Sicherheit za erwarten, dafi das ansgezeichnete
Werk, das in seiner Art einzig dasteht und Arzten and Zoologen
eine zaverlassige and grandliche Orientierang aaf diesem praktisch
so wichtigen Gebiete gestattet, im nenen Gewande bald einen noch
grQfieren Kreis von Freunden gewinnen wird wie die fr&heren Auf-
lagen. Baerthlein (Wfirzburg).
Fischer, W., Stnhlnntersachangen bei Europfiern and
Chinesen in Shanghai. (Arch. f.Schiffs- u.Tropenhyg. Bd. 18.
1914. 8. 615.)
Untersnchnngen bei 180 Europ&ern and 100 Chinesen.
Von den 180 Europ&ern hatten: 12 Askariden, 46 Tricho-
cephalen, 0 Oxyuren, 0 Anguillula, 3 Ankylostomen, 0 Schisto-
somum japonicnm, 3 Clonorchis sinensis, einige Taenia saginata,
1 Balantidium coli, einige Flagellaten, DysenterieamSben 12,
Dysenteriecysten 23 (19mal nor Cysten). Mtthlens (Hamburg).
Galli-Valerio, B., Notes de parasitologie et de technique
parasitologique. (C. f. Bakt. Abtl. Orig. Bd. 75. 1914. S. 46.)
Beitrag zur geographischen Verteilung einiger Parasiten, bak-
teriologische Beobachtungen fiber Pseudotuberkulose, sowie fiber eine
s&nrefeste Bakterienart bei Mas rattus, Beobachtungen fiber Proto¬
zoan, Helminthen and fiber die Biologie and Vernichtnng einiger
Arthropoden; schliefilich berichtet Verf. fiber gate Erfolge mit Azar-
blaalfisang der Firma Bram and fiber ein Pipettengestell. Za karzem
Beferate ist die Arbeit nicht geeignet. Gildemeister (Posen).
Haayen, H., Contribution & l’6tude de la geographic
medic ale de la Colombie. Inaug.-Diss. Lausanne 1913.
Beitrag zum Stadium der Krankheiten yon Columbien. Zusammen-
fassende Ubersicht and persfinliche Untersuchungen.
Liste der bis jetzt in Columbien gefandenen Parasiten.
B. Galli-Valerio (Lausanne).
Holterbach, H., „Fasciolin“. Ein neues Mittel zur wirk>
samen Bekampfung der Egelf&ule. (Osterreich. Wochen-
schrift f. Tierheilk. Jg. 39. 1914. 8.109.)
Es wird zur Bek&mpfung der Leberegelkrankheit der Binder and
Schafe ein yon dem Impfstoffwerk Munchen hergestelltes Pr¶t,
das „Fasciolin“, welches als wirksamen Bestandteil Extractum filicis
enth<, empfohlen. Eallert (Berlin).
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Plathelminthen. 531
Bndin, E., Studien an Fistnlicola plicatns Rud. (Revue
Suisse de Zool. T. 22. 1914. p. 321.)
Verf. gibt eine sehr eingehende anatomische und histologische
Schilderung des aus Xiphias stammenden Bothriocephaliden, der
durch sein tiefes Eindringeu in die Darmwand des Wirtes, sowie
durch die seitliche Lage der Genitalbffnungen interessant ist.
Otto Fuhrmann (Neuchatel).
Ballon, M., La ladrerie ovine. (Rec. de Med. v6t6rin. [Bull, et
M6m.] T. 90. 1913. p. 419.)
In der Muskulatur zweier flammel warden zahlreiche Finnen
von Taenia solium gefnnden. Kallert (Berlin).
Henry, A. et Ciuca, A., £tude experiment ale sur la c6nurose
du la pin. (Ann. de l’lnst. Pasteur. T. 28. 1914. p.365.)
Coenurus serialis findet sich hauptsachlich bei Eaninchen und
stellt das Larven- bzw. Cystenstadium von Taenia serialis dar, die
im Darme des Hundes lebt. Experimentell laBt sich die Coenurose
bei Eaninchen erzeugen, wenn man ungef&hr 6 Monate alte Tiere
verwendet, wenn Proglottiden verfuttert werden, die voU von Eiern
sind, und wenn die Proglottiden allein ohne sonstige Nahrungsmittel
verabfolgt werden. Die Coenuren werden vom 18. Tage an erkenn-
bar, sie messen dann 0,7—3 mm; ihre vdllige Entwicklung ist nach
4 Monaten erreicht, sie besitzen dann die Gr5fie einer Nufi oder eines
Apfels. Zuweilen entwickeln sich auch Tochterblasen.
Die Prtifang des Serums von Coenarentr&gern ergab dieselben
Reaktionen, wie sie von Weinberg und anderen Autoren bei der
Echinokokkose festgestellt worden sind. Prazipitine waren bei spon-
taner Coenurose nicht nachweisbar, bei experimenteller in 2 von
4 Fallen; Lysine waren bei ersterer selten, bei letzterer stets vor-
handen. Die Eomplementbindungsreaktion bleibt so lange negativ
als eine Resorption von Antigen durch die intakte Cystenwand nicht
stattfindet. Bei alien positiven Reaktionen handelt es sich urn
Gruppenreaktionen, die Sera reagieren dann auch auf Echinokokken-
ilfissigkeit und auf Extrakt von C. tenuicollis, wenn auch schwacher.
Das Serum von Coenurentragern macht Meerschweinchen passiv ana-
phylaktisch; desgleichen lassen sich auch Meerschweinchen mit
Extrakt von Coenurus aktiv anaphylaktisieren.
Gildemeister (Posen).
Skrjabin, E. J., Beitrag zur Eenntnis einiger Vogel*
cestoden. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 75. 1914. S. 59.)
Verf gibt die Beschreibung einiger Vogelcestoden, die aus
dem Museum fur Naturkunde und der Sammlung des Museums in
34*
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532
Plathelmintben.
Goteburg stammten. Beschrieben werden folgende Arten: I. Anoplo-
cepbalidae: 1. Aporina fuhrmanni n. sp. 2. Cittotaenia columbae
n. sp. II. Davaineidae: 3. Davainea laticanalis n. sp. 4. D. cyrtus
n. sp. 5. D. emperus n. sp. 6. D. galeritae n. sp. 7. D. paradisea
Fnbrmann. 8. Chapmania unilateral^ a. sp. III. Dilepinidae:
9. Unciunia trichocirrosa n. gen. n. sp. 10. Anomotaenia socialis
Xrabbe. IV. Hymenolepinidae: 11. Hymenolepis flaminginis n. sp.
V. Acoleidae: 12. Progynotaenia fahrmanni n. sp. 13. Gyrocoelia
brevis Fnhrro. Bezfiglich der Einzelheiten muB anf das Original
verwiesen werden. Gildemeister (Posen).
Baczynska, HGlfene, Etudes anatomiques et histologiques
snr quelqnes nonvelles esp6ces de cestodes d’oiseanx.
(Bull, de la Soc. neuch. des Sc. nat. T. 40. 1914. p. 187.)
Verf. beschreibt folgende nene Arten: Davainea multicapsulata
n. sp. aus Phasianus spec., Dav. ceylonica n. sp. aus Pavo cristatns,
Dav. penetrans n. sp. aus Oallus dom., Dav. cohni n. sp. aus Gallus
dom., Dav. spiralis n. sp. aus Columba, Cotugnia fuhrmanni n. sp. ans
Pavo cristatus, Acanthocirrus ? mnlticanalis n. sp. aus Scolopax galli-
nago, Hymenolepis multiglandularis n. sp. aus Larus fuscus, H. vagi-
nata aus Hecurvirostra avocetta, H. tubicirrosa n. sp. aus Dicholophus
cristatus, H. Kowalewski aus Fuligula cristata, Kowalewskiella longi-
annulata n. gen. n. sp., Paruteriua fuhrmanni aus Bucco, P. otidis
n. sp. aus Otis bracbyotus, Progynotaenia pauciannulata n. sp. aus
Hoplopterus spira. Von bereits bekannten Arten werden naher be¬
schrieben: Davainea friedbergi (Linstow), Choanotaenia stellifera
(Krabbe), Amoebotaenia brevicelis Fuhrmann.
Otto Fuhrmann (Neuchatel).
CholodkoTsky, A., Cestodes nouveaux on peu connus.
(Annuaire du Mus&e Zool. de l’Acad. imp. des Sciences de St P6ters-
bourg. T. 18. 1913.)
Nach einigen kritischen Auseinandersetzungen fiber vom Ref.
gemachte Bemerkungen bezfiglich Monopylidium soricinum, Idiogenes
grandiporus, Dilepis brachyarthra, Amoebotaenia subterranea, sowie
Hymenolepis diaphana geht Verf. zur Beschreibung von zwei neuen
Genera und zwfilf neuen Arten fiber. Es sind dies Anoplocephala
campestris n. sp. aus Arvicola campestris, Bertia meridionalis n. sp.
aus Himantopus himantopus, Ophryocotyle turdina n. sp. aus Turdus sp.,
Dilepis tringae n. sp. aus Tringa platyrhyncha, Ascometra vestita
n. gen. n. sp. aus Otis macqueenii, Scbistometra togata n. gen. n. sp.
aus Otis tarda, Hymenolepis diminutoides n. sp. und H. inexspec-
tata n. sp. aus Mus decumanus, H. arvicolina n. sp., Arvicola cam-
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Plathelminthen. 533
pestris, H. sciurina n. sp. aus Sciurus vulgaris, H. pullae n. sp. aus
Gallus domesticus, fl. singularis n. sp. aus Sorex sp.
Otto Fuhrmann (Neuchatel).
Schuhmacher, Gottlieb, Cestoden aus Centrolophus pom-
pi lius. (Zool. Jahrb. Abt. Syst. Bd. 36. 1914. S. 149.)
Verf. gibt eine eingehende Beschreibung von Ampbicotyle
heteropleura, Bothriocotyle solenosomuro, Echinophallus wageneri.
Echinophallus ist ein nom. nov. fur Acanthophallus Liihe. Ebenso
ist der Familienname der Echinophallidae ein nom. nov.
Otto Fuhrmann (Neuchatel).
Obersteiner, Wolfgang, tfber eine neue Cestodenform Bilo-
cularia hyperapolytica n. gen. n. spec, aus Centro-
phorus granulosus. (Arbeit, aus dem Zoolog. Institut der
Universitat Wien. Bd. XX. 1914. 15 S. 1 Taf. 7 Fig. im Text.)
Die neue Cestodenform wurde namentlich in Form freier Pro-
glottiden im Spiralklappendarm von Centrophorus gefunden. Die
reifen Glieder sind etwa 12 mm lang. Anatomisch gleicht Bilo*
cularia den Phyllobothrien. Interessant ist der Scolex gestaltet, er
hat die Form eines Kreuzes; die Bothridien bestehen aus zwei
Teilen, indem am Hinterrande jeder derselben eine sekund&re Saug-
grube ausgebildet ist. Hinter dem Scolex ist die Strobula unge-
gliedert, und nur das Ende scheint segmentiert zu sein. Die sich
abldsenden Glieder sind sehr klein (0,46 mm lang) und zeigen absolut
keine Geschlechtsorgane. Otto Fuhrmann (Neuch&tel).
Nybelin, 0., Notizen uber Cestoden. (Zool. Bidrag Upsala.
Bd. 3. S. 225.)
Verf. beschreibt eine neue Art Progynotaenia odbneri n. sp. aus
Aegialites hiaticula und bespricht einen Fall von Dinobothrinm
septaria v. Ben. aus Selache maxima.
Otto Fuhrmann (Neuch&tel).
Baylis, H. A., On a new cestode from an albatross, Dio-
medea irrorata. (Proc. ZooL Soc. London. 1914. p. 407.)
Verf. fand in obigem an der peruanischen Kiiste erbeuteten Vogel
eine typische neue Tetrabothriusart, T. strangulates n. sp.
Otto Fuhrmann (Neuchatel).
Beddard, E. F., Contributions to the anatomy and syste¬
matic arrangement of the Cestoidea. XI. On a new
tapeworm from Oedicnemus. XII. Further observa¬
tions upon the genus Urocystidium Beddard. (Proc. of
Zool. Soc. of London. 1913. p. 861 and 1914. p. 1.)
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534
Nematoden.
XL Verf. fand in Oe. bistriatus eine neue Cestodenart, f&r welche
er das nene Genas Eagonodaeum begrdndet. Dasselbe ist nahe
verwandt mit Monopylidinm und nach Ansicht des Ref. vielleicht
identisch mit letzterem Genus. Der Scolex besitzt ein wohlent-
wickeltes Rostellum, das nach Yerf. hakenlos ist, aber von welchem
die Haken wohl abgefallen sind. Ein Uterns soil fehlen, and die
Eier sollen direkt ins Parenchym dbergehen. Auch dies scheint Ref.
nicbt zutreffend, denn was Yerf. in Fig. 143 als Keimstock bezeichnet,
scheint eben der nach Yerf fehlende Uterns zn sein. Eingehend
werden die Eikapseln des Parenchyms beschrieben, wobei Yerf. eigen-
tiimliche Ansichten vertritt.
XII. Verf. beschrieb breits fruher aus Fiber zibethicas einen eigen-
tiimlichen Cestoden, aber welchen nene Angaben gemacht werden.
Bei der geschlechtslosen Generation von U. gemmiparnm fand Yerf
keine Knospung; zwei sehr junge Stadien werden beschrieben. Der
geschlechtsreife. Worm findet sich in der Leber neben dem nnge-
schlechtlichen. Die Stobila ist von Kalkkdrperchen erfhllt. Nach
Verf. bilden sich ans den Eiern Larven, welche sich durch Knospung
vermehren und dann zu geschlechtsreifen Tieren werden.
Otto Fuhrmann (Neuch&tel).
Leber, A., Beitrage zur Klinik und Therapie der Filarien-
krankheiten in der Sfldsee. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg.
Bd. 18. 1914. S. 454.)
60 Proz. der erwachsenen Samoaner haben bzw. hatten frflher
elefantiastische Erscheinungen Oder filariotische Entzundungen. In
Samoa sind die miickenreichen Kftstenstriche die bevorzugtesten
Filariengegenden. Die ersten Krankheitserscheinungen scheinen
am h&ufigsten in der Pubert&tszeit aufzutreten. Die turnuslose,
morphologisch mit Fil. bancrofti identische Filarie wird vermutlich
durch Culex fatigans ftbertragen. Die ersten Symptome setzen
meist akut ein. — Die klinischen Symptome, insbesondere
„Mumufieber“ und entzundliche Erscheinungen (Drusenschwellungen,
Lymphangitis, entzBndliche Odeme der Extremit&ten, Muskelabszefl
usw.) werden eingehend beschrieben, die Elefantiasiserscheinungen
nur kurz erw&hnt. — Therapeutisch hat man bisher nur von
einem Medikament wenigstens eine wesentliche Besserung der sub-
jektiven Symptome gesehen, n&mlich von Phenokoll, das inDosen
von 4—6 g pro Tag anstandslos vertragen wird. Das Phenokoll
wirkte nicht nur bei dem „Mumufieber“, sondern auch in Sp&tstadien
im Zustande ausgesprochener Elefantiasis. — Die Bekampfungs-
mittel haben sich vor allem gegen die ubertragenden Mucken zu
richten. Trennung der Europiier- von den Eingeborenen-Nieder-
lassungen, Yermeiden von Mischehen und andere Mafinahmen sind
auch wichtig. M ii h 1 e n s (Hamburg).
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Nematoden. 585
Gastel, Max, Beitrag zur Frage der Toxinbildung bei der
Trichinosis. (C. f. Bakt Abt L Orig. Bd. 74. 1914. S. 254.)
Umfangreiche Nachprafungen der Untersnchnngen Bomano-
witchs iiber die Trichinose (Ann. de l’lnst. Pastenr. 1912. p. 351)
ergaben folgendes:
Die Angabe Romanowitchs, dad das Serom trichiniger Meer-
schweinchen und Ratten giftig wirke, konnte ebensowenig bestatigt
werden wie die Angabe, dafi eine bestimmte quantitative Eongrnenz
zwischen der Schwere der Infektion nnd dem Mafie der Giftwirkung
des Serums bestehe. Selbst das Serum allerschwerst trichinos infizierter
Tiere wurde als nicht toxisch befunden bei Einhaltung der gleichen
Versuchsanordnung, wie sie Romanowitch angewendet hat. Auch
die Beobachtung konnte nicbt bestatigt werden, dafi Tiere, welche
mit dem Serum tricbinOser Tiere vorbehandelt sind, einer folgenden
nur leichten Trichinelleninfektion eher erliegen, dafi also gewisser-
mafien sich die Giftwirkung der Trichinellen zum Gifte des ein-
gespritzten Serums addiert. Gesundheitsstfirungen, wie sie mitufiter
nach der Seruminjektion in mehreren Fallen zu beobachten waren,
glaubt Verf. auch anders als durch Serumgiftigkeit erklaren zu kfinnen.
Sie kSnnen seiner Ansicht nach ganz unabhangig von der Serum*
injektion zustande gekommen sein, z. B. als Folge der Futterung,
wie man das nicht selten in grofien Gehegen solcher Stalltiere be¬
obachten solL Auch die Blutuntersuchungen an Tieren, die mit Serum
trichinfiser Tiere vorbehandelt worden waren, berechtigen zu der An-
nahme, dafi dies Serum keine Gifte im Sinne Romanowitchs ent-
hait Auf Grund seiner gegenteiligen Versuchsergebnisse spricht Verf.
den Mitteilungen Romanowitchs die Rolle ab, die klinischen Er-
scheinungen bei der menschlichen Trichinellenkrankheit zu erklaren,
welche offenbar auf toxischer Wirkung beruhen.
Gildemeister (Posen).
Jimbo, Kotaro, Uber die Verbreitung einer Art von
Trichostrongylus, Trichostrongylus orientalis n. sp.,
als Darmparasiten des Menschen in Japan. (C. t Bakt.
Abt I. Orig. Bd. 75. 1914. S. 53.)
Gelegentlich von Untersnchnngen fiber die Verbreitung der para-
sitfiren Krankheiten bei Japanern, unter denen die Ankylostomiasis
bekanntlich auffallend verbreitet ist, traf Verf. haufig Personen an,
deren Faces eine eigentfimliche Art von den Ankylostoma-Eiem sehr
ahnlichen und deswegen bisher fur identisch mit diesen gehaltenen
Parasiteneiern enthielt. Zur Isolierung der Eier kam eine Anreiche-
rungsmethode mittels Antiformin zur Anwendung. Die fraglichen Eier
sind lfinglicher und grfifier als die Ankylostoma-Eier. Spater hatte
Verf. auch Gelegenheit, bei Obduktionen den zu den Eiern gehfirigen
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Nematoden.
Parasiten, einen zarten Fadenwurm, im Dunndarm aufzufinden. Der
Parasit weist die Charaktere vod Trichostrongylus aaf, besitzt aber
einige besondere Merkmale, die es gerechtfertigt ersclieinen lassen,
ihn als besondere Species aufzufassen, die Verf. Trichostrongylus
orientals nennt. Gildemeister (Posen).
Yicoll, W., The blood volume in ankylostomiasis. With
some biological notes relating to the disease. (Jonrn.
of flyg. YoL 13. 1914. p. 369.)
Nach den Untersnchnngsergebnissen des Vert scheint die bei
Hnnden durch Anchylostomnmarten hervorgernfene Anamie nicht der
entsprechenden Erankheit beim Menschen analog zu sein, sondern
nnterscheidet sich von letzterer namentlich in 2 Punkten. Einerseits
befallt die Erankheit nnr junge Tiere, andererseits fiihrt sie aber
bei diesen bedeutend schneller znm Tode. Altere Hunde sind zwar
nicht alle unempfanglich, erkranken aber nor leicht an einer geringen
Anamie. Sie erholen sich von dieser allm&hlich, selbst wenn die In*
fektionsversuche ofters wiederholt werden. Bei jangen Hunden war
die Anamie charakterisiert durch starken Gewichtsverlust, atlgemeine
Entkraftung und Darmblntungen. Epistaxis wurde niemals beobachtet.
Bei den an dem leichteren Grad der Anamie leidenden Hnnden war
das Blutvolnmen nicht wesentlich verEndert, hochstens etwas ver-
ringert Ebenso batte die Aufnahmefahigkeit fur Sauerstoff, auf das
Hilo Edrpergewicht berechnet, durchschnittlich etwas abgenommen.
Die Infektion war gewdhnlich begleitet durch deutliche, aber
nicht profuse Blutungen, namentlich in den Anfangsstadieu. Eosino-
philie war weder ein konstantes Zeichen bei der Infektion noch bei
der Erkrankung.
Ein Beweis fur die Regeneration des Blutes wurde durch das
Auftreten zahlreicher Erythroblasten erbracht. Je mehr die Erank¬
heit vorschritt, urn so mehr nahm auch die Zahl der Erythroblasten zu.
Eatzen liefien sich bedeutend schwerer infizieren als Hunde.
Affen waren bei samtlichen Infektionsversuchen, ebenso wie Menschen
anempfanglich fur die beim Hunde vorkommenden Anchylostomnmarten.
Schuster (Berlin).
Bruns, Hayo, Die mikroskopische Untersuchung der
Faces in ihrer Bedeutung fur die Bekampfung der
Ankylostomiasis. (Zeitschr. f. Hygiene u. Infektionskrankh.
Bd. 78. 1914. S. 385.)
Der Bekampfung der Ankylostomiasis im unterirdischen Berg*
werksbetrieb dienen: 1. Sorge fur ordnungsgemafie Beseitigung der
menschlichen Fakalien und 2. Fernhaltung der Wurmbehafteten von
der Arbeit unter Tage. Der ersten Forderung entspricht Aufstellen
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Nematoden.
537
von zahlreichen zweckmfifiigen Abortktibeln unter Tage und Erlafi
eines Verbots, die Faces aoderswobin als in den Abortkfibel zn ent-
leeren. Der zweiten Forderung wird genfigt dnrch rasche Ermittlnng
moglichst aller Wurmbehafteten dnrch zahlreiche raikroskopische
Untersuchnngen der Ffices und das Verbot der unterirdischen Berg-
arbeit fir ermittelte Wurmbehaftete. Fur den Erfolg der zweiten
Mafinahme ist rasche Ermittlnng mSglichst aller Wurmbehafteten
dnrch zahlreiche mikroskopische Untersuchnngen der Faces nnd das
Yerbot unterirdischer Bergarbeit fur die ermittelten Wurmbehafteten
notwendig, welches diese zugleich anch zur Behandlung ihrer Wurm-
affektion veranlafit.
Jede der beiden Mafinahmen wfirde, sofort und sicher durch-
gefohrt, fur sich allein ausreichen, die Wnrmkrankheit vfillig —
wenn auch erst nach lingerer Zeit — zum Verschwinden zu bringen:
die Larven leben aufierhalb des menschlichen KOrpers bis zn einem
Jahre, die Wfirmer innerhalb des menschlichen Kbrpers sogar 6—8
Jahre. Aber menschlicher Unverstand und Schwfiche, sowie Mangel-
haftigkeit der Untersuchungsmethoden nnd der Therapie versprechen
keiner der beiden Mafinahmen fnr sich vollen Erfolg: beide Mafi¬
nahmen mfissen sich erg&nzen.
Seit September 1913 sind im rheinisch-westfaiischen Ruhrkohlen-
bezirk, an yorgeschriebenen Stellen Aborte in grofier Zahl eingefuhrt,
ist Absetznng des Kots an anderen Orten verboten, mikroskopische
Untersuchnng des Stnhls befohlen, sobald Wurmkrankheitsverdacht
auf einer Zeche anftrat Yerseuchte Zechen mfissen dnrchgemnstert
werden.
Ankylostomiasis ist ausschliefilich eine Bemfskrankheit der unter-
irdisch beschfiftigten Bergarbeiter. In der nicht bergbautreibenden
Bevolkerung wnrde kein Fall yon Ankylostomiasis beobachtet, auch
nicht bei Einzelarbeitern, yon denen Yerf. 350 nntersnchte. Die etwa
300000 Mann nmfassende unterirdische Belegschaft des Ruhrkohlen-
gebiets blieb danernd nnter mikroskopischer Beobachtnng: in den
letzten 10 Jahren wnrden wohl 6 Millionen Faces untersncht. Jetzt
ist die Ankylostomiasis als herrschende Krankheit ans dem Ruhr-
kohlengebiet verschwunden. Anch die Zahl der sog. gesnnden Wurm¬
behafteten hat sehr abgenommen.
Wahrend in den letzten Jahren die einfache mikroskopische
Untersuchnng in etwa 2 Proz. ein positives Resnltat aufwies, ergab
die kultnrelle Durchmnsterung 5,6 Proz. Die Faces mfissen mOglichst
am Tage der Entleerung untersncht werden. Das Kulturverfahren,
dnrch welches eingekapselte Larven nachznweisen sind, hat zwar
ffir den Untersucher eine Infektionsgefahr, bietet aber grofie Sicher-
heit des Resultates.
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538
Nematoden.
Veil fahrt zum Schlusse ans, wie sich die weitere Bekampfung
der Ankylostomiasis im Ruhrkohlengebiete zu gestalten hat.
8 chill (Dresden).
Blin, G., L’uncinariose chez les cherchenrs d’or et les
formats dn Maroni. (Ann. d’Hyg. et de Med. colon. T. 17. 1914.
No. 1. p. 149.)
Unter der Bevfllkerung von Franzdsisch-Gnyana ist die ameri-
kanische Wnrmkrankheit, hervorgernfen durch Necator americanus,
auflerordentlich weit verbreitet Die alien Forderungen hohnsprechen-
den gesnndheitlichen Lebensverhaitnisse der armeren BevSlkerung,
die zum grofien Teil aus Abentenrem nnd Verbrechern besteht, leisten
der immer fortschreitenden Ansbreitnng der Erankheit die denkbar
giinstigste Gelegenheit. Nahezu bei alien in arztliche Behandlnng
kommenden Lenten kann man bei regelmafiigen Stubluntersuchnngen
die Uncinarien im Darminhalt feststellen. Anf Grand umfangreicher
Erfahmngen wird eine eingehende nnd lesenswerte Darstellnng der
Wnrmkrankheit gegeben, die nnsere Kenntnisse vielfach erweitert, nnd
werden die Vorschiage zn ihrer Bekampfnng besprocben, deren Durch-
f&hrung allerdings im ganzen noch ein frommer Wnnsch ist. Anfier
dem amerikanischen Necator kam viel seltener anch das von Enropa
eingeschleppte Anchylostomnm znr Beobachtung. — In einzelnen Fallen
wnrden sogar beide Wiirmer bei einem nnd demselben Menschen
nachgewiesen. Die allgemeine Dnrchsenchnng mit diesen Wiirmern
hat eine hohe Eindersterblichkeit znr Folge. Anch Franen erliegen
der Erankheit nnd ihren Folgen in grofier Zahl. Die schwersten
Formen der Blutarmut treten nnr bei 3 Proz. der Befallenen anf;
10—15 Proz. haben leichtere Erankheitserscheinnngen; alle fibrigen
Wnrmtrager sind bei gnter Gesundheit. Die Anstecknng erfolgt znm
Teil mit dem Trinkwasser, znm Teil durch die Haut hindnrch beim
Arbeiten im sumpfigen Geiande. Fur die Behandlnng war Thymol
besonders wirksam. Die Erankheit nimmt in Gnyana immer an Ans¬
breitnng zn; griindliche Mafiregeln der beteiligten Regiernngen
scheinen dringend notwendig. W. H. Hoffmann (Berlin).
Rheindorf, A., Ist die Oxynris vermicnlaris imstande,
aktiv die Prozessuswand zn dnrchdringen, nnd ist
sie ein blntsangender Parasit? (C. f. Bakt. Abt. L Orig.
Bd. 74. 1914. 8. 604.)
Ani Grand von zahlreichen eigenen Beobachtnngen nnd von in
der Literatnr beschriebenen Fallen kommt Verf. zn dem Ergebnis,
daft die Oxynris vermicnlaris aktiv die Prozessnswand durchbohren
kann nnd ein blntsangender Parasit ist. Zum 8chlnsse seiner
wichtigen Ausfhhrungen berichtet er iiber einige interessante Be-
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Nematoden. — Arthropoden.
539
fande, welche die Eiablage von Oxyuris betreffen. Verf. fordert
erneut eine rationelle, allgemeine Bek&mpfung der Oxyuris vermi-
cularis. Gildemeister (Posen).
Bernard, P. Noel et Bauche, J., Influence du mode de pene¬
tration cutan6e on buccale du Stephanurus dentatus
sur les localisations de ce nematode dans l’organisme
du pore et sur son evolution. (Ann. de l’lnst. Pasteur. T. 28.
1914 p. 450.)
Stephanurus dentatus kann sowohl auf subkutanem wie auf
stomachalem Wege in den Organismus des Schweines eindringen. In
ersterem Falle entstehen perirenale und periurethrale Cysten, im
letzteren Falle hypertrophische Leberzirrhose. Der Infektionsmodus
ist abh&ngig von der Umgebung, in der die Schweine und die Nema-
todenlarven leben. Das Eindringen der Larven durch den Magen-
darmkanal hat ihr Verschwinden zur Folge, die kutane Infektion
ermOglicht die Erhaltung der Parasitenart.
Gildemeister (Posen).
Seurat,L.-G., Sur un nouveau parasite de la perdrix rouge.
(C. r. Soc. de Biol. T. 76. 1914. p. 390.)
Beschreibung eines Nematoden, der in dem Magen eines Reb-
huhnes auf Eorsika gefunden wurde, und den Verf. Cyrusa eurycerca
n. sp. nennt. Der Parasit besitzt groBe Ahnlichkeit mit zwei schon
bekannten im Vogelmagen vorkommenden Spiropteren, der Spiroptera
lanceolata Molin und der Sp. seminularis Molin.
Gildemeister (Posen).
Seurat, L.-G., Sur un nouveau spiropt&re des rapaces.
(C. r. Soc. de Biol. T. 76. 1914. p. 427.)
Beschreibung einer neuen im Magen eines Bussards gefundenen,
zum Genus Habronema gehdrenden Spiroptere, die Verf. Habronema
mensioni nennt. Sie steht der H. leptoptera (Rud.) sehr nahe, ist
aber von ihr wohl zu unterscheiden. Gildemeister (Posen).
Baitsits, „Pol-Mac“, ein neues Insektenpulver. (Berl. tier-
krztl Wochenschr. Jg. 30. 1914. S. 612.)
Durch „Pol-Mac“, ein Insektenpulver, das als Hauptbestandteil
die Wurzelrinde eines auf der Insel Borneo wachsenden und zu den
Leguminosen gehdrenden Strauches enth<, werden L&use und Fldhe
mit Sicherheit abgetdtet, Fliegen und Wanzen ferngehalten. Weniger
schwere Falle von RAude, die durch Sarcoptes minor verursacht war,
konnten mit dem Pulver geheilt werden. Eallert (Berlin).
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540 Arthropoden. — Protozoen.
Cates, Thomas H., Creeping ernption. (Dermatol. Wochenschr.
Bd. 58. 1914. S. 417.)
Beschreibung eines Falles mit Nachweis der Larven.
Bln dan (Berlin-Steglitz).
Seyderhelm, K. R. und Seyderhelm, R., Experimentelle Unter-
snchnngen fiber die Ursache der pernizidsen Anfimie
der Pferde. (Berl. tierfirztl. Wochenschr. Jg. 30. 1914. 8. 609.)
Schon wiederholt ist die Ansicht gefiufiert worden, dad ffir die
Ubertragung der pernizifisen Anfimie der Pferde Zwischenwirte in
Betracht kommen konnten. Bei ihren von dieser Annahme ausgehen-
den Untersuchungen konnten Verf. nachweisen, dad sich bei alien
von ihnen obdnzierten, an pernizioser Anfimie gestorbenen Pferden
(insgesamt 85) mit absoluter RegelmfiBigkeit die Larven der Pferde*
fliege ans der Familie der Ostriden, die Gastrophiluslarven, auf der
Magenschleimhaut vorfanden. Die intravenfise Injektion des ans vier
Gastruslarven gewonnenen Extraktes hatte den Tod des Versuchs-
pferdes innerhalb 12 Minnten znr Folge. Durch weitere, in dieser
Richtung unternommene Versnche lied sich feststellen, dad die Gastro-
philnslarven ein bisher nnbekanntes Gift, das die Verff. Ostrin nennen,
enthalten. Dieses Gift erwies sich als sehr widerstandsffihig gegen-
fiber der Einwirkung hoher Hitzegrade nnd chemischer Mittel. Die
oftmalige Verabreichung nntertfidlicher Dosen des Ostrins erzengte
bei Pferden eine Krankheit, die unter stfindig zunehmender Anfimie
und hohem Fieber znm Tode ftihrte, also ganz der pernizifisen Anfimie
glich. Diese kfinstlich mit dem Ostrin erzengte Anfimie lied sich
anch mit dem Blute des erkrankten Pferdes anf ein gesundes fiber*
tragen. Verff. glanben aus ihren Versnchen schlieden zn dfirfen, dad
die perniziose Anfimie der Pferde nicht dnrch einen nltravisiblen
Mikroorganismus, sondern durch eine von der Gastruslarve abge-
sonderte, spezifisch fur das Pferd toxische Snbstanz, das Ostrin, er-
zeugt wird. Weitere Pnblikationen fiber diesen interessanten Gegen-
stand werden in Aussicht gestellt. Eallert (Berlin).
Braune, Robert, Untersuchungen fiber die im Wieder-
kauermagen vorkommenden Protozoen. (Arch. f. Pro-
tistenkunde. Bd. 32. 1914. S. 111.)
Das Material stammt aus Pansen von Rind und Schaf und
Cocnm des Pferdes. — Entamoeba bovis Liebetanz und Amoeba bovis
Liebetanz sind identisch. Aufier dem von Liebetanz gefundenen
eingeifieligen Flagellaten fand Verf auch mehrgeifielige; er reiht sie
in die Ordnung der Protomonadinen ein. Beschreibung von drei
neuen Arten: Trichomastix ruminantium, Trichomonas
ruminantium, Callimastix frontalis. — Dasytricha rum.
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Protozoen.
541
Schuberg and Isotricha ram. Scb. sind identiscb. — Bei den holo-
trichen Ciliaten finden sich aus Fibrillen bestehende Schlnnd- and
Afterstiitzen, die mit Kernstielen nichts za tan haben; bei den
peritrichen (Fam. Ophryoscoleciden) findet sich ein verzweigtes System
yon Langs- and Querfibrillen, das aacb den Stachelforts&tzen
eine feste Grnndlage verleiht. Vert hftlt die Ciliaten flir Wfihl-
formen, deren Forts&tze ein Rftckw&rtsgleiten verhindern.
. Borchert (Berlin-Friedenau).
Behrend, Kart, Karze Angaben fiber eine nichtpathogene
Amfibe ans dem Darme yon Macacos rhesus. (Vor-
1 aufige Mitteilang.) (Arch. f. Protistenkande. Bd. 34. 1914.
S. 35.)
Die Amftbe, deren ganzer Entwicklungsgang noch nicht bekannt
ist, kann nicht identifiziert werden. Die Achtkernigkeit der Cysten
erinnert an Entamoeba coli. Borchert (Berlin-Friedenau).
Awerinzeff, S. and Mutafowa, W. R., Material zur Kenntnis
der Infusorien ans dem Magen der Wiederkauer. 1.
(Arch. f. Protistenkunde. Bd. 33. 1914. S. 109.)
1. Diplodinium fiorentinii (nov. sp.l, wahrscheinlich identisch mit
dem mit drei Fortsatzen versehenen Diplod, dentatam fiorentinii.
2. Ophryoscolex intermixtas nov. spec., es ist ein in der Langsachse
des Infnsors gestreckter Makronukleus vorhanden, in seiner Mitte
liegt der Mikronukleus, symmetrisch von ihm die beiden kontraktilen
Vakuolen. Stfttzapparat. Adorale und „quere“ Membranellenzone
liegen nahe aneinander. Im grofien and ganzen ahneln ihm:
3. Ophryoscolex fasciculus nov. spec, mit fiinf langen Schwanzfort-
satzen and 4. Ophryoscolex labiatus nov. spec, ohne Schwanzfortsatz.
5. Metadiniam medium nov. gen., nov. spec. Als Gattang charakteri-
siert durch zwei Membranellenspiralen, eine adorale und eine loko-
motorische, denen jeder Zusammenhang miteinander fehlt. Metad.
medium ist ziemlich grofi (0,187—0,272 mm lang) and besitzt keinen
Stfttzapparat. Borchert (Berlin-Friedenau).
Wenyon, C. M., Observations on Herpetomonas muscae
domesticae and some allied flagellates. (Arch, fftr
Protistenkunde. Bd. 31. 1913. S. 1.)
Yerf. sieht in den dreiTypen: Herpetomonas mnscae domesticae
(Prowazek u. a.), Leptomonas (Fla, Roabaud) and Rhyncoidomonas
luciliae (Patton) ans Lucilia serenissima und Musca nebulo nur die
verschiedenen Entwicklangsstadien ein and derselben Art, n&mlich
Herpetomonas muscae domesticae. Die Frage, ob Herpetomonas
mnscae domesticae zweigeiBelig ist, wie es Prowazek annahm, be-
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542
Protozoen.
antwortet Verf. dahin, dafi die eingeifielige Form die eigentliche ist,
nnd dafi andererseits zwei Geifieln beobachtet werden kOnnen, wenn
die endgiiltige Teilang des Organismas sich noch nicht vollzogen
hat. — Genaue Beschreibnng der Kerne and der Begeifielang. Es
folgen vergleichende Stadien an Tryp. rhodesiense, Tryp. lewisi,
Leptomonas aas Palex irritans, Leishmania, Cercomonas longicanda.
Borchert (Berlin-Friedenan).
Leger, Marcel et Leger, Andrb, Les lencocytozoon: lenr
dbnombrement et essai de classification. (Boll 8oc. de
Pathol, exot. T. 7. 1914. p. 437.)
Leakocytozoen sind bei fast alien Vogelarten beobachtet worden.
Die Einteilnng dieser Parasiten erfolgt vorlSufig am zweckm&fiigsten
nach der Art and nach den dnrch den Parasiten bedingten Ver&nde-
rnngen des Kernes der Wirtszelle. Gildemeister (Posen).
Leger, Marcel et Leger, Andr 6 , H6matozoaires des reptiles
da Hant-S6n6gal et Niger. (Ibid. p. 488.)
Beschreibnng von Hamogregarinenbefanden bei Crocodilas nilo-
ticas and Varanas niloticas, von Trypanosomenbefunden bei einer
Eidechsenart nnd von Plasmodienbefanden bei Schlangen.
Gildemeister (Posen).
Kohl-Yakimoff, Nina and Yakimoff, W. L., H&mogregarinen
der Seefische. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 76. 1915, S. 135.)
Beschreibnng der im Blute folgender, im Golfe von Neapel sich
findender Fischarten: Gobins capito, G. jozo, G. anrantns, G. cruen-
tatns, G. pagonellns, Torpedo marmorata, Solea lutea and Blennias
trigloides, angetroffenen H&mogregarinen.
Gildemeister (Posen).
Ssokoloff, Boris, Cystobia intestinalis nov. sp. (Arch. £
Protistenkunde, Bd. 32. 1914. S. 221.)
Eine nene in Rhynchobolns parasitierende Gregarine. Sie macht
Wachstam, Konjagation and Reifang der Sporocysten in der Darm-
wand des Wirtstieres dnrch. — Yorschlag der Einteilnng des Genas
Cystobia Mingazzini in zwei Subgenera: mit gregarinoidem and mit
coccidioidem Charakter, welch letzterem Sabgenns Cystobia intest,
einznreihen ist. Borchert (Berlin-Friedenan).
Dnjarrie de la Bivibre, R., Sur nne coccidie de l’estomac
de la perche (Coccidinm percae nova species). (C. r.
Soc. de Biol. T. 76. 1914. p. 493.)
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Protozoen.
543
Bei 2 von 14 Barschen, die aus der Umgebung von Paris
stammten, fand Verf. Coccidien, und zwar fast alle in verschiedenen
Stadien der Sporogonie; eine Beschreibung des vollstfindigen Ent-
wicklnngszyklus war somit nicht mdglich. Die gefandene Coccidie
fthnelt der von Elmassian bei Schleien bescbriebenen.
Gildemeister (Posen).
Fiebiger, J., Studien fiber die Scbwimmblasencoccidien
der Gadnsarten (Eimeria gadi n. sp.). (Arch. f. Protisten-
knnde. Bd. 31. 1913. S. 95.)
Verf. fand Eimeria gadi in Gadus virens, Gadns morrhua und
Gadus aeglefinus; es ist das erste Fischcoccidium, an dem der ge-
samte Entwicklungsgang studiert werden konnte. In der Schwimm-
blase findet sich eine cremeartige Masse, die ans meist zu Vieren
liegenden Sporen (Tetrasporen), Oocysten, Makrogameten, Fett,
Cholesterin und Detritusmassen besteht. Eimeria gadi macht seine
Entwicklung vollst&ndig in ein und demselben Organe durch, die
einzelnen Stadien entsprechen denen der bekannten Coccidien. An
Schnittpraparaten ist eine deutliche Schichtung der einzelnen Ent-
wicklungsstufen zu erkennen, die jungen liegen an der Aufienwand
(Mucosa) der Blase, die filteren weiter nach innen, so besonders
als Sporen, die schliefilich in das Lumen abgestoBen werden. Die
Schizonten wandeln sich in Rosettenform zu Merozoiten um, ohne
einen Restkfirper zu hinterlassen. Die Sporozoiten besitzen ein rund-
liches Caryosom; ihre Umwandlung zu Schizonten und Merozoiten
wird nicht immer bis zu Ende durchgeffihrt, da sie zu groBen Teilen
absterben (Detritusmassen). Die Mikrogameten sind unbegeiflelt, sie
fihneln denen der Malariaplasmodien. Die Makrogameten verlieren
bei der Bildung der Oocysten ihr Chromatin vollst&ndig. Die Infek-
tion eines neuen Tieres kann nur geschehen, wenn das alte Wirtstier
zugrunde geht. Der Parasit lebt extrazellular.
Borchert (Berlin-Friedenau).
Hadley, Philip, Regarding „une nouvelle Coccidie avi-
aire, Eimeria bracheti (n. sp.)“. (Arch. f. Protistenkunde.
Bd. 81. 1913. S. 354.
Nichts Neues. Die Eimeria avium von Fantham und Hadley
sind identisch; upd das von Gfirard beschriebene Protozoon (Arch,
f. Protistenkunde. Bd. 29. 1913) gehfirt derselben Art an.
Borchert (Berlin-Friedenau).
Lermantoff, E., Uber Myriospora trophoniae n. gen., n. sp.,
ein neues, in Trophonia plumosa parasitierendes
Coccidium. (Arch. f. Protistenkunde. Bd. 32. 1914. S. 205.)
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544
Protozoen.
Aus dem HerzkSrper von Trophonia plamosa; Myriospora
trophoniae erinnert dnrch den wahrscheinlich eintretenden Wirts-
wechsel nnd die Besonderheiten einiger Entwicklungsstadien an die
Aggregaten; jede Oocyste zerf&llt in mehrere Hundert Sporo-
blasten, die dnrch Membranabscheidnngen zn Sporocysten werden.
Jede Sporocyste wandelt sich in nngef&hr 24—36 Sporocoiten um,
wobei ein Restkdrper znriickbleibt. — Aber die gut ansgebildeten
Cystenhullen bei den Mikro- und Makrogameten, sowie Gestalt nnd
Entwicklnngsart der Mikrogameten veranlassen Verf., Myriospora
trophoniae doch als Coccidium anzusprechen, das als nene Art
nnd Gattnng zn den Aggregaten ttberleitet.
Borchert (Berlin-Friedenau).
Swellengrebel, N. H., Znr Kenntnis der Entwicklungs-
geschichte yon Isospora bigemina (Stiles). (Arch. f.
Protistenknnde. Bd. 32. 1914. S. 379.)
Isospora bigemina findet sich im Katzendarm, wird auch als
menscblicher Parasit verzeichnet. Entwicklnngsgeschichtlich von
Interesse ist die Entstehnng eines weiblichen Geschlechts-
kernes in den Makrogametocyten; neben dem vegetativen Eerne
des Merozoiten tritt ein Nebenkdrper von Shnlicher Struktnr auf. er
besitzt ein zentrales Caryosom nnd peripheres Chromatin, die beide
von einem achromatischen Plasmanetz umgeben sind. Diese drei
Gebilde lassen den Geschlechtskern entstehen: der vegetative Kern
wird znm Caryosom nnd das achromatische Plasmanetz znm Linin-
gerfist, innerhalb dessen Maschen der Nebenkdrper sich diffns ein-
lagert. Bei seiner Reifung zerfallt der Geschlechtskern wieder in
seine Komponenten. Borchert (Berlin-Friedenan).
Breest, Fritz, Znr Kenntnis der Symbioutennbertragnng
bei viviparen Cocciden nnd bei Psylliden. (Arch, fnr
Protistenkunde. Bd. 34. 1914. S. 263.)
Weitere Untersnchnngen liber die als Psendovitellns bezeichneten
Gebilde, die die Wohnst&tten von Saccharomyceten sind, welche
symbiotisch mit den Insekten leben. Anch bei viviparen Cocciden,
von denen Diospinen nnd Lecaniinen nntersncht warden, wandern
die Pilzsymbionten in das Ei, nicht aber in den Embryo.
Borchert (Berlin-Friedenan).
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Centralblatt for fiakterlologle etc. L AM. Referate.
.. Bd. 83. No. 18. '
Ausgegcbcn am 24. August 1915 .
Original-Berichte liber Kongresse.
- Nachdruck verboten.
Society of American Bacteriologists.
Oeeembre 29—31,1914, January 1,1915.
- [Fortsetzung.]
Infection and Immunity.
Under the supervision of J. A. Kolmer.
Smith, Allen J. and Barrett, Mr T., The parasite of oral
entamoebiasis. Entamoeba gingivalis (Gros).
The anthors present a detailed comparison of the amoebiform
organisms which have been announced as discovered in the human
mouth and related parts, including the amoebae of Gros (1849), of
Steinberg (1862), of Gras si (1879), of Flexner (1892), Kartulis
(1893), of Prowazfek (1904) and of Verdun andBruyant (1907).
They conclude that of these all save the last are really specifically
identical and therefore propose as the proper nomenclature for this
organism Entamoeba gingivalis (Gros) with synonyms: Amiba buccalis
Steinberg, 1862; Amoeba den tails Grassi, 1879; Entamoeba kartulisi
Doflein (Amoeba maxilaris Kartulis, 1907); and Entamoeba buccalis
Prowazek, 1904. They hold that the differences mentioned by the
different discoverers as to size of the organisms, the number, size
and shape of pseudopodia, cellular and pseudopodial activity, and
variations in the differentiation of ectosarc and endosarc are in¬
sufficient to fix specific differences, in the slight grades only which
are evident in the mean examples of each. The organism is an
amoeba which ordinarily is of 30 or 35 micromillimeters in diameter
in the resting stage, has a fairly differentiated ectosarcons periphery,
a granular endosarc, full of nutrition vacuoles in which are found bac¬
teria, remnants of leucocytic nuclei and red blood cells or their
detritns. There is no contractile vacuole. The nucleus is small,
usually central or subcentral but occasionally excentric; is seen
with difficulty if at all in the unstained specimen; is poor in chro¬
matin and vesicular in appearance, with small central „Binnenk5rper“
and a delicate but irregularly thickened chromatic membrane. The
psendopodia are ordinarily single or few, broadly lobose to long and
digitate; cellular and pseudopodial motility active but variable; re¬
bate Abt. Ref. Bd. 68 . Ho. 18. 36
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546
Original-Berichte liber Kongresse.
production surely by binary division and by gemmation; persisting
cysts formed, but no reproduction cysts at yet observed. Habitat in
the pus of pyorrhea pockets, on the neighboring mucous and dental
surfaces, in the tonsils, in abscesses of the jaw, etc.
From this the writers would accept as specifically different
Entamoeba pyogenes, Verdun and Bruyant, 1907, found in two
abscesses of the cheeks and later by Bruyant and Pelessier in two
cases of pyorrhea. This is particularly differentiated by the large
nucleus (from one third to one half the cellular diameter) and the
richness of the nucleus in chromatin, and by the fact that the
ectosarc is less well developed ordinarily.
The writers urge their inability to distinguish morphologically
between Entamoeba gingivalis (Gros) and Entamoeba histolytica
Schaudinn, holding that the principal differentiating point made by
Prowazek, the greater rigidity of the nucleus of the former species,
is not well founded. They believe that the amount of the ingesta
causes the more frequent pushing of the nucleus of the dysenteric
amoeba to an excentric position, and that the amount and perhaps
the firmer character of such ingesta, by causing firmer pressure, give
rise to the more frequent flattening or indenting of the nucleus of
the latter in the course of the body movements of the animal; and
they therefore are disposed to accord diminished importance to this
as a differentiating feature. While stating this view of morphological
indistinguishability, tbe writers are unwilling to declare general
biological identity although they suspect it; and acknowledge that
snch identity if established would open the door to need for im¬
portant revision of our present ideas in regard to amoebic dysentery*
Smith, George H., The production and detection of spe¬
cific ferments for the typhoid-coli group.
The results of the application of the Abderhalden reaction to
the investigation of three important problems were presented, namely r
1. To what degree does the property of specificity extend among
ferments produced in the body through resistance to infective
agents ?
2. Which method of administration — intravenous, intraperi-
toneal, or subcutaneous — is the most effective for immuni¬
zation ?
3. Is there any difference in rapidity of action between living
bacteria, killed bacteria, and killed sensitized bacteria when
used for immunization?
As regards specificity of ferments, reference is made to previous
work with Staphylococcus, Streptococcus, Pneumococcus, Micrococcus
catarrhalis and R influenzae in which a complete specificity of fer-
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Original-Berichte tiber Kongresse.
547
ments was demonstrated. In the present instance rabbits were im¬
munized against B. coli communis, B. coli communior, paratyphoid
bacillus A, paratyphoid bacillus B, and two strains of typhoid
bacillus known as the Hopkins and Rawlings strains. In these ex¬
periments a high degree of specificity was also shown. The serum
of rabbits immunized with B. coli communis contained a ferment
specific for this organism, but with no affinity for B. coli communior,
a closely related organism. The serums of animals immunized with
paratyphoid bacillus A and paratyphoid bacillus B were also specific
and showed no interaction between these two organisms, nor did they
react with typhoid bacillus proper. On the other hand, the serums
prepared by immunization with the Hopkins and Rawlings strains
reacted with both these strains of typhoid bacilli. The results of
these experiments would indicate that ferments produced as a result
of injections with the bacteria employed are highly specific.
The experiments with the different methods of injection, and
with living, killed unsensitized and killed sensitized bacteria were
conducted as follows:
The typhoid bacillus (Rawlings strain) was the organisms em¬
ployed. Doses of 50 million were given intravenously, intraperi-
toneally, and subcutaneously. The animals were bled at stated
intervals and the serums tested by the Abderhalden method for
specific ferments. The results may be summarized briefly as follows:
When the animals were treated intravenously ferments appeared
following an injection of live organisms in 2 hours; following an
injection of killed sensitized bacterin in l 1 /, hours; and following
an injection of killed unsensitized bacteria in 3 hours. Wheii treated
intraperitoneally the first appearance of ferments occurred after an
injection of live bacteria in 6 hours; after an injection of killed
sensitized bacteria in 3 hours; and after an injection of killed un¬
sensitized bacteria in 5 hours. When injected subcutaneously a
positive serum was first obtained with live typhoid bacilli after
24 hours; with killed sensitized bacilli after 18 hours, and with
killed unsensitized bacilli after 36 hours.
From this work it appears that the intravenous method of
administration is most rapid in its results, and the subcutaneous
gives the slowest response, and that the killed sensitized bacteria
are most potent in inducing a rapid formation of ferment.
In verification of this latter conclusion, subcutaneous injections
were given, simultaneously, of killed typhoid and killed paratyphoid B.,
of killed typhoid and killed sensitized paratyphoid B., of sensitized
typhoid and killed paratyphoid B., and killed sensitized paratyphoid B.
When killed unsensitized organisms of both types were injected,
ferments for paratyphoid B. appeared in 33 hours, and for typhoid
36 *
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548
Original-Berichte ttber Kongresse.
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in 36 heurs. When killed unsensitized typhoid and killed sensitized
paratyphoid B. were employed specific ferments for paratyphoid B.
appeared after 16 hours, and for typhoid after 35 hours. When
killed sensitized typhoid and killed unsensitized paratyphoid B. were
injected, ferments for typhoid were demonstrable after 17 hours, and
for paratyphoid B. after 36 hours. With the final combination in
which both types were sensitized the serums showed specific ferments
for both kinds of bacteria after 18 hours.
The above experiments indicate that previous treatment of the
bacteria with immune serum renders them more susceptible to assi¬
milation by the body and thus enables them to bring about a more
rapid formation of the specific ferments which may be detected by
the Abderhalden test.
Siler, J. F., Garrison, P. E. and Mac Neal, W. J., Recent
studies on pellagra.
The theory that pellagra is due to the ingestion of maize or
maize products, either good or spoiled, is wholly inadequate to ex¬
plain the distribution of the disease actually observed in Spartan¬
burg County, 8. C.
The relation of an insufficient diet to pellagra has received
careful consideration, not only as the possible essential cause of the
disease but also as a possible predisposing factor. The facts observed
show that diet is of great importance in determining predisposition,
ranking along with other, predisposing factors, such as alcoholism,
mental defects, measles, tuberculosis and childbirth, but that insuf¬
ficient diet, like the other predisposing causes, gives rise to pellagra
only when the individual in question has lived near a previous case
of the disease.
The conception that pellagra is a specific infectious disease, in
some way transmissible from person to person is strongly supported
by our observations. The higher incidence of pellagra in the more
populous districts and its occurrence in definite- foci are in accord
with this view. Definite tendency to self-limitation of the attack of
pellagra without specific treatment and without change in diet is
very evident in many cases, and especially so in children. This
tendency is further evidence of the infectious nature of the disease.
The manner of origin of pellagra in its endemic foci from year
to year indicates that the disease spreads from old cases as centers
and that it is, as a rule, transmitted through relatively short
distances, within the same house or to the house next door. The
disease spreads most rapidly in communities without efficient pro¬
visions for sewage disposal and spreads hardly at all in communities
with sanitary sewer systems.
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Original-Berichte liber Kongresse.
549
We have been unable to produce a recognizable attack of
pellagra in any experimental animal, nor have we as yet recognized
the specific infections agent of the disease.
Kolmer, John A. and Moshage, Emily L., The Schick toxin
reaction for immunity in diphtheria.
Schick has proposed a simple clinical test for immunity to
diphtheria consisting in the intracutaneous injection of l/50th the
minimal lethal dose of toxin for a guinea pig. If there is less than
l/30th of a unit of antitoxin in each cubic centimeter of the patient’s
serum, the injected toxin acts as an irritant and produces an in¬
flammatory reaction. If l/30th of a unit or more antitoxin is present
the toxin is neutralized, no reaction follows and the individual is
regarded as being immnne to diphtheria.
The test has been advocated as a means of testing the response
of active immunization with toxin-antitoxin mixtures and to detect
susceptibility to diphtheria.
The objects of this study were as follows:
1. To apply the toxin skin test to a large number of apparently
normal persons to determine susceptibility to diphtheria at differ¬
ent ages.
2. To determine quantitatively the antitoxin content of the blood
serum of persons reacting positively, slightly positively, doubtfully
and negatively in order to further study thq toxin test under con¬
ditions where the quantity of antitoxin in the blood is known.
3. To study the degree and duration of immunity to diphtheria
in normal persons following an injection of diphtheria antitoxin.
4. To study the degree and duration of immunity among persons
suffering with scarlet fever and receiving an injection of diphtheria
antitoxin.
5. The study immunity during and following an attack of
diphtheria.
6. To study the practical value of the toxin skin test in deter¬
mining which persons should be immunized with antitoxin when
exposed to diphtherie.
The technic consisted in the intracutaneous injection of 1/40 th
the minimal lethal dose of toxin from a 250 to 300 gram pig diluted
to 0,05 ccm with normal salt solution. Reactions measuring more
than three millimeters in diameter were regarded as positive. A
characteristic reaction appears within forty eight hours and consists
of an area of redness measuring a centimeter or more in diameter,
accompanied by some edematons infiltration and followed by a brown¬
ish pigmented area. A cutaneous technic employing undilated toxin
was also used but was given up in favor of the intracutaneous
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550
Original-Berichte Uber Kongrease.
method. It is necessary to titrate the toxin every two or three
weeks as it deteriorates.
1. In all 1265 inoculations were made. Of these 447 were among
persons most of whom were healthy and well; a few 7 were suffering
with various chronic diseases and were tested while in various
hospitals in Philadelphia. The following table shows the percentage
of positive reactions in persons of various ages.
Reactions
Age
Total tested
Positive
Negative
Percent.
positive
Under 1 year
25
3
22
12
1— 2 years
21
9
12
43
2- 4 „
18
12
6
7 66
4-6 „
12
9
5
58
6- 8 „
14
8
6
57
8-15 „
21
5
16
24
15-30 „
142
60
82
42
Over 80 „
194
55
139
28
Total
447
159
288
|
41
The reaction has demonstrated that children between the ages
of one and eight years are most susceptible to diphtheria.
IL The serums of a number of persons were tested for antitoxin
content with the following results:
a) The serums of persons reacting negatively to the toxin test
usually contained at least 1/20 th of a unit of antitoxin per cubic
centimeter of serum.
b) The serums of persons reacting w 7 eakly positive to the toxin
test usually contain from 1/40 th to 1/160 th of a unit of antitoxin
per cubic centimeter of serum.
c) The serums of persons reacting strongly positive were found
to contain less than 1/30 th of a unit per cubic centimeter of serum
and frequently none at all could be detected.
These results corroborate those of Schick, Park and Zingher.
III. The duration of passive immunity to diphtheria was studied
in 106 persons by applying the toxin skin test at varying intervals
after the administration of 1250 units of antitoxin subcutaneously.
The results are given in the following table:
(Tabelle s. p. 551.)
Among children of the age of these a positive toxin reaction
could be expected in about 40 per cent. The immunity conferred
by 1250 units of antitoxin was apparently efficient for ten days;
after this interval antitoxin rapidly disappeared so that after four
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Original-Berichte ttber Kongresse.
551
Days after antitoxin
Total
Reactions
Positive Negative
Percent.
positive
1— 5
10
0
10
0
o—10
18
0
18
0
10-20
12
3
9
25,0
20—30
14
4
10
28,5
30-50
36
13
23
36,1
Orer 7 weeks
16
7
9
43,7
Total
106
27
79
to six weeks the immunity may be regarded as haying entirely
disappeared.
IV. The toxin skin test was applied to 362 persons in the
various stages of scarlet fever and at varying intervals of time
following the subcutaneous injection of 2500 units of antitoxin
to study the duration of passive immunity in scarlet fever. The
results are given in the following table:
Days after antitoxin
. Total
Reactions
Positive Negative
Percent.
positive
1— 5
60
2
58
0,3
5-10
45
3
42
6,3
10—20
65
9
56
13,9
20-30
77
17
60
22,0
30-40
50
17
33
34,0
40-50
37
1 21
16
56,7
Over 50
28
19
9
67,8
Total
362
88
274
It was found that in scarlet fever passive immunity following
an injection of diphtheria antitoxin is of shorter duration than that
induced among normal children in that 10 per cent, of the former
are susceptible within ten days after receiving antitoxin.
V. The toxin test was also applied to 350 persons, mostly
children, suffering with diphtheria and receiving from 10000 to 100000
units of antitoxin by subcutaneous injection. As will be found in
the accompanying table the high percentage of positive reactions
during the first ten days of the disease and after large doses of
antitoxin was quite surprising. As a general rule these occurred
among children with severe infections. It was also found that
patients were in general just as susceptible after an attack of
diphtheria as before; in other words it would appear that the body
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552
Original-Berichte fiber Kongreese.
cells produce little or no homologous antitoxin and the immune anti¬
toxin is soon eliminated.
Reactions
DajB after antitoxin
Total
Positive
Negative
Percent.
positive
1- 5
81
14
67
17,2
5—10
86
22
64
25,6
10-20
96
33
63
34,3
20—30
40
14
26
35,0
30-60
28
13
16
46,4
Over 50
19
13
6
68,4
Total
350
109
241
VI. Practical experience with a small epidemic of diphtheria has
increased our confidence in the toxin test as a means of detecting
persons susceptible to diphtheria. The chief practical value and
application of this test is the detection of non-immune individuals
and immunizing those only instead of all persons indiscriminately.
The reaction has a special field of usefulness in hospitals and wards
for the care of children. In the presence of an outbreak of diphtheria
the physician should take cultures and apply the toxin test to all
contacts. At the end of twenty-four hours he has the evidence of
both at hand and antitoxin may be given to those only who react
positively. This means a saving of antitoxin and the avoidance of
disagreeable serum sickness.
While cultures were made of a large number of the persons
tested there was found no constant relation between the occurrence
of diphtheria bacilli in the upper air passages and the toxin test.
In a person showing symptoms of infection as a tonsillitis or a dirty
nasal discharge with diphtheria like bacilli in the cultures a positive
reaction is of aid in establishing the diagnosis of diphtheria on the
basis that the person is at least susceptible; a negative toxin reaction
tends to exclude diphtheria on the basis that the person is thereby
shown to be immune to the infection.
Bronfenbrenner, J., The mechanism of Abderhalden reac¬
tion.
When the placenta and serum of pregnant individual are placed
on ice, instead of the thermostate, the ninhydrin reacting substances
do not appear in dialysate. The analysis of the ingredients, however,
shows that both the serum and placenta underwent changes — namely —
placenta was sensitized by fixing upon itself the specific substances
from the serum, and the serum was exhausted of its specific sub¬
stances. Such a serum moreover, when separated from placenta and
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Original-Berichte fiber Kongresse-
553
transferred to 37 0 shows gradual deterioration of its complement, and
parallel with it, the increase of dialysable ninhydrin reacting sub¬
stances as the incubation at 37 0 goes on. Similar tendency to appa¬
rent autodigestion can be produced also in any normal serum by
placing it for a certain time in contact with sensitized placenta (but
not with normal placenta). The absorption by the placenta of spe¬
cific constituents of pregnant serum is not due to a mechanical
absorption, but is strictly specific, at least within certain quantitative
limits.
The action of this specific union between the substratum and
specific constituents of the serum upon the residue of the serum is
such, that the normal antitrypsin of the serum is inactivated (or
absorbed) and the normal proteolytic ferment is set free. The action
•of this non-specific ferment upon the residue of the serum is respon¬
sible for the appearance of dialysable substances. This action of
the ferment upon the serum can be arrested in the Abderhalden
test by the addition of any substance acting as antitrypsin, as for
instance, the serum albumen or serum lipoids, both in the pure form
and in the form of excess of whole normal serum. The products of
such autodigestion of the serum are toxic to homologous animals,
and their appearance can be made evident by the biological tests
(anaphylaxis). *)
Bergey, D. H., Do bacteria produce pyrogenic poisons?
There are two theories with regard to the origin of the sub¬
stances that cause fever in infections diseases. The one theory traces
these substances to alien and the other to native sources.
Those that hold that the pyrogenic substances are of native
origin are undecided as to whether these substances are liberated
from the body cells through the action of enzyme elaborated by
a) the microorganisms, or b) the tissue cells.
It is believed that the pyrogenic substances act by a) the stimu¬
lation of the heat producing centres, or, b) the inhibition of heat
dissipation through conduction, radiation and evaporation, or c) by
the combination of these two processes.
It is believed that some points in reference to heat production
might be elucidated through experiments on animals with typhoid
organisms and the toxins produced by them.
It is well known that the injection of animals with distilled
water, or with sterile bouillon leads to fever production. Hence it
was thought probable that it might be possible to show the presence
i) The protocob will appear in one of the following numbers of the Joura. of
ezperim. Medic.
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554
Original-Berichte fiber Eongresse.
of fever producing poisons in a filtered bouillon culture of bacillus
typhosus, if the filtrate produced a uniformily higher degree of febrile
reaction than did the sterile bouillon, before bacteria had been
grown in it.
It was also thought possible that the presence of fever produ¬
cing substances in the culture filtrate could be demonstrated by
treating animals for some time with these filtrates and then using
the serum of these animals to inhibit the fever production in normal
animals by injecting serum and filtrate at the same time.
It was soon determined that the serum even of normal animals
of the same species injected into healthy animals in itself caused a
febrile reaction.
As the result of these two lines of investigation, it was not
possible to demonstrate definitely that typhoid bacillus produces
soluble toxin which is responsible for the febrile reaction in typhoid
fever.
It seems more probable that the febrile reaction is due to sub¬
stances liberated from the tissue cells under the influence of the
organisms.
Hiller, E. C. L., How bacterial vaccines act.
The protein of the dead germ bodies contained in ordinary bac¬
terial vaccines probably produces specific immunity. The degree of
this immunity is probably slight and the question is raised whether
the immunity measures the entire therapeutic value of the vaccine.
The fact that well washed bacteria have much less tendency ta
cause a reaction is taken as evidence that besides the dead germs
there are reaction-producing or pyrogenetic substances in the vaccines.
The fact that bacterial vaccines must usually be administered in
doses that produce some reaction is taken as indicating that the
pyrogenetic substances have some part in the improvement. One
way in which they may aid is in making the immunity effective and
this may be either by focal or general reactions. It is suggested
that the existence of these two constituents in bacterial vaccines
should be more generally recognized so that they may be used sepa¬
rately or together as may be indicated.
Himmelberger, L. B. and Mosher, L. A., A contribution to
the pathogenesis of the avian tubercle bacterium.
The communication delas with the pathogenic effects of living
cultures of avian tubercle bacteria on rabbits. The problem was
undertaken to study the type of tuberculosis, whether generalized or
localized, produced by intravenous injection of living bacteria of the
avian type. That bovine cultures will produce a generalized and
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Original-Berichte tlber Kongresse.
655
hnman cultures a localized tuberculosis is now an accepted point of
differentiation. The use of avian cultures in immunization experiments
in cattle by McFadyean and others attaches extraordinary impor¬
tance to the avian tubercle bacterium.
The work presented in the communication involves the results
obtained by intravenous injection of thirty animals. With but one
exception all developed a generalized tuberculosis usually terminating
fatally in from twenty to one hundred days. In classifying the type
of disease produced, the nature and distribution of the lesions and
the course of the disease in the animal were the criteria used.
Animals which showed considerable loss in weight and in which
three or more of the following parts were involved were classed as
generalized cases: Lungs; liver, intestines, or mesentery; spleen;
kidneys; and the accompanying lymph nodes, peritoneum; pleura; and
articulations.
In view of the results obtained the authors desire to suggest
that the use of avian cultures in cattle immunization is unsafe both
from an economic and public health point of view. From the economic
stand point great danger of infecting by vaccination exists since the
senior author *) has previously shown that calves can be infected by
tubercular material from avian sources. From the public health
point of view it is reasanable to suppose that the avian type of
organism would prove equally as pathogenic for humans as the
bovine type.
Hadley, Philip B., Reciprocal relations of virulent and
avirulent cultures in active immunization.
This paper presented data to show that among seventeen non-
virulent strains of the fowl cholera organism, only one (Culture 52)
possessed an immunizing value, but that the immunizing value of
this one was perfect, in so far as inoculation with rabbits with
0,00000001 can produced permanent active immunity against the
most virulent strain obtainable. When tested against other virulent
strains, Culture 52 protected in many cases, but the point was
especially emphasized that in all cases in which Culture 52 alone
failed to protect, perfect immunity was developed through inoculation
with Culture 52 followed, after an appropriate time, by inoculation
with Culture 48. By the use of one or the other method, rabbits
may now for the first time be permanently protected against any
virulent strain of the fowl cholera bacterium yet obtained.
These experimental results were used as the basis for more
general observations: .
») C. f. Bakt. Abt L Orig. Bd. 73. 1914. S. 1.
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556
Original-Berichte liber Kongresse.
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1. On the possibility of more efficient active immunization in
many communicable diseases by discovery of what may be termed
^Immunizing strains".
2. On the varied physiological characteristics which may be
possessed by microorganisms manifesting identical morphological,
cultural and biochemical features.
3. On the heretofore unconfirmed experiments of Pasteur regarding
the possibility of immunization against fowl cholera by means of
non-virulent cultural material.
Yentilation.
Under the supervision of C.-E. A. Winslow.
Abbott, A. C., Yentilation in its relation to air borne
diseases.
As this is a symposium of Ventilation, I shall, in performing my
part, confine my remarks strictly to the relation between ventilated
and the so-called „Air borne" diseases.
As our acquaintance with transmissible diseases, and particularly
with the agents by which they are excited, becomes more and more
intimate, it is borne in on us that the term „Air borne" as applied
to such diseases will soon be little more than a figure of speech.
Until comparatively a short time ago the exanthemata — i. e.,
measles, scarlet fever, small pox, chicken pox, etc., were regarded
as preeminently the diseases transmitted from the sick to the well
by way of the air, the infection occurring through the ingestion or
inhalation of particles liberated from the surfaces during the course
of the disease, in some cases especially during convalescence.
In at least two instances — notably scarlet fever and measles, such
trustworthy studies as it has been possible to make, lead to the
opinion that desquaminated particles are of but subordinate impor¬
tance as transmitters when compared with secretions from the throat
and nose, and with the internal fluids of the body.
In several hospitals for the care of contagious diseases in Eng¬
land, France, and in one in particular in this country, it has been
conclusively demonstrated that certain of the so-called „Air borne"
diseases of different natures may be treated side by side in the same
ward without fear of greater transmission than commonly occurs
when they are treated in separate wards, by close attention to the
asceptic handling of each case and with complete disregard of aerial
communication; the cases being separated the one from the other
only by screens or light barriers not reaching to the ceiling of the
rooms. Obviously such observations justify grave doubt of the aerial
conveyance of disease.
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Origin al-Berichte fiber Kongresse.
557
In 1889 Stern (Zeitschr. fttr Hygiene Bd. 7. 1889. S. 44) submitted
the results of an instructive series of investigations upon the in¬
fluence of ventilations upon the number of bacteria suspended in the
air. He concluded that by no rate of ventilation compatiable with
comfort is the number of bacteria in the air (suspended in the air
by means of atomization) such suspended particles as dust and bacteria
very quickly settle upon horizontal surfaces from which they cannot
be dislodged by even an excessive rate of ventilation.
Though we do not know the causitive agents of the majority
of the so-called „Air borne" diseases, yet presumably, they are parti¬
culate and never gaseous in nature. Therefore, they behave in the
air, when they get there, just as do other suspended particles.
From information obtained through the study of another phase
of the subject we know that a number of diseases may be conveyed
through the air, but here it is always through the agency of insects
acting as vectors or as hosts for the infective parasites. This, ob¬
viously, has more to do with wire screens than with ventilation.
In the light of the foregoing, I do not believe that ventilation
has anything whatever to do with either the transmission of the so-
called „Air borne" diseases, or the lessening of their transmission,
and I am further of the opinion that transmission by way of the.
air, strictly speaking, is of infinitely less importance than trans¬
mission by animate and inanimate carriers that have been in inti¬
mate contact with the patient.
Phelps, E. B., Some fundamental physical factors in the
problem of the control of atmospheric environment.
The physical problem of heat dissipation from the body is con¬
ditioned externally by four prime factors, temperature, humidity, velo¬
city of air movement and radiation. Experimental determination of
the mutual relationship and individual influence of the first three of
these is reported.
A simple air conditioning apparatus furnished the experimental
air at temperatures of 8° to 40° C, relative-humidities 30 °/ 0 to 90°/o
saturation and velocities up to 250 cm per second. The heat loss
was determined from a continuously moist skin surface exposed to
these various air conditions. The surface formed the only exposed
portion of a calorimeter in which accurate thermo-control was pro¬
vided, the actual heat lost being compensated electrically and deter¬
mined by noting the volume of gas produced electrolytically by the
passage of the same heating current through dilute sulphuric acid.
The results between 20° and 40° are expressed by the following
equation:
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558
Original-Berichte ttber Kongrepse.
c — y' v .0072 (46,7 — p) -f -00294 (37 — t)
c — is the heat loss in calories per minute per sq. centimeter
v — the velocity of movement in centimeters per second
p — the absolute humidity in milligrams per liter, and
t — the temperature centigrade.
Below 20° a complicating humidity relation was developed and at
lower temperatures this relation reversed the one found above so
that increasing humidity brought about increasing heat loss. This
latter relation has not yet been formulated.
This paper will appear in full in an early number of Science.
Winslow, C.-E. A.., Standards of ventilation in the light
of recent research.
Professor Winslow discussed the general trend of physiological
research in regard to the effects of vitiated air, which has tended
more and more clearly to indicate that the evil effects of the air of
occupied rooms are due to high temperature and humidity, rather
than to any chemical poisons in the air.
The investigations of the New York State Commission on Ven¬
tilation have indicated that even quite extreme conditions of heat
and humidity (86° with 80 ®/ 0 relative humidity) have no measurable
effect upon the rate of respiration; dead space in the lungs; acidosis
of the blood; respiratory quotient; rate of digestion and rate of heat
production (both measured by oxygen consumption); protein meta¬
bolism (measured by determination of creatinine in the urine) or skin
sensitivity.
On the other hand, the working of the circulatory and heat
regulating machinery of the body was markedly influenced by even
a slight increase in room temperature, as for example from 68° to
75° with 50°/ o relative humidity in both cases. In a hot room
(86*—80°/ 0 relative humidity) the rectal body temperature usually
rose during the period of observation; in a warm room (75° — 50 °/ 0
relative humidity) it remained on the whole about constant; in a
cool room (68° — 50 ®/ 0 relative humidity) it fell. The average body
temperatures attained under these three room conditions were 37,41°,
36,99°, and 37,73° respectively. So the reclining heart rate rose in
the hot room to a final average of 74 beats per minute and fell in
the cool room to a final average of 66 beats (the warm condition
not being comparable in this case). I use the terms hot, warm, and
cool throughout for the three temperatures and humidity combinations
cited above. The increase of heart rate on passing from a reclining
to a standing position became greater (by an average of 7 beats
during a sojourn in the hot room while it became less by an average
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559
of 3 beats in the warm room and by an average of 7 beats in the
cool room. The Systolic blood pressure was slightly decreased in the
hot room (112 mm against 116) and the Crampton value was mark¬
edly decreased averaging 35 for the hot room, 45 for the warm
room and 60 for the cool room.
Elaborate psychological tests of color naming, naming opposites,
addition, cancellation, mental multiplication, typewriting and grading
specimens of hand writing, rhymed couplets and prose compositions,
all failed entirely to show any effect of even the severe 86°—80%
relative humidity conditions upon the power to do mental work under
the pressure of a maximum efficiency test. Option tests of the in¬
clination to do work in which the subjects had the choice of doing
mental multiplication or typewriting for pay or of reading novels or
doing nothing, showed a distinct lessening in the total amount of
work done in the hot room while with male subjects whose votes
as to comfort showed no preference for the 68® over the 75° con¬
dition, there was as much accomplished in the warm as in the cool
room. It is planned to repeat these experiments with women sub¬
jects who may probably be more susceptible to slight degrees of
overheating.
The results with physical work (lifting dumb bells and riding a
stationary bicycle) were much more definite. Again maximum effort
tests showed no appreciable influence of room temperature but when
the subjects had a choice they accomplished 15% less work at
75° and 37% less at 86° than at 68°. These conclusions are quite
what one would expect. Under pressure efficient work can usually
be accomplished even under unfavorable conditions but as a matter
of common experience we find that the children in overheated school
rooms and the workers in overheated factories are listless and in¬
active.
As to the effect of stagnant air contaminated by a group of sub¬
jects so as to contain an average from 20 to 60 parts of carbon
dioxide per 10000 the observations of the commission are entirely
negative so far as the physiological and psychological and efficiency
tests above mentioned are concerned. So long as the room temperature
was the same it seemed to make not the slightest difference to our
subjects whether the air in the chamber was stagnant or was renewed
at the rate of 45 cubic feet per minute per capita, — except that
in certain experiments the appetite of the subjects as measured by
the amount of food consumed when a standard luncheon is served to
them seemed to be reduced in the stagnant air.
These observations must not of course be interpreted as meaning
that ventilation is unnecessary. Ventilation is as essential as ever
in order to remove the heat produced by human bodies and maintain
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560
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an equable temperature, and even the old quantitative standards, 30
cubic feet per minute, based on carbon dioxide dilution apply very
closely to the removal on body heat. It may also reasonably be
maintained that occupied rooms should be kept free from noticeable
odors, as a metter of public decency if not of public health.
Recent research has on the whole strengthened rather than
weakened the arguments for ventilation. It has shown, however,
that the physical quality of the air as well as the amount should
be considered. Temperature standards must come into more general
use, and a rise above 70° must be recognized as a sign that dis¬
comfort is being produced and efficiency decreased and vitality lowered.
The Lower Organisms in Relation to Man’s Welfare.
Under the supervision of John Johnson.
Kendall, A. I., The bacteria of the intestinal tract
of man.
It has been stated that the average healthy on a normal mixed
diet excretes daily in the feces a number of bacteria, which have
been variously estimated from 128 billion to 38 trillion. This truly
enormous number of bacteria would weigh approximately 5,5 grams
when dried, and the nitrogen in this dried mass would be about
0,6 grams, corresponding to from 46 to 50°/„ of the total fecal
nitrogen. It is very certain that this number of bacteria is not
taken in the food, and, furthermore, the fecal organisms are not
necessarily the same as those fond in the food. Hence the conclusion
is reached that there must be a very great daily proliferation of
bacteria in the intestinal tract, and in this sense the intestinal tract
is the most efficient and active combined culture medium and in¬
cubator with which science is familiar.
The question naturally presents itself, why is there such a
tremendous growth of bacteria daily, and why is it that the bacteria,
taken in with the food and not those which appear in the fecal
contents? A rapid survey of the life history of the intestinal bacteria
will explain at least some of the facts. At birth the intestinal con¬
tent, the meconium, is sterile. This would be expected, because the
uterine cavity is sterile. Veiy shortly after birth bacteria make
their appearance in the mouth of the new-born, and organisms appear in
the meconium from four to twenty hours post partum, depending upon
environmental conditions. This initial infection of the meconium is
a mixed one. Various adventitious organisms, even pathogenic bac¬
teria, may appear in it. This is a period of mixed infection, and
the number of organisms in the meconium increases rapidly after
the first food enters the intestinal tract. After two to three days
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561
post partum, when the intestinal tract has become thoroughly per¬
meated with milk, the organisms observed in the feces — for the
meconium has largely disappeared by this time — begin to assume
a monotony of form and a regularity of type, which contracts sharply
with the preceding period of mixed infection. This is a transitional
period during which the permanent characteristic nursling bacteria
appear and soon become dominant.
The types of bacteria which constitute the normal fecal flora of
the nursling are few in number and definite in their chemical cha¬
racters. The most prominent of these, B. bifidus, so-called because
of its developmental peculiarities in artificial media, is a strict
anaerobe. Other organisms, the so-called Kopfchen bacillus, B. coli,
B. lactis aerogenes, and Micrococcus ovalis, are, as a rule, very much
fewer in number than B. bifidus, and, under normal conditions, ap¬
parently less important The question arises, why should an obli¬
gate anaerobe, as B. bifidus, dominate the nursling’s intestinal flora?
It must be remembered that breast milk, which is the normal diet
of the nursling, consists monotonously of about 7 °/ 0 of lactose, about
3 °/ 0 of fat, and but 1,5 % of protein. Consequently, the intestinal
tract of the infant under ordinary conditions is practically contin¬
uously bathed in a nutrient medium containing at all times at least
a minimal amount of sugar. The normal infantile feces is always
slightly acid in reaction, and this acid is lactic acid chiefly. It is
a significant fact that the dominating organism, B. bifidus, is a lactic
acid-producing microbe. It is also a significant fact that the reaction
of the normal nursling feces is acid enough to inhibit the growth of
practically all putrefactive bacteria; there are few or no putre-factive
bacteria in the normal infantile feces. There appears to be a definite
relationship between the high percentage of lactose, the dominance
of an obligately lactic acid-fermenting organism, and the absence of
putrefactive bacteria in the normal infantile intestinal flora. This
infantile flora, furthermore, appears to be an protective one in the
sense that it inhibite the growth of bacteria which might produce
either putrefaction or disease. These latter organisms are somewhat
intolerant of lactic acid. It may be remarked parenthetically that
one of the first indications of intestinal disturbance in infants is the
temporary or even permanent disappearance of this lactic acid flora.
B. bifidus is an organism which does not thrive in artificial
media in the absence of sugars, and it is not surprising to find, there¬
fore, that as the breast-fed infant becomes older and its dietary
demands more varied, B. bifidus tends to disappear from the fecal
mass. In the case of bottle-fed babies, this disappearance practically
coincides with the substitution of cow’s milk for human milk. Cow’s
milk contains relatively less sugar and more protein than human
Erato AM. Ref. Bd. 63 . No. 18. 36
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562
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milk. In either instance, the decrease of B. bifidus appears to follow
very closely, under normal conditions, the change in diet which results
in a diminished amount of carbohydrate in proportion to the nitro¬
genous substance. That is to say, as the proportion of protein in¬
creases and the proportion of carbohydrate decreases in the diet,
B. bifidus also tends to decrease. The decrease in the typical nurs¬
ling organisms is accompanied by an increase in the numbers of B.
coli which then dominate the intestinal tract and form about 60 °/ 0 ,
roughly, of the total living fecal organisms of adolescence, and which
persist in this proportion in normal individuals until death.
B. coli differs from B. bifidus in one noteworthy respect. B. bifidus,
as has been pointed out before, is a strictly, almost obligately, fermen¬
tative organism: it does not grow in the absence of sugars. B. coli
is far more plastic in this respect: it can grow equally well in media
containing protein and utilizable carbohydrate, or in media from
which utilizable carbohydrates are excluded. It can accommodate its
metabolism to the varying foods presented to it in the intestinal
contents. This plasticity of the colon bacillns and its ability to
develop in the average intestinal contents, explains in a satisfactory
manner the dominance of this organism throughout life.
Turning now to the distribution of bacteria in the intestinal
tract of the normal adults, it is found that the stomach contents
are practically sterile under normal conditions. The usual explanation
for this sterility is the acidity of the gastric contents, and while
this explanation may not be wholly satisfactory, it suffices for the
moment. When the hydrochloric acid acidity of the stomach contents
becomes diminished through disease, it is found that the numbers of
bacteria in the stomach contents may increase greatly. The duodenum
also during those periods when it is empty is practically sterile.
The bacteria population increases as duodenal digestion increases,
and diminishes as the duodenal contents are passed on to the lower
levels.
The greatest number of bacteria, living bacteria that is, is found
in the region of the ileocecal valve and the ascending branch of the
colon. Here the contents stagnate, as it were, and they eventually
become so desiceated through the withdrawal of water that bacterial
life is retarded. From the ascending colon progressively to the end
of the intestinal tract the number of living bacteria under ordinary
conditions appears to diminish, although there are even in the fecal
contents great numbers of living organisms.
The significance of the intestinal flora has been variously inter¬
preted. Various theories have been proposed to explain their relation
tho the well-being of man. The theory which has received the
greatest attention is that one which assumes that the normal intestinal
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563
bacteria assist the digestion of food for the host through the ela¬
boration of certain ferments, and also that these organisms are under
normal conditions in a sense a protection to the host in that their
activities are in opposition to those of adventitious pathogenic bac¬
teria, which might otherwise gain a foothold in the intestinal tract
and become invasive. A certain amount of theoretical evidence was
originally brought forth in support of the digestive action of the
intestinal bacteria: it was assumed that in the herbivora certain
cellnlose-dissolving bacteria were very active and that the activities
of these bacteria made assimilable the otherwise resistant crllulose.
Certain observers have attempted to approach the problem of
the significance of the intestinal bacteria from another point of view.
Nuttall and Thierfelder delivered guinea pigs by Caesarean section
and attempted to raise them in a sterile environment on sterile food.
For two weeks these sterile guinea pigs increased in weight and ap¬
peared to be reasonably healthy. These observers drew the conclusion
that the intestinal bacteria were not necessary for the well-being
of these guinea pigs at least. These experiments were not accepted
by Scho.ttelius as being conclusive. He claimed that the experiments
were carried on long enough. Schottelius experimented with chicks
hatched from sterile eggs. Parenthetically, it should be remarked
that Schottelius bad the greatest difficulty in finding sterile eggs to
start with. However, after considerable investigation he succeeded
in getting a considerable number of sterile eggs which he divided
into three groups. These were incubated under sterile conditions
and the chicks developing from one group were kept in an absolutely
sterile environment and fed on sterile food; a second group were
kept under the same conditions for ten days and then fed with in¬
fected food; the third group were controls and were kept under
ordinary conditions. The first group, the sterile chicks, did well for
ten days, but after that time their development was seriously retarded.
The second group also did well for ten days, and then, as the first
group began to exhibit signs of abnormalities, they were placed on
infected food: they gained rapidly. The third group, kept under
ordinary conditions did well from the start. Schottelius believed
that his experiments showed that the intestinal bacteria were neces¬
sary for the development and well-being of chicks.
Madame Metschnikoff made similar observations on tadpoles,
and Moro performed the same experiments with turtles. These ob¬
servers agree with Schottelius that the intestinal flora appear to
be necessary for the well-being of the animals they experimented on.
A line of evidence which is somewhat different from this was
brought forward by Levin. He examined the fecal contents of many
Arctic mammals in the Arctic regions, and he found few or no bac-
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564
Original-Benchte fiber Kongresse.
teria in them. He believed that an intestinal flora was unnecessary
for the development of these animals. It should be remarked paren¬
thetically, however, that Arctic mammals brought to the temperate
regions rapidly acquire an intestinal bacterial flora, and these organ¬
isms do not seem to interfere with the well-being of their host
The net result of these experiments would suggest that man has
a bacterial population in his intestinal tract; that under normal con¬
ditions the organisms in the intestinal tract are fairly characteristic
and constant; normally they are harmless; they may be protective ;
and that up to the present time it is practically impossible to get
rid of them.
Attempts have been made to sterilize the intestinal contents,
either by administering sterile food or by the use of antiseptics.
Sterile food appears to reduce somewhat the number of intestinal
bacteria, but the reduction is not great, and this line of experi¬
mentation has not been successful. Many different kinds of anti¬
septics have also been tried, and while various results have been
claimed, the net result appears to be that the temporary reduction
in numbers, which is frequently observed, is largely referable to in¬
crease peristaltic and quick removal of the intestinal contents. It
has become apparent from these observations that the strength of
antiseptics necessary to sterilize the intestinal contents would be
sufficient to kill the host long before the bacteria were eliminated.
The intestinal bacteria may become a menace to the health of
the host. Occasionally, adventitious bacteria, as the typhoid, dysentery,
cholera, or paratyphoid organisms, much less commonly the tubercle
bacillus, may gain lodgment in the intestinal tract, increase greatly
in numbers, invade the tissues of the host, and, if care is not taken
to sterilize the feces, produce progressive disease from host and host.
From the individual point of view the intestinal flora under ordinary
conditions are inocuous, and perhaps even to a moderate degree
protective. Under abnormal conditions, when progressively patho¬
genic bacteria gain a foothold in the intestinal tract, the intestinal
flora may become a menace to health and even to life. The signi¬
ficance of the intestinal contents to man in general is perfectly
obvious. The tremendous numbers of bacteria which can be excreted
daily, particularly if they happen to be disease-producing, as typhoid,
may become a matter of real concern to the health of communities,
for the disposal of feces in a manner to render then inocuous is not
a particularly simple one. Once the intestinal bacteria have escaped
into water supplies, or have gained access to foods, the progressive
damage which may be brought about may be very great.
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Milzbrand. — Rotz.
565
Referate.
Zoonosen and Tierkrankheiten.
8chfitz and Pfeiler, Weitere Untersuchungen fiber den
Nachweis des Milzbrandes mittels der Prfizipitations-
methode. (Arch. £ wissenschaftL u. prakt. Tierheilk. Bd. 40. 1914.
S. 395.)
Die an einem nmfangreichen and sehr verschiedenartigen Material
vorgenommenen Untersuchungen, die eine Fortsetzung der von den
Verff. im Voijahre mitgeteilten Untersuchungen bilden (Arch, ffir
wissenschaftL n. prakt Tierheilk. Bd. 38. 1912. S. 207 a. 311), ffihrten
za dem nachstehenden Ergebnisse;
Bei der Anwendnng der Prazipitationsmethode verdient das so-
genannte einfache Oder Chloroformextrakt vor dem Kochextrakt den
Yorzng, denn mittels des Kochextraktes konnte die Diagnose Milz¬
brand nur in einer kleineren Zahl von Fallen gestellt werden als
mit Hilfe der bakteriologischen Untersnchnng. Das Chloroformextrakt
dagegen gab in 215 von insgesamt 216 Fallen ein Ergebnis, das mit
der bakteriologischen Untersnchnng oder den sonst entscheidend ge-
wesenen Umstfinden in Ubereinstimmnng stand, d. h. es war in 137
von 138 Milzbrandfallen positiv, in 78 „Nicht-Milzbrandfallen“ negativ.
Der eine Ansfall war zn beziehen auf ein Extrakt ans Enochenmark,
das wegen seines Fettgehaltes nicht genfigend zu klaren war. Ffir
eine entscheidende Benrteilnng dfirfen demnach nur die Ergebnisse
Berficksichtignng finden, die nnter Yerwendung von Chloroform-
extrakten and mit einwandfreien, womoglich staatlich geprfiften
Sera ermittelt worden sind.
Ffir die Feststellnng des Milzbrandes beim Rinde hat sich die
Prazipitationsmethode als absolut zuverlfissig erwiesen, ebenso ffir
die Ermittlnng des Milzbrandes beim Pferde nnd Schafe. Aber anch
ffir den Milzbrand des Schweines hat sich Gleichheit in der Summe
der positiven Befnnde bei bakteriologischer, sowie bei serologischer
Untersnchnng ergeben. Die Prazipitationsmethode verdient also anch
ffir die Feststellnng des Schweinemilzbrandes vollste Beachtnng.
Auf Grand ihrer Erfahrungen kommen Yerff. zn der Ansicht,
dafl die Prazipitationsmethode das sicherste Mittel znr Feststellnng
des Milzbrandes ist. Bei „Milzbrandnachprufungen“ mfisse deshalb
die endgfiltige Entscheidnng von dem Ausfalle der Prazipitinreaktion
abhfingig gemacht werden. Eallert (Berlin).
Schfitz nnd Waldmann, Der serologische Nachweis der
Rotzkrankheit bei Eseln nnd Manltieren. (Arch, ffir
wissenschaftL u. prakt. Tierheilk. Bd. 40. 1914. S. 503.)
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566
Rotz.
Bei der Untersuchung der Sera von 7 Eseln nnd 3 Maoltieren
auf Rotz mit Hilfe der Komplementablenkungsmethode zeigte es sich,
daB das Serum alter Tiere eine Ablenkung des Komplements nicht
nur in den Rohrchen mit Extrakt (VersuchsrShrchen), sondern auch
in den Rohrchen ohne Extrakt (Kontrollrbhrchen) herbeigefQhrt hatte;
in den Versuchsrohrchen war die Ablenkung etwas starker als in
den Kontrollrbhrchen. Die Annahme, dafi das Serum der Esel und
Maultiere Stoffe enth<, die die vollstandige Auflosung der roten
BlutkOrperchen in dem angewandten hamolytischen System ver-
hindern, konnte durch entsprechende Versuche bestatigt werden. Es
wurde namlich festgestellt, daB im Serum der Esel und Maultiere
antikomplementare Stoffe und Normalambozeptoren vorkommen, die
den Nachweis der Rotzkrankheit bei diesen Tieren mit Hilfe der
Komplementablenkungsmethode auch fiir den geubten Untersucher
sehr schwierig gestalten.
Bei der Untersuchung der erwahnten Esel- und Maultiersera
mit Hilfe der Konglutinationsmethode haben Verff. weiterhin beobachtet,
daB das bei der Eonglutination zur Verwendung kommende Pferde-
komplement von den antikomplementaren Stoffen des Esel- und Maul-
tierserums nicht beeinfluBt wird. Es wurde deslialb die Methode der
Komplementablenkung so abgeandert, dafi an die Stelle des bisher
gebrauchten hamolytischen Systems (Meerschweinchenkomplement,
hamolytischer Ambozeptor des Kaninchens und rote Blutkbrperchen
des Schaies) das folgende trat: Pferdeserum als Komplement, inakti-
viertes Rinderserum als hamolytischer Ambozeptor und rote Blut-
kOrperchen des Meerschweinchens. Mit dieser abgeanderten und
gleichzeitig mit der urspriinglichen Methode wurde das Serum eines
kunstlich mit Rotz infizierten Esels taglich untersucht mit dem in
folgenden Satzen niedergelegten Ergebnisse:
1. Die Bildung der spezifischen Anti k8rper findet bei rotzkranken
Eseln und Maultieren fast zu derselben Zeit und in gleicher Weise
statt wie bei rotzkranken Pferden.
2. Der Agglutinationswert steigt vom 6. Tage ab und erreicht
im weiteren Verlaufe der Rotzkrankheit eine bedeutende Hohe.
3. Bei Anwendung der alten Komplementablenkungsmethode lafit
sich am 8. und 9. Tage eine starkere Ablenkung des Komplements
in den Versuchsrbhrchen wahrnehmen, die auf das Auftreten spezi-
fischer ablenkender Stoffe im Blute der Esel und Maultiere zu be-
ziehen sind.
4. Die Anwesenheit spezifischer ablenkender Stoffe im Blute der
Esel und Maultiere lafit sich durch die abgeanderte Komplement¬
ablenkungsmethode mit Sicherheit feststellen. Kallert (Berlin).
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Maul- und Klauenseuche.
567
Loeffler, Verbreitung der Maul- und Klauenseuche und
der gegenw&rtige Stand ihrer Bekampfung. (Arch. f.
wissenschaftl. u. prakt. Tierheilk. Bd. 40. 1914. S. 307.)
In seinem auf der 42. Plenarversarnmlung des Deutschen Land-
wirtschaftsrats gehaltenen Vortrage gibt Verf. zunSchst einen kurzen
Uberblick liber die Verbreitung der Maul- und Klauenseuche in
Deutschland seit dem Jahre 1890 bis zur Gegenwart, sowie iiber
die wirtschafilichen Schaden, die durch diese Seuche verursacht
werden. Die weiteren Ausfiihrungen des Vortrages beziehen sich auf
die veterinarpolizeilichen BekampfungsmaBregelu, auf die in letzter
Zeit angestellten Versuche, den Erreger sichtbar zu machen Oder zu
zuchten, auf die kunstliche Immunisierung gegen die Maul- und
Klauenseuche und die praktische Anwendung des Immunserums. Fiir
sehr aussichtsreich halt Verf. die yon ihm zuerst mit Erfolg ver-
suchte Immunisierung mit sensibilisiertem Virus und empfiehlt ihre
eingehende experimen telle Prufung, urn sie moglichst schnell fur
die Praxis brauchbar zu gestalten. Endlich werden kurz die bis
jetzt wenig Erfolg versprechenden therapeutischen Versuche der
letzten Zeit erwahnt und auf die wichtige Frage der Daueraus-
scheider hingewiesen. Kallert (Berlin).
Matschke, J., Impfungen mit Loefflerschem Serum gegen
Maul- und Klauenseuche. (Arch. f. wissenschaftl. u. prakt.
Tierheilk. Bd. 40. 1914. S. 516.)
Im Auftrage des preuBischen Landwirtschaftsministeriums wurden
im Winter 1912 Versuche mit dem Loefflerschen Immunserum in
der Praxis angestellt, die Verf. in alien Einzelheiten schildert. Das
Ergebnis faBt er in folgenden Satzen znsammen:
1. Es ist ungemein schwer, die kuBeren Verhaitnisse so einzu-
richten, daB sie der Wirklichkeit entsprechen, und dafi die Ergeb-
nisse der Impfungen zu einer sicheren Entscheidung fuhren.
2. Die Schutzimpfung mit Loefflerschem Maul- und Klauen-
seucheserum ist unter den mitgeteilten Umstanden geeignet, den
offenen Ausbruch der Seuche bei infizierten Tieren und die Weiter-
verbreitung der Seuche zu verhindern.
3. Die Impfung schtitzt nicht andauernd, was durch die 25 Tage
nach der Impfung erfolgte Erkrankung eines Impflings bewiesen isL
4. Die Schutzkraft des Serums ist nicht abh&ngig von der Viru-
lenz des Infektionsstoffes.
5. Es gelingt leicht, groBe Mengen des Serums (200 ccm und
darftber) den Tieren snbkutan einzuspritzen.
6. Die beste Impfstelle ist die Haut des Halses vor der Schulter.
7. Die Impfung mit dem Loeffler schen Maul- und Klauen-
seucheserum fdhrt keine Schadigung des Impflings herbei.
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568
Tetanus.
8. Die Kosten der Impfung geben fast unuberwindliche Schwierig-
keiten for die Anwendung des Serums in der Praxis ab.
Kallert (Berlin).
Madelung, ftber Tetanus bei Kriegs verwundeten. (Munch,
med. Wochenschr. 1914. S. 2441.)
Vert berichtet iiber das Ergebnis einer Sammelforschung aus
SO Lazaretten in StraBburg und Umgebung mit einer Verwundeten-
zahl von 27677 in der Zeit vom 1. August bis 31. Oktober.
Beobachtet wurden 174 Falle von Tetanus = 6,6Promille, darunter
SO nach Verletzungen durch Infanteriegeschosse, 27 nach Schrapnell-,
53 nach Granatverletzung. Gewehrverletzungen spielen also eine
grofiere Rolle, als gewfihnlich angenommen wird.
Unter 166 Fallen waren 103 mal die untere, 50mal die obere
Extremit&t, 8 mal der Rnmpf, 5 mal der Eopf verletzt.
Von 166 Patienten starben 115. Der Anteil des Tetanus an der
Zahl der Todesfalle iiberhaupt betrug 14 Proz.
Unter 8145 niemals prophylaktisch geimpften Verwundeten er-
krankten 63 = 7,7 Proz., unter 19 432 „mit Auswahl“ geimpften 107
=' 5,5 Proz. 21 Verwundete erkrankten trotz prophylaktischer Imp-
fung, darunter 20, bei denen die Impfung vor Ablauf des 8. Tages
nach der Verletzung vorgenommen war. 14 der Geimpften starben.
Bis auf 15 wurden alle Falle von Tetanus auf verschiedene
Weise mit Serum behandelt. Von diesen 152 Fallen sind 47 genesen,
von den 15 nicht gespritzten 3. Kurt Meyer (Berlin).
zur Yerth, M. und Scheele, K., Sternsignalpistolen-Ver¬
letzungen. (Deutsche militarfirztl. Zeitschr. 1914. S. 81.)
Bei nachweisbaren GeschoBresten in der Wunde ist vorbeugende
Einspritzung von Tetanusantitoxin erforderlich.
Sachs-Mfike (Allenstein).
Strieker, F., Vorschlag fur eine Sammelforschung liber
Tetanus. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 2117.)
Um die noch ungekiarten Fragen in der Pathologie und Therapie
des Tetanus der Losung naher zu bringen, schlagt Verf. eine Sammel¬
forschung vor. Die Fragebogen und Zahlkarten miissen Angaben
enthalten fiber Name, Truppenteil und Dienststellung, fiber Ort und
Tag sowie Art und Stelle der Verwundung, fiber Tag und Ort der
Erkrankung und fiber die Behandlung. Kurt Meyer (Berlin).
Eothfuchg, Zur Behandlung des Tetanus. (Mfinch. med.
Wochenschr. 1914. S. 2259.)
Verf. sah gute Erfolge von der Kombination der Antitoxintherapie
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Tetanus. — Krankheiten des Pferdes.
569
mit intravenfisen Salvarsaninjektionen. Von 4 schweren Fallen von
Tetanus (Inknbationszeit 9, 12, 13, 14 Tage) wurde 1 geheilt, 2 ge-
bessert, 1 starb an Pnenmonie. 2 mittelschwere Fftlle warden eben-
falls geheilt. Kurt Meyer (Berlin).
Simon, Ludwig, Die Anaphylaxiegefahr bei der Serum-
behandlung des Tetanus. (Mfinch. med. Wochenschr. 1914.
S. 2223.)
Verf. beobachtete bei 2 Tetanuskranken, die mit wiederholten
intravenfisen Injektionen von Tetanusserum behandelt wurden, am
14. Tage der Behandlung typischen schweren anaphylaktischen Shock,
aus dem sich die Patienten aber sehr schnell erholten. Verf. schl>
daher vor, nach dem 10. Tage keine Reinjektion von Serum zu
machen Oder durch vorherige Injektion einer geringen Dosis Anti-
anaphylaxie herbeizufuhren. In Betracht k&me auch die Anwendung
vom Rinde stammenden Serums. Kurt Meyer (Berlin).
Schlegel, M., Nekrose und Gangr&n der Hufmatrix, ver-
ursacht durch Bac. necrophorus, beim Pferde. (Berl.
tier&rztl. Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 1.)
Nachdem bereits Bang und Eberlein fiber mehrere Falle von
Nekrose der Huflederhaut des Pferdes, die durch Nekrosebazillen
verursacht worden war, berichtet hatten, teilt Verf. einen weiteren,
von ihm genau untersuchten Fall mit. Bei der histologischen Prfifung
der nekrotischen Huflederhaut fanden sich auf der Grenze des nekro-
tischen zum entzfindlichen Gewebe dicke Bfindel von F&den der
Nekrosebazillen, wfthrend die oberfl&chlichen Schichten haupts&chlich
von Eiterbakterien durchsetzt waren. Kallert (Berlin).
Pfeiler, W., Die Anwendung von Arsenpr¶ten zur
Behandlung der Brustseuche. (Berl. tier&rztl. Wochenschr.
Jg. 31. 1915. 8. 76.)
Hinweis auf die Mitteilung Hoggs (Schweizer Archiv fttr
Tierheilkunde. Jg. 57. 1915. S. 30) fiber gate Heilerfolge, die bei der
Brustseuche durch Anwendung von Arsinosolvin, einem billigen Arsen-
pr¶t, erzielt wurden. Kallert (Berlin).
Stange und Szulewsky, Erfahrungen mit Atoxyl bei In¬
fluenza der Pferde. (Berl.tier&rztl. Wochenschr. 1914. S.496.)
Die Verff. sahen in 84 F&llen von sehr schwerer Influenza
catarrhalis et pectoralis bei Anwendung von 0,3 Atoxyl (intravenfis)
sehr gute Erfolge. Die einmalige Einspritzung erfolgte am 5. Oder
6. Tage nach Ausbruch der Krankheit. Am n&chsten Tage schon
begann das Fieber zu fallen, der Allgemeinzustand besserte sich,
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570
Krankheiten des Pferdes und des Rindes.
und am 12. Tage war das pleuritische Exsudat verschwunden. Drei
symptomatisch behandelte Kontrollpferde gingen an Lungengangrfin
zngmnde.
Die Verff. glauben, das Atoxyl zur Behandlnng der Brustseuche
aufierdem noch wegen des gegenfiber dem Salversan geringeren
Preises nnd wegen der leichteren Applikationsart empfehlen zn sollen.
Carl (Karlsruhe).
Schmidt^ Job. nnd Meyer, Christian, Die Gelatine-Therapie
des Petechialfiebers des Pferdes. (Deutsche tierfirztl.
Wochenschr. Jg. 22. 1914. S. 457.)
Auf Grund ihrer an 7 Fallen von Petechialfieber des Pferdes
gemachten klinischen Erfahrungen sprechen Verff. der Gelatine*
Therapie eine praktiscbe Bedentnng zn. Die subkutane Einverleibnng
sei sehr wohl imstande, den Erankheitsverlanf gfinstig zu beein-
flussen. Als Dosis fur die einmalige Injektion genugen im Mittel
400 ccm. Die chemische Reaktion der Gelatine habe' auf den Heil-
erfolg keinen EinfluB; zur Beschleunigung der Absorption empfehle
sich jedoch die natiirliche sauere Reaktion. Die nach der Injektion
auftretenden Schwellungen seien harmloser Natur, sie verschw&nden
in sp&testens einigen Tagen. Nach der Gelatineapplikation mache
sich ein Temperaturanstieg von durchschnittlich 0,8° C bemerkbar,
dem nach 20 Stunden ein Abfall auf die normale Temperatur folge.
Per os gegebene Gelatine vermfige in manchen leichteren Fallen eine
Heilung zu erzielen; weniger als 20,0 g pro die sollen nicht gegeben
werden. In schweren Fallen kombiniere man am besten Gelatine-
injektion und stomachale Applikation. Herzstfirkende Mittel unter-
stiitzen die heilende Wirkung. Eallert (Berlin).
Hasenkamp und Fftrstenau, Streptokokkenpneumonie beim
Rinde. (Arch. f. wissenschaftl. u. prakt. Tierheilk. Bd. 40. 1914.
S. 425.)
Verff. hatten Gelegenheit, mehrere Faile von Streptokokken¬
pneumonie bei Rindern, die wegen Tuberkuloseverdachtes zur Unter-
suchung gekommen waren, zu beobachten. In zweien dieser Faile
konnte die Beobachtung langere Zeit und besonders genau durch-
gefuhrt werden. Es fanden sich im Lungenschleime und in den ver-
anderten Lungenteilen stets Streptokokken in grofier Menge, die aber
fur kleine Versuchstiere nur geringe Pathogenitat besafien. Weitere
Untersuchungen fiber fihnliche Pneumoniefalle beim Rinde sind im
Gange. Eallert (Berlin).
Goodeich, J. W., Comparison of the plating and micro¬
scopic methods in the bacteriological examination
of milk. (Journ. of infect Diseases. Vol. 14. 1914. p. 512.)
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Krankheiten des Rindea and des Schweines.
571
Die Bestimmung der Bakterienzabl in Milchproben mit dem
Plattenverfahren hat den Nachteil, dafi das Resultat erst nacb
24—48 Stunden erhalten wird, d. h. wenn die Milch l&ngst ver-
brancht ist.
Slack hat angegeben, dafi sich dnrch mikroskopische Auszahlnng
der Bakterien im Sedimentpr¶te branchbare Zahlen gewinnen
lassen. Multipliziert man die Zahl der in einem Gesichtsfeld mit
Olimmersion sichtbaren Bakterien mit 10000, so erhalt man Werte,
die mit den im Plattenverfahren ermittelten befriedigend iiberein-
stimmen.
Vert fand bei der Nachpriifnng diese Angabe best&tigt. Als
Multiplikationsfaktor schl> er aber 20000 vor. Anfierdem mufi
der Dnrchschnitt aus mehreren Pr¶ten gezogen werden. Die
erhaltenen Werte weichen von den im Plattenverfahren bestimmten bis
etwa 30 Proz. nach oben nnd nnten ab. Kurt Meyer (Berlin).
Hasse, Carl, Abort in. (Berl. tierarztl. Wochenschr. Jg. 31. 1915.
S. 29.)
Die Schutz- nnd Heilimpfnng mit Abortin in einem Rinder-
bestande, in welchem seit l 1 /* Jahren das senchenhafte Verkalben
herrschte, hatte gnten Erfolg, indem nach der Impfang weitere Er-
krankungen nicht eintraten und gesunde, ansgetragene Kalber ge-
boren warden. Kallert (Berlin).
Uhlenhnth, Uaendel, Gildemeister nnd Schern, Weitere Unter-
snchnngen ttber Schweinepest. (Arb. a. d. Kaiserl. Gesund-
heitsamte. Bd. 47. 1914. S. 145.)
Die nmfangreiche Arbeit bringt einen abschliefienden Bericht
uber den letzten Teil der interessanten Untersuchnngen, die von
Uhlenhnth nnd seinen Mitarbeitern uber das Wesen nnd die
Bek&mpfnng der Schweinepest ausgefiihrt worden sind. Zun&chst
waren die Versuche uber die Haltbarkeit und Resistenz des Virus
fortgesetzt worden, nm womOglich ein fur die Praxis geeignetes,
das Schweinepestvirus sicher abtbtendes Desinfektionsverfahren zu
ermitteln; die Yerff. hatten die Resistenz des Virus gegentiber
chemischen Agentien (Kalkmilch, Chlorkalk, Kresolseifenlbsung, Lysol,
Soda- nnd Seifenl5snngen, Sublimat, KarbolsSure, Antiformin), die
Haltbarkeit des Virus im Fleische geschlachteter, schweinepestkranker
Ferkel, sowie das Verhalten des Virus in sauerstoffreien Medien ge-
prttft. Die beste Desinfektionswirkung whrde dabei mit Chlorkalk
nnd KresolseifenlOsnng (6 proz.) erzielt, die auch fur die Praxis
empfohlen werden. Das im Eisschranke aufbewahrte, filtrierte Urin-
virus zeigte gegeniiber dem Semmvirus eine wesentlich geringere
Haltbarkeit (etwa 2—3 Wochen gegeniiber mindesten 3 Monaten).
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572
Krankheiten des Schweines.
Wahrend ferner das in Serumfiltraten befindliche Virus erst nach
lstfindiger Erwarmnng anf 78° und 70° abgetfitet wnrde, dagegen
nach 2stfindiger Erhitznng anf 58° sich noch als virulent erwies, warden
die Urinflltrate durch 1 stundige Erwarmnng anf 65° und auf 68°
unwirksam. In eiweiflfreiem (Urin) und eiweifihaltigen Flilssigkeiten
(Serumfiltraten) und vermutlich auch im Kote wnrde das Virus durch
Faulnisvorgfinge schnell zerstOrt, dagegen batte weder die 5stfindige
noch die 9 stundige Sonnenbestrahlung eine nachweisbare Schadigung
des Virus zur Folge. In kfihl gehaltenem, von schweinepestkranken
Schweinen stammendem Fleisch blieb auch nach mehrwfichigem Ab-
hfingen desselben das Virus nicht nur lebensf&hig, sondern auch seine
Virulenz vollkommen erhalten, ebenso wie beim Verweilen des Virus in
sauerstoffreien Medien, die durch Einleitung von Kohlens&ure, Wasser-
stoff und Leuchtgas vom Sauerstoffe befreit worden waren.
Der nachste Abschnitt der Arbeit beschaftigt sich mit dem Ver-
halten des Virus zum Tierkorper und bespricht Aufnahme und Aus-
breitung des Virus im Tierkorper, ferner die Ausscheidungswege des
Virus, wobei auch die eigenartigen, den Trachomkfirperchen fihnlichen
Zelleinschlfisse in den Konjunktivalzellen schweinepestkranker
Schweine kurz erfirtert werden.
Im dritten Abschnitte werden die Fragen der Immunitfit be-
handelt. Die Verff. versuchten durch ganz allmahliche Zufuhrung
geringer Virusmengen eine brauchbare aktive Immunisierungs-
methode zu gewinnen. Es gelang ihnen aber weder durch Ein-
massieren der Virussalbe in den Augenbindehautsack eine Infektion zu
erzielen noch durch Einmassieren der Virussalbe in die Haut; ebenso
fuhrten auch einige Versuche, das Virus im Kflrper von Immunschweinen
zu einem brauchbaren Vaccin abzuschwachen, nicht zu dem gewfinschten
Erfolge. Giinstigere Ergebnisse brachten dagegen einige Versuche mit
Simultanimpfung, bei der die Schweine mit 0,2 Virus vom Auge
aus infiziert und gleichzeitig mit 10 ccm Immunserum intramuskuiar
geimpft warden. Da jedoch bei der Simultanimpfung zurzeit noch
keine genfigend sichere Einstellung von Virus und Serum mdglich
ist, wnrde die Anwendung ffir die Praxis nicht ohne weiteres emp-
fohlen. Die Untersuchungen fiber passive Immunisierung erstreckten
sich vor allem auf die Verwendbarkeit des virushaltigen Urins
schweinepestkranker Schweine zu einer billigen Serumherstellung
und ergaben, dafi bezfiglich der schfttzenden Kraft die mit virus-
haltigem Urin hergestellten Sera den durch Behandlung der Immun-
schweine mit virushaltigen Serumfiltraten oder mit defibriniertem
Blute erhaltenen Immunseris vollkommen gleichwertig sind. Dabei
gelang es, durch die intraperitoneale Zuffihrung von Kochsalzlfisung,
die tSglich gewonnenen Urinmengen von etwa 200 ccm bis auf fiber
600 ccm zu steigern.
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Erankheiten der Htthner.
573
Das letzte Kapitel bringt eine kurze Ubersicht fiber die bak-
teriologischen Untersuchnngen bzw. deren Ergebnis, die bei sfimt-
iicben zur Obdnktion gekommenen Schweinen ansgeffihrt warden.
Von Interesse dftrfte nnter anderem sein, dafi in den Sencbenstali
durch nnfiltriertes amerikanisches Virus als Begleitbakterien bei
schweinepestkranken Schweinen Pestiferstamme eingeschleppt warden,
die zuerst fur Pestifer- und Paratyphus B-Sera inagglutinabel waren,
in ihrem spfiteren agglutinatorischen Verhalten sich jedoch merk-
wfirdig yerfinderten. Es wird ferner fiber Pathogenitfitsprttfungen
mit einigen der aus den Organen schweinepestkranker Schweine
stammenden Kulturen des B. enterit. Gaertner und des B. suipestifer
berichtet, die bald zu positiven, bald zu negativen Ergebnissen ftthrten.
Zum Schlusse wird von den Verff. noch Stellung genommen zu der
von Glttfier, Dammann und Stedefeder, sowie yon Pfeiler
vertretenen Anschauung, wonach unter dem Namen Schweinepest
zwei fitiologisch yerschiedene Erankheiten zusammenzufassen seien,
yon denen die eine durch ein filtrierbares Virus heryorgerufen werde,
die andere auf bazill&rer Infektion (B. typhi und paratyphi suis bzw.
B. suipestifier Voldagsen) beruhe, und festgestellt, dafi nach den Er¬
gebnissen der Spontanfibertragungsyersuche diese Bakterien unter
natfirlichen Verhfiltnissen keineswegs die fur Schweinepest so charak-
teristische hohe Infektiositat aufweisen und nicht als Erreger einer
besonderen Form der Schweinepest angesprochen werden konnen.
Baerthlein (Wfirzburg).
Andriewsky, P., L’ultrafiltration et les microbes invi-
sibles. I. La peste des poules. (C.f.Bakt. Abt.I. Orig. Bd. 75.
1914. S. 90.)
Das Htthnerpestvirus geht durch Ultrafilter von solcher Dichte,
-dafi es ausgeschlossen ist, dafi das Virus aus Zellen besteht, welche
bekannten tierischen Oder pflanzlichen Zellen gleichen. Verf. nimmt
an, dafi das Htthnerpestvirus ein „Contagium vivum fluidum" sei,
dessen Existenz von Beijerinck zur Erklfirung mancher Pflanzen-
krankheiten angenommen wird. Gildemeister (Posen).
Miy^ji, Beitr&ge zur Eenntnis des Htthnerpestvirus.
(C. t Bakt Abt I. Orig. Bd. 74. 1914. S. 540.)
Vert studierte die Frage, ob das Htthnerpestvirus stets in inniger
Beziehung zu den Eiweifistoffen bzw. Globulin en im Serum der mit
dem Virus geimpften Tiere steht oder nicht. Seine Untersuchnngen
bestfitigten, dafi das Virus durch Tannin mit dem Eiweifi nieder-
geschlagen wird, ohne an Virulenz einzubtifien. Hierbei scheint es
sich um eine Art von Adsorption besouderer Art Oder Umhttllung
des Virus durch Eiweifi zu handeln, die nicht eintritt, wenn das
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574 Erankheiten der H&sen, Forellen and Heuschrecken.
Virus durch Prfizipitation vom Eiweifl zum grofien Teile befreit wird.
Das Virus passiert mit den EiweiBstoffen in weitestera Sinne des
Wortes alle gewohnlichen Filter, wird aber mit dem grSBten Teile
der „Eiweiflsubstanzen“ von den Ultrafiltern zuriickgehalten. In
den Ultrafiltern konnte Verf. Globuline nicht mit Sicherheit nach-
weisen. Wird die Eiweifimenge durch die Enteiweifiungsmethode von
Bo8si teilweise, durch die Prfizipitation in weitgehendem Mafle
niedergeschlagen bzw. aus der ubrigen Flussigkeitsmenge abgetrennt,
so ist trotzdem in der gesamten Flussigkeitsmenge das Virus noch
vorhanden. Als eine der kleinsten und virulentesten Virusarten
nfihert sich das HUhnerpestvirus der MolekulargrOfie der „EiweiB-
substanzen", zu denen es besondere Beziehungen besitzt; mit den
unbelebten Globulinen ist es jedoch ohne weiteres nicht identifizier-
bar. In die Gruppe der Chlamydozoonosen scheint das Hiihnerpest-
virus nicht zu gehoren. Gildemeister (Posen).
Brnynoghe, B., Le bacille de la pasteurellose de lidvres.
(C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 75. 1914. S. 36.)
Aus verendeten Hasen zuchtete Vert ovoide Bazillen, die nach
ihrem morphologischen, kulturellen und biologischen Verhalten als zur
Gruppe der Pasteurella-Bakterien gehdrig anzusehen sind. Sie er-
wiesen sich als pathogen fur Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten
und Manse; ffir Kaninchen auch nach oraler Verabreichung. Dieser
Erreger von Hasenseptikfimie laBt sich von bekannten Erregern der
Kaninchen bzw. Hasenseptikfimie unterscheiden.
Gildemeister (Posen).
Bornand, M., Contribution &, l’6tude du Bacterium sal-
mo nicida. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 73. 1914. S. 355.)
Verf hatte Gelegenheit, an Furunkulose erkrankte Forellen bak-
teriologisch zu untersuchen. Er isolierte eine Bakterienart, die mit
dem Bact. salmonicida identisch ist. Verf. ist ebenso wie Fehl-
mann der Ansicht, daB dieses Bakterium auf Grund seiner kulturellen
und morphologischen Eigenschaften der Gruppe des Bact. fluorescens
zuzurechnen ist. Gildemeister (Posen).
Schnikrer, J. und Rohonyi, N., Zur Kenntnis des Kokko-
bazillus d’Herelle, eines Heuschreckenschfidlings.
(Deutsche tierfirztl. Wochenschr. Jg. 22. 1914. S. 601.)
Der von d’Herelle in Meziko als Erreger einer Heuschrecken-
seuche entdeckte Coccobacillus acridiorum, der in Mexiko und Argen-
tinien bereits in grofiem MaBstabe und mit gutem Erfolge zur Ver-
tilgung der Heuschrecken verwendet wurde, hat folgende Eigen¬
schaften: Er bildet Gas und koaguliert die Milch; Drigalski-
und Endoagar werden rot gef&rbt, Malachitgrfin agar wird entfSrbt^
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Eiterige oder jauchige Blutvergiftung.
575
bzw. gelb; die Blutplatte bleibt unverftndert; er bildet Sfture nnd
Toxine; yom B. coli, abgesehen von der bipolaren Farbung nnd
Toxinbildnng, schwer, jedoch deutlich durch die Agglutination zu
differenzieren; durch Filtrat der Bouillonkultur kann man bei Mausen
eine Immunit&t gegen die letale Dosis erzeugen, die doppelte Menge
der letalen Dosis intraperitoneal vertragen aber die mit Filtrat ein-
mal yorbehandelten Mause nicht; fur unsere wirtschaftlichen Haus-
tiere und fur Versuchstiere (Kalb, Schaf, Ziege, Schwein, Hund, Gans,
Ente, Huhn, Truthahn, Taube, Biene, Kaninchen, Meerschweinchen,
Maus) ist er bei Verfutterung nicht pathogen; bei subkutaner Oder
intraperitonealer Impfung ist er pathogen fQr M&use, nicht aber fur
Kaninchen und Meerschweinchen. Kallert (Berlin).
MSller, Max, Die eiterige oder jauchige Blutvergiftung.
(Zeitschr. f. Fleisch- u. Milchhyg. Jg. 24. 1914. S. 365, 394 u. 420.)
Der unbestimmte Begriff der „eiterigen und jauchigen Blut¬
vergiftung" muB im fleischbeschaulichen Sinne genauer umgrenzt
werden. Vert hat daher in der yorstehenden Abhandlung den Ver-
such unternommen, den yagen Begriff der „eiterigen und jauchigen
Blutvergiftung" wissenschaftlich-begrifflich zu analysieren, wobei er
zu dem Schlusse kommt, daB das SLtiologische Moment der bakteriellen
Infektion das Ausschlaggebende sein muB. Urn den yerwirrenden
Begriff „Septikamieverdacht“ zu umgehen, schl> er Vor, mit dem
Namen „Bakteri&mie" fleischbeschaulich alle jene Befunde zu be-
zeichnen, die als Folgezust&nde einer unter schweren klinischen Er-
scheinungen yerlaufenen Infektion entstanden sind. Auf Grand der
fitiologischen Untersuchung zerfUllt der Bakterifimiebegriff in 1. Septi-
kftmie, 2. Sapramie, 3. Toxinkmie. Unter Septikkmie (homologe
Infektion) ist eine Blut- und Organinfektion durch eine spezifische
Bakterienart zu yerstehen mit oder ohne pathologisch-anatomisch
ausgeprkgten Merkmalen und mit oder ohne durch Fleisch- und
OrgangenuB Qbert rag barer Giftwirkung. Die Sapramie (heterologe
Infektion) stellt eine Infektion mit mehreren Bakterienarten dar
nnd kommt meistens auf dem Boden eines Traumas zustande. Zu
unterscheiden sind weiter lokale und generelle teils mit, teils ohne
degenerative oder entzundliche Erscheinungen an den Organen und
der Muskulatur. Unter ToxinSmie ist eine lokale homologe In¬
fektion zu yerstehen, die sich durch eine durch GenuB yon Fleisch
und Organen nicht fibertragbare Giftbildung auszeichnet.
Poppe (Berlin).
Schern, Kurt, Bemerkung zu der Arbeit yon Dr. Heinz
Zeifi im 82. Band dieser Zeitschrift „Uber einige bei
Tierkrankheiten gefundene Erreger aus der Gruppe
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576
Heilmittel bei Tierkrankheiten.
der hfimorrhagischen Septikfimie“. (Arch. f. Hyg. Bd. 83.
1914. S. 74.)
Das von Mieflner and Schern gelegentlich einer Kanarien-
vogelseuche gefondene and beschriebene Bakteriam gehfirt nach
Schern nicht zu den Bakterien der hfimorrhagischen Septikfimie,
sondern wahrscheinlich zur Paratyphosgruppe.
Gildemeister (Posen).
Scott, W., Vaccine therapy in routine work. (Veterinary
Journ. Vol. 70. 1914. p. 326.)
Bericht fiber gfinstige Ergebnisse bei Anwendnng der Vaccine-
therapie in der Veterinarpraxis, bei
1. infizierten Wnnden (Staphylokokken, B. coli, B. pyocyanens)
49 Ffille, davon 47 geheilt;
2. Pneamonien (Diplo- and Streptokokken, Coccobazillen) 14 Ffille,
davon 12 geheilt;
3. Bronchitis (Strepto- and Staphylokokken, M. catarrhalis,
•Pasteurella), 6 Ffille, sfimtlich geheilt;
4. Nephritis (B. coli, Eokken) 9 Ffille, daYon 8 geheilt;
5. chronischer Cystitis (Streptokokken, B. coli) 2 Ffille, 1 geheilt,
1 gebessert;
6. Druse (Strepto- and Staphylokokken) 7 Ffille, 5 geheilt;
7. ulzerfiser Keratitis (Staphylo- and Streptokokken) 2 Ffille,
beide geheilt. Poppe (Berlin).
Holmes, The curatiYe treatment of haemorrhagic septi¬
caemia in cattle by the administration of jodim.
(Veterinary Journal. VoL 70. 1914. p. 277.)
Von zahlreichen in LaboratorinmsYersachen geprfiften Medika-
menten hatte nor das Jod einen gewissen Einflufi auf den Verlauf
der Infektion mit dem Bac. septicaemia haemorrhagicae. Bei An-
wendung (per os Oder sabkatan) 16 Standen nach der Infektion fiber-
lebten etwa 50 Proz. Auch in besonders schweren Fallen, die bereits
betr&chtliche Temperatarsteigerang and sonstige Krankheitserschei-
nungen zeigten, hatte die Jodbehandlung noch Erfolg. Dagegen
konnte ein Einflufi von Kalinm permanganicum, das von Walker
empfohlen worden ist, auf den Verlaof einer Infektion mit hfimorrha-
gischer Septikfimie nicht beobachtet werden. Poppe (Berlin).
Sustmann, Erfahrungen mit der Trockenhefe „Visia“.
(Deutsche tier&rztl Wochenschr. 1914. S. 298 u. 314.)
Vgl. dieses Centralbl. Abt L Ref. Bd. 61. 1914. S. 186.
Carl (Karlsruhe).
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Centralblatt fflr Bakteriologle etc. I. lit Referate.
■;- Bd. 63. No. 19. —.... -
Ausgegeben am 31. August 1915.
Verschiedenes.
Flfigge, Carl, GrundriB der Hygiene. Achte umgearbeitete
und vermehrte Anflage. 846 S. mit 223 Fignren im Tezte. Leipzig
(Veit & Comp.) 1916. Preis 16 M.
Das nicht nor im engeren Kreise der Fachgenossen, sondern auch
bei den Praktikern allgemein gesch&tzte nnd weit verbreitete Lehr*
bnch der Hygiene nnseres Altmeisters Flfigge hat nach 2 1 /* Jahren
wiedemm eine Neuauflage erlebt Bei dieser Nenansgabe warden,
abgesehen yon der Umarbeitnng nnd Erg&nzung verschiedener Eapitel,
die allgemein Ieitenden Gesichtspnnkte wie bisher beibehalten and
in zwei grfiBeren Abteilangen einmal die allgemeinen, Qberall in
Betracht kommenden EinflQsse der natfirlichen Umgebnng nnd
dann die speziellen Einflfisse der kfinstlich durch Eingreifen
des Menschen ver&nderten Umgebnng besprochen. Einen wesent-
lichen Ansban erfnhren die Abschnitte fiber die Anfgaben nnd
Leistungen der sozialen nnd praktischen Hygiene, welche die Be-
ziehnngen zwischen hygienischen Einflfissen nnd ganzen Grnppen der
Beyfilkernng vom sozialen Gesichtspnnkte ans behandeln and wichtige
Fragen, wie z. B. soziale Wohlfahrtseinrichtnngen, rassenhygienische
Probleme, umfassen. Eine wertvolle Erg&nzung zu den interessanten
Eapiteln fiber die Hygiene bildet der Abschnitt fiber die parasitfiren
Erkranknngen, in dem allgemeine Morphologie und Biologie der
Mikroorganismen, Allgemeines fiber die Verbreitungsweise nnd Be-
kampfnng der parasitfiren Erkranknngen und die Verbreitungsweise
nnd Bekampfung der einzelnen Erankheitserreger nebst einem knrzen
Anhange fiber die wichtigsten bakteriologischen nnd chemisch*
physikalischen Untersnchnngsmethoden in klaren, scharfen Umrissen
dargestellt sind. Die Neuauflage des ausgezeichneten Bnches wird
nicht nur in seinem bisherigen Leserkreise aufs w&rmste begrfifit
werden, sondern bald noch nene Frennde finden.
Baerthlein (Wfirzburg).
Bibbert, H., Lehrbnch der allgemeinen Pathologie nnd
der pathologischen Anatomie. 6. Aufl. Leipzig (F. C. W.
Vogel) 1915. Preis brosch. 16 M., geb. 18 M.
Das Lehrbnch des Verf. liegt nan in 5. Anflage auf. In der
nenen Anflage sind yiele Abschnitte nen bearbeitet, andere vervoll-
Erete Abt. Bef. Bd. 68. No. 19. 87
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578
Verschiedenes.
standigt Oder gekurzt. Verf. ist dabei manchen Anregnngen der
Kritik entgegen gekommen. Etwas stiefmfitterlich ist noch immer
der Abschnitt ttber die ftnileren Sch&dlichkeiten behandelt, besonders
iiber die Parasiten. Bei der Wichtigkeit der Krankheitsursachen
wiirde Verf. dem Wunsche vieler Anhanger seines Lehrbnches nach-
kommen, diesen Abschnitt bei der n&chsten Auflage zu erg&nzen*
Eine Vermehrong der Abbildangen bei den pflanzlichen Parasiten
nnd eine teilweise Eorrektnr der yorbandenen ware dabei notwendig.
Der Wert des so ausgezeichneten Lehrbnches wQrde damit noch
steigen. A. Ghon (Prag).
Funky C., Die Vitamine, ihre Bedeutnng fur die Physio*
logie nnd Pathologie mit besonderer Beriicksichti-
gnng der Avitaminosen: (Beriberi, Skorbut, Pellagra,
Rachitis). Anhang: Die Wachstnmssnbstanz nnd das
Krebsproblem. Mit 88 Abbildnngen im Texte nnd 2 Tafeln.
Wiesbaden (J. F. Bergmann) 1914.
Verf. hat in der vorliegenden Monographie den Versnch nnter-
nommen, unsere Kenntnisse fiber die sogenannten Vitamine nnd
Ayitaminosen zusammenzustellen, nnd will diesen Versnch als den
ersten Schritt in einer nenen Richtnng der Physiologie nnd Patho¬
logie ansehen. Neben Tatsachen enthait die Schrift anch viele
Hypothesen nnd Ideen, die yielleicht nicht in alien Pnnkten Zu-
stimmnng erhalten dflrften, sicher aber Anregung zn nenen Arbeiten
geben werden.
Als Vitamine bezeichnet Verf. eine nene Grnppe yon Substanzen,
die stickstoffhaltige, sehr kompliziert gebante Korper kristalliner
Natnr darstellen nnd sich durch gewisse Fallungsmittel abscheiden
lassen, in ihrer pharmakologischen Wirkung aber nnr zum geringsten
Teile erforscht sind. Sie sind fur das Leben unentbehrlich. Die
Krankheiten, deren Ursache ein Mangel der Vitamine ist, nennt
Verf. Ayitaminosen.
Die Vitamine werden in 2 Gruppen geteilt: 1. In lebenswichtige,
wohin das Beriberi-, Skorbnt- nnd Pellagra-Vitamin gerechnet werden,
nnd 2. in solche, die zwar nicht lebenswichtig sind, deren Mangel
aber Ansfallserscheinnngen hervorruft, wohin das Rachitis- nnd das
Wachstnm-Vitamin gehoren. Chemisch untersucht wurde bisher nnr
das Beriberi-Vitamin.
Die verschiedenen Ayitaminosen werden eingehend erfirtert.
A. Ghon (Prag).
Vortrfige iiber Epidemiologic fur praktische Arzte,
veranstaltet yon der Wiener Arztekammer nnd der wirtschaftlichen
Organisation der Arzte Wiens in der Zeit vom 21.—26. September
1914. (Das osterreich. Sanitatswesen. Jg. 26. 1914. No. 46. Beil.)
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Verechiedenes.
579
Weichselbaum, A., Atiologie, Epidemiologie and Prophylaxe
der wichtigeren Kriegsseuchen. — Ortner, N., Uber Typhus und
Paratyphus. — Landsteiner, K, Uber Serumbehandlung. —
Paltauf, R, tJber asiatische Cholera. — Gaertner, G., Fort-
schritte in der Behandlung der asiatischen Cholera. — Singer, G.,
Uber Ruhr (Dysenterie). — Pisek, W., Zar Diagnose und Prophy¬
laxe des Flecktyphus. — POch, R., Krankheitsbild und Behandlung
der Pest. — Landsteiner, K., Uber die Atiologie der Pest. —
Paul, G., Uber Blattern und Blatternbek&mpfung. — BOhm, A.,
Sanitatspolizeiliche Mafinahmen. A. Ghon (Prag).
Eichhorst, Hermann, Mit welchen Infektionskrankheiten
haben wir wahrend des Feldzugs zu rechnen. (Med.
Klinik. 1914. S. 1569.)
Vom Osten droht die Gefahr der Pocken, des Flecktyphus, des
Ruckfallfiebers und vor allem der Cholera. Hier sowohl wie im
Westen ist mit Typhus und Ruhr zu rechnen.
Kurt Meyer (Berlin).
Mayer, Martin, Die M5glichkeit des Auftretens exoti-
scher (besonders tropischer) Krankheiten wahrend
des Krieges. (Mttnch. med. Wochenschr. 1915. S. 64.)
Es besteht die Mdglichkeit, dafi durch die indischen, nordafrika-
nischen, sibirischen und kaukasischen Truppen eine Reihe exotischer
Krankheiten eingeschleppt werden Oder wenigstens bei Gefangenen
zar Beobachtung gelangen. In Betracht kommen Lepra, Pest, Schlaf-
krankheit, Ankylostomiasis, Bilharziose, Filariainfektion, Kala-Azar,
Rhckfall- und Fleckfieber, Maltafieber, Trachom, Ruhr, Beri-Beri.
Kurt Meyer (Berlin).
Gaertner, Wolf, Untersuchung uber die Ursachen der
Sterblichkeitsverschiedenheit in den Gemeinden
Staflfurt und Leopoldshall, unter besonderer Beriick-
sichtigung der Trinkwasserverhaitnisse. (Zeitschr. 1
Infektionskrankh. Bd. 79. 1914. S. 1.)
In den Gemeinden Leopoldshall und Stafifurt bestand 1900—1911
eine durchschnittliche jahrliche Mortalit&tsdifferenz yon 3,49 Promille
zu ungunsten von Stallfurt. Whren die Gemeinden gleichgrofi und
die Sterblichkeit in Stafifurt ebenso niedrig wie in Leopoldshall, so
w&ren in den 12 Jahren 6750 Personen weniger gestorben.
Es wurde behauptet, die allgemeinen hygienischen, sozialen und
gesundheitlichen Verhaltnisse seien in beiden Gemeinden gleich. Die
yerschiedene Sterblichkeit beruhe auf der Verschiedenheit der Trink-
37*
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580
Verschiedenes.
w&sser, vor allem in den fur Leopoldshall gunstigen Kalk- and
Magnesi&yerbindangen and dem salz&rmeren Wasser von Stafifort.
Die allgemeinen hygienischen Verh<nisse sind in der Tat ziem-
lich gleich, die sozialen Verh<nisse aber sind fttr Stafifort un-
giinstiger.
Gegenfiber der allgemeinen Alterszasammensetzang zeigen beide
Gemeiden Fehlen eines ortsans&ssigen Greisenalters and in den ersten
Berichtsjahren Uberwiegen der M&nner aber die Fraaen. Auff&llig
stark ist der GebartenrUckgang in beiden Gemeinden vorwiegend
infolge freiwilliger Konzeptionsverhinderung.
Die Mortalit&tsdifferenz ist in der Hanptsache durch grdfiere
Sterblichkeit an einigen Krankheiten: S&uglingssterblichkeit, infek-
ti5se Kinderkrankheiten and Krankheiten des hohen Alters zu erkl&ren.
Die hberwiegende Sterblichkeit Stafifurts findet Vert in der
darch die Besteaerang gegebenen Differenzierang mit den Folge-
erscheinangen: grdfiere Kinderzahl, geringeres Einkommen, geringeren
Intellekt and geringere Sorgfalt fur die Nachkommen.
Nach allem ist die Mortalit&tsdifferenz zwischen den beiden
Gemeinden in der Hanptsache auf die mit der Wohlhabenheit zu-
sammenh&ngenden Einflttsse zurttckzuf&hren. Einen Einflofi des Salz-
gehalts des Wassers auf die Sterblichkeit lehnt Vert vdllig ab.
Schill (Dresden).
Hangsen, Peter, Diphtherie, Sommersterblichkeit der
S&nglinge and Taberkalose als soziale Wohnangs-
krankheiten. (Verftffentl. a. d. Geb. d. Medizinalverwalt. Bd. 4.
1914. S. 55.)
Umfangreiche, mit zahlreichen Tabellen belegte statistische Er-
hebungen ttber Taberkalose, Diphtherie and Sommersterblichkeit der
Skuglinge in Kiel. Einzelheiten mussen im Original nachgelesen
werden. Hervorgehoben sei folgendes: Von der Taberkalose sind
meist die alten Strafien der Stadt Kiel befallen, wahrend die modernen
Beihenstrafien der Taberkalose gegeniiber ganstigere Verh<nisse
bieten. Andererseits sind aber diese Beihenstrafien fttr die Sommer¬
sterblichkeit sehr gef&hrlich and bieten aach fUr die Entstehnng der
Diphtherie wegen der grofien Zahl ihrer Bewohner, die noch dazu
eng gedr&ngt zusammen wohnen, sehr giinstige Bedingangen. Far
die Entstehang der Taberkalose bieten die modern gebanten Beihen¬
strafien insofern nicht so gdnstige Bedingangen, als bei dem Ban
solcher Strafien den Bedfirfnissen nach Sonne and Licht nach M5g-
lichkeit Bechnnng getragen worden ist. Umgekehrt ist in den alten
Strafien Kiels darch das Fehlen der Erhitzang im Sommer far die
Sommersterblichkeit kein ghnstiger Boden gegeben. Immerhin d&rfen,
wie Vert sehr richtig hervorhebt, der Einflafi der Wohnnng nicht
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Verschiedenes.
581
fibersch&tzt nnd der Einflnd der sozialen Lage zn wenig beachtet
werden. Gildemeister (Posen).
Marx, A. M., Uber Vergiftangen mit Essigessenz. (Prager
med. Wochenschr. Jg. 39. 1914. 8. 391.)
Mitteilong fiber 4 Faile von Vergiftung mit Essigessenz. Ein
Fall betraf einen 34j&hrigen Kntscher, dem in einer Scbenke irrtiim-
lich Essigessenz anstatt Sodawasser vorgesetzt wurde, in den drei
anderen Fallen, die Individnen zwischen 24 nnd 46 Jahren betrafen,
bandelte es sich nm Vergiftangen in selbstmOrderischer Absicht.
In alien 4 Fallen handelte es sich neben ansgedehnter weicher Ver-
atznng der Schleimhant in den oberen Verdauungswegen nm ober-
flachliche Veratzungen der Schleimhant des D&nndarms nnd nm
Blntnngen der Magen- nnd Darmschleimhant. Neben der Atzwirkung
war wie bei anderen Saurevergiftnngen anch eine Anslaugnng des
Blutfarb8toffes ans den Magengefaden mit Umwandlung in Hamatin.
Am meisten ahneln die Befnnde denen bei Schwefelsanrevergiftnng.
In 2 Eailen war blntiger Harn nachweisbar, in 2 Fallen fanden sich
Blntnngen in der Leber nnd in 3 Fallen lkterns.
A. Ghon (Prag).
Uglow, W. A., liber das „Rauschbrot“. (Zeitschr. £. Hyg. u.
Infektionskrankh. Bd. 78. 1914. 8.301.)
„Rauschbrot w ist in Deutschland nnbekannt, aber fur den fernen
Osten Badlands eine bekannte Erscheinnng, besonders im Ussuri-
lande. Banschbrot ist imstande, eine Vergiftung hervorzurofen, die
sich in folgenden Erscheinungen andert: Kopfschmerz, Schwindel,
Ohrensansen, Cbelkeit, Dnnkelwerden yor den Angen, Ohnmachten,
Muskelschwache nnd Zittern der Extremitaten. Pnpillen mafiig er-
weitert; Gesicht gerOtet, bisweilen cyanotisch. Gang unsicher,
schwankend. Pols voll; Erscheinungen von Gastroenteritis; Somno-
lenz nnd Arbeitsnnfahigkeit Lange Zeit hindnrch hielt man das
Unkrant Lolinm temnlentnm Oder Schwindellolch f6r die Ursache
des Banschbrots.
Nach den Untersnchnngen des Verf ist es wahrscheinlich, dad
bei dem „Ranschbrot w vorzngsweise Fnsarinm rosenm in Frage kommt.
Dieser Schimmelpilz wurde 1809 yon Link beschrieben. Er stellt
eine konidiale Form des mit geschlossener Eapsel yersehenen Pilzes
Pyrenomyces dar. In der Familie der flyphomyceten hat Fnsarinm
rosenm Link zahlreiche, hygienisch nicht einwandfreie Verwandte,
so Fnsarinm rosenm solani Mart, welches als Erreger der trockenen
Kartoffelfaule gilt, das Fnsarinm aqnaednctnm Sacc., welches hanfig
weidliche Oder rdtliche Massen anf den Abddssen der M&hlen bildet.
Der yon diesen Pilzen ansgehende Moschnsgemch ist lastig. Das
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582
Verschiedenes.
Mycel dieser Pilzarten nimmt oft rosige oder rotliche F&rbangen,
ebenso die Sporen Oder Konidien. Letztere sind sichelfSrmig and
meist dnrch 5, selten dnrch 3 Scheidew&nde in Zellen geteilt. Sehr
oft treten mit dem Fas&rium zusammen Gibberella Sanbinethii,
eine Kapselform yon Pyrenomyces, sowie kleine rStliche Mikrokokken
anf, welche sich inmitten des Korns einnisten. Als toxisches Prinzip
im Fnsariam stellte Fran Gabrilowitsch ein stickstoffhaltiges
Glykosid fest. — Abgesehen yom toxischen Agens wird das Raosch-
brot dadarch gekennzeichnet, dafi in ihm alle ntktzlichen Bestandteile
des Korns verringert and die anniitzen wie ZeUulose, S&aren, die
Pentosen and die Ascbe vermehrt sind. Die Quantit&t der Eiweifl-
snbstanzen, welche beim Brotbacken das plastische Material liefern,
verringert sich, wodorch das Brot schlechten Geschmack and eine
abnorm feste Konsistenz erhait. Das pilzkranke Korn yerliert seine
Keimf&higkeit bald, was Herabsetznng der ErntefSLhigkeit bedeutet.
Die bei primitiver Oder einformiger Kultor sich immer fester im
Boden einnistenden Pilzepiphytien bereiten den Boden for Mifiernte
Tor and behindern so die Kolonisiernng Ostsibiriens.
Schill (Dresden).
Lange, B., tiber den Nachweis yon Giftstoffen der Ans-
atmnngslnft am isolierten Froschherzen. (Zeitschr. f.
Hyg. a. Infektionskrankh. Bd. 78. 1914. S. 65.)
Peters vertritt die Ansicht, dafi das Kondenswasser der mensch-
lichen Ansatmongsloft die T&tigkeit des isolierten Froschherzen,
wenn auch in geringem Grade, schw&cht, and zwar infolge Anwesen-
heit yon Stoffen, die noch nnbekannt sind. Die Versache des Verf.,
im wesentlichen nach einer modifizierten Methode yon Gaskell-
Engelmann-Straub, einige anch nach der Methode yon William,
welche Peters benntzte, angestellt, ergaben:
1. Direkt in die feachte Kammer geleitete Ansatmangslaft, so¬
wie Atemlaftwaschwasser and Atemkondensat beschlennigen an ter
gewissen Bedingangen die Ermudang des Froschherzens.
2. Diese herzsch&digenden Wirkangen fin den sich nor bei einem
hdheren CO a -Gehalt der Loft bzw. der za untersachenden Flussig-
keiten; sie fallen fort, sobald die C0 2 -Wirkung ausgeschaltet wird.
3. DaB die beobachteten Wirkangen aaf das Froschherz lediglich
der C0 2 zazaschreiben sind, zeigen die mit einer C0 9 -Laftmiscbang
yom Prozentgehalt der Ansatmangslaft bzw. des Waschwassers and
Kondensates angestellten Versache. Der Grad der Schadigang geht
der C0 8 -Menge parallel.
4. AoBer der KohlensSLure konnten am Froschherzen giftige Stoffe
der Ansatmangslaft nicht nachgewiesen werden.
5. Kerzenlnftkondensat schkdigt die TEtigkeit des Froschherzens
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Verschiedenes. 583
zum Teil dnrch C0„ zam Teil dnrch andere unbekannte in ihm ent-
baltene Stoffe.
6. Im Experiment festgestellte Schadigungen des isolierten Frosch-
herzens dnrch menschliche Oder tierische Ausatmungslnft kdnnen nnr
Giftstoffe in derselben beweisen, wenn die Schadigungen an einem
unter gfinstigsten Bedingnngen arbeitenden Herzen beobachtet werden
und Vemnreinigungen der Ausatmungslnft sowie Erhdhung der CO,*
Spannung in der zu untersuchenden Flttssigkeit gegeniiber der Nor-
maln&hrflfissigkeit sicher ausgescblossen werden kdnnen.
7. Die fftr Verwertung positiver Ergebnisse zu stellenden Be-
dingungen sind bei den Versuchen yon Peters nicht erfullt. Ins*
besondere trkgt er bei Deutung seiner Versuchsergebnisse den Ver-
haitnissen des Stoffwechsels am Herzen nicht genQgend Bechnung.
8. Verf. gibt zu, dab negative Ergebnisse nicht zu der Behauptung
berechtigen, es seien Giftstoffe in der Ausatmungslnft nicht vorhanden,
da das Froschherz sich gegen manche Gifte indifferent verhalt Es
kann aus ihnen nur geschlossen werden, daB auch durch Priifung
am isolierten Froschherzen giftige Stoffe in der Ausatmungslnft
nicht nachweisbar sind. Schill (Dresden).
Sharpe, N. C. and Simon, K. M. B., The excretion of nitrogen
in fever. (Journ. of experim. Med. Vol. 20. 1914. p. 282.)
Die dnrch Injektion von Typhusvaccine hervorgerufene Tem-
peratursteigerung geht mit einer starken Erhohung der Ausfuhr von
Gesamtstickstoff, Kreatinin und besonders Hamsfiure einher. Die
Steigerung ist nur bei Untersuchung des Urins in vierstiindigen
Perioden nachweisbar, w&hrend die 24 stiindige Ausscheidung nicht
erheblich vermehrt erscheint Dnrch Kohlehydratmangel im Sinne von
Grafe und Krehl kann diese pldtzlich bei Gesunden eintretende
Steigerung der Stickstoffausscheidung nicht erklart werden. Es ist
vielmehr eine direkte Beeinflussung des Stoffwechsels durch das
Typhusgift anzunehmen, und zwar scheint diese nicht nur in einer
quantitativen Steigerung, sondern, in Anbetracht der starken Ver-
mehrung der Harns&ureausscheidung, in einer qualitativen Verhnde-
rung zu bestehen.
Bei der Tuberkulinreaktion kommt es zu ahnlichen Verknde*
rungen der Stickstoffausscheidung, doch sind diese weniger gleich-
maBig und ziehen sich 1 anger hin. Ob aus der ungleichen Wirkung
der beiden Gifte auf Unterschiede im Angriffspunkte zu schliefien
ist, bleibt dahingestellt.
Bei einem Falle von Malaria war im Fieber besonders die Ge*
samtstickstoffausscheidung, weniger die des Kreatinins gesteigert
An zwei Tagen, an denen das Fieber mit Schiittelfrost begann, war
die Harns&ureausscheidung vermehrt. Kurt Meyer (Berlin).
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584
Verschiedenes.
Barton-Opitz, R., Die Viskosit&t lackfarbenen B1 utes.
(Americ. Journ. of Physiol. 1914. p. 51.)
Defibriniertes Bint, das dnrch 8maliges Gefrieren- and Auftauen-
lassen, lackfarben gemacht war, zeigte stets eine geringere Viskositat
als das orsprilngliche Bint Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Barendrecht,H.P., Enzymwirknng, Tatsachen and Theorie.
(Biochem. Joarn. Bd. 7. 1913. 8.549, n. Chem. Zentralbl. 1914. I.
S. 1290.)
An einerReihe yon eigenen fr&heren Arbeiten, sowie ans denen
yon Armstrong, Croft Hill, Sfirensen, Tanret and ter
Mealen werden die zarzeit festgestellten Tatsachen and die sich
daran anschliefienden Theorien fiber enzymatische Prozesse besprochen.
Als allgemeine Charakteristika der Enzymwirkang lassen sich folgende
Gesetze aafstellen: Gleiche Mengen yon Enzym rnfen in yerschiedenen,
aber hinreichend stark konzentrierten Losungen yon Sabstraten am
Anfang in gleichen Zeiten gleiche Wirknng heryor. Die Eatalyse
darch Enzyme ist spezifischer Natar.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Anitschkow, N., Uber die Atherosklerose der Aorta beim
Eaninchen and fiber deren Entstehangsbedingangen.
(Beitr. z. path. Anat. a. z. allgem. Pathol. Bd. 59. 1914. S. 306.)
Versache an Eaninchen haben ergeben, dafi das Auftreten eines
atherosklerotischen Prozesses in der Aortenwand beschlennigt and
schon darch kleine Cholesterindosen hervorgerufen wird, wenn zar
Cholesterinffitterang noch andere die Aortenwand mechanisch beein-
tr&chtigende Momente hinzugefugt werden. Neben der mechanischen
Einwirkung and neben Hypercholesterin&mie kommt auch solchen
Verfinderangen der Aortenwand eine grofie Bedentnng zu, die der
Atherosklerose yoraasgehen and ihrer Entwicklang Vorschab leisten,
so der Adrenalinsklerose.
Diese Tatsachen kfinnen nach Verf. auch auf den Menschen
fibertragen werden, wobei aber nicht in Abrede gestellt werden kann,
dafi auch noch andere Momente bei der Atherosklerose eine Rolle
spielen kfinnen. Jedenfalls sprechen die Resoltate nach der Meinnng
des Verf. dafttr, dafi sich die Atherosklerose nicht an ter dem Em-
flasse eines einzigen Momentes entwickelt, sondern das Resnltat einer
Reihe yon Momenten bildet, die wfthrend des Lebens leicht ent-
stehen kfinnen (Eombinationstheorie). A. Ghon (Prag).
Stampf, R., liber die Entartungsvorgfinge in der Aorta
des Eindes and ihre Beziehangen zar Atherosklerose.
(Beitr. z. path. Anat. n. z. allgem. Path. Bd. 59. 1914. 8.390.)
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Verschiedenea.
585
Vert hfilt einen Einflufi akater Infektionen fur die degenerativen
Yorgange in der Gef&fiwand bei Eindern fdr zweifelhaft, wenn man
sich dabei eine direkte, anatomisch nachweisbare Wirkung des infek-
tidsen Giftes anf die Gefafiwand vorstellt. Anders liegen die Ver-
h<nisse bei Infektionen, die yon Beginn an chronisch verlaufen Oder
ans einem aknten in ein snbakntes Oder cbroniscbes Stadium getreten
sind, indem hier in der GefMwand Verfinderungen entstehen, die als
Vorlaufer der Atberosklerose bezeichnet werden. Es handelt sich
dabei wahrscheinlich mehr um eine indirekte Wirkung der Krank-
beitseiTeger durch Schfidigung des gesamten Ern&hrungszustandes
4er Gewebe, und es ist begreiflich, dad die Teile, die mechanisch
besonders stark in Anspruch genommen werden, besonders fruh und
besonders hochgradig leiden. A. Ghon (Prag).
Best, Zur Frage der Selbstverdauung iebenden Gewebes.
(Beitr. z. path. Anat. u. z. allg. Path. Bd. 57. 1914. S. 170.)
Sowohl kOrperfremdes als auch korpereigenes lebendes und gut
ern&hrtes Gewebe wird von Fermenten, die auf Eiweifi eingestellt
sind, auch dann verdaut, wenn das Gewebe nicht schon vorher durch
die Salzs&ure des Magens abgetotet wurde.
Schlecht ern&hrtes Gewebe wird durch Magensaft schneUer ver-
daut, weil die Zufuhr yon antiproteolytischem Ferment mit dem
Blute gehindert ist. Doch durften bei solchen Zirkulationsstorungen
auch lokale autolytische Vorg&nge die Einschmelzung der dem Magen-
safte ausgesetzten Gewebe begunstigen.
Nur die Schleimhaut des Yerdauungstraktes widersteht der ver-
dauenden Wirkung des Magensaftes, weil in ihren Zellen selbst
Antifermente yorhanden sind, sie also nicht auf die Antifermente
angewiesen ist, die mit dem Blute zugefuhrt werden. Die Magen-
darmschleimhaut bleibt deshalb auch nach ausgedehnten Gefallunter-
bindungen gegen Magensaft resistent. Dagegen yerhalten sich
Muscularis und Serosa des Yerdauungskanales dem Magensafte gegen*
liber genau so widerstandslos wie alle anderen Gewebe.
A. Ghon (Prag).
Masay, Fernand, Die Infektionen des Fdtus. Vorlaufige
Mitteilung. (Munch, med. Wochenschr. 1914. S. 2238.)
Veri prttfte mit dem von ihm fr&her beschriebenen Strepto-
bacterium foetidum die Frage des Cbergangs der Keime von der
Mutter auf den Fetus.
Wird das Muttertier mit tSdlichen Dosen infiziert, so findet sich
das Bakterium regelmafiig auch im Fetus. Nach untertedlichen Dosen
kommt es meist zu Abort. Die Feten erweisen sich als infiziert.
Die Muttertiere werden gewehnlich geheilt Der Fetus bildet, indem
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686
Verachiedenes.
er eioe grofie Menge Bakterien aufnimmt, gleichsam eine Art Fixa-
tionsabszefi. Der Abort erscheint wie eine Abwehrreaktion des
Organismns. Gelegentlich kOnnen die Bakterien durch die Plazenta
in den Ffttus eindringen, ohne dafi anscbeinend die Matter von einer
Infektion befallen ist. Hieraus folgt, dafi die gesnnde Plazenta fiir
die Bakterien keineswegs eine nndurchdringbare Scbranke bildet.
Kurt Meyer (Berlin).
Canaran, Myrtelle M. and Scuthard, E. E., The significance
of bacteria caltivated from the human cadaver: a
Becond series of one hundred cases of mental disease,
with blood and cerebrospinal fluid cultures and
clinical and histological correlations. (Journ. of med.
Research. Vol. 31. 1915. p. 339.)
Verff. untersuchten bei 100 Geisteskranken post mortem das
Herzblut und die aus dem dritten Ventrikel gewonnene Cerebrospinal-
fliissigkeit auf Bakteriengehalt. 44 Blut- und 24 Cerebrospinalflttssig-
keitskulturen blieben steril. In den Fallen mit positivem Befunde
handelte es sich meist urn Kokken; ferner warden beobachtet
Aerogenes, B. murisepticus, B. subtilis, Cladothrix invulnerabilis u. a.
Beziehungen bestimmter Bakterienarten zu degenerativen Verftnde-
rungen im Zentralnervensystem waren nicht erkennbar.
Kurt Meyer (Berlin).
Rougentzoff, D., La flore intestinale des lapins nourris
de carottes et des lapins soumis & l’inanition. (Ann.
de lTnst. Pasteur. T. 28. 1914. p. 639.)
Die Untersuchung der Darmbakterienflora von Kaninchen, die
ausschliefilich mit Mohrriiben gefuttert warden, und von Kaninchen,
die man hatte hungern lassen, ergab keinen Unterschied bezfiglich
der Bakterienarten. Nachgewiesen konnte nur werden, dafi die Zahl
der Colibakterien zunabm, sobald die Tiere hungerten.
Die Tatsache, dafi der Urin von mit Mohrriiben ernahrten Kanin¬
chen niemals Indikan enthalt, wahrend in dem Urin von hungernden
Kaninchen stets erhebliche Indikanmengen nachweisbar sind, sucht
Vert in folgender Weise zu erklaren. Die mit der Nahrung dem
Darme zugefiihrten Zuckermengen schaffen Bedingungen, unter denen
das B. coli Indol zu bilden nicht imstande ist. Das Fehlen des
Zuckers bei den hungernden Kaninchen veranlafit das B. coli zu so
lebhafter Indolbildung, dafi Indikan im Urin nachweisbar wird. Die
eiweifireichen Darmsafte tragen zu der Bildung des Indols im Darme
der hungernden Tiere bei. Die Zunahme des Indols und des Indikans im
Urin ist abh&ngig von der Zunahme des B. coli im Darme der hungern¬
den Kaninchen. Verf. nimmt an, dafi das im Urin sich findende Indikan
seine Bildungsst&tte im Darme hat. Gildemeister (Posen).
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Verschie denes.
587
Hall, Thomas 0. and Bettger, Leo F., The influence of milk
and carbohydrate feeding on the intestinal flora of
white rats. (C. f. Bakt Abt. I. Orig. Bd. 75. 1914. S. 219.)
In Fortsetznng yon Versuchen, die sich bereits mit der Frage
nach der Beeinfluflbarkeit der bakteriellen Darmflora bei weifien
Ratten dnrch eine bestimmte Art der Ern&hrung befaBt hatten,
konnten die Yerff. zeigen, dafi dnrch Zusatz von Laktose znr Nahrnng
weiBer Ratten deren Darmflora, welche nnter gewissen Ern&brungs-
bedingnngen der von erwachsenen Menschen gleicht, sich derartig nm-
stimmen l&flt, daB sie von der typischen Darmflora der brustgestillten
Kinder nicht mehr verschieden ist Es entwickelt sich dann nicht nnr
der B. bifldns in gr5Beren Mengen, sondern anch der B. acidophilus
nimmt unter gewissen Verh<nissen, und zwar fast stets, wenn Milch
in nicht zu groBen Mengen gegeben wird, Oder wenn gemischtes Mehl
verabreicht wird, eine beherrschende Stellung ein, so daB dann die
Darmflora mit vollem Recht als acidophilus-Flora bezeichnet werden
dart Baerthlein (Wttrzburg.)
Saner, 6. Fr., Beitr&ge zur Kenntnis des Glukobakter.
(Pharm. Ztg. Jg. 59. 1914. S. 622.)
Der Glukobakter soli eine bessere Ansiedelung der Yoghurt-
bakterien im Darme bewirken, da dieses Bakterium imstande ist, die
in den Darm gelangende Starke zu verzuckern. Damit wird die An-
nahme Bernards richtiggestellt, n&mlich daB Metschnikow mit
dem Glukobakter senile Degeneration bekampfen wollte, indera er die
Darmflora durch Zufuhrung des genannten Bakteriums in eine unschad-
liche zu verwandeln hoffte. Wedemann (Berlin-Lichterfelde.)
Pflster, R., Tiber ntitzliclie und schadliche Bakterien der
Milch. (Milchw. Zentralbl. Jg. 43. 1914. S. 466.)
Zusammenfassende Besprechung.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Wagner, R., Uber Benzolbakterien. (Zeitschr. f. G&rungs-
physiologie. Bd. 4. 1914. S. 289.)
Aus Erde, Staub und zahlreichen tierischen Exkrementen wurden
sieben Bakterienspezies isoliert. Diesel ben vermdgen als alleinige
Kohlenstoffquelle unter Spaltung des Benzolkernes zu verwenden:
Phenol und Phloroglucin wird zu Kohlensaure oxydiert, Brenzkatechin
in eine hbhere Oxydationsstufe, wahrscheinlich Oxychinon verwandelt,
Benzol zu Fetts&uren resp. Kohlensaure oxydiert. Toluol, Xylol und
Guajakol werden zerlegt; Alkaloide und Terpene werden mit Aus-
nahme von Menthol nicht angegriffen. Die Benzolbakterien wachsen
in fast alien gebr&uchlichen Bakteriennahrl5sungen, organischen
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588
Verschiedenes.
Sauren and sogar auf Kohlenwasserstoffen der aliphatischen Reihe
wie Benzio, Petrol und Petrolbenzin. Andere weitverbreitete Bak-
terien .wachsen in anorganischer Nahrlbsung mit Phenol nicht, da-
gegen in Toller NfihrlSsung anch bei Gegenwart yon ziemlich grofien
Mengen yon Phenol. Phenole werden leichter zersetzt wie Benzol.
Die Stellung der Hydroxylgruppen am Benzolkern scheint bei der
Zersetzung durch Bakterien yon Einflufl zu sein. Phenol wil'd am
leichtesten angegriffen, Dioxyphenol hanptsachlich in Orthostellnng.
Die Benzolbakterien sind imstande, die ans den Organismen stammen-
den and durch die Technik in den Boden gelangten Benzolverbin*
dnngen wieder in den Kreislauf der Stoffe einzufiihren. Bei der ans-
gedehnten Anwendung, die das Phenol zu Desinfektionszwecken in
der Medizin findet, ist auch die Annahme nicht yon der Hand zu
weisen, dafi dasselbe, besonders in schw&cheren Konzentrationen yon
den iiberall, also auch leicht in Wunden vorkommenden Benzolbak¬
terien oxydiert werden kann. Die Konzentration des Phenols mtifite
jedenfalls so hoch gew&hlt werden, dafl sie auch das Wachstum der
Benzolbakterien zu verhindern vermag.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Pribram, Ernst und Pulay, Erwin, Beitrage zur Systematik
der Mikroorganismen. L Die Gruppe des Bacterium
fluoresce ns. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 76. 1915. S. 321.)
Die Mikroorganismen der Fluorescens-Gruppe sind untereinander
nicht identisch, sondern treten in zahlreichen Variationen auf. Die
beiden Hauptvertreter, Bact fluorescens (sensu strictiori) and Bact.
pntidum, zeigen miteinander die geringsten verwandtschaftlichen Be-
ziehungen, obwohl sie morphologisch nicht yoneinander zu unter-
scheiden sind. Die mit den beiden Stammen hergestellten 8era
agglutinieren den heterogenen Stamm nicht. Dagegen gibt es unter
den anderen Yertretern der Gruppe Stamme, welche vom Serum des
Bact fluorescens und fast ebenso hoch yon dem des Bact. pntidum
agglutiniert werden. Die Verff. fanden aber bisher keinen einzigen
Stamm der Gruppe, dessen Serum beide Hauptvertreter gleichzeitig
agglutiniert.
Die ubrigen Vertreter der Gruppe lassen sich als Varietaten
dieser beiden Haupttypen auffassen und werden mindestens vom Seram
eines der beiden Hauptvertreter der Gruppe agglutiniert Das
Gelatineverfl8ssigungsverm5gen ist durchaus kein Eriterium fur die
ZugehSrigkeit dieser Stamme zu der einen Oder der anderen Haupt-
gruppe. Einzelne Stamme bilden den tibergang zwischen den beiden
Hauptgruppen.
Das Fluoreszenzvermogen sop typischen Bact. fluorescens ist un-
abhangig von der Temperatur, bei welcher der Stamm gewachsen
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Verschiedeneg.
589
ist. Das Bact. putidum und die meisten anderen Vertreter der
Gruppe bilden den flnoreszierenden Farbstoff nnr dann, wenn sie bei
ca. 20 0 wachsen, sonst einen gelben, nicht flaoreszierenden Farbstoff.
• Ein Vertreter der Grnppe zeigt morphologische Unterschiede, je
nachdem er bei 37 0 oder bei Zimmertemperatnr w&chst. Ira ersteren
Falle w&chst er als Vibrio (Vibrio fluorescens), im letzteren als Bak-
terinm und ist dann von den anderen Vertretern der Gruppe morpho-
logiscb nicht zu unterscbeiden. Dieser Stamm bildet in jeder Be-
ziehung den Ubergang von der Familie der Bakterien zur Familie
der Vibrionen.
Die ganze Fluorescens-Gruppe steht an der Grenze der Familie
der Bakterien und Vibrionen. Diese aufiert sich einmal in dem eben
erw&hnten Verbalten des einen Vertreters der Gruppe, je nach der
Wachstumstemperatur einmal als Vibrio, einmal als Bakterium zu
imponieren. Abgesehen dayon zeigt dieser Vertreter der Gruppe
durch sein agglutinatorisches Verhalten innige Wechselbeziehungen
zu zwei untersuchten Vertretern der Familie der Vibrionen, V. proteus
und V. saprophiles. Das Serum dieses Vibrio fluorescens zeigt unter
alien untersuchten Stammen der Gruppe wohl die weitaus grOflte
Beaktionsbreite gegeniiber den Vertretern der Familie der Vibrionen,
doch zeigen auch fast alle anderen Vertreter der Gruppe irgendwelche,
oft sogar recht ausgesprochene agglutinatoriscbe Beziehungen zu den
Vibrionen.
Das Bact. yulgare, das khnlich wie der Vibrio fluorescens poly¬
morph auftreten kann (Bact. Proteus), zeigt in seinem Verhalten bei
der Agglutination innige Wechselbeziehungen sowohl zu dem als
Vibrio fluorescens bezeichneten Vertreter der Fluorescens-Gruppe, als
auch zum Vibrio Proteus. Es bildet auf diese Weise vielleicht den
Ubergang yon der flnoreszierenden Bakterien- zur nicht fluoreszieren-
den Vibrionenfamilie.
Den Ubergang zu anderen Bakteriengrnppen scheint das Bact.
pyocyaneum zu yermitteln. Die Farbstoffproduktion hat es mit der
in Bede stehenden Gruppe gemeinsam, und auch in der Agglutination
zeigen sich, wenn auch nur einseitig, deutlich verwandtschaftliche
Beziehungen. Ob dieses Bakterium Oder yielleicht ein anderes den
Ubergang der Fluorescens-Gruppe zur anderen, yielleicht zur Gruppe
des Bact. faecale herstellt, soli in weiteren Untersuchungen gekl&rt
werden. Gildemeister (Posen).
Gaucher, Louis et Faure-Geors, Sur quelques propri6t£s du
B. subtilis. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p. 229.)
Die yon den Verff. geprufte Eultur des Bac. subtilis besitzt die
Fahigkeit, Laktose in Milchs&ure und Saccharose teilweise in Glukose
umzuwandeln. Gildemeister (Posen).
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590
Verachiedenea.
d’Herelle, F., Le coccobacille des santerelles. (Ann. de
l’lnst. Pasteur. T. 28. 1914. p. 280 et 387.)
Die ausfiihrliche Arbeit beschaftigt sich zanachst mit den ver-
schiedenen Heuscbreckenarten und ibrer Biologie und geht alsdanfl
auf die bisber tibliche Bekampfung der Heuschreckenplage naher ein.
Vert hat nun im Jahre 1909 in Mexiko gelegentlich einer unter den
Heuschrecken herrschenden Epidemie einen Kokkobazillus isoliert, den
er als Erreger dieser Epidemie anspracb, und mit dem es ihm gelang,
kiinstlich unter Heuschrecken yerheerende Epidemien zu erzeugen.
Verf. empfiehlt daher die Verwendung seiner Kulturen zur Bekamp¬
fung der Heuschreckenplage; er hat bereits mehrfach Gelegenheit
gehabt, mit Erfolg die Kulturen zu verwenden. Hieriiber wird ein-
gehend berichtet, desgleichen iiber die Art und Weise der Zbchtung
des Kokkobazillus, der Virulenzerhaltung, der Anwendung der Kul¬
turen usw. Zum Schlusse gibt Verf. eine Ubersicht, wie die Organi¬
sation des Kampfes gegen die Heuschrecken uuter Anwendung seiner
Kulturen praktisch durchzufiihren ist. Gildemeister (Posen).
Sergent, Edmond et Lhlritler, Albert, Essai de destruction
des santerelles en Alg6rie par le Coccobacillus acri-
diorum de d’Herelle. (Ibid. p. 408.)
Es gelang, die Virulenz des yon d’Herelle in Mexiko aus Heu¬
schrecken isolierten Kokkobazillus so zu steigern, dad auch die
marokkanischen Heuschreckenarten der Infektion mit ihm innerhalb
kurzer Zeit erlagen. Es gelang ferner, durch Versprayen von Kul¬
turen dieses Bazillus in einem Heuschreckenschwarm eine Epidemie
zu erzeugen; die Ausbreitung der Epidemie war aber nur gering.
Die Versuche sollen wiederholt werden. Gildemeister (Posen).
Beitzke, H., Konnen im Blute kreisende Bakterien durch
die Darmwand ausgeschieden werden? (Zeitschr. fBr
Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 78. 1914. S. 228.)
Verf. stellte behufs Beantwortung vorstehender Frage Versuche
ausschliefilich an Kaninchen an, denen er eine relativ grofle Menge
(6 Osen) einer auf Kartoffel gewachsenen 4—8 tagigen Prodigiosus-
kultur, in 1 ccm Kochsalzldsung aufgeschwemmt, in die Ohrvene in-
jizierte. Va—4 Stunden danach totete Verf die Kaninchen durch
Nackenschlag und entnahm den Darminhalt unter streng aseptischen
Kautelen.
Es zeigte sich, dafi etwa 1 Stunde nach der Injektion ins Blut die
Ausscheidung der Keime mit der Galle in den Darm beginnt. Gleich-
zeitig oder spa ter, in manchen Fallen auch schon vorher, konnten
einzelne Prodigiosuskeime in anderen Darmteilen, aher niemals im
Magen nachgewiesen werden. Bei unverandertem Darme war diese
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Verechiedenes.
591
Erscheinung relativ selten. Die Zahl der Prodigiosusst&bchen ver-
mehrte sich aber betrachtlich, wenn der Darm gereizt wurde, sei es
mechanisch oder chemisch. Am h&ufigsten fanden sich die fremden
Keime im Ileum und Cocum, yiel seltener im Kolon. Bei Yersuchen
mit Eesektion des Choledochus und mit Opium, sowie in Fallen, wo
das Tier bereits nach 1 Stunde getfitet wurde, fanden sich fremde
Keime in tiefern Darmteilen nicht. Bei Versuchen mit Besektion des
Choledochus gelangten die fremden Keime auch nicht mit der Galle
ins Duodenum. Es miissen daher die Prodigiosusstabchen direkt
durch die Darmwand ins Lumen ausgeschieden werden. Diese Aus-
scheidung kann begfinstigt werden durch kleine Schleimhautblutungen
und ist dann ohne weiteres erkl&rlich; sie kommt aber ebensogut in
Darmteilen ohne jede makroskopische Veranderung vor.
Yerf. suchte dann zu entscheiden, ob die Bazillen frei Oder
mittels Leukocyten ins Darmlumen transportiert werden. Der Yer-
such am Kaninchen sprach durchaus ftir letztere Annahme. Der
Umstand, dafl Leukocyten die Keime transportieren, macht ohne
weiteres die Tatsache verst&ndlich, daB bei Reizungen des Darms
die Keimausscheidung lebhaft gesteigert ist. Der bei st&rkeren
Reizungen sich umkehrende, also von der Schleimhant gegen das
Lumen sich richtende Diffosionsstrom verst&rkt den Effekt durch
passive Ausschwemmung der Leukocyten.
Eine unmittelbare Dbertragung der im Kaninchenversuch be-
stehenden Verh<nisse auf den Menschen ist nicht angangig.
Sc hi 11 (Dresden).
SQkolowskl, M., Uber die Absorption von Bakterien aus
der BauchhShle. (Zeitschr. f. ImmunitStsforsch. Orig. Bd. 22.
1914. S. 254.)
Intraperitoneal injizierte Pyocyaneus- und Prodigiosusbazillen
erscheinen beim Hunde nach etwa 15 Minuten im Ductus thoracicus.
Wird die Ductuslymphe abgeleitet, so bleibt der Ubertritt von Bak¬
terien ins Blut aus. Resektion des Netzes beeinfluflt die Resorption
der Bakterien in die Lymphgef&fie nicht merkbar. Durch intraven&se
Injektion von Pyocyaneusbouillonkultur wird die Lymphsekretion
stark gesteigert. Kurt Meyer (Berlin).
Thurn Otto, Uber die Lebensfahigkeit an Objekttr&gern
angetrockneter ungefarbter und gefarbter Bakterien.
(C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 74. 1914. S. 81.)
Die Untersuchungen des Yerf. fubrten zu folgenden fur die Praxis
recht beachtenswerten Ergebnissen:
Werden Bakterien ohne Sporen, darunter Mikrokokken, Coli,
Typhus, vegetative Zellen des Milzbrandes, Cholera, Diphtherie und
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592
Verschiedenes.
Hefe, an ObjekttrSgern, wie es bei der Anfertigung der PrSparate
im Laboratoriura iiblich ist, angetrocknet und bei Zimmertemperatar
in zerstrentem Tageslichte anfbewahrt, so sind alle noch nacb
24 Stnnden, die meisten nach 4 Tagen, einige noch bis zn 26 Tagen
entwicklungsf&hig.
Eine starkere Trocknung, das sogenannte „dreiraal durch die
Flamme ziehen“, iibt auf die Lebensfohigkeit der Bakterien keinen
hemmenden EinflnB ans. Erst hbhere Temperatnren im Thermostaten
schftdigen die Bakterien. Bei 56° C leben sie fast alle noch bis zn
30 Minuten; bei 80° sterben sehr viele ab. Bei 100° bleiben nnr
ganz wenige eine knrze Zeit entwicklungsfUhig. Milzbrand ist bier
am widerstandsf&higsten; Cholera nnd Saccharomyces cerevisiae sind
am labilsten. In der Mitte stehen die anderen.
Erfolgt nach dem Anstrocknen eine Farbnng mit unseren ge~
wohnlichen Anilinfarben, so beobachtet man, dafi Methylenblan und
Fnchsin nach 5 Minuten langer F&rbung nicht abtbten.
Mit der Ziehlschen LSsung sterben die Bakterien ab, dagegen
meist nicht mit der Sporenfarbungsmethode. Diphtheriebazillen sind
nicht mehr entwicklnngsfkhig, wenn sie mit Essigsftnremethylenblau
gefkrbt werden.
Die Gramsche Farbnng vernichtet die Bakterien in alien ihren
vegetativen Zellen. Bei spezieller Prnfnng konnte ermittelt werden,
dafi in erster Linie Jod, in zweiter Linie das Anilin. pur. bakterizid
wirken. Gildemeister (Posen).
Salzmann, M., Ein Beitrag znr Bakterienmutation. (C v f.
Bakt. Abt I. Orig. Bd. 75. 1914. S. 105.)
Im Urin eines Cystitiskranken fand Verf. im Lanfe mehrerer
Monate wiederholt ein Bakterinm, das er wegen seiner besonderen
Eigentflmlichkeit Bacterium mobile mntans nennt. Diese besonderen
Eigentiimlichkeiten bestehen in folgendem. Auf Plattensatzen entstehen
nach einigen Tagen nnter vielen „kleinen“ Eolonien einzelne ganz
abweichende „grofie“. Sind diese groBen Eolonien erst einmal ent*
standen, so sind sie weiterhin danernd in derselben Form uberimpf-
bar. Sie entwickeln sich dann innerhalb eines Tages. Verf. bat
niemals einen RQckschlag yon „groBen“ Eolonien in die „kleinen“
gesehen, aber nnter alien [Jmst&nden die Mutation einzelner „kleiner“
Eolonien in die „grofien“, mit Ansnahme der Zflchtung in Urin. Die
Unterschiede zwischen grofier nnd kleiner Eolonie sind anf alien yer-
wendeten festen N&hrbdden sehr dentlich. Nnr anf Ascitesagar
waren keine sicheren Unterscheidnngsmerkmale vorhanden. Docb
zeigte es sich, daB bei der Abimpfnng innerhalb 24 Stnnden anf
andere NS.hrbbden immer wieder der Typns allein anftrat, der anf
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Verschiedenes.
593
der Ascitesplatte ausgesat worden war. Die Mutation beginnt
frtkhestens nach SO 1 /, Stnnden. Gildemei ster (Posen).
Fdrst, Th., Untersuchnngen iiber Variationserschei-
nnngen beim Vibrio Finkler-Prior. (Arch. £, Hyg. Bd. 83.
1914. S. 350.)
Firtsch hat 1886 an Knltnren des Vibrio Finkler-Prior fest-
gestellt, dad scheinbar spontan in Reinknltnren von Bakterien mehr
oder weniger danerhaft vererbliche morphologische Varietaten auf-
treten kSnnen. Verf. hat nun, angeregt durch die Beobachtnngen
von Baerthlein fiber Mntationen bei Choleravibrionen, ernent
Untersuchnngen iiber Variationserscheinnngen beim V. Finkler-Prior
angestellt, deren Ergebnis er folgendermafien zusammenfafit.
1. Als Erkiamng der von Firtsch beschriebenen Variationen
des V. Finkler-Prior lafit sicb Selektion mit Sicherheit ausschliefien,
da anch in Gelatinekulturen, die aus reinen Linien des V. Finkler-
Prior stammten, das allmahliche Anftreten der Variationen sich
regelmadig feststellen lied.
2. Die einzelnen Typen lassen sich nntereinander auder dnrch
die Verandernng im Gelatinewachstnm anch noch dnrch andere damit
verbnndene Unterscheidnngsmerkmale abgrenzen. Diese bestehen
nnr in Unterschieden, die sich auf Verandernng der Zelloberflache,
nicht auf tiefergreifende Verandernngen der chemischen Natnr des
Protoplasmas znr&ckfhhren lassen. Verminderung der Beweglichkeit
bis zum Ansbleiben der Geidelbildnng, Verminderung der Serum-
agglutinabilitat, zunehmende Gelatineagglntinabilitat (Fadenreaktion).
3. Die Varianten besitzen keine absolute Konstanz. Denn anch
der bei monatelanger, in nicht zu langen Zeitabstanden erfolgenden
Fortimpfnng in seinem charakteristischen Gelatinewachstnme rein zn
erhaltende Halbtypns schlSgt nach langerem Stehen der Knltnr regel¬
mafiig zum Normaltypns zuriick. Damit ist nach Ansicht des Verf.
der Beweis erbracht, dafi es sich wenigstens bei den von Firtsch
beobachteten, mehr oder weniger lang vererbbaren Variationen nicht
nm echte Mntationsvorgange, die zur Entstehnng nener Arten Anlafi
geben, handeln kann. Gildemeister (Posen).
Hottinger, Robert, Beitrag zur Theorie der Farbung nacb
Gram. Kolloidchemisch - optische Gesichtspnnkte.
(C. f. Bakt Abt. L Orig. Bd. 76. 1915. S. 367.)
Das Verhalten der Bakterien bei der Gram-Farbung wird
znrnckgeffthrt auf den Grad der Dispersitat, die Art nnd Weise der
Verteilung der Nukleoproteide in der Zelle nnd der optischen AuflOs-
barkeit dieser gramfesten Teilchen. (Andere sanre Zellbestandteile
kdnnen sich gelegentlich an der Farbung beteiligen.) In den gram-
Erete Abt. Ref. Bd. 68. So. 19. 88
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594
Verschiedenes.
negativen Mikroben bildet das gefarbte Nukleoproteid ein Eolloid
yon so hoher Dispersion, dafi die optische Auflftsung der einzelnen
Teilchen nicht mehr gelingt, wobei Beugungserscheinungen des oft zn
intensiven Lichtes an den Micellen das Entf&rben verstarken. Bei
grampositiven Keimen bilden die gefarbten Nukleoproteidteilchen ein
mehr oder weniger grobes Emulsoid, wobei sich die Micellen wahr-
scheinlich an Zellstrnktnren beteiligen, SLhnlich wie das im Kerngerfist
hoherer Zellen der Fall ist.
Grampositive Keime werden negativ, wenn der Dispersionsgrad
erhoht wird (Peptisation durcb Fermente). Infolge schwererer An-
greifbarkeit der grobdispersen Nukleoproteide durch Fermente werden
die grampositiven Zellen der vollstandigen Auflosung langer wider-
stehen als die anderen. Gildemeister (Posen).
Henrici, Arthur T., The staining of yeasts by Gram’s
method. (Journ. of med. Research. Yol. 30. 1914. p. 409.)
Hefearten halten bei der Gramfarbung den Farbstoff gegenfiber
salzsanrem Alkohol fester als die resistentesten Bakterien wie z. B.
Staphylokokken. Bei Yerwendnng starker sanren Alkohols (15 bis
20proz.) werden Granula sichtbar, die den Farbstoff fester halten
als das nmgebende Plasma. Da bei der Antolyse von Hefe, die ein
Yerschwinden der Gramfestigkeit znrFolge hat, diese bei einzelnen
Grannla zun&chst noch erhalten bleibt, so nimmt Yerf. an, dafi es
sich in beiden Fallen nm dieselben Substanzen, wahrscheinlich eiweifi-
artiger Natnr handelt. Kurt Meyer (Berlin).
Kluyrer, A. J., Die Ultrafilternatur des lebenden Proto¬
plasmas. (Chem. Weekblad. Jg. 11. 1914. S. 574 und Chem.
Zentralbl. 1914. S. 941.)
Nach Beobachtungen des Yerf. fiber das Farben von Pflanzen-
zellen mit Anilinfarbstoffen wird die Ansicht bestatigt, dafi die
lebende Zelle mit einera Ultrafilter vergleichbar ist.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Berge, Trockennahrboden nach Professor Doerr. (Deutsche
tierfirztl. Wochenschr. Jg. 22. 1914. S. 587.)
Die Prfifung der Doerrschen Trockennfihrbfiden mit einer Reihe
saprophytischer und pathogener Bakterien hat ergeben, dafi diese
Nahrboden fftr bakteriologische Zwecke sehr wohl geeignet sind,
somit als Ersatz ffir die im Laboratorium gebrfiuchlichen Nahr¬
boden herangezogen werden konnen. Als besondere Yorteile kommen
noch die unbegrenzte Haltbarkeit der Originalsubstanz sowie die
Annehmlichkeit hinzu, dafi man sich jederzeit das notwendige
Quantum des gewfinschten Nahrbodens leicht und bequem herstellen
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Verschiedenes.
595
kann. Praktischen Tier&rzten, Schlachthauslaboratorien, Unter-
suchnngsstellen fiir Milch usw., wo nur gelegentlich kulturelle bak-
teriologische Arbeiten erforderlich sind, kdnnen daher die Do err*
schen Trockenn&hrbftden empfohlen werden. Eallert (Berlin).
Schaub, Bakteriologische Untersuchnngen mit verein-
fachter N&hrbodenbereitung. (Zeitschr. f. offentl. Chemie.
Jg. 20. 1914. S. 247.)
Verf. empfiehlt wegen der Einfachheit nnd der schnellen Her-
stellbarkeit in Laboratorien (Nahrungsmittelchemiker), die sich nnr
selten mit bakteriologischen Arbeiten besch&ftigen, die Verwendung
yon Do err schen Trockenn&hrb5den, die yon der Chem. Fabrik Bram
in Leipzig hergestellt werden. Wedemann (Berlin-Licbterfelde).
Scheidemandel, E., Transportabler Thermophor fur bak¬
teriologische Blutnntersuchnngen. (Miinch. med. Wochen-
schr. 1914. S. 1062.)
Verf. hat zur Erleichternng yon Blntaussaaten auf der Station
nnd in der Priyatpraxis einen leicht transportablen Thermophor aus-
gearbeitet, der einen nach dem Prinzip der Thermosflaschen kon-
strnierten, mit einem Bajonettverschlufideckel versehenen Zylinder
mit einem Einsatz zur Anfnahme mehrerer Beagenzglaser und Petri-
schalen darstellt. Er ist yon E. Leitz*Berlin zu beziehen.
Kurt Meyer (Berlin).
Mailer, Paul Th., Bemerkungen zu der Arbeit yon Hesse:
„tjber Paul Th. Miillers Schnellmethode der bakterio¬
logischen Wasseruntersuchung.“ (Arch. f. Hyg. Bd. 84.
1915. S. 146.)
Fortsetzung der Polemik zwischen Hesse und Muller.
Gildemeister (Posen).
Miiller, Arno, Ein neues Verfahren zum Nachweise spe-
zifischer Bakterien in grotieren Wassermengen. (Arb.
a. d. Kais. Gesundheitsamte. Bd. 47. 1914. S. 513.)
Verf. teilt ein neues, speziell fiir den Prodigiosus-Nachweis, aber
anch fQr die Feststellung von Bact. coli im Wasser geeignetes Yer-
fahren mit, das dadurch charakterisiert ist, daft das zu untersuchende
Wasser von einer Gipsplatte aufgesogen wird, wShrend die in dem
Wasser vorhandenen Bakterien auf der Plattenoberflache quantitativ
zuruckgehalten werden und dort nach Zusatz yon Nahrlosung zu
Kolonien auswachsen.
Die Herstellung der Gipsplatten erfolgt folgendermafien: 100 g
Calcium sulfuricum ustum extrafein (Alabastergips), mittels eines
38*
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596
Verschiedenes.
Reibepolsters durch ein Sieb axis Seidengaze No. 16 gesiebt, werden
nach Zusatz von 1 g ebenso gesiebten Magnesiumkarbonats in einer
Porzellankasserolle durchmischt und mit 100 ccm kochend heiflem
destillierten Wasser, dera 0,8 ccm einer 5proz. TischlerleimlSsung zu-
gesetzt sind, zu einem ddnnen Brei verriihrt und in besondere Platten-
formen gegossen. Diese Mischnng ergibt 2 Platten von 8 cm Durch-
messer und 1,2 cm Dicke, die nach dem Erstarren einige Stunden
bei 95 0 getrocknet werden und dann gebrauchsfertig sind. Auf-
saugungsvermogen pro Platte 32—33 ccm Wasser.
Die Beimpfung der Platten erfolgt entweder durch Aufsaugen-
lassen oder durch Filtration. Im ersteren Falle wird zum Nachweise
von Bac. prodigiosus erst das Wasser, dann auf 3 Teile desselben
1 Teil neutraler Bouillon von 4facher Eonzentration (3 kg Rindfleisch,
40 g Pepton, 20 g Kochsalz = 11 Bouillon) auf die Platte gegossen.
Auf 1 Platte verarbeitete Wassermenge bis 100 ccm. Das Aufsaugen
erfolgt in 1—1 J / 2 Minute. Untersuchung nach 48—72 stQndigem
Wachstume bei Zimmertemperatur. Zum Nachweise von Bact. coli
wird eine Mischnng von 1 Teil einer 3fachen „Endo-Bouillon" mit
3 Teilen des zu untersuchenden Wassers auf die Platte gegossen,
die dann mit l,5proz. Endoagar diinn Uberschichtet wird. Unter¬
suchung nach 20- und 40 stQndigem Wachstume bei 37°.
Die Beimpfung der Platten durch Filtration wurde vorwiegend
zum Prodigiosusnachweise benutzt. Das Wasser wird mit 2 prom.
Calcium sulfuricum purissimum praecip. 5 Minuten geschuttelt. Einen
Teil desselben lftfit man zun&chst von der Gipsplatte aufsaugen, den
Rest filtriert man unter Benutzung einer besonderen Apparatur bei
einem Unterdruck von 10 ccm Quecksilber und gibt, wenn das letzte
Wasser aufgegossen ist, die entsprechende Menge 4fach konzentrierter
Bouillon hinzu, nach deren Aufsaugen die Verbindung mit der Saug-
pumpe sofort unterbrochen wird. 1 Liter liefi sich auf diese Weise
in 17 Minuten auf 1 Platte von 16 cm Durchmesser verarbeiten.
Auch Bact. coli l&fit sich in keimarmem Wasser mit Hilfe des Fil-
trationsverfahrens nachweisen. Hetsch (Hannover).
Haberling, W\, Die Milit&r filter des Advokaten Amy (1750).
(Deutsche milit&r&rztL Zeitschr. 1914. S. 321.)
Beschreibung eines Kupferfilters, eines transportablen Schwamm-
filters, eines transportablen Sandfilters und einer grofien Sandfilter-
anlage fQr den Wasserbedarf in den Garnisonen. Die letztere be-
zeichnet Yerf. schlechtbin als mustergQltig. Die transportablen
Apparate waren k&uflich zu haben. Ihre Reinigung wurde im
Abonnement besorgt. Den Schlufl der geschichtlichen Studie bildet
ein Verzeichnis der Schriften des Advokaten Amy.
Sachs-Muke (Allenstein).
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Verschiedenea.
697
Seiffert, G., Vorrichtung zur sterilen Abnahme nnd Ver-
fiillung yon Serum usw. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 74.
1914. S. 523.)
Die Vorrichtung besteht aus zwei Teilen; die erste dient zur
Abnahme des Serums vom Blutkuchen, die zweite zur quantitativen
YerffiUung des Serums. Apparate sind bei F. u. M..Lautenschiager
erh<lich. * Gildemeister (Posen).
Hooser, W., Die Bedeutung der Hefe als NShr- und Heil-
m i 11 e L (Mittl. Lebensmittelunters. u. Hyg. Bern. Jg. 5.1914. S. 295.)
Zusammenfassende Besprechung.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Morgan, G. T., Organische Derivate des Arsens und Anti-
mons. (Pharm. Journ. Bd. 38. 1914. S. 537 u. 567.)
Sammelreferat fiber organische Derivate des Arsens und Antimons,
die physiologisch stark wirksam sind und medizinische Yerwendung
linden. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Steinebach, Bichard, Beitrag zur Kenntnis der Seh-
stfirungennach Atoxyl. (Berl.klin.Wochenschr. 1914. S. 1116.)
Verf. beobachtete bei einer 36jahrigen Frau eine hochgradige
Amblyopie nach verhfiltnismaflig geringen Atoxylgaben (1,2 g in
26 Tagen). Es handelte' sich bei der Frau, die eine mfifiig Starke
Trinkerin war, urn eine sekund&re Anfimie, zu deren Beseitigung eine
Atoxylkur eingeleitet wurde. Verf. kommt auf Grund dieser Be-
obachtung und sonstiger in der Literatur bekannt gewordener Falle
zu folgenden Schlfissen.
1. Toxische Wirkungen des Atoxyls, insbesondere schwere und
dauernde Sehstfirungen, sind selbst bei vorsichtiger therapeutischer
Anwendung nicht ausgeschlossen.
2. Derartige Wirkungen sind besonders dann zu erwarten, wenn
mit einer latenten Oder objektiv nachweisbaren Schadigung des
Nervensystems gerechnet werden muB.
3. Als solche Schfidigungen kommen in Betracht: Eachexie
(Karzinom, hohes Alter), Autointoxikationen, chronische Infektionen
des Nervensystems (Lues cerebri, Tabes) und Intoxikationen, vor allem
auch die chronische Alkoholvergiftung.
4. Die unter 3. aufgeffihrten Zustfinde mfissen demnach als
absolute Eontraindikation bei der Yerwendung des Atoxyls gelten.
Gildemeister (Posen).
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598
Neue Literatur.
Neue Literatur,
zns&mmengestellt Ton
Prof. Dr. Otto Hamann,
Ober-Bibliothekur der Ktfnigl. Bibliothek in Berlin.
Allgemeines fiber Bakterien und Parasiten.
Laubenheimer, K., Allgemeine B&kteriologie und Sterilisationslehre. Fttr Arzte
und Pharmazeuten. Jena, Fischer, 1915. VIII, 220 p. 5 farb. Taf. u. 61 Fig. 8°.
9 M.
Sch&rmann, W., Bericht ttber die TStigkeit des Untersuchungsamtes fttr ansteckende
Krankheiten am Hyg. Institut d. Univ. Halle i. J. 1914. (Hyg. Bundsch. Jg. 25.
1915. N. 10. p. 349-363.)
Untersuchungsmethoden, Instrumente new.
Damask^ M. und Schurelnburg, F., Beschleunigter Nachweis der Tuberkulose im
Tierversuch durch Milzimpfung. (Mttnch. med. Wochenschr. Jg. 62. 1915. N. 20.
p. 679.)
Galll-Valerio, B., La mdthode de Casares-Gil pour la coloration des cils des bae-
tdries. (Centralbl. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 76. 1915. H. 2/3. p. 233—234.)
Hirschbruch, Albert und Diehl) Fritz, Der vollwertige Ersatz von Liebigs Fleisch-
extrakt im TyphuBn&brboden nach v. Drigalski und H. Conradi. (Dtsche med.
Wochenschr. Jg. 41. 1915. N. 21. p. 606-607.)
Kulka, Wilhelm und Sztahovszcky, Ein improvisierbarer Thermoregulator fur
Petroleumbeleuchtung. (Centralbl. f. Bakt Abt. I. Orig. Bd. 76. 1915. H. 2/8.
p. 237-239.)
Pfellschmldt) Uber den Wert der Mandelbaumschen Typhusn&hrbCden (Bosols&ure-
Laktose-Blutagar). (Centralbl. f. Bakt. Abt 1. Orig. Bd. 76. 1915. H. 1. p. 88—95.)
Seifert, E., Serodiagnostik von Staphylokokkenerkrankungen. (Siteungsber. d. phys.-
med. Ges. Wttrzburg. Jg. 1914. N. 4. p. 62—54.)
Smyth, Henry Field, The influence of bacteria upon the development of tissues in
vitro. (Centralbl. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 76. 1916. H. 1. p. 12—23. 1 Taf.)
Yoss, G., Eine neue Mikroskopierlampe. (Ztschr. f. wise. Mikrosk. Bd. 30. 1915.
H. 4. p. 464-466. 1 Fig.)
Wagner, Gerhard, Hefeagar als Ersatz fttr Fleischwasserpeptonagar. (Hflnch. med.
Wochenschr. Jg. 62. 1915. N. 23. p. 772—773.)
Zikes, Eine einfache Mikroskopierlampe. (Allg. Ztschr. f. Bierbr. u. Malzfabr. Jg. 43.
1915. N. 21. p. 161.)
Zupnlk, L., liber Zttchtungsversuche von Lttusen aus Nissen. (Wiener klin. Wochen¬
schr. Jg. 28. 1915. N. 21. p. 564—565. 2 Fig.)
Systematik und Morphologie.
Cinrea, J., liber einige neue Distomen aus dem Darm unserer Haostiere und des
Pelikans, fttr welche die Fische als Infektionsquelle zu betrachten sind. (Ztschr.
f. Infektionskr. d. HauBt Bd. 16. 1915. H. 6. p. 445—458. 1 Taf. u. 3 Fig.)
Orla-Jensen, Uber die Milchs&urebakterien und ihre Identifizierung. (Milchw.
Zentralbl. 1915. H. 9. p. 136—140.)
Sigwart, Hans, Beitrag zur Zeckenkenntnis von Deutsch-Sttdwestafrika, unter be-
sonderer Berttcksichtignng der Funde in den Bezirken Outjo und Waterberg.
(Ztschr. f. Infektionskr. d. Haust. Bd. 16. 1915. H. 6. p. 434—444. 6 Fig.)
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Neue Literatur.
599
Tixzoni, 6. nnd de Angelis, 0., Bedeutung des Pleomorphismus bei der Identifi*
kation and Klassifikation des Streptobazillus pellagrae (T.). (Centralbl. f. Bakt.
Abt. I. Orig. Bd. 76. 1916. H. 1. p. 47—60.)
Biologie.
(Girting, Fiulnig, Stoffwechaelprodukte nsw.)
Ball, Oskar, Verfinderungen von Bakterien im Tierkorper. N. Untersuchungen fiber
kapsellosen Milzbrand. (Centralbl. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd.76.1915. H. 1. p.38—46.)
Herzfeld, E. nnd Klinger, B., Quantitative Untersnchungen fiber den Indol- nnd
Tryptophannmsatz der Bakterien. (Centralbl. f. Bakt. Abt. 1. Orig. Bd. 76. 1916.
H. 1. p. 1—12.)
Klngklst, Die Stubenfliege als Trager von tierischen Schfidlingen. (Httnch. med.
Wochenschr. Jg. 62. 1915. N. 21. p. 736.)
von Linden nnd Zenneck, L., Untersuchungen fiber die Entwicklnng der frei-
lebenden Generationen der Lungenwfirmer. (Centralbl. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd.
76. 1915. H. 2/3. p. 147—178. 4 Taf.)
Poreelli-Titone, Ferdinando, Uber die Beweglichkeit der den nltravioletten Strahlen
ausgesetzten Bakterien. (CentralbL f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 76. 1915. H. 1.
p. 54-64.)
Scbenring, Lndvr., Beobacbtnngen fiber den Parasitismns pelagischer Jungfische.
(BioL Zentralbl. 1916. H. 4. p. 181—190.)
Stiutge, Herbert, Rednktion nnd alkoholoische G&rnng. (Ztschr. f. Gfimngsphysio-
logie. Bd. 5. 1915. H. 2. p. 65-150.)
Watermann, H. J., Uber einige Faktoren, welche die Entwicklnng von Penicillinm
glaucnm beeinflussen. Beitrag znr Kenntnis der Antiseptica nnd der Narkose.
(Centralbl. f. Bakt. Abt. 2. Bd. 42. 4915. N. 23/24. p. 639-688.)
Beziehungen der Bakterien nnd Parasiten znr nnbelebten Natur.
Nahrungs- and Genullmittel, Gebraachsgegenst&nde.
Allemann, tJber eine auffallend verlaufende Ver&nderung der Zas&mmensetzung der
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med. Wochenachr. Jg. 41. 1915. N. 22. p. 649—662.)
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CentralHatt fflr Bakterlologle ete. L AM. Referate.
■ Bd. 63. No. 20. -
Amgegeben am 7. September 1915.
Tropenkrankheiten. — Pocken. — Lepra.
Hense, Carl, Handbnch der Tropenkrankheiten. 2. Aufl.
Bd. 3. 679 S. mit 118 Ahbildnngen im Text und 9 farbigen Tafeln.
Leipzig (Johann Ambrosins Barth) 1914. Pr. 35 M., geb. 37 M.
Der 3. Band des Menseschen Handbnches der Tropenkrank¬
heiten besch&ftigt sich mit den Erankheiten bakterieller Oder unbe-
kannter Atiologie, und zwar enthalt der Band folgende Abschnitte:
Aussatz Oder Lepra von Georg Sticker, Typhus in den Tropen
yon L. Martin, Die Pest von Rudolf P6ch, Bazillenrnhr von
R Ruge, Cholera asiatica von Paul Eranse und Th. Humpf,
Mittelmeer- oder Maltafieber von P. W. Bassett-Smith (Deutsch
von C. Mense), Die gutartigen kurzfristigen Fieber der warmen
Lander von R. Doerr und V. Russ, Psittakosis von Filippo Rho
(Deutsch von C. Mense), Die tropischen Aphthen von van der
S cheer, Beriberi oder Eakke (Polyneuritis endemica) von A. v. Ba 1 z
und Einnosuka Miura, Gelbfieber von M. Otto, Verruga peru¬
viana von H. da Rocha-Lima, Pocken und pockenahnliche akute
Exantheme in den Tropen von C. Mense, Eurzer Uberblick uber
das Vorkommen der wichtigsten kosmopolitischen Erankheiten in den
Tropen von R Ruge.
Die Bearbeitung der einzelnen Abschnitte muB als mustergultig
bezeichnet werden, und so bildet der 3. Band eine wiirdige Fort-
setzung des grofizttgig angelegten Werkes. Die zahlreichen Ab-
bildungen sind mit grower Sorgfalt ausgew&hlt und in ihrer Aus-
fuhrung vortreflflich. Gildemeister (Posen).
Sergent, Edm. et Foley, H., Exploration scientifique du
Sahara constantinois. (Bull. Soc. de Pathol, exot. T. 7. 1914.
p. 416.)
Die Erhebungen warden in den zwischen Biskra und Touggourt
und den nordostlich von diesem Orte gelegenen Oasen gemacht.
Erstere Oasen (Oued Rir’) haben in ihrer Nahe Siimpfe, letztere
(Oued Souf) befinden sich auf hoch gelegenen Dfinen. In ersteren
herrscht Malaria endemisch, in letzteren nicht. Trachom ist in
beiden Gegenden stark verbreitet, 87 Proz. der Einder bis zu einem
Jahre wiesen Trachomkorner auf. Tuberkulose ist dagegen verhaltnis-
madig selten. Gildemeister (Posen).
Erste Abt. Ref. Bd. 63. No. 20. 39
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610
Malaria.
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Motais, F., Jamot, E. et Robert, M. J. F., Notes snr la geo¬
graphic mfedicale da Ouadai. (Ball Soc. de Pathol, exot.
T. 7. 1914. p. 522.)
Ouadai ist ein Gebiet, das im Westen des Tschadsee-Beckens
gelegen ist Das Klima dieses Landes, das sch&tzungsweise yon
1 Million Menschen bewohnt wird, entspricht dem des Sudan. Die
Erhebungen der VerfF. ergaben bezfiglich des Vorkommens der ver-
schiedenen Infektionskrankbeiten folgendes: Scbarlach und Masern
warden nicht beobachtet, Tuberkulose ist selten, Erkrankungen an
Pocken und Lepra kommen yor, uberaus zahlreich sind venerische
Erkrankungen. Von eigentlichen Tropenkrankheiten warden be¬
obachtet Tropengeschwfire und Ambbenruhr, Filarienerkrankungen
sind selten, Darmparasiten sebr reichlich, Bilbarziaerkrankungen
haufig; dagegen konnte Malaria nicht mit Sicherheit festgestellt
werden. Gildemeister (Posen).
yon Ezdorf, R. H., Malarial feyers. Prevalence and geo¬
graphic distribution in South Carolina, Georgia and
Florida. (Publ. Health Rep. 1914. p. 613.)
Statistische Ubersicht Hermann Friese (Koblenz).
Perekropoff, G. J., tlber Kulturen der Plasmodien des
tropischen Fiebers (Malaria tropica). (Arch. f. Protisten-
kunde. Bd. 35. 1914. S. 139.)
Vert kommt zu folgenden Schlussen: In vitro bei 41° beginnt
die Entwicklung des Parasiten mit Pigmentbildung im Protoplasma
in der 4. Stunde; Schizogonie ist in der Regel zwischen der 17. und
24., ausnahmsweise in der 27. Stunde zu beobachten; die Gameten-
bildung dauert von der 17. bis zur 27. Stunde. In der 27. Stunde
beginnt die Bildnng der Ookineten, in seltenen Fallen etwas frfiher.
Die Sporocysten bilden sich in der 30. Stunde, in der 40. bersten die
Sporocysten, und die Sporozoitenmassen entleeren sich. Nach 3
weiteren Stnnden ist dieser Prozefl zu Ende, und die Sporozoiten
dringen in die roten Blutkbrperchen ein.
Borchert (Berlin-Friedenau).
Jakobsthal und Rocha Lima, Vergleichende Untersuchungen
fiber die Wassermannsche Reaktion bei Malaria.
(Dermatol. Wochenschr. Bd. 58. 1914. S. 39.)
Die Sera von 90 Malariakranken, die anscheinend syphilisfrei
waren, warden fiber 600 Untersuchungen unterworfen, und zwar mit
verschiedenen Antigenen (wfisseriger und alkoholischer Leberextrakt,
alkoholische Herzextrakte mit und ohne Zusatz von Cholesterin usw.)
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Malaria. — Vogel malaria.
611
Die Ergebnisse waren sehr verschieden. Die Sera reagierten
regellos einmal mit dem einen, einmal mit dem aDderen Extrakte
positiv and negativ.
Immerhin konnte festgestellt werden, dafi mit den Luesleber-
extrakten die meisten positiven Reaktionen vorkamen.
Schmitz (Greifswald).
Werner, H., Eombinierte Behandlnng von Malaria (Chinin
— Salvarsan — Methylenblau). (Arch. f. Schiffs-u. Tropen-
Hyg. Bd. 18. 1914. S. 679.)
Die Behandlnngen sind noch nicht Qber das Stadium der Vor-
versuche hinausgekommen. Es zeigte sich, dafi bei Eombination von
intravenGser Salvarsananwendung in Eombination mit Chinin intra-
venSs, nacheinander eingespritzt, eine gate parasitizide Wirkung sich
erreichen lhfit, anch bei Malaria tropica; dabei kann die einmalige
intravenose Chinindosis wesentlich herabgesetzt werden.
Mhhlens (Hamburg).
David, Snr l’Gtiologie et la prophylaxie de la figvre
biliense h6moglobinnriqne. (Bull. Soc. de Pathol, exot.
T. 7. 1914. p. 609.)
Nach den Beobachtnngen des Verf. treten Erkranknngen an
Schwarzwasserfieber nur bei solchen Personen anf, die alte Malaria-
kranke sind nnd l&ngere Zeit genugende Chininmengen erhalten
haben, nnd bei denen zwischen letzter Chiningabe nnd der den
Schwarzwasserfieberanfall anslSsenden Chinindosis ein grfifierer
Zwischenranm liegt Das Schwarzwasserfieber ist nach Ansicht des
Verf. eine dnrch Chinin bedingte Uberempfindliehkeitserscheinung.
Gildemeister (Posen).
Tofd, Hillel, A propos de la fi&vre h£moglobinurique en
Palestipe. (Bull. Soc. de Pathol, exot. T. 7. 1914. p. 612.)
Verf. vermag die Ansicht Davids, dafi das Schwarzwasser¬
fieber eine bei alten Malariakranken dnrch das Chinin bedingte
Uberempfindlichkeitserscheinung sei, nicht zn teilen. Er sah anch
Schwarzwasserfieber bei Lenten, bei denen keine Unterbrechung in
der Chininverabfolgnng stattgefunden hatte. Er empfiehlt, in Gegen-
den, in denen Schwarzwasserfieber h&ufiger vorkommt, bei den pro-
phylaktischen Chiningaben grofie Dosen (1 g) za vermeiden und dafiir
kleine Mengen (0,25—0,4 g) zn geben. Gildemeister (Posen).
Marks, CbemotherapeutischeVersuchebeiVogelmalaria.
(Berl. klin. Wochenschr. 1914. S. 1886.)
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612
Trypanosomiasen.
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Vert untersuchte eine Heihe von Stoffen anf Schutz- und Heil-
wirkung, z. B. Thymol, Arsenophenylglycin, Salvarsan usw., alle ohne
Erfolg. Auch Chinin nnd Methylenblau ergaben keine Wirkung,
wenn sie intramuskul&r gegeben warden. Bei Applikation per os
zeigte Methylenblau eine wenn anch schwache Wirkung.
In vitro tdtete das Methylenblau die Parasiten viel besser als
das Chinin. Schmitz (Greifswald).
Helm, R., DieBeziehnngen derHaustiere und des Wildes
zur Schlafkrankheit des Menschen. (Zeitschr. f. Infek-
tionskrankh. u. Hyg. d. Haustiere. Bd. 15. 1914. S. 481.)
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(Arch. f. Protistenknnde. Bd. 32. 1914. S. 893.)
Zu kurzem Referat nicht geeignet.
Borchert (Berlin-Friedenau).
Schilling, Clans nnd Schreck, Hans, Trypanosomen-Studien.
(Arch. f. Protistenknnde. Bd. 35. 1914. S. 1.)
Verschiedene Stamme ostafrikanischer Tiertrypanosomen. Mes-
sungen nach Bruce an einer Oder einigen wenigen Blutproben eines
mit einem Trypanosoma infizierten Tieres geniigen nicht, urn festzu-
stellen, zu welcher Art dieses Trypanosoma gehSrt. Die Schwan-
kungen in der Lange der einzelnen Individuen sind selbst bei einer
Tierart, ja bei einem Individunm, sehr bedeutende. Zur Charakteri-
sierung einer Art konnen die Messungen nach Bruce nur dann ver-
wendet werden, wenn die Kurven sich entweder in alien Stadien
des Verlaufes und bei alien Versuchstieren decken, oder wenn sich
die Schwankungen der verschiedenen Mafie im Verlaufe der Infektion
ann&hernd genau periodisch wiederholen sollten.
Der Typus „Rhodesiense“ ist nichts dem menschlichen Trypano¬
soma aus Rhodesien und Nyassaland Eigentumliches. Er kommt bei
verschiedenen aus Tieren isolierten Trypanosomen Ostafrikas vor.
Borchert (Berlin-Friedenau).
Brnce, Sir David, Hamerton, A. E., Watson, D. P. and Lady
Brnce, Description of a strain of Trypanosoma brucei
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Part III. Development in Glossina morsitans. (Ibid,
p. 526.)
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Trypanosomiaaen.
613
I. Umfangreiche vergleichende Messongen an einem frischen
Naganatrypanosomenstamme ans Zululand 1913, dem alten St amine des
Trypanosoma brncei ans dem Jahre 1894 nnd an einem Stamme von
Trypanosoma rhodesiense ans Nyassaland ergaben eine vollstandige
Ubereinstimmung der beiden Trypanosomen in den Form- nnd GrSfien-
verhaltnissen, wie ans den beigefugten Abbildnngen nnd Tafeln er-
sichtlich ist. Wenn die Annahme sich als richtig erweist, dafi dieses
Trypanosoma rhodesiense, das in Nord- nnd Sudrhodesien, Nyassa¬
land, Deutsch- nnd Porjugiesisch-Ofetafrika die menschlichen Erkran-
knngen erzengt, identisch ist mit dem bisher fur den Menschen fur
harmlos gehaltenen Trypanosoma brncei, dann mn£ man alle Gegen-
den als gef&hrlich ansehen, in denen gleichzeitig Glossina morsitans,
Wild nnd Trypanosoma brucei vorkommen. Es wird dnrch tatsach-
liche Beobachtnngen immer wahrscheinlicher, dafi die Annahme der
englischen Kommission der wirklichen Begrhndnng nicht entbehrt.
II. Die pathogenen Wirknngen eines ans Znlnland stammenden
Trypanosoma brncei nnd eines Trypanosoma rhodesiense ans Nyassaland
zeigten, an den verschiedensten Versnchstieren gepruft, eine voll¬
standige Ubereinstimmung sowohl in den Erankheitserscheinnngen,
dem Erankheitsverlanfe, der Sterblichkeit, wie anch in den anatomi-
schen Ver&nderangen, die an den verendeten Tieren nachznweisen
waren. Das ist ein weiterer Beweis fQr die Annahme, dafi beide
Trypanosomen identisch sind.
III. Trypanosoma brncei gehbrt seiner Entwicklung in der Fliege
nach zn derselben Gruppe, wie Trypanosoma gambiense, ebenso wie
das Trypanosoma, das die menschlichen Erkranknngen in Nyassa¬
land erzengt. Die Entwicklnng der Nyassaland- nnd Zululandtry-
panosomen stimmt in so wnnderbarer Weise hberein, dafi anch darin
ein weiterer Anhalt sich ergibt, dafi man berechtigt ist, beide Try¬
panosomen, rhodesiense nnd brncei, far identisch zn halten.
W. H. Hoffmann (Berlin). .
Bruce, Sir David, flamerton, A. E., Watson, D. P. and Lady
Brnee, The trypanosome causing disease in man in
Nyassaland. Part. III. Development in Glossina
morsitans. (Proc. of the R. Soc. Series B. VoL87. 1914. Biol.
Sciences. No. B 698. p. 516.)
Das Trypanosoma, das die menschlichen Erkranknngen in Nyassa¬
land erzengt, gehQrt znr selben Gruppe wie Trypanosoma gambiense,
da die Entwicklnng der Trypanosomen im Darmkanal nnd den
Speicheldrfisen, nicht aber im Russel der Fliegen stattfindet. Die
Zahl der Fliegen die infiziert werden, ist dieselbe wie bei Trypano¬
soma gambiense, n&mlich 8 Proz. Die Zahl der Fliegen, die an-
steckungsfShig werden, betragt 1 Proz. Die Zeit, die verstreicht,
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614
Trypanosomiasen.
bis die Fliegen — es handelt sich um Glossina morsitans — fiber-
tragungsfahig werden, betrSgt 14—31 Tage, durchschnittlich 23 Tage.
Die ansteckungsfUhigen Trypanosomenformen, die in den Speichel-
driisen am Ende der Entwicklnng auftreten, gleichen den knrzen,
plnmpen Formen, die man im Blnte des erkrankten Wirbeltieres
findet. W. H. Hoffmann (Berlin).
Behrens, Charles Angnst, An attenuated culture of Try-
panosomaBruceL (Journ. of infect Diseases. Vol. 15.1914. p. 24.)
Trypanosoma Lewisi verliert in Reagenzglaskulturen allmahlich
seine Virulenz und ist in der 75. Generation nicht mehr infektifls.
Auch Trypanosoma Brucei wird bei der Fortzfichtung in vitro
erheblich abgeschwacht. Es wird avirulent fftr Meerschweinchen
und Eaninchen und scbwach virulent fur Ratten, Manse und Hunde.
Wahrscheinlich bfifit es allmahlich seine Virulenz vbllig ein.
Wahrend eine 7 Tage alte Eultur noch virulent ffir Ratten ist,
verliert sie, wenn sie weiterhin 1—3 Wochen bei Zimmertemperatur
gehalten wird, ihre Infektiositat ganz oder zum grdfiten Teile, wobei
aber ihre Ubertragbarkeit in vitro erhalten bleiben kann.
Wird das Blut mit solchen Eulturen infizierter Ratten auf Meer¬
schweinchen fibertragen, so geht die Infektion erst nach langer
Inkubationszeit an. Haufig entwickeln sich nur lokalisierte Ver-
anderungen, besonders an den Genitalien.
Wiederholte Rattenpassagen stellen die urspriingliche Virulenz
wieder her. Besonders gelingt dies, wenn zur ersten Passage kurz
vor dem Tode entnommenes Bint verwandt wird.
Die Gewinnung abgeschwachter St&mme eroffnet die Mfiglichkeit,
Immunisierung gegen Infektion mit Trypanosoma Brucei zu erreichen.
Eurt Meyer (Berlin).
Holler, W., Die Ubertragungsweisen der Rattentrypano-
somen. ILTeil. (Arch, t Protistenkunde. Bd. 34. 1914. S. 295.)
Auf frisch erkrankten Ratten infizieren sich FlOhe leichter als
auf Ratten mit alter Trypanosomiasis. Der Huhnerfloh kommt als
tibertrager fiir das Rattentrypanosoma nicht in Betracht. Die Ratten-
laus kann als „erster tibertrager" nicht bezeichnet werden. Eine
dauernde Festsetzung der Trypanosomen in der Rattenlaus, wie sie
zur Erzeugung einer dauernden Infektion bei der Laus notig ware,
findet nicht statt. In der Schaflausfiiege halt sich das Rattentry¬
panosoma bei 26 0 C fiber zwei Tage am Leben. — Zusammenstellung
der beim Hfihner- und Taubenfloh beobachteten Protozoen.
Borchert (Berlin-Friedenau).
Brown, Wade H., Concerning changes in the biological
properties of Trypanosoma Lewisi produced by ex-
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Trypanosomiasen.
615
perimeutal means, with especial reference to viru-
lence. (Jonrn. of experim. Med. YoL 21. 1915. p. 345.)
Je nach der Art der Ubertragung, ob das Blut frisch infizierter
oder schon langer kranker Ratten znr Infektion verwandt, ob die
Ubertragungen in schneller Aofeinanderfolge oder seltener vorge-
nommen werden, lftfit sich die Virulenz des Trypanosoma Lewisi in
verschiedener Weise steigern, bald mebr in dem Sinne, dafi die In¬
fektion statt des gewdhnlichen chronischen Yerlanfs einen aknten
nimmt, aber doch znr Heilnng kommt, bald so, dafi die Infektion
schwerere Erscheinnngen macht nnd hanfiger tOdlich endet
Die erhShte Virulenz kann sowohl in einer verst&rkten Wider-
standsf&higkeit der Trypanosomen, wie in einer gesteigerten Ver-
znehrungsfahigkeit begrundet sein. Gerade bei den vimlentesten
St&mmen scheint die Resistenz gering nnd nur die Vermehrungs-
energie sehr hoch zu sein. Beide Faktoren sind voneinander unab-
hangig. Sie kOnnen daher auch dnrch den Ubertragungsmodus in
ungleicher Weise beeinflufit werden. Kurt Meyer (Berlin).
Laveran, A. et Roudsky, D., Contribution k l’etude de la
virulence du Trypanosoma Lewisi et du Tr. Duttoni
pour quelques esp^ces animales. (Bull. 8oc. de Pathol,
exot. T. 7. 1914. p. 528.)
Es gelang nicht, das Tr. Lewisi in Passagen auf Mftusen ver-
schiedenster Art und auf Meerschweinchen fortzuztichten. Es gelingt
wohl, diese Tiere durch Verimpfung von trypanosomenhaltigem Ratten-
blute zu infizieren; der Grad der Infektion ist jedoch sehr ver-
schieden. Die Empfanglichkeit der verschiedenen Mausearten f&r
das Tr. Duttoni ist sehr ungleich. Gildemeister (Posen).
Leger, Andr6 et Leger, Marcel, Trypanosomes et Haemo-
proteus d’oiseaux du Haut-S6n6gal et Niger. (BuIl.Soc.
de Pathol, exot. T. 7. 1914. p. 493.)
Beschreibung von Trypanosomen- und Hamoproteusbefunden bei
verschiedenen Yogelarten: Ardea atriacapilla, Francolinus bicalcaratus,
Glaucidium perlatum, Lanins auriculatus, Nectarinia platyura, Vidua
principalis, Hyphantornis cucullatus, Lagonosticta minima, Cynniris
chloropygia. Gildemeister (Posen).
Noller, Wilhelm, Die Blutprotozoen des Wasserfrosches
und ihre Ubertragung. LTeil. (Arch. f. Protistenkunde.
Bd. 31. S. 169.)
Studien an: 1. Trypanosoma rotatorium Mayer. Die Infektion
des Wasserfrosches mit Tryp. rot. erfolgt durch Hemiclepsis margi-
nata bereits im Larvenstadium. Die im erwachsenen Frosche sich
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616
Trypanosomiasen.
findenden Trypanosomen weisen eine Formenverschiedenheit von
denen der Kaolquappen auf, die bedingt wird dorch die beim Uber-
gange von der Eiemen- zur Lungenatmung eintretende Anderung der
Blutbeschaffenheit. — Beschreibung yon verschiedenen Formen des
Tryp. rot. 2. Dachylosoma Labb6. 3. Lankesterella minima Chaussat,.
deren Ubertrager hbchstwahrscheinlich ebenfalls in Hemiclepsis mar-
ginata zu suchen ist. Borchert (Berlin-Friedenau).
Laveran, A. et Franchini, G., Infections de mammif^res par
des flagell6s d’invert6br6s. (Bull. Soc. de Pathol, exot.
T. 7. 1914. p. 605.)
In friiheren Versuchen konnten die Verff. zeigen, daft weifie Manse
nnd Ratten sich infizieren lassen, wenn man ihnen intraperitoneal
Flagellaten des Hundeflohs Oder Rattenflohs (Herpetomonas cteno-
cephali Oder H. Pattoni), Flagellaten von Anopheles maculipennis
(Crithidia fasciculata) oder Flagellaten von Melophagns ovinns (Cr.
melophagi) injiziert. Weitere VerSuche ergaben, dafi es gelingt,
MHuse durch Verfutterung von Flagellatten enthaltenden Rattenfloh-
fkces zn infizieren. Ferner gelang die Infektion eines Hundes nnd
zweier Makaken mit Herpetomonas ctenocephali bzw. H. Pattoni. —
In einem bei einer mit Crithidia fasciculata infizierten Maus ent-
standenen Hautgeschwfire warden Leishmanien ahnliche Gebilde
nachgewiesen. — Die Verff. sehen in ihren Versnchsergebnissen eine
Stutze fur die Ansicht derjenigen Antoren, welche annehmen, dafi
die Leishmanien nnd Trypanosomen der Wirbeltiere ihren Ursprung
in den Flagellaten der wirbellosen Tiere haben.
Gildemeister (Posen).
Ritz, H., Ober Rezidive bei experimenteller Trypano¬
somiasis. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 1355.)
Naganainfizierte Mfiuse warden mit Neosalvarsan unvollstftndig
geheilt, die auftretenden Rezidivstamme nntersuchte Verf. zun&chst
beziiglich ihres immunisatorischen Verhaltens. Der Vorgang wurde bei
der einen Maus lOmal, bei der anderen 20mal wiederholt. Vom
dritten Rezidiv ab wnrden die einzelnen Rezidivst&mme in der Weise
untersucht, dafi eine ganze Serie von M&usen darait infiziert, auf der
Hdhe der Infektion mit Salvarsan geheilt nnd ans jeder Serie je
eine Maus mit jedem Stamme reinjiziert wurde. So wurde gleich-
zeitig jeder Stamm gegen den eigenen und gegen alle anderen im-
munisatorisch ausgewertet.
Die ersten auftretenden Rezidivstamme sind zwar bisweilen
identisch, meist aber immunisatorisch verschieden. Hfiufig sind die
Rezidivstamme nicht einheitlich, sondern bestehen aus verschiedenen
Trypanosomentypen. Bei der Fortzfichtung solcher Stamme pflegt
schliefilich ein Typus die anderen zu verdrangen.
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Trypanosomiasen.
617
Bisweilen tritt ein Rezidivstamm nach seiner Verdrllngnng ans
der Blutbahn nach einiger Zeit unverandert wieder als solcher anf.
Es hat also keine Antikfirperbildung stattgefnnden. Dieses Phanomen
wird besonders h&uflg in einer bestimmten Periode der Erkranknng
beobachtet. Anch nachdem schon mehrere andere Rezidive fiber-
standen waren, kann ein Stamm wieder im Blnte auftreten. Man
rnnfi annehmen, dafi in diesem Falle die korrespondierenden Anti-
kfirper schon ans dem Blnte verschwnnden waren.
In ausgedehnten Versnchsreihen wnrde das Anftreten von 22
verschiedenen Modifikationen festgestellt. Einzelne Typen warden
bei beiden M&nsen beobachtet.
Morphologisch nnd bezfiglich der Virnlenz zeigten die Rezidiv-
stftmme keine Unterschiede gegenttber dem Ansgangsstamme; nnr
schien bisweilen in der ersten Passage die Infektion etwas protra-
hiert zn verlaufen. Dagegen warden grdBere Unterschiede zwischen
den einzelnen St&mmen bei der Prfifang chemotherapentischen Mitteln
gegenfiber gefanden. Am dentlichsten kamen sie gegenttber Trypan-
blan znm Ansdmck. Es dfirfte sich hierans eine Sttttze ffir eine
kombinierte Behandlnng ergeben, da die Empfindlichkeit einzelner
Stfimme je nach den angewandten Heilmittel stark variiert.
Knrt Meyer (Berlin).
Rosenthal nnd Kleemann, Uber die Einwirknng von mtttter-
lichem nnd ffitalem Menschensernm anf Trypano¬
some n. (BerL klin. Wochenschr. 1915. S. 76.)
Die Verff. fanden bei alien ihren Versnchen, bei denen sie Mfinsen,
die mit hochvirnlenten Trypanosomen infiziert warden, Menschen¬
sernm prophylaktisch oder zn Heilzwecken gaben, dafi das mfitter-
liche Sernm yiel mehr trypanozide Eigenschaften besafi als das
ffitale. Das zeigte sich sowohl darin, dafi die mit dem kindlichen
Sernm gespritzten Tiere zngrnnde gingen nnd die anderen nicht, als
anch daran, dafi meistens in dem Blnte der mit dem mfitterlichen
Sernm gespritzten Tiere nie Trypanosomen nachgewiesen werden
konnten.
Bis znm 7. Monate der Schwangerschaft fehlen die trypanoziden
Snbstanzen vollkommen in dem Ffitalsemm, von da ab sind sie in
geringer Menge nachznweisen, wfihrend znr selben Zeit das mfitter-
liche Sernm ganz besonders viel enthfilt.
Woher die Stoffe stammen, die im Fotus gegen Ende der
Schwangerschaft nachgewiesen warden, ob sie durch die Plazenta
dnrchgewandert sind oder im F5tns selbst entstanden sind, ist un-
entschieden.
In der Milch konnten keine trypanoziden Snbstanzen nachge¬
wiesen werden. Schmitz (Greifswald).
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618
Trypanosomiasen.
Schilling und Goretti, tiber die Wirksamkeit von L3sungen
von Arzneimitteln in Serum. (Zeitschr. f. Immunit&tsforsch.
Orig. Bd. 23. 1914. S. 257.)
Die trypanozide Wirknng des Brechweinsteins auf Nagana-
trypanosomen in vitro ist in Sernm um ein vielfaches holier als in
Kochsalzlosung and Bouillon. Am st&rksten ausgesprochen ist die
Wirknng des Pferdesernms, etwas geringer die von Binder-, Ziegen-
nnd Eaninchensernm. Inaktives Sernm ist ebenso wirksam wie
aktives; das Eomplement spielt also keine Rolle. Anch zwischen
Normal- und Immnnsernm besteht kein Unterschied. Wie die Wirknng
des Serums zustande kommt, bedarf weiterer Untersuchung. Es ist
moglicb, dad sich ans den Eiweidstoffen des Serums nnd dem Brech-
weinstein neue Verbindnngen bilden, Oder dad bemmende Snbstanzen
aufier Wirksamkeit gesetzt werden.
Die trypanozide Wirknng von Salvarsan, Atoxyl und Trypanrot
wird dnrch Auflosung in Normalsernm nicht gesteigert.
Eurt Meyer (Berlin).
Levaditi, C. et Mutermilch, St., Amboceptenrs et arsdno-
benzol. (Bull. Soc. de PathoL exot. T. 7. 1914. p.633.)
Salvarsansernm (Sernm eines normalen Tieres, das Salvarsan er-
halten hat) allein beeinflnfit den Verlauf einer Trypanosomeninfektion
(Nagana) bei der Maus nicht, dasselbe gilt fur das trypanozide Sernm.
Injiziert man jedoch Salvarsansernm -|- trypanozides Serum, so tritt
eine deutliche Beeinflussung des Infektionsverlanfes ein. Diese
Wirknng anf die Trypanosomen tritt aber nur in vivo in die Er-
scheinung, w&hrend sie in vitro ausbleibt. Gildemeister (Posen).
Terry, B. T., The influence that serum exerts upon try¬
panosomes, with special reference to its use for ex¬
periments in vitro with atoxyl and paraminophenyl-
arsenoxyd. (Journ. of experim. Med. Vol. 21. 1915. p. 250.)
In Serum verschiedener Tierarten behalten Nagana trypanosomen
ihre Beweglichkeit l&nger als in Eochsalz- nnd in Ringerscher
L5sung.
In st&rkerer als 2—4facher Verdiinnung verschwindet die Uber-
legenheit des Serums. Dnrch Ber kef eld-Filter filtriertes Sernm
bewahrt seine aktivierende Wirknng monatelang.
Anch die Morphologie der Trypanosomen bleibt in Serum besser
erhalten als in Ringerscher Losnng.
Die Infektiositat in Rindersernm snspendierter Trypanosomen
bleibt wenigstens 8 Tage erhalten.
Bei Zimmertemperatnr bewahren die Trypanosomen in Serum
ihre Lebensf&higkeit besser als im Eisschranke.
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Trypanosomiases.
619
Atoxyl wird durch Seram nicht in giftige Sabstanzen umge-
wandelt. Paraminopheny 1 arsenoxy d wird darch Serum nicht gebnnden.
Es immobilisiert in Serum suspendierte Trypanosomen oft schneller
als in Kochsalzlosung aufgeschwemmte. Kurt Meyer (Berlin).
Terry, B. T., Different amounts of transformed atoxyl
produced by incubating one per cent and ten per
cent atoxyl in blood. (Ibid. p. 258.)
Eine lOproz. AtoxyllSsung in Blut wird, 1 Stunde bei 37° ge-
halten, mehr als zehnmal giftiger als eine lproz. Losung, naturlich
auf gleiche Atoxylmengen bezogen. Bei 3stundiger Digestion ist
der Giftigkeitsunterschied etwas geringer.
Nach der Bebrutung erhShen sowohl die aus lOproz. wie aus
lproz. Atoxyll&sung stammenden BlntkSrperchen die Giftigkeit der
1 proz. LSsungen stark, dagegen nur wenig die Giftigkeit der lOproz.
LSsungen.
Verf. erkl&rt diese Erscheinungen damit, daB die giftigen Um-
wandlungsprodukte des Atoxyls von den BlutkSrperchen in be-
stimmter Menge gebunden und erst, wenn die Grenze iiberschritten
ist, an die Fliissigkeit abgegeben werden. Diese Grenze wird natur¬
lich in lOproz. AtoxyllSsung viel schneller erreicht als in lproz.
Kurt Meyer (Berlin).
Terry, B. T., The effect of heat on the transforming and
binding power of blood. (Ibid, p.267.)
Die Fahigkeit normalen Bints, bei 37° Atoxyl in eine ftir Try¬
panosomen in vitro giftige Substanz umzuwandeln, wird bei 55° in
30 Minuten nahezu ganz, in 60 Minuten vollig aufgehoben.
Wird das Atoxyl-Blutgemisch nach der Digestion bei 37°
10 Minuten auf 70° erhitzt, so verliert es seine Giftigkeit, w&hrend
ebenso langes Erhitzen auf 100° die Giftigkeit unverkndert l&Bt.
Das durch 10 Minuten langes Erhitzen auf 70° ungiftig ge-
wordene Gemisch gewinnt bei 30 Minuten langem Erhitzen auf 70°
seine Giftigkeit zum Teil, durch 30 Minuten langes Erhitzen auf
100° vollkommen wieder.
Die Erscheinung beruht darauf, daB das giftige Atoxylderivat
von den BlutkSrperchen bei 70° gebunden, bei 100° aber wieder
abgegeben wird, wie getrennte Untersuchung von BlntkSrperchen
und Fliissigkeit ergab.
Durch Erhitzen auf 100 0 wird die Fahigkeit der BlutkSrpercheD,
das giftige Atoxylderivat zu binden, aufgehoben.
Kurt Meyer (Berlin).
Reichenow, E., Die Grundlagen fiir eine Therapie der
Schlafkrankheit. (Deutsche med. Wochenschr. 1914. S. 2035.)
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620
Trypanosomiaaen.
Mit dem Ubertritte der Trypanosomen aus dem Blute in die
Spinalflnssigkeit wird die Trypanosomiasis znr Schlafkrankheit nnd
gleichzeitig aus einer heilbaren zn einer unheilbaren Erkranknng.
An den Schwankungen der Trypanosomenzahl im Blute -nehmen die
Parasiten in der Spinalflfissigkeit nicht teil. Auch wenn durch
Atoxyl oder Salvarsan die Trypanosomen im Blnte zum Yerschwinden
gebracht werden, so bleiben sie doch in der Spinalflnssigkeit unver-
mindert erhalten.
Urn die Schlafkrankheit auch im zweiten Stadium zu heilen, er-
geben sich hiernach zwei Wege. Einmal ware zu versuchen, die als
wirksam erkannten Prfiparate intralumbal zu injizieren. Verf. hat
Yersuche mit intralumbaler Injektion des im eigenen Serum des
Patienten gelbsten Neosalvarsans begonnen. Uber abschlieflende Er-
fahrungen verfQgt er noch nicht. Die injizierte Menge von 0,04 g
wurde an sich f&r den therapeutischen Zweck wohl ansreichen, doch
ist es fraglich, ob eine gleichm&fiige Yerteilung des Prfiparates in
der ganzen Liquormenge erfolgt Dieser Schwierigkeit zn begegnen,
mtiflte ein anderer Weg gesucht werden, n&mlich Pr¶te zn finden,
die vom Nervensystem selbst aufgenommen werden. Ein solches
Pr¶t ist der Alkohol. In der Tat konnte Vert nach Verab-
reichung grofier Dosen yon Alkohol eine Verminderung der Parasiten-
zahl in der Spinalfl&ssigkeit beobachten. Die Yersuche ermutigen
dazu, andere Alkohole oder tiberhaupt andere Nervengifte in dieser
Richtung zu prufen. Kurt Meyer (Berlin).
Laveran, A. et Roudsky, I)., Sur un d§riv§ du diamino-
ars6nobenz6ne. (Bull. Soc. de Pathol, exot. T. 7. 1914. p.593.)
Dieses neue von Oechslin hergestellte und 01 benannte
Deri vat des Salvarsans fthnelt in seiner therapeutischen Wirknng bei
Trypanosomiasen dem Arsenophenylglyzin, hat aber vor diesem ver-
schiedene Yorteile, die darin bestehen, daft es leichter herstellbar,
infolgedessen billiger ist, dafl es haltbarer und weniger toxisch ist.
Gildemeister (Posen).
Briegqr, L. nnd Krause, M., Bemerkung znr Tryposafrol-
wirkung. (Berl. klin. Wochenschr. 1914. S. 1154.)
Die Yerff. nehmen Stellnng zn den AusfQhrungen von Ritz in
No. 20 dieser Zeitschrift („Uber einige Grnndprinzipien der Chemo-
tberapie“). Gildemeister (Posen).
Mendeleeff-Goldberg, Polina, Die Immunit&tsfrage bei der
Trypanosomenkrankheit der FrSsche. (Arch.f.Protisten-
kunde. Bd. 31. 1914. S. 241.)
Yerf. beschreibt fdnf verschiedene Trypanosomenformen, die aber
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Leishmaniosen.
621
entsprechend der Ansicht Do fie ins alle einer Art angehOren, and
deren Formenverschiedenheiten auf die Bedingxmgen zuruckzufuhren
sind, nnter denen sie im Wirtstier leben.
Eigene Injektionsversnche an FrOschen. — Die Immunstoffe ge-
horen der Grnppe der Ambozeptoren an. Die Trypanosomen ver-
mehren sich in den FroschkOrpern nnr bei abgeschwachter Immunitat
der Wirtstiere. Geraten die in den FrOschen lebenden grofien vege-
tativen Formen ans dem Wirkungsbereiche der immunstoffe, so teilen
sie sich and nehmen kleine crithidienfOrmige Flagellatengestalt an,
die ebensowenig wie die grofien Formen geschlechtliche Unterschiede
erkennen lassen. Die Trypanosomen bedhrfen, nm sich, von der
Spannnng der Immunstoffe befreit, vermehren zn -kOnnen, eines
Zwischenwirtes: Helobdella algira Franca. Von diesem ans gelangen
sie in die Kaulquappen, machen w&hrend der Metamorphose des
Wirtes eine Bnheperiode durch nnd ver&ndem ihre Gestalt nnter
der Einwirkung der sich langsam bildenden Immunstoffe im Frosch-
kOrper. Borchert (Berlin-Friedenau).
Spagnolio, Giuseppe, Die Leishmaniose bei Menschen und
Hunden. Stadium des Erankheitsgebietes. (C. f. Bakt.
Abt. I. Orig. Bd. 75. 1916. 8. 294.)
Die Annahme Nicolles, daB zwischen der Leishmaniose des
Menschen und der des Hundes Beziehungen bestehen, und ebenso die
Annahme, daB Pulex irritans und P. seraticeps die Krankheitsuber-
tr&ger sein kOnnen, erscheint Vert als zweifelhaft.
Gildemeister (Posen).
Nicolle,Charles, Chronique du kala-azar en Tunisie. (Bull.
Soc. de Pathol, exot. T. 7. 1914. p. 479.)
Vert hat weitere 8 F&lle von Kinder-Leishmaniose zu beobachten
Gelegenheit gehabt. Unter 109 im Jahre 1913 untersuchten Hunden
waren 6 mit Leishmanien parasitiert, unter 6 Katzen keine. Vert
beobachtete zahlreiche F&lle von An&mien bei Kindern mit Milz*
schwellung ohne Parasitenbefnnd. Gildemeister (Posen).
Pringault, E., La leishmaniose canine k Marseille. (Bull.
Soc. de Pathol, exot. T. 7. 1914. p. 484.)
Unter 310 Hunden, die innerhalb 6 Monaten untersucht wurden,
fanden sich 6, die Leishmanien beherbergten. Vert ist der Ansicht,
dafi die Hundeleishmania weder durch den Seeverkehr eingeschleppt
worden sei, noch aus dem Innern des Landes stamme, daB vielmehr
Marseille als Quelle der Infektion anzusehen set
Gildemeister (Posen).
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622
Leishmanio8eQ.
Korke, Vishnu T., A note on the production of localised
lesions by Leishm&nia Donovani in Macacus sinicus.
(Ind. Journ. of med. Research. Vol. 1. 1914. p. 622.)
Die Leishmania Donovani vermag bei Affen (Macacus sinicus)
gut lokalisierte Lasionen herbeizufuhren, welche die Form von
EnOtchen aufweisen. Um leicht und erfolgreich diese Lasionen zu
erzielen, empfiehlt es sicb, das infektiose Material in Hauttaschen an
der Stirn von Affen zu injizieren. Dieses Verfahren kann bisweilen
eine systematische Oder allgemeine Infektion auslosen. Die Inkuba-
tionsfrist fur jene Enotchen schwankt zwischen 52 und 71 Tagen.
Die in solchen Kn&tchen enthaltene Leishmania kann bei anderen
Affen ahnliche Lasionen hervorrufen, die sowohl in typischer Form
wie in Form von mononuklearen runden Korperchen auftreten. Mit-
unter sind die Parasiten in diesen Enbtchen sehr klein, jedoch in
ihrer sonstigen Morphologic durchaus charakteristisch.
Baerthlein (Wurzburg).
Pavoni, 0., Contribnto alio studio della infezione speri-
mentale del Mus musculus con Leishmania tropica e
infantum. (Pathologica. 1915. No. 152.)
1. Bei der Infektion mit Orientbeule findet man dieselben fur
die Leishmaniae und die Leishmaniaantigene speziflschen AntikOrper,
die man bei den leichten Formen von interner Leishmaniose findet;
die Hautleishmaniose ist somit als eine abgeschw&chte Form der
internen Leishmaniose zu betrachten.
2. Bei Eaninchen, die mit Leishmania tropica nnd mit Leish¬
mania infantum immunisiert wurden, kann man mit Eala-Azar-
Antigen (Milzextrakt, Eultnren) die Anwesenheit von Ambozeptoren
nachweisen, die sich in gleichem MaBe far beide Formen von Leish¬
mania spezifisch erweisen.
Alles in allem, der Erreger des indischen Kala-Azars, der internen
Leishmaniose und der Orientbeule ist ein und derselbe. Bei der
Orientbeule handelt es sich um eine abgeschw&chte Infektion, nnd
zwar abgeschwacht sei es an und fur sich, sei es als Folge einer
grOBeren Widerstandsfahigkeit des befallenen Organismus.
E. Rfihl (Turin).
Nicolle, Charles et Conor, Marthe, Difficult6 de conservation
du virus de la leishmaniose canine par les passages.
(Bull. 8oc. de Pathol, exot. T. 7. 1914. p. 481.)
Die Fortziichtung der Hundeleishmanien auf Yersuchstieren,
Hunden, Affen und Mausen, gelang nur bis zur 3. Passage. Hunde
sind nicht durcbg&ngig empf&nglich fiir das Virus; ersehwert werden
derartige Yersuche dadurch, daB die Tiere in Tunis sehr oft der
Piroplasmose erliegen. Gildemeister (Posen).
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Leishmaniosen. — Spiroch&tosen.
623
di Cristina, 0. nnd Caronia, 6., Tiber die Behandlnng der
inneren Leishm&niosis. (Deutsche med. Wochenschr. 1915.
8. 396 u. Pathologies. 1915. No. 151.)
Verff. behandelten 10 Ffille von Kinderleishmaniose mit intra-
venOsen Injektionen vou Tartarus stibiatus, die, mit 2 eg beginnend,
alle 2 Tage bis zur Maximaldosis von 10 eg gegeben wurde.
Zwei bereits im Endstadium der Krankheit befindliche Faile
starben schon im Beginne der Behandlung. Fiinf wurden vollig ge-
heilt, zwei befinden sich auf dem Wege der Besserung, einer starb
nach vorhbergehender Besserung an akuter Nephritis. Ob diese eine
Folge der Behandlung Oder auf andere Ursachen zurfickzufuhren ist,
lieB sich nicht entscheiden.
Bei den geheilten Fallen, die samtlich schwere Formen waren,
schwankte die Dauer der Behandlung zwischen 15 und 40 Tagen,
die Menge des eingespritzten Mittels zwischen 25 und 84 eg. Zu-
nachst besserten sich der Allgemeinzustand und das Blutbild, dann
ging der Milztumor zurttek, schliefilich yerschwanden die Parasiten
aus der Milz. Kurt Meyer (Berlin).
Lurz, B., Spfiterscheinungen der FrambOsie beim Neger.
(Arch. f. Schiffs- u. Tropen*Hyg. Bd. 18. 1914. 8. 686.)
Hinweis auf flache Papeln und Infiltrate an Armen und Beinen
mit folgendem vSlligen Pigmentschwunde,diebei FrambOsie viele
Jahre nach Beginn der Erkrankung auftreten konnen. Die Frambdsie
ist also ein chronisches Leiden. Miihlens (Hamburg).
Eggers, H. E., On the spirochetal infection of ulcers in
China. (Journ. of infect. Diseas. Vol. 16. 1915. p.269.)
Verf. nntersuchte 2874 Ausstriche von Extremitatengeschwuren
aus ganz China. Bei 270 = 9,3 Proz. fanden sich Spirochaten. Verf.
unterscheidet 6 Typen. Am haufigsten, bei 237 Fallen, fand sich
die von v. Prowazek beschriebene Spirochaeta Schaudinni. Bei
121 Fallen fand sich Typus F r der sich von Sp. Schaudinni nur
durch regelmafiigere und grObere Windungen unterscheidet. Nur bei
121 Fallen wurden Spirochaten verschiedener Typen gefunden.
Mit den Spirochaten waren haufig, aber nicht regelmafiig fusi-
forme Bazillen von verschiedenem Typus vergesellschaftet.
Bei den Geschwfiren vom Charakter des Ulcus tropicum fand
sich Sp. Schaudinni in besonders grofier Zahl.
Nordchina scheint fast frei von Spirochateninfektionen zu sein.
Besonders haufig sind diese in Mittelchina, weniger in Siidchina.
Damit stimmt die Verbreitung des Ulcus tropicum uberein. Auch
die jahreszeitliche Haufigkeit der Spirochatenbefunde ging mit der
des Ulcus tropicum parallel. Kurt Meyer (Berlin).
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624
Spiroch&toBen.
JouveaU'Dnbreuil, H., Ulcere phag6denique k Tchentou
(Setchouen, Chine). (Boll.Soc.dePathol,exot. T. 7.1914. p.469.)
Vert beobachtete innerhalb korzer Zeit 5 Falle von Tropen-
geschwttr. In dem Geschwiirseiter fanden sich fusiforme Bazillen
nnd Vincentsche Spirochaten. Gildemeister (Posen).
Blanchard, M., Epiddmie de fi6vre r6currente k Biki6
(Congo Franqais). (Ann. d’Hyg. et de M6d. coloniales. Vol. 17.
1914. p. 81.)
Bericht liber Biickfalifieber im Franzbsischen Kongo, das dort
bisher in seuchenhafter Form nicht beobachtet war. Da der Nach-
weis der Spirillen meist nicht ganz leicht ist, wird die Krankheit
znnachst oft mit Malaria verwechselt Die Unwirksamkeit des
Chinins weist aber anf eine andere Ursache hin, deren Erkennnng
dann durch den eigent&mlichen Fieberverlauf meist erleichtert wird.
In diesem Falle wurde eine Truppe in einem verseuchten Ort durch
Zeckenbisse in den Eingeborenenhutten angesteckt Nach der RQck-
kehr in den Standort fanden keine weiteren Anstecknngen statt, weil
hier die Zecken — es handelt sich nm Ornithodorus monbata —
fehlten. Die Krankheit ist offenbar an bestimmte Bezirke gebunden,
wo sie nicht anffEllig in Erscheinung tritt, weil dort die Eingeborenen
schon yon Jngend an dnrchseucht sind; nen zngewanderte Menschen
dagegen erkranken bald nnter schweren Erscheinungen. L&use
waren nach wiederholten Beobachtnngen nicht imstande, diese Spiro¬
chaten zn ttbertragen. Der Krankheitsyerlauf wird beschrieben. Be-
sonders bemerkenswert war bei diesen Fallen das Auftreten yon
schwerer Bronchitis Oder Lnngenentziindnng nnd yon Erkranknngen
des inneren Auges. Die Dentnng des Krankheitsbildes war schwierig,
solange nicht die Spirochaten gefnnden waren. Die Spirochaten
zeigten alle Eigenschaften der Spirochate duttonL Die spezifische
Behandlang mit Salyarsan konnte erst am Ende der Epidemie znr
Anwendong kommen. Dennoch kam nnr ein Todesfall znr Beobachtnng.
W. H. Hoffmann (Berlin).
Das Rttckfallfieber. (Der prakt. Desinfektor. 1915. S. 52.)
Gemeinyerstandliche Darstellung. Wolf (Witzenhausen).
Branlt,J. et Montpellier, J., Note snr la presence du spirille
de la fi&yre rfecnrrente nord-africaine, dans quelques
liqnides et excreta de l’dconomie. (Bull. Soc. de Pathol,
exot. T. 7. 1914. p. 472.)
Den Verff. ist es gelnngen, in dem Lnmbalponktate, in dem
Schweifie nnd der Tranenflossigkeit yon Riickfallfieberkranken Re-
knrrensspirochaten nachznweisen. Gildemeister (Posen).
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Spirochatosen.
625
Grenier, Etude experimental de Spirocbaeta berbera.
(Bull. Soc. de Pathol, exot. T. 7. 1914. p. 565.)
Kaninchen, weifie Manse, Springmause liefien sich auf intra-
venbsem bzw. subkutanem Wege mit Rekurrensspirochaten enthalten-
dem Menschenblute infizieren; dagegen gelaug eiue Infektion nicht
bei Meerschweinchen, auf subkutauem Wege nicht bei Ratten, Sper-
lingen, Huhnern, Schwalben. Gildemeister (Posen).
Branlt, J. et Montpellier, J., Essai de traitement de la
fifcvre r6currente nord-africaine, par des injections
intrainusculaires d’olarsol. (Ibid, p.473.)
Olarsol, d. i. eine Aufschwemmung von Neosalvarsan in 01, er-
wies sich bei Rekurrens als unwirksam, was wohl darauf beruht,
dad es subkutan injiziert wird und hier nur langsam zur Resorption
gelangt. Gildemeister (Posen).
Foley, H. et Tialatte, C., Traitement de la fi6vre r6cur-
rente nord-africaine par le neosalvarsan et 1’olarsoL
(Bull. Soc. de Pathol, exot. T. 7. 1914. p. 569.)
Die Erfolge waren mit Neosalvarsan sehr gut; Verff. empfehlen,
das Neosalvarsan in dem pr&kritischen Krankheitsstadium anzu-
wenden. Olarsol, eine Aufschwemmung von Salvarsan in 01, wurde
intramuskuiar angewendet; es war nicht imstande, Rtickf&lle zu ver-
huten. Gildemeister (Posen).
Aoki, K., Studium iiber die Atoxylwirkung und die
Immunitat bei H&hnerspirochatose. (Zeitschr. f. Immuni-
tatsforsch. Orig. Bd. 23. 1914. S. 127.)
Bei spirilloseinfizierten Huhnern treten nach Atoxylbehandlung
Agglutinine fast momentan auf unter gleichzeitigem Yerschwinden
der Spiroch&ten. Bei kiinstlicher Immunisierung ist dagegen die
Agglutininbildung eine allmahliche, wShrend bei den durch nathrliche
Krise geheilten Tieren die Agglutinine ebenfalls mit einem Schlage
auftreten.
Die durch Atoxylbehandluug hervorgerufene Infektionsfestigkeit
ist schon vor dem vOlligen Verschwinden aller Spiroch&ten nach-
weisbar. Sie ist spezifischer Natur und mit dem Serum iibertragbar.
Es handelt sich also um eine echte Immunitat.
Das Atoxyl wirkt besser kurativ als praventiv. So erkiart sicb
die paradoxe Erscheinung, dafi mit grofien Dosen Spirochaten infi-
zierte und dadurch schwer kranke Huhner durch Atoxyl geheilt
werden, wahrend leicht infizierte trotz der Behandlung allmahlich
eingehen. Yerf. erkiart dies damit, dafi durch die vorhergehende
Bnte AM. Ref. Bd. 68. No. 20. 40
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626
AmSbenruhr.
Verknttpfang von Kbrperzellen und Parasiten ein besonders enges
Zusammenwirken aller drei Reagentien ermoglicht wird.
Durch Blot normaler, infizierter und immuner Tiere wird Atoxyl
in vitro so beeinflufit, dafi es Trypanosomen, nicht dagegen Spiro¬
chaten abtotet. Dagegen wirkt das Bint spirochfiteninfizierter Tiere
nach der Atoxylbebandlnng nnr anf Spirochaten, dagegen nicht anf
Trypanosomen abtStend.
Das Serum mit Hiihnerspirochaten immunisierter Tiere gibt mit
Spirochatenextrakt eine schwache PrSzipitation, die sich qnantitativ
von der normaler Sera nicht nennenswert unterscheidet. Das Serum
infizierter Tiere gibt sowohl mit Spirochatenextrakt wie mit Spiro-
chatenimmunserum eine Prazipitinreaktion, die im Yerlauf der In-
fektion gewisse Schwankungen zeigt, die mit dem Freiwerden von
Antigen aus zerfalien den Spirochaten und der dadurch bedingten
Antikdrperabsattigung zusammenhangen.
Das Serum immunisierter Huhner zeigt auch Starke Agglutina*
tionswirkung, und zwar auch das Serum von Tieren, die mit dem
spirochatenfrei zentrifngierten Serum infizierter Huhner vorbehandelt
sind. Auch mit gekochten Spirochaten lassen sich agglutinierende
Sera herstellen.
Eomplementbindende AntikSrper gegen Spirochatenextrakt oder
-aufschwemmung konnten auch im Serum hochimmunisierter Tiere
nicht nachgewiesen werden, auch nicht bei Verwendung von Hiihner-
serum als Komplement.
Die aktive Anaphylaktisierung mit Htihnerspirochaten gelingt
bei Meerschweinchen leicht, bei Hiihnern schwieriger. Anaphyla-
toxinbildung in vitro gelingt ebenfalls leicht.
Die immunisierende Wirkung der Spirochaten wird durch Kochen,
durch 24stiindiges Trocknen bei 50°, sowie durch Chloroformeinwirkung
nicht geschadigt, dagegen durch Jodierung vollstandig aufgehoben.
Die Spirochaten zeigen im Immunserum der Bakteriolyse ana-
loge Veranderungen: Unbeweglichwerden, Aufquellen, Herabsetzung
der Farbbarkeit, Verlust der Form, schliefilich Umwandlung in
Detritus. Dabei scheint Meerschweinchenserum als Komplement
nicht so geeignet zu sein wie Hfihnerserum.
In Gegenwart von Leukocyten tritt Phagocytose ein, die wohl
als sekundare Erscheinung anzusehen ist. Kurt Meyer (Berlin).
Berrien et Raynaud, M., Dysenterie chronique a flagelle
nouveau. (Bull. Soc. de Pathol, exot. T. 7. 1914. p. 571.)
In einem Falle von chronischer Dysenterie fanden sich im Darm-
inhalte Parasiten, die der Trichomonas intestinalis nahe stehen, sich
von diesem Parasiten durch das konstante Vorhandensein von flinf
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Amobenruhr. — Beriberi.
627
GeiBeln unterscheiden. Emetin, Kollargol, Neosalvarsan, Urotropin
waren wirkungslos, dagegen bewirkte Terpentin prompte Heilung.
Gildemeister (Posen).
Bonnefay et Maille, Abcfes du foie amibien avec associa¬
tion de bacilles de Koch. (Ibid, p.475.)
In einem durch RuhramOben yernrsachten Falle von Leberabszefi
fanden sich neben Ambben Tuberkelbazillen, die als solche durch
den Tieryersuch festgestellt worden waren. Irgendwelche tuberkuloee
Ver&nderungen liefien sich an den Erkrankten nicht nachweisen.
Nach Emetininjektionen trat Besserung ein.
Gildemeister (Posen).
Axter-Haberfeld, Belli, tiber einen Fall yon Emetinbehand-
lnng bei Balantidiose. (Munch. med.Wochenschr. 1915. S. 152.)
Yerf. gab bei einem Falle yon schwerer Balantidienenteritis
subkutane Injektionen yon 0,03 g Emetin, im ganzen 0,25 g. Schon
nach der ersten Injektion wurde der Stuhl konsistenter, der Eiter
verschwand. Nach der dritten Einspritzung waren Balantidien nicht
mehr im Stuhle nachzuweisen. Kurt Meyer (Berlin).
Assmy, Zur Frage derEmetinbehandlung derLamblien-
ruhr. (Miinch. med. VVochenschr. 1914. S. 1393.)
Gegeniiber der Angabe Meyers tiber die Heilwirkung von
Emetin auf Lamblienruhr teilt Yerf. einen Fall yon Lamblienruhr
mit massenhaften Spirochaten im Darme mit, wo ohne Medikation und
ohne strenge Diat plbtzlich Heilung eintrat und die Lamblien sich
encystierten. Auch bei Durchfallen mit Cercomonas und Trichomonas
sah Yerf. haufig plbtzliches Verschwinden der Parasiten ohne Medi¬
kation. Es ist daher zweifelhaft, ob dem Emetin eine spezifische
Wirkuug auf Lamblia zukommt. Kurt Meyer (Berlin).
Segawa, Masayo, tiber das Wesen der experimentellen
Polyneuritis der Hfihner und Tauben und ihre Be-
ziehung zur Beriberi des Menschen. (Virch. Arch. Bd.215.
1914. S. 404.)
Die Untersuchungen des Vert beschaftigten sich mit der Frage,
ob die experimentelle Beriberi der Huhner ohne weiteres mit der
Beriberierkrankung des Menschen identifiziert werden dfirfe. Zu
den F&tterungsversuchen mit geschaitem Reis warden 36 Huhner
und 5 Tauben verwendet, zu den gleichzeitigen Kontrollversuchen
mit ungeschaitem Reis und allein mit Wasser je 10 Huhner und
5 Tauben. Bei den Versuchstieren trat die Erkrankung in zwei
wesentlich verschiedenen Formen auf; einerseits als eine durch die
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628
Beriberi. — Dengue.
Reisnahrung direkt verursachte nervbse Stoning, die Polyneuritis
gallinarum im eigentlichen Sinne, andererseits als eine durch die
Inanition infolge der Abneignng gegen Reis erzengte VerSndenmg,
die Inanitionsatropbie. Beide Erankheitsformen kamen meist kom-
biniert vor (66 Proz.); for sich allein wnrde Polyneuritis gallinarum
in 14,9 Proz. nnd die reine Inanition in 18,5 Proz. der HOhner ge-
fonden. 13,9 Proz. der Hiihner blieben bis zum Ende des Versnches
ganz gesnnd (219 Tage). Das wichtigste Symptom sind die Lih-
mungserscheinnngen, w&hrend die bei Tauben charakteristischen Reiz-
erscheinungen, die Diarrhoe, Anamie n. a. nur eine nebens&chliche
Bedeutnng haben. Von den pathologisch-anatomischen Verftnderungen
ist die wichtigste die Degeneration der peripherischen Nerven; die
anderen Befonde sind meist nor als sekundare Folgeerscheinnngen
davon anfzufassen. Die einzige entz&ndliche Erscheinong, namlich
der Magendarmkatarrh nnd die bisweilen yorkommende Degeneration
der parencbymatSsen Organe, spielen keine wesentliche Rolle ftir die
Krankheit. Die Hilbnerberiberi (Polyneuritis gallinarum) ist offenbar
eine Intoxikationskrankheit, die mit dem geschalten Reis in innigem
Zusammenbange steht nnd ganz identisch mit der Menschenberiberi
ist. Einige Unterscbiede zwischen beiden sind teils auf die Ver-
scbiedenheit der Spezies zuruckzufuhren, teils als nnwesentlich zu
betrachten. W. Gaehtgens (Hamburg).
Cooper,E. A., Die Heilwirkung autoly sierter Hefe gegen-
uber Vogelpolyneuritis. (Bioch. Journ. Vol. 8. 1914. p. 250,
n. Chem. Zentralbl. 1914II. S. 1203.)
Verf. bestatigt die Beobachtungen Schaumanns, Funks und
Coopers, dafi man durch Autolyse yon Brauereihefe eine Lbsung
erhalten kann, die eine ausgesprochene kurative Wirkung auf experi-
mentelle Polyneuritis bei Tauben hat, ebenso wie die Hefe selbst.
Die Losung behalt ihre Heilwirkung mindestens 8 Wochen lang und
bat bei Vbgeln per os auch in lOfach groBerer Dosis als die minima
curatiya keine toxische Wirkung. Verf. glaubt in der autolysierten
Hefe ein einfaches und billiges Mittel zur oralen Behandlung der
menschlichen Beriberi gefunden zu haben.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Lavinder, C. H. and Francis, Edward, The etiology of dengue.
An attempt to produce the disease in the Rhesus
monkey by the inoculation of defibrinated blood.
(Journ. of infect. Diseas. Vol. 15. 1914. p. 341.)
Verflf. injizierten defibriniertes Blut von 2—5 Tage alten Fftllen
von Dengue (3—10 ccm) Rhesusaffen intravenbs Oder subkutan. Die
Tiere zeigten keinerlei Erscheinungen, weder Temperatursteigerung
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Spotted fever.
629
noch Exanthem Oder Leukopenie. Kulturversnche mit dem Blute in
Tranbenznckerbonillon blieben ebenfalls erfolglos.
Knrt Meyer (Berlin).
Fricks, L. D., Rocky mountain spotted fever. A report of
its investigation and of work in tick eradication for
its control during 1913. (PubL Health Rep. 1914. p.449.)
Im Jahre 1912 erlag Me Cl in tic als ein Opfer seines Berufes
der Seuche, deren Erforschung und Bekampfung er sich gewidmet
hatte. Neuerdings sind diese Arbeiten wieder mit grofierer Energie
in dem siidlichen Teile des Flufitales Bitter Root Valley (Mon¬
tana) anfgenommen worden.
Die Zecke Dermacentor andersoni gilt nunmehr als anerkannter
Erankheitsubertr&ger des Rocky Mountain - Fiebers. Urbarmachen
des Landes beseitigt die Zecken. Auch das Niederbrennen des Unter-
holzes wirkt zeckenvertilgend. Wiederholt werden obligatorisch die
Viehbest&nde durch grofle Bassins getrieben, welche eine Losung von
Arsentrioxyd und Soda gemischt mit Teer enthalten. Als Optimum
wird ein Gehalt von 0,2 Proz. Arsentrioxyd angegeben. Die Erfolge
sind befriedigend, wenn dadurch auch nicht alle Zecken unsch&dlich
gemacht werden, namentlich nicht diejenigen, welche an den Ohren,
in der Nfthe der Horner und am Nacken der Tiere sitzen, da diese
EQrperteile bei dem Baden wenig Oder gar nicht benetzt werden. Bei
der Vertilgung der ErdeichhOrnchen (Citellus columbianus), dem ver-
mutlichen Zwischenwirte des infektiSsen Agens, rechnet man der
Kosten wegen auf tatkrkftige Mithilfe der Bevdlkerung.
Zur ungefkhren Sch&tzung der Anzahi der Zecken wird ein
Flanellstreifen wenigstens eine halbe Meile weit fiber das Land ge-
schleift und von Zeit zu Zeit wird festgestellt, was hiermit gefangen
ist. Auf diese Weise wurden systematische Untersuchungen vorge-
nommen zur Kl&rung bestimmter epidemiologischer Fragen: Wahrend
in dem westlichen Teile des genannten Talabschnittes das Fieber
endemisch ist, hat es sich nicht nach dem dstlichen Teile verbreiten
kdnnen. Vegetationsunterschiede bestehen hier nicht; wohl aber l&Bt
man auf dem Sstlichen fieberfreien Gebiete praktisch nur Schafe
weiden. — In dem westlichen Teile warden auf kultiviertem Lande
fast keine Zecken gefunden, dann folgte eine Zone bergaufwarts mit
sehr zahlreichen Zecken auf den Pferde- und GroBviehweiden.
Weiter oberhalb wird der Zeckenbestand wieder geringer; er betragt
hier dnrchschnittlich 7040 Zecken pro Quadratmeile. Noch hbher
folgt das sogenannte „Goat country**, wo nur Ziegen gehalten werden,
mit enorm viel Zecken, deren Anzahi auf Millionen pro Quadratmeile
gesch&tzt wird.
Nach einigen Experimenten scheinen die Zecken auf Schafen
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630
Verruga peruviana. — Pyosis tropica.
schlecht oder gar nicht fortznkommen. Man glanbt daher, durch Be*
giinstigung der Schafzncht nicht nnr sanit&re Wirknngen erzielen
zn kdnnen, sondern rechnet auch mit Qkonomischen Yorteilen. Verf.
halt aber noch weitere diesbeziigliche Experimente in grbfierem Mafi-
stabe fur notig, am za einem endgiiltigen Urteile za gelangen.
Sehr wertvoll ist der Abschnitt ttber die geographische Verbrei-
tang des Fiebers. Da Dermacentor andersoni and D. modestas anf
einem ungefahr 600000 Qaadratmeilen groflen and sehr diinn be*
volkertem Gebiete vorkommen, so ist man anf die leider recht
luckenhafte Morbiditatsstatistik angewiesen. Die Hauptfieberherde
liegen in den Staaten Idaho und Montana. AuBerdem sind Er-
krankangen yorgekommen in den Staaten: California, Colorado,
Nevada, Orgon, Utah, Washington and Wyoming.
Hermann Friese (Coblenz).
Ribeyro, Ramon E., Mackehenie, Daniel et Arce, Juli&n, Inocu-
labilidad de la verraga peruviana 4 los animales.
Primeras tentativas de immunizacibn en la verraga
peruviana. (Trabajos presentados al V. Congreso Medico Latino
Americano Lima 9—16 Nov. 1913.)
Verff. konnten die Verruga peruviana durch intratestikalare In-
jektion menschlichen Materials auf Eaninchen, durch intra* and
sabkutane Injektion auf Hunde, Ziegen, Hammel, Esel und Cebasaffen
iibertragen. Die Inknbationszeit schwankte je nach Tierart and In-
dividaum zwischen 8 and 22 Tagen. In einigen Fallen gelang die
Weitervlbertragung. Generalisierung der Erkrankung wurde nicht
beobachtet. Eine positive Impfung rief Immnnitat hervor.
Das Virns erwies sich als ziemlich labil. 24 staudiges Eintrocknen,
24stiindige Einwirkang von Glyzerin und halbsthndiges Erwarmen
auf 60° hoben die Infektiositat far Eaninchen auf. Mit dem so ab-
geschwkchten Virus liefi sich aber noch Immunitat gegen eine nach-
folgende virulente Infektion erzeugen. Kurt Meyer (Berlin).
Chalmers, A. J. and O’Farrell, W. R., Pyosis tropica in the
anglo - egyptian Sudan. (Journ. of trop. Med. and Hyg.
Vol. 16. 1913. p. 377.)
Literaturubersicht und Besprechung der Symptome und Bak-
teriologie der Pyosis tropica, einer nicht follikularen Hautkrank-
heit, bei der die Lasionen mit dicker gelber Kruste bedeckt sind.
Seit der ersten Beschreibung von Castellani auf Ceylon (1904)
sind nur noch Faile von Gabbi und Sabella (1912) aus Tripoli
berichtet. — Verff. sahen zwei Faile in Khartoum. Der Er-
reger ist dem Micrococcus pyogenes var. aureus ahnlich, aber nicht
mit demselben identisch. Er wird M. pyogenes var. tropicus
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Gundu. — Phagedanismus. — Bluteangende Insekten.
631
Chalmers andO’Farrell 1913 genannt. Die besten Behandlungs-
resultate warden mit einem Impfstoff von demselben Kokkenstamm
erzielt Miihlens (Hamburg).
Peiper, 0., Meningitis, Urinphlegmone, Gundu, Phage-
danism us. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 18. 1914. S. 306.)
Mitteil ungen aus dem Sewa- Hadji -Hospital in Daressalam:
1. 6 Meningitisfaile, von denen nur einer eine echte Meningitis
cerebrospinalis war; in 3 Fallen wurden Pneumokokken-
infektionen als Ursache nacbgewiesen; in 1 Falle handelte es
sich urn Pachymeningitis h&morrhagica. 2. Schwere Urinphleg¬
mone nach Gonorrhoe mit ausgedehnten HautzerstOrungen am Hoden-
sacke und Unterleibe. 3. Gundu-Fall aus dem Hinterlande von
Muansa. 4. Selbstamputation des linken Unterschenkels durch ein
tropisches phagedanisches Geschwur.
Miihlens (Hamburg).
Taylor, Frank H., A revision on the culicidae in the Mac-
leay museum, Sydney. (Proceed, of the Linnean Soc. of New
South Wales. Vol. 38. 1913. Part 4.)
Die Arbeit enthait eine kurze Beschreibung der Morphologic
nebst Angabe iiber das ortliche Vorkommen der Skuseschen Culi-
cidentypen, soweit sie im Macleayschen Museum der Universitat
Sydney vorhanden sind. Anschlieflend daran schiagt Verf. vor, Ano¬
pheles stigmaticus und A. atratipes zum Genus Pyretophorus, Culex
flavifrons und C. vittiger den Culicada zuzurechnen und der Grab-
hamia flavifrons von Theobald einen neuen Namen zu geben;
ferner wurde Culex linealis dem Genus Culicelsa, Culex atripes, die
von Stegomyia punctolateralis Theob. abzntrennen ist, dem Genus
Scutorayia zugeteilt. Baerthlein (Wiirzburg).
Taylor, Frank H., The culicidae of Australia. (Transactions
of the Entomological Society of London. 1914. March 31.)
Verf. bringt eine Fortsetzung seiner Beschreibung der australi-
schen Culiciden und schildert dabei 3 neue Arten und 17 neue
Unterarten (Species). Die neuen Spezies, deren Morphologie unter
Angabe von Ort und Zeit des Einfangens eingehend beschrieben wird,
gehoren folgenden Arten an: Calomyia, Grabhamia, Culicada, Leuco-
myia, Culicelsa, Caenocephalus, Chrysoconops, Dixomyia und Urano-
taenia. Baerthlein (Wurzburg).
Mansion,G., Les ph!6botomes europ6ens. (Bull.Soc.dePathol,
exot. T. 7. 1914. p. 584.)
In Europa kommen folgende Phlebotomusarten vor: Phi. papa-
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Schlangengift. — Pocken.
tasii Scop., Phi. perniciosus Newstead, Phi. minutus Rond., PhL niger-
rimus Newstead, Phi. Legeri n. sp. Letztere Art wnrde vom Yerf.
1913 auf Korsika festgestellt. Ausffihrliche Beschreibnng der Charak-
teristika der europaischen Arten. Gildemeister (Posen).
Acton, H. W. and Snowies, R., I. Dose of venom given in
nature by a cobra at a single bite. II. Dose of venom
given in nature by the Echis carinata at asingle bite.
(Ind. Journ. of med. Research. Vol. 1. 1914. p. 388 and 414.)
Eine erwachsene Cobra von uber 4 FuB L&nge hat durch-
schnittlich eine Giftmenge entsprechend etwa 120 mg Trockensubstanz.
Bei einem guten Bifi werden durchschnittlich 61 mg entleert und
60 mg bleiben zurfick. Die entsprechenden Zablen ffir Echis carinata
sind: total 18,8 mg, BiBmenge 13,3 mg; sie gibt also 10 /i* der Ge-
samtmenge. Mfihlens (Hamburg).
Walko, K., Uber prim&res Auftreten der Blattern im
Rachen und in den Luftwegen. (Prager med. Wochenschr.
Jg. 40. 1915. S. 125.)
Mitteilung dreier Falle von Variola, die schon wfihrend des In-
kubations- bzw. Prodromalstadiums ausgesprochene Schleimhautver-
finderungen im Gaumen und im Rachen zeigten.
Die Ansteckung im Inkubations- und Prodromalstadium ohne
aufiere Erkrankung geht wahrscheinlich von der bereits bestehenden
Schleimhauterkrankung aus, wobei das Blatternvirus beim Husten,
Niesen und Spucken in der Luft zerstfiubt und von dort eingeatmet
wird (Trfipfcheninfektion). A. Ghon (Prag).
Pascher, Infektion der Hand mit Cow-pox Variola-Vac¬
cina. (Dermatol. Wochenschr. Bd.58. 1914. S. 57.)
Beschreibung von 4 Fallen spontan ttbertragener Vaccineinfektion,
davon zwei an der Hand von originfiren Kuhpocken herrfihrend.
Schmitz (Greifswald).
Hlava, J., Uber die Ubertragbarkeit der Variola auf
Affen. (Casopis Cesk^ch 16kafuv. Vol. 53. 1914. 1188.)
Einige Ubertragungsversuche des Verf. sind fehlgeschlagen (z. B. bei
der Impfung des Blutes von der Frucht variolfiser Mtttter); bei der
Impfung der Erusten und des Pustelinhaltes traten jedoch immer
typische Exantheme auf. Die Virulenz wird durch Ubertragung auf
Affen vermindert Jar. Stuchlik (Zurich).
Schmidt, R., Theorie und Praxis der Variola. (Prager med.
Wochenschr. Jg. 40. 1915. S. 61.)
Zusammenfassende Ubersicht fiber die Atiologie der Variola und
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Pocken.
633
Tiber die ffihrenden differentialdiagnostischen Gesichtspunkte in Form
eines Fragebogens. Fiir die Behandlung der Variola erachtet Verf.
die lokale Behandlnng mit Jodtinktur nach C. S. R. Rock hi 11 einer
Uberprfifung wert. A. Ghon (Prag).
Pan], Uber einige notwendige Erganzungen der gegen-
wartigen fiblichen Art der Blatternerh ebnng. (Amts-
arzt. 1914. S. 194.)
Verf. yerlangt: 1. Die Erhebung des Impfzustandes des Erkrankten,
wobei nicht die Angaben des Betreffenden, sondern nur das Vor-
haudensein, bzw. Fehlen von Impf- bzw. Revaccinationsnarben fur
die Beurteilung mafigebend sein dfirfen. 2. Die Feststellnng der
Atiologie (Einschleppungsmoment). 3. Die ausffihrliche Anfnahme
des Status praesens mit genauester Schilderung des lokalen Krank-
heitshildes (des Exanthems nach Morphologie und Verteilung); wo
irgend nur mfiglich, sollte eine photographische Anfnahme der er-
krankten Person angefertigt werden. 4. Die Entnahme des Pustel-
inhalts und Einsendung an eine mit den Untersuchungsmethoden der
experimentellen Varioladiagnose genau vertrauten Anstalt unter den
gebotenen Vorsichten. Die Pustel wird mit einer Pr&pariernadel
oder der Ecke eines Deckgl&schens zart eroffnet und 2—3 chemisch
reine Objekttrager mit dem austretenden Pustel inhalt durch sanftes
Andrficken beschickt Die lufttrockenen Objekttrager werden in
eine eigens hierffir angefertigte kleine Blechkassette gebracht, die
ahnlich, wie dies fiir anderes infektioses Untersuchungsmaterial
fiblich ist, in ein ausgehbltes Holzklotzchen geschoben, versandbereit
gemacht und dem nachsten Postamte iibergeben wird. Fur jeden
einzelnen Fall mufi eine eigene signierte Kassette verwendet werden.
Eurze Daten fiber jeden Fall, die jedoch dem Untersuchungsmaterial
nicht beigepackt werden, sondern als Brief gleichzeitig an die Unter*
suchungsstelle zu senden wfiren, sind sehr erwfinscht. Die mikro-
skopische, hzw. tierexperimentelle Untersuchung und in einigen Fallen
die Photographie haben im Dienste der Sanitatspolizei bei der wirk-
samen Bekampfung der Blattern eine wichtige Rolle gespielt.
W. M. Wolf (Witzenhausen).
Joehmann, G., Uber die Diagnose der Pocken. (Virch. Arch.
Bd. 216. 1914. S. 380.)
Neben den vom Verf. auseinandergesetzten klinischen Unter*
scheidungsmerkmalen lassen sich in der Eruptions* und Suppurations-
periode auch biologische Momente zur Differentialdiagnose heranziehen.
Gelingt es, durch Verimpfung von Pustelinhalt auf die Hornhaut
eines Eaninchens nach 2—3 Tagen Guarnierische Kfirperchen
nachzuweisen, so spricht das mit Sicherheit fur die Diagnose Variola.
W. Gaehtgens (Hamburg).
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634
Pocken.
Klein, Alfred, Komplementbindung bei Variola. (Munch,
med. Wochenschr. 1914. S. 2270.) •
Das Serum Pockenkranker gibt Komplementbindung mit Pocken-
krusten als Antigen. Die Reaktion ist spezifisch. Sie tritt nicht
ein mit Impetigokrusten nnd nicht mit den zur Wassermannschen
Reaktion dienenden Extrakten.
Als Antigen sind eingetrocknete Pockenkrusten dem Pustelinlialt
sowie der Kuhpockenlymphe nberlegen.
Durch Kochen wird die antigene Wirkung der Pockenkrnsten
aufgehoben. Dies spricht dafiir, dad der Pockenerreger nicht bak-
terieller Natnr ist, da Bakterienantigene kochbest&ndig sind.
Kurt Meyer (Berlin).
t. Konschegg, Arthur, Komplementbindung bei Variola.
(Munch, med. Wochenschr. 1915. S. 4.)
Das Serum Pockenkranker enth< spezifische komplementbindende
Antikorper. Als Antigen bewahren sich am besten Kocbsalzextrakte
aus frischen Variolaborken. Animalische Lymphe gibt etwas schw&chere
Hemmung und reagiert spurweise auch mit normalem Serum. 1m
Gegensatze zu Bakterienantigenen wird die Wirksamkeit des Variola-
antigens durch Kochen vernicbtet.
Bei 2 Fallen von Varizellen fiel die Komplementbindung mit
Pockenantigen negativ aus. Es scheint hiernach mbglich, Variola
und Varizellen serologisch zu differenzieren.
Kurt Meyer (Berlin).
v. Konschegg, Arthur, Komplementbindung bei Variola.
(Wiener klin. Wochenschr. 1916. S. 442.)
Verf. erhielt bei der Untersuchung von 40 Seren von Pocken-
kranken positive Komplementbindung mit Kochsalzextrakten aus
Pustelborken als Antigen. Schon am ersten Tage der Erkrankung
war eine schwache Reaktion vorhanden, mit dem Fortschreiten der
Erkrankung nahm sie an Intensit&t zu, urn nach volliger Abborkung
wieder abzunehmen und endlich ganz zu verschwinden.
10 Kontrollsera, darunter solche mit positiver Wassermann-
scher Reaktion, reagierten mit dem Borkenextrakte negativ. Anderer-
seits gaben die Pockensera keine positive W a s s e r m a n n sche Reak¬
tion. Kurt Meyer (Berlin).
Paul, Gustav, Zur Differentialdiagnose der Variola und
der Varizellen. Die Erscheinungen an der vario-
lierten Hornhaut des Kaninchens und ihre fruhzeitige
Erkennung. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 75. 1915. S. 518.)
Die Kaninchenhornhaut ist nicht nur fur Vaccine-, sondern auch
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Pocken.
635
f&r Yariolavinis sehr empfindlich. Impft man die Kaninchenhornhant
mit Yariolamaterial, so entstehen nach 2—3 Tagen an ihr spezifische
Ver&nderungen, die als solche durch Behandlnng des ennkleierten
Bulbns mit Snblimatalkohol erkannt werden kOnnen. Die nach
Variolaimpfung auf der Hornhaut entstandenen kleinen Herdnekrosen
treten alsdann als kreideweifie Piinktchen nnd kreisrunde, z. T. kon-
fluierende Knftpfchen zutage. Dieses Ph&nomen soil far Variola (bzw.
Vaccine) so charakteristisch sein, daft man mit absolnter Sicherheit
schon makroskopisch die Varioladiagnose stellen kann. Bei Inokula-
tion von Varizellenmaterial fehlt die beschriebene Erscheinung voll-
kommen. Gildemeister (Posen).
t. Jaksch, B., Statistischer Beitrag zu den Erfolgen der
Schutzimpfung gegen Blattern. (Med.Klinik. 1915. S. 245.)
Von 13177 in den Jahren 1902—1912 an der Prager medizini-
scben Klinik aufgenommenen Kranken waren 12677 gegen Blattern
geimpft worden. Von ihnen erkrankten spkter an Blattern 438 =
3,45 Proz. Alle diese Kranken zeigten keine Blatternnarben; die
Erkranknng war also bei ihnen leicht verlaufen. Dagegen er¬
krankten yon 500 nicht Geimpften 358 = 71,6 Proz. Alle zeigten
Narben im Gesicht nnd znm Teil anch an Rnmpf nnd Extremit&ten.
Von 243 Erkrankungsfallen lied sich feststellen, wie lange Zeit
zwischen Impfnng nnd Erkrankung verlanfen war. Im 1. Jahre er¬
krankten 19, im 2.—5. Jahre 43, im 6.—9. Jahre 52, die ubrigen 139
nach 10 Jahren Oder spkter. Daraus geht heryor, dafi der Impf-
schutz hOchstens 10 Jahre dauert. Bei 9 der im ersten Jahre Er¬
krankten handelt es sich urn Individuen, die geimpft warden, weil
sie sich einer Blatterninfektion ausgesetzt hatten nnd daher vielleicht
schon infiziert waren. Bei den anderen 10 Fallen mud man eine
besondere Disposition annehmen, die ohne Impfnng sicher zn einer
schweren Erkranknng gefuhrt h&tte. Knrt Meyer (Berlin).
Raodnitz, R. W., Zur Revaccinationsfrage. (Prager med.
Wochenschr. Jg. 40. 1915. S. 130.)
Die Ssterreichischen Impfstoffe waren in der Zeit von November
1914 bis Jannar 1915 unverl&dlich nnd der Menge nach nicht ans-
reichend, was fur die kunftige Blatternstatistik wichtig ist.
Die Wiederimpfung ist fur gew5hnlich schon nach 5 Jahren er-
folgreich. Das Uberstehen anderer Infektionskrankheiten hebt den
Impfschutz mehr Oder weniger vollkommen auf, A. Ghon (Prag).
Collin, L6on, Vaccine en Nouvelle-Caledonie et aux
Loyalty. (Bull. Soc. de Pathol, exot. T. 7. 1914. p. 503.)
Eine in Australien und insbesondere in Sidney ausgebrochene
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636
Pocken.
Pockenepidemie gab Veranlassung zur Darchimpfang der Eingeborenen
von Neu-Kaledonien und der Loyalty-Inseln. Bericht iiber die Aus-
fdhmng nnd das Ergebnis dieser Impfungen.
Gildemeister (Posen).
Heyler, Uber generalisierte Vaccine. (Dermatol. Wochenscbr.
Bd. 58. 1914. S. 29.)
Nur von klinischem Interesse. Schmitz (Greifswald).
Ziffer, A., Diabetes mellitus nnd Impfung. (Deutsche med.
Wochenschr. 1915. S. 621.)
Bei der Wiederimpfung von 5 Diabetikern, znm Teil mit hohem
Zucker- und Azetongehalt im Urin, beobachtete Verf. keine un¬
gun stige Wirkung. In einem Falle ging sogar der Zuckergehalt nach
der Impfung von 9,4 auf 4 Proz. und weiterhin auf 2,5 Proz. hinunter.
Kurt Meyer (Berlin).
Eichhorst, Hermann, Uber Diabetes mellitus im AnschluB
an Vaccination. (Med. Klinik. 1915. S. 303.)
Bei einem bis dahin gesunden Manne entwickelte sich im An-
schlusse an die Pockenschutzimpfung, die unter starken, fieberhaften
Entziindungserscheinungen verlaufen war, ein schwerer Diabetes, der
in 2 Monaten znm Tode fiihrte. Verf. halt einen urskchlichen Zu-
sammenhang fur nicht unwahrscheinlich. Kurt Meyer (Berlin).
Voigt, L., Uber Diabetes mellitus und Impfung. Erwide-
rung an Herrn Prof. Hermann Eichhorst. (Deutschemed.
Wochenschr. 1915. S. 431.)
Verf. wendet sich mit groBer Sch&rfe gegen die Eichhorst-
sche Mitteilung, die in bedauerlicher Weise den Impfgegnern Waffen
in die Hand liefere. Zweifellos h&tte in dem von ihm beschriebenen
Falle der Diabetes schon vor der Impfung bestanden. Die von ihm
aus der Literatur angefuhrten Falle von Impfschaden hielten einer
Kritik ebenfalls nicht stand. Kurt Meyer (Berlin).
Hlava, J., Uber Pocken. (Casopis cesk^ch 16 kafuv. Vol. 58. 1914.
p. 1256.)
Verf. prlifte die Angaben von For net, daB man durch Atheri-
sieren die Vaccine aller Keime nnd Bakterien befreien kann, nach,
konnte sie aber nicht bestatigen. Er ist der Meinung, daB in einigen
Fallen wohl keimfreie Vaccine erzielt werden kann, die Methode ist
jedoch sehr langwierig und nicht verlaBlich. Am besten bewahrte
sich die „Etappenmethode“ des Tierexperimentes, deren einen kon-
kreten Fall Verf. in vorliegender Mitteilung beschreibt.
Jar. Stuchlik (Zurich).
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Pocken.
637
flammerschmidt, Johann, Verwendung von Tierkohle bei
Vaccineuntersuchungen. (Wiener klin. Wochenschr. 1915.
S. 414.)
Tierkohle ubt eine kr&ftig adsorbierende Wirknng anf Pocken-
vaccine ans. Ans Berkefeld- Oder Asbestfllterfiltraten von Pocken-
pnstelverreibnngen in Eochsalzlftsung, die wegen der groflen Ver-
dunnung des Virus bei Verimpfung anf die Kaninchenkornea keine
Reaktion hervorrufen, nimmt Tierkohle das Virus auf, so da£ sie auf
der Eaninchenhornhaut und der Haut des Ealbes die typische Impf-
reaktion auslOst.
In den Organen von Eaninchen, denen 8—10 Tage zuvor Vaccine
intravenbs injiziert war, lieB sich auch durch Adsorption an Tier¬
kohle kein Virus mehr nachweisen. Eurt Meyer (Berlin).
Steinhardt, Edna and Grand, Marie, Studies on the cultiva¬
tion of the virus of vaccinia. III. With a note on the
glycerin resistance of various organisms. (Journ. of
infect. Diseases. Vol. 16. 1915. p. 205.)
VerflF. stellten Eulturversuche mit Vaccinevirus an, das in der
frtiher von ihnen beschriebenen Weise durch Glyzerin Oder Earbol
von Begleitbakterien und durch nachfolgende Dialyse von den Des-
infizientien befreit war. Die verschiedensten Eulturverfahren wurden
angewandt. In keinem Falle liefi sich eine Vermehrung des .Virus
feststellen, wenn es auch langere Zeit wirksam blieb.
Versuche fiber die Widerstandsfahigkeit bekannter Mikroorganis-
men gegentiber der Einwirkung von Glyzerin in der Ealte ergaben,
daB Tuberkelbazillen mindestens 50, Staphylokokken und Colibazillen
30—40 Tage am Leben blieben, w&hrend Typhusbazillen nicht langer
als 6 Tage uberlebten. Eulturen von Spirochaete pallida wurden
schon in 3 Tagen abgetotet. Eurt Meyer (Berlin).
v. Prowazek, S. und Miyaji, S., Weitere Untersuchungen
fiber das Vaccinevirus. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 75.1914.
S. 144.)
Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen fassen die Verff. folgender-
mafien zusammen:
1. Vaccinevirus wird durch Pepsinsalzs&ure in weitgehendem
MaBe verSndert, dagegen nicht durch Trypsin, das sich fur eine
Isolierung des Virus vom Eorneaepithel eignet.
2. Glyzerinlymphe reduzierte Methylenblau und Azur II bei 37° C
stark, weniger stark bei Zimmertemperatur im Dunklen. Glyzerin
schadigt das Virus anscheinend nicht in aufierordentlichem MaBe.
3. Vaccinevirus wird vom Eaninchen intraperitoneal in kurzer
Zeit vernichtet. Schafft man vorher in der Bauchh5hle ein Exsudat,
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638
Pocken. — Schafpocken.
so phagocytieren zwar die Leakocyten das Vims, vernichten es aber
nicht vollstandig. In vitro kfinnen diese Experimente nicht wieder-
holt werden.
4. Hodenimpfungen sind fiir ein experimentelles Arbeiten in
Ubereinstimmung mit Henseval nnd Paschen sebr zn empfehlen.
In den Samenzellen werden die Archoplasmen durch die Einffihrung
des Virus nicht verfindert.
5. Das Guarnierische Ph&nomen wird nicht durch mit Qalle,
Nentralrot (Sonnenlicht) sowie Warme abgetotete Vaccine erzeugt
und ist demnach nur eine Reaktion auf lebendes Virus.
6. Nach einer gewissen Zeit konnen immune Kornea- und
immune Kaninchenhaute unter Umstanden nur das Eorneavims, nicht
aber das Glyzerinvirus (Lymphe and glyzerinierte Vaccinekornea) ab-
toten. Durch das Glyzerin werden wahrscheinlich andere „Modifi-
kationen" des Virus geschaffen bzw. verandert, das Glyzerin, die
Parasitizidie der Immunkornea. Serienversuche sind erwfinscht.
7. Nach einer kornealen und kutanen Impfung, sowie Zweit-
impfung treten im Serum der Kaninchen keine zun&chst mit unseren
Hilfsmitteln nachweisbaren Immunkorper auf.
8. Durch Injektion von Milzbrei und Hautemulsion der nach 7.
behandelten Kaninchen konnte im ersten Falle keine, im letzten
Falle erst nach einer Hautimpfung eine Korneaimmunit&t erzielt
werden.
9. Kaninchencorneae, die mit Emulsionen von Komeavims -f-
immuner Kornea behandelt warden, sind, sofern vorher nicht ein
Guarnierisches Phanomen auftrat, mit Erfolg vacciniert worden.
10. Verscbiedene Versuche zur Theorie des flautorganvirus
(Dermatropismus Lipschiitz) sind angestellt worden.
11. Morphologic des Virus. Gildemeister (Posen).
Przibram, Karl, Bemerkung zu S. v. Prowazeks Arbeit:
„Weitere Untersuchungen fiber das Vaccinevirus.“
(C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 75. 1914. S. 158.)
Nach den Prowazekschen Versuchen und den Berechnungen
des Verf. liegt keine Ursache vor, den Elementarkfirperchen in Kinder-
lymphe aufier der Brownschen Bewegung noch eine Eigenbewegung
zuzuschreiben. Gildemeister (Posen).
Bridr6, J. et Boquet, A., L’importation en France des
moutons algeriens et la protection des troupeaux
mfitropolitains contre la clavel6e. (Bull. Soc. de Pathol,
exot. T. 7. 1914. p. 506.)
Die Schutzimpfung mit sensibilisiertem Schafpocken vims, die in
Algier bisher an 2300000 Schafen durchgefuhrt worden .ist, hat sich
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Lepra.
639
als sehr wirksam erwiesen. Im Jahre 1913 warden von Algier nach
Frankreich 1300000 Schafe importiert, die mit sensibilisiertem Virus
geimpft waren. Von diesen warden bei ihrer Ankunft in Frankreich
nnr 13 als pockenverd&chtig bezeichnet, w&hrend in fruheren Jahren,
in denen mit nnvorbehandeltem Virus bzw. mit Serum geimpft worden
war, die Zahl der beanstandeten Tiere wesentlicb grfifler war.
Gildemeister (Posen).
Jeanselme, E., De l’ur6thrite 16p reuse. (Bull. Soc. de Pathol,
exot. T. 7. 1914. p. 557.)
Bei einem 55jahrigen Manne, der seit 15 Jahren an Lepra litt,
hatten sich an der Gians penis verschiedene Leprome gebildet. Ein
Lepraknoten war neu am Orificium urethrae entstanden and verengte
die Harnrfihre derart, dafl das Urinieren stark erschwert war. Auf
Druck entleerte sich aus der Harnrbhre eine eiterige Flfissigkeit, die
stark mit Leprabazillen durchsetzte Eiterzellen enthielt.
Gildemeister (Posen).
Blanquier, H., La 16pre dans le cercle de Touba (Cote
d’Ivoire). (Bull. Soc. de Pathol, exot. T. 7. 1914. p.559.)
Lepra ist in dem genannten Gebiete sehr verbreitet; die einzelnen
Orte sind nicht gleich stark befallen. Die Infektion erfolgt nach
Ansicht des Verf. z. T. intrauterin bzw. in der frfihesten Eindheit
durch die Mutter, z. T. wird sie begiinstigt durch die unter den Ein*
geborenen stark verbreitete Er&tze. Gildemeister (Posen).
Blaschko, A., Eann uns die Lepra in den russischen Ost-
seeprovinzen gef&hrlich werden? (Deutsche med. Wochen-
schr. 1915. S. 658.)
Verf. weist auf die ziemlich bedeutende Verbreitung hin, die die
Lepra in den russischen Ostseeprovinzen hat. Erst in den letzten
Jahren ist infolge energischerer Mafinahmen die Erkrankung im
Ruckgange begriffen.
Obgleich die Ubertragungsgefahr sicher nur sehr gering ist, so
darf sie doch nicht vernachlassigt werden. Selbst eine ganz geringe
Zahl von Infektionen kann bei der verschiedenartigen Herkunft der
Soldaten den Anlafi zur Verschleppung der Lepra fiber ganz Deutsch¬
land geben, zumal bei der langen Inkubationszeit, der langsamen
Entwicklung der Erankheit and der Schwierigkeit der Diagnose im
Beginn die Erkrankung lange unerkannt bleiben and daher weiter
fibertragen werden kann.
So lange fiber die Bedingungen der Ubertragung nichts bekannt
ist, kfinnen natfirlich sichere Verhtitungsmafiregeln nicht getroffen
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640
Lepra.
werden. Da es nicht unmSglich ist, dafi auch die Lepra durch blut-
saugende Parasiten ubertragen wird, so ist das Vorkommen solcher
Parasiten moglichst einzud&mmen. AuBerdem sollen die Truppen in
Hausern, wo Leprakranke gewohnt haben, wie durch die Ortsbe-
horden Oder Ortsarzte festznstellen ware, nicht Qnartier nebmen.
Kurt Meyer (Berlin).
Fambri, Helene, Pathologisch-anatomische Beobachtnngen
iiber einen Fall von Lepra universalis. (Virch. Arch.
Bd. 218. 1914. S. 272.)
Beschreibung eines Falles von Lepra universalis mit multiplen,
sicher reinen Lokalisationen in der Lunge, kombiniert mit genitalen
Lasionen, in denen mit grofier Wahrscheinlichkeit der Hansensche
Bazillns mit dem Kochschen vergesellschaftet war. Daneben fanden
sich Lokalisationen in der Milz, im Knochenmark und im Peritoneum,
bei denen die Untersuchungsergebnisse weder zur Annahme noch zur
Ausschliefiung der Mischform berechtigten.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Anting, Uber das Erhaltenbleiben der Leprabazillen in
der verwesenden Leiche. (Dermatol. Wochenschr. Bd. 58.
1914. Erganzungsh. S. 1.)
Verf. entnahm auf der Insel Molokai von einer Leiche eines
2V 4 Monate vorher verstorbenen LeprSsen Material. Es konnten
gleich danach, sowie auch nachdem das Material ungefahr 6 Monate
danach total verfault war, Leprabazillen in grofier Anzahl und gater
Farbbarkeit nachgewiesen werden. AuBerdem zeigte sich ein nicht
saurefester, in netzformigen Faden wachsender Mikroorganismus.
Schmitz (Greifswald).
Leboenf, A., Observations relatives an traitement de la
16pre et notamment k Faction tr6s favorable exerc6e
par l’huile Chaulmoogra chez les Canaques de l’archi-
pel Cal6donien. (Bull. Soc. de Pathol, exot. T. 7. 1914. p.535.)
Verf. berichtet iiber die mit verschiedenen Mitteln, Chaulmoograbl,
Jod, Jodoform, Karbolsaure, Kohlensaure, bei der Behandlung der
Lepra gemachten Erfahrungen. Giinstig beurteilt wird die Wirkung
des ChaulmoograQls, auch das Jodkali zeitigte bei langer Yerabfolgung
bemerkenswerte Erfolge. Jodoform allein gegeben erwies sich als
unwirksam. Gildemeister (Posen).
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Centralblatt ffir Bakteriologie etc. I. AM. Referate.
■■ Bd. 63. No. 21.--
Ausgegeben am 14. September 1915.
Pest, Cholera, Fleckfieber, Gelbfleber.
Landsteiner, K., Atiologie nnd fitiologische Therapie der
Pest. — Vortrfige fiber Epidemiologie. (Wien.med.Wochen-
schr. 1914. S. 2221.)
Zusammenfassender Vortrag. W. Gaehtgens (Hamburg).
Tello, J. Francisco y Falco, Antonio Ruiz, La peste bubo-
nica en la zona de inflnencia espafiola en Marrnecos.
(Boletin del Instit nacional de Higiene de Alfonso XI1L Vol. 10.
1914. p. 97.)
Verff. berichten fiber zwei kleine Pestepidemien, die im Herbst
1913 in Spanisch-Marokko, die eine in dem Truppenlager yon Al-
cazarqnivir in der Nfihe von Larache, die andere in Larache selbst,
beobachtet wurden. Beiden Epidemien war ein Rattensterben voraus-
gegangen. Uber den Weg der Einschleppnng lied sich nichts fest-
stellen. Jedenfalls war sie ans Franzosisch-Marokko erfolgt, wo in
den letzten Jahren wiederholt Pestepidemien geherrscht hatten.
Die Epidemien verliefen relativ gfinstig: 26 Proz. Mortality bei
der ersten, die nnr spanische Soldaten betraf, 45,4 Proz. bei der
zweiten, nnd zwar 15 Proz. bei den Europfiern, 89 Proz. bei den
Manren. Therapentisch wurde Pestsernm ans dem Sachsischen Serum-
institut, anscheinend mit Erfolg, intravenfis gegeben. Prophylaktisch
warden Impfangen mit Pestvaccine vorgenommen, allerdings erst als
die Epidemien sebon spontan im Verloschen waren.
Kurt Meyer (Berlin).
Swellengrebel, N. H. nnd Hoesen, N. W., Uber das Vor-
kommen von Rattenpest ohne Menschenpest in „klan-
destinen u Herden. (Zeitschr. f. Hyg. n. Infektionskrankh.
Bd. 79. 1915. 8. 436.)
Verff. fuhren eine Reibe von Arbeiten an, deren Antoren be-
weisen wollen, dafi die Bubonenpest (bei Pestpnenmonie spielt Uber-
tragnng von Menscb zn Menscb die Hanptrolle) ohne Vermittlnng
der Rattenpest entstehen kann, nnd dafi folglich bei der Yersehleppnng
der Benlenpest, ebenso wie bei der Lnngenpest der Mensch nnd nicht
die Ratte die Hanptrolle spielt. Demgegenfiber bringen Verff. eine
Reibe von Beobachtnngen, angestellt wahrend der seit 1911 in Ost-
Erste Abt. Ref. Bd. 68. So. 21. 41
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642
Pest.
Java herrschenden Pestepidemie, welche zeigen, dafi Rattenpest
l&ngere Zeit ohne Menschenpest und oline auffalliges Rattensterben
bestehen kann.
Die Rattenpest besteht aber anch nach dem Verschwinden einer
Epidemie ofters fort und bildet so eine (oft unbeachtete) Gefahr fur
die betreffende Gegend.
Die Angaben fiber Vorkommen von Rattenpest ohne Menschen¬
pest sind daranf zurfickzufuhren, dafl man nach einem aufffilligen
Rattensterben vergeblich suchte Oder dafi man sich auf die patho-
logisch-anatomische (bzw. bakteriologische) Untersuchung der ein-
gefangenen Ratten (oder anderer Nagetiere) beschrankte, ohne auf
die beim Abbrechen der Hauser gefundenen Rattenleichen, auf die
Rattenflfihe und auf die anscheinend gesunden Ratten zu achten.
Menschenpest im Anschlufi an Rattenpest wird, abgesehen von
unberechenbaren Zust&nden, bedingt durch die Zahl der Flfihe, die
zu einem bestimmten Zeitpunkte frei werden, und durch die Zahl
der lebenden Ratten, die zu gleicher Zeit zur Anfnahme der Flfihe
bereit sind. 1st die erste Zahl grofi und die zweite klein, so sind
die Bedingungen zum Auftreten der Menschenpest giinstig.
Fehlen der Menschenpest in von Rattenpest befallenen euro-
p&ischen H&fen ist erklfirlich durch Uberwiegen der M. norvegicus
und die Seltenheit der Ratten in den menschlichen Wohnungen.
S chi 11 (Dresden).
Swellengrebel, N. H., Uber die Zahl der Flfihe der Ratten
Ost-Javas und die Bedeutung des Parallelismus von
F18he- und Pestkurven. (Ebenda. S. 492.)
Verf. stellte in Dfirfern der zu untersuchenden Distrikte Ratten-
fallen auf, brachte sie in Leinwands&cken ins Laboratorium, narkoti-
sierte die Ratten raittels Chloroform und befreite sie mit einem
Haarkamm von den gleichfalls narkotisierten F15hen, welche ebenso
wie die im Leinwandsack befindlichen gezkhlt warden. Es kamen
die echte Hausratte (Mas rattus griseiventer Bonhote und Mus con-
color Blyth), die Feldratte (Mus rattus diardii Jentick) und an einigen
Orten auch Mus norvegicus L. zur Untersuchung. Die gefangenen
Flfihe gehfirten meistens zu der Art Xenopsylla cheopis; weit seltener
wurde Pygiopsylla ahalae gefunden.
Die Flohzahl der Ratten wies zeitliche Schwankungen auf,
welche in den anscheinend pestfreien Distrikten im allgemeinen
weniger ausgepragt erschienen als in den pestverseuchten. Diese
Schwankungen zeigten nur in den pestfreien Bezirken gewisse Be-
ziehungen zu den klimatischen Verhftltnissen und verliefen in den
pestverseuchten Bezirken oft (nicht immer) parallel mit den Schwan¬
kungen der Pestepidemie.
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bv Google
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Peat.
643
Die Ansicht der britisch-indischen Pestkommission, das j&hrliche
Auftreten der Pestepizootie (und dadurch auch der Pestepidemie) sei
bedingt durch die periodische Flohzahl, will Yerf. nicht kriti-
sieren, betont vielmehr, dafi auch in Java ein solcher Zusammen-
hang oft zn beobachten war, meint aber, manches deute daranf hin,
dafi die Steigerung der Flohzahl nicht die Ursache, sondern die
Folge der Epizootic war, bedingt dnrch die sekund&re Konzentration.
Ganz unabhangig von der Verbreitung der Pestepizootie war die
normale (d. h. die nicht dnrch sekund&re Konzentration erhOhte)
Flohzahl auf Java in verschiedenen Orten sehr nngleich. Viel-
leicht liegt darin der Grand, dafi verschiedene Bezirke so ungleich
schwer von Pest befallen warden. Verf. verweist dabei anf das
floharme Snrabeya mit unbedentender Pest trotz ihres Anftretens
seit 1911 and den Flohreichtum des schwer befallenen Kediris und
anf den pestfreien Distrikt Ngantang in dem sonst stark verseuchten
Kreise Melang, wo die eingeschleppte Pest nur 15 Opfer forderte
and nach 5 Monaten wieder verschwand. Verf. ist hberzengt, dafi
die normale Flohzahl nicht der einzige, aber doch ein beachtens-
werter Faktor far die Intensit&t der Pest sei. Schill (Dresden).
Ilvento, A. e Mazzitelli, M., Esistenza del bacillo pestoso
nell’organismo senza sintomi clinici. (Riforma Medica.
1914. No. 13.)
Es sind bis jetzt keine Falle von Pest ohne klinische Symptome
bekannt; die Yerff. beschreiben eine Zahl von spezifischer Polyadeno-
pathie, die nur ans reinem Znfall diagnostiziert wnrde.
Ein junger Mann, der mit einem Pestkranken znsammengewohnt
hatte, wies nur eine Schwellung der Leisten- und Achseldrfisen auf;
die Dr&sen waren bohnengrofi, verschiebbar, schmerzlos. Der All-
gemeinzustand war keineswegs gestSrt. Nach einigen Wochen trat
infolge Anstrengung ganz leichtes Fieber anf; der Drfisenbefund war
derselbe wie fruher. Es wurde die Panktion einer geschwollenen
Druse ausgeffihrt und der Saft untersucht; in demselben waren
mehrere Kokkobazillen mit bipolarer F&rbung nachweisbar, anf Agar
und Bonillon entwickelten sich nach 48 Stunden schwache Kulturen
von Pestbazillen. In den verschiedenen Ex- und Sekreten des
Patienten waren keine verdftchtigen Keime nachweisbar. Das Fieber
sank innerhalb 24 Stunden auf die Norm znrftck; das Yolumen der
Driisen blieb unverkndert. Man kann hier also von einem gesunden
Pestbazillentr&ger sprechen. K. Ruhl (Turin).
Markl, Jaromir Gottlieb, Zur Frage der Mutation bei Pest¬
bazillen. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 74. 1914. S. 529.)
Verf. beobachtete, dafi die Pestkolonien auf der Agarplatte, auf
41*
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644
Pest.
der sie zan&chst durchgehend denselben Kolonietypus aufweisen, in»
Laufe weiterer Beobachtung verschiedene Formen annehmen kdnnen.
Die alsdann entstehenden Kolonietypen zeigen keine erbliche Kon¬
stanz, es entsteht bei Verimpfung auf frischen Agar immer der
Grundtypus. Verf. bezeichnet die beobachteten Erscheinnngen als
Modifikation. Gildemeister (Posen).
Dndtschenko, J. 8 ., Uber die Bedingnngen, welche Pol-
f&rbnng, Polymorphismas nnd eine eigentumliche
Art yon Involutionsformen bei den pest&hnlichen
Bazillen hervorrufen. (Ebenda. Bd. 75. 1914. S. 264.)
Das weitere Studium der Kulturen eines vom Verf. aus den
Leichen yon weifien Ratten isolierten Bazillns, der anscheinend dem
Pfeifferschen Eapselbazillns sehr nahe steht, bei weifien Ratten
eine sehr langwierige Lungenentzimdung mit Umwandlung ganzer
Longenlappen in S&cke mit dichtem, rahmartigem Inhalt hervorruft
nnd bei mit Reinknltnr infizierten weifien Mansen eine akut ver-
lanfehde, in 3—5 Tagen zum Tode fhhrende Septik&mie erzengt,
ergab folgendes.
Unter gunstigen Entwicklnngsbedingnngen zeigt der Bazillns ein
leicht nachweisbares, sehr zart kontnriertes Ezo* nnd Endoplasma.
Beim Anftreten yon nngunstigen Entwickl ungsverh<nissen im
Medium bildet das Ezoplasma mit seinen anfieren Teilen eine feste
Eapsel, die einerseits dem Mikroben als Selbstschntzwerkzeng dient
und andererseits wahrscheinlich dnrch eintretende Anisotonie zwischen
dem zelloiaren Inhalt nnd dem Medium eine znnehmende Erhbhung
des intrazellnlaren Drnckes bewirkt. Diese DrnckerhShnng fuhrt
einerseits znr Bildnng yon anfgetriebenen, erweiterten und ver-
schiedenartig lang gezogenen Formen der Bazillenzelle, andererseits
znr Verdr&ngung des Endoplasmas nach den Polen der oyalen Zelle,
wo bei fortdauerndem intrazellnlkren Druck verschiedene mifigestaltete
Fignren des Endoplasmas (Deformationen) entstehen. Dnrch das Vor-
handensein von znnehmendem intrazellnlaren Druck im Bazillns lassen
sich anch alle verschiedenartigen Veranderungen der Form dieses
Bazillns im ganzen, also die sog. Involutionsformen, erklaren.
Die unter nngunstigen Lebensverhaitnissen vor sich gehende
Kapselbildung, der gewOhnlich daranf eintretende Stillstand der
Teilnng des Endoplasmas nnd das Anftreten yon znnehmendem
intrazellnlaren Druck sind nach Ansicht des Verf. diejenigen Momente,
die bei dem betreffenden Mikroben, yielleicht anch bei anderen hierzu
gehdrigen Mikroben, znr Bildnng von Polfarbnng, zum Polymorphismas
nnd zu verschiedenen Involutionsformen fuhren.
Gildemeister (Posen).
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Pest.
645
Berlin, H., Die Serodiagnose der Pest mit Hilfe der
Pr&zipitationsmethode nach AscolL (Ebenda. S.467.)
In den Organen von an Pest eingegangenen Tieren, sowohl bei
knnstlicher wie bei natiirlicher Infektion, lSBt sich dnrch Extraktion
mittels Eochens mit physiologischer Kochsalzldsung ein Pr&zipitinogen
nachweisen, das bei Unterschichtnng mit Pestsernm an der Beriihrnngs*
stelle einen grauweifien Trubungsring bildet
Diese Reaktion tritt sowohl bei frischen wie bei fanlen Organen
anf, bei letzteren jedoch weniger regelm&fiig.
Die Intensit&t der Trubung ist im allgemeinen abhangig von
der Menge der in den Organen entbaltenen Pestbazillen.
Znr Anstellnng der Reaktion ist die Verwendung konzentrierten
Serums nnd konzentrierter Extrakte nbtig, weil Verd&nnungen leicht
negative Oder zweifelhafte Resultate ergeben.
Die Reaktion fallt znweilen auch positiv ans, wenn an Stelle
der ans Pestorganen hergestellten Extrakte solche ans Normalorganen
mit Pestsernm znsammengebracht werden.
Anch nach l&ngerer Anfbewahrnng in Formalin Oder Alkohol
liefern pestbazillenhaltige Organe positive Pr&zipitinreaktion.
Die bakteriologischen Methoden znr FeststeUnng der Pest kbnnen
nicht entbehrt werden, die Pr&zipitation kann nnr ein Untersthtznngs-
mittel f&r dieselben bedenten. Qildemeister (Posen).
Martini, Erich, Mafiregeln gegen die Lnngenpest. (Deutsche
med. Wochenschr. 1915. S. 12.)
Da bei Rekonvaleszenten nach Lnngenpest noch lange Zeit
virulente Pestbazillen mit dem Spntnm ansgeschieden werden, da
ferner bei Ratten eine chronische, sich iiber mehrere Wochen hin-
ziehende Form der Pest vorkommt, so ist die Gefahr einer Ein-
schleppnng der Pest nicht ganz nnberucksichtigt zn lassen.
Die Hanptsache ist die Erkennnng des ersten Falls. 1st der
Verdacht erst anfgetancht, so bereitet die bakteriologische Diagnose
keine Schwierigkeit.
Die Absondernngen, in erster Linie der Auswurf, ferner Raume
nnd Sachen mtissen desinfiziert werden.
Alle mit dem Kranken in Beruhraog kommenden Personen miissen
znnachst dnrch hohe Dosen Pestserum passiv immnnisiert werden.
Gleichzeitig empfiehlt sich die aktive Immunisierung mit abgetbteter
Pestagarknltnr.
Sodann sind Gesichtsmasken, bestehend ans Verbandmnll in vier-
bis achtfacher Lage mit einer Einlage von entfetteter Watte, vor
Mnnd und Nase zn tragen. Die Angen werden am einfachsten dnrch
Motorbrille geschiitzt. Uber Kopf und Gesicht wird eine Leinen-
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646
Cholera.
kapuze, fiber den Anzug ein Mantel getragen. Hande und Ffifie
werden durch Gummihandsclmhe und -stiefel geschfitzt.
Die Leichen werden am besten verbrannt, um eine Verschleppung
durch Ratten zu verhindern. Kurt Meyer (Berlin).
v. Jaksch, R., Uber Cholera. (Prag. med. Wochenschr. Jg. 39.
1914. S. 531.)
Ubersichtliche Darstellung der wichtigsten Tatsachen aus der
Atiologie, Pathologie, Prognose, Diagnose, Prophylaxe und Therapie.
A. Ghon (Prag).
Paltanf, R., Cholera. — Vortrage fiber Epidemiologie.
(Wien. med. Wochenschr. 1914. S. 2188.)
Zusammenfassender Vortrag fiber Atiologie, Epidemiologie und
Prophylaxe der Cholera. W. Gaehtgens (Hamburg).
Bniwid, Odo und Arzt, Leopold, Uber Cholera asiatica. (Wien,
klin. Wochenschr. 1914. S. 1583.)
Ende Oktober kamen die ersten Choleraffille in Krakau zur Ein-
lieferung. Die Mortalitfit betrug etwa 25 Proz. In Anbetracht der
groflen Strapazen, die die Soldaten monatelang durchgemacht batten,
und der mangelhaften Transportverhaltnisse ist diese als gfinstig an-
zusehen. Die Todesfalle betrafen fast ausschliefilich Ffille, die schon
in schwerstem Zustande eingeliefert wurden.
Die bakteriologische Untersucbung jedes Falles ist unbedingt
notwendig. Es kommen schwere, durchaus cholerafihnliche Durchfalle
yor, die nicht durch Choleravibrionen horyorgerufen sind.
Ffir die Untersuchung von Krankheitsffillen scheint die Anreiche-
rung auf Peptonwasser ttberflfissig zu sein. Gute Dienste leistete
der Dieudonn6-Agar, besonders in der Modiiikation von Esch.
Besonders empfehlen Verff. aber die Verwendung der stark alkali*
schen Agarplatte. Unentbehrlich ist in jedem Falle die Agglutination.
Von Mischinfektionen sahen Verff. dreimal die Kombination von
Cholera und Dysenterie, einmal die von Typhus und Cholera.
Ein Urteil fiber den prophylaktischen Wert der Choleravaccina-
tion ist noch nicht moglich. Ernste Folgen der Impfung wurden
nicht beobachtet, nur in 3 Fallen Durchfall und Fieber. Eine
negative Phase scheint nicht zu bestehen. Falle, in denen die Imp¬
fung kurz vor Oder sogar nach der Infektion ausgefuhrt wurde,
nahmen einen gfinstigen Verlauf. Kurt Meyer (Berlin)
Doerr, R. und Weinfurter, F., Ein Fall von kombinierter
Infektion mit Typhusbazillen und Choleravibrionen.
(Wien. klin. Wochenschr. 1914. S. 1614.)
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Cholera.
647
Bei einem Typhuskranken entwickelte sich 14 Tage nach der
Aufnahme unter Temperaturabfall ein typischer Choleraanfall, dem
der Patient erlag. Ans der Leiche warden Typhus- and Cholera-
bakterien gezfichtet.
Unklar ist, wo der Patient sich mit Cholera infizierte, da in dem
betreffenden Spitale keine Cholerafaile lagen. Entweder handelte es
sich nm einen VibrionentrSger, bei dem die Vibrionen erst dnrch den
typhbsen Prozefi die nfltige Virulenz gewannen Oder in der krankhaft
veranderten Darmschleimhaut eine geeignete Eintrittspforte fanden.
Oder der Kranke hatte sich bereits aufierhalb des Lazaretts mit
Cholera infiziert, der Ausbruch der Choleraerkranknng war aber durch
den Typhus hintangehalten worden. Beispiele derartiger Unter-
drtickungen eines Infektionsprozesses durch einen zweiten sind be-
kannt. Kurt Meyer (Berlin).
Schopf, Die Wiener Donaulander als Einlaufspforte der
Cholera. (Amtsarzt. 1914. S. 231.)
Die Assanierung der Wiener Donaulander ist nicht allein die
notwendige Voraussetzung einer wirksamen Cholerabekampfung, sie
ist schon aus allgemein hygienischen Grunden erforderlich.
W. M. Wolf (Witzenhausen).
▼on Miillero, Karl, Sanitare Verhaltnisse in Adrianopel
nach dem Falle der Stadt. (Militarmedizin u. arztl. Kriegs-
wissensch. 11. Heft. Militargesundheitspflege und Heeresseuchen.
Wien u. Leipzig [Josef Safar] 1914. S. 241.)
Die Angaben sttttzen sich auf eigene Beobachtungen und person-
liche Mitteilungen. Der erste Cholerafall trat Mitte Dezember auf.
Nach der Ableitung der Wasserleitung durch die Bulgaren warden
die anfangs giinstigen Gesundheitsverhaitnisse immer schlechter.- Als
Trinkwasser diente das verseuchte Tundschawasser. Der Unterleibs-
typhus bildete 10 Proz. des Krankenbestandes. Bei den religiosen
Gebrauchen der Mohammedaner war in der Zivilbevblkerung eine er-
folgreiche Seuchenbekampfung nicht durchfiihrbar. Verf. halt einen
guten Internisten mit ausreichenden bakteriologischen Kenntnissen
fur den Krieg ebenso wichtig wie den Chirurgen.
Sachs-Miike (Allenstein).
Wolter, Uber die Bolle der Kontaktinfektion in der
Epidemiologie der Cholera. (Berl. klin. Wochenschr. 1914.
S. 1621.)
Aus verschiedenen Grunden kommt Verf. zu dem Schlusse, daB
im Balkankriege 1912 nicht die Kontaktinfektion die Hauptrolle in
der Weiterverbreitung der Cholera gespielt habe, sondern glaubt in
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648
Cholera.
der ganzen Seuchenausbreitung wieder eioe Bestatigang der P e 11 e n -
koferschen lokalistischen Theorie erblicken za diirfen.
Besonders die Tatsache, daB die Cholera in der hygienisch gut
versorgten Stadt Sofia keinen Boden fassen konnte, trotzdem sie dort
dauemd eingeschleppt wurde, deutet Verf. in seinem Sinne.
Die Arzteinfektion mit Fleckfieber, die hauptsachlich dann er-
folge, wenn die Eranken yon ihnen ohne vorherige Reinigung des
Kftrpers nnd der Kleider nntersucht werden, erklfirt Verf. so, dafi
dnrch die Eranken in den Eleidern ein Infektionsstoff mitgebracbt
werde, der sich der Raumatmosphare mitteile.
Ahnliches konne auch bei der Cholera beobachtet werden.
Schmitz (Greifswald).
Weifikopf, A. nnd Herschmann, A., Znr Epidemiologie der
Cholera asiatica. (Mfinch. me<L Wochenschr. 1915. S. 862.)
Verff. haben ihre Beobachtnngen an Epidemiespit&lern in Slavonien
gemacht. Infiziertes Wasser spielte bei der Yerbreitung der Cholera
keine Rolle. Es kamen nur Eontaktinfektionen yor.
Von Bedentnng waren anch hier Bazillentrfiger, die bei Cholera
besonders haufig sind. Allerdings danert die Bazillenansscheidnng
nicht so lange wie beim Typhus. Immerhin schieden von 247 Cholera-
kranken 24 zwanzig Tage lang Bazillen ans. Das gegenw&rtig be-
stehende funftagige Quarantfinesystem ist daher viel zn knrz bemessen
nnd entbehrt ohne bakteriologische Untersnchung jeder veriafilichen
Grundlage.
Nach Einfiihrnng der Schntzimpfung kamen die Epidemien
fiberall znm Erloschen.
Der Einflnfi der Impfnng auf die Mortalit&t ergibt sich ans
folgenden Zahlen. Von 192 nicht Geimpften starben 75 = 39,1 Proz.,
von 41 einmal Geimpften 7 = 17,1 Proz., von 14 zweimal Geimpften
2 = 14,3 Proz. Eurt Meyer (Berlin).
Rosenthal, Werner und Werz, Emil, VibrionentrSger im
Dentschen Heere. (Munch. med. Wochenschr. 1915. S. 383.)
Verff. fanden unter den Verwundeten zweier ans Polen im
Dezember nach Niirnberg gelangten Verwnndetentransporte 12 Cholera-
vibrionentrager. Znm Teil handelte es sich nm Personen mit Durch-
ffillen. Nnr in einem Falle war die Agglutination 1:100 positiv.
Unter den Vibrionentragern war die Mehrzahl gegen Cholera geimpft,
so daB Verff. es fur mSglich halten, daB Geimpfte dazn disponiert
sind, Vibrionentrager zu werden.
Die Beobachtnngen zeigen, daB auch weiterhin die auBerste
Wachsamkeit gegennber der Choleraeinschleppung erforderlich ist,
daB aber andererseits anch dnrch Absonderung aller irgendwie An-
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Cholera.
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steckungsverd&chtigen, (lurch Heraussuchung der Vibrionentr&ger und
ihre Einschliefiung bis zur sicheren Vibrionenfreiheit jedes Unheil
abgewehrt werden kaun. Kurt Meyer (Berlin).
Salus, G., Kurze Mitteilung fiber Untersuchungsergeb-
nisse bei Cholera und bei bazill&rer Buhr. (Prag. med.
Wochenschr. Jg. 40. 1915. S. 15.)
W&hrend der Monate November und Dezember 1914 wurde bei
7 Soldaten vom nfirdlichen Kriegsschauplatze, die klinisch keinen
Choleraverdacht erregten, Ausscheidung von Choleravibrionen fest-
gestellt; ein Fall betraf eine Typhuserkrankung, wo neben Typhus-
bakterien Choleravibrionen nachgewiesen warden.
In 44 F&llen wurde bakteriologisch die Diagnose auf Dysenterie
gestellt, davon in 26 Fallen auf den Typus Shiga-Kruse, in 18 Fallen
auf den Typus Flexner. Im September fiberwogen die Infektionen
mit Shiga-Kruse, sp&ter die mit Flexner. Die Diagnose wurde ge¬
stellt: durch Stuhluntersuchung allein in 21 Fallen, durch tiberein-
stimmende Stuhl- und Blutuntersuchungen in 13 Fallen, durch posi-
tiven Blutbefund bei negativem Stuhlbefunde in 7 Fallen und durch
positiven Blutbefund allein in 3 Fallen. A. Ghon (Prag).
Sergent, Edm. et Nfegre, L., Recherche des bacilles dysen-
t6riques et des vibrions chol6riques dans les selles
des pfclerins musulmans nord-africains revenant de
la Mecque, sains en apparence. (C. r. Soc. de Biol. T. 77.
1914. p. 104.)
Von 67 nach Nordafrika zurfickgekehrten gesunden Mekkapilgern
beherbergten in ihrem Darminhalt 13 Ruhrbazillen vom Flexnertypus
und 3 Vibrionen, von denen 2 als sichere Choleravibrionen angesprochen
werden konnten. Gildemeister (Posen).
Gildemeister, E. und Baerthlein, Karl, Beitrag zur Cholera-
frage. (Munch, med. Wochenschr. 1915. S. 705.)
Verff. stellten Versuche fiber die Haltbarkeit der Choleravibrionen
in Cholerastfihlen an. Die Stfihle wurden in Doppelschalen bei
Zimmertemperatur im diffusen Tageslicht aufbewahrt.
In fiber einem Drittel der Stfihle waren die Vibrionen nur 5 Tage
lang nachweisbar. Andererseits blieben sie in einer erheblichen Zahl
von F&llen mehrere Wochen, zuweilen fiber 30 Tage lebensf&hig.
Auch in 8tfihlen gesunder Vibrionentr&ger war dies der Fall. Mehr-
fach gelang die Isolierung der Vibrionen aus Stuhlproben, die fast
v611ige eingetrocknet waren. Wachstum von Schimmelpilzen auf den
F&kalien beeinflufite die Lebensf&higkeit der Vibrionen ebenfalls
meistens nicht.
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650
Cholera.
Zum Nachweis der Choleravibrionen worde mit sehr gtinstigem
Ergebnisse neben dem Dieudonnbschen Originalnahrboden ein dem
Kabeshimaschen Hamoglobinextrakt-Sodaagar ahnlicher N&hrboden
verwendet.
Aus Stuhlen von Cholerakranken nnd von gesnnden Keimtr&gern
warden nicht selten bestimmte Mutationstypen der Choleravibrionen
isoliert.
Mehrfach beobachteten Verff. Mischinfektionen von Cholera mit
Ruhr nnd Cholera mit Typhus. Kart Meyer (Berlin).
Nasta, M., Cholera experimental chez des cobayes ayant
regu prbalablement nne injection de serum ent6ro-
lytique. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p. 177.)
Das enterolytische Serum wird in der Weise gewonnen, daB man
Kaninchen mit zerriebener normaler Meerschweinchendarmschleim-
haut immunisiert. Die Injektion eines so gewonnenen Immunserums
ruft bei Meerschweinchen leichte Darmstbrungen hervor. Futtert
man derartig vorbehandelte Meerschweinchen mit Choleravibrionen
per os, so erkranken sie akut nnd sterben innerhalb 20—86 Stunden.
Der Darm zeigt alsdann das anatomische Bild der Cholera.
Gildemeister (Posen).
Lowy, Otto, Bilden Choleravibrionen H&motoxine? (C. f.
Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 75. 1915. S. 319.)
Das Ergebnis seiner Untersuchungen faBt Yerf. folgendermafien
zusammen:
Weder auf 10 proz. Hamm el- nnd Ziegenblutplatten, noch in
Bouillon produziert der Choleravibrio Hamotoxine.
Auf Platten mit gesch&digten Blutkbrperchen vermag ein proteo-
lytisches Ferment des Choleravibrio, das mit dem Gelatine ver-
flftssigenden identisch zu sein scheint, den ausgetretenen Blutfarbstoff
aufzuhellen.
Dieses Ferment findet sich auch bei verschiedenen Vibrionen,
g&nzlich unabh&ngig von den h&molysierenden Eigenschaften.
Choleravibrionen fehlt das n h&molysierende Ferment*, und es
spricht deshalb der H&motoxinnachweis bei einem Vibrio gegen
dessen Choleranatur.
Zum Nachweis von H&motoxinen sind frische 10 proz. Hammel-
und Ziegenblutplatten sowie auch Bouillontoxine zu verwenden.
Gildemeister (Posen).
Lentz, Otto, Bereitung des Dieudonnb-Agars mit Hilfe
eines Blutalkali-Trockenpulvers. (Deutsche med. Wochen-
schr. 1915. S. 425.)
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Cholera.
651
Verschiedene aus dem Handel bezogene Diendonn6-Trocken-
nkhrbdden zeigten keinerlei elektive Eigenschaften, sondern lieflen
andere Darmbakterien ebenso gnt zur Entwicklung kommen wie
Choleravibrionen. Offenbar biiBt der N&hrboden beim Eintrocknen
seine die Elektivit&t ftir Cholera bedingende Alkaleszenz ein, was
sonst erst allmahlich bei lftngerer Anfbewahrnng geschiebt
Verf. empfiehlt daher, von dem Blntalkaligemisch nnd dem
nentralen Agar getrennt Trockenpulver herznstellen nnd diese erst
im Angenblicke des Bedarfs zu verarbeiten. Die Platten bieten den
Vorteil, daB sie sofort benntzt werden kdnnen, da anscheinend beim
Trocknen des Blntalkaligemisches eine geringe Alkaleszenzverminde-
rnng eintritt, so daB der N&hrboden gerade den fhr den Cholera-
nachweis gflnstigen Gehalt an freiem Alkali hat. Er behalt seine
elektive Wirknng 8—10 Tage lang.
Das Blutalkalipulver wird in der Weise hergestellt, daB frisches
Rinderblnt mit gleichen Mengen Normalkalilange eine halbe Stnnde
im Dampftopf gekocht nnd das Gemisch im Faust-Heimschen
Trockenapparate getrocknet wird. Der Biickstand wird fein ge-
pulvert nnd kann in gut verschlossenem GefaBe beliebig lange auf-
bewahrt werden. Znm Gebranche werden 3 g in 30 ccm Aq. dest.
gel5st nnd zn 70 ccm nentralen Agars zngesetzt.
Kurt Meyer (Berlin).
Each, P., Fleischnatronagar als CholeraelektivnShr-
boden. (Munch, med. Wochenschr. 1915. S. 790.)
Der Fleischnatronagar wird in folgender Weise hergestellt:
500 g mageres zerkleinertes Rindfleisch Oder anch in Wiirfel ge-
schnittenes Fischfleisch werden im Alnmininmtopf nnter Erhitzen in
250 ccm Normalnatronlauge gelbst. Die Ldsung wird nach dem Er-
kalten dnrch ein Cambricsieb filtriert, eine Stnnde im Dampftopf
sterilisiert nnd nach Bedarf mit Neutralagar im Verhftltnis 3:7
gemischt
Da das Hemmungsvermdgen des Agars sehr stark ist, durfen die
Platten nnr in sehr dttnner Schicht gegossen werden, Oder es muB
etwas weniger als 30 Proz. der Fleischnatronldsnng znm Agar ge-
geben werden.
Wie beim D iendonne- Agar, mussen die Platten ] /s Stnnde bei
60° abgetrocknet werden nnd 24 Stnnden offen stehen, bevor sie
benntzt werden. Nach dem D o err schen Verfahren als Trockennahr-
boden hergestellt, kann der Fleischagar sofort benutzt werden, wirkt
dann aber etwas weniger elektiv, was aber dnrch Znsatz yon etwas
mehr Fleischnatronldsnng ansgeglichen werden kann.
Vor den Blntn&hrbdden hat der Fleischnatronagar den Vorzng
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652
Cholera.
der Dnrclisichtigkeit, wodurch das Heraasfinden der durchsichtigen
Cholerakolonien bedeutend erleichtert wird.
Knrt Meyer (Berlin).
Rosenthal, Franz, Znr Prophylaxe der Cholera. (Med. Klinik.
1914. 8.1425.)
Die Prophylaxe der Cholera mull eine staatliche nnd eine persdn-
liche sein.
Die staatliche Prophylaxe mnfi bestehen:
1. in dem Verbot der ambulatorischen Behandlung profnser
Dnrchf&lle;
2. in der staatlichen Beanfsichtigung der Selterwasserfabriken;
3. in der Einschr&nkung des Schnapsansschanks nnd -verkanfs;
4. in dem Verbot der Verabreichnng von nngekochtem Wasser
nnd Gefrornem in Restaurants nnd anf der Strafie innerhalb von
gef&hrdeten Bezirken.
Die persdnliche Prophylaxe fordert:
1. das Vermeiden aller nngekochten Getr&nke mit Ansnahme
von Bier, Wein nnd natfirlichen Mineralw&ssern;
2. das Vermeiden disponierender Momente wie kdrperlicher Ex-
zesse, Gennfi von rohem Obst nnd Maiskolben;
3. das Ans&uem der im Notfall doch roh genossenen Getr&nke;
4. grttndliche S&uberung der H&nde mit Wasser nnd Seife vor
jeder Mahlzeit.
Alle diese Mafinahmen sind gleichzeitig Pr&ventivmittel gegen
Ruhr nnd Typhus. Kurt Meyer (Berlin).
Neumann, R. 0., t)ber die Cholerabekfimpfung in Rnm&nien.
(Arch. f. Hyg. Bd. 84. 1915. S. 1.)
Der Bericht des Verf. ilber die Bek&mpfung der Cholera, die in
Rnm&nien im Sommer 1913 zum Ansbrnche kam nnd bis in den
Winter hinein w&hrte, ist gerade in jetziger Zeit nach vielen Rich-
tangen hin yon besonderem Interesse. Als Rnm&nien im Juli 1913
gegen Bulgarien mobilisierte, herrschte in Bulgarien die Cholera.
Die Folge davon war, dafi die in Eilm&rschen gegen Sofia vorge-
worfene rnmfinische Armee sich sehr bald infizierte. Innerhalb
3 Wochen nach Beginn des Krieges waren in der rumftnischen Armee
2600 Fftlle festgestellt worden. Es wahrte nnnmehr nicht lange, bis
die Cholera nach Rum&nien selbst eingeschleppt wurde. Bis Mitte
Oktober waren gegen 6000 Choleraerkranknngen in der Zivilbevdlke-
rnng bekannt geworden. Eingehend erOrtert Verf. die Mafinahmen,
die in den Milit&rlagern nnd yon seiten der Zivilbehdrden getroffen
wnrden nnd anch schliefilich zn yollem Erfolge fnhrten. Insbesondere
haben die an der Donan errichteten Qnarant&nestationen, die yon
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Cholera.
653
den heimkehrenden Soldaten passiert werden mufiten, eine allgemeine
Ansbreitnng der Cholera in Rnm&nien verhindert. Ober die Wir-
kung der Choleraschntzimpfangen Enfiert sich Verf. sehr ghnstig ; es
wnrden 200000 Milit&r- nnd 100000 Zivilpersonen geimpft, letztere
z. T. zwangsweise. Die Impfnng wurde von Babes in der Weise
ansgefiihrt, dad in einem Intervall von 6 Tagen zweimal geimpft
wnrde, nnd zwar das erste Mai mit 3—4 mg Cholerakultur nnd bei
der zweiten Impfnng mit 5—8 mg Choleraknltnr, also mit wesentlich
hSheren Dosen, als sie bei uns flblich sind. Cantacncino impfte
dreimal bei kleinerer Einzeldosis, aber gleicher Gesamtdosis. Vert
fhhrt verschiedene Beispiele an, in denen die Schntzwirknng der
Impfnng hervorragend in die Erscheinnng tritt Die bakteriologische
Diagnose der Cholera wnrde znmeist in der Weise ausgefhhrt, daft
nach vierstttndiger Anreichemng in Peptonwasser Ansstriche anf
Agarrbhrchen angelegt wurden. Schon nach 6 Stnnden wnrden die
gewachsenen Eolonien mikroskopisch nnd serologisch geprnft. (Ein
derartiges Untersnchnngsverfahren, das zweifellos sehr kurz ist, ist
aber selbst bei Massennntersuchungen nicht znr allgemeinen Anwen-
dnng zn empfehlen. Die Daner der Anreichernng ist fftr viele F&lle
sicherlich zn knrz bemessen, desgleichen die Bebriitung anf Agar. Ref.)
Blutalkaliagar kam nicht znr Anwendnng. Im SchlnBkapitel bespricht
Verf. die znr Sichernng der Grenzen getroffenen Mafinahmen.
Gildemeister (Posen).
Cardamatis, Jean P., Rapport snr la lntte contre le cholera
en Macedonia pendant la gnerre gr6co-bulgare. (Bnll.
Soc. de PathoL exot. T. 7. 1914. p. 447.)
Verf, hat w&hrend des griechisch-bnlgariscben Erieges in Saloniki,
Kilkich nnd anf der Halbinsel Chalcidice Choleraschntzimpfnngen
an nngef&hr 50000 Personen jeglichen Alters vorgenommen. Der Er-
folgrwar tiberall ein ansgezeichneter. Gildemeister (Posen).
Savas, C., ftber die Choleraschntzimpfnng in Griechen-
land. (Wien. klin. Wochenschr. 1914. 8.1093.)
Vert berichtet nber die Erfolge der von ihm w&hrend des
griechisch-bnlgarischen Erieges beim Heere and bei der mazedo-
nischen BevOlkernng dnrchgefhhrten Schntzimpfnng. Verwandt wnrde
nach Eolle hergestellter Impfstoff, der in 1 ccm 4 mg Bakterien
enthielt. Bei der ersten Injektion wnrden hiervon 0,5 ccm, bei der
zweiten, 8 Tage daranf folgenden, 1 ccm gegeben. Nennenswerte
Reaktionen traten nicht anf; nnr in einigen Fallen kam es knrz
nach der Impfnng zn fondroyanten Infektionen, so dafi an das Ein-
treten einer negativen Phase zn denken war. Bei einer erheblichen
Zahl von Personen konnte ftnfierer Umstknde wegen nnr eine Impfnng
vorgenommen werden.
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654
Cholera.
Die Erfolge waren sehr giinstig. Aus den mitgeteilten statist!-
schen Zahlen sei angeffthrt, daB, wfthrend die Choleramorbidit&t bei
den Ungeimpften 93 Proz. betrug, sie bei den Einmalgeimpften anf
42 Prom, und bei den Zweimalgeimpften anf 7 Prom. sank. Die
Mortalitat der Ungeimpften betrng 27,5 Proz., bei den Einmal-
geimpften 12,2 Proz., bei den Zweimalgeimpften 10,2 Proz. Yon
2897 Sanit&tsmannschaften, die zum grOBten Teile zweimal geimpft,
der Infektionsgefahr aber besonders ausgesetzt waren, erkrankten
nur 13. Kurt Meyer (Berlin).
Kaup, J., tiber den Wert der Choleraschutzimpfung im
Felde. (Munch, med. Wochenschr. 1915. S. 377.)
Vert berichtet ftber die giinstigen Erfahrungen, die im dster-
reichischen Heere mit der Choleraschutzimpfung gemacht wurden.
In verschiedenen Armeen kam die bereits ziemlich weit vorge-
schrittene Ausbreitung der Cholera mit dem Beginne der Durchimp-
fung zum Stillstande. Morbidity und Mortalitat der Oeimpften
wurden bedeutend geringer als bei den Ungeimpften. So erkrankten
bei einer Armee von 10000 Zweimalgeimpften nur 1—2 Personen,
von 10000 Einmalgeimpften 15, von 10000 Ungeimpften dagegen 50.
Bei einer anderen Armee starben von 1861 Ungeimpften 29,3 Proz.,
von 299 Zweimalgeimpften 1 Proz. Bei einer dritteu Armee er¬
krankten von den Zweimalgeimpften auf 10000 berechnet nur 1 Mann,
bei den Einmalgeimpften 3, bei den Ungeimpften 20.
Die Erfolge entsprechen also den von Savas mitgeteilten Er-
gebnissen der Schutzimpfung in der griechischen Armee im Feldzuge
1913. Die Schlagfertigkeit der Mannschaften erfuhr durch die Imp-
fung, die oft unter den ungunstigsten Verhaitnissen ausgeffthrt werden
mufite, keine Einbufle. Ein ziemlich grofier Teil der Geimpften
wurde zu Vibrionentr&gern. Kurt Meyer (Berlin).
Bniwid, 0. und Arzt, L., Uber Choleraschutzimpfung. (Bis-
herige Beobachtungen ftber die Beeinflussung der
Morbiditat und Mortalitat alsFolge der Vaccination.)
(Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 172.)
Unter 63 ein Oder mehrere Male gegen Cholera geimpften, sp&ter
an Cholera erkrankten Soldaten verlief die Erkrankung leicht bei
44,5 Proz., mittelschwer bei 9,6 Proz., schwer bei 39,7 Proz., letal bei
6,3 Proz. Dem steht gegenftber eine Mortalitat von etwa 30 Proz.,
sowie eine bedeutend geringere Zahl von leichten Fallen bei Un¬
geimpften.
Erkrankungen, die innerhalb der ersten Woche nach der Impfung
auftraten, zeigten keinen schwereren Verlauf als die anderen. Fttr
die Gefahr einer negativen Phase fehlen also alle Anhaltspunkte.
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Cholera.
655
Verff. empfehleo daher auch, beim Auftreten einer Choleraerkrankung
alle damit in engeren Kontakt gekommenen Personen unbedenklich
zu impfen. Kurt Meyer (Berlin).
Arzt, Leopold, Uber Cholera und Choleravaccination.
(Wien. klin. Wochenschr. 1914. S. 1503.)
Verf, berichtet iiber 25 in Krakau beobachtete Cholerafaile. Bei
20 von ihnen wurde die klinische Diagnose bakteriologisch bestatigt.
7 von ihnen starben, 1 davon aber in der Rekonvaleszenz an Pneu-
monie, so dad die wirkliche Mortalitat 23 Proz. betrug. Bei den
Todesfailen handelte es sich meist um moribund Eingelieferte.
Die Therapie bestand in Abreibungen und reichlichen, mSglichst
intravenOsen Kochsalzinjektionen, fur die zuletzt 1,5 proz. LSsung
verwandt wurde. Auderdem wurde Bolus alba verabreicht.
In drei Fallen wurde ein als toxisches aufgefadtes Exanthem
beobachtet.
Zur Bewertung der Choleravaccination teilt Verf. zwei Beob-
achtungen mit. In einem Falle handelte es sich um eine Pflegerin,
die 38 Stunden nach der ersten Impfung mit Cholerakranken in Be-
riihrung kam und 5 Tage darauf erkrankte. Obgleich es sich um
eine sehr schw&chliche Person handelte, verlief die Erkrankung sehr
milde. Der Einflud einer negativen Phase war jedenfalls nicht fest-
zustellen. Im zweiten Falle wurde die Impfung bei einem bereits
Erkrankten ausgefdhrt. Sie hatte keinerlei Schadigung zur Folge.
Die Erkrankung verlief vielmehr sehr leicht.
Auch sonst hat Verf. keine schwereren Schadigungen durch die
Impfung gesehen. Kurt Meyer (Berlin).
Sinnhuber, Franz, Die Bek&mpfung der Kriegsseuchen
durch Schutzimpfung. (Deutsche med. Wochenschr. 1915.
S. 637.)
Zusammenfassender Vortrag. In einem Gefangenenlager traten
unter den gegen Cholera Geimpften 15 Cholerafaile, darunter 13
nach einmaliger, 2 nach zweimaliger Impfung auf. Nur ein Fall
verlief mittelschwer, alle iibrigen leicht. Unter den an Zahl geringen
Nichtgeimpften waren allein an Todesfailen 79 zu verzeichnen.
Unter 444 in KOnigsberger Lazaretten beobachteten Typhus-
fallen betrafen 55 Geimpfte, von denen 2 starben. Die Zahl der
Erkrankten scheint also unter den Geimpften nicht gering zu sein.
Ein endgiiltiges Urteil kann aber voriaufig nicht gefailt werden.
Kurt Meyer (Berlin).
Slatineano, A. et Mihaiesti, C. J., Note sur la vaccination
anticholfcrique. Absence de sensibilisation. (C. r. Soc.
de Biol. T. 76. 1914. p. 698.)
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656
Cholera.
Cholerakeimtr&ger reagierten auf die Choleraimpfung nicht anders
als andere gesunde Personen. Die Ausscheidung der Choleravibrionen
wird bei den Keimtragern dnrch die Impfdng nicht verlangert.
Gildemeister (Posen).
Balteano, J. et Lupu, N., Recherches exp6rimentales, chez
l’horame, snr la production des agglutinines et des
pr6cipitines dans le sang des individas vaccines
contre le chol6ra. (C. r. Soc. de Biol. T. 76. 1914. p. 680.)
Dieselben, Bact6riolysines et sensibilisatrices dn sang
apr6s la vaccination anticol6rique. (Ibid, p.683.)
Bestinmmng des Gehaltes des Serums an Agglutininen, Prazipi-
tinen, Bakteriolysinen und komplementbindenden Antikdrpern bei
Personen, die gegen Cholera geimpft waren, und zwar einmal bzw.
zwei- oder dreimal in Abst&nden von einer Woche. Die erhaltenen
VVerte sind kurvenmafiig dargestellt; die Eurven ahneln einander
sehr, nur mit dem Unterschiede, dafi die Menge der nach einer In-
jektion aufgetretenen AntikOrper am geringsten ist, und dafi die
hbchsten Werte far die verschiedenen Antikorper nach verschiedener
Zeit erreicht wurden. Gildemeister (Posen).
Balteano, J. et Lupu, N., Symptomatologie des vaccina¬
tions antichol6riques. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p. 174.)
Die intramuskul&r ausgefahrten Choleraimpfiingen verursachten
aufier lokalen Beschwerden unter anderem hkufig Temperatursteige-
rungen (bis zu 39°), oft Polyurie, nicht selten Durchfklle mit kolik-
artigen Schmerzen und im Blute eine ausgesprochene Polynukleose.
Bei Kindern waren die Reaktionserscheinungen meist sehr gering.
Vibrionentrager reagierten wie gesunde Personen.
Gildemeister (Posen).
Dedekind, Franz, Choleraimpfphlegmonen. (Med.Klinik. 1915.
S. 158.)
Vert beobachtete bei einer grdfieren Zahl von Soldaten, die gegen
Cholera schutzgeimpft waren, Phlegmonen an der Impfstelle. Nach
breiter Inzision heilten sie schnell ab. Verf. halt es far sehr un-
wahrscheinlich, dafi die Phlegmonen durch den Impfstoff als solchen
vernrsacht waren. Die Infektionsquelle ist vielmehr in den un-
gfinstigen aufieren Verhaitnissen, unter denen die Impfung vorge-
nommen wurde, zu suchen. Die beobachteten Faile sind aber eine
Mahnung, trotz aller aufieren Schwierigkeiten die Desinfektion der
Impfstelle, am besten durch Jodtinktur, und die Verwendung einer
reinen Nadel und Spritze nicht aufier acht zu lassen.
Kurt Meyer (Berlin).
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Cholera. — Fleckfieber.
657
Fischer, Bernhard, Bitter, Ludwig and Wagner, Gerhard, Ver-
einfachang and Verbilligang der Herstellang von
Choleraimpfstoff (Mttnch. med. Wochenschr. 1915. S. 770.)
Zor Zfichtnng der far die Impfstoffherstellang erforderlichen
grofien Mengen von Choleravibrionen verwandten Verff. statt Petri-
schalen and Eolleflaschen Blechdosen, die von den Lubecawerken in
LQbeck bezogen warden. Als N&hrboden benatzten sie einen Hefe-
agar, der aaf 1000 ccm Leitangswasser 30 g N&hrhefe (vom Institut
f. Garungsgewerbe), 5 g Kochsalz and 15 g Agar enthielt.
Da die Erwarmung aaf 53° nicht immer alle Keime abtStete
and Verff. eine hfthere Erw&rmang vermeiden wollten, um die fieak-
tionserscheinangen bei der Injektion mdglichst einzuschranken, so
nabmen sie die AbtOtung mit SalzsSare vor. Sie verwandten zum
Abschwemmen eine L&sang, die aaf 500 ccm physiologische Koch-
salzldsang 18,75 ccm Normalsalzsaure enthielt. 10 Minaten nach der
Abschwemmang warde mit 12 ccm Normalnatronlaage neatralisiert.
1m Tierversache rief dieser Impfstoff mindestens ebenso gute
Antikdrperbildang hervor wie die darch Hitze abgetdteten. Beim
Menschen ldste er keine st&rkeren Reaktionserscheinangen aas.
Kurt Meyer (Berlin).
Pick, A., Ober Cholerabehandlang mit Bolus alba. (Das
Osterr. Sanitatswesen. Jg. 26. 1914. S. 1007.)
Karzes Ubersichtsreferat fiber die bisherigen Erfolge der von
Stampf in Wfirzburg empfohlenen Cholerabehandlang mit Bolas
alba. Dazn ein Merkblatt, wonach bei Cholerakranken etwa 200 g
Bolus aaf 350 ccm Wasser zu geben wfiren. Bei anderen Darm-
erkrankangen empflehlt es sicb, bis 100 g Bolas mit der doppelten
Menge Wassers im nttchternen Znstande t&glich bfter zu nehmen.
A. Ghon (Prag).
Knlka, Wilhelm, Zur Epidemiologic des Flecktyphus in
den nordGstlichen Grenzgebieten Osterreichs. (Milit&r-
medizin a. arztL Kriegswissensch. 1L Heft Milit&rgesun dheits-
pflege and Heeresseachen. Wien a. Leizig [Josef SafAf] 1914. S. 215.)
In Galizien warden von 1901 bis Jani 1913 amtlich 35000 F&lle
von Flecktyphus gemeldet Die Haupterkrankungsziffer f&llt in die
Fr&hjahrsmonate. Trotzdem der Erreger nicht einwandfrei festgestellt
ist, ist der Kampf gegen die Senche darch das Rostzeog der modernen
Hygiene bei energischen MaSnahmen nicht anssichtslos.
Sachs-MGke (Allenstein).
Krntina, Flecktyphus im Bezirke Prnjavor (Bosnien)
1913. (Oasopis desk^ch lfekafuv. Vol. 53. 1914. p. 1131.)
Ente Abt. Bef. Bd. 68. No. 21. 42
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658
Fleckfieber.
Vert verfolgte die Flecktyphusepidemie und fafit seine Beob-
achtungen ungefahr folgendermafien znsammen: 1. Es erkrankten nnr
diejenigen Personen, die in infizierten H&usern gewohnt Oder min-
destens einige Stunden in infizierten R&umen verweilt haben. 2. Sich
selbst ttberlassen, erkrankt aosnabmslos die ganze Familie; die Er-
krankung erstreckt sich aber fiber eine ziemlich lange Zeit and er-
folgt bei einzelnen Mitgliedern unregelm&fiig nacheinander. 3. Wenn
der Kranke bald isoliert wird, kann die weitere Verbreitnng, nament-
lich die Erkranknng anderer Familienmitglieder, vermieden werden,
aach in den firmsten Familien. 4. Flecktyphus ist in Bosnien nicht
endemisch; die behandelte Epidemic wnrde im Winter einge-
schleppt und hat sich im Frfihjahr yerbreitet. 5. Yom Pflege-
personal ist niemand — auch die W&scherin, Desinfektoren usw.
nicht — erkrankt. 6. Die Mortalitat betrug 4 Proz.; es handelte
sich dabei um zahlreiche schwere, aber auch sehr viele leichte
Abortivf&lle. Jar. Stuchlik (Zfirich).
Arzt und Kerl, Uber den Typhus exanthematicus. (Arch,
f. Dermatol, u. Syphilis. Bd. 118. 1914. S. 386.)
Die Autoren teilen ausffihrlich ihre Beobachtungen bei 13 Fleck-
typhuserkrankungen mit, die sie bei 11 bosnischen Rfickwanderern
und 2 einheimischen Krankenwarterinnen im Frfihjahr 1913 im See-
lazarett San Bartolomeo (Qaarant&nestation) angestellt haben. Unter
eingehender Berficksichtigung aller neueren Forschungsergebnisse
fiber diese Krankheit werden die epidemiologischen Beziehungen, die
klinischen Erscheinungen, Obduktionsbefunde, fitiologischen Unter-
suchungen, die Differentialdiagnose, Prognose, Therapie und die Be-
kfimpfangsmafinahmen besprochen. Die Behauptung Klodnitzkys,
dafi es sich beim Flecktyphus um eine charakteristische Bakteri&mie
handle, konnte nicht bestfitigt werden. Wiederholte Blutunter-
suchungen im Dunkelfeld und unter Anwendung verschiedener F&rbe-
methoden verliefen stets negativ. Nur bei einem der 4 todlich ver-
laufenen Ffille fanden sich in Milzausstrichen mfifiig reichliche, ziem¬
lich grofie, grampositive Kokken, fast ausschliefilich in Diploform,
an emigen Stellen in Form kurzer Ketten. Kulturversuche warden
nicht angestellt Es gelang nicht, bei Kaninchen mit dem defibri-
nierten Blute von flecktyphuskranken Individuen bei intravenoser
Einverleibung eine Infektion hervorzurufen. Die Bordet-Gengousche
Komplementbindungsreaktion (alkokolischer Auszng aus der Leber
eines Flecktyphuskranken als Antigen) ergab niemals ein positives
Resultat Pathologisch-anatomisch waren bei den Leichen, abgesehen
von sparlichen entzfindlichen Veranderungen der Lungen und Bron-
chien, nur geringe Pleura- und Endokardblutungen, ein m&chtiger
Milztumor und trfibe Schwellung der Leber und Nieren nachweisbar.
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Fleckfieber.
659
Ver&nderungen im Darmtraktas, wie sie Wendland beschrieben
hat, fehlten g&nzlich. Als Bekfimpfangsmafinahmen warden angeordnet
Isoliernng der Patienten in lnftigen Raumen, Yernichtang jeglichen
Ungeziefers and strenge Absonderang and Beobachtnng der An*
steckungsverd&chtigen. Durch strengste Einhaltang dieser Mafiregeln
gelang es, die Senche auf wenige F&lle zu beschr&nken and ihre
Weiterverbreitang za verhtiten. Hetsch (Hannover).
Frisch, I., Cber Flecktyphas. — Vortrftge iiber Epidemio-
logie. (Wien. med. Wochenschr. 1914. S. 2324.)
Zasammenfassender Yortrag. W. Gaehtgens (Hamburg).
Lindner, E., Zur Epidemiologic and Klinik des Fleck¬
typhas. (Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 315.)
Der Flecktyphas verl&uft bei rassischen Gefangenen bedeutend
leichter als bei Einheimischen, die sich im Gefangenenlager infizierten.
So sah Verf. in einem Lager bei 300 infizierten Rossen keinen Todes-
fall, w&hrend von 54 Einheimischen 13 = 24 Proz. starben.
Den Rassenanterschieden schreibt Verf. wegen der geringen
Differenzen keine wesentliche Bedeatang za. MQglich ist es, dafi
die Eriegsgefangenen, die lange Zeit Lftusebissen ausgesetzt waren,
das Virus schon in einer Form fibertragen erhalten hatten, in der
es bei herabgesetzter Oder fehlender Virulenz doch geeignet war,
biologische Abwehrvorg&nge anznregen.
Dafi die Lause die Ubertr&ger des Flecktyphas sind, ist als
sicher erwiesen anzusehen. Immerhin liegen Beobachtungen vor,
wonach die Erkrankung durch K1 eider, Wfische, Stroh noch nach
Monaten, za einer Zeit also, wo alle Lause langst abgestorben sein
mfissen, noch tibertragen wnrde.
Urn diese Erfahrangen mit den Ergebnissen der experimentellen
Forschang in Einklang zu bringen, stellt Verf. die Theorie auf, dafi
das Virus relativ resistent, aber als solches fur den Menschen nicht
infektiOs ist, sondern erst eine Aktivierung im Korper der Laus er-
-fahren mnfi. Die Laus brancht also das Virus nicht von einem
Fleckfieberkranken, sondern kann es irgendwo in der Anfienwelt auf*
nehmen, z. B. von dem Korper eines Individnums, das mit Fleckfieber¬
kranken in Beruhrang gekommen ist, and vermag nun dieses Indi-
viduum selbst zu infizieren. Kurt Meyer (Berlin).
Cartius, Fleckfieber. (Zeitschr. f. Mediz.-Beamte 1915. S. 194.)
Der Beginn der Krankheit ist meist aknt, wie bei Scharlach.
Nach einigen Tagen nehmen einzelne Flecke durch kleinste Blutungen
eine blanrote Farbe an and werden dann allmahlich hellbraunlich.
Diese Flecke bleiben sehr lange bestehen, w&hrend die anderen, die
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660
Fleckfieber.
nieht nmgewandelten, bald blasser werden und verschwinden. Zn-
weilen treten auch flache Haatblntungen bis za Linsengrfifie auf.
Die Fieberknrve ist charakteristisch. Dem steilen Anfstieg folgt
tags daranf eine noch hohere Temperatnr am 40*, die dann etwas
bin- and herpendelt, sp&ter unruhiger wird and rasch absinkt. Sehr
charakteristisch sind anch die schweren zerebralen Erscheinnagen in
der zweiten Krankheitswoche. Die Znnge ist stark belegt, in der
Mitte gewfihnlich br&nnlich. Die Milz ist geschwollen, meist sogar
ganz erheblich. Bronchitis kommt fast stets vor. Bald besteht
Darchfall, bald Verstopfnng, letztere h&nfiger. Das Herz leidet sehr
anter der Intoxikation; Pnlsschwache gehfirt za den nngiinstigsten
Symptomen, namentlich wenn sie mit stetem Anstieg oder Abfall der
Temperatnr znsammentrifft. Bei Personen fiber 40 Jahre verlfinft
die Krankheit recht hanfig tfidlich (hier bis za 60 Proz.), bei jfingeren
kommen viel weniger Todesffille vor. Die Widalreaktion ist bei
dem Fleckfieber negativ; da aber bei vielen Soldaten and Kranken-
pflegepersonen Typhasschntzimpfnngen vorgenommen sind and nach
ihnen eine ganze Reihe von Wochen die Widalreaktion positir
bleibt, mafi man stets danach forschen, ob Typhasschntzimpfnngen
vorgenommen sind oder nicht. Wfihrend also beim Zivilpablikam
ein negativer Widal bei sonst charakteristischen Symptomen
ffir Fleckfieber spncht, spricht ein positiver Widal bei schutz-
geimpften Personen nicht gegen Fleckfieber. Im Rekonvaleszenz-
stadinm tritt ganz leichtes Hantschnppen aaf. Nach den Erfahrnngen
des Verf. sind besonders gef&hrdet Arzte, Krankenw&rter, Personen,
die in belegten Baracken gearbeitet haben, and anch das Kfichen-
personal. Ob es aaf Znfall bernht, oder mit der Eleidnng znsammen-
hfingt, dafl weibliches Pflegepersonal sich seltener za infizieren scheint,
bleibt dahingestellt. Die jnnge Brat schlfipft ans den Nissen am
5.—6. Tage ans and ist so klein, dafi sie mit blofiem Aage nicht gat
za erkennen ist Anch sind Kleiderl&nse gar nicht so nnbeweglich, wie
man sich das vielfach vorstellt. Als gates Mittel zar Entlaasang
der Hant hat sich neben graner and weifier Qaecksilbersalbe Pe¬
troleum mit Leinfil im Verh<nis von 75:25 bewfihrt. Abgesehen
von der Dampfdesinfektion vernichtet anch trockene Hitze die Lftnse
mit den Nissen; man kann hiermit anch Leder (Stiefel usw.) desinfi-
zieren, ohne dafi es hiernnter leidet Bei 130 0 sind die Lfinse and Nisse
bereits in karzer Zeit in den Kleidern gut abgetfitet. Bei Salfarkose
ist die Flammenwirkang za berficksichtigen; es dfirfen deshalb keine
Kleidnngsstttcke fiber oder za dicht neben den Beh<ern anfgeh&ngt
werden. Anch stellt man das Desinfektionsmittel zweckmfifiig so
aaf, dafi man die Flammen and die nfichste Umgebnng von einem
Fens ter ans beobachten kann. Ist in einem Gefangenenlager Fleck¬
fieber ansgebrochen, so empfiehlt es sich, genaae Verzeichnisse von
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Fleckfieber.
661
alien Personen ans der Zivilbevolkerung anfertigen zu lassen, die in
dem Kriegsgefangenenlager gearbeitet haben. Ohne Ausnahme miissen
sie anf ihren Gesundheitszustand beobachtet werden. In vereinzelten
Fallen soil die Inkubation langer wie 2 Wochen dauern, bo dafi Be-
obachtnngen bis zn 17 nnd 18 Tagen in Frage koramen. Erkrankte
Bind nicht vor 8 Wochen nach der Entfiebernng zu entlassen. Selbst-
verst&ndlich miissen lausetfttende Einreibnngen, Bader, Wechsel der
Wasche,- Desinfektion der Kleider voransgegangen sein. Bei Leichen
ist grdfite Vorsicht angebracht. Familienansteckungen scheinen in
sauberen Familien nach den bisherigen Beobachtungen nicht sehr zn
befQrchten zn sein, falls die Eranken schnell entdeckt und in Kranken-
hfinsern isoliert werden. Die Gebrauchsab wasser ans Gefangenenlagern,
in denen Fleckfieber anfgetreten ist, scheinen nicht bedenklich zn
sein. Beim Anftreten unbestimmter schwerer Krankheitszust&nde in
Gefangenenlagern empfiehlt sich die Zuziehung spezialistisch ge-
schnlter Oder solcher Arzte, die Fleckfieber kennen, da die Diagnose
nicht so ganz einfach, die Verantwortung aber recht grofl ist.
W. M. Wolf (Witzenhansen).
Reisinger, G., Znr Epidemiologie der Eriegsseuchen.
Flecktyphns, Blattern, Cholera, Rfickfallstyphus.
(Prag. med. Wochenschr. Jg. 27. 1915. 8. 69.)
Die Inknbationszeit fiir Flecktyphns konnte von Verf. in
3 Fallen mit 9, in einem mit 11 nnd in einem mit 14 Tagen fest-
gestellt werden. Die Diagnose mnfi sich in erster Linie anf das
klinische Bild stfttzen. Die Differentialdiagnose gegennber dem
Typhns abdominalis darf nicht vom Ansfalle der Agglutinations-
probe abh&ngig gemacht werden. Unter 34 Fallen, bei denen die
Gruber-Widalsche Reaktion gemacht wurde, haben 19 Faile ein
positives Resultat ergeben. 4 Faile von den positiv reagierenden ge-
langten znr Sektion, wobei sich bei 3 Verandernngen im nnteren
Ileum fanden, -die anf eine liberstandene Darmaffektion hinwiesen.
Der positive Ansfall der Gruber-Widalschen Probe am 4.—7.
Krankheitstage mnfi begriindeten Zweifel erregen, dafi es sich im ge-
gebenen Faile nm Typhns abdominalis handle. Dagegen gestattet der
positive Nachweis von Typhnsbazillen fast ausnahmslos die Diagnose
des Abdominaltyphus. Von grofier Bedentnng ist die cytologische
Untersnchnng des Blntes: von 34 Fallen zeigten 32 eine Leuko-
cytose, in 2 Fallen war der Befand nicht sicher; meistens fanden
sich dabei regressive Verandernngen der Lenkocyten. Ober die Be¬
dentnng der Kbrperchen von v. Prowazek lafit sich znrzeit noch
nichts Bestimmtes anssagen. •
Alle bisher in Bohmen dnrch den Krieg veranlafiten Ein-
schleppungen von Blattern erfolgten nnter dem harmlosen Bilde
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662
Fleckfieber.
von Schafblattern, warden deshalb nicht angezeigt, bis die prompt
nach 14 Tagen bei anderen Personen ans der Umgebnng aufgetretenen
echten Blattern die wahre Natnr der ersten Falle erkennen lieBen.
Unter alien Umstfinden miissen varizellen&hnliche Exantheme bei
Individnen fiber 20 Jahren, namentlich dann, wenn sie frfiher geimpft
waren, als hfichst blatternverd&chtig angesehen werden.
Die relative Leichtigkeit der Bek&mpfang and Verhfitang der
Cholera haben wir in allererster Reihe der genanen Kenntnis des
Erregers zn danken. Choleraausbrfiche, die nach mehr als 5 Tagen
nach der Ansteckungsmfiglichkeit anfgetreten sind, gaben den Sanit&ts-
behorden Veranlassung, nach Bazillentr&gern zn snchen, ansnahmslos
mit Erfolg. Bazillentrager waren meistens Kinder im Alter von 3
bis 8 Jahren. Bei den Bazillentr&gern konnte mitnnter erst nach
60 Tagen Bazillenfreiheit gefnnden werden. Erst eine 3—Imalige
Untersnchnng der Bazillentrager in 8—lOt&gigen Intervallen si chert
die Beseitignng der Infektionsmfiglichkeit von Bazillentr&gern.
In der Baracke eines rnssischen Kriegsgefangenenlagers mit
Reknrrensf&llen waren Wanzen nicht anffindbar, w&hrend L&use,
besonders Kleiderlause, in Unmassen vorhanden waren. Therapeatisch
warde Salvarsan in einigen Fallen mit Erfolg angewendet.
A. Ghon (Prag).
Kifikalt, Karl, Das jahreszeitliche Anftreten derKriegs-
seuchen. (Deutsche med. Wochenschr. 1915. S. 579.)
Neben den hygienischen Zast&nden ist auch die Jahreszeit ein
wichtiger Faktor far das Anftreten von Kriegsseuchen. Eine typische,
bisher wenig beachtete jahreszeitliche Verteilung bietet das Fleck¬
fieber als Kriegsseuche. Es ist eine ansgesprochene Winterkrank-
heit and dazn eine Lagerkrankheit. Es h&ngt dies damit zusammen,
dafi im Winter natnrgem&fi die Reinlichkeit eine geringere ist and
Reinigang der Wasche von L&nsen, die das Fleckfieber verbreiten,
vie! mangel hafter vorgenommen wird als im Sommer.
Im Gegensatz dazn sind Cholera, Rahr*nnd, wenn aach weniger
aasgesprochen, Typhus Krankheiten des Sommers and des Herbstes.
Als Ursache hierffir kommen sowohl eine grfiBere persfinliche Dis¬
position, besondere H&nfigkeit leichter Darmkatarrhe im Sommer and
Herbst, wie eine groBere Infektionsgefahr, die dnrch eine vermehrte
Ansscheidang von Bazillen von seiten der Bazillentr&ger bedingt
sein kfinnte, in Betracht. Kurt Meyer (Berlin).
Kaiser, Bemerkungen zu dem Aufsatze Dr. Borys: „Zur
Epidemiologie des Flecktyphus". (Amtsarzt. 1914. S. 201.)
1. Das Fleckfieber kann hente nicht mehr als eine kontagifise
Krankheit aufgefaBt werden. 2. An der Ubertragung scheint zahl-
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Fleckfieber.
663
reichen Erfahrnngen zufolge ausschliefilich Ungeziefer beteiligt zu
sein. 3. Verschiedene Momente sprechen dafiir, dafi die Ubertragung
auch durch Kopflause and Fldhe erfolgen kann. 4. Das Schwer-
gewicht der Prophylaxe ist auf die vollst&ndige Vernichtung des
Uogeziefers zu legen. Zimmerbdden sind mit Karbols&ure Oder Pe¬
troleum aufzuwischen, Kopflanse werden am besten durch Tiuctura
sabadillae vertilgt, Kleider werden im Dampfstrom Oder mit Salfor-
kose von Ungeziefer befreit, Formalin ist nnwirksam. 5. Bei Be-
obachtung der gegebenen Vorsichtsmaflregeln kann von einer An-
stecknngsgefahr beim Fleckfieber keine Bede mehr sein.
W. M. Wolf (Witzenhausen).
Paltauf, Rich., Uber das Vorkommen von Influenza bei
Flecktyphus. (Wien. klin. Wochenschr. 1915. 8.261.)
Verf. fand bei der Antopsie von 4 Fleckfieberfhllen ansgedehnte
eitrige Bronchitis. Im Sekret waren massenhaft Infiuenzabazillen
enthalten.
Die Eombination des Flecktyphus mit Inflnenza erkl&rt die An-
gabe vieler Beobachter, dafi bei der gegenwartigen Epidemie die
Erkrankung nnter inflnenzaahnlichen Erscheinnngen beginne, was bei
friiheren Epidemien nicht der Fall war.
Sie erklart ferner die Ansicht mancher Arzte von der Lnft-
infektion, fur die sonst weder epidemiologische noch experimen telle
Anhaltspnnkte vorliegen. Kurt Meyer (Berlin).
Hlava, J., tlbertragbarkeit des Typhus exanthematicus,
Blutveranderungen und parasitologische Befunde bei
der letzten Epidemie in PHbram (BOhmen). (Casopis
Cesk^ch lekaruv. 1914. p. 1187.)
Verf. versuchte durch Verimpfung von Blut aus dem Lebenden
bzw. von Blut und Milz von Leichen den Typhus exanthematicus zu
ubertragen. Bei einem Affen entstanden Fieber und Petechien, bei
anderen nur fieberhafte Zust&nde; in alien F&llen warden in Leuko-
cyten typische Einschliisse konstatiert, so dafi es sich nach Verf. urn
wirkliche Infektion mit Typhus exanthematicus, nicht um typhOse
lntoxikation handelte.
Die LeukocytenverSnderungen hufiem sich in Nekrose und Zer-
fall derselben; eine Folge davon ist die mononukle&re Keaktion des
Blutes. Von den „parasitfiren“ Einschlussen warden die von Prowazek
beobachteten ovoiden Qebilde konstatiert; aufierdem Diplokokken,
Streptokokken und Streptobazillen.
In der flaut und in inneren Organen der Versuchstiere be-
obachtete Verf., dafi die sog. Fr&nkelsche Periarteriitis gar nicht
— wie fibrigens auch aus Frhnkels Beobachtungen hervorgeht —
spezifisch ist. Jar. Stuchlik (Zurich).
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664
Fleckfieber.
Anderson, John F., The reaction of the guinea-pig to the
virus of typhus fever. (Journ. of med. Research. Vol. 30.
1914 p. 467.)
Es gibt unter Meerschweinchen eine nattirliche Immunit&t gegen
das Virus des Fleckfiebers. Von 210 Meerschweinchen liefien sich
10 = 4,7 Proz. durch ein durch Meerschweinchen fortgezttchtetes
Virus nicht infizieren. Gegenuber Bint von menschlichen Flecktyphus-
erkrankungen verb ielten sich unter 25 Tieren 11 = 44 Proz. refrakt&r.
Die erfolgte Infektion zeigt sich nur in einer in der Regel nach
7—18 Tagen auftretenden und gewShnlich 7—11 Tage andauernden
Fieberreaktion. Hinterher tritt Immunit&t gegen eine erneute In¬
fektion ein.
Nach 69 Meerschweinchenpassagen zeigte das Virus keine Ver-
&nderung seiner Virulenz fiir Meerschweinchen und auch keine Ver-
&nderung seiner Infektiositat far Affen. Kurt Meyer (Berlin).
Rabinowitsch-Charkow, Tiber den Flecktyphuserreger. (Berl.
klin. Wochenschr. 1914. 8.1458.)
Beschreibung des von dem Verf. gefandenen Diplobacillus exan-
thematicus, der sich am Ende des Paroxysmus in dem Blute aller
Fleckfieberkranken in Reinkultur findet.
Polemik gegen die Feststellungen v. Prowazeks.
Schmitz (Greifswald).
Petruschky, J., Bakteriologische Befunde bei Fleck¬
fieber. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 75. 1915. S. 497.)
Im Auswurf von Fleckfieberkranken fand Verf. stets bei mikro-
skopischer Untersuchung sehr zahlreiche kleinste St&bchen von der
ungef&hren Form, Gr8fle und F&rbbarkeit der Influenzabazillen. Im
Gegensatz zu diesen wuchsen die gefundenen St&bchen ohne weiteres
auf gewdhnlichem Agar. Die Frage, ob den gefundenen Mikroorga-
nismen eine atiologische Bedeutung zukommt, l&fit Verf. offen. Er
empfiehlt jedoch, bei der Prophylaxe des Fleckfiebers nicht aus-
schliefilich die Ubertragung durch L&use im Auge zu behalten,
sondern auch an die M5glichkeit einer Ubertragung durch Auswurf,
durch ausgehustete Tr&pfchen und durch Verschmiernng von Aus¬
wurf zu denken. Gildemeister (Posen).
Sergent, Edm., Foley, H. et Vialatte, C., Sur des formes micro-
biennes abondantes dans le corps de poux infectes par
le typhus exanth6matique, et toujours absentes dans
les poux t6moins, non typhiques. (C. r. Soc. de Biol. T. 77.
1914. p. 101.)
In L&usen, die an Fleckfieberkranken gesogen hatten, warden
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Fleckfieber.
665
kleine Coccobazillen gefunden, die nach Giemsa sich an beiden
Enden stark, in der Mitte dagegen gar nicht f&rbten. Die Cocco¬
bazillen wurden besonders zahlreich im Darminhalte der L&nse an-
getroffen. Derartige Gebilde fanden sich nicht in L&usen, die von ge-
snnden Oder andersartig erkrankten Menschen stammten. Nach An-
sicht der Verff. SLhneln die von ihnen gefundenen Gebilde den von
anderen Autoren im Blnte von Fleckfieberkranken nnd von Ricketts
and Wilder gleichfalls bei Lftusen beobachteten Mikroorganismen.
Gildemeister (Posen).
Braner, L. und Moldovan, Julias, Die Erkennnng and Ver-
hatang des Flecktyphns and Rhckfallfiebers nebst
Vorschriften znr Bek&mpfang der L&useplage bei
der Trappe. 33 Seiten mit 4 farbigen, 1 schwarzen und
1 Kurventafel, sowie 5 Abbildungen im Text. Wfirzburg (Cart
Kabitzsch) 1915. Pr. brosch. 1,50 M.
Braner entwirft in kurzerForm ein instrnktives Bild von dem
Wesen, der Erkennnng and Bek&mpfung der beiden in anserem Lande
sonst fast nnbekannten Krankheiten. Die beigefugten farbigen Ab-
bildongen, die sich anch in dem Lehrbach von Jochmann linden,
sind sehr belehrend. Die auf Grand praktischer Erfahrangen von
den Verff. gemachten Vorschlage znr Bekampfung der L&useplage
verdienen vollste Beachtang. M8ge dem Bfichlein weitgehende Ver-
breitang beschieden sein, der billige Preis desselben dfirfte wesentlich
dazu beitragen. Gildemeister (Posen).
Klemperer, G. und Zinn, W., Znr Diagnose und Prophy-
laxe des Fleckfiebers. (Therapie d. Gegenwart. Jg. 56.
1915. S. 41.)
Besprechung des Krankheitsfalles Georg Jochmann, der be-
kanntlich am 6. Januar 1916 einer Ansteckung an Fleckfieber zum
Opfer gefallen ist. Erwahnenswert ist, dafi Jochmann selbst zu-
letzt uberzeugt schien, dafi ein anderer Weg der Ansteckung als der
durch L&use nicht existierte. Die Verff. komraen aaf Grand des
beschriebenen Krankheitsfalles zu dem Schlasse, dafi die Fleckfieber-
Ubertragung in erster Linie und wesentlich durch die Lfiuse ge-
schieht, and dafi andere Ubertragungswege hinter diesem an Wichtig-
keit weit zuriickstehen. Von den zehn in verschiedenem Lebensalter
stehenden Personen, die mit dem gereinigten Fleckfieberkranken in
Bertihrung gekommen sind, ist nicht ein einziger angesteckt worden.
Analoge Beobachtungen konnten in Berlin mehrfach gemacht werden.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Fraenkel, Engen, Zur Fleckfieberdiagnose. (Miinch. med.
Wochenschr. 1915. S. 805.)
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666
Fleckfieber.
Verf macht erneut auf die Wichtigkeit der histologischen
Roseolenuntersuchung far die Stellung der Fleckfieberdiagnose auf-
merksam. Es finden sich regelmafiig die frdher yon ibm beschrie-
benen Veranderungen, deren Grundlage eine Wandnekrose der den
Roseolenbezirk versorgenden kleinen arteriellen GefaBchen darstellt.
Da es eia absolat sicheres klinisches Symptom des Flecktyphas nicht
gibt, die atiologische Diagnose versagt and auch der aatoptische Be-
fund ancharakteristisch ist, so ist die Roseolenuntersuchnng allein
fiir die Diagnose mafigebend.
Dadurch, daB die Fixierung der Hautstiickchen bei 56° vor-
genommen wird, lafit sich die Untersuchnng innerhalb eines Tages
ausfdhren. Kart Meyer (Berlin).
Ghon, A., Uber die neaen diagnostischen Hilfsmittel bei
Flecktyphas. (Prag. med. Wochenschr. Jg. 40. 1915. S. 5.)
KurzgefaBte Ubersicht uber die Befande von v. Prowazeknnd
E. Fraenkel beim Flecktyphus mit der Aafforderung, ffir dia-
gnostische Zwecke bei Verdacht anf Flecktyphas neben Blut zur
bakteriologischen Dntersuchang auch Blutansstriche zur mikroskopi-
schen Untersuchuug and eventaell ein exzidiertes Hautstiickchen mit
Roseola zar histologischen Untersuchung einzasenden.
A. Ghon (Prag).
Ghon, A., Einiges von- den Erfahrungen uber die dia¬
gnostischen Hilfsmittel bei Flecktyphas. (Prag. med.
Wochenschr. Jg. 40. 1915. S. 82.)
Die in wenigen Fallen ausgefiihrten histologischen Untersuchungen
von Roseolen bei Flecktyphas haben bisher kein brauchbares Re-
sultat ergeben. Besser waren die Resultate der cytologischen and
bakteriologisch-serologischen Methoden fur die rasche Diagnose: Leako*
cytose mit regressiven Veranderungen der Leukocyten bei bakterio-
logisch and serologisch negativem Blutbefunde erhebt die klinisch
berechtigte Vermutungsdiagnose fast zur GewiBheit.
A. Ghon (Prag).
Weil, E. and Sp&t, W., Die Bedeutung der Widalschen Re-
aktion fiir die Diagnose des Flecktyphas. (Wien. klin.
Wochenschr. 1915. S. 207.)
Verff. fanden bei 5 Fallen, die klinisch als Feck typhus dia-
gnostiziert wurden, hohe Agglutinationswerte far Typhus. Bei 2 von
ibnen gelang die Ziichtung von Typhnsbazillen aus dem Blute.
DaB es sich in diesen Fallen am eine Kombination von Typhus
and Exanthematicus handelte, ist sehr unwahrscheinlich, da andere
Fleckfieberfalle nicht beobachtet wurden.
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Fleckfieber.
667
Die Beobachtungen zeigen, wie schwierig sich unter Umstfinden
die Diagnose des Abdominaltyphus gestalten kann. Da bei der
herrschenden Typhusepidemie die Roseolen oft in ganz ungewohn-
licher Ausdehnung anftreten, so kann es nicht wundernehmen, dafi
sie in exzessiven Fallen so in den Vordergrund treten, dafi sie dem
Krankheitsbilde das Geprfige des Flecktyphus geben.
Kurt Meyer (Berlin).
Delta, Constantin, Sur la reaction de Wasserraann dans le
typhus exanthSmatique. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 76.
1915. S. 50.)
Von 42 Fallen von Fleckfieber gaben 40 eine positive W as ser¬
in an nsche Reaktion. Die Reaktion ist zu Beginn der Erkrankung
negativ und wird erst gegen Ende des Fieberstadiums positiv, um
einige Zeit nach der Entfieberung wieder negativ zu werden. Verf.
empfiehlt, in zweifelhaften Fallen zur Unterstiitzung der Diagnose
die Reaktion heranzuziehen. Gildemeister (Posen).
Ratschlage an Arzte ffir die Bekfimpfung des Fleck-
fiebers (Flecktyphus). [Anhang zu der vora Bundes-
rat unter dem 28. 1. 1904 erlassenen Anweisung zur
Bekfimpfung des Fleckfiebers (Flecktyphus).] Bearbeitet
im Kaiserl. Gesnndheitsamte. 2. Ausgabe. Berlin (J. Springer) 1915.
Zusammenstellung einiger Verfahren zur Vertilgung
von K1 eideriausen. (Mit einem Anhange, betreffend
die Vertilgung von Wanzen und Flbhen.) Bearbeitet im
Kaiserl. Gesnndheitsamte. Berlin (J. Springer) 1915. Pr. 10 Pf.;
50 Expl. M. 4; 100 Expl. M. 7; 1000 Expl. M. 60.
Das Erscheinen dieser beiden Schriften, in denen die wahrend
des Krieges gesammelten Erfahrungen fiber das Fleckfieber und seine
Bekfimpfung eingehend berucksichtigt sind, ist dankbar zu begrfifien.
Jeder Arzt mfifite mit ihrem Inhalte genau vertraut sein.
Gildemeister (Posen).
Neufeld, F., Zur Bekfimpfung des Fleckfiebers. (Med.
Klinik. 1915. S. 365.)
Zunfichst kommen in Betracht die Mafiregeln zur Entlausung
der Kleider. In erster Linie ist Desinfektion in stromendem Dampfe
zu nennen. Sodann kommt die schweflige Sfiure in ihren verschie-
denen Anwendungsformen in Frage. Am Korper befindliche Lfiuse
werden .durch Abwaschen mit Schmierseife entfernt.
A Is personliches Schutzmittel gegen Ansteckung ist allein sicher
wirksam das Tragen einer Schutzkleidung aus vollig glatten Stoffen
wie Oltuch. Die Hfinde sind durch Gummihandschuhe zu schfitzen.
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668
Fleckfieber.
Die Wirksamkeit der atherischen Ole und anderer Riechstoffe ist
sehr zweifelhaft.
Desinfektions- und Absonderungsmaflnahmen, soweit sie sich nicht
a of den Schutz vor Ungeziefer erstrecken, sind im Grande fiberflftssig.
Zum mindesten darf durcb solche MaBnahmen die Aufmerksamkeit
nicht von dem wirklich Notwendigen abgelenkt werden. Ubertrei-
bungen sind zu vermeiden. Kurt Meyer (Berlin).
Blaschko, A., Zur Prophylaxe des Flecktyphus. (Deutsche
med. Wochenschr. 1915. S. 12.)
Die Prophylaxe des Flecktyphus ist die Prophylaxe der Pedicu¬
losis. Ein auBerordentlich wirksames Mittel gegen diese ist das
Naphthalin, das am einfachsten am Hals und Genick unter den
Hemdkragen geschfittet wird. Auch kann es in ein paar Mull-
sackchen eingenfiht an einem Band urn den Hals getragen werden.
Kurt Meyer (Berlin).
y. Prowazek, S., Berne rkungen tiber die Biologie und Be-
kampfung der Kleiderlaus. (Munch, med. Wochenschr. 1915.
S. 67.)
Da die Therapie bei der Bek&mpfung des Typhus exanthematicus
bisher im Stich gelassen hat, so ist das Hauptaugenmerk auf die
Vernichtnng der L&use und ihrer Brut zu richten.
Die erwachsene Laus muB, um sich fortzupflanzen, zweimal inner-
halb 24 Stunden Blut saugen. Gegen dauernde Einwirkung von
hohen Temperaturen (fiber 30°) ist die Kleiderlaus empfindlich; bei
36° geht sie zugrunde. Das Weibchen legt nacheinander 70—80 Eier
an die Fasern der N&hte, der Ums&umung der Wfische usw. Die
Entwicklung nimmt 3—4 Tage in Anspruch. Die Tiere sind nach
15—18 Tagen geschlechtsreif.
Die Bekampfnng der erwachsenen Lfiuse ist einfacher als die
der Nissen. Empfohlen werden Xylol, Nelkenol, Tabakdekokte. Jodo-
formdampf und Asa foetida dfirften das gleiche leisten. Radikal
wirkt Ather.
Die Nissen werden am besten durch Ausschwefeln oder im
Dampfdesinfektionsapparat vernichtet. Falls dieser nicht zur Ver-
ffigung steht, bringt man die Kleider in ein gut abgedichtetes Benzin
enthaltendes Fafi.
Nach Versuchen des Verf. sind die Stherischen Ole, besonders
Anis- und Fenchelol sehr wirksam. Ihre Dampfe betfiuben die Lfiuse
in kurzer Zeit und tfiten sie schnell ab. Am besten werden Ein-
reibungen mit 30proz. alkoholischer Anisfillosung oder 40proz.
Fenchelfillfisung vorgenommen. Kurt Meyer (Berlin).
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Fleckfieber.
669
Kraus, R., Zur Frage der persfinlichen Prophylaxe
gegen Typhus exanthematicus. (Wien, klin. Wochenschr.
1916. S. 314.)
Vert halt es nicht fur sicher erwiesen, dad die tfbertragung
des Fleckfiebers dnrch die Laus der einzige Verbreitnngsmodus ist.
Dagegen sprechen die Erfahrnngen aiterer Arzte, daB bei der persSn-
lichen Prophylaxe die Lfiftung der Krankenzimmer yon grofler Be-
dentnng ist. Diese Erfahrnngen sollten zwecks Verhutung vor Uber-
tragungen berucksichtigt werden. Selbstverstfindlich sind auch-alle
MaBregeln gegen die Lfiuse strenge durchzuffihren. Wichtig ist anch
ein mechanischer Schntz dnrch Gummimantel, Gummihandschuhe, hohe
Gummischuhe nnd eine Gesichtsmaske nach dem Flhggeschen Modell.
Kurt Meyer (Berlin).
Weidenfeld, Stefan nnd Pulay, Erwin, Einige Bemerknngeu
zur Prophylaxe der Pediknlosis. (Wien. klin. Wochenschr.
1915. 8.153.)
Die Hirtenbevblkerung der Karpathen schhtzt sich vor Kleider-
lfiusen dadurch, daB sie ihre Kleider mit geschmolzener Butter im-
prfigniert. Die Wirksamkeit dieser Mafiregel bernht wohl in erster
Linie darauf, dafi sie die Lause verhindert, ihre Eier an den Faden
zu befestigen. AuBerdem wirken vielleicht die Fettsauren der ranzig
werdenden Butter deletar auf die Lause.
Auf Grand dieser Erfahrang regen Verff. an, die Unterwasche
mit einem Gemisch von Paraffin nnd Anis&l zu impragnieren, das
folgende Zusammensetzung hat: Paraffin, liquid. 100,0, Paraffin, solid.
50,0, 01. anisi 5,0. Kurt Meyer (Berlin).
KiJtkalt, Karl, Die Bekampfung der Lauseplage. (Deutsche
med. Wochenschr. 1915. 8.154.)
Die Bekampfungsmethoden gegeniiber den Kleiderlausen zerfallen
in drei Kategorien.
1. Methoden, die anwendbar sind, wenn alle Hilfsmittel zur Ver-
fdgung stehen: Baden, Desinfektion der Kleider im Dampfapparat
Oder Schwefelkohlendampfen Oder schwefliger Saure. 5proz. Kresol-
seifenlfisung tStet Lause schnell, dagegen nicht 1 proz. Sublimatl&sung.
2. Methoden, die in jedem Dorfe anwendbar sind, wenn sich die
Mannschaften auskleiden kSnnen. Trockene Hitze von 70° totet
Lause und Nissen in 10 Minuten ab, wovon Anwendung im Back-
ofen gemacht werden kann. Da die Nissen meist in den Nahten
sitzen, empfiehlt es sich, diese fiber eine Kerze zu ziehen.
3. Methoden, die auch ohne Auskleiden anwendbar sind. Als
sicherstes Mittel gilt seidene Unterkleidung. Empfohlen wird 5 proz.
Naphthalinsalbe, Ather, Benzin, Xylol. Einfaches Eintraufeln in die
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670
Fleckfieber.
Kleidung ddrfte aber nicht viel helfen, dagegen soil direktes Waschen
der Haut Erfolg haben. Anisol wirkt durch seinen Geruch sehr an-
angenehm. Kart Meyer (Berlin).
KiBkalt, Karl und Friedmann, Alexander, Die Bekampfung
der L&aseplage II. (Deutsche med. Wochenschr. 1915. S. 397.)
Dampfe von Schwefelkohlenstoff sind ein vorzfigliches Mittel zur
Entlausung. 100 g pro cbm toten auch Nissen tiber Nacht ab.
•Schwefeldioxyd, hergestellt durcb Verbrennen von Schwefel,
Schwefelkohlenstoff Oder Salfarkose, ist weniger zu empfehlen, da seine
Wirkung schwacher ist and es Wolle angreift.
Leachtgas ist ganz ohne Wirkung. 5 proz. Kresolseifenlosung
thtet Nissen in einer halben Stunde nicht ab.
Biigeln scheint sich sehr za bewahren. Zehn Minuten langes
Erhitzen auf 70° tStet Nissen sicher. Pelze sind gegen Uitze
empfindlich.
Insektenpalver schadigt die Lause nicht. 5 proz. Naphthalin-
vaseline wird sehr gelobt, mall aber dick aufgestrichen werden.
Kurt Meyer (Berlin).
Kirstein, Die Bekampfung der Lauseplage. (Der prakt. Des-
infektor. 1915. S. 49.)
Verf. bespricht die Methoden zur Verhhtung und Vernichtung
der Kleideriaase. W. M. Wolf (Witzenhausen).
v. Harschalko, Thomas, Die Bekampfung der Lauseplage
im Felde. (Deutsche med. Wochenschr. 1915. S. 316.)
Verf. hat seit Jahren zur Behandlung der Pediculosis mit bestem
Erfolge vom rektifizierten Terpentinol Gebrauch gemacht. Es wird
entweder in Sprayf;orm oder mittels Wattebausch, vielleicht unter
Verdunnung mit Alkohol, angewendet. Verf. hat auch Versuche mit
50proz. Terpentin-, Lanolin*, Vaselin- und Ceresinsalbe angestellt. In
Giasern mit reinem TerpentinSl gehen die Lause in 10—15 Minuten,
in Giasern mit der Salbe in 40—45 Minuten zugrunde.
Kurt Meyer (Berlin).
Galewsky, Zur Behandlung und Prophylaxe der Kleider-
lause. (Deutsche med. Wochenschr. 1915. S. 285.)
Zur Behandlung einzelner verlauster Individuen sowie zur
Prophylaxe empfiehlt sich eine 10—15 proz. alkoholische Bergamottbl-
losung, die am Kftrper und in die Kleider eingerieben wird. Auch
kleine Brustbeutel, die mit dem 01 befeuchtete Watte enthalten,
empfehlen sich. Wegen seiner Kostspieligkeit ist das Bergamottol
jedoch zur allgemeinen Anwendung nicht geeignet. Fttr Massen-
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Fleckfieber.
671
behandlung empfiehlt es sich, Naphthalinbeutel urazuhfingen Oder
Naphthalin in die Kleider zu schfitten. Aufierdem mufi 15proz.
Naphthalinpuder in Strfimpfe und Hosen eingestreut und der Kfirper
damit eingepndert werden. Kurt Meyer (Berlin).
Frftnkel, Sigmund, Dber ein neues, sehr wirksames Mittel
gegen die Kleiderlaus (Methylphenylather). (Wien.klin.
Wochenschr. 1915. S. 313.)
Anisfil und Nelkenfil, reap, ihre wirksamen Bestandteile das
Anethol und Eugenol toten die L&use nicht ab, sondern vertreiben
sie durch ihren Geruch. AbtStend wirkt Allylalkohol; wegen seiner
Giftigkeit ffir den Menschen kommt aber seine Verwendung in der
Praxis nicht in Betracht.
Sehr wirksam ist Anisol = Methylphenylather. Es betftubt die
Lause in 4 Minuten und tbtet sie in 10 Minuten ab. Seine Giftig¬
keit bei innerer Anwendung ist 12 mal geringer als die des Phenols.
Auf die Haut iibt es keinerlei Reizwirkung aus.
Kurt Meyer (Berlin).
Ungezieferplage und Ungezieferbek&mpfung. Eine
Zusammenstellung der angegebenen Methoden zur
Vernichtung des Ungeziefers, mit besonderer Be*
rticksich tigung der Kleiderl&use f Hr Arzte,
Krankenanstalten, Lazarette, Desinfektoren,
Krankenpfleger und Kammerjhger. 57 Seiten mit 6 Ab-
bildungen. Dresden (Deutscher Verlag fur Volkswohlfahrt) 1915.
Pr. 1 M.
Der ungenannt gebliebene Verf. hat in fleifiiger Arbeit" zahl-
reiche zur Bekkmpfung des Ungeziefers von amtlichen Stellen,
Wissenschaftlern und Praktikern empfohlene MaBnahmen zusammen-
gestellt. Er bespricht die Bekhmpfung der Fliegen, Mticken, Kttchen-
schaben, Ratten, M&use, Ameisen, Hausspinnen, Wohnungsmilben,
Silberfischchen, Motten, Krktzmilben, Zecken, Flohe, Wanzen und
Lause. Die Bekkmpfung der L&useplage steht zurzeit mit Riicksicht
auf die uns von RuBland drohende Fleckfiebergefahr im Brennpunkte
des Interesses; ihre Besprechung nimmt daher auch den Hauptteil
des Bnches ein. Es dttrfte sich jedoch bei einer eventuellen Neu-
bearbeitung des Buches empfehlen, das vom Verf. aus der Literatur
zusammengestellte Material fiber Lausebekampfang kritisch mehr zu
sich ten und kfirzer zusammenzufassen. In der jetzigen Form eignet
sich dieses fiberaus wichtige Kapitel wohl far Arzte, aber kaum fur
Desinfektoren, Krankenpfleger und Kammerj&ger.
Gildemeister (Posen).
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Fleckfieber. — Gelbfieber.
Versluys, J., Uber die Verbreitung von Seuchen dnrch
Insekten im Eriege. (ZentralbL t innere Med. 1915. No.2.)
Eine kurze, got abgefafite tlbersicht fiber die Bedeutung des
Ungeziefers im Eriege. Der kleinen Scbrift, die auch einzeln
bei Joh. Ambrosias Barth in Leipzig erhfiltlich ist (einzelne Exem-
plare 25 P£, 20 Exemplare 3 M., 100 Exemplare 10 M., 1000 Exem-
plare 75 M.), ist mit Rficksicht auf die Wichtigkeit des Gegenstandes
weitgehende Verbreitung zu wfinschen. Gildemeister (Posen).
Zupnik, L., Uber Zfichtungsyersuche von Lfiusen aus
Nissen. (Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 564.)
Da sich in vitro Lfinse aus Nissen nicht zfichten lassen, so stellte
Vert seine Zfichtungsversuche in der Weise an, dad er nissenhaltiges
Material auf den menschlichen Efirper brachte, mit einem Leinen-
stfickchen bedeckte und dieses mittels Mastisol nnd Leukoplast fest
auf der Uaut fixierte.
Am ffinften Tage waren massenhaft kleine Lause vorbanden.
Die Methode ist wichtig ffir Forschungen auf dem Gebiete der
Biologie der Laus, der L&usevertilgung und fur fitiologische Fragen.
Es lfifit sich die Dauer der Geschlechtsreife, die Entwicklungs-
dauer der Nissen, ihre Tenazitat u. a. feststellen. Ferner kann das
Abtotungsvermogen bestimmter Stoffe auf die Nissen geprfift werden.
Verf. fund Ammoniak, Schwefelkohlenstoff und besonders schweflige
S&ure wirksam. Auch for Ubertragungsversuche sowie ffir die Prfifung
der pathogenetischen Rolle der zweiten L&usegeneration beim Fleck*
typhus ist die Methode wertvoll. Eurt Meyer (Berlin).
Convy, L., Un cas de fi6vre jaune chez un indigene de la
Cote d’Ivoire. (Bull. Soc. de Pathol, exot. T. 7. 1914. p.552.)
Bericht fiber einen anscheinend sporadischen Fall von Gelbfieber
an der Elfenbeinkfiste. Gildemeister (Posen).
Marzinowsky, E. J., De l’existence de Stegomyia fasciata
(St. calopus) en Russie. (Bulk Soc. de Pathol, exot. T. 7. 1914.
p. 590.)
Stegomyia fasciata wurde vom Verf. in Batum und Poti, zwei
russischen Hafenstfidten an der kaukasischen Efiste des Schwarzen
Meeres, in grofier Anzahl angetroffen. Verf. nimmt an, da die
Stegomyia sehr langlebig ist (3—4 Monate in Gefangenschaft), dafi
dieses Insekt durch den Schiffsverkehr von Sfidamerika, Agypten und
anderen Landern eingeschleppt worden ist. Bemerkenswert ist, dafi
die beiden genannten Stadte am 40. bzw. 42. Breitengrade liegen
und im Winter E<egrade bis zu —6,6° erreichen.
Gildemeister (Posen).
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Centralblatt ffir Bakterlologle etc. I. AM. Referate.
- Bdi 63> No> 22. -
Avxgegeben am 21. September 1915.
Pneumo-, Staphylo-, Streptokokken, Entztindung und Eiterung.
Bleyl, Zur Kenntnis der Pd eumokokkenotitiden. (Zeitschr.
f. Ohrenheilk. u. f. d. Krankh. d. Luftwege. Bd. 71. 1914. S. 219.)
Ein Fall mit Pneumokokken im Eiter. Die auffallende Ahnlich-
keit des klinischen Bildes dieses Falles mit demjenigen der Mukosus-
otitiden und der Friedl&nderinfektionen fuhrt zu dem Schlusse, daB
dieser Verlaufstypus alien Eapselbakterien eigentiimlich ist und nur
graduelle Unterschiede bestehen, derart, dad der Pneumokokkus im
allgemeinen mehr die leichten, der Streptococcus mucosus die mittel-
schweren und der Friedlsinderbazillus die schwersten Formen
dieser Otitiden bedingt. W. Gaehtgens (Hamburg).
Leschke, Erich, Uber Pneumokokkenangina und ihre Be¬
ll an dlung. (Munch, med. Wochenschr. 1914. S. 2433.)
Unter den verschiedenen Formen der Angina spielen die durch
Pneumokokken hervorgerufenen eine besondere Rolle. Sie zeichnen
sich klinisch durcli ihren meist hartnackigen Verlauf und die erheb-
liche influenzaartige Storung des Allgemeinbefindens auch bei gering-
fugigem lokalen Befund aus. Die Diagnose geschieht durch den
bakteriologischen Nachweis des Pneumokokkus.
Das klinische Krankheitsbild ist entweder das der follikularen
Angina Oder das der Pneumokokkeninfluenza Oder schliefilich das der
Pneumokokkensepsis mit geringen Lokalerscheinungen. Auch bei
den septischen Formen ist die Prognose nicht ungiinstig.
Therapeutisch empfiehlt sich die Anwendung von Optochin in
Dosen von 0,4—0,5 g dreimal taglich. Seine Wirkung ist spezifisch
gegen die Pneumokokken gerichtet. Kurt Meyer (Berlin).
Dnfougerl, W., La meningite ^ pneumocoques des tirail¬
leurs s6n6galais. (Bull. Soc. de Pathol, exot. T. 7.1914. p. 466.)
Yerf. beobachtete in Marokko mehrfach bei Senegalschutzen
Meningitiden, die durch Pneumokokken verursacht waren. Bei einigen
Fallen bestand gleichzeitig eine Lungenentziindung, bei anderen
Fallen fehlte jede Lungenerkrankung. Gildemeister (Posen).
Wetzel, Erwin, Uber einen Fall von Peritonitis pneumo-
coccica extragenitalen Ursprungs bei einer Puer-
pera. (Miinch. med. Wochenschr. 1915. S. 109.)
Erato Abt. Ref. Bd. G3. >0. 22. 43
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674
Pneumokokken.
Eine Hochgravide erkrankte an doppelseitiger Pnenmonie and
Peritonitis. Es kam znr Gebnrt. Hinterher entwickelte sich eine
Pneumokokkenperitonitis. Da die Peritonitis klinisch im Oberbancb
begann, so nimmt Verl an, dafi es sich um eine Einwanderung der
Pneumokokken von den Pleurahohlen handelte. Das Kind starb wenige
Tage nach der Gebnrt an Pneumokokkensepsis.
Kurt Meyer (Berlin).
Meltzer, Uber eine Methode zur experiment ellen Er-
zeugung von Pneumonie und fiber einige mit dieser
Methode erzielte Ergebnisse. (Berl. klin. Wochenschr.
1914. S. 1351.)
Bei insgesamt 400 Versuchen an Hunden gelang es 397 mal,
durch „intrabronchiale Insufflation" von verschiedenen Kulturen
Pneumonie hervorzurufen.
Technik: Einftthrung eines weichen Schlauches, bis man (an der
Bifurkation) auf Widerstand stfifit. Dann wurden bis zu 20 ccm
Kulturen injiziert.
Injiziert wurden folgende Bakterien:
1. pathogene: Pneumokokken, Pneumobazillen, Streptococcus
mucosas, Streptokokken, Staphylokokken und Influenzabazillen;
2. nicht pathogene: B. Megatherium;
3. schwach pathogeue: B. prodigiosus und B. pyocyaneus.
Die von den Bakterien hervorgerufenen Pneumonien hatten je
nach der Natur des Erregers verschiedenes Aussehen. So erzeugten
Pneumokokken, Pneumobazillen und der Streptococcus mucosas
immer nur lobare Pneumonien, die anderen Streptokokken,
die Staphylokokken sowie der Inflnenzabazillus manchmal lobare*
manchmal auch Bronchopneumonien.
Waren die verwendeten Pneumokokken sehr virulent, so gingen
die Tiere spontan zugrunde, und die Pneumokokken konnten w&hrend
der ganzen Krankheit im Blute nachgewiesen werden. Bei weniger
virulenten gelang dieser Nachweis nur in den ersten 48 Stunden.
Bei der Gruppe der Pneumonien, die mit Streptokokken hervor-
gerufen wurden, starben die Tiere nicht spontan. Im Blute konnten.
alsdann auch keine Bakterien gefunden werden.
Auf die Einspritzung von B. Megatherium erfolgte eine gut-
artige Pneumonie. Nach Injektion von Prodigiosus starben die Tiere
ganz akut und zeigten Hamorrhagien und Nekrosen in den Lungen.
Auch auf Insufflation von Pyocyaneus starben die Tiere meistens.
Einspritzung von abgetoteten Kulturen Oder steriler Bouillon
ergaben keine Pneumonie.
Verf. schliefit an seine Versuche eine Theorie der Entstehung
der Pneumonie beim Menschen. Schmitz (Greifswald).
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Pneumokokken.
675
Kline, B. S. and Winternitz, M. C., Studies upon experi¬
mental pneumonia in rabbits. VII. The production of
lobar pneumonia. (Journ. of experim.Med. Vol.21. 1915. p. 309.)
VIII. Intra vitam staining in experimental pneumonia
and the circulation in the pneumonic lung. (Ibid.p.311.)
VII. Die Erzeugung einer experimentellen Pneumonie beim
Kaninchen durch intratracheale Injektion von Pneumokokkenkulturen
gelingt nur, wenn der Katheter tief in einen Bronchus eingefuhrt
und die Injektion mit einer gewissen Gewalt vorgenommen wird.
Werden die Pneumokokken in den oberen Teil der Trachea injiziert,
so kommt es nicht zur Pneumonie. Es miissen also in den oberen
Luftwegen Schutzeinrichtungen yorhanden sein, die das Eindringen
yon Bakterien in die Lungen verhindern.
Werden die Tiere unter gleichzeitiger Alkoholdarreichung ab-
gekuhlt Oder der Athernarkose Oder der Einatmung yon Bromd&mpfen
ausgesetzt, so ruft auch Injektion der Pneumokokken in den oberen
Teil der Trachea Entzundung der oberen Luftwege und gelegentlich
Pneumonie hervor.
Nach Durchschneidung eines Vagus hat sublaryngeale Injektion
der Pneumokokken h&ufig, nach Durchschneidung beider regelmSflig
Pneumonie zur Folge. Die Schutzeinrichtungen sind also yon der
Vagusfunktion abh&ngig. Vielleicht kommt auch die infektions-
begunstigende Wirkung der oben erw&hnten Sch&digungeu durch
Wirkung auf den Vagus zustande.
VIIL Durch Vitalfftrbung mit Trypanblau lSfit sich zeigen, daB
das pneumonische Exsudat bei Kaninchen verhSltnismSBig wenig ab-
gestorbene, d. h. blau gefSrbte Kerne aufwfeisende Leukocyten ent-
h2.lt. Ziemlich reichlich finden sich in den Alyeolen, Bronchiolen
und BlutgefSBen polynukleSre Zellen mit blau gefSrbten Granule.
WShrend bei Tieren, denen das Trypanblau vor der Infektion
injiziert wird, die Lungen gleichmaBig blau gefSrbt erscheinen, weisen
sie bei Tieren, denen der Farbstoff erst nach Ausbildung der Pneu¬
monie injiziert wurde, zwischen den blauen Partien blaBgraue, yer-
dichtete Bezirke aus. Auch an ungefSrbten Tieren fallen diese Be-
zirke durch ihre hellgraue Farbe und ihr granuliertes Aussehen auf.
Sie yerdanken ihre Entstehung Zirkulationsstbrungen, wie Injektions-
versuche mit Berliner Blau ergaben. Die Zirkulationsstdrungen sind
nicht mechanisch durch das Exsudat bedingt, sondern werden durch
Fibrinthromben in den Kapillaren heryorgerufen. Solche Fibrin-
thromben finden sich auch bei der menschlichen Pneumonie, sind
hier aber gleichmafiiger verteilt als beim Kaninchen.
Die Zirkulationsbehinderung ist yon Bedeutung fiir die Ldsung
des Exsudats. Indem das Antileukocytenferment des Blutes fern-
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676
Pnenmokokken.
gehalten wird, konnen die Leukocyten ungehindert ihre verdauenden
Eigenschaften entfalten.
Andererseits stehen die Zirkulationsstorungen der Wirksamkeit
einer intravenosen Therapie im Wege. Es empfiehlt sich daher
yielleicht mehr die intrabronchiale Einfuhrung von Medikamenten,
zumal intrabronchial injizierte Farbstoffe das pneumonische Exsudat
leicht farben. Kurt Meyer (Berlin).
Winternitz, M. C. and Kline, B. S., Studies upon experimental
pneumonia in rabbits. IX. The part of the leukocyte
in the immunity reaction. (Ibid. p. 320.)
Werden unvorbehandelten Kanin chen Pneumokokken intraveniis
injiziert, so vermehren sie sich innerhalb der Blutbahn bis zum Tode
des Tieres. Bei aktiv Oder passiv immunisierten Tieren verschwinden
sie selir bald aus dem Blute. Verschieden ist das Verhalten bei
immunisierten, aber durch Benzolinjektionen nahezn leukocytenfrei
gemachten Tieren. Wahrend die aktiv immunisierten Kaninchen die
Infektion uberwinden und die Kokken bald nach der Injektion aus
der Blutbahn verschwinden, kommt es bei den passiv immunisierten
Tieren zwar auch vorubergehend zu einem Verschwinden der Kokken
aus dem Blute; weiterhin aber treten sie von neuem im Blute auf,
vermehren sich standig, und das Tier erliegt der Infektion.
Kurt Meyer (Berlin).
Levaditi, C., Danulesco, T. et Arzt, L., M6ningite par injec¬
tion de microbes pyogenes dans les nerfs pGriphe-
riques. (Ann. de l’lnst. Pasteur. T. 28. 1914. p.356.)
Nach Verimpfung von Hirnmaterial eines an Poliomyelitis ver-
endeten Affen in den Nervus medianus eines anderen Affen trat bei
diesem am 3. Tage eine akute Meningitis auf, die, wie die bakterio-
logische Untersuchung ergab, durch Pneumokokken verursacht war.
Die Pneumokokken waren unabsichtlich mit dem Hirnmaterial ver-
impft worden. Das erkrankte Tier wurde am 5. Tage getotet und
naher untersucht. Man konnte von der Impfstelle aus eine aszen-
dierende Neuritis feststellen. Die Pneumokokken waren in den
Lymphspalten des Nerven aufw&rts gewandert und hatten unter
Umgehung der Spinalganglien die Ruckenmarkshaute erreicht und
eine Entziindung dieser sowie der Haute des Hirns, des Riicken-
marks und der Hirnrinde hervorgerufen. Wahrend bei den invisiblen
Virusarten (Poliomyelitis, Wut) die Spinalganglien bei aszendierender
Infektion stets ergriffen sind, ist fur die geschilderte Pneumokokken-
infektion charakteristisch, dad die Spinalganglien fast vSllig intakt
waren. Gildemeister (Posen).
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Pneumokokken.
677
Cornell!, V., Influenza dell’esportazione della milza
nell’infezione pneumococcica sperimentale. (II Poli-
clinico. S. M. 1914. No. 9.)
Exstirpiert man einem Kaninchen, dem eine Kultur von
FrSnkelschen Pneumokokken eingeimpft wurde, die Milz, so er-
fahrt die Korpertemperatur des Tieres eine Verminderung, und zwar
sowohl wenn die Exstirpierung vor dem Anftritt des Fiebers, wie
wenn sie nach demselben ausgefuhrt wird.
Wird die Operation vor dem Fieberausbruch ausgefuhrt, so tritt
gegen das Ende der Erankheit wieder Fieber auf; wird sie hingegen
nach dem Beginn der Pyrexie ausgefuhrt, so bleibt die Temperatur
bis zum Exitus normal Oder unternormal.
Die zwei Stunden nach der subkutanen Einimpfung von Pneumo¬
kokken exstirpierte Milz weist schon deutliche Veranderungen ihres
histologjschen Baues auf und enthalt bereits mikroskopisch nachweis-
bare Pneumokokken. K. H u h 1 (Turin).
Pane, N., Sulla virulenza dello pneumococco secondo il
metodo di isolamento dell’espettorato pneumonitico.
(Pathologica. 1915. No. 151.)
1. Zhchtet man virulente Pneumokokken aus pneumonischem
Exsudat oder aus andersartigem Materiale auf Plattenkulturen, so
erhS.lt man gewbhnlich schwach virulente Kulturen, deren Virulenz
durch Passage durch empfSngliche Tiere nicht gesteigert wird.
2. Verimpft man den Pneumococcus aus geeignet gewahltem
pneumonischem Exsudat in das Unterhautgewebe von Kaninchen, so
erhSlt man stark virulente Stamme.
3. Das beste Nahrsubstrat zur Erhaltung der Virulenz der Kul¬
turen ist Gelatine. K. Ruhl (Turin).
Dochez, A. R. and Avery, 0. T., Varieties of pneumococcus
and their relation to lobar pneumonia. (Journ. of ex-
perim. Med. Vol. 21. 1915. p. 114.)
Die von menschlichen PneumoniefSllen stammenden Pneumo¬
kokken lassen sich in vier Gruppen sondern. In etwa 1 j 10 der Falle
findet sich der durch seine morphologischen und kulturellen Eigen-
tiimlichkeiten eine Sonderstellung einnehmende Pneumococcus mucosus.
Die Mehrzahl der anderen Stamme l&flt sich in zwei durch Agglu¬
tination und Schutzversuch als einheitlich charakterisierte Gruppen
einreihen. Etwa */ 4 der Stamme, meist von leichteren FSllen
stammend, zeigen serologisch untereinander keine Ubereinstimmung.
Die im normalen Sputum vorkommenden Pneumokokken gehoren
fast ausnahmslos zu dieser letzten Gruppe heterogener StSmme. Bei
Pneumonierekonvaleszenten halten sich die den ersten drei Gruppen
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678 Pneumokokken.
angekorenden Stamme nur verhaltnismaflig kurze Zeit. Spater finden
sich wieder nur Vertreter der vierten Gruppe.
Da die Pneumokokken ihren Typus anter den yerschiedensten
Bedingungen fest bewahren, so ist es entgegen der ublichen An-
schauung sehr unwahrscheinlicb, dafi die virnlenten Stamme ans den
normalen Mundbewohnern heryorgeben. Vielmebr durfte es sich urn
besondere pathogene Typen handeln, die nnter bestimmten Be-
dingungen, haupts&chlicb durch Kontakt, in den Organismns gel an gen
nnd eine Pneumonie hervorrufen.
Wahrend in Deutschland dieselben Typen vorkommen wie in
Amerika, wurden bei Negern in Siidafrika zwei weitere Gruppen
beobachtet. Vielleicht handelt es sich hier um Vertreter der Gruppe 4,
die bei der Ubertragung von Weifien auf die besonders empfindliche
schwarze Basse gesteigerte Virulenz erwarben.
Kurt Meyer (Berlin).
Lyall, Harold W., The types of pneumococci in tuber¬
culous sputum. (Journ. of experira. Med. Vol. 21. 1915. p. 146.)
Nach den Untersuchungen von Dochez und Avery gehttren die
aus menschlichen Pneumoniefallen gezuchteten Pneumokokken in der
Mehrzahl der Falle anderen Typen an, als die normalerweise in der
Mundhohle vorkommenden Pneumokokken. Es liegt daher der Schlufi
nahe, dafi nicht diese Mundpneumokokken die pneumonische Infektion
verursachen, sondern andere, von aufien in den Organismns ge-
langende Eokken. Immerhin kOnnte daran gedacht werden, dafi die
Mundpneumokokken erst im Lungengewebe eine Abanderung ihres
Typus erfahren. Verf. untersuchte daher die im Sputum Tuberkulbser
enthaltenen, also ebenfalls dem Aufenthalt in der Lunge angepafiten
Pneumokokken auf ihren Typus.
Es wurden Sputa von 43 Tuberkulosen verschiedener Stadien,
aufierdem 5 Bronchiektasen- und 2 Asthmasputa untersucht. In
20 Fallen gelang die Reinzhchtung von Pneumokokken. Von diesen
gehorten 75 Proz. zu Gruppe 4, den heterogenen Typen, wie sie in
der normalen Mundhbhle vorkommen, 15 Proz. zu Gruppe 3 (Pneumo¬
coccus mucosus), 10 Proz. zu Gruppe 1, keiner zu Gruppe 2. Diese
beiden letzten Gruppen, die bei der Mehrzahl der Falle von lobarer
Pneumonie gefunden werden, waren also nur zweimal vertreten. Die
Versuche sprechen also far die Konstanz des Typus.
Kurt Meyer (Berlin).
Cole, Rufus, Pneumococcus hemotoxin. (Journ. of experim.
Med. Vol. 20. 1914. p. 346.)
Durch Auflosung des Zentrifugats 24 stundiger Bouillonkulturen
von Pneumokokken in 2 proz. Natriumckolatlosung Oder durch Ge-
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Pneumokokken.
679
frierenlassen, Zerreiben und AuflSsen des Zentrifugats in Kochsalz-
ldsnng lassen sich Flfissigkeiten gewinnen, die noch in Mengen von
0,02 ccm auf Meerschweinchen-, Hammel-, Menschen- nnd Kaninchen-
blutkorperchen baroolytisch wirken und in Mengen von 3—4 ccm
Meerschweinchen bei intravenSser Injektion akut toten.
Toxische und h&molytische Wirkung gehen einander im wesent-
lichen parallel, dagegen besteht keine konstante Beziehung zur
Yirulenz des Stammes. Da die Tiere bei der Autopsie keine be-
sonders ausgesprochenen h&molytischen Erscheinungen zeigen, so ist
wahrscheinlich das Hamolysin mit dem Toxin nicht identisch.
Das Hamolysin wird durch halbstundiges Erhitzen auf 65° zer-
stort, wird beim Filtrieren durch Berkefeld-Filter stark ab-
geschwacht und dnrch Trypsin verdant. Von Ather wird es nicht
aufgenommen.
Durch Serum wird seine Wirksamkeit gehemmt, ebenso dnrch
Cholesterin und in geringem Mafie durch Lecithin. Durch Immu-
nisierung mit den Ldsnngen lafit sich die antihamolytische Wirkung
des Serums bedeutend erh&hen, ohne daB der Agglntiningehalt er-
heblich zunimmt. Aber auch mit Vollbakterien gewonnene, stark
agglutinierende Sera zeigen hohen Antihamolysingehalt. Bei der
menschlichen Pneumonie zeigt der Antihamolysingehalt keine merk-
bare Steigerung.
Die Pneumokokken enthalten also ein echtes Hamotoxin, das
aber an die Kulturflfissigkeit nicht abgegeben wird und daher als
hamolytisches Endotoxin anzusehen ist. Kurt Meyer (Berlin).
Cole, Rufus, The production of methemoglobin by
pneumococci. (Journ. of experim. Med. Yol. 20. 1914. p.378.)
Hamoglobin wird durch Pneumokokken in Methamoglobin um-
gewandelt, aber nur durch die lebenden Kokken und nicht durch die
Kultnrfl&ssigkeit Oder Kokkenextrakte.
Die Reaktion tritt ferner nicht ein mit gewaschenen, in Kochsalz-
15sung aufgeschwemmten Kokken. Sie beginnt aber sofort, sobald
minimale Mengen von Dextrose Oder bestimmter anderer Zuckerarten
zugesetzt werden. Yon den in Frage kommenden Zersetzungsprodukten
der Dextrose wie Alkohol, Methylglyoxal, Acet- und Formaldehyd,
Brenztrauben-, Essig- und Ameisensaure wirkt keines in entsprechend
geringen Mengen methamoglobinbildend. Die Rolle des Zuckers
scheint also nur darin zu bestehen, daB er die Yermehrung und
Stoffwechseltatigkeit der Pneumokokken ermSglicht, die ihrerseits
die Methamoglobinbildung ermOglicht
Die Methamoglobinbildung durch die Pneumokokken scheint der
dnrch gewisse chemische Substanzen wie Aminophenol zu ahneln,
die zuerst reduzierend wirken nnd dann den Sanerstoff auf das
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680
Pneumokokken.
Hemoglobin unter Methamoglobinbildung iibertragen. Dafiir spricht,
dafi die Methamoglobinbildung durch die Pnenmokokken .bei Ab-
wesenheit von Sauerstoff ansbleibt, dafi die Reaktion beschleunigt
wird, wenn zunachst der Sauerstoff verdrangt und dann wieder ein-
geleitet wird, und dafi Uberschufi yon Sauerstoff die Reaktion ver-
zogert, wahrscheinlich weil dadurch der Reduktionsprozefi, der die
erste Phase der Reaktion bildet, gehemmt wird.
Die Methamoglobinbildung der Pneumokokken bildet ein Beispiel
dafiir, wie Bakterien, die anscheinend kein lbsliches Toxin bilden,
sch&digend wirkeu kbnnen. Kurt Meyer (Berlin.)
€hickerlng, Henry T., Agglutination phenomena in lobar
pneumonia. (Journ. of experim. Med. Vol. 20. 1914. p.599.)
Verf. priifte das Serum von Pneumonikern fortlaufend auf Agglu-
tinationsvermogen gegeniiber Pneumokokken. Die Reaktion wurde
makroskopisch angestellt, indem das unverdiinnte Serum — Normal*
agglutinine fttr Pneumokokken kommen nicht vor — zur gleichen
Menge Pneumokokkenbouillonkultur zugefiigt wurde.
Im ganzen warden 40 F&lle untersucht. Von den durch Pneumo¬
kokken des Typus I verursachten 16 Fallen zeigten alle Agglutinine.
Von 13 durch Typus II erzeugten Fallen batten 7 Agglutinine. Von
9 zu Gruppe IV gehbrenden, also durch atypische Stamme erzeugten
Fallen agglutinierten 5. Bei den 2 durch Streptococcus mucosus ver¬
ursachten Fallen waren mit der beschriebenen Versuchsanordnung
Agglutinine nicht nachweisbar.
Die Falle, bei denen Agglutinine nicht auftraten, waren meist
schwere, letal endende. Bisweilen waren die Agglutinine nur selir
kurze Zeit, nur einen Tag nachweisbar; in anderen Fallen blieben
sie wochenlang bestehen. Gewbhnlich traten sie zur Zeit der Krisis auf.
Die Agglutinine fur Typus I und Typus II sind streng spezifisch.
In den Fallen der Gruppe IV wurde nur der homologe Stamm agglu-
tiniert; bei manchen Fallen der Gruppe I und II wurde der homologe
Stamm etwas starker agglutiniert als andere Stamme der gleichen
Gruppe. Kurt Meyer (Berlin).
Boehncke, K. E. und Mouriz-Riesgo, J., Zum Mechanism us
der Pneumokokkenimmunitat. (Zeitschr. f. Hyg. u. In-
fektionskrankh. Bd. 79. 1915. S. 355.)
Verff. haben bereits fruher der in vitro festgestellten bakterio-
tropen Wirkung verschiedener Pneumokokkensera einen wesentlichen
Anteil an der spezifischen Wirksamkeit dieser Sera in vivo bei-
gemessen, und Ungermann zeigte, dafi zwiscken Schutzwirkung
eines Pneumokokkenserums in vivo und Tropinwirkung desselben in
vitro und in vivo enge Beziehungen bestehen, welche durch die An-
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Pneumokokken.
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nahme am einfachsten erkl&rt werden, dad beide Wirkungen yon
den gleichen Substanzen, den Bakteriotropinen, ausgelSst werden,
welche dnrch ihre spezifische Phagocytose-Wirkung, ihre Stabilitat
nnd Unabhangigkeit ihrer Aktivit&t vom Kompiement gegeniiber
anderen Immunkfirpern des Pnenmokokkensernms charakterisiert
sind. Gleich Ungermann sehen anch die Verff. in den Bakterio-
tropinen nicht die einzig wirksame Quote des Pnenmokokkensernms,
vielmehr spielen anch die Antitoxine eine Bolle, nnd Verff. konnten
sich, wie Klemperer, Mennes, Tizzoni nnd Panichi, ofters
von der „entgiftenden u Wirkung des Pnenmokokkensernms iiber-
zengen. Einige in vivo gemachte Phagocytoseversuche: Injektion
steriler Alonenratbouillon intraperitoneal einige Zeit vor der gleich-
falls intraperitonealen Injektion von Pnenmokokkenimmunserum bzw.
Normalsemm bzw. steriler Kochsalzlosnng lasses die „kombinierte“
Serumtherapie als nicht ganz anssichtslos erscheinen.
Schill (Dresden).
Avery, Oswald T., The distribution of the immune bodies
occurring in antipnenmococcus serum. (Jonrn.ofexperim.
Med. Vol. 21. 1915. p. 133.)
Die ImmunkSrper des Pneumokokkenserums werden vdllig gefailt
bei 38—42 proz. Skttignng mit Ammonsulfat, dagegen nnvollkommen
bei geringerem Ammonsulfatgehalt, bei Sattigung mit Kochsalz, bei
Verdiinnung des Serums und nachfolgender Sattigung mit Kohlen-
saure nnd bei Entfernung der Kristalloide durch Dialyse. Die
Immunkorperfraktion entspricht also nicht ganz der Euglobulin-
fraktion. Die Album in fraktion ist ganz frei von AntikSrpern.
Die geeignetste Methode zur Anreicherung der Immnnkdrper
wftrde also in der F&llnng des Serums mit 38—42 proz. Ammonsulfat
bestehen. Kurt Meyer (Berlin).
Gay, Frederich P. and Chickering, Henry T., Concentration
of the protective bodies in antipneumococcns serum
by means of specific precipitation. (Ibid. p. 389.)
Wasserklare Pneumokokkenextrakte geben mit Pneumokokken*
serum voluminose Prftzipitate, die die Agglutinine und Schutzstoffe
mitreiflen. Die gewaschenen und in Kochsalzlosnng aufgeschwemmten
Pr&zipitate nben bei Mansen die gleiche Schutzwirkung gegen eine
Pneumokokkeninfektion aus wie die Sernmmenge, ans der sie ent-
standen. Der Eiweifigehalt dieser Aufschwemmungen schwankt
zwischen 0,09—0,34 Proz. gegeniiber ungef&hr 6 Proz. des nrspriing-
lichen Serums. Sie enthalten also die Antikorper, im Verhaltnis znm
Eiweifigehalt, in aufierordentlich konzentrierter Form, was fur die
therapeutische Anwendnng von grofier Bedeutung ist. Die Prftzipitate
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Pneumokokken.
entfalten ilire Wirkung, ohne gelost zu sein. Fiir intravenose In-
jektionen. kann es vielleicht erforderlich sein, sie zunaclist in Lbsung
zu bringen. Es gelingt dies leicht dnrch Zusatz geringer Alkali-
mengen, doch wird dabei h&ufig die Wirksamkeit geschadigt.
Kurt Meyer (Berlin).
Didonna, A., Due casi di pneumonite curati colla vacci-
nazione attiva. (Gazz. intern, di Med. e Cliir. 1915. No. 8.)
Verf. benutzte einen Pneumokokkenstarnm, den er aus einer
Pneumoniekranken isoliert und durch Kaninchenpassage sehr virulent
gemacht hatte. Etwa 20 Stunden alte Agarkulturen warden in
pbysiologischer Kochsalzlosung aufgeschwemmt und in das Unterliaut-
zellgewebe des Unterleibes eingespritzt.
Die Resultate waren bef'riedigend. K. Riilil (Turin).
Youland, William E., On the protective value of aqueous
extract (Hiss) of leukocytes in acute infections in
animals. (Journ. of med. Research. Vol. 31. 1915. p.367.)
Entgegen den Angaben von Hiss konnte sich Verf. von einer
Wirkung wasseriger Leukocytenextrakte auf die Staphylo-, Strepto-
und Pneumokokkeninfektion des Kaninchens und Meerschweinchens
nicht tiberzeugen. Er ubt auch Kritik an den Versuchen von Hiss,
bei denen es sick um Infektionen handelte, die auch bei den un-
behandelten Kontrolltieren bisweilen in Heilung ausgingen.
Kurt Meyer (Berlin).
Williams, William R. and Youland, William E., On the thera¬
peutic use of aqueous extract of leukocytes (Hiss) in
lobar pneumonia. (Journ. of med. Research. Vol. 31.1915. p. 391.)
Bei sieben Fallen von lobarer Pneumonie konnten Verff. keine
Wirkung der Injektion wasseriger Kaninchenleukocytenextrakte auf
Temperatur, Leukocytenzahl, Allgemeinbefinden, Verlauf und Aus-
gang der Erkrankung feststellen. Kurt Meyer (Berlin).
Morgenroth, Die Chemotherapie der Pneumokokken¬
infektion. (Berl. klin. Wochenschr. 1914. S. 1830.)
Zusammeofassender Bericht iiber die bisherigen Erfahrungen
mit Optochin. Schmitz (Greifswald).
Fraenkel, A., Optochin bei Pneumonie. (Therapie d. Gegenw.
Jg. 56. 1915. S. 1.)
Verf. hat bei der Behandlung von Pneumonia fibrinosa mit
Optochin (Atkylhydrocuprein [Morgenroth]) giinstige Erfolge er-
zielt. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
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Pneumokokken.
683
Simon, Alexander, U b e r die chemotherapeutische Behand¬
lung der krupposen Pneumonie mit Optochin. (Deutsche
med. Wochenschr. 1915. S. 643.)
Verf. behandelte gelegentlich einer bosartigen PDeumonieendemie
in einem Gefangenenlager 57 Falle mit Optochin in Dosen bis zu
1,5 g pro die. Wenngleich die Mortalitat der so behandelten Falle
24,6 Proz. betrug, so kommt Verf. doch zu einem giinstigen Urteile,
da einmal die durchschnittliche Krankheitsdauer bis zur Entfieberung
6,75 Tage betrug gegeniiber 9,1—9,6 Tagen bei den nicht mit Optochin
behandelten, und da ferner die Falle, bei denen mit der Optochin-
therapie in den drei ersten Krankheitstagen begonnen wurde, nur
eine Mortalitat von 11,5 Proz. zeigten. Kurt Meyer (Berlin).
Kosenow, Georg, Uber die Behandlung der Pneumonie mit
Optochin. (Deutsche med. Wochenschr. 1915. S. 791.)
Verf. hat weitere 34 Falle von Pneumonie mit Optochin be-
handelt, von denen 32 geheilt wurden. Bei dem einen Todesfall, der
erst am iunften Tage zur Behandlung kam, bestand eine schwere
Pneumokokkensepsis.
Auffallend ist der Unterschied in der Wirkung des Optochins
auf Friih- und Spatfalle. Wahrend unter 24 Fallen, bei denen die
Behandlung innerhalb der ersten 3 Tage einsetzte, 14mal ein sicherer
Erfolg beziiglich des Fieberabfalls erzielt wurde, war unter 9 spater
aufgenommenen Kranken nur 5mal ein Erfolg erkennbar. Die Be¬
handlung hat also mbglichst friih einzusetzen.
Die Wirkung des Optochins aufiert sich sowohl im subjektiven
Befinden der Kranken, wie objektiv in einer erheblichen Verkiirzung
der typischen Pneumoniekurve.
Einzelne Pneumoniefaile verhalten sich dem Optochin gegeniiber
refraktar. Hierzu gehoren besonders Falle, die schon ganz friih-
zeitig ein sphrliches diinnfliissiges Exsudat aufweisen. In solchen
Fallen sind vielleicht Versuche mit intravenoser Darreichung des
Optochins angezeigt. Kurt Meyer (Berlin).
Mendel, Felix, Zur Optochinbehandlung der Pneumonie.
(Miinch. med. Wochenschr. 1915. S. 740.)
Verf. hat 12 Falle von Pneumonie mit dem schwer resorbierbaren
Optochinum basicum behandelt. Um die Resorption zu verlangsamen
und damit gleichmafiiger zu gestalten, wurde reine Milchernahrung
durchgefiihrt. Bis zum Absinken der Temperatur wurden alle
5 Stunden 0,3 g gegeben, von da ab nur dann, wenn die Temperatur
wieder anzusteigen drohte. In 4 Fallen trat bereits nach 24 Stunden
vollige Entfieberung ein, in den anderen 8 Fallen in 2—3 Tagen.
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684
Pneumokokken. — Staphylokokken.
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Verf. schreibt auf Grand seiner Beobachtungen dem Optochin
eine hervorragende spezifische Wirkung auf die pnenmonische In-
fektion des Menschen zu. Es gelingt zwar nicht, mit einem Schlage
alle Krankheitserreger abzutoten, doch vermag das kontinnierlich in
kleinen Dosen zugeffihrte Optochin die Pnenmokokken im Blute nnd
im Gewebe in ihrer Proliferation zu hemmen und ihre Vitalitat ab-
zuschwfichen. Den natfirlichen Schutzkraften des Organismns gelingt
es dann, die Infektion zu iiberwinden. Kurt Meyer (Berlin).
Kaufmann, M., Zur Therapie der krupposen Pneumonie.
(Miinch. med. Wochensckr. 1915. S. 291.)
Verf. hat 19 Falle von frischer, hochstens 4 Tage alter Pneu¬
monie mit Optochin behandelt. Anfangs wurden Tagesdosen bis zu
2 g per os gegeben. Bei den letzten 14 Fallen, als vorfibergehende
Amaurosen beobachtet wurden, wurde nicht fiber 1,5 g pro die ge-
gangen, in 6 Dosen gleichmfiflig fiber den Tag verteilt. Bei dieser
Dosierung wurden nur leichte Nebenerscheinungen, wie Ohrensausen,
Schwerhorigkeit und Ubelkeit, beobachtet.
Von den letzten 14 Fallen starben 2 von vornherein prognostiscli
ungfinstige. Bei 3 Fallen blieb ein Erfolg aus. In alien fibrigen
Fallen war eine gttnstige Beeinflussung der Erkrankung in der fiber-
raschend frtihzeitig eingetretenen definitiven Entfieberung unverkenn-
bar. Der Erfolg war um so besser, je frfihzeitiger die Behandlung
einsetzte. Kurt Meyer (Berlin).
Aufrecht, Chinin oder Optochin gegen Pneumonie. (Berl.
klin. Wochenschr. 1915. S. 104.)
Verf. beobachtete vor dem Einffihren seiner Pneumoniebehand-
lung mittels Chinininjektionen 14,5 Proz. Todesfalle, nachher 8,4 Proz.
(Zahl der Krankheitsfaile 512 bzw. 382). Bei Zusammenstellung von
65 Fallen aus der Literatur, die mit Optochin behandelt wurden,
ergibt sich bei 9 Todesffillen ein Prozentsatz von 14 Proz.
Schmitz (Greifswald).
Bertrand, D.-M., Innocuitede l’injectiondes virus vaccins
sensibilises an cours du diabSte. (C. r. Soc. de Biol. T. 76.
1914. p. 843.)
Bei 3 Diabetikern, die an Karbunkeln erkrankt waren, wendete
Verf. mit gutem Erfolge sensibilisierte Staphylokokkenvaccine an.
In den ersten beiden Fallen wurden sensibilisierte abgetotete Staphylo¬
kokken, im 3. Falle sensibilisierte lebende Staphylokokken injiziert.
Der Impfstoff wurde stets gut vertragen, der Heilerfolg war ein guter.
Gildemeister (Posen).
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Staphylokokken. — Streptokokken. 685
Harms, Heino, Eiu geheilter Fall von multipier Hirn-
abszefibildung nach akuter Mittelohreit erung. (Ztscbr.
f. Ohrenheilk. u. f. d. Krankh. d. Luftwege. Bd. 72. 1915. 8.118.)
Die bakteriologische Untersuchung der Abszesse ergab, wie es
gar nicht selten ist, verschiedene Resultate. Im ersten AbszeB fand
sich der Streptococcus longus, in zwei anderen der Staphylococcus
pyogenes albus. Vielleicht darf mit dem giinstigen bakteriologischen
Befunde iu den letzten Abszessen der gliickliche Ausgang der
schweren Erkrankung in Zusammenhang gebracht werden, da be-
kanntlich die durch den Staphylococcus albus verursachten Meningi-
tiden und Hirnabszesse prognostisch relativ giinstig zu beurteilen
sind. W. Gaehtgens (Hamburg).
Ballaban, Th., Uber den orbitogenen Hirnabszefl. (Frag,
med. Wochenschr. Jg. 40. 1915. S. 21.)
Ein Fall von orbitogenem Hirnabszefi mit Streptokokken als
Ursacbe. Die Lumbalpunktion ergab klaren Liquor mit geringer
Zellenvermehrung ohne H&molyse. Spater Neuritis nervi optici am
anderen Auge und Leukocytose im Liquor. A. Ghon (Prag).
Weinberg, Max, Uber Blutuntersuchungen bei Otitis
media acuta, besonders in den ersten Stadien. (Zeit-
schr. f. Ohrenheilk. u. f. d. Krankh. d. Luftwege. Bd. 71.1914. S. 251.)
Uber die Frage, wie bei der Entstehung der Otitis media die
Infektionserreger in die menschliche Paukenhohle gelangen, herrscht
noch immer keine Ubereinstimmung. Ist die gewbhnliche „primare“
Otitis in jedem Falle eine salpingogene, bedingt durch Fortleitung
der Entziindungserreger auf dem Wege der Kontinuitat, oder ist an
einen Allgemeininfekt zu denken, an dem dann die lokale Affektion
im Mittelohr nur eine Teilerscheinung darstellt? Zur Lbsung der
yorliegenden Frage fiihrte der Verf. an 36 Fallen unter sorgfaltiger
Beobachtung des klinischen Verlaufes eine Reihe von zum Teil wieder-
holten Blutuntersuchungen aus. Je 5 ccm steril entnommenen Blutes
wurden in 50 ccm Agar Oder 150 ccm Bouillon gebracht und nach
Bebrutung bei 37° untersucht. Diese Blutkulturen ergaben dreimal
Bakterien in den Nahrboden, und zwar fand sich jedesmal der
Staphylococcus albus. Der Vergleich mit den im Ohreiter gefundenen
Keimen — jedesmal Streptococcus pyogenes bzw. mucosus — zeigte
niemals Ubereinstimmung. Diese Befunde bestatigen also die von
Libmann und Cellar vertretene Ansicht, dafi die Otitis media
ohne Komplikation (Meningitis Oder Sinusthrombose) niemals von
Bakteriamie begleitet ist. Allerdings lafit sich durch diese Ergeb-
nisse auch die als moglich angenommene hamatogene Infektion nicbt
wahrscheinlich machen Oder positiv beweisen. Die gleichzeitig aus-
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Streptokokkeu.
gefiihrte hamatologische Untersuchung zeigte, dafi der Korper bei
Otitis media acuta wie bei einer lokalen Eiterung reagiert. Die bei
der Otitis feststellbare entzfindliche Leukocytose gibt keinerlei An-
zeichen fur die Ausdehnung des Prozesses, sondern ist nur als Re-
aktionserscheinung des Korpers anzusehen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Haymaun, Ludwig, Experimentelle Studien zur Patho¬
logic der akut-entzfindlichen Prozesse im Mittelohr
(und im Labyrinth). (Arch. f. Ohrenheilk. Bd. 93. 1914. S. 1
und Bd. 95. 1914. S. 99.)
Durch Einbringen virulenter, obligat und fakultativ pyogener
Bakterien in die Bulla von Meerschweinchen lassen sich Entzfin-
dungen vom Typus der menschlicben Otitis media acuta fast aus-
nahmslos hervorrufen. Die einzelnen Infektionen zeichnen sich nach
der Art der Erreger durch verschiedene Eigentiimlichkeiten aus, die
sich im anatomischen Bilde aussprechen. Streptokokkeninfektionen
zeigen neben der Tendenz zur Thrombosierung in den Schleimhaut-
venen relativ hfiufig Neigung zur AUgemeininfektion. Der Strepto¬
coccus mucosus erzeugt ganz charakteristische Schleimhautverande-
rungen und Knochenabbauvorg≱ daneben findet sich ein auf-
failiges Nebeneinander von vorgeschrittenen oder abgeschlossenen
Heilungsvorgangen und von noch bakterienhaltigen Eiterdepots.
Bei Pneumokokkenotitiden treten entsprechend der ausge-
sprochenen Spontanheilungstendenz die reparativenVorgange im Gewebe
frfihzeitig in den Vordergrund. Bei den Diphtherieinfektionen kann
neben der typischen fibrinfisen Exsudation das unspezifische Moment
der Eiterung besonders hervortreten. Der Ablauf des akuten Mittel-
ohrprozesses ist haupts&chlich von der Art, Virulenz und Menge der
infizierenden Erreger abhangig; andere Momente spielen keine gleich
madgebende Rolle. Die Entzfindung kann auf einzelne Abschnitte
beschrankt bleiben, breitet sich aber meist fiber die Mittelohrraume
in toto aus. „Heilungs“vorgange sind im Verlauf der experimentellen
Mittelohrentzfindung fruhzeitig erkennbar. Die n&heren Einzelheiten
fiber die Heilungsvorgftnge sowie fiber die Verfinderungen am Trommel-
fell, an den Gehfirknfichelchen, den benachbarten Knochenpartien
und dem Labyrinth sind im Original nachzulesen. Die Uberleitung
des Krankheitsprozesses auf das Labyrinth hfingt hauptsachlich von
der Schwere und der Lokalisation der Infektion ab und erfolgt meist
an den Fenstern, vor allem am runden Fenster. Die Fortleitung
des entzfindlichen Labyrinthprozesses auf das Endokranium erfolgt
vorwiegend auf den prfiformierten Wegen: in erster Linie durch den
Nervus acusticus, dann durch die beiden Aqufiduktc. Als wesent-
liche Schutzvorrichtung gegen das Weiterschreiten der Infektion
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Streptokokken
687
lafit sich das Auftreten yon Gerinnungen auffassen, die bald zu Ab-
schliissen einzelner Abschnitte fiihren kSnnen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Reye, Edgar, Zur Atiologie der Endocarditis verrucosa.
(Munch, med. Wochenschr. 1914. S. 2403 u. 2437.)
Verf. fand bei 23 Fallen von Endocarditis verrucosa — davon
4 bei akuter Polyarthritis, 5 bei chronischen Herzleiden mit Poly¬
arthritis in der Anamnese, 7 bei Tuberkulose, 1 bei tertiarer Lues.
2 bei chronischer Nephritis, 1 bei Pneumonie, 3 bei Karzinom — in
den Auflagerungen regelmaflig, wenn auch sp&rlich, grampositive,
ovoide Kokken meist in Diploformen gelagert. In 13 Fallen wurden
Kulturen angelegt, 8mal mit positivem Erfolge. Die Reinkulturen
ergaben, daB es sich um den Streptococcus viridans handelte.
Verf. schlieBt daher, daB die Endocarditis verrucosa stets eine
bakterielle Erkrankung ist sowohl in Fallen mit gleichzeitiger Oder
vorangegangener Polyarthritis wie bei zahlreichen anderen Erkran-
kungen, bei denen die Klappenveranderungen meist als Produkt einer
toxischen Schadigung angesehen werden.
Atiologisch wurden Endocarditis verrucosa und lenta in viel
naherer Beziehung zueinander stehen, als z. B. Schottmiiller an-
nimmt. Je nach der Virulenz des Erregers und der Widerstands-
fahigkeit des Individuums werden die ins Blut iibergetretenen Kokken
entweder abgetotet, Oder es kommt zur leichteren Form der Endo¬
carditis verrucosa Oder zur schweren der Endocarditis lenta.
Im Gegensatze zu Schottmiiller nimmt Verf. also an, daB
bereits die der eigentlichen Endocarditis lenta voraufgegangenen
Herzattacken als eine Wirkung des Streptococcus viridans anzusehen
sind. Kurt Meyer (Berlin).
Rosenow, Edward C., The bacteriology of appendicitis and
its production by intravenous injection of strepto¬
cocci and colon bacilli. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 16.
1915. p. 240.)
Verf. ziichtete unter 14 Fallen von akuter und 6 von chronischer
Appendizitis 17 mal Streptokokken. In der Wand des Wurmfortsatzes
waren sie haufiger nachzuweisen als im Lumen.
Die aus der Appendix und ebenso die bei den gleichen Fallen
aus den Tonsillen geziichteten Streptokokkenstamme zeigten im
Kaninchenversuche, bei intravenoser Injektion, eine spezifische Affi-
nitat zum VVurmfortsatz. Nach 24 Stunden zeigten fast alle Tiere
hamorrhagisch entziindliche Herde in der Appendix mit zahlreichen
Kokkenthromben, wahrend die anderen Organe verhaitnismaflig
seltener betroffen waren. Durch direkte Injektion der Streptokokken
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688
Streptokokken.
in die Appendix liefien sich die gleichen Veranderungen nicht hervor-
rufen.
Die Yersuche sprechen zugunsten der Theorie, dafi die Appendi-
zitis eine h&matogene Infektion ist, bedingt durch Mikroorganismen,
die eine spezifische Affinit&t zum Wurmfortsatz haben. Der primare
Herd, meist in den Tonsilien, stellt nicht nur die Eintrittspforte dar,
sondern auch die Stelle, wo die Bakterien ihre spezifische Affinitat
erwerben. Kurt Meyer (Berlin).
Le Count, E. R. and Jackson, Leila, The renal changes in
rabbits inoculated with streptococci. (Journ. of infect.
Diseases. Vol. 15. 1914. p. 389.)
Experimentelle Infection von Kaninchen mit Streptokokken hat
je nach der Schwere akute, subakute Oder chronische Nierenver&nde-
rungen zur Folge, die den bei menschlichen Streptokokkeninfektionen
vorkommenden durchaus gleichen.
Von den akuten Veranderungen sind intrakapillare Kokken-
emboli am hkufigsten. Ferner kommt es zu Abszessen und Infarkten
und gelegentlich zu akuter Glomerulonephritis.
Subakute Veranderungen finden sich am haufigsteu. Sie bestehen
in Lymphocyten- und Plasmazellenanh&ufungen, die im allgemeinen
klein sind. Gewfihnlich sind sie mit akuten und chronischen Ver-
knderungen vergesellschaftet. Sie liegen meist in der Umgebung yon
BlutgefaBen, besonders Venen.
Bei langsam verlaufenden, besonders mit Serum behandelten In-
fektionen finden sich altere Ver&nderungen wie Narben, erweiterte
Tubuli mit Zylindern, Retentionscysten und herdweise Regenerations-
prozesse.
Diese chronischen ganz ahnlichen Veranderungen finden sich nicht
selten auch bei normalen Kaninchen, so dafi bei ihrer Beurteilung
grofie Vorsicht geboten ist. Kurt Meyer (Berlin).
Capps, Joseph A. and Davis, David J., The relationship of
septic sore throat to infected milk. (Ibid. p. 130.)
Eine Epidemie von septischer Angina, die in den Wintern 1911
und 1912 in Chikago herrschte, liefi sich zuriickfuhren auf den Genufi
von Milch, die von einer Sammelmolkerei der in der N&he gelegenen
Stadt Batavia stammte. In diesem Orte selbst wurde als Infektions-
quelle eine Farm gefunden, unter deren Melkern ebenfalls eine
Anginaepidemie herrschte. Es erkrankten aber nicht nur Personen,
die Milch von dieser Farm tranken, sondern auch solche, die Milch
von anderen Farmen bezogen hatten. Eine nahere Untersuchung
ergab, dafi die Milchflaschen der einzelnen Farmen vielfach vertauscht
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Streptokokken.
689
warden, and daB so die Infektionserreger in urspriinglich nicht infi-
zierte Milch gelangten.
In einem anderen Ort machten Verff. eine Farm ausflndig, auf
der 3 yon 15 Kiihen an Mastitis litten, wahrend 9 von dem 12 Kopfe
umfassenden Personal eine Angina durchgemacht batten. Von
140 Personen, die von dieser Farm stammende Milch genossen hatten,
erkrankten 40 an Angina. Kurt Meyer (Berlin).
Davis, David J. and Capps, Joseph A., Experimental bovine
mastitis produced with hemolytic streptococci of
human origin. (Ibid. p. 135.)
Anl&Blich einer auf den GenuB von Milch zuriickzafiihrenden
Epidemie von septischer Angina priiften Verff., ob menschliche Strepto-
kokken bei Kiihen Mastitis erzeugen konnen.
Dies gelang mit Sicherheit, wenn die Streptokokken durch einen
Katheter direkt in das Enter injiziert wurden. Aber auch von der
abgescheuerten Oder sonst verletzten Haut der Warze aus gelang
die Infektion haufig. Es besteht danach die Moglichkeit, daB an
septischer Angina erkrankte Melker mit ihren infizierten Handen
eine Mastitis bei der Kuh hervorrufen.
Die Mastitis brancht keine aufleren Erscheinungen zu zeigen.
Auch die Milch kann trotz reichlichen Inhalts an Eiter und Kokken
ganz normal aussehen.
Auch nach wochenlangem Aufenthalt im Kuheuter zeigten die
Streptokokken keine Ver&nderungen ihrer pathogenen und kulturellen
Eigenschaften. Ihr Wachstum in der Milch wurde durch etwa vor-
handene verunreinigende Bakterien gehemmt.
Kurt Meyer (Berlin).
Davis, David John, The growth and viability of strepto¬
cocci of bovine and human origin in milk and milk
products. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 15. 1914. p.378.)
In steriler Milch vermehren sich Streptokokken — Verf. arbeitete
mit einem bovinen Mastitisstamme und einem humanen Stamme von
einem Falle von septischer Angina, beide hamolytisch — erst bei
einer Temperatur von 20 0 und dariiber. In Handelsmilch kommt es
nicht zur Vermehrung, da die anderen Bakterien die Streptokokken,
besonders bei hdheren Temperaturen, uberwuchern und bald ganz
zum Verschwinden bringen.
In Buttermilch und saurer Milch sterben die Streptokokken in
wenigen Stunden ab. Auch in Butter halten sie sich wegen des
Sauregehalts nur einige Tage, wahrend sie in neutralisierter Butter
lange Zeit am Leben bleiben.
Erste Abt. Refer. Bd. G3. Xo. 22. 44
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690
Streptokokken.
Iii gefrorener Sahne bleiben sie mindestens 18 Tage lebend.
Rahm enthalt mehr Kokken als die Vollmilch, aus der er gewonnen
ist, die Magermilch dagegen bedeutend weniger, wahrend das Sedi¬
ment ebenfalls reicblich Kokken enthalt.
Bei der tiblichen Handhabnng der Milch ist kaum Gelegenheit
zu einer Vermehrung der Streptokokken gegeben. Wenn daher Milch
grofle Mengen Streptokokken enthalt, wie es bei Milch, auf die
Epidemien von septischer Angina znruckzafiihren sind, anzanehmen
ist, so kann dafiir kanm Verunreinignng durch die Hande der Melker,
die doch meist nur relativ wenige Streptokokken in die Milch bringen
konnen, verantwortlich gemacht werden; viel naher liegt die Annahrae,
daB die Milch von Kiihen mit Streptokokkenmastitis stammt.
Kurt Meyer (Berlin).
Rogers, L. A. and Dahlberg, Arnold 0., The origin of some
of the streptococci found in milk. (Journ. of agricultur.
Research. Vol. 1. 1914. p. 491.)
Verlf. priiften das Verhalten einer grSfieren Zahl von Strepto¬
kokken gegenuber verschiedenen Kohlehydraten. 42 Stamme waren
aus Milch geziichtet, 51 aus entzundeten Eutern, 114 aus RinderfEces
und 39 aus der Mundhohle von Tieren.
Adonit und Dulcit wurden nur von 1 Oder 2 Stammen angegriffen.
Wenn Glyzerin iiberhaupt gespalten wurde, so erfolgte die Spal-
tung nur langsam und erreichte erst in etwa 14 Tagen ihr Maximum.
Ein grofier Teil der Euterkulturen gab nicht die charakteristische
Reduktion von Lackmusmilcb.
12 Kulturen verflflssigten Gelatine; davon stammten 11 aus infi-
zierten Eutern. Die F&ceskulturen waren cbarakterisiert durch ihr
YergarungsvermOgen fiir Zuckerarten, einschlieBlich Raffinose, und
Hire Unfahigkeit, Alkohole anzugreifen.
Die Mundstamme vergoren Dextrose, Saccharose, Laktose, Mannit
und haufig Raffinose, griffen aber Starke und Glyzerin meist nicht an.
Die Euterkulturen spalteten meist nur Dextrose, Saccharose und
Laktose, selten Mannit und Glyzerin.
Nach ihrem Gelatineverfliissigungsvermogen lieBen sich die Euter-
stamme in zwei Gruppen einteilen. Die eine, dem Streptococcus
pyogenes entsprechende, vergor Dextrose, Saccharose und Laktose,
gelegentlich auch Mannit, Starke und Inulin. Sie verfliissigt Gelatine
nicht. Die zweite Gruppe spaltete die drei einfachen Zucker und
Mannit, gewohnlich auch Glyzerin und verfliissigte Gelatine.
Die Milchkulturen konnten mit Ausnahme von 2 Stammen, die
siclier aus Faces herruhrten, in eine der beiden Euterstammgruppen
eingereiht werden. Kurt Meyer (Berlin).
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Streptokokkeu.
691
Heinemann, P. G., The variability of two strains of
Streptococcus lacticus. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 16
1915. p. 221.)
Durch wiederholte Tierpassage lkBt sich die Neigung des Strepto¬
coccus lacticus zur Kettenbildung und zur H&molyse von Menschen-
und Ziegenblut steigern. Gleichzeitig nimmt die Virulenz zu, und
zwar schneller durch Kaninchen- als durch Meerschweinchenpassagen.
Kapselbildung tritt dabei nicht ein.
Hand in Hand damit geht eine Ver&nderung des Saurebildungs-
vermogens aus Kohlehydraten. Im aUgemeinen geht dieses zuriick.
So werden Salizin und Mannit, spater auch Laktose nicht mehr
gespalten, wahrend das Spaltungsvermogen fur Dextrose und Saccha¬
rose 1 anger erhalten bleibt. Andererseits treten neue Fahigkeiten auf:
kompliziertere Kohlehydrate wie Tnulin und Raffinose werden zersetzt.
Besonders scheint geringer Sauerstoffzutritt diese Fermentationen zu
begnnstigen.
Bei wiederholten Passagen, bis zu 38, durch Lackmusmilch
werden die fermentativen Eigenschaften der Streptokokken dagegen
nicht verandert. Kurt Meyer (Berlin).
Heinemann, P. G., Relation of the number of Strepto¬
coccus lacticus to the amount of acid formed in milk
and cream. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 16. 1915. p.285.)
Verf. stellte vergleichende Versuche an uber Gerinnungszeit, Saure-
bildung und Bakterienzahl an roher Milch, die mit Streptococcus
lacticus beimpft war, und an erst sterilisierter und dann mit dem
Streptokokkus beimpfter Milch. Die Versuche wurdeu bei 0°, 20° und
37° ausgefuhrt.
Wahrend in sterilisierter Milch bei 20° und 7° die Bakterienzahl
st&ndig zunahm, sank sie bei 37° nach Erreichung dieses Maximums
ab. Bei den anderen Milcharten war diese Erscheinung auch bei
20° and 7° vorhanden. Die Saurebildung nahm stSndig zu. Bei den
beimpften und unbeimpften Proben von roher Milch erreichte sie bei
37° exzessive Werte, wahrscheinlich infolge der Wirksamkeit von
Milchsaurebakterien.
Der Eintritt der Gerinnung war weder an eine bestimmte Bak¬
terienzahl nocli einen bestimmten Sauregrad geknupft. Dies spricht
dafiir, daB die Gerinnung nicht nur vom Sauregrad abh&ngig ist und
daB sie nicht allein durch die Lebenst&tigkeit der Bakterien, sondern
auch durch Fermente, die aus abgestorbenen und zerfallenden Bak¬
terien frei werden, hervorgerufen wird. Kurt Meyer (Berlin).
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692
Streptokokken.
Thro, William C., Experiments on the variability of the
fermentative reaction of bacteria, especially the
streptococci. (Jonrn. of infect. Diseases. VoL 15. 1914. p.234.)
Bei der Untersnchung einer grOBeren Zahl von St&mmen von
Streptococcus haemolyticns nnd viridans nnd von Pneumokokken auf
Lackmus-Kohlehydrat-Agarn&brboden ergaben sich ziemlich weit-
gehende Differenzen im Kohlehydratvergarungsvermogen der zn einer
Gruppe gehorigen Stamme. AuBerdem traten bei der Fortziichtung
Abweichungen gegeniiber dem anfanglichen Verhalten anf.
Verf. fdlirt die Variabilitat auf den Wasserverlust der Nahr-
boden zuruck.
Auflerdem konnen die Schwankungen scheinbare sein, bedingt
durch Verwendung nicht ganz zuckerfreier Bouillon, durch Verun-
reinigung der Kohlehydratpraparate, durch teilweise Zersetzung der
Kohlehydrate beim Sterilisieren nnd durch Abgabe von Alkali von
seiten der Reagenzgl&ser an die Nahrboden.
Ein Teil dieser Fehlerquellen lafit sich durch Verwendung fliissiger
Nahrbbden vermeiden. - Kurt Meyer (Berlin).
Hopkins, J. G. and Lang, Arvilla, Classification of patho¬
genic streptococci by fermentation reactions. (Journ.
of infect. Diseases. Vol. 15. 1914. p. 63.)
Verff. prfiften 105 meist aus Krankheitsfaileu stammende Strepto-
kokkenstamme auf ihr Kohlehydratvergarungsvermogen. Sie be-
nutzten dafiir mit Lackmus gefarbte Bouillon, die 2 Proz. Pepton
und 1 Proz. Kohlehydrat enthielt. Als brauchbare Testsubstanzen
ergaben sich in Vorversuchen Laktose, Salizin, Raffinose, Mannit und
Inulin.
Als positive Vergarung wurde eine deutliche Rotfarbung der
Bouillon bezeichnet. Von einer quantitativen Bestimmnng der gebil-
deten Sauremenge wurde abgesehen, nachdem festgestellt war, daB
diese nicht von dem Spaltungsvermogen des Starames, sondern von
seiner Saureempfindlichkeit nnd der dadurch bedingten Entwicklungs-
hemmung abhangt.
Anf Grund ihrer Versuchsergebnisse unterscheiden Verff. eine
pathogene und fiinf saprophytische Gruppen.
Die pathogene Gruppe, der mit wenigen Ansnahmen alle patho-
genen Stamme angehOrten, spaltet Laktose, Saccharose und Salizin.
Die saprophytische Gruppe zerfailt in 2 Typen, den Salivarius-
typ nnd den Faecalistyp. Der Salivariustyp umfafit Gruppe 2 (Lak¬
tose-, Saccharose- und Raffinosespalter), Gruppe 3 (Laktose-, Saccha¬
rose-, Raffinose- und Salizinspalter), Gruppe 4 (Laktose-, Saccharose-,
Raffinose- und Inulinspalter) und Gruppe 5 (Laktose- und Saccharose-
spalter).
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Streptokokken.
693
Gruppe 6 bildet den Faecalistyp, der Laktose, Saccharose, Salizin
und Mannit spaltet.
13 Stamme liefien sich nicht in diese Gruppen einreihen. 7 von
ihnen vergoren Inulin und naherten sich damit Gruppe 4, 3 spalteten
Mannit und wurden daher zu Gruppe 6 gerechnet.
Zu Gruppe 1 gehdrten 9 Sepsis-, 11 AbszeB- und 11 andere
Eiterstamme, ferner die meisten Anginastamme. In normalen Rachen
wurde dieser Typus nicht gefunden. Vereinzelt wurde er bei leich-
teren Infektionen der Luftwege, einmal in Milch und einmal in der
Luft beobachtet.
Gruppe 2, 3 und 5 wurde in normalen Rachen gefunden, ferner
bei leichten Infektionen, wie chronischer Tonsillitis und Alveolar-
pyorrhoe. Die einzige schwere Erkrankung, bei der Vertreter dieser
Gruppen vorkamen, bildete die Endokarditis.
Gruppe 6 wurde aufier in Stuhl und Milch bei einigen schweren
Prozessen, bei denen Infektion mit Fazes wahrscheinlich war (Cystitis,
Prostataabszesse, Puerperalsepsis), ferner zweimal bei Otitis media
und bei Endokarditis gefunden.
Im allgemeinen wuchsen die Stamme der Gruppe 1 hamolytisch
auf Menschenblutplatten, wahrend die Stamme der anderen Gruppen
keine Oder schwache Hamolyse zeigten.
Der Typus der Kettenbildung, die Milchvergarung und die Re-
duktion von Neutralrot lieferten keine zuveriassigen Einteilungs-
merkmale.
Der praktische Wert der Spaltungsreaktionen ist in hohem Mafie
von ihrer Konstanz abhangig. Hieruber sind weitere Untersuchungen
im Gange. Jedenfalls scheinen aber die Reaktionen fur bestimmte,
frisch geziichtete Streptokokkentypen charakteristisch zu sein.
Kurt Meyer (Berlin).
Holman, W. L., A method for making carbohydrate serum
broth of constant composition for use in the study of
streptococci. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 15. 1914. p. 209.)
Serumbouillon ist der giinstigste Nahrboden fur Isolierung und
Wackstum von Streptokokken. Er begunstigt ihre Entwicklung so
weit, dafi sie in Mischkulturen auch kaftig wachsende Bakterien wie
B. coli in 24 Stunden uberwuchern. 24stiindige Bebriitung mit dem
Untersuchungsmaterial beschickter Serumbouillon kann als Anreiche-
rungsmethode fur Streptokokken empfohlen werden.
Zur Differenzierung der Streptokokken miissen der Serumbouillon
Kohlehydrate zugefligt werden. Yerf. empfiehlt einen Nahrboden von
folgender Zusammensetzung. Eine Kohlehydratbouillon von vierfach
starkerer Konzentration als gewohnlich (Pepton 4 Proz., Liebigs
Fleischextrakt 1,2 Proz., Kochsalz 2 Proz., 4 Proz. Kohlehydrat, 4 Proz.
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694
Streptokokken.
Andrades Indicator wild rait der vierfachen Menge einer dnrch
Erhitzen Oder besser noch durch Filtration sterilisierten Verdiinnung
1:3 von Rinderserum in destilliertem Wasser versetzt, in RQliren
abgefiillt und sterilisiert. Kurt Meyer (Berlin).
Holman, W. L., The relative longevity of different
streptococci and possible errors in the isolation and
differentiation of streptococci. (Ibid. p. 293.)
Die Lebensfahigkeit der Streptokokken zeigt grofie LTnterschiede
von Stamm zu Stamm. Am besten erhalten sie sich auf Nahrboden,
auf denen sie nicht selbst destrnktive Substanzen bilden kfinnen,
wie einfache Bouillon, Blutagar usw. Besonders schadlich wirkt die
auf kohlehydrathaltigen N&hrbbden gebildete Saure.
Gegen Erhitzen sind die Streptokokken bedeutend widerstands-
fahiger als gewbhnlich angenommen wird. Besonders in eiweiB-
haltigen Medien vertragen sie stundenlanges Erhitzen auf 60°, be¬
sonders Streptococcus faecalis. Dieser blieb sogar in Material, das
eine halbe Stunde auf 80° erhitzt war, am Leben.
In Symbiose mit anderen Bazillen verhalten sich die einzelnen
StSmme verschieden. Streptococcus haemolyticus neigt dazu, den
Streptococcus viridans zu uberwuchern. Pneumokokken werden von
Streptokokken iiberwuchert. In Symbiose mit B. subtilis bleibt
Str. viridans langer erhalten als Str. haemolyticus und Pneumokokken.
Entgegen den Angaben von Rosenow buflt bei dieser Symbiose der
Str. haemolyticus sein H&molysierungsvermdgen nicht ein.
Wichtig ist die Rolle, die Streptokokken und Pneumokokken bei
den iiblichen Versuchstieren als sekund&r infizierende Organismen
spielen. Im Meerschweinchendarm und den oberen Luftwegen kommen
verschiedene Streptokokkenarten vor. Unter giinstigen Bedingungen
konnen sie in den Organismus eindringen und todliche Infektionen
hervorrufen.
Auf Grund dieser Tatsachen iibt Verf. Kritik an den Angaben
Rosenows uber die Mutation von Streptokokken im Tierkorper.
Er weist darauf hin, daB die Isolierung eines Streptococcus aus dem .
Tiere, der sich von dem injizierten unterscheidet, nicht als Beweis
fur eine stattgehabte Mutation gelten kann.
Kurt Meyer (Berlin).
Hellmuth, Ubt die Menstruation einen EinfluB auf die
Hamolyse der Scheidenkeime aus? (Monatsschr. f. Ge-
burtsh. u. Gynakol. Bd. 130. S. 589.)
Verf. untersuchte die Frage, ob die Keime der Scheide, speziell
die Streptokokken, durch die Menstruation Oder durch Ikngere Genital-
blutungen zur Bildung von Hamotoxinen angeregt werden.
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treptokokken.
695
Zu diesem Zwecke warden von klinischen und poliklinischen
Patientinnen vor, wahrend und nach der Menstruation aus dem
Scheidenschleim Kulturen angelegt und diese weiter untersucht.
Von 13 Frauen wurde im ganzen 46mal abgeimpft. Unter diesen
46 Abimpfungen fanden sich bei 7 li&motoxische Keime.
Die Abimpfungen verteilten sich folgendermafien: unter den
6 klinischen Patientinnen fand sich nur eine, die hamotoxische Keime
beherbergte. Dieselben wurden zu 5 verschiedenen Malen bei ihr
gefunden. Sie litt an einer eiternden Bauchwunde. Unter 7 poli¬
klinischen Patienten fanden sich bei zweien je einmal (unter 3 bzw.
4 Untersuchungen) hamotoxische Keime. Bei letzteren konnte die
Inokulation neuer Keime naturlich niclit ausgeschlossen werden
wegen des moglichen sexuellen Verkehrs der Patientin. Verf. glaubt,
dafi die Menstruation auf die hamotoxischen Eigenschaften der
Scheidenkeime keinen Einflufl habe. Schmitz (Greifswald).
Bertrand, D.-M. et Feigin, Bronislawa, Pouvoir h^molytique
de quelques bact^ries de l’appareil genital de la
femme. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p. 39.)
Die bei pathologischen Zust&nden des Uterus gefundeuen Bak-
terien wurden in Serumbouillon gezQchtet und nach verschieden
langer Bebriitungsdauer durch Chamberlandfilter filtriert. Als-
dann wurde das Filtrat auf hamolytische Fahigkeiten gepriift. Fast
alle Streptokokkenstamme und zwei Kulturen des Staphylococcus
aureus zeigten hamolytische Wirkung, aufierdem zwei von den Verff.
naher beschriebene Bakterienarten, die sie Bac. viridis metritis und
Bac. stachyoeides nennen. Nicht alle hamolysierenden Stamme waren
fiir Versuchstiere pathogen. Gildemeister (Posen).
Moore, Josiah J., The action of vaccines and of concen¬
trated antistreptococcus serum in experimental
streptococcal arthritis. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 15.
1914. p. 216.)
Konzentriertes Antistreptokokkenserum hatte auf die experimen-
telle Streptokokkenarthritis des Kaninchens keinerlei Heilwirkung und
vermochte auch praventiv gegeben die Erkrankung nicht zu verhin-
dern oder zu beeinflussen.
Dagegen gelang es, durch prophylaktische Injektionen einer
homologen Streptokokkenvaccine den Ausbruch der Erkrankung ent-
weder ganz zu verhindern Oder doch ihren Verlauf milder zu ge-
stalten, z. B. das Auftreten von Endokarditis und Nephritis zu ver-
hiiten. Die Immunitat war bis 40 Tage nach der Impfung nach-
weisbar.
Die Wirkung der Vaccinebehandlung kam auch in einer Zunahme
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696
Gelenkrhenm&tismus. — Erysipel.
der Opsonine zum Ausdruck, die wohl als Hanptfaktor der Immunitat
anzusehen ist. Kurt Meyer (Berlin).
Semer&d, J., Meine Erfahrungen mit der Serotherapie
des Gelenkrheumatismus. (Casopis Ceskych ISkafuv. Vol. 58.
1914. p. 1614.)
Die Serotherapie betrachtet Verf. als eine wirklicbe Bereicherung
der Behandlungsmethoden des septischen Rheumatismus. Er injiziert
in der Regel zuerst das Staphylokokkenserum, und falls keine
Reaktion derart eintritt, daft die Temperatur anfangs steigt und
dann sinkt, spritzt er das Streptokokkenserum ein, was immer
mit dem geschilderten Erfolg gekrdnt wird. Die Menge des ein-
gespritzten Serums betr> 2—8 Oder sogar 10 Ampullen; die
letztgenannte Menge wurde nur in schweren septischen Fallen an-
gewandt. — Den sehr giinstigen Moment fur Empfehlung dieser
Therapieart sieht Verf. auch darin, da£ der Internist die schweren
Faile soweit dadurch bringen kann, daft er sie nach seiner Behand-
lung dem Chirurgen mit einem Abszeft oder dgl. iibergibt, was wohl
bei als hoffnungslos bezeichneten Fallen einen wesentlichen Fort-
schritt bedeutet. Jar. Stuchlik (Zurich).
ScmerAd, J., Erysipelbehandlung mit Antistrepto-
kokkenserum. (Casopis Ceskych l^katuv. Vol. 53. 1914. p. 1555.)
Mit Serum behandelte Verf. im ganzen 190 Falle, davon einige
mit dem Aron so nschen Serum, die iiberwiegende Mehrheit mit dem
Antistreptokokkenserum aus dem Pasteurschen Institute Einge-
spritzt wurden in der Regel 1 Oder 2 Ampullen auf einmal, im ganzen
hSchstens 6 Ampullen. Die Temperatur sank binnen 1—6 Tagen,
meistens am 2. Tage. Irgendwelche subjektive oder objektive unan-
genehme oder drohende Symptome hat Verf. nach der Injektion nie
beobachtet. Lokal wurden die Falle wie gewShnlich gleichzeitig mit
der Serumtherapie behandelt. Trotzdem die Mortalitat 8,69 Proz.
betrug, also noch etwas grofter als die der ohne Serum behandelten
Falle (6,80 Proz.) ist, schatzt Verf. den Einflufi der Serumbehand-
lung so hocli, daft er es fur einen Fehler seinerseits halten wiirde,
die Serumbehandlung zu versaumen. Jar. Stuchlik (Zurich).
Sv&tek, P., Beitrag zur Behandlung des Erysipels mit
Antidiphtherieserum. (Ibid. p. 1518.)
Mit dem antidiphtherischen Serum behandelte Verf 17 Falle.
Von diesen wurden 15 geheilt, einer ist an Bronchopneumonie ge-
storben, der andere an allgemeiner Sepsis. Subjektiv trat bald
eine Besserung des Zustandes ein, objektiy hatte in manchen Bezie-
hungen die Injektion eine Verminderung verschiedener Symptome zur
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Erysipel. — Puerperalfieber. — Parotitis.
697
FoJge. Die Dosen waren: anfangs 3000 I.-E., dann 4000, falls der
Fieberabfall nicht sofort folgte, 6000; in der letzten Zeit begann
Yerf. gleicb mit 6000 I.-E. Jar. Stuchlik (Zurich).
Pol&k, Otto, Die Therapie des Erysipels mit Anti-
diphtherieserum. (Munch, med. Wochenschr. 1914. S. 2273.)
Verf. sah sehr gute Erfolge bei der Behandlung des Erysipels
mit grofien Dosen von Diphtheriesernm. Nach Injektion von 3000
bis 4000 Einheiten fallt, natiirlich nur in inkomplizierten Fallen, das
Fieber in 24—48 Stunden kritisch zur Norm ab, Hautrotung und
•schwellung gehen zuriick, und eine auffallige Enphorie tritt ein.
Fallt das Fieber nicht ab, so werden noch einmal 3000 Einheiten
gegeben. Nnr bei wenigen Fallen bleibt dann noch eine Wirknng ans.
Bei mit anderen fieberhaften Krankheiten komplizierten Erysipel-
fallen verschwinden die Hautrote and die Hautschwellung, nnd es
stellt sich relative Enphorie ein.
Gleiche Erfahrungen wurden auch von anderer Seite gemacht.
Verf. sind 189 so behandelte Falle bekannt, von denen 85,1 Proz.
typisch geheilt wurden. Kurt Meyer (Berlin).
Henkel, Max, Ein Beitrag zur Lehre vom Puerperal¬
fieber nnd zur Behandlung des fieberhaften Aborts.
(Virch. Arch. Bd. 216. 1914. S. 361.)
Ans den vorwiegend klinisches Interesse beanspruchenden Aus-
fuhmngen ist hervorzuheben, dafl die bakteriologische Untersuchung
des im hinteren Douglas befindlichen Sekretes ein wichtiges Hilfs-
mittel fur die klinische Unterscheidung hinsichtlich der Ausdehnung
der Infektion darstellt Auch fur die Prognose und die Beurteilung
des Falles ist die bakteriologische Untersuchung von Wert, aber nur
dann, wenn mehrfache Priifungen auf den Bakterieugehalt des Blntes
unter ungefahr gleichen klinischen Voraussetzungen vorgenommen
werden. Jeder Infektionserreger, der uberhaupt in Frage kommt,
kann zu einer beliebig schweren Infektion fuhren. Der einfache
Nachweis von h&molytischen Streptokokken besagt nicht allzuviel;
diese brauchen durchaus nicht immer eine letal endigende Oder
schwere Infektion herbeizufuhren, sie kbnnen auch Saprophyten im
wahren Sinne des Wortes sein. Die klinischen Unterschiede werden
nicht durch das Ergebnis der bakteriologischen Untersuchung be-
griindet. W. Gaehtgens (Hamburg).
Rost, E., Experimentelle Untersuchungen ttber die
eiterige Parotitis. (Deutsche Zeitschr. f.Chir. Bd. 130. S.305.)
Verf. suchte die Frage zu entscheiden, ob die oft postoperativ
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698
Infektidse Thrombose. — Thrombophlebitis. — Gasphlegmone.
auftretenden eiterigen Parotitiden auf h&matogenem Oder auf aszen-
dierendem Wege vom Munde aus durch den Drusenausfuhrungsgang
entstdnden, indem er Hunde auf beide Arten infizierte.
Die anatomischen Bilder der erzielten Parotitiden waren bei
beiden Infektionsarten dieselben, die prim&re eiterige Entziindung
saC auch bei der h&matogenen Infektion stets in den Ausfuhrungs-
gSngen der Druse.
Es ist also nach dem anatomischen Bild nicht zu entscheiden,
wie eine solche Parotitis entstanden ist. Schmitz (Greifswald).
Nagoya, C., Uber die Frage der infektidsen Thrombose.
(Virch. Arch. Bd. 216. 1914. S. 287.)
Die Frage, welchen EinfluB die pathogenen Bakterien bei den
in der Nfihe von Gefaflw&nden sich abspielenden Entzundungs- und
Eiterungsprozessen ausfiben, ist nicht einwandfrei geldst. Verf. suchte
deshalb experimentell festzustellen, ob sich durch infektidse Prozesse
in der N&he oder direkt an einer Gef&Bwand ohne andere urs&ch-
liche Momente eine Thrombose in dem Gefifie erzielen l&Bt, ob die
Bakterien zur Thrombenbildung eine direkte Beziehung haben, und
welche Bedeutung der Stromverlangsamung, welche der GefSBwand-
schadigung zukommt. Fur die Versuche wurden die Bauch- und
Halsvenen und die Schenkelarterien von Kaninchen und Hunden aus-
gewahlt. Nach schonender Freilegung des Gef&Bes wurde direkt an
der GefUBwand eine Ose frischer Bakterienkultur — Staphylokokken,
Streptokokken und Pneumokokken — deponiert. Nach bestimmten
Zeiten wurde dann ein ca. 0,5 cm langes Gef&Bstuckchen durch
Doppelunterbindung herausgeschnitten und untersucht. Es gelang,
durch Infektion allein, ohne andere urs&chliche Momente, eine Throm¬
bose in dem GefaBe zu erzielen. Dadurch entstandene Thromben sind
in der Mehrzahl der F&lle aus Blutpl&ttchen zusammengesetzt. Der
Blutplattchenthrombus ist dabei eine Grundlage, ein Kern fur weitere
Thromben. Bei solchen Thrombosen uben die Bakterien keinen
direkten EinfluB aus. Die wichtigste Bedingung fur die Thrombose
ist die Gef&Bwandsch&digung; die Stromverlangsamung ist eine
sekundare, unterstiitzende Bedingung. W. Gaehtgens (Hamburg).
Schum, Heinrich, Beitrag zur Kenntnis der septischen
Thrombophlebitis. (Virch. Arch. Bd. 218. 1914. S. 300.)
Vorwiegend von pathologisch-anatomischem Interesse.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Tietze, Alexander und Korbsch, Uber Gasphlegmone. (Deutsche
med. Wochenschr. 1914. S. 2004.)
Aus dem bakteriologischen Teil der Arbeit sei hervorgehoben,
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Gasphlegmone. — Sepsis. — Salpingitis.
699
daB schon in den ersten Stadien der Gasphlegmone in einfachen
Ansstrichpraparaten ein charakteristisch anssehendes Stabchen von
der Grille des Tetannsbazillns mit leicht abgernndeten Enden, haufig
zn dreien Oder vieren parallel nebeneinander gelegen, zu sehen war.
Meist fanden sich die Bakterien in einer gerftnmigen ovalen Aus-
sparnng, die offenbar dadnrch znstande kommt, daB die dem Bak-
terienleib anhaftende Gashulle jede Flussigkeit fernhS.lt. Charak¬
teristisch ftir die Stabchen war eine an der Grenze zwischen mittlerem
nnd letztem Drittel gelegene Spore.
Die Zuchtung gelang leicht im tiefen Stich nnter StearinabschloB,
eventuell nach vorheriger Abtotung der Begleitbakterien dnrch ein-
stiindiges Erwarmen von Gewebsstiickchen anf 60°. Schon nach
zwei Tagen fanden sich in den RQhrchen Gasblasen von fisch-
schnppenShnlicher Gestalt, nnd gleichzeitig machte sich der siiBlich-
fanlige Geruch, den anch die infizierten Wnnden zeigten, bemerkbar.
Im hangenden Tropfen waren die Bazillen lebhaft beweglich.
Far Mause waren sie hochpathogen, wahrend Meerschweinchen und
Kaninchen erhebliche Resistenz zeigten. Kurt Meyer (Berlin).
Dirks, Marmetschke nnd Krlebe, Gasphlegmonen nach
kriminellem Abort. (Monatsschr. f. Gebnrtsh. u. Gynakol.
Bd. 40. S. 376.)
Aus einem Fall von kFiminellem Abort wnrde ein Gasbrand-
bazillus (Frankel) mit den dentlich hSmotoxischen Eigenschaften
gezuchtet. Der Abort war dnrch Infektion mit Holzessig herbei-
gefuhrt worden. Die Herkunft des Gasbrandbazillns konnte nicht
eruiert werden. Schmitz (Greifswald).
Weil, G. C. and Me Means, J. W., Purpura associated with
Bacillus mucosas in the blood. (Journ. of infect. Diseases.
Vol. 15. 1914. p. 151.)
Bei einem Fall von Striktur der Urethra hatte Sondierung jedes.
mal einen Schuttelfrost zur Folge. SchlieBlich entwickelte sich eine
typische Sepsis mit hamorrhagischem Exanthem. Ans Bint, Urin nnd
Prostatasekret wnrde ein Kapselbazillus geziichtet, der wegen seiner
FShigkeit, Milchzncker zn vergaren, als Bacillus lactis aerogenes
angesprochen wird. Knrt Meyer (Berlin).
Watjen, J., Uber die Histologie der eiterigen Salpingitis
und ihre Beziehnng znr Frage der Atiologie. (Beitr.
z. path. Anat. n. z. allgem. Pathol. Bd. 59. 1914. S. 418.)
Die dnrch Laminariadilatation bedingte Entziindung der Tube
ist durch ihren hamorrhagischen Charakter ansgezeichnet nnd frei
von Plasmazellen. Bei der tnberkulosen Salpingitis finden sich
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700
Proteusinfektioneii.
Plasmazellen, aber nicht in solcher Menge wie bei gonorrhoischer
Salpingitis. Die Endosalpingitis nach Appendizitis zeigt cytologisch
keine Charakteristika. Bei der Salpingitis gonorrhoica finden sich
schon in ganz akuten Stadien auffallend viele Lymphocyten nnd
Plasmazellen, nnd dieses Verhalten nnterscheidet die gonorrhoisclien
Endosalpingitiden prinzipiell von den septischen. Die Bilder sind
so charakteristisch, daB man daraus anch ohne Nachweis der Erreger
eine gonorrhoische Eiternng diagnostizieren kann, wenn klinisch die
gonorrhoische Infektion wahrscheinlich ist. Plasmazellen sind ein
Kennzeichen des gonorrhoischen Eiters, wahrend Streptokokken einen
vorwiegend leukocytaren Eiter bewirken. A. Ghon (Prag).
Goebel, Proteusmeningitis nnd Proteussepsis bei einem
Neugeborenen nebst Bemerkungen uber Proteus als
Krankheitserreger des Menschen. (Deutsches Arch. f.
klin. Med. Bd. 116. 1914. S. 119.)
Aus dem Liquor cerebrospinalis sowie aus dem Blut eines
Meningitisfalles konnte Proteus vulgaris in Reinkultur geziichtet
werden. Der Fall endigte letal.
Uber den Infektionsmodus lieB sich nichts eruieren. Das Serum
des Kranken agglutinierte den homologen Stamm bis 1:60. Fremde
Stamme wurden nicht agglutiniert. Weiter gibt Verf. eine Ubersicht
uber die bisher beobachteten Infektionen mit Proteus vulgaris.
Schmitz (Greifswald).
Mar si glia, G., SnlTosteomielite da proteo. (Riforma Medica.
1914. No. 49.)
Versuche mit Kaninchen; diesen wurde entweder eine Kultur
von Proteus vulgaris intravenos eingespritzt und zu gleicher Zeit
ein Femur frakturiert, Oder es wurde ihnen ein Femur trepaniert und
dann eine Proteuskultur direkt in das Enochenmark inokuliert.
Aus seinen Beobachtungen zieht Verf. folgende SchluBfolgerungen:
1. Auf die intravenoseEinspritzung von Proteus vulgaris-Kulturen
bei Kaninchen folgt fast stets eine ganz akute Septik&mie, die das
Tier in wenigen Tagen totet.
2. Durch subkutane Frakturierung eines Knochens kann man
eine Lokalisierung der im Blute zirkulierenden Proteusbazillen im
Bruchherd hervorrufen; es kann an der betreffenden Stelle ein
nekrotischer Herd entstehen, der den Knochen und die Weichteile der
Umgebung interessiert.
3. Die direkte Inokulation von virulenten Proteuskulturen in
das Enochenmark ruft in einem Teil der Falle keine bedeutende
lokale Entzundung und ebenso keine allgemeine Intoxikation oder
Infektion hervor, in andereu Fallen hingegen einen Herd von gas-
haltiger Gangran, die in kurzer Zeit das Tier zum Exitus fuhrt.
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Erreger yon Bronchitis und Rhinitis. — Bakterinrie.
701
4. In keinera Falle konnte man auf h&matogenem Wege Oder
dnrch lokale Inokulation ein demjenigen der Osteomyelitis ahnliches
pathologisch-anatomisches und klinisches Bild herbeifiihren.
K. Rtihl (Turin).
Tunnicliff, Ruth, An anaerobic vibrio isolated from a
case of acute bronchitis. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 15.
1914. p. 350.)
Yerf. zuchtete aus dem Sputum eines Falles von akuter Bron¬
chitis einen anaeroben, 2—4 ft langen, */* dicken, gewbhnlich zu
zweien liegenden, bisweilen aber auch Faden bildenden, gramnegativen,
lebhaft beweglichen Vibrio mit zugespitzten Enden und einer langen
Geiflel, der nur auf Blut- und Ascitesagar, nicht in Milch, auf gewohn-
lichem Agar und in gewbhuliclier Oder Ascitesbouillon wuchs.
Von dem Muhlensschen Spirillum sputigenum unterschied er
sich dadurch, dafi dieses 2 Oder 3 Geifieln besitzt und sich mit
G i e m s a rot, nicht wie der Vibrio blau farbt. Von Spirillum
crassum und Vibrio tenuis unterschied er sich durch seine kultu*
rellen Eigenschaften, insbesondere sein geruchloses Wachstum.
Kurt Meyer (Berlin).
Tunnicliff, Ruth., A pleomorphic branching organism iso¬
lated from a case of chronic rhinitis. (Journ. of infect.
Diseases. Vol. 15. 1914. p. 352.)
Verf. zuchtete aus dem Nasensekret eines Falles von chronischer
Rhinitis ein pleomorphes, Verzweigungen bildendes Bakterium.
Auf Ziegenblutagar traten erst nach 6 Tagen kaum sichtbare
Kolonien auf. Im Traubenzuckeragarstich entwickelte sich zartes
Wachstum. Auf gewohnlichem und Serumagar, sowie in gew61m-
licher, Traubenzucker- und Ascitesbouillon erfolgte kein Wachstum.
Das Bakterium bildete x /a M dicke, 2—30 /.i lange, gerade Oder
gewundene Faden mit echten Verzweigungen. Es war gramnegativ
und farbte sich in aiteren Kulturen unregelmafiig. Die kurzen Formen
schienen Beweglichkeit zu zeigen. Fur Meerschweinchen war es nicht
pathogen. Kurt Meyer (Berlin).
Biedl, A., Uber Bakteriurie. (Prag. med. Wochenschr. Jg. 39.
1914. S. 575.)
In der Mehrzahl der Falle entsteht die Bakteriurie durch Ein-
wanderung von Keimen aus der Urethra in die Harnblase, bei Frauen
leichter als bei Mannern und bei Mannern hauptsachlich instrumentell
und sekundar aus Bakterienherden in den Anhangsorganen der mann-
lichen Harnrbhre. Seltener ist die Einwanderung von Keimen aus
der normalen Oder pathologischen Darmflora auf kurzem Wege, viel-
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702 .
Erreger von Hasten and Schnupfen. — Ozana.
leicht darch Lymphbahnen, in die Harnblase, wobei Storungen der
Darmtfitigkeit und Harnstannng begiinstigend wirken konnen. Am
seltensten ist Bakteriurie durch Keime, die aus umschriebenen Bak-
terienherden in entfernten Organen in die Blutbahn eintreten Oder
von vornherein im Blute zirknlieren und dann durch die'Niere zur
Ausscheidung gelangen; diese renale Form der Bakteriurie hat prak-
tische Bedeutung, insofern als sie eine sekund&re Infektion der Harn-
wege ermbglicht. A. Ghou (Prag).
Kruse, W., Die Erreger von Husten und Schnupfen.
(Munch, med. Wochenschr. 1914. S. 1547.)
Wenn auch bei manchen Katarrhen der oberen Luftwege Bak-
terien wie Pneumokokken, Micrococcus catarrhalis u. a. als Erreger
in Frage kommen, so ist doch bei der Mehrzahl der Falle der
bakterielle Befnnd unbefriedigend.
Verf. stellte daher Versuche darfiber an, ob der Erreger des
Hustens und Schnupfens unter den filtrierbaren Virusarten zu suchen
sei. Gesunden Personen wurde Berkefeld-Filtrat des mit Koch-
salzlosung verdunnten Nasensekrets eines frischen Schnupfenfalls in
die Nase eingetraufelt. In einer Serie von 12 Personen erkrankten 4,
in einer anderen von 36 Personen 15 nach einer Inkubation von
1—4 Tagen an Schnupfen, zum Teil auch an Husten.
Verf. halt es hiernach ffir hfichst wahrscheinlich, dafi die Erreger
mindestens einer Form des Hustens und Schnupfens zu der Gruppe
der unsichtbaren Oder filtrierbaren gehoren.
Bei dieser Gelegenheit schl> Verf. fur die Gruppe der unsichtbaren
Virusarten den Namen Aphanozoen vor. Kurt Meyer (Berlin).
Safranek, J., tFber die Atiologie und Vaccinations*
therapie der Ozfina. (Med. Klinik. 1914. S. 1269.)
Es gelang Verf. in einem Falle, aus dem Sekret Ozfinakranker
mittels Kauinchenpassage den Perezschen Coccobacillus foetidus zu
zfichten. Mit der Reinkultur konnte bei Kaninchen das von Perez
undHofer beschriebene, durchaus an menschliche Ozana erinnernde
Krankheitsbild erzeugt werden.
Die Behandlung von Ozanafallen mit einem aus verschiedenen
Stfimmen des Bazillus hergestellten Vaccin hatte meist sehr gtinstige
Erfolge. Schadliche Folgen oder auch nur Unannehmlichkeiten fur
den Patienten warden nicht beobachtet, so dafi Verf. die Vaccinations-
therapie warm empfiehlt.
Epidemiologische Nachforschungen machten es wahrscheinlich,
dafi entsprechend der Ansicht von Perez die Infektion durch direkteu
Koutakt zustande kommt, was vom hygienischen Standpunkt aus
wichtig ist. Kurt Meyer (Berlin),
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Ozana,
703
Caldera, Ciro, L’ozena con speciale riguardo all’ezio-
logia e terapia. 198 S. Torino (Rosenberg & Sellier) 1914.
In der vorliegenden Monographie bespricht Verf. nacheinander
Atiologie, pathologische Anatomie, Symptomatologie, Diagnose, Pro¬
gnose und Therapie der Ozana.
Beziiglich der Atiologie spricht sich Verf. reserviert aus. Die
atiologische Bedentung des Perezschen Coccobacillns foetidus halt
er fur nicht bewiesen. Er konnte ihn niemals nachweisen. Mit
Reinkulturen des Bazillns gelang es ihm nicht, beim Kaninchen
ozana&hnliche Veranderungen hervorzurufen. DieKomplementbindungs-
reaktion mit dem Serum von Ozanakranken fiel negativ aus.
Verf. halt es fur wahrscheinlich, dafi die Ozana eine konstitu-
tionelle Erkrankung ist, und dafi Bakterien nur eine sekundare Rolle
spielen, indem sie den Gestank des Sekretes hervorbringen.
Kurt Meyer (Berlin).
Hofer, Gustav und Kofler, Karl, Weitere Mitteilungen fiber
die Ergebnisse der Vaccinationstherapie bei genuiner
Ozana mit einer aus dem Coccobacillus foetidus
ozaenae Perez hergestellten Vaccine. (Arch.f.Laryngol.
u. Rhinol. Bd. 29. 1914. S. 1.)
Bericht fiber die spezifische Behandlung von 15 Fallen mit
genuiner Ozana. Zur Herstellung der polyvalenten Vaccine wurde
eine Anzahl von Stfimmen des fotiden Ozfinabazillus (Perez) mit
steriler physiologischer KochsalzlOsung emulgiert, vorsichtig bei 68
bis 70 0 abgetotet und mit 0,5 proz. KarboMure konserviert. Das
Vaccin wurde am Unterleibe Oder am Oberarme subkutan injiziert.
Vom Impfetoffe wurden verschiedene Abstufungen hergestellt, die 30,
100, 150, 200, 250 usf. bis 500 Millionen Keime in 1 ccm enthielten,
und hiervon steigende Dosen nach Mafigabe des klinischen Befundes
in 8tagigen Intervallen injiziert. Als Regel gait, durch jede Impfung
eine mittelstarke, in kfirzerer Zeit abgeklungene Gesamtreaktion zu
erreichen. Mittels der aktiven Immunisierung gelingt es, die genuine
Ozana erfolgreich zu bekampfen. Die Behandlung Ififit sich auch
ambulatorisch durchffihren, da sie in jeder Beziehung schonend ist
und keine auch nur kurzfristige Berufsstorung fur die Patienten zur
Folge hat. Wahrend von 15 behandelten Kranken sich 3 als mehr
Oder weniger refraktar erwiesen, traten bei den fibrigen 12 ganz
auffallende Besserungen auf. W. Gaehtgens (Hamburg).
Mazza, S., Die Bakteriotherapie der Ozana. (Wien. klin.
Wochenschr. 1915. 8. 470.)
Verf. berichtet fiber therapeutische Versuche mit einer aus dem
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704 Behandlung der Ulcera cruris und gynakoiogischer Erkrankungen.
Perezschen Ozanabazillus hergestellten polyvalenten Vaccine. Da
Dosen von 100 Millionen Keimen ohne jede lokale Oder allgemeine
Reaktion vertragen warden, so warden die Dosen bis zu 1000 Mil¬
lionen Keimen gesteigert.
Als erste Wirkang warde eine aktive Kongestion der Scbleimbaut
der nnteren Muscheln beobachtet. Die weifilichen, pergamentartigen
Flecke auf der Schleimhaut verschwanden schon nach der ersten In-
jektion. Das scbleimige Sekret wurde fliissiger and reichlicher. Nach
der zweiten, eine Woche spater vorgenommenen Injektion wurden
diese Wirkungen noch deutlicher, auch trat eine Verminderung des
Geruches ein. Nach der dritten Injektion besserten sich auch die
Komplikationen seitens Larynx and Trachea, am nach der funften
Injektion ganz zu verschwinden.
Von 25 mit wochentlichen subkutanen Injektionen behandelten
Kranken waren 8 nach wenigen Einspritzungen geheilt, die anderen
wesentlich gebessert.
Von einer von anderer Seite mit der Vaccine behandelten Gruppe
von 40 Patienten kJjnnen ebenfalls 10 F&lle als geheilt betrachtet
werden. Kurt Meyer (Berlin).
Franke, F., Beitrag zur Behandlung der Ulcera cruris
(Therapie d. Gegeuwart. Jg. 55. 1914. S. 188.)
Ortizonwundstifte (80 Proz. H 2 0 2 enthaltend) haben sich bei der
Behandlung tieferliegender Wundhohlen bew&hrt.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Alterthum, E., Zur Behandlang gynakoiogischer Er¬
krankungen mit Yatren (Tryen). (Therapie d. Gegenwart.
Jg. 55. 1914. S. 138.)
Das Yatren ist ein geruchloses, gelbes, siiBschmeckendes, in
Wasser losliches Jodpraparat (p-Jod-o-sulfo-oxycyclo-hexatrienpyridin),
das, innerlich genommen, sich unzersetzt mit dem Ham ausscheiden soil.
Es ist anscheinend vollstandig ungiftig. Im Reagenzglas gepriift
wirkt es stark bakterizid. Milzbrandsporen werden von einer
5 proz. L5sung in 2 8 / 4 Stunden, Typhusbazillen, Diphtheriebazillen
and Staphylokokken von einer 10 proz. LSsung nach 12 Minuten ab-
getotet. Bei der Behandlang von Diphtherie sind glinstige Erfolge
auch schon erzielt worden. Das Yatren leistet nach den Versuchen
des Verf. bei akuter Gonorrhoe nicht mehr als andere Praparate, aber
bei alien anderen katarrhalischen Affektionen der weiblichen Geni-
talien wirkt es prompt. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
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CentraUlatt for Bakterlologie ete. I. AIL Beferate.
—=— Bd. 63. No. 23/26. -
Aungegeben am 1 . Dezember 1915.
Inhaltsverzeichnis.
I. Yerzeichnis der in Band 68 enthaltenen Arbeiten.
Abbott, A. C., Ventilation in its rela¬
tion to air borne diseases. 666
Abderhaldeu, Emil, Abwehrfermente. 116
—, Bemerkung zur Mikrostickstoffbestim-
mung in den Dialysaten nnd in ent-
eiweiCten Serumproben zur Feststellung
der Abwehrfermentwirkung. 122
—, Die experimentellen Beweise fttr das
Vorkommen von Abwehrfermenten nnter
yerschiedenen Bedingungen. 302
—, Der Nachweis der blntfremden Fer-
mente (Abwehrfermente) mittels ge-
farbter Substrate. 118
— nnd Bassani, E., Stndien tiber das
Verhalten des Blntserums gegenttber
Dextrose, Lavulose nnd Galaktose vor
nnd nach erfolgter parenteraler Zufnhr
dieser Znckerarten. 119
— nnd Ewald, Gottfried, Enthttlt das
Serum vonKaninchen, denen ihr eigenes
Blutsemm resp. solches der eigenen Art
intravenos zugefUhrt wird, proteolyti-
scbe Fermente, die vor der Einspritzung
nicht vorhanden waren? 118
— nnd Ewald, Gottfried, Vermag das
Serom von gesnnden Tieren Eiweifi
resp. ans solchem dargestellte Peptone
abznbanen. 120
—, Holle, Hermann und Straufi, Her¬
mann, Ueber den Nachweis der Wir-
knng proteolytischer Fermente des
Serums mittels EnteiweiBungsverfahren
nnd Feststellung der Znnahme der mit
Ninbydrin reagierenden Stoffe resp. des
Stickstoffgehaltes des Filtrates des ab-
geschiedenen.Eiweifles. (1. Mitteilung.^
— und Paquin, Max, Dasselbe. (2. Mit-
teilung.) 117
—, Ewald, Gottfried, Ishiguro nnd
Watarabe, R., Weiterer Beitrag zur
Frage der spezifiscben Wirkung der Zell-
fermente. 3. Mitteilung. 121
— und Grigorcscn, L., Das Verhalten
von Tieren, die plasmafremde Substrate
nebst den zugehdrigen Fermenten resp.
nur erstere allein im Blnte besitzen,
gegenttber der parenteralen Zufnhr
bestimmter Peptone, Proteine und
Semmarten. 302
Abderhalden, Emil nnd Qrigorescu.L.,
Weitere Untersuchnngen iiber das Ver¬
halten des Blutserums gegenttber Rohr-
zncker vor nnd nach erfolgter paren¬
teraler Zufnhr dieses Disaccharids.
Versuche an Hunden. 120
— nnd Wildermuth, F., Die Verwendung
der Vordialyse bei der Fahndnng auf
Abwehrfermente nnter Anwendnng des
Dialysierverfahrens. 118
— nnd Wildermutb, F., Weitere Ver¬
suche ttber das Verhalten des Blutserums
gegenttber Rohrzucker vor nnd nach er¬
folgter parenteraler Zufnhr dieses Di¬
saccharides. Versuche an Kaninchen. 119
Abdul Kadir, Ueber Semmbehandlnng
der Febris recurrens. 141
Abelous, J.-l. et Soula, C., Sur la
repartition de l’azote et du phosphore
dans le cerveau des lapins normaux et
anaphylactis^s. Deductions sur le
mecanisme de l’anaphylaxie. 300
Abt, Georges, Essais de sterilisation des
spores charbonnenses. 188
Acei, J. s. v. Liebermann.
Acton, H. W. and Knowles, R., I. Dose
of venom given in nature by a cobra
at a single bite. II. Dose of venom
given in nature by the Echis carinata
at a single bite. 632
Adam, Antipartialantigene. 11
—, Tuberkelbazillen-Partialantigene bei
Lupus. 11
Adler s. Mlehaells, L.
Albrecht, A., Znr Frage der Immunit&t
bei der Brnstsenche. 369
Alessandrinl, G. nnd Scala, A., Bei¬
trag znr Aetiologie nnd Pathogenese
der Pellagra. 414
Alexandrescii-Dersca, C. s. Nanu-
Muscel, J.
Aliialre, E., Etudes sur la ricine.
III. HypersensibilitS & la ricine. 107
Erste Abt. Refer. Bd. 63. No. 23/26.
45
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706
Register.
Allen bach, E., Vaccinebehandlung des
Typhus abdominalis. 233
Alter. Ruhrfihnliche Darmerkrankungen.
499
—, Zur Erleichterung serologischer Ar-
beiten. 107
Alterthum, E., Zur Behandlung gynfi-
kologischer Erkrankungen mit Yatren
(Tryen). 704
Altstaedt, Die Tuberkulosebehandlung
nach Deycke Much. 17
Amako, T., Experimented Untersuchun-
gen iiber die heterogenetische Ana-
phylaxie. 110
Amiral, H. H. s. Karsner, Howard T.
Amoss, Harold L. s. Clark, Flexner.
Anderson, John F., The reaction of the
guinea-pig to the virus of typhus fever.
664
Ando. J. s. Fukuhara, Y.
Andriewsky, P., L’ultrafiltration et les
microbes invisibles. I. La peste des
poules. 673
de Angelis s. Tlzzoni.
v. Angerer, Karl, Experimentelle und
theoretische Studieu iiber die Epiphanin-
reaktion. 301
Anitschkow, N., Ueberdie Atherosklerose
der Aorta beim Kaninchen und Uber
deren Entstehungsbedingungen. 584
Anstrich- bzw. Schutzfarbe ftir Desin-
fektionsapparate. 179
Aoki, K., Studium iiber die Atoxylwir-
kung und die Immunitftt bei Hfihner-
spirochatose. 625
Aoki, T., Ueber den Favus der unbe-
haarten Haut in Japan mit besonderer
Berticksichtigung der bakteriologischen
Untersuchung. 199
Arce, Julidn s. Ribeyro, Ramdn E.
Arima, R. und Tanaka, X., Die Ver-
minderung der Tuberkelbazillen im
strtfmenden Blute bei der Tuberkulin-
behandlung. 428
Arkwright, J. A., On the presence in
an emulsion of Bacillus typhosus of
two different substances which are
agglutinable by acids, and their relation
to serum agglutination. 229
Arlolng, Fernand ct Biot, Rcn6,
Anticorps et antigfcnes divers du s6rum
des tuberculeux. Int6r§t de leur re¬
cherche. 12
— et Biot, Ren6, Recherche des anti-
g&nes et des anticorps dans 1’urine des
tuberculeux par la m6thode de fixation
du complement. 432
Arning, Ueber das Erhaltenbleiben der
Leprabazillen in der verwesenden
Leiche. 640
Arragon, Ch. und Bornand, X., Die
Kontrolle der Eierteigwaren mit Hilfe
eines Eiereiweifi f&llenden Serums. 101
Arrhenius. Anwendungen der physika-
lischen Chemie in der Immunity tslehre.
97
Arzt, Leopold s. a. Bniwid, Levadlti*.
Arzt, Leopold, Ueber Cholera und Cho-
leravaccination. 655*
— und Kerl, W., Weitere Mitteilungen
fiber Spiroch&tenbefunde bei Kaninchen.
391
— und Kerl; W., Ueber den Typhus
exanthematicus. 666
Ashburn, P. X., The disposal of human
excreta in military camps. 34
Ashford, Bailey K., Control and eradi¬
cation of hookworm disease. 33-
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in Porto Rico. 33-
Asseo, Raphael s. Sintond, P. L.
Assmy, Zur Fra^e der Emetinbehand-
lung der Lambhenruhr. 627
Aubel, E. et Colin, H.; Action des
sucres sur la fonction pigmentaire da
bacille pyocyanique. 45
Aufrecht, Chinin oder Optochin gegeu
Pnenmonie. 684
Aug8burger, F., Recherche des corps de
Negri chez des rats infectSs avec le-
virus fixe de Sassari et comparaison
des differentes methodes de coloration
des corps de Negri. 356
Aumann, Ueber die Maflnahmen bei der Be-
kftmpf ung der Cholera in Serbien 1913. 76
—, Ueber die Trinkwassersterilisation
mit Salzs&ure — Brom — Bromkali (Dr.
Riegel). 191
Anst s. Goldscheider.
Avery, Oswald T. s. a. Doehez, A. R.
Avery ? Oswald T., The distribution of
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Awerinzeff, S. und Xntafowa, W. R. r
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Axenfeld, Th. , Die Aetiologie des
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Axter-Haberfeld, Belli, Uber einen Fall
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et histologiques sur quelques nouvelles.
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Ballaban, Th., Ueber den orbitogenen
Himabszeft. 685
Ballon, I., La ladrerie ovine. 531
Balteano, J. et Lnpn, N,, Bacteriolysines
et sensibilisatrices du sang apr&s la
vaccination anticholerique. 656
—■, Recherches experimental, chez
l’homme, sur la production des agglu-
tinines et des pr6cipitines dans le sang
des individus vaccines contre la cholera.
656
—, Symptomatology des vaccinations
antichol6riques. 656
Banzhaf, E. J . s. Park, William H.
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Basseches, 8 ., De la vaccination anti-
paratyphique B par le virus sensibilisd
vivant. 241
Battaglia,Mario, BiologischeDifferential-
diagnose ftir einige Trypanosomen. 134
Bauche, J. s. Bernard, P.
Bauer, Die experimentelle Beriberi (Poly¬
neuritis) beim Geflugel und ihre Be-
ziehungen zur Vitaminfrage. - 144
Bauer, Felix, Ueber Beziehungen der
Kinderheilkunde und Immumt&tsfor-
schung. 97
Baumann, E., Tierversuche mit den
Bazillen des Friedmannschen Tuber-
kuloseheilmittels. 434
Baumgarten, P., Ueber das Verh<nis
der Lymphogranulomatose zur Tuber-
kulose. 426
Baylis. H. A., On a new cestode from
an albatross, Diomedea irrorata. 533
Bechhold, H., Von der Reinigung der
Hftnde. 184
Beeker, F«, Zur Gonorrhoebehandlung
mit Gonokokkenvaccin Menzer. 388
Beddard, E. F., Contributions to the
anatomy and systematic arrangement
of the cestoidea. XI. On a new tape¬
worm from Oedicnemus. XII. Further
observations upon the genus Urocysti-
dium Beddard. 533
Beddoes, T. P., Psittacosis. 240
Behrend ? Kurt, Kurze Angaben tiber
eine mchtpathogene AmObe aus dem
Darme von Macacus rhesus. (Vorl&ufige
Mitteilung.) 541
Behrens, Charles August, An attenuated
culture of Trypanosoma Brucei. 614
v. Behring, E.. Experimentelle Analyse
und Theorie aer anaphylaktischen und
apotoxischen Vergiftung. 453
—, Zur Anwendung des Tetanusserums.
362
—, Disposition und Diathese. 97
—, Indikationen ftir die serumtherapeuti-
sche Tetanusbekampfung. 361
Beintker, Ein Fall einer tddlichen Para-
typhus B-Infektion beilatentem Typhus.
237
—.Ueber Trockennfthrbdden nach Prof.
Doerr. 51
Beitzke, H., Konnen im Blute kreisende
Bakterien durch die Darmwand ausge-
schieden werden? 590
Benario, J«, Kritische Bemerkungen zu
der Mentbergerschen Zusammenstellung
der Salvarsan- und Neosalvarsan-Todes-
fftlle. 399
Bender, Ernst s. Miiller, Hugo.
Berge, Trockenn&hrbbden nach Professor
Doerr. 694
Bergel, Studien fiber fermentativen Ab-
bau aer Tuberkelbazillen im Organis-
mus. 433
Bergey, D. H., Do bacteria produce
pyrogenic poisons? 553
Bergschicker, Beitr&ge zur medikamen-
tbsen Therapie des ansteckenden Schei-
denkatarrhs und des seuchenhaften Ver-
kalbens der Binder. 378
Berka, F., Ueber bakteriologische Typhus-
diagnostik. 228
Berlin, H., Die Serodiagnose der Pest
mit Hilfe der Prdzipitationsmethode
nach A8Coli. 645
—, Untersuchungen tiber Sfturebildung
des Pe8tbazillus auf Zuckernahrbbden.
70
Bernard, P. Noel et Bauche, J., In¬
fluence du mode de penetration cutan6e
ou buccale du Stephanurus dentatus sur
les localisations de ce nematode dans
Torganisme du pore et sur son evolu¬
tion. 539
Bernhardt, Eine aus Lumbalpunktat
geztichtete Streptothrixart. 201
Bertiau, P., Les ferments bacteriens
qui liqueflent la gelatine et leurs
antiferments. 49
Bertrand, 1>. M., Innocuite de Tinjection
des virus vaccins sensibilises au cours
du diabete. 684
— et Feigin, Bronislawa, Pouvoir hemo-
lytique de quelques bacteries de l’ap-
pareil genital de la femme. 695
45*
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708
Register.
Besredka, A. et Manouhkine, J., De
la reaction de fixation chez les tuber-
culeux. 432
Bessau, 6. und Schwenke, J., Ueber
den diagnostischen nnd prognostischen
Wert der Wiederholung lokaler Tuber-
knlinreaktionen nebst Beitrftgen zur
Frage nach dem Wesen der Tuberkulin-
fiberempfindlichkeit. 430
Best, Zur Frage der Selbstverdauung
lebenden Gewebes. 586
Benmer, H., Zur Bewertung des Thymus-
und Lymphdrusenabbaus bei Abder-
haldens Dialysierverfahren. 467
Blach, P., Kerl, W. und Kahler, H.,
Zur Kenntnis der Verfinderungen der
Spinalfiilssigkeit nach Neosalvarsan-
applikation. 405
Biberstein, Hans s. Rosenthal, Felix.
Bidault, C. ? Sur l’endotoxine d’un para-
typhique isol6 d’un produit de charcu-
terie. 240
Biedl, A., Ueber Bakteriurie. 701
Bierast, Ueber elektive Beeinflussung
des Bacterium coli im Bakteriengemisch
und ihre praktische Bedeutung ffir den
Nachweis des Typhus- und Paratyphus-
keimes. 230
Biermann , Ueber bakterielle Verun-
reinigungen des Friedmannschen Tuber-
kulosemittels. 20
Billings, F. and Rosenow, E., The
etiology and vaccine treatment of
Hodgkin’s disease. 26
Binder, W., Vergleichende Unter-
suchungen fiber das Verhalten der
Tuberkelbazillen des Typus humanus
und bovinus bei der intravendsen In-
fektion von weifien Mausen. 4
Biot, Ren6 s. a. Arloing, F.
Biot, Rend, Modification de la technique
de la reaction de fixation dans la
tuberculose. 12
Bischoff und Schmitz, Spezifische Mas¬
titis nach Injektion des Friedmannschen
Tuberkulosevaccins. 437
Bisgaard, A. und Korsbjerg, A., Kriti-
sche Bemerkungen zu Abderhaldens
Dialysierverfahren. 303
Bitter, Ludwig s. Fischer, Bernhard.
Blacklock, B. s Stephens, J. W. W.
Blanchard, M., Epidemie de fifcvre
rdcurrente a Bikie (Congo Francais). 624
Blanquier, H., La l&pre dans le cercle
de Touba (Cote d’Ivoire). 639
Blaschko, A., Kann uns die Lepra in
den russischen Ostseeprovinzen gefahr-
lich werden? 639
—, Zur Prophylaxe des Flecktyphus. 668
Bleyl, Zur Kenntnis der Pneumokokken-
otitiden. 673
Blin, G., L’uncinariose chez les cher-
cheurs d’or et les formats du Maroni. 538
Bloch, F., Ueber das neue Behringsche
antidiphtherische Mittel TA. 264
Bloomer, G. T. s. Mitchel, 0. W. H.
Bliimel, Neuere Ansichten fiber Ent-
stehung und Verhtitung der Tuber-
kulose. 2
Blumenfeld s. Brauer.
Blnmenthal s. a. Otto, R.
Blumenthal, Anapfiylaxie und intraku-
tane Injektion. 458
Blumenthal, Ferdinand, Bemerkungen
zur Behandlung bflsartiger Geschwtilste
mit Extrakten des eigenen bzw. eines
analogen Tumors. 329
— und Oppenheim, Kurt, Ueber aroma-
tische Quecksilberverbindungen. IV. 396
— und Lewin, C., Weitere Versuche
fiber Behandlung von Sarkomratten mit
den Extraktstoffen des eigenen Tumors.
339
Blumenthal, Nehemia und Fraenkel,
Ernst ? Untersuchungen mit der Meio-
stagminreaktion (Ascoli und Izar). 324
Bock, A. 0. s. Karsner, Howard T.
Boehm, Die Zukunft des Desinfektions-
wesens in Oesterreich. 179
Boebncke, K. E. und Koch, R., Unter¬
suchungen fiber die Einwirkung ver-
schiedener antigener Toxine auf die
Hypophysis cerebri des Meerschwein-
chens. 292
— und Mourlz-Riesgo. J., Zum Mechanis-
mus der Pneumokokkenimmunitat. 680
Boerner, Vaginalglyzerin zur Behand¬
lung des ansteckenden Scheidenkatarrhs.
378
Boeters, 0., Die Vaccinebehandlung der
Gonorrhoe und gonorrhoischer Kompli-
kationen. 387
Boflnger, Ueber eine durch den sog.
Y-Bazillus hervorgerufene Ruhrepide-
mie. 497
Rof net, E., Traitement vaccinothSrapique
de la fidvre typhoide. 235
—, Traitement vaccinothdrapique de la
fidvre typhoide. II. 235
von Bdkay, Z., Ueber eine besondere
Form der Alveolardiphtherie bei S&ug-
lingen. 257
Bollack, J. s. Morax, Y.
Bolognesi, G., Sporotricosi ossea speri-
mentale. 200
Bonheim, Paul, Zur Behandlung der
Tuberkulose mit Schildkrdtentuberkel-
bazillen nach Piorkowski. 438
Bonnefay et Maille, Abcds du foie
amibien avec association de bacilles de
Koch. 627
Boquet, A. s. Bridrd, J.
Bordas, F. und de Raczkowski, S.,
Einflufi der Maul- und Klauenseuche
auf die Zusammensetzung der Milch
und der Butter. 361
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Register.
709
Bordet, Jules et Zunz, Edgard, Le
s6rum traits par l’agar 6pur6 de son
azote (pararabine) se prot6olyse-t-il? 461
— et Zunz, Edgard, Production d’ana-
phylatoxine dans le s6rum trait6 par de
l’agar 6pure de son azote (pararabine). 460
Borel, P. s SSzary, A.
Rornaad, M. s. a. Arragon, Ch.
Bornand, M., Contribution a l’6tude dn
Bacterium salmonicida. 574
—, Recherches sur les parasites v6g6taux
des oeufs des ponies. 48
Bory, Znr Epidemiologie des Flecktyphus.
79
Boseo, M., Valore pratico dei thick films
per la diagnosi microscopica della
malaria. 132
Botelho, C. s. Carini, A.
Botteselle, G. B. s. Mattirolo, G.
Bozzi, E. s. Ronchetti, V.
Bradley, H. C. and Sansum, W. D«,
Some anaphylactic reactions. 301
Brahm, C. s. a. Freund, R.
Brahm. C., Die Abderhaldenschen Ab-
wehrtermente. 302
Brahmachari, Upendra Nath, Eine
Untersuchung liber den physikochemi-
schen Mechanismus der Hfimolyse durch
spezifische Hamolysine. II. Die elektri-
sche Leitfahigkeit sensibilisierter Blut-
kdrperchen und die Einwirkung an-
organischer Fermente oder yon Metall-
solen auf dieselben. 294
Brandenburg, Kurt, Senchengefahr im
Biwak und in der Ortsunterkunft. 207
Brasch, M., Blutbefunde nach intra-
vendsen Arthigoninjektionen. 387
Brau, Amibiase et Emetine. 143
Brauer, A., Behandlung des Lupns mit
dem Friedmannschen Tuberkulose-
heilmittel. 20
Brauer, L., Znr Diagnose des Typhus
exanthematicus. 81
—, Klinische Erfahrungen mit dem Fried¬
mannschen Tuberkuloseheilmittel. 18
—. Klinische Mitteilungen zur Behand-
lung der Tuberkulose mit dem Fried¬
mannschen Mittel. 18
— und Moldovan, Julius, Die Erken-
nung und Verhiitung des Flecktyphus
und Ruckfallfiebers. nebst Vorschriften
zur Bekampfung der L&useplage bei
der Truppe. 665
—, Schroder und Rlumenfeld, Hand-
buch der Tuberkulose. 1, 417
Brault, J. et Montpellier, J., Essai de
traitement de la fi&vre recurrent© nord-
africaine par des injections intramus-
culaires d’olarsol. 625
— et Montpellier, J,, Note sur la pre¬
sence du spirille de la fifcvre r6currente
nord-africaine, dans quelques liquides
et excreta de PSconomie. 624
Braun, Max und Seifert, Otto, Die
tierischen Parasiten des Menschen, die
von ihnen hervorgerufenen Erkran-
kungen und ihre Heilung. I. Teil.
Naturgeschichte der tierischen Para¬
siten des Menschen. 529
Braune, Robert, Untersuchungen fiber
die im Wiederkfiuermagen vorkommen-
den Protozoen. 540
Breed, Robert S., The sanitary signi¬
ficance of body cells in milk. 375
Breest, Fritz, Zur Kenntnis der Sym-
biontenfibertraeung bei viviparen Coc-
ciden und bei Psylliden. 544
Brenning, Fritz, Ueber Paratyphus bei
Kindern in Munchen. 287
Bridrd, J. et Boquet, A., reimportation
en France des montons algeriens et la
protection des troupeaux metropolitans
contre la clavel6e. 638
Brieger, L. und Krause, M., Bemerkung
zur Tryposafrolwirkung. 620
Broadhurst, Jean, Some induced changes
in Streptococci. 513
Brftsainlen, Ueber das Verhalten der
weifien Blutkdrperchen, insbesondere
der eosinophilen Leukocyten bei ,pro-
batorischen Tuberkulininjektionen. 8
Bronfeubrenner, J., The mechanism of
Abderhalden reaction. 552
Brown, Herbert R. und Smith, Theo¬
bald, Notes on two „atoxic M strains of
diphtheria bacilli. 259
Brown, Wade H., Morphological and
developmental anomalies of a patho¬
genic strain of Trypanosoma Lewisi
and their relation to its virulence. 133
—, Concerning changes in the biological
properties of Trypanosoma Lewisi pro¬
duced by experimental means, with
especial reference to virulence. 614
Browne, William W., Bacteria in city.
country and indoor air. 523
Bruce, Lady s. Bruce, David.
Bruce, David, Hamerton, A. E., Wat¬
son, D. P. and Lady Bruce, De¬
scription of a strain of Trypanosoma
brucei from Zululand. Part. I. Mor¬
phology. Part. II. Susceptibility of ani¬
mals. Part. III. Development in Glos-
sina morsitans. 612
—, Hamerton, A. E., Watson, D. P. and
Lady Bruce, The trypanosome causing
disease in man in Nyassaland. Part. III.
Development in Glossina morsitans. 613
Brfickner, G., Ueber die sogenannte
granulare Form des Tuberkulosevirus,
zugleich ein Beitrag zum Eiweifigehalt
des Sputums. 6
Bruns, Hayo, Die mikroskopische Unter-
suchung der Ffices in ihrer Bedeutung
ftir die Bekfimpfung der Ankylosto¬
miasis. 536
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710
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Bruynoghe, R., Le bacille de la pasteurel-
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Buberl, Leonhard,Zur Salvarsanbehand-
lung des Milzbrandkarbunkels. 856
BUrger s. a. Bold, Hermann.
Btirger, Vergiftungen durch Botulismus
in der kreis&rztlichen Tatigkeit. 242
Biirger, Max, Ueber Schwefelwasser-
stoffbildung aus Cystin durch Bak-
terien. 47
—, Untersuchungen iiber das Hiihner-
sarkom (Peyton Rous). 383
Buiwid, Odo und Arzt, Leopold, Ueber
Cholera asiatica. 646
—, Ueber Choleraschutzimpfung. (Bis-
herige Beobachtungen fiber die Beein-
flussung der Morbiditat uud Mortality
als Folge der Vaccination.) 654
Banting, C. H., Hodgkins disease. 25
—, The blood-picture in Hodgkin's disease.
25
— and Yates, J., An etiologic study of
Hodgkin's disease. 26
Burckhardt,JeanLouis,Untersuchungen
iiber Bewegung und Begeiflelung der
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dieser Merkmale fiir die Systeraatik.
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yon Bewegung und Begeifielung. 45
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tuberculoses extra - pulmonaires chez
1’homme. 422
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farbenen Blutes. 584
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einen typischen Rezidivfall beim Esel.
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Caspar!, W.. Die Anwendung der chemi-
schen una physikalischen Verfahren
bei der Behandlung des Krebses. 328
Castellan!, Aldo, A further case of ento-
plasmosis. 142
— and Chalmers, Albert J., Manual of
tropical medicine. 129
— ? Note on certain protozoa-like bodies
in a case of protracted fever with
splenomegaly. 140
—, Note on a case of osteoperiostitis de¬
veloping after a probable attack of
„Febris coiumben8i8 u . 494
—, Note on an intestinal protozoal para¬
site producing dysenteric symptoms in
man. 142
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689
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une petite 6pid6mie de b6rib6ri k Bo-
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gungen, welche Polfftrbung, Polymor-
phismus und eine eigentumliche Art
von Involutionsformen bei den pest&hn-
lichen Bazillen hervorrufen. 644
—, Eigentumliche Einlageruugen in die
Erythrocyten einer Nagetierart im trans-
baikalschen Gebiet una deren Beziehung
za den pest&hnlichen Mikroorganismen.
70
Dfinner^ Die Bedeutung der Widalschen
Reaktaon bei typhusgeimpften Soldaten,
489
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Eggerth, Hans, Ueber die Behandlung
des Typhus abdominalis mit Typhus-
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Eichhorst, Hermann, Ueber Diabetea
mellitu8 im Auschluff an Vaccination.
636
—, Mit welchen Infektionskrankheiten
hahen wir w&hrend des Feldzugs zu
rechnen. 579
Elfer, Alad&r und v. Purjesz, B61a,
Beitrage zur Ausscheidung des Kaliuma
bei einer Malariaerkrankung. 131
Embleton, Dennis s. Thiele, F. H.
Emin, Ahmed, Une vari6t6 nouvelle da
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Bekampfung der Hnhnertuberkulose. 447
Esch, P., Fleischnatronagar als Cholera-
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—, Ueber eine neue Hautreaktion in der
Schwangerschaft. Einige Bemerkungen
zu der Arbeit von Engelhorn und
Wintz. 459
—, Verdient die kutane oder intrakutane
Tuberkulinreaktion den Vorzug beim
Tuberkulosenachweis durch den Meer-
schweinchenversuch? 429
Escomel, E., Sur Tactinomycose humaine
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365
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Fiebiger, J., Studien fiber die Schwimm-
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gadi n. sp.). 543
—, Weitere Untersuchungen fiber das
Spiropterakarzinom der Ratte. 329
Fiocco, G. B. e Minassian, P., La
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brale dei paralitica progressivi. 390
Florl, Paolo, Ueber einen besonderen
Befund von Zelleinschliissen bei dem
Condyloma acuminatum. 208
Fischer, Bernhard, Bitter, Ludwig
und Wagner, Gerhard, Vereinfachung
und Verbilligung der Herstellung von
Choi erairn pf sto ff. 657
Fischer, Erich, Ueberlegungen und Unter¬
suchungen zur Frage des Vorkommens
von Tuberkelbazillen im strdmenden
Blute. 427
Fischer, Walther, Ueber Dysenterie-
amfiben. 142
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und Chinesen in Shanghai. 530
Fischer-Galati, Th.. Beitrag zur experi-
mentellen Sporotricnose des Auges. 200
Fisher, Henry C., Hygienic interpreta¬
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durch Blutserum. 306
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Fleisher, Moyer S., The influence of
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Flexner, Simon and Amofi, Harold L.,
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Frankl, Oskar und Kimball, C. P.,
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kdrperchen des Blates. 116
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stimmter EiweiBspaltprodukte. 452
Freand, R. and Brahin, C., Weitere
Erfahrangen mit der Abclerhaldenschen
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der Antitrypsinmethode. 466
Freymuth, F., Ein Beitrag zur Frage
der klinischen Verwertbarkeit des
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tnng der Virnlenz keimfrei zu machen.
409
—, and Kamagai, T., Beitr&ge zar
Wirkang von Eiweifigiften auf isolierte
Organe. A. Die Einwirkung von Ana-
phylatoxin auf den isolierten Darm, nebst
einigen Versucheu tiber die Einwirkung
des homologen Antigens anf den isolier-
tenUterus praparierterMeerschweinchen.
(Ueber Anaphylaxie. L. Mitteil.) 113
—. Schern, K., Neuhaus, H. and Ichi¬
kawa, S., Neuere Untersuchungen
tiber die anaphyJaktische Temperatur-
reaktion. (Ueber Anaphylaxie. LI.
bis LIU. Mitteil.) 108
I. Friedberger, E., Einleitung. 108
II. — und Schern, Kurt, Die Tem-
peratarreaktion bei passiver Ana¬
phylaxie. 108
III. — and Neuhaus, H., Anaphy¬
laxie and Salzfieber. 109
— and Joachimoglu, G., Ein Beitrag
zar Frage der Ueberemplindlichkeit
durch Eiweifispaltprodukte. (Ueber
Anaphylaxie. L1V. Mitteil.) 109
—, Schiff, Fritz and Moore, Henry F.,
Ueber passive Praparierung mit ver-
schiedenen Fraktionen von Antiseris.
(Ueber Anaphylaxie. LV. Mitteil.) 109
Friedmann, Alexander s. Kitikalt,
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den Indikationen ftir das Friedmann-
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593
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pathogener Darmbakterien dnrch Brot.
486
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besonderer Beriicksichtigung der Avita-
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der Meningitis. 173
Gaertner, Wolf, Untersuchung tiber die*
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579
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et de technique parasitologique. 63Q
—, Le role de l’hygi&ne dans les armees
et dans les guerres modernes. 207
—, Sur la sterilisation de petites quantity
d’eau potable par le chlorure de cal¬
cium. 191
—, Zar Verwendung des Ozons ftir Luft-
desinfektion. 192*
— and Schlffmann, S., Die praktische
Anwendnug von Doerrs Trockenntihr-
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Garrison, P. s. Siler, J•
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Toxinbildung bei der Trichinosis. 535-
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beim Neugeborenen). 262
Digitized
bv Google
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
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Hailer, Gelingt eine Sensibilisierung
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teriennachweis mit dem Berkefeld-
Filter. 53
Hetzer, Sind im Urin bei Nierentuber-
kulose tuberkulose Gifte vorhanden
und kann der Nachweis derselben durch
Komplementbindung fiir die Diagnose
verwandt werden? 12
Heyler, L eber generalisierte Vaccine. 636
Heymann, R*, Die Krebssterblichkeit in
Diisseldorf i. d. Jahren 1903-1913. 322
Heyn, Fliegen als Krankheitsttbertr&ger
in Deutschland und ihre Bekampfung. 41
Hlmmelberger, L. R. and Mosher, L.
A., A contribution to the pathogenesis
of the avian tubercle bacterium. 554
Hlrsch, Chr. G., Zur Kritik der Seiden-
peptonmethode und der intrazellulfiren
Protease. 304
Hlrsch, Paul, Fermentstudien: I. Be-
stiromung von Fermentwirkungen mit
Hilfe des Interferometers. I. Mitteilung.
Die Anwendnng der „interferometn-
schen Methode u zum Studium der Ab-
wehrfermente. 305
—, Eine neue Methode zum Nachweis
der Abwehrfermente. Zugleich zweite
Mitteilnng zur Frage ihrer Spezifizit&t.
469
Hirsehbruch, Beobachtungen fiber die
Ausscheidung der Typhusbazillen durch
Bazillentr&ger (Dauerausscheider). 227
Hlrscfafeld und Klinger, Zur Theorie
der Serumreaktionen. 105
Hladik, Jaroslav, Betrachtungen iiber
die Ernahrung des Soldaten im Eriege.
207
Hlava, J., Ueber Masernfibertragbar-
keit. 270
—, Ueber Pocken. 636
—, Ueber Toxinbefund im Blute von
Sch arlach kr anken. 266
—, Uebertragbarkeit der Scarlatina auf
Affen; Ver&nderungen im Blute und auf
Tonsillen. 266
Hlava, J., Uebertragbarkeit des Typhus
exanthematicus, Blutver&nderungen und
parasitologische Befunde bei der letzten
Epidemie in Pribram (Bbhmen). 663
—, Ueber die Uebertragbarkeit der Variola
auf Affen. 632
HnAtek, J., Ueber bazill&re Dysenterie.
502
Hocson, N. W. s. Swellengrebel, N. H.
HSvell, Typhusbazillentrfiger und Melde-
pflicht. 484
Hofer, Gustav und Roller, Karl, Weitere
Mitteilungen iiber die Ergebnisse der
Vaccinationstherapie bei genuiner Ozftna
mit einer aus dem Coccobacillus foetidns
ozaenae Perez hergestellten Vaccine. 703
van Hoff, John R., The personal hygiene
of the soldier-man from the viewpoint
of his officers. 33
Hoffmann, Geo L. s. King, Walter E«
Holitscher, Alkohol und Tuberkulose. 420
Holle, Hermann s. Abderhalden, Emil.
Holman, W. L., The relative longevity
of different streptococci and possible
errors in the isolation and differentia¬
tion of streptococci. 694
—, A method for making carbohydrate
serum broth of constant composition
for use in the study of streptococci. 693
Holmes s. a. Slye, Maud.
Holmes,The curative treatment of haemor¬
rhagic septicaemia in cattle by the ad¬
ministration of jodim. 576
Holterbach, H., „Fasciolin w . Ein neues
Mittel zur wirksamen Bekfimpfung der
Egelfaule. 5:80
Hopkins, J. H. and Lang, Arvilla,
Classification of pathogenic streptococci
by fermentation reactions. 692
Hottinger, Robert, Beitrag zur Theorie
der Farbung nach Gram. Kolloid-
ch$misch-optisehe Gesichtspunkte. 593
Howard, Deane C., Venereal prophylaxis
in armies. 33
Hull, Thomas G. s. a. Rettger, Leo F.
Hnll, Thomas G. and Rettger, Leo F,,
The influence of milk and carbohydrate
feeding on the intestinal flora of white
rats. 587
Hutyra, F., Heilversuche mit Salvarsan
bei der infektibsen Bulbfirparalyse. 377
—, Schutzimpfungen gegen die Schweine-
pest. 381
Jablons, Benjamin, Serological investi¬
gations in Typhus exanthematicus. 8Q
Jackson. Leila s. Le Count, E. R.
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und bakteriologischen Diagnose des
Typhus abdominalis. 48K
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Jacobson, L., Die Salvarsandebatte in
der Berliner medizinischen Gesellschaft.
397
Jacobsthal, E., Zur Vorbeugung des
Starrkrampfs im Heere. 365
— und Tamm, F., AbtCtung derTetanus-
keime am Orte der Infektion durch
ulfcraviolettes Licht. 366
— and Rocha Lima, Vergleichende
Untersuchungen liber die Wassermann-
sche Reaktion bei Malaria. 610
v. Jagift, N., Ueber das Verhalteu der
Kdrpertemperatur bei Dysenterierekon-
valeszenten. 501
Y. Jaksch, R., Statistischer Beitrag zn
den Erfolgen der Schutzimpfnng gegen
Blattern. 635
—, Ueber Cholera. 646
—, Ueber Ruhr (Dysenteric). 244
Jamot, E. s. Motah F.
Jansen, Andrew, AL, The disinfectant
action of certain bacterial stains. 190
Janz, Bazillentrager bei Typhus in l&nd-
lichen Bezirken. 227
Janer, K. s. Moewes. C.
Ichikawa s. a. Friedberger, E.
Ichikawa. Sadakichi, Abortivbehandlnng
you typnosen Krankheiten. 491
—, Ueber die Beeinflnssung der Tempera-
tur bei vom Intestinaltraktns aus er-
zeugter Anaphylaxie nebst Yersnchen
liber Antianaphylaxie durch Antigen-
zufuhr per os. 109
Jeanselme,E., Derur6thritel6preuse. 639
Jefferson, Geoffrey, Death from hyper¬
acute streptococcal infection (strepti-
caernia) following radical removal of
cervical tuberculous glands with sinuses.
166
Jesionek, Zur Lichtbehandlungdes Lupus.
442
Jimbo, Kotaro, Ueber die Verbreitung
einer Art von Trichostrongylus, Tricho-
strongylus orientalis n. sp., als Darm-
parasiten des Menschen in Japan. 535
Ilvento, A., Hygienische Beobachtungen
liber Ratten und Pestprophylaxe im
Hafen von Palermo (1906—1910). 69
— e Mazzitelli, M., Esistenza del bacillo
pestoso nell’ organismo senza sintomi
clinici. 643
Joachim, Albert, Ueber zehn F&lle von
geheilter Paralysis progressiva nach Be-
handlung mit Tuberkulin. 405
Joachimoglu, G. s. Friedberger, E.,
Jobling, James W. und Petersen, Wil¬
liam, Zur biologischen Bedeutung der
unges&ttigten Fettsauren. 461
— and Petersen, William, The mechanism
of anaphylatoxin formation. Studies on
ferment action. XV. 112
Jochuiann, G., Ueber die Diagnose der
Pocken. 633
Jochmann, G., Lehrbuch der Infektions-
krankheiten fur Aerzte und Studierende.
203
Joest, E., Einige Bemerkungen zu der
Arbeit von M. Junack: Ueber das
Vorkommen von Geflfigeltuberkelbazil-
len beim Schweine. 443
—, Vergleichende Untersuchungen fiber
die durch Bakterien der Gaertner-
gruppe in der Leber des Kalbes und
die durch Typhusbazillen in der Leber
des Menschen bedingten Pseudo-
tuberkel. 32
Johnson, A. 6., Shellfish conservation
and lewage-disposal. 232
Johnson^ John s. Society of American
Bacteriologists. 560
Johnson, William T. s. Ayers, S.
Henry.
Jones, F. J. and Rons ? Peyton, On the
cause of the localization of secondary
tumors at points of injury. 332
Jones, F. S., An outbreak of tuber¬
culosis in pigeons. 28
de Jong, D. A., Intradermale und kon-
junktivale SchwangerschaftsreaktioiL
Jouveau-Dubreull, H., Ulcere phag6-
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624
Jowett, W., Some observations on the
tuberculin test. 445
Isabolinsky, M., Zur Bakteriologie der
Appendicitis. 174
— und Smoljan, L., Ueber die Wirkung
einiger Anilinfarbstofie auf Bakterien.
Nebst einem Beitrag fiber die Farb-
stofffestigkeit der Bakterien. 47
Isenschmidt, A. und Schemensky, W.,
Ueber die Bedeutung der von Ddhle
beschriebenen Leukocyteneinschlfisse fttr
die Scharlachdiagnose. 267
Ishiguro s. Abderhalden, E.
Ishii, 0. s. Loeb, Leo.
Ishiwara, T. s. Muller, M.
Issatschenko, B., Ueber die Spezifizitfit
der gegen Pflanzeneiweifi gerichteten
proteolytischen Fermente. 309
Junack, M., Ueber das Vorkommen von
Gefliigeltuberkelbazillen beim Schweine.
II. Mitteilung. 448
Iwaschenzow und Lange, Die Salvarsan-
therapie bei chirurgischer Syphilis. 401
Kabeshima, T. ? Ueber Typhus- und Para-
typhusschutzimpfung mittels gemischter
Typhus- und Paratyphusvaccine und
die Ergebnisse in der Kaiserlieh Japani-
schen Marine. 234
Kadir s. Abdul.
Kfimmerer, Hugo, Die Abwehrkrfifte des
Kdrpers. Eine Einffihrung in die Im-
mnnitfttslehre. 450
Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
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Kafka, V. s. a. Weygandt, W.
Kafka, V. nnd Pfttrringer, 0,, Experi-
mentelle Stndien zur Frage der Ab-
wehrfermente. 303
Kahle, Haims, Einiges ttber den Kiesel-
s&urestoffwechsel bei Krebs nnd Tuber¬
kulose und seine Bedeutung fttr die
Therapie der Tuberkulose. 440
Kahler, H. s. Biach, P.
Kahn, Ed. and Seemann, Osw., Schlechte
Erfahrungen bei chirurgischer Tuber-
kalose nut dem Friedmannschen Mittel.
437
Kaiser, Bemerktmgen zu dem Anfsatze
Dr. Borya: „Zur Epidemioiogie des
Flecktyphns a . 662
Kallert, E., Untersnchnngen ttber Maul-
nnd Klauenseuche. 1. Ueber die Be¬
deutung der y. Beteghschen Kdrperchen
in der Apbtbenlymphe. 859
—, Untersnchnngen uberManl-undKlauen-
seuche. II. Beitr&ge zur Histogenese
nnd Histologie der Maul- nnd Klanen-
seucheblase, insbesondere auch znr
IVage des Vorkommens von Einschlufl-
kbrperchen in den spezitisch verflnderten
Teilen bei Maul- nnd Klauenseuche. 360
van der Kamp, C. J. G., Ueber Filtra¬
tion des Vaccinevirns und Immuni-
siernng mittels Vaccinefiltrats. 410
Kandiha nnd Natansohn, Aethylhydro-
knprein bei Ulcus comeae serpens. 198
Kaplan, J., Ueber die organotrope Wir-
knng des Salvarsans. 398
Karewski, Erfahrungen ttber die Be-
handlnng der chirnrgischen Tuberkulose
mit F. F. Friedmanns Heil- und Schutz-
mittel. 21
Karsner, Howard T., Amiral, H. H. and
Bock, A. 0., A study of the influence
of splenectomy and of certain organs
and organextracts on the hemopsonins
of the blood serum. 297
Kassowitz, Karl s. a. v. Groer, Franz.
Kassowitz, Karl, Beitrag znr Methodik
der Diphtherieprophylaxe. 265
Kanfmann, K., Zur Virulenz des Fried¬
mannschen Taberknlo8emittels. 434
Kanfmann, M., Zur Therapie der krup-
posen Pneumonie. 684
Kanp, J., Ueber den Wert der Cholera-
schutzimpfung im Felde. 654
Kehrer, J. K. W. s. Verploegh. H.
Keiller, H. und Lindner, K., Ueoer den
Einflufi der Strahlenbehandlung anf die
sogenannten Abderhaldenschen Abwehr-
fermente 326
Keins, Maximilian, Ueber nenere Me-
thoden des Tnberkulosenachweises. 7
Keller s. Messerschmidt, Th.
Kelllng, G., Blutserumnntersnchungen
bei Karzinomatdsen mit nener, ver-
besserter Methode. 326
Kellogg, Wilfred H., Salt-water swim¬
ming baths. Effect of chlorine treat¬
ment on the bacterial content. 191
Kendall, A. I., The bacteria of the in¬
testinal tract of man. 560
Keng, L. B., Treatment of chronic ulcers
of the leg with frog flesh poultice. 412
Keppler, Wilhelm und Erkes, Fritz,
Die diagnostische Bedeutung der Tuber-
kulinherdreaktion bei unklaren Httft-
gelenkserkrankungen. 431
Kerl s. a. Afzt, Biach.
Kern, llans, Ueber eine Anstaltsendemie
von Heine-Medinscher Krankheit. 271
Kersten, H. E., Versuche mit einer neuen
von Ponndorf- Weimar hergestellten
Tropen-Trockenlymphe. 408
Kiamil Bey s. Simond, P. L.
Kimball. C. P. s. Frank!, Oskar.
Kimmerle, R. s. Schmnm, 0.
King, Walter E., Drake, Raymond H.
and Hoffmann, Geo L., Further studies
with reference to spirochetes observed
in swine. Studies on hog cholera. 380
Kirchmayr, Ludwig, Zur intravenbsen
Antitoxinbehandlung des Wundstarr-
krampfes. 363
Kirschbaum, P., Beitrflge zur Chemie
und Toxikologie des Dysenteriegiftes.
501
—, Zur Technik der Schutzimpfung gegen
Typhus. 494
— und KShler, R., Die Differenzierung
von Bakterien mittels des Abderhalden¬
schen Dialysierverfahrens. 309
Kirstein, Die Bek&mpfung der L&use-
plage. 670
Kisch, B«, Untersuchungen ttber Hflmo-
lyse. I. Mitteilg. Die Hamolyse durch
kapillaraktive Stoffe bei Kaltbltttern. 293
Kifikalt, Karl, Das jahreszeitliche Auf-
treten der Kriegsseuchen. 662
—, Laboratoriumsinfektionen mitTyphus-
bazillen. 482
—, Die Bek&mpfung der Lttuseplage. 669
— und Friedmann, Alexander, Die Be¬
k&mpfung der L&useplage IL 670
Kleemann s. Rosenthal.
Klein, Alfred, Komplementbindung bei
Variola. 634
Klein, H., Ein Erfolg mit Serum arti-
ficiale bei Hundestaupe. 382
Klemm, Behandlung von Rttckfallfieber
mit Salvarsan. 141
Klemperer, F., Klinische Erfahrungen
ttber das Friedmannsche Tuberkulose-
mittel. 435
Klemperer, G. und Zinn, W., Zur Dia¬
gnose und Prophylaxe des Fleckfiebers.
665
KUeneberger, Carl, Agglutinationstiter
bei Infektionskrankheiten, insbesondere
bei Typhus und Paratyphus. 229
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
720
Register.
Kligler, I. J., Observations on indol pro¬
duction by bacteria of the colon-typhoid
group. 231
—, A study of the correlation of the
agglutination and the fermentation
reactions among the Streptococci. 513
Klimenko, W. N., Die Bedeutung der
Spindelbazillen in der Pathologie des
Scharlachs. 268
Kline, B. S. s. a. Winternitz, SI. C.
Kline. B. S. and Winternitz, M. C.,
Studies upon experimental pneumonia
in rabbits. VII. The production of lobar
pneumonia. 675
— r Studies upon experimental pneumonia
in rabbits. VIII. Intra vitam staining
in experimental pneumonia and the
circulation in the pneumonic lung. 675
Kling s. a. Levaditi, C.
Kling, Carl und Petterson, Alfred,
Keimtr&ger bei Kinderl&hmung. 272
— und Petterson, Alfred, Verbreitung
von Paratyphus und ahnlichen Darm-
krankheiten durch Diinnbier. 238
Klinger s. Hirschfeld.
Klodnitzky, N., Die Pest der Kameele
und die Bedeutung derselben in der
astrachanschen Pestepidemie. 69
Kluyver, A. J., Die Ultrafilternatur des
lebenden Protoplasmas. 694
Knowles, R. s. Acton, U. W.
Koburgcr, J., Protargol und Protargol-
ersatz 388
Koch, Herbert, Die Beziehnngen der
Masern zu anderen pathologischen Pro-
zessen. 269
— und Schiller, Walter, Ueber die Re-
aktionsf&higkeit tuberkuloser Haut-
stellen auf Tuberkulin. 9
Koch, R. s. Boehncke, K. E.
Koeher, Theodor, Behandlung schwerer
Tetanusf&lle. 363
Kohler s. a. Kirschbanm, P.
Kohler, Klinische Erfahrungen mit dem
Tuberkulin Calmette (Tuberkulin CL). 17
K5hler ? 0.. Zum Tuberkelbazillennach-
weis im Blute. 428
Koenigsfeld, Harry. Eine neue einfache
Methode zum bescnleunigten Typhus-
bazillennachweis in kleinen Mengen
Blut. 488
Koflcr. Karl s. Hofer, Gustav.
Kohl-Yakimoff, Kina und Yakimoff,
W. L., H&mogregarinen der Seefische.
o42
Kolb, K., Die Topographie des Krebses.
(Dritte Mitteilung des Bayerischen
Komitees fur Krebsforschung.) Unter-
suchungen auf Grand der bayerischen
Krebssterblichkeit 323
Kollarits, J., KriegundTuberkulose. 421
Kolmer, John A. s. Society of American
Bacteriologists. 545
Kolmer. John A. and Moshage, Emily
L., The Schick toxin reaction for im¬
munity in diphtheria. 549
Koltzow, N. K,, Ueber die Wirkung von
Wasserstoffionen auf die Phagocytose
von Carchesium lachmaimi. 297
Konrich, Eine neue Untersuchungs-
methode fiir anaerobe Stichkulturen. 51
—, Ueber die Wirksamkeit des Weichardt-
schen Antikenotoxins und den Nach-
weis von Kenotoxin in der Luft mittels
des isolierten Froschherzens und im
Reagenzglase. 104
v. Konschegg, Arthur, Komplementbin-
dung bei Variola. 634
Konstansoff, S. W. und Manoiloff, E. 0.,
Ueber die Einwirkung der Verdauungs-
fermente auf das sogenannte Fischgift.
292
Konstansow, S., Der Erreger der Fisch-
vergiftung (Bac. Ichthyismi). 241
Kopaczewski, W. und Mntermllch, S.,
Sur Torigine des anaphylatoxines. 112
v. Korauyi, A., Zur Vaccinebehandlung
des Typhus abdominalis. 491
Korbsch s. Tietze, Alexander.
Korff-Petersen, Arth., Untersuchungen
iiber Kenotoxin. 103
Korke, Vishnu T., A note on the pro¬
duction of localised lesions by Leish-
mania Donovani in Macacus sinicus. 622
Korshjerg, A. s. Bisgaard, A.
Kostenbader s. Hahn.
Kotschneff, Nina s. Thar, Helmuth.
Kownatzki, Zur Behandlung der Hamo-
globinainie der Pferde mittels Trypan-
blau. 374
Kozewalow, S., Zur Frage liber die
Virulenz des Virus fixe fiir den Men-
schen. 357
—, Zur Techuik der Farbung der Negri-
schen Kdrperchen. 358
Kraus, R. , Ueber Bakteriotherapie
akuter Infektionskrankheiten. 489
—, Bemerkungen iiber Schutzimpfungen
und eine Bakteriotherapie des Typhus
abdominalis. 233
—, Ueber neuere Ergebnisse iu der Erfor-
schaug des filtrierbaren Virus. 208
—, Zur Frage der personlicheu Prophy-
laxe gegen Typhus exauthematicus. 669
— und BarbarA, B., Zur Frage der Zlich-
tung des Lyssavirus nach H. Noguchi.
358
— und Mazza, S., Zur Frage der Vaccine-
therapie des Typhus abdominalis. 234
Krause, Charlotte s. Pincussohn, Lud¬
wig.
Krause, 31. s. Brieger, L.
Kraufi, Friederike, Ueber die Bindungs-
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Antigen. 102
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Kranfi, Friederlke, Weitere Ver9uche
iiber die Reaktion zwischen Antikbrper
und gelOstem Antigen. 102
Kreuter, Bericht fiber 31 Tetanusfalle
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behandelt. 363
Kriebe s. Dirks.
Kritschcwsky, J. L., IJeber bakterielle
Agglutinine und Prazipitine vegetabi-
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mit der Frage iiber die Fahigkeit der
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ziercn. 99
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Agglutinine und Prazipitine vegetabili-
scher Herkunft. 451
Krbcher, Curt, Versuche mit Salvarsan
bei der Behandlnng der Hundestaupe.
381
Kromayer, Der Fehler in der Salvarsan-
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Krumwiede jr., Charles and Pratt,
Josephine §., Further observations on
the growth of bacteria on media con¬
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reference to an enrichment method for
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Kruse, W., Der Erreger von Hasten und
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Krutinn, Flecktyphu9 im Bezirke Pro javor
(Bosnien) 1913. 657
Ktthn, Die Schlafkrankheit in Kamernn.
133
Ktister, Die Gewinnung, Haltung und
Aufzucht keimfreier Tiere and ihre
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licher Lebensvorgiinge. 209
Knlka, Wilhelm, Zur Epidemiologie des
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gebieten Oesterreichs. 657
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Kuumgai, T. s. a. Friedberger, Rbh-
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und Serum auf das isolierte Froschherz
und den isolierten Darm. 114
Kurpjuweit, Hygienische MaCnahmen in
einem Typhusdorf. 232
Kut8Cker,ExperimentelleUntersuchungen
iiber einige Fragen aus dem Gebiete
der Dampfdesinfektion. 179
Laabs, Ueber den Verlauf der Bru9tseuche
untcr den Ankaufspferden der I. Ab-
teilungThornerFeldartillerie-Regiments
Xo. 81 und ihre Behandlung mit Neo-
salvarsan. 370
van der Laan, Abraham. Beitr&ge zur
Kenntnis der Bakteriennora der Maul-
hdhle bei gesunden Schweinen, mit
spezieller Berilcksichtigung der Auto-
infektion bei Schweinepestund Schweine-
seuche. 379
La Cava, Francesco, Ueber Haufigkeit,
Verbreitnng und Symptome der Leish-
maniose der Haut und der Schleimhftute
in Unteritalien. Aeufierliche Leishma-
niose. 137
Lagrange, E., M6canisme de Taction de
Tanhydnde carbonique sur Themolyse.
452
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Lambert, R. A. s. Steinhardt, E.
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tragung der sog. Abwehrfermente. 303
— und Paregger, Zur Organfrage bei
der Anstellung der Abderhaldensehen
Reaktion. . 127
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des Blutserum8 Gesunder und Kranker
gegenuber Plazentaeiweifl. 127
Laudsteiner, K., Aetiologie und fitiolo-
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Lang, Arvilla s. Hopkins, J. H.
Langdon s. Frothingham.
Lange s. a. Iwaschcnzow, Rons.
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Langeron, Maurice, Rcmarques sur
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li6matologie coloniale. 132
Laubenheimer, K., Fortschritte in der
Desinfektion. • 179
Launoy, L. et Levy Bruhl, M., Le sang
de la poule dans la spirillose exp6ri-
mentale. 140
Laveran, A. et Roudsky, D., Contri¬
bution a T6tude de la virulence du Try¬
panosoma Lewisi et du Tr. Duttoni
pour quelques espfeces animales. 615
— et Rondsky, D., Sur un derivS du
diaminoarsenobenz^ne. 620
— et Franchini, G., Infections de mam-
miffcres par des fiagell6s d’invert6br6s. 616
— et Marnllaz, M., Snr la nature des
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Lavinder, C. H. and Francis, Edward,
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Erste Abt. Ref. IM. G3. No. 23/26.
46
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Leboeuf, La l&pre en Nouvelle-Cal6donie
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de la l&pre et notamment a Taction
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moogra chez les Canaqnea de Tarchipel
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Leger, Andre et Leger, Marcel ? Try¬
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Leger, Marcel s. a. Leger, Andre.
Leger, Marcel et Leger, Andre, H6ma-
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et Niger. 542
— et Leger, Andre, Les leucocy tozoon:
lenr denombrement et essai de classi¬
fication. 542
Lehm, W., Znr Frage der Abderhalden-
schen Fermentreaktion. 304
Lentz, Otto, Bereitung des Dieudonne-
Agars mit Hilfe eines Blutalkali-Trocken-
pulvers. 650
Lenzntann, Weitere Erfahrnngen liber
die Behandlung des Scharlach mit Sal-
varsan. 269
Leonhardt, Betrachtnngen liber die Brust-
seuche and ihre Bek&mpfung mit Rtick-
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Leredde et Rubinstein, Serodiagnostic
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Lermantoff, E., Ueber Myriospora tropho-
niae n. gen., n. sp., ein neues, in Trophonia
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Leschke s. a. Much.
Leschke, Erich, Ueber ruhrilhnliche
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Behandlung. 673
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des Sonnenlichtes anf Tuberkuloseanti-
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vitro. 292
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par injection de microbes pyogenes dans
les nerfs p6riph6riques. 676
Levaditi, C. et Pignot, J., La neuro-
nophagie dans la poliomy61ite. 274
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Ueber den Nachweis von spezifischen
Fermenten mit Hilfe des Dialysierver-
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f&rbter Nahrboden zur scharfen Unter-
scheidung saurebildender Bakterien von
anderen, insbesondere des Colibazillus
vom Typhusbazillus. 487
— und Ac61, J., Vereinfachung der Gruber-
schen (genanntWidalsche) Reaktion. 489
Lignieres, J., La profilaxia de la tuber¬
culosis bovina en la camara de diputados
de la provincia de Buenos Aires. 30
Lindner s. a. Keillor, H.
Lindner, Zur Epidemiologie und Klinik
des Flecktyphus. 659
—. Zur friihzeitigen Feststellung der
Tuberkulose durch den Tierversuch. 429
—, Einige Heil- und Immunisierungs-
versuche mit Timotheebazillen gegen
Tuberkulose an Meerschweinchen, Ka-
ninchen und Ziegen mit Bemerkungen
liber den Verlauf der Ziegentuberkulose
nach galaktogener Infektion. 448
—, Die Tuberkulin - Reaktionen beim
Schweine. 446
Linker, F., Thrombose des linken Vor-
hofes und der Pulmonalvenen bei einem
Fall von Abdominaltyphus. 225
Lippmann, A., Die Hausinfektionen und
ihre Bekampfung. 204
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gegen Typhus. 234
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Typhusbazillus aus Trinkwasser. 232
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von Tuberkelbazillen im Blute von
Kranken und Gesunden. 7
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parassita de Leishman nel terreno di
N. N. N. 138
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Geschwfilste mit Tumorextrakt. 328
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weis und zur Untersuchung der Trypto-
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de 1913. 131
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seuche. 567
Matsuda, Ueber Trockenerhitznng von
Immunserum. 102
Matsui, Jiushiro, Versuche fiber die
Konzentration bakteriolytischer Immun-
kdrper im Normalserum. 293
Matsumnra, Kflunen die in Eollodium-
sackchen eingeschlossenen Tuberkel¬
bazillen im Organismus Tuberkulin-
Ueberempfindlichkeit hervorrufen? 431
Mattirolo, G. e Botteselle, G. B., Sopra
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Matzkiewitscb, J., Eolloidale Goldlosnng
als Reagenz ffir die Abderhaldensche
Reaktion. 304
Maus, L. M., Prophylaxis of venereal
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Mayer, Arthur, Experimentelle und
klinische Studien fiber die Einwirkung
von Borcholin (Euzytol) und Aurum-
Kalium-cyanatum auf den Ablauf der
Lungentuberkulose. 438
—, Ueber die Beziehungen der im Blute
kreisenden Tuberkelbazillen zu der Ent-
stehung von Partialantiktfrpern. 428
—. Ueber das Vorkommen von Tuberkel-
bazillen im stromenden Blute und in
der menschlichen Milch. 428
May er, G., Ueber die Tiefenwirkung von
FormalindampfeninDampfdesinfektions-
apparaten mit imd ohne Einwirkung
verminderten Luftdruckes. 183
46*
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724
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Mayer, Martin, Die Mdglichkeit des Auf-
tretens exotischer (besonders tropiscber)
Krankheiten wahrend des Krieges. 579
Mayer, Otto, Ueber Feststellung von Ty-
phusbazillendauertragem durch Unter-
snchung des bei Operationen gewonne-
nen Gallenblaseninhalts. 228
—, Ueber die Tiefenwirkung von Form-
aldehydd&mpfen in Dampfdesinfektions-
apparaten mit und ohne Einwirknng
verminderten Luftdrnckes. 181
—, Ueber die Verbreitung der Y-Dysen-
teriebazillen. 245
Mazza, S. s. a. Kraus, It.
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Meinicke, Ernst, Ueber das Friedmann-
sche Tuberkulosemittel. 435
Melia, Thomas W., An improvement in
the composition of lactose bile. 528
Melikjanz, 0., Ueber die Anstellung
des Abderhaldenschen Dialysierver-
fahrens mit der Kochschen Tuberkulin-
Bazillenemulsion 433
—, Vergleiche zwischen den Resultaten
des Abderhaldenschen Dialysierver-
fahrens mit Tier- und Menschenlunge.433
Meltzer, Ueber eiue Methode zur experi-
mentellen Erzeugung von Pneumonie
und liber eiuige mit dieser Metbode
erzielte Ergebnisse 674
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der Pneumonie. 683
Meudeleeff-Goldberg, Polina, Die Im-
mnnitiitsfrage bei der Trypanosomen-
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goitre endemique et de sa distribution
dans le canton de Yaud d’apr&s les
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den Bacillus pseudotuberculosis roden-
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der Spezitizitkt und klinischen Braucn-
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weis von Tuberkelbazillen bei offener
Lungentuberkulose der Binder. 414
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barkeit der S&ureagglutination ftir die
Erkennung der Typhusbazillen. 489
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durch Salzsaure. 451
Michin, N., Zur Diagnose der Lyssain-
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(Kaltbliitertuberkulose) als Heil- und
Immunisierungsmittel bei Lungen¬
tuberkulose. 23
—, Vorbeugungsmafinahmen gegen Starr-
krampf, die sich in der Garnison Tilsit
bew&hrt haben. 366
Mollers, B., Der heutige Stand der
Tuberkulintherapie. 16
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der Tuberkulose der Lungen und Bron-
chialdrusen. 421
Moewes, C. und Jailer, K., Beitrag zur
Knpferbehandlung der Lungentuber¬
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14
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Nachweise spezifischer Bakterien in
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Milller, Hugo mid Bender, Ernst, Ver-
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vaccin (Dmegon). 388
Mtiller, Max, Die eiterige oder jauchige
Blutvergiftung. 575
— und Ishiwara, T., Ueber den Tuberkel-
bazillengehalt der Muskulatur. des
Blutes, der Lymphe und der neisch-
beschaulich nicht intiziert erscheinenden
Organe tuberkuloser Schlachttiere. Ein
Beitrag zur fleischhygienischen Beurtei-
lung tuberkuloser Schlachttiere unter
Beriicksichtigung der Ausbreitung der
Infektion im TierkOrper auf lympho-
genem und h&matogenem Wege. 29
Muller, 0«, AmObendy senterie und Emetin.
143
Milller, Paul Th., Bemerkungen zu der
Arbeit von Hesse: -Ueber Paul Th.
Mullers Schnellmethode der bakterio-
logischen Wasserautersuchung u . 595
—, Ueber meine Schnellmethode der bak-
teriologischen VVasseruntersuchung. (Zu
gleich Erwiderung auf die Arbeit von
E. Hesse „Ueber die Verwendung der
„Eisenfallung a zur direkten Keimz&h-
lung in Wasserproben.") 52
—, Vorlesungen liber allgemeine Epide-
miologie. 202
von Miillern, Karl, Sanit&re Verhttlt-
nisse in Adrianopel nach dem Falle der
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Murphy, James B. s. Rons, Peyton.
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Nanu-Mnscel,J.,Alexandrescu-Dersca,
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Nast, Eberhard, Ueber den Eiweifi-
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Nbller, Wilhelm, Die Blutprotozoen des
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Nybelin,0., Notizen iiber Cestoden. 533
Obersteiner, Wolfgang, Ueber eine neue
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Digitized
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
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Prinzing, 1st Normalmenschenserum bei
der Behandlung yon Scbarlacb darcb
Normalpferdeserum ersetzbar? 268
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laus. 668
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Prusik, B• a Tama, J., Ueber Fermente
im Blute w&brend der Sehwangerscbaft
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(Przibram, Karl, Bemerkung zu S. v.
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fung des Fleckfiebers (Fiecktyphus).
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dem 28. 1. 1904 erlassenen Anweisung
zur Bekampf ung des Fleckfiebers (Fleck-
typhus).] 667
Raudnitz, R. W., Zur Revaccinations-
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Rautmann, Die praktische Durchfiihrung
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Digitized by Gougle
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Reyes, C. M., Noma in the Philippine
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Ribbert, H., Lehrbuch der allgemeinen
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Ricker, G. und Schwalb, Joh., Die
Geschwiilste der Hautdrilsen. 321
Riebold, Georg. Sind die Diphtherie-
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fektids? 257
van Riemsdijk, M., Ueber die bakterio¬
logische Diphtheriediagnose und die
grofie Rolle, welche Bacillus Hofmanni
dabei spielt. 261
RiseL Vacciueerreger und Glyzerin. 409
Ritter, Die Tuberkulose- und Influenza-
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Einwirkung von mtttterlicnem und f(j-
talem Menschenserum auf Trypano-
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Rosenthal, Eugen und Patai, Joseph
August, Ueber die proteolytische Akti-
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kokken- und Coli-Kulturen. 170
— und Patai, Joseph August, Stndien
fiber die Produktion amylolytischer und
glykolytischer Bakterienfermeute. 49
Rosenthal, Felix und Biberstein, Hans,
Experimentelle Untersnchungen fiber
die Spezifizit&t derproteolytischenSerum-
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124
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— et Reilly, J., Passage et origine des
anticorps dans le liquide cdphalo-ra-
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ciation albumino-cytologique du liquide
c6phalo-rachidien dans les pachymenin¬
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Salomon, Untersuchungen mit Partial-
antigenen an Tuberkuldsen. 11
Sains, Gottlieb, Das Abderhaldensche
Dialysierverfahren und die Anaphylaxie.
122
—, Ueber antigene Eigenschaften tieri-
schen EiweLBes. 458
—, Kurze Mitteilung liber Untersuchungs-
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Sal visberg , Die Intra-Dermo-Reaktion
von Tuberkulin. 445
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Saski, Stanislaus, Ergebnisse der bak-
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Sauvan, Heilnng eines Falles von Blut-
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Schereschewsky, J. W., Prim&raffektund
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heiten gefundene Erreger ans der Gruppe
der h&morrhagischen Septik&mie.“ 575
—, New serum and liver substances as
levuloses in trypanosomiasis. 135
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pestfrage. 380
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der interstitiellen Keratitis. 389
Schiff, Fritz s. a. Friedberger, E.
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Versuche liber Blutkbrperchen-Ana¬
phylaxie beim Meerschweinchen. (Ueber
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Schiffmann, Josef, Tuberkulose, Uterus-
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Uterus. 419
Schiller, Walter a. Koch, Herbert,
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Schittenhelm, A, und Wiedemann, G.,
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Darmkrankheiten. 501
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im Felde. 502
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Schmidt, R., Theorie nnd Praxis der
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Schmitt, Artur, Die Salvarsantodesf&lle
and ihre Ursachen mit Berttckaichtigang
der Salvarsanschftden. 398
Schmitt, Hang, Ein erfolgreiches Be-
kkmpfungaverfahren gegen den an-
steckenden Scheidenkatarrh der Binder.
378
Schmitz s. a. Bischoff.
Schmitz, H., Ueber einzeitige Immunisie-
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(Mischirapfstoff). 493
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im Stuhle. 487
Schneider, Quadflieg, L. und Wolff, F.,
Beitrag zur epidemischen Verbreitung
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— Qnadflieg, L. und Wolff, F., Schlufl-
betrach tu n ge n. 227
—, Eine Stauungsmanachette zur intra-
venOsen Injektion. 53
—, Die Wittener Typhusepidemie 1912 in
epidemiologischer Hinsicht. 226
Schntirer, J. und Rohonyi, X., Zur
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Schttne, Ch. und Weifienfels, H., Nach¬
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Scholz, Ueber Erfahrungen mit dem
Friedmannschen Tnberkuloseheilmittel.
21
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Schottellus, Max. Chlor-Xylenol-Sapo-
kresol („Sagrotan“) ein neues Deainfek-
tionsmittel. 187
Schottniiiller, H., Zur Frage der Nieren-
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Schreck, Hans s. Schilling, Clans.
Schreiber, E., Ueber den jetzigen Stand
der aktiven Diphtherieimmuniaierung
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Schrbder a. Braner.
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Bedeutung. 192
Schiirmann, W. s. Hartoch, 0.
Schttfiler, 0. a. Gatigele.
Schiitz und Pfeiler, Weitere Unter-
suchungen ilber den Nachweis des Milz-
brandes mittela der Prazipitations-
methode. 355, 565
— und Waldmann, Derserologische Nach¬
weis der Rotzkrankheit bei Eseln und
Maultieren. 565'
Schultes. Erfahrungen mit dem Fried-
mannscnen Tuberkulosemittel. 436
Schultz, W. s. Ditthorn, F.
Sebum, Heinrich. Beitrag zur Kenntnis
der septischen Thrombophlebitis. 698
Schumacher, Gottlieb , Cestoden aus
Centrolophus pompilius. 533
Schumm, 0. und Kimmerle, R., Ueber
daa Vorkommen eines kristallisierbaren
nicht koagulablen Eiweifistoffes im Ham
bei einem Falle von Magenkarzinom.
324
Schwalb, Joh. s. Ricker, G.
Schwalm, E M 1st der Begriff „Meta-
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Schwarz, M., Ueber die Spezifizitat der
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Schweisheimer, W. s. Meyer-Betz,
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Schwcnke, J. s. Bessau, G.
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Seifert, Otto s. Braun, Max.
Seiffert, G., Die Abtdtung pathogener
Keime unter Glyzerineinwirkung. 185
—, Aktinomyko8e-Anreicherung mit Anti-
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—, Zur Nachprilfung der Reinztichtung
des Pockenerregers. 410
—, Vorrichtung zur sterilen Abnahme
und Verfiillung von Serum uaw. 697
— und Spiegl, A., Ueber die Verwen-
dung des Glyzerins zur Sterilisation
von Instramenten uaw. 185
Selaone, J., Speciali formazioni morfo-
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des Scharlacha. 269
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de poax pr6leves sur un spirillaire. 140
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dans les poux temoins. non typhiques.
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dans les selles des p61erins masolmans
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Stange s. a. Schern, K.
Stange und Sziilewsay, Erfahrungen mit
Atoxyl bei Influenza der Pferde. 569
Starke, Ueber die Anwendung der
Morgenrothschen Kombinationstherapie
(Salvarsan, Aetbylhydrocuprein und
Natrium salicylicum) bei der Syphilis.
401
Statistisches zur Wirkung des Reichs-
Impfgesetzes vom 8. April 1874. 407
Stein, Zur Kasuistik der Diphtherie. 257
Steinebach, Richard, Beitrag zur Kennt-
nis der Sehstorungen nach Atoxyl. 597
Steinhardt, Edna and Grand, Marie,
Studies on the cultivation of the virus
of vaccinia. III. With a note on the
glycerin resistance of various organisms.
637
— and Lambert, R* A., Studies of the
virus of vaccinia. II. 409
Stephan, Richard s. a. Oeller, Hans.
Stephan, Richard, Die Natur der soge-
nannten Abwehrfermente. 123
Stephens, J. W. W. and Blacklock, B«,
On the non-identity of Trypanosoma
brucei, Plimmer and Bradford, 1899,
with the trypanosome of the same name
from the Uganda ox. 138
Stern, Margarethe, Zur Theorie und
Praxis der Wassermannschen Reaktion
(Hamolytische Koniplemente — Kom-
plementtiter und Extrakthemmung —
Unsere Methodik der Komplementbin-
dung — Paradoxe Reaktionen — Quanti¬
tative Bewertung — Vereinheitlichung
der Reaktion). 392
Stockman and Wragg, Cross immunisa¬
tion with Piroplasma bigeminum and
Piroplasma divergent 139
Straeb, R., Recberches sur la reaction
des bacteries dans les milieux de Seitz
et de Conzalez, surtout au point de
vue du groupe coii-typhique. 231
Strafiberg, Max, Zur Behandlung der
Vulvovaginitis gonorrhoica infantum.
387
Stranfl, Artur, Kupferbehandlung der
Tuberkulose und Chemotherapie. 439
Strauli, Hermanns. Abderhalden,EmiL
Strebel, J., Keratitis gonorrhoica nach
Reinjektion von Gonokokkenvaccine.
Conjunctivitis metastatica gonorrhoica.
385
Strieker, F., Vorschlag fiir eine Sammel-
forschung Uber Tetanus. 568
Strbse, A. s. Olt, A.
Stroh, Seltenere Krankheitsf&lle beim
Wilde. 384
Stromeyer, Kurt, Zur Magnesiumbehand-
lung des Tetanus. 366
Stuchlik, Jar*, Serologie in der Psych¬
iatric. 309
—, Ueber serologische Tumordiagnostik.
327
Stiihmer, A., Salvarsanserum. I. Mit-
teilung. 402
—, Salvarsanserum. (II. Mitteilung.) Ver-
gleichende Versuche mit Altsalvarsan
und Neosalvarsan, intravenbser und
muskularer Applikation, Joha. 403
Stiimpke, Gustav, Ueber gonorrhoische
Granulationen. 386
Stttrtzbecher, Erfahrungen tiber Wund-
behandlung mit Mastisol. 375
Stumpf, Julius, Ueber Cholerabehand-
lung und Choleraprophylaxe auf Grund
meiner Erfahrung in Nisch und Belgrad.
76
Stumpf, R., Ueber die Entartungsvor-
g&nge in der Aorta des Kindes und
lhre Beziehungen zur Atherosklerose. 584
Stntzer, M. J., Ueber die Wirkung von
Adrenalin auf Bakterien und Diphtnerie-
toxin. 259
Supplee, G. C., The efficiency of Endo’s
medium in detecting members of the
colon group. 524
Sustmann, Die Anwendung der Sera
artificialia bei der Druse der Pferde. 874
—, Erfahrungen mit der Trockenhefe
„Visia u . 576
SvAtek, P., Beitrag zur Behandlung des
Erysipels mit Antidiphtherieserum. 696
Swellengrebel, N. H. s. a. van Loghem,
J. J.
Swellengrebel, N. H., Zur Kenntnis der
Entwicklungsgeschichte von Isospora
bigemina (Stiles). 544
—, Ueber die Zahl der Flbhe der Ratten
Ost-Javas und die Bedeutung des
Parallelismus vonFlbhe- und Pestkurven.
642
—, Versuche und Beobachtungen fiber
die Biologie von Xenopsylla cheopis in
08t-Java. 68
und Hoesen, N. W., Ueber das Vor-
kommen vonRattenpest ohne Menschen-
pest in „klandestinen u Herden. 641
— und Otten, L., Experimented Bei-
trfige zur Kenntnis der Uebertragung
der Pest durch Flbhe und L&use. 67
Digitized
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
734
Register
Swellengrebel, N. H. und Otten, L.,
Ueber „mitigierte w Pestinfektion bei
Ratten und Meerschweinchen. 66
Szandiez, Stephan s. Will helm, Robert,
y. Szily, Zur Immunotherapie der akuten
Blennorrhagien. 887
Szulewsky s. Stange.
Tamm, F. s. Jacobsthal, E.
Tanaka, M. s. Arima, R.
Taschenbuch des Feldarztes. 204
Taylor, Frank H., A revision on the
culicidae in the Macleay museum,
Sydney. 681
—, The culicidae of Australia. 631
Teichmann, Zur Biologie der Tsetse-
fliegen. 136
Tello, J. Francisco y Falcd, Antonio
Ruiz, La peste bubonica en la sona de
influencia espaffola en Marruecos. 641
Terry, B. T., Different amounts of trans¬
formed atoxyl produced by incubating
one per cent and ten per cent atoxyl
in blood. 619
—. The effect of heat on the transforming
and binding power of blood. 619
—, The influence that serum exerts upon
trypanosomes, with special reference to
its use for experiments in vitro with
atoxyl and paraminophenylarsenoxyd.
618
Thalhimer, William s. a. Rothschild,
XL A.
Thalhimer, William and Rotschild,
XL A., Experimental focalized myo-
. cardial lesions produced with Strepto¬
coccus mitis. 167
— and Rotschild, M. A., On the signi¬
ficance of the submiliary myocardial
nodules of Aschoff in rheumatic fever.
167
Thar, Helmuth und Kotschneff, Nina,
Beitr&ge zur Kenntnis der Abderhalden-
schen Reaktion. 127
Thaysen, A. C. s. Thfini, J.
Theiler, A., Uebertragung der Lungen-
seuche durch geimpfte Binder. 376
Thiele, F. H. and Embleton, Dennis,
The pathogenicity and virulence of
bacteria. 98
Thonl, J. und Geilinger, H., Ueber
Raumdesinfektionsversuche mit dem
apparatlosenFormalinpermanganat-Ver-
fahren nach Doerr und Raubitschek. 183
— und Thaysen, A. C., Versuche zur Her-
stellung von spezifisch wirkenden Ge-
treideantiseris ftir den Nachweis von
Mehlverf&lschungen. Erste Mitteilun^
Thomas, Erwin, Ueber die Beziehungen
chronischer Unterern&hrung zur In-
fektion und die klinischen Zeichen der
herabgesetzten Immunitat. 41
Thomsen, Experimentelle Arbeiten fiber
Poliomyelitis. ' 274
Thorsch, Margarethe, Versuche fiber
die Veranderungen von Blutkdrperchen
durch Osmium und Alkohol. 105
Thro ? Wiliam C., Experiments on the
variability of the fermentative reaction
of bacteria, especially the streptococci. 692
Thurn. Otto, Ueber die Lebensfahigkeit
an Objekttragern angetrockneter un-
gefdrbter und gef&rbter Bakterien. 591
Tietze, Alexander und Korbsch, Ueber
Gasphlegmone. 692
Tilmant, A., Action attdnuante des li-
po'ides hepatiques a l’dgard du Staphylo¬
coccus pyogenes albus. 165
Tizzoni, Guido, Ueber die Wirksamkeit
der gleichzeitigen Injektionen von Anti-
tetanusserum bei der Tetanusprophy-
laxe. 364
— und de Angelis, Giovanni, Haupt-
charaktere des Streptobacillus pellagrae
als Anleitung zu seiner Identifizierunjjjv
— e de Angelis, XL, Significato ed im-
portanza del pleomorfismo nella iden-
tificazione e classificazione dello strepto-
bacillo della pellagra. 415
Tompakow, Leo, Ueber den Wert der
neuen Conradischen Verfahren ffir die
Diphtberiediagnose (Pentan-Tellur-Ver¬
fahren). 262
Torres, Theofllo, Prophylaxie de la
fifcvre jaune a Manaos. Rdsumd d’une
communication faite a V Academic Natio-
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stance du 2 avril 1914. 81
Traube, J., Ueber den EinfloC der Rei-
bung und Oberflachenspannung bei bio-
logischen Vorg&ngen. *299
Tschernobilsky, E., Recherches com¬
paratives sur les diffdrentes mdthodes
de coloration du gonocoque. 386
Tschnrilina und Nosina, Die Immuni-
sierung der Ziesel mit Pestvaccin und
nachfolgende Pestinfizierung derselben.
71
Tsiklinsky, Sur la flore intestinale des
chauves-souris. 210
Tsnneoka, R., Ueber heterogenetische
Antikdrper. III. Mitteilung. 294
Tdma, J. s. Prnsik, B.
Tunnicliff, Ruth, An anaerobic vibrio iso¬
lated from a case of acute bronchitis. 701
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isolated from a case of chronic rhinitis.
701
Tnszewski, S., Zur Technik der endo-
lumbalen Salvarsantherapie. 404
Udmara, H.j Untersuchungen fiber milz-
brand&hnliche Bazillen. 354
Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
735
Uglow, W. A., Ueber das „Rausch-
brot“. 581
Uhlenhuth, Cultivation of the skin epi¬
thelium of the adult frog, Rana pipiens.
340
—, Haendel, Gildemeister und Schern,
Weitere Untersuchungen tiber Schweine-
pest. 571
—, 01brichundMesserschmidt,Typhug-
verbreitung und Typhusbek&mpfung im
Felde. 481
Ungezleferplage und Ungezieferbek&mp-
fung. Eine Zusammenstellung der an-
gegebenen Methoden zur Vernichtung
des Ungeziefers, mit besonderer Bertick-
sichtigung der Kleiderlause fiir Aerzte,
Krankenanstalten, Lazarette, Desinfek-
toren, Krankenpfleger und Kammer-
jfiger. 671
Unna, Materialsammlung fiir eine kUnftige
Bearbeitung der Lepra&tiologie. 412
Yaerst, K., Ein bemerkenswerter Fall
von Milzbrand. 353
Yallery-Radot s. Simond, P. L.
Vallillo, G., Sur le controle bact6rio-
logique du lait aigri. 377
Vanaerleck, J., Organisms which do not
belong to the colon group and produce
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525
Vasconcellos, F., Contributions a l^tude
des dermatomycoses du Bresil. 199
Vasiljevic, J., Zur Therapie der tuber-
kultisen una tuberkulotoxischen Diar-
rhoen mit Tannismut. 442
Yedder, Edward B., Starch agar, a new
culture medium for the gonococcus. 520
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Vera, Miguel s. Fleisher.
Vergne, B., „Espasmo tropical w : a pec¬
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associated with a parasite in the blood.
145
Yernes, Arthur, Presentation d’un distri-
buteur automatique des liquides, appli¬
cation a la reaction de Wassermann. 395
Verploegh, H. und Kehrer, J. K. W.,
Bakteriologische Befunde bei Lympho¬
granulomatosis. 426
Yersluys, J., Ueber die Verbreitung
von Seuchen durch Insekten im Kriege.
672
Yersuche mit Metarsan bei der Brust-
seuche der Pferde. 373
Verth, zur s. zur Verth.
Ylalatte s. Foley, Sergent.
Vianna, G«« Leishmania brasiliensis als
Parasit glatter Muskelfasern. 137
Vicoll, W., The blood volume in anky¬
lostomiasis. With some biological notes
relating to the disease. 536
Yignes, Henri, Influence de la lecithine
et de la cholest6rine sur la toxicite des
oeufs et des ovaires. 116
Voigt, L., Ueber Diabetes mellitus und
Impfung. Erwiderung an Herrn Prof.
Hermann Eichhorst. 636
Yomela, 8., Behringsche Schutzimpfung
gegen Diphtheric. 264
Yortrfige liber Epidemiologie fttr prak-
tische Aerzte, veranstaltet von der
Wiener Aerztekammer und der wirt-
schaftlichen Organisation der Aerzte
Wiens in der Zeit vom 21.—26. Sep¬
tember 1914. 578
Vysln, V. f Ueber wiederholte Scharlach-
erkrankung. 265
Wfttjen, J.. Ueber die Histologie der
eiterigen Salpingitis und ihre Beziehung
zur Frage der Aetiologie. 699
Wagner, Gerhard s. Fischer, Bernhard.
Wagner, R., Ueber Benzolbakterien. 587
Wakulenko, J. L., Weitere Beitrllge
zur Kenntnis der vegetabilischen Ham-
agglutinine. 289
Walbuin, L. E., Die Bedeutung der
Wasserstoffkonzentration fiir die Hamo-
lyse. 105
Waldmann s. a. Schtitz.
Waldinaun, 0., Untersuchungen tiber die
Brauchbarkeit der Konglutinations-
methode fiir die Serodiagnose der Rotz-
krankheit der Pferde. 356
Walko, Karl, Ueber prim&res Auftreten
der Biattern im Rachen und in den
Luftwegen. 632
—, Ueber kombinierte Infektionen mit
epidemischen Krankheiten. 481
Walton, Albert J., The effect of various
tissue extracts upon the growth of
adult mammalian cells in vitro. 340
Wantrup, Bericht fiber die bei den Pferden
der 11. Abteilung Torg. Feldartillerie-
Regiments No. 74 vorgenommene Brust-
seuche Schutzimpfung nach dein Ver-
fahren von Konew-Charkow. 374
Watarabe, R. s. Abderhalden, E.
Watson, D. P. s. Bruce. David.
Weber, G. s. Pfeiler, W.
v. Wedel, Hassow s. Pappenheimer,
Alwin M.
Wegener, Erich, Zur Frage der Ge-
schlechtsspezifizitfit der Abderhalden-
schen Abwehrfermente und fiber die
Beeinflussung der Abbauvorg&nge durch
Narkotika. 46&
Wehmer, Rfickblick auf Brehmers Lebens-
arbeit. 1R
Wehrbein, Heinrich, Die Beschlilseuche-
bekampfung in Kanada. 379
Weichardt, W., Ergebnisse der Immuni-
t&tsforschung, experimentellen Therapie,
Bakteriologie und Hygiene. 449
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Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
736
Register.
Weidenfeld, Stefan und Pulay, Erwin,
Einige Bemerknngen zur Prophylaxe
der Pedikulosis. 669
Weil, E., Ueber die Beziehung der Bin-
dung zur Wirknng des Komplementes
bei der Hamolyse. 296
— und SpSt, W., Die Bedentung der
Widalschen Reaktion fiir die Diagnose
des Flecktyphus. 666
Weil, G. C. and Me Means, J. W.,
Purpura associated with Bacillus mucosus
in the blood. 699
Weil, M.-P. et Gn6not, L«, De la reno¬
vation sanguine d6termin6e chez les
syphilitiques par le dioxydiamidoars6no-
benzol. Sang veineux rouge. Hyper-
globulie. Hyperresistance. 899
Weil, Richard, Experiments in antisen¬
sitization. A contribution to cellular
dynamics in immunity. 456
—, Studies in anaphylaxis. 454
Weinberg, Max, Bewertung des Abder-
haldenschen Dialysierverfahrens zur
Diagnose und Differentialdiagnose ma¬
ligner Geschwiilste. 325
—, Ueber Blutuntersachungen bei Otitis
media acuta, besonders in den ersten
Stadien. 685
— et 86guin, P., Anaphylaxie et 6osino-
philie. 457
— et S6guin, P., Recherches biologiques
sur Teosinophilie. 297
Weinfurter s. a. Doerr, R.
Weinfurter, Franz, Experimentelle
T^phnsbazillentrager bei Kaninchen. 484
W einholzer, G eorg, Untersucliungen
liber das Prophylacticum Mallebrein. 189
Weifl, E., Die Pellagra in Siidtirol und
die staatliche Bekampfungsaktion. 413
Weifienfels, H. s. Schone, Cb.
Weifikopf. A. und Herschmann, A.,
Zur Epiaemiologie der Cholera asiatica.
648
Wells s. a. Lake, Slye.
Wells, Gideon H. and Osborne, Thomas
B., The anaphylactogenic activity of
some vegetable proteins. The biologi¬
cal reactions of the vegetable proteins V.
110
Wemer, S., Praktische Erfahrungen liber
die granul&re Form des Tuberkulose-
virus. 427
Wenner, John J., The relative merits
of the bubbling method of enumerating
air bacteria. 521
Wenyon, C. M., The culture of leishmania
from the finger-blood of a case of
Indian kala-azar, with some remarks on
the nature of certain granular bodies
recently described from this disease. 137
—, Observations on Herpetomonas muscae
domesticae and some allied flagellates.
541
Digitized by Gougle
Werner, H., Kombinierte Bebandlung
von Malaria (Chinin — Salvarsan —
Methylenblau). 611
Werz, Emil s. Rosenthal. Werner.
Weselow, W., Ueber die n&molytischen
Eigenschaften des Diphtheriebazillus.
260
Weston, Paul G., Serum cholesterol and
the Wassermann reaction. 394
Wettengl, Fr., Beitrag zur Behandlung
der Influenza pectoralis mit Atoxyl. 373
Wetzel, Erwin, Ueber einen Fall von
Peritonitis pneumococcica extragenitalen
Ursprungs bei einer Puerpera. 673
Weygandt, W., Jacob, A. und Kafka,
V., Klinische und experimentelle Er¬
fahrungen bei Salvarsaninjektionen in
das Zentralnervensystem. 402
Wheeler, George W., Amebic dysenteiy.
Report of a case apparently cured with
neosalvarsan. 144
White, Benjamin. Some experiments in
anaphylaxis witn the lipoids of the
tubercle bacillus. 432
White, F. Norman, Variations in the
sex ratio of Mns rattus associated with
an unusual mortality of adult females. 68
Wichmanu, Das F. F. Friedmannsche
Heil- und Schutzmittel zur Bek&mpfung
der Tuberkulose. 21
Wick, Uzara bei Ambbendysenterie. 144
Widenmanu, 1st die Behandlung von
Giftschlangenbissen mit Kalium hyper-
manganicum von Nutzen? 147
Wiedemann, G. s. Schittenhelm, A.
Wildermutb, F. s. Abdcrhaldeh, Emil.
Willheim, Robert und Szandiez, Ste¬
phan, Ueber das Verhalten des Serums
gegeniiber nativen Plazentazellen. 308
Williams, Philip F. s. Pearce, Richard
Williams, William R. and Tonland,
William E., On the therapeutic use
of aqueous extract of leukocytes (Hiss)
in lobar pneumonia. 682
Wilms, Pfeilerresektion oder Plombierung
bei Lungentuberkulose. 24
Windrath, Ueber Kaltbliltertuberkulose
und das Friedmannsche Heilmittel
gegen menschliche Tuberkulose. 21
Winslow, C.-E. A. s. Society of American
Bacteriologists. 556
Winslow, C.-E. A., Standards of venti¬
lation in the light of recent research.
558
Wlnternitz, M. C. s. a. Kline, B. S.
Winternitz, M. C. and Kline, B. S.
Studies upon experimental pneumonia
in rabbits. IX. The part of the leuko¬
cyte in the immunity reaction. 676
Wirth, D., Die bisherigen Erfahrungen
mit der Salvarsantherapie bei der Brust-
seuche der Pferde. 372
Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
737
Wisehnewski, I., Ueber die bakterizide
Wirkung des Aethylhydrokupreins auf
dem B. mucosus ozaenae. 189
Wischo^ F., Ueber die Bereitung des
destillierten Wassers, bzw. der physio-
logischen KochsalzlCsung fttr Salvarsan-
einspritzungen. 404
Witt, Die Rindermalaria and ihre Ueber-
tragung. 138
Wfihler, Die Erfabmngen mit der Sal-
yarsanbehandlong der Brustsenche in
der Armee im Berichtsjahre 1913. Zu-
sammengefafit nach den Berichten der
Korpsveterin&re. 371
Wolf s. Haller.
Wolff s. a. Quadflieg.
Wolff, Brehmers Aetiologie and Thera-
pie der chronischen Lungenschwind-
ancht im Lichte heutiger Anschanongen.
13
Wolter, Ueber die Rolle der Kontakt-
infektion in der Epidemiologie der
Cholera. 647
Wood s. Simon.
Woodhull, Alfred A., A hygienic inter¬
pretation of the food supplied the United
States army in the field, as at present
authorized. 33
Wragg s. Stockman.
Wright, Almroth E. in conjunction with
Morgan, W. Parry, Colebrook, L.
and Dodgson, R. W., Prophylactic
inoculation against pneumococcus in-
fections, and on the results which
have been achieved by it. 163
—, Technik von Gummisaugkappe und
Glaskapillare und ihre Anwendung in
der Medizin und Bakteriologie. 460
Wunderlich, Ein Fall von h&morrhagi-
achem Typhus. 226
Wyard, The action of asbestos fibre on
the components of a simple haemolytic
system. 106
Wyssmann, Ueber die endemische Schlund-
kopfl&hmung resp. akute Bulhftrparalyse
des Rindes. 377
Takimoff, W. L. s. Kohl-Takimoff,
Nina.
Tamanouchi, T., Recherches expSrimen-
tales sur one mSthode thSrapeutique
bas6e sur la stimulation des phagocytes.
106
Tates, A clinical consideration of Hodg¬
kin’s disease.
Yofd, Hillel, A propos de la fifcvre h6mo-
globinurique en Palestine. 611
Youland, William E. s. a. Williams,
William R.
Youland, William E., On the protective
value of aqueous extract (Hiss) of leuko¬
cytes in acute infections in animals. 682
Zannini, G., Due nuovi casi di sokudu
in Italia. 208
Zaribnick jr, Fr., Ueber den Einflufi von
Krankheiten der Rinder auf die Milch.
876
Zeller s. Zwiek.
Ziemann, H.j Ueber neuere Probleme der
Tropenmedmin. 130
Ziffer, A., Diabetes mellitus und Imp-
fung. 635
Zingle, M., Untersuchungen fiber eine
Taubenseuche mit Paratyphus B-Bazil-
lenbefund.
Zinn, W. s. Klemperer, G.
Zinsser, Hans ana Dwyer, James G.,
On the immunization of animals with
bacterial proteotoxins (anaphylatoxins).
459
— and Dwyer ? James G., Proteotoxins
(anaphylatoxins) atad virulence. 460
Zunz, Edgard s. a. Bordet, Jules.
Zunz, Edgard et Gyfirgy, A propos
de la toxicitS des proteoses et de l’ana-
phylaxie par ces composes. 461
Zupnik, L., Ueber Zfichtungsversuche
von Lfiusen aus Nissen. 672
zur Yerth ? M., Tropischer Leberabszefi
in der Literatur des Jahres 1913. 142
— und Scheele, K., Sternsignalpistolen-
Yerletzungen. 568
Zusammenstellung einiger Yerfahren zur
Yertilgung von Kleiderl&usen. (Mit
einem Anhange, betreffend die Vertil-
gung von Wanzen und Flflhen.) 667
Zweifel, Erwin, Versuche zur Beein-
flussnng des Bakteriengehaltes der
Scheide Schwangerer dnrch medika-
menttfse SpUlungen. 176
Zwiek und Zeller. Zur Frage der Um-
wandlung von Saugetier- in Htthner-
TuberkelbazUlen. 426
Zwlcke, Mitteilung zu -Bofinger, Er-
fahrungen mit der Wassermannschen
Reaktion bei syphilitischen und nicht-
syphilitischen Krankheiten 4 . 394
Erete Abt. Refer. Bd. 63. No. 23/26.
47
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738
Register.
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II. Sachverzeichnis.
Aal-Serum, Wirknng auf den Darm. 114
-, Wirknng auf das Herz. 114
Abderhaldens Dialysierverfahren s. Dialy¬
sierverfahren Abderhaldens, Abwehr-
fermente n. a. Semmdiagnose.
— optische Methode. 467
Abfallstoffe, Beseitigung. 39
—, Seuchenverbreitung. 202
Abort, fieberhafter, Behandlung. 697
—, krimineller, Gasphlegmonen nach
demselb. 699
—, seucbenhafter s. a. Bacillus abortus.
—, —, der Binder, durch Bac. abortus
verurs., Diaguostik ubw. 449
—, —,-, Behdlg. mit Abortin. 571
—, —,-, Behandlung mit Calcium
chloratum und C. lacticum. 378
—, —,-, Behandlung mit Kalium
chloricum. 378
—, —,-, Behandlung mit Hexa-
methylentetramin. 378
Abortin gegen seuchenhaften Abort der
Binder. 571
Abrin, Wirkung auf die Hypophyse des
Meerschweinchens. 292
Abszefi, Hirn-, orbitogener. 685
—, —, nach Otitis media. 685
—, durch Streptokokken verurs. 685
Leber-, Bac. paratyphi aus demselb.
494
—, bei Ruhr, Behandlung. 143, 144
—,-, Tuberkelbazillen in dem-
selben 627
—tropischer. 142
Mamma-, durch Schildkrotentuberkel-
bazillen verurs. 437
Prostata-, durch Streptokokken verurs.
693
durch Stephokokken verurs. 693
Abw&sser, Austemverseuchung durch
dieselb. 232
Abwehrfermente s. a. Dialysierverfahren
Abderhaldens.
—. 116—119, 122—128, 302-310, 325—
327, 462—469
— und Alkohol. 465
— und Ambozeptoren. 468
— zur Bakteriendifferenzierung. 309
—, gekreoztes Ph&nomen zwischen Frau
und Htindin. 306
—, Geschlechtsspezifizitat. 466
Abwehrfermente und Goldldsung, kol-
loidale. 304-
— in Immunseris, antibakteriellen. 46B
— und Interferometer. 305-
— bei Kaninchen. 11B
— bei Karzinom. 304, 307
— bei Krankheiten. 307
— und Leukozyten. 303, 326
— und Lungen von Menschen u. Tieren*
Vergleich. 433.
— gegen MaiseiweiiJ im Blute Pellagrdser.
414
—, Nachweis mittels Interferometers. 469
—, Nachweis mittels Karmins. 116
—, Nachweis mittels Komplementbindung.
463
—, Nachweis mittels gef&rbter Substrate.
118
— zur Pfianzeneiweifidifferenzierung. 809
— bei Psychosen. 303, 309*
—, Spezifizitat. 124—128, 302, 303, 306—
309, 462—469
— bei Tuberkulose. 433
—und Ueberempfindlichkeit, Bezieh ungen.
122, 123
—, Uebertragung, passive. 303
—, Vorkommen. 302:
—, Wirknng von Narcoticis. 465
—, Wirkung von Radium. 326
—, Wirkung von Rtfntgenstrahlen. 326
—, Wirkung von Thorium. 326
Abwehrkrkfte des Ktfrpers. 450
Acanthoairrus multicanalis n. sp., Be-
schreibung. 532
Acanthophallus s. Echinophallus.
Acoleidae. 532
Actinomyces s. a. Aktinomykose.
— Anreicherung mit Antiformin. 200
Adenoepitheliom bei Riudern. 329
Adrenalin, Wirkung auf Bac. diphtheriae.
259
—, Wirkung auf Diphtherietoxin. 259
Adrianopel, Cholera. 647
—, sanit&re Verhftltnisse nach dem Falle.
647
—, Typhus abdom. 647
Aegialites hiaticula, Wirt von Prog
notaenia odhneri.
Aeroskop Rettgers. 622
Aeskulin-Gallensalz-Niihrboden, Milch-
bakterienwachstum auf demselb. 525^
Go^ 'gle
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
.Register.
739
Aether, Hamolyse. 294
— gegen Lause. 668, 669
—, Wirkung auf Lymphe. 209
—, Wirknng anf Vaccine. 209, 411, 636
Aethylalkohol s. Alkohol.
Aethylhydrokuprein gegen Angina, Pneu-
mokokken-. 673
— gegen Pneumococcus-Infektionen. 162,
164, 673, 682—684
— gfegen Pneumonie. 162, 682—684
— gegen Riickfallfieber der Manse. 401
— gegen Syphilis. 401
— gegen Ulcus serpens corneae. 164, 198
—, Wirkg. auf Bac. mucosns ozaenae. 189
Affen, Dengue. 628
—, Herpetomonas ctenocephali-Infektion.
616
—, — pattoni-Infektion. 616
—, Hodgkin’s Krankheit. 25, 26
—, Leishmania donovani-Infektion. 622
—, Maserninfektion. 270
—, Meningitis. 676
—, Poliomyelitis anterior acuta. 272—274
—, Rttckfallfieber. 140
—, Scharlach. 266
—, Trachominfektion. 193
—, Typhus exanthematicus. 663, 664
—, Variola-Infektion. 632
Afrika, Aequatorial-, (Franz.), Sanit&ts-
wesen. 130
—, Ost- (Deutsch-), Ruhr. 498
—, — (—), Tierhaltung, Tierseuchen
und tierftrztl. Aufgaben. 367
—, — (—), Tsetsearten-Bestimmungs-
schltissel. 136
—, — (—),Tuberkuloseyerbreitung.420
—, Pneumokokkenst&mme. 678
Agar, stickstofffreier, zur Anaphylatoxin-
darstellung. 460, 461
—, —, und Proteolyse. 461
Agglutination s. a. Agglutinine.
— des Bac. abortus durch Milch. 525
— des Bac. Danysz. 98
— des Bac. diphtheriae. 261
— des Bac. fluorescens. 588
— des Bac. paratyphi. 98, 229
— des Bac. pestis. 70
— des Bac. pseudodiphtheriae. 261
— des Bac. psittacosis. 98
— des Bac. putidus. 588
— des Bac. pyocyaneus. 589
— des Bac. suipestifer. 98
— des Bac. typhi. 226—230, 451, 488, 489
— des Bac. typhi murium. 98
— der Blutpl&ttchen und Ueberemp-
findlichkeit. 453
— durch Coli-Immunserum. 229
— durch Cotyledon scheideckeri. 99, 451
— bei Infektionskrankheiten. 229
— durch Lupinensamen. 290
— Par-. 290
— des Parameningococcus. 275
— durch Pflanzen. 98, 99, 290
Agglutination du rch Pflanzen-A gglutinine.
290
— durch Phasin. 290
— des Pneumococcus. 680
— des Proteus vulgaris. 589
— durch Rizinuslipase. 290
— durch Robin. 290
— zur Rotzdiagnose. 356, 357
— zur Ruhrdiagnose. 497, 500
—, Skure-, der Bakterien. 291
—, —, durch Salzskure. 451
— der Streptokokken. 613
— zur Typhusdiagnose. 226 - 230, 451,
488 489
— und Typhus exanth. 660, 661,’ 666
— des Vibrio cbolerae. 72, 73, 78
— des Vibrio fluorescens. 589
— des Vibrio proteus. 589
— des Vibrio saprophiles. 589
—, Wirkung der Antipyrese. 289
—, Wirkung von Pheuazetin. 289
—, Wirkg. der Temperaturerhdhung. 289
Agglutinine s. a. Agglutination.
— und Choleravaccination. 656
— des Cotyledo scheideckeri-Saftes. 451
—, Eiweifigehalt, Wirkung auf die Ab¬
solution. 264
—, Hkn s. Hkmagglutinine.
— bei Leukamie nach Typhusvaccine-
injektion. 236
—, pflanzliche. 98, 99, 289, 461
Akne, Micrococcus pyocyaneus aus einer
Aknepustel. 44
Aktinomykose s. a. Actinomyces.
—, Behandlung mit Jodtinktur. 200
— bei Menschen in Peru. 199
— und Milch. 376
— der Zunge beim Pferde. 200
Alanin-Kupfer zur Krebsbehandlung. 328
—, Nahrwert fttr Bac. prodigiosus. 49
— Silber zur Krebsbehandlung. 328
Albatross s. Diomedea.
Algier, Schafpocken. 638
Alkohol zur Desinfektion. 179, 184
— zur Desinfektion der Hknde. 185
—, Hamolyse. 294
— Miflbrauch, Bekkmpfung. 204
— gegen Schlafkrankheit. 620
— und Tuberkulose. 420
—, Wirkung auf Abwehrfermente. 465
—, Wirkung auf den Bakteriengehalt der
Scheide Schwangerer. 176
—, Wirkg. auf rote Blutkdrperchen. 105
AlJylalkohol gegen Lkuse. 671
Aloe-, Podophyllin und TyphusbaciUen-
ausscheidung. 227
Alveolar-Diphtherie bei Skuglingen. 257
— Pyorrhoe, durch Streptokokken ver-
ursacht. 693
Ambozeptor und Abbaufermente. 468
— und Arsenobenzol. 618
Ameisen, Bekkmpfung. 671
Ameisenskure, Spaltung durch Bac. coli. 244
47*
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740
Register.
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Amenorrhoe, Tuberkulose a. Geb&rmutter-
atresie. 419
AmericanBacteriologists, Society, Sitzungs-
berichte 1914/15. 513, M5
Amerika, Pneumokokkensttame. 678
—, Poliomyelitis anterior acuta. 449
Aminos&uren, N&hrwert fttr Bac. prodi-
giosas. 49
Ammoniak gegen L&use. 672
Amoeba a. a. AmCben, Entamoeba.
— ans dem Darme von Macacos
rhesus. 541
— bnccalis s. Entamoeba gingivalis.
— dentalis s. Entamoeba gingivalis.
— dysenteriae bei Europftem in Shan^ai.
— maxillaris s. Entamoeba gingivalis.
Amtiben s. a. Amoeba.
—, Dysenterie-. 142
—Hepatitis. 143, 144
—, parasitare. 37
—, Pathogenitfit. 37
--Ruhr 8. Ruhr, Amtfben-.
Amoebotaenia brevicelis, Beschreibg. 532
— snbterranea. 532
Amphicotyle heteropleura, Besehreibg. 633
Amylalkohol, Hftmolyse. 294
Amys Militftrfllter. 596
Anftmie, Anchylostomiasis-, bei Hunden.
536
—, Behandlung mit Salvarsan. 400
—, Erysipel, anamisches. 173
—, bei Htihnerspirochfttose. 140
—, perniz., der Pferde, durch Oestrin ver-
nrsacht. 368, 540
Anaphylatoxin. 453, 458, 459, 460, 462
—, Bakterien-, Wirkung auf das Herz
des Frosches. 113
—, Ban, Bildung nsw. 112, 122
—, Bildung durch Inulin. 301
—, DarsteUung aus Pararabin. 460, 461
— und Eosinophilie. 458
—, Immunisierung mit demselb. 459
— und Leukopeme. 460
— uud Virulenz. 460
—, Wirkung. 108
—, Wirkung auf den Darm. 113, 114
Anaphylaxie s. Ueberempfindlichkeit.
—, Anti- s. Antianaphylaxie.
Anaplasmose der Binder, Immunisierung'.
— der Schafe in D.-O.-Afrika. 367
— der Ziegen in D.-O.-Afrika. 367
Anatomie, pathol. 577
Anchylostomiasis s. a. Anchylostomum.
—. 579
—, Bekhmpfung. 636
— bei Bergarbeitern. 536
— in Guyana. 538
— bei Hunden, An&mie. 536
— in Japan. 535
Anchylostomum s. a. Anchylostomiasis.
— duodenale beiEurop&erninShangai. 530
Anchylostomum duodenale in Japan. 535
Anethol gegen L&use. 671
Angina, Leukozyteneinschlilsse Ddhles.
— necrotica, durch Bac. fusiformis ver-
nrsacht. 268
-, Behandlung mit Neosalvarsan. 268
--, Behandlung mit Salvarsan.
— f Pneumokokken-. 673
—, —, Behandlung mit Optochin. 673
—, 8epsis ex angina. 499
—, septische, und Mastitis streptococcica.
68 8 6 90
—, —, und Milch. 688—690
—, durch Streptokokken vemrs. 693
AnguiUula intestinalis bei Europaern in
Snangai. 530
Anhalt, Rindertuberkulosebek&mpfung.446
Anilinfarbstofie gegen Augenkrankeiten.
190
—, Wirkung auf Bac. coli. 47, 231
—, Wirkung auf Bac. paratyphi. 231
—, Wirkung auf Bac. typhi. 47, 231
—, Wirkung auf Bac. xerosis. 190
—, Wirkung auf Bakterien. 47, 48, 190,
231
—, Wirkung auf Diplobazillen. 190
—, Wirkung auf Microc. gonococcus. 190
—, Wirkung auf Pneumokokken. 47, 190
—, Wirkung auf Staphylokokken. 190
—, Wirkung auf Streptokokken. 190
Anilinwassergentianaviolett, Wirkung auf
Bakterien. 190
Anistfl gegen L&use. 668—671
Anisol gegen L&use. 671
Anomotaenia socialis, Beschreibung. 532
Anopheles-Arten,Malariatibertragung. 131
— atratipis, Systematisches. 631
— stigmaticus, System atisches. 631
Anoplocephala campestris n. sp., Beschrei¬
bung. 532
Anoplocephalidae, Beschreibung. 532
Anstalten, Heil- s. Heilanstalten.
Anstrichfarbe fttr Desinfektionsapparate.
179
Antianaphylaxie. 108, 109, 111, 113, 454,
460
— bei homol. u. heterol. Antihammelsera
von Kaninchen. Ill
Antidiphtherie-Serum s. Diphtherie-Serum.
Antifermente derGelatinase der Bakterien.
49, 60
Antiformin zurActinomyces- Anreichenmg.
Antigen und Antiktfrper, Bindungsver-
haltnisse. 102
—, Eiweifl, tierisches, als —. 458
—, gelostes, u. Antikdrper, Reaktion. 102
—, Hammelblut-, heterogenetisches, Yer-
breitung in der Tier- u. Pflanzenreihe.
294
—, homolog., Wirkung auf den Darm. 113
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741
Antigen, homolog., Wirknng auf die Ge-
b&rmutter. 113
—, Partial-, bei Tnberkulose. 11
— bei Tuberknlose, Nachweis mittels
Eomplem en tbindung. 432
—, Tnberkulose-, im Serum, Nachweis. 12
—. Tnberkulose-, Wirknng des Sonnen-
lichtes. 11
Antihammelsera, homol. n. heteroL, anti-
anaphylakt Erscheinungen bei den-
cioIKpt) 111
Antikenotoxin. 103—105
AntikCrper. 450
— n. Antigen, Bindungsverh<nisse. 102
-, gelbstes, Reaktion. 102
— im Antapneumokokkenserum. 681
—, bakteriolyt., Konzentrationim Normal-
serum. 293
— Bildung. 201
-, Wirknng der Antipyrese. 289
-, Wirkg. der TemperaturerhChunj'.
— nnd Cerebrospinalfliissigkeit. 289
—, heterogenetische. 98, 294
— bei Leuk&mie nach Typhusvaccine-
injektion. 236
— nnd Masem. 270
—, Partial-, nnd Tnberkelbazillen im
Blute. 428
—, pflanzliche. 98, 99
—, Tnberkulose-. 14, 15, 289
— bei Tnberkulose, Nachweis mittels
Komplementbindung. 432
—, Tnberkulose-, im Serum, Nachweis. 12
—, —, Wirknng des Sonnenlichtes. 11
Antimon t Derivate, organische. 697
Antipartialantigene bei Tnberkulose. 11
Antipneumokokken-Seram, Immnnkbrper.
681
Antipyrese, Wirknng anf die Antikorper-
bildung. 289
Antisensitisation. 456
Antiserum, Getreide-, znm Mehlverf&l-
schungsnachweise. 452
—, passive Pr&parierung mit verschied.
Fraktionen von Antiseris. 109
Antistaphylokokken-Serom gegen Gelenk-
rhenmatismns. 696
Antistreptokokken-Sernm gegen Arthitis
streptococcica. 695
-gegen Erysipel. 696
-gegen Gelenkrheumatismus. 696
Antistreptolysin im Serum. 171
Antitoxin- Aufnahme nnd vorherigeSemm-
behandlnng. 103
—, Diphtherie-. 263
—, —, Eiweiflgehalt, Einflnfi anf Ab¬
sorption nnd Wirknng. 264
—, Tetanus-, znr Tetannsbehandlnng s.
Tetanus, Behandlung mit Serum.
—, —, UeberempfindBchkeit gegentiber
demselb. 569
Antitrypsin. 462
Antitrypsin, BindnngdnrchBakterien. 113
— Reaktion znr Geschwnlstdiagnose. 327
— znr Schwangerschaftsdiagnose. 466
— des Serums. 112
Aorta, Atherosklerose n. Cholesterin. 584
—, — nnd Entartungsvorg&nge bei
Kindern. 584
—, Degeneration bei Kindern n. Athero-
sklerose. 584
Aphanozoen. 173, 702
Aphanozonm coryzae. 173
Aphthen s. Maul- nnd Klanensenche.
—, tropische s. Sprue.
Aporina fnhrmanni n. sp., Beschreibg. 532
Apotoxin. 453
Apparat znr automat. Verteilung von
Flhssigkeiten. 395
Appendicitis nnd Ascaris lumbricoides. 174
—, dnrch Bac. coli vernrs. 687
—, Bakteriologie. 174, 687
—, Komplementbindung. 324
—, Meiostagminreaktion. 324
—, Streptokokken, Rolle derselb. 174, 687
— nnd Trichocephalus dispar. 174
Arbntin, Spaltung dnrch Serum. 310
Ardea atriacapilla, Haemoprotens- nnd
Trypanosomenbefnnde. 615
Argatoxyl gegen Gonorrhoe. 177
— gegen Sepsis. 177
Argentum nitricum s. Silber-Nitrat.
Armee, amerikan., Hygienisches. 33—39
—, —, VortragederSanit&tsoffiziereanfd.
Hygiene-Kongr. Washington 1912. 33
—, Eraahrung. 207
—, Geschlechtskrankheitenbek&mpfung
(Ver. Staat.). 36, 36
—, Hygiene. 207
—, Meningokokkentr&ger, Bedeutung der¬
selb. 274
—, Typhnsbekftmpfnng. 34, 35
Arsen, Derivate, organische. 597
— gegen Schilddrdsenkrebs der Salmo-
niden. 335
Arsenobenzol nnd Ambozeptoren. 618
Arsenophenylglyzin gegen Vogelmalaria.
612
Arsinosolvin gegen Brnstsenche. 569
Arterien, Wirknng von Diphtherie-Toxin.
258
Arthigon, Blntbefunde nach intraven. A.-
Injektionen. 387
— gegen Gonorrhoe. 387
Arthritis deformans, Komplementbindung.
-, Streptococcus viridans, Ursache
derselb. 172
— gonorrhoica. 385, 386, 388
-, Vaccinetherapie. 385, 388
—, dnrch Micrococcus rheumat. vernrs. 167
—, dnrch Streptococcus mitis vernrs. 167
—, Streptokokken-, Behandlg. mit Serum.
695
—, —, Vaccinetherapie. 695
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742
Register.
Arthritis and Z&hn-Eiterangen. 174
Arthropoden, p&rasitische. 529
Arvicola campestris, Wirt yon Anoplo-
cephala campestris. 532
-, Wirt von Hymenolepis arvicolina.
532
Arzneimittel in Serum, Wirksamkeit. 618
Arzt, Feld-, Taschenbuch. 204
A8a foetida gegen Lftuse. 668
Asbest und Hamolyse. 106
— and Serumltisungen. 106
— and Toxinltfsungen. 106
—, Wirkung. 106
Ascarislumbricoides und Appendicitis. 174
— — bei Europ&ern in Sbangai. 530
Aschoffsche Kn&tchen im Myokard bei
rheumat. Myokarditis. 167
Ascometra vestita n. g. n. sp., Beachrei-
bung. 532
Asparagin, Nahrwert ftir Bac. prodigiosas.
Asthma bronchiale and Dialysierverfabren
Abderhaldens. 123 *
-und Ueberempfindlichkeit, Bezie-
hungen. 123
Astracnan, Pest, Rolle der Kamele. 69
Atberosklerose der Aorta and Cholesterin.
584
-and Entartangsvorgftnge bei
Kindern. 584
Atoxyl und Blat. 619
— gegen Brastseache der Pferde. 374
—, Giftigkeit durch Serumwirkung. 619
— gegen Htihnerspiroch&tose. 626
— gegen Influenza der Pferde. 373, 569
—, Schfldlichkeit. 697, 619
— gegen Schlafkrankheit. 620
—, oehsttirungen durch dasselbe. 597
— and Serum. 619
—, Wirkung auf Trypanosomen. 618, 619
Auge, Bindehautentzttndung, gonorrh.-
metastat. 385, 386
—, —, durch Pneumococcus verurs. 164
—, Blennorrhoe, Immunotherapie. 387
—, Einschlufiblennorrhoe. 193
—, Gonorrhoe. 385—387
—, Hornhaut, Tuberkulose. 421
—, —, Ulcus serpens, Optochinbehandig^
—, —, Variolainfektion beim Kaninchen.
634
—, Homhautentztindung, anaphylakt. 389
—, —, gonorrh. 385
—, —, mterstitielle. 389
—, —, syphilit. 389, 390
—, —, tuberkuldse. 421
—, —, ulzerose, Vaccinetherapie. 676
—, Hornhautgeschwtlr, Aethylhydroku-
preinbehandlung. 198
—, Iritis gonorrhoica. 385
—, Krankkeiten s. Augenkrankheiten.
—, Linse, Ueberempfindlichkeit. 300
—, Sporotrichose. 200
Auge, Staphylokokkeninfektion der Uvea.
Vaccinetherapie. 198
—, Syphilis. 389, 390
—, Trachom s. Trachom.
—, Tuberkulose. 421
—, Uvea-Staphylokokkeninfektion. 198
—, Wirkung von Atoxyl. 697
Augenkrankeiten, Behandlung mit Anilin-
farbstoffen. 190
—, Verbreitung durch Fliegen. 41
Aurum s. Gold.
Ausatmungsluft, Giftnachweis am Frosch-
herzen. 582
Ausflockung, Sflure-, nach Michaelis, Kri-
tik. 99
Ausrlistung, milit&r., Desinfektion. 38
Austern, Typhusverbreitung. 232
—, Verseuchung durch Abw&sser. 232
Australien, Culiciden. 631
—, Variola. 406, 635
Auswurf, Desinfektion mit ChlorkresoL 179
—, Desinfektion mit Sagrotan. 187
— bei Mischinfektion der Lungentuber-
kulose. 13
—, Tuberkelbazillennachweis. 620
— Tuberkulbser, Eiweifigehalt. 6
-, Pneumokokkentypenindemselb.678
—, Typhus exanthematicus-Uebertragim^
Avitaminosen. 678
Azeton, Hftmolyse. 294
Azur. Reduktion durch Vaccinevirus. 637
Azurolau zur Protozoenfarbung. 530
Bacillus s. a. Bacterium.
Bacillus abortus, Agglutination durch
Milch. 525
-in der Milch. 525—527
Bac. acidophilus im Darme. 527
-und Kohlehydratnahrung. 687
-und Milchnahrung. 587
Bac. aerogenes bei Geisteskranken. 586
-, Indolbildung. 231
Bac. anthracis s. a. Miizbrand.
-, Differentialdiagnose von Bac. an-
thracoides. 354
-, Kapselbildung. 354
-, Lebensfahigkeit. 591
-, Protease. 50"
-, Wirkung von Anilinfarben. 47
-, Wirkung von Glyzerin. 186
-, Wirkung von Phenol. 187
-, Wirkung von Sagrotan. 187
-, Wirkung von Yatren. 704
-ahnliche Bakterien, Eigenschaften.
354
-, Hamolyse. 354
-, Kapselbildung. 354
Bac. anthracoides, Differenzierung von
Bac. anthracis. 354
-, Eigenschaften. 363, 354
-, Hdmolyse. 354
-, Kapselbildung. 354
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743
Bac. bifidus im Darme. 527, 561
-in den Faeces. 561
Bac. bronchisepticns, Filtrierbarkeit 515
-, Staupeerreger. 616
Bac. coli, Ameisensfinrespaltung. 244
-bei Appendicitis. 174, 687
-, Ausscheidungdurch die Nieren. 175
-, Bewegangsver&nderlichkeit. 46
-im Darme. ' 661
-, Differentialdiagnose. 487, 488
-, Differentialdiagnose von Bac. para¬
typhi. 487, 488
-, Differentialdiagnose von Bac. typhi.
230, 231, 291, 487, 488
-j Differentialdiagnose von Cocco-
bacillus acridiornm. 575
-in Eiern. 43
-, elektive Beeinflnssung durch Petrol¬
ather. 230
-, Enzyme. 49, 170, 244, 546
-, —, spezif., Bildong u. Nachweis.
546
-Extraktiiberempfindlichkeit dnrch
in Kollodiumsackchen eingeschlossene.
431
-, Girung. 496, 517
-, Gasbildung. 244, 496
-, Glukosespaltung. 244
-Grnppe, Eigenschaften. 496
-, Garung. 496
- f Gasbildung. 496
-, Immunisierung gegen denselben.
547, 676
-Immunserum, Agglutination. 229
-, Indolbildung. 231, 517, 586
-Infektionen, Vaccinetherapie. 576
-Kulturen, proteolyt. Aktivitat 170
-, Lebensfahigkeit. 591
-, Mannitspaltung. 244
-- im Maule gesunder Schweine. 379
-in Milch. 496, 524
-, Morphologie. 516
-, Nachweis. 528
-, Nachweis in der Milch. 524
-, Nachweis im Wasser. 595
-, Nieren- und Nierenbeckeninfektion.
176
-, Paragglatination. 290
-, Physitdogie. 616—519
-Vaccine gegen Sepsis. 490
-gegen Typhus. 234, 489
-, Venation. 615-—519
-im Wasser. 242—244, 595
-und Wasserbeurteilung. 242—244
-, Wirkung von Anilinfarbstoffen. ^47,
-, Wirkung von Glyzerin. 637
-, Wirkung von Petrolather. 230
-, Wirkung der Wasserstoff-Ionen-
Konzentretion. 519
Bac. coli communis s. Bacillus coli.
Bac. columbenftis, Osteoperiostitis, Ursache
derselben. 494
Bac. Danysz, Agglutination. 98
-, Komplementbindung. 98
-, Prazipitation. 98
Bac. diphtheriae s. a. Diphtheric.
-, Agglutination. 261
-, atoxischer. 259
-, Differentialdiagnose von Bac. pseu-
dodiphtheriae. 261, 262
-, Hamolyse. 260
-, Kulturelles. 261, 262
-, Lebensfahigkeit. 691
-, Otitis media, Ursache derselb. 686
-, Saurebildung. 261
-, Toxin, Wirkg. von Adrenalin. 259
-, —, Wirkung auf Arterien. 268
-, —, Wirkg. auf das Herz. 257, 258
-, —, Wirkung auf die Hypophyse
des Meerschweinchens. 292
-, —, Wirkung auf Kaninchen. 258
-, —, Wirkg. auf die Leber. 258, 269
-, —, Wirkung auf die Milz. 259
-, —, Wirkung auf die Nebennieren.
258
-, —, Wirkg. auf die Nieren. 258,259
-, —, Wirkung auf Ratten. 258
-Trkger, Behandlung. 265
-jDiphtherieverbreitung. 205,206,
257, 266
-, Wirkung von Adrenalin. 259
-, Wirkung von Mallebrein. 189
-, Wirkung von Yatren. 704
— dysenteriae s. a. Ruhr.
-, Diarrhoe, Ursache derselb. 245
-, Differentialdiagnose von Bac. coli.
487
-, Eigenschaften. 498
* -, Lebensdauer auf Brot. 486
-, Nachweis. 497, 498, 500
-, Paragglutination. 290
-, Ruhrerreger. 141
-, Systematisches. 498
-, Toxin, Chemie u. ToxikoL 501
-Trdger, Ruhrverbreitung. 206,246,
497, 649
-, Verbreitung. 245
-, Wirkung von Petrolather. 230
Bac. enteritidis Gartner, Differentialdia¬
gnose von Bac. coli. 487
-Gruppe, Pseudotuberkel, Ursache
derselb. 32
-, Rattenepidemie, Ursache der¬
selben. 239
-, Wirkung von Petrolather. 230
Bac., fadenftfrmiger, im Harne. 174
Bac. fluorescens, Agglutination. 688
-Gruppe, Systematic 688
-, Systematic 688
Bac. fluorescens liquefaciens in Eiern. 48
Bac. fusiformis, Angina necrotica, Ursache
derselb. 268
-bei Noma. 173
-, Scharlach, Rolie bei demselb. 268
-u. Spirochaten, Symbiose. 623, 624
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744
Register.
Bac. Glfisser, Variet&t des Bac. suipestifer.
380
Bac. hofmanni s. a. Bac. pseudodiphtheriae.
-n. Bac. diphtheriae, Vergleich. 261
-u. Diphtheriediagnose. 261
Bac.. Htihner-Cholera-,zurImmunisierung.
655
Bac. ichthyismi n. sp., Beschreibung, Ur-
sache der Fischvergiftung. 241
Bac. influenzae s. a. Influenza.
-, Hasten, Ursache desselb. 172
-bei Meningitis. 173
-, Pneumonie, Ursache derselb. 674
-, Schnupfen, Ursache desselb. 172
-Trager in Kurorten u. Heilst&tten. 3
-ahnliche Bakterien bei Meningitis.
173
Bac.,Keuchhusten-,(Bordet-Gengou), Endo¬
toxin, allergische Reaktion. 270
Bac. lactis agrogenes und Purpura. 699
-, Yorkommen im Darme. 561
Bac. leprae s. a. Lepra.
-u. Bac. tubercul., Verwandtschaft.
10
-im Drtisenpunktate einer scheinbar
gesunden Frau. 412
-in der yerwesenden Leiche, Er-
haltenbleiben. 640
Bac. Malassez et Vignal, Ursache der
Meerschweinchenpseudotuberkulose. 44
Bac. megatherium, Pneumonie, Ursache
derselb. 674
-, Protease. 50
Bac. Morgan in der Fliege. 39
Bac. mucosus und Purpura. 699
-ozaenae, Wirkung von Aethylhydro-
kuprein. 189
Bac. murisepticus bei Geisteskranken. 586
Bac. mycoides, Pathogenitat. 98
Bac. necrophorus, Hufmatrix-Gangr&n u.
-Nekrose beim Pferde. 569
Bac. paracoli-Infektion beim Kalbe. 240
-, nicht gasproduzierender, bei Para-
colibacillose beim Kalbe. 240
Bac. paratyphi s. a. Paratyphus.
-, Agglutination. 98, 229
-, Anreicherung. 228, 230, 231
-, Differentialdiagnose von Bac. coli.
487, 488
-, Differentialdiagnose von Bac. suipe¬
stifer. 238
-in DUnnbier. 238
-in Eiern. 43
-, Enteritis, Ursache derselb. 494
-, Enzym, spezif., Bildung u. Nach-
weis. 547
-, Fleischpastetenvergiftung, Ursache
derselb. 241
-, Fleischvergiftung, Ursache derselb.
237, 238, 240, 241
-in der Gallenblase. 228
-ohne GasbildungsvermCgen. 496
-, Immunisierting gegen denselb. 547
Bac. paratyphi, Komplementbindung. 98
-, Lebensdauer auf Brot. 486
-aus einem Leberabazefl. 494
-, Paragglutination. 290
-, Pathogenitat. 494
-, Prkzipitation. 98
-, Pseudotuberkel, Ursache derselb. 32
-, Taubenseuche, Ursache derselb. 238
-, Toxin. 240
-Tr&ger, Paratyphusverbreitung. 226
-, Wirkung von Anilinfarbstoffen. 231
-, Wirkung von Petrolather. 230
-ahnlicher, Eigenschaften. 495
-im Maule gesunder Schweine. 379
-, Osteoperiostitis, Ursache der-
selben. 494
- 2 Pathogenitat. 494, 495
-sms, Rolle bei der Schweinepest.
673
Bac. der Pasteurellose der Hasen. 574
Bac. perfringens, Wirkung auf Kaninchen
una Meerschweinchen. 44
Bac., pestahnlicher, u. s. Beziehungen zu
Erythrozyteneinlagerungen bei tras-
beikalischen Nagetieren. 70
—, —, luvolutionsformen. 644
—, —, Polfarbuug. 644
—, —, Polymorphisms. 644
Bac. pestis s. a. Pest.
-, Agglutination. 70
-, Modifikation. 644
-, Mutation. 643
-, Saurebildung aufZuckernahrbCden.
70
-ohne klin. Symptome im Ktfrper. 643
-Trager, Manse als Pestbazillen-
trager. 69
-, Pestverbreitung. 69, 206, 643
Bac. pneumoniae s. a. Pneumococcus.
-in Eiern. 43
-, Otitis, Ursache derselb. 678
Bac. prodigiosus, Absorption aus der
Bauchhcihle. 591
-, Ausscheidung as dem Blute durch
die Darmwand. 690
-, Ausscheidung, fakale. 43
-, Bewegungsveranderlichkeit. 46
-, Nachweis im Wasser. 696
-, Nahrwert von Zuckerarten und
Aminosauren. 49
-und Pneumonie. 674
Bac. pseudodiphtheriae s. a. Bac. hofmanni.
-, Agglutination. 261
-, Differentialdiagnose von Bac. diph-
theriae. 261, 262
-und Diphtheriediagnose. 261
-, Kulturelles. 261
-, Pathogenitat. 98
-, Saurebildung. 261
Bac. pseudodysentenae, Systematiflchee.498
Bac. pseudotuberculosis rodentium, Be-
geifielungsveranderlichkeit. 46
-, Bewegungsveranderlichkeit 46
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Register.
745
B&c. pseudotuberculosis rodentium, Kul-
turelles u. Morphologisches. 31
-, Ursache der Pseudotuberkulose
der Nagetiere. 31
Bac. psittacosis, Agglutination. 98
-, Komplementbindung. 98
-, Pr&zipitation. 98
Bac. putidus, Agglutination. 688
-, Systematak. 588
Bac. putridcus s. Granulobacillus putri-
ficus.
Bac. pyocyaneus, Absorption aus der
Bauchhbhle. 691
- ? Agglutination. 689
-bei Appendicitis. 174
-, Farbstoffbildung, Wirkung von
Glykose. 46
-Infektionen, Vaccinetherapie. 576
-bei Meningitis. 173
-, Pathogenit&t. 674
-, Pneumonic, Ursache derselb. 161
-, Protease. 60
-Sepsis, Behandlung mit Colivaccine.
490
-, Wirkung von Glyzerin. 186
-, Wirkung von Mallebrein. 189
Bac. stachyoeides n. sp., H&molyse. 695
Bac. subtilis bei Geisteskranken. 686
-und Laktose. 689
-, Protease. 60
-in Friedmanns Tuberkulose-Heil-
mittel. 21
-, Wirkung von Gentianaviolett. 341
-, Wirkung von Glyzerin. 186
Bac. suipestifer, Agglutination. 98
-, Differentialdiagnose von Bac. para¬
typhi. 238
-, Eigenschaften. 495
-, Komplementbindung. 98
-, Pr&zipitation. 98
-, Schweinepest, Ursache derselb. 380.
573
Bac. tetani s. a. Tetanus.
-, Protease. 60
-Sporen in Pengawar Djambi. 366
-, Toxin, Wirkung auf die Hypo-
physe des Meerschweinchens. 292
-, Wirkg. von ultraviolettem Licht.
366
Bac. Timothee-, zur Immunisierung gegen
Tuberkulose. 448
Bac. tuberculosis s. a. Tuberkulose.
-, Abbau, fermentativer, im Organis-
mus. 433
-, Abbau durch Serum. 309
-bei Appendicitis. 174
-u. Bac. leprae^ Verwandtschaft. 10
-der Blindschleiche zur Tuberkulose-
behandlung. 23
-im Blute. 7, 28, 29, 427—429
-im Blute tuberkulbser K&lber und
Binder. 28, 29
-im Blute und Partialantikbrper. 428
Bac. tuberculosis im Blute, Wirkung von
Tuberkulin. 427, 428
-Emulsion-Tuberkulin u. Dialysier-
verfahren Abderhaldens. 433
-in den Faeces. 429
-, F&rbung. 6. 7
-im FleSche tuberkulbser Kftloer
und Binder. 28, 29
-in den Fleischlymphknoten tuber-
kulbser Kalber uud Binder. 28, 29
-, Form, granul&re. 6—8, 427
-des Gentigels beim Schweine. 44j^
-der Hiihner. Beziehung zum S&uge-
tiertuberkelbacillus. 426
-, Kultur. 620
-, Kupferaffinit&t. 439
-in einem Leberabszess bei Buhr. 627
-Lipoide und Ueberempfindlichkeit.
432
-bei Lupus isoliert, Eigenschaften. 5
-in der Lymphe tuberkul. K&lber
und Binder. 28, 29
-in den Lymphknoten tuberkulbser
K&lber und Binder. 28, 29
-bei Meningitis. 173
-, menschl., Beziehung zu Rinder-
tuberkelbacillen. 4, 422—426
-, menschl., Vergleich mit Rinder-
tuberkelbacillen bei M&useinfektion. 4
-in Milch. 428, 444
-in Milch, menschlicher. 428
-, Mobilisation und Tuberkulin. 427,
428
-, Morphologic. 6—8, 427
-in der Muskulatur tuberkulbser
K&lber und Binder. 28, 29
-, Nachweis im Auswurf. 520
-, Nachweis in Faeces. 520
-, Nachweis bei offener Lungentuber-
kulose der Binder. 444, 446, 447
-, Partialantigene bei Lupus. 11
-der Binder, Beziehung zu mensch-
lichen Tuberkelbazillen. 4, 422—425
-bei Lungen- und Bronchial-
driisentuberkulose. 421, 422
-, Lupus durch denselben ver-
ursacht. 423
-, Pathogenit&t ftir Menschen.
421—423
-, Vergleich mit menschlichen
Tuberkelbazillen bei M&useinfektion. 4
-der S&ugetiere, Einheit. 424
-, beziehung zum Hiihner-
tuberkelbacillus. 426
-, Beziehung zum Vogel-
tuberkelbacillus. 426
-der Schildkrbte, Eigenschaften. 20,22
-in einem Mammaabszess nach
Friedmanns Tuberkulosevaccin-lnjek-
tion. 437
-zur Tuberkulosebehandlung.
18-23, 434-4&
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746
Register.
Bac. tuberculosis, Toxin, im Ham bei
Nierentuberkulose. 12
-, Toxin, zur Immunisiemng gegen
Tuberkulose. 15
-Trftger in Kurorten u. Heilst&tten. 3
-, Tuberkuliniiberempfindlichkeit
durch in Kollodiumsackchen einge-
schlossene. 431
-zurTuberkolosebehandlung. 18—23,
434—438, 448
-der Vdgel, Beziebung zu S&ugetier-
tuberkelbazillen. 425
-, Pathogenitfit. 554
-. Wirkung von Borcholin. 428, 438
- \ Wirkung von Fetts&ureantikbrpern.
-, Wirkung von Glyzerin. 637
-, Wirkung von Goldcyan. 439
-, Wirkung von Kupfer. 439
-, Wirkung von Mallebrein. 189
-, Wirkung von Sagrotan. 187
Bac. typhi s. a. Typhus abdominalis.
-, Abtbtung im Organismus des
Kaninchens. 236
-, Agglutination. 226—230, 451, 488,
-, Anreicherung. 228, 230, 231, 487,
488
-, Ausscheidung durch Bazillentr^^er.
-, Bewegungsverdnderlichkeit. 46
-im Blute. 228, 229
-Dauerausscheider und Meldepflicht.
484
-, Differentialdiagnose von Bac. coli.
280, 231, 291, 487, 488
-, Eiternng, Rolle bei derselb. 225,
227, 228
-Emulsion, agglutinable Substanzen.
229, 230
-, Enzym, spezif., Bildung u. Nach¬
weis. 547
-Extrakt, agglutinable Substanzen.
229 230
-, Fieber-Toxin-Bildung. ' 553
-in der Gallenblase. 227, 228, 232,
236, 483—485
-im Gallenblaseneiter. 227, 228
-, Laboratoriumsinfektionen. 482
-, Lebensf&higkeit. 73, 486, 591
-, Nachweis. 486—489
— —, Nachweis in Blut 488
-. Nachweis in Faeces. 487
-, Nachweis im Trinkwasser. 232
-, Paragglutination. 290
-, Pseudotuberkel, Ursache derselb. 32
-, Toxin. 553
-, Toxin, Wirkung auf den StickstoS-
stoffwechsel. 583
-Tr&ger, Bekdmpfung. 484
-, exper., bei Kaninchen. 484
-, HUhner als —. 485
-und Meldepflicht. 484
Bac. typhi-Trager, Nachweis mittelsKom-
plementbindung. 486*
-, Sektionsergebnis. 483
-, Typhusverbreitung. 206, 226—
228, 23^
-zur Typhusbehandlung s. Vacci¬
nation gegen Typhus.
-Vaccine und Antikdrperbildung u.
Fieberreaktion bei Leuk&mie. 286
-, Virulenz. 482
-im Wasser. 23a
-, Wirkung von Anilinfarben. 47, 231
-, Wirkung von Eukalyptol. 236
-, Wirkung von Glyzerin. 637
-, Wirkung von Kaliumquecksilber-
jodid. 18ft
-, Wirkungvon Meta-Oxybenzoesfiure.
236
-, Wirkung von Ozon. 192
-, Wirkung von Pinen. 236
-, Wirkung von Pyrogallol. 236
— —, Wirkung von Salizyls&ure. 236
-, Wirkung von Salvarsan. 236
-, Wirkung von SandelCl. 236
-, Wirkung von Thymol. 236
-, Wirkung von m-Xylenol. 236
-, Wirkung von Yatren. 704
-, Wirkung von ZimtbL 236
-murium, Agglutination. 9ft
-, Komplementbindung. 98
-, Pathogenitat fttr Menschen. 240
-, Pr&zipitation. 98
-—, Rattenepidemie, Ursache der-
selben. 239
-suis. Rolle bei der Schweinepest. 573
Bac. viridis metritis n. sp., H&molyse. 695
Bac. Voldagsen, Varietat des Bac. suipes-
tifer. 380
Bac. xerosis, Wirkung von Anilinfarb-
stoffen. 190
Bac. Y, Ruhr, Ursache derselb. 497, 498,
500
Bacteriologists, American, Society,
Sitzungsbericht 1914/15. 513, 545
Bacterium s. a. Bacillus.
Bact. fluorescens s. Bacillus fluorescens.
Bact. Hodgkini, Erreger der Hodgkinschen
Krankheit. 26
Bact. mobile mutans n. sp., im Harne
bei Cystitis. 592
- n . gp. y Kulturelles. 592
-n. sp., Morphol. 592
-n. sp., Mutation. 592
Bact., pleomorphes, Verzweigungen bilden-
des, bei Rhinitis. 701
Bact. salmonicida, Forellen-Furunkulose-
Erreger, Eigenschaften. 674
Bact., Syphiliserreger. 391
Bact. vulgare a. Proteus vulgaris.
Baden, Krebs. 323
Bakteriamie. 576
Bakterien, Absorption aus der Bauchhdhle.
591
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.Register.
747
Bakterien, Absorption dorch die Haut. 184
—, Agglutination (lurch Cotyledo schei-
deckeri-Saft. 451
—, Ameisensaurespaltung. 244
—■, anaerobe, Kultur. 522
—, —, Stichkulturen. neue Untersuchungs-
methode fur dieselb. 51
— Anaphylatoxin, Wirkung auf das
Herz des Frosches. 113
—, Antitry psinbindung. 113
—, Ausscheidung durch die Darmwand
im Blute kreisender —. 590
—, Ausscheidung durch die Nieren. 175
—, Begeifielung und Systematik. 45
—, BegeiBelungsverdnderiichkeit. 45
—, Benzol-. 587
—, Bewegung und Systematik. 45
—, Bewegungsverfinderlichkeit. 45
—, Biochemie. 48, 49
—, im Blute. 266, 427-429, 575, 685
— im Blute bei Geisteskranken. 586
— im Blute, Nachweis. 595
— in Brot. 486
— in der Cerebrospinalflilssigkeit Geistes-
kranker. 586
—, Darm-, und Verdauung. 209
—, darmfremde, f&kale Ausscheidung. 43
— Dauerausscheider, Verbreitung von
Infektionskrankheiten. 206
—, Differenzierung mittels Abderhaldens
JDialysierverfahrens. 309
— in Eiern. 43
— und Entzlindung. 209
—, Enzyme, amylolytische,Produktion. 49
—, Enzyme, Gelatine verfltissigende und
ihre Antifermente. 49, 60
—, Enzyme, glykolytische, Bildung. 49
—, Enzyme, proteolytische. 50
—, Enzyme, spezif., Bildung und Nach¬
weis. 546
— Extrakt und Hammelhamolysin. 295
— in den Faeces. 74, 660
—, Farbung nach Gram, Theorie. 593
—, Fieber erregende Toxine, Bildg. 553
—, fleischvergiftende, Feststellung. 238
— Flora des Darmes. 97, 660
-der Fledermaus. 210
-und Glukobakter. 587
-und Hungem bei Kaninchen.
586
-undKohlehydratnahrungbei
weiflen Ratten. 627, 587
-u. Milchnahrung bei weiGen
Ratten. 527, 587
-und Mohrriibenfiitterung bei
Kaninchen. 586
-bei S&uglingen u. Kindern.
42
-und Verdauung. 209, 663
-desMaulesgesunderSchweine. 379
— in Friedmanns Tuberkulose-Heilmittel.
20
—, G&rung. 690, 692, 693
Bakterien, Gas-, Ausscheidung durch die
Nieren. 175
—, Gasbildung. 528
—, Gelatinasenu. ihre Antifermente. 49,50
—, Hftmolyse durch dieselb. 73, 74, 164,
169, 171, 260, 354, 614, 650, 678, 691,
693—695, 697
— im Harne. 174, 701
— und Immunitat. 209
—, Indolbildung. 231
—, Lebenfefahigkeit an Objekttrftgern
angetrockneter ungefarbter u. geffirbter.
591
— und Lebensvorgknge, natiirliehe. 209
— in der Luft. 621—524
-, Zahlung. 521—524
— bei Lymphogranulomatose. 426
— in der Milch. 428, 496, 521, 524-527,
688 -691, 693
-, niitzliche u. schadliche. 587
-, Zahlbestimmung. 671
— im Munde. 560
—, Mutation. 46, 449, 592, 643, 694
—, Nachweis mit dem Berkefeld-Filter,
Druckpumpe hierfttr. 53
—, ovoide, Pathogenitat. 379
—, ovoide, Vorkommen im Maule gesunder
Schweine. 379
—, Oxydation von Thiosulfat. 46
—, Pathogenitat und Virulenz. 98
—, Pr&zipitation durch Cotyledo schei-
deckeri-Saft. 451
—, Proteasen. 50
— Proteotoxin, Immunisierung mit dem-
selben. 459
— und Resorption. 209
—, Saureagglutination. 291
—, saurebildende,Differentialdiagnose.487
— der Scheide Schwangerer, Wirkung
medikam. Spiilungen. 175
—, Schwefelwasserstoffbildung aus Cystin.
47
— der hamorrhag. Septikamie. 575
—, Systematik. 588
—, Systematik und Begeiflelung. 46
—, Systematik und Bewegung. 45
—, Toxinbildung. 98
— Trager s. Bazillentr&ger.
—, Tryptoproteasen. 50
—, Variation. 513, 515 - 519, 691, 692
—, Virulenz und Pathogenitat. 98
— im Wasser, Nachweis. 32, 595, 696
—, Wirkung von Adrenalin. 259
—, Wirkuugvon Aethylhydrokuprein. 189
—, Wirkung von Alkohol. 176
—, Wirkung von Anilinfarbstoffen. 47,
48, 190, 231
—, Wirkung von Anilinwassergentiana-
violett. 190
—, Wirkung von Argentum nitricum. 176
—, Wirkung von Bor. 176
—, Wirkung von Chlorkalk. 191
—, Wirkung von Eiweifi. 44
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748
Register.
Bakterien, Wirkung von Eosin. 47
—, Wirkung yon Farbstoffen. 190
—, Wirkung von Fuchsin. 47, 190
—, Wirkung von Oentianaviolett 47,
190 341
—, Wirkung von Glyzerin. 185, 186| 637
—, Wirkung von JocL 176
—, Wirkung von Kaliumpermanganat. 175
—, Wirkung von Kaliumquecksilberjodid.
188
—, Wirkung von Karbolfuchsin. 190
—, Wirkung von Kristallviolett. 47, 190
—, Wirkung von Lysoform. 176
—, Wirkung von Malachitgriln. 47
—, Wirkung von Mallebrein. 189
—, Wirkung von Methylenblau. 47, 190
—, Wirkung von Oxycyanat. 175
—, Wirkung von Ozon. 192
—, Wirkung von Petrol&ther. 230
—, Wirkung von Phenol. 187
—, Wirkung von Pyoctanin. 47
—, Wirkung von Safranin. 47
—, Wirkung von Sagrotan. 187
—, Wirkung von Sublimat. 175
—, Wirkung von Thionin. 47
—, Wirkg. von ultraviolettem Lichte. 365
—, Wirkung von Yatren. 704
— und Wundheilung. 209
—, Yoghurt-, und Glukobakter. 587
—, Zahlung in der Luft. 521—524
—, Zahlung im Wasser. 62
—, Zahlung in der Milch. 571
Bakteriologie, Ergebnisse. 449
—, Gummisaugkappe und Glaskapillare.
Anwendung. 450
—, sanit&re. 523
—, Technik. 519
Bakteriolyse, Natur derselb. 124
—, Wirkung der Antipyrese. 289
—, Wirkung von Phenazetin. 289
—, Wirkg. der Temperaturerhflhung. 289
Bakteriolysin und Choleravaccination. 656
—, Eonzentration im Normaiserum. 293
Bakteriotherapie s. Vaccination.
Bakteriurie. 701
Bakterizidie durch EiweiB. 44
Balantidiose, Behandlung mit Emetin. 627
Balantidium coli bei Europ&em in Shangai.
Balsame gegen Tukerkulose. 441
Bandwtirmer 8. Cestoden.
Bantische Krankheit und Streptothrix. 201
Barsch, Coccidium percae im Magen des-
selben. 542
Basedowsche Krankheit, Schilddrtisen-
Zylinderzellenkarzinom bei derselb. 321
Batum, Stegomyia fasciata. 672
Bauchhohle, Bakterienabsorption aus der-
selben. 591
— Tranasudat zur Tetanusbehandlg. 366
Bayern, Krebs. 323
Bazillenausscheider, Infektionskrank-
heiten, Verbreitung derselb. 206, 226
Bazillendauerausscheider, Verbreitung von
Infektionskrankheiten. 206
Bazillentr&ger, Cholera- s. Vibrio cholerae-
Trftger.
Diphtherie-, Behandlung. 265
Diphtherie, Verbreitung derselb. 205,
206, 257 ; 265
Infektionskrankheiten, Verbreitung
derselb. 205, 206, 2%
Influenza-, in Kurorten u. Heilstfitten. 3
Meningitis- s. Meningococcus-Tr&ger.
Parathyphus-, Verbreitung desselb. 226
Pest-, M&use ala Pestbazillentrager. 69
—, Verbreitung der Pest. 69, 206,
643
Ruhr-, Verbreitung der Ruhr. 206,
245, 497 649
Tuberkulose-, in Kurorten und Heil-
st&tten. 3
Typhus-, Bek&mpfung. 484, 485,
489-494
—, exper., bei Kaninchen. 484
—, HUhner ala —. 485
—, und Meldepflicht. 484
- —, Nachweis mittels Komplement-
oindung. 485
—, Sektionsergebnis. 483
—, Verbreitung desselb. 206, 226—
228, 232
Bazillose, Paracoli- s. Paracoli-Bacillose.
Bein-Geschwtir, tropisches, Behandlung
mit Salvarsan. 146
Belagerung, Seuchengefahr. 207
Benzm gegen L&use. 668, 669
Benzoesaure. Meta-Oxy-, Wirkung auf
Bac. typhi. 236
Benzoi-Bakterien. 587
Benzolsuperoxyd, Anwendung in d.Tropen-
h&matologie. 132
Bergamottdl gegen L&use. 670
Bergarbeiter, Anchylostomiasis. 536
Benberi, Aetiologie usw. 130, 145, 579
—, eine Avitaminose. 578
—, Behandlung mit Hefe. 628
—, Behandlung mit Orymalt. 145
—, Bek&mpfung. 87
— in Bokala [belg. Kongo]. 144
—, Gefliigel-, und Vitamin. 144
— und Polyneuritis der VOgel, Bezie-
hungen. 627
—, Reis, Rolle bei derselb. 37,144,146,627
— und Vitamin. 145, 578
Berkefeld-Filter zum Bakteriennachweise,
Druckpum^e hierftlr. 53
Bertia meridionalis n. sp., Beschreibung.
Besch&lseuche s. Dourine.
Bestimmungschlilssel der in Deutsch-Ost-
afrika bekannten Tsetsearten. 136
— der in Kamerun und Togo bekannten
Tsetsearten. 135
Beteghsche KGrperchen bei Maul- und
Klauenseuche. 359
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Register.
749
Biceps 8. Musculus biceps.
Bienen-Gift> Hfimolyse. 105
Bier, Diinn-, Verbreitung von Paratyphus
nnd &hnl. Darmkrankneiten. 238
Bierastsches Verfahren zum Bac. typhi-
Nacbweise. 487
Biki6, Riickfallfieber. 624
Bilharziose s. Schistosomiasis.
Bilocnlaria hyperapolytica n. g. n. sp.,
Beschreibnng, Vorkommen. 533
Bindegewebe. Kultur in vitro. 340
Biologie, Reibung u. Oberfl&chenspannung
bei biol. Vorgangen. 299
Bisse, Giftschlangen-, Behandlnng mit
Kalium hypermanganicum. 147
—, —, Behandlnng mit Serum. 147
Bissnlin gegen Scheidenkatarrh d. Binder.
377
Bitter Root Valley, Rocky Mountain
spotted fever. 629
Biwak, Seuchengefahr. 207
Blastomykose. 130
— der Haut. 199
Blastomyzeten, Trachom, Rolle bei dem-
selben. 193
Blatta, Bek&mpfung. 671
— als Spiroptera neoplasties-Zwischen-
wirt. 329
Blattern s. Variola.
Blaues Licht zur Tetanusbehandlung. 361
Blennius trigloides, HSmogregarinen bei
demselb. 542
Blennorrhoe, Einschlufi-, derNeugeborenen.
193
— ? Immunisierung. 387
Blmdschleichen-Tuberkelbazillen zur Tu-
berkulosebehandlung. 23
—, Tuberkulose. 23
Blut-Alkali-Agar zum Choleravibrionen-
nachweise. 73, 74, 646, 650, 651
-, Herstellung. 660
— und Atoxyl. 619
—, Ausscheidung im Blute kreisender
Bakterien dnrch die Darmwand. 590
—, Bac. tubercul. in demselb. 7, 28, 29,
427—429
—, Bac. tubercul. in demselb. und Par-
tialantikfirper. 428
—, Bac. tubercul. in demselb. bei Rindern.
28, 29
—, Bac. tubercul. in demselb., Wirkung
von Tuberkulin. 427, 428
—, Bac. typhi in demselb. 228, 229, 488
—, Bac. typhi in demselb., Nachweis. 488
—, Bakterien in demselb. 266, 427—429.
57o t 685
—, Bakterien in demselb. bei Geistes-
kranken. 586
—, Bakterien-Nachweis in demselb. 595
—, bakteriol. Untersuchungen, Thermo-
phor fiir dieselb. 595
— Bild nach intravenfisen Arthigon-
injektionen. 387
Blut-Bild bei Hodgkin’s Erankheit. 25, 26
-bei Hiihnerspiroch&tose. 140
-bei Meningitis cerebrospinalis. 274,
275
-bei Tuberkulininjektionen. 8
-bei Varizellen. 411
—, EiweLCgehalt bei Kindern bei Tuber¬
kulose. 13
i AJAVT ft/VA lAAAIl&vA JLA,
kulose.
—, Eiweifikdrperchen desselb.
—, Enzyme.
—, Ffirbung.
116
300, 310
—, Graham-Smithsche Korperchen bei
Maulwiirfen. 48
— Kdrperchen s. Blutkdrperchen.
—, lackfarbenes, Viakosit&t. 584
— bei Otitis media, bakteriol. Unter-
suchung. 685
— Parasiten. 542
—. Pneumococcus in demselb. 162, 674,
676
— Protozoan des Wasserfrosches. 616
— bei Scharlach, Ver&nderungen. 266—
268
— Serum s. Serum.
—, Staphylococcus pyogenes albus in
demselb. bei Otitis media. 685
— bei Typhus exanthematicus. 658, 661,
663, 664, 666
— Vergiftung, eiterige u. jauchige. 676
—, Viskositftt lackfarbenen —. 584
—, Wirkung auf den Darm. 114
—, Wirkung von Salvarsan. 399
—, Wirkung von W&rme auf sein Um-
wandlungs- und BindungsvermOgen. 619
— Zirkulation und Pneumonia. 675
Blutfleckenkrankheit der Pferde, Behand-
lung mit Serum. 374
Blutkdrperchen, rote, Agglutination 8. a.
Agglutination.
—, —, Agglutination durch Lupinen-
samen. 290
—, —, Agglutination durch Phasin. 290
—, —, Agglutination durch Rizinuslipase.
290
—, —, H&molyse s. HSmolyse.
— —, bei transbeikal. Nagetieren, Ein-
lagerungen und deren Beziehungen zu
pestfthnl. Mikroorganismen. 70
—, —, Phagozytose nach Splenektomie.
297
—, —, Proteolyse. 310
—, —, sensibilisierte, elektr. Leitfahig-
keit. 204
—, —, Ueberempfindlichkeit bei Meer-
schweinchen. 299
—, —, Wirkung von AlkohoL 106
—, —, Wirkung von Osmium. 105
Blutpl&ttchen und Ueberempfindlichkeit.
453
Blutung, Behandlg. mit Suprarenin. 225
— bei Typhus abdom. 225, 227
Bobrau, Meischvergiftung 1913. 238
Boden und Krebs. 322, 323
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750
Register.
Boden, Seuchenverbreitung. 202
Bodenfeuchtigkeit and Mammakarzinom.
322
Btihmen, Typhus exanthematicus. 663
—, Variola. 661
Bohnen-Extrakt and Hammelh&molysin.
295
Bokala, Beriberi. 144
Bolus zur Cholerabehandlung. 76, 655, 657
— zur Desinfektion. 179
— zur Ruhrbehandlung. 502
Bonak6, Impfanstalt, T&tigkeit. 408
Bor, Wirkung auf den Bakteriengehalt
der Scheide Schwangerer. 176
Borcholin gegen Tuberkulose. 438
—, Wirkung auf Bac. tubercul. 428, 438
Bomasche Krankheit der Pferde in
Hessen. 368
Bosnien, Typhus exanthematicus. 657
Bothriocotyle solenosomum, Beschreibung.
533
Botulismus, Untersuchung. 242
Brasilien, Dermatomykosen. 199
—, Figueira. 199
—, Trypauosomen bei Vdgeln. 134
Brauselimonaden, Untersuchung. 293
Brechweinstein s. Tartarus stibiatus.
Brehmer, Lebensarbeit. 13
Brenztraubens&ure, Wirkung von Leuko-
zyten und Nierengewebe. 50
Brieftauben-Seuche, durch Bac. paratyphi
verurs. 239
Brom, Wirkung auf Abwehrfermente. 465
Bronchialdriisen-Tuberkulose, Tuberkel-
bazillentypii8 bei derselb. 421
Bronchitis und Masern. 270
—, Vaccinetherapie. 576
—, durch anaeroben Vibrio verurs. 701
Brot, Bac. dysenteriae, Lebensdauer auf
demselb. 486
—, Bac. paratyphi, Lebensdauer auf dem-
selben. 486
—, Bac. typhi, Lebensdauer auf demselb.
486
—, Rausch-. 581
—, Typhusverbreitung. 486
Brust, Tuberkulose. 4
Brustseuche der Pferde s. a. Influenza der
Pferde.
-, Behandlung mit Arsinosolvin.
569
-, Behandlung mit Atoxyl. 374
-, Behandlung mit Metarsan. 373
— -, Behandlung mit Neosalvarsan.
370-373
-, Behandlg. mit Salvarsan. 370—
373
— -, Bekflmpfung. 369
-, Immunisierung. 374
-, Immunitfit. 369
Buenos Aires, Bek&mpfung der Rinder-
tuberkulose. 30
Bulb&rparalyse der Hinder. 377
Bulb&rparalyse der Hinder, Behandlung
mit Salvarsan. 377
Bulgarien, Cholera. 77
Bureau-Luft, Bakteriengehalt. 523
Bussard, Habronema mensioni im Magen
desselb. 639
Butter, Lebensf&higkeit der Strepto-
kokken in derselb. 689
— und Maul- und Klauenseuche. 361
Butylalkohol, H&molyse. 294
Caenocephalus, Beschreibung. 631
Calcium chloratum gegen Abort, seuchenh.,
d. Hinder. 878
— lacticum gegen Abort, seuchenh., d.
Binder. 378
Callimastix frontalis n. sp., Beschreibung.
Vorkommen. 540
Calomyia, Beschreibung. 631
Carchesium lachmanni, Phagozytose u.
Wasserstoffionenwirkung. 297
Caviblen gegenVulvovaginitis gonorrh. 388
Centrolophus pompilius, Cestoden aus
demselb. 533
Centrophorus granulosus, Wirt von Bilo-
cularia hyperapolytica. 533
Cephenomyia stimulator-Larven beim Reh
als Parasiten. 384
Cercomonas longicauda, Beschreibung. 542
Cerebrospinalfliissigkeit u. Antiktirper. 289
—, Bakterien in derselben bei Geistes-
kranken. 586
— u. Komplementbindung Wassermann.
393
— nach Neosalvarsaninjektion, Ver&nde-
rungen. 405
— bei tuberkuldser Pachymeningitis. 12
—, Recurrenespirochaten in derselb. 624
— und Ueberempfindlichkeit. 458
Cestoden aus Centrolophus pompilius. 533
—, Verbreitung durch Fliegen. 41
—, Vogel-. 531—533
Champignon-Extrakt und Hammelhamoly-
sin. 295
Chapmania unilateralis n. sp., Beschrei¬
bung. 532
Chaulmoograijl gegen Lepra. 640
Chemie, Kolloid- s. Kolloidchemie.
—, physikalische, u. Immunit&tslehre. 97
Chemotherapie. 460
China, Spirochateninfektionen. 623, 624
—, Ulcus tropicum. 623, 624
Chinesen, Stuhluntersnchungen inShan|ai
Chinin zur Malariabek&mpfung. 132
— gegen Pneumonic. 684
— Salvarsan-Methylenblau gegen Malaria.
611
— und Schwarzwasserfieber. 611
—, Ueberempfindlichkeit. 611
— gegen Vogelmalaria. 612
— gegen Wut. 359
Chlamy dozoen-Krankheiten. 130
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751
€hlor zur Desinfektion. 188
— Xyleuol-Sapokresol s. Sagrotan.
Chloral gegen Tetanus. 363, 366
Chlorkalk zur Desinfektion. 191, 192
— zur Wa8sersterili8iernng. 191, 192
—, Wirkung auf d. Bakteriengehalt des
Seewassers. 191
—, Wirkung auf Sehweinepestvirus. 571
Chlorkresol zur Auswurfdesinfektion. 179
— zur Handedesinfektion. 179
Chloropentamin-Kobaltichlorid zur Krebs-
behandlung. 328
Choanotaenia stellifera. Beschreibung. 632
Cholera asiatica s. a. Vibrio cholerae.
-. 579, 609, 646
-in Adrianopel. 647
-, Antikorperbildung. 289
-, Behandlung. 579
-, Behandlung mit Bolus. 76,655,657
-, Behandlung mit Kochsalzinjek-
tionen. 72, 655
-, Behandlung mit Serum. 72
-, BekMmpfung. 74—79, 646—648,
652, 653, 662
•-, Bekampfung in Griechenland. 653
-, Bekftmpfung in Mazedonien. 653
-, Bekampfung in Rumanien. 652
-, Diagnose, bakteriol. 72—74, 78,
486, 646, 650, 651, 653
-, Diagnose, bakteriol., im Feldlabora-
torium. 486
-, Epidemiologic. 646—648
-und Erysipe), Kombination. 481
-, Exanthem. 72
-, Hauterscheinungen. 72
-und Jahreszeit. 662
-, Immunisierung. 72, 74, 77, 233,
289, 493, 646, 648, 653-657
-, Immunisierung, Agglutininbildung.
656
-, —, einzeitige, gegen Ch.u. Typhus.
493
-, —, Impfpblegmonen. 656
-, —, Impfstoffherstellung. 657
-, — und Komplementbindung. 656
-, —, Prazipitinbildung. 656
-, —, Sensibilisationsfehlen. 655
-, —, Symptoniatol. 656
-, Kontaktinfektion. 647, 648
-und Malaria, Kombination. 481
-bei Meerschweinchen nach vorher.
Injekt. y. enterolyt. Serum. 650
-, Mekkapilger als Vibrionentrd^er.
-und Meningitis epidemics, Kom¬
bination. 481
-, Prophylaxe. 76, 646, 652, 662
-und Ruckfallfieber, Kombination.
481
-und Ruhr, Mischinfektion. 646, 650
-u. Tuberkulose, Kombination. 481
-und Typhus abdominalis, Misch¬
infektion. 481, 646, 647, 650
Cholera asiatica, Vaccination. 74, 77, 233,
646, 648, 663-657
-, —, Impfphlegraonen. 656
-, —, Impfstoffherstellung. 657
-, —, Symptomatol. 666
-, Verbreitung durch Fliegen. 41
-, Vibrionentrager. 72, 73, 77, 79,
206, 647—649, 654, 656, 662
-, Vorkommen in Bulgarien. 77
-, Vorkommen in Indien. 75
-, Vorkommen in Konstantinopel 1910
—1913. 71
-, Vorkommen in Rum&nien. 662
-, Vorkommen in Serbien. 76, 77
-, Vorkommen in Thracien 1910—13.
71
-, Wasser, Rolle desselb. 647, 648
-, Wiener Donaulander als Einlaufs-
pforte. 647
—, Hiihner-, Immunisierung. 555
Cholesterin und Aortenatherosklerose. 684
— und Komplementbindung Wassermann.
—, Neutralisierung d. Giftigkeit von Eiem
u. EierstScken. 115
—, Neutralisierung d. Kobragiftwirkung.
114
Chorea, Aschoffsche Kdmchen im Myokard.
167
Chrysoconops, Beschreibung. 631
Ciliaten, Anatomie. 541
Citellus columbianus, Rocky Mountain
spotted fever, Rolle bei derselb. 629
Cittotaenia columbae n. sp., Beschreibung.
532
Clado8porium herbarum in Eiern. 43
Cladothrix invulnerabilis bei Geistes-
kranken. 586
Clonorchis sinensis bei Europ&ern in
Shangai. 530
Cocciden, Symbiontenttbertragung. 644
Coccidien im Darme bei Kindern in
D.-O.-Afrika. 367
—, Schwimmblasen-, der Gadusarten. 543
— bei Vogeln. 543
Coccidium percae n. sp., Beschreibung. 542
Coccobacillus in mit Typhus exanthem.
infiz. Lausen. 664
— acridiorum, Erreger ein. Heuschrecken-
seuche, Eigenschaften. 574
-zur Heuschreckenbek&mpfung. 590
— foetidus, Ozaena, Ursache derselben.
702—704
— Malassez et Vignal, Ursache d. Meer-
schweinchenpseudotuberkulose. 44
Coenurose, experim., bei Kaninchen. 531
—, Komplementbindung. 531
—, Lysine bei derselb. 531
—, Praziptine bei derselb. 531
Coenurus serialis bei Kaninchen. 531
Coli s. Bacillus coli.
Colitis, Aetiol. 497
—, Differentialdiagnose von Ruhr. 501
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752
Register.
Columba, Wirt von Davainea spiralis. 632
Condyloma acuminatum, Zelleinschltisse.
208
Conradis Verfahren znr Diphtheriediagnose.
262
Cotngnia fuhrmanni n. sp., Beschreibung.
532
Cotyledo scheideckeri, Agglutinine desselb.
99, 451
-, Pr&zipitinbildung. 99, 451
Coxitis tuberculosa, Differentialdiagn. von
nichttuberkul. 431
Creeping eruption, durch Gastrophilus-
Larve vernrs. 640
Crithidia fasciculata, Infektion von M&usen
u. Batten. 616
— melophagi, Infektion von M&usen u.
Batten. 616
Crocodilus niloticus, H&mogregarinen. 542
Crotin, Wirkung auf den Darm. 114
Culex atripes, Systematisches. 631
— fatigans, Uebertragung der Filariasis.
534
— flavifrons, Systematisches. 631
— linealis, Systematisches. 631
— vittiger, Systematisches. 631
Culicada, Beschreibung. 631
Culicelsa, Beschreibung. 631
Culiciden Australiens. 631
—, Revision. 631
Cynniris chloropygia, Haemoproteus- u.
Trypanosomenbefunde. 615
Cyrusa eurycerca n. sp. im Magen d. Reb-
huhnes, Beschreibung. 539
Cystin, Schwefelwasserstoffbildung durch
Bakterien aus demselb. 47
Cystitis, durch Streptokokken verurs. 693
—, Vaccinetherapie. 676
Cystobia intestinalis n. sp., Beschreibung,
Entwickelung usw. 542
Dachylosoma Labb6 im Frosche. 616
Dakryocystophlegmone pneumococcica, Be-
handlung mit Aethylkuprein. 164
Dampfdesinfektion. 179—183
— gegen Lause. 660, 663, 667—669
Damptdesinfektionsapparate, Tiefenwirkg.
von Formaldehyddampfen. 181—183
Darm s. a. Processus vermicularis.
Darm, Amdbe in demselb. bei Macacus
rhesus. 541
—.Ausscheidung im Blute kreisender
Bakterien durch die Darmwand. 590
—, Bacillus bifidus in demselb. 527, 561
—Bakterienflora. 97, 560
-der Fledermaus. 210
-und Glukobakter. 587
-und Hungern bei Kaninchen. 686
-und Kohlehydratnahrung. 527, 587
-und Milchnahrung bei weifien
Ratten. 627, 587
-und Mohrrttbenftitterung bei Kanin¬
chen. 586
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Darm-Bakterienflora bei S&uglingen und
Kindern. 42
-u. Yerdauung. 209, 663
—, Coccidien in demselb. b. Rindem in
D.-O.-Afrika. 367
—, Colitis. 497, 501
—, Diarrhoe. 245
—, Enteritis und Masern. 270
— Extrakt, Wirkung auf Streptokokken.
513
—fremde Bakterien, fdkale Ausscheidung.
43
—, Isospora bigemina in demselb. bei
Katzen. 544
— Katarrh d. Binder u. Milch. 376
— Krankheiten, paratyphusfthniiche, Ver-
breitung durch Diinnbier. 238
— Parasiten in Ouadai. 610
—, Ruhr 8. Ruhr.
—, Ruhr ahnlicheErkrankungen. 499,501
— Schleimhaut, Resistenz gegentiber d.
Magensaft. 585
—, Trichostrongylus orientalis in demselb.
53a
—, Wirkung von Aalserum. 114*
—, Wirkung von Anaphylatoxin. 113,114
—, Wirkung von homol. Antigen. 113
—, Wirkung von Blut. 114
—, Wirkung auf Crotin. 114
—, Wirkung von Endotoxinen. 113
—, Wirkung von Hamoglobin. 114
—, Wirkung von Kobragift. 114
—, Wirkung arteigenen und -fremden
Serums. 114
Dasytricha ruminantium, Identit&t mit
Isotricha ruminantium. 540
Datura stramonium, Phasin. 290
Daubentonia, Darmbakterienflora. 210
Davainea ceylonica n. sp., Beschreibung.
— cohni n. sp., Beschreibung. 532
— cyrtus n. sp., Beschreibung. 532
— emperus n. sp., Beschreibung. 532
— friedbergi, Beschreibung. 682
— galeritae n. sp., Beschreibung. 532
— laticanalis n. sp., Beschreibung. 632
— multicapsulatan.sp., Beschreibung. 532
— paradisea, Beschreibung. 532
— penetrans n. sp., Beschreibung. 532
— spiralis n. sp., Beschreibung. 532
Dementia praecox und Dialysierverfahren
Abderhaldens. 464, 465, 468
Denguefieber, Aetiol. usw. 130, 628
—, Affeninfektion. 628
Dermacentor andersoni, Yorkommen. 630
— mode8tus, Vorkommen. 630
— reticulatus, Uebertragung des Rocky
Mountain spotted fever. 629
-, Vertilgung. 629
Derm atomy kosen. 199, 200
Dermato8eu, Schwangerschafts-, Serum-
behandlung. 198
Desinfektion s. a. Sterilisierung.
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.Register.
753
Desinfektion. 178, 186, 203
— mit Alkohol. 179, 184
— von Auswurf mit Chlorkresol. 179
— von Answurf mit Sagrotan. 187
— mit Bolus. 179
— mit Chlor. 188
— mit Chlorkalk. 191, 192
— mit Chlorkresol. 179
—, Dampf-. 179-183
— von Fellen, milzbrandhaltigen. 188
— mit Festalkol. 179
— von Filterkerzen mit Glyzerin. 185
— mit Formaldehyd. 38, 181
— von Gummischl&uchen mit Glyzerin.
185
— der H&nde. 184
— der H&nde mit Alkohol. 185
— der Hande mit Chlorkresol. 179
— von Instrumenten mit Glyzerin. 185
— mit Katiumpermanganat-Formaldehyd.
38
— mit Kaliumquccksilberjodid. 188
— von Kathetern mit Glyzerin. 185
— von Kleidern. 38
— mit Kresolseife. 187
-, Wirkung von Elektrolyten. 186
— von Luft mit Ozon. 192
— mit Lysol. 187
— der Milit&rausriistung. 38
— mit Phobrol. 179
—, Raum-, mit Formaldehyd-Perman-
ganat. 183
— mit Sagrotan. 187
— mit Seife. 184
— mit Sublamin. 185
— mit Sublimat. 185, 188
—, Theorie. 186
— mit Tribromnaphthol. 185
— von Verbandstoffen. 179
— von Wasser. 37
-mit Chlorkalk. 191, 192
-- m it Ozon. 192
-mit ultravioletten Strahlen. 192
Desinfektionsapparat, Anstrich- u. Schutz-
farbe fur dieselb. 179
— f. Militarausriistung. 88
Desinfektionswesen in Oesterreich, Zu-
knnft. 179
Desinfizientien. 179
Deutschland, Maul- u. Klauenseuche. 567
—, Schweinepest 380
Dextrose und Blutserum vor und nach
parenteraler Znfnhr. 119
Diabetes mellitus, Karbunkel, Vaccine-
therapie. 684
-und Vaccination gegen Variola. 636
Diagnostik, biolog. 449, 450
Dialyse, Vor- a. Vordialyse.
Dialysierverfahren Abderhaldens s. a. Ab-
wehrfermente.
- 116-119, 122—128, 302-310,
325-327, 462-469, 562
-, Adsorptionsvorgange. 469
Erste Abt. Ref. Bd. 63. No.
Dialysierverfahren Abderhaldens bei
Asthma bronchiale. 123
-zur Bakteriendifierenzierung. 309
-, Blutfreiheitsnachweis der ver-
wendeten Substrate. 469
-und Dementia praecox. 464,466,468
-bei Entzundung. 123
-zum Fermentnachweise fllr die
Typhus-Coli-Gruppe. 546
-und Goldiosung, kolloidale. 304
— — bei Infektionskrankheiten. 309
-zur Karzinomdiagnose. 304, 307,
325—327, 463, 464, 466, 467, 469
-bei Krankheiten. 307
-zur Krebsdiagnose. 123, 463, 464,
466, 467, 469
-mit Lungen von Menschen u. Tieren,
Vergleich. 433
-und Lymphdrttsenabbau. 467
-und Nervensystem. 468
-zur Pflanzeneiweifldifferenzierunfi
-u. Proteolyse durch Blutelemente.
310
-zur Psychosendiagnose. 303, 309
-zur Sarkomdiagnose. 325, 326
-bei Schwangerschaft. 117, 123, 124,
126—128, 302, 306-309, 326, 449,
463—467, 469, 552
-, Spezifizitftt. 462—469
-und Thymusabbau. 467
— — mit Tuberkulin-Bazillenemulsion.
433
-bei Tuberkulose. 126, 433
-und Ueberempfindiichkeit. Be-
ziehungen. 122, 123
Diarrhoe, durch Bac. dysenteriae Y verurs.
245
—, tuberkul. u. tuberkulotoxische, Be¬
handlung mit Tannismut. 442
Diathese und Disposition. 97
Dicholophus cristatus, Wirt von Hymeno-
lepis tubicirrosa. 532
Dieudonn6scherBlutalkaliagarzurCholera-
diagnose. 73, 74, 646, 650, 651
-, Herstellung. 650
-. Modifikation. 74
Dilepinidae. 532
Dilepis brachyarthra. 532
— tringae n. sp., Beschreibung. 532
Dinobothrium septaria, Beschreibung. 533
Diomedea irrorata, Wirt von Tetrabothrius
strangulatus. 533
Dioxydiamidoarsenobenzol 8. Salvarsan.
Diphtheric 8. a. Bacillus diphtheriae.
—. 97, 267
—, Alveolar-, bei Sftuglingen. 257
— Antitoxin. 263
-, EiweiBgehalt, EinfluB auf Ab¬
sorption u. Wirkung. 264
—, Behandlung mit Serum. 103, 263, 265
—, Behandlung mit Yatren. 704
—, Bekftmpfung. 258, 265
23/26. 48
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754
Register.
Diphtherie, Diagnose, bakteriol. 257, 261,
262
—, Diagnose, bakteriol., nach Conradi
(Pentan-Tellurverfahren). 262
—. —, —, n. die Rolle d. Bac. hofmanni.
261
— Heilserum s. Diphtherie-Sernm.
—, Immunisierung. 103,259,263—265,549
—, — nach Behring. 264
—, Immunitat. 262
—, — d. Neugeborenen. 262
-der Ratten. 259
—, —, Schicks Toxinreaktion. 649
— in Kiel. 580
—, Krankenhaus-Infektion. 205
—, Leukozyteneinschltisse Ddhles. 267,268
— und Maseru. 270
—, Prophylaxe. 265
— - Schutzkbrper. 262
— Serum gegen Erysipel. 696, 697
-, Ueberempfindiichkeit. 263, 431
— Tod- u. Zirkulationssystem. 257
— Toxin s. Bacillus diphtheriae, Toxin
und Toxin, Diphtherie-.
— und Typhus abdom., Kombination. 481
—, Verbreitung durch Bazillentr&ger. 205,
206, 257, 265
—, Verbreitung durch Fliegen. 41
Diplobacillus exanthematicus, Typhus
exanthem aticus-Erreger 664
Diplobazillen, Wirkung von Anilinfarb-
stoffen. 190
Diplodinium dentatum fiorentinii, Identit&t
mit Diplodinium fiorentinii. 541
— fiorentinii n. sp., Beschreibung, Vor-
kommen. 541
Diplokokken-Infektion, Vaccinetherapie.
576
— bei Scharlach. 266
Diplostreptokokken bei Scharlach. 266
Disposition und Diathese. 97
Distomiasis der Binder u. Schafe, Be-
handlnng mit Fasciolin. 530
Di8tomum hepaticum, Fasciolin gegen
dasselbe. 530
-in der Leber der Gemse. 384
Dixomyia, Beschreibung. 631
Ddhles Leukozyteneinschltisse s. Leuko-
zyten-Einschliisse Ddhles.
Doerrs Trockenn&hrbdden. 51, 487, 594,
595
-zur Typhus- u. Dysenteriediagnose.
487
Donauiauder, Wiener, als Choleraeinlaufs-
pforte. 647
Dourine, Bekampfnng in Kanada. 379
—, Diagnose mittels Komplementbindtinp
—, Serum- u. Lebersubstanzen bei derselb.
135
Dreitage-Fieber. 130
Druckpumpe fttr den Bakteriennachweis
mit dem Berkefeldfilter. 53
Driteen, Haut-, Geschwiilste. 321
—, Verdauungs-. 305
Druse, Behandlung mit Serum artific. 374
—, Vaccinetherapie. 576
Diinnbier, Verbreitung von Paratyphus
u. fthnl. Darmkrankneiten. 238
Dttsseldorf, Krebssterblichkeit. 322
Dysenterie s. Ruhr.
—Toxin s. Bacillus dysenteriae, Toxin.
Dyspepsie, Luetinreaktion. 395
Echinophallus wageneri, Beschreibung.
533
Echis carinata, Giftmenge, bei einem Bifi
entleert. 632
Edinburgh, Milchfrage. 444
Egel-Ffiule s. Distomum hepaticum.
Eidechsen, Trypanosomen. 542
Eier, Bakterien in denselb. 43
— Eiweifi, Nachweis mittels Serums in
Teigwaren. 101
—, F&ulnis, durch Proteus vulgaris verurs.
43
—, Herings- ? Giftigkeit, Neutralisierung
durch Lezithin u. Cholesterin. 115
—, Hyphomyzeten in denselb. 43
— Teigwaren, Kontrolle mittels Eier-
eiweifl ffillenden Serums. 101
Eierstock, Giftigkeit, Neutralierung durch
Lezithin u. Cholesterin. 115
Eimeria avium. 543
— bracheti n. sp., Beschreibung. 543
— gadi n. sp. in d. Schwimmblase bei
Gadus. 543
Eingeweide-Wiirmer. 130
Einhufer-Piroplasmose in D.-O.-Afrika. 367
EiuschluB-Blennorhoe des Neugeborenen.
193
—, Zell-, bei Condyloma acuminatum. 208
Eisenfallung zur direkten Keimz&hlung
in Wasserproben. 52
Eisenhttttenarbeiter, Trachom. 197
Eiterung d. Gallenblase b. Typhus, 227
228
— und Masern. 270
— und Milch. 376
—, durch Streptokokken verurs. 693
— bei Typhus. 225, 227, 228
—, Zahn-, Behandlung. 174
—, —, Komplementbmdung. 174
—, —, und ihre Komplikationen. 174
Eiweifi, Abbau durch Serum. # 120
—, Antigeneigenschaften des tierischen —.
458
— des Auswurfs Tuberkuldser. 6
—, Bakterizidie. 44
— des Blutes bei Kindern bei Tuberkulose.
13
—, Eier-, Nachweis mittels Serums in
Teigwaren. 101
— Gifte, Wirkung auf isol. Organe. 113,
114
— Immunitat. 455
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Register.
755
EiweiB-Kdrperchen d. Blutes. 116
—, kristallisierbares, im Harne bei Magen-
Karzinom. 324
—, Linsen- s. Linse.
—, Pflanzen-, biolog. Reaktionen. 98, 99
—, —, Differenzierung mittels Abder-
haldens Dialysierverfahrens. 309
—, —, Giftigkeit. 110
—, —, Ueberempfindlichkeit. 110
— Reagine. 124
— Spaltprodukte, biol. Wirkung. 462
-, Giftigkeit. 452
-, Sensibilisierung und Spezifizit&t
derselb. 300
-, Ueberempfindlichkeit darch dieselb.
109, 300
—, Ueberempfindlichkeit durch dasselbe.
109, 110, 300, 301, 461
—, Wirkung auf Bakterien. 44
Eklampsie und Komplementschwund. 124
Ekzem des Hasen. 384
Elektrargol und Hamolyse. 294
— gegen Puerperalinfektion. 176
— gegen RattenbiBkrankheit. 208
—, elektr. Leitfahigkeit sensibilis. Blut-
korperchen. 294
Elektrolyte, Wirkung auf d. Desinfektion
mit Kresolseifen. 186
Elfenbeinkiiste, Gelbfieber. 672
—, Lepra. 639
Embarin gegen Syphilis. 397
Emetin gegen Balantidiose. 627
— gegen Lamblienruhr. 627
— gegen Ruhr. 142—144. 627
— gegen Ruhr-LeberabszeB. 627
Empusa muscae, Biologie. 39
-zur Fliegenbekfimpfung. 39
Emulsin, Absorption durcb Kollodium. 50
Endokarditis. 687
— lenta, Streptococcus yiridans im Harne.
175
—, durch Streptokokken verurs. 175, 687^
— verrucosa, durch Streptococcus viridans
verurs. 687
Endometritis u. Milch. 376
Endotoxin, Keuchhustenbacillus-, allergi-
sche Reaktion. 270
—, Wirkung auf den Darm. 113
Entamoeba s. a. Amoeba.
— buccalis s. Entamoeba gingivalis.
— coli, Katzeninfektion. 142
-, Unschadlichkeit. 37
— gingivalis, Beschreibung. 545
-, Differentialdiagnose von E. histo¬
lytica. 646
— histolytica, Differentialdiagnose von
E. gingivalis. 546
-, Identitftt mit E. tetragena. 37
-, Ruhr, Ursache derselb. 37
— kartulisi s. Entamoeba gingivalis.
— pyogenes bei Pyorrhoe. 546
— tetragena, Identit&t m. E. histolytica. 37
Entamoeba tetragena, Ruhr, Ursache der¬
selb. 37, 141
Enteiweiflung zur Abwehrfermentfest-
stellung. 117, 122
— zum Nachweise proteolyt. Serum-
enzyme. 117
Enteritis, durch Bac. paratyphi verurs. 494
—, Balantidien-, Behandlung mit Emetin.
627
— und Masern. 270
Enterococcus u. Puerperalfieber. 175
Enterolytisches Serum, Cholerainfektion
des Meerschweinchens nach Injektion
desselb. 650
Entoplasma, Ruhr fihnliche Symptome
verurs. 142
Entziindung und Bakterien. 209
—, Dialysierverfahren Abderhaldens. 123
Enzyme, Absorption durch Kollodium. 50
—, Abwehr- s. Abwehrfermente.
—, amylolytische, Bildung durch Bakte¬
rien. 49
— des Bac. coli. 49, 170, 244, 546
— fiir Bac. paratyphi. 547
— fiir Bac. typhi. 547
—, blutfremde, Nachweis mittels gefarbter
Substrate. 118
—, glnkosidspaltende, im Serum. 310
—, glykoiytische, Bildung durch Bak¬
terien. 49
— und Interferometer. 305
—, leukoproteolytische, Hemmung durch
unges&tt. Fettsfiuren. 462 •
— und Pathologie. 305
—, pflanzliche. 290
—, proteolytische s. a. Abwehrferment.
—, —, von Bac. coli. 170"*
—, —, der Bakterien. 50
—, —, der roten Blutkdrperchen. 310
—, —, von Exsudaten. 310
—, —, der Leukozyten. 310
—, —, gegen PflanzeneiweiB. 309
—, —, im Serum von Kaninchen. 118
—, —, im Serum, Nachweis mittels Ent-
eiweiflungsverfahrens. 117
—, —, im Serum, Spezifizit&t. 124—128
—, —, von Staphylokokken. 170
—, —, von Streptokokken. 170
— des Serums. 117, 118, 124—128, 309,
310
—, Studien. 305
—, Verdauungs-, Wirkung auf Fischgift.
292
—, Wirkung. 584
—, Zell-, spezif. Wirkung. 121
—, Zerstdrung. 299
Enzytol s. Borcholin.
Eosin, Wirkung auf Bakterien. 47
Eosinophilie und Anaphylatoxin. 458
— bei Tuberkulininjektionen. 8
— und Ueberempfindlichkeit. 298, 467
—, biolog. Untersuchungen. 297
Epidemiologie. 202—204, 578
48*
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756
Register.
Epilepsie-Anf&lle und Wutschutzimpfun^.
— und Komplementschwund. 124
Epipeira-Lysin, H&molyse. 105
Epiphaninreaktion. 301
— zur Qeschwulstdiagnose. 327
Epithel, Haut-, Kultur in vitro (Rana
pipiens). 340
Epithelioma bei Rebhtthnern. 384
Erdeichhtirnchen s. Citellus columbianus.
Erepsin, Wirknng auf Fischgift. 292
Erhitzung, Trocken-, von Immunserum. 102
—, Wirkung auf d. Antiktirperbildung. 289
—, Wirkung auf Streptokokken. 694
Ermiidung, Ursache. 103
Ern&hrung der Soldaten im Kriege. 207
—, Dnter- s. Unterern&hrung.
Erysipel, an&misches. 173
—, Behandlung mit Diphtherie-Serum.
696, 697
—, Behandlung mit Serum. 696, 697
— und Cholera, Kombination. 481
—, Immunisierung. 696, 697
—, Leukozyteneinschlttsse Dtthles. 268
— und Typhus abdominalis, Kombination.
481
—, Verbreitung durch Fliegen. 41
Erythem bei Cholera. 72
Erythema scarlatiniforme desquamativum
recidivans und Scharlach. 265
Erythrocyturia minima im S&nglings- u.
Kindesalter. 42
•Erythrozyten s. BlutkSiyerchen, rote.
Esel, Piroplasmose, Rezidiv. 139
—, Rotz, Diagnose mittels Komplement-
bindung. 566
Espasmo tropical, Aetiol. usw. 145
Essigessenz-Vergiftung. 581
Eucerinsalbe gegen Scheidenkatarrh der
Kinder. 377
Eugenol gegen L&use. 671
Eugonodaeum, Beschreibung, Vorkommen.
534
Eukalyptol - Menthol - Behandlung gegen
Tuberkulose. 442
—, Wirkung auf Bac. typhi. 236
Europa, Phlebotomusarten. 631
Europaer, Stuhluntersuchungen in Shan-
gai. 530
Exanthem bei Cholera. 72
— bei Gonorrhoe. 386
—, Serum-, Leukozyteneinschlttsse DQhles.
267
Exkremente, menschl., Beseitigung. 39
Exsudat, Proteolyse. 310
Extractum filicis gegen Egelf&ule. 530
Faeces, Ausscheidung darmfremder Bak-
terien in denselb. 43
—, Bac. bifidus in denselb. 661
—, Bac. tubercul. in denselb. 429, 520
—, Bac. typhi-Nachweis. 487
—, Bakterien in denselb. 74, 660
Faeces, Beseitigung. 39
— bei Europ&ern u. Chinesen in Shangai.
530
—, Streptokokken in denselb. 693
— Streptokokken, Eigenschaften. 169
— Untersuchung und Anchylostomiasis-
bek&mpfung. 536
—, Vibrio cholerae, Lebensf&higkeit in
denselb. 649
—, Wa8serverunreinigung, Coliprobe.
242-244
F&rbung des Bac. tubercul. 6, 7
— pest&hnlicher Bakterien. 644
— von Blut. 132
— mit Gentianaviolett. 341
—, Gramsche, Theorie. 593
— von Hefen nach Gram. 594
— von Malaria-Plasmodien. 132
— des Micrococcus gonococcus. 386
— der Negrischen K(jrperchen. 358
— von Pflanzenzellen. 694
—, Trypanblau-, und Pneumonie. 676
— von Trypanosomen. 132
F&ule, Egel-, Behandlung mit Fasciolin.
530
F&ulnis der Eier, durch Proteus vulgaris
verurs. 43
Farbe, Anstrich- und Schutz-, fttr Des-
infektionsapparate. 179
Farbstoffe, Anilin- s. Anilinfarbstoffe.
—, Bildung durch Staphylokokken. 166
—, Bildung durch Vibrionen. 74
—, quecksilberhaltige, toxikol. u. thera-
peut. Untersuchungen. 141
—, Teer-, Hamolyse. 293
—, Wirkung auf Bakterien. 190
Fascie des Bicepsmuskels des Oberarms,
Tuberkulose. 419
Fasciolin gegen Egelf&ule. 530
Favus d. unbehaart. Haut in Japan. 199
Febris columbensis. 494
Feld, Typhusverbreitung und Typhusbe-
kampfung im —. 481
—, Wasserversorgung. 192
Feldarzt, Taschenbuch. 204
Feldlaboratorium, Cholera- u. Typhus-
diagnose. 486
Feldmaus als Pestbacillentr&ger. 69
Feldverpflegung d. amerikan. Soldaten. 38
Felle, milzbrandhaltige, Desinfektion. 188
Fenchelol gegen Lause. 668
Ferienkolonie, Diphtherie. 257
Ferkel-Typhus. 380
Fermente s. Enzyme.
—, Abwehr- s. Abwehrfermente.
—, anorgan., und Hamolyse. 294
—, Zell-, spezif. Wirkung. 121
—, Zerstdrung. 299
Festalkol zur Desinfektion. 179
Fett-Antik6rper und Tuberkelbazillen im
Blute. 428
Fetts&ure-Antik&rper, Wirkung auf Bac.
tubercul. 428
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Register.
757
Fetts&ure-AntikCrper, unges&ttigte, biol.
Bedentnng. 461
Feuchtigkeit, Boden-, u. M&mm&k&rzinom.
322
Fever, spotted s. Spotted fever.
Fiber zibethicns, Wirt von Cestoden. 534
Fieber, anaphylaktisches. 108
—, Harnsaureausscheidung. 583
—, intermittierendes, u. Toxoplasmose. 140
—, Katarrhal- s. Katarrhalfieber.
—, Kreatininausscheidung. 583
—, kurzfristige gntartige, der warmen
L&nder. 609
— bei Leuk&mie nach Typhusvaccine-
injektion. 236
—, Mumu- s. Mnmufieber.
—, Petechial- s. Petechialfieber.
—, Puerperal- s. Puerperalfieber.
—, Salz-, und Ueberempfindlichkeit. 109
—, Stickstoffausscheidung. 583
— Toxin, Bildung durch Bac. typhi. 553
-, Bildung durch Bakterien. 553
— bei Tuberkulose. 4
Figueira in Brasilien. 199
Filariasis. 579
—, Behandlnng mit Phenokoll. 534
—, Klinik und Therapie. 534
— in Ouadai. 610
— in Samoa. 534
—, Uebertragung durch Culex fatigans.
534
Filter des Advokaten Amy. 596
Filterkerzen, Desinfektion mit Qlyzerin.
185
Filtration, Gel-. 106
—, Methode. 515
—, Ultra- s. Ultrafiltration.
Finne, Kinder-, in D.-O.-Afrika. 368
— von Taenia solium in d. Muskulatur
des Hammels. 531
Fisch-Gift, Eigenschaften. 292
-, Wirkung von Erepsin. 292
-, Wirkung von Pepsin. 292
-, Wirkung von Trypsin. 292
—, Hfimogregarinen. 542
—, Protease, intrazellulare. 304
—, Schilddriisen-Krebs, Aetiol. usw. 334
— Vergiftung, durch Bac. ichthyismi
verurs. 241
- f Behandlung mit Serum. 241
Fistulicola plicatus, Beschreibung. 531
Flachs-Eiweifi, Abbau durch Serum. 309
Flagellaten, Entwicklung in Wanzen. 136
— bei Europftern in Shangai. 530
—, Ruhr, chronische, Ursache derselb. 626
— Wirbelloser, Infektion der Saugetiere.
616
Fleckfieber s. Typhus exanthematicus.
Flecktyphus s. Typhus exanthematicus.
Fledermaus, Darmbakterienflora. 210
Fleisch, Bac. tubercnl. in demselb. bei
Rindem. 28, 29
— Beschau. 28—80, 575
Fleisch-Lymphknoten. Bac.
demselben bei Rinaern.
tubercnl. in
28, 29
—Natronagar zum Choleravibrionen-
nachweise. 651
— Paste ten-Vergiftung, durch Bac. para¬
typhi verurs. 241
— Vergiftung. 202
-, durch Bac. paratyphi verurs. 237,
238, 240, 241
-, Behandlung mit Kreosotpillen. 207
‘ ~ ‘ ~ ~ 238
39, 41, 671
411
Infektionskrank-
39—41
671
400
sal-
574
336
-in Bobrau 1913.
Fliegen s. a. Musca.
—, Bekfimpfung.
—, Leprailbertragung.
—. Verbreitung von
neiten.
Flflhe, Bekampfung.
—, Htihner-, Protozoen in denselb. 614
—, Pestverbreitung. 65—70, 642
—, Ratten-, Bek&mpfung. 68
—, —, Rolle bei der Pestverbreitung.
65—70, 642
—, Tauben-, Protozoen in denselb. 614
—, Trypanosomiasis-Uebertragung. 614
—, Typhus exanthematicus-verbreitunp
Florida, Malaria. ’ 610
Flufiwasser, Bac. coli in demselb. 243
Ftitus, Infektionen. 585
—, Syphilis, Salvarsanwirkung bei Be
handl. d. Mutter.
Forellen, Furunkulose, durch Bact.
monicida verurs.
—, Schilddrlisenkrebs.
Formaldehyd zur Desinfektion. 38, 181
—Kaliumpermanganat zur Desinfektion.
38, 183
-zur Raumdesinfektion. 183
—, Tiefenwirkung in Dampfdesinfektions-
apparaten. 181—183
— Vakuumdesinfektion. 181—183
Formoltitration zur Messung der Placenta-
peptonverdauung. 466
Frambfisie, Behandlung mit Salvarsan. 146
— beim Neger, Spaterscheinungen. 623
—, Nutomba-Form. 147
Francolinus bicalcaratus, Haemoproteus-
und Trypanosomenbefunde. 615
Frankrcich, Importation von algerischen
Hammeln und Schutzimpfung gegen
Schafpocken. 639
Friedmanns Tuberkulose-Heilmittel,
Eigenschaften, Wirkg. 18—23,434—438
Frosch s. a. Rana.
—, Blutprotozoen. 615
—, Dachylosoma Labb6 in demselb. 616
— Fleisch-Umscblag gegen Ulcus cruris.
412
—, Gewebekultur. 340, 341
—, Haut-Epithel-Knltur in vitro. 340
— Herz zum Giftnachweis in der Aus-
atmungsluft. 582
—, Lankesterella minima in demselb. 616
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758
Register.
Frosch, Trypanosoma rotatorium in dem-
selb. 615
—, Trypanosomiasis. 615, 620
—, —, Immunitatsfrage. 620
Frnchtzucker, N&hrwert fiir Bac. pro-
digiosus. 49
Fnchsin, Wirkung anf Bakterien. 47,190
Fuligula cristata, Wirt von Hymenolepis
Kowalewski. 532
Furunknlose, Behandlnng mit Hefe. 106
—, —, konservative. 166
—, Forellen-, durch Bact. salmonicida
vernrs. 574
—, Vaccination. 165, 166
Fnsarinm rosenm im Ranschbrot. 581
Gadus-Arten, Eimeria gadi in der
Schwimmblase derselb. 543
G&rung dnrch Bac. coli. 517
-Gruppe. 496, 517
— dnrch Pnenmokokken. 692
— dnrch Streptokokken. 168—170, 513,
690, 692, 693
Galaktose und Blntsernm vor und each
parenteraler Znfnhr. 119
Galizien, Typhus exanthematicus. 657
Galle, Laktose-, Verbesserung. 528
—, Wirkung anf Vaccine virus. 638
Gallenblase, Bac. paratyphi in derselb. 228
—, Bac. typhi in derselb. 227, 228, 232,
236, 483—485
Gallenblasen-Eiter, Typhusbacillen in
demselb. 227, 228
Galina domestiens, Wirt von Davainea
cohni. 532
-, Wirt von Davainea penetrans. 532
-, Wirt von Hymenolepis pnllae. 533
Gangr&n der Hufmatrix beim Pferde, dnrch
Bac. necrophorns vernrs. 569
Gas-Bakterien, Ausscheidnng dnrch die
Nieren. 175
—, Bildnng dnrch Bac. coli. 244, 496
—, Bildung dnrch Bakterien. 528
— Phlegmone, Bakteriol. 698, 699
Gastrophilus eqni und An&mie, perniz.,
der Pferde. 368
— haemorrhoidalis und An&mie, perniz.,
der Pferde. 368
— Larven, creeping eruption, Ursache
derselb. 540
-, OestrinbilduDg n. perniz. An&mie
der Pferde. 368, 540
Gastrus-Larven im Magen bei Einhufem
in D.-O.-Afrika. 367
Ganmen, Variola, prim&r. 632
Gebftrmntter-Atresie, Tnberkulose und
Amenorrhoe. 419
—, Tuberkulose. 419
—, Wirkung von homolog. Antigen. 113
Gebrauchsgegenstftnde, Seuchenverbrei-
tung. 202
Geburtssttirungen beim Wilde. 384
Geflttgel-Beriberi und Vitamin. 144
Gefliigel-Tnberkelbazillen beim Schweine.
443, 444
Geisteskranke s. a. Psychose.
—, Bint, Bakterien in demselb. 586
—, Cerebrospinalfltissigkeit, Bakterien in
derselb. 586
—, Fermentiibertragung anf Kaninchen
von denselb. 468
Gel-Filtration. 106
Gelatinase und ibre Antifermente, Bildnng
durch Bakterien. 49, 50
Gelatine gegen Petechialfieber der Pferde.
570
— verflhssigende Enzyme der Bakterien
und ihre Antifermente. 49, 50
Gelbfieber. 130, 609
—, Bek&mpfung in Manaos. 81
— an der Elfenbeinkilste. 672
— Virus. 209
Gelenk - Erkranknngen, Komplementbin-
dung Wassermann. 394
—, Polyarthritis bei Rebhiihnern. 384
— Rhenmatismus, Behandlg. mit Radium.
178
-, Behandlnng mit Serum. 696
-» gonorrhoischer, Behandlnng mit
Argatoxyl. 177
-, Immnnisiernug. 696
-, Kompleuientbindung Wassermann.
394
-, dnrch Micrococcus rhenmatiens
vernrs. 167
Gemse, Distomnm hepaticum in der Leber.
384
Genickstarre s. Meningitis cerebrospinalis
epidemica.
Gentianaviolett-Ei-Fleischsaft-N&hrboden
znr Tuberkelbazillenknltnr. 520
—, Wirkung auf Bac. subtilis. 341
—, Wirkung auf Bakterien. 47, 190, 341
—, Wirkung auf Gewebekulturen. 341
—, Wirkung auf den Kern der Zelle.
340
—, Wirkung auf Paramacien. 340
Geographie, medizinische, von Kolumbien.
530
Georgia, Malaria. 610
Gerichtliche Medizin, Serodiagnostik. 299
Gerste - Antiserum. 452
— Hordein, biolog. Reaktionen. 98
Ge8chlecht8krankheiten,Bek&mpfnng. 389
—, Bekampfung in der Armee (Ver. Staat.).
35, 36
— und Rassenhygiene. 204
— und Volksgesundheit. 388
Geschlechtsorgane, weibl., Bakterien, h&-
molytische, derselb. 695
—. —, Erkrankungen, Behandlnng mit
Yatren. 704
Geschlechtsspezilizitat der Abderhalden-
schen Abwehrfermente. 465
Geschwhlste, Behandlnng mit Geschwulst-
extrakten. 328, 329, 339
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.Register.
759
Geschwttlste, Diagnose mittels Antitrvp-
sinreaktion. 327
—, Diagnose mittels Epiphaninreaktion.
327
—, Diagnose mittels Kornplementbindung.
324
—, Diagnose mittels Kutanreaktion. 327
—, Diagnose mittels Meiostagminreaktion.
324, 325, 327
—, Diagnose mittels Prazipitation. 327
—. Diagnose mittels Serums. 324—327
—, Diagnose mittels Ueberempfindlichkeit.
327
—, Diagnose mittels Zytolyse. 327
— Extrakt zur Krebsbehandlung. 328,
329, 339
— der Hautdrtlsen. 321
—, maligne, Wirkung von Salvarsan. 401
—, Metastasen und Trauma. 332
—, Spiroch&ten in denselb. bei Pferden.
368
Geschwttr s. Ulcus.
Gesundheitspflege, flffentl., und allgem.
Krankenh&user in Hamburg. 41
Getreide - Antiserazum Mehlverf&lschungs-
nachweise. 452
Gewebe, Kultur in vitro. 340, 341
—, —, Wirkung von Gentianaviolett. 341
—, —, Wirkung von Organextrakten. 340
—, lebendes, Selbstverdauung. 685
— Protease u. Seidenpeptonmethode. 304
—, Wirkung von Mesothorium. 327
Gicht, Behandlung mit Radium. 178
Gift in der Ausatmungsluft, Nachweis
am Froscbherzen. 582
—, Eiweifi-, Wirkung auf isol. Organe.
113, 114
—, Fisch- s. Fisch-Gift.
—, Immunisierung gegen dasselbe. 450
—, Kobra- s. Kobragift.
Glaskapillare, Anwendung in Medizin u.
Bakteriol. 450
Glaucidium perlatum, Haemoproteus- und
Trypanosomenbefunde. 615
Gliadin, Komplementbindung. 98
—, Prazipitation. 98
—, Ueberempfindlichkeit. 98
Globulin, Darstellung. 116
—, Wirkung. 116
Glossina s. a. Glossinen.
— austeni, Beschreibung. 136
— brevipalpis, Beschreibung. 136
-, Biologie. 136
— caliginea, Beschreibung. 136
— fusca, Beschreibung. 136
— longipalpis, Beschreibung. 136
— morsitans, Beschreibung. 136
-, Trypanosoma brucei-Entwicklung
in derselb. 612, 613
— pallicera, Beschreibung. 136
— pallidipes, Beschreibung. 136
— palpaliB, Beschreibung. 136
— tabaniformis, Beschreibung. 136
Glossina tachinoides, Beschreibung. 136
— ziemanni, Beschreibung. 136
Glossinen 8. a. Glossina.
—, Bestimmungsschlttssel. 135, 136
—, Biologie. 136
— in Deutsch-Ostafrika, Bestimmungs¬
schlttssel. 136
— in Kamerun, Bestimmungsschlttssel.
135
— in Togo, Bestimmungsschlttssel. 135
Glukobakter, Eigenschaften. 587
Glykokoll, N&hrwert fttr Bac. prodigiosus.
49
Glykose, Spaltung durch Bac. coli. 244
—, Wirkung auf die Farbstoffbildung
des Bac. pyocyaneus. 45
Glykoside, Spaltung durch Serumenzyme.
310
Glykosurie, aliment&re, bei Ruhr. 501
Glyzerin zur Desinfektion von Filter-
kerzen. 185
-von Gummischl&uchen. 185
-von Instrumenten. 185
-von Kathetern. 185
— und Vaccineerreger. 409
—, Wirkung auf Bac. coli. 637
—, Wirkung auf Bac. tubercul. 637
—, Wirkung auf Bac. typhi. 637
—, Wirkg. auf Bakterien. 186, 186, 637
— Wirkung auf Bakterien in der Lymphe.
186
—, Wirkung auf Spirocbaete pallida. 637
—, Wirkg. auf Staphylokokkeu. 186, 637
Gobius - Arten, Hamogregarinen bei den-
selben. 542
Gold, kolloidales, und Abderhaldens Dialy-
sierverfahren. 304
Goldcyan, Wirkung auf Bac. tubercul. 439
Goldcyanid, Kalium-, Wirkung auf Krebs
der Mause. 337
Goldkaliumcyanat gegen Lungentuber-
kulose. 438
Goldkantharidin gegen Tuberkulose. 23,24
Goldsolreaktion Langes in der Psychiatrie.
396, 404
Goldsueher in Guyana, Uncinariasis. 538
Gonokokken s. Micrococcus gonococcus.
Gonorrhoe s. a. Micrococcus gonococcus.
—, Arthritis gonorrhoica. 385, 386, 388
—, Behandlung mit Argatoxyl. 177
—, Behandlung mit Arthigon. 387
—, Behandlung mit Kollargol. 385
—, Behandlung mit Protargol. 388
—, Behandlung mit Yatren. 704
—, Bindehautentzttndung, metastatische.
385, 386
—, Exantheme. 386
—, Granulationen. 386
—, Hornhautentzilndung, gonorrh. 385
—, Immunisierung. 385, 387, 388
—, Iritis gonorrhoica. 385
—, Vaccination. 385, 387, 388
—, Vulvovaginitis infantum. 387
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760
Register.
Gonzalez-Nahrboden zur Bakteriendifferen-
zierung. 231
Grabhamia t Beschreibnng. 631
— flavifrons, Nomenklatur. 631
Graham-Smithsche Korper im Blute bei
MaulwUrfen. 48
Gramsche F&rbung, Theorie. 693
Granulationen, gonorrhoische. 386
Granulobacillus, Morphol. 210
— putrificus n. sp., Kalturelles. 210
-, Pathogenitftt. 210
-, Vorkommen. 210
Granulom, malignes, und Masern. 270
—, veneri8ches f Behandlung mit Salvar-
8an. 146
Greisenalter, Tuberkulose. 418
Grenzbezirke, Scharlach und Pocken. 266
Griechenland, Cholerabek&mpfung. 653
Grandwasser, Bac. coli in demsdlb. 242
Gnarnieri8che Korperchen in der Horn-
haut des Kaninchens. 633
Gummisaugkappe, Anwendung in Medi-
zin und Bakteriol. 430
Gummischlftuche, Desinfektion mit Gly-
zerin. ' 185
Gundu. 63
Guyana, Anchylostomiasis. 538
—, Uncinariasis. 538
Gyn&kologische Erkrankungen, Yatren-
behandlung. 704
Gyrocoelia brevis, Beschreibnng. 532
Habronema mensioni n. sp. im Magen
des Bussardsj Beschreibnng. 539
Hamagglutination s. Blutktfrperchen, rote,
Agglutination.
Bamagglutinine, pflanzliche. 289
H&matologie, Tropen-, Benzolsuperoxyd-
anwendung. 132
H&mochromogen, entgiftender Paarling
filr das H&moglobin. 116
Hemoglobin, Darstellung. 116
—, Eigenschaften. 301
—, Giftigkeit. 116
— Sodaagar zum Choleravibrionennach-
weise. 650
—, Ueberempfindlichkeit gegentiber dem-
selben. 301
—, Wirkung. 116
—, Wirkung auf den Darm. 114
H&moglobin&mie der Pferde, Behandlung
mit Trypanblau. 374
Hfimoglobinurie, Kinder-. 138
H&mogregarinen bei Crocodilus niloticus.
642
— der Seefische. 542
— bei Varanus niloticus. 542
Hdmolyse s. a. H&molysine.
—. 105, 106, 111, 293 -297, 299
— durch Aether. 294
— durch Alkohole. 294
— durch Amylalkohol. 294
— und Asbest. 106
H&molyse durch Azeton. 294
— durch Bac. anthracoides. 354
— durch Bac. diphtheriae. 260
— durch Bac. stachyoeides. 695
— durch Bac. viridis metritis. 695
— durch Bakterien. 73, 74, 164, 169,
171, 260, 354, 514, 650, 678, 691, 693—
696, 697
— durch Bienengift. 105
— durch Butylalkohol. 294
— und Elektrargol. 294
— durch Epipeiralysin. 106
— und anorgan. Fermente. 294
—, Hemmung durch Kohlens&ure. 452
— bei EaltbltLtern durch kapillaraktive
Stoffe. 294
— durch Kobragift. 105, 114
— durch Kohlensaure. 452
— und Komplement. 296
— und Metallsole. 294
— durch Methylalkohol. 294
— durch Natriumglykocholat. 106
— durch Natriumoleat. 105
— durch Pflanzen. 290
— und Platinschwarz. 294
— durch Pneumococcus. 678
— durch Propylalkohol. 294
— durch Sapogenine. 293
— durch Saponin. 106, 298
— der Scheidenkeime und Menstruation.
694
— durch Seram Krebskranker. 326
— durch Staphylococcus pyogenes aureus.
695
— durch Staphylokokken. 21, 164, 635
— durch Staphylolysin. 105
— durch Streptokokken. 169, 171, 514,
689, 691, 693-695, 697
— durch Teerfarb8toffe. 293
— durch Vibrio cholerae. 73, 650
— durch Vibriolysin. 105
— und Wasserstoffkonzentration. 105
H&molysine s. a. Hamolyse.
—. 294—296
—, pflanzliche. 290
—, spezifische. 294
Haemophysalis punctata, Rinder-Piroplas-
mose-Uebertragung. 138
Haemoproteus bei Vogeln des Senegal
und Niger. 615
H&mopsonine und Splenektomie. 297
H&morrhagie s. Blutung.
— in der Magenschleimhaut und Wut-
diagnose. 358
H&morrhagische Infektionen der Neu-
geborenen, durch Streptokokken verars.
166
Hdmotoxin des Pneumococcus. 678, 679
— der Streptokokken. 694
—, durch Vibrio cholerae gebildet. 660
H&ute s. a. Felle.
Hafer-Eiweifl, Abbau durch Seram. 309
— Extrakt und Hammelhftmolysin. 295
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Register.
761
Hamburg, allgem. Krankenh&user and
dffentl. Gesandheitspflege. 41
Hammel-Serum, Anti-, homol. u. heterol,
antianaphylakt. Erscheinungen bei dem-
selben. Ill
—, Taenia solium-Finnen in der Musku-
latur. 531
Hand, Bakterienadsorption. 184
—, Desinfektion. 184
—, Desinfektion mit Alkohol. 185
—, Desinfektion mit Chlorkresol. 179
—, Kuhpockeninfektion. 632
—, Reinigung. 184
—, Ruiiadsorption. 184
Handel and Seuchen. 202
Ham, Bakterien in demselb. 174, 701
—, Bakterinrie. 701
—, EiweiBstoff, kriBtallisierbarer, in dem¬
selb. bei Magen-Karzinom. 324
—, Erythrozyturia minima. 42
— Phlegmone. 631
— bei Tuberkulose, Antigen- s. Anti-
kCrpemachweis. 432
—, Tuberkulosegifte in demselb. bei
Nierentuberkulose. 12
—, Zuckemachweis znr Wntdiagnose. 358
Hararfihrenentziindung s. Urethritis.
Harns&ure-Ausscheidung im Fieber. 583
Hasen, Ekzem. 384
— Pasteurellose, Erreger. 574
—, Pseudotuberkulose. 384
Hans-Infektionen nnd ihre Bek&mpfun
— Lnft, Bakteriengehalt. 523
Hanstiere nnd Schlafkrankheit der Men-
schen. 612
Haut s. a. Felle.
—, Akne. 44
—, Bakterienadsorption. 184
—, Blastomykose. 199
—, creeping eruption, durch Gastrophilus-
Larve vernrs. 540
— Driisen, Geschwtilste. 321
— Epithel-Kultur in vitro (Rana pipiens).
340
—, Favns der unbehaarten H. in Japan.
199
—, Figueira. 199
— Krankheiten, Behandlung mit Kalium-
qnecksilberjodid. 188
-, tropische. 146
— Leishmaniose. 137, 622
—, Mykosen. 199, 200
—, Psendomyiase. 146
—, Pyosis tropica. 630
— Reaktion in der Schwangerschaft
459
—, Rufladsorption. 184
—, Schwangerschaftsdermatosen, Seram-
behandlung. 198
—, tuberkulbse, Tnberkulinreaktions-
f&higkeit. 9
—, Warmeverlnst. 557
Hecht, Hammelblutantigene in den Kie-
men. 295
Hefe gegen Beriberi. 628
— Extrakt nnd Hammelh&molysin. 295
—, F&rbnng nach Gram. 594
— gegen Furankulose. 106
— als Heilmittel. 106, 597
—, Lebensfkhigkeit 592
— als Nahrmittel. 597
— Nukleinsaure, Spaltnng durch Serum.
810
— gegen Polyneuritis der Tauben. 628
—, therapeut. Verwendung. 106, 597
—, Trocken-, (Visia), Erfahrungen. 576
Heilanstalten, Hygiene. 206
Heilstatten, lnfluenzabazilientrftger. 3
—, Tuberkulosebazillentr&ger. 3
Heine-Medinsche Krankheit s. Poliomye¬
litis anterior acuta.
Helminthiasis. 130
Helobdellaalgira, Trypanosomenzwischen-
wirt. 621
Hemiclepsis marginata, Lankesterella
minima-U ebertragung. 616
-, Trypanosoma rotatorium-Ueber-
tragung. 615
Hepatitis, Amoben-. 143, 144
Herings-Eier, Giftigkeit, Neutralisierung
durch Lezithin nnd Cholesterin. 115
Herpetomonas ctenocephali, Infektion von
Mftusen und Ratten. 616
— muscae domesticae, Entwicklung,
GeiCeln. 541
— pattoni, Infektion von M&usen nnd
Ratten. 616
Herz und Diphtherie. 257
—, Endokarditi8. 175, 687
—, Gift der Ausatmungsluft, Nachweis
am Froschherzen. 582
— Kranke, Ikterus. 42
-, Leberentartung bei denselb. 42
—, Kultur in vitro. 341
—, Myokarditis rheumat. und AschoSsche
Knbtchen. ’* 167
—, Myokardver&nderungen dureh Strepto¬
coccus mitis verurs. 167
—, Thrombose des 1. Vorhofes b. Typhus.
226
—, Wirkung von Aalserom. 114
—, Wirkung von Bakterien-Anaphyla-
toxin. . 113
—, Wirkg. von Diphtherie-Toxin. 257,258
—, Wirkung von Kobragift. 114
—, Wirkung von Kobralezithid. 114
—, Wirkung von Rizin. 114
Hessen, Bomasche Krankheit. 368
Heteroalbumose, Giftigkeit. 461
—, Ueberempfindlichkeit. 109, 461
Heufieber, Immunisierung. 178
—, Vaccination. 178
Heuschrecken, Arten. 590
—, Bek&mpfung durch Coccobacillus
acridiorum. 574, 690
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762
Register.
Heuschrecken, Biologie. 590
— Seuche, durch Coccobacillus acridiorum
verurs. 674, 690
Hexamethylentetramin gegen Abort,
seuchenh., der Kinder. 378
Himantopus himantopus, Wirt von Bertia
meridionals. 682
Hirn-Abszefl, orbitogener. 685
-nach Otitis media. 686
-, durch Streptokokken verurs. 685
—, Lipoide bei norm, und anaphyl.
Kaninchen. 301
—, Phosphorverteilung bei norm. u. ana-
phylakt. Kaninchen. 300
—, Spirochaete pallida in demselb. bei
Paralysis progress. 390
—, Stickstoffverteilung bei norm. u. ana-
pbylakt. Kaninchen. 300
—, Syphilis. 396, 404
—, Wirkung von Salvarsan. 398
Hirudin, Wirkung auf den Krebs der
M&use. 338
Histon, Giftigkeit. 452
Hitze, Wirkung auf L&use. 660, 668, 669,
670
Hoden-Extrakt, Wirkung auf Gewebs-
kulturen. 340
—, Syphilisinfektion beim Kaninchen. 390
—, Vaccine-Infektion beim Kaninchen. 638
Hodgkins Krankheit, Aetiol., Bakteriol.
usw. 26, 26, 418
-bei Affen. 25, 26
-, Behandlung mit Rflntgenstrahlen.
25, 27
-, Blutbild. 25, 26
-, Immunisierung. 26—27
-, Meiostagminreaktion. 324
Hoplopterus spira, Wirt von Progyno-
taenia panciannulata. 532
Hordein, Kom plena entbindung. 98
—, Prazipitation. 98
—, Ueberempfindlichkeit. 98
Hornhaut s. Ange, Hornhaut.
Homhautgeschwiir 8. Auge, Hornhaut-
geschwttr.
Httftgelenks-Erkrankungen und Tuber-
kulinherdreaktion. 431
Htthner-Cholera-Bacillus zur Immunisie¬
rung gegen H.-Ch. 556
—, Davainea cohni in denselb. 632
— Eier, Bakterien in denselb. 43
-, Hyphomyzeten in denselb. 43
— Floh s. Fltfhe, Htthner-.
— Gewebe, Kultur. 341
— Pest, Virus. 208
-, Virus u. Ei weifistoffe des Serums. 573
-, Virus, Ultrafiltration. 573, 574
—.Polyneuritis, u. Beriberi der Menschen,
Beziehungen. 627
—, Polyneuritis und Vitamin. 144
—, Reb- s. Rebhtthner.
— Sarkom, Empf&nglichkeit und Basse,
332, 333
Hiihner-Sarkom, Immunisierung. 333, 334
-, Immunit&t. 333
-, Uebertragung. 332, 333
— Spirochatose, Anftmie u. Blutbild. 140
-, Behandlung mit Atoxyl. 625
-, Behandlung mit quecksilber-
haltigen Farbstoffen. 141
-, Immunitat. 625
— Tuberkelbacillus u. Sftugetiertuberkel-
bacillus, Beziehungen. 425
— Tuberkulose, Bekampfung. 447
-, Diagnose mittels Tuberkulins. 447
— als Typhusbazillentrager. 485
Hufmatrix-Gangrftn u. -Nekrose beim
Pferde, durch Bac. necrophorus verurs.
569
Huhn s. Htthner.
—, Reb- s. Rebhuhn.
Hunde, Anchylostomiasis-Anilmie. 636
—, Herpetomona ctenocephali-Infektion.
616
—, Herpetomonas pattoni-Infektion. 616
—, Leishmaniose. 137, 621, 622
—, Pneumonic. 674
—, Schwangerschaft, und Abderhaldens
Abwehrfermente. 306
— Staupe, durch Bac. bronchisepticus
verurs. 515
-, Behandlung mit Kochsalzlbsung.
382
-, Behandlung mit Salvarsan. 381
-, Behandlung mit Serum artificials.
382
—, Tuberkulose. 27
Hungern und Darmbakterienflora bei
Kaninchen. 586
Husten, Erreger. 172, 702
Hydrochinin zur Malariabehandlung. 133
Hygiene und Armeen in den modernen
Kriegen. 207
—, Ergebnisse. 449
—, Grundrifl. 577
— KongreB in Washington 1912, Vor-
trttge der amerikan. Sanittttsoffiziere. 33
— und Krieg. 207
—, Militar-, amerikan. 33—39
—, Rassen-, und Geschlechtskrankheiten.
204
—, Tropen-. 129
Hymenolepis arvicolina n. sp., Beschreibg.
532
— diaphana. 532
— diminutoides n. sp., Beschreibung. 532
— flaminginis n. sp., Beschreibung. 532
— inexspectata n. sp., Beschreibung. 532
— Kowalewski, Beschreibung. 532,
— multiglandularis n. sp., Beschreibung.
— pullae n. sp., Beschreibung. 533
— sciurina n. sp., Beschreibung. 533
— singnlaris n. sp., Beschreibung. 533
— tubicirrosa n. sp, Beschreibung. 532
— vaginattt, Beschreibung. 532
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Register.
763
Hyphantornis cucullatus, Haemoproteus-
und Trypanosomenbefunde. 615
Hyphomyzeten in Eiern. 43
—, Kollargolpraparate, haltbare. 391
Hypophysis cerebri, Wirknng von Abrin.
292
-, Wirknng von Diphtherietoxin. 292
-, Wirknng von Dysenterietoxin. 292
-, Wirknng von Meningokokken-
extrakt. 292
-, Wirknng von Rizin. 292
-, Wirknng von Tetannstoxin. 292
Jahreszeit nnd Cholera. 662
— nnd Kriegssenchen. 662
— nnd Rnhr. 662
— nnd Typhus abdominalis. 662
— und Typhus exanthematicus. 662
Japan, Anchylostomiasis. 535
—, Favus d. unbehaarten Haut. 199
—, Paratyphus-Schutzimpfung in der
Marine. 234
—, Trichostrongylus orientalis im menschl.
Darme. 535
—, Typhus-Schutzimpfung in der Marine.
234
Java, Pest. 65—68, 642, 643
—, Ratten. 65
—, Tuberkuiose. 2
IchthyismuB s. Fisch-Vergiftnng.
Idaho, Rocky Mountain spotted fever. 630
Idiogenes grandiporus. 532
Idiosynkrasie. 97
Ikterus bei Stanung. 42
Immunisierung. 97, 449, 450
— mit Anaphylatoxin. 459
— gegen Anaplasmose der Rinder. 139
— gegen Arthritis gonorrh. 385, 388
— gegen Arthritis streptococeica. 695
— gegen Bac. coli. 547, 576
— gegen Bac. paratyphi. 547
— gegen Bac. pyocyaneus-Infektionen.
576
— mit Bakterien-Proteotoxin. 459
— gegen Blenorrhoe. 387
— gegen Blutfleckenkrankheit d. Pferde.
374
— gegen Bronchitis. 676
— gegen Brnstsenche der Pferde. 374
— gegen Cholera. 72, 74, 77. 233, 289.
493, 646, 648, 653-657
-, Agglutininbildung. 656
-, Bakteriolysinbildnng. 656
-, Impfphlegmonen. 656
-, Impfstoffherstellung. 657
— -, Komplementbindung. 656
-, Sensibilisationsfehlen. 656
-, Symptomatol. 656
-nnd Typhus, einzeitige. 493
— gegen Coliinfektionen. 547, 576
— gegen Cystitis. 576
— gegen Diphtherie. 103, 259, 263, 265,
549
Immunisierung gegen Diplokokken-In-
fektion. 576
— gegen Druse. 576
— gegen Erysipel. 696, 697
— gegen Fisehvergiftung. 241
— gegen Furunkulose. 165, 166
— gegen Gelenk-Rhenmatismus. 696
— gegen Geschwnlstwachstnm hemmende
Substanzen. 338
— gegen Gifte. ' 450
— gegen Gonorrhoe. 385, 387, 388
— gegen Henfieber. 178
— gegen Hodgkins Krankheit. 25—27
— gegen HornhautentztLndnng, nlzerdse.
576
— gegen Hiihner- Cholera. 655
-Sarkom. 333, 334
— gegen Infektionskrankheiten. 16
— gegen Karbnnkel. 684
— gegen Kenotoxin. 103, 104
— gegen Lepra. 16
— gegen Lupus. 20
— gegen Maul- nnd Klauenseuche. 567
— gegen Meningitis cerebrospinalis. 276
— gegen Micrococcus catarrhalis-Infek-
tion. 576
— gegen Milzbrand. 353
— gegen Nephritis. 576
— gegen Ozaena. 702—704
— gegen Paratyphus. 234, 241
— gegen Pastenrellose. 576
— gegen Pest. 641, 645
— gegen Pest der Ziesel. 71
— gegen Piroplasmose der Rinder. 139
— gegen Pnenmonie. 162, 163, 676, 676,
680-682
— mit Proteotoxinen, bakteriellen. 459
— gegen Puerperalfieber. 175
— gegen PyosiB tropica. 631
— gegen Rinderpest 367
— gegen Riickfallfieber. 141
— gegen Ruhr. 502
— gegen Schafpocken. 638
— gegen Scharlach. 266, 269
— gegen Schwangerschaftsdermatosen.
198
— gegen Schweinepest. 381. 572
— gegen Staphylokokken - Infektionen.
156, 166, 198, 676
— gegen Streptokokken-Infektion. 576
— gegen Sycosis staphylogena. 165
— gegen Syphilis. 16
— gegen Tetanus. 361—365, 568, 569
— gegen Trachom. 193
— gegen Trypanosoma pecaudi. 134
— gegen Tuberkuiose. 15—23, 434—438,
448, 555
-der Rinder. 448, 555
— gegen Typhus abdominalis. 34, 35,
232—235, 289, 449, 483, 485, 489—494,
547, 655
— gegen Ueberempfindlichkeit. 454
— mit Yaccinevirns. 638
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764
Register.
Immunisierung gegen Variola. 15, 266,
406-411, 635-638
— gegen Verruga peruviana. 630
—, virulente und avirulente Kulturen,
Unterschied. 655
— gegen Vulvovaginitis gonorrh. in¬
fantum. 387
—, wiederholte, zur Gewinnung pr&zipi-
tierender Sera. 100, 101
— gegen Wut. 357
— gegen Zahn-Eiterungen. 174
Immunit&t. 449, 450, 456, 545
— und Bakterien. 209
— gegen Brustseuche der Pferde. 369
—, Diphtherie-. 262
—, —, der Neugeborenen. 262
—, —, der Ratten. 259
—, —, Schicks Toxinreaktion. 549
—, Eiweifl-. 455
—, herabgesetzte, klin. Zeichen. 41
—, hereditare. 97
— gegen Hiihnersarkom. 333
— bei Hiihnerspiroch&tose. 625
—, Pneumococcus-. 680
—, Rizin-, der in vitro kultivierten Milz-
zellen. 292
— gegen Schilddrilsenkrebs der Salmo-
niden. 336
— gegen Trachom. 193
— bei Trypanosomiasis. 620
—, Tuberkulose-. 1, 2, 14, 449
— gegen Typhus exanthematicus b. Meer-
schweinchen. 664
— und Ueberempfindlichkeit 457
Immunitatsforschung, Ergebnisse. 449
— und Kinderheilkunde. 97
Immunitatslehre. 450
— und physikal. Chemie. 97
Immunitatsreaktion und Leukozyten bei
Pneumonie. 676
Immunit&tswissenschaft. 449, 450
Immunkorper s. Antikdrper.
Immunprazipitin, Bildung im Tierkdrper.
Immunserum, Abwehrfermente im anti-
bakteriellen —. 468
—, antibakterielles, Abwehrfermente in
demselb. 468
—, Coli-, Agglutination. 229
—, Trockenerhitzung. 102
Impfgesetz, Reichs-, (1874), Statistisches
407
Inder, Tuberkulose. 420
Indien, Cholera. 76
Individuum und Geschlecktskrankheiten.
R38
Indol, Bildung durch Bac. aerogenes. 231
—, Bildung durch Bac. coli. 231, 617, 586
—, Bildung durch Bakterien. 231
—, Bildung durch Proteus. 231
Infektion s. a. Infektionskrankheiten.
449, 545
— u. Aortendegeneration beiKindern. 585
Infektion des Fetus. 585
—, gyn&kolog., Behandlung u. Prophylaxe.
177
—, Haus-, und ihre Bek&mpfung. 204
—, kombinierte, mit epidemischen Krank-
heiten. 481
—, Misch-. 481
—, Puerperal- s. Puerperalinfektion.
— und chronische Unterera&hrung, Be-
ziehungen. 41
Infektionskrankheiten s. a. Infektion.
—, Agglutination. 229
—, Bakteriotherapie s. Immunisierung.
—, Bek&mpfung. 203, 204, 206
— u. Dialysierverf ahren Abderhaldens. 309
—, Immunisierung. 16, 489
—, Lehrbuch. 202—204
— in Ouada'i. 610
—, Verbreitung. 202—206
—, Verbreitung durch Abw&sser. 232
—, Verbreitung durch Austern. 232
—, Verbreitung durch Bazillenausscheider.
—, Verbreitung durch Bazillentr&ger.
205, 206, 226
—, Verbreitung durch Dauerausscheider.
206
—, Verbreitung durch Fliegen. 39—41
—, Verbreitung durch Luft. 556
—, Verbreitung durch Milch. 376
— des Wildes. 384
Influenza s. a. Bacillus influenzae.
—, Bazillentr&ger in Kurorten und Heil-
st&tten. 3
—, Erythrozyturie. 42
— der Pferde s. a. Brustseuche der Pferde.
-, Behandlung mit Atoxyl. 373,
569
— und Typhus exanthematicus. 663
Infusorien im Wiederk&uermagen. 641
Injektion, Stauungsmanschette zur intra-
ventteen. 53
Initialkftrper bei Trachom. 194
InBekten, Eriegsseuchenverbreitung. 672
—, parasitische. 529
— Pulver „Pol-Mac“. 539
—, Seuchenverbreitung. 202, 672
—, Symbiose mit Saccharomyzeten. 544
—, Typhus exanthematicus-Verbreitong. 79
In8trumente, Sterilisierung mit Glyzerin.
185
Interferometer und Abwehrfermente. 305
— zur Bestimmung von Fermentwir-
kungen. 305
Intradermalreaktion mit Placenta bei
Schwangerschaft. 308
Intrakutanreaktion mit Keuchhusten-
Bacillus-Endotoxin. 270
Inulin, Anaphylatoxinbildung. 301
Jod gegen Lepra. 640
— gegen Noma. 173
— gegen Schilddrilsenkrebs der Salmo-
niden. 335
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Register.
765
Jod gegen Septikdmie, hftmorrh., d. Kinder.
576
— gegen Typhus exanthematicus. 81
—, Wirkung anf den Bakteriengehalt der
Scheide Schwangerer. 176
p-Jod-o-sulfo-oxycyclo-hexatrienpyridin =
Yatren. 704
Jodkalium gegen Lnpns. 438
Jodoform gegen Lftuse. 668
— gegen Lepra. 640
— gegen Tetanns. 362, 363
Jodtinktur gegen Aktinomykose. 200
— gegen Vanola. 633
Jodtrichlorid gegen Tetanus. 362
Ipekakuanha gegen Amtjbenruhr. 142
Iritis s. Auge, Iritis.
Irrenanstalt, Paratyphus. 225
—, Typhus abdom. 226, 483
iBOspora bigemina, Entwickelung. 544
Italien, Leishmaniose der Haut u. Schleim-
h&ute. 137
—, Sokudu (RattenbiBkrankheit). 208
Jura, Kropf. 208
Ixodes ricinus, Rinder-Piroplasmose-TJeber-
tragung. 138
Kabeshimas H&moglobinextrakt-Sodaagar
zum Choleravibrionennachweise. 650
Ealber, Paracolibacillose. 240
—, Pseudotuberkel der Leber. 32
—, Tuberkulose, Bac. tubercul. in Blut.
Lymphe, Muskeln usw. 28—30
Ease, weiBer, gegen Ruhr. 500
Kakke s. Beriberi.
Kala-azar s. a. Leishmaniose.
-, Aetiol. 130, 137, 138, 579, 622
-, Leishmania-NachweisdurchKultur.
138
-in Tunis. 621, 622
-, Uebertragung. 188
Kalb s. Ealber.
Kaledonien, Neu- s. Neu-Kaledonien.
Kalifornien, Rocky Mountain spotted fever.
630
Kalium-Ausscheidung bei Malaria. 131
— chloricum gegen Abort, seuchenh., der
Kinder. 378
— Goldcyanid, Wirkung auf den Krebs
der Manse. 337
— Permanganat-Formaldehyd zur Des-
infektion. 38, 183
-gegen Giftschlangenbisse. 147
-gegen Septik&mie, bamorrh., der
Kinder. 576
-, Wirkung auf den Bakteriengehalt
der Scheide Schwangerer. 175
-, Wirkung auf Kobragift. 147
— Quecksilbenodid zur Desinfektion. 188
-gegen Hautkrankheiten. 188
-, Wirkung auf Bac. typhi. 188
Ealk, Chlor- s. Chlorkalk.
Ealomel gegen Syphilis. 890, 405
— gegen Typhusbazillenausscheidung. 227
KaltblQter, Hamolyse durcb kapillaraktive
Stoffe. . 294
—, Tuberkulose. 19—23
Kamel, Pest. 69
Eamerun, Ruhr. 141
—, Schlafkrankeit. 188
—, Tsetsearten-Bestimmungsschlttssel. 135
Kanada, Beschaiseuchebekampfuug. 379
Kanarienvogel-Seuche, Aetiol. 576
Eaninchen, Abwehrfermente bei denselb.
118
—, Arthritis, durch Streptococcus mitis
erzeugt. 167
—, Coen urns serialis bei denselb. 531
—, Darmbakterienflora^EinfluB von Mohr-
rhbenfutterung und Hungern. 586
—, Fermentiibertragung von Geistes-
kranken auf dieselb. . 468
— Gewebe, Kultur. 340
—, Pneumonie. 675, 676
—, Spirochatenbefunde. 391
—, Syphilis. 390, 391, 402
—, Typhusbazillen in der Gallenblase
desselb. 484, 485
—, Typhusbazillentr&ger, exper. 484
—, Variola-Infektion der Hornhaut. 634
—, Wirkung des Bac. perfringens. 44
—, Wirkung von Diphtherie-Toxin. 258
Kantharidin,Gold-, geg. Tuberkulose. 23,24
Eantharidyiatbylendiaminaurozyanid
gegen Tuberkulose. 24
Kapillare, Glas-, Anwendung in Medizin
und Bakteriol. 450
Karbolfuchsin, Wirknng auf Bakterien. 190
Karbolsaure gegen Lepra. 640
— gegen Noma. 178
—, Wirkung auf Bac. antbracis. 187
Karbunkel, Milzbrand-, Salvarsanbehand-
lung. 356
—, Vaccinetherapie. 684
Karlsbader Salz in der Wundbehandlung.
177
Karmin zum Nachweise von Abwehr-
fermenten. 118
Karolinen, Siid-, Malaria. 610
Karpfen, Hammelblutantigene in den
Eiemen. 296
Karzinom s. a. Krebs.
—, Aetiol., parasit 322,323, 329, 331,336
—, Behandlung mit Mesotborium. 327
—, Behandlung mit Radium. 328
—, Behandlung mit Rdntgenstrahlen. 327
—, Bek&mpfung. 322, 324
—, Diagnose mittels Abderbaldens Dia-
lysierverfabrens. 304. 307 , 325 —327,
463, 464, 466, 467, 469
—, Diagnose mittels Meiostagminreak-
tion. 324, 325, 327
—, Diagnose mittels Serums. 304, 307,
324-327, 463, 464, 466, 467, 469
—, Magen-, EiweiBstoff im Harne. 324
—, Mamma-. 321, 322
—, —, und Bodenfeuchtigkeit. 322
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766
.Register.
Karzinom, Mamma-, and Klim a. 322
—, —, Stytistisches. 321
—, Schilddrhsen-, der Salmoniden, Aetiol.
asw. 334
—, Serumnnter8uchnngen. 326
—, durch Spiroptera neoplastica bei Ratten
verurs. 329
—, Sterblichkeit in Diisseldorf. 322
—, Zylinderzellen-, bei Basedowscher
krankheit. 321
Kasein, Abbau durch Blutserum. 306
—, Wirkung auf d. Krebs d. M&use. 337
Katalyse. 584
Katarrhalfieber d. Schafe in D.-O.-Afrika.
367
Katheter, Desinfektion mit Glyzerin. 185
Kattowitz, Poliomyelitis anterior acuta. 271
Katzen, Entamoeba coli-Infektion. 142
—, Isospora bigemina im Darme derselb.
—, Pest. 70
—, Ruhr, Amfiben-. 142
Kavernen, tuberkulfise, experiment. 4
Kehlkopf-Tuberkulose, Behandlung nach
Friedmann. 437, 438
-, Behandlung mit Goldkantharidin.
23
-, Behandlung nach Pfannenstiel. 438
Kenotoxin, Anti-. 103—105
—, Immunisierung gegen dasselbe. 103,104
—, Nachweis in aer Luft. 104
Keratitis s. Auge, Homhautentzundung.
Kern, Zell-, Wirkung von Gentianaviolett.
340
Keuchhusten. * 97
— Bacillus - Endotoxin, allergische Re-
aktion. 270
Khartoum, Pyosis tropica. 630
Kiel, Diphtheric. 580
—, Sommersterblichkeit d. S&uglinge. 580
—, Tuberkulose. 580
Kiemenkrankheit s. Salmoniden, Schild-
driisen-Kreb8. 334
Kieselsaure-Stoffwechsel bei Krebs und
Tuberkulose. 440
— gegen Tuberkulose. 441
Kinder, Aortendegeneration. 684
—, Bakterienflora des Darmes. 42
—, Eiweifigehalt d. Blutes bei Tuberkulose.
13
—, Erythrozyturia minima. 42
— Heilkunde und Immunit&tsforschung.
Kinder, Vulvovaginitis gonorrh., Vaccine-
therapie.
Kleider. Desinfektion.
Kleiderl&use, Bek&mpfung.
387
38
660, 663,
667-672
668
— Lahmung, 6pinale s. Poliomyelitis
anterior acuta.
—, Leishmaniose. 621, 623
—, Meningitis cerebrospinalis, Serumbe-
handlung. 276
—, Paratyphus in Miinchen. 237
— Tuberkulose. 13, 23, 97, 418
-, Behandlung mit Kupfer-Lezithin-
pr¶ten. 23
-, Blut-Untersuchung. 13
—, Biologie. 668
—, Typhus exanthematicus-Uebertragung.
659, 660, 662—665, 667—669, 671, 672
Klima und Mammakarzinom. 322
Knochen, Sporotrichose. 200
Knochenmark-Entziindg. s. Osteomyelitis.
Kntitchen, Aschoffsche, im Myokard bei
rheumat. Myokarditis. 167
Kobaltichlorid-Chloropentamin zur Krebsr
behandlung. 328
Kobra, Giftmenge, bei einem Bifi entleert
632
Kobragift, Hamolyse. 105, 114
—, Neutralisierung durch Cholesterin. 114
—, Neutralisierung durch Leuzin. 114
—, Neutralisierung durch Lezithin. 114
—, Neutralisierung durch Tyrosin. 114
—, Wirkung auf den Darm. 114
—, Wirkung auf d. Herz. d. Frosches. 114
—, Wirkung von Kalium hyperman-
ganicum. 147
Kobralezithid, Wirkung auf das Herz des
Frosches. 114
Kochsalzlfisung gegen Cholera. 72, 655
— gegen Hundestaupe. 382
Kfirper, Warmeverlust. 557
Kfirperchen, Dohlesche s. Leukozyten-
Einschlusse DChles.
—, Graham-Smithsche, im Blute bei Maul-
wttrfen. 48
—, Trachom- s. Trachom-Kdrperchen.
Kohle, Tier- s. Tierkohle.
Kohlehydrat-Nahrung und Bakterienflora
des Darmes. 527, 587
— Serum-Bouillon zur Streptokokken-
Untersuchung. 693
Kohlensaure, Hamolyse. 452
—, Hamolysehemmung. 462
— gegen Lepra. 640
Kollargol gegen Gonorrhoe. 386
— zur Hyphomycetendarstellung. 391
— gegen Puerperalinfektion. 176
— zur Spirochatendarstellung. 391
Kollodium, Emulsinabsorption. 50
—, Enzymabsorption. 50
—, Ultrafiltration durch dasselbe. 53
Kolloidchemie, Bedeutung ftir Medizin und
Pharmazie. 51
Kolorado, Rocky Mountain spotted fever.
630
Kolpitol gegen Scheidenkatarrh d. Rinder.
377
Kolumbien, Krankheiten. 530
—, Parasiten. 530
Komplement-Bindung s. Komplement-
bindung.
—, Funktion. 106
— und H&molyse. 296
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Register.
767
KomplementrSchwund und Eklampsie. 124
-und Epilepsie. 124
-und Ueberempfindlichkeit. 124
— im Serum, Gehalt, Erklhrung. 299
Komplemeutbindung. 105, 106
— zum Abwehrfermentnachweise. 468
— bei Appendicitis. 324
— bei Arthritis deformans. 172
— mit Bac. Danysz. 98
— mit Bac. paratyphi. 98
— mit Bac. psittacosis. 98
— mit Bac. suipestifer. 98
— mit Bac. typhi murium. 98
— zur Beschalseuchendiagnose. 379
— und Choleravaccination. 656
— bei Coenurose. 531
— bei Eiterungen, dentalen. 174
— zur Geschwulstdiagnose. 324
— mit Gliadin. 98
— und Hamolyse. 296
— mit Hordein. 98
— zur Rotzdiagnose. 366, 357, 566
— mit Streptococcus viridans. 172
— mit Toxin, Tuberkulose-, im Ham bei
Nierentuberkulose. 12
— bei Tuberkulose. 11, 12, 432
— zur Typhusbazillentragerdiagnose bei
Kaninchen. 485
— bei Variola. 634
— mit Vibrio cholerae. 72
— Wassermann und Cholesterin. 394
-bei Gelenkerkrankungen. 394
-bei Gelenkrheumatismus. 394
-bei Malaria. 610
-in der Psychiatrie. 309
-bei Syphilis. 309, 392—396, 400,
404, 405
-u. Cerebrospinalflttssigkeit. 393
-und Cholesterin. 394
-mit Herzextrakt und Cho¬
lesterin. 394
-, Spezifizit&t. 393, 394, 610
-, Technik. 392—395
-—, Theorie. 392
-, Wirkungd.Temperatur. 393
— — bei Typhus exanth. 667
Konglutination zur Rotzdiagnose. 356,
357, 566
Kongo, belgischer, Beriberi. 144
—, franzos., Rtickfallfieber. 624
Konjunktivalreaktion mit Placenta bei
Schwangerschaft. 308
Konjunktivitis s. Auge, Bindehautent-
zttndung.
KonservieruDg. 178
Konstantinopel, Cholera 1910—13. 71
Kowalewskiella longiannulata n. g. n. sp.,
Beschreibung. 532
Kr&tze und Lepra. 639
Kr&tzmilbe s. Sarcoptes scabiei.
Krankenhaus, allgem., u. dffentl. Gesund-
heitspflege. 41
— Infektionen u. ihre Bekampfung. 204
Krankheit, Bantische s. Bantische Krank-
heit.
Krankheiten und Fermente. 306
— in Kolumbien. 530
—, Tropen- s. Tropen-Krankheiten.
Kreatimn-Ausscheidung im Fieber. 583
Krebs s. a. Karzinom, Sarkom.
—, Aetiol. 329, 331, 336, 578
—, Behandlung mit Alanin-Kupfer. 328
—, Behandlung mit Alanin-Silber. 328
—, Behandlung mit Chloropentamin-
Kobaltichlorid. 328
—, Behandlung mit Krebs-Extrakt. 328,
329, 330
—, Behandlung mit Selen. 337
—, Behandlung mit Strahlen. 337
—,-, Wirkung auf die Abwehr-
fermente. 326
—, Behandlung mit Wismut, kolloidalem.
337
—, Bekhmpfung. 322, 324
— und Boden. 322, 323
—, Diagnose mittels Dialysierverfahren
Abderhaldens. 123, 463, 464, 466, 467,
469
—, Erblichkeit. 322, 323, 330-
— Extrakt zur Krebsbehandlung. 328,
329, 339
—, Kieselsaurestoffwechsel. 440
—, Lungen-, bei Mausen. 330
—, Mhuse-. 330—332, 337—339
—, —, Behandlung s. K, M.-, Wirkung
von.
—, —, Erblichkeit. 330
—, —, Ern&hrungseiufluh. 331
—, —, ImmunisierunggegenGeschwulst-
wachstum hemmende Substanzen. 338
—, —, der Lungen. 330
—, —, Metastasen und Trauma. 332
—, —, spontaner. 330, 331
—, —, Wirkung von Erhitzung. 331
—, —, Wirkung von Hirudin. 338
—i —» Wirkung von Kaliumgoldcyanid.
337
—, —, Wirkung von Kasein. 337
—, —, Wirkung von Kupfersalzen. 337,
338
—, —, Wirkung von Lezithin. 338
—, —, Wirkung von Mesothorium. 339
—, —, Wirkung von Nukleoproteid. 337
—, —, Wirkg. von Rontgenstrahlen. 338
—, —, Wirkung von Tuberkulin. 338
— , Mamma-, der Mause. 337
—, Ratten-, Emahrungseinflull. 331
—, Schilddriisen-, bei Forellen. 336
—. —, bei Salmoniden, Aetiol. usw. 334
— -Serum, Hamolyse. 326
—, Statistisches. 321—323
— Sterblichkeit in Diisseldorf. 322
-in Wlirttemberg. 322
—, Topographie. 323
—, Vorkommen in Baden. 323
—, Vorkommen in Bayern. 323
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768
Register.
Krebs, Vorkommen in Oesterreich. 323
—, Vorkommen in der Schweiz. 323
—, Vorkommen in Wiirttemberg. 322.323
— nnd Wachstnmssnbstanz. 578
—, Wiirmer, Rolle in d. Aetiol. 329, 331,
336
Kreosot gegen Fieischyergiftungen. 207
Kresol, Chlor- s. Chlorkresol.
Kresolseife znr Desinfektion. 187
-, Wirknng von Elektrolyten. 186
— gegen L&use. 669, 670
—, Wirknng auf Schweinepestvirus. 671
Krieg, Em&hrung d. Soldaten im Kr. 207
— nnd Hygiene. 207
— nnd Tnberknlose. 421
Kriegsration d. amerikan. Soldaten. 38
Kriegsrnhr. 500, 502
Kriegssenchen. 579
—, Bek&mpfung. 655
—, Epidemiologie. 662
— und Jahreszeit. 662
— Verbreitung dnrch Insekten. 672
Kriegsverwundete, Tetanus. 568
Kristallviolett, Wirknng anf Bakterien.
47, 190
Kroaten, Trachom. 197
Kropf, endemischer, der Salmoniden 8.
Salmoniden, Schilddrlisen-Krebs.
— in Tavannes. 208
— nnd Trinkwasser. 208
— in Waadt. 207
Kiichenschaben, Bekampfnng. 671
— ais Spiroptera neoplastica-Zwischen-
wirte. 329
Ktihe, Schwangerschaft, Diagnose mittels
Dialysierverfahrens. 128
Kiiken als Typhusbazillentr&ger. 485
Ktistenfieber d. Kinder in D.-O.-Afrika. 367
Knhpocken s. Vaccine.
Kupfer, Affinitat zum Bac. tnbercnl. 439
— Alanin znr Krebsbehandlung. 328
— Lezithin gegen Tnberknlose. 23, 440
— gegen Tuberknlose. 439, 440
—, Wirknng auf Bac. tnbercnl. 439
—, Wirknng auf Krebs d. M&use. 337, 338
Kurorte, Hygiene 206
—, Infektionskrankheiten. 206
—, Influenzabazillentr&ger. 3
—, Milchuberwachung. 376
—, Tuberkulosebazillentr&ger. 3
Kutanreaktion, Analyse, graph. 430
— znr Geschwnlstdiagnose. 327
— mit Keuchhusten-Bacillus-Endotoxin.
270
Laboratorinm, Feld-, Cholera- n. Typhus-
diagnose. 486
—, hygien., des United States Public
Health Service, T&tigkeit. 449
Laboratorinmsinfektion mit Typhusba-
zillen. 482
Labyrinth, Entzfindnngen, experiment. 686
Lachse s. Salmoniden.
L&hmung, Kinder-, spinale 8. Poliomyelitis
anterior acuta.
L&nse, Bek&mpfung. 660, 668,666, 667—
672
—, Bekampfnng dnrch Aether. 668, 669
—, Bek&mpfnng dnrch Allylalkohol. 671
—, Bek&mpfung dnrch Ammoniak. 672
—, Bek&mpfnng dnrch Anethol. 671
—, Bek&mpfung dnrch Anistil. 668—671
—, Bek&mpfnng dnrch Asa foetida. 668
—, Bek&mpfung dnrch Benzin. 668, 669
—, Bek&mpfung dnrch Bergamotttfl. 670
—, Bek&mpfnng dnrch Dampfdesinfektion.
660, 663, 667—669
—, Bek&mpfnng dnrch Engenol. 671
—, Bek&mpfung dnrch Fencheldl. 668
—, Bek&mpfnng durch Jodoform. 668
—, Bekampfnng dnrch Kresolseifen. 669,
670
—, Bek&mpfnng dnrch Naphthalin. 668—
671
—, Bek&mpfnng durch Nelken5l. 668,671
—, Bek&mpfnng dnrch Petroleum. 660
—, Bek&mpfnng dnrch Qnecksilber. 660
—, Bek&mpfnng dnrch Salfarkose. 660,
663, 670
—, Bek&mpfnng dnrch Schwefelkohlen-
stoff. 669, 670, 672
—, Bek&mpfnng dnrch schweflige S&ure.
667—670, 672
—, Bek&mpfnng dnrch Tabakdekokt. 668
—, Bek&mpfnng dnrch Terpentin. 670
—, Bek&mpfnng dnrch Tinctnra saba-
dillae. 663
—, Bek&mpfnng dnrch Xylol. 668, 669
—, Biologie. 668, 672
—, Coccobazillen in mit Typhus exanth.
infiz. L. 664
—, Pestiibertragung. 67
—, Riickfallfiebenibertragung. 140
—, Typhus exanthematicus-Uebertragnng.
79, 659, 660, 662-665, 667-669, 671,
672
—, Wirkung von Hitze. 660, 668—670
—, Zttchtung aus Nissen. 672
L&vulose nnd Blutsernm vor nnd nach
parenteraler Zufuhr. 119
—, Milchznckerbildung ans L. dnrch Serum
nach parenteraler Ronrzuckerzufuhr. 303.
L&vulosurie, aliment&re, bei Trypanoso¬
miasis. 135
Lagonosticta minima, Haemoproteus- u>
Trypanosomenbefnnde. 616
Laktose, dnrch Bac. subtilis nmgewandelt.
589
— Galle, Verbessernng. 628
Lamblien-Rnhr, Behanalnng mit Emetin.
627
Land-Luft, Bakteriengehalt. 623
Langes Goldsolreaktion in d. Psycbiatrie.
396, 404
Lanins anricnlatns, Haemoproteus- nnd
Trypanosomenbefnnde. 615
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Register
769
Lankesterella minima im Frosche. 616
LaparoBkopie bei Tnberkulose. 2
Larache, Pest. 641
Larbish. 146
Larus fuscus, Wirt von Hymenolepis
mnltiglandularis. 532
Leben, chemisch-physikal. Theorie. 201
Lebensvorgange, Erforschang mittels
keimfreier Tiere. 209
—, natiirliche, nnd Bakterien. 209
Leber-Abszefi, Bac. paratyphi aus demselb.
494
-bei Ruhr, Behandlung. 143, 144
-bei Ruhr, Tnberkelbazillen in dem¬
selb. 627
-, tropischer. 142
— Adenoepitheliome bei Rindern. 329
—, Amdben hepatitis. 143, 144
— Brei, Wirkg. auf Trypanosomen. 136
— Degeneration bei Staunng. 42
—, Distomum hepaticum in derselb. bei
der Gemse. 384, 630
— Egel s. Distomum hepaticum.
— Extrakt, Wirkg. auf Gewebskulturen.
340
— Impfung zur Tuberkuloseimpfung. 429
— Lipoide, Wirkung auf Staphylococcus
pyogenes albns. 165
—, Nekrose bei weifien Ratten. 240
-Peritheliom bei Rindern. 329
—, Pseudotuberkel, durch Bac. enteritidis
Gttrtner und Bac. typhi verurs. 82
— Quecksilberverbindungen, aromat, Ab-
lagerung in derselb. 396
—, Wirkung von Diphtherie-Toxin. 258,
259
Lecutyl gegen Tnberkulose. 440
Leichen, Leprabazillen-Erhaltenbleiben in
verwesenden L. 640
Leishmania, Beschreibung. 542
—, Kultur. 187, 138
— der Wirbeltiere, Ursprung aus den
Flagellaten Wirbelloser. 616
— brasiliensis in glatten Muskelfasern. 137
— donovani, Macacussinicus-Infektion.622
— infantum, Mause-Infektion. 622
— tropica, M&use-Infektion. 622
Leishmaniose s. a. Kala-azar.
—. 130
—, Behandlung mit Tartarus stibiatus. 623
—. Haut-. 137, 622
— der Hunde. 137, 621, 622
— bei Kindern. 621, 623
— in Marseille. 621
— bei Menschen. 621
— der Schleimhftute. 137
— in Tunis. 621, 622
—. Uebertragung. 138
—, Uebertragung durch Pulex irritans u.
P. serraticeps. 621
Leopoldshall, Sterblichkeit und Trink-
wasser. 579
Lepra s. a. Bacillus leprae.
Erste Abt. Ret. Bd. 63. No*
Lepra. 130, 428, 579, 609
—, Aetiologie, Materialsammlung filr eine
kilnftige Bearbeitung. 412
—, Behandlung mit Cnaulmoogradl. 640
—, Behandlung mit Jod. 640
—, Behandlung mit Jodoform. 640
—, Behandlung mit Karbols&nre. 640
—, Behandlung mit Kohlens&ure. 640
— an der Elfenbeinkiiste. 639
—, Immunisierung. 16
— im kaledonischen Archipel. 640
— und Kratze. 639
— in Neu-Kaledonien. 411
— in Ouada'i. 610
— des Penis. 639
—, Ratten-. 411
— in RuBlands Ostseeprovinzon. 639
— in Touba. 639
— und Tuberkulose. 418
—, Uebertragung durch Fliegen. 411
— universalis. 640
— der Urethra. 639
—, Yerbreitung durch Fliegen. 41
Leptomonas, Beziehung zu Herpetomonas.
541
Leucocytozoen, Klassifikation. 642
Leucomyia, Beschreibung. 631
Leukamie, Antiktfrperbildg. durch Typhus-
vaccineinjektion. 236
—, Fieber durch Typhusvaccineinjektion.
236
Leukopenic und Anaphylatoxin. 460
— nach intraventisen Arthigonin jektionen.
387
— bei Masern. 270
Leukozyten und Abwehrfermente. 303,326
— und Bakterienansscheidung aus dem
Blute durch die Darmwand. 591
— Einschliisse Dohles bei Angina. 267
-bei Diphtherie. 267, 268
-bei Erysipel. 268
-bei Masern. 267, 268
-bei Scharlach. 266—268
-bei Sepsis. 268
-bei Serumexanthemen. 267
-bei Tuberkulose. 268
-bei Typhus. 268
— Extrakte gegen Pneumococcus-In-
fektionen. 682
-gegen Pneumonie. 682
-gegen Staphylokokken-Infektionen.
682
-gegen Streptokokken-Infektionen.
682
— Formel bei Varizellen. 411
— u. Immunit&tsreaktion bei Pneumonie.
676
— in der Milch, Bedeutung. 375
—, Proteolyse. 310
— bei Tuberkulininjektionen. 8
— bei Typhus exanthematicus, Verftnde-
rungen. 661, 663, 664, 666
— und Ueberempfindlichkeit. 458
23/26, 49
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770
Register.
Leukozyten and Vaccinevirus. 638
—, Wirkung aaf Brenztraubens&ure. 50
Leukozytose nach intravenosen Arthigon-
injektionen. 387
— bei Meningitis cerebrospinalis. 275
—, durch Mykolysin befordert. 107
Leuzin, Neutralisiernng d. Kobragiftes. 114
Lezithid, Kobra- s. Kobralezithid.
Lezithin-Kupfer-Praparate gegen chirurg.
Tnberkulose der Kinder. 23
-gegen Tnberkulose. 23, 440
—, Neutralisierung der Oiftigkeit von
Eiern und Eierstdcken. 115
—, Neutralisierung des Kobragiftes. 114
—, Wirkung auf d. Krebs d. Mause. 338
Lichen, Vaccine, bei Negern. 408
Licbt-Behandlung des Lupus. 442
—, blaues, gegen Tetanus. 361
— gegen Lupus. 442
—, Sonnen- s. Sonnenlicht.
—, ultraviolettes, gegen Tetanus. 361
—, —, zur Wassersterilisierung. 192
—■, —, Wirkung auf Bac. tetani-Sporen.
365
—, —, Wirkung auf Vaccine. 409
—, Wirkung auf Tuberkulose-Antigene
und -Antikdrper. 11
Limonaden, Brause-. Untersuchung. 293
Linse, Ueberempfindlichkeit durch Linsen-
eiweifi. 300
Lipase, Rizinus-, H&magglutination. 290
Lipoid des Bac. tubercui. u. Ueberempfind-
ilchkeit. 432
— im Hirne norm. u. anaphyl. Kaninchen.
301
—, Leber-, Wirkung auf Staphylococcus
pyogenes albus. 165
Liquor cerebrospinalis s. Cerebrospinal-
fllissigkeit.
— kresoli saponati s. Kresolseife.
Loyalty-Inseln, Variola, Schutzimpfung.
636
Luetin-Intrakutanreaktion bei Syphilis.
395, 396
— Reaktion bei Dyspepsie. 395
-bei Sarkom. 395
-bei Syphilis. 396, 396
- f Spezifizitftt. 395, 396
-bei Tabes. 395
Luft, Ausatmungs-, Giftnachweis am
Froschherzen. 582
— f Bakterien-Z&hlung. 521—624
—, Desinfektion mit Ozon. 192
—, Infektionskrankheiten, Uebertragung
durch dieselbe. 556
—, Kenotoxin-Nachweis. 104
—, Seuchenverbreitung. 202
—, Streptokokken in aerselb. 693
Luftwege, Variola, prim&r. 632
Lumbalpunktat, Rekurrensspirochfiten in
demselb. 624
Lungen- Brustfellentzhndung der Ziegen
in D.-O.-Afrika. 367
Lungen und Dialysierverfahren Abder-
halieng, Vergleich zwischen menschl.
und tier. Lungen. 438
— Entztindung s. Pneumonic.
— Krankheiten, Behandlung mit Radium.
178
— Krebs bei M&usen. 330
— Pest, Bek&mpfungu. Prophylaxe. 645
—, Pneumonie. 161—163, 375
— Schleim-Entnahme zur Lungentuber-
kulosefeststellung. 445, 447
— Seuche, Uebertragung durch geimpfte
Kinder. 375
— Tnberkulose s. Tnberkulose, Lungen-.
— Venenthrombose bei Typhus. 225
Lupinen, H&magglutination. 290
Lupus, Behandlung mit dem Friedmann*
schen Tnberkulose-Heilmittel. 20
—, Behandlung mit Jodkalium. 438
—, Behandlung mit Licht. 442
—, Behandlung mit Quecksilberdampf-
uviollicht. 442
—, Behandlung mit Sonnenlicht. 442
—, Behandlung mit Wasserstoffsuperoxyd.
438
—, Partialantigene d. Tnberkelbazillen. 11
—, durch Kindertuberkelbazillen verurs.
428
—, Tnberkelbazillen, isolierte, Eigen-
schaften. 5
Luzidol 8. Benzolsuperoxyd.
Lymphangitis in D.-O.-Afrika. 367
Lymphdriisen-Abbau u. DialysierrerfahreB
Abderhaldens. 467
—, Bac. tubercui. in denselb. bei Rindern.
28, 29
—, Bronchial- s. Bronchialdrtlsen.
—, Leprabazillen in denselb. 412
— Quetschung zur Tuberkulosediagnose.
420
— Tnberkulose, pseudoleuk&miedhnliche.
426.
Lymphe (Impfstoff) s. Vaccine.
Lymphe, Bac. tubercui. in derselb. bei
Rindern. 28, 29*
— und Ueberempfindlichkeit. 458
Lymphogranulomatose, Bakterienbefunde.
426
— und Tnberkulose. 428
Lysin ? Antistrepto-, im Serum. 171
— bei Coennrose. 631
Lysoform, Wirkung auf den Bakterien-
gehalt der Scheide Schwangerer. 175
Lysol zur Desinfektion. 187
Lyssa s. Wut
Macacus, Amdbe im Darme desselb. 641
—, Herpetomonas ctenocephali-Infektion.
616*
—, Herpetomonas pattoni-Infektion. 616
—, Leishmania donovani-lnfektion. 622
M&use^ Bekdmpfung. 671
—, Crithidia fasciculata-Infektion. 618
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Register.
771
M&use, Crithidia melophagi-Infektion. 616
—, Herpetomonas ctenocephali-Infektion.
616
—, Herpetomonas pattoni-Infektion. 616
■Krebs, Behandlnng s. M.-K., Wirkung
von.
330-332, 337—339
Erblicbkeit. 330
Erhitzungswirkung. 831
Ern&hrungseinfluB. 331
Immunisierung gegen Geschwulst-
wachstum hemmende Substanzen. 333
Krebs der Lungen, spontaner. 3H0
Metastasen and Trauma. 332
spontaner. 330, 331
Wirkung von Hirudin. 338
Wirkung von Kaliumgoldcyanid.
337
Wirkung von Kasein.
—, Wirkung von Kupfersalzen.
337
337,
338
338
389
337
-, Wirkung von Lezithin.
Wirkung von Mesothorium.
-, Wirkung von Nukleoproteid.
-, Wirkg. von Rdntgenstrahlen. 338
-, Wirkung von Tuberkulin. 338
Leishmania infantum-Infektion. 622
Leishmania tropiea-Infektion. 622
, Nagana, Behandiung mitNeosalvarsan.
616
— als Pestbazillentr&ger. 69
—, Riickfallfieber, Behandiung mit Sal-
varsan - Aethy lhy drokuprein - Natr. sali-
cyl. 401
—, Trypanosomiasis-Empf&nglichkeit. 615
—, Tuberkulose. 4
Magen, Coccidium percae in demselb. bei
Barschen. 542
—, Cyrusa eurycerca in demselb. beim
Rebhuhne. 539
—, Gastruslarven in demselb. bei Ein-
hufern in D.-O.-Afrika. 367
—, Habronema mensioni in demselb. beim
Bussard. 539
— H&morrhagien zur Wutdiagnose. 358
— Karzinom, Eiweiflstoff im Marne. 324
—, Pylorusstenose, tuberkulose. 3
— Saft, Wirkung auf lebendes Gewebe.
585
— Schleimhaut, Resistenz gegeniiber d.
Magensaft. 585
—, Tuberkulose. 3
—, Wiederkauer-, Infusorien in demselb.
541
—, —, Protozoen in demselb. 540, 541
— Wurmseuche d. Kinder in D.-O.-Afrika.
367
-der Schafe in D.-O.-Afrika. 367
-der Ziegen in D.-O.-Afrika. 367
Magnesium-Suifat gegen Tetanus. 363,365
Magryaren, Trachom. 197
Mais, Abbaufermente im Blute Pellagrdser
ftbr MaiseiweiB. 414
Mais, Pellagra, Rolle bei derselb. 414,
415, 548
MalachitgrUn, Wirkung auf Bakterien. 47
Malaria. 130
—, Behandiung mit Chinin. 132, 133
—, Behandiung mit Chinin-Salvarsan-
Methylenblau. 611
—, Behandiung mit Hydrochinin. 133
—, Behandiung mit Methylenblau-Chinin-
Salvarsan. 611
—, Behandiung mit Salvarsan-Chinin-
Methylenblau. 611
—, Bekampfung. 132, 133
— und Cholera, Kombination. 481
—, Diagnose. 132
— in Florida. 610
— in Georgia. 610
—, Kalium-Ausscheidung. 131
—, Komplementbindung Wassermann. 610
— Plasmodium, FUrbung. 132
-, freies. 131
-, Kultur. 610
-, Nachweis. 132
-, Varietiit. 131
-, Wanderung. 131
-, Wirkung von Serum. 131
—, Propbylaxe. 182, 133
—, Kinder-. 138
— in der Sahara. 609
— in Sontay. 131
— und Stickstoffstoffwechsel. 131, 583
— in Tonkin. 131
— tropica, Kultur der Plasmodien. 610
— und Typhus abdom., Kombination. 481
—, Uebertragung durch Anophelesarten.
131
—. Uebertragung durch Myzorhynchus
oarbirostris. 131
—, Uebertragung durch Nyssorhynchus
fuliginosus. 131
—, Vogel-, Chemotherapie. 611
Mallebrein, Wirkung auf Bac. diphtheriae.
189
—, Wirkung auf Bac. pyocyaneus. 189
—, Wirkung auf Bac. tubercul. 189
—, Wirkung auf Staphylokokken. 189
—, Wirkung auf Streptokokken. 189
MaltaMeber. 609
Mamma-Abszefi, durch Schildkrdtentuber-
kelbazillen verurs. 437
— Karzinom. 321, 322
-und Bodenfeuchtigkeit. 322
-und Klima. 322
-, Statistisches. 321
-der Mause. 337
Manaos, Gelbfieberbekftmpfung. 81
Manila, Pest 1912. 69
Mannit, Spaltung durch Bac. coli. 244
Manschette, Stauungs-, zur intravenCsen
Injektion. 53
Marine, japanische, Paratyphus- u. Typhus-
Schutzimpfung. 234
Marokko, Pest. 641
49*
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772
Register.
Maroni, Uncinariasis. 538
Marseille, Leishmaniose bei Hunden. 621
Masern. 97
—, Affeninfektion. 270
— und Antikdrperbestand d. Organismus.
270
— nnd Bronchitis. 270
— nnd Diphtherie. 270
— nnd Eiternng. 270
— nnd Enteritis. 270
— nnd Grannlom, malignes. 270
—, Krankenhaus-Infektion. 205
—, Leukopenie. 270
—, Leukozyteneinschliisse DChles. 267,268
— nnd Nephritis. 270
— nnd Otitis. 270
— nnd andere pathologische Prozesse, Be-
ziehungen. 269
— nnd Psoriasis vnlgaris. 270
— nnd Sernmkrankheit. 270
— nnd Tuberkulinreaktion. 270
— nnd Tuberknlose. 270
—, Uebertragbarkeit anf Tiere. 270
— und Vaccination. 270
— nnd Varizellen. 270
Mastisol znr Wundbehandlung bei Pferden.
375
Mastitis und Milch. 376
—, dnrch hamolyt. Streptokokken vernrs.
689
—Streptokokken, Eigenschaften. 169
—, Streptokokken-, d. Binder n. Angina
septiea. 688—690
— nach Friedmanns Tuberkulosevaccin-
Injektion. 437
— nnd Zellen in der Milch. 376
Maul, Bakterienflora b. gesnnd. Schweinen.
379
— n. Klanensenche, Aetiol., Histol. 359,
360
— -, Behandlnng mit Serum. 567
-, Bek&mpfung. 360, 567
-, v. Beteghsche Kflrperchen, Be-
dentnng. 359
— -n. Bntterznsammensetzung. 361
-in Deutschland. 567
— - f Immnnisiernng. 567
- un d Milch. 361, 376
-, Verbreitnng. 360
— -, Virus. 208
Manltiere, Rotz, Diagnose mittels Komple-
mentbindung. 566
Manlwnrf, Grahara-Smithsche Kdrper im
Blnte. 48
Mazedonien, Cholerabekampfung. 653
Medin-Heiuesche Krankheit s. Poliomye¬
litis anterior acuta.
Medizin, gerichtliche, Serodiagnostik. 299
— und Kolloidchemie. 51
Meerschweinchen, Blutkflrperchen-Ueber-
emptindlichkeit. 299
—, Cholera nach vorheriger Injekt. yon
enterolyt. Serum. 650
Digiti^&d-b^ Google
Meerschweinchen, Pest 66, 67, 69, 70
—, —, mitigierte. 66
—, Psendotnberknlose, dnrch den Kokko-
bacillus Malassez et Vignal vernrs. 44
—, Tnberkulose. 429—432
—, Typhus exanthematicus-Immunit&t.
664
—, Wirkung des Bac. perfringens. 44
Mehl-Verf&lschung, Nachweis dnrch Ge-
treideantisera. 452
Mehlwurm-Extrakt n. Hammelh&molysin.
295
Meiostagminreaktion bei Appendicitis. 324
— znr Geschwnistdiagnose. 324, 325, 327
— bei Hodgins Krankheit. 324
— zur Karzinomdiagnose. 324, 325, 327
— bei Pneumonie. 324
— bei Syphilis. 325
— bei Tuberkulose. 326
Mekkapilger, Choleravibrionentr&ger. 649
—, Ruhrbazillentrftger. 649
Meldepfliclit u. Typnusbazillentr&gpr. 484
Melophagus ovinus, Lebensdauer des Tryp.
lewisi in demselb. 614
Meningitis s. a. Meningococcus.
— bei Affen. 676
—, Bakteriologie. 173
— cerebrospinalis epidemica. 97
-, Behandlnng mit Serum. 276
-, Blutbild. 274, 275
-und Cholera, Kombination. 481
-in Daressalam. 631
-, Immnnisiernng. 276
-, Leukozytose. 275
-, Verbreitnng dnrch Meningo-
kokkentr&ger. 206, 274
— in Daressalam. 631
—, Pneumokokken-. 173, 673, 676
— dnrch Proteus vulgaris vernrs. 700
Meningococcus s. a. Meningitis.
— Extrakt, Wirkung anf die Hypophyse
des Meerschweinchens. 292
—, Kultur. 275
—, Meningitis, Ursache derselb. 173
—, Para- s. Parameningococcus.
— Tr&ger, Meningitisverbreitung. 206,274
Menschen, Aktinomykose. 199
—, Leishmaniose. 621
—, Milzbrand. 353, 856
—, tierische Parasiten desselb. 529
—, Psittakose. 240
Menstruation und Hdmolyse der Scheiden-
keime. 694
— nnd Salvarsanbehandlung der Syphilis.
405
Menthol - Eukaly ptol - Behandlnng gegen
Tnberkulose. 442
Mesothormm, Anwendnng. 178
— znr Karzinombehandlung. 327
—, Wirkung anf Gewebe. 327
—, Wirkung auf d. Krebs d. M&nse, 339
Metadinium medium n. g. n. sp., Be-
Bchreibung, Vorkommen. 541
Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
773
Metallsole und Hkmolyse. 294
Metarsan gegen Brustseuche d. Pferde. 373
Metasyphilis, BerechtigUDg des Begriffes.
389
Methamoglobin, Bildung durcb Pneumo-
kokken. 679
Methylalkohol, Hkmolyse. * 294
Methylenblau - Chinin - Salvarsan gegen
Malaria. 611
—, Reduktion darcb Vaccinevirus. 637
— gegen Vogelmalaria. 612
—, Wirknng auf Bakterien. 47, 190
Methylpheuylfcther s. AnisCl.
Mexiko, Variola. 406
Micrococcus catarrhalis, Hasten, Ursache
desselb. 172
-Infektion, Vaccinetherapie. 576
-, Schnnpfen, Ursacbe desselb. 172
— gonococcus s. a. Gonorrhoe.
-, F&rbung. 386
-, Kultur. 520
-Vaccine, Keratitis gonorrboica nacb
Reiniektion derselb. 385
-, wirkung von Anilinfarbstoffen. 190
— ovalis, Vorkommen im Darme. 661
— pyocyaneus n. sp. ans e. Aknepustel,
Beschreibung. 44
— pyogenes var. tropicus, Erreger der
Pyosis tropica. 630
— rheumaticus, Gelenkrheumatismus, Ur¬
sache desselb. 167
— tetragenus, Pneumonie, Ursacbe derselb.
161
Mikroben, unsichtbare, Ultrafiltration. 573
Mikroorganismen, Biocbemie. 48, 49
—, Mutation. 449
—, Systematic 588
Mikrostickstoff-Bestimmung in Dialysaten.
122
Milben, Bekfimpfung. 671
Milch. 97
—, Agglutination des Bac. abortus. 525
— und Aktinomykose. 376
— und Angina, septische, 688—690
—, Bac. abortus in derselb. 525—527
—, Bac. coli in derselb. 496, 524
—, Bac. tubercul. in derselb. 428, 444
—, Bakterien in derselb. 428, 496, 521,
524—627, 688-691, 693
—, —, ntttzliehe u. sch&dliche in derselb.
587
—, Bakterienzahlbestimmung. 571
— und Darmkatarrh der Binder. 376
— und Eiterungsprozesse. 376
— und Endometritis. 376
— Frage in Edinburgh. 444
—, Infektionskrankbeiten - Uebertragung.
376
—, Kontrolle. 375—377, 444
—, — in Kurorten. 376
—, Lebensf&higkeit der Streptokokken in
derselb. 689
—, Leukozyten in derselb., Bedeut. 375
Milch und Mastitis. 376
— und Maul- u. Klauenseuche. 361, 376
— Nahrung und Dannkakterienflora bei
weifien Ratten. 527, 687
—, Paratyphusverbreitung. 237
—, Pasteurisieren in Flascben. 191
— und Pyelonephritis. 376
— und Rinderkrankbeiten. 376
—, Skuremenge u. Streptococcus lacticus-
Zabl in derselb. 691
—, Seuchenverbreitung. 202
—, Streptococcus lacticus-Zabl u. Saure-
menge. 691
—, Streptokokken in derselb. 521, 689—
691, 693
—.Streptokokken in derselb. bei gesund.
Tieren. 521
—, Streptokokken in derselb., Ursprung.
169, 690
—, Typhusverbreitung. 225, 226
—. Zellen in derselb., Bedeutung. 375
Milchzucker, Bildung aus Laevutose durcb
Serum nach parenteraler Rohrzucker-
zufuhr. 303
Militar s. Armee.
Milit&rfilter 4les Advokaten Amy. 696
Milz-Bindegewebszellen, Rizinimmunit&t
der in vitro kultivierten. 292
— Exstirpation und Pneumokokken-In-
fektion. 677
— Extrakt, Wirkg. auf Gewebskulturen.
340
—, Kultur in vitro. 341
— Ruptur der Binder. 138
— bei Schweinen. 353, 355
—, Splenektomie und Phagozytose roter
Blutkorpercben. 297
—, Spienomegalie und Streptothrix. 201
—, Spienomegalie und Toxoplasmose. 140
—, Wirkung von Diphtherie-Toxin. 269
Milzbrand s. a. Bacillus anthracis.
—. 353—356
—, Bebandlung mit Serum. 353
— in D.-O.-Afrika. 367
—, Diagnose mittelsPr&zipitation. 356,566
—, Diagnose mittels Serums. 355, 665
— Felle, Desinfektion. 188
—, Immunisierung. 353
— Karbunkel, Sadvarsanbehandlnng. 356
— bei Pferden. 355, 565
— bei Schafen. 356, 665
— bei Schweinen. 353, 355, 565
—, Uebertragung durch Felle. 189
—, Uebertragung durch Fliegen. 41
Mischinfektion. 481
— der Lungentnberkulose, Auswurfunter-
suchung zur Diagnose. 13
Mifibildungen beim Wilde. 384
Mittelmeerfieber s. Maltafieber.
Mohrrilbenfutterung und Darmbakterien-
flora bei Kaninchen. 586
Monokantharidylfithylendiaminaurozyanid
gegen Tuberkulose. 24
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774
Register.
Monopylidium soricinum. 532
Montaua, Rocky Mountain spotted fever.
630
Morbns basedowii s. Basedowsche Krank-
heit.
Morgenrothsche Eombinationstherapie bei
Syphilis. 401
Morphium gegen Tetanus. 366
Moskito, Schntz gegen dieselb. 132
Motten, Bekampfnng. 671
Mti-Krankheit, trop. Phaged&nismus. 147
Mticken, Bek&mpfuDg. 671
Miillers Schnellmethode der bakteriolog.
Wasseruntersuchung. 52, 695
Munchen, Paratyphus bei Kindern. 237
Mnmufieber, darch Filaria verurs. 534
Mund, Bakterien in demselb. 560
—, Entamoeba gingivalis in demselb. 545
—, Pneumokokken in demselb. 678
—, Stomatitis. 367
—. Streptokokken in demselb. 169
Mus s. a. Manse.
— concolor, Pestverbreitnng. 65
— decumanus, Wirt von Hymenolepis
diminntoides nnd H. inexspectata. 532
— griseiventer Bonhote, Pestverbreitnng.
Mnsca s. a. Fliegen.
— domestica, Bac. Morgan in derselb. 39
-, Bekhmpfung dnrch Empnsa mnscae.
39
-, Biologie. 39
-, Fingrichtung nnd Flngweite. 40
-, Ueberwinterung. 40
Musculus biceps brachii, Tub^rkulose der
Fascie. 419
Muskel, Bac. tubercul. in demselben bei
Rindern. 28, 29
—, Leishmania brasiliensis als Parasit
glatter M. 137
Muskelextrakfc, Wirkung anf Gewebs-
kulturen. 340
Mutation bei Bac. pestis. 643
— bei Bakterien. 45, 449, 592, 643, 694
— bei Streptokokken. 694
— bei Vibrio cholerae. 650
Myelitis syphilitica, Behandlnng mit Sal-
varsan-Serum. 404
Myiase, Pseudo-, subkutane. 146
Mykolysin, Leukozytosebefdrderung. 107
—, Phagozytosebeforderong. 107
— gegen Pneumokokken-Infektion. 107
— gegen Staphylokokken-Infektion. 107
— gegen Streptokokken-Infektion. 107
Mykosen, Haut-. 199, 200
Myokard, Aschoffsche Knotchen im Myo-
kard bei rhenmat. Myokarditis. 167
Myokarditis. rhenmat., Aschoffsche Kflrn-
chen im Myokard bei derselb. 167
—, dnrch Streptococcus mitis verurs. 167
Myotis, Darmbakterienflora. 210
Myriospora trophoniae n. g. n. sp., Be-
schreibung. 543
Myzorhynchus barbirostris, Malariattber-
tragnng. 131
Nahrboden Gonzalez zur Bakteriendiffe-
renziernng. 231
— Seitz zur Bakteriendifferenzierung. 231
—, Trocken-, Boerrscher. 51, 487, 594, 695
Nagana s. a. Trypanosoma brncei.
—, Behaudlung mit Salvarsan-Sernm n.
trypanozid. Serum. 618
— der M&use, Behandlnng mit Neosal-
varsan. 616
—, Rezidiv. 616
Nagetiere, Psendotnberknlose, dnrch Bac.
pseudotnbercul. rodent, verurs. 31
—, transbeikalische, Einlagernngen in die
Erythrozyten u. deren Bezieh. zum pest-
fthnl. Mikroorganismen. 70
Nahrnngsmittel, Seuchenverbreitung. 202
Naphthaiin gegen L&use. 668—671
Narcotica, Wirkung anf Abwehrfermente.
465
Narkose, Theorie.
Nase, Rhinitis.
299
701
105
105
der
401
Natrium-Glykocholat, H&molyse.
— Oleat, H am o lyse.
— salicylicum gegen Rlickfallfieber
Manse.
—Thiosulfat, Oxydation dnrch Bakterien.
45
Nebennieren-Antiktfrper nnd Nebennieren-
Insuffizienz. _ 296
— Insnffizienz nnd Nebennieren-Anti-
kbrper. # 296
—, Wirkung von Diphtherie-Toxin. 258
Necator americanns in Guyana. 538
Nectarinia platynra, Haemoprotens- nnd
Trypanosomenbefunde. 615
Neger, Frambbsie, Sphterscheinnngen. 623
—. Pnenmokokken8tamme bei denselb
678
—, Vaccine, generalisierte. 408
Negrische Kdrperchen, Farbnn^. 368
— —, Nachweis, Rolle nsw. bei Wnt. 358
Nekrose der Hufmatrix beim Pferde, dnrch
Bac. necrophorus verurs. 569
—, Leber-, bei weiffen Ratten. 240
—, Pankreas-. 453
— dnrch Scharlachsernmtoxin. 267
Nelkenfil gegen Lause. 668, 671
Nematoden, Krebs, Rolle in der AetioL
329, 331, 336
Neosalvarsan gegen Amdbenrnhr. 144
— gegen Brustsenche der Pferde. 370—
373
—, Cerebrospinalfliissigkeit, Ver&nde-
rnngen nach N.-Injektion. 405
— gegen Nagana der M&use. 616
— gegen Noma. 173
— gegen Paralyse. 402
— gegen Riickfallfieber, afrikan. 625
Sch&dlichkeit.
— gegen Sch&rlachangina.
399, 402, 405
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Register.
775
Neosalvarsan gegen Schlafkrankheit (in-
tralumbal). 620
— gegen Schweinepest. 380
— gegen Syphilis. 399, 400, 402, 403, 405
Nephritis und Masern. 270
—, durch Streptokokken vernrs. 688
—, Vaccinetherapie. 576
Nervensystem, Abbanfermente gegen das-
selbe. 468
—, Syphilis, Behandlnng mit Salvarsan-
Serum. 404
—, Wirknng von Salvarsan. 397, 398, 402
—. Zentral-, Wirknng von Salvarsan. 402
Neubildungen 8. Geschwiilste.
Neugeborene, Diphtherie-lmmunit&t. 262
—, EinschluBblennorrhoe. 193
—, hfimorrhag. Infektionen dnrch Strepto¬
kokken vernrs. 166
Neu-Kaledonien, Lepra. 411
-, Variola, Schutzimpfung. 636
Neuralgie, Behandlnng mit Radinm. 178
Neuronophagie bei Poliomyelitis anterior
acuta. 274
Neutralrot, Wirknug anf Vaccine virus. 638
Nevada, Rocky Mountain spotted fever.
630
Nieren, Bakterienausscheidung durch die¬
sel ben. 175
— Infektion. 175
— Tnberkulose, tuberkuldse Gifte im
Harn. 12
— Ver&nderungen, durch Streptokokken
vernrs. 688
—, Wirknng anf Brenztraubens&ure. 50
—, Wirknng von Diphtherietoxin. 258,
259
—, Wirknng von Salvarsan. 398
—, Wirkg. von Wismnt, kolloidalem. 337
Nierenbecken-Infektion. 176
Niger, Haemoproteus-Befunde bei Vdgeln.
615
—, Trypanosomenbefunde bei Vdgeln. 615
Nognchische Lnetiureaktion. 395
Noma, Behandlnng mit Karbols&ure nnd
Jod. 173
—, Behandlnng mit Neosalvarsan. 173
— in PalSstina. 173
— anf den Philippines 173
Nnkleasen des Serums. 310
Nukleinsaure, Hefe-, Spaltnng dnrch
Serum. 310
—, Thymus-, Spaltnng durch Serum. 310
Nnkleoproteid in der Nervensubstanz bei
norm. n. anaphylakt. Kaninchen. 301
—, Wirkg. anf den Krebs der M&use. 337
NnB-EiweiC, Abbau durch Serum. 309
Nutomba-Form der Frambosie. 147
Nyassaland, Trypanosomiasis. 613
Nyssorhynchus fnliginosus, Malariatiber-
tragnng. 131
01 = Salvarsan-Derivat (Oechslin), Eigen-
schaften. 620
Oberfl&chenspannung nnd Epiphaninre-
aktion. 302
— nnd Reibnng bei biol. Vorgftngen. 299
Objekttr&ger, Lebensfdhigkeit angetrock-
neter ungefarbt. n. gefarbt. Bakterien.
591
Oedicnemns bistriatns, Wirt von Eugono-
daeum. 534
Oerbiss. 146
Oesterreich, Desinfektionswesen. 179
—, Krebs. 323
—, Typhus exanthematicus. 657
Oestrin, Rolle bei der perniz. An&mie
der Pferde. 368, 540
Oestrus s. Gastrophilus.
Ohr, Labyrinth, exper. Entziindungen. 686
Olarsol gegen Rtickfallfieber, afrikan. 625
Oleum cajepnti znr Flohbekampfung. 68
Ontogenese. 201
Ophryocotyle tnrdina n. sp., Beschreibu^.
Ophryoscolex fasciculus n. sp., Beschrei-
bung, Vorkommen. 541
— intermixtu8 n. sp., Beschreibung, Vor¬
kommen. 541
— labiatns n. sp., Beschreibung, Vor¬
kommen. 9 641
Opium, Wirkg. anf Abwehrfermente. 465
Opsonine, Hfim-, und Splenektomie. 297
Optochin s. Aethylhydrokuprein.
Organ-Antisera. 110
— Extrakte, Giftigkeit. 116
-, Wirknng auf Gewebskulturen. 340
—, isoliertes, Wirknng von Eiweiftgiften.
113, 114
Orgon, Rocky Mountain spotted fever. 630
Orientbeule, Aetiol. 622
—, Leishmania-Nachweis dnrch Kultur.
138
Ornithodorns moubata, Rttckfallfieber-
Uebertragung. 624
Ortizonwundstifte znr Ulcus crnris-Be-
handlung. 704
Ortsunterkunft, Senchengefahr. 207
Orymalt gegen Beriberi. 145
Osmium, Wirknng anf rote Blntk5rperchen.
105
Osmose. 299
Osteomalacie beim Wilde. 384
Osteomyelitis, dnrch Proteus vulgaris
vernrs. 700
Osteoperiostitis, durch Bac. columbensis
vernrs. 494
Otis brachyotns, Wirt von Paruterina
otidis. 532
— macqueenii, Wirt von Ascometra
vestita. 532
— tarda, Wirt von Schistometra togata.
532
Otitis, Aetiol. 685, 686
—, dnrch Bac. diphtheriae vernrs. 686
—, Blntnntersnchung, bakteriol. 685
—, HiraabszeCbildung nach derselb. 685
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776
Register.
Otitis und Masern. 270
—, durch Pneumococcus verurs. 673, 686
—, durch Streptococcus mucosus verurs.
673, 685, 686
—, durch Streptococcus pyogenes verurs.
685
—, durch Streptokokken verurs. 673,685,
686, 693
Ouadai, Krankheiten. 610
m-Oxybenzoe6aure, Wirkung auf Bac.
typhi. 236
Oxycyanat, Wirkung auf den Bakterien-
gehalt der Scheide Schwangerer. 175
Oxyuris vermicularis bei Europaern in
Shangai. 530
-, Fiihigkeit, die Prozessuswand zu
durchdringen. 538
Ozaena, Aetiol. 702—704
—, durch Coccobacillus foetidus verurs.
702-704
—, Vaccinetherapie. 702—704
Ozon zur Luftdesinfektion. 192
— zur Wassersterilisierung. 192
—, Wirkung auf Bac. typhi. 192
—, Wirkung auf Bakterien. 192
—, Wirkung auf Vibrio cholerae. 192
Pachymeningitis tuberculosa, Cerebro-
spinalfltissigkeit bei derselb. 12
Palkstina, Noma 173
Palermo, Pestprophylaxe. 69
Panaritium der Schafe in D.-O.-Afrika.
367
Pankreas-Nekrose. 453
Pansen von Rind und Schaf, Protozoen
in demselb. 540
Papagei, Uebertragung von Psittakose
auf Menschen. 240
Paracoli-Bacillose beim Kalbe. 240
Paragglutination. 290
Paraldehyd, Wirkung auf Abwehrfer-
mente. 465
Paralyse, Behaudlung mit Neosalvarsan.
402
—, Behandlung mit Salvarsan-Serum. 404
—, Bulbar- s. Bulb&rparalyse.
—, progress., Behandlung mit Tuberkulin.
405
—, —, Goldsolreaktion. 396
—, —, Spirochaete pallida in der Hirn-
substanz. 390
—, —, und Syphilis. 390
Paramftcien, Wirkung von Gentianavio-
lett. 340
Parameningococcus, Agglutination. 275
—, neue Art. . 275
—, Differenzierung. 275
Paraminophenylarsenoxyd und Serum. 619
Pararabin, Anaphylatoxindarstellung aus
demselb. 460, 461
— und Proteolyse. 461
Parasiten. 578
—, Darm-, in Ouadai. 610
Parasiten, geograph. Verteilung. 530
— in Kolumbien. 530
—, tierische, des Menschen. 529
Parasitologie, Bemerkungen, Technik. 530
Paratyphus s. a. Bac. paratyphi.
—. 494, 579
—, Agglutination. 229
—, Diagnose. 495
—, Immunisierung. 234, 241
— bei'Kindern in Miincken. 237
— in Miiuchen. 237
—, Pathologie. 494
— bei Typhus, latentem. 237
—, Vaccination. 234, 241
—, Verbreitung durch Bazillentrftger. 226
—, Verbreitung durch Diinnbier. 238
—, Verbreitung durch Miich. 237
— in Waldbreitbach. 225
Parotitis, eiterige, Infektionsweg. 697
Partialantigene, Anti-, bei Tuberkulose. 11
— bei Tuberkulose. 41, 14
Partialantikorper und TuberkelbazUlen
im Blute. 428
Paruterina fuhrmanni, Beschreibung. 532
— otitis n. sp., Beschreibung. 532
Pasteurella der Hasen, Eigenschaften.
574
Pasteurellose der Hasen, Erreger. 574
—, Vaccinetherapie. 576
Pasteurisieren von Milch in Flaschen. 191
Pathologie, allgemeine. 577
— und Fermente 305
Pavo cristatus, Wirt von Cotugnia fuhr¬
manni. 532
-, Wirt von Davainea ceylonica. 532
Pediculus vestimenti s. Kleiderl&use.
Pellagra. 130
—, Abbaufermente fttr MaiseiweiB im
Blute bei P. 414
-, Aetiol 414-416, 548
—, eine Avitaminose. 578
—, Bekiimpfung. 413, 414
—, Mais, Rolle bei derselb. 414, 415, 548
—, Siliciura, Rolle desselb. 414
— in Tirol (Slid-). 413
—, Uebertragung durch Stomoxys cal-
citrans. 414
—, Wasser, Rolle desselb. 414
Pengawar Djambi, Tetanussporen in
demselb. 365
Penis, Lepra. 639
Pentan-Tellur-Verfahren Conradis zur
Diphtheriediagnose. 262
Pepsin, Wirkung auf Fischgift. 292
—, Wirkung auf Vaccinevirus. 637
Pepton, Abbau durch Organs&fte. 121
—, Abbau durch Serum. 120
—, parenterale Zufuhr, Wirkung. 302
—, Placenta-, parenterale Zufuhr, Wirk^.
—, —, Verdauung durch Serum. 466
—, Seiden-, und intrazellulare Protease.
304
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Kegister.
777
Pepton und Ueberempfindlichkeit, Be-
ziehungen. 122
Periarteriitis Fraenkels bei Typhus exanth.
663, 666
Periostitis, durch Bac. columbensis ver-
ursacht. 494
Peripneumonie der Ziegen in D.-O.-Afrika.
367
Peritheliom, Leber-, bei Bindern. 329
Peritonitis pneumococcica bei einer Puer-
pera. 673
Perlsucht der Binder 8. Tuberkulose,
Binder-.
Peru, Aktinomykose bei Menschen. 199
Pest s. a. Bacillus pestis.
—, Aetiol. 130, 579, 609, 641
— in Astrachan, Bolle der Kamele. 69
—, Bazillentrager. 69, 206, 643
—, Behandlung. 679, 641
—, Behandlnng mit Serum* 641, 645
—, Bekampfung. 66, 69
—, Bekampfung und Prophylaxe. 645
—, Diagnose, bakteriol. 69
—, Diagnose mittels Pr&zipitation. 645
—, Diagnose mittels Serums. 645
—, Epidemiologie. 65, 66, 69
— und Fliihe aer Batten. 65—70, 642
—, Htlhner- s. Htthner-Pest.
— in Java, 66-68, 642, 643
—, Immuni8ierang. 641, 645
—, Immunisierung der ZieseL 71
— der Kamele. 69
— der Katzen. 70
— in Larache. 641
—, Lungen-, Bekampfung und Prophylaxe.
645
—, Manse als Bazillentrager. 69
— in Manila 1912. 69
— in Marokko. 641
— der Meerschweinchen. 66, 67, 69, 70
-, mitigierte. 66
—, Periodizitat auf Java. 65
—, Prophylaxe in Palermo. 69
— der Batten. 66—70, 641, 642, 646
-, mitigierte. 66
-, Bolle des Geschlechts der
Batten. 68
—, Binder- s. Binderpest.
—, Vaccination. 641, 646
—, Verbreitung durch Bazillentrl|jer. 69^
—, Verbreitung durch Fliegen. * 41
—, Verbreitung durch FlClie. 65—70, 642
—, Verbreitung, kontinuierl. u. metastat
65
—, Verbreitung durch Lause. 67
—, Verbreitung durch Pygiopsylla ahalae.
67
— Verbreitung und Batten. 65—69, 641,
642, 645
—, Verbreitung darch Xenopsylla cheopis.
67, 70
— der Ziesel. 71
Petechialfieber der Pferde, Gelatine-
therapie. 570
Petrolather zur Bac. typhi-Anreicherung.
230, 487
—, Wirkung auf Bac. coli. 230
—, Wirkung auf Bac. dysenteriae. 230
—, Wirkung auf Bac. enteritidis Gartner.
230
—, Wirkung auf Bac. paratyphi. 230
Petroleum gegen Lause. 660
Pfannenstiels Behandlnng der Kehlkopf-
tuberkulose. 438
Pfeilerresektion bei Lungentuberkulose. 24
Pferde, Aktinomykose der Zunge. 200
—, Anamie, perniz., durch Oestrin verurs.
368, 540
—, Beschaiseuche s. Pferde, Dourine.
—, Blutfleckenkrankheit, Behandlnng mit
Serum. 374
—, Bornasche Erankheit in Hessen. 368
—, Brustseuche s. a. Influenza.
—, —, Behandlung mit Arsinosolvin. 569
—, —, Behandlung mit Metarsan. 373
—, —, Behandlg. mit Neosalvarsan. 370
—373
—, —, Behandlg. mit Salvarsan. 370—373
—, —, Bekampfung. 369
—, —, Immunisierung. 374
—, —, Immunitat. 369
—, —, Behandlung mit Atoxyl. 374
—, Dourine, Bekampfung in Kanada. 379
—. —, Diagnose mittels Komplement-
Dindung. 379
—, Druse, Behandlg. mit Serum artific. 374
— Fleisch-Vergiftung, durch Bac. para¬
typhi verurs. 237
—, Hamoglobinamie, Behandlung mit
Trypanblau. 374
—, Hufmatrix-Gangr&n u. -Nekrose, durch
Bac. necrophor. verurs. 569
—, Influenza s. a. Brustseuche.
—, —, Behandlung mit Atoxyl. 373, 569
—, Milzbrand. 356, 665
—, papillomatose Neubildungen. 368
—, Petechialfieber, Gelatinetherapie. 670
—, Protozoen im Coecum derselb. 540
—, Botz. 356, 357
—, Schwangerschaft, Diagnose mittels
Dialysierverfahrens. 128
— Serum, Normal-, gegen Scharlach. 268
—, Spirochaten in papillomatdsen Neu¬
bildungen. 368
— Sterbe in D.-O.-Afrika. 367
—, Tetanus, Prophylaxe. 366
—, Tuberkulose. 442
—, Wundbehandlung mit Mastisol. 375
Pflanzen-Agglutinine. 98, 99, 289, 461
—, Antiktirperbildung. 98, 99
— Eiweifi, biolog. Beaktionen. 98, 99
-, Differenzierung mittels Abder-
haldens Dialysierverfahrens. 309
-, Giftigkeit. 110
-, Ueberempfindlichkeit. 110
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778
Register.
Pflanzen-HSmagglutinine.
— Hftmolysine.
— Pr&zipitine.
— Zellen, Ffirbung.
Phagedanismus.
—, tropischer, Mti-Form.
290
98, 99, 451
594
631
147
Phagozytose bei Carchesium iachmanni
und WasBerstoffionen-Wirkung. 297
— von Erythrozyten nach Splenektomie.
297
—, dnrch Mykolysin befdrdert. 107
Pharmazie nnd Eolloidchemie. 51
Pharynx s. Rachen.
Phaseolus-Phasin. 290
Phasianus, Wirt von Davainea multi-
capsulata. 532
Phasin von Datura stramonium. 290
—, Hamagglutination. 290
—, Phaseolus-. 290
—, Robiniensamen-, H&m agglutination.
290
—, Sojabohnen-, Hemagglutination. 290
— von Sphenostylis stenocarpa. 290
Phenazetin, Wirknng auf die Agglutinin-
bildung. 289
—, Wirkung auf die Bakteriolysin-
bildung. 289
Phenokoll gegen Filariasis. 634
Phenol gegen Lepra. 640
— gegen Noma. 173
—, Wirkung auf Bac. anthracis. 187
Philippines Noma. 173
Phlebotomus legeri n. sp., Beschreibung,
Yorkommen. 632
— minutus, Beschreibung, Vorkommen.
632
— nigerrimus, Beschreibung, Vorkommen.
632
— papatasii, Beschreibung, Yorkommen.
632
— perniciosus, Beschreibung, Vorkommen.
632
Phlegmone, Choleraimpf-. 656
—, Gas-, Bakteriol. 698, 699
—, Ham-. 631
Phobrol zur Desinfektion. 179
Phosphor im Hime norm. u. anaphylakt.
Kaninchen. Verteilung. 300
Pigment s. Farbstoft
Pilger, muselmanische, Choleravibrionen-
tr&ger. 649
—, —, Ruhrbazillentrkger. 649
Pilze, Symbiose mit Saccharomyzeten. 544
Pinen, Wirkung auf Bac. typhi. 236
Piorkowskis Tuberkulosebehandlung. 438
Pipetten-Gestell. 530
Piroplasma bigeminum, Immunisierung
mit Piropl. divergens gegen dasselbe. 139
— divergens zur Immunisierung gegen
Piropl. bigeminum. 139
Piroplasmose, Einhufer-, in D.-O.-Afrika.
367
—, Esel-, Rezidiv. 139
Piroplasmose, Rezidiv beim Esel. 139
—, Binder-. 138, 139
—, —, Immunisierung. 139
—, —, Uebertragung durch Haemophy-
salis punctata. 138
—, —, Uebertragung durch Ixodes
ricinus. 138
—, Schaf-, in D.-O.-Afrika. 367
Pistolen, Sternsignal-, -Verletzungen. 668
Plazenta, Abbau durch Serum. 117
—, Durchg&ngigkeit ftLr Streptobacterium
foetidum. 585
— Eiweifl, Yerhalten d. Serums Gesunder
u. Franker gegentiber P. 127
— Extrakt, Giftigkeit. 116
-, Ueberempfindlichkeit gegentiber
demselb. 459
—, Intradermal- u. Eonjunktivalreaktion
bei Schwangerschaft. 308
—.native, Yerhalten zu normalem und
Schwangerenserum. 808
—Pepton, parenterale Zufuhr, Wirkung
-, Verdauung durch Serum. 466
Plasmodien bei Schlangen. 542
—, Malaria- s. Malaria-Plasmodium.
Platinol gegen Puerperalinfektion. 176
Platinschwarz und Hkmolyse. 294
Plecotus, Darmbakterienflora. 210
Plombierung bei Lungentuberkulose. 24
Pneumobaculus, Otitis, Ursache derselb.
673
—, Pneumonie Ursache derselb. 674
Pneumococcus in Afrika, Typen. 678
—, Agglutination. 680
— in Amerika, Typen. 678
—, Angina, Ursache derselb. 673
—, Anti-,.-Serum, ImmunkOrper. 681
— bei Appendicitis. 174
— im Auswurfe TuberkulOser, Typen. 678
—, Bindehautentziindung, Ursache der-
selben. 164
— im Blute. 162, 674, 676
—, Dakryocystophlegmone, Ursache der-
selben. 164
—, Differenzierung. 169
— in Eiern. 43
—, Gftrung. 692
—, H&motoxin. 678, 679
—, Hasten, Ursache desselb. 172
— Immunit&t. 680
— Infektionen. 631
-, Behandlung mit Aethylhydro-
kuprein. 162 164, 682—684
-, Behandlung mit Leukozyten-Ex*
trakten. 682
-, Behandlung mit Mykolysin. 107
-, Behandlung mit Optochin. 1^2,
164, 682-684
-und MilzexBtirpation. 677
—, Eultur. 677
—, Meningitis, Ursache derselb. 173, 673^
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Original fro-m
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
779
Pneumococcus, Meth&moglobinbildung. 679
— mucosus, Differenzierung. 169
-, Eigenschaften usw. 677, 678, 680
— im Munde. 678
—, Nachweis. 161
— bei Negern, Typus. 678
—, Otitis, Ursache derselb. 673, 686
—, Pathogenit&t ftir Hunde. 168
—, Pathogenit&t fiir Kanincben. 168
—, Pathogenit&t ftir Meerscbweincben. 168
—, Pathogenit&t ftir Tauben. 168
—, Peritonitis bei e. Wflchnerin, Ursacbe
derselb. 673
—Pneumonic u. deren Chemotherapie. 161
—, Pneumonie, Ursache derselb. 161, 674,
675, 677, 678, 680
—, Scbnupfen, Ursacbe desselb. 172
—, Sepsis, Ursacbe derselb. 674
—, Thrombose, infektiGse, Ursacbe derselb.
—, Toxin. 678, 679
—, Ulcus serpens corneae, Ursache desselb.,
Optochinbehandlung. 164
—, Urethritis, Ursacbe derselb. 161
— Vaccine gegen Pneumonie. 162
—, Variet&ten. 677, 678
—, Virulenz. 677
—, Wirkung von Anilinfarben. 47, 190
Pneumonie, AetioL usw. 161—163, 674
—, Agglutination. 680
—, durcb Bac. influenzae verurs. 674
—, durcb Bac. megatherium verurs. 674
— und Bac. prodigiosus. 674
—, durch Bac. pyocyaneus verurs. 161
—, Behandlung mit Aetbylbydrokuprein.
162, 682-684
—. Behandlung mit Chinin. 684
—, Behandlung mit Leukozyten-Extrakten.
Behandlung mit Optochin. 162, 682—
684
Behandlung mit Serum. 162, 680, 681
experiment. 674—676
bei Hunden. 674
Immunisierung. 162, 163, 576, 676,
680—682
bei Kanincben. 676, 676
Leukozyten u. Immunit&tsreaktionen.
676
Meiostagminreaktion. 324
durch Micrococcus tetragenus verurs.
161
durcb Pneumobacillus verurs. 674
durcb Pneumococcus verurs. 161, 674,
676, 677, 678, 680
durcb Stapbylokokken verurs. 674
durcb Streptococcus mucosus verurs. 674
durch Streptokokken verurs. 376, 670,
674
Streptokokken-, bei Bindern. 376, 570
Vaccinetberapie. 162, 163, 576, 682
und Vitalf&rbung mit Trypanblau. 675
und Zirkulation. 675
Pneumothorax, kttnstlicber, Technik. 25
Pocken s. Variola.
—, Tauben-. 239
—, Scbaf- 8. Schafpocken.
—, Ziegen- s. Ziegen-Pocken.
Podophyllin-Aloe und Typhusbazillenaus-
scbeidung. 227
Pol-Mac, ein neues Insektenpulver. 539
Poliomyelitis anterior acuta, Aetiol., Patho-
genese usw. 97, 271—274
-, Affeninfektion. 272—274
-in Amerika. 449
-, Anstaltsendemie (Rummelsbur^).
-in Kattowitz. 271
-, Keimtr&ger. 272
-, Neuronophagie. 274
-, Uebertragung durcb Stomoxys
calcitrans. 272, 274
-, Virus. 272-274
Polizei, Sanitats- 679
Polyarthritis bei Rebhtthnem, durch
Staphylokokken verurs. 384
— s. a. Gelenk-Rhenmatismus.
Polyneuritis endemica s. Beriberi.
— gallinarum und Vitamin. 144
— — und Beriberi des Menschen, Be-
ziehungen. 627
— der Tauben, Aetiol. 627, 628
-, Hefebehandlung. 628
Ponndorfsche Tropen-Trockenlympbe. 408
Porto Rico, espasmo tropical. 146
—, Uncinariasis. 36
Poti, Stegomyia fasciata. 672
Pr&zipitation s. a. Pr&zipitin.
—. 124
— des Bac. Danysz. 98
— des Bac. paratyphi. 98
— des Bac. psittacosis. 98
— des Bac. suipestifer. 98
— des Bac. typhi murium. 98
— durcb Cotyledon scbeideckeri. 99
— zur Geschwulstdiagnose. 327
— des Gliadins. 98
— des Hordeins. 98
—, Immunisierung, wiederbolte, zur Ge-
rinnung pr&zipitier. Sera. 100, 101
— zum Mehlverf&lschungsnachweise. 452
— zur Milzbranddiagnose. 355, 565
— zur Pestdiagnose. 645
— durch Pflanzen. 98, 99, 461
Pr&zipitin s. a. Pr&zipitation.
—, Bildung. 291
— und Choleravacdnation. 656
— bei Coenurose. 531
— des Cotyledo scbeideckeri-Saftes. 451
—, Immun-, Bildung im TierkCrper. 101
—, Pflanzen-. 98, 99, 451
PHbram, Typhus exanthematicus. 663
Prnjavor, Typhus exanthematicus. 667
Processus vermicularis, Durch wanderungs-
ffthigkeit .des Oxyuris vermicularis.
538
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780
.Register.
Progynotaenia fuhrmanni n. sp., Beschrei-
bung. 532
— odhneri n. sp. f Beschreibung, Vor-
kommen. 533
— pauciannulata n. sp., Beschreibung. 532
Propylalkohol, Hdmolyse. 294
Prostata-Abszefl, durch Streptokokken
verurs. 693
—, Tuberkulose. 3, 418
Protalbumcme, Giftigkeit. 461
— and Ueberempfindlichkeit. 109, 461
Protamin, Giftigkeit. 452
Protargol gegen Gonorrhoe. 388
— und Protargolersatz. 388
Protease der Bakterien. 50
—, intrazellulfire, u. Seidenpeptonraethode.
304
Protein, parenterale Zufuhr, Wirkung.
302
—, pflanzliches, Ueberempfindlichkeit. 110
Proteolyse und Agar, stickstofffreier. 461
— durch Bac. coli-Kulturen. 170
— durch rote Blutkdrperchen. 310
— durch Exsudate. 310
— durch Leukozyten. 310
— und Pararabin. 461
— durch Staphylokokken-Kulturen. 170
— durch Streptokokken-Kulturen. 170
Proteosen, Giftigkeit. 461
Proteotoxin, bakterielles, Immunisierung
mit demselb. 459
— und Virulenz. 460
Proteus vulgaris, Agglutination. 589
-, Eierffiulnis, Ursache derselb. 43
-in Eiern. 43
-, Indolbildung. 231
-im Maule gesunder Schweine. 379
-, Meningitis, Ursache derselb. 700
-, Osteomyelitis, Ursache derselb. 700
-, Protease. 50
-, Sepsis, Ursache derselb. 700
-, Systematik. 589
Protoplasma, lebendes, Ultrafilternatur.
694
Protozoen ahnliche Kdrper bei Fieber mit
Splenomegalie. 140
— im Coecum des Pferdes. 540
—, Ffirbung mit Azurblau (Bram). 530
— im Hiihnerfloh. 614
—, parasitische. 529
— im Taubenfloh. 614
— im Wiederkfiuermagen. 640, 541
Protozoon, Ruhr ahnliche Symptome verurs.
142
Provaginol gegen Scheidenkatarrh der
Binder. 377
Prowazeksche Kdrperchen bei Typhus
exanthematicus. 661, 663, 664. 666
Pseudodysenterie, Verbreitung durch
Fliegen. 41
Pseudomilzbrandbakterien s. Bacillus an-
thracoides.
Pseudomyiase, subkutane. 146
Pseudotuberkel, durch Bac. enteritidia
Gfirtner und Bac. typhi in der Leber
verurs. 32:
Pseudotuberkulose. 530
— beim Hasen. 384
— der Meerschweinchen, durch d. Kokko-
bacillus Malassez et Vignal verurs. 44
— d. Nagetiere, durch Bac. pseudotubercuL
rodentiura verurs. 31
Pseudovitellus. 544
Psittakose. 609
—, Uebertragung durch Papagei auf
Mensch. 240
Psoriasis vulgaris und Masem. 270
Psychiatric, Diagnose mittels Abder-
haldens Dialysierverfahrens. 303, 309«
—, Goldsolreaktion Langes. 396, 404
—, Komplementbindung Wassermann. 309.
—, Serum diagnose. 303, 309
Psychose, Cholesteringehalt d. Serums. 894
PsyUiden, Symbionteniibertragung. 544
Puerperalfieber s. a. Puerperalinfektion.
—, Bakteriologie. 697
—, Behandlung mit Colivaccine. 490
— und Enterococcus. 175
—, Immunisierung. 175*
—, Prophylaxe. 176>
—, durch Streptokokken verurs. 693
Puerperalinfektion s. a. Puerperalfieber.
—, Behandlung mit Elektrargol. 176
—, Behandlung mit Kollargol. 17ft
—, Behandlung mit Platinol. 176
—, Behandlung mit Terpentinfil. 177
—, Prophylaxe. 176, 177
PuerperaLsepsis s. Puerperalfieber.
Pulex irritans, Leishmaniose - Uebertra¬
gung. 621
— serraticeps, Leishmaniose-Uebertra¬
gung. 621
Pumpe, Druck-, fiir d. Bakteriennachweis.
mit dem Berkefeldfilter. 53
Purpura und Bac. lactis agrogenes. 699
— mit Bacillus mucosus im Blute. 699
Pyelonephritis und Milch. 87ft
Pygiopsylla ahalae, Pestverbreitung. 67
-auf Ratten. 642
Pylorus-Stenose, tuberkuldse. 3
Pyoctanin, Wirkung auf Bakterien. 47
Pyorrhoe, Alveolar-, durch Streptokokkea
verurs. 693
—, Entamoeba pyogenes bei derselb. 546
Pyosis tropica, Immunisierung. 631
-, durch Micrococc. pyog. var. tropicus
verurs. 630
Pyramidon gegen Typhus abdominalis. 48ft
Pyrogallol, Wirkung auf Bac. typhi. 236
Quecksilber-Dampf-Uviol-Licht gegen
Lupus. 442
— enthalt. Farbstofie, toxikol. u. thera-
peut Untersochungen. 141
— Jo did, Kalium- s. Kaliumquecksilber-
jodid.
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Register.
781
Quecksilber, kolloidales, Chemie und Phy¬
siologic. 396, 897
— gegen Lftuse. 660
— gegen Schilddrttsenkrebs der Salmo-
mden. 335
— gegen Syphilis. 396—398,400,401,405
— Verbindnngen, aromatische, Ablage-
rung in der Leber. 396
-, —, Wirkung. 396, 397
-, Chemie und Physiologie. 396, 397
Rachen, Streptokokken in demselb. 693
—, Variola, prim&r. 632
Rachitis, eine Avitaminose. 578
Radium gegen Gelenkrheumatismns. 178
— gegen Gicht. 178
— znr Karzinombehandlong. 328
— gegen Lungenerkrankungen. 178
— gegen Nenralgie. 178
— Therapie d. prakt. Arztes. 178
—, Wirkung auf Abwehrfermente. 326
R&nde, Behandlung mit „Pol-Mac M . 539
— der Schafe in D.-O.-Afrika. 367
— der Ziegen in D.-O.-Afrika. 367
Rana s. a. Frosch.
— pipiens, Hautepithel-Kultur. 340
Rassen-Hygiene und Geschlechtskrank-
heiten. 204
Ratteu, Bek&mpfung. 671
— Bifl-Krankheit, Behandlung mit Elek-
trargol. 208
-, Vorkommen in Italien. 208
—, Crithidia fasciculata-Infektion. 616
—, — melophagi-Infektion. 616
—, Diphtherie-immunitfit. 269
— Fl5he, Bekampfung. 68
-und Pest. 642
-, Pestverbreitnng, Rolle bei derselb.
65—70, 642
—, Herpetomonas ctenocephali-Infektion.
616
—, Herpetomonas pattoni-Infektion. 616
— auf Java. 65
—, Karzinom, durch Spiroptera neoplastica
verurs. 329
— Krebs, Ern&hrungseinflufl. 331
— Lepra. 411
—, Pest. 65-70, 641, 642, 645
—, —, mitigierte. 66
-. Rolle d. Geschlechts d. Ratten. 68
— und Pestverbreitung. 66—69, 641, 642,
645
—, Pygiopsylla ahalae auf denselb. 642
— Sarkom, Behandlung mit Sarkom-
Extrakt. 339
— Trypanosoma s. Trypanosoma lewisi.
— Trypanosomiasis, Uebertragung. 614
—, weifle, Darmbakterienflora u. Kohle-
hydratnahrung. 527, 687
—, —, Darmbakterienflora u. Milchnahrung.
527, 587
—, —, Lebernekrose. 240
—, —, Typhus ahnliche Epidemie. 239
Ratten, Wirkung von Diphtherie-Toxin,
258
—, Xenopsylla cheopis auf denselb. 642
Raubvdgel, Spiroptere bei denselb. 539
Raum, Desinfektion mit Formaldehyd-
Permauganat. 183
Rauschbrand in D.-O.-Afrika. 367
Rauschbrot. 581
Reagine, Eiweifl. 124
Reaktion, Epiphanin- 8. Epiphaninreaktion.
Rebhuhner, Cyrusa eurycerca im Magen
desselb. 539
Epithelioma. 384
—, Polyarthritis staphylococcica. 384
Recurvi rostra avocetta, Wirt von Hyme-
nolepis vaginata. 532
Reduviiden, blutsaugende. 136
Regeneration. 201
Reh, Cephenomyia stimulator-Larven als
Parasiten. 384
—, Tuberkulose. 384
Reibnng und Oberfl&chenspannung bei
biol. Vorghngen. 299
Reichs-Impfgesetz (1874), Statistisches. 407
Reis, Beriberi, Rolle bei derselb. 37, 144,
145, 627
— Extrakt und Hammelh&molysin. 295
Resorption und Bakterien. 209
Rettgers Agroskop. 622
Rhinitis, pleomorphes, Verzweigungen
bildendes Bakterium bei derselb. <01
Rhoduias prolixus, Vorkommen usw. 136
Rhynchobolus, Cystobia intestinalis in
demselb. 542
Rhyncoidomonas lnciliae, Beziehnng zu
Herpetomonas muscae. 541
Rinder, Abort, seuchenhafter, Behandlung
mit Abortin. 571
—, —, —, Behandlung mit Calcium chlo-
ratum und C. lacticum. 378
, Behandlung mit Hexamethylen-
tetramin. 378
—, —, Behandlung mit Kalium chlori-
cum. 378
—, —, Diagnostik usw. 449
Aktinomykose und Milch. 376
• • Anaplasmose, Immunisierung. 139
Bulbarparalyse. 377
—, Behandlung mit Salvarsan. 377
Coccidien im Darme derselb. in D.-O.-
Afrika. 367
Darmkatarrh und Milch. 376
Distomiasis, Behandlung mit Fasciolin.
530
Eiterungsprozesse und Milch. 376
Endometritis und Milch. 376
—-Finne in D.-O.-Afrika. 368
— H&moglobinurie. 138
— Krankheiten und Milch. 376
—, Ktistenfieber, in D.-O.-Afrika. 367
—, Lebertumoren. 329
—, Lungenseuche, Uebertragung durch
geimpne Rinder. 375
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
782
Register.
Binder, Magenwurmsenche in D.-O.-Af rika.
867
— Malaria und ihre Uebertragnng. 188
—, Mastitis, dnrch menschl. Streptokokken
venire. 689
—, Mastitis nnd Milch. 376
—, —, nnd Zellen in der Milch. 376
—, Milzruptur. 138
—, Pansen, Protozoen in demselb. 540
— Pest, Behandlnng mit Sernm. 367
-, Immnnisierang. 367
-, ostasiat. 145
— Piroplasmose. 188, 139
-, Immunisierung. 139
-, Uebertragnng dnrch Haemophysalis
punctata. 138
-, Uebertragnng dnrch Ixodes rici-
nns. 138
—, Pneumonie, Streptokokken-. 376, 670
—, Pyelonephritis nnd Milch. 376
—, Scheidenkatarrh, Behandlnng mit Bissu-
lin. 877
—, —, Behandlnng mit Colpitol. 377
—, —, Behandlnng mit Eucerinsalbe. 377
—, —, Behandlnng mit Provaginol. 377
—, —, Behandlung mit Triphenylmethan-
farbstoffen nnd Zinkazetat. 378
—, —, Behandlung mit Vaginalglyzerin.
378
—, — f Behandlnng mit Verkalbin. 377
—, —, Behandlnng mit Zinkstreupulver.
378, 379
—,'—, Bekampfung. 377—379
—, Schwangerschaft, Diagnose mittels
Dialysieryerfahrens. 128
—, Septik&mie, hftmorrhag., Behandlnng
mit Jod. 576
—, —, —, BehandJung mit Kaliumper-
manganat. 576
— f Streptokokken-Pnenmonie. 375, 670
—, Syphilis, dnrch ein Bacterium vernrs.
391
— Tnberkelbacillns s. Bacillus tuber¬
culosis der Binder.
—, Tuberkniose, Bac. tubercuL in Bint.
Lymphe, Muskeln nsw. 28, 29
—, —, Bekilmpfung in Anhalt. 446
—, —, Bek&mpfung in Buenos Aires. 30
—, —, Bekampfung in Sachsen. 446
—, —, Diagnose mittels Tuberkulinreak-
tionen. 445, 446
—, —, Immnnisiernng. 448, 555
—, — der Lnngen, Tnberkelbazillennach-
weis. 444, 445, 447
-n. menschl., Beziehnngen. 421—423
Rizin-Immunit&t der in vitro kultivierten
Milzzellen. 292
—, Ueberempfindlichkeit. 107
—, Wirknng auf das Herz. 114
—, Wirknng auf d. Hypophyse d. Meer-
schweinchens. 292
Bizinns-Lipase, H&magglutination. 290
Bobin, Hftmagglutinatton. 290
Bobinia-Samen-Phasin, Hemagglutination.
290
Bocky Mountain spotted fever. 130
-, Citellus columbianns, Bolle
desselb. 629
-, Uebertragnng dnrch Derma-
centor reticnlatus. 629
-, Vorkommen. 629
Bdntgenstrahlen gegen Hodgkins Krank-
heit. 26, 27
— gegen Karzinom. 327
— gegen Krebs der Meuse. 338
— znr Tuberkniosediagnose. 2
—, Wirknng auf Abwehrfermente. 326
Boggen-Antisernm. 462
Rohrzucker nnd Blntsemm vor nnd nach
parenteraler Znfnhr. 119, 120
—, N&hrwert fiir Bac. prodigiosus. 49
—, parenterale Znfnhr nnd Milchzucker-
bildung aus Laevnlose dnrch Blntsernm.
303
Rotz, Bekampfung. 356, 357
— in D.-O.-Afrika. - 367
—, Diagnose mittels Agglutination. 356.
857
—, Diagnose mittels Komplementbindung.
356, 357, 666
—, Diagnose mittels Konglutination. 866,
357, 666
—, Diagnose mittels Serums. 356, 857,
565, 566
RUckenmark, Poliomyelitis anterior acuta.
97, 271-274, 449
Rhckfallfieber. 579, 624, 662
—, Affeninfektion. 140
afrikanisches. 624
—, Behandlung mit Neosalvarsan. 625
—, Behandlung mit OlarsoL 625
—, Uebertragnng dnrch Omithodorus
moubata. 624
Behandlnng mit Neosalvarsan. 625
Behandlnng mit Olarsol. 625
Behandlnng mit Salvarsan. 141, 401,
XT* , TV* ,
624, 662
141
665
624
481
141
624
Behandlnng mit Serum.
Bekampfung.
— in BikiA
— nnd Cholera, Kombination.
—, Immunisiemng.
— am Kongo, franz.
— d. MSuse, Behandlung mit Salvarsan-
Aethylhydroknprein-Natr. salicyl. 401
—, dnrch Spirochaete duttoni verurs. 624
— n. Typhus abdora., Kombination. 481
—, Uebertragnng dnrch Fliegen. 41
—, Uebertragnng durch Omithodorus
moubata. 624
—I Uebertragnng dnrch Spirochkten ent-
naltenden L&usebrei. 140
Ruhr, Aetiol. nsw. 244, 497, 499, 500, 579
— &hnliche Darmerkrankungen. 499, 501
— ahnliche Symptome, dnrch Entoplasma
vernrs. 142
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Register.
783
Ruhr-Am$ben. 142
—. 499, 630
—. Behandlung mit Emetin. 142—
144, 627
—, Behandlung mit Ipekakuanha. 142
—, Behandlung mit Neosalvarsan. 144
—, Behandlung mit Uzara. 144
— am Cap Saint-Jacques. 144
—, (lurch Entamoeba tetragena yernrs.
37, 141
— in Eamerun. 141
—, Katzeninfektion. 142
—, Leberabszefl, Tuberkelbazille'n in
demselb. 627
—, in Ouadai. 610
— in Saigon. 143, 144
bakterielle, Aetiol. usw. 246, 497, 499,
500, 602, 609, 649
—, dnrch Bac. dysenteriae verurs. 141
—, Bazillentriiger. 206, 246, 497, 649
—, Behandlung mit Bolus alba. 502
—, Behandlung mit Emetin. 144
—, Behandlung mit Ease, weitiem. 500
—, Behandlung mit Serum. 602
—, Behandlung mit Simarubadekokt.
602
—, am Cap Saint-Jacques. 144
—, u. Cholera, Mischinfektion. 646.660
—, in Deutsch-Ostafrika. 498
—, Diagnose.
—, Diagnose
497, 498, 500, 601
mittels Agglutination.
497, 500
—, —, bakteriol. 487
—, Differentialdiagnose. 501
—, nnd Jahreszeit. 662
—, Immunisierung. 602
—, in Kameran. 141
—, Prophylaxe. 502, 652
—, in Saigon. 143, 144
—, u. Sttfrangen d. inneren Sekretion.
500
—, Temperatur bei Rekonvaleszenten.
601
—, Uebertragung dnrch Bazillentr&ger.
206, 245, 497, 649
—, in Wilrttemberg. 497
BegriSswandlungen. 499
chronische, Behandlung mit Terpentin.
627
—, dnrch Flagellat yernrs. 626
Eriegs-. 600, 602
Lamblien-, Behandlung mit Emetin.
627
— nnd Typhus abdominalis, Eombination.
481
—, Uebertragung dnrch Fliegen. 41
Rnm&nien, Cholerabek&mpfung. 652
—, Trachom. 197
Rummelsburg, Poliomyelitis anterior acuta
(Anstaltsendemie). 271
Rufl, Adsorption dnrch die Hant 184
Rutland, Lepra in d. mss. Ostseeproyinzen.
639
RuBland, Stegomyia fasciata, Vorkommen.
672
Saccharomyces cerey isiae, Lebensfahigkeit.
592
Saccharomyzeten, Symbiose mit Insekten.
644
Sachsen, Rindertuberkulosebek&mpfung.
446
S&ugetiere, Infektion mit Flagellaten
Wirbelloser. 616
S&ugetier-Tuberkelbacillus, Beziehung
znm Vogeltuberkelbacillns. 425
S&ugling, Alveolardiphtherie. 267
—, Bakterienflora des Darmes. 42
—, Erythrocyturia minima. 42
—, Sommer8terblichkeit in Eiel. 680
—, Tnberkulinreaktion, kutane. 8
8&ure-Agglutination dnrch Salzs&ure. 461
-zum Typhusbazillennachweise. 489
— Ausflockung nach Michaelis, Kritik. 99
—, Bildung durch Bac. diphtheriae. 261
—, Bildung dnrch Bac. pestis auf Zncker-
nhhrbdden. 70
—, Bildung dnrch Bac. pseudodiphtheriae.
261
—, schweflige, znr Flohbek&mpfung. 68
—, — t gegen Lanse. 667—670, 672
Saframn, Wirkung auf Bakterien. 47
Saft, Magen- s. Magen-Saft.
Sagrotan znr Desinfektion. 187
— znr Desinfektion von Answnrf. 187
—, Ungiftigkeit. 188
—, Wirkung auf Bac. anthracis. 187
—, Wirkung auf Bac. tubercul. 187
Sahara, Krankheiten. 609
Sahne, gefrorene, Lebensf&higkeit der
Streptokokken in derselb. 690
—, S&uremenge nnd Streptococcus lao-
ticus-Zahl. 691
—, Streptococcus lacticns-Zahl nnd S&ure-
menge. 691
Saigon, Ruhr. 143, 144
Saint-Jacques, Ruhr. 144
Salfarkose gegen L&use. 660, 663, 670
Salizyls&ure, Wirkung auf Bac. typhi. 236
Salmoniden, Schilddrhsen-Krebs. 334
Salpingitis, eiterige, Aetiol. n. Histol. 699
—, gonorrhoische. 700
—, tuberkulose. 699
Salvar8an gegen An&mie. 400
— gegen Beingeschwiire, tropische. 146
— gegen Bmstseuche der Pferde. 370—373
— gegen Bulbdrparalyse der Binder. 377
— Chinin-Methylenblau gegen Malaria.
--Derivat 01 (Oechslin), Eigenschaften.
620
- gegen Frambflsie. 146
-, Giftigkeit. 146, 397-399, 401, 40|
- gegen Orannlom, venerisches. 146
- gegen Hundestaupe. 381
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784
Register.
Salyarsan-Kalomel gegen Syphilis. 390.406
_ mi_i _ji i_i.i r%rn
— gegen Milzbrandkarbunkel. 356
— gegen Nagana der Mfiuse. 616
—, Neurotropie. 397, 398, 402
— gegen Riickfallfieber. 141, 401, 624,
662
— gegen Riickfallfieber der M&use. 401
— gegen Sarkom. 401
—, Schfidlichkeit. 397—399, 401, 402, 405
— gegen Scharlach. 268, 269
— gegen Scharlachangina. 268, 269
— gegen Schlafkrankheit. 620
— gegen Schweinepest. 380
— Seram gegen Myelitis syphilitica. 404
-gegen Nagana. 618
-gegen Paralyse. 404
-gegen Syphilis. 402—404
-gegen Tabes dorsalis. 404
-, Wirkong auf Trypanosomen. 402,
403
—, Syphilisbehandlg. 147, 390, 397—405
—, Syphilisbehandlung, endolumbale. 402,
404
—, Syphilisbehandlnng nnd Menstruation.
405
—, Syphilisbehandlung, Technik. 402,404,
405
— gegen Tetanus. 669
— gegen Tropenkrankheiten. 146
— una Tuberkulose. 401
— gegen Vogelmalaria. 612
—, Wirkung auf Bac. typhi. 236
—, Wirkung auf Blut. 399
—, Wirkung auf das Him. 397, 398, 402
—, Wirkung auf das Nervensystem. 397.
398, 402
—, Wirkung auf die Nieren. 398
—, Wirkung auf Trypanosomen. 618
Salz-Fieber und Ueberempfindlichkeit. 109
—, Karlsbader, in der Wundbehandlung.
177
Salzldsungen gegen Druse der Pferde. 374
Salzsfiure-Brom-Bromkali zur Sterili-
8ierang von Wasser. 191
—, Salzsaureagglutiuation durch die-
selbe. 461
Samoa, Filariasis. 534
Sanatorien, Hygiene. 206
Sandeldl, Wirkung auf Bac. typhi. 236
Sanitfitspolizei. 579
Sanit&tswesenin Afrika (Franz.-Aequator).
130
Sanocalcin-Tuberkulin gegen Tuberkulose.
434
8apogenine, Hfimolyse. 293
Saponin, H&molyse. 105, 293
—, Naehweis in Brauselimonaden. 293
Saprfimie. 575
Sarcina aurantiaca in Friedmanns Tuber-
kulose-Heilmittel. 21
Sarcoptes scabiei, Bekfimpfung. 671
Sarkom, Diagnose mittefs Abderhaldens
Dialysierverfahrens. 325. 326
Sarkom-Extrakt gegen Ratten-Sarkom. 339
—, Htihner-, Empfanglichkeit und Rasse.
332, 333
—, —, ImmunisieruDg. 333, 334
—, —, Immunitftt. 333
—, —, Uebertragung. 332, 833
—, Luetinreaktion. 396
—, Ratten-, Behandlung mit Sarkom-
Extrakt. 339
—, Wirkung von Salvarsan. 401
Saugkappe, Gummi-, Anwendung in Me-
dizin und Bakteriol. 450
Schafe, Anaplasmose in D.-O.-Afrika. 367
—, Distomiasis, Behandlung mitFasciolin.
530
—, Katarrhalfieber in D.-O.-Afrika. 367
—, Magenwurmseuche in D.-O.-Afrika. 367
—, Milzbrand. 355, 565
—, Panaritium in D.-O.-Afrika. 367
—, Pansen, Protozoen in demselb. 540
—, Piroplasmose in D.-O.-Afrika. 367
—, Pocken s. Schafpocken.
—, R&ude in D.-O.-Afrika. 367
—, Stomatitis, nekrotdsier., in D.-O.-Afrika.
367
—■, Taenia solium-Finnen in der Musku-
latur. 531
Schaflausfliege 8. Melophagus ovinus.
Schafpocken in Algier. 638
— in D.-O.-Afrika. 367
—, Immunisierung. 638
Scharlach. 97
—, Affeninfektion. 266
—, Bacillus fusiformis, Rolle desselb. 268
—, Bakteriologie. 266, 268
—, Behandlung mit Salvarsan. 268, 269
—, Behandlung mit Serum. 266, 268, 269
—, Behandlung mit Serum, Normal-Men-
schen- und -Pferde-. 268
—, Bek&mpfung. 266
—, Blut, Toxin in demselb. 266
—, Blutverfinderungen. 266—268
—, Diagnose. 266—268
— und Erythema scarlatiniforme des-
quamativum recidivans. 265
— in Grenzbezirken. 266
—, Immunisierung. 266, 269
—, Krankenhau8-Infektion. 206
—, Leukozyteneinschlilsse (Dtfhle). 266—
268
—, Rezidiv. 265
—, Spirochaete scarlatinae, Bedeutung.
267
—, Tonsillenverfinderungen. 266
—, Toxin im Blute. 266
—, wiederholter. 265
Scheide, Bakteriengehalt beiSchwangeren,
Wirkung medikament. Sptilungen. 175
—, Katarrh s. Scheidenkatarrh.
—, Keime, Hamolyse u. Menstruation. 694
Scheidenkatarrh der Binder, Behandlung
mit Bissulin. 377
-, Behandlung mit Colpitol. 377
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785
Scheidenkatarrh der Kinder, Behandlung
mit Eucerinsalbe. 377
-, Behandlg. mit Provaginol. 377
-, Behandlg. mit Vaginalglyzerin;
378
-, Behandlg. mit Verkalbin. 377
-, Behandlung mit Zinkazetat n.
Triphenylmethanfarbstoffen. 378
-, Behandlung mit Zinkstreu-
pulver. 378, 379
-, Bek&mpfung. 377—379
8chicks Toxinreaktion ftir Diphtherie-
Immunitat. 649
Schilddrtise-Extrakt, Wirkung auf Ge-
webskulturen. 340
—, Krebs bei Forellen. 336
—, Krebs bei Salmoniden, Aetiol. usw.
334, 336
—, Zylinderzellenkarzinom derselb. bei
Basedowscher Krankheit. 321
Schildkrdten-Tuberkelbazillen, Eigen-
schaften. 20, 22
-zur Tuberkulosebehandlung. 18—
23, 434—438
— Tuberkulin. 20
—, Tuberkulose. 19, 22
Schistometra togata n. g. n. sp, Be-
schreibung. 532
Schistosomiasis. 579
— in Ouadaf. 610
Schi8tosomum japonicum bei Europ&era
in Shangai. 530
Schlafkrankheit s. a. Trypanosomiasis.
—. 130, 679
—, Behandlung. 619
—, Behandlung mit Alkohol. 620
—, Behandlung mit Atoxyl. 620
—, Behandlung mit Neosalvarsan (intra-
lumbal). 620
—, Behandlung mit Salvarsan. 620
—, Bekampfung in Kamerun. 133
—, Beziehungen der Haustiere und des
Wildes zur — des Menschen. 612
— in Kamerun. 133
Schlafmittel, Wirkung auf Abwehrfer-
mente. 465
Schlangen-Bisse l Behandlung mit Kalium
hypermangamcum. 147
-, Behandlung mit Serum. 147
—, Plasmodien. 542
Schleie, Hammelblutantigene in den
Kiemen. 295
Schleim, Lungen-, Entnahme bei Rindern
zur Lungentuberkulosefeststellung. 445^
Schleimhaut, Leishmaniose. 137
Schltissel, Bestiramungs- s. Bestimmungs-
schliissel.
Schlundkopfiahmung s. Bulbfirparalyse.
Schnecken. Protease, intrazelluldre. 304
Schnupfen, Erreger. 172, 701, 702
Schulen-Luft. Bakteriengehalt. 524
Schutzfarbe ftir Desinfektionsapparate. 179
Erste Abt Refer. Bd. 63. No.
Schutzimpfung s. a. Immunisierung,
Vaccination.
Schwaben-Extrakt und Hammelhflmoly-
sin. 295
Schwangerschaft, Bakteriengehalt der
Scheide, Wirkung medikam. Spiilungen.
175
—, Dermatosen, Serumbehandlung. 198
—, Diagnose mittels Antitrypsins. 466
—, Diagnose mittels Abderhaldens Dialy-
sierverfahrens. 117, 123,124, 126—128,
302, 306-309, 326, 449, 463—467, 469,
552
—, Diagnose mittels Placentaintradermal-
und -konjunktivalreaktion. 308, 309
—, Diagnose mittels Serums. 117, 123,
124, 126-128, 302, 306-309, 326, 449,
463-467, 469, 652
—, Hautreaktion. 459
— beim Hunde und Abderhaldens Ab-
wehrfermente. 306
—, Placentareaktion, intradermale und
konjunktivale. 308, 309
—, Salvarsanbehandlg. Schwangerer. 400
— Serum, Kaseinabbau. 306
-und Placentazellen, native. 308
Schwarz, Platin- 8. Platinschwarz.
Schwarzwasserfieber, Aetiol. usw. 130,611
— und Chinin. 611
—, Prophylaxe. 611
Schwefelkohlenstoff zur Flohbek&mpfung.
68
— gegen Lftuse. 669, 670, 672
Schwefelwasserstoff-Bildung aus Cystin
durch Bakterien. 47
Schweflige Saure zur Flohbekftmpfung. 68
-gegen Lftuse. 667—670, 672
Schweine, Bakterienflora des Maules ge-
sunder S. 379
—, Geflligeltuberkelbazillen bei denselb.
443, 444
—, Milzbrand. 353, 355, 365
— Pest s. Schweinepest.
— Seuche s. Schweineseuche.
—, Stephanurus dentatus, Lokalisation
und Entwicklung in denselb. 539
—, Tuberkulose. 27
—, —, Diagnose mittels Tuberkulinre-
aktion. 446
—, —, durch Geflligeltuberkelbazillen
verurs. 443, 444
Schweinepest, Aetiol. 571
—, Autoinfektion. 379
—, Bac. paratyphi suis, Rolle desselb. 578
—, Bac. suipestifer, Rolle desselb. 380,573
—, Bac. typhi suis, Rolle desselb. 573
—, Behandlung mit Neosalvarsan. 380
—, Behandlung mit Salvarsan. 380
—, Behandlung mit Serum. 381, 672
—, Bekampfung. 380, 381
— in Deutschland. 380
—, Diagnose. 380
—, Immunisierung. 381, 572
2S/26. 50
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786
Register.
Schweinepest, Spiroch&ten, Rolle bei der-
selb. 380
—, Vaccination. 381, 672
— Virus, Verhalten im Tierkdrper. 672
-, Widerstandsf&higkeit 571
-, Wirknng yon Cmorkalk n. Kresol-
seifen. 671
Schweinesenche, Antoinfektion. 379
— in D.-O.-Afrika. 367
Schweitf, Rekurrensspiroch&ten in dem-
selben. 624
Schwetfdrttsen-Geschwtilste. 321
Schweiz, Krebs. 323
Schwirambassin, Seewasser-, Wirknng
von Chlor auf den Bakteriengehalt. 191
Schwimmbla.se, Eimeria gadi m derselb.
bei Gadnsarten. 643
Sciurus vulgaris, Wirt von Hymenolepis
sciurina. 533
Scolopax gallinago, Wirt von Acantho-
cirrus multicanalis. 632
Seefische, Hamogregarinen. 642
Seewasser, Wirknng von Chlorkalk auf
den Bakteriengehalt. 191
Seidenpeptonmethode und intrazellulare
Protease. 304
Seife zur Desinfektion. 184
—, Giftigkeit. 462
—, Kresol- s. Kresolseife.
—, Waschwirkung. 184
Seitz-Nahrboden zur Bakteriendifferen-
zierung. 231
Sekretion, innere, Stdrungen bei Ruhr. 600
Selache maxima, Wirt von Dinobothrium-
Beptaria. 533
Selachier, Hhmolyse durch kapillaraktive
Stoffe. 294
Selbstverdauung lebenden Gewebes. 586
Selen gegen Krebs. 337
Senegal, Haemoproteus-Befunde bei
Vflgeln. 616
—, larbish, oerbiss. 146
— SchUtzen, Pneumokokkenmeningitis.
673
—, Trypanosomen-Bef unde bei Vdgeln. 615
Senile Degeneration, Bek&mpfung durch
Glukobakter. 687
Sepsis s. a. Septikhmie.
—, Behandlung mit Argatoxyl. 177
—, dentale. 174
—, Leukozyteneinschliisse Ddhles. 268
—, Pneumokokken-. 674
—, durch Proteus vulgaris verurs. 700
— puerperalis s. Puerperalfieber.
—, Pyocyaneus-, Behandlung mit Coli-
vaccine. 490
—, Staphylokokken-, Behandlung mit
Coli vaccine. 490
—, Streptokokken-. 166, 693
—, —, ex angina. 499
— und Typhus abdominalis, Kombi-
nation. 481
Septikamie s. a. Sepsis.
Septikamie. 575
—, h&morrhag. 576
—, —, der Rinder, Behandlung mit Jod.
576
—, —,-, Behandlung mit Kali urn-
permanganat. 576
—, Verbreitung durch Fliegen. 41
—, Streptokokken-. 166
Serbien, Cholera. 76, 77
Serologie, Erleichterung serolog. Arbeiten.
107
Serotoxin. 462
Serum, Aal-, Wirknng auf den Darm. 114
—, —, Wirknng auf das Herz. 114
—, Abnahme und Verfiillung, sterile,
Vorrichtung. 597
—, Anti- s. Antiserum.
—, Antihammel-, homol. und heterol.,
antianaphylakt. Erscheinungen bei dem-
selben. Ill
—, Antistreptolysin. 171
—, Antitrypsingehalt. 112
—, Arbutinspaltung. 310
—, arteigenes und fremdes, Wirknng auf
den Darm. 114
—, Arzneimittel-Wirksamkeit in — auf
Tryp. brucei. 618
— und Asbest. 106
— und Atoxyl. 619
—, Bacillus tuberculosis-Abbau. 309
— Behandlung s. Serumbehandlung.
—, Brechweinstein-Wirksamkeit in —
auf Tryp. brucei. 618
—, Cholestingehaltbei Geisteskranken.894
— Diagnose 8. Serum diagnose.
—, Eiweiflabbau. 120
— zum Eiweiflnachweis in Teigwaren. 101
—, enterolytisches, Cholerainfektion bei
Meerschweinchen nach Iniekt. derselb.
650
—, Enzyme. 309, 310
—, —, proteolytische, in demselb. s. a.
Abwehrfermente.
—, —, —, beim Kaninchen. 118
—, —. —, Nachweis mittels Entei-
weinungsverfahrens. 117
—Spezifizitftt. 124—128
—Exanthem, Leukozyteneinschliisse
Ddhles. 267
—, Ferment- und Antifermentwirkungen.
467
—, fdtales, Wirknng auf Trypanosomen.
617
—, Gesunder und Kranker, Verhalten
gegeniiber PlacentaeiweiC. 127
—, Getreideanti-, zum Mehlverfelschungs-
nachweis. 452
— Giftigkeit u. Ueberempfindlichkeit. 300
—, Glukoside spaltende Enzyme. 310
—, Hefenukleinsaurespaltung. 310
—, Immon- s. Immunserum.
—, Immunkorper, bakteriolyt., Konzen-
tration. 293
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787
Seram, K&sein&bb&u. 306
—, Komplementgehalt, Erklfirung. 299
—, Kranker and Gesunder, Verhalten
gegenUber Placentaeiweifl. 127
— Rrankheit s. Serumkrankheit.
— Krebskranker, Hamolyse. 326
—, Milchzuckerbildung aus Laevnlose
nach paren tender Rohrzuckerzuf ahr. 308
—, mtitterliches, Wirkang auf Trypano-
somen. 617
—, Nnkleasen. 310
— and Paraminophenylarsenoxyd. 619
—, parenterale Zufubr, Wirkang. 302
—, Peptonabbau. 120
—, Placentaabbaa darch dasselbe. 117
—, Placentapeptonverdauung. 466
— and Placentazellen, native. 308
— Reaktionen 8. Serumreaktionen.
— and Rohrzucker vor and nach paren-
teraler Zufnhr. 119, 120
—, Salvarsan-, gegen Myelitis syphilitica.
404
—, —, gegen Nagana. 618
—, —, gegen Paralyse. 404
—, —, gegen Syphilis. 402—404
—, —, gegen Tabes dorsalis. 404
—, —, Wirkg. anf Trypanosomen. 402,
403
— Schwangerer and Placentazellen,
native. 308
—, Thymusnukleinsfiure-Spaltung. 310
— Toxin. 462
— trichinosekranker Tiere, Giftigkeit. 536
—, Ueberempfindlichkeit s. a. Serum-
krankheit.
—, Ueberempfindlichkeit. 97, 263, 270,
300, 431, 454—458, 461
—, Untersnchnngsmethodik. 107
—, Verhalten gegeniiber Dextrose, L&vn-
lose, Galaktose vor and nach paren-
teraler Zufuhr. 119
—, Wirkang anf Malaria-Plasmodien. 131
—, Wirkang anf Trypanosomen. 135,
617, 618
—, zytotoxisches. 123
Sernmbehandlung. 97, 579
— and Antitoxinanfnahme. 103
— der Arthritis streptococcica. 695
— d. Blntfleckenkrankheit d. Pferde. 374
— der Cholera. 72
— der Diphtherie. 103, 263, 265
— der Druse der Pferde. 374
— des Erysipels. 696, 697
— der Fischvergiftung. 241
— des Gelenkrheamatismas. 696
— der Hodgkinschen Krankheit. 25
— der Hundestaupe. 382
— der Maal- and Klauenseuche. 567
— d. Meningitis cerebrospinalis epidemia.
276
— des Milzbrandes. 353
— der Pest. 641, 645
— der Pnenmonie. 162, 680, 681
Sernmbehandlung der Rinderpest 367
— des Rtickfallnebers. 141
— der Ruhr. 502
— des Scharlachs. 266, 268, 269
— von Schlangenbifivergiftangen. 147
— der Schwangerschaftsdermatosen. 198
— der Schweinepest. 381, 572
— des Tetanus. 361—365, 568, 569
-, Anaphylaxiegefahr. 569
— der Trypanosomiasis. 134
Seram diagnose der Beschfilseuche. 379
— in der Gerichtsmedizin. 299
— der Geschwiilste. 324—327
— des Karzinoms. 123, 304, 307, 324—
327, 463, 464, 466, 467, 469
— des Krebses. 123,463,464,466,467,469
— des Milzbrandes. 355, 565
— der Pest. 645
— in der Psychiatric. 303, 309
— des Rotzes. 356, 367, 565, 566
— der Ruhr. 497, 500
— der Schwangerschaft. 117, 123, 124,
126-128, 302, 306—309, 326, 449,
463—467, 469—552
— der Syphilis. 309, 392—396, 400, 404,
405
— der Syphilis, Spezifizit&t. 393. 394, 610
-, Technik. 392—395
-, Theorie. 392
-, Wirkang d. Temperatar. 393
— des Typhus abdom. 226—230
— des Typhus exanth. 80
— der Variola. 634
— der Varizellen. 634
Serumkrankheit s. a. Seram, Ueberempfind¬
lichkeit.
—. 97, 270
— and Masern. 270
Serumreaktionen, Theorie. 105
Seuche. 202—207
—, Bek&mpfung. 203, 204, 206
— and Biwak and Ortsunterkanft. 207
—, Kriegs-. 579
—, —, Bekiimpfang. 655
—, —, Epidemiologie. 662
—, —, and Jahreszeit 662
—, —, Verbreitung darch Insekten. 672
—, Langen- s. Langenseache.
—, Schweine- s. Schweineseache.
—, Tauben-, darch Bac. paratyphi verors.
238
—, Tier-, in Deutsch-Ost-Afrika. 367
—, Verbreitung darch Insekten. 672
—, Stahluntersachangen bei Europfiem
and Chinesen. 630
Siebentage-Fieber. 180
Silber-Alanin zur Krebsbehandlung. 328
—, atoxylsaures s. Argatoxyl.
— Nitrat, Wirkang auf d. Bakteriengehalt
der Scheide Schwangerer. 176
Silberfischchen, Bekfimpfung. 671
Silicium and Pellagra. 414
Simarubadekokt gegen Ruhr. 502
50*
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788
Register.
Sklerose, Aorten-, und Cholesterin. 584
—, —, und Entartungsvorg&nge d. Aorta
bei Kindern. 584
Skorbut, eine Avitaminose. 578
Soiabohnen-Phasin, Hemagglutination. 290
SoKudu s. RattenbiBkrankheit.
Soldat, Ernakruug im Kriege. 207
Sole. Metall-, und Hiimolyse. 294
Solea lutea, H&mogregarinen bei deraelb.
o42
Sommersterblichkeit d. Sauglinge in Kiel.
580
Sonnenlicht gegen Lupus. 442
—, WirkuDg auf Tuberkulose-Antigene
und -Antiktfrper. 11
Sonora, Variola. 406
Sontay, Malaria. 131
Sorex, Wirt von Hymenolepis singularis.
533
Soziale Lage und Krankheiten. 580
-und Seuchen. 202
Speichel, Wirkung auf Streptokokken. 513
Spezifizitat. 449
Sphenostylis stenocarpa, Phasin. 290
Spindelbazillen s. Bacillus fusiformis.
Spinnen, Bekampfung. 671
Spirochaete s. a. Spiroch&ten.
— berbera, Pathogenit&t. 625
— duttoni im Lnmbalpunktat. 624
-, Riickfallfiebererreger. 624
-im SchweiBe. 624
-in den Tranen. 624
— pallida s. a. Syphilis.
-, KollargolprSparate, haltbare. 391
-bei Paralysis progress, in der Hirn-
substanz. 390
— —, Syphilis, Erreger, Nachweis, Vor-
kommen. 389, 390
-, Wirkung von Glyzerin. 637
— recurrentis, Uebertragungdurch Lfiuse.
140
— scarlatinae, Bedeutung. 267
— schandinni in Geschwttren. 623
-bei Ulcus tropicum. 623
— vincenti und Bac. fusiformis bei Ulcus
tropicum. 624
Spirochaten s. a. Spirochaete.
— u. Bac. fusiformis, Symbiose. 623, 624
— bei Kaninchen. 391
—, Kollargolpraparate, haltbare. 391
— im Lumbalpunktat. 624
— in papillomatosen Neubildungen bei
Pferden. 368
— bei Noma. 173
—, Schweinepest, Rolle bei derselb. 380
— im SchweiB. 624
— in den Tranen. 624
Spirochatose in China. 623, 624
—, Hiihner-, Anamie und Blutbild. 140
—, —, Behandlung mit Atoxyl. 625
—, —, Behandlung mit quecksilberhalti-
gen Farbstoffen. 141
—, —, Immunit&t. 625
Spiroptera neoplastica, Karzinombildung
bei Ratten. 329
— bei RaubvCgeln. 539
Splenektomie und Phagozytose roter Blut-
kflrperchen. 297
Splenomegalie und Streptothrix. 201
— und Toxoplasmose. 140
Sporotrichose des Anges. 200
— der Knochen. 200
Sprue. 130, 609
Sptilungen, medikamentose, Wirkang auf
d. Bakteriengehalt d. Scheide Schfvan-
gerer. 175
Sputum 8. Auswurf.
Stadt-Luft, Bakteriengehalt. 523
St&rke-Agar zur Gonokokkenkultur. 520
Staphylococcus s. a. Staphylokokken.
— pyogenes albus bei Appendicitis. 174
-im Blute bei Otitis media. 685
— — — in Friedmanns Tuberkulose-
Heilmittel. 21
-in einem HirnabszeB. 686
-, Wirkung von Leber-Lipoiden.
165
-aureus bei Appendicitis. 174
-in Friedmanns Tuberkulose-Heil-
mitteL 21
-, Hfimolyse. 696
-, Protease. 50
-, Wirkung von Anilinfarben. 47
Staphylokokken s. a. Staphylococcus.
—, Ausscheidang durch die Nieren. 175
—, Enzym, amylolyt. 49
—, —, glykolyt. 49
—, Farbstoffbildung. 165
—, H&molyse. 21, 164, 635
—, h&molysierende, in Friedmanns Tuber-
kulose-Heilmittel. 21
—lnfektionen d. Auges, Vaccinetherapie.
198
-, Behandlung mit Leukozyten-Ex-
trakten. 682
-, Behandlung mit Mykolysin. 107
-, Immunisierung. 165, 166, 198, 576
-, Vaccinetherapie. 165,166,198,576
— Kulturen, proteolyt. Aktivit&t. 170
— im Maule gesunder Schweine. 379
— bei Meningitis. 173
—, Paragglutination. 290
—, Pneumonie, Ursache derselb. 674
—, saprophytische, Pathogenit&t. 164
— Sepsis, Behandlung mit Colivacciue. 490
—, Thrombose, infektidse, Ursache derselb.
698
—, Wirkung von Anilinfarbstoffen. 190
—, Wirkung von Glyzerin. 186, 637
—, Wirkung von Mallebrein. 189
—, Wirkung von Yatren. 704
Staphylolysin, Hiimolyse. 105
Starrkrampf s. Tetanus.
StaBfurt, Sterblichkeit und Trinkwasser.
579
Staupe, Hunde- s. Hunde-Staupe.
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Register.
789
Staining end lkterus. 42
— und Leberentartung. 42
Stanungsmanschette zur intravendsen In-
jektion. 63
Stegomyia calopus s. Stegomyia fasciata.
— fasciata in Rufiland. 672
Stephanurus dentatns, Lokalisation nnd
Entwickelung im Schweine je nach
seiner Eindringungsart. 539
Sterbe, Pferde-, s. Pferde-Sterbe.
Sterblichkeit in Stabfurt und Leopoldshall
nnd Trinkwasserverhaltnisse. 679
SteriliBierung s. a. Desinfektion.
—. 178, 179
— von Instrumenten mit Glyzerin. 186
— von Lnft mit Ozon. 192
— von Wasser. 37
- m it Chorkalk. 191, 192
-mit Ozon. 192
- m it Salzsaure - Brom - Bromkali.
191
-mit nltravioletten Strahlen. 192
Sternsignalpistolen-Verletzungen. 668
Stichknlturen, anaerobe, neue Unter-
snchnngsmethode fiir dieselben. 51
Stickstoff-Bestimmung in Dialysaten. 122,
127
— im Hirne norm. n. anaphylakt. Eanin-
chen, Verteiiung. 300
— Stoffwechsel im Fieber. 683
-nnd Malaria. 181, 583
-nnd Tuberknlinreaktion. 683
-nnd Typhustoxin. 583
Stoffwechsel, Kiesels&ure- s. Eieselsaure-
Stoffwechsel.
— Regulation. 201
—, Stickstoff- s. Stick8toff-Stoffwecbsel.
— bei Tuberknlose. 417
Stoffwechselkrankheiten nnd Tuberknlose.
417
Stomatitis, nekrotisierende, der Schafe in
D.-O.-Afrika. 367
—, —, der Ziegen in D.-O.-Afrika. 367
Stomoxys calcitrans, Peilagraiibertragnng.
414
-, Poliomyelitis anterior-Uebertragung.
272, 274
Strahlen s. a. Licht.
— Behandlung u. Abwehrfermente. 326
— zur Erebsbehandlung. 337
—, nltraviolette, zur Tetanusbehandlung.
365
—, —, zur Wassersteriltfrierung. 192
—, —, Wirknng anf Bacillus tetani-
Sporen. 365
—, — } Wirknng anf Vaccine. 409
Strepticaemia s. Streptokokken-Septik&mie.
Streptobacillus pellagrae, ldentiflzierung.
415, 416
-, Enltnrelles. 415, 416
-, Pleomorphismns. 415
Streptobacterinm foetidum, Uebergang von
Mutter anf Ftitus. 585
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Streptococcus s. a. Streptokokken.
—, Pathogenitat fiir Hunde. 168
—, Pathogenitat fiir Kaninchen. 168
—, Pathogenitat fiir Meerschweinchen. 168
—, Pathogenitat fiir Tanben. 168
— faecalis. 692
-, Differenziernng. 169
-, Wirkung der Erhitzung. 694
— haemolyticus, Garung. 692
-, Symbiose. 694
— lacticus, Hamolyse. 691
-in Milch, Zahl n. Sauremenge. 6wl
-in Sahne, Zahl n. Sauremenge. 691
-, Variabilitat. 691
— longus in einem Hirnabszefi. 685
— mitis, Arthritis bei Eaninchen durch
denselb. 167
-, Myokardverandernngen. 167
— mucosus, Differenziernng. 169
-, Otitis, Ursache derselb. 673,685, 686
-, Pneumonie, Ursache derselb. 674
— pyogenes, Differenziernng. 169
- ? Otitis media, Ursache derselb. 685
— salivarius, Differenziernng nsw. 169,692
— viridans, Arthritis deformans, Ursache
derselb. 172
-, Ansscheidung durch d. Nieren. 175
-, Differenziernng. 169
-, Endocarditis verrucosa, Ursache
derselb. 687
-, Garung. 692
-, Eomplementbindung. 172
-, Symbiose. 694
-nnd Zahneiterungen. 174
Streptokokken s. a. Streptococcus.
— Abszefi. 693
—, Agglutination. 613
—, Alveolarpyorrhoe, Ursache derselb. 693
—, Angina, Ursache derselb. 693
—, Anreicherung mittels Eohlehydrat-
serumbouillon. • 693
— bei Appendicitis. 174, 687
— Arthritis, Serum behandlung. 695
-, Vaccinetherapie. 695
—, Ansscheidung durch die Nieren. 175
—, Cystitis, Ursache derselb. 693
—, Differenzierung. 169, 170, 693, 694
—, Eiterung, Ursache derselb. 693
—, Endokarditis, Rolle bei derselb. 175,
687, 693
—, Enzym, amylolyt. 49
—, —, glykolyt. 49
— in Faeces. 693
—, Faeces-, Eigenschaften. 169
—, Garung. 168-170, 513, 690, 692, 693
—, Hamolyse. 169, 171, 514, 689, 691,
693-695, 697
—, hamolyt., menschl., Ursache einer
Mastitis bei Rindern. 689
—, —, beim Puerperalfieber. 697
—, hamorrhag. Infektionen der Neu-
geborenen. 16ft
—, Hamotoxin. 694
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790
Register.
Streptokokken, Himabszefi, Ursache des-
selb. 686
— Infektionen. 693
-, Behandlung mit Leukozyten-Ex-
trakten. 682
--, Behandlung mit Mykolysin. 107
-, Behandlung mit Traubenzucker-
injektionen. 172
-und Piroplasmoserezidive. 139
-, Vaccinetherapie. 576
—, Klassifikation. 168
—, Klassifikation durch ihr Garungs-
vermogen. 692
—, Kulturelles. 168—170, 690
—Kulturen, proteolyt Aktivitfit. 170
—, Lebensfahigkeit. 694
—, Lebensfahigkeit in Butter. 689
—, Lebensfahigkeit in Milch. 689
—, Lebensfahigkeit in Sahne, gefrorener.
690
— in der Luft. 624
—, Mastitis-, Eigenschaften. 169
-der Kinder und Angina septica.
688—690
— im M&ule gesunder Schweine. 379
— bei Meningitis. 173
— in der Milch. 621, 689—691, 693
-, Ursprung. 169, 690
—, Morphologie. 169
— der Mundhtfhle, Eigenschaften. 169
—, Mutation. 694
—, Nierenver&nderungen durch dieselb.
688
—, Otitis, Ursache derselb. 673, 686,
686, 693
—, Physiologisches. 690
—Pneumonie. 674
-beim Kinde. 375, 570
—, Prostata-Abszefi, Ursache desselb. 693
—, Puerperalsepsis, Ursache derselb. 698
— im Rachen. 693
— Sepsis. 166, 693
-ex angina. 499
-, LeukozyteneinschliisseDfihles. 268
—, Symbiose. 694
—, Thrombose, infektifise, Ursache der-
selben. 698
—, Tonsillitis, Ursache derselb. 693
— Vaccine gegen Arthritis, Strepto-
kokken-. 695
—, Variation. 513, 691, 692
—, Wachstum in Milch und Milchpro-
dukten. 689
—, Wirkung von Anilinfarbstoffen. 190
—, Wirkung von Darm-Extrakt. 613
—, Wirkung der Erhitzung. 694
—, Wirkung von Glyzerin. 186
—, Wirkung von Mallebrein. 189
—, Wirkung von SpeicheL 513
Streptolysin, Anti-, im Serum. 171
Streptothrix u. Bantische Krankheit. 201
— aus Lumbalpunktat, Beschreibg. 201
— bei Splenomegalie. 201
Sublamin zur Desinfektion. 185
Sublimat zur Desinfektion. 185, 188
—, Wirkung auf den Bakteriengehalt
der Scheide Schwangerer. 175
Sudan, Pyosis tropica. 630
SM-Carolina, Malaria. 610
Sttdsee, Filariasis. 534
Sumatra, Tuberkulose. 2
Suprarenin gegen Blutungen. 225
Sycosis staphylogena, Vaccination. 165
Symbionten-Uebertragung bei viviparen
Cocciden und bei Psylliden. 644
Symbiose vou Bac. fusiformis und Spiro-
chaten. 623, 624
— von Saccharomyzeten u. Insekten. 544
— der Streptokokken und anderer Ba-
zillen. 694
Syphilis s. a. Spirochaete pallida.
— des Auges 389, 390
—, durch ein Bacterium verurs. 391
—, Behandlung, Abortiv-. 400
—, Behandlung mit Aethylhydrokuprein.
401
—, Behandlung mit Embarin. 397
—, Behandlung mit Kalomel-Salvarsan.
390, 405
—, Behandlung nach Morgenroth. 401
—, Behandlung mit Neosalvarsan. 399,
400, 402, 403 405
—, Behandlung mit Quecksilber. 396—
398, 400, 401, 406
—, Behandlung mit Salvarsan. 147, 390,
397—405
—, Behandlung mit Salvarsan, endo-
lumbale. 402, 404
—, Behandlung mit Salvarsan-Kalomel.
390, 405
—, Behandlung mit Salvarsan und Men¬
struation. 405
—, Behandlung mit Salvarsan, Sch&d-
lichkeit. 397—399, 401, 402, 406
—, Behandlung mit Salvarsan-Serum.
402-404
—, Behandlung mit Salvarsan, Technik.
402, 404, 405
—, Behandlung mit Serum, Salvarsan-.
402—404
— und Cerebrospinalfliissigkeit. 393
—, chir., Behandlung mit Salvarsan. 401
—, Diagnose mittels Cerebrospinalfltlssig-
keit. 393
—, Diagnose mittels Goldsolreaktion.
396, 404
Wassermann. 309,^392—396, 40(?
404 405
—,-, Technik. 392—395
—,-, Theorie. 392
—, Diagnose mittels Luetins. 395, 396
—,-, Spezifizitftt. 395. 396
—, Diagnose mittels Serums. 309, 392—
396, 400, 404, 405
—,-, Spezifizit&t. 393, 394, 610
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Register.
791
Syphilis, Diagnose mittels Serums, Tech-
nik. 392—395
—,-, Theorie. " '^392
—,-, Wirkung der Temperatur.
393
— des F8tus, Salvarsanwirkung bei Be-
handlnng der Mutter. 400
— hereditaria. 97
—, Him-. 396, 404
—, Hodeninfektion beim Kaninchen. 390
—, Immunisierung. 16
— der Kaninchen. 390, 391, 402
—, Keratitis. 389, 390
—, Komplementbindung Wassermann u.
Cerebrospinalfliissigkeit. 393
—,-u. Cholesterin. 394
—,-mit Herzextrakt n. Cholesterin.
394
—,-, Spezifizitftt. 393, 394 z 610
—, Luetinreaktion s. S., Diagnose mittels
Luetins.
—, Meiostagminreaktion. 325
—, Meta-, Berechtigung des Begriffes. 389
— des Nervensystems, Behandlung mit
Salvarsan-Serum. 404
— nnd Paralyse, progress. 390
—, Primaraffekt beim Kaninchen. 390
—, Reinfektion. 390
— bei Bindern, durch ein Bacterium ver-
ursacht. 391
—, Spirochaete pallida, Erreger, Nach-
weis, Vorkommen. 389, 390
— und Tabes dorsalis. 390
— und Typhus abdominalis, Kombination.
481
Tabakdekokt gegen Lftuse. 668
Tabes dorsalis, Behandlung mit Salvarean-
Serum. 404
-, Goldsolreaktion. 396, 404
-, Luetinreaktion. 395
-und Syphilis. 890
Taenia saginata bei Europ&ern in Shangai.
530
— solium-Finnen in der Muskulatur des
Hammels. 531
Talgdriisen-Geschwiilste. 321
Tannismut gegen Tuberkulose. 442
Tannoform gegen Typhusbazillenaus-
scheidung. 227
Tartarus stibiatus gegen Leishmaniose.
623
-in Serum, Wirkung auf Tryp.
brucei. 618
Taschenbuch des Feldarztes. 204
Tauben-Floh s. Fltthe, Tauben-.
—, Pocken.
—, Polyneuritis, Aetiol. 627, 628
—, —, und Beriberi des Menschen, Be-
ziehungen. 627
—, —, Hefebehandlung. 628
— Seuche, durch Bac. paratyphi venire.
238
Tauben, Tuberkulose. 28
Tavannes, Kropf. 208
Tchentou, Ulcus phagedaenicum 624
Teerfarbstoffe, Hamolyse. 293
Teigwaren, Eier-, Kontrolle mittels
EiereiweiH fftllenden Serums. 101
Teleostier, Hamolyse durch kapillaraktive
Stoffe. 294
Teilur-Pentan-Verfahren Conradis zur
Diphtheriediagnose. 262
Temperatur-ErhQhung, Wirkung auf die
Agglutininbildung. 289
-, Wirkung auf die Antiktfrper-
bildung. 289
-, Wirkung auf die Bakteriolysin-
bildung. 289
—Beaktion, anaphylaktische. 108, 109
— bei Bahrrekonvale8zenten. 601
—, Wirkung auf die Komplementbindung
Wassermann. 393
—, Wirkung auf Streptokokken. 694
Tenebrio molitor als Spiroptera ljeoplastica-
Zwischenwirt. 329
Terpentin gegen Lause. 670
— gegen Puerperal- und gynakol Infek-
tionen. 177
— gegen Ruhr, chronische. 627
Tetanus s. a. Bacillus tetani.
— Antitoxin gegen Tetanus, s. Tetanus,
Behandlung mit Serum.
-, Ueberempfindlichkeit gegeniiber
demselb. 569
—, Behandlung mit BauchhShlen-Trans-
sudat. 366
—, Behandlung mit blauem Lichte. 361
—, Behandlung mit Chloral. 363, 366
—, Behandlung mit Jodoform. 362, 363
—, Behandlung mit Jodtrichlorid. 362
—, Behandlung mit Magnesiumsulfat.
363, 365
—, Behandlung mit Morphium. 366
—, Behandlung mit Salvarean. 569
—, Behandlung mit Serum. 361—365,
568, 569
—, Behandlung mit Serum, Anaphylaxie-
gefahr. 569
—, Behandlung mit ultraviolettem Lichte.
—, Immunisierung. 361—365, 568, 569
— bei Kriegsverwundeten. 568
— bei Pferden, Prophylaxe. 366
—, Prophylaxe mittels Antitoxins. 362,
364, 365
—, Sammelforechung. 568
— Toxin s. Bacillus tetani, Toxin.
Tetrabothrius strangulatus n. sp., Be-
schreibung. 533
Therapie, biolog. 449, 450
—, experim., Ergebnisse. 449
Thermophor, transportabler, fdr bakteriol.
Blutuntereuchungen. < 595
Thionin, Wirkung auf Bakterien. 47
Thiosulfat, Oxydation durch Bakterien. 45
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792
Register.
Thorakoskopie bei Tnberkulose. 2
Thoramad, Anwendung. 178
Thorium, Anwendung. 178
— zur Karzinombehandlung. 327
—, Wirkung auf A bwehrfermente. 326
—, Wirkung auf Gewebe. 327
Thrazien, Cholera 1910-13. 71
Thrombophlebitis, septische. 698
Thrombose, infektiose. 698
— des linken Vorhofes und der Pulmonal-
yenen bei Typhus. 225
Thymol gegen Uncinariasis. 538
— gegen Vogelmalaria, 612
—, Wirkung auf Bac. typhi. 236
Thymus-Abbau und Dialysierverfahren
Abderhaldens. 467
—Extrakt, Wirkung auf Gewebskulturen.
340
— Nukleinsaure, Spaltung durch Serum.
310
Thyreoidea 8. Schilddriise.
Tierarztli$he Aufgaben in Deutsch-Ost-
Afrika. 367
— Praxis, Vaccinetberapie. 576
Tiere, Haus- s. Haustiere.
—, keimfreie, Gewinnung, Haltung und
Aufzucht. 209
—, Tuberkulose, Bek&mpfung. 2
Tierkohle, Vaccineadsorption. 637
Tierseuchen in Deutsch-Ost-Afrika. 367
Timothee-Baciilu8 zur Immunisierung
gegen Tuberkulose. 44§
Tinctura sabadillae gegen Lfiuse. 663
Tirol, Siid-, Pellagra, Vorkommen und
Bek&mpfung. 413
Togo, Tsetsearten-Bestimmungsschlilgsel.
135
Tonerde, essigsaure, Wirkung auf den
Bakteriengehalt d. Scheide Schwangerer.
176
Tonkin, Malaria. 131
Tonsiilen als Eingangspforte bei Appen¬
dicitis. 688
— bei Scharlach, Verftnderungen. 266
Tonsillitis, durch Streptokokken verurs.
693
Torpedo marmorata, Hftmogregarinen bei
derselb. 642
Touba, Lepra. 639
Toxin, Anaphyla- s. Anaphylatoxin.
— und Asbest. 106
— des Bac. dysenteriae, Chemie und
Toxikol. 601
— des Bac. paratyphi. 240
— des Bac. tubercul. im Harn bei Nieren-
tuberkulose. 12
— des Bac. tubercul. zur Immunisierung
gegen Tuberkulose. 15
— des Bac. typhi, Wirkung auf den
Stickstoff Sto&wechseL 683
—, durch Bakterien gebildet. 98
—, Diphtheria- s. Bacillus diphtherias,
Toxin.
Toxin, Diphtherie-, Wirkung von Adrer
nalin. 259
—, —, Wirkung auf Arterien. 258
—, —, Wirkung auf das Herz. 257, 258
—, —, Wirkung auf Kaninchen. 268
—, —, Wirkung auf die Leber. 268, 259
—, —, Wirkung auf die Milz. 259
—, —, Wirkung auf die Nebennieren.
268
—, —, Wirkung auf die Nieren. 258,259
—, —, Wirkung auf Ratten. 259
—, Dysenterie- s. Bacillus dysenteriae,
Toxin.
—, Endo-, Wirkung auf den Darm. 113
—, Fieber-, Bildung durch Bac. typhi.
553
—, —, Bildung durch Bakterien. 653
—, H&mo- s. H&motoxin.
—, Keno- s. Kenotoxin.
—, Keuchhustenbacillus-, allergische
Reaktion. 270
— des Pneumococcus. 678, 679
—, Proteo- 8. Proteotoxin.
— Reaktion Schicks flir Diphtherie-
Immunit&t 649
— bei Scharlach im Blute. 266
—, Sero-. 462
— des Streptococcus mitis, Myokard-
ver&nderungen durch dasselbe. 167
—, Tetanus- s. Bacillus tetani, Toxin.
—, bei der Trichinosis gebildet. 636
—, Wirkung auf die Hypophyse des Meer-
schweinchens. 292
—, Zyto-. 123
Toxin&mie. 676
Toxoplasma in Blut und Milz. 140
— pyrogenes. 140
Trachom, Aetiol. usw. 193, 197, 679
—, Affeninfektion. 193
—, Bek&mpfung. 198
—, Blastomyzeten, Rolle derselb. 193
— bei Eisenhiittenarbeitern. 197
—, Immunisierung. 193
—, Immunitat. 193
—, Initial kdrper. 194
— Kdrperchen. 194
— bei Kroaten. 197
— bei Magyaren. 197
— bei Rumanen. 197
— in der Sahara. 609
— in Youngstown. 197
Tr&nen, Recurrensspiroch&ten in denselb.
624
Transsudat, Bauchhtihlen-, zur Tetanus-
behandlung. 366
Traubenzucker, N&hrwert fftr Bac. prodi-
giosus. 49
—, Streptokokkeninfektionsbehandlung
mit Tr.-Injektionen. 172
—, Wirkung auf die FarbstoSbildung
des B. pyocyaneus. 45
Trauma und Geschwulstmetastasen bei
M&usen. 332
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Register.
793
Triatoma brasiliensis, Vorkommen osw.
136
— megista, Vorkommen usw. 136
— mbrofatciata, Uebertragung des Tryp.
crnzi. 137
-, Vorkommen usw. 136
— rubrovaria, Vorkommen usw. 136
— tenuis n. sp., Beschreibg., Vorkommen.
136, 137
— vitticeps, Vorkommen usw. 136
Tribromnaphthol zur Desinfektion. 185
Trichinosis, Toxinbildung. 535
Trichocephalus dispar und Appendicitis.
174
-bei Europftern in Shangai. 530
Trichomastix ruminantium n. sp., Be--
schreibung, Vorkommen. 540 -
Trichomonas ruminantium n. sp., Be--
schreibung, Vorkommen. 540 -
Trichophytie beim Wilde. 384 Rin
Trichophyton ceroton, Kulturelles. 199-
— cinereum, Kulturelles. 199 tun
— conicum, Kulturelles. 199-
— coronatum, Kulturelles. 199 Sen
— expausum, Kulturelles. 199-
— floreale, Kulturelles. 199 — cri
— griseum n. sp., kultur. Eigenschaften. rub
199 — dr
— singulare, Kulturelles. 199
Trichostrongylus orientalis n. sp., Be- — du
schreibung, mensehl. Darmparasit in-
Japan. 536 — ga
Tringa platyrhyncha, Wirt von Dilepis
tringae. 532 — lei
Trinkwasser, Bac. coli, Nachweis und-
Bedeutung. 242—214, 595 -
— und Kropf. 208 -
— und Sterblichkeit in StaCfurt und
Leopodshall. 579 -
—, Sterilisierung mit Chlorkalk. 191, An<
192-
—, Sterilisierung mit Salzs&ure - Brom--
Bromkali. 191-
—, Sterilisierung mit ultravioletten-
Strahlen. 192-
—, Typhusbazillenisolierung. 232 wic
Triphenyl methaufarbstoffe gegenScheiden--
katarrh der Kinder. 378 tun
Trockenerhitzung von Immunserum. 102-
Trockenhefe (Visia), Erfahrungen. 576 -
Trockenlymphe, Tropen-, Ponndorfsche. — pe
408 -
Trockennahrbiiden nach Doerr. 51, 487, — rh
594, 595 -
Tropen-Geschwiir s. Ulcus tropicum. -
—Hfimatologie, Benzolsuperoxydverwen--
dung. 132 — roi
—Hygiene. 129 dur
—Krankheiten. 129, 130, 609 -
-, Auftreten w&hrend des Krieges. — ug
679 Try
-, Behandlung mit Salvarsan. 146 — ve
—Trockenlymphe, Ponndorfsche. 408
Trophonia plumosa, Myriospora trophoniae
aus derselb. 543
Tryen s. Yatren.
Trypanblau gegen Hamoglobin&mie der
Pferde. 874
—Vitalfarbung und Pneumonie. 676
Trypanosoma s. a. Trypanosomen.
— boy lei im Darm inhalt von Tryp. rubro-
fasciata, Pathogenitat. 136
— brucei s. a. Nagana.
-, Differentialdiagnose. biol. 134
-, Entwicklung m Glossina morsi-
tans. 612, 613
-, Identit&t mit Tr. rhodesiense. 613
-, Kultur. 614
-, Me8sungen. 613
-, Pathogenitat. 613
-, Rezidivstamme. 616
-und Trypanosoma der Uganda-
Rinder, Nicht-Identitat. 133
-, Virulenzabschw&chung in Kul-
turen. 614
-, Wirkung von Brechweinstein im
Serum. 618
-, Wirknng von Serum. 618
— cruzi, Uebertragung durch Triatoma
rubrofasciata. 137
— dromedarii, Differentialdiagnose, biol.
134
— duttoni, Pathogenitat. 615
-, Virulenz. 616
— gambiense, Differentialdiagnose, biol.
134
— lewisi, Beschreibung. 542
-, Differentialdiagnose, biol. 134
-, Kultur. 614
-, LebensdauerinMelophagusovinus.
614
-, morphol. und Entwickelungs-
Anomalien und Virulenz. 133
-, Pathogenitat. 615
-, Uebertragungsweise. 614
-, Vermehruugfefahigkeit. 615
-, Virulenz. 615
-, Virulenz und morphol. und Ent-
wickelungs-Anomalien. 133
-, Virulenzabschwachung in Kul-
turen. 614
-, Virulenzsteigerung. 615
-, Widerstaudsf&higkeit. 615
— pecaudi, Biol. 134
-, Morphol. 134
— rhodesiense, Beschreibung. 542
-, Identitat mit Tr. brucei. 613
-, Messungen. 613
-, Pathogenitat. 613
— rotatorium im Frosche, Uebertragung
durch Hemiclepsis marginata. 616
-, Morphol. 616
— ugandae n. nom., Nicht-Identitat mit
Tryp. brucei. 133
— vespertilion is,Differentialdiagnose, biol.
134
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794
Register.
Trypanosomen s. a. Trypanosoma.
—, Diagnose. * 612
— bei Eidechsen. 642
—, Entwickelung in Glossina morsitans.
612, 613
—, Farbung. 132
—, Helobdella algira als Zwischenwirt.
621
—, Messungen. 612, 613
— Studien. 612
—, Vogel-, in Brasilien. 134
—, Vogel-, des Senegal n. Niger. 615
— der Wirbeltiere, Ursprung aus den
Flagellaten Wirbelloser. 616
—, Wirkung von Atoxyl. 618, 619
—, Wirkung von Brechweinstein. 618
— , Wirkung von Leberbrei. 136
—, Wirkung von Salvarsan. 618
—, Wirkung von Salvarsan-Serum. 402,
403
—, Wirkung von Serum. 136, 617, 618
—, Wirkung von Serum, fdtalem. 617
—, Wirkg. von Serum, miitterlichem. 617
—, Wirkung von Trypanrot. 618
Trypanosomiasis s. a. Dourine, Nagana,
Schlafkrankheit, Trypanosoma.
—. 130
—, Bebandlung mit Salvarsan-Derivat
01. 620
—, Behandlung mit Serum. 134
—, Bekampfung. 136
—, Diagnose. 612
— der Frosche. 615, 620
-, Jmmunitatsfrage. 620
—, Tmmunisierung. 134
—, Jmmunitat. 620
—, L&vulosurie, alimentare. 136
— in Nyassaland. 613
—, Ratten-, Uebertragung. 614
—, Rezidive bei exper. —. 616
—, Uebertragung durch Fl6he. 614
—, Uebertragung durch Triatoma rubro-
fasciata. 137
— in Uganda. 612
— : der Vogel. 615
— beim Wilde. 612
— in Zululand. 612
Trypanozidie durch fdtales und miitter-
liches Serum. 617
Trypanrot, Wirkung auf Trypanosomen.
618
Tryposafrol, Wirkung. 620
Trypsin, Hemmung durch ungesatt. Fett-
sauren. 462
—, Wirkung auf Fischgift. 292
—, Wirkung auf Vaccine virus. 637
Tryptoproteasen, Nachweis und Unter-
suchung. 60
Tsetsefliegen s. Glossinen.
Tuberkulin-BazillenemulBion und Dialy-
sierverfahren Abderhaldens. 433
—, Blutbild bei T.-Iniebtionen. 8
—, Eosinophilie bei T.-Injcktionen. 8
Tuberkulin, Leukozyten bei T.-Injektio¬
nen. 8
— gegen Paralyse, progress. 405
-Reaktion s. Tuberkulinreaktion.
—, Reaktionsffihigkeit tuberkuldser Haut-
stellen. 9
—, Sanocalcin-, gegen Tuberkulose. 434
—, Schildkroten-. 20
— und Tuberkelbazillenmobilisation. 427,
428
— zur Tuberkulosebehandlung. 16-18,
20, 417, 418, 434, 448
— zur Tuberkulosediagnose. 2, 8, 9,
429-431, 445-447
— Ueberempfindlichkeit. 10, 430, 431
-, durch in Kollodiumsackchen ein-
geschlossene TuberkelbaziJlen. 431
—, Wirkung auf den Krebs der Mause. 338
—, Wirkung auf den Stickstoff-Stoff-
wechsel. 683
Tuberkulinreaktion, diagn. Bedeutung 2,
8, 9, 429-431, 445—447
—, diagn. Bedeutung bei Hiiftgelenks-
erkrankungen. 431
—, epikutane, diagn. Bedeutung bei
Schweinen. 446
—, intrakutane, diagn. Bedeutung. 429^
—, —, diagn. Bedeutung beim Rinde.
445, 446
—, —, diagn. Bedeutung bei Schweinen.
446
—, —, progn. Bedeutung. 430
—, konjunktivale, diagn. Bedeutung
beim Rinde. 445
—, —, diagn. Bedeutung bei Schweinen.
446
—, kutane, diagn. Bedeutung. 8—10,
429—431
—, —, diagn. Bedeutung bei S&uglingen. 8
—, —, graph. Analyse. 430
— und Masern. 270
—, subkutane, diagn. Bedeutung. 429
—, —, diagn. Bedeutung beim Rinde. 445
—, —, diagn. Bedeutung bei Schweinen.
446
—, Wiederholung, diagn. u. progn. Wert
430
Tuberkulomudn gegen Tuberkulose, chir.
17
Tuberkulose s. a. Bacillus tuberculosis.
—. 1, 97, 130
—, Abwehrfermente. 433
—, Aetiol. 1, 2, 13
— und Alkohol. 420
—, Amenorrhoe und Geb&rmutteratresie.
419
—, Anatomie, pathol. 1
— Antigene im Serum, Nachweis. 12
-, Wirkung des Sonnenlichtes. 11
— Antikorper. 14, 15, 289
-in der CerebrospinalflUssigkeit bei
Pachymeniug. tubercul. 12
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Register.
795
Tuberkulose-Antikorper im Serum, Nach
weis.
12
11
11
421
6
-, Wirkung des Sonnenlichtes,
—, Antipartialantigene.
— des Auges.
—, Auswurf, Eiweifigehalt.
—, Pneumokokkentypen in dem-
selben. 678
—, Tuberkelbazillennachweis. 520
Balneotherapie. 418
Bazillentrhger in Kurorten und Heil-
stfttten. 3
Behandlung. 417
Behandlnng mit Bac. tubercnl. der
SchildkrCte. 18—23, 434—438
Behandlung mit Balsamen. 441
Behandlung mit Blindschleichen-
tuberkelbazillen. 23
Behandlung mit Borcholin. 438
Behandlung nach Calmette. 17
Behandlung nach Deycke-Much. 17
Behandlung mit Enzytol. 438
Behandlung mit Eukalyptol-Menthol.
442
Behandlung, Freiluft-. 417
Behandlung nach Friedmann. 18—23,
434—438
Behandlung mit Goldkaliumcyanat.
438
Behandlung mit Goldkantharidin. 23
Behandlung, Inhalations-. 418
Behandlung mit Kieselsfiure. 441
Behandlung, klimatische. 417
Behandlung mit Kupfer. 439, 440
Behandlung mit Kupfer-Lezithin. 440
Behandlung mit Lecutyl. 440
Behandlung mit Lezithin-Kupfer. 440
Behandlung mit Menthol-EukalyptoL
442
Behandlung mit Pfeilerresektion. 24
Behandlung nach Piorkowski. 438
Behandlung mit Plombierung. 24
Behandlung mittels Pneumothorax. 25
Behandlung mit Sanocalcin-Tuber-
kulin. 434
Behandlung mit Schildkrotentuberkel-
bazillen. 18—23, 434—438
Behandlung mit Strahlen. 418
Behandlung mit Tannismut. 442
Behandlung mit Tuberkelbazillen. 18
—23, 434—438, 448
Behandlung mit Tuberkulin. 16—18.
20, 417, 418, 434, 448
Behandlung mit Tuberkulomucin. 17
Behandlung nach Weleminsky. 17
Bekkmpfung. 1, 2, 206, 433
der Blindschleiche. 23
Blut-EiweiBgehalt bei Kindern. 13
Brehmers Lehre. 13
Bronchialdrtisen-, Tuberkelbazillen-
typus bei derselb. 421
— der Brust. 4
—, chirurg. 418
Tuberkulose, chirurg., Behandlung nach
Friedmann. 21, 436, 437
—, —, Behandlung mit Kupfer-Lezithin.
23, 440
—, —, Behandlg. mit Tuberkulomucin. 17
— und Cholera, Kombination. 481
—, Darm-, Behandlg. mit Tannismut. 442
— in D.-O.-Afrika. 420
—, Diagnose. 7
—, Diagnose, Frfih-, durch Tierversuch.
429, 430
—, Diagnose mittels Komplementbindung
der Tuberkulosegifte im Harn. 12
—, Diagnose mittels Leberimpfung. 429
—, Diagnose mittels Lymphdriisen-
quetschung. 429
—, Diagnose mittels Rdntgenstrahlen. 2
—, Diagnose mittels Tuberkulins. 2, 8, 9,
429-431, 445—447
—, Dialysierverfahren Abderhaldens. 126,
433
—, Disposition. 1
—, Epidemiologie. 1
—, Ernkhrung. 417
—, Faeces, Tuberkelbazillennachweis. 520
— der Fascie des Bicepsmuskels des
Oberarms. 419
—, Fieber. 4
—, Freiluftkur. 417
— der Gebkrmutter. 419
—, Gebarmutteratresieu. Amenorrhoe.419
—, Geschichtliches. 1
— im Greisenalter. 418
—, Haudbuch. 1, 417
—, Harn, Antigen- und Antikorper-
nachweis in demselb. 432
— Heilmittel. 417
—, Heilung. 15
— der Hornhaut des Auges. 421
— des HUftgelenks, Differentialdiagnose
yon nichttuberkul. Erkrankungen. 431
— der Htihner, Bekampfung. 447
-, Diagnose mittels Tuberkulins.
447
27
2
s. a. Tuberkulose,
— der Hunde.
— auf Java.
—, Immunisierung
Behandlung.
—, Immunisierung,
15-23, 434—438,
448, 586
—, Immunisierung mit Timothee-Bazillen.
448
—, Immunisierung mit Toxinen des
Bac. tubercnl. 15
—, Immunisierung mit Tuberkelbazillen
s. Tuberkulose, Behandlg. mit Tuberkel¬
bazillen
—. Immunisierung mit Tuberkulin s. Tu-
berkulose, Behandlung. mit Tuberkulin.
—, Immunitkt. 1, 2, 14, 449
— bei Indern. 420
—, Infektionsweg. 1, 2, 28—30, 448
—, Inhalationstherapie.
418
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796
Register.
Tuberkulose der EaltblUter. 19—23
Kavernenbildung, experim. 4
Kehlkopf-, Behandlung nach Fried¬
mann. 437, 438
—, Behandig. mit Goldkantharidin.
23
—, Behandig. nach Pfannenstiel. 438
in Kiel. 580
Kieselsaurestoffwechsel. 440
Kinder-. 13, 23 97, 418
—, Behandlung mit Kupfer-Lezithin-
praparaten. 23
—, Blotuntersuchung. 13
Klinisdbes. 2
Komplementbindung. 11, 12, 432
Kostformen. 417
und Krieg. 421
Laparoskopie. 2
und Lepra. 418
Leukozyteneinschltisse Dtfhles. 268
lokalisierte, bei Schweinen. 27
Lungen- s. a. Tuberkulose.
— -. 2
—, Behandlung mit Kupfer. 439,440
—, Behandig. mitPfeilerresektion. 24
—, Behandlung mit Plombierung. 24
—, Einteilung u. Entwicklung. 420
—, Entwicklung u. Einteilung. 420
—, Miseh- u. Sekund&rinfektion. 420
—, -Miscliinfektion, Auswurfunter-
suchung zur Diagnose. 13
—, der Kinder, Lungenschleim-
entnahme. 445, 447
—,-, Taberkelbazillennachweis.
444, 445, 447
—, und Rindertuberkulose. 421—423
—, Sekundar-u. Mischinfektionen.420
—, Tuberkelbazillentypus bei derselb.
421
pseudoleukamieahn-
426
— und Lymphogranulomatose. 426
— der Mause. 4
— des Magens. 3
— und Masern. 270
—, Mastitis tubercul., nach Friedmanns
Tuberkulosevaccin-Injektion. 437
— bei Meerschweinchen. 429—432
—, Meiostagminreaktion. 325
—, menschlicke, durch Rindertuberkel-
bazillen verars. 421—423
—, Nieren-, Tuberkulosegifte im Ham. 12
— in Ouada'i. 610
—, Pachymeningitis tuberculosa, Cerebro-
spinalflussigkeitsverhalten. 12
—, Partialantigene. 11, 14
— beim Pferde. 442
—, Pharmakotherapie. 417
—, Pneumatotherapie. 418
—, Prophylaxe. 1, 2, 206
— der Prostata. 3, 418
—, Pseudo-, s. Pseudotuberkulose.
—, Pyloru88tenose. 3
—, Lymph driven-,
liche.
Tuberkulose beim Reh. 384
— der Kinder, Bac. tubercul. in Blut,
Lymphe, Muskeln usw. 28, 29
-, Bekampfung in Anhalt 446
-, Bekampfung in Buenos Aires. 30
-, Bekampfung in Sachsen. 446
-, Diagnose mittels Tuberkulin-
reaktionen. 445, 446
-, Immunisierung. 448, 555
— in der Sahara. 609
— und Salvarsan. 401
— der Schildkroten. 19, 22
— der Schweine. 27
-, Diagnose mittels Tuberkulin-
reaktion. 446
-, durch Gefliigeltuberkelbazillen
verurs. 443, 444
— in sozialer Beziehung. 1
—, Stoffwechsel. 417
— und Stoffwechselkrankheiten. 417
— auf Sumatra. 2
— bei Tauben. 28
—, Thorako^kopie. 2
—, Tuberkulinreaktion 8. Tuberkulin-
reaktion.
—, Tuberkulinreaktionsfahigkeit tuber-
kuldser Hautstellen. 9
— und Typhus abdominalis, Kombination.
481
—, Vaccination. 15, 434—438, 448
—, Verbreitung durch Fliegen. 41
— der Ziegen nach galaktogener In-
fektion. 448
Tunis, Kala-azar. 621, 622
—, Leishmaniose. 621, 622
Turdus, Wirt von Ophryocotyle turdina.
532
Typhus abdominalis s. a. Bacillus typhi.
-. 579, 609
-in Adrianopel. 647
-ahnliche Epidemie bei weifien
Ratten. 239
-, Agglutination. 226—230
-, Antikorperbildung. 289
-j Bakteriotherapie, s. T. a., Vacci¬
nation.
-, BazillentrSger, Bekampfung. 484
-, —, exper., bei Kaninchen. 484
-, —, Hiihner als —. 485
-, —, Meldepflicht. 484
-, —, Nach weis mitt els Komplement¬
bindung. 485
-, —, Sektionsergebnis. 483
-, Behandlung mit Colivaccine. 489
-, Behandlung mit Pyramidon. 488
-, Bekampfung. 232—235, 484, 652
-, Bekampfung in der Armee (Ver.
Staaten). 34, 35
-, Bekampfung im Felde. 481
-, Blutung. 225, 227
-, Blutuntersuchungen. 228, 229
-und Cholera, Mischinfektion. 481,
646. 647, 650
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Register.
797
Typhus exanthematicus in Galizien. 657
-nnd Jahreszeit 662
-, ImmunitatderMeerschweichen.664
-nnd Influenza. 663
-, Leukozytenver&nderungen. 661,
663, 664, 666
-, Meerschweinchenimwunit&t. 664
-in Oesterreich. 657
-, Periarteriitis, Fraenkelsche. 663,
666
-in Pribram. 663
-in Prnjavor. 657
-, Prophylaxe. 579
-, Prowazeks KOrperchen. 661, 663.
WU1. uuu
-, Uebertragung durch Auswurf. 664
-, Uebertragung durch Fltfhe. 80, 663
-, Uebertragung durch Lause. 79,
659, 660, 662—665, 667-669, 671, 672
-, Virus. 209
-u. Wassermannsche Reaktion. 667
-und Widalsche Reaktion. 660,
661, 666
—, Ferkel- a. Ferkel-Typhus.
Tyrosin, Neutralisierung des Eobragiftes.
114
Typhus abdominalis, Diagnose. 667
-, Diagnose mittels Agglutination.
226-230, 488, 489
-, Diagnose, bakteriol. 226—231,
486-489
-, Diagnose, bakteriol., im Feldlabora-
torium 486
-, Eiterungen. 225, 227, 228
-und Erysipel, Kombination. 481
-, hftmorrkag. 225
-und Jahreszeit 662
-, Immunisierung. 34, 36, 232—235,
289, 449, 483, 485, 489-494, 547, 655
-, Immunisierung mit Coli-Vaccine.
284, 489
-, Immunisierung, einzeitige, gegen
T. u. Cholera. 493
-in Irrenanstalten. 225, 483
-, Laboratoriumsinfektionen. 482
-, LeukozyteueinschlUsse DOhles. 268
-und Malaria, Kombination. 481
-, Paratyphus bei latentem T. 237
-, Prophylaxe. 652
-u. Riickfallfieber, Kombination. 481
-und Ruhr, Kombination. 48 L
-, Schutzimpfung s. T. a., Vacci¬
nation.
-und Sepsis, Kombination. 481
-und Syphilis, Kombination. 481
-, Thrombose des linken Vorhofes
und der Pulmonalvenen. 225
-und Tuberkulose, Kombination. 481
-, Vaccination. 34, 35, 232—235,
483, 485, 489-494, 655
-, Verbreitnng durch Austern. 232
-, Verbreitung durch Bazillentrager.
203, 226-228, 232
-, Verbreitung durch Brot. 486
-, Verbreitung im Felde. 481
-, Verbreitung durch Fliegen. 41
-, Verbreitung durch Milch. 225, 226
-in Waldbreitbach(Irrenanstalt). 225
•-in Witten. 226, 227
— exanthematicus, Aetiol. usw. 80, 648,
658, 659, 661-665
-, Affeninfektion. 663, 664
-, Bakteriol. 658, 664, 665
-, Bebandlung mit Jod. 81
-, Bekampfung. 80, 679, 657—661,
663—665, 667-669
-, Blutuntersuchung. 658, 661, 663,
664, 666
-in Bfthmen. 663
-in Bosnien, 657
-, Coccobazillen in mit — — infiz.
L&nsen. 664
-, Diagnose. 80, 81, 579, 658—661,
663, 665 - 667
-, Diagnose, serologische 80
-, durch Diplobacillu8 exanthematicus
verurs. 664
-, Epidemiologie. 79, 657, 658, 662,
Ueberempfindlichkeit. 97, 113, 299—301,
449, 450
— und Abderhaldens Dialysierverfahren,
Beziehungen. 122, 123
— und Abwehrfermente, Beziehungen.
122, 123
—, Anaphylatoxin s. Anaphylatoxin.
— und Asthma bronchiale, Beziehungen.
123
—, Blutkbrperchen-, beiMeerschweinchen.
299
— nnd Blntpl&ttchen. 453
— nnd Cerebrospinalflttssigkeit. 468
— gegeniiber Chinin 611
— durch Coenurusextrakt. 531
—, Coliextrakt-, durch in Kollodium-
g&ckchen eingeschlossene Colibazillen.
431
— durch Diphtherieserum. 263, 431
— durch Eiweifl. 109, 300, 301
— durch EiweiB, pflanzliches. 110
— durch Kiweiiispaltprodukte. 109, 300
— und Eosinophilie. 298, 457
—, Fieber, anaphylaktisches. 108
— zur Geschwulstdiagnose. 327
— durch Gliadin. 98
— gegeniiber Hiimoglobin. 301
— durch Heteroalbumose. 109, 461
—, heterogem tische. 110
— durch Hordern. 98
—, Immunisierung gegen dieselbe. 454
— nnd Immunitat. 457
— nnd intrakutane Injektion. 458
— nnd Komplementschwund. 124
— nnd Leukozyten. 458
— durch Linseneiweifl. 300
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Gck igle
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798
Register.
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Ueberempfindlichkeit and Lipoide des Bac.
tubercul. 432
— und Lymphe. 468
—, passive. 10, 108—110, 454
—, —, Uebertragung. 10
— und Pepton, Beziehungen. 122
— durch Pflanzeneiweifl. 110
— gegeniiber Placentaextrakt. 459
— aurch Protalbumose. 109, 461
— gegeniiber Eizin. 107
— und Salzfieber. 109
— gegeniiber Serum. 263, 300, 431, 454
—458, 46 L
— und Serumgiftigkeit, prim&re. 300
—, Temperaturreaktion, anapbylaktische.
108, 109
— gegeniiber Tetanusserum. 669
—, Theorie. 264, 453—457
—, Tuberkulin-. 10, 430, 431
—, —, durch in Kollodiums&ckchen ein-
geschlossene Tuberkelbazillen. 431
— durch Urohypotensin. 801
—, Vergiftung, anaphylakt. 453
Ueberwmterong von Musca domestica. 40
Uganda, Trypanosomiasis. 612
Ulcus, Bein-, tropisches, Behandlung mit
Salvarsan. 146
— corneae serpens, Behandlung mit
Aethylhydrokuprein. 164, 198
— cruris. Behandlung mit Froschfleisch-
Umschlagen. 412
-, Behandlung mit Ortizonwund-
stiften. 704
—, Extremitfiten-, in China, Spiroch&ten-
befund. 623
— phagedaenicum in Tchentou. 624
— tropicum, Bac. fusiformis und Spiro-
chdten bei demselb. 623, 624
-, Behandlung mit Salvarsan. 146
-in China. 623, 624
-in Ouadai. 610
-, phagedfinisehes. 624, 631
-, Spirochaete schaudinni und Bac.
fusiformis bei demselb. 623
-, Spirochaete vincenti und Bac.
fusiformis bei demselb. 624
Ultrafilter, Protoplasma, lebendes, als U.
594
Ultrafiltration des HUhnerpestvirus. 573,
574
— durch Kollodium. 63
— unsichtbarer Mikroben. 673
Ultraviolette Strahlen zur Tetanusbe-
handlung. 365
-zur Wassersterilisierung. 192
-, Wirkung auf Bacillus tetaui-
Sporen. 365
-, Wirkung auf Vaccine. 409
Uncinariasis, Behandlg. mit Thymol. 538
—, Bekampfung usw. in Portorico. 36
— in Guyana. 538
Unciunia trichocirrosa n. g. n. sp., Be-
schreibung. 532
Ungeziefer, Bekfimpfung. 671
Unterera&hrung, chronische, und In-
fektion, Beziehungen. 41
Unterschenkel-Geschwtir s. Ulcus cruris.
Uranotaenia, Beschreibung. 631
Urethritis leprosa. 639
—, durch Pneumococcus verurs. 161
Urin s. Ham.
Urocystidium gemmiparum, Beschreibung.
534
Urohypotensin, Ueberempfindlichkeit. 301
Utah, Rocky Mountain spotted fever. 630
Uterus s. Gebfirmutter.
Uvea s. Auge, Uvea.
Uzara g*gen Amfibenruhr. 144
Vaccination s. a. Immunisierung.
—. 449, 554
— gegen Arthritis gonorrh. 385, 388
— gegen Arthritis steptococcica. 695
— gegen Bac. pyocyaneus-Infektionen.
576
— gegen Bronchitis. 576
— gegen Cholera. 74, 77, 233, 646, 648,
653—657
-, Agglutininbildung. 666
-, Bakteriolysinbildung. 656
-, Impfphiegmonen. 656
-, Impfstoffherstellung. 657
-, Kompleinentbindung. 656
-, Sensibilisationsfehlen. 656
-, Symptomatol. 656
-und Typhus, einzeitige. 493
— gegen Coliinfektionen. 576
— gegen Cystitis. 576
— gegen Diplukokken-Infektion. 576
— gegen Druse. 576
— gegen Furunkulose. 165, 166
— gegen Gonorrhoe. 385, 387, 388
— gegen Heufieber. 178
— gegen Hodgkin’s Krankheit. 26, 27
— gegen Horahautentztindung, ulzerfise.
576
— gegen Htthnercholera. 566
— gegen lnfektionskrankheiten. 16, 489
— gegen Karbunkel. 684
— und Masern. 270
- gegen
tion.
- gegen
- gegen
- gegen
- gegen
- gegen
- gegen
- gegen
- gegen
- gegen
- gegen
- gegen
- gegen
- gegen
Micrococcus catarrhalis-Infek-
576
Nephritis. 676
Ozaena. 702—704
Paratyphus. 234, 241
Pasteurellose. 576
Pest. 641, 645
Pneumonie. 362, 163, 676, 682
Puerperalfieber. 175
Pyosis tropica. 631
Srhafpocken. 638
Schweinepest. 381, 572
Staphylokokken-lnfektionen.
165, 166, 198, 576
Streptokokken-Infektion. 576
Sycosis staphylogena. 165
Gck igle
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Register.
799
Vaccination gegen Tuberkulose. 15, 434
—438, 448
— gegen Tuberkulose der Rinder. 448
— gegen Typhus abdominalis. 34, 36,
232—235, 483, 485, 489-494, 656
— gegen Variola. 15, 266, 406—411,
635-638
— gegen Variola nnd Diabetes mellitus.
636
— nnd Variola, gegenseit. Beeinflussung
407
— gegen Verruga peruviana 630
— gegen Vulvovaginitis gonorrh. infan¬
tum. 387
— gegen Wut. 357
— gegen Zahn-Eiterungen. 174
— aer Ziesel gegen Pest. 71
Vaccine. 97
—, Adsorption durch Tierkohle. 637
—Anstalt in Bonake, T&tigkeit. 408
—, bakterielle, Wirkung. 554
—, Coli-, gegen Sepsis. 490
—, —, gegen Typhus. 234, 489
— Erreger und Glyzerin. 409
— Filtrat zur Immunisierung. 410
—, generalisierte. 408, 636
—, —, bei Negern. 408
—, Gonokokken-, Keratitis gonorrh. nach
derselben. 385
—, Hand-Infektion. 632
—, Keimfreimachen durch Aether. 636
—, Keimfreimachen durch Bestrahlun^.
—, Konservierung. 186
— lichen bei Negern. 408
—, Tropen-Trocken-, Ponndorfsche. 408
— ' Typhus-, und Antikorperbildung und
Fieberreaktion bei Leuk&mie. 236
-Virus. 637, 638
Filtration. 410
-, Guarnierisches Ph&nomen. 638
Hodenimpfung beim Kaninchen.
638
Immunisierung. 638
, Kultur. 409, 637
■ und Leukozyten. 638
, Morphologie. 638
ReduktionvonAzurundMethylen-
blau. 637
—, Wirkung von Galle. 638
—, Wirkung von Neutralrot. 638
—, Wirkung von Pepsin. 637
—, Wirkung von Trypsin. 637
Wirkung von Aether. 209, 411, 636
Wirkung von Glyzerin auf pathog.
Bakterien in derselb. 186
—, Wirkung ultravioletter Strahlen. 409
Vagina s. Sc.heide.
Vaginalglyzerin gegen Scheidenkatarrh
der Rinder. 378
Vakuum-Dampf-Desinfektion, Formal-
dehyd-. 181—183
Varan us niloticus, H&mogregarinen. 542
Variation bei Bac. coli. 615—519
— bei Streptokokken. 513, 691, 692
— bei Vibrio Finkler-Prior. 593
Variola. 97 , 579, 609
— fthnliche Exantheme in den Tropen.
609
—, Aetiol. 632-634
—, Affen-Infektion. 632
— in Afrika (Franz.-Aequator), 130
— in Australien. 406
—, Behandlung mit Jodtinktur. 633
—, Bekiimpfung. 679, 633
— in Bohmen. 661
—, Diagnose. 633—636
—, Differentialdiagnose. 633—636
—, Erhebung. 633
— Erreger, Kultur. 410
— im Gaumen, prim&r. 632
— in Grenzbezirken. 266
—, Hornhautinfektion beim Kaninchen.
634
—, Immunisierung. 15, 266, 406—411,
635— 638
—, Komplementbindung. 634
— auf den Loyalty-Inseln. 636
— in den Luftwegen, prim&r. 632
— in Mexiko. 406
— in Neu-Kaledonien, Schutzimpfung.
636
— in Ouada'i. 610
— im Rachen, prim&r. 632
—, Reichs-Impfgesetz(1874), Statistisches.
407
—, Revaccination. 635
— in Sonora. 406
—, Vaccination. 15, 266, 406—411,
636— 638
—, — und Diabetes mellitus. 636
— und Vaccination, gegenseitige Beein¬
flussung. 407
Varizellen 97
—, Blutbild. 411
—, Differentialdiagnose von Variola. 634
—, Krankenhaus-lnfektion. 205
— und Masern. 270
Venen, Pulmonal-, Thrombose b. Typhus.
225
Ventilation.
Verbandstoffe, Desinfektion.
Verdauung und Bakterien.
— und Darmbakterienflora.
— bei keimfreien Tieren.
— von Placeutapepton durch Serum,
messen mit Formoltitration.
—, Selbst-, lebenden Gewebes. 685
V erdauun gsdriisen. 305
Verdauungsenzy me, Wirkung auf Fischgift.
292
VerdauungsvorgSnge, parenterale, bio-
chem. Nachweis. 449
Vereinigte Staaten, Hygienisches Labora-
torium des Public Health Service, Tatig¬
keit. 449
566, 558
179
209
563
209
e-
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
$00
Register.
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Yerfalschung, Mehl-, Nachweis durch
Getreideantisera. 452
Vergiftung, apotoxische. 463
—, JFleisch- s. Fleisch-Vergiftung.
— beira Wilde. 384
Yerkalben s. Abort.
Verkalbin gegen Scheidenkatarrh der
Kinder. 377
Verkehr und Senchen. 202
Verletznngen, Stemsignalpistolen. 568
Verruga peruviana. 609
-, Immunisierung. 630
-, Infektion an Tieren. 630
Yerwerfen 8. Abort.
Vespertilio, Darmbakterienflora. 210
Vesperugo, Darmbakterienflora. 210
Veterinflraufgaben in Deutsch-Ost-Afrika.
367
Veterinfirpraxis, Vaccinetherapie. 576
Vibrio, anaerober. Bronchitis, Ursache
derselb. 701
— cholerae s. a. Cholera asiatica.
-flhnliche Vibrionen. 73, 74
-, Agglutination. 72, 73, 78
-, Anreicherung. 646, 650, 651, 653
-, Anreicherung mittels Blutalkali-
agars. 73, 74, 646 650, 651
-, Biologie. 73
-, Differentialdiagnose von Bac. coli.
487
-, Hflmolyse. 73, 650
-, H&motoxinbildung. 650
-, Koraplementbindung. 72
-, Kultur. 75, 78
-, Lebensf&higkeit. 691
-, Lebensfahigkeit in Faeces. 649
-, Lebensfahigkeit aufierhalb des
Kdrpers. 73
-, Morphologie. 73
-, Mutation. 650
-, Nachweis. 73, 74, 646, 650, 651.
653
-, Nachweis mittels Blutalkaliagars.
73, 74, 646, 650, 651
-, Nachweis mittels Fleischnatron-
agars. 661
-, Nachweis mittels H&moglobin-
extrakt-Agars (Kabeshima). 646, 650
-, Protease. 50
-Trflger. 72, 73, 77, 79, 206, 647
—649, 654, 656, 662
-, Verbreitung der Cholera. 206
-, Virulenz. 75
— —, Wirkung von Anilinfarben. 47
-, WirkuDg von Ozon. 192
— El Tor, bakterizide Extrakte. 293
—, Farbstoff bildender. 74
— Finkler-Prior, Variation. 593
— fluorescens, Agglutination. 589
-, Systematik. 589
— Metschnikoff, f&kale Ausscheidung. 43
— proteus, Agglutination. 589
-, Systematik. 589
Vibrio saprophiles, Agglutination. 589
-, Systematik. 689
Vibriolysin, Hamolyse. 105
Vibrionentrager, Cholera- s. Vibrio cholerae-
Trager.
Vidua principalis, Haemoproteus- und
Trypanosomenbefunde. 615
Violett, Gentiana- s. Gentianaviolett.
Virulenz. 450
— und Anaphylatoxin. 460
— und Pathogenit&t bei Bakterien. 98
— und Proteotoxin. 460
Virus, filtrierbares, Untersuchungen. 208
Visia (Trockenbefe), Erfahrungen. 576
Viskosit&t des lackfarbenen Blates. 584
Vitamine. 578
— und Beriberi. 145, 578
— und Pellagra. 678
— und Kachitis. 678
— und Skorbut. 578
Vdgel, Cestoden. 531—533
—, Coccidien. 643
—, Leucocytozoen bei denselb. 542
—, Malaria, Chemotherapie. 611
—, Polyneuritis. 144, 627, 628
— Trypauosomen in Brasilien. 135
—, Trypanosomiasis. 616
— Tuberkellbacillus, Beziehung zum
Sflugetiertuberkelkacillus. 425
Volksgesundh eit nnd Geschlechtskrank-
heiten. 388
Vordialyse zum Nachweise der Abwehr-
fermente. 118
Vulvovaginitis gonorrhocia infantum,
Behandlung mit Caviblen. 388
-, Vaccinetherapie. 387
Waadt, Kropf. 207
Wachstumssubstanz u. Erebsproblem. 578
Warme-Verlust des Korpers. 557
—, Wirkung auf des Blutes Um wand-
lungs- und Bindungsvermtfgen. 619
—, Wirkung auf Mausekrebs. 331
—, Wirkung auf Streptokokken. 694
Waldbreitbach, Paratyphus. 225
—, Typhus. 226
Wanzen, Bekampfung. 671
—, Flagellatenentwickelung in denselb.
136
Washington, Kocky Mountain spotted
fever. 630
Wasser, Bacillus coli, Bedeutung filr die
W asserb eurteil un g. 242—244
—,-, Nachweis u. Bedeutung. 242—
244, 695
—, Bacillus prodigiosus-Nachweis. 595
—, Bacillus typhi-Isolierung. 232
— Bakterien, F&llung mit Eisenoxy-
chlorid. 52
—, Bakterien-Nachweis in demselb. 52,
595, 596
—, Bakterien-Zahlung mittels Eisen-
fallung. 52
Go^ 'gle
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Register.
801
Wasser, bakteriol. Untersuchung, Schnell-
methode P. Th. Mullers. 52, 595
— und Cholera asiatica. 647, 648
— Dampf s. Wasserdampf.
—, destilliertes, Wirkung auf den Bak-
teriengehalt der Scheide Schwangerer.
176
—, Fakalverunreinigung. 242—244
— Filter des Advokaten Amy. 5y6
—, Flufi- s. Fluiiwasser.
— Frosck s. Wasserfrosch.
—, Grund- s. Grundwasser.
— und Kropf. 208
—, Pellagra, Rolle bei derselb. 414
—, Reinigung. 37
—, See- s. Seewasser.
—, Seuchenverbreitung. 202
— und Sterblickkeit in Stafifurt und
Leopoldshall. 579
—, Sterilisierung. 37
—, Sterilisierung mit Chlorkalk. 191,192
—, Sterilisierung mit Ozon. 192
—, Sterilisierung mit Salzsaure - Brom-
Bromkali. 191
—, Sterilisierung mit ultravioletten
Strahlen. 192
—, Trink- s. Trinkwasser.
— Versorgung im Felde. 192
-der Truppen. 37
Wasserdampf zur Flohbekampfung. 68
Wasserfrosch s. a. Frosch.
—, Blutprotozoen. 615
Wassermanns Reaktion s. a. Komplement-
bindung Wassermann; Syphilis, Kom-
plementbindung; Diagnose mittcs Kom-
plementbiuduug, und Serumdiagnose.
Wasserstoff-Ionen-Konzentration, Wirkg.
auf Bac. coii. 519
— Ionen wirkung und Phagozytose bei
Carchesinm lachmanni. 297
— Konzentration, Bedeutung fur die
Hamolyse. 105
Wasserstoffsuperoxyd gegen Lupus. 438
Weizen-Antiserum. 452
— Eiweifi, Abbau durch Serum. 309
-Gliadin, biolog. Reaktionen. 98
Werkstatt-Luft, Bakterien gehalt. 523
Widals Reaktion und Typhus exanth.
660, 661, 666
Vereinfachnng. 489
Wiederkauermagen, Infusorien in dem-
selben. 541
—, Protozoen in demselb. 540, 541
Wiener Donaul&nder als Choleraeinlaufs-
pforte. 647
Wild, Krankheiten u. deren Bek&mpfung.
383, 384
— u. Schlafkrankheit des Menschen. 612
—, Trypanosomiasis. 612
Wirbellose, Flagellaten derselb., Infektion
der Siiugetiere. 616
Wismut, kolloidales, gegen Krebs. 337
—, —, Wirkung. 337
529
384
Witten, Typhus. 226, 227
Wdchnerin, Peritonitis pneumococcica. 673
Wohnung und Diphtherie. 580
— und Sommersterblichkeit der S&uglinge.
580
— und Tuberkulose. 580
Wlirmer, Eingeweide-. 130
—, Krebs, Rolle in der Aetiol. 329, 331,
336
—, parasitische.
— beim Wilde.
WUrttemberg, Krebs. 322, 323
—, Ruhr. 497
Wundbehandlung bei Pferden mit Masti-
boI. 375
— mit Karlsbader Salz. 177
Wundheilung und Bakterien. 209
Wundstarrkrampf s. Tetanus.
Wut, Behandlung mit Chinin. 359
—, Diagnose durch Zuckernachweis im
Harne u. Hamorrhagieen in der Magen-
schleimhaut. 358
—, Immunisierung. 357
—, Negrische Korperchen, Nachweis usw.
358
—, Schutzimpfung s. Wut, Vaccination.
—, Vaccination. 357
—, Vaccination und Epilepsie-AnfSUe. 359
— Virus. 208
—, Kultur. 358
—, Virus fixe, Virulenz fur den Menschen.
357
Wyoming, Rocky Mountain spotted fever.
630
Xenopsvlla cheopis, Biologie in Ost-Java.
68
-, Pestverbreitung. 67, 70
-auf Ratten. 642
Xiphias, Wirt von Fistulicola plicatus. 531
Xylenol, Meta-, Wirkung auf Bac. typhi.
236
Xylol gegen L&use. 668, 669
Yatren gegen Diphtherie. 704
— gegen Gonorrhoe. 704
— gegen gynakol. Erkrankungen. 704
—, Wirkung auf Bakterien. 704
Yoghurt-Bakterien und Glukobakter. 587
—, Kontrolle, bakteriolog. 377
Youngstown Ohio, Trachom. 197
Zahn-Eiternngen, Behandlung. 174
-, Komplementbindang. 174
-und ihre Komplikationen. 174
Zecken, Bekiimpfung. 671
Zein, Abbaufermente im Blute Pella-
grfiser fiir Z. 414
Zellen, Bindegewebs-, der Milz, Rizin-
immunitat der in vitro kultivierten. 292
—, chem. u. physikal. Organisation. 201
— Einschitisse bei Condyloma acumina¬
tum. 208
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802
Register.
Zellen-Fermente, spezif. Wirkung. 121
—Kem, Wirkung von Gentianaviolett.
340
— in der Milch, Bedeutung. 375
— als Ultrafilter. 594
Zentralnervensystem, Syphilis, Behandlg.
mit Salvarsan-Serum. 404
—, Wirkung von Salvarsan. 402
Ziegen, Anaplasmose in D.-O.-Afrika. 367
—, Lungenbrastfellentziindung in D.-O.-
Afrika. , 367
—, Magenwurmseuche in D.-O.-Afrika. 367
— Pocken in D.-O.-Afrika. 367
—, R&ude in D.-O.-Afrika. 367
—, Schwangerschaft, Diagnose mittels
Dialysierverfahrens. 128
—, Stomatitis, nekrotisier., in D.-O.-Afrika.
367
—, Tuberkulose, nach galaktogener In-
fektion. 448
Ziesel, Immunisierung mit Pestvaccin u.
nachfolgender Pestinfizierung. 71
—, Pest. 71
Zimtfil, Wirkung auf Bac. typhi. 236
Zink gegen Scheidenkatarrh der Binder.
378, 379
Zinkazetat gegen Scheidenkatarrh der
Binder. 878
Zirkulationssystem und Diphtherie. 257
Zoonosen. 203
Zucker, Milch- s. Milchzucker.
—r, Nachweis im Harne zur Wutdiagnose.
358
—, Nfihrwert ftlr Bac. prodigiosus. 49
—, Rohr- s. Rohrzucker.
—, Wirkung auf die Farbstoffbildung des
Bac. pyocyaneus. 46
Zululand, Trypanosomiasis. 612
Zunge, Aktinomjrkose beim Pferde. 200
Zwangsarbeiter in Guyana, Uncinariasis.
538
Zylinderzellen-Karzinom der Schilddriise
bei Basedowscher Krankheit. 321
Zytolyse zur Geschwulstdiagnose. 327
Zytotoxine. 123
in. Neue Literatnr.
54, 82, 147, 210, 246, 276, 310, 342, 469, 503, 698.
«
G. Ptttz’scbe Buchdr. Lippert & Co. G. m. b. H., Naumburg a. d. S.
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